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Full text of "Die Kunst- und Altertums-Denkmale im Königreich Württemberg"

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Marquand  Library  Fund 


3>ic 

Kunst*  rniii  jEttortuma* 

Drnhmalr 

im 

<&öni<3rei$  l&nxtUmf>et$. 

3m  Huftrag 
6es  Ä.  ^Rinifferiums.  6cs  &trc$en-  u«6  $d?ufa>efen* 

bearbeitet  oon 

i)r  (&6uar6  Paulus. 

3nt>entar.  *  TteuöntdL 

3>riltes  taufenb. 

4 

~&ß,  

CßUngen. 

tfauf  tfeff  Herfas  (3ffax  Stfreifar). 

1906. 


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Marquand  Library  Fund 


3>ie 

im 

<&öttiaret$  !$üttUmf>tx$. 

3m  fluftrag 
6cs  Ä.  ^Hinifferiums  6e*  Äirc$cn-  un6  $c§uftpefens 

bearbeitet  »on 

3nt>entar.  *  3teuSntdL 

—  -ets  

Clingen. 

1906. 


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»Klner  k  Pfeiffer.  KftC.  RofbuAbnuf«.  Stuttgart. 


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Seiner  1Äaje|tät 


<&öniö  $i<xtt  von  Württemberg 

fünfitn6?wan?iaja^riaen 


in  tiefffer  <Ä$rftitc§f 
qemibmet 


4** 


v- 


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Vorwort 


XDcnn  bie  Anfänge  eine«  ed)t  oatcrlänbifdjcn  SBetfeS,  ber  jufainmenfaffenben 
©efdireibung  bcr  roürttembergifajen  Äunfc  unb  2lltertume>-$enfmale  in  Söort  uub 
s8ilb  rofiljrenb  bcr  ^ubeltage,  in  rodeten  ba§  roürttembergifdje  Solf  bie  fteier  ber 
f  ünfunbjroan  jtgjäfjrigen  Regierung  ©  e  i  n  e  r ÜR  a  j  e  ft  &  t  be£ftönig§ftarl  fjerjlid) 
begebt,  ber  Offentltdjfeit  übergeben  werben,  fo  foU  hiermit  ©einerSftajeftät  bem 
ftönig  Äarl  unb  öftrer  SWajeftät  ber  Königin  ber  efyrfurdjtSoollfte  Xant 
für  bie  befonbere  gürforge  unb  ^örberung  bargebradjt  werben,  roeldje  non  Mer* 
l)öd)|ter  ©teile  ber  Pflege  ber  r-aterlänbifd)en  ftunft*  unb  Slltertumsfunbe  unter 
ber  iegenSrei^en  Regierung  ©einer  9Rajeftät  juteil  rourbe,  ber  $anf  für 
aüe§,  roa8  in  biefer  3«t  für  bie  Sdjäfcung,  Schonung  unb  2Bieberf)erfteUung, 
foroie  baä  Ü8erftänbui§  ber  ebenfo  jafylreidjen  al§  l)errltd)en  $unftbenfmale  unferer 
$eimat  gefcfyefyen  ift. 

Sturf)  biefeS  Werf,  beffen  ftortfetwng,  banf  ben  SBemüljungen  ber  Regierung 
unb  ber  entgegenfommenben  SBerroilligung  ber  erforberlidjen  ©elbmittet  buref)  bie 
©tänbeoerfammlung,  gefiebert  erfd)eint,  mag  für  bie  ©egenroart  unb  bie  fommenben 
©eföledjter  ein  $enrmal  ber  Wofu'fatjrt  unb  bes  tfortförittS  ber  tfunftnnffenfrfjaft 
unb  ber  barfteHenben  ftunft  fein,  beren  fid)  Württemberg  am  ©djluffe  ber  fünfunb* 
5n>ansigj%igen  SRegierungs^eit  feine«  in  (Sr>rfurct»t  geliebten  ftönig*  ßarl  erfreut. 

sJiad)bem  fdjon  in  ben  feit  1824  ausgegebenen  Dberamtsbef Abreibungen  eingaben 
über  bie  in  ben  SBejirfen  oorfianbencn  &unft«  unb  Slltertums^enfmale  enthalten 
waren,  nad)bem  ferner  sufolge  einer  Serfügung  ber  SRinifterien  best  Innern  unb 
ber  ^rinanjen  nom  24.  9tot>einber  1h3<>  in  ben  Württembergifdjen  ^alirbüdjern  von 


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II 


Vorwort. 


1841  ein  5?erjeict)niäi  ber  „$enfina(c  be§  Sütertum*  unb  bcr  alten  Äunft  im  flönig= 
reiche  Württemberg"  oeröffentlicfjt  worben  war,  ift  bei  ber  3tufftellung  eine«  befon- 
beren  SonferoatorS  im  ^abr  1858  bemfelben  auSbrücflid)  jur  "Pflicht  gemadjt  roorben, 
ein  3krjeid)ni§  ber  ertyaltensroerten  ©egenftänbe  anjulegen,  weldjel  feinerjeit  jur 
öffentlichen  Kenntnis  gebraut  werben  foü.  3n]oi%e  Neroon  ftnb  noch,  oon  bem 
früheren  Äonferoator,  Dbcrftubicnrat  Dr.  $ajjler,  s}fod)träge  ju  bem  erwähnten  9kr* 
jeid)niffe  gefertigt  unb  in  ben  Württembergifcb^n  3afcbüd)ern  oon  1859,  1862  unb 
1883  oeröffentlid)t  roorben.  Sobann  rourben  in  ben  feiger  erfd)ienenen  DberamtS-- 
befdjreibungen  bie  ftunft*  unb  9Utertum§benfmnle  in  einer  größeren  Voüftänbigteit 
unb  miffenfdjaftlidjen  93eb,anblung  jur  3>arfteUung  gebracht.  3>od)  roar  bie  |>er* 
ftcUung  beS  oollftänbigen  VerseidjniffeS  faum  moglidj,  infolange  bie  ganje  tfraft 
•be$  jefcigen  ftonferoatorS  burd)  bie  Bearbeitung  ber  CberamtSbefdjreibungen,  roeldje 
nod)  im  SRürfftanb  roaren  unb  beren  2(u$gabe  jum  2lbfd)lu&  be§  ganjen  Werfe«  in 
oierunbfed)/|ig  Bdnbcn  bringenb  geboten  roar,  in  &nfprud)  genommen  rourbe. 

SBei  bem  !^Heid}tum,  ja  roir  müffen  fagen  ber  Überfülle  an  Xenfmalen  bcr 
fhinft  unb  be§  Altertums,  beffen  fid)  Württemberg  ju  erfreuen  tjat,  muftte  fid)  ber 
©ebanfe  nafje  legen,  jugleid)  eine  bilblidje  DarfteUung  ber  bebeutenbften  Sd)ätje 
be$  £anbe£  ju  geben  unb  bamit  für  alle  Briten  eine  ®runblage  für  bie  Sammlung 
unb  Sicherung  be?  ebelften  91ad)laffeS  au§  ber  Vergangenheit  ber  engeren  Heimat 
ju  febaffen.  @inc  folctje  Vefaanblung  fdjien  fid)  aud)  in  bem  *etrad)t  ju  empfehlen, 
als  gegenwärtig  faft  in  allen  Staaten  $eutfd)lanb*  ein  Wetteifer  in  ^ublijierung 

■ 

unb  ^ttuftrierung  oon  #unft=  unb  Mttertumsbenfmalen  beftebt,  unb  Württemberg, 
bast  feinerjeit  mit  feinen  DberamtSbefdjrcibungen  an  ber  Spitje  geftanben,  in  ber 
3Utertum3pf(ege  nid)t  tjinter  anberen  fiänbern  jurücfbleiben  foüte.  9lad)  (Jinoentabnn1 
fadjoerftänbiger  Hunftfenner  ergaben  fid)  folgenbe  ®runb$üge  be$  ^taneä.  G§  foll 
nidjt  nur  ba3  in  Vudjform  fyerauSjugebeube  ^noentar  mit  Ollufrrationen  belebt, 
fonbern  aud)  für  bie  $arfteüung  ber  größeren  unb  bebeutenberen  Werfe  ber  Äunft 
unb  be*  SUtertumS  bem  ^noentar  jur  (Srgänjung  ein  befonberer  ftunftatlaS  in 
größerem  Format  beigegeben  werben,  ftür  unfer  2anb  fd)ien  fid)  bie«  aud)  beSbalb 
ju  empfehlen,  roeil  hier  für  bie  ^Uuftrationen  fd)on  Material  in  größerem  Format 
oorliegt,  baö  benüt)t  werben  fann,  aud)  (äffen  fid)  bebeutenbere  Werfe  in  größerem 
Jyormat  mirfungäooller  barftetlen.  Um  eine  ntöglid)ft  weite  Verbreitung  ju  fidjem, 
werben  beibe  Werfe  (^noentar  unb  ftunftatlaS)  aud)  getrennt  abgegeben.  $as 


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23orroort. 


III 


.^noentar  foU  mit  jal)lreichften  ^Huftrationen  auSgeftattet  fein,  ber  Äunftatlas  etroa 
180  Xafeln  enthalten.  Oiwentat  unb  töunftatlas  jufammen  motten  ein  ©efamtbilb 
unferer  Äunft-  unb  2lltertumsbenfmale  geben,  anfangenb  mit  ber  älteften  3eit  unb 
fortfdjreitenb  biö  <£nbc  bes  18.  3at)rhunbert§ ;  bod)  ift  bas  #auptgeioid)t  auf  bie 
#eit  oon  1050  bist  1750  gelegt,  »ertreten  follen  fein  SBerfe  ber  SBaufunft,  »ilb- 
haucrei,  Maleret  unb  bes  Äunftgeioerbes.  Durd)  ba$  Entgegenkommen  ber  burd) 
ja^lreidje  ^ublifartonen  auf  biefem  ©ebiete  rühmlich  befonnten  s2terlagsbuchh«nblung 
Sßau(  9leff  in  (Stuttgart  tutrb  bie  9Jlöglid)feit  geboten,  ben  $Ian  in  feinem  ganjen 
Umfang  mit  oerbältnismäfjig  nid)t  fet)r  hohem  Slufroanb  jur  Slusführung  $u  bringen. 

Slufjer  ben  fd)on  angeführten  Arbeiten  müffen  nod)  mit  SRuhm  genannt  werben 
bie  neue  2anbesbefd)reibung,  ftohfhantmer  1882  ff.,  Älemms  ©ürttemb.  93aumeifter 
unb  'öilbfjauer,  fio^l^ammer  1882,  *ßaul  ftepplers  SEBürttembergs  fird)Ud)e  Äunft* 
altertümer,  ^Ottenburg  a.  9t.  1888,  unb  ba$  ältere,  nicht  fertig  geworbene  Ülöerf:  Die 
ftunft  bes  Mittelalters:  in  Schwaben,  herausgegeben  oon  (£.  .freibeloff,  mit  erläutern* 
bem  £er.t  oon  >ßrof.  $r.  Müller,  fortgeführt  oon  (£.  ^Beisbartb,,  ^einrieb,  Seibnttj, 
.Rapier  unb  (Sgle.  Stuttgart,  Ebner  &  Seubert  (jefct  s]?aul  sJJeff),  1855  ff.  ^etjteres 
SBerf,  ein  genauer  Vorläufer  bes  oorliegenben,  unb  jwar  aud)  in  ber  äußeren 
(Jrfdieinung,  beftetjt  gleichfalls  aus  Jertbud)  unb  Slunftatlas.  Slber  unfer  ie^t  foll 
oiel  fnapper  gehalten  werben,  bamit  er  nid)t,  wie  es  bei  ftortfe^ung  oc$  $eibe* 
lofffd)en  Serres  nötig  geroefen  märe,  ju  sahlreid)en  SJfinben  anfd)welle. 

2Bie  fdjon  gefagt,  eine  mehr  als  breitaufenbjährige  ftulturbewegung  unb 
Äulturentwicflung  oon  ber  Stetnjeit  unb  ber  fd)on  hochentwickelten  ©ronjejeit  bis 
heute  breitete  ftd)  über  bie  gefegneten  ©aue  unferes  Staterlanbes,  bas,  gelegen  an 
ben  beiben  $auptftrötnen  Europas,  SRt)ein  unb  Donau,  an  ©lieberung  oon  ©ebirg 
unb  $al,  fowic  an  gefd)id)tlid)en  Erinnerungen  feinesgleid)en  furijt.  Unb  fo  ift  bas 
©ilbergebiet,  bas  ftd)  oor  unferen  2lugen  entrollen  foll,  gar  tief  unb  tyty  unb 
mannigfach,  juinal  biefes  Serf  aud)  kleines  unb  SUeinftes,  brausen  in  Burgen, 
Seilern  unb  Dörfern  an  bas  2id)t  jiehen  foll,  um  fo  ein  echtes  ©cfamtbilb  511  geben 
oon  bem  fdjaffenben  ©eifte  ber  Bölfer,  bie  fdjon  auf  biefer  gefegneten  Scholle  gehäuft, 
geftritten  unb  gelitten,  unb  ihre  Sehnfudjt  nach  Schönheit  unb  eroigem  Sicht,  in  ben 
roechfelnben  formen  ber  Äunft  oerfeftigt,  unS  Spätgeborenen  h»nterlaffen  hoben. 

9ftd)t  ohne  &a$tn.  aber  geftärtt  burd)  bie  weitherzige  $rt,  in  welcher  id)  als 
Äonferoator  ber  oaterlänbifd)en  Jtunft*  unb  Slltertumsbenfmale  mit  ber  Bearbeitung 


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IV 


be§  ^noentarS  berfelben  unb  bcr  ©efamtleilung  il)rer  $arfte(lung  in  ©ort  unb 
33ilb  oon  bcm  £>errn  ©taatsminifter  be$  5tirrf>en*  unb  Sdjulmefensi  Dr.  o.  ©armen 
beauftragt  mürbe,  im  Vertrauen  aud)  auf  meine  langjährige  Vorbereitung  habe  ict> 
baS  s2Berf  begonnen  unb  tjoffe,  baran  roenigften§  bic  Waffen  richtig  ju  legen,  bamit 
basi,  roaS  überfein  rourbe  ober  nic^t  ftirfj^altig  ift,  of)ne  3)lül)c  binpgetan  ober 
Derbeffert  werben  fann.  'öefonberss  bie  $urd)forfdmng  unferer  Slrdnoe  wirb  einft 
nod)  oiel  3lufflärung  bringen,  aber  bieS  erforbert  roieber  bie  Arbeit  eines  SJien* 
fdjenlebenS.  9Iuf  foldjer  Cuellenforfdjung  berufen  jum  Jeil  bie  Beiträge,  roe(d)e 
Dr.  93ertolb  Pfeiffer  ju  biefem  v#anb  geliefert  hat:  93efd)retbung  oon  ©djlofj  unb 
otabt  ShibroigSburg,  Solitübe,  9J?onrepo§,  Hohenheim;  $aumeifter  unb  93ilbl)ouer 
oon  ihibroigSburg  unb  Stuttgart  im  18.  Oafjrbunbert;  Qucllenöerjeidjnig  u.  a.  m. 

$n  betreff  ber  2lbbilbungen  mürben,  um  mit  ben  gegebenen  Mitteln  ba§ 
3Jlöglid)fte  ju  erreichen,  frfjon  fertige  Aufnahmen  herbeigezogen,  natürtiefj  nur  muftcr* 
gültige;  aber  eS  haben  ja  für  Württemberg  Männer  roie  f  s33ei£barth,  f  fieibnitj, 
(5gle,  f  SHiefi,  Vener  in  foldjen  Arbeiten  2lujjerorbentlid)e$  geleiftet,  fo  bafj  es  aU 
eine  @^renpflid)t  erfd)eint,  ba§  ihr  Sßirfen  fortlebe  in  biefem  Wefamtroerf  über 
Württembergs  fiunft-  unb  Altertumsbenfmale.  @rft  baburd)  fonnte  baran  gebadjt 
roerben,  ber  Überfülle  ber  in  unferem  £anb  oerftreuten  Jtunftroerfe  einigermaßen 
£err  ju  roerben.  Unermüblich  in  CSifer  unb  Aufopferung  t>at  fobann  Arrijiteft 
Oofepfy  GabeS  bis  jcljt  bie  meiften  Cbcramter  bee  Wecfarfreifes  burd)roanbert  unb 
bereits!  Aufnahmen  in  einer  SJlenge  unb  oon  einer  Wid)tigfcit  geliefert,  bie  uns  mit 
Stolj  unb  Staunen  erfüllt. 

Dr.  gbuarb  ^aufus. 

Sluffgart,  im  ^imi  1889. 


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Heßarfireis. 


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portal  an  bcr  alten  ftanjlei  in  Stuttgart. 


Üöiucn  am  ©olfstor  in  Gelingen. 


Zledavtteis. 


(Einleitung. 

(£iu  reid)  gefegneter  Sanbesteil,  auf  beffen  #läcb,e  mit  3330  Caiabratfilomcter 
mehr  als  nod)  einmal  fo  oiel  OTcnfrfjcii  marinen,  al3  burdjidmittlid)  in  Württemberg 
überhaupt,  nämlirf)  224  auf  einen  Cuabratfilometer  gegen  111  im  ganzen  l'anb. 
Stötten  burd)  basi  ©ebiet  ftrömt  in  Sdjlangemoinbungen,  uon  Süben  nad)  Horben  ber 
Wecfar.  Sein  s-8ette  fjat  er  fid)  beinahe  im  ganzen  £auf  burd)  biefen  ftreis  tief  burd) 
Äalffelfen  genagt,  an  roeldjc  ju  beibeu  Seiten  über  bem  Jvluffe  fruchtbare  lefymgrünbtge 
tflädjen  anftoften,  im  funtergrunbe  befranst  oon  einem  ©croell  ton=  unb  fanbftein= 
reifer  Walbberge.  Tvaft  überall  umgrüneu  Weinreben  bie  felfig^fteilen  Uferroänbe  be3 
ftluffel,  auf  bcn  ^lödien  barüber  mögen  bie  beften  ftornfelber  be§  ÖanbeS,  in  ben 
oielen  gefd)üt}ten  Seitentälern  liegt  Cbftnmlb,  au  ben  Sübt)alben  ber  SBalbberge 
gebetet  aud)  nod)  Wein.  —  So  roädjft  fjter  im  überfluffe  ©tot,  Wein,  Cbft  unb  .jpolj. 
I^er  ^öoben  ift  fett  ^nfyrtaufenben  urbar,  an  oielen  Stellen  burd)  bie  nad)t)elfenbe 
•franb  beä  ÜRenfdjen  fogar  funftreid)  oeränbert.  $er  Sein  reift  nämlid)  jumcift  nur  an 
ben  21bf)dngen,  unb  biefe  mürben  burd)  ftarfe  Stützmauern  ju  fdjmalen  ebenen  (ixb- 
ftufen,  benen  ftets  mieber  'öoben  jugctragen  roerben  muf?,  umgcfdjaffcn.  Wadjt  niemanb 
barüber,  fo  reiben  in  roenigen  3af)ren  bie  Wegengüffe  flauem  unb  (Srbreid)  tjerunter. 

3fn  ba$  Mittelalter  jurücf  reid)en  jum  leil  biefe  Weinbergmauern,  oft  au3 
mächtigen  Steinblörfeu  auf  bie  Reifen  gefegt;  mit  bem  Vidjtgrün  ber  Dieben,  bem 
@feu,  ben  Wilbrofenbüfdjen  unb  fjalbroilb  geroorbeneu  öartenblumen  ber  ©egenb  einen 
füblidjen  Weift  oerleifjeub. 

^auluS,  Tcnfmäkr  am  ©ürttmibftg.  WtdarfrciS.  1 


2 


9ie<farfrei3. 


$er  9tecfarflu&,  fd)on  feit  alter  3eit  ber  Sdjiffatjrt  bienftbar,  rinnt  fröljlid) 
Ijinob  an  einer  9leil)e  oon  Stäbten  unb  Stäbtdjen,  worunter  einige  ber  größten, 
reichten  unb  fdjönfien  bes  Sanbes,  wie  (gelingen,  (Sannftatt=©tuttgart,  #eilbronn. 

93is  jur  Sanbesgrenje  unterhalb  Wimpfen  jiet)t  ftd)  ba8  2al  meift  in  großen, 
fjufeifenförmigen  93ögen  t)in,  bie  an  feine  Ufer  gebrängten  Stäbte  unb  Dörfer  malerifd) 
bem  3Iuge  oerfd)iebenb  unb  oerfdjranfenb. 

$>ie  2anbfd)aft  bes  Wecfarfreifes  fjat  natürttd)  bie  äuge  öcr  onfte^enben  ®e* 
fteinsarten.  $as  2al  felbft  bet)errfd)t  oon  Gannftart  abwärts  ber  ÜJlufdjelfalf,  mit 
ftrengeren  formen,  weiter  oben  im  2al  unb  auf  allen  .ööljen  ber  Äeuper,  ber  mit 
feinem  fortwätjrenben  3Bed)fel  oon  weichen  ©anb*  unb  3:onfd)td)ten,  jwifdjen  wagredjt 
eingebogenen  härteren  hänfen,  reid)  bewegte  33ud)tcn  unb  Slbfätje  jeigt.  darüber 
bas  fanfte  £id)t  eines  milben  Rimmels,  eine  jarte,  wegen  ber  oielen  nafyen  SBalbberge 
frifdje  unb  faft  immer  fturmlofe  l'uft. 

$ie  #od)fläd)en  ju  beiben  Seiten  leiten  ben  ^ölicf  über  bie  fantigen  föänbcr 
bes  $ales  unb  feine  tiefen,  füllen,  oielfad)  oerjweigten  Seitentäler  hinweg  an  bie 
Mauenben  ©albberge,  ooll  oon  Sd)lud)ten  unb  Bulben ;  —  'öergftfibtdjen,  Bürgen 
ober  93urgtrümmer  auf  ben  oorberften  Stirnen,  cüben,  wotjer  ber  ^ylufj  fommt, 
frreett  fid)  in  ber  <$rerne  quer  herüber  ber  lange,  oben  gerababgefdjnittene  ftarre  ^clfen- 
.  roall  ber  Sdjwäbifdjen  3llb ;  roieber  ein  Ralf gebirge.  ©egen  3lbenb  erfdjeinen  roenig 
beftimmt  bie  Streifen  bes  Sdjwarjwalbes,  weiter  unten  bie  fdjönen  Jleuperberge  bes 
Strom*  unb  -öeudielberges,  nad)  borgen  baS  etwa  HO  ©eoiertmetlen  umfaffenbe  Stf  erg^ 
gewirr  ber  „Kälber",  bes  Sdwr;  unb  SBeljtjeimer,  3)hirrl)arbter  unb  2ttaint)arbtev 
SBatbes,  ber  Sömenfteiner  unb  Salbenburger  $erge.  ÜHad)  Horben  ift  bas  i?anb 
offener  unb  fdjliefjt  mit  ben  feinen  Linien  bes  Obenwaloes  in  lid)tftrat)leuber  Jycrne. 

Xer  wid)tigfte  unb  marfigfte  £>intergrunb  bleibt  immer  bie  "Mb,  bie  oon  jebem 
-fjügel  aus,  balb  näber,  balb  ferner  ftdtfbar  ift  unb  oom  äufjerfteu  Sübweften  bis 
juin  äufjerften  91ovboften  baS  fdjwäbifdje  2anb  burdjbämmr. 

$n  baS  faft  enblofe  iBerg*  unb  .fmgelroerf  legen  ftd)  nur  einige  größere  (Sbenen, 
wie  bas  Jatbecfen  oon  (Sulingen  bis  (Sannftatt-Stuttgart  unb  bas  bei  $eilbronn, 
bann  bie  £od)fläd)e  linfs  oom  hierfür,  bei  i*ubwigsburg;  tjiemit  flnb  aud)  fd)on  bie 
fünf  größten  Stäbte  bes  Streifes  genannt. 

9Boh,er  bie  erften  3lnfteblcr  gefommen  fmb,  ift  in  ein  3)unfel  gefüllt,  baS  ftd) 
mit  ber  &e'\t  wobt  nod)  etwas  lidjten  wirb.  —  $ic  früljcften  Spuren  reichen  im 
9tectarf  reife  jurürf  in  bie  oorf eltifdje ,  teltifdje  unb  gennanifrf)e  3eit  oor  bem 
Einbringen  ber  Börner.  3lber  infolge  beS  langen  unb  gar  forgfältigen  Kobern 
anbauet  ftnb  bie  tiefte  aus  oorrömifdjer  3eit  bünn  geworben.  }luf  walbigeu 
s5ergauSläufern  nod)  Spuren  oon  ÜHingwällen  unb  Cpf erftätten ,  in  ben  wenigen 
Waiblingen  jwifdjen  ben  ^yelbern  ber  9lcferebenen  nod)  Heinere  (Gruppen  oon 
©rabpügcln.  3»nt  ©lüct  entgingen  einige  ber  wid)tigften  biefev  urtümlidjen  QenV 
male  oermöge  if)rer  riefentjaften  ©röße  bem  Sd)icffal  ber  (Jinebnuug  burd)  ben 
i<fhig  bes  iianbmanns:  fo  jene  bergartig  aus  bem  2lrferlanb  beim  SISberg  auf= 
getürmten  .Öügel,  oon  benen  jwei  geöffnet  würben  unb  aus  it)iem  Sd)oß  prad)toolle 
©rabbeigaben,  etwa  aus  ber  3cit  Slleranbers  bes  ©roßen  <  f  323  oor  (Ihrifti  ©eburt) 
wieber  aus  £id)t  gaben,  oerfiinbenb,  baft  in  biefer  ^orjeit  ber  fteil  unb  einfain  aus 


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9Jecfarfrei8. 


3 


ber  (Sbene  auffteigenbe,  weithin  fdjauenbe  Alsberg  ein  Sitj  prunfliebenber  dürften 
geroefen.  91od)  ältere  Junbe  jeigten  ftd)  jufällig  an  ben  beiben,  roegen  it)rer  Sage 
unb  frud)tbareu  Umgebung  geroiji  uralt  beftebelten  ^lätjen  Gannftatt  unb  #eilbronn. 

®ine  fjeroorragenbe  SHolle  fptelte  ber  gan^e  ÜHecfarfreiS  jur  ^ett  berSRömer^ 
tjerrfdjaft  (50— 250 n.  (£fn\)  als  einer  ber  roidjtigften  ©renjftrtc^e  beS  Weltreiches. 
2)aS  9kcfartal  mit  feinen  tiefen,  fdjarfen,  fdjroer  ju  überfdjreitenben  Uferroänben  unb 
gleidjlaufenb  bamit  5—6  Stunben  weiter  im  Dften,  ber  römifcfje  ©renjioall  (limes 
transrhenanus),  bilbeten  jroei  ftarfe  Sdjutjlinien  unb  bajroifdjen  ein  grofjeS  35er= 
teibigungSfelb,  baS  mit  jab, Ireidjen,  oon  einer  jur  anbeai  fiinie  füljrenben  $eer= 
irrafcen  burdjfdjnitten,  jugleidj 
burd)  feine  g-rudjtbarfett  ber 
Verpflegung  ber  Gruppen  biente 
unb  in  SRömerjeiten  mit  v}$ad)t= 
Ijöfen  befetjtroar;  nod)  bid)ter 
lagen  in  bem  Seil  beS  sJtecfar= 
freifeä  linfs  beS  ftluffeS  bie 
römifdjen  sJHeberlaffungen  bei= 
einanber.  "3ftan  fanb  im  ganjeu 
.ftreiS  bis  je§t  etnia  250,  baS 
ift  nidjt  niel  unter  ber  £>älfte 
aller  bis  jetjt  in  Württemberg 
aufgefunbenen.  —  Wadjtjäufer, 
iiaftelle,  93or*  unb  9iücffd)anjen 
fdnrmten  ben  ©renjnmU,  ber 
uom  ^>ob,enftaufen  über  Sord) 
bis  an  ben  sJJtain  bei  Gilten* 
berg  norbnorbrocftlid),  faft  im» 
mer  fdjnurgcrabe,  lunjog,  fo 
jiemlid)  an  ber  Oftgrenje  bes 
9}ccfarfreifeS,  unb  n>eld)em  auf 
bem  Unten  sJ<ecfarufer  roieber 
größere  unb  fleiuere  Äaftelle  eutfpradjen,  bie  meift  gegenüber  ben  3)iünbungen  ber  oon 
Cften,  oom  C&rensroaU  fyer  jicljenben  Seitentäler  lagen.  So  entfpredjeu  folgenbe  fefte 
9iömerplätje  am  ©reiijroall  foldjen  am  linfen^ecfantfer:  £ord)  unb  Welheim  am©ren^ 
mall  —  Gannftatt ,  9Jcurrl)arbt  —  Benningen  bei  ll(arbad) ,  Wainfyarbt  —  Walljeim, 
Öhringen  ~sööcfingen  bei  .freilbronn,  Oiagflfaufen  —  Wimpfen.  3al)lreid)e  flberrefte 
römifdjen  SMlbungSlebenS  gab  fdjon  surücf  unb  birgt  nod)  ber  93oben  biefeS  Streifes. 

3>ie  erfolgreichen  Arbeiten  ber  JReid)SlimeSfommiffion  ftnb  in  einer  großen,  nod) 
nid)t  oollcnbeten  s^ubltfation  niebergelegt,  unb  erftrerften  fid)  befonbers  aud)  auf  bie 
Ausgrabung  unb  3lufb,ellung  uuferer  römifdjen  .Haftelle  unb  ©trafen.  Weitere  roert= 
Dolle  2luffd)lüffe  geben  bie  feit  12  3<*!)ttn  regelmäßig  erfdjeinenben  £funbberid)te 
aus  Sdjroaben,  unter  Ceitung  oon  v)?rof.  ®.  Sijrt.  Stuttgart,  X.  ^atjrgang,  1 902. 
ferner:  |)aug  unb  Sirt,  $te  römifdjen  3»fdniften  unb  $}ilbroerfe  in  Württemberg. 
Stuttgart,  1900. 


$actnang. 


4 


Wccfarfrci«. 


Hon  ©üben  Ijer,  oon  Vintlonissa  in  ber  Sdjroeij,  nm  ^ufammenfluß  oon  3lare, 
SHeuß  unb  Stand,  lief  fobann  jene  Ijodjroidjtige  römifdje  .Jpeerftraße  auf  bem 
linfen  9tafantfer  über  iHottroeil  unb  iHottenburg  <oom  Oberamt  (Eßlingen  an  im 
sJlecf  arfreis »  über  Köngen  nad)  Gannftatt,  tjier  auf  bas  redjte  ftlußufer  unb  nun 
oftroärtö  baS  Remstal  hinauf,  bann  bis  an  bie  Sein  (ad  lunara)  bei  s3Beljf)eim, 


Sinti  ftoUfjaii«  in  Hiurrtyarbt. 


weiter  oftioärt*  nad)  Malen,  weiter  burd)  baö  !^Hics  unb  in  großem  Otogen  über 
(9notrf)eim  unb  SEBttjjnttutg  am  Sanb  füboftroärtö  nad)  ber  großen  SHömerftabt  Abusina 
((Sinnig)  an  ber  Xonau,  unterhalb  roeld)er  Stabt  aud)  ber  $onaulime§,  jene  oon 
Vord)  im  Remstal  über  ©unjenhaufen  einen  nod)  größeren  ^ogen  ftietjenbe,  mit 
türmen  unb  ftaftellen  befetjte  ÜWauer,  an  ber  $onau  cnbigt.  3(uf  ber  un$  nod)  in 
einer  9lad)bilbung  erhaltenen  ÜHömerfarte,  ber  fogenanuteu  %<eutiuger  lafel,  ift  biete 
Straße  mit  ben  alten  Warnen  ber  baran  liegenben  iMömerolä^e  eingejeidmet.  3(n 
fämtlidjen  an  ber  Straße  genannten  Crteu  roaren  römifdje  Kartelle.  (Sine  jrocite  tjod)-- 
roidjtigc  römifdje  Strafte  fam  oon  Straßburg  im  (Slfaß  her,  lief  burdj  bas  Kinjugtal 


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5 


bis  fiofjburg  unb  oereinigte  fid)  bei  Untct-^flingcn  (Arse  Flavi«)  mit  ber  erft- 
genannten.  3um  großen  Seil  folgen  bic  SHömerfrrafjen  alten  oorrömifdjen  fog. 
„.jöodjftrajjcn",  meift  auf  ben  3Bafferfd)eiben  b/injieb/enben  Strafjen,  aber  aud)  uralten 
Salftra&en,  roeld)e  an  ben  günftigften  Stellen  ber  ftlüffe  überfein.  $ie  jab,lreid)en 
neueften  Gntbecfungen  oon  'sHieberlaffungen  au«  ber  älteren  unb  befonbers  aus  ber 
jüngeren  Steinjeit  eröffnen  ©liefe  jurücf  in  ungeahnte  Siefen.  —  Sie  obengenannte, 
auf  ber  "^eutinger  Safel  oerjeidmete  grofje  -£>eerftrafje  b,at  burd)  bie  neueften  (Snt* 
bedungen  bei  ftöngen  (f.  b.),  roo  jetjt  mit  aller  Sid)erb,cit  bie  Station  ©renario 
anjufe^en  ift,  eine  neue  ©eftätigung  ir^rer  fyorfjrotdjtigen  ftrategifdjen  Stebeutung 


TOurrtjarbt,  etatitftt^c  mit  ber  SJalbfricWfapeUc. 


gewonnen ;  ib,r  Sauf  folgt  nidjt  ben  nädjften  Segen,  fie  madjt  gröfjere  unb  Heinere 
Umwege,  um  ftets  bie  ©eljerrfdjerin  ber  Sanbesgeftalt,  roie  fte  aus  ©ergrüefen,  tflüffen 
unb  ^lufjtälern  tjeroorgetjt,  ju  bleiben.  $t)x  ,Sug  uou  ber  s.Hecfarquelle  bist  an  bie 
"Sonau  bei  Slbufma  folgt  bem  Sauf  bes  *Necfars  mit  ben  Äaftellen  bei  Mottroeil, 
SBalbmdf fingen,  Unter^f lingen ,  iHottenburg  (Sumelocenna),  Jlöngen  (Grenario) 
bis  (Sannftatt  (Clarenna),  alle  auf  ber  linfen  Seite  bcS  Jluffel. 

33ei  Gannftatt  gefjt  bie  Strafte  über  ben  9lecfar  unb  jiebX  roie  fdjon  bemerft, 
bas  Remstal  hinauf  unb  oon  ba  linfs  bis  an  bie  Seinecfe  bei  ©eljtjetm,  weiter  auf 
ber  Jpocfiftrafjc  jroifd)cn  Siemstal  unb  fieintal  nad)  Slaleu  (Aquilea),  oon  ba  am  3pf 
bei  ©Opfingen  oorbei  ins  Dties  unb  über  SHailjingen  unb  Cttingeu  nad)  ©not>b,cim 
an  ber  91orbroeftecfe  bes  $>at)nenfamms,  roeiter  oftroärts  nad)  Seiftenburg  am  Sanb 
unb  bann  iüboftroärts  bei  ^fünj  bas  Slltmütjltal  überfd)reitenb  über  Äöfdjing  unb 
ißföring  nad)  9lbufma. 


6 


l*fccf  arfrci*. 


Soweit  bie  Straße  burd)  Dbergermanien  f ütjrt ,  ftnb  bic  (Sntfernungen  bcr 
Äaftelle  nad)  gallifdjen  2eugen  (l'/i  römifdje  «Milien )  ju  redjnen,  in  Styätien  nad) 
römifdjen  ÜWilien.  ©ine  ntatifdje  9Jiilie  ift  gleid)  1478  m.  Turd)  biefe  in  füllen 
$ögen  burd)  SBürttcmberg  unb  ba$  angrenjenbe  banrifdje  ©ebiet  füfjrenbe  $eer* 
ftraße,  foroie  burd)  bie  pon  (Sannftatt  auf  bcr  linfen  Seite  bes  f^luffc^  norbtoärt§ 
binabjiel)enbe,  aud)  mit  Äaftellen  befetjte  fog.  9tecfarlinie,  mürbe  bie  93efet>ung  unfereS 

SanbeS  burd)  bie  Börner  fdjon  in  großartiger 
Seife  gefiebert,  unb  weiterhin  burd)  bie  2(n= 
läge  ber  beiben,  bei  £ord)  im  föemätal  ju* 
fammenfommenben  ßimeälinien,  non  benen 
ber  rtjätifdje  l'ime*  auf  bie  oben  befdjriebene 
( ^Jeutingerfdje)  Straße  Stejug  nimmt,  roäbreub 
ber  fog.  obergermanifdje  Üimes  bem  3ug  ber 
sJletfarlinie  folgt.  Slber  aud)  füblid)  ber 
Tonau  jog  eine  große  römifdje  «£>eerfrraße, 
gleid)  roid)tig  für  ben  «erfe^r  roie  für  bie 
Sicherung  unb  vöet)errfd)ung  unfereS  i'anbes. 

Ten  SlleinannciuScbroaben,  unferen  xHor= 
pätern,  erliegen  befanntlid)  in  biefen  ©egenben 
bie  Börner  in  bcr  jroeiten  £>älfte  be$  britten 
^al)rt)unbertl.  Tie  öfteren,  ohne  ^roeifel 
ftammperroanbt  mit  ben  fdjon  oor  ben  Wörnern 
eingebrungenen  unb  burd)  biefe  oertriebenen 
^Ukrfomannen  3ueuen,  teilen  bie  tiefer  unter 
fid)  auf  unb  berrfdjen  unumfdjränft,  bis  ju  be- 
ginn bes  fedjften  ^abrbunbertS  als  (Srbcu  ber 
Wömerberrfdjaft.  Tann  bringen  Pom  SHittcU 
unb  Unterrbein  bcr  bie  Jvranfen,  befetyeu  ben 
Wecfarfrei*  füblid)  bis  au  bic  (5nj  unb  befom^ 
men  nad)  unb  nad)  gan}  Sllemannien  unter 
fid),  fefterc  ftaatlidjc  formen  unb  juglcid) 
bem  ßfjriftentum  langfam  ©ingang  fdjaffeub. 

So  taudjen  als  bic  erften  fieberen  3ln= 
baltspunfte  ber  beutfdjen  ©efd)id)te  in  biefen 
©aueu  bie  meromingifebeu  unb  nad)f)er  bie  farolingifdjeu  ^faljen*  unb  ftirdjen- 
grünbuugen  auf,  unb  jroar  befonberS  an  alten  römifdien  Stätten,  bie  potl  ben 
Ivranfeu  als  ftönigsgut  in  Slnfprud)  genommen  mürben;  in  ^»eilbronn,  i'auffen, 
Wurrbarbt,  ßanuftatt,  Saiblingen,  Eßlingen.  Um  biefe  s}>fal$en  ober  Mirdjcn  fax 
fammelt  fid)  bic  .frerrfdjaft  ber  fpäteren  beutfdjen  Ätaifer  bis  jum  Untergang  ber 
(fdjmäbifdjeni  .frobenftaufen,  mit  bem  baS  jetzige  £errfd)crl)auS  am  Oiccfar,  „Sirtcm 
berg",  allmäblid),  aber  bebarrlid)  emporfteigt;  baneben  bie  beiben  iHeidjSftäbte  Eßlingen 
unb  £>eilbronn,  bie  .£>auptftü$en  ber  bobenftaufifdjen  sJJhd)t  in  biefen  ©egenben,  unb 
bis  jum  Anfang  beS  10.  ^abrbunberts  eigene  roid)tigc  ©emeinmefen.  Tem  allem 
entfpridjt  aud)  im  ganjen  unb  großen  bie  Gntroicflung  ber  bilbenben  fünfte. 


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7 


'.HatljaitS  in  2Kartflröniitatii. 

Moi)  (falben  roir  an  ben  alten  rctdicn  alemannifdjen  *-Bauernfit\en,  feie  fid)  tjeute 
nodi  mit  unfern  Stäbtcn  unb  Törfern  beefen,  reicfjen  Sef)r=  unb  ftrauenfdjmucf, 


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H 


«erfarfnt». 


golbftrahlenb ,  ober  uon  (Sifen  unb  eingelegt  mit  Silber  unb  befe^t  mit  $alb= 
ebelfteinen,  in  ben  fogcnannten  SHcihengräbern.  <£s  Ijerrfc^tc  eine  SSerfroeife,  bie  sunt 
Xeil  auf  fefe^aft  gebliebene  römifd)e  (Solb=,  Silber*  unb  5Öaffenfd)miebe  jurücfju* 
führen  ift.  ^8tö  jetjt  jäfylt  man  weit  über  Rimbert  Aunbftellen,  aber  bie  meiften  liegen 
nod)  unter  bem  $3oben,  ba  biefe  ©rabftätten  feine  äufjcrlidjen  s3Herfmalc  hinterließen 
unb  meift  nur  burd)  3ufall  ciitbecft  werben.  Das  geht  fo  fort  in  ber  meroimngifdjen 
unb  im  Anfang  ber  farolingifdjen  3eit,  in  welcher  bann  ftaatlidje  33auroerfe,  unfircb/ 
lidje  unb  firdjlidje,  aud)  gefdjmücft  mit  Herfen  ber  Malerei  unb  Siilbhauerei,  au§ 
ber  Grbe  toudjfen.  Daoon  ftcb,t  nichts  mehr,  unb  nidjt  oiel  mehr  aus  ben  flogen 
Reiten  ber  fädjjifchen  unb  fränfifchen  ftaifer.  (frft  mit  ber  .jpohenftaufenjeit,  aus 
bem  Beginn  bes  jroölften  3ah*hunberts  bis  jur  sJJcitte  beü  brennten,  was  bie  frit 

ber  tjödjftcn  93lüte  für  Sdnuaben,  bamalö  ben  sHJitteU 
puttft  ber  sJßeltftellung  ber  beutfdjen  ftaifer,  bebeutet, 
haben  fid»  manche  ^Baumert e  erhalten,  roie  in  SJiaulbronu, 
D enfenborf,  Reinsberg,  Dberftenfelbt,  9)currf)arbt,  $acf 
nang  ufro.;  bann  Burgen,  Dorffirchen  unb  ftirdjtürme,  alle 
aus  fd)önen  Duaberfteinen  merfroürbig  feft  unb  gebiegeu 
gebaut,  uon  hohem  sJöol)l|tanb  bes  l'anbes  jeugenb. 

Der  gotifdje  (franjöfifdje  ober  3pit)bogeu=)  Stil 
tritt  in  ftrenger  frühefter  ©eftalt  in  ber  SHeidjsftabt 
Gelingen  unb  in  ber  alten  Weidjsfrurmfahnenftabt  9)carf 
gröningen  auf.  $alb  aber  bringt  it)n  in  tjoctjentnücfelter 
farm  ein  in  s}Jaris  gefdjulter  iöaufüuftler  ben  sJlecfar 
herauf,  nad)  SGßimpfen  im  2al  unb  am  s#erg  (um  1260), 
.freilbronn,  Sauffat. 

^m  Spätmittclatter  geht  roieber  (Sßlingeu  uoran, 
«(tfonfote  in  etuttgart.        .jpeilbronn  unb  befonbers  bas  nun  erftarfte  Sirtcm- 

berg,  mit  feineu  fürftlidjen  'öaumeiftern  im  15.  unb 
im  3lnfang  bes  16.  ^ahrhunbertS ;  ein  felbftänbiger  unb  ganj  tüdjtiger  Stil  bilbet 
fidj  aus,  ber  bis  in  bie  Dorffirdjen  einbringt. 

•3m  Saufe  bes  lti.  3öl)fl)n«berts  gefd)ier)t  bann  in  ber  beutfdjen  Wenaiffance 
'■öebeutenbes,  befonbers  roieber  im  Jperjogtum  s.fiMrtemberg ,  roo  burd)  eine  3tcib,e 
trefflicher  s-8aumeifter  eine  heroorragenbe  Stuttgarter  söaufd)ule  entftetjt;  aud)  in  ber 
^ilbtjauerei  geid)iel)t  oiel,  namentlid)  in  ®rabmälern,  uon  benen  ber  jab/lreid)e  3(bel 
nod)  sat)lreid)e,  0ft  fehr  tüchtige  Serfe  in  ben  Stirnen  hinterlaffen  hat.  Das  crlifd)t 
alles  im  Dreißigjährigen  Krieg,  genauer  nad)  ber  Sd)lad)t  bei  Erblingen  (1634), 
nad)  roeldjer  bas  proteftantifdje  "Württemberg,  unb  besbalb  gerabe  ber  sJcecfarfreis, 
burd)  bie  Wülfer  bes  römifdjen  Königs  Jyerbinanb  mit  ÜUlorb  unb  süranb  jur  ©üftung 
gemacht  wirb.  säU  bejeidjnenbftesi  93ilb  aus  biefen  graucnoollen  Jagen  ftetjt  hier 
bie  töblidje  Herrounbung  be$  let3ten  großen  hevjoglid)  roirtembergifd)en  "-baumeifters, 
beS  fed)sunbfieben.sigjährigen  £>einrtd)  Sd)icfharbt,  burd)  einen  faiferlid)en  Solbaten 
furj  nad)  ber  Wörblinger  3d)lad)t,  in  feiner  ©aterftabt  £crrenberg. 

§n  ben  fahren  168H— l»;y3  roirb  fobann  eine  ätmlidje  grünblidje  ^erroüftung 
über  bie  uroteftantifd)en  Seile  3übroeftbeutfd)lanbs,  insbefonbere  roieber  über  ben 


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Xetefctil. 


9Jeefarfrei$,  bieSmal  burd)  ben  allerd)riftlid)ften  ftönig  uon  Jyranfreid),  Slubroig  ben 
Vierzehnten,  oerhängt.   ©.  aud)  bic  einseinen  DberamtSbefdjreibungen. 

Grft  mit  bcm  beginn  bcs  18.  3ahrb,unbert$  mad)t  ftd),  im  £ersogtum  wenig* 
ften3,  ein  Äunftleben  roieber  fühlbar  mit  ber  ©rünbung  ber  ©tabt  £ubrotg§bnrg 
burd)  |)erjog  (Oberhalb  Subraig  (fl733).  2)ann  unter  .£>erjog  $arl  (1744— 1793) 
in  Stuttgart  unb  Subroigsburg  unb  in  ber  Umgebung  beiber  SHefibenjen. 

Von  ben  Jagen  bes  Hönig§  Wilhelm  (1816—1864)  bis  auf  unfere  3ett 
entftetjen  beroorragenbe  Söerfe  in  Vaufunft,  «ilbhauerei  unb  üJialerei;  bod)  fällt 
bie  Stufjäbjung  biefer  ftunftroerfe  außerhalb  ben  feftgefefcten  Gahmen  biefe§  3öerfe§ ; 
biefelben  fotten  nur  mitunter  geftreift 
werben. 

Vortreffliche  53  a  u  ft  e  i  n  e ,  in  ber 
über  bem  2Jlufd)elfalf  lagemben  Oettern 
fohle  unb  in  bem  barüber  liegenben 
Äeuper,  förberten  feit  SRömerjeiten  bie 
Ausübung  ber  Baufunft  unb  Vilbhauerei. 
$er  feinförnige,  gelbliche  2ettenfob,len= 
fanbftetn  unb  ber  ebenfo  feine  grünlich,* 
graue  ©djilffanbftein  (Söerfftein)  bes 
mittleren  ÄeuperS  ;  weiterhin  ber  grob= 
förnige,  aber  faum  oerroitternbe  obere 
Äeuperfanbftein  ju  rauheren  SBerfen. 
Vacffteinbau  fommt,  mit  2lu*nahme  ber 
SRömer*  unb  roieber  ber  allerneueften 
3eit,  fo  gut  wie  feiner  cor. 

$lu§  bem  gröberen  Sanbftein  fmb 
bie  roheren  römifdjen  «ilbrocrfe,  bie 
Üftauern  ber  meiften  Burgen  unb  ber 
größeren  Stäbte  au§  ber  #ob,enftaufen= 
jeit,  .fceilbronn,  Sulingen,  SBeinSberg.  ®ra6mfll  b«  Bim,ul?^J  «f  *««  0«>w>«i«firto>w 
«ei  Heineren  ©täbten  mürben  bie  dauern  ,B  tt,u"öart 

meift  au§  lagerhaften ,  feften,  fatt  in 

SRörtel  gefegten  3Jlufd)elfalffteinen  gemad)t.  31ber  bie  9lät)e  beä»  feinen  ©anbfteineS 
für  fo  jiemlid)  alle  Crte  be§  5treife§  tjat  bei  jartcren  üEBerfen  ftetS  biefen  Stein 
anroenben  laffen. 

sBeiterb,in  gaben  bie  ftarfen  Gidjen  ber  nahen  SBälber  ftd)  trefflid)  für  halfen* 
häufer  ber  dauern  unb  Stäbter  b,er,  rote  nod)  manches  Math,au3  unb  SohnhauS 
in  (Sulingen,  $eilbronn,  «efigbeim,  Bietigheim,  SJtarf gröningen ,  Sinbelfingen  unb 
in  oielen  Ortfdjaften  jeigt.  ftreilid)  oiel  Verbrennbares  ging  im  dreißigjährigen  ftrieg, 
1618—1648,  unb  in  ben  tfranjofen*(£inf allen ,  1688  1693,  für  immer  oerloren. 
Bis  auf  ben  blutigen  Jag  jeugt  bas  ärmlidje  5lusfehen  fo  mand)er  Dörfer  unb 
Stäbtdjen  biefes  ftretfes  uon  biefer  boppelten  3erftörung.  ©erabe  ber  oft  fo  fläg* 
lidje,  fdjmucflofe  3uftatrt>  ber  flirdjen  rütjrt  oon  biefer  fünftlid)  hcraufbefchroorencn 
Verarmung  unb  Gnroülferung  t\er.  (Sö  ift  mit  nidjten  bas  Veftreben  be*  Öutbertums 


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10  Nedarfrei*. 

geroefen,  bic  ©otteSbäufer  fo  nütf)tern  als  möglich  ju  galten;  ba8  beroeifen  bie  nod) 
erhaltenen  9*enaiffance*Äird)en  jur  ©enfige.  3lber  bie  entfefclid)e  Not  liefe  feine 
fiunft  mehr  auffommen,  madjte  bie  ©emüter  ftumpf  gegen  baS  ©d)öne  unb  ©r^abene 
in  ber  bilbenben  Äunft.  CErft  in  unferen  Tagen  fönnen  bie  einzelnen  ©emeinben, 
freilief)  aud)  jettf  nod)  in  befdjeibenem  ÜHaf),  baran  benfen,  gotteäroürbige  Tempel 
aufzuführen  ober  roieberherjufteüen. 

91ber  rrot}  allebem,  bie  3at)l  ber  erhaltenen  Äunftroerfe  unfereS  Greife«  ift 
immer  nod)  überrafdjenb ;  bie  meifte  (Sinbufee  haben  bie  $orffird)en  erlitten,  bod) 
ift  bie  3^hl  ber  fpätgotifdjen  nod)  immer  bebeutenb.  Unb  bie  beften  unb  größten 
Serfe  ber  $3autunft  ftnb  jum  ©lücf  nod)  fo  ziemlich  erhalten;  aud)  tjeroorragenbe 
unb  oiele  SBerfe  ber  93ilbf)auerci ,  roährenb  bie  Waleret  gar  fühlbare  Surfen  auf* 
weift,  bie  roof)l  fd)on  mit  (Einführung  ber  Deformation  begonnen  haben,  3)e$halb 
ift  baä  33Üb  ber  (fntroicflung  ber  mittelalterlichen  Walerei  in  biefen  ©egenben  ein 
roenig  befriebigenbeS ,  befonberS  ber  Tafelmalerei;  beffer  fteht  e§  um  bie  ©anb» 
malercien,  oon  benen  in  neuefter  $eit  fo  manche  roieber  oon  ber  meinen  Ralftündje 
befreit  mürben,  fo  bafj  mir  fie  im  9tecfarfrei§  oom  (Snbe  be§  13.  bis  Gntbe  be§ 
16.  3<»hrhunbert«  oerfolgen  fönneu.  Namentlich  ftnb  aud)  nod)  mandje  ber  anberSroo 
fo  feiten  gemorbenen  fpätgotifdjen  ©eroölbemalereien  mit  flammen  unb  QMumen 
erhalten,  beren  Sdjonung  bei  Erneuerung  ber  ftirchen  nid)t  lebhaft  genug  an$  £>erz 
gelegt  werben  fann. 

Sluffallenb  fparfam  waren  in  unferem  ©ebiet  bie  geiftlichcn  Sitye,  im  geraben 
©egenteil  zum  Xonaufreife  (Cberfd)ioaben).  Ta§  aufftrebenbe  SlMrtemberg  fdjroärmte 
nid)t  für  ÄlÖfter,  unb  cbenfoioenig  bie  großen  fteirijöftabte,  obgleid)  fie  in  ihren 
figenen  Wauern  oerfebiebene,  befonbers  bie  ".Bettelorben,  beherbergten. 

3Jon  größeren  geiftlidjen  Pflanzungen  haben  mir  bie  fd)on  in  ber  .£>ol)cnftaufeu-- 
Zeit  bliihenben  Wurrharbt,  Sinbelftngen,  Tenfenborf,  Waulbronn ;  in  ben  größeren 
Stäbten  bie  in  Eßlingen,  .jpeilbronn  unb  fpäteftenS  in  Stuttgart,  beren  "Sauten  aber 
jum  großen  Teil  roieber  ocrfdirounben  ftnb. 

3ur  fnnftlerifchen  Sürbigung  fei  nur  io  oiel  bemerft.  ©roße  Wannigfaltigfeit 
herrfdjt,  ber  fo  reid)  gegliebevten  ©cgenb  unb  ©efd)id)te,  foroie  bem  erregbaren  Sinn 
ber  Öeoölferung,  Untcrfchroaben  unb  Sübfraufen,  in  benen  aud)  mitunter  nod)  feltifdjeS 
unb  römifdjeS  sölut  fließt,  entfpred)cnb.  $a$u  ermöglichte  ber  überall  mit  l'eichtigfeit 
zu  befd)affcnbe  zarte  Sanbftein  merfroürbigc  Sorgfalt  unb  Treue  bis  in§  fleinfte. 
deshalb  bie  erftaunlicbe  Wenge  fünftlerifd)er  ©ebanfen.  3113  .fmupteinflüffe  ftnb  zu 
oerzeichnen :  in  ber  romanifdjen  3eit  au$  bem  Bistum  Speier,  befonberS  in  Waul» 
bronn,  ba3  bann  fetnerfeitS  roieber  in  ba$  ganjc  ^abergäu  unb  bis  in  baö  Wecfartal 
berüberroirfte.  2lu§  bem  Bistum  SBürzburg  in  Wurrharbt  unb  Seulberg.  3n 
frühgotifcher  ^cit  Einflüffe  oon  ^ranfreid)  her;  befonbers  in  ©Clingen  ftd)  feftfe^eub, 
unb  oon  bort  auS  roieber  in  Otäbe  unb  #ernc,  bis  Ulm  unb  Strasburg  hinauf 
ftrahlcnb.  Won  Witte  be3  15.  ^ahrhunberts  an  ftarfc  (Sinflüffe  oon  Stuttgart  aus, 
auf  unb  ab  baS  Sanb,  bie  fortbauern  bi§  heute. 


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Stuttgart  *tabt. 


Alttttümet. 


'a8  reijenbe,  tiefe  unb  weite,  oon  SReben  umgrünte,  oon  Sälbern  umfränjte, 
oon  einem  ©ettenbad)  be§  SfofluS  burd)floffene  $al,  worin  jefct  bie  |>auptftabt  be$ 
ÄönigreidjeS  liegt,  mar  oor  bem  Mittelalter  nur  fpärlid)  beftebelt,  wogegen  ba§ 
faum  eine  <5tunbe  norböftlid)  uon  Stuttgart 
am  Olecfarflufj  gelegene  Gannftatt  fd)on  oot 
ben  Römern  ein  widjtiger  ^laU  gcroefen  fein 
muf?.  3Jon  biefer  uralten  Stätte,  bort  am 
leidjteften  Übergang  über  ba*  ^ieefartat  für 
weithin,  werben  in  oorgefdjiditliriier  Heit  fdion 
„9{enn="  ober  „^jod)* 
mege"  aud)  fübwefrwärts, 
alfo  burd)  ba3  ©ebiet 
ber  Jeggen  Stabt  8tutt= 
gart  gejogen  fein:  io  oon 
©annftatt  berauf  jum 
2Bei&enf)of  unb  auf  bem 
fdjmalen  SRücfen  ber 
fteuerbadjer  unb  93ot* 
nnnger  Jpeibe  fort  bis 
jur  ®eif?eid)e,  weiter  am 
»irfenfopf  oorbei  unb 
jmifdjen  ben  Cuellen  ber 
ÖlemS  unb  be3  Reiben* 
flingenbadjeS,  ber  früher 
bie  „©afferfälle"  bilbete, 
f)inburd)  unb  fübmärts 
auf  bie  #od)fläd)e  ber 
Silber.  2luf  bem  burd) 
tiefe  <2d)lud)ten  gefdjü^ 
ten^irfenfopf(mitJrinf= 
waffer)  glaubt  man  nod) 
SRefte  eines  alten  $Ball-- 
rings  ,^u  f eben ;  aud)  liegen 

auf  bem  fdjmalen,  com  iu  ztmiixubi. 


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12 


9ledarfrei§.   Stuttgart  Stabt. 


^irfenfopf  öftlid)  au§geb,enben  SRücfen  brei  üorrömifdje  ©rabljügel.  $er  oorberfte 
rourbe  geöffnet  unb  ergab  93ron$efad)en  unb  äroci  ©erippe  (M.).*)  Aufjerbem  fdjeint 
ber  auf  ber  anbcm,  ber  rechten  Seite  be§  9iefenbad)tale3  nierenförmig  b,erau3= 
tretenbe,  burd)  jroci  fdjarfe  Sd)lud)ten  gegen  bas  Wintere  füblidje  Sanb  Ijalbabgctrennte 
„'öurgftallberg"  eine  ganj  bebeutenbe  3uflud)tftätte  geroefen  ju  fein.  Sdnuacfye  Spuren 
feiner  Umroallung  gegen  ba§  fumpfige  $tnterlanb  rjin  ftnb  nod)  su  oerfolgen.  $er 
Sß[a$  mar  jur  SSerteibigung  trefflid)  geeignet  unb  gleichfalls  mit  ©affer  oerfe^en. 

"  Wd)t  uiel  mein:  Unterliefe  aud)  bie  römifdje  3eit  in  unferem  2alfeffel. 
5*om  Altenburger  ftelb,  bent  alten  SHömerplafc,  nörblid)  über  ber  jetzigen  Stabt 
(Jannftatt,  lief  am  linfen  £ang  be3  Stuttgarter  2ale§  eine  gepflafterte  Strafje  pm 
^öirfenfopf.  Sdjon  im  faty  1350  „alt  £>ertrocg";  an  ib,m  lag  ber  längft  abgegangene 
Ort  £unjt)ofeu,  uon  bem  ftd)  nid)t§  metjr  erhielt  als  bie  Staaten  „Junjtjofen"  unb 

„im  heiligen  ©rab".  Gin  weiterer  Strafjenjug  getjt  uon 
Gannftatt  burd)  ©ablenberg  unb  ftracfi  tnnauf  nad)  bem 
„Sonnenberg";  luer  fanb  man  i.  3.  1881  ©runbgemäuer 
eines  Sempels,  Steinbilber,  SOJerfur  unb  $iana  (II.), 
römifd)e  Äaifermünjen  unb  Sdjerben.  $iefe  Strafe  fetjte 
ftd)  fort  in  jener  roidjtigen  ^eerftrafte  (-frerbtroeg),  bie  in 
fäböftlid)er  SHidjtung  nad)  ItHuitf)  unb  an  bie  tjod)  über  bem 
Wetfar  gelegene  römifdje  fteftung  auf  bem  „'öurgfelb"  bei 
äöngen  führte,  eine  weitere,  jebenfallö  fet)r  alte  Strafe, 
bie  obere  .freufteig,  lief  uon  (Eannftatt  unb  ^erg  b,er  am 
red)ten  Stuttgarter  Salgelänbe  unb  als  tiefer  .jpofjlmeg  jum 
iöopferbrunnen ,  b,ier  in  ben  SHuitljer  -frerbtroeg,  ber  in  feiner  norbroeftlidjen  Wev- 
längerung  burd)  baS  Stuttgarter  lal  fjinburd)  unter  bemfelbeu  Flamen  auf  bie 
5euerbad)er  ^»eibe  unb  0011  ba  in  bie  uon  Gannftatt  nad)  s^forjb,eim  ftrebenbe 
£auptftrajje  (  „Steinftrafje")  jiel)t.  San  ber  oberen  Ipeufteig  jtueigte  bei  ber  jefcigen 
©aisburgftraftc  bie  untere  |>eufteig  ab,  lief  in  ben  Ommentjofer  Seg,  an  bem  fduni 
römifd)e  Altertümer,  j.  SB.  eine  Heine  ftaiferbüfte  (M.)  gefunben  mürben,  unb  redjt* 
roinflig  in  ben  „f>eerroeg",  meld)  letzterer  fteil  uon  2)egerlod)  b,erabfommt  unb  bei 
ber  Jyurtbadjftrafee  ben  9lefenbad)  überfetjte.  2He  ältefte  Steige,  00m  £anb  unter 
ber  Steig  in  ba3  i'anb  ob  ber  Steig  fütjrenb,  ging  erft  linfS  ber  jetzigen  „alten" 
Steige  Ijinauf  unb  bann  roeftlid)  00m  fogenannten  £öd)ft  empor,  3)lan  fietjt  nod) 
auf  eine  furje  Strecfe  im  Sanbfteinfelfen  bie  gal)rgeleife.  3m  Stabtroalb  fträljer, 
im  5cuerbad)täld)en  Spuren  einer  römifd)en  9{ieberlaffung ;  ben  heften  nad)  ju 
fdjliefjen  mar  l)ier  eine  Töpferei.  (M.) 

Alemannen jeit.  An  ben  .j&eufteigen  fanb  man,  bei  ber  jetjigen  @ai$burg= 
ftrafte,  Weiljengräber  unb  Sotenbäumc,  mit  tjübfcfjen  Anlagen.  Als  eine  Sage  roirb 
uon  allen  älteren  roürttembergifd)en  Ghjoniften  unb  ©efd)id)tsfd)retbern  erjäb^lt,  um 
baö  3al)r  950  fei  uom  -Ipersog  uon  Sdjroabcn  Siutolf,  bem  Soljne  ftaifer  OttoS  I., 
im  Stuttgarter  2al  ein  Stutengarten  angelegt  roorben.  Soroot)!  bie  ältefte  Schreibung 


etabtrooppen.  H33. 


*)  IM.)  bejeiebuet,  baf,  ftd)  bie  ©eaenftänbt  im  ft.3Kufeum  oaterlänbtfcber  Munft  uub  bittet- 
tum*bftifmat«  in  Stuttaatt  btfinbert. 


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Sie  ctabi. 


13 


be$  Samens  „Stutgarten"  (1229^,  als  aud)  bie  trt* 
lidjfeit  roeifen  mit  grofjer  3Bafjrfd)einlid)feit  auf  einen 
Stutengarten,  als  ältefte  Sinfieblung  mitten  im  $ale 
hin.  3n  biefen  frühen  Reiten  mar  Gannftatt  am 
"iJierfar  nod)  ber  .fcauptort,  nnb  modjte  bas  roaff  erreiche, 
üppiggrüue  Seitental  be3  9lefenbad)3  ju  foldjer  %n- 
läge  oerlocfen. 

3m  9JI  ittelalter  tritt  erft  im  jroölften  ySa\)t- 
bunbert  unfer  Stuttgart  bämmernb  in  bie  ®efd)id)te 
(urfunblid)  erft  1229),  unb  jroar  mit  Safferburg  unb 
ftirdje  im  fumpfigen  $algrtmb,  auf  ben  .£>öi)en  um= 
fränjt  oon  93urgen:  bie  Söeijjenburg  unb  bie  f leine 
s-8urg  auf  beut  .<pöd)ft  füblid),  bie  s#urg  "Berg  norböftlid), 
babei  bie  Safferburg  unten  im  £al,  beim  33erger  ttmmiWrt  frafttt  nm  Gttim> 
^Jliueralbab.  $iefe  Burgen  beioadjen  bie  .£>auptjugänge  tunn  bft 

jum  Xalfeffel;  baju  nod)  bie  53urg  Kaltental,  eine 

Stunbe  fiibtoeftliri)  ber  Stabt,  jur  Sperrung  be$  \)iex  ganj  engen,  oom  Sdjönbud) 
f)erabfut)renben  ^efenbadjtalsi,  unb  bie  s3urg  Gailenberg  bei  ^cuerbad).  SlUc  biete 
"öurgen  fmb  fpurloS  oerfdnounben ;  ftolj  aber  fteljt  nod)  bic  fiauptburg,  ba3  „9llte 
Sd)lojj",  am  Cftenbe  ber  2lltftabt. 


THe  Statt. 

S  t u  t  g  a  r  t  e  u  12  2  9.  itteßef  Sappen :  ein  s^ferb  (Stute)  über  einem  f leinereu 
auf  einem  Siegel  oom  3al)r  1312,  feit  1433  ein  fpringenbeö  ^ferb,  fdjwarj  im 
filbernen  Jelb.  ttv  eiförmige  OTauenriug  ber  3lltftabt,  faum  2"i(>  m  breit  unb  450  m 
lang,  ftiefe  mit  feinem  unteren  öftlidjen  (Snbe  an  bie  ältefte  ^nficbelung,  bas  SÜte 
Sdjlofc,  loeldjes  als  ^ollmcrf  in  bic  Wefenbarijfümpfe  hinaustrat.  Xaneben  norb= 
meftlid)  lag,  roofjt  mit  befonberer  flauer  umfdjloffen,  bie  ältefte  itirdje,  bic  jetzige 

Stiftsfirdje.    Hör  ber 

K&M  I 


HF 

.ii. 

*  • 

ÜttiitiHi 

III! 

iHomanifttitr  ftrit«  am  iZeiieniiirm  ber  3tift*firtf)c. 


Stabtmauer  lief  ein  ge- 
roaltiger  CrrbroaU,  aud) 
jog  an  ber  Siibfeite  ber 
Slltftabt  ber  früher  ftär- 
fere  9tefcnbarf)  bin.  Uie 
fedjS  Jvufj  biete  5Jlauer, 
im  3abr  1286  oon  ftöuig 
Wubolf  oon  .jpabsburg 
berannt,  ift  je^t  nod)  au 
mandjen  Stellen  erhalten. 
$er  ©all  baoor,  ber 
„grope  unb  f leine  (9ra* 
ben",  bilbet  jetjt  bie 
ftönigftrafte  unb  (Sber= 


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14 


9<ecfarlrei$.   Stuttgart  Stobt. 


l)arbftra§e.  üBMe  mir  unten 
fef)en  werben,  war  ber  ältefte 
s}Mat}  bieSJurg;  gegen  ba§  ßnbe 
bes  jtoölften  3<*f)rr)unbertg  ift 
bann  fdjon  eine  jiemlid)  ge- 
räumige S\  ird)  e  nötig.  3Uf  o  au  et) 
unfere  Sorfdjungen  brachten 
uns  ju  ber  Slnfdjauung  Älarl 
Spfaff^  in  feiner  ©efd)id)te  ber 
Stabt  Stuttgart,  bajj  b,öd)ft 
wabrfdjeinlid)  ju  Anfang  be$ 
zwölften  ^a^r^unbertS  ba§ 
Sdjlofj  (Stuttgart  unb  furj 
nad)t)er  neben  bemfelben  eine 
Drtfdjaft  gleiten  32amen3  ftd) 
ertjob;  ba3  roar  in  ben  !raft= 
oollen  fteiten  ber  lwl)enftaufi= 
fdjen  ftaifer.  $er  S-Jluffd)u>ung 
oon  Stuttgart  ift  f)auptfäd)lid) 
feit  ben  Jagen  ber  langen, 
ftarfen  unb  umfichtigen  Wegie= 
rung  bes  (trafen  (Jbertjarb  bes 
erlaubten  ( 1 265—  1 3i>5).  ^ur 
^cit  ©raf  lllrid)3  be$  MeU 
geliebten  (1419— 1480)  werben 
bie  beiben  SBotjtftbtt,  im  Oior- 
ben  unb  3 üben,  mit  SJlauem 
unb  Jürmen  umbogen;  aud) 
bieoon  fmb  noch,  iHefte  üor* 
Rauben,  befonbers  non  beu 
SDtauern  ber  füblid)en  ((5fj= 
linger)  Sorftabt  Sin  ber  sJiorb= 
feite  ber  Stabt  ftnb  fdjon  früt) 
im  ftatjcnbadjtal  ju  weiterem 
Sdjutj  grofte  Seen. 

$ie  flunftgef  d)id)te 
ber  Stabt  beginnt  für  uu§,  bie 
romanifdjen  leile  ber  Stifts* 
firdje  abgered)net,  erft  \mi 
Orunbri§  t>«  2tift«tinj>e.  ^afy  1320,  mit  ber  Verlegung 

*mm  W*m  *^«m*fä^  wn*«  w^m.     bc§  QeutelSbad) '  unb 

rool)l  aud)  ber  ftänbigen  Meft= 
benj  ber  wirtembergifdjen  Grafen  nad)  Stuttgart.  Tantals  wirb  ber  jetjt  nod) 
ftebenbe  Gbor  ber  Stiftsfirdje,  fowie  ber  füblidje  Seil  be$  Gilten  Sdjloffes  erbaut. 


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Sil  Stabt. 


15 


Tann  flafft  roieber,  für  unfere  klugen  roenigften* ,  eine  üücfe  oon  ftarf  fyunbert 
3afjren.  Unter  ®raf  Ulrid)  bem  Vielgeliebten  (1419—  1480)  entftetjen  bann  bie 
brei  jetzigen  gotifdjen  ftirdjen  ber  ctabt,  nnb  oon  ba  an  läfet  fid)  eine  fortroäljrenbe 
unb  rege  "öantätigfeit  nerfolgcn  bis  in  unfere  Jage,  mit  ©ipfelpunfteu  in  ben 
Oaljren  oon  1580—1620,  in  ber  jroeiten  .ftälfte  be*  18.  3«f)rfH»nberts,  unb  enblidj 


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16 


Statattoii.  Stuttflart  Stabt. 


in  ber  ncucften  3cit,  feit  bcr  ÜJlitte  be£  uoirigen  ^a^r^unberts.  2>ie  eigenartigfte 
3Iu3bilbung  gcfdjab,  unftreitig  in  bcn  heften  Jagen  ber  JRenoiffonce,  am  Suft^aus, 
bleuen  93au  ufro.  2>aoon  gewann  aud)  ber  bamalige  Stuttgarter  ^rioatbau.  $)ie 
«ilbtjauerei  t)ält  gleiten  Sdjritt  mit  bcr  «aufunft.  3?on  «Malereien  ift  faft  nichts 
meljr  erhalten. 

Sir  beginnen  nun  mit  iöefdjreibung  ber  einzelnen  ©ebäube  unb  itjrer  8unftroerfe. 

Die  ftird?cn. 

3Me  J>tift9Rirdje  »um  ^eiligen  iueuj. 

SHc  urfprünglidje  Jtirdje,  bereit  33au  bem  Stile  nad)  in  bic  jroeite  .£>älfte  be3 
jroötften  3abjb"'ibert$  ju  fctjen  ift,  mar  eine  breifdüfftge,  flacfygebecftc  SJafilifa  mit 

«Jpodjfdjiff  unb  2 firmen 
an  ben  Cftenbcn  ber 
Seitenfdjifie.  Xaoon  fmb 
nod)  erhalten :  bcrfüblidje 
Oftturm  inbenoier  erften 
®cfd)offen,  $roci®efd)offe 
bes  anberenmit  fdjmädje- 
reu  dauern,  in  fpdt« 
gotifdier  $ett  ju  einem 
Cuerfdiiffarm  mit  großen 
9lorbfenftetn  ncrlängert, 
t)ier  bie  „UrbatBfapelle", 
foroic  ber  Cftgicbel  bes 
.f)od)id)iffesi ,  unb  unter 
bem  jetzigen 5Urd)eitbot>en 
bie  4  ftufj  ftarf  en  ©runb- 
mauern  ber  Seitcnfdiiffe. 
$ie  jetzige  geringe  lidjtc 
sJ)iittelfd)iffbreitc  mit 
24  ftufi  ift  "od)  bie  breite 
ber  alten  "öaftlifa,  bie 
alten  Seitenfdjiffe  roaren 
tjalb  fo  breit,  fo  bajj  fid) 
bie  innere  ®efamtbreitc  ber  alten  ftirdie  auf  ctroa  56  ftufc  ftellte.  £er  gotifdje 
«aumeifter  (f.  u.)  madjte  bann  bie  Seitenfdjiffe  famt  ben  Capellen  26  Juß  breit 
unb  brad)te  fomit  bie  innere  breite  auf  84  Jvufj. 

Um$  3<*f)t  1320  mirb  fobann  ber  lange,  id)öne  frübgotifdje  ©bor  für  bas 
bieber  oerlegte  Stift  ^eutelsbad)  angebaut,  unb  uon  1436—1495  bauert  ber  gotifdje 
Umbau  unb  Neubau  ber  jetngen  ßirdje.  $er  £>auptturm  wirb  erft  1531,  ber  Seiten-- 
tnrm  1488  ausgebaut,  1578  fein  ^adjroerf  erneuert. 

$ie  romanifdjen  Stoctrocrfe  be§  füblidjen  Jurme*  fmb  mit  Wunbbogenfriefen 
gefäumt;  bas  unterfte  (9efd)o{i,  baS  ben  Sdjlufj  bes  füblidjen  Seitenfd)iffes  bilbete. 


lurni»  unb  adjiifpfdlct  unb  ^enftcrlirofifc  ber  2tift*fitd)c. 


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$i«  Äirc&en. 


17 


roirb  oon  einem  SHippenfreujgeioölbe  auf  Sctfäulen  überfprengt;  bet  Sogen  gegen 
baS  Seitenfdjiff  (©efrfeitc)  ift  oermauert.  3m  jrociten  ©efdjoß  mar  eine  jefct  aud) 
oermauerte,  gegen  Horben,  b.  b,.  gegen  bie  Äirdje  (jerauS  etnft  offene  Smpore.  5)et 
1320  ff.  erridjtete  (Xfjor  jeigt  gegen  außen  nod)  bie  alte  emfte  ©eftalt;  fein  ©eroölbe 
mürbe  ju  Anfang  beS  oorigen  3af)rf)unbertS  burd)  ein  f)öljerneS  Sletjgeraölbe  in 
gefdjicfter  s®eife  erfettf. 

3ugleid)  mit  bem  (£f)ore  roarb  baS  fünfte  ©efdjoß  beS  JurmeS  mit  frönen 
3ßaßroerfSfenftern  aufgefegt.  S)aS  oberfte  etroaS  erbreiterte  ©efdjoß  ift  auS  bem  3af)r 
1488,  neuer  nod)  bie  jierlidje  Spi|>l)aube.  $>ie  Safriftet,  nörblid)  am  <£l)or,  ift  bis 
auf  bie  ©eroölbe  unb  ben  öftlidjen  oielecfigen  (aud)  fpätgotifdjen)  Sdjluß  frü^gotifd). 

Sei  bem  Gtjorbau  oom  3al)re  1320  mauerte  man  über  ben  nod)  Ijeute  erf)al* 
tenen  romanifdjen  Oftgiebel  einen  (SntlaftungSbogen  Ijer  unb  fetjte  barauf  ben  fyofyen 
(Sb,orgiebel,  ber,  ba  jetjt  ber  (£l)or  I)od)  über  baS  Sd)iff  hinausragte,  an  ber  SBeft* 
feite  fid)tbar  mar  unb  ju  beffen  ©iebelgefimS  man  Stücfe  eines  romanifdjen  ©iebel* 
geftmfeS  benüljte,  roaS  alleS  nod)  auf  ber  Jtirdjenbüljne  ju  fe^en  ift.  —  3Jlcr)r  als 
l)unbert  ^aljre  nadu)er,  beim  gotifdjen  Neubau  beS  SangfjaufeS,  beffen  $ad)firft 
aud)  über  ben  beS  GfjoreS  !)inauSragt,  mußte  bann  jener  ©tjorgiebel  nodjmalS 
er^ö^t  werben. 

3)er  Neubau  ber  nod)  jeijt  ftefyenben  brei  Sd)iffe  famt  bem  großartig  augelegten 
SBeftturm  ift  jum  größten  Seil  baS  UBerf  beS  fürftlidjen  SaumeifterS  2llbred)t 
©eorg,  beS  ©rbauerS  ber  Stuttgarter  2eonf)arbS-  unb  .jpofpitalftrdje  unb  gar  oteler 
anbercr  fdjöner  £trd)en  ringsum  in  Sdjroaben.  3)aS  SHeifterjeidjen  beS  3llbred)t 
©eorg,  ber  Sparrenfdjilb  mit  ben  brei  Sternen,  finbet  fid)  fünfmal  an  ber  Stifts* 
firdje,  barunter  breimal  an  bem  Ijerrltdjen  Slpofteltor.  2Ilbred)t  ©eorg  erfd)cint  nidjt 
bloß  als  trefflidjer  Saumeifter,  fonbem  aud)  als  fyeroorragenber  Silbl)auer.  Sei 
leinen  5lird)enbauten  liebte  er  baS  |>ereinjiel)en  ber  Strebepfeiler  nad)  innen,  fo  baß 
an  ben  Sangfeiten  ber  Oiebenfdjiffe  Äapeüenrciljen  entftanben,  bie  Ätrdjen  baburd) 
eigentlid)  fünffd)iffig  mürben,  er  liebte  reidje  Hernetjung  ber  ©eroölbe  mit  Dielen  oon 
bebeutungSoollen  Silbljauereien  beberften  Sdjlußfteinen ,  oft  aud)  mit  Sruftbilbern 
als  ©urtträgern;  baju  roeite  unb  lidjte  UJerfjältniffe.  —  SHeidjgeglieberte  Pfeiler 
(f.  21bb.)  trennen  baS  r)öt)ere,  aber  fenfterlofe  #od)fd)iff  ber  StiftSfirdje  oon  ben 
Seitenfdjiffen,  bie  nad)  innen  gejogenen  Strebepfeiler  treten  außen  frfjroad)  breiedfig 
im  ©runbriß  fyeroor.  Uber  ben  Seitenfdjiffen  fpannen  fid)  fteineme  Strebebogen 
gegen  baS  .£>od)fd)iff.  Tie  reichen  ©eroölbe  tragen  eine  HHenge  ffulpticrter  Srf)luß= 
fteine.  2)er  |>auprturm  unb  ber  Seitenturm  fyaben  2>äd)er  aus  fpäter  3eit,  baS 
beS  „biefen"  ift  jeltförmig  unb  furj,  baS  bcS  „fdjlanfcn"  jicrlid)  unb  fpi^gefdjmeift, 
aber  beibe  türme  finb  rooljl  jufammengeftimmt.  Jyeine  gotifdje  Briefe  jief)en  unter 
iljren  burdjbrodjenen  Steinfränjen  b,tn.  2>er  ganje  Sau  aus  grünlid)=grauem  Sleuper= 
roerfftein  oon  ebler,  tief  nadjgebunfeltcr  2lltcrSfarbe.  Oberfter  Umgang  beS  Jßaupt- 
turmeS  um  1530.  £\at)reSjaljleu  fteljen  am  3lpofteltor  1494  unb  1495,  über  bem 
.fcanptfenfter  bcS  SeftturmS  1495,  an  einem  Jragftetn  innen  am  Sübturm,  bar= 
ftellenb  einen  (5ngcl  mit  bem  Sdjroeißtud)  1493. 

311S  Saumeifter  am  {?bore  roieb  genannt  um  1330  Saltfycr  ber  Stetnme^  unb 
beim  -Jleubau  OTeifter  ebcrliii  oon  Stuttgart,  bann  fünfmal  burd)  fein  ^eidjen  ber 

Vatilui,  TcnfuiaU-t  au*  ©iirtlrmStrg.  ^citorireUV  2 


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18 


9ierfarfrei$.  Oberamt  Stuttgart. 


$auptmeifter  2llbred)t  öeorg;  bcr  Sdnlb  eines  anbeten,  nod)  nid)t  aufgefunbenen 
Reiftet»  befinbet  ftd)  l)od)  oben,  bent  be3  3llbred)t  ©eorg  gegenüber,  an  ber  Xfire 
beS  am  Sübturm  auffteigcnben  JreppentürmdjenS.  Seiter  erfdjeint  ber  üHeifterfdjilb 
2llbred)t  @eorg$  an  einer  tfonfole  an  ber  Ojhoanb  be$  nörblidjen  SettenfdjiffeS, 
oon  Sinei  (Sngeln  getragen. 

Von  "Serien  ber  Vilbfjauetei  fmb  an  ber  Stirdje  ju  nennen,  an  bcr  Süb= 
feite  be§  (£f)or§,  in  fpi^bogiger  Türfüllung,  eine  fein  ftarf  erhabene  2lrbeit,  um* 
$al)r  1320,  GfjriftuS  am  ftreuj  mit  Sttarta  unb  ^ofjannes,  nod)  gan$  im  frül)= 
gotifdjen  Stil,  mit  läd)eluben  flöpfen  unb  lang  Ijerabflieftcnber,  enggefälteter  ©eroanbung. 

•Dann  an  ber  SfingSnmnb  be§  fübüdjen  Seitenfdjiffeei,  bis*  an  ba§  $ad)gefimfe 
reidjcnb,  bas  berühmte  Slpofteltor,  1494  unb  1495,  breimal  mit  bem  3Bappenfd)ilb 
be$  2llbred)t  Weorg,  unb  einem  Vilbt)auerjeid)en.  über  großer  Xoppelpforte  freien 
in  jirjci  Reiben  übereinanber  <£t)riftu3  unb  bie  ^toolf  Slpoftel,  runbe  ©eftalten  unter 
jetjr  reiben  Sd)utjbäd)ern ;  im  gebrüeften  Vogenfelb  ber  ^oppelpfotte  flad)  erfjaben 


SMlbfaucrjcict)«!  Älbrcdjt  öcorg  unb  fein 

am  «poflcltor,       an  6er  Moii}f(.  l»fnon'e. 


bie  ©eifteluug  (Sbrifti,  Slreujfdjleppung  unb  bie  flagenben  Jyrauen:  barüber  in  bem 
fpitjen  (ffelSrücfenfelb  bie  5luferftct)ung ;  am  Sartopljag  best  2luferftel)enbcu  ber 
Sparrenfdjilb  unb  1495.  Setter  erfdjeint  biefer  Sd)ilb  grofj  an  ber  ftonfole  bcr 
unteren  }lpoftelreif)e,  roeldie  ben  ^weiten  3lpoftel  uon  red)t$  Ijer  trägt,  unb  enblid) 
unten  am  (Sube  einer  ^aefe  bcö  Sdnitybadjea,  unter  roeldjem  ber  -iSeilanb  ftcljt,  ba3 
ift  in  ber  9Jiittc  ber  oberen  3lpoftelretf)e.  2ltt§  ber  Verteilung  biefer  brei  ÜDkifter* 
fdjilbe  gcljt  tjcruor,  bau  bem  sJUbrcd)t  öeorg  ein  .frauptanteil  an  ber  Arbeit  am 
^Ipoftcltor  jufommt.  fein  3Ritlielfcr  erfdjeint  mehrmals  jener  mit  bem  oben 
genannten  eingeritten  Reichen,  ^aefelbe  famt  ber  ^at)re^(\at)l  1494  am  Sd)ut}bad) 
unter  bem  3lpoftel  ^ctrus,  ber  in  ber  oberu  iKeilje  als  britter  uon  linf»  t)er  ftcljt.  — 
3ln  ber  Scftfette  bc£  .frauptturnte*  an  ben  Strebepfeilern  bie  Wcftalten  ber  uier 
(Soangeliften ,  sJ)lattl)auä  mit  bcr  ^nlncöjal)!  1495.  Hutten  in  ber  ftirdje  in  ber 
legten  Seitcnfapclte  üuf*  ftetnerner  Elitär  mit  £t)riftu$  als  Selttid)ter,  über  fleine 
Figuren  ben  Hantel  breitenb,  unten  bie  Vruftbilber  ber  flugen  unb  töridjteu  ^ung* 
frauen,  fobann  in  ber  brüten  Scitcnfapelle:  si)iaria  im  Straljlenfränjc,  gefttftet  uon 
tfanonifuä  .freinrid)  geller,  f  1502.  .ßiuei  fd)ön  unb  reid)  burcrjgefübrte  Seife, 
.frcrrltdje  Mangel  mit  ben  E>alb  erhabenen  fttjenben  uier  Goangeliften  unb  einem 
VUbt)auer,«,eid)en.  3trftreute  Jyignrcn  be$  abgebrod)cneu  l'cttncrs,  ber  ben  6l)or 
uom  .ftauptfcfjiff  trennte,  $ann  bie  Vilbiuerfe  auf  ben  vielen  Sdjlufiftcinen  unb 
Sragfteiuen :  geiuifi  jum  Seil  aud)  Seife  bes  5Ubtcdjt  Oicorg. 

Von  ben  jablreidjen  (Grabmal er u  nennen  mir  ba«s  frübgotifrijc  (Grabmal 
Utridj  be«  Stiftet«:  unb  feiner  jniciten  «emablin  3lgncs,  .jper^ogin  uon  *?iegnit,  mit 


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3>ie  flirren. 


19 


ben  lebensgroßen  liec^cnben  (Bejtalten  ber 
©eftorbenen ,  ein  ebelftrenges  ©eri  be» 
ölten  Stils.  3$on  fiuitgotiidjeu  ©rabmälern 
bas  bes  Stiftspropftes  Dr.  £.  s-8ergent)ans, 
f  1512,  bes  Dr.  Öeorg  .jpartfeffer,  Xefnn 
bes  Stifts  1490—1510.  (stjcrnc  Wrab* 
platte  ber  Warfgräfiu  ju  Reiben  nnb  £>orj= 
berg,  SWarfgräftn  oon  "öranbenburg,  f  1615, 
l'd)ön,  ein  großer  (Jngel  Ija'lt  ben  großen 
"JBappenfdjilb.  Vui  ber  SHenaiffanccjett  bas 
©rabnml  bes  Zitters  .£>an3  £erter  oon  unb 
ju  .ßertnetf,  f  1562,  mit  bem  'öilbtjancr* 
jeidjen  L.B.  1563,  l'eontjavb  $numt)auer. 


Tann  DOM  ber  .franb  beS  rjodjbegabten 
"öilbbancrs  Sem  Sd)lör  r>on  Sautenbad) 
ba$  Wrabmal  bes  1575  im  Sd)nrftournier 
bei  ^cr.ioq  £ubn>igS  erfter  .f>od)»,cit  jpi  Job 
gerannten  (trafen  9llbrecrjt  uon  .v>ol)enlol)e 
unb  bie  prädjttge  Stanbbilberreilje  ber 
jnirtemberiii|d)en  (trafen  an  ber  Olorbnmnb 
be§  Gtjorco,  elf  an  ber  ;\al)l,  oou  @raf 
Ulrid)  bem  Stifter  (f  1265)  bis  <3raf  £>ein-- 
rid)  (f  1519).  3n  ber  oon  £).  Sd)icf= 
Ijarbt  16<>8  erweiterten  ©ruft  unter  bem 
iSfjor  prarfjtuoüe  ^inuiärge.  '-Hör  einigen 
Csaljrcit  fanb  man  in  ber  Urbansl'npelle 
ben  (9rabftcin  bes  2id)ters  .ftermann  uon 
Sad)fenl)eim  mit  folgtnbec  ^nfc^rif t : 

o  roelt,  o  weit,  bin  lan  (Ion)  ift  tranf, 
bu  flibft  btun  bicueru  jdmeben  bunt, 
h : e  por  ii)  od)  ain  titcr  \va$, 
nun  litt  ba-5  bu-?  mir  \i]  ber  na«, 
unb  ift  mir  Diel  ju  furc^  unb  jebmal. 
bic  roirm  mitf>  naaen  uikr  al. 
roic  e3  bort  aanfl  ber  armen  iel, 
ber  pflcfl  ber  fuiiifl  (fuuiaj  eiuaiuiuel, 
unb  oef)  fm  fuifebe  uutoter  \ax\\  — 
iuttf  man,  r^cborn  u<  minor  art, 

(üb  bir  jii  fiub  nit  mefeil  flach. 

ir  miefeenb  ficber  tili  (jcrnadi.  — 


2tant>bi[r>  Wraf  ivbciharb«  btl  DliiUn  im  ttbor 
tirr  i  ;  '"!■:■.!! 


iUiiiu  «loiuini  14">9  obiit  dominus 
lienuanus  de  Bachtcnkfuu. 


20 


^erfarfrei«.   Stultgort  Stabt. 


darunter  ift  ber  facf)feiTt»eimifc^e  3Sappcnfd)ilb  mit  ben  $üffell)öraern  eingeübt. 

ift  ber  ©rabftein  be*  1  :i65  geborenen,  einft  berühmten  $id)ter$,  be$  SBer« 
faffctS  ber  beiben  ber  pfaljgräfin  9Wed»tt)ilb ,  ber  Wutter  #erjog  @berh,arb§  im 
93art,  geroibmeten  $td)tungen  „bie^Diörin"  unb  „ber  Spiegel",  ferner  bes»  „©olbenen 
JempelS",  ben  er  naef)  bem  SJhifter  ber  golbenen  Sdjmiebe  $onrab§  oon  3Bärj- 
burg  in  feinem  neunjigften  ^ot)re  (1455)  feftrieb.  —  $>ie  Stiftsftrdje  in  Stuttgart 
ift  fein  eint)eitlid)es  Serf  unb  feinem  ber  SDlünfter  oergleidjbar,  ober  burd)  i^re 
malerifdjen  Waffen  unb  töäume  unb  bie  nieten  borin  feit  3ab,rl)unberten  auf* 
gefammelten,  bie  Sdjicffale  ber  Stobt  unb  be§  eblcn  ftürftentjaufeä  abfpiegelnben 
$enfmale  wirft  fie  nadjlmltig  unb  loeitjeooU. 

2Me  fiofpitalhirdje, 

in  ber  ehemaligen  oberen  5ßorftabt  erbaut,  an  Stelle  ber  fdjon  1391  ermähnten 
Siebfrauenfapclle,  1471  —  1493  ju  unfrer  Weben  grauen  unb  St.  Ulrtcf) ;  feit  1473 
3)ominifanerfird)c  ju  St.  Katharina  mit  t)übfd)em,  innen  ne^geioölbtem  Gtjor,  auf 
beffeu  öftlidjftem  Sdjlußftein  ber  'ÜHeifterfdjilb  beS  9llbred)t  ©eorg. 

£a§  breifdjiffigc  i'angtjauö  erhielt  1821/22  ftatt  ber  glatten  Herfen  IjÖljerne 
ftreujgeroölbe.  $m  nörblid)eu  Seitenfdjiff  bie  fteinerne  (Smpore,  bie  ©raf  Ulrtcf) 
ber  Vielgeliebte  im  3atfvc  1479  ftd)  fjatte  erbauen  laffen,  ein  s.Sktf  oon  Ijotyer 
fünftlerifd)er  Slusbilbung.  (S§  finb  brei  auf  Spit3bogen  rutjenbe,  mit  Srfjlufjfteinen 
gejicrte  ^geroölbe,  bie  an  ber  Söanb  auf  Sragfteinen  mit  (Sngclsiiguren,  an  ben 
^reipfeilem  auf  folgen  mit  ben  lebfjaft  beroegten  ©eftalten  ber  beim  iöau  befdjaf- 
tigten  Steinmetjen  auffitzen,  ^fufjcn  an  ben  Pfeilern  auf  proptjetenbruftbtlbern 
ftanben  bie  oier  jetjt  oerfdjrounbenen  Goangeliften  unter  reichen  53aU 
bacf)inen.  (Snblid)  aber  entbeefte  man  an  ber  fflütfroanb  unter  ber 
Jündjc  ein  grofjes  fd)öne3,  aud)  fpätgotifdjes  ©emälbc,  ben  Stamm« 
bäum  (£b,rifti;  babei,  au§  Rapier  unb  aufgeflebt,  nebenfteb,enbes!  Sd)ilb= 
d)en:  ©runb  rot,  ba$  übrige  roeifj.  £a3  ©cmälbe  nmrbe  roieberfjer* 
geftellt  oon  ©eorg  i'oofeu.    }ln  einem  ber  $albad)ine  ftefjt  bie  Oab,re$jaf)l  1479. 

(Sin  üettner  trennte  einft  bas  Langhaus  oom  Gljor,  ber  fd)öne  Gljotftütjle 
enthält:  1493  .  Ijabenb  .  bifj  .  meref  .  gmadjt  .  bruber  .  cuurob  .  jolner  .  unb  . 
fjanö  .  l)afe  .  Unb  HnfS:  1490  .  l)ot  .  tjaunR  .  ernft  .  uon  .  beblingen  .  biß  . 
roeref  .  gmadjt.  Unter  ben  figürlichen  Sarftellungen  fiefjt  man  in  nalbcrbabener 
Arbeit:  9)kria  mit  bem  .ftiube,  *u  feiten  3oh,anne3  unb  Barbara,  ju  <vßfeen  fniet 
ber  Stifter:  Dns  .  Albertus  .  Lndvig  .  vicarius  .  eccles  .  s.  .  Crucis.  $m 
(ilior  ^olilreidje  unb  fd)öne  ©rabmäler  ber  o.  Stein,  u.  Plieningen,  o.  .^paUroeil, 
o.  l'einingen,  o.  ©öUniti,  o.  "öourcingljaufen,  o.  SBarnbüler,  o.  Sdiafetittfo  (jetjt  im 
Äreujgang),  33urcfl)arb,  i'öffler,  ^äger  oon  3äger$berg,  jum  Seil  in  prad)tooller 
SHcnaiffance. 

9ln  ber  Sübroanb  bc*  füblidjen  SeitenfdjiffeS  rcidie  gotifdjc  ©anbgrab 
(um  14891  beS  ©eorg  oon  Sad)feul)cim.  (Sr  fniet  uor  ber  ÜHabonna,  über  ber 
jioei  (fngel  bie  ftrone  galten,  $tc  ftirdje  hatte  nur  einen  $ad)reiter.  173«)  ff.  wirb 
an  ber  Sübfeite  be§  Gt)or«  ber  fdtlirijtc  Jurni  gebaut. 


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21 


9tn  bic  s}?orbfeite  ber  Sirdje  ftöjjt  ba3  ehemalige,  1473  oon  ©raf  Ulrich, 
gegrünbete  Xominif  anerf  lofter,  mit  noch,  in  brei  ftlügeln  erhaltenem  großem 
Äreujgang;  fd)öne  2)lafinjerf£fenfter,  reidje  iHippcnanfätje ;  bie  ©eroölbe  felbft  IjerauS* 
gebrochen  1839.  Unter  ben  $enfmälern:  bas  mit  bem  Stanbbilb  be§  ©eftorbenen 
gefdjmücfte  beS  ^unfer  <Uietrid)  von  sBglcr,  1507,  unb  bic  Grabplatte  beS  berühmten 


Uhorgntiif)!  in  t>cr  £ofpitalfirrtje,  in  ber  iirjpriing(id)fit  Woftalt. 


.fmmaniften  iHeudilin,  f  1522,  oon  ifjm  felbft  15<>1  geftiftet  unb  uerfafet. 
3at)lreid)e  gemalte  (Spitaphjeu  aue  ber  ^enaiffancejcit.  $ie  $cnfmalc  in  unb  an 
ber  tfircfye  unb  im  ftrcujgang  laffen  bic  oerfditebencn  Stilroanblungeu  com  (Snbe 
be3  15.  bis  jur  SUlittc  bc3  18.  ^abj^unberte  genau  »erfolgen;  noch,  neuere  Tenf* 
male  bann  auf  bem  früheren  poppen  lauf  riebbof  (f.  u.».  9(n  ber  Worbfeitc  ber  fttrdje, 
an  roeldjer  ber  ftreu,\gangflügel  abgeriffeu  ift,  fteb,t  jetjt,  früher  am  Aufgang  sunt 
ehemaligen  ffiid)tplati,  eine  ftreuwbnabme,  fladjcrbabenc  Arbeit  in  «Sanbftein,  geftiftet 
oon  .ftan§  £>acf  1518,  uou  ber  Grefe  bcr  $euftetgftvrt£e  tiiel)er  ücrfetjt  18ii7. 


22  SeÄnttm*.  Stuttgart  Stobt. 


®ie  &t  Xiconfjarbshirtfje 

in  ber  ehemaligen  unteren  ober  (ffdinger  ^orftabt,  al§  gleichnamige  Mapelle  fcbon 
ermähnt  im  j>a\)t  1334.    Tie  jetzige  Stirpe  1470—1474,  ber  2unn,  ^Jorijturm 


6t.  S.'conl)iirb»lir($c. 


genannt,  1491  »oUenbct.  ^nnen  ein  jierlid)er  JpnUcnbau  mit  brei  gleid)  hoben 
3d)tffcn;  auf  geglieberteu  Säulen  ohne  Kapitale,  oon  ad)tecfiger  $runbform,  mit 
reiben  9let}geir<blbcn,  aud)  im  Gbor,  bereu  ^ablreirije  5)ilbiucrf:2d}lujj|teine  oon  feiner 
Arbeit.    Scbilb  be$  Wibrecht  Weorg  unb  feinet  ©enoffen  am  ffborgeroölbe.  Tie 


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23 


Mird)c,  ein  N-BJerf  auS  einem  Wulfe,  jei^t  toic  fpcitflotifdjc  fmllenform  in  ibrer  gangen 
Slnnutt,  Älartjeit  unb  .£>elligfeit,  unterftütjt  burd)  gefdjmeibige  ^ilbung  ber  einzelnen 
"flauglieber. 


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24 


Wccforfrti*.   Stuttgart  Stobt. 


TaS  äußere  mit  ben  brei  Schiffen  unter  einem  Tad)  roirft  gegen  Often 
gefällig  burd)  bie  Stellung  bcS  ^oljen  fdjlanfen  T urmeS  an  ber  Sübfeite  be3  Gb,ors ; 
auf  ber  anberen  Seite  bie  gotifdje  ©afriftei,  unb  gerabe  oor  ber  Cftfeite  be$  (£b,o*3 
ber  l)od)  unb  ernft  aufragenbe  „Clbcrg"  (ftreujberg),  eine§  ber  ebelften  unb  reifften 
SBerfe  unferer  fpätgotifd)en  Äunft  (1501),  geftiftet  oon  ^afob  Salther  unb  feiner 
©attin  Älara  Kläger;  beiber  Sappen  ftnb  oorncn  angebracht,  bie  3al)re§$al)l  1501 
fteb,t  hinten  am  ÄreujeSftamm.  Ta§  öanje  ftellt  einen  *erg  bar  mit  Schäbcln 
unb  9J(enfd)enfnod)en  unb  beroadjfen  oon  fteinernem  ©eftrüppe,  barauf  fried)en 
Schlangen,  (Sibechfen  unb  anbere§  Öetourm.  Mit*  bem  s33erge  fteigt  l)od)  ber  ftreu$e& 
ftamm,  an  bem  ber  .fteilanb  fcfjrocbt,  unten  fteb,en  |U  feiten  SJcaria  unb  Johannes, 

ben  Streusesjtamm  felbft  hält 
bie  fnienbe  9Jcagbalcna  in 
leibenfdjaftlidjem  Sdjmerj 
umfchlungen.  $efonber?  er= 
greifenb  ift  bas  tiefgeneigte, 
oon  dornen  umflochtene 
fmupt  bes  Grlöfers,  erftarrt 
im  Tobesleib  um  baS  (Slenb 
unb  bie  Süttbe  ber  Seit. 
Ter  „Clberg"  an  ber  ftirdje 
jetyt  ganj  neu,  ba*  Original 
in  ber  .frofpitalfirdje  unter 
gebradjt.  j>m  6l)or  ber 
Mirdje  rcidje  Menaiffance- 
grabmäler. 

Tie  f  a  t  h  o  l  i  f  d)  e 
Kirche  jum  1)1.  (Sber 
harb,  an  ber  JtünigSftrafee, 
im  ^aljre  1808  oon  ber 
Solitubc  ^terlier  oerfetjt,  bie  Jvront  mit  foiintt)ifd)er  Säulenftellung ;  ba§  fuppeU 
bauartige  innere  mit  toertoollen  neueren  Wemälben. 

^n  ber  neuen  gotifchen  ftirdje  ber  Sotflabt  Sierg  ein  fdjöner  fpätgotifdjer 
Taufftein.  v>lltc  Mite,  1613.  —  Tas  abgebrochene itird)lein  gab  mit  ber  9)iül)le 
barunter  ein  anmutige«  8tfl>.  3.  bie  oor  bem  Abbruch  oon  ©««barth,  b.  vfi.  gemachte 
Aufnahme  auf  S.  26.  —  3m  Seiler  ©ablenbcrg  f leine  gotifdie  Kirche  mit 
hübfehem  Ghor  unb  fdjönem  altem  .HnijifiriiS.   .^ettf  ein  Neubau. 

Ü^on  früheren  ftlofterpf  leghöfen,  oon  benen  jum  Teil  nori)  bie  alten 
Gtebäube,  aber  ftarf  oeränbert,  ftehen,  ftnb  ju  nennen  ber  Slbelbergerbof,  ber  Gebern 
hauferhof,  oon  letzterem  nod)  größere  Teile  ber  ehemaligen  Stirdje,  baran  bie  ^ufchrift 
tafet:  AN  .  C'HR  .  M  .  I)  .  II .  S  .  IVLIO  .  II  P  .  M  .  KT  .  MAXAKMILIANO  . 
IMP  .  DESTIXATO  .  K  »HANNES  .  N  .  (1  .  X  .  DE  .  FR  IDINGEN  .  ABBA  .  IX  . 
BEBENHYSEX  .  A  .  FVXDAMEXTIS  .  F  .  F  .  V  .  Ter  4>errenalberbof,  an  ber 
jet3igeu.  Turmftrafie.  Ter  Borchelhof  ^tuifdint  ber  Mirdigaffe  unb  ber  „^flauer", 
1188  toieber  neu  erbaut.    (Sin  baju  gehörenbe? ,  otel  ältere*,  langes,  fchmales 


(fttjel  am  laii'fHin  511  Skrg. 


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$ütftli$e  Wdnuiöc.  25 

Stein^ouö,  mit  fünf  ftujj  birf en  Stauern  unb  ftcinemer  SBenbeltrcppe  an  ber  ©rabem 
frrafje,  bunter  bem  „(Schlöffe".  2tud)  ber  2lbel  ^atte  in  ber  3lltftabt  oerfdjiebene 
<3teinb,äufer,  fo  bic  Salbecf,  (Mtlingen,  ©unbelfingen ,  $of)enb,eim,  9totb,aft, 
Äaltentf)al,  (Sad)fenb,eim  (baS  Sad)fenb,eimifd)e  Söappen  mit  ber  3a^re§jQ^l  1471 
am  roeftlicijen  2lnfang  ber  „Stauer"),  bie  £lwlb,eim,  Stjumb  con  9teuburg. 


lauffteitt  }U  i*«a.  iöor  t>cr  ÜHcftattrntiott. 


^ürftlidjc  Gebänbe. 

ras  Hltc  ädjlofj. 

3n  ber  £>auptgrunbform  ein  uerfdjobcncS  SMcrecf,  mit  Vorbauten  unb  brei 
ftarfen  9iunbtürmen  an  brei  (Scfen,  nur  bie  norböftlidje  ift  ofjne  £urm ;  aujjen  ernft 
unb  idjroer,  trotjig  —  gegen  oben  mit  fteinemen  3me^d)ftöcfen  unb  ftleeblattgiebeln. 
Snnen  umfd)liefjt  ei  einen  auf  brei  Seiten  (aufjer  ber  nad)  Horben  fdjauenben)  in 
brei  ®efd)offen  anfteigenben  .Oallcntjof ,  mit  Stidjbögen  auf  fduueren  Sienaiffance* 
fäulen  üon  berber  foriittr^ifcrjer  Crbnung.  S>et  .jdaupteinbruef  bebingt  burd)  ben 
großen  Umbau  im  britten  Giertet  bes  fedjjeljntcn  ^ab.rljunbert^,  ber  aber  weit  ältere 
Seile  in  fid)  fdjliefjt.  Soll  ber  älteften  s#urg,  roeldje  im  3«bj  1286  bem  Sfafturm 
beä  Königs  iRiibolf  uon  .^absburg  $rot)  geboten,  fd)eint  uns  nod)  erhalten  jener 
fd)tnale,  110  Jufi  lange,  40  Jyuft  breite  "©eftbau  mit  feinen  feb,r  bieten  Stauern, 


26 


'JiccfarfrciS.   Stuttgart  Stabt. 


Jvriifjtre  .H\id}t  in  Sl'cra. 


worin  fpäter  bie  SdjloftfapeÜe  eingericf)tet  würbe.  Tiefer  äBefttau  war  rootil  ber 
alte  ^ala«,  ber  jugleid)  borfimantelartig  ben  leicrjteftcu  Zugang  5ur  alten  ©afferburg 
von  SBeßen  ber,  auf  allen  übrigen  Seiten  mar  urjprünglicb  Sumpf,  ju  beefeu  batte. 


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rfürftlic&e  ©ebftube. 


27 


$ie  UmfaffuugSmauern  ftnb  t)ier  fieben,  alle  übrigen  be§  SdjloffeS  nur  fünf  ftufj 
bief.  9Han  fieqt  nod)  beutlid)  an  ber  ehemaligen  ^torbroefteefe  biefeS  alten  58aue§, 
wie  t)ier  ba§  Täflauerroerf  be$  (£qriftopf)$baue$  in  ba§  alte  Cuaberroerf  eingefetjt  ift. 
$er  uralte  93au  qatte  $ucf elquaber ,  bie  beim  Umbau  bem  übrigen  9Jlauern>erf 
entfpredjenb  glatt  gefd)afft  rourben.  v)lud)  jeigt  fid)  an  ber  Sübfette  biefeS  ^ala§ 
nod)  eine  oermauerte  Sümbbogentür.  (Beine  Ouaber  qaben  ganj  bie  SBergältniffe 
jener  alten  93urgquaber  au£  bem  jroölftcu  ^aqrfjunbert.  $öd)ft  roaqrfdietnlid)  tjaben 
mir  f)ier  ben  älteften  Söau  Stuttgarts.  $er  jroeitältefte  Sdjlofebau  ift  ber  Sübbau, 
bie  außen  200  ftufj  lange,  8<>  Juß  breite  £ürni$, 
beute  itüd)  über  baS  übrige  Sd)lofj  mäd)tig  aufragenb 
unb  jefct  jum  roürttembergiidjen  Slrmeemufeum  eins 
geririjtet.  3pre  Grbauung  weift  in  bie  3eit  um  1320, 
als  ©raf  (Jberqarb  ber  (Srlaudjte  Stift  unb  Stift§fird)e 
jum  qeiligen  Äreuj  errichtet  (f.  o.  S.  16).  %m  ßfoor 
biefer  Stiftsfirdje  finben  fid)  biefelben  früggottfdjen 
Steinmetijeiajcn,  roie  an  beu  qoqen  Sptybogenfenftern 
bc$  Gilten  Sd)loffe§,  bie  ftd)  oon  ber  Jürnitj  gegen 
ba§  öffnen.  $er  $au  ber  übrigen  $lügel,  im 
s)torben  unb  Often,  geferjat)  unter  £>erjog  Gqrtftopq 
1553  ff.  burd)  ben  qerjoglidjcn  3)aumeifter  Slberlin 
üretfd);  baburdj  rourbe  ba§  Sd)lo§  an  ber  9iorb)"eite 
auf  260,  an  ber  Oftfeite  auf  über  220  5"B»  in  ber 
.fmuptadife,  oon  Often  nad)  23eften  auf  275  $11$  yänge 
gebradjt  (f.  bie  ©runb-  unb  3tufriffe  im  5*unftat(a§). 
*>om  %a\)x  1562  au  rourbe  bie  (1865  erneuerte)  (Sanofi1 
fapelle  in  bem  uralten  ^alaSbau  eingerichtet  unb  gegen 
SBeften  ein  qalbadjtecfiges  <51>örcr)eu  mit  bünnen  9)?aueru 
angefeilt,  bas  nad)  oben  turmartig  fid)  ausbaut.  2)ic 
fdjönc  fladjgefprengte  JHippenbecte  ift  mit 
jablreicqen  sBappen  gefdjmücft.  5luf  bem 
mittleren  ScqluBftein  bie  ^aqre^abl  1573. 
9?on  bem  früheren  fteinernen  3lltar  bc= 

finben  fid)  jefyt  bie  platten  außen  an  ber  inneren  3lrfabenroanb ,  an 
einer  ba§  3cid)cn  Sem  SdjlörS,  ein  ben  Spityqammer  qaltenber  silrm, 
%n  einer  anbern  Jafel  ftet)t: 

Condidit  hanc  aram  statuarius  arte  politam 
Sem  Schloer  impensas  principe  dante  suas. 


aitrt  Zoloft.  JUfobcnfäuIc. 


unb  S.  S. 


3lud)  bie  frühere  &anjcl,  bereu  £cile  am  jetzigen  Elitär  uerroenbet  ftnb,  weift 
auf  be§  berüqmten  sJ51eifter*  £>anb.  Weiterhin  finbet  fid)  fein  3e<d)en  an  ber  fdjönen 
Söappentafel  über  bem  nörblicpen  Gingang,  mit  ben  sJSappen  be§  £erjog§  Gqriftopf) 
unb  feiner  ©emaqlin  finita  SNaria  oon  $ranbenburg=3ln§bad).  ^,a\)v  1558 
rourbe  an  bie  Sübfeite  ber  Jürniti  bae  fdiöngeroölbte  3lrd)io  angebaut,  unb  balb 
barauf  an  bie  sJtorbfeite,  alfo  im  £>of  ber  fteitfcqnecfen,  eine  breite  fad)te  Stein* 


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28 


Wetfarfrei*.   Stuttgart  Stobt. 


treppe,  auf  ber  man  biK  ins  obevfte  Stocfroerf  reiten  tann.  iHicftgcr  pgeffd)iffiget 
Meiler  unter  ber  2äfiti$. 

A*on  ben  brei  SHimbtürmen  ift  ber  tlcinfte,  gegen  Olorbrueften  mit  :i5  Tvnfj 
=  Kt  in  Sut$meffei  erbaut  1572,  ber  gegen  Sfiboften  mit  47'  i  $ujj  Xurdjmcfier 


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frürftliAt  ©ebäube. 


29 


1578;  er  f)at  jroci  (Bäk,  beren  Wppengeroölbe  je  oon 
einer  SWittelfäule  ausgeben.  2)er  britte  unb  bieffte  £urm 
mit  ber  SaljreSjahJ  1687,  gegen  Sübroeften,  mit  56*/i  ftufj 
3)urd)meffer,  rourbe  erbaut  com  fürftlidjen  93aumeifter 
3Hattb,ia§  2Bei§  oon  ftaffel.  Hon  ber  früheren  einft  präd)» 
tigen  inneren  2ui3ftattung  unb  $tema(ung  ift  faft  nichts  mebjr, 
aber  ber  bauliche  Sdjmucf  ift  nod)  ganj  erholten,  SJefonberS 
llübfch,  unb  roed)felnb  fmb  bie  flapitäle  ber  Säulen  be§ 
erften  ®efd)offeS  be§  £allenl)ofe3;  an  einem  (ÜEierftab  ba£ 
^eidjen  eines  93ilbf)auer§.  3n  ^>cr  Worbtoeft*  unb  "Jiorboft= 
eefe  laufen  fünftlidje  fteinerne  8d)netfen  Ijinauf.  2)er  Horb* 
Öftlid)e  mit  t)ol)ler  3pinbet  jeigt  am  beginn  eine  fteinerne 

w    eyiflur  (ftüdjenmeifter);  am 

i*J*  (  HL  \     ^oldjgriff  G.  M.  1624;  ju 


oberft  an  ber  Jreppenroange 
ein  9tteifterjeid)en  unb  bie 
Oal)resjaf)l  1588.  $er  an= 
bere  loolle)  Sdjnecfen  mit  gotifdjem  s3Hafjroerf  an  ber 
Unterfeite  reichte  urfprünglid)  nur  bis  jutn  jroeiten  Stotf, 
unb  roarb  erft  im  ^ab,r  160»)  oollenbS  t)inaufgefüt)rt. 
Cben  tritt  an  it)m  bie  funftoolle  Ub,r  in  jartcr  3tein= 
umrah,mung  Ijerau*.  ®d)öne  portale  fuhren  unten  unb 
oben  m  bie  Sdjlofjfapelle.  Onnen  am  Cfteingang  in 
Schtofj  lief  ein  tiefer  unb  ferjr  breiter  "©affergraben , 


RapitSI  frei  (Baffertunuf. 


syflfftriunn  an  ber  atteu  Äanjlei 
in  feinet  urfprünaltcfttn  L^eftalt. 


ben  £of  1594.    Um  ba§ 
ber  oon  einem  äanal  beS 
sJlefenbad)3  gefpeift 
rourbe. 

$ie  alte  iäanjlei, 

norböftlid)  beim  21lten 
Sdjlofj,  mit  bemfelben 
früher  burd)  einen  b,öl= 
jemen  $ang  oerbunben, 
erbaut  1543  unb  1566, 
erneuert  nad)  einem 
Skanb  oon  1684,  mit 
Aioei  fdjönen ,  jüugft 
trefftief)  roieberh,erge-- 
ftellten  portalen,  tun* 
ben  Xadjtürmen  unb 
einem  qübfdjen,  runben, 
hoben ,  oon  ©enbel 
Tietterlein  erbauten 
Gcf türme  (1599),  ber- 
ietst ba$  Grjbilb  bes 


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30 


fttdarfrei*.   Stuttgart  Stabt. 


hierfür  nad)  ©ian  Bologna  trägt.  Q>n  feiner  alten  (iteftalt  i.  9lbb.  Stuten  ftnb 
fteinerne  üBenbeltreppeu  unb  fetjöne  rippengeroölbte  dfönme.  $a§  fübtidjere  portal 
flammt  nod)  aus  bem  ^abr  1543  unb  trägt  ben  Safylfprud)  .^erjog  Ulridje:  V.  D. 
M.  I.  E.  (®otte§  ©ort  bleibet  in  (Sroigfeit).  (Gegenüber,  aud)  auf  bem  \£d)iUer= 
plat3,  ber  ehemalige  Ijerrfdmftlidje  Jyrudjtfaften  unb  ftcltcr,  Seile  ber  alten  ^ropftei, 
mit  ftarten  dauern,  unten  herauf  uod)  gotifdjeS  SteinbauS,  gegen  ben  tylafy  mit 
fyübfdjem  iHenaiffancegiebel,  auf  beffen  Spitze  ein  sBacd)U3--Änabe  auf  einem  Jaffe 
reitet.   $n  ber  sM\)t  fei  baei  „©tutenfjauft"  geftanben. 


G  tKlllflligcö  «ufltMH«.  \&tl  anct.n';- 


3?aa  JßufÜjaua  unb  ber  fleue  Satt, 
^eibe  SBannerfe  fmb  nur  uod)  in  2lbbilbuugen  inubanben,  waren  bie  bebeut' 
famften  ber  ftenaiffance\eit  in  ber  bamal*  rafd)  aufftrebenbett  "Stabt.  Xie  berbc 
Mtinft  bev  Sitten  3d)loffe*  glättet  unb  oerfeinert  fid)  am  SuftfjauS,  befonbers  aud) 
burdi  ein  ftarfes  2Biebttl)in$utreteit  gotifdjer  öebanfen  unb  normen,  nmbrenb  ber 
9le«e  SBflU,  uon  bem  leiber  nur  unjureidjenbe  Slbbilbungen  auf  und  gefommen  fmb, 
mein:  bem  3tatienif$*ft(affifd)en  jubrängte.  Ter  Herluft  beiber  (Mmnbe  bleibt  ein 
unerfeljlid)cr  für  ba*  game  ßanb.    £as    u  ft  t>  a  »  ? ,  in  ben  tüerjigcr  fahren  bes 


Jürftlid)«  ©ebaube. 


31 


Saumetftcr  ^ctr  am  c(jema[fg?n  üuftfym*. 


oorigen  .3ab/rt)uubertg  in  ba3  $of= 
t  b,  c  a  t  e  r  »erbaut,  eiitftanb  1 584  bis 
1593.  £>auptbaumeifter  mar  ©eorg 
•öcer.  iörudjftücfe  com  $ftU  finbcn 
ftd)  auf  ber  UJtüa  bcr  ©ropfürjtin 
Sera  bei  s-8erg,  auf  8K0a  Störten« 
bad)  bei  ©ablcnberg,  im  .föof  be$ 
St.  v+3olnted)itifum3  unb  im  ÜWhifeum 
uaterlänbifdjer  SUtertümer;  tjier  aud) 
baS  fteinenie  53ruftbilb  s-8eer$,  tjer= 
rüfjrenb  oon  feinem  jet3t  abgcbrodjenen 
5L*ob,nt)au3  Gcfe  ber  (Saliner*  unb 
X'inbenftrafje ,  fotoie  ba$  einft  am 
SuftljauS  befinblidje  (f.  3lbb.).  $a§ 

erftgenannte  "söruftbilb  Ijält  eine  ^nfdjvifttafel,  ber  folgenbes  ju  entnehmen  ift: 

5rürftlicf)cr  33aitmeiflcv  Weora  ^er,     lev  evtl«  Stein  gelebt  ift  im  1586  jar, 
2er  mar  biefeS  $aujt<  Zauber.        Ten  4.  ^>itli,  ba?  iü  mar. 

Sein  9Heifter,\eid)en  war  G.  B.  ftaft  fämtlidje  ber  t)errlid)en  s#ilbl)auereien  ftetjt 
man  nod)  auf  ©nrg  l'idtfenftein ,  CbcramtS  Stattfinden;  r>gl.  bic  fcljr  grünblirijeu 

Unterfudjungen  uon  Dr. 
fttttf  Saldier  in  beu 
SB.  $terteljaf)r8f)eften 
1  «8(5,  1 887,  unb  beffen 
i.'id)tbructmerf :  SHeföött' 
fteu  ^orträtbüften  be$ 
Stuttgarter  Suftfjauftf, 
Stuttgart,  $iol)ll)ammcr, 
1887  ff.  Slufjerbem  Ijat 
Stafjttett  Marl  öeisbartl) 
bcr  tflt.  cor  3Ibbrud) 
be§  ©ebäubes  genauefte 
Aufnahmen  bauen  bis 
in  alle  Ginjelljetten  gc= 
fertigt  unb  fo  biefesi 
■Uleiuob  ber  iöaufunft  für 
bie  W\t-  unb  Wadnoelt 
gerettet.  Seine  Huf« 
nahmen  ftnb  im  9efU} 
be3  $i.  s|>oli)ted)nifums 
in  Stuttgart,  fomie  bei 
feinem  Sob,n,  Qattutfref' 
tor  Sfleiebnrtt),  bem  mir 
einige  Blätter  unferes 
ffibcmaiii;^  Ba|tyttu§.  CanfftRitt.  Munftatlas!  uerbanfeu. 


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32  ^ertirlrete.   Stuttgart  Stabt. 

Ta§  SufthauS,  oon  lauter  meinen  Cuaberfteiuen  erbaut,  beftaub  unten  aus  einer 
einjigen,  uon  27  SRunbfäulen  gefaxten  netygeroölbten  |)allc,  bie  brei  grofee  recb> 
ecfige  ©afferbccfen  mit  SBafferfünften  umfdjlojj,  barüber  ber  geroaltige,  fäulen- 
lofe,  im  Tonnengeroölbe  mit  fünftlidjem  $ängroerf  äberfprengte  Saal,  auggemalt 
oon  Söenbcl  Tietterlein.  Slufjen  an  ben  uier  (Men  Wunbtürme,  bajroifd)en  geroölbte 
Säulenarfabeu,  in  ber  3flitte  jebcr  Sangfeite  ,yoeifad)  unb  jroeiftoetig  unb  ftrei* 
treppen  tragenb.  2lm  ©eroblbe  glänzten  in  farbigem  53ilbhauerroerf  bie  Üöappen 
ber  Stäbte,  hinter  unb  ftlöfter  be3  SanbeS,  an  ben  Seiten  bie  ©ruftbilber  be§ 
Bauherrn  unb  feiner  jroei  ®emat)linncn  unb  oon  ti2  5lf)uen.  Tie  Sänge  be§  Q&t- 
bäubes  ohne  bie  Türme  betrug  225,  bie  ©reite  1 00  ^ufc,  hatte  alfo  biefelbe  fdjßne 
©röfje  unb  alfo  aud)  basfelbe  fdjöne  Verhältnis  uon  9  :  4,  wie  ber  Parthenon  in 


etjtmaliflc«  SfufitiauS.  Wninbrifc  befl  ttiöfltfdjoficS. 


l'Itlien.  Tie  3a$l  ber  Slrfabenfäulen  betrug  70.  Weorg  ©eer  ftammte  aus  bem 
Stäbtdjen  "tfönnigbeim.  Sein  C^cbäube  jeigt  grofje  tflmlidjfeit  mit  bem  ^Hatrjauö  ju 
Boisheim  unnjeit  Strasburg,  roie  überhaupt  bas  ganje  ©erf  auf  bie  Strafjburger 
Bauhütte  l)inroeift.  Ginige  ftbulidjfeit  ^eigt  aud)  bas  Watbaus  in  3)hiltjaufen  i.  (S. 
1452.  Tort  erfd)eint  ber  Oebanfe  „gemalt".  Tas  SufttjauS  ruhte,  beS  fumpfigeu 
$runbe3  halber,  auf  einem  Otoft  oon  1700  CSidjeti  unb  ©udjenftämmen.  Tie 
einzelnen  baulidjen  normen,  ber  Zierat  unb  bie  ©ilbhauerroerfe  ftnb  uon  über= 
vafd)enbcr  Reinheit,  faft  flbcrfprubelnbem  Reichtum,  aber  bod)  ebcl  gemäßigt  burd) 
b,ob,eS  SdjönheitSgefühl.  (5s  t)errfd)t  barin  eine  gciftuolle  Verfdimelpng  uon  ber 
©otifdietu  unb  Wcnaiffancc  2lrt,  bie  nur  einem  hodibegabten  ©aumeiftcr  unb  ebeu- 
foldicn  ©ilbhauern  gelingen  fonnte.  ^efonberS  aud)  bie  Wlieberungen  geben  bie 
mcrfnnirbigften  (Sinblicfe  in  bie  geheime  ^üerfftatt  bes  ©aumeifterS.  39is  auf  bie 
Jürcnfd)löffer  hinaus  rourbc  alles  auf  bas  wrtefte  unb  gefdjmacfoollfte  burd)geführt. 
Ter  9ait,  gegen  bas  (£nbe  bes  1(5.  ^ahrhunberts  ervidjtet,  ftimmt  uns  ju  tiefer 
©ehmut,  beim  er  jeigt  fojufagen  bie  veiffte,  feinfte  Summe  bes  Könnens  bes  geiftig 
fo  rcidjbemegteu,  uon  bem  .Cmmanismus  unb  ber  rHefovmation  geflärteu  Zeitalter«!, 


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5»iir|lltd)e  Oiebäube. 


33 


auf  ba§  jene  furchtbare  Zertrümmerung  ber  ed)t  beutjdjcn  ©eifte§=  unb  Slunftbilbung 
nur  afljtttafdj  folgen  follte.  —  Um  ba£  2uftf)au§  Ijer  lag,  mit  Cbeliöfen,  $Mlb= 


Iriimuter  bont  ttjcmaligat  t'uftbaiiS  in  btr  $i((a  btr  <9ro$fürfmt  ©cra  btt  ^trg. 


fäulen,  ©rotten  unb  Brunnen  gefrfjmitcft  unb  narf)  ftrengen  Linien  angelegt,  ber 
Suft garten,  jufammen  mit  bem  Suftyntf  unb  ben  grün  fjereinfcfjeinenben  Weben* 

i'aulue.  Tfnfmältr  au3  SDiirtttmbtrg.    iHctfarfrti«.  8 


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34 


Nttforfcti*.   ctuttgart  Stabi. 


bergen  bes  fonntäglirijen  Stuttgarter  2al*  ben  Sinn  roie  ein  9Härd)en  beftriefenb 
(f.  baS  2itelbilb). 

Turch  ben  großen  $ranb  bes  £>oftheaters  im  Januar  19oi  mürben  bie  alten 
Stauern  unb  ®eroölbe  be§  früheren  Staue*  bloßgelegt  jum  Staunen  unb  (Sntjücfen 
ber  sJJlitroelt.  SBoljlerlwlten  geigte  fid)  befonber*  bie  nörblirfje  Freitreppe  mit  ihjen 
jarten  Säulen  unb  ©eroölben.    2>ie  UBieberaufridjtung  be*  ©ebäube*  mürbe  bem 

Sdjroabenlanbe  jum  unoer> 
gänglichen  $Rub,me  gereichen. 
$ie  genannte  Freitreppe  ift 
jetjt  in  ben  St.  oberen  Anlagen 
mieber  aufgefteUt. 

£er  sJleue  3} au,  1599 
bis  1<>09,  bas  bebeutenbfte 
■ffierf  be*  fo  lange  tätigen 
filrftlidjen  Staumeiftcr*  $em» 
vidi  Sdjicfrmrbt ,  auffallenb 
rein  unb  ftreng,  nierftorfig, 
mit  v}*ilafterftellungen  unb 
Dorfprfiugen,  morin  fteinerne 
Sdmecfen  emporliefen.  Schief; 
harbt  hatte  baran  bie  uon 
feinem  Steiftet  ©eorg  Beet 
überfommene  beutfdje  SRentrif» 
fance  mit  ber  italtenifcrjen  uer 
fcrjmoljcn.  (S*  mar  bie*  in 
Stuttgart  ba*  erfte  (Einbringen 
ber  italienifd)en  Stunft.  Schiefe 
harbt  entmarf  ba*  Webäube 
nad)  feiner  erften  Steife  nad) 
Italien  im  ^at)r  159«;  eine 
•jroeite  Weife  mad)te  er  1599 
auf  Ihimi.  Seine  iUeifetag 
bi'idjer  finb  nod)  erhalten  auf 
ber  St.  Cff.  *tbliotl)ef.  2a* 
(#ebäube  enthielt  unten  Stallungen,  oben  Säle  mit  Lüftungen,  Stoftbarfeiten  nnb 
Seltenheiten,  brannte  im  ^al)v  1757  aus  unb  fonnte  aber,  ba  e*  gan$  au*  Cuabern, 
bie  mit  eifernen  Stlammern  unter  fiel)  oerbnnben  roaren,  beftanb,  in  ben  fahren  1779 
unb  1782  nur  mit  ÜDlüb,?  niebergeriffen  roerben.  „Sdjön  mar  aud)  biefe*  Webäube 
oor^nglid)  babnrd),  roeil  man  baran  fahe,  roie  biefer  benfenbc  Stünftler  bie  itarjüge 
einer  itjm  ganj  neuen  91rd)iteftur  in  ihrer  Fülle  ju  ergreifen  unb  fie  ju  benagen 
roußte,  ohne  baß  fein  gefiuibcr  sJOtenfd)cnoerftanb  barnnter  litte."  i Sd)icfl)arbt* 
Sebenebefdjreibung.  lübingen  IhüI.i 

Gin  weiterer  Schritt  in*  Streng  Stlaffifdje  ift  ber  1605— l<j<i7  begonnene 
^rinjenbau,  ohne  3roeifel  nad)  einem  (Sntrourf  Sducfharbt*.  2ie  Stalleubuug  fällt 


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Ballon  am  ffoftttaliant  fcoutiidjtn  §au£  auf  ttm  UfiarftplnU. 
«baut  bou  $>.  3rt>irfhncbt  1614« 


gürftlicfce  ©ebäubt. 


35 


erft  in§  $otyc  1678,  taut  ^nf^^ift  über  bem  mit  Säulen  gefcf)mü<ften  portal.  (Xem 
3d)icfl)a*btfd)en  (Sntrourf  gebart  nad)      Pfeiffer  nur  ber  Kelter  unb  ba$  Unter« 


gefdjoft  auf  ber  tiefer  fjinabgefyenben  ÜRürffeite.)  Xa$  gange  bretgefdjofftge  Webäube 
mit  feinen  sJ?ilaftern  in  beu  brei  Orbnungen  unb  luotjlinnraljintcu  Ofyrenfenftern  ift 
italtfdjer  SJaufunft  ebenbürtig.  Aber  ben  oberften  ftenftern  waren  bis  1840  frfiftige 


M  flerfarfrei*.    «»uttflort  Statt. 

Herbadjungen,  roie  auf  alten  Slbbilbungen  nod)  ju  feljen.  $ie  SRücfjeite  be$  ©ebäubeS 
wirb  in  großartiger  ^EBetfe  burd)  breite,  burd)  aUe  brei  6tocftoerfe  bjnauflaufenbe 
^itafter  mit  ionifd)=forinth,ifdien  Äapitälen  gegliebert.  %\  ben  meiften  Cuabern  ber 
v£ilafter  fdjöne  oern>icfelte  3teinme$jeid)en,  mit  je  einem  lateinifc^en  'öudjftaben 
baneben.  $er  ©ang  jroifdien  bem  ^rinjenbau  unb  ber  alten  ftanjlei  ftammt  au§ 
bem  ^aljr  1776,  wa8  fidj  aud)  im  etile  auSfpridjt. 


«mnbrifc  t>f*  »ÖiiifllidKn  dicfil>rii.;<4(oM- 


®ao  JJeue  Ätrjlofj.   ITtöniglidje  fiefibcn|. 

Grbaut  174«i— 1807  burd)  i'eopolb  föetti,  3ol).  Gljriftopl)  $atrib  l'eger  unb 
^ierre  l'ouiS  ^bjlippes  be  la  ©uepifire;  beu  legten  Ausbau  leitete  £l)ouret  uon 
Ihoö—  IK07.  sJlad)  bem  urfprönglidjen'^lane  Oiettis  unb  ©uepiercs  füllte  jeber 
ftlügel  im  -Ipof  :ioo  ftufi  lang  fein,  unb  oon  biefeit  klügeln  aus  füllten  nüd)  ftroei 
lange  ©alerieu  bis  jur  (Strafe  (jc^igen  Äönta.«frra&e)  füljreu,  r^ier  redits  ein  Cpern-- 
fmus,  linfs  eine  .f>auptn>ari)e  fid)  ergeben,  ^ergleidje  bie  in  Kupfer  geftüd)enen 
(*utn>urfe.  Oiur  bie  tjinteren  Seile  biefer  roat)rt»aft  grofj  gebauten  Anlage  famen  jur 
Musfiifyrung,  unb  fo  bilbet  bas  Sdjlofj  jetyt  gegen  Horben  ein  große*  $ufeifen, 
ober  einen  Mittelbau  mit  jroei  norlangenben  klügeln.  Tie  Bauart  gebört  ju  ben 
fdjönfteit  beS  fdjou  roieber  flafftfd)  roerbenbeu  iHofofo.  sJ!ilafter  unb  an  ben  ^vlügel- 
fronten  Säulen  beleben  bie  cblcn,  düu  3tid)bogenfenftern  burd)brod)eiten  Stein-- 
roänbe;  fei»«  9Wa8fen  an  ben  Sdjlufefteinen  ber  ftenfter,  ganje  Figuren  jaljlreid) 
auf  ben  Krönungen.  2>aS  innere  enthält  eine  Wenge  prad)tuoUer,  mit  auSgefudjten 
Hunftroerfen  gefcrjmuctter  Zäunte  aus  bem  18.  unb  1!>.  ^abrtjunbert ,  barunter 


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gürftlicfce  ©«bcnibe. 


87 


befonberS  aud)  2Berfe  unferer  beften  einb,eimifd)en  SWciftcr  ber  33i[bb,auerei  unb 
Malerei.  Sefonbers  fjeroorjutjeben  finb  einige  uon  be  la  ©uepiere  fjergeftellte  £>aupt- 
räume:  ber  alte  9Harmorfaat  im  SJtittelbau  unb  baneben  bas  aud)  mit  SJtarmor 
uerfleibcte  -£>aupttreppenb,au§  mit  bem  oortrefflidjen  3>ecfengemälbe  oon  ©uibal. 
(SingefjenbeS  in  ber  3lmtltd)en  93efd)reibung  be$  8tabtbireftioHg=93ejirf3  (Stuttgart. 
1856.)  $)ie  Hauptarbeit  am  <Sd)loffc  fällt  auf  ben  franjofifd)  gefdjulten  2.  SRetti, 
t  1751,  unb  auf  ben  ftwi'Wfen  be  la  ©uepiere,  feit  1752,  barum  ift  ber  Stil  ber 
franjöfifdjc  biefer  3ab,re,  unb  jroar  in  einer  s3Hilbe,  3^rt^cit  unb  möglichsten  i*er- 


Slbgtbro<$tnc8  .Hattjititor. 


meibung  aller  Slusroürfjfe,  fo  bajj  biefess  föeftbenjfdjlofi  in  bie  erfte  9teitje  ber  grojjen 
s3Berfe  au§  biefer  ^eit  *u  ftellen  ift.  Xer  leid)te  iHofofo,  ber  ben  flaffifdjen  formen 
nod)  anflebt,  »ollenbet  für  biefen  feinfömigen  unb  feinfarbigen  Sanbftein  ben  anmut- 
nollen  (Sinbrucf  be§  mit  ©arten=  unb  (Seeanlangen  gefdjmacfPoll  umgebenen,  roeit= 
auSgebelmten  erfjt  föniglid)en  ^alafte^. 

|>inter  bem  ©d)lofe  bie  uon  .joerjog  Äarl  im  Qcfyx  1775  uou  ber  (Salitube 
tjierljer  »erlegte  9lfabemie,  bie  burd)  Grjie^ung  fo  meler  bebeutenber  Männer  berühmt 
geworbene  tyofye  Äarl*fd)ule,  1740  oon  fieger  als  Äaferne,  gegen  ba$  vSdjlofj  bin, 
roie  biefer,  im  fwferfen  gebaut;  innen  nod)  bie  ehemaligen  Speifefäle  mit  Malereien 
oon  ©uibal,  0eibeloff  unb  .]petfd),  barunter  eine  fd)öne,  auf  Säulen  rutjenbe  SHotunbe 
(0olj  unb  Stucf).  3m  $of  unter  Platanen  ber  gufjeiferne  l'Öroenbrunnen  Stönig 
^riebrid)«  (f  1816). 


3H 


^ifdarfreie.   Stuttgart  Statt. 


StaatsQcbäube. 

Ms  ätänbeFjauo, 

bie  alten  i?anbfcf)aft§gebäube  in 
bcr  Kronprinsen*,  ftanjlei*  nnb 
i'inbenftrafje,  erbaut  1565  bie 
1580.  SBon  Äunftroert  bas  (£cf= 
b,au£  an  ber  i'inben=  unb  Krön- 
prinjenftrafje,  aufjen  mit  ben 
je^t  roieberaufgefrifdjtenSDMlc^ 
reien,  nad)  ben  im  ft.  Kupfer = 
ftidjfabinett  uorlwnbenen  Qnt» 
würfen  uon  3ot).  ©eorg  SBerg 
mütler  (f  1762  in  9lug$burg>. 
3>a§  WebenfjauS,  in  ber  Kron= 
priiwnftrafje,  ein  grofjer,  je^t 
oertündjtcr  £oljbau,  165«. 
$a§  reijenbe  fog.  ftaitjtettöt« 
cfyen,  in  ber  Kan^leiftrafje,  nmrbe 
uor  mehreren  ^atjren  abgetra= 
gen,  f.  9lbb. 

I\u>  ehemalige  »Eberrjarb- 
jßubraigs-©ymnafuim 

in  bcr  Gitjmnafium jtrafte,  1 840 
erneuert,  mit  altem  portal. 
(Srbaut  1685— 1686  non  bem 
fürftlidjcn^aumeifter'iDktttjia? 
ffieife  oon  Staffel  unb  bem 
StiftSroerfmeifter  Johannes 
.£>eim  oon  Stuttgart.  £cr 
t)or>e,  malerif^e  Staffelgiebel 
mit  fteinernen  Kugeln  unb  einem 
©locfentürmdjen  muBte  1840 
einem  neuen  Obergefdjoft  roei= 
d)en,  nadjbem  unmittelbar  ju= 
Dor  ba*  alte  ^äbagogium  buret) 
einen  entjprecfyenben  53au  für 
bie  unteren  Klaffen  erfetyt  mar. 
Kräftig  fdjöne  s^ortalarrt)iteftur 
mit  fannelierten  plaftern;  in 
ber  ^rdjiuolte  Scrilufjftein  mit  i?öroenfra$e ,  im  unterbrochenen  ©iebel  #erjog?: 
mappen.    Sn  bie  urfprünglirfje  $eftimmung  bcö  etjrroürbigen ,  auf  eine  reidje, 


tfcttonfolf  am  tlKmalifltn  6idf<$en  £aufc  in  t>«  Äöntartraftc 
(Kad>  rouiiifltr.) 


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StaatSgcbäubr.  39 


1903  abgefdjlojfenc  Vergangen fjeit  jurüctblictenben  ©ebäubeS  erinnert  eine  lange 
lateinifcfye  ^nfcfjrift  be§  9ö>miniftrator§  ftriebrid)  Slarl,  batiert  27.  aJlärj  1685. 
(58.  Pfeiffer.) 


portal  in  tvr  ^ubtngafit.  r)iatt)  üanibert  ;mt>  2ui\>:.< 


if (Houfoic  au  egtttyarbt* 

clu-in.5ii.icm  li'oljiitjaii*.  CE-cftoitf olc  in  bei  <tir$gaf?f.  1B06. 


2)a8  letzte  9fuf  Hingen  ber  ftreng  ftaffifc^cn  9iid)tung  jeigt  ba§  jetzige  9W  i  n  t- 
fterium  be§2lu§n)drtigen  auf  ber  Slönigjrrafje,  einft  3Öof)nung  uon  SDtontmartin 
unb  ftranaisfa  oon  ^ofyenfjeim,  erbaut  nad)  1720.  —  Seit  1710  fällt  bie  .f>aupt= 
bautätigfeit  ber  roürttentbergifdjen  ^perjoge  narfj  SubroigSburg ,  unb  erft  non  1746 
an  beginnt  für  Stuttgart  mit  ber  ©runbfteinlegung  be§  neuen  9teftbenj)d)lo)fes 
roieber  ein  regeres  SJauroefen. 


40 


Netfarfreis.  Stuttgart  Stobt 


StäOtttöe  (Bebaut*. 

$a$  (jtdt  abgeriffent)  ßatljaus, 

aud]  ä'auftau*,  an  ber  Seftfeite  be*  uon  malerifdjen  ©iebclt)äufcrn  umfaßten  Warft 
platje*.  ©egen  uorne  1824  erneuert,  bis  bab,in  ein  reid)gefd)nit)ter,  mit  Sappen 
unb  tfiguren  gefc^mürfter  .jpoljbau,  gegen  hinten  nod)  ber  alte  Steinbau  (um  1455) 
mit  öiebelblume  auf  bem  Ijoben  fpitjen  SBeftßtebeL  ^nmn  nod)  eine  netjgeioölbtc 
goti)d)e  ftapelle,  mit  Spuren  alter  SKalereien,  unb  ein  Saal  mit  fdjöncn  Steina 
fenftern;  tjier  in  ber  (Srfe  auf  einem  Jragftein  mit  ber  3ab,resfjaf)l  1610  bas  lebend 
große  ergreifenbe  Steinbilb  bes  leibenben  .freilanbs :  oerl)er  baib  ttjail,  barnad)  fprid) 
itrtaiL  3m  $of  in  einer  tfladjnifdje  fanbfteinerues  Relief  eines  fpätgotifetjen  tlberg*, 


2d)itt><  an  Käufern  tu 


>benaaffc.  frobai  2ira&c.  SHoitbüblftrafc. 


mit  einem  Sappenfctjilbdjen,  worauf  ein  Vöroe.    Xas  iHattyaus  jetjt  burd)  einen 
großartigen  Neubau  erfetjt,  nad)  ben  (Sntmurfen  uon  Vollmer  unb  3affot),  aus 
geführt  uon  legerem,  mobei  bie  alten  Sfulpturen  unb  bie  frühere  Capelle  roiebev 
angebradjt  morben  finb. 

pripatbäufer. 

s-8on  bemerfensioerten  s}*riuatl)äufern  b,at  fid)  in  Stuttgart  wenig  ertjalten. 
hieben  ben  fteinernen  3lbel»t)äufern  unb  ^flegtjöfeu  maren  bie  alten  "^ürgerbäufer 
uon  £>olj;  aber  nirgenbs  meljr  jeigt  fid)  »eruierter  .froljbau,  alle  biefe  .ßfiufer  mit 
ihren  übereinanber  oorfragenben  Stocfmerfen  fmb  jetit  bief  uertünd)t,  nur  jmoeilen 
ragt  nod)  bie  oberfte  ©iebel  frönung  al§  2Babrjeid)en  Ijcraus,  baß  l)ier  nod)  ein 
fd)mucfes  f>olsf)«us  unter  ber  £ünd)e  fteeft.  $a*  fdumftc  £>oljb,aus  mar  ba*  im 
^abr  1824  erneuerte  Watt)au* ;  nod)  tu  Ulbbilbungen  ertjalten.  Gin  fleiite^  rjöl^erncs 


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$rioatfyhiftt.  41 


[011+1114-  1  j_    _|_    _.  ii  ,_   1_  _» 

$au£  In  btr  <S>ttmnaflamftra§t  86. 


foätgotifdjeS  2Jhrienbilb  an  bet  @<fe  etned  #oufe*  ber  Bretten  <5trajje.  SJerjterte 
fteinmie  Unterftöcfe  mit  fyübfcfjen  Pforten  unb  (Mtragfteinen  erhielten     noef)  manage. 


42 


^icrfurfrei*.   Stuttgart  «tabt. 


(Sin  fd)öne«,  unten  nod)  gotifdje?,  weiter  in  SRenaiffance  gehaltenes  #au$  an 
ber  Otorbfcite  bes  9ttarftplat>e3 ;  an  ben  (Scfen  unter  goti)d)cn  Steinbalbadnnen  Stnna 
unb  (2t.  ©eorg;  bie  brei  weiten  Stidjbogenöffnungen  fmb  mit,  jetjt  jum  £eil  oer= 
beeftem  Stabroerf  belebt.  3"«  feiten  unb  britten  Stochoert  SJalfone  auf  reichen 
tttenaiffancefonfolen  (j.  S.  34);  ba§  .£>auS  mürbe  1614  in  ben  oberen  Stocfroerfen 
oon  $einrid)  Sd)ictt)arbt  erbaut,  2as  Sd)icff)arbt)d)e  2Sof)nl)aus  felbft,  (Srfe  ber 
Äanjlei-  unb  £>ojpitalftrafje,  mit  reijenben  (Schnaufen  unb  fteineraem  Senbeltreppem 
türmdjen.  31ud)  fonft  finbet  man  nod)  Gcffonfolen  aus  ber  3cit  unb  bem  SBirfen 
ber  grofjen  iflaumeifter  «eer  unb  Sd)icf(jarbt,  alfo  bis  in  bie  Glitte  be§  $reifeig= 


unb  3,  f.  3lbb.,  toeift  nod)  in  bie  3eit  ber  ftrübrenaiffance,  oor  $eer  unb  Sd)itf; 
Ijarbt.  2Iuö  bem  18.  Oafjrfyunbert  erhielten  fid)  einige  lulbfdje  fladjftucfierte 
Sdjaufeiten,  fo  in  ber  .|jMrfd)=,  ©rabem,  iHotcbü^t=  unb  ©nmnafuunftra&e ,  letzteres 
9fhr,  35,  erbaut  1771  oon  Iföerfmeiftcr  Äonrab  Stahle,  an  roeldjem  .jpaus  aud)  bae 
fanbfteinernc  Grbgefdjoß  nod)  gan^  erhalten  blieb.  Gin  äf)nlid)cr  Unterftoct  in  ber 
«üdjfenfrrafje  91r.  40,  f.  bie  3Ibbilbungen  ©.  41  unb  42. 

«on  ben  Joren  ftet)t  nur  nod)  ba$  triumpbbogenartige  ftönigStor,  1807. 
$on  ben  SJiauertürmen  bat  f'd)  nur  ber  an  ber  .Uatt)arinenftra&e,  an  ber  ehemaligen 
(Sulinger  ^orftabt,  ertjalten.  2>ie  mit  bebeeften  Umgängen  oerfehene,  ipäter  aud) 
mit  Käufern,  roie  „Unter  ber  flauer"  erftdjtlid),  befe^te  sJJiauer  um  bie  SUtftabt 
hatte  urfprünglid)  nur  brei  £ore,  baS  (Sulinger  Jor,  1566  au§  Stein  neu  erbaut, 
in  ber  jetzigen  SJlarftftrafje  bei  ber  Skdjerftrafje :  ba$  1575  le^tmalS  umgebaute 
Stanjleitor,  ba  wo  jettf  ber  Durchgang  burd)  ben  ^rinjenbau,  unb  ba§  1595  um* 
gebaute  Obere  £or  bei  ber  jetzigen  «reiten  Stra&e.  Später  tarnen  nod)  binju:  1464 
baS  l'ebergerbertörle  am  Sad)  beim  je^igen  .frotel  Silber,  147«  bas  Sd)ultörle  oben 
an  ber  Sd)ulgaffe,  1535  oergröpert  unb  bleues  £or  genannt,  1582  ba§  Untere  2or 
oben  an  ber  StiftstftraBe,  erft  mit  ßolabrücte,  bann  1602  mit  fteinerner  «rücfe  über 


*üf&ffiifitaHc  40. 


jährigen  ßriegS,  aber  aud)  nod) 
über  biefen  l)inau§;  meift  oon 
l)ol)er  Sd)önf)eit.  $ie  (Scffou)ole 
am  £au8  9lr.  23  ber  $üd)fen= 
ftrajje  f.  o.  @.  8.  Söeiter  in  ber 
.Hirdjgaffe,  ©artenftraftc  unb  am 
ehemaligen  Sicffdjen  |>au§,  am 
öftlidjen  (Snbe  ber  ftönigftrafje 
(f.  S.  38  u.  39).  prächtiger  Söioeiv 
fopf  an  ber  (sefe  be§  $aufe8 
3hr.  36  ber  Jvriebridjftrajie,  bem 
früheren  ftatbarinenftift,  ehemalig 
gern  Wohnhaus  bes  ®cl).  ftinanj: 
ratss  Süß  =  Cppenheimer  (hinge* 
richtet  1738).  ©in  portal  am 
$aufe  9lr.  1  ber  ^ubengaffe  mit 
bem  3eid)e»  ^  'öaumeiftcrä 
M.  B.,  biefeS  am  -IpauS  9fc.  1 


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<Prioatf|äiifer. 


43 


bcn  ©tabtgraben,  äirdjenbrücfe  genannt,  1600  ba§  flehte  Jor  am  ^Igenpla^,  1747 
bie  neue  «rüde  an  ber  nad)  ihr  benannten  Strafe,  unb  1762  bie  fteineme  «rüde 
an  ber  ©eifjgaffe  hinter  bem  Petersburger  .joof;  ferner  roaren  beim  ©djloffe  am 
oberen  unb  unteren  (£nbe  ber  jetzigen  plante  baä  Ralfen»  unb  pfiftertörle.  Unter 
(Sberfjarb  im  $tort,  ber  im  Safyv  1483  feine  $of Haltung  oon  Urad)  nad)  Stuttgart 
oerlegte,  rourbc  am  33au  ber  93orftabtmauern  aud)  um  bie  ;£urnieraderoorftabt  eifrig 
fortgefahren,  oollenbet  mürben  fte  erft  1567.  $)ie  .ftaupttore  roaren:  ba£  (Sulinger 
£or  beim  je^igen  ÄriegSminifterium ,  baS 
£auptftättcr  Xox  beim  je^igen  2Silf)elms= 
plafc  unb  ber  Jorftrajje,  beibe  1478  erbaut; 
als  siebenter  fam  fpäter  ba8  Sajarcttor  an 
ber  j ewigen  Katharinens  unb  Vajarettftraße 
tjinju.  1490  rourbc  ba§  Junjl)ofer-  ober 
®ied)entor  etroa  an  ber  ftreujung  ber  jetzigen 
König*  unb  ®d)lofjftrafje ,  1494  baS  See* 
gaffentor  (1575  neu  gebaut)  beim  ehemaligen 
Katharinenftift  an  ber  ftriebridjftrafle,  foroie 
baS  Öfichfen  ober  SebaftianStor  nädift  bem 
Schieraus  bei  ber  53öd)fen=  unb  Kajernen* 
ftrajje  erbaut.  %a$  SBüd)fentor,  1748  jum 
^ermätjlungSeinjug  öerjog  Karls  neu  erbaut, 
1855  abgebrochen.  Weitere  $ore  roaren  ba$ 
fpäter  eingegangene  Obere  Seetor  auf  bem 
Sollroerf  am  Gnbe  ber  jetzigen  ©artenftrafje, 
baS  iHeinSburger*  ober  JHotebilbtor  jroifdien 
ber  jetzigen  ^nfanteriefaferne  unb  ber  $ßau» 
linenfrrajje  gelegen,  nad)  einem  nod)  1522 
bort  befinblid)en  rot  angeftrid)enen  «^eiligen* 
bilb  fo  benannt,  foroie  ba§  1564  erbaute 
©eeltor  am  Eingang  in  bie  jetzige  Jubinger* 
ftrafje  bei  ber  £egion3faferne.  "Dieben  ben 
Jortürmen  beftanben  nod)  15  Jürme  an  ben 

dauern,  roooon  ber  fdjon  oben  genannte  gj«bP<tem3o».«»t.eioi»^n|.««(i(hwtote«, 
an  ber  Katharinenftrafce,  gegenüber  ber  (Sng=         f  w».  auf  »>«>i  $opj>fniaufricöi>of. 
lifdjen  ßird)e,  fid)  nod)  bi§  auf  unfere  Jage 

erhalten  hat.    Ober  feinem  Eingang  fleht:  $annfj  <ylad)  oon  Geringen  1564. 

So«  "Örunncn  ift  nur  §n  nennen  ber  große  gußeiferne  Srog  be§  jefct  auf 
ben  SBilhehnSplatj  oerfe^ten  siJlarftbrunnen3 ,  mit  frtegerifdjen  unb  anberen  Qax- 
ftellungen,  in  hnlbcrhabenem  ©ufj  mit  5Bappen  unb  sJlainen8pg  oon  .£>erjog  (£ber= 
harb  i'ubroig,  1714.  2>er  Brunnen  im  Spitalhof  trägt  bie  mittelmäßige  ftigur  ber 
hl.  Katharina. 

«on  einseinen,  fämtlid)  fpätgotifd)en  sSilbf)auerroerfcn  fmb  ju  nennen 
SHaria  mit  bem  OefuSfinbc,  ftolj  unb  groß,  im  erften  £aus  ber  Seberftrafje  rechts 
beim  hereingeben  oon  ber  .fcauptftätterftrafje ;  jroei  Sdjlufcftcine,  eingemauert  am 


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44 


^edarfrei».   Stuttgart  Stabt. 


$aw  *Hr.  12  in  bcr  Gbarlottenfrrafle.  $ie  «ilbfäule  be$  ty.  Florian  auf  fdjöner 
(Scffonfole,  ein  ©ngel  l)ält  basi  Stabtroappen ,  am  £>au§  3hr.  4  beS  s.S)iarftpla$e$, 
unb  Die  bes  1)1.  GbriftoptumiS  am  £>au$  9lr.  9  bcr  £irfd)gaffe. 

3n  ben  3Öeinbergmauern  rings  um  bic  Stabt  fteefen  oiele  ältere  Steine  mit 
3af)re$jal)len,  Sappen,  frommen  Sprüdjcn ;  fo  lieft  man  im  mittleren  SBannenroeg : 

©ott  felber  flauet  Xurif, 
?ld),  bafe  bu  ihn  jo  Iräiileft, 
Hub  iiidjt  roie  jene*  2t?eib, 
Xie  Samaritin,  trunfeft.  1727. 

(Sine  Steiutafel  an  ber  ^orftfteige  befagt: 

9ltl*  fjioei  niib  jedncl)iif|unbert  3al)r 
'Jlad)  tfbrifti  geburt  bie  ^aljqabl  nun-, 
flnxi  2ng  »or  Sanft  ©eoigentag, 
1a  t»ört  man  ein«  je^r  grofte  Jtlag. 
Xetui  allenthalben  überall 
•    thfroren  waren  $>erg.  unb  2al; 

Xurd)  gan|j  Jeiitjtblanb  erfror  ber  !fi?eiu: 
(MpM  luoll  uni  fmbjn  gnabig  jein. 
ÜXenooierl  1727  $of).  ^Jiituitcr.  Aonrab  IjJaue. 

3n  ber  ^iäfje  ber  StriegSbergftrafje  eine  vom  fflegen  Derroafrijene  Jafel,  roeldje 
sJ!flarie  ftatlwrine  2lu  Iberin  1747  b,at  erridjten  laffen: 

Xer  IMafc,  ben  man  hier  fiel»,  ift  wüft  unb  ob  gelegen, 

bem  id)  als  SBitlib  Ijab  in  gutem  UMut  getraut, 
Xer  $>od)ftc  wolle  auch  bic  iyrutbt  barinuen  fernen 

unb  beromegeu  iit  bie?  IMauer  binm  gebaut, 
©otl  lau  flom  ftermon  Ijer  bie  2egcn*ftröme  fliefceu, 

er  jduitt  bc*  .frimmeWi  2  Hau  auf*  ganfcc  gut  nun  au*, 
1*t  looll  wann*  uotljig  ift  mit  iHegen  c*  begießen, 

baror  foti  folgen  Xanf  von  meinem  flauten  Vau*. 

2lud)  an  alten  Käufern  ber  Stabt  begegnen  mir  nod)  finnoollen  Sprüdjen,  fo 

ftetjt  in  bcr  $eifjgaffe  an  einer  Äonfole  mit  bem  $ruftbilb  eines  ftrieger*,  im  Stil 

be*  i'uft^aufeS,  auf  ber  uon  bemfelben  getragenen  $afcl: 

Md)  Wot,  wie  gebj  e*  immer  uio, 

Xafj  ber  niidj  bafit,  bem  ict)  uir  tb.no, 

Xie  mir  nir  ginnen  unb  nir  geben, 

Xod)  miefen  fie  leiben,  bajs  id)  lebe.      H.  L.  H. 

fln  fiau*  Wr.  15  in  bcr  &auptftfitterftrafie  : 

^u*  trauerft  bod), 

Wott  lebet  noeb.  17<h;. 

9ln  einem  #aus  in  ber  ^oljfirafje: 

©otte*  fegen  madjet  reid)  obne  imit). 

%t  bem  S.  :18  genannten  ehemaligen  Sicffdjen  .paus  in  ber  »önigftrafre: 

.Sir  siti  laetantur  lare*.  17KS. 

Won  $  au  m  elftem  ober  ^ilb  bau  er  sei  dien  führen  wir  auftev  ben  fdjon 
ermähnten  nod)  au  (f.  S.  4<i): 


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3o(k>hh  Gbtrb^rb  iitigfifit.  f  IHliJ.  SPiicbbinbcr  £<lfriö)  unb  Wut  ^rcw,  f  1774  tt.  17SM. 


, V' bann  vfl'.-Tha:t  tt<e(,  betJ0O.f.  t'atlbbau« 

fontroDnir.  ;•  l  7;»-J.  Maroline  Sdjcffaucr,  geb.  Sviaelni.  f  isns. 

iMrabfirinc  auf  bmt  #oppfitlaufriebfyof. 


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46 


WerforfreiS.  Stuttgart  Stobt.] 


3ln  einem  £or  ber  #ofpitalgebäube  in  bev  #ohen  Strafje  D.  H.  1565.  3tn 
ber  (Scfe  ber  Hofen*  unb  (Sulinger  ©trage  V.  R.  1571.  *m  £aus  9tr.  11  ber 
©nmnafiumftrafje,  auf  einem  .Tpoljfdnlb  oben  im  ©iebel  I.  B.  1575.  Wn  4pau3 
ber  Hotebühlfrrafje  9lr.  43  Z.  V.  1598.  2ln  einem  #auS  ber  SHarftftrafje,  root)I 
eine  £>au$marfc,  B.  S.  1636.  3lm  .ftaus  ber  SJofenftrafje  3er.  22  J.  H.  1683,  eiuft 
SBohnung  be^  ^oljannes  £>eim.  Sein  Plante  unb  3ei(hen  auf  jroet  Steinen  oou 
s}Beinbergmauero  im  Sonnenberg:  Stiftsus2Berf=9naifter  ^o^anes  £>eim,  1687  unb 
1688.  Sobann  befinbtt  fid)  an  ber  ©algenfteige,  linfS  beim  . hinaufgehen,  ein  Stein 
mit  oerborbenem  Stcinme&enfdulb :  3(n  ©otteS  Segen  ift  alles"  gelegen.  üJtatb,iaS 
$eim  Steinmetjenmaifter  M.  H.  1714. 

3?on  ben  ^ird)f)öf  en  beherbergt  ber  grofje,  jetyt  abgegangene  poppen  (au- 
frieb bof  (1626—1880),  an  ber  s^orbfeite  ber  Stabt,  jahlreidje  unb  erhaltungs* 
roürbige  3)enfmäler,  von  ber  ÜRitte  beS  18.  3fthrt)u,,DCrt*  btö  auf  bic  neueftc 
,3eit,  roeldje  in  merfroürbiger  .^Mftänbigfeit  bie  oerfd)icbenen  Stilroanblungen  unb 
ftunftbeftrebungen  bes  Stofofo,  beS  erften  franjöfifdjen  5Vaiferreid)s,  bes  SHafftjismus, 
ber  ©otif,  ber  italtenifdjen  unb  jefct  roieber  ber  beutfdpn  ÜHenaiffance  geigen. 
Wicht  o^ne  Währung  fdjaut  man  im  Schatten  ftarrer  bunfelfarbiger  ^abell)öljer 
ober  tief  herabroallenber  "©eibenbäume  biefe  langfam  oerroitternben  ©rabbenfmäler, 
in  benen  fo  mandjer  eble  unb  lichte  ©ebanfe  au§  früheren,  fdjeinbar  überrounbenen 
3eiten  nod)  fortlebt.  Siehe  bie  2lbb.  S.  9,  hier  ba§  ©rabraal  beS  .ßoffammerrats 
Ooh-  Daniel  Sief,  f  1801,  unb  feiner  $rau,  f  1«00,  bann  S.  43  u.  S.  45. 

2luf  bem  ftriebhof  ber  ÄarlSoorftabt  (fteslad))  bic  fd)önc  söenfenborffd)c  ©rab* 
fapcüe,  erbaut  1823  oon  Salucci,  bem  Erbauer  be*  Silhelmsoalaftes  in  Stuttgart. 

Die  Sammlungen. 

2Bir  oerroeifen  tjier  auf  bie  ftataloge;  bei  einzelnen  ©egenftänben  unb  9)tetftern 
roerben  mir  oftmals  ©elegcnl)eit  hoben,  auf  bie  Sammlungen  jurücfjufommen. 

$ie  51.  StaatSfammlung  oaterlänbif  eher  Äunft*  unb  Slltertums; 
benfniale,  im  unteren  Stocfroerf  ber  R.  Cffentl.  SBibliot^ef,  s)lecfarftrajje  8,  in  ihren 
Anfängen  her,">rgegangen  aus  ber  fd)on  oor  einigen  ^ahrtmnberten  gegrünbeten 
fürftlichen  Äunftfammer,  foroie  auS  ber  Sammlung  beS  1843  ins  i'eben  getretenen 
sJQJürttembergifd)en  3lltertumSoereins,  enthält  reidjfte  Sdjätie  au§  Äunft  unb  Silier- 
tum,  oon  ber  Urzeit  bis  ins  oorige  Otahrtwnbert.  $amit  ift  oerbunben  bas 
51.  £apibarium  mit  ben  Steinbilbroerfen  oom  Stömtfdjen  bis  in  bic  ÜRenaiffance, 
bas  5t.  Äunft*  unb  3lltertümer  =  5labinctt,  foroie  bas  5t.  gjeünj*  unb  SJJebaiüeiu 
Kabinett.  $ie  ©egenftänbe,  bie  fid)  in  biefen  Sammlungen  befinben,  bejeidjnen  mir 
alle  mit  (M.). 

2)ie  5t.  Cffentl.  iöibliothef  beftyt  jahlreidje  unb  t)öd)ft  roertoolle  9Jeinia= 
turen,  jum  groflen  Seil  aus  früheren  roiirttembergifdjen  Silüftern,  ^nfunabeln,  foroie 
eine  höd)ft  lehrreiche  Sammlung  alter  Anflehten,  iHiffc,  Sßilbniffc  ufro.  aus  ber  £»eimat. 
Xas  5t.  aJiufcum  ber  bi  Iben  ben  Äünfte,  sJtecf  arftrafec ,  enthält  eine  reiche 
Sammlung  altbcutfcher  ©emälbe,  meift  fd)roäbifd)er  Weifter,  neuefteuS  ftreng  roiffen* 
fd)aft(id)  georbnet,  bamit  uerbunben  bie  5t.  5tupf erftid)f  anunlung,  aud)  mit 


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48 


^iedarfrtif.   Stuttgart  Stobt. 


OriflinQljeid)nunflen  öaterlänbifdjer  sJJIeifter.  <£as  ft.  StaatSarcbjD,  Wecfarftrafce, 
f utirt  an  feinen  Urfunben  jum  Seil  fc^r  roertnolle  Siegel.  2tte  3entralftelle 
für  .£> anbei  nnb  ©et» erbe,  mit  Dielen  2Ibgüffen  öaterlänbifdjer  ftunfb  unb 
funftgeroerblidjer  Serfe. 

•Xie  2lngabe  ber  Duellen,  foroie  bie  3*ern>eifungen  auf  ben  $unftatla§ 
finben  fid)  am  Sdjluffe  eines  jeben  Streifes;  auperbem  eine  ^ufammcnftellung  *>cr 
einzelnen  3taumeifter,  iflilbljaiier  ufm. 


^tlänD«  »om  t&fniatfgcti  Ünftyaill. 


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Neroon  an  bet  Salt>crtcti«fint)c  bti  9Hurrb,arbt. 


(|>beramt  Batknana. 


«Ättertümer. 

^ie  norrömifd)e  Seit  b,at  im  s3ejirf  fo  gut  wie  feine  Spuren  tjinterlaffen. 
(Sine  alte  5tultftätte  war  wob,l  ber  Abersberg.  Ter  bftticfie  Teil  bes  93ejirfe$,  tjeute 
nod)  feb,r  bewalbct,  in  ber  Urjeit  faunt  bewoljnt,  erhielt  evft  l'eben  burd)  ben  römifd)en 
örenjwall,  ber  um  bas  ^at\v  84  burd)  biefe»  uieljerriffene  33erglanb  Ijinburd)  gejogen 
würbe,  "-beim  jetzigen  sJ!Jhtrrt)arbt,  bast  reijenb  int  warnten,  ftd)  erweiternben,  uon 
beibeu  Seiten  Talfcrjludjten  empfangenben  ÜBalbtal  gelegen  ift,  bauten  bic  iHönter, 
um  ben  b,icr  eben  Ijereinfütjrenben  %*afj  burd)  bas  "üMurrtal  jtt  fperren,  jroifdjcn  Seen 
ein  römiidjes  Staftell;  aus  il)m  crwäd)ft  bann,  unter  fränfifd)em  (Sinflufj,.  eine  ber 
erften  geiftlidjcn  ^flanjungen  bes  Untcrlanbes.  Tie  ©runbmauern  be§  Staftells 
mürben  im  Satyr  1885  sunt  Seil  aufgebeeft,  babei  fanb  man  aud)  jwei  römifdte 
Tenffteine,  jettf  in  v^acfnang.  i*gl. 'Sürttentb.  S-Hiertcliat)rsb,efte,  Oa^gangX,  S.  52  ff. 
Tie  v)nfd)riften  ber  beiben  Tenffteine  lauten  in  ber  Überfettung: 

Tent  Imperator  Csvsar  Marcus  Aurelius  Severus   (Alexander) 

Pius  Felix  Au<rustus  (tmt  biefen  Tenfftein  gefegt)  bic  24.  ftoljortc  freiwilliger 
römifdjer  kärger,  bie  Seuerinuifdje,  fcljr  ergeben  feiner  Wottljeit.  —  (SDl  Sbrc. 
ScoeruS  Werauber  regiert  von  222— 23.">  n.  (£lvr.>.  TaS  s4Bort  Alexandro  ift  aitf- 
gemetzelt. 

Tie  jweite  ^nfdjrift:  Ter  Julia  Augusta,  ber  ^Jhtttcr  bes  allergnäbigften 
ftaifers  Marcus  Aurelius  Antonitius  Pius  Augttstus,  ber  1\)httter  beS  Senats,  ber 
sJ)httter  be-3  Kagers,  ber  3)htttcr  bes  ^aterlanbcS  (l)at  bieten  Tenfftein  gefet3t)  bie 
24.  .Uoljorte  freiwilliger  rümifcfjer  Bürger,  bic  2lntoninianifd)e,  ergeben  feiner  @ott* 
Ijeit.  Tiefe  Onidjrift  fällt  roaf}rfri)ciulicf)  in  bas  "salir  21:5,  bent  ^ubre  bes  Sieges 
bes  .ttaifers  Garacalla  über  bic  Sllemanncu,  ober  fürs  nachher. 

Slud)  früher  fd)on  würben  bei  iVfuriliarbt  römifdje  3ufd)riftfteiue  (M.)  gefuuben, 
aufjerbem  mannigfad)C  Spuren  ber  bürgerlidien  iHufieblung.  Ter  WretiMuall  felbft, 
ein  ftarfer  (Srbwall  mit  Wrabcn  bauor  unb  alle  fünfl)iinbcrt  Sdjritt  mit  ^ad) 
Ijäusdjcn,  an  .fuiuptpunftcn  and)  mit  V-K>ad)türmen  befettf,  uon  beiben  Birten  ftnb 
ttod)  ©runbmauem  uorbanben,  lauft,  an  nwndjen  Stellen  norii  gut  erfennbar,  als 
„Sdiweingrabeit"  in  fd)tiurgcrabe  tuub  tunbweftlidier  Stiftung  über^erge  unb  Jälcr 

1<au(u*.  Sfiifmalcf  au»  ©üntcmlvru.  Wcd.utrci«.  4 


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50 


Necfürfrei*.   Cb«ramt  Skcfiiang. 


oon  sJBel$beim  Ijcr,  öftlid)  an  SJturrbarbt  norbei,  über  <2iegel$berg,  Steinberg,  Wrab 
31/«  Stunben  lang  burd)  ben  SJe^irf.  93i$  jroei  Stauben  »or  it)in  geigen  fid)  auf 
ben  baet  3)lurrtal  fdjityenben  bergen  Horfdjanjen ,  gefdjloffene  (Srbroerfc,  roie  bie 
^unnenburg,  ober  langbinjietjenbe  Salle  unb  (Kraben,  ftömerftraften  unb  nod) 
ältere  ^oa^roege  jieljen  ftd)  in  öftlidjer  unb  norböftlidjer  >Hidjtung  uom  SRectartal 
ber,  ober  aud)  fübnörblid),  bem  i'imcS  entlang.  (Sine  nidit  unroidjtige  römifdje  ©renj-- 
nieberlaffung  lag  ferner  auf  ber  .(>öl)e,  fmrt  am  i'imeS,  bei  ©rab.  ^nüfdjen  ^act= 


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art- 
est, ^cinfrotutJtirc^c  (ätatofirtjie)  in  löcufiionfl. 


naug  unb  3teinbad)  auf  bem  fteibenfelb  Gh-unbrefte  römifd)er  Webäube,  ebenjo  in 
Dlaubad)  unb  Si>altersberg,.  XHlemaiuiiidje  )H  ei  bengrab  er  mit  id)öuen  3d)mucT 
fadjen  bei  Wurrbarbt  <M.),  Cppenroeiler  unb  .fleU.    •Hömiid)e  bei  ^atfnang. 


^.iadmcmci,  Cberamt*üabt  (Sagacnanc,  (2.  3a^r^u»^crt)- 

Wappen:  Trei  £urfd)ftangeit  im  fenfrcdjt  geteilten  roeif?  unb  golbeneu  3d)ilb. 
2er  iMa$,  iuo  jeftt  bie  ctabt  ftebt,  lub  burd)  bie  gefdn'i^te  Vage  über  bem 
tiefen,  bier  bufeifenförmig  geumnbenen  Wuvrtal  getuif}  fdiou  frübc  m  Slnfieblung 


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Öacfnonfl. 


51 


ein.  3ur  ■3c*t  b&  ÜJlarfgrafen  ^ermann  II.  oon  3)aben  (f  1130)  ift  ber  ®d)lofj= 
berg  befe&t  mit  jroci  Stirdjen,  bem  StiftsljauS  ber  regulierten  ^Iitfluftincr  Gfrorljerren 
unb  rool)l  aud)  mit  einer  ^falj.  —  Um  biefen  Sdjlofjberg  Ijer  liegt  bie,  nad)  bem 
Qianb  burd)  bie  Jranjofen  am  25.  ^uli  1693  —  roobei  210  ©ebäubc  fomt  ben 
Stirdjen  jugrunbe  gingen  —  roieber  aufgebaute  3tabt,  bidjtgebrängt ,  unb  meift 
mit  fd)lid)ten  ^ol^balfentjäufem  (f. 
aud)  o.  3.  3). 

(So.  3tabtfird)e,  ehemalige 
e  t  i  f  t  ö  f  i  r  d>  e  ftuin  ty.  ^anfratius 
auf  bem  3d)lopberg  über  turmboben 
Untermauern,  urfprünglid)  eine  brei- 
fdjiffige,  fladjgebecfte,  frübromauifdje 
«afilifa,  mit  jroei  Ofttürmen  als 
3d)lujj  ber  Seitenfduffe.  Tie  nod) 
erhaltenen  Türme,  innen  im  Crb- 
gefd)ofj  freusgeroolbt,  baben  an  ber 
Cftroanb,  in  ber  sJ)iauerbirfe  aui 
gefpart,  je  eine  tjalbrunbe  Cfbornifdje, 
im  oberften  (9efd)ofj  breibogige  3äu= 
lenarfaben,  mit  ^Uätterfapitälen  unb 
bofyen ,  roeitauslabenben  Sluff ätjen. 
Ter  Gborfdjlufe  best  ^»Httclfc^iffeö 
mürbe  oerbrüngt  burd)  einen  laugen, 
botjen,  fpätgotifdjcn  (£t)or  mit  fd)lid)= 
ten,  idjlanfen  Strebepfeilern  unb 
fdjöngefüllten  3pit$bogenfenftern. 
^nnen  prädjtige?  3terngeroölbe,  bas 
auf  (SngeU  ober  ^ropbeten  =  «ruft* 
biloern  rutjt.  Stuf  einem  3d)lufjftein 
bas  ^eidjen  be$  SaumeifterS.  Ta* 
i?angbau6  rourbe  nad)  bem  foran,y)fen= 
branb  bödjft  einfad)  roieber  aufgebaut 
unb  trägt  bie  ^abrcsjabl  1697. 
(5tjor   fd)öne  Gr.splatten   mit  ber 

^afn-esjabl  1515,  ptm  ©ebfidjtnil  au  bie  tjier  beftatteten  «larfgrafeu  .ficrmann  IT. 
uon  «oben  (f  1130),  feinen  3ol)n,  Hermann  III.  (llfio),  beffen  «lutter  3ubitt) 
unb  beffen  öattin  «erta,  unb  anbere  ©lieber  be*  marfgräflidjen  Kaufes.  Sanbftein= 
benfmal  bes  Weorg  uon  3d)omberg  ju  Wabenftein,  f  1589.  duften  an  ber  Oiorb= 
roanb:  Wrabftein  bes  tropfte«  Jacobtis  Wygk  de  Winnden,  f  1515.  Wotifdjes 
3aframentbüu$d)en,  feböues  oltes  Mru\ifir. 

3afriftet  jroeiftoefig,  unten  mit  fdjönem  Wetygeroölbe;  itjrc  reid)e  3tabn>erfs= 
Pforte  bat  eine  .£rol}türc  mit  gotiiebem  (?i|eubefd)läg  unb  romanifdjem  Jürflopfer 
oon  «ron.se.  .jperoorragenb  fd)öner,  großer  gotifdier  fladigefdinittfer  3d)ranf.  (sin 
weiterer  im  .weiten  3(ocfrocrf. 


Tadjrciicr  am  ;Hathau5  jii  iPacttmng. 


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52 


Kedbcfrcit.  Ctawml  Vatfnonfl. 


©cftlid)  oon  ber  3tift^tird)c  erhob  fid)  bie  ct.  tl)ltd)aelsf  irdie,  am  3lb- 
InutQ  be*  3d)loj}bera,e*:  uou  ihr,  ber  utipriitia,lid)cn  3tabtfirdie,  ftebt  nur  nori)  ber 
(5l)or.   Tiefe  im  ll     gegrünbete  Qaftlifa  rourbe  j  u  <5nbe  bes  16.  ^abrbunbert* 


al*  ftornfaflen,  feil  IH14  wieber  nl*  Mirdie  benäht,  aber  l  <;!>:{  uon  ben  Jrangofeu 
uerbrnnnt  unb  lag  ieither  in  Xrümmern.  Ter  ISljor  ift  ein  ^variubau  aus  ber 
erfteu  $Alftc  beS  13.  ,uibrbunbert>>,  leiber  ßanj  oentad)läfftaJ  unb  innen  verbaut. 
Tie  hoben  ^änbe  werben  oon  fditanfeu,  ungefüllten  Spitjbogeiifenftern  burcfjbrodjen 
unb  aeftüttf  non  ajatteu.  idnualeu.  aber  ieliv  tiefen  Strebepfeilern;  innen  i'trnhlt 
ein  neunriopiae*,  •">'>  ahm  bofje*  oterngewMbe  anä  Saulenbünbcüi  mit  reidiftcm 


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33a(fncniß. 


53 


2avb-.  Ziev-  uub  SDtaSten« 
roerf  in  einem  großen  Scblufi-. 
ftein  mit  bem  Grengel  Widjael 
pfommen.  (Sine  Slusräumuua, 
unb  £>erfteUuna,  biefes  (Sl)ors 
,}öa,e  eines  ber  beften  ^anwerfe 
nnferes  Raubes  im  frübeften 
flotifd)en  Weidjmncf  an  ba* 
üicbt.  Siebe  aud)  bie  3lbbil= 
bungen  beiber  ttirdjen.  Über 
bem  6b,or  ronrbe  im  ^abr 
IG  14  ein  b,ol)er  Jurm  mit 
ben  OMoefen  erridjtet:  1693 
brannte  and)  ber  Xurm  aus 
unb  ronrbe  bann  mieberber^ 
gefteUt,  auf  feiner  arüRten 
Wlocfe  ftebt,  bafj  tic  aus  bem 
im  ^ranbfd)utt  gcfninmelten 
gcfdjmoljeueu  (ir\  im  ^aljv 
1695  neu  gegoffcu  roorben  ift. 

31uf  bem  rediten  Ufer  ber  ÜOhirr  rippenfreujgeniölbter ,  wielecfiger  (£l)or  ber 
gotifdjen  iotenf irrije,  profaniert:  Anno  domini  1452  die  2>.  mensis  iulii 

fundatn  est  hoc  basilica.  cpuren 
oon  Sanbmalereien. 

Watbaus  mit  febr  id)önen 
iHcnaiffance  Monfolen  am  fteinernen 


2i.  lJ!)iirt)acl*liicl'o  511  <*ni1imitfl. 


1 


MWhd\c  in  bct  l'iiAncUfirttjc  ;u  ^aifminj. 


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54 


Xttfartei«.   Cberamt  öadMdflfl. 


llnterftocf,  oben  mit  ftarfera,  etwa 
hunbert  M^rc  jüngerem  Gidien* 
qebälf  mm  1700). 


Tas  ehemalige,  jdjöne,  aus 
3anbfteinqunbern  aufgeführte 
3  d)  l  o  b  ober  ber  91eue  "Bau 
L 605— 1627,  nad)  einem  im 
3taatsard)iu  nod)  oorhanbenen 
Gntiourf  oon  .fteinr.  3d)icfbarbt: 
„^arfhnang  3d)lofj  $u  einem  firft* 
lidjen  loibom  oon  grunb  auf  nero 
(frbaut  1  *>05  burd)  £>einrid)  3d)icf= 
harbt" .  Unoollenbet  unb  jettt  ganj 
umgebaut.  sJluf  3d)icfb|arbt  geb,t 
gewiß  aud)  ba*  untere  ctocfioerf 
bes  ftathaufes  mit  ben  berrlidjen 
WasfeiKttonjoleu  (f.  21bb.)  jurücf. 
Tiefe  jeigen  roieber  fo  red)t  bie 
*Ülätc  ber  ftunft  in  Württemberg 
oor  bem  ^rei^igjätjngen  ftrieg, 
alst  aud)  in  bas  l'anb  hinaus  bie 


Serfc  ber  großen  Stuttgarter  Weifter  brangen.  —  sJ)krftbrunnen  1587,  mit 
iHeblaub  umiounbene  3teiniäule,  barauf  ein  l'öioe. 

JllTmerö&acf)  (Hlpolsbad)  13.  3ab^unbert). 

.Kleine  eo.  .Kirche  j\u  3t.  3Inna,  ftatljarina,  Margareta,  mit  gotifdiem  Gf)or; 
3d)iff  1754. 


Türgeftelle  ber  alten  .Kapelle,  unb  in  einem  ".flauernbauS  fdiöness  gotifdjeS 
fwljbilbioerf,  sJRaria  mit  bem  Leichnam  bes  £>errn. 


Sllte  ^urg  mit  noch  50  ^uft  höh"«  ruubem  ^ergfrieb.  3d)loft  (ausgebrannt 
17 18  unb  bis  1724  oom  .Klofter  3diönthal  roieberhergeftellt  burd)  Matthias  Sieb-- 
mann,  ^aumeifter  oon  Cffingen.  Pfeiffer)  mit  bem  3d)öntl)aler  Sappen,  unb 
grofter  fatrj.  Capelle  j.  f)-  Michael;  alte  $tcta  unb  Wabonna.  (Zugemauerter 
3tein  mit  oier  oon  vvti  .Knappen  gehaltenen  Sappenfdiilben ;  Seiler,  Wilberg, 
Tachenljauien  laffen  ftd)  nod)  erfennen. 

Tie  Würg  mar  oon  allen  3citen  faft  unangreifbar;  felbft  oon  Dften  her,  mo 
bie  .)>öbenfuppe,  meldie  mit  einem  fdjmalen  dürfen  unb  einer  (vinfattlung  mit  bem 
Webirge  jufammentjängt,  burd)  Moei  tiefe  Wrabencinfrfmittc  gefidiert  marb.  (K.)*) 


*)  K.  bleutet  ftunftatfa*. 


33ntcß. 


<£6evs>6cra,. 


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SornSbacb.   ©rofr.«$pa<b.  ÜNurr&arbt. 


55 


«ei  ben  Mitterfitjen  auf  $erg* 
fegein  fällt  bie  gewaltige  ©c^itb= 
mauer  roeg.  £ie  iRingmauer 
fd) ließt  ben  nur  50  m  langen 
unb  etwa  20  m  breiten  lsBurg= 
raunt  ein.  2lm  3J?esmert)au$ 
Sappen  ber  Oäger  oon  (Mrt= 
ringen,  1624.  DrtSabel  1193 
bis  1 4 1 5,  Sappen  ein  Gberf  opf. 

(So.  gotifd)e  ftircfye,  5um 
&eil.  SKauritiuä,  mit  rippen* 
freujgeioölbtem  Cftturm,  auf 
bem  Sdjlufjftein  brei  ©eile. 
2lltes;  ftruiiftr. 

i>!»x-olj  Bspacß. 
{Xsbad)  862,  fd)on  862  l)at 
fllofter  i'orfd)  ©üter  t)ier.) 

(So.  Sirdje  ju  St.  Juliane 
oon  1780  mit  sunt  Teil  nod) 
romantfdjem  Oftturm,  an  beffen 
Sübfcite  ein  gotifdje'3  Dkfj* 
roerffenfter.     9llte3  Ärujifijr 


1 '  MR 


«aftlficitürc  ber  etabtfirflt  ju  *acfnang. 


StattlidjeS  ^farrf)au§,  1612  unb  1698,  mit  bem  Sappen  ber  Sturmfeber. 


2*lurr$ar&f  (irturrafart  873),  Stabt. 

Sappen  ber  Stabt:  jioei  Sölfc,  einen  Tannenbaum  b,altenb;  ba£  Sappen 
bc§  $tlofter§:  gelber  2lbt3ftab  mit  roeifjer  ^afjne. 

3ln  Stelle  be3  alten  ffiömerorte$,  beffen  flaftell,  nod) 
in  ben  Umriffen  erhalten,  oon  Süboften  l)er  in  bie  jefcige 
Stabt  tiereinrngt,  gelegen  im  grünen,  roalbumfränjten ,  oon 
frifdjen  SJädjen  burd)tiefelten  ÜJiurrtal.  9In  ber  burd)  bie 
Alemannen  um  bie  Witte  beö  britten  ^ab,r^unberts  in  Trüm* 
mer  geworfenen  SRömcrftätte  erfdjeint  fünf  3af)rfmnberte  fpäter 
auf  bem  fübroeftlid)  ber  Stabt  im  Tal  gelegenen  -jpügel,  an 
bem  eine  immer  falte  Cuelle  fliegt,  bie  (9eftalt  be$  frommen 
GinfieblerS  Salberid). 

Olod)  ift  in  ber  ftirdje  auf  bem  .fn'igel  ber  fdjroarjc 
briligc  Stein  oorbanben,  ju  bem  felbft  bie  vJkoteftanten  weit 


lürflopftr  an  btr  «cnlriftei- 
tütt  bfr  2iabtfinfj€  ju  i»ad. 


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r>fi 


s3Jcdiufrci>.   Chcromt  iHufncutn. 


aus  bcv  Umgegenb  tjcute  uod)  wallfahren.  Tie  t)Ödjfte  Glitte  erreid)te  bie  geiftlidje 
^flanjung  sJÜhtrrl)arbt  root)l  311  (fube  be$  12.  ^afyrlmnberts;  au$  btcfer  ^eit  ftcl|t 
noa)  baö  t)errlid)e  ftlcinob,  bic  Salberidjsfapelle,  nnb  in  bemfclben  wnnbcrbar 
fdjönen  nnb  ebclfcinen  ©efdjmaef  war  bev  grojje  itreujgang  erbaut  geroefen. 

(Su.  3tabtftrd)e,  ehemalige  jHoftcrfirdjc  bc$  f)tcr  geftanbenen,  fdjon  873 
urfunblid)  genannten,  ber  Sage  nadi  oon  Pippin  gegrünbeteu  'öenebiftinerflofter^ 


Vluö  t>cit  iiWirltcmli.  Viertel ialjt iljcFrcn.  X.  ]hh7. 


ju  3t.  lHJaria  nnb  3t.  ^auuariu*.  Xreifdjiffig,  gotifd),  im,  mit  *mei  frü> 
romanijdten  Cfttürmcit,  ,\wifdicn  benen  eine  palbrunbc  }(pftbc  ticrnuötvat,  jetyt 
ftebt  ber  gotifdje  (Slior  auf  beten  Wrunbmauern,  -  mit  .tfodiidmi  unb  glcid)  l)obcm 
Cuerfdjiff  im  leiten.  ^lllec>  rippengewülbt,  nuufroürbige  3d)lut?fteine.  Tie  (>irunb= 
anläge  mit  bem  ^eftbau  ift  uielleid)t  uralt,  an  iHcidjenau  gcmalpicub.  Sragltcine 
mit  ^nntbitbern,  an  einem  ein  Weifter*eid)en  unb  bie  >nrc*jal)t  i  m  (f.  and) 
bie  31bb.  3.  r,  it.  3.  :><n. 

5lltari"d)rein  1  f.»«;,  mit  fehr  guten  Hemälbcn  unb  3d)nit',iuovt :  l'iaria  mit 
beut  l'eib  bes  .frerrn  auf  ben  Stnicn,  baueben  ^ojcpli  tum  Slrimathia  unb  Wtfobemus. 
?ln  ber  gemalten  ^leöella,  barftcllcnb  ben  Sluferftanbcnen  im  Charten,  crblicft  mau 


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aXutrfrubt. 


57 


siHlbni$  unb  Sappen  be3  }Jiönd)es  NJtifolau§  iöatjner.  Slttd)  fein  O&rabftein  ift  nod) 
erhalten,  f  1474.  itberleben$grojje  Jpoljbilber  oon  "ü^arta  unb  3ol)aune3  (M.)  mit 
derbem  Sdpncrjausbruef.    Miltes,  fd)öneS,  4  Jvujj  höbe*  ftrujiftj. 

Aaft  gan*  abgetreten  ift  folgenbc  ©rabplatte :  Anno  domini  1340  obiit  nico- 
lans  comes  de  löwenstein  in  crastino  gregorii  X II  I  m.  martii.  Örabftein  be£ 
9lbte3  ©aul,  f  1508.  (Grabplatten  unb  örabtafeln  er>angelifd)er  Prälaten,  tfltefte 
©locfe  (13.  ^abrl).):  o  rex  ebryste  tuum  signum  procul  omne  nialignuni.  Tie 
jrceite  ift  oon  s3Jtei=  

hamer  1445. 

SlnbteOiorb^ 
feite  be3  3lorb^ 
turmes  ftoftf  bie 
mit  Wcd)t  be- 
rühmte fog.  s3Bal= 
beridjsfapelle, 
ein  fpätromani- 
fdjes  ©erf  oon 
t)öd)fter  3d)ön= 
heit,  DOtl  erftautu 
lidjcm  Jvormen- 
reidjtum  unb  irjobl 
erhalten.  3ln  einen 
"Surfet  mit  oier 
fertigem  bauten 
bad)  baut  ftd)  oft* 
roärtS  ein  mehr 
als  balbrunöc* 
Gbiurijen ,  gegen 
^benb  gruüe-5 
s^rad)tportal,  mit 
oäulen  inbcn^lb^ 
treppungen  unb 

biefe  mit  ßürmilftecit  bebeeft.  3m  .ftalbmoubfelb  bes  ".Nogeus  ber  fegneube  (Et)riftii3 
(erneuert»,  (£l)brd)en  ift  ärjnlict)  reid)  unb  beimtnbermigsnn'irbig  frei  bet)aubelt. 
^n  fein  ^rad)tfenfter  beifit  ftd)  oon  oben  tjer  ein  i'öroenfopf  ein,  jroei  Heine  dornen 
horten  auf  feiner  Aenfterbanf,  f.  bie  21bb.  3.  59  unb  im  K. 

Gbettfo  reid)  unb  fd)im  unb  bis  ins  flcinfte  burdigebilöet  ift  bas  innere,  bas 
ftd)  nod)  uoUtomnten  erhielt  unb  faft  bitrdiaus  bie  fräftige  Aarbe  bc*  iuntt'clrotcu 
fteuperroerffteina  jeigt.  Tie  Cftfeite  öffnet  ftdi  in  bao  mehr  als  halbrunbc  (£t)örd)en, 
unb  bie  anbern  brei  Sänbe  fmb  aufgelöst  in  fladie,  redjterfige  9Hfd |en«  bie  dlorfc 
unb  bie  cübumnb  in  je  ,\n>ei,  bie  roeftlidje,  roo  neben  ber  befdjeibene  föngang  her 
x  einführt,  in  eine.  x>  brei  fdjlanfe  2äulen  tragen  mit  ihren  ßtofjen,  auf  ba* 
fdjönfte  üer^ierteu  unirfelartigeu  Knäufen  bie  tiefen  Jtleeblattbögeu  ber  dtifdieit, 


H  !  (  h 


Ciierfdiriüt  t>tr  2tat>tfird)c  *ii  llhturxirM. 


58 


9iecfarfrei$.   Cbfraint  Skcfnattfl. 


barüber  rutjt  jiemlid)  bod)  bic  platte  SHauer,  oben  ringsum  roagred)t  gefdjloffen 
oon  breitem,  mit  palmettenartigem  SMattroerf  erfülltem  Briefe,  bex  aud)  in  bie  Slpfibc 
fid)  tjineinjie^t  unb,  fdjmäler  ioerbenb,  über  ben  Munbbogen  bess  öftlidjen  ftenfter& 
als  ein  jnrter  iölätterfranj  ftd>  tjerlegt.  On  oen  üier  Öden  ber  Slapelle  roirb  ber 
ftries  getrogen  oon  je  brei  Säulen  mit  tjofjcn,  pradjtoollen  Äapitälen,  bie  ganj  oer* 

toadjfen  ftnb,  wäbrenb  bie  Sdjäfte  freu 
ftefyen.  2luf  ben  platten  unb  meid)* 
gebilbeten  attifdjen  ^üf^djen  ber  Säulen 
liegen  (Scffnollen,  als  abenteuerlidje 
Sftasfen  ober  als  reijenbe,  tiefeinge* 
fdjaffte  Blätter.  $ie  ftreuftrippen,  über 
bein  Tfricfc  fo  leidjt  als  fülm  in  (teilen 
Spitzbogen  fid)  auff  d)ioingcnb ,  roieber* 
l)olen,  nur  fdjlanfer  unb  ctroas  ju= 
gefdjärft  (bimförmig),  bie  fraftooll  auf* 
fd)iefeenbe  «Übung  ber  dtffäulenbünbel. 
Statt  be*  3d)lufeiteins  ftnb  bie  beiben 
äufjercn  feineren  9tunbftäbe  ber  ©eioölb» 
rippen  jierlid)  in  einen  Änoten  jufam» 
mengefdjlungen.  3lud)  bie  Wappen  bes 
ferjr  I)ob,en,  forbartigeu  ®eioölbes  be* 
flehen  aus  ftarfen  Cuaberfteinen;  ebenfo, 
unb  oon  merfroürbigem  ftugenfdjnitt, 
ift  bas  als  reines  ftugelgeroölbe  auf- 
geführte  Weioölbe  bes  meljr  als  fjalb= 
runben  (£f)örd)ens. 

3eber  ftnauf  unb  jebes  *8anb  ift 
roieber  anbers,  ooll  Äraft,  (Sigenart  unb 
3d)ärfc.   |ner  ftefjt  bie  beurfetje  ©au-- 
funft  an  einer  .ftötje,  über  roeldje  ftc  nur 
ju  ihrem  Schaben  hinausging.  —  3n 
ber  Capelle  jet^t  bas  fpätgotifdje  Äcno* 
taptjium  ftaifer  tfubioigs  bes  frommen, 
bann  einige  Irümmer  bes  einft  im  felben 
^radjtftil  erbauten,  nad)  ber  Olörblinger 
Sd)lad)t  oon  5lbt  (Smmerid)  burd)  einen 
(jetjt  aud)  oerfdirounbencn )  Weubau  erfetjten  ftreujgangs,  ein  frül)romanifd)es  $ogen= 
felb  mit  Pfauen,  bas  urfpvünglid)e  bes  Portals  ber  ftapelle  unb  bas  gotifdie 
Stetnbilb  eines  heiligen. 

2>as  alte  iHefeftorium,  frühgotijd],  bie  SSofnwng  bes  :)ieuierförftcrs,  mit  t)ol)cu 
Tyenftcrfdili^en.  Sanges  ftloftergebäube,  mit  3&appcntafel :  Anno  domini  l.">l 
Thomas  abbas  Murhartensi:*  hör  wditicinm  tV-rit. 

3luf  bem  freiftehenben  .fntgel  im  Xai  bie  eo.  4i>alberidjsf  ir d) e ,  feit  ber 
älteften  3eit  neben  ber  .Siloftertircrjc  beftchenb,  im  fdjon  tauienb  jährigen  ^riebbof; 


*Uoftcrlirtt)c  ( 2tabtttr$t)  ju  2Rurrf)artt. 


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C  begrüben. 


59 


®d)tff  1489,  früf)gotifd)er  Cftturin,  mit  ftarfem 
9lippenfrcuäöcroölbe  auf  (Scffäulen.  Stufjen  ftnb 
eingemauert  jroei  früf)romanifd)e  «ilbljauereien : 
jroei  gegeneinanberfpringenbe  Ööroen  (Jürfturj, 
2lbb.  S.  49)  unb  ein  «ogenfelb,  mit  Snfdjriften, 
bem  fiamm  @otte§  unb  (£f)riftu§  als  Äönig,  um* 
tjer  fteljt:  £l)cotofoS  in  großen  griedjtfdjcn  $)ud)-  v 
ftaben.  Om  Innern  ift  eine  lange  beutfdje  ^n» 
fd)rift  eingebauen,  OafjrStagfttftung  bes  145o 
geftorbenen  .franS  «ernljart.  Slufjen  ber  ©rab= 
ftein  beS  walterus  rector  huius  ecclesie  f  1370, 
unb  anbete  auS  bem  1«.  unb  17.  3af)*l)unbcrt. 
©rofjer  tjö^emer  Olberg,  um  1530. 

«on  ben  früher  in  SJiurrtjarbt  aufgefun= 
benen  r  ö  m  i  f  d)  e  n  SDenf fteinen  fmb  jroei  oerloren 
gegangen,  bie  3nfd)riften  ftnb  jebod)  erfjalten. 
2tuf  bem  einen  ftanb:  SlffoniuS  OuftuS,  Solbat  «onfote  in  ta  2tat.tfird,t  JU  5Wurri,ati>t. 
ber  24.  Sofjorte  Jreiroilliger,  l)at  gelebt  40  3af)re. 

(SintuSmuS,  fein  jroeiter  (Srbe,  fjat  (biefeS  ©rabmal)  auS  eigenem  Antrieb  fefcen  laffen. 
2faf  bem  anbem  ftanb:  Syrern  «ater  ÜHebbilliuS  (SarantiuS  unb  il)rer  Butter 
«ictorina  hat  (Sarantia  9lelia,  bie  oielgeliebte  Jodjter,  als 
(Srbin  nad)  beren  Jeftament  (biefen  ©rabftein)  gefegt. 
Diod)  erhalten  (M.)  ift  ber  in  ber  oberen  «orftabt  gefunbene 
Slltar,  roorauf  |"tet)t,  bajj  ein  Jribun  ber  24.  ftotjorte  frei= 
williger  römifdjer  Bürger  bem  unbefiegbaren  Sonnengott 
SftitljraS  (Soli  Invicto  Mithrw)  ben  Sempel  oom  «oben 

auf  roieberljerge= 
ftellt  fjabe.  SBgl. 
aud)  oben  2.  48. 

«ei  ber  bleuen 
2lbtei  1770,  jefct 

StabtpfarrtjauS,  ber  $erenturm.  9In  ber 
SRflct feite  bes  SRattjaufeS  (1780-87)  baS 
üBürttemberger  unb  Wurrfjarbter  Wappen  unb 
1558.  sMaxt tbrnnnen,  1«.  ^a^rtjunbert, 
mit  bem  ©tanbbilb  eines  nriirttembergifdjen 
ßerjogS.    Sllte  ^)oljb,äufer;  f.  aud)  ®.  4. 


£>6ev=3ärü6en  (Bruoen  \\00). 

©otifdje  eo.  ftirdje  mit  Cftturm.  2d)öner 
gotifdjer  Stauf  ftein.  Wenaiffance » ©rabtafel 
1582,  ber  Arau  be?  ^favrerS  unb  $ramen= 
bidtfere  Thomas  «irefb-  2ef)r  alte?  ftrusifir. 


Äonfole  in  ber  2tabtfirebc 
ju  Wurrbatbt. 


Wfbtloitfänscr  ber  ©atbericbi-fapetlf.  iforoc  ntu. 


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60 


9fo4ttrtrei&    Cbnamt  SkuflUUlg. 


<5>ppemr>eiCcv. 

örofjc,  fdjone  cd.  ttird)C  %a  3t.  ^afob,  $rablegc  bcr  iyreibciTen  von  3turm 
feber,  fpätgotifd)  I4«»n,  1511.    XvttM  füolid)  am  uielecfiqetx  (i()ov.    31  m  3übeiiu 
gang  bes  3d)iffes  bas  3teinbilb  oafobus  b.      bic  Wappen  von  3turmfeber  unb 

^ubeutmfcn  unb  1511.  Tas 
3d)iff  mit  flad)cr  .frolftbecfe, 
bcr  (£bor  mit  fdjönem  9ttp< 
peulreujgeiuölbe,  cbeufo  bas 
als  befonberc  StapeUe  be= 
banbclte  (frbgcidjof?  bcs 
Turmes.  3lltgotifd)er  Sauf- 
ftein.  ^a^lrcidjc,fcbr  febens- 
merte  $rnbmälcr  unb  2  oten- 
id)ilbcbev  eturmfeber.  3)as 
friibgotiidjc  mit  3tanbbilb: 
Anno  donrini  1365  obüt 
Burkard  miles  in  die  saneti 
Benedict  i.  Tos  nod)  ipät 
gotifd)c  mit  3tanbbilö: 
Anno  domini  i">2.">  uff  ben 
beilgen  oftertag  l)ab  bcr 
(£bct  unb  ernfeft  ebberbart 
fturmfeber  jampt  antuen 
noiu  NJlbcl  pi  weinfperg 
id)aocn  umt  bott  (yittpfangen. 
bau  gott  gnab.  i^iurbc  in 
Reinsberg  nur  bcr  ttirdjc 
am  16.  ÄptÜ  1525  burd) 
bic  dauern  crfdjlagcn.) 

$auu  Shtrtyatt  3t., 
f  1534  (iHbb.  i.  3.  «i>.  $ie 
pradituollcu  rHenaiffancc 
grabmaler  beS  ,vrieb.rid)  3t., 
f  l  .").">">,  unb  feiner  Wcmaljlin 
Wargareta,  geb.  von  ßtrn* 
beim,  7  1558,  eine*  meitcren 

■Jyricbriri)  3t.,  f  1*>!>7,  bas  bc*  Quntyarbl  3t.,  f  1599,  Itnb  feiner  Wcmablin 
3tnna,  geb.  uon  .(Sclmftatt,  f  1606. 

Wotifdier  iylügclaltar  mit  <s>cmäloeu  unb  Figuren,  geftiftet  uon  einem  3turm 
feber  unb  feiner  Hcmabliu,  DO«  A>omftein.    3nfraiucutl)nu?dieii"?niiri)c  mit  oerielben 
Stoppen,  fie  fiub  aud)  auf  oem  3d)luRÜeinc  bei  (>burs. 

Tos  3d)lofi,  in  praditigem  sl>arf  gelegen,  uon  einem  3cc  Ktnffoffett,  würbe 
177<>    78  erbaut.    ,ui  bcr  Schloftfanette  alte  Tenlmriler  unb  ein  Elitär  au*  beut 


(£t)0i-7vctift<r  bei  *Jall>critf>*rn'cllc- 


Steicfcnftrra.  Rietenau. 


61 


Slnfang  bes  16.  ^atjvtjunbertS.  3  m  Sdjloftgarten  ba§  ^enfmal  ber  3Jitirio  (Stuu*= 
lotte  oon  Stunnfeber,  -J-  1800.  Oppenweiler  ift  Stammfit}  ber  fett  bem  Gnbe  bes 
13.  3i^'bunbcrts!  genannten  Sturmfeber. 

©rofje  looblerhattene  Surg  (SdjtotY)  auf  bem  s#erge,  mit  runbem  33ergfrieb 
unb  romanifdjer  Sd)loftfapelIe  (f.  "Jlbb.  im  K.).  9Ran  barf  luotjl  annehmen,  ba§ 
biefe  ftol$e33urg  dou  bensJffiarf= 
grafen  oon  Nabelt  um  bic 
sJflitte  be§  12.  3ahrbunbert§ 
jur  Sicherung  be$  benfelbeu 
gehörigen  Stiftes  Skcfnang, 
ber  örabftätte  biefer  Wlaxt- 
grafen,  erridjtet  rourbe.  $cr 
runbe  iBergfrieb  ftef)t  frei  tjintev 
ber  hoben  3d)tlbmauer,  $u  ioel= 
d)er  fid]  bie  Ringmauer  an  ber 
$lngrifffeite  oerbieft,  unb  gleid)t 
in  A*orm,  @inrid)tung  unb  3hiS= 
fübrung  auffallenb  ben  $}eftg= 
heimer  lürmen,  fo  baß  man 
biefclben  Bauherren  unb  Waiu 
meifter  oorausfetjen  muft.  £)er 
Sturm  bat  einen  Stardpncffer 
oon  12\  t  m  bei  4,5  m  ^nnen= 
räum  unb  4  m  ftarfen  3Bait> 
bungen,  mie  ber  untere  Jurm 
,\u  ^efigbeim.  Sein  .(Eingang 
ift  ca.  8  in  über  bem  Burghof 
unb  oon  biefe  in  Stotfiocrf  an 
jiebt  fiel)  in  ber  $icfe  ber  ^kuerioanbung,  »oie  bei  ben  ^efigbeimer  Tünnen,  eine 
fteiuerne  SBknbeltrcppe  hinauf.  SBiet  fuppelartig  eingeioolbte  @e(affe  füllen  ben 
Jurmraum.  SBebenft  man,  bafj  bas  ^attformttorfiocrf,  loeMjesl  beim  oberen  Xunti 
oon  iUefigbeim  nod)  erhalten  ift,  hier  fehlt,  fo  mar  ber  iHeirbenberger  ^ergfrieb  bei 
33Vs  ni  .f)öhc  unb  I2l  »  m  Xurdjmeffer  einer  ber  maffigfteu  unb  hödiftcn  bes  diedar* 
treifeä  <nad)  onfpeftor  x\.  ^Jäbcr,  bem  mir  bie  Aufnahme  ber  meiften  Burgen 
be*  Otcrfarfreifcs  uerbanfen). 

"SUeieitcut. 

(£o.  Slirdje  jum  1)1.  Ulriri),  gotifdi,  mit  romaiiifd)cm,  rippcnfrcusgeiuölbtem  Oft* 
türm.  Spuren  oon  Archen.  ^nnen  oicr  9icnaiffancegrabmäUr,  mit  Stanbbilbern 
ber  #amilie  Seiner  1536  — 1593.  duften  jtoei  Örabftcine  berfelbeu  Jynmilie  (1597». 

Miltes  Slabgebäube,  mit  oergehenben  Wnlcrcien. 


0»{j]jMtf  pi  2Mntrtt)ar&t. 


62 


l'itrfartrti*.   Cbframt  33acfnaiig. 


3n  ber  et),  ftirdjc  gu  8t.  Ulrid)  ein  grofles  ftrujifir  au§  bcr  9ienaiffancejeit. 

Sd)to§  Sauterecf,  s)?riuateigentum,  in  breitem,  ausgemauertem  sIßaffergrabcn. 
£>übid)er,  breiftotfiger  Stau  (1<>02),  bie  beiben  oberen  ©efa>fie  in  tüchtigem  £>olj* 
roerf;  an  ben  Cftecten  £ürmd)en. 

(So.  Slirdje  )u  St.  Sebaftian  unb  2lgatb,a.  teueres  3duff  mit  gottfdjem 
portal  1555;  fdjöner,  großer,  früfjgotifctjer  Oftturm,  barin  ein  9tippenfreu*geroölbe 
mit  iRofette.   (Grabplatten  auö  bem  17.  nnb  18.  ^afyrfyunbert.   ^tltcr  Jaufftein. 

SHatf)au$  1612.    $rei  Sübnfreuje  an  ber  8trafce  nad)  Gbersberg. 


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3tabtftr$e  $u  ^eftg(»etm. 


©bcramt  Beftgljeim. 

^er  nur  brei  Cuabratmeilen  umfaffenbe  Cberamtsbejirf ,  oon  ben  3roei 
fd)iffbaren  Hüffen  Wecfar  unb  @nj  burd)ftrömt,  bic  ftrf)  in  großen  33ögen  an  fteilcn 
ÜDJuidjelfalffetelMlben  fnnbränaen,  in  milber  Suft  unb  reictj  an  ©ein  unb  Cbft, 
befitjt  nier  Stäbte,  uolfreidje  Dörfer  unb  audj  eine  fd)öne  s)U\^l  alter  ftunftroerfe. 
3lls  «Jpauptpunft  er|"d)eint  nad)  ber  i)i  ömerljcrrf cfjaf t  bas  feft  gelegene  Sauften  am 
'Jfecfnr,  als  fränfifdjcS  Siimigsgut  unb  als  bie  Stätte,  roo  ein  t)eiliggeiprod)ene3 
ftinb  im  ©rab  rufyte,  roc^tjalb  fid)  audj  t)ier  ba3  bebeutcnbfte  Sauroerf  bes  "-öejirfes 
erhoben  bat.  —  *3>er  SSeinbau,  befonbers  an  ben  melgcfd)lungcnen,  ber  Sonne  ju- 
gcroenbeten  Jyelstjalben  be$  9iecfars,  fdjeint  in  biejcm  SBc^irf  fetjr  weit  |tttfl<fttt* 
reichen:  bie  jum  3Tetl  au$  mächtigen  Steinen  unDerroüftlid)  au  bic  ;>-el*l)änge  t)in- 
gcblurften  Seinbergmauern  fteigen  uor  imS  auf  wie  Serfe  aus  grauer  3>or$eit. 

iUtertümer. 

©  r  a  b  f)  ü  g  e  l  liegen  bei  ©emmrigfyeim,  ^Isfelö,  9kcfarmeftt)eim.  Tie  iH  ö  m  e  r 
batten  ben  ganjen  33cjirf  bid)t  befettf.  $l)r  .frauptnlatj,  einc^  ber  Slaftcllc  ber  Sfletfar» 
linie,  lag  bei  9B  a  1 1)  c  i  m ,  gegenüber  ber  Ginmünbuug  ber  (Sn\  in  ben  sJterfar  unb 
ber  jefcigen  Stabt  ^efigbeim.   3fofierbcm  fanb  man  bi*  jettf  tiefte  rümiidicr  hiebet* 


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65 


laffungen  bei  'öefigtjeim,  Bietigheim, 
©emmrigheim  (hier  aud)  «ilbroerf  e), 
©rofK^ngerSljeim,  .jpofen,  £ohen; 
ftcin,  vll3felb,  äirchbeim,  fiauffen, 
i'öchgau  (beim  ©eijjenhof  mit  9tQ>< 
werfen ),  Metterzimmern.  9fl  e  i  h  c  n= 
grober,  z-  2-  mit  reichen  Anlagen, 
bei  Bietigheim,  Bönnigheim,  ©emm-- 
righeim,  ©rofKlugerSheim,  .ipefftg- 
tjeim,  ftirchheim,  Sauffett,  s)lccfar= 
roeftheim,  2Öalf)eim.  (M.) 

^äeftgßetm,  Dberamtsftabt. 
(Bajindjeint  ^53.) 

$a3  Wappen :  im  roten  ftelb 
jroei  filberne  Jürme,  bajroifrf)en  eine 
bejinnte  SJlauer  mit  2or,  auf  grünem 
(Srbreid).  $ie  ctabt  liegt  jroifcrjen 
bem  Metfor  unb  ber  (£nj  auf  fcfjma^ 
lern  Bergrücfen,  ©alheim  gegen= 
über,  oiel(eid)t  auf  einem  alten  9itng= 
roaü,  beim  ber  Ort  ift  zur  Hertel 
bigung  wie  geiefjaffen,  roirb  oon  ben 
beiben  ftarfen  Höffen  Wecfar  unb 
®nj  auf  brei  Seiten  umftoffen  unb 
fällt  baju  nod)  an  ben  l'angieiten, 
gegen  iJlorboften  unb  Sübioeften,  in 
fteilen  ^alffel^^alben  unzugänglich 
ab.  "Jiur  bie  irfjmale  3üboftfeite 
bot  einen  Zugang,  fie  rourbe  burd) 
mehrfache  ©räbeu  unb  Mauern  gc* 
fd)irmt,  bie  in  länglidjem  iKectjtecf 
gebaute  Stabt  mit  Rotier,  oon  .£>alb= 
türmen  befefcter  9ttauer  unb  tiefem 
©raben  baoor  umbogen,  baoon  blie= 
ben  noc^  anfehnlidje  ietle.  Mm  füb- 
Öftlictjen  unb  am  norbioeftlid)en 
Stabtenbe  aber  baute  man  im  zwölf- 
ten ^ahrbunbert,  ohne  B^eifel  nad) 
bem  Mx  1153,  in  welchem  3ahr 
Seftgrjeim  oon  ftlofter  (Srßettl  im  (Slfafi  au  ba«  marfgräflidje  .«paus  Babcn 
fommt,  zroei  Burgen  mit  je  einem  mächtigen  runben  Bergfrieb.  Beibc  Jürme 
flehen  nod),  neben  bem  füböftlidjen  auch  nod)  baö  alte  Burgbau*;  fie  zeigen  beibe 

^auluö,  Xciifntälcr  au«  Süvtttmbcrg.  Wcdarfrci*.  5 


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Stafatfccit.   Cberomt  iöejiflbeim. 


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9tafatfrci&   Cb«amt  5BcftßIjetm. 


bicfclbe  Bauart  unb  enthalten  fuppelgeroölbte  ©elaffe.  runbbogiger  (Singaug, 
1 1  m  über  ber  (Srbe,  füf)rt  in  ein  ®emad),  roorin  ein  Kamin  auf  romanifdjen  Säulen 
rul)t;  oon  f)ier  an  gel)t  eine  Senbeltreppe  in  ber  sJ)kuerbicfe  hinauf.  $iefc  mißt 
beim  unteren  iurnt  4  m,  ganj  oben  3  Vi  m.  $er  Xurcrjmcffer  beträgt  beim 
oberen  Xurm  II1/«  m,  beim  unteren  ni,  bie  .£)öl)e  beinahe  baS  Xreifadje  bes 
Turdjmeffers.  Weibe  lürme  ftnb  fo  gewaltig  unb  fmb  fo  forgfältig  gebaut,  baß 
man  fie  lange  3eit  für  SHömertürme  ausgab.  ^atjlreidje  Steinmetjjeicrjen  an  ben 
fdjönen,  aus  l'cttcnf orj lenf anbftein  (jergefteüten  Wucfelqnabern,  barunter  audj  bev 
babifdje  Sappenidiilb.    Weibe  Sürntc  ftnb  nod)  ganj  gut  ermatten,  ein  SBunbei 


•i'!cti.;!)fiiu  rtartj  Sierian.  1643. 


bem  31nblicf,  bie  Wucfelfteinoerfleibung  b,at  nur  auf  ber  vfi>etterieite  etroas  gelitten,  — 
unb  muffen  in  ib,rer  großartigen  Anlage  unb  ber  funftgered)ten  Slusfübruug  $u  ben 
fdjönften  Waubeufmälern  ber  mittelalterlichen  ftriegsbaufunft  gejätjlt  merben.  (K.) 
Xie  fdjou  genannten  Wcrgfricbe  oon  9ieid)enbcrg  unb  (Abersberg  (Cberamt  Wacfnang» 
laffen  biefelben  Wauherren  unb  SEBertfüfpet  oorauSfetycn.  Xiefelbe  Waffenhaftigfett 
ber  Anlage  ber  Jürme,  biefelbe  runbe  ©runbform,  biefelben  cteinme^eieben. 
3d)on  ju  Anfang  bes  12.  ^aqrlmnbcrt*  geliört  bas  SRurrtal  mit  bem  Stift 
Wacfnaug  ben  3D?arf graten  oon  Waben,  ebenfo  fommt  fd)ou  im  ^ab,r  1153  bie 
ctabt  Weftgheim,  urfprünglid)  SKetdßßttt,  in  itjvcn  Wefttv  31ud)  bie  Worftäbtc 
oon  Wefighcim  hotten  dauern,  f.  9lbb.  S.  65.  ftunber  SBtartturm  auf  ber  fahlen 
füböftlid)en  3lnt)öhe.  2>ic  fefjr  malerifd)  ftd)  aufbauenbe  Stabt  b,at  nod)  mand)e 
altcrtümlidje  Käufer,  mit  bübfdjem  C>oly  unb  eteinbau  unb  oftmals  bem  babifrijen 
Wappen.    CSrft  1595  fommt  bie  ctabt  oon  Waben  an  Württemberg. 

Tie  eo.  Stabtfirdje  pim  1)1.  Oiitolaus ,  Wartin  unb  Katharina,  tft  tjoct) 
unb  malcrifd)  über  bem  "Jiccfar  beim  oberen  Jurm  gelegen;  bas  3dnfi  erneuert, 
an  ber  Worbtoefterfe  1448,  au  ber  Safriftei  1545,  am  türm  ik«5.  Xer  1383 
eingeweihte  (Sbor  nod)  alt  unb  ftreug.  hod)fd)lanf,  mit  Strebepfeilern,  jet}t  maß* 
roerflofen  Spttjbogcufcnftcrn  unb  mit  iHippcnfreujgeioölben ;  iurm  nörblid)  am  (£b,or, 
am  Sannaus  neHgcroölbte  SeiteufapcUe.  3m  iShox  ptadjtoofler  Sdinit^altar  aus 
bem  Anfang  bes  1*>.  ^abrbunberts,  unbemalt,  42  ftufj  \)od),  ftolj  aufgebaut  mit 


69 


$af)lreid)en  9?unbfiguren,  9klief§  auf  ben  klügeln,  unb  mit  überaus  reichem  unb 
gefdjmacfüoüem  £aubn>erf,  neuftenS  roiebcrtjergeftcllt.  $m  SJZtttelfcfjrein  groft  in 
runbeu  Figuren  bie  Einrichtung  ber  ^eiligen  Katharina,  $ti  feiten  Johanne«  (Sd., 
Martin,  Johannes  b.  2".,  (#eorg,  üben  (£t)riftus  als  3Beltrid)tcr  mit  SHaria  unb 
3i>hnnne§,  auf  bcn  klügeln  SJerfünbigung  unb  Anbetung  ber  brei  Könige,  ©eburt 
(Stprifti  unb  ?ylud)t  nach  %npten.    ^efanatqauS  1572.   9tatt)auS  1459,  alter- 


><ati}flftp<f  ?»  3Mctig1jttm.  Uli  cintm  $<au«  in  SJieitgljtini. 


tümlid)  unb  bodjgiebelig  mit  großen  Steinfugeln  im  Wmvmzd  au§  ber  roeftlid)en 
Stabtmauer  ragenb;  über  bem  föngang  fiet)t  man  bas  babifdje  Wappen,  innen 
n od)  Spuren  oon  Söanbmalereien.  $er  'üJcarf  tbrunnen,  16.  3at>rcjunbert,  trägt 
baS  Stanbbilb  eine?  üHarfgrafcn.  $ie  obere  föiftbrücfe  roirb  1581  burdi  SRartiu 
lölejjger  aus  Stein  erbaut.  $n  einem  £>aus  beim  3)?arftplafi  römifdjesi  tftodjrelief, 
fpielenbe  Kinber.  Sübroeftlid)  auf  ber  $ot\c  ImU  ber  Ghq,  im  koffert,  römifrfjes 
Sdjanjroerf  mit  öebäuben  unb  Stempeln  ber  8.  Legion. 


70  Nectarfrei*..  Cberamt  23cfifl^im. 


«n  ciitmt  $au«  ju  «ktigbtfm.  froljiutrf  von  tintnt  £of  $u  üMttigljfim. 


"23tettg6eim  (Bubtndjeim  789). 

£as  Soppen  ber  8tabt  ift  ein  filberner  runbcr  Jnrm  mit  Rinnen,  im  roten 
Treib,  ^on  ber  Ummaneruno,  ber  eng  jufammengebnuten  3tctbt  fmb  nod)  Wefte  oor= 


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©iettßljcim. 


71 


hanben,  cbcnfo  bas  untere  Tor  unb  in  ber  SRaty  ein  idjöner  sJJ?auerturoi :  einige 
alte  $o(ftf)&ufer,  &um  Teil  mit  negierten  fteinernen  Turchfabrten. 

Gü.  '»Pfarrfirchc,  gotifcf),  mit  höhet«",  ftrengem  Ghor  (um  1400).  Ter  ebenfo 
alte  iurm  im  Üöeften,  unten  mit  hohen  Spifcbögen,  1544  erneuert,  Sofriftei  mit 
ben  Jahreszahlen  1467  unb  1542.  (£hor  rippenfreu^geroölbt  mit  brei  Sdtfufjfteinen. 
©otifdje  (£t)orftül)Ie ,  3Banbgemälbe  übertündjt.  3Banbfaften  1481,  in  ber  gleich- 
falls rtppenfreujgeroölbten,  an  ber  Worbieite  bes"  ©tjoreö  ftofjenben  Safrifiei.  .Handel 
mit  fdjönem  ftufj,  1559.   ®rabftein  eines  Sturmfeber.   "üllter  SUujifirus. 


$5nntg$eim  ua$  2R<rtait.  Ifi43 


Tie  eo.  gotifdje  .ttirdje  p  St.  "JJeter  auf  bem  tfriebhof,  roeftlid)  ber  Stabt, 
mar  feit  bem  ftranftoieneinfall  1093  ruinös,  ber  (£t)or  ift  rippenfreu^geroölbt  mit 
*roei  Sdjlufjfteinen;  an  ber  Safriftei  fteht  anno  i486.  Biele  ©rabmäler  aus  bem 
16.— 18.  3<ti)r()unbert,  barunter  ber  bes  Johannes  Truttroin,  f  1528,  mit  Steina 
metjjeidjen  (f.  3.  72),  Beinhaus  1486,  alte  Xotenleurfjte.  ©anbgemälbe,  über» 
tündjt,  jet>t  roieber  aufgebeeft.  (Ss  enthält  in  anmutiger  unb  fetjr  figurenreich  er 
Tarftellung  bie  ©efdjidjte  ber  Sflaria.  Befonbers  intereffant  ift  «caria  auf  bem 
Vöroenthron  Salomonis  (f.  auch  bei  Reutlingen  unb  Bebenhaufen).  Tas  pnramibal 
aufgebaute  ftresfobilb  trägt  bie  Jahreszahl  1473.  Weueftens  ift  basf  .Hirdjlein,  bas 
früher  bie  .jpauptfirdje  für  Bietigheim,  Tüfingen  unb  sJJletter^immern  gemefen  ift, 
roieber  in  guten  Stanb  gefegt. 

®rofje§  ^Rathaus  1608,  mit  hod)  emporragenbem  Wiebel  unb  einem  (Srfer 
mit  funfrreidjer  Uhr.  ftameralamt  1709.  Stabtpf arrha us,  mit  guten  !Ke= 
naiffanceformen.  3d)öne  Brunnen:  ÜOTarftbrunnen  1549,  mit  bem  Stanbbilb 
bes  £erjogs  Ulrid),  Trog  1 743,  ein  anberer  Brunnen  mit  einem  sJJteerroeibd)en  auf 
ber  Brunnenfäule  1557.  Steinerne  Gnjbrücte  nun  sJJleifter  Gberlin  oon  ctutt= 
gart,  1455  u.  f.  Tie  Burg  Bietigheim  lag  bei  ber  3tabtfirche;  ihr  le^ter  flber= 


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72 


rcft,  ein  2urm,  ftflrjte  am  1.  War*  1542  ein,  fiel  auf  bie  Morbfeite  ber  ftirdie 
unb  begrub  neun  SRatföen  unter  bem  Sdjutt.  i^nfrfjrift  an  ber  cafriftei.)  Sluf 
einem  helfen  im  *orftroalb,  Vi  Stonbe  norböftlid),  ftanb  bie  «ura.  (Sberftein.  sJ)?ut)le 
an  ber  $nj,  1536  unb  1571,  mit  einem  3teinme^eid)eu ,  f.  3.  69.  3d)on  im 
^atjr  789  ijat  ba*  ftlofter  l'orfd)  ©üter  b>r. 

^äömttgßetm  (Sunnindjcim  793). 

$as  Wappen  ber  otabt  ift  ber  filberne  .fmlbmonb  ber  sperren  Don  ^aaen 
beim  im  roten  Jyelb,  baruber  bie  fd)ioar*en  n)ürttembera,ifdien  .frirfdjftangen  in  Wölb. 


Site*  Solkau*  |U  *»öitttigt)ctm. 


Das  Gaftrum  SUenefe  erfcbeint  im  ^atjr  118.1  in  beu  £>änbeu  ber  .frobenftaufen. 
Die  in  ben  ^aljren  1286  u.  f.  com  Jtlofter  "-Hebeubaufen  um  bie  im  Quabrat  am 
a,elea,te  Stabt  flefüfjrte  flauer  ftebt  nod)  \\\\\\  £eil,  uon  ben  otet  loren  ftebt  nod) 
bas  nörblidje  mit  boljem  Durme  aus»  idjönen  $ucfelfteinen,  ein  runber  Wauerturm 
bei  ber  Stabtfirdje,  ferner  bie  'öura,  an  ber  norbroeftlid)en  ctabtecfe,  io  baft  bie  am 
Jyufe  bes  facumumroobenen  lUtidjaeteberoies  gelegene  3tabt  nod)  *iemlid)  wehrhaft  er» 
fdjeint. 

Die  eu.  3tabtfird)e  jum  beiliaeu  Gnriafus,  uielfad)  umaebaute  frübaotifdje 
cäulenbafilifa  mit  erlebtem  siNittelfd)iff,  cafriftei  füblid),  2urm  nörblid)  am  roobl 
erhaltenen  C£t)ür,  ben  ein  idjßnes;  Mppenfreuweroölbe  überbecft.  <K.)  3»>'id)en  3dnff 
unb  d\)ox  ein  jpäta,otifd)er ,  fd)öna,eroblbter  unb  feinp,ea,lieberter  fteinerner  Lettner 
(um  1440»  mit  Jyiauren  unb  Wappen:  SHainj,  OJeippenv  t'tebenftcin,  Vierbeim.  (K.) 


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Qiönnifl&eim. 


73 


Safriftei,  gotifd)  mit  jroei  föippenfreujgeroölbeu ,  auf  ben  Sdjluftfteinen  roieber  bie 
Sappen  oon  i'iebenftein  unb  9leipperg.  ©rofjer  eigentümlid)  fdjöner,  gefdjni^ter 
unb  bemalter  gotifdjer  Flügelaltar.  (K.)  ^uf  ben  Flügeln  innen  Flachrelief«, 
au|en  öemälbe  (ÜDtarifi  SJerfünbigung  unb  Job),  auf  ber  "JJrebella  ift  bas  fjeilige 
"Ülbenbmaljl,  aud)  in  flad)  erhabener  Slrbeit.  3m  2d)rein  erfdjeint  sJ9iaria  mit  ben 
brei  Königen.      Weidjeö  gotifa^eö  Saframenttjaus ,  biö  ans  ®eroülbe  t)inauf,  mit 


Jvcnfier  am  2t«iiibau«.  Brunnen  }u  SSönnißbeim. 


Statuetten,  3talbad)iuen  unb  bem  i?iert)eimijd)en  Sappen.  3d)öner  fedisfeitigev 
Jaufftein.  Wrofje,  reidje,  trefflid)  gearbeitete,  mit  ben  oicr  ^ilbfäulen  ber  Skr* 
ftorbenen  gefdjmücfte  Wenaiffancegrabmäler  oon  jioei  Herren  oon  i'iebenftein  unb 
ifjren  grauen.  3lm  (£t)ortreppentürmd)en  1 599.  ßpitapljium  bes  (£t)r.  3lbam  otrav 
mann,  f  1504,  unb  feiner  Frau  Barbara  Sdjmo^erin,  f  1503,  bie  ib,m  53  .Vtinber, 
38  Sötjne  unb  1 5  2öd)ter,  geboren.  Wotifdjer  Wejjfeld),  *n>et  sJ)lefftngbecfen.  Wegen= 
über  ber  ftirdje  ein  Clberg,  mit  ftoUfiguren  unb  Flügeltüren,  auf  ben  Flügeln 
gotiidje  ©emälbe  ber  l'eibenssgefdjidjte.  Hilter  oteinbau  bei  ber  ftirdje,  1561,  mit 
bem  Sappen  ber  Weipperg. 


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74 


9lcrfarhei*.    Cüeramt  Sfftßfjcim. 


Tas  Watbaus,  1765—67  non  bem  ^aumeifter  ÜntOfl  .(>aaf  von  ©artbaufen 
erbaut,  im  9tofofoftil.  "Roxi  bemfelben  "-Haumciftcr  lie§  (#raf  ^riebrid)  von  3tabion 
im  3>ab,x  1756  bas  anfebnlidje  9teue  3d)lofj  an  ber  füblidjen  3tabtmauer,  jetjt 
Taubftummenanftalt,  erbauen,    $nnen  fd)öne  Sturfaturen  unb  Freitreppen. 

Da^  alte  3d)lo&  Cöurg)  an  ber  ujeftlidjeu  3tabtmauer  trägt  nod)  Sputen 
feines  hoben  Altertums,  mit  frübgotifdieu  ^enfteni,  1525  teilroeife  jerftört,  154»> 
uneber  aufgebaut;  li>7i)  nrirb  ein  Jeil  eingeriffen.  s)ln  ber  '-Horberfeite  führt  ein  9tunb= 
turm  mit  vSenbeltreppe  empor.  (K.i  vnmu  großen  5ieUer  liegen  altgefd)nit}te  pfiffet. 


lurm  ber  Äirt&c  ,u  Wfmmrig&eint.  Ökunbrift  f.  ttä$ftc  Stile 


Unfern  bes  MatbauieS  bas  alte  3  t  ein  baue  beS  ehemaligen  i^ainjer  .jpofes, 
mit  ftarfen  dauern  unb  fdjmalen  gefuppelten  3pi^bogenfenftern.  3d)öner  9t  e-- 
naif f ancebruuneu  mit  bem  l)eilii\eit  Weorg.  Tie  Stabt  verfiel  in  baS  neipper= 
gifrfie,  fad)fenb,eimifd)e,  gemmingenfdje  unb  liebenfteinifdje  (fturmatn*er)  Viertel,  ^n 
^öunigbeim  ift  geboren  ber  (Srbaucr  bes  berühmten  l'uftbauies  in  3tuttgart,  $eorg 
s^eer,  f  1600.  2ln  einem  alten  £>aus  bie  3teiutafel:  ^ol).  Dticolaus  (5bel  3Impt- 
mann.  v^ob.  ftriberid)  s^ehr  Wirgermaifter  16HH.  sJluf  einer  iNergfpitje  bes 
3tromberges,  bem  Rothenberg,  eine  3tunbc  fübioeftliri)  ber  ctabt,  fmb  noch  Kraben 
unb  ©all  einer  '#urg. 


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(frliflljeim.   ftreubentol.  ©tmntriflljcim.  75 

grficjBeim  ((grnindjeim  793). 

($o.  ftirdje  174<>,  mit  gotifdjem  Cftturm;  an  feinem  iHippenfreuzgetoölbe 
3d)lufjftein  mit  bem  £amm  (9ottes\ 

Rathaus  1740,  mit  9?unbbögen.  Tie  $urg  bes  Crtsiabels  ftanb  am  3üb= 
enbe,  in  ber  (Scfe  bes  Torf  graben«. 

§treuö«mtaC. 

(St)emoliges  Schloß  ber  Wräoeuit},  1728  oon  sJJaul  Netti,  bem  Chbauer  bes 
l'ubioigsburger  3d)loffes,  erbaut,  im  frfjönen  3chloßgarten.  Ter  v}h-inzenbau,  lHlo, 
jetjt  3d)ulhaus,  oon  ftönig  Ariebrid),  ber  bas  3chloß  für  ftcf)  zum  commeranfent- 
halt  einrichten  ließ,  hinzugefügt. 


(^runbriK  bes  Xurtne  ber  H\:<b<  ;u  OWmmrtflt)ri"i. 


(?o.  ftirdje,  1686—87,  mit  ben  ©rabmälern  bes  SJcmifterS  Jvorftner  von 
Tambenon,  f  1687,  unb  be$  ftaiferl.  (^eneralfelbmarfdjaüss  unb  befannten  ftriegS-- 
helben  .frans  ftarl  oon  Ihüngen,  f  1709,  prächtige  JHitterftgur  aus  3Uabaftcr  (jettf 
bem  Jvrciherrn  ftarl  oon  üfjüngen  in  Roßbach,  Unterfranfen,  überlaffen),  bes  5lbam 
Hermann  oon  Jhüngen,  f  1723,  unb  ber  ÜHofmc  oon  sJBinterftctten,  f  1599. 

Pfarrhaus  1775,  Smiagoge  1770. 

(Äemmrigßetm  (<ßamercf)eim  \2.  3ahrtjunbcrt). 

31n  brei  3citen  mit  dauern  unb  (Kraben  umgeben,  an  ber  oierten  00m  Metfor 
befpült;  oon  ben  brei  Joren  fiel  bas  an  ber  s3]orbfeite.   Hilter  iHömerplatj. 

Tie  große,  mohlerhaltene  fpätgotifche  eo.  .Uirdje  zeigt  bie  Jahreszahl  1518  am 
Triumphbogen,  511  feiten  oor  bem  ($hor  zroei  ne^geioölbte  Steinbalbachine,  ber  fflb* 
lidje  mit  einem  3chlußftein  mit  3teinme^enichilb  (f.  2lbb.)  unb  ber  Jahreszahl  1 526. 
ftirche  unb  (£hor  haben  flache  Tecfen,  bie  3afriftei  ein  Wippenfreuzgeroölbe.  (Sine 


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7(5  9ledarfrei*.   Cberamt  $Jefifl$eim.!  . 


flnpitäl  im  utittreu  öff*oj?  bf*  Xittnit.  Iragfictn  am  lurm. 


t)öl^eme  Wittdiäulc,  1077,  träi^t  bie  Torfe  bc?  Sdiiffc?:  (Bmporenf&ufen  1599. 
£et)r  alte,  rol)c  ofulpturen,  eine  mit  uerroitterter  3nfd)rift  fmb  an  bcv  Sftotbfette 


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77 


bes  3d)iffeei  eingemauert:  jroei  SBifdjÖfe,  3t.  xi)hd)nel,  geflügelter  Sage!,  ioroie  t>ev 
$efreujigte  mit  Flavia  unb  oohannest.  Ter  Turm  an  ber  Sübieite  bes  (ShoreS 
ftammt  oon  ber  früheren  Üird)e  unb  oertrnt  bie  Stelle  besfelben;  er  ift  einer  ber 
ebelften  unb  beften  Türme  unferes  Vanbes,  erbaut  in  ben  ftoljen  formen  bes  ÜDlaul* 
bronuer  flbergangsftils.  v^m  erften  Wefchofi,  bem  früheren  (Shor,  ruht  ein  rjotiest 
Wippenfreujgemölbe  auf  fdjön  fapttäliertcn  ßrff Hillen ;  an  ber  Olorbraanb  ein  altes! 
3aframentt)äusdien,  3pureu  oon  ^anbmalereien :  großartig  fdilidjte  Waftroerffenfter 
werfen  Vid)t  in  ben  jettf  leibcr  oenoahrloften  feierlidien  Waum.  (Sin  Senbeltreppeu* 
türmdien,  audi  aus  bie- 
fer  ^eit,  führt  am  Turm 
(liuauf  unb  inbaSjroeite 
Öefdjofj ,  eine  eigene 
Capelle,  cinft  mit  Altar, 
mit  fanfterrofe  nadi 
Cften.  Tiefer  gleichfalls, 
aber  oon  mehr  gotifdiem 

iHippenfreujgeroülbe 
überfprengte  Waum  ift 
nod)  ganft  ausgemalt 
mit  tjöd)ft  merfroürbi^ 
gen,  leiblid)  erhaltenen 
■&lanb=  unb  Tecfen 
malereieu  frühgottfdien 
3tils.  (*s  finb  eine 
sUlenge  von  3*enen  aus 
(Stjnfti  l'eben  unb  3ter= 
ben.  Über  bem  Wunb= 
fenfter  halt  (Stott  ^ater 
bas  Seltgerid)t.  An 

ben  Wetoölbefelbern  bie  oier  (Suangeliftenftimbole  mit  3prud)bänbern.  (K.) 
unb  Taufftein  nod)  gotifd). 

3otool)l  biefe  Malereien  als  nud)  bie  oortrefflidie  bauliche  Ausführung  bes 
Turmes  geben  Zeugnis  oon  ber  "XLMditigfeit  biefes  CxiligtumS  aus  ber  3«!  um  1230, 
als  bie  ftirche  uon  bem  Witter  Wugger  oon  3tocfheim  an  bas  3tift  ^acfuang  über^ 
ging.  Pfarrhaus  1513.   3d)on  um  1100  ift  Mlofter  Weidienbarti  hier  begütert. 


Vinte  ju  i^rop  3ii8tr9öti««. 


ftanjcl 


tfjroß  3na>n::sßeim  Ouarifjcsrjeim  836). 

(?o.  ftnrnje,  aus  bem  Anfang  bes  16.  ^ahrhunberts,  mit  fdjönem,  oon  unten 
herauf  fchr  altem  Turm,  mit  fpit^em  ;}eltbadi  unb  retchfenftrigem  Wlocfenhaus  unb 
Umlauf,  ber  eble,  oielectige  Gb,or  mit  Strebepfeilern  unb  Wippenfreu^getoölben  mit 
3d)lufjfteinen.  Wei^enber  äufierer  (imporeuaufgang.  KiMN  08.  An  ben  bortigen 
\roei  %*förtdieu  3teinmetwidieu  unb  Kino  unb  1  «07  (f.  Abb.).  Meldiförmiger  Tauf 
ftein,  einfad)e  (Sborftühle.   ttelter  L618.    3u  „^Ingersheim",  bem  .frauptort  ber 


78 


9?fdttrfrei*.   Cberamt  3)cjiflf)eim. 


Ifinporfiitreppf  nn  t>cr  Mitctje  ju  Hrofc.^ngcrä&Nm. 


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•V>eififlljeim.  ftofen.  $o&eii|t«in. 


79 


roeitauggebetjnten,  fd)on  978  genann* 
tcn  ©raffdjaft  Ingersheim,  bercn 
sJflitglieber  eine  Familie  mit  ben 
örafen  oon  Galro  bilbeten,  roar  eine 
uralte  sJJtalftätte.  Sdron  im  9.  3afp> 
bunbert  fmb  bie  ftlöfter  \!ox\d)  unb 
Jvulba  tjier  begütert. 

(^efcetnc^etm  \2.  3al}rf)unöert). 

.ftübfdje  gotifd)e  eu.  ftirdje  jum 
heiligen  s3)lartin,  mit  frübgotiidjem 
Turm  an  ber  3übfeite  bes  Gl)ore*, 
fein  SRippenfreujgeroölbe  ruf)t  auf 
iYrat*engend)tern  unb  bilbete  cinft  ben 
Gtior,  je^t  3afriftei.  s-l*or  bem  nefy 
gewölbten  Gbor  mit  ccfjluftfteinen 
ein  fd)6ner,  gleichfalls  netygeroölbter 
Zorbau,  brei  ^ogenöffnungen  auf 
*Nd)tecfpfeilero  unb  Sanbfoniolen. 
3ld)tecfigcr  Taufftein,  gotifd),  mit  oi 
fteld)  unb  bas  ^eirijen  bes  Wlbbauers 


III  ifc* 


Cmporenfäurt  ju  ÄirdjfKim  a.  *H. 


laufftoin  in  btr  «ircl>(  ju  3 («felto. 

er  sJÖJappenf d)ilbern ,  roorauf  .frape,  Slbtsftab, 
(bemalter  unb  gefdmitjter  Jylügelaltar  1522. 
3tn  ber  Safrifteitüre  (Sifenbeidjläg.  Tie  Stirpe, 
über  bem  Torf  gelegen,  roar  einft  jroeifad) 
mit  ^Jauern  umgeben,  roouon  fid)  nod)  mandje? 
erhalten  bat.  —  Watbaus  1791. 


SLsofen  (£)ofot?eim  836). 

kleine  eu.,  einft  gotifdje  Ätirdje,  mit  nod) 
älterem  tonnengeroölbtem  Oftturin,  ^forr« 
baus  1H13.   ftelter  1622. 

Qv.  Stirdje  1601,  mit  frübgotifdjem,  oben 
adjtecfig  roerbenbem  Cfttunn.  }(lte  gewölbte 
Sufriftei  mit  Gbriftusfopf  im  3d)lujjftein. 
Ghabbeufinale  au?  bem  17.  unb  1h.  ^abr 
bunbert.      Watbaus  1593,  3ftüb,le  1603. 

Xiiftan  felfigen  3d)lofiberge  ragt  3cbloB 
.£>ot)enftein,  im  dürfen  bes  Torfe«,  mit  ruu 
ben  (Srftürmeu  empor,  Oteuerbaut  1593,  oon 


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?iecfarfrei$.   Cbtromt  ^eftßljeini. 


ben  (Jrnuqofen  yam  icil  ucrbrannl  1H9.J,  laut  ^nförift  1698  roiebcr  aufgebaut. 
Tae  Torf  ift  mit  bcr  am  Oftenbe  im  f leinen  ^viebtjof  gelegenen  ftirdje,  bem 
betünnten  3d)lofj  unb  ben  (teilen  IBeinbergbalben  im  .fcintergrunb  gar  malerifd) 
amufeben,  befonbers  beim  Gingang  von  .Hirctjtjeim  a.  91.  tjer. 


ttniponijfäulcit  <u  .«irclifjttm  a.  <H.  15!U. 


§röfeCö  oiiipdt  uo2). 

Xer  Crt  mar  mit  (Gräben  unb 
ÜRanern  umgeben,  oon  benen  noctj  Jeile 
erhalten  fmb. 

(*o.  gotifd)e  .Hird)e  $um  f)l-  ^artl)o(ü= 
maus,  bie  Seftfeite  ift  nod)  romanifd), 
bas  übrige  meift  uom  ^abre  1451,  fdjoner 
(vf)ov  1494,  im  3tit  be*  Weifier«  «errn 
barb  3porer,  f.  bei  3d)ioaigern.  ftmun 
fladie  Xecfen,  (£l)orftül)le,  merfroürbiger 
lauffteiu  mit  Köpfen,  v#ruftbilbern  unb 
einem  Sappenfdjilb  mit  3djere.  ©rabftein 
eine*  Ritters.  x^n  ber  3afriftei  im  2unn 
eine  ^nfdjrift  auf  ben  hiev  um  149'»  ge= 
borenen  Reformator  ^ob.  (9ai)ling,  einen 
ber  frityeften  Anhänger  i'uttjers  in  3d)ioa= 
ben,  f  als*  3tabtpfarrer  in  Örofj-'öottioar. 
(Eingemauerter  l'öioenfopf.  örofter  "iöranb 
in  ^Isfelb  im  ^abre  1904,  bem  aud)  bie 
.Hircrje  jum  Cpfer  fiel. 

3teinernes  ^runnengeioölbe  1558. 
3ft  Säften  Raufen  frübgotifetje  Stirdje, 
icfit  3d)enne,  bie  $enfter  meift  oermauert, 
innen  fmlbfäuleu  unb  id)önes  Rippen» 
freujgeroölbe.  Wroges  altes  3teinfwuj. 
s#ei  Süftentjaufen  ftebt  ber  Sanbturm, 
oiereefig  mit  fpi^bogiger  Xurd)faf)rt,  am 
ehemaligen  l'aubgraben. 


Ginft  freiet  Reidisborf,  lon:j  erftmal?  enofibnt.  ^um  Jeil  nod)  ummauert,  aud) 
ftebt  nod)  ber  Xorturm  au  ber  Recfarfeite.   Refte  einer  romifdjeu  kMla  im  Salbe. 

(vp.  gotifd)e  .Uirdie  yuu  1)1.  "Jllerauber,  17.59  uerbreitert  unb  oeräubert.  Surm 
im  Cften,  romanifd),  mit  3äulenfenftern,  unten  mit  gotifri)em  RefcgcioÖlbe.  $6fymte 
Onnporen  1591,  oon  eigentümlirijer  3d)önbeit.  Wrabbenfmal  be*  3diultl)eif)  Konrab 
©raun,  f  1594,  unb  voei  rceitere,  ber  Herren  oon  Urbad),  be?  1>anfratiu$,  f  ?, 
unb  be?  Solfgoug  Vnbioig,  f  1591.  9ln  ber  Jure  ber  rippentreuweioölbten  3afriftei 
alte?  ^efd)läg.    ^farrbof  1603. 


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fl[ein.3nfler$(>eim.  kauften  a.  SL 


81 


(£o.  ftirdje,  flcin,  mit  altem  Cftturm,  erbaut  1606  oon  SReifter  <1pan§  93raun 
nod)  im  gotifdjen  Stil  jener  3*it-    $et  93au  foftete  1530  (Bulben  55  Äreujer. 

Das  fd)öngelegene  ^farrtjauss  1608.  2lm  füblidjen  (Snbe  bes  CrteS  auf  fei* 
figem  SJergoorfprung  ftefyen  nod)  malerifdje  tiefte  ber  $urgl  ^ugersfyeim  unb  ein 
neueresi  Sd)lofi,  feit  Inno  im  Sefifp  ber  ^eitjerm  oon  Sßjöllroartf). 

^auffcn  a.  "51.,  Stabt  unb  Dorf,   (fjlauppa  823,  Coufin  889.) 

Da§  Sappen  ber  Stabt,  frütjer  ber  SReidjsabler,  feit  1487  ein  Käufer,  33ote, 
grün  gef leibet,  mit  .£)ut,  Spiefj  unb  "örief,  auf  grünem  ©rbreid)  im  filbemen  ^elb. 


iiaufitn  0.  <R.  na$  2J?erian.  1648. 


(Sine  ber  älteften  Stätten,  roegen  ber  3d)önf)eit  unb  ftefhgfeit  feiner  Sage.  s2öid)= 
tiger  9iecfarübergang,  an  einem  ftelfenburdjbrud)  unb  einer  Stromfdjnelle  (itauffen) 
gelegen,  Sdjauplafc  mand)er  entfdjeibenber  Stumpfe,  fo  in  ben  ^a^xen  1460,  1519, 
1534,  1643,  1799.  Die  Stabt  liegt  auf  ber  rechten,  bas  Dorf  auf  ber  linfen  Seite 
be$  Stuffes*-  ma  ältefter  Seil  erfdjeint  bie  farolingifdje  ^falj  auf  ber  fclfeninfel 
im  sJiecfar,  bie.burd)  bie  Sdjlofjbrücfe  mit  ber  Stabt  oerbunben  ift.  33on  biefer 
"JJfalj,  ber  ÜRefibenj  be£  9Jtarfgrafen  Grnft  (f  865),  fte^t  nad)  unferer  9lnfid)t  nod) 
ber  oierecfige  Dürrn  unb  füblid)  baran  ber  fog.  ÜDlantel,  ein  redjtecfiger  $8au  mit 
tief  eingeprägten  SHunbbogenfcnftern.  Der  Dürrn  tjat  10',  ber  ÜDlantel  8'  biete 
dauern.  Die  2lrt  be$  sJ}lauenoerfs,  foroie  bie  sJ9kfjoerf)ältniffe  ber  l'id)töffnungen 
roeifen  entfdjieben  in  farolingifdje  3«t,  unb  Ratten  mir  t)ier  ben  $au,  roorin  bie 
1)1.  WegiSroinbis  geroob,nt  l)at.  Die  obere  Hälfte  bes  100'  ljoI)en  Dürrns  ift  mit 
gröberem  SJiauenoerf  ausgeführt  unb  ftammt  aus  ber  ^ob,enftaufenjeit.  $tei  ber 
am  ftufj  ber  ^elfeninfel  ftefjenben  3ttüt)le  fanb  man  im  ^a^r  17H7  ein  große?, 
fteinernes,  früljromanifdjes  "öogenfelb  mit  ber  fi tauben  ©eftalt  eines  SMfdjofs.  (M.) 

faulufi.  Xrnfmätct  au«  Württemberg.  'Jietfartrei«.  (5 


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88 


9te dachet*.  Cberamt  ^cunheun 


3tttnm<t}jet$fn  an  btt  2tabtfir<f»f  ju  Haufffn. 


Neuffen  roar  Meidjsgut,  ber  frönfifc^e  £>ausmeier  Äarl* 
mann  (741  -47)  übergibt  bie  9Hartinsfird)e  Pippin  (f  768),  ben 

3ef)nten  ber  ÄönigS* 
fteuer  bem  ^^^ftift 
©ür$burg ,  Cubroig 
ber  fromme  um  832 
bie  ©urg  Sauffen  bem 
IDtarfgrafen  Grnft, 
bem  SBater  ber 
iftegisrmnbis,  ber  fie 
aber  im  $at)r  861  als 
(Empörer  roieber  oer= 
liert.  ©rafen  von 
Öauffen,  bie  s}*oppone 
unb  .£>einrid}e,  treten 

1037  in  bie  (9efd)id)te,  unter  ibnen  törun,  (Srjbifdjof  oon  Trier,  ll(»2—24,  jietjen 
fid)  aber  in  bie  unteren  ^lecfargegenben,  um  balb  p  oerlöfdjen;  feit  1361  ift  l'auffen 
roürttembergifd).  ©egenüber  ber  "öurg  liegt  bie  ^farrfirdjc  jur  tu*-  91egisroinbis 
auf  einem  felfigen  93orfprung  mit  Irofjen,  febr  alten  Strebemauern.  Um  bie  ftirdje 
lag  ber  ftarf  befeftigte  Äird)^of ,  beffeu  gemaltige  Dkuero  jum  Teil  nod)  fteben. 
Sil  ber  allein  ftitgänglidjeu  ©eftfeite  ift  ein  tiefer  (Kraben,  jetjt  Turdjfatjrt.  Webftocf 
fagt  in  feiner  33efd)reibung  non  Württemberg,  6turtgart  1699:  „Ter  gantje  Üird)= 
.&of  roar  ioöt)rt>afft,  roorauff  in  bie  2n  .£)ausbaltuugen,  gleidifam  als  ein  Stäbtlein 
mit  dauern  unb  Jljoren  befdjloffen."  3o  roar  im  Torf  ein  Horroerf,  ^rücfen-- 
fopf  ber  3tabt. 

Tie  urfprünglidje  3tabt,  gegenroärtig  ber  öftlidjfte  Teil  bes  Crts,  roar  febr 
Hein  unb  bilbete  beinatje  ein  regelmäßige*,  läuglidjes  i^ierecf,  beffen  i?angfeiten  oben 
an  ben  fteilen  sJlbt)ängen  bes 
fdunalen  'öergrücfen^,  auf 
roeldjem  bas  Stäbtdjen  liegt, 
bin\ieben.  Sdron  burd)  itjre 
i'age  oon  jroei  3eiten  natür= 
lid)  feft,  rourbe  fie  burd)  nanu 
bafte,  großenteils  nod)  uor- 
banbene  ^lauern  unb  "^e-- 
feftigungen  nod)  un^ugäng* 
lidjer  gemacht ;  bef  onbers 
roaren  e$  jroei  tiefe,  aus^ 
gemauerte  (Kraben  mit  einem 
ba\roifd)enliegeiibeu  ©all, 
roeldje  an  ber  fdimalen  Cft- 
feite  ber  Stabt  ben  s^erg 
rüden  uon  einem  Abhang  *u 

bem  anbern  quer  burdjfetUen  2mnfara  t>«  ftett.  ^itminUi  p  Bauffttt 


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Öauffen. 


83 


unb  bte  jugänglid)fte  Stelle  l'diütueii.  überbieS  ftanb  nod)  an  biefer  Seite  in  bet 
sJHitte  ber  Stabtmauer  ein  tjoljer,  oieretfiger  Jurm  mit  tiefem  Verlies,  ber  erft  in 
ben  1770er  ^agren,  dtt  mon  itonbfrrafje  burd)  ben  oberen  Deil  ber  Stabt 
führte,  abgebrochen  unb  burd)  ba$ 
gegenwärtige  fteilbronner  Dor  er= 
fe^t  rourbe.  Die  roeftlidje,  wegen 
beS  ftfirfem  Slbljangsi  gegen  ben 
Oierfar  etroaS  weniger  pgänglidje 
Seite  ber  alten  Stabt  mar  ebenfalls 
burd)  dauern  unb  mittelft  eine« 
quer  über  ben  ^ergrücfen  geführten 
ausgemauerten  (Grabens  gut  oer= 
teibigt.  Die  Stabt  batte  jroei  Dore, 
oon  benen  bas  „obere"  an  ber  Süb= 
feite  gelegene  nod)  oort)anben.  Da« 
fdjon  längft  abgebrod)ene  „untere 
Dor"  mar  ein  Doppeltor  unb  ftanb 
an  ber  roeftlictjen  Stabtmauer.  3ln 
biefer  Seite  ber  egemals  wol)U 
befeftigten  Stabt,  weldje  fd)on  im 
3at)r  10<>3  ein  Castrum  genannt 
roirb  (SBirt.  Urf.^ud)  I,  24<»,  h,at 
ftd)  im  Saufe  ber  3eit  bie  SFIeuftobt 
angebaut  unb  äber  ben  Abhang 
gegen  ben  9lecfar  unb  an  biefem 
talaufwärts  ausgebreitet :  aud)  biefc 
fog.  untere  Stabt  rourbe  in  bie 
SJefeftigung  gejogen  unb  erhielt 
dauern,  ©raben  unb  jroei  Dore 
mit  feften  Dürmen.  $on  ben  bei= 
ben  erft  in  oorigem  3at)rf)unbert  ab- 
gegangenen Dören  ftanb  bas  „sDJüt)U 
tor"  an  ber  füblid)en  Seite  ber  "Hor^ 
ftabt,  bas  „^rütfentor"  gegen  heften 
am  Eingang  ber  kniete. 

Die  je^ige  eo.  Stirpe  auf  bem 
linfen  sJtccfarufcr  rourbe  errichtet 
1227  über  bem  Sarg  ber  im  felbeu 
3at)r    oom    v^apft  fanonifterten 

Otegisminbis.  Dicfe,  bie  Dodjter  bes  sJDhrfgrafen  Gruft  bes  s)lorbgaues  (f  8*i5) 
unb  oon  beffen  Wemaljltn  tf^beburg,  roar  fteben  3ßbje  «lt,  ol*  eines  Dages  ber 
9Jtarfgraf  einen  feiner  ftuedjte  gcpdjtigt  tjatte.  51ns  ffiadje  barüber  erroürgte  bie 
Sdjroefter  bes  .HneditcS,  beren  Pflege  bas  ftinb  anoertraut  roar,  basjelbe  unb 
ftürjte  es  in  ben  ooruberftrömenben  Oiecfar.  2lm  britten  Dag  nad)  biefer  Dat  rourbe 


Zurmfcnfid  an  btr  <3tabtfirct)c  511  t'anffen. 


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84 


Wccfarfrei*.  Cbctomt  Sefifl&eim. 


iHtfliÄttmibiMajxflt  ju  Saufftn. 


Wegisroinbie  r>om  Holte,  ba§  fie  in  ben 
Spellen  fucfjte,  gefunben  mit  nod)  roten 
Stangen  unb  in  Sauffen  ju  ©rabe  ge- 
braut. 2luf  betrieb  be$  93ifd)ofss  Gum- 
bert oon  SBürjburg  (832—41)  erhob 
fid)  über  ihrer  töutjeftätte  eine  Kapelle; 
im  ^afyr  1227  rourbc  MegiSroinbif 
fanonifiert,  itjr  @ebäd)tnistag  ift  ber 
15.  ^üli.  sJiod)  l)at  ficfi  ber  fteineme 
Sarfoptjag,  in  ben  bie  ©ebeine  ber 
#eiliggefprod)enen  bamalS  ju  ruhen 
fomen,  erhalten  mit  folgenber  3nfd)rift 
in  altgottfd)en  "öudjftaben:  Anno  domini 
m.  ducentesimo  vicesimo  septimo  (1227)  fuit  canonisata  et  translata  virgo  et 
martir  saneta  Regiswindis  et  fundata  ecclesia.  3llfo  im  ^atjr  1227  mürbe  bie 
jetzige  $ird)e  gegrünbet,  aber  ber  fefjr  forgfältig  aufgeführte  $8au  mufj  langfam  fort= 
gefdjritten  fein,  nad)  bem  fd)on  tjod)  entroicfelten  Stil  ju  fdjliefjen;  am  altertümlidjften 
erfdjeint  bie  Safriftei.  9lm  4.  September  1564  jerftörte  leiber  ein  ^öli^ftraljl  einen 
großen  Seil  ber  Äirdje  famt  ihrem  Ontjalt,  bie  in  itjrer  ursprünglichen  ^orm  ein 
überaus  fd)öne$  unb  geiftreid)e§  ©ebäube  mar  unb  nad)  bem  ©ranb  jur  fallen* 
firdje  (mit  SRippenanfä^en)  unter  einem  3>ad),  aufjen  mit  breiten  9JkBroerffenfteru, 
neränbert  rourbe.  9hnc  einige  portale  jeigen  nod)  bie  reidjen  frühgotifdjen  ©liebe= 
rungen.  3)ie  Äirdje  mar  eine  fladjgebecfte,  breifd)iffige  s#afilifa  mit  £>odifdiiff  unb 
bem  Jurme  jinif  djeu  .fmdjfrfjiff  unb  (£bor.  tiefer  letztere  ift  in  feiner  ganjen  Fein- 
heit erhalten.  3nnen  beftehen  nod)  bie  Fippenfreu^geroolbe  be§  (Stjovs,  bie  unter 
bem  tum  unb  feinen  jroei  Dlebenbalbadjinen 
am  (Snbe  ber  Seitenfdjiffe.  2ic  Sd)luftfteine 
geigen  berrlid)e  l'aubroerfrofctten,  jum  ieil  mit 
köpfen.  Die  SBänbe  trugen  Malereien,  ebenfo 
bie  Jenfter.  Kit  ber  Sdjluferoanb  bef  (Jl)orc3 
fteht  ein  Steinfd)ranf  mit  reidjem  Stabroerf, 
(Sifentürdjen  unb  feinem,  nod)  bemaltem  Wet^ 
geroölbchen,  barin  mar  ber  jetjt  oerfebrounbene, 
1521  gefertigte  filberne  Sarg  ber  Wcgüroinbi«. 
Jafelbilber  mit  ber  i.'egcnbe  ber  hl-  WegiS minbis. 
(M.)  Tie  Safriftei  ift  nod)  ganj  frühgotifd), 
mit  jroei  fdjönen  ^Hippenfreujgeroölben.  (?in 
s-ölatt  im  MunftntlaS,  worauf  $au  unb  QhtyeU 
heiten  ber  ftirdje,  gibt  eine  Ahnung  non  ber 
.f>obcit  ber  s-8crbältni|fe,  ber  eblen  Ginfad)heit 
im  ganjen  mic  ber  oortrefflidjen  unb  flaren 
$urd)fübrung  in  ©lieberuugen  unb  Zieraten. 
2luften  an  ber  Sübfeite  ber  ftirche  fiebt  man 

eine  alte  eingehauene  Sonnenuhr,  ferner  bie  *f9i«wtnbiMat>ciie  $u  vauff«. 


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ßauffen. 


85 


^nfdjrift:  Anno  domini  1415  obiit  Conradus  Beringus.  Irmelgat  uxor  sua  . 
dominus  Johannes  filius  eorum.  3lu  ber  Seftfeite  bie  3ahre«jablen  1609  unb  an 
einer  fdiönen  Sonnenuhr  1506,  an  ber  Worbfeite  1620.  S-Beachten«roert  fmb  auch 
bie  uielen  merfroürbigen  Steinme^jeichen  am  (£hor,  f.  u.  S.  82,  bann  ebenbort 
ber  leiber  ftarf  oerftümmelte  fteinerne  ßlberg  unter  fcbön  net>geroolbter  2Sanbnijd)e. 
£aut  Stabtthronif  rourbe  ber  Clberg  gefertigt  1507  non  9Jleifter  $an%,  Steinme^ 
ju  $eilbronn,  um  80  ©ulben. 

SiibUcb  ber  ftircrje  fteht  noch  bie  frütjgotifdje  ÜHegi«roinbi«fanelle,  ein  emfter, 
nierecfiger  ©rabmalbau,  üou  h,obem,  achtecfigem  Steinbad)  überbecft,  woran  ftcb  ein 
etwa  hunbert  ^atjre  jüngere«,  fterngeroölbte« 
Gbörchen  fdjliefjt.  Die  ©eroölbegurteu  fitzen 
auf  Dragfteinen  au«  ftöpfen  unb  Saubroerf. 
Unter  ber  Hanelle  ebemal«  bie  ©ruft  ber 
«^eiligen.  25er  oom  Wecfar  umraufdjtc  Crt, 
neben  bem  fyerrlidjen  (£tror  ber  Äirdje,  mit 
IHofenbüfdben ,  (Sfeu=  unb  SÖeinranfen  unb 
bem  «lief  über  ben  Strom  hin,  ift  ooa  Stille 
unb  Söeihe  unb  überfchroebt  nom  ^lüftern 
ber  heiligen  Sage  au«  bämmernber  «orjeit. 

Die  jefct  feit  1883  roieber  jum  ©otte«- 
bienft  eingerichtete  eo.  2)cartin«f ircfye  am 
Cfienbe  ber  Slltftabt  roirb  fchon  oor  Sttitte 
be«  8.  Oo^rbunbers  genannt;  jetjt  gotifd), 
mit  oerfürjtem,  altem  Cftturm,  mit  5rat$en= 
fonfolen.  Die  Anlage  romanifefa,  mit  ftarfen 
9Jcauern.  Die  oor  ad)t  3af>ren  im  Dürrn 
roieber  aufgebeeften  früljgotifcben  Söanbgemälbe 
au«  ber  Segenbe  be«  hl.  Martin  mürben  leiber  jerftört.  —  Die  Stabt,  befonber« 
bie  Slltftabt,  erinnert  mit  ih,ren  noch,  jum  grofjen  Deil  erhaltenen  SHauern,  Dürmen 
unb  Dören,  bie  Ijod)  über  ber  «ergfante  aufragen,  an  bie  fo  merfroürbigen  unb 
malerifdjen,  uralten  «ergftäbte  SHittelitalien«. 

N3ln  ber  Sübroeftecfe  ber  9lltftabt  lag  fcf)irmenb  bie  obere  «urg,  „Sd)löf}lc", 
nahe  bem  oberen  Dorturm.  $n  ihren  feftung«artigen  ©runbmauern  fifct  jefct  ein 
SBohnhau«.  «ei  ber  3ttartm«firehe  fteht  ber  fog.  Neue  «au,  1568,  ein  grofce«  Stein* 
hau«,  mit  fchöner  fteinemer  UBenbeltreppe,  halb  haften  unb  tfclter,  halb  bomben-- 
fefte«  3e»flhau«,  mit  ber  ÜRücffeite  auf  ber  nörblidjen  Stabtmauer  ftebenb.  s2lter= 
tümlidje  Käufer  ftebt  man  noch  mehrere  in  ber  Slltftabt. 

Da«  ehemalige  «enebif  tiner  -Tonnen  foft  er,  geftiftet  1003,  lag  jenfeit«  ber 
3aber,  am  9lorbenbe  be«  Dorfes,  im  „Dorf lein".  St.  ^öeinrid)  II.  gibt  uermöge 
llrfunbe  oom  25.  Dejember  1003  alles  9teich«gut  in  ftirdjheim  bem  «ifchof  Heinrich 
Don  SBürjburg,  bamit  berfelbe  am  «egräbni«orte  ber  hl.  fliegisroinbi«  (ubi  saneta 
Regiswindis  virgo  corpore  requiescit)  ein  ftlofter  errichte.  ftehen  noch  bie 

Ncbengebäube  bes  ftloftcr«,  foroie  bie  krümmer  ber  18<>7  abgebrochenen  .ttirdje  unb 
be«  tfreujgangs,  roeldje  1474—76  oon  bem  fürftlichen  roirtembergifchen  «aumeifter 


3*nfltr  an  ber  «lofttrtirflt  ju  gaufftii. 


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86 


fttcfarfrtiS.  Dberomt  Stftfl^eim. 


sitlbrcd)t  ©eorg  roieberbergefteüt  roorben  fmb,  am  Jtreujgang  fein  SOleifterfdulb  (ogl. 
o.  ©.  18  f.).  ©egen  (Snbe  be$  13.  ^atjrljunbertö  tritt  on  Stelle  be$  urfprünglidjen 
ßlofterä  ba§  Dominif anerinnenf lofter  oon  3 i1, 1 1 1 g e n ,  in  ba$  1 476  nod)  bie  ^rämonftra« 
tenferinnen  oom  ftlofter  Slbelberg  fommen.  Der  ganje  (£ljor  ber  SUrdje  war  mit 
alten  (Grabplatten  belegt,  beren  Slbbilbungen  fid)  in  ber  Ägl.  Sanbesbibliotljef  in 
Stuttgart  nocfo  erhalten  Ijaben.  tfur  <$efd)id)te  beä  sJtonnenflofter3  ju  £auffen  a.  91 
oon  ftriebritf)  ftreiljerr  d.  ©aisberg*Sd)öctingen,  Surrt.  Oabrbüdjer,  3a^g.  19«  »2. 


*2d>[ofr  t'itbtnftfin. 


Steinerne,  elfbogige  "Brücf  e  über  ben  Stedar  jroifdjen  Dorf  unb  Stabt,  gegen 
800  ftufj  lang,  längfte  ^rücfe  bes  Raubes,  erbaut  1530  —  33 1  nadjbem  bie  unter 
(#raf  Ulrid)  oon  Sirtemberg  147.1  erbaute  am  St.  3kitetag  be*  ^abre*  1529  nad) 
einem  heftigen  iHegengufj  eingcftürjt  mar.  Saubturm,  •/«  Stunben  bftlid)  ber 
Stabt,  mit  fpi^bogiger  2>urd)faf)rt.   2lm  *©eg  nad)  sJ(orbh,eim  jmei  Steinfreuje. 

^n  l'auffen  a.  9i.  ift  al§  Sofjn  bes  JUofterfjofmeifters  geboren  am  29.  SJcärj  1770 
ber  Inrifdje  Dichter  v>b-  (Strriftian  ftriebrid)  $ii  (ber  litt,  früh  reif,  einer  ber  ecfjtcftcn 
unb  ebelften  ©eifter  fctyroäbifrijen  Stammes,  doU  Jvormcnfd)bnt)cit,  Staturftnn  unb 
bimmlifdjen  £>cimn>eb. 

jjgöcß^aw  (Codiendieim  ^56). 

©otifdjc  eo.  ftirdie,  im  J>ahr  1757  oeränbert,  mit  Cftturm,  an  bem  ein  uicl= 
eefiger  (£f)orid)lufe  beroortritt,  ber  ganje  (>l)or  nengeroölbt  mit  wer  Sdjlumteinen. 


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88 


Sltcfarfrete.   Cberamt  Sejigfcim. 


—  &me\  SHeffingbecfen.  Angebaut  an  bie  ftirdje  ift  bie  SD^öfctfc^c  örabfapcllc. 
3)er  Ort  ift  jum  Seil  nod)  ummauert.  s#eim  SBeijjenbof  (im  Scilertjöljle)  be* 
beutenber  Siümerplaty. 


t""»  1  h 


-I  1  u 


3(ft[o§fapeat  <u  «itbcitfuin. 

Metterzimmern. 

$)ie  fleiue  ei).  Mtrd)c  qotifri),  mit  unten  freujflciuölbtem  Cftturm,  naci)  bem 

169.'}  oeränbert.    cteiuerner  (Sljriftusf  opf ,  anno  dorn.  1437;  ein  örabmal  1607. 

]ZlerfmrK>eftBcim  (IDtftyefm  u22)- 

(5u.  .Vtird)c  neu  (oon  ©aab)  1844,  alter,  fd)öner  gotifdier  Siran,  einft  ßl)or. 

2)arau  baö  Steinbilb  be£  b(.  "Jlifolaus.    2er  lurm  aeM  oben  in«  Sldjtecf,  t)at 


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90 


9i«farfrti«.  Oberamt  ^efig^eiui. 


9Bafferfpeier,  SWafjroerffenfter  unb  ftcincrncn  Kranj  barüber,  oon  bcm  au«  man  eine 
rounberootte  2tu«ftd)t  geniefjt.  Stattliche«  SRathau«  1751,  mit  fteinemen  SRunbbögen. 
Der  hochgelegene  Crt  hatte  ein  eigene«  9Ralefiigericht  unb  mar  ummauert. 
3u  Otectarroeftrjeim  gehören: 

SHebenfiein.  Sllte«  unb  9leue«  Sdjlofj.  Vom  alten  nod)  SWauertrümmer 
unb  ber  hob«,  oiereefige  93ergfrieb,  mit  Stamm  unb  einem  Säulenfenfter.  Der  SBurg» 
räum  mar  flein  unb  enthielt  faum  mefjr  al«  ba«  SRitterhau«.  Sluf  brei  Seiten  um» 
gab  ein  in  ben  Reifen  eingetriebener  ©raben  biefe  erfte  Vurganlage.  Die  anftetjenbe 
©ergfeite,  oon  ber  eine  $8efd}iefjung  leidjt  Erfolg  haben  mufcte,  rourbe  roohl  fdjon 
in  ber  frübeften  3eit  mit  einem  Vollmert  oerfeben.  ^m  16.  3af)rf)unbert  erhoben 
ftch  b,ier  bie  Schjofigebäube  unb  Stallungen,  meiere  ber  Vergfeite  ju  burd)  einen 
tiefen  unb  breiten  ©rabeneinfd)nitt  gefiebert  roaren.  Die  ©ebäube  haben  Staffel- 
giebel, unb  ba«  Schlo&gebäube  jcidjnet  ftd)  burd)  reiche,  im  SRenaiffanceftil  gehaltene 
$)a(fonbrüftungen  au«.  Die  Sd)tof}fapelle  tft  bödjft  fet)en«roert,  halb  gotifd), 
in  reichfter  SRenaiffance ,  mit  Dielen  SHlbbauereien  unb  hohem,  auf  ba«  feeffte  mit 
sIRa«fen,  Scbnörfeln  unb  Spifcfäulen  gefdjmürftem  s}Jrachtgiebel  unb  mit  jroei  grofjen, 
oon  Siarqatiben,  Säulen,  ftrud)tfd)nüren  ufro.  belebten  portalen.  9ln  ber  9lorbfeite 
erljebt  fict|  ein  adjtecfiger  Surm,  unten  ben  (£t)or  bilbenb.  Die  Jenfter  gotifd),  mit 
SJia&merf.  Der  ganje  Vau  erinnert  lebhaft  au  ba«  Suftbau«  ju  Stuttgart  unb  ift 
n)ot)l  bemfelben  Vaumeifter,  ©eorg  Veer  (f.  o.  S.  30  ff.),  jujufttjreiben.  Da«  innere 
netjgeroölbt  auf  jroei  SRenaiffancefäulen  unb  einft  ganj  bemalt.  9luf  bem  Sd)lu|* 
ftein  be«  Gtjorgeroölbe« :  Wibrecht,  ^oljann,  ^btlipp,  SRaoan,  Äonrab,  alle  oon  Sieben* 
ftein,  1590.  —  über  bem  .jpaupteingang  ift  ba«  £iebenfteinfd)e  Sappen,  über  bem 
anbern  St.  ^afobu«.  Den  ©iebel  gieren  Vruftbilber  be«  ftönig«  Daoib  unb  Äarl« 
be«  ©rofeen.  (K.) 

Der  ältefte  befannte  Stammherr  be«  nod)  jet$t  blübenben  ©efd)led)te«,  9iem» 
barb  oon  iiiebenftein,  um  12oo,  fann  al«  ber  Grbauer  ber  alten  Vurg  betrachtet 
werben.  Die  Scblojjfapelle  uon  H'iebenftein  ift  eine«  ber  roenigen  noch  flut  tx* 
baltenen  ÜBerf  e  au«  bem  Sct)luffe  bes  1  <>.  ^ahrtnmbert«,  al«  bie  alttoürttembergifd)e 
(Stuttgarter)  SRenaiffance  eine  Verfeinerung  erhalten  tjatte,  roie  feiten  fonftroo;  al« 
eine  Verfd)meljung  ber  gotifdjen  formen,  Stonftruttiomm  unb  ©runbriffe  mit  ber 
oon  Italien  hereingebrochenen  föenaiffance,  befonber«  auef)  im  proteftantifd)en  Kirchen* 
bau  (ogl.  aud)  Jfreubenftabt)  ftattfanb,  unb  bie  sJkoteftanten  auf  bem  Sege  roaren, 
aud)  für  itjreii  ©lauben  einen  ^lusbrud  in  heiligen  ©ebäuben  ju  finben,  roelcbe  Ve= 
roegung  befanntlich  bei  un«  burd)  ben  Dreißigjährigen  ftrieg  oernidjtet  rourbe;  fte 
jeigt  bei  offenem  Sinn  für  malerifchc  ©efamtroirfung  unb  flarer  iRaumoerteilung 
bie  aujjerorbentlidje  Verfeinerung  unb  Durcharbeitung  be«  ,3'enoerf«,  bie  gefchiefte, 
reiche  Verroenbung  oon  pflanjlichen  unb  menid)lid)en  formen,  freilich  jum  Seil  fchon 
ba«  sJ)cafi  bes  erlaubten  burd)bred)enb.  Vefonber«  lehrreich  ift  auch  oie  s*»*s 
fchmücfung  be«  3nncr»/  roo  bie  einjelneu  ^auglieber  unb  Crnamente,  gleichwie  im 
Stuttgarter  Sufthau«,  burd)  fräftige  söemalung  nod)  gehoben  roorben  ftnb.  Die 
bamalige  $cit  hatte  bie  formen-  unb  ftarbenfreubigfeit  be«  SRittelalter«  noch  nicht 
hinter  fid).  Von  unten  gefehen  fd)aut  Viebenftein  mit  feinen  ©iebeln  unb  Dünnen 
hinter  ber  hohen  "iDiauer  roie  ein  alte«,  oergeffene«  Stäbtdjen  oom  -Ipügel  herab.  (K.) 


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91 


3tjingerf)of  (alt  Udingen),  fiepte  krümmer  beS  oon  Ulbert  oon  Sieben* 
fitem  (f  1261)  geftifteten  $ominifaner*9lonnenflofter8  unb  Äiraje,  einft  ©rablege 
be$  ©efd)led)te$.  ©egen  (Snbe  beS  13.  $al)rfmnbert§  wirb  ba3  Älofter  mit  bem  in 
Sauffen  oereinigt.  3n  ber  alten  ltird)f)ofmauer  in  einer  ber  fapellenartigen  SRenaif* 
fancenifdjen  baS  lebensgroße  ©teinbilb  ÄonrabS  oon  fiiebenftein,  f  4.  OTarj  1620. 

^BaCßeim  (tDalcfcim  \075). 

(Sinft  fefjr  bebeutenber  SRömerplat}  (f.  o.),  roaS  auef)  im  Flamen  noct)  nad)flingt. 
$er  Ort  mar  ummauert  unb  mit  Soren  oerfefjen.  9llte  eo.  sJ$farrfirdje,  um  1760 
unb  1826  oeränbert,  mit  Oftturm,  innerhalb  be$  römifajen  ÄaftellS  gelegen.  Ur* 
fprünglidje  Slnlage  fpätromanifd),  ber  Üurm  mit  ljofyem  Stippenfreujgeioölbe  auf 
(Scf faulen,  ©rabmal  eines  ^SropfteS  oon  IDenfenborf,  iöernljarb  oon  ©auftetten, 
f  1468.  $a§  SHat^auS  trägt  nod)  ba$  babifdje  Wappen,  aus  Stein  genauen, 
©rofje,  alte,  fyodjuinmauerte  ftellereigebäube  bei  ber  Äird)e;  über  ber  fpijjbogigen 
(£infal)rt  bie  3aljre§äal)l  1512.  —  ©egeniiber  ber  9Jlünbung  ber  (Snj  in  ben  sJJetfar, 
am  fclftgen,  in  ber  3ftittag3fonne  glutienben  ©elänbe  bes  Sd)alfftein§  ift  eine  ber 
beften  Sßeinbcrglageu  be§  l'anbeä,  barüber,  rütfioärts  oom  (Snjbacl)  gefäüfct,  bie 
$urg,  ein  $la$,  ber  in  oorrömifdjer  unb  römifajer  3eit  unb  nod)  im  Mittelalter 
befefct  gehalten  rourbe. 


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Hüblingen  nad)  Wtxian.  1643. 


©kramt  Böblingen. 


Jirtertfimer. 

bef)errfd)enber  9Jtittelpunft  be§  «ejiris  erfdjeinen  bie  Sdnuefterftäbte 
93öblingen=Sinbelfingen.  $ier  roaren,  burd)  ausgebelmte  SHoorgrünbe  gefdnitjt,  <2iebe= 
hingen  roofyl  fdjon  o o r  ben  'Kömmt.  Tie  iHömerftabt  lag  nahe  f üblid)  oon  ©inbct= 
fingen,  baS  Äaftell  roofyl  innerhalb  ber  dauern  ber  jetjigen  Stabt.  (Jine  uralte  -£)od)- 
ftrafje  lief  com  alten  Äeltenplat}  ßannftatt  über  Halingen  auf  ben  Silbern  nad) 
Böblingen  unb  immer  fübroärtS  auf  ben  "öromberg,  ben  t)öd)ften  Sdjeitel  be3  3d)ön= 
bud)S  (584  m)  mit  „(Sielstritt"  unb  (($trfenfee'\  roofelbft  eine  Stabt  geftanben 
Ijabe.  ^om  na^en  Cd)fenfäad>en  gel)t  bann  oftroärt*  ein  .frodjroeg  uiele  ©tunben 
lang,  otjne  ein  Tal  ju  überfdjreiten,  gegen  Würtingen  am  Wccfar. 

2113  fliingroall  ift  anjuuetjmen  ber  33öblinger  Srijloftberg;  ein  Heiner  liegt 
auf  ber  alten  QJurg,  fübroeftlid)  oon  Böblingen  ein  weiterer ;  eine  Opfer ftätte 
lag  t)öd)ft  roaljrfdjeinlid)  auf  bem  'öromberg  bei  3d)önaid),  f.  aud)  bei  3lltborf. 
^aljlreidje  (Grabhügel  in  ben  Söälbern  uou  Böblingen,  ^armstjeim,  Sinbelfingen, 
3Bcil  i.  Sd).,  einjelnc  bei  2Iltborf,  Dagersheim,  (Sfjniugen,  Weuroeiler,  8d)önaid); 
bei  legerem  Crt,  im  „oberen  i'cfjlc",  merfroürbiger  feltifdjer  3)iünjfunb,  jroei  golbene 
unb  20  filberne  ;Hegenbogenfd)üffeld)en.   (M.)    Jridjtergruben  bei  Wiblingen. 

>Kömiid)CS.  £ie  große  Straße  von  Gannftatt  nad)  ^Ottenburg  lief  über 
^öblingemcinbelfingen,  ben  id)lud)tenreid)en  3d)önbud)  ptr  Surfen  laffenb,  nad) 


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Böblingen. 


93 


Arrenberg,  ©ine  anbere,  l)auptfäd)lid)  ftrategifd)e  Strafe  lief  auf  ber  Unfen  Stedar* 
fette  oon  iRottenburg  über  Bübingen  unb  Höngen  ebenfalls  nad)  Sannftatt,  bem 

Umroeg,  ben  ber  fpifce  Söinfel  beS  ftlufc 


Äeltifflt  3ilbermünjen.  gefunben  bti  6$önaicb. 


taleS  bei  podjingen  bilbet,  folgenb. 
SBon  ber  9lömerftabt  Sinbelfingen,  beren 
Äaftell  nod)  ntc^t  gefunben  tft,  jogen 
römifdje  (Straften  nad)  allen  9iid)tungen, 
fo  ber  „$>eern>eg"  nad)  2Ragftabt,  eine 
über  ben  ©olbberg  jur  römifcfyen  sJtieberlaffung  am  ^ßfaffenfteig  als  „|>eun)eg", 
„roteS  oteigle"  nad)  Husberg;  eine  als  „Sllbinger  s2Beg"  nad)  Dagersheim,  Slib* 
lingen,  ber  „SRennroeg"  nad)  Döffingen.  —  3*on  ^forjfjeim  fjer  baS  „Styeinfträjjle" 
nad)  Dagersheim,  ^tlbrijfjaufen  unb  weiter  nad)  ©eben^aufen. 

Diieberlaffungen :  Böblingen,  römifd)eS  ©ilbroerf,  2Rerfur,  aufcerbem  beim 
^faffenfteig,  mit  Döpferofen  unb  ber  oortreffliajen  33ronjcftatuette  beS  s)teptun  (M.), 
bann  auf  ber  Surger» 
nriefe  mit  93ilbn>erf, 
Diana  unb  einer  9h)mp{)e 
(M.),  unb  im  alten  |>au. 
Die  nud)tigfte  sJlieber= 
laffung  ftanb  auf  „El- 
bingen", füblid)  oon 
Sinbelfingen.  93ilbn>erte, 
barunter  eine  geflügelte 
s-öiftoria,  auf  einen  Sdjilb 
ft^reibenb  (M.),  bann 
norbroeftlid)  ber  (Stabt 
beim  „S^elmentörle" 
unb  roeftlid)  im  Dobtroar 
unb  5luerroiefen  römifdje 
tiefte.  Dal  ber  ÜRömer* 
platj  Sinbelfmgen  als 
Slafteü  anjufpredjen  ift, 
Ijiefür  fprid)t  neben  ben 
Runben  bie  Sage  an  ber 
-£>auptt)eerfrrafje  jiüifdjen 
ben  beiben  fo  fer)r  roid)ti= 
gen  föömerftdbten  <£ann= 
ftatt   unb  iRottenburg. 

DaS  Äaftell  bei  Äöngen  lag  $u  roeit  ab,  um  ben  3ugang  D0«  (Sannftatt  l)er  auf  ^Rotten» 
bürg  ju  erfahrneren,  fonnte  mit  £eid)tigf eit  umgangen  werben,  ebenfo  Bübingen.  Seitere 
9lieberlaffungen  bei  Wiblingen,  Döffingen,  (Sfmingen,  Mauren,  SRagftabt,  3Ratd)ingen, 
(3d)önaid),  sBeil  i.  (5d).,  rjicr  Wömerrefte  auf  oerfdjiebenen  ceiten  famt  SBilbroerfen, 
Diana,  Jupiter,  über  ben  ©iganten  reitenb,  ufro.  (M.)  Das  an  ber  alten  ftirdje  in 
Sajönaid)  eingemauert  geroefene  iReliefbilb  ging  beim  Umbau  ber  ftirdje  oerloren. 


**ronjf«2tatucttf  beS  Neptun,  gefunben  bti  Böblingen. 


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94 


ütecfarlrei*.  Cberomt  Böblingen. 


9icit)€ ngräber  bei  Böblingen,  Wiblingen,  T>agerSfyeim,  TarmSljeim,  Tsätjingen, 
SHagftabt,  9Ratd)ingen,  reiche  bei  (Ehningen  unb  befonberS  bei  ©inbelfingen,  füblid) 
an  ber  Stabt,  roo  forrroäljrenb  !>öd)ft  raertoolle  ftunbe  gemacht  roerben.  (Ii.)  SJei 
^oljgerlingen ,  auf  bem  8d)ü^enbfi#,  fanb  man  ein  überlebensgroß  männliche« 

©öfcenbilb  oon  Sanbftein  (M.)  mit 
Toppelfopf,  abgebilbet  in  Sdjriften  bcS 
3Bürttembergifd>en  SHtertumSoeretnS. 

Ter  Sdjönbud),  jeneS  otelfact)  oon 
langen  Salem  burdjrifiene,  bis  gegen 
600  Meter  (2100  ftufi)  ^od)  gelegene 
9(cter=  unb  Salblanb,  baS  fid)  füblid)  oon 
SBöblingen^Sinbelfingen  bis  juni  s3Jecfartal 
ausbreitet,  rourbe  oon  ältefter  &c\t  bis 
inS  Mittelalter  an  ben  ÜHänbern,  auf  ben 
weit  oorlangenben  33erg!)äuptern ,  mit 
Burgen  uub  Sdjanjen  gefrönt,  erfetjeint  als 
ein  grofjeS,  roebjfäljigeS,  fd)rocr  ju  er= 
ftürmenbeS  ^ölferlager,  beSfyalb  ift  aud) 
bie  Ausbeute  an  StltertumSfunben  oon  ber 
fcltifdjen  3eit  an  t>ier  fo  bebeutenb. 

:23ö6Cing<m,  Dberamtsftabt. 
(Bebilingen  um  \\00.) 

TaS  Wappen  ber  Stabt  ift  bas  ber 
"JJfaljgrafen  oon  Tübingen,  eine  rote 
Stird)enfat)iie  mit  brei  unten  burd)  ^raufen 
oerjierten  Wappen  unb  brei  Mingen  oben 
im  golbenen  ^elb. 

Tic  junt  Teil  nod)  ummauerte  9Ilt= 
ftabt  liegt  auf  einem  in  bie  roeite  moorige 
Olieberung  oorgefdjobenen  £>ügel,  ber  auf 
feiner  l)öd)ften  Stelle  Sdjlofj  unb  ßirdje 
trägt.  Sie  fd)on  oben  bemerft,  mufj 
biefer  roeitbiu  beljerrfdjenbc  .fntgel  fdjon  in 
früfjefter  ,-Jeit  oon  Helten,  Germanen  unb 
9iömern  ocrfd)anflt  geioefen  fein.  $m 
Mittelalter  mar  tner  eine  ber  groften  cdjönbudjburgen  ber  ^faljgrafen  oon  Bübingen, 
unb  nod)  am  12.  Mai  bes  x)at)reS  1525  entfd)ieb  bie  ^efetyung  biefcS  "iflurgfjügelS 
mit  Wefrijü^  burd)  Trud)feft  Weorg  oon  Salbburg  bie  bamaltge  grofte  'Säuern^ 
fd)lad)t.  9fn  ber  2übioefrfeite  fd)ü^en  beute  nod)  bie  jioei  großen  8een  bie  eng  511-- 
fammengebaute  3tabt. 

(Su.  Stabtftrdje  j)ttm  1)1.  TionnfutS,  nid)t  groß,  einft  bie  3d)lof?fird)e.  Ter 
otelecfige  tltjor  unb  ber  Ijolje,  fd)on  am  toeftlidien  l'lbb,ang  ftcbenbe  Turm  finb  nod) 


€tcinrrm&  Öötjcnbtlb.  flefunben  bei  ^oljgtrliitgtit. 
in  >,k  itat.  iMröpc. 


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Wiblingen. 


95 


altgotifd)  unb  feljr  forgfältig  gebaut.  2)a8  fpätgotifd)e,  mehrfach,  oeränberte  Sang« 
b,au3  trägt  —  rote  aud)  2urm  unb  Gfyor  —  nod)  jaljlreidje  Stugelfpuren  oon  ber 
$au*rnfd)lad)t  t)er.  1>ie  l)ol)en  sJiippenfreujgetoölbe  beS  Gl)or§  ruljen  auf  trefflidjen, 
mit  Stöpfen  unb  5isur*n  oerjierten  Iragfteinen  unb  ftraljlen  in  jroei  fdjönen  Sd)lujj- 
fteinen  (Samm  ©otteS  unb  ber  t)l.  $ionp,fra$)  $uf  anraten.  Jauffietn,  adjtecfig,  1518. 
©rabftein  be§  s$faljgrafen  £>einrid)  oon  Bübingen,  f  1336.  &m  Steinfodel  ber 
2Beftempore  befinbet  ftd)  ein  Steinmet}jeid)en  unb  bic  ^abreäjab,!  1587.  ©otifdje 
Gt)orftül)le.  2)ie  Safriftei 
b,at  ein  9letjgetoölbe.  3)er 
SDadjftuty  ber  ftirdje, 
fotoie  ber  f)öljerne  3luf« 
bau  be8  $urme$,  beffen 
untere  @efd)offc  mit  ben 
tiefen  äTCajjtoerffenftern 
ben  frül)gotifd)en  Stil  in 
grofjer  Strenge  seigen, 
Toirb  im  %a\)T  1707  oon 
Serfmeifter  5Hid)ael 
Stal)l  oon  Böblingen  er= 
baut.  3n  ben  Gl)or  füljrt 
oon  Cften  eine  Ijöbfdje 
9tenaiffancepforte  mit 
^erlftab,  einem  Stein* 
metjjeidjen  unb  ber  fyb' 
xefyaifl  1600.  *om  cl>c- 
maligen  Sdjlofjber  "JJf  alj- 
grafen  oon  Bübingen, 
ba$  cinft  bie  flirdje  uni^ 
fd)lofj,  fte^t  nur  nod)  ber 
füblidjfte  Flügel  unb  jeigt 
nod)  einige  ^fenftcröffnun* 
gen  im  fpäteften  gotifdjen 
Stil.  $ie  fpätgotifdje 
Äirdje  auf  bem  efjema= 

ligen  ^riebt)of,  1587  oollenbet,  mit  älteren  ©rabfteinen,  profaniert,  Gtjor  abgeriffen. 
$er  Stabtbrunnen,  1526,  trägt  bie  fd)öne  SJilbiäule  be$  1)1.  Gt)riftopl)oru$. 

2)a3  ©aftl)au§  jum  "Bären,  in  ber  unteren  ^orftabt,  roar  ein  äBafferfdjtojj.  9luf 
bem  „%Man"  im  'üBalb  jtoifdjeu  '-Böblingen  unb  Sdjönaid)  langljinjie^enbe,  geioölbtc, 
untcrirbifd)e  ^ßrfdjgänge,  1 737.  2lu3  Böblingen  flammt  bie  berühmte  3taumeifter* 
familie  ber  ©oblinger,  bie  au  ben  gotifd)en  SOZiinftertt  $u  Gelingen,  Ulm  unb  Straft 
bürg  tätig  roaren. 

cd)öne  fpätgotifdje  eo.  ftird)e  tum  hl-  s3Jifolaus,  um  147i>.  2>a$  Sd)iff  l)at 
eine  gotifdje  .frol^balfenbecfe  mit  ^lad)id)iii^evei,  ber  Gl)or  ein  WeHgeioölbc  mit  oier 


2.HU>öfit(te  ju  Böblingen. 


<)<; 


'Jierfarlrei*.  Cberamt  ^Böblingen. 


figurierten  (Sdjlufefteinen,  auf  beut  öftlidjen  bcr  sJBappenfd)ilb  be$  Skumeifters  sJllbred)t 
(^cora,.  laufftein  1471,  adjtecfig:  Gmporfirdje  1557.  9btf  einem  $Uatt  im  Hunft= 
atlas  fiebt  man  bie  milben  unb  flaren  normen  ber  ßirdje.  ^ortrefflidje  a,atifd)e 
(Sborftüble  mit  'üruftbilbern  unb  reidjen  ^ladif d>ni^ereien .  Menaiffancegrabmal  be$ 
Philipp  Wüncfbinger,  f  1626,  mit  einem  'öilbbauerjeidjen  M1D.    $er  fctjr  alte, 


ßdjlopfitt^c  ju  Böblingen. 


an  ber  'Jtorbfeite  bes  Scbiffes  ftebenbe  Sturm  bat  oben  ipätaptifdie  Sdmllfenfter 
unb  ein  8attclbacb  mit  Staffelgiebeln,   ^»ohbäufer  mit  Monföldjenreiben. 

(Sine  '-Ciertelftunbe  fnblid)  com  Crt  ber  „lyioncbgarten"  mit  frübmittelalter* 
lid)en  2d)crbcn. 

JUtöorf  (Hlcöorf%  (204). 
©otifdjc  eo.  ftirebe  $um  1)1.  SMafui*,  beten  ($l)ox  unb  Safriftei  urfunblid)  von 
sDleifter  $ait£  Steinmetz  in  'öebenbaufen  14S»5  erbaut  mürbe.   (5bor  moblerbalten, 


StiftungStaffl  ber  $fat)8t&ftn  9Hed)tilb  unb  ihres  SotjneS  Wraf  ISberbatb  in 
ber  Stift«lird)e  flu  Sinbelfingen. 


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«tborf. 


97 


SIod)fd)ui)jc«t  an  Dtit  fffcorfhiljltii  p  fliMiiiflcn. 


nc^fleroölfat  mit  fünf  figurierten  Srfjlußfteiuen.  Leiber  ift  ber  SHeifterfcbUb  bes  Waiu 
meifterS  nietjt  mefjr  uorf)anben,  berfelbe  mu§  fidi  auf  bem  an  ber  Seftioanb  best 

<JJauIu8.  Ifitfmäler  auo  «Bümcmbcrg.  Wcrfarfrei*.  7 


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9H  ftedarfrei*.  Oberamt  Böblingen. 

Gljovcö  angeflehten,  jertrürmnerten  (elften  Sdjlufjftein  befunben  Ijaben.  Sefyr  fdjön 
geölte,  im  ^ofyc  1592  gefertigte  (9rabtafel,  aus  (Solenfyofcr  Stein,  bc§  Wärters 


ÄUrtriiwienn  an  freu  liboritübtrn  ju  Ätblinani.  lauffttin  ;u  Wiblingen. 


liborfnifjlc  ju  HIMittQtlli  *r«flbilber  an  ben  liborüütxrii  jti  Wiblingen. 

3of)aitned  5d)war&,  f  1591.  Xurnt  an  ber  "Jlorbfeite  ber  Hirdjc.  Uber  ber  3afriftci 
pforte  bie  etroas  befd)äbtgte  v%nfd)rift : 

Mala  mali  malo  mala  contulit  oiunia  uiuixla. 
($er  .Hinnbacfen  be*  ööfen  bat  bnrri)  ben  Stpfcl  aUcc>  "■Höfe  in  bie  s£>elt  gebrad)t.) 


Söreitenftein.  $afler8f»ciin. 


99 


3)as  "}?farrt)aus  mar  bie  "Burg  ber  .fterren  von 
9lltborf .  Tas  grofjc  Wathaus  mit  Bogenhalle  1  »>25,  oben 
tüchtiger  ^oljbau,  Watfrube  mit  fchöner  .£>ol$fäulc. 
9)iönchsjd)euer  1597.  überwölbter  Staunen  1594. 
ältere  'öauernhäufer,  an  einem  ein  3teinbilb  oon  1542 
eingemauert.  Unter  pfaljgräflidjer  $ienftt)errlid)feit 
f  aften  bis  1 393  auf  hieftgcr  Burg  bie  sperren  oon  911t- 
borf,  bas  nun  uollenbs  ganj  an  Äloftev  33ebenhaufeu 
fommt.  —  (Sine  3tunbe  jüblid)  oon  9ütborf,  auf  bem 
„(fjelstritt",  fielet  man  jährten  in  3anbftein,  roeldK 
für  Sorten  bes  (Sfels  gelten,  auf  bem  einft  Ghriftus 
btefen  SBSeg  geritten  fam. 

jJSreitenßetn. 

(So.  itirdjc  jum  1)1.  ©eorg,  fpätgotiicb,  mit  fdjönen 
ÜDlaBrocrffcnftern  an  3chiff  unb  Ghor.  91m  Sübportal 

lieft  man  bie  3"fcf)rift :  undcr 
apt  Bernhardin  (voll  ©eben» 
Raufen)  ist  gemacbet  14hh. 
Dabei  ba$  Leithen  bes  Bau= 
meifters  ftranj.  9luf  bem  Breitem 

fteinle  liegen  ÜDiaucrrefte.  (Sin  Drtsabel  beftanb  liier  febon 
oom  11.  bis  jum  14.  ^öbrbunbert.  . 


i<on  ben  ttljorftiUjlfit  jtt 
Tagcr-itjeuii. 


paijevsßetm  Od)0»      12-  Olabrbunbert  fo  geidjriebeu». 

(iine  Biertelftunbc  oberhalb  Sarmsheim  im  abgefchk 
benen  Scbwippetal  gelegen.  Schöne  gotifche  eu.  itirchc  jum 
1)1.  ^ribolin  1491.    $er  neHgeroölbtc,  auffallenb  rooljlgebilbete  Ghor  trägt  fiebcu 
figurierte  3chlufjfteine,  an  bem  öftlid)ften  hält  ein  (Sngel  ben  Söappeufdjilb  bes 
Baumcifteis.  Wute,  fladjgefdjnittfe  gotifdje 
(£horftül)le  unb  (Glasmalereien  (  3t.  SBene* 
bift,  ftreujigung,  £reifönige).  Wroßcr, 
alter  ftrujifirus,   KJHl  bisher  geftiftet. 
3d)lid)te  gotifd)e  Stanjel  aus  3anbftein. 
(Grabbenfmale  aus  bem  16.  ^ahrhunbert. 
Ter  geioaltigc  s2öeftturm,  ein  alter  Ber- 
teibigungsturm,  trägt  ein  cattelbad)  mit 
gebrannten  gotifchen  .Urabbeu.  9luf  einem 
Blatt  bes  Stunftatlas  erfefaeinen  bic  reid) 
unb  fcharf  ausgeprägten  normen  biefer 
ed)ten,  gut  erhaltenen,  aus  einem  @ufj  er 

ftanbenen  Xorffirdie.  —  Pfarrhaus  1791.  fcmffuin  ju  loflcMbdm. 


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100 


Wecfarfrtia.   Cberamt  »ablingen. 


parms^ctm  (Darmisljan  1282). 

(fn.  ftirdie,  urfprünglid)  gotifd).  ben  3of)ten  unb  1804  gänjlid) 
neränbert,  mit  altem,  unten  freujgeroölbtem  SBcftturm.  s43farrt)au$  1 703.  Ter  Crt 
befiel  nod)  alte  .ftoljfjäufcr,  eines  mit  grofjem  ©iebel  mit  jartgefdjnifctcn  ftonfolen, 
ein  anberes,  fcf^r  reid)  gehaltenes ,  bie  9Hüf)le,  mit  Äöpfen,  Stafetten  unb  flnacfen 
unb  ber  3nfd)rift:  3d)  (Sbertjarb  «aur  1590.  (Siefje  bie  SIbbilbung  im  Äunfr 
atlas:  „.£>oljl)äufer  au§  bem  3d)önbutf)".)  .jpübfdjer  fdjmiebeiferner  8d)ilb:  „3ur 
l'inbe".  —  ehemalige  3$erfd)anjungen  im  ©emeinberoalb. 


3>ä£ttt9<m  (£atidjingen  1075). 

ftat^.  ftirdjc  sunt  1)1.  2eonl)arb  1812.  Sd)lofj  ber  ©rafen  oon  Tillen  mit 
hodjroipfligem  8d)lofjparf.  2llte  ©lorfe:  fundata  ost  Kampana  a  magistro  heimo  de 

tuwingen  ab  incarnacione  domini 
anno  1306.  Sdjöner  gotifdjer  Äeld). 

Deufringen  (Cuoeringen  1268). 

©otifd)e  eo.  Üirdje  &um  1)1. 
$eit,  im  Oatjr  1790  oeränbert  unb 
oerborben,   mit   plumpem,  unten 
rippcnfreujgeroölbtem ,    fcfjr  altem 
"Herteibigungsturm  an  ber  s3öeftfeite, 
ber  einft  ben  (£t)or  bilbete.  Tie 
kippen  ruljen  auf  JVtatyengefirfjtern ; 
fd)önes  SJcaftroerffenfter.  ©rabbenf= 
male  ber  Freiherren  oon  ©ältlingen  au*  bem  1«;.  unb  bem  Anfang  be£  17.  3al)r= 
t)unbcrt§.   Taö  mit  runbem  Treppenturm  oerfetjene  Sdjlofe  ber  ©ültlingen  ift  feit 
1749  jum  sJ?farrf)au§  eingerichtet. 


Döffingen  (Cofpngen  \\.  3a*?rI?-)- 

Gu.  Kirche,  1642—49  notbürftig  roiebcr  aufgebaut,  mit  altem,  ftarfem,  ge= 
roolbtem  Cftturm.  Tie  ftird)hofmauer  ift  jum  Seil  nod)  erfjalten.  Pfarrhaus  1660. 
Sfol  23.  atuguft  1388  bafelbft  fiegreid)e  5d)lad)t,  bie  ©raf  Gbertjarb  ber  ©reiner 
»on  Sirtemberg  mit  550  Sanjenreitern  unb  2000  dauern  gegen  bie  800  cpiefje 
ju  Moft  unb  2<"»o  ju  Auft  ber  Mcid)*jtäbte  lieferte.  Ter  Stampf  jog  ftd)  non  bem 
feften  Jtird)l)of  gegen  bas  Trocfental  Menningen  ju.  —  o»»  3«!)*  1634,  am  8.  Sep= 
tember,  roirb  ganj  Töffiugeu  in  3lfd)e  gelegt. 


Oeningen  (önbingen  1252). 

(io.  .Hirdjc  jut  1)1.  ^Jtoria,  gotifd),  mit  uc^gemölluem  (Sfjor  147»;.  Ter  alte, 
nikbltd)  ftefjenbe  Zum  l)at  eine  Türe  mit  frnftigem  Sd)miebeifenbefd)läg  unb  ein 


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101 


9lippenfreu$geroölbe.  Die  Äirdje  befaft  nod)  altbeutfdje  ©emälbe,  einen  ^ylüflclaltar, 
jetjt  in  Stuttgart  int  "äWufeum  bcr  bilbenben  ftünfte,  aufjen  s))iaiiä  Herfünbigung,  innen 
(StjriftuS  erfdjeint  feiner 
Butter,  ü)oma§  legt  bie 
£>anb  in  feine  ffiunben* 
male;  baä  Sttittelbilb  fteüt 
bie  3Iuferftefjung  C£fjriüi 
bar.  $ic  trefflief)  gejeidj; 
neten,  frei  beraegten  nnb 
gewanbeten  ©eftalten  jei= 
gen  bie  9?ad)blüte  ber 
fd|n>fibifd)en  Sdmle.  Gt^ 
roaS  älter  fdjeint  bie  s]ire- 
bclla  (M.)  ju  fein,  mit 
(Jt)rifru3  unb  ben  jroölf 
Slpofteln  auf  ©olbgrunb, 
and)  reid)  beioegt  unb  oon 
eblcm  Utuöbrucf  ber  .tf  öpfe. 
über  bem  ^Bcftportal  fyaU 
ten  jroei  (irngel  ba* 
oduueifitud),  1523.  ©o* 
tifdjer  feldjförmiger  Stauf» 
ftein.  @pätgottfdje82Banb> 
gemälbe:  3üngfte$  ©e- 
rid)t.  5ln  einem  sJktoat= 
tjaufe  eingemauert  eine 
Statuette,  bie  auS  einem 
Xotentanj  ftammt.  3üb= 
öftlid)  uom  Ort  liegt  in 

ber  Jalebene  ber  9Bürm  ba§  ben  ^reifjerren  D0»  33reitfd)rocrt  getjörenbe  obere 
acfylofj,  ein  ecfjtes  2Bafferfd)lofe,  auf  uralten,  fünf  Jufj  bieten,  im  föedjtecf  laufen* 


■Stirbt  ju  ^ol^setlingcn. 


1  —  1 

m  - 

i   V.  v 
i  k,J  i... 

(^ruttbnfj  b«  Mlrdje  j«  $olutfr(ingcn. 


ben  ©runbmauem  um  bie  5Jcitte  bcS  18.  3ajpf)imfaert$  neu  aufgebaut.  Tie  erfte 
Anlage  ift  roabrfdjeinlid)  auf  bie  SRÖmet  )Utficfyttfttfyten.    Xa3  untere  3d)loft,  ba* 


102 


ttccfarfret*.   Cberomt  Söblinacii. 


in  bcn  ^afjren  1  »>27 — 2s  t>on  bcm  berühmten  ^aumeifter  freinrid)  3d)icfl)arbt 
erbaut  rourbe,  ift  leiber  fdjon  im  18.  ^abrbunbert  roieber  abgebrod)cn  roorben. 
Sllte  $o$fillfer,  ein  grofjc*  mit  ber  ^afjrräftaijl  1685. 

SR  Hilten,  5/4  Stunben  füböftlid)  Don  (Ehningen,  im  ftilten,  oberen  Sfltmtal 
gelegen.  3tattlid)e3  3d)loft,  non  .freinrid)  3d)irfl)arbt  erbaut  1(515—17;  im  tcr= 
rafficrten  3d)loRgarten  eine  im  alten  v2Hafferfd)lof?  gefunbene  römifdie  3äule.  @ro|e 
5SaUfal)rt$fird)c  ju  unferev  lieben  Arau,  mit  frütjgotifdjem,  ftppcnfrcujciciuölbtcin 
cu.  (Soor.    3d)öne-5  gotifdjes  portal  be*  profanierten  3d)iffes.    Strenge  3d)lutV 

fteine,  sJJiafuüerffenfter 
unb  Ara^cnfoniolen  im 
(?t)or.  2  er  aud)  nod) 
alte,  ftarfe  Turm  ftebt 
an  beffen  sJiorbmanb. 
Gin  Watt  im  .Viunftatla* 
geigt  bic  fdjarfc  unb 
lebenbige  $ÜDung  cinjcl- 
ner  formen.  -  Ta£  alte 
„^affei-fdjloiV'ftanbfüb- 
lid)  be$  je^igen  an  ber 
^t'irm,  auf  römifdiem 
3d)iitt,  rourbe  ltilö  ab 
gebrodjen  unb  hatte  eine 
ganj  ähnliche  ©eftalt  wie 
ba*  in  Ehningen. 

(Üjoljöerninga  (007). 

X'lnfebnlidje  gotifdje 
cu.  Mirdje  junt  1)1. 3)iauru 
tiuS  1473,  mit  unten 
frcujgeroölbtem  3Befb 
turnt  unb  fdjönem,  fterngeroölbtem  (Sbor  mit  uier  3d)luf?fteinen.  vMeö  reid)  unb 
tüdjtig.  .öübfdje  Menaiffancedjorftüble.  3üblid)  am  Turm  ftelit  ein  tonnengeroölbte* 
^einbaue:  3lnno  bomini  14.S1  am  Jvrtjtag  nad)  Cculi  ftarb  UIrtd)  Sinber,  ber 
bat  geftift,  bafi  man  an  Stinneffe  alle  Jytptag  follet  am  Shcuj  fteben  .  .  .  Ta* 
ftattlidje  Pfarrhaus  foll  efjemals  ein  roürttembergifdjcs  ^agbfdjloft  geroefen  fein.  3lm 
3übenbe  bes  Torfes  bas  einftige  3d)loß  Maltenetf,  im  breiten  vii>nffergraben.  ©ute 
£ol,sbäufer.  (K.) 

3d)aid)bof,  fdjlofmtiges  ^i>obubau*  au3  beut  (fube  bes  1h.  ^alnbunbert*. 
—  £oUgerlingen  mar  Wcidjsgut.  k.  .freinrid)  II.  frijenft  am  7.  Oiouember  H»07 
bcm  Bistum  Bamberg  locum  proprietatis  suae  H<>lz<r»'rnimra  in  pago  Glehuntra 
in  comitate  llugonis  luon  Tübingen».    Crt*abel  bis  14«6. 


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portal  6er  Hit<bc  \\i  'Slauun  bei  (fhningfn. 


ÜJiüflftabt.   Dtaid)inßen.   ftettrociler.  St^af^aujcn. 


loa 


•\3  . :  W"" 


^4Taflfla6t  (Zttageftat  \5.  3aljr^.). 

Wotifdjc  co.  Aiti'die  ju  vSi)l)anne§  beut  Käufer  1511,  mit  fd)Önem,  netjßcroölbtem 
or  mit  fcd)5  3d)lufefteinen.  Ctotifdjc  fteinernc  ftanjel  unb  merfroürbiaer  Xauf= 
ttein,  legerer  mit  ben  fteben  Saframenten,  in  Keinen  ©ruppenbilbern  unb  mit  einem 
(Snael,  ber  ba§  roürttembcrflifdje  Sappen  hält,  Ter  Turm  nörblid)  am  Gl)or,  brei-- 
ftoefig,  mit  cattelbad).  3oi  ^ok\x 
1817  mürben  bie  Sanb=  unb  Tecfen= 
a,emälbe  übertündjt.  (Sine  alte  Truhe 
mit  Cnfenbefdjläa,  unb  ein  ftaften,  an 
beffeu  Türen  aotifdjc  3(ltarflüa,cl  mit 
c\uten  ©cmälben,  bie  1)1.  %ne$  unb 
Urfula  unb  bie  (Sinfiebler  SCntOtttuS 
unb  Paulus,  befinben  fid)  in  ber  ajeid); 
fad?  mit  fdjönem  9tet}a,eroölbe  über* 
IpattnteifSafriftei.  Gljor  roma 
nifd)eS  ©ogenfelb  mit  Ornamenten. 
Ter  5tird)f)of  mar  einft  fet)r  feft,  mit 
boppelten  9)iauern,  unb  gibt  tjeute 
nod)  mit  bem  Turm  unb  Ijoljen  Gljor 
ber  ftirdje  ein  roirfuna,$Dolles  $ilb. 
Watt>au#  1607  WB,  s-8aumei|"ter  mar 
Martin  Äliua,  unb  .joanfj  s3ftaier.  21m 
^riebtjoftor  1015  WB.  $on  Waa,-- 
ftabt  ftammte  ber  ^öebenljäufer  %bt 
"öernfjarbt  SHotfenbud),  1471—93. 
OrtSabel  im  12.  unb  13.  3al)rf)unbert. 

3$lmd?irtgert  (2Ttoud?ingen  (075). 

Statttidje  Käufer  mit  fdjönem 
(Sidjengebälf.  Momanifdje,  1609  oer^ 
änberte  eo.  Hirdjc  jum  f)l.  £aurentiu3, 

mit  Cftturm.  £übfdjer  Taufftein  1517,  ed"°*  Tlamttt  M  ^nimit- 

aanj  äh,nlid)  bem  in  ©inbelfina,en. 

3n  ber  ftircrjqofmauer  fi^t  baS  romanijdje  Steinbitb  beS  Älircfjenrjeiligen. 


kleine  eo.  ftirdje,  erl)öf)ter  (Sl)or  1488,  3d)iff  nod)  romanifd). 


gi  cßaf  Bau  fcn. 

(Sn.  ftircfje,  einft  aotifd),  1585  uergrimert',  17ho  erneuert,  über  bem  3üb< 
einflana,:  .frans  Tetfer  oon  Seil  ber  ctabt,  Serfmeifter  1585,  Turm  alt.  9luf 
bem  Äird)h,of  ber  Örabftein  cinee  ®ültlinaeu  1482. 


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104 


9lecf<irfrti«.   Cbtramt  ^Böblingen. 


gcßörtatcß  (S<f>o«nad?c  J286). 

(Sp.  &ird)e  jutn  1)1.  Laurentius  1840  u.  f.  oon  £>eibcloff,  2urm  mit  ©taffeW 
giebelu,  nod)  alt,  gotifd).  £eben§grofjer  ftrujifiruS  aus*  $>oi^,  geftiftet  im  $a\)t  1650 
pon  Sdmlmcifter  SJlidjael  iHöcft)len,  gefertigt  pon  $afob  (Jbertjarbt  Sdjroart},  93ilb= 
qaraer  in  Stuetgart.  165o.  2luf  ber  SJurgtjalbe  bei  ber  Üöolfsmüqle,  jroifdjen  ben 
$älern  be$  ÄräqenbadjeS  unb  ber  2lid),  fünfttid)  aufgeworfener  |)ügel,  oon  einem 
©raben  umgeben,  roaprfcgeinlid)  römifd).  roeltabgejd)iebenen  2tid)tal  fmb  unter 
ben  malerifdjen  uielen  s).ftül)len  aud)  alte. 


Sinbclfittfltn  na(t>  üRerian.  1648. 


$m6eCfmgen  (Sinbeloinga  \\55). 

$aS  Sappen  ber  (Stabt  jeigt  bic  fdjroarjen  roürttembergifdjen  .jpirfdjftangen 
in  ftlbernem  Selb.  2>ie  dauern,  $ore  unb  ©räben  ber  uralten,  in  römifdje  unb 
alemannifd)e  3^it  jurücfreidjenben  Stabt  fmb  perfd)munben ,  bod)  befitjt  ftc  nod) 
roertpolle,  alte,  gefdjnitjte  £>oljbalfenI)äufer.  (5ine3  ber  fcqönften  mar  bas  leiber  jetjt 
übertündjte  frühere  iHatl)au§,  am  Unterftorf  bie  3at)re3jab,l  1478.  9tod)  erhalten 
fmö:  baS  £>au3  baneben  mit  ber  ^afjreSjafyl  1592,  bie  iog.  SHti  33urg  unb  nod) 
perfdjiebene  anbere  (f.  aud)  bie  2fl>b.  im  Ätinftotlad).  3ln  ber  2llten  $urg  1698 
fteqt :  (Srbaut  pon  3immcrmann  9Ji.  Oaf ob  »obner  pou  9J?agftatt  unb  27t.  SaltqeS 
"öobner  oon  Benningen.  91.  33.  2B.  £er  3ot)ann  $aoib  Weimer,  beffen  #au§frau 
SJlagretlja. 

Xie  ep.  etjemalige  ctiftSfirdje  jum  1)1.  3Jiartin,  eines  ber  merfroürbigften  unb 
fetnften  früqromanif  d)en  ©ebäube  unf eres  ßanbes,  eine  breif d)if fige,  querf djifflof e  $f eiler ^ 
bafilifa  mit  brei  qalbrunben  Gqören  im  Cftcn,  in  ben  adliger  ^atjren  be$  IL  3al)r= 
qunberte,  ioot)l  nad)  ben  Entwürfen  bes  3lbte3  SBilljelm  pon  $irfau,  errietet,  in 
ben  ied)jiger  J>at)xm  be*  19.  ^afjrqunberts  pou  Cberbaurat  Dr.  p.  Sebtfi  reftauriert. 
2>ie  Pfeiler  fmb  an  ben  Gcfen  uon  ©ürfelfnauffäulcqen  gefäumt.  Unter  ber  mittleren 
(5l)orabfibe  mar  eine  —  jct;t  jerftörte  —  ftrppta,  oäuleqen  baoon  tragen  bie  jetzige 
ftanjet.  3&nnbgemälbe  fd)mücfteu  einft  bie  gan^e  5tird)e.  Ter  aud)  romanifdje,  oben 
mit  cäulenarfabeu  gefdjmücfte  lurm  ftebt  frei  an  ber  Sübfeite  beim  6t)or.  $ie 


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Sinbelfingen. 


lu;> 


s4Beft)citc  ber  Jtirdje  t>at  brei  )djltd)te  romanifdjc  ©ingänge,  unb  eine  ber  .froljtüren 
nod)  bas  alte  romanifdje  Q3efd)läg.  si?or  ber  iüblidjen  l*angfcite  ber  Äirrfje  ftaub 
frütjer  ein  großer  s2Inbau,  unten  als  tonnengewölbte  $torl)alle,  oben  als"  Capelle  mit 
einem  balbrunben  (Sfjorerfev  gegen  Cften. 


Älte  Sflurg  in  Sinbclfingtn.  Hi'JS. 


(Öraf  Stbnlbert  II.  oon  (Salin  unb  feine  Wematjlin  SBiltrub  »on  Bouillon  brcd)en 
im  x^at)r  1059  itjre  8utß  bei  Sinbelfingen  unb  erridjten  bafür  ein  SBenebtftiner« 
flofter,  bas  aber  fd)on  im  ^afjr  1066  in  ein  rocltlidjes  G^orljerrenftift  nerroanbelt 
roirb.  3lm  4.  §ttfi  1083  roirb  bie  (Sinroeibung  ber  .Uirdje  ermähnt,  1090  «  ober  L100) 
bie  Ginroeibung  ber  Unterfirdje.  Gin  s#tatt  im  ftunftaltlas"  ,\eigt  bie  ftirdjc  mit  ihren 
einzelnen  Yvonnen,  unb  |mtc  als  ein  '©erf  ber  .frirfauer  Sdmle,  als  bereit  geiftiger 
Wittelpunft  ber  grofje  sJlbt  'ilMlbelm  ber  Selige  uon  £)irfaii  (1069  -91)  angegeben 


hm; 


9tcdacfaei&   Cberamt  Sööblinßen. 


werben  mufc.  Tie  ftirdje  fdteiut  gleichzeitig  $u  fein  mit  ben  Meften  ber  "Jjieter  unb 
$aul£ffrdje  in  £>irfau  unb  mit  ber  5lird>e  ju  9cecfartl)ailfingen  <aud)  um  Ii »!»<>). 
Tic  $fanform  erinnert  an  bic  Sfbteifirdje  r»on  3t.  (Emmeram  (um  1050)  in  Siegend« 
bürg,  aus  welchem  Klafter  befanutlid)  sJlbt  Wilhelm  tieruorgegangen  ift.  Stiebe* 
rangen  unb  93erf)Alintffen  herrfdit  gatt)  bic  lid)te,  eble,  fein  empfinbenbe  31rt,  bie 
mir  an  Wilhelms  bauten  gewöhnt  fmb,  unb  weldje  eine  faft  ibeale  .£>öb,e  ber  s#a\v 
fünft  in  Srijwabcn  geigen,  bie  rafd)  nad)  ^Bilrjelmd  Job  |H  finfen  auffingt.  Tie 
Aormcn  ber  Wlieberungcn  beefen  fid)  faft  mit  betten  in  .jpirfau  unb  "9lecf artliail 
fingen.    (Sin  cdtf  antifer  .fraud)  burd)bringt  nod)  alle?,  mahnt  an  italienifdje  ober 


2  ti-t --rirrtj.;  )it  Sinbtlfingcu.  im    atjv  1850.  (flu*  ber  Cbtraiitt&bc«<$rnbuitfl  beut  9öbltnarn.) 


ffibfraityöftfd)e  Werfe,  ber  Nunbbogcn  herrfdjt  in  Wrunb  unb  9falfrcp  in  mafwollftcr 
Schönheit  unb  tritt  in  wirf  tarnen  töegenfat)  mit  ben  leichten,  fantigen  ©liebem  ber 
Pfeiler  im  Innern,  mie  mit  ben  ©icbellinien  unb  ben  ^al)ufd)nittfriefeu  am  dufteren, 
beionbers  an  ben  mit  *ölenbarfaben  auf  Würfclfnauffäuld)en  belebten  (ibören.  Olörblid) 
uon  ber  ftirdje,  bem  Turm  gegenüber,  bie  im  3<rijr  1270  unter  bem  8tift*l)errn 
Monrab  nun  Wurmlingen,  bem  ^erfafter  bes  fo  mid)tigen  Chronicon  Sindelfingense. 
ber  üielleidjt  aud)  gfaumetfter  mar,  errid)tete  Safriftei,  beftehenb  auS  einem  ge= 
wölbten  Untergefdwfj  unb  einer  hoben,  oon  einem  Wippeiifreuagcwölbe,  bas  auf  Gcf= 
fäuldjcn  ruht,  überfpannten  .y>alle.  XHudi  liier  waren  Waub=  unb  Tecfengemälbe. 
,-^wei  Wenaiffancefäften  fteben  nod)  in  bem  buref)  feine  gebiegene  Ausführung  b,er-- 
uorragenbeu  "itau. 

onnen  an  ber  Sübwanb  ber  ftirdje  ein  3teinbeufmal  mit  ben  uor  bem  gc^ 
freuftigten  (Srlöfer  fuienben  ©eftoÜen  bes  (trafen  (vberbarb  im  s#nrt  unb  feiner 


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Sinbelfinßcn. 


107 


Butter  9)ied)tt)ilbi* ,  i»ctd)e  bcn  1.  ^luguft  1477  bas  regulierte  CÜjorherrnftift  uon 
Jyronbienfte ,  lUtyung  unb  Steuern  freiten,  2a$  Xeufmal  mar  etnft  am  Umgang 
jum  tflofterh,of;  bie  onfdjrift  lautet:  ILLVSTKISSIMA  DNA  MECHTILDIS 
NA  TA  PALENTINA  RENI  AC  ARCHIDVCISSA  AVSTRIAE  ET  ILLV8T- 
RIS  EP.ERHARDVS  COMES  DE  WIRTEMBERG  ET  EIVSDEM  EIL1VS 


:Hoinant(d)i-d  lürbeftfiläa  an  einem  portal  tri  itiftSfirdjc. 


HVIVS  SACRI  ('OENOBII  POST  PRIORIS  COLLEGII  TRANSLATION  EM 
AD  TU W INGEN  RESTAURATORES  ATQUE  CANONICAE  REGVLAE  IN- 
STITUTORES  ANNO  DOMINI  MCCCCLXXVIL    (3.  aud)  ben  ifidjtbrucf). 

Sdjon  in  ber  Siege  mit  beut  bamalS  ad)tjäb,rigen  (trafen  Subwtg  oon  3Bir- 
temberg  oerlobt,  tourbe  sJJlcd)tl)ilb,  fünfzehnjährig,  im  ^aljre  1434  mit  bcmfelben 
ucrmätjlt  unb  übte  trot}  it)rer  3ua,cnb,  rote  ftnea§  8gloiuS,  ber  foätere  ^apft 
i*iu3  II.,  bejeugt,  bcn  roofyltätigften  Ginfluft  auf  it)n  aus.  ©raf  Gberljarb  mar  ber 
t>ritte  ib,rer  Söljne  unb  b,at  feit  ber  ^cit  feiner  Sinnesänberung  auf  bie  ÜHutter, 


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108 


Wedarfrei*.   Cberamt  iööbltnaen. 


.«irtftc  $u  Öeil  i.  3ct)öitbucJ). 


bcren  ÜHat  unb  Vermittlung  ib,m 
oft  nüfclid)  geroorben  ift,  immer 
gro&c  3tücfe  gehalten.  2113  er 
oon  feiner  Pilgerfahrt  ins.freilige 
£anb  jurücf  gelehrt,  mar  ber 
erfte  s-8efud),  ben  er  mad)te,  ehe 
er  nod)  feine  9tcfibenj  Urad) 
betrat,  ber  bei  ü)t,  bie  bamals 
in  SRottcnburg  |>of  tjtelt.  ©ie 
hatte  nämlid),  nadjbent  ihr 
erfter  ©emahl  1450  an  einer 
nnftecfenben  ffranff)eit  fdjuelt 
geftorben  mar,  im  folgenben 
^atjre  ju  'Söhlingen  eine  jroeite 
Glu?  mit  (Jrjberjog  Wibrecht  VI. 
uon  Cfterreid),  trüber  Staifer 
<yriebrid)S  III.  unb  hernad)- 
mals  ©rünber  ber  Unioerfität  ^reiburg,  eingegangen,  bie  aber,  oon  beiben  Seiten 
eine  reine  S-Bernunftt)eirat,  allem  nad)  wenig  glücflid)  geroefen  ift  unb  burd)  ben 
Xob  Wibrechts  im  ^al)re  14<i3  gelöft  rourbe.  Von  ba  an  finben  mir  Wedjthilb 
bis  1482,  in  roeldjem  3al)re  fie  ftarb,  faft  ausfdjlieBlid)  gtl  ^Ottenburg,  bem 
•jöauptfit}  ber  ib,r  oon  Wibrecht  in  ben  oorberofterreidjifchen  Sonben  als  SBHbun 
3ugefd)riebeuen  .joerrfdjaft  .Röhenberg,  roo  fte  einen  nad)  ben  Sd)ilbentngen  ber 
3eitgenoffen  überaus  glän&enben  töof  ^ielt,  „ber  aller  Jyreuben  überflüfftg  ooU 
geroefen".  9HS  „bal  ftrfiulein  oon  Oftreid)",  ein  Warnt,  unter  meinem  fie  aud) 
in  bem  Ijiftorifdjen  Volfslieb  beS  16.  ^aljrljunberW  auftritt,  hat  fie  nod)  lange  im 
0cbäd)tnt3  $u  SRottenburg  fortgelebt.  Der  fdjöne  gotifdje  ÜDiarftbrunnen  (K.)  ba^ 
felbft,  ber  oon  ihr  errietet  rourbe,  erinnert  nod)  jetjt  an  fie,  als  ein  rühmliches! 
Zeugnis  itjreö  ftunftfmnä,  wie  fie  foldjen  aud)  fonft  betätigt  hat.  9(od)  mehr 
aüerbings  als  mit  ben  bilbenben  fünften  ift  ihr  sJlame  mit  ber  Didjtfunft  unb 
fd)önen  Literatur  ihrer  ,^eit  oerbuuben.  Xie 
legten  Vertreter  ber  bamals  ihrem  (Snbe  ju- 
ncigenben  SHitterpoefie  fchen  roir  sJfted)tbilb  ihre 
£>ulbigungeu  barbriugen.  Der  in  allen  l'iterarur= 
gefd)id)ten  genannte  fd)roäbifd)e  Dichter  .ftermann 
oon  Sad)fent)eim  hat  ihr  unb  ihrem  trüber  fein 
befanntefte*  Gebid)t,  „Die  9Rörm",  geroibmet, 
unb  in  einem  anbem,  „bem  cpiegel",  ber  AÜrftin 
hohen  Verftanb  unb  ihre  Gottesfurcht  gerühmt. 
Siehe  oben  ©.  19  ben  ©rabftein  bes  DidjtcrS 
in  ber  ©tiftSfitdje  ju  (Stuttgart.  —  Nefte  beS 
alten  ftlofterbofcs.  3luf  ber  Vurgbalbe  ftnnb  bie 
^öuig  ber  Grafen  oon  (ialro.  tWnrftbrunnen  1 544 

mit  bem  Stanbbilb  beS  -perjog?  Ulrid].  eborfuibit  ju  *?tu  i.  -2d>önbucj>. 


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ÜÖeil  im  Sdjönburf). 


109 


ÜDlit  anberem  cahoifdjem  (£rbe  fam  Sinbelfingen  ums  3ab,r  114n  an  bic 
s2Belfen,  burd)  fie  an  bic  ^faljgrafeu  von  Bübingen.  Son  i^rcr  Sd)irmuogtei  fyatte 
bas  in  ben  jetjigen  ^ejirfen  Böblingen,  £eonberg,  Stuttgart,  Gannftatt,  Wartungen, 
Söefigfyeim,  Nürtingen  reid)  begüterte  Stift  oiel  ju  leiben.  Die  SHedjberg,  als  Wed)ts= 
nadjfolger  ber  iübinger,  oerfauften  ben  12»>3— 74  jur  Stobt  erhobenen  Crt  unb  bie 


tiir$c  *u  Stil  t.  ceftönbuet). 


StiftSoogtei  1351  an  Württemberg.  147<>  oerlegt  bann  (9raf  (Sbertjarb  im  93art 
bas  Stift  nad)  Bübingen,  um  aus  bem  .£>auotteil  ber  Ginfünftc,  ben  ftirdjcn  8»»* 
berg,  Beuerbach,,  Dagersheim  te.  bie  Unioerfität  ju  grünben;  in  Sinbelfingen  crrid)tetc 
er  mit  bem  Weft  ein  reguliertes  Gljorlicrrnfttft ,  baS  bei  ber  Deformation  einging. 

yteit  im  Srf>önlhtct>  (IDile  ^88). 

©otifdje  eo.  ftirdje  juin  hl.  Martin,  mit  tvefilidi  gebautem  romaniidiem  Sturm 
an  ber  Cftfeite  beS  b,ol)cu  gotiiriicii  O'horS.  über  bem  Olorbeingang  \\\m  Sdjiff  1508. 


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110 


Stecfarfrei*.   Cberami  5BöbUn(jen. 


3>er  $ranb  oom  ^a^re  1558  äfdjerte  faft  ba§  ganje  hochgelegene  Dorf  ein  unb 
befd}äbigte  aud)  ftarf  bie  St ird>e ,  batjer  bas  Stappengeroölbe  be$  (£f)ore$  unb  roobl 
aud)  bie  getäfelte  Deere  bees  Skiffe?,  $übfd)e  hölzerne  (Smporenträger.  Sebent 
großer  ftrujifirus  aus  ©tuef  1583.    ^farrfyaus  1589.    ältere  örabfteine. 

iöet  ber  ftirerje  bie  ehemalige,  fefjr  alte  "öebenljäuier  Pflege,  je^t  Maxaus.  — 
%)d)  ftet>cn  einige  bübfdje  .£>ol$l)äufer.  (K.)  —  Der  Ort  gehörte  ben  ^faljgrafen 
oon  Bübingen;  im  ^abr  1188  hatte  es  ^faljgraf  sJiubotf  mit  feinem  trüber  (öugo?) 
gemeinfdjaftlid).  (Sben  ba$  Älofter  'öebenbaufen  ftiftenb,  gab  er  bie  .jpälfte  oon  Seil 
an  baS  SUofter,  bie  ftirdje  gaufl  an  ben  trüber.  3o  faftte  tjicr  bas  ftlofter  feften 
#uf$  unb  brachte  nad)  unb  nad)  ben  ganzen  Ott  an  fictj ;  im  3af)r  1 204  erhielt  es 
uon  s^apft  ^nnocenj  III.  Töeftätigimg  feinet  ^efttjes.  —  35er  t)ieftge  Crtsabel,  bie 
^Sögte  unb  9)larfd)älle  oon  3ßcil,  roaren  ein  ,'}roeig  ber  .frerren  oon  (Gerlingen  unb 
oon  Holzgerlingen  unb  führten  gleid)  biefen  Sinei  abgemenbetc  halbe  9iinge  im  ©appen. 
■©ei  2Beil  mar  unter  iMnbcnbäumen  eine  alte  ©eridjtsftätte. 


Mcittrfifflfl  t><t  sVfofiflraf«n  iHubotf  oon  Jübingni  (um  1 IHHj 


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.'' i'tttjdnt  mict)  Hiermit.   1154  8. 


©kramt  Brarfcenljdm. 

^er  SSejirf,  einer  ber  lieblichen  unb  nülbeften,  entölt  einen  feltcnen  SHcicf)* 
tum  an  Burgen  unb  in  ben  Stäbteu  unb  fdjmucfen  Dörfern  an  n>ol)lert)altenen 
Äirdjen,  Ijat  aud)  eigene  tüd)tige  Ütteifter,  roic  .frans  Sprqfj  oon  ^aberfelb,  .frans 
Sunberer  oon  Pfaffenhofen,  ljeroorgebrad)t. 

iUtertümer. 

9Cld  ältefter,  rootjl  uorrömiidjer  pla^  erfdjeint  in  bem  oon  ben  langen,  meid)*  , 
geformten  Salbrücfen  bes  Strombergs  unb  be§  .frendjclbergS  oon  Cften  nad)  heften 
bnrdjjogenen  ^ejirf  ber  auf  bem  Öftlidjften  "-Uorfprung  be§  Strombergs  licgenbe 
lüftidjaelsberg.  ©eitere  nod)  erhaltene  91  in  gm  alle  ftnb  im  ^endjelberg,  unb  flioar 
bei  Sdjtoaigern  bic  „Ufte  'öurg",  bei  (Stetten  bie  Wotenbrunnenburg,  unb  jioifdjen 
ftleingartad)  unb  ber  babifdien  Stabt  (Appingen,  fdjon  auf  babifdjem  ©ebiet,  ber 
großartige  Wingioall  be3  Cttilienberges,  in  bie  Cfbene  beS  Jtraidjgaues  oortretenb. 
Der  sJJlid)aelsberg  mar  Wingnmll  unb  Cpfcrftättc  pgleid),  im  3af)r  793  urfunblid) 
aU  ffiunigenbtirg.  9&m  b,ier  aus  lauft  ein  uralter  £>od)n>eg,  ber  Mennroeg,  auf 
bem  ftamm  bes  Stromberges  oon  Cften  nad)  "Seften  bis  Stcrnenfels,  oier  Stunben 
lang  auf  ber  .fröcje.  ©rabtjügcl  finben  fid)  bei  $racfetü)eiin,  ttleingartad),  Seon^ 
bronn,  ^heberljofen. 

Die  Börner  burdjjogen  bas  amutige  ^abcrgäu  mit  einem  s}tetj  oon  Straßen 
unb  9(icberlaffungen.  ^[)v  .franptplafi  mar  9)(etmsl)eim,  in  beffen  ftirdje  nod)  jioei 
römifd)c  Denffteine  eingemauert  ftnb  (f.  bort),  unb  roo  bödjft  ioat)rfd)einlid)  ein  römi 
fdjes  ftaftell  fid)  befanb,  bann  ©ügliugen,  SRefte  an  mehreren  Stellen:  weitere  römifdje 


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112 


flectorfrei«.  Cberamt  Sraden^eim. 


SBoljnplä^e  tourben  bis  je^t  ermittelt  bei  $lracfenf)eim ,  Sotentjeim,  Cleebronn, 
ftrauenjimmern,  Raufen  bei  3Jlaffenbad),  .Raufen  a.  b.  3aber,  fllingenberg,  9torb= 
b,eim,  Sdnoaigern. 

SllemannifdHräniifdje  iReil)engräber  fanben  ftd)  big  jefct  bei  ^rauenjimmern, 
(Güglingen,  Jllingenberg,  9HeimSb,eim,  Stetten  unb  Sd)toaigern. 

211S  fyerrfdjenbeS  ®efd)led)t  erfdjeint  von  ben  Reiten  ber  Karolinger  an  baS 
uon  SOtagentjeim  auf  bem  9Wid)aelSberg,  urfunblid)  jum  erftenmal  als  Familie  ber 
s3)2agenf)eim  im  :Jal)r  1147 ;  oon  itynen  geben  anbere  Surgulje  aus,  wie  ^eumagen* 
t)eim,  SBlanfenfjoru,  Weipperg,  Stadlberg. 

ISracfienßeun,  Cberaintsftabt.   (Bracfenfyetm  12^6.) 

$übfd)e  Stabt  mit  manchen  9tenaiffancel)äufern  in  Stein  unb  £ol$.  35aS 
Sappen  ber  Stabt  ift  fdjon  im  3abr  1301  ein  Sracfen. 

3)ie  eo.  Stabtfirdje  jum  1)1.  ^afob  ftammt  ifjren  $auptteilen  nad)  auS 
früfygotifdjer  3eit,  baS  t)ob,e  unterfte  (9efd)ojj  beS  im  Often  ftebenben  SurmeS  bilbet 
ben  (Sljor,  ber  oon  einem  fraftooüen  SRippenfreujgeroölbe  überspannt  roirb,  roätjrenb 
fid)  über  baS  breite  Sd)iff  ein  ^öljerne§ ,  fd)ön  mit  gotifdjen  ©lumengeroinbcn  be- 
maltet Jonnengeroölbe  fprengt,  eine  im  ^abergäu  beliebte  3tnorbnung.  (K.) 

3Jon  Äunfhoerfen  ftefjt  man  ein  IjerrlidjcS,  überlebensgroßes  Ärujifir,  root)l 
nod)  au§  bem  14.  3af)rf)unbert,  bann  baS  fog.  ^eilige  ©rab,  eine  Steinffulptur  in 
gotifdjem  Stil;  (Stjrifri  fieib  liegt  auf  einem  fd)ön  negierten  Sarfoptjag.  Die  feb,r 
reidje  b,öljcrne  Äanjel  ift  im  Spätrenaiffanceftil  gehalten,  ebenfo  jroet  pradjtooll  in 
färben  unb  Sergolbung  ftraf)lenbe  gefd)ni$te  Sanbtafeln  mit  $arftellungen  ber 
i'etbenSgefd)id)te  x.  $ie  mit  einem  9iefcgetoölbe  bebeefte  Safriftei,  1509,  enthalt  einen 
trefflich  gefdmi^ten  gotifd)en  Sd>ranf  unb  feljenSroerte  N2lbenbmat>lSgeffiße  (Silber  unb 
oergolbet),  barunter  einen  Steld)  auS  bem  13.  ^afjrfyunbert  unb  jene  mit  Wumenfranj 
umlegte  £auffd)üffel,  geftiftet  1655  oon  ber  £>erjogin  Sibnlla  oon  Württemberg. 

3ln  ber  norbioeftltdjen  @rfe  ber  Stabt  erfjebt  fid)  malertfd)  unb  mit  runben 
Sreppentürmdjen  befetrt  aus  bem  alten  Stabtgraben  baS  in  fdjlidjtem  9ienaiffance* 
fril  gehaltene  ehemalige  Sdjlofc  (K.),  baS  -Iperjog  <£f)riftopt)  oon  Württemberg  an 
ber  Stelle  beS  alten  in  ben  ^a^ren  155«  u.  f.  burd)  afleifter  Martin  «erroart  er* 
bauen  ließ;  bie  Äoften  belief cn  fid)  auf  23  408  (Bulben.  3aS  innere  befaß  einen 
foloffalen  ftadjelofen,  gefertigt  ju  3"9«>lftabt  im  ?sa\)x  1«68  unb  gejiert  mit  bem 
Jtaifer  unb  ben  fieben  fturfürften  (jettf  im  M.).  ber  oom  ÜNarftplafc  ,uun  Sdjloß 
l)erausfiif)renben  Straße  ftetjen  Käufer  mit  (frfern  unb  Gingängen  in  jierlidjer 
Wenaiffance,  barunter  baS  etjcmalige,  im  Ämtern  nod)  bie  alten  ^ertäfelungen  jei- 
genbe,  l)ott)gegiebeltc  (3afttjau$  jum  Cd)fen,  worin  nad)  ber  SdiladU  bei  l'auffeu 
H3.  9)2ai  1534)  ber  i'anbgraf  Wilipp  oon  Reffen  übemaditet  liaben  foU.  —  $m 
vv>at>re  l hui  brannte  ein  großer  Seil  ber  Stabt  nieber,  an  einem  Olebengebäube  be* 
A>ofpital5  lieft  man  nod)  folgenbe  ^nfdjrift:  „"Jladjbcm  ber  oorige  s^au  anno  1  Gl»  1 
neben  112  Webauben  in  oicr  Sttmben  abgebrattb",  x.  Sct)v  ftattlidjc«  ^Hatf)au$  178<>. 

(£tnc  ^albe  ^iertelftunbc  füblid)  oor  ber  Stabt  ergebt  ftd)  auf  einem  in  ba* 
,'^abertal  oorgefd)obenen  löügel,  im  fdjön  bepflan.tten  Ainebliofe,  bic  ^ol)anniö 


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113 


firdje,  früher  bic  v$farrfird)e  oon  v$racf  entjeim ;  fie  läfjt  fid)  nod)  erfenncn  al«i 
bteifdjiffige  fpätromanifdjc  ©afilifa,  in  bcr  f cf)Iicf)tc  Pfeiler,  abroed)felnb  mit  berbcn 
sffiürfelfnauffäulen,  bic  ungeglieberten,  frfjon  jugefpi^ten  2trfabenbögen  tragen;  ba§ 


Zt.  v\o^nnn  bei  iörarttnöeim. 


jartgcglicbcrte  portal  \)at  jdjlanfc  3äu(cn  im  ©efdjmacf  best  sJJIaulbronuer  i<ara 
btcfcS  (um  1220)  unb  ber  ben  2urm  tragcnbe  C£l)or  ift  recfjtecfig  gefcfyloffen,  früt>^ 
gotifrf),  mm  cbtcn  cpitybogeufeuftern  belebt  unb  uon  ,\met  fdjönen  IjKippenfreu^gemölben 
überfpannt,  fein  Oftfenfter  enthält  ein  friibgotifrfieS  tötasgcmälbe,  bie  ütaufe  CHnijti, 

.;   i! ! Tcufmälcr  aus  !k*iirtlcinbfrfl.  'Jlcrfai  frtiS.  8 


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114 


Wfrfarfrei*.   Cberamt  ^raden^eim. 


unb  feine  sJ<orbroanb  ein  fd)ön  gearbeitetes:  Saframenttjousdjen.  Die  ftinhe  ift 
innen  unb  außen  mit  einer  9Henge  oft  fej>r  reie^  gehaltener  ©rabfteine  gefcb,mfirft, 
bie  oom  15.  bist  in*  18.  Sahrtmnbert  geb,en,  aud)  b,ier  ift  bie  ©rabftätte  ber  ftamüie 
Scb,affalit>fn  oon  3Jcufatb,ell  in  SWähren,  oon  benen  namentlich  'öernharb  Sd).  o.  9J?., 
Generalmajor  unb  Oberfter  $u  9Joß  unb  ftuß  (t  21.  Cttober  1641)  im  Dreißig^ 
jährigen  Ärieg  ftdt)  heroortat.  Durd)  befonbere  Schönheit  sieht  fobann  bas  ber 
Stanjel  gegenüber  angebrachte  ©rabbentmal  bes  Martin  Stetfenrietb,  oon  $oten= 
heim,  Dbriftroachtmeifter  &u  ^Jferb,  f  1638,  unb  ftrau,  1 1641,  bie  $licfe  auf  ficb,; 
es  geljört  ju  ben  beften  Siulprurraerfen  ber  beutfchen  Menaiffance.  $on  berfelben 
#anb  ift  bann  bas  figurenreiche  ©rabmal  ber  Familie  3Jcen>.  früher  befanben  fich 
auch  ©rabplatten  bes  sJJlagenb,eimfchen  ©efchlechtes,  aus  bem  14.  ^ahrhunbert,  in  ber 

Äirche.  —  säußen  an  ihrer  Sübfeitc  erblicft  man  bas 
reich  unb  fc^ön  ffutpttertc  SRenaiffancegrabmal  ber 
Äinber  ©eorgius  9lnbreas  aRachtolff  (f  22. 2M 1604 
unb  18.  CFtober  1614),  unb  enblich  an  ber  Oftfeite  ben 
©rabftein  bes  Gerbauers  bes  ^raefenheimer  Schloffes 
mit  folgenber  vSnfd)rift:  „Unno  Domini  1564  auff 
ben  14.  sJfooembri5  ftarb  ber  ernhaft  unb  funfrrqch 
sJJ<anfter  sJ)carte  Serroart.  Der  Sei  ©ot  gnab  unb 
wertend)  ime  eine  freqliche  2Iuferfteung.  —  Difer 
sJ)iaqfter  9Jlarte  33enoart  ^at  gemacht  in  bifer  Stat 
ben  firftlichen  Sdjlosbau  ganj  guot  mit  einem  Heier 
rool  gemuot.  ber  geleqd)en  fyat  er  auch  "l  ®ni 
anbem  ftirften  unb  £ern  ber  gelegen  gebauen 
fericht,  bas  nit  ein  jebes  ftunft  ift."  über  bem 
©eftportal  ift  ein  uraltes  tfrafcenbilb,  bas  bie  3"ße 
hinaufjicht  unb  mit  beiben  £>änben  ben  3Jhinb  aufreiht,  eingemauert.  Die  2lbb.  im 
Äunftatlas.  9ceuentbecfte,  frühgotifche  Söanbgemälbe  oon  bebeutenbem  ftunftroert  im 
Grjor  ber  Stirpe. 

"23otertl3eim  (23atenb,eim  793). 

Die  an  ber  im  fpätgotifchen  Stil  mit  bem  Dürrn  im  Often  erbauten  eo.  5fird)e 
jum  hl-  Raphael  ftehenbc  große  Safriftei  befitjt  noch  bie  fd)önen  Füllungen  ihrer 
Spitjbogenfenfter;  an  ber  Sübioanb  ber  5ftrd}e  ©rabplatten  ber  Schultheißen  fiueas 
SEBatbenlich,  f  27.  9Jlai  1562,  ÜWartin  Saibenltdj,  f  9.  Cftober  1576,  unb  .frans 
Gbelmann,  f  10.  Dezember  1592. 

3ln  ber  ftauptftraße  liegt  bas  frühere  beutfdjmeifterliche  ©iltb,au*,  ein  großes 
breiftoefiges  SKenaiffancehau*  (obm  ^ahrc  1607)  mit  hochgefchroungenem  Staffel 
giebel  unb  prädjtigem  fteinernem  portal  unb  Einfahrtstor.  Das  "Jlebengebäube  1 605. 
Steinerne  (Hinfahrten  führen  auch  fonft  in  bie  weiten  .ßofräumc. 

tSfeeßvcnn  (Ciobern  ^279). 

(Cleebronn,  fo  genannt  oon  bem  mitten  im  Stromberg,  in  fiuftercr  Schlucht, 
aus  brei,  immer  eisfalten  Duellen  entfpringenben  „(Sleebronnen".    Die  eo.  .Hirc^c 


«onfolt  in  *racfcnlK«m. 


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Cleebronn. 


115 


jum  f)(.  Raphael  inufj  einft  fe^r  feft  geroefen  fein;  unter  ihrem  roeftlid)  fie^enben 
2torm  liegt  ein  altes,  geioölbteS  ©emad),  bie  SSBeftfeite  ber  Ätrche  unb  ber  Storat  ftnb 
frühgotifeh,  unb  leitetet  trug  einft  im  Innern  über  einer  ©ntpore  ein  hohes  Stippen* 
freujgeroölbe.   ©hör  abgeriffen;  an  ber  Dfttoanb  beS  <SdnffeS  ein  altes  99uf}freuj. 

$n  ber  ftrietyofmauer  ift  eine  ©teintafel  mit  ©hriftuS  am  5heuj,  bem  (£lee- 
bronner  Sappen  unb  ber  ^a^eSja^l  1605  eingefetjt,  unb  an  ben  runbbogigen  Slrfaben 
bes  altertü mittlen  Statf)aufeS  fttjen  als  Sd)lufjfteine  grofje  ^ratjenmaSfcn  1736.  ^m 
oberen  Seile  beS  CrteS  (in  Sieu*Gleebronn)  liegt  bas  fog.  SdilöfUe,  ein  alteS,  $er= 
faßenbeS  ©ebäube  mit  fteinemem  erftem  Stocf,  ber  ^arjresjahl  1500,  einer  reich 
gehaltenen  fteinemen  Sd)necfentreppe  unb  einer  frönen,  mit  3ßappen  gefcfcjmücften 
(Steintafel  im  ftrüfjrenaiffancefiil;  an  ben  58auernf)äufem  trifft  man  juroeilen  höbfd) 
gefdmifcteS  SBalfenroerf,  eines  mit  ber  3af)reSjahl  1594. 

Äaum  eine  UJtertelftunbe  {üblich  oom  Ort  thront  auf  einem  fajroffen  $luS* 
läufer  beS  SHidwelSbergcS  bie  (untere)  "Surg  SRagenheim.  (Schon  im  13.  3ahr= 
Rimbert  beftanben  jroei  ber  Familie  SWagenheim,  einft  bem  bebeutenbften  ®efchled)te 
be§  3^^gäu§,  gehörige  Surgen,  bie  untere,  ba€  jetzige  Selhof}  ÜDflagcnheim, 
unb  bie  obere  Surg,  auf  bem  Sftichaelsberge  felbft;  oon  letzterer  wirb  fdjon  im 
3afc)re  1535  als  oon  bem  „alten  gar  abgegangenen  Schlöffe  SJtanheim"  berichtet. 
$as  untere  Schloß  roirb  nod)  beute  betoohnt,  eS  ift  an  ber  allein  5ugänglid)en 
Oftfeitc  burch  510«  fünftliehe  ©räben  gefchüfct;  auf  ber  (Sübfeite  sieht  eine  tiefe, 
roilbüerroadjfene,  felftge  Sd)lud)t  00m  «Stromberg  fyerab,  gegen  SEöeften  unb  Starben 
blieft  baS  Sd)loji  weit  in  baS  gefegnete  3öber9äu  hinein.  Aber  ben  inneren, 
40  ftufj  tief  aus  bem  Reifen  gebrochenen  ©raben  führt  eine  fteineme  üBrücfe  ju 
ber  uralten  Stingmauer,  auf  ber  gegen  Starben  baS  eigentliche  Steinhaus  rul)t;  es 
ift  90  %u%  hoch  unb  nod)  unter  bem  $ad)  mit  6  5uft  bieten  SJlauern;  an  feinen 
Söuctelfteinen  fmb  jahlreichc  romanifd)e  Steinmefcjeidjen  angebracht,  barunter  ber 
aJlagenheimfche  3Bappenfd)ilb  mit  ben  jroei  oon  einanber  abgefehrten  #albmonben. 
©egen  ben  Burghof  heraus  liegt  im  (Srbgefchoft  eine  Stcihe  höh«,  mit  «Wem  SW«^« 
roerf  auSgeglieberter,  früfjgotifcher  ftenfter;  hier  mar  bie  Sdjlofjfapelle.  (K.) 

Uton  ber  oberen  iöurg  Sftagenheim,  einft  auf  ber  rocftlicrjen  .$öhe  beS 
SJlidjaelSbergeS  gelegen,  ftnb  nur  noch  °'e  ©räben  ftchtbar,  bagegen  fteht  auf  ber 
öftlichen  bie  merfroürbige  fatf).  Äird>e  ft.  hl-  Michael,  unb  neben  ihr  baS  ehemalige, 
im  vtoh*  1'39  auf  Soften  be3  ©rafen  Stabion  oon  SHaurermeifter  Sanharb  aus 
SubroigSburg  unter  Stuf  ficht  beä  ^iater  silegibiuS  erbaute  Äapu5iuer  =  .öof p i 5. 
$ie  Kirche  flammt  mit  ihrem  Storni  aus  bem  12.  Oabrhunbert,  mit  bem  jetjt  ftarf 
oeränberten  Sd)iff  aus  frühgotifeber  3eit  (etiua  umS  ^ahr  1300). 

3m  erften  ©efcrjoB  beS  2urmcS,  ba§  ben  Chor  bilbet,  ruht  ein  ftarteS,  bia= 
montiertet  romanifdjeS  ^Hippenfreujgcmölbe  auf  Grffäulen  mit  3ierf nöufen ;  oor  bem 
©hör  fpannen  ftd)  brei  gotifdje  .ttreujgeroölbc  unb  ftütyett  fich  auf  jene  jioei  romanu 
fdjen  Säulen,  bie  man  lange  3eit  für  rjeibnifd)  (römifd))  crflfirte;  ihre  Kapitale 
fmb  jebod)  entfd)ieben  fpätromanifchen  Stils,  eines  baoon  ift  mit  oerfd)lungenen 
^radjen,  bas  anbere  mit  Slblern  unb  ft&pfen  gejiert.  (K.)  Stad)  in  ben  Anfang 
bes  13.  ^ahrhunberts  beuten  (voei  im  .f>ausgaug  beS  .&ofpije§  gelegene  ©rab= 
platten,  bie  eine  infchriftlos,  nur  mit  bem  eingeritten  3Jiagenheimfd)en  Sappen^ 


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116 


flerfutlrei*.   Cberanit  $Wettb«im. 


fchilb  unb  einem  fleinen  5ireuj  barüber,  bie  anbere  mit  bem  lebensgroßen  ftlach* 
bilb  ber  Uüerftorbenen  unb  folgenber  Umschrift  in  fehr  großen,  altertümlichen  9Mo- 
jusfcln:  ANNA  VOM  STEIN  VXOR  DNI  CVNRADI  DE  SAHSKNHEIN. 
XPISTOS  .  .  .  Über  bem  einsang  ins  .g>ofpij  ein  fehr  alter  (Xhriftusfopf. 

$er  9)lid)  Oelsberg  hieß  in  ber  älteften  &\t  Munigenburc  (793),  9Hu^cl= 
berg  (1267),  SRuleberg  (1279),  9iuliberg  (1286);  fein  blutiger  Name  hängt  mit 
ber  auf  ihm  fchon  in  grauer  SSorjeit  erbauten  Widjaelsfirche  jufammen.  Sdjon 
im  793  fetjenft  bie  Nonne  £iltburg  „in  pago  Zabernachgovve  in  Runigen- 
burc  in  moute  basilicani,  quae  ibidem  construeta  est  in  honorem  seti  Michaelis" 
mit  allen  ihren  bortigen  Öeftfcungen,  insbefonbere  jroeier  Seinberge  ufro.,  an  bas 
filofter  l'orfch  (cod.  Lauresh.  3.  no.  3522).  $ic  Jamilie  ber  9J?agenheim  tritt 
juerft  urfunblid)  auf  im  3abre  1 147,  in  3eifolf,  3euge  in  einer  Urfunbe  ©ifchofs 
©üntbers  oon  Speier  für  bas  Äloftcr  SJiaulbronn.  (Sürttemb.  Urfunbenb.  2,  40.)  — 
(Sntjücfenb  ift  ber  ©lief  oon  ber  einfamen  Spitze  bes  9Dcichael§bergcs  herab,  bem 
öfllichen  ©orberg  bes*  Stromberger,  ber  burch  feine  freie  unb  oorgefchobene  Stellung 
weithin  bas  2anb  beherrfcht.  3Kan  erblicft  über  bie  Solitube  unb  ben  Schurroalb 
hinweg  bie  lange  Äette  ber  fchroäbifchen  9llb,  oom  Neuffen  bi§  jum  SRofenftein, 
ben  3Beljbeimer  Salb,  bie  $?5roenftciner  unb  Salbenburger  ©erge,  ben  Cbenroalb 
unb  bie  femblauen  Häupter  ber  ©ogefen,  näher  bie  fcfaöne  ^nramibe  bes  Sunnen« 
ftetnS,  bie  Stabt  £>cilbronn  unb  bas  Necfartal.  3ln  ber  ©urgfette  finben  ftch  noch 
Nefte  bes  alten  NingroaUs  bes  gewiß  fchon  uralter  ©ötteroerehrung  geroeihten 
©ergeä.  (Sin  Xöpferofen  mit  Krümmern  fchöner  frühgotifcher  Ofenfacheln  rourbe 
bafelbft  aufgebeeft  (M.),  foroie  bie  im  2lchtecf  erbauten  ©runbmauern  ber  "Burg. 

$>ie  eo.  fpätgotifchc  äirche  j\u  unferer  lieben  ^rau  roarb  im  3«hrc  1620  im 
gotifterenben  Stil  erneuert ;  laut  ^nfchrift  foftete  ber  ©au  oierhunbertfünfjig  ©ulben. 
„Heinrich  Gruft  unb  .frans  "ipfaff  fein  ©aumeifter  geroefen."  $as  erfte  ©efchoß  bes 
oben  in3  Ülchtecf  mit  3)caßmerf- ^enftern  Übergehenben,  im  Cften  ftebenben  fehmuefen 
Jurntes  ift  noch  frübgotifch  unb  oon  einem  Mippenfreu,\gcmölbc  bebeeft.  }luf  bem 
s)lltar  fleht  ein  altes  31/»  friß  hohes  ftru.yfir.  ©rabbenfmal  bes  Pfarrers  N^h.  ^W- 
Niethammer,  f  1771.  $as  Schiff  hat  ein  ijöljerne*  2onnengeroölbe.  3)as  SRafc 
haus*  ift  ein  fdjöncr  .ftoljbau  oom  ^abre  1732,  unb  noch  märe  *u  ermähnen  ein 
großes  Sohnhaue  uom  ^ahre  ]<j«>2  mit  oersierten  Eingängen.  £as  ^orf  mit 
hübid)en  .frolshäufern  mar  früher  freies  >Keich$borf,  oon  einem  ©raben  umgeben 
unb  tyaitc  brei  Jore.  cdjon  im  14.  ^abrhunbert  begibt  fich  ^ürrenjimmern  in 
roürttembcrgifchen  Schuti.  -loicr  ift  geboren  x\af.  Jyriebr.  ^Höfch,  1743— 1841,  Cberft 
unb  ÜHilitärbaumeifter. 

C2rif>euöC>ad>  Obenspac^). 

Tk  jHtnäehft  am  Eibensbach  ftel)enbe  eo.  Ätirdje  w  unferer  Heben  ^rau  mürbe 
im  3flbre  1766  neu  erbaut,  mit  tonahme  bes  maffigen,  öftlid)  ftehenben,  nod) 
romanifchen  Turmes,  unter  bem  fich  roahrfdjeiiilid)  eine  ftrnpta  befatib. 


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grauenjimmern. 


117 


(£inc  93tertclftunbe  füblid)  oon  <£iben§bad)  ftetjt  auf  einem  Eorfprung  bes\ 
(StrombergS,  tief  im  Salbe  unb  oon  f erraffen  Schluchten  umgeben,  bie  h.albjet= 
fallene,  oon  fdjönen  Sagen  oerf)errlid)te  iöurg  33  lauf enljorn,  eine  ber  ftärfften, 
älteften  unb  mernoürbigftcn  unfere£  Sanbes,  if)re  Cuabcrmauern  fmb  9  3fup  biet. 
2ln  ber  allein  jugänglidjen  Sübfeite  fdjneibeu  jioei  tiefe  (Gräben  quer  über  ben 
idunaleu  v33ergrütfen,  baf)inter  ergebt  fid)  eine  gemauerte  'öruftroeljr  unb  bann  breit 
fdjirmenb  unb  großartig  ber  über  60  ftufj  ^ofjc,  etroa  100  5ufj  lange,  ganj  fenfter= 
lofe  £ot)mantel,  auf  ber  Krone  oon  ©albbäumen  befdmttet.  9n  ber  Seftfeite  ber 
s33urg  ftef)t  man  nod)  Seile  be3  ftrengen  früt)romanifd)en  ftunbbogenportate  unb 
gegen  Dften  nod)  bebeutenbe  üHefte  ber  früheren  Sd)loftfapeUc.  9Uk*  ift  oon  ber 
oortrefflid)ften  Arbeit,  bie  S3ucfeUüitabern  fmb  mit  einer  2Jlenge  hod)altcrtümlid)er 
Steinmettteidjen  (f.  u.)  bebeett,  unb  red)t§  oom  Gingang  erblictt  man  einen  6  #ufj 
langen,  glatten  ©anbftcin  mit  rätselhafter  ^nfdjrift  in  foloffalcn  33ud)ftaben.  2)ie 
SBurg  erfdjeint  im  3at)re  1241  urfunblid)  im  Sefttj  ber  Familie  oon  Neuffen,  unb 
jroar  in  bem  besi  -Ipeinrid)  I.  oon  Neuffen,  roeldjer  in  ber 
<9efd)id)te  be§  £of)enftaufenfaifer3  ^riebrid)  IL  eine  ntrfjt 
unbebeutenbc  Wolle  fpielte  unb  ben  berühmten  ÜUtinnefänger 
©ottfrieb  oon  Neuffen  jum  Solm  hatte.  3d)on  im  Oaqr  1480 
roirb  ba$  £>olj*  unb  $ad)toerf  ber  $Jurg  abgebrochen.  (K.) 


fcnfttr  an  btr  .«irttjt  \u 
ivraucnjimnicnt. 


gfrauettaimmerrt  (dtmbern  795). 

$ie  am  Worbroeftranbe  be$  3)orfe§  liegenbe,  einft  bem 
hl.  Martin  gemeinte  fleine  eo.  Slird)e  flammt  aus  bem  Gnbe 
bes  12.  unb  bem  Slnfang  bes  in.  ^ahrhunberts.  (K.)  2>as 
Sd)iff  rourbe  einft  oon  fejjr  jierlidjen  ftleeblattfenftern  erhellt, 
oon  benen  ftd)  nod)  einige  mit  JJradjen  unb  ftratjen  oerjierte 
erhalten  Imben;  ganj  altertümlich  ift  nod)  ber  ftartc  im  Dften  ftetjenbe  $urm;  im 
erften  ©efd)ofj  oon  einem  Stleeblattfenfter,  im  jroeiten  oon  ftrengen,  in  ber  SJIitte 
gefäultcn  loppelfcnftern  burd)brodjen.  3?er  (Slror  (im  2urm)  \}at  ein  fyotyä,  traft* 
oolles,  biamantiertes  Wippentreujgeroölbe,  bas  oon  oier  ftämmigen  öcffäulen  aus- 
geht, biefe,  roie  im  sioeiten  ©efd)ofj,  mit  fd)lid)teu  93lätterfapitälen  unb  ftcilen 
attifdjen  tfüfjd)en  mit  (Scttnollen.  s2lufjen  an  ber  Sübroanb  bes  3d)iffes  ftetjt  bas 
in  gutem  SHenaiffanceftil  gehaltene  $enfmal  bes  3ö*9  Gnjberger  if  23.  2luguft  1606), 
gefdnnücft  mit  feinein  ftattlidjen  Steinbilbe.  —  Das  ehemalige,  oon  (Srfinger  oon 
ÜDiagcnbeim  im  ^a\)x  1246  bereicherte  Gifterjienfer^ftrauenfloftcr  lag  auf  bem 
mannen,  fonnigen  £>ügel  norböftlid)  am  Dorf,  ber  bas  .fümmelreid)  genannt  roirb 
unb  ftd)  fo  red)t  inmitten  bes  lieblichen,  obft=,  roein*  unb  roalbreidjen,  mit  blühen* 
ben  Stäbtdjen  unb  Crtfd)aften  belebten,  mit  altersgrauen  Burgen  befrönten  3aber* 
gäus  ergebt.  3Jtan  ficht  nod)  einige  mit  Spi^bogenfenftern  belebte  fteinerne  ®e» 
bäube;  fdjon  im  ^al)r  1442  jogen  bie  Ätlofterfrauen  nad)  Jiird)bad)  hinüber  (f.  it.). 
3m  Ort  ftehen  mehrere  belfere  .jpäufer  mit  ^ahresijahlen  unb  3-  crrtd)tet  oon 
bem  tätigen  herrfd)aftüd)en  ^öeftanbmaier  vvsörg  (Jnjberger,  barunter  fein  eigenes 
.£>auS  1595  (K.)  mit  fdjönem  .f>ol^bau.    Pfarrhaus  1575.    3>a3  Älofter  l)ie^ 


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118 


Sterfartrei*.  Cberamt  iPratfenfcim. 


sUtarientat.  $aS  Siegel  beS  ÄonuentS  jeigt  bie  «erfünbigung  9Jlariä :  S.  Conventus 
vallis  Ste.  Marie.    £ie  ftlofterfirdje  ift  ganj  ocrfdjrounben. 

(^ügCtrtgeu  ((ßugelingen  \\88).    Sdjon  1295  3tabt. 

Stuf  ben  „  (Steina1  efern"  ftanb  eine  bebeutenbe  römifdje  9heberlaffung,  bie  fid) 
über  eine  fttadje  oon  über  150  9ttorgcn  ausbreitete ;  man  fanb  Iner  eine  ÜDtenge 
oon  ©runbmauern  römifdjer  ©ebäube  famt  Gftridjböben ,  ^peijeinri^tungen  unb 
(Säulenreften,  sroei  Söpferöfen,  einen  runb  ausgemauerten  Brunnen,  eine  «lenge 
oon  (Siegelerbegefäfjen  mit  fdjönen  $ier=  unb  ^flanjenoeraierungen,  mit  £öpfer= 

ftempeln  :c.  93ei  bem  Neubau  ber  cd.  fttrdje, 
jum  1)1.  Mauritius,  nad)  bem  großen  33ranb  im 
3af)r  1849  fanb  man  im  ^unbament  einen  oier= 
fertigen  römifdjen  3Utar  mit  ben  Figuren  bes 
|jerfuleS,  ber  9Jlineroa,  ber  v43efta  unb  be* 
hierfür,  «eim  «ranbe  ber  Sfirdje  ging  aber 
[eiber  baS  fogen.  itolmtud)  jugrunbe,  ein  im 
15.  3a*)rf)unbert  gefertigter,  25  ftufj  l)ob,er  unb 
15  breiter  ÜBorfmug  oon  farbiger  Sein» 
roanb,  auf  bem  in  60  quabratifdjen  ftelbera  bie 
.£>auptbegebenl)eitcn  ber  biblifdjen  ©efdjidjte,  oon 
ber  Schöpfung  ber  Seit  bis  jur  .£>immelfat)rt 
©brifti,  bargefteüt  waren.  s)hir  ber  im  Offen 
ftefyenbe  fpätgotifdje  £urm  blieb  oerfdiont,  unb 
baran  ein  t)übfd)eS  fteinemeS  Jreppentürmdien 
mit  ber  ^nfc^rift :  Slnno  Xomini  1598  $ar 
4&anfj  £'aier.  Xie  ©otteSacferfirdje  ju 
(2t.  Öeontjarb,  roeftlid)  oor  ber  Stabt,  rourbe 
1579  im  fpäteften  gotifd)en  (Stil  erbaut  unb  ift  äugen  mit  großen  SRenaiffance* 
©rabmälern  ber  früheren  Pfarrer  unb  93ürgermeifter  jc.  gefdjmücft,  barunter  bie 
e^noärbigen  3teinbilber  beS  iBürgermeifterS  ©eorg  Jri^lin  (f  5.  3Hai  1614)  in 
ritterlicher  Sradjt  mit  breitem  SHantel,  SRingfragen  unb  Sdjroert,  unb  feiner  oierten 
ftrau  ©lifabetfya,  geb.  (Spplerin,  f  8.  sJlooember  1610.  Unter  ben  oom  Skanb 
oerfdjonten  Käufern  ber  Stabt  ftnb  einige  nod)  altertümlid),  io  auf  bem  sJJiarftplat} 
jenes  (SrfcrfyauS  unb  baS  tjübfdje  ftritjlinfdje  .frauS  (mit  ber  ^atjreSjaljl  1603); 
baoor  ber  SHarftbrunnen,  feine  mit  ftrüdjten  unb  Saffertieren  garnierte  Sörunnem 
faule  trägt  ein  reidjeS  forintl)ifd)e§  ftapitöl,  auf  bem  ein  9Hcerroeibd|cn  baS  ®ü%- 
linger  Stabtroappen  bält;  an  ber  Mücffctte  ftel)t:  Oobann  ©eorg  Sagner  1731. 
$aS  tfameralamt  1576,  baS  alte  (SdmllmuS  1604;  aud)  in  ©üglingen  jeigt  ftd) 
isu  Gnbe  beS  16.  unb  beginn  bcS  17.  ^abrljunberts  ein  erf)öt)teS  l'eben  in  s3au- 
fünft  unb  SBUbtynutei.  iaS  Sappen  ber  Stabt  ift  eine  roeifjc  ftapujc  (©ugel) 
im  roten  falb.  Slm  Seg  nad)  (SibenSbad)  ein  Stcinfreuj:  1721  ben  24.  ^uti 
rourbe  9Jiattl).  <öujcr  oom  "#lit>  erfd)lagen.   .friob  37,  19. 


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ftaberfälac&t.  $>dfticr&aSlad).  Raufen.  ftlew'öartad». 


119 


3)ie  eo.  #ird)e  tourbe  1791  in  fehlid)tem  3°PfftH  erbaut,  bagegen  erhielt  fid) 
ber  urfprüngliche  im  Often  ftehenbe  Turm,  cc  totrb  burd)  einen  runbbogigen 
Triumphbogen  oom  [(abgelegten  Schiffe  getrennt  unb  oon  einem  frürjgotifchen 
5Rippen»5treu}geroölbe  überfprengt,  auf  beffen  Sd)lußftein  oier  jarfige  Hornblätter 
aufgemeißelt  fmb.  3lUe§  t)5a)ft  tüchtig  in  Stil  unb  Arbeit,  unb  an  ben  Tlauh 
bronner  Äapitelfaal  (erbaut  um  1300)  gemalmenb.  2lußerbem  enthält  bic  ftirdje 
einen  ferjr  alten,  tytytn  becherförmigen  Taufftein  unb  ein  halblebenSgrofjeS  gotifdjesi 
Ärujtfir.   Pfarrhaus  1617. 

$lbgefd)ieDen  oon  ber  3Belt  in  bem  tief  in  ben  malbigen  Stromberg  eingreifen* 
ben  Äreb3bad)tale  gelegen.  T)a3  Sdn'ff  ber  eo.  Sirene  ift  oom  $af)r  1767  unb 
ber  öftlid)  ftetjcnbe  Turm  roieber  alt,  im  untern  ©efdjoß  oon  fcfyönem  föippentreuj'- 
geroölbe  auf  Sonf  olen  überfpannt;  auf  bem  Schlußftein  ein  2öappenfchilb  mit  9tofe; 
eine  mit  trefflichem  Schmiebeifemoerf  befdjlagene  Türe  fährt  baneben  in  bie  enge, 
tonnengeroölbte  Safriftet,  eine  ehemalige  Capelle,  bie  noch  jefct  einen  fteinernen 
Slltartifch  beftfct.  (Sine  ber  ©locfen  ift  oerjiert  unb  hat  bie  Umfd)rift :  s.  iohannes. 
8.  mathens.  s.  marcus.  s.  lucas.  ulricus  me  fusit.  amen,  anno  domini  1431. 
$ie  Äirche  ift  bem  ffl.  SHemigiuS  gemeiert.  —  Leiter  1592. 

Raufen  bei  2Jcaffenbach. 

3)ie  fath-  Sttrche  jum  hl-  Kilian  ftammt  aus!  bem  3ahr  1754,  ber  öftlich 
ftehenbe,  unten  gewölbte,  fpfitgotifd)e  Turm  enthält  einige  ©rabfteine  ber  oon  9leip* 
oerg  unb  ber  oon  £elmftat,  au§  bem  18.  ^abrhunbert. 

Raufen  an  ber  3aber. 

T)cr  Ort  hatte  brei  Tore  unb  mar  mit  einem  ©raben  umgeben.  Tie  eo.  &ird)e 
jum  t)I-  SWartin,  nod)  ganj  in  fpätgotifchem  ©efehmaef  mit  breitem  Sd)iff  unb  öft= 
lieh  ftehenbem  Turme,  jeigt  an  beffen  Dftroanb  unter  einem  frühgotifchen  s33albad)in 
bie  ftrenge  lebensgroße  33Ubföule  eine?  Zitters  in  ber  Tracht  be3  14.  OarjrhunbertS. 
©ho*  unb  Safriftei  haben  ferjöne  9cetjgen>ölbe,  bie  auch  fpfitgotifche  fteinerne  JEanjel 
ift  mit  Stab-  unb  fiaubroerf  umjogen,  im  fpi^en  Triumphbogen  ftehen  bic  t)a(b= 
lebensgroßen  ©eftalten  Ghnfri  am  Äreuj,  ber  SJcaria  unb  be$  Johanne«,  in  £olj 
gefchni^t  unb  bemalt  unb  wie  bie  ganje  äirche  au§  bem  Slnfang  beS  16.  3ah*s 
hunbertS.  Sllter  achteefiger  Taufftein,  ©rabplatte  eines  ©eiftlichen  1508.  Spät~- 
gotifche  Sanbgemälbe.   Pfarrhaus  1616. 

>ltfein=$artad?.   (Gartaha  superior  766.) 

T)ie  urfprünglich  ummauerte  Stabt  bilbet  beinahe  ein  Cuabrat  unb  hat  auch 
einige  altertümliche  2öot)ngebäube,  barunter  jene«  ftarf  oerroahrlofte  an  ber  |jaupt* 
ftrafje,  im  fteinernen  erften  Stocf  mit  jierlidien  (Sfel3rürfenfenfterd)en,  in  ben  oberen 


120 


SiecfarlreiS.  Obetomt  Stauf  eiibeini. 


©efdjoffen  mit  gotifd)  gefdjnifctem  #oljibau,  baran  bic  Sappen  oon  9icipperg  unb 
ßlein»©artad)  unb  bie  ftabreSftahl  1513,  am  Untetftorf  ba§  ^eidjen  beS  $ans 
Sunberer  oon  Pfaffenhofen,  3Me  eo.  pfarrfirdje  jum  Martin  jeigt  über  bem 
©übportal  bie  $eit  ihrer  (Srbauung  14»38;  ber  130  ftufj  ^ob^e,  oben  ins  Sldjtecf 
übergeljenbe  $urm  oertritt  roieber  bie  Stelle  bes  (£borS.  Spätgotifdje  Sanbgc^ 
mälbe.  Slufjen  an  ber  Äirdje  ein  hübfdjeS  flcineS  (Grabmal:  Anno  domini  1541 
ift  geftorben  twns  lang  jctjultcis.  Über  ben  jtoei  langft  abgeriffenen  $oren  bev 
Stabt  erhoben  fict)  ftarfe  £ürme.  2aS  Sappen  berfclbcn  ift  ein  filberaer  gesinnter 
£urm  auf  grünem  $erg,  linfS  unb  redjtS  eine  i*inbe  im  roten  ftelb,  über  bem 
$urm  bie  roürttembergifd)en  £irfd)ftangen.  9luf  bem  Semberg,  nörblid)  ber  Stabt, 
ftanb  bie  l'einburg,  Lüneburg  (mit  bem  Sappen,  golbene  l'ilte  in  iHot),  beren 
"älngchörige  in  5iioftcr  Waulbronn  j.  begraben  liegen.  —  CrtSabel  fdjon  im 
12.  Sab^unbcrt. 

.ÄCingcnßcrg. 

©räfl.  ^HeippergfdjeS  Sdjlofj  auf  ©runbinauern  ber  alten  ©urg.  3ln  ber 
jum  2eil  nod)  fpätgotifdjen  eo.  ftirdje  1593,  173<5,  ift  nur  bie  jdjön  gewölbte 
Safriftei  ermälmenStoert,  fie  rourbe  im  ;^af)re  1«08  geftiftet  oon  Silhelm  oon 
9leippcrg  unb  2lnna  oon  Sdjroarjenburg  unb  ift  mit  ben  Sappen  beiber  gefdnnfirft. 
SllteS  gotifdjeS  Ärujifir. 

cfieonßvomt  (Cincbronn  1289). 

$er  im  Cften  ftehenbe  Jurin  ift  gotifd)  mit  fdjönem  Wafeioerffenfter;  uov 
ber  eo.  Stixty  ftebt  ein  großer  fteinerner  Xifd);  berfelbe  mar  früher  auf  einem 
Äreujjoeg  ber  ehemaligen  Wörberhaufer  Wartung  aufgeftellt  unb  biente  als  ©eridjtS: 
tifdj  beim  3*ntgend)t.  3>aS  1596  ganj  aus  Stein  erbaute  Pfarrhaus  bat  nod) 
einiges  9lltertümlid)e,  cbenfo  jeidjnen  fid)  einige  Sohnbäufer  burd)  tüdjtiges  ge^ 
fdjni^teS  Salfentocrf  auS,  fo  jenes  #auS  mit  ber  ^ahresjaty  1558  unb  ein  anbereS 
mit  bem  Sprud):  „(Rottes  ©nab  ift  mein  befter  £aus  iKat". 

$iele  Staffeln  führen  empor  ju  bem  mit  Gfeu  bid)t  überranften  fteinernen 
portal  beS  Kirchhofs,  es  trägt  bie  0«t)vc^jal)l  I5ü<>;  bie  eo.  ftird)e  jum  b^l.  ©eorg 
ift  jiemlid)  feud)t  unb  unfd)cinbar,  mar  früher  nur  eine  Capelle,  wie  it)r  bebeutenb 
fd)mälerer  toeftlidier  Jeil  bemeift;  aber  ihr  redjtecfiger,  ein  gotifdjeS  Saframeut^ 
hüusdjen  unb  ein  alteS  lebensgroßes  Mrujifu-  cntbaltcnbcr  (S,\)ox  ift  baS  erfte  @e= 
fdjofj  eines  gotifdjen  iurmeS,  ber  oon  fd)önen  Wafjioerffcnfteru  erbellt  unb  oon 
reidjem  Sterngeroölbe  bebeeft  roirb.  2lud)  erhielt  fid)  an  ihm  nod)  bie  ^nfdptft: 
1704  ben  3.  april  hat  baS  roetter  in  ben  burm  gefdjlagen.  Sübltd)  am  Xurm 
liegt  bic  Safriftei,  eine  rippcnfreujgeroölbte  gotifche  Capelle,  mit  bem  ©rabftein  ber 
Stifter,  Meinbolb  oon  Waffenbad)  unb  ftelena  Waria  oon  sJ?eipperg,  auf  ben 
Sdjlujjfteinen  ihre  Sappen.  —  3lbgegangener  bübfdjer  Xaufftein  1557. 

$ie  Kirche  famt  ihren  füblid)  anftofjenbcn  Kapellen  ift  feit  ^ahrbunberten  bic 
©rablege  ber  Jyamilie  oon  Waffenbad),  auf  bem  Aufjboben  fiel)t  man  nod)  oiele 


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121 


©rabplatten  be$  ©efd)led)t3  auS  bem  15.  ^afyrfjunbert,  uub  an  ben  2öänbcn  bie 
Stanbbilber  bcr  ©lieber  ber  Familie  au§  bem  16.  3ab,rf)unbert;  fo  eines  Söercfytolb 
u.  ÜR.,  f  8.  3)Mrj  1560,  Ulrid)  v.  SR.,  f  16.  s)Jiärj  1560,  (Seoerin  o.  SJW.,  f  22.  Sali 


1568.  $er  Crt  t)atte  früher  brei  2ore,  oon  benen  bas  untere  $or  nod)  ftefyt; 
unb  oon  feinen  brei  Sdjlöffern  finb  ict^t  jroei  in  ^riuatljänben,  ba§  britte,  bas 
obere,  nod)  oom  ©runbljerrn  berooljnte  Sdjloft  ift  ein  großartiges  Steingebäube  im 
iRofofoftil  mit  jmei  roeit  oortretenben  klügeln,  großen  oerjierten  portalen  unb 
ftol^er  breiftoefiger  3diaufeite  gegen  bas  £al  t)ht.  —  URaffenbad)  mar  furpfäljifdje? 


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122 


fledarfretö.   Cberamt  $ra<fen&tim. 


Sehen  be!  feit  bem  12.  3al)rl)unbert  genannten  CrtSabel«;  SBappen  ba!felbe  n>te 
©emmingen:  im  blauen  ©<bilb  jroei  golbene  Cuerbalfen. 

■  ^Tetmsßetm, 

in  alter  3«t  9neginbote!l)eim  (788  unb  nod)  1188),  9Jleigen!heim  (1254),  liegen!- 
bain  (1255),  3Jlein!b,eim  (1265),  sJHenbofcl)eim  (1323),  3Jlemoljb,eim  (1351),  3Jteqmfc= 
beim  (um  1450)  gefehrieben.    Ginft  heroorragenber  Wömerpla^. 

3)ie  eo.  Äircb,e  jum  tjl.  Sttartin  liegt  außerhalb  be!  Dorfes*  in  bem  großen 
ummauerten  ftriebtjof;  oor  beffen  Eingang  ftefjen  jroet  ehnoürbige  £inben,  eine 
baoon  mag  gegen  taufenb  Oob,re  alt  fein,  ihr  Stamm  fjat  einen  Umfang  oon 
30  3rujj  unb  ihre  weit  aulgreif  enben  iSfte  ruhen  auf  ftarfen  höljernen  Säulen. 
$ie  ftirdje  mürbe  in  ber  üWitte  bei  15.  ^ahrhunberts  in  eigenartiger  unb  wirf* 
famer  Zulage  unb  einfacb/ebler  3lulfü()rung  (K.)  erbaut;  ber  oben  in!  $Id)tecf 
übergetjenbe  $urm  erhebt  ftd)  jnufd)en  Srfpff  unb  (£hor,  überall  fmb  bie  frönen 
^enftermaßroerfe  noch  erhalten.  5lm  Sübeingange  fteht  ber  Warne  be!  Saumeifterl 
„penid)"  unb  bie  ^ahreljahl  1455  unb  im  rippenfreuageioölbten  Ghore  lieft  man: 
hoc  templum  reedificatum  et  dedicatum  anno  domini  1461  sub  plebano  iohanne. 
Slußerbem  befttyt  bie  Äirdje  ein  oorjüglid)  gearbeitete!,  lebensgroße!  gotifdjel 
Srujiftr  unb  einen  uralten  Jauffeffel.  SinfS  an  ben  (£b,or  ftößt  bie  fog.  alte 
Safriftet,  eine  Capelle  mit  Wippenfreusgeroölbe ;  hier  fieb,t  man  ein  bod)altertüm= 
liehe!,  au!  ber  urfprünglichen  Sirene  ftammenbel  romanifche!  Säulenfapttäl,  unb 
recht!  ift  bie  neue,  hübfehe  netjgetoölbte  Safriftei  angebaut,  fie  jeigt  bie  ^afyreljab,! 
1515  unb  in  ber  Xurmroanb  jenen  fo  groß  unb  flar  gefd)riebcnen  römifcheu  @rab= 
ftein,  gefegt  einem  hunbertjäh,rigen  Bürger  oon  ÜDlebiomatricum  (in  ber  Wähe  oon 
ÜDietj)  unb  feiner  achtzigjährigen  ftrau  oon  ihrem  Sofyne.  (Sin  jroeiter  römifcher 
$enf ftein  fteeft  all  Junbamentquaber  an  ber  fübtoeftltchen  defe  ber  Äirdje;  er  oer= 
berrlid)t  einen  Sieg  bei  Eatferl  (Saracalla  über  bie  3)eutfchen.  2>er  Warne  bei 
Äaiferl  ift,  wie  auf  mehreren  anberen  römifdjen  2)enfftetnen,  oon  ber  fein  SÄn» 
benfen  oenoünfdjenben  Waeb,toelt  aulgemerjt  toorben.  £er  Sienfftcin  muß  jtoifdjen  213, 
roo  (EaracaHa  ben  Warnen  ©ermaniful  annahm,  unb  217,  in  welkem  Sa^rt  er 
ftarb,  gefertigt  roorben  fein,  ©emerfenlroert  ift  aud)  bie  s43olf!fage,  bie  ftd)  an 
biefe  Stätte  fnüpft,  baß  nämlich  in  btefer  ©egenb  bie  Reiben  eine  große  Scblatht 
gefcblagen  hätten.  $ie  römifebe  Wieberlaffung  erftreefte  ftd)  oon  ber  äirdje  au! 
über  bie  Stetnäcfer  unb  befonberl  über  ben  Steinegarten:  man  fanb  b,ier  allent» 
halben  ©runbrefte  oon  römifchen  ©ebäuben,  im  &ird)hof  felbft  ftieß  man  auf  eine 
«jpeijetnrtchtung  (.£>o,pocauftum),  auch  ift  in  ber  Äirchhofmauer  nod)  ein  'JJoftament 
oon  einer  folgen  eingemauert.  —  SDal  altertümliche  Wathaul  trägt  bie  $at)rel* 
jahl  15H5,  unb  in  feiner  Wäl)e  fteht  ein  ftattlicber  iflenaiffancebrunnen  mit  bem 
roürttembergifcbni  ©appen  unb  bem  Reichen  L.  H.  -  Wach  Slofter  Sorfa) 
fcqenfen  in  vJJiegtnbote$b,eim  in  ^abernacqgoioe  788  ein  geioiffer  ^raoirat,  793  bie 
öfter!  genannte  Wonne  .JMltburg,  7l»r»  Xrageboto  unb  fein  trüber  üiutfrieb, 
8<)5  Söolfmunt  unb  feine  ©attin  Salbrat.  —  Crt!abet  oon  Anfang  be!  12.  bi!  in! 
13.  ^a^rqunbert:  Wappen  ein  "öüffelgeljörn.  'Jer  Crt  Ijatte  ein  eigene!  Stab!gerid)t. 


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2Hid)tlbacb.  SJeipptrg. 


123 


3«tc$<?r6a<$  am  #eud)elberg. 

©elegen  in  frönet  ftiller  SÖalbgegenb,  befttvt  ein  be* 
fc^eibeneö  fternenfelftfcb,eS  <Sd)töfcd)en  com  3al)re  1709,  aud) 
ift  an  einem  früher  baju  gehörigen  ©ebänbe  ein  fefyr  fyübfcb, 
gearbeitetes  grofjeS  fternenfelftfdjeS  3Bappen  (mit  ber^afyreS* 
1552)  eingemauert.  Ter  allein  nod)  alte,  oftlid)  ftetjenbe 
£urm  enthält  ein  fct)önc§  gotifdjeS  <Saframentl)äu§d)en  mit 
bem  SBappen  ber  Sternenfels,  ber  3ab,reSja^  1486  unb 
einer  nidjt  metjr  ju  entjiffemben  ^nfc^rift ;  bann  auS  bem 
16.  3ab,rl)unbert  ben  ©rabftein  eines  (£t)riftof  oon  ©ternem 
fclö,  mit  beffen  oortrefflitt»  gearbeitetem  Soppen.  3>ie  1787  roieber  erbaute  eo. 
Stirpe  ift  bem  tu\  ©eorg  gemeint. 


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^teipperg  (Hiberc^  J2<H,  Hitberg  (280- 

$aS  Sd)iff  ber  eo.  tfirdje  jur  t)I.  ftatrmrina  roirb  non  einem  b,5ljemen,  an 
ben  ©urten  mit  SJlafjroerf  belebten  $onnengeroölbe,  ber  (£h,or  (Cftturm)  oon  fdjöncm 
s)tet^geroölbe  mit  5  Sdjlufjfteinen  überfpannt,  fie  enthält  nod)  aus  gotifdjer  Seit 
ein  herrliches  überlebensgroßes  Ärujifir,  einen  f)of)len  adjtecfigen  Xaufftein,  im  (Sb,or 
ein  äierlictjeS  Saframentb,äu§d)en  unb  einfache  gotifc^e  (£b,orftüI)le.    9Reb,r  merf= 

roürbig  als  fdjön  ift  fobann 
baS  große  fanbfteinemc  ©rab* 
mal  bcS  3"ncfer  (Sberrjart  oon 
sJtenpperg  (f  25.  $uli  1591) 
unb  feiner  ftrau  Wofina  oon 
sJle«pperg  (f  28.  Sttära  1600), 
erridjtet  in  einem  f)öd)ft  eigen* 
tümlidjen  nuSfdjroeifenben  IHe- 
naiffancegefdjmacf,  unenblid)  retet) 
unb  mit  sJJtotioen  auS  alten 
Stilen,  fogar  auS  bem  romanü 
fdjen,  roilb  flberlaben,  jefct  ab- 
getragen unb  ber  Söieberauf* 
ftellnng  tjarrenb.  #u  feiten  beS 
Triumphbogens,  über  bem  ein 
©djlußftein  eingemauert  ift,  er» 
c^oben  ftd)  einft  gottfd)  geraölbte 
Capellen.  3ln  ber  Worbroanb 
beS  St^iffeS  ein  großes  fttjön 
gemaltes  ©pitaptjium  oom  ^ah,r 
1606  unb  uor  bem  Seftcingang 
bie  (Grabplatte  eines  ©eiftlidjeu 

Atamiii  in  ber         '.NrtpDcrg.  00111  3al)r  1450. 


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124 


Wedarfrei*.   Cberamt  *racteiü)<iui. 


Sdjon  oom  3>orfe  au§  fteqt  man  über  ben  bieten  Stoumfronen  bes  umfingen 
^Burgberges  bie  93urg  9Uipperg(K.)  mit  itjren  $roei  roeit  auSeinanber  fteljenben 
gewaltigen  Sergfrieben  t)od)  emporfteigett ;  fte  fmb  baS  Sflerfroürbigfte  an  ber  ganzen 
fo  großartigen  SBurganlage.  3)er  öftlid)e,  ber  -Ipauptturm,  mißt  außen  35  ftuß  (10  m) 
im  ©entert  mit  8  $uß  bieten  dauern,  oortrefflid)  auS  33ucf  elfteinen  (Äeuperroerf 
ftein,  auf  meinem  ©eftein  bie  ganje  5)urg  gegrünbet  ift)  errietet,  unb  erreicht  eine 

#öl)e  oon  126  $uß.  Sein  urfprünglid)er 
runbbogiger  Gingang  befinbet  ftd)  25,  oor 
ber  Auffüllung  35  friß  über  ber  Grbflädje 
unb  fütjrt  in  ein  getoölbteS  ©emad),  worin 
ein  großes,  reid)  »erjierte»  fpätromanifdjeS 
antin,  unb  im  britten  ©efcfyoß  oon  bjer 
aus  öffnen  ftd)  gegen  Süben  in  ber  f)od)= 
gewölbten  Siemenate  jroei  große,  mit  Säulen 
geiäumte  $oppelfenfter,  in  bem  glänjenben 
Stil  ber  gleid)$eitigen  SJlaulbronner  bauten ; 
auf  ber  Plattform  beS  nod)  mit  ben  edjten 
alten  3ii"ttn  gefrönten  £urmeS  erhielt  ftd) 
aud)  ber  urfprünglidje  Äaminfdjlot,  roieber 
gar  jierlid)  im  fpätromanifd)en  ©efdjmacf 
auSgebilbet.  siln  ben  üurtn  ftößt  baS  aud) 
nod)  junt  $eil  ganj  alte  Steinhaus  unb 
feme  baoon  (weftlid))  ftel)t  einfam  ber  oon 
einem  befonberen  ©raben  umjogene  sweite 
SJergfrieb,  aud)  nod)  oollftänbig  erhalten, 
beinahe  fenfterloS  unb  mit  9  $uß  biefen 
dauern.  Um  baS  Sd)loß  get)en  Ijerrltdje 
©artenanlagen,  bunfler  baumftarfer  (Jptjeu 
ioäd)ft  b,od)  an  ben  ©ebättben  bjnauf,  babei 
blütjenbeS  33ufd)bicfid)t,  oerfd)lungene 
Sdjattenwege,  unb  bie  ernften  SBipfel  ber 
"Balbbäume,  fo  baß  biefe  großartige  'öurg  aud)  in  malerifdjer  £>inftd)t  ju  ben 
fdjönften  unb  bebeutenbften  unferes  i'anbeS  gehört.  £rrüt)er  fal)  man  nod)  ben  auf 
forintl)ifd)en  Säulen  ruf)enben  SHitterfaal  unb  bie  Sdjloßfapelle  jum  1)1.  ©eorg. 
$aS  Wappen  beS  nod)  blütjenben,  jetjt  gräfltdjen  ©efd)led)teS  ftnb  brei  SRinge, 
2,  1  geftellt,  ftlbern  in  rotem  Jvelb.  —  51  n  ber  Straße  nad)  Sd)toaigem  ein  Stein- 
freuj.  $aS  erftc  in  ber  ©efdjidjtc  auftreteube  ©lieb  ber  Familie  ift  ^otjannes 
oon  Weipperg,  Wegenabt  bes  2lbteS  ftonrab  oon  3)?aulbronn,  ber  oon  feinen  Unter- 
tanen in  SBetff ad)  im  3af)r  1212  erfdjlagen  mürbe. 

i 

inie6erßcf«m. 

$a5  Sdjiff  ber  eo.  5ttrd)c  .sunt  1)1.  Gnriafus  rourbe  int  3al)ve  1772  oevänbert, 
ber  eble  gotifd)e  (Sl)or  ftet)t  nod)  unoerf  eljrt ;  er  ift  rcdjtectig,  mit  Strebepfeilern 


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<2äulcnfenftft  an  ber  «uro  -Jicippcr«. 


Worb&etm.  Ccftentmcfc. 


125 


befetjt  unb  wirb  oon  jroet  frönen  SRippen- 
freujgeroölben,  beren  ©d)lu§fteine  mit  treff= 
liefen  «lattrofetten  gefchmücft  ftnb,  überbetft. 
SWeS  beutet  auf  ben  beginn  be§  15.  $af)r= 
hunbertd.  (#egen  Dften  ein  prächtiges  brei= 
teiliges  ©pifcbogenfenfter  mit  93ierblattrofette, 
bie  ©übfenfter  haben  ftrengeS  Jifchblafeutoerf. 
2>a§  befrfjeibene  innere  enthält  fd)öne  gotifche 
Söanbgemälbe ,  ein  alteS  ^albleben§gro^e§ 
Hrujifir  unb  einen  gefdjnitjten  gotifd)en  ©hör- 
fhi^t  mit  ber  SahreSjahl  1524.  25er  Ort 
mar  früher  ummauert  unb  fyatte  brei  Üore. 
Pfarrhaus  1726. 

©chon  823  erhält  Stift  Heuhaufen  in 
SBormS  ^ier  ©üter. 

3)ie  et».  flirre  jutn  f)(.  ^Bartholomäus 
mürbe  bei  bem  großen  SBranb  im  3ab,re 
1810  eingeäfchert,  nur  ber  maffioe  öftlich 
fte^enbe  £urm  blieb  flehen.  DaS  9iathauS 
(mit  ber  3af)re3}af)l  1593)  bilbete  etnft  unten 
eine  weite  $alle,  bie  fich  mit  grofjen,  jetyt 
meift  oermauerten  9tunbbögen  gegen  außen 
öffnete.  $aS  Pfarrhaus  lourbe  1762/63  oom 
Bistum  SöormS  in  elegantem  iHufof oftil  er= 
baut.  Der  Ort  mar  gleichfalls  ummauert 
unb  mit  brei  Soren  beroehrt.  SBegräbniS- 
plaij  mit  SRenaiffanceportal.  CrtSabcl  im 
13.  unb  14.  Sa^rlrnttbert. 


$c6f«m6acß. 

$aS  fd)ltchte,  mit  einem  Oftturm  oer= 
feljene,  im  ©djiff  tonnengemölbte  eo.  ftird)< 
lein  jeigt  noch  ©puren  oon  gotifdjer  simu 
fünft.  %n  ber  Worbjeite  bes  £urmeS  ift  noct) 

ber  alte,  mit  fd)öner  $Mattrofette,  ganj  ähnlich  roie  in  Pfaffenhofen,  heiler,  $aber* 
felb,  gefchmücfte  Sdjlufjftetn  eingemauert,  ein  anberer  im  "^cftgiebel  bev  Mirale. 

(Sine  halbe  ©tunbe  roeftlirf)  lag  tief  im  ©tromberg  jroifchen  ben  ftillen  Tälern 
beS  $ircf)bad)S  unb  beS  Löhrbachs  baS  lä'ngft  oergangene  ftrauenfloftcr  Jtirchbad) 
(Sirrpach);  £>erjog  (Sberljarb  III.  legte  fobann  im  oahrc  1664  einen  Tiergarten 
mit  ^agbfchlofe  an,  roo  „oiele  100  ©tücf  .frirfcb  allerpanb  Slrten,  auch  ftafanen 


.«anjft  ju  Ctftftnbtrg. 


lauffifiu  ju  Ctöftubtrg.  1478. 


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126 


")ifcf artreis.   Cbevamt  5Bradenf>eim. 


Itnb  'anbetet  ©eflfigel  gehalten  würben ;  ferner  waren  aUbo  ein  gar  fd)öne$  Sdjloß 
unb  trefflicher  Suftgarten  nebft  einem  fdjönen  Saffenoerf  unb  anbere  Shiftbarfeiten 
ju  ferjen".  9tun  fteljt  oon  aUcm  bem  nur  noch,  in  einem  oerfdnlften  2eid)  auf 
einem  3nfeld)en  bie  Ijübfdje,  oerroitterte  SBilbfäule  ber  $iana,  baß  Aibannele  ge* 
nannt,  ber  le&te  SReft  ber  alten  #errlid)feit.   ®anj  abgegangen  ift  S3urg  93rom= 

berg,  Sranburc  1203,  ba$  sBappen  mar  ein  oon 
©olb  unb  Sdjroarj  gefebtägter  Sdn'lb. 

Jrüljer  ein  Stäbtdjeu  unb  ring«  oon  einer  SJlauer 
umgeben,  bie  namentlich,  an  ber  Oftfeite  auf  große 
Strecfen  nod)  erhalten  ift;  bie  beiben  £ore  mürben 
abgetragen,  ebenfo  (im  Qatyxt  1839)  bas  am  9lorbenbe 
bes"  StäbtdjenS  geftanbene  fternenfelfifdje  Sd)loß;  es 
marb  im  Oafjr  1588  in  reichem  9fenaiffanceftil  erbaut, 
nun  ftefjt  man  nur  nod)  einige  ffulptierte  Steine,  bie 
feinen  fdjönen  Stil  befunben,  eingemauert  in  bem  an 
feiner  Stelle  unb  oon  feinen  Steinen  errichteten  Bauten* 
tjaufe;  bagegen  tjaben  fid)  nod)  bie  fet)r  ftattlidjen 
"Jiebengebäube  besi  Schroffes  ertjalten,  baruuter  jroei 
l)öd)ft  malerifdje  Steinbauten,  mit  ib,ren  oom  SBetter 
gefct)roärjten  3innengiebeln  f ect  emporfteigenb;  bas  eine 
baoon  marb  laut  ^nfc^rift  erbaut  oon  ©eorg  oon 
Sternenfels  unb  feiner  ©emablin  Urfula  Margareta 
oon  £elmftatt  1569.  —  $ie  eo.  Äirdje  jur  1)1.  3)tor 
gareta  rourbe  1728  jum  größten  Seil  neu  erbaut,  fte 
jeidjnct  ftcb,  aus  burd)  ib,re  mitunter  oortrefflichai 
©rabbenfmäler  ber  Familie  o.  Sterncnfels:  leiber  ftnb 
uoit  utinflcrttjoi  ju  Cdjftnbcrg.        oicle  baoon  fo  ftarf  mit  roet^cr  Jündje  bebeeft,  baß 

ibre  3nfd)riften  nictjt  mefyr  ju  enträtfeln  fmb;  mir 
nennen  baS  ©rabmal  bes  Sternlwrt  oon  Sternenfels,  f  1519,  mit  feb,r  fdjönem 
sBappen  unb  fyerrlid)  reidjem  SJaubroerf,  femer  bas  Tenfmal  bes  .£>ans  3crg  oon 
Sternenfcls,  f  1559,  er  fniet  in  i'ebeneigrößc  in  ooller  Lüftung  unb  entblößten 
.£>aupte£  oor  bem  ©efreujigten.  $ic  gotifdie  ftanjel  roirb  oon  eigentümlich,  geformter 
Menaiffancefäule  geftütjt,  ber  ferjr  fdjön  gearbeitete  Saufftein  *eigt  bie  Sappen  oon 
Württemberg,  ^öcflin  o.  Utingerttjal,  Sternenfels  utib  bie  ^nfdnrift  Anno  domini 
1478.  Xie  Safriftei  befilU  bübfdie,  im  17.  unb  18.  ^abrbunbert  oon  ber  Familie 
oon  Sterncnfels  geftiftete  3lltargefäße.  Rex  ^riebtjof  jui  St.  Slnna  mürbe  laut 
3nfd)riftftein  im  15<i4  angelegt,  auf  Höften  oon  ö>eorg  oon  Sternenfels  unb 
feiner  ©emablin  Urfula  Margareta;  auf  ihm  erbebt  ftdi  ein  großes  fteiuernes 
ftrujifif.  s#cim  Sdjloffc  ftanb  bis  *um  Mx  1817  ein  ho  friß  bober,  aus  großen 
$uctc(fteinen  aufgefübrter  £urm,  einer  jener  faft  unoerroüftlidjen  ^ergfriebe:  oon 
ibm  genoß  man  eine  berrlidje  ,"vernftcb,t  in  beu  ttraid) Wartadv,  ^aber=  unb  OJecfar^ 


Wrabfuitt  bet  Sirius  $<oi1lin 


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Pfaffenhofen. 


127 


gau.  —  CrtSabel  im  13.  3&l)rlmnbert.  Sßom  £al  aus  gefefjen,  ftcltt  ftd)  ber  Drt 
immer  nod)  als  „Stabtlein"  bar. 


Pfaffenhofen  (pf  offenbaren  1279). 

5luef)  biefer  Drt  tjatte  HHauem  unb  brei  £ore,  nod)  finbet  ftd)  in  ber  SJlauer 
be$  Pfarrgartens  ein  Stein  mit  ber  3*tfd)rift:  „1460  b,at  angefangen  balttjafar 
murer  bife  muren  um  ba§  borf 
unb  ift  ufgemadjt  in  bem  tar 
1470."  2)ie  cd.  Äirdje  pm  1)1. 
Sambert  ftammt  mit  bem  Oft* 
türme  au§  früb,gotifct)er  3eit, 
roäljrenb  ttjr  Sdjiff  oon  £>ein= 
rief)  Sdjtcftmrbt  161(1—12  in 
einem  mit  SRenaiffanceformen 
»ermif  djten  fpateften  unb  fdjlaff = 
ften  gotifdjen  Stil  umgebaut 
mürbe. 

3m  3af)r  1612,  roäfjrenb 
ber  33au  im  ©ange  mar,  fd)lug 
ber  *8lit}  in  ben  $urm,  mau 
lieft  nod)  f)eute  baran:  2lm 
Äircl)roeut)abenbt  1 6.  Üftau  1612 
um  4  utjr  t)at  ber  ftral  bißen 
eefftein  oben  am  tjelm  £)erau§- 
gejdjlagen.  (Jrbarm  biet)  Unfer 
Oefu.  $er  trefflid)  aufge= 
mauerte,  mit  alten,  tiefen,  fpitj= 
bogigen  Sdjarten  oerfetjenc 
2urm  f)at  im  unteren,  beu 
d\)ox  oerrretenben  Stocfroerf 
ein  fraftoolleS  früt)gotifd)es> 
SHippenFreujgeroötbe,  ba£  auf 
Stonf  olen  rut)t  unb  in  eine  fd)öne 

Slattrofettc  jufammenftrat)lt,  unb  erinnert  namentliet)  aud)  burd)  bie  fo  jierlid) 
bet)anbelten  natürlidjen  Blätter  be$  Sdjlußfteine*  an  ben  Stil  be3  ÜDtaulbronner 
ÄapitelfaaleS ,  ber  ju  Gnbe  bc§  13.  ^atjrlninberts  erbaut  rourbe.  vJKit  biefer 
3eit  ftimmt  aud)  bie  xxsnfd)rift  ber  größten  auf  bem  £urm  tjängenben  Wlocfc: 
Anno  Domini  MCC.  nonagio  IX.  (1299)  in  die  margarete  factum  est  lioc  ras; 
babei  bie  tarnen  ber  oier  (foaugelifteu.  (K.) 

2>a§  roeite,  oon  tjoljernem  Jonnengeroölbe  flberbeefte  innere  beö  Setjtffes  ent- 
l)ält  eine  fteinemc  Menaiffancefaiiftel  unb  auf  jonifdjen  Säulen  rutjenbe  (fmporen, 
in  ben  2lltartifd)  ift  ein  alte*  fteinernes  "^eronifabilb  eingelaffen,  im  nod)  ftüb/ 
gotifd)cn,  ftd)  eintreppenben  Jriumpljbogen  bangt  ein  große*,  \tfyc  alte*  ftnitfft; 


Iffjtnialigf  £$(o£fcHrrri  ju  Ccftfcnbrrß.  156J». 


128 


^ierfarfrci^.   Cberamt  SBradtn&ttm. 


■Hait)((fu|  in  t>(I  2hitf,:ut<  JU  ;  lj))üüigt1  Ii. 


(otjnc  ^meifel  aud)  au£  ber  $eit  um  1300)  — 
ein  frrengeS,  ernfteS  unb  babci  fid)  eng  an  bic 
9ktur  anfdjlieftenbeS  sBerf.  einer  befonberen 
3kad)tung  roert  ift  aud)  bie  geräumige,  mit 
fdjönem  s3tetjgeroölbe  überberfte  Safriftei,  in 
lebhaftem  unb  eigenartigem  fpätgolifdjem  Stil 
erbaut.  3ln  ifjrer  Cftfette  ftetjt  in  trefflidjer 
Sdjrift;  Anno  Domini  MVC.  XV.  (1515) 
Maister  hans  vunderer;  babei  fein  sJ52eifter= 
jeidjen.  Sunberer  mar  ein  fetjr  talentooller 
«aumeifter,  beffen  Seiftungen  mir  auch,  fonft 
in  ber  ©cgenb  antreffen.  sJiod)  märe  $u  er* 
roälmen,  bafj  am  Sübportale  be§  ©d)iffes(  ber 
Alaine  eines  roeitereu  SaumeifterS  ftet)t :  Mayher 
1453.  —  XaS  ^farrliausJ  mit  ber  ^flfyreSjat)! 
1610,  bitbidien  Qcingängen  unb  (£cfma£fen 
oerrät  roieber  bie  ©auroeife  Sd)icff)arbt§.  s21uf 
bem  33egräbnispla$  ftefjt  eine  alte  ftapelk. 
Sd)ulb,au§  1B21/22.  3lltes  9iatl)au8.  «iele 
Käufer  ftnb  nod)  alt  unb  grofj  unb  aus*  ftarfem 
(Sidjen^oljgebälf,  an  mehreren  nod)  ^|nfd)riften 
aus  ber  jroeiten  Hälfte  be§  15.  3at)rl)unbert§. 
sJJteiftcr  $an&  Sunberer  oon  ^faffeuh,ofen  ift  otjne  ^ro^ifcl  ber  leibenfd)aftlid)e 
*-8aueroanfüt)rer ,  ber  am  3.  ÜJtai  1525  bie  alte 
ßerjogSburg  Secf  oerbrennen  lieft. 


^c^wai^erit  (Soeigerfyetm  8.  3aljrljunbert). 

Xic  Stabt  liegt  angenehm  unb  gefunb  auf  einem 
leid)t  gegen  ba§  l'eintal  fäblid)  geneigten  Sbtjang  unb 
erfreut  ben  Söanbercr  fdjon  oon  ferne  burd)  itjr  im 
pofantes  Sdjloft  ber  (trafen  oon  ^eipperg,  baneben 
bic  bebeutenbe  .ttirdje  unb  ber  breit  am  2lbt)ang  fid) 
t)inaufaiel)enbe,  mit  fjerrlidjen  Räumen  befe^te  Sd)lofr 
garten.  Hon  ber  ehemaligen  ^efeftigung  ber  Stabt 
erfjielt  fid)  betnatje  nod)  bie  ganje  Stabtmauer,  an  ber 
nod)  oerfdjiebcne  fjalbrunbe  Jürme  angebradjt  ftnb. 
Xrci  Horftäbtc  liegen  oor  ber  einft  roolilbefeftigten 
Mltftabt,  bereu  ,voei  Jore  1812  unb  1H31  abgetragen 
mürben. 

Xie  auf  ber  f)öd)ftcn  Stelle  ber  Stabt  gelegene, 
über  Staffeln  crf)öf)te,  fel)r  ftattlicbc  eo.  Stirpe  trägt 
nod)  bie  unoerfennbaren  Smtren  oon  brei,  ja  oier 
oerfdjiebenen  Hau^eiteu.  Xcr  cvftc  Sau  mar  im  foät 


CAflüölbanfättg«  im  ÜHittttfct>iff  b« 
3tabtttrcJ)f  su  2d>»aifl«rrt. 


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6d>roaißern. 


129 


romanifchen  Stil  (jroeite  Hälfte  be§  12.  ^abthunbertS)  aufgeführt  unb  enbigte  mit 
bem  noc^  erhaltenen,  an  ber  9Jorbfeite  be§  je&tgen  &t)on%  ftehenben  Cftturm.  — 
3ln  ihm  roie  an  ber  nörblichen  Slußenfeite  ber  Kirche  fieht  man  nocb  einen  fchönen 
»iunbbogenfriee ,  ferner  am  Sunne,  an  feiner  Sübroanb  nunmehr  gänjlid)  com 
©horbach  oerbectt,  romanif  d)e  Säulen* 
fenfter,  bie  Säulen  mit  prachtvollen 
Slätterfapitälen.  $m  Saufe  beS 
13.  ^ahrhunbertS  unb  fobann  in= 
fcbrifttich  im  $a\)tt  1474  mürben  an 
ber  einfduffigen,  ohne  .Sroeifel  flach- 
gebeerten  Siaftlifa  s-8eränberungen 
oorgenommen;  im  3at)re  1514  aber 
rourbe  ein  großartiger  Umbau  be= 
gönnen,  ber  ben  ftlächenraum  ber 
Slirche  auf  bas>  doppelte  ber  früheren 
brachte.  3)ie  am  füböftlichen  Strebe» 
pfeiler  ber  &ird)e  angebrachte  3n; 
fajrift  berichtet  hierüber : 

D.  0.  M.  Anno  MDXIIII. 
Romanis .  imperitante  .  Caes.  Max  . 
P.  F.  Aug.  in  .  beatissiine.  Vir- 
ginis  .  Marie  .  eiusque  .  super- 
benedicte  .  matris  .  Anne  .  nec  . 
non  .  S.  Joannis  .  baptiste  .  lau- 
dem  .  et  .  honorem  .  nobiles  . 
viri .  de  .  clara  .  ae  .  armigerata  . 
Neipergensium  .  prosapia  .  pro- 
creati .  cum  .  subditis  .  et .  incolis  . 
buiusce  .  oppiduli .  hanc  .  edem  . 
sibi .  et  suis  .  posteritatique  .  bene . 
merenti  .  instaurari  .  fecerunt  . 
per .  Bernardum  .  Sporer .  opificem. 
%m  Seginn  ber  ^nfchrift  ficfjt  man 
ben  Sappenfdjilb  ber  Weipperg,  am 
Scbluffe  ben  ÜDieifterfchilb  ©ernharb 
Sporerö,  besjelbeu  ÜDleifterS,  ber 

unter  anberem  auch  bie  große  Stiftsfirdje  51t  £  bringen  umgebaut  hat- 

©ernharb  Spover  ging  fehr  gefd)icft  ju  $£erfe :  nur  bie  fübliche  Umfaffung& 
mauer  riß  er  nieber,  oerlängerte  bie  SSJeftroanb  •  nod)  roeiter  gegen  Süben  unb  be= 
nii^tc  ben  2urm,  um  baran  fßblid)  feinen  neuen  (Stjor  einzufetten,  roobei  er  zugleich, 
ben  Xnxm  famt  ben  flehen  gebliebeneu  teilen  ber  alten  ftirche  als  ein  fehr  ftattlicheS, 
gegen  25  friß  breites  Scitcnfcfaiff  beibehalten  tonnte.  Um  nun  aber  bie  Serbin; 
bung  jroifchen  beiben  fttrdienfchiffen  möglidjft  harmonifd)  burd)pf ühren ,  ,y>g  er 
an  ber  Sübfcite  fetner  neuen  Studie,  nad)  bem  $eid)macf  jener  $eit,  bie  Strebe^ 

$au(u»,  Xcufmälcr  nnö  Sitrttcnibcrfl.  '.Vccfarfvei*.  9 


Wrutrtrifl  ber  atabttinfec  $u  £d)toatgtnt. 


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130 


Siectarfrei*.   Oberamt  SBracfenljeini. 


pfeiler  nad)  innen,  fo  bafj  entlang  beS  Schiff  eS  fünf  rechtecfigc,  9l/i  tfufe  tiefe  Capellen 
entftanben,  unb  ftellte  an  ber  Oiorbfeite  oier  je  7  Juf?  tiefe  rechteckige  ^yreipfeiler 
auf,  raoburch  er  roieber  fünf  (t/ter  auch  gegen  Horben)  offene  Capellen  unb  jugleid) 
eine  2lrfabenreif)e,  als  3?erbinbung  mit  ber  alten  Stirpe,  erhielt,  unb  enblict)  ein 

fet)r  roirffameS  UÖiberlager  für  baS  prächtige, 
33        weite  9}et\getoötbe,  mit  bem  er  fein 
4paaptfc^iff  überspannte  unb  bem  burcb,  bie  Seiten- 
fapellen  bie  feljr  bebeutettbe  ^Breite  oon  50  Juft 
ftufommt.  EeStjalb  mad)t  aud)  bie  Äirdje  in  itjren 
neuen  leiten  einen  roirflid)  großen  unb  erheben* 
ben  (Jinbrucf,  jumal  ba  ihre  Sänge  fünfmal  bie 
$<ittelfd)iffbreite  ober  165  ftufe  beträgt.  Meiner 
noch  als  ^auptfa^iff  unb  dfyov  ftnb  bie  Capellen 
mit  sJ(etjgen>ölben  bebecft,  roeldjc  bie  jicrltdjfteit, 
mit  zahlreichen  ©djlufjfteinen  unb  2Bappenfd)ilb= 
djcn  befetjten  SJlufter  bilben;  baS  Sd)iff  felbft 
bcftfct  18,  ber  (£b,or  10  mit  Silbern  oon  ^eiligen 
gefchmütfte  Schluftftcine;  roä^renb  bie  ©en>ölb= 
rippen  best  £auptfchiffeS  oon  Söalbachinen,  unter 
benen  bie  auSbrucfSoollen  SBruftbilber  ber  jroölf 
'Jlpoftel,  auffteigen.    über  bem  Triumphbogen 
ftetjt  bie  /sabvoc-.uilil  1515.  3)a§  plattabgebecfte 
Seitenfd)iff ,  bie  alte  ftircfye,  jeigt  3lnfä^c  ju 
einem  SHippenfreujgetoötbe.    3>aS  flujjere  bev 
ftirdje  twt,  roo  es  gotifd)  ift,  originell  gefüllte, 
noc^  mol)lert)altene  Spit3bogenfenfter  unb  fraft= 
ooll  geglieberte  (Eingänge.  &ber$8ernharb  Sporer, 
ber  ^aumeifter  ber  ftirdje,  mar  auch  cm  trcff- 
lidier  SBilb^auer.   ©crabe  über  jener  oben  ge= 
nannten  ^nfdjrift  fte^t  unter  reichem  $Balbad)iu 
ein  bomengefrönter  Ecce  homo  oon  feiner  $anb; 
bie  SJluSfulatur  ber  lebensgroßen  SBttbf&Kle  ift 
ftarf  marftert,  baS  eble  £aupt  mit  langen  Soden 
unb  janft  herfchauenben  3lugen.  3m  Ghor  ber 
5lird)e  erhebt  ftd)  fobann,  auch  Don  SporerS 
^panb,  baS  im  3c$vl620  gefertigte,  45  $ujj 
hohe  SaframenthauS,  eines  ber  fchönften 
unb  jarteften  beS  fpätgotifchen  Stils ;  es 
ift  mit  ben  Statuetten  ber  hl.  2lnna,  Rat\)a- 
rina,  Barbara  unb  Stoma,  bem  3Jceifter^ 
seidjeu  SporerS,  bem  Sappen  ber  9teip= 
perg  unb  bem  ©appen  beS  Stifters  .IpanS 
iHeid)  (einer  Dresel»  gefdjmücft.  s2Iud)  bie 
«poftelbruftbitoer  ber  Schiffpfciler  ftnb 


 r:-.   T  - 


•  H  ^ 
2aframemt>aue  $u  «todtjtim. 


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€<$roaigent.  131 

geroifc,  rote  bies  fcfyon  ifjre  $t!)anb(ung  beroeift,  33crnl)arb  Sporer  jujufdjreibcn.  — 
2tu&erbem  befitjt  bie  fttrct)c  eine  überrafdjenbe  Spenge  von  ftunftroerfen  im  fpät* 
gotifdjeu  3til,  näinlid)  vier  tflügelaltäre,  einen  reidjoerjierten  Jaufftein  unb  ftanftel, 
foroie  einen  gefd)nitjten  (£f)orftuf)t,  unb  an  ber  Cftjeite  bes  Seitenfcfyffes  ein  über= 


3tcmtrnt  Wanjet  ju  3toctl)fim,  in  Der  alten  ftorni. 


lebensgroßes  .ttrujifir  oon  Rotier  unb  ergreifenber  oct)ünl)eit,  bas  gciftoollc  ^aupt  mit 
langen,  jdmiaten  l'ocfen,  bie  Pütjen  fcf}mer$baft  gefenft,  in  fjeiligem  Bulben  brerfjenb. 
—  $on  ben  oier  Altären  ift  einer  ganj  gemalt  in  lemperamanier  oon  piroxer  ^eht= 
fjeit  unb  3d)önf)eit,  trägt  bas  Sonogramm  bes  iWeifters  I.  M.  R.  unb  bie  x)al)re*; 
,^at|l  1510,  jroei  anberc  fmb  burdjaus  geidjnitjt  uub  oon  tjervlictjem  ^aubroevt  um^ 


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132 


"}Jecfarfrfi#.   Cberamt  'Tutfen^eim. 


rahmt,  ber  oierte,  ber  ehemalige  .frodmltar ,  jet3t  an  ber  9lorbfcite  bcs  (Short* 
fteljenb,  oereinigt  Sdmitjereien  unb  Jafelgemälbe  oon  bebeutenbem  ftunftroert.  An 
bcn  Pfeilern  ber  .Uirdje  Rängen  nod)  anbcrc  fetjr  tüchtige  altbeut  jd)e  ©emälbe;  im 
(Sljor  unb  in  ben  Capellen  roie  aud)  außen  an  ber  Äirdje  fietjt  man  neippergfdjc 
Gpitaptjien  unb  ©rabmäler,  jum  Seil  mit  ben  v33ilbfäulen  ber  Verdorbenen 
fctjmnrft,  bie  meiftcn  au*  bem  1H.  ^ahrhunbert  unb  mitunter  oon  gar  tüchtiger 

Arbeit ;  auf  bem  Stoben  ber  alten  Äirdje  liegen  bann 
halb  abgetretene  ©rabplatten  oon  ©eiftlidjen  unb  uon 
älteren  ÜDtitgliebern  au*  ber  Dleippcrgfdjen  Familie, 
üföir  geben  t)ter  bie  nähere  'üefchreibung  ber  Elitäre 
nadj  s}*.  Sepplers  trefflichem  33ud)  (f.  o.  ©.  III): 
„53 1 c r  Flügelaltäre;  an  ber  Worbioanb  bes 
G^ores  ber  £od)altar;  im  ^Ktttclfaften  Job  «Diarien*, 
-fiodjrelief ;  auf  ben  klügeln  innen  Flachrelief*: 
sNari&  Herfünbigung,  $eimfud)ung,  ©eburt  (Shrifti, 
Anbetung  ber  Äönige ;  außen  gemalt  je  jroei  Heilige 
in  je  jroei  Abteilungen:  3t.  ©eorg  unb  Urfula: 
Katharina  unb  diemigiu* ;  Florian  unb  d hriftopborns, 
•3ot).  (foang.  unb  vSifd)of  mit  'öudj;  hinter  ben 
Flügeln  nod>  jroei  feftftehenbe  JHelieftafeln :  oben  in 
Ärönung:  ©ort^-Bater  mit  bem  Seichnam  ^efu, 
St.  Senbelin,  3ol).  *apt.  unb  ©eorg.  Schönes 
SGBerf  bes  16.  ^ahrhunbertd,  bie  3fulpturen  teil« 
roeife  etioa*  bcrb;  noch  9fl"5  altbemalt.  —  Diedjt* 
oom  Triumphbogen  ein  Flügelaltar,  ganj  ge= 
Hin; tu:,  nicht  bemalt  (nur  klugen  unb  kippen): 
Sftittelbilb  unter  reid)em  i'aubbalbad)in :  .^>inab= 
ftürjung  oon  9Jtärtnrern  oom  Fclfen;  auf  Flügeln 
Reliefs,  innen  Sttaria  unb  Johannes,  außen  3c- 
baftian  unb  Ghriftophoru*  < elfterer  ganj  bef leibet, 
Pfeile  in  ber  .franb  holtenb);  hinter  ben  Flügeln 
feftftehenbe  iHclieftafeln :  Katharina  unb  Barbara: 
i^rebella  ebenfalls  Relief:  heilige  Familie;  oben  in 
.Urbnung  Ärujifir  mit  sJDiagbalena  ^Jtflaria  unb  ^o-- 
banne*  roeggef  ommem :  ebenfall*  fpätgotifdje*  UBerf 
oon  großer  Sdjönheit.  einer  Kapelle  burebaus  gemalter  Flügelaltar 

oon  1610:  LH.B.;  s3Jcittelbilb :  SJtartnrium  ber  hl.  Barbara;  auf  ben  Flügeln 
innen  divido  apostolorum ;  außen  s£auli  ^Mehrung,  ber  Auferftanbeue  erfcheint 
^kgbalcua,  $au(t  Flucht  im  .Horb  unb  Himmelfahrt  Wagbalcnas  (mit  ihrem  .fraar 
bef leibet » :  sJ*rebeUa:  (rngel  mit  ^etbcnsioerfseugen :  Malereien  oon  großer  Fei" 
heit. —  V'inf*  oom  6 hurbogen  ganj  gefdmitjter  Altar :  ^Jlittelfaften:  3t.  ©eorg, 
Michael,  Margareta ;  auf  ben  Flügeln  Flachreliefs,  innen  3t.  GligiuS  (befd)lägt  ein 
i<ferbi,  3t.  Grifpinu*  („ftalt"  ba*  l'eber,  ein  anberer  gibt  einem  Armen  Sd)uhei 
unb  Moei  Sunber;  außen  leer:  im  ^albadiin  örbärmbebilb  unb  3t.  Martin  unb 


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i2atranmit&au«  ju  etocf^etnt. 


totcttcu. 


133  . 


sJlifolauS;  tüd)tige$  fpätgotifd)e§  ©d)mt$ioerf  mit  fd)önem  Saubornament.  $n 
ber  aud)  oon  Sporer  erbauten  netygeroölbten  Safriftei,  einer  ehemaligen  Capelle, 
ficht  man  ein  fe^r  bübfd)e£  Saframentbäusdjen,  ein  weitere^,  fcljr  altes  im  Xurm ; 
an  ber  ©eftfeite  ber  &ird)e  mar  oon  $ernl)arb  3porer  ein  jroeiter  Surm  beabftd)ttgt. 
<£m  93latt  im  Hunftatlaä  jeigt  bie  Äirdje  famt  einem  Seil  ihrer  inneren 
fcbmücfung,  roie  Hansel,  Saufftein,  Ülöeftempore  ufio. 

3ton  bem  feb,r  auegebebnten ,  cor  4<>  fahren  großartig  erweiterten  ®d)loffe 
ftammt  bie  frühere  Sd)lofjfapelle  unb  ber  Cft=  unb  9Jorbflügel  au«!  bem  Slnfang 
be§  18.  ^aWumbertö  (1702).  $tc  beiben  in  ben  berrlidjen  £diloßgartcn  fdjauem 
ben  ftaffaben  finb  nod)  ganj  unoeränbert,  in  mafjoollem  unb  tüchtigem  9tofofoftil 
gehalten,    $m  3d)loj?  toertoolle 
«ibliotbef  unb  ^nenbilber. 

s#on  älteren  s3Bol)ngebäuben 
ber  Stabt  ragt  beroor  bas  bei  ber 
Stircbe  fteljcnbc,  grojje,  im  9tenaif= 
fanceftil  erbaute  |>au§ ;  am  unteren 
fteinernen  ©efdjofj  mit  folgenber 
Onfdjrift:  „3lnno  1687  f)at  3ol)an 
$an§  9Jlid)et  #of)l  Bürger  unb 
SWe^ger  unb  2ttaria  ilatbarina  fein 
eheliche  £>au§frau  altjier  haben  bife$ 
bauS  mit  famt  bem  funtament  burd) 
unb  burd)  nero  erbauen  laffen."  Xas 
jroeite,  an  ber  Grefe  mit  großem 
(Srfer  aufgeführte  Stocfroerf  Ijat 
prächtigen  £>ol$bau ;  bie  ^renftcr  fmb 
oon  gekuppten  Säuldjen  eingefaßt, 
bie  ftenfterbänfe  oon  fd)önen  Äon* 
folen  getragen.  (K.) 

Sie  Heiter  1659,  ba§  3d)af* 
IjauS  1609,  (9aftl)au$  jur  Hrone 
1769.  —  Schwaigern  tritt  in  bie 

@efd)td)te  burd)  sal)lrcid)e  Sdjcnfungen,  bie  bas  ftlofter  2orfd)  in  pago  Gardachgowe 
in  villa  Sueigheini  ober  Sueigerheim  in  ben  fahren  765—844  erhielt.  CrtSabel  im 
12.  Sabrbunbert.   2>a$  ©efdjlecbt  ber  9tetpperg  ift  fdjon  1302  alltner  begütert. 


Steinerne  Äonjtt  ju  etoctydm.  mit  eingcf^obcntm  CJeiftab. 


Stetten  (Stete^atn)  am  £>cudjelberg. 

früher  lief  um  ba£  $orf  ein  teilioeife  nod)  ftdjtbarer  ©raben.  $ie  erhöbt 
liegenbc  eo.  s^farrfird)e  mag  aues  bem  beginn  be*  15.  ^ßlnrbunberts  flammen,  ba$ 
untere  ©efdjofj  be3  öftlicb  ftehenben  Jurmes  jeigt  noch  ein  gotifd)e§  sl)]a&merffenfter. 
$ie  mit  einem  höhnen  Tonnengewölbe  bebeefte  ftirdje  ift  bem  hl-  Philipp  nub 
3afob  geweiht,  Pfarrhaus  1775,  altes  ffiattmu*.  2)ie  alteren  Käufer  geigen  oft 
träftigeS  »alfenroerf  mit  hohen,  fonfolcnartigen  Xragböljern.  —  £ie  s#urg  beim 


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134 


•flecfarfrfi*.   Cberamt  $racfenb,etm. 


roten  gfoutiten  lag  in  einem  noef)  je^t  ftcqtbaren  bebeutenben  9iingroaU. 
abel  im  12.  Saqrpunbert. 


Crt§; 


Stocßßeim  (Stocqqeim  um  950). 

2ie  bem  pl.  Ulrid)  geioci^te,  1876  erweiterte  fatp.  Slircqe  würbe  in  fepr  fpät- 
gotifdjem,  aber  felbftänbigem  ©efdjmacf  erbaut  in  ben  ^aqren  1513  unb  14  oon 
$ionqftuS  $öblinger  (au§  ber  befannten  Gjjlinger  3}aumeifterfamilie).  $a#  Sdjiff 

liat  ein  pölfteroes»  Tonnengewölbe,  ber  mit  Strebepfeilern 
befetjte  oielccfige  ßpor,  mit  ber  -3apresjat)l  1514  an  ber 
Sübfeite,  ein  pübfcpeS  auf  Jyra^enföpfen  rupenbeS  "Jie^ 
werf,  bann  ein  fcqöne§  fteinernes  SaframentqöuScqen, 
wclcqeö  ein  2Jieifterjeicqen,  ätinlidi  bem  bes  Stepqan  Saib, 
be§  Sdjwagerö  besi  2)ionqfius<  ©öblinger,  trägt.  Uber 
bem  Iriumppbogen  l)ängt  ein  fepr  ebel  gebilbeteS,  weit 
überlebensgroße^  .Uru^ifiy.  $ie  aud)  fpätgotifdje ,  auf= 
fallcnb  fd)öne  Slanjel  jeigt  eine  fpäter  eingefcqobene  blatte 
mit  Gcierftab.  (£b,or  erpebt  ftcq  40  pod)  ber 
fpätgotifcqe,  reid)  mit  fcqöncn  Scqnigereien  unb  oortreff= 
liepen  ©emälben  gefcpmücftc  #od)altar,  bcr  1 865/66  tüdjtig 
erneuert  würbe  unb  in  jartem  Jabernafelwerf  gar  luftig 
ficq  aufbaut,  Scqrein  fiept  man  runb  in  $>olj  ge= 
fcqnitjt  bie  fdilanfe  ©eftalt  beä  pl.  U(rid)  jmifepen  i;,iulu# 
unb  ißetntf,  auf  ben  tflügeln  in  t^lart)relief  93cit  unb 
Sebaftian,  im  Aufbau  ©priftus  am  ftreuj  mit  ÜDtaria 
unb  ^ioljanneS,  weiter  oben  Ärönung  3Jlariä,  ganj  oben 
wieber  ben  pl.  Ulricp.  2luf?en  an  ber  Kircpe  ba§  fleine, 
aber  pübfdje  SRenaiffance  Grabmal  be$  £>an§  Scqrepf, 
Smptnann  jum  Stocfsbercf,  f  19.  September  1563. 
$er  fepr  jierlid)  betjanbelte  $urm,  1592,  ftefyt  an  ber 
9Jorbfeite  be§  Gpores.  2)eutfd)orbenfcpe$  SlmtpauS  1604, 
jetjt  9iat*  unb  ScqultjauS.  SdjöneS  £wljpaus:.  (K.)  9Herf* 
^,,&&k  mürbige  fteineme  33ilbftöcfe,  einer  mit  ber  ^apreSjapl 
— ~^jfy*  1470.  —  Slbelige  oon  Stotfpeim  im  12.— 16.  3aprpunbert, 
ipr  Sappen:  ein  Scqilb  oon  ©olb  unb  Sdjwarj  geteilt, 
147u-  unten  mit  golbenem  ftabengitter.  $er  Ort  qatte  früper 
brei  Jore. 

£>od)  über  bem  Xorf  liegt  ba§  früper  beutfcporbenfdje  S  d)  1 0  StocfSberg 
(K.),  ein  auSgebepnter  ©cbäubefompler,  an  ber  allein  jugänglidjen  Worbmeftfeite  mit 
bebeutenben  Vorwerfen,  mit  ©raben  unb  Ringer  unb  poper,  malerifdjer,  oon  Munb- 
türmcqen  flanfierter  Stauer,  baran  p>ei  oon  berben  $offenquabern  umfafjte  9funb- 
bogenportale.  ^pier  eingetreten  füprt  uns  ber  xBeg  an  langen,  mit  Staffelgiebeln 
befeqten  Cfonomiegebäuben  oorüber  ju  bem  gan,\  aus  bem  Reifen  gebrochenen,  fepr 
tiefen  unb  weiten  jioeiten  (.fraupt=)©raben,  ber  mit  .frolunberfträucqen,  Söalbreben  unb 
Cbftbaumen  üppig  bewaepfen  ift  unb  über  ben  eine  qoqe,  breibogige  Steinbrücfe  burcq 


Silbflotf  bri  0torfl)cini 


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4Ö«Uer. 


135 


baS  innere,  mit  bem  x}ceippergfd>en  SBappen  gezierte  tot 
nach  ber  eigentlichen  $urg  hinüberleitet,  bie  aus  einem  örei 
ftoefigen,  im  rechten  sBinfel  gebauten  9ienaiffancefd)toffc 
beftetjt;  es  rourbe  im  16.  Sahrtjunbert  errichtet  i trägt 
bie  CtohreSjahlen  1522  unb  1574),  hat  auSgefdnuuugene, 
mit  Jlugeln  belegte  (Giebel  unb  gerab  gcftürjtc  oproffen^ 
fenfter.  2Iud)  erhielt  ftd)  am  (Snbe  bes  Sübflügel*  t>ie  im 
fpäteften  gotifdjen  8til  gehaltene  <Sd)lo|fapetle,  unb  am 
Scftflügel  fteigt,  als  baS  einjige  flberbleibfel  ber  urfprüng 
liefen  ©urg,  ber  mit  frönen  3innen  befrönte  uieredige 
Q3crgfrieb  über  100  Jufj  bod)  empor,  oben 
mit  einem  iKunbbogenfrieS  unb  9infätjen  ju 
oier  (Srfertürmd)en.    ©egen  baS  3abergäu 
hinab  fmb  dauern  unb  ©räben  unb  ber 
jerfallenbe  runbe  .joerenturm  malerifd)  oon 
Dieben  umranft.  'XaS  sBappen  ber  StocfS= 
berg  (Stütelberg  1220)  ift  in  ©d)roar$  ein 
redjter  filberner  Sdjrägbalfen  mit  bret  paar 
abgeroenbeten  roten  ^Jlonben  ^intereinanber. 
3Die  dauern   jerftörten  baS  <2d)loj?  am 
18.  2lpril  1525,  worauf  eS  langfam  roieber 
hergefteüt  rourbe.  31uf  bem  ©tocfSberg  roar 
bis  1764  ein  oierfeitiger  römifdjer  Slltar,  mit 
3uno,  üßulfan,  #erfuleS  unb  SJcmeroa,  jefct 
in  ^Mannheim. 

fetter. 

3ln  ber  im  3af)r  ,7•:i,  erneuerten  eo. 
Älircf>e  fteljt  gegen  Cften  ein  fd)öner  früh= 

gotifdjer  iurm,  ber,  roic  ber  in  Pfaffenhofen  unb  .ftaberfelb,  geroifj  aud)  oon  ber 
s3Jtaulbronner  93aur)ütte  ausgeführt  rourbe;  er  fyat  im  erften  ©efd)ofj  ein  ftarfeS, 
auf  fdjlanfen  gefdjroungenen  Äonfolen  ruhenbeS  ÜHippenfreujgeroölbe  mit  fd)önem 
«lätterfd)lu&ftein.  1aS  ©d)iff  enthält  ein  merfroürbiges  frübgotifches  Ärujifir  oon 
jugenblidjer  Sluffaffung;  es  erinnert  an  bas  p  Pfaffenhofen.    2ie  fladjgeroölbte 

$ecfe  jeigt  figurenreiche  ©emälbe:  bie  Äirdje  ju 
SBeiler  roarb  gemalt  burd)  Johannes  Stigler  aus 
Prag  1767.  3tn  ber  Jvriebhofmauer  ein  fpätgotifches 
©rabbenfmal  mit  bem  ctanbbilb  beS  3Jerftorbenen 
unb  ber  Umfdjrift:  211S  man  jalt  1500  unb  .  .  .  hie 
lit  hau?  flot*.  bem  got  gnebig  unb  barmherzig  fei. 


SMlbftoif  btl  etocfbdm. 


üHunbboarafrif«  an  b«  »uro. 


$a0erfeC6. 

9bl  baS  1744  erweiterte  Sdjiff  ber  eo.  ftirdie 
Sunt  hl-  Mauritius  id)lief?t  fid)  öftlid)  ein  altgotifdjer, 


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136 


Werfarfrei*.  Oberamt  ©ractenbeim. 


au£  bem  (Snbe  beS  13.  3al)rf)unbert$  ftammenber,  unten  rippenfreujgeroölbter  Turm, 
unb  an  biefen  baute  im  3afyr  1605  $an$  Söunberer  in  ber  iljm  eigenen  grajiöfen 
3lrt  ein  b,albad)tedHge§  fpätgotifdjeS  Gfjördjen.  Tie  cpifcbogenfenfter  beä  Gl)örd)cn$ 
fmb  fet)r  fyübfd)  auSgegliebert  unb  über  bent  mittleren  b,ält  außen  ein  (Sngel  einen 
Sd)ilb  mit  bem  ,3eid)en  beS  SHeifterS  unb  ber  ^arjreSjab,!  1505,  unb  innen  ein  (Engel 
bas  3temenfel§fd)e  Söappen.  3"  ben  ©ogenfelbern  ber  Jyenfter  ftet)t  man  $a&tn* 


iiüxj  i  i  i  ■  

$ttx<3)t  ju  ^oberftlö. 

maferoerf,  im  mittleren  Mftioerf.  Tie  ftirdje  ift  reicb,  an  Munftroerfen  unb  an  03rab= 
benfmälern  ber  oternenfels ;  fo  im  Turm  bas  bes  betenb  bargeftellten  5ttnbc?  juiu-fb,er 
«eit,  be$  «eiten  3ob,n  (f  21.  3uü  1560),  eines  Zitters  oon  ct.  in  uoUcr  Lüftung, 
auf  einem  ^unb  ftetjenb  (f  30.  Otooember  1566).  9fof  bem  ©oben  ber  ßird)e  bie 
(Grabplatte  beö  >t).  Karl  tum  St.  (nerrounbet  in  ber  3d]latfjt  bei  .C»öd)ftätt, 
f  30.  3ept.  1 705),  unb  enblid),  uon  Brettern  gefdjütjt,  bas  fel>r  jdjöne  unb  trefflid) 
erhaltene  Tenfmal  bes  ^eit  n.  3t.  (f  11.  3>x\l\  1571),  roatjrfdjeiulid)  non  bem 
befannten  'Öilbtjauer  8.  3taumb,auer  gearbeitet.  Ter  bitter  fniet  uor  einem  .Strujifir, 
redjts  unb  linfs  bie  "Sappen  fetner  ^lljncn,  oben  ber  auferftanbene  Grlöfer.  Tann 
im  Turm  bas  15  ftufc  t)üh,e,  burdjbrodjene  treffltdie  3aframentl)au*,  mit  oier 


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3oberfelb. 


137 


Cflftite  b«  Mintie  ju  3aberfelb. 


Statuetten  gefchmücft  unb  einer  oon  jroei  langgelocften 
(Sngeln  gehaltenen  £afel,  roorauf  ju  lefen  ift:  $iefj 
facferment  hufj  fyat  gemacht  hanfi  fteinmefc  oon  jaberfelt 
anno  1476.  tiefer  #anfj  Steinmetj  ift  bcrfetbe  mit  bem 
s3Jceifter  |>an§  Sprofj  oon  3aberfelt,  ber  urfunblid)  im 
3ab,r  1475  in  bie  2)ienfte  be§  SHarfgrafen  oon  53aben 
tritt;  1494  baute  er  ben  Seftflügel  be3  großen  $irfauer 
ftreujgangs!,  fein  ÜDteifterf d)ilb  auf  einem  Sdjlujjftein.  (M.) 
@ine  fräftig  bcfd)lagene  $üre  fübrt  oom  $unn  in  bie 
alte,  auch,  rippenfreuägeioölbte  Safriftei. 

3)a§  fetjr  ftattlidje,  mit  SRenaiffancegiebeln  auf= 
ragenbe  Pfarrhaus  (K.)  mar  früher  ein  Sternenfel§id)es 
Sd)lofj  unb  tourbe  in  ben  fahren  1587  bis  1619  ganj 
au§  Stein  gebaut.  (Sin  reichet,  mit  jroei  tosfanifajcn 
Säulen  befetjteS  portal  führt  in  baö  innere ;  man  jeigt 

t)ier  noch  an  ber  $)ecfe  eines*  ©emachest  ein  grofjeä  ©emälbe  mnthologifchen  Inhalts 
(Jupiter  mit  %uno),  in  einem  anberen  eine  $üre  mit  trefflich  gefc^ni^tem  31uffati 
unb  ber  3nfd)rift  im  frriefe: 

0  «Dienicrj  ©ebenf,  »ttradjt  betn  (Snbt, 

Hoffnung  be3  Öeben*  fcuf  (>t)viftum  2Ö«nbt.  1Ö91. 

Stuf  ber  |>ühe  be§  Stromberger  ftet)t  enblid)  an  einem  felftgen 
Sibhang,  auf  ber  SJcarfungSgrenje  oon  3obcrfelb  unb  .Jpäfncrhaslach, 
ein  fyoljer  Stein,  ber  fog.  SRitterfprung,  mit  ber  3nfd)rift: 

3lnno  1581  befcfyad)  ain  ritterlicher  Sprung  oon  Söerntjart 
oon  Sternenfete.  Stuf  ber  anbem  Seite  fteb,t  man  ba§  SBürttemb. 
SBappen  unb  bie  ^ahreSjah,!  1584.  tiefer  $Bernb,art  oon  Steroenfelsi 
foll,  oon  feinen  fteiuben  oerfolgt,  biefen  feefen  Sprung  mit  feinem  ^ferbe  gewagt 
b,aben  unb  glürflid)  entfommen  fein. 

9tücfbltcf.  2ll§  bie  ältefte,  noch  im  früt)romanifcb,en  Stil  gehaltene  ©ruppe 
erfd)einen  bie  aus  mächtigen  gebuctelten  Cuaberfteinen  gefügten,  oon  oiereefigen 
Söergfrieben  überragten  SlbelSburgen,  beren  ganj  oortreffliche  unb  genaue  SluSführung 
fd)on  auf  eine  hohe  Stufe  hintoeift.  'ler  fpätromanifche  Stil  erfcheint  in  fchlichter 

ÜÄrt  an  ber  3ohanni$fird)e  bei 
söracfenheim.  3Hit  bem  beginn 
bes  13.  3ab,rb,unbertS  fehen  mir 
fobann  ben  (Sinflufj  beS  präd)= 
tigen  9Jcaulbronner  Übergangs- 
ftiles  an  ber  "öurg  9leippevg 
unb  ben  Stirdjen  ju  Schwaigern, 
SHidjaeteberg  unb  5rauenjhn« 
mcm.  3n  fpäterer  «Seit  (um 
1300)  ift  mieber  Waulbronner 
(Sinflufj  flar  erfidjtlid)  an  mel) 
2afrifuitiire  p  ;\a\>cxhix>.  reren  Ott!  biefer  ,*}eit  nod)  er« 


i (ttujjfioin  im 
lurni  ber  Aii'rdje 
ju  ^aberfelb. 


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138 


9lcrfarfr«i«.   Cbcramt  9racten4eim. 


baltenen  Kirchtürmen,  bic  in  ihrem  untcrftcn,  bcn  (£t)or  oertretenben  ©efdjoffe  auf 
fdjlanfen  onfolcn  ein  ftarfeS  iRippenfreujgetoölbe  tragen,  mit  eblem  natürlichem  93latt= 
roerf  (Ulljontblättern  :c.)  auf  bem  Sdjlußftein,  unb  nod)  in  biefer  Vereinfachung  ber 
formen  Stunbc  geben  oon  ber  außerorbentlidjen  9lmnut  bes  früfjgotifchen  Stilen,  rote 
er  gerabe  an  manchen  gleichzeitigen  s])iaulbronner  bauten  entjücf t.  $aft  regelmäßig  ftefjt 
fobann  ber  $urm  im  Often  ber  ftird)e  unb  bilbet  mit  bem  rippenfreujgeroölbten  erften 
(Sefchoß  ben  (£hor,  eine  fetjr  alte,  weit  oerbreitete  ^norbnung,  bie  in  ihrer  früheften 
unb  fraftoollften  ©eftalt  an  manchen  um  ben  .jpohenftaufen  h**  gelegenen  Xorffirchen 
auftritt;  im  $racfent)eimer  SBejirf  reicht  biefe  Slnorbnung  bis  ins  13.  3<ihrh"nbcrt 
hinab,   $te  Sd)iffe  ftnb  gern  mit  hohen  höljemen  Tonnen  überfprengt. 

©egen  ben  Schluß  ber  gotifdjen  $eit  machen  ftd)  t)öd>ft  begabte  unb  felb= 
ftänbige  ^aumeifter,  meift  juglcich  SKlbhauer,  geltenb  —  unb  bie  SRcnaiffancc  beS 
16.  unb  im  Anfang  besi  17.  5oh^hun0ert§  ö^langt  ju  einer  ganj  eigenartigen  SMüte, 
erhebt  ftd)  in  "Jkioatbauten,  oor  allem  aber  in  ben  fo  zahlreichen  ©rabbenfmälern 
oft  bis  ju  betounberungewürbiger  Freiheit  unb  Reinheit.  -  2>ie  oier  roohlhö^nben 
Stäbtchen  unb  bie  Dielen  ftarf  begüterten  im  SBcjirf  anfäffigen  SlbelSgcfchledjter, 
gleichwie  baS  ausgebreitete  «orfommen  eine«  p  93ilbljauereien  fid)  oortrefflich,  eignen« 
ben  SaufteinS  (feiner  fleuperioerfftein),  mußten  eine  folche  Dichtung  begünstigen. 

3um  Sd)luffe  geben  mir  oon  ben  Bürgen  Slanf  enljorn ,  sJHagenheim  unb 
Weipperg  bie  Steinme$jeid)en ,  oon  benen  mandje  als  entichiebene  Wunen  an= 
5ufpred)en  fmb. 

#/\<7  +  u^s  m in 

2ln  93urg  «lanfenhorn:    =ü  A  ^^HL^^VftfST 

3n  Surg  9Kagenheim:      WVf  ACHHIT^HI  +  L 

«urg  Weipperg:        ^        2  +  v-/  -»  fc»  (fe* 

ferner  bie  sJJieifterfcr)ilbe  be*  $ernharb  Sporer  unb  be*  .frans  Sproß  oon 
^aberfelb. 


Seit  Sd)ilb  bes  £anS  sBunberer  f.  oben  S.  136. 

v>ber  biefer  brei  s3)ieifter  geht  feinen  eigenen  4öeg :  ^unberer  bringt  auf  bic 
malerifdje  sJßirfung;  man  erfennt  ihn  leicht  an  bem  engen,  gerounbenen  unb  tief- 
fdjattigen  'üNaßroerf ;  Sporer  jieht  an  /fenftern  unb  Jürcn  bas  lcid)tcre  gerablinige 
Stabroerf  oor.    Sproß  oon  Haberfelb  fteht  etwa  in  ber  SJcitte  jroifchen  beiben. 


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Uffircftc  bei  ttannftatt. 


<£beramt  (Kannflatt. 

-^er  Cberamtsbejirf ,  ber  $lu§belmung  nadj  ber  fleinfte  unfereS  £anbesi, 
fteljt  in  gefd)id)tlid)er  s#ebeutung  in  crfter  üRetlje;  einmal  burd>  bie  alte  Äelten=  unb 
Mömerftabt  am  ^erfar,  ba§  alte  Gannftatt,  nnb  bann  ergebt  ftd)  nur  eine  Stunbe 
füböftlid)  ber  Stabt,  aus  bem  rebenumranften  .ftügeljuge  red)t§  beS  ^luffeS,  ber 
Wote  33erg,  auf  bem  in  ganj  alter  ßeit  rootyl  ein  iHingroall  geroefeu  ift,  im  11.  3al)r= 
tnwbert  aber  bie  Stammburg  be$  oielleidjt  au§  buuflen  alemannifdjen  ®augrafen 
aufgeftiegenen  ©efd)led)te$  erbaut  rourbe,  basf  jetjt  bie  itönigsfrone  trägt  über  ba3 
ganje  2anb  unb  beffen  .frauprftabt  Stuttgart  mit  (Sannftatt  nunmehr  Bereinigt 
roorben  ift.  (5§  gef)t  alfo  eine  metjr  als  jroeitaufenbjäfyrige  sHiart)tentfaItung  ron 
biefer  ©egenb  aus.  Sie  günfrig  ift  aber  aud)  bie  £agc  oon  ßannftatt!  $er 
leiste  ^etfarübergang ,  ba,  roo  bie  9temstalebcne,  jene  uralte  'Cölfergaffe  oon 
Cften  l)er,  in  ba§  sJiecfartal  fid)  öffnet,  bie  53JUlbe  be$  Rimmels,  bie  lauroarmen 
Cuellen  unb  bie  ladjenbe  Jruditbarfeit  bes  ©elänbes  mögen  ben  3Jienfdjen  fd)on 
in  frötjefter  *ur  Slnficblung  gelocft  Ijaben.  C?§  follen  fid)  fdjon  )ii  WammutäU 
weiten  bei  (£annftatt  menfd)lid)c  i'ebenSfpureu  bemerfbar  machen. 


140 


9?ecfarlrci3.   Cberamt  (lannftatt. 


M 


a- 

■ 

9, 


U 


JlllirUwfg. 

Ott  gefdjidjtlidjer  ^cit  ftaiib  bei 
(Saiinftatt  eine  SHömerftabt,  o^ttc  Zweifel 
auf  feltifd)=germanifd)em  Untergrunb,  rote 
aurf)  mehrere  ©rabfunbe  beroeifen.  3)ie 
ftömerftabt  biefj  nad)  ber  ^eutinger 
2afel  Glarenna  (nad)  $ucf  feltifd),  oiel= 
lcid)t  ursprünglich  (Slaoarenna,  lauroarme 
Cuclle). 

£ana,e  cor  ben  9iömern  muffen 
oon  (Jannftatt  aus  uralte  Skrbinbungö; 
roege  gebogen  fein,  oon  l)ier  nad)  Ulm 
bas  9lerfar=  unb  ftilätal  hinauf  unb  an 
bent  fyerrlidjen  Cuelltopf  ber  H'onc  bei 
Urfpring  oorbej  (t)ier  aud)  fpäter  ein 
römifdjes  Slafteü)  nad)  Ulm,  fo  Donau 
unb  Dtecfar  unb  batnit  aud)  ben  9it)ein 
miteinanber  oerbinbenb,  ober  bas 
3d)roar,^e  9Heer  mit  ber  9]orbfee  oer= 
binbenb.  QÜ  (Sannftatt  unb  bi§  Ulm 
ftnb  feit  ältefter  $eit  bie  3tromfd)iffe 
gegangen,  unb  fjeute  nod)  finb  bie  ,\roei 
größten  Stäbte  unfereS  SaubeS  Ganm 
ftattStuttgart  unb  Ulm.  Uöciter  jene 
uralte  ^ölfergaffe  ba§  Remstal  hinauf 
iti3  5Riesi,  unb  weiter  bis  in  ben  Crient. 
©efttoärtS  ging  ftc  nad)  Strasburg  über 
Böblingen,  .jperrenberg ,  Sofjburg  unb 
ba§  .Hinjigtal  I)inab,  ober  im  Sommer 
auf  fürjerem  *©eg  über  ben  Kniebis, 
bann  jene  nad)  "JJforfttjeim  in  bie  fiücfe 
,M»ifd)en  Sd)toar,yoalb  unb  Cbenroalb, 
unb  enblid)  bie  fog.  ftaiferftrajje,  f.  u. 

iHingroälle.  »Spuren  eines  9iing= 
walle*  mit  fel)r  alten  Sdjerben  auf  bem 
.Uappelcsberg  bei  Heilbad),  ein  weiterer 
auf  bemfelbeu  (^ebirgöftoef,  auf  ber  nörb- 
lid)  gegen  UWommelsbaufen  uorfpringetu 
ben  Biburg.  5luf  beut  Rotenberg,  too 
fpäter  bie  Stammburg  ber  SBütttem« 
berger  ftanb,  jenem  rocit  ins  NJterfartal 
oorfpriitgenben  SJerge,  mar  wof)l  aud)  ein  Wingwaü,  unb  als  bel)errfd)cnbcr  SJtitteU 
pmtft  ergebt  fid)  über  bieje  brei  Wingburgen  ber  .">iu  m  Ijohe  Memen,  breit  fyn- 
gelagert  unb  tocitbin  bas  Santo  übervagenb,  mit  gewaltiger  Muubftdjt.  s-öon  feinem 


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Gannftatt. 


141 


<5rf)cttcl  ausi  erblicft  man  bic  ganje  3d)roäbifd)e  2llb,  ben  Cbemoalb,  Sajroarsioalb 
unb  bie  iöogefen.  (5r  war  rooljl  ein  fälliger  >8erg,  eine  alte  Cpfer=  unb  $er* 
fammlungäftätte ;  man  fietjt  oben  norf)  fünftlid)c 
3lbfd)roffungen  unb  Umgrenjungen.  ^roifdjen  bem 
Äernen  unb  bem  föoten  $lerg  bei  ber  ftattjarinen- 
linbe  unb  oberhalb  Uljlbarf)  liegen  ©rabfyügel. 
v\n  einem  ber  lederen  merfroürbiger  "öronjefunb. 
$er  -öügel  tag  gegenüber  bem  3d)lofj  SAritem« 
berg  unb  ragte,  mit  Tannenbäumen  befetjt,  Ijod) 
Ijeruor.  Wan  fanb  bariu  mehrere  ©erippe,  bie 
©efic^ter  nad)  Cften  gefetjrt,  mouon  eines  mit 
oanbfteinen  umgeben,  unb  biefe  waren  mit  ftolj 
aussgefüttert.  —  Cuer  herüber  lag  ein  roljer 
canbftein  im  ©eroidjt  uon  etwa  oier  Rentnern. 
üDlan  fanb  fdjöne  ^ron^eringe  an  feinen  ftujv 
unb  SIrmfiiorfjen,  SBronjefibcln  u.  bgl.,  unb  bei 
einem  jroetten  ©erippe  mieber  an  lyufi*  unb 
31rmfnod)en  ^ronjeringe,  ,sroei  golbene  Cbrringe 

unb  recfyts  neben  bem  2d)äbel  eine  uon  einem  Sanbftein  bebeefte  Urne,  ^lufjerbem 
f auben  iid)  im  £uigel  gefnotete  Wron,\eringe ,  foroie  oiele  Jierdjen 
(•öirfdje,  £unbe,  3Bölfe)  unb  menfdjlidje  ^igürdjen  au«  *öronje,  mit 
Cl)reu  }um  3tuft)ängcu,  bie  jum  Seil  burd)  ben  3d)roanj  ber  Xierd)en 
gebilbet  waren.  <M.)  Shif  ber  anberen  Seite  be3  9tecfartales  muft 
beim  Giutritt  bes  rtalfd)flingentale*  in  bas  Oiecfartal,  auf  ber  „^urg" 
bei  .fSebclfingen,  gleichfalls  ein  ÜHingroall,  unb  jroar  ein  großer,  geroefeu 
fein.  sJlorbroeftlid)  bauen  auf  bcmfelben  .£>öb,enrücfen  ert)ob  fid)  ba$ 
2et)eneid)le  mit  lierrlidjcr  3(u$ftdjt;  ein  großer,  aber  längft  ausgeraubter  ©rab^ 
l)ügcl.  —  3:ie  Hirrfie  ju  fangen,  unterhalb  be3  i'eb,eneid)lc  am  ^öerg^ang  gelegen, 
ift  bem  Ijeiligcn  SWicrjacl  geweU)t.    Weitere  ©rabl)ügel  bei  Cffingen,  nörblid) 


2«l  ditfi  römifdjtn  Sagt.  gcf.  auf 
JKlburfltr  ftclb. 


SSJolf  uon  Sflrie 
1339. 


2lnblfirrtic  511  Utantiftatt. 


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142 


Wccftnfrei*.   Cberamt  Cannftatt. 


von  Tennhof  (Tunne  im  .frarbtroalb,  rool)l 

cinft  ein  befonbero  abgegrenzter,  beiliger  $lejirf. 

vi*on  Jyellbad)  aus  jiebt  eine  .£>od)ftrajje  — 
beute  nod)  \o  genannt  über  ben  Zappelest  erg 
vedjts  am  .Siemen  oorbei,  jum  (Sulinger  Jägerhaus, 
jur  eiferneu  .£>anb  unb  oon  b,ier  au  öftlid)  auf  ben 
.fcofjenftaufen ,  als  «nifcrftia^e,  immer  auf  ber 
"Safferfttjeibe  bes  SdjurroalbcS.  3)ian  erfennt  nod) 
ihre  60—70  ^ufj  betragenbe  uriprünglidje  breite, 
beim  ju  beiben  Seiten  mar  fte  cingeroallt.  $Ms 
an  bie  Salle  ging  ber  Salb  ober  bas  #elb,  fie 
felbft  mar  Cbroalb;  fo  jog  fie  oiele  Stunbeu  roeit 
auf  ber  -ftöbe  unb  mahnt  beute  i.od)  in  ihrer  Stille 
unb  ihrem  roeit  um  fdjaueuben  ,'Jug,  j.  2:.  befettf 
mit  uralten  Salbbäumen,  an  längftuerfunfene 
•Öcibenjeit.  s43on  it>r  jroeigt  beim  Mappelesberg  eine 
roeitere  £>od)ftrafje  ab  unb  läuft  über  ben  (9öt}en= 
berg  bei  Uhlbach,,  bie  Matbaiinenlinbc  unb  bas 
liotje  Mreuj  auf  bie  (Sulinger  söurg. 

Tie  ftüiuerftabt  Gannftatt  lag  auf  beiben 
Seiten  bes  Wecfars,  befoubers  auf  ber  Unten,  auf 
beut  „SUtenburger"  Jyelb,  jener  Anhöbe  *roifd)en 
bem  i)iecfar  unb  bem  s-HurgboU,  auf  einer  nad) 
Süben,  ber  Sdjroabifdjen  311  b  jm,  freien,  im  9lot< 
ben  roiubgefd)üt}ten  ^ergftufe.  Tann  auf  bem 
red)ten  Ufer  bei  ber  Uffirdje  unb  ben  Alädjen 
beim  Sul^errain.  3luf  beiben  Talböben  roarcu 
ohne  ^roeifel  Maftclle,  eine?  beim  3lltenburger 
Mirdjbof  tStaigfird)bof>  unb  eine«  beim  Suljerrain, 
roo  nod)  in  ben  Zulagen  eine  SRömerfäulc  ftelit. 
Tas  üüii  Dr.  (5.  ftapff  entbeette  Maftcll  beim 
Staigfird)l)i)f  redjts  uon  ber  Straße  beim  hinauf 
geben  roar  von  märijtigem  Umfang  unb  jagen  fid) 
ÜDfauetn  and)  gegen  ben  llfecfar,  b.  t).  bie  jetzige 
Stabt  (Sannftatt  hinunter.  "Jiorböftlid)  vom  Maftell 
fanb  fid)  feiner  ein  ausgebehntes  römifd)es  ©rab= 
felb  bei  .jpöferd  Ziegelei,  mit  reidjen  Junben,  and) 
an  Steinbilbroerfen.  (M.)  Sgl.  biefür,  foiote  für 
ben  ganjen  Olertarfreis  bas  fd)on  genannte  aufubluftgebcnbe  Seit  uou  .fraug  unb 
Sirt,  Tie  römifdjen  ^ufdjriften  unb  '-öilbroerfe  Sürttembergs.  3luf  bem  ^urg- 
bolj  Trümmer  eine?  römifd)en  Tempels,  mit  ,y?rbrori)enen  Steinbilbroerfen,  ebenfo 
auf  bem  Sonneuberg  oberhalb  (Kahlenberg  (f.  o.  S.  12i  unb  am  Mappelesberg 
bei  Heilbad),  hier  roar  ein  iWitbrasbeiligtum.  s))lan  fanb  bei  (Sannftatt  idion  eine 
Wenge  von  (Srunbmauetn,  Öefäjje,  Tentfteine,  Öronjebilbroerte,  Safferieitungen, 


lurui  bei  itabiltcdjc. 


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Gannftatl.  143 

«aber,  "Brunnen,  5Rttn$en,  ©räber.  Spuren  ber  römifdjen  «rüde  (9iammpjfif)(e), 
bic  etroa§  unterhalb  ber  jefcigen  Steinbrücfe  über  bcn  9?ecfar  ging.  SRcfte  einer 
jroeiten  «rücfe  weiter  unten  unterhalb  bes  ©itterftegS.  Stömerftrafeen  tiefen  non 
(Sannftatt  au$  frraljlenförmig  nad)  ollen  Stiftungen,  nad)  Speier,  ^forj^eim,  SinbeU 
fingen,  ©münb— sMen,  Scheint,  SHurrtjarbt,  9)iarbad),  3tteimSf)eim,  Höngen. 


i2d>mict>ttfctifrtU5  in  t>cr  Uffirdjt. 


SBeitere  römifdje  9lieberlaffungen  roaren  bei  Heilbad),  .jÖofen,  9J?öt)ll)aujeu, 
Söiünfter,  Cffingen,  Stetten,  Untertürtfyeim  unb  befonberS  ^at\enl)auf  en :  nieift  mit 
«ilbroerfen.  «ei  (Sannftatt  felbft  fanb  man  bi§  je^t  fünf  ^nfdjriftfteine,  baoou  erroäfjnt 
eine  beim  Staigfirdnjof  gefunbene  bie  Grridjtung  eine*  Stempels  für  bie  ©ötterouitter. 

SRcifjengräber,  bei  (Sannftatt,  reiche  fambe,  Heilbad),  fflomme&fjaufen, 
Untertürfyeim ,  3afcent)auien.  $as  ©crtoolle  baoon,  autf)  oom  Mmifdjen,  alle? 
im  Stuttgarter  SHufeum. 


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144 


ftecfattrti*.  Obtromt  Gannjurtt. 


gamtftatt.   (<£anftat  708.    (Conbiftat  7<&.   (Conbeftat  u*6.)  CberamtSftabt. 

$ie  Slltftabt  Hegt  auf  ber  regten  Seite  be§  9Jecfar$  unb  jeigt  nur  nod)  wenige 
Jette  ber  alten  Stabtmauer,  bagegen  nod)  oiele  alte  $äufer  mit  jum  $eil  oerjierten 
fteinernen  Unterftörfen.  die  ©trafen  finb  merfroürbig  unregelmäßig  unb  roinfeltg, 
erinnern  entfdjieben  an  boJ  innere  alter  iKomerftäbte,  n>o  feit  jener  ^eit  über  3er» 
ftörung  unb  3erfaU  immer  roieber  meufdjlidje  3Bot)nungen  emporfliegen.  £ie  jetzige 
Stabt  Gannftatt  in  ber  Sftieberung  am  9lccfar  mar  tootjl  bie  urfprünglidje  feltifdje, 
oon  ©ermanen  unb  Römern  übernommene  ^ieberlaffung ;  eine  uralte  Sdnfferftabt. 

©ei  ber  aufeerorbentlid)  roidjtigcn  £age  oon  Gannftatt,  im  9Jiittelpunft  fo  oieler 
.Öauptftrajjcn,  unb  als  roidjtiger  milttärifdjer  <ßa|,  mar  bie  Stabt  oon  jeljer  allem 
ftriegSungemad)  auSgefetjt.  Om  ^aljre  450  foll  es  oom  -jpunnenfönig  9lttila  jerftört 
roorben  fein,  (Sbenfo  roieber  im  3al)re  725  in  ben  Kämpfen  jioijdjen  ben  ^ranfen 
unb  Alemannen,  ^m  $al)re  1287  nab,m  es  Äonig  SHubolf  oon  $>absburg  mit 
Söaffengeroalt  unb  jerftörte  bie  umliegenben  Burgen,  3w  Sdjmalfalbifdjen  Jlrieg 
rücften  bie  fpanifdjen  Gruppen  beö  ^erjogsi  oon  5llba  in  bie  Stabt.  Slufter  bem 
dreißigjährigen  ftrieg  roarb  e§  burd)  bie  ^ranjofeneinfälle  in  ben  ^a^ren  1688, 


UffirdK.  Uffir^t.  flltenburfler  ftirdjt.  IctanattMu£. 


1693  unb  nod)  im  3at>r  1707  fdjroer  f)eimgefud)t.  2lm  21.  3uli  1796  tobte  fobann 
bei  Gannftatt  bie  Sd)lad)t  jroifdjen  ben  tfterrcidjcrn  unter  (Srjljerjog  Äarl  unb  ben 
frranjofen  unter  Sfloreau,  roeldje  mit  bem  föütfjug  ber  Cfterreidjer  enbigte.  Seit 
1479  ift  Gannftatt  Bollftätte,  feit  1516  Station  ber  reitenben  v^oft  oon  Italien 
nad)  ben  Weberlanben,  fpäter  9ieid)&l)auptpoftamt  (f.  u.). 

2luf  ber  2lltcnburger  .£>öl)e  beim  „Stein"  mar  eine  SRalftätte  ber  Alemannen, 
roofelbft  nod)  im  1 5.  3at)rl)unbert  Öeridjt  gehalten  rourbe.  .£nert)er  ^atte  ber  fränfifdje 
'SWajorbomus  Äarlmann,  ber  Sol)n  .Hart  Startete,  ber  mit  ^ceresmadjt  in  Sllemannien 
eingerüeft  mar,  bie  bes  2reubrud)ö  bejidjttgten  ®roßen  ber  Alemannen,  barunter  ben 
$er5og  Jljentbalb ,  im  ^aljr  746  geforbert.  Sie  erfdjeiuen  arglos  unb  ftellen  fid) 
in  Sdjaren  gegenüber  ben  <yranfen  auf,  plötjlid)  werben  ftc  oon  biefen  umringt,  oljne 
Sd)ioert|treid)  ju  (befangenen  gemad)t,  gcbuubeu  unb  bie  .jpauptfdjulbigen  getötet. 

tfarlmann,  ber  Stürme  be$  Gebens  mübe  unb  mit  beängfttgtem  (beioiffen  rocgen 
bes  l)nrten  ©eridjte,  roeldjeö  er  über  bie  3l(emannen  gehalten  tjattc,  ,^og  fid)  balb 
barauf  oom  (blande  ber  fterrjdjaft  jurücf,  juerft  auf  ben  ©erg  Soractc  bei  iHom,  roo 
er  bem  1)1.  Siloefter  ein  .Sil  oft  er  baut,  nadjljer  *u  dcu  ^onebtftinern  auf  sJ)ionte  Gaf^ 
fino,  um  in  einfainer  ,Setle  bie  erfeljntc  üHulje  $u  finben.  (Stalin,  Söirtembergifdjc 
(befd)id)te  lstl,  «.  1.) 

Sdjon  im  xuil)rc  7< «s  fehenft  $u  (fanftat  am  ^iecfar  il  'anstat  ad  Neccarum) 
ber  Alemannen  •Öcr.^og  öobefrieb,  beffen  Ururenfelin  A>ilbegarb  Marl  ben  (brofjen 


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fSonnftatt. 


145 


heiratet,  bas  Torf  Biberburg  am  Werfar  bem  .Hloftcr  St.  ©allen.  —  Später  er= 
fdjeint  Sanuftatt  im  gräflid)  calnrifdjen,  feit  1129  im  roelfifdjen,  um  1200  im 
bobenfiaufiicrjen  «cfitj.  $m  1:5.  ^atjrljunbert  fommt  bas  »ieidjslebeu  Gannftatt 
an  bie  (trafen  oon  Hirtemberg,  bie  auf  ber  iialjen  iöurg  Hirtemberg  (iHotenberg) 
fitjen  unb  bereu  Ttenftmanncn  bie  Crtsabeligeu  uon  (Eannftatt  fdjon  im  3ahje 
114«  jinb. 

Gin  jal)lreid)er  CrtSabel,  juni  Seil  in  ben  rönrifdjftt  ÜHuinen  fid)  uerfdjaiijenb, 
faß  in  unb  um  bie  Stabt,  fo  bie  oon  (Eamtftal  1121  ff.,  Raupen:  eine  $anne,  in 
benen  iooI)l  fid)  bie  Shilling  oon  Gannftatt 
fortlegten,  bie  oon  Sütenburg  12H9  ff.,  Hap^ 
pen:  ein  Sdjilb  oon  Silber  unb  fdjioar*, 
linfs  gefdjrägt,  bie  oom  Stein,  bie  oon  x-8rie, 
jetzige  'OJectaroorftabt,  eines  Stammes,  mit 
benen  oon  ^Ulenburg  1269  ff.,  Happen:  ber 
Sdjilb  linfs  gefdjrägt,  über  bie  diagonale 
eine  redjte  Sdjrägleifte  laufenb.  ©eitere 
Burgen  roaren  bie  Söragburg,  bie  s#urg  auf 
bem  Hartenberg,  fdjon  im  ^ab,r  1133  bem 
trafen  Velbert  oon  Galro  burd)  Hclf  VI. 
niebevgebrannt.  Tie  %-8urg  bei  33erg  (um 
1146)  rourbe  fdjon  bei  Stuttgart  enoäljnt; 
fie  wirb  1291  oon  3llbredjt  oon  .£>oljenbcrg 
i\erftört.  Tann  loerben  nod)  genannt  bie 
Seeburg  unb  bie  Spielburg.  Tic  ^urg  'öric 
ftanb  otjne  ^roeifel  auf  ber  Stelle  ober  in  ber 
9U1p  bes  fog.  Sdjillingfdjen  Kaufes,  roo 
man  nod)  im  1h.  ^ahi'hnnbert  bie  frei«= 
förmigen  dauern  feljen  tonnte.  Gine  <öanb= 
fdjrift  aus  bem  1  ^sabrbunbert  fagt :  „bar 
uad)  (und)  bem  Crimen,  f.  u.)  ftel)t  eine  alte 
s.Burg  in  ber  "-Horftabt,  uff  meldjer  oor  Reiten 
Gbellentlj  gewohnt  l)aben,  ift  ein  gar  alt 
fränfifdj  £>aus,  tjat  nod)  ein  Haffergraben 
rings  I)erumb".  —  Hohl  auf  ©runb  einer  römifdjen  Haffcrburg  i^nrgftalli  erridjtet. 

Tas  Happen  ber  Stabt  ift  eine  filberne  .Hanne  im  roten  Jyelb,  bie  .Hanne 
erfd)eint  fdjon  12S.5.  Tas  nod)  blübeube  (9cfd)ledjt  ber  Sd)illing  oon  Gaunftatt 
führt  eine  gelbe  .Hanne  im  roten  Sd)ilb. 

TaB  Wvaf  Gberljarb  umS  Qaljt  1320  feine  bleibeube  SRefibeu*  oon  feinem 
Stammfdjlof?  Hirteinbcrg  nad)  Stuttgart  unb  nid)t  nad)  Ganuftatt  oerlegte,  fyat 
mobl  oor  allem  bavin  feinen  Wrunb,  meil  bie  i'age  oon  Stuttgart,  befonbers  um 
bas  alte  Sdjlof?  her,  beffer  Mi  einem  feiten  i<latj  für  bamalige  Reiten  geeignet  mar. 
Oiodj  im  Tsahve  1682  idjlägt  ber  ^ftlofopt)  unb  Staatsmann  Veibni^  (iaunftatt 
für  bie  (Erhebung  }ut  ^anbeehauptftabt  oor. 

'l<  au  in*,  Icufmatcr  aus  Sitrttanftcrg.  ««fatfreif.  10 


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146 


ftedarfrei-?.    Cberantt  tfannftatt. 


Die  tf trrfjcu. 

Die  cd.  $fattfird)e  jum  1)1.  Gosmas  unb  Damian  rourbe  in  itjrer  jetzigen 
©cftalt  erbaut  1471—1505  uon  ÜDleifter  Sllbredjt  ©eorg  unb  feinen  ©etyilfen,  f.  bie 
©dplbe  an  Sdjlujj:  unb  Dragfteincn  bes  (Sfyors.  sÄuf  einem  Sdjlufjftein  jaf)  man 
bie  3ttt)te*,^al)l  1471.  Der  (Etjor  bat  ein  reidjes  Sterngeroölbe  unb  roirft  aud)  oon 
außen  burd)  feine  b,ot)en  unb  eblen  formen.  Da§  ©eroölbc  ber  brei  Sdjiffe  rourbc 
1788  jerftört.  ^n  bem  ^atjrc  1858  grünblidje  Wcftauration  unb  Weuroölbung 
be$  Innern  ber  ftirdje  burd)  l'cius.  Der  Durm,  am  (Snbc  bes  nörblidjen  Seiten^ 
fd)iffe§  ftel)enb,  unten  gotifd),  im  9J?auerroerf  aber  fet»r  alt,  rourbc  in  ben  oberen 
Stotfroerfen  1612  unb  13  oon  «aumeifter  £einrid)  Sd)ictt)arbt  in  gefälligen  <He= 
naiffanceformen  erbaut.    Gin  SMtcf  auf  ben  (9ronbri§  jeigt,  baft  bie  urfprünglidje, 

minbeftens  in*  13.3al)rfmnbert  jurücfreidjenbe  ftirdje 
an  ben  Guben  beiber  Scitenfd)iffe  mit  Dfttfirmeu 
oerfefjen  mar.  ^m  ftorbbogen  bes  reidjprofilierteu 
SBeftportalsi  fiel)t  man  im  fpätgorifdjen  Stil  eine 
figurenreidje  ftreujtragung  gemalt.  Die  jroifcben 
Gl)or  unb  Durm  liegenbe  grofee  Safriftci  ift  gleiri)= 
falls  mit  einem  fdjönen  Sterngeroölbe  überbeeft.  ton 
Dnrfturj  beS  an  ber  9iorbfcite  ber  Safriftei  auf 
fteigenben  SdjnecfeutreppemDürmdjens  bie  ^aljres- 
jatjl  1613  unb  ein  Steiumctjjcidjen.  (Sei  ift  bas 
^eid)en  bes  trefflidjen  ^ilbfyaucrs  SWeldjior  Woct- 
l)cler  oon  Sdjornborf  (f.  b.). 

Die  Stabtfirdjc,  1289  an  bas  Domfapitel 
ftonftauj,  baS  bis  jum  ^abr  I8112  bas  s^atronat 
behielt,  uerfauft,  rotrb  erft  15n»>,  burd)  sJlufb,ebung 
ber  Pfarrei  Uffird),  ^farrfirdje.  s3lud)  l)ier  jeigt 
fid),  bafj  neben  ber  3)Jutterfird)e  jat)rt)unbcrtlang 
eine  Stabtfirdjc  befielt.  Die  Jlirdje  in  Wittenburg 
(f.  u.),  bi§  1321  bie  s^farrfird)e  oon  Stuttgart, 
roirb  1323,  bie  Uffird)e  1446  bem  Stift  Stuttgart  einverleibt.  3luf  bas  bobe  Älter 
ber  Stabtfirdje  roeifen  aud)  bie  Sdju^beiligen  (Sosmas  unb  Damian.  Der  3.  D. 
nod)  urfprüngltdje  Sübtimn  ift  nur  in  jroei  Stocfroerfen  erbalten. 

Die  eo.  Uffirdje  ju  unferer  lieben  Jvrau,  öftlid)  ber  Stabt  im  groften,  mit 
fdjönen  Denfmälcrn  unb  reidjem  ^flanjemoudjS  gezierten  Jyriebbof  gelegen,  gotifd) 
mit  altem  Cftturm.  sJlu  beibeu  Vangfeiten  geigen  fid)  nod)  gerabgeftürtfe  friib: 
gotifd)e  Acnfterdjen,  im  "föeftportal  ftetjeu  einige  oerborbene  ^aljrswblen.  Uber  ber 
Sübpforte  lieft  man  bie  vuif)rs*al)l  14i»4  unb  im  (fielsriicfen  berfelbeu  ein  SHeifter* 
jetdjen,  an  ber  Olorbfeite  eine  fteinernc  Ofiidje,  in  ber  einft  ein  ^ilbioerf  mar, 
barunter  bie  ^abrsjatjl  löon  unb  ein  Steinmetzen  3d)ilb.  Das  innere  enthalt 
im  Dürrn  ein  gotifdjes  3airamentl)äusd)en,  einige  Wrabmäler  unb  fdjmiebcifeme  Wrab; 
freute.  3luften  um  bie  .Htrdje  jatjlreidje  altere  Wrabmälcr,  barunter  bas  fel)r  reidje 
unb  gefriunncfoolle  bes  Wtrgermeifter*  ftafoi  Speibcl,  f  1613  ben  «».  Januar  im 


BESCHAFFTN:CLVÖ<3 
HAT-  GOTCESCHKXWTh 
SAW7FG\TmRiNA-SP'm 
TAL-ZVO'-ESZUNaNj 
ANNO  ^  158  <) 


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^Jietn  |||  ftebelfinßen. 


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Ganni'tatt. 


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75.  3al)r,  unb  feiner  jroei  uor  itjm  geftorbenen  Jvrauen,  bie  3lbbilbung  f.  o.  3.  V. 
ferner  bad  in  auffallenb  flaffifdjen  Jyonnen  gebaltene  örnbbenfmnl  bes  Bürger; 
meifters  ^afob  3pittler,  f  H>j:>.  3teintafel  eine«  öeorg  3Raier,  3teinmet>, 
t  1597,  mit  feinem  Wappen.   3.  aud)  oben  3.  144. 

3(n  ber  SSJeftfeite  bie  Xenftnäler  be*  5>ietrfi3poftniciftcr§  Mittler  nnb  ber  Familie 
$am§ler;  beibe  fmb  mit  ben  SRittlerfdjen  unb  üHams>lerfd)en  sJGöappenfd)ilbern  ((Siu= 
born  unb  SBibber)  gcfdjmücft  unb  Ijaben  nod)  gut  erhaltene  ^nfdjriften.  diejenige 
bes  ÜRittlerfdjen  ©rabfteinesf  lautet:  „s)Jilgrim  bore!  -frier  rut)t  einer  oon  deinen 
SBrübern,  Senlanb  -Jperr  3ob,ann  Ulrictj  Wirtler,  .£>od)fürftlid)  Sßürttemberg.  (Srpebi; 
tionSrat  unb  Äaiferl.  ^oftmeifter  allster.  $u  3pener  ben  4.  (vebruar  1  «79  ebrlid) 
gebogen,  l)ier  $u  (Sannftatt  ben  29.  ÜTfärjen  174.J  djrtftlid)  geftorben.  Sol)l  ein 
redjter  Hilarim!  Sein  ^atterlanb  oerbrannte  ber  fteinb  nnb  feine  (Sltern  ftarben 
balb;  ba  naf)m  ber  arme  Knabe  feinen  ©anberftab,  aber  ©Ott  leitete  ibn  burd) 
Strasburg,  5)afel  unb  3dmfff)aufen  enblid)  nad)  (Sannftatt  unb  liejje  itjn  ba  roadjfeu 
roic  einen  $aum,  gepflanzt  an  ben  Safferbäcben.  3ooiel  Wott  ju  £ob  —  Sßtlgrim ! 
roiltu  roetters  oon  ibm  roiffen,  f o  frage  anbre  Seutl) ;  tmbc  unb  niebre  fagen,  bafj  ein 
efjrlidjer  Wann  au  ib,m  geftorben.  Tem  Seeligen  ju  $>anf  aufgerichtet  oon  beffen 
betrübter  ÜBittroen  ÜRaria  ^uliana,  gebr.  ftamslerin  unb  oon  14  nod)  übrigen  fieben 
Äinfcern."  —  Ter  Uftird)t)of,  mit  feinen  satyreidjen,  jum  Seil  roertooQen  2>enfmälern 
—  aud)  ber  eble  Xidjter  unb  ftreiljeitsfänger  Jyerbinanb  ftreiligratb,  ruljt  t)ier  — 
gehört  51t  ben  fdjönften  unferes  l'anbes,  aud)  burd)  feine  Sage  fo  red)t  inmitten  ber 
milben,  uon  roeidjen  v3ergl)ol)en  umranbeten  Salroeitung.  Senn  biefe  im  ftrüljfommer^ 
buft  fdjroimmt  unb  man  hjnausblicft  über  bie  fdjroarjeu  .ftnpreffen  bes  $riebt)of$,  ift 
es  oft  roie  ein  5ßMberfd)ein  aud  ben  fonuigen  Sagen  be$  alten  (Haren  na. 

$ie  9lltenburger  $ird)e  jum  tjl.  SJtartin,  fpätgotifd),  jetjt  fatl).  .ttirdje,  liegt 
unroeit  be«  'Diecfarss  auf  bem  Unten  Ufer,  fte  mürbe  in  ben  ^aljren  1858  f.  burd)  Ggle 
ftilooll  erneuert,  fpätgotifd),  an  ibrer  3übroeftetfe  ein  OTeifterfdjilb,  f.  S.  144.  $as 
innere  entbält  yoei  grofee  Clgemälbe:  Wariä  *ermäl)lung,  uon  ^onas  Umbad)  1662, 
unb  .flaifer  £>einrid)  am  @rab  bes  SBolfgang  in  iKegcnsburg,  oon  Csroalb  Cngbers 
1664.  —  ^ic  urfprünglid)e  9lltenburger  Sirdje  jum  t)l.  OTartin  lag  früher  oben  auf 
bem  Slltenburger  *5etb  beim  #ird)l)of,  in  fie  gehören  bis  1321,  außer  Slltenburg,  $hie, 
3ierg  mit  öaidburg  unb  ©ablenberg,  fangen  mit  ^Ho^racter  unb  Sillenbud),  3 tu tt^ 
gart.  l!abei  mar  eine  33urg,  bereu  le^te  Örunbmauern  uor  roenigen  ^ab^en  uollenb'3 
entfernt  mürben.  <Huf  bem  3taigfriebI)of  ba§  fd)öne  ,^aifjfd)e  ©rabmal  1828,  nod) 
uerflärt  oon  einem  ^aud)  ber  flaffijiftiiaien  ftunft. 

s4ion  alten  unb  merfroürbigen  Käufern  nennen  mir:  bas  üHatbaus  1491 ,  bn? 
5:efnnatbaud  1585,  mit  einem  SNetfterfdplb  0.  S\„  f.  3.  144. 

2!a§  frühere  9icid)dpoftgebäubc  in  ber  üBorftabt,  gegenüber  bem  ebe 
maligen  ©afttiof  jum  Cdjfen,  bei  ber  'Oiectarbrücfe.  Xiefe§  Öebäube,  rocldie5  burd) 
feine  ©röfje  unb  ben  gegen  ben  ^uflanfl  511^  "Örüctc  oorfpringenben ,  jroeiftoctigen 
Grfer  mit  Sappen  unb  aubern  SBerMcrunaen  in  bie  SCugen  fällt,  battc  eine  günftigere 
Üage  uor  bem  iBrücfenbau  in  ben  breiftiger  ^aljrcn  unb  ber  5luffülluug  ber  nad) 
fünfter  fübrenben  Strafte,  damals  mürbe  ber  grofre  ^ogen  über  ber  uon  bev 
"Jteclarfeite  in  ben  £oi  fübrenben  (5iiifal)it  jugemauert  unb  bie  über  bemfelben  be= 


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148 


Kcifarfrtii.   Cfrernmt  Gaiinftatt. 


t"iublid)eu  3Bappen  a»  pC11  ^Sxttx  oerfetjl :  ba*  eine  ift  bas  bes  (Erbauer?,  bc*  rKcidjspoft* 
nteifters  Wittler,  bn«  anbete  ba*  ieincr  Sfpfrau,  einer  a,eb.  Wamsler;  bie  llmfcfjrift 
lautet:  „beftanbig  unb  getreu",  barüber  ein  ^elifnn,  unten  ein  ^oftborn ;  babei  be= 
iinbet  fid)  uod)  ein  au£  ber  'J&aub  beruortretenbe*  ^ruftbilb,  mekbes  einen  Käufer 
ober  .freibuefen  uorftellt,  ber  feinen  mit  einem  ACberhut  n,efd)mücften  ftopf  ber  'Mxdy 
hing  uon  Stuttgart  wmenbet,  al3  wollte  er  nadi  ben  von  borther  fommeuben  s^oft- 
maa,en  ausfdiaucn.  Ta§  Webäube  mürbe  oon  Rüttler  als  Weid)*pofta,ebaube  1719 
erbaut  unb  bleute  bieiem  Rned  bis  180$,  in  roeldjem  ^abr  bas  .frauutpoftamt  nad) 


V 


33 


tfl)cma[igc  '.furo  &Mrtcmbtrg  auf  betn  iHotnibetfl.  Wntf)  "JWcriait  tun  1640. 


Stuttgart  uerleiit  mürbe,  oohann  lllrid)  Mittler,  (froebitiousrat  unb  faiferlidier 
iHMtmeifter  in  Gauuftatt,  nurbe  geboren  *u  3pener  am  9Hjein  ben  4.  jyebr.  H>7y 
als  3obn  einet  furptal\iidien  >Kats  unb  .ttcllereiocrroalter*;  feine  xxwiaenb«,cit  nurbe 
getrübt  burd)  bie  (Kreuel  bes  Araiuofeneiufalls,  wobei  feine  (Altern  uiel  Tranajal 
erleiben  muRtcn.  ;Hls  im  Ariihiabr  I»;x7  ber  juoor  iriiou  Ijartbebrfingten  unb  a,e* 
mta.ftia.teii  3tabt  auf  Befehl  bes  ftömgS  Subntß  XIV.  uon  A-raufreid)  öffentlirii  bei 
irotnme(fd)lag  angefflubißt  mürbe,  baft  bie  3tabt  mit  Aeuer  oerbrannt  unb  uer= 
beert  merbcu  unb  beshalb  f amilidie  (vinmobuer  innerhalb  adit  2aa,eu  retirieren  follen, 
flüditete  SRittler  mit  »einen  (Altern,  nuidje  nur  nenig  \>abe  mit  fid)  nehmen  tonnten 
unb  ihr  $auf  in  Aeuer  aufgehen  leben  mußten,  ftuerfl  nad)  Mronmeifu'nbura,  unb 
fpäter  mepeu  bes  ftriegä  oon  ba  nad)  Strasburg«  wobei  fie  uutermeas  einigemal 
uon  ftretfenben  Solboten  angefallen  mürben  uml.  oben  bie  Wrabfdmft  >. 


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üonnftatt. 


Hin  ber  Gcfe  ber  ftüfer-  unb  Suljbad)gaffe  bas  frübeie  $ilfingerfd)c  .frauS  1628. 
0»  ber  Spreuergaffe  ein  .flau«,  über  bem  (Eingang  bic  3al]ie**ablen  1561  unb  15*8. 
£uglcid)  bieten  bie  ©ebäube  biefer  Strafte  ein  ed)te$  $ilt>  bes  Innern  einer  alten 
Sanbftabt.  (£*  ragt  nämlid)  über  bem  mit  balbrunben  .£>obl,\iegeln  gebeerten  $ad)e 
faft  eines  jeben  Kaufes  ein  altertümlicber  tHuüuglaben  empor.  Gegenüber  ber  Stabt* 
firdje  ein  (Srf erbaut,  oon  bem  es  in  einer  SBefdjreibung  oon  Gannftatt  ^eiftt:  „3m 
3abr  1589  bat  ^obannes  ^aner,  v4*ogt  allba,  bie  Verberg  jur  (irone  genannt, 
gegen  ber  ftirdjen  über  ben  ^ad)  binüber  loffen  abbred)cn  unb  föftlid)  fdjön  mit 
einem  (Mber  oon  Clement  Inffen  aoffrid)ten."  Seiner  ift  jebod)  biefeS  OaftyauS 
längft  eingegangen,  ein  anbereS  (hferbaus,  ©aftbauS  pm  golbenen  Dörnen  in  ber 
SBrunnenftrafte,  erbebt  fid)  ber  ftirdje  fdjräg  gegenüber.  Unroeit  in  ber  gleidjen 
Strafte  ein  .Ipausi  doiu  ^abr  151*3,  mit  b«>bem,  fpitjem  Sreppengiebet  unb  breige^ 
teilten  ftenftern,  non  roelrben  ba$  mittlere  über  bic  beiben  anbem  btnausragt.  $ie 
^austure  ift  oon  flroei  0albfäu(eu  eingefaftt:  „fterdjt  ©ot  onb  banble  red)t."  3" 
ber  ftberbadmng  ift  ein  3&a(bborn  eingemeiftelt.  Siebe  aud)  S.  145.  9htr  roenige 
£äufer  entfernt  ein  bober,  uierftoeftger  $oljbau  mit  fdjön  oerfdjrfinftem  ^alfenroerf. 

vioimfiatt.  tiatmftatt.  »m  .$>au*  bti  3tmon  «entj. 

$er  „(5 ft  l  i  n  g e r  f>  o  f ",  an  ber  linf'en  .frauseefe  eine  ©ebenftafel :  „$eid)affen  : 
©lürfb  :  fa*  '•  (^ot  :  gefduefbt  '■  Sant  :  Gatbarina  :  Spital  :  joo  :  (Sulingen  : 
9tnno  :  1589."  On  ber  Witte  jroifcben  9tnno  unb  bev  v^abre^abl  ein  Gngetefopf. 
Unter  biefer  Jafel  ftebt  nochmals  1589  unb  brei  '$Bappenfd)ilber,  f.  o.  S.  146. 
%n  ber  linfen  Seite  be$  ^)aufesi  fübrt  eine  bebeefte  Freitreppe  pm  jroeiten  Stocf. 
^)ie  Sage  gebt,  in  biefem  .£>aufe  ^abe  eine  fromme  Jungfrau  Äatbarina  geroobnt, 
bie  unfdjutbig  jur  Strafe  be*  !Wabe«  oerurteilt  roorben  fei.  sJlte  man  fte  b^be  b»n= 
rtd)ten  roolleu,  fei  ein  fdjroereS  ©eroitter  gefommen  unb  ein  33li$ftrabl  baDe  bas 
SHab  jerbroeben.  1)ie«i  rourbe  al§  3eid)en  be§  .friinntel*  angefel)en  unb  fte  alsbalb 
freigelaffen.  $ie  Sage  bat  otel  sJ'Cf)nltc^feit  mit  jener  oon  ber  Statbarinculinbe, 
roelcbe  auf  einem  .frügel  3roifd>en  bem  Woten  $erge  unb  (Sftlingen  ftebt,  unb  roonad) 
bier  bie  bl-  ftatbarina  begraben  fein  foll,  roeld)e  ben  Spital  in  (Jftlingen  ftiftete. 
S2U3  Gbriftin  pm  £obe  oerurteilt,  ftanb  fte  bereit«  auf  bem  Midjtplatj ,  als  ein 
Slitjfrrabl  bas  Sdmfott  entjünbete.  91un  roagte  e*  ntemanb  mebr,  bie  uom  .Ipimmel 
felbft  ^efd)ütjtc  ju  ergreifen.  2)ie  bl-  ftatbarina  mar  gerettet,  unb  ba$  5Solf  pflanzte 
jum  eroigen  2(nbenieu  an  ba^  ©unber  bie  t'inbe,  unter  roeldjer  fpater  bie  War 
turerin  tbre^  ©lauben»  nad)  ibrem  eigenen  SBunfdje  beerbigt  rourbe. 

On  ber  Dlecfaroorftabt  bei  ber  Slltenburger  Äirrbe  mebrere  Wb\d)t  ^Henaiffance^ 
bäufer.  !Än  einem  gegenüber,  ber  Äirdje  ein  reidjesi  portal :  Spes  mc a  Cliri.stns 
Jesus.  —  Simon  f-entz  —  Vide  Mv  cui.  %\\  einem  anbern,  nabe  ber  53tücfe 
linf«,  ftebt  über  ber  (Sinfabrt:  179«;  ben  21.  3«H  ift  ber  alte  Sdjluftftein  burd) 
jroei  Hanoneufugelu  bev  f.  f.  Iruppen  jerfplittert  roorben;  &  bat  fdilanfeu  Stetig 


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150  ^lerforfrei*.   Cbciumt  ßannftatt. 

giebel  unb,  roie  auch  foitft  uod)  au  beu  Gannftattcr  Renaiffaucebäuiern,  feingegliebcrte 
3proffcnfeuftcr.  £er  frühere  Cct)fcn  ebenbafelbft,  au  bev  3teinbrücfe,  beffen  Brunnen 
jd)ou  Petrarca  <f  1:574)  ermähnt.  2ic  maleriiche  3tabtmül)le  mit  ihren  3taffeU 
giebeln,  erbaut  1605,  auf  bem  rechten  Ufer  au  ber  Recfarbrücfe,  würbe  leiber  oor 
einigen  fahren  abgeriffen.  Um  bic  3tabt  liegen  r)crrlid)e  Neubauten  König  SiU 
beim?,  iHofenftein  (1824— 2fi)  oon  3alucci,  ^bcater  (1838—40),  ©ilbelma  (1H42 

bis  1851),  beibe  von  ;)a\\ti),  alle  auf  bem 
(Ulfen  Retfarufer,  bev  Kurf  aal  auf  bem 
rechten  Ufer  beim  culjerrain  <  1825)  oon 
Jbouret.  Gnblid)  bie  Üilla  bes  .Honigs 
Siarl  bei  $erg  oon  SeinS  1845  ff.  Med 
oon  Warten  unb  Warfen  umgeben. 

Sfai  W  äff  erb  aus,  oberhalb  ber 
3tabt,  3teintafeln  6.  §.  &  8SB.  I  680 
(Ariebriri)  (farl,  t>erjog  ju  Sürttenv 
bergi.  G.  «  .£>.  3.  ©.  1714  (Gber 
harb  l'ubmig,  Herzog  *u  Württemberg). 
Tabei  in  Relief  ^uiei  fid)  anfnurrenbe 
.Cuinbe:  £>aft  unb  Reib. 

SefflHicr}  (Pelbadj  1265). 

(£o.  ftirdje,  bis  In  neuere  ^eit  oon 
einem  Waffergrabeu  unb  Ringmauern  mit 
uier  Xürnteu  umgeben,  Weftturm  unb 
Ü'hor  fd)ön,  fpätgotifd).  3d)iffl779.  $er 
Znrm  im  heften  mit  ,yoet  echten,  uon 
coitrfäulen  befettfeu3attelbad)giebeln.  ^n 
ber  rippengeroölbten  -turmhalle  am  3d)lufj 
nein:  meifter  peter  oon  (ian  anno  1519. 
Tic  3chrift  ift  flüditig  unb  fd)led)t;  e§ 
foll  loabrfdjeinlid)  heilen  "^eter  oon  (Sann* 
ftatt.  Wir  roerben  ben  aud)  als  N#ilb- 
haiier  bebeutenbeu  OTeifter  bei  Waiblingen 
loieberfiuben.  2er  (£l)or,  1524,  mit  oer*ierten  Strebepfeilern,  ^nnen,  jetjt  aud) 
im  (Soor,  flache  Herfen.  Xie  nörblid)  am  (ibor  ftehcnbe  3afriftei  ift  ne^gercölbt. 
Tie  originellen  äRafjioerfe  nur  uod)  am  lurnt  erhalten. 

©rofje  Clbilber  ber  ^affion,  um  1700.  Xami  eine  .Himmelfahrt  (ihrifti  mit 
bem  WlbniS  bes  Stifters  9Ä.  SWaiclcr  oon  (fnbersbad),  Pfarrer  in  ^eUbad)  1610 
bis  1646,  lateinischer  lichter.  3cin  Otame  fteht  aud)  auf  bem  fteinerueu  Jtrujifir 
bes  ^riebfjofeS,  L611. 

Rathaus,  im  Reuaiffanceftil  mit  bübidjem  Zorbau,  baran  eine  lauge  ^nfdnnft, 
unter  anberen:  («corg  Vilienfein,  lHhd)el  -Hang  teurer  oon  Lelbach,  Weora.  ^ald) 
teurer  uon  Gslingen. 


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.vtcbclfi  Ilgen. 


151 


Jtttltt 
Vi  .i>cbclfiiigcti. 


%n  einer  9Waitev  gegenüber  bem  "äRarftbrunnen  von  1 7»iö  ein  uerjierter  Stein 
eingemauert  mit  1569  unb  einem  3Rctfta$et$en.  Dahinter  ein  hübfrheS  9ienaiffance> 
bans  mit  versiertem  fteinernem  Unterftoct,  H.  158HS.  berühmte  Sallfat)rt$fapelle 
am  ftappelesberg,  1819  oollenbS  abgebrodjen,  letzte  Stefte  an  einer  3teinr|ütte.  Stuf 
einem  .Hirfdjbaum  foU  2flarta  tjier  einem  ftnaben  erfdjienen  fein.  $n  ber  9MU)e 
ftanb  ein  SWithrastjeiligtum.  Sdjon  vor  langer  S?rt  fanb  man  bavon  eine  grofje, 
rohe  $arftellung  in  erhabener  Arbeit.  (M.)  »Ulitpra*  fniet  mit  einem  8etn  auf 
bem  Stier  unb  vaeft  ihn  mit  ber  liufeu  .ftanb  au  ben  Lüftern,  toäbrenb  er  mit 
ber  rechten  $anb  ben  £old)  in  feinen  .frais  ftöftt. 

3mmcnrober  .Heiter  am  IBeg  nad)  Rotenberg,  einiges  Ubcrbleibfel  bes  ab= 
gegangenen  Seilers  ^mmenrobe.       3"  ACÜbad)  nod)  hübfdje  .^ol^äufer.  J>m 
^afjr  1<>93  brannten  bie  JVran^ofen  ben  Crt  großen*  , 
teils  nieber ;  im  Mittelalter  mar  er  ftilial  ber  Uff  irdje 
in  (Sannftatt.  CrtSabel  im  13.  unb  14.  ^afnbunbert. 
(Sin  i*(an  bes  alten  ftirdjbofs  befinbet  ftd)  auf  bem 
>Natf)au3. 

ibeöerfmgen  (Isabel«,  fjäbelvinaen  \2<&). 

(*o.  5lird)c  im  fdjön  gebaltenen  <vnebt)of.  3>aS 
Sd)iff  mit  fpäterem  b,öljernem  2ad)reiter  auf  bem 
Seftgiebel  ift  nod)  frübgotifd)  mit  gutem  Quabertoerf 
unb  fdjmalen  Spit3bogenfenftern,  ber  frf)öne  fpätgotifdje 
(£t)or  bat  ein  Wippenfreujgeroölbe  mit  jivei  Sdjlufj-- 
fteinen,  auf  einem  bie  ftafjne  ber  ^faljgrafen  von 
Bübingen,  auf  bem  anbern  ein  ftreuj.  Xie  neHgeroölbte 
gotifdje  Safriftei,  rool)l  baS  Untergefcfjofj  beS  ehemaligen 
Dumtes,  enthält  auf  einem  ihrer  Sd)lu|fteine  einen 
SKeifterfri)ilb,  baS  innere  ber  ftird)c  ein  lebensgroßes, 
altgotifd)eS,  ergreifenbeS  .fcoljbilb  ber  3J?aria  mit  bem 
Seidjnam  beS  .fierrn,  f.  £'id)tbrucf.  ©emalte  Menaiffance^ 
grabtafcl.  —  Stlter  ©ilbftoct  au  ber  Strafte,  ©roße 

Leiter  mit  fdjmucfen  föenaiffancefproffenfenftern,  an  ihnen  bas  ;}eid)eu  bes  ^&a\u 
meifterS.  über  bem  3>orfe  finbet  man  nod)  bie  legten  Spuren  ber  '-Burg,  bie  nad) 
Sattler  nod)  aus  rjeibnticrjcn  Reiten  h^rflhtte.  Cime  Zweifel 
lag  auf  ber  fchroffen,  von  ber  tiefen  Sd)lud)t  beS  Aolfd) 
flingcnbadjeS  unb  ber  Wecfartalebene  begrenzten  Skrgjunge  ein 
Mugioall. 

Gin  CrtSabel  erfdjeint  fdjon  124«  ff.   Sappen:  ein  ge= 
fd)ad)ter  Sdjilb.  Slm  27.  September  12ni>  faub  bei  .£>ebelfingen 
ein  (9efed)t  j)oifd)en  Giraf  Gbcrfjarb  uon  Sirtemberg  unb  ftünig 
Witbolf  oon  .fmbsburg  ftatt.    Ariibe  ^öejitmngen  ber  "JJfaUgrafen  von  Bübingen 
in  .frebelfingen.    ^m  .frerbft  1519  brennen  bie  (Sulinger  bie  Orte  .frebelfingcn, 
Cbcrtürfheim  unb  Ublbad)  nieber. 


.fioffii. 


152 


9iecfarfrei*    Cberamt  O'annftatt. 


Siatl).  ftirdje  jur  1)1.  "-Barbara  178'}.   Sfatf  bem  ^riebbof  alte  Wrabfteiuc  ber 
.ttatbolifcu:  aud)  ^Jlalcr  Ghiibal  fanb  hier  bie  iHube,  f  1784.    }.)tertnriirbigcr  ge 
fd)m^ter  rjöljevuev  Cpferftocf  I  «•  >h.    ^roei  gotifdje,  tum  einem  (sngel  gehaltene 
ü)}eifterfd)ilbc  finb  in  einem  .öaus  am  Wetfargelänbe  eingemauert,  ugl.  bei  fingen, 
0%  Samberg,  nnb  9Rarfgröningen,  CsJl.  i'ubioigsburg.  2lltes  Sdjloft,  jetjt  male= 

rifdje  iHuine  am  ^teefav.  Ehemaliges  bleues  3d)loB  1 722. 
2t.  SBenbelinstapelle  am  4ßeg  nad)  (£annftatt  1765.  $3ei 
ber  sönrg  lag  eine  römifdje  s3Hcberlaffung ;  man  fanb 
bafelbft  nod)  mele  Wemädjer  nnb  im  oab,r  1  M4:i  eine  trag» 
bare  römifdje  Sonnenuhr  uM.»  mit  Seilen  einer  3nfd)rift. 

Über  bie  $urg  £ofen  fdjreibt  uns  3.  Wähn. 
Statt  eines  "öergfrtebes  hinter  ber  ber  "öergfeite  jugefehrten 
3d)ilbmauer  finben  mir  in  ber  sJHitte  berfelben,  unb  jroar 
an  ber  hinteren  SBanb,  einen  maffmen  Einbau  oon  f>  m 
breite  unb  :i  in  Jiefe,  ber  nad)  oben  ohne  3roeifel  als  ein 
fdjlanfer  ©pähturm  aufftieg.  3n  bem  oiererfig  geftalteten, 
von  ber  Ringmauer  eingefd)loffenen  SBurgraum,  19  m  lang 
unb  18  m  breit,  ftanb  ba§  9tttterhaus,  gefdjü^t  burd)  bie 
24  m  lauge,  2,5  m  biete,  20  m  hohe  Sd)ilbmauer.  (Sine 
^roingeranlage  mit  uorliegenbem  tiefem  Öraben  umgab  bie 
"Öurg  auf  ben  ber  ^ergroanb  jugefehrten  Seiten,  roährenb 
ber  Wingmauer  bis  <\ur  s}lccfarfohlc  hinab  3lbfd) luftmauern 
angefügt  roaren.  ^m  Innern  bes  ^Burgraumes  ift  nod)  eine 
SUenbettreppenanlage  ftdjtbar,  bie  in  ein  Äellergeroölbe  fühlte. 
Schon  im  1».  ^ahrbunbert  hatten  bic  (trafen  uon  Sirtcm- 
berg  bic  CberlebcnSherrfdjaft  biefer  sJlecfarfe|"te,  roeldje  erft 
im  dreißigjährigen  Kriege  ihren  Untergang  fanb.  (K.) 
Tiefe  "-Burg  gehört  }U  ber  Wruppeber  eiufadjen  iL'ebens- 
$öisemer  »iibftod  m  ber  Mirfle  bürgen,  bereu  £>auptüerteibigungsbau  ber  Slngrifffeite  gegen 
)u>3of«i.  igok.  j^er  nur  in  ber  mafftgen  unb  hohen  Sd)ilbmauer  beftaub, 

uon  bereu  oberem  Lehrgang  ber  ^einb  befd)offen  rourbe. 
$ie  Anlage  ber  hinter  biefer  Ringmauer  ftehenben  mädjtigen  ^ergfriebe  erforbeile 
fd)on  bebeutenbere  Littel,  unb  finben  mir  foldie  meift  nur  bei  ben  Burgen  ber 
5)nnafteu. 

„Über  biefen  Strom,  pw  Dativen, 
Ol«  td)  einmal  jd>ori  i\ctat)ren ; 
•Vier  bie  s3urfl  im  ?l(>enbidiimmer, 
Trüben  raufdit  ba?  $)et)i  u»ie  immer." 

So  fang  eiuft  l'ubroig  llhlanb,  als  er  uon  ber  malerifdjen  "öurgruine  bei 
4pofcn  am  Wecfar  hinüberfuhr  nad)  tWüblbaufen ,  bas,  an  ber  Ginmünbung  bcs> 
rfeuerbariieS  in  ben  Wecfar  gelegen,  ftd)  mit  bem  uon  fdjattigem  i<art  umfäumteu 


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153 


IT 


lt.  A> 


u.  $almfd)en  odjloffe  unb  mit  feinen  beiben  tfirdjen  an  ben  fonnigen  iKebgelänbcn 
freunblid)  t)inan$iet)t.  2ie  feljr  alte  en.  v£farrfird)e  ber  1)1.  vJBalpurgi3  liegt  über 
ben  mädnigen  dauern  ber  alten  .fteibenburg  unb  ift  mit  ttudnalpne  be*  öftlid) 
ftebenben  JurmeS  1 7ö.{  neu  erbaut ;  fic  beftyt  eine  fdjöne  fpätgotifdje  ^rebella  <bie 
nier  @Dangeliften)  unb  bas  trefflid)e  fteinerne  Ohabbenfmal  be*  9Rar  u.  Weutjaufen, 
t  1506,  feines  Hilters 
loi  ^apr.  $a§  erfte 
Wefdjofe  beS  mit  <i  ftuft 
bitten  dauern  aufgefüllt 
ten  lurmeS  roirb  oon 
einem  ftarfen  frül)goti= 
f  djen  :H  i  ppe  n  l  von  jgeroöl  be 
überfpannt,  ba§  oollftän^ 
big  bemalt,  jebod)  j.  $. 
übertüncht  ift.  (S§  er- 
fdjeinen  bie  Snmbole  ber 
oier  eoangeliften  in  sJJie= 
baillons  foroie  langgejo^ 
gene  £>eiligengeftalten, 
bie  fo  alt  als  bie  früljeften 
in  ber  «eitlfirdje.  *)  &o- 
tifetyes  Sanbtabernafel. 
2)ie  untere  ftirdje,  bie 
«eitsfirdje,  ift  eine 
<Sd)attfammer  mittel; 
alterlidjer  ßunft.  Seit 
bem  3at)r  if)ier  ($rü\u 
bung,  138(>,  blieb  fie  w* 
galten,  unb  jroanglo£  unb 
fd)ön  fügt  ftd)/  n>a$  bie 
fpäteren  Reiten  barin  an- 
bradjten,  bem  alten  ®e- 
bäube  unb  feiner  ur= 
fprünglid)en  Dluäftattung 
ein.  ^Witten  im  2>orf 
ftet)t  fie,  oon  einer  SJiauev 

umfdjloffen,  auf  leidjter  s2(nl)öf)e,  an  ber  Sübfette  uon  bidjten  'Beinreben  überranft. 
s31n  tyr  flad)  abgebeerte*  Sdjiff  baut  fid)  im  Seften  ein  fd)lid)ter  2urm,  im  Cften  ein 
rippenfreujgeroölbter,  mit  Strebepfeilern  befetjter  Gljor.  Xie  ganje  i'änge  ber  .Hirdje 
beträgt  gerabe  100  *ufj,  bie  «reite  bes  Sd)iff*  s  5  biefer  üänge  ober  4o,  bie  «reite 

*)  Sbrim  Umbau  ber  ttird)e  im  3abj  1783  faub  mau  im  $>od>altar  «ine  ftaujel  mit  Re- 
liquien unb  einer  ^ergamenturfunbe,  roonadj  bie  Jtirdje  am  1«.  SKaq  1390  uon  bem  ^ijijoi  ^ur! 
tiatb  geroeibt  morben  ift;  intb  unter  bem  Elitär  mcljrere  Wunden  von  Stopft  Urban  III.  (118."»— S7>. 
bejfen  ©itbtttS  aueb  über  bem  £tocf>altar  aufoefkUl  mar. 


$eit«tin$e  \a  HJiitdbaufcn  a.  St. 


l.V* 


■?itrfarfrci<*.   Cbcromt  (?onn|tati. 


be3  SunneS  V*  ober  20  <yufe.  ©ei  aller  Giufadjheit  wirft  fic  burd)  ihre  fluten 
^erbältniffe  unb  ihren  fparfam,  aber  {innig  angebrachten  ornamentalen  Sd)mucf. 
Tie  Spitybogenfenfter  bes  im  halben  Scdjserf  fchliefjenben  (£h,ore*  fmb  gefchmaef- 
uoll  au* gegliebert ,  bie  öftlidien  Strebepfeiler  mit  $lenbmaftroerf  uerjiert,  unb  an 
beiben  l'angfeiteu  bes  3d)iffe*  öffnet  ftd)  je  in  ber  IlUitte  ein  fdjönes  portal,  im 
^ogenfelb  mit  einer  Steinplatte  erfüllt,  bie  uon  prächtigen,  au*  ^Rasten  heruor- 

fproffenben  l'aubiocrfslonfolen 
.^r^lVi \  .   M    f~    4-*^      getragen  wirb.  2ie  Steinplatte 

felbft  *eigt  ben  großen,  ftreng 
gehaltenen  3£appenfd)ilb  jamt 
.f)elmfd)muct  eine?  Witter*,  ba- 
neben  ift  in  gotifd)eu  !3)cinu*teln 
folgenbe  ^nfdjrtft  eingemeißelt : 
To  man  jalt  uon  gottes  geburt 
138<>  iar  an  bem  menbag  uor 
fant  urbane  bag  mart  bie  capell 
angehabt  uon  bem  erbaren  man 
renhart  uon  umlaufen  burger 
*uo  präg. 

3o  am  s)iorbeingang ; 
am  füblichen  fteht  man  bastfelbc 
Etappen  unb  bieielbe  ^nfchrift, 
icbodj  in  lateinifd)er  Spradie. 
sJluf  bem  üBappenfd)ilbe  liegen 
brei  sJ)hihlhauen,  nod)  jet^t  ba$ 
Crtsioappen.  liefer  Weinharb 
uon  sJ)(ulf)ufett ,  kärger  \\i 
*l>rag,  ohne  ^roeifel  ein  s)lad) 
fomme  ber  im  13.  ^abrtmnbert 
urfunblid)  oorf  ommenben  Gerrit 
oon  9Rult)ujen,  ftiftete  im  ^ah** 
1'iHn  bie  ^eitefirche  unb  eine 
einige  SReffe  jum  Seelenheil 
feine?  trüber*  (5berharb  uon 
3Rä(f)ufen,  Bürgers  }u  "}?rag, 
ber  im  ^atrre  1380  am  ^rei= 
tag  uor  St.  ©ilgentag  geftorben  unb  in  Xienftcn  Äaifer  Marls  IV.  geftanben.  Gbcr^ 
harb  ift  berfelbe,  ber  im  xsahre  137:5  bie  Welbfummen,  roeldje  bie  fdnuäbifdjcn 
Weichsftäbtc  für  Maifer  Marl  IV.  nad)  '.Nürnberg  ju  entriditen  hatten,  bafelbft  abholte. 

Ta*  innere  ber  $eüSfircf)e  überrafdtf  burd]  bie  .Wenge  feiner  Munftiucrfe  rote 
burd)  bie  lebeubige  Aarbeniuirfung,  "JBänbe  unb  Tccfen  fmb  mit  SDtalereten  bebeeft ; 
baneben  reid)  bemalte  Steiubalbadjine  unb  ^lügclaltäre,  an  ben  täuben  fräftige 
Wenaiffancebenfmäler,  gefd)inüdt  mit  beu  Staubbilberu  ber  l)icr  Skftattcten,  unb 
felbft  oom  Aiifjbobeu  herauf  grüf?en  ^inmeufchilber  unb  anbere  alte  Weftalten.  2fa3 


•i<ciistit(t)c  ju  'JHü&lt>auftn  a. 


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Wüolqauien  a.  *L 


155 


ben  Jagen  bei-  ©rüubitng  ftnmmten  bie  auseiuanbergenommenen  ^citc  bes  ur= 
iprünglidien  .£>od)altares ,  jene  io  merfuHubigeu ,  oor  40  ^atjrcn  auf  Soften  bes 
unirttembergifdjen  SlltertumsDereius  oon  SRäfet  Lamberti)  loieberhergeftellten  ®e* 
mälbe  aus  ber  Präger  <böhmifdien>  Sdiulc,  barunter  bic  in  Wölb,  Silber  unb  Öbet* 
gefteiti  funfclnbeu  lebensgroßen  Weftalten  bev  brei  böhmifdjen  .^eiligen  StftttS,  9Bengc& 
laus  unb  cigismunb,  mit  ouffallcnb  nmblidjcn,  meieren,  entfd)iebcu  an  ilan>ifd)e 
gKttmng  crinnernben  (9efid)tcrn.  3fai$et  biefen  Xaritellungeu  unb  baten  oon  (Sbriftus 
mit  ber  Tornenfrone,  (Sbriftus  mit  SOtaria  unb  Johanne*  M.  fteljt  man  bic  fnienben 
©eftaltcn  bes  Gberbait  unb  Steinhart  oon  äRfttyufen,  unb  über  letzterem  lagt  eine 
onfd)rift,  bafe  biefe  $afel  im  3«b.re  1385  oon  ihm  geftiftet  luorben  iei.  Ter  Kitas 
befinbet  fid)  jettf  in  ber  ftg(, 
ctaatsgalerie  ju  Stuttgart 
^ol)l  uod)  au*  biefer 
^cit,  aber  oon  einl)eimiid)en 
Meutern  ftammt  ein  Jeil 
ber  Jvresfomalerei :  im 
Schiffe,  weiten  bes  JfcU 
umpbbogens,  in  jroei  Leihen 
übereinanber,  bie  ebelge 
formten  Weftalten  oon  %<ro= 
pheten  unb  3lpoftelu,  in  ber 
breiten  Reibung  bes  Uri* 
umphbogens,  iettf  ,v  %.  über 
malt  oon  fpäteren  Drna= 
menten ,  bie  ^ruftbilber 
anberer  rjeilifler  Limmer. 
§m  Gljor,  über  bem  EEtt» 
umphbogen,  bie  großartige 
larftcüung  bc£  ^üngfteu 
(Berichtes ;  unten  bie  XHb=  ^ogtnfcib  au  ber  8rftitfc$e. 

führung   ber   Wüten  in? 

sJ*arabieS,  ber  lööfen  in  ben  meit  aufgeriffeneu  A>öUenrad)en ;  oben  in  ber  Sftaitbotia 
ibem  manbelförmigeu  .freiligeufcbeinei  Oibriftus  als  'Seltridjter,  bem  bas  .voeüdjuei- 
bige  Scrnoert  oom  NJOIunbe  ausgebt ,  in  l)od)altertümlid)er  Stuffaffimg ,  ptfeiten 
ÜJiaria  unb  ^etrus.  Tie  Jyvesfen  am  (ibovgciuölbe  führen  bie  "öeioegung  weiter; 
tjier  erfdjeinen  in  "^ofaunen  ftoßcnbe  (*ngel,  bie  Krönung  SRatiä,  (Sngel  mit  ben 
l^artenoerfjeugen,  bie  oier  abenblänbifaV»  .Uird)enoäter  unb  bie  Snmbole  ber  oier 
(ftmngeliften.  Vau t er  Wcftalten  im  großen  3til  unb  großen  Sftaßftab,  j.  £.  fpäter 
berb  übermalt,  aber  unoerfennbar  bricht  aus  ihnen  jene  füfjne  unb  tiefernfte  .oobeit, 
bie  nod)  an  bie  beutfd)eu  SDtaleceten  bes  breiv.'bnten  ^abrbunberts  gemahnt. 

(Sine  anbere  Widmung  be^eidinen  fobann  bie  infdjriftlirb  im  ^abre  142h  an  ben 
üfBAnben  bes  (Shors  ausgebreiteten  Weiuälbe,  bie  bis  ptm  Weftms  herab  in  reriitecfigeu 
Selbem  unb  in  lebhaft  beroegten,  feefen,  }iuoei(fn  humoriftifd)en  Svenen  bie  Vegenbe 
bes  hl.  Seit  jur  3lnid)nuung  bringen.    Unter  bem  Wefuns  halten  (ingel  reid)  ge 


156 


9tafaefret4.   Cberamt  l'anuftatt. 


mufterte  Jeppidu\  aber  barunter  fd)immern  nod)  bic  ältcftcn  Watereien,  bie  im  1 :\. 
unb  14.  ^ahrbunbcrt  fo  bäufia,  ana,croanbten  Webaillons  mit  ber  jegnenbeu  .\>auö 
Gbjifti,  beroor.  flucti  bas  cdjiff  ber  .Hirdje  wirb,  aitRer  ben  fd)on  oben  genannten, 
an  allen  Sß&nben  beberft  mit  oielfad)  ruinöfen  Wcmälben  in  reri)tecfia,en  Aelbern,  bie 
mit  benen  an  ben  (Shorroänben  a,leid)-citia,  fein  ntftgen  unb  in  langer  iWeihe  Wefd)id)ten 
aus  bem  Otiten  unb  bleuen  ieftamente  treffcnb  unb  nusbrucfsuoll  oorführen. 

Tas  Safyt  1488  brachte  roieber  eine  'öemaluna,;  bamals  errichtete  man  im 
SGBeflen  bes  3d)iffe3  eine  böl'crne  Ormpore  uub  belebte  ihre  Pfeiler  unb  ihre  ötfifhing 

foioic  bie  fladje  .C>ol'barfcnbecfe  bes  Schiffes 
mit  äuperft  originellen,  aus  Fabeltieren, 
Ubiern  unb  ^flaii'cnranfcn  oielfarbia.  §lt< 
fammengefdjlunfleneu  lauften*.  Snfavgd 
bes  Hj.  ^abrbunberts  würben  enblid)  bie 
beiben  ipäta,otifd)en  Altäre,  barunter  ber 
t>od)altar  1510  auf  aufteilt,  biefer  enthält 
a,rofte  a,olbftrablcnbc  f>eilia,enfia,ureu  unb 
lebhafte  Malereien,  8,-encn  aus  bem  l'ebeu 
bes  1)1.  $itus.  —  2luf  ber  i<rebella  erblicft 
man  (Shriftus  unb  bie  ,-ioölf  "Jlpoftel  oon 
fehr  auter  .f)anb. 

N3ioct)  mären  anzuführen  ber  2auf< 
ftein,  ber  fdjöne  fteinerne  ^albadnn  rechts 
oom  Triumphbogen,  ioob,l  fo  alt  mie  bie 
ftirdje  unb  mit  iDJalereien  aus  früher  unb 
fpäter  gotifd)er  ^cit  »erfchn-enberifd)  ge^ 
fd)mücft,  bann  eine  $>oljifulptur,  bic  trau 
ernbe  Waria  unb  Wagbaleua  unb  Johanne* 
aus  ber  Witte  bes  1  ^snbrhunberts,  herr 
lidi  in  ^lusbrucf  unb  .fraltung  unb  im 
reinen  ,"vluf?  ber  Wemänber:  —  unb  enblidi 
bie  zarjUeictjen  Wrabmäler  ber  fpätereu 
8eft$er  oon  Wüblbnuien ,  ber  oon  '.Neu 
häufen  uub  uou  Kaltental,  aus  ber  -rociten 
fMUfte  bes  I  <j.  ^ahrhunberts  oollcubcn  ben 
unoergefilidjen  (Sinbrucf.  2(n  ber  Sübroanb  s.)lifd)C  mit  14.").*»  unb  einem  8tein= 
met*'cid)eu  ii.  Wartgröuingeni. 

Weifter  fkter  oon  Wmünb,  1356  bis  um  14<»i  Tombaumeifter  in  ^rag, 
fertigte  bodjft  loahn'djeinlid)  aud)  ben  (Sntrourf  ber  ^eitsfapelle  in  5Jcüb,lbaufen : 
mit  feiner  "Jlrt  ftimmen  bie  Profile  ber  Üborbienfte,  ftimmen  bie  präd)tigen  l'aub^ 
locrfsfonfolen :  erftere  erinnern  an  bie  im  Präger  Tomchor,  leitete  an  bie  ftonfolen 
im  Marlfteiu  «f.  aud)  Wernbarb  Wrueber,  TieMuuft  bes  Wittelalters  in  Böhmen». 
'JJeter  oon  Ghnfinb,  genannt  $arfar,  mürbe  geboren  im  xu*hr  1333  ju  ©münb: 
mir  merben  ihm  bei  ber  "^eidneibuug  ber  .C">eiligfreutfird)e  in  (9münb,  bic  fein 
$ater  4>einrid)  oon  vi*olouia  (Bonlngne  sur  mer)  erbaut  hat,  mieber  begegnen. 


3Hub( Raufen  a.  9t 


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SRüWaufni  a. 


157 


9)ftUktafai  a.  •.>«.  MiarMtfect  ttut>  ItMfoIcn. 


.\>einvicfi  ifi  bcv  arofic  bauft^offenbe  <vVut,  bcr  bie  iciwäbiidic  Aiiiliaotit  au*  cbv^ 
iamcn  Zuläufen  vi  HJunberbarem  (Firnis  uub  ftnuncnjiucvtcv  Mühnlicit  emportrua, 


158 


Wedartrei*.   Cberamt  (fannftatt. 


ber  Sohn  füljvt  als  faiferlicfjer  'Baumeifter  bieie  "Bewegung  in  gropartigfter  'Seife 
fort.  töne  fein  flrofie  sJiliuIid)feit  (f.  Wrueber  3.  1M9  f.»  mit  ber  i<eit*fird)e 
bat  bas  flirdjlein  *u  iMbi*  bei  Belnif  in  Lohmen,  geftiftet  burd)  König  Wentel 
unb  feine  ©emab,lin  Sophia  um  \.w-2,  aud)  gan*  mit  Wanbgemälbeu  gcfdjmücft, 
femer  bie  .fwliggeiftfapelie  p  "Buir.  Tie  Crnamcute  unb  Wlieberungen  ftnb,  roie 
in  SJlübJhaufen,  ungeroöl)nlid)  fleißig  unb  gefdjmacfoöll  ausgeführt.  Slud)  bas  grofr 
artigfte  mittelalterliche  "Baumert  unfereä  Raubes,  bas  SHünfter  ju  Ulm  jeigt  in 
feinen  älteften,  feit  I  :j 7 7  bem  ^afjr  ber  "iMeugrünbung,  errichteten  Teilen,  befonber* 
im  Gl)or,  ftnrfe  fU)nlid)fciten  mit  ber  um  biefelbe  3eit  erbauten  ^eitsfapeüe.  Ter 
Entwurf  bes  Ulmer  3Rfinfttr»  gebt  ja  aud)  nad)  ben  neuefteu  (Sntbeefungen  unb 
*orfd)ungen  auf  bie  „parier"  jurücf. 

^mti^l^aufen  mar  früher  ummauert,  unb  an  ber  s3)}uubung  bes  Aeuerbad) 
tälchens  in  ben  92ecfar  ftanben  fid)  jroei  Burgen,  bie  allen  3(n*eicben  uad)  auf  ben 
örunb  römifdjer  Stafteüe  erbaut  roaren,  gegenüber.  Tie  eine  auf  bem  redjten  Ufer 
bes  "Baches,  bie  (Sngelburg,  ftanb  über  bem  jetzigen  Schlöffe,  bie  anbere,  bie  .ipeibeiv 
bürg,  ftanb  auf  bem  linfen  Ufer  bes  "Baches,  ba  roo  bie  jetpge  ^fanfirdje  ftebt, 
beren  Stiic^tiof  nod)  einen  Teil  ihrer  dauern  einnimmt.  Tie  Burgen  finb  nod) 
abgebilbet  in  Sattler,  öligem.  ©efd)id)te  Württemberg«,  17K4,  Tafel  XXVII  unb 
XX VIII.   3m  ^atjr  181H  mürbe  eine  "Bronjeftatuette  be«  hierfür  gefunben. 

sJ!)lül)lt)aufen  ift  ohne  ^roeifel  bos  alte  "Biberburg  am  "Jlecfar  (Bibeiburgum 
vicum  ad  Neccarum),  welches  ber  Üllemannen-Iperäog  Öottfrieb  \\i  (£annftatt 
(Canstut  ad  Neccarum)  im  oab,re  708  bem  Stlofter  St.  ©allen  fdienfte.  Württbg. 
Urhmbenbud)  "Bb.  1,  ber  Jycuerbad)  biefj  früher  vBiberbad).  Ter  Crt  t)nttc  im 
\:\.  ^aljrbunbert  Ortsabeltge,  Tienftleute  ber  ©rafen  uon  ©rüniugen  Vanbau. 
Wappen:  :»  rote  SHühleifen  (SJcühlhauem  quer  übereinanber  im  meinen  falb.. 

3m  3ab,r  1509  fommt  ber  Crt  gan$  an  bie  Herren  oon  Kaltental,  1728  an 
bie  ^reiberren  uon  "Jtolm,  rocldje  beim  fünfhunbertjäbrigen  Jubiläum  ber  "Beitsfirdje 
fo  oiel  für  bereu  mürbige  Wieberherfteüung  getan  l)abeu.  j>m  Torf  alte  .fräufer 
unb  (Sinfaljrten. 

"SRünfter. 

Tie  alte,  gauj  oerbaute  eo.  &ird)e  ,yir  1)1.  Cttilia  machte  einem  Neubau  oon 
l'einS  "JJlatv  Sd)lofj  ber  Freiherren  oon  König,  einft  Wohnung  bes  Klofter  t'ord)ifd)en 
Pflegers.  Gtjemal.  Üord)er  ftlofterljof,  jetjt  Sdntb  unb  Rathaus.  Ter  .ftohenftaufe 
.freinrid)  VI.  bemiUigt  11*»  $  bie  alte  abgegangene  SJlühle  bem  Klofter  l'ord),  bas 
fortan  unter  roürttcmbcrgiidjer  .ftobeit  Crt  unb  ttirdje  beiap. 

Äffingen  (ilffinaen  789). 

Matt).  Jtivdje  su  St.  "Baftlibes,  (inrin,  "JJabor  unb  "Jcajarius,  1839,  mitgotijdjem 
Oftturm  unb  barau  gefegtem  oielectigem  ii hör,  1457.  Tie  fräftigen  Wippenfreujgemölbe 
haben  auf  ben  2d)luf?fteincn  ba*  Wappen  oon  "Jceuhaufen  unb  ba*  oon  Württem= 
berg.  vJMetä  au*  bem  17.  Auil)rh,unbert.  Hilter,  ariueefiger,  feld)förmiger  Taufftein. 
Gl)m.  Sdilöple,  je^t  Sdjulhau'?.  (£l)m.  aug*burgifd)e*  sJlmt?l)au*.  Tas  Tomfapitel 
Augsburg  errid)tet  1772  ein  JvrauMsfauerboipi^  mit  Mirdie:  lw»"*  eingegangen. 


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Rotenberg. 


159 


CW*riftfuE»  auf  Um  SRotenb»rg  (*urg  ©irtcmfreTfl).  1083. 


QJrunödS  Dtv  <btma(ifl«t  *urfl  Sitttniberg.  flnfgcnomtnni  1*07  von  Sletufmiiamciftet  3riet>ri<U  ««f«. 


!«<> 


Xeitorfrciv-.   Cbrramt  donnftatt. 


3tm  Gingang  be*  Kirchhof*  red)ts  bejeidmet  ein  grofccr  Pfeiler  oon  quabrati= 
fd)er  ©runbform  mit  pnramibalem  3Iuffat>  bas  ©rbbegrabnist,  roo  mehrere  ©lieber 
ber  Familie  be*  Subroigsburger  Obcrbaubircftors  Tvvifotti  (f  17:»5>  ruhen,  foroic 
aud)  beffeu  Wcffe,  ber  herjogl.  Cberbaubireftor  bes  Stuttgarter  WefibenjfdjloffeS 
JL'copolbo  rKetti,  f  in.  Sept.  1751  Stuttgart,  47  ^afyrc  alt.  Bertis  (lateinifdje) 
©rabidjrtft  an  ber  dluftenfeite  ber  ^nramibe  ift  nod)  größtenteils  lesbar. 

^eim  „roüftcn  s#ilb"  würbe  ein  römifd)er  bärtiger  männlidjer  Mopf  gefunben.  (M.) 

Sd)on  7H{)  hat  ftlofter  i'orfd)  hier  «cfa. 


<3>6ertürßßeim  (Durenfeim  \25{\. 

Tie  co.  gotifdje,  uiclfad)  ueränberte  Micd>c  jum  1)1.  %*etru$  liegt  t)od)  über 
bem  Torf  im  nod)  ummauerten  Jyricbbof,  in  einem  jener  .Uaftclle  ber  Weid)sftabt 
Eßlingen,  mit  rocldjcn  fid)  biefclbc  und)  allen  Seiten  l)in  umgeben 
Ijatte  (ugl.  fangen).  Ter  alte  Cftturm  hat  im  unteren  ©efd)ojj  ein 
We^geroölbe  mit  sJJleifterjeid)en.  Taäfelbc  finbet  fid)  als  ©eiellen*eichen 
an  ber  ftrauenfird)e  $u  (Sulingen  um  bas  3at)r  1 484.  ^n  ben  Rohren 
17  J2  itnb  :<s  wirb  bie  itirdje  oeränbert.  s#ei  Cbertürftjeim  mar  eine 
berturtoefm.  nUe  ^^j^^j-^^     v)(m       3jttRUft  ].JS7  ,lQ(()  oem  <%b$a$  ftünig 

Mubolfs  liefern  r>ier  bie  ©vafen  (fbertjarb  non  Wirtemberg  unb 
©ottfrieb  oon  Tübingen^öbliugcn  ben  (Flingern  ein  Treffen.  SUtcalwifdier  "-Beug ; 
Crteabel  Iü5l,  balb  nad)  (Eßlingen  oerftogen. 


"jHobracfiev  (Soracfer  1282). 

.£mbfd)c  eo.  Aiirdie,  fpätgottfd)  mit  Wettturm  unb  fterngewolbtem,  mit  Strebe* 
Pfeilern  befeuern  (irjor,  auf  ben  swei  Sdjtuftfteinen  *OTabonua  unb  ein  2lbt.  Tie 
^OiaHroerffcnfter  be*  (Thor*  nod)  erhalten;  in  ihren  Reibungen  ift  ein 
—y      Steiume^eidjen,  moljl  ba*  bes  ^Wciftcrs,  tief  eingehauen.    Tas  Sd)iff 
A  neräubert.  Tie  alte  Safviftei  hat  ein  fltppeugcroölbc  auf  ,vrat^cn- 

•jioDtaii«   r°Wcn  unt)  a"t  0l'm  3d)luf?l"tein  bas  ifamm  ©otte*.    ^u  ber  .Hirdie 
befiubet  fid)  ein  altgotifdjes,  id)  laufe*  Mrujifir  mit  ber  Hnterfdjrift : 
anno  \\s\\->  ftiftete  biete*  ^ilb  bem  \>errn  vVfu  yi  Ghrcn  iWidjael 
Haifer  Bürger  in  >Kohrarfer.    ©rojjc  -frohhäufer,  letzte  Spuren  ber  ^urg  Wobrerf 
oberhalb  be*  Torfen.  Tie  "-Burg  gehörte  ben  Herren  non  ^ernhaüfen  unb  fam  im 
"sahr         oollettto  c\an\  an  Württemberg.    Pfarrei  feit  1447. 


"•Hofen  6ei-ij. 

Tte  cn.  .Kirche  flammt  an*  bem  ,>aljr  ]~v>:  üe  mar  inimütiglid)  eine  s3)iariem 
t'apellc.    Ter  Jurm  im  Cüen  ift  nod)  gotiid)  unb  mit  IlKafnuertfeufteru  uerfehen. 

Tie  Stammburg  ber  Württemberger,  bie  hart  über  bem  Torfe  auf  bem  >Kotcn 
^erg  ftanb,  ift  ueridiiminben,  mufite  ber  in  bem  vuitne  1sl>u  ff.  non  3alucä*er= 
bauten  griediücbcn  xHotunbe  nun  ^  Warmorbilbcrn:   Johanne?  iumi  Tanneder, 


iHotenberfl. 


1H1 


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^tcrfortrci*.   Cberamt  Gaunftatt. 


i'ufaS  von  Sagner,  9)kttf)äus 
unb  sJHarfu§  nad)  Xannetfcr  von 
i'eeb  unb  .ftrocrgcr)  roeidjen,  in 
rocldjer  am  5.  3nni  1824  bie  irbi 
fdjen  Überrcfte  bcr  Königin  ftatb^ 
riua,  am  .'{<).  Csuni  1864  bic  be* 
ftönigs  ©ilfjclm  bcftattct  loorbeu 
ftnb.  (Srt)altcn  blieb  mir  nod)  bcr 
latciniidjc,  in  ber  übcrfetyung  alfo 
lautenbe  Xenfftein :  3m  ^tatjrc  ber 
SHcnfdjrocrbung  bes  .£>errn  1<»h:*, 
bcr  Börner  3in*jat)l  im  fcdjften, 
ben  7.  Jvebruar  ift  biefe  Capelle 
von  Slbalbert  s3iia>f  oon  2Borms 
cingeroeit)t  toorben  ju  (5l)rcn  bes 
Ijl.  Olttotaue).  2>cr  3tctu  ift  jetjt 
in  ber  3afriftei  ber  Motunbe  ein 
gemauert.  Gr  war  bic  Cbcridnoelle 
einer  Iure  ber  ehemaligen  3d)lojv 
fapellc.  Xerfelbe  feneint  angebeutet 
sn  fein  auf  ber  ^eidjmmg  bes  Burg- 
hofes (  3.        über  ber  Iure  bes 
nad)  Cftcn   jictjenben  „fangen 
Baus",  bcr  Waum  ift  im  Wrunb- 
rifj  als>  ^ferbcftall  bc.\cid)uet.  Um 
biefe  $eit  rourbc  bie  s-öurg  erbaut, 
unb  jtoar  in  ber  nod)  in  3eid)= 
nungen  auf  uns  gefommenen  Jvorm 
jcbenfallS  bcr  inncrfteuin'ingmaucr, 
famt  ben  an  biefc  angebauten 
v>auptgcbftubcn,  f.  3.  15».  9tur 
lortünuc,  tein  Bergfrieb  erhob 
ftdi  au?  il)r.    (Ss  ift  eine  ber 
älteften,  allein  auf  bie  9itngmauer 
ftd)   uerlaffenben  «urganlagcn. 
£er  ©runbrifj  ber  Burg  jeigt  an 
bcr  Subtoeftedc  bie  Crinfabrt  unter 
beut  „(Sifernenlor"  unb  ber  „2llten 
Baftei"  tjinburd).  ?ln  bic  3übfeite 
ber  innetften  Ringmauer  ftöfjt  bas 
■Öcrrenfyans  mit  bem  3»eifefaal, 
an  bie  Siorbfeite  berfelben  ber 
„Sange  Bau"  mit  ber  durchfahrt, 
fln  ber  Scftfeitc  ber  äufterften, 


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jHotenberg. 


163 


britten  Ringmauer  errjob  ftd)  ba§  3tucfb,äu3d)en,  an  ber  9lorboftecfe  bas  ^oger^au§; 
von  it(in  auS  fährte  ein  <StaffeIfieg  in§  Sorf  rnnab,  unb  eine  SBrücfe  pr  mittleren 
Ringmauer.  Die  ältefte  Sdjreibart  ift  2Birtini§berf  (1092),  SBirbeneberd)  (1122), 
Wirtinberc  (1134),  2Birtemberg  (1141). 

9US  Sitj  ber  gefürdjtetcn  ©rafen  non  Württemberg  mar  ba£  3d)lo§  oftmals 
ben  feinblidjen  Angriffen  ausgefegt  unb  aud)  einigemal  jerftört,  fo  in  ben  O^ren 


flatbaiio  in  llbiiv.ctj. 


1  127,  1207,  1292,  1311,  13«ü  unb  1519.  ^Befonber«  fd)wer  mu|  bie  .ßerftörung 
im  ^al)r  1311  im  föeicrjsfrieg  be3  ftönige;  .£>einrid)  von  l'uremburg  gegen  ©raf 
(fberrjarb,  wobei  bie  (Sulinger  u.  o.  mithalfen,  geroefen  fein.  53nlb  barauf  wirb 
bte  SHefibenj  nad)  Stuttgart  oerlegt.  ^a§  roürttembergifdje  Stammroappen  jeigt 
brei  quer  übereinanberliegenbc  .f>irfd)ftangen ;  ältefteS  erhaltenes  Siegel  an  einer 
Urfuube  bcS  (trafen  Üonrab  uom  ^afjr  1228  im  ftgl.  £>aus=  unb  Staatsardur». 

Tas  (Sd)lo6  mar  in  älterer  ,^eit,  folange  es  nod)  Meftbeit3,  fet^r  fdjön  unb 
feft,  nad)  ber  ;}erftörung  1311  aber  ift  e$  nie  meljr  in  feiner  porigen  Sdjönfyeit 
n)iebert)eigeftellt  loorben.    Xie  breifad)en  Stauern  nmren  uorf)  burd)  tiefe  ©räben 


164 


DltcfarfreiS.   Cbcramt  (Saiuiftatt. 


gefdnrmt;  über  2<>o  Stufen  führten  vom  Xorf,  ba£  gleidjfaUa:  befeftigt  war,  ju 
einem  Seitentördjen ,  bei  roeldjem  ber  $htrgoogt  faß,  empor,  Xie  s2tu$fid)t  vom 
QJerge  gehört  ju  ben  fdjönften  unb  anmutigften  beü  UnterlanbeS.  5ton  allen  Seiten 
t>er,  äfmlid)  rote  auf  ber  anbern  Seite  bes  SdjurroalbeS  ber  Sd)önebiil)I  bei  ®run- 
bad),  wirb  ber  nid)t  Ijofje,  aber  frei  oortretenbe  Döteberg  gcfet)en. 


f»cßanßacß  (Sdjanbadf  J273). 

3llte  eo.  .Üirdje,  oon  gebiegener  Bauart,  mit  rippenfreusgeroötbtem  Oftturm, 
auf  bem  Sdjlußfiein  ba«  Wappen  ber  Xrudjfeffcn  oon  Stetten,  fdjönesi,  je^t  oerbeefte* 

Saframentljaus.   3llte  '-öobcnfliefe.  iWcftc 
m  BygHEBBH      ber  Starg  ber  fd)on  1 292  genannten  .fterren 

—  ^^^/m      von  «(J)anl,ad)  *m  *J^olbc.  S.  aud)  unten 

bei  Stetten. 


(alt  Smib'  unb  Smibefyeim). 

(Üotifd)c  eo.  Atirdje,  mit  romanifdjcm 
Xurm  an  ber  Norbfcite  bes  (£l)ore3.  Tie 
Sdjallfcnftcr  bind)  Sürfelfnaufiäuten  mit 
9lufffit)eii  geteilt  ium  WM*). 
(Sbor  uielccfig,  nejjgeiuölbt.  Wroßer  adjtediger  gotifdjer  Xaufftcin ;  alter  teben©^ 
großer  Mrujifiru*.    Sin  ber  Worbroeftecfe  Steingelänber,  iöhh.   v>Me  Käufer. 


.HirdK  51t  ©anntji. 


Stetten  im  Remstal. 

Ter  fyübfrfje  Crt  liegt  in  Cbftbaumioälbcrn  im  ftalbcnbad)tale,  einem  fiib= 
lidjen  Seitcntale  ber  iRctnS.    Xie  eo.  itirdjc  jum  1)1.  Heit  rourbe  ,ytm  größten  Xeil 
gebaut  1(51)8.  Xcr  im  SBeften  ftet)enbe  Xurm  ift  nod)  alt  unb  jeigt  an  ber  oberen- 
©urte  *fijappenfri)ilber  unb  einen  sJJietfterfd)ilb  (aud)  in  Xitjingen, 
C%  t'conberg),  fein  unterem  (flefdjoß  Ijat  ein  ?Hippcnfreu*gen>ölbe.  Xie 
ftirdje,  1884  reftauriert ,  enthält  einen  fefjr  guten  3lltar  (1499),  im 
SHittelfdjretn  bic  £ol*figuren  ber  «Maria,  St.  ^cit  unb  St.  Georg,  auf 
ben  klügeln  SRalereien,  barunter  bic  Skrfünbigung  ÜDiariä.  ferner 
ein  rigemälbe:  Jpiob  mit  ben  brei  Jyreunben ;  unten  ber  3lufcrftanbcne  Stetten, 
mit  ben  Stiftern,  bitter  unb  *rau ;  gute  Sienaiffance.  Großer  gotifdjer  ,JÄ(,ftfff,Wrt- 
fteld),  ein  anberer  oon  1  6<>2.  ($l)emalige3  Sdjloß  mit  großem  Garten, 
auf  Grunb  eines  alten  aufgebaut  tu  ben  fahren  1508—1722.  SdjloßfapcHc  1678 
mit  einem  uielccfigen  (Stjördjen  mit  gotifdjen  ^aßroerffenftern.    (finft  Sitroenfifc 
ber  roürttbg.  Gräfinnen  unb  .frersoginnen ,  jetit  £cil«  unb  ^fleganftalt.  Xas 
Gan^e  gar  fd)ön  mit  feinen  SRauern,  Xoren,  Xürmdjeu  unb  Giebeln  unb  ben 
fyoljen  Räumen  bes  Sdjloßgartens. 

Sßon  ber  .£>öl)e  Ijerab  idjaut  mit  ihren  l)ol)len  Spitjbogenfcnftcrn  bic  Burgruine 
?)burg;  ein  großer  oiereefiger  3)lauerfaftcn. 


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Ufrlbacfc.  Untertürf&etm.  SStanflen. 


165 


.^crrcn  oon  Stetten  erjdjcinen  als;  Ürud)feffen  bev  ®rafen  oon  SBirtemberg  oom 
13.  biö  in§  16.  Satjrtjunbert,  aud)  all  Server  oon  Sdjanbad)  unb  Sobenrot.  3t)r 
Wappen  mar:  in  ©olb  bvei  blaue  Sdjragroecfen,  auf  bem  ^clni  ein  golbener  mit 
ben  blauen  bauten  belegter  'öra- 
efenvumpf.  (Sin  Qm&%  berfelben 
waren  bie  o.  ?)bcrg,  if)r  Sap= 
pen :  jmei  gefreute  ftlberne  Stoiber 
in  rot.  —  3roiid)en  Stetten  unb 
Strümpfelbach  auf  ber  .£>öt)cftanb 
ber  abgegangene  Ort  £'inbf)alben ; 
nod)  flehen  tjier  auf  einem  "öerg^ 
oorfpntng  SMnbenbäume  im  Kreis 
uinber  unb  fdjauen  weit  in  ba* 
ionnige  Unterlanb  hinein.  93iel= 
leidjt  mar  tjier  eine  2Jialftätte. 


TS 

V 


2(ßC6ad?  (Uolbad?  J247). 

SBerii^mtburd)  feinen  Sein, 
gan$  abgefdjloffen  unb  roarm  in 
ben  bergen  l)intcr  Cbertürffjeim 
gelegen.    3llte  .£>oljt)äufer ,  be 
fonbers  bas  9iathaus,  1612. 

# 

©ottfdje  eo.  Äirdje  1)1.  Slnbreas,  1490,  an  Stelle  einer  1386  erbauten  Stapelte 
mit  altem,  grofeem,  rippcnfreujgeroülbtem  Oftturm  mit  tjotjem  £>clm.  9luf  bem 
Srf)luf?ftein  ber  nritrttembergtfdje  Sa^pcnfdjilb.   ®xo$H  gotifdjes  ärujifü. 


lurmfcnflcr  ber  &ir#e  ju  fangen. 


lUntertitr&Beim  (Hibembumc^ein  \230). 

®otifd)e  eo.  ftirdjc  511m  1)1.  ©ermanus,  ftarf  oeränbert,  über  bem  Sßcftportal 
1494.  £urm  nörblid)  am  (Sfjor  mit  bem  ^eidjen  bes  'öaiimeifterä  unb  ber  Oßfjres: 

jatjl  1493.  —  ^Hatrjaus:,  16.  ^aljr- 
tjunbert.  .£>auptbrunnen  mit  bem 
Steinbilb  bei  Surfen.  Stltc  Käufer 
mit  negierten  fteinernen  Unterftöcfen 
1520,  1656,  1672,  5.  J.  aud)  mit 
t)übfd)em  ^alfcmoerf.  Kelter  £.  SR. 
1673. 


T 


nnn — 1 — 1 — 1 — 1 — l» 

laufftrin  ju  3»angtn.  1  Iflö. 


fangen. 

sjnalcrifd)  am  «ergabfjang  gelegene  fpät= 
romanifdje  eo.  Stirpe  jum  1)1.  sJWid)ael,  mit  Cft= 
turnt:  biefer  unten  einft  rippenfreujgcroölbt  auf 
sölätterfonfolen.  Tie  Nippen  roaren  ^albad)tecfig. 


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Kiti  9tecfarfrei3.   Cberamt  (Eannftatt. 

Gehoppelte  runbbogigc  5d)allfenfter,  barüber  ift  frübgotifdies  sJDlafjrcerf  (in  Wulften | 
an  bie  Söaub  geblenbct.  (Erinnert  an  gönnen  ber  ^aulefird^e  unb  ber  Tionnftusfudje 
in  (ffjlingen.  £as  sJJ?auern)crf  befteht  gau*  aus  enggefugten  Duabern ;  SteinmetMcidien 
auü  ber  erften  £">älfte  bes  13. Sahrhunberts  innen  im  iurm.  £as  Wlocfenhaus  fehens- 
toert,  hier  im  3übfcn|"tcr  ein  3änld)en  mit  ^latterfnauf ;  reijcnb  auSgebilbet ,  am 
frt&e  nod)  (Scffnoüeu.  Sin  lurm  eine  roagred)t  fd)roebenbc  (Beftalt,  oielleidjt  bes  s#au 
meifters,  ober  eines  ocrunglücften  0eieUen.  3ln  ber  sJlorbfeite  bes  Sturmi  ift  groft  ein 
gemeißelt  •  Michael  est  patronus.  Ernten  im  Ghor  feböne  gotifche  SJcaferoerfsblcubc. 

3ld)tecfiger  Saufftcin,  böd)ft  anmutig  oon  3tabroerf  umflochten,  mit  bem 
^eifter^eieben  bes  Wilbbauers:  fteffen  roaib  oon  eflingen  1495.  Weitere  Onfcbrift : 
herjog  juo  teet  uu  roirtenberg  1491.  Xabci  bas  "Sappen.  Grabplatten,  aus  bem 
(£nbe  best  15.  ^ßbrtjunbertsi.  93ei  ber  flirche  eine  in  Stein  gefaxte  Duelle.  Wird) bot 
einft  .Uaftell  gegen  bie  klinget. 

^atjenßaufen  (3a$enr/ufen  789). 

Ter  Crt  hatte  fdjon  789  eine  ftirdje  sunt  1)1.  "Makarius,  bem  .^eiligen  bc* 
Atloftcrs  l'orfd),  bas  hier  aud)  Witter  befaft.  lie  jetjige  $lird)c,  15H2,  mit  neuem 
Tadjrciter.    .jpübfdjes  gotiidjes  portal  nod)  erhalten. 

"öebeutcnb  mar  fchon  bie  Ausbeute  an  römifdjen  "ülltertümem ;  neben  au*; 
gebehnteu  ©cbäubereftcu  fanb  man  mehrere  römifd)e  JHcliefs,  eine  &roit$eftatuette 
be$  .frerfules  unb  fd)ou  im  ^ahjr  1 7* » I  einen  runben  3lltar  mit  beu  fteben  "üBodjen- 
göttern:  Apollo  <3ol),  liaua  (Stttta),  sJJkrs,  äRerfur,  Jupiter,  SBdWS«  Saturn. 
uVtyt  alles  im  M.)    Rubere  $enfiuälcr  finb  verloren  gegangen. 


Stritrrfügcl       »Mrafcn  (Sb«bnrb  b<&  örrina*. 
( 1844—92.) 


ISpliiiöcn  na<$  Verlan.  1043. 


©beramt  (Eßlingen. 


'er  nidjt  grofje  SJejirf  gehört  }u  ben  febensioürbigften  beS  ganzes  £anbcs 
fomof)l  roegen  feiner  ftttnfU,  als  wegen  feiner  s^ aturf er) 5nl)citcn .  SUtf  ber  rediten 
cette  be§  ■DtecfarS,  norbioärts,  basi  (Gebiet  ber  „(Sulinger  Jpöfe",  ein  oon  tiefen, 
Inngen  Jätern  burdjriffencs  $ügellanb,  bnrd)riefelt  oon  oollen  QMdjen  unb  faft  ganj 
bebeeft  mit  Cbftroälbern,  au«  benen  bie  (Biebel  ber  rocit  jerftreuten  .ftöfe  malerifd) 
anffteigen,  im  $intergrunb  ber  langgeftreefte  SBalbrürfen  bes  8d)nrnmlbes ;  auf  ber 

(inten  Seite  bes  ftluffeS,  ber  burd)  ben  $)eftirf  einen 
feb,r  fdmrfen  Otogen  oon  cübioeften  nad)  s)lorbioeften 
mit  bem  Sdjeitel  in  sVlod)ingen  mad)t,  bie  3(cferlanb^ 
■Ooriiebene  ber  Silber,  mit  grofjen  gefdjloffeneu  Crt= 
fdjafteu.  s-Non  überall  aber  fduoeift  ber  SBfitf  über  bas 
weilt*  unb  roiefengriine  ^iecfartal  l)tnroeg  au  bie  nape^ 
geriiette  odjioäbiidje  2llb,  bie  mit  ibren  Reifen,  Burgen 
unb  ^udjemoälbern  als  eine  mädjtige  SRauer  ben  @e« 
fid)tsfreis  t)od)  unb  marfig,  unb  bod)  roieber  in  fdjim* 
lnernber  *öläwe,  begrenjt.  ®ans  an  ben  red)ten  "-Horb 
bes  Olecfarflnffcs  oorgebrängt  liegt  bann  bie  alte  türmc-- 
reidjc  ^eidjsftabt  (Sulingen;  auf  ber  Silber  .löodjebene, 
gegen  bic  linfe  Werfarfeite  oorgeid)oben,  bauten  bie  Börner  bei  Äöngen,  an  einem 
t*la$,  oon  bem  ans  ber  ganje  'Jllbranb  |n  überfdjanen  ift,  eine  3tabt  mit  .ttaftell, 
unb  nid)t  eine  3tunbe  babinter  im  engen  Salc  ber  fterfd)  erftanb  nad)  bem  Slnfang 
be$  12.  ^abjlmnberts  bei  3>enfcnborf  baS  SUofter  jum  fjl.  Wrab,  mit  ber  großen, 
gebeimnisoollcn,  in  Jvelien  gefprengten  Unterfird)e.  $?on  biefen  brei  St&ttai  ift  bie 
®efd)id)te  unb  bic  Sinuftentioicflung  bes  ^e.sirfes  ausgegangen. 


Slfnmn  M  >Hömcrraficll$  bei 
ttöngtu. 


iUtertüraer. 

3>ie  fdjon  im  Cberamt  (Sannftatt  ermähnte  uralte  .f>od)ftrafje,  bie  oon  ftellbad) 
ber  am  fternen  oorbei  aufs  (fplinger  Oberbaus  unb  als  ftaiferftrape  an  ber  (Jifernen 
•ftanb  oorbei  immer  oftroärts  bis  511m  .£>ol)enftaufen  ^iet»t.    3n  iljrer  s3Jät)e  liegt. 


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9t«farCrcU.  Dtecaml  Gelingen. 


üftlid)  uom  ^ägerfjaus,  um  ben  ;^uqan^  oom  Remstal  l)cr  ju  fperren,  eine  grofje 
3dianje,  olme  Zweifel  römifd),  etwa  160  Sdiritt  im  ©eoiert  b,altenb,  auf  bem 
Streitet  be«  ^ergrüefens*,  mit  bem  "iMicf  in«?  Remstal  unb  ins  Oiecfartal  unb  an  bie 
gan;>e  s>llb;  ein  ftarfer,  jroei  SWann  tiober  Sali  mit  (Kraben  läuft  und)  ftienilid» 
roüblerbalten  innrer.    2ie  anbere  .frodjftrafte  ging  uom  ftappelesbcrg  über  bic 

.Uatbarineulinbe,  vv\- 
iri)cu  ben  Tälern  be? 
OJecfars  unb  bes 
•C^ainbadjes ,  auf  bie 
(fBlingcr  öurg  unb  in 
ibver  geraben  SBer* 
längcruug  nad)  Ober» 
(füliugen  a.  9fafar. 

311?  urfpriing; 
lid)e  Mingroälle  finb 
an.utipredicn  ber  S$* 
lingev  3d)lof?berg  unb 
bie  .Uerfdiburg  bei 
Tei,\i?au,  moh,l  aud) 
bev  fttrd)l)of  uon  sJMo 
djingen.  Wrabljügel 
liegen  etroa  jelm  auf 
ber  Wartung  KJicu= 
häufen.  Unter  bem 
•frügel,  auf  lucidum  bie 
Matbartnenlinbe  ftet)t, 
füll  bie  hl-  Katharina 
begraben  fein,  f.  aud) 
oben  S.  unb  149. 
3ln  ber  (£ber*t)albe 
bei  (Sulingen  fanb  man 
Urnen. 

Gin  l)üd)roid) 
tiger  3&affcnplafy  ber 

Börner,  als  folget  jcbenfalls  uon  iljnen  gegrünbet,  benn  bie  i'age  mar  für  eine 
bürgerlid)e  ^iieberlaffung  tuol)l  geeignet,  aber  uidjt  ftiuingeub,  mie  bie  unferer  ur= 
älteften  ctätten,  ift  .Köngen,  eines  jener  Maftelle,  iueld)e  bie  Monier  auf  ber  linten 
OJctfarfeite  anlegten:  mid)tig  als  sJlecfarübergang  unb  als  cdjlüffel  in  bas  tief  in 
bie  3llb  füblid)  einfd)ncibcnbe  Jal  ber  l'enningcr  Vautcr. 

Gegenüber,  bem  3üben  ju,  liegt,  nur  Jioei  ctunben  in  ber  Luftlinie  entfernt, 
ber  .£>eibengraben ,  bie  größte  Wingiuallburg  unferes  Raubes,  mit  erft  fttrglidj  auf 
gebeerten  ÜHeften  römifdjer  militärifdier  cteinbauten. 


iltortjaUcpftiler  ;u  Xcnfcubcuf. 


Clingen. 


1G9 


Okdjbem  fd)on  im  ^atjr  1783  burd)  <frer,}og  Marl  umfaffeiibc  2tusgrabungen 
uorgenommcn  toorben  waren,  entbcctte  ©encral  oon  Hallee  im  -Iperbft  1885  bas 
eigentliche  haftet!,  bas  gang  an  bcn  terrafficrtcn  iHanb  bcs  sJtecfargelänbe3  mit  einer 
3d)malfcite  uorgefdjobcn  ift,  unb  grub  e*  teilroeife  aus.  $a*  Haftcll  (f.  Hallcc* 
Qefajteftiutg  unb  Richte  in  ben  SB.  SBierteljatjrsbeften,  Oaljrgana,  1886,  3.  14«  ff.) 
mißt  157  m  Sdnge  bei  114  m  breite,  batte  bolbrunbe  (Scftnnne  unb  boppeltürmige 
lore.  Tie  Tide  bev  .Haftellmauer  beträgt  1,19  m  ober  4  rönt.  Tyiife.  3m  SHilcfen 
(Horben)  be*  .Haftelt*  lag  ausgebebnt  bic  bürgerliche  SRiebcrlaffung.  Hgl.  aud)  bie 
Cberamtsbefdireibung  oon  Eßlingen. 

$on  3teinbilbiucrf  unb  ^nfdjriften  fanb  man  u.  a.  1832  eine  Onfcfjrtft, 
worin  ber  Warne  ber  römifdjen  3tabt  Stottern 
bürg  a.  SJ(.  oorfommt :  Tem  (9ott  sJJcercurius 
93ifuciu§  unb  ber  M-  «tfucia  Ijat  ^ublutf 
Cuartionius  3ecunbinu*,  Wcmeinberat  ber 
ctabtgemeinbc  oon  Sumalocenna,  ufio.  Uludj 
ein  Jeil  ber  römifdjeu  (Gräber  rourbe  fd)on 
aufgebeeft. 

3)ic  v)lu$fid)t  oon  ber  früheren  Stabt 
ftäd)c,  über  meldje  jetjt  überall  toieber  ber 
$ffag  gebt,  auf  bie  nahe  3d)ioabifd)e  3llb  ift 
io  großartig  al*  cntjücfenb. 

Jaft  ber  ganje  Sübranb  oom  -jpoben 
[taufen  bis  jum  .OobeujoUern  tonnte  oon 
5iöugen  aus  burd)  Jeuer jeidjen  51t  ben  Staffen 
gerufen  werben.  Mömerftrafjen  laufen  oon 
.Höngen  nad)  allen  Nietungen.  (Sinige  be^ 
fonber*  miditige  fmb  bie  nad)  Gannftatt  an 
.Hloftcr  ©eil  oHömerplafc)  oorbei,  bann  bie 
über  bic  Jvilbcr  in*  Stuttgarter  Jal  über 
Tenfenborf,  Stellingen,  Wuitt),  bie  nad)  ber 
311b  über  Hircbbeim,  .£>oljmabcn,  '#011,  ©rui- 
bingen,  Urfpring  OHömerfaftell),  L'auingen, 
eine  jroeite  über  Hircbbeim  bas  Sautertal  fjinauf  nod)  Oven  unb  über  Tonnftetten 
nad)  Ulm,  bann  in  norbmeftlid)er  Widjtuug  oon  Höngen  über  ©entlaufen,  Vaihingen 
auf  ben  Jyilberu  nad)  l'eonberg  unb  ^for^eim,  bie  flioei  juleftt  genannten  Strafen 
bilben  bic  nädjfte  ^erbinbung  sroifdjcn  bem  Sibeintal  unb  ber  Xonau  bei  Ulm. 
.Höngen  ift  bas  Grenario  ber  s^eutinger  lafel,  im  ^abve  1 9« m »  burd)  jroei 
fdjriftfteinc  feftgeftellt.  Ta  neueften*  aud)  bas»  .Haftell  bei  Unter--^flingcn  burd) 
umfaffenbe  2tusgrabungeu  foroie  Sdjcrbenfunbe  au*  flaoifdjer  x^eit  feftgeftellt  ift, 
fo  läfet  ftd)  bie  Stömerftrafee  ber  ^eutinger  Jafel  oon  Wottroeil  bis  Gannftatt  alfo 
feftlegen:  bei  iKottiocil  lag  Hrigobanne,  bei  Untcr^flingen  Ar»  Flavia',  bei 
^Ottenburg  Sumalocene,  bei  Höngen  Grenario,  beiGaunftattClart'iina.  Tie  beiben  3«= 
fdjriften  (M.)  lauten  in  ber  Überfettung:  ,,^ur  Gbre  bes  Haiferrjaufcs  baben  bem 
beften  unb  größten  ^uppiter  ber  Straße  redjt*  (?)  bie  fumeloccnnifdjen  Bürger  (?) 


Mraflftfin  bei  bem  tfjcniQl.  Wttttagtl  lor 
$u  Clingen. 


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17D 


Werfarfrtiö.   Cberamt  Sulingen. 


ber  Ortfdjaft  ©rinaiio  bie  Umfaffungsmauer  von  bem  ,3b,rigen  errichtet."  Unb: 
„^ur  (£b,rc  bes  Äaifert)aufe§  b,at  %tt\ui  (?) ....  einen  ©eniuS  mit  Schlange  (?) 
ben  Crtsberoofynern  uon  ©rinario  an  ber  Strafje  nad)  Sumcloceuna  aufgefteüt." 
Slujjerbem  fanb  man  in  bemfelben  3>ab,x  bei  Höngen  eine  SReilenffiuIe  bes  ftaifers 
-Jpabrian  (M.)  mit  folgenber  9tuffd)rift:  „Ter  Imperator  Gäfar,  bes  uereroigten 
Xrajan,  bes  ^arttnfdjen,  ®ob,n,  be£  nereroigten  9lerua  Gnfel,  TrajauuS  ^»abrianus 
3(uguftu$,  '^ontifer  SHarimusi,  im  13.  ^atyv  feiner  tribuniflifdjen  ©eroalt,  Monful 
juni  brittenmal,  ißater  be$  ^aterlanbä.   $on  ©umcloccnna  29  000  Sd)ritt." 

iHömifd)e  Olicberlaffungen  fanb  man  bis  jetjt  aufjer  Röttgen  bei  Tcijusau, 
Wellingen,  9teuf>aufen,  s}?faub,aufcn ,  s}?lod)ingen,  Senblingen  unb  ftlofter  Seil, 
©d  Serftjetm  fanb  Dr.  (£.  ßapff  bie  Umfaffungsmauer  eines  römifdjen  ©ebäubes, 
roaf)rfd)einlid)  milttärtfcfjen  Sfjarafters. 


(S^Iiiiflcn.  3(t)mic6cifcii3ittfr  am  Aalfrcfftttllia  §of. 


Meifjengraber  fanb  man  bis  jefct  bei  Slltbad),  s£erfl)cim,  Dettingen  unb  ein 
merfnritrbige$  (Sinjelgrab  auf  bem  Clenberg  bei  iWübern  (%bb.  in  -Oeftc  bes  98. 
iHltertumSoercins  I,  9),  es  enthielt  neben  anberem  einen  golbenen  Tolrijgriff  unb 
ein  gebiegen  golbencs,  mit  roten  ©lasflüffeu  unb  ©ranaten  ucryertes  Sdjroert- 
gürtelfdjloft.  (M.)  Tie  Sage  fagt,  hier  fei  ein  oornebmer  9Rann  begraben.  3tud) 
geiftet's  fjier  oben.  Senn  ber  ,r3d)lurger"  um  SJtittcrnadjt  fdjleppenbes  langes 
burd)  bic  Seinberge  gebt,  ift  auf  ein  gute»  Seinjabr  ju  Ijoffen.  Tas  ©rab  mar 
auf  bem  l)öd)ften  fünfte  bes  Clcnbergcs,  fünfzig  3d)ritte  norböftltd)  von  bem  noch, 
ftefjenben  SBartturm.  3m  ^afjr  1n."»7  (tiefe  mau  auf  ein  (Gerippe,  bas  ü'/t  Jyufe 
lang  roav  unb  einem  9)Jauu  uou  ctroa  breifeig  oab,reu  angehörte,  mit  bem  ©efidjt 
gegen  Cften.  Über  ber  ©rabftätte  roar  eine  3rfmttfd)id)te  mit  33rud)ftiicteu  von 
Riegeln,  'öaeffteinen,  (Gefäßen,  aufeen  rot,  im  Qkudje  fdjroarv  (Stroa  lö  3d)ritte 
baoon  entfernt  roaren  JNcfte  oon  tfiifeböben.  Otod)  ber  ^olfsfage  ftanb  l)ier  eine 
Sallfahrtstapelle.  —  Tas  ©rab  bes  ftranfenfönigs  (£b,ilberid)  I.  if  481)  ergab 
ganj  äbnlidje,  ja  faft  gleidjartige  3d)mucffad)en.  ^roiirf)en  Clingen  unb  bem 
'Koten  ^erg  gelegen,  läfet  biefes  ©rab  uor  uns  oerfdjicbene  ^tjantnfiebilber  auffteigen. 
>Hut)te  bier  ein  ^orfaljr  bes  Alemannen  .Cmfti,  ober  einer  bes  fpäteren  Jyürftenfjaufes 
auf  bem  Noten  9etg? 


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172 


Stafaifttiii   Cbcramt  Cfi;[injcii. 


(SgCittgen,  Cberamteftabt. 

3>ie  2tabt  liegt  auf  bem  rechten  Ufer  bes  "JJerfar*,  von  bcm  aber  ein  in  jiuei 
Sinne  fidj  teilenber  ftanal  mitten  buref)  bie  3taöt  binburcbfüljrt.    Sluf  ber  reebteu 


9ledarfettc  ift  flußaufwärts  (fiftUd))  ebene  Zaliueituua,,  unb  eben  ja  auf  bev  linfen 
3eite  flußabwärts,  "iin  bie  3tabt  felbft  treten  oou  3üben  unb  befonber«?  non  DJorbcn, 
alfa  oou  ber  rechten  lalteite,  ^era,böbeu  gang  nabe  beran. 


173 


3)er  Uriprung  ber  Stabt  ocrliert  fid)  in  Tuntel;  Mömerfpuren  fmb  feine 
oorhanben.  SDer  v}Mat}  roar  aud)  für  ihre  $mde  lange  nid)t  fo  günftig,  roie  jioei 
Stunben  flufjabroärts  (£annftatt.  $u  SHömerjeiten  lag  utelleidjt  ein  feltifd^gcrma- 
nifdjeä  2)orf  an  Stelle  ber  Stabt.  3>ic  römifdje  .Ipauptftrafje  (f.  o.)  ging  auf  bem 
linfen  Jlujjufer.  Tie  erfte  Hunbe  oon  Sulingen  reicht  ins  8.  3af)rf)unbert.  Um 
beffen  ÜJiittc  erbaut  ein  Sllemanne  namenS  £afti  eine  ftapelle,  in  roeldjer  er  bie 
©ebeine  beö  heiligen  SJMrtnrerss  Vitalis  nieberlegte,  unb  fdjenfte  bie  Capelle  bem 
9lbt  ftulrab  oon  St.  ftennS  bei  ^ariS,  ber  fie  im  3af)r  777  in  feinem  Jeftamente 
biefem  Hlofter  uermadjte.  3"  ber  Hapelle  gefdjatjen,  bcfonberS  am  ©ebädjtni^tage 
bc$  ^eiligen,  oiele  Wallfahrten,  unb  bieS  gab,  roie  an  anbern  Crten  unter  ähnlichen 
Umftcmben,  ^eranlaffung  jur  ©rünbung 
eines  0<*hnnarft3,  ber  fdjon  *u  Haifer 
.Harls  bess  ©roften  3eit  feb,r  befud)t  mar. 
Ter  Crt  t)ie§  -ipetfilinga  ((Sjelingae  85H, 
•fcetfilinga  86(5),  ohne  3roeifel  oon  bem 
©rünber  ber  (alemannifd)en)  s3iieber= 
laffung.  Ob  er  oiellcidjt  ben  Burgberg 
(Sdjönenberg)  ju  einer  feften  $3urg  fid) 
eingerichtet  hatte,  roährenb  feine  l'eute 
unten  am  rechten  Ufer  bee  Wecfars  am 
£>figel,  roo  jefct  bie  Stabtfirdjc  *um  hl- 
^tonnfius  ftet)t,  unb  roo  jebenfallS  auch, 
bie  St.  93italisfapelle  ftanb,  ftd)  nieber* 
gelaffen  hatten. 

Sdjon  im  ^a\\t  1<»77  erscheint 
Gelingen  als  ein  anfehnlidjer  fefter 
Crt,  roo  .£>erjog  iHubolf  uon  Sdmmbcn, 
furj  nad)  feiner  2Bahl  jum  bcutfdjen 
.Honig,  eine  jahlrcidje  UJerfammluug 
feiner  3lnhänger  hielt.  2lber  im  näm-- 
liehen  3<»hrc  noch  wirb  Gelingen  oon 
.Honig  £einrid)  IV.  jerftort. 

2ht§  biefer  ^eit  ober  auS  nod)  früherer  flammt  in  feinen  |>auptteilen  bas 
merfroflrbige,  einft  breifdnffige  .Hird)lein  ju  Allerheiligen  füblid)  ber  Stabtfirche. 

Unter  ben  £of)enftaufen  ift  bie  Stabt  eine  ber  fefteften  Stilen  ihrer  9)kd)t 
unb  ihnen  bis  über  ben  Job  beS  legten  beS  ©efd)led)tcS  hinaus  treu  ergeben. 
Äatfet  tyriebrid)  II.  (1212— 1250)  umgibt  bie  Stabt  mit  SJlaucrn.  (Sin  hohen; 
ftaufifdjer  33ogt  reftbiert  auf  ber  söurg.  Honig  Honrab  IV.  beftimmt  im  9Jki  1241 
(Sulingen  jum  Sammlungsort  für  ben  Hreujjug  gegen,  bie  Mongolen. 

3m  14.  3ohrhunoert  hatte  bie  Stabt  heftige  ftehben  mit  Württemberg: 
Stampf  ber  Hönige  Subroig  unb  ftriebrid)  um  bie  Stabt  1315  f. 

2Bie  in  (Sulingen  ber  Schroäbifdje  flunb  häufig  tagte,  roar  eS,  als  Dürnberg 
fdjroierig  rourbe,  1524—25  Sifc  bes  9teid)3regiment9  unb  Hammergeridjts,  ledere? 
auch  roieber  1555  -56.   s.Hon  (Sulingen  batiert  bie  erfte  allgemeine  flieidjsmüuv 


3inm  brS  .sdjcljtormrmä  511  Gelingen. 


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174 


Netfaxfreift.   Cberantt  Clingen. 


efiMimn  bcr  -atabttirrtjo  $11  <v^ii,u1Cn.  2.-5.  2toitiütrf. 


Gfslingen. 


175 


orbnung  uom  10.  Wooember  1524.  —  $ie  23erfaffung ,  ioeld)c,  nad)  micberholteu 
Kämpfen  bcr  fünfte  im  13.  unb  14.  3ab,rl)unbert,  eine  gemäßigt  bemofratifdie  gc= 
werben  war,  blieb  nad)  ber  Weftauration  burd)  ftarl  V.  1552  eine  ariftofratifdje 
bis  511m  Untergong  ber  i)ieid)§ftabt  511  Anfang  be$  uorigen  3aI)rf)unbertS  (1803). 

3»n  3d)itlwefen  ,\eid)iiete  fte  fid)  oon  jeher  au§,  weshalb  aud)  eine  grofje  3ln= 
jahl  Uniücrfttät§lct)rer  oon  (Sulingen  ausgegangen  ift.  £ateinifd)e  3d)ule  fd)on  oor 
1280,  bamnte  unter  bem  al$  „Sdnilmcifter  oon  (Sulingen"  befannten  SJiinnefänger; 
aud)  ftanb  tjier  in  ber  SWeifterfängerjeit  eine  6ingfd)ule  in  grofeer  «litte. 

Sie  Ulmer  Scdjfelorbnung  hatte  bie  Stabt  im  3ab,r  1503  angenommen,  ba§ 
(Sulinger  25cinmafj  aber  mürbe  in  mehreren  benadjbartcn  iReidjsftäbten  gebraud)t 
unb  im  3at)r  1 557  famt  bem  ^infel-  (©etretbc)mafj  in  Württemberg  511m  Sanbmafj 
erhoben,  unb  fdjon  im  ^a\)t  1473  wirb  burd)  ftourab  Jytmcr  oon  ©erlaufen  eine 
"•öudjbructerci  in  (Sulingen 
angelegt. 

3  m  3aqrl  531  bringt 
bie  Deformation,  erft  bie 
,yoinglifd)c,  oon  fdjwerem 
Silber jturm  begleitet,  in 
bcit  fahren  1535 — 36  bie 
lutberifdje  iMjre  burd). 

^ie  .Uunftgefd)id)te 
bcr  3tabt  sieht  fid)  feit 
bem  romanifrfjcn  unb  einem 
prächtigen  flbergangsftil  in 
uuunterbrodjener  iHeitjeiu 
iolge  bi^  über  bas  Gnbe 
ber  'Heid)3|tabt.  «efonbers 
ber  gotifdjc  3til  erfährt  oon  ben  früb,eftcn  Anfängen  bis  *u  feiner  t)errliri)ften 
coätblüte  eine  munberbare  ^flecic.  3u  ber  3tabtfird)c  ringt  nod)  bie  alte  romanifdje 
«afilifenart  mit  ber  befonbers  burd)  bie  «ettelorben  neueinbringenben  ernftfübnen 
gotifdjen  ÄVifc.  Unb  nod)  bas  18.  ^ntjrlmnbert  ftcllt  großartige  bauten  auf. 
TaS  ältefte  3tabtfiege(  au§  bcr  ^weiten  jpälfte  bes  13.  3ahi'h»»ibert3  enthält  ben 
einföpfigen  fdjroarjen  WeidjSablcr  im  golbenen  Jvelbe.  (K.) 

$  ic  3tabt.  $ic  l)ol)enftauftfd)en  dauern,  aufgeführt  in  mächtigen  Cuaber= 
blöcfen  mit  ©ufjroerf  innen,  umbogen  bie  2lltftabt  famt  ber  Söurg,  oon  bereu  Wing^ 
mauern  sioei  3d)enfelmaucrn,  eine  gegen  Süboften  jum  l'anbolinsitor,  bie  anbere 
gegen  Sübroeften,  jum  inneren  $eutautor  herniebergingen ;  eine  britte  3d)enfelmauer, 
bie  genau  gegen  heften  jum  äußeren  Jor  ber  «cutau  lief,  fann  erft  mit  ber  Um* 
mauerung  biefer  ilorftabt  burd)  ftönig  Wubolf  oon  $>ab*burg  (f  1291),  ber  fefjr 
utele*  für  bie  ^erftärfung  ber  «efeftigungsroerfe  ber  3tabt  getan  tjat,  gejogen 
morben  fein. 

Sie  SUtfiabt  liegt  am  rerijteu  Ufer  beö  Mecfarfanale,  be$  fog.  ÜHoßnectar*, 
fteigt  fanft  gegen  ben  Burgberg  (3d)önenberg)  b,in;  ir>vc  Urform  mag  ein  ^iercef 
geroefen  fein,  bo  ihre  alterte  Cftmauer  norbfüblid)  oon  ber  öftlid)cn  cdjenfelmauer 


JUfabtitftcauitB  bcr  2tabtfir<$c  ju  (Clingen. 


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17H 


■Jlcrfartrci*.   Cberamt  CFftltiißen- 


ber  siJurg  tjer  an  ber  i'anbolinsjtrafec  l)erabfül)rte ,  1215  faub  bic  9lusbud)tung 
gegen  Cftett  ftatt. 

Sieben  «f)aupt=  unb  uier  9tebentore  führten  oon  ber  ädtftabt  nad)  ben  Sur* 
ftäbtcn,  nur  eines,  bas  l'anbolinstor  an  ber  Worboftfeite,  unmittelbar  in  baö  Jyrcie, 
im  Sejten  in  bie  SJJittingcD,  im  Sübioeften  in  bie  ^liensau»,  im  Süboftcn  in  bie 
Cbertoroorftabt,  im  Worben  in  bie  com  ©eifeelbad)  burd)ftrömtc  33eutau,  neben  ber 
oftmärts  bic  ©urg  emporftteg.  2lUe  biefe  oier  Horftäbte  tjatten  roieber  eigene  SOkuern, 
Türme  unb  Tore,  unb  ftioar  gingen  auch,  gegen  ben  iHofjnerfar  mit  feinen  Unfein 
bie  dauern  heraus,  io  bafi  ber  fteffclroafen  unb  bie  SHaiUe  (f.  Stabtplan)  galt) 
jnnfdjen  dauern  balagcn.  3ln  ber  Sübioeftfeitc  ber  ^liensauoorftabt  ftrömte  bann 
bcr  große,  breite  Ofecfarfluft  oorbei,  bie  „Jünfftabt"  fd)irmenb,  im  Horben  braute  bie 

'•Burg,  bas  £>ol)enftauf cnfaftell ,  oom  3d)önen 
berge  f)erab. 

(Sulingen,  fdjreibt  ftcücr,  bem  mir  aud)  beu 
beigegebenen  3 1 ab t plan  entnehmen,  im  oaljr 
179h,  „ift  nad)  alter  31  rt  ftarf  befeftigt  geioeien. 
Seine  ftattlidjen  boljen  SHaucrn  ftnb  alle  oon  ge= 
bauenen  Cuaberftcinen,  <;  Aufl  bief,  ausgeführt, 
unb  mit  uielen  l)ob,en  oiereefigen  Türmen  uer 
feben,  bafi  fic  baoon  (trotzt,  Tie  Ml  berfelbcn 
beläuft  fid)  im  ganzen  über  fünf  jig.  einige  baoon 
ftnb  in  ben  oerfdjiebcneu  Jycl)ben  mit  Sirtcmberg 
ftarf  oerfdjoffen,  mehrere  an  uerfdjiebcnen  Crteu 
oon  sJ)ielac  eiugeriffen  morben.  il?or  biefen  ÜDJaueru 
ftel)t  nod)  eine  yoeite,  bic  ebenfalls  l)od),  ftarf,  auf 
einigen  Seiten  fogar  mit  befonberen  iKonbelen  oer- 
feben  mar.  sJflan  nennt  bies  bic  ^loingermauer. 
Um  biefelbc  tjcv  ift  mefjrenteite  ein  tiefer  ausgemauerter  Kraben  gejogen." 

Tie  innere  Stabt  hatte  8  .jOaupt  unb  1  Webentore,  bie  s-Horftabt  ^liensau 
4  ftaupt;  unb  3  Stcbentorc,  bic  'öeutau  4  Tore,  bic  Cbertoroorftabt  3  lorc,  bic 
3Jlettinger  ^orftabt  2  Tore. 

.£>icju  fommt  nod)  bic  s#urg,  bcr  ^fercid)  ooev  s^erfrieb  genannt.  o')rc 
ftarfeu  dauern  tjabeu  gegen  Cften  jioci  riefcnljaftc  ttunbtürme  mit  Manonenlucfen, 
bic  aber  erft  im  16.  vSat)rh,unbert  erbaut  morben  ftnb.  9luf?erbem  tag  unb  liegt 
beute  nod),  um  bic  31ltftabt  511  fdjütjen,  ber  Salmanustoeiler  unb  bcr  Waubeurer 
i<flegt)of,  öftlid)  ber  Arauenfird)e,  l)art  am  inneren  ^eutautor,  als  eine  ©urfl  für 
fid)  mit  l)ol)eu  ^ucfelauabcnnnuern.  (K.) 

Tann  oor  bem  "Bolfstor  im  Süboftcn  bas  aud)  oon  einer  Wocfmauer  um» 
faftte  St.  ftlarafloftcr.  Gegenüber  bcr  jetjt  oerfdjrounbene  3lbclbergcr  ^riebljof,  fdjon 
1248  oon  ber  Stabt  gefreit,  1482  00m  ftaifer  mit  31fi)lrcd)t  begabt,  unb  ganj  im 
item  bcr  Stabt  erfdjeint  als  letzte  ^urg  ber  Speierer  "^flegbof,  füböftlid)  oorn  (i\)ov 
bcr  Stabtfirdjc,  auf  jenem  .£>ügel  nai)e  am  Noßuccfar,  bem  urälteften  Teile  ber 
Stabt.  3lnbere  Stlöfter  unb  "^flegböfc  mit  ifjren  Stcinbäufern  unb  bic  oicten  jettf 
abgeriffenen  ^Haubtürme  oollcubetcn  bie  foft  unübenoinblid)c  ©iberftanbsfraft  bcr 


«äutoilapiiäl  iit  bcr  >tobtfit*c. 


177 


alten  9ietd)Sftabt.  $aju  noct)  bie  roeit  inS  2anb  oorgefdjobenen  feften  $orffird)l)öfe. 
—  'Öon  allen  bicfcn  dauern,  Jürmcn  unb  Joren  ift  außer  ber  Söurg  nidjt  tticl 
erhalten,  ißon  ben  dauern  fictjeii  nod)  einige  5Teile  um  bie  Slltftabt,  befonberS  gegen 
sBcften  unb  Horben,  oon  iljren  £oren  baS  ^licnSau»,  baS  ©djelj-  unb  baS  SBolfS* 
tor;  bann  in  ber  Cbertoroorftabt  wenige  ÜWaucrreftc  unb  ein  SRauerturm. 

2>aS  s}Mien Sautor,  am  inneren  ($nbe  ber  ^piienSaubrücfe,  roobjgefügt  auS 
Skcfelfteinen  mit  fdjarfen  Rinnen,  im  3)urd)gang  9lnfäjje  ju  einem  9lippenfreujgeroölbe. 
2ln  ber  2(ußenfeite  ber  leid)t  abgefpitjte  Stabtabler.  „sBic  traumoerloren,"  fagt 
©uft.  Ströljmfelb  in  feiner  fdjönen  Sdjrtft:  Eßlingen  a.  vJt.,  (Sulingen  1890,  „wie 
gebenfenb  ber  Äraft,  beS  9iiebergangS  unb  ber  3Biebcrert)olung ,  als  gcbulbeteS 
SJlafynjeiajen  an  bie  alten  Sage  fdmut  er  in  bie  raufdjenben  SBaffer  beS  9iecfar= 
fluffeS."  Sßor  il)m  bie  900  ftuß  lange,  jtetnerne  pienSaubrücfe,  äußere  Metfarbrücfe, 
mit  iljren  Sögen  unb  roeit  bJnauStretenben  (EiSbredjern ;  im  Qafyx  1286  rourbe  fie 
mit  $ilfe  einer  oon  fteben  Äarbinälen  erlangten  3lblaßbulle  erbaut.  2ln  ifjrem 
Anfang  trug  fte  jroei  Sfirme,  in  ber  SJlittc  einen  weiteren  fjoljen  SSeljrturm;  oon 
biefem  fteljt  nod)  ber  breite  Siucfelquaberrumpf  als  93rücfenpfeiler.  2infS  am  äußeren 
$auptturm  (f.  <3.  171)  ftanb  bis  1839  bie  große,  1349  erbaute  frül)gotifd)e.#eilig: 
freujfapeUe,  nur  nod)  in  2lbbilbungen  erhalten.  (K.) 

$aS  SBolfStor,  baS  oon  ber  Slltftabt  in  bie  Dbertoroorftabt  fityrt,  ift  aud) 
ein  mäd)tiger  früljgotifdjer  33au  (K.);  an  ber  ^rnnen*,  unb  befonberS  an  ber  3lußem 
feite  (f.  oben  €.1)  ftnb  uralte  fteineme  fiöroenbilber  eingemauert.  (Sben  biefe  er= 
innem  fo  red)t  an  bie  ßöroenbilber  an  italienifdjen  <£omportalen  ober  Vorbauten 
aus  ber  3eit  De§  tr°fci9  aufftrebenben  StäbtetumS.  £>ie  am  3BolfStor  liegenben 
mögen  an  bie  älteften  $of)enftaufenfaifer  uns  mahnen.  (K.) 

DaS  ©djeljtor  bei  ber  2lgneSbrücfe,  roeldjeS  feinem  tarnen  oon  bem  1373 
nod)  b>r  gelegenen  ©d)eld)Sl)ofe  herleitet,  mit  ftarfen  SJucfelquabern  unb  fraftooll 
jierlidjem  3innenfranj.  (K.) 

3)ie  33urg,  nörbltd)  über  ber  (Stabt  auf  bem  fteilen  iSd)öuenberge,  nad)  bem 
rücfroärtSliegenben  Jelb  burd)  einen  tiefen  ©raben  abgefonbert,  ein  edjteS,  großartiges 
Äaftell,  oon  beffen  (Srftürmung  bie  ber  ©tabt  abging.  $er  brei  jur  Stabt  I)erab= 
jieljenben  Sdjenfelmauern  rourbe  fdjon  ermähnt.  $ie  Shutelmauern  fmb  aus  ber 
$o^enftaufenjeit,  nur  gegen  bie  £anbfette  (Cftfette)  rourbe  1515—27  bie  SJlauer  nod) 
bebeutenb  oerftärft  unb  m.it  ben  jroei  bieten  Wärmen  beroeljrt.  3m  ^afn;  1531  50g 
man  bie  gepflafterte  SSurgfteige  oon  ber  Stabt  herauf  unb  brach,  an  ber  Sübfeite 
ein  2or  burd)  bie  SJZauer;  baran  bie  ^a^reSjaI»l  1531  unb  ein  <5teinme&jcit)en. 

Die  IHrc^en. 

$>ie  eo.  Stabtfirdje  jum  h,l.  SionnftuS,  eine  breifdjifftge  Säulenbafilifa, 
mit  jroei  Cfttürmen  am  3d)luß  ber  <3eitenfd)iffe,  in  -£>od)fd)iff  unb  Seitenfdjiffen 
frütjgotifd)  umgebaut,  ber  (£l)or  ift  fyodjgotifd) ,  außerorbentlid)  ftreng  unb  fd)ön. 
^ie  äußere  ^Breite  ber  Ätrd)e  beträgt  80  römifd)e  ^ufj,  bie  äußere  £änge  (o^ne 
Strebepfeiler)  baS  35retfad)e;  bie  lidjte  3Beite  beS  3Jiittelfd)iffeS  beträgt  30  römifdjc 
Suß.   3)ie  beiben  Jürmc  jetgen  in  ben  unteren  ©efdjoffen  ben  fpätromanifdjcn 

"Pautuö,  Tcnfmälet  aus  «jrtrttemberg.  «ettarftei«.  12 


178 


Wetfarfvei*.  Oberamt  (Stfinftcn. 


©til,  in  bcn  obeven  ben  fritygotifdjen.  3e  ba§  aweite  ©efäofj  ^at  ganj  ^errlidje 
©äulenboppelfenfter,  barüber  ben  iKunbbogen*  unb  ^almfdmittfrieS;  bie  ftanten  bcr 

fi^  refyroinflig  eintrep* 
penben  ftenfterroänbe  fmb 
ju  diamanten  auSgefägt; 
bie  fdjlanfen  (Säulen  b,a= 
ben  93lätterfapitäle  unb 
reic^  geglieberte  Sirtel. 
9lüe3  maety  eine  ebenfo 
ftdjere  als  prädjtige  Sir^ 
fung.   ^ic  oberen  ©e= 
fc^offe  fmb  burd)  fpi$- 
bogige  Hleeblattfenfter^ 
blenben  fein  gegliebert. 
35  er  füblidje  lurm  ift 
reietjer  be^anbclt  als  ber 
nörblidje.  $a§  Poppet» 
portal    am  nörblidjen 
©eitenfd)iff  gehört  gleia> 
falls  nod)  bem  über* 
gangsiftil  an;  aufjerbem 
führen  cble  früfjgotifdje 
portale  in  bie  Sftrdje, 
aud)  bieftenfter  am£od)- 
fd)iff  unb  an  ben  Seiten* 
fdnffen  fmb  meiftenS  nod) 
au?  biefer  3eit.  ^e  fed)* 
adjtecfige  Säulen,  an  bcn 
Kapitalen  mit  tiefunter; 
fcfyafftem  Saubroerf  ober 
Vrmlofen  Sierbilbern, 
tragen  bie  fptyen  3lrfa* 
benbögen,  auf  benen  bie 
geroaltig  fyofyen  9Rauern 
bes  ÜDlittelfduffeS  ruljen. 
3n  beiben  türmen  ersteh 
ten  fid)  nod)  bie  befd)äbig- 
ten  £urmtyallen  mit  l)o= 
f)em  SHippenfreusgeroölbc 
auf  (Scffäulen. 

9tn   beibe  ftofjen 
öftlid)  gewölbte  gotifd)e 
Mapellen.  SJeibe  $urm= 
etobrtü^e  ium  &t.  iiontifiue.  l\aUc\\  toürben,  wenn  il)re 


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179 


ftoljcn  SRippenfreujgeroölbe  toieber  genta  fttfjtbar  gemalt  unb  ^ergefteQt  mären, 
un§  eine  freubige  2lfmung  geben  oon  ber  Äunft  in  (Sulingen  jur  3ett  beS  großen 
JfaiferS  ftriebrid)  II.  oon  #ol)enftaufen,  f  1250. 

Um§  ^atjr  1300  erbaute  man  ben  Imdjragenben  Gt)or  in  ben  ftrengen  unb 
^eiligen  formen  ber  burd)  bie  ©ettel- 
orben  toereinfadjten  unb  geläuterten  — r~ 
©otif.  9tod)  erfüllen  bie  Ijerrlidjen 
©laSgemälbe  (K.)  auS  biefer  $eit  bie 
riefig  tyoljen  Sttafjrocrffenfter  teppid)-- 
artig  mit  ftarfer,  aber  rounberbar 
gebämpfter  ©lut.  Unter  ben  ftenftern 
ftnb  bie  SBänbe  aufgelöft  in  fdjarf* 
fantigeS  ©tabroerf,  unb  aus!  ben 
Sdjlufjfteinen  beS  ©eioölbeS  flauen 
grofje  fteinerne  SRofetten  Ijerab. 

3roifct)en  <5d)iff  unb  ©Imr  ber 
fdjöne,  reidje,  ne^geroölbte,  im  Saljr 
1486  oon  fiorens  Sedjler  in  £eibel< 
berg  aufgeführte  l'ettner.  SSon  bem= 
felben  talentoollcn  SKcifter  ift  ba§ 
40  ftuft  tjo^e  @aframentl)au3 ;  aud) 
ber  Jaufftein  roirb  biefem  SDleifter 
augefdjricben.  ©otifdje  ©Ijorftüfyle, 
1518,  oon  ben  (Sulinger  Sdjreiner-- 
meiftern :  £an§  3Bed)  unb  Antonius 
«uol  (Sdjriner  p  Clingen  unb 
3Jlaifter  bis  roercfeS)  mit  jarten  £aub-- 
roerfsbögen  unb  auSbrucfSoollen 
Sruftbilbern  oon  SJtöndjen.  Äanjel, 
reid)e  SRenaiffance.  ©roftcr  proteftan* 
tifdjer  ftenatffance^odjaltar,  1604, 
mit  tüdjtigem  Clgemälbe.  Sin  ber 
Sübtoanb  beS  (Ef)ore3  erbliclt  man 
eine  ©rabtafel  mit  pradjtooller  3ter= 
fdjrift,  in  (Solntjofer  Stein  geätjt: 
©ef  djrieben  unb  gemadjt  burd)  (EaSpar 
oon  ber  ©itt  oon  Imberg,  Stan. 
9totarj,  ÜJtobift  unb  ©ülbenfdjreiber. 
3m  Oafjr  1601.  —  ©ute,  oerjierte 
Orgel  (1754)  auf  ber.  1727  erbauten 
SBeftempore. 

2)ie  $ionnfiusfird)e,  einft  bie 
s43itali3fird)e,  jenes  urältefte  Heiligtum 

ber  (Stabt,  ift  ein  merfioürbigeS,  2  t.  xiom>a.  2cbf(itnnif(j,f  unb  ©onbbitnft. 


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■ 

l  so  SfofofbtM.   Cbtvamt  Giilingcii. 


$Jtft(.  Sübpottnl.    5ct)iffpfci(crf0(fct.      <£borfleli?ölbc.  flrtabnt.  Iriumptjboflni. 


roieber  eine  gange  3d>ulc  ber  "flaufuitft  untfaffenbe*  Webäube.  2lu$  ber  Urjcit  ifl 
nid)t-?  mein"  Dorfyanben;  ba3  Mleftc,  was  jet^t  nod)  (tel)t,  weift  in  bie  ^arbaroffa? : 
ber  Unterbau  ber  betben  iürme  unb  jene?  furje,  fric^gefdjmücfte  ^auerftücf  Öftltd) 


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<*jjiinflen. 


181 


«t.  Xionn*.  6äu(enfopitäf. 


beä  SübturmS  an  ber  <Süb= 
roanb  ber  Safriftet.  2ln  bic 
Cfttürme  ftiejjen  b,öd)ft  ioaf)r= 
fcfjeinlid)  fjalbrunbe  (£b,or; 
abid)lüffe,  wie  in  ^Reutlingen. 
Ta3  übrige  gehört  in  bie  ßett 
Siaifer  Jyriebrid)ö  II.  unb  Äönig 
9hibolf3  oon  .ßabsiburg,  unb 
jroar  oon  Cften  h,er  roeiter 
fdjreitenb  mit  ben  beiben  Dfl* 
türmen  unb  bem  Cuaberbau 
ber  Sdjiffe,  bist  bie  lefcte  roeft- 
lidje  Verlängerung  im  §a\)t 
1437  mit  jmei  etroass  weiteren 
■Jlrfabenbögeu  unb  jierlidjen 
sJJiajjroerffenftern  erfolgt.  ÖiS 
baf)in  getjen  aud)  bie  reidjen 
5?apitäle  ber  S^ifffäulen.  Tie 

beiben  Türme  waren  gegen  Cften  unb  SBcften  offen  in  t)ob,en  ©einbögen,  aber 
njot)t  toegen  Senfungen  fmb  biefelben  früt)  oermnuert  roorben,  roie  $.  33.  bie  fctymale 
meftlidje  Pforte  be3  sj]orbturmes  jeigt.  Tie  Quabermauern  ber  Seitenfd)iffe,  mit 
romanifd)en  Sorfeln  unb  Steinmctföeidjen,  gehören  gereift  nod)  jum  töofjenftaufenbau, 
ba§  $od)fd)iff  Ijat  nod)  ganj  frühgottfdje  ftenfter,  mit  jenem  an  ©t.  <J3aul  (f.  u.) 
erinnemben,  fchr  fd)lid)ten  unb  ftämmigen  sJWaferoerf ;  bjemit  ftimmen  aud)  bie  ad)t^ 
cefigen  3d)ifffäu(en  mit  ihren  Kapitalen,  an  benen  man  fo  redjt  ben  Äampf  bes 
romanifdjen  TierfpufS  mit  bem  fein  empfunbenen  Wattroerf  ber  gotifdjen  öaufunfJ 

fielet.  Gbenfo  bie  großen  portale  an  ben 
l'angjeiten.  Tiefe  ftunft  ber  ßjjlinger  roirft 
weiter  an  ben  Stabtfirdjen  ju  ÜOiarfgrö* 
ningen  unb  ^Reutlingen  (Sübportal).  ©egen 
Cften  ragt  ber  oollftänbige  Neubau  be« 
Gfjores  t)od)  über  bie  3)aftlifa  hinauf  mit 
feinem  ebenjo  ftoljen  al*  ftrengen  formen, 
in  einer  Roheit  bes  Stils  unb  ber  S-Her= 
b,ältniffe,  bie  ipäter  faum  roieber  erreicht 
morben  ift.  Tie  ftirerje  ift  nod)  in  ber 
iReftauration  begriffen.  Sftn  "Diorbturm 
(tieft  man  an  ber  ü)lorbfeitc  auf  ein  fetjv 
ferjöncs,  aber  fet)r  befd)äbigte§  fpätroma^ 
nifd)C2t  portal. 

Tie  roeftlidjen  Seile,  feit  1437,  tjaben 
ben  ganj  entroicfelten  gotifdjen  Stil,  bie 
Ü*eftfeite  felbft  *eigt  über  reid)  unb  tief 
gegliebertem  opit^bogeuportal  ein  b,ob,e$ 


2?.  Ifomjs.  2äulcnfauitä(. 


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182 


Nedcirftei*.  Cberamt  gfelinacn. 


gjiaferoerffenfter.  Vm  9Jtittcl* 
pfoften  beSfüblidjen  frütiQotifdjen. 
^pauptportate  fielet  man  an  einem 
©tetn  mit  erneuerten  Säuldjen* 
fapitäld)en  baei  $eid)en  be§  9Harr 
s#öblinger,  babci  ein  Mc  unb  bie 
3af)re§jal)l  1482. 

2tufeen  an  ber  ftirdje  ftnb 
Diele  ©rabbenfmäler  au§  Stein, 
Ironie  ober  ©ufieifen,  oon  ber 
früf)cftcn  SRenaiffance  bis  jum 
(Snbe  be3  uorigen  3afjrb,unbers. 
SJleifterjeidjcn  unb  Wanten  baran : 
GDK  1583,  am  Gf)or. 


1724,  Seftfeite. 


£t.  5tom>*.  «äulcnfapität. 

Haften  (K.).    Unter  bem  tfirdjenboben  fanb  man 
bäubeS,  uielleidjt  nod)  bie  ©runbmauern 
ber  älteften  Anlagen. 

Der  9llemannc  .£>afti  fdjenft  ja  bie 
Capelle  bem  2lbt  ^ulrab  oon  St.  Denn«! 
bei  vJ$arisS,  bem  ßoffaplan  unb  Diplo- 
maten bc$  fränfifdjen  äönig§,  unb  biefer 
uermadjt  fie  im  3ab,re  777  bem  Stlofter 
St.  Denns,  unb  meif)t  bie  Capelle,  fie  ba-- 
mal3n>at)rfd)einüd)  jurStirdjeuergröfternb, 
um  805  bom  Sd)ut}bei(igen  oon  St.  DennS, 
bem  b,eiligen  Dionnfutss.  Der  ftirdje  rotrb 
in  ben  ^aljren  1099  unb  1 1<»7  erroäfmt. 

Die  füblid)  ber  Stabtfirdje  gelegene 
frühere  2Ulerf)eiligen=ttapclIc,  je$t 
8tabt=  unb  Spitalarduu,  ift  nunmeljr 
baä  ältefte  ©ebäube  ber  Stabt  unb  f)öd)ft 
merfrourbig;  fie  ftammt  aus  uerfdjiebenen, 
minbeftenä  brei  S-Bau$eitcn.  llrfprünglid) 
mar  fie  eine  f leine,  furje  breiferuffige 
.Hird)e,  mit  fd)lanfem  £od)fd)iff,  uralt  mit 
glattem  ©emäuer  unb  ^Hunbbogentüren, 


Gin  Grs  =  ©iefter:  ^ol). 
Gljriftian  9Jcubert  fecit  ftöuigs « 
bron,  1739,  auf  einer  Grjplatte- 
an  ber  ©eiftfeite.  3n  ber  Sa= 
friftei  fladjgefdniifcter  gotifdjer 
ftunbamentc  eines  älteren  ©e= 


2  t.  liomvi.  lauffidn. 


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(ffelinaeit. 


183 


wie  3Beft=  unb  «Rorbfeite  nod)  beutlid)  jeigen.  9fo  bcr  Sflbfette  ift  ttjr  bic  tief 
l)inabreid)enbe  Stabtmauer  roocjl  erft  uorgebaut  unb  unter  ber  äirdjc,  bjuter  ben 
93ucfclquabern  bcr  Stabtmauer,  an  weither  fjeute  noch,  bcr  Uedorf  anal  Einläuft, 
rourbe  in  fpätromantfdjer  &it  eine  geroöfbte  Unterfirdje  ausgefjöljlt,  mit  breiten 
(Kurten  auf  fdjroeren  Äragftcinen,  al§  93einr)au§;  roenigftenS  rourbe  fie  baju  fpäter 
benütjt.  'Jüc  Dberfirdje  jeigt  ferner  urtümliche  Strebepfeiler  unb  frütjgotifdjc  Köpfe. 

3>aS  Onnere  läfjt  nichts  meljr  erfennen;  befi^t  aber  ein  aus  (Elfenbein  ge* 
idmi^teS  9teliquientäft$en  au§  bem  oorigen  3at)rtaufenb ,  mit  flafftfd)  geroanbeten 
Figuren  unb  mit  Crnamcnten,  nod)  ganj  im  antifen  Stil,  $afelbft  beftnbet  fid)  aud) 
eine  alte  2lnfid)t  ber  Stabt  (gelingen  auf  Solnl)ofer  Stein  gemalt :  M.  Pfister  fec. 


3ic(iquicnfiiflct>tn  im  «r$tu.  »,i  u.  @r. 


1 650.  Seiler  in»  feiner  'sBefcfjreibung  ber  5Heid)sftabt  (Sulingen  unb  it)re$  ©ebietesi, 
1798,  fagt:  „$ie  St.  ftionnftusifir^e  ftanb  urfprfinglid)  auf  einer  frönen,  freien 
3(nt)öf)e,  neben  melier  ber  SBeutenbad),  bamaB  roatjrfajeinlich,  nod)  nid)t  unter 
©eroölben,  foubern  offen  oorbeiflop  unb  b,icr  feinen  ftilleren  3Beg  burd)3  fladje  £al 

bem  bluffe  511  antrat.  $ll  ber  Ivoige  roarb  bie  Stabtmauer  t)art  am  .frügel 

oorbeigefüfjrt,  ber  ^)ad)  unter  t)of)e  Stauern  unb  ©eroölbe  oerfdjloffen,  unb  ber 
sJMatj  geebnet,  fo  bafj  bie  tief  ftefjenbc  Stabtmauer  jefct  ein  ©runbpfeiler  biefeö 
großen  ftirdjengebäubes",  —  fagen  roir  mit  Ginfdjlufj  bcr  Merrjeiltgenfapelle  — 
„ju  fein  fdjeint."   #ier  ift  jebenfallS  bcr  urältefte  Kern  bcr  Stabt. 

$ie  eo.  $rauenf  irdje,  an  bcr  roeftlidjen  Stabtmauer.  $reifcfyffige  fallen = 
firdje  mit  gotifdjem  SBeftturm  mit  burd)brod)cnem  £>elm,  eine  ber  fd)önfteu  fttrdjen 
gottfdjcn  Stil«.  3lu  bcr  Sübroanb  öffnen  ftd)  jroei  mit  ftoufolen,  Spitjfäulen  unb 
s33Ublwuereien  beberfte  s^rad)tpforten ;  bic  roeftltdjere  jeigt  im  Stlceblattbogenfclb  bas 
Oüngftc  ©eridjt  (ocrgleicfjc  bic  beiben  £id)tbrucfblättcr  im  Siunftatlas),  ein  SBcrf  grojj 
unb  babei  rcidjberoegt,  roic  feiten  eines.  $aS  öftlidjere  portal  tragt,  aud)  in  er* 
tmbener  Arbeit,  bie  Anbetung  bcr  Seifen,  ben  Sob  OTariä,  unb  ganj  oben  bie 
Krönung  «Maria,        oerrät  beutliri)  bie  £anb  ber  „parier"  in  ©münb,  ber 


1*4 


9?erfarfrcif«.   Cberamt  (fingen. 


(Srbauer  ber  prädjtigen  .£>eiligfreu$fird)e 
bafelbft.  «ogcnfelbe  bc$  s.$eftportals 
evblicft  man  ben  ^eiligen  (Georg,  bcn 
Tradjen  tötenb  unb  bic  Jungfrau  crlöfenb. 
Um  bcn  Gljor  fteb,en  unter  Sdjutjtürmdjen 
bie  runben  Stanbbilber  bcr  jroölf  9lpoftel, 
oon  treffltcrjcr  fpätgotifdjcr  Strbeit.  3n  bcn 
Gborfenftcrn  leiteten  alte  (GlaSgemälbe 
( K. )  aud)  teppidjartig,  mit  oerfdjiebeucn 
^eiligen  Darftcllungcn.  Der  ganje  ©flu 
ift  oon  gotifdjcm  Zierat  auf  bas  fd)önfte 
unb  reidjftc  burdjraadjfcn,  jeigt  ebenfo  in 
bcn  (Glieberungen  Ijofye  ^einbeit  unb 
^oüenbung  unb  ein  ^rubelten  oon  allem 
Sdjablonenmäfeigen.  £otenfd)ilbc.  — 
3lltbeutfd)e*  $ilb :  9)iaria,  ©arbara  unb 
ber  Stifter,  .frans  £rud)fes  von  Stetten, 
(Sbelfned)t  1505. 

^euentbeefte  gotifdje  sJBJaubgemälbe 
an  ber  9iorbroanb  be£  (Jljors. 

Unter  einem  Sorten,  fdjöngeroölbten 
$albad)in,  1479  (2),  in  ber  kälje  ber 
Sübroeftecfe  beS  rechten  Seitenfriuffe* 
liegen  bie  fd)lid)ten  (Grabplatten  ber  beiben 
'ööblingcr. 

„31nno  bomini  1482  an  bem  4.  tag 
be£  nänner  ift  geftorben  bann»  boblinger 
maifter  unfer  lieben  fronen  firdjeu  buros, 
ftaiume^.  got  geb  im  bie  eroig  ruro.  Linien. 

D  ftere  (Got,  id)  bit  Xid)  um 
Tin  barmereifait.  Sttbtettö  '-öeblinger  oott 
Gsliiugien.  |  1505.  |  (f.  S.  193.) 

31  n  ber  3£anb  eine  britte  (Grab- 
platte mit  3d)ilb  f.  3.  194.  ^m  Sdjlufiftein  bes  Sklbacbius,  foroie  an  einem  ber 
Kapitale  bas  ^eidjen  be*  .frans  ^öblinger.    Gbenfo  am  uierten  füblidjen  Sdjiff= 
Pfeiler  bei  einer  ftonfoleiS.  191):  .frie  ligt  begraben  .frans  ^öblinger,  Wnifter  bis 
•frus.    3)e8  gebenefenbt  burd)  (Gott. 

Stufen  an  ber  Oiorbfeite  bes  QHjorS  fauert  oben  am  .HranjgefimS  bie  fleine 
(Geftalt  eines  'öaumeifters. 

,3m  folgenben  geben  mir  einige?  aus  bcn  febr  grünblidien  3lusfüb,rungen  bes 
•frofbaubireftors  oon  (£gle  (Vortrag  im  'ilMivttembcrgifdien  herein  für  '^aufunbe 
am  2.1.  Januar  1 88«),  bcr  fid)  juglcid)  auf  bic  in  *al)lrcid)eii  blättern  ausgeführten 


^miifiifircljc.  ^nittt>rij;.,i 


')  Sfi>o  ei  nidit  beiembev*  bemerft  ift,  fmb  bic  flir$eif®ruiibriff<  ftett  im  m<3\mb  1  :  4<X). 


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185 


^raucnfirctif.  Cucrfdjnitt  Mirct)  Den  Iura. 


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186  v)ie(farfret*.   Cbcromt  @|linflen. 


Jraucnfir^c.  ^ialtn  am  Cftjicbcl  bc«  3 trifte*. 


Dlufnaljmen  bes  bei  ber  Sieftanration  beteiligten  "Mrdjiteften  Marl  sJflaner  aus  Ge- 
lingen ftütjte. 

2er  (itjor  entftanb  (nad)  Ggle)  in  ben  fahren  1324— bis  pm  Sdjlnf? 
ber  ©eioölbe,  mit  sJüi3nal)me  ber  (Xrjorqalevie  nnb  ber  3trebepfcilcrabfd)iaffe ;  in 


Gfclinßtu.  187 

ben  3afren  1350—1360  entftanben  bic  brei  öftlidjen  ©djiffjodje,  1400—1420  bic 
brci  roeftlidjen  unb  bcc  $urmunterbau,  in  ben  ^a^ren  1430—1449  bas  Zürnt* 
oiercrf  uon  ber '2)ad)galcrie  an  unb  bcr  Anfang  be§  2Id)tecf§,  in  ben  ^a^vcn  1455 
bis  1460  unb  1464—1478  SBoüenbung  beS  3ld)tecte  unb  bcS  £elme$.  $ie  übrigen 
IMenbungSarbeiten  geb,en  bis  j\um  Sdjlufj  be$  vorigen  SafyrfjunbertS. 

3m  3ab,r  1267  wirb  einer  „IMcbfrauenfapcUe"  nalje  ber  Stabtmauer  gebadjt ; 
1321  beginnen  bie  Oelbfammlungen  bcfjufS  be§  9aue3  einer  ftirdjc  an  Stelle  jener 


3rou<ntirct)c.     oßntfclb  bc»  &!fftportal$. 


Äapetle;  1335  ftiftet  ber  iHat  ber  Stabt  einen  jroeiten  5Utar  in  ben  Gb,or  (bcr 
■Öauptaltar  roar  bamalS  fdron  oorljanben);  1350  roirb  ein  britter  3ütar  in  ben 
(£b,or  geftiftet;  1362,  1363  unb  1366  roerben  brei  Elitäre  im  Sdnff  errichtet; 
^roifdjen  1390  unb  1400  roirb  befyufs  ber  „ißerlängerung"  ber  Arauenfirdje  ein 
£>auS  an  bcr  otabtmauer  angefauft  unb  abgebrochen;  1412  Grrroäfynung  „ber  neuen 
großen  Jüre";  1425  Stiftung  bes  ,^eb,nten  3Utar3;  1436  ftirbt  ber  Jvrauenfirdjen^ 
Polier  4pan3  .frülin,  fein  9lad)folger  ift  sJDlattrjiaö  (5 nfmger,  ber  trüber  beS  SM  a  t= 
t()äuS  (Anfing er  in  "-Bern,  roeldjer  bamalö  aud)  Cberlciter  be*  (Sulinger  ftrauen-- 
firdienbaucS  roar;  1438  ftirbt  SRatttpaS  (fnftnger,  an  feine  Stelle  tritt  auf  3)(attb,äiis 
(Snfinger*  ffiat  £>an$  Rabling  er,  roeldjer  uon  1440  an  „bc*  ftratienfaueüen-- 


188 


Bedarf rci*.   Cberamt  fingen. 


fird)enturmS  unb  33aueS"  9J?cifter  ift:  14<>n— 1464  baut  £anS  Wöblinger  im  sMorb 
ben  fttrcfjturm  in  Springen  n.  b.  #.;  1482  ftirbt  .£>an§  Sööblinger  unb  1492 
Wlavx  «öblingcr;  1494  ,stel)t  2)tattt)äus  93öblinger,  bis  bal)in  2Jlünfter= 

baumeifter  in  Ulm,  nadj 
(Sulingen,  roo  er  1505 
ftirbt;  1516  ftirbt  3>ionn= 
ftu§  93öblinger,  bem  3ttarr 
non  "Stuttgart  als  „Stein= 
mct}  ber  Stabt  unb  grauen- 
firdje"  folgt. 

$ie  Ojnf rfjrif tcu 
hefteten:  aus  ben  (£rab= 
ftcincn  beS  $anS  unb 
2Wattt)äuS  93öblinger,  oon 
roeldjen  erftcrcr  nur  bas 
2tcinmc^jctd)en  unb  ben 
JobeStag  angibt,  aud)  bc= 
fagt,  bafj  .£>anS  „9>teifter 
llitfet  lieben  froroen  fircrjen 
bums"  geroefen  ift,  ber 
zweite  aber  aufjer  bem 
Stcinmettfeidjen  nur  baS 
JobeSjaljr  unb  ben  9taoiflt 
„WatneuS  ^eblinger  oon 
(Sslinen";  ferner  aus  ben 
•3at)i  esftal)len  au  ben  oberen 
Jurmftotfroerfen :  1 4:5*, 
144<»,  1449,  1465,  1471, 
147  .  (1474  ober  1477» 
unb  1654.  l'ettfere  Oat)res= 
*at)l  mar  über  bem  oberften 
Sturmrnopf  in  bie  Gifen 
ftange  eingefd)Iagcn. 

NJlud?  finbct  ftri)  an 
jenem  s3albad)in  im  füb 
lidjen  8eitenfd)iff,  unter 
bem  friiber  mutmaftlid)  ein 

3ßtor  ftaub,  bie  Auü)reS$at)l  1479;  fobann  au  einer  burdjauS  frcifteljenben  ^iale  auf 
bem  fübn>eftlid)en  .^albgiebet  neben  bem  Zimn  bas  «teinmetjjetdjcn  unb  ber  9tame 
3Warr  Skblinger  ncbft  ber  ^aln-eSjabl  1484,  enblid)  am  Oftgiebel  bie  xVil)reSftnf)l  1494. 

DaS  (weite  Xurmftocf  roerf  (bas  crfte  über  ber  $ad)galcrici  ift  mtttmafc 
lid)  umS  ^al)r  14:*<)  begonnen  unb  ganj  fdjmucf JoS.  3ln  ben  Doppclfenfter^türjen 
beS  britten  Jurmftocfroerte,  roeldjc  etwa?  retdjer  bebanbelt  finb  als  bie  übrigen  £eile 
unb  etwa  um  14:54  ausgeführt  morben  fein  mögen,  fommt  511m  erftenmal  .£mnS 


^raiu'iUirdii.'.  teingang  in  bt»  Ictppcuturiu. 


(Clingen.  189 

"ÖÖblingerg  ,>}eid)en  nl$  ©efellcnjeidjen  cor.  $m  barauffolgenben  oierten  Stocfiucrf 
fielet  man  roiebcrtjolt  ba§  öeieUenjeicfjen  bc§  9Jlattf)ia$  (5nftna,er,  ber  jroij^cn  1436 


l  j» 


«runbriffc  bev  ^tjramibc. 

unb  1438  datier  be3  ftrauenfird)cnbauc3  unter  Oberleitung,  feine?  Kruberg  Sflattljäu* 
Gnfmger  mar,  roelctjer  batnate  in  *8ern  als  Wünfterbaumeifter  lebte.  $ict)t  baneben 


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190 


91erfiufrei*.   Cberamt  ßplingen. 


imb  13  ÜHeter  über  bem  $ad)galerieboben  ift  im 
Innern  beS  JurmeS  bie  3al)re$jatu*  1438,  basJ  Sobes^ 
jaljr  bes  2Rattt)ias,  eingemeißelt.  (Sinen  9tteter  f)öf)er 
ift  im  Innern  ber  fübroeftlidjen  SBJenbeltreppe  bas 
^leifterjeidjen  be3  fmnä  SBöblinger  mit  ber  £(al)res- 
*at)l  144(i.  3»  biefem  %at)w  rourbe  letjterer,  ber  feit 
1439  datier  mar,  auf- (Smpfefylung  be§  9J?attt)äu§ 
Gnfinger  ÜWeifter  be3  tfrauenfirdjenbaue*. 
fünften  ctoef  (Cftogon)  befinben  fid)  an  ben  Sturj- 
foufolen  ber  Jüren  jum  norbroeftlidjen  Senbeltreppem 
türmdjen,  2  SJleter  über  bem  Stoben  ber  ©alerie,  am 
Auße  bes  Cftogonä,  bas  9Jleifter$eid)en  bes  frnns 
Böblinger,  ba$  Sappen  beg  (Sulinger  «Spital«  unb 
bie  ^a^resja^l  1449.  So  roeit  mar  alfo  ber  Turm- 
bau gelangt,  als  jener  oer^ecrungsfoolle  5irieg  jroifdjen 
Eßlingen  unb  Württemberg  im  2luguft  1449  begann. 
—  $aß  ^ienad)  ber  Jtirdjenbau  einige  Mxt  liegen 
blieb,  ift  felbftoerftänblid) ;  e3  erhellt  bicfeS  aber  audj 
barauö,  baß  um  jene  3eit 


£>an§  SJöblinger  imftanbe 
mar,  bie  ad)t  pradjtoollen 
flapitäle  unter  bem  &c- 
roölbe  bes  Cftogons,  mit 
met)r  al*  eine«  ^aljre* 
3lrbcitSaufroanb  eigenen? 
big  \u  bearbeiten,  unb  baß 
bie  roeiterfolgenben  Stein* 
metjjeidjen  uon  ben  WX* 
Irrigen  burdjauS  oerfdjie-- 
ben  fmb.  sJBaI)rfrf)einlid) 
l»at  ber  Baubetrieb  erft 
1454  roieber  emftlid)  be- 
gonnen. -3m  tyafyc  14<>5 
am  2urmf)elm.  3>iefe 
3al)re§jal)l  befinbet  fid)  auf 
einem  Sdjilb  unter  bem 
ftifen  ber  roeftfübrocftlidjen 
ftiale,  beren  unterer  Jeil 
ben  (Scfpfoftcn  ber  <Jpelm= 
fußgalerie  bilbet.  $er  obere  leil  biefer  ftiale  rourbe  jroar 
um  biefc  $eit  bearbeitet,  aber  erft  5  ^a\)xt  fpater  roirflid) 
werfest.  3ln  einer  anberen  ber  betreffenben  adjt  Fialen, 
reelle  mit  bem  Balbadjin  über  bem  norbroeftlidjen  Trep; 
pentürmdjen  oerroad)fen  ift,  finbet  fid)  auf  einem  3d)ilbd)en 


v    4  ♦ 


Ivcnfttr  Cm  «$iff. 


edwitt  bm 6tn  Ituui^tlin. 


fttnfttr  im  C&or. 


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©frlinflen. 


191 


Äonfotf  am  SBtftportal. 


bic  Oal)re$saf)l  1471.  (Snblid)  ift 
am  ftujje  beS  SenbeltreppdjenS 
inmitten  be§  #elm$  ebenfalls  auf 
einem  Sd)ilbd)en  eine  3<ttytejty$(, 
uon  ber  fyeute  nur  nod)  bie  jroei 
erften  Ziffern  14  ganj  bcutltd)  fmb, 
früher  fat)  man  nod)  147.  *2Jie 
oaljre^ja^l  lautete  1474  ober  1477. 

Sie  2lu§füf)rung  ber  legten 
Surmteile  fann  fdjon  1475  ober 
1476,  ftdjerlirf)  aber  um  1478  ooll-- 
ftänbig  fertig  geroefen  fein. 

9tad)  3$ollenbung  bes  SurmeS 
merben  nod)  mandje  bei  feinem 
Aufbau  jurücfgeftellte  Vierteile  nad)= 
geholt,  5. 3).  bie  ftialen,  roeldje  frei 
auf  ben  anben  Surm  fid)  anftrjlic^cn- 
ben  roeftlidjen  #albgiebeln  ber  8ei= 
tenfd)iffe  ftetjen.  Gine  bauon  trägt 

bie  3nf^rift  „s))larr  ^öeblinger",  nämlid)  ben  tarnen  uon  bem  jroeiten  Sotjn 
unb  sJtad)folger  $an§  ^öblingerS ;  unter  biefem  Flamen  befinbet  fid)  baS  jugeljörige 
OTeifterjeidjen  bcS  SHary,  bas  bem  feines  Katers  ganj  gleid)  ift,  foroie  bie  ^a^res^ 
jafjl  1484.  Staffelte  Beidjen  roieberrjolt  fid)  nod)  öfters  (aber  ftetö  oljnc  ben 
9Heifterfd)ilb)  an  ber  füblidjen  £eitenfd)iffgalerie  unb  an  bem  Cftgiebel.  -  Grfidjtlid) 
ift  nadj  ber  Jurmnollenbung  ber  ftrauenfirdjenbau  nid)t  mel)r  ernftlid)  betrieben 
roorben;  SAarr  ift  root)l  bestjalb  aud)  nie  als  förmlicher  Hirdjenbaumeifter,  fonbern 
nur  als  leitenber  93alier  angefteUt  geroefen.  (£r  ftarb  1492.  Unter  irjm  rourbe  bie 
füblidje  ©eitenfdjiffgalerie,  foroeit  fte  nid)t  fd)on  cor  1420  uollenbet  mar,  fertig 
gebaut.   3lud)  ber  Cftgiebel  ift  größtenteils  unter  il)m  gebaut  roorben.  (Sein 

6djroager  Stephan  Söaib  Ijat  uon 
1492—1494  nur  nod)  bie  lefcte  $anb  baran 
gelegt;  er  rourbe  1495  Stabtroerfmeifter 
unb  gleichzeitig  -l'i a ; t h au 0  33öblinger 
(ber  frühere  93aumeifter  beS  Ulmer  SHünfterS 
unb  britte  Sotjn  beS  £)anS)  33aumeifter  an 
ber  ftrauenfirdje.  Xiefer  I)at  bie  äußeren 
©Vormauern  ein  roenig  crtjörjt,  bie  &l)or= 
galerie  erbaut  unb  bie  (£Ijorfrrebepfeiler= 
abfdjlüffe  mit  bem  ftigurenfdjmucf  an- 
gebracht.    (£r  ftarb  1505.  — 

£rot)  ber  langen  93au}eit  erfdjeint 
bie  ftirdje  bod)  merfroürbig  eintjeitlid). 
$ei  ber  ©eftfeite  fommt  nod)  in  99etrad)t, 
«onfoie  am  oit«en  eajiffpftiitr.  baß  bie  l)ofye  8tabtmauer  baoor  Einlief; 


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192 


Wecfarhei«.   Cbcraint  GfeHtifleit. 


mesljalb  bie  untern  Seile  siemlid)  fd)mucflos  ehalten  ftnb.  91od)  jaubernaft  leidjter 
al§  jefct  ftieg  bamais  über  bie  iöurfelfteinmauer  unb  bie  $>äuferbäd)er  ber  burd)- 


bo*  lurmo.  ^tauctt»r(5f.  eirtgattfl  in  ben  frclm.  Cbfrftr  «Kujbliuite  bf$  lurntc*. 


brodjene  lurm  auf,  ein  sSerf  fo  jart  unb  tiolb,  unb  bod)  fo  feft  unb  ftarf  gefügt, 
um  aud)  ben  fdjroerften  3türmen  511  trogen.  Senn  bie  3pittf  im  fünften  "ölau  be? 
Arübiingstjimmclö  fdjroimmt  unb  biefer  burd)  bie  eblen  aUafjroerfe  l)inburd)fd)eint. 


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Kapitale  im  lurm  bet  ^rauenfudje  ju  (Sulingen. 

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193 


itt  es  uns",  als  f  bunte  ein  ihtftjug  ba§  ganje  ^aubergcbilbe  uerroeljen.  ^cjonbers 
aud)  wirft  ber  burdjbrocrjene  £urmt)elm,  wenn  man  iljn  über  bem  engen  oerfdjrä'nfteu 
bunflen  ©tebelroerf  ber  .|pol)läicgelbäd)er  ber  ütorftabt  33eutau  emporfteigen  fiebt. 

3roei  53aumeiftcrfamiUen,  Gnfmger  unb  v33öblinger,  l)aben  an  ber  ftirdje, 
letztere  befonbers  am  Xurm ,  jafjrtjunbertelang  gcjdjafft  unb  bie  Sdjätje  ilner  <5r* 


I.  -> 

Orobfttin  tc*  .$auö  *öblüiflcr. 


VA?  DIN!  BAR 
MNERC1KMT- 


A\ÄTN£VS*B£B 

LINöERiyOM 

ESUNEMS 


j 


«rabftein  btö  2Hail>«i*  «»bUngcr. 


jafyrungen  baran  aufgespeichert ,  baljer  bie  aufterorbentlidje  Turdjfüfjrung  aud)  im 
einzelnen,  bie  malerifdjen  Reinheiten ,  uor  allem  im  Aufbau  be§  JurmcS,  mit  bem 
Slbfetjcn  bes  2reppcntürmd)ens  an  ber  Sübroeftfeite  unb  feinem  Seitergcfüt)rt^ 
werben  unb  Ülustlingen  an  ber  9torbroeftfeitc.  —  Xa$  mürben  bie  wenigften  unferer 
heutigen  (Sotifer  gemagt  haben ;  unb  bod)  berul)t  aud)  barauf  bie  fjinreiftenbc  Stimmt 
bc$  Sturmes. 

ÜJieifter  $aus  335blinger,  ber  1482  ftarb,  überlebte  bie  lurmuollcnbung  um 
minbeftens'  nier  ^a\)te.  '-Bon  etwa  14.J4— 14H2  ftnben  wir  itjn  an  ber  Stirdjc  tätig, 
ifjm  ift  gemiö  mit  Wed)t  ber  eigentlidje  Turmbau,  beionbers  Sldjtect  unb  .j&clm, 

$au(u«,  Xcnfmälcr  au«  "SJuritciubctu.  'JJcctarfrcio.  Vi 


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I«j4  Ktdarfrei*.  Cberauii  Illingen. 


SiRSc(focnci)  qh  Her  Aioutnfirtftc.  8crglf<4<  «»*  »<"  Vimfiatln?. 


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Qjtlutgen. 


195 


jBjufdjreiben,  als  bem  mitrbigen  SJatet  feines  3ol]nes  9Wattt)äu§,  bem  ww  ben  jefct 
ausgeführten  (Sntrourf  jum  Ausbau  bes  Ulmer  9Jlünfterturmes,  jenes  tjödjften  unb 
eines  ber  fdjönften  Sürme  ber  (Sbriftentjcit  oerbanfen. 

Xie  ^rebiger*  ober  1o- 
minifanerf irdje  511  3t.  "}3aul, 
feit  1«<;1  fatt).  Äirrije,  frütjeftgotiidje, 
burcrjcius  mit  iHippenfrcusgemolben 
überbccfte  Säulenbaftltfa,  breifd)iffig 
mit  ^oct)fd)iff  unb  Strebebögen,  aus 
einem  ©ufe,  1 — äd)t 
maffige  Wunbfäulen  mit  glatten  9Id)t-- 
ecfsfapitälen  tragen  bie  fpitjbogigen 
l)ol)lprofilierten  Strfabenbögen.  .Hein 
2riumpt)bogen,  prächtige,  jum  .£>od)- 
altar  fern  t)injiel)enbe  SRaumroirfung. 
^enftermaBroerf  unb  portale  l)Öd)ft 
urtümlid),  oon  gebiegenftem  Gruft,  — 
mitunter  burcf)  angeflebte  glätter 
gemilbert.  ^wi  Safein  bes  ftunft 
atlas  jeigeu  bie  ftirctje  in  ber  @e 
famtanlage  roie  in  ben  (Sinjelljeiten, 
geben  roieber  eine  3d)ule  ber  erften 
ftrengen  33ettelorbensgotif.  3(n  ber 
ftirdje  finben  fid)  feine  Steinmetz 
midien,  $m  Qatjr  1482  mürben 
bie  ioeftlid)cn  ^od)c  bes  3Diittelfd)iffes 
neu  gcroölbt.  £ieuon  rüt)rt  ein 
sJJleifterfd)ilb  auf  einem  Sct)luj?fteiu : 


2t.  tynif.  Onmtrii 


Tie  aud)  gan*  früljc  Safriftei  mit 
jpoet  Mippenfreiugcroölben  greift  über 
bas  füblidje  3citenfd)iff  fyinaus  unb 
fyat  fel)r  bübfdje  Aenftergruppen. 
Xer  Surm  ftaub  aud)  an  ber  3üb- 

feite  unb  mußte,  nad)bcm  ber  ^ölity  in  iljn  gefrijlageu,  im  ^abr  1 5r»2  abgetragen 
nun  Den. 

si>om  iüblid)  auftofjeuben  Sttofter  ftnb  nod)  bie  dauern  pm  Seil  erhallen. 
Heller  fagt:  „Tas  ^rebiger=  ober  Tominifanerflofter  ftetjt  jroifdjen  bem  "üflettingertor 
unb  ben  Oeifeln.    Xas  .ftauptgebäube  fd)lief?l  einen  vemlid)  grofien  oiererfigeu  C>of 


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196 


9ift1ürfrei*.   Cberantt  ©fingen. 


ein,  um  roeldjen  fid)  unter  ben  oier  Seiten  bes  Älofter«  ein  fdjroermütiger,  breiter 
gewölbter  Gktng  beliebt.  Tie  grofte  auftoftenbe  5tlofterfird)e  mit  anbern  gegenüber^ 
ftcEjenben  ÖJebäuben  fdjliefjt  einen  nod)  geräumigeren  £>of  ein,  in  roeldjem  am  Srfjroör- 
tag  ber  $ürgcrcib  abgelegt  wirb,  roooon  er  benn  ber  Sd)roörb,of  Ijeiftt.  —  3Jon 
ben  i<rcbigermönd)en  fanben  fid)  balb  nad)  ©ntftebung  it>reö  Crbens  einige  in 
(Sulingen  ein.  Sie  motzten  anfangs,  nämlid)  1 221  —  1 23:*,  in  ber  Hetlinger  Hor- 
l'tabt.  Qm  OJabrc  128.">  erweiterte  Äaifer  dhibolf  non  ^absburg  bies  5t lofter  gegen 
ben  Otecfarfanal  unb  bie  ^farrfirdjc  unb  &og  e§  bnrd)  ^orrüefung  ber  Stabtmauer 
in  bic  innere  Stabt.  (53  floffen  gleid)  anfangs  reidje  Stiftungen  in  ba3  neue 
ftlofter.    Unter  anbern  bat  aud)  ein  0rof  Kuno  von  Uract),  ßerjog  "öertolbs  oon 

Ebringen  Sdjmefterfolju,  ber 
t)ier  in  ben  Crbcn  trat,  feinen 
Anteil  an  ber  ©raffdjaft  Urad), 
ober  menigftens  alle  feine  (Sin< 
fünfte  banou  in  ben  .Stird)cn= 
bau  uermenbet.  Tiefer  bobe 
Stifter  mürbe  nad)  feinem 
lobe,  um  bas  ^at)r  1241, 
mit  Sd)i(b  unb  £>elm  »or  bem 
St.  .Uathariuenaltar  begraben, 
unb  fein  Wappen  mar  oor  bem 
'•öraube,  ben  biefe  ftirdje  nad) 
ber  Deformation  erlitt,  in  ben 
(iborfenftern  ju  feljcn." 

Tie  ÖOtfO|er«  ober 
bintere  Sürdje,  früljgotifd) 
nid)t  mel)r  Mim  (9ottesbienft  benutzt,  nur  nod)  im  (5l)or  erhalten,  jjn  ben 
^afjren  1h40  ff.  mürben  unter  bem  '-Horroanb  ber  'öaufälligfeit  bie  brei  Sd)iffe 
abgetragen;  ber  *öau  mar  nod)  lidjter  unb  gröfjer  gebad)t  als  bie  "^aulsfirdje,  ber 
nod)  ftetjenbc  (Srjor  gebört  pm  Strengten  unb  (Srbabenften,- roas  bie  ^rüfygotif  ber 
"öettelorben  beroorgebradjt  b,at.  Tie  2?erl)ältniff e ,  befonbers  aud)  ber  ftenftcr, 
Strebepfeiler  unb  ©eroölbe,  oon  fd)roinbelnber  &übnb,eit.  Grbaut  mürbe  bie  Ätirrfje 
oon  1237  ab,  an  einem  Strebepfeiler  bes  Gbores  ift  cingebauen: 

Anno  domini  1237  nos  fratres  minores  intravimus  lianc  civitatem 
Ksselingensnn  ad  manendum. 

Sitte  prädjtigc  teppidjartige  (9lasgemälbe  in  ben  ,"venftern  (K).  v^or  bem 
(£l)or  lettnerartig  eine  Wcilje  oon  fiebcn  rippenfreujgcroölbten  Kapellen,  ftm  Gtjor 
Sanbnifdjen :  linfs  reid)  negierter  ©aubtabernafel  mit  Toppeltürmd)en  mit  fd)öncm 
s#efd)läg,  innen  mit  jroei  faft  nergangenen  .freiligenbilbern  bemalt.  Wedjts  breifitjige 
Sebiliennifdje,  mit  Treipafunaftroerf  befrönt.  Tanebeu  Toppclnifd)c  mit  reidjer 
Wiebelfrönung  mit  burdjbrodjenem  Sflafimerf.  -  Ter  Gljor  bient  gegenwärtig  als 
(Sulinger  sJlltertumsmufeum  unb  enthält  oiele  febensroerte  Trümmer,  alte  Steine 
oon  ber  roieberbergeftellten  Aiaueufird)e,  Tad)fpeier,  Mriecbblumen  unb  befonbers  bie 


HM  '*!  I  14  i  im  #7frr 

Zt.  Uaul.  Wfara  im  nörbtt^tn  ecttenfd>iff. 


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i 


©Hlinflcn. 


197 


großartige  Jlreujblume,  bic  auf  bem  ^raueniud)turm  faß,  ein  roeitt)inleud)tenbe* 
sJ)hiftcr  ooii  Kecftjeit  unb  großem  3"S  *>cr  Umrifjlinieu.  fteller  fdjreibt  2.  76  ff.: 
„$a§  töarf  ü^erf  lofter  ftetjt  auf  bem  .£>oIjmarft,  roo  c$  mit  feinen  (Sebäubcu 
unb  .frofmauern  einen  proben  oicrecfigen  s}Mat}  einnimmt,  unb  an  uier  ©äffen  ftöfjt. 
<£ie  Barfüßer  ober  SRinoriten  hatten  fid)  fdjon  im  ^a\)v  1206  auf  bem  Siedenberg 
ftitt  unb  befd)eiben  an 
gcfiebelt,  bis  fie  ftd) 
narl)  unb  und)  in  ber 
3tnbt  in  ©unft  festen 
unb  Erlaubnis  erbiel 
ten,  it)re  blcibenbe 
Wohnung  barin  aufp-- 
fdjlagen.  lies  ftlofter 
mar  ^ier  auf  einen 
fruchtbaren  s£oben  gc= 
pflaujt;  fein  Weidjtttm 
unb  feine  3dcbritat  nalv 
men  ba(b  ungemein  )U. 

ai^cjraf  -öeinrid) 
uou  Tübingen,  ber 
im  ^a\\r  1275  hier  ge= 
Horben  ift,  unb  imR'reu.v- 
gang  ber  ftlofterfirdjc 
begraben  liegt,  bat  t3 
fdjou  fehr  reichlich  be^ 
fdienft. 

3ahr  1360 
t>ielt  ftaifer  ftarl  IV. 
einen  SHeidjsfonoent  bei 
ben^arf  üßern,  oon  ioel 
d)em  er  ftd)  megcn  eine* 
uou  ber  s#ürgerfd)aft 
gegen  ihn  erregten  Zu* 
miilts  mit  ber  7vlud)l 
retten  mußte,  ftarl  V. 
fticg  im  Qfafjr  1 541  in 

biefem  ftlofter  ab,  unb  im  ^af)r  155i;  fetjtte  Maifer  ^iarimilian  mit  feiner  (Gemahlin 
in  bemfelben  ein.  ^m  ^ahr  1555  hielt  ber  :Hat  feine  Sitzungen  in  bem  ftloftcr,  roeil 
ba$  5tammergeriri)t,  meld)e§  um  ber  v)kft  roillen  oon  Speier  roeggejogen  mar,  bas 
'KcithauS  inneliatte.  Segen  ber  "JJeft  rourbc  aud)  in  ben  fahren  15Hi>  unb  1571  bie 
Uniuerfttät  Tübingen  hierher  verlegt,  unb  großenteils!  in  biefem  SUoftcr  unter 
gebrannt.  Ol  if  ob  cm  ^rifdjlin,  ber  fid)  aud)  unter  ber  Qßfyl  ber  tübingifdjen 
^rofefforen  befanö,  uereioigte  ba$  Anbeuten  an  itjreii  crften  Aufenthalt  in  Gelingen 
burd)  eine  (Slegie,  bie  er  in  bem  x#arfüßerflofter  an  bie  Saab  fdjricb. 


3l.  faul,  ^itöliftc*  3titcm'<i)i|\ 


'Jtecfarlrci».  Cberamt  Sulingen. 


Osn  biefer  fttrdje  fmb  eine  9)cengc,  jum  Seil  feljr  alter  unb  meriroürbiger 
Wvabfteine  unb  (Jpitaphicn.  Grufius,  bei*  oud)  mit  ber  Uniuerfität  oon  Tübingen 
biehcr  geflüchtet  mar,  fanb  nod)  ben  ®appenfd)ilb  beä  &icronnmu3  Hopfinger, 
ber  im  ^arjr  1 441)  als  .-oauptmann  ber  »«-einigten  Stäbtefaoalleric  in  bem  treffen 

beim  ÜJluljenrcift  in  ber  ^lienshalbc 
umfam.  Tiefer  3d)ilb  hing  an 
einer  Säule  über  feinem  fteinernen 
Wrabmal,  ba§  nod)  bei  bem  untevn 
Sfttar  ju  fcl)cn  ift.  Gr  hat  einen  gc 
idjloffeneu  .frelm  mit  einem  Hogel 
in  bem  Sdjilbe  unb  oben  jroifdien 
ben  hörnern.  llngeltcrfd)e  $pü 
tapbien  ftnb  nod)  »om  14.  unb 
15.  ^aljrrjunbert  oorhanbeu.  %i\ 
beu  Sänben  ber  beiben  Sbfeitetl 
ift  eine  ^appeufommlung  »ou 
folgenben  alten  Wcfd)led)tern  hin» 
gemalt : 

9lffenfpiegcl ,  Hernhaufen, 
Heireutt,  Hlod)tagen,  Huttenbori, 
Saftel,  Geblij,  Wrafen  oon  Gberftein, 
Senget  »ou  Ulm,  ©rafen  Doitftirdj* 
berg,  Mönigsegg,  Wulfen,  ftttrj, 
Lichtenberg,  l'id)tenftein,  •Jieuenftein, 
"Jteufcn,  Crtmann,  ^lunuat,  Winten 
berg,  iUoner  (iHauner),  Wotengatter, 
Sadjs,  Schirm»,  Sd)önbad),  Sdn'i 
len,  Spet,  Stein,  Steinhülben, 
Sternenfels,  Iruchfcffen  uon  Steten, 
3i»ibf?lingen,  Tachenhaufeu,  Ihumb 
oon  Ulenburg,  (trafen  »on  Bübingen, 
Türcthe  ini,llngelter,  Helberg,  $&alb 
bürg,  Langeln,  "i^elling,  SBeftnr« 
hagen,  ©ibmann,  Silftein,  Sin- 
fenthal." 

Tiefe  Wappen   maren  ein 
3lnbenfen  an  bas  im  v^ahr  l'«73  ju 
Hör  etioa  brcifng  fahren  brohte  aud)  bem  über* 
mögen  foldje  Reiten  niemal!?  roiebei-fehren ! 


.     o.»  . 
Zt.  «pam.  •Jkbcnportiil. 


Gelingen  abgehaltene  furnier.  — 
aus  herrlichen  (Shor  ber  •Jlbbrud); 

His  sum  J>al)x  1H4<>  mürbe  bie  ftirdie  sum  Wottesbienft  benüljt,  um  biefe 
Bell  aber  unter  bem  Horgebcn,  bafe  fie  baufällig  geworben,  abgebrod)en,  bis  auf 
ben  Ghor,  ber,  banf  ben  nod)  mähreub  bes  2lbbruri)s  erhobenen  ^eherufen,  erhalten 
blieb.  3m  Älofterljofe  ftanb  ein  fogenannter  Biberg  au3  Stein.  "Noch  im  ^«hre 
1655  heint  es  in  .-oeibeloff,  „Tie  .Uunft  bes  Mittelalters  in  Sdnoaben": 


ftecfarfrri».   Cberamt  GKlinaen. 


ttics  in  ber  Cbertoroorftabt, 
bcn  Ungeltern  oon  .fwifteig, 


„3^re  Umfaffungsmauern  fmb  gegen 
eüben  biss  über  bic  4c»öl>c  ber  tfenfter, 
gegen  SSeften,  roo  fie  oon  jroei  Strebe 
Pfeilern,  ben  einzigen  am  ganzen  £angbau*, 
geftütjt  werben,  »nb  gegen  Horben  bist  ,yir 
S^ortall)ül)c   erhalten.     Tas  fpitjbogige 
.fmuptportal  gegen  SBcften  \)at  glatte  ($c- 
lüänbe  unb  an  ber  9üiBenroanb  nur  eine 
5tel)le,  bie  fid)  um  ben  'Sogen  fortfetjt,  in 
ben  eine  fuhngcfdwntngene,  fct)arf  pro 
filiertc  Jtleeblattfüllung  in  SJanjettform,  bie 
auf  ftonfolcn  abfegt,  gefpannt  ift.  Tie 
Öeroänbe  bcr  beiben  Seitenportale  fmb 
aus;  Stehlen  unb  SHunbftäben  gegliebert.  2er 
^ogen  bee  nörblidjen  liegt  in  Prummern, 
ber  bes  füblidjen  ift  ipi^bogig,  aber  gerab 
linigbebecft  mit  3Menbenmaj?toerf  im  pflogen 
felb.    XaS  portal  auf  ber  Worbfeite  bat 
einen  gebrüeften  'öogen  mit  ftreujftäben. 

^m  Innern  feigen  mir  bie  etwas 
furzen  Jyenfter  ber  füblid)cn3öanb  beS  £ang= 
haufes  nod)  fttemlid)  erhalten.  Sie  haben 
glatte  Öeroänbe  unb  fmb  breiteilig  mit 
äRaftroerf,  teils  im  '-UierpaB  unb  bem  ftlee 
blattbogcu  in  ben  33ögenabteilungen,  teil? 
au*  einfadjen  ftreisftücfen  beftehenb.  $wei 
ber  legten  gegen  heften,  bie  an  bie  frtiberen 
Älüftergebäube  fliegen,  waren  blinb.  21  u 
ber  Sanb  fclbft  haben  fid)  nod)  Spuren 
ber  erwähnten  gemalten  v^appenfd)ilbe  er= 
halten.  ")hn  eine  einjige  ber  oierftehu  hüben 
unb  fdjlaufen  Säulen  mit  adjterfigem  Äapi- 
tell,  auf  benen  bas  ^iittelfdjiff  ber  Kirche 
ruhte,  fteljt  nod)  mitten  auf  biefer  Stätte 
ber  ^erftörung,  roo  ringsum  Cuabcr,  Säm 
lenteile,  Gefimfc,  «mdjftürfe  oon  Wcroolbe= 
rippen,  übermndjert  oon  bornigem  ©eftrupp 
nnb  Unfraut,  wilb  burrfjeinanbergeworfen 
umherliegen,  als  ruhte  ein  Jylud)  auf  ihnen 
unb  feine  mcnidjlidjc  .ftano  roagte  es,  fie 
je  mehr  aus*  beut  Sege  *u  räumen." 

Tas  .U  arme  Ii  t  er  U  öfter  auf  bem 
bas  werte  hiefige  Slamisflofter,  geftiftet  \-J7\  von 
innerhalb  adu  fahren  erbaut,  WV>  abgebrannt  unb 


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(f&Knflen.  2<>1 

nad)  34  Mren  roieber  aufgebaut.  9üebcrgeriffen  UM,  bie  baufällige  äirdje 
fdjou  1662. 

l!as  ^luguftinerf  lofter  in  bcr  «urgoorftabt  beim  i?anbolin§tor,  1282  er^ 
baut.   2>a$  ft (öfter  Imtte  eine  fd)öne  ftirdje,  bereu  «Heubau  14«!  burd)  £an$  oon 


Wintere  ßirdjc. 


l'odjom  aufgeführt  mürbe;  ir»5n  ftäbtifdjcs  ^eugbau1?,  1688  uon  ben  tfran,v)feu 
aiivgeplünbert ,  im  ^afjr  1705,  al<5  bae  neue  Watbau*  erbaut  rourbe,  abgetragen. 

;£a$  Sllofter  511m  1)1.  ftreuj  in  3  i  m  au  überftcbelte  1241  uon  ftirdjbeim  u.  I. 
nad)  3irnau  (f.  u.  bei  Deizisau»,  1292  aber  roegen  größerer  3id)ert)ett  nad)  föf? 
liugen.  .£ner  mürben  in  ber  füböftlidjen  Grfe  ber  ^lienSau  bic  geräumigen  fttofter 
gebäube  errid)tct,  aud)  ber  Anfang  mit  beut  «an  einer  febr  grofjen  Stirdje  gemacht, 


2<>2 


iKcrfaifrci*.   Cberamt  linliitötn. 


üon  rocldjcr  aber  nur  ber  (ihor  (uftanbe  fam.  i^cttf  fleht  man  nur  nod)  einige 
3Raiierlinien,  auf  ber  oben  5.  171  mitgeteilten  STufUtyt  ber  3tabt  aber  nod)  bic 
ftird)e  aufrecht  ftehen. 

3>aS  3  t.  M  laraf  lo  ftcv  tu  ber  Cbcrtoroorftabt,  1304  jutn  evftcn  ÜDialc  gc* 
nannt;  e*  ftehen  noch,  bic  bas  (Sanfte  umfaffcHbe  mächtige  SMocfmauer  unb  bie  alten 
in  bie  Mranfcn--  unb  Mnneuanftalt  ber  3tiftsucrn>altung  eingerichteten  .ttloftcrgcbäubc. 

3>ie  ftirdjc  [türmte  fdjon  17«  >4 
jufammen. 

frfieftl  öfter  böfc^fles* 
l)öfe>  hatten  hier  3tift3peier, 

.£)od)ftift  fionftan),  Jtloftcr 
Slbclberg,  93ebenl)aufen,  3t. 
SBfaffen,  SMaubcuren,  1  euren ^ 
borf,  mirftcnfclb  (örurf), 
Sfotfertfyehn ,  3almttuueiuei= 
ler  <3alem). 

Stau  biefen  $ffegf)öjcn 
ftllb  nod)  mehr  ober  roeuiaer 
fid)tbare  ÜHefte,  juint  Teil  nod] 
mit  beu  ftapeUen  crlmlten. 

Ter  ehemalige  S  pe  ir  er 
•>cl)cntl)of ,  gegenüber  bem 
(?hor  ber  3tabtfird)e,  ein 
ftarfc*,  weitläufige?  (M'äube, 
unten  mit  Cuabermaucru  unb 
Eingängen,  fo  ein  Mlceblatt- 
bogen  aus  ber  .jpobeuftaiifcn- 
mt,  Anfang  be*  13.  Rafft* 
bunbert*,  gegen  oben  :Nc^ 
naiffancebau  mit  fdjöncn  ;$icr 
ben  in  3tein  unb  $ofy ;  aud) 
fd)öuc  3d)miebeifengitter  be- 
leben ben  $au,  unter  bem  fid) 
nod)  bie  alten  riefigen  haften« 
fteUcr  mit  elf  Wemölben  be 

finbeit.  —  3m  Mtye  1213  idienft  ftönig  Jvricbrid)  II.  bie  ^farrfirdn*  ftu  3t.  Tiounfius 
famt  bem  geheilten  bem  Tomtnpitel  3peier  unb  beftätigt  bic  3d)enfung  1lj2">; 
letzteres  tat  aud)  ftonrabin,  am  31.  ÜRfitj  12<>7  in  Gelingen  fclbft  anroefenb,  unb 
uerorbuet,  bat*  bic  Mirdjc  ju  (Sfeliugcu  frei  iwn  Ungelt  fein  folle.  $aS  Kapitel  cr= 
nannte  baber  bic  Öciftlidjen,  mufjtc  fie  aber  aud)  befolben  unb  ber  3tabt  einige 
^roubieufte  (elften.  Gublofc  3treitigfeiten  uad)  ber  Deformation  führten  im 
1547  einen  SJerglcid)  Ijerbei,  roonad)  Mirdje,  ^farrtat},  ^ebenteu  nebft  ^ebentbof, 
gegen  einen  jiil)rlid)cn  sl>ad]tfchiUing  uou  150-1  Wulbcn  unb  4h  Ärcujcr  für  ewige 
Reiten  ber  3tabt  überlaffcn  mürben.       ,u*ttf  berühmte  3diaumuicinfabrif. 


Halingen. 


Der  3nlmannsmeiler  ^flcgljof,  oftüc^  bes  tjoi'S  ber  Jvraucnf ird)c ,  ein 
$au  mit  mächtigen  ^ucfelquabern,  fdjmalen  romanifdjen  Wunbbogenfcufterdjen  unb 

oielen  alten  SteinmetMcicben.  %\\ 
7X  y  2_         I  +  T— >|>    feiner  Seftfeite  baut  ftch  in  bie  £öl)e 

ein  hübfdjer  rippengemölbter  (frfer 
heraus*,  1509,  Daran  aud)  ber  3d)ilb  bes  Steinmetzen.  Unter  feinem 
ßofe  fängt  bas  ©cifelngemülbe  an.  (fs:  ift  ein  uraltes,  burdiaus 
fteinernes  ©ebäube,  brotjenb  aufgetürmt,  mit  ehemaliger,  1  282  juerfi 
ermähnter  Capelle,  3nuen  fdjöne  Stabrocrfspforte,  1509,  unb  mäd)tiges,  jum  Seil 
nod)  bemaltes  (9ebälf.  ^m  ^ahr  1082  taufd)t  bas  ftlofter  Salem,  bas  fd)on  1231 
hier  begütert  mar  unb  bamals  uon  Honig  .freinrid)  <3ohn  $riebrid}£  II.)  gefreit 
würbe,  biefe  ^efttjungen  an  Württemberg  aus.  daneben  ber  fd)on  1230  genannte 
^fleghof  be$  tftofters  $  lau b euren,  baK  fdjon  I15<>  hier  ©fiter  erhält. 

Der  $  e  b  e  u  h ä  u  f  c  r  "tyleg* 
l)of  liegt  in  feinen  tieften  jroifdien 
ber  Weber*  unb  £>eugaffe,  nahe 
beim  .ftafenmarft,  er  mürbe,  famt 
Capelle,  1770  jum  Dcil  abgebro- 
d)en.  Ter  $of  mar  ber  Wittel* 
punft  anfehnlidjer  ^eft  jungen  bes 
ttlofters  in  biefer  $egenb,  meldje 
ftaifer  ^riebrid)  II.  fdjon  1231 
freite,  mirb  als  „Steinhaus"  12.">7 
*uerft  genannt.  —  Der  SBIatu 
beurer  unb  ber  Salmannsroeilcr 
$of  bilbeten  (f.  o.  8.  176)  ju* 
fammen  jenes  gemaltigc,  ben  s.)corb= 
eingang  jur  inneren  Stabt  fd)ir= 
menbe  Jtaftell. 

Der  St  a  i  f  e  r  3  1)  e  hu  e  r 
"JJflcghof,  am  Aufgang  jur  söurg, 
befteht  nod)  aus  ^roei  (9ebäuben, 
einem  gotifd)cn,  mit  fchönen  Sjßfor* 
ten  unb  (fcffonfolen,  fdjilbhalten* 
ben  (f ngcln  —  einem  an  ber  (Scfe 
fliegt  bas  i'oefenhaar  im  Winbe 
lang  tunaus;  unb  bem  1775  er- 
bauten großen  Wotjnhaus^  mil 
fd)önem  3d)miebeifengitter  als 
Sürbogenfüllung,  f.  o.  3.  17o. 

Das  ^iftcrjienferflofter  Haifers  heim  erhielt  1303  oon  ÜDJeifter  Urutmin, 
bem  2lr*t,  £mus  unb  $üter  nebft  einer  Capelle  *ur  1)1-  Jungfrau  auf  bem  Schönem 
berg;  fo  entftanb  ber  1322  burd)  31ufäufc  ermeiterte  .Üaifevsheimer  ttlofterl)of  am 
'öurgroeg,  ju  roeld)em  fdjon  1314  ber  uor^üglidje  ^urgmeiuberg  gehörte.  Der 


3pcircr  i'flcßljof. 


204 


Htiforfreii.   Cberomt  ßfeliitaen. 


töottesbienft  in  bcr  Mapelle  bes  %ifIeg,t|ofe$  mar  bis  sinn  ^atjr  1803  für  bic  in  ber 
Stabt  rootynenben  Mattjolifen.  Ter  Mouftanjer  ^flc^^of ,  jutn  Zeil  aud)  nod) 
erhalten,  fließ  oovn  an  bic  3Bebergnffe,  bjnten  an  bie  3tabtmauer.  Ter  oon 
3t.  Olafien  fteljt  nod)  in  ber  v}MienSau,  3teiubau  aus  bem  13.  ,^ab,rt)unbert, 
baju  mächtiges  i^oljrocrf.  Tes  Mbelberger  JyreiljofcS,  in  ber  Obertoroorftabt,  einer 
3d)enfung  .jcieinridjs  oon  "Benblingen  an  biefes  Mlofter,  nmrbc  fd)on  oben  3.  ITH 

gebad)t.  Tie  öebäube  mürben 
1 T 1»  1  abgetragen. 

Ter  *ürftcnfelbcr^fleg: 
t)of,  fagt  Melier,  „ift  ein  fdjönes 
oierceftges,  fteinerncs  ©ebäube  mit 
einer  s}kiuatfapelle.  (Sl  ftöfjt  oon 
einer  3eite  an  bie  .freugaffe,  oon 
ber  anbern  an  bie  3trob,gaffe,  unb 
getjört  bem  Mlofter  ^ürftenfelb  in 
^anern.  Tiefer  .£>of  ift  fdjon  jroei 
mal,  nämlid)  in  ben  3«l)rcn  1541 
unb  1701  abgebrannt.  TasMloftcr 
fdjicft  aus  feiner  Glitte  einen  töe 
ligiofen,  ber  als  Pfleger  bie  (Sin 
fünfte  bes  -£>ofes  uenoaltet."  — 
Tie  ^eftyungeii  bes  Mlofter*  tour* 
ben  1 330  oon  Maifer  i'ubioig  unb 
1408  oon  .Honig  Wuppredit  ge= 
freit,  es  burfte  feit  1317  ©üter 
auf  bem  ©ebiet  ber  3tabt  l)abcn. 
Tas  „Jyürftenf elber  3d)löpdjen" 
\äl)lt  und)  feiner  '-fiMebertjcrftellung 
nad)  bem  'öranb  oon  1701  beute 
nod)  )ii  ben  febensioerteften  @e= 
bäuben  ber  3tabt.  Aber  ben  Türen 
©appenf diilber ,  an  Tecfen  unb 
Ircppenljaus  3tuffnturen. 
Ter  Tenfcnborf er  H}>flegb,of  am  .froljmarft,  1387  juerft  genannt,  fpäter 
©afttjof  jum  Sdjroaucii. 

Ter  berühmte  unb  aufjerorbentlid)  reidte  (rftlinger  3pital  Mir  t)l.  Matlja- 
rina  mürbe  1  mi  l  famt  ber  Mirdje  abgebrodjen.    Meiler  fdircibt  3.  i»7— 104: 

„Tics  alte,  weitläufige,  aus  mehreren  A>äuieru  beftetjenbe  ©ebäube  mad)t  eine 
gan\e  ^nfel  aus,  bie  ^oifri)en  bem  SJlarft  unb  bem  s^rebigerflofter ,  neben  ber 
•Oauptfirdie  unb  über  bem  Weutenbad)  belegen  ift.  3(n  ber  3pitalgaffe  b,at  es  eine 
l'ängc  oon  340  Tvuf?  unb  gegen  bem  s^rebigerflofter  eine  breite  oon  222  ftnjj. 
Tie  .Käufer  fmb  alle  fein"  altmobifd),  unten  oon  2tein,  oben  oon  (*id)cnt)olft  unb 
mit  ben  t)öd)ften  ©iebelbäd)crn  aufgeführt.  (£in  Gcfgebäube  gegen  bem  ÜDtarfte  tjat 
2  3tocftoerfe  oon  ii  Auf?  biefen  Mauern,  gan*  im  alten  Mloftergefdimarf,  unb  oben 


epliiißen. 


205 


auf  einen  t)ol)en  QHebel  mit  einem  fpitjigen  ©locfenturme,  unter  roeldjem  eine 
Sd)lagul)r  angebrarfjt  ift,  bie  normale  nod)  ein  s3tebenfunftroerf  in  ©eroegung  fe^te, 
nämlid)  einen  aus  einer  Jafel  uorragenben  flaiferfopf,  beffen  SWunb  ftd)  mit  jebem 
©locfenfdjlag  öffnete,  nnb  eine  £anb,  bie  ein  3epter  neigte.  9lm  fteinernen  ©cfimfe 
ber  nämlichen  ^affabe  lieft  man  bie  1501.   'Dieben  ber  £üre  ftetjt  in 

einiger  (Sr^ö^ung  ein  fteinernes  «Üb  ber  1)1.  ftattjariue  nnb  ein  grojjer  Höappen- 
fdjilb  mit  einer  $ird)enfat)ne  auf  gotbnem  ©runbe.  Xic  .frofpitalöerroaltung  Ijat 
in  ben  uorbera  ©ebäuben  itjren  Sit},  in  ber  fogenannten  3Imt$ftube.  3n  bem 
mittlem  .jpaufe  gegen  bie  £muptfird)e  ift  bie  grofje  "Jlrmcnftube,  nnb  in  ben  Der« 
fd)iebenen  Seilen  be3  übrigen  ©e= 
bäubeS  fmb  niete  Kammern  für  bie 
armen  ^frünbner,  nnb  mehrere 
artige  ÜJSoljnungen  für  bie  reichen. 
Xie  «üben  unter  bem  2ad)e  roer 
ben  ju  ftornfpeidjern  benutjt.  2er 
berühmte  Spitalfeller  bat  14  @c= 
roölbe,  bie  mit  einer  9)iengc  Aäffer 
ju  mebr  alö  600n  Gimer  au§= 
gelegt  finb.  3)a§  größte  rnnbe 
^aß  bält  löo  (Sinter,  $m  «or* 
feller  jeigt  man  ein  tteines  ein= 
gefdjrumpftes  .Hrofobil,  bae  oben 
an  ber  25ecfe  befeftigt  ift.  SBie  ber 
Spitalfeller  ju  biefem  feltenen 
Jiere  gefommen  fei,  roeijj  man 
nidjt  mefjr. 

3>cr  Urfprung  be«  .f>ofpital$ 
ift  t)üd)ft  n>at)rfd)ctnlid)  im  Einfang 
be£  13.  3af)rt)itnbert3  ju  fliegen, 
©eroöljnlid)  rourbe  }U  berglcid)en 
neuen  Stiftungen  aud)  bie  päpft= 
lidje  «eftätigung  eingeholt.  $a  fie 
nun  für  ben  Spital  im  ^at)r  1233 
von  ©regor  IX.  erteilt  rourbe,  fo  läfet  ftd)  uermuten,  bafj  er  uod)  nidjt  lange  juuor 
feinen  Einfang  genommen  fyabe.  (£r  roar  ooiberfyanb  ein  ^nftitut  für  iHeligiofen  unb 
rourbe  im  ^laljr  1247  bem  !üluguftinerorben  einuerleibt.  $er  fiofpitalmeifter  roar 
jebesmal  ein  Crbensigeiftlidjer.  9tad)  einer  «erorbnung  ©erarbö,  «ifdrofs  }M  fton= 
ftanj,  nom  3al)r  1318,  mufjten  SJteifter,  «rüber  unb  Sdjroeftern  be$  Spitals  bas 
3eid)en  ber  1)1-  .Uatljarine,  roeldjeS  in  5  fdjroarjen  Supfen  unb  einem  Wabe  beftetjt, 
auf  itjrem  Cberfleibe  tragen.  3lUe  fpitälifdjen  Obligationen  unb  Urfunben  rourben 
oon  feiten  beS  Slmtesi  im  Flamen  ber  «rüber  unb  Sdjroefteru  gemeinfdmftlid)  aus- 
gefertigt. 3Jlitl)in  ift  ber  .frofpital  roie  ein  ftlofter,  baö  einen  ganjen  Stonnent  fyat, 
etugeridjtet  unb  oerroaltet  roorbeii.  9BH<  ftarf  ber  erfte  Jvonbsi  geroefen  unb  roo  er 
bergefommeu  fei,  roeip  man  jetyt  nidjt  mef)r.    So  oiel  aber  ift  geroifi,  bafj  er  fid) 


2pcirtr  »pflegt>of. 


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ÜOti 


?if(farfrei«.   Cbeiami  Clingen. 


balb  burd)  häufigen  2lblaf?  anfefynlid)  uerftärfl  bat.  9(uf  bicfcm  SGBege  imirbc  bei" 
päpftlidie  Nuntius  £>ugo  *u  2ütticf),  unter  oiino^en^  IV.,  ein  befonbercr  UHobltäter 
bieie*  ^nftitut*.    Gr  erteilte  im  ^aljr  1 253  einen  Ablaßbrief,  nad)  roeidjem  jcber» 

mann,  ber  ben  opital  befdpnfte,  ein  ^iibult  uon 
4<i  Tagen  jugut  fam;  unb  nun  floffcn  in  furjem  bei- 
gaben fo  oielc  Rammen,  bafj  ber  cpital  .£>öfe, 
(Mter,  Wcfälle,  ja  felbft  bie  beiben  Torffdjaften 
SJiöljriugeu  unb  ^i>ail)iuqcn  an  fid)  teufen  tonnte. 
Um  biefe  ,-^eit  mürben  aud)  mehrere  ftäufer  *u  bem 
3pital  getauft  unb  mit  bemfelben  oerbunben. 
3abr  14h-j  baute  ber  3pital  feine  grofie  .Heiter  in 
ber  3pitalgaffe.  i*apft  Urban  V.  erteilte  im  ^abr 
13<>!»  eine  Outte,  bafj  feine  bofpitälifdje  Wüter  ocr= 
liefen,  oertaufdjt  ober  »eräujjert  roerbeu  bürfen.  3m 
^al)r  1484  erlitt  ber  3pital  einen  s#ranb,  unb  büfjte 
babei  befonbers  oiele  Urfunben  unb  Sitten  ein.  — 
3*on  feinem  Urfpnmg  an,  bis  ju  bem  3at)r 
ftanb  ba?  cpital  unter  geiftlidjer  Abminiftra 
tion,  unb  mad)te  ein  befonberes  freie?  Wut  aus,  mor 
über  ber  DJlagiftrat  uidjt*  bisponieren  tonnte.  Tod) 
mup  er  immer  in  einiger  3krbinbung  mit  ber  3tabt 
gemefen,  rocnigftens  fo  gut  mic  bie  ttlölter  unb  übrigen 
geiftlidjen  Wüter  unter  ber  Slbuofatie  be$  iKatS  ge* 
ftanben  fein.  Tie  3tabt  nalmi  fid)  aud)  bes  3pital* 
in  ben  uerfdjiebcnen  ftriea.cn  unb  Jyel)ben  immerbar  fo  an,  als  ob  er  itjr  Eigentum 
märe,  unb  oertcibigte  feine  Wedjte  unb  ^efit^ungen  mit  it)rem  Stute.  8ei  Welcgen 
Ijeit  ber  iHeformation ,  bie  $ur  Giiniebung  oieler  frommen  Stiftungen,  ober  bod) 
Vir  2tufl)ebung  itjvcr  3elbftänbigfcit  SInlaft  gab,  oerfab  fidi  ber  3enat  bcs  glücflidien 
3eitpunft§,  biefen  bcbeutenben  Körper  unter 
feine  ^otmänigfeit  ju  bringen,  unb  ber  geift 
lid)en  (bemalt  nöllig  \n  entheben,  Ston  bem 
an  übt  berfelbe  bie  oöllige  .fterrfdjaft  über  ben 
•Vuifpital  au?  unb  erfennt  bloft  ben  Maifer  als 
beffen  sJlbuofaten.  Gr  eifert  feitbem  nidit  nur 
bie  Beamten  besielben  unb  läfjt  fid)  ihre  iHed) 
uungen  bei  fliat  oorlcgen,  fonbern  es  finb  bem 
3pitalnmt  aud)  uod)  brei  Wlieber  bcs  inneren 
SRat$,  nämlid)  ber  jebesnmlige  ^ürgermeiftcr, 
ber  bei  bem  alljäbrlid)en  JKegentcnroed)fcl  bas 

Stabtregiment  feinem  .Hollegen  abtritt,  als  ßofnitalnogt,  imgleidien  ber  erfte 
Webeime  unb  ber  erfte  cenator  als  .^ofpitalpf leger  \ugeorbnet.  Ter  s^ogt 
läfu  fid)  beim  erftmaligen  eintritt  feine?  "-i>ogtamts  in  ben  fpitälifdien  Torffdjaften 
buttrigen.  sJiad)  einet  SBerorbmtna,  doui  $ofyc  i  •*>  !•">  foUen$ogt  unb  Pfleger  modjeut- 
lid)  .!  halbe  Inge  im  cpital  wfammen  fomincn  unb  lUmt  halten. 


©appnt  am  .«niH-ivMuintcrtjrif. 


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(rniuitfon. 


207 


Tas  ganjc  Spitafamt  beftefyt  aus!  1  SJogt,  2  Pflegern,  1  9)let|ter  unb 
1  Verwalter,  netten  nod)  2  Cffijiantcn,  nämlid)  1  ftüdjenmeifter  unb 

1  (Sunt el) mer  uittergeorbnet  fmb.  Slufjerbein  bilbeu  bie  Wattinnen  ber  6  evften 
Spitalberrcn  ein  befonberes  9hnt,  unb  galten  jujeiten  ibre  Arauen  =  silmtstage, 
mobei  ber  ftftd)eiimei|ter  bas  %*rotofoll  fübrt.  Xurd)  biefe  (Sinridjtung  würben  roafyc* 
fdjeinlid)  bie  ehemaligen  Spitalidiroeftern  erfettf,  bie  bas  innere  bes  .ftausbalts  *u 
befolgen  batten,  meld)es  and)  jefei  bei  btefen  Jvrauen  ber  ftall  ift.  £ic  Cfonomie 
beS  Spitals  mar  bis  in  bie  letstuerfloffeiien  fünfjiger  ^\al)re  nod)  uiel  meitlä'uftigcr, 
als  fte  es  jctfct  tft  3)a= 

mals  trieb  er  nod) 
eigene  i'anbmirtfdjaft, 
loogu  2  s]>ferbejüge  er* 
forberlid)  roareit.  Tiefe 
^üge,  nebft  3  iReitpfer* 
beu,  machten  pgleid) 
ben  SHarftall  att§, 
über  roeldjen  ein  SWar* 
ftallcr  gefegt  mar. 
jiu  gehörte  eine  eigene 
cdjniiebe  unb  i&ag/ 
ncrei,  ferner  eine 
härter  ei.  3etjt  V"b 
nod)  als  ^roetge  ber  et>e= 
tualigcn  .ftausbaltuug 
norbanben :  bie  St  Q  f  c= 
rei,  bie  'üJtctjig  unb, 
fiirben  Einbau  bcrfpita= 
lifdjen  Weinberge,  bie 
Söiiigertmeifterei 
rlöinjerotciftcrei).  $n 
ber  Stabtmarfuug  be- 
flißt ber  Spital  ben 
Cttilieubof,  l  Wla\)U 
ntüble,  1  l'obmüble, 
oielc  eigene  Gh'iter  an 

liefern,  SBiefen,  Weinbergen ;  Diele  Wefälle,  unb  bie  uorbin  befdjriebeneu  Silöfter  mit 
allen  ityren  Viegcnid)aften  unb  l*infünften.  dufter  ber  StaDtmarfuug  geboren  itjm 
bie  oftbenamtteu  Crtfd)aften  unb  .$Öfe:  Böhringen,  SBaifjingen,  TeiMsau,  Siruau 
unb  ftatyenbari):  überbies  nod)  beträd)tlid)e  Outet  unb  @effiOe  jju  Gnunftntt,  Ober* 
cfjlingen,  Wrötiiugen,  nebft  nod)  oerfd)iebeiien  Bebenten  unb  (Gefällen  im  Sßfirttem« 
bergifdjen.  v|*lod)ingeu  bat  er  nod)  einen  eigenen  Sdpitften  aitfcuftelleit.  Sljemafe 
^ät)[te  er  aud)  unter  feine  Seftyuitßen:  £>ol)cnbeim,  ben  Cbcrn  .frof  bei  CbereRliugcn, 

2  groftc  Aallböfe  51t  Stüttgen,  ben  -Bebenten  mi  Unterboihingen,  meldje  aber  in  Strieg*^ 
leiten  pcrfauft  mürben.    Tas  Torf  CberftelJtunßen,  ber  grofje  unb  flcine  Beljeubcu 


ZQtiitor,  mit  b«  jcot  abflcii»?citfn  gtabtmautr. 


208 


•Jiedurlrete.   Cbcramt  (fingen. 


*u  SDluftberg,  ba$  $örfd)en  Siofor  unb  ein  $of  *u  sJJlünd)iugen  mürben  im  fflaftatter 
Wergleid)  vom  1557  gegen  anbere  ©üter  unb  itjren  unangefochtenen  Wefit3 

uertaufd)t." 

Wergleidje  aurf)  bie  iutereffautc  Wefd)rctbung  bes  Gfjlinger  Spitals  in  ber 
Cberamtsbefdjreibuug  uon  Gelingen,  1845,  S.  152  f. 

Gnblid)  fügen  wir  nod)  bie  Wefdjreibung  ber  gleichfalls  abgerittenen  3pitalfivd)e 
ans  ßeibeloff,  „Tie  ftunft  bes  9)cittelalter$  in  Schwaben"  1855  ff.  bei,  uon 

t  Wrofcffor  Jyriebvid)  üRüUer. 


„Tic  fdjon  um  1274  er* 
vidjtete  alte  Spitalfirche  roar  mit 
ber  3eit  ganj  baufällig  geworben 
unb  bie  Gftlinger  tjatten  am  13. 
s3\äxs  14H2  com  bifdjöflid)  fon» 
ftaiuifdjen  (tfeneraloifar  bie  Gr= 
laubnis  erhalten,  eine  neue  gröpere 
ftirdje  auf  einer  anbern  Seite  bes 
Spitals  gegen  bie  2iom)fiustird)e 
aufführen  ,yt  bürfen.  Sie  nmnbten 
fid)  bentnad)  an  ben  rliat  ber  Stabt 
Ulm  mit  ber  Witte,  ,berfelbe  möd)te 
feinem  St irdjenmeifter  9)1  a  1 1 h  ä  u  s 
3)  ob  Ii  iiger,  ber  wegen  feiner 
Munft  in  WoUbringttng  fold)er  Watt 
werte  berühmt  unb  aus  ihrer 
Stabt  gebürtig  fei,  rocfjroegen  ftc 
aud)  ein  befonberes  Zutrauen  ju 
ihm  Ratten,  erlauben,  ben  Watt 
|ll  übernehmen  (2.  Sflat  1 483)'. 
Wöblingcr  felbft  geigte  fid)  gans 
luillfäbrig  baju,  aber  ber  iWat  in 
Ulm  fdjlug  ben  Gfjlingern  ihre 
Witte  ab.  Gs  übernahm  batjer  fein 
W ruber  Vucas  Wöblingcr  bie  Leitung  bes  Watts,  bcrfelbe  fdjritt  aber  äufjerft 
langfam  norroartS,  bis  enblid),  im  3«hr  1485,  "iWattbäus  Wöblingcr  bie  Grlatibnis  jur 
übernähme  besielben  erhielt.  Gr  fd)lof?  bemnad)  am  1<>.  3)tai  biefes  Jahres  mit 
bem  Wogt  unb  ben  Pflegern  bes  Spitals  einen  Wertrag  ab,  burd)  ben  er  jum 
Cbermeifter  bes  Watts  befteüt  rourbe.  Gr  oerfprad)  bar  in,  benfei  ben  aufs  befte  unb 
nütjltdjfte  angeben,  burd)  einen  Walier  führen  unb  leiten  *u  laffen,  fo  oft  e§  notig 
fei  unb  er  nou  Ulm  Urlaub  erhalte,  aud)  felbft  $u  fommen  unb  ber  gongen  Sad)e 
uon  Anfang  bis  flu  Gnbc  uorjuftchen.  Tafür  erl)ielt  er  in  Wulbeii  ofthresfolb,  unb 
fein  Wruber  mürbe  als  Walier  beftätigt.  Oiad)  feiner  SCnrunfl  rourbe  nun  am 
1h.  ^ttuiits  1485  ber  ffirtinbftein  \\iv  ttirdje  gelegt  außen  an  einem  Wfeiler  ber 
ttirdje  ftanb:  9mtO  bo  man  *ef)lt  uad)  Ghriftus  Wepurt  14*5  auf  Slrnolfi  roarb 
gelegt  ber  erfte  Stein  an  bin  Öot^us  neu  Waro,  ^adjaria*  3llt--Wurgermcifter,  Gr* 


Iure  im  alten  SHatljau«  i4«rotlaubc). 


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(iHliiiflcn. 


209 


Ijarb  3ad)S,  #einrid)  'ölümlein,  alle  bvci  Pfleger,  unb  'Öcrnfjarb  .jcrolbcrmanu,  3pital= 
meifter,  unb  ^aulin  CBerber,  Schreiber,  unb  roas  (mar)  bes  #us  NBerfmeifter  ÜWotttjäuö 
^öblinger,  ftird)enmeifter  flu  Ulm  ber  $ett  —  unb  hierauf  ber  93au  eifrigft  fortflefc^t. 
(Mbmangel  Huberte  jeboct)  ben  Spital,  33öblingcrs  s}Man  ganj  auszuführen.  Sdjon 
ftauben  bie  Strebepfeiler  ba,  roeldje  bie  &rcuzgeroölbe  ftütjen  feilten,  als  man  aus 
Langel  au  ©elb  befd)lo§ :  ,bie  Siirdje  ungeroölbt,  bod)  mit  Säulen  unb  gutem  ©e- 
mäuer  aufzuführen,  aud)  ben  (£t)or  |ti  beiben  Seiten  511  oerengeu  unb  oier  ftujj 
fdjmäler  als  bas  Sd)iff  ju  bauen'  (SRftq  1486).  «öblinger  mar  mit  biefem  93e= 
fdjlujj  freilich  roenig  jufrieben,  mußte  fid)  aber  eben  bemfelben  fügen.  Ter  6f)or  jebod) 
erhielt  ein  ,fünftlid)  oerfdjlungcncs  ftreujgeroölbc'  unb  gemalte  ftenfter.  Tie  Kirche 
mürbe  p  (Snbe  bes  Jahres  1494  oolleubet  unb 
1495  eingeroeiht. 

3m  3flhre  1H11  mürbe  ber  Spital  ein- 
geriffen.  3hnt  folgte  balb  barauf  aud)  ber  Abbruch 
ber  prad)töotlen  Mirdje,  unb  berfelbe  mürbe  fo  grünb= 
lid)  burd)gcführt,  bafc  oon  all  ben  hmlidjen  ©au* 
teilen,  ben  Sfulpturen,  ben  GMaSgemälben  aud) 
nidjt  bie  Spur  mehr  übrig  blieb.  So  ging  eines 
ber  trefflichften  'öauroerfe  nicht  nur  uon  Gelingen, 
fonbern  uon  ganj  Schwaben,  clenbiglid)  zugrunbe, 
ber  Stabt  aber  mar  bafür,  roie  man  hernach  in 
(Clingen  rühmte,  ber  geräumige  Spitalplafc  ge= 
monuen. 

Tie  Spitalfirdje  jeichnetc  fid)  foroohl  burd) 
ben  gefd)macfuo Uen  <yormenfinn,  ber  im  duftem 
herrfdjte,  als  burd)  bie  3ierlid)feit  unb  ^rarijt  bes 
Jhnern  aus.  2lm  #ufjeren  fotl  fid)  befonbers  bas 
reid)  oerjicrtc  portal  mit  ben  Statuen  ber  heiligen 
Katharina  unb  ben  .^eiligen  Tionnfius  unb  Vitalis 
in  jierlidjen  s)ttfd)en  auf  burd)brod)euen  ftonfolen 
unter  mannigfaltig  fomplwerten,  trefflid)  gearbeiteten  33albad)inen  bemerfbar  gemad)t 
haben.  Tas  innere,  foroohl  bas  ^letjgeroölbe  bes  Ghors  als  bie  fladje  Tccfe  famt 
ben  3Bänben  ber  5tird)e,  foll  ganz  bemalt  geroefen  fein;  aud)  roaren  bie  ^lifdjen  unter 
ben  ^cnftern  mit  Clbilbern,  bas  i'eiben  (£r)rifti  barftellenb,  ausgefüllt.  An  bem 
Triumphbogen  fah  man  bie  gemalten  Sßappen  unb  Hainen  ber  Spitalpflcger.  Ter 
fdjönfte  Sdjmucf  bes  Tunern  foll  aber  bas  prächtige,  über  30  ftufl  hohe,  mit 
Jyiguren  unb  funftooll  oerfd)lungenen  l'aubroerf  aufs  rcid)fte  oerjierte  Jabernafel 
geroefen  fein." 

Hon  .Capellen  fommen  folgenbe  urfunblid)  oor:  Tic  Allerheiligen* 
fapelle  auf  bem  .Kirchhof  (132H).  Tie  St.  Agncsfapel  le  (1307)  am  roeftlidjen 
(fnbe  ber  Stabt,  auf  bem  oon  ihr  genannten  unb  mit  ihr  eingegangenen  ftird)t)of. 
Tie  $gibien  fapelle  (1290)  an  bem  ^Igenplatj,  jetjt  pm  Theater  eingerichtet, 
bie  malerifd)  auf  einem  oorfpringenben  Pfeiler  ö""  inneren  "örücfc  unb  in  ge-- 
fd)inactoollen  gotifdjen  formen  erbaute  91  if olnusf a pelle;  f.  0.  S.  Tie 

%<outuö.  Tnttmältr  ou«  ^ürttembera.  -.'Jcrfarfrii*.  14 


läfttung  im  alten  SHatljan$  (tfrotlaubt)- 


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21(1 


9?erfarfrti#.   Cbcromt  C^Iinßen. 


3t.  (itjrilluSfapelle  (1590)  in  ber  }MienSau,  nahe  bei  bcr  inneren  «rüde  ift 
abgcbroajen,  unb  ebcnfo  bie  fetir  geräumige  St.  OnfobSfapelle  (1323)  in 
berfclben  «orftabt.  ^lußcrbalb  bcr  Stabt  ftanben  ebenfalls  einige  jetjt  abgebrochene 
Capellen.  Die  SMebf  raucnf apclle  oor  bem  «ogelfaugtor  (1351),  eine  Sta- 
pelte UnjcreS  .jperrn  Cfrbärinb  oor  bem  Sdjeljtor  (1414),  eine  jroeitc  gleidjen 
Samens  (1463)  unb  bie  Stapellc  $u  ben  Siebcnfchjäf  ern  (1515  eingeweiht) 
in  ber  (SberShalbc.  Sfai  Gnbe  ber  äußeren  «rüde  ftanb  bie  -frciligfrcu^y 
fapelle  (1349),  eine  ber  idjönften  biefer  Äapeüen,  mit  einem  Kreuzgewölbe,  baS  auf 
blauem  ©runbe  golbcnc  Sterne  zeigte;  f.  auch,  o.  8.  176. 
«on  unf  irdjlidjen  ©cbäuben  nennen  mir: 

DaS  fog.  alte  WattjauS,  baS  1430  über  ber  ^leifd)=  unb  «rotbube  (Öaube) 
aus;  (Sidjenriolj  gezimmerte  Steuerhaus  (K).  (SS  biente  ursprünglich,  hinten  ab 
Jvleifdjtjatle,  oorne,  bem  3Jcarfte  zu,  als  «rotlaube,  «erfaufshallc.  DaS  ©ebäube,  fo 
wie  es  jefct  ift,  ftammt  aus  uicr  uerfchiebenen  3citläufen.  ^aft  nod)  frühgotifd)  ift 
baS  mächtige  (jtezimmer  aus  (Jichcnholz,  an  ben  Seiten  unb  bjnten,  unb  ber  große 
Saal  im  crften  Stocf  mit  ben  .jpolzfäulen,  an  bereu  «ügen  gotifd)e  £eiligenbilber, 
ber  ßaifer,  bie  Sturfürftcn  ufro.  auf  Stonfolen  unb  unter  rjöljernen  gotifdjcn  Sdjutj- 
bädjern,  fecf  unb  anmutig  auSgefchnit}t  ftehen.  Die  mittlere  Wenaiffancezeit  zeigt  fid) 
in  ber  nach.  beS  «aumeifterS  Jpeinrid)  Sd)icft)arbt  (Entwürfen  feit  1586  innen  unb 
außen  vorgenommenen  Umgeftaltung :  im  oberen  Stocf  in  einem  reijenbcn  «orplatj 
malerifch  mit  Stucffäuten  unb  portalen,  in  einem  zweiten  töauin  mit  fchön  oer< 
täfelter  Decfe  unb  Uhr,  1590,  cnblid)  in  ber  mit  b,ol)em  auSgefd)wungcnem  ©iebel 
unb  luftigem  boppclgefd)offtgem  ©locfcntürmcben  gefchmürften  Schaufcitc,  mit  fünft* 
lidjer  Uhr  oon  ^afob  Diem  in  Bübingen,  1586—89,  jetjt  roieber  in  Saug  gefegt 
burd)  Uhrmacher  iRcinfjolb  Ulrid).  ^m  großen  Saal  ftehen  riefige  Sd)ränfe  im 
Spätrenaiffancegefdjmacf ;  ber  fteincrne  Stocf  an  ber  Schaufelte  unten  jeigt  flafJU 
Zierenben  Stil,  mit  fd)öncn  Sd)miebeifeufüllungen  in  ben  ftenftern. 

Das  jetzige  SHathauS,  1746  oon  3ot>-  Ghriftian  oon  ^alm  als  oberer 
^almifdjer  «au  errichtet  als  großartiger  Steinbau  mit  sJMlaftern  unb  mit  SJiufdjeln 
über  ben  genftern,  in  fWs«n  Mofofo,  im  DreppcnhauS  mit  eblen  Steinzierben. 
Das  ©ebäube  fam  184<>  aus  bem  «efi$  beS  trafen  Slleranber  oon  Württemberg 
in  ben  bcr  Stabt. 

Der  frühere  WeridjtShof  am  fliecfarfanal,  bis  1803  NathauS:  hier  ftanb  aud) 
bas  alte,  au«  (Sichenholz  errichtete,  baS  1 233  Stönig  .^einrieb,  erbaut  haben  foll  unb 
baS  1701  abbrannte.  Der  jetzige  «au  entftanb  in  ben  fahren  17o:>  1715,  «au- 
meifter  waren  >h.  ^afob  «örl  aus  Straßburg  unb  "^cter  Joachim  aus  Vorarlberg. 
Oinuen  großer  unb  fdjöner  Saal  mit  Decfengemälben  unb  Stuffaturen.  Steller  fdjreibt : 

„DaS  Rathaus  ficht  an  ber  fübwcftlidjen  Seite  ber  innern  Stabt,  am  großen 
'Jietfarfaual.  Seiner  Sage,  Wröfte  unb  «auart  nad)  behauptet  es  nid)t  nur  ben  erfteit 
irHaug  unter  allen  Käufern  ber  Stabt:  fonbern  man  hält  eS  aud)  insgemein,  nadj 
bem  31ugSburger  Nathans,  für  baS  fd)önfte  in  Deutfctjlanb.  GcS  ift  ein  maffioeS, 
jweiftöcfigeS,  oon  allen  Seiten  freiftehntbcS  Öcbäubc  oon  20ii  ftuß  £'ange  unb  150 
aur  «reite.  Da?  .ipauptgebäube,  an  roeldje*  fid)  $mti  Flügel  anfchließen,  fteht  nad) 
hinten  m  an  ber  Stabtmaucr.  bie  hier  ,ui  bem  (inbe  gan^  abgetragen  mürbe,  «orne 


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Gelingen. 


211 


ftoßcn  bic  Alöfid  fl"  bic  iHathausftra&c,  roo  fte  burdj  eine  1 50  ^nft  lange  fteinernc 
©alerie  miteinonber  oerbunben  fmb,  in  beren  Witte  ftd)  bas  portal  befinbet.  9Jon 
innen  bilben  bic  5läöelSc^äu^c  n*&ft  om  Gorpe  oe  £ogis  unb  ber  ©alcrie  einen 
£of.  Xas  (Srbgefcbofe  bes  3KitteIgcbäube^  beftetjt  au*  «rfaben.  9hi*  jebem  Flügel 
führt  eine  fteinernc  Ireppe  nach  bem  oberen  Stocfrocrf.  über  bem  (Srbgefdwfj 
inadit  bas  (£orps  bc  Sogis  einen  einzigen  Saal  aus  »on  f>2  Jyuf?  Sänge,  58  ^uft 
"•Breite  unb  28  ftuß  |)öl)e.  2)ie  genaue  iHegelmä&igfeit  in  allen  Partien,  bas  tjin= 
länglid)  ftarFc  IMcht  von  \m?i  entgegengefetjten  Seiten,  bie  reine  Stuffaturarbeit,  bie 


tfuvg  ejittngtn.  Mufgcn.  »ow  Wäfccr. 


anfehntidje  .fröhe  unb  ^citc  biefcS  fäulenfrcicn  Saals  machen  jufammen  einen  äufjerft 
angenehmen  (Jinbrucf,  ber  bic  erhabenften  (Smpftnbungen  §n  werfen  imftanbe  ift.  Die 
Xectc  b,at  einen  großen  ^lafonb  unb  4  Heinere.  (Sin  einem  berfclben  ftebt  ber  SRame 
be$  sDtaterö :  P.  A.  Reith,  f.)  <£er  grofte  ^lafonb  ift  ein  fehensroertes  allegorifdjes 
©emälbe,  in  treffen  töintergrunbc  bic  fübroeftliche  Slnftcht  ber  Stabt  unb  Shirg  erfdjeiut. 
3m  'Corbcrgrunbe  ablieft  man  sux  5Red)ten  ben  ftlufigott  Wifrinos,  ber  ben  9iecfar 
ausgießt,  unb  eine  freunblidjc  Wninphe  an  ihn  hingefchmiegt,  aus  beren  Urne  ber 
£>eimbach  fällt;  jroifdjen  beiben  ft^t  ein  ©enins  mit  bem  ,"vftlll)orn,  bic  Jyruchtbarfeit 
bes  (Gebietes  anbentenb.  x\hnen  511  lüften  ficht  man  eine  Stanbartc  liegen  mit  bem 
Wappen  bc«  ftocherjdjcn  Nitterfantons,  ber  biefen  Saal  aus  Grfenntlichfeit  hatte 
malen  Inffcn,  meil  ihm  ein  fdjimer  "}>lat}  neben  bem  Watljanfe  ju  einem  .Han^lci-  unb 
Ätonoentgcbäubc  eingeräumt  würbe.        >Hed)ten  lehnt  ftd}  ein  emfter  gehamifdjtcr 


212 


Wtdartret«.   Cberomt  (gelingen. 


Krieger  auf  ieine  Waffen,  etroaS  tiefer  nad)  bem  $iutcrgrunbe  liegt  eine  reijenbe 
junge  SBeibSperfon  in  nad)läffigcr  Stellung,  unb  neben  ifjr  ftel)t  |mmen  mit  gefenfter 
rtacfel.  Tiefe  (Gruppe  ift  eine  3lnfpielung  auf  SWelacS  SiebeSabenteuer  mit  einer 
hiefigen  $tiirgerStod)ter,  burd)  bereu  $efi^  er  ficrj  feine  feiubfeligen  s^läne  gegen  bie 
Stabt  (er  t)attc  fd)on  mit  9lbbrennung  gebrofjt)  nod)  abfaufen  liefe.  Oben  über  bem 
rtlufegotte  erfd)eint  (Sulingen  unter  bem  $Hlbe  einer  ftrau  mit  ^elm  unb  ^ife, 
einen  Sdjilb  mit  bem  Stabtroappen  uor  ftd)  t)inf>altenb.  Sie  blieft  rul)ig  nad)  bem 
ftaifer  auf,  beffen  roeitfliegeuben  Talar  ein  ©eniuS  beS  föutimS  über  fte  ausbreitet, 
*um  ^eidjen  beS  fjofjen  faiferlidjen  SdjutjeS.  3ur  i'infen  id)roebcn  auf  SBolfen  bie 
©ered)tigf  ett,  bie  ftlugtjcit,  unb  pufdjen  beiben  bie  ©efetjgebung;  leitete, 
unter  bem  $ilbe  eines  bejafnten  Reifen  ber  SBorroelt,  baS  Statutenbud)  entfall 
tenb,  worauf  man  bie  3ßorte  lieft :  Carolus  VI.  Imperator  Augustissiinus.  Privi- 
legia  Civitatis  Confirtnata.  Leges  Anima  Reipublica*.  Uber  biefen  Figuren  trägt 
ein  ©eniuS  ben  Areil)eitSf)ut  auf  einem  mit  Blumen  umrouubenen  Stabe."  So 
fdjrieb  Heller  begeiftert  oon  ber  £errlid)feit  ber  freien  ÜKetdjSftabt.  9lur  oier  ^ähre 
barauf  mufc  btefe  ftd)  roaffen-  unb  hUfloS  unb  obne  Kampf  bem  sBürttemberger  über= 
geben,  ber  an  Jürmen  unb  Toren  ber  Stabt  ben  grimmigen  iHcidjSabler,  ber  ihm 
fo  oft  bie  Prallen  gezeigt,  wegmeifeeln  läfjt.  9tad)  uiell)uubertiäl)rigem  ^Hingen  brid)t 
in  furchtbarer  (Srfdjöpfung  ber  alte  'öeftanb,  unb  toaS  unS  nid)t  rounbentebmen 
barf,  mit  tljm  aud)  ber  ©eift  ber  ftreube  an  ben  Tcnfmälern  ber  früheren  Alraft  unb 
©röfjc  jählings  .mfammen. 

Ter  Mitterbau,  baneben,  erbaut  1722  1725  uom  iHitterfanton  ftodjer.  3lm 
halfen  ftct»t  1725.    (Sifengitter  an  beiben  ©ebäuben. 

Ter  fog.  untere  "Palmifc^c  $au,  bei  ber  inneren  vörücfe,  im  ^at)r  1701  non 
^onatfjan  non  s#alm  an  Stelle  beS  abgebrannten  fiufteren  Tores  aud)  in  fräftigem 
Spätrenaiffanceftil  erbaut. 

Tie  Stabt  (Sulingen.  2luS  ben  bis  jetjt  befdjriebcneu  ©ebäuben  erhellt,  bafi 
bie  Stabt  immerhin  nod)  reid)  ift  an  Monumentalbauten.  öS  erübrigt  nod),  auf 
baS  3luSfeb,en  ber  älteren  Stabttcile  einen  SMicf  ju  roerfen.  Tie  alten,  hoben,  p* 
fammengebrängten  ©iebelbäufer  jeigen  fid)  jumeift  in  ber  ©egenb  um  bie  innere 
"VlienSattbrücfe,  in  ber  "tfeutau  unb  im  nörblidjen  Teil  ber  inneren  Stabt,  in  ber 
"iBeber*,  Stroh,-,  i.'anbolinS=  unb  .^eugaffe.  ©erabe  hier  finb  uralte  .fräufer,  sunt 
Jeil  aus  ben  heften  alter  Waubtürme  auffteigenb.  ©ans  erhalten  unb  aus  bem 
IX.  ^al)rf)unbert  ftammenb  ift  baS  am  £>afcnmarft  gelegene  „gelbe  £>auS",  ein  edjteS 
Steinhaus,  ber  Jyamilie  '©einlanb  gebürenb.    (Sin  anbercS  Ijinter  bem  Sdmmnen. 

£übfd)e  gefchni^te  .fcolftbäufer  fmb  ju  nennen:  eines  auf  ber  ^lieuSaubrücte, 
eines  bei  ber  hinteren  ftirdje  (f.  S.  172)  unb  baS  in  ber  £eugaffe  (K.). 

Ter  großartige  Jpoljbau  bes  alten  Steuerljaufes  unb  ber  beS  leiber  abgeriffenen 
cpitals  (S.  205)  rourbe  fdjon  genannt.  Erhalten  blieb  nur  bie  bemfclben  gegenüber* 
liegenbe  große  ehemalige  Spitalfelter,  unten  aus  febr  altem  duaberbau,  mit 
eingefefcteu  Menaiffancepforten  unb  tafeln,  1582,  gegen  oben  $oljbau  mit  fd)öneu 
^Hofetten  im  breiten  (Giebel.  -  'Kofofobecfen  fmb  nod)  in  ben  Käufern  s)1v.  1<>  ber 
i.'anbolinSgaffe  unb  «Hr.  7  beS  .fmfenmarfts.  Tie  Brunnen  ber  Stabt  fmb  un-- 
bebeutenb  unb  meift  auS  bem  oorigen  xxsat)rhunbert. 


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Gelingen. 


2l:i 


«rüden  unb  SBetjrc.  Die  fdjon  1350  erwähnte  ©üfjmaucr,  ein  auf* 
gemauerter  Damm  mit  oielen  Pfeilern,  gegen  2(>0<>  Jyufj  lang,  jum  Sdmtj  ber 
Dbertoroorftabt  errietet,  Die  äufjere  $lien*au*  ober  .jöeiliggeiftbrücfe  über  ben 
^iecfar,  900  ftufe  lang,  bei  25  ftufj  «reite,  erbaut  1286  (S.  177).  Die  innere 
v}Mien$aubrücfe,  5<>o  #ufi  lang,  mit  mäd)tigen  9?unbbögen  unb  JQuabcrmauern,  unb 
mit  ber  früt)gotifd)en,  jetjt  ju  einem  fleinen  9Utertumsmufeum  eingerichteten  sJtifolaus= 
Capelle.  s31m  «rücfcneingang  beim  ehemaligen  'Sift^crtörc^cn  ein  Sdjilb  mit  ?yifd) 
nnb  ber  ^atjreeiiatjl  1467.  Die  St.  9(gnesbrücf  e ,  oon  Stein  feit  1576,  oom 
Sdjeljtor  über  ben  Mofjnecfar. 

«on  ben  ^arjellen  nennen  mir:  St.  «crnljarb.  Die  ftirdje  St.  «env 
barb  sum  bogen  Äreuj,  fdjön  gelegen  im  cinfamen  ftriebqof,  1774-  1775,  frü> 
gotifdjer  Dürrn  mit  wettbin  ftd)tbarem  Sptfcbad).  Unweit  bas  s4?atntfc^e  Sdjlofi 
.frobenfreuj,  ba$  1608  juerft  als  Eigentum  ber  (£§linger  ftamilie  «onj  oorfommt. 

ferner:  Dettingen,  neefaruferwärts  gelegen,  mit  alten  £>ol$t)äufern.  s2öie 
an  fo  mandien  .{tirdjen,  bie  ju  (Sulingen  gehörten,  berrf d)t  aud)  ^icr  ber  überlegene 
(Sinfluft  ber  (Jfclinger  «aumetfterfamilie  ber  «ob* 
linger,  unb  foldje  bauten  fmb  boppelt  wertooll, 
ba  fte  uns  biefe  sJ){ünfterbaumeifter  nun  aud)  an 
Heineren  Aufgaben  tätig  geigen.  DaS  Sdjiff  ber 
unferer  l.  farau  geweihten  Äirdje  ift  niebrig,  alt, 
mit  flacher  Decfe,  wohl  nod)  aus  bem  14.  3arrr= 
bunbert:  am  Sübportal  eine  umräumte  CXnfdjrift  1446. 

sJlad)  biefer  &it  würbe  oftwärts  ber  bebeutenbc  (£t)orbau,  bem  ein  neues  h°f)ere* 
Sdnff  tjättc  fpäter  folgen  follen,  angefügt  (ogl.  aud)  bie  beiben  «lätter  im  ftunfc 
atlas),  befteljenb  aus  einem  ftarfen  Dürrn,  an  ben  fid)  in  fünf  Seiten  bes  2ld)tecis 
ber  6t)orfd)luft  Icijut :  innen  prächtige  ^palle  mit  Wc&gemölbe  auf  Dienften,  bie  sunt 
leil  in  i?aub-  ober  Jvratjenfonfolen  fid)  enbigen.  (itjorbogen  unb  bas  tiefe  untere 
Durmfenftcr  reid)  profiliert.  Oben  begleiten  ben  Durmbelm  oter  (Scf= 
türmdjen,  nnb  füblid)  fteigt  am  Dürrn  ein  nd)tecrtgcs  Dreppentürmdjen 
mit  bem  Reichen  eines  «öblinger,  nad)  .Hlemm  bes  2\ix  «öblinger, 
hinauf,    flberall  fdjöne  s3J?afjmerffenfter.    Sd>on  im  «orüberfatjren 
auf  ber  (Sifenbabn  fällt  bie  Drefflidjfeil  biefe*  aud)  fo  malcrifd)en 
«aues  in  bie  klugen.    Die  Safriftet  an  ber  Morbfeitc  bes  (Eljors, 
mit  bemfelbcn  aus  einer  ,-}eit  unb  einem  ©eift,  bat  gcrabgeftürjte  tfenfter,  kippen- 
freujgewölbe  unb  Strebepfeiler. 

$R  übern,   .frier  war  eine  ftapellc  jur  gl.  Dreifaltigfcit  (145o). 

3wifdjen  t)ier  unb  Cbcrtürfbeim  ftetjt  auf  bem  Clenberg  ein  ©arttunn,  ber 
„Sdilurger"  genannt,  1574  laut  teftamentarifdjer  Verfügung  bes  (Sulinger  Stabt- 
ammann 3oft  «urfbarbt  als  i'uftt)äuöd)en  ervid)tet.  s)iad)  ber  «olfsfage  tritt  au* 
iqm  in  Rubren,  in  benen  ein  reidjer  Seiiiiegen  ju  erwarten  ftebt,  ein  ©efpenft  um 
iU?itternad)t  unb  mad)t  „fdjlurgcnben"  Öanges  burd)  bie  Seinberge  bie  ftunbe. 
•ipier  fei  eine  ^föallfabrtöfapelle  geftanben  (f.  aud)  o.  S.  170). 

Suljgrie^.  'Jieuc  unbeilige  Stirdje,  bie  alte  Mapelle  ,^u  St.  itosma*  unb 
Damian  würbe  abgebrodjen.   5llteC'  Steiiifreu,\  mit  eingeritztem  «eil. 


^.nuo  Domitii  } 

a^]  tat  ixil*\l 


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214 


fledartrei*.   Cberamt  Clingen. 


Sei  ftennenburg,  am  $ainbad),  lag  auf  einem  #ügelooriprung  Die  „Surg 
im  .frainbad)",  1339  aud)  ber  Sergfrieb  genannt,  unb  neben  ihr  (1388)  bic  Sali* 
fahrtsfapelle  *u  unferer  lieben  ^rau.  1k  Surg  gehörte  benen  oon  $tird)b,eim,  Jecffdicu 
Setjensleutcn. 

HücfMtcf. 

5Btc  oieles  aud)  uerfd)winben  mußte,  fo  gibt  uns  bod)  beute  nod)  bie  Stabt 
(Eßlingen  eine  Stenge  oon  altertümlichen  (Sinbrücfcn.  $icie  ftol.se ,  bodjwidtfige 
£)ol)cnftaufenftabt  am  s)lecfar,  bie  Wolle,  bic  oor  il)v  (£annftatt  in  ber  Nörnerneit 
fpielte,  übernctjmenb,  ftarrtc  ja  oon  Aeftungsmerfeu  unb  tfnnftwcrfen,  bat  in  beiben 
großartige  SPlufter  aufgeftellt.  $er  elfte  mädjtige  'Anlauf  gcid)iel)t  ju  Seginn  bes 
13.  ^atjrljunbertei,  in  ben  $ageu  fiaifer  Jriebrid)*  II.  1a*  ficht  man  nod)  an  ben 
Sloctmauerlinien  ber  Surg,  fowie  an  ben  im  (Srbgcfd)oß  einft  fo  füb,n  überwölbten 
Cfttürmen  ber  <Stabtfird)e.  Salb  brängt  fid)  burd)  bie  Settelorbeu  bie  (jtotif  in 
frühefter  unb  ftrengfter  öeftalt  berein,  cutfprcdjenb  beut  weiten,  Ijoben,  reinigenbeu 
(Reifte  bes  \)l  tfranjisfus  oon  Slffifi.  Xurd)  ibu  uolljog  fid)  jene  wttnbcrbarc 
Sanblung  unb  llmfehr  in  bas  ©nfaaVÖroßc ,  bas  gaii^c  Soll  Umfaffcnbc,  bem 
Sd)immer  ber  Seit  (Sntfagenbe  aud)  in  ber  ftird)enbaufunft.  Tann  fommt  bie 
äierlidjc,  geiftooll=malerifd)e  ©otif  ber  Stabtmeiftcr,  heilig^eiter.  2ln  ihren  Sauten 
treibt  Silbhauerei  unb  3ierfunft  in  reid)em  Segen  hervor,  bas  gebt  aud)  nod)  auf 
ben  .jpoljftil  ber  ©emeinbehäufer  über.  Unb  nod)  einmal,  im  18.  ^abrbunbert, 
ergebt  fid)  bie  ftäbtifdje  Saufunft  ju  emften  unb  roud)tigeu  Serien,  gebenfenb  bc* 
großen  Sinnet  ber  Säter. 

He  ßfeftungsmerfe  würben  im  Slnfang  bes  in.  ^abrhunberts  gewaltig  uerftärft, 
babei  bie  früheren  Serie  ber  burdjaus  einft  mit  Stürmen  gefpiefteu  Jvünfftabt.  Xaoou 
ift  jetjt  bie  ^Hcttinger  Sorftabt  famt  -Käufern  unb  Xürmen  faft  gänjlid)  »crfdjwum 
ben,  fie  befaß  swei  2ore,  bas  „äußere  lor"  unb  ben  „äußeren  Sergfrieb",  ber 
aus  jmei  burd)  eine  sJHaucr  miteinanber  oerbunbeneu  lürmen  beftanb.  Sogar  bie 
9tecfarinfeln  roaren  mit  ftarfen  Sollwerten  oerfehen,  unb  oor  mehreren  ioren  lagen 
nod)  Sorwerfe,  fo  befonberS  oor  ber  Dbertoroorftabt,  gaus  in  Saffergräbcn ,  aud) 
jog  ein  breiter  Saffergraben  an  ber  Seftmauer  ber  sJMicnsauoorftabt  bin,  ben 
Woßnecfar  mit  bem  eigentlichen  9lecfar  oerbinbenb;  weftlid)  an  ber  ^lltftaot  war 
urfprünglid)  ein  Selber.  Sgl.  aud)  ben  Seite  177  beigegebenen  Stabtplan  aus 
bem  3al)r  1798. 

ScadjtenSwcrt  ftnb  bie  3Jcaß-  unb  örößenDerhältniffc  ber  oier  Csßlinger  Mirdjen. 
He  beiben  größten,  bie  Stabtfirdje  unb  bic  hintere  ober  Sarfüßcrfirdje  haben  bas 
Verhältnis  oon  äußerer  Srcite  unb  Sänge  wie  1  ju  3  ober  2  \\\  <>,  bic  beiben 
anberen  ftirdpn,  bie  ^aulsfirdie  unb  (annätjcrnb)  bic  ärauenfird)e  wie  '2  ,\u  5,  unb 
jwar  finb  bei  ber  ^ßulsfirdjc  bic  Strebepfeiler  mitgeredjnet.  1\e  lichte  3Wirtelfct)iffs 
weite  ber  Stabtfirdje  beträgt  32  ftuß,  bei  ber  hinteren  30  ^uß.*i  1k  äußere 
i'änge  ber  Stabtfirdie  mit  ben  Strebepfeilern  beträgt  8inal  bie  lid)te  ^ittelfdjiff- 
breite,  ober  25»;  JyiiB,  bie  äußere  i'ängc  ber  hinteren  ftirdjc  beträgt  aud)  «mal  bie 


*)  .öiebei  ift  ber  tfui;  be?  ftrunbolanä  ber  oraiientirAc  mit  0,28  in  att  Cmfccit  genommen. 


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215 


lidjtc  9Jlittclfd)iffbreite,  aber  oljne  Strebepfeiler,  alfo  240  Jyufj,  mit  Strebepfeilern 
252  £ufj.  ^ie  lidjte  ^tittelfduffroeitc  ber  >}tautefird)e  beträgt,  wie  bei  ber  Stabt^ 
firdje  32  ^up,  äufcerc  Sänfte  mit  Strebepfeilern  ba$  <i'/2fad)e  ber  listen  ÜHittcl-- 
fd)iffioeite  ober  208  ftufj,  bie  S3reite  mit  Streben  s/s  ber  äußeren  Sänge.  3Jei  ber 
ftrauenfircfje  beträgt  bie  Seite  oon  Säulenfera  ju  Säulenfern  30  ftufc,  bie  äußere 
Spange  ba$  tifac^e  berfelben,  alfo  ISO  ftufc,  babei  fmb  bie  Strebepfeiler  nid)t  mit* 
geregnet,  mit  benfelben  190  JVufj;  bie  Slrfabeniocite  oon  fteru  511  ftern  21,  bie  ber 
Seitenfdjiffe  18  ftufj;  Lichte  Seite  be$  sJJlittelfd)iffe£  27,  ganje  breite  ber  fiirdje 
famt  ben  Strebepfeilern  3x27  Tic  3^t  3  beb,errfrf)t  ben  ganzen  »flau. 

JUcßfc^tef?.  (Hinfttyef,  (3.  3aljrfj.) 

©otifdje  eo.  ftirdje,  1454,  mit  bem  Seiler  Ärummljarbt,  mit  fleiner  gotifdjer 
eo.  ftirdje,  l)od)  auf  bem  Sdjunoalb  gelegen.  $m  Sdjiff  frütjgotifdjee;  Sanbgemälbe. 
<\n  3lid)fd)ie6  rourbe  bis  in  biefeS  3al)rt)unbert  tjereiu  baS  Sd)urn>albgerid)t  für 
s2ltd)fd)iefe,  Sdjanbad),  ftrummfyarbt,  Lobenrot  unb  $aad)  gehalten. 

©otifdjeg  eo.  Äirdjlein,  am  (Jmporenpfeiter  V  8  A  1590  \V  D  E.  Tvilial  oon 
3ell.   2llte$  $au§,  1576. 

9lltbad)  ift  motu*  bas  3ltad)bad),  in  toeldjem  783  ftlofter  i'orfd)  ©äter  befafj. 
CrtSabel  im  13.  Oafjrtyunbert.  Sappen:  in  rot  ein  gebogener  filbemer  redjtcr 
Sdjrägbalfcn.   ftaupttjerr  mar  älofter  Slbelberg,  baneben  ber  (S&linger  Spital. 

sSJevfißcmt.  (Berdjen  \287.) 

Ter  l)od)gelegene,  reid)  oon  Duellen  burdjricfclte  Crt  befttjt  in  bem  einft  feften 
fttrd)t)of  eine  eo.  5?ird)e  jum  1)1.  3)üd)ael,  beren  Uinfaffungsmauero  nod)  au*  ber 
romanifdjen  3eit  ftammen.  Tas  fpi^c  Tad)  bcS  Junneä  ift  weithin  fidjtbar.  ftirdje 
unb  Ort  fonunen  fdjou  um  11 30  an  Ä (öfter  Tcnfenborf,  burd)  beffen  Stifter  $erd)tolb, 
f.  aud)  unten  bei  Tenfenborf. 

- 

I)ei3ioau.  (Di$ifon>e  (235.) 

Spätgotifdje  eo.  ftirdje  \um  1)1.  'öafilibes,  Gnrinu*,  DJaboriusi  unb  9h*arius 
(um  149«),  Scftturm  mit  "öorfmlle,  (Sljor  mit  fdjönem  Wefcgeioölbe,  an  ber  sJiorb= 
wanb  übermalte  "öilber.   Sin  ber  (Smpore  1521.  älter  Ijofyer  adjerfiger  Xaufftein. 

3Utbeutfd)es  s#ilb  auf  ©olbgrunb  mit  lebensgroßen  Figuren,  eignes  unb 
(£f)riffopl)oruS,  auf  ber  Mücfroanb:  ikrlofung  ber  Vänbcr  unter  bie  Slpoftel,  mar 
ein  ftlügelaltar  aus  bem  (Sulinger  Spital.  3ln  ber  (Smpore  1521.  Safriftei  gotifd) 
mit  jroet  iRippenfreujgeioölben.  —  "Site  ^obenfltefen. 

^farefau*  l'>3<>,  mit  ben  brei  Sappen  bee  (Sulinger  Spitals  am  iHcnaiffaucc- 
eingang. 


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21ti 


Necfarfrei*.   Übermut  (rfrlinaeit. 


iBefaer  bes  Crts  roaren  unter  roürttcmbergifd)er  üehensherrlichlidjfeit  bic  Qfr 
linger  fatrtjier  'öurgermeifter  oon  XeijiSau,  bic  e*  1411  an  ben  (Sulinger  Spital 
oerfauften.   tfu  Xcijissau  gehört: 

i&iroau.  (Sirimnon>e.) 

ehemaliges  Sllofter  jum  1)1.  Streue  1241. 

biefer  ^ett  nod)  ein  Uberrcft  ber  Sllofterfirdje  mit  fdjmalen  Spifcbogen 
fenftern.   ©rofter  romauifdjer,  fufenförmiger  Xaufftein. 

Umfaffungsmauer  bes  ©anjen,  bnron  eine  oer*ierte  Steintafel  mit  ^nfdjrift 
uub  bem  iHelief  ber  1)1.  Slatbarina,  1544.    (Mturm  KJ72. 

Sllbredjt  oon  91ltbad)  oerfauft  1241,  flehen  bic  Jataren  jiehenb,  ben  Slird) 
heimer  Tominifancrinncn  ein  ©ut  in  bem  mit  eigener  Pfarrei  ausgerotteten  Crt: 
biefe  fd)icften  einige  Tonnen  bal)in,  roeldje  bas  Sllofter  sunt  1)1.  Streu  j  errieten, 
aber  fdjon  1292  Sd)ii$  furijenb  nad)  Gelingen  überfiebeln  (f.  o.).  1525  fommt 
ber  SBciler  Sirnau  uom  Älofter  an  ben  Spital  (Sulingen,  ber  Sirnau  l)eute  nod)  at* 
Jpofgut  befitjt. 

Xic  ©emat)lin  Slönig  .freinridjS  oon  £>ohenftaufen,  Sob,nes  Staifer  frriebridjs  IL, 
Margareta,  rceldje  nad)  i^rcs:  SHanneS  Job,  1242,  eine  Zeitlang  bei  St.  Partus 
ju  2Bür,\burg  als  dornte  lebte,  fdjeuft  im  ^ab,r  1248  ihre  SlönigSfrone  bem  Tomini-, 
faner  Hermann  (ehemaligem  Tominifanerprior  in  ©ürjburg),  um  baraus  eine  milbe 
Stiftung  ju  mad)en,  mit  loeldjer  brei  Stlöfter,  baS  ber  sJ<rebigcr  in  (Illingen,  ber 
Tonnen  in  Seil  unb  in  Sirnau  bebadjt  mürben. 

5>cnftcu6ot-f. 

Gin  oornel)mer  Witter  $tcrd)tolb  l)atte  eine  Jyatjrt  nad)  si>aläftina  gern  ad)  t  unb 
befdjlojj  nad)  feiner  ^urtief fünft ,  um*  ,>al)r  1120,  in  Tenfenborf  ein  Sllofter  ju 
erbauen  unb  es  ber  ftirdje  bes  tjciligen  ©rabeS  in  ^erufalcm  ju  übergeben.  $>as 
Sllofter  rourbe  mit  Ghorbcrrn  befe^t,  bic  unter  ber  Ȁuffidjt  eines  tropfte*  nad)  ber 
Megel  bes  t)l.  Sluguftinus  lebten. 

Ter  erfte  tropft,  Stonrab,  mar  Chorherr  bes  heiligen  ©rabe*  in  A>rufalem 
geioefen,  unb  mürbe  oom  bortigen  "JJatriardjcn  Waramunb  bem  neuen  Sllofter  su- 
gefdnett  <112i>),  mo  er  nud)  ftarb.  Um  113»  ereilt  bas  Sllofter  burd)  Sdjcnfung 
eines  Wrafcn  oon  (Salm,  meldjer  audi  bas  heilige  ©rab  in  ^erufalem  befudjt  twtte, 
tfinffinftc  aus  ©ütern  in  Dalheim  bei  ^eiigheim.  Ten  22.  ^Ipril  1142  übergibt 
ber  Stifter  ^erdjtolo  uollenb*  fein  ganzes  Eigentum  an  Detern,  Weinbergen,  Ücuten 
ufio.  bem  hl.  ©rabe  als  eine  ^recaric  unb  beftdtigt  Mtgleid)  normal?  feine  frühere 
Sdicnfung,  namentlid)  bie  Stircbc  au  Tcnfenborf.  ,}n  ber  ".bulle  oom  ^abr  1144, 
in  meldjer  "V{apft  (£öleftin  II.  bem  gefamten  Crben  oom  hl.  ©rab  unb  beffen 
fi^ungen  feinen  Sd)itt\  ftufirtjert  uub  iämtlid)C  Sllofter  besfelben  aufzählt,  ift  Teufen^ 
borf  als  bas  einjige  in  Teutfdjlanb  ermähnt.  Xem  sroeiten  "^ropft,  Stonrab  II., 
mirb  bas  ^erbienft  uigefdjrieben ,  bas  Sllofter  burd)  ocrjduebene  "^auroerfe  oer 
fdjönert  *u  haben. 


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$enffnborf. 


Ten  IS.  SJJai  11 81  nimmt  ftaifcr  tfriebrid)  ber  Motbart  bas  Softer  in  feinen 
Sduit}  unb  oerorbnet  feinen  Statthalter  in  Gelingen' gu  beffen  Mnroalt  nnb  2d)irmer. 


Äloftct  Ictitttiborf. 


Ter  Patriarch,  in  ^emfalem  ernennt  (\eroötinlid)  bie  kröpfte  ielbft.  (iinem  bei 
ausa,ejeid)netften  kröpfte,  miebrid)  ftaib  uon  .f>ob,enftein,  orbnet  ber  Crben«a,eneral 
al?  feinem  Weneraluifar  fämtlidje  ^riorate  nnb  Mtrdjen  bes  1)1.  (Grabes  in  Teutfd) 
lanb  unter,  1360. 

Tas  eiflentlidje  Webiet  be*  ftlofters  beftanb  an?  ben  Tönern  Tenfcnborf, 
^erfheim  unb  TJiltborf  ü.%  Wirtinnen. 


21H 


^crfiufrei*.   Cberaml  SfMUtfMi. 


^m  14.  ^al)i't)imbrvt  fommt  bic  siioa,tei  baucrnb  au  sÜJürttembcra, ;  ]M1,  in 
bcn  3täbtefriea,cn  würbe  bas  Stlofter,  1449  bas  Torf  oon  bcn  (Eßlingen)  Hiebet* 


Vorbaut. 


gebrannt ;  1435  wirb  bic  sJ>ropftci  iäfularificrt.  Tn*  Wappen  ift  ein  sweifadjes 
fog.  ^atriardienfreu). 

Mlofter  nnb  Mirdje  ftuttl  1)1.  ^elaßiui  liefen  auf  ftcilcm,  DOti  Duetten  burdi- 
raufdjtcn  Suff*  nnb  3anbfteinh,üa,cl  rechte  über  bem  fierfd). 

3pätromaniid)c,  brciid)iffia,e  ^fcilcrliafilifa,  um  11m>,  mit  älterem  lurm, 
bieier  aus  ber  ;{cit  ber  Wriinbumi,  ftnrifdjen  ^ang^auS  unb  brr  aud)  bvcifdjiffiflcn 


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Icnfciiborf. 


gäultnfapitälc  in  i'orfjaKc  unb  Vinte. 


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9tafartrett.  Cberamt  Sulingen. 


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Scnffnborf. 


221 


•Vapital  in  btt  (äru'tfirdjf. 


^or^aüe.  (£t)or  gcrabe 
gefd)loffcn,  l)od)  unb  füqn 
al*  Verlängerung  beS  WliU 
telfd)iffe§  nad)  bcm  grünen 
2al  hjnaustretenb,  unter 
fid)  mit  ber  großen  Unter* 
firdjc  jum  1)1.  ©rab.  9J2äd)= 
tige  Strebepfeiler  ftütjen 
uon  unten  Ijer.  Xas  ©anjc 
eine  ber  reidjartigften  unb 
fdjonften  romanifdjen  Sin* 
lagen  Sdjroabens. 

VorberHorfyaüeftebt 
ein  fpätgotifdjer  Steinbal- 
badjin,  bicfc  felbft  war  Ijier 

ciiift  burd)  einen  großen  Siunbbogen  offen,  fo  baß  ein  breites  £id)t  in  ben  jetjt 
fehr  büfteren  iHaum  fiel.  2as  3pit;bogcnportal,  bas  in  bie  Vorballe  füljrt,  tragt 
btc  ^alnresjabl  1468.  Unter  ^ropft  £>einrid)  ©utmiann  oon  Gnfmgcn  (1467—1477) 
wirb  fo  mandjeä  an  ber  Stirdjc  gotiftert. 

3n  ber  Vorfalle  fttjen  breite  iHunbbögen  auf  ftarfen  Vierccfspfeilcrn  mit 
fraftoollen  .£>albfäulen  an  ben  rtläcrjen,  oben  jufammengefafet  burd)  ftapitälbänber 
mit  blättern  unb  lierwerf.  £ie  smei  .fmuptgurten  freuten  fid)  in  jroei  fd)önen 
•ölätterfdjlufefteinen.  (Sin  bunfler  tonnengewölbter  Jonoeg  fü&rt  burd)  ben  lurm 
in  bie  Äirdje,  bereu  fdjon  etroas  fpifce  Vogen  auf  fdjlidjten,  oierfantigen  Pfeilern 
ruben.  j>m  red)tecfig  fdjliepenben  (£l)or  üEBanbarfaben  mit  3d)ilfblattfäuld)eu.  flf)nlid) 
fd)ön  ftnb  außen  bie  £>od)u>änbe  bcs  siftittelfd)iffes  in  Slrfaben  mit  Säuldjen  auf- 
gelöft  (K.).  (£f)orftüf)le  mit  Vrnftbilbem  an  ben  Seitenlehnen  unb  ber  3«fdftift"in 
bem  Tiftidjon:  Joannes  l'ngar  stabulata  sedilia  fabre  —  Praepositus  tieri 

fedt  amore  chori.  1511. 
2ld)tecfige  .ftoUfanjel,  mit 
feinen  Reliefs,  1518 
b  L,  einem  fd)led)t  ein* 
gerieten  x^eid)en.  Sdjöness 
altbeutfdje?  ©emälbe  oon 
einem  Jvlügelaltar,  in  brei 
Jyelbern,  auf  bem  £>aupt= 
bilb,  ber  ftreujigung,  fniet 
ber  ctifter,  2lbt  £ntngar, 
babei  fein  Sdjilb  mit  bem 
Jannenjapfen.  ©roßer 
ttrnjifirus,  früligotifd). 

$ie  Untcrfirdjc 
trägt  ein  großartiges  fpitj* 
Außere  "jjiiticifdjifftuani).  bogiges  Jonncngeroölbe 


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222 


hierfür f«i?.   Cbtramt  Gjsliitßcn. 


auf  breiten  Söanbbänbcrn  mit  Kapitalen  aus  fräftigein,  fdjattig  burdigearbeitetem,  roie 
Meliertem  s8latt=  unb  Sierroerf:  milb  uerfd)lungene  Jradjen,  Öftren«  menfdilidje  Atgurcn 
unb  prächtiges:  "Jtalmettenroerf.  ©roftartig  mnfteriöfer  (Sinbrucf  ber  nur  burd)  ein 
Cftfenfter  bämmrig  beleudtfeteu,  tjod)  unb  fdjroer  im  Spitzbogen  gesprengten  £mUe. 


Wott««nrfctfir<J)«.  lorffirtf«. 


Unftreitig  finb  Ginflüffe  aus  bem  ^Dlorgenlanb,  fo  bie  fnifeifenform  ber  Sikc- 
blattbogen  auften  am  Cftgiebel  unb  bie  "Serfroeife  ber  Xrad)eniapitäle  in  ber  Unter' 
firdje,  mit  bem  oollen  Relief,  unb  ber  fdjroar^en  Steide  ber  tiefen  ^obrlöcb,er,  als 
luirffamer  3d)mucf  unb  ttunftmittel.  2lbbilbnugeu  geben  ungenügenbe  Munbe  oon  ber 
lialbb,eibnifd)en  ftüliut)eit  unb  ber  SHeifterfdjaft,  mit  meldier  aus  bem  raub,förnigen, 
graugelben  .Vteuperfaubftein  biefe  Webilbe  b,crausgcmciBclt  morben  fmb,  berechnet  für 
bas  bämmerube  3trciflid)t.  Unter  ben  menidjlidjen  Figuren  fonnte  eine  ober  bie 
anbere  ein  'öilbbauer  ober  Waumeifter  fein.  Tie  Unterfirdje,  bie  SBnrfytOe,  fomie  bie 
Cftfeite  ber  .Uird)e  geben  beute  nod)  baulidje  (*inbrücfe  oon  übermältigenber  ftraft. 

Avesfomalereieu  am  Cftenbe  ber  Untcrfirdje,  Waftmabl  bes  Aerobe?,  ct.  Martin 
mit  beut  Bettler,  (*ntl)auptung  Johannis  bes  Säufers,  jd)öne,  fröMidjc,  fdjon  in  bie 
SRemriffance  bjucinfpielenbe  l'lrabesfeu :  hnec  pietnrae  tinis  anno  1015  est  imposita. 


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Tfitfenborj. 


223 


—  ^m  ftreuftgang  über  beut  portal,  bas  ins  Wefeftorium  fütjrt,  ein  auf  bie  Stiftung 
bes  Älofterö  fid)  bejiefjenbes  ©anbgemälbe.  Unterfirdje  in  .£>olj  ge= 

fdjni^tes  frfirjgotifclie^  .fraupt  bes  Käufers  auf  bem  Seiler. 

©rabfteine  unb  ©rabmälcr  in  ber  Cberfirdje  &um  Seil  im  reichten  Übergang 
uom  gotifdjen  (Stil  in  bie  SRenaiffance,  fo  bie  ©rabmäler  bes  ^ropftes  Ungar,  1516, 
unb  bes  "Jkopftes  ?Utroeg,  151h,  unb  einiger  fleinercn;  wer  biefer  tjodjbegabte. 


^ticö^offirtfit. 


gleid)  Jillinann  töicmcnfdjneibcr  bie  ©otif  mit  ber  SRntaijfance  mifdienbe  SNeifter 
geioefen,  ift  bis  jetjt  nod)  nirijt  au  ben  lag  gefonuneu;  gan^  unten  am  Xenfmal 
bes  tropfte?  Ungar  finbet  fid)  in  einer  ©lorfe  ein  K.  Tann  ältere  merf; 
mürbige  Wrnbmaler  ber  ÜReufyutfen,  Späth,,  eines  mit  bem  58appenfd)ilb 
bes  "#ertolb  oon  3Utborf,  dictus  Coler,  f  13k<;.  Sin  bem  ©rabftein  eines 
'Jlbtes,  um  1430,  nebenftetjenbes  ^ilbf)auer$eid)en.  3ln  ber  2BeftiQ<mb  ber 
Vorhalle  ftel)t  ein  fteinerner  Cpferftorf,  böd)ft  malirfdieinltd)  ein  införtfU 
lofer  römifdjer  ftaitfattar.  -  Tos  .Hloftergebäube  ift  jefet  im  ^rioatbefit),  Senf» 
fabrif;  nod)  erhalten  finb  bev  ipätgoti)d)e  ftreusgnng  unb  einige  nnbere  gemölbte 
Wfiumc,  barunter  im  Cftflügel  ber  ehemalige  Jtapiteliaal  mit  umgebauter  ftapetfe. 


224 


Wcdaifrei«.   Cberumt  (ifslittflcn. 


Tic  T  o  r  f  f  i  r  d)  e.  Sdjlanf  es  fpätgotif  djes  ftird)lein  im  ^ricbbof,  weiter  unten 
nörblid)  ber  ftlofterfinhe,  mit  altbcmalter  gotifdjer  $olftbecfe  im  8d)iff,  altbemaltem 
2terugeroölbe  im  (£t)or.  Tie  Malereien  fmb  jefct  roieber  auf gefrifd^t ;  Menaiffance- 
gvabmäler  aujien  unb  innen. 

Om  (£^or  auf  einem  3d)lujj|tcin  bas(  Sappen  UnaarS,  an  ber 
"4-    froljbetfe  bc*  Schiffes  bast  bes  tropfte«  Altroeg.  Tie  fdjönen  ©lasgemälbc 
f       im  (£t)or  famen  und)  s:D?onrcpoS  unb  bann  nad)  Sd)lofe  5riebrid)^afen. 
\\    An  einem  ©rabftein  uom  ^atjr  15«7  nebenftehenbeS  Ü8ilbhauerjeid)cn. 

.frerrlid)  ift  ber  Anblicf  ber  beiben  ftirdjen,  ber  hodjauf  gemauerten  roma^ 
nifdjcn  unb  ber  niebriger  ftehenben  gotiidjen,  beibe  umhüllt  oon  bunflen  Tanncm 
bäumen,  alten  i'inben  unb  «irfen  im  tiefen  fterfchtal. 
Ginige  .jpoljhäufer  im  Torf,  unten  mit  Horl)allen. 

Abgegangen  ift  bie  über  ber  ÜDiünbung  ber  fterfd)  in  ben  "Metfor  gelegene 
Merfd)burg,  oon  roeldjer  ein  ;}roeig  ber  ©rafen  oon  Aidjelberg  unb  Diedenberg, 
beiben  im  Oberamt  Jtirchhcim,  ftd)  nannte,  unb  roeldje  oon  Württemberg  unb  Gelingen 
gemeinfam  im  3abr  1292,  nad)  zehntägiger  Untergrabung  ber  Stauern,  gänjlid)  ge= 
idtleift  rourbc.    Tabei  lag  ber  Seiler  .Ucrfd)  ifterfe). 

Äöttaen.  (Ctjuningen  \o?5.) 

Au§  ber  römifdjen  ^eftung  erroadjfen,  uralter  Ort,  ber  im  11.  unb  12.  ^atjr- 
tjunbert  einen  eigenen,  nad)  (Sulingen  ftd)  oer.ychenbeu  Abel  hatte ;  bie  ^ogtei  ftanb 

ber  ^Kettjc  nad)  ben  (trafen  oon  Aid)elbcrg--fteridi, 
ben  Ted,  Hohenberg  unb  roieber  Aichelberg  |it. 
begütert  roaren  fjier  bie  ftlöfter  Tenfenborf, 
2t.  ^eter,  Salem  unb  3">iefalten.  Turd)  .£>cirat 
tommt  Höngen  im  ^aljr  1382  mit  Unterboihingen 
oon  ben  Aichelberg  an  bie  Sljumb  oon  Weuburg, 
1666  unb  1739  an  Württemberg. 

Tie  eo.  ftirdje  liegt  norböftlid)  bes  Börner 
fofteüst  auf  einem  weithin  fdjauenben  ^orfprung 
unb  rourbe  erbaut  1501  oon  Stephan  3ßaib, 
Turm  oon  1722—  1724,  ber  frühere  oon  1401. 
2er  hodjrageube  (Sljor  hat  ein  fd)öneS  Olefyyioölbc 
nod)  mit  ber  alten,  fdjon  ganj'oom  Weiteren 
•Oaud)  ber  föenaiffance  burdjroehten  fchr  jarten 
"öemalung :  eine  ähnliche  hat  bie  «alfenbeefe  bc* 
2d)iffes.  Tic  gefd)macfooUen  Dcafjroerffenfter  fmb 
überall  erhalten.  Tie  .Handel  in  jierlicher  iHc- 
naiffance  in  £olj. 

Auf  ben  Sdjlußfteinen  ficht  man  u.  a.  bie 
Thumbfdjen  Sappcufd)ilber,  an  benen  ber  Safrijtei  bie  ber  brei  «rüber,  nämlid) 
be*  .Honrab,  Grbmaridiaüs  bev  Wog*  Ulrid) ,  bes  Abam  unb  bes  Albrerin, 
tropft?  su  tfUroangen. 


•Mir**  ju  «öitGCit. 


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Höngen. 


31m    laufftcin    üeht  unten 
innrer,  bic  ©d)rift  ift  auf  bcn  Äopf 
geftellt:    £ur    oon  Witb> 
rotier  (?)  unb  fein  3ei(^cn- 
9tarf>  einer  3nfd)rift  im 
2nxm  baute  berfelbe  auch,  14G1  ben 
früheren  Jurm.   3Bir  werben  bem 
5Heiftcr  roieber  begegnen.  —  2)er 
cdmnegerfoljn  be$  £an§  ^Böblinger, 
<£tept)an  ©aib  uon  3Balbborf  begann 
:        bie  ftird)e  1501.  Qod) 
K     mu|te  berfelbe,  1502 
T  I       nad)  Äonftanj  als  $om= 
l/X    baumeifter  berufen,  ben 
T.tföMing«.  s#au  an  feinen  Sdjroager 
"Xionnfiuä  >BöbIinger  ab* 
geben,  ber  ftd)  inbeS  wenig  barum 
flimmerte,  fo  ba§  nad)  bem  Jobe 
be§  Stephan  SBaib,  1504,  feine 
$>itroe  besfyalb  nod)  einen  ^rojefj 
mit  ben  Höngener  3faut)erren  au§* 
juf eckten  tjatte.    ^m  ^afjr  1512 
mar  ber  (£f)or  ooüenbet.  Mm  9lorb= 
portal  ber  ftirdje  tritt  fobann  roieber 
ein  auberer  2Heiftcr  auf,  berfelbe, 
ber  1 509  ben  (Jrfer  am  SMaubeurer 
•6of  in  ©fjlingen,  f.  o.  6.  203, 
erbaute. 

SecjenSroerte  (#rabbenf  male  ber 
Jlnimb  oon  Weuburg  aus*  bem  16. 
unb  17.  3at)*f)unbert.  @ine$  au§ 
bem  3lnfang  be§  15.  3at)rt)unbert§, 
be«  Albrebt  tum  de  Himburg  miles, 
tmb  feiner  ©emarjlin,  hinten  im 
(lljorboben  liegenb.  ferner  ein 
gutes  Wenaiffancegeinälbe,  bie  grauen 

am  (#rab,  unb  ein  nid)t  bebeutenber  fpätgotifdjer  ftlügelaltar. 

3>ie  (äJlocfen  ber  hochgelegenen  Äirdje,  barunter  eine  befonberS  fdjöne  vom 
v^at)r  1430,  ftnb  im  'ÜNecfartal  roetttjin  fjörbar. 

(StjemaligeS  3d)lofj,  jetjt  in  ein  ÜanbfmuS  uerroanbelt.  3llte  .froMfiufer. 
3teinbrücfe  über  ben  sJtecfar,  mit  prächtigem  ©lief  flufjaufroärt§,  nad)  bem  teil= 
roetfen  Ginfturj  einer  älteren  1600  f.  nad)  £einrid)  CSrf)icf^arbtö  IßUm  von  öhunb 
auf  neu  erbaut  (8,  Pfeiffer).  3"  ber  SJlitte  n>fid)ft  fdjön  au?  bem  SBrücfenranb 
ber  l)of)e  fteinerne  oerjiertc  Cbelisf  mit  ber  3al)re3*al)l  1603  unb  bem  roitrttem= 

•1<qu(iu<.  Jcttfiuiücv  aui  ©ürttemberfl.  -Jicrfarftti«.  lö 


Hlbrrdjt  Zum  »on  ^tufcurg  unb  feine  ^rau. 


226 


flfdürtrfi*.   C  kramt  Gplinaen. 


SRafctfl  am  (ilioricroiMK-. 


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'Nellingen. 


227 


bergifcfjen  $erjogstoappen  empor.  —  Jyrüfyer 
beftanb  bjer  eine  ben  Jtjumben  o.  9t.  ge- 
hörige ftähje.  $urd)  3tergleid)  mit  ©raf 
Ulrid)  oon  Württemberg  ben  20.  $ejember 
14:»2  cntfagt&lbredjtStmmb  bem  #äqrred)t 
unb  geftattet  bie  Anlage  einer  Strafte  burd) 
feine  ©üter,  roorauf  ©raf  Ulrid)  eine  l)öl 
seine  ^rflefe  erbaut.  —  $er  fühne  Sprung 
•£>er$og  lllrid)§  ju  pferbe  oon  biefer  Drütte 
herab  in  ben  3tecfar  ift  «olfsfagc,  gefdjicht 
liri)  nur  fein  oergeblidjer  Wecfarübergang 
flogen  bie  ^ünbifdjen  im  September  1519. 

Oeffingen.  (Hellingen  U20.) 

Sfafetm  oon  Dietlingen  begibt  ftd)  nad) 
N^oßenbung  einer  Pilgerfahrt,  ba  er  alt 
unb  fiuberlosi  mar,  in  bas  SBencbif  tiner - 
flofter  St.  ^Mafien  auf  bem  Sdjioarjroalb 
unb  fdjenf  t  im  3at)r  1 1 20  Äirdje  unb  Äirdjeiu 
fa%  bem  Slofter,  roelrijeS  hier  eine  propftei 

grünbet.  ^)er  nod)  etnjig  erhaltene  überreft  besi  alten  5)auei,  ber  lunn,  jeigt 
barum  aud)  in  ber  Bauart  ftljnlidjfcit  mit  bem  in  ben  iHfyeingegenben  fyerrfdjenben 
romanifd)en  Stil. 

$ie  eo.  Mirdje  jtum  1)1.  "ölaftus  ift  1777  neu  gebaut,  ber  iunn,  im  SOBeftcn 
nod)  ganj  ertjaltcn,  fchaut  mit  feinem  alten  graubraunen  Cuaberroerf  unb  bem 
reidjen  Zierat  au*  ber  ^oh,enftaufenjcit  gar  etjnoürbig  über  ba3  fröt)lid)c  ©rün 
ber  großen  Cbftbäume,  bie  hinter  ber  propfteimauer  ftefyen. 

31ud)  bie  3(nftd)t  bes  ganzen  Älofterljofcs  mit  ben  botjen  Staffelgiebeln,  .Ipol^ 

bauten,  dauern  unb  Cbftbäumen  ift  gar 
lieblid). 

2ic  ehemalige  propftei,  fpätcr  Stabs* 
fellerei,  ift  jetjt  Rathaus,  fd)öner  alter  ^olj- 
giebel.  9tn  feiner  hübfd)en  Stabmertetüre  ftel)t 


Dlaltui  am  C^orflctoölbc  ju  «ongtn. 


M  | 


K 


liitflopfcr  au  ber  2afiiftcitüre  511  Köngen. 


1599. 

3«l  Torf  einige  .]pol*häufer. 

3)a5  Sappen  ber  Herren  oon  Aidlingen 
mar  ein  oon  Siot  unb  Silber  geoierter  Sdjilb, 
fie  oerjogen  ftd)  früh,  nad)  (Sulingen.  Ta  bie 
^ogtei,  ju  ber  aud)  Plochingen,  Sdjarnhaujen, 
iWutt  unb  .frcinnafren  gehörten,  Württemberg 


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288 


Sicrfarhei*.   Cberamt  Clingen. 


guftanb,  fo  würbe  Mellingen  uon  ben  (fßlingeru  oiel  angefochten,  im  Stäbtefrieg 
1449  niebergebrannt.  Die  Sßropftet  taufet  Württemberg  im  ^at)r  1649  von 
3t.  «lafien  ein.   Abgegangen  ift  Sernirfiaufen,  mit  eigenem  SM. 


ISTeußaufeu  (Hitpenljufen  um  U53.) 

Statt),  .ttirdje  ju  8t.  ^etru«  unb  ^auluS  1850—52.    Xie  alte  ftirdje  rourbe 
1434  u.  f.,  ber  (£b,or  1509  erbaut;  baran  mar  bic  3nfcb,rift:  hic  jacet  lapis 

Primarius  chori  anno  1509,  babei 
Steinme^^eidjen  mit  93ud)ftaben. 

lurm  im  Seften,  nod)  alt.  3pät 
gotifdjc  .^oljftguren. 

3n  ber  6r)orroanb  Wanb= 
tabernafel  1466,  mit  Ärabben= 
ajebel,  im  Wogenfelb  (Sngel  mit 
3d)iociHturf).  3ln  einem  Pfeiler  auf 
reidjer  Wlätterfonfole  mit  bem 
Sappen  ber  Weubaufen  fdjone* 
3teinbilb  ber 3Habonna  mit  langem 
£aar.  Wrabmäler  ber  Wen 
(laufen  in  ber  .Hircpe,  am  großen 
ueuerbauten  :K at rjaus  unb  auf  bem 
ttird)l)of  oor  bem  Crt.  .frier  aud) 
cdpniebeifenfreuje  unb  ein  lebens- 
großes fteinernes  Strujifir,  1563, 
unter  einem  Ginbau,  malerifd)  unb  ergreifeub.  -  $as  ttreu*  ift  tjoljmäfjig  belwnbelt. 

Äird)t)offapelIe  nur  t)(.  Wana  1601,  mit  ipätgotifdjer  Wabonna.  $mei 
3d)löffer  ber  9leub,aufen,  ba$  untere  ber  Herren  oou  Weurjaufeu,  jetjt  Wattjaus,  ba* 
obere,  ^Hotenfyanfdje,  jetjt  3ct)ulb,aus<,  an  ber  Grfe  151H,  oben  fyofier  .fwljbau.  Die 
Oieubaufen,  feit  bem  12.  3öl)rt)unbert  genannt,  befaften  urfprünglid)  ben  Crt  al& 
fjofyenbergifdjeö  l'etjeu,  fte  ftnb  1754  erlofdjeu.  Sappen:  in  5ilber  ein  roter  Söroe 
an  einem  grünen  redjten  3d)rä'gbalfeu  anflimmenb,  ebeufo  ber  Söwe  auf  bem  $elm. 
3m  3täbtefrieg  1449  oerbrannten  bie  (Sulinger  ben  Crt.  ,"velbfapeüe  an  einer 
t'inbe,  bei  ber  3  trafjenf  reujung  norblid)  oom  Crt.  Die  alte  Würg  lag  gleidjfall* 
beim  Matlmuss,  an  bem  je^t  bie  ftoljen  Mitterbilber  ber  NJieub,aufen  ftetjen.  "Jleuefteu* 
fanb  man  im  3taatsroalb  iHotroiefenbalbe  bie  >H eftc  einer  fleinen  rümifdjen  SJlerfur-- 
fapelle.  Deil*  innerbalb,  teils  außerhalb  ber  dauern  lagen  bie  Wefte  oon  oier  £>odj- 
reliefs  bes  iWerfur. 


Ii((t^t«  in  btr  2afriflti  ju  Mengen. 


ObereplinfltM.  229 


Cbcli*f  auf  Der  Höngcncr  Drütte. 

Ö)6cx*ef)Cinfl«m.  (Superior  gelingen  \208.) 

Äirdje  1827—28.  Sic  ftaiferin  ^renc  fctjenft  am  2u.  Siuguft  1208  auf  "^urci 
.(•>otjcnftaufen  *um  Seelenheil  ilncs  ginufam  erniorbeten  WemaW*  Köllig  i'Mlipp 
(23.  Sinti  12(>8)  in  CbcvcHlingcn  ihren  -V>of  bcm  Älofter  3lbelbevg. 


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2M0 


"JierfartreiS.   Cberamt  Mellingen. 


2>er  Cberhof,  tjod)  gelegen,  norböftlic^  oom  Crt,  nod)  alt  ummauert,  ioie 
ein  grope«  Äaftell,  bas  beu  tfugang  oom  3d)unoalb  f)er  gut  Stabt  |ii  fdjtnncn 
hatte ;  prad)toolle  Slusftd)t  ins  Wecfartal  unb  auf  bie  Sllb;  gehörte  fdjon  Ui>4bem 

(Sulinger  Spital.  Sin  einer  flehten 
$eiligenbilbnifd)c  in  ber  SHauer 
fteht  bie  ^ahresjabl  1517. 


^faußaufcit.    (§ufcn  \275.) 

ftath,.  ftirdje  jum  hl-  (fras^ 
mit«,  gotifd),  unb  aud)  aus  bem 
17.  Oab.rtjunbert.  Storni  gotifd) 
unb  romanifd).  Wrabmäler  ber 
Sarnau.  (Shanaliges  loernauiichc* 
.  3d)lojj  1582  -159(1,  loooon  nod) 
ein  flöget  erhalten.  Tie  übrigen 
mürben  im  ^atjr  1  H2."t  abgebro^ 
d)en.  Sin  einer  Mcnaiffancetafcl 
fteljt,  bafj  .frans  3teit  oon  SBcrnau 
I  ."»82  beu  einen  leil  bes  3d)loffc-?, 
1  588  ben  anberu  J  eil  be*  3crjloffc^ 
angefangen  habe;  hinten  am  3d)lofi 
$ofofauleit,  1589.  Sin  einer  Scheune 
mieber  eine  hübfrfje  ftenatffance* 
tafel:  Slnno  bomini  15<»(>  t)ab  3d) 
bans  ugt  oon  roernau  mit  meiner 
lieben  bausfrau  nnna  oon  mernau, 
geborene  oon  red)berg  oon  hohen 
redjberg,  biefen  bau  mit  got  er 
bauen.  Xaran  beiber  Sappen. 
Sin  ber  .Uirdje  bas  ©rabmal  eine* 
^efuitenpaters,  1611,  unb  auf 

einem  3cbilbd)en:  H  K. 

SJad)bem  im  14.  ^ahv- 
hunbert  oerfdjiebeue  Slbclsfantilien 
hier  geioeilt,  fommt  ber  Crt  im 
15.  .^ahrhunbert  als  loürttem 
bergifdjes  fetjen  an  bie  oon  SEBamau  (Serbenau ,  DM.  (fhiugeui,  nad)  bereu 
Slusfterben  1696  an  bie  Woteuhan,  bie  es  17<>9  mit  Heuhaufen  an  ben  AÜrft 
bifchof  oon  Speier  oerfauften. 


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qjloctiiiifleii. 


231 


"•JPlodnrtgeri. 
1 33lod)ingen  u^6.) 

(Sinebertoidjtigften 
Stätten,  nic^t  bloj?  im 
Cberamt,  ift  ^ßlodungen, 
im  Scheitel  be£  Vogens 
gelegen,  ben  ber  Werfen- 
oon  Sübioeften  narf) 
Worbroeftenmadjt,  ledere 
>Kid)tung  fdjlägt  bie  oon 
Süboften  tjier  herein 
fliefjenbe  Jilsi  fdjon  oon 
weither  ein.  33ei  "JMo* 
fingen  mußten  fid)  feit 
uralter  3eit  bie  ZaU 
ftrafeen,  oon  benen  bie 
eine  über  (Reislingen  ge- 
gen Ulm,  ber  A'ÜS  entlang, 
bie  anbere  bem  Sdjroar^ 
roalb  ju  ben  Werfer  auf* 
märte  ging,  trennen.  2er 
£ügelred)t$  be§  Wetfare, 
worauf  jetyt  bie  .Üirdje 
ftebt ,  beb,errfd)te  ben 
Trennungäountt  unb  ben 
Werfar*  unb  ftilsüber* 
gang,  .frier  unten  fei  bie 
römifdje  Wieberlaffung 
gelegen,  bod)  bat  man  bis 
ic&t  nod)  feine  ftunbe  ge= 
mad)t. 

•Öod)  unb  malerifd) 
im  tiorii  ummauerten 
Jtriebfyof  ftefjenbc  grofic 
foätgohfd)e  eo.  ttirdje 
ftum  h,l.  «lafms,  lurni 
im  SBeften.  sHor  ber 
flauer  läuft  nod)  ein 
(frbioall.  über  bem  roeft* 
liefen  (Singaug  bes  J  urms 
148ö,  über  bem  3iib= 
eingang  berftirdje  14h]. 
(£b,or  unb  oafriftet 


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tfecfiirtcei*.   Cbcramt  (f Klingen. 


netjgeroölbt ,     X  aufftein 
"Henaiffance.  Sehr  merf 
roürbiger  .Kaujelftocf,  im 
Übergang  oom  ©otijeheu 
$ur  töenaiffance. 

(Smporen  mit  (lad) 
gefdjnititen  $ol^fäuleu 
H.  P.  1610.  G\  S.  I.  E. 
1 012  unb  mit  Clbilberu, 
^obenflicjen.  sJln  einem 
ber  um  bie  ftirdje  ftchen 
ben  Ohabbenfmalc  vom 
y\a\)v  1748: 

1748. 

SmiHiilftoftor,  überroel 
d)em  fid)  ein  Turm  erb, ob, 
1422  unb  ein  3teinmet^ 
^eichen : 

t 

1422. 

Tas  etroas  unter- 
halb ber  .Uirdje  gelegene 
Pfarrhaus*  mit  iKennif* 
janceportalen  unboerjier- 
ten  (?cfeu  mit  SOlasfen. 

IG    5t  XL 

Tic  gotifdje  Cttilicnfirdje  im  Crt,  oor  14:51,  jet>t  ftleinfinberfdjule,  einfad),  mit 
uieletfigem  Grjoi'frfjluf?  ohne  3treben,  unb  einem  aus  bem  ©eftgiebel  auffteigenben 
XHd)terfs-Iürmd)en,  mit  febr  fpitjem  grünglaftcrtem  cWtbad),  an  bem  uod)  alte  ge- 
brannte .Ürabben  fitjen.  3m  fladjgebecften  Innern  SBanbiitalereien  opn  1432,  (9e- 
mälbcreiben  aus  ber  Minbb,eitsgcfd)id)te  unb  ber  Seibeusgefdjicfjte  (ihrifti  unb  aus  ber 
l'egeubc  ber  b,l.  Cttilia,  in  2t;  Silbern,  roicberhcrgcfteUt  im  ^abr  1878  bind) 
"JMlgram;  einfad)  in  ^eidjnung  unb  Aarbe,  aber  gemaubt  unb  fräftig  in  ber  3d)ilbe 
nmg.  3pätgotifd)es  Mntjiftr.  Ter  merfunirbige ,  uod)  beinahe  gan*  erhaltene  ge= 
möbelte  ^liesbobeu,  mit  fduualen  SAufereinteÜungen,  fam  ins  5)lufeum  in  3tuttgart. 

Ter  Crt  beftyt  einige  gute  .ftoljbäujer,  (uim  Teil  mit  flad)  gefdjnittfem  halfen 
merf  H>I2  f.  3.  3eite  2.{").  flucti  geigen  fid)  hübfdie  fteineme  Wcnaiifanccportalc. 

Fladungen  gehörte  uriprünglid)  freu  Herren  oon  ^>ll1fbiugeu,  ein  Bertholdus 
ile  ßlnehingen  erfdjeint  114(>,  ein  ftuno  1153. 


Wcufywfcn. 


d  by  VjOOQlC 


ftttfarfrtii.   Cl'ciamt  (XHlitiflfii. 


3m  Verlauf  fommt  bcr  Crt  gttm  Xeil  an  'Württemberg  unb  jum  Seil  an  ben 
Spital  (Sulingen.  £en    ircfjenfat)  befaß  frfjon  1 1 57  St.  Staffen  im  3d)roarjnralb. 


Wrnlmcüt  tinr>  '.'Ifubaufni. 


3w  v^aljr  1366  ff.  ift  bie  8wg  im  ^fanbbefHj  sJ)tarfroarbs  oon  ftanbeef,  ftatri* 
ardien  oon  'Jlquileja,  roeldjer  ber  ©emeinbc  über  7<m>  SRorgen  "Salb  fdienfte.  hier- 
über befinbet  fich  nodi  eine  Webä'ditnistafel  mit  bem  "Sappen  bes  Stifter?  auf  bem 
"Hatbau*. 


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IModjiiiflcn. 


2:1 5 


£a$  Sappen  ber  SßIoci|tiiöcn  mar  ein  oon  gelb  unb  blau  fünfmal  fdjräg« 
red)t$  geteilter  Sdnlb;  auf  bem  £elm  rote  Büffell)örncr  mit  ftlbemem  flamm. 

$ie  93urg  lag  am 
Worbenbe  be$  CrtS,  et* 
ma§  ert)öt)t;  1568  mürbe 
auf  bem  Burgplatj  bie 
(Sulinger  Spitalf elter  er= 
baut,  toeldje  oon  bem 
alten  ©raben  ring§  um» 
geben  ift. 

2jxüf)er  oielberoun 
bert  mar  bie  nod)  be- 
ftetjenbc,  pfeilerlofe,  ftd) 
ielbft  tragenbe  ^ool  jbrücf  e 
über  ben  ^ecfar,  erbaut 
im    3at)r    1778   oom  rttf*ni*,e  ®at,cn  an  *0,»*aufcn, *u  *'•**■«■■ 

31rd)iteften  (£fcel,  roat)r= 

fdjeinlid)  (Eljriftian  silbam,  oon  beiläufig  250  5uft  Sänge.  —  2er  Stammbaum  ber 
berühmten  Familie  <S$el  ift,  nad)  gütiger  SWitteilung  oon  Bertolb  Pfeiffer,  folgenbev : 


i 


%o\).  Eeonf;arb  (E(t)jtl,  f  (Jojäljrig  1774, 
3immermei|ter,  bann  .jpofmerfmeifter;  crridjtet  ba§  Xad)  ber  Stuttgarter  dieftbenft. 


(Efjrißian  Jlbam 
1743—1801 
.jpofroerfmcifter,  bann  Sanbbaumcifter. 


(9efd)tti^ter  «Olfen  an  einem  Sotintjau*. 


3olj.  (Eberljarb 
1 745 — 1 792 

2anb*93au«ÄontroHeur. 
©rabmal  auf  bem  .löoppenlau^ 
^riebl)of,  f.  o.  S.  45. 


(fcoHHeu  Öl^ripian  (Eberljarb 

1784-1840 
Cberbanrat, 
(Srbaucr  ber  (Sannftatter  "flruefe, 
ber  bleuen  Seinfteige. 
2enfmal  bafclbft. 


Eacl  oon  (Efjcl 

18l2~l8f>5 
Ingenieur ; 
Sd)öpfer  ber  Brennerbatm, 
be«  Gnjoiabufts  bei  Bietigheim  ufro. 
( Wrabmal  mit  Welief  bilbnis  auf  bem  poppen 
laufriebbof,  feit  1892  auf  bem  ^rag= 
friebljof.) 


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236 


fit (forfrei*.   Cbcramt  (Clingen. 


Äirdjc  ;u  ^.'locöirtfltn. 


Steinßacß.  (Statnbadj  1275.) 

ftatl).  ftirdje  gxm  t)l.  3Ragnu3,  i'cljr  fpatc^otifd), 
lt>29  oeranbcvt;  mit  (#rabbenfmälern  auet  ber  9tenaif= 
fancejeit.  ftaluarienberg  unb  Kapelle  jur  t)l.  Flavia  1667 
bei  ,yuet  alten  Sinben.  Pfarrhaus  1756.  ®rofje3  oon 
$abnf$c£  Sdjlop  im  Stil  ber  italicnifdjen  Spätrenaif 
iauce,  mit  tjoljein  SJianfarbenbari).  Steinbad)  mar  tecfifd), 
fommt  1299  burd)  Sauf  an  ftlofter  Salem,  fpäter  an 
uerfd)iebene  Gbelleute. 


2ÖenöCintfen.  (IDenöelingen  \25^.) 

Köngen  gegenüber,  an  ber  ftird)t)eimcr  Kanter,  mit 
reifluollem  5Mict  talaufiuävts  auf  bie  fdjroäbifdje  Wlb. 
Jyrütjer  ein  uiumnucrteä  Stäbtdjeu;  uon  ber  ©tabt 
befeftigung  fmb  nainentlid)  im  obern  Jeil  nod)  Mefte 
üorbanben.  ^ielleidjt  lag  and)  über  bem  Ott  eine  römifdje 
befeftigung,  um  ben  Oiecfavübergang  ju  becfen  unb  gu 
beobadjten.  Crtsabel,  Vel)en«leute  ber  Wrafen  uou  s)Iid)el= 
berg^terfd)  unb  ber  .frer^oge  oon  2erf  im  18.  unb  14.  y\al)ri)unbcrt,  fpäter  getjörte 
bürg  unb  Stäbtdjen  ben  i?id)tenecf,  Cberamt*  ftird)t)cim,  feit  1390  ben  sJß?eruau, 
Cberamtsi  (fingen,  unter  roürttcm bergif djer  Vel)en*tKrrlid)fcit :  154ö  fattft  c*  .frcrjog 
Ulrid)  uou  Württemberg. 

2)ie  eo.  .Uirdjc  pm  1)1.  (iufcbius  ift  fpätgotifd),  einfd)iffig,  langgeftrecft,  mit 
ad)tectigem  (£t)orfd)luft,  ol)ne  Strebepfeiler;  bie  Spitiboaenfenfter  fmb  reid)  gefüllt 
\ uiel    Steinmettteidjeu  I, 

Xecfeu  flad),  früher  be=  -'r--  _ 

malt,  Iriumpbbogen  f  pit3. 

3>er  oierftocfige 
lurw  ftetjt  im  heften, 
eine  bortyalle  bilbenb 
mit  reidjem  Sterngeroölbe 
auf  .Hanfölen,  auf  einer 
Monfole  bas  Wappen  ber 
Bernau,  bon  ba  füb,rt 
ein  fdjönest  portal  mit 
fräftigeu,  fid)  treuftcnbcn 
Stäben  in  bie  .Uirdie. 
3tn  uierten  Wefdjofi  be? 
in  ein  Sattelbad)  mit  "He 
naiffancegiebeln  enbigeu^ 
ben  lurmes  aud)  fd)ön 

gefüllte   gütifdje   Sd)all=  .«irebe  |»  iMocbtn^eu. 


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^enblhiflen. 


237 


fcnfter:  am  £urm  ift  sioeimal  bie  ^nhrcv^alil  1511  eingefallen.  v\n  ber  Sübtoanb 
bes  Sdjiffes  eine  Steintafel  mit  bem  Wappen  ber  "Bernau  in  reid)  negiertem 
«terblatt,  oben  fteb,t:  Anno  domini 
M.CCCCXLVin. 

31n  ber  "Morbroanb  bes  (£l)ors 
eine  lebensgroße  (früher  liegenbe) 
Jvrauenfigur,  auf  einem  Äiffen,  mit 
betenben  $änben,  ju  'ßüfcn  ein  «Ipunb ; 
fdjön  unb  flar  geroanbet,  nod)  alten 
gotifdjen  Stils.  —  31uf  bem  «oben 
brei  unleferlid)e  (Grabplatten  aus  bem 
beginn  bes  16.  ^aljrljunberts.  Ireff; 
lidie  alte  ^liefen. 

Tann  fdjöue  fpätgotifdje  %xt* 
belln ,  Gfyriftus  unb  bie  flioölf  lüpoftel 
(«ruftbilber)  auf  (Mbgrunb;  lange 
fd)iefe9kfen,  roob,l  oon  einem  Sdjüler 
^eitbloms. 

SCnbet  9lorbempore  bes  Sdjiffes 
jroei  b,übf  djgemalte  s28appen  be3  ©eorg 
Gtjriftopt)  oon  Staltentfal  uff  W$U 
Ilaupen  am  ÜJlecar,  roürttcmb.  >Hat 
unb  Siammerjunfer,  1714,  unb  feiner 
^rau,  geb.  Schilling  oon  (£anftatt. 
%n  ben  klügeln  bes  Orgelfaftens 
Sinei  JÖlbilber,  C&eburt  unb  .fnmmeU 
fatjrt  (Eljrifti,  fefyr  fpäte  Wenaiffance. 

'än  ber  Sdnffbecfe  1710.  Tie 
runben  ©lasfd)eiben  bes  (£t)ors  jum 
Seil  alle  mit  oerfd)iebenen  alten  v4Öap= 
pen,  in  einem  ift  mit  Wötel  gefd)rieben 
Sotyttm  9Jlidjael  Äüfjner  «tafer;  bie 
Sdjrift  beutet  auf  bie  3cit  bes  ftirdjen» 
baues.  «Spuren  gotifdjer  ^Ranfeu- 
malerei  aufjen  an  ber  sJlorbfeite  best 
Sduffes.  ©otifdjes  ftrujifi;r  mit  mt> 
gefreuten  ftüfeen.  Ter  1)1.  (Sufebtus 
an  ber  (£tjorbecfe.  Tie  alte  «urg 
ftanb  über  ber  Worbroeftecfebes  Stäbt 
djens.  -  fiauteraufioärts  liegt  lieblid) 
bei  ben  Uferbäumen  im  feften  Äird)« 
l)of  bie  eo.  ftirdje  bes  Keilers;  «obelsfjof  en. 
fo  feltenen,  ganj  frütjen  gotifrijen  Stil; 
fcnfter  jeigen 


ttanjclftorf  ju  f(od)iiiflcn. 


klein,  aber  in  gar  eblem,  bei  uns 
bas  Wauerioerf  unb  bie  paar  9Jla§toevf^ 
roie  uornctjm  biefe  3«i  and)  fo  f leine  Aufgaben  bebanbelte;  alte 


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Wcrfarfrei*.   Cbframt  Gelingen. 

^liefen,  i'cintngcnfdjc  (Grabplatten,  Wenaiffaucefeldi.  .Hein  (Sbor,  öer  Turm  neuer, 
im  heften.   (Gebrebte  Gmporenfäule,  1663«  I.  IL 

Gin  3d)loft  aus  bem  l»>.  ^abrbunbert  würbe  1744  abgetragen.  Sttttecfifd),  hatte 
bei  Crt  nerfdjiebene  ^efmer;  berjeniac  Bernau,  ber  SEBettbltngen  au  '©ürttembera,  im 
xx\nbr  1545  oerfanfte,  ^oa,  bierber. 


£tr$c  ju  SsJtnbltngtn. 


Sott".  (Celle  \22$) 
Sd)i3n  nnb  erhöbt  gelegen  an  ber  Musmüubung  bes  ^llcrbadjc*  in  ben  "Jletfnr. 

3Ute  grofle  .'Dolshäincv,  barunter  eine?  mit  In  96  über  bem  Gingang. 

Tie  Mirdie,  1M77  erneuert,  ift  gotifd)  mit  mächtigem  frübgotifdjem  Cfttunu, 
ben  unten  ein  Mippenfreuftgciuölbe  mit  Mofcttenfcbluf?ftein  iiberbeeft,  nnb  ber  aujjen 
uon  über  Gcf  geftellten  Strebepfeilern  gefaxt  ift.  Ter  Mirdjhof  ein  Gaftrum  mit 
'•Wocfmauer,  auf  einer  l'anbumge  gelegen.  Tic  äRauet  meift  in  bic  ^eit  ber  -öobeiu 
(laufen ;  bamals  muffen  üd)  biefelben  im  herein  mit  (Sulingen  in  biefen  s#locfmauern 
hauptfädüid)  ftum  2dmt*  ber  2tabt  feftgefettf  haben.  Gin  Teil  biefer  feften  Mird) 
höfe  ging  bann  fpäter  an  bie  gettoeiftgen  Jveinbe  ber  2tabt,  an  bie  trafen  uon 
Württemberg  über.  Gin  Ulrid)  uon  ,^eü  ift  122!»  dichter  in  Gelingen.  Sfcffl  ben 
(trafen  von  Kievelberg  unb  ben  2taufenecf  tommt  ber  Crt  130.J  f.  an  5t (öfter 
'Jlbelbcrg  nnb  bamit  unter  nuhttembcrgifdie  SBogtet,  was  fortwäbrenbc  ctreitigfeiten 
mit  Sulingen,  im  2täbtefrieg,  i44ii,  bie  9lieberbrennung  bes  Crt*  jur  Aolge  hatte. 

3eH  bilbete  mit  xHltbadi  bis  1806  bas  geller  Viertel  bes  Mloftcramtcs  Slbelberg. 


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•  ► 

©beramt  ÄeilBronn. 

s#ejirf  beftel)t  auS  jroci  burd)  bcn  von  Süben  nad)  Horben  ftrömen= 
ben  ftarfen  iNecfarflufr  geteilten,  sicmlid)  ungleichen  -Hälften :  linfs  fruchtbare  Acfer* 
lanbsebene,  red)ts  ein  ©eroirr  roalbiger  Serge,  bie  an  ben  marinen  Sübtyalben  mit 
Weinreben  bepflanjt  ftnb  unb  bie  alte  iHeidjgftabt  -Jpeilbronn  in  weitem  .jöatbfreis 
umbuchten;  biefe  lurt  eine  ber  günftigften  Stäbtelagen  Sübroeftbeutfdjlanbs ;  ib,re 
horti  pulchri  et  prata  amoena  roerben  fdjon  in  bes  böljmifttjen  Mitterä  Wojmital 
Mcifebcfdjreibung  com  v\ab,r  I4(>r>  gerüljmt. 

jiifcffittcf. 

AIS  einer  jener  Urplätjc  erfdjeint  berjenige  ber  3tabt  «Ipeilbronn  felbft;  in  fo 
oortrefflid)er  Sage  im  frud)tbarften  t'anb  jitgleicij  am  bluffe  unb  root)l  mit  Cuelh 
maffer  oerfeb,en.  Cftere  minbe  oon  Steinroaffen  unb  fdjtedjt  gebrannten  ©efäften 
bei  ber  Stabt.  $or  mehreren  3at)ren  fanb  man  auch,  Urnengräber  mit  üorromifdjen 
Sronjefad)en  im  i?eb,m  eingefefct,  an  ber  Cftfcite  ber  ©tabt,  in  ber  9lctye  ber  jefcigen 
ftaferne.  Aber  ben  aujjerorbentlid)en  iKcidjtum  an  Altertümern  im  SJejirt  ogl.  bie 
trefflidje,  auf  ben  neueften  (Sntbecfungen  aufgebaute  Arbeit  oon  Dr.  ftonrab  SKiller 
in  ber  and)  fonft  fefjr  eingebenbeu  neuen  Cbernmtsbefdjreibung  oon  .£>eilbronn,  ©tutt 
gart  1901,  Saab  I.  c.  251  ff.  Ter  über  .jpetlbronn  auffteigenbe  3$artberg  ift 
als  Wingroall  anjufpred)en,  als  .Hultftätte  ber  botje  Sdimeinsbcrg ,  mit  pradjtooller 
Munbfid)t.  Auf  bem  .frejenberg,  über  ben  bie  3trajje  oon  9lerfargartad)  nad)  Cber- 
eifesbeim  führt,  fanb  man  im  3a[)\re  1809  lüpfe  mit  Schalen  aus  idjroarjem  Xon, 
benen  iii  Pfahlbauten  gefunbenen  ähnlich,  unb  (Seiocibrefte.  ©rabljügel  ftnb  beim 
•t">cilbronner  Sartturm  unb  ^äfl^aus,  auf  bem  tSrfnoeinsberg  unb  bei  "iBibcrari), 
manfenbad),  ($rof?gartad),  'Oiccfargartad),  Untergruppenbad).  Tic  Aunbc  meift  im 
AMft.  3Nufcum  ju  .f>cilbronn. 

Wömifdjcs.  ©in  .franptrömerpla^ ,  mit  Mafien,  mar  bei  Bödingen,  gegen^ 
über  freilbronn.  Zahlreiche  Jyunbc  »on  SRauern,  Dünsen,  Silbroerfen  unb  .^nfdjrift-- 
fteinen.  Auf  feiner  Wartung  bes  £anbe*,  ausgenommen  ^Ottenburg,  fanb  man 
bis  jettf  fo  Diele  Altäre  unb  Utotiofteine.  Unb  nid)t  blofj  ihre  ^ah,l,  foubern  aud) 
tfjr  Inhalt  fpridjt  für  bic  hohe  $ebeutung  bes  flömerorte*.  2a  fmb  ^eib,e«^nfd)rifteu 
an  bic  rtlurgöttinneu,  an  bic  fenonijdjen  Patronen,  an  Corinna,  an  Jupiter,  an 
beu  faturigifeben  War-?,  an  ben  (feltifdjen)  Wott  lai-anucnus,  an  ben  pntbiidieu 
Apollo,  an  ben  perfifdjeu  Sonnengott  ^Jlitbras,  an  ben  hierfür  unb  enblid)  an  bcn 


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genius  loci.   Weitere  Wömevplctye  waren  bei  ^oufelb,  mit  \m\  $euffteineu,  wobei 
auf  einem  bie  vIÖortc  C.  Alisiii.,  iuoIU  Castrum  Alisineuse,  ftetjen,  bann  bei  3lb 
ftatt,  Wberad) ,  Jylein,  Atanfeubad),  Aürfelb,  Wroft(\artact),  Mirdjbaufeu,  {tortyeini, 


241 


"Jtecfarflartad),  CbereifeSt)eim,  Sontheim,  Dalheim,  UntereifeSheim.  ©ogenante 
Sohngräben,  roie  fic  fdjon  ÜacituS  befchreibt,  fanben  fid)  bis  jettt  bei  ftranfenbad), 
©ro&gartad)  unb  Wedargartad).  Gin  Urnenfriebhof  rourbe  1883  aus  &nla|}  beS 
'■Baues  ber  aferne  auf  ber  Söütm  blofj  gelegt.  Urnen  oon  gewaltiger  ©röfje, 
fdmmrj,  fd>led)t  gebrannt  unb  bauchig,  mit  21fd)e  unb  ftnodjen  gefüllt,  enthielten  nod) 
^öronaenabeln,  Spangen  unb  anbete  $ierben  aü$  "Bronjebratjt.  —  Wahrhaft  grofc 
artig  ftnb  bie  ftunbe  oon  ©ohnftätten  aus  ber  jüngeren  Steinjeit  in  unb  bei  (#rojj- 
gartad).  2)ie  2öob,nftätten  ftnb  ringS  um  einen  ehemaligen  See  herum  gruppiert. 
3n  .jaeilbronn  erftreefte  ftd)  bie  2lnfiebluitg  auf  bem  .frochgeftabe  über  bem  alten 
sJcecfarlauf  im  Horben  ber  heutigeu 
Stabt,  unb  mit  geringer  Unterbrechung 
bis  an  ben  Süb*  unb  Sübroeftabhang 
beS  SartbergS.  ©eitere  fold)e  lieber 
laffungen  bei  Wärfingcn ,  Jvranfenbad) 
unb  CbereifeSl)eim.  Unter  ben  ^unben 
ragen  bie  prächtig  negierten  Jongeräte 
beruor,  mit  ber  fog.  &Mnfelbanb=,  ober 
auch  nur  einfachen  ^öanbfcramif. 
bie  fein  fd)roarjpolierten  longefäße 
mürben  mit  Stempeln  (Jinbrücfe  ge= 
mad)t  unb  biefc  in  ©tidy  ober  Strich/ 
reihen  angeorbnet,  fo  baß  ringsherum 
"öänbcr  entftanben.  —  s)lud)  aus  ber 
fog.  "öronje-  (Joaüftatt^)  unb  aus  fpä= 
terer  #eit  ergaben  fid)  zahlreiche  Jimbe, 
unb  ift  hiermit  nur  bas  ©ichtigfte  be^ 
rührt.  Sog.  ftladjgräber  mit  reichen 
Anlagen  bei  Bödingen,  ftlein  unb  bei 
•löeilbronn  felbft.  töömifd)e  Strafen 
gingen  nach  flUen  -Richtungen,  bie  mich' 
ttgften  waren  roohl  bie  iNecfarfrrafjen  unb  bie  oon  .fceilbronn  nach  ÜDlainharbt  unb 
nad)  Chringen  am  rhcinifd)en  l'imeS. 

3um  2eile  fehr  reiche  alemannifch=fränfifd)e  iHeitjengräber  bei  £>eilbronn, 
Bödingen,  Northeim,  ftlein,  ftranfenbad),  9letfargartad),  Örofcgartad),  Sontheim, 
Dalheim,  Untereifesheiin  unb  Untergruppenbad). 

(Äcifbronn. 

$ic  ©rünbung  ber  3tabt  .fceilbronn  geht  in  graues  Dunfel  jurücf.  Sfyxt  erftc 
gefd)id)tlid)e  Grroähmmg  fällt  in  bie  ^abre  741  bis  747,  als  ber  fränfifche  Wajor^ 
bomuS  Äarlmann  baS  Bistum  SBürjburg  mit  ber  9HichaelSfird)c  in  villa  Heli- 
brunna  unb  einem  ^efjenteil  ber  ÄöntgSfteuer  bafelbft  begabte;  um  baS  3&hr 
erhielt  £eiIbronn  oon  Maifer  ftriebrid)  IL,  bem  .frohenftaufen ,  Stabtredjte  unb 
SWauem. 

|au(u»,  Irnfmakr  au«  SBürHtmbtrg.  Werfarlrctfl.  16 


Stcintafet  t»om  «itbenrotjrbrunntn  ?u  §tllbronit. 


242 


?iedarfrei£.   Cberamt  £eilbronn. 


2)ie  ältefte  Schreibart  be$  Warnend  ift  #elibrunna  (roie  bie  ältefte  Uvfunbc 
aus  bcm  3al)r  823  jeigt),  ^cilicprunno  (841),  £eiligbrunen  (1037),  .frailbrun  (1297). 
Soburcb,  ber  Plante  entftanben,  läfct  fieb,  unfcb,n>er  erfennen:  bei  ber  £>auptfircb,e 

ber  Stabt,  „ju<5t.  Kilian",  flofj 
cinft  eine  tjeilige  Duelle,  ber 
fiebenröhrige,  fdjön  gefaxte,  jc^t 
roieber  im  ftufbau  erneuerte 
Äirchbrunnen,  ba§  Sahrjeichen 
Öcilbronn«,  oon  bem  bie  Sage 
erjagt,  Starl  ber  ©rofje  habe  fid) 
nach  ber  ^agb  an  feinem  föft- 
liehen  SBaffer  erfrifdjt  unb  bar* 
um  an  biefer  3teüe  ein  tyala* 
tium  erridjtet,  au«  bem  fid) 
bie  Stabt  entroicfelt  b,at. 
mag  bort  fdjon  geraume  $eit, 
beoor  bie  iHömer  bie  fciyro&bi- 
fd)en  @auc  bcfetjtcn  unb  be- 
bauten, ein  ben  Ureinwohnern 
heiliger  Brunnen  geroefen  fein. 
Um  bie  Grforfdjung  ber  urjeit^ 
liefen  ©efd)id)te  oon  .freilbronn 
unb  Umgebung  hat  fid)  in  neue 
fter  $eit  befonbers  oerbient  ge^ 
macht  .f>ofrat  Dr.  Sd)liä  bafelbft. 

über  bie  iHömerftätte  bei 
Bödingen  geht  jet*t  ber  ^flug 
unb  roudjern  bie  Seinreben: 
aber  auf  ber  anberen,  ber 
rechten  3eite  be*  ftluffeS  erhob 
fid)  fd)on  in  farolingifd)en  Qd* 
ten  bas  jenige  v>eilbronn,  al? 
Äammeror!  unb  fonigliche  ^fal* 
unb  jur  .v>ot)cuftaufenseit  eine 
geroaltige  Safferfeftung.  2>ie= 
i'e«  ^lusfehen  behielt  bie  8tabt 
bis  tum  Anfang  be$  19.  Satjr- 
buuberts:  fo  iah  fte  ©oethe 
nod),  ber  jic  auf  feiner  Weife 
nadi  otalien  am  28.  Sluguft 
1797  befud)te  unb  folgenbest 
barüber  fdnieb:  „Senn  man 
fid)  einen  günftigen  begriff  oon 

örunDrife  Der  ,Kiltan«ftr*e.  *<or  6«  sHcftauration.  .fteilbronn  madjen  mill,  fo  muf} 


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•peilbronn. 


24:5 


man  um  bie  ©tabt  gefyen.  ;£ie  dauern  unb  öräben  fmb  ein  widriges  $>enhnal 
ber  uorigen  3eit.  $>ie  ©rä'ben  fmb  febj  tief  unb  faft  bi*  tjerauf  gemauert,  bie 
dauern  lwd)  unb  au§  Duaberftütfen  gut  gefügt.  $ie  Steine  waren  als  ÜRufttfa 
genauen,  (Sine  fdjöne  Mec  fü^rt  um  ben  größten  Steil  bes  ©rabenS.  ©ie  heftest 
aus  Sinben  unb  Äaftanien,  bie  all  ©emölbe  genauen  unb  gejogen  fmb."  Xa  #eU- 
bronn  nidjt  nur  am  flofjreidjen  unb  fdjiffbaren  sJtedfar  tag,  fonbem  aud)  an  jwei 
|)auptf)anbe(äftraf?en  2)eutfd)lanb3,  ber  ©trafje  oon  Sßenebig  über  SlugSburg  unb  Ulm 
nad)  bem  sJtieberrl)ein  unb  oon  "ißrag  über  Dürnberg  nad)  ©peter,  3Jtefc  unb  ftranf; 
reid),  fo  mar  ber  ©pebitionSbanbel  ber  ©tabt  ein  fel)r  blüljenber.  $)er  Raubet  in 
ber  ©tabt  felbft  roarb  burd)  Neffen  geförbert ;  fdwn  ftaifer  SRubolf  oon  |>ab«burg. 


Äiliatrtft'r*«. 


ein  befonberer  Sofjltäter  ber  ©tabt,  tjatte  i^r  1288  erlaubt,  einen  breiwöd)ent= 
liefen  3)lar!t  ju  galten.  $ie  .&auptau3fuf)rgegenftänbe  waren  Sein,  ber  bis  in  bie 
$anfeftäbte  abgelegt  würbe,  l'eber,  ©djafwolle  unb  £ud).  @ss  fonnte  nid)t  fehlen, 
bajj  bie  reichen  Staufleute  unb  ftanbwerfer  auf  bie  Sänge  bem  Sitten  ber  „Bürger", 
b.  i.  ber  abetigen  ($efd)lecf)ter,  nid)t  unterworfen  fein  wollten.  ®lcid)wte  in  anberen 
©täbten,  ©erlangten  aud)  fte  in  ber  Glitte  beS  14.  ^al)rb,unbertd ,  bafe  ber  5Hat 
aud)  oon  beuten  irrest  ©tanbeS  befetjt  werbe.  $aburd)  entftanben  blutige  Unruhen. 
Anfangs  ftegten  bie  Öefd)lerf)ter,  nahmen  iKadjc  unb  tieften  oielc  ber  (Smpörer  bin- 
rieten.  Wod)  jc^t  erinnert  hieran  ber  „Hreujatfer",  auf  bem  bis  jum  ^ab,re  1756 
fedjjig  fteinerne  itreujc  über  ben  (Gräbern  ber  .£>ingerid)teten  ftanben,  beSgleidjen  ber 
Dlame  „3  m  ©efdjrei",  wie  bie  flefer  auf  einer  naljen  9lnt)öl)e  fyeifjeu,  auf  roeldjer  bie 
grauen  unb  .ftinber  ber  Verurteilten  bem  blutigen  ©djaufpiele  pjeljen  mußten.  s2lber 
ber  ftampf  entbrannte  immer  oon  neuem  wieber ;  bie  fünfte  oertrieben  oiele  abelige 
Familien,  wetdje  .freilbronn  auf  immer  oerließen,  unb  waren  erft  beruhigt,  al«  man 


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244 


9lc>farfrct*.   Cbcramt  tteilbronn. 


ihnen  3ftitred)te  einräumte,  rocld)e  flaifer  5tarl  IV.  am  28.  $ejember  ]  372  genehmigte, 
nadjbem  er  fdjon  früher  ber  ctabt  bas"  Wed)t  »erliefen  hatte,  ben  Sdmltb,eifjen  felbft 
\u  mätjlen.  'Öeibc  £eile  erhielten  gleite  SHed)te,  bie  3at)l  ber  3änfte  burfte  jebod) 
nid)t  uermehrt  roerben.  SXU  aber  non  Sittenberg  tjer  ber  Sturm  ber  ©elfter  über 
2eutfd)lanb  babinbrnufte,  mar  £>etlbronn  eine  ber  erften  unter  ben  Dielen  beutfdjen 


«cfdjojj  am  Hötblidjcn  (tyortunn  ber  Äilianßfit^c. 


JKeidjsftäbten,  bie  if)re  Jore  weit  aufmachte.  3d)on  ber  im  Oiahrc  1520  geftorbenc 

borfjgcbilbete  "^rebiger  Dr.  Johannes  .Hörner  aus  3chärbing  in  kapern  unb  fein 

8dnUer  unb  Nachfolger  Johannes  £ad)mann  wirfte  bis  1548  eifrig  für  bie  2luü= 

breitung  ber  lutb,erifd)en  i'etjre.    Gr  mar  ber  3otjn  eines  roaeferen  £eilbronncr 

ftlocfengiefjers,  uon  bem  nod)  heutzutage  oiele  ©toefen  im  3d)iuabenlanbe  läuten, 

roeldie  alle  bie  3ufrf)rift  tragen: 

Cftanna  bei*  ich,    avmi  unfcv  frmien  et  leut  id), 
^«nfjarbt  Vcutaman  flo*  midi. 


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245 


(Sine  ©rjtafel  in  bcr  Äiliangfirdje  bejeidjnet  bie  Stätte,  roo  er  begraben  liegt: 
2lnno  bomint  1517  auf  ben  fjeiligen  2luffaf)rtstag  ftarb  ber  etjrbare  93ernb,orb  £aa> 
mann,  ein  ©locfengiefjer  aUljier,  bem  ©Ott  gnabc. 

Slber  aud)  bie  anberen  ^Regungen  ber  neuen  3«ü,  jener  gewaltig  an  ben  tjunbert= 
jährigen,  roftigen  Letten  bes"  ÜDiittelalterä  serrenbe  93aucrnfrieg  tobte  mörberifd)  um 
bie  alte  JiHeidjSftabt.  ^m  3ab,re  1525  gelten  bie  dauern  in  berfelben  einen  .fionoent 
ab,  auf  bem  fie  bie  Uteform  be3  9?eicr)C§  berieten,  nafyen  s2öein§berg  mar  e3, 
roo  bie  oon  ben  dauern  gefangenen  bitter,  barunter  ifjr  2lnfübjer  ©raf  oon  .&elfen= 
ftein,  unter  irommel--  unb  sfy"eifenflang  unb  frfjnöben  Spottreben  burcl)  bie  „Spicfjc" 
gejagt  rourben.  Sdwuerlid)  roar  bie  föadje,  bie  gleich  barauf  @eorg  Jrudjfefj  oon 
•  Salbburg,  ber  gefürdjtete  ^auernjörg,  f)eifd)te.  SeinSberg  unb  fünf  umliegenbe 
Dörfer  rourben  in  2tfdje  gelegt,  SeindbergS  Soben  oerfludjt  für  eroige  Seiten; 
^äcflcin  SRoIjrbad)  aber, 
ber  3lnftifter  ber  Untat, 
rourbe  mit  einer  langen 
Kette  an  einen  ^fab,l  ge* 
bunben,  unb  ring*  um  ilm 
Ijer  ein  ftrciS  oon  <£>olj 
unb  Seifig  gefdjidjtet  unb 
angejünbet.  SBom  Cualm 
unb  fyutx  gequält,  fprang 
ber  Unglücff  elige  roie  rafenb 
im  SHing  umljer,  ®ott  unb 
alle  .^eiligen  unb  roieber 
bie  $>öUe  mit  i^ren  Teufeln 
anrufenb,  biö  er  bei  leben* 
bigem  fieibe  gebraten  fluefenb  ftufammenfanf.  3&ät)renb  bc§  Sdmtalfalbifdjen 
Krieges  tjielt  am  24.  3>ejembcr  154(>  ftaifer  Starl  V.,  oon  ber  ®id)t  geplagt 
unb  beSljalb  in  einer  Sänfte  getragen,  an  ber  Spitje  oon  15000  Solbaten  feinen 
<£injug  in  fteilbronn.  $ie  Stabt  mufjte  bamals  ben  Sdjmalfalbifdjen  entfagen. 
Srübe,  oerbängnisoolle  Reiten,  roie  über  bie  meiften  Jeile  2>eutfd)lanb3 ,  famen 
über  bie  Stabt  .ßeilbronn  unb  itjre  ^Dörfer  im  2>reij3igjät)rigen  Kriege.  $urd) 
ben  $eilbronner  Vertrag,  ber  1»»:}3  jroifdjen  Crenftierna,  ben  Stäuben  be§  fdjroä= 
bifdjen,  fränfifdjen,  ober=  unb  nteberrfjeinifdjcn  Streifes  unb  ben  franjöftfdjen,  eng= 
lifdjen  unb  tjollänbtjdjen  ©efanbten  b,ier  im  nod)  oortjanbenen  $eutfd)orbensit)aufe 
juftanbe  fam,  rourbe  bie  ^ortfe^ung  bes  oerberblidjen  Krieges  beid)loffen.  3lud) 
burd)  bie  roieberf)olten  franjöfifdjen  Einfälle  rourbe  bie  Stabt  unb  if)r  (Gebiet  fpäter 
arg  mitgenommen,  aber  bei  it)rer  auperorbentlid)  günftigen  Sage  für  fmnbet,  &t- 
roerbe  unb  i'anbroirtfdjaft  erljolte  fie  ftd)  immer  roieber  erftaunlid)  rafdj;  ftanb  fie 
bod)  im  ^afjre  1790  fo  gut,  bafe  feine  Steuern  metjr  nötig  roaren,  unb  ben  bürgern, 
roeldje  fteinentc  Käufer  erbauen  wollten,  Steine  unb  Saab  auf  Koften  bcr  Stabtfaffe 
an  ben  ^öauplatj  geführt  rourben.  5lm  9.  September  1802  rourbe  .freilbronn  oon 
Württemberg  in  ".Befit}  genommen;  jettt  ift  es  bie  erfte  ^nnbelsftabt  bes  beutigen 
Königreid)*.    $ic  grofjen  SBaffergräben  unb  sBälle  fmb  bis  auf  weniges  oer 


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246 


9ic<farfrei#.   Cbfromt  fteilbronn. 


fdjrounbeu ;  ein  breiter  ©ürtel  oon  weiten,  mit  jatjlreidjen  ccfjiffen  bebeeften  .$afett* 
beefen,  oon  frönen  5Boh,nb,aufern  unb  grofjen  ftabrifen  umjieljt  je^t  bie  engftrafjiae, 
oolfreich,e  Sütftabt,  beren  altertümliches  sJBefen  nott)  nid)t  oenoifttjt  roorben  ift.  %U 
.f)ouptroat)rseic^en  ragt  fjoch,  auf  aus*  bem  fteilgegtebelten  .fräufergeioirre  ber  lunn 


•^aluftcni  am  #nupttunn  t>tx  Wilianef trdjc. 


ber  3t.  ftiliansfirdje  ober  ctabtfirdic,  ber  in  ber  Seit  oon  1510  1529  erbaut 
tourbe.  Wom  Stoben  berauf  in  feinen  fpätaotiirf)en  formen,  gebt  ber  iurm  nad) 
oben  |||  in  ba*  rounberbarfte  (9cmengfel  ber  jäb  licreinbredienben  ^Hcnaiffance-Aonnen 
über,  baut  fid)  mit  Trndjen,  (Greifen,  9Jla*fcn,  ftratjen  bnbqlouifd)  oerfcbnörfelt  in 
bie  Klüfte.  2er  Staumeifter  C>ans  Sdjiueiuer  am  Reinsberg  unb  feine  ©efellen, 
bie  gerabe  in  bie  erfte,  am  roilbeften  gärenbe  Seit  ber  Deformation  fielen,  loollten, 


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.fcteilbromu 


247 


inbem  fie,  fojufagen  mit  gleichen  ftüfjen,  in  bic  ftenaiffance  überfprangen ,  ifjre 
aufrüf)rerifd)e  ©efmnung,  fo  gut  e3  ging,  betätigen,  unb  pjar  aud)  im  einzelnen. 
So  ftetjt  man  am  Surmbelm  ÜDlÖndp  mit  SRauboogelidjndbeln,  Stffen  unb  |junbe  in 
geiftlidjen  ©eroänbern,  ein  feifteS  Xter  mit  Krallen  unb  einem  Sftofenfranjfdjroeife; 
fobann  5Jtönd)  unb  2ürf,  mit  langen  .jpälfen  im  Stampfe  eineä  iHauboogels  oereinigt. 
3luf  ber  Spitje  be$  bis  ganjl  hinauf  aus  fdjönen  SBerffrütfen  errichteten  £urme§ 


*HHolau«fir($t. 


|tet)t  ber  ad)t  faijj  t)ol)c  „fteinerne  ÜWann".  ©anje  £>öl)e  bes  JurmeS  «>2,1 15  m 
über  bem  ftirdjcnboben. 

3)ie  8tabt,  fdjon  unter  ben  .jpofyenitaufen  ummauert,  mürbe  burdj  Sfabolf  oon 
.Jpabsburg  nod)  mefjr  bcfeftigt.  <3)ie  meiften  ber  ■DJIauertürme  waren  über  tjunbert 
Tvufe  E>oct).  2ln  ber  Oiorbfeitc  ftanb  eine  ^itabelle,  bas  grofje  '-BoUmerf,  1632  uon 
ben  Sdjroeben  angelegt,  1647  uon  ben  'Jvranjofen  Doüenbet,  weiter  oben  ba£  f leine 
©oüroerf,  um  bie  Srücfe  511  uertcibigen.  Soll  ber  au3  ftol^en  3anbftein=Cuabern 
aufgeblocften  Stabtmauer  ftebt  nod)  eine  ctrecfe  am  9cerfar  unb  enbigt  jüblid)  in 
ben  über  Kit»  Tvuf?  Ijoben  @ö$etttutm,  1392;  aufjerbem  ftet)t  nod)  oereinfamt  an 
ber  9(orbroeftecfe  ber  Stabt  ber  ®outoerf$hitm.   Die  alte  ©tobt  bilbet  faft  ein 


248 


•NecfarfreiS.  Cberomt  fteilbronn. 


iRedjtecf,  mit  bem  Metfor  an  ber  langen  Seftfeite.  2>as(  Sappen  ber  ctabt  ift 
ein  fdjmarger  Slbler  im  golbnen  falb  mit  bem  Sürjburger  rot^roeifrblauen  fiexfr 
fd)ilb.  dine  Sttenge  fteinerner  Unterftöcfe  mit  3at)re*äat)len ,  äonfolen,  Pforten 
*eugt  nod)  oon  ber  alten  ^eit ,  bie  grojjen  iioljbauten  barüber  fmb  alle  oertündjt. 
-3n  bcr  ftloftergaffe  über  einer  Pforte  bie  3at)re3jal)l  1433,  in  ber  9(ät)e  liegt  ein 
früljgotifdjer  fteinerner  üörae,  mit  einem  SHäbdjenfopf  jroifdjen  ben  v43orbertatjen. 

Xie  #unftgefd)id)te  ber  3tabt  ge^t  oon  ber  fpätereu  £>of)cnftaufen$eit  bis 
in  untere  Jage,  unb  jeidjnet  neb,  burd)  jierlid)e  formen  au§;  eine  tfülle  an  feinen 
einleiten  bli^t  nodj  aus  ben  oielfad)  oeränberten  ©ebäuben  tjeroor.  £eilbronn 
ift  ein  reidjeS  ©egenftücf  ju  ©Blingen ;  ber  nod)  beweglichere  Seift  beä  rfjeinfränfb 
fdjen  SolfSftammes  fällt  angenetjm  auf  —  unb  biet  in  bie  legten  Jage  ber  SHeid)?^ 

ftabt  bauert  aud)  tjier  ftolfter  monumen* 
taler  3inn  in  oieleu  bauten  oon  Sanb* 
ftein,  ber  ja  bei  £>eilbronn  felbft  in 
oorjüglid)  jartem  ftorn  unb  milber 
*arbe  jutage  gel)t.  —  Gelingen  bat 
ben  jicrlidjften  fpätgotifdjen,  £eilbronn 
ben  ,Merlid)ften  Ariibrcnaiffanceturm  in 
Teutfdjlanb. 

Tieitirdjen.  Tie eo.  k ilians= 
firdjc  (K.)  ift  einer  jener  beutfdjeu 
Stabtbome,  bie,  in  fcljr  frülje  3eit 
fturütfreidjenb  unb  an  biefe  ftorm  in 
ber  geringen  lidjten  Seite  bes  «DiitteU 
fdjiffes  unb  in  ber  (Sinfd)nürung  burd) 
bie  beiben  urfprünglidjen  Gt)ortürme 
gebunben,  im  fpätereu  Mittelalter  füljn 
barüber  l)inausgeroad)feu  fmb  unb  \\\ 
gleid)  eine  Menge  ebler  $enfmalc  in 
ftd)  aufgefpeidjert  Ijaben,  fooiel  uid)t 
burd)  üöilberftürme  ober  fpätere  (srneuerungsrout  für  immer  entführt  morben  ift. 
Deshalb  fmb  Tie  im  Sintern  fo  reid)  unb  ergreifenb,  im  flujjem  fo  oielgeftaltet 
unb  materifd)=et)noürbig.  2ie  ändere  Sänge  ber  ftiliansfirdje  beträgt  neunmal  bie 
lid)te  Seite  bes  9Jiittelfd)iffes(  *u  28  Jvufe,  alfo  252  5ttft,  bie  äußere  breite  bes 
£angl)aufes<  breimal  bie  lid)te  Seite  ober  84  ftuft,  unb  fomit  beträgt  bie  äuftere 
i'änge  ber  .Hirdje  bas  2>reifad)c  ber  äußeren  breite. 

St.  Kilian  mar  bis  jetjt  fpätgotijdje  .fmUenfirdje,  mit  yoei  früt)gotifd)en  iürmen 
am  Gborbeginn,  unb  einem  fpätgotifd)en  im  Scften,  1610—1529;  berfelbe  gel)t 
nad)  oben  in  jene  roilben  Arübrcnaiffanceformen  aus.  Mit  bem  Meifter  bes  Jurms, 
.frans  Sdjroeiner  oon  Seinsberg,  mürbe  15u7  ein  Vertrag  abgefd)loffen.  £as  Mittel; 
fd)iff  mit  feineu  fpitjen  ^ogenreibeu  auf  id)iuereu  Wunbfäulen  flammt  nod)  oon 
einer  frübgotifdjen  "-Hafilifa  unb  roiib  bei  bcr  jetzigen  burd)greifcnbcn  Meftauration 
roieber  baftU  gemad)t,  fo  baft  bie  bis  bnl)in  Migemancrten  (jefcl  erböbten )  .£>od)id)iff « 
fenfter  roieber  ihr  Sidjt  in  bie  fttrdic  bereinfenben.       Ter  nöiblid)e  (Sbortnrm 


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HH--H  1111  HH'»-  tCmäm 
fcnfitr  am  ©tfifliebfl  btr  MfolauelirdK. 


L>49 


ift  oiel  feiner  burdjgefübjt  alä  ber  füblidje,  erinnert  an  bie  retjoollen  (Jtjortürme 
im  nat)en  Simpfen  im  %aL  3>er  Umbau  ber  ftirdje  unb  ber  (£t)or  flammt  au* 
bem  15.  3<Wunbert,  ^abei  mar  ber  treffliche  SNeifter  $ani  non  ÜDltngoldbeim  feit 


Ttut«$t«  #au*.  ^f*<9«*  «attbfluicbj*gct>äubt.  1712—171*;. 


etroa  1 4<i4  tätig,  unter  bem  aufter  bem  Gt)or  rooljl  aud)  ber  Ausbau  ber  Uleben- 
fdjiffe  mit  .frcreinftieljuug  ber  ctvcbepfeiler  flu  niebrigeu  Kapellen,  Anbringung  oon 
reidjen  portalen  unb  ftenftern  mit  GfelSrürten  uor  ficti  gegangen  ift;  1579—80 
Hergipfung  be*  l'angtjaufc*  burd)  beu  Wipfer  Stonrab  s&e*ner  uou  Stuttgart  unb 
QKiqietymg  ber  WeiDölberippen.  Die  Wappen  malte  (fberlin.  lad  (Sube  ber  Seiten« 


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250 


9ietf«ctrei0.   Cberamt  .v»ciIbronit. 


fcfjiffe  bilbcn  bie  Ghortürme  mit  Durchgängen;  jroifdjen  ihnen  bcr  hoch  gefprengte 
(£horbogen ;  hmliche  breifdjiffige  Gfarballe,  bercn  Wefcgeroölbe  (Schlufcfteini  14  9bfe 
helfer)  auf  fernen  ^feilerbiinbeln  ot)ne  Kapitale  unb  auf  Söanbbienfren  ml)t;  nörb^ 
lief)  finb  burd)  (linjietjen  bcr  Streben  nod)  junei  Kapellen  gewonnen.  SHefte  non 
(Glasmalereien,  1487,  im  ßbor.  Saframentshaus  mit  bem  3Bappen  ber  |)ünberer, 
alsf  Doppelturm  gebaut,  bem  ÜJlittcldjor  unb  bem  nörblichen  (£l)orfd)iff  jugeroenbet, 
um  15on;  im  erfteren  flanfieren  Jreppentürmdjen  ben  Saframentsfdjranf,  barüber 
fef)r  hoher,  etroasi  oerborbener  93albacbin  mit  Statuen:  GbriftuS,  Kilian,  ©lifabeth; 
auf  ber  anbern  Seite  ift  bie  Durmform  nod)  mehr  ausgeprägt.  Figuren:  SJlaria, 
Barbara,  .f>ieroni)tnus.  —  Der  rieftge  tfodjaltar,  ftlügelaltar,  ÜJceifterroerf  erften 


am  Clberg  mit  reidjem  Stabthintergrunb.  Die  größte  ©locfe  tragt  bie  Umichrift: 
Mathens,  Marcus,  Lucas,  Johannes,  Maria.  Sinn  vas  ex  aere,  tria  nuntio: 
funera  flere,  festa  celebrare,  tempus  noeuumque  sedare  1479  (^erntjarb  1'anV 
mann);  jineite  (Mlocfe  uon  bemfelben,  1479,  mit  bem  iKelief  bes  1)1.  Kilian. 

sJln  Denfmälcrn  zeigt  ber  (Stjor  nod)  iöronzeplatten,  fpätgotifd)  unb  frütje 
iHenaiff auce ;  oiele  .Ool*epitapt)ien  mit  ©emälben  in  reid)en  >Heuaiffanceral)men :  an 
ber  Sübroaub  großes  gotifdjes  sMb,  Kreuzabnahme,  1520,  renoviert  1713.  9ln 
einem  guten  fleiucren  ©emälbe,  M.  Philip  feeit.  1070.  Wrabmol  im  Stil  ber 
Cliriuger  ^radjtgräber  an  ber  9totbnH»nb. 

Der  (i  hör  erinnert  in  feiner  Wrunbform,  fonne  ber  lid)ten  ©eitbeit  auffallenb 
an  ben  (ülior  beS  Stephansbomes  in  s-KMen.  Dazu  ber  ganz  herrlidje,  biet  an  bie 
Weroölbe  reidjenbe  .0  o  d)  a  1 1  a  r.  Dericlbe  ift  megen  feiner  £ refflidjfeit  bem  SHeifter 
Dilman  Miemenfduieiber  in  "Burzburg  fd)on  zugeschrieben  morben,  unb  rooht  mit 


Statt).  .Sird>c.  Xtutfd>l>au«!trcljt. 


langes,  oon  1498.  3m  2Kittelfcfarein : 
SRabonna,  v+?apft,  SMfchof  (Kilian),  i'auren= 
tiuS,  Stepbanus,  oorsüglidjc  Statuen; 
$ttbe0a:  93ruftbilber  in  9lifd)en,  Ecce 
homo  mit  Waria  unb  Johannes,  4  Hirchen= 
näter;  im  obern  ^Salbachin  (Sbrtftus  am 
Kreuz  mit  SHaria  unb  OobanneS  unb  fleinen 
Statuetten.  Suf  ben  klügeln  Reliefs,  i*fingft= 
feft,  Dob  Märiens,  ®eburt  Ghrifti  unb 
3luferftehung.  (K.)  Sdjön  ausgemalte  Se= 
biliennifdje  in  ber  (£l)ora>anb  mit  brci= 
geteiltem  ^öalbachin ;  in  ber  Krönung  fiebt 
man  sMax\a  mit  bem  Kinb  unb  einem 
König,  zu  ben  Seiten  bie  beiben  anbern 
.Könige.  Kanjel  auch  aus  Stucf,  auf  ge-- 
rounbenem  JVujj,  neben  roeldjer  eine  9Ramt$» 
figur;  an  ber  ^rüftuug  üHeliefS;  ber  Decfel 
tunnförmig,  in  uier  fid)  oerjüngenben 
Slbfätjen  auffteigenb,  je  mit  (Vigürdjen.  ^n 
ber  nörblichen  Gtjoraufienmanb  fietjt  man 
in  einer  Wftfjc  ein  Steinrclief:  6l)riftu§ 


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^«ilbronn. 


251 


oollem  iRecfat;  bie  ©eftalten  beS  SJltttclfchreinS  erinnern 
an  biefen  grojjen  Jlünftler.  Die  SRcliefS  auf  ben  ^lägedt 
roärcn  bann  roofyl  nad)  iHiemenfdjneiberS  3fijjen  oon 
einem  einheimifdjen  2)ceifter  gemalt.  35er  Slltar,  ganj 
am  Sd)luffe  beS  15.  Sd^^uubertä  gefertigt,  fteigt,  wenn 
er  oon  SWeiftcr  £ilman  herrührt,  benfelben  auf  ber  #ör)c 
feines  £ebenS  unb  feines  Schaffens;  es  ift  eine  oicl  rocidjere 
unb  notiere  ^ormengebung ,  als  j.  "33.  an  beS  SJleifters 
^iugenbtoerf,  an  bern  berühmten  SJtartenaltar  su  (£rea/ 
lingen  a.  b.  Zauber,  erinnert  an  baS  etroa  gleichseitige 
©rabmonument  Slaifer  .fteinrid)S  II.  unb  feiner  ®emal)lin 
.Hunigunbe  im  Dom  511  Bamberg  oon  Dilman  Siemen* 
fdjneiber.  —  Siehe  aud)  beS  iüerfafferS  3luSfül)rungcn  in 
ber  neuen  Cberamtsbefdjreibung  uon  .freilbroun,  33anb  II., 
@.  18  ff. 

ftaum  gibt  es  einen  größeren  ©cgenfatj,  als  bie 
|wet  an  einem  unb  bcmfelbcn  ©ebäube  auftretenben,  unb 
burd)  eine  fo  furje  ^cit  ooneinanber  gefd)iebenen  .tfunft* 
werfe,  ber  .jpochaltar  unb  ber  Ausbau  beS  .frauptturmeS 
p  .freilbronn.  31m  .frodjaltar  eine  milbc,  lounberbar  oer- 
föhnte,  oon  t)öd)fter  Sd)öut)eit  uerflärte  ©laubenS^Stim-- 

mung,  am  .jpauptturm  ein  roiU 
beS,  unbefriebigteS ,  mit  raelt 
1  lid)en  Mitteln  unb  formen 
nad)bem  ^»eiligen  anftünnenbeS 
Streben,  fra$enhaft=unbänbig, 
nur  jufammengerjalten  burd) 


lunnftnfter  btr  Itu.fcrjbauS- 


(frffäutt  urtto  (fltröö.bcrippe  in 
btr  lurntrjallc. 


einen  ftarfcn  unb  feurigen  ftiinftlerroiüen.  Wicht  ein 
sJleufd)enalter  liegt  bapriföen.  Das  eine  jätjcfter  STufr 
brud)  ber  >Kid)tung  einer  neuen  heifjgärenben  ;}eit,  baS 
anbere,  frühere,  bie  reiffte  ftrud)t  altgeheiligter  flber= 
lieferung. 

Die  Crgel,  unter  bem  ©cftturm,  mürbe  1580  erbaut, 
1745  erweitert.  Tie  ältefte  nod)  lefcrlidje  ®rabfd)rift  auf 
einer  effingplatte :  Anno  domini  1505  jar  ftarb  silntoni 
si)iaie*f)öfer  oon  ©münb,  bann  bie  gleichfalls  mefftngene 
©rabplatte  beS  Johannes  «Horner  uon  Sdjräbing,  f  1520, 
f.  0.  ^or  ber  3afriftei  ift  eine  zugemauerte  ©ruft,  barin 
in  p>ei  ^innfärgen  bie  einbalfamierten  l'eidjnamc  beS 
ftreiberrn  ftriebr.  oon  .fürfdjtjorn  unb  ^roingenberg  unb 
feine?  3öbnd)en  ftafimir;  fte  Ratten  fid)  oor  ben  (Kreueln 
beS  Dreißigjährigen  Krieges  nad)  ^eilbronn  geflüd)tet,  roo 
fte  im  Spätfommer  1632  ftarbcn,  als  bie  legten  ihres 
Stammes.    Wefftugene  .<dängleud)ter,  1716  unb  1719. 


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»252 


^ierfarfrei*.    Cberamt  Jpeilbronn. 


(Sine  Onfdjrift  an  einem  Pfeiler  beS  $auptturmS  berietet:  Anno  101 .1  iar  in 
Sant  Chilianus  Er  legt  man  virwahr  an  dissem  Bou  den  ersten  Stein.  Got 


.Kapitale  in  ber  £eutf4!)audtir<t)c. 


den,  die  habend  witer  verlieht  von  dissem 

Ginc  auberc: 

„rtunb  f c«  liebem  unb  offenbar, 
als  man  adelet  bat  fürroabr 
nacb  ber  Qkpuct  flotte»  unjre*  ^trrii 
juftjebnbunbert  unb  brerojebne  mebr 
ift  unter  bifjer  Scbrifft  «egraben 
ain  flut  oet't  tunbament,  ba£  brauen 
tt)»t  ben  avctfeu  33au  allbie  binaui 
ain  flute«  toeret  unb  jeböner  ftainbauff - 
Mi  mifc  unb  eer  aemainer  ftat 
man  iollicbeS  auftaeiürt  bat. 
ain  löblicher  !Hat  tbet  befclbcn  ba*, 
ban*  jebmenner  be*  maniterS  namen  roa<3. 
Öott  aeb  un*  unier  iunben  abla*." 

^ei  ber  .fteiibarmachung  ber  itiidje  (tieft 
nait  auf  bie  (>hnnbmanern  einer  fletnen  halb- 
.vapitäi  In  öcr  s<atf4fcra*fi«4c.       runben  SUmbe,  foroie  eine*  friihaotifdjcn  H[\bV'- 

lein*. 

sJln  ber  3piHe  bc*  $auptturnte$,  an  bem  SufjgefteU  bei  fteinernen  Cannes 
fanben  lief)  »toei  ^njdjmten: 


geb  den  Stiftern  allen  Lan,  ouch 
Stein  hie  offenbar  im  1 5 H »  iar. 


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•V>cilbromi. 


253 


? 


Hoc  opus  auspiciis  sub  caesare  Maximiliano 

Coeptum  secundis  elegans  ab  omei 

Arte  quod  ingenii  dextera  pius  artifex  sagacis 

Janas  Fideli  Porcius  sub  annum 

Imperii  Decimum  tibi  Carole  reddit  absolutura 

Tui  sub  isto  ut  coeptuui  ita  et  peractum  est. 


2luf  beutfct) :  $iefes  fdjöne  Jiunftroerf,  unter  glücf  lieber  "Corbebeutung  unter 
ßaifer  üflarimilian  begonnen,  bas  ber  fromme  Stünftler  -frans  Sdjroeiner,  ein  Wann 


4  <*•!  +  -■ 


W  W  I 


■■  "7   ---f-  iü  4--"-  _....,}_  «M  Af-TC«)**  itfa 

'Houiatiiictjcr  SUarriffl  in  bec  lcutf$Qaudtir(!)c. 


oon  erfmberifcfyem  ©eift  mit  treuer  3tteifterf)anb  Tir,  ftarl,  gegen  bas  jcljntf  3>cA>x 
deines  Saifertums  oollenbet  erftattet,  ift  unter  jenem  SHeifter  begonnen  unb  ooU; 
enbet  roorben. 

(Sine  jroeite  Schrift  jagt,  bafc  ber  iurm  1513  begonnen,  1529  oollenbet 
roorben.  ©in  in  Stein  gehauenes  ©ruftbitb  neben  bem  Gingang  ber  UBenbcltreppe, 
bie  oon  bes  Türmers  3Bof)nung  jur  ^weiten  (Valerie  füfyrt,  rairb  als 
93ilb  bes  3J?eifters  angefeb,en.    Sein  ,ßeicf)en  ift  roob,!  nebenftct}enbeS. 
Gs  ift  breimal  grofj  eingetjauen  in  ben  bas  jroeitoberfte  ©ejdjofc  bes 
Turmes  tragenben  ^reipfeilern.    Gin  weiterer  SJieifter  ift  $ans  oon 
fteilbronn,  Steinmet;.    Gs  werben  itjm  aud)  bie  Clberge  in  Speier, 
Stuttgart  (1501)  unb  Saufen  a.  91.  jugefdirieben ;  an  jenem  fleinen 
tlberg  an  ber  Olorbfcite  bes  Gljors  oon  St.  Äilian  ftch,t  man  bie  jroei  oben 
ftebenben  Sd)ilbe. 

1£ie  3iPrfUI0t  an  ber  ftiliansfirdjc  ift  faft  in  allen  gotifdjen  Reiten  oon  au£er= 
orbentlidjer  Reinheit,  befonbers  aurt)  mieber  an  ben  legten,  fo  bas  in  3lftroerf  unb 
unenblid)  feines  .Urabbenroerf  fiel)  aufbauenbe  Saframentbäuscben,  bie  Wie  Se= 
biliennifdje,  bie  ©lattei-fonfotcn  am  Otorbportal  bes  Gbores ;  in  Aormen  unb  3art= 
beit  unb  in  freier  ^et)anbluug  gemabnt  biefe  ^ierfunft  an  bie  ber  Stabtfirdjc  ju 
Saiomborf. 


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•J54 


s)lt(farfrei3.  Cberamt  fttilbronn. 


Tic  St.  ftilianefirdje  jeigt,  fo  roie  fic  jc&t  fte^t,  gar  oerfdjiebeue  »aujeiten: 
aug  ber  jrocitcn  £>älfte  beS  13.  3ab,rt)unbert$  ftammt  bcr  Unterbau  bcv  bciben  £)t- 
türme,  bäpnföen  bie  ÜJtefte  be*  alten  (£t)oranfang§,  mit  herrlich,  fapitälierten  SBanb* 
faulen,  femer  bie  Säulenreihen,  roeldje  mit  ben  einfad),  aber  roirffam  gegliebertcn 
fpi^en  3lrfabenbögen  bie  Sänbe  bes  gleichfalls  alten  .£)od)fd)iffe§  tragen.  93or  beiben 


■ftonfolc  im  Wtbcngebänbt  be«  jHatljauft*. 


Seitenfd)iffen  liegt  im  ©eften  je  eine  etwas  jüngere  rippengewölbte  iUortmüe,  fte 
finb  uielleidjt  ber  Unterbau  jroeier  ©efrtürmc.  Tann  folgt  im  i:>.  3al)rlmnbert 
bcr  Umbau  bcr  Scitcnfdjiffe  mit  reidjen  Jvenftern  unb  eblen  portalen,  mit  .^eiligen 
im  ^ogenfelb,  gegen  Gnbe  be<5  ^abrtjunberts:  ber  Umbau  ber  geroip  einft  benen  in 
©impfen  i.  £.  ätjnlid)  geroefenen  altgoti  jdjen  (*t)örc.  ^m  beginn  be?  1«.  -3al)r 
tjuubert«  gefd)tef)t  ber  gotifd)e  Unterbau  bcS  großen  '©eftturmee  unb  gegen  oben  bas 
Umfd)lagen  in  bie  üHenaiffance.  Ums         1">hi»  Ginroölbung  aller  brei  Sdjiffe  mit 


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$>eilbronn. 


255 


Stucfgeroölben,  mit  ^crbcrfung  ber  £od)fd)iffenfter,  rat  %atyc  1888  ff.  Snftau  bcr 
Cfnürme,  UBieberfreilegung  unb  Wölbung  bei  2Jltttclfrf)iffes,  2Bieberf)erfteUung  bes 
oben  ftarf  oenoittert  geroefenen  üEBcftturms  unb  anbere  Seile  bcr  Äirdje  burd)  2) oin= 
baumeifter  ttuguft  o.  Seger,  ben  fügten  SMenber  be$  lUmer  $omturme$. 

$ie  co.  St.  91  i! olaif irrfjc  ift  früljgotifdj,  in  ben  heften  formen,  mit  fdjöner 
Weftfeite  (©iebelfeite),  turmloS,  einfdjiffig  unb  oon  ^öljcmct  Sonne  mit  "Surd^ 
jugSbalfen  überfprenat.  Sange  profaniert,  feit  1851  roieber  bem  ©ortessbienft  über= 
geben.  $er  (£t)or  (rat  ^ippenfreujgeroölbe  auf  blumigen  ftonfolen  unb  in  ben  Sdjlufr 
fteinen  Köpfe,  aus!  Saubroerf 
fdmuenb.  Strafjburger  Sdmle. 
£ie  gleichfalls  gcroölbte  Sa* 
friftei  ift  aud)  nod)  alt.  3" 
Seiten  be3  reiben  2Beftpor= 
tatst  ftetjen  auf  Stonfolen  bie 
33ilbfäulen  ber  SHabonna  unb 
eines  iöifd)ofs\  9teuefte  £>er: 
fteüung  nad)  Plänen  oon 
Vollmer  unb  Ooffon,  1899 
bi§  1900.  —  2lblajjbrief  }it* 
gunften  be§  Saus"  1351. 

(Shemalige  g  r  a  n  j  i  8* 
fanerfirdje,  eingeroeiht 
1314,  in  Krümmern.  Sd)önes 
Weftportal.  $ie  Jranjofen 
füUten  im  3al)re  1688  bie 
ttirdje  mit  £eu  unb  Stroh, 
unb  uerbrannten  fte;  1728 
legte  man  ben  ©runbftein  ju 
einer  neuen  ftirdje,  aber  nur 
ber  merfroürbige  Surm,  ber 
töafenmarftsturm,  rourbc  ge* 
baut  1698—1727,  nad)  bem 
s+31an  beS  SaumeifterS  Wcner 

au§  Straßburg.  5llte  ©rabplatten.  —  Hon  bem  1272  gegrünbeten  ftlofter  flehen 
und)  brei  ftlügel  bes  ftrcujgangs,  mit  einfadjen  breiteiligen  Sileeblattarfabenfcnftern; 
ganft  äfynlid)  rote  einft  an  ber  hinteren  .Hirdje  ju  (Eßlingen. 

35ie  f  a 1 1).  .ttirdje  ju  St.  s^eter  unb  rJJaut,  im  großartigen  ehemaligen  Seilt» 
fdjen  $>aus.  .ttirdjc  unb  bas  Deutfdjc  £>aus  haben  einen  Umfang  oon  mehr  als 
fünf  sJHorgeu.  $ie  ©ebäube  enthielten  nid)t  allein  Wohnungen  bes  ttommenturs, 
feiner  Beamten,  Stteier  unb  feiner  jah,lreid)en  $ienerfd)aft,  fonbern  aud)  große 
Horratshäufer,  in  benen  Sobenerjcugniffc  aufbewahrt  roorben  ftnb.  Gs  mar  anfangs 
bcr  Sit}  einer  $ausfommenbe,  bie  1785  ju  einer  Sanbfommenbe  ber  fallet)  {yranfen 
erhoben  toorben  unb  24.  ^Ipril  1808  oon  Württemberg  in  Sefits  genommen  worben 
ift,  roorauf  es  bis  1849  Stafeme  mar.    %x  meuige  (9ebäube  in  Württemberg 


SHat&auatamm. 


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256 


91edarfrei3.    Cberamt  §eilbronn. 


fnüpfen  fid)  fo  oieie  gefdjidjtlidje  Erinnerungen,  al§  an  biefeS.  ©nft  mar  e§  fönig= 
lid)e  "tyalft,  Könige  gelten  l)ier  £>of.   ^ann  jogen  otele  Äommenture  mit  iljrem 


(befolge  Don  fjier  au*,  um  ihr  ©elübbe,  gegen  Ungläubige  ju  fämpfeu,  in  ben 
ftreujjügen  in  $alä'ftina  ju  löieu,  unb  ben  Reiben  "Prcufecn  I"  entreißen.  3" 
biefem  (ikbäube  marb  ber  .öeilbrouner  Vertrag  voifdieu  bem  fdiroebifcnen  Manier 


$>ei(broiiii. 


257 


unb  ben  beutfdjen  eüangelifdjcn  Stänben  lf>33  ab^efdjloffen.  ^>ier  t>atteu  ÜöcarjdjaU 
$urenne  1648,  ^rinj  Ghtgen  unb  ^er^og  Äarl  9lleranber  oon  Württemberg  1734, 
ber  ruffifd>e  Jelbmarfdjaü*  2a§cn  1735  itjre  Hauptquartiere,  unb  ftaifer  unb  ftur* 
fürften  nafjmen  l)ier  itjre  Stbfteigequartiere  1704,  1712,  1734,  1744.  —  $n  bet 
Äirdje  rourbe  am  15.  SHuguft  1806  burd)  ©eneral  <|Setit  ba§  öeburtsfeft  91a* 
poleonS  jelebricrt,  unb  1815  beteten  l)ier  äaifer  ^ranj  unb  (Srjfycrjog  Marl  bei 
bem  £od)amt.  IJtaS  älteftc  ift  bie  ftaueüe  im  (Srbgeidjofj  be$  JurmS.  Die  grofje 
früfjgotifdjc  ftirdje  rourbe  1721  im  ^efuitenftil  umgebaut  unb  bem  2urmc  eine 


Alapüäk  am  2ct)Iad):tjn;K-. 


Kuppel  mit  t'ateme  gegeben.  $ie  greifen  fmb  uon  3luton  Golomba.  3m  .frofe 
fmb  mittelalterliche  Steinfjäufer  mit  Grfern  unb  Staffelgiebeln,  an  ber  füböftlid)en 
<£cfc  ein  1512  erbautet  ©ebäube  mit  ^arterreraum ,  beffen  tjofyeä  ftreujgeroölbe 
mädjtige  ^feiler  tragen.  3n)il*d)en  biefem  33au  unb  ber  ftirdje  ftebt  an  ber  $eutfd)< 
bofftrafje  ein  jroeiftoefiger  eleganter  *ttau  oom  ^al)re  1712  1718,  unb  für  ben 
33allei)rat  rourbe  1742  am  Jtirdjbronncnbad)  ein  fdjönes  s.Bobnf)au£  erbaut. 
3n  ber  ftirdje  fmb  mehrere  Capellen  unb  einige  Clgemälbc.  fielest  9Ute  ift  oer* 
borben,  fo  bafj  man  j.  $3.  bie  onfdirift  an  bem  Crofbau  bei  ber  Freitreppe,  rocil 
ba§  99ilb  jerftört  ift,  nid)t  meb,r  beuten  fann.  Sic  enttjfilt  in  utönd)5gottfd)er 
Sdjrift  ben  Wenn: 

„3«b  bin  flenannt  $ornuit0, 
mit  unb  greift  ift  minc  ^ung." 
^aulu  <;■ ,  Icnfmältr  au*  ©ürttnuberfl.  '.'Jcdatfrcil.  17 


258 


Wecfarfrei*.   Cberamt  .^eilbronn. 


^n  t>er  Mirche  ift  noch  befoubersi  bemcrfensroert  ber  bcrrlifdjc  romantfcbe  ftcincnic 
Sütartifd)  in  3arfopbaftfonn  mit  3äuld)en  unb  ^lenbnifcben.  2)a«  biamanticrtc 
Wippenfreujfteroölbe  bei  (SboreS  jrubt  auf  fdjön  fapitälierten  (Scffäulen,  feine  Streujunft 
im  3d)lufjftein  ift  von  ronfenbem  $Mattrocrf  umfponnen,  unb  bie  Kapitale  uid)t  ohne 
maurifche  3lnflänftc,  fpatbobenftauftfd).  ?lud)  auften  seiften  bic  unteren  ©efdjoffe  be* 
Sumtes  noch  biefen  an  ben  Stenn  ber  Jlirdie  im  nahen  SBeinSberg  erinnernben 
3til.    Wn  bev  (Scfe  fräbftotifdie  SRabomtc;  am  .jpauptfticbel  bes  DrbenB|avfe8 

eine  uornetjme  aus  bem  18.  3al)v= 
bunbert.  —  Sehr  fdjöne  metallene 
(Grabplatte  bes  1484  fteftorbenen 
iiubioift  3pei)be(,  mit  umlaufenber, 
fehlerhafter  3d)iift,  f.  vilbb.  im  Munft 
atla?.  .Oodjaltar  unb  Mrujiftrc  in 
ftuter  tffenaiffance,  iHltarleudjtcr  unb 
Mirri)enaefäf?e.  ($rnbbenfmä'ler  oon 
Kommentaren  au«  fpaterer  3eit 

Xa$  Teutfd)e  $au8  ftibt  mit 
feinen  Jvafiaben,  .früfen  unb  Turd)- 
ftäiiftcn  großartige,  wie  heruorraftenb 
malerifd)e  Stnblicfe;  vigt  befonbers 
in  ben  älteren  Seilen  eine  SDtenge 
Reinerer  Serben  an  Pforten,  (Scfen 
unb  ftenftern.  überrefte  ftchen  nod) 
uom  ehemaliften  3t.  JUaraflofter  unb 
uoiu  .Vtarmelitenflofter  $u  St.  sUJaria 
am  sJieffelbufd),  feit  1447;  an  ber 
1632  jerftörten  Kirche  ift  14H8  .fran* 
uüu  sHiiuftül?beim  tätift  „als  SDleifter 
bei  3teinroerf$  unfer  lieben  froroen 
buntes  ju  ber  Steffeln  bi)  fteilproun". 

3lbftcriffcn  fmb  1871  bie  fco- 
fpitalfirdje    unb   ba&  Katharinens 
büfpital  (K.).    tym  Seil  auf  ber 
alten  ctabtmauer  am  sl<ccfar  neben 
ber  alten  Prüfte  ftanb  bas  1306  von  beu  \>eilbronner  "Mrftem  fteftiftete  3pital. 

2as  3dnff  ber  Kird)e  mit  ber  ^fniubnerftube  marb  1»;24  ein  iHanb  ber 
Alamiuen,  162Ö  mteber  aufftebaut. 

Mapellen  waren  uiele  in  ber  3tabt,  meldje  aber  abftebrod)en  ober  ju  ÜBob/ 
uunaeu,  iüic  an  ber  (Prüften  Sftttaeleägaffe  über  au  ber  SSoIfoangdaaffe,  eingerichtet 
warben  fmb. 

Klöftcrböf  e  befnfien  in  berStabt  bas  Kloftei "^illiftbeim,  ^Ibelbera,,  i'id)ten 
ftern,  ^ord),  befonbers  aber  .Kirf  au,  bann  üftau Ibronn,  Kaifenheim,  3d)öntal,  lct}= 
terer  mürbe  gegrflnbet  1314.     S)er  3chöntaier  .tsof  mürbe  bwraj  Stiftungen  in  ben 
fahren  1361,  1394  uff.  immer  reiriier  unb  biente  ber  }lbtei  gnr  Mufbetoahrung 


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fteilbronn.  259 

itjrer  Vorräte,  befonber§  |U  .ttriegSjeiten,  in  roeldjen  fid)  nud)  ber  ^tbt  unb  anbere 
ÜSHöndie  t)iert)er  flüchteten.  9Us  im  Wpxxl  1525  ber  Mbt  l)ier  roar,  rourbe  nud)  er  oon 
ben  rebellifrfjen  ^Bauern  ßebranbfdjatjt.  —  9lod)  jetjt  oerfünbet  eine  ^nfdjrift: 
Anno  domini  MDXLVI.  ben  24.  3>ej.  ift  Carolus  bev  f ünfft  oon  ©ottes  (Knaben 


römifrijer  .Uanfer,  tjerein  in  einer  fänfftin  getragen  roorben  unb  im  MDXLVII  ben 
18.  ^anuarit  roiberumb  ju  Ü\ofi  fjinausgevitten.  —  $n  biefem  .frof  nämlid)  flieg 
im  cdjmalfalbifdjen  .Uriege  ftarl  V.  mit  bem  .frerjoae  oon  5llba  ab,  unb  fdjloft  in 
bemfelben  ber  .Uaifer  am  3.  Januar  1547  mit  ben  SIbaefanbten  bes  frerjoa,?  Ulrid) 


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260 


flfctarfrfi«.  Cberamt  fceilbronn. 


oon  Württemberg  einen  Slusföhnungsoertrag,  —  1570  ftieg  aud)  ftaifer  9ttar> 
milian  II.  mit  fünf  Söhnen  in  biefem  £ofe  ab.  1B32  ftenften  bie  Schioeben  ben 
£of  bem  ©rafen  Straft  oon  Hohenlohe ;  aber  nad)  ber  3d)lad)t  bei  ^Hirblingen  fam 
er  roieber  in  ben  Befife  ber  ilbtei  3d)öntal,  bis  biefe  1803  als  (Sntfdjäbigung  Sürt= 
temberg  jugeteilt  roorben  ift.  Xcr  Seil  bes  3d)öntaler  £>ofs  an  ber  $eutfd)t)offtrape 
lourbe  nun  bie  Wohnung  ber  i.'anboögte,  nnb  er  fant  182<»  burd)  £aufd)  an  bie 

3tiftungspflege  .freilbronn,  bie 
it)tt  an  ^rioatlcutc  oerfauftc. 
—  5Det  $au  an  ber  Xcutfd): 
hofftrafje  mar  int  iHenaiffauee- 
ftile  aufgeführt.  Tie  gjaffabe 
toar  mit  ben  "#ilbfäulen  ber 
.Harbinaltugenben,  ^iebe,  @e* 
redjtigfeit  ufio.,  in  ^lifdjen  gwi* 
idjen  ben  ^enftem  gefdjmücft.  — 
Xie  ©ebäubc  jeigen  nur  nod) 
loeniges  oon  itjrcr  alten  ,£>err= 
lidjfeit.  iVrfd)nmnben  ift  and) 
bie  3nfd)rift: 

In  Hnjaiifl  unjer*  Veben* 
5Ikr(ieb,t  in  Unocrftattb ; 
Ter  orortflanfl  roirb  »ergeben* 
Unb  unnü|  anßenxinbt; 
Ta3  Wittel  tjäflct  C.nälen, 
Ta$  6nb'  ift  ?lnflft  unb  $ot; 
Tic  iHccbnunfl  tonn  nid)t  fehlen, 
3ftc  Trajit  ift  ber  2ob! 

$as  SHotf)  au»  (K.), 
halb  gotifd),  halb  Oienaiffance, 
mit  sJlrfaben  unb  Statuetten 
an  ber  großen  Freitreppe. 
3tubcn  mit  Jafeliocrf,  159H. 
Matsfaal,  1779,  mit  3tuffa^ 
turen  unb  einem  Xecfengemälbe 
oon  sJMorff.  Münftlidie  Uhr, 
1579—80,  oon  y^faaf  .£>abred)t 
oon  3d)afft)aufen ,  ber  1574  bie  berühmte  Ub,r  im  3trafjburger  2ftünfter  ooüenbet 
hatte,  unb  feinem  Wefellen  Michael  DJlüUer.  Tas  3tuuben  unb  3)iinutentoerf 
1525  laut  ^nfthrift  oon  .frans  ^aulus.  Über  bie  Staumcifter  bes  flathauies 
unb  fonftige  .freilbronner  ?Jieifter  ftehe  unten  im  Äfcfdjnitt:  Die  «aumeifter  unb 
Wlbhaucr  im  DiecfarfreiS.  daneben  bie  ftäbtifchen  .ÜauUeigebäube  mit  reidjen 
Wenaiffancegtebeln,  unb  um  bie  (Me,  am  .Uiefelmarft,  bas  3tabtard)io,  1765,  flott» 
lidjer  3teiubau  mit  hcnlidjem  (Sifenroerf.  Umfaffcnbe  Weftauration  bes  ganzen 
töathaufes  1899-  1904  burd)  ^affoq,  nad)  ben  tfntroiirfen  oon  Vollmer  unb  ^affon. 


iyrübtjof f itni  Bon  1 659. 


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fceilbronn. 


261 


3)a§  ehemalige  Strc^io  am  $afenmarft  mürbe  17H4— 88  von  ber  <5tabt  für  bie 
SHitterfdmft  be§  ßantonS  $raid)gau  erbaut. 

3llte  ^rioatl)äufcr.  $a§  feb,r  alte,  um  1500  umgebaute  Ijolje  Steinb,au$ 
(„äätd)enl)au§")  am  attarftplafc,  mit  drfer.  —  $a§  ©temb,au$  beim  ftirdjbronnen, 
mit  bem  Üffiappen 
ber  Familie  ^mlin 
(brei  3mmen).  — 
•XaS  ehemalige  Sßa* 
lais  Äönig  ^xko- 
rid)3,  al§  SBaifem 
fmu$  begonnen 
1756,  nadpJMAnen 
be353ürgermeifter§ 
oon  ^tojjfampf.  — 
$a§  o.  9?aud)fd)e 
^>au0  am  9Harft, 
1804-1807  mit 
prarfjtoollem  8pei= 
fefaal,  mit  Sanb* 
gemälbenuon  Seele 
unb  (£.  Heller  in 
Stuttgart.  —  *3)aö 
ehemalige  5feifd)s 
b,au§,  ein  fdjöncr 
2lrfabenbau,  1600, 
mit  fecfgenialen 
Kapitalen.  %ls 
(Srbauer  gilt  ber 
$taumeifter  £>anS 
Srfuxf)  (H.  S.  mit 
Steinmetjäeicfjen 
unter  bem  Stabt- 
mappen  OJttoDfU 
feite).  3cfctbef)er= 
bergt  bas  obere 
Stotf  roerf  bie  reidV 
faltige  Sammlung 
be§  .£>eilbronner 

fjiftorifdjen  Vereins.  2a§  Sd)iefeb,aus  in  bübfdjem  Mofofoftil,  17«9— 71.  $a3 
$0110  beS  »germeifters  Mofjfampf  1780,  ba§  Oajtfjait*  jur  Sonne,  ftolj  im 
Gmpireftil  erbaut  1796  burd)  ben  pfäljifdjen  «aumeifter  unb  fransöfifajeu  Spion 
ftruttjofen. 

£cr  alte  ^yricbljof  bei  ben  Prummern  ber  .ttarmeliterfirdje  ift  einer  ber 
fünften  tu  Sübbcutfdjlanb ;  £enfmäler  com  15.  ^abrfjunbert  an  bi§  in  unferc 


ftrtct>&offrtu$. 


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262 


3iectarfrei£.   Oberamt  .pcilbronn. 


2ac\c,  barunter  jinei  SBerfe  von  Sannecfer.   ©ro&er  fteinerucr  Ärujifijru« ,  154."». 

31  Ue*  Derroad)fcn  mit  "Säumen,  Blumen,  ©träuctjern  unb  (Sntjeu. 

grgrfiffnb'fcbön,  au*  jebem  Sßaumc  nicbet     ftält  «t  umidjlunaeii,  biejcS  Üebcn»  Qttül 
•V»änflt  buntler  (?fen,  jebe«  lotenmal  3u  becfcn  mit  bcm  flrünenben  ©efieber. 


i^cor8*btunntii  tu  $cifbronn. 


Brunnen.  Xer  Äircf)brunneit ,  1">41,  cicbcurolnbruniien ,  fübiueftlict»  ber 
ctabtfircfie,  ift  neu  IjergefteUt  roorben  unb  fielet  jettf  an  ber  2übicite  bcr  Mirdie, 
].  ?lbb.  3.  241.    „$as  Koffer,  bas  iri)  gebe,  ©tri  ein  ©ron  in  bae  einig  Veben. 


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.^eilbronn. 


263 


<>f)annes.)"  ,>$m  ßib 
mir  basielbige  Gaffer, 
$ajj  mid)  nidjt  bürftc." 
Xer  malerifdje  6t.  ®c- 
orgsbrunnen  1593  unb 
ber  sunt  Jeil  erneuerte 
Aortuimbrunnen  1713, 
beibe  in  lebhaftem  9tc^ 
naiffanceftil. 

9fa  bcn  SRarfungS« 
grenjen  bcr  9*eia)sftabt 
,Sog  ein  Sanbgraben  t)in 
mit  i?anbtürmen.  2)er 
2urm  auf  bem  2Bart= 
berg,  roeiter  am  roeftlidjen 
Slbtjang  bes  3öartbergs 
stumpf  eines  Sumtes, 
1534,  ictvt  ©emberg. 
bauschen. 

iöurgmal,  ein 
roalbiger  -jpügel  bei  %lt- 
böefingen  mit  SÖall  unb 
©reiben.  S  t  a  t)  l  b  ü  t)  l 
beim  (£äcilienbrunncn, 
alte  (Seridjtsftättc.  3n 
ber  Stabt  erinnert  bie 
Siebe  netdjengaffe 
gleichfalls  an  eine  alte 
(9erid)tsftätte ,  nod)  im 
18. 3ar)rt)uitbert  fa^  man 
SBurjeln  oon  einigen  ber 
fieben  eidjeu. 

,,«ürg"  heißt  noef) 
ein  Seil  bes  StabtroaU 
bes  auf  bem  $erge,  ber 
bas  -Ipeilbronner  Jal 
uotn  SBeinsberger  trennt, 
unb  an  bem  bie  i'anb; 
ftraftc  narf)  Seinsberg, 

.v>all  unb  Starnberg  t)insiet)t.  «ei  ber  «iirg  ftanb  bis  1811  ein  W)er  fteinerner 
bälgen  aus  brei  fteinernen  Säulen. 

911  tb  9  dingen,  rechts  bes  9cecfars,  jmifdjen  bem  Sraopenfee  unb  bem  ^äger« 
Ijausberg.  ."pier  ftanb  eine  frf)on  1338  abgebrochene  ftirche.  $ic  fpätere  Mapelle 
uerbrannte  im  ^ai)xe  1547. 


üÖtgfäuJc  bei  §d(bromt. 


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264 


"Jiecfarfrei*.   Cberamt  $etlbronn. 


(£o.  Stirpe  jum  heiligen  Steptwnu«!,  1766,  mit  altem  gotifdjen  2urm  mit 
ftrcuärippengcroölbe.  ehemalige«  löroenfteinifdjeS  21mt$l)aus>.  31m  (Eingang  in  ben 
#of  ba§  Steinbilb  eine«  geljarnifdjten  Zitters* ,  aus  bem  (Snbe  be$  16.  ober  31n= 
fang  be«  17.  3af)rt)unbevt§.  2urm  unb  Äirdje  mürben  nad)  bem  ©ranb  com 
19.  9Wai  1899  umgebaut,  ©afttjau«  jum  5öalbf)oro  1569  mit  <3teininetjjeid)en. 
C^afttjausS  ptm  iHitter  1709  mit  ben  2lnfang8bud)ftaben  uon  3War.  ftarl  ©raf  ju 

Söroenftein  ufro.  Slbftatt  geborte 


ben  ^einrictb,,  feit  1462  ben 
Sieipperg,  bie  e§  1490  an  bie 
«Pfala  uerfauften.  $urg  ©Hb« 
ecf,  ein  ftarfer  oiereefiger  s2?cl)r= 
bau  mit  Grfcrn  unb  breitem, 
fnppelartigem  ^ad),  mit  bem 
•Ipeinrietfjfdjcn  3Bappen  (K.),  aus 
ber  fteme  fdjon  bodjaufragenb. 
31lt^einrictb,ifd),  1462  neipper* 
gifd),  feit  149<>  lörocnfteinifd). 

£3ißex*ac§  (Bibera^a  765). 

(So.  .Stirpe  flu  ben  #etl. 
Kornelius  unb  Gnprtanusi  unb 
bem  beil.  ftrcuj,  1830,  mit 
altem    lurm.     ttatb-  ftirdje, 
1863,  in  legerer  jroei  gute  Clgemälbc  au«  bem  16.  ^abrbunbert,  bann  ein  fdjones 
fpätgotiidje«  .frodjrelief :  (Sbriftus  unb  bie  jünger  in  Gmmaus. 


latifftfiii  in  btr  .«ir$c  ?u  ^Irin. 


^3ödttngen  (Sacfinaen,  Secfiugen). 

(So.  5tirdje  jum  1)1.  s^anfratin«.  "21m  Jreppenturm  1610.  ^n  ben  legten 
^abren  umfaffenber  Umbau,  roobei  man  im  lurm  bödjft  mertoolle  frübgotifdic 
sÄanb=  unb  Decfcnmalereien  entbeefte,  ebenfo  eine  (Grabplatte  einer  .  .  .tissa  de 
(Bedinge  12HK.  ^etit  im  .£>ift.  SJcufeum  ju  £)eilbronn.  —  Äatlj.  ftirdje  im  romn^ 
nifdjen  Stil,  1402.  Sllte  ^rioatbäufer.  ©roftcr  ^Hömerplatj  ItnlS  be§  Stedars. 
SDet  .frauptteil  bcö  Crts  mar  Wcidjsgut,  in  bem  fdjon  466  unb  780  ff.  Jtlofter 
Öorfd)  Siefit}  batte,  unb  beffeu  sJ)iarfung  fidj  meit  über  ben  "Oierfar  hinüber,  bis 
mWi  Rödigen",  erftreefte.  £er  Crt,  roeldjer  fidj  ftetät  als  WeidjSgut  betrachtete, 
tarn  1310  an  Sömenftein,  1333  an  fteilbronu.  3m  ^abre  143H  wirb  er  nebft 
Jyranfenbad)  oon  ben  abeligen  fteinben  ber  Stabt  oerbrannt.  "äuref^arb  Sturm 
feber  jerftörte  bamals  ben  Sonnenbrunnenbof.  $m  $auernfriege,  1V25,  fpielten 
ber  roilbc  ^afob  (^äcflein)  Nobrbad)  uon  Bödingen  unb  bie  fdiroarje  .frofmännin 
uon  ba  eine  SRolle;  3ä(Hein  rourbc  nad)  ber  cd]lad)t  bei  Böblingen  am  2o.  SRai 


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Söödtngen.  86fi 

in  sJtccfargartarf)  an  einen  Saum  gefettet  unb  langfam  gebraten;  f.  oben  6.  245. 
S&et  CrtSabel,  nad)  bem  Sappen  gleichen  Stammes!  mit  ben  üHeipperg  (f.  o.  ©.  123), 


portal  cm  ber  tftrcbjc  ju  Jvranffnbacb. 


bis  in*  H>.  3al)rl)imbert  auf  bem  jetyt  oon  ber  (Sifenbafjn  burdjfrfjnittenen  fdwtty 
bügel  am  oberen  3ee,  oiclleictjt  einft  ein  römijdjer  'öurgftaü. 


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9Jecfarfrci3.   Cberaint  fteilbromi. 


Wim  oonnenbrunuen,  an  ber  .frauptftraBc  nad)  ©rofigartad),  3)citl)rasfteiu. 
•Ipier  ftanb  ein  Sonnentempel.  3)as  iWomcrfaftcü  rourbe  1895—97  pon  bcr  9teid)& 
limcstommiffton  ausgegraben,  mar  1 33  m  breit  unb  1 49,5  m  lang  mit  abgerunbeten 
Gcfen  unb  oier  Joren  mit  je  (yoei  lärmen. 


JÖonfeCÖ  (Soloclt  [2ty,  Bonoelt  \245). 

Gd.  Äirdje,  1774,  mit  altem  Cfttunn.  3n>ei  öemmingenfehe  Schloff  er  im  9)2an* 
favbenftil:  baS  obere  174k,  ein  fräftiger  sSarocfbau  mit  prächtiger  freitrageuber 
Steintreppe,  bas  untere  17H4.    2d)öne  ^Hefte  (runber  Surm)  beS  pon  Philipp 


Crrtatnewt.  Kapitale  unb  Ocroölbtripptn  am  lurm  bcr  Äirdje  ju  ©rojjgarta*. 


bem  Reifen  pon  Öemmingen  um  15(54-  «8  erbauten  Safferfdjloffes.  3m  jettf 
auSgcrobcten  Salb  «reitenloch,  jnnfdjen  söonfelb  unb  flirchhaufen,  bebeutenbe  iHömer^ 
platte,  f.  o.  3.240.  Ortsabel  1208  bi*  ins  14.  OMrhunbert,  bas  Sappen  mar 
ein  geteilter  unb  jioeimal  gefpaltcner  Sdjilb.  $er  treffliche  3cid)ner  unb  SfJiobelleur 
Monrab  Seitbredjt  (1796— 1837,  geboren  in  Grnsbad),  C31. ftün.sclsau,  uerbrarfjte 
in  "Sonfelb  feine  erften  Lebensjahre. 


Stein  (^lina  U88l 

Weithin  iid}tbare  eu.  Siirdjc  p  3t.  SBeit,  I84l',  mit  romanifchem  unb  gotifd)em 
tonncngeroülbten  Xurm,  unb  fdjönem  Jylügelaltar  mit  1517  unb  bem  Sappen  ber 
i*atriflierfamilie  Sfirfin  oon  .freilbronn.  Wittelfdjrein  unter  reidjen  "öalbadjineu 
2t.  93«it,  Barbara  unb  (^regorius,  auf  ben  klügeln  Wemälbe  aus  bcr  l'egenbe  be* 
heil,  SJeit,  an  ber  ^rebella  ber  A>eiligc  im  .Steffel  unb  ein  ^otiobilb :  Glteru  opfern 
ihm,  ber  ihr  Ätinb  in  ber  Siege  iegnet,  einen  -v>al>u.  Hilter  laufftein.  Malereien 


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iyranfenbacb.  Srürfelb. 


267 


Xaufftein  in  &cr  flirrt  ju  örotflarta*.  1662. 


im  Jurm,  fpätgoiifd).  $er  Plante  be3 
Crts  fommt  oljne  Zweifel  oom  alt= 
beutfdjen  SBfiltS,  Stiefel,  benn  %lt\n  ift 
oon  einem  Reifen  au§  $iluoialfd)utt, 
auf  rocld)em  ftirdje,  s^farr=  unb  SdjuU 
f)aus  fteljen,  überragt.  —  ®taufifd)= 
rottjenburgifdjeS  fmusigut,  1188. 

3fvanRcit&acß  (^raneunba*  766> 

21lte  eo.  Stirpe  ju  St  Sllban,  mit 
romaniidjen  unb  gotifdjen  heften  unb 
einem  reichen  iHenaiffanceportal,  1590, 
mit  gotiftcrenben  Stabburdjfdjueibungen 
unb  bem  3*id)en  be§  SHeifterS,  f.  21bb. 
Xie  lafel  über  bem  (Singang  erinnert 
an  bie  marteroolle  Rötung  bes  £6)\ilU 
f)ci&en  unb  anberer  @inioof)ner  burd) 
bie  Staifcrlidjen  im  Cf  tober  1<>34.  9(n 
ber  Seftfeite  be3  CrtS  ftanb  bie  *8urg. 
.)5ipf  etb,of  mit  ftirdje,  1718. 

$a§9teid)$gut£)uppb/ilbura,  1 238, 
lüü  SUofter  $ebent)aufen  cor  1229  begütert  ift,  fommt  1238  oon  SSilfyelm,  bem 

s-ßogt  oon  Simpfen,  an  ben  bortigen 
Spital  jum  b,eil.  ©eift. 


^fürfeCö  (£ürnfel6  [365). 

3ln  ben  Cueübärfjen  be§  ©runbel« 
gelegen,  früher  ein  ummauerte? 
3täbtd)en.  Kleine  eo.  Äirdje,  1873,  mit 
eblem  tjöljernem  ärujifirus  au3  bem 
L565  errichteten  Stltar  ber  früheren  Stirdjc; 
ber  Xunn  trägt  einen  burdjbrodjeneu 
Steintjelm.  X>ie  alte  .Hirdje  gtta  l)eil. 
Streuj  jeigt  fpätgotifdjen  Stil,  ben  oiel- 
ecfigeu  (ib,or  mit  töctoölberippen ,  auf 
bereu  Sdjlufcfteinen  bie  Sappen  ber  .frelm- 
ftatt,  3pet  unb  ©emmingen.  3(n  ben 
portalen  bes  3duffs  bie  Sappen  oon 
Weintjarb  o.  .fcelmftatt  auf  ftürfelb  unb 
feiner  #rau,  \Unna  o.  Sturmfcber.  Sa* 
oon  alten  Wrabfteiuen  oorliauben  mar, 
mürbe  an  bie  Cftmauer  beö  ©ottesaefer* 


2tctn&au*  tu  votftfcim. 


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268 


louffttin  in  btr  Äir$c  ju  .«tr$l)aufm.  15«:). 


gebracht.  ^Das  lücmmingenfrfje  3d)loft,  erbaut  uon  Philipp  uon  $cmmingen,  f  1544, 
ritljt  auf  fcfyr  alten  ©runbmauem,  man  jagt  auf  römifdjen,  ehemaliges  v&iafferfd)lof}, 
attevtihnlid)  bcl)evvfd)enb  mit  ,^roei  ftarfen  uiererfigeu  Jürmen.  ,'tyigt  bie  fpätgotifdjen, 


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269 


fctjon  in  bie  Stenaiffance  ausflingenben  formen  bes  beginnenben  16.  ^atyrfyunbertS, 
mit  ben  Wappen  ber  ®emmingen  unb  ben  SaljreSftafjlen  1519,  1523,  1525. 


3$(o$  in  -ftirdjijauftn. 


9teftc  be$  ©rabbenfmatö  be$  ^leiffyarb  oon  ©emmigen,  f  1594,  unb  feiner  5rau 
(Slifabetf)  oon  Nippenburg,  f  1581.  CrtSabel  im  14.  unb  15.  ^atjrlmnbert,  mit 
bem  gleiten  SBappen  roie  bie  oon  Weipperg  unb  Bödingen.    WatyauS  1589. 

(^uter  .£")ol^bau.  Gin  reidje*  ^He= 
uaiffanccportal,  1571,  fä^rt  in  ben 
Seegarten. 


6f>ro|*gavfac6 
(mic^elin  ©arten  988) 

an  ber  uralten  Sanbftrafje  oon  .$eil= 
bronn  nad)  Appingen,  (äinft  im 
©efitj  ber  (trafen  oon  fc'auffen  unb 
burd)  biefe  beS  StlofterS  Cbenljetm. 
$ie  eo.  l'orcnjfirdje  bat  einen  fräf= 
tigen  Cftturm,  mit  romanifdiem 
Mippenfreujgeioölbe  auf  fdjöu  fapt 
tälierten  Gcfjciulen,  an  ber  Cfttoanb 
gotifdje?  fanfter  1498.  %m  Zuvm 
and)  jioei  romanifdje  Sfulpturen  unb 
auf  einem  Sdnlbe  innen  über  ber 
Scbilicnnifd)e  fteb,t  147<t  (f.  3lbb.). 
Ta3  1725  teiltocifc  oeränberte  5d)iff 


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270  9?edarfrei*.  Oberamt  .fceilbronn. 

wirb  oon  einem  nod)  bemalten  Jonnengeroölbe  mit  ;Durcb,jug9balfen,  1670,  äberbeett. 
Spätgotifdje*  bcfdjäbigteS  Saframentb,äu§d)en.  Steinbrunnen  mit  bem  Ijeil.  i'orcnj. 
."Dölbau*  in  fd)önem  Menaiffanceftil.  ftelter  1543.  SBartturm  auf  bem  tfeudjelberg. 


.«aititl  in  ber  .«irrte  ju  fletfargattad).  1BH1 


am  yanbgraben,  erbaut  unter  $raf  Gberb,arb  im  $art.  Xabei  ein  Sdjanjroert  nnb 
Mingroaü.  Sübroeftlid)  vom  Ort,  am  nörblid)en  2lbb,ang  bes  .ftendjelbergS  ein  ooale* 
(Srbroerf,  bie  „ftranfenfdmnje" ,  otme  ^roeifel  and)  al?  Mingbnra.  aiwn>red)en. 


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.fcortljeim.  flircfc&aujen.   9le<fargarta<v-  271 

Äorfißeim  (fjoregeljeim  9?6). 

(So.  Slirdjc,  einft  bcm  Ijeit.  (fteorg  gcroeitjt,  nad)  einer  3nfd)rift  beim  Süb 
cingang  oon  tfeinrid)  Sd)icfl)arbt  1610  erbaut,  mit  altem  Gljorturm.  «rabmäler 
ber  Öemlin  au§  bem  1«.  3at)rf)itnbert.    tiefte  einer  alten  ©afferburg  mit  Steina 

Ijaus;  Crtsabel,  ber  frülje  in  bie  Giegenb  von 
(tfmiinb  unb  Slalen  *og.  2er  Crt  mar  mit 
einem  ©raben  umgeben  unb  tjatte  jioei  2ore. 

• 

ftatt).  ftirdjc  &um  1)1.  Sllban,  1  »4 1—44, 
Surm  nod)  alt,  1408  unb  1579,  Saufftein  156:}, 
ipätgotifdje  i<ieta,  gute§  Clgemälbc,  1663,  mit 
3Jlariä -^immelf atjrt,  "üflonftranj  1654.  Sdjönes, 
iuot)lert)altcnc5  ehemaliges;  Teutfd)berrenfd)loft, 
157<>  ff.,  mit  oicr  runben  Gcftürmen,  mitten 
im  Crt,  früher  mit  'iltaffergräben  unb  #ug= 
brüefe,  jefct  SdjuU  unb  Watt)au§.  3d)luf? 
ftein  beö  Torbogens  ift  bas  Steinmef>5eid)en  be* 
Iljomas  ftuoll  eingemeißelt,  ein  auberes  im 
Sd)lufjftein  bes  vJiebentörd)ens.  3«  beibcu 
Seiten  ber  loröffnungen  je  ein  prächtig  au? 
geljaucner  l'öioenfopf ,  als  Sdjiefjfdjarte.  — 
sÄud)  fouft  alte  Crbensljäufcr.  Capelle  ytr 
t)cil.  ^reifaltigfeit,  171H,  oberhalb  ber  9JKU)le. 
(Sine  ^iertelftunbe  uor  bem  Crt,  nal)e  ber 
£ipfell)ofer  unb  «rofegartadjer  Wartung,  ftel)t 
ein  Steinpfeiler,  ba3  „9fanenfreuy,  mit  ^ilb^ 
roerfen.  sJiad)  ber  Sage  füll  fyier  eine  .HapeUe  oon  ^uliana,  ®emal)lin  be§  9iitter* 
SHalf  oon  .Hirdjtjaufen,  ber  tjeil.  3lnna  gemeint  geioefeu  fein:  Sd)on  im  lo.  ^atjr 
ljuubert  tjatte  basf  .Ulofter  "iSeifjenburg  im  (Slfafj  reichen  ^3efi^  in  Stirdjljaufen.  — 
9(uf  bem  J5rieb^of  ber  (9rabftcin  mit  bem  Steinmetfteidjen  be$  JbomaS  Jtnoll, 
Bürgers  ju  sBein§berg,  l©erfmeifter$  ju  .Uird)b.aufen ,  locldjer  oielleidjt  ben  Stau 
be*  tjieftgen  Sd)loffe3  leitete,  jcbcnfaUa  babei  beteiligt  mar.  $er  Stein  ,seigt  bas 
fnienbe  SWb  feiner  ftrau  unb  156n  unb  1573.  Tie  Überlieferung,  baft  in  ftirdv 
tjaufen  unb  in  bcm  baneben  oerfdjtounbenen  Slfdjeim  2o  £mben  unb  bie  .Hird)e  jer- 
ftört  roorben  feien,  roirb  rool)l  mit  9fed)t  auf  ben  UngarneinfaU  bes  3a\)r&  926 
gebeutet. 

"STecfiaröavtac^  (Hegger-ßarbatja  \\6\). 

s)in  ber  Sflünbung  bes  Seinbadje*  in  ben  9foftt  gelegen.  (So.  ftirdje  511m 
l)eil.  $etrud  unb  ^aulus,  1 767,  mit  ftuffierter  rttadjbecfe  unb  mit  gotifttjem  Cftturm, 
morin  ein  fdjöner  fpätgotifdjer  ftlügelaltar:  im  Sdjrein  St.  ^etruü,  Paulus  unb 


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272 


9iecforlrei§.   Cberamt  fteilbronn. 


^ob,anne§  bcr  Jäufer,  auf  ben  klügeln  ©emälbe,  s^ouli  93efef)rung  unb  ftludit  aus 
SkunaStu*,  sJ*ctri  MÜm  Jotenerroecfung ;  auf  bcr  iHäcffeitc  ba*  oon  (Ingeln 
gehaltene  3d)roeifttud).   ^räfyiae  b,öl*erne  iRcnaiffancefanjel,  1161. 

Ter  früher  mit  2Ball,  ©raben 
unb  brei  Toren  nerfeb,ene  Cvt  ift 
alter  8eft$  bcr  ©rafen  oon  i'auffen, 
roetdjc  t)ieftge  ®ütcr  1122  bem  Älo= 
fter  Cbenb,eim  fdjenfen. 

SUtbölliugerljof,  bic  alte,  be- 
reite 767  unb  781  mit  SBetnbau  er 
roätjntc  »illa  «eUingcn,  fdjon  823 
mft  einer  ^cter*  unb  ^aulefidjc. 

<&6eretfe»l>eim  (3ftn=, 
3fetnisl?eim  767,  3ftnest?eim  780, 
(Broffen.l}fensI?ctm  \3?7). 

(So.  Kirdje  sunt  b,eil.  9Waurüiu», 
urfprünglid)  gotifd),  im  %atyc  1601 
oeränbert,  2urm  im  Seften.  ätttf 
tjieftgcr  Wartung  rourbc  am  6.  iDJai 
1622  bie  oedjängnisiüoUe  „3d)tad)t 
bei  Wimpfen"  geidjlagen,  an  roeldjc 
ftd)  bas  gtorreidje  sJtnbcnfen  bes 
t)od)t)er,Mgen  9Rarfgrafen  ©eorg  Jyriebrid)  uou  s-8abcn  unb  bes  tapferen  ^Srinjen 
Magnus  non  Württemberg  fnüpft.  ©äffen  unb  .Hügeln  oon  Stein  finbet  man 
nod).  3m  ^atjre  1900  b,at  bic  ©emeinbe  in  ^erbinbung  mit  bem  £iftorifd)en  herein 
in  .freilbronu  auf  ber  üttalftatt  ein  Tenf-  _     f  %t  f  __j 

mal,  in  ©eftalt  eines;  großen  3qenitblocfc» 
mit  ^"fdlrifttafel,  früfygefallenen  b,el- 
benmütigen  ^rinjen  errid)tet. 


Mird)cnflut)l  in  >Jicc!araarta$. 


TTTTT' 


^ontßctm  (Suntfjeim  ^88). 

.Hütt),  ftirdic  juni  b,eü.  Martin,  1 720 
in  jierlidjer  Spätrcnaiffancc  erneuert,  mit 
altem  gotifdjem ,  rippenfreusgeroölbtem 
($t)ov.  ÜHcfte  bcr  "Würg,  ehemaliges  beutfd)- 
berrifdjes  „©artenljaus"  mit  t'uftgarten, 
J6HH,  mit  bem  reidjgearbeitetcn  Wappen 
be$  (Srbauer?,  bes  Orbensfommenturs 
©eorg  Slbolf  oon  Spet  3d)ül^burg.  — 
ctaufifd)  rotljenburgifdjes  fmusgut,  11*h. 
Ter  Crt  mar  früljer  mit  einem  (Kraben 


1  Siiliftiliilii 


IP 


SUtarcinfaf'uitg  tn  -Jiccfarflarta*- 


i  [.ilHIiillilil 


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2üldeim. 


umgeben,  bie  'öurg  mit  dauern  unb  Üoren.  Hör  1434  fommt  Sontheim  an  ben 
Deutfrfjorben.  3Utc,  anfetmüdjc  Crbenstgebäube  unb  bie  fdjöne  Sontfjeimer  9Jhif)le 
in  sicrlidjcm  iHofofoftil  au§  Stein  erbaut,  1774.   $ru,yfiiu3  1 7 ">< >. 


-Vtirdjc  in  2oiut)eiiii. 


(So.  5tird)c  jum  Ijeil.  Kilian,  tomantjd» ,  Sdjiff  gotijd)  oeränbert,  mit  einem 
ftarfen  tonnengeroölbteu  Cftturm  mit  fjübfdjem  gebreitem  Cftfeufter.  ftomaiiifdier 

$ait(ii£,  Xcntmätcr  0118  Württemberg.  Wetfarfrci*.  18 


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274 


•Dlerfurfrei*.   Cbcramt  ^tilbronit. 


laufftein,  riefiger  Steffel  auf  fräftigcm  Wülfte  rutjenb.  Sdjöne  Wrabbentniäler: 
Öcrr  uon  Gailenberg,  Weliefgeftalt ,  1557,  (Sbriftopb  uon  Talfjeim  <f  1572)  unb 
feine  ftrau  Barbara  u.  Seiler  (f  1584),  fcbr  feine  üHenaiffance ;  ftebäditntstafel 
bcs  legten  Gitteret  uon  Talfjeim  uon  16o5.  Mite  eingeritzte  Grabplatten  ber  Tal= 
lieim  im  ftirdjcnbobcn.  ftatt).  ftirebe,  18H5  f.,  mit  früt)gotifd)cr  SJlabonna.  Talbeim 
befaß  uielc,  minbeften§  1 1  alte  t)errfd)aftlid)e  55ot)nfitye :  bie  luoljlerfyaltene,  l)öd)ft 
malerifdje  obere  $htrg,  flanfiert  uon  frf)lanfem  iHnnbturm,  einft  -C>auptfit\  berer  uon 
Talfjeim,  uon  Württemberg  an  osraeliteu  ueräußert,  bariu  bie  3tjnagoge.  Tas 
$emmingenfd)e,  jettf  Gilmerfdjc  „untere  3djloß",  1766,  mit  heften  ber  alten  grauen 
bergifdjen  33urg,  unb  großem,  poeficuoll  angelegtem  3djloßgarten.  3m  3djloß 
eine  SRenge  cbelfter  Altertümer,  ebenfo  im  3djloßljof,  barunter  Teile  ber  alten 


s^aluftrabe  uom  Stiliansturm  in  .freilbronu.  ferner  bas  l'emlinfdje  £>au$,  jetjt 
euangelifdjes  ^farrfjnus,  mit  fdjönem  Wenbeltreppenturm ;  bass  Vtjljerfrfje,  feit  1680 
mit  fattjoliidjer  .Capelle,  je^t  mit  ber  fatljolifdjcn  Siirdjc  \ufammeugebaut. 

ältere  ^riuatfjäufer  unb  bas  früljere  roür^burgifdje  ^efjntfjaus  1607. 

Jalfjeim  ift  altiuormfifdjer  Söefity.  Ter  Crtäabel,  uom  IM. —  1 7.  ^aljrfjunbert, 
hatte  fidj  frülje  weitbin  uerpjeigt,  wogegen  im  Crte  felbft  balb  aud)  si)iitbcfitjer, 
©ttnerben  unb  2lllobbefit<icr  in  buntefter  Wifdjung,  baruuter  feit  1356  Württemberg, 
erfd)einen.  Xaö  "Sappen  ber  Talljeim  ift  ein  3djilb  uon  Silber  unb  iyelj  geteilt, 
im  oberen  ^elb  ein  fünftägiger  roter  halten:  .frelmjier:  Wiffelfjörner  uon  3ilber 
unb  Jvclj  geteilt ,  burd)  ben  roten  fünftägigen  halfen  ucrbuubcn.  Ter  Ort  mar 
einft  ftarf  mit  Türmen  unb  Toren  befeftigt. 

£>ofj  tax  n,  aud)  3d)eflcnhof,  mar  beutfd)f)errifd) ,  ehemalige  Capelle 
uon  1707. 


Xafyeim.  (fr>.  ttirfle. 


lalbciui. 


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Untrreifc*$eim.  Untcrgruppen6a4 


275 


3lnteretfes:»betm  Ofersfyetm  p^3,  *Klein*ls}fensl}eim  ^95). 

(5o.  ftirdje  jum  1)1.  Kunibert,  1738  erbaut  von  3ol)ann  ^atob  Grpf,  "öau 
meifter,  mit  2mm  aus  bem  16.  3al)rt)unbert,  15«1.  örabfteinc  berer  uon  gomer* 
heim.    Abgegangene  33urg  mit  Crtsabel. 

IMnfevcji-uppenbad}  ((ßruppenbaef)  um  U^O). 

(£u.  itirdje,  einft  gotifd),  im  3at)r  1H31  umgebaut,  ber  öftlid)  ftefjenbe  Jurm 
tetlroeife  nod)  romanifd).    ©rabftein  ber  Gngeltrnbe  Sturmfeber,  f  1861.  3}a$ 


luibfdie,  in  brei  Jylügeln  in  ber  §n>eiten  #älfte  bes  17.  3al)rt)miberts  erbaute  3d)lofi 
ctettenfcls  (K.i,  malernd)  über  bem  Xorf  gelegen,  jeigt  aud)  nod)  Nefte  ber  alten 
^urg,  nnb  ift  weithin  eine  ^ierbe  ber  ©egenb,  mit  feinen  Mnnbtürmen,  Sroingern, 


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27»i 


SRerfarfwi*.   Oberoint  ^eilbroim. 


(liebeln  unb  (Srfern.  ^Itroeinsbcrgifd),  bann  pfäljifd),  feit  15<>4  rotirttembergifd),  oou 
geqog  Ulrid)  feinem  vJ9larfdiall  ftottrab  Xtyimb  von  Nienburg  uerliefjen  unb  baran 
1507  baS  (SrbtnarjdjaUenamt  gefnüpft;  fpäter  fuggerifd),  feit  1747  roieber  roürtten^ 
I>ergtfd),  jetjt  in  ^riuatbänben.  Tie  £errfd)aft  Stettenfel*  umfafete  Untergruppenbari), 
Mapfenbarbt  unb  ©üftcnbnufen.  —  ^rndjtigc  Munbftdjt. 


Xatyrint  Sai  jdjfiitijau*  i<><»7. 


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"conbtrg  nacft  3Ntriait.  1H4:». 


©berantt  Äeonfcera. 

Jtfterittraer. 

^.ingroälle  am  9torbranb  beS  @d)önbud)S,  bei  (Sltingen  „©lemsecf"  unb 
„Raifenburg",  bei  Oedingen  bie  „Äüdje"  unb  bas  „Stubentenbäumle",  legeres 
mo\)[  nur  eine  geheiligte  .frölje,  1) od)  Ijineinragcnb  in  ba§  roeftlid)  ftd)  ausbreitenbe 
Olieberlanb,  mit  tjerrlidjer  2lusfid)t  auf  3d)roar*roalb  unb  2llb. 

(9rabf)ügel  bei  -£>eimerbingen,  -öemmiugen,  SHutestjeim,  SBimsljeim,  ein  fc^r 
grofier,  bie  „ftuppet^en",  bei  sJHfinflingen.  ©ei  £of  Wann,  Wartung  Rundlingen, 
eine  "Diieberlaffung  au«  ber  jfingern  Steinzeit  (M.) 

»iömifdje*.  Ter  ©ejirt  ift  noü  von  römifdjen  9iieberlaffungen,  bei  Tiengen, 
(Sltingen,  ftladjt,  Jrioteljeiin,  (9eberSl)eim,  öerlingen,  £>au)en,  JOeimerbingen,  £>etms 
fieim,  $emmiugen,  .ipirfdjlanbeu ,  DWalmsfyeim  frömifdjer  3teintifd)),  Wanheim, 
$Jhmd)ingen  (t)ier  an  adjt  Stellen  (9runbrefte  römifdjer  ©eljöfte),  Rünflingen, 
>Kutesit)cim,  f.  S.  3or>,  cdjüdingen,  SSMmstjeim ;  ©ilbroerfe  oon  (Sltingen,  £emmingen, 
AMrfdjlanben  (M.),  am  ftirdjturm  $u  s3ßimsil)eim.  93wi  Straften  ift  bie  roid)tigfte 
bie  von  Cannftatt  faft  idjnurgerabe  über  Veonberg  unb  Wutesdieim  nad)  ^forjbeim 
Mebenbe  .ftaupiftrape,  „Steinftrafje". 

Meifjengräber  fanben  fid)  bei  Tiengen  (mit  reidjen  Anlagen),  Jladjt, 
Gerlingen,  ßemmingen,  Sflerflingen,  2Wünd)ingen,  3d)öcfingen,  Seil  ber  otnbt  unb 
SBcil  im  Torf  (H.). 


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278 


Wedarftci*.  Cbetami  fieonbern. 


J2coit6t?r<j  (Ceoenbera  1273),  £>beramtsftaM. 

Sütertümlirfp  Stabt  mit  engen,  anfteigenben  ©äffen,  jufammengebrängt  auf 
einem  über  bem  (SIemStal  gelegenen  Ausläufer  be§  (Sngelberges ,  auf  bvei  leiten 
non  9latur  feft,  *um  großen  £cit  nod)  ummauert:  bic  beiben  iote  fmb  gefallen. 


SMele  ftaufer  mit  fteinenien  Unterftoefen  in  gotifdjen  ober  in  Wenaiffaucefornteu, 
aud)  mit  gutem  .ftoljbalfenroerf,  geigen,  bafj  aud)  bjer  in  befferer  tfett  bic  Äiunft 
eingebogen  mar.   £>eute  nod)  ift  bie  Stobt  an  malerifdien  TurduMicfen  veidi. 

1)\c  anicfmlidje,  frü()gott)ifd)e  eo.  ^farrtirdje  \ii  xlob,anncs  bem  Käufer  ift 
breifdjiffig,  mit  t)ot)em,  ftadjgebecftcn  xJDlittelfduff  uub  boljem  (£l)or  mit  9)lafwerf*-- 
fenftem  unb  Strebepfeilern,  in  fetjr  fdjlanfen,  aber  nod)  herben  formen  uub  *iWx 
bfittniffen.  A>nneu  brei  iKippenfreujgeioölbe  mit  Sd)luftfteincn.  attärijtige  -futyc  oon 
(£l)or  unb  'JNittelfdnff ;  im  2id)tgaben  Sptybogenfenfter  unb  je  eine?  auf  beu  beiben 
Seiten  im  üHunbbogen.  .frotje  uub  weite  rippenfreu^geroölbte  Vorhalle  im  heften, 
aud)  friif),  einen  1>urd)gang  bilbenb,  oftroärt*  mit  fein"  fdjöucm  portal  au*  ber 
beften  gotifdjen  $eit  in  bie  ftirdjc  ftd)  öffnenb.  %\\  ber  Oiorbfeite  be«  (£l)ot*  ftcltf 
ber  alte  t)of)e  Jurm.  '^nnm  tragen  adtfeefige  Pfeiler  bie  gefeilten  Spitzbogen ,  bie 
Scitenfdnffe  tjalbe,  gegen  bns  5JHttelfd)iff  anfteigenbe  vuid)tonneugenKilbc.  s)lin 


Kr 


"Xomi^a  gteintifft  au«  TOolmö^im.  <M.> 


• 

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£eonberfl. 


tStaDtfiid)!.-  ;n  J.'coitb«fl. 

über  bem  öftlid)ften  erbreitcrteu  Zeil  be$  ndvbüdpn  3eitenfd)iffe$  idjrocbt  ein  fpät- 
QotifdjeS  sJletweroölbe  auf  ftonfo(ei)  mit  (ftafeenföpfeii.  9fofoto?ait}e(,  geroalttget 
qotifcr)er  Xouffteiu.  (5l)orftiil)le  mit  7vtad}fd)iii^creicii.  OetTlidicv,  iibcrlcbcn$(\roftcr 
f rül)(^otifrf)cr  Jtruyfiru$  mit  breitem  i'enbflttU(fy,  Cr^elempore  im  (£t)or  mit  pe 


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"Hctfartrci?.   Cbcromt  fepiifrerfl. 


Z mMürdK  ju  Vcoubctg,  in  gröjkreni  9Ka&ft<ib. 


fernsten   3tänbcru  ]rm 

M.        A.    3?ie!e  ©rab; 

mäler  an  ber  ftirdje  unb  in 
bcr  UJorljaUe,  mcift  oor  bcm 
2>reifeigjäb,rigen  .Krieg,  find): 
erhabene  33ürgermetfter;  nnb 
anbete  ©eftalten  mit  ÜHing; 
fragen,  Hantel  unb  1  egen, 
roie  bie  alten  friefifdjen; 
fel)v  figurenreidjegi  ©rabmal 
im  nörblidjen  Seitenfdnff 
an  ber  Dftroanb.  3lm  ©n* 
gang  bes  Sreppentürmdjeus 
an   ber  Sübroeftetfe  bas 

•ieidjcn  ^  .    "21uf  einer 

ber  Wlorfen:  Anno  domini 
1.H2.  $erbe§  ($ifenbefd)läg 
an  ber  2urtn«,  rcidjeS  nnb 
feines  an  ber  Safrifteitüre. 
$a$  .£>auptportal  unter  ber 
^orljalle  jeigt  in  einer  Wenb^ 
rofettc  ba$  £>aupt  Oogamie? 
bes  Käufers  in  ber  Sdjüffel. 

Miltes  großes  SRat^ 
I)an*  mit  >Hunbbogenf>a[(e : 
innen  fteincrnes  SBappen 
uon  üBirtemberg,  eines  ber 
frühsten  unb  fdjönften.  -Oo- 
fpital,  ehemaliges  ^arfüfter 
flofter,  mit  Überreften  bes 
gotifdjen  ftreujgangs\ 

$as  ehemalige  3d)loB, 
0011  .Ücr^og  (Stvriftopl)  bei= 
nalje  neu  erbaut :  bast  grofV 
artige  Öebäube  ftefyt  mit 
einigen  anftofienben  Gebern 
gebäuben  an  ber  fübtoeft- 
lid)en  ctabtmauer  unb  trägt 
$u  beut  malerifd)en  ^Inblicf 
ber  vetabt  roefentlid)  bei. 


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Öeonbetß. 


2H1 


3fa  ber  Utorberfeite  (hfer  mit  Sappen,  tforftfjausi,  1599,  mit  reidjnerjicrtcm  Gtfcr 
unb  Ijerrtidjem  Sttttifatfapf  an  ber  (£ctc,  befte  SRenaiffancejeit.  $iafonatb,aus,  über 
bem  Eingang:  t'utfjerue  @inb,orn,  162K,  unb  beffen  Sappen,  3u  biefem  £aufe 
würben  geboren  ber  Mationalift  ©el).  Kirdjenrat  £>einr.  Gbcrb,.  ©ottlob  Paulus 
1 17«  1—1851),  ber  ^f>ilofopb,  Sendling  (1775-1 854 >,  ber  Waturforfdjcr  Äarl  9Bify. 
£od)ftetter  (1781—1811),  ber  ftiftorifer  Sigurb  silbel  (1837—1873). 


2tabrfiirfK  511  i-'conberfl. 


3>er  ehemalige  $Jebenb,äufer  #of,  feit  1539  Hogtsmolmung;  fritygotifdjes,  alter- 
tümliches, mit  Strebepfeilern  oerfeh,ene$,  einft  wetjrfjaftes  Steinhaus,  bie  Stabt 
überragenb. 

Sftarftbrunnen  mit  bem  b,ob,en  fteinernen  Stanbbilb  bes  frerjogä  (Sljriftopl), 
oon  bem  QUtyattet  l'eontjarb  Skumrjauer,  1 5««.  —  SBartturm  auf  bem  (Sngelberg. 

Steinerner  »ilbftoef,  öftlid)  ber  Stabt,  1514,  mit  ber  b^.  Slnna,  ©rablegung 
unb  ftreiiftigung. 

$orneb,mer  iHcnaiffanceftabel,  1602,  mit  weiten,  grojj  biamantierten  portalen 
unb  Sappentäfeldjen.  xSn  ber  sMty  grofje  dol^äufer.  2tn  ber  Jür  eines  sJkioat; 

fytufes       1579.    Aber  bie  ÜHenaiffancebauten  ber  Stabt  fteb,e  aud)  ben  Jtunft- 

atlas.  3ttand)eö  alte  £>au§  ging  beim  großen  Traube  oor  einigen  3al)ren  jn 
grunb. 

Veonberg  finbet  fid)  nid)t  genannt,  bist  es  1  24h  ©raf  Ulrid)  oon  Söirtemberg 
erweitert  unb  }itr  Stabt  ergebt.  5lu3  biefer  ^cit  mag  aud)  bie  (Erweiterung  ber 
Stabtfirdje  ftammen;  im  3ab,r  1277  wirb  bie  ÄlapeÜe  in  Seonberg,  nodj  Jyilial  ber 
.Uirdje  in  2uld)esinifen  (f.  Ufingen),  mit  biefer  bem  Stift  Sinbelfingen  einoerleibt. 


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282  SttfatfreÄ.  C  l>cnunt  i'tonberg. 

ptytngetl  ((Tisingcn  769). 

^loci  c\otifcf)e  ftirdjen,  rocil  bev  Reinere  leil  be$  Cvte*  linfs  bev  Wlem* 
fränfifdi,  bifd)öf(id)  fpeieriid),  ber  gröftcve  fdjnmbifcf),  bifdjöflid)  fonftanw'd),  aeroeien 
ift.    35ic  eo.  ^farrfirdjc,  5?onftan^cr  .Hirdie,  1477,  mit  Wrabbenfmälevn.  (ib,or  mit 


£>atiptportal  Da  etabtlirctK  ju  vconbttfl. 


febönem  Wetjaeroölbe  mit  fünf  3d)lnfMteinen,  baruutcr  ein  iWeifteruMdien,  f.  3.  _'is4, 
basfelbe  aud)  auften  am  odjiff,  1507.  Jvefflidie  fdimiebeiferne  2ürbefri)läa,c:  altee 
arofiesS,  ajoHartifles  ftvujifir,  frubflotifdjc  Gtjorftüblc  mit  Jiera,eftalten  an  ben  3citen 
lehnen.    Unter  ber  netta,eroölbten  3afriftei,  neben  bem  nörblid)  am  (£t)or  ftebeitben 


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Znvnx,  ©ingang  in  bie  ©ruft,  mit  ber  3af)re§j}af)l  1477.   3hn  Safrifteigeioölbe 


*C    )  '  am  ©übportal  bcr  ftirdje  *t<  .  —  ^ie  gleichfalls  ipätgotifdjc  eo.  3peirer 

ttird)e  auf  bem  tjodjummauerten,  mit  Sraucrroeiben  unb  Lebensbäumen  beroadjfeueu 
^•riebfjof,  fdjön  unb  merfroürbig;  ber  Jurm  ftefjt  jpoiföen  Schiff-  unb  (Srjor  unb 


itobttlrt^c  ju  Dönberg,  ^alrifteitürc. 

bilbet  mit  bemfelben  eine  ne^gcroolbte  .fmlle:  bie  Ourteil  rutyen  auf  Monfolen  mit 
rtratjeu  ober  (Sngelbruftbilbern  mit  *tuei  ^eifterjeirijen.  £inf§  oom  (£l}orbogen  ftern; 
gerodlbteS  2lttar,^iborium  auf  fdjlaufem  Pfeiler,  rechts  Spuren  eines  abgebrochenen. 
Stcinfanjel  an  ber  sJiorbroanb.  (#otifrf)c  .£>oljbrüftung  an  ber  SEBeftempore.  Sitte 
•furfauer  ftloftergebäube. 

3m  cdjlofigarten  baö  Sdjlofi  bcr  oon  :2Hünd)iugen ,  jet*t  3turmfebev,  einft 

eine  Safjerburg.   3n  ber  Mäty  eine  ($infat>rt,  1 606,  I.        S.  }Ute  0o(fttytafer 

unb  f)übfd)e  3Birtäfd)ilbe.  %n  ber  ^runnenfäule  R.  V.  ^  1777  unb  1754  unb 
basfelbe  ,}eid)eu.    CrtSabel  oom  13.  -15.  vVl)»'t)uubert. 


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284 


Dierfavfret».   Cberomt  i?eonbtrfl. 


t'tonberfl.  liirc  eint*  ^rioat&aufc*. 


(SCttttgcit  (€lttngen  um  UOO). 

Schöne  $orffrrafjc  mit  alten  .froljbalfcn 
Käufern.    iBoUftänbtgc ,  ioof)lert)altenc  Qotifd)e 
eo.  suvdic  -um  1)1.  Widjael,  mit  lmbem  Jurm, 
1487  erbaut  Don  v^eter  oon  Sioblenj,  mit  SDiaft 
merffenftern  unb  Strebepfeilern,  aud)  an  3d)iff, 
Jurm  unb  Safriftei ;  lefctere  roie  ber  Gbor  uetj 
geroölbt:  oon  ben  figurierten  3d)luftfieinen  bes 
(StjorS  trägt  ber  öftlid)ftc  bas  Weifterfdjilb  bes 
%*eter  oon  ftoblen*,  ber  ioeftlid)fte  bas  feine? 
®el)ilfcn,  beibe  f.  3.  289.  —  Wetdje  (fingänge, 
gotifdje  3tctnfan*el  unb  iaufftein.  5lm  Jrcppen- 
tünndjen  im  (Srjor  1487.  2)ie  SHippen  feines  We= 
.luölbes  fid)  überfd)ueibenb  unb  in  bie  3Banb  oer 
laufenb.  2)as  3dnff  bebeeft  nod)  bie  alte  patro 
nierte  fpätgotifdje  £oljbalfenbecfc,  ein  ieltene* 
©eifpiel.  -  Gborftüljle,  14<»4,  mit  oorrrefflidjeii 
ftlad)fd)nitjereien.     3pätgotifd)er  lebensgroßer 
.UrujifiruS  mit  prächtigem  $aupt.  3»"  xfatyte  1'46  mürben  3d)iffbecfe  unb  Orgel« 
empöre  reftauriert.   -jööljerne  (Smporenfäule  1H26. 

See^ausi,  am  jettf  auSgetrocfneten  grofjeu  (Sltinger  3ee,  mit  alten  leiten, 
in  ber  91%  iHcftc  einer  alten  ftlausneriooljnung. 

9n  ber  gro&en  9tömerftrajje ,  Steinftrafec,  fanb  man  fdjon  im  18.  vlnbv 
Imubert  ein  römifdjes  «rabmonu= 
ment  mit  beut  befannten  s#ilb  eines 
,~vamilienmab,ls :  ein  liegenoev 
9)(ann,  ib,m  gegenüber  ©attin  unb 
iodjter,  ju  beiben  Seiten  nod)  jroei 
männliche  Figuren.  Crtsabel 
im  13.  ^ncjrbunbert. 


sillte  eo.  ftirdjc,  mit  Oftturm, 
im  befeftigten  Stirdjtjof.  SUtcalmifd), 
tarn  burd)  bie  .jpelfenftein  unb  Iü= 
bingen  an  Mlofter  ^iaulbronn. 

(,friolssljeim  um  \\00\. 

Meine  eo.  itirdje,  1522  oer 
äubert,  mit  ftarfem  Dftturm,  innen 


TiUingcn.  2pmcr  Äircäe  unb  Äoitftanur  ÄircH 


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ÖcberSljettn.  Gerlingen. 


285 


rippenfreujgeroölbt :  babifdjeS  Wappen 
im  3d)lufjftein.  Jrütjev  marfgräftid) 
babifd),  bann  qirfauifd). 

(ßebcrss^eim  um  \[50). 

(£o.  ftirdje  aum  f)l.  Siloefter, 
158H,  mit  ftarfem,  ieljr  altem,  unten 
tonnengeioölbtem  Cftturtn.  2t(tec 
ftrujifirus.  2ln  ber  Jurmtüre  fdjön 
ücräftcltes  gotifdjes  '-öefdjläg.  -  }llt* 
calroifd)  unb  hirfauifd) ,  mit  Crt^abel 
au$  bem  12.  3<it)ri)unbevt. 

(Äcvfinöcn  (©erringen  797). 

8m  ftufcc  be$  Solitüber  «erg 
jugeS.   Crtssabel  fdjon  im  12.  3a$r» 
fjunbert,  gleichen  Stammes  unb  "Sap^ 
pen§,  roie  bie  Herren  oon  £>oljger- 

liltgen  (f.  0.  *£.  110).  3ütcaln)i)rf)  unb  Idingen.  Cpeirer  «fr*f. 

furfauifd),  gelaugt  (Gerlingen  über  bie 
(trafen  oon  "3(id)elberg  unb  bie  pfal,y 
grafen  von  Tübingen  im  14.  ^aljityinbert  an  Württemberg. 

(So.  Jtirdje  {um  t)l.  petruS,  14fi3,  (£h,or  oielecftg  mit  Strebepfeilern  unb  fefjr 
jdjönem  We^geroölbe,  mit  ,\et)n  3d)lufjfteinen  mit  .^eiligen.  9(n  einer  (Smporen= 
faule  ift  bie  3nt)re$$o¥  1581  eingef  dritten,  ßanjel  unb  Jaufftetn  gotifd).  Stuf 
bem  öftlid)en  3d)lufjftein  best  dtjorsi  tjält  ein  (Sngel  ben  3.  290  folgenben  ÜJIeifter- 
fdjilb,  auf  bem  roeftlidjen  crblicft  man,  ot)ne  (Sngel,  ben  3d)ilb  best  .frans  Wunberer 
oon  Pfaffenhofen  (f.  3.  136), 

Eleganter  felbftänbiger  3til,  baö  3djarf  fantige  bes  ßan*  Wunbcrer  bridjt 
fjinburd).  xxsu  ber  Weftfront  eine  fdjöne  Siaftroerfstofette.  £er  tarnt  an  ber 
'31  orbfeite  trägt  ein  tjoljeö  adjterfigcS  grünglafierteä  .^iegelbad)  mit  gebrannten  ftrabben 
unb  (teilrocife  bef  djäbtgten )  Tradjen  au  ben  Gcfen.  Aladjgefdjnitjte  (S^orftätjte,  groß- 
artiges alte*  ftrujifir,  Safrifteipforte  mit  ©ifenbefdjläg.  Jyrüljerce»  3d)lofj  im  Crt, 
mit  16on  am  fteinernen  (frfträger,  oben  alter  .froljbau,  roie  aud)  foldjer  an  nieten 
Käufern. 

sJluf  bem  Ariebfjof  um  bie  .Vtirdje  her  rutjen  Sdjillers  $ater  (f  7.  September 
179(5)  unb  feine  jüngfte  Sdnoefter  Wanette  (f  2.i.  3Jiär*  179«)  unter  Cbftbäumen. 
Matfyausbrunnen  mit  bem  alten  Steinbilb  bes  t)l.  Urban.  Xie  "önrg  ber  (Gerlingen 
ftanb  auf  bem  Sdjlofiberg.  Xntjiuter  bie  t)ot>e  (Gerlinger  .freibc  mit  uraltem  Steim 
treuj;  bis  oor  jum  Veonberger  Söartturm  auf  bem  (higelberg  jietjt  fidi  bie  .freibe 


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28«;  ^Jectartrci*.   Cberomt  ^eonbcr«. 

mit  fanbigen  Tümpeln,  ftimmungsuoll,  unb  gibt  überrafdjenbc  Otieberblirfe  befonbev* 
oud)  gegen  ba§  reid)  get)ügeltc  Horlanb  bes  Sdmmryüalbes  tiin. 

3u  (Gerlingen  gehört  bie 

9btf  einem  nad)  Horben  geroölbten  Webirgsrücfen  liegt  8tunben  von 
Dönberg,  I1/«  3tunben  von  Stuttgart, -49 <>  in  (C^rbfläc^c)  bac  weithin  fid)tbare 


Xi^ingcn.  «on  Uta  IStjorftüfjtcn  ber  «oitftonjcr  Äfrctif- 


Viiftfchlofc  Solitübe  mit  feinen  'Diebengebauben.  Tas  ©anjc,  eine  Schöpfung 
vSerjog  Atari*,  ift  nad)  silu*robung  eines  halbes  uon  etroa  250  ha  im  SWalmftaU, 
unfern  ber  fog.  fünf  (Sieben  uon  1 7«i3  an  erftanben.  Tie  beiben  ^nfchriften  am 
3d)loffe,  roeldje  bie  urfprünglicbe  Slbftcht  bc?  Bauherrn  uerfünbeteu  unb  bie  Sörje 
ber  'öau^eit  fjeruortjoben  n Trauquillitat i  saerum  voluit  Carolus"  unb  „Modera- 
tor Carolo  desertam  solitudincm  labor  improbus  qnadriennio  vicit  MDCCLXID 
— MDCCLXVII"      Ttub  längft  oerfdjrounben.  Ten  Ulan  lieferte,  wie  angegeben 

•i  Ter  folßcnbe  Ztfi  über  bie  2o!itübe  iit  von  3*ertolb  Affiner  wrfafct. 


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Solitube. 


'JH7 


mirb,  ber  ^aumeiftcr  Johann  Jvriebrid)  SBegfying;  tu  Bresben  unter  (Stjiaoeri 
fünftlerifd)  uorgebilbet,  bann  als  Unternehmer  beim  Stuttgarter  Wefibenjbau  beteiligt, 
mürbe  berfelbe  fpäter  tjeqoglidjer  Stammerbiencr  unb  ftaftellan  in  £ubroig?burg 
unb  mar  um  17*>1  mit  ber  ^ütyrung  bes  SBattmefenS  am  3agbfd)loß  ©rafenecf 
«Cbernmts  SUinfingcn)  beauftragt. 

3luf  bie  3lusgcftaltuug  ber  origincUen  Anlage  bes  .frauptbaues  ber  Solitübe, 
ber  fdunt  1 7<»4  unter  2ad)  fam,  unb  namentlid)  auf  bie  ^nneubeforatioueu  tiat 


2  iljtugcii.   3priicr  5hrd)c. 


gemiß  ber  geiftoolle  Cberbaubireftor  be  la  (iJut-pierc  beftintmcnb  eingeiuirft.  Ter 
Umriß  beS  ©runbplan*,  bie  geraben  Linien  burd)  anmutig  gefdjroeiftc  Slttsbtcgungeu 
unterbredjenb,  oerrat  bie  ©efd)iuacfsrid)tung  be3  gemäßigten  Wofofo.  $as  lang 
geftreefte,  nur  ein  Weid)oß  enthaltende  Webäubc  ift  als  "Jlusftdjtspunft  auf  malbigcr 
•V>öbe  auf  einen  mächtigen  Unterbau  geftellt,  beffen  fd)lid)t  gcquabcrte.  burd)  Ätorb^ 
bögen  nerbunbene  Pfeiler  eine  ringsum  laufenbe  .frallc  biloeu  unb  oben  eine  breite 
mit  Oalttfhmbc  uerfcbeue  J  erraffe  tragen.  sJWan  erreid)t  bie  letztere  mittels  ^rei 
treppen,  bie  ftd)  paarmeife  in  mcit  auslabenben,  Doppelt  gefrümmten  ^ogenlinien 
au  bie  "-Uorber;  unb  Wücfieite  anlehnen. 

Sdton  von  außen  tritt  al<?  beberrfdjenbes  Littel  be«  Sob,ngefd)offes  ber  auf 
beiben  3eiten  burd)  je  brei  Wunbbogentüren  gegen  ba*  JVreie  geöffnete  elliptifdje 


9tafarttei&  Cberamt  Seontarg. 


.Uuppelfaal  mit  ftnttlictjen  forintt)ifcf>cn  Xoppelpilafteru  Ijeruor.  ^m  ^nncru  be*; 
felfoen  tragt  eine  Toppelftellung  uon  *2H  forintbifdjen  Xreiuiertelsfäulen  ein  glatte* 
(flebälf;  barftber  greifen  uoale,  burd)  ©ebänge  perbunbene  ^yenfter  (Cdjfenaugeiu 

in  bie  grtfje  £>oblfeblc  ein, 
lueldje  nbn>crf)felnb  buvcb 
allegorifcbe  Aigurengrup^ 
pen  unb  anmutig  bemalte 
^roiidjenfelbei'  belebt  ift. 
Tas  mittlere  Xerfen 
gemälbe  von  Wu  i  b  al  liebt 
in  reieber  Mompofition  unb 
Färbung  ben  fcgcnSpolleu 
(Sinfluf?  ber  ftüttfte  beroor 
nnb  uollenbet  ben  feftlidjen 
(Siubrurf  bes  (tytburd)* 
fluteten  2  aale?,  3n  mei 
fterbafter  WaumauSniiN 
jung  —  bic  ^ugänglidjfeit 
aller  J eile  uon  ber  2  erraffe 
Ijer  madit  s.l*orl)allen  unb 
(Mnge  unnötig  fct)lic- 
ften  ftd)  bie  mannigfaltigen 
übrigen  Welnffe  an:  oft 
lid)  it.  a.  ber  Scrfantm« 
(nngfe  unb  ber  äftufiffßat, 
beren  sJGßänbe  ©olbleifteu 
mit  fpielcnbem  Wanfenroerf 
beleben;  roeftlid)  junädjft 
bas  ^ubienwmmer ,  ge= 
fdjmücft  burd)  ein  überau* 
naturroabres  Wlbnis 
\og  Marls,  fttjenb,  in  ooa^ 
lern  iHabmen,  von  ©utbal, 
unb  ftonfottifdir  mit  s#elag 
uon  'öanbmarmor  am 
Böttingen,  CN.  Wim 
fingen.  $a*  fenfterlofe, 
bämmerige  „Warmorsim 
mer"    müubet  jjpifcben 

jmei  3äuleu  unmittelbar  in  baö  lidjte  ouale  ,,'ölumenjhnmer"  am  ^eftenbe  be* 
SaneS;  bier  ein  fleineä  Terfeugemälbc  „ftlora"  unb  ,unei  tlbilber  uon  .ipetfd) : 
xJftinerua,  einen  .Hnaben  untermeifenb,  unb  Wrdjimebes.  ÜBon  ben  anid)tiepenbeu 
(frfräumen  enthält  ber  füblid)e  ba*  ccblafjimmer,  in  bcffeii  3llfouen  bas  mit  reidifter 
2eibeuftirferei  an  Xerfe  unb  "^orbäugeu  perfebene  JBett  ftebt,  norblicb  folgt  auf 


?!  I 


Xiuiiifltu.  StcllMCIU  Mattet  in  m  £pclw  Hirdjc- 


Solitflbe. 


289 


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290 


•Jiecfarfrci*.  Cberomt  \!eonberfl. 


ein  Schreibzimmer  ein  gefdjmeiftes  Kabinett 
mit  reich  oergolbetcn  3d)iänfcn,  bie  ehemalige 
SMbliotbef. 

Ter  auSgebebnte  ebene  ^orpla^  mar 
einft  burd)  eine  mit  24  grofjcn  mrjthologiidjcn 
Stanbbilbern  gezierte  ^riiftung  im  £>albfrei? 
nnd)  Oiorben  abflcfcfjloffcu :  jenfeit«  raufdtfen 
über  bas  abfallenbe  (belaube  jroifdjen  5)aum 
reiben  Stosfaben  hinab. 

2  üblich  hinter  bent  3d)loffe  *ieb,en  fid) 
bogenförmig  in  angemeffcnem  ^Ibftanbc  jwei 
mäßig  hohe  Webäube  mit  Wanfarbenbäehern  bin, 
urfprünglid)  für  ben  .fSofftaat  beftimmt;  bod) 
pflegte  ber  fierjog  felbft,  ber  baS  3d)lofj  hier 
wie  in  Stuttgart  unb  Bobenheim  nur  bei  feft- 
lidjen  Gelegenheiten  benähte,  im  füböftlidjen 
Seil  biefes  „ftaoalierbaues"  511  wohnen,  lort 
ftöfet  rücfwärts  bic  uon  beibcn  Vangfeiteu  be^ 
leuchtete  f aalartige  frühere  Stapelle  an,  mit 
prad)tüoll  üppigen  $lrd)itef turf ormen ,  äufjerft 
forgfältig  ausgeführten  Stucfbeforationen  unb 
einem  in  urfprünglicher  Jyarbenfrifche  leudjten- 
ben,  ooalen  ^ecfengemälbe  in  Cl:  Tic 
erftehung  (Sfptfti,  beieidmet  N.  Gaibal  Lune- 
villanus  pinx:  11  w.  fleinere  Tecfenbilber  birgt  bie  £ofloge  unb  bereu  Torraum, 
sJlltar  1H29  in  bie  3chloftfird)e  |u  Vubmtgsburg  werfest.  $on  bem  gegenüber 
liegenbcu,  in  entfpredjenber  Seife  bem  (Subc  bes  Seftbaues  angefügten  Theater 
ift  nid)t*  s#emerfenswertes  mehr  erhalten.  -  ftoi 


(Htrlingtn. 


ber  Verlängerung  ber  Vorbei^ront  ber  Maualicv 
bauten  roaren  in  ebenfalls:  einwärts  gefrümmter 
Vinie  bciberfeits  je  10  flehte,  faft  würfelförmige 
i*aoillon<5  errid)tet  unb  burd)  brücfenartige  be 
beerte  Gänge  uerbunben:  bie  meift  nod)  oor 
hanbenen  .fräuseben  enthielten  teils  3peife=  unb 
^illarbfäle,  teils  Stächen  unb  Tienftwohnungeu. 

Um  biefen  Stern  legten  fid),  als  .frerjog 
.Harl  17(i7  oon  feinem  Sknejianer  9Bintcr= 
aufenthalt  $urücffam,  in  weiter  sJlu6bebnung 
aubere  jettf  meift  uerfd)wunbene  bauten.  sülaih 
d)crlci  kleine  hieju  entwarf  ber  bamalige  Cbrift 
oafob  oon  3dieler  (f  1 7^s4  als  Generalleutnant 
unb  ftommanbaut  uon  Slfperg),  wcldier  oon 
Einfang  an  mit  ber  Tireftion  über  bie  auf  ber 
colitübe  „in  Slrbeit  ftehenbcu  iJlrtiften"  betraut 


Gerlingen.  2afnfttifd)ranf. 


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Solitübe. 


291 


mar,  roäljrenb  bic  „$(ufftd)t  über  bie  ^ia-- 
nierunaS«  unb  ©artengefd)äfte"  feit  1765 
bem  fpätcrcn  ^ntenbanten  Tionnfius  Seeg  er 
oblag. 

211$  f>auptard)iteft  aber  tritt  jefct  bcr 
„Kabtncttsbeffmateur"  sJteinb,arb  iverbinanb 
.ftcinrid)  *  t  f  d)  e  r  in  ben  93orbergrunb,  roeU 
eher  bann  als  9Rajot  unb  Cberbaubircftor  fo 
große  'öebeiitung  geroinnen  follte.  Ter  im 
dürfen  ber  genannten  ©cbäube  fid)  erftref* 
tenbc,  nad)  fran\öfifd)er  Seife  pradjtuoll 
angelegte  ehemalige  Sdjlojjgarten  eutlnelt 
außer  einem  runben  See,  vielen  Rauben, 
Martens  ©eroadjs  unb  ^ogelljäufem  tns= 
befonbere  ben  im  fübroeftlidjen  Teile  oon 
A-ifdjcr  erbauten  unb  uon  Wuibal  mit  Tecfcn= 
gemälben  gefdunücftcn  fpiegelprangenbeu 
Vorbeerfaal,  einft  bie  feftlidje  Stätte  afa= 
bemifrijer  ^reiSnertetlungen  (1809  abgetra= 
gen).  0'«  heften  bes  Sd)loffe$  lag  neben 
einem  Weitnaus  ber  9<mi  Jyuft  lauge  3)iarftall, 
im  "Jlorboftcn,  jcnfeits  ber  ftaftanicnalle  unb 

be3  j ewigen  >Me= 


(Mcrlittgtn.  Safrifttid^ranf. 


^erliiißfii.  2ct!riftcitürt. 


oieramts,  mürbe  ein  mit  Crangebäumdjen  rings  befetjter 
Mafenplat),  in  beffeu  9Wttte  eine  9ieiterftatue  bes  #er« 
*og§  au$  oergolbetem  öipS  ftanb,  im  $intergrunb  jroifdjen 
jroei  Crangeriegebäuben  burd)  bie  co.  .Uirdjc  abgefdjloffen ; 
ben  Siarftaü  unb  bie  (je^t  tat!).)  .ttirdje  liefe  ein  sJJlenfd)en^ 
alter  fpäter  König  3'riebrid)  nad)  «Stuttgart  in  bie  untere 
Jiönigsftrajie  oerfctyen.  Tie  Webäube  ber  1770  ff.  auf 
ber  Solitübe  entftaubeneu,  1775  nad)  (Stuttgart  uer= 
legten  f  lilitärifdjen  ^flan^fdjule  (ftarlsafabcmict  maren 
am  mciteften  gegen  Cftcu  oorgcfcijoben. 

|>ier  brachte  bcr  junge  Schüller  faft  brei  Mvc 
(1773—1775)  als  Slarlsfdjüler  ju,  an  bcmfelben  Crte, 
mo  balb  .Hauptmann  SdjiUcr,  ber  Uater,  als  Wrünber 
einer  blübenbcn  ljcrjoglidjen  ^numfd)ule  fid)  bauernb 
uicberlaffen  foüte  (f  1796).  Tie  Solitübe,  in  taufcnb; 
fadjcm  Vid)tglanj  erftral)lenb,  um  ben  tfhofjfürftcn  "}>aul 
ju  feiern,  fanbte  bem  aus  bcr  .frcimat  flietjcnben  Tid)ter 
bcr  Räuber  ben  sJlbfd)iebSgruB  burd)  bie  Wadjt ;  unb  als 
er  im  oaljre  1 793  fein  ^atcrlanb  mieber  betrat,  eilte  er  auf 
bie  Solitübe,  um  bie  Scinigen  in  bic  2lnue  gn  fdjliefjen. 
SBerflungen  maren  im  Sdjloffe  bic  raufdienbcn  Aefte! 


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292 


■JlecfarfreiS.  Cberamt  Üeoubfrg. 


i 


On  unfern  Jagen  roirb  biefe  Statte  gar  gerne  roieber  aufgefitzt,  oon  beu 
einen  als  fiuftfurort,  oon  anbern  roegen  ber  Ijerrlidjcn  gcrnfidjt.  $*on  ber  früher 
mit  oergolbetem  l'aubioerf  unb  einer  oergolbeten  Statue  gefrfjnuicfteu  .Huppcl  bc* 
SdjloffeS  frfjroeift  ber  ©lief  gegen  Dftcn  unb  Sübeu  über  bie  ^aumfronen  ber 

Alleen,  über  bunfel  t)ingebrcitetc 
Kälber  bis»  jum  langgebeljnten  ;$uge 
ber  Sdjroabeualb  mit  beu  3ftarffteiiicn 
unb  ^öaftionen  ifjrer  lnftorifdjen 
"Serge;  imSeftcnbccfen  ^orftbeftänbe 
ben  größten  Seil  bes  Sdnoarjnialbe* 
nebft  ben  ilugefen;  gegen  Horben 
aber  erfdjließt  fid)  ber  reidje  ^orber- 
grunb  bes  mit  Crtfdjaften  befäten 
3trof)gäu?,  begrenzt  bind)  bie  ftumpfe 
^nramibc  bes*  ^Ifpergs:  weiter  red)t* 
al§  3ielpuuft  bie  oon  &er*og  Hart 
gerablinig  mit  ber  Solitübe  oerbun 
bene  ehemalige  Weftbcnj  l'ubioig?^ 
bürg:  enblid)  bas.  rocite  Uutcrlanb 
—  über  bie  .fteilbronner  ^erge,  über 
ben  Stromberg  unb  .freudjelberg  uer 
liert  fid)  bas.  sJIuge  bi*  jum  Cben 
roalb  in  buftige  fernen,  ($. Pfeiffer.» 

^kaufen  an  bev  JB&üvnt. 

($o.  Atirdic,  1739,  mit  altem 
Cftturm,  an  bem  ein  oielccftger 
gotifd)er  (i l)orjd)lnü  mit  Oletjgeioülbe : 
fpätgotifdjc  (Sljorftütjlc,  fteinerner  £i- 
berg  in  ber  ftirdje.  ^fanbaus  lö<>7, 
töatbauS  Um.  kaufen  fam  früb 
an  -öerrenalb  unb  mit  biefem  an 
SBürttemberg.  DrtSabel  im  1 2.  bis 
14.  ruihrbimbert. 

(f7ctmraötngen  798). 

(iu.  .Uirdjc  ,yi  2t  Sßeter  unb  ?ßau(,  1  777.  Grabmal  be*  3 djultbeifjen  geller, 
au*  bem  17.  Oiatjrlnmbert. 

$a£  ^farrbau§  ftel)t  an  ber  Stelle  ber  trüberen  $urg  ber  fterrn  oon 
£eimerbingen ;  ilyr  Wappen:  jtoei  freujnieiS  gelegte  rHedien. 


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jbeim*$eittt  (f)eimbobesfjeim  965). 

Miltes,  malerifcrjeS  Stäbtdjcn,  pm  leil  nod)  ummauert.  Stattliche  eo.  ftirdje 
gu  unferer  lieben  J^rau,  gotifd),  Sdnff  1725  öeränbcrt.  Schöner  nod)  ftrenger  Gtjor 


mit  iHipnentremaenuUben  nub  SJlatfnjerffciiftern.  Ter  Jurm  ftet)t  nörblid)  am  (Älior. 
3Ute  Wrabmäler  ber  {Serien  uon  ctein.  (Sine?  banou:  l'dolramus  miles  junior 
nomine  stein,  1318,  ein  anberes:  Wolframus  miles  de  lapide,  1 


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'JJectarfreiS.   Cbttötnt  vtonLenv 


Steinhaus,  ba§  burd)  Urlaub  berühmt  geioorbenc  Sd)leglerfd)lofj,  aus 
bem  14.  ^aljrljunbert,  mit  poppen,  fdjönen  Grferfenftcrn ,  Jiiren,  flammen  unb 
fraftoollem  gotifebem  Gid)enl)oljgejimmer.  $a§  neue  Sdjlofc,  erbaut  1729  bis  173<> 
oon  bem  (trafen  ftriebrid)  SBilfjelm  oon  ®räoeni$  burd)  SJ>.  SHetti,  mit  fdjönem 
Decfengemälbe  oon  (S.  (£arlone  1730:  .Jperfules  am  Sd)eiberoeg.  33eibe  3d)löffer, 
nebft  namhaftem  -frofraum,  roaren  mit  ftarfen  dauern  unb  boppelten  ©räben  um- 
geben, bie  jum  $eil  nod)  ftdjtbar  fmb  unb  bic  grofle  3lusbef)nung  ber  cbemaligen 
"Burg  befunben. 

«C>icr  an  ber  (Srenje  uon  Sllemaunien  unb  Jyranfen  rourbe  im  Januar  965 
8aifer  Otto  I.,  als  er  nad)  langem  erfolgreichem  Hlufentbalte  oon  Italien  roieber 


$ctmfQ«im  na*  UlRtrian.  I«i43. 


l)eimfeh,rte,  oon  feinem  3obne  begrübt.  Crtsabcl  im  12.  unb  13.  3afy$unbert; 
im  14.  unb  15.  ©anerbenbefty,  feit  bem  15.  ^abrl)unbert  allmal)lid)  loürttembergifd). 
2lm  24.  September  1:195  bringt  ©raf  Gbertjarb  ber  Uttilbc  ber  ^belsgefellidjaft 
ber  3d)legler,  ber  „brei  .Könige  ju  .freimsl)ehu",  eine  Oiicberlage  bei. 

•freute  nod)  ift  baS  3d)leglerfd)lofj  eines  ber  befterhalteuen  unb  febeusioertefteu 
mittelalterlid)en  Steintjäufer  unferes  Sanbes  (K.).  Xa§  3tabtioappcn  bat  .vuei 
gelbe  fid)  freusenbe  ftornftengel  mit  bänoNtben  ^Itjrcn  im  gnlnen  Jvelb. 

Äemmtugen  (fjemmingen  fdjon  im  (0.  3aljrlmnbert). 

©otifdje  eo.  Stirdje  jum  1)1.  Laurentius,  bns  3d)iff  17h5  oeränbert.  5er 
oieleeftge  Gljor  nod)  ftreng  unb  alt,  mit  Wippenfreujgeroölben  auf  s.)ld)tecf$fonfoleu : 
bie  Xetfe  ift  berrlid)  bemalt  im  Wenaiffaueeftil  mit  gotifd)en  Wadjflängcn :  Blätter 
unb  Aiüdjtetoerf,  ooll  unb  ptädjtig  unb  fatt  in  ber  Jyarbe.  Hin  ber  Sübioanb  bes 
3d)iffes  ein  runber  iük'ubeltreppenturm  mit  tfenaiffanceportal  unb  eine  ^orballe 
auf  3äulen,  um,  mit  ben  cteinbilberu  oon  "JJetrus  unb  Paulus  unb  ber  uier 
Goangelifteu  iK.i.  3ebr  alter  Zurm  im  SBeften,  mit  fieben  Auf?  bicfcn  dauern. 
.Handel  15h:{.  ,}al)lrcid)e  unb  -mm  leil  ferjr  beadjtensmerte  ©rabbenfmäler  aus 
bem  15.— 18.  ^ahrbunbert,  oer  NJcippenburg  unb  SBantbfller,  ein  gauj  prad)tuoll 
gotifd)es  bes  Lubroig  uon  "Nippenburg,  14941«  bann  jenes  großartige  aus  bem  ^abr 


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(ttminingfn. 


295 


l»i09.  @otif  d)e  .gjoljbilbcr  be§  1)1.  l'orenj  unb  ©eorg.  Die  ne^gemölbte  Safriftei 
an  bcr  Sübfeitc  bcö  (£t)or3,  mit  jroei  @d)ilben  al§  töurtträgern ,  einer  mit  bem 
^eidjen  bes"  .ßanö  Söun* 
bercr,  auf  bem  anbern 
f  olgenbeS : 


6    >^<T  S 


(Sine  tjöljerne  Jafcl  melbct, 
bafc  im  3afc  1432  bic 
Familie  uon  .jpemmiugen 
mit  .jpanS  uon  .^emmingen 
erlogen  fei. 

Das  ©djloft  ber  JrcU 
berren  uon  Utarnbüler,  im 
langen,  fdjön  angelegten 
£d)lofjgarten,  öftlict»  bei  ber 
ftirdie  gelegen,  beftefjt  an? 
ber  uralten  93urg  ber  (Sbel-- 
fned)teuon.£>emmingen,  bie 
nad)  einer  ^nfdjrift  erft= 
mal?  1492  (?)  unb  bann 
mieber  1722  reftauriert 
morben  fein  fall,  bann  ans 
bem  1788  erbauten  fo= 
genannten  „@artenl)au$", 
einem  mobernen,  leid)t  ge< 
bauten  Sotjnljaus,  unb  aus 
bem  inaffiD  fteinernen  ißlit- 
telbau  oon  1852,  burd) 
meldjen  £eins  nad)  sX&unfd) 
uon  Marl  uon  ^arnbüler 
öurfl  unb  Gartenbaus  uer= 
einigte,  jugleid)  beibc  um 
baute  unb  mit  Sunt!«  unb 
($rferaubauten  uerfal),  iuo= 
burd)  bcr  eigenartige  jetzige 
3d)lopbau  entftanb. 

8iibroeftlid)  beim 
jetzigen  ©d)lof?  ber  fog. 
Üfteue  "Sau,  au  einem 

ftetn  bas  sJlippenburgifd)c  Sappen  unb:  L  V.  N.  1542. 

(öfter  3Bei|enburg  im  (Slfafe  ift  t)ier  fdjou  iebr  frühe  begütert.    SBon  bem 
Crtsabel  im  14.  unb  15.  ^afjrfmnbert  fam  bie  ©urg  an  bie  uon  Nippenburg  big 


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296  'Ncrfürlreia.   Cbframl  kontier«. 

1046,  worauf  105<i  .frerjoa.  (fberbarb  ben  bodjoerbienten  Diplomaten  ^o\).  ftournb 
"■Öarnbüler  (fein  Wrabftein  in.  ber  ^ofpitalfirdje  gn  Stuttgart)  mit  .Oemminaen 
belehnte. 

^ii-fcftlanöcn  (Jjirslanoe  769). 
(So.  5* ird)e  ,51ml  t)l.  O&ualb,  174h,  mit  altem  Cftturm.    Watbnu*  159V». 


Äöftn^cn  (tjepfyingen  775). 

Wotifdje  ei>.  ftirdie  jur  fjl.  -Waria,  Sautentuiä  unb  97lauritu$ ,  mit  einem 
uiclectiaen ,  bübfd)en  heu^aeiuülbten  (5  bor  mit  )ioei  2d)luf?fteinen ;  alter  üaufftein. 
Hilter  Jurm  mit  feljr  ftnrfen  SRauem.  Walerifdie,  wieberbcraeftellte  Qltrg,  ietyt 
3d)lof?  ber  Jyreibcrrn  von  SBarnbüter.  sJtttcrtümIid)cö  9tatf)au&  2d)on  im  J$ai)t 
775  erbält  ba*  StCofter  Sorfcij  bier  Wüter  famt  ber  ftitdp.  Crtsabel,  1285  bi? 
um  1025,  Jrudifeffc  oon  l>öfina,en,  barunter  Weiulmrb,  9lbt  uon  ^ebentjaufeu, 
1432—56.  Sappen:  in  Wölb  ein  auf gerichteter ,  aefrünter  fdmmncr  l'oroe,  auf 
bem  .frclm  besiileidjen. 

sl>anelle  2ilc\bdusilesmüble,  alt  luldiesbuien,  Crt  mit  ber  lyiutterfirdje 
jum  1)1-  -Wid)ael,  eingeweiht  111<»,  für  Veonberg.  Crtsabcl  im  12.  unb  13.  ^abr 


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DlalmSfyeim.  ÜNertlingeit. 


2i»7 


lumöcrt.  —  Sttgcgangni  Oeif^eim  mit  St.  SHovittfnpelle  unb  Jyvanjisfancrflofter, 
uon  ®raf  (Jbertjarb  im  SJart  gegriinbet,  aber  jrfjon  14H7  nad)  l'eonbera,  uerlegt. 

"24lafms»Beim  (ittalbobesljeim  J075). 

(so.  ftird)e  311m  t)l.  (Hermanns,  1489,  fpäter,  Ui(i7  unb  1817,  uevänbcvt. 
2ütei  Janfftein  mit  bem  roürttembevajjdjen  Wappen,  ,}iuei  Wrabbenfmalc  aus  bem 


$riniftl)ctm.  2iirc  im  3d)tffllrrfd)lo$. 


vuil)rl)unbcvt.  Cfttuvm  mit  Wippenfmuacioolbe.  3^ei  ehemalige  3d)löffer, 
eined  in  Krümmern,  ^iele  £>ol*l)tunev.  3d)Önev  3d)ilb  ytm  sJlbler.  Crtsabel 
vom  11. — 15.  xNsaf)vl)nnbevt. 

SfterßChfgetl  (ZHardiüingen  \075). 

(Su.  .Hirrfjc  pem  1)1.  Wemiajns,  auf  bem  cinü  ringsum  mit  boppcltcn  dauern 
unb  tiefen  ^i>affera,raben  umgebenen  .Siloftovhof ,  bev  nur  auf  uuei  „Sna.brürfen  *u 


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2»H 


DierfarfreiS.   Cberamt  iieonberfl. 


gänglid)  war;  über  eine  feftftetjeube  "sBrücfe  gelangt  man  jefct  }un  fpifcbogigeu 
(Singang:  Anno  dorn.  1478.  —  SJon  ben  Jünnen  an  ber  Wingmauer  fte^eii  nod) 


£>fimäfjtim.  Mamiu  im  g<l)ltfllaf$loti. 


Muet.    Um  bie  .Hirctje  felbft  lief  nodj  eine  befonbere,  fec^sf  gritf  biefe  flauer  mit 
bebeeftem  Umgang,  bie  an  bie  beiben  (9iebelfeiten  be*  roeftlid)  ber  Kirdje  nod)  fteben 
ben  früb,gotijd)eii  £tcinl)au|eö  ftiefe. 


£ie  Mirdje,  uriprünglid)  eine  romanifdie  Bafilifa,  luurbe  nad)  bem  Qranb 
uon  1124  roieber  aufgebaut  mit  Beibehaltung  einiger  iKefte.  Cftturm,  freusgeroölbt, 
mit  manu*birfen  dauern.  }lm  ^efteingang :  Anno  dorn.  1 47«».  Jesus  nazarenus 
rex.    ,^iüeimal  bie  xuilnesjal)l  I  ">!).*>.  (>habbenfmale  au3  bem  H>.  unb  17.  ^atn- 


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299 


Rimbert,  barunter  eines  .frerren= 
alber  3lbtcs:  Anno  dorn.  1557. 
18.  Augusti  obiit  Georgius  abas 
berrenalbensis.  ®ute  gotifdje 
(Jborftüljle.  3ln  bein  breiftöcfigen 
Steinhaus,  bas  unten  6  Vi  ftuft 
biefe  üUiauem  f)at,  bas  Sappen 
oon  -öerrenalb  (Sifterj)  unb  bic 
(Jberftetnifdje  iKofe.  3m  (5rb= 
gefdjofj  jroei  6id)enf)olftfäulen.  9In 
ber  .fcofmauer  bes  Sdjulbaufcs 
ein  Sappenfd)ilb  bes  oben  ge^ 
nannten  "ilbtes,  offene  Schere, 
burd)  bie  ein  Slbtsftab  get)t,  1 553. 
Watfmus  1601.  St.  Senbels 
Kapelle.  Ortsabel  im  12.— 14. 
vVt)rf)unbcrt ;  Sappen:  ein  nad) 
linfs  aufgerichteter  l'öroc.  Gin 
(Srfinger  oon  sJfl.,  genannt  ber 
grofee  Ünrann,  foü,  im  Stampf  mit 
bem  SWrefyiafeii  uon  $aben 
unterliegenb ,  oom  i'ieben^eller 
Sdtfofe  t>erabc\eftür,\t  morben  fein. 


Scbtfflffrfcbjos  tu  tvimSbfim.  ©appcu  bet  ^tlbad)  unb 
QJtmmiHflcn. 


a<$(eg(etf*loö  in  $etmS&tim.  ©Oppen  btr  CEnjbtra,  unb 


3?cr  Crt  mar  calroifd),  fam  129«;  bis  14<j9 
allmäfylid)  an  bas  Ätlofter  .jperretu 
alb,  unb  bilbete  mit  {tatfeit, 
4>engftett,  ©edjingen,  8immo(v 
hrirn  einen  eigenen  Stab  bes 
Sllofteramtes.  Berftörte  Burg 
ftröroelsau. 


"gaöitisßehn  (Znebojftetm, 
ITTensfjeim  um  u*p). 

Womanifdje  eo.  titrd)e  jum 
1)1.  Wfolaus,  öfters,  befonber* 
1752  oeränbert,  mit  Cftturm. 
Set)r  alte  Wrabbenfiuale  bev 
•f>erren  oon  ^Dlönsbeim.  Pfarr- 
haus 1759.  (Sin  tjotjer  Jurm, 
letzter  ÜHeft  ber  1645  ausge 
brannten  $iepolftburg,  im  roeft= 
lidjen  Xeile  bes  CrtS.  3luf  bem 
'öerg  Xobel  Spuren  oon  (Kraben 
unb  Sali.  3m  Salb  „8d)ellen= 


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»00 


"Jierfarfrci*.   Cbtramt  Dönberg. 


bera."  fei  eine  Stobt  geftanben,  nod)  jeigt  DUUI  bie  otabtmauer.  Cbcrmönsbeim, 
Sdjloft,  auf  @runb  ber  alten  s#urg.    Crtsabcl,  "©aepen  eine  Sdjaffdjere. 


^Tüitdnngcu  (MTuudjiugen,  \2.  3aljrtjunbert). 

3«l  fefteu  Jtird)l)of  liegt  bie  grofee  eu.  Mirdje,  1488  erbaut  düii  ben  öau 
meiftern  Wbred)t  ®eorg  unb  s-8erut)avb  Sporet,  1643  ausgebrannt.  3d)öuer  ue^ 
gewölbter  (Sljor  mit  fed)5  (Brijluftfteinen,  baruuter,  je  uou  einem  (Jugel  gehalten,  bie 
3d)ilbe  ber  beiben  Weifter.    Jurm  an  bei  SBeftfeite,  an  feinem  portal  148H. 
Hnt^ifiniv  1692.  Wrabmaler  ber  ^lündjingeu  unb  $arUng  au*  bem  16.— 18.  ^at)r- 
bunbert.    örafiartiae*  Watbau*,  HiisT,  oben  A>oUbau  mit  ©rfer,  unten  Metter  mit 


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ÜHünfltnflfii.   Ironie.  Benningen. 


ftarfcn  93äumen.  Mite«  Sdjlof?, 
1558,  mit  ntalerifdjem  Sd)lofjt)ot 
mit  Ireppenturm  unb  Sappentafel, 
SRieppur  unb  9J?ünd)ingen,  unb  neues 
Sdjloj?,  jefct  in  ^rioatbefi^.  2er 
Spitalfmf  mit  grofjem  ftcincrncm  @in= 
falurtstor,  mit  B.  IC.  1672  unb  bem 
Soppen  ber  9Jtünd)ingen,  in  fjübfdjer 

Weuaiffance,  3eid)eu  J  an  jebem 

Stein.  3'"  -funtergrunb  bes  .ftofes 
altes  öoljfyaus,  1584.  Mud)  fonft 
fjübfdje  ^o^äufer. 

Der  Ort,  erft  calroiid),  bann 
afpergifd),  wirb  im  14.  3at)rl)uubert 
roürttembergifd).  Crtsabel  vom 
12.— 19.  ^a^unbert,  1854  au* 
geftorben,  Sappen  bas  ber  £utd)< 
feffe  uon  Böfingen,  f.  S.  29<i.  2(n- 
iefynlid)  begütert  mar  feit  li:i5.Hlofter 
Zwiefalten,  bas  bist  1454  einen 
WöndjStjof  tjier  Ijatte,  ber  (Sfiliuger 
Spital  1278  bis  1557. 

£>of  ^flauer;  fdjou  im  12. 
^afyrlmnbert  ift  Älofter  furfau  in 
Wure  begütert.  (Sin  2eil  ber  nörb= 
lidien  UmfaffungSmauer  fdjctnt  nod) 
römifd)  |u  fein.  iHingsum  9tömer= 
ftätten. 

(tftumgiftltnga  862). 

©otifdje  eu.  ftirdje,  1 51)4  uer-- 
änbert.   sJiatf)aus,  K518  erbaut. 


3m  ^af)r  1699  oon  eingeiüaiu 
berten  Salbcnierfamilieu  gegrünbet. 
.Hirdje,  17.JH. 

Benningen  (Kanbtngen  um  ^20). 

rHomaiüfdje  eu.  ttird)e  mit  ftarfem,  frütjgotifdjem,  rippenfreusgeroölbteu  C f t 
türm,  1K7H  gotifd)  burd)  i'eiits  umgebaut.    Süßen  an  ber  Sübfeite  Steiutafel  mit 


•ficmminflfii.  2tt|nht  burd)  Die  ^orljaflf. 


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302 


9it(far(rei3.   Cberamt  x.'eonbetg. 


»JKfrllütgcH. 


Menningen.  3<»:i 

bem  inürrtembergifdjen  Wappen,  1601«  s#aumeijter  A>aii3  Gfyrgetjincier  unb  s3)ftd)el 
'Hci)icr.  (Grabplatten  ber  Herren  DOlt  .Böfingen.  (Grabmal  be$  3dniltf)eiRen  >2d)nanffer, 


^««ingen.  2tctnl)au*.  Wertungen.  6t>orftül)le.  <K.) 


1603,       Watlians,  1509.      0«       9lät)e  fdjönes  langes  .OoI^Iiau* , 

Sin  ber  "Jiorboftecfc  bc3  £orfe§  nod)  tiefte  bes  ^nra,g,rabem?.       Crtsabel  im 

13.  ^atjrliunbcrt. 

^t)ina,er  £uif  <  ^binnen  in»  1170),  einft  mit  Jtirdie,  ls-'">  eingefädelt. 


"Jicittirfrei*.   Cbcramt  Ceoiiberß. 


"^Uttesbeim  ( Kutmarsljeim  767). 

So.  Äivrfje,  1789,  mit  altem  Cftturm.  ihn  30.  3uni  1837  brannten  ba* 
MatbauS  unb  1<>8  anbete  (9ebäube  ab.  —  ftlofter  £orfd)  ift  tjicv  fdjon  767  begütert. 
CrtSabel  im  \  >.  ^abi'bunbert. 


'JKciftiiigtn.  yoUbauö  oon  1H57. 

S>cß$cfihu]«?it  (Sfeftnga  8^i. 

^Homanijdjc  eu.  Slirdje  ,uun  bl-  ^Mauritius,  utelfad)  uevänbert,  mit  redjtecfigem 
(&\)ov  im  Übergaug*ftil  mit  Wippenfremgeroölbe  auf  fpütromanifdien  (Srffäulen  unb 
id)önem  3rf)tuf?itctn ,  bie  ftarfeu  ^Hippen  t)albaditerfi^.  Ter  alte  2"riumpl)bogcii 
mürbe  in  einen  fpätgottfdien  uerbiiunt.  Wrabmäler  ber  Nippenburg  unb  (^aisberg. 
3d)Öne  ^rebeüa,  (£l)riftu*  mit  ben  f lugen  unb  töridjten  Jungfrauen.  5luf?erbem 
,*,roei  grofjc  frütjgotifdje  vmljfiguren,  sDJaria  unb  (9eorg.  Sm  (%n>ölbe  ber  cafriftei 
ba*  Wappen  ber  Benningen,  alter  3d)ranf  1444.    iaufftein  fpätgotifd). 


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ffiarmbronn.  305 

3n»ci  ©aisbergfdje  ©djlöffer  unb  ein  SteintjauS  mit  ber  3nfd)rift:  „Anno 
doniini  156«.  SDtavtin  oon  Nippenburg  unb  SJlaria  Salome  non  SReijdmd),  mit 
(9ott  erbauroen." 

^ßfarrlmuS,  bei  ber  Äirrfje,  id)öne§  großes  ÜHenaiffanceffau*  mit  @rfer  unb 
reid)  oerjiertem  fteinernem  Unterftoct.  3Cn  bem  fdjönen  portal  an  ber  l'augfeite  1594 


uub  bas  ^eidjeu  bes  SDIctftevS«  ^Jj  basifelbe  aud)  an  bem  fteinernen  (Scfträger  mit 

männlichem  "öruftbilb.    %n  einer  Stocfroerfeigurte:  *C 
3(n  einem  £>oljl)au3  ftefjt: 


Woü  bleib  mit  feiner  (^n^etmaebt 
$n  biefem  vaufe  lo«  unb  9iad)t 
1825. 


.  "göavntbx-onn. 

(Su.  Äirdje,  17H4.  Sage  uom  ftrauenfreu*.  -frier  ift  1835  ber  4toltebict|tev 
OTrjriftinu  '©agner  geboren,  ber  bie  Sagen,  bie  Natur-  unb  ^Utertumsbilber  feiner 
ftiKen,  grünen  .freimat  in  tieffinigen  Biebern  uerberrlidjt  bat. 

1> aulitO,  Itiitmälcr  an«  liJürttcmbctfl.  'Jircfarfrci*.  üü 


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9t«fottaift.  Oberamt  Seonbera. 


€d)öcfüiflcit.  MapitäW  im  lurm 


3$BcHnfl«t.  tanffttta.  ffletlbcrftobt.  Cpfcrftotf. 


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Sfieilbtrtfabt. 


307 


gfeiCöerßaM  (Wik  \075): 

Tie  ehemalige  freie  beutfdje  ^Reic^öftabt ,  mit  tyren  dauern,  Türmen  unb 
^affergräben,  geroätjrt  nod)  Diele  malcrifdje  ^nblitfe  unb  beftyt  aud)  im  Innern 
außer  ber  münfterartigen  Stabtfird)c 
und)  mandjeS  9lltertümlid)e. 

Tic  fatt).  Stabtfirdje  $u  3t. 
sJkter  unb  s|*aul,  Ijodj  über  bie  Stabt 
mit  ihren  brei  türmen  emporragenb, 
bei  alter  ßtnbe,  großartiger  unb 
reifer  gotifdjer  "Bau,  mit  breitem 
"iScftturm  unb  sroei  fdpnalen  nod) 
romanifd)cn  türmen  ,ui  feiten  bes 
(ibors.  (K.)  Tie  ftirdjc  ift  ber 
.£auptfad)e  nad)  bas  ©erf  bes  furft 
lid)  roürttembergifd)en  'öaumeifters 
}llbrcri)t  ©eorg,  beffen  Scbilb  in  jet^t 
ueranberter  Sdjilbform  im  Sübturme 
§U  fefjcn  ift,  unb  folgt  aud)  beffen 
"ävt,  bat  oicle  s)iljnlid)feit  mit  ber 
Stiftsfirdje  in  Stuttgart.  Tic  Strebe^ 
pf eiler  finb  nad)  innen  gesogen,  fo 
baß  bas  breifd)iffige  i'angbaus  fünf= 
fd)iffig  mit  Stapellenreiben  würbe. 
Strebepfeiler  unb  fanfter  baben 
fdjönen  3d)mucf,  erftere  finb,  roie 
au  ber  Stuttgarter  Stiftsfirdje,  brei- 
fantig.  9Cm  (Stjor  fteigen  aus  ben 
red)tectigen  Strebepfeilern  freie,  mit 
@iebel=  unb  Kreuzblumen  gcfdjmütfte 
Spittfäulen.  Ter  füblidje  (Jingaug 
als  ^orballe,  mit  ben  Stanbbilberu 
ber  beiben  ftirdjenbeiligeu.  £ier  bie 
3nfd)rift:  Anno  domini  1492,  Inno- 
cencio  octavo  snmmo  pontifice, 
Friderico  duce  Austrie  liom.  im- 
peratore  et  Maximiliano  tilio  eius 
»•orundem  rege,  secunda  feiia  pOSt 
invoeavit  huius  ecclosie  renovate 
primus  lapis  positus  est.  3ln  bem 

mäd)tigen,  oben  ad)tec(ig  merbenben  Seftturm  ftebt,  baß  ein  .ßanö  uon  .freimsbeim  ben 
erftcu,  unb  fein  Solpi  ben  legten  Stein  baran  gelegt  t)«ben.  Innern  finb  jetjt 
aud)  bie  brei  Sdiiffe  wieber  mit  prädjtigen  Wetygeroölben  bebceft:  bas  sJtet\geroölbe  bes 
Ctljors  bat  neben  Sdjlufifteine,  bauon  auf  einem  ein  Sd)ilb  mit  M.  H..  auf  bem  anbern 


SrilDtritabt.  StaMtirtbe. 


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•Jlecfarfrei*.   Cberomt  Üeonbtrg. 


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iüeilbetjtabt. 


ein  .Hopf,  roaljrfdjeinlid)  ber  eines  SkumeifterS,  unb  bie  3al)tesjat)l  1519.  IC.  H.  roirb 
rooljl  sJ)2eifter  £>an§  (oou  $eim$l)eim)  Ijetfjen.  —  ©egenüber  bem  Sdjilbc  be§  sHlbred)t 
Weorg  fetjr  frijöner  GljriftuSfopf  auf  bem  SdntKifitud).  —  Sdjmiebeifenleudjter  1702. 
*94lte  (9rabbenfmate.  2ln  ber  9torbroanb  be3  (£t)ore§  jieljt  aber  mädjtig  bie  "©liefe 
auf  fid)  jenes  bis-  an  baS 
Wcmölbe  reidjenbe ,  4<  > 
Aiifc  tjotie  Saframents- 
t)au«,  oon  bem  befannten 
"■Bilbbauer  (9eorg  s3)liler 
au*  Stuttgart,  1611,  am? 
feinem  Serfftetn ,  bie 
Aiauren  an  2fagen  nnb 
Sippen  bemalt.  (Sine? 
ber  groBartigftcn ,  reidv 
ften  nnb  ruljmnriirbigfteu 
2öerfc  ber  Stuttgarter 
Wenaiffancefdiule.  Stuf 
,Vüci  i^ilaftern  ruht  ba? 
3arramcntSget)äufe;  wv- 
fdjen  benfei ben  ber  ^vo- 
pbet  (*lia§  nom  (Engel 
geipeift;  am  Jabernafel 
Statuen  bc*  Iii.  s}?etru* 
unb  Paulus:  über  beim 
felben  als  fmuptbilb  bas 
Slbcnbmafjl  in  £>od)relief, 
über  biefem  ber  sHknna^ 
regen  unb  im  britten  Jvelb 
ber  (Smmausgang ;  idjön 
ornamentierte  Säuleu, 
Aiud)tgirlanben ,  l'aub 
werf,  als«  Krönung  ba* 
Wlb  best  3(uferftaubenen. 

Silberne  gotifdje 
s3tt  onftraus,  94  cm 
rjod),  aue-  bem  Einfang 

bes  1 5.  ^abrtjunberts,  ftreng  ardiiteftouifd)  im  Aufbau  unb  ganj  rein  in  ben  normen ; 
DOtl  ber  Hrönung  best  .^nliubers  ragen  jarte  ^feilerdjen  auf  unb  tragen  bie  überaus 
feine  adjtfeitigc  burd)brod)cne  Jurmpnramibe.  —  Streujpartifel  (K.)  auf  ftierlidjem 
Aufe:  bas  Sirene  batWcrpaftcnben  mit  ben  ^ruftbilbem  ber  oier  Gnangetiften  unb 
oier  iUopljeten :  eine  Mapfei  in  ber  Vierung  enthält  bie  Skeujreliquic ;  ber  firujifuus 
ebel:  bas  Wan^e  uon  hödjfter  Zartheit  unb  ^ollenbung,  15.  ^abrbunbert.  ©ottfdje 
Jteldje.  ^aramente:  Wefttrfte*  ftafetfrettg:  Sheu,y»sbaum  oon  (Abbeeren  um 
rant't,  in  ber  SJJitte  ^tabouna  mit  Minb,  au*  bem  16.  Oabrbunbert. 


—  r-  -*•  jr  '—  '■■vi  -wj 


■ötilbfrftaöt.  etabi 


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310 


WecfarfrfiS.  Cberamt  Üeonberg. 


^eilberftabt.  £tat>tniaucr. 


linken  unb 
bie  3t. 
9Rtd)ael*< 
fapelle,üib 
Öftlid)  ber 
ctabt,  ut 
nennen. 

(*bemalia,e*  MapuMnerflofter  famt  Mird)e,  l»>4<i,  1 7« »4.  Cvhc - 
malia.es  ^luauftiuerflofter,  12!)4. 

3n>ei  OTarftbrunneu,  auf  einem  ba*  ctaubbilb  Maiiev 
Marls  bes"  Ränften,  1 537 ;  auf  beut  anberen  hält  ein  fiöiM 
beu  Weid)*ablerfd)ilb.    XHncii  fonft  nod)  hübfdje  fleineve 
Brunnen:  unb  einiae  uenierte  We= 
naiffanceeinaäna,e  an  älteren  .Käufern. 
^iMvf tarne  .£>ol>bauten. 

sJlltcaliuifd) ,  nie  fo  uieles  im 
^V.ürf,  mürbe  sJi>eil  im  l'i.  ^alnbunbert 
bte  1H<>:{  mdjsnumittelbar.  Um  bie 
SRettbc  bes  16.  >brl)unberts  wirb 
bie  3tabt  mieber  fntfjolifd),  1«14k  doii 
beu  Aran\üfcn  erftünnt  unb  perbrauut. 
(Geboren  fmb  hier  eine  Stenge  l)od) 
bebeutenber  Männer,  unter  anberen 


Tie  fatt).  2pitalfirdn\  1364 
anueiht,  1H48  ftillos  oeränbert,  be 
üt>t  beu  Wittclidirein  eines  rtlüacl 
altars  uon  ca.  15o<>  mit  Sfulptureu, 
tiid)tiae  tfiauren  mit  feiner  Wernau 
buin^  unb  hobeitsuolleu  Weiicbtern. 
—  2ln  ben  (rmporepfeileru  Relief*, 
ttirdieulebrer :  fpätaottfdje  ctatue 
ber  hl.  Jlnna  mit  idjönem  3(ntlitt  in 
ber  cafriftei. 

Tabei  ber  arofie  .öofpital, 
158H.  2as  aroRc  Matbaus  mit 
bem  Slbler  auf  bem  SDfatftpfat, 
löis2,  mit  balbruuber  ^oa,eufte! 
luna,.  Ta*  frühere  Nathans,  an 
ber  9frrcbffttc  be?  sJJlarftplaHes, 
uraltes,  tormartiaes  Steinhaus, 
mit  aemaltia,  bieten  dauern. 

vHon  beu  Kapellen  ift  bie 
.freilia,freutfapellc  an  ber  Strafte 
u ad)  ".Viert 


Stamm  in  Ä'fiibtrftabt. 


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ÜBeilimborf. 


311 


l'ufaS  äRofer,  "äHaler  bes  fdjönen  «tagbalenenaltars  im  naljen  Siefenbronn,  1431. 
■Vteinrid)  <Bteml)öoet ,  f  1 49«  al§  3tabtarjt  in  Ulm,  befannt  alö  $umanift,  über= 
fc^te  bcn  Boccaccio  ufro.  s$aul  ©criptoriS  'um  1450,  sj3f)ilofopf)  unb  freigeftnnter 
Jtjeolog,  f  1504.  3of)mtne§  33ren*, 
geb.  24.  ^uni  1499  als  3of)n  be3 
3tabtfd)ultt)eij3en,  ber  befanntc  Mefor= 
mator.  ^ofyanneS  Wepler,  geb.  27.  2e- 
VMiiber  1571,  bev  berühmte  Slftronom, 
f  au  SHegenöburg  5.  ^iooember  1  «»30. 
3ofcpl)  Anton  ©all,  geb.  -21.  War* 
1748,  f  «ifdjof  Don  8ina  i«"7. 
Aud)  bic  bilbenbe  ftunft  in  ber  alten 
9tei«$Sftabt  mar  niri)t  oqne  Skbeutuug. 
.Jener  t'ufaS  SRofer,  feit  1431,  ift 
%Bat)nbred)cr  in  ber  fdjroäbifdjen  3Jhi= 
lerci ;  greifen  aud)  an  ber  3tabtfird)e 
burd)  Albredjt  ©corg  unb  ben  ©corg 
«liier  Stuttgarter  (Sinflüffe  berein,  \o 
*eigt  bod)  mandjeS  anbere  ein  eigenes 
fdjönes  Seben,  fo  aud)  bie  jum  grofjen 
Jcil  nod)  erhaltene  gefd)marfoolle  Um- 
türmung  ber  in  einfamer  ©egenb  ge- 
legenen 3tabt.  (K.)  Abgegangen  ift 
Jbalacfer,  mit  ber  SDhttterfirdje  uon 
Seil  unb  Crtsabel  im  12.  "saqr* 
Rimbert.  £as  Sappen  ber  3tabt  jeigt 
brei  im  £rcipaft  geftelltc  3d)ilbe,  im 
oberen  ber  Abler,  im  tinfen  unteren 
3d)ilb  in  töot  ein  blauer  s^fal)l  mit 
S  P  R,  im  3d)ilbe  red)ts  in  Wau 
yuei  gefreute  ftlberne  3d)lüffel. 

20eUtm6ovf  {Wik  \2%). 

©otifdje,  jum  Xeil  ueränberte 
eu.  Aiivdje  jum  bl-  Csiualb,  1472,  mit 
frübgotifdjem  Cftturm;  üben  in  ber 
.ftöf)e  bic  v^al)res^al)l  1595  unb  ein 
3teinmetwid)en.     Jnnen  im  Jnrm 

id)Önes  3terngemölbe.  3d)lanfer  ttrnjtrirus.  3etjr  fpätgotifd)c*  3teinbilb,  bie 
©rablegung,  reid)  bemegt  unb  ergreifenb,  atmen  an  ber  Worbfeite  ber  .Üircfje,  mit 
ben  Stiftern  unb  itjren  Minbern,  ^erggeim.  3d)limd)en,  erbaut  uon  ^antq. 
^afanengarten,  um  l7<;o. 


sacilbtrftabt.  «arrifttieürt  ber  £tabtHr$c. 


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312 


9iecfarfrei*.   Cbframt  L'tonberß. 


{£5tmal>eim  (IDinoIbisfyeim  (229,  HHmnoteftyehn  (232). 

s3icuc  cd.  Äirdje,  1  H8:t,  uoii  ÜHobtrt  iHcinl^arbt.  3Ute  ©l)orftül)le,  ^Heftc  eines 
.£>od)altars  mit  idjöneu  3d)nit\ereien  im  3d)ianf  uub  ber  ^nfdnrift  auf  ber  iHürf 
fette:  Anno  domini  1521.  Xiefe  2l)afel  t)at  gemalt  uub  gefaft  .frans  ftconer  uub 
$an§  ftönlcn,  benbe  Waler  unb  IBurger  |il  $forj$eira.  Wotifdier  loufftein.  Qbvab 


Si*tilbtrtiQbt.  voUfjaus  unb  $B»**{ngmtß. 


beutmal,  15.32,  bes  ^feffinflcv.  Turm  alt,  römifdjer  uieriettigcr  SHtax  au  ber  Gcfe 
eingemauert,  ftdjtbar  ftnb  SOtecfkir  unb  3uno.  Tie  frühere  Mirdje  trua,  bie  ^atjre*- 
gaty  1514. 

Crtsabel  im  13.  ^alnrtjunbert.  QafaMtttytngtfä  fam  'JUimsbeim  im  $a$t 
12.'i2  an  ftlofter  SHaulbronii. 


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>>ofrcn«a«btrfl  nad)  STOcrian.  1648. 


©beramt  £ubtM0sburö. 

^^er  beinahe  ganj  auf  ber  (inten  Seite  bes  N3lccfar^  gelegene  s33ejirf  gehört 
|U  ben  lef)rrcid)ften  bes  flanken  l'anbes.  "Jluf  iljm  ergebt  ftd),  als  einer  ber  urälteften 
.Hulturmittelpunftc,  ber  Alsberg,  mit  tfürftengräbero  füblid)  unb  füböftlid}  an  feinem 

gegen  3(bcub  bie  alte  Stabt  iWarfgröniugen ,  weldje  in  itjren  SRauern  eine 
merfroürbige  unb  eiflcnartiflc  s#lüte  ber  Munft  narf)  bem  ftall  ber  ^oljenftaufen  erlebt 
l)at  unb  enblid),  nid>t  eine  Stunbc  füböftlid)  bes  $erge$,  ba$  burrf)  ben  ©Uten 
ber  t'anbesfürftcn  erft  im  beginn  bes  18.  ^ahrlnmberts  großartig  unb  weit- 
gebad)t  entftanbenc  l'ubroigsburg,  mit  feinen  Sdjloffern,  ®ärten  unb  'öaumrei^en. 
(£s  fmb  ©ebaufen  liodjbegabter  .fterrfdjer  unb  .Häuft (er  l)ier  oerroirflidjt  roorben, 
als  monumentale  (Srfdjeinungen  bis  in  ferne  ;}eit!  (So  liegen  im  Uejirf  bret  roeit 
voneinanber  entfernte,  fdiarf  ausgeprägte  ftnlturftätten  flar  oor  öligen.  3(ufterbem 
ift  ber  9e}trf  nod)  reid)  an  Sdjlöfferu,  Ätirdjcn  unb  ©rabmälern,  meift  aus  bem 
15.  unb  1«.  3<inrl)unbert. 

ilftert  unter. 

^ie  fd)on  bemerft,  ben  urälteften  l)albuorgefd)id)tlid)eu  NJJiittelpunft  ber  (#egenb 
bilbet  ber  freiftebenbe  Alsberg  iMfesberg  8im,  §u  einem  uralten  £>errfd)erfit}  unb 
einem  heiligen  *öerg  mie  gefdmffen,  bas  meitt)in  gebreitete,  üppige  ©etreibelanb  t)od) 
unb  felfenfteil  äberragcnb,  unfern  ben  tiefeingefdjnitteneu  Ufern  be§  9Jetfars. 
.£>errlid)e  Munbfidjt  oon  ber  ftrone  bes  Herges,  au  beffen  tfiiß,  wie  fleinere  33erge, 
einer  aud)  bas  „Mteinasbergle"  gereiften,  fid)  jene  Jyürftengräber  ergeben.  —  $ie 
fog.  «eile  )H  em  i  f  c  liegt  brei  ^iertelftunben  füböftlid}  wom  Asberg  unb  eine  ©iettet« 
ftuube  fübroeftlid)  uon  Vubmigsburg  gan*  auf  ber  ^lurjörje,  nad)  allen  Seiten  eine 
freie  5lusfid)t  geiuährenb.  3urd)  bie  (Sinfetjung  eines  großen  Safferbet)älters  im 
Slpril  1877  für  bie  Stabt  l'ubroigSburg  enttjnllte  fid)  ber  aus  fteinfreiem  Vet)m 
aufgeführte,  •><>  m  im  Tnrdjmeffer  baltenbe,  »;  m  l)oqe  .{M'igel  als  ein  Jyürftengrab. 


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314 


SJecfarfreiS.  Obevamt  öubroiflSburfl. 


x}Jian  fanb  in  feiner  SRitte  auf  bcm  gewadjienen  iöoben,  gewölbartig  oon  grofeen 
ftelbfteinen  bebecft,ein  ©ertppc,  im  ÜHctfjtecf  oon  ^oljbielen  umgeben,  unb  babei 
ein  geperltes"  Stirn-  unb  ein  glattes  9lrmbanb  au3  ©olbbted),  einen  reid)  oerjierten, 
breiten  jroeifdjneibigen  $old)  mit  Gifenflinge  in  33ronjeid)eibe,  einft  mit  eingelegten 
'Öernfteinen  gefdjmücft,  ein  mehrfarbiges  ©lasflä)d)d)en,  oiele  $eile  eines  mit 
gemobeltem  Äupferbled)  überzogenen  oierraberigen  Wagens  famt  fct>r  fdjöncm  bvon 
jenem  s|$ferbegefd)irr ,  bann  eifcrne  Letten,  9iabfd)ienen  unb  Wabenfapfeln ,  fowie 
Gif  enteile  oom  üöagengcftell,  5.  £.  nod)  mit  Stoff  belogen,  unb  föefte  eines  gerieften 
GimerS,  eines  Äeffels  unb  eines  Seilet*  oon  'öronje,  mit  ^erlranb.  daneben  mar 
gegen  Often,  0,30  m  im  ©eoiert  unb  1,3»  m  in  ben  $oben  eingetieft,  aud)  oon 
oiclen  großen  ftelbfteinen  bebeeft,  auf  ber  Sohle  mit  ftoljbrettern  ausgeschlagen, 
ein  .uoeiteü  ©rab  mit  feb,r  oergangenen  heften  oon  $rou^  unb  Gifengegenftfinbeu, 
fdjönem  3>old)griff  oon  "örouje,  s-öernfteinplättd)eu,  einem  gemobeltem  ©olbplättd)eu 
unb  bronjenen  Jierfigürchen,  als  Jibelu.  Hon  'öranbplatten,  Jierfnodien,  Sdjerben 
fanb  fid)  nidjts  im  .jpügel  oerftrent,  cbenfomenig  bei  bem  folgenben. 

eine  ftarfe  Hiertelftuubc  füblid)  uom  Asberg  liegt  nämtid)  ein  nod)  etwas 
größerer  unb  fet)r  wohlgeformter  ©rabhügel,  bas  fog.  „k  leinasbcrgle",  gleid); 
falls  mit  überrafdjenber  Slusfidjt  ring*I)in.  $)iefer  .fmgcl  mürbe  im  9Jlai  l«7i> 
burd)  sltof*ffor  Csfar  ftraas  mittelft  eines  Stollens  oon  heften  uad)  Cften  a\v 
gefahren  unb  jeigte  bei  18  m  Stolleulänge  ein  ©rab,  ba§  oon  Horben  uad)  Siiben 
lag.  2lud)  biefeä  mar  bind)  .£>oljral)meu  umgrenjt  unb  maß  3  unb  ->  m.  0"  ftatt< 
lidjer  >Hcil)c  ftanben  nebencinanber  an  ber  Cftioanb  oier  "öronjegeffifte ,  ein  ftefiet 
oon  1  m  3)urd)m.,  ein  geriefter  Gimer,  eine  :>roeil)enflige  3(mpf)orc  mit  maifioen  ©riffen 
mit  prad)tigen  L'öwem  unb  ^anttjerföpfen,  eine  einf)enflige  .Wanne  mit  langer  Sdjnauje, 
hier  unb  am  £>enfel  pljantaftifdjc  lierföpfe.  \Un  ber  Seftmaub  lagen  sJlfd)e  unb  weift 
gebrannte  ftnodjen  bei  nmben  ©olbplättdien,  langltd)en  golbenen  ^efattftreifen  unb 
einging  aus  Gbeuholjmit  golbenem  .Vlnopf.  Sobann  ein  golbüberjogeues  reid)  oevjievte* 
l'öffcldjen  mit  Öffnungen  jum  Tnrd)feif)en.  3>l  ber  iWitte  fanb  man  zwei  gried)ifd)e 
lonfdjalen,  fdjwarj,  bie  eine  innen  mit  hellroter  Malerei,  barftellenb  eine  nad)  redjts 
gemenbete  facfeltragenbe  Araucngeftalt  (^viefteviin  jmifdien  einem  Seffel  unb  einem 
biliar;  äugen  ift  bie  Schale  mit  aufgenieteten  ©olbbledjblättern  beict>t.  2er  töanb 
ber  Sdjale  ift  innen  mit  einem  Gfeufranj  bemalt,  währeub  auf  ber  ^weiten  Sdjale 
in  gelbgrüner  ^arbe  ein  .Urans  oon  fdjlanfen  flattern  unb  glocfenblumcnartigen 
"Blüten  läuft.  Um  bie  Unteifeite  ber  .yoeiteu  Sdjale  fmb  wieber  Blätter  aus  ©olo 
bled)  mit  sJtietnägeln  befeftigt.  kleben  beu  Schalen  lagen  eine  ©iirtelfdjnalle  oon 
Gifen  unb  ©olb  unb  ein  golbener  iHrmfdjmucf  mit  teljr  feiner  filberner  .ttette:  imb 
femer  bie  unteren  Guben  jroeier  golbener  Jrinfbörner,  oon  üufjerft  yerlidjer  Arbeit, 
je  in  einen  fdjönen  SSMbberfopf  auslauf cnb.  Tie  beiben  jutefct  genannten  SJronjc- 
gefäfje  waren  mit  einer  mehligen  forf artigen  klaffe  gefüllt,  bie  beim  Grl)it)en  auf 
iUatinabled)  nad)  3öeihraud)  buftete.  3(ngefid)ts  ioldjer  Aimbc  in  einem  hieben 
grab,  worin  augenfdjeinlidj  bie  9iefte  einer  ,"yrau  beftattet  lagen,  fteigerte  fid)  bie 
Spannung  aufs!  t)Öd)fte,  n^  '"in  am  \2.  ^nni  1M79  in  bem  32  m  oont  Umfreis 
entfernten  iDiittelpnnfte  bes  öügels  auf  am.  Gs  war  aber  bereits  oerbäd)tig,  bau 
ber  "öoben  in  ber  3Jlitte  fid)  loderte  unb  jerftreute  ^cnfd)en=  unb  v^ferbefnod)en 


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Üubwi(j8burfl. 


315 


sroifcben  ocfynecfenfdjalen  unb  Jonfdjerben  ftd)  fanben.  SBalb  genug  fdnoanb  leiber 
bic  Hoffnung  auf  3-unbe  gänjlid),  benn  bass  2,30  m  in  bic  ursprüngliche  (Srbpdje 
eingetiefte  mittlere  ®rab,  jroar  aud)  mit  £oljbielen  umgrenjt,  mar  oollftfinbig 
geleert.  Orabrember  waren  tängft  oon  oben  fjer  burd)  einen  8d)ad)t  in  bas  dürften- 
grab  eingebrungen.   Stad)  einem  in  bem  SJtittelgrab  gefunbenen  tönernen  £opf  &u 


2  *  S£  SC  S'~ 


Süicr  f\<m  von  ,yujoiit. 

fdjüe&eu,  gefdjal)  bie  3lu$raubuug  etiua  in  farolingifrfjer  $cit.  $ie  gried)ifd]en 
cdmlen  bieten  einen  feften  SlnfjaltSpunft  in  ber  ^eitbeftinnnung  nad)  riicfioävt'?, 
inbem  biefe  sÄrt  ber  $tofenmalerct  nid)t  uor  bas  4.  ^afyrtiunbert  ober  bas  (Snbe 
bee  ">.  ^aljrljunbcrtg  oor  Gbrifti  ©eburt  *u  fetten  i|t.  ^n  biefe  ,}eit  meift  aud) 
bie  oben  betriebene  .Hanne  mit  langer  3d)nauje  (Sdjnabelfanne),  fie  faub  fid)  bei 
Bologna  unb  maffentjaft  ju  i*ulei  unb  in  anberen  etrusfiidjen  £ otenftäbten ,  aud) 
nörblid)  ber  Mpen  fdjon  ^icm(icr)  tjäufig.  ©olb  roie  Grjgerät  ift  oon  gan*  oor= 
*itglid)er  Slrbeit.  —  Slufjer  biefen  jioei  geöffneten  Mügeln  liegt  nod)  uneröffuct  ein 


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"Jtectarfrci*.  Cberomt  SJubcig^bunj. 


britter  eine  halbe  ctunbe  norböftlid)  oom  Asberg  beim  Seiler  £ohenftange.  SHandjer 
Hügel  mag  aud)  burd)  ben  feit  Oahrtaufenben  hier  betriebenen  Slcfcrbau  abgeflaut 
warben  fein ;  fo  liegt  neben  ber  'Öelle^Jiemife  ein  fleiner,  jaft  ganj  abgeflößter, 
unb  heiftt  8/*  ©tunben  fübroefilid)  oom  Böberg  eine  2lcterlanb3h&ty  bei  ^Möglingen 
„Wolbäcfcr" :  vielleicht  famen  t)ier  uor  Reiten  au§  einem  abgeflachten  @rabf)ügel 
Walbfad)en  heroor.  ferner  finb  in  neuefter  ,^eit  im  „Cfterholy,  jenem  ©etjölj 
*wifd)eu  beiben  tfürftengräbern,  einige  Heinere  Hügel  geöffnet  worben,  welche  fd)öne 
unb  fnl^e  ©ronjefachen,  älter  nod)  als  bie  in  ben  ftürftengräbern,  ergeben  haben. 
—  ©eitere  ärmere  Hügel  liegen  im  Salb  bei  äuffentjaufen.  ©eitere  bei  Stamm* 
heim.  5?ann  fanb  man  bei  Hartenecf  Urnen  unb  Steinroaffen.  $ei  Sifftngen  an 
ber  (Sns,  welche  ben  Worbranb  bc*  'öejirfes  bcfpillt,  ein  JHingwall;  enblid)  mag 
3)<arfgröningcn  felbft,  roeftlid)  an  bem  oom  HoheuaSberg  ausgebenben ,  langen 
idjmaleu  dürfen  über  bem  tiefen  (Siemstal  gelegen,  eine  uralte  befeftigte  sJJieber- 
laffuug  geroefen  fein.  $er  gan^e  ^ejirf  ift  überfät  mit  römifd)en  ^lieber* 
laffuiigeii,  bic  wid)tigfte  mit  ftafteU  bei  Benningen  gegenüber  Dierbach  am  sJ]ecfar 
rlCbrt§  fdjan  in  Sattlers  .frftor.  <Befd)r.  1752  unb  2op.  Wefd).  1784);  weitere 
bei  Elbingen,  $eil)ingen  (figurenreid)es  (Spona  Relief,  M.),  Ufingen,  ©eifingen, 
Heutingsheim,  Hol)enecf,  ftarnweftbeim,  hier  an  4  oerfd)iebenen  ^Id^en  ber  9)car= 
fung,  "SOlarfgröningen,  Möglingen,  'Dlectargröningen,  ^lerfarweihingen,  Dftwcil,  ^Jflug= 
felben,  "^Oppenweiler,  3d)n)ieberbingen,  3tammheim,  3uffenhaufeu.  $Jei  %*flug= 
felben  3  puren  einer  "Jiicbcrlaffung  aus  ber  jüngeren  3teinjeit.  iBei  Benningen 
:i  Tenffteine  unb  Wlbwerfe,  je  einer  bei  ^Möglingen  unb  s-8etl)ingen.  ^Bci  Benningen 
laufen  bie  meiften  Mömerftrafecn  jufammen.  Weihen  gröber,  j.  3:.  mit  reichen 
Anlagen,  fanben  fich  bei  Elbingen,  Asberg,  ^Benningen,  Ufingen,  (Eglosheim,  WeU 
fingen,  Heutingsheim,  ftornmeftheim,  SWarfgröningen,  Scecfargrömngcn ,  Cfjmeil, 
^flugfelben,  Schwieberdingen,  3tammbeiin,  iamm,  Zuffenhaufen  (M.i. 

- 

5>te  £taöt  -£uönugslktrg. 
Don  Sertoli»  pfetff«. 

Tie  3tabt  ift  jmeitc  föniglithe  iHefibenj  unb  feit  bem  $eftetjen  be$  König* 
reiche  eine  ber  „fieben  guten  Stäbte",  feit  König  Silbelm  3itj  ber  ^Regierung  be$ 
'Jlecfnrfrcifes  unb  Hauptwaffcuplat*  bes  l'anbes,  jetyt  aud)  eine  ber  bebeutenbften 
Jvabrifftäbte  Württembergs;  ber  Weift  ber  Oteu^eit  hat  aud)  tyev  mäd)tig  burd)- 
gegriffen.  Senn  jebod)  in  (Clingen  bas  präd)tige  ^ollbilb  einer  mittelalterlichen 
Meidjsftabt  nod)  beruorleucbtet,  fo  liegt  über  i'ubwigsburg,  feinen  geraben  breiten 
Straften  unb  gleichförmigen  swcigefd)offigen  Häufergruppen  mit  3Jcanfarbenbäd)ern, 
bem  gewaltigen  3d)loßbe,\irf  unb  ben  weitgebebnten  Wartenanlagen  unb  Meen,  nod) 
immer  ber  eigenartige  SHeij  einer  3ri)öpfung  beS  iHofofoseitaltcrS.  3Jon  ber  wili= 
fürlid)cn  unb  bori)  nidjt  unglüetlichen  Sabl  unb  Aufrichtung  eines  ^ürftcnfi^eS  ging 
hier,  wie  früher  in  ^Naunheim,  fpäter  in  .Karlsruhe,  ein  ftäbtifdjes  Wemeinroefen 
aus,  eine  3tabtgrünbung,  ba$  ältere  l'ubwigsburg,  wie  es  namentlich  in  brei  Zeit- 
räumen, unter  bem  Wrünber  Herzog  (Sberharb  Vubwig  1 1 7u<»  —  ■17:13),  unter  Herzog 
Marl  (Sugen  (etwa  ITtiit  -177.~>)  unb  unter  König  Aiiebrid)  (bis  IHHii  geworben 


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x.'ubroig'lburg. 


317 


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318 


*Recfarfrei8.  Cbfrotnt  2ubn>ifl*burfl. 


unb  gewadjfen  ift.  ifubroigsburg  liegt  auf  ber  früher  roalbreidjen  .f>od)ebene  jroifd)en 
Wectar,  (Snj  unb  (Fleins,  brei  Stunben  nörblid)  uon  Stuttgart;  bort,  roo  im  2ln< 
gcfid)te  bes  mohlgeformten  Asbergs  bas  ©elänbe  ftd)  allmählich  gegen  Horben 
fenft,  um  zulegt  in  ciu  anmutiges  Jäldjen  abzufallen,  roeldjes  eine  ^albe  Stunbe 
weiter  öftlid)  ins  9)etfarta(  ausläuft,  üßo  bic  Stabt  ftd)  jetjt  ausbreitet,  ftanb  im 
]-2.  ^aljrljuubert  ber  pfaljgräflid)  tübingen-aspergifche  ^farrort  ©eisnang  (3iegen- 
3lnger),  ber  balb  an  bas  ftlofter  33ebenl)aufen  fam.  Xiejes  baute  l)ier  im  1 4.  faty- 
hunbert  einen  neuen  .ipof  „auf  bem  (Srlad)"  ((Srlengebüfd)),  rooju  ber  Sd)afhof  mit 
flöfterlidjer  Sdjäferei  unb  ber  gegen  DBroeil  51t  gelegene  erft  1748  abgebrochene 
7vud)öt)of  famen.  sM'\t  «ebenhaufen  mürben  bie  £öfe  roürttembergifd),  ber  (Srlad)= 
t)of  Sit}  eines  fird)enrätlict)eu  .jpofmeifters.  Ocadjbem  bie  ftaijerlidjen  1634  beu 
(£rlad)t)of  uerbrannt,  mürbe  eine  b,erjoglid)e  Jvalfnerei,  Sägerei  unb  ceemeifterei 
l)ier  eiugeridjtet.  ^m  ^al)re  1693  legten  bic  IVranjofen  bie  ©ebäube  in  2ifd)e, 
morauf  £>er*og  (£berl)arb  i'ubmig,  ber  fdjoit  märjrenb  feiner  3ugenbjat)re  b,äufig  auf 
bem  (£rlad)l)of  übernachtet  hatte,  um  ftd)  an  bem  ©efang  ber  Nachtigallen  ju  cr^ 
gityen,  1697  f.  ein  Jägerhaus  unb  einen  „£errfd)aftsbau"  l)ier  erftetjen  liefe. 

31m  7.  $iai  17»»4,  mitten  im  ©eräufdje  bes  Spanifdjen  (Srbfolgefriegs,  legte 
ber  -Oerjog  fobann  auf  ber  Stelle  ber  ßofmeifterei--  unb  £>ofgebäube  ben  ©runb  511 
einem  ^agb=  unb  i'uftbaus,  ben  „ftürftenbau",  am  7.  3Rärj  1705  in  „i'ubroigs 
bürg"  umgetauft.  3)ie  «aufoften  —  bei  ber  großen  Unebenheit  bes  Kobens  oer- 
fd)langen  fdjon  bie  ^lanierungsarbeiten  uiel  ©elb  —  mufrte  bas  Äirctjengut  beftreiteu. 
Xas  Mint  ©röningen  mußte  1706—1707  fedjs  Monate  lang  junt  fflrftlidjen  ^öau- 
mefen  fronen.  $ic  beften  Steine  lieferte  ber  bei  ^arfgröningen  gelegene  Noten* 
nefer  Steinbruch-  SJtit  ber  Oberleitung  bes  $aue*  mar  ber  £aushofmeifter  unb 
•CiofmarfdjaU  ©eorg  ftriebrid)  ftorftner  non  2)ambenon  betraut,  ber  bann  bis  1716 
an  ber  Spitje  einer  befonberen,  1707  errichteten  ©aubeputatiou  ftanb;  aufterbem 
erfdjeint  1705  als  Scrfmeifter  ber  ftird)enratS=93aumei|ter  ^oh-  Ulrid)  |>eiin.  Xie 
platte  zu  ben  älteften  teilen  bes  Sdjloffes  lieferte  ber  Hauptmann,  fpäter  ^Wajov 
unb  Cbriftlieutenant  ^otwnn  Jriebrid)  Wette  (f  1714).  $n  feinem  tfupferroerf: 
Vucs  et  parties  principales  de  Louisbourg  (Augsburg,  0.  3-)  ftnbct  ftd)  fchon 
ber  .fmuptbau,  mit  ber  Worbfront  an  ben  2lbt)ang  bes  erft  in  ben  1760er  fahren 
teilmeife  ausgefüllten  Raichens  oorgerütft  unb  bestjalb  auf  brei  Seiten  oon  einer 
^erraffe  umgeben:  es  ift  bas  1710  bis  jur  Plattform  ooÜenbete  alte  Corps  de 
Logis.  Sobann  zeigen  ftd)  bie  beiben  ^»auptflügelgebäube  auf  ber  $offette 
11713  ff.),  öftlid)  ber  fog.  "JJagenbau,  aud)  itfiefenbau  (eine  Zeitlang  Üöohnung 
bes  1731  uerftorbenen  (Srbprinjen),  meftlid)  ber  DrbenS=  ober  9t i 1 1 er f  aalbau, 
in  jenem  2öerfe  fd)on  ganz  in  ihrer  jetzigen  äußeren  Chfd)einung.  2>ie  ben  $u= 
fammenhang  »ermtttelnben  beiben  ©alerten,  meld)e  ftd)  in  ber  Verlängerung  ber 
Sübf ront  bes  Corps  de  Logis  oor  ben  klügeln  erftretfen  unb  bereu  «reite  um  je 
ein  «ogenfad)  überragen,  münben  noch  nicht  auf  (Jcfpaoillons,  ionbem  flehen  burd) 
"Jßknbeltreppen  nad)  ber  Worbfeite  mit  bem  ©arten,  zunädjft  mit  einer  ©rotte  unb 
einem  $abe  in  Verbinbung,  bie  roohl  gar  nicht  ausgeführt  mürben.  Wicht  über  ben 
(Sntmurf  hinaus  famen  mot)l  aud)  bie  niebrigen  Jüchen-  unb  Staligebäube  auf  ben 
^lußenfciten  ber  ftlügel,  foroie  ber  aufjere  Sd)loBhof  mit  ben  il)n  flanfierenben 


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£ubroig§bitrfl. 


319 


Xienftgebäuben,  bercn  bogenförmig  in  SMertelsfreifen  cinroärts  gefrümmte  (Snben 
einen  5ßnffergr.nben  ftroifdjen  ftcf)  faffen  füllten,  über  roeldjen  eine  3ugbrü(fe  als 


J>tnfttr  uoni  3d)lo(j  $u  S.'ubu>inM>urfl,  ffartctifront. 


.Öanptjngang  geführt  l)ätte  eine  Oladjabmung  ber  franjöfifdjen  3d)lof?anlage 
älteren  Stils. 

2)nrd)  bie  ©räoenitt,  meldje  ber  .loer^ogin  in  Stuttgart  ansjnroeidjen  uub  fie 
bnrd)  einen  glänjenben  f>ofl)nlt  in  Schatten  ga  [teilen  trndjtete,  mürbe  ber  .f>er,\og 


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320 


Wecfarfrete.  Cbe tarnt  *2ubtDia£bitrg. 


ju  mädjtigfter  SluSgeftaltung  be3  neuen  ^ürftenfttjeS  gebrängt.  Tie  "»Pläne  qiefür 
entwarf  ber  1 709  als  Stutfator  burrf)  Klette  aus  "IJrag  berufene  Tonato  ©iufeppe 
ftrifoni  (geb.  1683  in  i'aino  smifd)en  ©omer*  nnb  £uganerfce,  f  1735  *u  l*ub= 
wigsburg),  weiter  fid)  1714  auf  bie  Sfrduteftur  oerlegte  unb,  nadjbem  er  mit  Unter; 
ftüfcung  beS  ÖerjogS  ftranfreid)  bereift,  feit  1715  al§  Klette«  Wadtfolger  —  1717 
Staubireftor,  172*»  Cbriftlieutenant  —  bas  Bauwefen  jur  ^ollenbung  bradUe. 
#rifoni  war  oorjüglid)  oeranlagt  für  eigenartige  unb  idjwunguolle  ülompofitiou  im 
großen ;  bie  (Sinjelformen  geiftooll  burdjäubilben,  gelang  ilnn  feltener.  3»  l'ubwig«= 
bürg  ftanb  iqm  fein  sJteffe,  bet  1717  au§  Sien  beigejogene  Bauunternehmer,  balb 
aud)  Cberbaumeifter  ^aolo  Metti,  ,suv  Seite.  Sie  3tuffaturarbeiten  überlief; 
Jyrifoni  feinem  3d)mager  (iarolini,  baju  famen  ber  9J?armorierer  Gorbeumi,  bie 
Bilbfyauer  Garlo  tfenrtti  unb  Tiego  Marione.  Säqrenb  als  Hofmaler  fdjon  feit  1711 
i?.  91.  Golomba  angeftellt  mar,  berief  iHetti  in  fixerem  Auftrag  jwei  weitere  ftunftmaler, 
Scott»  unb  ben  in  5$enebig  gefdiulten  (Savlo  (iarlonc  (trüber  bcss  Tiego),  unb  jog 
aud)  feine  brei  trüber  qeran,  ben  Stuffator  Miearbo,  ben  ftuuftmaler  i'iuio  unb  ben 
fpäteren  Baumeifter  üeopolbo  ÜHetti.  Oleben  biefen  italieuifdien  (Sinmanberern 
fpielen  bie  am  3d)lof?bau  beschäftigten  3öürttemberger ,  bie  Steinmctjcnmeifter 
Gqriftopq  griebrid)  "Beiiqing,  sJRattf)ias  £eim,  Oob,.  Oafob  ftcim  unb  ber  .ßof' 
fdjloffer  sJ)Md)ael  l'auffer  iau§  Sdjwenningen,  f  1728»  eine  befdjeibene  Molle. 

"ttfon  ftrifoni  finb  jwei  einauber  in  ber  .£>auptfad)e  ausfdjließenbc  (Entwürfe 
für  ben  3d)lot3bau  ju  unterfdjeiben.  Ten  filteren  enthält  fein  Äupferroerf:  Vues 
de  la  Residence  Ducale  de  Louisbourg  (Augsburg  1727).  Sein  erfteS  bebeutenbes 
Bauwerf  mar  gier  bie  Sdjlofifapelle  mit  ber  ftürfteugruft :  bie  (3runbftein- 
(egung  fanb  am  18.  9Kai  1 7 1  *>  (Teuf  münden),  öie  (üinweiljung  am  31.  Cftober 
1723  ftatt.  Sie  itapelle  erhob  iid)  hinter  bem  3übenbe  bes  sj>agenbaucs  in  ber 
2lrt,  bafj  an  ber  SHücffcite  biefes  Flügel*  für  eine  nur  im  Gutwurf  uorhanbene 
^erbinbungSgalcrie  utm  Corps  de  Logis  «Kaum  blieb,  foroie  anbercrfeitS  für  ben 
£>aupteingang  oom  .i}ofe  l)er  swifdjen  ber  odjmalfeite  bcs  ^agenbaueS  unb  bcr= 
ienigen  eines  neuen  uad)  3 üben  anfdjliefjenben  ftlügelgebäubes,  fogenannten  Äanaliev- 
baueS,  bcffen  ^»offludjt  jebod)  etwas  nad)  außen  jnrürfgcfdwben  ift.  Gin  jweiter 
eutfprcdjenber  .Haualierbau  erftanb  auf  ber  3Befticite  bes  fo  erweiterten  fwfes.  Ter 
Äiapelle  follte  auf  einer  3eitc  ein  3aalban  möglidjft  genau  entfpredjen.  ■■-  Ter 
Aürftenbau  aber  erfdjien  j«3t  offenbar  511  befdjrfinft,  weshalb  ber  sp'lan  eine  groß- 
artige Grwciterung  bes  Corps  de  Logis  umfafjt:  auf  ber  Xalfeite  ift  in  einem 
großen  Miialit  ein  Toppeltreppenbaus  oorgelegt,  ba§  Webäube  ielbft,  um  mehr  als 
baS  Toppelte  uerlängert,  enbigt  in  smi  großen  quabratifdicu  "Uaoillous,  ioeld)e 
über  bie  beftebenbeu  flcineren  weit  hinausragen,  io  baf?  bie  sJiorbfront  35  3Id)fen 
auf  weift.  Ter  Grgfinjiingsbau  würbe  jwar  1723  bem  ^aolo  rh'etti  in  ^llforb  ge 
geben,  gelangte  aber  ebenfowenig  als  bie  ,\wei  auf  bem  v^lan  im  3 üben  ber  Maualier- 
bauten  quer  oorgelegten  Flügel,  uon  benen  ber  weülidje  als  „ACftinbau"  einen 
riefigen  3aal,  ber  öftlidje  ein  Theater  enthalten  follte,  in  biefcr  Slrt  jur  Äu«ffil»runp. 

Jrifonis  enbgültiger,  im  Criginal  vorqaubcuer  Entwurf  H724),  weld)er  burd) 
^aolo  Metti  gemäß  bem  am  22.  Tesember  1  725  mit  ilpn  abgefd)loifenen,  1728 
unb  1730  erweiterten  Vertrage  mit  «00  italicuifdjcn  Arbeitern  ausgefübrt  unb  im 


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2ubn>ifl8burfl. 


iobeSjabr  ©berfyarb  SubnrigS  1 733  jur  s$ollenbuug  gebradjt  würbe,  führt  uielutehr 
ein  sJteueS  Corps  de  Logis  ein;  biefeS,  mit  jroei  (gnbpaoillonS,  an  bie  fid)  nori) 
t)od)  aufgemauerte  ^erraffen  anfc^lie^eii ,  über  breimal  fo  lang  (150  ra)  als  bas 
alte,  ift  faft  parallel  mit  legerem  auf  bem  anfteigenben  <£rbreid)  im  Süben  er* 
richtet ;  bie  SJerbinbung  mit  ben  oorbetnbenen  älteren  ®ebäuben  ftellen  jroei  iBogen- 
ballen  her,  bie  511  ebener  (Srbe  auf  falber  i'änge  brei  unb  an  ben  beiben  Guben 
je  eine  3>urd)fal)rt  befttjen  unb  nad)  ber  $)eftimmung  beS  oberen  <3tocfS  als  ^amilieiu 
galerie  unb  bie  ©emälbegalerie  ju  beneideten  ftnb.  3"bem  nun  nod)  auf  ber  äußeren 
Seite  ber  Jtaoalierbauten,  burd)  bebeefte  (Mnge  mit  itmen  oerbunben,  im  Cften  baS 
ifjeatcr  im  "üBeftcn  ber  Tefilin  bau  unb  weiterhin  niebrige,  langgeftreefte  fd)male 
©ebäube,  im  Cften  Saftellantoobnung,  im  löeften  bie  Sdjlofjroadje  in  ber  gleidjen 
Jludjt  oorgefdjoben  mürben,  entftaub  bie  impofante  (#efamtanlage,  eines  ber  größten 
Sd)löffer  Deutfd)lanbs,  mit  brei  £auptböfen,  bereu  mittlerer,  faft  160  m  lang  unb 
im  Wittel  60  m  breit,  urfprünglid)  feinerfeits  breiteilig  mar,  mit  lti  ©ebäuben  unb 
452  ©elaffen.  ^oUenbuug  beS  inneren  Ausbaues  burd)  .jperjog  ftarl,  teilroeife 
llmgeftaltung  unter  ftönig  ^rtebrid). 

^m  einzelnen  fällt  Minädrft  ber  dürften  bau  ober  baS  alte  Corps  de  Logis 
ins  s)luge,  beffen  Jaffabe  oon  11  v)ld)fen  über  einem  gequaberten  @rbgefd)o§  ^roei 
burd)  glatte  Pfeiler  jufammengefa^te,  burd)  bie  üppigen  ftenfteroerbadjungen  auf* 
fallenbe  obere  Stocftoerfe  neigt,  bereit  erfteS  burd)  üppige  aufgebogene  SBerbadmngeu 
über  ben  großen  $enftern  heroorgeboben  ift :  über  bem  jtpeiten  ntet)t  ftd)  ein  fräftigeS 
•IpauptgefimS  bin,  befrönt  oon  einer  93alufterattifa  mit  allegorifdjen  Figuren  unb 
33afen  oon  Sebaftian  Zimmermann.  Über  ben  forintt)ifd)en  ^ilaftem  ju  beiben 
Seiten  beS  9)lirtelfeiifterS  oerfröoft  ftd)  baS  .frauptgefimfe,  um  einer  oon  (Ingeln 
ttmfd)ioebten,  oon  einem  fleinen  iHunbgiebel  überbeeften  ftartufdje  mit  vJkmenSjug 
iRaum  3U  geben.  Gine  fpätere  ^utat  ift  ber  über  ber  Sttitte  ber  Plattform  als 
■Jpalbgefdjofj  in  5  3ld)fen  ftd)  erbebenbe  Aufbau  mit  einem  2öalm*5Ranfartbad},  baS 
eine  oon  .Honig  ^riebrid)  aus  Zwiefalten  riierjev  oerfetjte  Ut)r  enthält  unb  in  einem 
©locfentürmdjen  gipfelt.  s-8on  ber  bizarren  Eigenart  ber  beutfdjen  iöarocffunft  gibt 
Lettes  geroölbte  Unterfahrt  einen  '-Begriff,  „mit  ihren  SJorfprüngen ,  ^ütffprüngen 
unb  ilterfröpfungen,  ben  rounberltdjen  $afen  am  beginn  ber  Auffahrt  unb  oben  auf 
ber  "örüftung  beS  ^ItnnS"  *).  ^rifoni  wollte  l)ier  einen  breifadjen  (Singang  ^er* 
ftellen,  begnügte  fid)  aber  ple^t  bamit,  in  bie  borifdje  Säulcnorbnung  mit  ihrem 
Xriglnpbengebälf  red)ts  unb  linfs  baS  benadjbarte  Jyenfter  bineinjujieben.  Tie 
^erraffe,  oon  n>eld)er  bie  hod)iagenbe,  burd)  bie  (3alerien  unb  s^aotUone  oerlängerte 
^lujjenfeite  umgeben  ift,  trägt  an  ben  (Scfen  fteiueme  s.&>ad)f)äuSd)en ;  breite  Treppen 
führen  au  ben  Oiebenfeiten  ins  Jyreie  t)inab,  roo  einft  ein  mohlgepflegter,  mit  idjöneu 
'ötafferfüuften  auSgcftatteter  Warten  ftd)  befaub.  <K.> 

SluS  bem  geräumigen  breifdjiffigcn  ^efttbül,  in  weldjem  am  30.  Cftober  17 »3 
•fcerjoa,  Siarl  (Sugen  aufgebahrt  lag,  führt  eine  eiufeitigc  ireppcnanlage  in  bie  mit 
xBalfon  nad)  Horben  gefehlte  Vorhalle  beS  forriborlofen  £>auptftocfS.  3tufforna= 

*)  Dr.  <s.  ,v.  0.  ä  e  i  n  :  Tic  .yoftofler  unb  ^'anbftfcc  be*  Uöürttembcrflii^en  Äeflentenöauic». 
Stuttgart,  Verlag  oon  Wreiner  &  ^feirfer,  18«9.  Tiefem  tte»rlic&cn  ä£ecle  uerbanlen  roir  mandie 
wertoollc  iiMnfe,  jonm  mit  fliitifler  Ifrlaubnü  bc*  Verleger?  eine  ^lnjab,l  mistiger  ?lbbilbuiifleii. 
•Paulus,  Tfntmäter  onö  »jtrttcinbfrq.  ^teforftef*.  '21 


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:\22 


9iecturfrei*.  Oberamt  üubrotflSbutfl. 


mcntif;  an  ber  Kamintoanb  flanftercn  jioci  H^cnbc  nacfte  2ftännergeftalten,  gemalt 
fam  beroegt,  unter  einem  )>tunbgiebel  einen  3d)ilb  mit  ben  brei  £nrfd)ftttngcn,  roährenb 
bic  übrigen  Deile  beS  alttoirtembergifdjen  Wappens;  in  ben  (Scfen  bev  $alle  über 
baroefen  .frermen  angebracht  finb,  roeldje  bie  Decte  ftüfccn;  an  legerer  al  fresco 
ein  oon  Amoretten  mit  ben  Attributen  ber  |>errfd)oft  umfd)Joebte§,  fiirftlid)  ange^ 
taneS  3öeib,  beffen  ©encbtSjüge  für  biejenigen  ber  ©räocnitj  gelten.  Tie  „£anbhof 
meifterin"  toohnte  im  (£rbgcfd)OB.  Ter  'öau  ift  reich  an  gefdjidjtlidjen  Erinnerungen. 
vxvm  mittleren  Saal  fpeifte  im  tfcbruar  ]  7 1 4  -Jkinj  Eugen  oon  Saoonen ;  unter- 
wegs jutn  Siaftatter  trieben:  aus  ben  Zimmern  ber  Cfthälfte  erliefe  im  Cftobcr 
]ho:>  Napoleon  T.  bie  KriegScrfläruug  an  Üfterrcid).  $n  ber  9corbiocftecfe  beS 
£>auptbaueS  befinbet  fid)  baS  in  fdjnörfelbciften  formen  gan$  mit  flcinen  Spiegeln 
oerfleibetc  „Spiegelfabiuett" ,  too  £erjog  Karl  Alcranber  am  12.  SDWrj  1737  wer 
fdjieb.  3«»  meftlidjen  ^aoillon  („^agbpauillon"),  beffen  (finrirfuung  nod)  ganj  bie 
uvfprünglid)e  ift,  betritt  man  ^unädjft  einen  marmorierten  Saal  mit  fd)öncn,  baroefen 
Kaminen;  bann  in  ber  Olorbioeftccfe,  baS  fog.  Sdjreinerfabinett  ober  SWaferjimmer, 
mit  rcidjfter  .öol^mofait  an  ftuBboben,  Herfen  unb  täuben,  eingelegten  Cniamenten 
oon  unerfd)Öpflid)er  Erfinbung,  uerfeitigt  oon  bem  Kabinettfd)reincr  3Haner  in  Kird) 
l)eim  u.  D.  Gcnblid)  baS  ^agbjimmcr  ober  2atfierfabinett,  roo  Sflalerei  unb  9Jer= 
golbung  prad)tooll  unammemoirfen,  mit  bem  an  ber  Decfe  prangenben,  1702  ge^ 
ftifteten  .fmbertuSorben ;  hier  arbeiteten  ber  „Ardnteft"  unb  itoefier  3ohrtnn  Safob 
Sänger  unb  ber  Schreiner  Johann  $,afob  .£>eim.  Uton  ben  3terbinbungSgalerien  fällt 
fdjonbic  iocftlid)eburd)fprubclnbenflbcrfd)n)ang  in  ber 2Bal)l  berDeforationSmittel  auf; 
bie  jum  Oftpaoillon  führenbe  fud)t  hierin  ihresgleichen:  in  ben  treten  unb  in  einer 
tWittelnifdK  am  0ipS  geformte  lebensgroße  (Gruppen  oon  (befangenen,  5.  D.  mit 
mongolifdjem  DnpuS,  paarmeifc  fifoenb  in  loilbbeiuegtcr  Jöaltung,  oon  Dropl)äen 
überragt.  1 K.)  ;)urifd)cn  ben  ^enftera  unb  Düren  lüften  oon  («riechen  unb  (Biebern 
römifdjer  Kaiferfamilien.  Wcidjfte  Stucfornamentif.  Das  flaute  oon  Italienern 
ausgeführt,  bic  Figuren  ohne  Zweifel  oon  Diego  (Sarlone.  Die  am  Anfang  beS 
18.  3flhvt)unbertS  bem  Wcfdjmacf  Napoleons  I.  ^ultcb  übertünd)ten  Söaubmalcreien 
begann  man  fur,\  cor  1886  freizulegen,  als  ber  Krieg  bajroifdientrat.  Der  (öftlidje) 
„Spiel^aotUon"  zeigt  einen  ganz  eigenartigen  Einbau:  ein  ninbeS  Säldjen  in  ber 
■Dritte,  mit  roeldjem  oier  Ecftabinette  mit  9J?armorfaminen  unb  brei  ^enfternifd)en 
Zufammenljnngen.  >  ben  ^apolcouSjimmcrn  oerfd)icbene  ©emälbe:  'öilbniffe  in 
ganzer  tfigur  oon  Eberbarb  Vubioig  p  fferb,  Karl  Alerauber,  ftriebrid)  Eugen; 
bic  „SBeibertrcuc",  Clbilb  oonGhiibal;  Sanbidmftcn  oon  .iparpcr;  allegorifd)eS  ®e 
mälbe  ju  .frevsog  Karls  Ehren,  oon  -ftetfrf).  Ter  obere  Storf  barg  unter  Eber 
l)arb  Vubioig  in  ber  langen  Valerie  unb  jmei  Kunftfabinetten  bic  erfte  roürttcm- 
bergifd)c  Wcmälbegalerie,  baueben  eine  172i>  erioorbcuc  febr  mertoolle  9Wftnj-  unb 
l^cbaillcufammlung.  Unter  -^erjog  Karl  hefnnben  fid)  im  Alten  Corps  de  Logis 
unb  ben  benachbarten  Seilen  be*  Sd)loffcS  ^al)lvcid)e  A>attteliffctapeten. 

Der  anftofjenbe  SHicicnbau  hat  feinen  Flamen  oon  bem  in  ben  berbfteu 
vSaroctformen  gehaltenen  Dreppenaufgnug  mit  oier  Atlanten:  Sphinre  fmb  ihnen 
oorgelagert ,  hinten  in  ber  sJiifche  be?  ^obefrS  halt  eine  Dallas  ba?  5Hebufenhaupt 
—  Arbeiten  beS  Präger  "^ilbhauers  AnbreaS  Philipp  Cuitaincr.   Aür  bie  Wefamt^ 


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ftifdjerin. 
SubroißSburger  ^ßorjcflan. 
Stuttgart,  Stootafamml.  oatcrl.  Slltcrtftmer 


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yubroiß8burg. 


3i':$ 


anläge  bürfte  ba§  $rcppeitf)au$  im  Calais  2"rautt)on  ju  3Bien,  erbaut  1710  uon 
$tf$K  uon  Grlad),  als  «itorbilb  gebient  tjaben.  —  Unter  bem  SHiefenbau  ber  Steiler 
mit  bem  900  .freftoliter  faffenben,  1719  erbauten  ^afi,  ba§  uon  bem  .frofbilbtmuer 
sJlbam  Miafpar  Seefrieb  reid)  uerjiert  rourbe. 


tfMamtanlage  bt8  l'nbiuigsburflfr  3<J>fofIt*. 


2Hc  beruorragenbfte  ^nnenardjiteftur  ber  ganzen  Baugruppe  benniubert  mau 
in  ber  Scbloüfa  pelle,  jettf  fatb.  Mircbe.  Tas  Waiue  bat,  iwie  Qurtiti  treffenb 
bemerft,  bie  örunbform  eines  geftielten  Treipaffess:  „ein  oon  fladier  ftuppel  über 
ipannter  Jtreisbau  wirb  mittele!  (9urtgefhnS  uon  uier  paaren  gefuppelter  unb  uer= 
fröpfter  forintbiüber  3äulen  getragen,  Muifdien  lueldjen  fid)  nad)  brei  Widmungen 
ovale,  überwölbte  .Capellen  ausbndtfen",  loäljrenb  in  ber  inerten  ein  uiereefiger  SRauitt 
liegt,  511  beffen  3eiten  "i^enbeltreppen  auf  ben  „Aürftcnftaub"  fübren.  ^>u  ber  bem 
[enteren  gegenüberliegeuben  öftlidien  9Kfd)e  befinbet  ftd)  ber  Elitär,  weiter  rechts 


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9<trfartrei*.   Oberamt  CubroiflÄburß. 


bie  ftanjel,  in  ben  anbeten  9lifd)en  bie  (Smpore.  $as  treffliche  mittlere  $ecfen= 
gemälbe  ba§  t>imnitifd}e  Serufalem,  von  (£arlo  (Xarlone ;  in  beu  sJtebenfuppeln  1  av= 
fiellung  ^efu  unb  3efus  12jd^rig  im  Jempel,  bie  eherne  Schlange,  unb  im 
#intergrunb  bie  Äreujigung  ©ijrtfri  oon  2.  31.  Golomba ;  am  £>od)attar  Xaoib  unb 
Salomo,  „Jiguwn  oon  glänjenbem  Alabaftcrgips",  oon  Diego  Kartone,  anberes 
oon  Miccarbo  Metti.  ÜJcarmorarbeiten  oon  Johann  'iWarteo  aus  Wündjen,  *War= 
moriemng  ber  Söänbe  ufro.  oon  Antonio  (Sorbellini.  Xas  reiche  ÜDlaterial  unb  bic 
frei(id)  faft  ju  fchioeren  SBergolbungen  erjeugen  einen  eigentümlich  ftimmungsoollen 
(Sinbrucf.  ®rofje§  Altarbilb:  Austeilung  bes  Abenbmabls,  oon  (£arlo  (£arlonc 
1720  in  SBien  gemalt.  Meiches  Drgelgehäufe  mit  SMlbbauerarbeit  oon  Sebaftian 
Simmermann.  Am  ftürftenftanb  Shlbhauerarbeiten  oon  Abnm  ftafpar  Seefrieb,  an 
ber  $ecfe  Clbilb  oon  (Xarlone:  bie  Berheißung  Abrahams,  ^is  1888  hingen  hier 
noch  hmi  0011  s$<*Pft  VI.  1775  bem  $er$og  Karl  gefchenfte  Kunfttoerfe,  ein 
Ecce  homo  in  SWofaif  unb  bie  hl-  Jungfrau,  Sobelin.  ((Sinft  auf  ber  Solitübc, 
jetyt  in  ber  StaatSfammlung  oaterlänbifdjer  Altertümer  in  Stuttgart.)  Cfen  oon 
Grnft  in  Ulm  1713,  mit  ^agborben  unb  .öerflogsroappen.  —  Sonnenmonftranj  oon 
Johann  ®rofj  in  3öorm§  1733.  Aufjen  an  ber  Capelle  ba3  „©ruftbrünnele" 
oon  1783.  ^ürftengruft  unter  ber  Kirche  mit  proteftantifcher  unb  fatholifdjer  Ab- 
teilung ;  in  jener  ruhen  u.  a.  £erjog  öberharb  i'ubroig  (f  1733),  Konig  <vriebrid) 
(f  1816)  unb  feine  ©ernahlm  ^h^lotte  SOiathilbe  (f  1828),  in  biefer  £er*og  Karl 
Aleranber  (f  1737)  unb  $eqog  Äarl  Gugen  (f  1793). 

2)er  öftliche  Kaoalierbau  vermittelt  einerfeits  ben  3u9<mg  3"  bem  rücfioärt* 
liegenben,  feit  1853  unbenütjten  Theater,  baS  mit  feinem  (Jinbau  in  Snraform  für 
taufenb  S^erfonen  noch  unter  König  ftriebrieb,  oiel  beuütjt  mnrbe,  anbererfeits  *ur 
Familie ngalerie;  biefelbe  enthält  bie  lebensgroßen,  mitunter  trefflich  ausgeführten 
»iegentenbilber  oon  £>erjog  (Sbertwrb  im  Bart  bis  auf  König  Silbelm,  jum  Seil 
auch  bic  ihrcr  ©emahlinnen  als  Stammmütter,  jufammen  28  ©emälbe.  Der  Saal 
ift  mit  buntem  poliertem  ©ipsmarmor  oou  Antonio  Gorbellini  ausgefleibet  unb 
oon  Garlo  (Xarlone  er  ^atte  1730  mit  Scotti  bie  Ausmalung  ber  neueren  "Bau 
teile  um  20000  ©ulben  übernommen  —  mit  $)ecfcnfresfen  gefchmücft,  melche,  oon 
täufchenb  gemalter  Ardjiteftur  umfd)loffen,  in  reidifter  (Srfinbung,  flott  perfpeftiuifdicr 
Zeichnung  unb  reijenb  lid)tooller  Färbung  bie  bas  menfd)lid)c  iL'eben  oerfdjönernbeu 
Künfte  barftellen.  3"  ber  Worboftecfe  bes  ^lafonbs  lieft  man:  „(£.  (Sarlone  1733." 
Stehe  auch  »nt  KunftatlaS  bie  sJiad)bilbuug  nad)  bem  feböuen  Aquarell  oon  %>xo- 
feffor  itoul  Kraft  in  Stuttgart.  Aud)  in  ben  beiben  f leinen  Borfälen  ber  ®aleric 
finb  Xectengemälbe  angebradjt,  nörblid)  bie  Cpfcrung  ber  Iphigenie,  füblid)  Virginia. 

Xas  s)l  e  u  e  C  o  r  p  s  d  e  L  o  g  i  s  hat  auf  ber  .froffeitc  jiemlich  nüchterne  Matorf 
formen,  boch  bie  Arfabcnreiben  bes  (Srbgefdjoffes  unb  ihre  Bereinigung  in  bem  bogen- 
förmig auslabenben  Avantcorps  mit  roudjtig  oorgelagertem  ^ortihts  bringen  einen 
großartigen  3ug  in  bas  Gtonje.  Auf  ber  Brüftuug  ber  Anfahrt  milbbeioegte,  berb 
realiftifche  Koloffalgruppen :  Apollo  unb  Xaphne,  %>an  unb  bie  ^himphe  Snrinr, 
jioei  ooibifche  ÜBenoanblungs^enen,  loeldjc  ber  fonft  mehr  etleftifche  Bilbhauer 
®.  'öener  für  ben  .^er^og  oon  Württemberg  bearbeitet  ,\u  haben  befennt.  Xurd) 
einen  halb  unterirbifdjen  Xoppelgang  mit  Statuen  unb  Xccfengemälben  —  urfprüng= 


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325 


lief)  war  liier  bie  Jreppenanlage  anber§  geftaltet  —  gelangt  man  jur  ©artenfeite, 
bie  mit  bem  ©rbgefdjofj  im  $oben  fteeft.  Sie  jeigt  nur  jroei  Stocfroerfe  unb  atmet 
„bet)aglid)e  iWutje  burd)  itjre  9luSbel)* 
nung  in  bie  breite;  eine  ftämmige 
forint^ifcfie  ^ilafterorbnnng,  burd)  basS 
©ebälf  tjinburd)  uerfröpft  unb  jrotfdjen 
ber  «aluftrabe  mit  Statuen  befrönt, 
teilt  ben  runben  Zorbau"  unb  faftt 
ben  Stoß  be3  ÜDIittelförper3  an  ben 
(Scfen,  „roiitjreub  gegen  beibe  Guben  bie 
iUianfarbenforot  ber  $äd)er  roieber  ^lafc 
greift".  2ie  Slusrunbung  bes  SWittet- 
baues  erinnert  an  ben  «orromeijdjen 
^alaft  auf  ^fola  Stella  unb  au  bas 
fürftlid)  Sdjroar,seubergfd)e  Wartenpalais 
in'JBien.  %\  bie  großen  Sdjlußpaoillons 
legt  fid)  je  ein  ierraffengärtdjen ;  bort 
im  fdjattigen  Tuntel  XanuecferS  Saun 
mit  bem  Sdjlaud),  Springbrunnenfigur 
ans  Sanbftein  (181  Ol.  «ei  fonft  fdjlid); 
ten  (5in*elformen  ift  bie  sJMittcttür  bes 
oualen  Saales  (f.  u.)  mit  itjren  treffe 
lid)  gemeißelten  Slarnatiben  „uon  aus: 
nefymenber  ,^ierlid)fcit  unb  '-Hornel)m= 
tieit"  (l'eins).  (Sine  mittlere  Freitreppe 
fübvt  in  ben  Warten,  ein  burd)  Stalu* 
ftraben  mit  ftinbergruppen  unb  Fluß 
göttern  abgegrenzter  Wannt  längs  bes 
Sd)loffes  ift  auf  ,vr<ei  Seitentreppen  ju= 
gänglid).  Ulli  legieren  ftioei  Überlebens 
große  titt)tt)ologtfd)c  Statuen,  bereu  eine, 
SbottiS  mit  bem  itju  oermunbenben 
(Sber,  bei  etwas  manierierter  31tiffaf= 
fünft  burd)  elegante  Sinienfütjrung  ins 
3luge  fällt,  tiefer  Wartenpalaft  mar 
geraume  ,*}eit  .frerjog  Ataris  Mefibeiij; 
uon  ber  bamals  angefdjafften  foftbnren 
($inrid)tung  in  Mofofo  l)at  fid)  leiber 
nidjts  erhalten ;  ipäter  loobnten  hier 
.Honig  Friebrid)  rBe|"tl)älf  te)  unb  .Königin 
9J*atl)ilbe  (Cfttjälfte). 

Sil  bie  Wrofjräumigteit  italienifdjer  ^aläfte  gemahnen  jroei  mäd)tige  treppen 
tjäufer,  gefcrjmütft  mit  bronzierten  allegorüdjen  Ä'oloffatfiguren  in  '©anbnifdjen  auf 
ber  -fröne  be$  .C>auptgeid)offes ;  fo  gelangt  man  uon  red)ts  unb  linfs  burd)  SBer* 


I 
& 


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326  Stecfartreiä.  Oberomt  CubroißSburfl. 

mittlung  beä  läng«  ber  #offeite  ftd)  erftredenben  großen  ftorribors  jum  oberen 
Vefhbül;  treffliche  ©tudarbeiten  oon  3fopi,  grofje  #irfd)e,  Webaillonsi  ufio.,  jiereu 
bic  ©änbe;  unter  ber  $ede  läuft  ritigS  ohne  Stütjen  oorragenb  eine  ©alerie  mit 
belebtem  Umrifj  bafytn  (ähnlich  in  ben  Treppenläufern).  sJladj  einem  Q3licf  über 
ben  norbroärts  vorgebauten  Slltan  betritt  man  gegen  Süben  ben  großen  ooalen 
«Speifefaal,  1767  Siitterfaal  genannt,  1815  f.  als  sUtarmorfaal  im  (Smpireftil  um- 
geftaltet,  meiner  mit  ©ipSmarmor  unb  golbenen  Verzierungen  an  ben  Söänben  uub 
kapitalen,  foroie  mit  ftresfomalerei  —  Slbler  unb  3Bübenteit  hod)  in  ben  lüften 
unb  oier  großen  ©ipSoafcn  mit  ItHeliefbarftellungeu  oon  $fopi  gefctjinüctt  ift,  bie 
lebenSgrofjen  Figuren  an  ber  2ede  nad)  (Sntroürfcn  Xannetfer*  oon  bem  -Jpofftuffator 
3-  2B-  Üubnrig  9Wad.  Von  hier  erftreden  ftdj  beiberfeitö  in  langer  tflucfjt  im 
dmpiregefd)mad  eingerichtete  Limmer.  s3emerfensiiüerte  ÜBJanbmalercien  —  Tier 
figuren  unb  2lrabe8fen  —  im  Slrbeitäjimmer  beS  Königs  V^riebrid).  hieben  ber  felt^ 
famen  Spielerei  oon  "JJoraellanblumenfträufjen  in  Vafen  auS  ber  i'ubroigsburger 
SWanufaftur,  au$  welcher  aud)  eine  fd)öne  3tanbuqr  ftammt  (f.  u.),  ftnb  u.  a.  folgenbe 
.ttunftioerfe  in  ben  Räumen  ocrteilt:  eine  sJDtarmorbüfte  Ätönig  ftriebricqs,  oon  -Daim- 
eder;  ein  ©ipsiabgufi  oon  beffen  3lmor  unb  gegenüber  eine  marmorne  Skcdjantiu : 
ferner  eine  f leine  roeiblidje  SHarmorfigur  in  jartem  Relief:  cdjeffauer  fecit  l8<>o: 
fed)3  gute  ftamilienbilbniffe  (ba$  .ffönigSpaar ,  oon  £>etfd),  unb  bie  englifdjen  Ver= 
roanbten,  barunter  ein  ©ainäborough);  jroei  grofte  ©egenftüde :  bie  Gidje  in  ihrer 
Vollfraft  unb  bic  abfterbenbe  (Sicfjc,  gemalt  oon  „Ctto  Willer  1816";  enblid)  bie 
beiben  ©emälbe  Slleranber  unb  Diogenes,  Slleranber  tritt  bem  Spelle«  bie  tfamoasoc 
ab  (oon  bem  fliembranbtfdjüler  öooaert  Aliud,  Crigiual  $u  einem  ftupferftid)  oon 
Oob..  ©otttmrb  Füller),  Aquarelle  oon  V.  .ftcibeloff,  A>erjog  ftarl*  Anlagen  im 
©nglifrfjen  ©arten  *u  .jpohenbeim.  3«  bem  >Haum  baran  jroei  Holoffalgemälbe: 
-Schlacht  bei  .ftöcbftäbt,  3d)lad)t  bei  ^elgrab,  bej.  3lug.  Cuerfurtb  1 7:is.  3"  elf 
Zimmern  bes  Obergefcboffe*  befanb  fid>  unter  Ocrjog  Starl  bie  oinbjn  ermähnte 
©emälbcfammlung. 

Die  jetzige  © emälbegalerie,  mit  welcher  bie  lucftlidje  ©cbäubercilje  be- 
ginnt, hat  ihre  heften  Stüde  jn  oerfd)iebenen  Reiten  nad)  Stuttgart  abgegeben: 
unter  ben  .uirücf gebliebenen  rühmt  man  befonberä  bas  im  f üblichen  Kabinett  be^ 
finblidje,  leiber  befd)äbigte  "öilb  „Gbriftus  unb  bie  (fbebredjevin"  (Venegianifctie 
Sd)ule).  $as  ©eioölbe  ber  ©alerie  ift  mit  einem  AresfenanfluS  —  Trojanijdjer 
cagenfreisi  -  ausgeftattet,  geioanbt  in  ftompofition  unb  ^erfpeftioe,  aber  oon  aU,\u 
flüchtiger  ^eidjnuug  unb  grobem  itolorit  (nngeblid)  oon  ©uibal,  mof)l  eher  oon 
Scotti).  3lu  ber  3£eftmaub  eine  SJiarmorftatue  Apollos!  mit  gefeufter  l'eicr  oon 
t'ejenne:  gegenüber  ein  überlebeuägrojje*  marmorne?  Vruftbilb  be*  König*  ftriebrid) 
in  halberhabener  Arbeit  oon  3d)effauer.  Tarunter  eine  ftyenbe  Jvigur  mit  Seier: 
8appho,  au*  "JJorscUanton,  geiitoollfofett,  oon  bemfclben  SDleifter. 

Xurd)  ben  loeftlidjcu  .Uaoalierbau,  in  beffen  Wüden  ber  jc^t  einem  ^Ivdjio 
eingeräumte  Acftinfaal  liegt  (ctänbeoerfammluug  1  h  1  *♦  Verf äff ungsurf mibe), 
gelangt  man  in  bie  Crbensifapelle.  3tatt  eines  oaalbaues  mit  £crfenfre*fen 
oon  X'.  31.  (iolomba  rourbe  l)icx-  174«  ff.  burd)  Cberbaubireftor  sJ)iajor  oon  Vegcr 
eine  eo.  3d)loBfapelle  erftellt  unb  am      Cftober  1748,  al§  £>erjog  «Tlarl  ieine 


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Viitouiflöburg.  IroMdc  um  Jlritimlplntj.. 


328 


9lfcfurfrei*.   Cbciamt  £ubroifl$bura. 


©cma^tiu,  ^riebrifc  uon  "öranbeuburg,  aus  "©at)veutl)  beimfüljrte,  cingeroeiljt.  Sd)öne 
Tetfengemälbe  oon  (Suibal  (teilen  bas  ^ünflfte  ©eridjt,  bann  bic  Kreuzigung  (Shrifti, 
bie  Himmelfahrt  unb  bie  2lu$gießung  bes  heiligen  ©eiftes  bar.  Gdjte  Mofofo; 
oerzicrung  bat  nod)  bcr  Jyürftenftanb  mit  oier  ©emälbcn:  im  "^lafonb  ©cburt 
Ghriftt,  an  bcn  Wänben:  Wlaubc,  «Hoffnung,  i'iebe.  v#ei  bev  Ummanblung  unter 
ftönig  ^riebrid)  (iHln  f.)  famcii  in  ber  Weftnifdje  bcr  it)ron  unb  an  ben  sIBänben 
wiele  gemalte  Wappen  ober  unb  nieberbeutfdjer  "Jlbclsgefdjledjter  t)inju.  —  ^er 
weftlidje  Jvlügelbau  bes  alten  Corps  de  Logis  enthalt  ben  urfprünglid)  für  bie 
•Hubertusfeftc  beftimmten  Crbensfaal  (fünft  SRittcrfaal)  mit  lebensgroßem  si.ioll= 
bilb  beS  Honigs  Jyriebrid)  in  ber  ftlctbung  bes  golbenen  2lblcrorbcns\  ipäteren 
ftronenorbeus,  uon  Seele  1hi>h  gemalt,  „bas  befte  S-Ailb  bes  Königs".  Xbronfeffel 
aus  bem  ftapitelfaal  bcr  Teutfdjorbcnsmeifter  zu  9)lergentb,eim ,  mit  rcidjge 
ftirftem  s#albad)in.  .Hier  ueröffentlidjte  am  25.  September  IH21)  König  Wiltjelm 
bie  Hcrfaffungsurfunbe.  —  ^m  (?rbgeid)oß  'öacdjusjimmcr  unb  $ogeljimmer  mit 
Malereien,  hiermit  fdjließt  bic  Webäubcreibe.  ^lücfmärtö  im  Seften  ein  £>of  mit 
beut  ftüdjcnbau. 

inmitten  bes  inneren  Sd)loßl)ofes  befinbet  fid)  cinuierröbriger  eifemer  Brunnen 
au3  König  Ariebridjs  3eit,  »öllig  übereinftimmenb  mit  bemjenigen  im  5lfabemtcl)of 
zu  Stuttgart:  auf  ber  53runneufäulc  ift  ein  3(blcr  mit  halb  ausgebreiteten  Mügeln 
angebradjt,  iuäl)renb  am  Jyuß  berfelben  uicr  bronzierte  Dörnen  bic  Wafferfpeier 
bilben.  —  Sehenswert  ift  im  Sdjloßfeller  unter  bem  Miefenbau  bas  1719  f.  ge- 
baute Miefen  faß  auf  breitem  l'ager,  mit  Sd)ni^ereieu  uon  .fr.  Ii.  Scefrieb,  *söilt>- 
baucr  in  Stuttgart:  größtes  ,"yaß  Württembergs  (ca.  IHM)  hl  -  wo  roürtt.  (Sirncr). 

3in  Sdjloßgarten  beftanb  eine  ber  fdjönften  Crangerien  Europas,  bie  erft 
König  Wilhelm  nad)  Stuttgart  ocrlegte.  Tie  ^ttronen^  unb  Crangeubäume  fyatte 
fdjon  -Herzog  (£berbarb  i'ubmig  z-  £•  aus  Sarbinien  belogen.  Unter  -Herzog  Karl 
erftreefte  fid)  bie  Craugerie  bcr  ganzen  Sübfcitc  bc§  bleuen  Corps  de  Logis  entlang 
unb  mar  im  Winter  nebft  ben  beibeu  ^orgärtdjen  mit  einer  fmureidjeu  $oly- 
fonftruftion  uon  Jbcatermafdjinift  .Heim  uberbeeft  unb  mit  bem  oualen  Saal 
tu  ^erbinbung  gefegt.  Wäljrenb  feiner  Weburtsfcier  im  Acbruar  (17U2  ff.)  gab 
ber  -Herzog  b>v  großartige  Wadjtfcftc,  bereu  Sd)auplat3  fid)  and)  über  bas  Sdjloß 
unb  beffen  -tSöfe  ausbelpttc,  wo  ungeheure  Holzbauten  —  Wafdjinift  Spinbier 
^auberpaläfte  in  fid)  febjoffen  mit  Sbeatern,  (Härten,  (trotten,  £eid)en  unb  bem 
ganzen  Clnmp,  z-  £•  nad)  bes  berühmten  Serunuboni  ^bceu  uom  Jl)caterard)iteften 
(lolomba  unb  "üflalcr  Scotti  ausgeführt.  -  oetjt  bilbet  ber  ftwifcfyen  hod) 
ftämmige  5l(lecn  gefaßte  Sdjloßgarten  ein  burd)  zwei  .Hauptwegc  in  uicr  gelber 
geteiltes,  nid)t  ganz  rcdjtwinfliges  ^iereef,  wobei  nur  ein  runber  Seid)  mit  Spring^ 
brunnen  in  ber  Witte  auSgefpart  ift.  yN\umittcu  ber  Mafenflädjen  fteben  auf  sölumeih 
bügeln  uicr  foloffale  ^afeu  Qfopi»-  Jte  beibeu  fcitlidjen  .f>aupttorc  tragen,  wie 
auch,  bas  obere,  fleinerc  *afen  unb  £ront)äeu.   Jrefflid)c  OHtter  aus  Sdjmiebcifeu. 

9Jiad)tigc  Vinbenallcen ,  meldjc  meift  erft  oon  Herzog  Marl  (Sugen  (17.r>5  ff.» 
angelegt  mürben,  oerbinben  bcn  Sd)loßbezirf  mit  bem  größtenteils  fdjon  auf  Äom 
ioeftb,eimer  DJiarfung  gelegenen,  „Salon"  genannten  l'uftmälbd)cn ,  mo  (£berbarb 
t'ubroig  ein  -grand  cabinet  de  verdure"  (im  N-i>olfsmunb  „grüne  "öettlabe"),  ein 


SubrotaSburß.  329 

aus  £>ainbud)en  unb  Sinben  fünftlid)  gezogenes  längliches  JBicrect  mit  (Singängen 
unb  ftenftern  anlegen  lic§.  3$on  «£>er*og  ftarls  umfangreichen  iUerfd)önerungen, 
bem  Okturttjeater,  ben  ^rrgängen,  Wonbellen,  Ücrraffen,  s-Pogell)äufern,  ^aoillons, 
ift  nichts  mehr  j}u  fehen :  aber  am  Sübfaum  bes  hochgelegenen  ftehölses  öffnet  fid) 
eine  überrafchenbc  ftuejicfy  namentlich  auf  einen  Seil  bcr  Albfcttc  unb  ins  Wecfartal ; 
im  Sübroeften  thront  auf  ihrem  Bergrürfen  bie  Solitübe. 

Cftlich  unb  norböftlid)  nom  Sdjloffe,  teils  in  glcidjer  -frohe,  teils  mit  jähem 
Absprung  ins  Tai,  erftrecfen  fich  bie  f dinglichen  Einlagen:  auf  öbem  uenoahrloftem 
>Kaum  hat  r)ier  ftönig  Jvficbrid)  ben  vei^entvften ,  feiner  ,^eit  weit  berühmten  eng; 
lifdjen  s^arf  heruorgejaubert.  über  bie  Gipfel  ragt  recfenhaft  wie  ein  33au  bes 
Mittelalters  mit  roeitauslabenbem  ^innenfran*  ber  ephemuniponucnc  üRunbtuvm 
einer  1798  f.  erbauten  füuftlichen  Wuiuc,  ber  (Smirfjsburg:  fic  ift  mit  einer  ge^ 
länberten  Plattform  hart  an  ben  Nanb  eines  Abgruubs  geriieft,  ben  bie  fteilcn 
Sänbe  bes  alten  3d)uellerfteinbrud)§  im  .fralbrunb  umgeben ;  über  bie  grünumranf te 
AelSroanb  ftürtf  ftd)  ein  Saffcrfall  in  bie  Tiefe,  oon  100  bie  einen  ^Beirjcr  timgebenben 
Salbbäume  ihre  .Wremen  bis  \nx  ^urg  emporheben.  i?cttfere  umfaßt  neben  bem 
Turm  ein  iHonbell,  bas  gleid)fam  ben  untern  Seil  eine§  lurms  bilbet.  %n  ber 
Tiefe  bes  Reifens  mar  früher  in  einem  fpärlid)  uon  autelt  erhellten  (Maft  in  uollcr 
Lüftung  ber  in  Sachs  bofficrte  (9raf  (Smid)  uon  Sürttemberg  *u  fet)en,  feinem 
^eid)toater  an  einem  mit  pumpen  befe^ten  Tifd)  gegenüberftyenb.  Wod)  tiefer 
liegt  bie  tfoltcrfammer  mit  allerlei  Altertümern.  Tie  frauptallee,  unter  roeldjer 
ber  fog.  "^önlippo,  ein  14o  Tvuf?  langer,  gewölbter  (9ang  hinburdjführt,  uerbinbet 
ben  öftlid)en  Sdjlofihof  mit  bem  Spielplatz  auf  bem  noa)  ein  ftaruffeUrunbbatt 
uon  18<>:>  fteht.'  .frier,  auf  ber  Stelle  bes  eirunben,  mit  irauenueiben  umpflanjten, 
1804  angelegten  „3d)üffelfccs",  erhob  fid)  einft  bas  ungeheure  Opernhaus,  weldjes 
•frerjog  ftarl  in  brei  Sintermonaten  17<!4  f.  aus  bem  Bobcn  mad)fen  liefe;  ber 
im  Tunern  mit  Spiegeln  uerfd)wcnberifd)  ausgeftattetc  .froljbau  würbe  im  3al)r 
18U2  abgebrochen.  An  oerfdjrounbenc  .frerrlid)feit  erinnert  nod)  ber  bie  jweiftöcfigc 
Sohnung  be$  .frofgärtnersi  bergenbe,  burd)  ben  erften  Jl)catermafd)iniften  ^ol). 
(ihriftian  fteim  (1787)  aufgeführte  „Muinenbau"  mit  mädjtigcn  Bogcublenbcn,  um« 
fleibet  uon  einer  ($feuroanb;  grüne  9Ufchen  bergen  balbjerftörtc  mnthologifd)e 
Figuren.  Tas  au  bie  Wohnung  anfd)lie|cnbe,  cmdjtctc  Spiclgcbäiibe  enthalt 
ein  $iUarb*nnmer  unb  einen  Salon,  beibe  mit  guten  Tecfengemnlben  in  Cl  uon 
Wuibal:  .frauptbilb  nom  Saale:  Ausfahrt  König  Ariebrid)s  in  Vubwigsburg  u.  a. 

^m  Oiorbtoeften  bes  Schloffcs  entftaub  währenb  bcr  Baujahre  als  unfd)eiib 
barer  Anfang  einer  ftäbtifd)en  Anfieblung  „bas  "Jceuweiler"  mihi  1720  and)  bas 
.Ürawattenbörflein  genannt,  bie  jetzige  Bauhofgaffe),  inbem  fid)  Kütten  ber  Bauarbeiter 
am  Bergabrjang  hingezogen.  Am  17.  Auguft  17<»9  erfd)ien  ein  JHcffript  bes  ^ntjalls, 
bafe  „ber  £>er$og  51t  mehrerer  Aufnahme  unb  (hnociterung  allhiefigen  Vuftfchloffes  fid) 
gnäbigft  refoluiert  habe,  allen,  bie  rjier  ju  bauen  unb  fid)  hänslid)  niebersulaffen 
willens  feien,  ben  vJMat}  unb  bie  Baumaterialien  gratis  *u  überlaffen,  aud)  15  ^atne 
lang  fte  uon  allen  Befdjmerbcn,  fte  mögen  Flamen  haben,  meld)e  fie  wollen,  vi  be 
freien",  ^n  einem  "ßripilegium  com  18.  Februar  171"),  welches  aud)  (Glaubens 
freiheit  uerfünbet,  l>ciftt  es  u.  a. :  „Seil  ber  NJlecfar  nauigabel  gemad)t  merbe,  werbe 


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330 


Wedarhete.  Cberamt  tfubroiaSburg. 


bcr  Ort  $u  benen  (Sommercien,  wie  aud)  fonft  ju  allerlei  Wauuf  afturen ,  ebrlidjen 
©eroerben  unb  #anbtierungen  bequem  fein."  Stäbte  unb  Ämter  mürben  gesmuugen, 
auf  i^re  Äoften  Käufer  ju  errieten,  fog.  3lmt$häufer,  meldje  ber  £ersog  bann  an 
feine  9Mte  unb  £>ofleute  oeridjenfte.  So  erhob  ftd)  auf  bem  urfprünglid)  firdjen- 
rätlidjen  SReieretgut  neben  bem  ©d)loß  eine  freilid)  nidjt  mit  gehöriger  ftelbmarfung 
oerfe^ene  Stabt.  j^ür  bie  ältere  nörblidje  Stabtbälftc  würbe  ein  Bauplan  mit  Straßen^ 
Sügen  nad)  ben  43auptt)immel§gegenbeu  unb  regelmäßigen  Jpäuferoieretfen  —  nur 
ber  sJWarftall  ftößt  fd)räg  an  bie  'Öauljofgaffe  oon  ftrifoni  entworfen,  ^abre 
171H  mad)te  ber  -Jperjog  £ubwig$burg,  n>eld)e$  jefct  etwa  «oo  (Seelen  white, 
$ur  $meiten  iUefibenj  unb  britten  .Ipauptftabt ,  1719  sur  Cberaintsftabt  unter 
Verleihung  cine§  oon  SHarfgröningen  übertragenen  Wappens:,  bas  im  blauen  Sd)ilb 
bie  golbene  Weid)8jturmfab,ne  mit  fdjjoarjem  "Jlbler  jeigt  (barüber  ben  Samens* 
jug  EL  unb  barunter  bie  ^a^restja^l  1718).  Seit  1724  ftänbige  JHefibens,  jäljlte 
bie  Stabt,  burd)  wieberholte  sJ}rioilegieu  gehoben,  1 725  bereits  1»»h7  ©inwobner. 

9fad)bem  burd)  Jyrifoni  1727  bas  (Jcfgebäube  ber  v^oft=  unb  Stuttgarter  Straße, 
früher  gleid)  bem  Wadjbarhaufe  ber  Familie  o.  s^t)ull  gehörig,  für  bie  „Man.slei" 
eingerichtet  mar,  mürben  bis  1730  fämtlicbe  Mollegien  —  ©ebeintrat,  Megierungrar, 
ÜRentfammer,  Monftftorium,  Mirdjenrat,  Mriegsrat  —  oon  Stuttgart  l)iert)er  oerlegt, 
ßtlidjc  Man.sleioermanbte  bauten  ftd)  felbft  Käufer,  anbere  ftreeften  bürgern  Öetb 
baju  oor,  unb  oiele  $ewerbetreibenbe  ließen  ftd)  Ijier  nieber;  fo  ftanbeu  17.*{:i,  im 
iobessjabr  bes  .frersogs  (Sberbarb  Ünbwig,  fdjon  mehr  als  W»u  panier,  bie  freilidi 
„meift  oon  .ftols  unb  fetjr  leitfjt  aufgebaut"  roaren.  "Jlüein  unter  Marl  Slleranber, 
ber  in  Stuttgart  refibierte,  fanf  bie  (Sinmobnersal)l,  trofc  (Srricqtung  bes  Waifen-, 
3ud)t=  unb  ilrbeitsbauies  (173Kj,  oon  :><;»i8  rafri)  auf  234:5  Seelen.  Grit  .fcersog 
Marl,  bcr  bie  iMoilegien  ber  Stabt  ben  U.  Xesember  17">2  beseitigte,  uerbali  ihr 
Sil  neuer  Glitte.  Seit  1750  war  Vubwigsburg  burd)  Württembergs  erfte  (Slmufiee 
mit  Stuttgart  oerbunben.  Seit  1 7.r»r>  tuurbeu  bie  großen  Alleen  angelegt.  lUm 
30.  Ülpril  17<i<)  ertlärte  ber  föersog,  es  läge  ihm  oiel  an  ber  weiteren  sJluf--  unb 
Ojmporbringung  l'uowigslnirgs :  er  Ijabe  befdjloffen,  bie  Stabt  um  ein  ^iertlidjes 
Su  erweitern.  3tauluftige  würben  burd)  39egünftigungen  angelocft.  So  entftanb  im 
Süben  nad)  ben  planen  bes  Cberbofgärtners  Marl  Wilhelm  Sd)cibleini  bie  eben- 
falls regelmäßig  gebaute  Marlsftabt  mit  bem  iHrienal  (f.  n.>,  unb  eine  flauer 
mit  .£>aupt=  unb  Xonoadjbäufern  erhob  ftd)  um  bie  bisher  offene  Stabt,  bereu 
Straßen  nun  gepflaftert  würben.  3lm  20.  Cftober  17<i4  oerlegte  .£>ersog  Marl  im 
•üJlißmut  über  Stuttgart  feine  Weftbens,  ben  .fmf,  ben  NJ)iarftall,  bie  "iOhifif  (^omellii, 
bas  Theater  (f.  o.),  bie  (Farben  ufw.  nad)  Vubwigsburg ,  unb  nun  fah  bie  Stabt 
bie  glänsenbften  Jage,  bie  fie  jebod)  mit  ber  burd)  eine  fdmurgerabe  Slllee  nahe 
gerüeften  Solitübe  teilen  mußte,  ;$ur  Hebung  bes  geiftigeu  Strebens  ftiftete  ber 
JÖerjog  im  ^ahre  17<;:>  bie  öffentliche  Wbliotfjef  unb  oereinigte  fte  mit  ber  Aca- 
demie  des  arts,  wo  Wuibal  unb  t'e  vVune  lehrten,  im  fog.  ("«Hafenbaus  näd)ft  bem 
Sdjloß,  jetit  OJouuerucment ,  Mürbere  Sdjlußftraße  9lr.  31.  (Tie  ^ibliothet  tarn 
1775  nad)  Stuttgart.)  Tie  Cfinwohnersahl  betrug  im  xVrrjr  1774  mit  ber  Warnifon 
ll(i<»7.  Um  jene  ,'^eit,  1 7 — 177 3,  leudjteten  bes  ruhelofen  Sdntbart  mufifalifche 
unb  gefellige  Talente  in  ben  oornehmen  Mveifeu  ber  Stabt  (er  häufte  in  ber  Mird) 


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^ubioigdburg. 


331 


ftrafje  9hr.  18);  bamalS  tummelte  fid)  b>*  ber  aufgeweckte  ^unge  beS  ^erjOflli^en 
Meitfnecb,tS  Tannecfer;  bamals,  (Silbe  1766  bis  Anfang  1773,  roueb,S  bev  Sohn 
be§  Hauptmanns  3oh-  Slafpar  (Sc^iücr  im  ^rieben  beS  (Slterahaufes  als  Subwig** 
burger  ßatcinfc^üter  heran.  Tie  Janiilie  roohnte  in  ber  (Stuttgarter  Strafte  s}lr.  26 
bei  bem  $ofbuchbrucfer  Cotta.  Das  anbere  SetjillerhauS,  roo  bem  Dieter  im  «Iperbft 
1793  fein  erfter  3ob,n  geboren  rourbe:  *ßoftftrafje  9hr.  17.  Xttf  bem  S8KQdtn£< 
platj  SchiUerbenfmal  oon  ^ofer  1882. 

sXls  jeboct)  im  Scfyx  1775  #erjog  ftarl  ber  Stabt  ben  iMäcfen  fetjrte,  um  fid) 
roicber  nach,  Stuttgart  ju  roenben,  roarb  SubroigSburg  ein  ftiller,  oeröbeter  Ort  unb 
blieb  eS  aud)  rofibjenb  ber  furjen  Regierung  beS  1795  auf  einem  Spajierritt  b>r 
uerftorbenen  $erjogS  fiubroig  (Sugen.  (Srft 
beffen  9leffe  ^riebricb,,  melier  fdjon  1790 
als  ^rinj  bas  „Calais"  in  ber  sJ$oftftrafje 
(f.  u.)  berootjnt  hatte,  braute  neues  Sieben, 
inbem  er  feit  feinem  ^Regierungsantritt 
faft  2<>  Mxe  hinburd)  mit  feiner  Emilie 
im  Sommer  ju  Subroigsburg  reftbierte, 
roo  bann  feine  sBitroe,  Königin  3Katf)ilbe, 
bie  Stifterin  beS  9Mf)ilbenhofS  Upintere 
Sd)lof{ftraf}e)  bis  gu  ihrem  SebenSenbc 
oerroeilte. 

^m  ^erjen  beS  nörblicrjen  Stabtteils 
ift  bie  eo.  Stnbtfirdje  im  Littel  ber 
©eftfeite  beS  9)larftplafceS  nad)  ftrifonis 
iUnn  erbaut.  Ter  (ftrunbftein  rourbe  am 
25.  Wuguft  1718  gelegt,  bie  2lusfüb,iung 
begann  erft  ad)t  Oiat)re  fpäter;  am  18.  Scp= 
tember  1726,  an  welchem  bev  .öcr.sog  fein  ^aoori,f-  »nrnWJ  bei  vuuttn  eto«. 
50.  Lebensjahr  uirücflegte ,  erfolgte  bie 

feierliche  föinroeihung  beS  (^ottestjaufcs.  Tie  SJlaurer  unb  Steinhauerarbeit  roav 
bem  Cberbaumeifter  N^aolo  iHetti  übertragen;  als  Steinmetpbermeifter  hatte  man 
Matthias  .freim  aus  Stuttgart  beigeben,  als  Stuffator  mar  iRiccarbo  ^Hetti 
tätig.  Tie  beibeu  Türme  mürben  balb  mit  Mücfftd)t  auf  ba*  (Geläute  burd)  v|<aolo 
iHetti  unter  3)<itroirfung  feine«  Arabers  Seopolbo  um  ein  Stocfroerf  erhöht  unb 
roaren  am  14.  'Oiooember  1730  ooUcnbet.  Tic  Mircrjc  rourbe  gegen  baS  mittel 
alterliche  .Ocrfommen  mit  ber  oorbeven  öicbclfeitc  nad)  Cftcn  gefehlt,  roäbrenb  fte 
im  SBeften  bveiieitig  abiri)loft,  ohne  einen  eigentlichen  Cl)or  bilben.  Tie  $affabe 
seigt  auffallenbe  übereinftimmung  mit  bem  Tom  ,ut  Salzburg;  es  fmb  oerhaltnis- 
mapig  einfache  s#arocff ormen :  $u  beibeu  Seiten  bie  Türme,  aus  quabratifdier  Wrunb- 
form  mit  großen  jRunbbogcnfenftern  in  ben  Cbergefchoffen  julcfct  ins  ^Idjtect 
übcrgel)enb;  auf  ben  mit  Sd)iefer  gebeeften  "iBohlcnbäd)ern  erheben  ftd)  Heine  £  ihm  - 
dien,  fog.  Satemen.  Tic  Stirnfeite  beS  .frauptbauc?,  breiteilig  burd)  forinthifdje 
^tlafter,  hat  einen  grablinigen  frhmucflofen  (Eingang.  Ter  in  Voluten  anfteigeube 
(Giebel,  auf  beffen  Spitze  eine  'Hofe  augebradjt  ift,  enthalt  im  oberen  Tvelbe  ben 


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9l«farf«i3.  Cberamt  Subiwifleburfl. 


Dlamen^ug  bes  £>erjogs  (Sberharb  Subioig,  im  untern  über  bem  |)auptgeftm§  bas 
toürttembergifdje  Sappen;  *u  beiben  ©eiten  freiragenbe  Steinfiguren,  bie  eine  bas 
flreuj,  bie  anbere  einen  hinter  fyaltenb.  Da§  innere  ber  flirdje  roar  bis  ju  ber 
1 88«)  oollenbeten  (mit  einer  Umgeftaltung  bess  $Beftenbes  oerbunbenen)  Reftauration 
fe()r  fdjmucf  los ;  bie  urfprünglid)  beabfidjtigte  malcrifche  9(u3fd)mürfung  bnrd)  ©olomba 
unterblieb:  forgfältig  gearbeitet  mar  bie  1iHofofbfan.$cl.  Die  alte  1726— 1742  erbaute 
Orgel  tourbe  Js:>8  bind)  ein  neue?  Serf  oon  SBalfer  erfetjt.  Die  oier  ©locfen, 
welche  Cier^og  (Sberharb  £ubroig  1 726  oon  bem  $locfengießer  ©ottlieb  ftorn  in  Ulm 
gießen  lief},  haben  lateinifrf)e  ^nfchriften.  1)  Die  große,  4150  ^funb  idjroere: 
Civibus  suis  Lndovidburgianis  quatnor  has  campanas  consecravit  Eberhardus 
Ludovicus,  Dux  Wirtembergiw  et  Teccia*,  ipso  natali  Jubilreo  1 726.  2)  Confluat 
ad  laudes  are  sonante  Chorus,  1726.  3|  Turba  ruat:  olangit  nola  sacrata 
Den.  I72ü.    4>  Gloria  in  excelsis  Deo,  honiinibus  pax,  Deo  bene  placitum. 

(Gegenüber  auf  ber  Dftieitc  be§  DJlarftplatteS  ftebt  bie  ehemalige  ®arnifons= 
firdje,  oon  ben  Reformierten  in  t)oUänbtfd)  nüchternem  Stile  1727  begonnen  — 
iöaumeifter  Aren  1732,  1738  oollenbet  im  auf  ben  Ginbau,  1747  fdjon  bau= 
fallig,  enblid)  burd)  #erjoa,  Marl  für  DJlilitä'rjioecfe  übernommen,  inftaubgefeltf 
unb  am  4.  Cftober  1781  eingeweiht.  Sie  erhielt  über  bem  (gingang  bie  3«fdjrift : 
Deo  Herouni,  Deo  Exercituum,  hoc  teiuplum  consecravit  Carolus  MDCCLXXX1. 
Sie  bat  feinen  (Sljor,  bol)e,  runbbogige  ftenfter,  negierte  (Giebel,  auf  benen  SBafen 
fteben,  unb  trägt  auf  ber  gegen  ben  Dttarftplat}  geführten  ©iebeljpifje  ein  einfadjes, 
mit  ärttbad)  ueriehenes  Jürmcben,  einen  „Dachreiter".  Da?  innere  ift  1881  ff. 
erneuert. 

Den  weiten  9)1  arf  tplat.3,  auf  roeUheii  nur  in  ber  ÜDIitte  ber  Dlorb*  unb 
Sübieite  breite  Straßen  münben,  ichließen  ©nippen  oon  Sobngebäuben  im  Stiemt 
ab ;  bie  untern  Stocfioerfe  enthalten  fortlaufenbe  Slrfaben  mit  niebrigen  ÄorbbÖgen. 
.frier  pflegte  .frerjog  ftarl  im  Frühjahr  „^encjianifchc  Neffen"  abzuhalten.  .frier 
fteht  and)  bie  ehemalige  .frauptiünche  (1726  )  unb  hier  ba3  Cberamtcigebäube  (1721 
bis  1724  „Gnlioer  31mt*bau£",  1727  bem  -frerjog  oerehrt),  ©eburtShuuS  Ouftinu? 
Meiner«!,  oon  100  er  bas  Seben  unb  treiben  ber  legten  ©eneration  besi  Dlofofo 
fo  fein  beobarijtet  hat  (©ebenftafel,  mie  audj  an  ben  benachbarten  ©eburtsbäufern 
oon  ^ijeher,  Strauß  unb  Dflörifei.  >  ber  ©litte  bes  >+\<la$e$  erhebt  ftd),  oon 
prad)tigen  Zäunten  umgeben,  ber  oierröhrige  Warf tbrun neu  mit  bem  lebend* 
großen  Stanbbilb  bee  Stabtgrünber*  aus  Sanbftein,  mit  oergolbetem  -frarnifd)  oon 
(iarlo  Jverretti.  Die  (?rrid)tung  be*  Brunnens  beforgte  Cberbaumeifter  Dletti 
1723—24  um  135o  fl.;  ber  adjtfeitige  eiferne  Jrog,  1728  aud  tfönigsbronn  be= 
*ogen,  ift  abioechfelnb  mit  bem  roürttcmbergiidien  Wappen  unb  bem  \V  in  Ranfen= 
roerf  ueryert. 

3m  .frintergrunbe  be*  Weitt)ausplafcc*  ftcht  bie  alte  Rcitfdmlc;  bas  baroefe 
portal  hat  einen  meit  auelabenben  ©iebel,  beffen  Witte  über  einem  fleincn  fpringem 
ben  s]*ferbe  bas  württembergifchc  "Sappen  füllt:  recht*  unb  linfs  ber  oerfcftlungene 
Dlamensjug  besi  .frerjogs  (Jberbarb  i.'ubroig  unb  bie  ^ahre^ahl  17—32. 

Da?  ältefte  bürgerliche  2Bot)ugebäubc  ber  Stabt  ift  bas  ©aftb,au§  pm  sSalb= 
hont  (^orbere  Schloßfrraße  Dir.  33 1;  urfprünglich  als*  .Ünoalierbau  nächft  bem 


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Subioiftöburger  itorjcQan. 
Stuttgart,  Staatäfamml.  vettert.  WÜertümer. 


l'ubroiß&burfl. 


333 


2d)iof;  errichtet  (1706),  ging  e£  balb  burd)  Häuf  in  'tßrioattjäube  über.  Xurd) 
altertümlich  fetjöne  Bauart  ragt  tjeroor  ber  1726  fdjon  oorlmnbene  „©efanbtenbait" 
Sorbete  Sccjlofjfrrafje  9far.  29  mit  "Barocfformen  unb  großen  9iunbbogenfenftern  im 


.ftauptgefdjofj.  otattlidje  SBer^ftttniffe  mit  fdjroungooUer  s^üitalard)iteftur  jeigt  ba* 
172«  um  30000  fl.  erbaute  ehemalige  ©räDenitjpalate  iÜDtarftallftrafjc  9tr.  5); 
großes  Sefkiftfil,  feltfame  Jreppenanlage,  Limmer  mit  StucfoeTjierung.  Xa§  OlaaV 


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334 


9JecfartretS.  Cberamt  V'ubtoiflSbiuß. 


barf)au$  Sftarftatlftrafte  9lr.  3,  von  17-27,  roar  bas  ältefte  £ubroig§burger  ^Joft* 
gebäube,  feit  1764  $Mrt3f)auS  unb  Verberge  „Sunt  SHömifdjen  Äönig"  (3ofeph  II.), 
bat)er  über  bem  Gingang  tote  treffliche  alte  $üfte  mit  bem  Drben  bes  golbenen 
fließe?,  auf  bem  .£>aupt  einen  l'orbeerfranj.  (Liebenau  bas  (9eburt$t)au§  oon  Daoib 
rtriebrid)  otraufj  mit  ©ebcnftafel.)  —  31m  "Diorbenbe  ber  3tabt  beftnbet  ftd)  bas 
.fteilbronner  Jor  mit  Zierate«  ou3  .Honig  tfrtebrichs  $eit;  uon  ben  befeitigten 
ÜiJiittelpfeilern  fteljt  bev  eine  jetjt  in  ber  ®egenb  bes  ehemaligen  nörblid)en  ^aupt- 
tors  an  ber  Ausinünbung  ber  99ietigheimer  Strafe:  bas  breite  Sjjoftament  tragt 
ben  uon  Hutten  gehaltenen  föniglid)en  SBJappenfdjtlb  mit  Drophäen,  auf  beffen  iHücf- 
feite  ber  befannte  Wamensftitg  F(ridericus)  R(ex>. 

On  ber  bie  beiben  Stabtfjälften  trennenben  ^oftftra^c,  früher  ftanjleiftraße, 
folgt  auf  bie  „Stanjlci"faferne  baS  jopfig  oerjierte  Doppelhaus,  roo  frfpn  ju  „Special 
Billings"  Reiten  bie  ^rfilatur  ftd)  befanb  (Oir.  9).  hieran  fd)tiefjt  ftd)  im  eigent- 
lidjen  ctabtmittclpunft  ba$  1767  belogene  $Rathau£,  bas  fretlid)  erft  burd)  einen 
jilngft  oorgenommenen  Umbau  ju  jener  einbrucfsDollcn  Wenaiffanccfront  gelangt  ift, 
roeldje  burd)  bie  gegenüber  einmünbenbe  Strafte  über  ben  üöcarftplatt  rocg  in  bie 
Jyerne  tuirft.  Weiterhin  folgt  nad)  ber  ^)urd)fab,rt  jum  Wathilbenftift  ba§  grofce 
Wufeumägebäube.  Formate  (Eigentum  eines!  Cberften  oon  Dcbell,  roar  es  bann 
179U— 183.t  ^rinjenpalais ;  hier  wohnte  ftönig  ftriebrid)  als  ©rbprinj,  fein  trüber 
•fterjog  Souis  unb  nachher  ^rhij  "JJaul,  Stoiber  be3  Stönigs  Wilhelm.  Damals 
als  nod)  eine  hnlbrunbc,  mit  (9elänber  unb  latenten  oerfehene  einfahrt  jum  portal 
führte,  nahm  fid)  bas  (gebäube  anfehulid)er  aus  als!  jettf.  (£s  rourbc  1899  oon  ber 
3tabt  erroorben  für  ben  iNatsfeller.  £ier  aud)  bie  intereffante  «Sammlung  bes 
£>iftorifd)cn  Vereins. 

3n  ber  1760  1767  angelegten  eigentlichen  .Uarlsftabt  fällt  junächft  ber 
Arfcnalplafc  ins  Auge,  roeldjer  nad)  bem  urfprünglid)en  ^lan  ber  größte  $la$ 
l'ubroigsbitrgä  roerben  follte.  (Entwürfe  baju  lieferte  ein  Sdjüler  oon  bc  la  (ku- 
piere, ber  .Hauptmann  ftarl  oon  3d)eU  ff  !79(>  als  Cbriftlieutenant  ber  Artillerie). 
Xer  s#au  auf  ber  Oftfeite  bes  %*lat}es  mar  eigentlid)  für  ein  ©eneralmagajiu  be- 
ftitnmt,  beut  füblidjeu  ftlügel  follte  auf  ber  anbern  oeite  bes  ^la^e^,  für  ben  bas 
Doppelte  ber  jetzigen  Brette  uorgefehen  roar,  ber  nörblidje  Flügel  einer  auf  bem 
heutigen  ©ilbelmplafc  ju  crridjtcnben  Artillcrietaferne  cntfpred)en.  Das  Arfenal= 
gebäube  ^ätte  bie  ©eftfeite  bes  großen  ^lat*e£  eingenommen ;  in  ber  gleichen  Jylud)t 
roar  über  ber  Ad)fe  ber  ^oftftrafce  eine  (9arnifonsfird)e  geplant,  an  roeldie  ftd) 
itörblid)  nod)  ein  2?iilttärhofpital  anfdjliepeu  follte.  Aufgeführt  rourbe  1761  f.  nur 
bas  jet}t  als  ^nfantertefaferne  bienenbe  Ar  feit  al,  ein  aus  ^roei  im  rechten  ©infel 
^ufamtnenftofjenbcu  klügeln  beftebenbes  (Gebäube.  Uber  bem  (Eingang  bes  ffibroeft? 
lidjeu  Flügels  rourbe  bie  Aufschrift:  „Pacem  anna  tirmantu,  über  ben  (Eingängen 
be§  norböftltd)cn  Flügels  ober  .)i>auptgebäube?  bie  ©orte  „Erectnm  1762u  — 
„Reparatum  1801 u  angebrad)t.  An  ben  ^offetten  bes  Webäubes  ftnb  Äoloffal 
figurcu  oerteilt;  unb  $mar  ftetjt  an  ber  Grfe  bes  nörblichen  ^lügelf  ftabtroarts 
•Oersog  Warl  aus  Wufteifen  in  ^'"Pfrnl^rentradit  mit  ^epter  unb  bem  oon  ihm 
geftifteteu  .Harlsorben;  roeiterhiu  berb  ausgeführte  mpthologifche  Weftalten  oon 
Stein:  Jupiter,  Sultan,  ^Itito,  hierfür,  .v>crfules,  Saturn  uiro.  in  beroegter  .'dal 


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X!ubtoiö*burfl.  335 

tuiifl.  SEn  ber  sJiorbfeite  be$  etroa  21,;  SO^orgeii  großen  "^latje*  fiub  fcdjs  ^ofta= 
liicntc  mit  Jroptjäen  OOII  abroedjfelnber  Grfinbuna,  angeorbnct,  Arbeiten  be§  ÖUb» 
flauer?  l'ejeune  1762—1784. 


I — I — I — h-4r- 1 — l-H — h- ^m.  ^J"// 


Gnuum*fäulcit  in  Sa  2tatntird)f  pi  «fpcrg. 

9fol  ^eueriee  uorbeifonuuenb  erreidjt  man  ben  im  3üben  ber  ctabt  gelegenen 
ttarlsplati,  in  beffen  SRttte  oor  bem  '-Bau  ber  neuen  Warnifonsfirdje  ein  imaitfefpt* 
lidier  Dbelisf  ein  Weliefinebaillon  bes  ttöuia.*  Jyriebrid)  enthielt,  roeld)er  ben  $la$  evit 
uolleubete  (®atbeoffi$ie¥8jHIoi&on  1ki»7).  Ten  (*naufj  bes  3Rebatflon8  lieferte  jener 
Oleubert,  in  beffen  Sßerfftatt,  Stuttgarter  2traf?e  i>lr.  .">•;,  3diiller  feine  Wlorfcu- 


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336 


■JJecfarfreiS.  Oberantf  tfubroißSburg. 


Wpcrfl.  2tabtfir<$e<  ©inporcitbrüftuttfl. 


ftubien  madjte.  Sui  £>er*og  Karls  3eit 
ftammt  baS  breite  Stuttgarter  Jor  mit 
tropljäenbefetjtcn  Pfeilern,  ebenfo  bas  (bind) 
ben  3taIuif)of  abgefdjnittene)  Seonberger  Zoe 
mit  uom  .^jeqoggfjut  überragten  Wappen 
fdulbern,  Olamensjug  be$  -frerjogs  unb 
lateiuifdjer  3nfd)rift. 

3m  abgefdnebenen  öftlidjen  Stabtteil 
t)errfd)te  einft  reges  fieben.  -Ipier  —  uad) 
ber  Überlieferung  im  ftattlidjen  GcftjauS  ber 
Sdjornborfer  unb  -Hinteren  Sdjlofjftrafje 
1 Sdjoruborfcr  Straße  s)lv.  25)  —  blatte 
Jvrifoni  feineu  Sit}  aufgefdjlagen  unb  lebte 
roie  ein  5örft  in  großem  Stile  mit  jat)l= 
reidjer  Xienerfdmft.  3n  ber  gleid)en  Strafen« 
flud)t  befaß  i*aolo  Metti  bis  1733  ein  jd)öne* 
.£>au$  (179(i  (Eigentum  ftarl  o.  ÜHofers,  feit 
1804  „fleiner  aWatqilbenfjof",  Sdjoruborfer 
Strafte  v)lr.  39) ;  fdjrag  gegenüber,  im  We- 
reid)  bes  jet)igen  .^udMaufes,  lag  ber  Jrifonifdje  (harten  mit  einem  1725  für  ben 
^rioatgottesbienft  ber  italienifdjen  sJ(rbeiterfolonic  erridjteten  grofjcn  Saal,  ber  erft 
1770  gefdjloffen  unb  18(iu  abgetragen  mürbe  <md)t  ju  oerroedjfeln  mit  ber  benad)- 
barten,  1754  eingemeifjten  „Saifenb,auS= 
fivdje").  —  $ier  ftet^t  enblid)  aud)  baS 
mit  jroei  ^aoillons  einen  $>o\  etnfdiliefeenbe 
ftattlid)c  ©ebäube  Sdjornborfer  Straße 
9lr.  42,  roeldjes  einft  bie  feit  1758  burd) 
$crjog  tfarl  in  'ölüte  gebradjte  berüqmte 
t'ubroigsburger  Ni<  o  i *s  e  1 1  a  n  f  a  b  r  t  f  be= 
l)erbergte.  Unter  ben  Grjcugniffen  biefer 
3Ranufaftur  ragen  namentlid)  bie  von  htm 
«ilbqauerS.  v#e«er  17<><>  17<J7  mo 
bellierten,  uorroiegenb  mnttjologiidjeu 
Figuren  tjeruor:  meifterljaft  burdjgebilbete 
formen,  feurige  "öemegung  ober  fd)lid)te 
Haltung  uerlieben  biefeu  Herfen  ber 
Sileinfunft  eine  meit  über  bie  hmtbmerfs 
mäßige  ^orjellanbilbnerei  jener  Jage 
binausreidienbe  "Bebcutung.  3lber  aud) 
in  Aovmgebung  unb  Xeforation  bes  ^ox- 
jellangerä  t  es  b^t  bie  /"vabrtl  pmal 
mäbrenb  ber  £>errfd)aft  bes  >)iofofo 
IRuftergültiges  gcleiftet.    9CbB  Winnen* 

maier  mar  .Uirfdjuer  ausgeu'idmet,  aber      voijtnofpfrg.  ü-tnßaiig«tor.  3»n<itKitf.  IW*- 


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337 


Äfptrg.  lauffttin. 


aud)  £iermalerei,  ©eure  unb  ßanbfdjaft  war  burd)  SRiebel 
unb  ©teinfopf,  bic  £iftorie  fpäter  burd)  ©eorge  Solcher 
roürbig  oertreten,  fieiber  mürbe  bie  ÜRanufaftur  wegen 
fortwätjrenbcr  fmanftietter  Sdjwierigfeiten  im  3ahr  1824 
aufgehoben. 

Slufjerhalb  bes  Sdjornborfer  £ores  liegt  ber  alte 
Jyriebhof  mit  bem  Stauf  oleum,  meld)e§  Mönig  ^riebric^ 
nad)  J^ouretl  (Sntnmrf  1 802  feinem  ^reunb  bem  ©rafen 
unb  ©taatsminifter  3<>ha»"  3eppelin  (f  1801) 

errieten  liejj;  es  befte^t  aus  einem  mit  einer  Büppel 
bebeeften  iRunbtempel,  ju  bem  ein  auf  oier  Säuleu 
rut)enber  sJiorttfuS  führt,  in  beffen  ©iebelfelbe  bie  3"s 
fd)rift  „bem  oorangegangenen  ^reunbe"  angebracht  ift, 
mährenb  über  bem  ©ingang  in  ben  Tempel  felbft  bie 
Sorte  „bie  ber  Job  getrennt,  oereinigt  bas  ©rab" 

fielen.  2)aS  innere  ift  oon  oben  beleuchtet ;  auf  einem  ^ufjgeftell  oon  ©ranit  ruht 
baS  Äenotaph  aus  fdnoarjem  9Jlarmor,  an  welches  fid)  eine  1804  oon  Tannerfev 
aus  farrarifd)em  SWarmor  oortrefflid)  gearbeitete  weibliche  #igur,  bie  trauernbe 
ftreunbf djaft ,  lehnt,  darüber  in  Flachrelief  bas  üöilbnis  bes  (im  ©ewölbe  unter 
ber  Capelle  ru^enben)  ©rafen,  1802  oon  Sdjeffauer  gefertigt,  $er  ftnebhof  ent- 
hält femer  jwei  fdjöne  ©rabbenfmäler  oon  3f°Pt*  $anb:  basjenige,  welches  bic 
Stabt  bem  opfermutigen  Cbertjelfer  Hifdjer  (f  1814),  bem  s4Sater  bes  berühmten 
$ftt)etifers ,  errichten  Uefj,  unb  baS  mit  föftlidun  ÜKelief Ornamenten  überfponnene, 
welches  ©raf  Hillen  feiner  3chroefter  (f  1816)  weihte. 

M  Horben  bes  Schlöffe© ,  jcnfeitS  bes  2aleS,  erhebt  ftch  bas  ^aoorite* 

fd)löfjd)eu  bem  alten  Corps  de  Logis 
gerabe  gegenüber  auf  einer  nach  Süben 
geneigten  Sichtung  beS  ehemaligen  ^a- 
fanengartenS  (1708 — 1750),  welcher, 
feit  1761  als  SBilbparf  benütjt,  oon 
Alleen  burdjjogen  im  Ilmfang  oon 
75  #cftaren  größtenteils  auf  .fwhenecfer 
Wartung  liegt.  „Jyaooritc"  benannte 
man  im  18.  Mrhunfaert  gerne  bie  in 
ber  sJiähe  oon  Weftbenjen  isJÖlainj,  )Ha- 
ftatt)  ju  abgefchiebenem  Sommerauf- 
cnthalt,  |u  ^agboergnüguugen  unb 
intimeren  .fwffeften  angelegten  Heineren 
3d)löffer.  So  lieft  hier  JÖcrjog  (5bcr 
harb  Subwig  nad)  ftrifouis  ^lan  buvdi 
$ao(o  iKetti  17<tH  ff.  ein  ^agbfdjlüfjdien 
crrid)ten  unb  bis  17 Im  bewohnbar  her 
ftellen;  bie  innere  s)lusfd)mücfung  jog 
«fp«fl.  zanffifin.  fid)  nod)  länger  hin.  hieben  ben  Stein 

•J<aut uc- .  Teufmäicr  am-  liHh'tkmbfni.  Bedarf rti«.  22 


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338 


Siecfarfrfiä.   Oberamt  ßubroigabura.. 


mefentetflern  9Hatt)ias  $eiin  unb  Gl)riftopt)  Jficbrid)  vBegl)ing  waren  folgenbe 
Italiener  bcfcfjäf tic^t :  bic  3tuffatoren  Garolini  unb  SRiccarbo  SRetti,  ber  9)}armorierer 

%  (Sorbeüini,  ber  9ttarmorftein 
met}  $io  3Rattr>ei,  ber  SWbljauer 
(Sarlo  Jyerrerti,  ber  SWaler  9n> 
tonio  Golomba. 

Das  jicrlid)c  $kuroerf  mit 
feinem  lebhaft  beroegten  Umrif? 
ift  non  l)öd)ft  malerifdjcr  3Bir= 
fang.  9fa  bas;  bic  Witte  bilbenbe 
iRedjtecf  eines  non  oorn  bis  rücf= 
roärts  burd)  }toei  Oberftöcfe  geljem 
ben  SaaleS  ftoßen  junädjft  oier 
f  leine  Cuabrate,  bie  über  ber 
baluftcrbefctjten  Plattform  ber 
brciftöcfigcn  Einlage  als  Xftmt* 
d)en  mit  roclfdjcr  .fmube  (©loriet 
teil)  erfdjeinen.  9lu  biefen  ftern  legen  fid)  beiberfeits  brei  naljeju  gleid)  grofte 
quabrarifdje  Wäume,  mouou  je  nur  ber  mittlere  ben  3aal  berührt,  roäfyrcnb  bie 
uier  übrigen  nl?  jwcigefdjüffige,  mit  2J?anfartbäd)ern  oerfetjene  "^auillons  ben  $au 
flanfieren.  „Xiefe  originelle  2lnorbnung  läRt  im  <C>auptgefd)offe  foroobl  über  ben 
beiben  "]?ortifen  ber  SJorber--  unb  iRürffcite, 
als  aud)  uor  ben  SHittel^immern  ber  ^teben- 
feiten  offene  Kiliane."  bequeme  Freitreppen, 
bereu  SBanbungen  }U  ber  mit  $>urd)fabrt  Der« 
ielieuen  $a8c  bes  Grbgcfdjoffes  eine  3lrt  Wox- 
pfaf)  bilben,  negmen  oon  unten  auf  einen 
gebogenen  Anlauf,  um  auf  ben  uorberen  oon 
Maroatibcn  getragenen  Slltan  ju  münben. 
Oübfdje  (Sinjelformen  jeigen  befonbers  bie 
(Einrahmungen  ber  Saaltüren.  Das  innere 
oerlor  bei  ber  burdjgreifcnben  Weftauration 
unter  König  fariebrid}  burd)  ben  -Ipofbaumeifter 
lUifolas  2f)ouret  feine  urfprünglid)c  Grfdjei; 
uuug,  erljielt  jebod)  einen  neuen  8d)muct 
burd)  jroei  Opferbienerinnen,  ftiguren  oon 
Xannecfer.  ©egenroärtig  bergen  bie  iHaunte 
eine  foftbare  Wemeitjfammluug,  $efd)enf  bes 
1 885  nerftorbenen  ^ringen  Sluguft  oon  SBürt; 
temberg. 

9kd)  bem  ^lan  Jvrifonis  mar  bas 
3d)löftd)en  auf  freismnbem  ^la^e  ftcljenb 
mit  einer  in  ber  Widjtung  beiber  Durdwieffer 

burd)  Cuerftraftcn  uuterbrodjeucn  Ulrfaben-         spti&tnfltn.  Mvs>t.  x«pi>en&aui. 


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Bübingen. 


reitje  umfaßt,  an  roeldjc  fid)  uad)  aujjen  fonfleutrifd)  $>ienfträume  anfdjloffen.  %or 
ber  ^ront  ber  ftaoorite,  in  ber  9ld)fe  bei  2llten  Corps  de  Logis,  mürben  unter 
•Öerflog  ftarl  nic^t  feiten  (1748,  1762  ff.)  großartige  fauenoerfe  abgebrannt. 

$er.ßof  garten ecf,  '/»  Stunbe  norböftlid)  oon  SubroigSburg reiflenb  am  (Steil-- 
abfall  gegen  ben  Metfor 
gelegen,  enthält  nodjSHcfte 
ber  alten  $urg.  ,,.£>erten* 
egge"  fommt  erftmate 
1291  oor  als  iöefitflung 
ber  .fraef  uon  -frotjeneef, 
fpäter  gehörte  es  ben 
•Öerter  oon  $ufjlingcn, 
1440  ff.  ben  Valbert,  bie 
es  1536  an  .jperflog  Hl» 
rid)  oerfaufteu,  worauf 
bie  .£>ertcr  roieber  bis 
fluni  3lusfterben  1616 
bamit  belehnt  mürben. 
2as  beftetjenbc  Sdjlöfr 
dien  ift  laut  angebrach- 
ten 3f*l)ve§jat)len  nebft 
SBappen  1705  f.  burd) 
bie  ftreirjerreu  uon  Änic- 
ftäbt  erbaut,  meldje  bas 
CSut  1 767  an  ben  Spital 
flu  Subioigsburg  oerfauf* 
ten,  oon  roo  es  an  *Pri= 
uate  fam ;  SanbföaftS* 
affeffor  3d)önleber,  Öür* 
germeifter  oon  Vubroigs* 
bürg,  ber  es  bis  1785 
befaß ,  erriditete  bas 
jetzige  .frauptgebäube. 


$cH)ingcit.  Jim  neuen  2<t)lo$. 


^Udingen  (Jllmenoingen  um  \{00,  Elbingen  J275). 

Stm  linfen  sJtecfarufer.  Wotifdjc  eo.  5lird)e,  Sd)iff  1398,  oeränbert  1772,  am 
3übeingang  mit  »Steinbilberu  unter  33albad)inen,  ©ort  Skiter,  SJtaria  unb  eine 
meiblidje  |>eilige.  $er  fd)öuc,  oiclccfige  (£l)or  mit  Strebepfeilern  unb  einem  sJletv 
geroölbe,  mit  3d)lufjfteinen ,  mürbe  um  1501)  gebaut  oon  s3Heifter  .£>an§  oon  Ulm. 
Sluf  einem  ber  Sd)lufjfteine  ift  flu  lefen :  Maister  Ii  ...  .  ulm  .  M  .  CCCCO  .  Xurm 
uörblid)  am  (Stjor  mit  fd)önen  l%ßu>erfsfcnftcrn.  ©otifdjer  Jaufftein.  3toIfle  unb 
flablreidje  fteinerne  ©rabbenfmale,  mit  Witterftanbbilbern  ber  Kaltental,  oon  Anfang 
bis  fluni  (Snbe  bes  16.  tN\at)vbuuberts.  %x  einem  um  bas  3at)z  1580  gefertigten 
liebt  mau :  G.  G.    3>a$  ehemalige  Srijloft  ber  (trafen  oon  Kaltental,  1580,  groß 


.140  "Merfarfrfi*.   Cberumt  2ubn>i(j$burfl 

unb  gebiegen,  mit  t)übfc^en  S'Hcnaiffanccjicrbcn ,  jefct  Sdjul*  unb  ÜHat^oug.  2Ute 
iHcftc  ber  Burg,  mit  ftarfer  Ringmauer.  Elbingen  gehörte  jur  ©raffdjaft  3Cfperg= 
Bübingen,  mit  ber  es  im  Mv  13U8  an  Württemberg  fam.  Öetyenbeftfcer  roaren 
uon  1278  bis  üum  s3IuSfterben  ber  ftamUic  im  ^aljr  1746  bie  Burggrafen  oon 
.Halteutal  (f.  aud)  sÄmtsoberamt  Stuttgart). 


„Hfünmvii.  grumten  im  §o\  t>a  allen  «cftlofit*. 


JUperfl,  Stabt  am  fübroeftlidjen  ,fujj  bes  fyjrjenafpera  (2Ubera). 

3pätgotifd)e,  eu.,  ipätev  oeränberte  ft'wfjc  \um  hl-  SDltcbael.    Sfa  ber  3üb 
feite  bubfdje*,  runbc$  Jürmdten,  1614.  Ter  (5 hör  hat  ein  idjöne*,  jpätes  kippen 
gewölbe  mit  3tuffaturen,  Sappen,  Lafetten  unb  ben  $mftbilbern  ber  jroölf  Äpoftel, 
als  Qiirtträgcm.   ^rarfjrooUe  Handel  mit  Stmtfiaurcu  im  3tile  iUidielangelo?. 
3d)öner  altgotifdjer,  iiberlebensarotVr  JhuMnrus.  iVierfmürbig  t^efd>ni^tc  (Sinpore, 


341 


1647,  DG.  —  ©rabmctl  bes  ®eneral§  Sieger,  f  1782,  ber  in  bie  ©efdjidfe  8dm- 
bart§  unb  ©djiüers  eingegriffen,  mit  einer  langen,  oon  Sdjubart  oerfertigten  $n- 
fdjrift.  Die  erft  ums  3al)r  1530  erbaute  Stabt  ^at  oiel  gelitten  bur$  bie  Be- 
lagerungen ber  fteftung  #ol)enafperg. 
Da3  Sappen  ber  (Stabt  ift  eine  s3Ifpe 
int  golbenen  ?jrelb,  jroifdjen  jroci  auf 
redjt  ftefyenben  fdjroarjen  $irfd)ftangen. 

Der  |>ot)enafperg.  Die  et)e 
malige  fteftang  ift  beinahe  nodj  gan* 
erhalten,  roie  fie  $>erjog  Ulricb,  1535 
unb  in  ben  folgenben  3ai)ren  erbauen 
liefe,  mit  breiten,  gemauerten  ©räben, 
dauern  nnb  ftarfen  Äanoncntürmeu. 
Um  biefe  Söerfe  f)er  reiben  fidj  gegen 
"JBeften  noch,  einige  au$  jüngerer  $eit. 

3ln  ber  9lorbroeftfeite  ift  noef)  ein  Stücf  eines  ganj  alten  Dumtes  mit  ftarfen  3}utfel= 
quabern  j\u  fef)en.  Derfelbe  jeigt  fid)  and)  auf  ber  #anbjei(fynung  2Ubred)t  Dürers 

uom  ^afjr  1519.  2lus  ber 
Stabt  Slfperg  füh,rt  oon  ber 
s3lbenbfeite  b,er  ber  einzige 
Zugang  burd)  ein  fäulen- 
gefd)mücftes  Dor  aus  fiatt= 
liefen  Quaberftücfen  (K.), 
mit  berOnfdjrift:  16  W.L. 
H.  Z.  W.  75,  in  ben  langen, 
tiefen,  burd)  Dore  fid)  mim 
benben  gemauerten  $ol)ln>eg 
auf  bie  ^  o  he  bes  SBalls  unb 
eine  '©rüde  über  ben  ©raben 
jum  Doppeltor.  Der  ©runb= 
plan  ber  Jveftung  bilbet  ein 
Drcietf,  mit  ben  ®pit>cn 
nad)  Seften,  Horben  unb 
oüboften.  Der  einzige  Gin^ 
gang  liegt  an  ber  Üiorb^ 
roeftfeite  unb  beftetjt  aus 
einem  fmftcren  Donoeg,  am 
Anfang  unb  (Snbe  mit  einem 
ftarfen  Dürrn.  Ter  am  (5nbe 
trägt  in  ber  Ginfatjrt  bie 
farübrenaiffanceoerfleibung  mit  ge- 
licgen  langqeffrectte  Steinbauten, 


Benningen.  Zanfflrin. 


Olat)re§^abl  1535,  gegen  ben  ^urgfyof  t)übfd)c 
baudjten  Säulen.    Um  ben  breierfigen  Burgbof 
aud)  nod)  ^umeift  aus  ber  3eit  unb  bem  ©efdjmacf  .fteqogs  Ulridjs,  mit  roobl 
geglicberteu  Sptoffeu   ober  Steinfreutfenfteru  unb  runbbogigen  Gingängen.  2ln 


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342  9lerfarfreis.   Oberamt  fiubroigäbura.. 

bcr  Lorbecfe  ftet)t  nod)  ber  alte  Turmrumpf,  tooriu  Sdjubart  oon  1777  an  bic 
eifte  ^eit  feiner  ^einjährigen  ©efangenfdjaft  jubradjte;  barüber  ergebt  fid)  jetjt  ein 
Waffer-  unb  9lu3fid)t?turm.  Tie  %m\be  an  nnb  auf  bem  "öerg,  oielleid)t  aud)  ber 
Lame  —  819  Asesberg,  1181  Ascisberc,  1232  Asberc  —  oerfünben  bie  uralte 
Statitfemtg  be§  93ergeS  al§  £errfd)erfit}  unb  ftultftätte,  womit  root)l  aud)  bic  Flamen 
be3  abg.  Torfs  ÜBeibenberg  (wih  heilig)  am  fübltdjen  ?yufj  unb  ber  abgegangenen 
"Surg  Lichtenberg,  auf  bem  öftlidjen  Sfuälaufer  bes  "öcrgä,  mit  eblem  ©cfd)led)t 

im  13.  3ahrf)unbert,  jufammen^ängen.  Tic  ©lems- 
gaugrafen  ©ojbert  im  9.  unb  10.  ^afjrlmnbert,  bann 
bie  (trafen  oon  (Salm,  bie  helfen,  bie  Tübinger  $fal)> 
grafen,  oon  bencn  eine  Vinte  feit  bem  1 3.  v\n  bvhu  niuui 
fid)  ©rafen  oon  Slfperg  nannte,  crfdjeinen  als»  SBeft&er, 
bis  13»  »h  söurg  unb  Stabt  vilfperg  an  Württemberg 
fommt.  König  fterbtnanb  errichtete  1530  ff.  #eftungs= 
loerfe  unb  ftcbelte  bie  'öeiootjuer  unten  am  'öerg,  100 
jetjt  bie  Stabt  ift,  an;  -Oer^og  Ulrid)  enoeiterte  1535  f. 
bie  Werfe  unb  oerfetjte  bie  übrigen  Ginroo^ner  uad) 
„Uuterafperg".  Tiefer  Crt  erljielt  1875  bas  Stabt 
red)t,  loeldjc*  urfprünglid)  .frobenafperg  jugefornmcu, 
aber  aud)  bem  untern  Crt  im  18.  ^ntyrtjuubert  n>icbcr= 
holt  juerfannt  morbcu  mar.  Tie  Jyeftung,  roelcbe  in 
allen  Kriegen  oon  1519  1693  eine  Wolle  fpicltc,  168K 
uon  ben  Jyvaitftofen  teilmeife  jcrftört  rourbe,  oerbanlr 
ihren  Luf  ganj  befoubcrs  aud)  ber  Senoenbitng  als 
Staatsgefängnis  im  1k.  unb  19.  ^abrbunbcrt.  Unter 
ben  ©efaugeneu  nennen  mir:  3>\ib  Süfc  unb  ©enoffen 
1737  f.,  ber  Patriot  3<>h-  Vubro.  .£>ubcr  1764,  bie 
Sängerin  Marianne  Sßirfer  1755  65,  (S.  o.  ftnobcls 
borf  1771-  1800,  ber  Tid)ter  Sd)ubart  1777—87, 
unter  ben  bamaligen  itommaubanten  $tyiL  tfriebr. 
Wm«««.  o.  Stieget  bis  178Ä,  3«f.  u.  Sdjeler  1782—1784,  3ob. 

'Jlnbr.  o.  £>ügel  1784  ff.;  bann  unter  .£)erjog  unb 
.Honig  ^riebrid)  bie  t'anbfd)afts^usfd)UHmitglieber  ÖOJ,  ©erft  :c.  1800,  bie  Sepa^ 
ratiften  unb  bie  aufftänbifchen  sJJ?crgentbeimer ;  Cbcrftleutnant  Wolff,  rocldjer  ben 
.ftohentioiel  übergeben  hatte,  loätjreub  fein  ©enoffe  ©eueral  'öilfinger  in  Torf  Slfpcrg 
eingeioiefen  mar,  t'eutnaut  Jyraii(;ois;  Veo  o.  Secfenborff:  ^ulettf  ber  "Jlbgeorbnetc 
Vift,  bie  Tübinger  .£>od)oerräter  ftafe,  Üoib,  Lobinger,  Tafel  lt.  (ogl.  .ftafe,  ^beale 
unb  Irrtümer),  bic  Teilnehmer  au  ber  Hoferijfd)cn  ^erfdjroöning  oon  1833,  bie 
s.)ld)tunboierjiger  Lau,  Aicfler,  Lösler  :c.  2luf  bem  $erg  tyat  fd)on  im  labi- 
al 9  Slloftcr  Weifjenburg  im  (Slfafc  amei  ©ottesbäufer.  Tie  'Jlusftdjt  oom  Slfperg 
ift  nad)  allen  Seiten  eine  louubcruolle;  ein  Umgang  auf  ben  Wällen  bietet  ftets 
neue  überrafd)enbe  (Sin-  unb  silusblicfe  auf  bas  reidigefegnete,  mit  Jylüffcn  unb 
^ädjen  l)eraufglän\enbe  Vanb,  bas  ring*  oon  feinen  blauen  iöergftrcifeu  umfafjt  ift : 
3d)iodbifd)e  911b,  Scbönbud),  SdiroarMoafb,  Strom--  unb  .v>eud)elberg ,  Cbenmalb 


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.{44 


sJtecfarlrei§.  Oberamt  vubwiu^burfl. 


unb  ba*  ©eroirr  bcr  fdjroäbifdjen  3Balbberge,  an  roeldje  bic  öftlidje  91lb  roieber 
auid)lic&t.  Xaju  im  ißorbcrgrunb  bie  malerifd)  fid)  ucrfduebcnben  ©räben,  9ttauern, 
Züxmt,  unb  bic  eigenartige  ^ftonjenroelt,  bie  aus  allen  ftugen  be§  ©emäuers  her- 

oorbtü^t,  im  SJtai  mit 
bem  tiefgolbbrauncn 
Sdjmelj  be§  oerroilber- 
ten  ©olblacf,  ber  aud) 
ba§  ©djlofc  in  ©unbelS: 
tyeim  unb  bie  SBurgen 
ruinen  be$  föhcinS  um= 

urfunbet  ein  ©raf  @o,v 

bert  auf  SIfperg  not  bem 

3?olf3gerid)t.  3lufjert)alb 

be§  'Scjirfs  mar  eine 

sJJlalftätte    im  nahen 

Ingersheim,  bereu  99w 

fitjenbe  Sinnen  bcr  nad) 

her  oon  Galro  benannten 

©rafen  roaren;  al§  $u 

betjörben   biefer  ©raf 

fdjaft  erfdjeinen  im  3atu" 

978   93eit)ingen,  Ben« 

ningen,  .Heutingsheim  • 

Ginc  uralte  2£eg 

fpur  führt  oom  -frohem 

afperg  füblidj  quer  burd) 

bas  Stuttgarter  £al  bie 

jirai  .ßohenneuffen.  — 

itlofter   SB  ei  {je  n  bürg 
fffltoltrim.  frofUierunflberÄanatf.  im  (J^  ^  bmÜ9 

im  9.  3a^rl)tinbcrt  ©üter 

bei  3l*berg.  «gl.  3tälin  ber  tflt.,  Sirtcmb.  öeid)iri)te,  söb.  I,  6.  601  f.,  foroie 
«Mirttcmb.  Wcfdnditequelleu,  S-M>.  II. 


2hieUjtna.cn  am  Zudar  (Biginaa  836). 

8pätgotifd)c  cu.  .ttirdjc  jum  hl.  2lmanbus,  nad)  Stöben  erweitert  1620.  %i 
bcr  «3übfeitc  ftel)t:  anno  domini  1500  dominus  petrus  nothaft  .  .  .  hanc  capellam 
tieii  fecit  Gewaltiger  Cftturm  mit  ftroci  iHippenlreujgeroölben,  auf  ben  3d)lufr 
fiteinen  ba?  Sappen  bcr  Wotbaft  unb  bas  ßarom  ©ottc*.  3üblid)  ber  fdjöne 
ftenatffanceanbau  mit  feinen  Pforten  mit  ben  ^eidjen  bcr  9Jlcifter.  3lm  oberen  Surin 

eingang  [-n  mit  jerftörter  ^nfajrift:  Ii ... .  mann.  ©otifchcr  Jaufftciu.  ©rabmäler 


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Benningen.  ©Ufingen  o.  b.  6. 


345 


mit  iHittcrftanbbilbern  ber  92ot^aft  u.  a.  au$  bem  15.  unb  1«.  Jafyrfjunbert.  2)asi 
innere  wirft  mit  bcn  alten  ^enfmälern  unb  fetner  reichen  SluSftattung  f)öd)ft  ma= 
lerifd),  ebeufo  ba$  töufjere  ber  Äird)c, 
l)od)  über  bem  $orf  auf  breitem  Äalf= 
fclfen  tl)ronenb.  WattjauS  mit  9tenaiffance= 
Pforte,  1H14.  ©utc  $ol$äufcr.  3roei 
©cmmingenfdje  Sdjlöffer,  altes,  nod)  mit 
vomanifdjen  heften,  neues,  1573,  mit 
idjöncr  ^rül^renaiffanceroappentafel,  mit 
bcn  Wappen  ber  5}reitenbad)  unb  Jyreu 
berg.  <jm  büfteren  s-8urgl)of  bes  alten 
3d)loffee  ftel)t  auf  ber  Ü3runnenfänle  ein 
^öroc,  ber  ba*  Wappen  ber  ©emmingen 
hält.  Xas  neue  <£d)lofj  rourbc  nad)  ber 
Jnfdjrift  erbaut  1573  oon  tyriebrid)  oon 
"örcitenbad),  Cberuogt  ju  Urad),  Jod)ter= 
mann  ihibioigs  uon  ftreiberg.  *£er  Crt, 
ber  im  13.  Jat)rf)unbert  eigenen,  mit 

bcn  C?»ueil  ftammocnoanbtcn  2lbcl  befap,  fommt  mit  Sifpcrg  an  Württemberg. 
Süele  i'efieuträgcv. 

33crmtitgeu  (Bunninga  779). 

3pätgotifdje  eu.  ftird)e  ju  ben  liouo  Jungfrauen  im  alten  f)od)aufgemauerten, 
bid)t  umroad)fencn  #riebf)of,  mit  romanifdjem,  unten  net>gen>ölbtem  2urm.  ©otifd)er 
2aufftein,  148<>  (nadjgefdjafft).  Über  bem  Weftportal  1527.  ^farrfjauS  1612,  uon 

#einr.  Sdjicfbarbt.  od)ön  geroölbtc  3afriftei. 

^\  VA    H  *       y  .Bunädjft  bie  fog.  üöurg,  ba£  ehemalige, 

feljr  ioid)tigc  iWömcrfafteü,  füböftlid)  ooin  Ort ; 
unter  bem  Waffer  SJJfetlerrcftc  einer  93rücfe, 
uiel(etcr)t  nod)  römifd).  söcbecfte  lange  $olj; 
brücte  über  ben  s)lecfar  aus  bem  18.  ^afyr-- 
bunbert  1785—87.  Ter  SRarbarf)  gegenüber, 
auf  bem  linfeu  Wecfarufer  gelegene  €rt  fam 
uon  einer  Wräfin  uon  Geringen,  roeldje  bcn  Crt 
geerbt,  mit  Jomm  u.  a.  1351  an  Württemberg. 

^HfTtmien  ct.  6.  (&. 
(Bufftngen,  9.  3afyrf?unbert). 

Wot|lert)altene  fpätgotifdje  eu.  ftirrije  pm 
t)l.  Kilian,  1517— 20,  mit  älterem  Wcfttunn 
unb  mit  id)önem,  uiclecfigem,  nc^geiuölbtcm  Gtjor.   2(n  ben  Wänben  bes  Sd)iffe* 
unb  (iljores  übertiindite  «Malereien,  ©otifdje  Äanjel  mit  bem  Wappen  bes  Grbaucrs 


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346 


•Diecforfreia.   Oberamt  2ubroia*bura. 


@0lo8f)cint. 


.{47 


ber  Äirdje,  be8  Jpetliggeiftfpitate  in  ÜBlarfgröningen,  unb  C.  S.  1518.  <Sl)orfiüf)le, 
alte  frü!)gotifd)e  Safriftet  unb  romanifdjer  Xaufftetn.   9iatl)auS  1567. 
5llofter  SBeifjenburg  i.  <S. 

Iii  II  Ii  ffe  I 


beian  [d)on  im  9.  ^ahrlnmbevt 
bic  Ineftge  Äirdje;  CrtSabel  im 
Hioölften. 


Wonnpo».  Säultnbünbel  in  btr  «orballt. 


(€goloesl>ctm  836). 

Tie  anfetjnlic^c  gotifdjc  eo. 
ftirdje  jur  1)1.  Äatf)arina,  f.  K. 
unb  8.  343/344,  gehört  gereift 
ju  unferen  fc^önfteu  Torffirdien. 
(Sin  überrafdjenb  ebler,  ioof)U 
ertjaltener,  nod)  frreng  gotijctjer 
$au,  in  rjerrlidjem  ©anbfteinton. 
Arn  Sdjijf  bie  3at)rcs$ar)l  1487 
über  bem  Sübeingang,  bort  eine 
ne^geiuölbtcüorballe.  3>cr  rjöberc, 
etwa  breifjig  Satire  ältere  ßl)ür  mit 
fdjönen  SJlafjroerffenftcrn  jroifdjen 

retet)  gejierten  Strebepfeilern ;  baS  Sdjiff  uetjgeroölbt  mit  ben  3d)lu{ifteinen  ber  jwölf 
Äpoftet;  bie  .jöauptgurten  ruhen  auf  ben  'öruftbilbern  ber  oier  ^roptjeten.  3tein= 
fandet,  1498,  mit  ber  SDtuttft  ®otte$,  ben  nier  Äirdjenoätern,  unb  jarten  (Sngeldjen 
gejdjmücft.  Ten  oielecfig  fcfjliefjeubcn  (St)or  beberfen  iKippenfreuftgeioölbc ,  mit  brei 
Sdjlufjfteincn,  ausgetjenb  oon  tjalbrunben,  rcidjgefnauften  "3Banbfäulen.  ©utea  Sa^ 
framentebaus,  unten  mit  bem  loirtembergifdjen  ($rafenroappen.  ©otifdje 
«^-^  (#la§gemälbe.  ^rebelta  bes  früheren  .frodjaltars,  6l)riftus  unb  bie 
Vpoftel.  Sdjöne  Safriftei,  im  Turm,  rippenfreitjgeroölbt,  auf  bem 
Sdjlufjftein  ein  ftreuj,  roie  in  Sctjioieberbingen.  Turm  an  ber  *Norb= 
feite,  mit  fteinernen  SBafferfpeieru,  rourbe  im  faty  IG"18  wn»  $litt 
getroffen.  Tie  alte  Weioölbemalerei  mit  flammen  ift  im  Sd)iff  nod) 
ertjalteu.  laufitem  grofj,  feldjförmig,  reid)  oerjiert;  Mefte  oon  (£|or< 
ftütjlcn,  fdjöne  Sdjmicbeifenbänber  an  ben  Türen.  3(n  ber  (Smporen- 
brüftuug  D  G  l»i<io.  —  ^m  Crt  fterjen  nod)  einige  'Sogentore  im 
JHenaiffancegefdjmacf.  Crtsabel  fd)ou  im  11.  3at)rf)u»bert,  ein  Egilolt 
de  Eglessbeim  um  1130.  3m  ^atjr  1440  oerfaufen  (9eorg  Werter« 
oon  .jperteneef  SBitioe  93rnba,  geb.  oon  Kaltental,  unb  ifjr  Sotjn  $an*  itjren  Anteil 
am  Crt  für  5241,»  fl.  au  Ctto  oon  "öalbecf,  Surgtjerrn  ju  2tfperg.  eines»  ber  ®la* 
gemälbe  im  (£t)ov  jeigt  ben  Sappenfdjilb  ber  Salbecf :  im  blauen  Sdjilb  ein  toeiftcr 
fpringenber  -frunb.  Tic  GHieberungen  best  l)od)aufgerid)teten  (£t)orS  ftnb  oon  einer 
J^emrjeit  unb  Sdjärfe,  bie  formen  unb  93ert)ciltniffe  oon  einer  rjodjeblcn  SReife,  bat; 
mau  |ti  biefem  unter  ben  ebnoürbigen  Räumen  be$  .Hird)t)of$  ftebenben  J8au  immer 


*albed. 


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348 


9ledarfr«i«.  Cbcromt  üubroifl*burfl. 


miebcr  jurücffehren  möchte :  er  jeigt,  ioa§  auch,  noch  bie  fpätere  gotifdje  SJaufunft  oer^ 
mod)t  hat,  wenn  ftc  burd)  bie  #änbe  eines  mafcooll  roirfenben  ÄünftlerS  gegangen  ift. 

3u  (SgloSbeim  gehört: 

^ffonvcpos.  *) 

(Sine  5ßiertelftunbe  norbioärtgi  oom  2)orf  entfernt,  brei  9Mertelftunben  norb 
weftlich  oon  ßubioigSburg,  jenfeitS  beS  ^aooriteparfe  liegt  biefe«  Schlofj  mit  §01 
bomäne,  ledere  1830—1864  „Seegut"  genannt.    $er  mef>r  als  bie  Solitübe  ber 
„©infamfeit"  geroeitjte  ^ürftenfitj  birgt  fich  anmutig  in  einer  leisten  ©enfung  bes 
G*elä'nbe§  an  einem  6,3  ha  meffenben  See.  #ier  hatte  fa>n  £>erjog  (Sberharb  Subioig 


ein  „SeehäuSlein"  gut  s2Bafferjagb  aufgeführt,  £>erjog  ftarl  befeitigte  bie  um 
bebeutenbe  s33aulid)feit,  unb  nun  erhob  fid)  auf  berfelben  Stelle  feit  1760  nad)  ben 
Plänen  bes  Cbcrbaubireftorl  be  la  ftu<*'pi£re  bas  Sdjlofj.  Tiefee  neue  „See^ 
h,au$"  blieb  jebod)  unter  ^erjog  ftarl,  ber  nmbrcnb  feine«  i.'ubmigSburger  -fmftjalts 
bie  Solitübe  beoorjugte  unb  fpäterhin  fich  nad)  £>ot)enbeim  jurüetjog,  leer  unb  übe 
gleich,  einem  3auberfd)loffe.  (Srft  König  ftriebrich  liefe  ba§  ©an.ic  burd)  ben  -€>of^ 
baumeifter  WitolauS  Jhouret  (geb.  ju  i'ubungSburg  1767,  f  als  Cberbaurat 
1845)  jum  Sommeraufenthalt  in  ben  gegenwärtigen  Staub  oerfet;en  unb  nannte 
c§  nad)  ben  früher  oon  it)m  in  5i»nlanb  (^iborgi  unb  bei  Saufanne  beioohnten 
üanbljaufcrn  „9ttonrepo§",  1kc»4.  3ug'c»d)  mürben  bie  fdjou  oon  $erjog  ftarl  ge- 
planten Wartenanlagen  aufgeführt  unb  roeitcre  (Mebaube  erridjtet  (f.  u.).  Ta? 
biudian*  maffto  erbaute  Schlofj  ift  be  la  Wuepierc*  oollenbetfte  Schöpfung, 
gleid)  meifterhaft  in  ber  oon  ben  bamaligen  franjöjifdjen  s>lrchiteften  überhaupt 
oirtuosi  behanbelten  ©runbrtfjgeftaltung,  roie  in  feinem  reisoollen,  oon  jeber  Über 
labung  freien  Aufbau;  tfufjere*  unb  innere?,  behalt  unb  Grrfcheinung  betfen  fid) 
ooQfommen.  2>aS  ©anje  ntbt  auf  ©eioölben ;  an  Stelle  ber  im  iUan  oorgefehenen, 

*)  2ert  t»on  Bertolt»  Pfeiffer. 


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iicoiutpo?. 


349 


tueit  hinauSgefdjobenen  Jreppenanlagen  ift  jur  Ausgleichung  beS  ^ö^enunterft^iebö 
eine  mäßig  breite,  oom  See  abgerürfte,  ber  |>auptfront  angefchmiegte  ^erraffe  ge= 
treten,  unter  welcher  gewölbte  (Sange  fid)  i)in3iet)en.  $iefe  Anorbnung  erinnert 
ebenfo  an  bie  Solitübe,  wie  ber  im  SJlittel  oorfpringenbe 
ooale  Saal,  roelchem  jeboef)  tjicr  auf  ber  fianbfeite  eine 
oblonge  (SintrittSqalle  beigegeben  ift;  an  letjtere  fd)ließen  fid) 
mit  Viertelsfreifen  bie  (auf  ben  Seitenfaffaben  nod)  mit 
9tifaliten  oerfehenen)  Flügel;  $ur  AuSbiegung  beS  Saalei 
auf  ber  Seefeite  bilbet  alfo  eine  eingesogene  Sntic  auf  ber 
l'anbfeite  in  geiftreicher  s2Beife  baS  SSiberfpiel.  Ad)t  paar= 
meife  gefuppelte  forinthifche  Säulen  umrahmen  bie  brei 
runbbogigen  £id)töffnungen  beS  VortwufeS,  über  melden  fidj 
nod)  ein  Attifftorf  ergebt,  roährenb  bie  fd)lid)t  betjanbelten, 
mit  SRanfarbeubad)  oerfehenen  ^lügel  unter  bem  baluftrierten 
ftranjgefimS  nod)  ein  £>albgefd)oß  enthalten.  Stuf  ber  See; 
feite  tritt  über  ben  Arfaben  beS  Unterbaues  unb  ber  mit  ®e= 
länber  umfaßten  ^erraffe  ber  anbertl)albgefd)offtge ,  faulen* 
gefdimücfte  Saalbau  mit  ber  ftuppel  be^errfdjenb  tjeroor; 
Aber  ben  fctjlidjt  umrahmten  ^enftern  ber  Wüdlagen  ftetjen 
lüften  in  mebaillonförmigen  Vertiefungen.  An  ben  Seitenfaffaben  bergen  oier 
•Jttfdjen  bie  Steinfiguren  ber  oier  3a^e§jeiten  oon  sJ$ierre  fiejeune  (ber  ben  §rüt)ling 
uertreteube  Faun  mit  Tvlötc  ift  einer  befannten  Antife,  bem  fog.  AnapauomenoS 

uadjgebilbet);  gegenüber,  an  ben  Gcrfen  ber  I  erraffe,  flehen 
entfpredjenbe  Äinbergruppeu.  $en  Fuß  ocr  Freitreppe  auf 
ber  Sanbfeite,  ju  roeldjer  eine  boppelte  Auffahrt  geleitet, 
flanfieren  jroei  fteineme  fiöroen,  nad)  3fopifd)en  3?orbilbem 
ausgeführt  uou  ben  Stuttgarter  #offtuffatoren  „Friebrid)" 
unb  „Warf  1804".  (Warnen  unb  3ab,reSjat)l  eingemeißelt.) 
3n  ber  ardjiteftonifd)  reich  auSgeftatteten  (Eintrittshalle 
jroifdjen  Säulenftellungen  bie  Jiguren  jroeier  Cpferpriefte= 
rinnen  oon  Sdjeffauer,  um  1797.  ^n  bem  t)od)  in  bie 
.Uuppel  t)ineinragenben  ooalen  Saal  ift  ©lieberung  unb  S-Ber= 
jierung  roob,l  oom  ®cftmS  abroärtS  JljouretS  s4öerf.  über 
*roei  Jüren  'öogenfelber  in  OfopiS  Art.  $en  $>auptfd)miirf 
bilbet  ©uibalS  2)erfengemälbe:  AboniS  oerläßt  VenuS,  um 
auf  bie  v>agb  ju  eilen;  ugt.  ben  ftupferftid)  oon  8.  Werfer 
1781.  Aus  ber  mittleren  Flügeltüre  prächtiger  SMirf  über 
bie  ^erraffe  auf  ben  See  mit  feinen  füllen  3nfeln.  "-Hon 
ben  übrigen  ©emädjern  enthält  baS  bie  Sübroefterfe  ein* 
uehmenbe  große  «efeUfdjaftiftimmer  neben  anberen  ©einälbcn 
baS  Clbilb  oon  $ctf$:  SRariuS  auf  ben  Jrümmern  oon  Karthago,  ^m  flcineu 
Affembleejimmcr  ©ipSbüfte  ftönig  Fricbridjs,  oon  $annerfer,  unb  ein  SBtftmtt  ber 
Königin  Wathilbe,  oon  Stirnbranb  1827.  'EaS  nörblid)  oorfpringenbc,  mit  Wa- 
hagoni  ausgelegte  SBibliothefymmer  Ä*««fl  FriebridiS  birgt  als  erlefenen  Schmurf 


#tuting$f)rttH. 


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350 


Wecfarfrei«.  Cberamt  Subtoigsburg. 


treffliche  2Rarmorflachrelief§  oon  <Sd)effauer:  *ßoefte  unb  Äomöbie  („1792"),  Oteft 
unb  Älntämneftra  (1798),  Sappho  um  «ptjaon  flagenb  (1799)  unb  ba§  ©egenftütf 
3lriabne  auf  WaroS  trauernb  (1800),  auöerbem  jioei  SJcebaillonföpfe  über  ben 
Suren:  Ggbele  unb  9Jcineroa.  ferner  finben  ftd)  ©urporten  oon  ©utbal  unb 
.fmrper,  marmorne  Hafen  unb  Skalen  oon  Ofopi  u.  a.  m.  in  ben  ^immern  oerteilt. 

3rreunblid)e  Slnlagen  ju  beiben  Seiten  beS  ©d)loffe3  trennen  oon  bemfelben 
bie  beiben  f nmmetrifd)en ,  meitabgerüeften ,  oorne  mit  fallen  oerfe^enen  Cfonomie= 
gebäube.    $m  dürfen  be§  ©d)loffe§  führen  jenfeitS  einer  in  ber  £>auptad)fc  burtf)- 


StixQt  ju  ÄormoffUjeint.  1891. 


laufenben  ©trajje  jroei  9lllcen  |u  ber  ©teile,  roo  ber  geroanbte  Jhouret  für  ftimig 
^riebrict)  ein  brei  ©äle  enttjattenbeS  ^eftingebäube  errichtete,  mit  welchem  burd) 
einen  ©ang  ba3  au$  -frerjog  ftarlsi  ©rafeueef  1808  f.  t)ieb,er  oerfeljte  Xhcater  f"v 
2<u»  ^erfonen  oerbunben  mar;  bie  Nürfmanb  ber  8fi$nt  fonnte  befeitigt  roerben, 
um  bei  s$runfauffübrungen  im  freien  |>intergrunb  Sftaffenaufjüge  erfd)eincn  ju  laffen, 
|.  SB.  in  ber  Cpcr  (Sortej  oor  Äaifer  Slleranber  oon  SRufjlanb.  s33eibe  ©ebäube 
mürben  jeboch  frfjon  1819  auf  Abbruch  oerfauft.  —  Stuf  ber  «orberfeite  beS  ©chloffeS 
führt  jroifchen  ben  malerifd)  hingelagerten  Steinbilbern  sroeier  ÜJtajaben  eine  breite 
Freitreppe  pm  Seeufer;  oon  hier  au§  bringt  un§  eine  ©onbel  über  ba§  oon 
Schroänen  belebte  ©eroäffer  nach  °e"  Unfein,  beren  bidjter  99aumrouch3  bie  ^bufle 
gegen  ben  3lfperg  hin  abfd)lief}t.  3luf  ber  9iorboftfpit}e  ber  tfapelleninfel  trägt  ein 


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351 


fünftlid)  aufgeführter  ^elfenhfigel  bie  manieriert  gotifdje  Capelle  mit  Üurm,  meiere 
ftönig  ftriebrid)  1798  nebft  einer  Eremitage  au§  bem  „(Snglifchen  ©arten"  von 
Hohenheim  h»et)er  übertragen  üejj ;  ba§  innere,  burd)  iljouret  gefchmacfuoll  oerjiert, 
f)at  einen  2eü  feiner  2lu§ftattung  an  föniglidje  ©djlöffer  abgeben  muffen;  in  ber 
<Sbornifd)e  ftyt  auf  ber  Orgel  eine  fleine  Mater  dolorosa  (ober  SHagbalena), 


«<r$e  ju  «ornweft^im.  18JK). 


^Scheffauer  fco.  1797".  Nahebei  in  einem  bunflen  Öeroölbe  fatj  man  einft  ©e 
ftalten  oon  12  Tempelherrn  um  einen  nmben  $ifd)  fitjeub  als  Jvemgeridjt.  2)ie 
benachbarte  IHmorsinfel  trug  einen  Jempel,  wo  ein  2lbgufj  uon  XannecferS  ^mor 
(1812  f.)  aufgeftettt  mar  mit  beu  Herfen  uon  Voltaire:  Mörtel  quel  que  tu  sois, 
vois  ton  maitre,  II  l'est ,  le  fut,  ou  doit  Tt-tre.  3ln  beu  Schlofibejirf  grenzt 
norbmeftttd)  bie  etroas  höfjer  liegenbe  Meierei.  3m  Saal  be§  #auptgebäube$  fleines 
2)ecfengemälbe,  Hutten  mit  ^lumcngeroinbcn,  in  WuibalS  Spanier.  3»"  ^»ofrauiu 
ein  Brunnen  mit  hohem  ObelisT  als  Sonnenuhr.         ehemaligen  ^arf,  ber  ftd) 


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352  Necfarfrei«.  Oberamt  2ubnria8butfl. 

über  -jpeutingSfyeinier  unb  <9eifinger  2ttarfuna,  erjtretft,  ftanb  auf  legerer  ein  $aa> 
paoillon,  ber  3)ianenbau,  urfprüngtid)  „9tömifd)e3  9tatl)aug"  im  engtifdjen  ©arten 
*u  $ob,enf)eim.   (©.  Pfeiffer.) 


Vpiuivcftlxiiu.  Mauitibtdtl. 


l^eiftnam  (ä5ifmgl?eim  836). 

kleine  eo.  ftirdje  jum  |t  9tifo(au3,  Schiff  erbaut  1521  oon  s4Bolf  oon  Stamm* 
b,etm;  an  ber  s3iorbieite  ftetjt:  Anno  domini  1521  am  binftaa,  nad)  pfingften  ift 
gelegt  roorben  ber  erft  ftain  an  bifen  bu.  3Botf  oon  <5tamb,aim.  $abei  fein  Wappen. 


lurm  im  heften,  1522 ,  oben  neu,  1857,  bilbet  unten  eine  rippenfreujaeioblbte 
Vorhalle.  Ter  ()übfd)c  (Iljor  (oljne  Streben),  1474  oon  .^an§  oon  3tamml)eim, 
tjat  jioei  Mippentreujgeioolbe,  mit  \iuei  Scbluftfteincn,  auf  einem  bas  Wappen  ber 
■Öerru  oon  Stammtjeim,  auf  bem  anbern:  Ijans  oon  ftammbeim  1474.  Hilter  Jauf* 
fteiu,  mit  jioei  Sappen,  baiunter  ctammlieim.   Midier  3d)att  oon  Wrabbenfinaleu 


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gkifinflcn. 


:J53 


ber  otamm^eim,  Scfyertlin  von  33urtenbad)  u.  a.,  au^bem  16.— in.  ^a^unbcrt. 
sJSMr  nennen  ba§  be§  sBoIf  non  3tammf)eim,  f  1541,  uortrefflicf),  in  ber  fltüfhmg, 


unb  feiner  Stau  Wagbalena ,  f  152»».  marmorne,  2oppelarab,  1575.  £a* 
non  15H4  roaf)rfct)einlid)  von  3em  3d)lör.  be3  $Jolf  oon  3t.,  1588,  ber 

Uaufu«.  lenfmältr  aitS  ©ürttcmBfrö.  tHfcfarfm*.  2H 


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354 


Werfarfrcte.   Dberamt  i'ubroigäburfl. 


letzte  bes  Stammest  unb  tarnen«,  ^roet  ehemalige  Sdjlöffcr.  -Da§  alte  ober 
Sdjertelfdje  Safferfchlofj ,  mit  neueren  teilen,  gefd)nit*tem  öebälf,  1671.  $as 
neue  ober  £nieftäbtfd)e  3d)lofe,  malerifd),  mit  Sappen,  1723,  unten  alter  ©teinbau. 

3)er  Ort  mar  afpergifd),  feit  bem 
14.  ^ahrljunbert  loürttembergijdjes 
i'eb,en  ber  Sturmfeber,  1 3*»1 — 158-s 
ber  Stammheim,  bann  bis  1782  ber 
Sdjertlin  oon  üöurtcnbad). 


<fteuttngsßeim 
(t)utinöesljeim  9?8). 

3d)öue  fpätgotifd)e  eo.  Äirdje, 
1487,  oon  bem  Oattntetfta  ^eter  uon 
Sloblenj.  Seftturm,  am  Ghorgeroölbe 
fein  figurierte  Sdjlujjfteine,  an  bem  ber 
Safriftet  baS  3eid)en  be§  SBaumetftaS, 
bes  Grbauers  oieler  unferer  altroürttein- 
bergifdjenftirdjen.  2>er  Jurm  im  Seften 
bilbet  bie  Hortjalle;  oben  reich  gefüllte 
Sdjallfenfter ;  alles  oerrät  ben  trefflichen 
SHeifter.  nbertündjte  Sanbgemälbe. 
Hilter  fteiuemer  Slanjelftocf:  ein  Emen« 
ber  sJ)Iann,  um  ben  £eib  einen  Stricf, 
in  bem  ein  |mfcifen  hinten  eingehängt 
ift.  örabbenfmale  au§  bem  17.— 19. 
^atjrhunbert.  fteldjförmigcr  laufftein. 
—  $n  bet  nctygetoölbten  Safriftei  go^ 
tifdjer  Sdjranf  mit  3»nnen  u"b  *vlad)= 
fdjniticrci.  $as  «rüffelefdje  Sd)lofj, 
mit  ber  ^nfdjrift:  Anno  1696  fieoin 
oon  Änieftäbt,  2lnna  fieonora  oon 
Sadjentjeim,  unb  ben  Sappen  beibev. 
Uber  bem  (Eingang  in  ben  großen  um* 
mauerten  Sdjlo^garten  1754.  Slbge^ 
gangen  ift  S3urg  Äaftenecf,  Sitj  ber 
Äaftner  oon  Heutingsheim,  im  13.  unb 
14.  3ab,rhunbert. 

$er  Crt  fam  im  14. Satjrhunbert 
oon  einer  ©räfin  oon  Heringen  an  Württemberg,  baS  bie  Stammheim,  1588 
bie  ©djertlin  bamit  belehnte;  1695  fauft  il)n  i'eroin  oon  unb  auf  Änieftebt,  in 
.£>aunooer. 


Z  tabtfireto  ju  SKarfgrönttigcn. 


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£>ol>ene<f.  Äornrceitljeim. 


355 


,Äobcitecfi,  am  linfen  Hecfarufer. 

(So.  fpätgotifdje  .Hirrf)e  jum  t)l.  SBolfgang,  um  1490;  oeränbert;  mit  uiel 
ccfigem,  netjgeroölbtem  (Eb,or  mit  4  Sdjlufjfteinen,  barunter  ba§  3Bappen  bcr  Späth 
unb  bcr  Sdjilb  be§  "SaumeifterS.  @§  ift  ein  feiner  (ü\)ov,  mit  ftfjarf 
profilierten  9Haf?njerffeuftern.  Sdjlanfer  $ad)rciter  jnnfdjen  Schiff  unb 
(Stjor;  feljr  jierlidje  Crgel  au3  Jfreubenftabt,  oon  bem  blinben  OrgeU 
bauer  3d)ott.  Aber  ber  Safrifteitüre  1378.  2lufjen  an  ber  Slirche  grofjer 
frühgotifd)er  SlrujifiruS.  Ruinen  ber  non  ben  Jranjofcn  1 693  jerftörten 
9nrg.  £>ol)enecf  mar  ein  3täbtd)en,  beffen  teilroeife  nod)  oorfjanbenen  dauern  bis 


jur  93urg  hinaufführten.  3m  3<*hr  1634  rourbe  ber  Crt  oon  ben  Äaiferlidjen 
uerbrannt.  Sd)ulhau§,  1574,  mit  gotifdjcm  Stopf.  Pfarrhaus  im  SHenaiffanceftil. 
ehemaliges  2lmtshau$,  J-  F.  V.  K(apff).  1712.  $n  ber  &irdu>fmauer  ift  ein 
6ngeld)en  eingemauert,  1492.  £errlid)  »erroachfeuer  Äircfjljof.  9luf  ber  $mrg  fafjen 
bie  .£>acfen  oon  .Jpotjenecf  im  13.— 15.  Sahrlmnbert,  ihr  s4öappen,  brei  Äugeln,  2,  1. 


^toran>eߣeim  (IDeftljcim  um  \\Q0). 

©rofte  unb  treffliche ,  oom  5tlofter  93ebenf)aufen  erbaute,  eo.  Sirdje  jum  hl- 
Martin,  1516  oon  bem  SJieifter  £)an8  oon  Ulm.  2ln  ber  5tird)e  ftanb  früiier :  Stftn 


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356  9ie<farfrti8.   Cbtramt  £ubnriG§burg. 

buro  tjat  gemacht  ÜJleifter  §an%  «teinmefc,  ben  man  nennt  non  Ulm,  ba  man  jalt 
1516.   "Ter  rüelecftge,  roctte  unb  bcbcutcnb  tjöfyere  Qi)ox  nod)  fdjön  erhalten,  mit 


£tabttir$<  ju  'iftarfgröningot.  teinjclfornitn. 


fcfjlanfen  (Strebepfeilern  nnb  reidjem  ^Jet^piciüölbe  mit  5  figurierten  SriHu&fteinen.  <2)er 
£urm,  oon  mächtiger  Tiefe,  unb  jetjt  mit  Ijotjem  ftrifeigem  ^eltbad),  au  ber  sJ{orbfeite 
be?  (£f)or§,  roirb  unten  uon  einem  ferjr  tjofjen  Mpuengeroölbe  nberbeeft.    %n  ber 


357 


9loctnoanb  beS  Schiffest  nod)  ein  romanifd)e3  3*nfierd)en.  ©rofjer  Jauffteinfeffel. 
über  bem  Sübportal  bic  Sappen  oon  Württemberg  unb  93ebenb,aufen.  2)er  (Eb,or 
*eigt  bic  £>anb  eine§  geiftnollen,  feine  eigenen  3Bege  getyenben,  auf  pifante  Sirfung 


Cbor. 


bebauten  löleifters.  Schöne  ©rabplattc  eine«  5?cut= 
priefter§,  1500.  2)ie  5lirc^e  1891  reftauriert.  $m  «Spät; 
ijerbft  biefeS  ^aljreS  roirft  ber  ©türm  ben  neuaufgefefcten 
l)ob,en  .jpelm  b,erab.  —  ©roftcr  ©peidjer  hinter  ber  ßirdje, 

mit  bemfelben  Sappen  1573  unb  bem  3eid)en  ^ 
3d)öner  boppclter  loreingang  1621,  roie  überhaupt 

bas  Torf  ältere  Käufer  beutet.   9ln  einer  (Stnfafjrt  1596.  sjr 

9foi  Weg  nao)  ^a^en^aufen  $enfftein  bes  tjier  1821  burd)  einen  3turj  nom 
^ferb  uerimglucften  ftriegätjelben  Dberft  ftarl  u.  sJieinf)arb. 

3alon,  mit  gait*  berrlictjer  3tu§fid)t,  unb  mit  heften  ber  früheren  Anlagen 
ber  fterjogc  (fberljarb  Vitbroig  unb  Äarl,  f.  o.  3.  328. 
ftornroefttjeim  fommt  tetlroeifc 


üou  beii  ©rafen  oon  Xübingeiu 
sJtfperg  1303,  größernteils  uon  Gebern 
tjaufen  an  Württemberg.  Crtsabel 
im  12.  unb  13.  oaf)rl)unbert.  0'» 
Oatjr  1635  erlagen  hier  316  ^cr 
fönen  ber  ^eft. 


"3tfarRvii*ömruj«?n.  3tabt. 

Xie  großen  Reiten  uad)  ber 
SDtitte  bes  13.  3al)rt)unbcrts;  roeldje 
bic  3tabt  erlebt  t)at  unb  weldje  fie 
ftreben  liefen,  beutfdjc  iHeidjsftabt 
ju  raerben,  ftetjen  nod)  ftdjtbar  in 
ber  3tabtfird)e  mit  itjreu  brei  3äulen 
fdjiffen  unb  bem  ftarren,  jrocitiirmigen 
Weftbau,  im  nächsten  ^atjrtinnbert 


aWorfgröiiingtn.  ^ra^tfapitäl  in  ber  etabtftrcbf. 


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358 


vJie<farfrfi&  Cbecamt  fiubroig&burg. 


fobann  in  bcr  jet}t  ^albjcrttümmerten  Spitalfirche,  unb  ihrem  nod)  erhaltenen  Gfyor« 
bau  oon  hochfeinen  gotifd)en  ^omten,  im  1 5-  im  mächtigen  ^oljbau  be§  SRathaufe* 
unb  im  Ghorneubau  ber  Stabtfird)e.  Der  Verfall  fommt  erft  im  Dreißigjährigen 
Ärieg.  Die  Stabt,  beren  höchfte  «lütejeit  in$  (Snbe  best  13.  unb  Anfang  bes 
14.  3ab,rhunbertS  fällt,  unb  beren  bebeutenbfter  £errfcher  unb  2Bob,ltäter,  ©raf 
£>artmann  oon  ©rüningen,  f  1880,  in  ber  &ird)c  begraben  liegt,  b,at  nod)  immer 
baS  9lu8feb,en  einer  ehrmürbigen ,  mittelalterlichen  Stabt,  bie  fid)  meift  innerhalb 
ber  nod)  in  längeren  Strecfen  erhaltenen  Stabtmauer  gehalten  hat.  33on  ben  uier 
Doppeltüren  fteb,t  nod)  oom  oberen  Dor  ba$  innere  mit  bem  Dürrn.  Ittele  Käufer 


)— — ,  f_--»_  ,  H— I  1  1  1  {  i 

etabtfinftc  \u  aWarfgröntaflrti.  2übfeito. 


auss  bem  15.  unb  IG.  ^ahriiunbert  mit  gefdjmücften  fteinernen  llnterftöcfen  unb 
reichem  eichenem  .froljbau,  befonbers  auch  biejenigen  in  ber  „finfteren  ©äffe". 

3lu§  ber  Stabt  ragt  behenichenb  ber  ©iebel  bes  WathaufeS  empor  unb  bie 
fetjr  anfehnlid)e  eo.  sJJfarrf irdje  jum  hl-  Bartholomäus,  erbaut  an  Stelle  ber 
früheren,  im  3ab,r  1277  in  2lfd)e  gelegten  Kirche.  Vm  19.  3«ni  1277  beurfunbet 
«ifdjof  Jriebrid)  oon  Speier,  bafc  ©raf  .frartmann  oon  ©rieningen  buret)  teftameu* 
tarifche  Verfügung  einen  3Jcarienaltar  unb  eine  ftaplaneipfrflnbe  in  ber  ^farrfird)e 
ju  ©rieningen  geftiftet  unb  botiert  hat-  ©irtemb.  Urfunbenbud) ,  VIII.  Banb. 
Dag  breifd)iffige  Sanghaus  ift  früt)gotifd),  (Shor,  1472,  erbaut  oom  fürftl.  SJttU« 
meifter  9llbred)t  ©eorg  oon  Stuttgart ;  ebenfo  gehört  eine  bcr  beiben  Seitenfapellen 
am  füblicheu  Seitenfd)iff  ber  fpätgotifdjen  v>}eit  an.  3n>ei  Vorhallen  an  ber  Süb^ 
feite,  eine  an  ber  Olorbfcite,  1713.  3In  ber  ©eftfeite  flehen  jioei  hohe  oiererfige 
Sürme,  fenfterlos,  frühgotifch ,  jroifchen  beiben  roieber  eine  Vorhalle.  Gin  merf* 
roürbiger  ©eftbau,  mit  feinen  beiben  türmen  in  fdjarff autiger  ÜHaffe  hoch  unb 
ernft  auffteigenb,  bajiuifchen  unten  bie  rippenfreujgeroölbte  Vorhalle,  barüber  ein 
fehr  h«he§,  fchlanfes,  fdjön  gefüllte«  WaRiuerffenfter;  ein  echter  ©chrbau.  Die 


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3)tarfflrAninßen. 


359 


ynei  1855  umgegoffenen  ©f  orten  gehörten  511  ben  merfroürbigften  ba§  £anbes;  fic 
hatten  bte  3nfd)riften :  1)  Lucas.  Marcus.  Mathaeus.  Johannes  patroni.  Anno 
dni  1272  id.  nov.  conflata  sum  auetore  comite  Hartmanno.  —  2)  Sancta  Maria 
mater.  Marcus.  Mattneus.  Johannes.  Comes  Hartmannus  de  Grüningen,  qui 


ätabtfirdx  ju  iDiarlgtönütgen.  2übfeitt. 


habet  tiliam  dni  de  Ebeistein.  ©rofje  Stopfe  vagen  au  ber  Sübfeite  bes  .frodjfdiiffes 
über  ben  oerbetften  3trebebögen  fyeroor,  roabricheinlich  für  Heiligenfiguren  beftimmt. 

3m  3»,,ern  ocr  Mrtfje  tragen  je  fedjs  meift  ad)terfige  cäuten  auf  reidjprofi-- 
lierteu  SpitjbÖgen  bie  ©änbe  bes»  rippenfreujgeiuölbten  .)pochfd)iffeei,  beffen  Winten 
auf  |.  J.  blumiggefnanften  s-EBanbfäuld)cn  ruhen;  fämtlichc  ad)t  3d)lufjfteine  geigen 
Wappen.  $>ie  ceitenfdjiffe  ftnb  gteidjfallsi  rippenfreujgeroölbt,  auf  ben  3d)luftftetiicn 
meift  Wofetten.  U*tc  "©ölbung  am  Cfteube  be§  nörblidjen  Scitenfdjiffe*  ift  fpätev, 
I)ier  3rf)lujjfteine  mit  sBilbroerfen  unb  bem  5Bappenfd)ilb  be*  3Ubrecht  ©eorg.  3» 


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360  Nerfarfrei*.   Cberamt  yubroiflSburö. 

einer  .ber  frönen  Scitenfapellcn  bas  trefflidje  ©rabbcnfmal  ber  Jungfrau  oon 
iReifdmd),  f  1490.  3n  ber  öftlicfjeren  ba*  $enfmal  einer  (Slifabct^a  au$  bemfelben 


iWartflröiiingcn.  *om  hjcftliflon  eübpQrtal  ber  dtabttirftc.  Ta«  ttnficltJltit  1474. 


9ftt|r.  8fo  ber  Cftnmub:  Haue  capellam  t'undavit  dominus  Waltherus  de  Haslach 
capellanus  in  Griiningen  1479.    2luf  bem  $oben  niele  febr  alte  ©rabplatten,  fo 


«iabtiircbe.  £o4Wff'3<uftn  mib  Cftfcnftcr  bc*  füblt^cn  ecitenfftiffe«. 


ein  Albertus  de  Tain  1325;  an  ber  s&anb  be*  uihblidjcn  ceitenidjiffes  bie  fteinerne 
©rabplatte  be*  ©rafen  .jpartmanu  uon  ©riinineum  mit  bem  SEBappett:  Anno  dni 
in  die  Francissi  obiit  Hartmannus  Collies  de  Grueningen.    $ie  in  ber 
Frille  ftehenbe  3dule  be*  sJJlittelid)iffe*  ift  au*iweid)net  bnrd)  bie  au*  Vaubmerf 


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3JJar  fgröninflfn. 


361 


beiuor  ftrii  recfenben  früfjgotifdjen  ?Vrauenföpfe  eblen  etile«  unb  holb  idjroermütigen 
^(uäbrucfä.  3Melleid)t  fmb  btefe  mit  iHofen  umfränjten  93ilbni$föpfc  in  irgenb  einen 
tfufammenfjang  |u  bringen  mit  bem  unglücflidjen  Snbe  be§  ©rafen  |>artmann  (f.  u.). 
3Cn  jmei  ftapitälen  be$  SHünfters  ju  Seifjenburg  i.  G.  erfdjeinen  ganj  älm(id)  be- 
lianbclte  um  bie  Kapitale  gereihte  Slöpfe. 
3lud)  an  ben  yoei  frühgotifdjen  portal- 
uorbauten  ber  3übfeite  ragen  iiöpfe, 
als  Iräger,  Ijeroor.  ©rofjer  jpätgotifdjer 
bveijetjnieitiger  Jaufftein  (K.)  mit  ben 
^ruftbilbern  Gbrifti  unb  ber  jmülf 
•Jlpoftel.  Spätere  fteinerne  ftanjel,  mit 
ben  uier  Goangeliften  unb  Wofee. 
3d)öngefdinititer  früljgotifdjer  C^orftiity 
mit  ©ilbwerfen  unb  roilbfnbnem  Siev 
loerf.  3.  u.  3.  362. 

Der  (£t>or  ift  fetjr  fdjön  netjgeroölbt 
mit  9  3d)lu6fteinen,  auf  bem  öftlidjeu 
«djlu&ftein  roieber  ber  3parrenfd)ilb 
bes  9tlbred)t  ®eorg,  uon  einem  (Sngel 
gehalten,  ©otiidje  Gborftütjle  unter  bem  Cvgelboben.  Wrabbenfmate  aus  bem 
17.  3flf)rt)»"bert.  3afriftei  fd)ön  netjgeiuölbt  mit  5  3ri)luftfteinen ,  barunter  ber 
be3  Sübredjt  ©eorg.  Xrefflid)  mit  Gifen  befdjlagene  Safrifteitüre;  großer  gotifdjer 


2taöttircfjc  $u  'JHarfflroniitgtu.  «cbiltciiHtf^e. 


^anbjd)ranf.  3pätgotiid)er  Ärujtfiyu«  über  bem  Triumphbogen,  an  letzterem  bie 
^abreejat)!  1472.    Weidi  umrabmte  3ebiliennifd)e  in  ber  eübwanb  bes  G^ors. 

SUtes,  tjodjft  merfwiirbige?  Nathans,  großartig  au«  uerjiertem  Gicbengebälf: 
an  ben  halfen  bes  erften  3tocf$  fieljt  man  3d)iti$ereien  unb  Sappen ;  fünftlidje  Uhr, 
gemalte  3d)eiben,  M.  R.  1631.  2k  unteren  ictocfroerfe  bieuten  al*  ftauftjaus;  in  ber 
großen  Watsftube  wirb  am  „3d)äferlauf"  Janj  gehalten,  $gf.  K.  unb  oben  S.  7. 


ttabtlirdjf  ju  SWorfgröninflcu.  iriteiifdjifffcnftcr. 


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^erfarfrei*.    Cberamt  ßubroigSbutß. 


©rofje  Spitalgebäube  be§  1297  eingeweihten  ^ofptta(^aufe§  vom  Crben  bes 
1)1.  ©cifteö  in  «Sadjfen  ju  iRom.  ©pitalfetler  mit  "JifrünbtmuS  1507,  ftrud)tfaften 
1526,  #eul)au§  1523,  Meierei  1488.  $ie  fdjöne  früt)gotifäe  Äirdje,  jefct  üHuine, 
mar  einfd)iffig,  mit  einem  jroeigefdwfjigen,  jetjt  abgeriffenen  Einbau  an  bet  Sübroanb 
beS  ©f)or§ ;  auf  ber  9h>rbfeite  fpätgotifdjer  Jurm  famt  Slnbau :  Slnno  bomini  1 500 
unb  12  jar  ift  ber  erft  ftain  gelegt  warben  nnber  bifen  pfiler.   2lm  (Eingang: 


Z  t.iDttittJjc  ;u  DJarfgröit(nf}cti.    ttljorftuül  im  ndxblidjcii  £titmfcf)iff- 


ftr.  3of)ann  'öefc  1512.  £as  Gborgeroölbe  ift  jerftört,  nod)  ermatten  fmb  bic 
tjerrlid)  gefüllten,  an  rtjeinifdje  $otif  erinnernben  SJtafiroerfSf enftev :  an  bie  vBanb 
geprcfjte  Xienfte  mit  ebenfo  angepreßten  .Kapitalen,  beren  SHasfen  aus  i'aubroerf 
fdjauen  (K.t,  trugen  bie  jetjt  jerftörten  Wippengeroölbe.  8d)önes  portal  mit  2Dta$< 
werf  im  ^ogenfelb,  getragen  uon  ^aubmerf  sfonfolen ;  äljnlid)  reid)  gehaltene  3ebi- 
liennifct)e;  ftraffer  ebler  otil  an«  bem  beginn  be^s  14.  ^abrtjunberte.  Heiid)winbenbc 
■föanbmalereicn.   3n  ber  fpätgotifdjen  Jurmljalle  SHeifterjeidjen,  fielje  ©.  :if 

Über  bem  (Eingang  jum  (Spitalgarten  bas  Spitalroappen  unb  1454.  3ln  ber 

(Stfe  1525  unb  ©aumeifterfdjilb  ^  .    Mm  3pitaltor  lieft  mau  152:i  ^et>. 

.friuter  bem  Spital ,  meftlid),  bas  Wenaiffancebausi  be$  "Setr-  ftr.  Johanne*  bcH 


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l'iiii'fßr  Duingen. 


tfono  1526  unb  roiebcr  baSfelbe  Skumeifterseidjen.  2)er  ©tabtfirdje  füblid)  gegen- 
über  ßtfy  baS  Stabtpfarrl)au3:  1544  V.  D.  M.  L  E.  mit  ^übfdjen  ^enftern. 
3n  bcr  äüc^e  fpätromanifdje  Blätter* 
fapitäle:  oietleidjt  ftanb  Ijier  ein  ©tein* 
tjauS  ber  ©röningen. 

Seiter  ftnb  511  nennen  ber  Cber- 

torturm  aus  bem  16.  ^afyrfjunbert.  "^j 

2>ann  fübücr)  baoon  eine  grofje  fel)en§= 
werte  Baugruppe,  mit  reidjen  portalen, 
ba§  „2BimpelinSlwu§"  16  SV.KS  30. 
Betj  unb  «ebaftian  SBimpelin  jroet 
Baufreunbe.  91ud)  fonft  in  ber  Stabt 
üiete  fdjön  oerjierte  fteinerne  Unterftöcfe 
mit  3ai)re$jal)len  unb  gebiegenem  §oifr 
bau,  fo  baS  £au$  fäblic^  bes  iHat= 

tjanfeö       1 582,  innen  mit  trefflid)  ge= 

ftf)ni^ter  |>olafäule,  bass  £auS  nörblid) 
ber  Stabtfirdje  unb  einige  meftlid) 
berfelben. 

ehemaliges  Schloß,  au£  ber  3cit 
•Iperjog  (SberfyarbS  unb  -öerjog  <S.\)v\~ 
ftopljs,  auf  ©runb  ber  alten  Burg  ber 
©rafen  üon  ©röningen.  ©otifdje  9tefte 
eines  ehemaligen  Beguinenfloftcr*. 
sJftarftbrunnen  1580,  I  S  oerfdjlungen, 
mit  bem  Stanbbilb  eines  wappenlmlten* 
ben  NitterS,  baran  S.  1512  V. 

3m  fcfjönen  großen  Jrieb^of  an 
ber  SKauer  alte  ©rabmäler;  ehemalige 
früfjgotifdje  flapeüe  am  Sinbenwafcn, 
fübroeftlid)  ber  5tabt. 

$ie  3ierfunft  jeigt  fid)  in  9Jlarf= 
gröningen  fowofyl  an  bcr  Spitalfirdje,  al§ 

and)  an  ber  Stabtfirdje,  t)icr  befonberS  im  1  :i.  ^aljrljunbert  unb  roieber  am  Sdjlufj 
ber  gotifdjen  ^eit,  auf  ftaunenSwärbiger  .jpöfye,  jenes  jum  SCetl  feingegitterte  Blätter- 
wert  an  ben  ftapitälen,  ba§  fiefj  bis  ju  ben  fo  merfmürbigen,  jwifdjen  Wofen  unb 
Wofenlaub  faeraudfdjauenben  mj(b  roeljmüttg  lädjelnben  ftrauenföpfen  fteigert,  gar 
partes  i?aubmerf  aud)  an  ben  beiben  Sübportalen;  bann  bie  ftarr  frflfjgotifdjen, 
fransöfifdjen  (Sljorftityle,  ber  fpäte  figurcnreidjc  Saufftein  unb  bas  leiber  unter  bem 
jefcigen  Crgelboben  oerftümmelt  fteljenbe  fpätgotifdjc  Gtjorgeftiitjl.  2lnd)  in  3rfjmieb= 
eifen  wnrbe  SrefflicbeS  geleiftct.      Xie  jmei  fntbgotifäcn  £iibportale  erinnern  in 


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364 


9iccfatfrei8.  Dberatnt  fiubroißSburg. 


ben  ©lieberungcn  an  jene  ber  ©tabtfirdje  ju  Clingen.  $te  6pitalfird)e,  um  1300, 
gebt  roieber  iljre  eigenen  Söege,  erinnert,  roie  fdjon  bemerft,  an  (Sinflüffe  oon  ffieften 
b,er,  täfct  auf  einen  weit  oorgefdjrittenen  ©aumeifter  unb  93iIbb,ouer  fdjltefjen.  Un* 
oerfennbar  ift  ber  3ufommenh/ang  mit  bem  h,errü^en  9Jtünfter  ju  ©eifjenburg  i.  @. ; 
bas  SJenebiftincrftift  Seifjenburg  b,atte  feit  bem  9.  3afa,rb,unbert  SBeftyungen  auf 

unb  um  ben  £>ob,enafperg.  $)urd) 
ben  3ufat"nient)ang  mit  Seifjen= 
bürg  i.  G.  fällt  ein  Stratjl  jener 
jauberfyaften,  oon  Strasburg  au§= 
getienben,  bnrd)  (5rroin  oon  ©teim 
bad),  fett  1277  am  Strafjburger 
fünfter  tätig,  auf  bie  Ijödjfte  £öfc 
gehobenen  gotifdjen  Äunft  auf  bie 
beiben  ftirdjenbauten  in  SDtarfgrö* 
ningen  unb  ftreift  nod)  nad)  i'conberg 
unb  fingen  hinüber. 

$er  ganjc,  burdjaus  rippem 
freujgeroölbtc  93au  ber  SHarfgrö 
ninger  Stabtf  irdje,  rein  unb  Aar 
in  ©Iteberung  unb  in  ÜBerl)ältniffen, 
mit  feinen  Ijod)  unb  lühu  burd)- 
gefüfyrten,  oon  Strebebögen  geftütjten 
©eroölben  be*  9Jlittelfd)iffes  mar  eine 
b,eroorragenbe,  bei  uns  nur  mit  ber 
^autsfirdje  ju  Gelingen  unb  ber 
sJJkrienfird)e  ju  Reutlingen  &u  oer 
gleidjenbe  l'eiftung  in  biefer  $eit,  ba 
bie  meiften  fdjioäbifdjen  Ätrdjcnbauten 
nod)  bie  roagredjte  bafiltfale  $ol^ 
balfeubecfe  bes  £od)fd)iffes  Ratten. 
$ic  ®d)eitelf)öl)e  bes  «Dlarfgröningcr 
£od)fd)iffes  beträgt  bas  doppelte 
ber  lidjten  Seite  besfelben  mit 
7,50  m,  bie  ganje  äußere  tfänge  be- 
trägt, mit  9lusnat)me  ber  (£l)orftrebc- 
pfeiler,  ba?  3ld)tfad)e  baoon,  alfo  60  na  (210  toürtt.  Jujj).  $>ie  8eitenfd)iffe  b,aben 
bie  lidjte  Seite  bes  9)littelid)iffes.  (Jin  33litf  auf  ben  ©runbrifj  läfjt  aud)  t)ier  an 
eine  Einlage  früherer  Cfttürme  benfen. 

Die  iWarlgröninger  3tabtfird)e  erfd)eint,  roie  gefagt,  als  eine  Sciterentroicflung 
ber  ganj  geroölbten  unb  mit  oollftänbigem  ctreberoerf  aufgeridjteten  ^aulsfirdje  ju 
Gelingen.  £ic  4>erl)ältniffe  ber  ©runbriffe  ftnb  faft  bie  gleidjen,  aber  bie  #öl)em 
oerfjältniffe  fmb  in  sJÜiarfgröningen  gefteigert;  in  Gfilingen  beträgt  bie  Sttittelfdjiffljötje 
etraaS  mcljr  als  bas  3tnbertb,albfad)e,  in  sDlarfgröningen  bas  ^roeifadje  ber  lidjten 
^littelfdjtffroeite.    Xas  Ornament  ift  akndjfalls  otel  roeiter  entroitfelt,  gebt  aud) 


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v]J?arfgröningeit>  365 

über  ba3  ber  (Sulinger  ©tabtfirdje  f)inau§,  raettetfert  j.  %.  mit  bem  aufjerorbentlid) 
feinen  an  ber  StiftSfirdje  &u  Simpfen  im  Jal  (1262—1278),  fomie  an  bem  fdjon 
oben  genannten  9Bünfter  ju  2Beifcenburg  i.  (£.  Sin  mittelbeutfdje  Anlagen  erinnert 
ber  jroeitürmige  SBeftbau,  ber  ganj  in  feiner  roe^r^aften  9lrt  jene  fturmooüen  Seiten 
nad)  bem  Untergang  ber  fiofyenftaufen  roiberfpiegelt. 


etabt!ir$t  ju  aHarfgröntagtn.  «afrifttitürc. 


tÄls  iöaumeifter  an  ber  ©tabtfirdje  erfrfjeinen  am  Seftbau,  ber  nielleidjt  uor 

1277  gu  fetjen  ift,  ein  großem  früfygotifdies  \,  am  füblidjen  Seitenfdjiff  - 

tere3  erinnert  an  ein  3^id)en  in  einem  odjilb  an  ber  ftirdje  su  l'auffen  a.  91. 
(f.  S.  82),  im  3al)r  1472  3llbred)t  ©eorg  in  (£f)or  unb  norböftltdjer  Äapelle,  ferner 
fein  ©enoffe  in  (£f)or  unb  Safriftei,  ber  auf  feinem  Sdjilb  ein  M  mit  Äteu§  fütjrt, 

bann  aus  bem        1479  in  ber  öftlidjeu  SiibfapeÜe  JL  ,  eitblid)  aus  bem  3al)r 

1713  an  ber  bamate  roieberljergeftellten  SJorfmUe  bes  Worbportals  Kl  jf  K. 

über  bie  benfroürbige  Wefd)id)te  ber  Stabt  führen  mir  meift  aus  ber  Cber^ 
amtsbefdjreibung  oon  £ubroigsburg  folgenbes  au:  £ie  ctabt  mar  Weid)*lef)eu ; 
Irager  besfclben  waren  bie  Gkafen  oon  (Salm,  im  Anfang  bes  12.  ^ah,rbuubert* 
namentlid)  ©raf  ©otfrieb  oon  (£alro,  $fatggtttf  bei  fH^cin  (f  um  1131),  beffcit 
@rbtod)ter  Uta  es  itjrem  ©emat)l,  ^erjog  Seif  VI.  (f  1191)  ^ubracrjte.  sBic  anbete 


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366  91edarfr«i$.  Oberamt  ßubroiaSburg. 


roelfifdje  93eftyungen  fam  es  aber  balb  an  bie  |)ofyenftauf en ;  fei  e$,  bafj  9W.  wie 
3Betnsberg  oon  ftaifer  ftonrab  III.  als  Weicfysgut  angef  proben  unb  genanntem 
SBtlf  entriffen  rourbe  ober  oon  bentfelben  £öelf  erft  an  Äaifer  ftriebrid)  I.,  weiter 
als  löenoanbter  bie  roelftfdjen  ®üter  an  fid)  sog,  gelangte.    Übrigens  bjelt  einmal 


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TOortgrönirtflen.  367 

id)ü»  &aifer  ftonrab  III.,  am  14.  Oltobcr  1139,  atttjier  fein  £>oflager.  Um  bie 
3eit  bes  Untergang*  ber  .Jpofyenftaufen  mar  mit  bem  SReicfysgut  9Jlarfgröningen  ba§ 
)Heicf)fSftiirmfa^nle^en  nerbunben,  roeldjess  l'eljen  mit  bem  SBorftritt  ber  ©djroaben 


IHarfgröuingtn.   3ptta(tir$<,  ©tbilktiutfdjt. 


in  ^Heic^sfriegen  jufammenfyangen  mochte.  föönig  SBiltjelm  übergab  foldjes  im  ^af)i 
1252  bem  ©rafen  $artmann  oon  (oberfdnoäbifd)-)  ©rüningen  (f  1280).  Sfym  entriß 
es  roieber  Äönig  SKubolf,  melden  mir  fpäterf)in,  am  1.  2luguft  1284,  auf  biefer 
"ßfalj  anroefenb  treffen  unb  beffen  £anbr>ogt  ©raf  9Ubred)t  oon  Irnberg  Ijiet 
jeitmeife  feinen  ©ity  Ijatte;  ©raf  2lU>red)t,  non  SRubolf  mit  SBteberbringung  ber 
entfrembeten  9tetd)sgüter  beauftragt,  befetjbete  ben  ©rafen  ßnbe  Januar  1278  mit 


368  9ierfarfrci$.  Cberamt  t'ubiwiflftburg. 

einem  flartlirfjen  Äriegstoolf,  unb  ber  ®raf,  ber  früfjer,  am  Oftober  1277,  einen 
Sieg  über  ba$  $ab,treid)e  föniglidje  ftriegSuolf  erfochten  b,atte,  geriet  am  6.  2tyril 
1280  felbft  in  ©efangenfrfjaft  nnb  ftarb  in  foldjer  auf  bem  9Ifperg  ben  4.  Cftober 
beweiben  3af)"3- 


'JHcirfflröniJtßtn.  2pitalfin$t. 


$artmaun§  8ötme,  bie  ©raren  ftourab  unb  (Sberfyarb  uon  i'anbau,  machten 
foitwätjrenb  3tufprüd)e,  wcldje  itjueu  Köllig  sJtbolf  abfaufte.  2Tm  22.  ^uli  1295, 
nn  biefcm  Jage  (roic  am  folgenben  m.  11.  Xe^ember  I29<>)  fetbft  ^ier  roeilenb, 
urfunbete  letzterer  Stönig  über  bie  Terfung  »on  30»  >  '"Maxi,  roelcfye  er  ben  genannten 
©rafeu  uon  Sanbau  uon  bem  ftaufe  ber  .frerrfdwft  ©röningen  b,er  norfj  fdjulbig 
mar.  onbe§  blieb  äftarfgröniugeu  nur  ein  uaar  Raffte  beim  Weid).  bereits  am 
U.  'ÜJlärj  13<H  uerpfdnbete  Üimig  sJllbred)t  bem  bamalS  iebr  um  itjn  uerbienten 
(Strafen  (Sberfjarb  oon  Württemberg  für  12<>no  ^funb  .f)eUer  otabt  unb  0Ut$ 


Ütaxf|tiirimcji.    '  3G9 

Warfgröningen  mit  beuten,  aUcii  SHedjten  unb  3ugeb,örungen,  erteilte  aber  gleich, 
«>ot)l  am  4.  Slpril  1304  bie  ©nabe,  bafc  bie  Bürger  nicfjt  aufjer  ber  ©tobt  cor 


vJ)iarfgröning,cn.  Jcnfttr  am  2tQbtpfarrt)aufi.  1544. 


ein  !'anbgerid)t  ober  frembes?  ©eririjt  gelaben  werben  bürfen.  93alb  barauf  in  ,^er 
rofirfntö  mit  Äaifer  9llbred)t  geraten,  fyatte  ber  ®raf  in  ber  SBurg  Warfgröningeu 


HHartgröiiiiig,™.  .Monfolen  om  Nat&auo. 


im  Cftober  unb  9(ouember  1305  eine  Belagerung  ftu  beftetjen.  Später  im  3af|t 
1310  u.  ff.,  in  ben  Reiten  .ttaifer  .f)einrid)S  VII.,  ging  ber  (3raf  in  erneuertem 
Mampfe  gegen  bae>  Weirf),  roie  beinahe  feines  ganzen  Vanbes,  fo  aud)  Sftarfgröningeu* 
uerluftig,  tueldjc*  am  10.  9Wat  1312  unter  feh,r  oorteilhaftcn  Webingungen  an  Gr 

^airiu«.  Tfiifmäler  <n:3  öiirttftnberfl.  «ecfarfrd*.  24 


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.{7(i 


^ierfarfrei*.   Cberomt  X.'ubi»ig*buifl. 


1 


.Ibflcttfffutr  Brunnen  auö  IDiattflrÖntngfti.  3Rarfflr8niitßtn.  JNarftbruniteii. 


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Dtarfgröitinfleit. 


371 


lingen  unb  bas  Weid)  fid)  ergab  unb  fomit  reidjsfrei  lüiube.  (Sulingen  ucrfprad) 
ben  80.  Wooember  1315,  bic  otabt  bei  ihren  ^cet^etten  ,su  fdjiitien,  bie  SBerfdjttt< 
bung  üom  10.  sJÖiat  1312  511  halten  unb  ohne  ber  Stabt  Hillen  feine  Md)tung 
mit  Württemberg  ju  mad)en.  ^alb  barauf  bemeifterte  fid)  ©Wtf  (Sberljarb  iuic 
feinet  gangen  Raubes  aud)  SDkrfgröniugens  löieber.  Sfa  bem  8tfU|  biefc-3  Crtcs 
mar  jebod)  bem  beutfrijen  .Könige  Jyriebrid)  bem  cdjönen  unb  beffen  trübem,  ben 
Verlogen  »ou  Cfterreid),  fo  Diel  Riegen,  bnft  fie  fid)  bemühten,  bas  Ufaub  triebet 
cinjulöfen;  gum  Jeil  für  biefen  ^all  erteilte  ber  König  im  Otonember  1316  bereite 


'JJlatrflröniitgeii.  £au*  iu  ber  ftitftcrcn  läaitc.  1."»«^. 

mehrere  03nabenbriefe.  bereits  mar  ein  Vertrag  über  bie  (Siulöfung  ausgefertigt ; 
elften  ben  Wutjen  ber  lüiaut  unb  besf  Weridjts  gu  fing  unb  bic  \öerpfänbung  3ig^ 
maringenS  follte  (9rnf  (£berl)arb  tPfarfgröniiigcu  herausgeben;  bie  Stabt  SRarf- 
gröningen  felbft  uerfprad)  am  (>.  Dezember  1316,  ben  .frerjogen  uon  Cfterreid)  um 
12000  $fuitb  geller  uerpfänbet  fein  ju  roollen,  bis  ihnen  foldje  erftattet  feien. 
Mein  am  Mi.  3)ejember  1816,  an  meldjem  fid)  ber  (#raf  alles  Wedjts  au  ber 
Würg  unb  2tabt  uerjog,  ftellte  er  eine  zweite  Urfunbe  aus,  worin  er  ftd)  }ut  mirt 
liehen  Verausgabe  beiber  erft  bann  oerpflid)tetc,  rocmi  .Honig  lyriebrid)  ober  feine 
Gräber  ben  Vertrag  oollftanbig  erfüllt  hätten,  tiefes  fdjeint  ftd)  nod)  länger  uer= 
,\ogen  |H  l)aben,  unb  nid)t  König  Jyriebrid),  foubern  feine  trüber,  bie  Vermöge  Vupolt, 
Ulbert,  Veinrtd)  unb  Cito  oou  Cfterreid),  bewirf  ten  bind)  Warwblung  bie  Muslöfimg 


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372 


Werfarfrei*.  Cbetomt  2ubn)i(j§burfl. 


C&rotil.  liirttfttläfl. 


ber  ^fanbfc^aft  unb  tarnen  fomit  in  ben  öefty  aJlarfgröningenS,  wobei  jebod)  ben 
h.  Jebruar  1326  Äönig  ftriebrid),  reeller  oom  15.  Dftober  bis  l.  Wooember  1325 
fclbft  in  SJlarfgröningen  «Pfalj  gehalten  tjatte,  bie  Sieberlöfung  jum  Steide  oor* 
behielt. 

3)amal3  Ijatte  jebod)  Äaifer  Subwig  ber  Stoner  auf  bie  im  $af)r  1 322  erfolgte 
"Beftegung  #önig  5riebrid)3,  auf  weld)e  in  ben  3a^ren  1325  unb  132«  roieber 
rtriebensoerträge  jwifdjen  ben  beiben  ©egenfönigen  gefolgt  waren,  bereit»  über  Üölarf= 
gröningen  oerfügt  gehabt;  er  Ijatte  foldjeS  nebft  ber  iHeiajsfturmfa^ne  an  Äonrab 

oon  6d)lüffelberg  (in  ganten),  weil  er  am 
28.  September  1322  in  ber  (Sntftyibungs* 
fd)lad)t  bei  9Hül)lborf  fein  „^almenfttyrer" 
gewefen  mar,  am  folgenben  3.  Cftober  in 
einer  Urtunbe,  freilid)  nod)  nid)t  fo  balb  in 
2Birflirf)feit,  oerlie^en.  3m  3a\)x  1328  fanb 
es  Saifer  Subroig  für  nötig,  bem  obigen 
bei  ilnn  in  SHom  anwefenben  Sd)lüffelberger 
bie  ©Pentling  SWarfgrömngen  ju  erneuern 
unb  lieft  bies  in  ben  Satpren  1331  —  1333 
burd)  furfürftlidje  SiHcbriefe  beftätigen.  2o= 
fort  nannte  biefer  firf)  „$>crr  Äonrab  oon 
Sdjlüffelberg  ju  ©ruoningen",  wie  beim 
aud)  nod)  bie  „©d)lüffelburg"  in  ib,ren 
Krümmern  an  iljn  erinnert. 
2lber  balb  gelang  es  bem  ©rafen  Ulrid)  oon  Württemberg  (f  1344),  cotm 
bes  obigen  Gberlmrb,  oon  i'ubwig,  um  ben  er  ftd)  gerabe  im  3at>r  133«  im  Gärtner 
(Srbfolgefrieg  oerbient  gemadjt  l)atte,  sJJlarfgröningen  als  ifefjen  ju  befommen.  £er 
tfaifer  beniog  ben  «djlüffelberger  (f  1347)  felbft 
jur  .Verausgabe,  was  um  fo  leidjter  ging,  ba 
letjterer  mit  einer  i8ruberstod)ter  bes  ©rafen 
Ulrid)  in  finberlofer  @f)e  lebte  unb  ben  ÜWann§= 
ftamm  feines  @cfd)led)tes  befdjlofe.  Äonrab  oer- 
faufte  $urg  unb  Stabt  9)larfgröningen  nebft 
ftird)enfat)  für  600»)  s$funb  geller  an  ben  ©rafen 
ben  22.  September  1336,  unb  ßaifer  üubwig 

beftätigte  ben  Stauf  an  bem  felben  Xage  im  Sager  bei  Jvreifing  in  ©egenwart 
beiber;  uorläuftg  l)atte  biefer  ftaiier  fc^on  am  oorl)erget)enben  3.  9Jlärj  oon  Ulm 
aus  an  ftonrab  oon  Sdjlüffelbcrg  ein  Sdjreiben  erlaffen,  worin  er  il)m  anzeigte, 
baß  er  bem  ©rafen  Ulrid),  feinem  i'anboogt  aufgegeben  Ijabe,  mit  il)m  wegen 
©röningen  93urg  unb  Stabt  freunblid)  übereinjufommen ;  ja  ber  Stoifer  tyatte  jd)on 
an  bemfelben  3.  ÜDiära  bem  ©rafen  Ulrid)  unb  beffen  Söhnen  wirflid)  bie  tfietdjs- 
fturmfafyne  empfohlen  unb  fic  mit  ©röningen  "Burg  unb  Stabt  beletmt,  wogegen 
ftc  bie  8turmfab,ne  beforgen  unb  bewahren  foUten.  bereits  am  1.  Cftober  133« 
wie?  Monrab  oon  Sd)lüffelberg  bie  3tabt  an  ben  ©rafen  Ulrid).  9tuf  biefe  Weife 
fam  3)iarfgröningen,  unb  ftwar  bauernb,  an  Württemberg. 


SM 

Cfttotil  nnb  $ol>utetf.  etrfttmetfc&llbc. 


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Üfarfgröningen. 


373 


(Sine  merfroürbige  ffieftge  geiftltdje  Stiftung,  bergleidjen  e§  in  ocinunbnt  nur 
nod)  in  Sttemmingen,  ©impfen  unb  ^Pforj^cim  gab,  ift  bog  „|>of  pitalljauS  nom 
Crben  beS  In*.  ©eifteS  in  ©odjfen  ju  9tom",  fo  genannt  nad)  bem  SDhtftatyttd  in 
Wom ,  meines  *ßapft  ^nnojenj  III.  erbaute  bei  ber  Äird)e  ©ta.  SOlaria  in  ©affia, 
beren  ©rünbung  bem  angelfädjftfdjen  Äönige  ^na,  jroifdjen  725—731,  jugefdjrieben 


TMr%5  •  ■  _  ■ 


2dj»ifötvbinflcti. 
(Hcabficiiicticii. 


roirb.  $ie  (Sinroeifyung  besfelben  gefdjat)  ben  25.  3Wärj  1297.  sJlod)  im  ftatyr  130J 
mafjnte  ber  8Nfd)of  oon  Speicr  burd)  eine  "-Bulle  $ur  Unterftütjung  be$  53aue§.  $er 
päpftlictje  s2Bille  bei  folcfjcn  SInftalten  mar  bie  ©eroäfjrung  eines  Cbbart^es  für  9fane 
unb  Äranfc  aller  jungen  unb  ber  £ilfe  im  Seben  unb  im  (Sterben.  2ln  beftimmten 
Jagen  folltc  ein  Spenbe=2llmofen  gereicht  unb  perfajämten  Dtotteibenben  Unterftütjung 
gegeben  merben.  2lud)  Saifen  unb  Jinbelfinber  füllten  Slufnatjme  ftnben.  £er 
.Honuent,  aud)  ftapitel  gefjeifjen,  beftanb  au§  «—8  trübem ;  fte  lebten  nad)  ber  Siegel 
bes  Sluguftimts  möndjartig,  fyatten  aber  eine  ftarfe  $ienerjal)l;  an  ber  Spifce  ftanb 


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374 


Werfurfrei*.   Cberamt  \.'ubn>ia*burfl. 


ein  SOTeifter  ober  ftomtur  (aud)  preeeptor,  rector  genannt). 
Ter  Spital  war  unmittelbar  bem  Spital  in  «Rom  unb  bem 
bortigen  ©rofjmeifter  unterworfen;  fieben  ©ulben  waren 
jährlich,  auf  ?ßfinflfteti  borten  ju  entrichten. 

Worbroeftlid)  ber  Stabt  auf  bem  fteil  gegen  bie  ©lern? 
oorfpringenben  Sdjlüffelberg  lag  bie  Sd)lüffelburg,  oon  ber 
faum  nod)  ber  Sntrggroben  }u  fetjen  ift.  Sübltd)  baoon  ftaub 
eine  ^ohannesfapelle. 

$a§  Stabtwappen  ift  urfprünglid)  ber  SReidjsiabler, 
einföpfig,  fdnoarj  in  golbenem  #elb,  an  bie  frühere  (Sigcn; 
fdjaft  ber  Stabt,  meldje  ein  $Heid)#lef)en  war,  erinnernb: 
ipäter  würbe  ba$  alte  Stabtwappen  burd)  ein  blaues 
Sdjilbestjaupt,  worauf  fünf  golbene  Sterne  in  einer  Weihe 
fterjen,  gemehrt. 


itantuiljtiui. 


^RögCittgeil  (megemingen  (275). 

Cnibfdje  $ol$t)äufer:  eines  5.  2.  nod)  bemalt,  mit  fdjönem  «iebel,  1706. 
Wotifdje  cd.  Jtirdjc  sinn  tjl.  ^anfratiu?,  mehrfad)  oeränbert.  feiner  (£hor,  oielecfig, 
fterngeioölbt,  mit  JWCi  Sri)luf)fteineu.  ©eftturm, 
5.  2 .  1 598,  unten  tonnengeroölbt.  Tie  .Hirdje  befittf 
ein  merfwnrbige*,  nod)  halb  gotifdje?  Jafelbilb  aus 
bem  16.  3abrt)unbert ;  oon  bemfelben  Weifter  finb 
wol)l  and)  bie  Malereien  an  ben  Ginporen,  fteld)-- 
förmiger  Jaufftein.  Ter  fttrdj&of  ift  5.  2.  nod)  feft 
unb  hatte  an  ber  sJtorbfeitc  einen  Jorturm.  Sin  ben 
Strebepfeilern  be*  (£b,or§  fallen  folgenbe  Stcinmelv       Wmmttfm  <DicKtcrfd)iicc  am 

SfcorgctOtHbC. 

uüdien  in  bie  klugen         "p  .    Wrofje  Sebent* 

fd)euer,  1545,  mit  bem  Stuttgarter  .vwfpitalroappcii.    3m  Walbe  Kallenberg  ein 

Sdjanjgraben.  ^Möglingen  fam  mit  ber  ©raffdjaft 
Slfpcrg  1308  au  Württemberg,  bas  Wirdjenpatronat 
hatte  00m  15.  ^al)rt)uiibert  bie  511m  3al)r  1806  ber 
Spital  Stuttgart,  ^m  Treifugiäln'igen  Krieg  fanf  bie 
ßa1)l  ber  Bürger  oon  I3n  auf  32,  ber  {Mufft  oon 
1 1 1  auf  22. 

^Tccfiax-^iönittgen. 

Spätgotifdie  eo.  Kirdje,  malerifd),  mit  9torbturui 
unb  fd)önem  net3gewölbtem  (S\)ox,  mit  fünf  nod)  be 
malten  SdjluRfteinen ,  bie  ©litten  gehen  oon  Jyra^eu 
ober  Stuftfcttbetn  au*.  9ln  ben  Strebepfeilern  ein  (Sngel 
Zum^Hm,  »>r«**r.»>«     mit  »roei  3Bwnfd)ilbern.  Mter  Saufftein.  Nathans, 
Sotriftcfiftn.  15f»2.    ?llte  .vwMäuier. 


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WerfariDciljinßen.  Cproeil. 


.{7.-. 


31ecfiavn>eißmg<m  (Höingen  \2$\). 
3etjen$n>erte  eo.  Äivdjc  aum  1)1.  Laurentius,  1468  am  (Sfjorbogen,  am  SEßefttutm 

148i»  unb  Y<  ,  er  bilbet  unten  eine  bodjgeroölbte  Terhalle:  früher  ftrenger  oielecfiger 

ü'bor,  rippcnfreujgeroölbt  auf  .Üoufolen,  j.  %.  .Üöpfen,  | djarfe  Stippen,  mit  jroei  Sdjlufj- 
fteinen,  GbriftuSfopf  unb  ^Hofette  mit  (9eftd)t.  übertäubte  Wnnbgemälbe.  Scbens 
großer  SlltarfruaifiruS  au§  ber  JVrüt)renaiffaiuejeit  <?),  mit  erhabenem  odjmerjens- 
ausbruef  im  Slntlifc.    Tie  3afriftei  be 
beett   ein  Oie^geioölbe.    3d)öne  3oprv 
fandet,     .fräufcr   mit   alten  fteinemen 
Unterftöcfen  im  Wenaiffanceftil,  fo  bas 
A>au*  be?  3af°b  ^ircflen  1  <» Iis.  —  Ter' 
Crt  tarn  mit  ber  .frerrfdjaft  .frobenetf  an 
Württemberg.    (Sine  große  3teiubrücfe 
führt  jetjt  über  beu  91ecfar. 


t^ßuHür  (Osroile  um  JIOO). 

3pätgotifct)C  eu.  ftirdje,  145)1,  mit 
uielecfigem  Gljor,  nc^geroölbt  mit  3d)luf^ 
fteiuen  unb  beut  3)feifterjd)ilb  be3  $an£ 
von  Ulm,  öon  einem  (Sngeldjeu  gehalten. 
3d)öncr  gotifdjer  Saufftein  mit  Slftroerf 
ueryerung,  Grabplatten  ber  Gerrit  oou 
Kaltental  unb  Walbecf,  au*  bem  1 5.  bis 
16.  ^atjrljunbert :  unter  bem  (£bor  itjvc 
Wruft.  Übertünd)te  Wanbgemälbc.  2urm 
au  ber  Olorbfeite,  unten  net^geroölbt,  mit 
ueryevter  Wanbnifdje.  WrofjeS  ehemaliges 
3d)lofe,  löuti,  15<»:,,  mit  uiel  älteren 
leiten,  einem  nod)  mol)l  erhaltenen  frül)- 

goti)d)en  hod)auffteigenben  3teinhaus.  3lm  3d)lüjjtür  uebeuftehenbe*  3tcinmetv 
jeidjen.  Tie  .frolbcrburg ,  Weft  einer  flutten  9utg,  mit  <i  tfiifc  bicter 
Wingmnuer.  Sfaf  bem  Marhof,  öftlid)  Dom  Torf,  fünftlidjer,  mit  (Kraben 
umgebener  .fuigel.  Gin  ähnlicher  mürbe  abgetragen.  Tas>  fmb  loocjl 
römifdje  SJurftel,  um  ben  uatjen  Olerfarübergaug  \\\  becten.  Ter  Crt  fam 
roal)ri"d)einlid)  mit  ber  Wraffdjaft  Slfperg  an  Württemberg.  Crtsabel 
uon  11Ü0—131U»,  ba*  Wappen  mar  ein  uad)  rcd)ts  gefrümmtes 
Wibbcrhorn.  ^Jadjfolger  mürben  bie  Kaltental,  Walbecf,  x.)(othaft  u.  a.,  bis 
Württemberg  in  ben  fahren  174«  -51  ba§  3d)lofegut  faufte.  %tm  ^al)r  l*i.i7  41 
ftanb  ba*  Torf  ganj  öbe. 


2  Mtmul)viit:.  Zaufftriit. 


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^tcfartrei*.   C'beramt  Öu6roi(i§biirfl. 


ftleine  gotifdje  eo.  ftirdje  jum  ty.  Ulrid),  oeränbert,  mit  Oftturin, 
im  12.  ^atjrlwnbert,  fommt  mit  Mfperg  an  SBürttemberg. 


Crteabel 


_5»*WÖ.ri»i/. 


i: 


^Oppenweiler  (8obbenu?ilare  ^22). 

(^otift^e  eo.  Stirdje,  1428,  <2cf>iff  1601  uerdnbevt.  Ter  botje  ISeftturm:  anno 
domini  1428,  bitbet  unten  eine  frcujgeroölbte  ^orljalle.   Übertünchte  Sanbgemälbe 

ietyt   aufgebest.  3atilreid)e 
Steinmetjjeit^en    am  Gljor 
fenfter.    ^n  bem  alt  caliu 
loioenfteinifdjen  Crt  t)atte  Mio 
fter  Cbenbeim  bei  "ürudifal 
»efi*. 

$cßnnel?ei'ötngen. 

($rofje  unb  fdjimegotifrije 
eo.  ftirdje  pan  tjl.  ©eorg  im 
feftcu  Sirdjljof,  in  beffen  SRauct 
alte  Steine  eingebt  ftnb.  Tic 
ttirdje  erbaut  1495  ff.  uom 
fürftlidjen  SJaumeifter  ^eicx 
von  ftoblen,v  Turm  im  heften, 
bod)  unb  oerjiert,  unten  nett 
geroölbt,  mit  bem  Stoppen  ber 
Nippenburg  als  Sdjlufjftein : 
außen  bie  faft  lebensgroßen 
Staubbilber  bes  t)l-  ?$etnt8 
unb  be6  1)1.  (^eorg  mit  bem 
Seilte«  E.  W.  Ter  (lt)or 
überragt  ba§  Sduff,  bat  ein 
reidjeS  Net^geroölbe  mit  fünf 
Sdjlufefteiueu,  barunter  ben 
"©appenfdjiib  bes'-Baumeifters : 
bie  Wurten  ruben  auf  9Epoflel> 
bruftbilbem.  Wotifdjes  Saframcntstfjau*  unb  laufftein.  Xtte  .froljbilber.  ^atjlreidje 
unb  fd)öngearbeitete  ©rabbenfmale  ber  Nippenburg  u.  a.  Wefd)led)ter,  oom  14.  bie 
(*nbe  li>.  3af)tfytnbert&  .freruorjuljeben  baS  Stanbbilb  bes  i'ubroig  oon  'Nippenburg, 
f  1498.  Unter  ber  neuen  Mangel  auf  einer  Üoufolc  ein  fdjöner  gotifd)cr  (Sngel 
mit  ftrenj  unb  Tornenfranj,  babei  ein  balbjerftörte*  "öilbtjauerjeitfjeu.  Mußen  ein 
(ftrabftcindjen ,  ob  an  'ÜHeifter  sÄlbred)t  (9eorg  gemafjnenb,  U«»r>?  Tie  ganje 
ftirebe  ift  ein  ^erf  oon  bobem  SBert  unb  gibt  befonber*  oon  Cftcn  tjer-  ein  edites 
^ilb  einer  eblen  fpätgotifdjen  Mirdie,  ben  Räuber  biefe*  cinfad)=ftol*cn  Stils.  ©OH 


2 Muimfxim.  Gborfleftüt)!. 


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Sdjnjieberbiitfltn.  377 

}Jieiftcrfd)ilbem  aeigen  ftd)  aroei  am  di}ot,  barunter  ber  be3  ^eter  von  Pohlens, 
Sroet  in  ber  HorfwUe;  ftetje  biefelben,  aber  auf  bcn  Hopf  aufteilt,  auf  bcm  ©runbrifj 
bcr  $tird)e,  neben  bem  £urm.  3>ie  dauern  beS  Skiffe«  finb  nod)  früljgortfd), 
an  ber  ©übfeite  ^at  fid)  ein  fdjmaleS  frfit)gotifc^cS  ftenfter  erhalten.  —  £d)öne 


.Hirdjt  ju  Kamin. 


sJNü  f)le  unten  im  ial,  MUH,  mit  bem  ©Oppen  ber  non  ©tocftyeim  unb  Nippenburg,. 
3m  Crt  ftel)t  nod)  ein  großer  fteinerner  Stabel  mit  Staffelgiebeln  unb  Sappen 
tafel  mit  ben  Sappen  be«  ftriebrid)  non  Wippenburg  unb  feiner  ftrau,  geb.  ©ölet 
(von  9iaoen§burg)  15(>5.  $er  Stabel  ift  beim  alten,  jetjt  abgebrodjenen  2Bafferfd)lofj. 
3d)ioieberbingen  fam  mit  ber  .fSerrfdjaft  Halingen  im  ^aljr  1339  an  Württemberg. 
sJJht^erren  roaren  Salbcrf,  Nippenburg,  im  18.  ^aljrljunbert  bie  SBallbrunn. 


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378 


Wertarfrei*.   Cb«ramt  i.'ubii>iQ$burQ. 


3rinuieberbingen  gehört  bev  Wippenburger  .£>of  mit  Sdjlop  Nippen^ 
bürg,  1721,  im  ©tile  bcr  flett.  £abei  bie  Wuine  Nippenburg  auf  fdjroffem  ftalf= 
felfenoorfprung,  auf  bcn  sJHauerfroucn  oon  ©albbäumen  befdjattet.  2ln  ben  Neben? 
gebäuben  fmb  Sappenfteinc  eingemauert.  (Sincr  mit  ben  Sappen  oon  Nippenburg 
unb  Wölcr,  1563;  ein  anberer:  Auno  domini  1552  .  .  .  roeilanb  bes  ebleu  unb 
ueftcn  Ijans  oon  nippenburg  bes>  jüngcrn  nadjgelaSnc  roittroe  ftrau  finita  geborne 
burggreffin  tjott  bife  fdjeurn  baioen  (offen,    $ie  oon  Nippenburg  erfdjeinen  oon 

1275  bis  insi  17.  ^ah,rl)itnbert : 
^^n^  Sappen:  ein  filberner  ^blersflug 

im  blauen  ftelb  unb  nad)  "öelclv 
uung  mit  bcm  örbfdjenfamt  im 
^atjr  1515  genierter  3d)ilb,  in 
1  unb  4  ber  ftlug,  in  2  unb  3 
in  3d)ioar$  ein  golbener  3d)enfcu- 
bedjcr.  Nippenburg  fommt  bind) 
Beirat  im  Anfang  bes  1 7.  3ab,r 
bunberts  an  bic  3tocfl)eiin,  1685 
an  bie  Neutrum  oon  (Srtingen. 


^tammlnum. 

Wütifdje  eo.  ftirdje  \u  bcn 
beiben  ^ol)anne§:  Sfyoi  1487; 
3d)iff  1522,  mit  ben  Sappen 
ber  3tammt)cim  unb  £b,umb  im 
ciibportal  1522.  (£b,or  prädjtig 
nctjgcioölbt  mit  Sappen  unb  ,yoci 
®teinmet\td)ilbern,  auf  Jyigureu= 
fonfülen.  3aframent*bau'i\  fdjöu 
umafteter  £aufftein,  gotifdjc,  find)» 
gcfdjnitjtc  Gborftübje.  Wrablege 
bcr  Herren  oon  3tainmlieini. 
^icrlioürbigc  Wrabplatten  unb 
Icnfmaler,  oom  14.— 18.  ^abr 
bunbert.  3tatt  eines  Purine*  Tad)reiter  auf  bem  Seftgiebel.  Natbau*  1595. 
(fbcnialtge*  Safferfdjloft,  erbaut  1571»  f.  oon  ^aumeiftcr  .freinrid)  3d)icfl)arbt, 
Nitterfaal  mit  Oolyäulcn :  am  (Eingang  in  beu  Ireppcnturm  1581.  Jyrudjtfätten : 
3d)loi"?garten.  C  r  t  sab  c  1 ,  bic  oon  3tammbeini ,  tübingenfd)c  Xieuftmanneu  oon 
llsi  ]5,ss.  Sappen  in  bcm  oon  Not  unb  3ilber  linfs  gefdjrägten  3d)ilb  ein 
grüner  3pcd)t  i3ittidO  mit  roten  lüften  unb  .fmlsbanb;  .£)clniMer  ein  oon  Not 
unb  Silber  irfjräglinfs  geteilter  3d|ioancnrumpf.  Ten  3tamml)eim  folgten  bind) 
Beirat  bie  3d)ertlin  oon  '-öurtenbad),  benen  1737  Sürttemberg  bcn  Crt  abfauftc. 
Ter  ältette  3tanunl)cim  erfd)eint  im  ^abr  11  Hl  in  Gelingen  im  .ftoflager  ttaifer 
Ariebiid)*  I.    xnmu  13.  oalnbuubert  blftbl  in  bcr  Familie  ein  Winucfänger :  S'olf 


Virdjc  iit  lamm. 


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lamm. 


379 


Don  St.,  umrttembcrgifdjer  .frofmeifter,  blieb  ben  21.  9)lai  1377  in  ber  Sd)lad)t  bei 
Reutlingen,  unb  £>an§  oon  St.,  babifdjer  Hauptmann,  fiel,  gleichfalls  für  ba§  .frans 
"Bürttemberg  fämpfeub,  ben  3.  9tooember  1449  in  ber  ÜBliens^albe  bei  Gelingen. 
lllJdctiior  oon  St.  ftanb  beut  .Hloftev  St.  lllrid)  unb  Slfra  in  Augsburg  als  im* 
gemein  uerbienter  31bt  uor  oon  1459  bis  ju  feinem  Job  1474. 


lamm,  .^öticcuc  Ifmyotciifäulett. 


$amm  ((Tamme  P93). 

3m  ftarf  ummauerten  Stird)t)of  erbebt  fidj  fütju  unb  beberrfdjenb  bie  merf- 
loürbige,  faft  nod)  frübgotifdic  cu.  Mircfje  jum  tjl-  'Bartholomäus,  mit  märijtigem, 
oben  nd)tectig  merbenbem  Cftturm,  an  ben  ftd)  öftlid)  eine  oielccfige  Gljorbaube 
fdiliefjt,  innen  aber  eine  ueUgeroolbtc  £>alle,  bell,  bod)  unb  weit.  Tie  Rippen  ruben 
auf  3&anbf&u!d)en.  Tie  Cftpartie  ift  groft  gebadjt,  babei  oon  malerifdjer  Sirfung 
unb  roeitbin  mit  Redjt  oorbilblid)  getoefen;  ferjv  gute?  (Gemäuer  mit  langen  (*rf; 


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I 


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.iunenjjauieit. 


3H1 


quabern;  reijenb  flauen  bie  SHaftroerffenfter  au§  ben  fo  einfaäVebel  gehaltenen 
dauern.  $>ie  lichte  Sänge  be§  (£f)or§  mifjt  ba3  doppelte,  bie  lichte  |>öl)e  ba§ 
Slnbertfalbiadje  ber  listen  breite.  Unter  ben  Steinme&5eitf)en  fommt  mehrfad) 
oben  am  Xurmeingang  jenes  h=formige  oor,  f.  o.  beim  iurm  oon  Teilungen. 
2aS  h  finbet  ftd)  aud)  mit  ber  ^a^reSjaljl  1455  am  Sduff  ber  Äirdje  au  3)iunbels= 
Ijeim.  Seiber  ift  ber  9? ante  am  93eilunger  $urm  nictjt  met)r  ganft  lesbar,  er  h»efr 
.franfelmann  ober  ^einjelmann.  tiefer  Ii  mufi  ein  bebentenber  3Jleifter  in  ber 
^lecfargegenb  unb  t)öa^ft  luafyrfdjeinlid)  aud)  ber  Urheber  ber  Cammer  ftirdje  ge- 
roefen  fein,  bie  auch,  in  bie  erfte  |>älfte  ober  bie  3Wirte  beS  15.  3al)rlmnbertS  ju 
fetten  ift.  $ie  maffenfyaf ten ,  ^öajft  eigenartigen  Jürme  in  2amm  unb  93eil)ingen 
ftnb  in  benfelben  2lbmeffungen  aufgeführt,  beibe  mit  ben  fttjmalen  SRippenfreuj* 
($en>ö(bejod)en  unb  je  auf  ben  Sdjlufjfteinen  i?amm  ©otteS  unb  SBappen.  Sd)öne 
Safriftei.  (Smporenfäulen  1672  G.  G.  H.  M.  (Smporenbrüftung  1666  M.  I.  P.  H. 
P.  I.  H.  M.  Z.  Saufftein  oom  Steinmetjen  SW.  SBolfgang  'sMctjer  ]  674.  9*athau3  1686. 
TaS  $orf  mar  ummauert;  nod)  Spuren  baoon.  $8eim  abgegangenen  Ort  „©räche" 
i  iHeidjSlehen  1157)  lag  ber  töurgftall,  ein  fünftlittjer,  oon  einem  SEBaffergraben 
umgebener  #ügel  mitten  im  $al;  babei  ÜHefte  ber  St.  fiorenjfapeüe  mit  einem 
Kirchhof.  $amm  fam  mit  Benningen  unb  $>ohenect  oon  einer  öräftn  oon  Geringen  1 351 
an  Württemberg.   OrtSabel  im  13.  unb  14.  ^ahrhunbert. 


.Buflfenßaufm  (^upfyenfjufen  \2<ft). 

©otifeb,e  eo.  Stirpe  jum  hl-  |)ippoli}tuS  (?),  mit  fpätromanifdjen  heften ;  ftarfer 
niebriger  Oftturm  mit  abfonberlid)  gefd)nitjtem ,  fpäterem  höljernem  Aufbau  unb 
bübfdjen  altgotifchen  (Shorfenftern,  innen  freujgeroölbt.  ©uteS  altbeutfcheS  ©emälbe 
auf  ©olbgrunb,  ©hrifruS  am  Äreuj  mit  Sflaria  unb  Johannes.  $ie  Safriftei  l)at 
ein  lonnengeroölbe.  2US  Weifterjeidjen  erfdjeint  an  ber  Sirdje  baS  bei  Stetten  im 
Remstal,  S.  164  abgebilbete.  ^uffenhaufen,  wo  Älofter  SJebenljaufen  begütert  mar, 
fommt  mit  ber  ©raffcfyaft  2lfperg  1308  an  Sürttemberg. 

91ebenftet)enb  geben  mir  noch,  bie  Äirch,e  oon  .ßuffenhaufen.  $er  Stird)e  ju 
(Eglosheim  mufjte  im  ÄunftatlaS  ein  eigenes  SMatt  geroibmet  roerben,  fo  reich, 
ift  ber  'öejirf  an  trefflichen  Staffen  ber  ©otif. 


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<£>bcramt  fßar&ailj. 


^/er  Mittellauf  bc*  Diecfars  uuifdien  (yanuftatt  unb  ^efigf)eim,  reo  fid)  in 
weit  ausljolenben  iutfeifenbögen  ber  Jlujj  bind)  ben  Mufdjelfalf  l)inburd)  bräunt, 
ift  rcid)  an  malerifdjer  3d)önl)eit.  Burgen  fangen  au  ben  Jyelsfantcn,  bic  3täbtd)en 
unb  bic  feften  35orffird)t)öfe  ftub  felbft  mteber  burgenartig.  3lbcr  bic  einft  vk\ 
befahrene  3d)iffcrgegenb  rourbe  uom  3*erfel)r  uerlaffen.  «tili  uub  meid]  rinnt  ber 
blaulidic  ivlufj  jmifdjen  Aalffrifen  unb  Kobern  Uferbicfirfjt  buvd)  ba?  founige  $al. 
3tu§  ber  «Wtternadjt  ertönt  im  Mai  ber  Wefang  jafjlreidter  Wad)tigaüeu :  ÜBMlb* 
rofenbüfcfje  in  fjotjen  '-Bögen  fdjtuanfeu  über  Das  glüticube  ©eftein  mit  flammenben 
Blüten;  feudjtglänjenber  Gfeu  friedjt  in  ben  Weinbergen  unb  ummantelt  ganje 
Mauern  uub  bic  f)öt)lenarttgen  3teiul)äusd)eit  ber  Wcingärtner.  Meift  pfeilcrloje, 
bebeefte  Jpoljbrilcfcn ,  fogenaunte  fliegenbe  knieten  uerbinben  bic  Ufer.  (5s  ift  ein 
3täct  Wtjein  ober  Main  im  f leinen,  leiber  uiel  ni  wenig  burrijmanbcrt.  31  uf  bei 
.f)öb,e  ftnb  3lussblirfe  an  bie  Jteupeeberge  unb  bis  au  bie  fernliegenbe  3llb.  Giner 
ber.gröpten  Weifter  unferes  ^olfe*,  Jyriebrid)  3d)iUer  (1759  bis  lsnö.i,  trat  au* 
biefem  Jale  Ijeroor.  3115  ftulturmittelpunfte  erfdjeinen  neben  Marbad)  bie  ftlöfter 
Dberftenfelb  unb  Steiub,eim  a.  b.  M.,  bann  @rof?bottroar  unb  bie  gewaltigen  durften 
über  ben  Xälern  bes  *)lecfar*  unb  ber  Rottmar. 

£fterttintcr. 

311$  frühere  liHingroällc  uub  ^ltgletd)  ^eilige  v#erge  fteigen  auf  ber  Hemberg 
bei  3tffalterbad)  uereinjelt  aus  bem  Slcferljodjlanb  recfjtö  bes  Olccfar*,  bem  ftotum- 
afperg  genau  öftlid)  gegenüber,  bann  im  "Sottroartal  ber  Wunneuftcin,  genau 
nörblid),  unb  in  berfclben  Entfernung  oom  Hemberg  wie  ber  3tfuerg. 

(Grabhügel  bei  .£>öpfigl)eim,  .ttirdjberg,  .ttleinbottroar,  Murr,  Melingsfmufcn, 
3teinb,eim,  Weiler  jum  3tein  unb  beim  Äirfdjenljarbthof. 

mir  bie  Börner  mar  ber  alte  3d)ifferplat$  Marbadi  t)od)iuid)tig,  rjier  fommt 
oon  Cfteu,  uom  iKtjcinlimc*  tjcv,  t>a*  lauge  Murrtal,  uon  Otovboften  ba*  fruchtbare 
uielgeffidjerte  ^ottwnrtat.  ^Jlarbad)  gegenüber,  bei  Benningen,  auf  bem  linfeu 
sJtcrfantfer,  mar  itjr  Äaftell,  eines  ber  mid)tigften  ber  s3lecfarlinie.  x\m  ied)^eb,nten 
^afjrtjunbert  madjtc  man  fjiev  fd)on  31u*grabungen.  (Sinen  alten  "i*lan  bes  ftaftell* 
bcmafnl  nod)  bas  ft.  3taatsarct)itr.  feine  (Sröfje  mar  ]:\->  $\i  H><»  Meter.  $<ei 
Benningen  unb  Marbad)  fanb  man  aud)  fd)on  maudjen  römifd)cu  Xeufftein,  mit 


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Warbad). 


383 


3&eif)infd|riften  an  bcn  s-8ulfan,  unb  jmar 
von  ben  Xorfberooljnera  an  ber  Wurr,  Vicani 
Murrenses,  an  bie  ftlurgöttinnen,  bem  ®emu3. 
ber  3d)iffer,  bei*  SMftoria,  bem  OettiuB  bei 
herein«  ber  ^remben,  ber  Xiana,  Wincrua, 
in  Steintjeim  ber  ^uno,  in  (Srbftetten  bem 
Warö  (Snabetuts.  ,^u  (^rofjbortroar  fanb  man 
eine  siBeibinid)rift  uom  ^afyx  201,  nad)  roeldjer 
bem  Apollo  unb  ber  Sirona,  einer  feltifdjcn 
-fceilgöttin,  ein  Jempel  mit  Wlbfäulen  er* 
richtet  roarb  (M.). 

"Jlud)  bei  "^urgftall,  ^leibellljeim,  Stein* 
beim  fanb  man  "flilbroerfe,  "Jlieberlaffungen 
bei  Warbad),  Slffalterbad),  9luenftein,  Otttg* 
ftall,  (hbftetten,  Sltrdjberg,  Wunbelebeim, 
Wurr,  MieüngStjaufen,  Steinbeim,  Seilet 
jum  Stein.  Mömifdje  Strafen  liefen  nad) 
alten  Wehningen  oon  Warbad)  nnb  (9rojj= 
bottroar  ans. 

)H  e  i  t)  e  n  g  r  ä  b  c  r  fanb  man  biö  jetjt  bei 
Warbad),  ftird)berg,  ftleinafpadj,  Wim*,  Ott» 
marSfjeim,  ^leibetefjeim.  3)ie  ineiften  biefer 
Aimbe,  and)  bie  römifdjen,  jettf  in  Stuttgart. 


3ftarlHic§  (Ulavcbadf  978,  ba*  ift 
Wrenjbad)  sioifdjen  ^yranfen  unb  Sdnoabein, 
Cberamt*ftabt. 

'.Mite,  im  Cuabrat  gebaute,  faft  nod) 
gauj  ummauerte  Stabt  auf  felfiger  platte 
red)t*  über  bem  Siecfar.  3m  Sommer  1(59:} 
mürbe  bie  Stabt  burd)  bie  ftranjofen  oofl« 
ftänbig  in  2lfd)e  gelegt,  e3  ^aben  ftd)  bie 
Spuren  bi*  beute  nid)t  uerroifdjt.  9ßon  ben 
brei  Jortfirmen  )tet)t  nod)  ber  obere  unb  be= 
berrfdjt  bie  Stabt,  ba  ber  £urm  ber  Stabt^ 
tirdje,  im  N-8raub  uon  1693  jugrunbe  ge 
gangen,  nid)t  metjv  aufgebaut  roorben  ift. 
Xie  eo.  Stabfird)C  jeigt  außen  am  (S itox  nod) 
gotifdje  formen,  unter  «albadjinen  cble  Stein= 
bilber  an  ben  id)ön  gehaltenen  Strebepfeilern. 

'JÖSenbeltreppcntürmdjen,  16<>2,  mit  bem  Stabtroappen.  ©anj  ertjalten  aber  blieb  bie 
außerhalb,  norbbftliri)  ber  Stabt,  im  feften  Kirchhof  ftehenbe  tJUeranberf  ird)e  (Kj. 
.frier  lag  ol)ne  Zweifel  bas  ältefte  Warbad). 


§ 


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384  9tt<tarfret3.  Obetotnt  SHarM- 

2)ic  cd.  2lleranberfird)e ,  bretfcfnffig,  ganj  gewölbt,  mit  einem  mit  flehten 
tfenftem  oerfeljenen  |>od)fdnff,  mürbe  aus  einer  alten  93afilira  umgeformt.  3tm 
Seftturme  fte^t:  Anfang  be§  forS  1450.  «nfang  ber  firmen  1463.  Anfang  be* 
turn«  1481.   Söaumeifter  mar  ber  befannte  3llbred)t  ©eorg;  an  ber  9Rarbad)er 


3Harba*.  Hlaaiit>«tird>o. 


.stirdje  jeigt  fid)  fo  redjt  feine  Gigenart,  fein  Sparrenfdjilb  im  Gtjor.  2urm,  Sdjiffe 
unb  (£l)or  finb  mit  fdjönen,  nod)  bemalten  ^iet^geroölben  überfpannt;  oiele  aud)  nod) 
bemalte  figurierte  Sd)Iu&ftcine ;  im  #od)fd)iff  rul)en  bie  kippen  auf  ben  $ruftbilbern 
ber  jroölf  3lpoftel.  Die  Strebepfeiler  ftnb  nad)  innen  gesogen,  fo  bafc  bie  Stirdje 
eigentlich  f  iinffdnfftg  roirb.  Steinerne  gotifdje  ftanjcl  mit  SJilbroerteu ;  ©rabplatten 
unb  iotenfdjilbc ,  gotifdjc  (Stjorftüfyle,  Sanbgemälbe.  Sefjr  fdjlanfer,  gotifdjer 
ftruflifiruS.  (Sine  fdjöne  Sdmiiebeifentüre  fütjrt  nom  (£l)or  in  bie  Safriftei.  Olberg 


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ÜHarbad). 


385 


mit  halbjerftörtem  3Keifterjcic^en.  3eb,r  bemerfensroert  imb  ein  treffliches.  s43orbilb 
ift  noch,  bie  alte,  aus  Wibrecht  ©eorgS  3^it  ftammenbe  $ecfenbemalung  ber  Äirche 
mit  flammen  unb  93lumen.  $ie  93er^ältntffe,  auf  einfachen  3<*hkn  bemhenb,  ftnb 
von  ausgezeichneter  3Birfung :  innere  i'änge  ber  ftirdje  ju  ber  beS  (£t)or§  roie  3  : 2, 
"©reite  bes"  NJJ?irtelfd)iff§  |K  ben  Seitenfdjiffen  ebenfo.  ^ufjerbem  fte^t  in  ber 
Stabt  recf)t8  beim  herein- 
fommen  burd)  ba§  obere  2or 
bie  grofje  Stapelte  ju  <5t. 
SBenbeltn,  mit  fd)önen, 
gotifd)  gefüllten  redjtecfigen 
Aenftern,  jet>t  ftäbtifdjeS  Üttr 
d)io,  innen  mit  Ijalbjerftörten, 
cinft  frei  fdjroebenben  SRtppen- 
geroölben(k\).  vSmDberamt$= 
geridjt  fteefen  uod)  ieite  bes 
ehemaligen  Sdjloffes.  Än 
(Srabftetnen  an  ber  hieran* 
berfirdje  oom  3ah*  168<;  ba* 

^eidjen    J ,  ferner  ein  31 

unb  ein  K  barüber,  1578, 

in   ber  Jurmhalle  £  auf 

einem  3d)ilb;  am  Clberg 
<oer  (tummelt)  unb  aud)  in  ber 
3  labt  ein  gan,\  ähnlidjes 
^eidjen,  roie  in  Grbmann= 
häufen,  f.  u.  3.  3H!>. 

$a*  3d)illerhaus, 
einfaches!  .£>ol*haus  mit  jahl- 
reidjen  3d)iUer=(£rinnerungen. 
(Sbenfo  bas 1 903  f ertiggeftellte  «Warba*.  eatrtneitü«  in  »>«  *u  jranbertir<*c. 

3chillermufeum  oor  ber  Schil- 
lerhöhe, hod)  über  I erraffen  am  Olecfar,  bas  aud)  Silber  unb  3)ianuffripte  ufio. 
auberer  fd)iüäbifd)er  Tid)ter  enthält.  Brunnen  mit  bem  „rotlben  3Wann".  Ginige 
alte  Unterftöcfe  oon  Stein  fmb  nod)  erhalten.  25er  Slnblicf  ber  jum  leil  noch  um 
mauerten  Stabt  ift  oon  ber  Jalfeite  ein  hödjft  malerifd)er,  aud)  fieht  man  fic  fd)ou 
oon  roeit  her  über  bem  sJlecfar  am  Slbtjang  über  ^elsbänfen  thronen.  2ln  ber 
„Sdjillerhöhe"  jioifchen  hohen  Laubbäumen  feit  187«  baS  Grjbilb  Schillers  oou 
<S.  >)iau,  mit  reijenber  3lu3fid)t.  $er  abgebrochenen  ÜDhurbrücfe  gegenüber  ift 
auf  einer  v#öfd)ungsmauer  ber  neuen  Strafte  ber  Sibmungsftein  biefer  "öriiefe, 
roeld)e  im  ^atn*  ll-Jü  oou  £>crjog  Gberl)arb  £ubroig,  bem  ßrünber  l'ubroigs-burgs, 
erbaut  rourbe,  aufgefegt. 

f  oulu«,  Tctttmälrr  and  ai'HiMfmbtrg.  ««tartrei*.  2."i 


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386 


viiecfarfrei8.  Dberamt  sJJiavbadj. 


SRarbad)  fjeifjt  978  3Jlarcbad),  ©renjbacb,  jimfdjen  Stanfat  Unb  Sdjroaben, 
9teid)§gut,  baS  978  an  ba§  $od)frift  <Speier  gelangt ,  roefentlid)  gräflid)  calwifd), 
wirb  im  brennten  .^a^r^unbett  aHmäfylid)  roürttembergtfd).  2)er  „Sßarbadjer 
s-8unb"  oom  14.  September  1405,  beftefjenb  au§  SRainjj,  $aben,  SBfirttemberg, 
Strasburg  unb  17  fdjroäbifdjen  Stäbten,  im  ftampf  ber  Äönige  9lupred)t  unb 
"ffienjel.  SBappen  ber  ©tabt  jeigt  im  gehaltenen  golbenen  Sdjilb  redjtS  biet 
£irf  drangen,  ltnf§  einen  mit  SReben  umranften  £urm.  (Sin  SJaumeifter  be* 
15.  3atirb,unbert$,  Slleranber  oon  ^arbad),  erfc^cint  in  Strasburg  unb  ÜJJailanb. 


'JHarbafl.  ?l(c?anbcrfir<$t.  aufgemalte  9Jiufter  am  (3cftübJ. 


£obia£  «Janer,  berühmter  Slftronom,  roirb  1723  al§  Solm  eines  Wagners  l)ier 
geboren,  f  in  (Söttingen  17<>2.   ftriebrid)  Stiller  am  lo.  Wooember  1759. 

■ 

^ffaCtevbacü  (Hffaltrebad?  978). 

Seiten  |ld)tbar,  am  ftujj  be§  Hembergs  gelegen,  $otifd)e  eo.  .Hirdje,  17(>5  er= 
loeitert,  mit  oielecfigem  (£tjor ;  Jurm  uralt,  an  ber  Slorbfeitc  be3  (£t)ore$  aus  glatten, 
f  leinen  unb  mittleren  Steinen  auf  erbaut.  Versierter ,  ad)tecfigcr  Jaufftein,  1778. 
"Jlorbpforte  bes  cd)iffe$  mit  altem  Steinmet3jeid)en.    Wattjau*  1775. 

Steinäajlen,  mit  ehemaligem  Sdjlbftdjen. 

"Bolfjölben,  53urg,  JHuine  feit  1604.  3n  sJl.  Crtsiabel  im  13.  unb  15.  3ab,r= 
Rimbert,  bas  Sappen  im  cdjilb  ein  nad)  linte  gefrümmtes  Sibberljorn.  0« 
Solffölben  (SSolfesfelbeii  113«;)  Crtsabel  oom  1 1.-13.  Saljrfmnbert,  Siegfrieb 
non  28.,  ^iid)of  oon  Sreiev  1127  — IJ  4«. 


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«uenftein.  SSeilftein. 


387 


Jlucitßem  (Oftljeim  im  [\.  3ahrlmnbcrt). 

"öurgruine  Helfenberg  (K.),  mit  h°hcn  dauern  unb  frönen  ftenftern,  au*  bem 
Anfang  be*  13.  ^a^l)unbert§  unb  fpäter.  über  bem  (Singang  bev  Sittftabtfche 
SBappenfdjilb,  1579.  vöeim  Sdjlofj  ftanb  eine  .Kapelle,  bie  1817  abgebrochen  rourbe. 
3)ie  fetten  oon  Helfenberg  erfdjeinen  1259-  1354;  ihr  Sappen  war  in  3d)war,z 
Moei  abgeroenbete  filberne  harten.   Äirrfje  sunt  r»l.  ^afobu«,  1832. 


^fitftcin.  Jlufom.  »ort  vV<Ha&tr. 


gMCßehi  (Biliftein  \23\). 

2>ie  Stabt  ift  zum  leil  uod)  mit  Stauern  umgeben,  bie  firf)  zur  ehemaligen 
$urg  hinaufziehen.  £ie  beiben  Jore  finb  uerfdjnmnben.  3«'  Mfy  1693  brannten 
bie  Jyranjofen  faft  bie  ganze  Stabt  1 150  ©ebfiube)  nieber.  Xie  außerhalb,  nörblid) 
ber  Stabt  liegenbe  eu.  Slnnafirdje,  jeHt  s^farrfird)e,  fpätgotifd),  mit  idjönem  (Stjor. 

^mifdjen  ber  Stabt  unb  ber  "-Burg  bie  St.  sJ)iagbalcncnfirche ,  au*  früher 
gotiidjer  fteit,  jetjt  Turnhalle,  mit  Wrabbenfmälcrn  ber  Sunnenfteiner,  unb 
^Heften  uon  vIßnnbmalereicii  im  'iSeftturm.  >Hathau*,  ftattlidjer'  Holzbau.  Tie 
"öurg,  aughan*,  großartige  Muhte  au*  bem  zwölften  ^ahrhunbert ,  mit  mot)U 
erhaltenem  fünfeefigem  ©ergfrieb;  zahlreiche  Steinmet^eidjen.  herrlicher  'Ölicf  uom 
Sal  an  bie  8urg  empor. 

(Ss  ftchen  nod)  bie  h  ^yiifj  ftarfeu  llmfaffnng*mauern  unb  ber  berühmte 
(unfertige  Wergfrieb,  alle*  au*  ben  fchönftcu  Steuperroerffteinquabern,  au?  ben  Seifen, 
in  benen  bie  ÜRauem  wurzeln,  unueruntftlich  äbereinanber  getürmt.  3(uf  ber  allein 
zugänglichen  Cftfeite  ift  bie  s^urg  bind)  einen  tiefen,  in  bie  helfen  gehaueneu  (Kraben 
oon  ben  SBorroerfen  getrennt,  bie  nod)  aus  einer  flauer  belieben,  meldje  im  Süben, 
Cften  unb  Horben  um  bie  SBurg  läuft  unb  an  bie  dauern  oon  ^eilftein  fid)  au 


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:t.ss  Wecfartrcift.   Cberamt  Marbach. 

fdjtießt.  ^tn  ber  nörblidjen  Seite  jroci  $>nlbronbelle.  über  ben  Wurggraben  fütjrt 
au  ber  Cftfeitc  eine  fteinerne  Wrücfc  $u  einem  ^albuonbeü  unb  oon  ba  burd)  weiten 
Wunbbogen  in  ben  Sd)loßl)of.  Sinfs  fteljt  frei,  nidjt  in  bie  fllingmauer  eingebaut, 
ber  geroaltige  'öergfrieb,  85'  tjod)  au§  großen  ©U(f elfteinen.  (£r  ift  fünffettig ,  unb 
jroar  fo,  baß  feine  ©ruubform  ein  Cuabrat  bilbet,  beffen  gegen  Often,  gegen  ben 
(Eingang  unb  bie  kniete  geteerte  Seite  aber  einen  auswärts  gerichteten  ftumpfen 
ÜÖJinfel  bilbet,  um  bem  Angriffe  bie  größte  ^kuerbiefe  unb  überall  fdjräge  Jrlädien 


unb  ftumpfe  SBinfel  *u  bieten.  Tie  Woltern  bes  Cuabratä  finb  IW  bief.  Tie 
Ringmauer,  außen  ^ucfelfteine,  innen  glatte  Cuaber,  ftetjt  nod)  30'  t>od)  unb  t)at 
gegen  Sübcn  ein  äugemauerte*  romanifcfje*  iftenfter.  Tie  s.!lu*füt)rung  ift  eine  ganj 
uortrefflidje. 

Weilftein  gehörte,  mie  ber  größte  Teil  bes  «ejirte,  abgelesen  oon  Crtöabeligen 
im  ^roölftcn  ^aljrrmnbert,  ben  Wrafen  oon  (5alro,  bereu  einer  1231  fidj  „oon 
Weilftein"  nannte,  bann  ben  Warfgrafeu  non  Waben,  rourbe  feit  1304  allmätjlid) 
mürttembergifd).  Seit  (*ube  bee:  14.  ^arjrljunberts  faßen  auf  ber  Würg  längere 
,$cit  bie  SBhtltnenfteht.  —  Tai?  Wappen  ber  Stabt  ift  im  roten  Sd)ilb  ein  fed)?= 
ertiger  filberner  Stein,  in  meldien  brei  ftlbcrne  Wnuerbämmer  eingebauen  finb. 


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BmgftaK.  (PrbfteUen.  (stbrnumiljauieii.  öronau. 


389 


©ottfdje  cd.  ßird)e,  mit  ne^gcroölbtcm  Cftturm.  5(m  (£t)orbogen  fteljt  14«."). 
Steinerne  Äanjel.   $er  Crt  mar  altftiftbacfnangifd)  unb  löroenfteinifd). 

§vbßeüen  ((gguerftetten  [2*5). 

Skränberte,  fpätgotifdje  eu.  5lird)e,  1474,  mit  älterem  Cftturm,  worin  ein 
fcf)önes  We^geroölbe.  Hilter  Jaufftein  mit  bem  roürttembeigifd)en  Sappen.  Ter 
Crt  gehörte  jur  -frerrfrijaft  Solfs= 
iötbcn ,  bie  Siirdje  bem  JUofter 
<?id)tenftern. 


Öi6marm  freut  fen  (3-  ober 
ftcrcfcnmatvbtifa  978). 

s}Jlcrfroürbigefrüt)gottfct)eiiird)e 
im  burgartigen  ftirrfjtjof,  mit  uieU 
erfigem  rtppenfreujgeroülbtem  (£l)or, 
mit  uralten  aRafjroertfeitftern.  ®e* 
fetnippte  .ftoljfäule  im  (Sfjor:  Anno 
1742  L  D.  K.  Z.  M.  Sdjöner  frü> 
gotifdjer,  ftarf  lebensgroßer  Äruni- 
firus.  3'«  füblidjen  "Salbadjin  1  Zi- 
borium), ber  nörblidie  abgeritten, 
sJJteifter?ieid)en 

$er  s-8albad)in  auf  ^ra^enföpfen 
unb  einer  adjtecfigen  Jyreifäulerufjenb : 
auf  bem  Sdjlufjftein  bes  sJtet}gerool= 
be§  @t.  ^ofyannes  b.  J.  —  Jauf 
ftein  1494,  mit  reidjem  Jöf.  9Cn 
einer  Stirdienccfc  ift  eingemeißelt:  1517  .fcagel,  157i>  ftarben  17<»,  iüoh  falter 
Sinter,  162H  ftarben  aÜljier  253,  1634  ^örblinger  3d)lad)t. 

ÜKatfjauS  1«04.  %n  einem  .£>au*,  über  bem  Eingang  1598  .£>an*  £<t\aü  unb 
barunter  ein  Sdjilb  mit  einer  ftaltftnarfe  .^roif dien  jroei  L. 

Crtsabel  im  \roölften  ^atjrtjunbert.  Ter  Crt  fam  mit  sj)iarbad)  i)7s  au 
3peier,  fpäter  an  Württemberg,  nmlirenb  bie  Mivdie  bem  Mlofter  9Wurrl}arbt  gehörte. 

(Äi-onau  ((ßruonoina  858). 

Wotifrfje  eo.  Siirdje  mit  älterem  Cftturm.  .frübfdje  .y>ul,tfan,scl ,  'Hofofo,  mit 
eingelegten  $öl$em.    Olorbportal  1599.    .^übfdjer  Interner  Aufgang. 


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(frbtttaitiiljoiifm.  Sauffidit. 


390 


"Hedarfrei*.   Cberumt  SNarbacb 


$YOßßoftma¥  (im  9.  unb  \0.  3ar/rrjunbert  öobibura,  Botebor),  ©tabt. 

9lltcrtümlid)c  Käufer  mit  3<rf)re3satyai,  tote  1549,  1595,  1599.  Die  2lltftabt 
ift  jum  Deil  nod)  ummauert,  bie  brei  lortürme  ftnb  gefallen.  (Jd.  ^farrfirdje  jum 
t)l.  SWartin,  mit  früfygotifcrjem  Cftturm,  bei*  innen  oon  einem  fpäteren  fdjarfen 
Wetjgemölbe  überfprengt  mirb.  Dasfelbe  rut)t  auf  Jtragfteinen  mit  beu  oier  $ird)en 
uätern,  bem  württembergifdjen  unb  (Stabtwappen.  Tie  3d)lufjfteine  mit  Q3ilbroerfen. 
—  Sd)önesi  Sirujifir. 

(Srojjartiges  9iatl)aus,  1556,  mit  alten,  junt  Jcil  ucrtäfelten  ©elaffen  unb 
fünftlidjer  Uljr.    Sn  einer  fd)ön  gefertigten  ©äule  1556.    Da§  tfameratamt,  dje* 


©rofcbottiuar  naä)  iWcrian.  1643. 


malige«  'ööuwingbaufenfdjes  3d)lofj.  Da*  ehemalige  .ttlofter,  ^eguinentwus,  mit 
gefdjuirjtem  ©ebälf,  1558.    iUlarftbruunen  1747. 

3m  9.  ^ah,rb,unbert  erhielt  Ülofter  ftulba,  H73  ftlofter  9ieub,aufen  bei  2Borms 
liier  (Hilter.  Crt3abel  im  jwölften  ^atjrbunbert.  Dann  mar  $roftbottwar  Deil 
ber  .fterrfdjaft  l'iditenberg.  Tie  ftirdje  beiafj  ttlofter  sJHurrb,arbt.  $ier  würbe 
geboren  Martin  .fruft,  ber  erfte  «udjbrucfer  ju  i.'t)on  147«,  unb  WifolauS  Wepler, 
$ud)brucfcr  in  s#afel  1486—1509.  Das  Sappen  ber  3tabt  ift  im  golbenen 
3d)ilb  ein  red)t*id)auenber  meifter  3tord),  3dwabcl  unb  "^einc  rot,  über  iljm  eine 
uier^infige  £nrfd)ftange ;  im  3lipertal  bei  CSroftbottumr  füllen  bie  3türcb,e  fidj  all= 
jätjrlid)  au«  weiter  Umgegeub  jur  Säuberung  uerfammelu. 

^öpftflßcim  (f)eppftfem  J245). 

(So.  Mircrje  \\m\  1)1.  Weorg,  1490,  mit  Cftturm.  3d)öite  Wrabbenfmäler  au« 
bem  16.  unb  17.  ^alnhunbert.  Pfarrhaus,  15ss.   Ehemalige*  3d)lof?  mit  fd)önen 


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Jtinfjberfl.    ftieiimjpad).  sTUinboltroor. 


39  t 


föenatffancefäulen ;  aber  auch  mit  oiel  älteren  teilen. 
Uber  bem  |>auptetngang  ba3  Sappen  bec  Säger  oon 
©ärtriugen:  Neque  nihil  neqae  nimis  1588. 

Galro^oaibingifcb,  würbe  ber  Ort  im  14.  %a\)x- 
hunbert  roürttembergifd).  fieljenSträger  waren  im  15.  unb 
1«.  ^afarhunbert  bie  6pätb,  oon  1587-1678  bie  Säger 
oon  ©ärtringen. 

Sllte  Käufer  mit  SahreSjahlen,  roie  1440,  1534  an 
ben  fteinemen  Unterftöcfen.  ©otifdje  eo.  ftircbe  mit  Xurm 
oon  177.9.   Pfarrhaus  im  SRenaiffanceftil  1617. 


@o.  Ätrc^c  1790.  (Sbemalige  93urg  beim  SBarthof ; 
baielbft  mar  im  fünfzehnten  ^abrhunbert  ein  33ergroerf,  an  ©münbet  Ülugftein 
breber  oerlieben. 

sBohJerhaltene  gotifche  eo.  Äirtbe,  1421,  2urm  an  ber  9torbfeite,  (£bor  mit 
f (honen  sJtet}geroölben ,  mit  bem  SBappen  ber  Herren  oon  Plieningen  auf  ben  jroei 
Sdjlufjfteinen.  ^(ügelaltar  mit  ©djnitjereien  unb  ©emälben.  2ln  ber  Prebella 
bie  Stifter,  *roei  Herren  oon  Plieningen,  mit  ibren  Stauen,  geb.  oon  Sacfafenheim 

unb  oon  9Balbenburg.  ©ehr  alte? 
Ärujiftr.  SRenaiffanceißanjel  (K.) 
mit  M.  G.  unb  einem  Sfleifterseicben. 
^scgöner  -iautttetn  mit  Dem  «isappen 
ber  $errn  oon  Plieningen.  $übfcf)es 
®aframent§häu§chen.  Jreppentürm 
(hen,  1611  (K.). 

s2ln  einem  ©rabftein  bie  Jahres 
jabl  1686  unb  betreibe  Reichen,  roie 
oben  bei  Harbach  am  ©rabftein 
aus  bemfelben  Oabr  (f.  ®.  385). 

Zahlreiche  ©rabplatten  unb 
©rabbenftnale   au§  bem  15.  bis 
18.  ^ahrhunbcrt.     33efonber§  ju 
bewerfen  ift  ba§  grofje  Familien 
benfmal    ber   Herren   oon  plie 
ningen,  1525. 

Schlofj    Sdjauberf,  mit 
älteren  Seilen,  in  reicher  Saum» 
«iciubottttjar.  XauflW*«  Umgebung. 


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392 


"Htdaxtttii.  Obexamt  SJiatbad;- 


SRuitfecfeßeim  (munbolfesfjdm  (245). 

Mite  $ol$&itfer,  eines  nod)  mit  «lumenbematung.  SRefte  ber  früheren  QJurg. 
(Sotifdje  cd.  ftirdie,  ueranbert  1602,  mit  früljgotifd)em  Cftturm,  beffen  fdjarfe  kippen 
Don  ftrafcengefidjtern  auSgeljen.  Alter  Taufftein.  ©etäumige  gotifdje  Jyricbliof 
firdje  |ll  2t.  Kilian,  14.").")  an  bcr  Worbroeftccfe  unb  ein  h,  f.  o.  3.  381 ;  mit 
riupenfreu$geroölbtem  (Sfjor,  ©rabbenfmälern  aus  bem  1 5.  unb  1 H.  3öt)ri)unbert  unb 
gotiidien  vJBanb-  unb  ©eroölbemalercien.  kleiner  früljgotifdjer  ftrujifirus"  mit  fdiur.v 

artigem  i'enbentud).  U)ie  jettf  roieber  gc= 
reinigten  unb  feftgelcgtcu  Sanb  unb 
Tecfenmalereien,  au§  ber  Glitte  unb  geilen 
.frälfte  bes  15.  Oa^l)un^tvt«  ftammcnb, 
getjören  *u  beu  beften  unb  roidjtigften  bes 
Olecfarf reifet  unb  geben  ber  fdjönen,  (tili 
auf  bem  einfamen  Jyiebljof  ftetjenben  Mirdje 
eine  rounberbar  roeibeuoUe  Stimmung. 
Der  Stil  ber  Tecfenmalereien  im  Ximu 
d)or  ift  befonbers  groß  unb  Etat  unb  uoll 
fpredjenben  Ausbruch. 

2$tuvr  (Jtturre  [2^). 

Spätgottfdje  eu.  ftirdjc  mit  älterem 
gewölbtem  großem  Cftturm.  ^n  ber  nt$» 
geroölbten  Safriftci  fetjr  alte«  Jtru*ifir. 

Arn  norböftlidjen  (*nbe  bes  Torfe« 
mar  bas  Jparbtgeridtf ,  18:19  au  ©eorgii 
)U!tt  le^teumal  abgehalten.  Unter  t'inben 
bäumen  ftanben  16  Steine  imJireis  umher, 
al3  Sitje  für  bic  .jparbtriditer.  Crtsabcl 
im  12.  ^a^rljunbcrt.  Ter  Crt  fam  mit 
Warbad)  13"2  oon  Ted  teihoeife,  ber  Meft  von  .ftirfau  1313  an  Württemberg. 

Ö)ßci*flt,nfel'6. 

Tie  großartige  eu.  Stiftsfirdje  jum  ty.  Johannes  b.  T.  gehört  |U  beu  alteften 
unb  merfroürbigften  .Ulofterfirdjen  unferes  l'anbes.  Tie  erfte  Stiftung  foll  im  oaljr 
lol «;  gefdjehen  fein.  (Ss  ift  nun  gar  nidjt  unmöglid),  baß  bie  Unterfirdie,  olme 
beu  jetzigen  Turm,  aus  biefer  ;}eit  ftammt.  siiMe  bie  neueften  Ausgrabungen  gejeigt 
tjaben,  fdjlofe  bie  Struuta  mit  einer  fjalbrunben  Auftbe,  unb  über  i^r  muß  fid)  eine 
gleid)  große  Cberfirdje  erhoben  haben,  bie  Sirqptafenfter  gingen  urfprünglid)  ins 
ftreie.  Tie  Cberfirdjc  mar  einfdjiffig,  unb  aud)  mit  galbrunbem  9lpübenfd)luß,  ber 
außen  in  einer  Walter  hinaufging.  Tie  ©eroölbe,  roie  bie  Umfaffungsmaucrn 
ber  Uuterfirdje  fmb  aus  fdimalen,  reich  mit  Hörtel  oerbunbenen  s^nid)fteiueit,  in 


ttlrtnbomuar.  eatramtiitoljait*. 


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Cbcrftenftrlb.  :m 

ben  Jyugen  mit  Hörtel  oertieft  ausgefdnniert.  ©anj  bie  alte  früfyrümaniidje  3(rt. 
Gin  'ölief  auf  bie  (Srunbriffe  (K.)  jeigt  bie  oerfdnebenen  s3Banblungen  unb  ^er^ 
gröfterungen.  Über  ben  uralten  Äcrn  f)cr  baute  man  am  ($nbe  be3  jroölften  ^a^t* 


bunbevtö  bie  bvctfcf)if fige  tauge  3äulen*  unb  W  eilerbafilifa ,  fdjob  bie  Raulen  unb 
pfeifet  Dollftänbig  aufgearbeitet  in  bie  SBänbe  ber  Strnpta  hjuein,  roeil  man  Ijödift 
luabrfdjcinlid)  ben  norbern  2eil  ber  Jtrnpta  beseitigen  roollte.  ^ie  "älussgrabnngen 
im  xuib,re  1h9<>  ergaben  nun  ferner,  baft  an  ber  C)U  unb  ^eftfeite  bes  Wittel 


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* 


:194  91ecfarfrei«.   Cbtramt  Sflarbocb. 

fdjiffS  eine  grofec  Ijalbrunbc  Ulpfibc  oorfprang;  aud)  roar  je  eine  am  Dftenbe  ber 
Seitenfdjiffe.  9km  biefen  ftel)t  nod)  bie  am  füblidjen  Seitenfdjiffe,  oon  ber  am 
nörblidjen  roaren  mir  bie  Anfänge  nod)  Dorfjanben,  fie  ift  jettf  bnrd)  ein  Treppen^ 
türmdjen  erfe^t.  3km  ber  mittleren  Stpftbe  ftefjt  man  in  ber  £n)pta  nod)  bie 
Aimbamente.  (Sbenfo  liegen  im  3öeften  bie  Jmibamente  ber  ÜDJittelapftbe  nod)  im 
"^oben  nnb  am  nörblidjen  Scitenfdjiff  bie  ©runbmauern  eines  rnnben  romauifdjen 
^enbeltreppentnrme^,  bem  am  anbern  Seitenfd)iff  roieber  ein  foldjer,  vielleicht  and) 
eine  9lpftbe,  entfprodjen  Ijaben  roirb.  £ner  ftetjt  jet)t  ba§  StiftSgebäube.  (Ss  roar 
alfo  eine  l)öd)ft  rcid)e  Anlage.  Tie  öftlidje  ^auptapftbe  rourbe  balb  burd)  einen 
gewaltigen  Cfttnrm,  beffen  untcrfteS  ©efdjofj  aud)  bie  Strnpta  erweiterte,  erfetjt. 
So  fefjen  roir  brei  93aujeiten:  Urjeit  im  Anfang  be§  11.  -3flf)rf)unbert3,  bann 
.frauptbau  um  1200  unb  bann  ber  Turm  im  53eginn  beS  13.  SaljrtjunbertS.  Sein 
uutcrfteS  ©efdjoft  bilbet  jetjt  ben  einfd)iffigen  (£f)or  ber  fonft  breifd)iffigen  Untere 


Cbaftfiiftlb.  «ropta  btr  2tift«fir#f  öor  ber  ÜHtftauration. 


firdje,  fein  ©efd)oj?  barüber  ben  (5t)or  ber  .Hirdje;  beibe  (£t)örc  tjaben  l)ot)e  üHippen= 
fmugeroölbe  breiter  Reibung  auf  (Scffäulen. 

Tiefe  3lnorbnung  roar  aber  nur  burd)  I)ol)e  Staffeln  im  ITNittelfdjiff  ber  ftird)C 
ju  beroerffteUtgen ;  bie  erfte  Treppe  beginnt  in  ber  3)iitte  besfelben,  reo  einft  bie 
6l)orfd)raufen  roaren,  bie  jroeite  oor  bem  Turmdjor.  Tic  Staffeln  rourben  bei 
ber  Meftauration  verringert.  §n  ber  fladjgebecften  i*orberfitd)e '  ml)en  bie  £>od)-' 
fdjiffmaueru  auf  je  fünf  '.JBürfelfnauffäulen,  im  öftltctjen,  jetjt  roieber  rippengeroölbten 
Teil  ift  Pfeiler*  unb  Säulenroed)fel.  Tie  SBürfelfapitäle  finb  teils  beinahe  glatt, 
teils,  nameiitlid)  gegen  Cften,  mit  roilbeii,  an  t)od)norbifd)e  9)hifter  erinnernben 
Räubern  unb  $)}asfcnfopfcn,  ebeufo  liegen  an  ben  Säulenfüßen  Blätter  ober  Äöpfe. 
Tie  5lrfabenbögcn  ftnb  fpityig. 

Tie  "^erl)ältniffe  fmb:  äufterc  breite  ein  Trittel  ber  ©ef  amtlänge  mit  Cftturm 
unb  SBeftapftbe,  äußere  breite  bc*  £>od)fd)iffes  ein  8ed)ftel,  lidjtc  (Stjorroeite  ein 
\)ld)tel  biefer  ©efamtlänge. 

Tie  mit  3humab,me  bes  fpäter  angelegten  Turmdjores  brcifd)iffige  unb  frül) 
rotnifcfje  Unterfirdje  bat  bünnc  Säulen  mit  glatten  ©ürfelfnäufcn,  *roei  ber  Säuleu 
finb  rot)  geroirtelt.    Ter  Turm  jerfällt  ber  .fröfje  nad)  in  *raei  Teile,  non  benen 
ber  obere,  roenig  fdnnälere  um  einige  ^atweljnte  jünger  ift,  errjebt  fid),  burd)  SifentR, 


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Cberftenfelt». 


395 


Wunbbogenfriefe  unb  ftenfter  angenehm  belebt,  auf  fdjönem,  ftattlic^em  (Södel ;  attifdje 
iöafe  mit  fetjr  fräf tigern,  fteilem  unterem  9iunbftab,  ber  auf  I)ot)em  Anlaufe  rufyt. 
3ln  ber  Cftfeite  ift  ba§  in  ben  Gtjor  füfyrenbe  ftenfter  jum  '•Jkadjtfenfter  auSgebübet; 
e§  ift  fdjmal  im  £id)t,  bod)  gef)t  feine  Sinfdjragung  bi§  an  bie  Sifenen,  ift  burd) 
^tfunbftäbc  unb  Äef)len  lebhaft  gegliebert  unb  mit  einem  ftämpfergcfimfe  (Äamies 


Cbcrftctiftlb.  eiift«lird)o  cor  Skränbcruitfl  ber  Irt^pcnanlüßf. 


mit  platte)  gefd)inücft.  3luf  ber  nidit  feljr  fdjrä'gen  <yenfterbrüftung  fauern  jioei 
Jiergeftalten,  ein  fleiner  $är  unb  ein  fleiner  i'oroe.  3)as  Profil  ber  i'ifenen  unb 
Ariefe  bes  älteren  Seil*  ,*,eigt  fräftigen  Stornier. 

Sin  ber  9totb«  unb  Sübfeite  be*  lurms  ift  feine  Dreiteilung  burd)  £ifencu, 
bieie  fiibren  nur  an  ben  (fefen  bes  JurntS  bi3  511  ben  ^Kunbbugenfrtefen  fjiiuutf. 

Ter  obere,  etwa*  jüngere  leil  be$  JurmeS,  ba$  Wloefenfjau?,  ftanunt  aus 
ber  allerletzten  Hcit  ber  romaitijrfjen  $tatwmfe.  Seine  Tanten  finb  uon  garten,  im 
i*roril  rediteefigen  Viienen  gefaßt,  bie  ftd)  unter  ber  oben  abfdilicnenbeu  Storftoerf* 


:t9<) 


}<f<tarfrei*.   Cbcramt  'Uiarbad). 


gurte  in  oielgejacftem  iHunbbogenfriejc  uereinigen.  Seine  brei  freien  Seiten  haben 
grofce,  fütjne  9lrfabenfenfter ,  an  jeber  Seite  oon  anberer  reijenbcr  $ilbuug,  nnb 

barüber  je  ein  fftuteitgeteilteS  Toppel 


ti 


fenfterdjen.  Tie  Cftfcitc  burdjbridn 
ein  fid)  ciiiinal  redjtecfig  einftaffeln 
bc§  ^unbbogenboppelfenfter.  3»  bcu 
beiben  dürfen,  roie  nur  bent  mittleren 
ivenfterpfeiler  ftetit  eine  Säule,  rocldie 
bie  bogen  trägt.  Tie  Säulen  Reiben 
roeitauslabenbe  unb  tiefausgefeblte, 
wie  aus  iueid)er  ÜJHaffe  plattgebriirfte 
atti)d)c  bafen:  in  ber  Glitte  jtarfe 
Hirtel  non  l)ödjft  nürffanicm  Umriß: 
ein  grofecr,  idjarfbirnförmiger  Stab 
loirb  non  feiner,  tiefer  fterjlc  unb 
feinen,  fdjiieibigen  Stäbdjen  gefaßt. 
Tic  Kapitale  fmb  fehr  id)ön  unb 
geben,  oou  frijlanfen,  uerlicheu  blät- 
tern umhüllt,  au?  bem  rauben  Schaft 
feldjartig  in  bas  biererf  über:  fic 
erinnern  in  ber  ©nmbforni  wie  in 
ber  Jorw  ihrer  blätter  an  niaurifdje 
lUufter.  Ter  .tteldjring  tritt  luiebcr 
fcharf  iiub  meit  nur.  Tie  XHu*fnb 
rung  ift  bmctjiueg  uortrefflid)  &u 
nennen.  Stil  ber  ,~vcnfterleibung  be= 
finben  ftd)  einige  Steiumetyu'idien, 
biefelbeu,  bie  an  ber  benachbarten 
bürg  bes  i'angbaufes  fein'  häufig 
oorfonnucn.  Tie  Sübfeite  friiinüctt 
ein  breifaches  ^enfter;  ber  Tiefe  uad) 
geftcllte,  irfjlaufe,  ungeioirteltc  Top- 
pelfänlen  tragen  hier  frei  unb  fühu 
auf  hohen,  gegen  außen  mit  #ra$M* 
föpfen  gezierten  ÜNuffäfeen  bie  tiefen, 
ungeglieberteu  Wunbbögen.  Tie  Jyeit» 
ftergruppe  an  ber  91orbfeite  ift  aud) 
hod)ft  an,\iehenb  gebilbet,  erinnert  an 
ba*  ber  Cftfeite,  nur  baß  ftatt  ber 
einen  gcnmteltcn  9)littelfäule  \iuei 
foldie  Mcmlid)  nahe  beieinauber  flehen, 
bie  oberroärt*  burd)  einen  SpiHbogeu,  ben  einzigen  am  ganzen  Turme,  uerbunbeu  ftllb. 

Uber  biefen  grüßen  Jenftem  beftnbeu  ftd),  aud)  auf  ber  nierten  Seite,  nur 
hier  gan*  einfad)  behanbett,  bie  fdiöiicu  Toppelfen fterdien ,  bie  oou  jiuei  Snulriien 


€btrfteiifc(t>.  calTQMtnttfylMl.  1414. 


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Clieifteiijelb. 


.397 


Cbcrfiftifdb.  IciU  bcr  «trflc  unb  2riinimrr  bc«  (äiiflfl  nbatrifftiun  Ärfujflanfl*. 

bcr  Jiefe  nad)  a,eftüt}t  »erben.  Xie  3äuldjcn  tjaben  feine  Olafen,  and)  feine  Hirtel, 
aber  treffliche,  äljnlid)  wie  bie  ber  a,rofjcn  Jyenftcr  betjanbelte  Kapitale.  9luf  biefes 
3tocftüerf  folgt  ein  niebriaes  uon  $ol),  bas  flleid)  bem  baranf  fittenben  platten, 
ciefcbraeiften  Tacfibelm  mit  Srf)ieferplatten  benagelt  ift. 


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398 


Necfarfrei*.   Cberamt  »totbacb. 


Tie  fiiblid)c  3lpjtbe  jeigt  ftorfc  Treioiertelsffiulen,  bie  unten  auf  rooblgebilbetem 
Södel  ftetjen,  e$  ift  roieber  bie  attifdje  Safe,  bereit  oberer  SRunbftab  bie  ftortfe^ung 
beS  oberen  am  Turmfocfel  bilbet.  Ter  untere  ftunbftab  ift  t)ier  jeboc^  mit  richtigem 
'-Berfiänbnte  nod)  lange  nid)t  fo  gewaltig  angelegt  wie  bort,  ^ene  Treioiertcls- 
fäulen  tragen  jiemlid)  niebere,  roürfeläljnlictje  ftnäufc,  mit  blättern  unb  Sohlten 
einf ad)  oerjiert;  oon  ifynen  get)t  ein  mirffamer,  rootjlprofilierter  iHunbbogenfrieS  unter 
bem  fräftigen  ft'ransgefims  umljer.  xln  ben  fyalbrunben  gelbem  be$  Briefes  ft^en 
in  erhabener  Slrbeit  Blumen,  Tierbilber,  tfra^enföpfe. 

On  ber  Cberfird)e  ftnb  noch,  ju  nennen  bübfcheS  fteinerues  Saframentshaus, 
1414,  fpätgotifdje  Gborftüble,  ©rabmäler  aus  bem  14.— 18.  ^ahrbunbert;  fo  ba* 
be$  SBolfgang  oon  SBeilcr,  f  am  2.  SRftcs  1685  unb  feiner  $rau  Brigitta,  geb. 

SBildjin  oon  ^üftheim,  f  am 
H».  5lpril  1585.  Hon  beibeu 
ift  aud)  ber  Ijübfche  gemalte 
iylügelaltar,  157h,  geftiftet. 
Tie  Sttnfje  ift  heute  nod)  ©rab- 
tcgc  bes  ©efd)led)tes.  (Sine 
faum  leferlidje  (Grabplatte : 
Anno  domini  MCCCV  .  .  .  mit 
bem  sji>appenfd)ilb  ber  Dum' 
mel  oon  ü!id)tenberg.  (Sin  reid)^ 
oerjiertei  ©rabftein,  gefertigt 
oon  ^oh.  Sapt.  VauggaS,  Silb= 
baucr  ju  Öhringen  1748. 

tförblid)  bei  ber  Stifte 
firdje  fteht  bie  1738  errid)tete 
Toi'ffirdje  jum  1)1.  Gallus,  ^m 
Crt  einige  hübfdje  .froltficiufer, 
eines  mit  ber  ^abrcs.satjl  1695. 

Uln  bie  Sübfeitc  ber 
Stiftsfirchc  [tieft  bas  Jilofter, 
oon  beffen  ftreujgang  im  xuil)r  1890  merhoürbige  fpätromanifd)e  Jrümmer  oon 
Säulenfapitälen,  Säulenfüfjdjen,  Sogenfteinen  ufro.  aufgefunben  mürben.  Tas 
jetzige  abelige  Aiäuleinftift  mürbe  erbaut  1713  au  ber  fübioeftlid)eu  (Scfc  ber  5tird)e. 
—  £erjog  lllriri)  oenoaubelte  bas  Stift  in  ein  eoangelifches  abelige«  Aräuleinftift. 
Tie  fedjs  Sfrfaffeti  follten  loomöglid)  immer  bem  ritteridiaftlidjen  ftanton  Kodier 
angeboren,  nur  bie  tfbtiiftn  nidjt  roeltlid)  merben.  König  Wilhelm  I.  ert)öl)te  bie 
Mi  ber  Stiftsbamen  auf  *ehn.  3n  neuerer  ;}eit  nmvbe  bie  Stiftslirdje  unter 
Oberleitung  oon  Cberbaurat  oon  Socf  burd)  töegierangsbaumeifter  (Georg  SBtuf, 
bem  mir  aud)  bie  Aufnahmen  im  Mnnftatlas  oerbanfen,  einer  burdigreifenben 
"iiJieberljerftellung  unterzogen. 

(Sin  l)öd)ft  anmutiges  Seitenftüct  j\u  ber  großartigen  Stiftsfirdje  bilbet  bie 
Heine,  \el)u  Minuten  norböftlid)  oon  bem  Torfe  gelegene  romaniidje  sJ>ctersfird)e, 
erbaut  auf  fanfter  Anhöhe  ,yoifd)en  bem  Rottmar-  unb  bem  3öl)lbad)tale  mit  freiem 


Cbcrftenftlb.  Ptterafirflc. 


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Cbetftenfelb. 


399 


3fo§blicf  über  alle  bic  lieblichen  Salgrönbe  unb  ernften,  non  "öurgtrümmern  ge< 
frönten  SBalbberge. 

35ie  ^8eter§firt^e  ift  im  einfachen  romanifdjen  ©tile  gegolten.  s)ln  ein  ©d)iff 
uon  35'  äußerer  Sänge,  21'  äufjercr  breite  fdjliefjt  fid)  öftlid),  nidjt  fo  gnnj  breit, 
ein  nat)eju  quabrattfd)er  Jurm  an.  ift  gegen  Horben  eine  Ijaibrunbe  %p[ibc 

angebaut,  gegen  ©üben  ftanb  audj  eine  foldje;  bie  Anfänge  non  il)r  ftnb  nod) 


Cberfltnfelb.  1»fttr3fird)e. 


erhalten,  fte  tourbe  in  frübgotifdjer  $eit  <ui  einer  ©afriftei  umgebaut  unb  ber  uou 
it)v  gegen  ben  lurm  fid)  öffnenbe  weite  Wunbbogen  uermauert;  ein  Jürdjen  \ü\)xt 
jeht  burd)  bic  *üllmauer.  Tafi  an  ber  Oftfeite  beä  Znxnm  eine  britte  Dtifdje 
angebaut  geroefen,  ift  burd)  Wadjgrabungen  ermiefen;  es  ift  je^t  bafelbft  ein  früb- 
gotifdjes  ftenfter  eingefefct.  Ter  Turm,  oon  bem  Sdjiffe  unb  ben  Slpfiben  burd) 
Wunbbögen,  bie  auf  redjtecfigen  vJ5*anbpfeilcrn  mit  einfachem,  unten  abgefragtem 
ftämpfergefimfc  ruljen,  getrennt,  ift  uon  einem  büun=  unb  jdjarfgrätigeu ,  gotifdjen 
Wurtenfreujgenjölbe  überfpannt,  beffcn  grofter  ©djlujjfteiu  Aguus  Dei  barftellt. 
Tie  nörblidje  "Jlpftbc  wirb  uon  einem  id)lid)ten,  tiefeingefcrjragten  Wunbbogenfcnfterdjen 
erfüllt;  an  ifyrer  3«nenn>anb  läuft  eine  fteinerne  3i^banf  untrer.  Ter  iurm  geigt 
im  jroeitcn  (SefdjoR  enge  runbbogige  ©äulenfenfter  mit  tueitauslabcnbem  ^tuffatj. 


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40O  Mtdartreil.   Cberomt  ÜMarbad). 

Ter  ganje  3)au  beftel)t  aus  "iörudjfteingemäner,  aufgenommenen  bie  .Hauten,  ©urteu 
uub  Jenficrmnratnnungen  be£  Junneö.  2ln  ber  oübfeite  be$  3d)iffe§  ein  fteinentes 
ftänjeldjen.    3>eu  $urm  bebecft  ein  nieberes,  oierfeitiges  3^l^a^)- 

93on  ergreifenber  (5infad)beit  ift  biefeS  8ird)lein;  nur  burd)  bie  ©oljloerteilung 
uou  einigen  fdjönen  grofjen  formen  roirb  eine  befriebigeube  3Birfung  erreicht.  ÜBie 
trcrflid)  belebt  ftd)  ijier  burd)  "ilpfibenfjalbrunbc  bas  b,ob,e,  fenfterlofe,  red)tfantige 


Cbtrftfufclb.  ©aiibgmälDc  in  b«  $rttr&ttt$r. 


erfte  ©efd)oft  bes  iurmes,  wie  anmutig  fräftig  erfd)eint  bas  obere  burd)  bie 
iäuld)engetragenen  tiefen  9tunbbogenboppelfenftcr.  desgleichen  bilbet  bas  innere 
ein  rool)ltuenb  gegliebertes  ©anjes,  entioicfett  fid)  aud)  oon  ben  rubigen  gerabcii 
Hinten  ju  ben  bewegten  ^ogenformen.  Gs  ift  eine  Feuerprobe  für  biefen  Stil,  ben 
romanifdjen,  bafj  er,  auf  feine  fegten  ©runblinicn  jttrflrfgefü^rt,  nod)  immer  lebcns^ 
fällig  ift.  die  Anlage  oon  biet  balbrunben  Ulpftben  am  Cfrturm  ift  für  9Bfirttem 
berg  etnjig;  im  heften,  roo  bas  5tird)leiu  an  ben  3lbl)ang  gebaut  ift,  mar  unter 
bemfelben  nod)  ein  befonberer  frnpteimtiulidjer  JRaum,  roobl  ein  Weinbaus.  ;^nneu 
tarnen  roieber  alte  Malereien  ^iim  iHorfdjein :  an  ben  Sdjeibcbögen  bes  Turmes 
ftreng  romanifd)es  "iMattgefdjlinge,  an  ber  ^torbroanb  bes  Sdjiffes  £>eiligengeftalten 
eblen  fpätromanüdien  Stils. 


Cberftenfelb. 


401 


fiidjtenberg.  9Jod)  beiooimte  93urg,  eine  ber  fdjönften  unb  toob,lerb,altenften 
unfereS  SanbeS.  über  bem  (Singang  jum  äufeern  Sd)lofjb,of  jarteS  Söilbrocrf,  1486, 
(£l)rifru§  am  Äreuj  mit  -Jpeiligen;  unten  ber  t)t.  ^enebitt  im  l!ornbufd)  unb  jroei 
Sappen,  SBeiler  unb  (Mtlingen;  100  £ufj  Her  $ergfrieb,  «Ritterfaal,  SBurgfapeÜe 
mit  frönen  ftenftern  im  ilbergangSftü  unb  einem  fteinernen  flrujifir,  1573  geftiftet 
oon  SGBolf  oon  2öei(er.  Spuren  oon  2Banbmalereien.  $a«s  ganje  Sdjlofj  bietet  nod) 
ba§  ernfte,  gewaltige  $ilb  einer  93urg  auf  bem  12.  unb  13.  3a*)rf)unbert,  btteft 
mit  feinen  burdjgängig  au§  Jöurfelquabern  oortrefflid)  ausgeführten  SJtauern  gar 
feltfam  in  unfere  herein. 


Ü&.'t5lu>^       "  >,mmnim*mmm  iw>»fr 


B  Jck;w 


i '  IM 


D«.  fi.r^fi-iri 


>!i<$tenbttg.  Stufgen.  »on  MQcr. 


.Stuf  ber  ^urg  fafjen  bie  Herren  oon  Sickenberg,  meldje  im  12.  3af)rfyunbert 
in  bie  ©efd)id)te  eintreten;  ein  Albertus  de  Lihtenberc  erfdjeint  1197  in  einer 
Urfunbe  ^Harfgraf  Hermanns  oon  Stoben,  Albertus  nobilis  de  L.  1255  in  einer 
Urtunbe  be§  Stbfterä  GUtoangen,  unb  e£  mürben  5tlbred)t  unb  Äonrab,  aud)  .fter* 
mann  unb  .jpeinrid)  bie  üblichen  Warnen  ber  Familie,  roeldie  ben  Beinamen  Rummel 
bauernb  annahm  (Albertus  dictus  Hummel  de  Lichtenberc  1297).  S*on  berfelben 
mar  ©igibobo,  öef)eimfd)reiber  St.  3übred)t«,  $ifd)of  oon  Speier  1302—1314. 
Ulbert  .jpummel  oon  2.,  ©emabj  9lgnefenS  oon  9Rfi$Qaufen,  mar  getreuer  Slntjänger 
Ä.  Subroigs  be§  dauern  unb  beffen  ÜBIarfdjall,  jeitioeilig  i'anboogt  im  Glfafj,  f  oor 
1 353.  (Sin  Siruber  biefe§  Ulbert,  ^ermann,  roarb  SC  ansier  berfelben  ftatferS,  roelcfjer 
ifmt  1333  bie  93ifd)of3ioürbe  in  ©ürjburg  oerfdjaffte,  bie  er  gegen  feinen  Dieben^ 
but)ler  Otto  oon  Solfssfeel  $eitleben3  behauptete  (f  1335). 

Stber  bereits  —  roie  e§  fcfjeint  —  Gnfcl  genannten  Gilberts,  Ulbert  unb  .öeinrid) 
oerfauften  mit  ihrer  Butter  Skatrir  oon  (Sberftein  am  27.  Äuguft  1357  um  560« » 
s^funb  geller  iljrc  S3urg  Ittenberg  mit  einer  *Heih,e  jugehöriger  Crtfrfjaften,  aud) 
ber  Hogtei  über  ba3  Stlofter  Cberftenfelb,  an  ben  (trafen  Gberharb  oon  sJ®ürttem= 

^aulu«.  Xcnfmälct  ou$  Vücttcntberg.  WecfarlKi«.  26 


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402 


^erfarfrei«.  Cberamt  Uiarbad}. 


berg  unb  feine  efyetidje  Wirtin  (Slifabeth,  oon  .£>enneberg  unb  bereu  (Srben.  Solrfje 
(Jntäufjerung  ifjreS  .gSauptbefi^e^  überlebte  ber  üJknnSftamin  ber  Jamilie  nur  nod) 
um  ein  fjalbeä  ^atjrtjunbert.  ©rroäljnt  roirb  julet)t  ^einrid)  Rummel,  roeldjer  am 
7.  s)Iuguft  1401  oon  9t.  Wupred)t  ben  Speidjerbof  j\u  ©peier  ©erliefen  erhielt  unb  nod) 
14(»3  als  ©urgmann  auf  Sickenberg  fafj.  35en  neuen  $efitj  trug  ber  ©rroerber 
(Sraf  (Sberljarb  mit  feinem  ©ruber  ©raf  Ulrid)  ben  3.  $>ejembcr  1361  nebft  ©eilftein, 
®ro|bottroar  unb  Neuenbürg  ber  Krone  SBöljmen  ju  Siefen  auf,  unb  erft  burd)  ben 


Ruftcnrannai  oon  3.  vJJäip<r. 


xl$refdutrger  ^rieben  uom  20.  Te^ember  1805  mürbe  bicfe  bötymif dje  Vctjenstjerrlid)* 
feit  für  erlofdjcn  erficht.  v|al)r  1434  erhielten  .jpermann  "Dieft  oon  Obrigheim 
unb  Torettjec  oon  SGBif enbramtcn «  feine  .frausfrau,  oon  Württemberg  ben  lebend 
länglid)en  3it^  auf  bieftger  8urg  eingeräumt  gegen  Abtretung  ifyrcs  UHerteilS  an 
bem  3d)lofi  fttuffeit.  '«Ilm  16.  3u»i  1483  belebute  ®taf  Gberbarb  im  ©art  bic 
Aamilie  oon  Weiler  mit  bem  3d)lof?gut  ah  böbmifdjem  sJlfterlel)eu,  unb  nod)  tjeut- 
jutage  befittf  foldje*  als  rourttembergijdie*  Wnnnleben  ber  Aieiljerr  oon  Weiler. 

Tie  3lii3|ld)t  uom  3d)(off<  ift  Ijödif't  eigenartig.  ?sm  ^orbergrunbe  bas  rebeu= 
gvüne  SotttOOltal  mit  bem  firdjeureidjen  Cberftcnfelb  unb  bem  altertümlidjeu  ©rofe 
bottioar.    Wegen  Sfatben  blirft  mau  in  bie  engen  Walbtäier  ber  etetyetrtffenen 


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Ottmar«$«im.  $leibel«$eim. 


403 


irr '  * "  ,tv" 

£ön>enfteiner  93erge,  metjr  gegen  sHbenb 
fteigen  SBeilftcin  mit  bem  i}angl)an3 
unb  bie  maletifdjen  krümmer  ber  $8urg 
Helfenberg  empor,  bann  bie  fd)öne 
^nramibe  be§  3Bunnenftein§,  langf)in= 
gefrreeft  Stromberg  unb  £eud)elberg, 
unb  in$33laue  beS  Himmels  öerfdmnnu 
inenb  Obenroalb,  s-8ogefen,  Sdjroarj- 
roalb  unb  Sdjroäbifdje  2llb. 


<§>ttm<n*öl>etm  (77^  ff.  2Jutmars- 
Ijeim,  £>tmaresfyeim). 

<5pätgotifd)e  eo.  ,Hird)e  pm  1)1. 
Hippolyt  auf  bem  einft  fet)r  feften 
Äird)f)of ;  ber  bübfdjc  2urm  im  3Beften 
mit  ne^geiöölbteii  2)urd)gang ,  1502, 
uielecfiger,  fdjöner,  weiter,  lidjter  Gljor 
mit  geiftooUen  rvii*d)blafcnma&roerffen:  um$*m  M« 

ftern  unb  trefflichem  gtetjgeroölbe. 
(Sifengitter  um  ben  Elitär  auS  bem 

18.  3at)rl)imbert.  $ie  ^enfter  beS  ZurmeS  mit  9Jtaf?nierfbrüftungen.  2)aS  Onnere 
be*  ©Riffes  mit  ^opfftuftaturen. 


®d.  ftirdjc  }U»l  1)1.  SJiorifc,  gottfd), 
türm,  mit  frfjönem  ^Kippenfreujgenjölbe. 


üftyenbecg.  Bapptn  ber  OHiltlinöen.  i486. 


(Sliboloesljeim  795). 

1586  umgebaut,  mit  mächtigem  altem  Oft« 
$er  2urm  ift  in  berfetben  9Jcaffenl)aftigfeit, 
roie  ber  $urm  ju  SkUjingen,  unb  root)l 
aud)  oon  bemfelben  3)lcifter  (f.  S.  381). 
s-l>orl)aUe  an  ber  Sübfeite:  158»;  mit 

3cid)en  <X  ,  unb  Weifterfd)ilb,  f.  K. 

i)roci  ©rabbenfmale,  1591  unb  1595. 
Steiutafel  im  £urm  mit  Steinmetijeidjen 
unb  11586.  ^förtdjen  an  ber  Cftfeite 
gleid)falls  mit  Steinmelttcidjen  unb  1685. 
Der  Crt  ift  eines  söcfud)es  roert  wegen 
ber  nod)  jaljlreidjeu  Spuren  ber  lätigfeit 
eines  unferer  gröftfen  tfenaiffancebau^ 
meiftcr,  bes  Wcorg  SHeer,  bes  GhbauerS 
bes  Stuttgarter  Vuftljaufes,  unb  anberer 
berüonngenber  Weiftet  aus  biefer  ^liite- 


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404 


^ecfarfrti«.  Cbtramt  üflarbad). 


jeit.  ©.  iöeer  b,at  158»}  ben  Ilmbau  bcr  Ätrdje  beiorgt.  s2Tn  ibjcr  "Jtorbfeite  ift 
eine  Stcintafcl  angcbradjt: 

1586 

4>ci^oa  Sutoifl  berieit  regiert, 
311*  ^ic  flirrt)  crrocittcrt  wirb, 


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WeibeU&eim.  405 

* 

Sed)3  unb  adjjia,  ber  mflnbern 
2)i4  ^ar  n>ar  jeb>  treuer  überal. 
$er  Steffel  Kern  adbt  ©ulben  galt 
Uub  fünf  ber  Ütoctyen  warb  behalt, 
$er  fraber  aud)  breü  ©ulben  niebjt, 
®ott  fei  allein  erota  geehrt. 
@eora  33eer  bterju  ©aumeifter  redjt, 
lerjeit  fteilgenpfleaer  2Held)or  lörecftt. 

las  Sonogramm  ©eorg  ^eerS,  ein  oerfcrjlungeneS  GB,  ift  gleichfalls  angebracht. 

^ufcevbem  HV  unb  ein  Steinmetjjei^en  . 

$a$  Pfarrhaus,  mit  frönen  (£rf fonfolen ,  großer  einfahrt,  1625;  an  einer 
(Scfe  ftel)t: 

®eorß  IWaier  erbaut  bat  bije*  £>au*, 
£e*  #ertn  £>anb  beroar«  fir  aus. 

^n  ber  9lä^e  großer  fteinemer  Stabel  mit  (Steintafel,  1577: 

0  (Sott  roie  aern  id)  roijen  roolt 
tBem  id)  auf  Grbert  truroen  folt. 

labei  baS  roürttcmbergifd)e  3Bappen  unb  ein  s3Reifterjetd)en :  . 

t<\$  ferjen^roerte  !Hatf)aus,  16U,  unten  mit  reichoerjierten  $ogen  unb  öden 
<}.  K.l,  bie  aUe  mit  ^nfrfjriften  bebetft  ftnb.   3Heifterfd)ilb  mitrj^  . 

2>er  ^afentjof  im  Ort,  mit  feinen  jroei  reietjoer^ierten  fteinernen  (Sinfahrttoren, 
idjeint  aud)  ein  "Öau  ©.  $8eer§  $u  fein.  3lm  flehten  2or  fterjt:  it)oma§  #aa§  1588; 
am  größeren,  mit  einem  £öroeufopf  üerjierten:  2:l)oma5  9Kattr)ia§  ^aa8  1618;  an 
ber  .ftaustüre :  1602  Jt)oma  $a§.  3erg  £a§;  an  ber  ©djeune:  1567. 

%\  einem  jct>t  abgeriffenen  .froljpfoften  bes  oben  nod)  gefdjni^ten  #aufe$  ftanb : 

Wolt  ift  mir  lieber  benn  bie  iiklt 
Unb  bie  ©abrbeit  lieber  benn  ba$  (Selb. 
Soli  Deo  gloria. 
1682. 

9lud)  fotift  ftnb  nod)  t)übjd)e  -jöoljbauten  t)ier.  $cr  Crt  gibt  einen  ^Begriff, 
wie  bis  jum  dreißigjährigen  Krieg  bie  befferen  Dörfer  be£  UnterlanbeS  waren, 
unb  tote  ftiigleid)  bie  s^oefte,  meift  fromme  gereimte  ^nfdjriften,  bie  feine  bÜbenbe 
Stunft  ber  Wenaiffance  bttrd)brungcn  t)atte.  —  3(ud)  in  biefer  2lrt  mar  ja  bie  (5in= 
bujje  unfere*  Golfes  eittfc&ltd). 

>  ^leibctebeim  hatte  795  ftlofter  Öorfd)  ^eftfcungen,  978  fam  ber  Ort  mit 
Warbad)  an  8peier,  fpäter  mit  biefent  an  Sürtteinberg.  OrtSabel  im  12.  Mv 
Rimbert,  das  "JJatronat  ber  Pfarrei  hatte  big  1806  ber  Spital  Stuttgart.  ©e= 
boren  ftnb  [\kx  aB  "JJfarrersfÖhne  1772  ber  .£>iftortfcr  ^ot).  Ghriftian  Lüfter,  f  als 
Prälat  oon  Bübingen  Ih.jö,  unb  1812  £>einr.  sJibelbert  Äeller,  "JJrofeffor  ber  neueren 
Spradau  unb  Literaturen  in  Bübingen,  f  188:i. 


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406  fledortrci*.   Cberamt  3Jtorbad>. 

^u?Cmge$cntf<m  (XuoMnges^ufa  978). 

s2tttcr  (£l)riftu§fopf  im  ßirdjturm  eingemauert.  @o.  Äirdje  1811.  3m  12.  3a^r= 
^unbert  erfc^emt  ein  Ruding  de  Rutingshusen. 


£in$e  }U  Ctfi«il)«ii«  0.  b.  aHtirr.  in  Brö&trtm  SMa&ftab. 


g>temßctm  a.  6.  IJtturr  (Stein^eim  832). 

2)ev  Ort  ift  j.  nod)  ummauert;  bie  uier  love  fmb  gefallen.  Käufer  mit 
altoerjierten  fteinernen  Unterftöcfen. 

Die  eo.  s^fanfirct)e,  311m  bl.  $>eit,  breifd)iffia,e,  romanifdje  $afi(ifa  oon  ro^en 
formen  mit  Qutifdjen  Zutaten,  Xuvm  an  ber  9lorbfcitc,  uielecfiger  <£l)or,  rippen-- 
geroölbt  auf  alten  Gdfäulen.  Tie  Stogenreifjcn  fmb  fpit}.  ber  (Sljorroanb  ein 
Sappen  (^ferbefopf)  14<)4. 

Warrbau*,  15<>4.  flatljau»,  fdjöner  uub  ftattlid)er  (Sicfjeiifjoljbau,  1686  (K.). 


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Söeiler  junt  Stein.  2Binjerf)öufen. 


407 


©rofjartigeS  Älofter,  ^ominifanerinnen,  Stiftung  beS  «ertolb  oon  Slanfenftein 
unb  feiner  #rau  Glifabeth,  ber  (Srbtochter  ber  6blen  oon  Steinheim,  um  1250;  jetjt 
ganj  in  Krümmern;  feine  äußere,  j.  %.  noch  erhaltene  3Jkuer,  hatte  einen  Umfang 
oon  1200  Stritt.  2)aS  Älofter  oerbrannte  famt  ber  herrlichen  ftlofterfirche  am 
14.  Januar  1643.  —  (Ehemaliges  Schlößchen  beS  9lat  3Jifitfcbelin ,  1624.  — 
$>eutfcher  #of,  ehemaliges  SBogthauS.  —  DrtSabel  im  12.  unb  13.  ^ahrhunbert. 
Xie  Stifterin  beS  JtlofterS  oermachte  um  baS  3abr  1280  ben  etroa  800  ha  großen 
Cmrbttoalb  ätoifchen  Steinbeim  unb  Äleinafoad)  ben  fteben  Crten  Steinheim,  s}MeibelS= 
heim,  Benningen,  (Srbmannhaufen,  SBeihingen,  ^Harbach,,  9Hurr,  welche  benfelben 
im  %af)t  1840  oerteilten.  —  %tx  Ort  mar  öfters  baran,  SReichSftabt  ju  werben, 
heißt  1369  unb  1508  „Stabt".  $aS  SBapoen  beS  9Jiariental  genannten  ÄlofterS 
mar  eine  Seltfugel  mit  Streuj  über  einem  Steinhaufen. 

Reifer  gum  gteht. 

«Weift  fpätgotifche  eo.  Äircbe,  junt  hl.  ^etruS,  1456,  mit  febr  altem  £urm, 
ber  Ghor  oielecfig,  nefcgeioölbt,  mit  jioei  fJKeifterfcbilben ; 
in  ber  Safriftei,  1620  bemalter  Haften,  1652,  9totenftänber 
unb  hl-  <Wße,  geftiftet  oon  ber  #erjogin  Antonie  oon 
Württemberg.  —  Pfarrhaus,  1589. 

©ollenhof,  1275  Omf^roiler  genannt,  früher  mit 
SWauer  unb  Soren  umfangen.   SllteS  Schlößchen.   #eibenbof,  bei  9lömerreften 
unb  (Grabhügeln. 

3ßmaev$auf?n  (lDtn$ilhufen  \2+7). 

(So.  $ird)e,  1832—34,  mit  altem  Ärujifi?.  93ormaligeS  oon  Scbfi&ifcbesi 
Schlößchen  unb  2lmthauS.  9luf  bem  SGBunnenftein  bie  legten  krümmer  ber  Äirche 
ju  St.  ÜWichael,  beftehenb  im  unteren  Xeil  beS  fpätgotifchen  DftturmeS,  jefct  jugleich 
s)tu3ficht3turm. 

%n  Sunnenftein,  biefer  große,  oom  ganjen  Unterlanb  unb  ber  9llb  ficht* 
bare,  frei  über  bem  fruchtbaren  Sotrtoartal  ftebenbe  SBerg,  ber  roeit  oorgefchoben 
ift  in  bie  Slcferlanbbochflache  rechts  oom  Wecfar.  —  2>er  ©unnenftein,  alt  2Binnen= 
ftein,  Sünftein,  trug  eine  uralte  $iirche  jum  hl*  Michael,  oon  ber  noch  icnec  flotifc^e 
iurmreft  f*ebt,  fotoie  bie  im  3abr  1413  jerftörte  S3urg  eines  !>KirtergefchlechteS,  bem 
auch  bie  ©urg  Sßeilftein  gehörte. 

„ÜÖaS  flleifst  unb  glänjt  ba  broben  unb  )udt  rote  Detter föetn  ? 

%<x$  ift  mit  feinen  Weitem  ber  2Mf  oon  Sßunnenftein."  (U&lanb) 


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d^bcramt  Wlattlbronn. 


2t, 


11*  cilteftr  9)iittclpunfte  biefes  faft  gan,\  in  ben  Stromberg  faüenben  ^Be^irfs 
(f.  0.  bei  «rarfenbcimi  fuib  roobl  anjufpredjen  bic  großartige  Wingroaüburg  auf  bem 
^urflberfl  bei  i'ieujingcn,  Ijod)  unb  ferf  ins  fladic  £aub  tjinausvagenb,  mit  pradjb 
ooller  Slusfidjt  gegen  ba*  Nfjeintal,  unb  bic  fdjon  ins  füböftlid)  anftofcnbe  Cber^ 
amt  aSa^htgeti  0.  g.  falicnbc  (Sfelsburg  bei  (Snfmgen.  ^m  Salbe  Sdjäfenacfer 
bei  9Raulbronu  nltc,  mulbenförmige  Soljngruben. 

@rabl)ügel  bei  Stärrmettj,  2er 
bingen,  (Mnbelbad),  bier  ein  fe^r  grofjer, 
Ollingen,  iMenjingen,  Ctisbcim.  Gine 
uralte  Strafte,  iHennroeg,  50g  uon  Sternen* 
fei*  »ber  ben  Würfen  nad)  ©ünbelbad), 
als  Slbsmeigung  be3  Wennmegs  oom 
si)iid)elsberg  nad)  Stcrnenfelä.  SRömife^e 
Oticberlaffungen  waren  bei  Xiefenbad), 
©ünbelbad),  Illingen,  Quittungen,  &vop 
uillars,  Üomcrsljcim,  sHh'it)latfer,  Gorres. 
$n  ber  sJlät)e  oou  Waulbronn  faub  man 
einen  ^iergötteraltar.  Gine  grofteiHömer= 
(fräße  sog  oberhalb  Waulbronn  ooibei 
uon  Gannftatt  f)cr  gegen  Speier  am  Styem. 
Mei^engräber  fauben  ftd)  bi$  je^t  bei 
Xürrmem,  Ctiöfjeim,  Sternenfels.  ©ot)l-- 
eiljaltene  unb  lange  Scrmnjenlinien  mit 
Wcbouten  aus  ber  ^eit  ber  tfranjofenfriege, 
um  l(i9<>,  aufgeworfen  uom  ^rinjen  Vub- 
mig  uon  Waben,  sieben  fid)  norbfublid) 
burd)  ben  We.yrf  unb  nod)  meit  gegen 
Süben. 


r  J « %  e<  -3 » g  0 1  im,'}  a  \  f -  1  l\t M 


Xloftcr  3Hanlbromi.  Iure  6c*  #aupiportol*.  1  >>. 


3flaulin-ctm 
(HTulinbrunen  U57).  (K.) 

(sfjemaliges  ^ifterjienferiTofter,  jettf 
jugleid)  luüvttembergifdjc  Cberamtsftabt : 
es  liegt  im  abgetriebenen,  fcrmialcn,  nad) 


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HJmilbronn. 


409 


Seften,  nad)  bem  iRfjemtal  offenen  (Sdjadjtal,  bcffen  norbraärtä  fdjouenbe  £änge 
mit  l'aubnmlbern,  bie  fteileren  füblidjen  mit  SBeinaärten  bebecft  fmb,  110$  ganj  oon 
tiefem,  roilboerroac^fenem  ©raben  unb  Ijofjer,  efeuberanfter  SNauer,  an  ber  ftottlidje 


■Hlofttr  Btanttwmt,  au«  b«  it<08<H'ct)QU.        sPorbcrgtunb  ba«  18H2  abgebrannte  ^fränbb,ou». 

Zürnte  ftetjen ,  umfricbictf.  8d)öne  £r>ajienr<ca,e  führen  bnrd)  bie  fd)attio,en,  uon 
Radien  bnrdiriejelten  "©älber  unb  um  bie  großen,  fd)on  dou  ben  ÜDlöndjen  in  bei* 
91äf)e  bes  ftlofters  angelegten  'Seiner,  bie,  .voifdjen  gelbem  ober  an  ben  einfamen 
S^albfäumen  liegenb,  bie  tväumerifdie  Wul)e  ber  Vanbfrf)oft  nod)  oermetiren. 


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410  9lMfar!rei*.   Cberantt  ÜKautbroim. 

3m  ©üboften  ergebt  fid)  ber  £auptbau,  bie  alte,  turmlofe,  im  latcinifdjen 
Äreuj  gebaute  ÖafUifa  mit  tyren  ernften  9Rauern  unb  9lunbbogenformen  unb  bem 
nabe(fd)(anten  gotifdjen  Xadjreiter  über  ber  Sreujung.  #ol)e  Sinben  umfdjatten  itjre 


Vlofttt  tfilaur  in  ^ranfrtitft.  'Dhittrrflofttr  bt«  3tfttr$ienffr=Crb<n«, 


ÜQeftftonl  unb  bringen  mit  itjreu  grünen  ^roeigeu  bist  an  bie  pradjtDoUe  ^orfjalle, 
bie  ein  halbe«  ^abrfyuiibert  nad)  ber  iiiretje,  umef  fafy  1220,  als»  ein  ftleinob  ber 
.Hunft  erbaut  mürbe,  ^meiunbfteben.vg  roljrartige,  in  ber  SJHtte  bes»  Sdmftess  ge= 
mirtelte  Säulen  tragen  bier,  \u  "ilünbeln  gehäuft,  auf  berrlidien  Wätterfapitälen  bie 


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l'i'aulbronn. 


411 


bret  grofjen  SRtppenfreuftgeroölbe  unb  bie  rounberft^öncn  Kleeblätter  ber  tjo^en 
fabenfenfter.  2)rei  iKunbbogenpforten  führen  in  ba§  innere  ber  Sirene,  in  bie  bunfle, 
lang  b>gefrrecfte,  breifdjiffige,  im  (£b,or  gerababgefctyoffene  «aftlifa.  #ier  ift  nun 
alles  re^tfantig,  grunbeinfad),  oerfdjloffen  unb  lunlaftenb;  ein  ganj  anberer  ®eift 
waltet  —  älter,  tiefernfter,  gehaltener,  feine  formen  bänbigen  toaS  aud)  fpätere 
Reiten  bünner  unb  jierlidjer  binjufügten,  unb  nur  ganj  im  #intergrunbe  fdjimmert 
frembartig  mit  (neuen)  farbigen  Scheiben  ba§  ^o^e,  bie  ganje  töücfioanb  erfüllenbe 
gotifdje  ÜJlafjioerffcnfter,  eines 
jener  v}kad)tftücfe  ber  3ifter= 
jienfer  beS  14.  3ab,rb,unbertS. 
inmitten  beS  £od)fd)iffeS  aber 
ragt  oom  s2lltar  auf,  fdjroarj 
unb  fdjroermütig,  ber  grofte, 
auS  einem  Sanbfteinblocf  ge* 
metfjelte  (StjriftuS  am  Sireuj 
mit  bem  langgelocften,  trüben, 
gramerfüllten  $aupt.  $aoor 
liegt  auf  bem  frifjboben  b« 
einfache  ©ebenfftein  beS  erften 
Stifter^  beS  ÄlofterS,  beS  eblen 
WitterS  SBalter  oon  1'omerS* 
beim,  ber,  beS  2BeltgetümmelS 
mübe,  ftd)  in  baS  ßlofter  ju= 
rücf jog  unb  t)ier  begraben  rourbe. 
3)ie  3nfd)rift  beS  mit  beS  Mt* 
terS  Wappen  unb  einem  Äreuje, 
bem  3eid)en  ber  ftreujfatjrer, 
gefdjmücften  fpätgotifd)en  ®e= 
benffteineS  lautet: 

^ie  lit  bruber  roalttjer 
ein  fror  oon  lamers^eim.  ber 
erfte  anfatjn  unb  ftifter  bifer 
geiftlidjen  fammenunge.  beS 
fei  ru  im  friben. 

9bn  büfterften  unb  bumpfften  futb  bie  beiben  niebrigen  Slrme  beS  OuerfdjiffeS, 
in  lauter  gewölbte  Capellen  jerfalleub.  Sreitanfteljenbe  Staffen  ber  Pfeiler  unb 
b,albrunben  "#ögen  unb  bie  oollen  4Uürfelfnäufe  ber  Säulen,  oon  ftarfen,  aud)  in 
Stein  ausgemeißelten,  Seilen  umflochten.  Unb  gegen  Horben  betjnt  fictj  ber  littjte 
.Hreujgang  bin,  ben  tfreujgarten  im  iWerecf  umbegenb.  Seine  aud)  burdjauS  ge* 
roölbten  fallen  jeigen  bie  ganje  (Snttoicflung  beS  Spit3bogenftileS.  9J?arfig  unb 
ftreng  ift  nod)  ber  gegen  Horben  fdjauenbe  Jylügel,  tool)l  oon  bem  trefflidjen  SJau-- 
meifter  ber  Vorhalle  ber  Äirdje  errichtet,  faft  anbertbalb  fmnbert  folrfjer  rob,rfd)lanfer 
Säulen  tragen  bier  bie  prächtigen  fedjsteiligen  Wippengcroölbe  unb  umfäumen  bie 
fd)lid)ten,  faum  Migefpitjten  ^ogenfenfter.    (Sin  t)ftrlicb,cr  *©ed)fel  oon  i?id)t  unb 


2Raulbronu.  3 üb(i*cä  Oucrfc^iff. 


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412 


Wtcfurfreiä.  Cberamt  sJ)iauIbronn. 


chatten,  von  cäulen  unb  'itögen,  ein  rounberbar  junges,  frifdjes,  auffproffenbe* 
£eben,  unb  als  ein  flberfdjufc  ber  fo  fütju  emporbringenben  fträfte  treiben  aus  allen 
ftnäufen  unb  oben  beim  3ufammenftrab,len  foer  ©eroölberippen  Blätter  unb  $Matt= 
frdnje  uon  immer  roieber  neuen,  fd)rouugreid)en,  bod)  nod)  gebunbenen  formen  fyeroor. 

Gine  ftumme  ftunft,  bie  ftunft  bes  süaumeifters ,  uranfänglid)  unb  rätfelnoll, 
aber  roer  fid)  uerfenft  ins  21nfd)auen  biefer  fjalbfriftallinifdjen,  ftarren,  fteinernen 
formen,  bem  beginnt  es  in  ber  Seele  ju  flingen  unb  ju  raufdjen,  bem  mirb  juletjt 
als!  b,öre  er  bie  innersten  31temjüge,  bie  getjeiinften  -joerjblutfdjläge  längft  oerftorbener, 
großartiger  Hölter. 


t+%  1  l  1  ■  i  1  1  1  1  'j^b. 
Cucrf^iff. 


$ti  ben  anbern  brei  klügeln  bes  StrcujgangeS  bat  ftd)  bie  "-baufunft  Sdjrttt 
um  3d)ritt  uerfeinert,  ueränbert  unb  entfeffelt;  l)ier  nun  entroicfelt  ftd)  oon  5*n!tcr 
,\u  Jyenfter  bas  gotifdje  SHaferoerf  immer  parier,  vielartiger  unb  reid)cr  ju  jenen 
frohen,  bas  Dluge  fo  b,olb  unterb,altenben  SRuftern.  3lud)  an  Kapitalen,  -3d)hiR 
fteiuen  unb  Monfolen  bringt  nun,  ftatt  ber  ftreng  unb  gletdjfcitig  georbneten,  flei 
id)igeu  feimblätterartigen  formen,  feines  ben  roilbroactyfenben  ^flanjen  unferer 
Kälber  unb  gelber  genau  nadjgebilbetes  l'aubroerf  ganj  frei  tjeroor:  in  lofen  .Uränjen 
oon  l£id)en-,  SBii^cn*«  90)0111«,  SBMlt*  unb  (*fculaub,  oon  ^ounriiben,  immergrün, 
3iimpffräutertt,  ÜEBinben  unb  SRofai  unb  anbereu  $ffangea  mit  fdjöneu,  tiefeingejaefteu 
blättern,  }lits  ben  ©eroiubcn  fdjauen  "-Blüten  ober  ivrudjte,  baran  i^ögel  piefen: 
—  unb  fo  milbert  biefes  natürlidje  Vaub  gar  lieblid)  ben  fdnueigfamen  Graft  ber 
tragenben,  rutjenben  unb  ftd)  aufmölbenben  Saugheber.  Whigs  um  ben  Hreujgang 


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iUtaulbronn. 


413 


liegen  grofje  gewölbte,  meift  in  ber  SRitte  oon  ©äulen  burchftellte  9iäume:  5Borrats= 
fammem,  Speifefäle,  Sprechfäle,  »ruberhalle,  »ibliothef  ufro.;  enblid)  im  Cften 
mit  feinen  palmenfchlanfen  ©eraölben  unb  prächtigen  i?aubn>erfsfränjen  ber  früt)= 
gotifebe  Stapitetfaal.  —  |)ier  unb  im  $reujgange  würben  bie  $bte,  S-Befchüfcer  unb 
Wohltäter  beS  Hlofters  begraben,  ^n  langer  SReihe  liegen  nodj  it)re  ©rabesplatten, 
gegiert  mit  eingeritten  ftreugen,  ÄttfWben,  SBappenfchilbern  unb  mit  ^nfchriften. 


fnrUfbjMdfr 

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öra&flrfn  bt*  «Stifter«,  ©attfcr  oon 


«rabftein  t>e«  etiftert,  ^ift^of  (Miitb« 


$ie  älteren  ©rabfteine  ftnb  fchmäler  unb  fchmucflofer  unb  mit  fdjlichteren  ober  gar 
feinen  3nfd)rifteu.  9luf  einer  ber  älteften  platten,  gefchmücft  mit  grofjer  heraU 
bifcher  i'ilie,  bem  Wappen  ber  Lüneburg,  fteht: 

Clauditur  hoc  tumulo  Conradus  cum  Ludovico. 

$er  grojjartigfte  iHaum  bes  ganzen  ftlofters  ift  bas  fühle,  oom  Äreujgang 
roeit  gegen  stürben  hinausgebaute  Sommerrefeftorium,  bas  Mebental  genannt,  aud) 
im  ftoljen  Stil  ber  Vorhalle,  unb  in  ber  2Witte  oon  fieben  hoben  Säulen  geteilt. 
$um  portal  hinaus  blieft  man  gerabe  in  bie  $3runnenfapelle,  bie  com  Mreujgang 
in  ben  ©arten  bineintritt.    Gs  fmb  je^t  roteber  brei  Skalen  übereinanber,  unb 


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414 


9iedtorfrei$.  Oberamt  9Haulbronn. 


reijenbfeJjon  wölbt  ftd)  barüber  ba$  neunfeitige  jQuelltjauS,  bie  lichte  jartau§gemci§clte 
gotifdje  «runnenfapelle.       ben  ^enftern  herein  flauen  bie  roten  SRofen  bee  ®ar= 

tenS  unb  bie  Sölten  be§  Rimmels.  — 
Setjen  wir  näljer  ju.  $ie  2Hauer 
mit  bem  ©raben  läuft  nod)  ring§  um 
boJ  Älofter,  mit  nod)  brei  türmen,  bem 
romanifd)cn  Jorturm  im  3Beften,  bem 
$erenturm,  1441,  an  ber  s31örbroeftfeite, 
bem  ebenfo  alten  famftturm  an  ber  Dft= 
feite,  bem  Wumpf  eine«  ä^nlidjen  Sumtes 
an  ber  Säbfeite,  beim  £or  bie  Xrümmer 
ber  Giugangsfapelle.   Son  ben  übrigen 
duneren  .Hloftergebäuben  fmb  nod)  anju 
fiitjren  baö  ftrül)mefferl)ausi  linfS  inner 
tjalb  be$  ÜorS  mit  romanifdjem  ftamin 
fd)oft  mit  .fralbmonbf onf ölen  (f.  u.> 
unb  ßaminfd)lot,  bie  ©agnerei,  Sdjmiebe, 
Müfci-meifterei,  bie  fdjöne  gotifd)e  ftlofter 
mül)le  mit  Sturm«  ber  große  Spcidjer  mit 
romanifd)en  dauern  unb  überbau,  1580, 
ufro.  (f.  ben  Situationdplan  im  Äunfl- 
altas).    DaS  s}Jfrüubf)aus ,  1430,  ein 
großartiger  .ftoljbau,  brannte  im  3<*"ugv 
1892  ooUftänbig  nieber. 
Sdjönen  .froltfmu  jeigen  nod)  ber  fog.  .fraberfaften  unb  bie  ehemalige  "pfterei, 
1521,  unb  bas  ehemalige  töeftnbetjauS,  1560. 


Älofier  SRauIbromt.  (Micbtterfc  btl  n8rblid)tn 


Äloflcr  »JJiaulbronn.  ttonfole  im  fübtidxn 

HxtutfW. 


Älofttr  'JWaulbroim.  .»apttol  tintft  Sfliffpfttlrr«. 


Ta*  .Ulofter  murbc  gegrünbet  um  1147.  U>on  l)ier  an  bis  jum  (£nbe  ber 
fpäteftgotiidien  ^eit  berrfdjt  eifrige  unb  geiüuolle  ^autätigfeit.  Tie  eo.  ftirdje  *ur 
1)1.  ÜDtaria,  eingeweiht  117«,  große  breifdjiffige  ^teilerbaftlifa  mit  gerabem  Qtyox- 
fdjlun,  merfmürbigem  Cuerfdjiff,  unten  nieber  gewölbt,  in  einen  Öang  mit  je  brei 


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Blaulbronn. 


415 


Capellen  ju  feiten  beö  9Jiittelfd)iffe3  jerfallenb,  baräber  jroei  grofje,  flaajgebecfte 

Säle.  (Sljor  unb  Capellen  altrippenfreujgeroölbt.  2(m  (St)or  unb  im  Cuerfajiff  ift 
ber  Name  be3  SHeifterS  £err* 
mann  eingemeißelt.  3roei  gotifdje 


Helena  /K 

s^rad)tfenfter  im  (Stjor,  um  1350. 
Um  ba§  ^alp:  1424  begann  bie 
gotifdje  überroölbung  ber  ganzen 

ftirdje  unb  Slnfetjen  oon  jelm  ßotifdjcn  Stapelten  an  ba§  füblidje  Seitenfd)iff  burd) 
UDieifter  SBerttjolb ;  fein  SJruftbilb  im  nörblidjen  Seitenfdjiff.  Seltner  aud)  romanifd). 
©roftartigeS  ftetnerneS  ftrujiftr  C,  V.  S.  1473,  oielleiajt  Christophorus  Urachensis 


SHofcroag. 


türmurii.  »ratfentrtm.  Iöffin«*n. 

Huf  gemalte  ©appen  im  «Wittel  föiff. 


Sttam. 


Statuarius.  Äraftooll  fd)öne,  rcidjfigurierte  gotifdje  (£l)orftüt)le,  ebenfo  ber  fjerrlidje 
£coitenftub,l.  Sanbmalereien  von  SJieifter  Ulrict)  1424.  2lud)  Spuren  oon  früheren : 
an  ben  Slrfaben  ftnb  au«  früher  Qtit  bie  Sappen  ber  sBot)ltäter  bes  ftlofters  an= 
gemalt,  an  beu  Herfen  fpätgotifdje  Ornamente,  ©rabplattcn  ber  Stifter,  bes  Zitters 
oon  £omer§f)eim  unb  be§  *8ifd)of§  (Günter  oon  Speier  au3  bem  15.  unb  14.  ^atjr^ 
tjunbert.  Sdjöne  Srfjmiebeeifentüren,  bie  am  Sefteingang  noch,  romanifd).  krümmer 
ber  .froljbaltenbecfc  ber  alten  ©afilifa  über  ben  ©eioölbcn.  .froher  fyöljemer  ^aaV 
veiter  1424.  sÜm  biefer  unb  nod)  fväterer  Qßii  roirffame  ©eroölbemalereieti  in  faft 
allen  Räumen. 

s-I*orl)alle  im  Seften  ber  ftirdjc  im  fdjönftcn  übergangsftil ;  im  felben  Stil, 
bod)  nic^t  meljr  gan*  fo  elegant,  ber  Sübflügel  bes  ftreujgangs  unb  bas  Herren- 
ober  Sommerrefeftorium,  etioas  älter  bas  grope  l'aienrefeftorium,  uon  fieben  Toppen 
faulen  ber  fange  nad)  burd)ftellt.  Slufjenmauern  unb  .Vilofterburdjgang  infdjriftlid) 
1201.    Anno  ab  incarnaeione  doiuini  MCCT. 


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416 


NccfavlrtiS.   Cberamt  SHaulbronn. 


$ie  9Sorf)alle  ber  Jtirdje,  ber  Sübflügel  bc§  ftreujgangs,  fotoie  ba§  .f»errciu 
refeftorium  fennjeidmen  fid)  burdj  ifyre  am  DadjgeftmS  angebrachten  Äonfolen,  worauf 
jmei  ooneinanber  abgefetjrte  .fralbmonbe  erfcfyeinen  als  bas  Serf  eine*  'öaumeifters, 
ttnb  biefer  l)od)  Ijernorragenbe  Slünftler  fdjuf  aud)  bie  ©afriftci  an  ber  ftlofterftrdie 
ju  s)Ilpirsbad)  unb  bie  ißortjalle  ber  ju  iHeidjenbad),  beibe  im  mürttembergifd)en 
Sdjwarjwalb.    Sein  Stil  unb  jene  .fialbmonbfonfolen  (äffen  fid)  aber  aud)  nad)^ 


tes,  baä  auf  bent  NJJJid)clsberg  bei  s#önnigt)eim  feine  Sdjlöffer  fjatte  unb  bas  wobl 
aud)  bie  iöurg  sJleipperg  erbaut  bat.  s}lud)  t)ier  finbet  man  in  einer  fteinerncn 
Senbeltreppe  eine  ftonfole  mit  beu  jmci  .fmlbmonben,  bancbcn  einen  ifling  au£* 
genauen,  brei  SKinge  fmb  bas  Sappen  ber  Weipperg.  $eile  eben  biefer  Söurg 
erinnern  lebbaft  an  bcn  etil  ber  ^kulbronner  bauten  unb  ber  Stil  be* 
iDteifterS  mit  ben  jmei  fmlbmonbcn  gemalmt  an  nodj  linfsrbeiniidje  Serfe,  wie 
\it  SormS  unb  an  bie  großartige  ^ifterjienferabtei  ju  Ctterberg  bei  &aifers= 
lautern  ufro.  Sir  bürfen  bestjalb  ben  9)leifter  für  einen  au«  ber  ©egenb  vom 
^abergäu,  uielleid)t  fogar  für  einen  -f>erren  oon  SRagen^eini  galten,  ber  fid)  in 


weifen  an  bauten  in  91orb; 
bcutfdjlanb  unb  in  ^ranten. 
S.  SRaj  töaffat,  $er  Äir« 
djenbau,  im  .jöanbbud)  ber 
SCrdjiteTtitr,  Stuttgart,  1902, 
Verlag  uou  sJ(rnolb  'Öergfträper 
(91.  ßröner).  $ort  fdneibt 
•jpaffaf  über  SRaulbromi  (f. 
166):  „Xie  Bauteile  P-Uortjalle, 
Sübfreujgang  unb  9)iönd)s= 
refeftorium)  fönnen  gar  nid)t 
genug  ftubiert  roerben.  Sie 
uerbanfen  itjren  Urfprung  beut 
ftaumetfter  mit  ben  jroei  .'oalb 
mouben,  welcher  aud)  bie 
lUiidjaelsfapelle  unb  ntelletd)t 
ben  (£bor  nebft  ftreujarmen  ju 
(Sbrad),  Salfenrieb  (am  .ymr>> 
unb  ben  'öifdpfsgang  nebft 
Cljor  unb  ftrcujfdjiff  am  2 out 
p  Wagbeburg  erbaut  tjat.  3llle 
biefe  bauten  geigen  bie  »öllig 
gleichen  (Jinjelbeiten ,  roie  je 
jmei  .fmlbmonbe  auf  einer  ge= 
wiffen3lrt  oonftragfteinen."  — 


ttlofter  jRauIbronu.  Sfittnanfidjt  ber  Boitin  :ie. 


3>ie  beiben  ooneinanber 
abgefeilten  £>albmonbe  weifen 
auf  bas  Sappen  berer  oon 
Wageuljeim,  jenes  C^efctjlect)-- 


Waulbronn. 


417 


bcn  $>ienft  be§  ÄtofterS  gebellt  b,at,  äfjnlicb,  toie 
jener  mit  ber  Silie,  ioa§  auf  einen  freien  oon 
iruneourg  pinroetft. 

3u  SHagbeburg  fjat  fid)  ber  $aumeifter  ob» 
gebilbet  als  Saienftgur,  unb  babei  fteb,t  „93ob,nen-- 
faef",  roa§  ber  Spitmame  beS  9Jleifter3  geioefen  fein 
mag.  Seinen  2Berfen  big  in  bie  testen  Spuren 
nadjjugeljen ,  fyeifjt  einen  ber  beften  $ünftler  au§ 
ber  fpäteren,  fo  fyodjgebilbeten  3*it  ber  b,of)en-- 
ftaufifrf)en  Äaifer,  ber  oielleidjt  oon  benfelben  als 
„SleidjSbaumeifter"  oenoenbet  rourbe,  an  bast  i*tc^t 
Siefen. 

<£ie  früb,gotif dje  &it:  ©eftflügel  be§ 
ftreujgangS  unb  «ftapitelfaal,  mittlere  $e\t 
übrigen  Flügel  beS  $reujgang3  nebft  ber  bem  3om- 
merrefeftorium  gegenüberliegenben  SJrunnenfapelle, 
mit  jetjt  toieberfyergejtelltem  breifdjaligem  "Brunnen. 
$ie  unterfte  (fteinerne)  Schale  romanifd),  bie  mitt= 
(ere  neu,  bie  oberfte  (Srjfdjale)  fpätgotifdj. 

Spätgottfdje  fcit:  93ruberb,aHe ,  Spreda 
halle  (1493),  Oratorium  (1495),  »orballe  cor  bem  .fiIoftfr  M6loniI.  Zttiattm  auf  bin 

ftlofter  1479,  Um=         Irtp&tntiirnidVtt  btr  «JorfaHf. 

baube§.£>errenb,au= 

fesi  1512— 18,  b,ersoglicf)ess  ®d)top  1588,  Steinernes 
Süb,nfreuj  am  alten  ftnittlinger  2öeg  mit  Onfärift 
1422.  ^nfdjriftlid)  beglaubigte  »aumeifter  fmb 
.fcermaunuS  (um  1150),  prior  SBaltljer  unb  bie 
SaienbrfiberSiofenfdjBpfyeliu  unb  ©otfdjlag  (um  1300), 
Satcnbruber  ©ertljolt  (1424),  fiaienbruber  ©onrab 
mm  Sdmtie  (1493),  trüber  31uguftin  (1517),  .frans 
s2Bunberer  oon  Pfaffenhofen  (1521),  biefer  burd) 
fein  ^Jeictjcn,  unb  #an$  ferner  oon  Sdunie  (1550); 
9Haler  3Heifter  Ulrich,  (1424);  «ilbbauer  C.  V.  S.  (1473).  SBon  ©locfen* 
giefeern  ijt  ber  ältefte  ©uurat  oon  ftulba, 
bann  Gonrab  önocjfyamer  oon  ÜHürnberg 
(1440),  ber  nod)  oerfdjiebene  ©locfen  für 
unfer  Saab  gofj,  unb  Peter  jur  ©locfen 
oon  Speier  (1506).  3)ie  erfte  ÜJlinusfel-- 
fdjrift  erfdjeint  1402,  bie  lefite  3«aiuöfel= 
fdjrift  (auf  ©rabfteinen)  1387,  bie  erfte 
arabifdje  3iffer  1432. 

Höeber  burd)  Urfunben  nocf)  burd) 
3nfd)riften  genau  beftimmt  fmb  bie  bauten 

bes  ttbergangsfrilS,  parabieö  (erftmalS  ur         .Rioficr  wambronn.  i»attnrtf<rtoriuni. 

*l<  a  11 1  it  * ,  T  f nf mal«  aiiä  ®ürtttmbafl.    Bedarf« i«.  27 


Hlofter  TOaulbrDnn.  edtnollMt  (1424) 

Ül  btt  V  ::;t!i'. 


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418 


Wecfarlrei*.  Oberamt  ÜJtaulbronn. 


«lojUr  ÜHaulbronn.  eäuldjenfüjit  in  ber 
esübloffttrff  b«s  «rtujgang*. 


funblid),  unb  jraar  al§  „^arabteS",  im 
3ab,r  1288,  Urf.  im  StaatSardjio,  ge* 
nannt),  #errenrefeftorium  unb  Sfibflügel 
beS  ÄreusgangS,  aber  fic  muffen  bem  Stile 
nad),  rote  and],  roenu  roir  oon  ber  an  bev 
Seftfeite  beS  ÄloftergebäubeS  erhaltenen 
3nfd)rift,  mit  1201,  ausgehen,  ganj  in 
bie  erfte  Hälfte  biefeS  OatjrhunbertS  faUen; 
um  125(1  fdjeint  nad)  heftigem  Saubrang 
eine  <£rfd)öpfung  eingetreten  ju  fein  (Slnno 
1244  unb  1257  roirb  oon  ©elbarmut  im 
ftlofter  berietet);  bis  bann  gegen  baS 
Gnbe  beS  13.  ^^^^nbertS  mit  bem 
ßaoitelfaal  unb  bem  infchriftlid)  burd) 
s£rior  2Baitb,er  errichteten  SBeftflügel  beS 
ftreusgangS  baS  Sauen  roieber  eifrig  be= 
trieben  roirb,  unb  jroar  im  ebelften  früh* 
gotifcb.cn  Stil. 

über  bie  $eit  ber  Errichtung  ber 
fdjöneu  Srunnenfapeüe  unb  Sollenbung 
ber  übrigen  HreujgangSteile  roiffen  roir  ebenfalls  nid)tS,  bod)  roeift  itn;  Stil  in  bie  SHitte 
beS  14.  3ah*hun0CTtS.  SeftimmteS  erfahren  roir  erft  roieber  im  Satjr  1424,  beim 
Umbau  ber  Äirche ;  für  (Slrorftühle  unb  2lbtSftuhl  fehlen  roieber  alle  9iad)rid)ten,  fte 
beuten  in  bie  Sttitte  beS  15.  3ahrb,unbertS,  oon  roo  an  bi§  aum  Schlüte  faft  ffimt* 
liehe  2Berfe  unb  Sauten  batierbar  ftnb. 

3m  3atn:  1146  ober  47  oon  bem  nahen  Gcfenroeiler  bei  3Hüt)lacfer,  roo  s3lbt 
Liether  oon  9ieuburg  im  (Slfafj,  burd)  Salther  oon  1'omcrSheim  gerufen,  mit  12 
^Dlöndjen  unb  einigen  Saienbrübern  1138 
ober  39  ein  3ifter5ienferflofter  gegrünbet 
hatte,  higher  oerlegt,  jeigt  unS  bie  Slbtei 
in  bem  roeltabgefdjiebenen  Salbtal  tyutt 
nodj  einen  faft  unerfd)öpfltd)en  Reichtum 
an  mittelalterlicher  Äunft.  Seit  bem  Oatjr 
1840  ftnb  nach  unb  nad)  bie  unmitte"l= 
baren  Äloftergebäube  unb  bie  ftirdje  roürbig 
reftauriert  roorben,  meift  unter  Oberleitung 
beS  SaubircftorS  o.  ficutbauer,  1882  ift 
eine  neue  Jianalifation  oorgeuommen  roor 
ben.  $ie  le^te  grofje  Weftauration  gefchah 
burd)  Saurat  Scner  1897—98,  befonberS 
ftilgemäfjer  3lttfbau  beS  StocfroerfeS  über 
bem  Saienrefeftorium.  Hon  ben  Seen, 
roelche  ringe  um  baS  ftlofter  angelegt  roovcn, 
ftnb  noch  oier  oollftänbig  erhalten:  ber  Mofc« 


Älofttr  3Rau(bronn.  «Sülsen  im 
be*  Ärcujgang*. 


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Uiaulbronn. 


419 


roeiqer,  bct  £iefe  See,  ber  £obenacferjee,  ber  SCaltiftcnfee.  $>a«  Söappen  roar  ein 
quartiertcr  Sdjilb,  bcn  ein  3roerd)balfen  mit  roten  unb  filbernen  Stauten  nadj  linfö 
burd)f(^neibet,  im  1.  Duartier  ein  Sörunnen  auf  ©olb,  im  8.  unb  3.  ein  fdjroarjeS 
Jelb,  im  4.  in  a  unb  c  ein  filberner  5ifd)  auf  ©olb,  in  b  unb  d  eine  golbene 
Hrone  mit  golbenem  Kreuj  auf  blauem  %e\!b.  3lu§  ber  ©efd)id)te  be§  ÄlofterS 
ift  roenig  bemerfensroert.  &§  würbe  bie  SJhitter  ber  Klöfter  ^öronnbad)  an  ber 
Jauber  1151,  Sdjöntal  a.  b.  0Qflf*  1157.  ©ie  SBogtei  roar  beim  Meid),  fam  aber 
im  14.  ^ahrgunbert  an  bie  ^Jfalj,  wa§  jur  ftolge  f)atte,  bafj  ^erjog  Ulrid)  im 
ißfälaer  Krieg  1504  bie  reidje  Hbtei  an  ftd)  ri&.  £erjog  (£b,riftopb  oerwanbelte  fie 


Älofltr  »JWaulbronn.  »ogenfelb  au  b«t  jum  ^atlatorium  füfcrenben  lüre. 


1 557  in  eine  eoangetifdje  Klofterfdjule  jur  Vorbereitung  für  bas  tgeologifdje  Stubium, 
wa§  SJiaulbronn  mit  Ausnahme  einer  furjen  fath.  £eit  1630— 39  unb  34—48,  wo* 
rauf  Stillftanb  bis  1656,  unter  meljrfadjen  Reformen  bis  bleute  geblieben  ift.  1564 
Slpril  10.— 17.  fanb  f)ier  im  SBinterfpeifefaal  ein  Kolloquium  ber  lutherifeben  roürttem 
bergifdjen  unb  ber  caloiniftifdjen  ^Jfäljer  ib,eologen,  1576  Januar  19.  bie  ftefrftellung 
ber  Slnbreäfdjen  3flaulbronner  Formel  für  ben  3lbfd)lu§  be§  2utb,ertum§  ftatt.  2)te 
Überlieferung  oom  2lufentb,alt  bes*  Sduoarjfünftlerä  ftauft  bei  bem  2lbt  (fritenfufj 
um  1516  ift  nod)  nid)t  genügenb  aufgeflärt.  3n  ben  Srijüleroeraeichniffen  glänjt 
ein  Stern  erfter  ©röfje,  Olob,.  Kepler  (1586—89)  unb  erfreuen  bie  dornen  ber 
2b,eologen  Sieger,  SüSfinb,  Sdjnurrer,  Paulus,  Klaiber,  Schmib,  SBaur,  ber  auf 
anbern  ©ebieten  berühmt  geworbenen  Meinbarb,  Stelling  (beffen  Vater  Vorftanb 
ber  Sdmle  roar,  beffen  erfte  Wattin  auf  bem  Klofterfirdjlrof  rub,t),  s^fifter,  s^auln, 
SRömer,  be3  SWäqminifters ,  OTebolb,  (5b.  geller,  £erm.  Kurs,  ©.  .jÖerroegt), 
^crb.  .jöodjftetter.  1809  rourbe  eine  Kolonie  oon  DrtSbürgem  angelegt,  1838  biefe 
jur  öemeinbe  erhoben.  Gif  in  ger  £of  (793  Alaolvingen).  $er  See  oon  11— 12  ha 


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420 


^fcfarfreiS.  Oberamt  SDiaulbronii. 


ift  fett  1865  trocfcn  gelegt.  #ier  unb  in  ben  uatjen  abgegangenen  Orten  Ha- 
dardesheim  unb  Mulnhusa,  oon  wo  bie  ftirdjen  fpäter  nad)  Slfingen  oerlegt  würben, 
b,atte  fllofter  Sorfd)  an  ber  $ergftrafje  im  8.  ^ab^bunbert,  batb  aud)  Älofter  Seiften* 
bürg  im  dlfajj  Eigentum.  $m  übrigen  mar  (Ufingen  9ieid)«gut,  roeld)e§  SBfirttem* 
berg  al«  2et)en§träger  jdjon  im  oabv  1153  bem  .fHofter  SWaulbronn  überlief. 

UBerfen  mir  nod),  oor  bem  ©djeiben,  einen  SMicf  über  ba§  Hloffer  Inn;  flar 
unb  beftimmt,  ja  in  biefem  engen  iRabmen  faft  erjdjöpfenb,  jeigt  e§  un«  bie  (Snt- 
roicflung,  ba§  5Bad)fen,  «lüben  unb  Ütusbtüben  ber  ©aufunft  be§  Mittelalters.  - 
(Sine  ftattlid)e  Steide  genannter  unb  ungenannter  Meifter  fefcen  it>r  s3efte§  ein ;  nom 
bafbmnttjiidjen  9Jiönd)  ßermannuS  (um  1150)  bis!  biuab  gu  £an§  ferner  oon  Sdjmie 
(1550).  s-8ierl)unbert  3af)re  lang  fyaben  l)ier,  fem  oon  ber  frieblofen  SBelt,  gort* 
ergebene  Wannet  in  tiefer,  oft  über  ein  1'eben  ausgebebnter  SRufje  gebaut,  gemeißelt 


Suntburg.      ««ifen  unb  *JKafl«nb.tim.     türnntnj.  StodSbttfl.  jRoßtoafl. 


unb  gemalt,  —  fo  baft  e«  fein  sJSÖunber,  roenn  mir  im  einjelnen  bie  ftüHe  bes 
©et)en«roürbigen  nie  ganj  bewältigen,  bei  jebem  S3efud),  offen  am  "iBeg  liegenb  ober 
bämmrig  oerfte(ft,  roieber  neue  @d)önbeiten  finben. 

ffiir  fetjen  bie  ftarren  rectjtfantigen  Waffen  ber  nod)  ungetrübten  romanifd)eu 
«aufunft,  bie  fläjfigc,  fdjroungooU  bewegte  ftormenroelt  be«  Übergang«,  entftanben 
burd)  plöfclid)  au«  ber  ftrembe  (ftrantreid))  berüberbringenben  #aud),  ber  bie  ©lieber 
löft  unb  belebt;  orbnungSloS  eine  Zeitlang,  bann  aber  rttbt  in  ftd)  felbft,  in  fteg- 
ftoljer  Äraft,  bie  blütjenbe  ©otif.  s2Bir  fefyen  fie  matt  unb  berb  toerben  unb  roieber 
bie  luftigen  fpätgotifdjen  .fallen,  über  beren  fjartrippige  ©eroölbemafdjen  eine  fdjon 
in  bie  SHenaiffance  tjineinfpielenbe  Walerei  ftd)  frötjlid)  milbernb  ergießt  —  unb 
nimmer,  aud)  bis  jum  legten  'öauroerfe  nid)t,  oerläßt  fte  ber  malerifdje  SReij,  ber 
geljeimniöoüUe  Räuber  gebrängt  einfallenben  £id)t«  unb  einfad)fd)öner  s4Jerb,ältniffe. 

Wan  lernt  tjier  mübelo«  im  Üfofdjauen  ba*  (Sntfteben  unb  Vergeben  ber 
formen;  nehmen  roir  nur  ba«  ftenftermafjroerf  unb  bie  Säule.  3ene§  urtümlid)ft 
am  fiaicitrefeftoriiim  (um  12ol):  ,yoei  tief  eingefdjrägte  SHunbbogenfenfter  bid)t  neben= 
einanber,  barüber  ein  ebenfo  tiefe«  Wttnbfenfter;  urtüntlid)  aud)  nod),  genial  beroegt 
unb  befangen  .vigleid)/  crfdieinen,  mit  eingehängtem  ÜHunb,  bie  Äleeblattfenfter  bes 


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SRaulbronn. 


421 


"JJarabiefes,  fdjon  ein  93ogen  (nod)  ein  b,albrunber>  barüber;  immer  nod)  etmaS  ferner, 
aber  coli  ebelften  fiebens,  bie  prädjtigen  ft^fto  oc8  roeftlidjen  Äreujgangsflügels : 
jraei  leid)t  gefüllte  $ögen  unb  eine  grofje  ftünfblartrofette,  oon  einem  Spitzbogen 
überfpannt  unb  nod)  burd)  bie 
StCtmoanb  gef Rieben ,  roät)= 
renb  an  ben  Slrfabenfenftern 
bes  Äapitelfaals  alles  in  5Hafj= 
roerf  fid)  löft,  ftreng  nod),  aber 
uoll  SCtratut  93is  fjicfjer  feine 
^foften,  nur  SRotjrfäulen  ober 
Säulen  mit  angelegten  $reü 
oiertelsfäuld)en ;  mit  bem  (Sin* 
bringen  ber  ^foften,  mit  oor- 
gefet}ten  fflunb*  ober  33irn^ 
ftäben,  roirb  bas  SUlafjroerf 
nod)  reidjer  unb  freier,  aber 
feiten  meb,r  f o  rein ;  bie«  jeiaen 
bie  Sanfter  bes  9torb=  unb 

Dftflügels  bes  ftreujgangs  unb  bie  riefigen  ^radjtfenfter  beS  (Styors;  bann  falten 
bie  Dtunbftäbe  ab,  nadle  $föfttn  uerjroeigen  ftd)  grofjlödjerig  unb  breit  in  ben 
tfenfteru  ber  um  1424  an  bie  ftirdje  angefefcten  Capellen,  ober  reijenber  roieber  in 
ben  ftifdjblafenmuftern  ber  fpäteften  bauten  §u  Gnbe  bes  15.  3ab,rl)unberts. 


'/foo 


1 

6 

F    ~        ,  'Ii       "  'Jl  1 

;       w  am 

Äloftcr  ÜNaulbromt.  §crrcnl>aua. 


3>ie  Säule,  erft  als  .<oalb=  ober  iUertelsfäule  gebunben  an  ben  redjtroinfligen 
Pfeiler,  am  -Jpaur-tportal  fogar  in  beffen  Äämpferroulftung  Ijineingejroungen,  roirb  in 
ber  Äirdje  fdjon  freier  als  £albfäule  unb  als  Gtffäule  in  ben  Cuerfdjifffapellen 
mit  eigenem  Kapital  (ffiürfelfnauf).  3Jon  1200  an  bridjt  aud)  fte  alle  Affeln,  prangt 
ebel  unb  feft  als  Uoppelfäule  im  Vaienrefeftorium ,  al§  Ijolje  geroirtelte  iHunbfäule 
bie  SOlitte  bes  .frerrenrefeftoriums  entlang  unb  füb,rt  nun  fofort  in  biefem  unb  bem 
Sübflügel  bes  Äreujgangs  an  ben  s2Bänben  ein  fiebeu  auf  eigene  ftauft.  ÜHofyrfäule 


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422 


'JJerforfrei?.   Cberamt  SDIaulbionn. 


wirb  an  9iol)rfäule  gehäuft,  an  bic  SHaucrn  gef lebt ,  ja  fogar  bis  in  bic  ©eroölbe 
l)inaufgefd)oben  —  bagegen  erfdjeint  im  frcubigften  ©leidjgeroidjt  bicfc  fdjönfte  ©c^ 
flatt  ber  ©aufunft  (bic  Säule  nämltd))  in  bem  glei^jeitigen  ^arabies  unb  weiter 
in  bem  erft  um  1300  erbauten  Jtapitelfaal  unb  ben  übrigen  ßreujgangsflügeln,  allein 
ober  als  SJünbelfäule  bic  Stern*  ober  SRippenfreusgeroölbe  tragenb.  $ann  oer* 
fdjroinbet  fte  ganj  im  ^foftenroerf  ber  Spätgotif,  um  beim  (Möfdjen  berfelben,  ju 
beginn  bes  16.  3al)rf)unberts,  jurücfge^enb  auf  ben  romanifdjen  Stil,  im  (Sntenfufc 

[aal  im  $errenf)aus  als  fjolje,  mit  gotifdjem  Statu 
unb  «lumenraerf  umflodjtone,  eigentümlid)  fdjöne 
•JBürfelfnauffäulc  nod)  einmal  aufjutaudjen. 

ffiedjfefooller  nod)  als  bie  Säule  unb  iljre  $Ber= 
roenbung  ift  bie  ftorm  tyres  tfapitäls;  ben  SBürfeb 
fnauf  mit  glatten  Sd)ilbern,  ober  bicfc  mit  Sterndjen, 
föofettdjen,  93lättd)en  gefd)mü(ft,  begleitet  ber  fernere, 
oon  Seilen  umfdjnürte,  oon  furjem  antififiercnbem 
3lfantt)us  ober  befdjeibenem  SHebengeroinb  umfüllte. 
9Rit  ber  Stilroenbung  um  1200  fommt  otme  85er« 
mittlung  bie  Äeld)=  ober  umgefüllte  ©lorfenform  auf, 
übersieht  fid)  mit  mauresfem  Slfanttjus  unb  feef  f)in> 
ausgreifenben  ©lätteraufrotlungen,  ftarf  ftilifiert,  pfcan* 
tafieooU  unb  prädjtig,  bann  in  ber  ftrüfjgotif,  unb 
gcrabe  in  Sftaulbronn  rounberbar  fd)ön  unb  merhoürbia, 
reid),  mit  einem  ^ierroerf,  bas  ben  oerfdjiebcnften  roilo; 
roadjfenben  ^flanjen  ftreng  nadjgebilbet  mürbe,  int 
l'auf  bes  14.  $al)rl)unberts  immer  lofer  unb  locferer 
roirb,  bis  es  im  15.  oollenbs  oerfdnoinbet.  —  $l)nlid)c 
Sanblungen  bes  i'aubroerfs  jeigen  bie  fo  ja^lreidien  unb 
meift  ganj  ^errlidjen  Sdjlußfteine,  nur  baß  an  il)neu 
beim  fioferroerben  in  ben  ü'ücfen  figürlicher  Sdjmurf, 
erft  £ier=,  bann  SJlenfdjengebilbe,  fid)  oorbrängt  unb 
fdjließlid)  unbeftritten  bie  gan&e  Stelle  behauptet. 
sBie  im  befonberen,  fo  gibt  aud)  im  großen  Stil 
unb  Stellung  ber  oerfd)iebenen  ©auroerfe  immer  neue  ftimmuugsuolle  Ginblicfe,  über 
rafd)enbe  Surdjftdjten,  tnalerifdje  ©nippen ;  unb  babei  finb  bicfc  «über  ber  Äunft 
meiftens  nidjt  allein,  fonbern  unauflöslid)  oerfnüoft  mit  benen  ber  fllatur  unb  prägen 
fid)  be?t)alb  um  fo  unau8löfd)lid)er  in  bie  Seele ;  fei  es,  baß  mir  SHafl  galten  unter 
ben  fiinben,  uor  uns  bic  Horlialle  mit  ben  rofjrfdjlanfen  Säulen,  im  ©arten  bes  Äreu.v 
gangs  roanbcln  bei  blüf)enben  Mofenbüfdjcn  unb  bem  ©emurmel  bes  breifdjaligen 
Brunnens  ober  im  großen  (Spfyoratsgarten  unter  raufd)cnbcn  Sipfcln  am  efeu* 
umfponnenen  ^auftturme  träumen,  beftaunenb  ben  (Srnft  ber  .Ürcujarme  ber  Äirdje, 
ober  baß  mir  cinfam  im  Slbcnbrot  über  bem  Spiegel  bes  Siefen  Sees  nur  nod)  bie 
Spieen  bes  ftlofters  auftauten  fel)cn.  »m  fünften  im  £erbft,  roenn  bie  «tätter 
fallen  unb  bic  $ergänglid)feit  bes  ^kturlcbens  5ufammenftimtnt  mit  bem  ©eift,  ber 
biefe  oon  ber  tfeit  oertaffenen  fallen  in  fanfter  SBefymtt  burdjflüftert. 


i 

x'.oftci  üNaulbronn.  Vatitin  auf 
bem  ftrütjtntiftrbaul. 


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Terbitiflfn.  llnterberbinßen. 


423 


Merdingen,  £)berberbingen  (Carbingen  766). 

$ie  große  eo.  flirdje  jum  1)1.  Laurentius  fielet  an  ber  Cftfeite  beS  nod)  um* 
mauerten  unb  betürmten  ehemaligen  £errenalber  >$flegl)ofeS.  5tircb,e  1571— 74,  §n> 
fc^rifttafcl :  2113  man  aalt  1571  ift  oon  meinem  gnebigen  ftfirft  unb  #errn  £>er$og 
l'ubroig  ju  SBirtemberg  unb  ©ebaftian  3>reb,er  oon  Seioenberg  berjeit  Slmptmann  pt 
3)erbingen  befetd)  geben  fold)e  firefj 
ju  baroen.  $a3  [trii  bann  bis  fie 
erbaroen  toorben  in  3. 3afyr  oerjogen. 
$at  in  ber  3«t  ©Reffet  Kernen 
gölten  12  ©ülbe.  SRocfen  9.  25er 
Sd).  fcinfel  fünftfjalben  ©ülbe.  $er 
|>aber  .  .  .  baS  ftuober  SEBein  140 
©ülbe.  3)ie  (Bleiben  Salt}  . . .  unb 
burd)auS  Milbing  beS  oor  nie  erhört 
jum  |)öd)ften  unb  J^euerften  geroefen. 

SdjöneS  großes  Ärujifir  auS 
bem  16.  3al)rb,unbert.  (Sine  ©rab= 
platte  1582.  Jaufftein  gotifd).  55er 
©lorfenturm,  frei  neben  ber  tfirdje, 
ein  früb^otifdjes  Steinhaus  mit  fdjönen 
Spitjbogenfenfterdjcn.  Äm  fpäteren 
(Singang  1553. 

^farrljauS,  baS  frühere,  nod) 
gotifdje  tjerrenalbifdje  (StabSamt,  mit 
alten  sBappen,  (Srfer  unb  3af)™$= 
jafylen.  3>er  grofk  b,errfd)aftlid)e 
Jrudjtfaften  1580.  SllteS  <5d)afl)auS 
an  ber  Strafjc  nad)  Änittlingen  mit 
1486  unb  bem  .frerrenalber  5öappen. 
Steinerner  Brunnen  1791. 

Älofter£orfd)ioar  im  8.,ftlofter 
"Jßeifjenburg  im  9.  3at)rt)unbert  tjier 
begütert,  fpäter  aud)  .jpirf au  unb  9Raul< 
bronn,  biö  ber  meifte  "öefty  an  ftlofter 
•feerrenalb  im  (Sdjioarsroalb  fam,  baS 

hier  ein  eigenes  Stabsamt  tjatte.  Ortsabel  uom  12.-  14.  3ol)it)unbert.  Söeltlirije 
Herren  roaren  urfprünglid)  bie  ©rafen  oon  Ingersheim,  (Salin,  Vaihingen. 


TW" 


«(öfter  SHaul&ronw.  trrtti  am  (£pborat»afbäubt 
($trrtnG<ni«). 


(So.  ftirebe,  1769,  mit  fpätromanifdjem  Cftturm,  ben  unten  ein  ÜHippenfmt,v 
geroötbe  auf  fdjönen  Wätterfonfolen  überbeeft,  im  Sdjlufjftein  baS  i'amm  ©otteS. 
^ioei  ©rabmälev  um  1579. 


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424 


^icrfarfrei*.  Oberamt  UJtaulbronti. 


$icfcn6ad>  (Diuffenbadj  [023). 

(So.  ftirdje,  1621,  mit  früljgotifdjem ,  cinft  geioölbtem  Cftturm.  (Steinerne 
Gmporenfäule,  1621,  eingemauerte  (5d)lufjftetne.  s}*farrt)auS  1625,  SRattjaus  1564, 
fdjöner  ^oljbau.  ©peier,  baö  fdjon  1023  b,ier  begütert,  gab  1152  einen  $of  unb 
bie  .Kapelle  an  Slofter  SDlaulbronn. 

Pürrmen,v^rüßCacßer  (Curmcns  779). 

(£u.  S?ird)e  jum  b,l.  Slnbreas,  fpätgotifd),  mit  Cftturm.  51m  Sdjiff  bie  fpäteren 
3at)res*af)len  1585  unb  1650.  ®utge|d)ni&te  Gmporenfäulen :  x>rg  «Wanr  Limmer: 
mann  1614.   ftanjet  1616. 

.   JöH  


lürrnitiij.  emporeiifäukii. 


3lm  '-Burgberg  liegt  Imlb  zertrümmert  bas  ^etersfudjlein,  1514  unb  1515, 
mit  romauifdjen  ^Heften,  ©rabplatte  eines  oon  Dürrmenz  1303.  ©rabftein  be$ 
KriegSmannes  Jranjisfus  3lugä  uon  3)orpien  in  ber  $auph>e,  f  1717,  85  3af>rc 
alt.  «eint  Mbrud)  bes  fttrdjteinS  im  3at>r  1898  tarn  ein  römijdjer  «iergötter 
ftein,  foiuie  ein  ^njdjriftftcin  jutage  iM.),  laut  letzterem  b,at  hjer  ein  $efurio 
ber  Civitas  A(iuensis  (b.  i.  ein  $emeinberat  be$  3tabtbe*irf*  uon  53aben)  ben 
iempel  toicberfyergcftellt. 

2>ie  'öurg  ber  Herren  oon  2)ürrmenj,  große  SRuiite  mit  "öogenfenftern  au§  bei 
erften  .£mlfte  beö  13.  3ah,dmnberts.  (K.)    ^mei  alte  .Heitern,  1506  unb  1572. 


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Gnjberß.  425 

Klofier  ^orfdf  befafi  Ijier  ©üter  feit  779,  856  audj  bie  fteinerne  Äirdje  unb 
eine  3Jcüt)le.  CrtSabel  com  12.— 16.  Saljrlmnbert  (SBappen,  wie  (Snjberg  f.  u.), 
barunter  Ulrid)  oon  3)ürrmenj  1161—63  $8tfd)of  oonSpeier;  bie  fpäteren  $men 
oon  2)flrrmens  roaren  ein  3ioeij  berer  oon  (£njberg*sJtiefern,  2e^en§^erren  bie  ©rafen 
oon  ^ngerstyeim,  ©atro,  Wartungen.  $m  14.  ^aljrljunbert  fam  btx  Ort  allmätjlid) 
an  Äl.  SHaulbronn.  1504  oerbrannten  bie  Sürttemberger  2>üranen$  unb  SHfltjU 
acter.  1699  gränbeten  ©albenfer  bie  narf)  einer  <Stabt  im  2)auplnn6  benannte 
Kolonie  Du  Queyras,  (ein  Fort  Queyras  bei  ^rian^on  am  siBeftfufj  bes  Mt.  Ge- 
nevre),  nocf>  tjeute  baS  roelf^e  $örflein  genannt,  mit  eigener  Sßfarrei  bis  1823, 


Xürrmtn}.  <£ntporoifäu(c. 


eine  anbere  jenfeit«  Sürrmcnj  unter  ber  93urg.  (£cfenn>etf)er  (ho2  Ecgerateswilare ). 
#ier  hatte  ftlofter  £orfcf>  802  SJeftfc,  fpäter  gehörte  ber  Crt  ben  Herren  uon  fiomer*= 
tjeim  unb  burd)  fie  bem  Älofter  iDiaulbronn,  ba§  urfprünglid)  t)ier  gegriinbet  loorben 
mar  (f.  o.).  SJtübJacter  (769  Mulnen  9Nüb>n),  linfS  ber  ßnj/ teilte  bie  3cf)icf- 
fale  oon  2)ürrmen(v 

^njßcvfl  (cgnjeberdj  UOO). 

(So.  Hirdje,  1832,  mit  fritygotifdjem ,  einft  rippenfreujgeroölbtein  Cftturai. 
.£>fibfd)e$  fleineS  «rujifir. 

3tltc§  ©d)(öfjle  mit  roappengefdjmücfter  3nfd)rifttafe( :  ©3  Ijat  bie  eble  unb 
tugenbfam  $ran>  Urfula  oon  9teinecf  oon  fturbad),  gebome  oon  SBalftein  SLMtioe 
biesf  ©efenefuus  baroen  unb  aufrichten  laffen.  1583. 

Unbebeutenbe  krümmer  ber  SJurg  Gmjberg. 


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426 


OiecforfreiS.  Oberamt  Woulbronn. 


#erren  oon  (Snjberg,  3>firrmen$  unb  liefern,  SegenSträger  ber  ©rafen  oon 
(£aln>,  bann  SBailnngen,  julefct  Sürttemberg,  als  Herren  oon  liefern  genannt  feit 
1186,  als  advocati  de  Enzberg  feit  1236,  fjeute  nod)  blüljenb  im  oberen  Qonaxi- 
tat  in  SRüqlgeim.  Sappen  in  blau  ein  golbener  Siegelring  mit  Mitbin;  ^elmjter 
gleidjer  SRing  auf  ein  blaues  Äiffen  geftellt. 

gfreuöonßein  (^röbenftein  \25\). 

(So.  Äirdje  1753,  «ßfarrgauS  1740—50.  $aS  1565  erbaute  SRatfjauS  mit 
gefdjnifcten  SBalfen.  ©urgrefte.  DrtSabel  im  13.  Oaqrfmnbert,  Sappen  ein  Sdnoanen- 
rumpf.  #ogenfUngen  mit  gotifdjem  £ird)lein;  als  $unenflingen,  reijenb  in 
A?irfd)bäumen  gelegen,  an  ber  Sereinigung  oon  brei  Sd)lud)ten. 

- 

^ün&eCbad?  (öinteratbad?  J289). 

Ütlte  #ol}l)äufer,  juroeilen  mit  ootlftänbigen  9tenaiffanceard)itefturen,  toSfanW 
fdjen  ^Jilaftern,  reidjen  ©efimfen  unb  ftenfterrafymen. 

@o.  ftirdje,  1618,  mit  frfiljgotif djem ,  rippenfreujgetoölbtem  Cftturm.  Hilter 
Jratjenfopf  eingemauert.    SRatfyauS  alter  öoljbau. 

2)er  Drt  fam  oon  ben  ©rafen  oon  ^ngerSfyeim,  bann  Saigingen,  im  13.  dafyx- 
gunbert  an  SJlaulbronn.   3m  sJ9iauertal  fei  eine  Stabt  geftanben. 

§  Hingen  ßllinljeim  765). 

©pätgotifege  eo.  Slircge  jum  gl.  SgriacuS,  um  1488,  mit  Dftturm  unb  an 
gefegter  (£gornifd)e,  beibe  mit  göljernen  ©eroölben.   ©efcgnitjte  |>oljpfeiter,  I4«ii, 
tragen  bie  Sdjiffberfe.   Saufftein  1622.   EebenSgrofjeS  gotifcgeS  Strujifir. 

Älofter  tforfeg  ift  gier  fegon  765  begütert,  gatte  774  bie  ßirege."  CrtSabel 
oom  12.— 15.  Sagrgunbert,  Sappen  im  Scgilb  eine  tfagne,  $ienftleute  ber  ©rafen 
oon  (£alio-Saigingen. 

^CetmntTcn-ss. 

Statt  ber  früheren  ftirege,  1737,  eine  neue  oon  ftonrab  $ollinger  1872  erbaut. 

^mttCtngen  (<£nuttltnaen  {{<&),  Stabt. 

Die  Stabt  rings  oon  breitem  feeartigem  ©raben  umgeben.  Käufer  mit  alten 
ftetnernen  Unterftöcfen. 

(So.  fttrege,  Scgiff  unb  Jurm  auS  bem  1 3.  ^agrgunbert  im  Söiaulbronner  Stil, 
(£gor  fpätgotifd),  an  einem  Strebepfeiler  baS  Sappen  oon  9Jtaulbronn  unb  Anno  dni 

1469  ift  gebuet  bifer  cqoir,  unb  baS  ^etdjen  bes  Steinmeljen         barüber  unter 

jierltdjem  Salbacgin  baS  fegöne  Stetnbilb  ber  ÜJJaria.  Wn  einem  anberen  Strebepfeiler 
ein  Sappenfdjilb  mit  funfblättenger  fliofe  unb  ÜHnffel  SUberqfin.  Jauffttin  1703. 


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Änittlingtn. 


427 


3)iafonatl)au$,  168«),  mit  einem  ^nfcrjriftftem :  A.  1632  ift  Änitlingen  ganj 
oerbranbt  roorben.  fmtte  280  SBurger.  1500  Seelen.  A.  1662  ifts  roiber  fyalb 
oerbronnen.  —  2)er  jum  früheren  9Waulbronner  SJJflcstjof  gehörige  Speiser,  ein 
große§,  fefyensroertes  gotifd)e8  Steinhaus.  Die  fog.  Sitte  v+3oft,  1572,  mit  <Renaiffance= 
einfahrt,  1624.   eingemauerte  Steine. 

Änitttingen  gehörte  jum  SSomitat  ©retten,  bem  bie  ©rafen  oon  fiauffen  cor 
ftanben.   Sfyre  ©afallen  roaren  bie  Herren  oon  ©retten,  beren  'Eienftteute  bie  oon 
Änittlingen  im  12.  3af)rlmnbert.  3m  13.  faufte  ben  Ott  Älofter  SDtaulbronn,  baS 


gitnjingat.  £>otjfaul. 


fdjon  1156  t)ier  einen  #of  befaß.  $ie  ^fäljer  Derbrannten  ben  Crt  1360;  1504 
ergab  ftcrj  bie  pfäljifdje  ©efatjung  fcfjnell  ben  Sürttembergern  unb  rourbe  Ijier  ber 
Vertrag  gefcfyloffen,  rooburrf)  sHkulbronn  an  Württemberg  fam.  1 505  nalmi  .jÖerjog 
Utrirf)  bie  Stabt  auf  51  ,ui!»re  in  rdim-,  unb  «Schirm.  1632  unb  92  mürbe  fie 
niebergebrannt.  3>a  bie  ,'}af)l  ber  ©ürger  oon  280  auf  60  gefunfen  mar,  ließen  fid) 
1699  auf  ber  Wartung  SÖalbenfer  nieber.  .frier  ift  geboren:  ofjne  3n>eifcl  ber  be= 
rülnntefte  Abenteurer  bas  16.  3af)rt)iinberts,  3of)ann  ftauft,  an  beffen  ^erfon  fid) 
bie  ^auftfage  anfnüpfte.  ÖrofjuillarS  —  ber  Heinere  Seil,  */#,  gehört  ju  £er= 
bingen  —  fttrdje  unb  ©eiler  1699  als  bie  erfte  ber  mürttembcrgifcrjen  Salbenfer^ 
gemeinben  oon  ben  ftlüdjtlingen  aus  ^temont  unter  ber  oon  ©illar  an»  *^elice  ent* 
lehnten  Benennung  Communante  de  Villars  gegrunbet. 


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428 


Werfarfrei«.  Obtramt  SNaulbronn. 


JStengmgett  (Ceonstnga  766). 

6o.  Sirdje,  doii  befeftigten,  einft  fdjön  gewölbten  Kemenaten  umgeben  (K.), 
aufjen  mit  Sd)iefjfd)arten  unb  non  fetjr  tjofyer  SHauer  umfafjt,  bie  in  einem  Gaffer- 
groben  ftanb.  3n  biefer  Httauer  ftetfen  Stüde  oon  biamantierten  ftenfterleibungen. 

ftirdje,  roofyl  feljr  alt,  jetjt  mit  fpät= 
gotifdjen  formen,  mit  Oftturm  mit 
(Xfyornifdje ,  beibe  netygeroölbt.  3Ilte 
©rabplatten  auf  bem  »oben.  93er 
borbene  ^nfdjrift  über  ber  Jure  jur 
nefcgeraölbten  «Safriftei:  hans.  ENBIO. 
BERT8CH. 

©runbmaueru  ber  großen  »urg 
l'ienjingen  auf  bem  Burgberg  im  alten 
9?ingroall. 

$ic  i?iebfrauenfird)e,  (Sottet 
acferfirdie, 1  4  Srunbf  iüblid)  com  Crt, 
an  Stelle  einer  älteren  sBallfal)rts= 
fircf)e,  uon  ber  an  ber  ©eftfeite  nocl) 
Spuren,  eine  ber  reijenbften  fpätgoti= 
fdjen  ftirdjen  unferes  2anbe3,  rooljl 
erhalten ;  Ijotjer  (Sb,or,  mit  feingefülltcn 
Spitjbogenfenfteru ,  innen  fjat  biefer 
ein  fd)öneS  iHippenfreujgeroölbe  mit 
Sdjlufifteinen  unb  oier  Sdjilbdjen, 
barunter  bas  ^eid)en  bc$  'öaumeifters. 
Siebe  bie  3lbbilbungen.  3Cuf  einem 
ber  Sd)lufjfteine:  3acob  roinbofen 
fdjulttjeifj  unb  fein  Sappen,  auf  einem  anbem  ba$  $ttaulbronner  ©appen  unb: 
ber  (Srroirbig  tyer  oogt  }u  mulbron.  2>a§  Öetoölbe  uod)  bemalt  mit  gotifdjem 
Weranfe.  Saframentsl)äusd)en,  1481.  Unten 
am  Xriumpbbogen :  £an$  oacob  fadjinger 


Min vinicn.  voUbaiiv. 


unb  loieber  ein  3«id)eu 


X 


3m  3d)iff 


2<3)Ht)t  in  ber  S!iebfrautnfir<$t. 


eine  fladjgefdjnitjte  nod)  bemalte  »alfenbeefe, 
1482,  mit  ^radjen,  ^aMen,  ftratjen  unb 

s£flan*en.  ftanjel  14H2.  »efdjäbigteS  2Banbgemälbe :  ifflana  mit  bem  Jtinbe.  31  m 
Oiorbportal  147«J.  (iine  mit  trefflichem  Sdjmiebeifenroerf  befdjlagene  $üre  füljrt 
oom  Gt)or  in  bie  verlief)  gewölbte  Safriftei.    Sielje  bas  93latt  im  Hunftatla§. 

»auern^äufer  mit  gefdmtttfem  Sktfenroerf,  an  einem:  Seit  ^futlinger  1627. 

ftlofter  l'orfd)  mar  tjier  feit  7fiü  begütert.  Der  Crt  gehörte  ben  ©rafen  oon 
^ngereheim,  bann  Vaihingen,  feit  bem  14.  oabrh,unbert  bem  filofter  ^laulbronn. 


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eomerd&eim.   Clbionn.   €lt*&fini.  ißtnat&e. 


429 


cfiomeris^etm  (Cotmarljeun  800). 

über  bem  Dorf  bie  krümmer  mit  gefprengtem  ü£urm  ber  alten  93urg 
Lomersheim,  beffen  bitter  SBalther  (f.  ©.411)  baS  Äloffer  9ttaulbronn  ftiftete. 
93on  iljr  laufen  jraei  ©djenfelmauern  bis  an  bie  <£nj,  ba§  ©täbtdjen  ju  (firmen. 
Wach  2ttorgen  unb  Abenb  fährte  einft  ein  Zox  auS  bem  Ort.  —  ©utgefchnifcte 
^oljhäufer. 

Die  eo.  $ird)e  ift  erbaut  burrf)  ÜReifter  Söaltlwfar  oon  £>orrl)etm,  fpätgotifch,  mit 
Dftturm  unb  (£ljornifd)e;  über  bem  ©übeingang  ftel)t:  Anno  domini  1459  28. 
mensis  iulii  factum  est  hoc  opus  per  raagistrum  balthisar  de  horheym  ad  ho- 
norem dei.  3roei  9ienaiffancegrabmäler  auS  bem  Anfang  be§  17.  ^abrbunbert. 
Auf  bem  Äircbbof  ber  alte  romanifdje  Saufftein. 

Abgegangen  ift  bie  „Weberburg". 

Älofter  itorfch  mar  hier  feit  800  begütert ;  bie  Ortsherren  waren  bie  feit  bem 
3abr  1645  erlofthenen  freien  oon  £omerSl)eim.  3hr  2Bappen  mar  ber  ©djilb 
geteilt,  oben  oon  rot  unb  golb  fünfmal  gefpalten,  unten  blau,  auf  bem  $elm  ^üffel= 
^Ömer,  baS  red)te  golb,  baS  linfe  rot.  $clmbecfe  rot*golb.  ^bre  93efitmngen  gingen 
im  13.  unb  14.  Qahrhunbert  allmählid)  an  Stlofter  Sttaulbronn  über. 

Ö>C6vomt  («lebrunne 

Die  eo.  Äirche,  1 748,  mit  unten  altem  rippenrreujgeioölbtem  Surm.  ©otifdjer 
iaufftein,  1577,  mit  bem  3eichen  beS  ©teinmefcen. 

Saft  vergangene  33urg  am  linfen  Abhang  beS  ©aljadjtaleS,  V*  ©tunbe  norb* 
weftlich  oom  Ort.   $n  ben  ^afelioicfen  fei  bie  ©tabt  SRotfalmbach.  geftanben. 

Olbronn  gehörte  ben  ©njberg  unb  tarn  balb  an  Älofter  ÜDtaulbronn. 

ätisBehn  (2Iu«ne^etm  79O. 

©inft  befeftigt.    £ore  unb  anbere  tiefte  ber  «efeftigung  oon  1692. 

33eränberte  gotifdje  eo.  Äiraje  mit  nod)  älterem  Cftturm  mit  9tippenfreujgen>ölbe. 
Alter  ftlofterpfleghof.  Der  Ort,  in  roeldjem  Älofter  fiorfd)  791  begütert  mar,  tarn 
oon  ben  dnjberg  u.  a.  frühe  an  Älofter  Sttaulbronn.  |)ier  trieben  bie  ftranjofen 
am  17.  September  1692  ben  #er$og»3(bininiftrator  Jnebrich  Äarl  jurücf  unb  nahmen 
ben  oon  allen  feinen  Seuten  sJ3erlaffenen  gefangen;  ber  Crt  mürbe  oerbrannt,  unb 
balb  erbielten  bie  "JSalbenfer  einen  Xeil  ber  ÜRarfung. 

"g\nctd>e. 

Reformierte  Äirche,  1721,  oerfebönert  1879,  mit  ben  ©rabfteinen  bes  Pfarrers 
3ean  ©iraub,  f  1724,  unb  ©eipion  Arnaub,  f  1729. 

Der  Crt  ift  eine  Salbenfcrfolonie  oom  3<*hr  169V),  nad)  s}?inad)e  im  pie= 
monteftfehen  Val  de  Perouse  unfern  bem  Cluson  benannt. 


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430 


Wcffarfrei».  Oberamt  TOaulbronn. 


£cßmte  (Smecgowe  7?0- 

(£o.  flirdje,  j.  2.  nod)  romanifd),  $urm  1864.  SHatlmuS  hübfdjer  ^oljbau, 
1568.   iBiete  Käufer  gefdjnifct,  1526.  1568. 

Äam  oon  bcn  ©njberg  unb  9?ofjn>ag  an  Älofter  ÜWauIbronn,  bort  baut  1493 
fiaienbruber  Äonrab  unb  1550  #an3  SRemer  oon  Schmie. 

£d?önenBerg. 

*Reue  rcf.  Stirpe,  1883,  mit  bcm  ©rabbenfmal  be*  ftütjrerS  ber  Salbender, 
Cbcrft  unb  Pfarrer  ^einrieb,  Slrnaub,  f  1721. 

£>cfc)  Udingen  (Scujtnaun  (023). 

s}Utertuinlid)e  $oljt)äufer,  barunter  ba3  SRatbauS,  1575. 

2Ute  eo.  Stirpe  jum  1)1.  Ulrich,  mit  früfygotifdjem  Dftturm,  biefer  rtppenfreu$= 
geroölbt,  mit  frönen  großartigen  ftfitjgotifdjen  2Banb*  unb  U)ecfenmalereten,  toieber= 
fyergeftellt  oon  ^ßrofeffor  |>an§  Äolb.  3tn  ber  9iorbroanb  Job  9Jtaria8,  barüber  bie 
sÄuf erftelmng ,  unten  Stpoftel  unb  brei  Könige,  an  ber  Dfhoanb  ^öngf^S  ©eriefy. 
®rof$e  Grabplatte  eines  ©eiftlirfjen  mit  beffen  $ilbni§,  1  1490,  Johannes  2Becb,ter. 

OrtSabel  im  12.  3<i|)rfjunbert.  3ton  ben  Gnjberg,  Stojjtoag  u.  a.  erwarb  Älofter 
sUtaulbronn  allmählich.  bi§  1413  ben  ganjen  Ort. 

9tef.  Äirdje  1761.   ©albenferfolonie,  gleichzeitig  mit  «Pinache  entftanben. 

giterneitfeCs  (Sterrenoel*  1232). 

(So.  Stirche  1700-1750.   früher  ftilial  oon  tfümbad). 

Eingemauertes  ©ternenfelftfcheS  Söappen  am  ©aftbauS  jur  Ärone. 

$ie  ©urg  auf  bem  od)lo§berg  ift  feit  1778  oerfebrounben,  an  ihrer  Stelle 
ftetjt  ein  SluSficijtSturm,  1866;  in  ib^m  fmb  fdjöne  JRenaiffancetrümmer  oon  ©urg 
Dehrenberg  (f.  0%  ©raefenheim)  eingemauert,  ©efitjer  roaren  unter  gräflich,  oaifnng- 
fdjer  fietjensiherrlichfeit  bie  noch.  blüt)enben  freien  Herren  oon  <SternenfeI§.  3hr 
SBappen  ift  im  ftlbemen  ^elb  ein  blauer  ©erg  (Xreiberg),  worauf  ein  fecfySftraljHger 
roter  otern;  baSfclbc  ©ilb  auf  bem  £elm.  2118  erfter  roirb  genannt  Äonrab,  1232. 
SBurg  unb  Ort  famen  frühe  an  bie  Ciebenftein,  oon  ihnen  feit  1320  an  SBürttemberg 
unb  nur  oorftbergcb,enb  roieber  an  bie  Sternenfels. 

Suterns  $eim  (IDtnifrtbes^etm  um  900). 

(So.  Äirche  *um  hj-  Mauritius,  fpäteftgotifä ,  bie  SNafjioerfe  mit  föofen  unb 
SRasfen  gefchmücft.  (Itjorftu^l.  ftanjel  mit  eingelegter  SRenaiffancearbeit.  —  ©ute 
|>ol$balfenhäufcr.  —  CrtSabel  im  13.  i^ahrhunbert.  $m  dreißigjährigen  Ärieg 
oeröbet,  mürbe  bie  Wartung  1699  teilroeife  ben  sÄalbenfem  überlaffen. 


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sBurmberfl.  3aifer«roei^er. 


431 


^Ouvmfcerg  (Harenberg  \\<ft). 

@d.  Äirdje  jum  ffL  $etcu&  1865,  mit  oltem  Cftturm.  —  3>er  Ort  rourbe  mit 
sBtern3l)eim  non  Ulrid)  oon  Iptingen  im  Sci^r  1194  an  fllofter  3flaulbronn  übex- 
geben.  3fm  $reifjigjäl)rigen  Slrieg  oerroüftet,  rourbc  1699  ein  Seil  ber  ©emeinbe 
ben  Salbenfern  gefdjenft,  roelcfye  I)ier  fiueerne  grünbeten.  .frier  roofynte  1701  3lnton 
Seignoret,  roeldjem  Württemberg  bie  (Sinfüljrung  ber  ftartoffel  unb  oljne  3roeifel 
aud)  bes  eroigen  SlleeS  (fiujeme)  oerbanft. 


gaitev&weifyev  (£ei$olf«sn>ilre  \\00). 

Äiraje,  1769,  mit  altem  Oftturm,  ©rabplatte  eines  @eiftlid)en,  1460.  «JJfarr* 
f)au$  1743. 

DrtSabel  im  12.  3af)rl}unbert.  Herren  roaren  bie  non  enjberg  unb  SRofjroag, 
feit  1299  allmä^lic^  Ättoftcr  Sflaulbronn. 


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tt«farfu[m  nad>  TOtrian.  1648. 


©kramt  I2etfcarfulm. 


^unbe  au§  ber  Steinjeit  ftnb  am  (9elänbe  be$  sJlecfar$  nidjt  feiten.  föeidje 
®rabt)ügel,  aud)  J.  mit  Steinroaffen,  finben  fid)  bei  9letfarfulm,  Degmarn, 
Suttenberg,  @unbelsf)eim ,  $od)enborf,  Obl>eim,  Cffenau,  Püttlingen.  3111  alt= 
bcfefcte  midjtige  Öerge  fteqen  im  "öejirf  ber  Edjeuerbcrg  bei  Wecfarfulm  unb  ber 
3Hid)ael3berg  bei  ©unbelsqeim ,  unb  bem  Ginflufj  be3  jagflfluffeS  in  ben  9iecfar, 
^agftfelb  gegenüber,  auf  bem  linfen  Ufer  bie  jetzige  3)ergftabt  SBimpf  en,  ju  #effen= 
3>armftabt  gehörig.  (Sine  uralte  ©trafje,  bie  „|)od)ftrafjc",  läuft  tnele  Stunben 
lang  auf  ber  s2Bafferfd)eibe  jroifdjen  Slodjer  unb  O^gft,  unb  bei  ^agftfelb  an  ben 
sJlecfar;  fie  wirb  uom  römifd)en  Wljeiulimeef  burd)fd)nitten  jnrifdjen  Einbringen  unb 
^agfttjaufen,  öftlid)  ber  Stelle,  wo  fid)  beibe  ftlüffe  auf  roeniger  al$  eine  b,albe 
otunbe  nage  fommen.  Xaft  biefe  Etrafje,  bie  tjod)  über  ben  beiben  otelfad)  unb 
oieloerroorren  geid)längelten,  tief  unb  fet)r  fdjroff  eingeriffenen  Sälern  com  9lecfar 
oftroärtg;  gegen  SHotqenburg  an  ber  Zauber  b,in  führte,  uon  grofjer  3Bid)tigfeit  mar, 
leud)tet  ein ;  befonberS  aud)  für  bie  Monier,  roeldje  bei  3agftb,aufen  ein  ÄafteU  au* 
legten,  unb  eines  ioat)rjd)cinlid)  aud)  bei  Einbringen,  batjinter  auf  ber  .£>öb,c  ftöfjt 
man  jetjt  nod)  im  ^arbtqäufer  sJÖ*alb  auf  au3gebel)iite  ©ebäubetrümmer ;  ba  roaren 
rooljl  ©arnifonsplätje  ber  iKömer.  Sßetter  gebt  burd)  ben  OJe^irf  jene  uralte  s-©eg* 
fpur,  roeld)e  Xonau  unb  9tyein  auf  fünftem  SBeg  miteinanber  oerbanb;  biefelbe 
läuft  nämlid)  uon  Säten  am  oberen  ftodjer  unb  am  ebenen  2>urd)brud)  ?,um  Sörenjtal, 
über  ben  norbmeftlid)  jiepenben  langen  .£)od)rücfen  ber  ^impurger  $erge  nad)  .jpall, 
Öhringen,  Weuenftabt  am  Üodjer,  ftodjenborf,  Wimpfen  am  Wecfar,  unb  oon  ba 
nad)  Speier  am  jHqein. 


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%)iedarfulm. 


433 


iföir  treten  hiermit  in  bie  römifd)e  3e^/  'n  roeldjer  biefer  ^öcjirf  einer  ber 
roidjtigften  unb  am  bid)teften  befe^ten  roar.  3)enn  neben  bem,  bafc  ber  fiimes  in 
bem  oft  Ii  di  fron  Jeil  hinburtfjfchneibet,  läuft  bie  ^roeite,  innere  3$erteibigungslinie, 
bie  fogenannte  Dtectarlinie,  oon  9iottroeil  über  iHottenburg,  Jübingen,  Höngen, 
Gannftatt,  Benningen  bei  ÜJtarbad),  Bödingen  bei  $eilbronu  ufro.  hcrfommenb,  an 
ber  linfen  9lecfarfeitc  f)inab  bis  ©unbelsijeim,  reo  fie,  roärjrenb  ber  ftlnfe  ftd)  norbroeft» 
roärtst  roenbet,  genau  norbroärts 
jiefjt;  man  nennt  biefe  £inie, 
bie  beim  2Hid)aelsberg  bei 
©unbelsfjeim  beginnt  oon  hiev 
an  bie  'ÜJiümlinglinie;  fte  gefyt 
nämlid)  jroifdjen  bem  £ale  be$ 
Üflainö  unb  bem  ber  Haimling 
norbroärtö  bis  nad)  ÜBörtf)  am 
sJHain,  ber  oon  bem  weiter 
oben  am  ftlujj  gelegenen  "SUHlten^ 
berg  an  bie  riaffe  ©renje  beä 
^ömerreidjes  bilbete. 

^tlS^auptrömcrplft^e  er* 
{ dienten  am  IHmes  Cljringen 
unb  ^agftljau  jeu,  bann  am 
Stedar  '-Bödingen  gegenüber 
.fjeilbronn,  Wimpfen,  ©un- 
belsfjeim  unb  bas  gegen- 
überliegenbe  9iecfarmüt)lbad), 
bann  jroifdjen  sJßMmpfeu  unb 
Winringen  "Otcuen ftabt,  au 
ber  roidjtigen  .fteerftrafie  oon 
Ctjringen  am  £imes  nad)  bem 
Stedar,  ©eitere  roid)tige 
Strafjen  roaren  bie  oben  ge= 
nannte,  oon  ben  ^Hörnern  be= 
nützte  £>od)ftrafje  jroifcrjen 
Mocrjer  unb  3agft,  fobann  bic 
oon  Weuenftabt  unb  oon  Ohm* 
belstjeim  oft  lang  auf  ©affer* 

f Reiben  norbroärts  jietjenben .  W  ö  m  i  f  d)  e  3  n  f  d)  r  i  f  t  ft  c  i  n  e  unb  s<8  i  l  b  io  e  r  f  e 
fanben  fid)  oielfad)  bei  ^agft^aufen,  Clntmufen  unb  Weuenftabt,  ein  bem  Jupiter 
unb  ber  ^uno  geweihter  Elitär  auf  bem  ^Ulidmeteberg  bei  ©unbclsljeim,  jüngftens 
aud)  jioei  romifd)e  Utergötterfteiue  in  bie  ctabtmauer  oon  ©unbelöbeim  eingemauert, 
ebenfo  bei  ^agftbaufen,  einkaufen,  Dleucnftabt  ja^lreidje  ©ötteraltäre.  "Jleuenftabt 
roar  eine  mefyr  bürgerliche  Weberlaffung.  iKömifdje  ©ohnftätten  roaren  fonft  nod] 
bei  "öittelbronn ,  .^agenbad),  ^aflftfclb ,  ftodjenborf,  t'ampolbstjaufen ,  ÜHörfmübl, 
Obergriesheim,  Offenau,  Cbfjeim,  iKoigtjeim,  3iglingen,  bibbern,  Püttlingen.  "Jluri) 

BaittUf,  üfitfmältr  aaa  ©ütttcnibcrfl.  Wcctartrriä.  JS 


■vcrtulciS  in  3aaftt)nuftn. 


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434 


"Jtfrfarfttte.  Cberamt  9ltcfarfulm. 


fanb  man  bei  3agftb,aufen  bic  tjeroorragenb  fd)öne  93ronaeftatnette  cineä  trunfenen 
•frerfuleS,  nod)  jetjt  im  freib,errlid)  93er(id)ingenfd)en  Sirrin»  in  ^agft^aufen,  bic 
an  ba§  berühmte  3Berf  be§  2nfippu§  erinnert.  9?ergleid)e  bie  intereffante  2tb= 
fjanblung  oon  *Paul  "Beijföcfer  im  ,,3at)rbud)  bes  ßaiferlid)  $eutfd)eu  3lrd)fiologifd)en 
3nfHtut§",  «anb  IV,  1889.   3roette§  £>eft. 


«Jltcfarfulm.  etat>ttir$e. 


9ieil)engiäber  fanb  man  bis  jefct  bei  Böttingen,  (#unbelst)eim,  |>agenbad), 
3agftfelb,  2HöcfmiU)t,  Cb^eim,  einkaufen,  Untergriesheim. 

"gTetfiax-fulm  (Sulmana  77\),  Cberamtsftabt. 

3Hte  $entfd)orbens|tabt,  juin  Seil  nod)  mit  ber  Dinner  unb  nod)  brei  türmen 
oon  ben  jefjn  einftmals  oort)anbcnen.   ^m  Sübroeften  ber  ctabt  ftanb,  befonbers 


Xtttarfulm. 


435 


ummauert,  baS  Sdjlofj,  jet>t  Cberamtei  (f.«.).  2)ie  <Stabt  befttjt  manche  alter= 
tümlidje  ©teinfyäufer  aus  bem  17.  unb  18.  ^afyrfyunbert. 

$ie  großartige  fatf).  ©tabtofarrfirdje  jum  fyL  3)ionnfius  Areopagita,  ^odf- 
gelegen,  erbaut  1706—1710,  einfdjiffig,  tonnengeioölbt,  mit  tjalbrunbem  (£t)or  unb 
nobem  iurm  (1757)  an  ber  91orbofterfe  be§  SdnffeS;  reidje  ftanjel  unb  Altäre 
im  SRofofoftil;  ebenfo  ber  Jaufftein.  Clberg  jum  Xeil  mit  neuen  Figuren  unb 
fetjünem  Stjriftus;  am  Sireuj,  V.  W.  1608,  beSgleidjen  eine  fpätgotifdje  ^Jieta,  in 
•Ipol.v  oon  bebeutenbem  ffiert. 


<H(cfarfulm.  öd>lo|j. 


Statl).  riebt) off irdjc,  jur  1)1.  Sttaria  jur  Steinad),  1668:  mit  s^ieta 
über  bem  ßingang;  alte  ©rabfteine  an  ber  Stirdjljofmauer.  ftrütjere  SUofterfirdje, 
ftran.vssfanerfirdje,  1661 ;  jum  Xeil  oon  ben  ©teilten  ber  JHuine  Sdjeuerberg,  jetjt 
ftäbtijdjer  ^aufjof;  mit  eingemauerten  alten  Steinbilbern.  daneben  baS  ehemalige 
ftapu^inerflofter  1655.  9llte  grofje  $eutjd)orben§f elter,  1567.  2>a3  ehemalige  <5d)lofc, 
ein  umfangreidjer  mittelalterlicher  Skutenfompler.  mit  frfjönem,  freifte^enbem  Gcfrurm. 
Sd)lofcfapelle,  1487.  Sdjloftfelter,  mit  nod)  gotifd)  gefdjtoeiften  ftenftern,  im  Äeller 
ein  101  toürtt.  (Jimer  IjaltenbeS,  fd)ön  gearbeitetes  ^ajj,  1672,  gegen  15  ftufj  lang 
unb  gegen  12  ftujj  ixteit. 

35er  frühere  2lmorbad)er  ^flegtjof,  1705,  mit  gutem  Stanbbilb  ber  HDkria. 
$a§  |>ol^apffelliauS  bei  ber  ftirdje,  1579:  I^ass  |>au3  ftebj  in  ©otteS  £anb,  jum 
-froltyapffel  ift  e§  genannt.  9lls  man  jäfylt  1579  nad)  (Srjrifti  ©eburt  ift  bieS  £>aus 
burd)  ben  ebrentjaften  unb  adjtbaren  ^of).  £>oUjapffeln  oon  ©djroeinfurt,  berjeit 
Vellern  oon  ^ccfarjulm ,  oon  neuem  gebaut  roorben.  Aber  bem  Gingang  &  . 
CXn  ber  9läf)e  eine  merfroürbige  iHenaiffancefäule  mit:  15  Verbum  domini  manet 


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436 


5iccfartrei*.  Obetomt  Wedorfulm. 


in  eteraum  44.  SRenaiff  ancebrunnen ,  1538,  oor  bem  ftattlirfjtn  fteinernen,  im 
18.  $af)rf)unbert  erbauten  SHatbauS;  baS  ©d)lofj  auf  bem  ©Beuerberg  ift  oer- 
fdjrounben. 

Drt§abel  im  11.  unb  12.  3af)rinmbert.  Um  1140  roa^rfajeinlitb,  3ugebör 
ber  ftauftfdjen  ^errf^aft  2Bein3berg  unb  SBefitj  ber  SRetdjSfämmerer  oon  SBeinSberg, 
(am  Bedarf  ulm  1335  an  baä  ©rjfrift  3Haina,  1484  an  ben  $eutfdwrben,  1806  an 
Württemberg.  2lm  Karfreitag,  14.  9tprit  1525  mürbe  bie  <5tabt  oon  ben  dauern 
eingenommen,  Dejember  1631  mar  e§  9Jlufterolatj  ber  ©dnoeben,  1674  lag  ber 
©rofje  Äurfürft  fyier.  Abgegangen  $}urg  ©Beuerberg  (1264  Schuerberg),  9lmt§fiij 
ber  #errfrf)aften  Üöeinsberg,  SWainj,  $)eutfd)orben ;  biefelbe  tourbe  am  1.  2loril  1525 
oon  ben  dauern  5*rftört. 

3$acßcnau  (Ba^jerfyeim  782). 

Äleine  fatt).  ßtrdje  jur  ^l.  Walburga,  jumeift  aus  ber  erften  #älfte  beS 
18.  Saljrijunbertg.  5ln  ber  %>rbtoeftecf e :  1520  jar.  ®er  ältere  £urm  fte^t  im  Cften. 
©d)on  im  3aljr  782  ift  Älofter  Sorfcb,  h,ter  begütert.  93i§  1362  SReidjSborf,  tomint 
bann  teils  an  Reinsberg,  teils  an  SJlainj,  1483—1806  gehörte  e$  bem  Deutfd)* 
orben;  1620  am  10.  ^uni  brannte  baS  SDorf  faft  ganj  ab. 

23mötr>cmaen  (Sinrjtoangen  ^76). 

Äattj.  &ird)e  jutn  1)1.  9Jlid)ael  1788,  mit  fräftigem  £urm  am  Ijalbrunben  (£l)or. 
%n  ber  ©übgrenje  ber  Wartung  bie  3Bolfgang§fapelle.  2llte  9Harfgenoffenfd)aft 
mit  (Menbad),  9Jlalefijgerid)t  bis  jum  ©auernfrieg,  1 525.  <Der  #errfdjaft  2Beins- 
berg  jugeljörig,  teilte  ber  Crt  ben  £errfd)aft$toed)fel  mit  S$euerberg»sJlecfarfulm. 

£3tttcC6rorm  (Sittelbrunnen  ^60« 
$od)  über  ber  Secfad)  gelegen.   2llte8  eo.  ftird)lein  jum  1)1.  SftattlnaS. 


35öttmflm  (Settingen  770- 

2>ie  faty.  Hirdje  jum  tyl.  Widjael  fteb,t  auf  bem  2Jlich,ael$berg,  mit  romanifd)eu 
unb  gotifd)en,  1513,  Seilen,  Cftturm  nod)  romanifdj,  mit  ©äulenfenftem.  ©rab= 
fteine;  römifdjer  Cpferftein,  f.  8.  434  unb  444.  ©teinerneS  SUtarjiborium ,  febr 
fdjöne  gotifdje  ^ieta,  um  I4oo;  fct^S  gotifäe  3Jtefftngleuayer. 

IßxettaQ  (Sreta<$  788). 

Die  jum  Seil  nod)  ipätgotifäe  eo.  5lird)e  jum  1)1.  flgibiu«,  1514,  mit 
romanifd)em  Cftturm  mit  lonnengcioölbe  auf  biamantiertem  ftämpfergeftmS.  über 
bem  ^orbportal  beS  Skiffe«  eine  Jafel:  man  jaf)tt  1578  h,at  ber  erfam 
sJJ?(eifter)  Clement  s4?orf  bife  firdje  gemarfjt.    Öot  oerlcif)  im  frib  unb  rul),  bie 


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©ürg.   6l<DfrUil$bnd).   3)a^enfelb.  $«flmarn. 


437 


feligfeit  barju;  unb  auf  einem  ©cf)übd)en  C  V  unb  ba§  ÜJteifter* 
jeit^en.  9Sor  bem  ©ngang  jum  Kirchhof  ein  ©eroölbe  mit  bem 
für  heilkräftig  gettenben  Kitchbronnen.  Kirchhoftor  1613.  ©rab* 
benfmäler  auS  bem  17.  unb  18.  Oahrfmnbert.  SltteS  Saufbecfen 
oon  3inn.  9luf  Pfeilern  ruljenbe  fiinbe  mit  Steinf affung ;  1566, 
1628,  1741.  SRatyauS,  1594.  $a3  Schlöffen,  in  befter  SRenaiffance 
erbaut  oon  bem  n>flrttembergifrf|en  ftorftmeifter  in  9teuenftabt  1594—1609,  Runter 
Heinrich  6t)anof8fi,  #err  ju  Sangenborf. 

"üSic  grofce  fteinerne  üWühle,  1600—1602,  ebenfalls  ein  trefflicher  9tenaiffance- 
bau  mit  hohen  ©teingiebeln.  ©eitere  SHenaiffancehäufer:  ©afthnuS  jum  fiamm  1601, 
©ajtyauS  jur  ©onne  1602/3,  bog  £au8  auf  bem  SRotenfelfen  1574;  enblich  bei 
ber  Kirche  eine  UmfaffungSmauer  mit  ^ßttaftem  unb  prächtigem  portal.  $er  Ort 
fei  umwallt  geroefen. 

OrtSabel,  3)tenftleute  ber  Reinsberg,  benen  ber  Ort  um  1331—1423  ge= 
t)örte,  bann  pfäljifch,  1504  rofirttembergifd).  Abgegangene  SRöberburg  ber  Herren 
oon  SRöbern. 

^Sürg  (alt  Burg  c$ost}etm). 

Auf  bem  rechten  Kocherufer,  toot)l  an  ©teile  eines  römifctjen  ©ehanjtoerfe§, 
baä  ben  Kocherübergang  beerte,  erbaut.  —  kleine  eo.  Sirene  mit  oielen  ©rabbenf- 
mälem  ber  #errn  oon  ©emmingen.  $Bot)lert)altened  Sdjlofj,  gotifcheS  ©tein- 
IjauS,  mit  fpäteren  teilen,  1545,  berfelben  Emilie,  unten  finb  fcf)öne  gewölbte 
Wäume,  bie  ^auäfapeUe  ufto. ;  beim  ©d)lofj  r>crrfcr)afttit^er  ^arf  mit  alten  Räumen. 
Öürg  gehörte  bis  1334  ben  sperren  oon  ©o8t)eim,  bann  ben  ©emmingen.  3Jtarf-- 
genoffenfdjaft  mit  Kochertürn  unb  mit  Stein  in  S3aben. 

$teveYfutya&  (öleferfuljba^  \262). 

Kleine  eo.  Kirche,  mit  Oftturm,  barin  ein  ©urtenfreu  jgetoöfbe ;  Saufftein  1710. 
Pfarrhaus  1 755.  Auf  bem  ^riebhof  bie  ©räber  oon  ber  sJJcutter  ftriebrich  ©chiüerS 
(f  1802)  unb  ber  SWutter  (Sbuarb  9Rörife3  (f  1841).  SUtroeinSbergifd).  $n 
©leoerfuljbach  roaren  3olj.  ©ottlieb  Sranfh,  ber  ©chioager  ©duUerS,  1799—1805 
unb  ber  dichter  QEbuarb  SWörife  1834—1843  Pfarrer. 

£a$enfeC6. 

Stattliche  fatt).  Kirche  jum  hl-  Remigius,  jugleich  2öaflfahrt§firche  &um  hl-  Kreuj, 
1754,  mit  ©tuffaturen  unb  ftreSfen.  ©chöngefchnifcteS  ^oljhau§,  1602,  (K.).  Ort^ 
abelige,  fiehensleute  ber  Herren  oon  SBeinSberg,  barunter  ©eifrieb  oon  Stahenfelb, 
^WarfctjaU  be3  2>eutfcf)orben8  1346  -59,  bebeutenber  Krieg§helb  unb  Staatsmann. 

Degmarn. 

Kattj.  Kirche  jum  ty.  ^anfratiuS,  1723.  ftathauS,  1764.  Urfprünglich 
sJleich$gut,  bann  ioein§bergifch,  fam  ber  Ort  im  15.  ^ahrfmnbert  an  bie  3>eutfchherrn 
in  £eilbronn. 


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438 


«Recfarftei«.  Oberamt  Siedatiulm. 


Ruften  ßerg  (Tutumer  marca  778). 

©rofje  unb  reich  auSgeftattete  fatt).  Siirche  jum  hl-  Kilian,  1734.  SReftc  be* 
ehemaligen  SchloffeS,  mit  eingemauerten  ^Bappenfteinen.  2>ie  ftreujfapelle  mit 
gotifd)em  ©fyor  unb  jroei  9lltarbilbern  oon  1685  unb  1793.  (Steinbrunnen,  1688. 
Urfprünglid)  9?eid)Sgut,  1362  mainjifd),  fam  ber  Crt  1484  an  ben  fceutfdjorben. 

Heuchlingen  ($uehilheim 
1222).  DrtSabel  1222—1437. 
©rofjeS  Odilen  mit  dauern  unb 
lärmen,  einft  SJurg  be§  $eutfd)j 
orben§,  Staatsbomäne,  Ud  unb 
maleriicf),  roieber  erbaut  um  1530 
nach  oer  3erftöning  im  Söauernfricg 
im  ^atjr  1525  (K.).  ftünfbogige 
fteineme  ^agfibrücfe  1680.  2ln 
ber  Strafje  nad)  Äodjenborf  ein 
^ilbftorf,  geftiftet  1772  non 
„finnig,  33aurat  ju  ^euglingen". 
Mite  gjcüljle. 

§rCenßac#  (<£rlibac$  ^76). 

Äatt).  flirre  5um  hl.  Martin, 
1753,  mit  großem  3)ecfenbilb. 
ütreffliebe  (Statue  bes  (Sc^u^^ettt^ 
gen,  im  Übergang  jur  SRenaiff  ance ; 
in  ber  ©otteSacferfirche  ^eilige 
Katharina  unb  Barbara;  gotifche 
«ilbftöcfe.  fflatyauS,  1698,  mit 
bem  Seutfchmeifterroappen.  $e= 
rühmter  ffiemort. 

(£od>fen  (©ojsestjeint  \25S). 

©otifcfje  eu.  Stirdje,  1601,  mit  unten  älterem  Oftturm,  1605;  im  3<*hr  187tf 
oon  fieinS  in  gotifchem  Stil  umgebaut.  (Sine  ^nfchrift  befagt:  1601  ©eorg  9lrnolbt 
Schultheiß,  |>ans  Füller  ber  elter  unb  Michael  Slin^elmanu  geroefene  33aumcifter 
biefer  ftirdjen  aüt)ie  ju  ©ochfen.    Pfarrhaus  1772. 

Stattliches  alte*  9tat$au3,  früher  baS  Sd)lop  ber  Crt§hcrren.  Scdjsbogige 
fteineme  $rücte,  174o,  über  ben  Hodjer. 

OrtSabel  1253-  1466,  f.  «Bürg,  Sappen  auf  einem  Scfjrägbalfen  3  ©ee= 
blattet.    £errfd)aftsroecbfel,  rote  bei  Skettadj. 


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©unbelifcim.  4M) 


(*unbo(5f)rim. 


<£im6<?rsß«?im  (©unbolfesfctm  766),  ©tabt. 

2)ie  Stabt  fteigt  am  red)ten  9lecfarufer  jum  Sdjlofc  #oruecf  tjinan  mit  bcr 
SRingmauer  unb  ben  ad)t  SRunbtürmen,  biefe  toie  bic  SJlauer  felbft,  mit  itjren  SRunb* 
bogenfriefen  t)öd)ft  malerifd),  von  uraltem  Qcfeu  übergrünt  unb  im  Sommer  non 
tmlbem  ©olblacf  umblüfyt  —  an  bie  dauern  ber  Äreujfaljrer  in  ^aläftina  erinnernb. 

2)ie  otabtfircfye,  pm  l)L  ÜRttolanl  oon  SJcnra,  Ijat  unter  einem  $ad)  ben  9teu» 
bau  ber  eigentlichen  Äird)e  im  ^efuitenftit  unb  ben  alten  gorifdjen  Sübbau,  Slnnabau. 
2>er  melecfige  Gljor  unb  ber  t)ol)e  Surm  fmb  gleichfalls  nod)  alt.  Snf  bem  $aupt= 
altar  jroei  fpätgotifc^c 
■ßoljfiguren;  im  2lnna* 
bau  fpätgotijdjer  Elitär, 
mit  JHeliefs.  ©rofjev 
gotifdjerftrujifirus.  33iele 
(9rabbenfmäler  aus  bem 
16.— 18.  ^atjrtmnbert. 
®d)öner  fämiebeiferner 
Seitjfeffelträger.  Csm 
lurm  alte  £oljbecfe. 

Sfaf  bem  ttircfyljof 
bie  gotifdje  3t.  Öeorgs 
firdje,  1472, 

\y    baran  neben= 

•J-    ftetjcnbeS  3«' 

I  I      djen;  am  Sctjiff 
nod)früt)gotifd)e 
2cile,  beachtenswerte 

©laemalcreieil    in   ^met  «unbel*l>fini.  «ottc«acfcrfirtf)c  ju  2t.  ®toxq.  1472. 


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44o 


Werten  frei*.   Cberamt  Wedarfulm. 


Gborfenftern.  Steinerner  Äruaifiru*  aus  bem  1H.  3ab,rb,unbert.  %n  ben  2ang= 
umuben  bes  (£hoi'3  bie  jc^t  roteber  iibertünd)ten  ©emälbe  aus  ber  Segenbe  be3 
fjeiligen  ©eorg,  1452-1457.  ©rofjartige  gotifdje  SWabonno;  gotifdjes  Relief: 
sJWariä  Yitofunbtgunfl,  oorjüglidje  Arbeit. 

2luf  bem  3Jiirf)aelsiberg  bie  Äirdje  jum  1)1. 
9Hid)ael,  in  romanifdje  Qtti  jurücfreidjenb  unb 
roob,l  an  3teUe  eine«  römifdjen  Stempels  erbaut: 
nod)  ftetjt  auften  ein  römifdjer  Dpferaltar,  f.  o. 
bei  '-Böttingen  <S.  436.  $ie  Ärenjfapeüe  auf 
bem  Slaluarienberg,  1627.  3ln  ber  Strafte  nad) 
Offenau  Capelle  mit  Olberg,  1638:  Sluguftin 
Csroalbt  oon  l'idjtenftein,  (Somentb,ur  ju  $omecf, 
Jeutjdjorbensritter  unb  Cbriftlieutenant  fieri 
curavit  anno  1638.  «Spätgotifdjer  $}ilbftocf,  mit 
ftreujigung,  an  ber  Strafe  nad)  Böttingen. 

Jrü^ercs  SRatfjauö,  jetyt  Sdmle,  1541. 
Ginige  t)übjd)e  iüenaiffance^äufer,  barunter  bas 
frühere  3pitalgebäube,  jetjt  3lpotb,efe.  3?as 
3d)lop  .frorneef,  3it>  be«  $eutfd)mcifter3  bis 
1 525,  roo  bas  3d)loft  oon  ben  dauern  oerbrannt 
tourbe.  ©rofjartiges ,  nod)  roefyrljaftes  3d)loft, 
mieber  erbaut  und)  ben  $erftörungen  im  Sßauern- 
frieg,  1526—1533,  mit  Umbauten  unb  3ufät}eu 
au*  jpäteren  x^al)ren,  befonber«  1724  —1728. 
Siele  ©appen  ber  Xeutfdjmeifter,  Steinbrunnen 
1545;  alter  ©djloftgarten.  Sn  bem  fteinernen 
*©enbeltreppenturm ,  1529,  lieft  man:  „Anno 
domini  1525  bei  Regierung  .frerrn  Xietrid)  oon 
(£leen  oon  Cftenuonbag  bes  17.  $ags  3tpriUis 
bis  auf  ben  Sontag  Graubii  |U  redjen  an  blibe 
bis  3d)lojj  auS  Aord)t  ber  baioern  grimmiefeitt 
gan$  öbe  unb  on  ein  .fraupt  oerloffen  ftan.  s2lm 
3onbag  nod)  Cftcrn  roarbe  es  oon  bem  $auffen 
ber  Hamern  geblünbert  unb  genomen,  unb  am 
Jyreitag  nod)  Cuaftmobogenitii  bes  5ten  Xag* 
SDtaii  bind)  14  borju  oerorbentben  oon  'Samern 
in  "öoben  oerbrenntt.  ^ie  3d)lofj  Stodjsberg 
3ulmc  Talaro  barauf  bergleigen  geblünbertt 
letnfen  unb  abgebrod)en,  3d)eroerbergf  fd)ön  er 
baut  i'ampt  .Cieudjlcn  marben  aud)  als  boroor  oerbrentb,.  £>ornod)  um  ben  Sonbag 
Graubii  nam  ber  Hamern  SEBflfyen  mit  "JMutoergiffen  ein  (5nbe."  3n  ber  ehemaligen 
3d)lofjfnpeUe  befanbeu  fid)  <jet}t  nad)  Cfterrcid)  oerfaufte)  merfioürbige  ©rabbeufmalc 
oon  fed)*  Xeutfd)meiftern ,  1443  1515.  Leiter  eine  ©rabplatte  bes  $Berner 
oon  .frovttect,  1305.    "Öergfrieb  oon  ber  urfprünglidjen  '#urg,  35  m  l)od)  (K.). 


Wunbclstjcim.  rtlaAiiialcrti  in  ber 
(^corg*tird)e. 


Stagenbocb.  ftöcbftbera.  Sagftfelb. 


441 


3Bappen  feit  1538  geoiert:  35eutfd)orbensfreus, 
Slronberg  unb  #ornecfid)es  Soppen,  9ietfarfrrom  unb 
ein  G.  $m  3af)t  766-799  erhält  Ätofter  Sorfd)  b,ier 
$efty.  ©atjrfdjeinlid)  ö'ugetjör  ber  SJurg  #ornecf, 
fam  ©unbelStjeim  mit  biefer  an  ben  Seutfdjorben, 
rourbe  1398  Stabt,  beteiligte  fttf)  ftarf  am  93auernfrieg. 
$as  ^eutfdjorbensjcfylojj ,  rourbe  am  23.  2lpril  1525 
oon  ben  Steutfct^erren  fdjmäljticf)  oerlaffen  unb  oon 
ben  ^Bauern  oerbrannt,  bann  erneuert,  1724  ff.  um* 
gebaut,  f.  o.  S.  440.  Urfprünglid)  bie  33urg  ebelfreier 
Herren,  fam  es  oor  1258  an  ben  2)eutfd)orben,  mar 
um  1420  bis  1525  Sit}  ber  3)eutfcf)meifter,  bann  eines 
Komturs  unb  25.0.0beramts,  1807  bis  1811  Äafeme, 
1814  IDZilitärfpital,  feit  1823  im  ^rioatbefi^.  —  (Sin 
lUteifter  9liflaus,  3Jlaurer  oon  ©unbelsfyeim,  erfdjeint 
1509  an  ber  Stabtfirdje  ju  Wimpfen. 

&ag<mi?a<$  (fjagenbuocfj  1296). 

Äleine  fatb,.  ftira^e,  1753.  Xecfenfresfcn.  $tirtb,* 
noffapeüe,  1611.  —  SHeicfysgut,  1296— 15(»6  ben 
Herren  oon  SBittftabt,  genannt  oon  |>agenbad),  ge= 
tjörig,  fommt  1506  an  ben  $eutfrirorben. 


OunbeMQc  im.  Soijbttfc  in  ber 
lurmfaHe  ber  ötabtfirflf. 


OmMtllfün.  3*mitbtiftrner  ©ti^lnaffcrtcfftlträgcr 
in  btr  «tabtfinlje. 


.Äöcßßßerg  (f}ecfespur  \505). 

©infam  im  Äirdjlrof  fteljenbe 
fatb,.  Hirdje  ber  b,l.  sMav\a  511m  s3hifj= 
bäum,  1698.  Om  3nnem  bes  #aupt= 
altarg  noaj  ber  9tufjbaum;  lunter 
bem  Glror  ber  oielecfige  gotifa>  (£b,or 
ber  früheren  Capelle,  je^t  Safriftei ; 
©rabfteine  aus  bem  17.  unb  18.3<*f)r-' 
fyunbert.  s^farrl)aus  bei  ber  Äirctje, 
1730.  2>er  31flenberg,  mit  ©em= 
mingenfdjen  (Scheunen,  früher  fonu 
burgifdje  'ißropftei  ju  St.  %ibien, 
um  lioo  Sifc  ber  £>erm  oon  9lufr 
bäum.  #agenbad)  roar  ftiftf oiTi- 
burgifcb,  unb  rirterfrf)aftlid>,  feit  bem 
1 5.  >3ab,rb,unbert  beutf^b.errifd). 

iftatf).  Wircfye  jum  fjl.  SBenbelin 
mit  altem  Dftturm;  511m  Seil  nocb, 


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442 


Hefofeeti.  Oberamt  Kedarfulm. 


ftotifdje  unb  romanifd)e  formen,  1878  umgebaut.  ©aframent3l)äu$d)en  1601.  $er 
Ort,  too  fdjon  767  SHofter  i'orfd)  begütert  wirb  976  oon  Äaifer  Otto  EL  an  Stift 
SBormS  oergabt,  gehört  fpätcr  ben  getftlid)en  ftörperfdjaften  in  SBimpfen,  fommt 
1484  an  ben  Xeutfdjorben.  —  (9rof»e$  6aljroerf  in  tfriebria^aff. 

Gegenüber  ^asftfclb  bie  fyodjaufragenbe  fyerrlidje  SBergftabt  3Bimpfen,  unten 
im  $orf  mit  ber  prächtigen  fritygotiidjen  StiftSfirdje,  feit  1262  ff.  erbaut  über 


«iunfecMtcim.  (»rabflfin.  1591.  öunbcUbrfm.  örobfltm.  1590. 


oiel  ätterin  Zentralbau,  wooon  nod)  bie  Söefttürme  ufro.  erhalten  blieben,  «eit 
töömerjeiten  mar  l)ier  ein  mädjtiger  Äulturmittelpunft ,  unb  beute  nod)  fdjauen  bic 
tiefen  Säulenarfaben  ber  rjalbjerftörtcn  .fcoljenftaufpfalj  aus  bem  $icitd)t  oon  @feu 
unb  fiaubbaumfronen  oon  ber  ^ergfante,  roie  aus  einer  anberen  9Bett,  in  bie 
fdjiffebelcbten  blauen  Sellen  bes  92ecfarfluffed  f)inab. 

Jagfißaufen  (t)ufun  ^090). 

^um  ieil  nod)  gotifdje  eo.  ftirrfje  mit  Cftturm,  feljr  jafylrcidje  ©rabbenfmäler 
ber  ^erlidungeit,  befonberS  in  ber  «ruft ;  ebenfo  auf  bem  ftirdjpof.  £rei  Sdjlöffer 


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Mtftaufen. 


443 


berfelben  ftamiüe,  baruntcr  bie  großartige  in  neucfter  3ett  5um  umgebaute 
(9öt>enburg,  mit  bem  2lrd)io  unb  reiben  «Sammlungen ,  befonberS  aud)  am  Ort 
gemachter  römifdjer  ftunbe.  SDfll  frühere,  gefdjnitjte  unb  cinft  bemalte  Siatfmuä: 
„erbaut  1515,  renooiert  1861". 


$as  ältefte  3d)lofj  ift  bic  Wö&enburg,  rooljl  ©eburtsftätte  beS  „bitter  ©öl* 
oon  üöerlicfjingen  mit  ber  eiferiten  £>anb",  1876  f.  oon  99ener  umgebaut.  Um 
L090  3ity  oon  Crt?abeligen,  1194  bis  137<>  von  bürnifrijen  Winifterialen,  genannt 


444 


fledarfrei*.  Gberamt  «Redorfulm. 


ffrftrtonfolt  am  «^«nötigen  Bpital 


Äetel  unb  deiner,  tarn  ber  Ort  im 
14.  3ab,rh,unbert  an  bie  SBetlidjingen,  neben 
betten  aud)  ftlofter  Sdjöntal  u.  q.  Sefitj 
Ratten.  3>a§  SRömerfaftell  reichte  unter 
bie  Stabt  unb  mar  angelegt  jur  Sperrung 
be$  ^Qflfrta^-  ®m  $nfd)riftftein  umes 
3ab,r  248  befagt,  bafj  bas  93ab  ber  1 .  Äo-- 
Ijorte  oon  ©ermanen,  tocld)e3  burd)  fein 
Sllter  baufällig  geworben  mar,  roieber  b>r= 
geftellt  roorben  fei. 


<&ocßen6oi-f. 

'iDer  Ort  mar  früher  ummauert  unb 
trotte  brei  £ore,  nod)  ftefyt  baoon  bas  9Wüb> 
tor;  baju  brei  nod)  oorljanbene  Sd)löffer. 

$ie  eo.  flirdje  jutn  fj/L  Sebaftian, 
1595.  Cftturm,  unten  herauf  nod)  roma 
nifd),  innen  mit  gotifdjem  SHippenfreuj; 
getoölbe  unb  Sairament§b,äu3d)en.  ,J,alii 
reidje,  jum  Seil  fet)r  fdjdne  ©rabbenfmäler,  befonberss  ber  ftainilien  ©reef  unb  ©ent-- 
mingen.  $a&  Äatfjauä,  Ijeroorragenb  fd)öner  ]poljbau,  1597.  $m  ^a^v  1890  mit 
©eidjicf  roieberfyergeftellt.  ©laSfajeibe  1554.  3)a3  ehemalige  ©rerfeitfd)lofj,  früher 
^nungenberg  genannt,  erbaut  1  GOii,  erneuert  1681,  ein  ^äbj^er  Menaiffancebau. 

2a*  ehemalige  l'eljenSf  djlofe 
rBafferfdjlofj),  noch,  tootjlerljalten  mit 
©räben  unb  SSonoerf,  an  roeldjem 
SEBapptn  ber  ©rerf  unb  ©emmingen: 
Anno  domini  1 568.  91nt  ^auptgebäube 
biefelben  ©appen,  aud)  in  fdjöner  5rüt)= 
renaiffance,  1 533.  $a$  Sd)lof?  ift  jefct 
im  "Befifc  bes  Jreiljerrn  -fteinrid)  (Sapler 
uon  Cbtjeim,  genannt  93aut}.  $as  eb,e= 
malige  Sdjlofj  ber  Herren  uon  St.  3lnbr£, 
1710.    ajiarftbrunnen  1777. 

Urfpriiugltd)  Weidjsgut,  bann  im 
*efty  oon  lofter  Julba  (? ),  Stift  SormS, 
Stift  ©impfen,  beffen  ftedjte  mit  v43farr= 
parronot  I8<i2  an  Reffen  fatnen,  unb 
äafjlreirfjem  3lbel.  Crtsabel  1262,  bann 
bie  ©reden  (aud)  in  Ulm),  ausgeftor= 
beu  1749.  35er  Ort  tuirb  1761  oom 
Witterfanton  Cbeuroalb  ertauft,  18« >5 

lOÜrttembergifd).  iNöntiffltr  Hltar  auf  beut  2Ni<$act«berß. 


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flod)erfttin*felb.   ffoc&trtüm.   SJornpoI^aujen.  3Röcfmü$l.  445 


(So.  Äird)e,  1733,  mit  altem  Oftturm.  3ahlreirf)e  ©rabbenfmate,  auss  bem 
17.— 19.  Safarhunbert.  $a§  frühere  <Sch>|,  rofirttembergifcbeS  OagbjeughauS,  mit 
bem  ßerjogSiDappen,  170«.  Obere  unb  untere  fünfbogige  ßoeherbrüefe;  (entere  1726. 

CrBabel,  bie  «lafc  oon  SteinSfelb.   Reicher  »eftfc  be$  ÄlofterS  ©nabental. 

^toc^ex'tüm  (Durne  {{76). 

Äatt).  "^farrfirdje  jur  hj.  9Jlaria,  1752,  nach,  bem  93ranb  oon  1809  erneuert. 
$er  $auptaltar  mit  ber  Himmelfahrt  üJiariä.  2üte  ©rabbenfmale.  (Stattliches 
^farrt)auS  oom  @nbe  beS  18.  3af)rf)unbert§. 


3agfttjauf«i. 

iampoi;v;,[)au fen  (Campolöesfjufen  [{.  ja  fyrljunbert). 

(5p.  neue  ftirdje  mit  großem  romanifrfjem  Cftturm  mit  (Säulenfenftem.  —  ^m 
11.  ^a&rlmnbert  erhielt  Älofter  Hornburg,  im  14.  ftlofter  ©nabental  h>r  Sefttj. 

3ffÖcfimü6C  (ZTTectytamuUn  um  800),  Stabt. 

SMerifrf)  altertümlichst  Stäbttfjen  mit  ber  ©urg,  Stabtmauer,  ad)t  sJJ?auer= 
türmen  unb  noch,  einem  Jorturm  (K.).  3>ie  gotifebe  eo.  ^farrfirebe,  mit  fdjönem 
rippenfreujgeroblbtem  Ghor;  gefebni^te  ftanjel,  1606.  $urm  gleichfalls  gotifcb,  1513, 


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446  ftecfarfrei«.   Cberamt  Werfarjulm. 

mit  ©efidjt  unb  3eidK'1  be§  Steinmetjen:  hans  hainen       .  .^afylreidje  ©rabmälev 

au§  bcm  16.  3atrrb,unbert.  $>iafonatljau§  1610.  9Ute$  Jriebfyoffirdjlein,  aufjerb,alb 
bcr  Stabt.  ©rabbenfmäler  unb  eingemauerte  Steine.  1471.  —  $)ie  Stiftsfirdje 
ju  unferer  lieben  ftrau  mürbe  1642  oon  ben  ftranjofen  jerftört. 


Äpajtnborf.  (Eingang  in«  i©afttrfd)lo&. 


Gb,rroürbta,csi  Wattjau*,  15H9,  mit  fdjöner,  uon  poei  weiblichen  ©eftalten  a,e 
baltener  ^nfdjrifttafel. 

$lte  merfnuiibige,  nod)  yemlid)  erhaltene  öurg  über  ber  Stabt,  einft  Sit} 
abeligcr  Cberamtleute,  jetjt  jum  Jeil  SlrmenrmuS.    Eingemauerte  Steintafeln. 


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448 


9ttdarfreiS.  Oberamt  SRedariulm. 


3Bappen  gefpaltener  Sdulb  über  3  grünen  bergen,  redjt«  fdjnjarjer  iöogelfufj 
mit  golbenen  Rlauen,  lints  fedjsfpeidnges  fdjwaraes  9J2ül)lrab  im  filbemen  ^elb. 
Om  780  erhielt  Älofter  ftulba,  cor  97«  sJJJosbad)  unb  2BormS,  1042  SBürj- 
bürg,  1239  Älofter  Seligental  Ijier  «efifc.  Hilter  ^entfitj,  fam  9«öcfmü^  wol)l 
oon  ben  ©rafen  oon  Sauffen  an  bie  oon  Xürn,  bann  burd)  Grbfdjaft  an  bie 
©rafen  oon  |>ot)enlof)e,  oon  benen  eine  Sinie  mit  Crtsabeligen  fjier  fa§.  1445  ronvbe 
sJJlörf müf)l  an  Äurpf  al$  oerfauft,  1 504  oon  £>erjog  Ulrid)  oon  Württemberg  erobert, 
1521  —  1542  an  SBürjburg  oerpfänbet,  1635—1639  an  S8ifrf)of  Alton  Wolfratt) 

oon  Wien  oerfdjenft.     Äraft  unb  ©ottfrieb 
oon  .f>ot)enlob,e  errichteten  1379  ein  ßlwrberren 
frift,  bag  1 542  reformiert,  1 558  eingesogen  würbe. 
Stabtredjt  1467. 

]Keueitfta6t  an  ber  Sinbe,  Stabt. 

Saubere  Stabt,  mit  Steffen  ber  Stabtmauer 
unb  einem  Vorturnt,  jetjt  ftirdjturm,  1 703,  oon 
Weifter  Martin.  $ie  ftirdje  felbft,  1595,  im 
sJlenaiffanceftil  mit  gotifdjen  Erinnerungen.  Sauf» 
ftein  1499.  (Sbler  marmorner  ftrujifixuS,  geftiftet 
1703  oon  fierjog  Jyriebrid)  3tuguft  oon  Württem 
berg.  SHeffinglüfter.  -frerjoglidje  ©ruft  mit 
fdjönen  3innfärßen- 

$n  ber  Äirdje  felbft  eine  grofje  sJlnjabl 
oon  ©emälben  unb  ©rabbenfmalen,  letztere  0011 
1413  an  bis  in«  17.  3at)rfyunbert.  £eroorragent> 
ba3  ber  Comitissa  de  Leiningen,  ber  ©emat)lin 
(SngelbarbS  oon  Weinäberg,  f  1413,  fyodjerfjabene  ftrauengeftalt,  t)öd)ft  auSbruds; 
00U,  ©efid)t  unb  ©eftalt  nad)  bem  Sieben,  unter  fäulengetragenem  'Öalbadjin;  oben 
galten  jmei  (Sngel  ba«  f>aupt  beö  (Srlöfers. 

Silberne  Äirdjengcräte,  geftiftet  oon  -Jöerjog  Ä'arl  Mubolf  oon  Württemberg 
( f  1 742).  2luf  bem  älteren  ©ottesaefer  füböftlid)  oor  ber  Stabt  ftetjt  in  Krümmern 
bie  fpätromauifdje  .frelmbunbsfirtfje ;  ber  ben  (£f)or  bilbenbe  Cftturm  ift  nod)  j\iemlid> 
erhalten,  t)at  ein  9iippenfreujgemölbe  auf  fdjönfapitälierten  gewirtelten  (Scffäulen. 
Unter  ber  ßirdje  war  eine  ftrnpta. 

Xa$  ftattlidje  Sdjlofc,  begonnen  1565  oon  «Iperjog  (ftjriftopb,  an  Stelle  be* 
oon  itjm  abgeriffenen  3d)loffe3  ber  Herren  oon  Weinsberg  auf  ben  ©nmbmauern 
einer  >Hömernieberlaffung.  —  Sfcnaiffanceeinfaffung  (1558»  unb  Fäulen,  1551  ff. 
ber  berühmten  „Vinbe"  (f.  u.).  25as  Xiafonattjaus,  14H8.  ©ute  >Henaiffance=  unb 
Mofofofyäufer.  Stabtbrunneu,  Naumann  1744.  Sdjlofcbrunnen,  Ijergeftetlt  um  162^ 
unter  .Ipeinrid}  Sdjicftjarbt. 

Meuenftabt  war  wobt  bie  ©ertd)t?ftätte  bes  v#rettad)gauS,  an  weldjc  bie  vkU 
leid)t  fd)on  900  vlal)rc  alte  Viube  (tilia  granditolia )  oor  ber  Stabt  erinnern  mag; 
bie  mächtigen  tffte  beS  46'  im  Umfang  meffenben  $aume>  fmb  oon  98  Säulen 


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UReuenftabt. 


449 


getragen,  bet  Stamm  1773  unb  1847  burd)  Sturm  geborften.  Süböftlid)  ftanb 
.frelmbunb,  796  Helmbond,  Helmanabiande,  oon  beffen  obengenannter  Äird)e  jum 
ijl.  33ett  nod)  ber  <£l)or  ermatten  ift.  DrtSabel:  SBappen  3  #elme,  bie  beiben  oberen 
jugeroenbet;  £elmaier  «DknnSrumpf,  bie  $änbe  über  ben  Äopf  Ijaltenb.  5Retd)3gut, 
fam  $elmbunb  an  bie  Sd)enfen  oon  Simburg  unb  an  bie  ©rafen  oon  Düm,  bann 
an  bie  Herren  oon  Reinsberg,  loeldje  in  bem  1325  als  neue  Stabt  £elmbunb 
erfdjeinenben  9teuenftabt  reftbierten.  1450  an  Äurpfalj  oertauft,  1504  oon  #erjog 
Ulrich  oon  3Bürttemberg  erobert,  biente  9teuenftabt  1618—1781  als  SHeftbenj  ber 
Sinie  3Bürttemberg*9teuenftabt,  mar  aber  1631—1646  oom  Äaifer  an  ben  ©rafen 
oon  SrautmannSborf  oergabt.  #erjog  ^riebrid),  f  1682,  grünbete  fjter  eine  reiefc 
faltige  $üd)er*,  3Künj=  unb  Äunftfammlung.  %\&  feine  Söf)ne  fmb  in  9leuenftabt 
geboren:  12.  September  1659  #er$og  fterbinanb  Sil^elm,  ^elb^err  in  bänifdjen, 
englifetyen  unb  tjollänbiidjen  Dienften,  +  1701;  29. 9M  1667  Äarl  SRubolf,  £eer* 
füfjrer  im  fpantfdjen  ©rbfolgefrieg,  patriardjalifdjer  .£>err  oon  sJleuenftabt,  f  !)ier  1742. 

9leuenftabt  mar  bis  1481  ftilial  ber  Ätrdje  p  ßelmbunb,  roelaje  bem  luer 
reidjbegfiterten  Älofter  Sd)öntal  gehörte. 

Die  Öinbe.  Die  3ab,l  °w  5U  Stützen  bienenben  Säulen,  meldte  meift  nic^t 
meljr  auf  iljrem  urfprünglidjen  >JJla$  ftefyen,  fonbem  toittfürlid)  oerfefct  ftnb,  foü 
früher  88  fteineme  unb  16  Ijöljerne  betragen  fmben;  ^eutjutage  ftnb  90  fteineme, 
8  f)öljerne  Säulen  oorfwnben.  5Bon  ben  mit  Sappen  unb  3nfd)riften  unb  teilroeife 
mit  ^aljrSjaljlen  oerfetjenen  fteinemen  Säulen,  roooon  oiele  im  beften  Menaiffance- 
gefdjmacf  gehalten,  ermähnen  mir,  bem  Hilter  nad): 

1.  Ulbert  oon  tffofenberg,  JRitter.  1551. 

2.  £>aupred)t  SJart,  $Mer  ju  9leroenftat.  1551. 

3.  oon  (Urenberg.  1551. 

4.  Sigmunb  Siginger.  1551. 

5.  Sinf.  1554. 

6.  oon  ®emmingen.  1555. 

7.  'ifflidjel  Deimling.  1555. 

8.  SBolf  Reibet.  1555. 

9.  &an3  tfund,  ju  ber  3*ib  'Öurgermeifter  geroeft.    1555.   Die  @rft. 

10.  SBappen  oon  sJJtoinj.  1555. 

11.  ©olfgang  Sdmtib  oon  sJtommelt.  1555. 

12.  «urctfmrt  oon  SeiUer.  1571. 

13.  -Ipans  Ulridj  oon  (?)  Steinen  .  .  .  1575,  jroeimal. 

14.  Deo  fido.   'JUperid)  Orof  ju  Seenftein  unb  #er  ju  Sdjarfenec.  1583. 

15.  ©eorg  (Jrnft  (9raoe  ju  .£>enneberg,  .jper  $u  9lfdmd).  1583. 

16.  $am  .freinrid)  oon  ber  Jann.  1583. 

17.  ^ofmnnes  9Ibbt  ju  Sdjönt^alt.  1584. 

18.  2£ilf)clm  oon  Krombach,.  1588. 

19.  .fcanS  sBolf  oon  ©emmingen.  1588. 

20.  ^ernolff  oon  $cmmingen.  1588. 

21.  Sd)«>etgfev  Sambolt  oo  Uinbftatt.  1591. 

I'aulu«.  Teiifmnltr  au8  ©urttmiberg.  Oieiforfrti«.  '2t> 


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45(1 


Necfarfret*.   Cberamt  Ketfarfulm. 


22.  Slnbrea*  oon  Cberbad),  SJorftmetfter  ju  Steraenftat.  1601. 

23.  3o^ann  21bbt  ju  2ondt)eim.  1601. 
Pnesul  de  Lanckheira  rediens  Cistercia  ab  urbe 
Raraidem  hanc  posuit,  flamrais  cadestibus  votam; 
Sentiat  hac  etiam  numen  spirabile  toto 
Pectore  et  illius  Semper  sit  raunere  fjelix. 

24.  Oob,ann  ©eorg  (Srbarbt.  1747. 

25.  ftranjisfu*  Strefj,  Sinbemoirtb^  1751. 

26.  (Sbertyarb  Daoib  $Mer,  Äctlcr.  1764. 
2tujjerbem  fmb  nod)  ju  ermähnen  bie  Onfd)riften:  ©raf  Jricbrid)  oon  s3Jlempell= 

gart,  mit  bem  Sappen;  #elmftat  mit  Sappen;  Oacob  .  . .  3imtan,  Stoumeifter, 
mit  feinem  Sappenfdjilb ;  Sorna*  93ufd)  oon  Sdjornborf,  mit  feinem  SJktfterjeidjeii : 
anf  einem  Sdjilb  ba*  üDieifterjeidjen  best  Baumeifter*  Sparte  SBcnoart,  (Erbauers 
be*  <5d)loffe§  ju  93radf enb,eim ,  geftorben  ben  14.  sJlooember  1564  unb  auf  bem 
©raefenfjeimer  $ird)b,of  begraben,  f.  D.3l.93efd)reibung  oon  ©racfenljetm  ©.  166  f., 
unb  bie  3ahre*jat)l  1555;  Stammet,  -jpofmetfter,  famt  Sappen;  Äonrab  Otto  ftlöge, 
famt  Sappen.  Dann  bie  Sappen  be*  £ersog§  ßljriftopb,  unb  feiner  ©emahjin  an 
fdjönen  ÜRenaiffancefäulen,  roie  überhaupt  au*  ben  oon  ber  3eit  #erjog  (Sbnftopb* 
nod}  oorfjanbenen  Seilen,  bem  (Eingang  unb  oerfdnebenen  Säulen  b,eroorgeb, t ,  bafj 
bamal*  in  ed)t  fünftlerifdjem  Sinn  bie  (Sinfaffung  unb  Stillung  ber  fyoajberübmten 
Sinbe  fjergeftellt  rourbe. 

$tteirgvtesB<»tm  (©t«o$b.eim  766). 

©ottfdjc,  mebrfad)  oeränberte  fatt).  Slirdje  pr  1)1.  Dreifaltigfeit ,  mit  fdjönem 
gletd)fall*  gotifdjem  Seftturm,  mit  jierlidjer  Senbeltrcppe  unb  bem  $eid)en  bes 
Baumeifter*  F.  J.  M.  unb  Deutfdmrben*roappcn,  1593.  3roei  ©rabfteine  1611 
unb  1612.  Warrfjau*  1793.  Sllte*  Weid)*gut,  fommt  1362  an  Äurmainj, 
1484  an  ben  Deutfdjorben. 

§6ßeim  (2>ö«b«m  1237). 

Äatl).  ftirdje  sunt  hj.  SDlaurtriu*,  1716,  mit  altem  Cftturm  mit  lwd)gefprcngtem 
üHippenfreujgeioölbe  auf  ftonfolen  unb  mit  iHofette  im  ©djlufeftein.  üHefte  frü^gotifdjer 
Sanbmalcreien.  ©otifdjer  ^lügelaltar  unb  £ol&figuren.  ©rabbenfmäler  au*  bem 
16.— 18.  0«br^unbert.    sJ?farrbau*  1729,  oon  Sdjöntbal  erbaut,  mit  bem  $er*: 

Hii'C  domus  exstrueta  est  anno  si  quaris  in  isto 
Tuta  aub  hoc  divo  signo  consistat  in  itvuni. 

iliattyau*  mit  3lrfaben,  1600.  Da*  alte  grauen*  oocr  SirtoenbauS,  mit 
(Stfer,  1528,  1699. 

Sol)lerb,altenes  Sdjlofj  be*  tyreUjernt  Gapler  oon  £bbrim,  genannt  Baut*, 
mit  ftarfen  Burgmauern.  Die  fpäteren  Seile  au*  bem  $a\)T  1692.  Äapelle  jur 
b,l.  Dreifaltigfeit,  auf  ben  ©runbmauem  eines  alten  Sumte*. 

Sdjlojj  in  Sillenbad)  (StUcntjetm  803)  1603.    Cbl)eitn  mar  umroaUt. 

Die  (£apler  oon  Cotrim,  cvft  roeinsb'ergifdje  Dtcnftinannen,  feit  1280  Kaplan, 
feit  bem  16.  x)ab,rtmubert  Kapler,  feit  1408  aud)  3Ju&,  Bau^  genannt.  Sappen: 


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Cffenau.  Olnfaujen.  SRoiflfaim.  Siglinoen.  2iejenba<$. 


451 


in  9tot  ein  meiner  Duerbalfen,  $elmjier  rote  SJüffetfyörner  mit  raeifjer  93inbe.  Meid)«» 
gut  im  SBefifc  ber  sperren  oon  Reinsberg,  tarn  Obfjeim  mit  ©djeuerberg  an  ben 
$eutfa>rben.  3  m  Sommer  1864  mürben  im  ©emeinberoolb  JRuien^olj,  UnfS  beS 
ÄodjerS,  bie  Mmmer  einer  römifdjen  58itta,  gegen  200  ftujj  long  unb  über  140  #ufe 
breit,  ausgegraben,  mit  Sie gelftempeln :  Cohors  II  Ispanorum ;  neben  mar  ein  9kb- 
gebäube.   3*fct  tft  alles  fpurtoS  oerfajiounben. 


G)ffetKttt  (£>ffcnfyeim  766). 

Äatf).  $ird)e  jum  (jl.  2Uban,  1751,  mit  altem  rippenfreujgeroölbtem  Oftturm, 
aud)  mit  ftonfolen;  fdjöneS  gotifd)eS  ©aframentStjäuSdjen. 

3m  3ab,r  766  befam  Älofter  £orfa)  tyer  $efty.  3m  14. 3afalmnbert  raflrt* 
tembergifd)eS  fielen,  fam  Offenau  mit  ©Beuerberg  an  ben  $eutfdjorben.  ©oolbab. 
ÄgI.  ©aline  (£lemen|Sl)all,  1754  oom  $eutfd)meifter  ÄlemenS  Sfoguft  angelegt, 
feit  1848  mit  gfriebriajStyatt  oerbunben. 


tfH'rtßaufro  (£>UanI>ufen  78(). 

Siebte  gotifrije  eo.  Äirdje  ju  3"^anne§  b.  £.  mit  Oftturm,  ©aframentSfyäuSdjen 
unb  einer  übertünchten  3"fd)rift.  3m  Gljorbogen  fmb  jioei  SRömerfteine  eingemauert, 
beibe  bem  Oupiter  unb  ber  3uno,  einer  aud)  nod)  ber  3fiS  gemeint.  5ßon  einkaufen 
mar  ber  gefdnefte  SBaffenfdjmieb,  ber  nad)  ©ötjen  oon  *öerlid)ingen  eigener  Angabe 
biefem  naefy  ©erluft  feiner  regten  #anb  oor  1'anbS^ut  1504  bie  funftreidje  eifeme 
$anb  oerfertigte. 

Uftotgßeim  (Holjenfetm  (239). 

©ottfcfye  eo.  Äirctje,  mit  (£h,or,  ber  $urm  nörbtid)  baneben,  beibe  mit  SHippen* 
freujgeioölben  auf  Äöpfen.  ©rabfteine.  2Hutterrtrd)e  oon  Ober*  unb  Sftittelfdjefflenj 
bi§  1301,  oon  Sennfelb  bis  1422. 

«&tejCmcjen  (Sigentngen  (308). 

2)er  Ort  mar  als  früheres  (Stäbtdjen  oon  einer  3Hauer  mit  Üoren  unb  einem 
SBaügraben  umgeben.  Sönfbogige  fteineme  iörücfe  über  bie  3agft,  1766/69.  Äleine 
eo.  Sirdje,  mit  älterem  Oftturm. 

Stirpe  1636  abgebrannt,  1650  neuerbaut,  1867  renooiert,  bis  1542  ^ilial 
oon  Slffumftabt.  OrtSabel  1285—1544.  (Sappen:  im  Sdjilb  2  abgejoenbete 
Jtifdie.)  3IltroeinSbergifd),  1363  oon  tfaifer  &arl  IV.  jur  <5tabt  erhoben,  feit  1423 
furpfäläifci),  feit  1504  toürttembergifd). 


^iefmßacß  (Diepenba*  773). 
kleine  fatl).  ftirdje,  511m  1)1.  3afobuS,  1747.  3m  Sonberteid)  ber  Sdjlofjbucfel. 


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452 


■Mcdarfreti.  Oberamt  fledarfulm. 


SReue  faty.  Äir^e  ju  3ob,anne3  bem  Käufer,  1840.  9tuf  bem  ftircb>f  alte 
©rabbenfmale  auS  bem  15.— 18.  Saljrlmnbert,  barunter  Surfart  oon  Sitftat, 
ftitterftanbbilb.   «Pfarrhaus,  1628. 

SllteS  ©rfjulijauS;  am  Grfbalfen: 

Ccrnet  ©er«btiafeit  unb  ©orte«  ©ort, 

So  roirbS  eu<fc  roofcl  flehen  ^te  unb  bort.  1752. 

Ter  Ort  teilte  ben  #errfct)aftSioed)fel  mit  Obergriesheim. 

^0i66em  (XDitter^eim  775). 

SMerifd),  einft  fetyr  fefteS  ©tftbtdjen  am  (Stnflufj  ber  Äeffad)  in  bie  3agft. 
©edjSbogige  ©teinbrflefe  über  bie  3agft.  ©pätgotifdje  eo.  Äirdje  jum  1)1.  SaurenttuS, 
mit  gewölbtem  gerabem  (£r)or;  Xurm  im  UBeften.  3°f)lreid)c  unb  fdjöne  ©rab= 
benfmäler,  auS  bem  15.— 18.  ^afjrfmnbert.  (Stanbbilb  beS  Steinhart  $ofioart  oon 
Äird^eim,  1420.  ©otiföe  ftriebfjoffapeüe  ju  unferer  lieben  $rau,  mit  ©rabfteinen 
aus  bem  16.  unb  17.  3af>rb,unbert.  ftrflfjereS  @emmingen'fcb,eS  <Stb>fi,  1574;  mit 
fteinerner  SBenbeltreooe.  3luf  bem  ©djlofjberg  bie  legten  krümmer  beS  alten 
©anerbenfcfyloffeS. 

3Baopen:  im  filbernen  3*lb  ein  fte^enber  rechts  fdjauenber  SBibber.  3n 
SBibbern  ijatte  fd)on  775  Softer  Sorfcb,,  um  1090  Hornburg  Sefty.  3m  13.  3aljr* 
lmnbert  ben  Herren  oon  Türn  als  @rben  ber  ©rafen  oon  fiauffen,  bann  ben 
sBerrt)eim,  1307  ben  (Sberftein,  1362  hälftig  ben  ^ohenlob^üJcöcfmül)!  unb  3Bärj= 
bürg  gehörig,  mar  SBibbern  im  15.  ^atyrlrnnbert  ein  nielgeteilter,  burd)  3Bege* 
lagerer  berüchtigter  ©anerbenort.  1458  @nbe  3uni  mürbe  SBibbern  oon  ©raf 
Ulricr)  oon  Württemberg  erobert. 

Büftfingett  (^uttltnga  800). 

9leuerbaute  eo.  &irtb,e,  1856/57.  Ter  gotifdje  (£b,or  ber  früheren,  bem  b,l.  SufaS 
gemeinten  Äirdje  ift  jefct  ©rablege  ber  Herren  oon  dUricrjSfyaufen ;  ©rabmäler, 
aus  bem  17.— 19.  3ab,rb,unbert.   eaframentS^äuScrjen  unb  gotifäer  Äeld). 

"äffumftabt  (SlSmanSftat  1319),  Sdjlofe  ber  Herren  oon  GUricb^aufen,  1769. 

Tomenecf,  neues  <Sd)lofj  unb  krümmer  beS  alten,  mit  großem  9?unbturm. 

(Srnftein,  Turmruine  ber  früheren  33urg. 

früher  bem  Ätofter  ^ulba  gehörig,  fain  Püttlingen  846  an  baS  9tetd),  mar 
bann  toeinebergifch, ,  um  1400  nrilrjburgifefjeS  £ef)eu.  CrtSabel.  3"^*  fiel  ber 
Crt  mit  Tomeneef  an  bie  GUridjSfjaufen. 


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Stuttgart  Ätnt. 


<^er  SBejirf  umfaßt  bie  „Silber"  unb  oom  Sd)önbuch  ben  nörblidjen  Saum. 
s£n  bic  fruchtbare,  tieflehmgrünbige  3filberhod)ebene  mit  Obft,  Soitjfohl  (Sauerfraut) 
unb  ©etreibe,  legen  fid),  nod)  l)öl)er  fidj  ^ebenb,  bie  fanbigen,  mit  SBalb  bebecfteii 
Wänber  be$  Sd)önbud)§  (alt  Sdjaienbud)),  gegen  innen  buräjfurdjt  oon  tiefen  toilben 
"Salbfdjluchten.  Sßon  jebem  fünfte  ber  ftilber  unb  oon  ben  meiften  Sd)önbud)höhen 
au$  erblicfeu  mir  bie  2llb  faft  in  ihrer  ganjen  Sänge  unb  nahe  oor  un§,  großartig 
weit  unb  emft,  in  fraftooller  Schönheit,  überall  ftattlidje  Dörfer  mit  fpitjen  ftird)- 
türmen,  oft  aud)  mit  guten  .£>oljbalfent)aufern,  befonber§  in  ben  Sd)önbud)orten, 
in  benen  oon  ganj  alten  fctten  her  eine  (Erinnerung  an  biefe  urbeutfdje  2trt  noch 
lebenbig  ift. 

Jirtertätttfr. 

töingioälle:  bei  (£d)terbingen  auf  ber  5eberle§ma^b,  bie  SRiefenfchanje,  aud) 
f>eibengraben  genannt,  quabratifd)  angelegt,  ift  roofjl  römifd),  babei  jatjlreiche 
Grabhügel,  barunter  ein  iRiefengrab;  in  ber  9Mf>e  ein  3fanb  pradjtooUcr  feltifdjer 
"öronjeringe  (M.).  @ben  biefe  tfcberleSmatjb,  ein  breiter  dürfen  mit  Saffer,  bie 
ganje  ^ilbert)od)ebene  beherrfdjenb,  mag  feit  uralter  $eit  eine  Wolle  gefpielt  haben, 
au  feinem  öftlidjen  5ujj  lag  ber  eiuftige  SHömerplafi  bei  Stetten.  Weiterer  SKing 
roall  (?)  bei  SRuöberg,  ber  Steffel,  mit  mittelalterlichem  Schutt. 

©rabhügel  in  SWenge  eben  bei  ber  fteberlesmahb,  reo  ein  Miefe  gekauft 
haben  foll,  unb  beim  nahen  ^lattenharbt.  (Sinjelne  bei  Degerloch,  6artl)aufen, 
Seinfelben,  3Jlusberg,  hier  ber  fet)r  große,  bie  $ol)roart,  unb  bei  SBalbenbud). 

9iömifd)e  fttebertafiungen  bei  $onlanben,  Botnang,  Degerlod),  (Jchterbingen, 
^euerbad),  £>arthaufen ,  Kemnat,  i'einfelben,  ^lattenharbt,  SHutt,  Scharnhagen, 
Stetten,  Unterfielmingcn,  Vaihingen,  roo  nod)  ein  römifdjeS  Sad)hau§  fte^t,  "©alben* 
bud).  ^ilbioerfe  bei  ^tattenbarbt,  Steinenbronn,  ein  Elitär  bei  3Batbenbud)  unb 
bei  Stetten  (M.).  Die  römifdje  .frauptftrafje ,  Steinftrafje,  lief  oon  „2lltenburg" 
bei  (Sannftatt  über  Beuerbach  auf  ^ßf orjt>eim ;  anbere  wichtige  Strafen  liefen  oon 
(Xannftatt  aus»  über  Vaihingen  nach  Sinbelfingen,  über  Degerloch  nad)  Stetten  unb 
über  JHuit  nad)  öligen.  Weihengräber  bei  Beuerbach,  Kemnat,  ^Öhringen, 
Husberg. 

;S8ternßaufen. 

Stattlidje,  gefrf)ni$te  ^oUt)äufer  aus  bem  16.  unb  17.  ^ahrhunbert.  Wathaus 
1581.  „Das  Sd)löfjle"  mit  renaiffance^gotifcher  Pforte,  @otifd)e  eo.  tfirche,  1475 
an  einem  Sübpförtchen,  mit  oielectigem  £hor  mit  Wafjioerffenftern.  Der  Dürrn  ift 


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454 


9lt(forfrti$.   Stuttgart  $tmf. 


ein  tjofjer,  mächtiger  SBeljrturm  unb  bic  gauje  Stirbt  umgeben  oon  geroaltiger  Shicfel^ 
fteinmauer.  CrtSabelige,  pfaljgräfifc^  tübingifdje  SHinifterialen  oon  ,\irfa  1090  an, 
ber  letzte  be§  Ramend  ftarb  1h:j9.  Sappen:  im  gefpaltenen  blauen  <5d)ilb  redjt* 
ein  aufred)ter  gefrönter  golbener  £öroe,  linte  ein  filberner  ftlügel,  fpäter:  oon  ©olb 
unb  ©rün  fünfmal  geteilter  Sd)ilb;  ^elmjier  oon  ©olb  unb  ©rün  brcimal  geteilte 
burch,  rote  ©dmüre  oerbunbene  $3üffelb,öraer ;  .ßelmbecfe  grüngolb,  f.  ©röfcingen 
im  091.  Nürtingen.  9ln  Württemberg  fam  ©entlaufen  1:316  ff.  1449  rourbe  e* 
rool)l  mit  ber  93urg  oon  ben  Stäbtern  niebergebrannt.   <3>en  4.  9Wai  1747  roarb 


bier  al§  Sdmltf)eifienfob,n  geboren  ^otjann  ©otttjarb  SWüller,  ber  beräumte  Stupfer 
fted)er,  geftorben  1830  (93iograpl)ie  oon  feinem  Urenfel,  bem  SJlitarbeiter  an  unferem 
Serfe,  «ertolb  Pfeiffer,  SB.  Hierteljafjrsbefte  IV.  1881). 

(So.  ftirdje,  1780  oon  f>erjog  ftarl  geftiftet:  „Templum  a  Carolo  struetum. 
die  Caroli  consecratum  178t».u  5)er  Ort  gehörte  al§  pfaljgräflid)  tübingen  jdjes 
l'eljen  ben  SBernlmufen  unb  Plieningen.  Seiler  Stieben berg  (um  1100  SRobcberg» 
mar  £ef)engut  ber  .jperren  oon  93ernf)aufen,  oon  benen  ftd)  ein  ^toeig  oon  hieben* 
berg  nannte;  man  jeigt  nod)  ibr  Steinbaus. 

^SonCanöen  (Bonlanöun  12.  3af?rijunbert). 

Spätgotifdje  rjübfrfjc  eo.  Stirere,  mauebfad)  oeränbert.  $er  unten  freujgeioölbte 
icb,Öne  2urm  ftebt  im  Seften,  Gbor  mit  eteinbilb  be§  Gfjriftusf inbeS ,  oielecfig, 


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Sotnüittf.  455 


netja,eroölbt,  ofjne  Strebepfeiler.  ÜDJerfroürbiger,  fdjöner  frü^gotifdjer  Hrujifiyii«, 
mit  jraei  sJläg,eln  unb  großem  Senbentud).  SReftc  einer  SRingburg  um  baS  sPfarr= 
f)au§,  mit  Cuelle  im  ©raben.    ©ute  ^>oIj^äufer,  fo  ba3  9tat^au§.    Crtäabel  im 


irc^terbingen. 


13.  ^«brhnnbert,  im  14.  gehörte  ber  Crt  als  pfaljtrräflid)  tübina,cnfd)c£  fielen 
ben  .Sperren  nun  ©toffeln,  bann  ben  (Btammtyeim  unb  Sadjfentjeim ,  feit  1395  ift 
er  roürttembergifrf). 

Botnang  (öotfyenand?  \0?5). 

Spätgotifrije  eo.  ftircfje,  mit  bölsernem  $ad)reiter,  oon  1754.  9Ht  gräflidi 
calmifd)  fnm  ber  Crt  über  bic  Herren  non  ^rauenbera.  u.  a.  1 481  ff.  an  3öürttem= 


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456 


SifdarfreiS.   Stuttgart  Mint. 


berg.  ^arjelle  9totwilbparf  mit  SBärenfee,  oom  $Wren*  ober  $8ernt)arbSbad)  ge= 
bilbet,  unb  «Pfaffenfcc,  in  melden  bie  (SlemSquelle  fliefjt;  »ärenfd)lö&d)en,  1817  ab- 
gebrochen unb  burd)  einen  ^agbpaoillon  oon  ftreubental  erfetjt;  $ruberl)au§, 
urfprünglid)  ftranjiSfanerflöfterlein,  fdjon  1624  als  „SJrubertjauS  in  ben  9ttaben". 
Sdjroarjroilbparf,  wie  ber  SHotwilbparf,  oon  König  ftriebrid)  1815  angelegt. 


Jpetjcrl'ocß. 

3)ie  eo.  fpätgotifdje  Äirdje,  mit  älterem  Oftturm,  ift  jefct  burd)  einen  fdjönen 
romanifdjen  «Heubau  oon  2ein§  unb  ^olmetfd)  erfetjt.    Seit  bem  1 4.  Oatyrtmnbert 

allmäf)lid)  württembergifd),  1449  oon  ben 
Gplingern  oerbrannt. 


tevotngen  (Gerlingen  U85). 

3d)önes,  großes  $orf  mit  t)übfd)cn 
•fjoljl)äufem  unb  mit  einigen  äierlidjeu 
SirtSfdjilben.  ^ie  eo.  .Kirdje,  frei  unb 
bod)  ber  3Ub  gu  gelegen  in  bem  nod)  um- 
mauerten unb  j.  2.  nod)  oon  einem  Saffer* 
graben  umgebenen  $ird)bof,  ebler  gotifdjer 
s-bau;  äufeerc  "Breite  be3  £d)iffe§  pr  Wr 
f  amtlange  wie  2  ju  7.  $er  ftarfe  ©effc 
turnt  au§  fdjönen,  glatten  Cuabern,  würbe 
erbaut  14:i9  oon  «JHeifter  $einrid):  anno 
domini  14.19  in  die  marcelli  et  ineepta 
est  turrLs  ista.  ain  tum  bin  id).  maifter 
t)eiurid)  madjet  mid).  Xabei  bie  Sappen 
oon  ^ifterj  ^ebenb,aufen  unb  Sürttemberg. 
ftolgenbe§  x}eid)en  fommt  oft  am 

Jurme  oor.  fwdjeblcr  (£nor  oon  trefflidjen  fdjlanfen  ^erbältniffen  mit  frönen 
Atfdjblafenmafjwerffenftern ;  bas  «Netjgewölbe  nit)t  auf  ^ruftbilbern  ber  ^roptjeten : 
tetber  burd)  bie  Crgel  oerftellt!  3ln  ber  Sübfeite  ein  leerer  Clberg  mit  bem  «Dieifter 


Csdjurbingfn. 


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5<uerbact). 


457 


Seidjen,  baSfelbe  fommt  mit  ben  93ud)ftaben  h  b  cor  in  ftricfenb,aufen,  Dberamtsi 
Olürttngen.  ©.  aud)  bei  ©berbingen,  C.91.  Wartungen.  Auf  einem 
Sdjlufcftein  be$  GfwrgeroölbeS  nebenfteljenber  @teinme$enfdulb.  Sie  [  I  I 
Safriftet  wirb  gleichfalls  oon  einem  DJe^geroölbe  überbeeft ;  mar  Capelle.  )  j  i 
©rabfteine  au§  bem  17.  unb  18.  ^a^unbert.  $>er$urm  ertjält  1881  (  St) 
burc^  SöeiSbartl)  b.  einen  ftilooHen  fteinernen  $elmbau.  $Ratt)au§,  V — S 
übertündjter  Ooljbau. 

^n  ber  Äirdje  neuer  gotifdjer  Altar  oon  33eisbartt)  b.  %  1860;  Olberg  oon 
(Srlmrb.  Abgegangene  33urg  mit  CrtSabel,  biefer  feit  1185  genannt,  in  £irol 
um  1580  erlogen,  SBappen:  ein  falber  roter  2ön>e  im  golbenen  ftelb.  (Sd)terbmgen 


Ifdjtcrtingfit. 


fam  oon  ben  ©rafen  oon  Galro  über  bie  SBelfen  2t.  allmätjlid)  an  Württemberg; 
1634  würben  oon  ben  ftaiferlidjen  244  Käufer  niebergebrannt.  Abgegangen  ber 
£>of  -frageubud),  1291  an  ba3  ftlofter  Siebentjaufen  oerfauft.  ©eboren  fmb  in 
(Sd)terbingen  5Hid).  Ctt,  ^eugmeifter  St  9Harjmilian$  unb  be§  3d)ioäbifd)en  93unbe§, 
oerbient  um  bie  Herbefferung  ber  ftriegSfunft  (Stäl.  IV,  162);  al§  SäcferSfoljn 
22.  ftebruar  1765  3.  3t.  Audi,  berühmter  sJJledjanifer,  Sdjüler  ^t).  sJttattf>.  £almS, 
ber  1781  bis  ju  feinem  Job  1790  Pfarrer  tjier  mar,  geftorben  in  Seimar  1842. 
Jyafanenbof,  aud)  oon  einem  Tempel  ber  ^lora,  melier  in  einem  £ecbeden  auf 
einer  fünftlidjen  ^nfel  ftunb,  tfloribe  genannt,  .frofbomäne.  .frerjog  Marl  legte  r>tcr 
ein  Suftfdjloß  unb  eine  Jyafanerie  an. 

3kuterl5ac$  (Siberbac^  J075). 

Go.  Rtrdje,  1789,  mit  altem  Jurm;  laufftein,  1463.  ftlofter  furfau  Ijatte 
8efU)  bjer  burd)  bie  ©rafen  oon  Golm,  übrigen  gehörte  Jeuerbaa^  mit  Botnang, 
3ajenl)aufen,  ©ütern  in  fingen  unb  ^aibjngen  gut  £>errfdmft  ftrauenberg.  Herren 


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458 


^ecfarfreiS.   Stuttgart  ftmt. 


oon  ^ttQucnberg  O-Bappen:  oon  5Rot  unb  ©Uber  geprägter  ©djilb;  auf  bcm  |jelm 
eine  ebenfo  gefdfcjrägte  BifdjofSmütje),  raeldje  Burg  über  ^euerbad)  in  ber  Burglmlbe 
lag  unb  erft  oon  |>erjog  (£b,riftopb,  um  1560  oollenbS  abgebrodjen  nmrbe,  1251 
bis  tnS  15.  Satjrljunbert.  Xie  #errfdwft  fam  feit  1391  allmctyltd)  an  ©ürtteni^ 
berg,  bie  Äirdje  1281  an  fllofter  Bebentjaufen,  1396  an  baS  ©tift  ©inbelfingen 
unb  mit  biefem  1477  an  bie  UnioerfttiSt  Bübingen,  meiere  baS  ^atronat  nod)  befttjt. 
£mnS  oon  ^euerbad),  Serfmeifter  ju  Stuttgart,  beffert  1549  ben  füblidjen  2urm 
an  ber  2>ionr)fiuSfird)e  ju  gütigen  au?. 

Steine  eo.  ftirdje,  meift  1584,  mit  einigen  gotifdjen  ftenftern.  ©ute  gotifdje 
$olsftguren  famen  in  baS  3ttufeum  oaterlänbifdjer  Stltertämer  in  Stuttgart.  3d)lö§= 

d)en  oon  1618,  feit  1835 
umgebaut.  ©aiSburg 
gehörte  jur  älteften  ®raf - 
fdwft  SBürttemberg. 

gbeumaben. 

(So.  gotifdje  ßirdje, 
jur  f)l.  Ottilie,  1499. 
(£t)or  mit  Strebepfeilern 
unb  5Wa§n>erffenftern. 
6b,orftub,l  1508.  Älter 
lebensgroßer  früfygoti* 
fdjer  SrujifiruS.  SRat- 
IjauS,  1684.  ©etjörte  jur 
Bogtei  bedingen,  ©djöne 
Stufji^t  inS  Wecfartat 
unb  an  bie  2llb. 

$itf  bem  redjten  5lb^ang  beS  sJtefenbad)talS  ftanb  bie  Burg  Kaltental,  diu 
Webengebäube,  1551.  Stuf  ber  linfen  lalfeite  baS  alte  Bief)t)auS.  Xie  1796  unb 
oollenbs  1837  abgetragene  Burg  .Haltental  ftanb  auf  einem  ©anbfteinfelfen.  Herren 
(1281  Burggrafen)  oon  Kaltental  erftmalS  1125,  bann  ununterbrochen  1236  bis 
jum  ©djlujj  beS  18.  ^abrtnmberts,  Stoppen:  filberneS  .jptrfdjgeioeit)  im  roten  <Velb, 
4>elmjier,  ein  roter  .^irfdjrumpf  mit  meinem  halfen  belegt ;  ©eroeip  rot  unb  ftlbern, 
fie  roaren  in  Elbingen,  Cjjroeil,  SHüqllmufen,  sJieub,aufen  :c.  begütert.  2>ie  Burg 
unb  ^ubepör  enoarb  Württemberg  fd)on  1318. 

Äemnat  (Kemnaten  {22$). 

3n  ber  eo.  fpätgotifdjen  ftird)e  eingemauert  ein  fepr  altes  fteinerneS  Bilbtoerf, 
baS  fiamm  ©otte*  mit  bem  Äreuj.   £>ül$erneS  (SprifruSbitb,  1674. 


StKmaligc  6urg  ÄalKMat. 


JkaftenfaC. 


itonfelbcit.  ajtftfyringen. 


459 


£of  Stocfljaufen,  9ttüf)le,  1555,  im  Sterfötal,  einft  ein  Ort  mit  93urg  unb 
ftird)e,  roof)in  SNeufyaufen  eingepfarrt  mar. 

geinfcZben  (£engim>eI6  (269). 

föatfwuS,  1584.  ©djlöfelesimüfjle,  ehemalige  dbelmannsroolmung,  ©eebrücfen* 
mül)le,  um  1700,  beibc  im  föeidjenbadjtal.  $5er  Ort  fom  um  1350  mit  Salben* 
bud)  an  bie  Herren  oon  Urningen,  oon  biefen  1363  an  Württemberg. 


^ffößrmgert  auf  ben  Jilbern  (ITToringen  um  NOO). 

©rofje  eo.  ßirdje  jum  1)1.  SRartin,  ©duff  neugotifdj,  1855,  oon  2ein§,  $urm 
im  SBeften,  unten  alt  1464,  Slfforb  mit  |)anS  SJöbtinger  in  (Sulingen  1460,  Gljor 
au§  berfelben  $eit,  innen  eine  fjofje  lid)te  fterngeroölbte  $>alle,  auf  bem  einen  ©d)luft-- 
ftein  1464  unb  ein  Wappen,  auf  bem  anbern  ^eilige  ©eftalten,  ^n  ben  iefcigen 
Cuerbau  ift  ein  altes  romanifdjes  portal  eingemauert,  $er  fefjr  gebiegen  ausgeführte, 
in  ben  jroei  unteren  ©efdjoffen  geroölbte  £urm  Imt  im  s-8ogenfelb  be§  ©inganges 
ein  gutes  gotifdjes  SHelief  bes  |f.  ÜHartin;  gotifdjer  Saufftein,  bie  frühere  fteineme 
Äanjel  in  eigentümlicher  SHifdjung  oon  ©otifd)  unb  SRenaiffance,  jetyt  in  ber  aud) 
nod)  alten  nefcgeroölbtcn  Safriftei  aufbewahrt.  Jeil  ber  alten  gefd)nit>ten  Gljorftüble 
mit  fnienbem  SHitter.  ©efdjnitjte  eid)ene  (Säulen,  C.  G.  1595,  trugen  bie  alten 
Emporen.  Set)r  grofje  ©locfe,  1468,  mit  ben  Warnen  ber  nier  (Suangeliftcn.  £er 
iurm,  roie  ber  ganjc  frühere  ftird)l)of  biente  ju  «erteibigungsijroecfen ;  im  2urm 
füfjrt  in  ber  OTauerbicfe  eine  Senbeltreppe  nom  erften  jum  jroeiten  ©efd)ofj. 


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4«u 


flecfartrete.   Stuttgart  Bint. 


Sdjöne  alte  £oljl)äufer,  jum  Seil  mit  fernen  Slrfaben  (K.). 
ehemaliger,  1469  erbauter  Sulinger  ©pitatyof  mit  bem  malerifdjen  Zorbau, 
1568,  unb  bem  v33ilb  ber  b,(.  ftatfwrina;  innen  SRenaiffanceffiulen  oon  |>olj  unb  oon 
Stein;  alte,  oon  Strebepfeilern  gefräste  3ttauer  untrer.  —  9lm  öftlidjen  Gmbe  bes 
$orfe§  ftanb  auf  einem  mit  Heben  fteinernen  ftreujen  befefcten  (Srbljügel  bie  „Streue 
linbe".   ^m  .£>ügel  fanb  ftcfj  ein  Gerippe  mit  eifemer  ©äffe. 

r  OrtSabel  oom  12.— 15.  Oabjt)unbert. 

Ä^^  *  .'  *yMj''tJT:  Worringen  fam  oon  ben  ©rafen  oon  Galro 

über  bie  Üffielfen  an  bie  ^fal^grafen  oon 
Bübingen,  bie  e8  im  3af)r  1291  au  ben 
Gfjlinger  (Spital  oerfauften.  5)iefer  tjatte 
benn  aud)  bie  .£>älfte  an  ben  93aufoften  ber 
neuen  Stirdje,  mit  80  000  ©ulben,  ju  tragen. 
3m  Saty  1449  brannte  ©raf  lllrid)  oon 
Württemberg  ben  Crt  nieber. 

^ftusßerfl  (ZTTosberg  J229). 

Sdjöne  £oljf)äufer,  namentlid)  eines 
bei  ber  Äirdje  mit  ilonfolen  unb  ^i^btettem 
iK.j.   ÜÖlalerifd)  gelegener  Sdjönbudjort. 

(So.  Hirdje,  1 563,  mit  gotifdjen  Seilen, 
altem  rippenfreujgeroölbtem  Cfrturm.  2lm 

Worbportal  1682  unb   J  . 

Cbermüljlc,  1622.    3)ie  Herren  oon 
9iol)r,  als  pfaljgräflid)  tübingenfdje  Setjens 
träger,  ber  (Sulinger  Spital,  bie  Älöfter 
"■Bebentjaufen  unb  Denfenborf  mit  2Bürttein= 
^öbrinflen.  liborftubiwongc.  berg  mären  ^efityer  be$  CrtS. 


toforfieCrmmjeu  (Sigefjelmingen  superior  ^2?5). 

2llte  gotifdje  Capelle.  $er  Crt  mar  bemtjaufifd)  unb  teilioeife  Ijirfauifd}  unb 
bebenfmufijd),  fam  mit  s^lnttenl)arbt  unb  Walbenbud)  an  bie  £>errn  oon  Urningen, 
1363  an  Württemberg. 

"3Pratf«ml>avM  (Slatinljart  ^269). 
©otijdje  eo.  .Vtirdje  }um  tjl.  SlntfjolianuS,  um  1500,  tjat  netjgeroölbten  oiel* 


eefigen  (£t)or,  mit  in  ber  Wanb  oerlaufenben  ^Hippen  unb  mit  bem 
Sdjilb  besf  Steinmetzen.  Sein"  alter  feldjförmiger  Jaufftciu,  gute« 
fiatbleben6grojje$  ipätgotifdjes  ftntfttftr;  ftopf  an  einem  ftenfter.  Sdjöner, 
ftlberuer  gotifdjer  Slbenbmaljlsfcld),  im  ^-aljr  l»i.!4  oon  einem  fdjroebifdjen 


3Jf  Öhringen. 


461 


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462 


«edarfrei*.  Stuttgart  «rot. 


©olbaten  bcr  Äirdje  gefdjenft,  in  ber  gleichfalls  von  einem  frönen  9ie$geroölbe 
überberften  ©afriftei:  über  bem  ©djiff  fprengt  fict»  ein  ^oljtonnengeroölbe.  — 
ehemaliges  ©d)lößd?en  mit  fteinemer  Söenbeltreppe,  unb  einer  #oljfäule  1754; 
gegenüber  an  einem  $aus  ein  ©tein  eingemauert  1576;  anbereö  ^oljljaufj  1623. 
3lud>  fonft  ftößt  man  auf  tjübfdje  alte  |>äufer. 

3)er  Ort,  welcher  1287  niebergebrannt  rourbe,  fam  mit  bem  abgegangenen 
'Eiemarsroeiler,  mit  Sielmingen  unb  SBalbenbud)  1363  oon  ben  Urslingen  an 
«jurttemoerg. 

"gfCiettingen  (Blieningen  um  \20<k). 

®roße§  $orf  mit  $ol^äufern,  redjts  über  ber  Äerfä  gelegen.  9tomanifd)e 
en.  Hira^e  jum  Ijl.  SHartin,  mit  gotifäem  Gfjor  1493  (K.).  3ln  ben  Sangfeiten  be§ 

©d)iffe£  fdjöne  s3Jlenbarfaben  mit  iHunb* 
bogenfries,  ber  in  ftonfolen,  $ier=  ober 
SHenfdjentöpfen  enbigt.  darüber  an  ber 
Untenfeite  ber  raeitüorfpringenben  £>änge- 
platte  be§  $ad)gefiutfeg  merfroürbige 
;DarfteHungen  au§  bem  alten  $eftament 
ufro.,  ber  t)l.  Martin,  mit  bem  Bettlet 
ben  3Jlantel  teilenb,  ©imfon  mit  bem 
i'öroen,  ein  9J!ann  cor  einer  ©ptjinr,  ein 
Sflann  mit  großem  Jammer,  rool)l  bcr 
Söaumeifter.  ©djönee  Duaberroerf  mit 
feiner  i'cifte  (attifdje  93afi§  umgefetjrt) 
oben:  $irfauer  ©dmle.  Sie  flird)e  ge* 
l)ört  ju  ben  heften  unb  flarften  romani= 
fdjeu  Xorffirdjen.  .3^™*  unb  ©liebe* 
rungen  fein  unb  l)8d)ft  roirffam,  j.  93.  bic 
Sibberföpfe  unb  bie  mit  fdjarfen  Änollen 
umtjülften  5üße  ber  3Banbfüuld)en.  9ln 
ber  Sübfeite  waren  einft  fünf  9tunb- 
bogenfenfter  in  ber  4oör)e  unb  ein  balbrunbes  Jnmpanon  über  bem  $aupteingang ; 
bie  Anlage  erinnert  einigermaßen  an  bie  große  einfdjifftge  s3afilifa  be3  ßlofter* 
Neidjenbarf)  an  ber  SRura,,  roelcrje  1083—1085  uon  3lbt  ffiil^elm  bem  Seligen  in 
fnrfau  erbaut  rourbe.    lie  ©fulpruren  tmben  übergroße  Stopfe. 

2er  root)lerb,altene  fpätgotifdje  (Jtror,  1493  innen  über  bem  SBogen,  f)at  ein 
idjöneS  sJlet\geroölbe,  mit  figurierten  Sd)lußfteinen  unb  Stonfolen ;  auf  letzteren  ©ngclS-- 
bruftbilber  mit  ben  9)iarterroerfyeugen ,  St.  3)iid)ael,  Seelen  roägenb,  ein  ©dwlfs- 
narr  ufro.  breiter  romanifdjer  iriumpljbogcn  mit  gefdmdjten  Stampfern.  |)übjd)e 
©afriftei,  nörblid)  am  Gfjor,  bod),  aud)  nefcgeroölbt,  mit  Saframentsnifdje.  ©djöner 
ipätgotifdjer  ftrujifirus,  lebensgroß,    ©djöner  adjtecfiger  fpätgotifdjer  Jaufftein. 

3}ie  3<>l)re35at)l  1517  mit   ftr  über  ber  an  ber  Sübroanb  angebraten  (Sljor 

türe.  lurnt  frübgotifd),  unten  tounengeroölbt,  großes,  übereefragenbe«,  t)ot)e$,  grün- 


Möbringttt.  $au«  am  20)apf.  1706. 


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463 


glafierteS  Stc^tccfdbac^ ;  er  b,atte  melleidjt  cinft  im  jroeiten  ©efcfyofj  eine  (Smpore; 
am  SBeftportal  1518.  2ln  ben  ©djlufcfteinen  beS  ©b,or3  finben  fid)  fotgenbe,  aud) 
in  SJebenlwufen  oorfom-- 
menbc  SBilbb,auerjeidjen : 


3n  ber  9}%  ber 
ftirdje  jeigt  man  noeb,  $tefte 
beS  ehemaligen  93ebenf)äuf  er 
"^flea^ofS  (9ttönd)f)of3). 

Ort^abel  oom  12. 
^afjrtjunbert  an,  im  17. 
erloi'djen;  berühmt  ber  #u= 
manift  Dietrich,  non  "ißlie* 
ningen,  geftorben  1520. 
Sappen:  in  ©olb  ein 
frfjroarjer  "tßferbsrumpf,  f. 
bciSlleinbottroar.  ®ie$mrg 
nmrbe  1288  non  Haifer 
SHubolf  jerftört,  ber  Ort 
non  ben  <2täbtern  1449 
abgebrannt.  |>auptbeft£er 
mar  filofter  Sebenljaufen, 
Württemberg  erhielt  bie 
©eridjtäbarfeit  erft  1478, 
bie  Stirpe  burd)  bte  5Hefor= 
mation. 

£>ot)enb,eim,  oer= 
mutlid)  non  ben  SBeroob/ 
nern  ber  öftlict)  gelegenen 
8anbfd>aften  fo  benannt, 
benen  fdjon  bie  alte  Surg 
allenthalben  in  bie  klugen 
glänzen  modjtc,  roic  fpäter 
töerjog  Karls  geliebter 
Wolmfifc,  «Scfylofj,  mit  lanb* 
roirtfd)aftlic{)er  Slfabemie, 
einer  3lcfcrlmuf^ule  unb  einer  <fabrif  non  Sieferbaugeräten  unb  lanbroirtfdjaft-- 
liajen  9Jkfd)inen. 

3m  12.  3ab,rl)unbert  fafl  b,ier  ein  abeliges  ©efd)led)t,  feit  1270  'öombaft  ge-- 
naunt  (Wappen :  im  golbenen  Srfjilb  ein  fcfjrägredjter  blauer  halfen  mit  3  nlbernen 


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464 


^ectarfrei«.   Stuttgart  Stint. 


Shigella);  berühmterer  ©profe  ber  im  16.  ^a^unbert  erlogenen  Familie  toar 
sJJt)ilipp  2J)eopljraft  oon  #oi)eni)eim,  genannt  9(ureolut  $ombaftu8  ^aracelfut,  ber 
33almbred)er  in  ber  9ttebijtn,  1493—1541.  «urg  unb  ®ut  fam  1432  an  ben 
(Sulinger  (Spital,  ber  ben  #of  1676  an  ben  faif.  Dberprooiantfommiffär  ©arb 
oerfaufte  (©arbentjof) ;  1768  naljm  #erjog  Äarl  bat  @ut  al£  eröffnetet  fielen  an 
ftd),  überlief*  et  1771  ber  Sängerin  'Iiemoifeu'e  ©atarina  ©onafini,  1772  ber  ftrau 
^ranjiSfa  oon  ßeutrum ,  geb.  oon  ^ernerbin ,  baute  bann  burd)  ben  #ofard)iteften 
unb  foäteren  SJlajor  ftifd)er  bat  Sdjlofj  £olient)eim.  3unäa)ft  erhoben  fitb,  bie 
niebrigen,  ben  „@i)renl)of"  urafaffenben  sDianiarbengebäube,  in  beren  einem  er  unb 
ftranjtefa,  feit  1780  9leid)Sgräfin  oon  £olient)eim ,  feit  1785  feine  ©emaljlin,  fid) 
bauernb  nieberliefjen  (ftranjietajimmer  mit  blumigen  Sturfoerjierungen) ;  ferner  bie 
große,  reidiftucfierte  ^palle  ber  SReitbafjn  unb  anbere  "Dlebengebäube,  toooon  ber  im 
Horben  ben  3u9<mg  jur  ganjen  Anlage  bilbenbe  ftattlidje  Zorbau  nebft  ben  an- 
fdjliefjenben  Äafemen  für  bie  ©arbelegion  loieber  rafd)  öerfd»iounben  ift;  enblid) 
1785  ff.  an  Stelle  ber  bis  babjn  erhaltenen  mittelalterliajen  Söafferburg  ber  jroci= 
ftocfige  £auptbau.  ^te  langgebelinte  Slußenfront,  beren  breigefdwfftger  SWittelteil, 
mit  großem,  oon  Säulenbünbeln  getragenem  9lltane,  oon  breiter  Kuppel  überragt 
ift,  leuajtet  toeit  f)inau§  gen  Sfiben.  3nnen  breifttjiffige  3>urd)fat)rt  mit  (urfprüng= 
lieb,)  jroei  oerjierten  £reppenf)äufern,  über  benen  anmutige  $erfengemälbe  oon  ©uibal 
fdjioeben.  $>ie  <£inrid)tung  mürbe  unter  |>erjog  Karl  nur  jur  £älfte  oottenbet;  ber 
fiiebfyaberei  bet  alternben  dürften  entfpredjenb  mar  ber  oorne^mfte  9Jaum  im  Sdjloffe 
ber  93ibliotf)effaal  mit  erlefenen  ÜÖlarmonoerfen :  oon  Sejeune  9(poüo  unb  bie  bas 
StiHfrfjioeigen  unb  bat  Wadjbenfeu  barfteaenbeu  Dielief  s,  lebensgroß ;  ferner  bie  lialb 
lebensgroßen  Stanbbilber  ber  „oier  3af)tttfteitenM,  nämlia)  oon  ^annetfer  (5 eres, 
SRom  1787  unb  $Bacd)uS,  SRom  1788,  oon  Sdjeffauer  $lora,  «Rom  1786,  unb  ein 
bärtiger  Hilter,  firf)  oerliüllenb,  SRom  1 788  (jet>t  im  SRefibenjfdjloß  ju  (Stuttgart,  ber 
SlpoUo  in  Subioigäburg).  —  93eim  s#efud)  be$  ©roßfürften  ^aul,  1 782,  mar  großem 
teilt  oodenbet  ber  oielberufene  „CSnglifdje  ©arten"  mit  feiner  „Kolonie  unter  ben 
Krümmern  einer  römifdjen  Stabt",  gegen  70  ©ebäube  in  unnatfirlid)  fleinem  3Raß- 
ftab :  römifdjet  SRatljauä,  SBeftatempel,  3Rerfurtempel,  (Stjbeletempel,  SiboQentempel, 
gotifdje  Kirche  (jefct  in  SRonrepot),  ©trtSljaug  jur  Stabt  SRom,  Spiefyaut  (je$t 
©ärtnenoolmung),  »ouboir,  Köljlerbütte  (Heblingtaufentbalt  ber  ftranjitra),  <£in* 
ftebelei  mit  felbftoerfaßter  ©rabfd)rift  bes  #erjog$  ufio.   (33.  Pfeiffer.) 

Xie  au§gebef)nten  ©artenanlagen  mit  ib,ren  Ruinen,  Kapellen,  Jempeln  ftnb  faft 
ganj  oerfrfmmnben ;  nur  ein  x#aif  uoll  botyer  $Aume  ragt  noch,  empor  oor  bem 
fanftblauen  .frintergrunbe  ber  91  Ib. 

Kleine  gotifdje  eo.  Kirche,  mit  unten  rippenfreii3geioölbtem  Cftturm.  9lm 
$oIggeftmt  bet  lurmet:  1740  Zimmermann  <£t)rifttan  Kraud).  9lm  lurin  eine 
fdjöne  SÖletalltafel  be^  Wartin  Sanbberger,  f  1594.  kleben  ber  Kirdje  SHefte  einer 
merfroürbigen  5Bafferburg,  oon  ber  ein  gepflafterter  '©eg  hinauf  ftum  „bolzen  3iurg= 
ftaü"  fübrt.  Kird)t)oftor  1588.  Crttabel  1262— 14<»6,  barunter  ^roei  Cfterbronn. 
9Bappen:  ein  offener  Alug. 


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SRuit.  Sf&Qriüjauftn.  Steinenbronn.  Unt«r|ielminßtn. 


465 


"gtlttf  (Hurte  \\75). 


(So.  #trche,  einft  gotifcb,  jetjt  meift  neu.  SRathauS,  1598.  —  OrtSabel  auf 
ber  99urg  im  SEBeggental,  com  12.— 14.  Oafyrfjunbert.  3önppen:  im  Scfjilb  ein 
aufrechter  Söwe,  .^elmjier  ein  ©üffelljorn.  2ehenSherr  mar  fdwn  1277  SEBfirttem* 
berg.  Stuf  ber  Wartung  rourbe  eine  römifche  33iUa  ausgegraben,  mit  gefaßter 
Duelle  unb  difentjelm  (M.).  Abgegangen  £orwe,  mit  eigenem  Abel  im  12.  3ahr= 
Rimbert.  9leueftenS  ftunb  einer  neolitifchen  Söofmftätte,  bei  bem  abgegangenen 
Seiler  $orb  (#orwe). 


©otifdje  eo.  Stirpe,  mit  l)übfd)em  &\)ov,  ber  malerifd)  im  feften  Kirchhofe 
tfjront.  Am  Jenfterbanf  eines  S^orfenfterS  liegt  ein  fteineraer  fivufyS.  $m  Innern 
beS  GborS  fmb  noch  bie  ©ewölbeanfäfce  erhalten,  ftrühgotifcher  lebensgroßer 
ftnujfiruS,  baS  £aupt  gerabauSblicfenb,  ergreifenb,  faum  geneigt,  ber  ftörper  ge* 


ftrecft,  jur  Seite  sJHaria  unb  ^lo^anneS.  Steinerne  SRenatffancefanjel,  am  Stocf 


An  ber  £üre,  bie  in  bie  nörblid)  ftehenbe,  rippenfreujgeroölbtc  Safrtftei  führt,  gutes 
gotifcheS  Schmiebetfenbefdjläg.  stattliches  9tathauS,  1596,  S  H,  außen  mit  Säulen, 
bie  ben  oberen  Stocf  tragen.  9tad)  einem  3)enfftein  an  einer  Scheune  mar  im 
April  1590  eine  große  fteuerSbrunft.   Surgrefte  im  Ort,  jetjt  SaminwirtShauS. 

Abgegangen  SeintngSburg.  3m  ftoJjlenparf  Suftfct>to§  mit  hoben  Säulen,  er= 
baut  oon  .^ergog  Äarl  burch  ben  fpäteren  SHajor  ^ifcher:  Carolus  otio  1784; 
ftohlenhof  1810  oon  Sironprinj  SBilhelm  angelegt,  welcher  als  Äönig  1817  bie 
Domäne  erwarb  unb  baS  ©eftüt  erweiterte.  OrtSabel,  1280  Waltherus  dictus 
Scharren  miles  de  Scharrenhusen,  balb  erlofchen.  *Biel  'Öefit}  tarn  au  bie  St. 
blaftfdje  ^robftei  Mellingen,  unb  fo  mar  ber  Ort  fdjon  im  1 4.  ^abrininbert  ein  Seil 
ber  mürttembergifchen  SSogtei  Mellingen,  ©eboren  ift  in  Sd)arnf)aufen,  als  Pfarrers* 
fobn,  am  25.  "Jiooember  1739  Philipp  2HatthäuS  |>abii,  geftorben  als  Pfarrer  in 
©djterbingen  1790. 


©roße  gotifdje  eo.  Kirche  jum  hl.  Martin,  1489;  mit  uielecfigem  Ghor  unb 
rippcnfreuagemölbtem  ÜBeftturm  mit  mächtigen  5Jlaucrn,  ber  unten  eine  offene  rippen- 
freusgewölbte  33orhalle  bilbet,  im  Schlußftein  ein  Schüb,  worauf  baS  ^eidjen  bes 

«aumeifter*  j^.  unb  bie  SahreSjabl  1489;  biefelbe  3«hl  am  Sübportal.  Wroßc* 

altes  .Ipoljhftns,  ehemaliges  Schlößchen,  mit  fteinemem  SBappen:  hans  friderich 
thuin  von  neuburg.  Steinerner  Sichbrunnen,  1555,  beim  Rathaus,  1559.  Xev 
Ort  war  SReidjSlehen  ber  Stöffeln,  bann  ber  Stammheim,  juletjt  ber  Slnunb  oon 
Neuburg,  welche  ihn  im  A>at)r  1532  an  ben  Spital  *u  Nürtingen  ocrfauften. 

<Pau(u*.  Xcittmälcr  au$  ©iirücmbcrg.  <Hcrfartrct8.  HO 


^cßam  Bau  feit  (Sdjarrenljufen  1280). 


SfemenBromt. 
(So.  fluche,  1839,  mit  altem  2urm,  1470. 


lauter  fieCmmaeu. 


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fltrfarfrti*.   Stuttflört  «mt. 


^at^tttflen  a.  6.  füttern  (Dögtngen  \275). 

(So.  ßirdje,  neugotifd),  1858,  uon  £ein§.  Scftturm  unb  oieledfiger  (Sfjor  nod) 
alt,  gotifd);  mit  Strebepfeilern  unb  formalen  9Raf}roerffenftern,  innen  Stippcnfreuv 
geroölbe  auf  Slonfolen  mit  (Sngeln,  roeldje  bie  £eiben§roerfaeuge  galten.  .£mbfd)c 
.froljfyäufer  unb  SirtSfdulbe.  $>ie  ^faljgrafen  oon  Bübingen  oerfaufen  ben  Ort 
1297  an  ben  Spital  in  (Sulingen,  1449  brannten  bie  Sürttemberger  ib.ii  nieber. 
Wömifdjes  SadjlmuS,  ganj  nun  Stein,  norbltch,  oom  Crt  mit  pradjtooUer  Ausfidjt, 
an  ber  ©abelung  jroeier  StÖmerftrafjen. 

ftafcenbarfjer  $of  beim  tfa$enbaa>  unb  Steinbadjfee,  früher  9Heierei  bes 
jünger  Spital,  roeldjem  1297  ßonrab  oon  Sernljaufen  ben  Salb  ßafcenbad) 
oevfaufte.  Schatten,  SirtljauS,  1783  auf  SJeranlaffung  ^erjog  fiar(§  beim  Sau 
ber  Strafe  uon  Stuttgart  nadj  Kairo  burd)  ben  Sirt  ©berle  jum  Statten  in 
9Jlagftabt  erbaut.  Abgegangen  SüSnauerfjof  (um  1109  Businow),  mit  eigenem 
Abel  im  12.  3af)rb,unbert,  fam  uon  ben  ^faljgrafen  oon  Bübingen  an  filofter 
"öebenljaufen,  1448  an  Württemberg.  An  ber  Stuttgarter  Strafte  nad)  bem  Statten 
IxnU  ein  Obeltef,  ©rabmal  eine«  ÄinbeS,  $eit  Temmler  aus  Kairo,  f  1621,  aus 
bev  Spätrenaiffancejeit. 

jS*atten&ucJ>,  Stabt. 

3)aS  auf  einem  jpügel  gelegene,  jurn  guten  Jeil  nod)  ummauerte  Stäbtdjeu 
mit  2urmreften  blatte  oier  iore  unb  roar  eines  ber  Sd)önbud)faftelle  ber  vJJfal&= 
grafen  oon  Bübingen,  roie  Bübingen,  Benenberg,  ^ilbrijljaufen,  ^Böblingen.  $ie 
ftirdjc  jum  1)1.  SBeit  rourbe  in  SRenaiffancegotif  erbaut  im  3al)r  1607  oon  .freinrid) 
Sd)icfb,arbt  mit  origineller  Seftfeite;  ber  Storni  ift  unten  älter,  rippeufreuageroölbt. 
SdjöneCrgel;  faft  lebensgroßer  ftntjifirus ;  #oljbilb  beS  1)1.  «eit,  ftlbeme  ©efäjje. 

Am  negierten  fteinemen  Aufgang  ber  Seftfeite  fteb,t  man  P  ^  P  unb  1607. 

NatfjauS  1575,  baran  jroei  Srfulbe,  mit  H   ^  W  unb  A  >    K.  «Warft; 

brunnen  1728.  ehemaliges!  .^agbfdjlofj,  im  $ufcifan  gebaut,  mit  fdjöner  Senbeh 
treppe,  1 566,  trodmufragenb,  in  guter  SHenaiffance.  ^rotfe^en  t)ier  unb  GSdjterbingen 
liegt  in  Sälbern  oevftecft  bas  iKeidjenbadjtal  mit  feinen  aal)lreid)eit  9JlüI)len. 

OrtSabel  im  13.  3af)rt)unbcrt ;  ba§  Sappen  roar  ein  fünfmal  geteilter  Sdjilb: 
ber  Ort  fam  oon  ben  93ernf)aufen  an  bie  Herren  oon  Urningen,  roeldje  bie  „Stabt" 
1363  an  Württemberg  oerfauften.  %a$  Sappen  ber  Stabt  ift  eine  grüne  93ud)e 
auf  grünem  Grbreid)  im  roeifjen  #elb,  oor  bem  Stamm  eine  querliegenbe  $irfd)ftange. 


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■ 


®beramt  Balingen. 

MUxtümtx. 

XXrrömif  cfye.  2ü§  urfprünglidje  SRingroälle  ftnb  anjufpredjen  bic  (SfeB- 
bürg  bei  (Anfingen,  mit  ftarfem  Sßonoall,  moty  fd)on  bamalS  ein  bebeutenber  9J?ittel= 
punft;  bcr  CSfelSburg  gegenüber  öftlid)  ^et^t  ein  93erg  ber  „2)onner§berg".  2)er 
„£eufel§berg"  bei  $o!)enl)as(ad)  unb  ber  Skifelberg,  eine  ber  Ijöcbjten  .ftöfyen  bes 
Strombergsi,  bei  ^orrtjeim,  roaren  roo^l  Cpferftätten.  —  ©rabfyügel  bei  ©Ufingen, 
£>od)borf,  Oberrierjngen,  SHiet.  9t  ö  m  i  f  d>  c  ä.  #auptplctt>e  im  SBejirf  ftnb  ob,ne 
3toeifel  ber  Übergang  über  bie  (Inj  bei  ©njtoeifjingeii,  an  ber  raidjtigen  föömerftrafje 
oon  (Sannftatt  gegen  sJHaulbronn,  ©rudjfal  unb  Speier,  foioie  bie  bamalS  als  eine 
faft  uneinnehmbare  ^eftung  über  ba§  ©njtal  aufragenbe  99urg  ÜBaib,ingen.  Söeitere 
NJiiebertaffungen  bei  (Sberbingeu,  (Snftngen,  ©rofjfadjfentjeim,  ^jorrfyeim,  Äleinfad)fen= 
Ijeim,  ^uftborf,  Dberrieyingen,  SRiet,  Wofjroag,  SBeifjacb,.  SReifyengräber  bis  je$t 
bei  $orrb,eim,  Äleinfad)fenb,eim,  SRofcroag,  Untermberg  unb  Seifjad). 

^TatBingcn  (tfeinga  779),  DberamtSftabt. 

$ie  innere  (Stabt  b,at  nod)  sunt  großen  Seit  bie  alte  ftarte  Ummauerung. 
9tn  ber  9iorbfeite  ftiegen  bie  SJlauern  bis  an  bie  Stortoerfe  beS  Sd)loffe§  (K.). 
(Sintgc  Jürme  fteljen  nod).  5ßon  ben  brei  Joren  erhielt  fid)  nur  ba§  2lurid)er  £or: 
anno  1421.  'sßon  ben  türmen  ftnb  nod)  fyeroorjufyeben  ber  feb,r  alte  runbe  .£>afpel* 
türm,  im  Oafyr  1760  ©effingniS  bes  „Sonncmoirtle",  unb  ber  98uloerturm  an  ber 
(Snj,  1493.  sJlab,e  babei  bie  „Söroenbrücfe",  erbaut  1882  com  GrlöS  au§  bem  alten 
£ötoenpofa(,  au§  (Mbblea)  getrieben  1610  oon  B.  L.  9llte  ^oljljäufer,  3.  2.  mit 
Sdjnifcroerf.  sJtaö)  ben  großen  ©ränben  oon  1617  unb  1618  mürbe  b,ier  oiel  unter 
$einrid)  Sd)icfl)arbt8  Seitung  gebaut.  3m  $at)r  1693  oerbrannten  aber  bie 
Sranjofen  faft  bie  ganje  Stabt. 

$ie  eo.  3tabtfirdje  $ur  1)1.  ÜDtarta,  urfprünglid)  im  flbergangSftil,  1513  ff. 
fpatgotifd)  umgebaut,  burd)  bie  $ränbe  oon  1618  unb  1693  oielfad)  befdjäbigt. 
H>er  1618  niebergebrannte  (£t)or  tourbe  nid)t  roieber  aufgebaut,  über  bem  Süb= 
eingang  ein  $ilbioerf,  bie  Äreu^fc^leppung.  2ln  ber  9iorbtoeftecfe  ber  Hirdje  ftet)t : 
Hic  subtus  huius  struetunv  lapis  primus  positus  est  2.  Aug.  anno  salutis  1513. 


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468 


NecfarfreiS.   Cberomt  Saifeinaen. 


Der  grofje  Jurm  ftetjt  im  s3Beften,  unten 
mit  SBortmlle,  unb  jeigt  nod)  einige  frü> 
gotiftfcgrofjgebachte  formen;  am 
©fibpförtd)en  1619  unb  neben* 
ftefjenbeS  3«d}en.  ©eftlid)  neben 
bem  lurm  an  einer  Steinroanb 

1560  ^  •    sitlte  ©rabolarten. 


$ie  ehemalige  $eterd!ird)e,  aus 
romanifdjer  Anlage  mit  Cft  turnt,  149«», 
fpätgotifd).  3m  2urm  fd)önes  nod)  be< 
maltet  Wefcgeroölbe,  bie  Malereien  ganj 
äb,nlid)  benen  in  ber  #rieb1)offird)e  bei 
£tenjingen,  C3t.  sJ)laut= 
bronn  —  mit  brei  ©djlufj- 
fteineu ,  barunter  einer 
mit  bem  Sdulbe  bes 
«aumeifterS.  «einhauS 
unb  über  fünfjig  ©rabmäler  von  1434  an. 

©rofje«  NathauS,  1720.  3m  tf. 
3taatsard)io  befinbet  [idi  nod)  ber  ^lan 
£>einrid)  Sc^ict^arbt^  aus  bem  3at)r  1621. 
ia§  frühere  iHathauS,  1483,  ift  jefit  SdmU 
haus\  $er  |)ofüital,  i486,  mit  gotifdjer 
8pitalfapelle,  feit  1727  3d)eune.  $as 
Hameralamt,  früher  sJJfleghof  bes  ftlofters 
•Iperrenalb,  1473,  mit  ehemaliger  tfirdje. 
sJllte  ftrudjtfäften,  einer  1472,  ber  anbete 
mit  bem  Söappen  be$  $eutjd)orbens. 
SRarftbrunnen  unb  3pitalbrunnen.  ©aft^ 
l)of  jum  2lbler  mit  fd)önem  SRenaiffance 
eingang.  Das  jroeiflüglige  3  d)  l  o  % ,  fdjon 
1113  Castrum  Vellingen,  grojj  unb  feft, 
mit  nod)  fetjr  alten  dauern,  eines  ber  beft- 
erhaltenen  unb  mäd)tigften  $}ergfd)löffe** 
aus  ber  .frohcnftaufenseit,  t)oc^  über  ber 
Stabt  auf  freiftehenbem ,  n>eitt)infd)aucn; 
bem  .frügcl,  bient  jetjt  leiber  als  Strafe 
anftalt.  —  3teinfreuje  an  ber  Strafte 
nad)  (Snjroeihingen ,  unb  ein  gotifdjer 
flilbftorf  mit  Gbrifti  ©eipclung  unb  3d)U)eifjtud). 

Tie  ©rajen  oon  StaUnngen  fmb  bie.  s3lad)folger  ber  nod)  älteren,  pm  Seil 
fd)on  im  ^afrc  H»37  nad)  ihrem  ©erid)t*plat}  oon  Ingersheim  genannten  unb  als 


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5toil>inflen.  469 

folct)e  ben  ©alro-Sörocnftcinern  jugefjörigen  ©rafen  bess  GnjgauS;  biefetben  finb 
roat)rfc^eintic^  fdjon  in  bcr  älteren,  ben  tarnen  (£gino  1113—11 75  füfjrenben,  t>ielfeid)t 


SSaitjiitflen  a.  t>.  ffnj.  etabtfirdjt. 

bnrct)  .ßereinfjeiraten  eines  Urad)er  Crgino  entftanbenen  Cime,  fidjer  aber  in  ber 
jüngeren  mit  ©ottfrieb  11  »9  beginnenben,  2lnoern>anbte  ber  ©rafen  von  (ialw- 


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470 


Siedarfrei*.   Cberomt  Saifcinßeji. 


S>öroenftein;  auSgeftorben  im  3Hannöftamm  um  1360.  2a3  Sdjlofj,  fpäter  ©i&  bes 
iDÜrttembergifdjcn  CberoogtS,  eine  mächtige  ^roingburg,  mürbe  1736  al3  ftafernc 

eingerichtet,  1812  ff.  3Hilitärfpital  unb 
S   „    \—    if*  feit  1843  als  Brbeitsfjauä  benüfct. 


Jluricß  (Ural?  um  UOO). 

2Ute  et>.  Äirdje  jum  1)1.  Ootjannes 
(Snangelifta,  mit  frütjgotifc^em  rippen-- 
freujgewölbtem  Oftturm,  mit  Samm 
(Rottes  im  ©djlufjftein  unb  ^ra^enfon^ 
folen.  ^farrt)aus!  1713;  getjentfdjeuev 
1595.  Ortsabel  im  12.  ^afjrljunbert. 
din  9Heifter  £an3  dou  3lurad)  erfdjeint 
urfunblicb,  1491  an  ber  <Stift*1ird)e  ju 
C  bringen. 

gßeröingen. 

(So.  Äirdje  jum  1)1.  Martin,  um 
1500,  hochgelegen,  mit  fd)önem  (ifyox, 
nefcgeroölbt,  mit  fünf  cdjlufjfteinen,  eines  mit  bem  ÜDIeifterjeichen  beS  h  b,  f.  o.  bei 
(5cfc,terbingen  ©.  456.  $ie  ©urten  fteigen  au§  trefflichen,  weit  oorragenben  SBruft- 
bübem  ber  2tpoftel  auf.  ©ute  , 
gotifetje  Gtjor^ä^le.  ©rabmal 
be§  #an§  Michael  oon  SRei> 
fdjad),  f  1593,  unb  anbere 
bis  1705.        Herren  oon 
(Sberbingen  um  lloo,  löroen= 
fteinifdje  Xienftmannen,  big  1385. 


©bfrbtngtit. 


SHtc  eo.  Äircb,e  ah  5t.  Seit;  über  bem 
jang:  Anno  domini  1468  renovata 
est  hec  struetura  sub  Friderico  de  Nippen- 
burg pastore  huius  ecclesie;  barüber  bas 
sJGBappen  ber  Nippenburg..  Oftturm,  unten 
norf)  romanifd);  alter  .Hntjifirus ;  Wrabbenf= 
mal  eines  ©eiftlichen  1521.  l'ct^te  Irümmer 

ber  in  einem  alten  iKingroall  gelegenen,  einft  bebeutenben  ^urg  „Ottelsburg".  Su} 
freier  Herren  oon  1194    1252.  "Hon  tjier  bis  jum  Sunnenftein  geht  bas  ©obanstjeer. 

SUeinglattbad)  (©labebarf)  1023).  kleine  eo.  ftirdje  jum  hl-^etruS,  gotifd), 
mit  Cftturm,  an  bem  ein  breiieitigev  ne^geroölbter  (?l)orfd)ltin ,  mit  ©aframents; 
lichtscheu  unb  (Sborftutjl. 


tfbfrbingcn.  ötnjBfMonforc. 


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(Fiunxi&ingen. 


471 


(gtt^wetßingen  (IDiljingen  \\52). 

Srfjönc  jpätgotifdje  cd.  ßirdje  jum  fyC  Martin ,  wofyl  cinft  bretf  djifftg ,  mit 
t)o^em  faft  ganj  aebtecfigem  Sßeftturm;  Schiff  unb  (£f)or  mit  Strebepfeilern,  (£t)ov 


£6(Tbtng«ii.  £E>orftu()(. 


itetjgemölbt,  mit  jtoei  3  d)  l  it^  ft  einen  -  Wrabbenfmäler  1553  — 1650.  *3Utes  iHatlmu*. 
i*oftbrunnen  mit  jn>ei  fteinernen  £elpl)inen.  Steinerne  Drütte  mit  Cbelisf,  179^. 
3ri)öne  .froljhäufer,  befoiibers  ein  fetjr  aropes  beim  Watfjcuis  (K.),  meld)  letztere? 
ans  einem  alten  aotifdien  Steinhaus  befteljt.    bärtiger  römiurjer  &opf,  jetjt  im 


472 


9tectarfr<i$.   Cbcromt  S?ai^ingcn. 


3)iujeuin  511  Stuttgart.  —  CrtSabel,  oaif)ingenfd)e  2)ienftmannen ,  1152—1524. 
Sappen:  jroei  getreuste,  mit  bcn  Spifcen  abwärts  gefegte  Sanierter.  2>er  Crt 
fam  1339  oon  «atyingen  an  Württemberg;  ift  oon  1516  bis  nad)  1800  ^oftftation. 


$ro&gfatt6acß  (GlaUbadf  782). 

Xer  Ort  befitjt  jtoei  gotifdje  eo.  Stirdjen :  bie  }UVl  t)l.  "^etrusi,  jum  Jeil  nod) 
bef eftigt,  mit  redjtecfigem,  altem  rippenfreujgetoölbtem  ©tjor,  im  Sdjlujjftein  (£b,riftu*; 
fopf.    Tie  fladje  Sdjiffbecfe  ift  gotifd)  oerjicrt,  ber  Jurm  im  Söeften  gleichfalls 


rippenfreujgeroölbt.  ©laSgemälbe,  mit  bem  1)1.  ^etruss.  Sebensgrofjer  ftrujifirns 
auf  bem  16.  3af)rl)imbert.    9fa  einem  ©rabftein  bes  Pfarrers;  M.  ßfaias  3eger, 

t  1610  tutb  fetner  ($emal)lin  Stoma,  f  1612,  folgenbes  3«rf)cn  H  M  : 

and)  an  einem  Strebepfeiler  beä  Gljors  ber  .joeiligfreujfirdje  in  ^luftborf,  mit  ber 
3al)re*jal)l  1612.  —  2)er  Sdjlofibncfel,  fünftlidjer  .fnigel.  ftriebfyoffirdje  jum 
1)1.  Partus  mit  fdjönem,  ioot)lerl)altenem  netjgeioölbtem  (£bor,  nörblid)  baoon  ber 
Zum.    Aber  bem  sJlorbportal  ber  Hirdje:  SInno  bufet  fier  Rimbert  III.,  babei 

ba*  ,^eid)en    ^VJ  ,  feljr  ntjnlid)  fmb  bie  Giefellenjeidien  an  ben  ftirdjen  au 


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fa .  ^  f,;rtj,;.„ t »: « 


473 


Anfingen  unb  Äleingtattbad).  $ie  $erren  oon  ©latebarf)  werben  um  1100—1380 
genannt,  berühren  ftcfy  um  1130  au«)  mit  ben  älteften  Seulberg. 

t!>')vol)rad>lVnlHHin  (Sadjfenfyeim  um  10<)0). 

2)  ie  3tabt  jeigt  nod)  Jette  oon  ©raben  unb  2BaU;  unb  an  ber  sJlorbfeite 
ben  nod)  ummauerten  3d)lofjgarten.  £)ie  aud)  nod)  ummauerte  eo.  $ird)e  1484, 
mit  Cftturm,  an  bem  ein  oielecfiger  Gfyorfdjtufc.  $5a$  Sd)iff  tjat  eine  gefprengte 
.fcoljbetfe,  ber  Gtjor  ein  Mefcgeroölbe  mit  oier  figurierten  3d)Iufifteinen.  ©rab= 
benfmale  ber  3ad)fenl)eim  aud  bem  16.  ^ab.rt)unbert.  %\  ber  9torbfeite  be§  Skiffe? 
baut  fid)  eine  Capelle  mit  runbem 
-Sreppentürmdjen  tjinauS,  unb  um 
bie  .ttirdje  get)t  eine  l)ot)e  SJlauer  mit 
Munbturm,  fo  ba§  ber  Stnblicf  ein 
l)öd)ft  malerifdjer  ift ;  wie  überhaupt 
bie  ganje  ftird)e  gu  ben  frijenStoer- 
teften  gef)ört. 

3)  a5  5Hatt)au3  mit  gemalten 
©lasfdjeiben,  1589  unb  1631 
mit  MR.? 

£as  anfeljnlidje  ehemalige 
3d)lojj  ber  Herren  oon  Sad)fenb,eim, 
erbaut  1544,  nod)  beroefyrt.  2ln  ber 
Grefe  ba§  Steinbilb  eines  fnienben 
MitterS  mit  bem  Sappenfd)ilb  ber 
3ad)fent)eim.  9Iuf  ber  3d)lotfbrücfe 
baö  fogenannte  Mopferte,  ein  511= 
fammengefauerteS  SJtänndjen,  früher 
ioot)l  ein  Sxagftein.  'Dlebengebciube 
unb  großer  3d)lofigarten. 

Burgruine  93erg  ober  SUt« 
fadjfenbeim,  ein  SMerecf  mit  10  ^uft 
bieten  dauern,  (Stammburg  ber 
3ad)fenf)eim,  unb  ba$  „Jürmle",  Sartturm  oon  1574.  $ie  |>erren  oon 
3ad)feul)eim  (Sappen:  in  ©Uber  ein  gefdjloffeneS  rote§  ^üffelgetjörn  mit  rotem 
©rinb  unb  Cfyreu;  auf  bem  |>elm  rote  gefdjloffene  ^öiiffclljöriier) ,  bebeutenbes, 
unter  ber  i.'ei)ensf)errlid)feit  oon  $$ait)ingen  ftetjenbesi  ©efd)led)t,  fpater  oiel  in 
ioürttembergifd)en  Tienften,  mit  eigenem  -£>au$  in  Stuttgart  unb  ©rablege  in  ber 
bortigen  3pitalfird)e,  um  11 00  juerft  genannt,  1561  ausgeftorben.  3"  nennen 
außer  mehreren  geiftlidjen  Würben  trägern  ber  Didjter  .^ermann,  f  1458,  f.  0. 
3.  11»,  auf  feinem  ©rabftein  in  ber  3tiftssfird)e  ftef)t  1459,  unb  ber  loürttembergifdje 
unb  babifd)e  Sanbljofmeiftcr  Hermann  f  1508.  3m  3a^r  1565  wirb  Sad)fen^ 
beim  als  eröffnetet  Ceben  oon  Württemberg  eingebogen. 


Ö»ro§fa<$ftn&eim. 


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474 


"Jltcfarlretä.   Cbframt  Satyuigen. 


Äocßöcrf  i^otj&orf  779). 
3Ute  cd.  ftirdje,  ücränbert,  1582.  0«  öicfem        baut  an  ihr,  laut  ^nfdnift 


an  bcr  Worbroeftecfe ,  3«cg  -t>aft  gn  ^cutetebad)  mit  ttcbenftcl)enbem 
,'^cidjen.  ftünf  l'cnfmälcv  bcr  sJMünd)i»a,cn  unb  Xeffitt,  1">42  bis 
174»i.  3Üter  lauf  [teilt.  Jeffinfdies  cdilofi,  171<>,  mit  fdjimem 
(garten.    (Ehemaliges  t'inanujbormi'djcs  2d)löjjd)en.    Vetjtc  'Hefte 


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!Hedjten*f)ofcn  bei  $of>enlja?lad). 


47Ö 


:Kfd)teii«ljofni  bei  .volKiilmc-Kid). 


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476 


Slerfarfrti«.  Cberomt  8i$uiflen. 


ber  93urg  .jpotjenfdjeib,  oon  toelcfyer  fid)  3lbclige  1271—1390  nennen,  ib,r  Sappen 
roar  ein  3?üffelgeb,örn ,  rote  im  facfyfenfyeimifcfyen  SBappen;  feit  1302  ber  Emilie 
berer  oon  Slltenburg  bei  Gannftatt  pgetjörig. 

Aoßenlntc.Cacß  (f)afalab,e  8Q\). 

3Bob,l  urfprünglid)  ein  SRingroall,  fpäter  ein  ©täbtdjen,  auf  einem  SSorfprung 
be§  <2tromberg§  gelegen,  nod)  mit  ^Heften  ber  Ummauentng.  (So.  Äircfye,  1566, 
mit  altem  freujgeroölbtem  Oftturm.  ©rabmäler  b,er  auf  v33urg  93romberg  gefeffenen 

oon  Halingen,  um  1492,  unb  ber 
oon  2Bitter§b,aufen,  1576.  Otts* 
abel  um  1100.  Steinfreuj  1661. 
*  ÜHedjentsljof  en  (SHed)in= 

5  b,ofen  1284).  damaliges  tfifter- 
■jienfernonnenf  loftcr  ID^artaf  ron  bie 
1564,  gegriinbet  um  1240  oon 
-  -  93elrein  oon  (Relsberg,  bem  legten 
(Sfelsberg.  Erbbegräbnis  ber 
_r  (trafen  oon  $teib,ingen,  ber  Ofth 
ftifter  unb  Sdjirmoögte.  flirdie 
„  aus  ber  3^it  ber  ©runbung,  längft 
profaniert,  burd)  beu  33ranb  oom 
23.  «Käm  1HH2  faft  jerftört.  3tti 
ber  Oftgiebelfeite  ein  Soroe,  Sap 
pentier  ber  (trafen  oon  v43ait)ingeu. 
portal  an  ber  Srtbfeite,  in  cbelfter 
früljefter  ©otif,  Gtjor  längft  ab- 
geriffen;  ftloftergebäubc,  nod) 
frütjgotifd). 

«en^rim.  eifmkütoc.  .ftorrßcim  (fjoroljeim  770- 

ftrüfyer  ein  6täbtd)en.  $ie 

brei  Jortürme  ftnb  gefallen,  ebenfo  bic  SRaitem ;  nod)  fteb,t  ein  runber  (Srfturm  unb 
es  läuft  nod)  ber  ©raben  umb,er.  3Ilte  Käufer  mit  ftarfem  (Sid)enl)olpau,  befonbers 
bas  etjrroürbige,  pm  Seil  gefdmiijte  3tatl)aus.  (So.  Jtirdje  pm  Klemens,  mit 
altem  Oftturm,  an  bem  ein  gotifd)er  oielecfiger  (51)orfd)luB.  Stltes  Smjifir  unb 
(Jb,orftüt)le.  ©rabbenfmale  ber  oon  Siljingen,  um  1420.  cdnff  1596  oon  E.  R. 
unb  1619—1625  unter  3d)icfl)arbt  geänbert.  Älarer  9?enaiffancetauf|teiu  unb 
fteinerner  3lltartifd)  1599  (K.i.  Abgegangen  <St.  SeonfjarbSfapelle.  2)er  „9tonnen= 
feffel".  auf  bem  ^aifelsberg :  auf  bem  $erg  beftanb  ein  9luguftinereremiten=sJlonuen^ 
priorat  pr  f)l.  2)reifaltigfeit,  1304—1556.  $ie  «Uirdje  p  frorrljeim  roar  um  120U 
an  Speier  gefommen,  roeld)em  bas  ^atronat  bis  18<>6  blieb.  Ortsabel  1178  bis 
1287,  barunter  rootjl  s3ernger  oon  .f>orrl)eim,  Winnefänger,  um  1190.  $on  £>orr 


Iptingen.   ÄUinfa^jentjeim.   SRüWaufen  an  bcr  6nj. 


477 


tjeim  flammten:  ©eorg  Slbion,  ©lorfengiefter  (9ioft»oag 
1442);  «altbafar,  «aumeifter,  1458  in  ÜDlüljlhaufen 
a,@.,  1459  in  Somersbeim,  unb  in  Siefenbronn  im 
«abifchen,  1463. 

Clingen  (Ubtingen  um  UOO). 

(£o.  Äirdjc  jur  1)1.  ÜDiargareta,  an  ©teile  ber 
alten  93urg,  mit  romanifchen  Seilen,  mit  SBeftturm, 
altem  äBehrturm.  Sin  Sdnffeingang  1513,  baS  3ahr 
ber  3teränberung  ber  Äirdje.  s33aumeifter  mar  .£>an5 
Sunberer  oon  Pfaffenhofen;  auch  an  ber  Äirche  ju 
Sttüblhaufen  a.  b.  @.,  1526,  fein  3eichen;  f.  aud) 
o.  S.  128.   $a§  untere  Stocfroerf  be$  SurmeS  ift 

rippenfreujgeroölbt 


3pttngtn. 


3pling«t.   Z  -fnftciid)vntifbc''djläG. 


auf  tjTat}engeftd): 
tern,  im  ©chlufjftein 

£amm  ©otteS.  Schöner  gotifrfjer  Saufftein. 
©rabfapette  be*  3obanne§  oon  £uber,  bes 
otifterS  ber  Orgel  unb  beS  2lrmenbaufe§ ,  ge= 
boren  ju  Springen  2.  Slpril  1760,  f  15.  3Rai 
1844  ju  .f)onfleur  in  ber  ÜHormanbie.  —  Orts^ 
abel  feit  etwa  1100;  im  ^a^r  1 194  fdjenft  Ulrid) 
oon  Iptingen  SJurg  unb  2)orf  an  ftlofter  ÜHauU 
bronn.  $er  ftirchtjof  mit  feften  flauem  unb 
©eroölben. 

&  Cet«  fad?  fert  £eim. 
cchon  um  1090  oon  ©rojjfacbfcnheim  untere 


fchieben.  ®o.  gotifdje  ftirdje,  1460,  in  ben  fahren 
1564  unb  1619  oeränbert.    SBefttumt,  unten 
rippenfreujgeroölbt ;  auf  bem  Scblufjftein  ba§  SBappen  ber  Sadjfenheim.  (£be= 
maligeS  Schlöfjle. 


^TüBl'&aufert  an  bev  (£nj 
UlTulnrjufa  892). 

ftrüljereS  Meichsborf,  fdjön  gelegen.  ©0. 
ftircbe,  mit  romanifdjen  heften,  1458  unb 
1526  gottfd)  oeränbert,  weiter  in  ben  fahren 
1759  unb  1772.  über  bem  Sßeftportal :  hoc 
opus  completum  est  anno  domini  1458  sub 
Burghardo  Trutwin  per  magristrum  Balthasar. 
Hilter  Oftturm,  rippenfreujgetoölbt  auf  SBappen-- 


3Plt«gtn.  SafrifitüürbtWäg. 


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478 


Wecfarfrei*.  Cberamt  Halingen. 


fdjilbern,  im  Sdjtujjftein  berjenige  ber  Herren  oon  £b,umb.  .fröljerne  Safriftei: 
türe  mit  eingefdmittenen  UBappen  unb:  Sacrificium  justicie.  ©rabbenfmale  ber 
£lmmb  u.a.,  1562—1774.  über  bcm  ©efrportal  erblicft  man  aud)  ba§  Söappen 
ber  £f>umb*sJtcuburg.  eingemauerter  fe^r  alter  Sd)lufeftein,  CljrtfruSfopf.  iHaU  • 
ImuS  1557.  ©rofje§  ehemaliges  Sdjlofj  ber  2$umb,  156«  mit  bem  2Bappen  ber 
Slmmb  unb  Kaltental,  mit  brei  türmen.  (Sin  iNebengebäube  mit  bemfelben 
Wappen  unb  1562.  3IUe§,  famt  bem  <Sd)lofcgavten,  ummauert.  OrtSabelige  $ienft= 
(eute  ber  (trafen  uon  Stoilnngen  im  12.  unb  13.  3af)rb,unbert.   $a§  2)orf,  ein 


9teid)§borf,  fam,  meift  oon  SHofjioag  b,er,  allmäb,lid)  ganj  an  9ftautbron»,  1508 
an  bic  £t)umb  oon  9leuburg,  1648  $>of)enfelb,  1689  Stein,  1785  burd)  Kauf  an 
Württemberg.  $>as  s$atronat  ber  Pfarrei  tjarte  ber  Spital  9Jtarfgrönigen.  #ter 
ift  geboren  als  "ißfarrerSfobn :  6.  Januar  1699  Philipp  ftriebrid)  filier,  Pfarrer 
Ijier  1736—48,  geftorben  als  Pfarrer  ju  3teinb,eim  im  IHlbud)  1769,  ber  treffliche 
geiftlidje  Sieberbirfjter.  Abgegangen  Gumboldeshusen,  mit  9Jlül)lI)aufen  im  fiorfdjer 
Äobey  892  genannt. 

"gUtßöorf  (Hustorpfy  \\0{). 

Die  eu.  ^farrftraie  jum  beil.  ÜOTartin,  1498  burd)  fllofter  £>irfau  erbaut,  1643 
uon  ben  ftran*ofen  oerbrannt,  1670  roieber  aufgebaut.  6b,or  norf)  urfprünglid),  fjerrlid) 
roeit-nefcgeioölbt.  ^tppenfreit\geroölbte.r,  unten  einft  offener  ©eftturm.  21m  ©eioölbe 


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Cberrieringen. 


479 


ber  Safrtftet  baS  Sappen  beS  5lbteS  StaftuS  8d)5ltraub  (1484—1503);  an  einer 
(Sljorfrrebe  baS  93ilb  beS  33aumeifterS  mit  ber  3af)re3$af)l  1498.  9lm  ©cioölbe  beS 
(EtjorS  gegen  Dften  ein  Gngeldjen  mit  nebenftefyenbem  (reftanrierten) 
OTcifterfc^ilb. 

Schöne  gotifdje  eo.  ©otteSacferfirdje  sum  fjeif.  Äreuj,  um  1482; 
ber  nefcgeroölbte  Gtjor  enthält  einen  feltfamen  ÜReidjtum  an  gotifdjen 
Sanb=  unb  Xerf enmalereien ;  über  bem  Gfyorbogen  baS  ^üngfte  ©e= 
rid)t,  an  ber  Sübroanb  2eibenSgefd)id)te  $t)u  (1482)  in  26  gelbem,  1880  oon 
©eorg  Soofen  in  Dürnberg,  fowie  bie  ganje  Äirdje  oon  Tombaumeifter  ^ener  in 
Ulm  burd)  ^ürforge  beS  funftfinnigen  ffirdjberro  JHidjarb  ftteifjerrn  oon  SReifdjad) 
ioieberl)ergeftellt  (K.).  %m  (£I)orgeioölbe  &trd)enlel)rer  unb  enget  mit  SeibenSioeti: 
jeugen.  0»"  <3cf)iff  Cljrifti  Verurteilung  mit  v>nfd)rift:  johannes  truttwin  pfarer. 


3u  feiten  beS  Triumphbogens  getoölbte  2lltarjiborieu  auf  ftreifäulen.  Unter  beut 
vedjten  ein  gotifdjeS  ©teinbitbioerf:  Äreujträger.  2lurf)  am  Sdjlofi  alte  gotifdje  $Bilb= 
faulen.  —  Tie  ftirdje  ift  bie  ©rablege  ber  ftreifjerren  oon  IMeifdjad),  Tentmäler, 
1591 -—1612  im  (Sl)or;  anbere  aufjen.    Ter  Xurm  fteb,t  nörblid)  am  (£t)or. 

TaS  $Heifd)ad)fd)e  ©d)lo|3,  auS  bem  15. — 16.  Satjrtmnbert,  [tiloott  unb 
fdjön  umgebaut  unb  neugebaut  burd)  ©aurat  (£.  Seigle,  als  ein  dufter  eines  mittel* 
alterlidjen  #errenftyeS.  —  CrtSabel  im  12.  $al)rt)unbert.  Tic  Meifdjad)  beftyen  baS 
Ijicfige  Rittergut  j.  2.  feit  14<i8,  5.  £.  feit  1639  als  raürttembergifdjeS  S?et)en.  TaS 
bodjgelegene  Sdjloft  unb  roeftlid)  bauon  bie  ftriebfjoffirdje,  beibe  mit  iljrem  reidjen 
^ntialt  an  flunftroerfen  geben  unoergefjlidje  Ginbrücfe,  baju  bie  ©arten  um^er  unb 
ber  '©lief  in  blaue  Seiten. 


g>6ervie*maert  (£>bernrüringen  ^00),  Stabt. 

TaS  malertfd)  linfS  an  ber  <Sn\  gelegene  Stäbtdjen  mit  alten  $oljf)äuievu 
ift  nod)  oon  einer  sJ9huer  unb  ©raben  umgeben ;  oon  beu  jroei  Toren  ftetjt  uod)  ba? 


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480 


s)Jedarlrei$.  Obtramt  $ait)ingen. 


flu&bon.  öSotttSaclcrfird)t.  vonö  Oafob  Do»  5Hcif$a$.  1691. 


obere.  (Su.  ftirdje  ,\um  f)I.  0eorc\,  f.  u.  8.  487,  mit  ftarfem  Oft  türm  mit  breifeitigem 
(£bür)d)Iufr,  barau  bas  ^eicfjen  beS  '-öaumeifters  [r-  unb  Anno  domini  MCCCCXXXIX 


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Oberrierinflfii. 


481 


(1439);  ba§  £angf)au§  rourbe  nad)  bcm  grofjen  ftranjofcnbranb  oon  1<>9.}  erneuert. 
Der  Triumphbogen  ift  nod)  romanifd).    Stattliches  Maternus,  1699. 


"Jiujjborf.  ®otu»a(fcrfii(t)f. 

Ten  Crt  befafjen  bie  £>erren  oon  Mieringen  als  ^etieu  oon  UJaihingen,  feit 
1  XV.)  oon  Württemberg,  bem  es  i3tabt  fclmn  1451)  im  ^abr  1  "»»in  bei  ihrem 

l-.wtl.i-.  Itltfmälct  au*  ©ürtttuibcrg.  \Vcitarfrtt«. 


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4S2 


Slecfarfrei*.   Cbetamt  Hattingen. 


Stusfterben  heimfiel.  2ie  1789  in 
einen  Weinberg  oenoaubelte  »uro. 
Sufccf  mit  Crt*abel  1341  (Sappen: 
aufrechter  Sdjlüffel,  borübet  .fMrfd) 
ftange)  nahm  1311  ©raf  ßonrab  oon 
Sulingen  bem  ©rafen  (Sberharb  oon 
Württemberg  ab. 

"2U«?tl>  (Heotb.  8(2i. 

©otifdje  eo.  Ätrctjc,  1 722  oer^ 
änbert,  mit  fcrjr  altem,  unten  rippen 
freujgeioölbtem  Cftturm,  frütjer  be= 
malt  ©rabbenfmalcauSbem  l»i.A\ahr 
Ijunbert.  Taö  anfel)nlid)e  8d)lofc  ber 
©rafen  oon"  9ieifchad)--iHieth  mit  je 
einem  SRunbtünncbcn  an  beu  oiev 
Gcfen,  neu  erbaut  im   1»;.  $a\\x 
bunbert,  Castrum  Rieth  al*  iHeid)* 
bürg   IIhh.     ehemaliges  3d)löB- 
d)en.  -  ©runbmauern  bess  Schlofft  ber  Serren  oon  .fcelmftabt.   DrtÄabel  im 
14.  ^ahrhunbert. 

■^ogroaö  (Koffemag  U48). 

5lufet)nlid)e  gotifdie  eo.  Slircbe  *uut  hl.  sDlartin,  1497,  mit  unten  rippeufreu* 
gewölbtem  Weftturm  unb  oieledigem  nefcgeioölbtem  Chor.  Schöner  gotifcher  Sauf; 
ftein  (K.i.   s3ln  einer  (Shorftrcbe  V  H  1497,  am  Ghorgeioölbe  9)leiiterfchilb.  ©locte 
nou  1442,  ©eorg  Slbion  oon  Horrheim.  (Sine  «iertelftunbe  füblich  oom  Ort  krümmer 
einer  Capelle,  bei  ber  1394  abgebrochenen  x#urg 
Weu=tfiofitüag.        Vc^te  JKefte  ber  Surg  Sttt* 
Wofjroag,  beS  Stammft^esi  beS  einft  berühmten, 
um  1350  auägeftorbeneu  ©efchlcdjte«,  eineä  ber 
•Oauptroohltäter  bes  SUoftcr*  Waulbronn. 

tfirchenfa^  uon  ben  Herren  oon  föopioag 
1301  an  .£>errenalb,  mit  biefem  an  Württemberg. 
Xorf  unb  Burgen  feit  1 394  ganj  in  sJJcaulbronn§ 
.£>anb  <bal)er  ^llmofenbrotftiftung).  Crtäabclige 
(Wappen:  $n  iHot  eine  ungehärtete  golbeue  blau= 
bebutyte  JKofe,  ben  ©rafen  oon  (Sberftein  uenoanbt) 
um  U4o  werft  genannt,  fpäter  in  mehrere  v^ioeige 
«oon  *öönnighetm  1276)  unb  Linien  (oon  ©röt 
fingen,  3d)lierftnbt,  Ufenberg)  aitfcinanbergehenb, 
um  1350  mit  Weitjbifdjof  tfertolb  in  ttonftan* 
auSgeftorben.  £ier  ift  als  8ohn  be*  Sdiullehrer* 


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Ser*f>etnt.   Untermberg.  Untcrrierinaen. 


483 


3$rael  fmrtmann  am  2.  September  1752  geboren  ber  2>irf)ter  unb  Sdjriftfteller 
©ottlob  $aoib  #artmann,  f  1775  als  ^rofeffor  ber  ${)ilofop{)ie  an  bem  afa= 
bcinifdjen  ©nmnafium      2ttitau  in  Surlanb. 


S>ei*ößeim  (Saräsfyeim,  8.  ^atjr^unbert). 

(5o.  .Hircfye  mit  jetjr  altem  1477  aotiftertem  Dftturm;  1753  bas  i'anglmus  er 
meitert,  eingemauerte  Steine.  Örabbcnfmäler  aus  bem  17.  unb  18.  ^afyrlmnbcrt.  Hilter 
ÄrujifiruS.    ehemaliges  Sdjlöfj- 
rfjen,  erbaut  1617.    3ln  einem 
©rabftein  oom  J>al)t  1715  folgen* 


bes  3eid>en 
tu  Sersb,eim,  oom  ^aljr  1 562.  ^ 


,  etn  loettercs, 


.Heiter  159«i.  Xas  „Siirmle", 
1574,  Sartturm.  $urg  „«erg" 
f.  örofcfadjientjeim. 

^Cnterriezingen 
(Kutgiftnga  793). 

(So.  gotifdjc  ftird)e  im  Ort 
mit  Dftturm  (K.)  1628  errocitert: 
biefe  3abrtesjab,l  famt  bem  ;}ei: 

dien        ftcf)t  am  runben  sJ5Jen 


Unterriexingen.  ftr<yjentir$e. 


beltreppentürmd)en. 

Sübioeftlirf)  oom  $orf,  auf  einfamer  3lcferlanbsl)öb,e,  ftetjt  im  altsummauerten 
Sriebtjof  bic  jct)t  nncbertjergeftellte  ehemalige  2Ballfab,rtSfird)e  ju  unferer  lieben  Jyrau, 
fvü^flotiiet),  mit  s}öeftturm  unb  oielecfigem  (St)or,  mit  Strebepfeilern,  SKippcnfreuj- 
geioölbeu  unb  fd)önen,  tiotjen  9flaj3iöerffenftern  (K.).  2ln  ber  füblid)  an  ben  (£b,or 
angebauten,  etroas  fpäteren  Safriftei  finben  fid)  Steinmetjjeidjen,  fonft  am  ganjen 
"•Nau  feine,  nämlirfj  unb  bas  bort  oon  ber  ^atjreSäatjl  1439  begleitete  am 
(£t|or  ber  ftirdie  ju  Cberrieriugen  oorfommenbe,  S.  480.  2>ie  (frbauung  ber  jetzigen 
ttirdje  fällt  allem  nad)  in  bie  Raffte  oor  1394,  oor  ben  $ob  beS  1394  geftorbenen, 
im  C£t)or  bejtatteten  Friderieus  Osterbrunn  de  Ruxingen;  bie  Erbauung  ber  Safriftei 
nad)  bem  Stil  unb  bem  ;}eid)en  in  bie  erfte  £älfte  beS  15.  3ab,rfninbertss.  dinige 
^enftcrdjen  am  Sdjiff  beuten  auf  einen  $au  oor  bem  jetzigen,    ftnnen  im  Sd)iff 


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484 


9ieitürfict-?.   Cberamt  3:üifyn0<n. 


fielet  man  eine  'iöanbmalerei  1418  ^|o§  —  rooljl  jener  Ulmer  Ütteifter.  ^al)lreid)e 
(#rabbenfmale,  jum  Teil  von  groüer  Sd)önl)ett,  uom  14.  bis  17.  v}al)rtjunbcrt  fmb 


llntcrrieringtn.  ftru;iftru6. 

jeltf  rinflS  an  ben  SEBänben  aufivMteUt.  3o  ber  einft  mitten  im  (£l)or  gelegene, 
mit  bem  Wappen  ber  .jperren  uon  SRiejrtttgeil  ^eidjmücfte  6rabftein,  ber  eben  bnrd) 


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urueiTtcniiflfn. 


485 


bie  Sage  als  ber  beS  (SrbauerS  ber  ftird)e  bezeichnet  mar:  Anno  domini  MCCC- 
LXXXXIIII ....  obiit  Fridericus  Osterbrunn  de  Ruxingen.  Amen.  $>ann 
(Grabmale  ber  Münchingen,  fehr  jatjlreiche  ber  Sternenfels,  ber  Nippenburg,  ber 
Sdjenf  oon  ÜBMnterftetten  u.  a.;  ausgezeichnet  fd)ön  ift  baS  fpfitgotifdje  ©rabmal 
ber  Stnna  oon  2Binterftetten,  geborenen  oon  iBerg,  f  1512.  Unter  bem  (£hor  bie 
©rablege  ber  ©rafen  Neutrum  oon  (grtingen,  ber  jefctgen  Äirdjfjerren.  $ie  Shöre 
ber  3Warfgröninger  Spitaltirche  unb  ber 
Jrauenftrdje  becten  ftd)  auffallenb  im  ©runb; 
rifc  (f.  S.  366  unb  483). 

©erwarb  ©raf  Neutrum  oon  (Srtingen 
nerbonft  bie  Äird)e  ihre  2Bieberauferftehung 
ju  neuem  ^eiligem  £eben.  2luSfüt)rlid)eS  in 
bem  fd)önen  Sud)  beSfelben,  „$ie  ©räfl. 
2eutrumfd)e  efrauenftrd)e  jit  Untcrrieringen", 
Stuttgart,  20.  Äotjl^ammer,  1891,  bem  mir 
aud)  bie  I)ier  beigegebenen  $lbbtlbungen 
einiger  ©rabbenfmale  oerbanfen. 

Sange  3C'*  SRuine,  ber  <Däd)er  unb 
beS  JurmS  beraubt,  rourbe  bie  äird)e  1874 
bis  1879  unter  fieitung  oon  $ombaumeifter 
93ener  in  Ulm  ftil-  unb  pietätSooü  toiebcr 
hergeftellt;  nun  Hingen  bie  ©locfen  roieber, 
ju  ©ott  ertjebenb,  in  bie  ftillen  tiefen  italer 
hinein.  $m  (£b,or  eine  fd)öne  fpötgotifdje 
^rebeüa.  3n  neuefter  3c't  mürbe  fobann 
im  Triumphbogen  ein  Äruaifi*.  <»"S  Erringen, 
DberamtS  Wieblingen,  bem  Stammfit}  ber 
Seutrum,  aufgehängt,  baS  forool)l  burd)  fein 
ljot)eö  Hilter,  als  aud)  burd)  bie  Reinheit  unb 
ben  tiefen  ©eift  beS  '.MntlitjeS  unb  bie  @rojj= 
f)eit  ber  ganzen  55etjanblung  tjeroorragt,  bie 
^cierlidjfett  beS  bäfter  eblen  iHaumeS  uod) 
fteigert.  (Sine  eherne  ^nfctjrifttafcl  befagt: 
„DiefeS  $ilb  beS  ©efreujigten  GhriftuS,  ein 
ftunftroerf  romanifd)en  Stils,  aus  ber  2Hitte  beS  jioölften  Oah*h»nbertS  unb  ber 
3eit  beS  grojjen  .£>ohenftaufcnfatferS  ftriebrid)  beS  Rotbarts,  befanb  fid)  ehemals  in 
ber  'öurg  511  (Srtingen,  fam  nad)  beren  ^erftörung  in  bie  bortige  ftirdje,  rourbe 
1891  erroorben  unb  bier  in  ber  ^rauenfirdje  im  (Sborbogen  aufgemacht.  Qtinft  ftanb 
es  an  ber  3Biege,  jefct  am  ©rabe  meines  ©efdjledjts!"  ~  ©erbarb  ©rafSeutrum 
oon  (Srtingcn.  1892. 

^ie  Stirdje  ift  eine  ber  feltenen  aus  bem  (Snbe  beS  14.  ^aljrljuuberts  uod) 
erhaltenen  ^orffirdjen  unb  ein  haroorragenb  anjiehenbes  SBerf,  um  ben  üiiox  er 
hoben  fid)  auf  ben  Strebepfeilern  fd)lanfe  Spittfäulen ;  innen  roaren  neben  bem  (Shov 
bogen  rippenfreujgeroölbte  "jMltarjiborien.  s2ln  einem  füblidjen  Strebepfeiler  ber  ftird>e 


Unterricringen.  ©robpein.  13J>4. 


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4(S6  Wecfarfrei*.   Cbcramt  ÜNniJjtnflcn. 

ift  eingeritzt  ein  ftreuj  unb  "»JJilgerftab  unb:  bruder  conrat  dem  got  gnad;  ber 
3d)rift  nad)  au§  bcm  15.  ^ab,rt)unbert.  Vergleiche  barüber  bas  fd)öne  ©ebid)t 
DON  ftarl  ©eitbredjt. 

3ni  Ort  an  bcr  Gnj  8d)lo0  bes  ©rafen  Neutrum  uon  (Srtingcn,  aus  bcm 
1H.  ^atjrtmnbert,  mit  ber  alten  SJurg  ber  Herren  uon  JHieringen  jufammengcbaut. 
Sdiöne  ©artenanlagen  unb  lang^ingebeljnter  s#arf  am  raufdjenbcn  (Snsflufi  hinab. 


Uiitcrritrtiigtn.  örabftctn.  16 12.  llntfrrimnfldt. 

Örabfttin  bc«  §and  Äonrab  oon  WptKnburg.  1  1583. 

Xiie  Einlage  ber  alten  sBurg  ift  tjödjft  intereffant,  fie  mar  eine  im  WedUecf  an 
gelegte  Wafferburg,  auf  einem  fladjeu  IHustäufer,  rcdits  über  ber  (Snj,  beftetjt  Ijeute 
nod)  aus  bem  Steinfjaus  unb  einem  hoben,  oicrecfigcn,  ftarfen  ^ergfrieb  füblid) 
baran,  ein  jroeiter,  ftarfer,  iet3t  nur  nod)  in  ber  halben  i>öbe  erhaltener  Sturm  lag 
nörblid),  red)ts  beim  2or  mit  ber  ^ugbrücfe,  um  beu  (iingang  ju  fdurmen,  ber 
aud)  Dom  3übtunu  aus  mit  Wurfgefcrjoffen  beftridjen  werben  fonnte.  —  3tammüfc 
ber  Reifen  uon  Geringen,  bie  um  1  <  »90 —  1 1 5« »  als  begüterte  freie  Herren  erfdieinen, 
jyäter  als  uon  Württemberg  unb  anberen  belebnte  Gbelfnedjte  mit  bem  Beinamen 
Citcrbroun.  Wappen:  ein  fthrägredjts  geseiltes  ood),  idjroarft  in  Wölb:  £>elmMer: 
ein  mit  ebenfo  geseiltem  fdparftem  J,od)  belegter  goloener  Alügel.    Oiad)  Verlauf 


4«  7 


ber  Stammburg  1447  unb  fdjon  1440  fafjen  jie  oornebmlid)  auf  ber  vihirg  Homberg 
im  Stromberg  unb  ftarbcn  um  1560  au3;  silbt  21lbred)t  III.  de  Ruxingen  in  SRauU 
bronn  f  138«). 

^Ceifjac§  (IDisalja,  9.  3aljrt)unoeit ). 

6o.  ftird>e  311m  1)1.  Ulrid),  fpätgoriid)  mit  romanifdjen  ^riefen:  freiftebenber 
uralter  Xurm,  gotifctjcr  $aufftein.  Um  bic  ftirdje,  äbnlid)  toie  in  Sienjingen,  031. 
SWaulbronn,  alte  fefte  Horratöfammern,  babei  ein  feljr  alte§  Steinbaus  (.jperrenbauS), 
unb  um  alles  bieg:  lief  eine  jum  Jeil  nod)  erhaltene  SCRauer  mit  3n>inger;  fdjon 
im  ^aljr  1254  mar  ber  $ird)l)of  feft.  ©rabbenfmol,  ltfny.  $atbau§,  nadj  bem 
$ranb  oon  1791,  eine  ©laSgcmälbe,  1561.  $er  ganje  Crt  fam  oon  ben  ©rafen 
uon  üßatb,ingen  feit  1150  nad)  unb  nad)  an  Älofter  9Jlaulbronn. 

söeim  >ßfarrbau3  ber  1791  erneute  2lbt$ftein,  Sübnfrcuj  für  bie  ©rmorbimg 
beS  SJlaulbronner  ©egenabteS  ^obann  uon  Weipperg  im  ^atyc  —  ^«>n  ©urg 
ftapfenljarbt  (Äaptjenfjart  1254)  fmb  nod)  bie  ©räben  erbalten;  biefelbe  mürbe  oon 
ben  dnjberg  im  ^a^x  1299  an  sJWaulbronu  oermadjt. 


Ätablfirö)«  $u  Cbmiej-iiiflftt. 


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©beramt  ISaiblingen 


er  nid)t  grofje  SBejirf  gehört  ju  ben  lanbfd)aftlid)  frt)önften  beS  UuterlanbeS. 
Drei  ©ebirgSarten,  SWufchelfalf,  ßettenfohle  unb  Äeuper,  Unterer  mit  ben  oon  Often 
l)er  roeit  ^eretngretfenben  Ausläufern  beS  Söel^eimer  2BalbeS,  motten  auf  bem 
engen  JRaum  bie  2anbfd)aft  fo  n>ed)felooll.  3)ie  SRemS,  oon  Often  fommenb,  fliegt 
im  breiten,  oon  meinen  Heuperbergen  befäumten  ZaX  bis  Saiblingen  unb  roüblt 
ftd)  oon  ba,  norbiocftlid)  ftrömenb,  in  tiefen  mäanbrifchen  SJögen  bnrd)  2JJufd)elfalf: 
felfeu  bis  ScecfarremS  am  sJlorbioeftranbe  beS  SJenrfeS,  100  fte  in  baS  ähnlich  tief- 
eingeriff  cne ,  norbroärtS  ftrebenbe  9?ecfartal  einmflnbet.  3"  feto»  beiber  5l«fK 
bie  frudjtbare  i'ettenfohleii'Gbenc  mit  freien  ^liefen  ringShin,  gegen  Abenb  an  ben 
Stromberg  unb  baoor  an  ben  frei,  „roie  ein  riefigeS  ^änenmal"  auffteigenben  Asberg, 
gegen  borgen  an  bie  in  roeitem  ©ogen  gereiften  Ausläufer  beS  Seljtjeimer  2BalbeS. 
Unergrünblid)  ift  bie  ftiUc  Schönheit  biefer  $äler,  ©udjten,  -fnigel,  Schluchten  unb 
v3erghöb,en,  mit  ihren  rafdjen,  oft  fern  aus  ben  Üöergen  b,eroorfommenben  93äd)en, 
baran  ©rleu  unb  Obftbäume  im  fanften  SBMefengrunb.  Als  «Dtittelpnnft  erfdjeint 
l)ier  bie  jioeite  Stabt  beS  93e$irfeS,  SBinnenben;  oon  ihr  aus  laufen  nad)  Süben 
unb  Often  jene  oerborgenen  Jäler  unb  Jalbuctjten  auS;  fübioärtS  nad)  $anioeilev, 
oftroärtS  nad)  Oppelsbohm,  fidj  in  ben  Äern  ber  33erge  oerlierenb  —  unb  biejc 
mit  ihren  ©einsalben  unb  3Balbhäuptern  über  Sanbfteinfclfen  gewähren  bie  fonnigften 
AuSblitfe  au  bie  Alb,  ins  Remstal  unb  in  bie  $albilbungcn  um  Stuttgart. 

Aud)  an  Söerf en  ber  Ä  u  n  ft  ift  ber  SJejirf  reid),  roieioobl  oiel  #errlicheS  für 
immer  oerberbt  roorben  ift;  benn  faum  fmb  über  einen  ^ejirf  fo  oiete  unb  fo 
fdjrecf  liebe  ftriegsbrangfale,  bis  auf  ben  ©runb  auStilgenb,  gegangen.  ©efonberS 
Waiblingen  felbft,  an  ber  breiten,  oon  Often,  oon  ben  Donauläubern  tjerfüfjrenben 
•Oeergaffe  beS  MemStaleS  gelegen,  ^atte  in  alter  unb  neuerer  $eit  beS  Ocntfe^lichen 
in  fdjroerer  TyüUe  ju  bulben.  Aber  bie  üortrefflidje  Sage  ber  Stabt,  ba$u  bie  fo 
fruchtbare  Umgebung  mit  ihrem,  auch  tteff liehe  *8acfftcine  liefernben  Sehmgrunb, 
läßt  fte  immer  toieber  emporfommen.  —  SBic  idjön  auch  oer  «^oljjbou  in  biefen 
Wegenben  mar,  jeigt  noch  bctS  oon  ben  SBeltftürmen  fo  jiemlid)  oerfd)ont  gebliebene, 
abfeitS  im  füblid)en  ^ipfel  bes  «ejirfS,  im  engen  «adjtal  gelegene  Strümpfeibad). 
Aus  ben  JyclShängen  beS  SletfarS  roudjfen  cinft  «urgen  unb  Sdjlöffer,  aud)  tymow 
ftehen  uod)  ma(erifd)e  "Hefte. 


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489 


&tUttümtx. 

3lls  SHingroäüe  ber  Urjeit  ftnb  ansufetjen  Siürg  unb  SRemsed,  roofjl  aud)  £>od)= 
berg  unb  #ocb,borf.  Sine  uralte  Strafte  aietjt  al$  „£od}ftrafte"  oon  Sannftatt  auf 
bcr  gegenwärtigen  Öanbftrafte  nach,  Saiblingen,  Steinreinad),  unb  oon  ba  hinauf 
nad)  93uod);  eine  jroeite  über  Sinnenben  gegen  ben  (Sbnifee  unb  ift  oftroärts  bis 
gegen  2)infelsbüb,l  511  oerfolgen.  2lud)  Saiblingen  felbft,  auf  burgartiger  93oben= 
anfd)roellung  über  ben  breiten  Safferarmen  ber  föems  gelegen,  mag  eine  oorge= 
fd)id)tlid)e  Siebelung  fein.  Staju  hatte  bie  fteftigfeit  bes  Crtes,  bie  Jfrudjtbarfeit 
ringä  in  ber  nädjften  Umgebung  unb  ber  )U  allerlei 
©eroerben  fo  brauchbare  SRemäfluft  eingelaben. 

91 5  m  i  f  d)  e  8.  Obengenannte  unb  ähnliche  Straften 
mürben  jebenfalls  oon  ben  Römern  benüfct.  So  läuft 
oom  #ohenftaufen  her  bie  „hohe  Strafte"  ober  *ßfab> 
ftrafte  an  ©roft*  unb  Kleinheppach  oorbei  nad)  £>ohen= 
acfer,  £>od)borf  unb  SJtarbad).  @ine  fe^r  roid)tige 
Wömerftrafte  ging  oon  Gannftatt  faft  fdmurgerabe  über 
Saiblingen  unb  Sinnenben  nad)  SJhtrrharbt  (ÄaftelT) 
an  ben  ©renjroall.  3)ann  enblicb,  bie  Strafte  im 
Remstal  felbft,  auf  bem  regten  tjlu^ufer  bis  ©münb, 
roeiter  nach,  Slalen  unb  in8  9ties\  93on  Sd)ornborf  an, 
roo  ein  römifd)er  fefter  ^latj  angenommen  toerbeu 
muft,  teilt  ftd)  bie  Strafte;  ber  eine  3(rm  ging  linfs 
bie  Seljheimer  Steige  f)inauf  und)  Senheim,  roo 
jroei  römifc^e  Äaftelle,  barunter  ein  fel)r  grofteS,  auf= 
gebeert  roorben  ftnb,  foroie  ber  3iegelftempel :  N.  B.  L. 
alfo  Numerus  Brittonum  Lunensium  (Abteilung  ber  lürm^m  auf  b«  etobtür^t. 
SBrittonen  an  ber  i?ein).  93on  Senheim  ging  bie  Strafte 

auf  ber  Semite  auf  ber  alten  #od)ftrafte  nach,  3lalen.  $er  anbere  Qmia,  lief 
bas  ^Remstal  roeiter  t)inauf,  an  bem  Äaftell  oon  i'ord)  oorbei,  über  ©münb  auf 
bem  Jalroeg  gleichfalls  nad)  Kaien  unb  oon  tjier  roeiter  ins  Wies.  Xie  lieber 
laffungen  roaren  in  biefem  oon  ber  Statin  fo  reich,  gefegneten,  jubem  jroifdjen 
Gannftatt  unb  bem  9it)einlimes  liegenben  ©ejirfe  gereift  jaljlreid).  $Ms  jetyt 
fanb  man  foldje  bei  Saiblingen  unb  93einftein,  mit  Jöoferöfen  unb  ^ilbroerfen, 
bei  £egnad),  ftorb,  Scb,roaifb,eim ;  bei  Saiblingen  einen  33iergötteraltar ,  mit 
3uno,  SRerfur,  Jperfules  unb  SRineroa,  unb  bei  ©runbad)  an  ber  „alten  SRömer 
ftrafte"  bas  $od)relief  eines  SJlerfur.  ferner  rourbe  fd)ott  im  16.  Oahrtjunbert  auf 
bem  „Saiblinger  Selbe"  gegen  ftellbad)  b,in  folgenber,  geroöb,nlid)  unter  Gannftatt 
aufgeführter  Onfd)riftftein  entbceft,  ausjüglid)  lautenb:  $11  ©hrcn  ocg  faiferlidjen 
Kaufes  rjot  bem  Jupiter,  bem  ©eniuS  bes  Crte§  unb  ben  ©öttern  unb  ©öttinneu 
(SmcritiuS  Sertus,  Solbat  ber  22.  l'egion,  biefen  s3lltar  für  ftd)  unb  bie  Seinigen 
gefegt  unter  bem  ftonfulate  bes  sJRarimus  unb  bes  tölianus  am  13.  Januar  (bes 
Oatjres  223  n.  (SlnV)  (M  ). 

Weihe  ngräber  fanb  man  bis  je^t  bei  Saiblingen,  mit  reidjen  beigaben, 
bei  (Snbersbacf)  unb  Cfüngen. 


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490 


Wcdartrei*.   Cberamt  i&iibliiifleii. 


Saiblingen,  ber  roeit  auSgebebnte  unb  roidjtige  Mömerort,  ber  460  oom 
.frunuenfönig  Sittila  jerftürt  roorben  fein  foH,  mar  eine  jener  nielen  farolin gifdjen 
^faljen,  roie  aud)  ba§  nafje  SBinterbad).  3m  Oafjr  885  fteHt  ftatfer  Äarl  ber 
$icfe  in  Waiblingen,  feinem  faiferlidjen  #ofgut  Weibelinga,  Urfnnben  auss;  nadj 
Oftem  887  l)äU  er  bafelbft  einen  «Ipoftag.  tfönig  Slrnulf,  im  begriff  nad)  Italien 
ju  geljen,  feiert  893  allba  3Bei^nact)ten.  $er  erfte  Salier,  ßaifer  Äonrab  IL, 
f  1039,  Ijeifjt  Cunradus,  quem  dicunt  de  Weibilingen.  ^ienon  ber  Manien  ber 
©bibeHinen,  unter  roeldjer  ftatjne  ber  Äampf  jnrifdjen  ftaifer  unb  "}?apft  nod)  bis 


&>aiblingfn.  £tat>tmaucr. 


ftu  $ante$  3^it  fortnriitet.  $on  ben  Saliern  Umtat  Saiblingen  an  bie  £ol)MU 
ftaufen  unb  oon  biefen  umss  3abr  1250  an  Württemberg. 

9lm  18.  September  bes>  1634  jerftörten  bie  Staiferlidjen,  oon  ber 

Oiörblinger  Sdjladjt  pertommenb,  bie  Stabt  oollftänbig.  SRitt  bie  aufjertjalb  gelegene 
.Üirdje  blieb  »erfd)ont.  —  3lud)  bei  ben  ^anjofencinfäüen  in  ben  ^abren  ir>88  unb 
fülgenben  bat  bie  Stabt  roieber  fdjroer  gelitten. 

"2ÖatlH'tngen  (IDeibclinga  885 1,  Cberamtsftabt. 

Die  jetjige  SUtftabt  jeigt,  bafj  fie  iljre  letzte  gro&e  ^eit  im  15.,  1»>.  unb  nod) 
anfangs*  be£  17.  ^abrljunbcrt*  gebabt  bat,  au£  ben  Prummern,  bie  ber  ^ranb  oon 
IH34  übrig  ließ;  fie  geben  uon  ber  Woblbabenbeit  unb  bem  tiunftfinn  ber  alten 


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Saiblingen.  491 

@()ibellinenftabt  nod)  berebtes  Zeugnis.  3Jn  oielen  fteinernen  Unterftöcfen  fiet)t  man 
nod)  fdjöne  Äragfteine  an  ben  <£cfen  unb  t)übfd)  oerjiertc  Eingänge.  Slber  bic  ©lütc 
ber  ©tobt  imitbe  bamalS  auf  3at)rf)unberte  hinein  gefnicft,  toie  t)eute  nod)  ber  traurige 
Suftanb  ber  Stabtfirdje  jeigt 


Waiblingen.  Kupere  Äirtfic.  Saiblingen,  äujjere  Äirefce. 

2iefe,  bem  t)(.  Wfolaus  geroeiljt,  mürbe  umgebaut  148H,  ifjr  Gtjor  ift  alter, 
unb  1«:U  gänjlid)  aufgebrannt,  je^t  mit  *£ad)reiter  unb  ;}opffanjcl.  3»  ber  Olätje 
ein  .£>auö  mit  fd)öncr  Steinpforte,  1619. 

$ie  äußere  .ttirdje,  jum  t>l.  9)iid)ael,  füblid)  ber  8tabt,  ift  jitin  Teil  nod) 
befeftigt  unb  erbaut  in  ben  ^atyctn  148o-h(j  in  fdjönem  fpätgotifdjem  3til  oon 
OTeifter  %*eter  oon  (Sannftatt,  als  breifdjiffige  .fraüenfirdie  mit  Webend)  ören,  präd}» 
tigen  freigebad)ten  9Ra§ioerffenfhm,  ebler  8teinfan,sel  1484,  gefd)inucft  mit  bcn 


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492 


3ie<farfrci£.  Oberamt  Waiblingen. 


oier  Äircfjenlebjern  unb  früfjer  oon  ber  ©ilbfäule  bes  f}l.  Sebaftian  getragen.  $as 
$eidjen  bes  93aumetfters  finbet  ftd)  metjreremal  an  ber  Ätrdje,  aud)  an  ber  Stanjel, 
ber  SHeifter  mar  fomit  aud)  ein  treffltdjer  SJilblmuer.  Sine  ganj  oortrefflidje  Arbeit 
ift  aud)  bas  Relief  bes  1)1  9JJid)ael  mit  ber  ÜBage,  an  ber  Dfrfeite  bes  nörblidjen 
£eitenfd)iffes;  alte  ©rabplatten.  (Sin  anberer  SJaumeifter  erfdjeint  t)ier  auf  einem 
oon  einem  dngel  gehaltenen  SBappenfdjilb,  unb  ebenfo  in  ber  ©afriftei.  iasfelbe 
3eid)en  am  ©übportal  ber  fiirdje  511  fingen  auf  6.  283.   Siefye  oben  beibe 

3eid)en,  bas  im  <5d)ilb 
ift  bas  letztgenannte. 
Slm  £urm  öfters  als 
©efeHenjeidjen  bas  in 
^efftg^eim,  f.  0.  ©.  78. 

(Sinjelne  Seile  ber 
ftird)e  mürben  oon  ein* 
jelnen  Familien  erbaut 
unb  ftnb  bafyer  als  2(us: 
bauten  befjanbelt.  So 
ift  bas  öftlictje  @nbe  bes 
füblirfjen  ©eitenfd)iffs 
als  bie  ehemalige  Satt^ 
lerfapelle  anjufcljen. 
$)as  f  leine  roeftlidje  tyov- 
tal  an  ber  9torbfeite 
fährte  efyemals  nicht,  roie 
jetjt,  ins  ^reie,  fonbem 
in  einen  bcfonberen  3ln^ 
bau,  bie  #appenfapelle. 
33on  irjr  ift  ietjt  nur  ber 
«Stein  mit  bem  $eid)en 
bes  SDleifters  s^eter  oon 
1489  übrig,  dnblid) 
bas  6b,örlein  im  Often 
bes  füblidjen  (Seiten^ 
fdjiffs.  3>ie  Hirc^e  bilbet 
einen  prädjtigen  weiten 
^nnenraum  unb  über^ 

ra|"d)t  außen  burd)  bie  freie  ^etjnublung  ber  breiten  unb  Iwfyen  SJiafjroerffenfter. 
3)er  2urm  ift  aus  Sanbfteinquabern  treffüd)  gefügt  unb  bilbet  unten  eine  ftenu 
geroölbte  offene  2?orfyalle.  —  bem  einft  fetjr  feften,  nodj  mit  einem  2urm  be= 
mehrten  fttrdjfljof  ftanbeu  aud)  mehrere  Capellen. 

Olocb,  ftefyt  nörblid)  bei  ber  ftirdje  bas  ^onnenfirrfjlcin  *ur  1)1.  SJlaria,  1496, 
barunter  eine  £otcnfird)e,  mit  Jotentöpfen  auf  ben  3d)lufifteinen.  £tet  an  ber  sJlorb= 

pforte :       ]  49H.  $ie  Oberfirdje  mit  fycrrlidjem,  fd)lufjfteinreid)em,  nod)  ganj  mit 


Saibling«,  fcufltrt  Äird>e  mit  btm  91onttfitfira)le. 


Waiblingen. 


493 


farbigen  flammen  bemaltem  9}etjgeroölbe.  Stuf  bem  öftlidjften  <Sd)lu|ftein  ber  oon 
einem  Sngel  gehaltene  afleifterfdnlb  be§  SMfter  |>ansi  oon  Ulm,  be3  ©rbauerS  ber 
flirren  Elbingen,  Äornroeftyeim  unb  Dfjroeil  (f.  @.  375).  —  3>ie  f)übfd)e  ©iec^en* 
liauSfapetle,  1473,  mit  frönen  gerabgeftfiraten  SHafjroerffenftern,  ber  alten  patronierten 
gotiföen  ^oljbecfe  unb  ©puren 
oon  Sanbmalereien,  liegt  brau- 
sen beim  <5ied)enlmu3 ,  1 55«;, 
öftlid)  ber  Stabt. 

2lm  SJiarftptafc  ba3  Cber* 
amtSgeridjt,  fd)öne  SRenaiffance 
mit  reid)  unb  originell  gefd)tnücf= 
tem  ©rfer.   2ln  einem  ^fenfter 

be$  ^aufeS  ^  .   ferner  ba$ 

alte  Maxaus,  je^t  ©djutyauS, 
Unterftocf  1597,  mit  Slrfaben 
unb  Sappen,  oben  1725—30; 
untere  $alle  mit  .gjoljfäulen, 
unb  ba3  oormalS  3at*)erf(*)e 
•ßau3,  1640,  mit  Onfc^rift.  $a£ 
Sdjlofj  brannte  1634  ab. 

33on  ben  türmen  ftefjen 
noa)  am  Seftranbe  ber  ^of)e 
£od^oacf)tturm,  mit  Saffer= 
fpeiern,  erf)öf)t  gelegen,  bie  ©tabt 
betjerrfdjenb,  baneben  bie  „Sug* 
gerei",  unb  am  entgegengefetjten 
(Snbe  ber  Stabt  ber  Seinfteiner 
Jorturm  mit  fyerrlicfyem  märt* 
tembergifrfjem  Sappen,  1491, 
mit  s^almbaum  unb  Attempto 
(SberfjarbS  im  $art.  Die  Siems:* 
brüefe  rourbe  im  3af)r  1737  oon 
(9rofj  au§  Sinnenben  erbaut. 
3In  einem  .£>au§  mit  fetjr  fd)öner 
(Scffonfolc  ftet)t:  168<»  H.  R. 
Wartin    ^fleiberer,  «ürger= 

meifter,  ©eorg  SUqef),  Steinmauer,  unb  fein  fdjon  etroa3  üenoifa)te§  ^eidjen  J  . 

3ln  einem  auberen  Kenaiffcrncet|au8  oon  1 609  finbet  ftd)  ba$  ^eiaien  J  .  9ln  einem 

roeiteren  1682. 

3n  ber  faroliugifdjen  8eit  mar  Saiblingen  als!  föniglidjer  .ftof  unb  öfterer 
vatufeutt)altsort  ber  Könige  einer  ber  "örennpunfte  be*  bamaltgen  Sdjnmbenlanbes; 


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494 


WerfarfreiS.   Cberamt  Waiblingen. 


bem  fähigen  .ttönigsbauje  galt  er  für  fo  roid)tig,  bafj  bicfes!  bjenon  ben  Beinamen 
von  Waiblingen  annahm  (»gl.  %  Stälin,  IV,  120  ff.);  von  ihm  oererbt  fidj 
bcr  Stallte  Waiblinger,  ital.  ©hibellinen,  auf  ba£  oernmubte  $mus>  bcr  .£>ob,enftaufen, 
ja  bie  3age  läftt  ftaifcr  ftriebrid)  I.  in  Waiblingen  geboren  fein,  ©raf  Ulrid)  von 
Württemberg  mag  gegen  1250  Waiblingen  nebft  ^ugebör  von  ben  Stauf em  an 
Od)  gebogen  haben,  unb  fortan  mar  e?  eine  ber  nmrttembergifdjen  .frofftäbte;  ein 


Waiblingen.  2mbtfirdK- 

ältere*  3d)loß  mürbe  14:19  oerfauft,  ein  neueres  nod)  oon  .£>eqog  Ghriftopb,  er- 
weitert.   3>ic  ältefte  iöurg  mar  fd)on  1291  oom  ©rafen  Sllbredjt  non  Röhenberg 
wftört  morbeu.    S.  aud)  oben. 

2>a3  Wappen  ber  3tabt  finb  bic  mürttembergifdieu  ^irfdiftangen  im  fübemen 
Aelb,  barüber  ein  fd)mar*e$  3d)ilbesb,aupt. 

sMeut.ßeut  löeinftein  {0S6). 

£>ier,  in  ^aienftein,  ftaub  und)  bcr  ums  ,^a\)x  1200  verfaßten  Urfperger 
Ghronif  ein  turmartige*  römijdie*  örabbenfmal  mit  ber  ^nfdjrift:  Olodius  hoc 


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Wrlmann*roeiler.  »ittcitfelb. 


495 


tecit  uxori  su;i>;  baSfelbe  foü  um  ba§  $al)r  1311  jerftört  roorben  fein.  Xüdjtige 
gotifdje  eo.  Äirdje  sunt  1)1.  "öernljarb,  mit  unten  tonnengeroblbtem  Weftturm  unb 
uicletfigem,  mit  Strebepfeilern  befeuern,  rippenfreujgeroölbtem  (Stjor  mit  Sttafjroerf; 
fenftern:  anno  domini  1454  in  bem  iar  ift  ber  for  angefangen,  ^nnen  Sappen 
uou  Württemberg  unb  SJeinftein,  als  ©urtträger;  über  bem  Sdjiff  eine  Stucfbccfe. 
tMenaiffancefanjel  mit  ben  t>ier  Goangeliften.  Oben  am  Xurm  ein  Jäfeldjen  mit 
ber  3al)re^al)l  1023,  barunter  brei  Sd)ilbd)en,  auf  einem  E.  F.  unb  baS  ^eidjen 

.  spfarrfmu*  1745.  Maxaus,  1 5  B  S  82  unb  bajroifdjen  ergaben  ein  WinfeU 

Ijaten.  (Sin  £>au3  in  ber  oberen  Strafe  mit  fd)önen  Pforten,  ftratjen*  unb  l'öroen; 
föpfen,  1601.  —  ©einftein  mar  NeidjSgut  unb  Farn  rootjl  mit  Waiblingen  an  Würt= 
temberg.  (Sin  Otonnenflöfterlein  Sarfüfier* 
orbenS  erfdjeint  1355  ff. 


^3irßmanns»tt»cile\- 
(Berfamstt>etler  [30$). 

ftfetne  gotifcfye  eo.  ftirdje  jum  t)l.  lUrid), 
mit  gotifdjem  Cftturm,  oben  adjtecfig,  187(»; 
t)üb|d)eö  gotifdjes  Jyenfterdjcn  an  ber  Dlorbfcite 
bes  Sd)iffe3,  an  ber  Weftfeite  eine  Steintafel, 
mit:  H.  C.  K.  S.  —  H.  A.  K.  B.  — 
L.  B.  M.  B.  -  H.  D.  B.  —  H.  I.  B. 
M.  HE  P.  1697,  f.  u.  bei  Winnenben 
S.  503.  Späte  gotifdje  merfroilrbige 
.froljfaujel,  mit  Jialcn  unb  eingeriffenen  *öruft 
bilbern  ber  oier  (Soangeliften ,  'öauerngotif, 
ätjnlid)  »nie  in  .frebfaef,  Oberamts  Sdjomborf. 
Xas  Ürujifir  rooljl  aus  berfclben  Seit.  $er 
Ort  gehörte  ganj  ju  Winnenben. 


Waiblingen. 
IStfcrfonfoIt  am  CbcramtSflf  riebt. 


2äittenf«?C6  (Byttenfelö  1366). 

Wotifdje  eo.  ftirdje  juni  1)1.  Ulrid),  mit  mädjtigcm  früljgotifdjem,  oben  ad)terfig 
merbenbem  Cftturm ;  bas  Cftfenfterdjen  nod)  erhalten.  2luf  einer  ilonfole  an  einem 
Jenfter  ber  mit  bem  ^urpurmantel  befleibete  Ecce  homo,  gotifd).  s2lm  Weftportal : 
A.  1483,  oben  tjält  ein  (Sngel  jroei  Wappcnfdjilbe,  Württemberg  unb  roieber  bas 
$eid)en  mie  in  ^ityingen  S.  283,  bort  ol)ne  Sd)ilb.  'Jieidjprofilierter  Sriumpt); 
bogen.  5ld)tecfiger,  gutgebauter  iaufftein,  1446.  Sdjöne  ©rabbenfmäler:  9bl  bem 
besi  ^erg  oon  $ernl)aufen  |tl  s-bud)enbad),  best  älteren,  mit  eblem  Stanbbilb,  f  1555, 
bas  ^ilbtjauerjeidjen  MK.  Tann  bie  3>enfmäler  bes  sJ)lattl)ias  £ern>artl)  oon  unb 
ju  «itf)enfelbt,  f  1606.  3>cS  Willjclm  siUlbred)t  oon  91ettell)orft,  f  1746.  Sdiöne 
alte  «öoljljäufer,  aud)  tjübfdje  fteineme  Unterftöcfe.  Ta§  fdjönfte  ^olj^aus  ift  oom 
^at)r  1582,  über  feiner  nod)  gotifdjeu  Pforte  1502.   3fa  einer  Gcfe  ftet)t:  $am 


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496 


Netfarfrei*.   Cberaml  Waiblingen. 


Stoib  1582  2{  ,  an  bet  anbem:  $acob  $e<fer.  J.  H.  1582,  femer  ^Xx  unb 

barunter  ift  ein  3trfel  eingeriffen.  ©ro|e  profanierte  Capelle  jur  t)l.  9Haria,  mit 
fctymalen  Spifcbogenfenftern.  %<&  1593—98  oon  #einrid)  Scfjicfljarbt  neu  erbaute 
(Sdjlofj  ift  abgebraunt. 

Söroenbrunnen  mit  <3peima8fen ;  ber  fiöroe  r>dlt  ben  roürttembergifdjen  Sappen-- 

fd)i(b.    9ln  ber  "Örunnenfäule  jroei  Steinme^jeia^en  j£   unb  ^  1719. 

SBßappen  ein  offener  ftlug,  roie  9iotl)aft.  ©ittenfelb  fam  roo^l  mit  Saiblingen 
an  Sürttemberg ;  ©raf  lUritt)  IV.,  f  1366,  roolmte  Ijier.  Später  fafjen  oerfdue- 
bene  CeljenSleute  ba,  im  16.  unb  17.  3a!jrl)unbert  bie  Ulm--2lug§burger  i*atrijier 
•Oerroartl),  gen.  oon  «ittenfelb  CHljnen  be§  1884  f  ftefomarfdjaOS),  juletjt  bie  Settel: 
^orfl.  ©eboren  ift  t)ier  als  «öcfer«fo^n  am  27.  Dftober  1723  $o\>.  ftafpar  Stiller, 
beS  Xiä)ter§  «ater. 

Urfpränglirf)  romanifdje  eo.  Äird)e  jum  1)1.  Sebaftian,  mit  erhaltenem  Oftturm, 
biefer  mit  eblem  SRunbbogenfenfter  im  Dfteu;  gegen  oben  ad)tetfig  mit  fteinernen 
4Bafferfpeiern,  einer  baoon  ein  Ärofobil.  Onnen  fterngeioölbt,  ebenfo  bie  nörblid) 
anftofjenbe  Safriftei,  im  ©d)luf?ftein  fireuj  mit  9ß>t§ftab.  2td)tecfiger  gotifc^er  2"auf= 
ftein;  großer  unb  frrenger  frufjgotifdjer  ÄruftifiruS,  flberfdjlanf,  Kopf  ergreifenb. 
Xer  Sriump^bogen  ift  jefct  fpifcig;  bie  ganje  Äirdje  ein  mächtiger  Duaberbau  mit 
fpätgotifä)  eingefe^ten  ftenftern  unb  Pforten,  ©rabplatten.  Sttörbliä)  ber  tmlboer* 
roilberte  5?ird)l)of,  in  rounberbarer  Stille  unb  #öl)e.  $ie  5tirä)e  mürbe  1270  oon 
.^einrit^  oon  Weifen  bem  Älofter  £ord),  oon  biefem  fofort  bem  fcomfapitel  Äonftanj 
überlaffen. 

3m  .tfriebfjof  ju  Buodj. 

SGÖoUe  ni$t  am  Cr  bcnf taube  fangen, 
9io^  ein  fcaucb,  unb  bu  bift  hingegangen,  — 
$eute  in>t)d)en  $orn  unb  SBegeroarten 
©eh/      burcb  be*  Sorfe«  flircbbofgarten. 

2luj  ber  .V>öt)e  liegt  er,  wo  bie  Jöinbe 
tfroig  jaujen  bie  uralte  Vinbe, 
9(uS  ber  'liefe  ftromburdjraufcbte  Stuen, 
2äler,  2Balber  unb  töebirge  blauen. 

3(ber,  roie  com  Iobe*jcbIummer  tarnten,  # 
Sinb  bic  ®rabe-?freuje  eingejunfen, 
iHofenbiiicfte,  bie  bem  2Balb  entflammen, 
leiten  fie  mit  gellen  ^urpurflamineit. 

Selig  fliegt  ifjr  Xujt  in  meine  Seele: 
3Md)  nicht  länger  angftige  unb  quäle, 
Sieb,  bie  JHojcn,  roie  fie  blü&n  unb  prangen, 
"iipcft  ein  .vuiurf),  unb  bu  bift  hingegangen. 


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2)tirfl.   t*nber$bad).   @ronbepi>ad).  4}>7 

löüx'fl  (in  ber  Bürge». 

^>ier  ftanb  bie  "öurg  2Utnnnnenben ;  roorjl  ber  frühefte  3its  b?v  -Iperreu  uon 
Winnenben.  9lod)  ftetjt  ber  über  BO  ftufj  ^ob,e  runbe  (Scfturm  nusi  fdjönen  öuefef« 

quabem  mit  Dielen  3teinmet}$eid)eu ,  fo:  C  Z   /I         •  ®Ä*8 

felbft  rourbe  153h  jjum  3d)lojjbau  in  3<f)ornborf  abgebrochen.  3lud)  fmb  3puren 
bes  angebauten  'JJalas*  nod)  ju  fefyen,  bann  bie  "^urggräben.  (5*  mar  eine  febr  feftc 
Anlage;  bie  ^usfidjt  ift  prädjtig.      Miltes  3teinfreuj  am  Crt. 


tfnöoroßacß  (Jlubresbadj  ^90- 

(#oti)d)e  eo.  Stirdjc  ,uir  1)1.  ^Igatlw  mit  fd)roerem,  breitem  Cftturm,  innen  mit 
einem  rjolicn  Wippenfreu.\geroölbe;  aud)  bie  nörblid)  anftoßenbe  3afriftei  ift  rippeiu 
fremgcroölbt.  sJlm  3übportal  be*  3d)iffcet  1469,  am  Jimnpfövtdjen  1690.  (9rab- 
bcufmal  bess  Taniel  3d)inib,  f  1<><)3,  unb  feiner  Jvrau.  Ältc  gemalte  C5pitapt>ten. 
^ädjtiger  Tauffteinfeffel.  3»  bt*  füblidjeu  Weinbergen  Wefte  einer  Capelle.  %\üxx- 
baue  177o.  .frübfdje  .ftoljljäufcr ,  bn?  fdjonfte  (K.)  oben  bei  ber  .Vtirdje,  mit  c. 
M.  H.  SDtff  9lttg,  fd)on  im  13.  ^abrbunbert  nmrttembergijd),  mürbe  125U  uom 
(trafen  Sllbreriit  uon  .Babenberg  jerftort.  Ter  Crt  mar  bis  14<i2  Tvütal  uon 
Waiblingen. 

(Avoßbeppad)  ifjeanesbacff  (236). 

($otiid)e  eu.  .ttirdjc  \\\\\\  bl-  "tfgibiu*,  mit  mäd)tigem  frübgotifdiem  Cftturm, 
ber  innen  uon  einem  fpätgotiidjen  OJeftgeioölbe  ilberfpannt  mirb.  Unter  bem  3i'tb 

"Paulu*.  Ttiifmöler  aus  4Jur»embtrg.  MctartrciS.  :<2 


498 


sJi«cfürtret*.  Cberamt  S&aiblingen. 


fenfter  ftefyt  eine  febroer  ju  cntftiffernbe  ^atjresjatjl,  1417  (?).  Cben  am  2urm  fieljt 


man:  1769  I.  F.  Mos.  7  .    Über  ber  Sübtüre  bes  <5d)iffes  hoc  sanetuarium 


exstruetum  est  anno  domini  1468.   $ic  fdjiine  ne&getoölbte  3afriftei  trägt  auf 


Sioei  3d)lu^ftetneii  s3Kcifterfc^ilbc  Hf|  unb  btc  ^abresjabl  1491.  überlebensgroßer 


Hru$ifiru0,  16.  ^al)rl)unbert.  ^farrfyaus  1744.  ©aftljaus  jumt'amm;  l)ier  breiten 
am  11.  vAimi  bes  Mxe*  1704  ^rinj  (Sugen  oon  Saoonen,  Marlborougb,  unb 
Marfgraf  l'ubioig  oon  $aben  Kriegsrat  oor  ber  3d)lad)t  bei  #öd)ftäbt.  <2d)öne 
große  .froljhäufer,  1G«»7,  1625,  biefes  mit  fteinernen  köpfen  am  Unterftocf;  Mütjle 
an  ber  ÜHems  1601.  8d)loß  mit  N}krt.  —  Äclter  bei  ©unbelsbad),  mit  riefen- 
tjaften  (Sinbäumen,  H.  B.  158  .  .  Crtsabcl,  ftaufifdjc  Miniftertalen  1236  ff. 
$er  Ort  fam  mit  3d)ornborf  nod)  im  13.  ^ob^unbert  an  SBürttemberg.  Xas 
cd)loßgut  mit  ber  niebergerid)tlid)en  Cbrigfeit  eignete  .^erjog  tfriebrid)  1592  feinem 
Kanzler  9lid)mann,  im  18.  ^|a^rl)unbert  befaß  es  ber  9tittmeifter  oon  Äollöffel. 

©unbelsbad)  roirb  im  Ctofor  1359  oon  einem  ©infiebler  als  Älöfterlein 
für  bie  <5t.=^auls=@remiten  gegrünbet,  an  roeldjes  ftd)  ums  3abj  1470  Käufer 
anfdjloffen. 


©otifdje  eo.  Äirdje  ^um  1)1.  9Kfolaus,  1485,  erbaut  oon  ÜDleifter  ^eter  oon 
(S-annftatt,  fein  3Bappenfd)ilb  famt  biefer  ^aljrcsjal)!,  gegenüber  bas  "öruftbüb  eines 
Steinmetzen,  an  ber  SBanb  bes  feljr  ljübfdjen  (£b,orcs,  ber  oon  einem  Sterngeroölbe 
mit  jroei  ©djlußfteinen  bebeeft  wirb,  auf  einem  berfelben  ftet)t  1488.  Safriftci 
tonnengeroölbt.  ftrujifijL-  aus  bem  16.  3ab,rb,unbert.  Süblid)  ber  flirdje  eine  Duette 
unb  bie  legten  tiefte  eines  römifdjen  SJurftels,  barauf  im  Mittelalter  ©ebäube  famen : 
roeftlid)  baoou  roinifd)e  9lieberlaffung,  SRömerftraße  oon  hier  nad)  (Sannftatt. 

(Äertmanttsrocifer  (fjtr£mannsn>«iler  J453). 
(So.  5tird)e  jum  b,l.  Söartljolomäus  1733. 


(So.  ftirdje,  1854.  (cefjensioertc  ©rabbcnfmale  ber  s«Hotl)aft,  j.  2.  ftrül)- 
renaiffance  mit  Stanbbilbern,  1540,  1553,  1592.  2lltes  unb  neues  ®d)loß,  j.  Z. 
aus  bem  Mittelalter  ftammenb,  mit  fdjroarjen  Mauern.  Crtsabel  im  13.  ^a^x- 
tjunbert,  9]otbaft  oon  .("»Osenberg  1300—1687. 

$>ccbborf. 

Kleine  gotifche  eo.  Stirpe,  hod)  auf  bem  ^erg,  mit  bem  ehemaligen  Sdjloß 
burgartig  gelegen,  alter  übereeffteljenber  Cftturm;  im  heften  eine  merftoürbige 


^oc^berg  (fjoljenbera  1231). 


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fcobeiwrfer.  »leinbepixKb.  Äorb.  Seutenbacb.  9ie<farrem$.  499 

(Smpore  mit  gotifdjcm  Stab=  unb  ÜOiafjroerf.  Das  ehemalige  Sdjlofj  bet  sJlotljaft 
ift  jetjt  Watljaus  unb  jeigt  nod)  Sappen  unb  9?enaiffanceteile.   2ln  einem  fdjönen 

örtdjen  B.   r£  .   2ln  einem  frönen  Sappen  15  ^  61.    Crtsabel  vom  13. 

bis  15.  ^atjrbunbert. 

^oßenaefier  (£jonadec  (398). 

(So.  gottfdje  ftirdjc  jum  b,l.  (Sbertjarb,  einft  mit  jroei  Slltarjiborien  ju  feiten 
bes  Iriumpbbogens,  oom  nörblidjcn  ftnb  nur  nod)  bie  ©eroölbanfänge  erhalten ;  am 

Tfenfter  I)ält  \)\tx  ein  (Sngeldjen  jroei  Sd)ilbe,  auf  einem  p1  auf  bem  anbern  1 489. 

Der  füblidje  s#albad)in  fteljt  nod),  fein  trefflidjes  Sterngeroölbe  wirb  tum  fdjönen 
"ülätterfonfolen  getragen  unb  rufyt  auf  adjtecfiger  ^reifäule.  Der  (£b,or  ift  fterngeroölbt, 
oljue  Streben,  auf  bem  öftlidjen  Sd)luf$ftein  ergaben  ein  ^eidjen.  Seinemer  Äansel= 
fuft,  auf  ber  ©mpore  gotifdje  (Sl)orftül)le.  —  s2ln  ben  iüren  ftnb  bie  Stäbe  ftarf 
gefreust,  bie  tTRafjroerfc  fehlen  foft  alle. 

Sllte,  unfdjeinbare  gotifdje  eo.  Äirdje,  mit  Dftturm,  ftaplanei  feit  1355.  Kobern 
fließe;  halfen  an  ber  (Smpore,  1480.  Der  Drt  ift  reijenb  gelegen,  alte  $oljl)äufer. 
03 urft el  am  ftufcoeg  nad)  ®rofjl)eppad). 


SxcvB  (<&et?orn?e,  <$el}ura>e). 

So.  ftirdje  p  bem  t>l.  Solfgang  unb  Äatfyarina,  uon  |>eigelin  1831.  iurm 
alt,  im  Scften,  mit  t)ob,em  SHippenfreujgeroölbe.  Sdjöner  gotifdjer,  überlebensgrofjer 
.Vlrnjifirus  (um  1450). 

St  ei  mein  ad).  Jrümmer  ber  fpätgotifdjen  Äirdje  ju  St.  Solfgang,  im 
Dreißigjährigen  Krieg  jerftört.  £augt)aus  mit  fd)önen  SRafjroerffenftern  unb  ber  $umt 

erhalten,    über  bem  Seftportal  bes  &ird)leins  ergaben  ein  Stteifterjeidjen  jj£  . 

<5l)cmaliges  Sdjlöfjdjen  ber  $erren  oon  Sperberscct. 

fteltcr  bei  Äorb  mit  bem  roürttembergifdjen  Sappen  unb  ben  ^^re^ja^Ien 
i««o  unb  l«07. 

^Äeufenßacß  (Cuitenbadj  M93). 

kleine  gotifdje  eo.  Slirdje  jur  1)1.  SJiaria,  Sernbarb  unb  Sebaftian,  1493, 
mit  breifeitigem  3lbfd)Iujj,  aus  roeldjem  ber  $urm  tjerausmädjft. 

IHecfiarremö  (Hemif^e  (275). 

s^n  ber  9Nünbung  ber  SHems  in  ben  9tecfar.  (So.  gotifdje  ftirdje  $u  St. 
Widjael  unb  Sebaftian,  1787  erweitert,  ftirdjturm  1787.    Der  (£t)or  nefcgeroölbt 


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500 


«edartrei*.  Cberamt  Waiblingen. 


mit  3d)lufjfteiuen  unb  ftonfolen.  ©d)öne  $üre  in  bic  3afriftei.  sJJtit  ftled)troerr* 
umfponnener,  fe^r  fpätgotifdjer  Xaufftein.  3d)ön  oenoadjfener  Äirdjljof.  ©rofje 
^auerrcfte  bcr  s8urg  SRemäecf,  auf  ber  Sergfpitje  jioifdjen  iHem3=  unb  Wecfartal, 
jetjt  roieber  neu  aufgebaut,  au§  l)oI)en  33aumgruppen  ragenb;  über  ben  SJergrücfen 

Ijer  ein  StingroaU.  —  ^n  einem  .£>au§  auf  einem  3d)ilb  M.  B.  1627  unb  H.  J  P. 

3?euf?aöt  (Heuftäbtle). 

ftrütjev  eine  fefte  3tabt,  I)iefe  fd)on  1298  Sieu-SÖaiblingen ;  ftefjt  über  9RufäeU 
falffelfcn  unb  ift  heute  sunt  ieil  nod)  ummauert;  ein  £>au§  tjeifjt  „in  ber  99urg". 
—  tültc  früljgorifdje  eo.  ftirdfe  j}um  ty.  ©erntjarb,  mit  mächtigem  Cftturm,  mit  fctjr 
altem  Waferoerffenfter  gegen  borgen;  nad)  oben  roirb  ber  lurm  ad)tecfig  unb  neu* 
gotifd).  ^nnen  ein  fltippenfreujgeroölbe  auf  köpfen  unb  früfygotifdje  ©anbgemälbe. 
iMlteä  portal  an  ber  Worbfeite  be$  3d)iffe$.  ©raf  (Sberfyarb  ber  (£r(aud)te  liefj 
fid)  1298  burd)  .ßerjog  3Ubred)t  oon  Cfterreid)  roieber  in  ben  'öefitj  beS  ifjm  oon 
.Honig  Mbolf  genommenen  „Statte! ,  baj  niuroe  Waiblingen  tjaijjet"  fe^en.  1481 
mürbe  bie  äaplanei,  Filiale  oon  Saiblingen,  $ur  Pfarrei  erhoben.  Unten  ba* 
«ab,  1819. 

<3)ppefe£o$m. 

©ans  erhaltene,  gro|e  fpätgotifdje  eo.  Äirdje  jum  1)1.  Mauritius»,  bi$  152h: 
Seftturm ,  ber  unten  eine  ^orljalle  bilbet,  netjgeroölbter  (£l)or,  mit  fid)  freujenben 
kippen  unb  ,^n>ei  3Jleifterfd)ilben.  5)ie  ^enfter  be$  b,ot)en  ltdjten  Gt)or§  jeigeu 
gefdnneibige  ^ifdjblafenmufter,  mit  fid)  freujenben  Stäben.  Tie  Safriftei  an  ber 
sJiürbfette  bes  CStjorö  tjat  ein  iKippenfreujgeroölbe.  Xer  eine  biefer  3d)ilbe  gehört 
bcm  21)oma3  s#ufd),  ber  fid)  an  eine  fd)öne  föenaiffancefäulc  unter  ber  üinbe  ju 
Oleuenftabt  gemeißelt  b,at  unb  baran  eben  biefen  feinen  8d)ilb  unb  feinen  9lamen 

(f.  o.  3.  450)  gefegt  b,at.         bcm  anberen  3d)ilb  ift  folgenbe«  3eid)en  . 

y\n  ber  Reibung  beS  füblidjen  3d)allfenfter§  bes  ÜurmeS  fiefjt  man  fetjr  grofj  eiu^ 
gegraben  ein  ,Seid)en,  ba$  \u  Illingen,  Cberamte  SJiaulbronn,  in  einem  3d)ilb  mit 

ber  ^atjreöjabl  1488  erfdjeint.  ferner  am  Jurm:  .  3d)Ianfer  gotifdier 
KnwfiruS. 

$cßu>aiftboim  <  Suxictjeim  {[00). 

(i;o.  gotifdjc  Mirdje  \um  hl.  tWauritiu? :  oeränbert,  mit  Cftturm,  an  ben  fid) 
eine  bveifcittge  (£f)ornifd)c  mit  guten  3)ia|ioerffenftern  leimt.    Tas  ©anje  bebccft 
ein  idjüncS  sJie^gcio5lbe.    Hilter,  ebler,  fdjlanfer,  milber  ftrujifirus,  in  Lebensgröße, 
au*  bem  Anfang  be*  Hi.  oabrlnmbcrt*.    3d)öner,  großer  2otenfd)ilb  oon 
sai?ciltt)cr  Taur,  3d)ultl)eife  allt)ie,  f  feiner  Ärau  unb  fünf  ftinbern.  föcidjes 

3teincpitapt)ium,  mit  fetjr  oielen  Figuren,  iHenaiffance.  —  Sllte  -C>ohl)äufer.  ^Hömifdier 


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Steina^.  Strümpfelbach 


5dl 


9urgjtaU  am  Oftenbe  be$  3)orfe§,  jefct  oon  Käufern  überbaut  unb  beinahe  nbae= 
tragen.  DrtSabel  im  12.  ^atjrlmnbert.  (Sin  Nibelunc  de  Sweicheim  fdjenft  um 
1100  bem  Älofter  .Jpirfau  eine  $ube  in  Benningen,  Codex  Hirsaufpensis.  £aupt» 
beftfccr  mar  Stift  SBacfnana,,  baneben  Sllofter  Salem,  fdjon  uor  12ßO. 


^trümpfelbadc).  9Jat$au3.  1 5tt  i . 


(Su.  gottfdjes  ftircfjlein  am  ^udjenbad);  aufjen  an  ber  sJtorbfeitc  .jpeiligeu- 
nifdje.  ftilial  oon  .fröjjltnSroartt),  Oberamts  Scfyornborf.  Xer  Ort  mar  floftcvtord)ifct>. 


$tvumpfcfßad>  (Strtumpfyilbad?  \265). 

3n  einem  linfen  Seitental  beä  fflemStaUS.  Gu.  gotifdje  ftirdje  jum  t)l.  ^obofuS, 
mit  altem  rippettfreujgeroolbtem  Oftturm,  Sdjiff  nad)  Horben  erweitert;  arfjtecfiger 


502  Wtcforfrti*.   Obtramt  SÖaiblinflen. 

laufftein  mit  reidjem  3Wa|roerf.  ölbilb,  £utb,er  mit  bem  3d)roan:  G.  F.  List 
fecit,  flcftiftct  oom  6rfjultt)ci§  unb  Stidjter  in  otrümpfelbad)  1<>9K.    ?luf  bem 


2 trumpf tlba*.  *. — d.  Dom  Möttau* 


odjluftftein  bcv  aud)  rippenfreujaeroolbtcn  Safriftei  ein  3rf)ilb  mit  Sdibreasfrenj. 
Striimpfelbad)  ift  aussflejeidjnet  burrf)  ^cftfjnit^tc  .froljl)änfer.  Xiefelben  trogen  bte 
^atpres^ablen  1607,  am  letzteren  fdjaut  am  (Giebel  ein  Äopf  tjeraui?  mit 

langem  ipitjcm  Toppelbart,  bie  halfen  fmb  frbön  gerieft.    War  fdjon  ift  audi  ba* 


SBinnenbesi. 


r,(i:t 


grofje  @iebelf)au§  im  oberen  -Dorf;  am  ©ebälf  fte^t  I.  M.  S.  (3Jknnfd)recf)  1504; 
am  fteinernen  Unterftocf  I.  H.  1652  unb  ein  oteinme^eidjen. 

Da§  fdjönftc  £au§  ift  ba$  leibev  j.  i.  oeränberte  WatfjauS,  in  ber  Witte 
beä  Dorfes  über  ben  Strümpfelbach  bergebaut,  1591,  auf  fjöfeernen  Sreif  Aulen 
ftefyenb.  $ln  prächtig  gefdjnitjtem  (Scf  baifeit  Schübe,  auf  einem  bie  ^afyreSjabl  1 59  ] , 
auf  bem  anbern  ba§  ^eidjen  best  Zimmermanns  unb  H.  S.  (Sin  anbereS  £>au3 
beim  £ereinfommen  in§  Dorf  rerfjtS,  mit  ^ifd)blafenrofetten  unb  gefdinitjten  halfen. 
Der  gaityc  Drt  gar  malerifd)  am  93ad)  entlang  mit  feinen  braunen  $alfenf)äufem, 
mit  2Balmbäd)ern,  iHebenlauben  unb  «lumenftörfen,  Vorgärten,  dauern  unb  Cbft* 
bäumen. 

30miten6en  (TDmeben,  IDinben,  von  rcenbifäer,  flamföer  Siebelmtg  —  Vineta  - ), 

©tobt. 

Die  Stabt  in  reid)betoäfferter,  fumpfiger  Dalroeitung,  fdjön  unb  milb  am  3u* 
fammenflufj  be§  93ud)enbarf)$  unb  be§  3ipfelbad>s!  gelegen,  mag  aus  einer  »enbifdjen 
"älnfteblung,  bie  oiellcidjt  roieber  auf  uralten  Pfahlbauten  ritzte,  ^eroorgegangen 
fein.  Die  ftarfen  9Rauem  fmb  5.  X.  norf)  erhalten,  ebenfo  einige  Dürme  unb  ber 
n>eft(tc^e  £orturm.  3m  3a\)r  H>93  rourbe  bie  Stabt  uon  ben  jfcaitjofen  eingeäfd)ert. 
Die  eo.  ©tabtfirdje  jum  f)l.  33emf)arb  ift  ganj  oeränbert,  bat  nur  <w  ber  (Sübfeite 
nod)  ein  fpätgotifdjeS  ^enfter,  ibr  großer  gotifdjer  Cftturm  ein  ImbeS  Diippenfreu^ 
gemölbe.  SWarftbrunnen  mit  ber  ^uftitia.  "Sin  einem  .frauS  im  füblidjen  Seile  ber 
Stabt  ftebt: 

©Ott  \Wte  icacttt 
•pob  «uff  Un*  «d)t. 
Anno  1698  ift  oerbranb 
Tie  ©mibe  Statt,  ftnuo 
1696  Jpatt  ^anncS  Glitf? 
roieber  (Erbaut  bijen  ^Mafc. 

Sin  einem  .fraus  in  ber  Joauptftrafje  fteljt:  ^ 

nefcer  ©Ott.  1696.  ;\<M)<n  bt«  ft.  «.  Wroji. 

31uffallenb  fmb  in  ber  Stabt  brei  Käufer  mit  fet>r  l)übfd)en  unb  reiben  Sanb= 
fieinfaffaben,  jroei  ftetjen  red)t$  in  ber  .fcauptftrafje  unb  eine*  red)t§,  wenn  man  bie 
flatbauSgaffe  l)inabgel)t.  Man  fte^t  an  legerem  grop  unb  erbaben  oben  über  bem 
sJDtittelfenfter  ein  3eid)eu ;  baSfelbe  finbet  firf)  aueb  groft  unb  erbaben  an  bev  3tetn= 
faffabe  beS  inneren  Kaufes  in  ber  .jpnuptftra&e. 

Itnsroeifeltmft  fmb  jebenfalls  biefe  jroet  Käufer  erbaut  uon  bem  ^erfmeifter 
3enator  ^otjann  Slbam  Wrofj,  f  1757,  in  toelefiem  mir  einen  talentooüen  unb 
feingebilbeten  Skumeifter  ber  erftett  .ftfilfte  beS  18.  ^abrbuubertS  erfennen.  %n 
bem  £au$  in  ber  £auptftra&e ,  roorau  aud)  grofe  bas  Weiftcrfteidjen ,  fteben  über 
ber  daustüre  oerfdjlungen  bie  brei  3lnfang§bucb!taben  J.  A.  G.,  ba*  ift:  0°*)«"» 
3lbam  ©rop.  Diefer  vi  91.  Wroft  ift  root)l  roürbig,  in  ber  Weibe  ber  luüvttcin- 
bergigen  ^aumeifter  bauernb  genannt  ju  toerben.  6in  uon  ibm  feinem  Söbuleiu 
0;obanneö  ©roft,  f  :w.  Wär^  1750  int  *ebnten        K>n^  Hilter?,  gefertigter  «vab 


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504 


■Diecfarfrei«.  Cberaint  äöaiblinaen. 


ftein  ftel)t  auf  bcni  Mirrtibof  ftll  ©innenben,  linte  an  ber  Stauer  beim  .fjereingefjen. 
sJlm  3d)luffe  bcr  lanaen  ^nfd)rift  lieft  man:  „Stamm  tjabcn  ^b,m  biefen  £eic^-8tein 
$mai  unter  oieleu  tränen  bod)  in  ©ott  gelafen  b,ie  gefegt  feine  £>ertj  betrübten 
Gltern  Mann  Slbain  ©voft  unb  (£.  5H.  ©ro&in."    Der  Stein  roirb  non  bübfd)en 


tortntl)iid)en  "JMlafteru  gefaftf  unb  *cig.t  galt)  ben  etil  bes  inneren  Kaufes  in  bcr 
•^auptitranc.  3>aS  ^cidieu  be*  ^oijatui  Statu  Wroft  ift  i>l}ne  ^roeifel  bas  an  beiben 
oben  genannten  .Käufern  auftretenbe. 

ll^crtioiirbigcnüeifc  finbet  ftd)  nun  bas  Spicgelbilb  bteic^  ;{eid)cn§  an  bcr 
Mird)c  bc*  nahen  9irfmann$n>et(et  mit  bcr  ^ahresvsabl  1697,  3.  495,  ferner  am 
"Mebcngcbäubc  bc*  9tatl)aufe8  mit  bem  n)ürttcmbcrgifd)cu  Wappen  unb  ber  3a$re£< 


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ffißinneubcn. 


605 


^cilU  1701,  unb  cnblid)  an  einem  oerjierten  ©rabftein  an  ber  roeftlichen  SJlauer 
bes  laut  3nfd)rift  l'»8H  angelegten  Kirchhofs  ju  ©innenben,  1697.  s)cod)  einige 
anbete  ©rabfteine  oon  berfelben  -ßanb  fielen  baneben.  —  2a3  ift  roohl  ber  s-ßatev, 
3teinb,auer  Johann  sJDcidwel  ®rofc;  —  fein  ©eid)ma<f  ift  berbcr. 

Süblid)  ber  «tobt  liegt  in  fdjönen  ©ärten  baS  Sdjlofj  ©inneutal,  alte 
Xentfdjorbenefomtitrei,  T.  nod)  mit  alten  teilen,  1674.  ÜBconument  1733,  non 
■V>er$og  Karl  3lleranber  feinem  sJ)(opst)unbe  gefegt,  ber  ib,n  in  ben  Kriegen  gegen 
bie  Jurten  begleitet,  fid)  bei  s#elgrab  oon  ihm  oerloren  unb  ihn  hier  mieber  gefunbeu 
hatte.    3d)öuer  Menaiffance=Sd)lofibnimten. 


SHnucnbtn.  Xttbeturm. 

(To.  3diloBfird)e  ptlfl  1)1.  ^afob.  Urfprünglid)  eine  romanifd)e  s$afitifa, 
jettf  mit  gotijdjem,  breifdnffigem  Langhaus  auf  Munbfäulen.  TaS  sJJcittelfd)iff  hat 
fladje  Terfe,  bie  ceitenidjiffe  halbe  Tonnen.  Ter  fdjone,  borjc  (ibor  ift  ftreng  früb: 
gotifd),  mit  3trebepfeilern,  ernften  ^OcaRiuerffenftern  unb  ftarfen,  eblen  Mppenfreu.v 
geroölben  auf  Konfolen  mit  Köpfen,  91  n  ber  ©eftfront  noch  Teile  bes  romanifdjeu 
portale  unb  am  Cftenbe  be$  nörblichen  3eitenfd)iffe$  fteht  nod)  ber  urfprünglidje 
Turm  au*  fletnen  feinen  C.uabern.  x^m  (i\)ov  ber  funftreid)e  3d)ui^altar,  mit  ber 
Vcgenbe  be*  heiligen  ^afobu*.  ^nfdjrift  baran:  Anno  domini  1520  hat  man  biefe 
Tafel  oon  neuem  aufgeritzt,  anno  1  r>4< »  mieber  abgebrochen,  anno  1549  mieber  auf 
gerid)t.  v^m  OJiittclfdjrein  fteht  man  3t.  QafrtuS,  wie  er  fitjenb  bie  3tifter  fegnet: 
unter  ihm  bas  ^ruftbilb  be*  fegnenben  .freilanbs;  \u  ben  3eiten  best  ^afobu* 
3t.  i*etru*  unb  $auluS,  ©enbelin  unb  ein  ^eiliger  mit  Krone  unb  3tab  |U  feinen 


506 


"Jfecfarfrei».  Eberamt  IBaiblinafn. 


tfüfjen;  in  ber  ^rebella  gefdjni^te  v3ruftbilber  bcr  4  flirdjenleljrer ;  auf  ben  klügeln 
Reliefs,  Svenen  aus  bem  l'eben  bei  rü.  ^afobus.  $n  ber  Ordnung  Anbetung  ber 
.«önige,  3t.  3ofept)  unb  St.  (Stjriftopljorus,  bcr  leibenbe  (£bnftus  mit  Gngeln.  $er 
Httar  ift  unbematt  mit  sJlu-mi hnu-  ber  Augen  unb  Sippen  ber  Figuren.  Am  Säulen 
f  oef  el  bei  unteren  Reliefs  bei  linf en  Flügels  ftct)t  oerfdjlungen  I  S,  ob  ^erg  Snrlin  ? 
Siefye  aud)  bie  Abbilbung  biefer  ^lügel  im  ftunftatlai.  ©rabbentmale  ber  "Breuning 
uon  iöuetjenbad)  unb  bei  im  ^at)r  1 1>08  tjier  geftorbenen  3}cutfd)orbensfommentt|ur, 
3oh,ann  oon  ©leidjen.  Stucf  retief,  1698.  Xie  fteinerne  Hontet  trogt  ein  Pilger, 
umgeben  oon  Gljriftui  unb  ben  uier  Guangeliftcn.  Gtjorftütjle  aus  bem  Anfang 
bei  16.  ^atjrtjunbcrti  mit  ^flanjett«  unb  lierornamentif.  3n  einem  ber  Strebe 
Pfeiler  bei  Gljori  mar  eine  lotenleudjte.      Filiale  ^räimingiroeiler,  Leiter  1 604. 

Sdjlofj  Sin  neu  tal,  Sinnenben  im  2al,  bas  ehemalige  beutfdje  .öaui,  oon 
•Iperjog  (Sberfyarb  III.  in  ein  Apanagenfd)to§  umgewanbelt,  oom  £)er)og-3lbminiftrator 
rtriebrid)  Staxi  1674  ff.  oerfd)önert,  gab  ber  oon  letzterem  auigeljenben,  burrf)  feinen 


«imuntat.  ><t)(op. 


Sofm  ftarl  Aleranber  IT.M  jur  Regierung  gelangten,  einzigen  uod)  blüt)enben  fiinte 
bei  lüürttembergifdjen  -jpaufei  ben  tarnen  ber  Sinnentaler,  mürbe  1795  f.  erneuert, 
oon  Äönig  lyricbrid)  juerft  als  ^agbfcfjlofe,  bann  ali  ftafeme  für  reitenbe  Artillerie 
benäht,  1816  Solmung  be*  .froffameraluenoalteri  unb  .fcoffammerförfteri , 
bureb,  Dr.  Albert  geller,  f  hjer  24.  Sejember  1877,  $u  einer  Staati^rrenbeil; 
anftalt  eingerichtet,  1879  ff.  beträrtjtlicb,  erroeitert.  —  @in  freier  .ßevr  uon  Sinnenben, 
beffen  Stammburg  rootjl  bas  nahe  "öürg  getoefen,  erfdjeint  11  HI— 96.  Dann  tarn 
"Bürg  (castrum  Winiden  1210)  unb  .frerrfdwft  an  bie  Herren  uon  Steifen  (bie 
beliebte  bei  9)linnefängeri*  >  roobnte  hier),  1277  ff.  an  bie  uon  Seineberg,  1325 
an  Württemberg.  Vcbeniträger  ber  .fterrfdjaft  Sinnenben  waren  bie  Sdjenfen  oon 
Sinnenben  auf  ber  Tycfte  SJürg  12ko  bis  \4hh.  Sappen:  im  Sdiilb  ein  Cuer 
balfen,  auf  bem  £>elm  Wtffelljörner.  (Sin  weiteres  Wefd)led)t  fmb  bie  'ööfdjen  oon 
Sinnenben  1279—  l4oo.  Sappen:  im  Srfjilb  ein  Cuerbalfeu,  begleitet  oon  iHofen 

*)  Gr  finflt:  ^cb,  roolöc  nict»*  errtunbcit, 

SJdj  rite  U|  mit  Söinbcn  CllMubmmbcn) 
.Öiurc  in  fuclen  SBinben 
Wcßeti  bcr  5iat  sc  SHnbeit. 


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Binnenben. 


507 


1.2.;  im  16.  3d)r^unbert  crfdjetnt  ba$  jum  nieberen  silbel  geljörenbe  (^efd>lect>t 
ber  9tau  oon  5Binnenben,  im  17.  nad)  ber  ©etterau  oerjogen.  $ertt)olb  oon  leiten 
ftiftete  1288  bie  DeutfdjorbenSfommenbe  basier;  1482  rourbe  boet  grofje  CrbenSbau* 
uff  bem  fteinernen  Stocf  famt  Capelle  an  Weinfjarb  oon  ©ärtringen,  oon  biefem 
1 488  an  Württemberg  oerfauft,  worauf  ber  Crben  außerhalb  ber  Stabt  ein  neues 
.$au§  erbaute,  ba3  nadjmaüge  Sd)lofj  SSinnental ;  1665  ging  bie  ganje  Äomtfyurci 
buref)  Äauf  an  -£>erjog  (£berl)arb  III.  äber.  169:1  oerbrannten  bie  ftran&ofeu  in 
ber  Stabt  240  Käufer.  3n  2Binnenben  finb  geboren  mehrere  SHitglicbcr  ber 
^aumeifterfamilie  ©rofi,  ferner  .fjeinr.  CSbuarb  Äaufcler,  Sohn  eineä  Stboofaten, 
20.  Sluguft  1801,  uerbienter  £tftorifer  unb  Spradjforfdjer,  f  als  ißijebircftor  bes 
Äönigl.  StaatSartfjtoS  in  Stuttgart  1873. 

%n  bem  ©rabmal  ber  3lnna  Sufanna  oon  Benningen,  geb.  oon  Weruen,  au§ 

bem  (Snbe  be$  16.  3a^^unbert§  folgenbeS  8eid)«n:  V\  ■ 

£er  #od)altar,  einer  ber  lebenoollften  unb  feefften  ber  legten  gotifrf)en  ^eit, 
mürbe  1860  burd)  6.  93ei§bartf)  b.  Ält.  roürbig  roieberfyergeftetlt;  er  erfüllt  ben 
ganzen  in  gehaltenen  formen  auffrrebenben  frütjgotifdjen  (Sb,or. 

2Bir  geben  f)ier  nad)  «ertolb  Pfeiffer  ben  Stammbaum  ber  ftamilie  ©roß 
oon  Üffiinnenben: 

Soljann  ®eorfl  ®rof? 
1652-1724 
SRedner  in  Binnenben, 
überdauert  U  Pfarrer  unb  "Siafone. 


^oljann  9Rid)ael 
1673-1760 

Steinmauer,  jpäter  SlmtS-Siüraermeifter. 

| 

3o^ann  9lbam 

aeb.  Binnenben  1697 

f  ÄöniaSbronn  1757 
Steinmauer,  feit  1738  merrfdjaitl.  B  e  r  f  m  e  i  jt  e  r , 
um  1745  Senator;  1749  Äentfammer  $au' 
meifter  —  baut  Rainer  in  Binnenben,  flirdjen  :c. 


1696-1758 
Steinmauer,  bann  ^nbermüUer. 


(iieorfl  "?lbam 
1723-1795 
^ubermüDer,  bann 
S  t  e  i  n  6,  a  u  e  r  0  b  e  r  m  e  i  ft  e  r 
in  Binnenben. 


3 o mann  ?lbam 
aeb.  Binnenben  1728 
f  Tettenmaujen  1794 
'JJentfammer'öaii' 
meifter ,  Sanbbaumeiiter ; 
ieit  1768  fianb'Cber» 
bauinfpeftor,  ^ro« 
iefior  an  ber  Aca- 
d£mie  des  arts,  1794 

Cbriftmadjtmeifter 
baut  ti.  a.  für  bie  ^}or« 
jellanfabrif  in  Cubroia** 
burß. 


x\  o  m  a  u  n  c  *J 
1739-1750. 


3 o bann  91b am      Bilm« Im  »rriebri* 


aeb.  Binnenben  17f>0 
t  Stuttgart  1817 
Cberroeflinfpeftor, 

V  a  n  b  b  a  u  m  e  i  ft  e  r. 

,  v  r  i  e  b  r  i  d? 
^ernmarb  Slbam 
aeb.  Stuttgart  1783 
7       baf.  1861 
C  bcr-Saurat, 
baut  in  Stuttgart  u.  n. 
bie  n.  ÜHflnje. 


fleb.  1753 
1785  merrfd)aftlid)cv 
Berfmeifter 
in  SMaulbronn. 


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©beramt  mt\mitt%. 

iUtcrtümcr. 

üon  norrömifdjen  tieften  ift  bis  jet*t  nidjt*  befannt  in  bem'burd)  feine 
Olaturidjönljeiteu  l)eri)orraa,enbeu  "öejirf.  £ie  norbroeftlidje  .frälfte  ift  meift  erfüllt 
uoii  ineidien  läleru  mit  Cbft  unb  Weinreben,  an  ber  füböftlidjen  fteigen  bie  t'ön>en= 
fteiner  ^cra,c  [teil  unb  reid)  beroalbet  empor,  ale  sJ)uttelpunft  mit  ber  fütjnen  v3urg/ 
ruine  l'öroenftein  unb  bem  nod)  feften  Stäbtd)en  barunter,  $Micfe  über  bie  $Jalb- 
berfle  t)in  in  bas  milbe,  feina,el)üa,elte  blauenbe  Unterlanb  gehören  jura  ^ocficuoüften 
in  bem  au  laubfdjaftlidjen  3d)öni)etten  fo  reichen  Otecfarfreis.  diingtoällc  mäßen 
it»ot)l  auf  ben  weit  üorliea,enben  fdjroffeu  ^er(\,\unc\cn  bes  Söroenftciner  „halbes" 
fleroefeu  fein ,  fo  iöura,  l'ömenftcin  felbft,  .freinriet  unb  .frellmat,  oberhalb  Unter 
Ijeimbad).  Gnblicb,  bie  „"Bei bertreu",  einft  vJiina,roall  unb  Wötterbera,.  Wömifdje 
"JJieberlaffuuaeu  bei  (fberftabt,  .ftöljern,  Untertjeimbad) ;  in  beiben  letzteren  Crten 
römifdje  Wlbroerfe.  s-©id)tia,e  Wümerftraßen  liefen  oon  .loeilbroniuiööcfinflen  nadj 
sJÖlainb,arbt  unb  uad)  Cbriucum,  uon  .Haftet!  *u  ftaftell.  ferner  oon  IJWeimsfycim  über 
Vauffen,  flbftatt  uad)  ^ömenftein,  bort  uerbinbet  fie  ftd)  mit  ber  uon  £eilbronn 
bevfommenbeu ;  t)öd)ft  ma{)rfd)eintiri)  ift  es  eine  uralte  -jpodjftrafee,  fie  a,et)t  über 
iDtainbarbt  weiter  bis  .fraÜ,  beißt  „lc>od)ftrafje",  „alte  Kaller  Strafe".  $urd)  bie 
öftlidje  Spitze  be*  $}e,yrfs  jiebj  ber  ^beinlimes,  bahjuter  baS  MafteU  bei  SJiainlmrbt, 
ein  >Heditecf  uon  14(1  in  Breite  bei  1  * » 1  m  l'änae,  mit  2  Armen  unb  Sorcn  unb 


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4Öein*berfl. 


509 


ferneren  ianbfteinernen  6d)leuberfugeln;  oon  (enteren  liegen  noch  einige  im  ^fart> 
garten.  s43on  Xenfftcinen  mit  ^nfdjriften  unb  s$ilbroerfen  (M.)  fonb  man  bei 
läJlainharbt  fd)on  jtemlid)  oiele,  fo  einen  ©rabffeiu  für  jroei  Unteroffiziere  auS  XaU 
matien  unb  einen  jefct  Dermiftten  Segionsftein  ber  22.  Legion.  Weihen gröber 
bei  Wtjfelb. 

Jßeina&erg  (ZDines,  IDinisberg),  Cberamtsftabt. 

Tie  3tabt  ift  pm  Teil  nod)  ummauert  oon  ber  alten  b,ot)en)taufifd)en  iHod- 
mauer,  aud)  bie  Äirdje  jum  1)1.  O^annes  b.  ift  in  bie  "öefeftigung  mit  t)erein= 
gebogen  unb  ebenfo  bie  tjod)  oben  tt)ronenbe  S3urg  „2Beibertreu".  Xie  eo.  Äirdje  erfdjeint 
al§  eine  breifdjiffige  romanifdje  Safilifa  mit 
Cftturm,  an  ben  ein  fpätgottfdjer  (£b,or  an* 
gebaut  ift  (K.).  Xer  romanifdje  Stil  tritt 
hier  in  ftoljer  Raffung  mit  roohlburdjgebilbeten 
©lieberungen  unb  reicher  Crnamentif  auf; 
befonberS  fd)ön  ba§  hof)e  rofettenartig  oer* 
fd)lungene  ©eroölbe  im  Turm,  in  rctd)ftem 
ipätromanifdjen  ©efdjtnacf.  3In  feiner  3üb- 
feite  baS  „^faffenlod)",  eine  3trt  fleiner 
Ärnpta,  mit  nod)  erhaltenem  Bltartifd).  ÜRerf= 
roürbigeS  portal  an  ber  SBeflfeite.  Um  bie 
3teinlünette  ftetjt:  0  qui  terrenis  inhias 
homo  desipuisti.  His  quid  in  obscenis 
gaudfts.  Cole  numina  cristi.  f  conradus. 
Öet$tere3  Sßort  ioahrfdjeinlid)  ber  'Dtame  beS 
heroorragenb  begabten  ©aumeiftersi.  ^m 
3nnern  3«ulen=  unb  sJJfeilerroed)fel  unb  reid)* 
oerjiertc  Sürfelfnäufe.  $ie  3eitenfd)iffe  festen  fid)  einft,  ben  Turmd)or  flanfierenb, 
fort  unb  enbigen  in  fd)öngeroölbten  "Jlltarfapellen.  2er  mächtige  Cftturm  geht  fdjon 
im  erften  hohen  ©efd)ofj  ins  ^Idjtecf  über,  ift  außen  reid)  oerjiert,  innen  oon  jenem 
genialen,  in  einem  ftreiS  mit  iRofettcnfchlufjftein  fid)  oerfdjlingenben,  adjtrippigen 
©eroölbe  auf  (Scffäulenbünbeln  überfprengt;  ebenfo  fraftooll  fdjön  ift  ber  breimal 
fid)  abtreppenbe,  mit  3trecffäulen  befetjte,  tjo^e,  fpitje  Triumphbogen  beb,anbelt. 
2  er  'Öoben  bes  Turmd)ors  mar  früher  erheblich  tjötjer.  2er  oielecfige  fpätgotifdje 
Gtjor,  eine  t)ob,e,  lid)te  rippenfreujgeroötbte  .Ipalle  (auf  einem  ber  Sdjlufjfteine  ein 
Wann  mit  einem  3teinmet;seid)en),  ftöfjt  in  nidjt  hohem  3pifcbogen,  jiemtid)  roh, 
au  ben  alten  herrlichen  Turmd)or,  oon  bem  in  ber  flöhe  brei  Cftfenfter  in  bas 
freie  gehen,  roäl)i'eub  über  feinem  Triumphbogen  eine  2lrfabenftellung  auf  2>oppcl- 
fäuld)en  bie  ÜDiauer  innen  burd)brid)t.  —  $m  gotifdjen  (£bor  ftel)t  jetyt  ber 
romanifdjc,  an  ben  (Scfen  oon  3äuld)en  gefaxte  fteinerne  ?lltartifd).  2ie  Äiirdjc 
ift  jugleid)  als  ein  Tenfmal  anjufehen  für  ben  3ieg  best  .frohenftaufenfönigs 
.Honrab  III.  über  .fterjog  Seif  VI.  im  3af)r  1140,  ber  mit  Eroberung  ber  v#urg 
Reinsberg  enbigte  unb  es  rourbe  iuot)l  bis  in  ben  Stnfang  be<?  Vi.  ->hv 
hunbevte  baran  gebaut. 


510  fltrfurfrei«.  Cberamt  lÖeinSberfl. 

$>ie  SBeinSberaer  Slirdje,  foioie  ber  Jurm  ber  $euticf)orbenäfird)c  im  nab,en 
•freilbronn,  gehören  ju  ben  roertoollftcn  Überbleibfelu  ber  ljob,enftaufifcf)en  ^öoiifunft, 


•iüt'nuv.tnl  an  bti  Stattfinde  ju  ©cinfcbfra.. 


roie  mir  biefelbe  fo  rein  nur  wieber  um  ben  .frotjenftaufen  tjer  finben.  (Sdjon  ber 
Wrunbrift  ift  f)öd)ft  eigenartig,  eine  "öafüifa  mit  Pfeiler =  unb  3äulenroed)fel,  bie 
im  Often  in  brei  quabvatifd)c  gewölbte  (iljöre  münbet,  über  bem  mittleren,  balb  acf)t= 
eefig  roerbeub,  ber  Turm.    (**  ift  hier  alles  uertreteu,  ums  ben  .f>ob,enftaufenftil 


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2Bein*btrß. 


511 


f eniijeidjnet :  bic  Sd)lanft)eit  ber  iöerfyä  Itniff  e ,  ^einfyeit  ber  (Slieberungen  unb  ber 
sJ$fIansen=Ornamente,  fnotenartige  9$erfd)lingung  bcr  fleifdjigen  ©eroölberippen,  93e 
fetjung  mit  iRofettdjen,  diamanten,  Äerben  unb  $>aden,  bas  ftledjtmerf  an  ben 
Säulenringen,  bas  einbringen  roilbfrember  $ierc  unb  Sierföpfe  inö  Ornament  ber 
Säulen=Äapitäle,  bas  «erfdjlungemoerben  ber  Säulen-- Schäfte  burd)  Radjen  oon 
Untieren,  foroie  bas  Umfdjlungemoerben  ber  Sdjäfte  mit  reidjftem  £aubroerf.  2>rei 
Blätter  bes  ftunftatlas  mödjten  eine  Slljnung  biefcs  Reichtums  geben. 

©rabfteine  aus!  bem  17.  unb  18.  Satyr* 
Iwnbert.  Scfyr  alte  Söappen  aufjeu  au  ber 
"JBeftfront  (K.):  ©ebin  oon 
Siler,  $urfart  oon  SSMler, 
Slubretb,  oon  (Sncjberf.  3lm 
©eroölbe    bes  fpätgotifdjen 
(£b,or§  nebenfteb,enbcr  Sdnlb. 
3ln  einem  ©rabftein  oon  1657  nebenftetyen= 
I      bes  3eid)en. 
~TL,  Rattyaus  1708—09.  <£b,e* 

I  1    maliges  Spital,  1799  oon  ber 
/AJ    Stabt  oerfauft.  Sdjöntaler  $aus, 
1562.     Spitalbrunnen.  £ira> 
t)oftor  1617. 

$>ic  93urg  SB  e  i  b  e  r  t  r  e  u  ifr  norf)  jiem= 
lid)  erhalten,  fie  rourbe  oon  ben  dauern  1525 
itarf  befdjäbigt.  £ie  Ringmauern  ftammen 
meift  nod)  aus  ber  ^obenftaufenjeit,  einige  fefyr 
biete  Jürme  aus!  bem  16.  3at)rb,unbert,  für 
fdjroeres  ©efd)ü$.  $ie  alte  Staufenburg, 
meld)e  Sage  unb  2)id)tung  oertycrrlidjt  t)at, 
mar  Heimat  ber  Herren  oon  Seinsberg. 
SBcinsbcrg,  um  1020  Sitj  eines  ®rafen= 
tjaufes  (o.  üauffen?),  bann  teils  calroifd), 
1131  roelfifd),  teils  (Eigentum  ber  Herren 
oon  ^öebenburg,  im  ^ejember  bes  3ab,res 
1 140  oon  ttaifer  ftonrab  III.  erobert,  fortan 

ftaufifd)  unb  Sifc  bcr  wabrfdjeinlid)  oon  i'inbad),  Cbcramts  ©münb,  ftammenben 
vJJlinifterialcn,  roeldjc  1411  Reidjserbfämmcrer  mürben,  aber  1538oerarmt  ausftarben, 
nad)bem  ftd)  Äonrab,  Grjbifdmf  oon  Sttainj  1 390—96,  unb  ein  jroeitcr  ftonrab,  Rat 
Honig  Sigmunbs  unb  2llbred)ts,  s}Jroteftor  bes  Äonjils  ju  Skfel,  f  1448,  ausgejeicrjnet. 
<  SBappen:  3  Sdjilblcin,  .£>elm3icr:  2  Jyifdje.)  2>ie  33urg,  nad)  ber  Sage  Söciber- 
treu  genannt,  mar  ReicrjSlefyen ,  fam  feit  1335  an  mandjerlci  .£»crren,  1450  ganj 
an  Äiurpfalj,  1504  burd)  (Srobcrung  mit  ber  Stnbt  an  SBürttembcrg.  3)ie  Stabt, 
feit  bem  14.  3at)rb,unbert  rcidjsftäbtifdje  ftreiljeit  erftrebenb,  1440  oon  Gonj  oon 
'öebenburg  erobert  unb  an  Sturpfalj  oerfauft,  mar  am  Cfterfeft  16.  3lpril  1525 
Sdjaupla^  ber  Bluttat  ber  dauern,  bann  oom  93auernjörg  bart  geftraft  unb  nieber^ 


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512 


9?eciarfcei«.   Cberamt  SsJeittSberfl. 


gebrannt,  1635  mit  bem  2lmt  an  ©raf  Jrautmannsborf  gefdjenft,  aber  1646  roieber 
roürttembergifd).  ©rofjer  SJranb  am  19.  Sluguft  1 707.  £)ier  fmb  geboren:  .frans 
3d)ioeiiier,  üöaumeifter;  3ol)ann  Cfolampabiu$  ($eufcgen)  1482,  s}Jrebiger  b,ier  unb 
in  $afel,  f  bort  1531;  erhielt  in  SeinSberg  ein  Senfmal.  2er  Xidjter  ^uftinus 
ferner  mar  DberamtSarjt  in  Seinsberg  1818—50  unb  ftarb  b,ier  1862,  feit  1H65 
burd)  ein  Senfmal  oon  ÜHoller  geehrt,  nab,e  feinem  burd)  eble  @aftlid)feit  unb  ben 
v#erfet)r  mit  ber  ©eiftenoelt  einft  fo  berühmten  £>aufe.  „(Sin  fleineS,  freunblidje* 
.£>au§  unter  fdjatttgen  Räumen  erfat)  id)  an  be§  SBerges  ftufj,  baä  mar  oon  SReben= 
ranfen  betränkt  unb  oolle  Jrauben  fingen  oon  itjnen  ob  feinem  (Singauge  nieber." 
(X  Äerner,  Sie  töeifefdjatten.) 

über  bie  Untat  ber  SJauern  im  ^ai\x  1 525  berichtet  nad)  ferner  bie  Cberamts- 
befd)reibung:  3n  ber  3eit  o«"  öfterreid)ifd)en  dnrifdienregierung  unb  beS  Sauern« 
friegS  oon  1525  50g  am  9Worgen  be§  CfterfefteS  (16.  Äpril)  ber  tjelle  Raufen  ber 
dauern,  6— hooo  Wann  ftarf,  oon  9letfarfulm  ber  gegen  bas  nur  mit  etioa 
7U  Gittern  unb  Seifigen  unter  ©raf  Subroig  .Jpelferid)  oon  $clfenfteiu,  öfterreidji- 
fdjem  Cberoogt,  befetjte  SeinSberg.  3ie  berannten,  nad)  blutig  abgeioiefener  $uf- 
forberung  jur  Übergabe  ber  Stabt,  bast  untere  2or  berfelben,  erftiegen  auf  ber 
anberen  Seite  mit  ber  fog.  fdjmoqen  Sdjar  unter  Florian  ©euer  bie  Surg  unb 
eroberten  fte,  bann  oon  il)r  auss  oollenbS  bie  Stabt,  oerfolgten  bie  fid)  jur  ftirdje 
hinauf  unb  bis  auf  beren  2urm  jurücfjiebcnben  ÜHitter  unb  iHeiftge,  erftadjen  bort 
mehrere  berfelben  unb  nahmen  bie  übrigen  gefangen.  Säfyrenb  ba$  geplünberte 
3d)lofr  in  flammen  aufloberte,  mürben  bie  Käufer  ber  ©eiftlidjeu  unb  ber  Be- 
amten, bie  ftd)  befonber§  tätig  an  bie  bitter  angefd)loffcn  botten,  geplünbert,  ba- 
gegen  bie  .joäufer  ber  Bürger,  oon  benen  ein  fleincr  3Teil  ftd)  gleid)  anfangt  ben 
dauern  hinneigte,  ein  anberer  ben  ©ang  ber  ©rcigniffe  abwartete,  nod)  ein  anberer, 
„bie  (Sfjrbarfcit",  bereitwillig  bie  ©efa^ung  unterftiitite,  unter  ber  Sebtngung  oer 
fdjont,  bajj  fie  bie  iöenounbeten  forglid)  pflegten  unb  bie  (Eroberer  mit  Sein  unb 
mit  Lebensmitteln  oerfaljen.  ^ärflctn  Wobjbad),  ber  Wittelpunft  ber  Sdjrerfens-- 
männer  im  Sauernljeere ,  roeldjer  abftdjtlid)  bic  'Öematbung  ber  befangenen  übet; 
nominen  t)atte,  befdjtof),  ioäf)renb  9/io  in  ben  SirtSljäuferu  lagen  unb  jedjten, 
ben  Job  feiner  ©efangenen  unb  führte  ben  blutigen  Sefdjlufj  fogleid) ,  Vs  Stunbe 
nad)  gefd)et)ener  Eroberung,  auf  einer  Siefe  am  unteren  £ore  aus,  inbem  er  ben 
©rafen  oon  $>elfenftein,  für  beffen  Leben  oergebens  feine  ©emafylin,  ib,ren  Änaben 
auf  bem  Mrm,  fußfällig  flehte,  13  anbere  iHitter,  mehrere  ftnedjte  unb  junge  Leiter = 
fnaben  unter  2rommelfd)all  unb  $erf)dfntuna,  burd)  bie  Spicke  jagte.  3lm  18.  Slpril 
*og  ber  b,cüc  Raufen,  mit  ^urütflaffung  einer  "öefa^ung,  oor  .fteilbronn,  um  fid> 
oon  ba  aus  nad)  ftranfen  jurücfjumenben. 


TlffaCtrad)  iJfffaltrad)  p62). 

Stirdje,  gemeinfdjaftlidi  für  s^roteftanten  unb  Matt)olifen ;  Xurm  jioifdjcn 
3d)iff  unb  (i bor,  mit  freu$gen>tilbteni  Untergefd)ofe.  überlebensgroßer  ftrujifiruS  aus 
bem  1 6.  ^abrlnmbert :  fpätgotifdje  .ftolfflguren  auf  bem  .ftodjaltar.  ;}ioei  baoon  im 
ttunftatlas  abgebilbet.  Crtsabel.  ^Inno  1.3:13  3tabt,  roetn^bergiid)  unb  löroenftcinifd). 


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Sifcfelb.  ©retfelb.  fcimbacb.  (gberftabt.  Sltyofen.  ©föenau.  513 

bann  pfaljifd),  1504  roürttembergifd),  feit  ca.  1600  ©itj  ber  ;)of)an"iterfommenbe  £all, 
^Reformation  um  1535.  Äartjolifrfjer  ®otte§bienft  feit  1 660,  3"ben  burd)  bie  ^ofyanniter 
aufgenommen  naa)  1661.   Abgegangen  ber  ©urgftabel. 

-gitfeCb  (Bt*efelb  \2&k). 

@o.  gotifdje  Äird)e,  1624  erweitert  ;  b,übfd)er  rippengeroölbter  <£b,or  mit  Storni 
baneben,  ber  unten  bie  Safriftei  bilbet.  ^aumeifter  im  öatyr  1624  mar  Jyriebrid) 
■sBifdjlin;  berfelbe  baute  au$  in  ©filjbad)  unb  2Balbba$.  5)er  Ort  mar  roeinS- 
bergifd),  rourbe  1423—50  ofäljifd),  1504  roürttembergifd). 

3&re$feCÖ  (Bretesfelb  J037). 

(So.  Äirdje  1723,  mit  altem  Oftturm.  (Sb,orftul)l  mit  Sinntn  1588.  ©rofje 
©lorfe  1403.  —  ©dnoad)e  9ftineralquelle,  1516  als  «ab  benüfct.  Ortgabel  1257. 

Meinftefyenber  gotiftfjer  2torm,  einft  Äapelle  p  <St.  ©ebaftian,  roeldje  1839 
abgebrochen  rourbe.  Ortäabel.  $m  Satyr  1311  oon  3Bein§berg  an  fllofter  Sitten  - 
ftem  gegeben. 

©otifdje  eo.  Stirdje  $um  b,l.  2ufa3,  mit  unten  rippenfreujgeroölbtem  Oftturm, 
«eränberungen  baran  1584.  2aufftein  1592.  2lm  ©lror  finbet  ftcb,  folgenbe§  Stein* 

mefcäeidjen  B.  >-j^  F.   Äircb,b,oftor  1596.   $>er  Ort  mar  roeinSbergifd),  pfäljifd) 

unb  feit  1504  roürttembergifd). 

§ff$ofert  («Inkofen  (037). 

(So.  Äirdje,  1303,  ehemalige  5BaÜfab,rtSfircb,e  jum  1)1.  Äreuj,  6t.  "^eter  unb 
©enooeoa;  mit  frönen  alten  Seilen,  1837  nad)  Silben  ftiltoS  erweitert.  ©f)or  mit 
Oftturm  mit  b,ot)em  Äreujgeroölbe  auf  Sonföldjen.  3to  ber  $ol)ltel)le  beö  Söeft* 
Portals  SHofetten,  im  Scheitel  Srat>engefid)t.  ©d)öner,  foätgorifd)er,  gefajnitjter 
^lügelaltar,  reidjer  ftaltenrourf,  anmutoolle  ©efid)ter.  —  3)er  Ort,  1037  Ijälftig 
an  (Stift  Cb,ringen  oergabt,  fommt  mit  2Bein£berg  an  $Bürttemberg. 

(Sfct}ertaM. 

flirre  junt  b,l.  UBcnbel,  1755.   .^oljbtlb  bes  $aoib  mit  ber  $arfe.  Sdjloft 
ber  ftrciljcrrn  oon  Millinger,  1745  burd)  i'eopolb  >Hetti  erbaut.   sJHonumente  auf 
bem  Jyriebtiof.   3nfd)rift  neben  bem  ftriebb,oftor: 
3tör,  bie  aübiec  uoräbergebet, 
Tentt,  roie  bie  Sacb  mit  (*ud)  iefct  flehet. 
2Bie  2öir  feinbt,  i'o  uierb't  jfox  werben, 
2Öa«  3f)r  irfct  jeinbt,  loar'n  wir  auf  (hben.  1617. 
$au(u«,  IcntmäUr  au*  «ürttnnberg.  Bedarf rri«.  33 


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514 


Diecfarfrci*.   Cberamt  Sßeineberg. 


3roei  Heitern,  1572  unb  1604.  CrtSabel  1257—1365,  SJhnifterialen  ber 
©rafen  oon  üöioenftein.  1436  fam  ber  Crt  an  bic  $>elm|tabt,  1507  an  ©emmingen, 
1650  an  (General  oon  sJJlofcr,  1705  3^9^*,  joäter  Millinger,  1806  an  ©raf 
UrfuU  unb  burd)  Beirat  an  bte  ^eitjerren  oon  .frügel,  fett  1866/67  ^rioatbefitj. 
93urg  1504  jerftört,  1573  neu  erbaut  burd)  sJ*leifarb  oon  ©emmingen,  ber  aud) 
1565  eine  Pfarrei  griinbete.  |)ier  lebte  1765  ff.  bic  unglücflidje  Sängerin  9Ha= 
rianne  ^nrfer. 


Hette,  einft  bem  .^eiligen  gcioeit)t, 

umfd)loffen.  Soätgotifcrjcs;  ^oljbtlb  be£  1)1.  Seonfyarb.  Oftturm  mit  netjgeroötbtem 
gorifcfjem  (£f)or{d)luft.  Unter  bem  äütat  t)eilfräftige  Cuelle,  ju  ber  am  @tepl)an§tag 
bie  s^ferbe  geritten  mürben.  9Ute3  Ärujifir.  SBon  UBcinSberg  fam  ®eümer§bad) 
je  t)älftig  1335  an  9Jiainj,  1484  an  ben  5>eutfd)orbcn  unb  1412  an  ^falj,  1504 
an  Württemberg,  Söefttj  ber  Älöfter  Sauffen  unb  Sdjöntal.  1525  roirb  ber  Ort 
Dotn  2rud)fcfi  oon  SBJalbburg  niebergebraunt. 


SBon  ber  uralten  SUrdje  ficht  nur  nod)  ber  Cftturm  mit  ftarfem  Stippenfreuj 
geioölbe  mit  bem  l'amm  O3otte3  im  ©djlufjftein.  3üte  9telief3,  jetjt  in  einer  {yutter= 
mauer.    Söürttembergifdje  Oa^büdjer  182021,  ©.  274.    3)er  ftrujalt  be3  Slltars 
mit  ®la§gefäfj  oom  ^arjr  1208  roarb  in  ben  (3ntnbftcin  be§  (Sd)ull)aufe§  ein= 
gemauert.    Filiale  oon  (Sberftabt. 


Öörotnftein. 


515 


<£5tpenßem  (Ceromftein  [\23),  Stabt. 

3)ie  foft  nod)  ganj  ummauerte  Stabt  thront  I)od)  über  ben  Salem  auf  eiuem 
«orfprung  ber  Söroenfteiner  Werfte,  über  ber  ©tabt  bie  Jrümmer  ber  $urg  Söroen; 
ftein.  $ie  £ore  futb  gefallen.  SBor  bem  oberen  fte^t  baS  gro&e  neue  ®d)lofj  1571 
unb  weiterhin  bie  febj  einfach  gehaltene  eo.  Ätrd)e  jur  1)1.  9)?aria  unb  bem  1)1. 
"DttfolauS,  1762.  ©tabtpfarrlwuS  1589.  $elfcrat,  altes  Sdjlöfjcfyen.  Söroenbrunnen 
1703,  aud)  alteS  9iattmu$.    Sllte  .£>oljI)aufer,  eines  beim  oberen  2or  1671. 

'Üurg  Söroenftein,  einft 
großartig  mit  l)ot)enftaufifd)en 
■$Uocf  mauern  im  l)errlid)fteit 
Duaberroerf ;  Wefte  beS  kantete 
unb  93ergfriebS  unb  bebeutenber 
malerifdjer  Slufjenroerfe.  3>tc 
v33urg  Söroenftein  ift  ber  Stamm* 
fi|  ber  (trafen  oon  Söroenftein, 
nämlid)  1123  bist  ca.  1290  ber 
calrotfdjcn  Sinie,  1281  —  1464 
ber  9?ad)fommen  2llbred)te;  oon 
odjenfenberg,  natürlichen  Sohnes 
Äönig  WubolfS  oon  Sababurg, 
enblid)  ber  9lad)fommen  5ncb= 
ridjS  oon  ber  sJJfalj,  roeld)er 
1441  Söroenftein  erroorben,  unb 
ber  ftlara  Stettin  oon  3lug§burg, 
fett  1488.  $iefe  befamen  (£nbe 
beS  16.  3ab,rf)unberl$  bie  ©raf< 
fc^aft  2Bertt)eim  burd)  Beirat  unb 
finb  je^t  geteilt  in  bie  ältere 
Sinie  3Bertf)eim  =  Jfreubenberg, 
eoangelifd),  1812  gefürftet,  unb 
bie  jüngere  Sinie  ^Bert^cim- 
SHofenberg,  fatfrolifd),  1711  ge* 
fürftet ;  Söroenftein  rourbe  um  baS 
3a^r  1133  oon  Seif  VI.  ein* 
genommen,  ftöntg  SRubolf,  1287  tyer,  fdjenfte  Söroenftein  aUe  SHedjte  roie  2Bein§= 
berg.  ^»erjog  Ulrid)  natjm  Söroenftein  1504  (Enbe  Quli  ein  unb  brachte  es  unter 
roürttembergifdje  .jpofyeit.  1512,  Januar  15.,  brannte  baS  cdjlofj  nieber,  roobei 
©raf  2Bolfgang  uerunglüefte.  1525,  $lpril  12.  unb  13.  überfielen  bie  ©auern 
Söroenftein;  in  ben  Ota^ren  1579  unb  1586  liefe  es  .£>erjog  Subroig  oon  ÜSürttem* 
berg  befefcen,  1634  rourbe  bie  *8urg  oon  ben  ftaiferlicfyen  jerftört. 

Sidjtenftern.  3n  l)errlid)er  f)albrunber  $ucb,t  oon  beroalbeten  bergen  liegt 
eS  nod]  fjod)  über  bem  Sulmtal,  mit  bem  «lief  über  bie  Seinberge  tief  inS  Unter* 
tanb  unb  an  bie  blauen  #öf)en  hinter  bem  ftfjeintal. 


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fttcfarfrei«.  Obtratnt  Reinsberg. 


«t$tenftern. 


Sönxnftcin. 


517 


3)a§  ehemalige  3ifteräienferinnenfTofier  IMdjtenftern  (Clara  Stella)  1242  ge- 
grünbet,  1554  aufgehoben;  jetjt  SfinberrettungSanftalt.  Sftodj  geb,t  um  bie  ©arten 
unb  bie  ftloftergebäube  bie  alte  93locfmauer  untrer,  nod)  fteljt  bie  grofje  früljgoHfdje 
Monnenfirdje,  roeldje  im  erhaltenen  Zorbau  *>ic  Öanäe  Strenge  be§  Stiles  ber 
©runbungSseit,  foroie  bie  gerabe  ben  Äirdjen  ber  3tfierjienferinnen  eigene  feufdje 
Slnmut  auszeichnet.  (£ljor  mit  Spitdjogenfenftern  unb  SRunbbogenfenfterdjen  barfiber, 
innen  mit  h«>d)bufigen  unb  fdjarfen  SRippenfreusgeroölben  unb  einem  liewliduni,  früh/ 
gotifdjen,  fteinemen  2ütartifd),  mit  Säuldjen  an  ben  (Stfen,  jum  <£infaa>Sd)önften 


i 


gef)örenb  in  biefer  2lrt.  SpätgotifdjeS  SaframentSl)fiuSd)en,  im  SJogenfelb  (£ngel 
mit  Sclmmfjtud):  Ecce  panis  angelorum;  bie  ^nramibe  bis  an«  ©eroölbe  reidjenb, 
geftiftet  uon  ber  «btifftn  Margareta  uon  Stein.*)  2Ute  ©rabbenfmale :  bie  Stifterin 
Lucardis  de  Weinsberg,  oerfdjiebene  SRitter  oon  9Seüer  u.  a.  %m  Sdjiff  ber 
Äirdje  fteht  eine  fjödjft  merfroürbige  höljeme  9Bürfetfnauffäute.  2>aS  Sd)lofc,  ftatt* 
lirfjer  Steinbau,  1586  auf  bem  Sßappenftein. 

f>anbfd)riften  in  ber  Off.  SBibliot^ef,  barunter  ^iftoriuS,  Monumenta  beS 
JrauenflofterS  £id)tenftern,  1768,  f.  u.  bei  ben  „Duellen". 


')  S8on  berjelben  ift  aud>  ber  grofse,  iefct  in  Stuttgart  (M.)  befindliche  ^lügelallar  geftiftet. 


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518 


^ecfarfrei«.  Cberamt  2Öcitt*berß. 


$as  Älofter  Praeclara  ober  Clara  Stella  raurbe  1242  oon  Suitgarb  oon 
Reinsberg,  geborener  fiimpurg  im  SuffingStal  gegrünbet  unb  erhielt  feinen  93efi$ 
in  ben  Oberämtern  ©aefnang,  @erabronn,  £all,  #eilbronn,  flünaelSau,  9)?arbad), 
91ecfarfulm,  Öhringen.  $Bappen:  £)albmonb 
mit  2  Sternen,  ©djirmoogtet  roein§bergifrf), 
feit  1450  pfäljifd),  1504  rafirttembergifd) ; 
1525  non  ben  ©auern  auSgeplünbcrt,  1554 
fäfulariftert,  1634—48  reftituiert,  rourbe  c§ 
©ifc  eine«  älofteroberamtS  big  1806.  3m 
3ab,r  1834  auf  ben  Slbbrud)  oerfauft,  erhielt 
eS  1836/37  feine  jefcige  ^eftimmung. 

©tocfSberg,  Säfl^auS  mit  31u§= 
fidjtSturm,  b,öd)fter  ^Junft  beS  üflainb,arbter 
sBalbS  (538  m).  Jt)eufferbab  (ad  S. 
Matthiam?),  93itterfaljquclle,  fdjon  im 
16.  3af)rf)unbert  ju  «JÖeiläioecfen  benütjt,  bis 
1800  fürftlidjeS  ©djlöfidjen,  Stapelle  non  1731, 
je^t  Brauerei.   Sabneubau  180X. 

3«atenfeCs  (HTeigenfels  \302). 

(Sfjcmaliges,  ganj  f leinet,  j.  nod) 
ummauertes  ©täbtdjen,  t>od)  über  bem  s-8rettad)tal,  mit  grofjer  s#urg,  jetjt  Sdjlop. 
kleine  feudjte,  an  ben  Reifen  gef lebte  eo.  .Vlirdje,  1613.  ftalberqabene  SHannorarbeit 


«t$tfitfi«n.  «Itartif*. 


auf  bem  3Iltar,  ©tjriftuS  in  ©etb,femane.  Crtöabel,  ^rocig  ber  Herren  oon  Meibecf. 
®rft  Se^en  non  SBeinsberg,  bann  ^fal*,  1504  Württemberg;  @nbe  beS  14.  Oafjr* 
b,unbcrts  ©anerbenfa  unb  iKaubueft  (1394  ftyt  ^rofeffor  ©oltoro  oon  £eibelberg, 
1441  3lbt  oon  ©djöntal  b,icr  gefangen),  1441,  5.  September,  oon  ben  .fmllern 
erobert  unb  oerbrannt.    ©tabtred)t  1464. 


vtajtcrmern.  .wioitanrajc. 


siic^tenfltrtt.  föappctiftdn  am  Sdjlofc. 


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Xüc&ttnftern. 


519 


üi<t>ttnftern.  £aframent*t)äuflctKii.  iiitfycnftcrn.  #oljfäult  im  £*iff. 


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520 


CjVl  mjtr,  ../-     ,  ■  7  fi.  »ij»  —  t  -  |t  m 


3«aml5ar6t  (IHegin^arl  \027). 

(So.  ftirdje  |um  gl.  s43eit,  1848,  Jitnn  alt,  jetjt  SBorljaüe;  @d)löf?d)en,  aus 
bem  17.  3a^^""i>crt.  1027  Salb  im  ©ürjburgcr  tforft,  bann  9ieid)§gut,  ftauftfd)= 
limpurgifd),  tarn  sJ)taint)arbt  mit  ber  .&errfd)aft  ©leiten  nad)  1284  an  bie  ©rafen 
uon  Sönienftein,  1416  an  ^oljenlolje,  1615  an  IjoljenlolK^feberbad) ,  1728  an 
£ot)enlof)e:«artenftein.  1332  ©täbtdjen,  1621  SWilnaftfitte  unb  big  1812  Sit*  eines 
Unteramts.  $ab,  uom  15.  3aljrb,unbert  bis  nad)  bem  S)rei{3igjäl)rigen  ftrieg  als 
'öab  benütjte  Sdnuefelquellc.  Der  3öeiler  $o  fyejiftrafjen,  an  ber  $od)ftrafje  uon 
SeinSberg  nad)  $>all,  1608  nur  "©irtSb,au§  im  ftudjSfdjroanj.  Über  ba§  9iömer- 
faftell  bei  SMntjarbt  f.  3.  508. 


iMt&tcnftrnt.  örnbfittne. 


^lappad?  (Hotpad?  [277). 

Uralte  eo.  Äirdje  jur  b,l.  SJiaria,  ^afob  unb  3ot)önne§,  mit  Cftturm;  aud) 
mit  gotifdjen  Seilen.  ©eqr  ftarfe  ÜDlauern,  2riumpb,bogen  Imlbrunb,  ©b,or  im 
iurm,  unten  «urfelquaber,  oben  oier  Dradjen.  Abgegangene  SJurg  mit  OrtSabet, 
roeinsbergifdjen  SPlinifterialen,  1215—1403.  ftloftcr  Cbenqeim  b,atte  1341—1444 
eine  "JJropftei  tjier,  roeldje  an  3tift  bringen  unb  bann  an  ^ob,enlob,e  fam. 

£d?tt>a66aeß  (Suabad?  [037). 

®ü.  Äirdjc  jum  1)1.  3ebaftian,  1481,  mit  altem  Cftturm;  1655  oergröfjert, 
1804  umgebaut,    ©rofje  ©lotfe,  1585,  oon  >f).  $ed)tt)oIb  9Jlefjlang. 


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Siebeneitfc.  52 1 


i.'f<bttnfttrn. 


giebeneid?. 

m*  ©eridjtsftätte,  bcr  „ftcincrnc  Zifä". 


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522 


■NerfarfreiS.   Oberamt  2ö«in§btrg. 


£feinsfeC6  mit  J£cßx*«?n  (Cetyren-Steinsfelö). 

(Eu.  ftirdje  ftum  t)l.  Laurentius,  mit  rippenircusgeroölbtem  Dftturm,  1466. 
3ctjiff  erneuert  1702.  ©rabmäler  ber  ®d)mibtberg  aus  bem  17.  unb  18. 3at>rl)unbcrt, 
8d)öner  Xaufftein.  9tate  Üird)C  1903.  CrtSfcltcr  1521.  3n  £el)rcn  Sgnagoge  für 
bie  im  17.  Oa^unbert  aufgenommen  Israeliten.  9ln  ber  Stelle  beS  alten  SBurg 
ftabcle  fyerrfdjaftlidjes  3d)lofj  aus  bem  16.  3af)rl)unbert.  Steinsfelb  gehörte  je 
fjalb  ju  Söroenftein  (Siefjensleute  bie  (Srleroin  in  .£>eilbronn)  unb  ju  2Bürttemberg. 
^eljensbefitj  ber  heiler,  1535  ©emmingen.  1649 — 50  erfauft  burd)  ftelbmarfdjall 


Siüraßacß  (Sulcibac$  782). 

(So.  Stird>c  jum  1)1.  .Kilian,  einft  9ttutterfird)e  bes  IBeiusberger  Jals,  mit 
romanifrijem  gcroölbtem  Dftturm,  bas  übrige  1619  uon  bem  fürftl.  roürttemb.  8au« 
meifter  ^riebrid)  SMfdjlin  (geb.  1566,  f  1626)  in  einer  Wifdjung  uon  ©otif  unb 
iKcnaiffance.  Xie  fteuftcr  nmbbogig  mit  HHaBiuerfcn,  fd)öne  töenaiffanccportalc  tK.>. 
©rabmal  ber  Jvamilie  Ctinger  1665.  %}>räd)tige  £>oljt)äufer  (K.).  $n  Süljbad) 
erhielt  .ttlofter  l'orfd)  783  Beft$,  1037  Stift  (Moringen,  fpäter  teilte  es  als  Surft* 
burger  fielen  ber  .fterren  oon  'Reinsberg  bie  ©efduefe  Seinsbergs.  SBurbe  1525 
toegen  Beteiligung  am  Bauernfrieg  uiebergebrannt.  Befit}  ber  Sdjlefte  oon  ^all  u.  a., 
befonbers  beS  ftloftcr*  Sdjöntal,  bem  bie  Hittfyc  feit  1345  gehörte.  ^)ier  ift  ge^ 
boren  27.  September  Ml 6  lHiid).  Beljaim,  Weifterfänger,  f  um  1474. 


Unterfjetmbad).   Unter&cinrict.  523 

"jMttfevßeim&ad?  (£)etnsbadj  J303). 

©otifdje  cu.  Äirdje  jum  f)l.  ©eorg  unb  SUfofeui,  1767  teilroeife  erneuert; 
freujgeroolbter  Cftturm.  Eingemauerter  9iömerftein:  brei  fitjenbe  s3h)mpt)en  mit 
"öaumjroeigen  in  ben  Ränben.  Epitaphien  ber  Familie  Zorbau.  91lte§  ehemaliges 
Safferfdjloß,  baS  „hohe  RauS".  $er  $ärfd)e  Rof  gehörte  bem  Jyorftmeifter 
3Wagnu3  33är  oon  Barenburg,  f  1656.  2llte  Käufer.  Sübroeftlid)  auf  ber  ©pitje 
beS  Reineberges  bie  legten  krümmer  ber  33urg  Rellmat.  Rier  faßen  im  14.  ^al)r= 
hunbert  bie  Rerren  oon  Reineberg,  nad)  bem  IBappeu  ftammDermanbt  mit  ben 


.Herren  von  Reinsberg,  meldje  eine  thuty  im  Xorf  unb  eine  auf  bem  Reineberg, 
genannt  Rellmat,  harten.  $m  ;^afjr  1370  im  '©efty  ber  Rerren  Don  ©o^ljeim, 
1420  ber  Rerren  non  "Seiler,  1491  größtenteils  hohenlohifdj,  fam  Unter^eimbad) 
1615  an  Rohenlohe^fcbelbad),  1728  an  Rohenlohe=Salbenburg=©d)iÜingSfürft,  in 
ben  fahren  1617—50  faß  ein  abeliger  Rerr  Zorbau  l)ier. 

"jUnterßemviet  (^el^inriet  \\3<)}. 

3tlte  cd.  Äivrfje  jum  1)1.  WifolauS,  1722  nad)  ©üben  erweitert  unb  ueränbert, 
mit  fpätgotifd)  gewölbtem  Cftturm,  oerjiertem,  romanifdjem  Triumphbogen.  3llte 
Iure  im  Seftportal. 


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"Hedarhrti*.  Cberamt  SSkinaberfl. 


Oberheinriet,  Seiler.  $Borb,of  (1330  suburbium)  ber  alten  ©urg  #eb,in= 
riet,  früher  <2rf)meUent)of  genannt.  SRefte  ber  39urg  mit  ÄapeÜe  jur  t}I.  Katharina 
1330.  £ier  fafc  1139  ff.  baS  ebelfreie  ®ef$led)t  oon  £einriet,  beffen  Setter  1462 
ben  .f>elbentob  in  ber  Sd)lad)t  bei  SWarftbreit  ftarb,  ftammoenoanbt  mit  ben  ßaefen 


3üliba$.  Stitenportalber  «ir$c.  161». 


oon  Sellftein,  Cberaints  «Halen,  unb  oon  £ob,enecf.  Sappen:  3  rote  Äugeln  in 
Seife.  1330—64  fam  bie  93urg  mit  3ugef)ör  an  bie  (trafen  oon  fiöroenftein,  unb 
mit  Söroenftein  an  bie  s^falj,  1504  an  Württemberg.  2)ie  Söurg  nmrbe  1528  oom 
3d)n>äbifd)en  93unb  als  8d)lupfroinfel  be§  £>an3  $b,eobor  oon  'ätbSberg  unb  feiner 
Qenoffen  jerftört. 


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SBalbbo*.  ©eiler. 


525 


«Stattliche  co.  Äirdje  jum  1)1.  Äilian  unb  9iifolau§,  ©d)iff  1616  unb  1748, 
£urm  im  Dften,  alt,  mit  fünffeitigem  (H)orfd)lufj,  netjgetoölbt,  baruntet  eine  ftrnota. 
:3fn  ben  Sd)luf?fteinen  fd)öne  SRofetten.  Sllter  feld)förmiger  Xaufftein.  ©rabftein  bes 
|>ofmeifter8  9Bilb  oon  £id)tenftern,  1604.  2eben§grofjer  gut  gefdjnitjter  Ärujifiyus, 
au§  ber  9tenaiffancejeit.    9Rutterfird)e  eines  weiten  93ejirf§.    9teid)e  (Stiftung. 


£ut}bac$.  edjni^trritn  an  $oIjt>äuftrn. 


^EBa^rfd)cinltd)  a(troein§bergifd)e£  £efyen  ber  Herren  oon  9)taienfel§,  1363  öfter* 
reid)ifdje3  fielen,  1387  h,oijenlot)ifd),  fam  SBalbbad)  1469  an  Älofter  £id)tenftern, 
baä  fett  1363  ben  ftirdjenfat}  fjatte.  Starfe  Beteiligung  am  «auemfrieg,  Ulrid) 
ÜJle^ger  oon  sBalbbad)  führte  ben  ©vafen  oon  £elfenftein  burd)  bie  Sptefje. 
Seit  15(>4  roürttembergifrf),  fam  eS  nact)  ber  Deformation  unter  ba3  älofterobcramt 
i'idjtenftern. 

iÖeil'er  (IDilare  \037). 

.Uleine  eo.  &trrf)e  ju  unferer  lieben  ftrau,  1399,  1758  erweitert,  mit  Oftturm, 
©lorfen  oon  Hol  unb  1408,  testete  oou  3oos,  ©lorfengtefjer.  ©rabbenfmale  ber 


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526  NecfarfreiS.  Obcramt  2Sein*b«g. 

Seiler  l)ier  unb  an  ber  ^riebfjoffapelle,  ehemaliger  SallfafyrtSfapelle  $u  unferer 
lieben  ftrau,  je^t  Seilerfdje  Familiengruft.  ®d)lof?  ber  oon  SEBeiler,  mit  Ijoljem 
portal  1590,  unb  ftarfem  2urm.  3lltbeutfd)e  Slltargemftlbe  auf  ©olbgrunb  unb 
ein  alte§  ©laSgemälbe  au3  ber  $urg  Sickenberg.  Seiler  fam  1037  ^alb  an  ba§ 
Stift  Öhringen  unb  mar  fpä'ter  ©efttj  ber  CrtSabeligen  1274  ff.,  fielen  oon 
Sein3berg.  Söroenftein,  sJ$falj,  1504  roürttembergifd).  Sappen  red)t§fd)räger 
hatten.  $)ietrid)  oon  Seiler,  u>ürttembergifd)cr  £anbl)ofmeifter  1483;  fein  gleich 
namiger  Sofyn  roirb  bei  Seinöberg  1525  erfdjoffen  unb  com  $urm  ber  Stabtfirdje 


©aftbafl.  ttborftubi. 


fjerabgeftürst.  SBurfljarb,  geboren  1574,  f  1643,  Cberoogt  in  <3d)ornborf,  ^of-- 
ridjter  in  Bübingen,  Mitarbeiter  am  fianbredjt.  9113  ältepe  be8  ©efd)led)t§  roerben 
genannt  im  Anfang  be§  12.  3al)rfyunberta :  Nibelunc  de  Wiler  unb  Cunradus 
de  Wiler  et  frater  eins  Otto. 

^ßtffs&rtc^  (IDilersba^  J254> 

(So.  Äird)e  (ytm  1)1.  ©eorg,  am  Seftportal  1486,  mit  Ijoljem  Dftturm.  9Hit 
cteinmetjjeidjen  an  ber  9}orbroeftecfe.   Hcil^of,  Sot)ngebäube,  1696. 

jSJtmmerttaC. 

2>a§  früher  ben  Herren  oon  Seinsberg  gehörige  „fteinerne  £au8".  —  $er 
frühere  großartige  Sctjöntaler  s^flegl)of,  erneuert  1678,  ift  jefct  meift  abgeriffen. 


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ttöüftetirot. 


527 


Eingemauerte  SBilbroerfe  ((£f)riftu3  am  Clberg  unb  (Shtgel  mit  beut  ftlofterroappen) 
au§  ber  ©dentaler  $eit.  CSiner  ber  größten  unb  fdjönften  Äeller,  ber  bei  30(m)  (Sinter 
f äffen  fonnte,  mar  unter  bem  spflcgtjof  angelegt.  %m  ^at)r  1725  erbaute  2lbt 
$enebift  eine  ^auSfapelle  nebft  fd)önem  2urm. 

^Oüftcnrot  (Villa  Kote  \2<\7). 

(So.  ftircfye  junt  1)1.  Kilian,  1732  erweitert,  mit  altem  Cftturm.  9Jöl)rings= 
id eiler  (SeringSroiler  1251),  krümmer  beS  1826  abgebrodjenen,  1570  auf  bem 
alten  »urgftatt  erbauten  SdjloffeS.  ed)lo&mül)le,  an  ber  9tot,  feit  1615.  ©in 
bei  93öl)ringsu>eiler  1425  angelegtes  (Srjbergroerf  ging  im  16.  3<*l)rfmnbert  ein. 
"iBci  SBeiljenbronn  einft  9BaUfa^rt§fapetle  $um  Ijl.  OolmnneS  b.  unb  ber 
hl.  SWaria  (um  1430)  mit  fceilfräftiger  Duelle. 


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ccit  bcii  großen  Zagen  ber 
Melteufürfteii,  bio  auf  bem  $ot)en> 
afperg  fftfjen,  icbcu  nrir  über  jwd 
Juilninufeuiu'  i)inbutd)  in  biefen  *u 
fetten  bc*  Oii-rfavtiuifc»  tiegeitben 

fvuditbaven  (belauben  eine  Motto  bohov 
ftiutftbittmnj^  bind)  railbeinbrec^eiibe 
Golfer  auf  Reiten  in  3d)ittt  uttb  krümmer  geworfen,  aber  inuncr  nneber,  bio  beute, 
tvoi}  Otad)t  unb  ftummer  unb  (Slenb,  aus  bem  Ijevrlidjen  '^oben  in  beu  lad)enbcn 


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Niicfblicf. 


529 


Gimmel  rafd)  nriebet  emporftrebcn.  Tic  ^erftörungen  ber  3ueuen,  ber  Alemannen, 
ber  -£mnueu,  ber  .Hriegsoölfer  im  Treifjigjährigen  .Hrieg,  ber  ftranjofen  am  (Snbc 
be§  ficbjebnten  x\af)rf)unbert3  tonnten  bie  burrfj  Stetten  nnb  Börner  ftugrunb  pic- 
legte,  bnrd)  bas  (£l)riftentum,  bie  ^ob.enftaufen  unb  baS  fpätere  Mittelalter,  ^ier 
befonberS  aud)  burd)  bas  roürttembergifdje  ftürftenb/1"*1  gefdjaffene  ftultur  nur  untere 
biegen  in  ihrem  Slufftcigcn  bis  auf  ben  heutigen  Jag,  ba  ein  ®efd)led)t  erroadn'en 
ift,  baS  in  $öiffcnfd)aft  unb  ftunft  bie  (Srrungeufdjafteu  ber  Vergangenheit  in  fid) 
auffammclnb,  taufenb  Steinte  uielartigcn  lidjten  Gebens  für  bie  fterne  ber  3ufunft 
uerarbeitet,  roählerifd)  nod)  unb  unftet,  aber  bod)  in  ber  Tiefe  von  ©ebanfen  burd)= 


jj>ti(bronit-  Sdjlufifteiit  tut  Zuxm  öct  IcutfctjorbcneNcdK. 


träuft,  welche  bie  sJ)ienfd)heit ,  nad)  bem  örunbgefetje  ber  SBelt,  in  nod)  tjellere 
^ab,nen,  als  in  unfere  nod)  uom  Giebel  best  Mittelalters  umraud)ten,  werben  fort; 
leiten  muffen.  9(id)tS  ging  oerloreu.  Tie  untergegangenen  formen  fteigen  roieber 
empor,  burd)  ben  Öeift  ber  vV't}tjeit  umgefchmoljen,  unb  bod)  fanft  überl)aud)t  oon 
frül)efter  (£riuuerung. 

s-EJas  ber  ftunft  itjrc  *©ege  geroiefeu  unb  3purcn  l)interlaffen,  mar  natürlid) 
ber  Wlaube  ber  Wülfer,  bie  auf  biefem  Vobcu  gefämpft  unb  gefdjafft  haben.  Von 
ben  Metten  unb  ben  ihnen  nachfolgeubcu,  geiftuerroanbten  germanifd)en  cueuen,  bie 
einfteuS  ihre  (Götter  auf  heiligen  öergen,  an  C.uelleu,  3d)lttd)ten  unb  Baumen 
oerehvten,  haben  fid)  nur  folche,  ber  (Srbc  fid}  anfdjmiegeube,  großartig  mit  ber 
Statut  aufgehenbe  unb  bcet)alb  faum  )U  ueruidjtenbe  Seife,  abgefdjroffte  Vcrghöben, 
Wingmalljüge  unb  für  ihre  Toten  fünftlid)  aufgetürmte,  fegeiförmige  Verge,  Wrab 

l'aiilu«,  Tnifmältr  ou«  3ä?ürtttmbtrfl.  -MtdaxtxtiS.  .'14 


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•A'üutfl-.oniJia*«.  -.Kprcrccr.i!  an  ba  .ftoipitiilliräe. 


Rfctttttf. 


5U1 


tuigel,  erhalten.  3)ie  Anlagen  biefev  ©rabftätten  jeigen  in  fettifd>ev  Jurftenjeit 
eble,  uub  au§  (Sbelmetallen  gemacfjte,  im  3"fammenlwna,  mit  ber  ftultur  ber  uralten 


■Vtitbrortrt.  Inmpanon  an  ber  lurmtüre  btr  Äihart«tird)c- 


Sitbungtadlter  am  SRittelmeere  unb  ben  (Supfyrntlänbern  ftefyeube  formen.  Stüter 
unb  fuupler  fmb  bie,  roelctje  man  in  beu  Mügeln  ber  alteften  Teurjcfyen  (Suenen) 
finbet:  (5iienjd)ii)ert  unb  Giienfpiejj  unb  |*d)lict)t  fterjalteue  öefajje.  — 


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533 


biefe  rjalbwilbe  ,^eit  bringt,  um  (>»»  nad)  (Srjriftt  ©eburt,  bie  überfeinerte, 
allen  bamaligen  9(atlj  bes  (Jrbtreifcss  in  fid)  nereinigenbe  ftultur  bes  ^tömcrreictje* 
mit  ib,rem  oielartigen,  oon  menfdjenärjnlidjen  $eftalten  erfüllten,  bis  nad)  Nüttel  ^ 
unb  Oftafien  reidjcnben  ©öttertjimmel ;  lempel,  Elitäre,  ÜBegjäulen,  ©rabmäler, 
«aber,  2h,eater,  Hillen  unb  Stabtmauern  auffteOenb,  unb  alles*  biefe«  mit  einem 
breiten,  unburdjbringlidjen  $aun  regelrechter,  mit  überlegenen,  fernhin  roirfenbeu 
Surfroaffeu  au*gerüfteter  ^eftun^roerfe,  bem  Wl)ein=  unb  bem  lonaulime*,  um* 
tjcgenb ;  an  bem  sJcecfarlaufe  felbft  eine  jroeite  Sitttt  oon  Jveftungcn  t)inlagcrnb,  ju= 
meift  aufgebaut  in  ber  Oiätje  jener  llrplälje,  (£annftatt,  Üölarbad),  'öefigtjeim,  l'auffen, 
.fteilbronn  —  Wimpfen.     -freute  nod)  graben  mir  an  biefcn  unb  jaljlreidjen  anbereu 


$rim*lKim.  C».  l'tonbtra-  öd)lffll«fct)lo&. 


Stätten,  neben  ben  Steinbilbern  ber  Wolter  unb  oergöttlidjter  Sltjnen,  jene  feineu, 
milbroteu  Siegeterbegefäfte,  mieber  gejiert  mit  (Sötterreliefs,  3agb*  3£einbau= 
fjcuen,  unb  bie  mit  fd)önbemalten  Sßänben  unb  unterirbifdjen  $eiäeinrid)tungen  oer 
[ebenen,  an  ben  Jyronten  oft  mit  Säulen  gefdjmücften  2anbt)äufer  (Villen)  tjcroor, 
bie  an  n>inbgefd)ü&ten,  morgenfonnigen  Rängen,  roomöglid)  mit  bem  «lief  nad)  ber 
Sdjroäbifdjen  3tlb,  über  ba«  gefegnete  lluterlanb  jerftreut  waren. 

31  n  bie  von  ben  Wörnern  befetjten  Urplätje  tjeftet  ftdj,  nad)  Vertreibung  ber 
>Homer  um  250  nad)  Glnrifti,  bie  (9efd)id)te  unb  bamit  aud)  bie  Stuuftentroitfluug 
bis  in  unfere  ^eit ;  im  iWittelalter  bereichert  burd)  3lnftebelungen  ber  für  2lcferbau 
unb  geiftige  pflege  b,od)nü^Ud)en  Äilöfter  in  roilbabgelegenen ,  oerfumpften,  büftern 
v4Balbtälern  unb  burd)  bie  «efrönung  faft  aller  «ergrjötjen  mit  ben  l)od)aufragenbeu 
uuoerroüftlid)  aufeinanbergeblocften  Steinburgeu  be*  Eibele!,  ber  mieber  bie  Sd)enfel 
mauern  feiner  Burgen  fdiirmenb  j)U  ben  Stäbtdjen  im  lal  tjemiebergefenft  unb 


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034  ftürfbltd. 

bort  in  ben  als  (Srablegen  gemeinten  ©ottesifjäufern  ber  ftltnfk  eine  reiche  Stätte 
bereitet  b,at. 

Tiefe  Burgen  rourjeln  oft  in  alten,  fd)on  oon  ben  Äelten  au*  ber  Grbc  ober 
ben  ^clien  geraupten  MingroälJen,  bie  nad)  ber  Wömcr*eit  oon  ben  Alemannen  befet^t 


Stuttgart,  lfmpo«  II ( riet)«  btd  «ftlgfliebttn  in  ttx  $Q\t>ixa\Ur4>t  1470. 


mürben.    3lus$  ber  ;}eit  ber  XMlemanncu  erhielten  firf)  aufjerbem  nur  bie  in  ben 
"•Woben  oerfenften  platten  gröber,  Weifyen  an  tti  eitlen  georbnet,  oft  mit  ftoUcn,  mit 
Silber  unb  ©olb  eingelegten  (Sifcnroaffen  unb  Stfjmucf  jadjen :  *um  ieil  aus  römiidjen 
v&erfroeifen  erroadifen,  jum  Seil  altnorbifdje*  unb  altafiatiidjesi  ©rbteil  mit  Siemen 
unb  Tradienroerf  oorbilblirii  für  bie  ^ierroeife  ber  $>ob,enftaufen$eit,  in  ber  ba* 


:Hüi1blhf. 


:>:{.■> 


,sunicfc\cbräiifltc  £>cibentnm  mit  Oteioatt  löieber  tjeroorbridjt ,  äljnlid)  iuie  in  ben 
a,leidMcitia,en  Biebern  ber  Stffeehingen.  —  s)Iii8  bcr  erften  $Jliite  bc$  bcntfdicn 


Stuttgart.  Mpoftcttor  an  fctr  SHftlffctyi  usm. 


Maiferttun?,  au?  ber  farolina.ijdien,  i|t  nidit*  mcl)v  erhalten,  aber  bie  "Bfafaen  btefet 
Mnifer  werben  an  mandjen  früheren  Womerortcu  bc*  Streifes  genannt  —  sJlnr  bie 
$fal)  in  Sauften,  idü  bie  tjl.  WeajSroinbte  geboren,  f ct>eint  nod)  in  biefe  Sage 


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536 


ÄüdMicf. 


äurücfjureidjen,  foroie  ba§  (Stfenbeinfäftdjen  im  (Sulinger  5lrd»o,  f.  ©.  183.  3el)r 
alt  ift  aud)  ber  $urm  ju  ©rofjingerstjeim  am  Stecfar,  100  bie  GJrafen  oon 
SngerSljeim,  f.  <B.  77,  fafjen,  unb  manches  aud)  au$  f leinen  #anbftücfen  jnfammen= 
gefegte  ÜDlauerioert  mag  ftd)  an  einigen  ftorffirdjen  norf)  hinter  ber  iändje  oerbergen. 


8eMtbivg.  ötabmol  ük  frtt  2tabtfitd)t.  1582. 

®o  fällt  rootjl  bie  Äruota  unter  ber  8tift§ftrd)e  ju  Cberftenfelb  vor  bie  ^tü 
$tbt  2Biß)elm8  be8  Selige»  oon  $trfau  (1069—91),  beffen  Baugentu*  bie  erfte 
gro|e  9tötqeit  ber  fdnoäbtfdpn  9trd)iteftur  gefd)  äffen  Imt.  Slber  aud)  {neroon  wirb 
nnfer  SRecfarfreiS  blo|  aeftreift. 


flürfblirf. 


537 


^nnerfmlb  weniger  ^ai)xe,  oon  1080—1100  etwa,  erhoben  ftd)  ja  rings  um 
ben  sJiecfnrfreisi  geroaltige  üHönd)sbome,  rote  in  l'ord),  9leresf)eim,  Gomburg,  (5U- 
roangen,  Wiblingen ,  2flard)tal,  Zwiefalten,  Cdjfenfyaufen,  Weingarten,  ber  größte 
in  $)irfau  fclbft,  bem  3lusgangspunfte  bev  ganzen  SBeroegung.  Unb  eben  non  tjierljer 
bringt  um  biefe  Zeit  nad)  Sinbelfingen ,  D%  Böblingen,  unb  nad)  Plieningen, 
091.  Stuttgart,  bie  feufdje  unb  eiufadveble,  barmonifdje ,  fein  geglieberte  2lrt  bes 
großen  3Bill)elm ;  bie  beiben  einzigen,  aber  muftergültigen  '-öeifpiele  im  ganzen  Greife. 
s3lud)  ^Häumlid)  *  ©rofjes  aber 
gefd)iel)t  erft  mit  bem  (Sinjug 
ber  Zifterjienfer  in  9Jlaulbronu, 
um  1 1 50,  jur  Zeit  bes  .öol>en= 
ftaufenfaifcrS  Jriebrid)  s3ar=  * 
baroffa.  $ie  mit  ber  'Corballe 
270  ftufc  lange  pfeiterbaftlifa 
in  Sftaulbronu  bleibt  in  itjrer 
(Sröfje,  wie  in  ibrem  Gvnft  unb 
itnrer  ©ebiegenbeit  ber  9lusfu> 
rung,  unübertroffen  oon  ben 
fird)lid)en  33autcu  bes  ftreifes 
burd)  bas  ganje  Mittelalter 
binburd).  ^t)r  fdjmiegen  fid) 
al*  bod)entiöicfelte,  eigentüm^ 
lidje  unb  pbnntafieoolle  $Jau- 
roerfe  an  bie  ttlofterfirdje  (Ulli 
1)1.  ©rab  in  Tenfcnborf  bei 
(Sulingen  unb  bie  Stiftsfirdje 
ju  Obcrftenfclb,  031.  SHarbad), 
beibc  mit  ausgebebnten  Unter« 
fireben.  Z»  ®n^e  -£>ol)en= 
ftaufeujeit  fommt  bann  mit  bem 
C£injug  ber  $)ettelorben  bie 
ftrenge  öotif  in  grofjfübnen 
Herfen  herein  nad)  Gelingen 
unb  -Ipeilbronn.  Unb  bie 
SUtöndjsorben  bleiben  Rubrer 

unb  'itabjtbredjer  bis  jur  Mitte  bes  oierjebnten  3at)rf)unberts.  &u.m  Seil  mit 
ifynen  oerroanbt,  jum  ieil  mit  ibnen  im  Siberftrcit,  fefyen  mir  am  .ftofe  ber 
|jot)enftaufen,  in  ben  erften  ^Heicfysftäbten  unb  ben  größten  Burgen  eine  ftunft, 
oon  ber  leiber  in  unferem  Greife  nur  roenig  fid)  erbalten  rjat,  eine  Äunft,  pradjtooll 
Reiter,  oft  bis  ins  alte  .freibentuin  fecfmilb  jurücfgreifenb,  mit  $rad)en  unb  tfratjeu 
unb  Fabeltieren ,  mit  runeutjaft  oerfd)lungcnem  'söänbergemirr  unb  munbemollem 
■^lattroerf;  letzteres  aud)  mit  eutfdjiebeu  arabifdjeu  3lntläugen  an  bas  Morgenlanb 
unb  Sizilien.  Tiefe  ganj  eigentümliche  .£>obenftnufenfunft  roirb  uns  in  ben  ©egen 
ben  um  ben  \>obenftauien  tyv  bes  weiteren  befcbdftigen ,  im  Otecfarfreife  baben 


UNaflflabt.  C«.  «öbtirtflttt. 


538 


Nürfblicf. 


ftcf),  ju  Gelingen,  Stacfnang  ttnb  Jpcilbronn,  mit  cplitter  erhalten,  mit  Ausnahme 
ber  cd)t  hohenftaufifd)en  Wiltfa  ju  Seinsberg,  f.  o.  3.  509.  2£ot)l  ift  in 
sJ!)iaulbronn ,  ba§  uon  115»»  an  in  ununterbrochener  reictjfter  Stouentroirflung  bis 
jum  ®d)luffe  bes"  Mittelalters  ftet)t,  gemäß  ben  Regeln  ber  ^ifterjienfer,  ba§  Ticr= 
unb  ftratjenroerf  ganj  oermieben,  in  unerfd)üpflid)er  sJ?rad)t  nur  entfaltet  fid)  bas 
^lartroerf  an  ben  fmnberten  uon  Säulenfapitälen,  berührt  baoon  aber  ift  bie  Unter 
firrfje  }ttm  1)1.  @rab  in  Tenfenborf  mit  ttjren  Öftren  unb  Tradjcn,  foroie  bie  Stifte 
firdje  ju  Cberftenfelb  unb  bie  Trümmer  bes  bort  geftanbenen  .ttreujgangS,  roärjrenb 
in  ebelftcr,  faft  flafftfd)cr  ÜBermilbcrung  bie§  alle?  erfdjeint  an  unferem  Älleinob  ber 
ipfttromanifdjen  Äunft,  an  ber  fog.  2Balberid)sfapelle  }U  SHurrfjarbt,  Sürjburger 
3prengels.  9luf  brei  blättern  be* 
ftunftatlas  haben  mir  uerfud)t,  einen 
ungefähren  begriff  oon  ber  außer 
orbentlid)en  Hoflenbung  biefes  3öerfes 
^u  geben,  5)aumeifter  unb  3)ilbt)auer 
erftcn  iHanges  haben  Jjter  bie  ©e= 
banfen  ganzer  ^at)rt)unbertc  —  ftc 
griffen  in  einseinen  formen  bis  ins 
fiarolingifdje  jurfld  —  jufammen« 
gefaßt  unb  jufammengebunben  ju 
einem  neuen  unfterblid)en  (9aujen. 
Sas  bei  uns  bie  Wotif  unb  gar  bie 
Wenaiffance  fdjufen,  ift  nur  ein  fpa'ter 
\>iadiball  uon  biefer  3ommerfonn= 
menbejeit  unferer  ©efdiidjte  unb  ftunft. 

"Betrachten  mir  bie  ©runbriß* 
bilbung  bes  romanifd)en  3tils,  fo 
H'igt  fid)  uns  eine  große  Uftannig- 
inltigfeit.  Tas  erfte  SBerf,  bie  3tifts- 

firdje  ju  cinbelfingcn,  ift  eine  ^feilerbaftlifa  ohne  Cuerfdjiff,  mit  brei  halbvunben 
lUpfiben:  bas  roieberholt  fid)  in  ber  3tiftsfird)e  ,}u  Cberftenfelb,  reo  bann  im 
heften  and)  eine  fyalbruitbe  Stpfibe  am  Mittelfdjiff  unb  ein  Senbeltreppcnturm 
auftaucht,  unb  ebenbort  jeigt  fid)  am  cinfd)iffigen  s^etersfird)lein  bie  feltene  unb 
höd)ft  mirffame  Anlage  eines  Oftturms  mit  brei  f)atö™noen  Ghördjen.  SWouU 
bronu  hat  ben  ^ifterjienfergrunbriß ,  Cucrfdjiff  mit  red)tccfigem  6hor  un0 
ecfigen  Kapellen,  Tenfenborf,  burd)  bie  iL'age  auf  fchroffem  fiügel,  über  tonnen 
gemölbter  Untcrfird)e  bebingt,  fd)lid)ten  geraben  'Ülbfdjluß.  Tie  Kirchen  ber  Stäbtc 
folge»,  fooiel  nod)  ,\it  engten,  faft  immer  bemfelben  (9efctj;      bafilifale,  breifdjiffige 
Einlage  mit  Cjttürmen,  bajmifdjen  am  sJ)iittelfd)iff  große  halbrunbe  "Jlpfibe,  oft 
aud)  nod)  an  ben  Cfttürmen  foldje  9tpfiben;  fo  merben  roohl  bie  Tionnfiu§fird)c 
in  Eßlingen  unb  oic  Kiliansfirrije  in  .freilbronn,  bie  bebeutenbften  3tabtfird)en 
bauten  bes  Greifes,  gemefeu  fein.  Cjttürme  ohne  Styftben  in  Stuttgart,  (Eannftatt, 
Seil  bcr  ctabt:  aud)  an  ber  fehr  frühen  ttlofterfird)c  *u  Murrharbt.  Tic  Stifts 
tird)e  }ii  ^artnang  hat  tieine  halbrnnbe  ?(pftben  in  ben  Cfttürmen.    Tie  ftets 


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ttürfblict. 


53» 


»9<niniri8f»tini.  Cfl.  **ei"iflt>fiin.  HKatrcei  im  Iiirm.  3imgflc*  Weritft. 


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mm*. 


541 


einfduffigen  Xorffirdjen  aus  bicfer  ^eit  fdjliefjen  mit  fräftigem  Cfrturm  al§  Gfyor, 
beffen  fdnoereS  9iippenfreujgeioölbc  auf  (Jcffaulen  rut)t.  9lber  fie  fmb  feiten  ge= 
worben,  unb  meift  nur  nod)  im  3abergäu.  £ier  unb  in  ber  Maty  h,at  fid)  aud) 
nod)  oiel  oon  bem  ebelgeioaltigen  ^urgenbau  ber  Jpotjenftaufenjeit  ermatten,  alles 
aus  Ijerrli^en  Sanbfteinbucfelquabern  mit  grofcen  5teinme£aeid)eu ,  fo  bie  Burgen 
SReidjenberg,  Abersberg,  $)ürg,  tfiebenftein,  ^efigfyeim,  ölanfenljorn,  v]Hagenb,eim, 
Oleipperg,  Stocfssberg,  £id)tenberg,  CangfjanS,  ©ilbecf,  Helfenberg,  fiötoenftein. 
Den  Gingang  befdjirmt  meiftenS  ein  etum  Rimbert  faift  t)of)er,  oiereefiger,  fünfeefiger 
ober  runber  $)ergfrieb  mit 
unjerbreajbaren  9Jlauern 
unb  ftnfteren  forbgeroölbten 
■Öerlieften ,  juioeilen  aud) 
mit  frönen  Kaminen  unb 
oäulenfenftew.  9lud)  meb/ 
rere  33urgfapellen  fmb  noch, 
erhalten.  Diefe  Burgen 
geben  in  b,eroorragenber 
Seife  nod)  ein  iöilb  oon 
berfraftooüen,  weithin  b,err* 
fdjenben  tfeit  unferer  fa)ioä' 
bifcfyen  Äaifer. 


©  o  t  i  f  cb,  e  ^  e  i  t. 
«rad)ten  bie  9Jlönd>$orben 
ben  gotifdjen  Stil  oon 
ftranf reid)  hierüber  in  frifdjer 

unb  ftrenger  Mraft,  fo  er  öemmrtfl&eim,  CH.  »cfiflbeini.  ÜRalerti  im  Xurm. 

lalwtt  biefe  bei  ben  meiften 

ftäbtifdjen  sJHeiftern  nad)  ben  fügten  Anläufen  unter  ben  $of)cnftaufen  mit  bem 
$all  btefest  b,od)begabten  .£>errfd)ergefd)led)te«; ;  im  fdjläfrigen  unb  roenig  genießbaren 
93aftlifenfd)ema,  mit  unoerljältniSmäftig  b,oh,em  unb  fladjgeberftem  sJWittelfd)iff  fdjleppt 
man  fid)  bem  (Sube  bes  Vi.  3ab,rbunberts  flu;  fo  an  ben  3tabtfirdjen  ju  dringen, 
Öeilbroun,  i'eonberg  unb  anberen  jefct  überbauten,  ftreilia^  oon  Wimpfen  am 
Stedar  herauf  gefd)iet)t  in  ben  fedwger  ^abren  best  Vi.  ^atjrtjunberts ,  burd)  bie 
(£rrid)tung  ber  b,errlid)en  Stiftsfirdje  im  ial  in  ftreng  franjöfifdjer,  geiftooÜer, 
blütjenber  ©otif,  opere  francigeno,  ein  8tofj,  ber  fid)  bis:  .freilbronu  unb  knuffen 
fortpflanzte.  xUls  £auptmittelpunfte  erfdjeinen,  auftcr  Wimpfen,  s3Jlaulbronn, 
lingen,  üJkrfgröningen. 

y\n  Waulbronn  werben  nadi  (Siniueifyung  ber  ftirdje  im  3al)r  117«,  in 
fdjriftlid)  oon  I2<>1  an,  im  fpätromanifd)en  unb  Übergangeftil  iKefeftorien,  «orqalle, 
Mreusgaug  in  immer  eblev  unb  flüffiger  loerbenber,  aus*  Seften  Ijerfommenber 
3tilmeife  gebaut;  ftcute  nod)  ein  Runber  an  Weuljeit  be?  Wefüge*  unb  ÜReicfatum 


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bes  3^^>erfö.  Tie  rohrarttge,  oft  geioivtelte,  mit  reijenben  Äeld)fapitä(en  gefrönte 
Strecffäule  bebingt  unb  belebt  alles  unb  trägt  bie  meift  fechsteiligeu,  in  3Mätterfchlufr 
fteinen  aufammenftrahlenben ,  reitt)  unb  meid)  umriffenen  ©eroölberippen.  Slnbers 
in  Gelingen,  wo  bie  T)ominifaner  an  bei  ^aiilgfirctje,  bie  $8arfüf?er  an  ber  fog. 
Hinteren  Äircrjc  bie  aufjerorbentliche  Strenge  be$  ^ettelorbenftiles*  hereinbringen,  $ie 
^aulsfirdje,  feit  1233,  eine  breiidufftge,  ganj  gewölbte  Säulenbafttifa  mit  oielecfigem 
furjem  ©t)or,  ber  orjne  Triumphbogen  fid)  anfdjliefjt,  ift  burdjauS  gewölbt  unb  mit 
Strebebögen  unter  ben  Tädjern  ber  Seitenfd)iffe.  Tie  formen  ftnb  herb,  aufs 
©infachfte  jurüefgeführt,  aber  nicht  ohne  2lumut.  T>ie  Wintere  ober  ©arfüfjerfinhc, 
feit  1237,  mahnt  an  bie  9lrt  ber  geroaltigen  Serfe  in  Floren j,  bas  Sanghaue 
flach,  ju  beefen ;  ber  hochgeroölbte  (£hor  erreicht  ben  Gipfel  oon  Strenge  unb  Kühn- 
heit. SBon  ihm  abhängig,  nur  weiter  in  ben  Sidjtöffnungen  ift  bann  ber  &hor  oer 
TionnfiuSfirche,  Stabtfirche,  merfwürbig  abftechenb  oon  ber  Schwerfälligfeit  bes 
Sanghaufes. 

Tie  Stabtfirche  ju  SJtarf  gröningen,  feit  ben  fiebjiger  fahren  bei;  13.  ^a^x- 
huuberts,  fetjt  bags  Softem  ber  ©filinger  'ijJaulSfirche  rüftig  fort,  fügt  eine  ftüUe 
ftarteftenS  SaubwerfS  h»uju>  —  unb  wie  burchftrahlt  oon  einem  Schein  aus  bem 
^auberlanbe  ber  ©otif,  oom  9*1)«»  h^  fteiflt  um  130<>  eben  aud)  in  ÜJcarfgröningen 
bie  Spitalfirche  empor,  je&t  leiber  in  Trümmern.  2lber  noch  brechen  au«  Schutt 
unb  Staub  bie  jartgeprefeten  SBanbbienfte ,  bie  i'aubgewinbc  unb  bie  feinen  unb 
reichen  ©efimfc  unb  üJtafjwerfe  tjeroor.  Sie  fchou  oben  bemerft,  bringen  tyn  ©in= 
flüffe  oon  3öeifjenburg  im  Unterelfafc  herüber,  unb  jwar  aus  ber  Schule  beS  großen 
©rwin  oon  Steinbach  Strasburg. 

Tie  ganje  große  ©ntwieflung,  welche  bie  ©otif,  feit  1 300  etwa  in  Reutlingen 
unb  feit  bem  @rfd)einen  ber  „parier"  um  1330  im  Schwarjwalb-  unb  ^agftfreis 
in  Reutlingen,  £errenberg,  ©münb  unb  Rottmcil  genommen  hat/  ging  faft  fpurlos 
an  unferem  ftreife  oorüber.  5lnflänge  in  (Sulingen  unb  an  ber  fleinen  $eit§fird)e 
S\i  sJWühlhaufen  a.  91.,  le^tere  1380,  f.  S.  153  ff.,  jeugen  oon  biefer  wunberoollen, 
uuftreitig  auf  norbfranjöfifchen  (Sinflüffen  ruhenben  Äunft.  3ener  reiche  CSr^orfcrjIu^ 
mit  ilapeHenfranj,  jene  lufttgtärjiten  Turmanlagen  erfdjeinen  51t  biefer  $eit  nirgenbs 
am  mittlere«  sJiecfar.  Tie  großen  3Berfe  au§  bem  Schluß  ber  ^pohenftaufenjeit 
unb  furj  nachher  waren  fertig  unb  genügten.  ©rft  etwa  hunbert  ^ahre  fpfiter  er= 
mannt  fich  bie  ©aufunft  be§  RecfarfreiicS  wieber  ju  neuartigen  SBerfen,  oft  nod) 
uerflärt  oon  ben  alteblen  formen.  ©fjliugen,  deilbronu  unb  jene  ftoljen  am  fctjiff 
baren  ftlufj  aus  reichen  Dörfern  auffteigenben  Torffirdjen  &u  sJHunbel§hciin,  (£glo&; 
heim,  Tamm,  93eil)ingen.  ©enial  wirb  bie  (Entfaltung  in  Stabt  (Sulingen  unb 
©ebict  burd)  bas  (Smporfommen  ber  „43öblinger" ;  hier  ift  eigene  fd)arfau$geprägte, 
fcharfumriffe»u,  $aufd|ule.  tyfyt  bürgert  bie  .$allenfird)e  fid)  ein,  unb  jwar  mit 
ber  Jvwwfirche  *u  (Sulingen,  als  fehönftem  unb  frühstem  33eifpiel.  —  ^etjt  er* 
id)cinen  aud)  anbete  SRajjöcrhältniffe  bes  ©runbriffes  ber  großen  ftirdjen;  bei  ben 
früheren  üerbält  ftd)  gewöhnlich  bie  breite  pr  Sange ,  wie  1  :  3,  jefct  wie  2:5; 
unb  biefes  breitere  Verhältnis  hält  feft  bis  jum  Schluffc  ber  gotifd)en  3eit. 

On  ber  ^weiten  Hälfte  bc*  füufjcljnten  ^ahrhu'^erts  beginnt  fobann  ein  gar 
buntes  unb  reges«  Sebcn,  fräftig  unterftütt  oom  württembergifchen  ^ürftengefd)led)t. 


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544 


Mürfbltcf. 


mit  bem  aber  3tt>el,  Neidjsftäbte,  9ieid)3börfer  unb  bie  reidjgebliebenen  Sttöfter  glücf; 
lief)  wetteifern,  überall  fteigen  Stabt-  unb  "£orf;  unb  Sallfatjrtsfirdjen  empor,  bie 
Stabtfirdjen  werben  oft  aus  alten  fladjgebecften  romanifdjen  söafilifen  umgebaut  — 
faft  alle  reid)  im  ©runbrife,  gefdjicft  in  ber  3lusf  ütjrung.  ©egen  bas  Gnbe  bes 
3al)rl)unbert3  entfaltet  fid)  beionberS  bie  Stuttgarter  Sd)ule,  unter  erprobten  $au= 
ineiftern  unb  $tlbl)auern.  %w  fünffdjiffige  Anlage  ber  Äirdjen  burd)  ^ereinjieljen 
ber  Strebepfeiler  an  ben  Seitenfdjiffen  5u  ftapellenreil)en  b,errfd)t  cor;  ber  (£tjor 
bagegen  bleibt  einfdjiffig,  immer  aber  weit  unb  b,od).  $}ei  ben  $!orffird)en  fd)liefjt  ftd) 
gern  ein  otelccfiges  Gl)örd)en  an  ben  Cftturm,  ober  fteljt  ber  Xurm  an  einer  Seite 
be3  (£l)ors\  —  93on  ber  ^rioatbaufunft  ift  fjier  nur  ju  nennen  bas  „Sdjleglerfdjlojj 
,su  .fjeimstjeim"  (f.  o.  S.  294).  Von  ben  feften  fiird)f)öfen  um  bie  $orffird)en, 
fammen  oft  l)öd)ft  malerifd)  roirfenb,  ftnb  aud)  nod)  manche  erhalten :  in  Sicnjingen, 
Magftabt,  ©rofjfadjfeuljeim  u.  a. 

über  bie  (Jntroicflung  ber  iHcnaiffance  unb  bes  ©aroef  ufro.  rourbe  bei  Stutt- 
gart, $eilbronn,  L'iebenftein,  Subroigsburg  fdjon  ba§  Nötige  gefagt.  Mittelpunfte 
ber  iHenaiffancc  roaren  ^peilbronn  unb  Stuttgart.  3e*Jt  nur  nod)  ein  5Jöort  über 
ba§  SBefen  ber  Stauf  unft  im  oorigen  ^aljrljunbert.  3«  ton  legten  60— 70  ^atjren 
tjat  biefelbe  nämlid)  fo  rafdje  unb  entfdjiebene  Sanblungen  burd)gemad)t  unb  Ijeute 
nod)  feinen  2Ibfd)luf?  gefunben.  Ü<on  bem  l)olbfeligcn  Stil  ber  italienifdjen  %xüty 
renaiffance  an  ber  Villa  ber  ^oerjogin  sJCÖera  bei  Verg,  ging  fte  big  jetyt  burd)  bie 
beutfdjc  Renaiffance  $um  roilbeften  53arocf  unb  jarteften  Rof  of  o  bjnburd) ;  bajroifdjen 
ragen  ftreng  antifc  SBcrfe  fremblänbifd)  gemutet  tjerein.  Unb  folange  mir  roiffen,  ift 
im  sJlecfarfreiS  bie  "öautätigfeit,  oor  allem  roieber  in  Stuttgart,  nod)  niemals  eine  fo 
ftarfe  geroefen,  unb  ber  Menge  entfprid)t,  roenn  mir  gerecht  fein  roollen,  aud)  bie 
Sd)Önt)eit  unb  ®röf?e,  gefteigert  burd)  bas  Ijerrlidje  Steinmaterial,  bas  ber  £aupt= 
ftabt  bes  Sanbes  aus  Horben  unb  Seften  auf  ben  neuen  Verfetjrsroegcn  angeführt 
roerben  fann.  Staate  unb  "ißrioatbau  ftellte  eine  Meif)e  uon  s£aläften  auf,  wie  fo 
Diele  ber  fdjroäbifdje  ©oben  nod)  nie  getragen  fmt.  2lber  aud)  bie  firdjlidje  Äunft 
erl)ob  fid),  aus  bem  beutfdjen  Mittelalter  fd)üpfcnb,  ju  mächtigen  ^ßerfen  in  romanifdjer 
unb  gotifdjer  Stilroeife.  Seit  ben  Jagen  Ulridjs  bes  Vielgeliebten,  in  tonen  bie  brei 
alten  gotifrfjen  Slircfyen  gebaut  morben,  ftnb  in  Stuttgart  erft  jet}t  roieber,  neben  uer- 
fdiiebencn  fleineren,  bomartige  ftirdjen  —  ^otjannisfirdje,  Maricnfirdje,  ©arnifons- 
firdje,  plädier  .Uirdjc,  ftricbensfirdje  -  erftanben,  Stuttgart  ift  jefct  aud)  eine 
turmreid)e  Stabt  geroorben.  Mödjte  bod)  aud)  eine  Menaiffanccfuppel  im  fd)önen 
lale  fid)  aufroölben! 

BilMjaucm. 

So  »ielfeitig  in  unferem  Mreife  bie  ©aufunft  bes  Mittelalter^  vertreten  ift,  in 
ber  $Ulbt)auerei  Ijat  fie  uns  nur  fcüicfeuf)aftes  tjinterlaffen,  befonbers  in  ber  $ol^ 
bilbfunft.  ©ilberftürmerei  unb  Wletdjgültigfeit  Ijnben  l)ier,  roeniger  ber  jät)e  Sedjfel 
im  Wefdjmacf  roie  in  Cberfd)u>abcn,  fo  mandjes  Wleinob  bes  Mittelalters  für  immer 
befeitigt.  dagegen  ift  uon  Seifen  aus  Stein  uon  bem  was  überhaupt  gefdmffen 
roorben,  nod)  maud)eS  erljalten.  £od)  rcid)t  feine  biefer  Arbeiten  bi§  in  bie  ,^eit 
ber  Staufen  miid.  .^eilige  ^ilbroerfc  foroie  bie  ©rabbenfmäler  beginnen  mit  bem 


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SHiirfblirf. 


r,4:> 


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flüctblirf. 


1 4.  3al)rt»uiibevt.  9lu»  bicfem  unb  bcm  näd)ften  hat  bic  (Sulinger  Jvrauenfirche  —  bie 
bortigeu  Vcttclorbensfirchen  unb  bic  Stabtfirchc  ucrjdjmäfyten  jcben  ftatuarifd)cn 
3dnnucf  an  ben  stoci  Sübportalen  ftiguren  in  einer  ftiiUe,  wie  fie  im  Mecfarfreis 
nur  wieber  an  bem  Slpoftcltor  bev  Stuttgarter  Stabtfirdjc  (1494)  oorfommt.  £>eib 
bronn,  Sd)ioaigern  zeigt  nod)  einiget  in  ber  Spätgotif,  unb  (Sulingen  um  ben  Ghor 
ber  ftrauenfird)e;  Stuttgart  ben  hcrrlirfjen  Aremberg,  Clberg,  hinter  bem  (£b,or  ber 
3t.  l'conharbsfirdje,  bie  jierliche  Ginpore  Ulrichs  bes  Vielgeliebten,  1479,  in  ber 
Spitalfirdjc.  Slufjerbem  fterjeu  in  mand)en  ftirdjeu  nod)  reiche  fpätgottfdje  Sa 
framentShäusidjeii  unb  Taufftcinc.  ©urbig  eröffnet  bic  Weihe  ber  (flrabbenfmale 
mit  Stanbbilbern  bic  Stiftslirdjc  ju  Stuttgart,  mit  bein  oon  Ulrid)  bem  Stifter 
unb  feiner  Wemaqlin.  2ann  Clingen  unb  frctlbronn  oerfagen  b,ier  in  ben 
flird)cn  *u  beiben  Seiten  bes  Wecfars,  oon  Äongen  an  bis  nad)  Stodjenborf  herunter, 
mir  nennen  nur  Elbingen,  Veiqingen,  ©eifingen,  .fremmingen,  Heutingsheim,  Scqwai= 
gern,  Scqwicberbingen,  Stammt)eim,  Unterriexingen,  N-fiMnnenben,  Xenfenborf. 

Von  ber  ^oljbilbnerei  an  Elitären  hat  fid)  bod)  oon  (Sannftatt  abwärts,  red)ts 
unb  liuf*  bes  "^luffeö ,  nod)  maud)C$  herjerquirfenbe  2l*erf  erhalten,  roic  bic  £>och= 
altärc  *n  Snüqlhaufen  a.  91.,  3$innenben,  Kleinbottwar,  Vönnigheim,  Stocfqeim, 
Vefigbeim,  .freilbronn,  legeres  SBerf  ba§  mertoollfic  oon  allen.  Womanifcqer  ftruzifirus 
in  ber  Arauenfird)e  zu  Unterriexingen,  frütjer  in  (Srtingen,  C31.  Wieblingen.  Ö>« 
OTufcum  ju  Stuttgart  zwei  gro^c  unb  fehr  frühe  $oljftatuen,  SWaria  unb  ^oqanncs, 
aus  SJiurrharbt.  häufig  ftnb  überhaupt  nod)  ergreifenbe  .Hrujiftre,  oom  13.  bist  ins 
16.  Oaqrqunbert.  $tc  Silber  bes  gefreujigten  (£r(öfer$,  biefer  tiefftnnigften  unb 
ebclften  (^eftalt  in  ber  Äunft  ber  sHicnfd)hcit,  zeigen,  roie  aud)  in  fd)mäd)ercn  ftunft- 
zeiteu  ein  fold)er  qöd)fter  ©ebanfe  ben  .Hüuftler  über  fein  eigenes  Sein  emporhebt, 
©cid)  ein  "Heicqtum  geiftcrfüllten  Gebens,  oerheifjungsuoller,  fd)merjoerflärter  hirnnv 
lifdjer  Sd)önt)eit  ift  oftmals  ausgegoffen  über  biefes  im  Job  fid)  fenfenbc  gott 
inenfd)lid)e  .fraupt!  —  (£qorftühle  in  ben  Hlöftern  SHaulbronn  unb  $>enfenborf,  in 
ber  Spitalfirdjc  ju  Stuttgart,  Stabtfirdje  p  Gelingen  unb  in  mandjen  $orfrird)en. 
Vefonbers  rcijenbc  ftladjfdjni^ereien  gingen  oon  ben  Hlöftern  aus,  oon  9Haulbronn, 
unb  ganz  hcruorragenb  oon  Vebenhaufcn  unb  $irfau,  beibe  letztere  fdjon  im  Sdjroar^ 
walbfreiS.  x\n  ber  Stiftsfircqe  *u  33acfnang  zwei  flacqgefchnitite  Safrifteifäften 
erften  langes. 

3n  ber  >Henatffanccjeit  ftraqlt  in  ber  Stcinbilbhaucrei  oon  ^pcilbronn  unb  oor 
allem  oon  Stuttgart,  bis  in  ben  dreißigjährigen  .ttrieg  hinein,  ogl.  bei  Vracfenqeim 
S.  114,  mächtige  Straft  aus:  bieoon  nod)  oielc  groben  in  ©tabt=  unb  3)orfiird)en  in 
faft  uncrfd)5pflid)em  iHeidjtum.  Unb  enblid),  als  ein  sBiberfd)ein  flaffifd)er  Sd)önt)eit, 
fteigt  am  Wanbc  bes  achtzehnten  unb  am  Slnfang  bes  oorigen  ^aqrhunbcrtS  bie 
'$ilbfiauerei  mit  groften  Warnen  in  i'ubmigsburg  unb  Stuttgart  glänjenb  herauf. 

vN\n  ber  Tafelmalerei  ift  ber  Ausfall  am  empfinbltchften.  Einiges  im  äRufeum 
in  Stuttgart,  j.  U  ber  Elitär  oon  i.'id)tcnftem:  bann  ein  Elitär  ju  3flurrharbt, 


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Kßrfbltd. 


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ber  fd)Öne  3(ltar  ju  Stetten,  03t.  (Sanuftatt,  einige  ju  Wütjlljaufen  a.  91.,  barunter 
au§  ber  bötjinifdjeu  5d)ule,  13H5.  Der  2(ltar  ju  Siefenbronn  (fd)on  im  SBabifdjen) 
oon  fiufaS  Wofer  oon  2Bcil  b.  (St.,  1431,  f)od)roid)tig  für  bie  Gntroicfutng  ber 
fd)roäbifd)en  Waterei,  auf  Kölner  ©inflüffe  jurficfgeljenb.  iafelbilber  ju  ©Eningen 
bei  ^Böblingen,  Denfenborf,  heiler,  3uffcnt)oufen  u.a.  a.D.,  bann  oerfd)iebenc 
"^rebellen ,  meift  mit  trefflidjen  (£b,urafterfopfen.  Gin  proteftantifd)er  £>od)altar  in 
ber  Stabtfirdje  $u  (Sulingen:  MR  1604.  Dagegen  tjat  bie  SßamV  unb  Deelen* 
maierei  nod)  uinfaffenbe  Trümmer  fyinterlaffen,  unb  nod)  weitere  fd)tummern  unter 
ber  Dündje.  —  2Btr  jätjlen  ber  Zeitfolge  nad):  Waulbronn,  ein  romanifd)es 
Wäbdjcnbilb,  bie  beilige  Dorothea,  am  Settner,  ein  früljgotifdjer  (SI)riftopt)orus  am 
Triumphbogen.  Dberftenfetb,  "^eterSfirdje ,  fd)lanfe  $eiligengeftalten,  fdjon  in« 
@otifd)e  tjinüberfpielenb.  ©emmrigbeim,  aud)  nod)  frütjgotifd),  figurenreid),  bie 
Wenge  ber  ©cftalten  jum  Teil  ftarf  lebenskräftig,  bie  2Beltrid)tergeftaft  (£t)rifti  mit 
Waria  unb  ^ofepb,  nod)  großartig  ftreng.  (Sbenfo  in  ®d)ü  fingen,  021.  Waul= 
bronn,  aud)  bie  in  Wü  1)1  Raufen  a.  91.,  nad)  1380,  fmb  äljnlid) ;  fpätere  figuren= 
reiche  Walereien,  bort  aud  bem  3oi)T  1428;  unb  in  ber  Ottilienfirdje  ju  ^lod)ingen, 
1432.  Waul bronn  1424,  aaf)lreid)e  Werfe  be$  Weifters  Ulrid),  in  ernftem, 
aber  flüffigem  Stil.  Wunbelsif)eim,  um  1455,  tieffinnig  unb  fdjön,  mit  jarter 
ftarbengebung.  9lufjborf  1482,  reid)  beroegt,  f.  K.  3n  oer  ©ruftfirdje  ju 
Denfenborf,  1515,  trefflid),  fdjon  angeroefjt  oon  ber  fpäteren  italienifdjen  .Kunft, 
an  Wartin  <3d)affner  in  Ulm  erinnernb.  $$on  ornamentaler  Decfenmalerei  feien 
nur  genannt  Waulbronn,  fiienjingen,  Waiblingen  (9connenfird)lc),  Warbad),  (Sglos- 
beirn,  Denfenborf,  Höngen.  Unb  roie  oieleS  an  ©eftalten  unb  an  9ianfenroerf  ift, 
befonbers  aud)  burd)  bie  „Meftaurationen",  forgfältig  jugebeeft  roorben!  Hon  ©  las- 
malere ieu  fmb  nur  bie  in  ben  brei  Sulinger  Kirdjen  nod)  umfangreid),  alte 
brei  nod)  frübgottfd),  teppid)artig,  mit  flehten  Figuren  unb  oollein,  oon  perlen  unb 
(Sbelgeftein  burdjbli^tem  l'aubroerf. 

311«  letzter  rül)renber  ^ug  feien  bie  £>ol$ Käufer  erroäfmt,  oon  benen  bei 
genauerer  Durdjforfdning  unferer  «otäbte  unb  Dörfer  bod)  nod)  metjr  fid)  norgefunben, 
als  geahnt  rourbe.  ^b,rer  ift  im  Stunftatlas  roie  im  Dertbudje  oft  gebad)t  roorben, 
unb  mit  9ied)t,  beim  fie  fmb  es  aud),  bie  am  elften  ben  Weg  alles  3rbifc^en  geben 
muffen.  •  ©er  bie  .ipäufer  unfereS  Sreifes,  oom  Sdjönbud)  bis  jum  unteren  tflecfar 
Ijerab  eingebenb  betrautet,  roirb  baran  merfroürbige  ^ufammenf  länge  unb  roieber 
merfroürbige  s-8erfd)iebenf)eiten  finben,  bie  fid)  beffer  auf  ben  »Übungen  oerfolgen, 
als  mit  Sorten  fd)ilbcrn  laffen.  Gs  ift  ein  großer  ©d^afc  ed)tbeutfd)er,  aus  ben 
-tiefen  unferes  Golfes  fid)  nätjrenber  Äunftübung  an  biefen  t)od)gegiebelten  ^>o(j- 
tjäufcrn,  bie  meift  in  Cbftbaumroälbern  oerfteeft  liegen  ober  an  murmelnben  'Öädjeu 
in  fül)len  ©rünben  bei  raufdjenbeu  Wüf)(räbern. 

SU  ein  fünft;  an  firdjlidjen  ©efäften  unb  ©croänbern  ift  aufjer  in  Weil  b.  3t. 
nid)t  oielcS  oorbanbeu,  aud)  bic  Arbeiten  in  3d)miebeifen  fmb  nid)t  befonbers 
*al)freid)  umfangreiches  aus  ipäter  tfeit  in  i.'ubroigstburg  unb  .^eilbronn.  ^n 
ben  Dörfern  trifft  man  oft  nod)  anfpred)enbe  Wirtsfd)ilbe ,  aud)  meift  aus  bem 
ls.  3at)rt)iiubert ;  aud)  einige  frijone  fdnniebeiferne  ©rabfreu^e,  bic  mir  im  Oberlanb 
nod)  fo  bäufig  antreffen,  bnben  fid)  erhalten.   $on  gefd)ni^ten  Äaffetten  fmb  bie 


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Nucfblicf. 


549 


frfjoti  oben  ermähnte,  uralte  in  Sulingen,  unb  bie  früher  im  ^Bcfi^e  ber  funftfmnigen 
Jyrau  Dr.  ©ilmer  auf  Schlofj  Dalheim  bei  Sauffen  am  9tecfar  ju  nennen. 

Den  prächtigen  bauten  unb  ©rabmälern  ber  Stuttgarter  9tenaiffance  ging 
eine  fräftige  Bemalung  jur  Seite.  Bon  biefer,  fomte  r>on  eigentlicher  SBanbmalerei 


Irutje  ju  lal^cim,  CS.  $eiIbtonn. 


unb  Tafelmalerei  ift  jebod)  in  biefem  Jtreiä  beinahe  nichts  mehr  erhalten,  ©egen 
ba$  (£ube  bes  18.  ^at)rt)imbert§  tauchen  bann  bebeutenbe  SRaler  auf  —  aber 
bie  Betrachtung  itjrer  Schöpfungen  mufj  einem  roeiteren  2Berf  oorbetwlten  werben : 
gleichwie  bie  Baufunft  unb  bie  Bilbhauerei,  oerbient  auch  bie  Malerei  biefer  3eiten 
eine  eigene  liebeootle  Arbeit.  (Sbenfo  fehen  mir  oorerft  oon  ben  reichen  Schäden 
ber  Stuttgarter  Sammlungen  ab. 


i. 

Tßanmtxfttx  unb  Stttößauer  im  3te<fiarfireis 

Bis  ums  3aßr  1750. 
l?on  H.  Rlcmnt,  Bekan  in  Barf-tnann  f. 

Senn  e§  ftcf)  nid)t  nur  um  eine  trocfeue  ,}ufamntenbäufung  oon  Warnen  unb 
3al)len  Ijicr  Imnbeln  fott,  fo  muffen  mir  fudjen,  ben  Stoff  in  geroiffe  (Gruppen  \u 
bringen.  Sir  mögen  bies  erreichen  in  folgenber  Seife :  Sie  bie  fürftlidje  Wefibenv 
ftabt  an  ber  Spitje  bes  ganjen  .Hreifes  ftefjt,  fo  werben  mir  in  elfter  Vinte  bie  furft= 
lidjen  ©aumeiftet  unb  3Mlbb,aucr  jntfammen  mit  benen  ber  sroei  .frauptreftbenjftäbte 
Stuttgart  unb  i'ubroigäburg  auf<tufäbren  haben,  um  je  an  fic  bie  Weiftet*,  roelctie 
in  ben  Orten  be$  Äreifes  herum  bie  kleine  jener  anzuführen  gehabt  haben,  anju; 
fchlieften,  uub  fo  mit  ber  ^ufammenfteUiing  ber  Flamen  nun  felbft  eine  gemiffe  ilber- 
fid)t  berjemgen  *öaugefd)id)tc  uitfrc«  Raubes  \u  befoinmeu,  roeldje  in  uorjüglicneut 
Sinn  bie  roürtteinbergifdje  genannt  merbeu  uerbient,  weil  fie  ben  fteru  beS  alten 
Württemberg  betrifft,  ^n  ^mei  weiteren  (Gruppen  fcbließen  mir  baran  bie  Baumeifter 
unb  "öilb^aucr  ber  Stlöfter  unb  bie  bei*  ?Heid)*ftcibte,  bei*  yoei  Teile  be«  jetzigen 
i'anbes,  roelcb,c  ihre  Blütezeit  aud)  in  ber  itunft  bamal?,  al*  fiebern  jetzigen  Sürttem 
berg  eingegliebert  mürben,  ober  als  bie  eigentlich  nnirttembergifche  Äunft  ine  l'eben 
trat,  bereits;  hinter  ftd)  blatten,  fo  ban  niev  in  ber  .\>aupn*ad)e  bie  ^orgefd)itb,te  ber 
toürttembergtfd)en  ftunft  mit  w  Tarftelluug  fommt.  v>  eine  werte  ©nippe  müffen 
mir  citblid),  nad)  Crt  unb  ,{eit  georbnet,  biejeuigen  Serfleute  uub  ftünftler  üerroctfcn, 
meld)e  mir  nad)  bem  Staub  unfres  jetzigen  Siffen*  Feiner  bei*  oorigen  (Gruppen  ein 
reiben  unb  baber  nur  als*  uereinjelte  (rrfd)einuugeu  auffülireit  tonnen.  Tabei  fei  im 
woraus  bemerft,  bas  mir,  um  bei*  Überfälle  yi  entgehen,  von  beuienigen  Weiftero  unb 
Bilbhauern,  bie  im«,  bis  jettf  nur  burch  ihre  ,Seiri)en  befanut  finb  unb  nidu  mit 
Warnen,  nur  bie  mit  aufführen  merben,  meldte  Bebeutenbere*  geleistet  haben  ober 
bereit  Serfe  unb  Heidjen  mit  benen  bei*  namentlid)  belauuten  in  untrennbarer  $er= 
binbung  ftetjeit.  BeM'iglid)  ber  übrigen,  fomie  bezüglich  bei*  ^iad)iüeii"e ,  auf  benen 
biefe  ganje  3ufantmenftellung  ruht,  imif?  id)  ein  für  allemal  auf  meine  in  ben 
Sürtt.  Viertel joltreljeften  für  Vanbesgefcqidite  l*N2  i.£Seft  I  III»  unb  ieparat  bei 
Mobttmanncr  in  Stuttgart  erfdjienene  Arbeit:  Surrt,  Baumeifter  unb  Bilbbaucr  bi* 
ums  ^abr  17.*><»  unb  auf  eine  *u  erhoffeube  .weite  Bearbeitung  Öerfelbcii  »ermeifen. 


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Üöaumeiftrr  unb  »ilbfcun  im  Wtctarrrti*. 


55 1 


2U§  ücrciujeltc  Grfdjeinung  mag  nod)  gleich,  hier  bem  «Sausen  oorausgejchidt 
werben  bic  etnjigc  bte  je^t  im  l'anbe  bcfomttc  2pur  eines  römifd)en  Vilb^ 
bauerS  in  bem  Beiden  #ig.  1,  bas  mir  im  l'apibarium  ju  Stuttgart  auf  bcm 
bei  fteübad)  gefunbenen  Wittjrasfteiu  antreffen. 

I.  rtürftlidje  Vauineifter  nnb  V  tibi)  au  er,  foroie  bie  in  ben  \roei 
."oauptrejibenjen  bes  Raubes  unb  bie  unter  ber  Oberleitung  jener 

im  ^lecfarfreis  tätigen. 

^Dic  erfte  Spur  eines  fürftlict)  roürttembergifd)en  Vaumciftcrs  fällt  mit  ber 
Grwählung  Stuttgarts  jur  bleibenben  jHcfibenj  unb  ber  Verlegung  bes  ^Beutele- 
barfjer  Stifts  in  bie  bortige  3tabtfird>e  burd)  ©raf  (Sberfjarb  ben  Erlauchten  im 
v\at)r  1.121  jufammen.  9ln  bem  in  biefem  3af)r  bereits  im  Wang  befinblidjen  Vau 
bes  Gfjores  ber  Stifsfirdje,  am  Aufbau  bes  fünften  "Sefdjoffes  an  ihrem  Sübturm, 
foroie  am  Vau  ber  ifirnit-,  bes  alten  Sd)loffes  ^aben  mir  ben  l'.i'M)  genannten 
Steinmetjen  Walther  oon  Stuttgart  tätig  ju  benfen.  (£ine  jroeitc  Spur  eines 
gräflichen  Vaumeifters  bietet  faft  loo  ^afjre  fpöter  bie  Nennung  eines  3ö*P>  1419 
als  „bes  uon  Württemberg  Weifter".  Gr  mag  ben  bamals  befd)äbigten  (Srjor  bev 
Stiftsfird)e  in  Stuttgart  roieber  aufzuführen  gehabt  haben. 

"Dkdjbem  #an$  oon  Böblingen  (f.  (Sulingen)  oorübergetjeub  um  1439  im 
gräflidjeu  2)icnft  irgenbroie  oerroenbet  geroefen  mar,  tritt  uns  in  Weifter  *2llbred)t 
(tfeorg  (Slberliu  3örg)  oon  Stuttgart  ber  Wann  entgegen,  ben  mir  als  ben 
eigentlichen  Wrünber  einer  roürttembergifd)en  Vaufd)ule  ju  bezeichnen  haben.  Von 
it)m,  oermutlid)  einem  Sohn  bes  genannten  ^örg,  finben  fid)  Spuren  oon  144'i 
an  bi§  511  feinem  Jobe  im  Qafyv  1492.  Sein  Vilbnis  neben  bem  oon  brei  ®e= 
l)ilfen  fd)eint  an  ber  tempore  Oraf  Ulrid)S  bes  Vielgeliebten  in  ber  Spitalfirdje 
(oon  1479)  uns  aufbel)alten  ju  fein  (f.  S.  534).  Sein  eigenartiges  Weifterzeidjen 
ift  bas  iogen.  Sternen*  ober  Sdjuppenroappen  «Jyig.  2).  ($r  ift  Vaumeifter  bes 
(trafen  Ulrid)  bes  Vielgeliebten  unb  batjer  oorjugsroetfc  in  bem  bei  ber  Teilung 
biefem  zugefallenen  Stuttgarter  i?anbesteile  tätig.  Sein  Werf  ift  uor  allem  ber 
14*<6  begonnene,  erft  nad)  feinem  Job  zum  "ilbfchluß  gefominene  Umbau  ber  Stifts- 
firdje,  ber  Vau  ber  l'conbarbsfirche  1 -47U  —  7-4  unb  ber  Spitalfirdje  in  Stuttgart 
(1471—  93).  ^m  i'anbe  herum  tjat  er  gebaut:  bie  Stabtfirdje  in  Halingen  mit 
eigentümlicher,  fcfjon  oor  ihm  begonnener  Gtjorturmanlage,  bie  Stirdje  in  £ettiu= 
gen,  CSÄ.  Üircbbcim  inad)  1444),  bie  5lleranbersfird)e  in  Warbad)  ('1450 — 81 1, 
bereu  reicher  Statuenfdjmucf  großenteils  auf  feine  £anb  ^trüefgerjen  roirb,  bie  (£n,v 
brüefe  bei  Bietigheim  (145i;  (>7)  -  ber  hier  unb  fonft  genannte  Weifter  CSberltn 
muß  nämlidj  mohl  mit  unferm  Merlin  ^örg  tbentifd)  fein  ,  bie  Stabtfirdje  in 
Wilbberg  (uon  14H7  am,  bie  in  (ianuftntt  (1471  15t Mi»,  (£fjor  unb  Seiten^ 
fdjiffe  ber  in  Warf gröningen  nun  1472),  einen  M renzgang  am  Wonneuflofter 
in  l'auffeu  a.  (1474  7<>t,  bie  ftirrfjen  zu  Wiblingen,  b)l  Vöblingeu  (um 
1487)  unb  zu  Wündii ngen,  C31.  Dönberg  (14881.  3n  ber  fpäteren  3eit,  ,vu 
mal  feit  ©raf  (Sbcrbarb  im  Vart  1483  feinen  Urad)er  Vaumeifter  mit  nad)  Stutt- 
gart gebradjt  hatte,  frfjetnt  übrigens  Wibrecht  ©eorg  meift  außerhalb  ber  bamaligen 
Wraffdjaft  tätig  gemefen  zu  iein.  Wabrfdjeinlid)  fd)on  bie  1 4T.t  erfolgte  Voüenbung 


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552 


be£  ftapeüenfirdjcnturms  in  ber  5Heid)sftabt  Mottiocil,  jebenfalls  aber  ber  $ku 
bes  Gt)or§  unb  fonftiger  leite  an  biefer  ftirdje  oon  1478  an  geht  auf  ilm  jurücf. 
Um  1491  baute  cv  bie  Äirdje  ju  (Snnetad),  021.  Saulgau,  1492  roirb  er  ben 
Umbau  ber  Stabtfird)c  in  ber  9teidj3ftabt  Seil  ber  Stabt,  ebenfalls  in  feinen 
legten  fahren  einen  Umbau  ber  ©cmölbe  in  ber  £eiligfreu5firct)e  ber  föeidjsftabt 
©münb  begonnen  tmben. 

Sold)  meitgebehnte  $ätigteit  fonutc  unfer  Sfteifter  natfirlid)  nur  mit  £>ilfe 
einer  9teil)e  oon  ©enoffen  ausüben,  roeldje  mir  511m  £eil  al§  eigentliche  Sdjüler 
oon  ihm  anfeljen  bürfen  unb  roeldje  teils;  als  eigentliche  parliere  unter  ihm  gebieut 
haben  mögen,  teilst ,  als  fclbftänbige  SNeifter,  nur  met)r  bei  Hauptfragen  9iat  unb 
Reifung  oon  ihrem  Oberleiter  empfangen  fjaben  mögen.  Ühix  bie  roenigften  oon 
ifjncu  oermögeu  mir  mit  Warnen  ju  nennen. 

On  sioeien  ber  Stuttgarter  ftirdjen  unb  ebenfo  in(£annftatt  tritt  feinem 
^eidjen  $ur  Seite  ba§  oon  Jyig.  3:  an  ber  (Smpore  oon  1479  in  ber  Spitalfirdje 
finbet  fid)  ba$  3fleifterjeid)en  eines  .1.  L.  H.  ober  .T.  H.  h.  <#ig.  4,  20),  eine? 
ober  bas  anbere.  oielleidjt  Reichen  bes  147<>— 78  genannten  ballier  |>an§,  ber 


^ifl.  1.  Jig.  3.  ftig.  3.  fttg.  4.  ftig.  5.  £ig.  l>. 


1479  geftorben  mar  unb  neben  beut  1473— 79  fein  Sofm  öau§,  ballier,  oor^ 
fommt.  Gin  "öilb^auerjeidjen  gleicher  ftorm  mit  #ig.  4  finbet  fid)  in  Älofter 
^(aubeuren  (um  1491  -97). 

x1n  9J?arbad)  fmb  bei  bem  $tau  beö  £aughaufes  oon  1463  an  nid)t  roeniger 
als  brei  SJleifter  als  ©ehilfen  bes  Obermeisers  bejeugt,  bie  mit  ben  3*»d)en,  3'9- 
5,  <»  unb  7. 

Schon  bei  biefen,  rocnigfteu*  ben  ^oei  erften  berfelben  finbeti  mir  jugleid) 
bann  rocitere  ^eugniffe  ib,re§  Strien«. 

(SS  tjat  nämlid)  ber  s3)leifter  oon  5vig.  5  bie  Safriftci  in  ÜB  int  erb  ad),  bie 
.Uirdien  in  (Sd)terbingcn,  021.  Stuttgart,  unb  in  Grunbach  (1481),  .jpaubers= 
bronn  unb  Hebiacf,  021.  Sdjornborf,  gebaut,  in  ber  Stabtfirche  ju  ^aefnang 
i.Sioifchen  1495  unb  1510)  bas  (£l)orgeioölbe  eingefettf,  mobei  ihm  in  Haubersbronn 
unb  .^>ebf aef  ber  SHeifter  Jyig.  8,  in  ©runbad)  ber  ^eifter  ftig.  9  behilflich  mar. 

Hintoieberum  ber  Weiftet-  ftig.  <>  in  Harbach,  l)at  weiterhin  bie  Speirer 
tirdje  in  Ti^ingen,  021.  £eonberg,  ausgeführt,  oielleid)t  eine  frühere  Äirdje  in 
•Öofen,  021.  (Sannftatt,  unb  ben  oon  2llbred)t  ©eorg  begonnenen  Umbau  ber 
©etoölbe  an  ber  H^l«9^u\fird)e  in  ©münb  loiclleicht  bis  1522)  roeiter  geführt, 
Wöglidjerroeife  ift  er  hienad)  ber  Serfmeifter  Hieronymus  9Hager  in  ©münb, 
ber  15«  »2,  aber  uergebens,  nad)  Jieiburg  i.  ^.  empfohlen  roarb.  C>u  H°fcn  un0 
$itjingen  hatte  berielbe  feinerfeits  einen  ©ehilfen  an  bem  9Jleiftcr  ftig.  10,  ber  allein 
1512—15  an  ber  Safriftei  unb  am  Jurni  ber  Spitalfirdje  in  sMavt gröningeu 


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Söaumeifter  nnb  «ilbljouer  im  flecfaitveiS. 


553 


baute  unb  (nod)  1495)  bie  s$orl)alte  bcr  ftirdjc  in  Sdjwieberbingen  gemeinfam 
mit  einem  9Jieifter  ^ig.  11.  gefcterer  fdjeint  1531  bas  Jor  ju  ber  S8urg  in  (Sfj= 
fingen  erfteüt  ju  fjaben.    Das  3eid)en  fönnte  auf  bie  gamtlie  Senoart  roeifen. 

3ud)  einer  ber  «ilblmuer,  beren  mehrere  unter  2Ubred)t  ©eorg  tnSKarbad) 
Arbeit  gehabt  b,aben  muffen,  b,at  ficb,  bort  oereroigt  an  bem  9?eft  bes  tlbergs,  mit 
bem  3etd)en  Tyig.  12,  ba8  al§  'öitbtjauer^eidjen  am  füblidjen  'sBalbadun  ju  (Srb= 
manntyaufen,  roeiter  aber  an  einem  £>aus  in  ber  Stabt  Marbach,  unb  befrimmt 
alz  53aumeifter$eid)en  an  ber  Safriftei  in  SWurr,  £%  ÜÖlarbad),  unb  am  (£l)or  in 


5'9-  B. 


5'fl-  10. 


Stammljeim,  0%  l'ubroigsburg,  (um  1487)  auftritt,  an  legerem  Ort  neben  bem 
^eidjen  bes  MeifterS  3ig.  13,  ber  als  ©efelle  in  Kottweil  unb  Stuttgart  bezeugt  ift. 

einen  weiteren  Wlbrmuer,  namens  8nj  von  9iid)tronler (?),  mit  bem 
3cid)cn  Jvig.  14,  treffen  mir  perft  als  ©efellen  an  ber  ftirdje  ju  9Jtorbad),  bann 
aber  an  33ilbb,auerarbeiten  in  ber  oou  3tlbred)t  ©eorg  ausgeführten  Sirdje  jjtt  Det- 
tingen, C9(.  ftird)b,eim  (1463),  früher  fction  (1461)  in  Höngen,  (Sulingen, 


3-ifl-  12. 


,-sifl.  18. 


SM«.  !  «• 


gifr  16. 


■TT- 

&ig.  16. 


ipäter  in  Droen,  0%  ftird)b,eim  (1472);  als  ©aumeifter  an  einem  Seitenteil  ber 
Cberl)ofenfird}e  ju  ©bppingcn,  bie  als  ein  ©rafenbau  fd)roer(id)  ob,ne  Leitung 
bcr  fürftlittjen  ^aumeifter  entftanben  ift,  unb  plet^t  in  ©ffringcn,  C21.  9iagolb 
an  ber  Safriftei.  £ier  reid)t  berfelbe  bie  ftanb  bem  an  ber  Äirdje  tätigen  2Heü 
fter  M.  H.  ober  II.  M.  (A-ig.  15),  ber  burd)  fein  Sonogramm  uns  weiter  leitet 
$u  bem  mit  bem  Sdjilb  Jvig.  1«  in  ber  .ttirdje  oou  ©eilberStabt  (1492—1519) 
unb  bamit  roieber  auf  einen  Stau  prücffübrt,  an  bem  mir  3t(bced)t  ©eorg  tätig  ge- 
funben  haben.  Sefen  mir  bas  Sonogramm  in  ben  bciben  legten  Figuren  M.  H.  = 
lUleifter  fmns,  ober  benfen  mir,  bafj  in  bemfelben  ein  ^eimsrjeim  mit  ftecfen  mödjte, 
fo  roie  fo  fönnten  mir  bie  jwei  .{Sans lein  oou  £>eim  steint,  $ater  unb  Sotm, 
meldje  infttjriftlid)  am  Jurm  in  Seil  ber  Stabt  genannt  finb,  als  Präger  bicfer 
jroei  Meifterjeidjen  auff äffen,  Das  «ruftbilb  bes  Meifters  oou  1519  in  ©eil  ber 
Stabt  gibt  uns  ein  Sd)luftftcin  bes  Gfjores. 

Sonft  nid)t  befannt  ift  ein  weiterer  Mitarbeiter  oon  Mlbrerfjt  ©eorg  in  Gau n« 
ftatt  mit  bem  Reichen  Jyig.  17.  Gin  bebeutenber  SJtcifter  ift  bagegen  ein  SJleiftev 


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554 


H.  H.  mit  bcm  in  feiner  tfoxm  etumS  fdpoanfenben,  balb  mefjr  #ig.  18,  balb  mebr 
rtig.  19  fi^nltdjen  tf«^»/  roefd)em  mir  in  feiner  DHeiftereigenfdjaft  jum  erftenmal 
um  1472  in  D)l arf gr öningen  an  ber  Seite  9Ilbred)t  ©eorgS  begegnen.  $er 
■}eid)enät)nlid)feit  nad)  fönnte  er  ein  näd)fter  93erroanbter  beS  um  jene  3ctt  lebenben 
Strajjburger  DHünfterbaumeifterS  f>anS  Jammer  (f  1519)  fein.  Dladjbem  er  ba= 
*roifd)en  binein,  oielleidjt  nur  als 'öilbljauer,  um  1475  in  Dteuenftein  oerroenbet 
geroefen  mar,  mürbe  er  burd)  2Ubred)t  @eorg  nad)  Wottmeil  gejogen  unb  ent- 
faltete nad)  beffen  Job  tjier  unb  in  ber  roeiteren  Umgegenb  eine  größere  Jätigfcit. 
Tit  beiben  Seitenfdjiffe  ber  .^eiligfreujfirdje  in  Wottmeil,  baS  fiiblidje  um  1497, 
baS  nörblid)C  um  15<>7,  fmb  oon  ifjm  gebaut.  15H»  madjte  er  (£f)or  unb  <Safriftci 
ber  Stabtfirdje  in  £ornt)an;  fobann  formte  er  um  jene  3eit  Ijerum  bie  alte  $ird)e 
in  beibringen,  ebenfalls  im  Cberamt  Sulj,  in  gotifd)em  Stil  um  unb  begann 
1515  einen  Dollen  Dleubau  an  ber  3tabtfird)e  in  Sulj  a.  DI.  fclbft.  $ie  üßoll- 
eubung  biefer  unb  ber  .freiligfreuj\fird)e  in  tflortroeil  in  itjrem  DWitteIid)iff,  beibeS  im 
,\al)r  1517  erfolgt,  fd)eint  er  nidjt  met)r  erlebt  j\u  traben,  fonbern  um  1515  —  1  f » 
geftorben  *u  fein,  $at)er  mirb  eS  rühren,  bafj  mir  an  legerem  3d)iff  baS  ^eicfyen 


rtiß.  17.  ftifl.  18.  fttfl.  1».  Jifl.  20.  3ifl- 21-  Jtfl-  *2. 


eine»  anbern  sJ)ieifterS,  ^ig.  2<»,  finben,  nermutlid)  baS  beS  sBerfmeiftcrS  £anS 
«erfj  (1515),  in  Sulj  neben  bem  feinen  bas  eines  DJleifterS  M.  S.  ^ig.  21.  Gin 
Soljn  ober  ^erroaubter  oon  Dfleifter  H.  HM  B.  H\,  fertigte  1516  ben  Saufftcin 
in  Ufingen,  C31.  3ul,\  itfig.  22). 

3o  reid)  ift  ber  \tran,\  oon  Wenoffen,  ben  mir  um  ben  Dlamen  2llbred)t  ®eorgS 
51t  gruppieren  berechtigt  idjeinen.  $on  it)in  felbft  fei  jettf  nur  nod)  erroäfjnt,  ba|  er 
allem  nad)  ben  reichen  3d)inucf  bes  3lpofteltorS  an  ber  Stuttgarter  SttftSftrdje, 
burd)  ben  Job  an  eigner  ^ollenbung  gebinbert,  als  feine  Stiftung  t|intcrlaffcn  l)at, 
bie  bann  bis  1495  nollenbs  ausgeführt  rourbe.  Ungebeutet  ift  bis  jefct  baS  baran 
neben  bem  feinen  cvfdjeinenbe  l'ilienroappcn  (Jig.  23).  Dagegen  begegnet  unS  ber 
Wlbfjauev,  ber  1494  einige  Statuen  bes  "MpofteltorS  ausführte,  mieber  als  foldjer 
in  '-Bcrnerf,  C$1.  Dlagolb  < SaframenttjauS),  an  ber  Ufffirdje  in  Sannftatt  (150(M 
unb  in  I  üb  in  gen  1  Lettner  ber  StiftSfirdje  unb  fonft),  als  s3aumeifter  1517  au 
ben  ftirrfjen  in  DJiöfiingcn,  ClH.  Ottenburg,  unb  1513—17  in  ©ergfelben, 
C$1.  Sulv  hier  allein  mit  feinem  an  ben  obigen  'üJieifter  M.  S.  in  Sulj  erinnernben 
Otamensuig  1).  S.  i^ig.  24).  Cb  es  alfo  ber  gcrabe  1494  in  Stuttgart  genannte 
vHÜbbauev  3  d)  mit*  er  ift,  tonnen  mir  itict)t  fagen.  $11S  letzter  auS  $Ubred)t  ©eorge 
;}eit  fei  bann  nod)  ermähnt  DJicifter  ^urf  harbt,  Wlbfrauer  in  Stuttgart  1462-75, 
beffen  ^Bevfe  mir  leibev  nid)t  uadnueijen  fönnen,  mit  einem  Sotjn  DWatttjeuS. 

Jeils  neben,  teils  nad)  $llbrcd)t  Weorg  ift  berjenige  öauptbaumeifter  tätig 
gemeien,  ber  mit  Unit  al*  ^egriinber  ber  miirttembergifdjen  ^aufd)ule  $u  nennen 


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*oumei|tet  unb  iöilb^oufv  im  s)itcfartrei$. 


565 


ift,  barin  ober,  bafj  er  bie  Vorliebe  für  baS  |)eranjieben  ber  Strebepfeiler  in  bie 
UmfaffungSroanb  bes  SanghaufeS  fid)tlid)  von  jenem  überfommen  bat,  felbft  roieber 
als  Srf)ülcr  jenes  erfrfjeint:  Weifter  sJieter,  Stemmet},  uon  .ftoblenj  (in  ber 
Sdm>eij?  am  iHtjcin  ?>,  ber  erfte,  ber  aud)  urfunblid)  als  fürftlidjer  Vaumeifter  burd) 
fein  Grfd)einen  in  ben  Tienerb  fiebern  beS  ©rafen  (Sber^arb  im  Vart  gefiebert  ift. 

Urad)  ift  ber  9luSgangSpunft  feines  UßirfenS,  baS  er  um  1479  bort  begonnen 
haben  mufj  in  gleicher  Stellung  ju  ©raf  (Jberbarb  unb  feinen  bauten  rote  9llbred)t 
©eorg  in  Stuttgart  ju  ©raf  Ulrid)S  beS  Vielgeliebten  bauten.  9Jtit  ber  Söieber^ 
»ereinigung  beS  £anbeS  in  ber  .franb  (Sbertjarbsi  unb  ber  Verlegung  beS  Megierungs=  • 
fifceS  nad)  Stuttgart  L482  *og  aurfj  fein  Vaumeifter  borten.  Olad)  1490  ober 
loabrfdjeinlid)  nad)  bem  Tob  feines  dürften  1496  fdjeint  er  aber  feinen  SBolmfit} 
mieber  nad)  Urad)  uerlegt  \n  Ijaben,  roo  er  im  ^ab,t  1500  geftorbeu  ift.  Ter 
©rabftein  beS  9J?eifters  rourbe  oor  einigen  fahren  in  ber  Stabtfirdie  ju  Urad) 
aefunben  unb  befinbet  fid)  jetjt  in  ber  TurmbaUc.  ^nbem  mir  baS,  roas  er  in 
Urad)  unb  uon  bort  auS  geroirft  twt,  für  Urad)  oorbebalten,  nennen  mir  bier  nur 


rfiö-  8&  #fl.  2  ».  *ifl.  25.  TviO-  26. 


baS,  roaS  baoon  in  ben  s)lecfarfreiS  fällt.  Sein  Vilb  ift  unter  ben  am  Urad)er 
iWarftbrunnen  angebrachten.  Sein  Reichen  (ftig.  25  ober  26)  läftt  uns  feineu 
Spuren  nad)get)en. 

peter  uon  Äobleuj  baute  b»enad)  bie  5tird)e  ju  .Heutingsheim,  091.  8uJ>« 
roigsiburg,  1487,  bie  Stirdje  p  (Sltingen,  091.  SJeonberg,  1487,  unb  1495  bie  in 
Schroieberbingen,  091.  l'ubroigSburg.  SCti  letzterem  Ort  ftanb  it)m  ein  sJJieifter 
mit  bem  3eidjen  fttQ-  27  jur  Seite,  in  (Illingen  einer  mit  bem  ^eidjen  Jvig.  2*. 
i.'ettferer  bann  aud)  bei  bem  Vau  beS  nörblidjen  .Vtreu^gangflügelS  im  ftlofter 
.£>irf  au  im  ^aljr  1491.  (Sigentümlidjerraeife  mar  hier  faft  jur  fclben  Q/ät,  nämlid) 
1493  unb  1494  aud)  ber  Vaumeifter  beS  Warfgrafen  von  Vaben,  Weifter  £an* 
Sprnfi  von  ^aberfelb,  Steinmet}  (Jvig.  29),  mit  ber  9luSfübrung  beS  roeftltd)en 
Flügels  am  ftreujgang  befd)äftigt.  Tiefer  mar  1475  in  ben  fürftlid)en  Tienft  ge^ 
treten,  tjatte  1476  ein  Saframcntbaus  in  feinem  ©eburtSort  (091.  Vracfenbeinn 
oerfertigt  unb  14k5  eine  .Hapelle  in  .Hlofter  ©otteSau  ausgeführt.  Tafj  peter  uon 
Moblenj  gleidjrootjl  aud)  fernerbiu  in  Vejicbungen  $u  .iptrfan  blieb,  ift  roobl  barau* 
ju  fdjlieften,  bafe  fein  bortiger  ©crjilfe  im  Auftrag  beS  .Ulofters  bie  WartinSfirdK 
in  9tuf?borf,  091.  Vaihingen,  1498  \n  bauen  befam,  unb  ein  SWeiftet  Martin 
•1p il lebrannt  aus  Urad),  Steinmets  <^ig.  :nn,  bie  sJ)carienf apeüe ,  jettf  Torf- 
firdje  in  .frirfau,  1608—16  ausführte.  —  Ter  Weifter  mit  bem  ,^eid)en  ^ig.  2s 
baute  feinerfeits  bie  .Vtirdie  in  ©erlingen,  091.  Veonberg,  mit  einem  ©enoffeu 
V>anS  3ö  unb  er  er  uon  Pfaffenhofen  mit  bem  Reichen  A-ig.  '51,  um  1463. 


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556 


?lnl>anfl. 


Seljen  wir  unS  fonft  um,  waS  mir  von  Rebenmeiftern  in  ber  ^eit  beS  ^etcr 
von  Noblen},  bis  um  1501,  finben,  fo  tritt  unS  vor  allem  baS  fjier  511m  crftcnmal 
entgegen,  bafi  neben  bem  fürftlidjen  Steinmefcobermeifter  ein  fürftlidjer  Cberjimmer' 
meifter,  oielfadj  wie  jener  ©aumeifter  ober  3Berfmeifter  betitelt,  ju  ftet>en  pflegte. 
(Sin  ÜNeifter  $anS  s3üd)fenmeifter  oon  Reutlingen  bient  als  foldjer  unter  ©raf 
Gbertjarb  oon  1466  bis  ju  feinem  Job  1478.  Sr  mar  unter  onberm  Sleltermeifter 
in  ^eu^baef)  ""b  neben  Zimmerarbeit  jum  93üd)fengieften  uermenbbar.  3n  ber 
letzteren  Stellung  folgte  i^m  fein  Sob,n  ©lajj  (f  14H3).  dagegen  für  baS  fürftlidje 
3immerwerf  rourbe,  noa)  ju  Urad),  1478  Meifter  $anS  uon  Zweibrücfen  jum 
Serfmann  beftellt  unb  behielt  biefe  Stellung  bis  ju  feinem  Sobe  1501.  2>ie 
Stellung  biefeS  OberjimmermeifterS  mar,  roie  fpäter  nod)  beutlidjer  heraustritt,  eine 
relatiu  für  bie  in  fein  ftadj  einfdjlagenben  Arbeiten  felbftänbige ;  bod)  blieb  ber 
Steinmetjobermeifter  als  ber  allfeittg  auSgebilbete  3lrd)iteft  fdjliefjlid)  im  Vorrang. 
2ÖaS  bie  Stellung  eine«  fürftlidjen  SBaumeifterS  in  jener  Zeit  überhaupt  bebeutete, 
wirb  uns  flar  aus  ben  2lnftellungSbebingungen  beS  obigen  #nnS  93fid)fenmeifter 
(1466)  im  SJergleid)  mit  benen  für  ben  ebenfalls  fdion  genannten  £>anS  Sprnft 

©  l®  ©  %  :i 

ftifl.  27.  ÜS.  ftig.  2«.  ftifl.  80.  ftifl.  81. 

(1475).  $er  fürftlidje  $aumeifter  rjattc  banad)  ben  erften  Slnfprud)  barauf,  einen 
in  fein  tfacb,  einfdjlagenben  Sau  beS  dürften  jugefdjtagen  (in  Slfforb)  &u  erhalten, 
wenn  er  nid)t  unbillige  ftorberungen  madjte;  er  befam  femer,  neben  bem  gewöhn- 
lichen "iJJJeifterlobn  unb  ber  ftoft  bei  Arbeiten  im  iaglo^n  in  beS  ftürften  $ienft, 
einen  laufenben  ®eb,alt  (£>anS  oon  Reutlingen  in  Sdjeffcl  Roggen,  in  Sdjeffel 
Fintel,  2  (Sinter  3Bein,  jeben  ßtjrifttag  ein  ^oftleib  ober  bafür  2  (Bulben),  mufjtc 
aber  natürlid)  bafür  oorfommenben  JallS  aud)  feinen  $errn  beftenS  beraten. 

'■Bon  SMlbfjauern  unb  ^ilbfdjnitjern  werben  um  1500  in  Stuttgart  genannt: 
©onrat  $ifd)ev,  1494  unb  1495  iöilbfdjni^er ,  ein  anbrer  (tonrat  $ifd)er, 
moljl  fein  Sotm,  15«  »4  20  als  s#ilbt)auer.  dagegen  fdjeint  «ilbfdjnityer  a»id>el 
$aner  (1495  unb  1496)  unb  ein  «ilbfjauer  biefeS  Flamen«  (1504—20)  biefelbe 
"JJerfon  iein;  aud)  ber  Sotm  $aftian  ^aijcr  ift  1521  SMlbfyauer.  $orl)anbene 
"öilbwerfe  fönnen  wir  auf  feinen  berfelben  jurüeffübreu ,  wie  wir  umgefei)rt  bem 
$ilbt)auer$eid)en  au  ber  ftaitjel  ber  Stiftsfirdje  (ftig.  32)  feinen  Ramen  juroetfen 
fönneu.  Rur  ber  berühmte  Clberg,  ridjtiger  Kreutberg,  bei  ber  SeontyarbSfirdje 
aus  bem  ^atn*  15ol  ift  mit  jiemlidier  Sicherheit  bem  SJieifter  £>anS  oon  £>eiU 
bronn  nupf  einreiben,  ber  1507  ben  Clberg  *u  Üauffen  a.  R.  fertigte  unb  1505 
ben  Gittwurf  ju  bem  großartigen  Clberg  in  Speier  gemacht  rjattc,  aber  oor  bem 
beginn  ber  Ausführung  1509  wegftarb.  Unb  als  Sdjnitjer  ber  füblidjen  Reibe 
ber  l$f)orftül)lc  in  ber  Spitalfirdje  1490  ift  injdjriftlid)  $>anS  (5  ruft  oon  iööb= 
lingeit  bejeugt,  ber  bann  bis  1505  einfad)  als  Sdjreiner,  1506  als  fOieifter,  feit 


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Söaumeifter  unb  «iltyauer  im  9ledürfrei*. 


557 


1509  als  ©aumeifter  oorfomutt  unb  1531  ober  1532  ftarb;  bie  nörbtidje  SKeifje 
fertigten  1493  bie  'ißrebigennötfje  ßonrab  3°lncr  unb  $anS  .£>afi. 

9ln  bie  Stelle  beS  ^eter  oon  Stoblenj  fc^eint  um  1501  ber  oon  1496  an  bis 
1530  genannte  SWeifter  3Har$,  «Stemmet*  oon  Stuttgart,  als  l)eraoglid)er  Stein= 
metjobermeifter  getreten  au  fein.  Ston  1516  bis  naef)  1522  biente  berfclbe  pgleith, 
in  Sulingen  als  Stemmet*  unb  SBerfmeifter  ber  Stabt  unb  ber  Jrauenftrdje.  3)aS 
SJleifterjeid^en  $ig.  33,  baS  in  Clingen  (1509)  unb  an  ber  flirre  in  Höngen 
oorfommt,  roirb  taum  fcfyon  ifnn  gehören.  2US  fein  9tad)folger  im  fürftlicfyen  $)ienft 
erfdjeint  1531  unb  1532  ber  feit  1518  genannte  9Jieifter  SBernljarb,  Steinmet}. 
Unter  SJlarr,  ber  1515  jum  Leiter  einer  Unterbütte  unter  ber  £auptb,ütte  Strafen 
bürg  beftellt  warb,  unb  ©ernfjarb  mufj  ber  1490  begonnene  Turmbau  an  ber  Stifte 
fird>e  feinem  3(bfd)lufj  1531  sugefübjt  roorben  fein.  —  $n  iljrer  3eit  fungierte  als 
berjoglidjer  Oberjimmermeifter  ber  Söerfmeifter  ßafpar  3immermann  (1501-  31) 
unb  99altl)eS  3intmermann  (1531— 35).  2118  SMlblwuer  fommen  in  Stuttgart 
oor  Safob  Sd)ül)lin  (1522— 28)  unb  Gonrab  3ofc  (1533). 

SRadj  feiner  SHücffebj  1534  oerfud)te  eS  ^erjog  Ulrid),  ber  1521  feinen  bamals 
nod)  einzigen  SBefttj,  Sd)loft  ^o^entroiel,  burd)  ben  aus  SWartinSjefl  im  Allgäu  ge- 
bürtigen Steinmetzen  Äonrab  3^üer  auSjubauen  begonnen  trotte,  juerft  mit  bem 
Ulmer  SBerfmeifter  Wichel  $ertl)olb  oon  Mellingen,  CS.  »laubeuren,  ber 
aber  1535  roieber  nad)  Ulm  jurüdfeljrte,  roo  er  nott)  1544  tätig  mar;  bann  beftellte 
er  1535  ben  9Jteifter  Storno,  Steinmetz  oon  $ai fingen  jum  fyerjoglidjen  $au* 
meifter  über  baS  Steimoerf.  1536  erhielt  er  enblid)  in  2Jtartin  Vogler,  Stetnmetj, 
oon  Sienjingen  einen  länger  bleibenben  93au*  unb  SBerfmeifter.  Diefer  mar  1539 
bei  ber  33efeftigung  oon  Sdjornborf ,  bei  ber  SWeifter  $ an S  |)ö fd)  oon  ©münb 
(bis  1563  genannt)  mit  beriet  unb  ein  1542—46  in  ©ilbberg  roieber  genannter 
Steinmefcmetfter  3afob  oon  <£aln>  ber  auSfüfjrenbe  sBerfmeifter  mar,  unb  bann 
oermutlid)  aua)  bei  ber  SBefeftigung  oon  fttrdfteim  u.  $.  im  gleidjen  3at)r  tätig; 
1542—44  erbaute  er  ben  einen  Jeil  ber  alten  Äanjlei  in  Stuttgart.  Sin  biefem 
93au  roirften  neben  tym  mit :  ber  3immenoerfmeifter  S  i  m  o  n  SJ3  o  g  t  ju  Sdjornborf, 
ber  bort  nod)  1564  tätig  mar,  unb,  tool)l  als  auSfüfjrenber  Weifter,  3örg  ©raioer, 
ber  1549  an  bie  Stelle  SBoglerS  getreten  ju  fein  fd)eint. 

3m  gleidjen  ^atnr  ift  uns  bei  einer  Reparatur  an  ber  Sulinger  Stabtfirdje 
ber  SBerfmeifter  £>anS  oon  %e\i  erb  ad)  ju  Stuttgart  genannt.  3US  ©ilbtjauer 
in  Stuttgart  fommt  in  ber  3eit  ber  ftioeiten  Regierung  £erjogS  UlridjS  nur  Meifter 
#anS  Juroer  ober  iauljer  1537  oor. 

dagegen  werben  uns  jetyt  jum  erftenmal  beftimmt  aud)  bie  SBerfmeifter  ber 
Stabt  Stuttgart  befamit,  an  meiere  mir  alfo  bei  ben  ftäbtifdjen  unb  ^rioatgebäuben 
oornebmlid)  ju  benfeu  tjaben.  (SS  beftanb  nämlich,  bie  ftäbtifdje  39aubeputation  bamals 
aus  brei  ÜUlitgliebero ,  einem  Witglieb  beS  WatS  mit  bem  Sitel  ©aumeifter,  bem 
Stabtroerfmeifter  unb  einem  Untergänger.  Stabtroerfmeifter  mar  bann  1538  45 
ber  3immermeifter  Stephan  93urcf,  1546—49  ber  tfimmermeifter  Csroalb; 
Untergänger  1546  3Jiid)ael  ©lafer,  Zimmermann,  1548  ^örg,  Stemme^. 

TO  bem  Snfang  ber  Regierung  oon  £>crjog  (Sbriftopl)  155«»  eröffnet  ftrf)  uns 
fofort  bie  Neibe  ber' großen  berjoglicben  $aumeifter  ber  SRenaiffancejeit.  Slberlin 


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558 


(■}llbred)t)  Srctfd),  ein  Stuttgarter  Ätitib ,  roat)rfd)einlid)  Sotm  beS  jroifdjen 
153«  unb  1540  uerftorbenen  £muS  iretfd),  um  15  in  geboren,  fteb,t  an  ib,rer  Spi^e. 
$a  oon  jettf  an  immer  feltener  ber  l)erjoglidje  ©aumeifter  aud)  ber  auSfAh,renbe 
Reiftet  mar ,  treffen  mir  aud)  faum  einmal  ein  ^eidjen  berfelben  an  ben  ©auten, 
unb  es  mufj  und  j.  ©.  bei  Sretfd)  baS  Sappen,  baS  er  157«  angenommen  b,at, 
ftatt  beffen  genügen  (yHg.  34).  3d)on  feit  1537  in  rjerjoglidjen  $:ienften,  rourbe  er 
eben  oon  -föerjog  (£t)riftopi)  fofort  oon  155n  an  jum  oberften  ©aumeifter  beftellt. 
^unäd)ft  leitete  er  1552 — 5«  auf  ©urg  £>ob,en troiel  ben  ,,(£l)riftopl)Sbau''.  3)ann 
aber,  als  ber  feit  1553  im  Serf  befinblid)e  Umbau  bes  altern  ÜeileS  oom  alten 
Sdjloft  in  Stuttgart  beenbet  mar  unb  es  fid)  um  bie  (SrfteUung  breier  neuer 
Flügel  baju  Ijanbelte,  fiel  iretfd)  als  Hauptaufgabe  bie  Oberleitung  b>bei  ju. 
15«3  mar  biefer  ©au,  &u  bem  nod)  15«o  bie  Anfügung  bes  NeitfdjnecfenS  an  ben 
älteren  ©au  gefommen  mar,  in  ber  .jpauptfadje  fertig;  eS  Ijanbelte  fid)  oon  ba  an 
mebr  um  bie  innere  (£inrid)tung.  daneben  ging  aber  eine  3Ritmirfung  SretidjS 
bei  allen  ben  jatjlreidjen  Sdjlofjbauten  feines  .frerjogS  b,er,  als  j.  ©.  in  ^fperg, 
Böblingen,  ©raefenbeim,  (Göppingen,  ©rafenerf,  l'eonberg,  Sd)orn- 
borf,  Bübingen,  Waiblingen,  Seinsberg.  Stuttgart  mar  1564— «7 
bie  alte  ftanjlei  ju  oergröftern,  bie  ©tobt  mit  mehreren  türmen  ju  oerfeb,en.  Sidtftg 
für  lange  ^eit  rourbe  bie  ©auorbnung  oom  1.  üttärj  15«h,  bei  ber  Jretfd)  ber 
h,auptfäd)lid)e  ted)itifd)e  ©erater  beS  ^erjogd  mar,  neben  bem  ^uriften  Dr.  ©eorg 
Wabner.  $ann  gab'S  immer  roieber  allerb,anb  kleinere«  für  ben  üanbeSbaumeifter 
ju  fdjaffen,  balb  Reparatur  beS  SlirdjenturmS  in  Äirdjljeim  u.  2.  (1564),  balb 
(Sinridjtung  einer  ©abftube  auf  Sd)lofj  9iucf,  balb  anbereS  bergleidjen. 

Selbftoerftänbltd)  maren  bei  biefer  t)od)gefteigerten  ©autätigfeit  beS  .jperjogS  eine 
ganje  SReir/e  oon  fträften  neben  unb  unter  $retfd)  tätig.  $ajrotfd)en  hinein  mod)te  fid) 
aber  aud)  ber  £erjog  best  ©eirats  eines  Sadjoerftänbigen  oon  auSroftrtS  bebienen,  roie 
1567  beS  in  feinem  XHuftrag  nad)  SlnSbad)  gefanbten  3ülid)fd)en  ©aumeifterS  3ot)ann 
^asqualin.  <\n  Stuttgart  allein  Iwtte  ber  Sdjlofjbau  5>2  Weifter  beS  Stemme^ 
unb  sHlaurerl)anbroerfS  bis  1568  jufammengefüb,rt.    Sir  rennen  folgenbe  Flamen: 

2US  fürftlidjcr  Cberjimmermeifter  unb  ©aumeifter  biente  teils  am  Sd)lofjbau 
unb  ©au  ber  i'uftbäufer  (1557),  teils  bei  ben  ©auten  im  Vanb  fyerum  1553  58, 
ber  1553  oon  Siird)t)eim,  roo  er  Serfmeifter  geroefen  mar,  nad)  Stuttgart  be^ 
rufene  ^oadjim  Planer,  15«2  «8  <£b,riftopl)  Spinbier,  beibe  aud)  3Mit= 
glieber  ber  .tfommiffton  für  bie  ©auorbnung:  unter  bem  letzteren  biente  1559— «4 
ein  dintmermeifter  ifientjart  ©ronner  (©roroer).  Sonft  auSfüljrenbe  Weifter 
maren:  einmal  ber  Stemme^  unb  Waurermeifter  .0 a n S  #erl}  oon  Bottenberg 
im  Allgäu,  1553  -5«  auf  bem  &ob,entroiel,  1557  in  Stuttgart,  1 558  in  Neuenbürg, 
1563  in  ©raefenbeim  tätig.  Sobann  fpielt  eine  grofte  iHolle  bie  ftomili*  ©ermart. 
T>er  ©ater,  Siloeft  er  ©ermart,  Steinmetz  unb  s]ttaurermeifter  in  Seonberg, 
ferjeint  1553  geftorben,  ein  ältefter  Solm  Siloefter  ilun  in  l'conberg  (1559)  ge^ 
folgt  ju  fein.  $ie  \roci  anberen  Sölme  bradjten  es  weiter,  Wadjbem  fte  1554 
ben  bem  ©ater  oerbiugten  ©runnen  in  Silbberg,  £%  "Jiagolb,  aufgefteUt  b^aben, 
erfd)eint  9Weifter  ©  1  a  f  i  u  *  ©  e  r  ro  n  v  t  1 557  (i3  als  ©auf ü^rer  unb  als  Stuttgarter 
©Arger  am  Srf)lo^bau,  roirb  15«3  Cberleiter  am  ©au  beS  Warfgrafen  oon  ©^'tl^^c^ 


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itfaumeifter  unb  «ilb&auer  im  Wtdarfrei*. 


559 


burg=2lnSbad)  auf  ber  tyl  offen  bürg  bei  Stulmbad)  unb  ift  I5H4  am  SBeftflügel 
beS  SdjIoffeS  in  Königsberg  in  s#reuften  tätig.  Seinen  trüber  SHartin  ^ev 
wart  aber  (ftig.  35)  finben  roir  als  auSfiibrenben  ÜDleifter  am  Sdjlofjbau  in 
Göppingen  15«;!,  1561  unb  1562  am  "Sau  eines  3d)loffe*  in  ^ergjabev n 
für  ben  ^falsgrafen,  oornebmlid)  aber  an  bem  155«  begonnenen  Sdjloft  in  Traden 
beim,  roo  er  feinen  ÜBotmfifc  batte  unb  am  14.  sJloo.  1564  ftarb.  9lur  oorüber 
getyenb  mar  ber  SBerhneifter  oon  Sdjornborf,  s^eter  v#ufd),  Steinmet},  bort 
bis  15ii4  genannt  aud)  an  fürftlidjen  bauten  in  Stuttgart  1553  tätig,  dagegen 
ift  ber  Steininetj  sIHeifter  ^eter  (£udi  oon  Wömpelgarb  oon  1554—63  ber 
Sroeite  auSfüfjrenbe  SWeifter  am  Sdjlofjbau  in  Stuttgart  unb  au  ben  beiben  i?uft- 
Ijäufern  beS  .£>erjogS  Gt)riftopb  tätig.  Unter  ibm  ftanbcn  inSbcfonbere  bie  roelfdjen 
Steinmelien,  roeldje  ber  Weifter  Sflembif  SaUin  in  SJlöinpelgarb  1555  nn= 
geroorben  ^attc.  $er  Wad)folger  in  beS  «laftus  SBerroart  Stellung  in  Stuttgart 
rourbe  1563  ber  feit  155h  als  ballier  oerroenbete  SWeifter  ^aftian  Äeuffer  oon 
Söiberad).  Später,  1571—74,  treffen  mir  iljn  als  ftäbtifdjen  "öaufdjauer  (Jig.  36). 
ÜDlaurermeifter  mar  1560—64  ein  -frans  ^ergcr:  Steinmefcroerfmeifter  .fpäter 
aud)  ein  3<*fob  Spinbier. 

!ßon  ben  Silbljauern,  bie  unter  £>er$og  Grjriftopt)  in  Stuttgart  tätig  waren, 
nennen  mir  bie,  bie  auSroärtS  ibjen  Sit*  batten,  beffer  je  bei  biefem,  5.  ®.  Sem 
Sd)lör  in  $aü.  So  bleibt  uns  nur  ein  H.  R.  J563  aitj)uffitpen  (ftig.  37);  fobann 
ber  Steinmetz  unb  SHaurermeifter  Ulrid)  Nienbarbt,  ber  1571  bis  ju  feinem 
Job  1575  ber  Stabt  Stuttgart  als  ^aufdjauer  biente  (ftig.  38):  enblid)  ein  roabr= 
fdjeinlid)  ber  Aamitie  iöufd)  sujuroeifenber  M.  H.  (rtig.  39). 

Sin  bie  Stelle  beS  gealterten  Jretfd),  ber  1576  penfioniert  mürbe  unb  1577 
ober  157H  ftarb,  trat  unter  bem  neuen  -frerftog  Öubroig  balb,  1576,  aud)  ein  neuer, 
in  feiner  9lrt  nod)  bebeutenberer  fürftlidjer  $autneifter:  ©eorg  ^eer  oon  3)önnia,- 
beim.  Sein  SMlbniS  t)at  biefer  uuS  boppelt  binterlaffen  (f.  S.  31),  fein  Sonogramm 
am  ftonoift  (ftig.  4<o  unb  in  "^leibelSbeim :  aud)  ein  3Bappen  mit  bem  Satjlfprud) 
<i.  G.  K.  0  (flott  gibt  Äunft?)  ift  uns  oon  ifyn  erhalten  (^ig.  41).  Sein  eigenem, 
im  3abv  15H6  oon  il)m  neugebauteS  .f>auS  ftcljt  (Salroerftrafee  lo. 

Seines  VebenS  £>auptroerf  mar  baS  l'uftbauS  in  Stuttgart,  feit  15»l  001  = 
bereitet,  15H4  am  23.  9Jtai  roirflid)  begonnen  unb  1593,  menige  Jage  cor  Jperjog 
tfubroigS  Job,  in  ber  £>auptfad)e  fertiggeftellt.  ^ollenbet  roarb  eS,  mie  bas  feit  1586 
geplante  unb  1592  begonnene  fürftltd)e  Vuft=  unb  ^agbfdjlofe  in  .frtrf  au,  erft  unter 
£>erjog  ftriebrid).  Jagegen  fonnte  baS  ebenfalls  unter  SJeerS  Oberleitung  1588  be 
gonnene  Oolleginm  illustre  (je*U  fatl).  ftonoift)  in  Jü  bin  gen  1592  oon  ficrjog 
Üubroig  eingeroeibt  merben  unb  rourbe  baSfelbc  1593  gan.s  fertig,  "Hon  fonftigeu 
bauten  ©eerS  im  i'anb  berum  finb  nur  befannt:  bie  ftirdje  in  bleibet s beim  1586, 
baS  "JJfarrbauS  \u  ©aiSburg  158»;,  Reparatur  beS  ftirrijturmsi  in  Ji  er  in  gen, 
•031.  Halingen,  1592,  ÜBMcberaufbau  oon  3d)iltad)  1590  ijettf  babifd)).  Willem 
nad)  ift  aber  aud)  bie  3d)lof$fird)e  in  l'tebenftein  ein  weiteres  IjerrlidjeS  J*enf^ 
jeidjen  für  $eerS  Äunft.  (fr  fonnte  rubig  im  «eroufetfein ,  bas  Seinige  getan  ju 
baben,  unter  fterjog  ftriebrid)  allmäl)lid)  ^urücftreten  unb  am  15.  ^uli  leof»  ju 
Stuttgart  fein  fwmpt  *ur  eroigen  Wubc  nieberlegen. 


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560 


SMS  1580  mar  ifpn  jur  Seite  geftanben:  als  fürftlidjcr  Cberjimmermeifter 
fett  bcm  Abgang  oon  (Jtjriftopl)  Spinbier  3a?ub  Saig  mann  oon  3Bei§enftein, 
f  1580,  bcr  u.  a.  bcn  "^lan  pm  jetzigen  .ftauS  bcr  Äammer  ber  StanbeSljerrn, 
baS  1580—83  ausgeführt  warb,  lieferte;  alg  Seiter  ber  jährlichen  Reparaturen  an 
ben  fürftlidjen  bauten  in  Stuttgart  3örg  "Surft),  wot)l  ebenfalls  ^intmermeifter. 

3lm  1'uftfmuS  arbeitete  unter  ®eer  als  auSfüljrenber  Steinmefcwerfmeifter 
($eorg  Reutter  oon  1586  an,  oon  1583  an  ^ugleicb,  einer  ber  ftäbtifd)en  93au= 
flauer  (f  1610  als  fürftlidjer  $öerfmeifter) ;  als  auSfüfjrenber  ^immermeifter  feit 
1583  (SliaS  ©unjent)äuf er  oon  Sd)ornborf,  ber  fpäter  bis  1606  als  Ober* 
ftimmermetfter  oenoenbet  gemefen  511  fein  fdjeint  uub  u.  a.  1602—05  ben  grofjen 
Saal  im  Sdjlofj  2B  eiferst)  ei  m  ausbaute,  aud)  beut  Sdjlofj  #ellenftein  bei 
£eibentjeim  neue  Jeile  anfügte  unb  bei  bem  Sctyofjbau  in  93acfnang  mitwirfte. 

Sonft  an  fürftlid)en  bauten  aus  sSeerS  Reiten  werben  genannt:  SJleifter  |)anS 
Heller,  ©teinmetj,  ju  Bübingen  1586,  als  OTeifter  am  93au  ju  £>iffau  1592 
ber  (Steinmet}  3erg  5)en{f Ijenborf fer;  uub  ebenfalls  t)ier  begann  bie  £aufbatm 
beS  SJleifterS  £anS  9raun,  bie  ib,n  weiter  jum  Untergänger  ber  Stabt  Stuttgart 


1595,  unb  oon  160]  bis  ju  feinem  Job  1611  jum  auSfütjrenben  fürftlid)en  2Berf= 
meifter  fährte.  311S  foldjer  hatte  er  fl.  93.  bie  ©ruft  unter  ber  StiftSfird)e  1608  aus* 
anführen;  aud)  baute  er  1601  bie  ßirdje  ju  ftleiningerSbeim,  031.  ^efigheim. 
Sein  Beiden  f.  fttg.  42. 

Unter  ben  3Mlbhauern,  bie  ju  "öeerS  fyit  in  Stuttgart  ermähnt  werben,  ift 
(eiber  aufjer  bei  Sem  Sdjlör  faft  bei  feinem  bejeugt,  wo  unb  was  fte  gefdjafft  ^aben. 
Wit  größter  2Bahrfd)eiulid)feit  barf  aber  ber  reid)e  Sdjmutf  beS  fiuft^aufeS  an 
^orträtbüften  ber  herzoglichen  31bnen  311m  großen  Seil  auf  bie  £>anb  unb  üffierf- 
ftatt  beS  SJlatttjiS  flraufj  oon  Sd)meibnitj  jurücf  geführt  werben,  ber  1589—99 
in  Stuttgart  wohnte  unb  bürgerlich  war,  unb  1590—93  bie  Statuen  für  baS  marf- 
gräfliche  l'uftid)lofj  ©ottcSau  bei  Karlsruhe,  1592  für  Herzog  Vubmig  SJtlbniffe 
auf  bem  £>ol)entwiel,  1595  für  jaerjog  Jvriebrid)  $ilbt)auerarbeit  am  neuen  portal 
beS  alten  SdjloffeS  auszuführen  hatte.  (Sin  anberer  Seil  ift  zurürfjuführen  auf 
3afob  Rum ent  ober  Romano  ober  ber  lieber länb er,  1586 — 1602,  ber  am 
Tiergarten  unb  am  neuen  Sd)lo&portal  genannt  ift;  fonft  wirb  genannt  ein  Sig= 
in  unb  ^eder,  93ilbfd)nit}er  1581—87,  ein  Simon  $>octor,  93ilbfd)nitjler 
1587—99,  unb  ein  3 oad) im  V eberlin  um  lrtoo.  Urfunblid)  ftammt  oon 
RumeutS  .jöanb  baS  (fpitaph  für  Herzog  i'uburigS  Sdjwefter  (Jlifabett),  f  1592,  in 
ber  Stuttgarter  StiftSfirdje. 

$aS  ftäbtifdje  $auamt,  bie  ,,«aufd)au",  in  Stuttgart  beftanb  ju  «eerS 
^eit,  feit  1571,  aus  oier  sJJcitgliebern,  je  zweien  00m  Stemme^en*  unb  ooin  Limmer* 


3<fl.  33. 


*ig.  34. 


*ig.  35. 


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«aumeiftet  unb  SBilb^aucr  im  ftecfarfrei«.  561 

fyanbiuerf.  «on  erftcrcm  finb  f)ier  nod)  ju  nennen:  (£iriar  Ultfdjin  (UBelfd)) 
1571—92  (f),  #an§  Stern  oon  93ern  1576— 82,  Äonrab  Sorget  1592—1615, 
feit  1614  aud)  Stabtroerfmeifter  (©regor)  ©eorg  9Wüer  1605—24,  biefer  aud) 
als  sililbb,auer  rüfjmlid)  befannt  burd)  ben  üfflarftbrunnen  in  Bübingen  unb  ba§ 
Saframentl)au3  in  ÜÖeil  ber  Stabt  (1611).  Um  lefcterer  @igenfd)aft  raillen 
fc^eint  ifjm  oerroanbt  ber  «erfertiger  eine«  großartigen  (£pitapl)§  oon  1598  in 
Oppenweiler,  021.  SBacfnang:  3afob  Seiler,  ber  1602  in  #etlbronn 
roeilte.   Storni  ^immerljanbraerf  fobann  roären  für  Stuttgart  p  nennen:  bie  jioei 


ftifl.  3«.  5<fl.  37.  5ifl.  88. 


gleichnamigen  Stabtroerfmeifter  ©eorg  Sdjlecfe nttjalcr,  Üßater  unb  Sofm, 
1563—84  unb  1579—84,  Ulnd)  Sdjmib  1571—90,  Stabtroerfmeifter  3afob 
©ern  1585—1606,  ©eorg  «urcfl)  1591  — 1615,  unb  Stabtroerfmeifter  SR u b o  1  f 
Sern  1607—15. 

Dtürffidjten  auf  baö  2)ienftalter  fdjeinen  bebingt  ju  t)aben,  baft  an  bie  Stelle 
93eer3  al§  fürftlidjer  Cberbaumeifter  in  Stuttgart  1600  sJHfla3  Hifdjliu  trat, 
ber  bann  fajon  1607  einen  2lbjunften  brauste  unb  1608  ftarb.  9JUt  bem  Stellen= 


3<9-  3».  3<fl.  40.  #B.  41.  5ifl.  42. 


rocrfjfel  fiel  baraufbjn  jugleid)  ein  Wegierungsiroedjfel  jufammen.  Ter  neue  $erjog 
xtofjann  <yriebrict)  marfjte  jetjt  ben  Sob,n  «ifdjlinS,  ber  fein  Sbjunft  geroefen  mar, 
^vriebrid)  «ifdjlin,  jum  geifttid)en  "öaumeifter,  v»ni  Skumeifter  ber  firdjlidjen 
«erroaltung,  nadjbem  (5rb,arb  Pommer,  ber  biefe  Stelle  1607  befleibetc,  ab- 
gefommeu  mar.  Reiter  baute  in  foldjer  Stellung  1616-^26  bie  Atirdjen  ju  Söalb; 
bad),  Sülsbad)  uub  ^it^felb  im  031.  Reinsberg  unb  bie  $u  Wotfelben, 
€%  ^iagolb. 

Tagegen  tonnte  jettf  eublid)  1608  ber  Wann  aud)  äufierlid)  in  bie  Stellung  oon 
Jretfd)  unb  ißeer  eintreten,  ber  als  ifjresi  ©cifteS  unb  itjrer  .Üunft  eigentlicher  (Srbe 
fdjon  (ängft  fid)  ertoiefen  ^atte :  .fteinrtd)  Sd)icfb,a*bt  oon  .Oerrenberg,  geb. 
bort  5.  ivebr.  1558.  Terfelbe  l)atte  ftd)  feit  ctroa  1579  als  au§füt)renber  s.£>erf= 
meifter  ju  £>crrenberg  gefegt  unb  al*  foldjer  u.  a.  1579  basi  Sd)lofj  ju  Stamm« 
beim,        Vubnügebnrg ,  15w»  ba*  *u  W  Otlingen,  CSC.  .tferreuberg ,  gebaut. 

^mil«*.  2eiifmälcr  aus  Strttcmfecqj.  ftcrfarfrrfl.  3« 


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562 


$n  bem  fürftlidjen  Tiienft  batte  er  juerft  mefyr  in  untergeorbneter  Stellung  unter 
öeer  (1581),  fpäter  neben  ilpn  (1590)  ju  tun  gehabt.  (Srft  furj  oor  bem  Tobe 
£erjog  ÜubroigS  rourbe  er  1593  bleibenb  in  biefen  T)ienft  gejogen  unb  junädjft 
im  ÜJlömpelgarbfdjen  unb  ben  anbern  überrtyeinifdjen  93eft$ungen  oon  SBürttemberg 
oerroenbet,  feit  1596  mit  bem  Titel  eines  ©aumeifterS.  5Bon  1600—1608  t)atte  er 
fogar  feinen  SBofjufty  in  9Hömpelgarb  ju  nebmen.  T)aS  fd)lo&  ober  nid)t  auS,  baft 
ber  $erjog  Jriebrid)  it)n  aud)  bamalS  fdjon  $u  alten  mistigeren  unb  bebeutenberen 
^Bauten  im  Sanbe  felbft  jujog,  roie  er  ifyn  aud)  auf  feiner  Reife  nad)  Italien 
1599  -1600  als  ^Begleiter  mitnahm,  fo  bafj  Sd)itft)arbt  bort  nod)  inebj  lernen 
fonnte,  als  auf  einer  eignen  Reife  in  Italien  1 598.  911S  eine  t^rud)t  biefer  Stubien 
ift  inSbefonbeTe  ber  leiber  feit  1782  ganj  uom  (Srbboben  oerfdjrounbenc  „Reue 
Stou"  in  Stuttgart  ju  nennen,  ber  als  üRarftaÜ  unb  Rüftfammer  ju  bienen 
l)atte  unb,  1599  juerft  begonnen,  aber  burd)  ein  (Srbbeben  roieber  jerftört,  1603 
aufs  neue  angefangen  rourbe  unb  nod)  ju  beS  £>er$ogS  l'ebjeitcn  1607  im  ?lufjern 
fertig  rourbe.  5erncr  entftanb  nad)  feinen  planen  feit  1599  bie  neue  Stabt  ftreuben* 
ftabt,  inSbefonbere  bie  Stabtfirdje  bort  1604— 1608,  bereu  merfroürbige  Stellung 
im  rechten  3Binfcl  aber  nid)t  auf  feine  Rechnung  ju  fdjreiben  ift.  (Sin  Sd)lof{  in 
Galro  roarb  1606  begonnen,  aber  balb  oerlaffen,  baS  in  Sittenfelb  1593—98, 
baS  Sdjloft  in  93actnang  oon  1605—27  ausgeführt.  1606  unb  1607  rourbe  an 
ber  SBefeftigung  oon  Sdjlofj  Bübingen  gearbeitet;  1607  bie  fliraje  in  Söalben* 
bud)  erneuert. 

T)iefe  bereits  febr  oielfeitige  Tätigfeit  ScfyicfbarbtS  fteigerte  fid)  nun  faft  ins 
Ungemeffene,  nad)bem  er  burd)  ^öfjann  Tyriebrirf)  1608  bleibenb  nad)  Stuttgart 
berufen  roar,  jubem  iljm  ein  76jät)rigcS  Seben  befdjieben  roar,  bem  nur  beS  fteinbeS 
geroaltfame  .jpanb  am  31.  Ttejembcr  1634  ein  3*^1  fetjte.  3£ir  fimnen  nur  für*  baS 
|>auptfäd)lid)fte  baoon  anbeuten.  *on  Sdjlöffcrn  rourben  in  biefer  sPeriobe  erbaut 
bie  in  (Inningen  (baS  untere),  Mauren,  Cberenfingen,  ^oltringen,  Sd)roam 
borf;  oon  ftircfyen  biejenigeu  in  Slboljfurt,  (Göppingen,  .jporftjeim,  ^faffem 
f)ofen,  Siglingen,  Tiefenbad),  ©ilbbab.  i*on  ^farrfyäufern  bie  in  33en= 
ningen,  Äöngen,  Tailfingen,  Nürtingen;  oon  Spulen  bie  in  ÄönigS^ 
bronn,  Tübingen  unb  3£ilbbab.  Slufjerbem  erftreette  ftd)  beS  SlicifterS  Tätigfeit 
balb  auf  ben  Slufbau  abgebrannter  Stäbte  (Halingen,  sJ3aib,ingen  a.  (£.),  balb 
auf  bie  Fertigung  oon  Ü)?üf)len  ($eraj,  Brüden  (Ulm)  ober  (Sinrid)tung  oon 
Torfgruben  (Sinbel fingen  unb  Sajopflod)),  balb  auf  bie  Sduffbarmadmng 
beS  RecfarS,  fdjon  unter  .Oerjog  #riebrid),  balb  auf  Reparaturen  an  Hirzen, 
Sllöftcrn  u.  bgl.  m. 

Hon  s3Jieiftern,  bie  itjm  qiebei  betjilflid)  roaren,  baben  roir  .franS  33raun  fd)on 
fenuen  gelernt.  Sdjidborbt  felbft  nennt  einmal  als  foldje  riU)mlid)ft  ftafpar  5?ret}= 
man  er,  ber  1607—35  genannt  unb  Steinmetz  geioefen  fein  roirb,  unb  Kilian 
ft'cfenbrot,  ber  1611  -  43  oorfonunt  unb  jum  ^iminerljanbroerf  ju  geboren  fc^eint. 
GS  werben  aber  als  fürftlid)c  2Berfmeiftcv  \u  Sd)üftmrbtS  tfett  aud)  nod)  folgenbe 
genannt:  .frans  .Hret^unner  ber  Ältere,  1601— 29  (f),  ben  Valentin  3lnbreä 
als  ben  voeiten  ?kd)imebcs  unfres  i>ater(anbeS  rül)mt,  i*>anS  ßretimaner  ber 
jüngere,  offenbar  fein  Sobn  unb  OJadjfolger  als  ^erf=  unb  ^runnenmeifter 


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löoumetfter  unb  SSilbljouer  im  9terfarfrci§. 


563 


1630—35,  3Rofe§  $)iringer,  f  1610,  £ans  Söraun,  Steinmetmieifter,  1620 
aud)  in  Ulm  beratenb,  f  1635  auf  bem  2lfperg,  3ftid)ael  3öagner,  geiftüdjer 
©erfmetfter  1630—35. 

Sßon  93ilbl)auern  werben  in  Stuttgart  ju  biefer  3eit  nod)  genannt:  UBolf 
<5d)ioar$  1620  (in  Weuenftabt  a.  b.  Sinbe  tätig),  unb  Äonrab  1624. 

93on  5Reiftern  im  ttanb  Ijerum,  reelle  unter  Sd)icfl)arbt£  Oberleitung  ar= 
beiteten,  treten  fjerauS:  Slntoni  fteller  in  Bübingen  am  Sd)lofj  1606  unb 
1607;  £>an§  .jpermann  oon  ©üglingen  unb  Äafpar  $atf>el  ju  Pfaffen» 
tjofen,  Maurer  am  33au  ber  $ird)e  be3  letjtern  Crte§  1610—12;  3af°b 
^orftner,  Steinmet}  ju  £errenberg,  1614—26  t)icr  unb  in  9lecf  artailf  ingen 
tötig;  ÜJtidjael  ©aibltnger,  Maurer,  in  Bübingen  1616—18;  ©eorg  Saib« 
linger,  2Raurer,  auf  bem  (Sinfiebel  1629;  93artltn  £eifj  unb  SWidjel  s2Bolf  f 
1617,  2Hid)ael  2eifi  1624,  SHaurer,  am  «abfymS  in  ©Opfingen;  am  Sdjlofr 
bau  in  SBacfnang  oor  1615  £an§  #lef),  bann  £t|oma§  Slarg,  f  1617,  unb 
roieber  1627  9Jlaurer  Stomas  Sfarg;  al§  3>mmermeiftcr :  SWong  ftod)  oon 
Rietenau  unb  <ßl)ilippSd)ent  oon  Sdjellenberg  1616,  3Jlidjet  9t  e  gel  in 
oon  SBietigfjeim  unb  1627  .jpan§  sJil)ilipp  Sdjencfl);  an  beu  ^Bauten  in 
Weuenftabt  a.  b.  i'inbe  3Waurer  ©ottfrieb  Sdjübel  1618—20  (f)  unb 
^au(u§  £>aajj  (.£>af  enbain);  ju  ©ractenfyeim  5^onj  2lcfljermann  1620; 
an  Sdjloji  unb  Sfirdje  in  Nürtingen  #an§  gering,  sJJ?aurer,  oon  DDHtteU 
ftabt,  1624  -26  (3eid}en  ^ig.  43);  in  #errenberg  unb  9flefctngen  1625—28 
SJHdjel  Stedjer  oon  £errenberg,  Maurer. 

So  oiele  unb  jum  ieil  bebeutenbe  einfyeimifdje  Gräfte  Inenad)  ju  jener  3^* 
bem  dürften  jur  Verfügung  ftanben,  fo  tourbe  bod)  gerabe  SdjictlmrbtS  $eit  aud) 
bie,  in  roeldjer  bie  $eijiel)ung  au§länbifd)er  & ü n ft l e r  ju  ben  fürftlidjen  bauten 
juerft  in  gröfjerm  Umfang  erfolgte.  -Iperjog  ftriebrid)  jroar  mar  33aufdm)inblern 
in  bie  .£>änbe  gefallen,  als  er  1602  ben  ©abriel  93ertajoIu§  unb  ftranji§fu$ 
93rufd)iu3  oon  SR  an  t  ua  berief  unb  biefe  meinten  nur  gefdnoinb  ben  Wecfar 
fdjiffbar  madjen  ju  tonnen.  Dagegen  rourbe  unter  £er$og  3ol)ann  ßxiebrid)  ber 
Wieberlänber  Ingenieur  ©erwarb  ^f)ilippi  1613—21  mit  feinem  ©el)ilfen 
(SfaiaS  oan  ber  .frulft  ber  Sdjbpfer  ber  berühmten  l'uftgrotte  unb  iljrer  ©affer = 
fünfte,  nad)bem  ber  3Jieifter  be$  .Ipeibelberger  ©artend,  ber  franjöfifdje  Ingenieur 
unb  furpfälftifdje  'öanmeifter  Samuel  be  (£onbe  f(£au§),  im  ©ettftreit  mit  iljm 
1614—16  unterlegen  mar. 

itom  $obe  Sd)icft)arbt$  an,  ber  mitten  in  bie  fdjlimmften  ©irren  be§  Dreißig* 
jätjrigen  StriegeS  gefaUen  mar,  bis  in  bie  3eit  be$  fterjogs  Gberljarb  l'ubtoig  mar 
toenig  9iaum  für  neue  unb  größere  fürftlidje  bauten.  Wur  gclegentlid)  faft  ^ören  mir 
oon  fnrftlid)en  *8au=  unb  ©erfmeiftern,  oljne  bafj  bis  jetjt  möglid)  roäre,  ifyre  5Reil)en* 
folge  unb  3lnfteUungsoert)ältniffe  fo  toie  btetjet  ju  oerfolgen.  3D^c  Warnen  lauten: 
^iol)ann  ipeinrid)  Slre^maijer  1642 — 55,  bei  einer  .ßauptreparatur  ber  ftirdje 
in  s^eil  ber  Stnbt  tätig;  Cberbauinfpeftor  unb  Dberftleutnant  ^ranj  3a tob 
Alfons  b'^loila  (£a Iber 011,  ein  Wieberlänber,  1660—66;  Wattl)iaS 
W  0  i f  f  e n b t c r  (=  9Ji  a 1 0 c n t e r %  1 665  auäf ü^renber  ©erfmeifter ;  9J?attrjiaö 
©eifj  oon  Staffel,  geb.  16.56,  f  1707  in  Stuttgart,  tätig  bei  ber  «efeftigung 


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564 


von  ftreub enftabt  1661 — 74  unb  oon  (Sdjornborf,  bei  einer  $9auorbnung  für 
95racf  enfjeim  1691,  2Reifter  be$  SdjloffeS  in  Otlingen  unb  eines  iturmeS  oon 
1686  am  alten  ©d)lofj  in  Stuttgart,  audj  Erbauer  beS  alten  ©qmnaftumS 
bafelbft  1685  in  ©emeinfdjaft  mit  bem  .  StiftSwerfmeifter  Johannes  £eim, 
f  15.  Januar  1694,  im  Hilter  oon  48  3a^ren  (ftig.  44);  tfimmerwerfmeifter 
^otyann  SJtaloenter  oon  Ulm,  f  1685,  unb  3fof)ann  ^ßeter  $ertjler  oon 
©bringen  1685 — 1717  (f);  enbLid)  ber  ben  Übergang  in  bie  neue  fiubmigSburger 
3eit  oermittelnbe  ^otjann  Ulrid)  $eim,  um  1695—99  SirdjenratSbaumeifter, 
oon  1704  an  aber  am  (Sdjlofjbau  in  fiubmigSburg  mit  wirffam,  f  1737,  ad)t* 
unbfed)jigjä^rig. 

9lod)  weniger  ftnb  mir  über  bie  SBilblmuer  be§  fraglidjen  3«traum  untere 
rietet.  Sir  fönnen  blofi  anführen  einen  ^af ob  (£bert)arb  Sdjwarfc  1645— 50 
(Ärujifiy  in  Sdjönaid))  unb  einen  Benjamin  ©rünmalb  1698,  ferner,  bafj 
im  17.  ober  18.  3al)rfninbert  ^fotyann  9letfdjer,  SJlidjael  ftränfle  unb 
SR.  $ränfe(  (ote(leid)t  berfelbe  mit  bem  oorigen)  als  foldje  in  Stuttgart  lebten. 

(Ein  neuer  SKuffdjwung  ber  33aufunft  im  Üanbe,  fowett  fürftlidjeS  $eretd)  im 
(Spiele  mar,  erfolgte  mit  ber  Einrichtung  einer  neuen  9iefibenj  in  SubwigSburg 

i  *  ^  ®  x  i*i 

Jifl.  43.  Jig.  44.  3riß.  45.  Jig.  46.  ftig.  47.  ^ifl.  48. 

unter  $erjog  Gberlmrb  üubwig  oom  3al>r  1704  an.  Der  Dberftleutnant  ^Sobann 
ftriebridjSJtette,  fl714,  ooüenbete  bas  alte  £auptgebäube  oon  Sd)lofj  tfubwigs* 
bürg.  $>ie  übrigen  £auptfräfte  finb  aus  Italien  herbeigezogen.  $>onato@iufeppe 
$rifoni  aus  Üaino  in  ber  SNähe  be§  ©omer  SeeS,  geb.  1683,  1709— 14  Stuf= 
fator,  bann  9lad)folger  bes  SRette,  al§  weldjer  er  1716  -  23  bie  Sdjlofjfapelle  baute, 
ben  Stabtplan  oon  SubwigSburg  unb  tnsbefonbere  ben  ber  Stabtfirdje  bort  ent= 
warf;  er  ftarb  1735,  nadjbem  er  ftd)  unb  feinen  Neffen  burd)  ein  ©elbopfer  an 
$ub  Süfi  oon  ber  unter  Äarl  Slleranber  1733  eingeleiteten  Unterfudmng  losgefauft 
^atte.  Ülud)  ben  s$lan  jur  tflofterfirdje  in  SBeingarten  b,0-t  er  entworfen.  Sein 
Meffe,  ein  SWailnnber  Untertan,  ^<aolo  Wetti,  war  1717  oon  ftrifom  als  «au= 
Unternehmer  beigeben  unb  ooüenbete  um  1718  bas  ftaooritefdjlöfjchen ,  bis  1733 
bie  bauten  am  Sdjlofj  unb  an  ber  Stabtfirdje  ju  l'ubmigsburg,  fertigte  ben  SDIarft- 
brunnen  1723—24  unb  baute  bie  ©räoenittfdjen  Sdjlöffer  in  ^reubental  1728 
unb  .jpeunsl)e'm  1729—30.  Dieben  ilnn  wirtte  fein  trüber  Donatus  SKid)ar= 
bus  ttetti,  in  i'ubroigsburg  mehr  als  StuFfator,  fpäter  1737—41  neben  bem 
Italiener  Gmanuel  SJJiquini  als  Cberleiter  bei  ber  i*crjopfung  ber  3tiftsfirctje 
ju  Gl  Iwangen,  wo  er  1741  ftarb.  Slu&erbem  werben  am  3ku  bes  8d)loffes 
unb  bes  Aaoovitefd)lbf?d)ens  genannt:  ber  SDknnorierer  %  Gorbellini,  ber  Stuf- 
fator  (Sarolini,  bie  üWilbbauer  (Sarlo  ^erretti  unb  Ticgo  (Sarlone,  ber 
3Rarmorfteinine$  ^io  s))tatt)ei.    2.  a.  u.  £.  579. 


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Saumtifter  unb  SBübfautr  im  Scedartrti«. 


565 


Unter  |>er}og  Slarl  Slleranber  unb  in  ber  erftcn  3eit  *>on  ^ai"l  ©ugen, 
1733—42,  roar  Obcrftlcutnont  3ohann  9lnton  o.  |j  er  bort  ffirftlicher  Ober» 
baubireftor.  dr  erbaute  1735  baS  erfte  eigentliche  ©rabiert)auS  fär  bie  Saline 
in  Sulj  a.  SR.  unb  leitete  oon  1738  an  bie  23efeftigung§bauten  auf  Söurg  $ohen* 
neuffen.  Neben  ihm  rairb  1740—44  als  .^ofarcfjiteft  Salomo  ©ottlieb 
S d) ro e gier  genannt.  $er  eigentliche  Nachfolger  r>.  $erbortS  als  Cberbaubireftor 
aber  roar  Johann  <Xl)rtftop rj  £)aotb  o.  iieger,  geb.  1701  als  <JifarrerSfotm  in 
bem  bamals  roürttembergifchen  SBeitSroeiler  bei  $infeL§bäf)l,  üfflajor  unb  fpä'ter 
©eneral,  juerft  1740  genannt  als  SJaumeifter  ber  Äaferne,  welche  1775  jur  9lfa- 
bemie  eingerichtet  nnirbe,  bann  1746 — 60  als  ber  Dberleiter  beS  ©aueS  am 
neuen  Schloß  in  Stuttgart,  1746—48  auch  als  ©rrichter  ber  et»,  Schtoftfapellc 


ü 


gig.  49.  tfig.  60.  &ig.  61.  ftig.  52.  5(3.  53. 

• 

in  l'ubroigSburg;  1767  penfioniert,  ftarb  er  1791  in  Subroigsburg.  2lm  Stutt; 
garter  Sd)lofjbau  ftanb  ihm  juerft  i'eopolb  Metti  jur  Seite,  ein  Dritter  ©ruber 
ju  ben  jroci  oben  genannten,  geboren  um  1705,  ber  feit  1726  mit  ben  ©rübern  in 
Shibroigsburg  tätig  geroefen  mar,  1732  baS  Sdjlofj  in  Ansbach  oollenbet,  bann 
1745  ein  Schloß  ju  (Sfchenau  gebaut  hatte  unb  nun  oon  1746  bis;  ju  feinem 

TVI-n^HiHSJwl 

64. 

£obe  18.  September  1751  in  Stuttgart  baute.  Sein  Nachfolger  roar  1752  3ttajor 
^ierre  i'ouis  Philipp  be  la  ©uepiere  (1764  (Erbauer  beS  Schloffen 
sJ0i  onrepoS,  17«iH  in  franjöfifcrjc  ^ienfte  berufen).  1762  f am  übrigeng  ber  Sd)lofj= 
bau  bura)  einen  ©ranb  inS  Stocfen  unb  rourbc  erft  17s2  roieber  aufgenommen, 
„©aufonbufteur"  roar  oon  1746  an  ein  geroiffer  $ifd)er,  ©aubefinateur  (Stienne 
£upuis,  Üföerfführer  ber  anSbadjfche  $of}immermeifter  |>  off  mann.  35aS  Dad) 
fertigte  3immermeifter  Johann  tfeonharb  @$el,  f  1774  als  $ofroerfmeifter. 

hieben  ober  unter  ben  rjiemit  genannten  meift  auSlänbifdjen  £auptlcitern  an 
ben  fürftlichen  bauten  in  ber  erften  Hälfte  beS  18.  ^ahrtjunbertS,  mit  ber  mir 
unfre  überfielt  fchlieften,  finb  von  einheimifchen  Äräfteu  folgenbe  befannt:  3" 
Stuttgart  Sanbbaubireftor  unb  s}kof.  ^ i  1  i p p  Oofeph^enifchum  1705—16. 
Unter  feiner  Oberleitung  entftanb  1705—14  baS  anfangs  als  Äaferne  unb  als 
ftarbhaus  geplante  s2öaijenhauS.  2In  ber  Ausführung  roaren  beteiligt  1705—08 
Philipp  s^eter  oon  ftern,  Steinme^;  Johann  ©eorg  ©ügelein,  ©au^ 
meiftereiabjunft  unb  Steinmc^  (f  1714);  Sfleifter  Johann  Senbel  Sorg,  als 
SBcrfmeiftcretabjuuft  f  1713;  3)leifter  Steinme^  unb  Maurer  SBolfgang  Ulrich 


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566  Hnfcanfl. 

Sicher,  roatjrf^cinlid)  Sof)n  bes  Steinmetjen  9Jt.  üföolfgang  3(d)er,  ber  1674 
ben  2aufftein  in  J^ainm,  021.  ^broigsburg,  fertigte,  f  1729;  Bimmermeifter 
^aul  ßlfäßcr,  1713—14  roirb  aud)  ein  SJcaurermeifter  Johannes  üfteifter 
unb  ein  3""ntermeifter  $ans  3erg  &od)  genannt;  am  Bau  felbft  bat  fid)  ein 
H.  F.  1710  verewigt  tfttg.  45).  Stußcrbem  wirb  nach  1705  ein  geiftlicher  3öerf= 
meifter  $olber  unb  ber  Stiftsroerfmeifter,  feit  1717  fürftlidje  Werfmeifter  ^ofjann 
©eorg  Budjfinf,  f  1724,  aufgeführt. 

3n  ÖubroigSburg  arbeiteten  als  Steinmetmteifter  am  Sd)loßbau  ©fjriftoph 
ftriebrid)  2öent)ing,  9Jlattbias  -jpeim,  ein  (Stuttgarter  (Jig.  46)  unb  Johann 
3af  ob  £eim,  bie  jroei  erften  auch  am  Saooritefchlößchen.  Später  roirb  bort  ein 
ffiertmeifter  ©öfc  genannt,  ber  1735—39  bie  je^tge  reformierte  $trd)e  im  Stutt= 
garter  ifanbljaus  einrichtete,  unb  ein  Baumeiftcr  5reu  1732  am  Bau  ber  i'ubroigs* 
burger  reformierten  Äirdje,  bie  feit  1781  als  ©arnifonsfirche  bient;  1839  ein  2Jlaurer= 
meifter  $  anwarb  als  Grbauer  bes  ^ofpijes  auf  bem  9JHd)elsberg.  Hon 
Stuttgart  ift  enblidj  aus  ber  fpäteren  3*ü  nod)  ju  nennen  Sanbbaumeifter  ©roß 
oon  3Binnenben,  ber  1737—38  bie  fteineme  Brücfe  51t  Waiblingen,  1752 
bie  Äirc^e  $u  (Güglingen,  1753— 56  bie  ju  Würtingen  neu  aufgebaute,  unb  als 
Bauunternehmer  am  neuen  Schiaß  oon  1746  an  Johann  ©eorg  3 i 1 1  unb 
Johann  Biebrich  Wenning,  nach  beffen  ^3lan  1763—67  angeblich  bas  Schloß 
Solitübe  aufgeführt  roarb  unb  ber  1761  ben  ©au  bes  3agbfd)loffes  ©raneueef, 
021.  sJHünfmgen,  leitete. 

Hon  Bilbhauern  werben  in  Stuttgart  ein  Sebaftian  Zimmermann 
1704—18,  ein  frans  #afpar  Seefrieb  1718—20  mit  Sdjnitjereien  am  großen 
Jaß  im  Schloß  £ubroigsburg,  ein  Böcfel  1736  genannt,  ber  erfte  unb  ber  letjte 
ausbrücfiich  als  $ofbilbf)auer.  3n  l'ubroigsburg  haben  mir  bie  Baumeifter  unb 
Stuffatoren  bereits  als  teilroeife  aud)  mit  Bilbhauerarbeit  befchäftigt  rennen  gelernt. 
2lus  etwas  fpäterer  3?»t  (1760)  ftammen  bort  einige  Arbeiten  bes  Bilbbauers 
9Bilhelm  Bei)  er.  -  3>as  ftelb,  roeldjeS  bas  neue  Schloß  in  Stuttgart  für 
biefc  Stunft  reichlich  barbieten  foüte,  ift  unten  oon  B.  Pfeiffer  ausfübrlid)  be- 
arbeitet roorben. 

II.  Baumeifter  unb  Bilbtjauer  in  ehemaligen  5Uöftern  bes 

Merfarfreifes. 

a.  2(ußer  ÜJkulbronn  fommt  hier,  roenn  mir  bie  flünftler  an  foldjeu  Älöftem, 
bie  nicht  ein  felbftänbiges  ©ebiet  hott«"/  beffer  bei  ben  Stäbtcn,  in  benen  bie 
Mlöfter  lagen,  nennen  werben,  nur  Xcnfcnborf  etwas  in  Betracht.  .frier  finben 
roir  bas  Reichen  eines  Bilbbauers  in  Stein  aus  ber  ^eit  oon  1430  (ftig.  47):  an 
ber  fd)ön  aus  (Sicbenbolj  gefchuitjtcn  Sianjel  uon  1518  bas  eines  Bilbfdjnitjers  B.  L. 
i^ig.  48),  in  roelchem  man  febon  ben  1513  auf  einer  Arbeit  in  Schloß  (Erb ad) 
genannten  Bilbbaucr  9H.  33.  (=  Baftian)  t'ofdjer  oermutet  cjat;  roieber  1567 
bas  3*ichen  eines  Bilbbauers  (^vig.  49),  bas  in  .frirf au  1585  wieberfebrt:  unb  enblid) 
mag  ermähnt  fein,  baß  ber  Sflünfterbaumeifter  .frans  .frecfler  in  Straßburg, 
1622—42,  bem  fein  Sof)n  Johann  ©eorg  1654—82  in  biefem  Slmt  folgte,  oon 
^enfeuborf  gebürtig  mar.    Urfunblid)  ficher  ift,  baß  ber  ftonftan&er  Bürger  2SiU 


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«aumeiftcr  unb  9itbftauer  im  WerfarfreiS. 


567 


gflfl.  55. 


beim  $ied)er  bcr  ©teinmet}  an  einem  $3au  be3  ^ropfteS  8toll$atb  5kuftetter, 
ben  er  begonnen  fjatte,  1467  weiter  arbeiten  ^u  bärfen  begehrte,  alfo  ein  £eil  ber 
gotifdjen  Umformung  am  Silofter 
auf  irjn  jurücfgeljen  fann. 


b.  ÜDiaulbronn. 

s2ßieba3  befterl)alteneunferer 
ftlofter,  fo  ift  9)iaulbronn  aud) 
baSjenige,  an  bem  mir  bie  ®c= 
fdjidjte  feiner  ftünftler  am  ein= 
gebenbften  gu  oerfolgen  unb  grofjen= 
teils;  aud)  beren  Tanten  ju  nennen 
oermögen. 

Sdjon  an  ben  Seilen  ber 
romanifdjen  ftirdje,  bie  nod)  r»or 
1 2oo  entftanben  ftnb,  b,at  ftd)  ein 
3J?eifter  .£>  e  r  in  a  n  n  u  3  mit  feinem 
äeidjen  oereroigt  (ftig.  50).  $en 
romanifdjen  Söeftbau  be§  eigene 
lidjen  Älofterö  bürftc  um  1201  ber 
SReifiet  oollenbet  tjaben,  ber  bie 

beiben  portale  bes  SDurdjgangs  burd)  itjn  mit  feinem  2(nfangsbud)ftaben  W  (tfig.  51 1 
unb  feinem  oermutlidjen  ,^eid)en  ( Tyig.  52),  ber  i'ilie,  gefdjmücft  f>at.  2113  sJDicifter 
ber  pracfytooUen  nbergangSbauteu  um  1230,  ber  IWtjalle,  bes  füblidjen  Äreujgangsi, 
be§  $errcnrefeftorium§,  ">irb  ber  mit  ben  jioei  oonein anbei  abgefegten 

.fialbmonben  (ftia,.  53)  ju  gelten 
haben,  ber  an  biefen  Bauteilen 
mieber  unb  mieber  auf  ftonfolcn 
fein  3eid)en  angebrad)t  hat.  3)te* 
felben  Jtonfolen  mit  ben  £>alb= 
monben  jeigt  fobann  bie  33orb,alIe 
ber  ftlofterfirdje  in  iH  e  i  d)  e  u  b  a  d), 
£%  ftreubenftabt,  unb  bie  Safriftei 
in  3Upir5bad),  roeldjc  bauten 
ganj  benfelben  Stil  »erraten, 
(o.  aud)  oben  bei  9R aulbronn.) 
—  Tas  .fterrenrefeftorium  in 
Sftaulbronn  mag  ein  Stteifter 
mit  bem  2lnfer,  bem  erften 
^eiri)cn  auf  einem  bort  befiublidjen 
Sammelftein  oon  ^eidjen  ber  Bauleute  r^ig.  54),  oollenbet  haben.  0"  ber  filteren 
gotifd)en  ^eit,  um  1300—30,  erftellt  fobann  >J*rior  Saltfjer  (^ig.  55)  mit  ben 
SHöndjen  fltofen  3 d)  5 n  fiel  in  f*ig.  56)  unb  ©otfäjlag  ben  weftlidjen  Alügel 
bc*  .Ureu^gang?.    Später  im  14.  3al)il)unbert  baute,  roie  es  fdjeiut,  ein  Weiftcr 


ftifl.  5«. 


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568 


Anfang. 


mit  bem  ^eidjen  ftig.  57  bie  93runnenfapeüe.  Um  1421  —  24  erfolgte  bie  gotifdje 
Umformung  ber  SHofterftrdje  burd)  Wcifter  ^ertrjolb,  einen  Saienbruber,  ber 
uns  aud)  roieber  fein  33ilb  in  berfelben  (Jig.  58)  erhalten  tjat.  $>ie  93ud)ftaben 
C.  V.  S.,  reelle  mit  ber  ^af)l  1473  an  bem  fdjönen  Sanbfteinfrujifir 
in  ber  ftlofterfirdje  angebracht  fmb,  roerben  am  etyeften  auf  ben  $Wb- 
b,auer  besfclben  ju  beuten  fein.  93on  ben  rjotifdjen  Grjorftürjlen  ift  uns 
bas  genauere  £atum  nid)t  erfjalten,  aber  an  it>nen  bie  oermutlircjen 
3ig.  57.  ^ruftbilber  itjrer  jroei  Sfleifter.  $ie  SUcnbeltreppe  oom  ^arlatorium  ins 
Oratorium  rjinauf  baute  1493  ber  Saienbruber  Jionrab  oon  3d)mte, 
berfelbe  roafjrfdjeinlirf)  aud)  ba§  Cratorium  felbft  bis  1495  (mit  bem  ^eidjen 
ftig.  59),  eine  anbere  sBenbeltreppe  in  ber  Gtfe  jroifdjen  3pred)faal  unb  .£>erren= 

l)aus  1517  ber  trüber  31  u= 
guftinuS;  eine  britte  um  bie= 
felbe  ßeit,  bic  einft  oom  Öaien- 
refeftorium  in  ben  ©inter= 
fpcifefaal  führte  unb  bereu 
©elänber  nunmeljr  beim  3Iuf= 
gang  prni  jetzigen  Mlofter  uer- 
menbet  ift,  ein  3)(eifter  mit  bem 
^cidjen  Jvig.  60,  oieüeidjt  eben 
91uguftinuS.  (Einigemal  erfdjeint 
aud)  an  Sauten  aus  ber  3*it 
DDK  1512—21  als  ©efeüen= 
jeid)en  eineS,  baS  fonft  als  bas 
beS  SJleifterS  £>anS  Sun« 
ber  er  oon  Pfaffenhofen 
befannt  ift,  ber  ein  (£t)örlcin 
an  ber  itirdje  ju^a&erfelb 
( 1 505)  bie  Safrifteieu  ju  5ßf  af= 
fenljofcn  (1515),  SJUgftabt 
unb  Jpemmingen  it.  a.  a.  C.  gebaut  l)at  (f.  8.  555),  unb  oon  bem  nidjt  fidjer  ift,  ob 
er  ber  im  ©auernfrieg  eine  grofte  Wolle  fpiclcnbe  3teinmct>  £>anS  ©unberer  ift,  ber 
u.  a.  für  beS  .H  (öfters  (£rt)altung  eintrat,  ober  etwa  ber  ^ater  berfelben.  3)er  letzte 
befannte  iöaumeifter  im  Wolter  sJ)kulbronn  ift  .("»an?  deiner  non  3d)mie,  ber 
155<i  bas  ©efmbcfyaus  aufführte.  Stil  Saittteiftet  .£>ans  uon  ÜDiaulbronn  mar 
1524  in  $9 ü  1)1  im  Qkbifrfjen  tätig.  (Sin  SQteijlet  ^ ö r 9  oon  SRaulbronn  leitete 
151H  (roenu  nidjt  fdjon  1517)  bis  1521  ben  Oleubau  ber  3tabtfird)e  ju  $}rüy  in 
SBdtjmen,  ju  bem  sJ)iciftcr  ^atob  in  3d)meinfurt  ben  plan  geliefert  tjatte. 

III.  99atttnetfter  unb  ^itbtjauer  in  ehemaligen  WeidjSftäbtcn  beS  ÜHecfar- 
treifeS,  (rRlingen,  .("»eilbronn  unb  Seil  ber  3tabt. 
a.  Gelingen. 

Tie  (Sfilinger  ftüuftlergcfdjidtfe  fällt  f aft  gaitft  mit  ber  ($efd)id)te  beS  33aueS 
ber  ftrauenf  ird)c  jufammen.  Ter  San  biefer,  b.  ().  ber  Umbau  ber  fd)on  1267 


#g.  58. 


3kumeifler  unb  SJUb&auer  im  Hedarlrete. 


569 


befteljenben  Capelle  in  feine  jetzige  fdjöne  ©eftalt,  begann  feit  1321  unb  e$  ift  (nad) 
o.  GgleS  ftorfdjungen)  anjunetjmen,  baf?  um  1324—32  ber  (Stu>r,  weiter  etroa* 
b,erab  int  14.  ^a^^unbert  unb  jebenfalls  oor  bem  Sdjlufj  besfelben  bie  brei  öftlidjen 
3od)e  be§  i'angtjaufes  ib,re  SMenbung  gefunben  hoben.  $er  oermutlid)  erfte  sJJkifter 
in  biefer  ©aujeit,  U  l  i  n,  ber  (Bteinmetj,  f  1359,  ftetjt  für  uns  bis  jetjt  ot)nc  fixere 
weitere  3tnf nüpfung  ba.  Sejüglid)  bes  f  olgenben  3Heifternamen§,  0  e  i  n  r  i  dj,  glaube 
id)  annehmen  ju  fotlen,  baf}  fd)on  bamals  bie  fpäter  Ijeroortretcnbe  enge  iHerbinbung 
jroifd)en  ^rauenftrd)enbau  unb  lllmer  üftüiifterbau  beftanb,  unb  bemnad)  jroei  ^einrid) 
in  Clingen  unb  Ulm  rairffam  ftatuieren  31t  fallen,  einen  £  ei  nrid)  ben  Sei)  am 
(ben  Söhmen),  um  1377—86  (f  ),  unb  beffen  <Sotm  .£>  einriß,  ber  in  ©fingen  bis 
1397  gerotrft  t)ätte ,  roährenb  ber  Ulmer  Sau  1392  an  ttlrirf)  oon  (Snfingen  fam. 
©ie  fid)  aber  aud)  biefe  bi§  jefct  nid)t  fidjer  aufgehellten  3ufammcnhänge  nod) 
herausftellen  mögen,  jebcnfaUS  mar  feit  etroa  1397,  als  e3  fid)  in  Gelingen  um  bie 
Jortfe^ung  bes  Saues  burd)  Einfügung  ber  brei  roeftlid)en  ^od)e  am  Langhaus  unb 
bamit  notroenbig  pgleid)  um  bie  ©runblegung  unb  ba$  erfte  <Stocfroerf  bes  in  bie 
"Jßeftroanb  eingebauten  Jurmes  l)anbelte,  U  Irid)  oon  (Anfingen  ber  Oberleiter,  auf 


ftiö.  59.  fti-  60.  ."rifl.  Ol.  Jyifl-  Jij.  63.  Jifl.  61. 


ihn  ift  inSbefonbere  ber  erfte  Jurmplan  surücfjuführen,  bem  feine  roieberholte  Slnroefem 
heit  in  ben  Palpen  1406—08  mit  gegolten  ^aben  mufj.  %ik  gewöhnlich  weilte 
er  bamals  fd)on  unb  bis  511  feinem  Jobe  im  ;>ahrc  1419  in  Strasburg,  ©ebürtig 
mar  er  roahrfdieinlid)  aus  Oberalfingen,  C31.  Würtingen.  Sei  ber  Slbroefcnbeit  bes 
Cberleiters  mufjte  bie  2lusfüt)ritng  bes  SaueS  an  Crt  unb  Stelle  burd)  einen  jicmlid) 
felbftdnbigen  ballier  erfolgen.  5tls  folcher  ift  in  Ulrichs  $eit  ein  SJleifter  .frans 
fturj  feit  1411  genannt,  fpäter,  roic  es  fcheint,  3tabtroerfmeifter.  sJOIit  Ulrichs  Job 
ging  bie  Oberleitung  an  feinen  geiftesfräftigften  Sohn,  Matthäus  (hifinger,  über, 
unb  biefer  behielt  fie  roieber  neben  feinen  oerfdjiebenen  Stellungen  als  ftird)enmeifter 
in  Sern,  3traf?burg  unb  Ulm  bis  ju  feinem  in  Ulm  1463  eingetretenen  Job.  3mmer= 
l)in  wirb  in  ber  9lrt  feinet  Ginmirfens  eine  flnberung  mit  ber  3eit  anzunehmen 
fein.  3Me  balliere,  SJleifter  .frans  .frülin,  1424—36  (f),  jugleid)  Stabtbaüier, 
unb  sDiciftcr  SJtatttjias  oon  (Anfingen,  bcS  SHatthäus  Sruber,  1436—38  (f) 
roerben  oon  143o  an  etwa,  bas  jroeite  Jurmftocfroerf  bis  ju  einem  Jeil  bes  oierten, 
an  bem  bes  letzteren  3<?id)en  (ftig.  61 )  erfdjeint,  roefentlid)  nad)  ben  ^been  bes  Cberlciters 
ausgeführt  haben,  dagegen  tjat  ber  1439  oorläufig,  144o  bcfiuitio  bcftellte  .fr  a  n  s 
von  Böblingen,  3teiume$,  „baS  sJÖleifteramt  bes  2urme§  unb  bes  buoes"  fic^tlid) 
in  oiel  felbftänbigerer  Seife  gehabt  unb  bafjer  aud)  oon  1440  an  fein  ^eifterjeidjen 
(Jyig.  62)  roieber  unb  roieber,  vtle^t  1477  an  ber  iurmpnramibc ,  als  er  biefe 
OüUenbet  hatte,  angebracht.  31ad)  bem  Job  bes  9Jlattt>äuS  ©nfmger  1463  roar  er 
olmeljin  ooller  Hirdjcnmeifter  geioorben.  Sei  feinem  Job  am  4.  Januar  1 482  tonnte 


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570 


er  nidjt  nur  ben  frönen  tfrauenfirchenturm  unb  bamit  bie  ftirdje  in  ber  #auptfad)e 
ooUenbet  beu  (Sfiltngern  hinterlaffen,  fonbern  aud)  einen  fdjönen  >8albad)in  oon  1479 
im  fübtichen  Seitenfduff  unb  ben  1460—64  erbauten  £urm  ber  tfirdje  ju  Böhringen 
a.  b.  Silbern.  9ln  jenem  l)at  neben  ihm  ein  iBUbtjauer  (ftig.  63)  gearbeitet,  bem  mir 
1490  in  ftonftan,}  roieber  begegnen,  an  Figuren  bc§  jübroeftlicfjen  s^ortal§  ein 
anbrer  5Mlbt)auer  i^ig-  64»;  biefen  finben  mir  als  33aumetftcr  roieber  in  Stetten, 
C31.  Gannftatt,  3"f  fentjauf  en,  D31.  £'ubroig§burg,  unb  1507  an  ber  Stonftanjer 
Stirpe  in  $  fingen,  C3t.  i'eonberg,  enblid)  an  einem  früher  oicllcicht  im  Streue 
gang  angebrachten  Sdjilb  im  Sllofter  I'ord),  fo  bafe  möglicherroeife  ber  nachher  ju 
nennenbe  SHeifter  £an§  oon  Sodjoro  Präger  biefeS  ^eidjenS  ift.  balliere 
erfd)eincn  jur  $e\t  beö  £>an§  oon  Böblingen  $an$  Slurj,  1447—53  unb  ÜDteifter 
£>an3  |jülin,  1455—60,  Söhne  ber  früher  genannten,  1459—63  ein  <£>an§ 
©u  gel  in,  cor  1482  bann  ber  britte  Sotm  bed  SJceifterS  felber,  Sur  ^öblinger. 
^ie  (£fjlinger  t)aben  baS  Anbeuten  ihres  gefeierten  ÜDlitbürgerd  £>anei  ^öblinger 
burd)  Anbringen  etne§  3eid)eu3  auf  ber  Stätte  feines  ($rabe§  in  ber  ftirche  i <yig.  65), 
baS  jefct  freilich  an  anbrer  Stelle  ju  fdjauen  ift,  unb  burd)  einen  eigentlichen 

©  i  W  i.  l 

#9.  65.  5i9.  60.  ftig.  »57.  #g.  »58.  ^ig.  »59. 

©rabftein  (f.  S.  1 93)  banfbar  geehrt.  Auswärts  weithin  ftanb  er  in  hohem  Anfeqen, 
befonbers  als  einer  ber  £>auptbegrünber  unb  =förberer  beS  SteinmefcenbunbeS 
oon  1459.  über  fein  Vorleben,  el)C  er  firf)  in  Gelingen  fo  rühmlich  einbürgerte, 
ift  und  nur  ein  Aufenthalt  iuÄtouftanj  1435  unb  einbauen  irgenbroo  an  einem 
fürftlid)  roürttembergifd)en  Stau  1439  ftdjer  befannt,  foroic  bafj  er  befonberS  aud) 
fdjöne  33ilbqauerarbeit  fertigte. 

3um  erftenmal  in  £>anS  SööblingerS  ^eit  erfahren  mir  etroaS  aud)  oon  ben 
Stünftlern  anbrer  firdjlidjcn  bauten  in  Gelingen,  nämlid)  oon  ber  Berufung  be§ 
ÜDieifterS  #anS  oon  i*od)oro,  Steinmefcen,  6interfajjcn  beS  AbtS  oon  i?ord), 
1470  jum  dteubau  ber  nicht  mehr  oorhanbenen  Auguftinerflofterfird)e,  ber  14H1 
fertig  roarb. 

ÜDceiftcr  am  ftrauenfird)enturmbau  folgte  bem  itoter  1482  bis  flu  feinem 
lob  1492  ber  sroeite  Sohn  3Jcarr  ^Böblinger,  feit  1469  etroa  genannt.  Gr 
baute  an  ber  (Valerie  beS  fublidjen  Scitenfd)iffes  unb  etroaS  am  Cftgiebel  beS  Sang^ 
häufe*,  hieben  ihm  erfdjeiut  i486  fein  Sdmmger  .£>ans  oon  Gallenbach  ib.  b- 
Calmbach  bei  SBUbbab)  als  Serfmcifter  ber  ftrauenfird)e.  9)iarr  rourbe  binnnebcr 
auch  an  ber  St.  Xionnftusfirdje  14s2  an  beren  (üblichem  SRittelportal  oerroenbet 
tftig.  66).  tiefer  loanbtc  fid)  oon  ba  an  aud)  bie  ©unft  ber  G-fjlinger  mel)r  ju, 
fo  bafj  bie  Mirdje  14.H6  Vettncr  unb  Saframcnthäusdjen  burd)  ben  SMlbtjauer  Öorcnj 
t'ed)ler  aus  .£>  eibclberg  erhielt,  fpäter  151S  aud)  Gborftühle  oon  ben  (Sulinger 
Schreinern  Antonius  ^uol  unb  .frans  ^ed).  Leiter  rourbe  bamals  um  1482 


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SBaumetfter  unb  ^Bttb^auer  im  9ie<farfm*. 


571 


am  ©eroölbe  bcr  <)JaulS!trd)e  im  3Hittelfd)iff  burd)  einen  9)?cifter  (Jvig.  67)  repariert. 
1485  roirb  als  Stabtroerfmeifter  ein  .jpanS  oon  35onjborf,  oteinme^,  genannt,  ber 
üd),  rootjl  oergeblia^,  um  ben  Sau  beS  $tircb,turmeS  in  Weil  ber  Stabt  bewarb. 

$er  £>auptbau  aber  rourbe  um  jene  .j}eit  für  Gelingen  ber  ber  neuen  Spital 
firdje  1485—94,  1495  eingeweiht.  Seine  Oberleitung  führte  ber  brittc  unb 
tüd)tigfte  Sotm  beS  -IpanS  oon  ^Böblingen,  3Jiattf)äuS  95  ob  tinger,  oon  Ulm  aus, 
roo  er  feit  1478  feft  angeftellt  mar.  $nm  auSfüfyrenben  Mattier  beftellte  er  1485 
ben  feit  1482  als  foId)er  in  Ulm  roeilenben  oierten  trüber,  Sur  SJöblinger. 
tiefer,  bem  baS  in  (Sulingen,  Uberlingen  unb  an  ber  Jurdjc  ju  Dettingen  bei 
Gelingen  fid)  finbenbe  ^eid)en  ftig.  «8  angeboren  roirb,  rourbe  inbeS  fdjon  1487 
Serfmeifter  am  $om  ju  Äonftan*  unb  blieb  eS  bis  ju  feinem  Job  1502. 
3fo  feiner  «teile  rourbe  ber  3dmnegerfolm  beS  £anS  Soblinger,  3  teptj an 
3Baib  oon  Walbborf,  1487  ^Ballier  am  3pitalfirdjenbau,  ben  er  aud)  1494 
glüeflid)  fertig  brad)tc. 

3d)on  feit  1492  aber  nad)  bem  Job  beS  sJ0krr  ©öblinger  roar  3Baib  juglcid) 
jum  Serfmeifter  ber  ©tobt  an  bem  5rauenfird)enbau  beftellt  roorben,  roo  er  1494 

tt:  (U  4  £  ^  ä 

5>9-  7<J.  5'8-  71.  ftifl.  72.  Jifl.  73.  &ifl.  7-1.  Jifl.  76. 

ben  Oftgiebel  beS  2angb,aufeS  ooüenbetc  (f.  3.  191)  unb  1500  am  2tbfd)luft  beS  Zor- 
baus tätig  roar.  211$  Silbljauer  l)at  er  fid)  am  Jaufftein  ju  Sangen,  C31.  (Sann* 
ftatt  (1491  95)  oereroigt.  1501  fing  er  an,  bie  Hirctje  in  ftöngen  neu  ju 
erbauen,  mufjte  aber  1502  feinem  Sdnoager  in  Äonftanj  als  Werfmeifter  beS 
DomS  nadjfolgen,  als  roeldjer  er  1504  an  3Beifjnad)ten  bort  ftarb. 

9ln  ber  <5**auenfird)e  roar  feit  1495  ber  aus  Ulm  oer jagte  ÜDiattljäuS  Söblinger 
als  eigentlicher  Stircfyenmeifter  unb  Cberleiter  eingetreten.  Gr  galt  fidjtlid)  trotj  bcS 
UnglücfS  am  Wünfterturm  immer  nod)  oiel,  rourbe  er  bod)  oon  Gelingen  aus  1496 
nad)  (9m unb  erbeten,  als  ein  Jurm  ber  .freiltgfreujfirdje  3d)aben  genommen  Imtte, 
ebenfalls  1496  jum  Sau  beS  (£fjores  an  ber  9JJartinSfird)c  in  üflemmingen,  ber 
1501  fertig  roarb,  1501  oom  Iperjog  oon  Württemberg  in  Urad),  1503  oom 
SWarfgrafen  Gtjriftopf)  oon  Saben  ju  iHat  gejogen.  3>tc  (Sulinger  fjielten  aud)  iljn 
nad)  feinem  Ableben  im  3al)r  1505  ber  ©b,re  eines  ©rabfteincS  in  ber  grauen* 
firdje  für  roürbig,  f.  oben  3.  193. 

Die  letjte  £>anb  an  biefe  5lird)e  bat  ber  3ol)n  beS  ."paus,  Xtonnf  iuS  (sJt i f  i) 
Söblinger  gelegt,  ber  1 501-  <>4  als  Saüier  an  ber  fttrdje  ju  .Höngen  oor* 
fommt  (bort  am  Gfjor  fein  oerinutlidjeS  3eid)en  Jyig.  69),  1513  am  l£l)or  ber 
ftrauenthdje  als  Werfmeifter,  1514  15  ober  1516,  roo  er  ftarb,  banebeuals  Weiftcr 
au  ber  ftiretje  *u  3tocfb.eim,  031.  Sracfcnljeim ,  unb  bann  Üflcifter  UJiarr  oon 
Stuttgart  (f.  bort),  1516  -  22  in  (Sulingen  als  3teinmet3  unb  Serfmeifter  *u 
bcr  3tabt  unb  unfer  lieben  grauen  ftapeltfirdjc  angeftellt. 


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572 


$ier  nennen  mir  rooljl  am  beften  aud)  gleich  als  letjte  SluSläufer  ber  jünger 
ftünftlerfanulie  «öblinger  einer  So^n  be§  3Jtattf)äua,  £an$$öbtinger  1501 
—11,  (#ig.  70>,  ben  3Jleifter  be$  Saframentyaufe§  in  «Opfingen  1508—10, 
unb  bann  ben  SHcifter  (f.  o.  S.  131  ff.)  be3  root)l  nidjt  oor  1510—20  entftanbenen 
SaframentfjaufeS  in  bem  oben  genannten  Stoetze  im,  ber  nad)  feinem  3c^cn 
(ftig.  71)  ein  9?ad)fomine  be3  Stephan  2Baib  gemefen  fein  mufr 

Üölit  bem  (£nbe  ber  fird)enbauenben  3^it  treten  aud)  in  ©plingen  an  bie  Stelle 
ber  Ätrdjenmeifter  bie  Stabtroerfmeifter,  bie  oom  16.  $al)rl)unbert  an  übenoiegenb 
ber  3immerjunft  anjugebören  pflegen.  2Öir  fennen  oon  tynen  einen  9tteifter  &  a  n  3 
ßimmermann  1501—03,  möglidjenoeife  ber  #an$  $>aupt  oon  (Sulingen, 
Zimmermann,  ber  1531—37  unter  ben  Stabtioetfleuten  in  Straßburg  oorfommt, 
ober  beffen  "Jtater;  femer  Ulrid)  Stollenmeqer  1515—23:  bann -franS  5Watt 
1523-  26  unb  -£>an3  $>ol5apfel  1533,  Unterbaumeifter  unb  Stabtroerfmeifter 
(Cberbaumeifter  pflegte  ein  sJiat$mitglieb  p  fein).  1549  muß  bei  ber  3lu3befferung 
beä  Sübturmsi  an  ber  2>iongfiu$fird)e  ber  Stuttgarter  SBerfmeifter,  £>ans 
oon  ^euerbadj,  aushelfen,   ^n  SRa  oensburg  erfd)eint  1526  ein  53ilbl)auer 


7vt3-  7*5.  TyiQ.  77.  *ifl.  78.  ^ifl.  7».  ^ig.  «0.  Jiß.  81. 


3>iout)fius  Stecfer  oon  (Sbühöcii.  3ln  einem  ©rabfteiu  ift  1650  eines  $ilb* 
f)auer§  9W.  $  f  i  ft  e  r  gebadjt.  1 705— i  »8  mar  3  o  1)  a  n  n  3 a  f  o  b  »  ö  r  l  au$  S  t  r  a  fr 
bürg  «aumeifter  unb  Stabtroerfmeifter  in  (Sulingen,  mieber  ein  Steinmet},  ber  fpäter 
in  UJerbinbuug  mit  «aumeifter  v$eter  ^oac^im  au$  bem  Vorarlberg  ba£  oon 
biefem  1 705  angefangene  große  ($cbäube  beS  Cberamtsigerid)tsi,  früheren  Matfyaufes, 
f.  o.  S.  210  f.,  baute.  Überhaupt  fdjeint  im  18.  ^o^rtjunbert  ein  geroiffer  Sluffdnoung 
ber  $aufünftler  in  (Sulingen  ftattgefunben  ju  (jaben.  (£s  befommt  jet$t  1727  ber 
(Sulinger  «ffierfmeifter  SNicfjael  ftotljacfer  bie  iReftaurattonSarbeiten  an  ber 
9Harienfird)e  in  ^Reutlingen  nad)  bem  Stabtbranb  oon  1726  ju  leiten,  unb  1743 
fül)rt  3o^nneS  9iotl)acfer,  Stabtroerfmeifter  in  (Sulingen,  bie  fteinerne  "Brücfe 
über  ben  9iecfar  in  ber  Stabt  Sulj  auS.  2llfo  l)at  Württemberg  nun  (Sulinger 
sJ)ieifter  entlegnen  fönnen.  £as  3?id)en  bee  letzteren  (?yig.  72)  fdjeint  oon  bem, 
baS  an  ber  (Valerie  ber  <yrauenfird)e  mit  ber  3«t)l  1714  oorfommt  (#ig.  73),  ab* 
geleitet  p  fein. 

1>.  .jpeitbronn. 

über  bie  SJleifter  in  .fteilbronn  tonnen  mir  bis*  jet3t  nod)  oerbältntemäjjtg  fefyr 
roenig  fagen.  3">ei  unbefannte  iDieifter  (ftig.  74  unb  75)  fd)eincn  ftd)  um  1300 
an  ben  tffjortiirmen  ber  .Vttliansfird)e  oereroigt  p  t)abcn,  ein  anberer  1392  am 
„©ötjenturm"  (Jyig.  7ii).  3uerft  roirb  1444  am  Jtarmeliterflofter  ein  SReifter  #an$, 
Steinmet},  genannt,  ber  bann  1451  and)  baS  Saframenttjau«  in  SB  impfen  a.  33erg 
ausführte.    Willem  nad)  ift  es  ber  I4*»h  an  ber  Htrdjc  besjelben  JUofters  genannte 


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JBöumeiftcr  unb  Silbfauer  im  Necfarirciä. 


573 


Diester  £>an§  oon  3JHngot§t)eim  (in  93aben),  ber,  nad)bem  er  roteber  bi§  1455 
in  ©pcier  gearbeitet  b,atte,  oielIeid)t  fdron  oon  ba  an,  {ebenfalls  ober  um  1464 
auch;  ber  9Reifter.beS  #auptbaue$  in  #eilbronn,  nämlich,  ber  ÄilianSfirdje  mar  unb 
ben  <5b,or  bort  baute.  Mur  als  Ratgeber  für  biefen  $au  mar  1480  ber  2(ug§burger 
©aumeifter  93urft)arb  (Sngelberg  oon  Cornberg  (f.  aueb,  Ulm)  berufen.  Sei 
bem  SWeifter  ^einrieb,  ftugler  ober  @d)fer  (3eicb,en  §ig.  77),  ber  1480  ffird)en= 
meifter  in  Üttörblingen  rourbe,  ift  e$  roenigftenS  nic^t  ftdjer,  nenn  gleich  roatjrfdjein* 
lieb,,  bafj  bie  ÄilianSfirdje  ber  33au  in  $etlbronn  mar,  bem  er  1479  oorftanb. 
1501 — 09  (•{-)  treffen  mir  b,ier  einen  93ilbl)auer  9Heifter  <£>an§,  Steinmelj,  ber  roab,r* 
fdjeinlid)  1501  ben  Äreujberg  in  Stuttgart,  flauer  1505  ben  (Sntrourf  jum  Ol* 
berg  in  Speier  unb  1507  ben  Olberg  in  Sauf  fen  a.  91.  gefertigt  b,at.  Sin  neuer* 
bingä  oon  einigen  Äunftforfdjern  al§  ba§  be§  berühmten  Sürjburger  $8ilbt)auer§ 
$ill  fötemenfdjneiber,  unb  jroar  als  fein  fdjönfteS  bejeidjneteS  SÖerf,  birgt  bie 
ÄilianSfirdje  in  bem  gefdjnifcten  ©otteSfdjretn  oon  1498.  @ine  anbere  befonbere 
3ierbe  ber  ftilianSfirdje,  ttjr  £urm,  rourbe  1513—29  oon  bem  feit  1507  an  if|r 
tätigen  3J?eifter  .jpanS  Sd)  meiner  oonStöcinSberg  ausgebaut,  auf  ben  ba§  am 

5t8-«2.  #fl-88.  319-81.  JtQ.  H5.  86. 

$urm  oorfommenbe  SBruftbitb  unb  3ctd)en  (<VtQ.  78)  ftd)  bejteb,en  roirb.*)  1579 — 80 
fällt  Fertigung  ber  Äanjel  unb  eine  teilroeife  Umarbeitung  be§  SangfyaufeS  ber 
Äirdje  burd)  öipfer  Äonrab  $Be$ner  oon  Stuttgart.  1557—65  roar  Stein* 
mefc  »altb^afarsBolff  ©erfmeifter  in  £eilbronn;  er  baute  feit  1557  an  bem 
1564  oollenbeten  Sdjlofj  9teuenftein.  1569  werben  ein  ÜBaumeifter  3acd)äu3 
$8  o  gier,  ber  aber  oielleidjt  9iat3mitglieb  roar,  unb  o ergriff  ber  Altere  erroäfmt. 

3ln  bem  1579—82  ausgeführten  33au  bes  SHatljaufeS  roerben  aufjer  bem 
©aumeiftcr  (ftäbtifdjen  Saubeputierten)  2;aoib  Äugler  (1580)  bie  Steinme^meifter 
■frans  $tur$  (1580  unb  81)  unb,  mein"  beratenb,  Q3aftian  SJianer,  als  2luS= 
fütjrer  beS  SHattjauSgangS  (1581/82)  ber  ^öilb^auer  SlbamüBagner  genannt.  3)aS 
am  ©au  angebrachte  ©ilb  beS  WeifterS  ift  leiber  beS  WopfeS  beraubt,  fo  bafj  man 
nid)t  feben  faun,  ob  etroa  ber  an  bem  1589- -93  erbauten  9cebenflügel  abgebilbete 
ißaumetfter,**)  ber,  nad)  bem  gleiten  ßeidpii  (#ig.  79)  ju  fdjliefjen,  aud)  baS 
Cberamteigebäube  erftcllt  ^at,  ber  gleiche  roar,  roic  am  9Jatb,auS  felbcr.  (£S  ift 
babei  oielleidjt  et)cr  an  ben  15H8  genannten  sJCßerfmeifter  ftanS  Stephan  (f. 
S.  256)  *u  benfen. 

3ulet}t  erfährt  man  etioaS  oon  einem  £>cilbronner  ftünftler  1602  gelegentlid) 
beS  .fpeibelberger  Sd)lofrbaue$,  nämlid)  oon  einem  33i(bl)auer  ^afob  sJ)füller 

*)  $al.  Dagegen  S.  253. 

*f)  2ltmierf.   Tie  Slrt  ber  "Jlnbriiigung  erinnert  an  bie  ?lbbtlbuttfl  See«  am  Cuft^au* ;  ber 
%rad)t  »ad)  füiutte  man  aber  aud)  an  einen  ^üraermeifter  ober  bergleicfjen  beuten. 


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574 


(SHiler),  bcr  1598  ein  grojjeS  Doppelepitapfy  nad)  Oppenweiler  lieferte.  Dagegen 
ber  ÜJHeifter  best  ftriebrid)§bau3  in  |)eibelberg  (1601—11),  3»^onne§  Sd)od), 
früher  (1582— 87)  in  Strasburg  tätig  getoefen  (ftig.  80),  t)ielt  ftd)  nur  oorüb«* 
getjenb  1601  in  #eilbronn  auf. 

Um  1681—85  fdjeint  ein  Stabttoerfmeifter  S.  H.  B.  (ober  S.  in  H(eil)B(ronn)?) 
oben  am  Jurm  ber  $ilian§fird)e  eine  töenooation  geleitet  ju  {jaben  (^ig.  81).  1728 
madjt  ein  Skumcift«  SDtener  aus  Strasburg  ben  *plan  jum  #afenmarft§turm. 


ftig.  87.  3«9.  88.  &ig.  89.  #g.  90.  $ig.  »1. 


c.  Söeil  bcr  Stabt. 
3um  ©au  bei  (toeftlidjen)  Slird)turm§  mürbe  1485  ber  (Sulinger  Serfmeifter 
.£>an§  oon  3)onjborf  empfohlen,  infdjriftlid)  aber  legte  |)än3 Ii n  oon.£>eim§* 
t)eim  ben  ©runb  jum  £urm  unb  ooHenbetc  itm  beffen  (gleichnamiger)  Solm.  93ei 
bem  gotifd)en  Umbau  ber  eigentlidjen  Hirdje  oon  1492—1519  mar,  nad)  ÜDleifter» 
fdjilben  ju  fcfjlie^en,  ber  fürftlidje  ©aumeifter  2llbred)t  ®eorg  oon  Stuttgart 
ber  Oberleiter,  ioäf)renb  in  bem  ben  (Sljor  1519  ootlenbenben  3fleifter  mit  bem 
Sdjilb  ftig.  16  unb  mit  bem  SBruftbilb'  bafelbft  SDleifter  £än§lin  oon  #eimSf)eim 


$ig.  9J>.  ftig.  93.  Jtg.  »4.  ftig.  96.  #g.  96.  ftlg.  97. 


ber  Soljn  311  erfennen  fein  mödjte  unb  bann  in  bem  3?ater  ber  SHeifter  in  ber 
ftirdjc  ju  (Sffringen,  031.  sJkgolb,  mit  bem  Sdnlb  ^ig.  15  gefunben  werben  mag. 

15H5— 1603  ift  SBerfmcifter  .jaanö  De  der  tjier  tätig  (Jig.  82),  ber  1585 
bie  Äirdje  in  Sdjaf Raufen,  091.  Böblingen,  oergröfterte,  1585  tjier  am  $auptturm 
reparierte,  1588  ba$  ©iirgerfpital  erbaute  unb  1603  ben  ©ärenbrunnen  erftellte. 
(Sin  älterer  Bernmnbter  (Bat«)  oon  it)in  bürfte  ber  in  Bertlingen  1576  befugte 
L.  I).  (ftig.  83)  fein. 

sJlls  oon  Ijier  gebürtig  ift  ber  Kaller  Serfmeift«  ©ern^arb  flrebS 
1610— (f)i  626  be.seirfjnet.  Das  pradjtoolle  töenaiffancefaframentlmus  für  bie  ttirdje 
fertigte  1611  ber  Stuttgarter  ©ilbtjauer  ®eorg  SJiiler.  (Sbcnfo  fährte  eine 
.fmuptreparatur  an  itirdje  unb  Siirdjturm  1655  ber  fürftlidje  33aumeifter  £>einrid) 
5i v c Omaner  in  Stuttgart  aus. 

IV.  ^ereinjclte  ©aumeifter  unb  "öilbtjauer  im  3lerf arf rei§. 

3Iu«  bem  13.  ^abvl)unbert  wirb  in  feiner  erften  .fmlfte  ber  am  Sompanon 
ber  Stabtfirrfje  ju  Reinsberg  genannte  (ionrabus  Ijier  ju  nennen  fein,  bem 


33aumetfter  itnb  33UbIjau«r  im  WtcfarfreiS.  575 

ba§  Reichen  $ig.  84  baran  jugehören  fönnte;  fobann  1285  ein  Stemmet}  93ol$o  in 
ftrauenjimmern,  091.  $racfenheim.  9lu§  bec  erften  |)älftc  bces  14.  3ahr; 
hunberts  mag  ba§  Reichen  5>9-  85  hier  angeführt  toerben,  als  baSjenige  unter 
ben  ganj  eigentümlichen  Scf)tlb*  unb  £elmjeid)en  an  ber  sJiegi§roinbi8firche  ju 
Sau ffen  a.  91.,  roelcheS  am  elften  auf  ben  ©aumeiftcr  weift.  9lu§  ber  sroeiten 
Hälfte  werben  jum  3ahr  1384  ein  „#ohenacf  er,  ber  Stturer"  unb  ein  „Walter, 
3immermann"  als  ©efangener  in  (Snjberg,  03t.  Üflaulbronn,  genannt. 

15.  Saljrljunbert:  1422  in  Plochingen,  091.  Gelingen,  ber  3Reifter  mit 
Tfig.  86,  oielleicht  namend  SRunber.  1439  am  £urm  ju  (Scfjterbingen,  091. 
Stuttgart,  ber  3Heifter  .g>  einriß  (gig.  87).  Um  1439—54  am  fiettner  $u 
93önnigl)eim  ein  v3ilbhauer  (Jig.  88),  ber  um  1438  als  ©efelte  an  ber  grauen* 
firdje  in  (S§ l i n gen  arbeitete,  1468  bie  Safriftei  ber  Stabtfirdje  in  Wimpfen  a.  SBerg 
(Reffen)  baute.  1453  in  Pfaffenhofen,  021.  v#racf  enheim ,  ein  iDtanljer,  1455 
in  Teints ^eim,  gleiten  OberamtS,  ein  penich.  ©n  9tteifter  93atthafar  oon 
Horrheim  baute  1458  bie  Äirdje  in  ÜKüIj Raufen,  091.  Vaihingen,  1459  bie 

Tvifl.  98.  Jig.  99.  Jig.  100.  tfig.  101.  5»g.  102.        ftig.  103.        {Jig.  104. 

in  fiomersit)cim,  091.  3Haulbronn ,  14H3  an  ber  in  Siefenbronn  Cöaben),  oiel* 
leid)t  al§  ^öalt^afar,  SRurer,  in  Pfaffenhofen,  09t.  v33racfenhetm,  1460—81. 
Skbeutenbere  SHetfter,  über  bereu  3ufammenbang  mit  ber  Stuttgarter  ^Saufctjule 
noa)  nid)t3  feftftetjt,  fmb  um  1480—1520  in  Waiblingen  unb  Umgegenb  tätig: 
1)  ÜDieifter  peter  oon  San,  roie  ich  für  bie  richtigfte  Scfung  ber  fduoierigen  3n= 
fdjrtft  in  ^eltbact)  halte,  ober  Gannftatt  (?)  $auptmeifter  an  ber  äußeren  ftircf)e  ju 
Waiblingen  um  1484—89  (Reichen  £ig.  89),  «Weifter  in  Hegnach,  091. 
Waiblingen,  1485,  in  £e Ubach,  091.  Gannftatt,  1519;  2)  in  »ittenfelb,  091. 
Waiblingen,  1483,  unb  am  $raucnd)örlein  unb  ber  Safriftei  ber  äußern  Hirdje  in 
Waiblingen  ein  SJteifter  mit  Reichen  $ig.  90,  allem  nach  ein  C.  B ;  3)  sJÖ?eifter  $  a  n  2t 
oon  Ulm  (Reichen  $ig.  91  unb  92),  drbauer  be§  9connenfirchlein3  in  Waiblingen 
1496,  ber  ftird)en  in  9Ubingen  1500,  Slornioefthcim  1516  unb  Oßweil, 
biefc  C9t.  Subroigsburg.  (Ob  bie  Waiblinger  Shtonifien  raenigftenS  fo  roeit  recht 
haben,  baft  ber  Umgenannte  ein  |>an3  gelber  oon  Ulm  mar,  ift  nicht  gefiebert.)  On 
Münchingen,  09t.  l'eonberg,  treffen  mir  juerft  14H8  neben  ober  unter  9llbrecht 
(9corg,  bem  er  bie  Einrichtung  einer  Seitenfapellenreibe  am  £anghau3  abgefehen 
haben  roirb,  fonft  aber  in  feinem  WirfungSgebiet  ferner  fteht,  ben  bebeutenben 
Meifter  SBernbarb  Sporer  (£ig.  93),  welcher  weiterhin  als  ÜUlitgefelle  be$ 
9Jieiftcr§  ^pan§  oon  9lurach,  ber  feit  1480  genannt  ift,  oon  1491—1501  ben 
14r,4  begonnenen  Oceubau  ber  Stiftefirche  in  €  bringen  aufführte,  roahrfcheinlich 
auch,  bie  Kirche  in  3l*fclb  1491,  erft  oon  etwa  1500  an  big  152<>  £auptbau* 
meifter  an  ber  Stabtfirche  in  Wimpfen  a.  ^erg  (ßeffen)  mar  unb  baneben  um 


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576 


1514—20  in  ©crjroaigern,  091.  93rarfenl)etm,  rao  er  ftd)  jugleid)  al§  tüchtiger 
33ilbl)auer  seigt,  einen  gelungenen  Grroeiterungäbau  ber  Sirene  erftellte.  1494  roirb 
an  ber  SBefeftigung  oon  .£>orrl)eim,  09t.  «Olingen,  ein  SJaumeifter  %atob 
©teinlin  ermähnt.  Um  1500  ift  ber  SHeifter  mit  bem  3eid)en  £ig.  94  in  ^leibel§* 
h,eim  unb  SBeiler  jum  (Stein,  09t.  9)Jarbad),  foroie  in  £>eff  igb,eim,  091. 
iBefigfyeim,  tätig.  (Sin  2J?eifter  h.  b.  mit  3«d)en  gig.  95  am  (nidjt  erhaltenem 
Clbcrg  ju  (£d)tcrbingen  021.  Stuttgart,  an  ben  Jtirdjen  in  (Sb  erb  in  gen, 
031.  9}ait)ingen  unb  ^^irfen^aufen,  09t.  Nürtingen,  b,ier  1500,  foroie  am 
Jfreujfirdjlein  in  Nürtingen  f elber. 

16.  ^abr^unbert.  9lid)t  ganj  fidjer  ift  ein  £an3  $ain  (?  $mnn)  1513 
in  9Jtöcfmüt)l,  09t  Dierfarfulm  ($ig.  96).  ^immermeifter  Urban  #cfj  oon 
SB  int  erb  ad)  1534  am  9iatbau§  in  ^eutelSbad).  1539  roar  an  ber  früheren 
%33urg  (SberSberg  bei  Sontheim,  091.  ^eilbronn,  ein  fteutfdjorbenslmumeifter 
Slafcar  #aberforn  tätig.  3ln  ber  Äirdje  in  93rettad),  091.  s3}ecfarfulm ,  ift 
1578  eines  9Heiftersi  Clement  «oef  gebacht  (ftig.  97),  in  $efigb,eim  eines 


ftig.  10B.  gfg.  10«.  ftig.  107.  Sifl.  108. 


Martin  SJietjger  al§  (SrbauerS  ber  fteinernen  (Snjbrürfe  1581;  in  .frod)borf, 
091.  33ail)ingen,  1582  an  ber  ftirdje  eines  ^erg  .jpa^  ju  iöeutelsbad)  (ftig-  9S); 
im  gleiten  ^ab,r  an  einem  froljtjauS  in  SHttenfelb,  091.  Waiblingen,  eine? 
3afob  .^ecter,  (ftig.  99)  unb  £ang!  Stoib  (gtg.  100),  bereit  ^eic^en  auf 
3immerroerfmeifter  fdjliefjen  laffen.  1588  erteilte  ein  SBerfmeifter  $an$  (Srnft 
oon  dleuenfUbt,  091.  Dtecfarfulm,  neben  £>an$  iHubolf  oon  9ttoSbad)  ("öabeiu 
unb  £>an$  Stephan  oon  .£>eilbronn  ein  ©utadjten  über  9J?auerbau  im  Älofter  Stmpfen 
im  £al  (.ßeffen).  (Srfterer  madjte  1586  Stcinme^arbeiten  für  c.  t'u^en  in  ^edjingen. 
$a$  Watbaus  in^ellbad),  091.  Gannftatt,  tmben  um  15«8— 1610  bie  ÜJlaurer 
SDJidjel  $aug  oon  Jyellbad)  unb  ©corg  Jylad)  oon  Gelingen  gebaut,  £cr 
Ufffirdibof  in  (Sannftatt  enthält  bas  ©rabmal  eines  Steinmetjen  © corg  s3ftaier, 
f  1597,  beffen  ^eidien  ftd)  mit  bem  mittleren  be*  in  Jvig.  lol  abgebilbeten  3d)ilbe* 
an  einer  .ftoljfäule  in  ©enblingen,  031.  Gelingen,  beefen  roürbc,  roäh,renb  bas 
untere  bae  rebenbe  Ortsroappen,  eine  2ßinbe,  barftellen  roirb.  ©in  £an$  Saier 
baut  159«  ein  £reppentürmd)en  an  bem  Zum  ju  ©üglingen,  091.  'öraefen- 
l)eim,  an.  8 ein  ^eid)en  iJvig.  102)  bietet  im*  burd)  bie  bau^mari'cnätynlidje  v#e= 
banblnug,  bnfj  unten  bie  Oiamcnsinittalcn  H.  L.  in  ba§  3cic^cn  felbft  oerrooben  er= 
fdjeinen,  nidjt  neben  ihm  fteben,  bie  erftc  Spur  be§  ßerfaHS  besf  Stcinme^eirijcn- 
roefen*  mit  ber  allmäljlidjen  9lnflöfung  bes  Strafiburger  .futtteuoerbanbes. 

17.  3al)rl)unbert.  1604  bauen  bie  Maurer  ©altljafar  £otberriebl 
unb  ©eorg  Hartman u  einen  .Udler  am  ^fanliau*  in  Wroftglattbad),  031. 
Vaihingen.    1614  arbeitet  in  2ürrmenj  ^immermeifter  ^ctc\  s))la\)v.   ;)n  beu 


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^oumeifter  unb  ^ilbfyauer  im  SledarfreiS. 


577 


unter  Sd)icff)flfbt  tätigen  ÜUleiftem  muffen  bie  *n>ei  gehören,  bie  ibre  näd)ft  ocr= 
roanbten  ^eidjen,  ber  eine  (ftig.  103)  am  iKatljauS  in  ^Bolf^fc^lugeu  (16os) 
unb  ben  s45farr^äufcrn  in  Unteren  fingen,  091.  Nürtingen  (1617)  unb  iKuit, 
091.  Stuttgart,  ber  anbere  (ftig.  104),  roie  es  fd)eint  ein  .T.  F.  H.  E.,  mehrmals 
in  93aif)ingen  a.  Q.  (1617)  unb  in  3er«tl)eim,  091.  9kif)ingen  (1619)  an= 
gebracht  ^aben.  (Sine  Sappentafel  am  iHatlmus  in  So(fsfd)  lugen  oon  Hio.s 
nennt  jioei  SWeifter  l)ier:  *Ui i  etyel  ftnell  unb  $erg  s3ftercfltn,  unb  bringt  für 
ben  (enteren  bas  3*id)en  ftig.  103.  !$m  ^at)r  1620  ift  3™  "5  Sief  er  mann  als 
Serfmeifter  in  $J  r  a  cf  e  n  i)  e  i  m  ermähnt,  1 62 1  28  Serfmeifter  ^afobu«©abler 
(Jig.  105)  in  ftornroeftfyeim,  09t.  ßubrotgsburg,  u.  a.  am  Äirdjfjofportal  bofu* 
mentiert;  am  Äirrfujof  in  Schillingen,  09t.  SRaulbronn  roirb  1671  ein  .ftans 
.£> oft  uermutet.  Gin  portal  in  Saiblingen  nennt  16so  einen  Steinfwuer 
©eorg  Sllejel).  (Sin  «ilbbauer  0.  ©•  H'ranj  fort,  nad)  allem  nun  3)larbarf> 
aus:,  in  ben  3al)ren  1686  91  roeitertjin  nad)  ftleinbottroar,  091.  sJflarbad), 
unb  fünfter,  091.  (Stoilborf,  geroirft  ($tg.  106).  9lm  Sieberaufbau  ber  Stabt 
Sinnenben  trat  1696  ^otjanneS  (Hüft  (ftig.  107),  Waurer  unb  Steinmauer, 
f  1722,  mitgeroirft.  (Sin  $olsbalfenl)aus  in  ©in beifingen  nennt  169«  bie 
Itfmmcrmeifter  3<*fob  '-Bobner  oon  sJ9cagftabt  unb  93altf)es  ''Bobner  oon 
Benningen.  9tu  ber  Sieberf)erftcllung  ber  1693  aufgebrannten  Stabtfirdje  in 
«ai fingen  a.  (£.  arbeiten  oon  1698  an  bie  bortigen  SWeifter :  & a u S  Gbriftopf) 
Sdjneiber,  Maurer,  l*orenj  s$l)ilipp,  Steinmauer;  femer  .ftans  ;\afob 
Sdjott  unb  £ans  (Seorg  Sdjott,  trüber,  $ernt>arb  Surs  unb  sJHflaus 
örimm,  ^immerleute;  aufcerbem  ^immermeifter  9lnbrcas  .ftänlin  uon  flutte 
lingen. 

in.  3at)rl)unbert.  SJteifter  Wartin  baut  17«»:j  ben  als  Mirdjturm 
bienenben  oberen  Sorturm  in  Oicuenftabt,  091.  Siecfarfulm:  (3immer*)Sert 
meifter  Widjael  Staf)l  oon  Böblingen  1707  ben  oberen  9tbfd)lufj  bes  bortigen 
Äirdjturms.  «on  bem  $ilbl)auer  J.  F.  R.  (ftig.  l<>8)  finben  fid)  ioot)l  mit  ber  3eit 
nod)  mein*  9lrbeiten,  als  bie  jroei  befannten  in  Sersljeim,  091.  9kit)iugcn  <1715i, 
unb  in  Schnaitt),  091.  Sdjomborf  (1728).  ©in  (fürftlidjer)  9auntetfter  Wifolau* 
ftraft  mirb  1737  beim  33au  oou  s^ürfd)gängen  für  ben  -Iperjog  bei  Böblingen 
ermähnt.  $ic  Serfmeifter  9lrnolb  unb  £>eimbfd)  aus  Stuttgart  madjeu  ben 
sJJlan  ju  bem  prädjtigen  9iatl)aus  in  Sd)roäbifd)^aü ,  erbaut  1732—35.  Sir 
fd)liefeen  mit  bem  N^aumeifter  9lnton  $aaf  oon  Sartl)aufen,  ber  in  «önnig= 
beim,  091.  «eftgfjeim,  1756  bas  Sdjlojj  (je$t  Saubftummenanftalt)  unb  1765—67 
bas  SHattmus  gebaut  Ijat.  -    ^ergleidje  aud)  bei  ben  betreffenben  Ortfdjaften. 


f  aiiiu«.  Xenfmofer  auö  ©äriumbirii.  Jitrfottrcis.  :\~ 


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II. 


SSautneifler  11116  3ti(ö(aiter 

von  Iu6ipiöis6urg  wn6  $tutt$avt  im  18.  3a£r$un&ert. 

Bon  Bert  Olli  Pfeiffer. 

Die  ©rünbung  von  i'ubroigSburg  1704  unb  bie  $luff)ebung  ber  Äorlsfdjulc 
ju  Stuttgart  1794  ftnb  bie  beiben  vJ3ole,  &roifd)en  rodeten  fid)  bie  Shmftberoegung 
beä  18.  ^aljrfyunberts  in  ben  genannten  9lefibeiijen  aufreihen  läfjt.  &nnäl)ernb  in 
bie  «»litte  fättt  ber  Baubeginn  be8  Stuttgarter  SHefibenjfdjloffeS  (1746).  Unter 
<$berb,arb  fiubrotg  rairb  t)auprfäd)lid)  burdj  italtenifdje  ©inroanberer  bie  ©aroetfunft 
in  9ütn>ürrtemberg  fyehnijd),  unter  #erjog  ftarl  machen  ftd)  franjöftfdje  (Sinflfiffe 
unb  bog:  iRofofo  geltenb,  bis  enblid)  einige  begabte,  in  Italien  roeitergebilbete  Äarl§= 
fd)fller  einer  flafftjd)  abgeflärten  Jormentoelt  jum  Durdjbrud)  oetfjelfen. 

'Jim  Anfang  unjereS  3"t"i>""$  erfdjeiut  ali  ein  ikumeifter  von  ielbftänbiger  Begabung 
ber  Schöpfer  be*  älteren  frauptgebäube*,  be«  iog.  alten  Corps  de  Logis,  im  Sd)lofc  )u  Subroig*. 
biira  (1704  ff.),  ber  Hauptmann,  lulefct  Cberftleutnant,  3oftann5riebrid)^ette  (t  auf 
einer  'Heifc  in  9iancu  am  9.  'lejember  1714).  Slufeerbem  t)at  Slette  n>ob,l  ben  Umbau  be«  §err« 
id)aft#gebdube§  in  bem  oon  (iberlwrb  Öubroig  beoor$uflten  93abe  Seinacb  auSgefü&rt  unb  int  9iedav= 
frei*  mehrere  fianbftfce  für  ben  »bei  errichtet. 

©leiefoeitig  mit  Wette  mar  ^ofcann  Ulrict)  $etm  (geb.  um  1669,  t  in  Stuttgart  1737), 
cljne  3«>eifel  ein  So&n  bes  oben  genannten  3ob.anne«  $eim  unb  feit  1695  al*  Äirdjenratt-iöau' 
meifter  in  Stuttgart  genannt,  am  Sdjlofibau  ju  t'ubroig«burg  al$  fürftlidjer  ©au«  unb  Werlmeifter 
tatig  (1705  ff.).  —  Gin  „flrd)itett"  3ofjann  Jatob  Sänger  lommt  1715  cor,  ebenjo  ein  ©aumeifter 
Wibmann,  ber  ba*  ÜJtauerioerf  am  Scbjofi  birigieren  joQte. 

Gin  bfroorragenber  SReifler  be*  Staroct  ift  iobann  Tonato  ©iufeppe  5rü"ni,  geb. 
gegen  l«8Ji  \\i  Üaino  im  2ai  ^uteloi  jit>üd)en  bem  (Jorner-  unb  Suganeriee,  1709  al4  Studator 
aus  HJrag  uacb  l'ubroigSburg  berufen,  jeit  1715  Stoumeifter,  1717  ißaubireftor,  jeit  1726  mit  bem 
:Hang  eines  Cbeiitlciitnant*,  7  ju  iiubii»ig*burg  am  29.  Wooember  1735.  Ilbgefeljen  pon  feinem 
auf  ein  beidjeibene*  l'iaf?  jurüdjufü&renben  Anteil  an  ber  großartigen  1715—24  erbauten  ßlofter* 
fird>e  in  Weingarten  ift  iyriiouie  Wirfjamfeit  in  £ubn>ig«burg  sufammengefapt ;  fein  Werl  ift 
namentlich  bic  Soblofifapelle  (1723  eingeweihl)  unb  ba4  9Jcuc  Corps  de  Logis  beS  Scblofie* 
(1725—33);  »einet  cui*  ftaporitefd)lbf?«yn  (171«),  ber  Stabtbauplan  von  ^ubroigSburg  unb  bic 
Stabtfircbe  (1718—26).  —  Seine  Dabigleit  $u  eigenartigen  Oieftaltungcn  im  Kleinen  bat  er  an 
Dem  reijenben  ^ancritejdilöfidieu  bargetan,  jonft  roirtt  et  mehr  bureb,  großen  Wurf  in  !8ef>errfcbuug 
Der  ^aumafjen. 

lurd)  »yrijoni  -  mit  ihm  mar  17<W  ein  weiter  nicht  genannter  Studator  2boma3 
colbati  au*  'Jkag  berufen  uovbcti  —  fam  eine  arofie  Wenge  italienischer  Slünftler  unb  §anb- 
roerler  undi  Württemberg,    y.unädift  m  tx  ieinen  Neffen  ^aclo  5K«tti  (geb.  )u  tfaino  1691) 


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Baumeifter  unb  Bilbb>uer. 


579 


aus  2Bten  1717  als  Bauunternehmer  bei.  SRetti  oollenbet  baS  ftaooritefcblajHhen ,  errietet  1723 
bis  1724  ben  Diarttbrunnen ,  führt  als  Oberbaumeifter  1725—38  bie  Erweiterung  beS  Scb>ffeS 
burdj,  ooQenbet  1730  bie  Jürme  ber  Stabtfirdje.  3m  großen  unb  ganjen  nur  auSfÜhrenber  Bau« 
meifter,  b^at  er  böchfan«  bie  jietnlitt)  einfachen  Scblöffer  in  ftreubental  (1728)  unb  fteimSheim 
(1729)  nach  eigenen  Plänen  errietet.  Sein  jüngerer  ©ruber  Ceopolbo  SRetti  (f.  u.)  baut  gegen 
1730  an  ben  lürmen  ber  Stabtfird>e.  @in  britter  Bruber  ®onato  SRiccarbo  SRetti*)  (geb.  ju 
l'aino  1687,  f  in  Gllroangen  1741),  an  ber  ^aoorite,  am  Scblojj,  an  ber  Stabtfircbe  als  Studator 
ocrwenbet,  tritt  fpäter  felbftänbiger  auf  in  ber  Beränberung  beS  Snnern  ber  StiftSfircbe  ju  (Sfl> 
wangen.  Stndarbeiten  liefert  in  fiubwigSburg  auch  ein  gewtffer  Garolini;  Diarmorterer  mar 
^rifoniS  Scbmager  ©iacomo  Antonio  (Sor  bell  int  (1674—1742,  auch  in  B3eingarten  tätig), 
Diarmorfteinmefc  ?ß i o  Dia tt bei.  911S  Bilbbauer  finb  ju  nennen  Garlo  2ferretti  unb  ber 
IjcrDorraaenbe,  an  Dielen  Orten  fceutfdjlanb*  tätige  $iego  Garlone  (geb.  &u  Scaria  bei  Caino 
1675,  f  1750).  Bon  ihm  ftnb  u.  a.  bie  Siguren  in  ber  Scblofctapelle. 

Bon  einbeimifeben,  auS  Stuttgart  beigesogenen  fträften  finben  ftcb  bei  ben  fürftlicben  Bauten 
•>u  CubwigSburg  als  Steinmefcmeifler  Dl  a  1 1  t)  i  a  S  e  i  m  (geb.  1673,  f  in  Stuttgart  1737,  julefct 
Stuttgarter  Stabtroerlmeifter)  unb  3obann  3alob  #eim  (geb.  c*.  1679,  f  Stuttgart  1785), 
wohl  ©ruber  beS  oorbergenannten  3»h-  Ulrich  §eim;  ferner  Gbjiftopb  griebrid)  Söenbing  (j.  u.). 

S>aS  niebt  r>öftfc^en  3weden  bienenbe  Baumefen  blieb  gan*  in  ben  §Anben  oon  Teutleben, 
^ob^ann  fieon&arb  ftren  (geb.  1698,  f  ju  CubroigSburg  1735),  „boebfürftlicb  Söürttembergiicher, 
auch  Sdjroäbticber  6raujj«Baumeifier",  ift  jebenfallS  berfelbe,  welcher  1782  ben  Bau  ber  reformierten 
ftirdje,  fpätereu  ©arnifonSürcbe  ju  CubwigSburg  leitet;  roobj  fein  üRacbfolger  mar  ber  fürftlid»e 
SBerlmeifter  3ob^aun  IBilbelm  ©öfo  ju  CubwigSburg,  ber  1735—39  bie  jefcige  reformierte 
Äirdje  im  Stuttgarter  fianbbau«  einrichtete. 

Bon  ben  jaljlreicben  bamalS  in  fiubroigSburg  anfäfpgen  Bautecbnifern  ftnb  erwähnenswert 
Die  ftirdjenratS-Baumeifter  ©eorg  5  riebrieb  Diener  (als  Baumeifter  febon  1736  genannt, 
t  1765)  unb  SBilbelm  Srtebridj  ©oft  (1766 ff.);  bie  Stabtwerfmeifter  3obann  ^einrieb 
Dianer  (t  1738)  unb  Dlartin©ebrbarbt(f  1742);  bie  .Steinbauer-Cbermeifter  3ob«nn 
.^einrieb  ftaroenb  (t  1745),  Salomon  Bommer  (f  1763),  3t>bann  ©eorg  Bommer 
(t  1774),  ©eorg  flonrab  3 * 1 1  (lugleidj  fcofmaurer,  geb.  Stuttgart  1744,  f  CubwigSburg  1792); 
ber  Diaurermeifter  3o&anneS  B anwarbt  (t  1756),  ohne  3n»eifel  berfelbe  mit  bem  ©rbauer 
beS  ftapuiiuerhofpijeS  auf  bem  DiidiuelSberg  (1739).  ßnblidj  nennen  mir  ben  Diaurermeifter 
91  n  ton  3  0  ad»  im  auS  (SUmangen,  bem  1758  ein  Brioilegium  für  frauencefabrifation  uerlieben 
würbe,  unb  bie  3öerlmeifterfamilie  Baumgartner. 

3n  Stuttgart  entftanben  in  ben  erften  3ab.rjebnten  beS  18.  Sa&rljunbertS  feine  Baumertc 
uon  fünjtlerijcber  Bebeutung.  %\t  beim  Bau  beS  ÜiteijenljaufeS  (1705—14)  oerroenbeten  Äräfte 
nebft  (inigen  anbern  ftnb  oben  S.  565  f.  aufgeführt,  ^ie  brei  jüngeren  ©lieber  ber  irainilie  Sjeitn 
ranben,  wie  mir  gefeben  h<d>en,  in  fiubroigSburg  lo^nenbere  Bejdjäftigung  als  in  ihrer  SBaterftabt. 
hieben  bem  Canbbaubireftor  unb  Brofeffor  Bhil'PP  3<>feph  3«n«idj  tritt  Sebaftian  3»"'r 
tu  er  manu  (geb.  1665,  f  in  Stuttgart  1728)  heroor  als  langjähriger  ftofbilbbauer  (1704  ff.);  ei 
fertigt  u.a.  1708  eine  $iana,  einen  Apollo  ufm.  für  CubmigSburg.  Slbam  flafpar  Seefrieb 
auS  Slörblingen,  .^ofbilbhauer,  arbeitet  um  1720  in  CubmigSburg.  ©ne  eigentümliche  Stellung 
befleibete  etroaS  fpäter  ber  $iofard)iteft  unb  „©rottier"  (^njpeftor  ber  ©rotte  im  Cuftgarten) 
salomon  ©ottlieb  Sajroegler  (1690—1749). 

3n)mifdjen  hotte  burch  ben  ^erjofl  Rarl  Slleranber,  ben  gelben,  beffeu  Ceben  großenteils  in 
Jyelbjügen  aufgegangen  uxir,  eine  geroiffc  Beoormunbung  ber  Baufunft  burch  baS  Diilitärroefen 
"Cla^  gegriffen,  bie  jroar  nur  wenig  über  ein  3ahriebnt  bie  Oberhanb  behielt,  bereu  9iacbrcirfungen 
firb  aber  ^tcmltd)  lange  geltenb  machten.   91  it 1 0 11  nott  verbot  (geb.  1702,  f  1757),  einer 

")  7ci  ©ntoc  ^er  ö^brüber  JHctti.  tutteticr  infolpe  eine«  ^rrtumä  in  ^faffa  (^eftbi^tt  bon  Stuttgart 
ilS-tfi)  liurd)  »ßcriufthflniifl  mit  'JJcttt  al*  erftcr  $«oiiptbauntelftcr  X>t$  SubU)ig«burger  Ää^loffcS  (jalt.  fpielt  bort 
3m'  feine  '.Holle  unb  toar  bi^fjer  nonj  unbetatuit;  nadt  ben  ftirdjenbüdjeru  oon  Siaino  bie§  ettiotenjo  «9tetti8", 
l)Otte  ^rifonic«  3ct)ioefter  (Elena  vit  ^rau  unb  fon"  erft  1751  aeftorben  (ein.  Tann  Wäre  ein  in  SjubWia&bitra 
1714  im  Alter  001t  etwa  50  fahren  beworbener  Z  t  urf  a  1 0  r  »  0  r  tn  j  0  4J)Ut  1 1  a  tK  e  1 1  f  al«  ein  «ruber 
von  tbm  anu«?et)fti. 


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580 


Anfang. 


SJerner  $arrijierfamilie  eutilammenb,  in  roürttembergijdjen  Tienften  1734-42,  legte  1734  neue 
2öerf<  auf  bcm  $of>cntroic(  an  unb  fprad)  bei  btr  3%i<ban$ung  be3  Scbroarjroalb*  (Aleranber* 
fcbanje)  mit,  rourbe  1735  Cberftleutuant  unb  Cberboubireftor  „für  ba$  3Jtilitärbauroefen", 
nach  bc3  fterjog«  lob  aber  Äommanbant  auf  $>ol>e n-5teuffen ,  roo  er  1737—42  bie  geftung*roerfe 
Deroollftiinbigte.  —  Turcb  Stenntniiie  im  tfeftungsbauroefen  unb  bahinjielenbe  (ftitroürfe  fatte  fid? 
bem  frerjog  auch  ber  oieljeitige  @eorg  iöernharb  33ilf  in ger  (1698— 1750)  empfohlen;  früher 
^rofeifor  ber  SJiatbematif ,  ^hilofopljie  unb  Ideologie,  mürbe  er  1734  jum  (geheimen  SRat  unb 
Tireftor  t»er  ftortififationibautcn  erhoben;  jeit  1737  befafi  er  al§  'JNitglieb  ber  tormunbjcbaftlieben 
Regierung  großen  Ginfluß.  @r  mar  eS,  ber,  al$  1744  bie  ijrage  eine*  neuen  9teftbenibaue$  heran« 
trat,  oen  jungen  $>erjog  fturl  Gugen  }unäd)ft  beriet  unb  1746—48  bie  SRejtben&bau«£eputation 
leitete,   Tod)  mar  5Mlfiuger  rocfentlid)  Ibeoretifer. 

3m  ftrübiabr  1744  mürben  ber  htrpfaljijcbe  Cberboubireftor  ©iujeppe  (Salli  23ibicna 
(t  1757)  unb  ber  an^buehifcbe  93aubireftor  SJfafor  Üeopolbo  iKetti  berufen,  um  mit  bem  rourttcm« 
bergifcben  Cberboubireftor  DJajor  rt.  Üeger  über  ben  Scbloßbau  \u  beraten. 

3obann  (5 f> r i ft o p ^)  Taoib  non  Öeger  (geb.  3.  Cf tober  1701  al*  ^farrerSjoljn  im 
bamal*  roürltembergifcben  3?eit*roeiler  bei  Tünfetebühl,  f  al*  öencralmaior  ju  fiubroigsburg  am 
27.  Aufluft  1791),  Schüler  Irriioni*  1721  27,  bann  in  9tom  unb  $ari*  gebilbet,  1731  an  1'.  iKetti* 
Stelle,  f.  u.,  3taumeifter,  1735  SHitglieb  ber  3taiibeputatton,  1736  al$  Hauptmann  Sbegrfluber  bei 
mürtt.  Artillerie,  1737  mit  ZefcitigungSarbeiteu  in  greubenftabt  bejtbaftigt,  errichtete  1740  ff.  bic 
urjprünglich  ju  einer  Äaferne  für  bie  ganjc  ©ornijon  bestimmten  .v>auptgebäube  ber  fpäteren  Alabemie. 
9tacbbem  er  bann  1741  im  öfterTcicfcijcben  Grbiolgefrieg  burd)  2apfcrfeit  ein  taijcrlidjc*  Abel*^ 
biplom  errungen,  rourbe  er  am  26.  ^uni  1742 jum  Cberboubireftor  mit  SRajorSrang  ernannt, 
löeim  Diefibenjbau  ju  Stuttgart  unterlag  er  jebort)  mit  feinen  Plänen  gegen  iRetti  unb  erhielt  nur 
al«  Stclloertreter  toahrenb  beiien  Abroejenheit  bie  Oberleitung  be*  3)aue*.  3"  einem  fünfte 
brang  er  mit  ©ibiena*  .^ilfe  burd):  ftatt  bc»?  pon  Stetti  oorgefcolagenen  $fablrofte$  legte  er  vom 
3uli  1746  ab  ein  au*  C.uabertt  gefügte«  tfiinbament  jum  Diittelbau  unb  nörblicben  t^tüfl«!.  Am 
3.  September  1746  tritt  er  al«  evfter  Zollbeamter  bei  ber  ftrunbftcinlcgung  auf.  —  3m  fyebrnar 
1747  legte  ber  Cberft  Halthafar  Heitmann  (t  1753),  ber  berühmte  Erbauer  ber  Söuriburgcr 
9tefibenj,  ber  Wirken  ju  Scböntal,  9tcre*beim  ujro.,  einen  gani  neuen,  großartigen  (noch  por> 
hanbenen)  9)auplan  oor,  ber  jebod)  nidjt  berütfficbtigt  mürbe.  (3' gl.  nnjere  Duellen.)  An  einem 
Wettbewerb  für  bie  5affaben»Aufriffe  roaren  ©ibiena,  ber  33ijd)öfl.  tficbftfibrijcbe  Zaubirettor  Siaurijio 
^ebettt,  l'cger  unb  JHetti  beteiligt,  \2eger$  Äift  mit  Sdulenaufbau  in  ben  brei  Crbnungeii  unb 
„auf  rdmifd>e  Art  icböu  oenierten"  genftem  b,at  fid)  bi^tjer  niebt  gefunben.  Am  28.  %un\  174s 
mürbe  ^.'eger  ber  Tireftion  bc*  Sd)loßbaue§  enthoben  unb  auf  baS  „Crbinari«,  Scbloft.  unb  Üanb' 
bauroefen*  bcfdjränlt.  3lon  ib,m  rourbe  nod)  bie  am  6.  Cftober  1748  eingeweihte  eoangeliid)e 
Sdjlo^fapelle  ju  l'ubroigftburg  erftellt  (oielleidjt  aueb  ba>>  Zücbjeiitor  ju  Stuttgart).  3m  %at)t 
1756  rourbe  er  Cberftleulnant,  175H  vberft,  penftouiert  1767  al-j  Weneralmajor.  cciue  Stelle  aU 
Cberboubireftor  liatte  er  jdton  1760  niebergelegt.  l'eger  mar  mefjr  mathematifd)  gejdjulter  l'Jilitav 
al*  Ardjiteft;  fein  ißauroerf  Pon  f)err>orragenbem  flunftmert  iebeint  ihm  jeinen  Urfprung  :,u 
»erbanfen. 

Veopolbo  iHetti  (geb.  um  1705)  roibmete  ftctj  bev  Zautiinft  unter  jeinem  Cb,eim  ^rijoni, 
bann  o^ne  ^roeifel  in  ^ari«,  rourbe  idjon  1726  3kumeiftcr  in  \.'ubroig$burg  (i.  o.),  ging  im 
Februar  1731  al*  ^Xtigcntciir^eutnant  auv  nnirtleinb.  tienfleii  uad)  An*bad),  roo  er  1732  ou£ 
Schloß  rollenbete,  1736—38  al£  ^ngeuieur^auptmann  bie  Si.  WuinbertuMircbe  erneuerte  unb 
erroeiterte*)  unb  al*  Zaubirettor  am  marfgrdflidien  \>of  eine  aljnlübc  :Holle  fpielte  roie  ijrijoni 
in  i'ubirifl*burg,  3*on  An*bad)  aus  baute  er  u.  a.  baS  Scblof;  Liebenau  bei  lÖein^berg  (1745). 
—  !Helti$  .^auptroevf  i|»  bn*  Stuttgarter  9t  ef  iben  ^  jebl  oß.  s)tad>bem  er  fdjon  1744  f.  um- 
fangreiebe  Gntroürfc  bjejit  eingereiht  battc ,  marb  1746  ein  uercinfaebter  ^ilan  »on  ibm  enbgültig 
angenommen.  Öeim  Wettbewerb  für  bic  ijafiabe  1747  lieferte  er  itoei  Entwürfe  unb  fiegte  mit 
ieinem  in  mafmoü  iraiuöfiiAem  AStioimi^tnu?.  gehaltenen  Aufriß.   Tie  Ausführung  erfolgte  mein 


*)  Tie  '4'läne  jum  Ifi}icrcit  ^nutvtu'ti  baten  fiel»  tu  einem  ^oliobaiit  uotlfränDig  ertotten  (*i6Iiottj»t 
t>er  St.  Xettjutfctjeii  >>od>f4u(e). 


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öaumeifter  unb  iöilbbauer. 


581 


unb  mein;  unter  jeinen  Augen.  3m  Sommer  174«  mürbe  er  in  AnSbad)  beurlaubt;  6nbe  17-49 
!am  ber  ülorbflüael ,  bolb  autb  bcr  OHittelbau  unter  Taeh.  3u  Horflubien  für  bie  innere  Aus- 
härtung roirb  Äetti  im  5rüb,iab,r  1750  nad)  ^ariS  gefanbt,  roo  er  aud)  ben  ©runb«  unb  Aufrip 
in  Rupfer  ftet&en  lüfet*)  (Snblid)  tritt  er  am  20.  Aufluft  1750  als  ^ngenieur-Cberftleutnant  unb 
überbaubireftor  ganj  in  roürltembergifdie  Tienfte.  AI*  jolc&er  hat  er  inbeffen  nur  noch,  bo? 
ÜuftljauS  ju  einem  Opemb.au?  eingeridjtet  unb  im  ffrübiahr  1751  mittels  eine?  ftofteft  bie  ©ritnb- 
lagen  für  ben  rüdftänbigen  jüblid)en  tflügel  b^ergeftellt.  Sebon  am  18.  September  1751  ftarb  er 
iu  Stuttgart.  @r  hatte  1749  f.  noch  ^(dne  für  baS  neue  Stefibenjjcblop  ju  ftarterulje  geliefert, 
welche  bei  ber  Ausführung  biejeS  SöaucS  in  erfter  ifirtie  berüdfiebtigt  mürben.  Sä)öpjerfrajt  unb 
ßrfinbungSgabe  ^at  üeopolbo  Metti  nid«  in  tjeroorragenbem  3)cafce  befeffen;  aber  fein  Sinn  für 
jehön  abgemogene  SHaffenoerteilung,,  für  anmutige  iterhältnifie  unb  formen  ma(f)t  lein  vauptroer! 
-,u  einer  erfreulichen  @rfd)einung. 

Sei  ber  ©runbfteinlegung,  im  %at)x  1746  erfdjeinen  ber  ©aumeifter  ©eubing  unb  ber  ©ert- 
meifter  ©rofj.  GbriftophiYriebrid)  ©enhi"fl  (1690—1749),  bereit«  als  Steininet  in  ßub 
roigSburg  genannt,  fomint  1738  als  fiaubbaumeifter,  1743  al>5  Wentfammer  SBaumeifter  oor.  6r 
lieferte  u.  a.  einen  nicht  ausgeführten  tylan  ju  einem  StathauS  für  ^nbroigSburg  (1780).  —  Johann 
Abam  @rofe  (Sohn  beS  Steinmauer*,  fpäteren  «ürgermeifterS  in  ©innenbeu  3ob-  5Wicbael  ©rofc, 
1673-1760),  geb.  ju  ©tnnenben  11.  Te*.  1697,  baut  1737  f.  bie  fteinerne  iNemSbrürfe  in  ©aib- 
lingeii,  ift  ieitbem  berrfd)aftlid)er  ©erfmeifter,  mirb  1749  JNentlammerbaumeifter,  f  511  flönigS- 
brotin  2.  Oftober  1757.  Über  feine  ftirdjenbauten  ugl.  2.  566.  (fiu  bemerfensroerter  $au  ift  aud) 
»ein  ©ohnhauS  in  ©innenben.  ClHcifterieidjen  fiebe  oben  ) 

S)eim  ivuiibamenibau  jum  9iefiben^lo^  im  Sommer  1746  ftanöen  bie  2)iaurer  unter  einem 
$aulonbufleur  5ifcr;er,  ber  aud)  als  i'eger*  3<id)ner  genannt  mirb  unb  bis  1751  oorfommt; 
er  ioH  bann  Ingenieur  Hauptmann  geworben  unb  enblid)  in  barmftäbtijd)en  Ticnften  ali  Artillerie» 
ÜJlajor  geftorben  fein.  Tie  ^immerleutc  beaufiidjtigte  ber  £>oiüinmermeifter  ^ob,.  ©eorg  .f>off» 
mann,  ben  üRetti  als  SachocrfUinbigen  jur  Regung  eine*  iHofte*  auS  Ansbach  b,attc  tonunen  laffen, 
ber  aber  balb  borthin  jnrücfging;  bie  Steinme^en  Ratten  Johann  ^ r i c b r i ct>  ©eyhi»flf  ben 
Sohn  beS  »aumeifterS,  jum  Malier-  Als  mau  im  ftrübiabr  1747  ben  Seblopbau  in  Aflorb  gab, 
mürbe  ber  junge  ©enbjng  ^Bauunternehmer  in  ©emeinjefraft  mit  Johann  ©corg  3itt,  ber 
fchon  1739  als  £ofbalier,  bann  aud)  als  Stabtmerfmeifier  genannt  mirb.  ifleibe  erhielten  1751 
ben  2itel  ^auin  jpef  toren.  ^m  ^a^r  1754  traten  fie,  nactobem  fie  uoeb  bie  tfunbamente  juni 
Sübfliigel  ausgeführt,  »om  Sdüofibaii  \unirf.  —  Tie  Zimmerarbeit  tiattc  Johann  i»eonharb 
Gljel,  i  aU  .^ofroerlmeifter  1774,  übernommen;  er  feblug  Mtnäa^ft  ba*  Tacb  be*  s)iorbflügel«  auf 
(1749);  1772  arbeitet  er  auf  ber  Solitübe.  —  Siidjt  beim  SAlofebau  uermenbet  mar  ber  1739 
bis  1747  oortommenbe  feerrfdxiftHdje  ©erlmeiftev  ju  ctullgart  ^o^ann  ©eorg  ©alter 
(r  SHjitbrig  1771). 

©leieb,  nad)  ÄettiS  Jobe  mürbe  ber  maljrfdjeinlid)  0011  ib,m  auS  v^aris  mitgebradjtc  Teffinateur 
Ötienne  TupuiS  mit  ber  5ortfüb.rung  ber  3nnenbeIoration  beS  «djloffeS  beauftragt.  Qx  blieb 
in  Württemberg  nidjt  lange  unb  erfdjeint  fpöter  (1765  i.)  bei  ben  SMcnbungSarbeiten  be>?  scbloffeS 
"^rüfjl  am  Schein. 

ÄeltiS  sJiad)folger  mürbe  ber  ivranjofe  Pierre  ÜouiS  Philippe  be  la  Wn^picrc**) 
Tiefer  SRann,  üielleidit  ber  co^ti  eines  „architecte-ingenieur  des  pont»  et  cha0886es  de  Frauce1* 
namens  3fran<;oiS  la  ©ueSpiere,  mar  wom  Waurer  unb  Steinmeften  jum  Münftler  einporgefliegeu ; 
JKetti  blatte  iljn  in  ^ari*  (1750)  fennen  gelernt  unb  junddjft  bem  marlgraflicb  ^aben»S!urlad)icbcn 
'Öof  empfohlen,  bem  er  bann  aua)  mandjerlei  (Sntroürfe  für  ben  ftarleruljei  Sdjlo^bau  lieferte.***) 
?lm  13.  April  1752  erfolgt  feine  Ernennung  jum  mürtiembergifmen  Oberbaubireltor  mit 

*)  Xitfrr  $(an  oon  1750.  gegen  tienjenigen  ooti  174U  in  einigen  «rüden  Deräubm.  jrigt  gleictjraottl 
nod)  jene  @tfamtan(age  mit  jmti  Don  ben  $[üg<t<nbfn  natb  b<r  beutigen  Äönigftra|e  nortaufenben  (Valerien, 
an  beren  tfnben  fld)  ein  Cpernbon»  unb  eine  .§ouptmaa)e  quer  anfdjUeficn  follten. 

")  Xiefe  eebreibung  be«  Wanten«  ift  gegenüber  ber  bisherigen  lÖuepK-re)  fprad)rtrt)  allein  geredjtferrigt; 
er  felbft  ?a>rieb  in  ber  »leget  be  laöuf-ptere. 

*••)  2er  babtfd)e «aubtreftor  Stlbrecftt  Jriebricb  »on  .Mefttau,  loetd)er  ben  Mar(«rubcr  ^d)(o^bau  in 
ber  ^auptfadje  ausführte,  fanu  al*  ein  3a)ülcr  »on  bc  la  Wu^pii-re  gelten. 


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582 


Anhang. 


bem  Stange  eint«  3Hajor«  (1762  wirb  er  Cberftleutnaitt).  ©egenüber  ieinen  ftet«  talentoolleu, 
über  oft  ungeheuerlieben  Entwürfen  au«  früherer  3*«t  träflt ,  wa«  er  in  Württemberg  fAuf ,  ba? 
©epräge  ausgereifter  9Jleifterfd)aft.  ©in  non  ihm  felbft  geftod)ene«,  gegen  1760  erschienene«  ffupfer. 
wert  —  fiehe  bei  ben  Duellen  —  enthält  namentlich  feine  $lfine  jum  Stuttgarter  Sd)lofc.  £icr 
befcbäftigte  ib.ii  junäcbft  bie  »eitere  innere  HuSftattung  ber  t>ort)anbenen  Jeile  unb  bie  Bollenbung 
be«  Sübflüget«.  35er  Sübflügel  roirb  1754  ben  ©erlmeiftern  Jobann  Sebmib  unb  ?ßetei 
Öbriftopb.  Bertranb  (Bertram)  in  Äfforb  gegeben;  bie  oon  be  la  ®u£pifcre  entroorfene  Hufien» 
front  ift  in  ber  Weife  be*  banialigen  franiflfticben  ©fleftiüSmu^  afabeinijd)  trocfen,  aber  Don  guten 
Berbclltniffen;  (entere«  gilt  befonber«  aud)  oon  bem  bortigen  Ireppenfmuje.  Sin  Mittelbau  f>at 
be  la  ©Kopiere  ben  Bortifu«  ftattlichcr  geftaltet ,  al«  er  oon  ÜKetti  geplant  war ;  im  Innern  u.  a. 
bie  oortrefflicb  angelegte  2Jlarmortreppe  unb  ber  pracbtootle,  oon  bob«ni  fünftlerifd)em  flönuen 
ieugenbe  *Wannoriaal  jeiu  Werf.  311«  Xcffinateur  finbet  jid)  1760  ein  geroiffer  Bourgeoi*. 
%m  18.  9?or>ember  1762  rourbe  ber  oöllig  eingerichtete  Diorbflügel  ein  JRaub  ber  flammen;  ba 
jd»uf  ber  Dieifter  neue  Wotm«  unb  Brad)traume  im  ©übflügel,  hnuptideblid)  bie  b>roorragenb  id)öue 
gelbe  (Valerie  unb  bie  ©runbanlage  be«  jefeigen  meinen  Saale«.  ipiemit  waren  bie  utioerjebrt 
gebliebenen  2eile  be*  Schlöffe«  in  ben  £>aupt$ügen  oollenbet. 

$«  la  ©uepi*re,  ber  1758  bic  Einrichtung  be«  3fcratcr«  im  fiufHjaut  mit  ©efebmarf  uer 
uollflänbigt  unb  bem  Bau  eine  ger&umige  BorbaUe  angegliebert  tjalte,  entwarf  unb  baute  noch  r>on 
1760  an  ba«  in  ©runbrife  unb  Aufbau  gleich  oortreffliebe  „Seeicblofe",  ba«  freilich,  erft  Itöni^ 
ivriebridj  im  Jnnern  oollenben  liefe  (TOonrepo«).  Jm  Jahr  1768  jebieb  ber  üHeifter  au> 
Württemberg ,  um  fid)  in  bie  Xicnfte  be«  flönig«  non  tfranfreid)  ju  begeben.  Gr  ftarb  am 
30.  Cltober  1773. 

Webt  au«brüdlid>  befugt,  aber  fieber  anzunehmen  ift  übrigen«  eine  Beteiligung  be  la  ©in'" 
pifcre«  an  bem  1768—67  errichteten  Sd>lofrbau  ber  Solitübe,  wo  namentlich  ber  $auptiaal 
ieinen  ©eift  oerrät. 

l\\x  ben  Bauten  auf  ber  Solitübe  foQ  bie  erfte  Anregung  ber  Oberft  Jafob  o.  Scheie r 
(geb.  1726,  t  1784  al«  ©eneralmajor  unb  Äommaubant  auf  bem  Sliperg)  gegeben  höben,  ber 
„nicht  nur  ein  guter  3*<djner,  ionbern  aud)  Slrcbitelt  war"  unb  „mit  Beziehung  einiger  Bau« 
tneifter"  angeblich  „einen  Bauplan  nach  bem  anbern  machte".  latjache  ift,  baft  er  1767  bie  Clui  = 
leitung  über  bie  auf  ber  Solitube  „in  Arbeit  ftehenben  Slctiften"  hatte. 

Sil«  Urheber  be*  AUan«"  jur  Solitübe  —  ein  oielbeutiger  Xutbruct  —  wirb  Johann 
*  riebrieb  Weabing  genannt,  ein  jeltfam  jmiieben  ftünftlericbafl  unb  untergeorbneten  Stel- 
lungen umhergeworfener  mann,  ©eboren  \\i  Stuttgart  1.  "Änguft  1716,  erlernte  er  1738—  41 
bie  Ärcbiteltur  bei  bem  berühmten  ©aetano  (Ffnaocri  *u  Treiben.  Wir  fennen  ben  jungen  Wenbiug 
al«  Bauunternehmer  beim  Schlon  in  Stuttgart,  1747—54,  unb  Bauinfpcftor.  dagegen  erjehtint 
er  1758  auf  einmal  al«  Aammerbiener,  bann  al«  Scblofrfaftellau  ju  £ubwig«burg  bi«  1766.  v\u 
biefer  Stellung  errichtet  er  1760  ff.  ba?  neue  Scblojj,  Cpernbau*  ujw.  ju  ©rafeneef  bei  SJiänjingcn. 
oergdngliche  Bauten.  3luf  ber  Solitübe  ift  oielleiebt  bie  iäjöne  Schlofsfapelle  fein  Werf.  Seit  17«« 
finbeii  wir  ihn  in  Babew^nrladnicben  Uicnfien  al«  ..JWecbnungSrat"  *u  Äarl«ruh«,  balb  auch 
HJJitglieb  ber  ccblofwaubeputatioti  unbBaumcifter  an  ber  inneren  ?lu«ftattung  be«  ftarl«ruhtr  ÜKefibeit; 
idloiie«  mitbauenb.   (5r  ftirbt  plö^licfi  am  17.  Juli  1781. 

Um«  Jahr  1772  arbeiten  aui  bev  Solilübe  u.  a.  neben  Gfcel  ber  ÜBerfmeifter  @eor4i 
Atonrab  Bernl acher,  1774  öofwerfmeifter,  x'ehrer  ber  3iftll>auf unft  an  ber  ftarlSfchule  l»i« 
1776;  ber  ^immermeifter  Johanne«  Jpaa«  (1719—89),  ber  fchon  1757  ff.  beim  Stuttgarter 
:Xeftbenibau  »orfommt;  ber  >{iinmermeifter  Johann  Bernharb  $>olbercr,  f  1785  al«  Stift«= 
werfmeifter,  unb  ber  i*ubwig«burgcr  Johann  ©eorg  Baumgartner,  f  1780  al«  3immcr- 
obermeifter.  ~  .^ofroerf meifter,  bann  l'unbbaumeifler  war  6 1)  r  i  ft  i  a  n  31  b  a  m  (Stytl  (1743—1801  >, 
t'anb'Baufontrolleur  v\oh-  Gberharb  tf  ^cl  (1745—92),  ber  Bater  be«  Cbeibaurot«  (ogl.  S.235). 
Xurch  ba^  ganje  Jahrhunbert  \ieht  fieb  bie  vofinaurerfamilie  Barth,  au«  ber  gleidjiall«  ein  Cber- 
baurat  h«roorgchen  jollte. 

Wöhrenb  bi«  über  bie  SJliltc  be«  v\ahrfjunbert«  bie  funftlerifchc  sÄu«bilbung  einhfiniifdier 
ihafte  oereinjelt  unb  oom  Äu«laub  abhängig  geblieben  war,  würbe  nun  teil«  burch  eine  pon 
be  la  ÖuApihe  aii«gehenbc  Schule  »on  Baumei|tem,  teil«  bureb  bie  1761  in  Stuttgart  geflütete. 


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SBaumeifter  unb  SBilbfauer. 


583 


1765—75  in  ttubroigSburg  unttrgebrad)te  Acaderaie  des  »rts  eine  lüenbung  jum  3)effern  Ijerbci< 
gefübrt.  bis  bann  bie  1770  auf  ber  Solitübe  auiteimenbe,  feit  1775  in  Stuttgart  pollentfaltete, 
1781  jur  fcocbfdjule  erbobene  ffarUafabemie  mit  ifrer  „Jratultat  ber  freien  flünflc"  aud)  auf 
biefem  ©ebiet  einen  SWittelpuntt  frifdjer  (Sntroicflung  bot. 

Unter  ben  burd)  be  (a  ©u£pfc"  »orgebilbeten  ©aumeiftern  --  aud)  ber  berühmte  Sobann 
©oltbarb  «RüHer,  ber  ipatere  Jtupferftetber,  genofe  176+  f.  feinen  Unterricht  in  ber  3ioilbaulunft  - 
ift  roobl  al«  ber  ältefte  ju  nennen  3oban  n  Abam  ®r  ofs  b.  %  geb.  ju  äöinnenben  am  27.  Sep> 
tember  1728.  3m  3ab>  1752  lommt  er  mit  be  la  ©ufcpiere  ««*  $<*ri*  "»b  bient  al*  Söait. 
fontroüeur  bei  ber  Seftbenjbaubeputation  bis  1757.*)  Nadjf olger  feinet  SBattr*  als  Nentfammer. 
baumeifter  unb  Sanbbaumeifter.  roirb  er  1768  al*  JRitglieb  ber  neuen  Uanbbaubeputatiou  ttmb- 
oberbauinfpeftor,  baneben  ^Jrofefjor  ber  ^erfpeftine  an  ber  Academie  des  arts,  julefct  Cbriftroarbt* 
meifter,  ftirbt  auf  ber  Steife  ju  Tettenbaufen  am  24.  3uni  1794.  3n  ben  3abren  1759  f.  battc 
er  ba$  3flgerbau*  ju  £ubroig*burg  für  bie  $orjelIanfabrif  umgebaut,  im  übrigen  feblen  Anbalt*. 
minfte  ju  einer  2Serlbeftimmung  feine«  SBirfenS.  Sein  ©ebilfe  unb  Stelluertreter  an  ber  Academie 
des  arts  mar  1768—93  ber  Tefftnateur  ftagfpiel.  —  Ter  faeiberr  j? a r I  pon  Sd)  eil, 
geb.  1732,  f  al»  Cberftleutnant  ber  Artillerie  ju  £ubroig*burg  1790,  mar  1752  ff.  be  la  ©u<" 
piereS  Sdjüler  (t>g(.  feinen  9iad)laji  bei  unfern  dielten),  febte  übrigen*  al4  Erbauer  be*  Cubipig-v 
burger  Arfenal?  (1761  f.)  mebr  bie  liegerjdje  ftiebtung  fori.  —  An  v.  $erbort  unb  Öilfinger  ev> 
innert  3afob  griebrid)  SRdfd),  geb.  in  Tfirrenjimmern  1743,  Sdjnler  ber  Academie  des  arts 
1761  ff.,  bann  ftabett  ber  Artillerie,  1767—71  ffonbufteur  beim  Corps  des  Guide«  (2anbe*auv 
nabine),  feit  1772  Öebjrer  ber  ffriegSmiffenfcboft  ufn>.  auf  ber  Solitübe,  bann  an  ber  ftarteafabemie 
in  Stuttgart,  1772  Ceulnant,  1778  ftauplmann  beim  Artitlerieregimeut  p.  Nicolai**),  1790  Major, 
1800  Oberftleutnant,  1803  al*  Cberft  penftoniert,  f  über  97  3a&re  alt  1841  ju  Stuttgart.  Gr 
baut  al*  Major  1796  bie  SRofebüblicbanje  (Sdjroabenjdjanje,  „5Röi<benfcbanje")  auf  bem  Shtiebi*. 
'■Bon  feiner  oielieitigen  SdjriftfteQerei  ift  ein  Beitrag  jur  ©efcbidjte  be*  Stuttgarter  Mefibenj. 
jd)loffe8  bemerfenSroert. 

Ter  bebeutenbfte  rourttembergiiebe  Sd)üler  oon  be  la  ©u£pi£re  unb  beijcitige,  roelcbcv  beu 
rranjörijcben  ÜKeifter  einft  erfefcen  jollte,  mar  SRe  iubarb  Serbin «nb  ©einrieb  ftifeber  (geb. 
ju  Stuttgart  am  18.  3uni  1746,  f  bajelbft  15.  3uni  1813).  Sdrou  17«6  würbe  er  flabineti»- 
bejfinateur,  1773  Cberleutnant  unb  ftofarebitett,  1775  Hauptmann  unb  ^rofefjor  bei 
3ioilbaufunft  an  ber  flarlSjrbule,  1794  Major,  enblicb  1797  Oberbaubireltor  (bis  1802).  ififeber 
mar  ein  gemanbter  Arbeiter  oon  rafd)er  GrfinbungSgabc  unb  rourbe  al*  jolcber  leiber  von  \>erjog 
Harl  ju  früt)  unb  ju  ftail  au^genü^t,  um  jur  sJDieijterfrbaft  in  bc*t>erem  Sinne  burcbjubringen. 
^uerft  beim  Scblofsbau  in  Stuttgart,  bann  1767  aui  ber  penetianifeben  JHeije  be»  ©erjog«  ner« 
roenret  CPalajjo  2?arbarigo,  i'anbbau«  9Harocco) ,  errirbtete  er  in  ben  folgenben  Rubren  auf  ber 
Solitübe  ba*  S8ärenj(blb&d)en  (1768),  unb  ben  pon  ben  ^citgenoffeu  gepriefene|i,  1H<)9  abgetragenen 
v'orbeerfaal,  ben  „langen  Stall"  unb  bie  eoangeltjcbe  Sirebe  (Untere  beibe  um  1N07  nad)  Stuttgart 
nerfeftt).  Seit  1771  mar  er  aud)  i'ebrcr  an  ber  JTarlefebule  (bi?  179+) ;  fein  umfaffenber  ^(an  ju 
einem  Afabeiniegebäube  auf  ber  Solitübe  (1772)  blieb  balb  nach  ber  ©runbfteinlegung  liegen, 
bagegen  ergänze  er  1775  bie  ScbJofntebengebäube  in  Stuttgart  burdi  jroei  neue  5ylügel  jur  Jlflrl-^ 
febule  (iTlotunbe,  Speiiffaal),  legte  bie  ^ßlanie  au,  ridjtete  ba?  alte  Scbtof»  jur  ^o^nung  für  beu 
perjog  unb  eine  ehemalige  JHemije  1776  jur  ©arnifon^firdje  ein,  perfekte  1779  ba$  „flleiuc 
Ibcater"  pon  2einnd)  naeb  Stuttgart  (1H02  abgebrannt),  uerpollftäubigtc  bie  Ginriebtung  be? 
:Hefibenjfd)loife*,  arbeitete  am  ffiieberaufbau  bc-J  abgebrannten  WorbilügelS  (1791)  unb  crftellte 
nod)  mehrere  öffentlirbe  unb  ^ripatbauten  in  Stuttgart.  Am  meifteu  haftet  3'id»er*  Warne  an 
feinen  Stauten  in  $  oben  beim.  Tort  entftanben  1772  ff-  bie  nörblicbeu  Seblofmebengebaube, 
^eren  eine»  ber  .^erjog  unb  *$rauji8fa  beroofjnten,  unb  ber  beriibmte  „englifd;e  ©arten"  mit 
„gotifeber"  flirrbe  ufro.   $\m  Srtjloffe  felbft,  bem  eine  alte  ^afferburg  iMafc  maebte,  rourbe  evi't 

*)  7it  folgenben  iPoutontrolkurt ,  juglria)  »auiiifpcttomj :  feit  1758  ^ofept)  £ahit  if  1771  >.  feit 
1772  3obauu  ßeorg  Ölafer  (f  180H). 

**)  ^crbiitanb  Britto rit^  Don  Nicolai,  geb.  in  Sannftait  1730,  feit  1774  Momiuaiibnnt  bcS  tvürttem 
btrflifcbfii  ?trtillcrif«^tginifnid  ufro.,  f  ol«  Wentralfclbjtuflincifter  In  srubroißeüiirg  I8U,  erfreute  tieb  ali 
Cffijier  unb  Wilitärfcbriftftener  eine«  großen  «Jtufefl. 


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584 


1785  ber  ©runb  gelebt ;  ba«  innere  mar  beim  Tobe  bei  frerjogS  nur  teilrocife  noHenbet  (^3ibliot^cf- 
faal).  Tie  ?lrd)iteihir  üt,  abgefehen  uon  btm  ©ortituS,  bem  ©eftibül  unb  Treppenhaus,  jiemlid) 
anjprud)§lo*.  Tic  reid)  ftudiertc  „fteitbaljn"  ^at  eine  Terfenfonftruftion  ohne  3»ifö«nftüben  oon 
bcm  erften  3Jioj(biniften  Johann  @hriftian  Äeim  (f  1787),  ber  fid)  jd)on  in  Subroigsburg 
bewährt  halte.  —  3m  3»)ammenhang  mit  iyifdjerS  ©autätigfeit  ju  Hohenheim  fteljt  ber  ©au  ber 
>Hrd)e  in  ©irtad)  (1780)  unb  bei  fiübfäen  Sd)lofie*  in  Sdmrnhaujen  (1784).  Ta«  §errjd)afl$' 
baue  in  ©Hlbbab,  bie  Ginridjtung  mehrerer  herzoglicher  Sdjlöffer  unb  ber  ©au  mehrerer  #errfd>afte' 
fifce  für  tten  hohen  "Abel  aud>  aufierhalb  Württemberg«  oernollftänbigcu  baS  ©üb  ©on  5tfd)er§  raft- 
lofeiu  Staffen. 

Tie  au*  ber  Äarlsidmle  hervorgegangenen  ©aumeifter  fallen  ni<ht  mehr  in  ben  ftreiä  unjerer 
©etradjtung.  3n  Württemberg  roirften  »on  ihnen  Johann  3afob  3ijel  (1754—1820),  Taoib 
3iifolau*  Nbriot  (geb.  ju  Wömpelgarb  1757),  hauptiad)lid)  aber  ber  melgerühmte  &ofbaumeifler 
X'iifolau«  ^houret  (1767—184.')),  ber  u.  a.  bie  Arbeiten  an  ben  Sd)löjfern  Hohenheim  1796  fi-, 
WonrepoS  1804  unb  am  9(efibenjjd)lo|  ju  Stuttgart  1805—07  ju  einem  geroifjen  9tbid)lu|  brachte. 

Tie  ©laftif  gelangte  burd)  ben  Stuttgarter  Scblojibau  unb  bie  betben  SUabemien  ju  ftufen- 
weifem  tjortjdjritt.  ©on  ben  ©ilbbauerarbeiten  am  Stuttgarter  0{eftben}fd>(o§  vergab  man  bie 
iriguren  unb  Iropljäen  für  bie  ttttiten  unb  ©iebelielber  an  ben  1747  burd)  Üeopolbo  SHetti  au* 
©.Men  berufenen  „»"ytguriften"  T  o  in  c  n  i  c  o  Jyerretti  (Sohn  be*  Garlo  Serretti,  geb.  ju  Caftiglione 
im  Zai  3nleloi  am  tfomerjee,  t  1774  ju  Stuttgart);  fpäter  mar  er  für  bie  fubroigSburger 
©orjellanfabrif  tätig.  Tie  ornamentalen  Arbeiten  ber  ?lupenjeite  (ftapit&le  ufn>.)  erhielt  1747  neben 
©aul  ?lmeb*''e  ©iarclle,  ber  eigentlich  Stettin  ©aujeiebner  mar  unb  ftd)  mehr  in  SlnSbad) 
aufhielt,  x!oui*  Stöger  (franjöfiid)er  Slbfunft,  geb.  ju  .ftannooer),  ber  bann  aud>  an  ber  Hu8- 
idnnüdung  be*  Innern  mitroirft;  1763  liefert  er  bie  „3ouijd)en  ffapitäle  am  Seebau*"  (SHonrepoS). 

^(ümeiitlid)  am  Anfang  ber  1750er  $af)tt  roaren  jahlrctdjc  Jhäfte  jur  StuSftaltung  beS  Stutt» 
garter  ScbloijeS  beige,ogen,  u.  o.  ©ilbhauer  Wichel  $ rej jancourt  (aus  ©arte,  f  1764), 
Johann  ©eter  Stöger  (f  1764),  bev  1762  nod)  bie  „Trophäen  auf  beut  ßubroigSburger  Stabt 
tor"  (Stuttgarter  lor  in  2ubioig*burg)  lieferte;  Shriftian  Sauer  (t  1786),  aud)  Sturfator, 
fpatcr  am  Seebau*  bejdjäitigt;  ber  Jöofbilbhauer  Johann  Äonrab  ©inber  (1728  —  76),  fpüter 
ebcnfall*  am  See&aus,  1772  auf  ber  Solitübe  befajäftigt;  ferner  ber  ftofftudator  Suigi  ©offi 
(um  1765,  au*  einer  betonnten  Äünftlerfamilie) ,  ber  ©ilbhauer  unb  »Diarmormeifter  ©iorgiolli, 
bie  9J?arnioriuei|ter  ,>ranceäco  ©afalli  unb  jranceSco  3lltieri  (y  1780),  enblid)  ber 
17H:-S — 71  uorfoinmenben  ®ip»marmoricrer  Sdjaibha uff. 

Öeroorragenbe  üKeifter  mirften  an  ber  Äcad^mie  des  arts  unb  an  ber  flarlsjdjule.  Ter 
nielfeitigc  Wilhelm  ©coer*)  (geb.  ju  ©otha  27.  Tciember  1727,  v  ju  Sdjönbrunn  2».  9Wärj 
1H06)  bilbete  fid)  auf  floiten  be*  Stuttgarter  ^»oje«  1747—59  in  ^iari*  unb  iKom  —  bort  »er= 
fehrtc  er  mit  2i>inrtelmann  —  jum  Sialer  unb  ©ilbhauer  au5,  mar  bann  al*  „Statuaire"  in 
loürttembergijdjen  Tienften  bisS  1767,  hierauf  f.  f.  .^ofbilbhauer  in  ©Meit.  (©ilbroerfe  im  ©arten 
oon  Sdiönbrunn.)  (fr  rühmt  fid»,  bie  Ac&d^mie  des  arte  eingerid)tet  au  fyabtn,  gehörte  ihr  febod) 
nur  oorübergeheub  an.  3Mt  Sd)müdung  bes  Stuttgarter  Sdjloffe*  trug  er  bei  al8  3Ka(er,  ferner 
burd)  (jntbedung  unb  Verwertung  oon  oielfarbtgen  einheimijd)en  iüiarmorarten ,  bie  er  audj  $u 
plaftifcben  Herfen  nermenbete,  j.  ©.  ju  einer  Statue  ber  tfere«  (fdhmarj)  unb  einer  ©üfte  be* 
©itelliue  (mehrfarbig),  i^ür  baS  Seehauft  arbeitete  er  eine  überlebe ndgroftc  Tiana  mit  $tuiib  au 
ber  Ueine.  ^lui  bebeutenbften  erfd>eint  er  jebod)  al*  leitenbe  Iün)tlerifa>e  ftraft  bei  ber  Öubroig?- 
burger  ^onellanfabrif ;  unter  ben  jahlreicben  oon  ihm  gefdmffenen  tlllobellen  ftnb  bie  ©acd>anten 
gruppen  befonber?  berühmt,  ferner  bie  Slrtcmifta,  Slmor  unb  ^Jipdje  ujro.  Seine  Äidjtung  n>ar 
ein  cfleftij(ber  .Stlaffiii*mu§.  Wleid)ieitig  roirb  in  t'ubmig^burg  ?vofeph  Ißeinmüllcr  al*  ©er« 
iertigci  fchöner  Wobclle  gerühmt. 

länger  roirftc  in  Württemberg  ^ierrc  &rancoi*  Üeieune,  geb.  in  ©rüijel  10.  3Ä4ri 
1721,  jmolf  ^aljrc  in  '.Hont  au*gebilbct  (bort  jahlreidje  ©Jerfe  oon  ihm),  jeit  175.-1  premier  scalptear 
tu  Stuttgart,  feit  17*11  zugleich  s4Jrofeffor  an  ber  Acad^iuie  des  arts,  1773  an  ber  ftar($jd)ule,  um 
17s()  in  feine  ©aterftabt  iiirüdgefchrt,  f  in  ©rüfiel  am  30.  Tcjember  1790.  Jür  ba?  9teftben$fd)loH 

')  lo  t*ricb  er  fid)  ietbfi ;  inait  finbet  «oc  unb  ^imanifit  uiflfad)  rntftellt. 


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Skumeifter  unb  SBilbhauer. 


585 


ooUenbete  er  1759  in  Sanbftein  bie  ftoloffalftatuen  oon  £)erfule$  unb  SRineroa  aufjen  am  ^ortifus; 
im  3nnwn  finb  oon  feiner  £anb  eine  Söüfte  be§  $erjog«  ffarl  ßugen,  ein  Basrelief  beleihen 
(1776),  }iuei  früher  im  $ibliothefiaal  ju  Bobenheim  angebrachte  3to*relief«:  ba$  Sri  Ujchioe  igen 
unb  ba$  flJadjbenten,  fämlli4>  in  farrarifchem  2Jtormor,  ferner  eine  mehrfarbige  Warmorbufte  be* 
'ülntoninuß  *JMn8  ujio.  Seine  Warmorftatue  be£  Äpollo,  früher  in  Hohenheim,  befinbet  fieb  jetjt 
im  Sdjlofr  ju  2ubnrig*burg;  feine  Sanbfteinbilber  ber  „oier  Sahre^jeiten"  uetjt  man  in  ben  (*rf« 
nifeben  beS  Scblofj«4  3Ronrepo3.  ßejeune  toar  ein  Äünftler  von  ©ei|t  unb  ©efebmad.  —  9115 
Scbüter  oon  i'ejeune  wirb  in  älterer  3'**  (1758  ff.)  ftbam  iflauer  genannt,  als  „$offigurift" 
1772  auf  ber  Solitübe  befcfcäftigt,  i'ehrer  ber  ©ilbljauerfunft  in  ber  ÄarlÄfdjule  1771—77.  ©beu« 
MS  auf  ber  Solitübe  fiiiben  mit  1772  ben  fpäteren  $ojbUb&auer  Sgnatiu*  -Neu  (1729  -82). 

©in  Schüler  ber  Acad£mie  des  arts  unb  5Beo.er3,  2et)rer  oon  $anneder,  war  ber  $ilbhauer 
unb  Studator  Johann  Valentin  Sonnenf dpein,  geb.  ju  Stuttgart  22.  *DJai  1749,  $>oi= 
ftudator,  Üehrer  an  ber  ftarlSfcbule  1772  ff.  3Jon  ihm  ^auptfäcf^lttt)  bie  rei}enben  Sturfoeijierungen 
auf  ber  Solitübe  (Schloff  unb  Üorbeerfaal).  3m  Jahre  1776  roanberte  er  nach  bei  Sdjmcü  atie; 
bort  jebui  er  ÜRobelle  für  ^ellan,  Statuetten,  pfiffen,  JHelief*,  WttaiUon*  ufio.  Irr  ftarb  aU 
Mabemiepiofeffor  in  Sern  1816. 

HÖir  nennen  hier  nodj  bie  £>ofbilbbaner  6 ^ r i f t i a n  Cberharb  Sinber  b.  3.  (Sohn  bc» 
oben  genannten  SD.,  1742—1800)  unb  flnton  herein  (1753— 1800),  einen  Schwager  oon 
3r)ouret,  Sohn  be3  Präger  3Mlbhauer3  3ofeph  Sercin.  $ie  ftoffludatoren  Johann  ©ottlieb 
A  r  i  e  b  r  i  d>  (1755-1833)  unb  3B  i  l  h  e  l  m  £  u  b  n  i g  Warf  (1766  -188»)  gehören  al*  ftarlSjdjüler 
jehon  in  ben  folgenben  3*'*™"'»- 

Tie  tfarlftjchule  lyatte  gleich  ber  Segendflut  eines  mächtigen  Stromes  burch  taufenb  .Wände 
ba*  ßanb  befruchtet,  als  fte  nad)  bem  2ob  ihre*  ©rünberS  einging.  -  hieben  ber  eigenartigen 
(rricheinung  beS  noch  oon  fteqog  Üarl  1793  berujenen  SiömerS  Jfopi  fteht  ba*  oon  t'eieune  oor« 
gebilbete,  in  ^ariv  au*gebilbete ,  in  9tom  geläuterte  Weifterpaar  Scheffau  er  unb  Tannedei 
unb  jehafft  ein  neue«,  au#  bem  unoerfieglichen  Jungbrunnen  bei  Slntife  f)eroeIeitete-5  flunflleben 
in  Württemberg. 


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III. 

©netten, 

jufainmengepcUi  oon  Bertolt»  pfciflfer. 

E.  P.  Setjte  unb  erfte  Guelle  biefeS  ^ud)e§  ift  bic  lebenbigc  9(nfd)auung: 
unfer  3Berf  möchte  bie  Selmfudjt  enoecfen,  bcn  ^orfdjcrftab  ju  ergreifen,  um  oon 
Zai  ju  Za\,  oon  Htrdje  p  ftirdje,  oon  Burgen  ju  Burgen  ju  pilgern  unb  fid)  $u 
etfdttigen  an  bem  Slnblicf  biefer  ebelfdjönen,  au§  ben  oerfdjiebenfteu  .gcitläuften  auf^ 
gefpeidjerten  Äunftgebilbc.  "Mber  nid)t  blofj  fenauenb,  aud)  jeidjnenb  unb  befonber* 
aud)  meffenb,  rooflen  fie  genoffeu  unb  erfafet  fein.  So  mand)e$  je$t  leiber  oergeffene 
anteilige  9Wof)  wirb  fid)  bann  in  unfere  $tau!unft  roieber  einführen.  Sir  fudjteu 
möglid)ft  oiele  Silber  ju  geben,  be&f)alb  rourbe  aud)  ber  Äunftatlas  beigefügt ;  aber 
bei  ber  aufjerorbentltdjeit  JfüQe  best  Sehenswerten  finb  alle  biefe  ^bbilbungen  bod) 
nur  ein  fdjioadjer  ^mdjteil;  alfo  roanbem  unb  roanbern  in  biefem  (Srbennrinfel,  ber 
fo  vieler  unb  fd)öner  unb  großer  Erinnerungen  uoll  ift. 

3n  ber  Angabe  ber  Duellen  befajränften  roir  uns  auf  ba$  Üöidjtigerc,  aud) 
auf  bie  (*>cfab,r  b,iu,  juioeilen  t)art  angelaffen  ju  werben  oon  foldjen,  bie  oft  diu- 
lauter  Quellen  ben  rauidjenben  Strom  unfere*  s-HolfeHeben§  überfein,  ber  breit  unb 
tief,  oollufrig,  fdjon  über  jroei  3ab,rtaufenbe  bafynftromt ,  ©ötterberge ,  feltifrfie 
Waffen,  Wömenoälle,  Mlemannengräber,  £ob,enftaufenburgen,  fäulcngetragene  fllöftcr, 
gotifd)  burdjbrodjene  2>omtürme  unb  frötjlidjc  ftürftenfdjlöffer  abfpiegelub  in  aller 
ifjrer  |)errlid)feit. 

gUlgonrinr  £itrrntiir. 

^flrttcntbcr«ifd)Cö  3atyrbu4).  Sperauäa..  non  3-  T.  0.  IHeinminaei.  Ihfter  bi>?  werter  y\abn\. 
Stuttgart  unb  lübingen  1818-21.  Tic  tfortjefcuna.  bilbeu :  3äürttem6er«ij(bc  3a  b  i- 
büdjer  für  naterlanbijdje  ©eitbirfUe,  ©eograpljie,  Stutiftif  unb  lopograpbie,  Qeiau*gegebeu 
»on  3.  T.  0.  SDiemminger.  ^abrgang  1822—  38,  je  2  £>efte,  Stuttgart  uno  Jübingcu 
1822—39.  herausgegeben  oon  bem  ftatiftilÄtopograplnicben  Bureau  uom  ,uib,rg.  18;»  ab, 
Stuttgart  unb  Bübingen  1840  ff.,  Stuttgart  18öl  ff.  ^om  3al)rgang  1863  an  unter  bem 
litel :  it  1 1 1  c  in  b  e  r  9  i  j  d)  e  3  a  b  r  b  ü  d)  e  r  für  S  I  a  t  i  ft  i  f  unb  Si  a  n  b  e  *  1 11 11  b  e ,  bmniv 
gegeben  oon  Dem  >t.  ftatiftijdHopograpbijcben  Bureau.  Stultg.  1865  ff.  —  iHcgifter,  1818— ht>, 
als  Supplement  jum  Sabjrgang  188«  (beitrage  oon  ipafiler,  £>.  :Napp,  v.  'iUberti,  Jammer, 
Naumann,  xJJfemminga,  ^aulu-  b.  fl.,  ^auln,  Stalin  b.      $aitotti  u.  a.) 

Vcfdjreibnng  ber  wörttembernijdjen  Cberumtobrjiirlc.  .fteifluvgegeben  00m  St.  ftatiftifcb  topo< 
grapbijcben  iöureau,  <U  "^be.  Stuttg.  1K2-1— Hi\.  (Tie  älteren  ^änbc  non  ÜJiemminacr.  'ininotti, 
Naumann,  'Uaulo,  Uiojcr  u.  a.;  bic  bieder  fleböriflcn  'Jlbfcbnitte  her  neueren  pon  Cf.  'l'anln<> 
b.  «.  11.  b.       («.  rr.  u.  %  Stalin,  3.  u.  ^.  Mortmann,  3»offfil  u.  a.) 


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üuellen.  587 

£«£  ftSaigreid^  Württemberg.  @ine  S3eid)reibung  oon  fianb,  iNolf  unb  Staat,  IjerauSgeg.  oon 
bem  Ä.  flatiftifcben  ßanbeäomt,  33b.  I;  II,  1,  2;  III,  Stuttgart  1882-86,  rebigiert  oon  $rof. 
Dr.  §artmann.*)  SBgl.  bie  Stterahtrtlberftäjten  33b.  I  S.  3  f.,  S.  109  f.;  S3b.  II,  1,  S.  255 f.; 
33b.  III  6.  4  f.;  bjer  auc&  ba8  feanbjebriftlicfye  ÜNatertal  jur  £anbe*«  unb  CrtSfunbe 
im  Ä.  Stöat*ord)io  unb  ber  ft.  öffentlichen  33ibliotb>f  nadj  SSerjeic&niffen  oon  C.  o.  Alberti 
unb  3B.  o.  §enb.**) 

flmtfiaje«  Aber  «*nf»  nub  Altertümer.  Denfmale  be«  Altertum«  unb  ber  alten  flunft  im  ftönia« 
reieb.  JMrttemberg.  SBürtt.  3abrbüdjer,  3afcrg.  1841,  mit  Nachträgen  1859,  1862,  1863 
oon  fcafiler.  —  Darftellung  bei  Äunft«  unb  AltertumSbenfmale  in  ben  neueren  Cberamt*» 
beithrribungen,  namentlich  oon  ben  beiben  93 au lu8.  —  »efebreibung ber  Altertümer,  oon 
6.  ^3a u  1  ii d  b.  3.  unb  S- #aug,  unb  Abjcbnitt  über  bilbenbe  Jtunft  (gejcbjcbtlicher  über* 
blid  unb  Aufeäblung  ber  einjelnen  fliinftler)  oon  Paulus  b.  3  ***)  in  bem  SBerl  „TaS  flönig 
reich  JBürltemberg",  35b.  I.,  1882  S.  110-192;  33b.  II,  1,  S.  255—295. 

Watt*.  Werfen.  Topograpbia  Sueviae,  ba*  ift  »efebreifc.  unb  aigentlidje  Abcontrafeitung  ber 
furnembften  Stätt  unb  33lafe  in  Ober-  unb  'Jnber'Scbtoaben  ufto.  ^rantfurt  a.  2R.  1643,  An- 
bang  1654;  Topograpbia  Franconiae,  ba8  ift  33ef<breibung  ufio.  ...  im  Srönfifcben  (fraifie. 
franlfurt  1648  (2erl  oon  bem  Steiermarler  ÜRartin  Seiler,  ©ebuliujpeltor  in  Ulm,  f  1661). 

3.  W.  ftftteftlin.  Allgemeines  ftünftlerlerifon.  3üricb  1763,  Suppl.  1767  ff.,  4°.  Neue  Aufgabe, 
3ürio>  1779,  ftol.;  ergänzt  oon  fyani  .^einrieb,  ftüfelt,  1806—24. 

»corg  SReufel.  $eutjcbc§  flünftlerlerifon.   Vemgo  1778-89  ,  2.  Aufl.,  3  33be.,  cbcnlui 
1808-14. 

öbr.  3rr.  Sattler  (Arcbioar,  f  1785).  ©efebiebte  bcS  $erjogtljum&  ©Ortenberg  ...  oon  ben  filteften 
3eiten  bis  auf  baS  3aljr  1260,  Bübingen  1757;  Derfelbe.  ©ejebichte  be$  fterjogtbum* 
SÖirtenberg  unter  ber  Regierung  ber  Öraoen.  1.— 4.  ftortfefeung.  Bübingen  1767/68;  2.  Aufl. 
1.-4.  Seil,  2übingen  1773-77;  Xerjelbe.  ©eiebiebte  be«  ^erjogtbumS  löürtenberg  unter 
ber  Regierung  ber  .frerjoge.  1.— 13.  Seil  (bis  jum  3abr  1714  reiebenb).  lübiitgen  1769—8:3. 

2  erjelbe.   Sopograpbifcbe  ©efcbicbje  be*  JpertogtbumS  ©ürtemberg.   Stuttgart  1784. 

($b.  S.  SMber,  Pfarrer  in  SBalbeim ,  f  1831),  ©eograpb,ie  unb  Statiftit  2iMrtemberg3.  van« 
buch  1787.  ^weiter  Seil  auch  unter  bem  bejonberen  2itel :  9{euroirtemberg.  Ulm  1804.  "Neue 
Aufl.  $>eilbronn  unb  Stuttgart  1820  ff. 

T  erjelbe.  ©eographiicb'ftatiftijcb'topographijche*  i'crifon  oon  Schwaben.  2  3)be.  Ulm  1791. 
3"ifibe  :c  1797.  2.  Aufl.  Ulm  1800/01. 

3.  ».  $uabfifa>4.  ©eograpbifcb^atiftiicb'topograpbiicbeS  Verifon  oon  ftranfeu.  6  33be.  Ulm 
1799—1804. 

»nCth.  Qant.         (icle^rte  3öirtemberg.  Stuttgart,  gebrueft  in  bei  tjerjogl.  (joljen  ftarlSidnilc  1790, 

V.  Abfebnilt,  S.  291-320:  Die  SBirtcmbcrgifcfien  Jlünftler. 
ttunftklfltt,  3U-i!a8e  311  Cotta*  SKorgenblatt.   Äebigiert  oon  Scborn,      Sörfter,  5.  slugler. 

Stuttgart  1820—49.  33eiträge  oon  ©rüneifen,  §.  Tim  u.  a. 
(Jbcrbarb  0.  Wcmmingcn.  ^einrieb  Sajicfarbä  ^ebeu*befa)reibuiig,  b^a"*g«fl-  unb  mit  einem  (int- 

murf  einer  ©ejcbifbte  ber  ^ortjcb.ritte  ber  bilbenbe»  ftünfte  in  löürltemberg  oon  Stbidarb* 

3eilen  bi«  auf  bat  %at)T  1815  begleitet  oon  ***  («.  ^f.  6.  oon  UrhiU).  Bübingen  1821. 
Anzeiger  für  Stunbe  bc5  beutfeben  Mittelalter^.   .£ierauSg.  0011  3lufjffj,  18.'i2ff.;  feit  1835  oon 

SJlone  in  Jtarl§rube. 

Ku)eiger  jflr  ftimbe  ber  beutieben  3?orjeit,  Crgan  be^  ©ermaniieben  Ü)iufeum3,  Dürnberg  1853  n-,  4°. 
©.  Ä.  «agier.   9ieue3  aagemeine«  Äünftlera'criton.  22  33be.  sJJcünd)en  1835-  52. 
Ä.  Wrttneifen.  übcrficbllidje  3^ejd)reibuitg  älterer  Wcxlt  ber  Malerei  in  Scbmaben.  Scborn^  «unft. 
Matt  1840;  anrf)  jeparat. 

')  (3.  §artntanu)  Überfitgt  über  Die  i'ittrotur  ber  )viirttcmbergtfd)(n  unb  bobt>MoO«riif(bfii 
V.'nnb<8funbc.    vtrauggrg.  "ont  Württ.  4*trfin  für  ^attbetegrograpbic.    «tuttfl.  1888. 

**)  *fl(.  33.  ».  $«üb,  bie  biftorifd)tn  £ anbfdjrifteu  ber  St.  öffrntl.  tMbtiotbct  ju  Sruttgart  SJb.  I.  1.  -J: 
II.  etuttgart  18HH-SU. 

***)  (Eine  grofct  banbfö>rlftlitf)c  ^amnidmg  jur  (vrfteUuug  einer  mürttcmbergi{d)en  jrüiifl(erg((0)i(b«  fft 
i«  ben  teiMen  ^nbri<bn<en  »on  "Prof.  Dr.  «.  SBintlc rlfn  angelegt  Worten. 


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588 


Anfang. 


«.  tHrftneifen  unb  tt.  Wand*.   Ulm*  flunftleben  im  Mittelalter.   Ulm  1840. 
G.  3r.  ».  StSlin.  Wirtembergijcpe  ©efcbidjte;  Seil  1-4  (fci*  1593).   Stuttgart  unb  Bübingen 
1841—73. 

$.  fRerj.  Überfielt  über  bie  bauptjädjlicbften  alten  Xenlmale  cbriftlieper  Arebiteltur  unb  Sfulptur 
in  Sdjmaben,  in  3d>orn«  «unftblatt  1843  9tr.  47-52;  1845  <Rr.  84-91. 

Starfaiiblnngcn  bc*  Verein«  fir  fiunfl  unb  Altertum  in  Ulm  nnb  Cberfdimtbea.  Mit  Ab 
bilbungen,  1843—75,  baju  Äorrefponbenjblatt  be*  herein*,  l.u.  2.  3<ibr8«'<flf  1876, 
1877.   (beitrage  »on  ftaftler,  Staging,  Bieter,  Stacf,  <i.  Maud),  ftr.  ^rcflel,  91.  Älemtn  «.  a.) 

3ol»rcäb>fre  be*  »irttembergiftfjcn  Altertum* herein«.  Mit  »ielen  Abbitbungen  (f.  u.),  jeit  1844. 
unb  ©djrifren  beweiben,  1850  -  75.  (Arbeiten  oon  Jr.  Müller,  $ei$bartlj.  Menzel  unb 
Xürrid),  Öölber,  ^taulu*  b.  A.  unb  b.  3-,  ©.  S»m  u.  a.) 

04.  ^.  Wagner,   flunftwerfe  unb  «ünftler  in  Xentfcbtanb,  Sta.  II,  t'eipjig  1845. 

Weber.  Xie  gotijdje  ftirrpe  ju  3iefenbronn  mit  ibren  Mcrlnriubigffiten.  ffarlävubc  1845.  Mit 
4  Abbildungen. 

Merj.   Spajiergang  burd)  bic  »orneljmften  Jtirdien  Württemberg*,  im  euang.  ffirdjenblatt  für 

Württemberg  1845,  1847. 
Gbr.  Stnbcr.   Württembergijd)c  Mflnj-  nnb  Mebaillenfunbe.   Stuttgart  1846. 
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Stuttgart  1846. 

Xerfelbe.   Xer  römijd)e  ©renjroali  oon  ber  Altmüljl  bi*  *ur  Sagft.   Stuttgart  1H47. 

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e.  Mandj  u.  a.) 

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G*b.  Mona).   Senbjajreiben  an  $aftler,  forlgefefot  als  Beiträge  juv  idjroäbifcbeit  Hunftgejcbicbfe, 

Xeutjcbe*  Äunitblatt  1855,  1856,  1857. 
Ä.  uan  ®ne.   iReijeftubien  in  Uranien  unb  Sdjroaben    XeutfdjeS  Slunftblatt.  1856. 
6.  $cibcIoff  unb  &r.  SHfiUcr.  'Sic  flunft  be*  Mittelalter»  in  Scbroaben.  Xenlmäler  ber 

Stauf  unft,  S3ilonerei  unb  Malerei.   Stuttgart  1855  ff.;  crgdnjt  bur*  ft.  ^.  ^a^ler  1864  (j.  u.) 
«.  SJÜbfe.  ©ef<bid)te  ber  «rdnteltm.  üeipjig  1855.  «.  Aufl.  2  »be.  Veipjig  1884-86. 
ftirnjenidimiiff.  herausgegeben  unter  Leitung  be§  (bri)tlid)en  ftituftoereiuS  ber  ^iöiefe  ^Ottenburg 

»on  '.Rieft,  ilaib  unb  Sd)i»arj.  27  tSbe.  Stuttgart  1857-70.  Siegifterbanb,  Gllroangen  1874. 
gnib  unb  ©djmarj.  ^ormenlebre  bee  romanifeben  unb  gotijd)ett  ü^auftil^.  2.  Aufl.  1858. 
(Ebrijtlidjee  Äunftblatt  für  flird>e,  Sdjule  unb  $>au*.  .fterausgeg.  oon  ©rüneiien  u.  Merv  Stuttg. 

feit  1858.   (Beiträge  oon  £\  Meri,  ^afeler,  A.  itlemm  u.  a.) 
SJ.  fiinbenfd)mit.   Xie  Altertümer  unjerer  beibnifdjen  il?orseit,  4  «be.,  Mainj  1858,  1870,  1881  ff. 

(Mit  iablreidjen  Abbilbuugen  aud)  unjerer  uaterlänbiid>er  Altertümer). 
Vi.  ßlunjingcr.  Xie  roid)tigfteu  'Jienaiffancearbeiten  be*  16.  unb  17.  3abrbunbert£  in  Württemberg. 

3m  Crgan  für  (briftlidie  «unft  X,  1860,  fa:  13    15.  i5gl.  Staat^anjeiger  für  Württemberg, 

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3.  Sigbert.  Okjrbidite  bei  bilbenben  >*ön»"te  im  Monigreid)  Stavern  uou  ben  Anfängen  bi*  jur 

©cgemoart.   Müurben  1862. 
taü  $tinigreid|  Wftrttemberfl.   (iine  ü^cfdjreibuug  non  x!anb,  Stall  unb  Staat.  Jö«fl"*g«fl«ben 

»on  bem  i\.  ftatiftijcb  topoprapbücben  Bureau.  Stuttgart  1868.  (Xie  neue  Bearbeitung  f.  o.) 
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Ouellen. 


589 


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Terielbe.   (SrHdruna  ber  i>eutingcr  %a\tl.  Stuttgart  1866. 

ff.  3r-  8*»«*.  ^Beitrag  jur  Kenntnis  ber  oaterldnbiidjen  ßircbenbauten.  Tenlfdjrift  jur  frier  bcr 

<£inn>etyuna  beS  neuen  ©ebdubeS  ber  &.  polt>ted)niicben  Sdjule  ju  Stuttgart.  1864. 
&teibnrget  $iaaef«n<Ard}i».  freiburg  i.  53r.  1865  ff.  (3m  33b.  XX  1889,  Serjeic&m*  ber  OTit- 

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tum  A.  Wintterlin,  ßifcnmann  u.  a.) 
«efonbert  0ci(«gc  beS  StaatSaugctger*  fflt  Württemberg.   Stuttgart  feit  1876.   (Beiträge  oon 

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3abrg.  1875  u.  1877  ber  Württ.  ^abrbüajer). 
ftr.  ^reffet.  Ulm  unb  fein  Münfter,  frftjdjrift  jur  Erinnerung  an  ben  30.  3uni  1877.  Ulm  1877. 
A.  SSintteTHn.   Die  ©rabbenfmalc  beS  .fterjogS  ßbjriftopb,,  feines  Sob.neS  ©bewarb  unb  feiner 

©cmabjin  Anna  Maria  in  ber  Stift§lird)e  jn  Bübingen.  3«  ber  frfticbri't  ber  St.  öffentl. 

Shbliotbet  in  Stuttgart  jur  4.  Sdlularfeier  ber  Unioerfität  Bübingen.   Stuttgart  1877. 
HHttifteritatter.   Ulm  1878  ff.   (Mit  Beiträgen  oon  fr.  ^reffel,  Sdjeu,  Crgle,  Slener,  $robft, 

%  Jßecf,  Waldier). 

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A.  Wintterlin,  M.  «ad),  §.  Tefeel,  SB.  Pfeiffer,  St.  Walcber,  6.  ©rabmann  u.  a.) 
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SR.  {R.  8u«f.   Cberbeutfa^eS  Jlurnamenbud).   Stuttgart  1880. 

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ii.-ip.  VII,  42  f.;  VIII,  239  f.  unb  bcfonbcrS  in  bcr  CberamtSbefctircibuHfl  eQroangen,  1886. 

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J.  2.  iBaumonn.   Öcfdjidite  be-5  Algäus.   ftempten  1881  ff. 

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590 


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«rdji»  fft»  d)riftlid)<  ßnnff.  Crgan  be*  «Jtottenburger  $iöjejan-»erein*  für  (briftl.  Äunft.  §erau§ 

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$ürr,  2b-  Gbner,  ©eiger,  %.  fflemm,  H.  ßanbenberger,  %  Sang,  «Wauer,  3i.  3Beitbred>t  unb 

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Tie  grofee  Sammlung  „Württembergijcpe  platte  unb  änfid^ten"  auf  ber  II.  CanbeSbibliotljef 
enteilt  neben  Äunftbruden  unb  ^potograppien  aud)  »arjlreic^e  Criginaljeid>nungen(  ogl. 
ben  panbfcpriftlid>en  flatalog  pon  $rof.  Dr.  51.  Wintterlin  (1887—88).  ©eitere  Original« 
plane  unb  (Sntroürfe  im  Ä.  StaatSarcptD ,  im  ff.  Parten«  unb  ^Manlabinett,  in  ber  Vibliotpef  ber 
H.  Tecpnijcpen  .ftocpicpule,  in  ber  ff.  ffupferftidpfammlung,  auf  bem  ff.  ftatiftifcpen  fianbeSamt. 
Werten.  Topographia  Sneviae  1648  unb  Topograpbia  Franconiae  1648,  f.  Literatur. 
Ta*  podiintereffante  altnmrttembergiidje  Jorfttarteuroer!  beS  ftriegSrata  HnbreaS  ftiefer, 

1680  87,  mit  einer  aufeerorbentlicpen  Wenge  pon  Plänen  unb  Ort&anficpten,  in  ber  it.  Canbei- 

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«leine  ?lnficpten  au«  bem  ganjen  üanb,  fdjroarj  unb  loloriert  (Steinbrud),  in  ber  (£bnerjd>en 

flunftljanblung,  ca.  1820. 
.{aplreicpe  2lnfid)ten  ber  meifteu  CberamtSfläbte  :c.  in  ben  CberamtSbefdjreibungen  feit  1824. 
^tele  malerifcpe  Mnfttpten  auS  Cber   unb  Weberfcproaben ,  gejeidjuet  unb  litpograppiert  pon 

(Sb.  Imming  er  um  1850. 
3apre*pefie  oefl  württ.  «Wertnmo  Vereine,   ^b.  I.  $eft  1-  12;  $»b.  II.  £eft  1  -3.  DIU  Itrt. 

Stuttgart  1H44  ff.  (—1873).    ftd.   %r(baoloflij(bc4  au«  JHottmeil  u.  a.  C;  ftunftbcnfmale 

au§  Stuttgart,  £>eim#pctm,  ßfilinaen,  llraa),  Cberftcnfelb,  SBeflgpeim,  Winnenthal,  ßrefllinaen, 

©rnünb,  Vtaulbroun  ufro.) 

.{»cibeloff  mit  AHei*bartp  u.  a.  Tie  Äunft  bed  Mittelalter^  in  Sdjroabeu.  Stuttgart 
185Ö— 64,  mit  27  luteln  in  4°.  (Benenberg,  Sinbelfitigcn,  Stuttgart,  Müplpaufen  a.  %J{., 
Illingen,  '^ebenpauien,  Ulm.)  -  Supplemente:  ittclalterl.  Söaubenlmale  au» 
Sdjiuabcn  pon  6.  ^<i4bartb,  i'eibni^,  3.  o.  (?gle,  %  Wtytx  unb  6.  ftieft.  Stuttaart 
1856—72.   f>oL   44  Safclu.   (ßplingen,  ^fbeitpaufen,  Ulm.) 

IS.  ft.  Sitinü.  Beitrag  jur  ttentilntd  ber  uüterläiibifajen  Mircpenbauten,  lb64,  j.  o.  (7  lafeln  mit 
tiJrunb'  unb  Vlufriffen  meift  fleincrer  Äirdjcn.) 

"il.  t'orewt.  Tentmale  be*  Mittelalter?  in  bem  flönigreiep  Württemberg.  aJtonnpeitn  18<>6  ff.,  f.  o. 
:}  ^be.  ('pbolograppicu  non  Maulbronn,  '-Hebenpaufen,  .^irfau,  ?llpir>?bacti,  .^errenalb,  Cord), 
Muubarbt,  :Hieben,  Cberpofen,  eomburg,  ivaurnbau,  C berftetiielb,  Tenfenborf,  (Ämüiib,  ^renj, 
(rlhuatiflcn,  QMrtubcmcn.) 


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592 


9trdjUcft»nifdje  3htbien.  $erau«geg.  com  Hrdjiteftenoerein  am  ft.  ^ototedmifum  in  Stuttgart. 

Stuttgart,  6.  Söittroer,  jeit  1868.  $n  $eften  oon  6  3)1.  in  «utograpfjie.  ®r.  gol.  (Stuttgart, 

$>eilbronn,  Ulm,  iiiebenftein.  i'ubwig§burg,  Bübingen  :c.) 
6.  ToDinger.   9lrd)iteltonifd)e  JReijeffiji.en  (au$  Teutjdilanb,  «yrantreidj  unb  Italien).  Stuttgart, 

6.  SBiltroer  (1871  ff-),  ©r.  ftol.  36  33t.  in  Hutoarapbje.  vJieue  ftolge,  36  9)1.;  in.  Serie 

28  331.  (Stuttgart,  (fannftatt,  Wüfjlfyiujen,  fingen,  Dettingen,  fiiibroigSbnrg,  gaoorite, 

Wonrepo*,  Üiebenftein,  $>eilbronn,  9Jtaulbronn,  SÖeüberftabt,  ßalro,  ftirjati,  ©münb,  9(euen> 

ftein,  ©ei&lingen,  Biberad),  Söatbfee,  ftifelegg,  ftaoenSburg,  Sangenargen  ujro.) 
Tenrfdje  ^enaiRoHre.   eine  Sammlung  oon  ©egeuftanben  ber  91rd)iteitur,  Tetoration  unb  ftunft- 

geroerbe  in  €riginalaufnaf>mcn.    herausgegeben  oon  H.  Crtroein  u.  a.  t'eipjig,  Seemann 

1871  ff.   (Bübingen,  Ulm,  Stuttgart.) 
Sammlung  fd)mibifdjer  »«tbeufmale  ttnb  ftanftaroeiicn.   Unter  9J?itroirfung  ber  Urofefjoren 

iübfe,  $au(u8  unb  Sdiroarj  ljerau§geg.  oon  %  S inner,  ^otograpb,.   Bübingen  1876  ft. 

,lol.  (Tübingen,  iRottenburg,  Beben&auien,  Schloß  ihtbroigSburg,  Ulm,  9Upir*badi,  5Jturrbarbf, 

»yaunibau,  ©münb,  9tere*ljcim,  3raiefalten,  Cbermardjtal  ujro.)  9i(wlid)e  Sammlungen  orn 
2.  Hartman«  in  §eilbroun.   (Maulbronn,  #eilbronn,  Öhringen,  tfiebenflein  ufro.) 
$etnr.  3d)Nler  in  .pcilbronn.  (Uintangreidje  Shifitafimen  oon  £>eilbronn,  ©impfen,  Sdiöntal  ujro.) 
9I«8  bem  Sdjroabenlanb.   Dialerifdje  9lnftd)ten  in  Üanbfd)aft  unb  91rd)ileftur.  Criginaljeidjnitngeu 

oon  SHob.  Stiel  er  mit  Hl  Sonetten  oon  @b.  ^aulu«.   Stuttg.,  Weff,  o.  3.  (1877  f.)  gol. 
ftolb.  ©IrtSmalerei^t  be*  Mittelalter*  unb  ber  «cnaiffance.  Stuttgart  1884-89.   10  Üicf. 

iu  «i  Glattem  mit  lert.   (Stuttgart,  e&lingeu,  Ulm,  (fingen,  SriebricbJbai«"  "i"^ 
OOaftricrte  ©efdjidjte  oon  SBiirttcmocrg,  1886,  i.  o. 

ft.  Saldier.  Tie  Moniten  ^oitratbüftcn  bc«  Stuttgarter  Sufttjaufe^.  fiidjtbrurfe  mit  Jert.  Stuttgart 
1887  ff.  fal. 

Silber  auo  bem  ft.  ftnnft=  unb  9l(tcrtumer:ftabiaett  unb  ber  ft.  Staatefammlung  oaterlänbifdiec 

ftunft»  unb  9lltertum*benfmalc.   Stuttgart  1889.   CWit  lert  oon  Ü.  slKaqer.) 
J$.  Sliwfdjcr.   Ter  Bau  ber  fteinernen  2Benbeltreppen ,  erläutert  an  Beispielen  au$  ber  beutfdjen 

©otif  unb  «enaiffauce.   Berlin  1889,  gel.,  mit  Sert  in  4°.   (9lu«  Württemberg:  Tübingen. 

©öppingen,  9(euenitein,  Nürtingen,  9.Uergentf)cim  u.  a.) 
Lambert  unb  Stall.  ÜHotioe  ber  beiitfdjen  9lrd)iteftur  be§  16.,  17.  u.  18.  3af)rfjunbert$.   Jeyt  oon 

Berlepjcb.   Stuttgart,  <*ngelb,orn  1890  f.  Syol. 
iH.  T»l>mc.  BarocT  unb  9rofofo'9lrd)iteftur.  2  Bbe.  Berlin,  B?a8mutb,  1892.  gol.  (200  laieln 

in  !dd)tbrurf,  nteift  ^Jrofanbauten ,  barunter  bie  Sdjlöffer  Stuttgart,  Solitübe,  i'ubroigaburg, 

ftaooritc,  1'ionrepoS). 

Tcfcio  unb  »ejolb,  Tie  fird>lid)e  Bautunft  bc*  «benblanbc^.  Stuttgart  1892-1901.  ?yol.  mit 
2  3)bn.  Jert. 

fiarlnt. 

Tie  ^Inrfartea  (Ma^ftab:  I  :  25tM))  unb  gtäbtepliwe  (1  : 1250)  auf  ©runb  ber  \!anbe4oermeffuitvi, 
im  H.  ftatafterbiuean.  (^gl.  l"'.  Hobler,  Tie  xlaube^oermeffung  be*  ftönigreid)*  SÖHrttem- 
berg.   Stuttgart  lHTiS). 

?»»pfira»l|if<f|cr  «tlao  von  Württemberg  im  3)ia^ftab  oon  1  :T)0000,  55  Blätter,  jeit  1821.  Tic 

Criginaljeidmiuiflcn  in  l:2.r>()00. 

«eneralfarte  oon  «firttemberg  im  Muhftab  oon  1  :'20dm>,  4  Blätter,  b«au*gegeben  oon^iitt- 
nadit.  Stuttgart  ls'59  ff.  ?icne  Bearbeitung  oon  ?rind  in  6  Bldttern  unb  größerer  91  u?« 
bebnung.  Stuttgart  ImnO.  911»  9lrdjäologi)d)e  ftarte  oon  ^auluS  ausgegeben  1KM», 
4.  91  ii«.  oon  ^aulua,  t>.  X  1882;  al*  viftorif  die  Jlarte  oon  Stalin  unb  33ad)  1864;  neue 
Bearbeitung  von  X\  Stalin  1M92.  X-  Stillin  unb  Becblle,  ftarte  ber  ^)errfd>aft§gebiete  be> 
jc^igen  Mönigreidii«  ©ürtteuiberg  nad)  bem  Staube  oon  1801,  Stuttgart  1896.  3?g(.  6.  SRegel« 
mann,  9lbriü  einer  ©cfd)id)te  ber  roitrtt.  Topographie.    Stuttgart  1893. 

«arte  bco  Te»rfd|en  SJeid»ö  im  UNaftftab  oon  1  :  looooo;  Jöiirltemberg  in  37  Seftionen,  188(i?T. 


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Duellen. 


593 


3lccfiarRrcis. 

9ieue39efd)reibungen  ber  fämtlicbcn  17  Sejirle  in  erweiterten  Sonberabbrüden  auS:  $a$ 
ffönigreid)  Württemberg.  33b.  III.  Stuttgart  1886. 

§t«ttl*xt  $ftM. 

Xiterafur  unli  Btlbtoerhe. 

»efd>reibung  be$  Stabtbireftion*»$ejirfe«  Stuttgart.  $erau$gegeben  »ou  bem 

St.  ftatiftifcb'topograpfjifdien  Bureau,  3JJo(et  u.  a.  Stuttgart  1856. 
Annales  Stuttgartienses  in  (ber  9lbfd)riit  oon)  OSroalb  ©abelf  ofer*  Miscellanea  Historica,  £.  Canbe*« 

bibliotbef,  Manuscr.  bist.  Oct.  16  b,  S.  22—30.  #erau*gegeben  oon  Stalin,  Württ.  $abr' 

büö)tx  1849  II,  S.  1—30  (Sonberabbrud,  Stuttgart  1851),  unb  nad)  einer  Öinbauer  #anb» 

jcbrift  ebenba  1864,  S.  251-  261. 
3-  %  ©abelfofer,  Ghronica  ber  fürftC.  roürttembergifdjen  &aubtftatt  Stuttgart  1621  ff.  St.  ßattbe** 

bibtiottjef  Ms.  hist.  Fol.  72  (r>gl.  F.  71,  F.  193,  q.  306  unb  anbere  «bjcbriften  im  Staat*. 

arcb.iu  unb  ber  Stabtbibliotbet). 
Crtecbronif  uon  Stuttgart  in  „befi  gürftentljumb*  Wirtemberg  alte  ©ebeimbnuflen",  St-  Canbe«' 

bibliotbe!.  Ms.  bist.  Q.  161,  «f.  118  ff. 
£eonf).  2»%  genannt  orlerelS  SJefcbreibung  beS  fürftlid)en  #errenfd>iefsen ,  befj  gehalten  bot  §crr 

.<>erjog  Ghriitoff  ju  Württemberg  ben  23.  September  1560  ju  Stuttgarbten.  iUiit  Hbbilbungen. 

«'.  ÜanbeSbibliotbef.  Ms.  hist.  Fol.  165. 
Memoriae  posteritatique  inclytae  Domus  Wirtembergicae  aacrum  1583.   5iacbbilbungen  alter 

fürftlicber  ©rabfteine  in  ber  StiftSfircbe,  37  SBi.  ??eberjeid)nungen.   «.  Sanbeabibliotbef.  Ms. 

hist.  Kol.  130.   («gl.  3».  «acb,  Württ.  3Hertelja&r*befte  VII,  164  ff.) 
Nicod.  Frischlin,  De  nnptiis  .  . .  Lndovici  ducis  Wirtcmbergici  .  .  .  Stuccardiae  1575  celebratis. 

Tabing.  1577;  beutfa)  oon  ftarl  Gljriitopb,  $euer:  Sieben  Söücber  oon  ber  ftürftlicben  Württeirw 

bergifchen  $ocbje»t  uf id.  ,  Bübingen  1578.   3m  erften  3)ud)  gereimte  3iejd)reibung  be«  alten 

Sdjloffe*.) 

3o&.  Ctlinger,  „Warbaffte  biflorifcbe  $}efd)reibung"  ber  fcoefoeit  beB  $er|og$  •>!).  frriebrid)  mit 
'-Barbara  Sopbie,  SDJarfgrafin  pon  Sranbenburg,  am  6.  9Joo.  1609.  Stuttgart  1610.  JU.  7?oI. 
S.  60  f.  Uber  baS  i'ufthau*.)  ;S>aju  ein  flupferroerf  uoit  ©altbafar  ftüdjler,  SNaler  ju 
Sdjro.  ©münb :  „Repraesentatio  ber  fiirftl.  Slutfjüg  unb  SRitterfpil"  ufro.  bei  ber  $od)jeit  be* 
•fcerjog*  3ob.  Sriebrid)  1609.   Cljne  Srudort.  Querfol. 

Sfata§  uan  £>u(jen,  „Repraesentatio  ber  fütftlidjen  Slufjüg  unb  ftttterfpif  uf».  bei  ber  Saufe  be* 
Urinjen  rfriebrid)  am  10.  SJJärj  1616.  Cb,ne  Drudort.  Cuetfol.  litelfupfer:  Georgias 
Thonauwer  inventor',  Mattbeus  Merian  Basiliensis  fecit.  (77  Safein,  auf  ber  erften  ber 
Suftgarten  »u  Stuttgart,  non  2Herian.)  $aju  gebört :  Philopatris  Charitinus  («Pfeubonnm  für 
3ob-  Wug.  Slffum?).   Wabrbafftc  Delation  ufro.  1616.  Cuerfolio. 

©.  9t.  Wedberlin,  „Jfurfce  iöejd)reibung"  be§  bei  ber  2aufe  be*  tyrinjen  Ulrid)  am  13.  3"li  1617 
geballenen  iyteubenfefle*.  Jübingen  1618.  2ert  w:  GjaiaS  oan  £ulfen,  „Sligentlidje  roabr« 
baffte  Delineatio  unb  ?lbbilbung  aller  }ürfllid)en  ^luffjiig  unb  ÜRitterfpile"  bei  be«  ^»erjogö 
3ob-  iyriebrid)  uon  Württemberg  „jungen  $rin^en  unb  Sobnei  ^erfeog  U(rid)en  »oblangeftellter 
fürftlicber  ftinbtauf"  unb  4)erjog  J.'ubroig  ftriebrid)S  ^>odjjeit  13.— 17.  3uli  1617.  92  Rupfer, 
ofine  Srudort.  Cuerfolio. 

Sdjöne  luftige  ^lutiqitäten  unb  bendmürbige  $>iftorien  .  . .  befe  fürftl.  §au)e*  Württemberg  uf»., 
uon  anno  1023  biö  anno  1(518.  fl.  Üanbeäbibliotbef.  Ms.  hist.  Fol.  73.  (331.  224—238:  „DaS 
(VÜrftlid)  Srblofj  unb  Üuft- ©arten :£>au4  ju  Stuttgarbeu",  gereimte  3kjcbreibung.) 

^noeiitarbud)  be*  ^aumeifter*  .^einrieb  Scbidbarbt,  ft.  ÜanbeSbibliotbef.  Ms.  hist.  Fol.  562.  (W\t 
einer  Aufnahme  feine*  Stuttgarter  $aufe3  am  *-Paubof  unb  einem  Scrjeitbni*  feiner  bauten 
bt*  1632.) 

iPefolb,  Documenta  concernentia  ecclesiam  collegiatam  Stuetgartieusem.   Tnbiug.  1636. 
>«aulu*,  Icnfntältr  ou»  ©ürttfiitbctg.  'Jitdartret*.  38 


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594 


9lrd)ii>alifd)e  9lufieicbnungen  übet  ba*  Stift  in  Stuttgart,  fl.  l'anbeSbibliolbef.  Ms.  bist.  F.  192. 
Inscriptiones  roonumentorum,  qnae  sunt  Stutgardiae  in  Conditorio  illustrissimorum  WUrttera- 

bergiae  principum,  in  Templo  S.  Crncia  Tel  eathedrali,  S.  Catharinae  vel  xenodochiali, 

S.  Leonhardi  et  Nosocotniali ,  in  Coemeteriis  intra  et  extra  urbem  collectae  per  M.  Job. 

Schmid,  paatorem  1640.  St.  fianbe »bibliotbef.  Ms.  bist.  0.  18.  ©rganjung  fcieju:  Inscriptiones 

inonumentorum  ...  in  integrum  resütutae  a  Georgio  Waltzio  1656.   (Sbenba  Ms.  hist. 

Fol.  320.   (2?gl.  «BauhiÄ,  SBürtt.  SBierteljahrSbeftc  II  1879.   S.  236  ff.) 
?lbbilbungen  von  in  aHürttemberg  gefunbenen  im  £uft&au»  oufgefteUteti  römifdien  SUtertümern. 

St.  2anbe«bibliotf)ef.   Ms.  hist.  Fol.  864.   (VI.  1—18  3ufd)riftfteine,  SU.  17—28  Sfulptur 

arbeiten);  17.  3abrt)unbert. 
Vefdjreibung  ber  alten  fjenbnifcben  Sdmiten  uub  Silbern  im  SfürflT.  Söürtembergiicben  großen 

i*uft  .t>auS  ju  Stuttgart.  Stuttgart  1695.  (Voran  gebt  eine  Ve|d)reibung  beö  fiuftbauje*,  ben 

Sebluf?  bilbet  ein  Heiner  Rubrer  burd)  bie  Stabt.) 
VorfteÜung  beft  bocbfürftl.  SPürt.  .  .  .  i'uftftaufe*  famt  . . .  «Raritäten.   Stuttgart  1706.  Cuer< 

oftao.  (Oereimt.   beigegeben  ift  eine  l'ängenanfid)t  be*  ÖuftbaufeS) 
fturfce  Vefdireibung  beteiligen,  roa§  ...  in  Stuttgart  . . .  ^lerlroürbige*  ju  fet>cn.  Stuttg.  1786.*) 
3)efd)reibung  berjenigen  ftenerlid)(cit,  roelAe  ben  3.  September  1746  ben  i'cgung  be-5  ©runbftein* 

ju  bem  J^od)'5vürftI.  Sürttembergifd)en  Neuen  !Hefiben&«Scbloffe  in  Stuttgart  vorgegangen. 

3)iit  jmet  ftupferfridjen.   (Der  lert  audj  in  Sattler*  lopograpbie.) 
20.  5.  Sd)önbaar,  9lu$fübrlidje  Beitreibung  ...  ber  in  Stuttgart  uub  Subiuigäburg  erfolgten 

$eimiübrung*'3eftioitäten  fterjog  Garte  :c   Stuttgart  1749.   golio.   2)iit  9tbbilbungen. 
Uriot,  Description  des  festes  donnfes  ä  l'occasion  du  jonr  de  naissance  de  S.  A.  S.  Mgr.  le 

duc  regnant  de  Württemberg  et  Teck  etc.,  Stuttgart  1763.  (Ufit  eingebender  Vefd)reibung 

eine?  Ztili  be«  Stuttgarter  NeftbenjidjloffeS),  aud)  beutfdj:  Description  etc.  1764. 
6.  3f.  Nicolai,  Vcfd)reibung  einer  iReife  burd)  Seulfcblanb  :c.  1781.  Vb.  X,  Berlin  1795. 
Materialien  i»  einer  ©efdjidjte  ...  ber  StiftStircbe  ju  Stuttgart.   Stuttgart  1781. 
91.  %■  Vafe,  SBeicbreibung  ber  &o§en  ÜlarlS-Scbule  ju  Stuttgart.   3n  eigenem  £rucf  unb  Verlag 

1783.   (Beilage  I:  Vefcbreibung  be&  Slfabemiegebaubee,  S.  218-237.) 
3.  5-  Berdel  unb  3-      'Siebeinann,  Vefdneibung  ber  fürftlicben  Sentmale  unb  0rabfd;riften  in 

ber  Stiftötird)e  ju  Stuttgart,  Bübingen,  Vubiuig4burg  ic.  1798. 
3B.  5-  2.  Scbeffer,  Gbnmif  pon  Stuttgart  1811,  Manuffript  im  Staat*ard)io. 
Derfelbe,  ©efd)id>t4baten  unb  Merfroürbigfeiten  oon  Stuttgart.   Stuttgart  1815. 
3.       &.  Memininger,  Stuttgart  unb  «ubroigsburg  mit  ibren  Umgebungen.   Stuttgart  unb 

Bübingen  1817. 

3.      SRöjcb,  Beiträge  jur  id)ünen  Vaufunft,  Stuttgart  1818,  Nr.  IV:  „Vemerlungen  über  baß 

Stuttgarter  3teftbenjjd)lof»". 
VJegroeifer  für  firembe  in  Stuttgart  unb  feinen  Umgebungen.   Stuttgart  1827. 
5.  £.  Vü&rlen,  Stuttgart  unb  feine  Umgebungen.   Stuttgart  (1835). 

aöegroeiier  für  rtunft,  Literatur  unb  9IItertum4[unbe,  öffentliche  unb  *Crioat'S<immluugen,  flabinette 

unb  «nftalten  in  Stuttgart.   Stuttgart  1840. 
91ug.  Roller,  Stuttgart  unb  feine  Umgebungen.   Stuttgart  1841. 

£v  5Jten,  Spaziergang  burd)  bie  oornebmften  mürtt.  ßireben.  (*rtang.  flirdjenblatt  1845,  S.  261  ff. 
fl.  s^faff,  ©eiebiebte  ber  Stabt  Stuttgart.   2  ^be.   Stuttg.  1845  -46. 

tfurflenbilber,  elf  Örafen,  oon  1265—1519,  in  ber  Stift*firrbe  ju  Stuttgart:  3abre*befte  be« 
USürtt.  9lltertum4pcretn*  II,  IV— VII  (1815  ff.).  Üitbograpbien  nacb  3e»*n«ngen  non  ßb.  ^etbtle. 
CJgl.  9lrcbit.  Stubien  be4  Stuttg.  ^olnt.  XVI,  fj;  XXX,  4.) 

O'br.  binber,  lßürttembergifd)e  sJWünj=  unb  WebaiUenfunbe.   Stuttgart  1846,  S.  496  ff. 

(Ebr.  .^eibeloff,  Xie  Siunft  bei-  SRittelalterÄ  in  Schwaben.    Stuttgart  ia">5,  S.  14—34. 

£>.  SBagner,  ©ejebiebte  ber  .^obeii  O'iul*  Sdjule.  2  ^dnbe  unb  C*rg4njung#bonb,  ©ürjburg  1856—58. 

*)  Xosfetbe  aud)  aU  »«öanfl  ju  ©ürd,  SJa«  |t*t  Itbenb«  unb  floritrenbt  Stärttentbera.  etuttgort 
1736.  Unter  bitfem  unb  Q&nliatni  Ittel  trfebien  von  bc  ab  faft  aniobrliO)  ein  bem  fpäteren  $of«  uub  Staat*' 
&anbbu4<mfpre*citb«is?lbrepb«(t).  Tic*e5,  fomic  bie  etuttöarter.Wtrcbenreaifter,  gebrntft  bon  1692  ab  (—1848). 
bieten  mannen  «nffcftlu^  jut  njiimciiibergifcb.cn  flünftltrgefa)ia)te. 


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Cueüen. 


593 


<L  !Beiabart&,  3<«dinungeH  von  bem  ehemaligen  ihift&auje  ju  Stuttgart,  mit  geschriebenem  2ert 
I.  Serie,  106  W.,  Stuttgart  1866;  II.  Serie,  197  »(.,  Stuttgart  1876.  ^n  ber  5öibliotb,el 
ber  ff.  $e<bnifd)en  #od)jd>ule. 

SB.  Räumer,  Sag  ehemalige  fcufthaitS  in  Stuttgart.  Programm,  Stuttgart  1869.  ODiit  Abbilbg.) 

3.  ßlaiber,  Stuttgart  oor  Rimbert  Sahren.   Vortrag.   Stuttgart  1870. 

9lrdnteftonifd>c  Stubien,  ^erau^geg.  vom  9lrd)iteftenoerein  am  «olotecbnifum ,  Stuttgart  1870  ff. 
fceft  XVI,  6;  XXIV,  6;  XXVI,  6;  XXX,  4;  XLIII,  3;  Uli,  2;  LXI,  8,  4;  LXIII,  1; 
LXV,  1  ujiD. 

6.  Dollinger,  Hrdjit.,  »eiiefti^en  II,  2;  X,  4;  XI,  6. 

(5.  $aulu$,  Die  im  Suguft  1878  in  ber  ^oipitatfiraje  ju  Stuttgart  aufgefunbenen  ©rabfteine. 

IBürtt.  SicrteljahrShefte  II  1879,  S.  230  ff. 
3r.  «albinger,  Da3  2ltte  Sdjlofi  in  Stuttgart:  Dcutfdje  ftenaiffance,  IV  SBb.,  XXXVII.  Abteilung. 

2eip,\ig  1879.  10  5a|eln  mit  baugeithid)itid)em  Serl.  (Sgl.  auch  Hrdjit.  Stubien  unb  Stuttg. 

$olpt.  XXIV,  6  unb  Dollinger,  Slrcbit.  5»eiicffijjen  £eft  II,  2.) 
SB.  Sübfe,  @ejd)id)te  ber  Nenaiffancc  in  Deutidjlanb,  2  Slufl.  1881,  I,  366—389. 
«.  fflemm,  ©ttrtt.  «aumetfter  unb  Wlb&auer,  2Mrtt.  Viertel  jabjShette  V  1882  (j.  Stegifter). 
Stuttgart,  ftüprer  burd)  bie  Stabt  unb  ihre  bauten.   3reftfd)rift  jur  «eriammlung  heutiger  «rc^i- 

teften  ufro.   Stuttgart  1884.   (DaS  attc  Sd)lofe,  baS  ff.  SRcfibenjfdjlofe  n.  a.  oon  ©gle.) 
3-  ftartmann,  Stuttgart  unb  ßannftatt.   Sldbtebilber,  Surick  1885. 
%  $artmann,  Gljronif  ber  Stabt  Stuttgart.   Stuttgart  1886. 

ff.  Höaldjer,  Die  Stulpturen  be*  Stuttgarter  fiuftbaufe*  auf  bem  Sd)lon  2id)tenftein.  Sonber« 
abbritcf  au*  ben  ©ürtt.  2.üerteljal)rSh«tt«n  IX.  1886.   (Mit  Hbbilbungen.) 

6.  Sollet-,  Die  ff.  ftanbbibliothef  in  Stuttgart  1886.   (©uibals  ©emälbe.) 

O.  Schannenbach,  fteftiebrift  jur  Jubelfeier  be*  6ber^arb-2ubipigS  ®pmnafiumä  1886;  9iaa)trftge 
1898,  1899. 

ff.  Saldier,  Die  febönften  ^ortreitbuften  be$  Stuttgarter  Üuftbaufe«.  Üidjtbrude  in  Sieferungen 
mit  2crt.    Stuttgart  1887  ff.  frol. 

SKofapp,  Die  StiftStirdje  in  Stuttgart.  3Ntt  einem  ©runbrifi  unb  22  «bbilbungen.  Stuttg.  1887. 
3.  .'partmann,  Gprontf  ber  Stuttgarter  £>ojpitalfird)e.   Stuttgart  1888. 
<5.  Jy.  Sein*,  Die  fcoflager  ujro.   Stuttgart  1889,  S.  25-36,  53-62. 
VI.  Diej,  Stuttgart  in  2Öort  unb  «üb  (1894). 
Ü.  Pfeiffer,  Der  $oppenlau.5riebI)of  in  Stuttgart.  Stuttgart  1895. 
$artmann  unb  flolb,  @efd)icbte  ber  Stuttgarter  Stift*fir$e.  Stuttgart  1895. 
3R.  3kd>  unb  ff.  Öotter,  Silber  au*  ^Stuttgart.   Stuttgart  1896. 

20.  SBibmann,  ©anberung  b'urd)  Stuttgart  unb  Umgebung  in  SBort  unb  Söilb.   Stuttgart  1896. 
«Wunborff,  ^liuftrierter  Rubrer  burd)  Stuttgart  1896. 
SRunbe*  Stäbteführer,  Stuttgart  1899. 

©.  Ströhmfelb,  Stuttgart  unb  Umgebung  in  SEÖort  unb  S3ilb.   Stuttgart  1902. 

€.  Stegelmann,  Die  Üanbtafeln  be*  fterjogtum*  SBürttemberg  im  ehemaligen  Suftbau«  ju  Stuttgart. 

Sd»roäb.  «IbbWtter  XIV,  1902. 
güfirer  burd)  bie  ff.  5taat«iammlung  oaterlänbifcber  Altertümer  in  Stuttgart.   Stuttgart  1902. 
Sencicbniö  ber  ©emftlbeSammlung  im  ff.  ÜRufeum  ber  bilbenben  ffünfte  su  Stuttgart.  Stuttg.  1903. 
©.  Sirt,  Die  «rei*mebaillen  ber  £>ohen  ÄarlSjcbule  in  Stuttgart  (mit  Hbbilb.);  Stuttgart  1903. 


SlHaemeine«.   i^a^r^affte  tfonterfactur  ber  ijürftlid)cn  ftauptftatt  Stutgarten  in  bem  b,oditöblid>en 


3Merteljabrebeften  III  180  f.,  ngl.  9leucd  2aublalt  1885  9er.  223).  flutograplnert  oon  ÜJlax 
^  «acb  1870.*)  —  Tie  ftihft.  Statt  Stuetgart.  Stidj  in  gaoalierperjpeftioe  non  SWerian  1643. 

')  UnuoaftönbiRC  Snfi(*t«t  non  ^tuttaart  au*  öer  gtit  M  ^erjoa*  ^o^ann  Jriebri*  (f  1628)  auf 
einem  SReüerbilb  öe8ftlbe«  uitb  auf  einem  3tammbaum  „Couiites  ac  duoe«  Wirtembergioi". 


plätte  uui»  Hnjtdifnt,  (ßntHtüvfc. 


^ürftentbumb  aBürtemberg  1592.  Stobierung  oon 


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596 


^tntjang. 


(Sanbfdjaftlid)  gehalten  ift  ÜHerian3  Stuttgart  oon  ber  95opferb,öb>.)  —  Statgardia  Wirten- 
bergeosis  Ducatns  Metropolis,  ffupferftid)  oon  2Ratt$.  Seutter  in  Augsburg,  gegen  1740. 
(SBgl.  ben  ä$nlid)en  Heinen  Stid)  oon  ©.  ©obenefn-  in  Augsburg.)  —  Plan  geometrique  de 
la  yille  et  residente  de  Stonttgard  .  .  .  avec  ses  environs  .  .  .  1743.   farbige  $eber« 
jeidjnung  oon  (3.  A.)  SRiebiger,  3ngenieur«£auptmann.   (ff.  Sanbe«bibliotb.ef.)  —  Stabtanfidjt 
oon  ber  Slorbroeflieite,  1748,  auf  bem  Stieb:  einjug  .frcrjogS  ffarl  mit  feiner  ©emabjin  in 
bem  oben  genannten  2üer!  oon  Sd)önl>aar.  —  ©runbrife  ber  ber&og(.  roürtt.  DfefibenjStabt 
Stuttgart  (eljne  ben  Suftgartenbejirf)  1764.   Fecit  3onatl)an  ßenj  (farbige  ^ebeneidniung, 
ff.  CanbeSbibliotljef).  —  ©runbSRife  ber  .frerjogl.  SSurtemb.  ftaupt«  unb  erften  SReftben^Stabt 
Stuttgarbt.    Dessine  par  J.  L.  Roth,  grave  par  M.  Bailei«  (1780).  —  ©runb'JRife  ber  berjogl. 
SBirtemb.  ^»aupf*  unb  erften  SReftbenj'Stabt  Stuttgarbt  1794.  Aufgenommen  unb  gejeidjnet 
oon  Glnr.  Srieb.  9i*ot$,  ©eometer,  geftodjen  oon  ©.  5.  Abel,  (£aju  gebruefte?  Alp&abetiidjeS 
Her}eid)ni«  ber  ©auSbeftyer,  Stuttgart  1795.)  —  Stuttgarbt  unb  feine  na&e  ©egenb  in  12 
rabierten  blättern  oon      ffeller  1802  f.  —  ?t$lan  ber  erften  ff.  £>aupt«  unb  SHefibenj  Stabt 
Stuttgart  im  $aljr  1811.  SÖalter  sc.  (£itb>grapb>.)  —  ©rnnbrip  oon  Stuttgart  1821.  Auf» 
genommen  unb  gejeid)net  oon  (5.  5-  5Rotf),  geftodjen  oon  ©.  5-  Abel.  —  o.  SJlartenS,  Panorama 
1834.  —  fleller  unb  tfmminger,  Srinnerungen  an  Stuttgart  1849.  —  ©eitere  Anftdjten  oon 
ibobe,  6loo§,  Obadj,  SRübinger,  SiDmann,  ^ranbfepb.  :c.  —  teuere  ^ftlne  oon  »yrant,  "JJJalte 
1862  (1 : 3500),  1866,  %t.  ^ojjnert  1867,  1870  (1 : 4500),  $>od)banj  1869,  1871  mit  #eälacb 
unb  iflerg  (3  #.),  1880  (1:5000);  Stuttgart  mit  Umgebung  im  Watftab  1:25000  heraus- 
gegeben com  ff.  ftatiftijd)'topograpb,i)d)en  Bureau,  geflogen  oon  ^otjnert,  1877. 
(HrtjelneS.   3?orberanftd)t  ber  Stiftstirdje,  großer  farbiger  Stid)  (au?  bem  Anjang  be§  19.  3ob» 
fcunbertS,  ff.  2anbe*bibliotb,el);  Sübportal,  3ab,re«befte  be*  2ö.  A.-2J.,  £>eft  VII,  Saf.  26. 
5ürftlid)er  Cuftgarten  ju  Stuetgart.   %U{atr>.  Wexian  fec.  (fiefje  oben  (Z.  oan  ftuljen);  eine 
iioeite  äf>nlid)e  Anfidtf,  ebenfalls  oon  2Nerian.  —  $öab,re  Gontrafactur  beÄ  Saatyi  in  bem 
Sürftlidjen  Üi!ürttembergifd)eit  Sujfyauft  .  .  .  1619.  Stid;  oon  fr  Wentel.  —  £a8  Suffyau* 
ju  Stuttgart.  2itb>grapljie  oon  ^}rof.  frr.  ffeller,  oon  6.      $\mmtx  18 . .  —  ©mpfang  ber 
Öeidje  ber  £>er$ogin  iKaria  Xorotbea  Sophie,  f  ju  Nürtingen  1698,  in  Stuttgart.  (Stid)  mit 
SRüdcmftd)t  be$  alten  SdjloffeS  unb  bes  „leiten  33aue8".)  —  Abbilbung  ber  b,od)fürftlid) 
Söürttembergijdjen  anno  1683,  ben  29.  Sejember  in  ben  iöranb  geratenen  Üanfclep  in  ber 
9tefiben&«  unb  $>auptftatt  Stuttgarbt;  unb:  9>orfteHung  bef>  ^otbfürftl.  2Bürtt.,  nad)  erlittener 
fteuerS^runft  anno  1684  loiberumb  auffgeridjteten  üanfeleg'3)aue*.   (3">ei  Stidje;  Anftcbt 
be§  ^kinjenbaueS!).  —  Dncale  Gymnasium  Stuttgardianum.   Anno  aal.  MDCLXXXVI. 

3-  3«'tter  inveoit,  ©eorg  Orrib.  ßift  del.,  3»-  Ul.  ffraufc  sculp.  (Stid)  mit  allegorijdjem 
Aufbau,  au«  „ftunbation  unb  Orbnung  beft  neu-aiiffgeridpteten  tJürftlidjen  ©umnafu  $u  Stutt- 
garbt. Stuttgart  1686.  4°.  Sgl.  bie  Anfielt  auf  einem  alten  Clgemölbe  im  ^rüfung^faal 
bee  ©berb.arb»iubroigS«©qmnanum«).  —  9Bab.re  Abbilbung  ber  an  bem  3uben  Süfe  Cppen* 
Reimer  .  .  .  Ao.  1738  ben  4.  gtbruar  oorgenommenen  6refution.  Lncas  Conrad  Pfandzelt 
prospeetnm  ad  del.,  Jacob  Gottlieb  Thelot  del.  et  »culpa.  $oppelblatt.  (Cben  SDiarft. 
plaft  mit  iHatb.au*  in  älterer  ©eftalt.)  —  @ntroürfe  }U  ben  Walereien  am  äanbfdjaft£gebäube, 
12  331.  in  4°,  getufdjt,  bie  Umriffe  mit  ber  ^eber  gejogen,  oon  3.  ®-  ^ergmüfler  um  1745. 
if.  ftupferftidjfammlnng.  —  ©runb-Kifj  über  ben  neuen  Üanbfdjafftbau,  1746,  nebft  Aufriß 
oon  ber  Seite  unb  oon  ootne,  3  färb.  3«bcrjcid)nungen ,  ff.  2anbe«bibliotb>r.  —  Öigur  unb 
i.'age  bt*  vJieuen  ^>oct)fürfl.  2öürttemb.  ÜKenbenj  Sdjloffe«  ju  Stuttgart  —  unb:  ©runbrif?  be* 
erften  Storfe*  :c.  (itupferftid?e  oom  3ab>  1746,  ogl.  oben).  —  .'paupt  ßruitb  !Hifs,  iva<;abeS 
unb  Profil»  oom  erften  Stod  auf  bem  ."öorijont  be*  neuen  fürftlidjen  SHeftbenigebäube«,  *)  fo 
3b,ro  4>od)fürftl.  'Jurdjlaut^t  .  .  .  .vverjog  (Earl  ju  Württemberg  in  2)ero  Meftbenj»  unb  ^aupt» 
Stabt  Stuttgart  .  .  .  erbauen  lafjen  .  .  .  unter  ber  Sireftion  be§  .  .  .  3Jlajor3  unb  S^au» 
Sirectori^  i'eopolbo  :Uetln.  Anno  1750.  Lucas  sculp.  4  grofje  Wdtter.  Saju  eine  befonberc 


*)  t*on  bent  öcttbcroerü  für  ttn  2mttgorttr  9teftbeitjbon  finb  bie  großartigen  (Entmürfe  ©altöafar 
9tenmonn^  mit  Icjrt.  Dom  Jabr  1747,  norb  im  Criginol  dorbniibm.  (7,  urfbrönglid)  9*1.  farbige  g«ber» 
4«iö)mittgtn.  *tbliotr;ef  ber  k.  2ci*m'fcb,ett  §oaya>tüe.) 


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Duellen. 


597 


gebrudte  ©rflarung.  ($er  framöfti'dje  ^araüeltitel:  Plan  an  rez  de  chaussee,  616vationi, 
coupes  et  profils  da  nonveaa  Palais  de  Reaidence  etc.,  nmrbe  nad)  3ietti8  lob  am  Sdjlufc 
abgeänbert:  sar  les  desseiiu  da  fea  Leopold  Retti  et  .  .  .  cenx  dn  Sr^.  De  la  Guepiere, 
Major  et  Directear  des  Bätimens  etc.)  —  Pierre  Louis  Philippen  de  la  Guepiere,  Recueil 
d'Esquisses  d'Architectnre  (contenant  48  planches  et  le  portrait  de  l'anteur),  oon  ibm  fctbft 
in  Äupfer  geflogen.  Stuttgart  (1759).  golio.*)  (Sin  aud)  gefonbert  »ortommenber  Seil 
biefeS  Wertes,  Chasteau  de  Stnttgardt,  plana,  coupes  et  elevati  ons,  enthält  genaue  ^ßldne  ber 
einjelnen  Seile  beS  !Reftbenjfd)lofle»,  ferner  Entwürfe  für  bie  Cper  im  Suft&auS  jc**)  — 
©uibal«  ©ntrourf  jum  „^lafonb  oon  ber  fraupt-Steegen"  (5>edengemälbe  über  ber  SRarmortreppe) 
be§  R.  5Refibenjfd)loffe4,  getufcbte  3reberjetd)nung  oom  3a^r  1757,  25.  ftebruar  (R.  RupferfttaV 
fammlung).  —  SRutne  beS  Weuen  93aueS  mit  Staffage,  oon  Süben.  ßlbilb  oon  „(Sarlo  #eibe« 
loff,  1806",  auf  ber  R.  §ofbomänenfammer.  —  „JRuine  be8  Stetten  93aue8  in  Stuttgart,  er« 
baut  oon  $etnr.  Sd)idb>rbt  non  Benenberg  1659,  oerbrannt  1758,  jerftört  1779."  Öit^o- 
grapbte.***)  —  ^lan  be*  HfabemiegebäubeS,  ßrflarung  be3  ©runbrijfeS  oon  bem  I,  II,  in  Stod« 
roerf  ber  berjogl.  Garls-Unioerfttät,  3  191.,  gr.  par  M.  Balleis  1779.  —  „tBorfteüung  ber 
Uttioerrität§«tetnioet^ung''  (niebt  ^ßreiÄoerteilung)  im  mittleren  $auptfaal  ber  Slfabemie, 
11.  ftebruar  1782,  dessine  par  V.  Heideloff,  grave  par  N.  Heideloff,  eleve  de  l'Universite 
Caroline  a  Stoutgard,  1782.  —  2)ranb  be$  G'ogenannten  flcinen,  im  3al)r  1779  au§  2einad) 
auf  ben  %a$  $n>iid)en  ber  Sllabemie  unb  bem  JBaifenbauS  übertragenen)  2b>ater8  in  Stutt« 
gart,  17./18.  September  1802.  kolorierter  Stid).  —  ©runb'  unb  9lnfjug.9tifl  oon  bem  bleuen 
2)torjtall  in  ber  Rönigi'trafje ,  9lnno  1807  aufgebaut  burd)  ben  Canbbaumeifter  Sari  Uber; 
©runb'  unb  $uf}ug>9iifi  oon  ber  neu  ju  erbauenben  Ratbolijdjen  Rird)e  in  ber  leiten  Rönig8« 
ftrafie,  1808.  Erbaut  burd)  ßarl  oon  Uber,  üanbbaumeifter.  (3n>ei  Stiebe,  üfleibe  ©ebäube 
urfprünglicb  auf  ber  Solttübe.) 

§bet*mt  ^a<&nan$. 

SBefcbreibung  be*  Oberamts  SBadnang  oom  R.  ftatiftifd)«topograp&ifd)en  S3ureau, 
«Paulus,  bem  «.  u.      ty.  Stalin  u.  a.  Stuttgart  1871. 

.fcaftler,  $ie  Runft'  unb  SUtertumäbentmaler  im  Cberamt  iBarfnang.  SB.  Sabjb.  1863.  S.  173  ff. 
$opograpbii<b'ftatiftijd)e  SBejcbreibung  be8  Oberamt«,  maltfcbeinlicb  bei  ber  geo» 

inetrijtben  Hufnabme  be$  SBejirte  unter  §erjog  ftarl  oon  einem  ©uibe  beS  3ngenieurforp8 

aufgefegt.   R.  2anbe4bibliot&ef.   Ms.  hist.  F.  860. 
Blätter  be»  Altertum«  2$erein8  für  ba§  ÜRurrtal  unb  Umgebung  1884. 
Stabt  ftufnang.  %  Nieder,  ?lpotbefer  in  Sadnang,  @efd>id)te  ber  CberamtSfiabt  Sadnang 

nebft  Umgebung.  Gannftatt  1864.  —  H.  Rlemm,  Der  Stabt  »arfnang  Sranb  unb  SBiebererbau- 

ung  i.  b.  3- 1693-1717.  Söadnang  1893.  —  Über  baS  Stift:  fl.  2anbe§bibliot$ef  Mscr.  hist. 

F.  192.  —      Scbidbarbt*  ©ntmurf  jum  Sd)(ofe,  1605,  StaatSardjio. 
aWurr^arbt.  ©torg  ÜDibmannS  banb|"d;riftlid)e  ßbroni!  1550  (f.  bei  £>all).  —  3ob,.  Rummel,  2lbt 

in  ÜKurrb,arbt,  ©anbjd)riftlid)e  Sßcjdjreibung  be$  Sllofter*.   Staat*ard)io.  —  %rd)ioalifcbe  Huf. 

Widmungen.  R.  2anbe«bibliotbef.   Ms.  b.  F.  192.  —  SabreS&efte  be«  2Sürtt.  Altertums« 

oerein«  V  unb  VI  1848  ff.  —  tftotb,  oon  Scbredenftein  in  iPaubri'S  Crgan  für  d)riftli(be  Äunft 


*)  3M<  (n  ber  Vorrtbt  in  Slueficbt  fleftttttt,  (riber  n«bt  «rfc^lenent  gfortfe^anß  foHte  bit  ^runfräume 
ttt  <3djlofic4,  ferner  Otrftpiebtnt  bauten  in  S.'ubtt>ig8burg  unb  (Entwürfe  für  anbete  beutfcqe  ^ürfitn  uub 
Herren  oorfitbren.  —  ttiii  friipere«  Strt  von  Do  1h  Uuflpii<re;  Recueil  de  differens  projets  d'Arohitectare, 
Stuttgart  1752,  enthält  meift  unausgeführte  Ifuttoürfe.  bie  in  feiner  ©ejicbung  ju  Württemberg  fteben. 

")  «gt.  aueb  eart  0.  Öepeds  Architecturc  civile,  T.  IV  und  V,  (Ms.  math.  Fol.  28  ber  St.  Sanbe«. 
bibttotbef)  unb  bie  Tlappt,  .Cntn»ürfe  ?u  ben  «.  2d)(öfferit  in  SfublrngSburg  unb  etuttgart".  (ttbenba);  enb^ 
li$  Stuttgart,  @djIofj  unb  ^fabeutie,  1«  *l.  ^eberjcicfinungen,  ©ibtiotbet  ber  Ä.  ZedjnifcQen  ^oajfcbule. 

***)  liefe  grofje  l'itbograppie  ftitnmt  im  h)efeitt(icb,cn  ju  bem  öibilo  unb  ju  bem  in  unferem  lert  6.  35 
»erltrinert  nuebergegebenen  Umrif;  aus  £.  t).  Wcmmingeni  Seben  Öc^irfarbe;  ber  Umrifj  toirb  bort  (@.  92) 
auf  eine  3eid>nung  bes  2  peatermaier«  («iftor)  ^teibeloff  (be«  «ater«)  jurfictgefügrt.  (abtoeiepenbe  3Jar« 
fieUung  in  ÖübfeS  «efep.  ber  beutfeben  »rnaiffance.  2.  «ufl.  f^ig.  1«2.) 


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598 


Sin  bang. 


1854  9ir.  24.  —  Cotent,  $enfmale  be*  Mittelalter*  II.  1862  S.  115-117.  -  ©inner  a.  a.  D.( 
$eft  XII.  —  tie  2Balberi(b*rapelIe  ju  Murr&arbt  1889.  —  Jübrft  burcb  Murrfcarbt  unb 
Umgebung,  1899. 

Oppenweiler.  $)er  Scblofeparf  wirb  oon  bem  Scböpfer  be«  ©nglijcben  ©arten*  in  Münzen, 
Ünbroig  Selen,  um  1780  angelegt.  $eutfd)e  ©ortenmagojinjeitung  1851  S.  211. 

06eramt  $efifl$eta- 

Beitreibung  be*  Cberamt*  iöejigbeim  oom  flgl.  ftatifti)'aVtopograpljiföen  Bureau, 

^aulu«  b.      Stdlin  u.  a.  1853. 

fllunjinger,  ©efd>ic&te  be*  Sabergäu*  I.  1841  S.  78  ff.;  II.  1842  S.  88  ff.  ujro. 

4>a|ler#  $ie  Äunft-  unb  Hltertumebenfmale  be*  Cberamt*  Befigb>im.  25.  ^a^rbüc^cr  1859.  II. 

Scfigljcim.   %ufid)t  oon  Merian.  —  $o*altar,  flbbilbung  unb  Betreibung  oon  ^aulu«,  3af>re*« 

beftc  be*2S.  flitertum*oerein§  XI,  SAriften  VII.  1866  S.  16  ff.  —  Breining,  Sllt  Befigbeim  1903. 
Siettflljetat.   HnftAt  oon  Merian.  —  ©nsbrücfe :  OMrtt.  JB.  3.  £.  V.  102.  —  §auptmomente  au* 

au*  ber  älteren  ®efd>id)te  oon  Bietigheim.  1882. 
»ünniglpeint.  Slnftät  »on  Merian.  —     Strerfer,  Sie  flirrte  in  Bömiigb>im.  Bönnigbeim  1899. 
Srenbental.  $>änle,  SBürttembergijdje  i>uftj<bjöffer  1847  II.  S.  1  ff. 

£anffen.  änficbt  oon  Merian.  —  fllunjinger,  ©ejtidjte  bcr  Stabt  Sauffen  mit  ib>cn  ehemaligen 
?lmt*orten  @emmrtgb>im  unb  Slsfelb  1846.  —  ^einrieb  Bauer,  Sie  ©rafen  oon  S?auffen, 
2Ö.  ^ranfen  VII.  1867,  S.  467  ff.  (ogl.  ^B.  Stalin,  ©efcf)i*te  JlHilrttembcrg*  I,  419).  —  Ber» 
jeidmi*  ber  Jöoppen  fo  im  fllofter  jii  Üauffen  in  bieier  ^eit  bejunben  roerbeu.  12.  ?lpril  1605. 
St.  2anbe*bibltotbet  Ms.  h.  F.  308;  Skojpeft  be*  @&or*  bei  flloftertirAe  ju  2.  mit  ben  ©rab- 
fteinen  bafelbft  aufgen.  oon  Mauer.  St.  V!anbe*bibliotb>f  Ms.  bist.  Quart.  59;  "H.  oan  6pe, 
im  SeutfAen  ftunftblatt  1856,  S.  319;  Bad»,  9».  $ranfen  VIII,  104  ff.  -  3ur  b«Ü-  Wffltn« 
froinbiS  ogl.  Ctuftinu*  Äerner*  SiAtung,  ^aul  2ang*  2luf  fd)mäbiid)em  Boben  1881  unb 
3tegi*ioinbi*,  Stuttgart  1885.  —  o.  Samberg  öebödingen,  3ur  0ejd^id)te  be*  JtfonnenHofter* 
in  2auffen.   JZBürtt.  3abrb.  1902. 

9i«f aroejtyeint ,  Siebenßein.  Baubri*  Crgon  1860  6.  162.  —  i'ubfc,  SeutfAe  9tenaiffance. 
2.  «uff.  L  394,  189  f.  191,  231  f.  —  «rebiteftonifae  Stubien  be*  Stuttgarter  BoluteA- 
nifum*  XXIII,  6;  XXIV,  1,2;  XXIX,  3;  XXX,  2.  -  Sulinger,  rlrcbitehoniföe  <Reijefftjjcn, 
III.  Serie,  81. 

^Beramt  25ößfina,en. 

Beitreibung  be*  Cberamt*  Böblingen  oom  Ä.  ftatiftifA-topographifAtn  Bureau, 

Baulu*  b.      Stalin  u.  a.  1850. 

Bau  Iii*  b.  1,  SuAaologifAe  JKeiie  über  Böblingen  :c,  Schriften  be*  2B.  3Utertum*otreüi8  1.2, 
1852,  S.  5  ff. 

$3»(in§tn.  Mnfidjt  oon  Merian.  (Bgl.  bic  TarfteUung  in  3afob  iHamminger^  „Seebbucb", 
1596?.,  St.  2anbe*bibliotbef,  Ms.  bist.  Fol.  261,  4.)  -  tiircfce  jum  b-  ^ionuftu*,  Söaubri* 
Crgan  1855  S.  71. 

GtntHflen.   ßird»e:  .^»eibeloff,  Äunft  bc*  Mittelalter*  in  SAroaben  1855  S.  8  f.  —  Mauren. 

tf.  ?»aii(u*,  SAroäb.  Atronif  1867  S.  1479. 
SRagjtabt.   «irdtje :  «eine,  Sentfdirift  1864,  Safel  V;  Jaufftein,  TOcrj  in  SAorn«  Äunftblatt  1845 

S.  378. 

Sinbelfinflen.  ?lnfid)t  oon  Merian.  —  Sd)6nbutf>,  G^ronil  ber  Stabt  unb  be*  Stift*  Sinbelnngen. 
Böblingen  1864.  —  '3räubäuier,  Sinbelfingen  unb  bie  Stift*fird>e  tu  St.  Martin,  SAtoäb. 
Jtronit  1883  v^r.  142;  ^ur  ßrinnerung  an  bie  80t.»jäbrift«  Jubelfeier  ber  Stiftefirdie  ju 
St.  Martin  in  Sinbelfingen.  Mit  »bbilbung.  1883.  -  Stiftjfircbe :  Mautb,  einlabung«' 
jebrift  ujrc.  1849;  \?eibeloff,  Xie  ftnuft  bc?  Mittelalter*  in  Scbioaben  ia">5  S.  10  ff.;  Sein-?, 
Tcnficbrift  uim.  1864.  -  Cuelle  für  bie  WeiAid)te  be*  Stift«  uito.  oom  «u*gang  be*  13. 
ftunberl«:  bie  lutcinürfic  Pbronif  be*  Stift?berrn  rtonrab  oon  Wurmlingen,  abgetrieben 


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Ciiellcn. 


599 


oon  ©abelfofer,  ff.  SanbeSbibliotljef  Ms.  bist,  0. 16;  IjerauSg.  o.  .fraug  al$  2übinger  Programm 
1836  unb  öfter,  julefct  oon  %  A.  ©iefel,  1891.  -  Abrifj  ber  ©ej<f>id)te  be8  Stift«  1555, 
ff.  2anbe3bibliotb,ef  M«.  bist.  F.  577. 

®6eratnt  ^rarftett^eim. 

Beitreibung  be3  Cberamt*  Bracfen&eim  ttom  ftaliftifcb,  topograpfrjc&en  Bureau, 
^aulu*  bem  «.  u.  3-,      Stalin  u.  a.  1873. 

A  i  g  e  n  1 1  i  d)  e  B  e  f  dj  r  e  i  b  u  n  g  bc«  3abergäu#.  ff.  üanbeÄbibliotfjef .  Ms.  h.  F.  350  (oal.  Q.  25). 
ffunft;  unb  Altertumsbenfmäler  be*  Bejirf«,  betrieben  von  §afjler,  SB.  $at)rb.  1859  II  S.  44 — 57. 
ff.  fflunjinger.  Senate  über  ben  AltertumSoerein  im  3al>erflft|»  1841— 1860;  ©efcbjdjte  beS 

3abergäu3  unb  be$  jefctgen  Cberamte  Bracienb,etm  1841-1843. 
^Saulu*.  $ie  Altertümer  unb  ftunftbenfmale  be§  Cberomt?  Braden&eim,  StaatSanj.  f.  SB.  1875, 

Bej.  Beilage  6. 

3ta>t  Sraef  eii^eim  Anfiajt  oon  9Jterian.  -  Bertj&  Sie  ©rabfd)riften  auf  bem  ftirdj&ofe  ju  Br.  1834. 
Gleebronn,  9Jtid)aeUberg.   flirre:  ff(un|infler  3<*berg<Su  L;  iJaib  unb  Sdjroarj,  ifarmenl.  70. 

9Jtid)ael§legenbe :  9Jteier,  Sagen  298  ff. 
fteipperg.  fflunjinger,  $ie  Gblen  oon  9teipperg  unb  it>rc  2Öoljnfi|fe  9t.  u.  Sdjtoaigern.  Stuttg.  1840. 

®6erami  &aunflatt. 

Befdjreibung  be*  CberamtS  Gannftatt,  herausgegeben  im  Auftrag  ber  Regierung  oon 
9Jtemminger  1832.  —  $iefelbe  in  neuer  Bearbeitung  berau*g.  oon  bem  ft.  ftatiftifdjen  üanbeSamt, 

Stuttgart  1895. 

tDtemminger.  Gannftatt  unb  feine  Umgebung,  Stuttg.  1812.  —  Mitteilungen  be9  Gannftatter 
Allertum?oerein3  1896  ff. 

3t«kt  Ganaftatr.  Anficht  oon  9)terian.  —  Crtlepp,  Gannftatt  unb  feine  Umgebung  1847.  —  Gbner, 
Album  oon  Gannftatt  1868.  —  5».  Leiber,  Beitreibung  unb  ©efd>tcbte  ber  Stabt  Cannftatt 
1878.  —  6.  fllaiber,  Urfunbl.  ©ejd)ia)te  ber  reform,  ©emeinben  Gannftatt,  t'ubioigSburg, 
Stuttgart  1884.  —  3.  Hartman«,  Stuttgart  unb  Gannftatt,  3üricti  1885.  —  Bfarrfirdje: 
Öübfe,  «etiaiff.  2.  Aufl.  I.  234,  388;  fflemm,  SÖürtt.  33.  3-  Sq.  V.  104.  —  ftutirer  burdj  bie 
Altertümer'AuSftellung  in  Gannftatt  1893.  —  Ströfcmfelb,  Gannftatt  in  SBort  unb  Bilb  1896. 
—  ^aref,  ©cidntfjte  ber  reformierten  ©emeinbe  Gannftatt  1898.  -  21).  Sajön,  Gannftatt  als 
«ab  1898  f.   Beel,  Gannftatter  O'bronif,  19(X). 

gcflbadj.   ffirdje:  Sein?,  $enlid)rift  1864,  S.  24. 

attüJjlljatifeu  am  Stedar,  o.  Breitfd;n>ert ,  ©efd)id)te  be*  Crt*  9Jtüljlbauien  1852.  —  über  bie 
ffirdje:  ©rüneiien  in  Scporn*  ftunftblatt  1840  S-  402  ff.;  .fceibeloff  a.  a.  C  S.  35  ff.;  »Jtoulu« 
in  Sefcriften  be*  AltertumSoerein*  II.  2,  1875,  S.  96  ff.;  9)terj  im  (briftl.  ftunftblatt  1881 
S.  41  ff.  2öürlt.  5?.  3.  V.  129  f.  Tollinger  a.  a.  C.  Bl.  55.  Arc&itettoniicbe  Stubien  bti 
^olotecbnifumS  XL,  1.  —  Uberrefte  oon  jroei  Burgen  bei  Sattler,  AUg.  ©efef).  SSürttemberg« 
1764,  2af.  27.  28. 

Rotenberg.  Cfterbtngcr,  Stammfdilofc  SBüvttemberg,  mit  Abbilbung.  Ber&anblungen  beS  33erein3 
für  ffunft  unb  Altertum  in  Ulm  unb  Cberjcfcmaben.  9t.  9t.  V  1873  S.  39  ff.  (Sßgl.  SButH. 
lvicrteliabr§beftc  VI,  106.)  —  Sattler,  ^iftovifdjc  «efdjreibung  1752  u.  aopogr.  ©efajicfjte 
1784.*)  —  8tammfd^ilo^  42tWirlemberg,  großer  ©runbril  non  ?yriebi'ia^  5tiefer,  Steitifjauernicifter. 
(farbige  Scberjeiajnung  auä  bem  3af)r  1807  auf  ber  ff.  üuttbeäbibliotljef.)  —  btammid)lo| 
Ufürttenibcrg  (mit  bem  9te<fartal)  gej.  unb  geft.  oon  Aug.  Seijffer  (^offupferfteAer,  |  1845); 
leilanficbten  ber  Shirg,  \mt\  9tabicrungen  unb  einige  iöleiftiftjfijien  oon  bemfelben.  (Mscr. 
bist,  Q.  296  ber  ff.  l'aiibcsbibliottief.) 

Untfrtürft)tim.   Mircbc:  VeinO,  Xentfd)iift  1864  S.  23. 


*  i  I  er  .Vupftrfticö  bei  Sattler  ift  nodj  weuiger  ^uoerläffiq  a(S  anbere  ältere  Jtnfiajten,  j.  3*.  jwtt  Jtquaretle 
tont  3.  1571  (Mscr.  hUt.  fol.  15ä,  f<»l.  297  ber  H.  3ionbesbib(iolt>et).  4<fll.  ea)».  Äron.  25.  »DJärj  188«, 
18.  flufl.  18!»^. 


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600 


ftngang. 


Hejdjrcibung  be«  OberamtS  Clingen  com  ff.  ftatiftij^'topograp^ifc^en  Hureau, 

Haulu  u.  a.  1845. 

Ggtingr»  Stobt.*)  ?lnftd)t  oon  Werian.  —  ©ruubrift  be*  3t.  Üteidje«  freper  Stabt  (Sulingen, 
lob.  Waper,  gfcl.  del.  1739,  ©abr.  Hobenebr  *c  Aug.  Vind.  —  3o&.  3at.  «eller  (flonreftor), 
Gelingen  Stabt  unb  ©ebiet,  1798,  mit  Stabtplan;  ©efdjicbte  ber  Stabt  Sulingen  1814.  — 
Sdjroab.  Sajcbenbudi  1820,  S.  210  ff.  —  ff.  Hfaft  (ffonreftor),  Ser  ©au  ber  grauenfirdje 
ju  Eislingen  unb  bie  ftamilie  Höblinger,  93.  3abrb.  1836,  S.  177  ff.;  ©cjdjicbte  ber  9leicb> 
ftabt  ©fjlingen,  1840-52 ;  Sie  ffünftlerfamilie  Höblinger,  efslingcn  1862 ;  ©eid)i<&te  ber  grauen, 
firdje  in  (Sfelingeu  unb  ibrer  Meftauration,  1868.  —  $>eibeloff  a.  a.  C.  1855,  S.  41  ff-  Saju 
Supplement  von  6  grofcen  lafeln,  1855.  Slbbilbung  be«  2urin*  ber  3irauenfir<be  aud)  in 
ben  S^reSbeften  be*  33ürtt.  ?Utertum§oerein8  VII.  —  SJofc,  ffunfttopograpbie,  Sübbeutjd)' 
Ianb  112  ff.  -  33.  Saljmann,  Sie  «ilolaua.Hrüdenfapelle  in  6.  1880.  —  fflemm,  2Bürtt. 
HierteljabrSbeftc  V,  51  ff.,  84  ff.  —  Üübfe,  Hunte  HIdtter  au«  Scbroaben  1885,  S.  399  ff.; 
Sie  ftrauenlircbe  in  Illingen,  (aud)  Sdjioäb.  ffron.  1884  «r.  60.  Sößl.  Sfeuiföeft  ffunftbl. 
1855  S.  409  ff.)  —  6gle,  Hortrag  über  bie  <fruuenfirdie,  im  3Mrtt.  Herein  für  Haufunbe, 
23.  San.  1886.  (Neue  (*rgebnifje.)  —  Sollinger,  s3lrd)ileftonijdje  Meifeffijjen  (2urm  ber 
Srauenfirdje,  fcocbaltar  ber  Sionpfiu^ircbc,  Sllte*  fliatbau«,  Horballe  im  alten  fltatbau«  u.  a.  m.) 
fc.  ffolb,  ©laSmalereien  ic.  11,9;  IV,  19  (Harfüfeertudje).  —  ©-  Strö&mfelb  unb  H-  Sdmorr, 
eilinaen  in  2Bort  unb  Hilb.  Gfel.  (1890).  —  ff.  ft.  S.  Hfaff,  31"«  (F&lingen«  Hoheit  ujro. 
Gelingen  1895;  (Sb>nif  ber  Stabt  (Clingen  ton  1802  an;  1896.  Sie  SReicbSftabt  ©klingen 
im  Sreifcigiäbrigen  ftrieg,  Stuttgart  1898.  —  3(.  o.  (*gle,  Sie  grauenfird)e  in  ßfslingen. 
Stuttgart  1898.  —  Hfaff  unb  SiebJ,  Urfunbcnbud)  ber  Stabt  Clingen.  Stuttgart  1899.  — 
31.  Honj,  Ser  Ubjbau  be8  (Sulinger  Steuerbaufe*  ein  HJerl  fteinrid)  Sd)irfarbt$.  Süboeutidjc 
Haujeitung  1899  f.  (mit  Ubbilbungen).  —  C.  Waoer,  ©eifrige«  Öeben  in  ber  9tei<b«ftabt 
fingen  cor  ber  JReiormation.  Stuttgart  1900.  —  6.  Sumler,  Sie  mittelalterlidjen  ©la*' 
maiereien  in  gelingen,  Gbriftl.  ffunftblatt  42,  1900.  —  lr).  Sd)ön,  Ser  ©lodengufe  in  ber 
SHeidjSftabt  Clingen.  3lrd)io  jür  djriftl.  ftunft  1900.  —  31.  Siebl,  S.  Sreptrocin«  @f»lingijd)e 
Gbronif.  Hibliotbet  be*  2itcrariid)en  Herein«  in  Stuttgart.  Wr.  221,  1901. 

Dettingen.  ftird)e:  Sein«,  Senfjdjrift  1864  S.  15;  Bürtt.  33ierteljabr5id)r.  V,  89,  96,  130. 
Tollinger,  5Reiiej(ijien  XII.  3. 

$raic«b»rf.  »irdje.  33.  Sabrb.  1841  I,  S.  46.  -  Wen  im  ftunftblatt  1843.  S.211.  -Äotb, 
oon  Scbrecfenftein  im  Crgan  für  djrtftl.  flunft  IV.  1854,  %r.  19—20.  —  2o^,  ftunfttopo« 
grapbie,  Sübbeutfcblanb  m.  —  Sein*,  Senffcprift  1864,  S.  7.  —  Sorent,  Senfm.  be«  Wittel- 
alter*  in  23ürtt.  IU.  1869.  -  iUemm,  Staat«aineiger  1878,  Heil.  20  f.;  23ürtt.  Hiertel- 
jabjShettc  v.  35,  129, 171.  -  ©ejAicbtc  beö  fllofterS :  3lrd)ioaIifd)e  3luf$eid)nungen,  St.  Üanbe*. 
bibliott)ef  Ms.  h.  F.  192.  —  Jptftortfc^c  Wotijen  xtub  3lbbilbungen,  gejaminelt  für  ben  Jlon 
Üftorialbireftor  ^rommann,  ft.  ^anbc«bibliotbef  Ms.  h.  F.  307.  —  6If  lafeln  31bbilbungen 
oon  ©rabfteineu  mit  2fft,  ebenba  Ms.  b.  Q.  59.  —  Prejprers  Suevia  «acra  1717,  S.  245  ff.  — 
3.  (fb-  Sdnniblin,  Hcitr.  jur  ©cid),  be?  ^crjogtbumö  SiMrtembcrg  II.  1781. 

ftÖBflf«.  ».  Halle,  Hericbt  über  3lu*flrabungen,  ilöürtt.  33.  3-  IX.  188«,  S.  140  ff.;  nfll. 
W.  Willer,  Aufteile  1892,  S.  13  f.  —  Hoger,  ©ejd).  ber  jrciberrlidjen  Familie  2b"mb  oon 
««iburg.    188f).  —  Mirtbe:  «lemm,  33.  Hiertcljabr*bffte  V,  98,  114,  131,  167. 

$Ioä)ingcn.  Cttilien-Hupclle:  HMirtt.  Hiertcljarj^bcfte  I,  95:  üeprer,  Xtx  b-  Sobantie»  unb  bie 
b-  Obilia  unb  ibre  Filialen  in  Hlod}iiiflcn.   Staat^anjcigcr  1879,  H.  H.  23  f. 


*)  Sgl.  au*  Die  fttbrueften  fflüinflcr  «trdjenregifter  1753,  1773—1875.  (£.  fianbe«bibliott>tf.) 


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Duellen.  601 

§8eramf  imfßronw. 

Beidjreib ung  bti  CberamU  $>eilbronn  com  ft.  ftat.top.  Bureau,  »erfaßt  oon  litct, 
Stuttgart  1865.  —  Bericht  be*  $tftorifcben  Berein«  öeilbronn.  1881  ff.  —  $iefelbe  in  neuer 
Bearbeitung  berouSßCfl.  com  it.  ftatiftifcben  £anbe§amt,  Stuttgart  1901—03. 

jtarte  oon  £>eilbroitn  unb  Umgegenb  oom  Si.  ftat  -top.  Bureau,   9<eue  9Iu3gabe  1888. 

Stabt  $ei(bronu.  Slnftcbt  von  3Herian.  —  „fteilbrun",  grofee  Slnficbt  au$  bem  18.  3ahrbunbert. 
Haered.  Jer.  Wollii  eicud.  A.  V.  —  3.  ®.  $ürr,  Bcfcbreibung  unb  ©cfdjid)te  ber  Stabt 
fceilbronn  (bis  jum  3ahr  1600).  ft.  SiianbeSbibltotbet  Ms.  b.  F.  313  (ogl.  Q.  134).  —  J.  ö.  flünjel, 
Historia  Heilbronnensis  (beulfdj,  gejcbriebeu  1729  ff.,  reicht  bis  1742),  ebenba  Ms.  h.  F.  528. 
—  3«  £).  Seufert,  Monumente  lapidaria  Romaoo-Heilbronnensia  in  agro  Beckingensi  inventa 
1713.  ft.  $2anbe*bibliothef  M».  lat.  F.  433;  bcrjelbe,  De  monumenti*  Romano-Heilbronnen- 
sibus.  Brogramin  1714.  —  fteilbronnifcbe  (£rjählung  betr.  bie  SMerfroürbigfeiten  ber  Äao< 
ferlid)  freien  9ieid)«ftabt  fceilbronn  Anno  1718.  ftetlbronn  1845.  —  Wadjbilbungen  fdjöner 
unb  angenehmer  ©egenben  in  ber  Wabe  von  $ei(br.  gcj.  v.  ©auermann,  geft.  r».  G.  Sang, 
fteilbromi  1794  ff.  6.  Säger,  ©efd)id)te  ber  Stabt  fteilbronn  unb  i^red  ehemaligen  ©e« 
biete«.  2  Bbe.  #eilbr.  1828.  —  Blan  00m  SBartberg  oon  fi.  SWaner,  lith-  oon  ©mminger 
ca.  1830.  —  Stnfidjten  oon  fceilbronn  11.  Umgegenb  oon  $örr,  loloriert,  ca.  1830.  —  Sitot, 
SluSfuhrl.  Befdjreibung  ber  eoangel.  ©auptfirdje  ju  #eilbronn  1833;  Beiträge  jur  ©cfdjidjte 
ber  9teid)$ftabt  £>eilbr.  oon  1789—1803.  1841.  —  ©.  flnttfer,  £ei(br.  jeine  Umgebung  unb 
feine  ©efd)id)te.  §eilbr.  1859.  —  2>ie  $eutjd)orben$fommenbe  4>eilbr. ,  3e''!4f-  bt«  ftift- 
3?ereinS  für  ba«  SÖürtt.  ftranfen  VI.  1862,  3. 164  ff.  —  Sofe,  Äunfttopographie,  Sübbeurjcb< 
lanb  S.  167  f.  —  Blan  oon  £>eübronn,  oon  fi.  £>agenmeuer  1877  (I:  7500).  —  Gafpart, 
©rabfteine  in  ber  Barfüjserfirche,  Unterhaltung^,  b.  Wedarjeitung  1879,  2. 14.  50.  —  £>art* 
mann,  $eilbronu  oor  b««bert  Sauren,  Gbb.  1881,  48.  —  $ürr,  £er  Siebenrobrbrunnen, 
Bericht  be«  ©ifl.  Beretne  fceilbronn  1881,  S.  1—17  (ogl.  aud)  3Her.i  im  dt)x\\\L  ftunftbtatt 
1882,  8).  —  &  Zemide,  Urfunblicbe«  00m  SRathauäbau  in  $eilbr.  1579—82.  Snjeiger  für 
flunbe  ber  beutfdjen  Borjeit,  1882  Jtt.  10.  —  43.  Xübte,  ©efd)id)te  ber  Nrdjiteftur  S.  601, 
791 ;  ©ejdjidjte  b.  Bluftil  3.  536 ;  ©ejcbicbte  ber  beutfd)cn  SRenaiffance.  2.  Stufl.  I.  232,  389  fi. 
(Äilian«tircbe,  Stallau«  ufro.)  —  31.  fllemm,  43ürtr.  B.  $.  V.  1882.  —  Bad),  Hie  Bau- 
meifter  u.  Bilbb>uer  §eilb.,  9iedarjeitung  1884  9ir.  3.  —  Bilfinger,  Rubrer  burd)  fteilbronn 
unb  Umgebung,  in  2Bdrl«  SReifebanbb.  1885.  —  Surr,  Jiguren,  Söafferjpeier  unb  3nfd)riften 
am  Jurm  ber  ftilianSfirdje.  Bericht  be*  £ifl.  Berein«  fccilbr.  3.  §eft  1888.  —  Ätemm, 
Sie  ©efdjidjte  ber  Steinmefc&eicbcn  im  allgemeinen  unb  über  bie  §eilbronner  inSbejonbere. 
Gbenba  4.  §eft  1891.  —  Strdjiteftonifdje  6ttibien  be5  Stuttgarter  Bolptedmifumäi  (öffeutl. 
unb  prioatc  Bauten  oon  4>eilbr.)  —  ^oüiitger,  sJtrd)it.  9Jeifeffijjen  (^eutfd)herrnhau*,  SRathau«, 
2urm  ber  Äilian§lird)e  ufro.)  —  Bbotograp&ifcbe  ?lnfid)ten  oon  ^»artmann  in  .fteilbr.  1875  ff. 
(ogl.  4">i!*t-  Bercin  in  ^eilbronn,  „Berichte  au«  ben  fahren  1883/88").  —  ^er  ftocbaltar  ber 
3t.  flilianSfirdjc  $>eilbronn,  9  Bbotogrupbien  oon  Sdjuler,  erflärt  oon  50.  0.  Öübfe. 
iieilbronn  1891.  g.  Türr,  fteilbronner  ^fjronif,  ^leilbronn  1895.  —  2B.  Stöhle,  ^ic  fliliane- 
firdje  in  fcetlbromi..  .^eilbronn  1895.  —  ?1.  Sdjlij,  2ie  ßnlftehung  ber  ctabtgemeinbe  .^teil' 
bronn,  1903. 

Öonfclb,  3iirfelb.   Stoder,  ftronit  ber  Sfantilie  o.  ©emmingen  unb  ihrer  Berufungen  I.  1,  1865. 

Bgl.  Üeitfr^r.  be*  $>ifl.  B.  f.  ni.  Jyr.  VIII,  149  f.) 
Sirdjtiaufru.   3gn.  ^fau,  ©efdiichtc  be§  roiirtt.  Sorje*  iUrdihauien.   ^eilbronn  1844.   (Wtt  Hb- 

bilbungcn  oon  ftirdje  unb  Schlof}.) 

Befd)reibung  bc?  CberamH  Üeonberg  oom  fiönigl.  flatift.'topograph.  Bureau, 

Baulu-J  b.      Stähhn  u.  a.  1852. 

3tnbt  Üeonbcrg.  Anficht  oon  5)ierian.  ■ —  flircbe:  ,i.'ein?,  Tenfjd)rift  1864,  3.  18.  —  Mlemm, 
Staat Janjeiger  1881  B.  B.  3.  237  f.;  BMirtt.  Bierteljahr*h.  V,  50.  -  9)iarftbrunnen : 
Jßintterlin,  43.  Bi<rtcliahr-?h.  I,  192.  —  $>aiber,  Führer  burd)  Dönberg  unb  Umgebung,  1898. 


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602 


?lnt)ang. 


fingen,  flircbe n :  fllemm,  Staatean).  1881,  »tf.  Beilage  S.  238  ff- ;  SB.  3?iertclio^r«&.  V,  107. 
133.  167.  (!B{|1.  auch  Bilfinger  Staateauj.  1869,  S.  2027  f.) 

(BerKugeu.  Stlitibe.  Befcbreibung  ber  feierlichen  franblung,  welche  ben  26.  &pril  1772  auf  ber 
Solitube  beu  Segung  beS  ©rnnbfteinS  $u  bem  (£ryebung4bau§  oor  bie . . .  militairijdjc  ^ftany 
fdjiile  norgegangen  ift.  SubroigSburg,  o.  3-  (2abei  ©runbrip  non  flrchiteft  Sijdjer,  geflogen 
»on  flretfrhmer).  *)  —  6.  ».  Sd)eler,  Brucbftücfe  aus  ber  ©ejdncble  ber  ebemal.  (?arl$»2liabemie. 
Stuttg.  1836.  -  S.  fräule,  39.  l'uftjcblöffer,  Sünburg  1847  II,  S.  33  ff.  -  frrölicb,  £ie 
Solirübe,  Dönberg  1869.  —  Sie  flapelle  auf  ber  Solitübe,  Gf>rtfH.  Äunftblatt  1878  Wr.  12. 
CWit  ©runbrift  unb  Onnenanfiajt.)  —  Sein«,  Sic  $oflager  jc.  1889,  S.  62  ff.  —  ^länc: 
lopograpbifcber  $lan  ber  Solitübe,  aufgen.  unb  gej.  oon  5H.  ft.  .fr.  »Jifcrjer,  ftcrjogl.  Sürtt. 
Hauptmann  unb  ?lrcbitectc  1777,  gcftocten  pon  ©.  ft.  %bd  1784.  —  Plan  du  chäteau  de  la 
Solitnde  .  .  .  dessine  par  le  capitaine  Fischer,  grave  par  G.  F.  Abel  .  .  .  1785 ;  ßlevation 
du  cMteau  de  la  Solitnde,  dess.  par  le  capitaine  Fischer,  gr.  par  M.  Balleis  1785;  Plan, 
elevation  et  conpe  de  la  salle  de  lautier«  construite  a  la  Solitnde  .  .  .  par  le  capitaine 
et  architecte  Fischer,  grate  par  M.  Balleis;  Plan  et  elevation  des  grandes  ecuries  non- 
velleroent  construites  a  la  Solitnde  ...  par  le  capitaine  et  architecte  Fischer,  gr.  .  .  . 
par  G.  F.  Abel  etc.  —  Bgl.  aucb  Slrdiileft.  Stubien  be*  Stuttg.  «Nutecbn.  .frcft  3,  Blatt  4. 

$cimdbeim.  flnftdjt  non  Wcrian.  -  Scbleglcrjcblof?:  3abre*beite  bc$  Sürtt.  SlltcrtumSoct  ein*  X. 
2Hit  Slbbilbungen. 

ftorntaf.  Sturze  öejebicbtc  ber  ©cmcinbc  Jlorntal  1873.  —  Erinnerung  an  bie  75jäbrige  Ok« 
badjtni$feier  1894. 

$ersnfe.   S.  flopp,  Sie  Salbcnjergemcinbc  ^croufe.   Sflagbeburg  1894. 

»eil  ber  Statt.   S.  fr  ©ehre*,  Seils  ber  Stabt  flcine  (>bronif.   Stuttg.  1808.  -  Stübfe,  ttc 

naifjance.  2.  "Jlufl.  1,85,  235;  Schroiibifcbe  Säuberungen:  1.  Seilberftabt  unb  Jicfenbronn. 

Schmäh,  flronif  1862  9ir.  163,  jcfct  auch  in  Flinte  tZH&tter  au*  Schwaben  1885,  S.  274  ff. 

—  3.  $artmann,  SJcnfmürbigteitcn  ber  ehemaligen  Schwäbischen  5Heid)*ftabt  Seil.  Stuttgart 
1886.  (Mit  12  flbbilbungen.)  —  ^cter-  unb  ^autefirdie,  Wonftranj :  3abrc*befte  bc*  Surft, 
flltertuiuioerein*  VI.  -  SoUingcr,  $rd)it.  fleiieifivien.  (III.  Serie.)  2af.  79.  (labcrnatel 
in  ber  flirehe.) 

§ Ux amt  c£itbi0ia>6srg. 

Beschreibung  beS  CbcramtS  £ubroig«bnrg  uom  fl.  statiftiicbtopographifcbcn  Bureau, 

Paulus  b.  «.,  Stalin  u.  a.  1859. 

4 

Stobt  nnb  Sdjtofj  fiubmiBObiirfl.**)  S.  Scbönbaar,  ?lu$jübrliche  Beitreibung  ber  in  Stuttgart 
unb  Üubmigeburg  erfolgten  .fretmjübrungSfcftipif&teu  $»er$og  (5avl*.  Stuttgart  1749.  i}olio. 
(THit  3lbbilbungen,  \.  B.  ber  [yanorite.)  —  Uriot,  Description  des  fetes  donnees  ä  Toccasion 
du  jour  de  naissance  de  S.  A.  .S.  le  duc  regnant  de  Wortteruberg  et  Teck.  Stuttg.  1763; 
Sasfclbe  in  beuticber  Uberjefcung;  Description  etc.  1764.   (Enthält  einige*  Munitgeidjictitlicbc.) 

—  Beitreibung  bc«>  feierlidjcn  unb  gnäbigften  (Sinjug*  •  •  ^erji>fl  ^arle  ...  in  lero  -Vcrjogl. 
Äefibcny  unb  britten  .paupt  Stabt  !^ubn>ig#burg.  L'ubro.  1767.  (Cuelle  für  bie  'lopograpbie 
ber  Stabt  )  —  Stiftung«  Uifunbc  ber  öffentl.  Bibliott)e(.  .Ü.  V?anbe5biblioll)el  Ms.  hist.  F.  209. 
Beidireibuug  ber  ryenerltcbffitfii ,  mcldie  auf  ben  11.  Tvebruar  1775  pon  ber  Sieftbeujftabt 
xJubwig*burg  veranstaltet  roorben,  it.  i'aubc-*bibliotbef  Ms.  bist.  F.  208  (SRebe  bc*  Cberamt- 
manu*  Äerner  über  bie  Cntwirflung  ber  Stabt).  —  liebemann  unb  Werfet,  Bejc&reibuna  ber 
fürffltdxH  Tettluialc  unb  Wrabfdjriften  ...  ju  iiibmideburg.  1798.  (^ürftengruft  in  ber 
Sajlofefapelle.)  Ulemiuinger,  Stuttgart  unb  iubmig^burg  mit  it)rcu  Umgebungen.  Stutt- 
gart unb  Bübingen  1S17.      CNait,)  flurser  «brif?  ber  ©eiebiebte  unb  Sopograpbie  oott  2ub. 

•)  *<g(.  btn  Crifliiialplan  tcr  (iiicbt  Qnöflcbauteii»  «fabfmic  auf  ber  ^olihlbf,  arope  folorierte  lufdj- 
jtid)nunö*"  »on  iyi'äKr.  1 77sf.  r^iblioitjff  ber  M.  tfctjnifctjeii  f»od)f(t)ul(.> 

">  ,;ui  Xarfu-aung  b<*  idjtopbaiife  im  Icrt  («bfnfo  für  b«c  ^oboritt)  »vurbe  neue«  urfitnbti*c  J 
aHatdtnl  nanttntlid)  aui  btm rvtnaiiiaiOjiP  beiwogen.  Ü*a(.  autf)  bit  l'iibroifl*twratr  Äiriftenrcaifltr 
(Btbrucft  uon  llüii  ^7  Qbi  —  1u  "l«riuttt(iien  bon  btit  .^erjofle«  (fbcrljorb  5.'ub»ifl.  Äorl  (1751!)  unb 
Jriebrid)  tfugen.  Criaiualbanc.f*rift«n  mit  .Vapfelfieatdi  tu  f*önen«tnbänben.auf  bem  :KatbauS  ju  iJubmt^butg. 


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Quellen. 


603 


roigSburg.  ihibro.  1825.  —  30u**r»  Stuttgart  iinb  Umgebung.  Stuttg.  1841.  —  3.  £anie, 
2öüittembergifd)e  2uftfd)löffer  I.  2ubroig*burg.  SBürjburg  1847.  3uftinu8  Kerner,  $a« 
©ilberbud)  aus  meinet  ßnabenjeit.  (1849)  neuer  »bbnid  Stuttgart,  1886.  —  ©.  RxtU,  Sie 
ehemalige  ©or&cllanfabril  }it  t'ubivigSburg  unb  ifcre  ©rjeugniffe.  ©lältet  jür  Jhmftgeiverbe  IV 
1875.  S.  53—68  (mit  Slvbilbungen) ;  Ser  Sltifauf  ber  3Jlurjd)elid)en  ©orjellan«  unb  Wöbet« 
jammlung  burd)  ben  Staat,  Sd>tväb.  ilronif  1875,  'Dir.  88.  —  $1.  fllemm,  SBürttembergifd)e 
©aumeifter  unb  ©ilb&auer,  Söürtt.  IMerteljab, riefte  V  1882,  S.  191—194.  —  6.  ©ilfinger, 
3iopt.  ©ef.  Beilage  jum  StaatSanjeiger  für  Württemberg  1883,  9lr.  14.  —  (5.  Älaiber. 
Urfunblidjc  ©efdjidjte  ber  reformierten  ©emeinben  £annftatt,  Stuttgart,  StlubioigSburg.  Stutt- 
gart 1884,  S.  60  ff.  —  Serniaö,  Sur  ©ejd)icbte  von  Sdjönbrunn.  Wien  J885.  (Über  ben 
•  ©ilbfcauer  ©toer;  vgl.  3)Jener$  ftünftlerlcrifon  ©b.  III.  1885,  3.  783—788.)  —  (©.  2ang,) 
Subivig*burg  unb  Umgebung.  Subn.  1886.  (3)Üt  Slbbilbungen.)  -  C.  Sdjanienbad),  3Ut< 
Siubivigsburg.  Vorträge  unb  Slbbanblungen.  i'ubroig*burg  [1897].  3nfjalt:  2ubroig*burg* 
©eroerb^leben  im  vorigen  3at)rljunbert,  Subro.  1889;  fiubroigtburg  gegen  (Snbe  be3  vorigen 
SahjrlninbertS ,  ßubiv.  1890;  ßubtvigSburg  unter  icönig  ftriebridj,  üiubro.  1892;  Hönigin 
3Katbilbe  1897  ujro.  -  «ein«,  Sie  fcoflager  ujw.  S.  38-47.  -  3.  @.  ©eüler,  3ur  ©eid)id)te 
ber  eoangelijdjen  Stabtfirdje  in  fiubroig&burg.  ©ejonb.  ©eil.  b.  Staatfanj.  für  Jßürtt.,  1889, 
Sir.  15.  *)  —  35.  Pfeiffer,  Sie  2ubroig*burger  ©orjeaanfabrit.  ©iürtt.  ©ierteljabrS&efte,  9ieue 
Jolge  I.  (1892),  S.  241—293.  —  Serjelbe  2ubtvig§burger  ^orjellan.  Mitteilungen  be$  2ßürtt. 
.ttunftgemerbeoerein*.  ^ab,rg.  1902.  -  «übler,  Sie  iyamiliengruft  be«  ©Mirtt.  ftürftenbaufe* 
in  Üubro.  19(10.  —  üubrotgSburger  @eid)td)t$blatter  1900  ff.  —  «übler,  ein  ©ejud)  in  iiubmig*' 
bürg,  1902. 

^läne  unb  sXn)id)teit.  Wette,  Vues  et  parties  principales  de  Louisbourg  etc.  o.  3-  Cuer» 
folio.  (Siefen  bei  Jeremias  ©Mff  in  SlugSburg  ^ergefteüte  ftupfertverf  erfd>ien  jivijd)en  1710 
unb  1713  uub  enthält  9iette$  ©lane  $um  Sdjlofi  famt  9Iebengebäuben  unb  bem  £>ofgarten.  ©gl. 
in  einem  anberen  ßupfenverf  9ietteS,  9lbelid)e  Üanb-  unb  üuft  fcflufier,  ein  einftödige*  „ftürft. 
liebe*  iianbljauS  ju  ÜitbroigSburg.")  r  i  j  o  n  i,  Vues  de  la  Residence  Ducale  de  Louisbourg, 
9lug*burg,  3eremia«  SBolff*  (jrben.  26  ©1.  GuerfoÜo.  !üiit  aüegorijdjem  Titelblatt,  ftrijoni« 
©Mbinung  an  beu  Sperjog  (fberbarb  2ubtvig  tft  vom  Seiember  1727  batiert,  bie  6ntn)ürfe  jclbft 
jebod),  tveldje  nur  jum  2eil  ausgeführt  mürben,  geboren  in  bie  ^abje  1715  23;  bie  Stid)e 
lieferte  $of).  "flug.  Goroinu*  (t  1738).  —  Spatere  Cr iginal entwürfe,  grofee  auf  Seinmanb 
gejogene  fteberjeidmungen ,  mit  ber  Signatur  3ng.  l'ieut.  Pol.  S.  ©.  ivrifoni:  1)  Proapecte 
g^ometrique  du  (noaveau)  chätean  de  Looisbourg  (9ieue*  Corps  de  Logis)  da  coste  du 
Septentrion  .  .  .  commencö  l'ann^e  1727,  et  perfectionn6  l'annee  1732  ;  2)  Prospecte  etc. 
du  cost6  du  Jardin ;  3)  Prospecte  geomltrique  de  l'Avcnue  du  coste  de  TOccident  (Slufrifj 
beS  3d)loffe8  von  Söeften) ;  4)  Coupe  de  traverse  du  Vieux  Corps  de  logis  et  du  Nouveau 
corps  de  logis  .  .  .  la  facade  des  deux  ailles  et  les  galeries  de  Communication  (Sdjnitt 
in  ber  Cwuptadjfe  nebft  t'angenanfidjt  ber  fcoffront).  Sammlung  Sürttembergijcber  ©Ifine 
unb  $lnfid)ten,  Ä.  ^anbe§bib(iotber.  —  Veduta  dell  taglio  iu  prospectiva  verso  mezza  Notte 
della  Nuova  ßesidenza  di  Louisburg  etc.  ($eiipeltivijd)er  Sdjnitt  burd)  bie  Sd)lofianlüge 
mit  bem  ©lirf  gegen  Süben.)  ©etujd)te  fteberjeiebnung  non  ÜJeopolbo  3ietti  1726.  Sf.  Tupfer- 
ftid)fammlung.  —  Wrofter  Stabtbauplan,  oielleicbt  Criginal^eberjeutnung  von  ^tifoni,  auf 
äeinnwnb  aufgesogen  aber  ftarf  bejdjäbigt,  im  SHatbau^  in  ^ubroig*burg.  (ßbenba:  Äleinere, 
von  i.  iHetri  gejeidjnete  Stabtpläne;  ferner  ©runbri^  unb  grofte  9tufriffe  ber  Stabtfircbe, 
1724,  obtte  Hainen;  ©lan  unb  ?lufrift  ju  einem  binter  ber  ^auptroadje  gebauten  iHatbaufe, 
von  (?.  fi.  SBenljing  1730.)  ©rofpect  ber  ^»er^og.  ©Vurtcmbergiftben  ÜRefiben^  yubmig*burg. 
3-  f.  Ä.  del.  (ftlciner  flupferftieb,  um  1715.)  Megorie  auf  bie  ©rünbung  (ber  Stabttira» 
von  sv'ubroig'f bürg ,  Stieb  von  $ob-  Sanicl  fterfc  in  ?lug*burg,  mit  gereimter  ülMbmung  im 
"Kamen  ber  eoangelijdjcti  ©ürgerjd)aft.  (tem  in  (iäiarentradjt  tbronenben  verjog  btilt  jvama 
ben  ^lan  ber  Hirajc  vor.)  —  Ta«  Staotmappen  (platten  im  «Mainau«  ju  üiuba>ig*burg).  — 


^gl.  ffttpauung  unb  tthttofObima  ber  Ötabti  unb  $auptt(r$e  ju  üublcigibutg.  Beigabe  jum  ge» 
brucJttn  «ubtoig«burger  Sirdjenregiftcr  auf  ba*  ^abr 


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604 


31  n  fang. 


SubroigSburg,  Anfügt  oou  Horben,  um  1770,  ßretfd)mer  del.  et  sc.  (flupferftid)  mit  SBappen 
oben  in  ber  Witte  unb  jioei  Vignetten  unten:  linf«  bie  ^aoorite,  red)tÄ  oielleidjt  ba4  See» 
fdjlofj).  —  ©runbrift  von  ber  .§erjoglid)en  $aupt«  unb  SHefibenjftabt  fiubtoigSburg,  5<bet« 
jeidutung,  otjne  tarnen,  um  1780  f.  Bibliotljet  ber  ff.  2ed)nijd)en  £>od)fd)ule.  —  SReftbud) 
ber  Stabt  2ubioig«bnrg,  oon  SSerlmeifter  Baumgartner,  1788.  Utanujtript  in  8°,  SRatbau« 
ju  Cubtoigfiburg.  (Aufnahmen  ber  bebauten  ©runbfhlde  nebft  Erläuterungen.)  —  Eljren» 
gebädjtniS  . . .  $>erjog  Garl  errietet  ju  CubioigSburg  ben  20.  ftebruar  1794  burd)  ben  £>erjogl. 
SBürttemb.  Hauptmann  unb  Ardjitect  5ifd)er.  d'Argent  8c.  (Einbau  in  bie  Sd)lojjfapelIe.) 
—  2eilanftd)ten  oon  ÖubroigSburg,  nod)  ber  Natur  gejeidwet  unb  geftodjen  (aud)  fo(oriert) 
oon  5ricbri$  9Beber  um  1810.  —  2cilanftd)ten  oon  2ubn>ig§burg,  nadb  ber  Natur  gejeidjnet 
unb  lithographiert  oon  E.  ObaA.  —  ^Man  ber  Stabt  ÖubroigSburg,  2itb>graphie,  um  1820, 
Stuttgart,  ebner.  —  ftlurlarte  be*  IDA.  2ubtoig*burg  in  1 : 2500,  931.  1—6,  oon  ©eometer 
Befc  1882.  —  2ubmig3burg.  3"*  Erinnerung  an  bie  Seier  be$  $unbert jährigen  @eburt$tag$ 
8riebrid)«s  oon  Schiller,  1859.  ©ejeidwet  unb  lithographiert  oon  @.  NobiS  (brei  Cubroig*» 
burger  Sdnllerhdujer).  -  Neue  Stabtpläne  oon  2ubtoig*burg,  oon  3Jie  feger  1880,  91.  ftnebcl 
1890.  —  Sinner,  Sammlung  Sdjioäb.  Baubenfmale,  fceft  IV  unb  V  (ca.  1880,  12  9)1.  au* 
fiubtoigSburg).  —  Aufnahmen  oon  Tedcngemälben  im  SAlofr  ju  2ubroig«burg,  Aquarelle  oon 
Brof.  Baul  Slraft  in  Stuttgart  (ogl.  StaatSanjeiger  für  B3ürrtemberg  oom  3.  April  1885).  — 
SRotioe  ber  beutfdjen  ArAiteftur  be*  16.  bi«  18.  3abjb>nbert8,  oon  Cambert  unb  «taljl,  2ert 
oon  Berlepfd).  Stuttgart,  Engelhorn  1890  ff.  ^rolio.  (Einjelbeiten  oom  2ubtoig$burger  SAlofc; 
f.  oben  S.  817,  318  u.  325).  —  3t.  $ob>e,  Borod«  unb  Nofofo  9lrd)iteftur,  ßidjtbrude  oon 
SBaämuth,  Berlin  1892.  ftolio.  (SubmigSburg :  Alte*  Corps  de  Logis,  .frofanfidjt;  ©arten- 
portal  be*  Neuen  Corps  de  Logis;  Iure  in  ber  BMtgalerie  be*  Alten  Corps  de  Logis;  innere 
AnftAt  ber  Cftgalerie  bafelbft;  Jreppenhau*  im  Niejenbau,  Cberftod.) 

gaoorite:  AnftAt  oon  1748  bei  SAönhaar  a.  a.  C.  —  ArAiteftonifAe  Stubien  be§  Stuttgarter 
Bolpt.  XXIX,  3.  XXX,  3.  XXXI,  3.  —  Tollinger  a.  a.  C.  XI,  1.  —  9Ba#mut&'£o&me  :f. 
(1  9)1.,  AnftAt.)      2ein§,  Tie  fcoflager  :c,  c.  47. 

«fprrg.  Bknbel  Bilfinger,  Beitreibung  ber  Belagerung  unb  Eroberung  Äug.  1684  bis  Aug.  1635, 
in  Sdjmiblinfi  Beirr.  |ur  ©efAiAte  be4  $erj.  BMrtemberg  1, 197.  Criginalhanbfdjrift  (unoolU 
ftänbig)  ff.  2anbe«bibliothef  Ms.  bist.  Q.  66.  -  3.  fcodj,  ©efAiAte  ber  roirtemb.  Hefte  $°ben. 
Ajperg,  1838.  —  ÜJt.  Biffart,  ©eiAidjte  ber  toürttembergifAen  Befte  fcohetfAfperg.  Stuttgart 
1858.  —  über  A.  Türer*  Jpanbjeid)nung:  9*elagerung  be*  Abberg«  burd)  ben  Sd)n>äbifd)en 
Bunb  1519,  ogl.  Stalin,  SSirt.  ©ejdiidjte  R'.  180  unb  «Dl.  Bad),  SÖiirtt.  B.  3-  ^Kfte  X,  1887, 
Seite  112.  —  „podjen  AfAberg",  AnftAt  oon  SWerian. 

Eßl8«heim,  SWsnrepo«.  Mozin,  Les  charmes  da  Wartemberg,  Tubingue  1807.  —  SWemminger, 
Stuttgart,  2ubn)ig?burg  :c.  1817,  S.  489—451.  %aft,  üubroigftburg  1825,  S.  45  f.  — 
S.  $änle,  Söürtt.  Üuftjdjlöfier,  1847,  II,  S.  191  ft.  -  Sein«,  bie  ^oflager  ufro.  1889,  Seite 
49— 53.  —  IManitijien  jum  „Seebau-J"  mit  Bemerlungen  roob^l  oon  be  la  ©uepiere  t'elbft 
fittben  fid)  tu  ber  R.  Canbeäbibliotbef  unb  in  ber  9)ibliotfjef  ber  fl.  2ed)nijd)en  Ctod)id)ule. 
Ati^gefübrte  ©runb«  unb  Aufriffe  in  ^er  „Architecture  Civile"  jeinee  SdjülerS  Carl  oon  Sd>ell, 
Manuscr.  Mathem.  Fol.  23  ber  «.  i'anbe*bibliotbef.  (dreierlei  Entwürfe,  bereu  dltefter  fdton 
in  be  la  ©ueptereS  Jlupfcrroerf  oon  1759  erfdjeint.  Bgl.  aud)  ein  Blatt  mit  bem  ©runbri^ 
unb  jnwi  Aufriffen  „Fecit  Johann  ©eorg  Tanjcr,  Lonisbourg  «.  Februar  1789",  in  ber 
Bibliotbef  ber  ^ecfenifctjen  .^od)id)ule.)  —  ©uibal*  Tedengemalbe  Adoais  quitte  Venus  pour 
aller  ä  la  ohasse,  ßiipjetftid)  oon  V.  sJierfer  17K1.  —  vJJionrepo>3,  «nfid)t,  nad)  ber  !Ratur 
gejeidinet  unb  geftodjen  oon  5  9Beber  (um  1810).  —  SHonrepo«,  naaj  ber  Natur  gejeidmet  unb 
litbograpbiert  oon  (5.  Cbad>.  —  8tubien  be->  Arcbiteftenoerein*  be*  Stuttgarter  4i>oloted)ni!um§ 
.^eft  II.  Bl.  4 ;  .fceft  XXXV,  Bl.  1  unb  2.  -  ToUitiger,  s>lrd)itelt.  SReiieifiuen  (Anrieten  oon 
ber  See  unb  i'unbicite,  Borb,alle  :c).  -  Tobine-^Ba^inutb ,  Barod-  unb  SRofofo.Ardjitettur, 
Anficbt  in  i'idjtbruct. 

ftsrnweftbeim.  O'lir.  V.  rterner,  Befcbreibung  be>  ÜJiarttflerteuv  ilormoeftbeim  1787.  TOanuffript 
hist.  F.  277,  .M.  i'anbeSbibliotyet.  BiAleT,  Tic .  WNtiä^riae  Sufle^rigfeit  ju  9Bürttem- 
berg  1897. 


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Cuellen. 


HO  5 


HHarfaröningen.  Slnftdjt  von  ÜHertan.  —  2.  ft.  $<PD,  ©efcpicpte  ber  oormaligen  OberamtSftabt 
5Harfgröningen.  Stuttgart  1829.  —  ftirtpe:  oan  6nc,  Äunftblatt  1856,  S.  318;  Sein«,  Senf- 
jcgrift  1864,  S.  18;  fflemm,  SMerteljapräpefte  V,  104  ff.,  130.  -  %aS  3d)Sftrf«ft  in  SWatfgr. 
in  ©ort  unb  »üb  1900. 

Igamw,  Äircpe:  2ein*,  Senffcprijt  1864,  S.  14, 

®Beramt  3ßar6ai$. 

SBe  f  cp r  e  i  b u  n  g  be §  €  b  e r  a m  t §  2)tar b acp  vom    ftatiftifcp'topograppijcben  ÜBureau,  Paulus  b. 
Stälin  u.  o.  1866.  —  %.  $olber,  $aS  SBottroartal  unb  feine  Umgebung.  Stuttgart  1896. 

$afcler,  $ie  Äunft«  u.  «IterrumSbenfmiUer  im  0%  3Jiarbacp,  ©ürtt.  $aprb.,  1863,  S.  159  ff. 
Stabt  Vtarbcd}.   Slnficpt  oon  2Rerian.  —  ißapl,  £enfu>ürbig[eiten  oon  ÜHarbacp,  ISürtt.  $aprb. 

1819.    S.  213  ff.  —  3.  g.  Äaft,  ©ejcpreibung  ber  Stabt  SDlarbacp  unb  ipm  Umgebung. 

2ubroig$burg  18%.  —  Mautter,  5Diarbacb  am  Dedar,  1884.  —  Hleianberfircge :  SEÖflrtt.  Viertel- 

japr^pefte  V,  103,  105,  131. 
»eilftet«.  3.  §ocb,  Kleine  Gbroml  ber  Stabt  »eilftein.  1823. 

OkogfiortwnT.   Huficpt  oon  vJ)ierian.  —  @.  fiübler,  Gpronit  ber  Stabt  ©ro^Söottnwr  1861. 
ftfcinftotrwar.   9Neifener,  3)a8.Iorf  Älein.Söottroar  in  alter  unb  neuer  ^tit  1896. 
i)?unbeläpeim.       flönig,  St.  ftilian  in  3Runbe(3&.  Marbacp  1895.  —  %.  fllemm,  Spätgotifcbe 

2öanbgemälbe  )u  9Munbel3p.   ßpriftl.  Äunftblatt  1895. 
Dbetpenfelb.  ©efebiebte  be*  Stift*,  oon  $fa?f,  ©flrtt.  Saprb.  1840,  S.  319  ff.  -  2eir.a,  Senf- 

feprift  ufro.  1864,  S.  10,  12.  —  Paulus  b.      bie  Stift*fir<pe  ju  Cberftenfelb,  Scbriften  beS 

SBürtt.  SlltertuniÄDerein«  VII,  1866,  S.  3  ff.  —  Wbilbungen  in  ben  SapreSpeften  be«  *:  58. 

XI,  1866.  —  2orent,  ^enlmale  :c.  II,  1867.  —  2 i Ortenberg.   ^auluS  a.  a.  C.  S.  13.  — 

3.  jpee,  Xa§  23ottroartaI  ujro.  SHarbad)  1897. 
Stetapeim  a.  >.  ÜRurr.  3.  21.  Scpoü,  ©ejdncpte  unb  lopograppie  beS  ÜRarftfleden*  unb  ebe= 

maligen  Srouen'toft«*  Sleinpeim  a.  b.  3R.  2ubroig*burg  1826. 
©inaetpanfe«,  «ßunaenfiein.  3.      Sajoll,  2er  Slöunnenftein  bei  Uütnjerpaufen.  2ubroig*burg 

1819;  2.  flufl.  1831.  —  gb.  ftelier,  Ser  2Segroeiicr  jum  2Bunnenftein.  »eftgpeim  1842.  — 

fltuujinger,  SBflrtt-  $aprb.  1851,  II,  S.  47  ff.  —  9Iug.  fcolber,  £er  28unnenftein.  ©efcpicpte. 

Jrabition  unb  Sage.  Stuttgart  1880. 

$0eramt  5Rauf6ronn. 

©efepreibung  be$  Cberamt«  SKauIbronn  00m  Ä.  ftatiftijcp'topograpljtfcpen  Söureau, 
Paulus  b.  «.  unb  3.,  ^J.  fcartmann  u.  a.  Stuttgart  1870.  —  ftügrer  bureb  «Diaulbronn  1889. 

Ulbert  S(pott,  Sad  Oberamt  SDJaulbronn.  iOair)ingen  1841. 

»loftcr  Vlwitnnn.  ^auptroer!:  6b.  ^Jaulu*,  ^ie  6ifterjienjer'9lbtei  SDJaulbronn.  3apre*pefte 
be8  2Bürtt.  H(tertum*-!Berein*  ©b.  II,  $>eft  1-3,  Stuttgart  1873-1879.  golio.  9Kit  japl« 
reidjen  «bbilbungen ;  2.  «ufl.  »illige  Aufgabe  1884.  3>ritte  DeTmeb.rte  Vufl.  1890.  —  ©e» 
febi^tc  be^  fllofter«  IJiaulbronn  oon  feinen  Urfprüngen  bis  jur  3"ftaU««rung  be«  Mli  3°9- 
(*pptin  gen.  Senger,  15r>7.  ft.  2anbeÄbibliot^e<  Ms.  bist.  F.  555.  —  Äatalog  ber  «bte  oor 
ber  Deformation  unb  ©pitappia.  H.  2anbe*bibIiotpef  Mb.  hist.  Q.  217.  —  6.  3-  Jtenifö, 
alumuuB  Mulif. ,  Monumenta  Monasterii  Mulifontani  primnm  collect«  et  delineata,  1769. 
Si.  2anbe*bibliotbef  Ms.  bist.  Q.  56.  CDüt  Zeichnungen.)  —  %  @.  ^artmaim,  1a$  fürten« 
bergifdie  Glofter  9Jlaulbronn  bejeprieben  :c.  (Wt  3eicpnungen.)  1784.  (ÜRanujfript  im 
H.  ftatiftijtpen  2anbe*amt  »u  Stuttgart.)  —  ft.  Älunjinger,  artiftiiepe  söefcpreibung  2c.  Stutt= 
gart  1849  ;  4.  ?lufl.  SHüncpen  1861.  —  K.  filunjinger,  Urfunblicpe  ©ejebirpte  ber  oormaligen 
(Mfterjienferabtei  SRaulbronn.  Stuttgart  18r>4.  —  2übfc,  'fiafyvt  burcp  Sübbeutjct)lanb.  5Jeutfa^es 
flunftblatt.  1855.  -  2eibnip,  $ie  Crganifation  ber  ©eroölbe  im  (briftlicpcn  ßirebenbau. 
x!eipiig  1855.  —  3-  unb  ^ß.  .partmann,  SDegmeijer  burd)  bac«  fllofter  Waulbronn,  Stuttgart 
1864.  2.  ?(ufl.  1875.  —  SR.  ^oprne,  2)ie  itirepen  bes  GifterjietijcrorbenS  in  leutjdjlanb 
roäprenb  be«  2)littelnlter§,  2eipjig  1869.  -  Sanaufcpet,  Orig.  Cisterc.  I,  1877,  S.  56  f.  — 


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606 


Anfang. 


$aulu«,  ©Uber  au*  flunft  imb  Altertum.  Stuttgart  1883.  S.  72  ff.,  113.  —  &.  §ager, 
Sie  romanijdje  ftirtbenbaufuuft  SdnoabeuS.  3Ründ)en  1887,  8.  60  f.  —  G.  ©rabmann,  Sa* 
flunftleben  ber  Staufenjcit  in  Sdnoaben.  Stuttgart  1891,  6.  23  f.,  28  ff.  —  SBafjler,  güljrer 
burd)  ba*  ftlofter  9J{aulbronn  1902.  —  Ä.  Sdjmibt,  3UT  tiröjlidjen  $)auentroidlung  S<&roaben# 
im  Mittelalter,  unter  befonberer  «crüdfidjtigung  Woulbronn«.  aBürtt.  9Jierteljabr*l)efte  1903, 
9ir.  338-40Ö. 

Abbilbungen  in  betn  ©ert  oon  $aulu§,  ferner  m  ftaflenbad;4  Ma*  jur  ©efdjidjle  ber  beutfcben 
SBaiitunft.  SDtünaVn  1847;  Hallenbad)  unb  3-  Sdjmibt,  Sie  d)riftlid)e  ftirdjenbaufunft  be£ 
AbenblanbeS  oon  if)ren  Anfängen  bis  jur  ooüen  Surdjbilbung  be«  Spifcbogenftil*.  1850; 
irr.  Gifenlobr,  3Jlittelaltcrlid)e  SBauroerfe  in  Sübroeftbeutfcblanb  unb  am  ÜRljein,  ÄarlSrube 
1853.  $ol.  Gifterjienjerllofter  Üiaulbronn,  littjogr.  lafeln  mit  ber  artiftiidien  Seidureibung 
oon  Jl.  Älunjinger;  G.  ftörfter,  Senfmäler  ber  Seutjdjen  ©aulunft  öb.  VII,  1861;  Gfiennxin 
in  Mitteilungen  ber  R.  Ä.  Gentralfoinmiffion  jur  Grforjdjung  unb  Geltung  ber  »aubenfmale 
VI.  ^abjrg.  SSien  1861;  3ab.re*b.efte  be«  IBürtt.  «Itertum«  herein*  ^eft  VIII  (Aufnahme  be* 
Abt$ftu&l*  non  G.  93ci$bartbJ ;  Üorent,  Senf  male  jc,  I.,  SJlann&eim  1866;  Sollinger  a.  a.  C. 
VIII,  6;  IX,  6.  —  ftlofter  Maulbronn  in  löitrttemberg  9?ad>  pbotogr.  Auf nahmen  ocm  ftempcr« 
mann  unb  Sleoogt,  Arc&iteften  in  flarl#rulje.  Stuttgart,  fleff  (1889).  fyolio.  (30  lafeln 
objte  2ert). 

SdiitUinge«.  SBanbgemalbe  in  ber  flircb>.   G&riftl.  flunftbl.  1882,  S.  173  ff. 
eterneHfel«.   tfluu}inger,  3abcraau  III.  224  ff. 

®0ftamt  Heifearfttfin. 

Sief  d)  reib  ung  bc9  Dberamts  9ledarjulm  uom  R.  ftatiftii*  topograpbjfdjen  Bureau, 
Sürr,  3-  £>ürtmann,  tyaului  b.  3.  u.  a.  1881. 

9?erid)te  über  bie  Altertümer  ton  €beramt$rid)ter  ©anjborn,  3^itfd>rift  be$  friftorijdjen  herein* 
für  ba8  2Mrtlemberflüd)e  fronten  VIII— X.  (il«gl.  JÖürtt.  3abrb.  1835,  S.  74  ff. ;  «eller, 
Vieris  Aurelii  41  ff.) 

Wetfarfulm.  3Jlauper,  «efdjidjte  91edariulm§  1901.  —  Sen'elbe,  ftapujinerfirdje  unb  fllofter  §u 
Hcdarfulm.  (1894). 

»uro.  St.  Säger,  Gittitebun«  non  33ürg.  SMrtt.  3ab,rb.  I,  6. 192  ff.  —  ©toder,  ©emming. 
tffjron.  II.  2. 

Glenerfiiljlad).       ^reffel,  Sa?  Warr&au«  in  Gleuerfuljbad)  nor  50  unb  mel>r  3ab,ren.  ÜJctt 

2  Abbilb.   Stuttgart  1885. 
(ttuRkeMfriM.   grtcb&offapelle :  Äirdjenfcbmud  1868,  4. 

^aflftbanfeii.  iyr.  2B.  ©raf  v.  '-üerlidjinaen,  ©ejd)id»te  be*  Zitters  ©Ö|j  o.  SBerIid;inflen.  Seip^ig  1861. 
Wöttm^l.   »itfidjt  oon  9Merian.   «leine  l^ronica.  1666. 

Weucnftabt  an  ber  l'inbe.  Giften  ber  fürftlidjen,  grdflidjen  unb  abeligen  ^erjonen,  roelcbe  in  ^euen- 
ftabt  teil«  in  ber  (>ürftenßruft,  teil*  in  ber  Stabtfirdte  ober  in  ber  ftelmbunbitrcfc«  begraben 
liegen.  St.  t'anbe*bibliotb,ef  Mn.  hist.  F.  532.  —  G.  Ui*.  fjaber,  ^iftoriidie  Söefdnreibung  oon 
lUeuenftabt  (um  17»),  unoollenbet).  «  i'anbeSbibl.  Ms.  hiut  <kt.  60.  —  ^b.  Gb,.  ®ratianu$, 
Scntmürbigfeiten  ber  t»erjogl.  roürttembergifdxn  8tabt  'JJeuenftabt.  1782.  ft.  Sanbe^bibliotb^et 
Ms.  hist.  Q.  IHK.  —  X.  ^>iftoriu3 ,  Encominiu  urbis  Palat.-wirt.  Neapoleos  ad  Cochunm. 
Tub.  1606.  —  «.  9*otb,  (Mefcbicbte  ber  Stöbt  "Heuenftabt.  $>eilbronn  1877.  —  (über  ba* 
Sd>lo^:  Älcmm,  ^iirtt.  iüertclja^rftbefte  V  1H9  fi.,  144,  176,  183.) 

Sikbern.   Stoder,  «emming.  Gbron.  II,  2.  1874. 

Qferamt  Stuttgart. 

^eicbreibuug  be«  Cbcramt'3  Stuttgart  oom  ftatiftifaVtopograpb,.  93ureau,  5paulu8  b. 

Stalin  u.  a.  1851. 

Wocj,  Sic  alren  Herren  ber  irilber.    Ailbcrbote  1881. 
»irfai^.  äirdpe :  flabler,  Sanfbarer  9iad»rub,m  . .  .  Stuttg.  1794.  —  9Rofer*  ^iatr.  «ra>io  II,  355  f. 


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Cuellen. 


GOT 


Tcflcrlod).   Hircfce:  Sein«,  Tenffcbrift  :c.  1864,  S.  16. 

©djterbinaew.   flirre:  fllemm,  SÜürttemb.  23ierteljahr*befte  V  117,  1.10,  133.  —  ftafanen&of. 

Sd)n>.  Stroit.  1769,  S.  167. 
ftaUeatal.   Sfijje  ber  alten  SHtra,  von  Wibrecht  Tfirer,  1515,  im  fl.  ftupferftiebfabinert  ji«  5*«lin. 

CHgl.  bic  Siacbbilbuiifl  oon  2H.  Sacb,  ©ürtt.  Jmerteljabjs&efte  1887,  S.  111.) 
^ringen.   R.  Warf,  ©eidjicbte  3)iöhrinßen*  auf  bcn  tfilberu.   (Sulingen  1854.  (WH  »bbilbuiiß 

ber  alten  flircbe.)  —  &in*,  Tenficbrift  njiu.  1864.  3-  16. 
$lattenbarbt.   Süürflc,  Crtecbronit  oon  ^Maltenbarbt.  1891. 

Plieningen,  ilircbe:  2Jlaud),  Sinlabungafchrijt  ufro.  1849,  S.  19  f.,  mit  ?lbbilbung  ber  romanifdjen 
Nefte;  ¥ein«,  Tenlf<brijt  S.  16,  28;  V  135;  ßhriftl.  AunftM.  1888,  Wr.  10. 

$0 b  e  11  b « i  m.  Tie  von  9t.  ft. ft'fö«  gezeichneten  Criginalpläne  für  ben  Sdjlojjbau,  jroeterlci 
(Entwürfen  angehörig,  befittben  ficb  in  ber  Wbliotfjel  ber  Ä.  $edmifd)en  £>od)id)ti(e.  —  Topo* 
ßrapbjfdjer  *|Mun  oon  £>obenbeim,  auigen.  unb  gej.  burch  ba«  Corps  de«  Guide*  1772  (flgl. 
ffarten-  unb  Ulanfabinett).  —  ©eftocbene  ^Mane  unb  Unflaten :  Bobenheim,  gnit  par  ft.  Sen- 
bolb  1778;  tWan  von  .ftohenljeim  (unb  Umgebung),  gcjeichnet  oon  2.  0.  93öbnen,  geftodjen  oon 
@.  iv-  Abel  1782 ;  Les  Plantage«  de  Hohenheim,  arpentees  et  deasinee«  p*r  L.  de  Bahnen, 
Lieut.,  gm?,  par  Heideloff  1782;  Anfirbten  in  $iri<bfelb*  ©artenfalenber  1786.  —  (*arl 
©ugen,  fterjog  &u  Uürltemberß  (ju  *JMerb  mit  bem  $3aumeifter  Sifcber  in  Bobenheim),  ßej. 
b.  3?.  £eibeIoff,  ßeft.  o.  91.  unb  3-  6.  Stabler  in  Sonbon.  —  $er$og  ftarl  unb  ftranjtela 
»on  Bobenheim.  Nabierung  oon  3.  5.  ÄleijetJ  1787.  —  23.  fceibeloff,  Anftcbten  be*  fcerjogl. 
2Bürttemb.  ttanbjtteft  Bobenheim  ufu).,  Nürnberg  1795,  6  ©efte  (38  Safein  in  ftolio,  lolorierte 
Stidje,  mit  2ert  oon  lt.  Mapp);  Ttrfelbe,  *JMerfn>ürbigftc  innere  Anflehten  ber  ©ebäube  unb 
©artenpartieen  in  .Bobenheim.  3  ftefle  in  ^olio,  mit  einem  Shipfertitel  unb  Jert,  ohne  Crt 
unb  ^abr.  (Gbenba.)  -Vier  u.  a.  eine  Auflebt  be$  3Mbliotheifaale3  im  «djlof?.  (33gl.  ben 
Criginalcntnmrf  ju  biejem  Saal  in  ber  Sflibliotbet  ber  tf.  2erbnijd)en  .^ocbfcbule.)  —  3»e- 
febreibung  b<4  ©arten*  in  $>ol>enbeim  oon  $>.  :Happ  in  ßotta«  2ajd}enbud)  für  Natur«  unb 
©artenfreuiibe  1795—99,  mit  fliipfern  nad)  2j.  Jpeibeloff«  Aquarellen.  (3lgl.  Schiller«  fdjöne 
Mcucnrion  in  ber  Mg.  Literatur  ^eitun«  unb  bienad)  iu  ben  ©erfen.)  —  Triton  oon  Sfbnwben. 
2.  »ufl.  I,  S.  905  ff.  —  S.  4?änle,  9Bilrttembcraijcbe  2uitid)Iöffer  1847,  II,  S.  99  ff.  - 
Ufr.  ^rrolidj,  Ta§  Sd)lofi  unb  bie  9lfabemie  .Bobenheim.  Ceonberg  1870.  —  öahmann,  ^»oben« 
b,eim  unter  .^erjog  Äarl  (i^ortraß),  Sdjmab.  (!b;ron.  1884,  9lr.  53.  —  fein«,  Tie  ©oflaßer  jc, 
S.  67  ff.  —      »artb,  ©efdjirbte  oon  Bobenheim,  Sdjroabenlanb  1897. 

^oitringe«  auf  ben  Silbern,   ftirebe:  Sein*,  Tenlfdjrift  1864,  S.  27. 


33ejcbreibunß  be^  Dberamt*  Saibinßen  00m  it.  flat.-topoarapb.  3^ureau,  ^Saulu«  b.  H., 
Stftlin  u.  0.  1856.  -  »ejebreibuna  be*  C«.  löairjinßen  1897. 

9t.  fllemm,  Tie  Äircben  be*  Sejirl*  iüaihinßen,  Vanbpoft,  Unterbaltunß*blatt  1873  1h.  1  ff.;  Tie 
©rabichriften  be«  Oberamt«  3?aif)inßen,  ebenba  1874  Wx.  10  ff.;  Tie  Altertümer  beSCberamtS 
Vaihingen,  StaatÄameißer  1875,  Sief.  Beilage,  S.  68  ff.:  iRunbreife  in  Slltertum*ftubien,  ebenba 
1881,  9rr.  15  f.;  «u»  ber  Sliorjeit,  1874. 

SaifrtuflCH  an  ber  tfnj:  JTlemm,  (Erinnerungen  im  Unterljültung*blatt  jum  (5niboten  1871—74, 
1876.  —  über  bie  ©rafen  oon  Skihingen:  %  Stftlin ,  ©efä)id>te  2Bürttemberg3  I,  414  f.; 
®d»mib,  ©eicbidjte  ber  ^erjoge  oon  2ed,  ©raien  non  Adjalm,  Vaihingen  ;c  1865.  —  tMan 
be«  ÄatbauieS,  oon  Sajidhiubt,  1621,  im  Staal*ard)io.  —  ©unjenbaufen ,  Uteibrngen  unter 
ben  ©rafen  1113— 1339.  «aibiiißen  19(«.  —  Anftcbt  oon  »Dierian. 

(Jfcerbingen.  (!borftüf,le :  (J^riftl.  Hunftblatt  1858.  S.  46,  mit  Abbilbung. 

©ro^fadjffn^eim.  i?ein«,  Teiitjcbrirt  ufm.  1864,  2af.  IV,  6.  —  Sage  uom  fllopferle:  filunjinger, 
^aberßdu  III,  140;  ^Jeier,  Sagen  I,  80.  -  Über  ^ermann  v.  Satbjenbeim:  Straueb,  Vfalj. 
ßräfin  2Hed)ttnlb,  S.  35  f. 

^orrljeim.   jfirdjc:  iWürtt.  2}ierteliab.r«befte  V,  144,  150. 


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608  Sln&ang. 

9iut*»rf.   flirdjen:  ftlemm,  2Bürtt.  BierteljabjrS&efte  V,  112,  189;  gr.  Hölter,  9iufcborf  unb  feine 

beiben  ftirdjen.   Baif)iiigen  1883. 
Cbemegingeit.   Kirche:  VeinS,  Xenfi'djrift  ufro.  1864,  mit  ftbbilbung. 

UnterritgingeM.  ©erlj.  ©raf  Seutrum  r.  Setingen,  tit  grftflid)  üeutrumfdje  grauenfirebe  ju  Unter« 
rieringen.  1891.  (Bgl.  2roU,  Bhirtt.  3a&rb.  1836,  II,  167  ff.)  2eben8erinnerungen  von 
21.  2.  SReuicber,  2öürtt.  BierteljabrSbejte  IV,  16  ff. 


Beitreibung  beä  CberamtS  Waiblingen  oom  St.  ftatiftijcb'topograpbiidjen  Bureau, 

aiiofcr,  Stalin  u.  a.  1850. 

Stobt  Waiblingen.  3.  @.  2BaU,  Waiblinga  ex  flammis  Caesariania  redima  -  SBaiblinger 
Stabt-  unb  flmtSdjroriicon  1658  (retebt  bis  1639).  St.  üanbe&bibliotbet  Ms.  bist  F.  146, 
Bl.  212—224.  —  äöolffl.  3ad)tx,  Chronicon  Weiblingense  1666  (mit  jpäteren  3»fä$en). 
St.  ÜanbeSbiblioHjef  Ms.  bist.  F.  109  (ogl.  ©.  Sirt,  Sur  ©ejdjicbte  Waiblingens,  Bortrag, 
1891).  —  flufwe  ftirebe:  ftlemm,  SBürtt.  BierleljabrS&cfte  V  77  f.;  124.  126.  181. 

SBtRRenben.  $at>.  Biftoriu*,  Descriptio  nrbis  Winnendae.  Tub.  1605.  ttberfefeung  unb  gort« 
füfjruna  biefer  in  lateinifdjen  Berfen  oeriafjteit  Sdjrift  in :  Slöirlb,  ©cfd)id)te  ber  Stabt  Sinnen« 
ben  unb  ber  umliegenben  Crte.  BJinnenben  1850;  2.  «ufi.  1880.  —  Stalin,  $eutidj£>erriicber 
Beft&  in  BJinnenben,  ÜBurtt.  3abrb.  1853,  II,  2(»2  ff.  —  @.  Bunj,  Ter  ^odjaltar  in  ber 
Sd)lojrtirdjc  su  St.  3afob  in  ©innentat,  Scbriften  be«  Wurth  Altertum*  Berein*,  Bb.  n, 
fteft  l;  Slbbtlbung  in  ben  3aljre8l)eften ,  §eft  XII,  1869,  $afel  40.  —  tflemm,  Bl.  be$ 
«ItertumS-Berein«  für  ba*  Eiurrtal  1885,  5. 

Über  baS  Scblofj  Winnental:  Württemb.  3a&rb.  1837,  S.  415  ff. 


QBerarat  38rtnseerg. 

Befd)reibuna  bei  CberamtS  WeinSberg  vom  ftatiftifcb'topograpbijcben  Bureau,  von 
g.  2.  3.  XilleniuS,  Stalin  u.  a.  1861.  tergänjungen  unb  Beridjtungen  bjeju  doii  Bfarrer  .paug, 
^eitfebrift  be*  $>iftorijcben  Berein*  für  ba§  Württ.  grauten  X,  1877.   S.  111  ff.  — 

Reinsberg  Stabt.  3of.  31lbred)t,  Sammlungen  jur  ©ejebiebte  ber  fcerren  von  Weineberg,  St.  Sanbe«. 
bibliot&et  Ms.  hist.  F.  683,  684,  Q.  269.  —  Urfprung  unb  Beitreibung  ber  uralten  Stabt  unb 
grenherrfc&aft  WeinSberg  (282—1552)  au*  bem  Weinfcberger  Salbncb.  fopiert.  Ä.  2anbe8« 
bibliotljet  Ms.  hist.  F.  292.  —  £>iftoriid)e  Slufjeidjnungen  über  Weinberg.  (Sbenba  F., 636. 
Kap*.  4.  —  P.  Nichthonius  Vinimontanus ,  Wein8pergifd)e  Belagerung  oor  etlidj  hunbert 
3af>ren,  doii  ebelidjen  Weibertrero  . . .  Dürnberg  1614  (Sdjauipiel).  —  3-  g.  Cfterlin,  Wein«, 
pergifebe  Chronica.  Stuttgart  1758;  neugebrutft ,  Weinöberg  1875  OReime).  —  3-  flerner, 
$ie  Beftürmung  ber  murrt.  Stabt  WeinSberg  burd)  beu  gellen  rbriftlicben  Raufen  1525, 
ß&ringeti  1821;  2.  ?lufl.  1848.  —  3.  flerner,  Banorama  »on  ber  Burg  bei  WeinSberg  mit 
einer  furjen  btftorifdjen  9iad)rid)t.  ®münb  1825.  —  6.  3flßer,  %'u  Burg  SBeinSberg,  genannt 
Bkibertreue.  .V»cilbrottn  1825.  —  XiUeniuS,  Gbronif  doii  Reinsberg.  Stuttgart  1860.  — 
Tie  ®«jd)i<bte  ber  Burg  jur  ©eibertreue.  ^»erauSg.  con  bem  ^rauenoerein  ju  BkinÄberg, 
.^eilbronn  1868.  1882.  —  Bauer  (Sefan  in  BkinSberg,  1864—72),  Xie  Burg  ©einSberg, 
3eitjdjrift  bes  .^ift.  Berein§  für  ba*  B?ürtt.  Traufen  VII  1865,  S.  103  ff.;  VIII  318  ff.  (mit 
Bilb  nad)  ^ian*  Balbung  ©rün);  Xic  «irebe  ju  9Bein«ber«  VII  338  ff.,  IX  137  ff.  —  2Rerf, 
©efdncbte  ber  8tabt  aHein^berg  unb  ifjrer  SÖeibertreu.  20.  1880.  —  ftlemm,  Conradas  am 
Jumpanoit  ber  Mirdie  }u  äC-ein  -berg,  ©ürtt.  Bierteljab^befte  IV,  1881,  S.  72  ff.  —  SBeUer, 
Tie  löeibcv  »011  2t«eiu*berg,  Stuttgart  1903. 

i'öieenfiein.  i.'.  Sdunib,  Tie  ©eiebiebte  ber  ^cr^rge  von  leef,  ber  ©rafen  von  . . .  Galu>,  Baib,ingen 
unb  2öroenftein.  Bübingen  18(>5.  —  *JJiüniroefen:  Binber  a.  a.  C.  364  fi.  —  %  Rommel, 
©runbjuge  einer  Otjroitif  ber  Stabt  vöroenftein  1893. 


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Cuellen  unb  9tod)träae. 


609 


fita^tenftern.  ^Beitreibung  beS  ÄlofterS  fiicbtenflern  (1741),  Ä.  SanbeSbibliotijet  Ms.  hiat  F. 
310.  35o§jelbe  ...  mit  3<i<bnungen  oon  HÖoppen  aus  bem  ftlofter,  ft.  üanbeSbibl.  Mi«,  bist.  F. 
711.  —  Monumente  be£  5rauenHofter$  ju  öit&tenftern,  jufammengerragen  non  5-  2ö-  ^Piftotiu«, 
1768,  Ä.  2anbe#bib(iotbef  Ms.  hist.  F.  91.  -  3eitfärift  für  @efö)id>te  be«  Cberrbein«  XI, 
344  ff.  —  SBerjeicfcni*  ber  «btiffmnen,  $ofele$  $i6jefan-3lrcb>  1884,  1.  —  ©djenbofer,  Siebten* 
fteru  als  ftrauenflofter,  Cberamtei  unb  "Änftalt.  1867.  —  Üiajtenftern.  Gin  flranj  mm  Biebern 
iur  öOjä&rigen  Jubelfeier  ber  Hnftalt  1886. 

Süljkad).  flirc&e:  3ett|<^rift  be«  £iftor.  «erein«  für  ba8  2Sürtt.  Uranien  X,  52,  132;  SSürtt. 
«Hierteljabräbefte  V,  173. 


HarfifTäge. 

S.  95.  Seim  Umbau  mürbe  im  Gljor  ber  Stabtftrd&e  ju  Böblingen  entbectt  ein  fpfit« 
gotifcbeS  SBanbgemdlbe,  oon  feiner,  Pfiffiger  3eic$nung  unb  leudjtenber  $arbe:  ©ott«Sßater  b4lt  ben 
Sofcn  im  Sanofi,  beibe  uon  ber  ÜJlanborla  umfdjloflen,  ju  feiten  fö)webt  je  ein  (Jngel,  unten  fteben 

S.  118.  SBilbbouerjeiajen  an  3  ©rabfteinen  ju  St.  Seonljarb  bei  ©üg<  L>  «4-   1  1 
lingen,  1579-90.  1 

S.  296.  Hm  »atbau*  in  #irf$lanben:  H.   ^   G.  1599;  ogl.  S.  283. 

£.  311.  Cben  am  2urm  ber  flirre  ju  2Beilimborf  ift  grofe  eingefallen  15  ^  95. 


S.  429.  SReifterfcbilb  am  Jaufftein  ju  Olbronn  1577 


S.  552.  3n  ber  öftliajften  ber  fübliajen  ftapeüen  ber  Stifaünbe  $u  Stuttgart  finbet 
ficb  aud>  ber  3.  468  abgebilbete  3Reiflerjcbilb. 


$au(u«,  Xenttnöfer  au«  39ürttemberg.  «Jiecfartrdä. 


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Seite 

iScurcort  .    ■   I 

Einleitung   1 

Stuttgart,  @tabt    .  '.   11 

Cbetümt  ^arfnantf   49 

Söcfifllieini   63 

3<obtinaen   92 

„      SMcacfc  n  beim   111 

„      6annftatt   139 

„      (*j;linflc'i   IGT 

„     fceübronn   239 

Sconbera   277 

Vi^iiMflgburfl     313 

Harbach   382 

9)tonlbronn   406 

flecfariiilm   432 

Stuttgart,  ?tmt   433 

„      *3'aibiiHicn   467 

Waiblingen   488 

&3ein*betfl   508 

midbüi   628 

'Jintiaiti;  I.  'JUimneiittT  unb  ^ilbtiüucr  im  sJierfüi:ti-ei*  bi-5  nm8  ^afar  17.">i)   5r>0 

II-  '-flaumeifter  unb  Stilbbaucr  pon  gubuMO/Mnira  unb  Stuttgart  im  18.  $ub,rt)imbcrt  .  578 

III.  CucUen   586 

3nhalt8p<rvri(&nia   611 

Ujerjtid)nig  ber  Crte,  flunftter  unb  9tbbilbunften   613 


öcr 

Orte,  Mnftkx  unb  HßßifSungen. 


Äbion,  ©eorg,  @lo<fengiefrer  422.  4-H2. 
«briot,  $aoib  »Hol.,  Saumeifter*)  584. 
3lbftatt  üitL 
Abusina  L 

9la)er,  TO.  üöolfgang,  Steinmefe  38L  566. 
Slcber,  S>olfgang  Uinrfi,  Steinmefc  HM. 
?((fberinann.  iyranj  683.  f»77- 
^»Ibolsfurt  582.^ 

Slff,  3«g,  b.      Saumeifter  513, 
«nalltrbo*  383,  386. 
^ffaltracb  512, 

fcgibiu«,  ftrater,  Saumeifter  115. 
Hicbicbiefe  215. 

Wiblingen  92,  23=  95.  91  (Slbb.).  98  (Abb.).  551. 
SUbrecbt,  ©eora,  Saumeifter  LL  20.  22.  146.  'ML 

807.  352.  358.  365.  326.  384.  551.  574. 
Ebingen  23.  316.  339. 
SlUmerSbaaj  iL 

Sllejeb,  ©eorg,  Steinmauer  423.  522. 
Slpttwaft  582, 
VUfaA  215. 
Vlltböctingen  263. 
"Ältborf  92,  96, 

91ltenburger&elbl2.141(ilbb.).  142.144,146. 141. 

klittert,  ifranceöco,  Diarmormeiftcr  :>s4. 

änSbad)  565. 

«tnolb,  S>erfmeifter  582. 

«fperg  2.  31Ü 314.  316.  335  (?lbb.).  336  (*bb.). 

331  (Nbb.).  34U.  558.  604;  f.  aud)  .frotjen« 

Alsberg. 
Mfjumftabt  452, 
»uenftein  383.  382, 

«uguftinu«,  Sruber,  Saumeifter  412.  568. 
?luracb,  ftan»  oon,  Saumeifter  420. 
einrieb  42Ü, 

b'Hoila  dalberon,  ftranj  ^a(.  SllpbonS  566. 
*J«l»  3ob-  ^alob  58L 


Seebenau  4:ui. 

Sacfnang,  Cberamt  49.  597 

•)  ©o  niajt«  bemerlt  tft,  gefcSrtn  bir  Äiinftler 


Sarfnang,  OberamtSftabt  3(2lbb.).  8. 50. 552  562. 
563.  597.  «Warftbrunnen  54.  6t.  TOicbaeli«- 
firebe  52,  53  (Hbb.).  St.  $anfratiu«ir(be 
(Stabtfitcbe)  ©runbrifj  unb  Cuerfönitt  5Q 
(Mb.).  5L  54  (Hbb.).  55  (9tbb.).  »atbau«, 
3>aAreiter  51  (Abb.);  ftonfoten  am  Nathans 
52  (?tbb.).  54,  trbemalige«  Scblofe  54.  loten« 
f trebe  53. 

Saijeßberg  461.  416. 

Salingen  55L  562, 

Saltbaiar  uon  .fcorrbeim,  Saumeifter  429. 412. 515, 

Sanbarb,  TOaurermeifter  115.  566,  589, 

Sartb,  ■Öofmaurerfamilie  582. 

Sauer,  flbam,  Silbbauer  585. 

Saumgärtner,  ?soh.  ©eorg  5ft2. 

Saumgärtner,  SBerfmeifterfamilie  589, 

Saum$auer,  fieonbarb,  Silbbauer  19.  136.  281. 

Saner,  Saftian,  Silbbauer  556. 

Sauer,  HJicbcl,  Silbbauer  556, 

Seer,  ©eorg.  Saumeifter  31  (Bbb.).  34.  24.  20. 

405,  559. 
Seiburg  146. 

Seibingen  316.  338  (9lbb.).  339  (Kbb.)  340 (Abb.). 
Seilftein  382  (Slbb.).  388  (?lbb.).  605. 
Seinftein  4hiL  494» 

SeiSbartb  b.  «t.,  Saumeifter  24.  31.  457.  507. 
SeiSbartb  b.  ^  Saumeifter  3L  452. 
Selle-lHemife  3ÜL 

Senningen  2.  316.  341  (?lbb.).  382.  562. 

Serein,  3lnton,  Silbljauer  585. 

Serg  13,  24  OÄbb.).  25  (*bb.).  26  (Hbb.).  145. 

Silk  150  (f.  audj  Stuttgart.) 
Serger,  ftan*  559. 
Sergfelben  554. 
Sergbeim,  Scblöfidjen  311. 
ScrgmüUer,  $ob-  Öeorg,  SWaler  38.  5116. 
Serfyeim  214. 
Serneef  »54. 
Sernbaufen  453. 
Sernladjer,  ©eorg  Äonrab  582. 
Serfc,  £>an$  554. 

rtdjfatl«  bem  $taufad)t  an. 


614 


SRegifter. 


BertajoluS,  ©abricl  563. 

Bertbolb,  3)ii<bel  560. 

Bertolt,  Baumeifter  417,  657. 

Bertranb  ^kier  6briftopb  582. 

Berroart,  ÜHarte,  Baumeifter  UAJfiftJMB.  558.  568. 

Berroart,  BlafiuS  558. 

Berroart,  Siloefter  558. 

33eRflfaeim,  Cberamt  63.  588. 

Beitgbeim,  Cberamt*ftabt  iL  63  (Abb.).  61  (Abb.). 

65  (Abb.).  66  (*bb.).  fil  («bb.).  528  (Abb.). 

598. 

Beutau,  Borftabt  oon  Gelingen  19M. 
BeutelSbad;  11 

Beper,  Sluguft,  Sombaumeifter  255,  122.  485. 

Beper,  BHlb-,  Bilbbauer  336,  566.  GBL 

Biarelle,  Baut  9lmeb6e  5SL 

Biberad),  £%  fceilbronn  261 

Biberburg  145,  158. 

Bibiena,  ©iujeppe  (Sollt  581L 

Bietigpeim  iL  65.  68  (Slbb.).  68(2tbb.).  70(Bbb). 

2L  55L  588, 
Bilfinger,  ©eorg  Bernbarb  580, 
Binber,  (Spriftian  gberbarb,  Bilbbauer  585. 
Binber,  M-b.  Äonrab,  Bilbbauer  584. 
Binswangen  4M. 
Birtad)  454.  606. 
Birten  topf  IL  12. 
Birlmannsroeiler  495.  BQj. 
Bilfingen  a.  b.  <£.  818.  342  (Abb.). 
Bittelbronn  433.  436. 
93ittenfelb  428.  562. 
Bifcfelb  üiL  518.  561. 
Blanfenborn,  Burg  11L  138  (Bbb.). 
Blaubeuren  552. 
Böblingen,  Cberamt  82.  588. 
Böblingen,  C  beramteftabt  82  (9(bb.).  83  (Abb.). 

81  85  (Abb.).  86  (Ubb.).  558.  588, 
Böblinger,  Baumeifterfamilie  85,  542. 
Böblinger,  SionpfiuS,  Baumeifter  134j  SOieifter- 

leidjen  225  (Abb.).  57_L 
Böblinger,  &an«  184. 187, 190. 225,  458.461  (Hbb.). 

570.  572. 

Böblinger,  2ufa*  208.  213  mit  SJleifterjeicben.  521 
2)öblinger,  Blarr  188,  12L  670. 
Böblinger,  «Diatbni*  184,  12L  21*8,  570. 
Bödel,  Bilbbauer  566, 
Bödingen  3.  24L  264.  133, 
Bobeläbofen  232, 

Bobner,  Bt.  Baltbe«,  Zimmermann  1QL  517, 
Bobner,  Bt.  ^atob,  Zimmermann  1ÜL  522. 
Böbring*roeiler  527. 
Bot,  Cberbaurat  488. 
Bonfelb  240.  266,  60L 
Bonlanben  453.  451  i?tbb.).  455. 
Bdntiiflqeim  65.  II  («hb.).  22  (Hbb.).  23  (31bb.). 
588, 

Bart.  Mk-  ^tob(  Baumeifter  210.  522, 

Bojfi,  üuigi,  Stuftutor  584. 

Botenbeim  112.  114. 

Botnang  4f>:-t.  455. 

Bottingen  134.  136. 

Bourgeois,  Sejfutateur  582. 

Bvadenbeim,  Cberamt  111.  599. 

Brarfenljeim,  Cberamt*itabt  112. 113  (?lbb.).  114 

(?lbb.).  131  552.  564,  528, 
Braun,  £an*  560.  563. 


Breitenftein  82. 

Brettaa)  436. 

Brcfefelb  513. 

Brie  141  (9lbb.).  145. 

Bromberg,  Burg  126.  482. 

Bronner,  Cienpart,  3»mmermeifter  558, 

Brucb  54, 

Brubcrbau?  458, 

Bruidjiu«,  JranjiSfu*  563. 

Bucbfinf,  Jlobann  ©eorg  566. 

Bud,  ©eorg,  Baumeifter  388. 

Buod)  488.  486, 

Buol,  9lntoniu«,  Scfcreinermeifter  179.  570. 

Büro!,  Stepbau  557, 

Burdl),  3örg  560.  5fiL 

Bürg,  Ol.  foedarfulm  132.  606. 

Bürg  (bei  BHnnenben)  488.  48L 

Burgfelb  (bei  flöngeu)  12. 

Burßbol»  142. 

BurgftaU  383,  388. 

Burgftalibera  12. 

Burfbarbt,  Bilbbauer  554. 

BujA,  Beter  5üiL 

Bufd),  2boma&  450,  BOA 

BüSnauerbof  Aflfi. 


Gannftatt,  Cberamt  138.  522. 

(5annftatt,  Cberamt#ftabt  3.  5.  IL  12t  IM*  589. 
14ü(?lbb.).142.14iL  Tefanatbau«,  Steinme^ 
jeieben  141  (Hbb.).  efelingerbof  146  {Abb.). 
145,  ?llte5  üau«  1593.  «Itenburger  flirebe, 
Steinme^jeiajen  144  (%bb).  fturjaal  150. 
JRatbau*  117,  3Jeia)#poftgebäube  117,  SKofen« 
ftein  150.  Stabtfircbe  llÜJ  ©runbrife  188 
(?lbb.);  2urmlll(«bb.).  Steinme^jeicben  li2 
Mbb.).  2beater  150.  Ufttirdjel38(?lbb.).  554j 
Steinme^«id)en  141  (Äbb.);  ©rabmal  V. 
flUl.).  Scbmiebeiienfreuj  143  (3lbb.).  146, 
Biilbelma  150.  552. 

Marione,  Carlo,  «Dinier  284.  320.  324. 

Carlone,  Tiego,  Bilbbauer  320.  32L  56L  5J1L 

Parolini,  Studator  321L  338,  üfiL  äliL 

Pbiaoeri,  Baumeifter  '287. 

ßleebronn  112.  Iii.  115-  5!üL 

61emen«baü  451 

Pleoerf ulibad)  4ÜL  606. 

(Mui;,  3obanne£  503.  522. 

Goblem,  Betet  t>on,  Baumeifter  281  351  326, 
327,  555, 

Golomba,  «ntonio,  vJJialer  338, 

Poiomba,  5J.  B.,  2f»eatcrardiitctt  328, 

Polomba,  Ol.,  SNaler  320.  321  32iL  332. 

(fonrabu*  \u  BJeineberg  5U9.  511 

Gorbeliini, iüf  armorierer  320. 324,338.564.579. 

Porre»  10Ä 

(Sudi,  Betet  552. 

ßumab  von  miba,  ©lodengie^er  412. 


$ager*beim  82.  83.  21  28  (Slbb.). 
Tabenfelb  432. 

lannedcr,  Bilbbauer  160. 162t  262.  32lL  331  337, 
338.  348.  161  585, 


Stegifter. 


615 


Tarm8$eim  22.  24.  100  (Mb.). 
Täfeingen  lOü. 

Teder,  öanä,  Söerfmeifter  103.  574. 

Teder,  Sigmunb,  33ilbjd>nifeer  560. 

Tegerlod)  12,  453.  456.  607. 

Tegmarn  432.  437. 

Teiji*au  120,  215. 

Tendljenborffer,  3>erg  560. 

Tenlenborf  iL  10.  16L  216.  211  (Mb.).  548. 568. 
600.  @otte*aderfirdje  222.  ftriebboftircbe  223. 
224J  »JKeifteneicben  223/224  (Mb.);  Littel« 
id)tffroanb  221  (Mb.):  Sorballe  218  (Mb.); 
Söorfjallepfeiler  188  (Mb.);  Säulenfapitäle  in 
^orballe  unb  ßircbe  218  (Mb.);  ßapitälc  in 
ber  (Srufttirc&e  220  (Mb.)-  221  (Mb.) ;  Unter- 
firc&e  22L 

Serbingen,  Cber>  423,  Unter-Terbingen  423t 
Tettingen  551.  553. 
Teufringen  1QQ. 
Tiefenbacb  4M.  424, 

Tietterlein,  Söenbelin,  Saumeifter  unb  2Haler  3L 
Timbac&  513. 
Tiringer,  3Hofe3  563, 

Tiengen  22L  281  (Mb.).  284  (Mb.).  285 
(Abb.).  286  (Mb.).  281  (Mb.).  288  (Mb.).  2btt 
(Mb.).  552.  602. 

Toctor,  Simon,  SHlbjdjnifeer  560. 

Tötfingen  28.  100. 

Tollinger,  Äonrab,  «aumeifter  426. 

Tolmetjcb,  «aumeifter  456. 

Tomened,  Scblof;  452. 

TupuiS,  Gtieime  565.  58L 

Türer,  SUbredjt,  Maler  34L 

Türrenjimmern  116. 

Türrmeni«9).üblader  408,  424  (Mb.).  425  (Mb.). 
Tuttenberg  422.  488. 


Gberbingen  46L  470  (Mb.).  411  (Mb.).  SÖL 
eberlin  ODieifter),  »aumeifter  IL  IL  212, 
(Abersberg,  3*urg  nnb  Srtilof;  54, 
Gberftabt  508,  513, 
Gberftcin,  Würg  12. 

Gdjterbingen  453,  456  (Mb.).  451  (Mb.);  552. 

607. 
Gcbfer  57JL 
Gdenroeiber  418.  425. 
Gffringen  553. 

Ggle,  Staumcifter,  «aubireftor  14L  184, 
GgloSbrim  316. 343  (Mb.).  344  (Mb.).  345  (Mb.). 

34L  604. 
Gelingen  22.  23.  24.  100.  562,  528, 
Gfjrgebinger,  bant,  itoumeifter  323. 
Giben8bad>  116, 
Gining  4, 
Glfinger  £>of  üiL 
GUbofen  513, 
Gllroangen  564. 

Glirtfeer,  %nü,  ^immermeifter  566. 

Gltingen  22L  28L  288  (Mb.).  555, 

Gmi(b*burg  322. 

Gnber*bad)  482.  42L 

Gngelberg,  «urfbarb,  ?kumei)ter  573. 

Gngelberg  (bei  Dönberg)  218,  28L 


Gnnetadj  552, 
Gniingen  46L  420, 

Gnftnger,  «Diattljaua,  »aumeifter  18L  120.  562, 
Gnjberg  425, 

Gmroeibungen  46L  42L  422  (Mb.). 
Grbftetten  383,  382. 
Grbmannbaujen  382  (Mb.).  553, 
Grbarbt,  SHater  45L 
Grfenbad)  iSB. 
Grligljeim  25, 

Grnvt,  ^einrieb,  '-Boumeiftcr  116. 

Grnftein,  Stutne  452. 

Liebenau  513.  565. 

G[ei$burg  46L  470. 

Gelingen,  Oberamt  16L  600. 

Gelingen  6.  8.  2.  10;  Cberamföftabt  122, 
531L  53L  542  ff.  568  ff.  600.  na*  TOerian 
1643,  167  (Mb.).  Mfutt  oon  1830,  III 
(Ä).  201  (Mb.).  Stabtplan  176/177.  Mel- 
berger  ilreibof  204.  Ägibien«Jtapelle  202.  St. 
"JlgneSfapelle  202,  3lUerbeiligen=RapeUe  182. 
202,  Mguftinerllofter  2QL  SBarfüjjer»  ober 
bintcre  flirebe  126.  200  (Mb.).  201  (Mb.). 
215.  ^ebenbötijer  ^flegbof  203.  St.  Ütanbarb 
Sinn  botjen  Äreuj  213.  St.  ^Mafien  ^flcg- 
bof  204,  «laubeurer  i<flegljof  203.  «rüden 
unb  UBebre  213.  «rüdentapelle  202  (Mb.), 
«urg  142, 12L  211  (Mb.),  Garmetilerflofter 
200.  St.  Wmaflofter  202.  St.  Gurillu«« 
fapede  210.  Tenfenborfer  ^fleqbof  20L 
rtürflenfelber  plegbof  204.  ©rabfteine  be« 
&anä  unb  Watbeud  95blinger  123  (Mb.). 

teiligfreiijfüpeüe  210.  {M>()Uufa  112  (Mb.), 
t.  3atob*fapelle  210=  Äaijer*beimer  s47fleg- 
bof  203;  2T?opp«n  206  (Mb.),  ftapelle  Unjer« 
fierrn  Grbärmb  210.  i^rouenfirebe  183; 
Öla^gemälbe  184j  (SrunbriH  184  (Mb.);  182 
(Mb.);  Äonfolen  unb  f^enfter  190/191  (Mb.); 
portale  unb  Pfeiler  122  (Mb.);  oeriebiebene 
Ginjelfonnen  124  (Mb.);  ^ialeh  186  (Mb.); 
iüogenjelb  beS  215eftporta(3  181  (Mb.);  Gin- 
gang  in  ben  $reppenturnt  188  (Mb.);  Gin« 
gang  in  ben  Sjeliu  122  (Mb.);  Scbniit  burd) 
ben  2urmbelm  120  (Mb.);  flapihlle  im  lurm 
192/193  (Mb.);  Duerfcbnitt  burd)  ben  Zum 
185  (Mb  ) ;  oberflc  flreuiblume  be^  2urme5 
122  (Mb.).  ^Brebiger-  ober  Tominifanerfirdjc 
ui  St.  Vau!  125,  214:  Okunbrijj  125  (Mb.); 
^ebenportat  128  (W.) ;  Salriftei  122 (Mb.); 
Seilenjcbiffe  121  (Mb.);  *Dleilter*eid>en  195 
(Mb.).  Stabt'  ober  Tionr/fiuffirdje  1  j  7; 
Sübturm  114  (Mb.);  Mfabenftellung  115 
(Mb.);  Säulenfapitäl  176  (Mb.);  Örunbrift 
128  (Mb.);  Sebilicnniicbe  unb  Söanbbienft 
122 (Mb.);  Tetai[«180(Mb.);  Sänlenfapitalc 
181  (Mb.).  182  (Mb.);  Saufftein  182  (Mb.). 
214.  flloftcr  )um  b<il-  flreuj  in  Sirnau  201. 
ftlofterböjc  202,  «onftanjer  ^flegbot  2LbL 
«ragftein  beim  ONettinger  2or  182  (Mb.). 
Üiebfrauenlapeüe  210.  WfolauMapelle  ML 
^.UienSautor  HL  iHatbau*,  alte*,  Zdjelung  unb 
2üre  208/209  (Mb.).  210,  iKatbau«,  neue-3 
210.  Wel'tqutenfäitcben  im  Md)io  183  (Mb.). 
'Jiitterbau  212.  Salmannöiociler  ^Cflfgbof  203 ; 
Steinme^eicben  203  (Mb.).  Sdjeljtor  177; 
2urm  123  (Mb.).    202  (Mb.);  Sdmueb- 


616 


ftegifter. 


eijengitter  am  flaijerS&eimer  §of  Hü  CHbb .). 

Scbroörtjof  126.    Siebenfcbläferfapelle  210. 

Spital  204.  Steuerb^rn«  210.  2öolf4tor  177; 

Dörnen  an  bemfelben  1  Cilbb.).  Speirer 

3ebentbof  202  (Abb.).  204/206  (Mb.). 
(*feel,  (ibriftian  %bam  582. 
ßfcel,  3ob-  Crberbarb  5H± 
6$el,        Üeonbarb  mit  Stammbaum  235.  565. 

f>81. 


tfrafanentjof  4ü7. 

Jedlinger,  .$>an«  3atob,  IBaumeifter  428  (fcbb.). 
rtellbad)  140.  Iii!  (Abb.).  150  (Abb.).  522. 
tferretti,  Garlo,  ÜMlobnuer  320.  338.  561.  528. 
fterretti,  Dominica.  Wlbljauer  584. 
rteuerbad)  453.  457. 
Silber  453. 

lieber,  ^aufonbufteur  5SL 

»er,  Äeinbarb  farb-  $e im.,  «rdjiteft  2ÜL  464. 

465.  583.  662. 
Riad),  Weorg.  Maurer  150.  516. 
ftladjt  222.  284. 
mein  2fi4  (llbb.).  263. 
iyliticf»  ©onaert,  Maler  326. 
gorn*bad>  55. 

jjorftner,  ©eora  triebe,  '^aumeifter  318. 
ftorftner,  ;Wof>  56Ü 
«vranfel,  9t.(  Wlbbauer  564. 
frranfenbad)  265  (<Jlbb.).  262. 
ivränile,  Midjael,  SKIbtjauer  564. 
«jranj,  5Baumeifter  lüL 
Cronenberg  13. 

frauensimmern  112.  112.  118  CJlbb.).  132. 

faeffancourt,  Midjel.  Wlbfcauer  584, 

tVeubenftabt  562.  r>ti-> , 

ijreubenftein  426t 

ftreubental  25.  581.  528. 

*rc»,  ,\ol;  ileonbarb,  ^aumeifter  332.  566.  522. 

irriebrid),  3o&.  Wottlicb,  Studator  349.  585. 

ftriebri(b$&afen  224. 

»mebrid^ball  442. 

Iftioljljetm  277.  284. 

tfrijoni,  $onato  ©iuieppc,  5Bautneifter  315  (Hb.). 

320.  321.  330.  33L  3atL  564.  528.  603. 
frirjelb  266. 


©lajer,  Micbael  552. 
©lemfted  225. 
©münb  552. 

©nocibamer,  Gonrab,  ©lodengiefeer  417. 
©odijen  438* 

©orttjeler,  Meldjior,  Silbbauer  146. 
©ollenbof  407. 
©öppingen  553.  559.  562. 
Woticblag,  $aumeifter  412.  56L 
©otteSau  560. 

Öäfc,  3ob,.  Söilfc.,  SSerfmeifter  566. 
©öfc,  «Mlb.  tfriebricfc  528. 
©rab  50. 

©rab,  im  (eiligen  12. 

©raoened,  >gbid)lofe  282.  558,  566. 

©ramer,  ^örg  552. 

©rerfenfd)lo6  4M. 

©rimm,  Wtlau«  522. 

©ronau  382. 

©rof,  Mb-  ©eorg,  Stammbaum  50L 
Wrofc,  3ob.  3lbam  503.  58L  583. 
@ro|,  3ob,.  Mid>.  505. 
©roh,  üanbbaumeiiter  566. 
©rof»  au*  liMnnenben  4M3. 
WroB-?Mpad)  55. 

©ro&'^ottroar  383.  390  (ttbb.).  605. 
Wron-Wartact  266  (Mb.).  2ÜI  (Abb.).  262. 
®ro&.®lattbad)  422. 
©rofi-öeppad)  422  (9lbb.). 
©roH.?[ngerebeim  65.  22  (Hbb.).  28  fllbb.).  536. 
©ro^Äadjjenbeim  462.  423  (Abb.).  421  (Bbb.). 
602. 

©rofc-SBillar«  408.  422. 
©runbad)  552. 

Wrünroalb,  Benjamin,  3MIbfjaucr  564. 
©uepit^rre,  Pierre  \ioui3  flippe  be  la,  Sau« 

meifter  36.  32.  282.  334.  346.  348.  565.  582. 

682. 

©uacltii,  $>uu--  ">7<i. 

©öglingen  111.  112.  118.  566. 

©uibal,  Water  32.  152.  288.  290.  22L  322.  326. 

328.  330.  349.  .!i50.  464.  522.  610. 
©önbetbad)  40H.  426. 
Wunbel*bad)  498. 

©unbel^btim  432.  433.  434.  438. 439  Wbb.).  440 
(?lbb.).  44L  CJlbb.).  442  («bb.).  443(?lbb.).  606. 
©uiuenbäujer,  SliaS  r>fi3. 


Öaab,  IBaumetftcr,  '^aubireftor  88. 
©ablcnberg  12.  24. 
Wablcr,  x\afobu3  52L 
©ai*burg  458.  552. 
©ai^eiebe  (Stuttgart)  IL 
©ebertbeim  22L  285: 
©etjrbarbt,  Martin  529. 
©einigen  316.  349.  (?lbb.).  352. 
©eUnang  'tts. 
©cümerebad)  »14. 

©emmriabeim  63*  65.  21  CJlbb.).  25  («bb.).  26 
C'lbb.).  5:58  (ttbb.).  532  ('Jlbb.).  540  («bb.). 
541  CJlbb.).  548. 

(Serlingen  2IL  285.  290  (Abb.).  221  C'lbb.).  555. 
ÜÜ2 

©iorgioüi,  VMlbbauer  584. 


&aa\,  Ulnton,  '^aumeifter  577. 

taaS,  ^obauneS  582 . 
aa%  <4taulu£  563. 
Öaberforn,  .ftajpar,  Saumeifter  526. 
$»abcrfcblad)t  U9. 
."oabrcdjt,  ?n'aaf,  llbrmadjer  260. 
.<Oäfnerba$lad)  119. 
^agenbad)  433.  434.  441. 
Öaajpiel,  Teuinateur  fiHtt. 
.^ain,  .V>anÄ  446  (^Ibb.).  (Rainen)  526. 
I  Jammer,  van*  551 
!  .öänlin,  3lnbrea*  522. 

!  £>annji  Grnft  non  '^cblingen,  ©ilbfdmi&er  20. 

.pan§  »on  flurad)  470.  525. 

vnui-j  non  "Böblingen,  Steinmefe  569. 
!  ^ian§  pon  Hallenbad»  570. 


y  Google 


Stegifter. 


617 


>an§  Don  Sonjborf,  Steinmeh  571.  524. 
}anS  von  fteuerbacb  458.  557.  512, 
)ani  von  ©eimSbeim,  '-öaumeifter  302.  553,  571, 
}an$  von  fiodjoro  520, 
)ani  von  9)iaulbronn  588, 
Jan«  von  «DlingolSbeim  2ÜL  258  ff.  522. 
©an?  oon  {Reutlingen  556. 
©an?  oon  Sweibrüden  aäü 
»an«,  Keiner,  Steinmefe  (Stuttgart)  jii 
©an«,  Steinmeh  96,  132.  552. 
©an?,  Stephan  523, 

©an?,  3Reifter  oon  Ulm,  93aumeifter  332.  345. 325. 
423.  525. 

San§  Graft  »on  Söhlingen  556. 
ans  Graft  oon  SJeuenftabt  526* 
©an?  ERemer  oon  Schmie  568. 
panfelmann,  SSaumeifter  381- 
©änSlcin  oon  Mcim?beim  309.  553.  524, 
©anfe  (©an?),  SReifler  )u  ©eilbronn,  Steinmeh  85, 

253.  553. 
©arper,  SRaler  350. 
©artened  313.  333. 
fiartbaujen  453, 
j>artmann,  ©eorg  n76. 
)afc,  ©an?,  SMIbfcbniher  20.  552. 
)4,  5<rg  424  («ob.).  528. 
)auber?bronn  552. 
•liu-.ni,  Sötichel,  Maurer  150.  526, 
»aupt,  ©an?,  Zimmermann  572. 
Raufen  a.  b.  $aber  113-  1ÜL 
©au  en  bei  Kaffenbad)  112.  119. 
.(laufen  a.  b.  2Bürm  222.  292. 
f)ebiatf  552. 
©etfer,  3acob  423.  522. 
©edler,  ©an?,  '-Uaumeifter  586. 
©ebelfingen  14L    PietA  146,147  (3Cbb.).  148. 

149  («Ml). 
©egnad»  482.  498, 
©eibenhof  407, 

©eilbronn,  Dberamt  239.  601. 

©eilbronn  ß,  8.  9,  10.  433.  522  (Mb.).  531  (Mb.). 
532  (Mb.).  568,  572,  514.  6ÜL  Oberamt?« 
ftabt  232.  nad)  SRerian  1643,  240  (Abb.). 
Brunnen  262  (Mb.).  '-Ihirgmal  263,  Würg 
263.  St.  Glarallofter  258.  ftriebhof  261 ;  Jrreuje 
260.  261  (Mb.).  Seutfche*  ©auä  242  (Abb.). 
2f>f>  ßarmelilenflofter  258,  ftattjarinenbofpital 
258.  ^ranjiSfanerfirdje  255.  ©ofpitalfirdie 
258.  Statbol.  Jetrcbe  ($eutichbau?tird)e)  242 
(Mb.).  250;  Surmfenfter,  Gdfäule  unb  ©e> 
loötberippe  251  (Mb.):  ftapitale  252  (Mb.); 
Martiid)  253  (Mb.).  Äilia  n-5f  irebe 
(Stabüirchc)  246,  247j  ©runbrifc  242  {Mb.). 
243  (Mb.);  Wejc§öTom  nörblidjeii  (Tor- 
tur m  244  (Mb.);  00m  ©ocbaltar  245  (Mb.); 
VHaluftern  am  ©auptturm  246  (Mb.) ;  Keifter- 
seidjeit  253  (Mb.).  91ifolau*fircbe  247 (Mb.); 
ftenfter  am  Uikftgiebel  248 (Mb.).  254,  tflofter- 
Ijöfc  253,  'Jkioathaujer  26L  iRatbau?  260; 
.Vtonjole  im  9febengebftube  254  (Mb.);  flamin 
255,  Sdjladjthau*  256  (Mb.);  Äapitäle  252 
(Mb.);  Stabtiuappen  258  (Mb.).  Schuhen« 
hau?  252  (MIO.  Steintafel  am  Siebenroftr« 
brunnen  241  (Mb.).  Stahlbühl  263.  ä8cg> 
jaule  263  (Mb.). 

©eint,  3ohannc?,  ^aumeifter  38.  46=  564. 


©eim,  Sob.  3afob,  ©aumeifter  320.  566,  52Ä. 
©eim,  5ob-  Ulricb,  SBaumeitfer  318.  m*.  57S. 
©eim,  ÜRattbia?,  ©aumeifter  46.  320.  331.  333. 

566.  572. 
©eimbieb,  SGÖerfmeifter  BT7. 
©eimerbingen  276.  222. 

©eim?beim  276.  223. 294  (Mb.).  295  (Mb.).  296 
(Mb.).  227  (Mb.).  22Ü  (Mb.).  222  (Mb.).  300 
(Mb.).  533  (Mb.).  524.  6U2. 
©einrid),  33aumeifter  569. 
Öeinria),  SReifter  456,  525. 
)einridj  oon  $o(onia,  Söaumeifter  156. 
»einjelmann,  Saumeifter  38L 
jclfenberg,  Burgruine  3H7. 
VeUenftein  560. 

)emmtngen  222.  294.  301  («bb.).  302  (Mb  ). 

•Oerbort,  9lnton  oon  522. 
>erbort,  3ob-  Hnt.  565. 
)ering,  ©an*  56JL 

)ermann,  ©an?,  oon  ©üglingen  563, 
©ermannuS  415.  417.  567. 
)errena!berbof  24. 
)ertmann§toeiier  42iL 
)ertroeg  12. 

)erfe,  ©an§,  TOaurermeifter  558. 
©erbler,  3ob-  $eter  564. 
©ejttgbeim  65.  78  (Mb.).  22. 
©ep,  Urban,  3'nimermeifter  f>7fi. 
Vetfa),  «Dialer  3L  288,  326,  342, 
©eudjelberg  111. 
©eud)(ingen,  Sdjlofi  438. 
©eumaben  458, 

©euting?b"iti  316,  349  (Mb.).  354.  555, 
©ilbriibaufen  93. 

©illebrant,  Kartin,  oon  Uradj  555. 
©ipfelbof  267. 

©irjau  13L  536,  53L  556.  552.  56L  566, 

©irfAlanben  2ZL  226,  6Ü2, 

©odpberg  482,  428, 

©odjborf  O«.  SBaibingen  462,  474, 

©oajborf  0«.  Waiblingen  ML  49s. 

sSödjftberg  44L 

©ofen  Oft.  SBeftgbeim  65.  22. 

©oien  a.  s3i.  143,  152  (Mb.).  152.  502. 

©ofer,  Wlb&aucr  33L 

©offmann,  ^ob.  ©eorg,  ©ofjimmermeifter  565, 

58L 
©dfingen  236, 
©obenader  422. 
©openader  ber  Kaurer  525. 
©oljen'Mberg  nad)  Kerian  1643,  313  (Mb.).  341. 

336  (Mb.).  528]  f.  audj  Hfperg. 
©ohened  :<16.  ;y->5. 
©ooenbaftlad)  476. 
©obenheim  463  (Mb.).  ßüL 
©ob,enflingen  426. 
©obenneujen  565. 
©obenftein  65.  22. 
©obenftraften  520, 
©obenttoiel  558.  560, 
©oprain  *274.. 
©olber  566, 

©olberer,  >b.  5)ernbarb  582! 
©olberriebt,  ^altbafar  526. 
©oljapfel,  ©an?  "7,> 


618 


SKegijter. 


jöljern  508.  511. 

joljaerlingen  Iii  (?lbb.).  1Ü1  (Abb.).  1122. 
Säpfigbeim  382.  890. 

)otU)t\m  240.  2fil  (Äbb.).  562. 

>orned,  cd)lo);  440. 

>orrl>eim  467.  476  (Abb.).  6QL 

)o;di,  .^aiv?  567. 
.foojt,  $>an8  52L 

©ülin,  Öan*,  Öaumeifter  182.  570.  569. 
•ftulft,  Gi'aiui  oan  bcr  563. 


3ößetbau?,  (Clingen  112,  162  f. 
SadMelb  mmilL 

3ao|«f>aujcn  3.  132.  433  C?lbb.).  H5  (*bb.). 

Safob  von  @ala>,  Steinineto  557. 

SJafob,  yjieifter  in  Sdjroeinfurt  563, 

Senijdj,  SBhL  3ofepb,  fianbbaubireftor  565.  512» 

Sbinger  ©of  3U3. 

Illingen  1ÜÜ,  126. 

3(Äfclb  63.  65.  80  (Abb.). 

^mmenrobe  151. 

Soatbim,  Slnton,  SRaurermeifter  57fl. 

Soadjim,  tytttv,  Öaumeifter  210.  522. 

rjörg  oon  SUaulbronn  5<i8. 

3ofe,  Gonrab,  3Mlbbauer  557.  568. 

jptingen  112  (?lbb.). 

5~tngen  554. 

3  opi,  iMlbbaucr  326.  328.  33L  312.  350.  585. 
Ringer  fcof  HL 


ftucbel,  Kaipar  563. 

Kaltenerf,  Scb>js  102, 

Kaltental  13.  IM  (Abb.).  602. 

ftappele*berg  bei  Heilbad)  140.  112.  15L 

Rata,  2boma3  563. 

Katbarinenlinbe  11L.  112.  112. 

Kafccnbacberbof  lüti. 

Kafeenbadjtal  LL 

Kawegb,  3ot).  .fteinrid)  529. 

Keim,  3ot).  Gbriftian,  2beater>3Haicbinift  328. 

Keller,  (!.,  totaler  26L 

Keller,  Slntoni  563. 

Keller,  ftan*,  Steinmt&  «60. 

Kemnat  453.  458. 

Kennenburg  214. 

Kepncr,  &<xnZ,  Dlaltx  312. 

Kernen  Hü  ilL 

Kerjcbburg  16«.  221. 

Kejcnbrot,  Kilian  662. 

Kenner,  '-öaftian  559. 

Kinjelmann,  2Kid)ael,  !öaumei|'ter  -i.'ts. 

Kircbbacb,  Aiauentlofter  i'Ar». 

Kierberg  a.  b.  2)furr  382.  383.  39L 

Kirdibaufen  268  (Abb.).  269  (Slbb.L  2IL  OHL 

Ktrcbfjeim  a.  5i.  65,  19  OMbb.h  80  (x'lbb.). 

stirfdjncr,  SHaler  336. 

Kleb,  \>an*  563. 

Klein<?l*berflle  314. 


Klein-Slfpad)  383.  32L 

Klein-Söottroar  391  (Abb.). 

Klein«@lattbad>  123. 

fllein.0artad)  111.  112. 

Kleinheppach  199. 

fllein.^nger^eim  81.  ülkl 

Klein-cacbieubeim  162.  122. 

Älein-Sitlar«  426. 

KncU,  Wtduul  522. 

Kling,  SRartin,  Stoumeifter  103. 

Mtngenberg  112.  120. 

Knittlingen  108.  426. 

Kocb,  fianS  3erg,  3imniermeifter  566. 

Kocb,  Wang  563, 

Kocbenborf  132.  133.  416  (Abb.).  112  (Abb.).  118. 

(*bb.). 
KocberfteinSfelb  445. 
Kochertürn  Hö_. 
Kolb,  $an*,  ÜHater  430. 
Köngen  166  Cflbb.).  168.  221  (Abb.).  225  (^bb.). 

226  (Abb.).  222  (*bb.).  228  (Mb.).  222  (?lbb.). 

230  (Abb.).  553.  552*  562.  600. 
Kpnifl*bronn  562. 
Konlen,  £an$,  iflialer  312. 
Konrab  von  Schmie,  tfaienbraber,  ^aumeifter  430. 

Kotb  182.  122, 

Korn,  ©ottlieb,  ©locfengiefter  332. 
Kornioeftbeim  316.  350  (?lbb.).  351  CUbb.).  352 

(9lbb.).  601. 
Kraft,  Wtolau*,  Staumeifttr  522. 
Kraft,  $aul,  $rofeflor,  «rdjitett  321.  601. 
Krauch,  Gbr.,  :i  immer  mann  4<U. 
Krauft,  SHattbis.  Wlbbaiier  560. 
Kreb«,  Söernharb  574. 
Krefemager,  ©an«  b.  %.  u.  b.  3.  562. 
Kre^maner,  ;Vb.  .^einrieb  563.  521. 
Krcjjtnaner,  Kafpar  562. 
KrömeUau  229. 
Kruinml)arbt  215. 
Kugler,  Xaoib  573. 
Kugler,  ^einrieb,  j.  Ircbicr  523. 
Kurj,  ^>an§  569.  571  >.  573. 


fiaebmann,  ^ernbarb  ©lorfengiefeev  250. 

Saier.  ^anft,  ^aumeifter  118.  526. 

Lambert«,  Uialer  155. 

^ampolbSbaufen  433.  445. 

üanbauer,  ^aubireftor  41!^, 

üangban*,  '^urg  388  (^Ibb.). 

kauften  a.  9i.  6.  H,  Ü3.  65.  hl  (Abb.).  82  (?lbb.). 

83  Cilbb.).  81  CJlbb.).  85  (^Ibb.).  535.  551. 

556.  575.  59S. 
t'aufter,  "Michael,  .^oiicbloffer  320. 
^'augga?,  3ol).  ^apt.,  ^ilbbauer  828. 
Xfauterecf,  Scblofj  l_. 
üedjler,  Sorenj,  ^ilbbauer  122»  520. 
üeberlin,  ^oad)im,  x'Mlbjdjni^er  öfiO. 
ileeb,  3Mlbbauer  162. 

Veger,  3ob-  (»bril'tof  Taoib,  !Pauineifter,  Cberbau- 

bireftor  36.  32.  326.  565.  580. 
Veben*jd)lofe  in  Motbenborf  444. 
l'ebren  522. 


beibringen  554. 

öejeune.  5ßierre  gransoiS,  ©ilbpauer  326.  330.  342, 

ÜÜ.  .>s4. 
Seinfelben  453.  452, 

Sein»,  6br.  ivr.,  5toumei|'ter,  öaubirettor  IM.  150. 

138.  226.  3QL.  32L  458.452.  486. 643.  690. 

BAL 
Hemberg  382. 

ßeonberg,  Cberamt  222,  8ÜL 

i'eonberg,  Cberamt*|tabt  221  (Mb.).  222  (Mb.). 

280  (Mb.).  281  (Mb.).  282  (Mb.).  283  (Mb.). 

284  (Mb.).  536  (Mb.).  558. 
Seonbronn  111.  120, 
Seutenbad)  422, 

Sickenberg,  Söurg  =101  (Abb.).  402  (Mb.).  4U3 

(Mb.).  404  (Mb.). 
Sicptenflern  515.  616  (Mb.).  611  (Mb.).  618 

(Mb.).  512  (Mb.).  520  (Mb.).  621  (Mb.). 

tm 

ßiebenftein,  Me3  unb  9teue3  Scblofj  86  (Mb.). 

81  (Mb.).  88  (Mb.).  82  (Mb.).  öfi2.  528. 
bienjingen  408,  421  (Mb.).  428  (Mb.). 
Limes  transrhenanns  3.  42.  50.  232  f.  432*  433, 

482,  508, 
Sinbe  (Wtuenftabt)  442. 
ßinbgalben  186. 
Cifl,  ®.  fr,  Waler  502. 
fiocberbof  24. 
Söcbgan  84,  88. 
Somer&beim  408.  422. 
Soofen,  ©eorg.  Waler  20.  4IiL 
Sorcb  3. 

Sorcger,  ßonrab  681. 

Sorenj,  si*lji'iPP»  Steinmauer  fi77. 

Vofcber,  Waftian,  Wlbgauer  566. 

i'firoenftetu  608.  614  (Mb.).  616  (Mb.).  808. 

fiubn>ig*burg,  Cberaint  313.  602. 

2ubu>ig«burg,  Cbeiamtiftabt  2. 318.  664.  618,  602, 
jfrxoorite  333  (Mb.).  331.  Hilter  ijriebrjof 
331.  ©arnifon*fircbe  332,  $)of  $artenetf 
B&.  Warftplab  332=  Gbemalige  $onellan» 
fabrit  336:  ftifcberin  322,323  (Mb.);  V?i|'d)er 
332/333  (Mb.).  Stabtftrdje  33L  SajIo&, 
alter  ipian  von  »"vrifont  316  (Mb.);  ©arten» 
leite  be§  SAloffeS  311  (Mb.) ;  ftenfter  am 
Sctyoft  312  (Mb.) ;  ©ejamtanlage  be*  3d)loffe3 
323  (Mb.).  2ropfcäc  am  Nrlenalplafe  321 
(Mb.).  Corps  de  Logis  326  (Mb.). 


sJWa<f,  2Büp.  t'ubroio,  Wlb&auer  342.  686. 
Wagenbeim,  «urg  116.  138  (Mb). 
Wäger,  -Vrierongmu*  662. 
Wagjtabt  28.  24.  103.  531  (Mb.).  668,  628, 
Waidjingen  U3.  2L  103. 
WaienfelÄ  618,  622  (Mb.).  623  (Mb.). 
Waier,  ©eorg,  Stcinmefe  14L  405.  616. 
Waier,  Jpanfo,  Staumeilter  1QB, 
Wainbarbt  3.  608,  520. 
Waijenburg  bei  (iltingen  277- 
Walm*beim  222.222.  Oumifö.  Steintijd)228(Mb.). 
Walnenter,  3o&.  663. 
Warbad),  Cberamt  382.  606. 
Warbad),  Cbcramt*ftabt  383.  55L.553.  605,  nad) 
Werian  1643, 383  (Mb.).  9lleranöcrfir*e  383. 


ter.  619 


(Mb.).  384;  ©atrifteitüre  ahü  (Mb);  6f)or« 
aeftäbl  386  (Mb.),  ftapeüe  ju  6t.  SBenbelin 
886.  ©djillcrbauS  386. 

Warlgröningen  1  (Mb.).  8.  2,  313.  36L  605.  nacb 
3Jiertan  1643,  362  («bb.).  jRömiidje  ^ronje- 
gefd^e  363  ("Äbb.).  'Brunnen  370  (Nbb.).  ^>auS 
in  ber  finftern  ©afje  311  (»bb.).  .t)ofpital  313. 
^njdjrift  an  einem  9Bobnbau8  3IQ  (*bb.). 
Satbau«  1  (?lbb.).  2,  3611  Honjolen  362 
mb.).  370  0»bb.).  ebemaliatS  6d)lofe  363. 
©tabtpfarrljauS363l  ,>nfter3t>2(«bb.).  ©tobt« 
fird)e  364j  ©runbrife  3M  (flbb.);  Cuerfdjnitt 
366  (Mb.);  Sübfeite  368  (Mb.).  362  («bb.); 
©njelformen  366  («bb.).  361  (Bbb.).  360 
(Mb.).  361  (Mb.).  362  (Mb.).  363  (Mb.). 
364  (Mb.).  366  (Mb.);  tyradjtfapitäl  361 
(Mb.).  Spitalfirdje  362.  366  (Mb.).  361 
(Mb.).  368  (Mb.).  530  (Mb.)  —  642.  66JL 
662.  Sdjlüffelberg  374. 

5D?artin,  !0aumeifter  alL 

TJarr,  Steinmeb  .^57.  r>"i. 

Blafienbod)  120. 

Watt,  ßan«  572. 

Wattbei,  $io,  Warmorfteinmeb  338.  664.  512, 

WattljiaS  oon  Anfingen  562. 

ÜJiauer,  #°f  30L 

Waulbronn,  Oberamt  408.  606. 

Waulbronn.  ftlofter  R.  1  o  1  :<7.  -tos.  nH7  ff.  548.M7. 
606;  auS  ber  SBoacljdjau  102  (Mb.);  SPogenfelb 
412(?lbb.);  Jauftturm  414;  &rübmefferbau«  u. 
(SpboratSgebaube  423  (^bb.);  fjuge,  $eden< 
aemälbe  131  (v2lbb.);  ©kbelede,  ftonjole  unb 
ftapitäl  414  (Mb.);  ©rabfteine  418  (Mb.), 
420  (Mb.);  £>errenbau$  421  (Mb.);  .^eren- 
türm  414;  Stirere  jur  bl.  Waria  414;  Hlofter 
eitanr  410  (Mb.);  füblidje«  Cuerid)iff  Hl 
(Mb.);  Cuerjdiiff  412 (Mb.);  ©aulcbcnfü&e  :c. 
418  (Mb.);  Seitenanfidjt  ber  JBortjallc  416 
(Mb.);  ©teinfreuj,  Äapitdle  unb  <id Inollen 
411  (Mb.);  lür  be«  öauptportal* 408  (Mb.); 
Oöappen  ?c.  416  (Mb.). 

Wauren  ur  102  (Mb.).  103  (Mb.).  562. 

Wager,  itfaftian  573. 

Waner,  3oad)im  558. 

Waper,  oof).  .^einrieb  579. 

Waper,  Äarl,  non  Clingen  lsti. 

Wapber  128,  515. 

Wapr,  3erg,  3',nn,<rniann  424,  576. 
WeimSf)«im  110.  112.  121  (Mb.).  122. 
Weifter,  ^oganne*  566. 
Wembif  SaUin  66iL 
Werrflin,  3erg  611. 

Wettlingen  2IL  22JL  302  (Mb.).  303  (Mb.).  304 
(Mb.). 

We&lang,  3o&.  ^ed)t.,  ©rodengiefjcr  520. 
Wctterjimmern  65.  8Ä 
Wettingen  170.  213  (Mb.).  600. 
Wefegcr,  Wartin  6Z&. 

Wcner,  ^aumeifter  au3  Strasburg  266.  r>74, 
Widjael^bcrg  bei  ^önnigbeim  111. 112. 116. 132. 
Wicbael^berg  bei  ©unbeUbeim  432.  433.  436. 440. 

444  (Mb.). 
Wid)elbad)  am  $)eud)elbcrg  123. 
Wiler,  ©eorg,  ^ilbbauer  302.  66L  614. 
Wiler,  Safob,  ^ilbfjauer  56L 
WiUer,  Ctto,  Waler  326. 


G20 


Kegifter. 


Kiödmübl  433.  434,  445.  606. 
Möglingen  ^JLü=  314. 

Möhringen  453.  459  (Bbb.).  460  (Bbb.).  461  (Bbb.). 

4ß2  (Bbb.).  &XL 
STOolffenbtet,  Dtottbia*  563. 
KlonrepoS  224,  346  (Bbb.).  341  (Bbb.).  348  (Bbb.). 

.')<)■"). 

KiönS&eiin  225.  299. 

Kiorff,  »tater  260. 

Kiojer,  Sufa*,  Kialer  SIL  548. 

Ktölfingen  554 

Klotingen  56L 

TOüblbaufen  a.  b.  Grtj  411  418  (Bbb.). 
Dtür^lrjaufen  a.  K.  143. 152. 153  (Bbb.).  IM  (Bbb.). 

155  (Bbb.).  läii  (Bbb.).  152  (Bbb.).  548  üßiL 
TOfiUet,  ©an«,  ©aumeifter  438. 
Klüller,  ^afob  (««et)  523. 
KUiller,  3pi  ©ottbarb,  flupferftetber  323.  454. 
»Met,  Ktic&ael,  Ut)rma<ber  260. 
Klümlinglinie  HiiL 
Khtnd)ingen  275.  300.  55L 
K!unbel«beim  383.  392  (Bbb.).  392.  548. 
Khtnber  522. 
KtünUinaen  233.  30L 
lRünfter  143.  158. 
SNurer,  Staltfcfat,  Kiaurer  121 
Khirr  383.  3Q2.  553 

URuttbatbt  3. 4  (Bbb.).  5  (Bbb.).  6.  10.  49  (Bbb.). 

50.  5L  5ß  (*bb  ).  51  (Bbb.).  58  (Bbb.). 

59  (Bbb.).  60  (Bbb.).  61  (Bbb.).  59L 
SRuttetg  453.  460. 


»edargartad)  239.  270  (Bbb.).  221  (Bbb.).  2Z2 

(Bbb.). 
Kedargtöningen  316.  374. 
Kedarmüfylbacb  433. 
Kedurrem*  499» 
Kedariulm,  Oberamt  434.  60JL 
Kedariulm.  CbetanittftaM  432  (Bbb.).  Stabtfirdje 

434  (Bbb.).  435  (Bbb ). 
Kedarroeiljingen  316.  325. 
Kedarroeft&eim  63.  35,  38.  598. 
Keder,  Ü.f  itupferftedjer  349. 
Keipperg  123  (Bbb.).  124  (Bbb.).  132. 138  (Bbb.). 

im. 

Kellingen  120.  222  (Bbb.).  231  (Bbb.). 

Ketiajer,  3oljann,  Wlbbauer  5ß4i 

Kette,  3ol).  faiebr.,  jkmmeiftet  318. 534. 528.  603» 

Keu,  ognatiu*,  \>MU>f)auer  585. 

Keubert,  3ol).  (Sbriftian,  tfr^giefeer  182.  335. 

Keuenftabi  an  her  Vinbe  432.  433  448.  606. 

Heuhaufen  138. 232  (Bbb.).  233  (Bbb.).  234  (Bbb.). 

Keumann,  ^alttjajar,  ^aumeifter  580.  598. 

Keuftabt  500. 

Senneila  92.  103. 

Kiebcr&ofeu  111.  124. 

Kiefer,  ftriebr.,  Steinhauermeifter  159. 

Kippenburg,  .frof  unb  Scblofi  328. 

Korbbeim  112.  125. 

Kurort  4ÜL  428.  419  (Bbb.).  480  (Bbb.).  481 
(Bbb.).  548.  558.  309. 


Cbcrbrübcu  59. 
rber>(£ije»beim  24L  222. 


Oberensingen  562. 

Obercfüingen  138.  229. 

Obergriesheim  433.  450. 

Oberheinriet!)  524. 

Cber-KlöneSbeim  300. 

Oberriexingen  462.  429.  482  (Bbb.).  308. 

Cbevfielmingen  460. 

Cberftenfelb  &  392.  394  (Bbb.).  395  (Bbb.).  396 
(Bbb.).  391  (Bbb.).  398  (Bbb.).  399  (Bbb.). 
400  (Bbb.)-  536.  53L  538.  548.  305. 

Dbertürlbeim  130  (Bbb.). 

Crfiienbod)  125. 

Oedenberg  126  (Bbb.).  121  (Bbb.). 
£>bbcim  432.  433,  434.  450. 
Olenberg  bei  Kübern  170. 
Offenau  432.  433=  45L 
Offingen  141.  143.  158. 
Öhringen  3.  433. 
ßlbronn  429.  609. 
Olnljaujen  433.  434.  45L 
Ongber?,  OSroalb,  Ktoler  141 
Oppel^bobm  500. 

Oppenweiler  ö  (Bbb.).  50.  60.  598. 
Ofterbotj  316. 

OSroalb,  ^i'nntertneifter  55L 
Ofwe«  316.  322  (Bbb.). 
Ctt^beim  408.  429. 
Ottilienberg  111. 
Otlingen  564. 
OttmatSbeim  383.  403. 
Omen  553. 


parier,  fielje  Peter  von  ©münb. 
PaSqualin,  3ob-,  ©aumeifter  558. 
pauluS,  ^oitS,  Ubrmadjer  260. 
„penicb",  "JBoumetfter  122.  575. 
Peroufe  30L 

Peter  ron  Gannftatt,  ober  \!an,  Staumeifter  150. 

49L  498.  525. 
peter  oon  (*oblenj  f.  @oblenj. 
'Peter  jur  ©loden  r»on  Speier,  ©lodengiefcer  Hl 
Beta  r»on  ©münb,  £ombaumeifter  156  f. 
Piaff,  San«,  Steumeifter  lifi, 
Pfaffenhofen  121  562.  5m 
Pfaubaufen  170.  230. 
PÜfter,  Kl.,  Jöilbbauer  lfiS.  572. 
^flugfelbcn  31fi»  368. 
^bihp,  Kl.,  Kialer  250. 
iMjilipp  Bieter  oon  j^ern,  Steinmefc  565. 
vl>bili,PPt,  ©erbarb,  3nflC"'e«r  5H3. 
iMguini,  ^manuel,  Stuttator  564. 
WnaAe  429. 
finnig,  »aurat  4J38. 
iMan,  bei  Böblingen  95. 
^lattenbarbt  453.  460. 
IMeibelebcim  383.  403.  559. 
Plieningen  48'2.  607. 

Vlodnngcn  138»  231.  235  (Bbb.).  236  (Bbb.).  231 

(Bbb.).  600. 
Böhringen  562. 
Pommer,  Grbarb  561. 
Pommer,  ^oij.  ©eorg  559. 
Pommer,  Salomou  559. 
^Oppenweiler  326. 


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JRoppad)  520. 

Stau,  @.,  SMlbbauer  385, 

ftecbentSbofen  476  (9lbb.).  426, 

Neicbenbacp,  itloiter  22.  562. 

iReicbenberg.  Scblofe  6L 

SReinbarbt,  iRobert,  ©aumeifter  312. 

5Reitb,  3Raler  21L 

iRemer  oon  Sdjmie,  £>an8,  Saumeifter  412,  430, 

SRem&cf,  Sdjlofe  489.-  500. 

Benningen  301. 

SRetti,  Vtoio,  SRaler  320. 

SRetti,  $onatu«  SRicbarbuS  564.  52JL 

SRetti,  Öeopolb,  Saumetfter  36.  82.  320.  33L  565, 

579  ö80-  597. 
Äetti,  ^otenjo  SKattia  519. 
Wetti,  ^aolo,  SBaumetfttr  2M  820.  831,  336. 

332.  504.  528. 
SRetti,  «kcarbo,  ©tuffator  820.  33L  338. 
Rentier,  ©eorg  560. 
JReflfer,  ^Pii^cl,  SHaumeifter  303= 
:Hirfitronler,  Muj  oon,  Steinme&  225.  553. 
SRiebel  382. 
iRtebenberg  4M. 
$Rieling$bau)en  3H2.  333.  406, 
5Htemenj(bneiber,  Sill,  »ilbbauet  223,  250.  513. 
iRienbarbt,  Ulrid),  Steiumefc  559. 
Rietenau  6L 
3He*b  482.  482. 
iRöberburg  487. 
Woger,  ÜouiS  534, 
iRobr  4M. 

SHo&radet  160  (Stbb.). 
iRoigbeitn  433,  45L 
Möller,  »ilbbauer  512. 
üRommel&baujen  148. 

:Köjdj,  3ol.  5riebr.,  SWilitarbaumeifter  116.  583. 
ttojenjdjöpbelin,  ^umciftet  412.  562  (9lbb.). 
!Rofctoag  46L  482. 
SRotenbrunnenburg  111. 
SRotbacfer,  Sobanne*  522. 
Sotbacfer,  aRicbael  522. 

»otenberg  139,  140.  148  (Kbb.).  153  (?lbb.).  160. 

lfil  (Abb.).  162  (Abb.).  559, 
Stotfclbcn  5M 
«Ottenburg  103.  liüL 
ÜRottroeil  552. 
9totroilbpart  456. 
5Runigenburg  111.  Hfl- 
SRübern  218. 
JRuit  453.  465. 

SRument,  3afob,  Silbbauer  560. 
iRuteSbeim  222.  3M  305  (Abb.). 


Salon  323.  35L 

Salucci,  Söaumeifler  46.  150.  160. 

Saljmann,  3afob  560. 

Sauer,  Gbrijtian,  Stuttator  584. 

Scbafbauien  103. 

Scbaicbbof  lüi 

Sdjanbad)  IM 

Scbarnbaufen  453.  465. 

Statten  466. 

Scbefjauer,  ©ilbbauer  326,  33L  349.  3ÜL  4M 

585. 


ter.  621 

Scbeiblen,  Oberbofgärtner  330. 

Scbeler,  Satob  oon  290.  582, 

Scbell,  ffarl  oon  3M  583.  592. 

ScbeUenboj  221. 

Scbenfb,  J&an»  $^ilipp  563, 

Scbeuerberg  432.  436.  440. 

Scbicfbarbt,  ^einrieb,  Saumeiner  8.  11L  84.  42. 

M  128.  146,  210.  345.  828.  461L  46L  468, 

476.  496,  56L 
Scbiltacb  559. 
Scblecfentbaler,  ©eorg  561. 
Stfleglerfcblofc  2M  296  (Slbb.).  292  (8bb.).  298 

(«bb.).  299  (Bbb.). 
5<blör,  Sem,  Silbbauer  19.  22.  559. 
Stfalüjfelbura  324, 
Scbmib,  Sobann  582. 
3<bmib,  Ulrid»  5M 
Scbmiben  164. 
Sdjniie  430. 

Schneiber,  £»an*  Gb"ftopb  522. 
bdiocb,  SobanneS  514. 
SaWingen  22L  3M  306  (3lbb.). 
Scbönaieb  92.  93  (Abb.).  IM 
Scbönbudj  92.  M  453. 
cdjönenberg  43U. 
Sdjopflod)  562, 
Scbornbotf  553,  5M 
Scbott,  Span«  ©eorg  522. 
Scbott,  »an«  Safob  522. 
Scbott,  Orgelbauer  355. 
Scbübel,  ©ottfrieb  563, 
Scbüblin,  3a f.,  iötlbbauer  552. 
Schülingen  4:«).  548.  606. 
Scbroabbacb  520. 

Scbroaigeru  112.  128  (Hbb.).  129  (?lbb.).  13L 
Scbtoaifbeim  489,  500. 
Scbtoanborf  562. 

Scbioarb,  3atob  Gberbarb,  ^ilbbauer  IM  5M 
Scbtoarfe,  3Doli,  «ilbbauer  563, 
Scbtoariroilbpart  4,r)ti. 
Scbtoegler,  Salomo  ©oltlieb  565.  529, 
Scbtoeiner,  Sqcm*,  SBaumeifter  246,  253.  528. 
Scbmeinöberg  (bei  ^teilbronn)  239. 
ScbtPieberbingen  316,  828  («bb.).  316.  553. 

555. 

Scbtoi^er,  Silbbauer  5M 

Scotti,  TOaler  320.  328. 

Seefrieb,  ftani  Äaipar,  SMlbbauer  323,  ^iiL 

Seeger,  ^ionyftud  29L 

Secfftul  2M 

Seele,  üRaler  2M  328. 

Serre«  430. 

Scr^beim  483. 

Seroanboni,  OkdukH  328. 

Sepffer,  ftupferfteeber  IM  599. 

Siebeneick)  521, 

Siglingen  488.  451.  562. 

Siubelfi  ngen  9. 10,  92, 93..  M  IM  562,  598  nad> 
SKrrian  1643.  IM  (fcbb.).  %ltt  »urg  105 
Oflbb.).  IBara  ber  ©rafen  oon  Galro  108. 
illofterbof  102.  Stiftungdtafel  ber  ^faUgräfin 
Hcedjtilb  unb  ihre«  Sobne-<  ©raf  gberbarb 
in  ber  StiftStircbe  96,  92  (?lbb.).  SRomanijcbe* 
Sürbefcbläg  an  einem  portal  ber  Sti?t£tircbe 
102  (9bb.).  Vcarttbrunnen  108,  ftatbau*  unb 


622  «ei 

Me  »nrg  11  |    Stifttfirc&e  sum  b.  Wartin 

104.  106  (Mb.). 
Sinbringen  422. 
Sirnau  216. 

Sitt,  Äafpar  oon  ber,  «Diobift  L7JL 
Solbati,  Stomas,  Stuffator  578. 
Solitübe  286  ff.  222  (Mb.).  223  (Mb.),  fifift. 
Sonnenberg  12.  14>2. 
Sounenbrunnen  206. 

Sonnenjchein,  >!),  Valentin,  Vilbbauer  585. 

Sontheim  212.  222  (Übt.). 

Sorg,  3ot).  Söenbel  565. 

Spinbier,  ßhriftoptj  558. 

Spinbier,  ^afoh  558, 

Spinbier,  MajAinift  328. 

Sporer,  Vernharb,  Vaumeifter  nnb  Vilbbauer  128. 

130.  UReifterichilb  138.  (Mb.).  3QQ.  ö75. 
Sprpfe,  J>an«,  Vaumeifter  III-  13L  138  (Mb.). 

Stahl,'  Michael  577. 

Stähle,  flonrab,  VJertmeifter  42. 

Staib,  $>an3  426.  526. 

Stammhcim  316.  314  (Mb.).  325  (Mb.).  318. 

553.  561. 
Stecher,  Giebel  563. 
Steder,  $ionqfiu$,  Vilbhauer  522. 
Steina*  5QL 
Steimldjlen  386. 
Steinhart)  50.  23fi. 
Steinenbronn  4n3. 

Steinbeim  a.  b.  2H.  382.  383.  406  (Mb.) 
AML 

Steinfopf,  «Dinier  332. 

Steintin,  Satob  57^ 

Steinreinad)  4ML  iülL 

SteinSfelb  522. 

Stern,  &an3  561. 

Sternenjel*  110.  408,  430.  606. 

Stetten  am  öeuchelberg  111.  112.  133. 

Stetten  im  Wemfttal  143.  IUI  (Mb.). 

Stetten,  C31.  Stuttgart  453. 

Stettenfel*,  SAlofe  225, 

Stigler,  ^obanne*,  Maler  135. 

Stirnbranb,  Maler  342. 

Stodbaufen  459. 

Stodbeim  130  (Mb.).  131  (Abb.).  132  (Mb.). 

133  (Mb.).  134  (Mb.).  512. 
StodSberg  134.  135  (Mb).  440.  518. 
Stolleninener,  Ulrich  522. 
Stöger.  3ob-  ^fter,  Vi(bt)aucr  584. 
Stromberg  111. 

Strümpfelbach  488.  5121  (Mb.).  5Ü2  (Mb.).  SQL 

Stuttgart,  3lmt  453.  «(Mi. 

Stuttgart  9.  UL  IL  12.  na*  Merian  im  3afar 
1643,  4X/4»  (Mb.).  Mabemie  ÜL  «alfon 
am  ehemaligen  xlotterjAen  ftauS  34  (Mb.). 
Vaumeifter»  uub  Vilbbauer^eicben,  Vtlbbnuer« 
roerfe  44  u.4JL  örunnen  43.  Cfberbarb«x!ubn>ig3' 
©nmnafium  3H.  Gdfonfole  b  (Mb.);  in  ber 
flirebgaffe  1605,  32  (Mb.);  am  einmaligen 
Sidjcben  frauie  38.  (Mb.);  an  ö.  Sd>id« 
barbt«  ebemal.  'Bobnhauö  32(MbO.  ©rab- 
fteine  auf  bem  $>oppenlaufriebhof  8  (Mb.). 
42.  43  (Mb.);  .frau*  in  ber  ©nmnafiumS. 
firafte  41  (?t hb.).  .tfonbeater  3L  Tie  Wir  eben: 
Tominifanertadie  ober  Jpofpitalfircbe  20;  534 


er. 


(Mb.).  Chorgeftübl  21  (Mb.);  ©rabmäler 
21;  2)iei|terjeicben20(Mb.).  flatholifAe  ftirebe 
Z  h.  Gberfcarb  24.  St.  ÜeonbarbMircbe  22j 
Mficht  23  (Mb.);  ©runbrife  unb  Chierfcbnitt 
22  (Mb.);  Clberg  2L  StiftSfircbe  16  u.  ff.; 
Mficbt  11  (Mb.);  romanifche*  fynfttx  am 
Seitenturm  13  (Mb.);  romanijcber  jyrieS  am 
Seitenturm  13  (Mb.);  ©runbrife  14  (Mb.); 
©rabmaler  18j  Meifler&eicben  18.  18  (Mb.) ; 
CuerfAnitt  15.  (Mb.);  Stanbbilb  ©rat  <*ber 
barb  b.  Hülben  18  (Mb.);  2urm>  unb  SAifi« 
pfeiler  unb  ^cnftcrprofile  lfi  (Mb.).  Moftet« 
tor  535  (Mb.).  Äircbböfe  4fi.  fllofterpflegböje 

24.  Mc  flantfei  29  (Mb.),  portal  an  ber 
alten  ftanilei  IX  (Mb.).  s?Ulc  ffanjlei,  Kapi- 
tal am  Söafferturm  28  (Mb.).  Mgebrocljene« 
Äanjleitor  31  (Mb.).  Xiiebfrauenfapelle  20; 
Üuftgarten  33=  ($bema(ige§  i'uftbau^,  ^itelbilb 
IL  30  (Mb.).  48  (Mb.).  32  (Mb.).  33 
(Mb.).  Weifterseichen  40  (Mb.).  IRinifterium 
beS  M.an>ärtigen  30.  Weiter  Vau  lfi.  3_L  3q 
(Mb.),  portal  in  ber  ^ubengaffe  3it  (Mb.). 
$rin)enbau  34.  ^rinatbäufer  4Ü.  ftatbau« 
40.  9(eliquientAftd)en  au§  v>oIj  unb  Elfenbein 
ü(&bb.).  Sammlungen:  StaatSiammlung 
naterlänbifd)er  ftunft'  unb  M^ertumSbentmale, 
Ä.  öffentlicbe  Vibliotbef,  3Kuieum  ber  bilben 
ben  ftünfte,  ftupfcrfticbfammding,  5t.  Staate* 
artbiD,  Ä.  3entTalftelle  für  $)anbel  unb  ©e« 
roerbe  4fiu.  48,  Mc$  Schloß  14  u.  ff.  25j  M« 
fabenfäule  21  (Mb.);  $>of  28  (Mb.);  Stein, 
metoeieben  21  (Mb.).  2S  (Mb ).  Weue*  SAlofe 
36.  56L  56öj  ©runbrifs  36  (Mb.).  Sdjlöfele 

25.  Stabtroappen  nom  ^abr  1433  12  (Mb.). 
StänbebauS  38.  Stutenbau^  30.  Zoxt  42. 
St.  Ulria)  2Ü.  Unterftod  in  ber  Vüdjfenftrafee 
42  (Mb).  UrbanSfapeUe  lfi.  Höniglicbe  Villa 
543  (Mb.).  545  (Mb.).  541  (Mb!).  —  55L 
552.  554.  558  ff.  518.  523.  fiÜÖ. 

Sulj  a.  W.  565. 

SuUbacb,  Aircbc  Scbloft  62. 

Sülibadj  522=  524  (Mb.).  525  (Mb.).  56L  üQö, 

Suljerrain  142. 

Suligrie-S  213. 

Surlin,  %tx$,  Vilbbauer  506. 


Tailfingen  562. 
2alader  31L 

Jalbeim  213.  214  (Mb.).  215  (Mb.).  216  (Mb.). 
542  (Mb.). 

Samm  316.  312.  311  (Mb.).  318  (Mb.).  32a 

(Mb.)  605. 
Seife,  Vartliu  563, 
Seife,  Michael  668. 
Sbeufeerbab  518. 
2boma,  Steinmeb  557.  . 
2bouret,  Witolau«,  Vaumeifter  36.  150.  33L  338. 

348.  342.  58L 
Diefenbach  451.  562. 
lieringen  559. 
Silgbäiifle^iniible  296. 
Iretjcb,  Merlin,  Vaumeifter  2L  558. 
Bübingen  554.  568.  560.  5<i2. 


Google 


Junjljofen  12, 

luroer,  £>an#,  2Mlbt)auer  557. 


Uber,  ßarl,  ßanbbaumeifter  55L 
UÜMg  163  (2tbb.).  165» 
Ulin,  Steiumcb  ;>(>'■)  . 
Ulricb  uon  Anfingen  Qlül 
Ulridb.  Meifter,  Maler  ilL 
Ultjdjin,  Ciriay  561. 
Umbad),  3ona«,  Mater  liL 
Unter'G-iicvlKim  225. 
Untergriesheim  4j£L  ±52, 
Unter'öruppenbadi  275. 
Unter'öeimbadj  60*.  ö-jm.  • 
Unter<£>einrietb,  52LL  52*. 
Untermberg  A6L  483. 

Unterrie  ringen  ±ü»  (Abb.).  A85  (Abb.).  486  (Abb.). 

±82  (<lbb ).  603, 
UnterSielmingen  45H.  465. 
Untertürfbetm  Uli.  165  (2lbb.).  522. 
Unter'SEöeifTac^  62. 


S*aif)ingen  a.  b.  ftilbem  453.  ±66,  6QL 

Vaihingen,  Cberamt  4HL  6üL 

ÜBai&ingen  a.  b.  lmj       na*  Meriau  16*  (?lbb.). 

±62  (2lbb.).  562.  ÖÖL 
^afalli,  ftranceSco,  Maurermeifter  5S±, 
IMnboniffa  ±» 

JBijdjcr,  tottrat,  Wlbfdjnifcer  556» 
2Mjcblin,  ftriebrid)  Mi. 
SMfdrtin.  9iifla*  5fiL 
SOorf,  Clement  Hü  ( »Ibb.).  57JL 
'-Högelein,  %of).  ©eorg  665. 
Vogler,  Martin,  Steuunefc  557. 
UJogler,  ^adjäuS  573. 
!l*ogt,  tätmon  55L 

U'oljo,  cteinmefc  in  ftrauenjimmern  525. 


SJJagner,  Hbam,  Süilbljauer  523» 

Wagner,  ^oljann  ©eorg,  löilbtjauer  118. 

Wagner,  Michael  563» 

Wagner,  ^roieijor  unb  SMlbfianer  162. 

Waiblingen,  Cberamt  183.  608. 

Waiblingen  6,  ±82  (Abb.).  490  (Abb.).  ±21  (Mb.). 

±22  (Abb.).  iüüCHbb.).  ±2±  (?lbb.).  ±25Cilbb.) 

558.  56fi.  HÖH. 
Waiblingen  ©eorg  563. 
Waiblingen  Michael  563. 
Waib,  otepljan,  ^aumeifter  unb  Wlbbauer  134. 

12L  22L  225,  522. 
Walcber,  ©eorge,  Maler  23L 
Walbbud)  520»  52(5  (Abb.).  56L 
Walbenbud)  ±53.  ±66»  öJÜ 
Walbeim  3.  63.  üIl  9_L 
Walter,  Orgelbauer  332, 
Walter,  ^of).  ©eorg  53L 
Walter,  Zimmermann  575. 
Waltfjer,  3teinmefc  IL  iL  55L 
Walser,  «Prior,  ^aumeifter  HL  5fiL 


Jifter.  623 

Wangen  1±L  16±  (9Cbb-).  165i 
Warmbronn  305, 
Wartberg  (bei  fteilbronn)  2±1» 
Wafferburg  12. 

Wonerbau*  (bei  Gannftatt)  150. 
Wed),  $>an§,  Sdireinermeifter  112»  570. 
Weibertreu  503  (Abb.).  oll  (Hbb.). 
Weiale,  6.,  »aurat  429. 
Weibenberg  342. 
Weigenbronn  527. 
WeifcrStjeim  56LL 
Weil,  Älofter  16iL  120. 

Wcilberftabt  22L  306  (Abb.).  302  (Abb.).  303: 
(Slbb.).  302  (.lbb.).  310  (?lbb  ).  311  («bb.). 
Hl 2  (Abb.).  Q52L  55JL  üfiL  5fi3.  fiÜ2. 

Weiler,  £>%  ^raden^eim  ÜÜL 

Weiler,  D?l.  Weinüberfl  q2q. 

Weiler  tum  ctein        m  HR  («bb.) 

Weilimborf  22L  3LL  BOB. 

Weil  im  Sajönburt)  02. 03. 108  («bb.).  lüft(Slbb.). 

Weinflurlen  M-\. 

Wein^bera,  Cberamt  5Qfl  fiüS. 

WeinSberg  ö«  9.  503  (9lbb.)  510  C2(bb.).  533.  553. 
574.  608. 

Weif;,  Müttfcia*,  »on  flaffel,  Söaumeifter  23.  38, 
568. 

Weifead)  46L  487. 

Weifienbura  13. 

Weifeenbof  (bei  otuttaart)  LL 

Weitbredjt,  Äonrab,  3Mlbl)auer  266, 

Welheim  & 

Wenblinaett  170.  236.  238  (Abb.). 
Wem,  ^lafob  56L 
Wem,  iHubolf  5ÜL 
Wemiib.aufen  228. 

We*ner,  ttonrab,  Stultator  2ift.  5LL 
Wepbinfl,  Gbriftopf)  (>riebrid),  '^aumeifter  320.  Ü38, 

566.  522»  58JL 
Wepljiiiß,  ^ob,.  ofriebrid»,  ^aumeifter  28L  566» 

58L  532. 
Wibbem  m  i52»  606. 
Wiebmann,  Mattbia*,  3*aumeifter  &L 
Wiern^^eim  430. 
Wilbbab  562, 
Wilbberß  55L  553. 
Wilbed,  ^urg  26L 

Wilbelm  »on  ^irjau,  91bt,  SHaumeifter  UM.  536, 
Wi(l3bad)  526, 
Wimmenlbal  526, 
Wimpfen  3»  8.  4J32.  i33, 
Wim^eim  22L  312» 

Winnenben  4hiL  503.  504  (Mb.).  5flü  C?lbb.). 

IM  18. 

Winnental,  Sctlofc  506  («bb.).  608» 

Winierbad)  490.  552. 

Witnerbauten  4UL  6U5. 

Wolff,  '^altljafar,  Steinme^  523» 

Wolü,  Midjel  523, 

WolHölben,  Winne  386, 

Wunberer,  4>an*,  ^anmeifter  111.  128,  135»  136 

(?lbb.).  138,  235.  225»  ML  42L  555,  563. 
Wunnenftein  332,  iüL  420,  ÜQ5» 
Wurmbera  13L 

Wurmlingen,  Slonrab  von,  ^oumeifter  .106. 
Würtingen  Mi.  5(>(i. 
I  Württemberg,  Scbloft  140,  {.  audt  IRotenberg. 


SReaifter. 


IBürj,  ^ernfmrb  äJJL 
iBüften&aufen  80.  2ItL 
wwftenrot  522. 


2)bura  1AL 


Jaberfelb  13Ö.  13ß  (Abb.).  132  (Ubb.)-  äßS. 

Jatjer?roeihcr  431. 

Jantlj,  Öaumeifter  150.  SIL 

Jafcenfcaufen  113.  lfiö. 

Jeitblom,  TOaler  232. 

JeD,       Sadnang  BQ, 


eil,  0«.  gtfinacn  23S  (?lbb.). 

eller,  flonrab,  Steinmefo  557. 

iec&er,  28UI).,  Steinmefc  r>('>7. 
,  lüimcrtnann,  Q3aUlje8  567. 
yimmetmann,  ttafpar  5üL 
Zimmermann,  £>an3  522. 
Zimmermann,  Sebaft.,  SBUb&auer  5ütL  aTJL 

imtan,  ^ö'ob,  ©aumeifter  460. 

itt,  ©eora  ßonrab  &2fi* 

itt,  Sodann  ©eora,  üäfi.  5£L 

olner,  Monrab,  SWbidjnifcer  2LL  552. 

uffen&aufen  31ft  3IS  (Abb.).  38L 

üttlingen  132.  133.  ü 

wtraer,  Wlbljauer  1>>2. 
3roinaenbera  444. 


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