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Marquand Library Fund
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Kunst* rniii jEttortuma*
Drnhmalr
im
<&öni<3rei$ l&nxtUmf>et$.
3m Huftrag
6es Ä. ^Rinifferiums. 6cs &trc$en- u«6 $d?ufa>efen*
bearbeitet oon
i)r (&6uar6 Paulus.
3nt>entar. * TteuöntdL
3>riltes taufenb.
4
~&ß,
CßUngen.
tfauf tfeff Herfas (3ffax Stfreifar).
1906.
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Marquand Library Fund
3>ie
im
<&öttiaret$ !$üttUmf>tx$.
3m fluftrag
6cs Ä. ^Hinifferiums 6e* Äirc$cn- un6 $c§uftpefens
bearbeitet »on
3nt>entar. * 3teuSntdL
— -ets
Clingen.
1906.
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»Klner k Pfeiffer. KftC. RofbuAbnuf«. Stuttgart.
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Seiner 1Äaje|tät
<&öniö $i<xtt von Württemberg
fünfitn6?wan?iaja^riaen
in tiefffer <Ä$rftitc§f
qemibmet
4**
v-
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Vorwort
XDcnn bie Anfänge eine« ed)t oatcrlänbifdjcn SBetfeS, ber jufainmenfaffenben
©efdireibung bcr roürttembergifajen Äunfc unb 2lltertume>-$enfmale in Söort uub
s8ilb rofiljrenb bcr ^ubeltage, in rodeten ba§ roürttembergifdje Solf bie fteier ber
f ünfunbjroan jtgjäfjrigen Regierung © e i n e r ÜR a j e ft & t be£ftönig§ftarl fjerjlid)
begebt, ber Offentltdjfeit übergeben werben, fo foU hiermit ©einerSftajeftät bem
ftönig Äarl unb öftrer SWajeftät ber Königin ber efyrfurdjtSoollfte Xant
für bie befonbere gürforge unb ^örberung bargebradjt werben, roeldje non Mer*
l)öd)|ter ©teile ber Pflege ber r-aterlänbifd)en ftunft* unb Slltertumsfunbe unter
ber iegenSrei^en Regierung ©einer 9Rajeftät juteil rourbe, ber $anf für
aüe§, roa8 in biefer 3«t für bie Sdjäfcung, Schonung unb 2Bieberf)erfteUung,
foroie baä Ü8erftänbui§ ber ebenfo jafylreidjen al§ l)errltd)en $unftbenfmale unferer
$eimat gefcfyefyen ift.
Sturf) biefeS Werf, beffen ftortfetwng, banf ben SBemüljungen ber Regierung
unb ber entgegenfommenben SBerroilligung ber erforberlidjen ©elbmittet buref) bie
©tänbeoerfammlung, gefiebert erfd)eint, mag für bie ©egenroart unb bie fommenben
©eföledjter ein $enrmal ber Wofu'fatjrt unb bes tfortförittS ber tfunftnnffenfrfjaft
unb ber barfteHenben ftunft fein, beren fid) Württemberg am ©djluffe ber fünfunb*
5n>ansigj%igen SRegierungs^eit feine« in (Sr>rfurct»t geliebten ftönig* ßarl erfreut.
sJiad)bem fdjon in ben feit 1824 ausgegebenen Dberamtsbef Abreibungen eingaben
über bie in ben SBejirfen oorfianbencn &unft« unb Slltertums^enfmale enthalten
waren, nad)bem ferner sufolge einer Serfügung ber SRinifterien best Innern unb
ber ^rinanjen nom 24. 9tot>einber 1h3<> in ben Württembergifdjen ^alirbüdjern von
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II
Vorwort.
1841 ein 5?erjeict)niäi ber „$enfina(c be§ Sütertum* unb bcr alten Äunft im flönig=
reiche Württemberg" oeröffentlicfjt worben war, ift bei ber 3tufftellung eine« befon-
beren SonferoatorS im ^abr 1858 bemfelben auSbrücflid) jur "Pflicht gemadjt roorben,
ein 3krjeid)ni§ ber ertyaltensroerten ©egenftänbe anjulegen, weldjel feinerjeit jur
öffentlichen Kenntnis gebraut werben foü. 3n]oi%e Neroon ftnb noch, oon bem
früheren Äonferoator, Dbcrftubicnrat Dr. $ajjler, s}fod)träge ju bem erwähnten 9kr*
jeid)niffe gefertigt unb in ben Württembergifcb^n 3afcbüd)ern oon 1859, 1862 unb
1883 oeröffentlid)t roorben. Sobann rourben in ben feiger erfd)ienenen DberamtS--
befdjreibungen bie ftunft* unb 9Utertum§benfmnle in einer größeren Voüftänbigteit
unb miffenfdjaftlidjen 93eb,anblung jur 3>arfteUung gebracht. 3>od) roar bie |>er*
ftcUung beS oollftänbigen VerseidjniffeS faum moglidj, infolange bie ganje tfraft
•be$ jefcigen ftonferoatorS burd) bie Bearbeitung ber CberamtSbefdjreibungen, roeldje
nod) im SRürfftanb roaren unb beren 2(u$gabe jum 2lbfd)lu& be§ ganjen Werfe« in
oierunbfed)/|ig Bdnbcn bringenb geboten roar, in &nfprud) genommen rourbe.
SBei bem !^Heid}tum, ja roir müffen fagen ber Überfülle an Xenfmalen bcr
fhinft unb be§ Altertums, beffen fid) Württemberg ju erfreuen tjat, muftte fid) ber
©ebanfe nafje legen, jugleid) eine bilblidje DarfteUung ber bebeutenbften Sd)ätje
be$ £anbe£ ju geben unb bamit für alle Briten eine ®runblage für bie Sammlung
unb Sicherung be? ebelften 91ad)laffeS au§ ber Vergangenheit ber engeren Heimat
ju febaffen. @inc folctje Vefaanblung fdjien fid) aud) in bem *etrad)t ju empfehlen,
als gegenwärtig faft in allen Staaten $eutfd)lanb* ein Wetteifer in ^ublijierung
■
unb ^ttuftrierung oon #unft= unb Mttertumsbenfmalen beftebt, unb Württemberg,
bast feinerjeit mit feinen DberamtSbefdjrcibungen an ber Spitje geftanben, in ber
3Utertum3pf(ege nid)t tjinter anberen fiänbern jurücfbleiben foüte. 9lad) (Jinoentabnn1
fadjoerftänbiger Hunftfenner ergaben fid) folgenbe ®runb$üge be$ ^taneä. G§ foll
nidjt nur ba3 in Vudjform fyerauSjugebeube ^noentar mit Ollufrrationen belebt,
fonbern aud) für bie $arfteüung ber größeren unb bebeutenberen Werfe ber Äunft
unb be* SUtertumS bem ^noentar jur (Srgänjung ein befonberer ftunftatlaS in
größerem Format beigegeben werben, ftür unfer 2anb fd)ien fid) bie« aud) beSbalb
ju empfehlen, roeil hier für bie ^Uuftrationen fd)on Material in größerem Format
oorliegt, baö benüt)t werben fann, aud) (äffen fid) bebeutenbere Werfe in größerem
Jyormat mirfungäooller barftetlen. Um eine ntöglid)ft weite Verbreitung ju fidjem,
werben beibe Werfe (^noentar unb ftunftatlaS) aud) getrennt abgegeben. $as
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23orroort.
III
.^noentar foU mit jal)lreichften ^Huftrationen auSgeftattet fein, ber Äunftatlas etroa
180 Xafeln enthalten. Oiwentat unb töunftatlas jufammen motten ein ©efamtbilb
unferer Äunft- unb 2lltertumsbenfmale geben, anfangenb mit ber älteften 3eit unb
fortfdjreitenb biö <£nbc bes 18. 3at)rhunbert§ ; bod) ift bas #auptgeioid)t auf bie
#eit oon 1050 bist 1750 gelegt, »ertreten follen fein SBerfe ber SBaufunft, »ilb-
haucrei, Maleret unb bes Äunftgeioerbes. Durd) ba$ Entgegenkommen ber burd)
ja^lreidje ^ublifartonen auf biefem ©ebiete rühmlich befonnten s2terlagsbuchh«nblung
Sßau( 9leff in (Stuttgart tutrb bie 9Jlöglid)feit geboten, ben $Ian in feinem ganjen
Umfang mit oerbältnismäfjig nid)t fet)r hohem Slufroanb jur Slusführung $u bringen.
Slufjer ben fd)on angeführten Arbeiten müffen nod) mit SRuhm genannt werben
bie neue 2anbesbefd)reibung, ftohfhantmer 1882 ff., Älemms ©ürttemb. 93aumeifter
unb 'öilbfjauer, fio^l^ammer 1882, *ßaul ftepplers SEBürttembergs fird)Ud)e Äunft*
altertümer, ^Ottenburg a. 9t. 1888, unb ba$ ältere, nicht fertig geworbene Ülöerf: Die
ftunft bes Mittelalters: in Schwaben, herausgegeben oon (£. .freibeloff, mit erläutern*
bem £er.t oon >ßrof. $r. Müller, fortgeführt oon (£. ^Beisbartb,, ^einrieb, Seibnttj,
.Rapier unb (Sgle. Stuttgart, Ebner & Seubert (jefct s]?aul sJJeff), 1855 ff. ^etjteres
SBerf, ein genauer Vorläufer bes oorliegenben, unb jwar aud) in ber äußeren
(Jrfdieinung, beftetjt gleichfalls aus Jertbud) unb Slunftatlas. Slber unfer ie^t foll
oiel fnapper gehalten werben, bamit er nid)t, wie es bei ftortfe^ung oc$ $eibe*
lofffd)en Serres nötig geroefen märe, ju sahlreid)en SJfinben anfd)welle.
2Bie fdjon gefagt, eine mehr als breitaufenbjährige ftulturbewegung unb
Äulturentwicflung oon ber Stetnjeit unb ber fd)on hochentwickelten ©ronjejeit bis
heute breitete ftd) über bie gefegneten ©aue unferes Staterlanbes, bas, gelegen an
ben beiben $auptftrötnen Europas, SRt)ein unb Donau, an ©lieberung oon ©ebirg
unb $al, fowic an gefd)id)tlid)en Erinnerungen feinesgleid)en furijt. Unb fo ift bas
©ilbergebiet, bas ftd) oor unferen 2lugen entrollen foll, gar tief unb tyty unb
mannigfach, juinal biefes Serf aud) kleines unb SUeinftes, brausen in Burgen,
Seilern unb Dörfern an bas 2id)t jiehen foll, um fo ein echtes ©cfamtbilb 511 geben
oon bem fdjaffenben ©eifte ber Bölfer, bie fdjon auf biefer gefegneten Scholle gehäuft,
geftritten unb gelitten, unb ihre Sehnfudjt nach Schönheit unb eroigem Sicht, in ben
roechfelnben formen ber Äunft oerfeftigt, unS Spätgeborenen h»nterlaffen hoben.
9ftd)t ohne &a$tn. aber geftärtt burd) bie weitherzige $rt, in welcher id) als
Äonferoator ber oaterlänbifd)en Jtunft* unb Slltertumsbenfmale mit ber Bearbeitung
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IV
be§ ^noentarS berfelben unb bcr ©efamtleilung il)rer $arfte(lung in ©ort unb
33ilb oon bcm £>errn ©taatsminifter be$ 5tirrf>en* unb Sdjulmefensi Dr. o. ©armen
beauftragt mürbe, im Vertrauen aud) auf meine langjährige Vorbereitung habe ict>
baS s2Berf begonnen unb tjoffe, baran roenigften§ bic Waffen richtig ju legen, bamit
basi, roaS überfein rourbe ober nic^t ftirfj^altig ift, of)ne 3)lül)c binpgetan ober
Derbeffert werben fann. 'öefonberss bie $urd)forfdmng unferer Slrdnoe wirb einft
nod) oiel 3lufflärung bringen, aber bieS erforbert roieber bie Arbeit eines SJien*
fdjenlebenS. 9Iuf foldjer Cuellenforfdjung berufen jum Jeil bie Beiträge, roe(d)e
Dr. 93ertolb Pfeiffer ju biefem v#anb geliefert hat: 93efd)retbung oon ©djlofj unb
otabt ShibroigSburg, Solitübe, 9J?onrepo§, Hohenheim; $aumeifter unb 93ilbl)ouer
oon ihibroigSburg unb Stuttgart im 18. Oafjrbunbert; Qucllenöerjeidjnig u. a. m.
$n betreff ber 2lbbilbungen mürben, um mit ben gegebenen Mitteln ba§
3Jlöglid)fte ju erreichen, frfjon fertige Aufnahmen herbeigezogen, natürtiefj nur muftcr*
gültige; aber eS haben ja für Württemberg Männer roie f s33ei£barth, f fieibnitj,
(5gle, f SHiefi, Vener in foldjen Arbeiten 2lujjerorbentlid)e$ geleiftet, fo bafj es aU
eine @^renpflid)t erfd)eint, ba§ ihr Sßirfen fortlebe in biefem Wefamtroerf über
Württembergs fiunft- unb Altertumsbenfmale. @rft baburd) fonnte baran gebadjt
roerben, ber Überfülle ber in unferem £anb oerftreuten Jtunftroerfe einigermaßen
£err ju roerben. Unermüblich in CSifer unb Aufopferung t>at fobann Arrijiteft
Oofepfy GabeS bis jcljt bie meiften Cbcramter bee Wecfarfreifes burd)roanbert unb
bereits! Aufnahmen in einer SJlenge unb oon einer Wid)tigfcit geliefert, bie uns mit
Stolj unb Staunen erfüllt.
Dr. gbuarb ^aufus.
Sluffgart, im ^imi 1889.
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Heßarfireis.
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portal an bcr alten ftanjlei in Stuttgart.
Üöiucn am ©olfstor in Gelingen.
Zledavtteis.
(Einleitung.
(£iu reid) gefegneter Sanbesteil, auf beffen #läcb,e mit 3330 Caiabratfilomcter
mehr als nod) einmal fo oiel OTcnfrfjcii marinen, al3 burdjidmittlid) in Württemberg
überhaupt, nämlirf) 224 auf einen Cuabratfilometer gegen 111 im ganzen l'anb.
Stötten burd) basi ©ebiet ftrömt in Sdjlangemoinbungen, uon Süben nad) Horben ber
Wecfar. Sein s-8ette fjat er fid) beinahe im ganzen £auf burd) biefen ftreis tief burd)
Äalffelfen genagt, an roeldjc ju beibeu Seiten über bem Jvluffe fruchtbare lefymgrünbtge
tflädjen anftoften, im funtergrunbe befranst oon einem ©croell ton= unb fanbftein=
reifer Walbberge. Tvaft überall umgrüneu Weinreben bie felfig^fteilen Uferroänbe be3
ftluffel, auf bcn ^lödien barüber mögen bie beften ftornfelber be§ ÖanbeS, in ben
oielen gefd)üt}ten Seitentälern liegt Cbftnmlb, au ben Sübt)alben ber SBalbberge
gebetet aud) nod) Wein. — So roädjft fjter im überfluffe ©tot, Wein, Cbft unb .jpolj.
I^er ^öoben ift fett ^nfyrtaufenben urbar, an oielen Stellen burd) bie nad)t)elfenbe
•franb beä ÜRenfdjen fogar funftreid) oeränbert. $er Sein reift nämlid) jumcift nur an
ben 21bf)dngen, unb biefe mürben burd) ftarfe Stützmauern ju fdjmalen ebenen (ixb-
ftufen, benen ftets mieber 'öoben jugctragen roerben muf?, umgcfdjaffcn. Wadjt niemanb
barüber, fo reiben in roenigen 3af)ren bie Wegengüffe flauem unb (Srbreid) tjerunter.
3fn ba$ Mittelalter jurücf reid)en jum leil biefe Weinbergmauern, oft au3
mächtigen Steinblörfeu auf bie Reifen gefegt; mit bem Vidjtgrün ber Dieben, bem
@feu, ben Wilbrofenbüfdjen unb fjalbroilb geroorbeneu öartenblumen ber ©egenb einen
füblidjen Weift oerleifjeub.
^auluS, Tcnfmäkr am ©ürttmibftg. WtdarfrciS. 1
2
9ie<farfrei3.
$er 9tecfarflu&, fd)on feit alter 3eit ber Sdjiffatjrt bienftbar, rinnt fröljlid)
Ijinob an einer 9leil)e oon Stäbten unb Stäbtdjen, worunter einige ber größten,
reichten unb fdjönfien bes Sanbes, wie (gelingen, (Sannftatt=©tuttgart, #eilbronn.
93is jur Sanbesgrenje unterhalb Wimpfen jiet)t ftd) ba8 2al meift in großen,
fjufeifenförmigen 93ögen t)in, bie an feine Ufer gebrängten Stäbte unb Dörfer malerifd)
bem 3Iuge oerfd)iebenb unb oerfdjranfenb.
$>ie 2anbfd)aft bes Wecfarfreifes fjat natürttd) bie äuge öcr onfte^enben ®e*
fteinsarten. $as 2al felbft bet)errfd)t oon Gannftart abwärts ber ÜJlufdjelfalf, mit
ftrengeren formen, weiter oben im 2al unb auf allen .ööljen ber Äeuper, ber mit
feinem fortwätjrenben 3Bed)fel oon weichen ©anb* unb 3:onfd)td)ten, jwifdjen wagredjt
eingebogenen härteren hänfen, reid) bewegte 33ud)tcn unb Slbfätje jeigt. darüber
bas fanfte £id)t eines milben Rimmels, eine jarte, wegen ber oielen nafyen SBalbberge
frifdje unb faft immer fturmlofe l'uft.
$ie #od)fläd)en ju beiben Seiten leiten ben ^ölicf über bie fantigen föänbcr
bes $ales unb feine tiefen, füllen, oielfad) oerjweigten Seitentäler hinweg an bie
Mauenben ©albberge, ooll oon Sd)lud)ten unb Bulben ; — 'öergftfibtdjen, Bürgen
ober 93urgtrümmer auf ben oorberften Stirnen, cüben, wotjer ber ^ylufj fommt,
frreett fid) in ber <$rerne quer herüber ber lange, oben gerababgefdjnittene ftarre ^clfen-
. roall ber Sdjwäbifdjen 3llb ; roieber ein Ralf gebirge. ©egen 3lbenb erfdjeinen roenig
beftimmt bie Streifen bes Sdjwarjwalbes, weiter unten bie fdjönen Jleuperberge bes
Strom* unb -öeudielberges, nad) borgen baS etwa HO ©eoiertmetlen umfaffenbe Stf erg^
gewirr ber „Kälber", bes Sdwr; unb SBeljtjeimer, 3)hirrl)arbter unb 2ttaint)arbtev
SBatbes, ber Sömenfteiner unb Salbenburger $erge. ÜHad) Horben ift bas i?anb
offener unb fdjliefjt mit ben feinen Linien bes Obenwaloes in lid)tftrat)leuber Jycrne.
Xer wid)tigfte unb marfigfte £>intergrunb bleibt immer bie "Mb, bie oon jebem
-fjügel aus, balb näber, balb ferner ftdtfbar ift unb oom äufjerfteu Sübweften bis
juin äufjerften 91ovboften baS fdjwäbifdje 2anb burdjbämmr.
$n baS faft enblofe iBerg* unb .fmgelroerf legen ftd) nur einige größere (Sbenen,
wie bas Jatbecfen oon (Sulingen bis (Sannftatt-Stuttgart unb bas bei $eilbronn,
bann bie £od)fläd)e linfs oom hierfür, bei i*ubwigsburg; tjiemit flnb aud) fd)on bie
fünf größten Stäbte bes Streifes genannt.
9Boh,er bie erften 3lnfteblcr gefommen fmb, ift in ein 3)unfel gefüllt, baS ftd)
mit ber &e'\t wobt nod) etwas lidjten wirb. — $ic früljcften Spuren reichen im
9tectarf reife jurürf in bie oorf eltifdje , teltifdje unb gennanifrf)e 3eit oor bem
Einbringen ber Börner. 3lber infolge beS langen unb gar forgfältigen Kobern
anbauet ftnb bie tiefte aus oorrömifdjer 3eit bünn geworben. }luf walbigeu
s5ergauSläufern nod) Spuren oon ÜHingwällen unb Cpf erftätten , in ben wenigen
Waiblingen jwifdjen ben ^yelbern ber 9lcferebenen nod) Heinere (Gruppen oon
©rabpügcln. 3»nt ©lüct entgingen einige ber wid)tigften biefev urtümlidjen QenV
male oermöge if)rer riefentjaften ©röße bem Sd)icffal ber (Jinebnuug burd) ben
i<fhig bes iianbmanns: fo jene bergartig aus bem 2lrferlanb beim SISberg auf=
getürmten .Öügel, oon benen jwei geöffnet würben unb aus it)iem Sd)oß prad)toolle
©rabbeigaben, etwa aus ber 3cit Slleranbers bes ©roßen < f 323 oor (Ihrifti ©eburt)
wieber aus £id)t gaben, oerfiinbenb, baft in biefer ^orjeit ber fteil unb einfain aus
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9Jecfarfrei8.
3
ber (Sbene auffteigenbe, weithin fdjauenbe Alsberg ein Sitj prunfliebenber dürften
geroefen. 91od) ältere Junbe jeigten ftd) jufällig an ben beiben, roegen it)rer Sage
unb frud)tbareu Umgebung geroiji uralt beftebelten ^lätjen Gannftatt unb #eilbronn.
®ine fjeroorragenbe SHolle fptelte ber gan^e ÜHecfarfreiS jur ^ett berSRömer^
tjerrfdjaft (50— 250 n. (£fn\) als einer ber roidjtigften ©renjftrtc^e beS Weltreiches.
2)aS 9kcfartal mit feinen tiefen, fdjarfen, fdjroer ju überfdjreitenben Uferroänben unb
gleidjlaufenb bamit 5—6 Stunben weiter im Dften, ber römifcfje ©renjioall (limes
transrhenanus), bilbeten jroei ftarfe Sdjutjlinien unb bajroifdjen ein grofjeS 35er=
teibigungSfelb, baS mit jab, Ireidjen, oon einer jur anbeai fiinie füljrenben $eer=
irrafcen burdjfdjnitten, jugleidj
burd) feine g-rudjtbarfett ber
Verpflegung ber Gruppen biente
unb in SRömerjeiten mit v}$ad)t=
Ijöfen befetjtroar; nod) bid)ter
lagen in bem Seil beS sJtecfar=
freifeä linfs beS ftluffeS bie
römifdjen sJHeberlaffungen bei=
einanber. "3ftan fanb im ganjeu
.ftreiS bis je§t etnia 250, baS
ift nidjt niel unter ber £>älfte
aller bis jetjt in Württemberg
aufgefunbenen. — Wadjtjäufer,
iiaftelle, 93or* unb 9iücffd)anjen
fdnrmten ben ©renjnmU, ber
uom ^>ob,enftaufen über Sord)
bis an ben sJJtain bei Gilten*
berg norbnorbrocftlid), faft im»
mer fdjnurgcrabe, lunjog, fo
jiemlid) an ber Oftgrenje bes
9}ccfarfreifeS, unb n>eld)em auf
bem Unten sJ<ecfarufer roieber
größere unb fleiuere Äaftelle eutfpradjen, bie meift gegenüber ben 3)iünbungen ber oon
Cften, oom C&rensroaU fyer jicljenben Seitentäler lagen. So entfpredjeu folgenbe fefte
9iömerplätje am ©reiijroall foldjen am linfen^ecfantfer: £ord) unb Welheim am©ren^
mall — Gannftatt , 9Jcurrl)arbt — Benningen bei ll(arbad) , Wainfyarbt — Walljeim,
Öhringen ~sööcfingen bei .freilbronn, Oiagflfaufen — Wimpfen. 3al)lreid)e flberrefte
römifdjen SMlbungSlebenS gab fdjon surücf unb birgt nod) ber 93oben biefeS Streifes.
3>ie erfolgreichen Arbeiten ber JReid)SlimeSfommiffion ftnb in einer großen, nod)
nid)t oollcnbeten s^ubltfation niebergelegt, unb erftrerften fid) befonbers aud) auf bie
Ausgrabung unb 3lufb,ellung uuferer römifdjen .Haftelle unb ©trafen. Weitere roert=
Dolle 2luffd)lüffe geben bie feit 12 3<*!)ttn regelmäßig erfdjeinenben £funbberid)te
aus Sdjroaben, unter Ceitung oon v)?rof. ®. Sijrt. Stuttgart, X. ^atjrgang, 1 902.
ferner: |)aug unb Sirt, $te römifdjen 3»fdniften unb $}ilbroerfe in Württemberg.
Stuttgart, 1900.
$actnang.
4
Wccfarfrci«.
Hon ©üben Ijer, oon Vintlonissa in ber Sdjroeij, nm ^ufammenfluß oon 3lare,
SHeuß unb Stand, lief fobann jene Ijodjroidjtige römifdje .Jpeerftraße auf bem
linfen 9tafantfer über iHottroeil unb iHottenburg <oom Oberamt (Eßlingen an im
sJlecf arfreis » über Köngen nad) Gannftatt, tjier auf bas redjte ftlußufer unb nun
oftroärtö baS Remstal hinauf, bann bis an bie Sein (ad lunara) bei s3Beljf)eim,
Sinti ftoUfjaii« in Hiurrtyarbt.
weiter oftioärt* nad) Malen, weiter burd) baö !^Hics unb in großem Otogen über
(9notrf)eim unb SEBttjjnttutg am Sanb füboftroärtö nad) ber großen SHömerftabt Abusina
((Sinnig) an ber Xonau, unterhalb roeld)er Stabt aud) ber $onaulime§, jene oon
Vord) im Remstal über ©unjenhaufen einen nod) größeren ^ogen ftietjenbe, mit
türmen unb ftaftellen befetjte ÜWauer, an ber $onau cnbigt. 3(uf ber un$ nod) in
einer 9lad)bilbung erhaltenen ÜHömerfarte, ber fogenanuteu %<eutiuger lafel, ift biete
Straße mit ben alten Warnen ber baran liegenben iMömerolä^e eingejeidmet. 3(n
fämtlidjen an ber Straße genannten Crteu roaren römifdje Kartelle. (Sine jrocite tjod)--
roidjtigc römifdje Strafte fam oon Straßburg im (Slfaß her, lief burdj bas Kinjugtal
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5
bis fiofjburg unb oereinigte fid) bei Untct-^flingcn (Arse Flavi«) mit ber erft-
genannten. 3um großen Seil folgen bic SHömerfrrafjen alten oorrömifdjen fog.
„.jöodjftrajjcn", meift auf ben 3Bafferfd)eiben b/injieb/enben Strafjen, aber aud) uralten
Salftra&en, roeld)e an ben günftigften Stellen ber ftlüffe überfein. $ie jab,lreid)en
neueften Gntbecfungen oon 'sHieberlaffungen au« ber älteren unb befonbers aus ber
jüngeren Steinjeit eröffnen ©liefe jurücf in ungeahnte Siefen. — Sie obengenannte,
auf ber "^eutinger Safel oerjeidmete grofje -£>eerftrafje b,at burd) bie neueften (Snt*
bedungen bei ftöngen (f. b.), roo jetjt mit aller Sid)erb,cit bie Station ©renario
anjufe^en ift, eine neue ©eftätigung ir^rer fyorfjrotdjtigen ftrategifdjen Stebeutung
TOurrtjarbt, etatitftt^c mit ber SJalbfricWfapeUc.
gewonnen ; ib,r Sauf folgt nidjt ben nädjften Segen, fie madjt gröfjere unb Heinere
Umwege, um ftets bie ©eljerrfdjerin ber Sanbesgeftalt, roie fte aus ©ergrüefen, tflüffen
unb ^lufjtälern tjeroorgetjt, ju bleiben. $t)x ,Sug uou ber s.Hecfarquelle bist an bie
"Sonau bei Slbufma folgt bem Sauf bes *Necfars mit ben Äaftellen bei Mottroeil,
SBalbmdf fingen, Unter^f lingen , iHottenburg (Sumelocenna), Jlöngen (Grenario)
bis (Sannftatt (Clarenna), alle auf ber linfen Seite bcS Jluffel.
33ei Gannftatt gefjt bie Strafte über ben 9lecfar unb jiebX roie fdjon bemerft,
bas Remstal hinauf unb oon ba linfs bis an bie Seinecfe bei ©eljtjetm, weiter auf
ber Jpocfiftrafjc jroifd)cn Siemstal unb fieintal nad) Slaleu (Aquilea), oon ba am 3pf
bei ©Opfingen oorbei ins Dties unb über SHailjingen unb Cttingeu nad) ©not>b,cim
an ber 91orbroeftecfe bes $>at)nenfamms, roeiter oftroärts nad) Seiftenburg am Sanb
unb bann iüboftroärts bei ^fünj bas Slltmütjltal überfd)reitenb über Äöfdjing unb
ißföring nad) 9lbufma.
6
l*fccf arfrci*.
Soweit bie Straße burd) Dbergermanien f ütjrt , ftnb bic (Sntfernungen bcr
Äaftelle nad) gallifdjen 2eugen (l'/i römifdje «Milien ) ju redjnen, in Styätien nad)
römifdjen ÜWilien. ©ine ntatifdje 9Jiilie ift gleid) 1478 m. Turd) biefe in füllen
$ögen burd) SBürttcmberg unb ba$ angrenjenbe banrifdje ©ebiet füfjrenbe $eer*
ftraße, foroie burd) bie pon (Sannftatt auf bcr linfen Seite bes f^luffc^ norbtoärt§
binabjiel)enbe, aud) mit Äaftellen befetjte fog. 9tecfarlinie, mürbe bie 93efet>ung unfereS
SanbeS burd) bie Börner fdjon in großartiger
Seife gefiebert, unb weiterhin burd) bie 2(n=
läge ber beiben, bei £ord) im föemätal ju*
fammenfommenben ßimeälinien, non benen
ber rtjätifdje l'ime* auf bie oben befdjriebene
( ^Jeutingerfdje) Straße Stejug nimmt, roäbreub
ber fog. obergermanifdje Üimes bem 3ug ber
sJletfarlinie folgt. Slber aud) füblid) ber
Tonau jog eine große römifdje «£>eerfrraße,
gleid) roid)tig für ben «erfe^r roie für bie
Sicherung unb vöet)errfd)ung unfereS i'anbes.
Ten SlleinannciuScbroaben, unferen xHor=
pätern, erliegen befanntlid) in biefen ©egenben
bie Börner in bcr jroeiten £>älfte be$ britten
^al)rt)unbertl. Tie öfteren, ohne ^roeifel
ftammperroanbt mit ben fdjon oor ben Wörnern
eingebrungenen unb burd) biefe oertriebenen
^Ukrfomannen 3ueuen, teilen bie tiefer unter
fid) auf unb berrfdjen unumfdjränft, bis ju be-
ginn bes fedjften ^abrbunbertS als (Srbcu ber
Wömerberrfdjaft. Tann bringen Pom SHittcU
unb Unterrbein bcr bie Jvranfen, befetyeu ben
Wecfarfrei* füblid) bis au bic (5nj unb befom^
men nad) unb nad) gan} Sllemannien unter
fid), fefterc ftaatlidjc formen unb juglcid)
bem ßfjriftentum langfam ©ingang fdjaffeub.
So taudjen als bic erften fieberen 3ln=
baltspunfte ber beutfdjen ©efd)id)te in biefen
©aueu bie meromingifebeu unb nad)f)er bie farolingifdjeu ^faljen* unb ftirdjen-
grünbuugen auf, unb jroar befonberS an alten römifdien Stätten, bie potl ben
Ivranfeu als ftönigsgut in Slnfprud) genommen mürben; in ^»eilbronn, i'auffen,
Wurrbarbt, ßanuftatt, Saiblingen, Eßlingen. Um biefe s}>fal$en ober Mirdjcn fax
fammelt fid) bic .frerrfdjaft ber fpäteren beutfdjen Ätaifer bis jum Untergang ber
(fdjmäbifdjeni .frobenftaufen, mit bem baS jetzige £errfd)crl)auS am Oiccfar, „Sirtcm
berg", allmäblid), aber bebarrlid) emporfteigt; baneben bie beiben iHeidjSftäbte Eßlingen
unb £>eilbronn, bie .£>auptftü$en ber bobenftaufifdjen sJJhd)t in biefen ©egenben, unb
bis jum Anfang beS 10. ^abrbunberts eigene roid)tigc ©emeinmefen. Tem allem
entfpridjt aud) im ganjen unb großen bie Gntroicflung ber bilbenben fünfte.
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7
'.HatljaitS in 2Kartflröniitatii.
Moi) (falben roir an ben alten rctdicn alemannifdjen *-Bauernfit\en, feie fid) tjeute
nodi mit unfern Stäbtcn unb Törfern beefen, reicfjen Sef)r= unb ftrauenfdjmucf,
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H
«erfarfnt».
golbftrahlenb , ober uon (Sifen unb eingelegt mit Silber unb befe^t mit $alb=
ebelfteinen, in ben fogcnannten SHcihengräbern. <£s Ijerrfc^tc eine SSerfroeife, bie sunt
Xeil auf fefe^aft gebliebene römifd)e (Solb=, Silber* unb 5Öaffenfd)miebe jurücfju*
führen ift. ^8tö jetjt jäfylt man weit über Rimbert Aunbftellen, aber bie meiften liegen
nod) unter bem $3oben, ba biefe ©rabftätten feine äufjcrlidjen s3Herfmalc hinterließen
unb meift nur burd) 3ufall ciitbecft werben. Das geht fo fort in ber meroimngifdjen
unb im Anfang ber farolingifdjen 3eit, in welcher bann ftaatlidje 33auroerfe, unfircb/
lidje unb firdjlidje, aud) gefdjmücft mit Herfen ber Malerei unb Siilbhauerei, au§
ber Grbe toudjfen. Daoon ftcb,t nichts mehr, unb nidjt oiel mehr aus ben flogen
Reiten ber fädjjifchen unb fränfifchen ftaifer. (frft mit ber .jpohenftaufenjeit, aus
bem Beginn bes jroölften 3ah*hunberts bis jur sJJcitte beü brennten, was bie frit
ber tjödjftcn 93lüte für Sdnuaben, bamalö ben sHJitteU
puttft ber sJßeltftellung ber beutfdjen ftaifer, bebeutet,
haben fid» manche ^Baumert e erhalten, roie in SJiaulbronu,
D enfenborf, Reinsberg, Dberftenfelbt, 9)currf)arbt, $acf
nang ufro.; bann Burgen, Dorffirchen unb ftirdjtürme, alle
aus fd)önen Duaberfteinen merfroürbig feft unb gebiegeu
gebaut, uon hohem sJöol)l|tanb bes l'anbes jeugenb.
Der gotifdje (franjöfifdje ober 3pit)bogeu=) Stil
tritt in ftrenger frühefter ©eftalt in ber SHeidjsftabt
Gelingen unb in ber alten Weidjsfrurmfahnenftabt 9)carf
gröningen auf. $alb aber bringt it)n in tjoctjentnücfelter
farm ein in s}Jaris gefdjulter iöaufüuftler ben sJlecfar
herauf, nad) SGßimpfen im 2al unb am s#erg (um 1260),
.freilbronn, Sauffat.
^m Spätmittclatter geht roieber (Sßlingeu uoran,
«(tfonfote in etuttgart. .jpeilbronn unb befonbers bas nun erftarfte Sirtcm-
berg, mit feineu fürftlidjen 'öaumeiftern im 15. unb
im 3lnfang bes 16. ^ahrhunbertS ; ein felbftänbiger unb ganj tüdjtiger Stil bilbet
fidj aus, ber bis in bie Dorffirdjen einbringt.
•3m Saufe bes lti. 3öl)fl)n«berts gefd)ier)t bann in ber beutfdjen Wenaiffance
'■öebeutenbes, befonbers roieber im Jperjogtum s.fiMrtemberg , roo burd) eine 3tcib,e
trefflicher s-8aumeifter eine heroorragenbe Stuttgarter söaufd)ule entftetjt; aud) in ber
^ilbtjauerei geid)iel)t oiel, namentlid) in ®rabmälern, uon benen ber jab/lreid)e 3(bel
nod) sat)lreid)e, 0ft fehr tüchtige Serfe in ben Stirnen hinterlaffen hat. Das crlifd)t
alles im Dreißigjährigen Krieg, genauer nad) ber Sd)lad)t bei Erblingen (1634),
nad) roeldjer bas proteftantifdje "Württemberg, unb besbalb gerabe ber sJcecfarfreis,
burd) bie Wülfer bes römifdjen Königs Jyerbinanb mit ÜUlorb unb süranb jur ©üftung
gemacht wirb. säU bejeidjnenbftesi 93ilb aus biefen graucnoollen Jagen ftetjt hier
bie töblidje Herrounbung be$ let3ten großen hevjoglid) roirtembergifd)en "-baumeifters,
beS fed)sunbfieben.sigjährigen £>einrtd) Sd)icfharbt, burd) einen faiferlid)en Solbaten
furj nad) ber Wörblinger 3d)lad)t, in feiner ©aterftabt £crrenberg.
§n ben fahren 168H— l»;y3 roirb fobann eine ätmlidje grünblidje ^erroüftung
über bie uroteftantifd)en Seile 3übroeftbeutfd)lanbs, insbefonbere roieber über ben
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Xetefctil.
9Jeefarfrei$, bieSmal burd) ben allerd)riftlid)ften ftönig uon Jyranfreid), Slubroig ben
Vierzehnten, oerhängt. ©. aud) bic einseinen DberamtSbefdjreibungen.
Grft mit bcm beginn bcs 18. 3ahrb,unbert$ mad)t ftd), im £ersogtum wenig*
ften3, ein Äunftleben roieber fühlbar mit ber ©rünbung ber ©tabt £ubrotg§bnrg
burd) |)erjog (Oberhalb Subraig (fl733). 2)ann unter .£>erjog $arl (1744— 1793)
in Stuttgart unb Subroigsburg unb in ber Umgebung beiber SHefibenjen.
Von ben Jagen bes Hönig§ Wilhelm (1816—1864) bis auf unfere 3ett
entftetjen beroorragenbe Söerfe in Vaufunft, «ilbhauerei unb üJialerei; bod) fällt
bie Stufjäbjung biefer ftunftroerfe außerhalb ben feftgefefcten Gahmen biefe§ 3öerfe§ ;
biefelben fotten nur mitunter geftreift
werben.
Vortreffliche 53 a u ft e i n e , in ber
über bem 2Jlufd)elfalf lagemben Oettern
fohle unb in bem barüber liegenben
Äeuper, förberten feit SRömerjeiten bie
Ausübung ber Baufunft unb Vilbhauerei.
$er feinförnige, gelbliche 2ettenfob,len=
fanbftetn unb ber ebenfo feine grünlich,*
graue ©djilffanbftein (Söerfftein) bes
mittleren ÄeuperS ; weiterhin ber grob=
förnige, aber faum oerroitternbe obere
Äeuperfanbftein ju rauheren SBerfen.
Vacffteinbau fommt, mit 2lu*nahme ber
SRömer* unb roieber ber allerneueften
3eit, fo gut wie feiner cor.
$lu§ bem gröberen Sanbftein fmb
bie roheren römifdjen «ilbrocrfe, bie
Üftauern ber meiften Burgen unb ber
größeren Stäbte au§ ber #ob,enftaufen=
jeit, .fceilbronn, Sulingen, SBeinSberg. ®ra6mfll b« Bim,ul?^J «f *«« 0«>w>«i«firto>w
«ei Heineren ©täbten mürben bie dauern ,B tt,u"öart
meift au§ lagerhaften , feften, fatt in
SRörtel gefegten 3Jlufd)elfalffteinen gemad)t. 31ber bie 9lät)e beä» feinen ©anbfteineS
für fo jiemlid) alle Crte be§ 5treife§ tjat bei jartcren üEBerfen ftetS biefen Stein
anroenben laffen.
sBeiterb,in gaben bie ftarfen Gidjen ber nahen SBälber ftd) trefflid) für halfen*
häufer ber dauern unb Stäbter b,er, rote nod) manches Math,au3 unb SohnhauS
in (Sulingen, $eilbronn, «efigbeim, Bietigheim, SJtarf gröningen , Sinbelfingen unb
in oielen Ortfdjaften jeigt. ftreilid) oiel Verbrennbares ging im dreißigjährigen ftrieg,
1618—1648, unb in ben tfranjofen*(£inf allen , 1688 1693, für immer oerloren.
Bis auf ben blutigen Jag jeugt bas ärmlidje 5lusfehen fo mand)er Dörfer unb
Stäbtdjen biefes ftretfes uon biefer boppelten 3erftörung. ©erabe ber oft fo fläg*
lidje, fdjmucflofe 3uftatrt> ber flirdjen rütjrt oon biefer fünftlid) hcraufbefchroorencn
Verarmung unb Gnroülferung t\er. (Sö ift mit nidjten bas Veftreben be* Öutbertums
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10 Nedarfrei*.
geroefen, bic ©otteSbäufer fo nütf)tern als möglich ju galten; ba8 beroeifen bie nod)
erhaltenen 9*enaiffance*Äird)en jur ©enfige. 3lber bie entfefclid)e Not liefe feine
fiunft mehr auffommen, madjte bie ©emüter ftumpf gegen baS ©d)öne unb ©r^abene
in ber bilbenben Äunft. CErft in unferen Tagen fönnen bie einzelnen ©emeinben,
freilief) aud) jettf nod) in befdjeibenem ÜHaf), baran benfen, gotteäroürbige Tempel
aufzuführen ober roieberherjufteüen.
91ber rrot} allebem, bie 3at)l ber erhaltenen Äunftroerfe unfereS Greife« ift
immer nod) überrafdjenb ; bie meifte (Sinbufee haben bie $orffird)en erlitten, bod)
ift bie 3^hl ber fpätgotifdjen nod) immer bebeutenb. Unb bie beften unb größten
Serfe ber $3autunft ftnb jum ©lücf nod) fo ziemlich erhalten; aud) tjeroorragenbe
unb oiele SBerfe ber 93ilbf)auerci , roährenb bie Waleret gar fühlbare Surfen auf*
weift, bie roof)l fd)on mit (Einführung ber Deformation begonnen haben, 3)e$halb
ift baä 33Üb ber (fntroicflung ber mittelalterlichen Walerei in biefen ©egenben ein
roenig befriebigenbeS , befonberS ber Tafelmalerei; beffer fteht e§ um bie ©anb»
malercien, oon benen in neuefter $eit fo manche roieber oon ber meinen Ralftündje
befreit mürben, fo bafj mir fie im 9tecfarfrei§ oom (Snbe be§ 13. bis Gntbe be§
16. 3<»hrhunbert« oerfolgen fönneu. Namentlich ftnb aud) nod) mandje ber anberSroo
fo feiten gemorbenen fpätgotifdjen ©eroölbemalereien mit flammen unb QMumen
erhalten, beren Sdjonung bei Erneuerung ber ftirchen nid)t lebhaft genug an$ £>erz
gelegt werben fann.
Sluffallenb fparfam waren in unferem ©ebiet bie geiftlichcn Sitye, im geraben
©egenteil zum Xonaufreife (Cberfd)ioaben). Ta§ aufftrebenbe SlMrtemberg fdjroärmte
nid)t für ÄlÖfter, unb cbenfoioenig bie großen fteirijöftabte, obgleid) fie in ihren
figenen Wauern oerfebiebene, befonbers bie ".Bettelorben, beherbergten.
3Jon größeren geiftlidjen Pflanzungen haben mir bie fd)on in ber .£>ol)cnftaufeu--
Zeit bliihenben Wurrharbt, Sinbelftngen, Tenfenborf, Waulbronn ; in ben größeren
Stäbten bie in Eßlingen, .jpeilbronn unb fpäteftenS in Stuttgart, beren "Sauten aber
jum großen Teil roieber ocrfdirounben ftnb.
3ur fnnftlerifchen Sürbigung fei nur io oiel bemerft. ©roße Wannigfaltigfeit
herrfdjt, ber fo reid) gegliebevten ©cgenb unb ©efd)id)te, foroie bem erregbaren Sinn
ber Öeoölferung, Untcrfchroaben unb Sübfraufen, in benen aud) mitunter nod) feltifdjeS
unb römifdjeS sölut fließt, entfpred)cnb. $a$u ermöglichte ber überall mit l'eichtigfeit
zu befd)affcnbe zarte Sanbftein merfroürbigc Sorgfalt unb Treue bis in§ fleinfte.
deshalb bie erftaunlicbe Wenge fünftlerifd)er ©ebanfen. 3113 .fmupteinflüffe ftnb zu
oerzeichnen : in ber romanifdjen 3eit au$ bem Bistum Speier, befonberS in Waul»
bronn, ba3 bann fetnerfeitS roieber in ba$ ganjc ^abergäu unb bis in baö Wecfartal
berüberroirfte. 2lu§ bem Bistum SBürzburg in Wurrharbt unb Seulberg. 3n
frühgotifcher ^cit Einflüffe oon ^ranfreid) her; befonbers in ©Clingen ftd) feftfe^eub,
unb oon bort auS roieber in Otäbe unb #ernc, bis Ulm unb Strasburg hinauf
ftrahlcnb. Won Witte be3 15. ^ahrhunberts an ftarfc (Sinflüffe oon Stuttgart aus,
auf unb ab baS Sanb, bie fortbauern bi§ heute.
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Stuttgart *tabt.
Alttttümet.
'a8 reijenbe, tiefe unb weite, oon SReben umgrünte, oon Sälbern umfränjte,
oon einem ©ettenbad) be§ SfofluS burd)floffene $al, worin jefct bie |>auptftabt be$
ÄönigreidjeS liegt, mar oor bem Mittelalter nur fpärlid) beftebelt, wogegen ba§
faum eine <5tunbe norböftlid) uon Stuttgart
am Olecfarflufj gelegene Gannftatt fd)on oot
ben Römern ein widjtiger ^laU gcroefen fein
muf?. 3Jon biefer uralten Stätte, bort am
leidjteften Übergang über ba* ^ieefartat für
weithin, werben in oorgefdjiditliriier Heit fdion
„9{enn=" ober „^jod)*
mege" aud) fübwefrwärts,
alfo burd) ba3 ©ebiet
ber Jeggen Stabt 8tutt=
gart gejogen fein: io oon
©annftatt berauf jum
2Bei&enf)of unb auf bem
fdjmalen SRücfen ber
fteuerbadjer unb 93ot*
nnnger Jpeibe fort bis
jur ®eif?eid)e, weiter am
»irfenfopf oorbei unb
jmifdjen ben Cuellen ber
ÖlemS unb be3 Reiben*
flingenbadjeS, ber früher
bie „©afferfälle" bilbete,
f)inburd) unb fübmärts
auf bie #od)fläd)e ber
Silber. 2luf bem burd)
tiefe <2d)lud)ten gefdjü^
ten^irfenfopf(mitJrinf=
waffer) glaubt man nod)
SRefte eines alten $Ball--
rings ,^u f eben ; aud) liegen
auf bem fdjmalen, com iu ztmiixubi.
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12
9ledarfrei§. Stuttgart Stabt.
^irfenfopf öftlid) au§geb,enben SRücfen brei üorrömifdje ©rabljügel. $er oorberfte
rourbe geöffnet unb ergab 93ron$efad)en unb äroci ©erippe (M.).*) Aufjerbem fdjeint
ber auf ber anbcm, ber rechten Seite be§ 9iefenbad)tale3 nierenförmig b,erau3=
tretenbe, burd) jroci fdjarfe Sd)lud)ten gegen bas Wintere füblidje Sanb Ijalbabgctrennte
„'öurgftallberg" eine ganj bebeutenbe 3uflud)tftätte geroefen ju fein. Sdnuacfye Spuren
feiner Umroallung gegen ba§ fumpfige $tnterlanb rjin ftnb nod) su oerfolgen. $er
Sß[a$ mar jur SSerteibigung trefflid) geeignet unb gleichfalls mit ©affer oerfe^en.
" Wd)t uiel mein: Unterliefe aud) bie römifdje 3eit in unferem 2alfeffel.
5*om Altenburger ftelb, bent alten SHömerplafc, nörblid) über ber jetzigen Stabt
(Jannftatt, lief am linfen £ang be3 Stuttgarter 2ale§ eine gepflafterte Strafje pm
^öirfenfopf. Sdjon im faty 1350 „alt £>ertrocg"; an ib,m lag ber längft abgegangene
Ort £unjt)ofeu, uon bem ftd) nid)t§ metjr erhielt als bie Staaten „Junjtjofen" unb
„im heiligen ©rab". Gin weiterer Strafjenjug getjt uon
Gannftatt burd) ©ablenberg unb ftracfi tnnauf nad) bem
„Sonnenberg"; luer fanb man i. 3. 1881 ©runbgemäuer
eines Sempels, Steinbilber, SOJerfur unb $iana (II.),
römifd)e Äaifermünjen unb Sdjerben. $iefe Strafe fetjte
ftd) fort in jener roidjtigen ^eerftrafte (-frerbtroeg), bie in
fäböftlid)er SHidjtung nad) ItHuitf) unb an bie tjod) über bem
Wetfar gelegene römifdje fteftung auf bem „'öurgfelb" bei
äöngen führte, eine weitere, jebenfallö fet)r alte Strafe,
bie obere .freufteig, lief uon (Eannftatt unb ^erg b,er am
red)ten Stuttgarter Salgelänbe unb als tiefer .jpofjlmeg jum
iöopferbrunnen , b,ier in ben SHuitljer -frerbtroeg, ber in feiner norbroeftlidjen Wev-
längerung burd) baS Stuttgarter lal fjinburd) unter bemfelbeu Flamen auf bie
5euerbad)er ^»eibe unb 0011 ba in bie uon Gannftatt nad) s^forjb,eim ftrebenbe
£auptftrajje ( „Steinftrafje") jiel)t. San ber oberen Ipeufteig jtueigte bei ber jefcigen
©aisburgftraftc bie untere |>eufteig ab, lief in ben Ommentjofer Seg, an bem fduni
römifd)e Altertümer, j. SB. eine Heine ftaiferbüfte (M.) gefunben mürben, unb redjt*
roinflig in ben „f>eerroeg", meld) letzterer fteil uon 2)egerlod) b,erabfommt unb bei
ber Jyurtbadjftrafee ben 9lefenbad) überfetjte. 2He ältefte Steige, 00m £anb unter
ber Steig in ba3 i'anb ob ber Steig fütjrenb, ging erft linfS ber jetzigen „alten"
Steige Ijinauf unb bann roeftlid) 00m fogenannten £öd)ft empor, 3)lan fietjt nod)
auf eine furje Strecfe im Sanbfteinfelfen bie gal)rgeleife. 3m Stabtroalb fträljer,
im 5cuerbad)täld)en Spuren einer römifd)en 9{ieberlaffung ; ben heften nad) ju
fdjliefjen mar l)ier eine Töpferei. (M.)
Alemannen jeit. An ben .j&eufteigen fanb man, bei ber jetjigen @ai$burg=
ftrafte, Weiljengräber unb Sotenbäumc, mit tjübfcfjen Anlagen. Als eine Sage roirb
uon allen älteren roürttembergifd)en Ghjoniften unb ©efd)id)tsfd)retbern erjäb^lt, um
baö 3al)r 950 fei uom -Ipersog uon Sdjroabcn Siutolf, bem Soljne ftaifer OttoS I.,
im Stuttgarter 2al ein Stutengarten angelegt roorben. Soroot)! bie ältefte Schreibung
etabtrooppen. H33.
*) IM.) bejeiebuet, baf, ftd) bie ©eaenftänbt im ft.3Kufeum oaterlänbtfcber Munft uub bittet-
tum*bftifmat« in Stuttaatt btfinbert.
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Sie ctabi.
13
be$ Samens „Stutgarten" (1229^, als aud) bie trt*
lidjfeit roeifen mit grofjer 3Bafjrfd)einlid)feit auf einen
Stutengarten, als ältefte Sinfieblung mitten im $ale
hin. 3n biefen frühen Reiten mar Gannftatt am
"iJierfar nod) ber .fcauptort, nnb modjte bas roaff erreiche,
üppiggrüue Seitental be3 9lefenbad)3 ju foldjer %n-
läge oerlocfen.
3m 9JI ittelalter tritt erft im jroölften ySa\)t-
bunbert unfer Stuttgart bämmernb in bie ®efd)id)te
(urfunblid) erft 1229), unb jroar mit Safferburg unb
ftirdje im fumpfigen $algrtmb, auf ben .£>öi)en um=
fränjt oon 93urgen: bie Söeijjenburg unb bie f leine
s-8urg auf beut .<pöd)ft füblid), bie s#urg "Berg norböftlid),
babei bie Safferburg unten im £al, beim 33erger ttmmiWrt frafttt nm Gttim>
^Jliueralbab. $iefe Burgen beioadjen bie .£>auptjugänge tunn bft
jum Xalfeffel; baju nod) bie 53urg Kaltental, eine
Stunbe fiibtoeftliri) ber Stabt, jur Sperrung be$ \)iex ganj engen, oom Sdjönbud)
f)erabfut)renben ^efenbadjtalsi, unb bie s3urg Gailenberg bei ^cuerbad). SlUc biete
"öurgen fmb fpurloS oerfdnounben ; ftolj aber fteljt nod) bic fiauptburg, ba3 „9llte
Sd)lojj", am Cftenbe ber 2lltftabt.
THe Statt.
S t u t g a r t e u 12 2 9. itteßef Sappen : ein s^ferb (Stute) über einem f leinereu
auf einem Siegel oom 3al)r 1312, feit 1433 ein fpringenbeö ^ferb, fdjwarj im
filbernen Jelb. ttv eiförmige OTauenriug ber 3lltftabt, faum 2"i(> m breit unb 450 m
lang, ftiefe mit feinem unteren öftlidjen (Snbe an bie ältefte ^nficbelung, bas SÜte
Sdjlofc, loeldjes als ^ollmcrf in bic Wefenbarijfümpfe hinaustrat. Xaneben norb=
meftlid) lag, roofjt mit befonberer flauer umfdjloffen, bie ältefte itirdje, bic jetzige
Stiftsfirdje. Hör ber
K&M I
HF
.ii.
* •
ÜttiitiHi
III!
iHomanifttitr ftrit« am iZeiieniiirm ber 3tift*firtf)c.
Stabtmauer lief ein ge-
roaltiger CrrbroaU, aud)
jog an ber Siibfeite ber
Slltftabt ber früher ftär-
fere 9tefcnbarf) bin. Uie
fedjS Jvufj biete 5Jlauer,
im 3abr 1286 oon ftöuig
Wubolf oon .jpabsburg
berannt, ift je^t nod) au
mandjen Stellen erhalten.
$er ©all baoor, ber
„grope unb f leine (9ra*
ben", bilbet jetjt bie
ftönigftrafte unb (Sber=
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14
9<ecfarlrei$. Stuttgart Stobt.
l)arbftra§e. üBMe mir unten
fef)en werben, war ber ältefte
s}Mat} bieSJurg; gegen ba§ ßnbe
bes jtoölften 3<*f)rr)unbertg ift
bann fdjon eine jiemlid) ge-
räumige S\ ird) e nötig. 3Uf o au et)
unfere Sorfdjungen brachten
uns ju ber Slnfdjauung Älarl
Spfaff^ in feiner ©efd)id)te ber
Stabt Stuttgart, bajj b,öd)ft
wabrfdjeinlid) ju Anfang be$
zwölften ^a^r^unbertS ba§
Sdjlofj (Stuttgart unb furj
nad)t)er neben bemfelben eine
Drtfdjaft gleiten 32amen3 ftd)
ertjob; ba3 roar in ben !raft=
oollen fteiten ber lwl)enftaufi=
fdjen ftaifer. $er S-Jluffd)u>ung
oon Stuttgart ift f)auptfäd)lid)
feit ben Jagen ber langen,
ftarfen unb umfichtigen Wegie=
rung bes (trafen (Jbertjarb bes
erlaubten ( 1 265— 1 3i>5). ^ur
^cit ©raf lllrid)3 be$ MeU
geliebten (1419— 1480) werben
bie beiben SBotjtftbtt, im Oior-
ben unb 3 üben, mit SJlauem
unb Jürmen umbogen; aud)
bieoon fmb noch, iHefte üor*
Rauben, befonbers non beu
SDtauern ber füblid)en ((5fj=
linger) Sorftabt Sin ber sJiorb=
feite ber Stabt ftnb fdjon früt)
im ftatjcnbadjtal ju weiterem
Sdjutj grofte Seen.
$ie flunftgef d)id)te
ber Stabt beginnt für uu§, bie
romanifdjen leile ber Stifts*
firdje abgered)net, erft \mi
Orunbri§ t>« 2tift«tinj>e. ^afy 1320, mit ber Verlegung
*mm W*m *^«m*fä^ wn*« w^m. bc§ QeutelSbad) ' unb
rool)l aud) ber ftänbigen Meft=
benj ber wirtembergifdjen Grafen nad) Stuttgart. Tantals wirb ber jetjt nod)
ftebenbe Gbor ber Stiftsfirdje, fowie ber füblidje Seil be$ Gilten Sdjloffes erbaut.
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Sil Stabt.
15
Tann flafft roieber, für unfere klugen roenigften* , eine üücfe oon ftarf fyunbert
3afjren. Unter ®raf Ulrid) bem Vielgeliebten (1419— 1480) entftetjen bann bie
brei jetzigen gotifdjen ftirdjen ber ctabt, nnb oon ba an läfet fid) eine fortroäljrenbe
unb rege "öantätigfeit nerfolgcn bis in unfere Jage, mit ©ipfelpunfteu in ben
Oaljren oon 1580—1620, in ber jroeiten .ftälfte be* 18. 3«f)rfH»nberts, unb enblidj
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Statattoii. Stuttflart Stabt.
in ber ncucften 3cit, feit bcr ÜJlitte be£ uoirigen ^a^r^unberts. 2>ie eigenartigfte
3Iu3bilbung gcfdjab, unftreitig in bcn heften Jagen ber JRenoiffonce, am Suft^aus,
bleuen 93au ufro. 2>aoon gewann aud) ber bamalige Stuttgarter ^rioatbau. $)ie
«ilbtjauerei t)ält gleiten Sdjritt mit bcr «aufunft. 3?on «Malereien ift faft nichts
meljr erhalten.
Sir beginnen nun mit iöefdjreibung ber einzelnen ©ebäube unb itjrer 8unftroerfe.
Die ftird?cn.
3Me J>tift9Rirdje »um ^eiligen iueuj.
SHc urfprünglidje Jtirdje, bereit 33au bem Stile nad) in bic jroeite .£>älfte be3
jroötften 3abjb"'ibert$ ju fctjen ift, mar eine breifdüfftge, flacfygebecftc SJafilifa mit
«Jpodjfdjiff unb 2 firmen
an ben Cftenbcn ber
Seitenfdjifie. Xaoon fmb
nod) erhalten : bcrfüblidje
Oftturm inbenoier erften
®cfd)offen, $roci®efd)offe
bes anberenmit fdjmädje-
reu dauern, in fpdt«
gotifdier $ett ju einem
Cuerfdiiffarm mit großen
9lorbfenftetn ncrlängert,
t)ier bie „UrbatBfapelle",
foroic ber Cftgicbel bes
.f)od)id)iffesi , unb unter
bem jetzigen 5Urd)eitbot>en
bie 4 ftufj ftarf en ©runb-
mauern ber Seitcnfdiiffe.
$ie jetzige geringe lidjtc
sJ)iittelfd)iffbreitc mit
24 ftufi ift "od) bie breite
ber alten "öaftlifa, bie
alten Seitenfdjiffe roaren
tjalb fo breit, fo bajj fid)
bie innere ®efamtbreitc ber alten ftirdie auf ctroa 56 ftufc ftellte. £er gotifdje
«aumeifter (f. u.) madjte bann bie Seitenfdjiffe famt ben Capellen 26 Juß breit
unb brad)te fomit bie innere breite auf 84 Jvufj.
Um$ 3<*f)t 1320 mirb fobann ber lange, id)öne frübgotifdje ©bor für bas
bieber oerlegte Stift ^eutelsbad) angebaut, unb uon 1436—1495 bauert ber gotifdje
Umbau unb Neubau ber jetngen ßirdje. $er £>auptturm wirb erft 1531, ber Seiten--
tnrm 1488 ausgebaut, 1578 fein ^adjroerf erneuert.
$ie romanifdjen Stoctrocrfe be§ füblidjen Jurme* fmb mit Wunbbogenfriefen
gefäumt; bas unterfte (9efd)o{i, baS ben Sdjlufj bes füblidjen Seitenfd)iffes bilbete.
lurni» unb adjiifpfdlct unb ^enftcrlirofifc ber 2tift*fitd)c.
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$i« Äirc&en.
17
roirb oon einem SHippenfreujgeioölbe auf Sctfäulen überfprengt; bet Sogen gegen
baS Seitenfdjiff (©efrfeitc) ift oermauert. 3m jrociten ©efdjoß mar eine jefct aud)
oermauerte, gegen Horben, b. b,. gegen bie Äirdje (jerauS etnft offene Smpore. 5)et
1320 ff. erridjtete (Xfjor jeigt gegen außen nod) bie alte emfte ©eftalt; fein ©eroölbe
mürbe ju Anfang beS oorigen 3af)rf)unbertS burd) ein f)öljerneS Sletjgeraölbe in
gefdjicfter s®eife erfettf.
3ugleid) mit bem (£f)ore roarb baS fünfte ©efdjoß beS JurmeS mit frönen
3ßaßroerfSfenftern aufgefegt. S)aS oberfte etroaS erbreiterte ©efdjoß ift auS bem 3af)r
1488, neuer nod) bie jierlidje Spi|>l)aube. $>ie Safriftet, nörblid) am <£l)or, ift bis
auf bie ©eroölbe unb ben öftlidjen oielecfigen (aud) fpätgotifdjen) Sdjluß frü^gotifd).
Sei bem Gtjorbau oom 3al)re 1320 mauerte man über ben nod) Ijeute erf)al*
tenen romanifdjen Oftgiebel einen (SntlaftungSbogen Ijer unb fetjte barauf ben fyofyen
(Sb,orgiebel, ber, ba jetjt ber (£l)or I)od) über baS Sd)iff hinausragte, an ber SBeft*
feite fid)tbar mar unb ju beffen ©iebelgefimS man Stücfe eines romanifdjen ©iebel*
geftmfeS benüljte, roaS alleS nod) auf ber Jtirdjenbüljne ju fe^en ift. — 3Jlcr)r als
l)unbert ^aljre nadu)er, beim gotifdjen Neubau beS SangfjaufeS, beffen $ad)firft
aud) über ben beS GfjoreS !)inauSragt, mußte bann jener ©tjorgiebel nodjmalS
er^ö^t werben.
3)er Neubau ber nod) jeijt ftefyenben brei Sd)iffe famt bem großartig augelegten
SBeftturm ift jum größten Seil baS UBerf beS fürftlidjen SaumeifterS 2llbred)t
©eorg, beS ©rbauerS ber Stuttgarter 2eonf)arbS- unb .jpofpitalftrdje unb gar oteler
anbercr fdjöner £trd)en ringsum in Sdjroaben. 3)aS SHeifterjeidjen beS 3llbred)t
©eorg, ber Sparrenfdjilb mit ben brei Sternen, finbet fid) fünfmal an ber Stifts*
firdje, barunter breimal an bem Ijerrltdjen Slpofteltor. 2Ilbred)t ©eorg erfd)cint nidjt
bloß als trefflidjer Saumeifter, fonbem aud) als fyeroorragenber Silbl)auer. Sei
leinen 5lird)enbauten liebte er baS |>ereinjiel)en ber Strebepfeiler nad) innen, fo baß
an ben Sangfeiten ber Oiebenfdjiffe Äapeüenrciljen entftanben, bie Ätrdjen baburd)
eigentlid) fünffd)iffig mürben, er liebte reidje Hernetjung ber ©eroölbe mit Dielen oon
bebeutungSoollen Silbljauereien beberften Sdjlußfteinen , oft aud) mit Sruftbilbern
als ©urtträgern; baju roeite unb lidjte UJerfjältniffe. — SHeidjgeglieberte Pfeiler
(f. 21bb.) trennen baS r)öt)ere, aber fenfterlofe #od)fd)iff ber StiftSfirdje oon ben
Seitenfdjiffen, bie nad) innen gejogenen Strebepfeiler treten außen frfjroad) breiedfig
im ©runbriß fyeroor. Uber ben Seitenfdjiffen fpannen fid) fteineme Strebebogen
gegen baS .£>od)fd)iff. Tie reichen ©eroölbe tragen eine HHenge ffulpticrter Srf)luß=
fteine. 2)er |>auprturm unb ber Seitenturm fyaben 2>äd)er aus fpäter 3eit, baS
beS „biefen" ift jeltförmig unb furj, baS bcS „fdjlanfcn" jicrlid) unb fpi^gefdjmeift,
aber beibe türme finb rooljl jufammengeftimmt. Jyeine gotifdje Briefe jief)en unter
iljren burdjbrodjenen Steinfränjen b,tn. 2>er ganje Sau aus grünlid)=grauem Sleuper=
roerfftein oon ebler, tief nadjgebunfeltcr 2lltcrSfarbe. Oberfter Umgang beS Jßaupt-
turmeS um 1530. £\at)reSjaljleu fteljen am 3lpofteltor 1494 unb 1495, über bem
.fcanptfenfter bcS SeftturmS 1495, an einem Jragftetn innen am Sübturm, bar=
ftellenb einen (5ngcl mit bem Sdjroeißtud) 1493.
311S Saumeifter am {?bore roieb genannt um 1330 Saltfycr ber Stetnme^ unb
beim -Jleubau OTeifter ebcrliii oon Stuttgart, bann fünfmal burd) fein ^eidjen ber
Vatilui, TcnfuiaU-t au* ©iirtlrmStrg. ^citorireUV 2
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18
9ierfarfrei$. Oberamt Stuttgart.
$auptmeifter 2llbred)t öeorg; bcr Sdnlb eines anbeten, nod) nid)t aufgefunbenen
Reiftet» befinbet ftd) l)od) oben, bent be3 3llbred)t ©eorg gegenüber, an ber Xfire
beS am Sübturm auffteigcnben JreppentürmdjenS. Seiter erfdjeint ber üHeifterfdjilb
2llbred)t @eorg$ an einer tfonfole an ber Ojhoanb be$ nörblidjen SettenfdjiffeS,
oon Sinei (Sngeln getragen.
Von "Serien ber Vilbfjauetei fmb an ber Stirdje ju nennen, an bcr Süb=
feite be§ (£f)or§, in fpi^bogiger Türfüllung, eine fein ftarf erhabene 2lrbeit, um*
$al)r 1320, GfjriftuS am ftreuj mit Sttarta unb ^ofjannes, nod) gan$ im frül)=
gotifdjen Stil, mit läd)eluben flöpfen unb lang Ijerabflieftcnber, enggefälteter ©eroanbung.
•Dann an ber SfingSnmnb be§ fübüdjen Seitenfdjiffeei, bis* an ba§ $ad)gefimfe
reidjcnb, bas berühmte Slpofteltor, 1494 unb 1495, breimal mit bem 3Bappenfd)ilb
be$ 2llbred)t Weorg, unb einem Vilbt)auerjeid)en. über großer Xoppelpforte freien
in jirjci Reiben übereinanber <£t)riftu3 unb bie ^toolf Slpoftel, runbe ©eftalten unter
jetjr reiben Sd)utjbäd)ern ; im gebrüeften Vogenfelb ber ^oppelpfotte flad) erfjaben
SMlbfaucrjcict)«! Älbrcdjt öcorg unb fein
am «poflcltor, an 6er Moii}f(. l»fnon'e.
bie ©eifteluug (Sbrifti, Slreujfdjleppung unb bie flagenben Jyrauen: barüber in bem
fpitjen (ffelSrücfenfelb bie 5luferftct)ung ; am Sartopljag best 2luferftel)enbcu ber
Sparrenfdjilb unb 1495. Setter erfdjeint biefer Sd)ilb grofj an ber ftonfole bcr
unteren }lpoftelreif)e, roeldie ben ^weiten 3lpoftel uon red)t$ Ijer trägt, unb enblid)
unten am (Sube einer ^aefe bcö Sdnitybadjea, unter roeldjem ber -iSeilanb ftcljt, ba3
ift in ber 9Jiittc ber oberen 3lpoftelretf)e. 2ltt§ ber Verteilung biefer brei ÜDkifter*
fdjilbe gcljt tjcruor, bau bem sJUbrcd)t öeorg ein .frauptanteil an ber Arbeit am
^Ipoftcltor jufommt. fein 3Ritlielfcr erfdjeint mehrmals jener mit bem oben
genannten eingeritten Reichen, ^aefelbe famt ber ^at)re^(\at)l 1494 am Sd)ut}bad)
unter bem 3lpoftel ^ctrus, ber in ber oberu iKeilje als britter uon linf» t)er ftcljt. —
3ln ber Scftfette bc£ .frauptturnte* an ben Strebepfeilern bie Wcftalten ber uier
(Soangeliften , sJ)lattl)auä mit bcr ^nlncöjal)! 1495. Hutten in ber ftirdje in ber
legten Seitcnfapclte üuf* ftetnerner Elitär mit £t)riftu$ als Selttid)ter, über fleine
Figuren ben Hantel breitenb, unten bie Vruftbilber ber flugen unb töridjteu ^ung*
frauen, fobann in ber brüten Scitcnfapelle: si)iaria im Straljlenfränjc, gefttftet uon
tfanonifuä .freinrid) geller, f 1502. .ßiuei fd)ön unb reid) burcrjgefübrte Seife,
.frcrrltdje Mangel mit ben E>alb erhabenen fttjenben uier Goangeliften unb einem
VUbt)auer,«,eid)en. 3trftreute Jyignrcn be$ abgebrod)cneu l'cttncrs, ber ben 6l)or
uom .ftauptfcfjiff trennte, $ann bie Vilbiuerfe auf ben vielen Sdjlufiftcinen unb
Sragfteiuen : geiuifi jum Seil aud) Seife bes 5Ubtcdjt Oicorg.
Von ben jablreidjen (Grabmal er u nennen mir ba«s frübgotifrijc (Grabmal
Utridj be« Stiftet«: unb feiner jniciten «emablin 3lgncs, .jper^ogin uon *?iegnit, mit
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3>ie flirren.
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ben lebensgroßen liec^cnben (Bejtalten ber
©eftorbenen , ein ebelftrenges ©eri be»
ölten Stils. 3$on fiuitgotiidjeu ©rabmälern
bas bes Stiftspropftes Dr. £. s-8ergent)ans,
f 1512, bes Dr. Öeorg .jpartfeffer, Xefnn
bes Stifts 1490—1510. (stjcrnc Wrab*
platte ber Warfgräfiu ju Reiben nnb £>orj=
berg, SWarfgräftn oon "öranbenburg, f 1615,
l'd)ön, ein großer (Jngel Ija'lt ben großen
"JBappenfdjilb. Vui ber SHenaiffanccjett bas
©rabnml bes Zitters .£>an3 £erter oon unb
ju .ßertnetf, f 1562, mit bem 'öilbtjancr*
jeidjen L.B. 1563, l'eontjavb $numt)auer.
Tann DOM ber .franb beS rjodjbegabten
"öilbbancrs Sem Sd)lör r>on Sautenbad)
ba$ Wrabmal bes 1575 im Sd)nrftournier
bei ^cr.ioq £ubn>igS erfter .f>od)»,cit jpi Job
gerannten (trafen 9llbrecrjt uon .v>ol)enlol)e
unb bie prädjttge Stanbbilberreilje ber
jnirtemberiii|d)en (trafen an ber Olorbnmnb
be§ Gtjorco, elf an ber ;\al)l, oou @raf
Ulrid) bem Stifter (f 1265) bis <3raf £>ein--
rid) (f 1519). 3n ber oon £). Sd)icf=
Ijarbt 16<>8 erweiterten ©ruft unter bem
iSfjor prarfjtuoüe ^inuiärge. '-Hör einigen
Csaljrcit fanb man in ber Urbansl'npelle
ben (9rabftcin bes 2id)ters .ftermann uon
Sad)fenl)eim mit folgtnbec ^nfc^rif t :
o roelt, o weit, bin lan (Ion) ift tranf,
bu flibft btun bicueru jdmeben bunt,
h : e por ii) od) ain titcr \va$,
nun litt ba-5 bu-? mir \i] ber na«,
unb ift mir Diel ju furc^ unb jebmal.
bic roirm mitf> naaen uikr al.
roic e3 bort aanfl ber armen iel,
ber pflcfl ber fuiiifl (fuuiaj eiuaiuiuel,
unb oef) fm fuifebe uutoter \ax\\ —
iuttf man, r^cborn u< minor art,
(üb bir jii fiub nit mefeil flach.
ir miefeenb ficber tili (jcrnadi. —
2tant>bi[r> Wraf ivbciharb« btl DliiUn im ttbor
tirr i ; '"!■:■.!!
iUiiiu «loiuini 14">9 obiit dominus
lienuanus de Bachtcnkfuu.
20
^erfarfrei«. Stultgort Stabt.
darunter ift ber facf)feiTt»eimifc^e 3Sappcnfd)ilb mit ben $üffell)öraern eingeübt.
ift ber ©rabftein be* 1 :i65 geborenen, einft berühmten $id)ter$, be$ SBer«
faffctS ber beiben ber pfaljgräfin 9Wed»tt)ilb , ber Wutter #erjog @berh,arb§ im
93art, geroibmeten $td)tungen „bie^Diörin" unb „ber Spiegel", ferner bes» „©olbenen
JempelS", ben er naef) bem SJhifter ber golbenen Sdjmiebe $onrab§ oon 3Bärj-
burg in feinem neunjigften ^ot)re (1455) feftrieb. — $>ie Stiftsftrdje in Stuttgart
ift fein eint)eitlid)es Serf unb feinem ber SDlünfter oergleidjbar, ober burd) i^re
malerifdjen Waffen unb töäume unb bie nieten borin feit 3ab,rl)unberten auf*
gefammelten, bie Sdjicffale ber Stobt unb be§ eblcn ftürftentjaufeä abfpiegelnben
$enfmale wirft fie nadjlmltig unb loeitjeooU.
2Me fiofpitalhirdje,
in ber ehemaligen oberen 5ßorftabt erbaut, an Stelle ber fdjon 1391 ermähnten
Siebfrauenfapclle, 1471 — 1493 ju unfrer Weben grauen unb St. Ulrtcf) ; feit 1473
3)ominifanerfird)c ju St. Katharina mit t)übfd)em, innen ne^geioölbtem Gtjor, auf
beffeu öftlidjftem Sdjlußftein ber 'ÜHeifterfdjilb beS 9llbred)t ©eorg.
£a§ breifdjiffigc i'angtjauö erhielt 1821/22 ftatt ber glatten Herfen IjÖljerne
ftreujgeroölbe. $m nörblid)eu Seitenfdjiff bie fteinerne (Smpore, bie ©raf Ulrtcf)
ber Vielgeliebte im 3atfvc 1479 ftd) fjatte erbauen laffen, ein s.Sktf oon Ijotyer
fünftlerifd)er Slusbilbung. (S§ finb brei auf Spit3bogen rutjenbe, mit Srfjlufjfteinen
gejicrte ^geroölbe, bie an ber Söanb auf Sragfteinen mit (Sngclsiiguren, an ben
^reipfeilem auf folgen mit ben lebfjaft beroegten ©eftalten ber beim iöau befdjaf-
tigten Steinmetjen auffitzen, ^fufjcn an ben Pfeilern auf proptjetenbruftbtlbern
ftanben bie oier jetjt oerfdjrounbenen Goangeliften unter reichen 53aU
bacf)inen. (Snblid) aber entbeefte man an ber fflütfroanb unter ber
Jündjc ein grofjes fd)öne3, aud) fpätgotifdjes ©emälbc, ben Stamm«
bäum (£b,rifti; babei, au§ Rapier unb aufgeflebt, nebenfteb,enbes! Sd)ilb=
d)en: ©runb rot, ba$ übrige roeifj. £a3 ©cmälbe nmrbe roieberfjer*
geftellt oon ©eorg i'oofeu. }ln einem ber $albad)ine ftefjt bie Oab,re$jaf)l 1479.
(Sin üettner trennte einft bas Langhaus oom Gljor, ber fd)öne Gljotftütjle
enthält: 1493 . Ijabenb . bifj . meref . gmadjt . bruber . cuurob . jolner . unb .
fjanö . l)afe . Unb HnfS: 1490 . l)ot . tjaunR . ernft . uon . beblingen . biß .
roeref . gmadjt. Unter ben figürlichen Sarftellungen fiefjt man in nalbcrbabener
Arbeit: 9)kria mit bem .ftiube, *u feiten 3oh,anne3 unb Barbara, ju <vßfeen fniet
ber Stifter: Dns . Albertus . Lndvig . vicarius . eccles . s. . Crucis. $m
(ilior ^olilreidje unb fd)öne ©rabmäler ber o. Stein, u. Plieningen, o. .^paUroeil,
o. l'einingen, o. ©öUniti, o. "öourcingljaufen, o. SBarnbüler, o. Sdiafetittfo (jetjt im
Äreujgang), 33urcfl)arb, i'öffler, ^äger oon 3äger$berg, jum Seil in prad)tooller
SHcnaiffance.
9ln ber Sübroanb bc* füblidjen SeitenfdjiffeS rcidie gotifdjc ©anbgrab
(um 14891 beS ©eorg oon Sad)feul)cim. (Sr fniet uor ber ÜHabonna, über ber
jioei (fngel bie ftrone galten, $tc ftirdje hatte nur einen $ad)reiter. 173«) ff. wirb
an ber Sübfeite be§ Gt)or« ber fdtlirijtc Jurni gebaut.
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9tn bic s}?orbfeite ber Sirdje ftöjjt ba3 ehemalige, 1473 oon ©raf Ulrich,
gegrünbete Xominif anerf lofter, mit noch, in brei ftlügeln erhaltenem großem
Äreujgang; fd)öne 2)lafinjerf£fenfter, reidje iHippcnanfätje ; bie ©eroölbe felbft IjerauS*
gebrochen 1839. Unter ben $enfmälern: bas mit bem Stanbbilb be§ ©eftorbenen
gefdjmücfte beS ^unfer <Uietrid) von sBglcr, 1507, unb bic Grabplatte beS berühmten
Uhorgntiif)! in t>cr £ofpitalfirrtje, in ber iirjpriing(id)fit Woftalt.
.fmmaniften iHeudilin, f 1522, oon ifjm felbft 15<>1 geftiftet unb uerfafet.
3at)lreid)e gemalte (Spitaphjeu aue ber ^enaiffancejcit. $ie $cnfmalc in unb an
ber tfircfye unb im ftrcujgang laffen bic oerfditebencn Stilroanblungeu com (Snbe
be3 15. bis jur SUlittc bc3 18. ^abj^unberte genau »erfolgen; noch, neuere Tenf*
male bann auf bem früheren poppen lauf riebbof (f. u.». 9(n ber Worbfeitc ber fttrdje,
an roeldjer ber ftreu,\gangflügel abgeriffeu ift, fteb,t jetjt, früher am Aufgang sunt
ehemaligen ffiid)tplati, eine ftreuwbnabme, fladjcrbabenc Arbeit in «Sanbftein, geftiftet
oon .ftan§ £>acf 1518, uou ber Grefe bcr $euftetgftvrt£e tiiel)er ücrfetjt 18ii7.
22 SeÄnttm*. Stuttgart Stobt.
®ie &t Xiconfjarbshirtfje
in ber ehemaligen unteren ober (ffdinger ^orftabt, al§ gleichnamige Mapelle fcbon
ermähnt im j>a\)t 1334. Tie jetzige Stirpe 1470—1474, ber 2unn, ^Jorijturm
6t. S.'conl)iirb»lir($c.
genannt, 1491 »oUenbct. ^nnen ein jierlid)er JpnUcnbau mit brei gleid) hoben
3d)tffcn; auf geglieberteu Säulen ohne Kapitale, oon ad)tecfiger $runbform, mit
reiben 9let}geir<blbcn, aud) im Gbor, bereu ^ablreirije 5)ilbiucrf:2d}lujj|teine oon feiner
Arbeit. Scbilb be$ Wibrecht Weorg unb feinet ©enoffen am ffborgeroölbe. Tie
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23
Mird)c, ein N-BJerf auS einem Wulfe, jei^t toic fpcitflotifdjc fmllenform in ibrer gangen
Slnnutt, Älartjeit unb .£>elligfeit, unterftütjt burd) gefdjmeibige ^ilbung ber einzelnen
"flauglieber.
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24
Wccforfrti*. Stuttgart Stobt.
TaS äußere mit ben brei Schiffen unter einem Tad) roirft gegen Often
gefällig burd) bie Stellung bcS ^oljen fdjlanfen T urmeS an ber Sübfeite be3 Gb,ors ;
auf ber anberen Seite bie gotifdje ©afriftei, unb gerabe oor ber Cftfeite be$ (£b,o*3
ber l)od) unb ernft aufragenbe „Clbcrg" (ftreujberg), eine§ ber ebelften unb reifften
SBerfe unferer fpätgotifd)en Äunft (1501), geftiftet oon ^afob Salther unb feiner
©attin Älara Kläger; beiber Sappen ftnb oorncn angebracht, bie 3al)re§$al)l 1501
fteb,t hinten am ÄreujeSftamm. Ta§ öanje ftellt einen *erg bar mit Schäbcln
unb 9J(enfd)enfnod)en unb beroadjfen oon fteinernem ©eftrüppe, barauf fried)en
Schlangen, (Sibechfen unb anbere§ Öetourm. Mit* bem s33erge fteigt l)od) ber ftreu$e&
ftamm, an bem ber .fteilanb fcfjrocbt, unten fteb,en |U feiten SJcaria unb Johannes,
ben Streusesjtamm felbft hält
bie fnienbe 9Jcagbalcna in
leibenfdjaftlidjem Sdjmerj
umfchlungen. $efonber? er=
greifenb ift bas tiefgeneigte,
oon dornen umflochtene
fmupt bes Grlöfers, erftarrt
im Tobesleib um baS (Slenb
unb bie Süttbe ber Seit.
Ter „Clberg" an ber ftirdje
jetyt ganj neu, ba* Original
in ber .frofpitalfirdje unter
gebradjt. j>m 6l)or ber
Mirdje rcidje Menaiffance-
grabmäler.
Tie f a t h o l i f d) e
Kirche jum 1)1. (Sber
harb, an ber JtünigSftrafee,
im ^aljre 1808 oon ber
Solitubc ^terlier oerfetjt, bie Jvront mit foiintt)ifd)er Säulenftellung ; ba§ fuppeU
bauartige innere mit toertoollen neueren Wemälben.
^n ber neuen gotifchen ftirdje ber Sotflabt Sierg ein fdjöner fpätgotifdjer
Taufftein. v>lltc Mite, 1613. — Tas abgebrochene itird)lein gab mit ber 9)iül)le
barunter ein anmutige« 8tfl>. 3. bie oor bem Abbruch oon ©««barth, b. vfi. gemachte
Aufnahme auf S. 26. — 3m Seiler ©ablenbcrg f leine gotifdie Kirche mit
hübfehem Ghor unb fdjönem altem .HnijifiriiS. .^ettf ein Neubau.
Ü^on früheren ftlofterpf leghöfen, oon benen jum Teil nori) bie alten
Gtebäube, aber ftarf oeränbert, ftehen, ftnb ju nennen ber Slbelbergerbof, ber Gebern
hauferhof, oon letzterem nod) größere Teile ber ehemaligen Stirdje, baran bie ^ufchrift
tafet: AN . C'HR . M . I) . II . S . IVLIO . II P . M . KT . MAXAKMILIANO .
IMP . DESTIXATO . K »HANNES . N . (1 . X . DE . FR IDINGEN . ABBA . IX .
BEBENHYSEX . A . FVXDAMEXTIS . F . F . V . Ter 4>errenalberbof, an ber
jet3igeu. Turmftrafie. Ter Borchelhof ^tuifdint ber Mirdigaffe unb ber „^flauer",
1188 toieber neu erbaut. (Sin baju gehörenbe? , otel ältere*, langes, fchmales
(fttjel am laii'fHin 511 Skrg.
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$ütftli$e Wdnuiöc. 25
Stein^ouö, mit fünf ftujj birf en Stauern unb ftcinemer SBenbeltrcppe an ber ©rabem
frrafje, bunter bem „(Schlöffe". 2tud) ber 2lbel ^atte in ber 3lltftabt oerfdjiebene
<3teinb,äufer, fo bic Salbecf, (Mtlingen, ©unbelfingen , $of)enb,eim, 9totb,aft,
Äaltentf)al, (Sad)fenb,eim (baS Sad)fenb,eimifd)e Söappen mit ber 3a^re§jQ^l 1471
am roeftlicijen 2lnfang ber „Stauer"), bie £lwlb,eim, Stjumb con 9teuburg.
lauffteitt }U i*«a. iöor t>cr ÜHcftattrntiott.
^ürftlidjc Gebänbe.
ras Hltc ädjlofj.
3n ber £>auptgrunbform ein uerfdjobcncS SMcrecf, mit Vorbauten unb brei
ftarfen 9iunbtürmen an brei (Scfen, nur bie norböftlidje ift ofjne £urm ; aujjen ernft
unb idjroer, trotjig — gegen oben mit fteinemen 3me^d)ftöcfen unb ftleeblattgiebeln.
Snnen umfd)liefjt ei einen auf brei Seiten (aufjer ber nad) Horben fdjauenben) in
brei ®efd)offen anfteigenben .Oallcntjof , mit Stidjbögen auf fduueren Sienaiffance*
fäulen üon berber foriittr^ifcrjer Crbnung. S>et .jdaupteinbruef bebingt burd) ben
großen Umbau im britten Giertet bes fedjjeljntcn ^ab.rljunbert^, ber aber weit ältere
Seile in fid) fdjliefjt. Soll ber älteften s#urg, roeldje im 3«bj 1286 bem Sfafturm
beä Königs iRiibolf uon .^absburg $rot) geboten, fd)eint uns nod) erhalten jener
fd)tnale, 110 Jufi lange, 40 Jyuft breite "©eftbau mit feinen feb,r bieten Stauern,
26
'JiccfarfrciS. Stuttgart Stabt.
Jvriifjtre .H\id}t in Sl'cra.
worin fpäter bie SdjloftfapeÜe eingericf)tet würbe. Tiefer äBefttau war rootil ber
alte ^ala«, ber jugleid) borfimantelartig ben leicrjteftcu Zugang 5ur alten ©afferburg
von SBeßen ber, auf allen übrigen Seiten mar urjprünglicb Sumpf, ju beefeu batte.
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rfürftlic&e ©ebftube.
27
$ie UmfaffuugSmauern ftnb t)ier fieben, alle übrigen be§ SdjloffeS nur fünf ftufj
bief. 9Han fieqt nod) beutlid) an ber ehemaligen ^torbroefteefe biefeS alten 58aue§,
wie t)ier ba§ Täflauerroerf be$ (£qriftopf)$baue$ in ba§ alte Cuaberroerf eingefetjt ift.
$er uralte 93au qatte $ucf elquaber , bie beim Umbau bem übrigen 9Jlauern>erf
entfpredjenb glatt gefd)afft rourben. v)lud) jeigt fid) an ber Sübfette biefeS ^ala§
nod) eine oermauerte Sümbbogentür. (Beine Ouaber qaben ganj bie SBergältniffe
jener alten 93urgquaber au£ bem jroölftcu ^aqrfjunbert. $öd)ft roaqrfdietnlid) tjaben
mir f)ier ben älteften Söau Stuttgarts. $er jroeitältefte Sdjlofebau ift ber Sübbau,
bie außen 200 ftufj lange, 8<> Juß breite £ürni$,
beute itüd) über baS übrige Sd)lofj mäd)tig aufragenb
unb jefct jum roürttembergiidjen Slrmeemufeum eins
geririjtet. 3pre Grbauung weift in bie 3eit um 1320,
als ©raf (Jberqarb ber (Srlaudjte Stift unb Stift§fird)e
jum qeiligen Äreuj errichtet (f. o. S. 16). %m ßfoor
biefer Stiftsfirdje finben fid) biefelben früggottfdjen
Steinmetijeiajcn, roie an beu qoqen Sptybogenfenftern
bc$ Gilten Sd)loffe§, bie ftd) oon ber Jürnitj gegen
ba§ öffnen. $er $au ber übrigen $lügel, im
s)torben unb Often, geferjat) unter £>erjog Gqrtftopq
1553 ff. burd) ben qerjoglidjcn 3)aumeifter Slberlin
üretfd); baburdj rourbe ba§ Sd)lo§ an ber 9iorb)"eite
auf 260, an ber Oftfeite auf über 220 5"B» in ber
.fmuptadife, oon Often nad) 23eften auf 275 $11$ yänge
gebradjt (f. bie ©runb- unb 3tufriffe im 5*unftat(a§).
*>om %a\)x 1562 au rourbe bie (1865 erneuerte) (Sanofi1
fapelle in bem uralten ^alaSbau eingerichtet unb gegen
SBeften ein qalbadjtecfiges <51>örcr)eu mit bünnen 9)?aueru
angefeilt, bas nad) oben turmartig fid) ausbaut. 2)ic
fdjönc fladjgefprengte JHippenbecte ift mit
jablreicqen sBappen gefdjmücft. 5luf bem
mittleren ScqluBftein bie ^aqre^abl 1573.
9?on bem früheren fteinernen 3lltar bc=
finben fid) jefyt bie platten außen an ber inneren 3lrfabenroanb , an
einer ba§ 3cid)cn Sem SdjlörS, ein ben Spityqammer qaltenber silrm,
%n einer anbern Jafel ftet)t:
Condidit hanc aram statuarius arte politam
Sem Schloer impensas principe dante suas.
aitrt Zoloft. JUfobcnfäuIc.
unb S. S.
3lud) bie frühere &anjcl, bereu £cile am jetzigen Elitär uerroenbet ftnb, weift
auf be§ berüqmten sJ51eifter* £>anb. Weiterhin finbet fid) fein 3e<d)en an ber fdjönen
Söappentafel über bem nörblicpen Gingang, mit ben sJSappen be§ £erjog§ Gqriftopf)
unb feiner ©emaqlin finita SNaria oon $ranbenburg=3ln§bad). ^,a\)v 1558
rourbe an bie Sübfeite ber Jürniti bae fdiöngeroölbte 3lrd)io angebaut, unb balb
barauf an bie sJtorbfeite, alfo im £>of ber fteitfcqnecfen, eine breite fad)te Stein*
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28
Wetfarfrei*. Stuttgart Stobt.
treppe, auf ber man biK ins obevfte Stocfroerf reiten tann. iHicftgcr pgeffd)iffiget
Meiler unter ber 2äfiti$.
A*on ben brei SHimbtürmen ift ber tlcinfte, gegen Olorbrueften mit :i5 Tvnfj
= Kt in Sut$meffei erbaut 1572, ber gegen Sfiboften mit 47' i $ujj Xurdjmcfier
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frürftliAt ©ebäube.
29
1578; er f)at jroci (Bäk, beren Wppengeroölbe je oon
einer SWittelfäule ausgeben. 2)er britte unb bieffte £urm
mit ber SaljreSjahJ 1687, gegen Sübroeften, mit 56*/i ftufj
3)urd)meffer, rourbe erbaut com fürftlidjen 93aumeifter
3Hattb,ia§ 2Bei§ oon ftaffel. Hon ber früheren einft präd)»
tigen inneren 2ui3ftattung unb $tema(ung ift faft nichts mebjr,
aber ber bauliche Sdjmucf ift nod) ganj erholten, SJefonberS
llübfch, unb roed)felnb fmb bie flapitäle ber Säulen be§
erften ®efd)offeS be§ £allenl)ofe3; an einem (ÜEierftab ba£
^eidjen eines 93ilbf)auer§. 3n ^>cr Worbtoeft* unb "Jiorboft=
eefe laufen fünftlidje fteinerne 8d)netfen Ijinauf. 2)er Horb*
Öftlid)e mit t)ol)ler 3pinbet jeigt am beginn eine fteinerne
w eyiflur (ftüdjenmeifter); am
i*J* ( HL \ ^oldjgriff G. M. 1624; ju
oberft an ber Jreppenroange
ein 9tteifterjeid)en unb bie
Oal)resjaf)l 1588. $er an=
bere loolle) Sdjnecfen mit gotifdjem s3Hafjroerf an ber
Unterfeite reichte urfprünglid) nur bis jutn jroeiten Stotf,
unb roarb erft im ^ab,r 160») oollenbS t)inaufgefüt)rt.
Cben tritt an it)m bie funftoolle Ub,r in jartcr 3tein=
umrah,mung Ijerau*. ®d)öne portale fuhren unten unb
oben m bie Sdjlofjfapelle. Onnen am Cfteingang in
Schtofj lief ein tiefer unb ferjr breiter "©affergraben ,
RapitSI frei (Baffertunuf.
syflfftriunn an ber atteu Äanjlei
in feinet urfprünaltcfttn L^eftalt.
ben £of 1594. Um ba§
ber oon einem äanal beS
sJlefenbad)3 gefpeift
rourbe.
$ie alte iäanjlei,
norböftlid) beim 21lten
Sdjlofj, mit bemfelben
früher burd) einen b,öl=
jemen $ang oerbunben,
erbaut 1543 unb 1566,
erneuert nad) einem
Skanb oon 1684, mit
Aioei fdjönen , jüugft
trefftief) roieberh,erge--
ftellten portalen, tun*
ben Xadjtürmen unb
einem qübfdjen, runben,
hoben , oon ©enbel
Tietterlein erbauten
Gcf türme (1599), ber-
ietst ba$ Grjbilb bes
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30
fttdarfrei*. Stuttgart Stabt.
hierfür nad) ©ian Bologna trägt. Q>n feiner alten (iteftalt i. 9lbb. Stuten ftnb
fteinerne üBenbeltreppeu unb fetjöne rippengeroölbte dfönme. $a§ fübtidjere portal
flammt nod) aus bem ^abr 1543 unb trägt ben Safylfprud) .^erjog Ulridje: V. D.
M. I. E. (®otte§ ©ort bleibet in (Sroigfeit). (Gegenüber, aud) auf bem \£d)iUer=
plat3, ber ehemalige Ijerrfdmftlidje Jyrudjtfaften unb ftcltcr, Seile ber alten ^ropftei,
mit ftarten dauern, unten herauf uod) gotifdjeS SteinbauS, gegen ben tylafy mit
fyübfdjem iHenaiffancegiebel, auf beffen Spitze ein sBacd)U3--Änabe auf einem Jaffe
reitet. $n ber sM\)t fei baei „©tutenfjauft" geftanben.
G tKlllflligcö «ufltMH«. \&tl anct.n';-
3?aa JßufÜjaua unb ber fleue Satt,
^eibe SBannerfe fmb nur uod) in 2lbbilbuugen inubanben, waren bie bebeut'
famften ber ftenaiffance\eit in ber bamal* rafd) aufftrebenbett "Stabt. Xie berbc
Mtinft bev Sitten 3d)loffe* glättet unb oerfeinert fid) am SuftfjauS, befonbers aud)
burdi ein ftarfes 2Biebttl)in$utreteit gotifdjer öebanfen unb normen, nmbrenb ber
9le«e SBflU, uon bem leiber nur unjureidjenbe Slbbilbungen auf und gefommen fmb,
mein: bem 3tatienif$*ft(affifd)en jubrängte. Ter Herluft beiber (Mmnbe bleibt ein
unerfeljlid)cr für ba* game ßanb. £as u ft t> a » ? , in ben tüerjigcr fahren bes
Jürftlid)« ©ebaube.
31
Saumetftcr ^ctr am c(jema[fg?n üuftfym*.
oorigen .3ab/rt)uubertg in ba3 $of=
t b, c a t e r »erbaut, eiitftanb 1 584 bis
1593. £>auptbaumeifter mar ©eorg
•öcer. iörudjftücfe com $ftU finbcn
ftd) auf ber UJtüa bcr ©ropfürjtin
Sera bei s-8erg, auf 8K0a Störten«
bad) bei ©ablcnberg, im .föof be$
St. v+3olnted)itifum3 unb im ÜWhifeum
uaterlänbifdjer SUtertümer; tjier aud)
baS fteinenie 53ruftbilb s-8eer$, tjer=
rüfjrenb oon feinem jet3t abgcbrodjenen
5L*ob,nt)au3 Gcfe ber (Saliner* unb
X'inbenftrafje , fotoie ba$ einft am
SuftljauS befinblidje (f. 3lbb.). $a§
erftgenannte "söruftbilb Ijält eine ^nfdjvifttafel, ber folgenbes ju entnehmen ift:
5rürftlicf)cr 33aitmeiflcv Weora ^er, lev evtl« Stein gelebt ift im 1586 jar,
2er mar biefeS $aujt< Zauber. Ten 4. ^>itli, ba? iü mar.
Sein 9Heifter,\eid)en war G. B. ftaft fämtlidje ber t)errlid)en s#ilbl)auereien ftetjt
man nod) auf ©nrg l'idtfenftein , CbcramtS Stattfinden; r>gl. bic fcljr grünblirijeu
Unterfudjungen uon Dr.
fttttf Saldier in beu
SB. $terteljaf)r8f)eften
1 «8(5, 1 887, unb beffen
i.'id)tbructmerf : SHeföött'
fteu ^orträtbüften be$
Stuttgarter Suftfjauftf,
Stuttgart, $iol)ll)ammcr,
1887 ff. Slufjerbem Ijat
Stafjttett Marl öeisbartl)
bcr tflt. cor 3Ibbrud)
be§ ©ebäubes genauefte
Aufnahmen bauen bis
in alle Ginjelljetten gc=
fertigt unb fo biefesi
■Uleiuob ber iöaufunft für
bie W\t- unb Wadnoelt
gerettet. Seine Huf«
nahmen ftnb im 9efU}
be3 $i. s|>oli)ted)nifums
in Stuttgart, fomie bei
feinem Sob,n, Qattutfref'
tor Sfleiebnrtt), bem mir
einige Blätter unferes
ffibcmaiii;^ Ba|tyttu§. CanfftRitt. Munftatlas! uerbanfeu.
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32 ^ertirlrete. Stuttgart Stabt.
Ta§ SufthauS, oon lauter meinen Cuaberfteiuen erbaut, beftaub unten aus einer
einjigen, uon 27 SRunbfäulen gefaxten netygeroölbten |)allc, bie brei grofee recb>
ecfige ©afferbccfen mit SBafferfünften umfdjlojj, barüber ber geroaltige, fäulen-
lofe, im Tonnengeroölbe mit fünftlidjem $ängroerf äberfprengte Saal, auggemalt
oon Söenbcl Tietterlein. Slufjen an ben uier (Men Wunbtürme, bajroifd)en geroölbte
Säulenarfabeu, in ber 3flitte jebcr Sangfeite ,yoeifad) unb jroeiftoetig unb ftrei*
treppen tragenb. 2lm ©eroblbe glänzten in farbigem 53ilbhauerroerf bie Üöappen
ber Stäbte, hinter unb ftlöfter be3 SanbeS, an ben Seiten bie ©ruftbilber be§
Bauherrn unb feiner jroei ®emat)linncn unb oon ti2 5lf)uen. Tie Sänge be§ Q&t-
bäubes ohne bie Türme betrug 225, bie ©reite 1 00 ^ufc, hatte alfo biefelbe fdjßne
©röfje unb alfo aud) basfelbe fdjöne Verhältnis uon 9 : 4, wie ber Parthenon in
etjtmaliflc« SfufitiauS. Wninbrifc befl ttiöfltfdjoficS.
l'Itlien. Tie 3a$l ber Slrfabenfäulen betrug 70. Weorg ©eer ftammte aus bem
Stäbtdjen "tfönnigbeim. Sein C^cbäube jeigt grofje tflmlidjfeit mit bem ^Hatrjauö ju
Boisheim unnjeit Strasburg, roie überhaupt bas ganje ©erf auf bie Strafjburger
Bauhütte l)inroeift. Ginige ftbulidjfeit ^eigt aud) bas Watbaus in 3)hiltjaufen i. (S.
1452. Tort erfd)eint ber Oebanfe „gemalt". Tas SufttjauS ruhte, beS fumpfigeu
$runbe3 halber, auf einem Otoft oon 1700 CSidjeti unb ©udjenftämmen. Tie
einzelnen baulidjen normen, ber Zierat unb bie ©ilbhauerroerfe ftnb uon über=
vafd)enbcr Reinheit, faft flbcrfprubelnbem Reichtum, aber bod) ebcl gemäßigt burd)
b,ob,eS SdjönheitSgefühl. (5s t)errfd)t barin eine gciftuolle Verfdimelpng uon ber
©otifdietu unb Wcnaiffancc 2lrt, bie nur einem hodibegabten ©aumeiftcr unb ebeu-
foldicn ©ilbhauern gelingen fonnte. ^efonberS aud) bie Wlieberungen geben bie
mcrfnnirbigften (Sinblicfe in bie geheime ^üerfftatt bes ©aumeifterS. 39is auf bie
Jürcnfd)löffer hinaus rourbc alles auf bas wrtefte unb gefdjmacfoollfte burd)geführt.
Ter 9ait, gegen bas (£nbe bes 1(5. ^ahrhunberts ervidjtet, ftimmt uns ju tiefer
©ehmut, beim er jeigt fojufagen bie veiffte, feinfte Summe bes Könnens bes geiftig
fo rcidjbemegteu, uon bem .Cmmanismus unb ber rHefovmation geflärteu Zeitalter«!,
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5»iir|lltd)e Oiebäube.
33
auf ba§ jene furchtbare Zertrümmerung ber ed)t beutjdjcn ©eifte§= unb Slunftbilbung
nur afljtttafdj folgen follte. — Um ba£ 2uftf)au§ Ijer lag, mit Cbeliöfen, $Mlb=
Iriimuter bont ttjcmaligat t'uftbaiiS in btr $i((a btr <9ro$fürfmt ©cra btt ^trg.
fäulen, ©rotten unb Brunnen gefrfjmitcft unb narf) ftrengen Linien angelegt, ber
Suft garten, jufammen mit bem Suftyntf unb ben grün fjereinfcfjeinenben Weben*
i'aulue. Tfnfmältr au3 SDiirtttmbtrg. iHctfarfrti«. 8
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34
Nttforfcti*. ctuttgart Stabi.
bergen bes fonntäglirijen Stuttgarter 2al* ben Sinn roie ein 9Härd)en beftriefenb
(f. baS 2itelbilb).
Turch ben großen $ranb bes £>oftheaters im Januar 19oi mürben bie alten
Stauern unb ®eroölbe be§ früheren Staue* bloßgelegt jum Staunen unb (Sntjücfen
ber sJJlitroelt. SBoljlerlwlten geigte fid) befonber* bie nörblirfje Freitreppe mit ihjen
jarten Säulen unb ©eroölben. 2>ie UBieberaufridjtung be* ©ebäube* mürbe bem
Sdjroabenlanbe jum unoer>
gänglichen $Rub,me gereichen.
$ie genannte Freitreppe ift
jetjt in ben St. oberen Anlagen
mieber aufgefteUt.
£er sJleue 3} au, 1599
bis 1<>09, bas bebeutenbfte
■ffierf be* fo lange tätigen
filrftlidjen Staumeiftcr* $em»
vidi Sdjicfrmrbt , auffallenb
rein unb ftreng, nierftorfig,
mit v}*ilafterftellungen unb
Dorfprfiugen, morin fteinerne
Sdmecfen emporliefen. Schief;
harbt hatte baran bie uon
feinem Steiftet ©eorg Beet
überfommene beutfdje SRentrif»
fance mit ber italtenifcrjen uer
fcrjmoljcn. (S* mar bie* in
Stuttgart ba* erfte (Einbringen
ber italienifd)en Stunft. Schiefe
harbt entmarf ba* Webäube
nad) feiner erften Steife nad)
Italien im ^at)r 159«; eine
•jroeite Weife mad)te er 1599
auf Ihimi. Seine iUeifetag
bi'idjer finb nod) erhalten auf
ber St. Cff. *tbliotl)ef. 2a*
(#ebäube enthielt unten Stallungen, oben Säle mit Lüftungen, Stoftbarfeiten nnb
Seltenheiten, brannte im ^al)v 1757 aus unb fonnte aber, ba e* gan$ au* Cuabern,
bie mit eifernen Stlammern unter fiel) oerbnnben roaren, beftanb, in ben fahren 1779
unb 1782 nur mit ÜDlüb,? niebergeriffen roerben. „Sdjön mar aud) biefe* Webäube
oor^nglid) babnrd), roeil man baran fahe, roie biefer benfenbc Stünftler bie itarjüge
einer itjm ganj neuen 91rd)iteftur in ihrer Fülle ju ergreifen unb fie ju benagen
roußte, ohne baß fein gefiuibcr sJOtenfd)cnoerftanb barnnter litte." i Sd)icfl)arbt*
Sebenebefdjreibung. lübingen IhüI.i
Gin weiterer Schritt in* Streng Stlaffifdje ift ber 1605— l<j<i7 begonnene
^rinjenbau, ohne 3roeifel nad) einem (Sntrourf Sducfharbt*. 2ie Stalleubuug fällt
Google
Ballon am ffoftttaliant fcoutiidjtn §au£ auf ttm UfiarftplnU.
«baut bou $>. 3rt>irfhncbt 1614«
gürftlicfce ©ebäubt.
35
erft in§ $otyc 1678, taut ^nf^^ift über bem mit Säulen gefcf)mü<ften portal. (Xem
3d)icfl)a*btfd)en (Sntrourf gebart nad) Pfeiffer nur ber Kelter unb ba$ Unter«
gefdjoft auf ber tiefer fjinabgefyenben ÜRürffeite.) Xa$ gange bretgefdjofftge Webäube
mit feinen sJ?ilaftern in beu brei Orbnungen unb luotjlinnraljintcu Ofyrenfenftern ift
italtfdjer SJaufunft ebenbürtig. Aber ben oberften ftenftern waren bis 1840 frfiftige
M flerfarfrei*. «»uttflort Statt.
Herbadjungen, roie auf alten Slbbilbungen nod) ju feljen. $ie SRücfjeite be$ ©ebäubeS
wirb in großartiger ^EBetfe burd) breite, burd) aUe brei 6tocftoerfe bjnauflaufenbe
^itafter mit ionifd)=forinth,ifdien Äapitälen gegliebert. %\ ben meiften Cuabern ber
v£ilafter fdjöne oern>icfelte 3teinme$jeid)en, mit je einem lateinifc^en 'öudjftaben
baneben. $er ©ang jroifdien bem ^rinjenbau unb ber alten ftanjlei ftammt au§
bem ^aljr 1776, wa8 fidj aud) im etile auSfpridjt.
«mnbrifc t>f* »ÖiiifllidKn dicfil>rii.;<4(oM-
®ao JJeue Ätrjlofj. ITtöniglidje fiefibcn|.
Grbaut 174«i— 1807 burd) i'eopolb föetti, 3ol). Gljriftopl) $atrib l'eger unb
^ierre l'ouiS ^bjlippes be la ©uepifire; beu legten Ausbau leitete £l)ouret uon
Ihoö— IK07. sJlad) bem urfprönglidjen'^lane Oiettis unb ©uepiercs füllte jeber
ftlügel im -Ipof :ioo ftufi lang fein, unb oon biefeit klügeln aus füllten nüd) ftroei
lange ©alerieu bis jur (Strafe (jc^igen Äönta.«frra&e) füljreu, r^ier redits ein Cpern--
fmus, linfs eine .f>auptn>ari)e fid) ergeben, ^ergleidje bie in Kupfer geftüd)enen
(*utn>urfe. Oiur bie tjinteren Seile biefer roat)rt»aft grofj gebauten Anlage famen jur
Musfiifyrung, unb fo bilbet bas Sdjlofj jetyt gegen Horben ein große* $ufeifen,
ober einen Mittelbau mit jroei norlangenben klügeln. Tie Bauart gebört ju ben
fdjönfteit beS fdjou roieber flafftfd) roerbenbeu iHofofo. sJ!ilafter unb an ben ^vlügel-
fronten Säulen beleben bie cblcn, düu 3tid)bogenfenftern burd)brod)eiten Stein--
roänbe; fei»« 9Wa8fen an ben Sdjlufefteinen ber ftenfter, ganje Figuren jaljlreid)
auf ben Krönungen. 2>aS innere enthält eine Wenge prad)tuoUer, mit auSgefudjten
Hunftroerfen gefcrjmuctter Zäunte aus bem 18. unb 1!>. ^abrtjunbert , barunter
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gürftlicfce ©«bcnibe.
87
befonberS aud) 2Berfe unferer beften einb,eimifd)en SWciftcr ber 33i[bb,auerei unb
Malerei. Sefonbers fjeroorjutjeben finb einige uon be la ©uepiere fjergeftellte £>aupt-
räume: ber alte 9Harmorfaat im SJtittelbau unb baneben bas aud) mit SJtarmor
uerfleibcte -£>aupttreppenb,au§ mit bem oortrefflidjen 3>ecfengemälbe oon ©uibal.
(SingefjenbeS in ber 3lmtltd)en 93efd)reibung be$ 8tabtbireftioHg=93ejirf3 (Stuttgart.
1856.) $)ie Hauptarbeit am <Sd)loffc fällt auf ben franjofifd) gefdjulten 2. SRetti,
t 1751, unb auf ben ftwi'Wfen be la ©uepiere, feit 1752, barum ift ber Stil ber
franjöfifdjc biefer 3ab,re, unb jroar in einer s3Hilbe, 3^rt^cit unb möglichsten i*er-
Slbgtbro<$tnc8 .Hattjititor.
meibung aller Slusroürfjfe, fo bajj biefess föeftbenjfdjlofi in bie erfte 9teitje ber grojjen
s3Berfe au§ biefer ^eit *u ftellen ift. Xer leid)te iHofofo, ber ben flaffifdjen formen
nod) anflebt, »ollenbet für biefen feinfömigen unb feinfarbigen Sanbftein ben anmut-
nollen (Sinbrucf be§ mit ©arten= unb (Seeanlangen gefdjmacfPoll umgebenen, roeit=
auSgebelmten erfjt föniglid)en ^alafte^.
|>inter bem ©d)lofe bie uon .joerjog Äarl im Qcfyx 1775 uou ber (Salitube
tjierljer »erlegte 9lfabemie, bie burd) Grjie^ung fo meler bebeutenber Männer berühmt
geworbene tyofye Äarl*fd)ule, 1740 oon fieger als Äaferne, gegen ba$ vSdjlofj bin,
roie biefer, im fwferfen gebaut; innen nod) bie ehemaligen Speifefäle mit Malereien
oon ©uibal, 0eibeloff unb .]petfd), barunter eine fd)öne, auf Säulen rutjenbe SHotunbe
(0olj unb Stucf). 3m $of unter Platanen ber gufjeiferne l'Öroenbrunnen Stönig
^riebrid)« (f 1816).
3H
^ifdarfreie. Stuttgart Statt.
StaatsQcbäube.
Ms ätänbeFjauo,
bie alten i?anbfcf)aft§gebäube in
bcr Kronprinsen*, ftanjlei* nnb
i'inbenftrafje, erbaut 1565 bie
1580. SBon Äunftroert bas (£cf=
b,au£ an ber i'inben= unb Krön-
prinjenftrafje, aufjen mit ben
je^t roieberaufgefrifdjtenSDMlc^
reien, nad) ben im ft. Kupfer =
ftidjfabinett uorlwnbenen Qnt»
würfen uon 3ot). ©eorg SBerg
mütler (f 1762 in 9lug$burg>.
3>a§ WebenfjauS, in ber Kron=
priiwnftrafje, ein grofjer, je^t
oertündjtcr £oljbau, 165«.
$a§ reijenbe fog. ftaitjtettöt«
cfyen, in ber Kan^leiftrafje, nmrbe
uor mehreren ^atjren abgetra=
gen, f. 9lbb.
I\u> ehemalige »Eberrjarb-
jßubraigs-©ymnafuim
in bcr Gitjmnafium jtrafte, 1 840
erneuert, mit altem portal.
(Srbaut 1685— 1686 non bem
fürftlidjcn^aumeifter'iDktttjia?
ffieife oon Staffel unb bem
StiftSroerfmeifter Johannes
.£>eim oon Stuttgart. £cr
t)or>e, malerif^e Staffelgiebel
mit fteinernen Kugeln unb einem
©locfentürmdjen muBte 1840
einem neuen Obergefdjoft roei=
d)en, nadjbem unmittelbar ju=
Dor ba* alte ^äbagogium buret)
einen entjprecfyenben 53au für
bie unteren Klaffen erfetyt mar.
Kräftig fdjöne s^ortalarrt)iteftur
mit fannelierten plaftern; in
ber ^rdjiuolte Scrilufjftein mit i?öroenfra$e , im unterbrochenen ©iebel #erjog?:
mappen. Sn bie urfprünglirfje $eftimmung bcö etjrroürbigen , auf eine reidje,
tfcttonfolf am tlKmalifltn 6idf<$en £aufc in t>« Äöntartraftc
(Kad> rouiiifltr.)
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StaatSgcbäubr. 39
1903 abgefdjlojfenc Vergangen fjeit jurüctblictenben ©ebäubeS erinnert eine lange
lateinifcfye ^nfcfjrift be§ 9ö>miniftrator§ ftriebrid) Slarl, batiert 27. aJlärj 1685.
(58. Pfeiffer.)
portal in tvr ^ubtngafit. r)iatt) üanibert ;mt> 2ui\>:.<
if (Houfoic au egtttyarbt*
clu-in.5ii.icm li'oljiitjaii*. CE-cftoitf olc in bei <tir$gaf?f. 1B06.
2)a8 letzte 9fuf Hingen ber ftreng ftaffifc^cn 9iid)tung jeigt ba§ jetzige 9W i n t-
fterium be§2lu§n)drtigen auf ber Slönigjrrafje, einft 3Öof)nung uon SDtontmartin
unb ftranaisfa oon ^ofyenfjeim, erbaut nad) 1720. — Seit 1710 fällt bie .f>aupt=
bautätigfeit ber roürttentbergifdjen ^perjoge narfj SubroigSburg , unb erft non 1746
an beginnt für Stuttgart mit ber ©runbfteinlegung be§ neuen 9teftbenj)d)lo)fes
roieber ein regeres SJauroefen.
40
Netfarfreis. Stuttgart Stobt
StäOtttöe (Bebaut*.
$a$ (jtdt abgeriffent) ßatljaus,
aud] ä'auftau*, an ber Seftfeite be* uon malerifdjen ©iebclt)äufcrn umfaßten Warft
platje*. ©egen uorne 1824 erneuert, bis bab,in ein reid)gefd)nit)ter, mit Sappen
unb tfiguren gefc^mürfter .jpoljbau, gegen hinten nod) ber alte Steinbau (um 1455)
mit öiebelblume auf bem Ijoben fpitjen SBeftßtebeL ^nmn nod) eine netjgeioölbtc
goti)d)e ftapelle, mit Spuren alter SKalereien, unb ein Saal mit fdjöncn Steina
fenftern; tjier in ber (Srfe auf einem Jragftein mit ber 3ab,resfjaf)l 1610 bas lebend
große ergreifenbe Steinbilb bes leibenben .freilanbs : oerl)er baib ttjail, barnad) fprid)
itrtaiL 3m $of in einer tfladjnifdje fanbfteinerues Relief eines fpätgotifetjen tlberg*,
2d)itt>< an Käufern tu
>benaaffc. frobai 2ira&c. SHoitbüblftrafc.
mit einem Sappenfctjilbdjen, worauf ein Vöroe. Xas iHattyaus jetjt burd) einen
großartigen Neubau erfetjt, nad) ben (Sntmurfen uon Vollmer unb 3affot), aus
geführt uon legerem, mobei bie alten Sfulpturen unb bie frühere Capelle roiebev
angebradjt morben finb.
pripatbäufer.
s-8on bemerfensioerten s}*riuatl)äufern b,at fid) in Stuttgart wenig ertjalten.
hieben ben fteinernen 3lbel»t)äufern unb ^flegtjöfeu maren bie alten "^ürgerbäufer
uon £>olj; aber nirgenbs meljr jeigt fid) »eruierter .froljbau, alle biefe .ßfiufer mit
ihren übereinanber oorfragenben Stocfmerfen fmb jetit bief uertünd)t, nur jmoeilen
ragt nod) bie oberfte ©iebel frönung al§ 2Babrjeid)en Ijcraus, baß l)ier nod) ein
fd)mucfes f>olsf)«us unter ber £ünd)e fteeft. $a* fdumftc £>oljb,aus mar ba* im
^abr 1824 erneuerte Watt)au* ; nod) tu Ulbbilbungen ertjalten. Gin fleiite^ rjöl^erncs
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$rioatfyhiftt. 41
[011+1114- 1 j_ _|_ _. ii ,_ 1_ _»
$au£ In btr <S>ttmnaflamftra§t 86.
foätgotifdjeS 2Jhrienbilb an bet @<fe etned #oufe* ber Bretten <5trajje. SJerjterte
fteinmie Unterftöcfe mit fyübfcfjen Pforten unb (Mtragfteinen erhielten noef) manage.
42
^icrfurfrei*. Stuttgart «tabt.
(Sin fd)öne«, unten nod) gotifdje?, weiter in SRenaiffance gehaltenes #au$ an
ber Otorbfcite bes 9ttarftplat>e3 ; an ben (Scfen unter goti)d)cn Steinbalbadnnen Stnna
unb (2t. ©eorg; bie brei weiten Stidjbogenöffnungen fmb mit, jetjt jum £eil oer=
beeftem Stabroerf belebt. 3"« feiten unb britten Stochoert SJalfone auf reichen
tttenaiffancefonfolen (j. S. 34); ba§ .£>auS mürbe 1614 in ben oberen Stocfroerfen
oon $einrid) Sd)ictt)arbt erbaut, 2as Sd)icff)arbt)d)e 2Sof)nl)aus felbft, (Srfe ber
Äanjlei- unb £>ojpitalftrafje, mit reijenben (Schnaufen unb fteineraem Senbeltreppem
türmdjen. 31ud) fonft finbet man nod) Gcffonfolen aus ber 3cit unb bem SBirfen
ber grofjen iflaumeifter «eer unb Sd)icf(jarbt, alfo bis in bie Glitte be§ $reifeig=
unb 3, f. 3lbb., toeift nod) in bie 3eit ber ftrübrenaiffance, oor $eer unb Sd)itf;
Ijarbt. 2Iuö bem 18. Oafjrfyunbert erhielten fid) einige lulbfdje fladjftucfierte
Sdjaufeiten, fo in ber .|jMrfd)=, ©rabem, iHotcbü^t= unb ©nmnafuunftra&e , letzteres
9fhr, 35, erbaut 1771 oon Iföerfmeiftcr Äonrab Stahle, an roeldjem .jpaus aud) bae
fanbfteinernc Grbgefdjoß nod) gan^ erhalten blieb. Gin äf)nlid)cr Unterftoct in ber
«üdjfenfrrafje 91r. 40, f. bie 3Ibbilbungen ©. 41 unb 42.
«on ben Joren ftet)t nur nod) ba$ triumpbbogenartige ftönigStor, 1807.
$on ben SJiauertürmen bat f'd) nur ber an ber .Uatt)arinenftra&e, an ber ehemaligen
(Sulinger ^orftabt, ertjalten. 2>ie mit bebeeften Umgängen oerfehene, ipäter aud)
mit Käufern, roie „Unter ber flauer" erftdjtlid), befe^te sJJiauer um bie SUtftabt
hatte urfprünglid) nur brei £ore, baS (Sulinger Jor, 1566 au§ Stein neu erbaut,
in ber jetzigen SJlarftftrafje bei ber Skdjerftrafje : ba$ 1575 le^tmalS umgebaute
Stanjleitor, ba wo jettf ber Durchgang burd) ben ^rinjenbau, unb ba§ 1595 um*
gebaute Obere £or bei ber jetzigen «reiten Stra&e. Später tarnen nod) binju: 1464
baS l'ebergerbertörle am Sad) beim je^igen .frotel Silber, 147« bas Sd)ultörle oben
an ber Sd)ulgaffe, 1535 oergröpert unb bleues £or genannt, 1582 ba§ Untere 2or
oben an ber StiftstftraBe, erft mit ßolabrücte, bann 1602 mit fteinerner «rücfe über
*üf&ffiifitaHc 40.
jährigen ßriegS, aber aud) nod)
über biefen l)inau§; meift oon
l)ol)er Sd)önf)eit. $ie (Scffou)ole
am £au8 9lr. 23 ber $üd)fen=
ftrajje f. o. @. 8. Söeiter in ber
.Hirdjgaffe, ©artenftraftc unb am
ehemaligen Sicffdjen |>au§, am
öftlidjen (Snbe ber ftönigftrafje
(f. S. 38 u. 39). prächtiger Söioeiv
fopf an ber (sefe be§ $aufe8
3hr. 36 ber Jvriebridjftrajie, bem
früheren ftatbarinenftift, ehemalig
gern Wohnhaus bes ®cl). ftinanj:
ratss Süß = Cppenheimer (hinge*
richtet 1738). ©in portal am
$aufe 9lr. 1 ber ^ubengaffe mit
bem 3eid)e» ^ 'öaumeiftcrä
M. B., biefeS am -IpauS 9fc. 1
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<Prioatf|äiifer.
43
bcn ©tabtgraben, äirdjenbrücfe genannt, 1600 ba§ flehte Jor am ^Igenpla^, 1747
bie neue «rüde an ber nad) ihr benannten Strafe, unb 1762 bie fteineme «rüde
an ber ©eifjgaffe hinter bem Petersburger .joof; ferner roaren beim ©djloffe am
oberen unb unteren (£nbe ber jetzigen plante baä Ralfen» unb pfiftertörle. Unter
(Sberfjarb im $tort, ber im Safyv 1483 feine $of Haltung oon Urad) nad) Stuttgart
oerlegte, rourbc am 33au ber 93orftabtmauern aud) um bie ;£urnieraderoorftabt eifrig
fortgefahren, oollenbet mürben fte erft 1567. $)ie .ftaupttore roaren: ba£ (Sulinger
£or beim je^igen ÄriegSminifterium , baS
£auptftättcr Xox beim je^igen 2Silf)elms=
plafc unb ber Jorftrajje, beibe 1478 erbaut;
als siebenter fam fpäter ba8 Sajarcttor an
ber j ewigen Katharinens unb Vajarettftraße
tjinju. 1490 rourbc ba§ Junjl)ofer- ober
®ied)entor etroa an ber ftreujung ber jetzigen
König* unb ®d)lofjftrafje , 1494 baS See*
gaffentor (1575 neu gebaut) beim ehemaligen
Katharinenftift an ber ftriebridjftrafle, foroie
baS Öfichfen ober SebaftianStor nädift bem
Schieraus bei ber 53öd)fen= unb Kajernen*
ftrajje erbaut. %a$ SBüd)fentor, 1748 jum
^ermätjlungSeinjug öerjog Karls neu erbaut,
1855 abgebrochen. Weitere $ore roaren ba$
fpäter eingegangene Obere Seetor auf bem
Sollroerf am Gnbe ber jetzigen ©artenftrafje,
baS iHeinSburger* ober JHotebilbtor jroifdien
ber jetzigen ^nfanteriefaferne unb ber $ßau»
linenfrrajje gelegen, nad) einem nod) 1522
bort befinblid)en rot angeftrid)enen «^eiligen*
bilb fo benannt, foroie ba§ 1564 erbaute
©eeltor am Eingang in bie jetzige Jubinger*
ftrafje bei ber £egion3faferne. "Dieben ben
Jortürmen beftanben nod) 15 Jürme an ben
dauern, roooon ber fdjon oben genannte gj«bP<tem3o».«»t.eioi»^n|.««(i(hwtote«,
an ber Katharinenftrafce, gegenüber ber (Sng= f w». auf »>«>i $opj>fniaufricöi>of.
lifdjen ßird)e, fid) nod) bi§ auf unfere Jage
erhalten hat. Ober feinem Eingang fleht: $annfj <ylad) oon Geringen 1564.
So« "Örunncn ift nur §n nennen ber große gußeiferne Srog be§ jefct auf
ben SBilhehnSplatj oerfe^ten siJlarftbrunnen3 , mit frtegerifdjen unb anberen Qax-
ftellungen, in hnlbcrhabenem ©ufj mit 5Bappen unb sJlainen8pg oon .£>erjog (£ber=
harb i'ubroig, 1714. 2>er Brunnen im Spitalhof trägt bie mittelmäßige ftigur ber
hl. Katharina.
«on einseinen, fämtlid) fpätgotifd)en sSilbf)auerroerfcn fmb ju nennen
SHaria mit bem OefuSfinbc, ftolj unb groß, im erften £aus ber Seberftrafje rechts
beim hereingeben oon ber .fcauptftätterftrafje ; jroei Sdjlufcftcine, eingemauert am
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44
^edarfrei». Stuttgart Stabt.
$aw *Hr. 12 in bcr Gbarlottenfrrafle. $ie «ilbfäule be$ ty. Florian auf fdjöner
(Scffonfole, ein ©ngel l)ält basi Stabtroappen , am £>au§ 3hr. 4 beS s.S)iarftpla$e$,
unb Die bes 1)1. GbriftoptumiS am £>au$ 9lr. 9 bcr £irfd)gaffe.
3n ben 3Öeinbergmauern rings um bic Stabt fteefen oiele ältere Steine mit
3af)re$jal)len, Sappen, frommen Sprüdjcn ; fo lieft man im mittleren SBannenroeg :
©ott felber flauet Xurif,
?ld), bafe bu ihn jo Iräiileft,
Hub iiidjt roie jene* 2t?eib,
Xie Samaritin, trunfeft. 1727.
(Sine Steiutafel an ber ^orftfteige befagt:
9ltl* fjioei niib jedncl)iif|unbert 3al)r
'Jlad) tfbrifti geburt bie ^aljqabl nun-,
flnxi 2ng »or Sanft ©eoigentag,
1a t»ört man ein« je^r grofte Jtlag.
Xetui allenthalben überall
• thfroren waren $>erg. unb 2al;
Xurd) gan|j Jeiitjtblanb erfror ber !fi?eiu:
(MpM luoll uni fmbjn gnabig jein.
ÜXenooierl 1727 $of). ^Jiituitcr. Aonrab IjJaue.
3n ber ^iäfje ber StriegSbergftrafje eine vom fflegen Derroafrijene Jafel, roeldje
sJ!flarie ftatlwrine 2lu Iberin 1747 b,at erridjten laffen:
Xer IMafc, ben man hier fiel», ift wüft unb ob gelegen,
bem id) als SBitlib Ijab in gutem UMut getraut,
Xer $>od)ftc wolle auch bic iyrutbt barinuen fernen
unb beromegeu iit bie? IMauer binm gebaut,
©otl lau flom ftermon Ijer bie 2egcn*ftröme fliefceu,
er jduitt bc* .frimmeWi 2 Hau auf* ganfcc gut nun au*,
1*t looll wann* uotljig ift mit iHegen c* begießen,
baror foti folgen Xanf von meinem flauten Vau*.
2lud) an alten Käufern ber Stabt begegnen mir nod) finnoollen Sprüdjen, fo
ftetjt in bcr $eifjgaffe an einer Äonfole mit bem $ruftbilb eines ftrieger*, im Stil
be* i'uft^aufeS, auf ber uon bemfelben getragenen $afcl:
Md) Wot, wie gebj e* immer uio,
Xafj ber niidj bafit, bem ict) uir tb.no,
Xie mir nir ginnen unb nir geben,
Xod) miefen fie leiben, bajs id) lebe. H. L. H.
fln fiau* Wr. 15 in bcr &auptftfitterftrafie :
^u* trauerft bod),
Wott lebet noeb. 17<h;.
9ln einem #aus in ber ^oljfirafje:
©otte* fegen madjet reid) obne imit).
%t bem S. :18 genannten ehemaligen Sicffdjen .paus in ber »önigftrafre:
.Sir siti laetantur lare*. 17KS.
Won $ au m elftem ober ^ilb bau er sei dien führen wir auftev ben fdjon
ermähnten nod) au (f. S. 4<i):
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3o(k>hh Gbtrb^rb iitigfifit. f IHliJ. SPiicbbinbcr £<lfriö) unb Wut ^rcw, f 1774 tt. 17SM.
, V' bann vfl'.-Tha:t tt<e(, betJ0O.f. t'atlbbau«
fontroDnir. ;• l 7;»-J. Maroline Sdjcffaucr, geb. Sviaelni. f isns.
iMrabfirinc auf bmt #oppfitlaufriebfyof.
Google
46
WerforfreiS. Stuttgart Stobt.]
3ln einem £or ber #ofpitalgebäube in bev #ohen Strafje D. H. 1565. 3tn
ber (Scfe ber Hofen* unb (Sulinger ©trage V. R. 1571. *m £aus 9tr. 11 ber
©nmnafiumftrafje, auf einem .Tpoljfdnlb oben im ©iebel I. B. 1575. Wn 4pau3
ber Hotebühlfrrafje 9lr. 43 Z. V. 1598. 2ln einem #auS ber SHarftftrafje, root)I
eine £>au$marfc, B. S. 1636. 3lm .ftaus ber SJofenftrafje 3er. 22 J. H. 1683, eiuft
SBohnung be^ ^oljannes £>eim. Sein Plante unb 3ei(hen auf jroet Steinen oou
s}Beinbergmauero im Sonnenberg: Stiftsus2Berf=9naifter ^o^anes £>eim, 1687 unb
1688. Sobann befinbtt fid) an ber ©algenfteige, linfS beim . hinaufgehen, ein Stein
mit oerborbenem Stcinme&enfdulb : 3(n ©otteS Segen ift alles" gelegen. üJtatb,iaS
$eim Steinmetjenmaifter M. H. 1714.
3?on ben ^ird)f)öf en beherbergt ber grofje, jetyt abgegangene poppen (au-
frieb bof (1626—1880), an ber s^orbfeite ber Stabt, jahlreidje unb erhaltungs*
roürbige 3)enfmäler, von ber ÜRitte beS 18. 3fthrt)u,,DCrt* btö auf bic neueftc
,3eit, roeldje in merfroürbiger .^Mftänbigfeit bie oerfd)icbenen Stilroanblungen unb
ftunftbeftrebungen bes Stofofo, beS erften franjöfifdjen 5Vaiferreid)s, bes SHafftjismus,
ber ©otif, ber italtenifdjen unb jefct roieber ber beutfdpn ÜHenaiffance geigen.
Wicht o^ne Währung fdjaut man im Schatten ftarrer bunfelfarbiger ^abell)öljer
ober tief herabroallenber "©eibenbäume biefe langfam oerroitternben ©rabbenfmäler,
in benen fo mandjer eble unb lichte ©ebanfe au§ früheren, fdjeinbar überrounbenen
3eiten nod) fortlebt. Siehe bie 2lbb. S. 9, hier ba§ ©rabraal beS .ßoffammerrats
Ooh- Daniel Sief, f 1801, unb feiner $rau, f 1«00, bann S. 43 u. S. 45.
2luf bem ftriebhof ber ÄarlSoorftabt (fteslad)) bic fd)önc söenfenborffd)c ©rab*
fapcüe, erbaut 1823 oon Salucci, bem Erbauer be* Silhelmsoalaftes in Stuttgart.
Die Sammlungen.
2Bir oerroeifen tjier auf bie ftataloge; bei einzelnen ©egenftänben unb 9)tetftern
roerben mir oftmals ©elegcnl)eit hoben, auf bie Sammlungen jurücfjufommen.
$ie 51. StaatSfammlung oaterlänbif eher Äunft* unb Slltertums;
benfniale, im unteren Stocfroerf ber R. Cffentl. SBibliot^ef, s)lecfarftrajje 8, in ihren
Anfängen her,">rgegangen aus ber fd)on oor einigen ^ahrtmnberten gegrünbeten
fürftlichen Äunftfammer, foroie auS ber Sammlung beS 1843 ins i'eben getretenen
sJQJürttembergifd)en 3lltertumSoereins, enthält reidjfte Sdjätie au§ Äunft unb Silier-
tum, oon ber Urzeit bis ins oorige Otahrtwnbert. $amit ift oerbunben bas
51. £apibarium mit ben Steinbilbroerfen oom Stömtfdjen bis in bic ÜRenaiffance,
bas 5t. Äunft* unb 3lltertümer = 5labinctt, foroie bas 5t. gjeünj* unb SJJebaiüeiu
Kabinett. $ie ©egenftänbe, bie fid) in biefen Sammlungen befinben, bejeidjnen mir
alle mit (M.).
2)ie 5t. Cffentl. iöibliothef beftyt jahlreidje unb t)öd)ft roertoolle 9Jeinia=
turen, jum groflen Seil aus früheren roiirttembergifdjen Silüftern, ^nfunabeln, foroie
eine höd)ft lehrreiche Sammlung alter Anflehten, iHiffc, Sßilbniffc ufro. aus ber £»eimat.
Xas 5t. aJiufcum ber bi Iben ben Äünfte, sJtecf arftrafec , enthält eine reiche
Sammlung altbcutfcher ©emälbe, meift fd)roäbifd)er Weifter, neuefteuS ftreng roiffen*
fd)aft(id) georbnet, bamit uerbunben bie 5t. 5tupf erftid)f anunlung, aud) mit
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48
^iedarfrtif. Stuttgart Stobt.
OriflinQljeid)nunflen öaterlänbifdjer sJJIeifter. <£as ft. StaatSarcbjD, Wecfarftrafce,
f utirt an feinen Urfunben jum Seil fc^r roertnolle Siegel. 2tte 3entralftelle
für .£> anbei nnb ©et» erbe, mit Dielen 2Ibgüffen öaterlänbifdjer ftunfb unb
funftgeroerblidjer Serfe.
•Xie 2lngabe ber Duellen, foroie bie 3*ern>eifungen auf ben $unftatla§
finben fid) am Sdjluffe eines jeben Streifes; auperbem eine ^ufammcnftellung *>cr
einzelnen 3taumeifter, iflilbljaiier ufm.
^tlänD« »om t&fniatfgcti Ünftyaill.
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Neroon an bet Salt>crtcti«fint)c bti 9Hurrb,arbt.
(|>beramt Batknana.
«Ättertümer.
^ie norrömifd)e Seit b,at im s3ejirf fo gut wie feine Spuren tjinterlaffen.
(Sine alte 5tultftätte war wob,l ber Abersberg. Ter bftticfie Teil bes 93ejirfe$, tjeute
nod) feb,r bewalbct, in ber Urjeit faunt bewoljnt, erhielt evft l'eben burd) ben römifd)en
örenjwall, ber um bas ^at\v 84 burd) biefe» uieljerriffene 33erglanb Ijinburd) gejogen
würbe, "-beim jetzigen sJ!Jhtrrt)arbt, bast reijenb int warnten, ftd) erweiternben, uon
beibeu Seiten Talfcrjludjten empfangenben ÜBalbtal gelegen ift, bauten bic iHönter,
um ben b,icr eben Ijereinfütjrenben %*afj burd) bas "üMurrtal jtt fperren, jroifdjcn Seen
ein römiidjes Staftell; aus il)m crwäd)ft bann, unter fränfifd)em (Sinflufj,. eine ber
erften geiftlidjcn ^flanjungen bes Untcrlanbes. Tie ©runbmauern be§ Staftells
mürben im Satyr 1885 sunt Seil aufgebeeft, babei fanb man aud) jwei römifdte
Tenffteine, jettf in v^acfnang. i*gl. 'Sürttentb. S-Hiertcliat)rsb,efte, Oa^gangX, S. 52 ff.
Tie v)nfd)riften ber beiben Tenffteine lauten in ber Überfettung:
Tent Imperator Csvsar Marcus Aurelius Severus (Alexander)
Pius Felix Au<rustus (tmt biefen Tenfftein gefegt) bic 24. ftoljortc freiwilliger
römifdjer kärger, bie Seuerinuifdje, fcljr ergeben feiner Wottljeit. — (SDl Sbrc.
ScoeruS Werauber regiert von 222— 23."> n. (£lvr.>. TaS s4Bort Alexandro ift aitf-
gemetzelt.
Tie jweite ^nfdjrift: Ter Julia Augusta, ber ^Jhtttcr bes allergnäbigften
ftaifers Marcus Aurelius Antonitius Pius Augttstus, ber 1\)httter beS Senats, ber
sJ)httter be-3 Kagers, ber 3)htttcr bes ^aterlanbcS (l)at bieten Tenfftein gefet3t) bie
24. .Uoljorte freiwilliger rümifcfjer Bürger, bic 2lntoninianifd)e, ergeben feiner @ott*
Ijeit. Tiefe Onidjrift fällt roaf}rfri)ciulicf) in bas "salir 21:5, bent ^ubre bes Sieges
bes .ttaifers Garacalla über bic Sllemanncu, ober fürs nachher.
Slud) früher fd)on würben bei iVfuriliarbt römifdje 3ufd)riftfteiue (M.) gefuuben,
aufjerbem mannigfad)C Spuren ber bürgerlidien iHufieblung. Ter WretiMuall felbft,
ein ftarfer (Srbwall mit Wrabcn bauor unb alle fünfl)iinbcrt Sdjritt mit ^ad)
Ijäusdjcn, an .fuiuptpunftcn and) mit V-K>ad)türmen befettf, uon beiben Birten ftnb
ttod) ©runbmauem uorbanben, lauft, an nwndjen Stellen norii gut erfennbar, als
„Sdiweingrabeit" in fd)tiurgcrabe tuub tunbweftlidier Stiftung über^erge unb Jälcr
1<au(u*. Sfiifmalcf au» ©üntcmlvru. Wcd.utrci«. 4
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50
Necfürfrei*. Cb«ramt Skcfiiang.
oon sJBel$beim Ijcr, öftlid) an SJturrbarbt norbei, über <2iegel$berg, Steinberg, Wrab
31/« Stunben lang burd) ben SJe^irf. 93i$ jroei Stauben »or it)in geigen fid) auf
ben baet 3)lurrtal fdjityenben bergen Horfdjanjen , gefdjloffene (Srbroerfc, roie bie
^unnenburg, ober langbinjietjenbe Salle unb (Kraben, ftömerftraften unb nod)
ältere ^oa^roege jieljen ftd) in öftlidjer unb norböftlidjer >Hidjtung uom SRectartal
ber, ober aud) fübnörblid), bem i'imcS entlang. (Sine nidit unroidjtige römifdje ©renj--
nieberlaffung lag ferner auf ber .(>öl)e, fmrt am i'imeS, bei ©rab. ^nüfdjen ^act=
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est, ^cinfrotutJtirc^c (ätatofirtjie) in löcufiionfl.
naug unb 3teinbad) auf bem fteibenfelb Gh-unbrefte römifd)er Webäube, ebenjo in
Dlaubad) unb Si>altersberg,. XHlemaiuiiidje )H ei bengrab er mit id)öuen 3d)mucT
fadjen bei Wurrbarbt <M.), Cppenroeiler unb .fleU. •Hömiid)e bei ^atfnang.
^.iadmcmci, Cberamt*üabt (Sagacnanc, (2. 3a^r^u»^crt)-
Wappen: Trei £urfd)ftangeit im fenfrcdjt geteilten roeif? unb golbeneu 3d)ilb.
2er iMa$, iuo jeftt bie ctabt ftebt, lub burd) bie gefdn'i^te Vage über bem
tiefen, bier bufeifenförmig geumnbenen Wuvrtal getuif} fdiou frübc m Slnfieblung
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Öacfnonfl.
51
ein. 3ur ■3c*t b& ÜJlarfgrafen ^ermann II. oon 3)aben (f 1130) ift ber ®d)lofj=
berg befe&t mit jroci Stirdjen, bem StiftsljauS ber regulierten ^Iitfluftincr Gfrorljerren
unb rool)l aud) mit einer ^falj. — Um biefen Sdjlofjberg Ijer liegt bie, nad) bem
Qianb burd) bie Jranjofen am 25. ^uli 1693 — roobei 210 ©ebäubc fomt ben
Stirdjen jugrunbe gingen — roieber aufgebaute 3tabt, bidjtgebrängt , unb meift
mit fd)lid)ten ^ol^balfentjäufem (f.
aud) o. 3. 3).
(So. 3tabtfird)e, ehemalige
e t i f t ö f i r d> e ftuin ty. ^anfratius
auf bem 3d)lopberg über turmboben
Untermauern, urfprünglid) eine brei-
fdjiffige, fladjgebecfte, frübromauifdje
«afilifa, mit jroei Ofttürmen als
3d)lujj ber Seitenfduffe. Tie nod)
erhaltenen Türme, innen im Crb-
gefd)ofj freusgeroolbt, baben an ber
Cftroanb, in ber sJ)iauerbirfe aui
gefpart, je eine tjalbrunbe Cfbornifdje,
im oberften (9efd)ofj breibogige 3äu=
lenarfaben, mit ^Uätterfapitälen unb
bofyen , roeitauslabenben Sluff ätjen.
Ter Gborfdjlufe best ^»Httclfc^iffeö
mürbe oerbrüngt burd) einen laugen,
botjen, fpätgotifdjcn (£t)or mit fd)lid)=
ten, idjlanfen Strebepfeilern unb
fdjöngefüllten 3pit$bogenfenftern.
^nnen prädjtige? 3terngeroölbe, bas
auf (SngeU ober ^ropbeten = «ruft*
biloern rutjt. Stuf einem 3d)lufjftein
bas ^eidjen be$ SaumeifterS. Ta*
i?angbau6 rourbe nad) bem foran,y)fen=
branb bödjft einfad) roieber aufgebaut
unb trägt bie ^abrcsjabl 1697.
(5tjor fd)öne Gr.splatten mit ber
^afn-esjabl 1515, ptm ©ebfidjtnil au bie tjier beftatteten «larfgrafeu .ficrmann IT.
uon «oben (f 1130), feinen 3ol)n, Hermann III. (llfio), beffen «lutter 3ubitt)
unb beffen öattin «erta, unb anbere ©lieber be* marfgräflidjen Kaufes. Sanbftein=
benfmal bes Weorg uon 3d)omberg ju Wabenftein, f 1589. duften an ber Oiorb=
roanb: Wrabftein bes tropfte« Jacobtis Wygk de Winnden, f 1515. Wotifdjes
3aframentbüu$d)en, feböues oltes Mru\ifir.
3afriftet jroeiftoefig, unten mit fdjönem Wetygeroölbe; itjrc reid)e 3tabn>erfs=
Pforte bat eine .£rol}türc mit gotiiebem (?i|eubefd)läg unb romanifdjem Jürflopfer
oon «ron.se. .jperoorragenb fd)öner, großer gotifdier fladigefdinittfer 3d)ranf. (sin
weiterer im .weiten 3(ocfrocrf.
Tadjrciicr am ;Hathau5 jii iPacttmng.
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52
Kedbcfrcit. Ctawml Vatfnonfl.
©cftlid) oon ber 3tift^tird)c erhob fid) bie ct. tl)ltd)aelsf irdie, am 3lb-
InutQ be* 3d)loj}bera,e*: uou ihr, ber utipriitia,lid)cn 3tabtfirdie, ftebt nur nori) ber
(5l)or. Tiefe im ll gegrünbete Qaftlifa rourbe j u <5nbe bes 16. ^abrbunbert*
al* ftornfaflen, feil IH14 wieber nl* Mirdie benäht, aber l <;!>:{ uon ben Jrangofeu
uerbrnnnt unb lag ieither in Xrümmern. Ter ISljor ift ein ^variubau aus ber
erfteu $Alftc beS 13. ,uibrbunbert>>, leiber ßanj oentad)läfftaJ unb innen verbaut.
Tie hoben ^änbe werben oon fditanfeu, ungefüllten Spitjbogeiifenftern burcfjbrodjen
unb aeftüttf non ajatteu. idnualeu. aber ieliv tiefen Strebepfeilern; innen i'trnhlt
ein neunriopiae*, •">'> ahm bofje* oterngewMbe anä Saulenbünbcüi mit reidiftcm
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33a(fncniß.
53
2avb-. Ziev- uub SDtaSten«
roerf in einem großen Scblufi-.
ftein mit bem Grengel Widjael
pfommen. (Sine Slusräumuua,
unb £>erfteUuna, biefes (Sl)ors
,}öa,e eines ber beften ^anwerfe
nnferes Raubes im frübeften
flotifd)en Weidjmncf an ba*
üicbt. Siebe aud) bie 3lbbil=
bungen beiber ttirdjen. Über
bem 6b,or ronrbe im ^abr
IG 14 ein b,ol)er Jurm mit
ben OMoefen erridjtet: 1693
brannte and) ber Xurm aus
unb ronrbe bann mieberber^
gefteUt, auf feiner arüRten
Wlocfe ftebt, bafj tic aus bem
im ^ranbfd)utt gcfninmelten
gcfdjmoljeueu (ir\ im ^aljv
1695 neu gegoffcu roorben ift.
31uf bem rediten Ufer ber ÜOhirr rippenfreujgeniölbter , wielecfiger (£l)or ber
gotifdjen iotenf irrije, profaniert: Anno domini 1452 die 2>. mensis iulii
fundatn est hoc basilica. cpuren
oon Sanbmalereien.
Watbaus mit febr id)önen
iHcnaiffance Monfolen am fteinernen
2i. lJ!)iirt)acl*liicl'o 511 <*ni1imitfl.
1
MWhd\c in bct l'iiAncUfirttjc ;u ^aifminj.
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54
Xttfartei«. Cberamt öadMdflfl.
llnterftocf, oben mit ftarfera, etwa
hunbert M^rc jüngerem Gidien*
qebälf mm 1700).
Tas ehemalige, jdjöne, aus
3anbfteinqunbern aufgeführte
3 d) l o b ober ber 91eue "Bau
L 605— 1627, nad) einem im
3taatsard)iu nod) oorhanbenen
Gntiourf oon .fteinr. 3d)icfbarbt:
„^arfhnang 3d)lofj $u einem firft*
lidjen loibom oon grunb auf nero
(frbaut 1 *>05 burd) £>einrid) 3d)icf=
harbt" . Unoollenbet unb jettt ganj
umgebaut. sJluf 3d)icfb|arbt geb,t
gewiß aud) ba* untere ctocfioerf
bes ftathaufes mit ben berrlidjen
WasfeiKttonjoleu (f. 21bb.) jurücf.
Tiefe jeigen roieber fo red)t bie
*Ülätc ber ftunft in Württemberg
oor bem ^rei^igjätjngen ftrieg,
alst aud) in bas l'anb hinaus bie
Serfc ber großen Stuttgarter Weifter brangen. — sJ)krftbrunnen 1587, mit
iHeblaub umiounbene 3teiniäule, barauf ein l'öioe.
JllTmerö&acf) (Hlpolsbad) 13. 3ab^unbert).
.Kleine eo. .Kirche j\u 3t. 3Inna, ftatljarina, Margareta, mit gotifdiem Gf)or;
3d)iff 1754.
Türgeftelle ber alten .Kapelle, unb in einem ".flauernbauS fdiöness gotifdjeS
fwljbilbioerf, sJRaria mit bem Leichnam bes £>errn.
Sllte ^urg mit noch 50 ^uft höh"« ruubem ^ergfrieb. 3d)loft (ausgebrannt
17 18 unb bis 1724 oom .Klofter 3diönthal roieberhergeftellt burd) Matthias Sieb--
mann, ^aumeifter oon Cffingen. Pfeiffer) mit bem 3d)öntl)aler Sappen, unb
grofter fatrj. Capelle j. f)- Michael; alte $tcta unb Wabonna. (Zugemauerter
3tein mit oier oon vvti .Knappen gehaltenen Sappenfdiilben ; Seiler, Wilberg,
Tachenljauien laffen ftd) nod) erfennen.
Tie Würg mar oon allen 3citen faft unangreifbar; felbft oon Dften her, mo
bie .)>öbenfuppe, meldie mit einem fdjmalen dürfen unb einer (vinfattlung mit bem
Webirge jufammentjängt, burd) Moei tiefe Wrabencinfrfmittc gefidiert marb. (K.)*)
*) K. bleutet ftunftatfa*.
33ntcß.
<£6evs>6cra,.
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SornSbacb. ©rofr.«$pa<b. ÜNurr&arbt.
55
«ei ben Mitterfitjen auf $erg*
fegein fällt bie gewaltige ©c^itb=
mauer roeg. £ie iRingmauer
fd) ließt ben nur 50 m langen
unb etwa 20 m breiten lsBurg=
raunt ein. 2lm 3J?esmert)au$
Sappen ber Oäger oon (Mrt=
ringen, 1624. DrtSabel 1193
bis 1 4 1 5, Sappen ein Gberf opf.
(So. gotifd)e ftircfye, 5um
&eil. SKauritiuä, mit rippen*
freujgeioölbtem Cftturm, auf
bem Sdjlufjftein brei ©eile.
2lltes; ftruiiftr.
i>!»x-olj Bspacß.
{Xsbad) 862, fd)on 862 l)at
fllofter i'orfd) ©üter t)ier.)
(So. Sirdje ju St. Juliane
oon 1780 mit sunt Teil nod)
romantfdjem Oftturm, an beffen
Sübfcite ein gotifdje'3 Dkfj*
roerffenfter. 9llte3 Ärujifijr
1 ' MR
«aftlficitürc ber etabtfirflt ju *acfnang.
StattlidjeS ^farrf)au§, 1612 unb 1698, mit bem Sappen ber Sturmfeber.
2*lurr$ar&f (irturrafart 873), Stabt.
Sappen ber Stabt: jioei Sölfc, einen Tannenbaum b,altenb; ba£ Sappen
bc§ $tlofter§: gelber 2lbt3ftab mit roeifjer ^afjne.
3ln Stelle be3 alten ffiömerorte$, beffen flaftell, nod)
in ben Umriffen erhalten, oon Süboften l)er in bie jefcige
Stabt tiereinrngt, gelegen im grünen, roalbumfränjten , oon
frifdjen SJädjen burd)tiefelten ÜJiurrtal. 9In ber burd) bie
Alemannen um bie Witte beö britten ^ab,r^unberts in Trüm*
mer geworfenen SRömcrftätte erfdjeint fünf 3af)rfmnberte fpäter
auf bem fübroeftlid) ber Stabt im Tal gelegenen -jpügel, an
bem eine immer falte Cuelle fliegt, bie (9eftalt be$ frommen
GinfieblerS Salberid).
Olod) ift in ber ftirdje auf bem .fn'igel ber fdjroarjc
briligc Stein oorbanben, ju bem felbft bie vJkoteftanten weit
lürflopftr an btr «cnlriftei-
tütt bfr 2iabtfinfj€ ju i»ad.
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r>fi
s3Jcdiufrci>. Chcromt iHufncutn.
aus bcv Umgegenb tjcute uod) wallfahren. Tie t)Ödjfte Glitte erreid)te bie geiftlidje
^flanjung sJÜhtrrl)arbt root)l 311 (fube be$ 12. ^afyrlmnberts; au$ btcfer ^eit ftcl|t
noa) baö t)errlid)e ftlcinob, bic Salberidjsfapelle, nnb in bemfclben wnnbcrbar
fdjönen nnb ebclfcinen ©efdjmaef war bev grojje itreujgang erbaut geroefen.
(Su. 3tabtftrd)e, ehemalige jHoftcrfirdjc bc$ f)tcr geftanbenen, fdjon 873
urfunblid) genannten, ber Sage nadi oon Pippin gegrünbeteu 'öenebiftinerflofter^
Vluö t>cit iiWirltcmli. Viertel ialjt iljcFrcn. X. ]hh7.
ju 3t. lHJaria nnb 3t. ^auuariu*. Xreifdjiffig, gotifd), im, mit *mei frü>
romanijdten Cfttürmcit, ,\wifdicn benen eine palbrunbc }(pftbc ticrnuötvat, jetyt
ftebt ber gotifdje (Slior auf beten Wrunbmauern, - mit .tfodiidmi unb glcid) l)obcm
Cuerfdjiff im leiten. ^lllec> rippengewülbt, nuufroürbige 3d)lut?fteine. Tie (>irunb=
anläge mit bem ^eftbau ift uielleid)t uralt, an iHcidjenau gcmalpicub. Sragltcine
mit ^nntbitbern, an einem ein Weifter*eid)en unb bie >nrc*jal)t i m (f. and)
bie 31bb. 3. r, it. 3. :><n.
5lltari"d)rein 1 f.»«;, mit fehr guten Hemälbcn unb 3d)nit',iuovt : l'iaria mit
beut l'eib bes .frerrn auf ben Stnicn, baueben ^ojcpli tum Slrimathia unb Wtfobemus.
?ln ber gemalten ^leöella, barftcllcnb ben Sluferftanbcnen im Charten, crblicft mau
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aXutrfrubt.
57
siHlbni$ unb Sappen be3 }Jiönd)es NJtifolau§ iöatjner. Slttd) fein O&rabftein ift nod)
erhalten, f 1474. itberleben$grojje Jpoljbilber oon "ü^arta unb 3ol)aune3 (M.) mit
derbem Sdpncrjausbruef. Miltes, fd)öneS, 4 Jvujj höbe* ftrujiftj.
Aaft gan* abgetreten ift folgenbc ©rabplatte : Anno domini 1340 obiit nico-
lans comes de löwenstein in crastino gregorii X II I m. martii. Örabftein be£
9lbte3 ©aul, f 1508. (Grabplatten unb örabtafeln er>angelifd)er Prälaten, tfltefte
©locfe (13. ^abrl).): o rex ebryste tuum signum procul omne nialignuni. Tie
jrceite ift oon s3Jtei=
hamer 1445.
SlnbteOiorb^
feite be3 3lorb^
turmes ftoftf bie
mit Wcd)t be-
rühmte fog. s3Bal=
beridjsfapelle,
ein fpätromani-
fdjes ©erf oon
t)öd)fter 3d)ön=
heit, DOtl erftautu
lidjcm Jvormen-
reidjtum unb irjobl
erhalten. 3ln einen
"Surfet mit oier
fertigem bauten
bad) baut ftd) oft*
roärtS ein mehr
als balbrunöc*
Gbiurijen , gegen
^benb gruüe-5
s^rad)tportal, mit
oäulen inbcn^lb^
treppungen unb
biefe mit ßürmilftecit bebeeft. 3m .ftalbmoubfelb bes ".Nogeus ber fegneube (Et)riftii3
(erneuert», (£l)brd)en ift ärjnlict) reid) unb beimtnbermigsnn'irbig frei bet)aubelt.
^n fein ^rad)tfenfter beifit ftd) oon oben tjer ein i'öroenfopf ein, jroei Heine dornen
horten auf feiner Aenfterbanf, f. bie 21bb. 3. 59 unb im K.
Gbettfo reid) unb fd)im unb bis ins flcinfte burdigebilöet ift bas innere, bas
ftd) nod) uoUtomnten erhielt unb faft bitrdiaus bie fräftige Aarbe bc* iuntt'clrotcu
fteuperroerffteina jeigt. Tie Cftfeite öffnet ftdi in bao mehr als halbrunbc (£t)örd)en,
unb bie anbern brei Sänbe fmb aufgelöst in fladie, redjterfige 9Hfd |en« bie dlorfc
unb bie cübumnb in je ,\n>ei, bie roeftlidje, roo neben ber befdjeibene föngang her
x einführt, in eine. x> brei fdjlanfe 2äulen tragen mit ihren ßtofjen, auf ba*
fdjönfte üer^ierteu unirfelartigeu Knäufen bie tiefen Jtleeblattbögeu ber dtifdieit,
H ! ( h
Ciierfdiriüt t>tr 2tat>tfird)c *ii llhturxirM.
58
9iecfarfrei$. Cbfraint Skcfnattfl.
barüber rutjt jiemlid) bod) bic platte SHauer, oben ringsum roagred)t gefdjloffen
oon breitem, mit palmettenartigem SMattroerf erfülltem Briefe, bex aud) in bie Slpfibc
fid) tjineinjie^t unb, fdjmäler ioerbenb, über ben Munbbogen bess öftlidjen ftenfter&
als ein jnrter iölätterfranj ftd> tjerlegt. On oen üier Öden ber Slapelle roirb ber
ftries getrogen oon je brei Säulen mit tjofjcn, pradjtoollen Äapitälen, bie ganj oer*
toadjfen ftnb, wäbrenb bie Sdjäfte freu
ftefyen. 2luf ben platten unb meid)*
gebilbeten attifdjen ^üf^djen ber Säulen
liegen (Scffnollen, als abenteuerlidje
Sftasfen ober als reijenbe, tiefeinge*
fdjaffte Blätter. $ie ftreuftrippen, über
bein Tfricfc fo leidjt als fülm in (teilen
Spitzbogen fid) auff d)ioingcnb , roieber*
l)olen, nur fdjlanfer unb ctroas ju=
gefdjärft (bimförmig), bie fraftooll auf*
fd)iefeenbe «Übung ber dtffäulenbünbel.
Statt be* 3d)lufeiteins ftnb bie beiben
äufjercn feineren 9tunbftäbe ber ©eioölb»
rippen jierlid) in einen Änoten jufam»
mengefdjlungen. 3lud) bie Wappen bes
ferjr I)ob,en, forbartigeu ®eioölbes be*
flehen aus ftarfen Cuaberfteinen; ebenfo,
unb oon merfroürbigem ftugenfdjnitt,
ift bas als reines ftugelgeroölbe auf-
geführte Weioölbe bes meljr als fjalb=
runben (£f)örd)ens.
3eber ftnauf unb jebes *8anb ift
roieber anbers, ooll Äraft, (Sigenart unb
3d)ärfc. |ner ftefjt bie beurfetje ©au--
funft an einer .ftötje, über roeldje ftc nur
ju ihrem Schaben hinausging. — 3n
ber Capelle jet^t bas fpätgotifdje Äcno*
taptjium ftaifer tfubioigs bes frommen,
bann einige Irümmer bes einft im felben
^radjtftil erbauten, nad) ber Olörblinger
Sd)lad)t oon 5lbt (Smmerid) burd) einen
(jetjt aud) oerfdirounbencn ) Weubau erfetjten ftreujgangs, ein frül)romanifd)es $ogen=
felb mit Pfauen, bas urfpvünglid)e bes Portals ber ftapelle unb bas gotifdie
Stetnbilb eines heiligen.
2>as alte iHefeftorium, frühgotijd], bie SSofnwng bes :)ieuierförftcrs, mit t)ol)cu
Tyenftcrfdili^en. Sanges ftloftergebäube, mit 3&appcntafel : Anno domini l.">l
Thomas abbas Murhartensi:* hör wditicinm tV-rit.
3luf bem freiftehenben .fntgel im Xai bie eo. 4i>alberidjsf ir d) e , feit ber
älteften 3eit neben ber .Siloftertircrjc beftchenb, im fdjon tauienb jährigen ^riebbof;
*Uoftcrlirtt)c ( 2tabtttr$t) ju 2Rurrf)artt.
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C begrüben.
59
®d)tff 1489, früf)gotifd)er Cftturin, mit ftarfem
9lippenfrcuäöcroölbe auf (Scffäulen. Stufjen ftnb
eingemauert jroei früf)romanifd)e «ilbljauereien :
jroei gegeneinanberfpringenbe Ööroen (Jürfturj,
2lbb. S. 49) unb ein «ogenfelb, mit Snfdjriften,
bem fiamm @otte§ unb (£f)riftu§ als Äönig, um*
tjer fteljt: £l)cotofoS in großen griedjtfdjcn $)ud)- v
ftaben. Om Innern ift eine lange beutfdje ^n»
fd)rift eingebauen, OafjrStagfttftung bes 145o
geftorbenen .franS «ernljart. Slufjen ber ©rab=
ftein beS walterus rector huius ecclesie f 1370,
unb anbete auS bem 1«. unb 17. 3af)*l)unbcrt.
©rofjer tjö^emer Olberg, um 1530.
«on ben früher in SJiurrtjarbt aufgefun=
benen r ö m i f d) e n SDenf fteinen fmb jroei oerloren
gegangen, bie 3nfd)riften ftnb jebod) erfjalten.
2tuf bem einen ftanb: SlffoniuS OuftuS, Solbat «onfote in ta 2tat.tfird,t JU 5Wurri,ati>t.
ber 24. Sofjorte Jreiroilliger, l)at gelebt 40 3af)re.
(SintuSmuS, fein jroeiter (Srbe, fjat (biefeS ©rabmal) auS eigenem Antrieb fefcen laffen.
2faf bem anbem ftanb: Syrern «ater ÜHebbilliuS (SarantiuS unb il)rer Butter
«ictorina hat (Sarantia 9lelia, bie oielgeliebte Jodjter, als
(Srbin nad) beren Jeftament (biefen ©rabftein) gefegt.
Diod) erhalten (M.) ift ber in ber oberen «orftabt gefunbene
Slltar, roorauf |"tet)t, bajj ein Jribun ber 24. ftotjorte frei=
williger römifdjer Bürger bem unbefiegbaren Sonnengott
SftitljraS (Soli Invicto Mithrw) ben Sempel oom «oben
auf roieberljerge=
ftellt fjabe. SBgl.
aud) oben 2. 48.
«ei ber bleuen
2lbtei 1770, jefct
StabtpfarrtjauS, ber $erenturm. 9In ber
SRflct feite bes SRattjaufeS (1780-87) baS
üBürttemberger unb Wurrfjarbter Wappen unb
1558. sMaxt tbrnnnen, 1«. ^a^rtjunbert,
mit bem ©tanbbilb eines nriirttembergifdjen
ßerjogS. Sllte ^)oljb,äufer; f. aud) ®. 4.
£>6ev=3ärü6en (Bruoen \\00).
©otifdje eo. ftirdje mit Cftturm. 2d)öner
gotifdjer Stauf ftein. Wenaiffance » ©rabtafel
1582, ber Arau be? ^favrerS unb $ramen=
bidtfere Thomas «irefb- 2ef)r alte? ftrusifir.
Äonfole in ber 2tabtfirebc
ju Wurrbatbt.
Wfbtloitfänscr ber ©atbericbi-fapetlf. iforoc ntu.
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60
9fo4ttrtrei& Cbnamt SkuflUUlg.
<5>ppemr>eiCcv.
örofjc, fdjone cd. ttird)C %a 3t. ^afob, $rablegc bcr iyreibciTen von 3turm
feber, fpätgotifd) I4«»n, 1511. XvttM füolid) am uielecfiqetx (i()ov. 31 m 3übeiiu
gang bes 3d)iffes bas 3teinbilb oafobus b. bic Wappen von 3turmfeber unb
^ubeutmfcn unb 1511. Tas
3d)iff mit flad)cr .frolftbecfe,
bcr (£bor mit fdjönem 9ttp<
peulreujgeiuölbe, cbeufo bas
als befonberc StapeUe be=
banbclte (frbgcidjof? bcs
Turmes. 3lltgotifd)er Sauf-
ftein. ^a^lrcidjc,fcbr febens-
merte $rnbmälcr unb 2 oten-
id)ilbcbev eturmfeber. 3)as
friibgotiidjc mit 3tanbbilb:
Anno donrini 1365 obüt
Burkard miles in die saneti
Benedict i. Tos nod) ipät
gotifd)c mit 3tanbbilö:
Anno domini i">2."> uff ben
beilgen oftertag l)ab bcr
(£bct unb ernfeft ebberbart
fturmfeber jampt antuen
noiu NJlbcl pi weinfperg
id)aocn umt bott (yittpfangen.
bau gott gnab. i^iurbc in
Reinsberg nur bcr ttirdjc
am 16. ÄptÜ 1525 burd)
bic dauern crfdjlagcn.)
$auu Shtrtyatt 3t.,
f 1534 (iHbb. i. 3. «i>. $ie
pradituollcu rHenaiffancc
grabmaler beS ,vrieb.rid) 3t.,
f l .").">">, unb feiner Wcmaljlin
Wargareta, geb. von ßtrn*
beim, 7 1558, eine* meitcren
■Jyricbriri) 3t., f 1*>!>7, bas bc* Quntyarbl 3t., f 1599, Itnb feiner Wcmablin
3tnna, geb. uon .(Sclmftatt, f 1606.
Wotifdier iylügclaltar mit <s>cmäloeu unb Figuren, geftiftet uon einem 3turm
feber unb feiner Hcmabliu, DO« A>omftein. 3nfraiucutl)nu?dieii"?niiri)c mit oerielben
Stoppen, fie fiub aud) auf oem 3d)luRÜeinc bei (>burs.
Tos 3d)lofi, in praditigem sl>arf gelegen, uon einem 3cc Ktnffoffett, würbe
177<> 78 erbaut. ,ui bcr Schloftfanette alte Tenlmriler unb ein Elitär au* beut
(£t)0i-7vctift<r bei *Jall>critf>*rn'cllc-
Steicfcnftrra. Rietenau.
61
Slnfang bes 16. ^atjvtjunbertS. 3 m Sdjloftgarten ba§ ^enfmal ber 3Jitirio (Stuu*=
lotte oon Stunnfeber, -J- 1800. Oppenweiler ift Stammfit} ber fett bem Gnbe bes
13. 3i^'bunbcrts! genannten Sturmfeber.
©rofje looblerhattene Surg (SdjtotY) auf bem s#erge, mit runbem 33ergfrieb
unb romanifdjer Sd)loftfapelIe (f. "Jlbb. im K.). 9Ran barf luotjl annehmen, ba§
biefe ftol$e33urg dou bensJffiarf=
grafen oon Nabelt um bic
sJflitte be§ 12. 3ahrbunbert§
jur Sicherung be$ benfelbeu
gehörigen Stiftes Skcfnang,
ber örabftätte biefer Wlaxt-
grafen, erridjtet rourbe. $cr
runbe iBergfrieb ftef)t frei tjintev
ber hoben 3d)tlbmauer, $u ioel=
d)er fid] bie Ringmauer an ber
$lngrifffeite oerbieft, unb gleid)t
in A*orm, @inrid)tung unb 3hiS=
fübrung auffallenb ben $}eftg=
heimer lürmen, fo baß man
biefclben Bauherren unb Waiu
meifter oorausfetjen muft. £)er
Sturm bat einen Stardpncffer
oon 12\ t m bei 4,5 m ^nnen=
räum unb 4 m ftarfen 3Bait>
bungen, mie ber untere Jurm
,\u ^efigbeim. Sein .(Eingang
ift ca. 8 in über bem Burghof
unb oon biefe in Stotfiocrf an
jiebt fiel) in ber $icfe ber ^kuerioanbung, »oie bei ben ^efigbeimer Tünnen, eine
fteiuerne SBknbeltrcppe hinauf. SBiet fuppelartig eingeioolbte @e(affe füllen ben
Jurmraum. SBebenft man, bafj bas ^attformttorfiocrf, loeMjesl beim oberen Xunti
oon iUefigbeim nod) erhalten ift, hier fehlt, fo mar ber iHeirbenberger ^ergfrieb bei
33Vs ni .f)öhc unb I2l » m Xurdjmeffer einer ber maffigfteu unb hödiftcn bes diedar*
treifeä <nad) onfpeftor x\. ^Jäbcr, bem mir bie Aufnahme ber meiften Burgen
be* Otcrfarfreifcs uerbanfen).
"SUeieitcut.
(£o. Slirdje jum 1)1. Ulriri), gotifdi, mit romaiiifd)cm, rippcnfrcusgeiuölbtem Oft*
türm. Spuren oon Archen. ^nnen oicr 9icnaiffancegrabmäUr, mit Stanbbilbern
ber #amilie Seiner 1536 — 1593. duften jtoei Örabftcine berfelbeu Jynmilie (1597».
Miltes Slabgebäube, mit oergehenben Wnlcrcien.
0»{j]jMtf pi 2Mntrtt)ar&t.
62
l'itrfartrti*. Cbframt 33acfnaiig.
3n ber et), ftirdjc gu 8t. Ulrid) ein grofles ftrujifir au§ bcr 9ienaiffancejeit.
Sd)to§ Sauterecf, s)?riuateigentum, in breitem, ausgemauertem sIßaffergrabcn.
£>übid)er, breiftotfiger Stau (1<>02), bie beiben oberen ©efa>fie in tüchtigem £>olj*
roerf; an ben Cftecten £ürmd)en.
(So. Slirdje )u St. Sebaftian unb 2lgatb,a. teueres 3duff mit gottfdjem
portal 1555; fdjöner, großer, früfjgotifctjer Oftturm, barin ein 9tippenfreu*geroölbe
mit iRofette. (Grabplatten auö bem 17. nnb 18. ^afyrfyunbert. ^tltcr Jaufftein.
SHatf)au$ 1612. $rei Sübnfreuje an ber 8trafce nad) Gbersberg.
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3tabtftr$e $u ^eftg(»etm.
©bcramt Beftgljeim.
^er nur brei Cuabratmeilen umfaffenbe Cberamtsbejirf , oon ben 3roei
fd)iffbaren Hüffen Wecfar unb @nj burd)ftrömt, bic ftrf) in großen 33ögen an fteilcn
ÜDJuidjelfalffetelMlben fnnbränaen, in milber Suft unb reictj an ©ein unb Cbft,
befitjt nier Stäbte, uolfreidje Dörfer unb audj eine fd)öne s)U\^l alter ftunftroerfe.
3lls «Jpauptpunft er|"d)eint nad) ber i)i ömerljcrrf cfjaf t bas feft gelegene Sauften am
'Jfecfnr, als fränfifdjcS Siimigsgut unb als bie Stätte, roo ein t)eiliggeiprod)ene3
ftinb im ©rab rufyte, roc^tjalb fid) audj t)ier ba3 bebeutcnbfte Sauroerf bes "-öejirfes
erhoben bat. — *3>er SSeinbau, befonbers an ben melgcfd)lungcnen, ber Sonne ju-
gcroenbeten Jyelstjalben be$ 9iecfars, fdjeint in biejcm SBc^irf fetjr weit |tttfl<fttt*
reichen: bie jum 3Tetl au$ mächtigen Steinen unDerroüftlid) au bic ;>-el*l)änge t)in-
gcblurften Seinbergmauern fteigen uor imS auf wie Serfe aus grauer 3>or$eit.
iUtertümer.
© r a b f) ü g e l liegen bei ©emmrigfyeim, ^Isfelö, 9kcfarmeftt)eim. Tie iH ö m e r
batten ben ganjen 33cjirf bid)t befettf. $l)r .frauptnlatj, einc^ ber Slaftcllc ber Sfletfar»
linie, lag bei 9B a 1 1) c i m , gegenüber ber Ginmünbuug ber (Sn\ in ben sJterfar unb
ber jefcigen Stabt ^efigbeim. 3fofierbcm fanb man bi* jettf tiefte rümiidicr hiebet*
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65
laffungen bei 'öefigtjeim, Bietigheim,
©emmrigheim (hier aud) «ilbroerf e),
©rofK^ngerSljeim, .jpofen, £ohen;
ftcin, vll3felb, äirchbeim, fiauffen,
i'öchgau (beim ©eijjenhof mit 9tQ><
werfen ), Metterzimmern. 9fl e i h c n=
grober, z- 2- mit reichen Anlagen,
bei Bietigheim, Bönnigheim, ©emm--
righeim, ©rofKlugerSheim, .ipefftg-
tjeim, ftirchheim, Sauffett, s)lccfar=
roeftheim, 2Öalf)eim. (M.)
^äeftgßetm, Dberamtsftabt.
(Bajindjeint ^53.)
$a3 Wappen : im roten ftelb
jroei filberne Jürme, bajroifrf)en eine
bejinnte SJlauer mit 2or, auf grünem
(Srbreid). $ie ctabt liegt jroifcrjen
bem Metfor unb ber (£nj auf fcfjma^
lern Bergrücfen, ©alheim gegen=
über, oiel(eid)t auf einem alten 9itng=
roaü, beim ber Ort ift zur Hertel
bigung wie geiefjaffen, roirb oon ben
beiben ftarfen Höffen Wecfar unb
®nj auf brei Seiten umftoffen unb
fällt baju nod) an ben l'angieiten,
gegen iJlorboften unb Sübioeften, in
fteilen ^alffel^^alben unzugänglich
ab. "Jiur bie irfjmale 3üboftfeite
bot einen Zugang, fie rourbe burd)
mehrfache ©räbeu unb Mauern gc*
fd)irmt, bie in länglidjem iKectjtecf
gebaute Stabt mit Rotier, oon .£>alb=
türmen befefcter 9ttauer unb tiefem
©raben baoor umbogen, baoon blie=
ben noc^ anfehnlidje ietle. Mm füb-
Öftlictjen unb am norbioeftlid)en
Stabtenbe aber baute man im zwölf-
ten ^ahrbunbert, ohne B^eifel nad)
bem Mx 1153, in welchem 3ahr
Seftgrjeim oon ftlofter (Srßettl im (Slfafi au ba« marfgräflidje .«paus Babcn
fommt, zroei Burgen mit je einem mächtigen runben Bergfrieb. Beibc Jürme
flehen nod), neben bem füböftlidjen auch nod) baö alte Burgbau*; fie zeigen beibe
^auluö, Xciifntälcr au« Süvtttmbcrg. Wcdarfrci*. 5
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Stafatfccit. Cberomt iöejiflbeim.
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9tafatfrci& Cb«amt 5BcftßIjetm.
bicfclbe Bauart unb enthalten fuppelgeroölbte ©elaffe. runbbogiger (Singaug,
1 1 m über ber (Srbe, füf)rt in ein ®emad), roorin ein Kamin auf romanifdjen Säulen
rul)t; oon f)ier an gel)t eine Senbeltreppe in ber sJ)kuerbicfe hinauf. $iefc mißt
beim unteren iurnt 4 m, ganj oben 3 Vi m. $er Xurcrjmcffer beträgt beim
oberen Xurm II1/« m, beim unteren ni, bie .£)öl)e beinahe baS Xreifadje bes
Turdjmeffers. Weibe lürme ftnb fo gewaltig unb fmb fo forgfältig gebaut, baß
man fie lange 3eit für SHömertürme ausgab. ^atjlreidje Steinmetjjeicrjen an ben
fdjönen, aus l'cttcnf orj lenf anbftein (jergefteüten Wucfelqnabern, barunter audj bev
babifdje Sappenidiilb. Weibe Sürntc ftnb nod) ganj gut ermatten, ein SBunbei
•i'!cti.;!)fiiu rtartj Sierian. 1643.
bem 31nblicf, bie Wucfelfteinoerfleibung b,at nur auf ber vfi>etterieite etroas gelitten, —
unb muffen in ib,rer großartigen Anlage unb ber funftgered)ten Slusfübruug $u ben
fdjönften Waubeufmälern ber mittelalterlichen ftriegsbaufunft gejätjlt merben. (K.)
Xie fdjou genannten Wcrgfricbe oon 9ieid)enbcrg unb (Abersberg (Cberamt Wacfnang»
laffen biefelben Wauherren unb SEBertfüfpet oorauSfetycn. Xiefelbe Waffenhaftigfett
ber Anlage ber Jürme, biefelbe runbe ©runbform, biefelben cteinme^eieben.
3d)on ju Anfang bes 12. ^aqrlmnbcrt* geliört bas SRurrtal mit bem Stift
Wacfnaug ben 3D?arf graten oon Waben, ebenfo fommt fd)ou im ^ab,r 1153 bie
ctabt Weftgheim, urfprünglid) SKetdßßttt, in itjvcn Wefttv 31ud) bie Worftäbtc
oon Wefighcim hotten dauern, f. 9lbb. S. 65. ftunber SBtartturm auf ber fahlen
füböftlid)en 3lnt)öhe. 2>ic fefjr malerifd) ftd) aufbauenbe Stabt b,at nod) mand)e
altcrtümlidje Käufer, mit bübfdjem C>oly unb eteinbau unb oftmals bem babifrijen
Wappen. CSrft 1595 fommt bie ctabt oon Waben an Württemberg.
Tie eo. Stabtfirdje pim 1)1. Oiitolaus , Wartin unb Katharina, tft tjoct)
unb malcrifd) über bem "Jiccfar beim oberen Jurm gelegen; bas 3dnfi erneuert,
an ber Worbtoefterfe 1448, au ber Safriftei 1545, am türm ik«5. Xer 1383
eingeweihte (Sbor nod) alt unb ftreug. hod)fd)lanf, mit Strebepfeilern, jet}t maß*
roerflofen Spttjbogcufcnftcrn unb mit iHippcnfreujgeioölben ; iurm nörblid) am (£b,or,
am Sannaus neHgcroölbte SeiteufapcUe. 3m iShox ptadjtoofler Sdinit^altar aus
bem Anfang bes 1*>. ^abrbunberts, unbemalt, 42 ftufj \)od), ftolj aufgebaut mit
69
$af)lreid)en 9?unbfiguren, 9klief§ auf ben klügeln, unb mit überaus reichem unb
gefdjmacfüoüem £aubn>erf, neuftenS roiebcrtjergeftcllt. $m SJZtttelfcfjrein groft in
runbeu Figuren bie Einrichtung ber ^eiligen Katharina, $ti feiten Johanne« (Sd.,
Martin, Johannes b. 2"., (#eorg, üben (£t)riftus als 3Beltrid)tcr mit SHaria unb
3i>hnnne§, auf bcn klügeln SJerfünbigung unb Anbetung ber brei Könige, ©eburt
(Stprifti unb ?ylud)t nach %npten. ^efanatqauS 1572. 9tatt)auS 1459, alter-
><ati}flftp<f ?» 3Mctig1jttm. Uli cintm $<au« in SJieitgljtini.
tümlid) unb bodjgiebelig mit großen Steinfugeln im Wmvmzd au§ ber roeftlid)en
Stabtmauer ragenb; über bem föngang fiet)t man bas babifdje Wappen, innen
n od) Spuren oon Söanbmalereien. $er 'üJcarf tbrunnen, 16. 3at>rcjunbert, trägt
baS Stanbbilb eine? üHarfgrafcn. $ie obere föiftbrücfe roirb 1581 burdi SRartiu
lölejjger aus Stein erbaut. $n einem £>aus beim 3)?arftplafi römifdjesi tftodjrelief,
fpielenbe Kinber. Sübroeftlid) auf ber $ot\c ImU ber Ghq, im koffert, römifrfjes
Sdjanjroerf mit öebäuben unb Stempeln ber 8. Legion.
70 Nectarfrei*.. Cberamt 23cfifl^im.
«n ciitmt $au« ju «ktigbtfm. froljiutrf von tintnt £of $u üMttigljfim.
"23tettg6eim (Bubtndjeim 789).
£as Soppen ber 8tabt ift ein filberner runbcr Jnrm mit Rinnen, im roten
Treib, ^on ber Ummaneruno, ber eng jufammengebnuten 3tctbt fmb nod) Wefte oor=
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©iettßljcim.
71
hanben, cbcnfo bas untere Tor unb in ber SRaty ein idjöner sJJ?auerturoi : einige
alte $o(ftf)&ufer, &um Teil mit negierten fteinernen Turchfabrten.
Gü. '»Pfarrfirchc, gotifcf), mit höhet«", ftrengem Ghor (um 1400). Ter ebenfo
alte iurm im Üöeften, unten mit hohen Spifcbögen, 1544 erneuert, Sofriftei mit
ben Jahreszahlen 1467 unb 1542. (£hor rippenfreu^geroölbt mit brei Sdtfufjfteinen.
©otifdje (£t)orftül)Ie , 3Banbgemälbe übertündjt. 3Banbfaften 1481, in ber gleich-
falls rtppenfreujgeroölbten, an ber Worbieite bes" ©tjoreö ftofjenben Safrifiei. .Handel
mit fdjönem ftufj, 1559. ®rabftein eines Sturmfeber. "üllter SUujifirus.
$5nntg$eim ua$ 2R<rtait. Ifi43
Tie eo. gotifdje .ttirdje p St. "JJeter auf bem tfriebhof, roeftlid) ber Stabt,
mar feit bem ftranftoieneinfall 1093 ruinös, ber (£t)or ift rippenfreu^geroölbt mit
*roei Sdjlufjfteinen; an ber Safriftei fteht anno i486. Biele ©rabmäler aus bem
16.— 18. 3<ti)r()unbert, barunter ber bes Johannes Truttroin, f 1528, mit Steina
metjjeidjen (f. 3. 72), Beinhaus 1486, alte Xotenleurfjte. ©anbgemälbe, über»
tündjt, jet>t roieber aufgebeeft. (Ss enthält in anmutiger unb fetjr figurenreich er
Tarftellung bie ©efdjidjte ber Sflaria. Befonbers intereffant ift «caria auf bem
Vöroenthron Salomonis (f. auch bei Reutlingen unb Bebenhaufen). Tas pnramibal
aufgebaute ftresfobilb trägt bie Jahreszahl 1473. Weueftens ift basf .Hirdjlein, bas
früher bie .jpauptfirdje für Bietigheim, Tüfingen unb sJJletter^immern gemefen ift,
roieber in guten Stanb gefegt.
®rofje§ ^Rathaus 1608, mit hod) emporragenbem Wiebel unb einem (Srfer
mit funfrreidjer Uhr. ftameralamt 1709. Stabtpf arrha us, mit guten !Ke=
naiffanceformen. 3d)öne Brunnen: ÜOTarftbrunnen 1549, mit bem Stanbbilb
bes £erjogs Ulrid), Trog 1 743, ein anberer Brunnen mit einem sJJteerroeibd)en auf
ber Brunnenfäule 1557. Steinerne Gnjbrücte nun sJJleifter Gberlin oon ctutt=
gart, 1455 u. f. Tie Burg Bietigheim lag bei ber 3tabtfirche; ihr le^ter flber=
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72
rcft, ein 2urm, ftflrjte am 1. War* 1542 ein, fiel auf bie Morbfeite ber ftirdie
unb begrub neun SRatföen unter bem Sdjutt. i^nfrfjrift an ber cafriftei.) Sluf
einem helfen im *orftroalb, Vi Stonbe norböftlid), ftanb bie «ura. (Sberftein. sJ)?ut)le
an ber $nj, 1536 unb 1571, mit einem 3teinme^eid)eu , f. 3. 69. 3d)on im
^atjr 789 ijat ba* ftlofter l'orfd) ©üter b>r.
^äömttgßetm (Sunnindjcim 793).
$as Wappen ber otabt ift ber filberne .fmlbmonb ber sperren Don ^aaen
beim im roten Jyelb, baruber bie fd)ioar*en n)ürttembera,ifdien .frirfdjftangen in Wölb.
Site* Solkau* |U *»öitttigt)ctm.
Das Gaftrum SUenefe erfcbeint im ^atjr 118.1 in beu £>änbeu ber .frobenftaufen.
Die in ben ^aljren 1286 u. f. com Jtlofter "-Hebeubaufen um bie im Quabrat am
a,elea,te Stabt flefüfjrte flauer ftebt nod) \\\\\\ £eil, uon ben otet loren ftebt nod)
bas nörblidje mit boljem Durme aus» idjönen $ucfelfteinen, ein runber Wauerturm
bei ber Stabtfirdje, ferner bie 'öura, an ber norbroeftlid)en ctabtecfe, io baft bie am
Jyufe bes facumumroobenen lUtidjaeteberoies gelegene 3tabt nod) *iemlid) wehrhaft er»
fdjeint.
Die eu. 3tabtfird)e jum beiliaeu Gnriafus, uielfad) umaebaute frübaotifdje
cäulenbafilifa mit erlebtem siNittelfd)iff, cafriftei füblid), 2urm nörblid) am roobl
erhaltenen C£t)ür, ben ein idjßnes; Mppenfreuweroölbe überbecft. <K.) 3»>'id)en 3dnff
unb d\)ox ein jpäta,otifd)er , fd)öna,eroblbter unb feinp,ea,lieberter fteinerner Lettner
(um 1440» mit Jyiauren unb Wappen: SHainj, OJeippenv t'tebenftcin, Vierbeim. (K.)
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Qiönnifl&eim.
73
Safriftei, gotifd) mit jroei föippenfreujgeroölbeu , auf ben Sdjluftfteinen roieber bie
Sappen oon i'iebenftein unb 9leipperg. ©rofjer eigentümlid) fdjöner, gefdjni^ter
unb bemalter gotifdjer Flügelaltar. (K.) ^uf ben Flügeln innen Flachrelief«,
au|en öemälbe (ÜDtarifi SJerfünbigung unb Job), auf ber "JJrebella ift bas fjeilige
"Ülbenbmaljl, aud) in flad) erhabener Slrbeit. 3m 2d)rein erfdjeint sJ9iaria mit ben
brei Königen. Weidjeö gotifa^eö Saframenttjaus , biö ans ®eroülbe t)inauf, mit
Jvcnfier am 2t«iiibau«. Brunnen }u SSönnißbeim.
Statuetten, 3talbad)iuen unb bem i?iert)eimijd)en Sappen. 3d)öner fedisfeitigev
Jaufftein. Wrofje, reidje, trefflid) gearbeitete, mit ben oicr ^ilbfäulen ber Skr*
ftorbenen gefdjmücfte Wenaiffancegrabmäler oon jioei Herren oon i'iebenftein unb
ifjren grauen. 3lm (£t)ortreppentürmd)en 1 599. ßpitapljium bes (£t)r. 3lbam otrav
mann, f 1504, unb feiner Frau Barbara Sdjmo^erin, f 1503, bie ib,m 53 .Vtinber,
38 Sötjne unb 1 5 2öd)ter, geboren. Wotifdjer Wejjfeld), *n>et sJ)lefftngbecfen. Wegen=
über ber ftirdje ein Clberg, mit ftoUfiguren unb Flügeltüren, auf ben Flügeln
gotiidje ©emälbe ber l'eibenssgefdjidjte. Hilter oteinbau bei ber ftirdje, 1561, mit
bem Sappen ber Weipperg.
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74
9lcrfarhei*. Cüeramt Sfftßfjcim.
Tas Watbaus, 1765—67 non bem ^aumeifter ÜntOfl .(>aaf von ©artbaufen
erbaut, im 9tofofoftil. "Roxi bemfelben "-Haumciftcr lie§ (#raf ^riebrid) von 3tabion
im 3>ab,x 1756 bas anfebnlidje 9teue 3d)lofj an ber füblidjen 3tabtmauer, jetjt
Taubftummenanftalt, erbauen, $nnen fd)öne Sturfaturen unb Freitreppen.
Da^ alte 3d)lo& Cöurg) an ber ujeftlidjeu 3tabtmauer trägt nod) Sputen
feines hoben Altertums, mit frübgotifdieu ^enfteni, 1525 teilroeife jerftört, 154»>
uneber aufgebaut; li>7i) nrirb ein Jeil eingeriffen. s)ln ber '-Horberfeite führt ein 9tunb=
turm mit vSenbeltreppe empor. (K.i vnmu großen 5ieUer liegen altgefd)nit}te pfiffet.
lurm ber Äirt&c ,u Wfmmrig&eint. Ökunbrift f. ttä$ftc Stile
Unfern bes MatbauieS bas alte 3 t ein baue beS ehemaligen i^ainjer .jpofes,
mit ftarfen dauern unb fdjmalen gefuppelten 3pi^bogenfenftern. 3d)öner 9t e--
naif f ancebruuneu mit bem l)eilii\eit Weorg. Tie Stabt verfiel in baS neipper=
gifrfie, fad)fenb,eimifd)e, gemmingenfdje unb liebenfteinifdje (fturmatn*er) Viertel, ^n
^öunigbeim ift geboren ber (Srbaucr bes berühmten l'uftbauies in 3tuttgart, $eorg
s^eer, f 1600. 2ln einem alten £>aus bie 3teiutafel: ^ol). Dticolaus (5bel 3Impt-
mann. v^ob. ftriberid) s^ehr Wirgermaifter 16HH. sJluf einer iNergfpitje bes
3tromberges, bem Rothenberg, eine 3tunbc fübioeftliri) ber ctabt, fmb noch Kraben
unb ©all einer '#urg.
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(frliflljeim. ftreubentol. ©tmntriflljcim. 75
grficjBeim ((grnindjeim 793).
($o. ftirdje 174<>, mit gotifdjem Cftturm; an feinem iHippenfreuzgetoölbe
3d)lufjftein mit bem £amm (9ottes\
Rathaus 1740, mit 9?unbbögen. Tie $urg bes Crtsiabels ftanb am 3üb=
enbe, in ber (Scfe bes Torf graben«.
§treuö«mtaC.
(St)emoliges Schloß ber Wräoeuit}, 1728 oon sJJaul Netti, bem Chbauer bes
l'ubioigsburger 3d)loffes, erbaut, im frfjönen 3chloßgarten. Ter v}h-inzenbau, lHlo,
jetjt 3d)ulhaus, oon ftönig Ariebrid), ber bas 3chloß für ftcf) zum commeranfent-
halt einrichten ließ, hinzugefügt.
(^runbriK bes Xurtne ber H\:<b< ;u OWmmrtflt)ri"i.
(?o. ftirdje, 1686—87, mit ben ©rabmälern bes SJcmifterS Jvorftner von
Tambenon, f 1687, unb be$ ftaiferl. (^eneralfelbmarfdjaüss unb befannten ftriegS--
helben .frans ftarl oon Ihüngen, f 1709, prächtige JHitterftgur aus 3Uabaftcr (jettf
bem Jvrciherrn ftarl oon üfjüngen in Roßbach, Unterfranfen, überlaffen), bes 5lbam
Hermann oon Jhüngen, f 1723, unb ber ÜHofmc oon sJBinterftctten, f 1599.
Pfarrhaus 1775, Smiagoge 1770.
(Äemmrigßetm (<ßamercf)eim \2. 3ahrtjunbcrt).
31n brei 3citen mit dauern unb (Kraben umgeben, an ber oierten 00m Metfor
befpült; oon ben brei Joren fiel bas an ber s3]orbfeite. Hilter iHömerplatj.
Tie große, mohlerhaltene fpätgotifche eo. .Uirdje zeigt bie Jahreszahl 1518 am
Triumphbogen, 511 feiten oor bem ($hor zroei ne^geioölbte Steinbalbachine, ber fflb*
lidje mit einem 3chlußftein mit 3teinme^enichilb (f. 2lbb.) unb ber Jahreszahl 1 526.
ftirche unb (£hor haben flache Tecfen, bie 3afriftei ein Wippenfreuzgeroölbe. (Sine
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7(5 9ledarfrei*. Cberamt $Jefifl$eim.! .
flnpitäl im utittreu öff*oj? bf* Xittnit. Iragfictn am lurm.
t)öl^eme Wittdiäulc, 1077, träi^t bie Torfe bc? Sdiiffc?: (Bmporenf&ufen 1599.
£et)r alte, rol)c ofulpturen, eine mit uerroitterter 3nfd)rift fmb an bcv Sftotbfette
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bes 3d)iffeei eingemauert: jroei SBifdjÖfe, 3t. xi)hd)nel, geflügelter Sage!, ioroie t>ev
$efreujigte mit Flavia unb oohannest. Ter Turm an ber Sübieite bes (ShoreS
ftammt oon ber früheren Üird)e unb oertrnt bie Stelle besfelben; er ift einer ber
ebelften unb beften Türme unferes Vanbes, erbaut in ben ftoljen formen bes ÜDlaul*
bronuer flbergangsftils. v^m erften Wefchofi, bem früheren (Shor, ruht ein rjotiest
Wippenfreujgemölbe auf fdjön fapttäliertcn ßrff Hillen ; an ber Olorbraanb ein altes!
3aframentt)äusdien, 3pureu oon ^anbmalereien : großartig fdilidjte Waftroerffenfter
werfen Vid)t in ben jettf leibcr oenoahrloften feierlidien Waum. (Sin Senbeltreppeu*
türmdien, audi aus bie-
fer ^eit, führt am Turm
(liuauf unb inbaSjroeite
Öefdjofj , eine eigene
Capelle, cinft mit Altar,
mit fanfterrofe nadi
Cften. Tiefer gleichfalls,
aber oon mehr gotifdiem
iHippenfreujgeroülbe
überfprengte Waum ift
nod) ganft ausgemalt
mit tjöd)ft merfroürbi^
gen, leiblid) erhaltenen
■&lanb= unb Tecfen
malereieu frühgottfdien
3tils. (*s finb eine
sUlenge von 3*enen aus
(Stjnfti l'eben unb 3ter=
ben. Über bem Wunb=
fenfter halt (Stott ^ater
bas Seltgerid)t. An
ben Wetoölbefelbern bie oier (Suangeliftenftimbole mit 3prud)bänbern. (K.)
unb Taufftein nod) gotifd).
3otool)l biefe Malereien als nud) bie oortrefflidie bauliche Ausführung bes
Turmes geben Zeugnis oon ber "XLMditigfeit biefes CxiligtumS aus ber 3«! um 1230,
als bie ftirche uon bem Witter Wugger oon 3tocfheim an bas 3tift ^acfuang über^
ging. Pfarrhaus 1513. 3d)on um 1100 ift Mlofter Weidienbarti hier begütert.
Vinte ju i^rop 3ii8tr9öti««.
ftanjcl
tfjroß 3na>n::sßeim Ouarifjcsrjeim 836).
(?o. ftnrnje, aus bem Anfang bes 16. ^ahrhunberts, mit fdjönem, oon unten
herauf fchr altem Turm, mit fpit^em ;}eltbadi unb retchfenftrigem Wlocfenhaus unb
Umlauf, ber eble, oielectige Gb,or mit Strebepfeilern unb Wippenfreu^getoölben mit
3d)lufjfteinen. Wei^enber äufierer (imporeuaufgang. KiMN 08. An ben bortigen
\roei %*förtdieu 3teinmetwidieu unb Kino unb 1 «07 (f. Abb.). Meldiförmiger Tauf
ftein, einfad)e (Sborftühle. ttelter L618. 3u „^Ingersheim", bem .frauptort ber
78
9?fdttrfrei*. Cberamt 3)cjiflf)eim.
Ifinporfiitreppf nn t>cr Mitctje ju Hrofc.^ngcrä&Nm.
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•V>eififlljeim. ftofen. $o&eii|t«in.
79
roeitauggebetjnten, fd)on 978 genann*
tcn ©raffdjaft Ingersheim, bercn
sJflitglieber eine Familie mit ben
örafen oon Galro bilbeten, roar eine
uralte sJJtalftätte. Sdron im 9. 3afp>
bunbert fmb bie ftlöfter \!ox\d) unb
Jvulba tjier begütert.
(^efcetnc^etm \2. 3al}rf)unöert).
.ftübfdje gotifd)e eu. ftirdje jum
heiligen s3)lartin, mit frübgotiidjem
Turm an ber 3übfeite bes Gl)ore*,
fein SRippenfreujgeroölbe ruf)t auf
iYrat*engend)tern unb bilbete cinft ben
Gtior, je^t 3afriftei. s-l*or bem nefy
gewölbten Gbor mit ccfjluftfteinen
ein fd)6ner, gleichfalls netygeroölbter
Zorbau, brei ^ogenöffnungen auf
*Nd)tecfpfeilero unb Sanbfoniolen.
3ld)tecfigcr Taufftein, gotifd), mit oi
fteld) unb bas ^eirijen bes Wlbbauers
III ifc*
Cmporenfäurt ju ÄirdjfKim a. *H.
laufftoin in btr «ircl>( ju 3 («felto.
er sJÖJappenf d)ilbern , roorauf .frape, Slbtsftab,
(bemalter unb gefdmitjter Jylügelaltar 1522.
3tn ber Safrifteitüre (Sifenbeidjläg. Tie Stirpe,
über bem Torf gelegen, roar einft jroeifad)
mit ^Jauern umgeben, roouon fid) nod) mandje?
erhalten bat. — Watbaus 1791.
SLsofen (£)ofot?eim 836).
kleine eu., einft gotifdje Ätirdje, mit nod)
älterem tonnengeroölbtem Oftturin, ^forr«
baus 1H13. ftelter 1622.
Qv. Stirdje 1601, mit frübgotifdjem, oben
adjtecfig roerbenbem Cfttunn. }(lte gewölbte
Sufriftei mit Gbriftusfopf im 3d)lujjftein.
Ghabbeufinale au? bem 17. unb 1h. ^abr
bunbert. Watbaus 1593, 3ftüb,le 1603.
Xiiftan felfigen 3d)lofiberge ragt 3cbloB
.£>ot)enftein, im dürfen bes Torfe«, mit ruu
ben (Srftürmeu empor, Oteuerbaut 1593, oon
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?iecfarfrei$. Cbtromt ^eftßljeini.
ben (Jrnuqofen yam icil ucrbrannl 1H9.J, laut ^nförift 1698 roiebcr aufgebaut.
Tae Torf ift mit bcr am Oftenbe im f leinen ^viebtjof gelegenen ftirdje, bem
betünnten 3d)lofj unb ben (teilen IBeinbergbalben im .fcintergrunb gar malerifd)
amufeben, befonbers beim Gingang von .Hirctjtjeim a. 91. tjer.
ttniponijfäulcit <u .«irclifjttm a. <H. 15!U.
§röfeCö oiiipdt uo2).
Xer Crt mar mit (Gräben unb
ÜRanern umgeben, oon benen noctj Jeile
erhalten fmb.
(*o. gotifd)e .Hird)e $um f)l- ^artl)o(ü=
maus, bie Seftfeite ift nod) romanifd),
bas übrige meift uom ^abre 1451, fdjoner
(vf)ov 1494, im 3tit be* Weifier« «errn
barb 3porer, f. bei 3d)ioaigern. ftmun
fladie Xecfen, (£l)orftül)le, merfroürbiger
lauffteiu mit Köpfen, v#ruftbilbern unb
einem Sappenfdjilb mit 3djere. ©rabftein
eine* Ritters. x^n ber 3afriftei im 2unn
eine ^nfdjrift auf ben hiev um 149'» ge=
borenen Reformator ^ob. (9ai)ling, einen
ber frityeften Anhänger i'uttjers in 3d)ioa=
ben, f als* 3tabtpfarrer in Örofj-'öottioar.
(Eingemauerter l'öioenfopf. örofter "iöranb
in ^Isfelb im ^abre 1904, bem aud) bie
.Hircrje jum Cpfer fiel.
3teinernes ^runnengeioölbe 1558.
3ft Säften Raufen frübgotifetje Stirdje,
icfit 3d)enne, bie $enfter meift oermauert,
innen fmlbfäuleu unb id)önes Rippen»
freujgeroölbe. Wroges altes 3teinfwuj.
s#ei Süftentjaufen ftebt ber Sanbturm,
oiereefig mit fpi^bogiger Xurd)faf)rt, am
ehemaligen l'aubgraben.
Ginft freiet Reidisborf, lon:j erftmal? enofibnt. ^um Jeil nod) ummauert, aud)
ftebt nod) ber Xorturm au ber Recfarfeite. Refte einer romifdjeu kMla im Salbe.
(vp. gotifd)e .Uirdie yuu 1)1. "Jllerauber, 17.59 uerbreitert unb oeräubert. Surm
im Cften, romanifd), mit 3äulenfenftern, unten mit gotifri)em RefcgcioÖlbe. $6fymte
Onnporen 1591, oon eigentümlirijer 3d)önbeit. Wrabbenfmal be* 3diultl)eif) Konrab
©raun, f 1594, unb voei rceitere, ber Herren oon Urbad), be? 1>anfratiu$, f ?,
unb be? Solfgoug Vnbioig, f 1591. 9ln ber Jure ber rippentreuweioölbten 3afriftei
alte? ^efd)läg. ^farrbof 1603.
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fl[ein.3nfler$(>eim. kauften a. SL
81
(£o. ftirdje, flcin, mit altem Cftturm, erbaut 1606 oon SReifter <1pan§ 93raun
nod) im gotifdjen Stil jener 3*it- $et 93au foftete 1530 (Bulben 55 Äreujer.
Das fd)öngelegene ^farrtjauss 1608. 2lm füblidjen (Snbe bes CrteS auf fei*
figem SJergoorfprung ftefyen nod) malerifdje tiefte ber $urgl ^ugersfyeim unb ein
neueresi Sd)lofi, feit Inno im Sefifp ber ^eitjerm oon Sßjöllroartf).
^auffcn a. "51., Stabt unb Dorf, (fjlauppa 823, Coufin 889.)
Da§ Sappen ber Stabt, frütjer ber SReidjsabler, feit 1487 ein Käufer, 33ote,
grün gef leibet, mit .£)ut, Spiefj unb "örief, auf grünem ©rbreid) im filbemen ^elb.
iiaufitn 0. <R. na$ 2J?erian. 1648.
(Sine ber älteften Stätten, roegen ber 3d)önf)eit unb ftefhgfeit feiner Sage. s2öid)=
tiger 9iecfarübergang, an einem ftelfenburdjbrud) unb einer Stromfdjnelle (itauffen)
gelegen, Sdjauplafc mand)er entfdjeibenber Stumpfe, fo in ben ^a^xen 1460, 1519,
1534, 1643, 1799. Die Stabt liegt auf ber rechten, bas Dorf auf ber linfen Seite
be$ Stuffes*- ma ältefter Seil erfdjeint bie farolingifdje ^falj auf ber fclfeninfel
im sJiecfar, bie.burd) bie Sdjlofjbrücfe mit ber Stabt oerbunben ift. 33on biefer
"JJfalj, ber ÜRefibenj be£ 9Jtarfgrafen Grnft (f 865), fte^t nad) unferer 9lnfid)t nod)
ber oierecfige Dürrn unb füblid) baran ber fog. ÜDlantel, ein redjtecfiger $8au mit
tief eingeprägten SHunbbogenfcnftern. Der Dürrn tjat 10', ber ÜDlantel 8' biete
dauern. Die 2lrt be$ sJ}lauenoerfs, foroie bie sJ9kfjoerf)ältniffe ber l'id)töffnungen
roeifen entfdjieben in farolingifdje 3«t, unb Ratten mir t)ier ben $au, roorin bie
1)1. WegiSroinbis geroob,nt l)at. Die obere Hälfte bes 100' ljoI)en Dürrns ift mit
gröberem SJiauenoerf ausgeführt unb ftammt aus ber ^ob,enftaufenjeit. $tei ber
am ftufj ber ^elfeninfel ftefjenben 3ttüt)le fanb man im ^a^r 17H7 ein große?,
fteinernes, früljromanifdjes "öogenfelb mit ber fi tauben ©eftalt eines SMfdjofs. (M.)
faulufi. Xrnfmätct au« Württemberg. 'Jietfartrei«. (5
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9te dachet*. Cberamt ^cunheun
3tttnm<t}jet$fn an btt 2tabtfir<f»f ju Haufffn.
Neuffen roar Meidjsgut, ber frönfifc^e £>ausmeier Äarl*
mann (741 -47) übergibt bie 9Hartinsfird)e Pippin (f 768), ben
3ef)nten ber ÄönigS*
fteuer bem ^^^ftift
©ür$burg , Cubroig
ber fromme um 832
bie ©urg Sauffen bem
IDtarfgrafen Grnft,
bem SBater ber
iftegisrmnbis, ber fie
aber im $at)r 861 als
(Empörer roieber oer=
liert. ©rafen von
Öauffen, bie s}*oppone
unb .£>einrid}e, treten
1037 in bie (9efd)id)te, unter ibnen törun, (Srjbifdjof oon Trier, ll(»2—24, jietjen
fid) aber in bie unteren ^lecfargegenben, um balb p oerlöfdjen; feit 1361 ift l'auffen
roürttembergifd). ©egenüber ber "öurg liegt bie ^farrfirdjc jur tu*- 91egisroinbis
auf einem felfigen 93orfprung mit Irofjen, febr alten Strebemauern. Um bie ftirdje
lag ber ftarf befeftigte Äird)^of , beffeu gemaltige Dkuero jum Teil nod) fteben.
Sil ber allein ftitgänglidjeu ©eftfeite ift ein tiefer (Kraben, jetjt Turdjfatjrt. Webftocf
fagt in feiner 33efd)reibung non Württemberg, 6turtgart 1699: „Ter gantje Üird)=
.&of roar ioöt)rt>afft, roorauff in bie 2n .£)ausbaltuugen, gleidifam als ein Stäbtlein
mit dauern unb Jljoren befdjloffen." 3o roar im Torf ein Horroerf, ^rücfen--
fopf ber 3tabt.
Tie urfprünglidje 3tabt, gegenroärtig ber öftlidjfte Teil bes Crts, roar febr
Hein unb bilbete beinatje ein regelmäßige*, läuglidjes i^ierecf, beffen i?angfeiten oben
an ben fteilen sJlbt)ängen bes
fdunalen 'öergrücfen^, auf
roeldjem bas Stäbtdjen liegt,
bin\ieben. Sdron burd) itjre
i'age oon jroei 3eiten natür=
lid) feft, rourbe fie burd) nanu
bafte, großenteils nod) uor-
banbene ^lauern unb "^e--
feftigungen nod) un^ugäng*
lidjer gemacht ; bef onbers
roaren e$ jroei tiefe, aus^
gemauerte (Kraben mit einem
ba\roifd)enliegeiibeu ©all,
roeldje an ber fdimalen Cft-
feite ber Stabt ben s^erg
rüden uon einem Abhang *u
bem anbern quer burdjfetUen 2mnfara t>« ftett. ^itminUi p Bauffttt
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Öauffen.
83
unb bte jugänglid)fte Stelle l'diütueii. überbieS ftanb nod) an biefer Seite in bet
sJHitte ber Stabtmauer ein tjoljer, oieretfiger Jurm mit tiefem Verlies, ber erft in
ben 1770er ^agren, dtt mon itonbfrrafje burd) ben oberen Deil ber Stabt
führte, abgebrochen unb burd) ba$
gegenwärtige fteilbronner Dor er=
fe^t rourbe. Die roeftlidje, wegen
beS ftfirfem Slbljangsi gegen ben
Oierfar etroaS weniger pgänglidje
Seite ber alten Stabt mar ebenfalls
burd) dauern unb mittelft eine«
quer über ben ^ergrücfen geführten
ausgemauerten (Grabens gut oer=
teibigt. Die Stabt batte jroei Dore,
oon benen bas „obere" an ber Süb=
feite gelegene nod) oort)anben. Da«
fdjon längft abgebrod)ene „untere
Dor" mar ein Doppeltor unb ftanb
an ber roeftlictjen Stabtmauer. 3ln
biefer Seite ber egemals wol)U
befeftigten Stabt, weldje fd)on im
3at)r 10<>3 ein Castrum genannt
roirb (SBirt. Urf.^ud) I, 24<», h,at
ftd) im Saufe ber 3eit bie SFIeuftobt
angebaut unb äber ben Abhang
gegen ben 9lecfar unb an biefem
talaufwärts ausgebreitet : aud) biefc
fog. untere Stabt rourbe in bie
SJefeftigung gejogen unb erhielt
dauern, ©raben unb jroei Dore
mit feften Dürmen. $on ben bei=
ben erft in oorigem 3at)rf)unbert ab-
gegangenen Dören ftanb bas „sDJüt)U
tor" an ber füblid)en Seite ber "Hor^
ftabt, bas „^rütfentor" gegen heften
am Eingang ber kniete.
Die je^ige eo. Stirpe auf bem
linfen sJtccfarufcr rourbe errichtet
1227 über bem Sarg ber im felbeu
3at)r oom v^apft fanonifterten
Otegisminbis. Dicfe, bie Dodjter bes sJDhrfgrafen Gruft bes s)lorbgaues (f 8*i5)
unb oon beffen Wemaljltn tf^beburg, roar fteben 3ßbje «lt, ol* eines Dages ber
9Jtarfgraf einen feiner ftuedjte gcpdjtigt tjatte. 51ns ffiadje barüber erroürgte bie
Sdjroefter bes .HneditcS, beren Pflege bas ftinb anoertraut roar, basjelbe unb
ftürjte es in ben ooruberftrömenben Oiecfar. 2lm britten Dag nad) biefer Dat rourbe
Zurmfcnfid an btr <3tabtfirct)c 511 t'anffen.
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84
Wccfarfrei*. Cbctomt Sefifl&eim.
iHtfliÄttmibiMajxflt ju Saufftn.
Wegisroinbie r>om Holte, ba§ fie in ben
Spellen fucfjte, gefunben mit nod) roten
Stangen unb in Sauffen ju ©rabe ge-
braut. 2luf betrieb be$ 93ifd)ofss Gum-
bert oon SBürjburg (832—41) erhob
fid) über ihrer töutjeftätte eine Kapelle;
im ^afyr 1227 rourbc MegiSroinbif
fanonifiert, itjr @ebäd)tnistag ift ber
15. ^üli. sJiod) l)at ficfi ber fteineme
Sarfoptjag, in ben bie ©ebeine ber
#eiliggefprod)enen bamalS ju ruhen
fomen, erhalten mit folgenber 3nfd)rift
in altgottfd)en "öudjftaben: Anno domini
m. ducentesimo vicesimo septimo (1227) fuit canonisata et translata virgo et
martir saneta Regiswindis et fundata ecclesia. 3llfo im ^atjr 1227 mürbe bie
jetzige $ird)e gegrünbet, aber ber fefjr forgfältig aufgeführte $8au mufj langfam fort=
gefdjritten fein, nad) bem fd)on tjod) entroicfelten Stil ju fdjliefjen; am altertümlidjften
erfdjeint bie Safriftei. 9lm 4. September 1564 jerftörte leiber ein ^öli^ftraljl einen
großen Seil ber Äirdje famt ihrem Ontjalt, bie in itjrer ursprünglichen ^orm ein
überaus fd)öne$ unb geiftreid)e§ ©ebäube mar unb nad) bem ©ranb jur fallen*
firdje (mit SRippenanfä^en) unter einem 3>ad), aufjen mit breiten 9JkBroerffenfteru,
neränbert rourbe. 9hnc einige portale jeigen nod) bie reidjen frühgotifdjen ©liebe=
rungen. 3)ie Äirdje mar eine fladjgebecfte, breifd)iffige s#afilifa mit £>odifdiiff unb
bem Jurme jinif djeu .fmdjfrfjiff unb (£bor. tiefer letztere ift in feiner ganjen Fein-
heit erhalten. 3nnen beftehen nod) bie Fippenfreu^geroolbe be§ (Stjovs, bie unter
bem tum unb feinen jroei Dlebenbalbadjinen
am (Snbe ber Seitenfdjiffe. 2ic Sd)luftfteine
geigen berrlid)e l'aubroerfrofctten, jum ieil mit
köpfen. Die SBänbe trugen Malereien, ebenfo
bie Jenfter. Kit ber Sdjluferoanb bef (Jl)orc3
fteht ein Steinfd)ranf mit reidjem Stabroerf,
(Sifentürdjen unb feinem, nod) bemaltem Wet^
geroölbchen, barin mar ber jetjt oerfebrounbene,
1521 gefertigte filberne Sarg ber Wcgüroinbi«.
Jafelbilber mit ber i.'egcnbe ber hl- WegiS minbis.
(M.) Tie Safriftei ift nod) ganj frühgotifd),
mit jroei fdjönen ^Hippenfreujgeroölben. (?in
s-ölatt im MunftntlaS, worauf $au unb QhtyeU
heiten ber ftirdje, gibt eine Ahnung non ber
.f>obcit ber s-8crbältni|fe, ber eblen Ginfad)heit
im ganjen mic ber oortrefflidjen unb flaren
$urd)fübrung in ©lieberuugen unb Zieraten.
2luften an ber Sübfeite ber ftirche fiebt man
eine alte eingehauene Sonnenuhr, ferner bie *f9i«wtnbiMat>ciie $u vauff«.
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ßauffen.
85
^nfdjrift: Anno domini 1415 obiit Conradus Beringus. Irmelgat uxor sua .
dominus Johannes filius eorum. 3lu ber Seftfeite bie 3ahre«jablen 1609 unb an
einer fdiönen Sonnenuhr 1506, an ber Worbfeite 1620. S-Beachten«roert fmb auch
bie uielen merfroürbigen Steinme^jeichen am (£hor, f. u. S. 82, bann ebenbort
ber leiber ftarf oerftümmelte fteinerne ßlberg unter fcbön net>geroolbter 2Sanbnijd)e.
£aut Stabtthronif rourbe ber Clberg gefertigt 1507 non 9Jleifter $an%, Steinme^
ju $eilbronn, um 80 ©ulben.
SiibUcb ber ftircrje fteht noch bie frütjgotifdje ÜHegi«roinbi«fanelle, ein emfter,
nierecfiger ©rabmalbau, üou h,obem, achtecfigem Steinbad) überbecft, woran ftcb ein
etwa hunbert ^atjre jüngere«, fterngeroölbte«
Gbörchen fdjliefjt. Die ©eroölbegurteu fitzen
auf Dragfteinen au« ftöpfen unb Saubroerf.
Unter ber Hanelle ebemal« bie ©ruft ber
«^eiligen. 25er oom Wecfar umraufdjtc Crt,
neben bem fyerrlidjen (£tror ber Äirdje, mit
IHofenbüfdben , (Sfeu= unb SÖeinranfen unb
bem «lief über ben Strom hin, ift ooa Stille
unb Söeihe unb überfchroebt nom ^lüftern
ber heiligen Sage au« bämmernber «orjeit.
Die jefct feit 1883 roieber jum ©otte«-
bienft eingerichtete eo. 2)cartin«f ircfye am
Cfienbe ber Slltftabt roirb fchon oor Sttitte
be« 8. Oo^rbunbers genannt; jetjt gotifd),
mit oerfürjtem, altem Cftturm, mit 5rat$en=
fonfolen. Die Anlage romanifefa, mit ftarfen
9Jcauern. Die oor ad)t 3af>ren im Dürrn
roieber aufgebeeften früljgotifcben Söanbgemälbe
au« ber Segenbe be« hl. Martin mürben leiber jerftört. — Die Stabt, befonber«
bie Slltftabt, erinnert mit ih,ren noch, jum grofjen Deil erhaltenen SHauern, Dürmen
unb Dören, bie Ijod) über ber «ergfante aufragen, an bie fo merfroürbigen unb
malerifdjen, uralten «ergftäbte SHittelitalien«.
N3ln ber Sübroeftecfe ber 9lltftabt lag fcf)irmenb bie obere «urg, „Sd)löf}lc",
nahe bem oberen Dorturm. $n ihren feftung«artigen ©runbmauern fifct jefct ein
SBohnhau«. «ei ber 3ttartm«firehe fteht ber fog. Neue «au, 1568, ein grofce« Stein*
hau«, mit fchöner fteinemer UBenbeltreppe, halb haften unb tfclter, halb bomben--
fefte« 3e»flhau«, mit ber ÜRücffeite auf ber nörblidjen Stabtmauer ftebenb. s2lter=
tümlidje Käufer ftebt man noch mehrere in ber Slltftabt.
Da« ehemalige «enebif tiner -Tonnen foft er, geftiftet 1003, lag jenfeit« ber
3aber, am 9lorbenbe be« Dorfes, im „Dorf lein". St. ^öeinrid) II. gibt uermöge
llrfunbe oom 25. Dejember 1003 alles 9teich«gut in ftirdjheim bem «ifchof Heinrich
Don SBürjburg, bamit berfelbe am «egräbni«orte ber hl. fliegisroinbi« (ubi saneta
Regiswindis virgo corpore requiescit) ein ftlofter errichte. ftehen noch bie
Ncbengebäube bes ftloftcr«, foroie bie krümmer ber 18<>7 abgebrochenen .ttirdje unb
be« tfreujgangs, roeldje 1474—76 oon bem fürftlichen roirtembergifchen «aumeifter
3*nfltr an ber «lofttrtirflt ju gaufftii.
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86
fttcfarfrtiS. Dberomt Stftfl^eim.
sitlbrcd)t ©eorg roieberbergefteüt roorben fmb, am Jtreujgang fein SOleifterfdulb (ogl.
o. ©. 18 f.). ©egen (Snbe be$ 13. ^atjrljunbertö tritt on Stelle be$ urfprünglidjen
ßlofterä ba§ Dominif anerinnenf lofter oon 3 i1, 1 1 1 g e n , in ba$ 1 476 nod) bie ^rämonftra«
tenferinnen oom ftlofter Slbelberg fommen. Der ganje (£ljor ber SUrdje war mit
alten (Grabplatten belegt, beren Slbbilbungen fid) in ber Ägl. Sanbesbibliotljef in
Stuttgart nocfo erhalten Ijaben. tfur <$efd)id)te beä sJtonnenflofter3 ju £auffen a. 91
oon ftriebritf) ftreiljerr d. ©aisberg*Sd)öctingen, Surrt. Oabrbüdjer, 3a^g. 19« »2.
*2d>[ofr t'itbtnftfin.
Steinerne, elfbogige "Brücf e über ben Stedar jroifdjen Dorf unb Stabt, gegen
800 ftufj lang, längfte ^rücfe bes Raubes, erbaut 1530 — 33 1 nadjbem bie unter
(#raf Ulrid) oon Sirtemberg 147.1 erbaute am St. 3kitetag be* ^abre* 1529 nad)
einem heftigen iHegengufj eingcftürjt mar. Saubturm, •/« Stunben bftlid) ber
Stabt, mit fpi^bogiger 2>urd)faf)rt. 2lm *©eg nad) sJ(orbh,eim jmei Steinfreuje.
^n l'auffen a. 9i. ift al§ Sofjn bes JUofterfjofmeifters geboren am 29. SJcärj 1770
ber Inrifdje Dichter v>b- (Strriftian ftriebrid) $ii (ber litt, früh reif, einer ber ecfjtcftcn
unb ebelften ©eifter fctyroäbifrijen Stammes, doU Jvormcnfd)bnt)cit, Staturftnn unb
bimmlifdjen £>cimn>eb.
jjgöcß^aw (Codiendieim ^56).
©otifdjc eo. ftirdie, im J>ahr 1757 oeränbert, mit Cftturm, an bem ein uicl=
eefiger (£f)orid)lufe beroortritt, ber ganje (>l)or nengeroölbt mit wer Sdjlumteinen.
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Sltcfarfrete. Cberamt Sejigfcim.
— &me\ SHeffingbecfen. Angebaut an bie ftirdje ift bie SD^öfctfc^c örabfapcllc.
3)er Ort ift jum Seil nod) ummauert. s#eim SBeijjenbof (im Scilertjöljle) be*
beutenber Siümerplaty.
t""» 1 h
-I 1 u
3(ft[o§fapeat <u «itbcitfuin.
Metterzimmern.
$)ie fleiue ei). Mtrd)c qotifri), mit unten freujflciuölbtem Cftturm, naci) bem
169.'} oeränbert. cteiuerner (Sljriftusf opf , anno dorn. 1437; ein örabmal 1607.
]ZlerfmrK>eftBcim (IDtftyefm u22)-
(5u. .Vtird)c neu (oon ©aab) 1844, alter, fd)öner gotifdier Siran, einft ßl)or.
2)arau baö Steinbilb be£ b(. "Jlifolaus. 2er lurm aeM oben in« Sldjtecf, t)at
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90
9i«farfrti«. Oberamt ^efig^eiui.
9Bafferfpeier, SWafjroerffenfter unb ftcincrncn Kranj barüber, oon bcm au« man eine
rounberootte 2tu«ftd)t geniefjt. Stattliche« SRathau« 1751, mit fteinemen SRunbbögen.
Der hochgelegene Crt hatte ein eigene« 9Ralefiigericht unb mar ummauert.
3u Otectarroeftrjeim gehören:
SHebenfiein. Sllte« unb 9leue« Sdjlofj. Vom alten nod) SWauertrümmer
unb ber hob«, oiereefige 93ergfrieb, mit Stamm unb einem Säulenfenfter. Der SBurg»
räum mar flein unb enthielt faum mefjr al« ba« SRitterhau«. Sluf brei Seiten um»
gab ein in ben Reifen eingetriebener ©raben biefe erfte Vurganlage. Die anftetjenbe
©ergfeite, oon ber eine $8efd}iefjung leidjt Erfolg haben mufcte, rourbe roohl fdjon
in ber frübeften 3eit mit einem Vollmert oerfeben. ^m 16. 3af)rf)unbert erhoben
ftch b,ier bie Schjofigebäube unb Stallungen, meiere ber Vergfeite ju burd) einen
tiefen unb breiten ©rabeneinfd)nitt gefiebert roaren. Die ©ebäube haben Staffel-
giebel, unb ba« Schlo&gebäube jcidjnet ftd) burd) reiche, im SRenaiffanceftil gehaltene
$)a(fonbrüftungen au«. Die Sd)tof}fapelle tft bödjft fet)en«roert, halb gotifd),
in reichfter SRenaiffance , mit Dielen SHlbbauereien unb hohem, auf ba« feeffte mit
sIRa«fen, Scbnörfeln unb Spifcfäulen gefdjmürftem s}Jrachtgiebel unb mit jroei grofjen,
oon Siarqatiben, Säulen, ftrud)tfd)nüren ufro. belebten portalen. 9ln ber 9lorbfeite
erljebt fict| ein adjtecfiger Surm, unten ben (£t)or bilbenb. Die Jenfter gotifd), mit
SJia&merf. Der ganje Vau erinnert lebhaft au ba« Suftbau« ju Stuttgart unb ift
n)ot)l bemfelben Vaumeifter, ©eorg Veer (f. o. S. 30 ff.), jujufttjreiben. Da« innere
netjgeroölbt auf jroei SRenaiffancefäulen unb einft ganj bemalt. 9luf bem Sd)lu|*
ftein be« Gtjorgeroölbe« : Wibrecht, ^oljann, ^btlipp, SRaoan, Äonrab, alle oon Sieben*
ftein, 1590. — über bem .jpaupteingang ift ba« £iebenfteinfd)e Sappen, über bem
anbern St. ^afobu«. Den ©iebel gieren Vruftbilber be« ftönig« Daoib unb Äarl«
be« ©rofeen. (K.)
Der ältefte befannte Stammherr be« nod) jet$t blübenben ©efd)led)te«, 9iem»
barb oon iiiebenftein, um 12oo, fann al« ber Grbauer ber alten Vurg betrachtet
werben. Die Scblojjfapelle uon H'iebenftein ift eine« ber roenigen noch flut tx*
baltenen ÜBerf e au« bem Sct)luffe bes 1 <>. ^ahrtnmbert«, al« bie alttoürttembergifd)e
(Stuttgarter) SRenaiffance eine Verfeinerung erhalten tjatte, roie feiten fonftroo; al«
eine Verfd)meljung ber gotifdjen formen, Stonftruttiomm unb ©runbriffe mit ber
oon Italien hereingebrochenen föenaiffance, befonber« auef) im proteftantifd)en Kirchen*
bau (ogl. aud) Jfreubenftabt) ftattfanb, unb bie sJkoteftanten auf bem Sege roaren,
aud) für itjreii ©lauben einen ^lusbrud in heiligen ©ebäuben ju finben, roelcbe Ve=
roegung befanntlich bei un« burd) ben Dreißigjährigen ftrieg oernidjtet rourbe; fte
jeigt bei offenem Sinn für malerifchc ©efamtroirfung unb flarer iRaumoerteilung
bie aujjerorbentlidje Verfeinerung unb Durcharbeitung be« ,3'enoerf«, bie gefchiefte,
reiche Verroenbung oon pflanjlichen unb menid)lid)en formen, freilich jum Seil fchon
ba« sJ)cafi bes erlaubten burd)bred)enb. Vefonber« lehrreich ift auch oie s*»*s
fchmücfung be« 3nncr»/ roo bie einjelneu ^auglieber unb Crnamente, gleichwie im
Stuttgarter Sufthau«, burd) fräftige söemalung nod) gehoben roorben ftnb. Die
bamalige $cit hatte bie formen- unb ftarbenfreubigfeit be« SRittelalter« noch nicht
hinter fid). Von unten gefehen fd)aut Viebenftein mit feinen ©iebeln unb Dünnen
hinter ber hohen "iDiauer roie ein alte«, oergeffene« Stäbtdjen oom -Ipügel herab. (K.)
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91
3tjingerf)of (alt Udingen), fiepte krümmer beS oon Ulbert oon Sieben*
fitem (f 1261) geftifteten $ominifaner*9lonnenflofter8 unb Äiraje, einft ©rablege
be$ ©efd)led)te$. ©egen (Snbe beS 13. $al)rfmnbert§ wirb ba3 Älofter mit bem in
Sauffen oereinigt. 3n ber alten ltird)f)ofmauer in einer ber fapellenartigen SRenaif*
fancenifdjen baS lebensgroße ©teinbilb ÄonrabS oon fiiebenftein, f 4. OTarj 1620.
^BaCßeim (tDalcfcim \075).
(Sinft fefjr bebeutenber SRömerplat} (f. o.), roaS auef) im Flamen noct) nad)flingt.
$er Ort mar ummauert unb mit Soren oerfefjen. 9llte eo. sJ$farrfirdje, um 1760
unb 1826 oeränbert, mit Oftturm, innerhalb be$ römifajen ÄaftellS gelegen. Ur*
fprünglidje Slnlage fpätromanifd), ber Üurm mit ljofyem Stippenfreujgeioölbe auf
(Scf faulen, ©rabmal eines ^SropfteS oon IDenfenborf, iöernljarb oon ©auftetten,
f 1468. $a§ SHat^auS trägt nod) ba$ babifdje Wappen, aus Stein genauen,
©rofje, alte, fyodjuinmauerte ftellereigebäube bei ber Äird)e; über ber fpijjbogigen
(£infal)rt bie 3aljre§äal)l 1512. — ©egeniiber ber 9Jlünbung ber (Snj in ben sJJetfar,
am fclftgen, in ber 3ftittag3fonne glutienben ©elänbe bes Sd)alfftein§ ift eine ber
beften Sßeinbcrglageu be§ l'anbeä, barüber, rütfioärts oom (Snjbacl) gefäüfct, bie
$urg, ein $la$, ber in oorrömifdjer unb römifajer 3eit unb nod) im Mittelalter
befefct gehalten rourbe.
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Hüblingen nad) Wtxian. 1643.
©kramt Böblingen.
Jirtertfimer.
bef)errfd)enber 9Jtittelpunft be§ «ejiris erfdjeinen bie Sdnuefterftäbte
93öblingen=Sinbelfingen. $ier roaren, burd) ausgebelmte SHoorgrünbe gefdnitjt, <2iebe=
hingen roofyl fdjon o o r ben 'Kömmt. Tie iHömerftabt lag nahe f üblid) oon ©inbct=
fingen, baS Äaftell roofyl innerhalb ber dauern ber jetjigen Stabt. (Jine uralte -£)od)-
ftrafje lief com alten Äeltenplat} ßannftatt über Halingen auf ben Silbern nad)
Böblingen unb immer fübroärtS auf ben "öromberg, ben t)öd)ften Sdjeitel be3 3d)ön=
bud)S (584 m) mit „(Sielstritt" unb (($trfenfee'\ roofelbft eine Stabt geftanben
Ijabe. ^om na^en Cd)fenfäad>en gel)t bann oftroärt* ein .frodjroeg uiele ©tunben
lang, otjne ein Tal ju überfdjreiten, gegen Würtingen am Wccfar.
2113 fliingroall ift anjuuetjmen ber 33öblinger Srijloftberg; ein Heiner liegt
auf ber alten QJurg, fübroeftlid) oon Böblingen ein weiterer ; eine Opfer ftätte
lag t)öd)ft roaljrfdjeinlid) auf bem 'öromberg bei 3d)önaid), f. aud) bei 3lltborf.
^aljlreidje (Grabhügel in ben Söälbern uou Böblingen, ^armstjeim, Sinbelfingen,
3Bcil i. Sd)., einjelnc bei 2Iltborf, Dagersheim, (Sfjniugen, Weuroeiler, 8d)önaid);
bei legerem Crt, im „oberen i'cfjlc", merfroürbiger feltifdjer 3)iünjfunb, jroei golbene
unb 20 filberne ;Hegenbogenfd)üffeld)en. (M.) Jridjtergruben bei Wiblingen.
>Kömiid)CS. £ie große Straße von Gannftatt nad) ^Ottenburg lief über
^öblingemcinbelfingen, ben id)lud)tenreid)en 3d)önbud) ptr Surfen laffenb, nad)
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Böblingen.
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Arrenberg, ©ine anbere, l)auptfäd)lid) ftrategifd)e Strafe lief auf ber Unfen Stedar*
fette oon iRottenburg über Bübingen unb Höngen ebenfalls nad) Sannftatt, bem
Umroeg, ben ber fpifce Söinfel beS ftlufc
Äeltifflt 3ilbermünjen. gefunben bti 6$önaicb.
taleS bei podjingen bilbet, folgenb.
SBon ber 9lömerftabt Sinbelfingen, beren
Äaftell nod) ntc^t gefunben tft, jogen
römifdje (Straften nad) allen 9iid)tungen,
fo ber „$>eern>eg" nad) 2Ragftabt, eine
über ben ©olbberg jur römifcfyen sJtieberlaffung am ^ßfaffenfteig als „|>eun)eg",
„roteS oteigle" nad) Husberg; eine als „Sllbinger s2Beg" nad) Dagersheim, Slib*
lingen, ber „SRennroeg" nad) Döffingen. — 3*on ^forjfjeim fjer baS „Styeinfträjjle"
nad) Dagersheim, ^tlbrijfjaufen unb weiter nad) ©eben^aufen.
Diieberlaffungen : Böblingen, römifd)eS ©ilbroerf, 2Rerfur, aufcerbem beim
^faffenfteig, mit Döpferofen unb ber oortreffliajen 33ronjcftatuette beS s)teptun (M.),
bann auf ber Surger»
nriefe mit 93ilbn>erf,
Diana unb einer 9h)mp{)e
(M.), unb im alten |>au.
Die nud)tigfte sJlieber=
laffung ftanb auf „El-
bingen", füblid) oon
Sinbelfingen. 93ilbn>erte,
barunter eine geflügelte
s-öiftoria, auf einen Sdjilb
ft^reibenb (M.), bann
norbroeftlid) ber (Stabt
beim „S^elmentörle"
unb roeftlid) im Dobtroar
unb 5luerroiefen römifdje
tiefte. Dal ber ÜRömer*
platj Sinbelfmgen als
Slafteü anjufpredjen ift,
Ijiefür fprid)t neben ben
Runben bie Sage an ber
-£>auptt)eerfrrafje jiüifdjen
ben beiben fo fer)r roid)ti=
gen föömerftdbten <£ann=
ftatt unb iRottenburg.
DaS Äaftell bei Äöngen lag $u roeit ab, um ben 3ugang D0« (Sannftatt l)er auf ^Rotten»
bürg ju erfahrneren, fonnte mit £eid)tigf eit umgangen werben, ebenfo Bübingen. Seitere
9lieberlaffungen bei Wiblingen, Döffingen, (Sfmingen, Mauren, SRagftabt, 3Ratd)ingen,
(3d)önaid), sBeil i. (5d)., rjicr Wömerrefte auf oerfdjiebenen ceiten famt SBilbroerfen,
Diana, Jupiter, über ben ©iganten reitenb, ufro. (M.) Das an ber alten ftirdje in
Sajönaid) eingemauert geroefene iReliefbilb ging beim Umbau ber ftirdje oerloren.
**ronjf«2tatucttf beS Neptun, gefunben bti Böblingen.
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94
ütecfarlrei*. Cberomt Böblingen.
9icit)€ ngräber bei Böblingen, Wiblingen, T>agerSfyeim, TarmSljeim, Tsätjingen,
SHagftabt, 9Ratd)ingen, reiche bei (Ehningen unb befonberS bei ©inbelfingen, füblid)
an ber Stabt, roo forrroäljrenb !>öd)ft raertoolle ftunbe gemacht roerben. (Ii.) SJei
^oljgerlingen , auf bem 8d)ü^enbfi#, fanb man ein überlebensgroß männliche«
©öfcenbilb oon Sanbftein (M.) mit
Toppelfopf, abgebilbet in Sdjriften bcS
3Bürttembergifd>en SHtertumSoeretnS.
Ter Sdjönbud), jeneS otelfact) oon
langen Salem burdjrifiene, bis gegen
600 Meter (2100 ftufi) ^od) gelegene
9(cter= unb Salblanb, baS fid) füblid) oon
SBöblingen^Sinbelfingen bis juni s3Jecfartal
ausbreitet, rourbe oon ältefter &c\t bis
inS Mittelalter an ben ÜHänbern, auf ben
weit oorlangenben 33erg!)äuptern , mit
Burgen uub Sdjanjen gefrönt, erfetjeint als
ein grofjeS, roebjfäljigeS, fd)rocr ju er=
ftürmenbeS ^ölferlager, beSfyalb ift aud)
bie Ausbeute an StltertumSfunben oon ber
fcltifdjen 3eit an t>ier fo bebeutenb.
:23ö6Cing<m, Dberamtsftabt.
(Bebilingen um \\00.)
TaS Wappen ber Stabt ift bas ber
"JJfaljgrafen oon Tübingen, eine rote
Stird)enfat)iie mit brei unten burd) ^raufen
oerjierten Wappen unb brei Mingen oben
im golbenen ^elb.
Tic junt Teil nod) ummauerte 9Ilt=
ftabt liegt auf einem in bie roeite moorige
Olieberung oorgefdjobenen £>ügel, ber auf
feiner l)öd)ften Stelle Sdjlofj unb ßirdje
trägt. Sie fd)on oben bemerft, mufj
biefer roeitbiu beljerrfdjenbc .fntgel fdjon in
früfjefter ,-Jeit oon Helten, Germanen unb
9iömern ocrfd)anflt geioefen fein. $m
Mittelalter mar tner eine ber groften cdjönbudjburgen ber ^faljgrafen oon Bübingen,
unb nod) am 12. Mai bes x)at)reS 1525 entfd)ieb bie ^efetyung biefcS "iflurgfjügelS
mit Wefrijü^ burd) Trud)feft Weorg oon Salbburg bie bamaltge grofte 'Säuern^
fd)lad)t. 9fn ber 2übioefrfeite fd)ü^en beute nod) bie jioei großen 8een bie eng 511--
fammengebaute 3tabt.
(Su. Stabtftrdje j)ttm 1)1. TionnfutS, nid)t groß, einft bie 3d)lof?fird)e. Ter
otelecfige tltjor unb ber Ijolje, fd)on am toeftlidien l'lbb,ang ftcbenbe Turm finb nod)
€tcinrrm& Öötjcnbtlb. flefunben bei ^oljgtrliitgtit.
in >,k itat. iMröpc.
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Wiblingen.
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altgotifd) unb feljr forgfältig gebaut. 2)a8 fpätgotifd)e, mehrfach, oeränberte Sang«
b,au3 trägt — rote aud) 2urm unb Gfyor — nod) jaljlreidje Stugelfpuren oon ber
$au*rnfd)lad)t t)er. 1>ie l)ol)en sJiippenfreujgetoölbe beS Gl)or§ ruljen auf trefflidjen,
mit Stöpfen unb 5isur*n oerjierten Iragfteinen unb ftraljlen in jroei fdjönen Sd)lujj-
fteinen (Samm ©otteS unb ber t)l. $ionp,fra$) $uf anraten. Jauffietn, adjtecfig, 1518.
©rabftein be§ s$faljgrafen £>einrid) oon Bübingen, f 1336. &m Steinfodel ber
2Beftempore befinbet ftd) ein Steinmet}jeid)en unb bic ^abreäjab,! 1587. ©otifdje
Gt)orftül)le. 2)ie Safriftei
b,at ein 9letjgetoölbe. 3)er
SDadjftuty ber ftirdje,
fotoie ber f)öljerne 3luf«
bau be8 $urme$, beffen
untere @efd)offc mit ben
tiefen äTCajjtoerffenftern
ben frül)gotifd)en Stil in
grofjer Strenge seigen,
Toirb im %a\)T 1707 oon
Serfmeifter 5Hid)ael
Stal)l oon Böblingen er=
baut. 3n ben Gl)or füljrt
oon Cften eine Ijöbfdje
9tenaiffancepforte mit
^erlftab, einem Stein*
metjjeidjen unb ber fyb'
xefyaifl 1600. *om cl>c-
maligen Sdjlofjber "JJf alj-
grafen oon Bübingen,
ba$ cinft bie flirdje uni^
fd)lofj, fte^t nur nod) ber
füblidjfte Flügel unb jeigt
nod) einige ^fenftcröffnun*
gen im fpäteften gotifdjen
Stil. $ie fpätgotifdje
Äirdje auf bem efjema=
ligen ^riebt)of, 1587 oollenbet, mit älteren ©rabfteinen, profaniert, Gtjor abgeriffen.
$er Stabtbrunnen, 1526, trägt bie fd)öne SJilbiäule be$ 1)1. Gt)riftopl)oru$.
2)a3 ©aftl)au§ jum "Bären, in ber unteren ^orftabt, roar ein äBafferfdjtojj. 9luf
bem „%Man" im 'üBalb jtoifdjeu '-Böblingen unb Sdjönaid) langljinjie^enbe, geioölbtc,
untcrirbifd)e ^ßrfdjgänge, 1 737. 2lu3 Böblingen flammt bie berühmte 3taumeifter*
familie ber ©oblinger, bie au ben gotifd)en SOZiinftertt $u Gelingen, Ulm unb Straft
bürg tätig roaren.
cd)öne fpätgotifdje eo. ftird)e tum hl- s3Jifolaus, um 147i>. 2>a$ Sd)iff l)at
eine gotifdje .frol^balfenbecfe mit ^lad)id)iii^evei, ber Gl)or ein WeHgeioölbc mit oier
2.HU>öfit(te ju Böblingen.
<)<;
'Jierfarlrei*. Cberamt ^Böblingen.
figurierten (Sdjlufefteinen, auf beut öftlidjen bcr sJBappenfd)ilb be$ Skumeifters sJllbred)t
(^cora,. laufftein 1471, adjtecfig: Gmporfirdje 1557. 9btf einem $Uatt im Hunft=
atlas fiebt man bie milben unb flaren normen ber ßirdje. ^ortrefflidje a,atifd)e
(Sborftüble mit 'üruftbilbern unb reidjen ^ladif d>ni^ereien . Menaiffancegrabmal be$
Philipp Wüncfbinger, f 1626, mit einem 'öilbbauerjeidjen M1D. $er fctjr alte,
ßdjlopfitt^c ju Böblingen.
an ber 'Jtorbfeite bes Scbiffes ftebenbe Sturm bat oben ipätaptifdie Sdmllfenfter
unb ein 8attclbacb mit Staffelgiebeln, ^»ohbäufer mit Monföldjenreiben.
(Sine '-Ciertelftunbe fnblid) com Crt ber „lyioncbgarten" mit frübmittelalter*
lid)en 2d)crbcn.
JUtöorf (Hlcöorf% (204).
©otifdjc eo. ftirebe $um 1)1. SMafui*, beten ($l)ox unb Safriftei urfunblid) von
sDleifter $ait£ Steinmetz in 'öebenbaufen 14S»5 erbaut mürbe. (5bor moblerbalten,
StiftungStaffl ber $fat)8t&ftn 9Hed)tilb unb ihres SotjneS Wraf ISberbatb in
ber Stift«lird)e flu Sinbelfingen.
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«tborf.
97
SIod)fd)ui)jc«t an Dtit fffcorfhiljltii p fliMiiiflcn.
nc^fleroölfat mit fünf figurierten Srfjlußfteiuen. Leiber ift ber SHeifterfcbUb bes Waiu
meifterS nietjt mefjr uorf)anben, berfelbe mu§ fidi auf bem an ber Seftioanb best
<JJauIu8. Ifitfmäler auo «Bümcmbcrg. Wcrfarfrei*. 7
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9H ftedarfrei*. Oberamt Böblingen.
Gljovcö angeflehten, jertrürmnerten (elften Sdjlufjftein befunben Ijaben. Sefyr fdjön
geölte, im ^ofyc 1592 gefertigte (9rabtafel, aus (Solenfyofcr Stein, bc§ Wärters
ÄUrtriiwienn an freu liboritübtrn ju Ätblinani. lauffttin ;u Wiblingen.
liborfnifjlc ju HIMittQtlli *r«flbilber an ben liborüütxrii jti Wiblingen.
3of)aitned 5d)war&, f 1591. Xurnt an ber "Jlorbfeite ber Hirdjc. Uber ber 3afriftci
pforte bie etroas befd)äbtgte v%nfd)rift :
Mala mali malo mala contulit oiunia uiuixla.
($er .Hinnbacfen be* ööfen bat bnrri) ben Stpfcl aUcc> "■Höfe in bie s£>elt gebrad)t.)
Söreitenftein. $afler8f»ciin.
99
3)as "}?farrt)aus mar bie "Burg ber .fterren von
9lltborf . Tas grofjc Wathaus mit Bogenhalle 1 »>25, oben
tüchtiger ^oljbau, Watfrube mit fchöner .£>ol$fäulc.
9)iönchsjd)euer 1597. überwölbter Staunen 1594.
ältere 'öauernhäufer, an einem ein 3teinbilb oon 1542
eingemauert. Unter pfaljgräflidjer $ienftt)errlid)feit
f aften bis 1 393 auf hieftgcr Burg bie sperren oon 911t-
borf, bas nun uollenbs ganj an Äloftev 33ebenhaufeu
fommt. — (Sine 3tunbe jüblid) oon 9ütborf, auf bem
„(fjelstritt", fielet man jährten in 3anbftein, roeldK
für Sorten bes (Sfels gelten, auf bem einft Ghriftus
btefen SBSeg geritten fam.
jJSreitenßetn.
(So. itirdjc jum 1)1. ©eorg, fpätgotiicb, mit fdjönen
ÜDlaBrocrffcnftern an 3chiff unb Ghor. 91m Sübportal
lieft man bie 3"fcf)rift : undcr
apt Bernhardin (voll ©eben»
Raufen) ist gemacbet 14hh.
Dabei ba$ Leithen bes Bau=
meifters ftranj. 9luf bem Breitem
fteinle liegen ÜDiaucrrefte. (Sin Drtsabel beftanb liier febon
oom 11. bis jum 14. ^öbrbunbert. .
i<on ben ttljorftiUjlfit jtt
Tagcr-itjeuii.
paijevsßetm Od)0» 12- Olabrbunbert fo geidjriebeu».
(iine Biertelftunbc oberhalb Sarmsheim im abgefchk
benen Scbwippetal gelegen. Schöne gotifche eu. itirchc jum
1)1. ^ribolin 1491. $er neHgeroölbtc, auffallenb rooljlgebilbete Ghor trägt fiebcu
figurierte 3chlufjfteine, an bem öftlid)ften hält ein (Sngel ben Söappeufdjilb bes
Baumcifteis. Wute, fladjgefdjnittfe gotifdje
(£horftül)le unb (Glasmalereien ( 3t. SBene*
bift, ftreujigung, £reifönige). Wroßcr,
alter ftrujifirus, KJHl bisher geftiftet.
3d)lid)te gotifd)e Stanjel aus 3anbftein.
(Grabbenfmale aus bem 16. ^ahrhunbert.
Ter geioaltigc s2öeftturm, ein alter Ber-
teibigungsturm, trägt ein cattelbad) mit
gebrannten gotifchen .Urabbeu. 9luf einem
Blatt bes Stunftatlas erfefaeinen bic reid)
unb fcharf ausgeprägten normen biefer
ed)ten, gut erhaltenen, aus einem @ufj er
ftanbenen Xorffirdie. — Pfarrhaus 1791. fcmffuin ju loflcMbdm.
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Wecfarfrtia. Cberamt »ablingen.
parms^ctm (Darmisljan 1282).
(fn. ftirdie, urfprünglid) gotifd). ben 3of)ten unb 1804 gänjlid)
neränbert, mit altem, unten freujgeroölbtem SBcftturm. s43farrt)au$ 1 703. Ter Crt
befiel nod) alte .ftoljfjäufcr, eines mit grofjem ©iebel mit jartgefdjnifctcn ftonfolen,
ein anberes, fcf^r reid) gehaltenes , bie 9Hüf)le, mit Äöpfen, Stafetten unb flnacfen
unb ber 3nfd)rift: 3d) (Sbertjarb «aur 1590. (Siefje bie SIbbilbung im Äunfr
atlas: „.£>oljl)äufer au§ bem 3d)önbutf)".) .jpübfdjer fdjmiebeiferner 8d)ilb: „3ur
l'inbe". — ehemalige 3$erfd)anjungen im ©emeinberoalb.
3>ä£ttt9<m (£atidjingen 1075).
ftat^. ftirdjc sunt 1)1. 2eonl)arb 1812. Sd)lofj ber ©rafen oon Tillen mit
hodjroipfligem 8d)lofjparf. 2llte ©lorfe: fundata ost Kampana a magistro heimo de
tuwingen ab incarnacione domini
anno 1306. Sdjöner gotifdjer Äeld).
Deufringen (Cuoeringen 1268).
©otifd)e eo. Üirdje &um 1)1.
$eit, im Oatjr 1790 oeränbert unb
oerborben, mit plumpem, unten
rippcnfreujgeroölbtem , fcfjr altem
"Herteibigungsturm an ber s3öeftfeite,
ber einft ben (£t)or bilbete. Tie
kippen ruljen auf JVtatyengefirfjtern ;
fd)önes SJcaftroerffenfter. ©rabbenf=
male ber Freiherren oon ©ältlingen au* bem 1«;. unb bem Anfang be£ 17. 3al)r=
t)unbcrt§. Taö mit runbem Treppenturm oerfetjene Sdjlofe ber ©ültlingen ift feit
1749 jum sJ?farrf)au§ eingerichtet.
Döffingen (Cofpngen \\. 3a*?rI?-)-
Gu. Kirche, 1642—49 notbürftig roiebcr aufgebaut, mit altem, ftarfem, ge=
roolbtem Cftturm. Tie ftird)hofmauer ift jum Seil nod) erfjalten. Pfarrhaus 1660.
Sfol 23. atuguft 1388 bafelbft fiegreid)e 5d)lad)t, bie ©raf Gbertjarb ber ©reiner
»on Sirtemberg mit 550 Sanjenreitern unb 2000 dauern gegen bie 800 cpiefje
ju Moft unb 2<"»o ju Auft ber Mcid)*jtäbte lieferte. Ter Stampf jog ftd) non bem
feften Jtird)l)of gegen bas Trocfental Menningen ju. — o»» 3«!)* 1634, am 8. Sep=
tember, roirb ganj Töffiugeu in 3lfd)e gelegt.
Oeningen (önbingen 1252).
(io. .Hirdjc jut 1)1. ^Jtoria, gotifd), mit uc^gemölluem (Sfjor 147»;. Ter alte,
nikbltd) ftefjenbe Zum l)at eine Türe mit frnftigem Sd)miebeifenbefd)läg unb ein
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101
9lippenfreu$geroölbe. Die Äirdje befaft nod) altbeutfdje ©emälbe, einen ^ylüflclaltar,
jetjt in Stuttgart int "äWufeum bcr bilbenben ftünfte, aufjen s))iaiiä Herfünbigung, innen
(StjriftuS erfdjeint feiner
Butter, ü)oma§ legt bie
£>anb in feine ffiunben*
male; baä Sttittelbilb fteüt
bie 3Iuferftefjung C£fjriüi
bar. $ic trefflief) gejeidj;
neten, frei beraegten nnb
gewanbeten ©eftalten jei=
gen bie 9?ad)blüte ber
fd|n>fibifd)en Sdmle. Gt^
roaS älter fdjeint bie s]ire-
bclla (M.) ju fein, mit
(Jt)rifru3 unb ben jroölf
Slpofteln auf ©olbgrunb,
and) reid) beioegt unb oon
eblcm Utuöbrucf ber .tf öpfe.
über bem ^Bcftportal fyaU
ten jroei (irngel ba*
oduueifitud), 1523. ©o*
tifdjer feldjförmiger Stauf»
ftein. @pätgottfdje82Banb>
gemälbe: 3üngfte$ ©e-
rid)t. 5ln einem sJktoat=
tjaufe eingemauert eine
Statuette, bie auS einem
Xotentanj ftammt. 3üb=
öftlid) uom Ort liegt in
ber Jalebene ber 9Bürm ba§ ben ^reifjerren D0» 33reitfd)rocrt getjörenbe obere
acfylofj, ein ecfjtes 2Bafferfd)lofe, auf uralten, fünf Jufj bieten, im föedjtecf laufen*
■Stirbt ju ^ol^setlingcn.
1 — 1
m -
i V. v
i k,J i...
(^ruttbnfj b« Mlrdje j« $olutfr(ingcn.
ben ©runbmauem um bie 5Jcitte bcS 18. 3ajpf)imfaert$ neu aufgebaut. Tie erfte
Anlage ift roabrfdjeinlid) auf bie SRÖmet )Utficfyttfttfyten. Xa3 untere 3d)loft, ba*
102
ttccfarfret*. Cberomt Söblinacii.
in bcn ^afjren 1 »>27 — 2s t>on bcm berühmten ^aumeifter freinrid) 3d)icfl)arbt
erbaut rourbe, ift leiber fdjon im 18. ^abrbunbert roieber abgebrod)cn roorben.
Sllte $o$fillfer, ein grofjc* mit ber ^afjrräftaijl 1685.
SR Hilten, 5/4 Stunben füböftlid) Don (Ehningen, im ftilten, oberen Sfltmtal
gelegen. 3tattlid)e3 3d)loft, non .freinrid) 3d)irfl)arbt erbaut 1(515—17; im tcr=
rafficrten 3d)loRgarten eine im alten v2Hafferfd)lof? gefunbene römifdie 3äule. @ro|e
5SaUfal)rt$fird)c ju unferev lieben Arau, mit frütjgotifdjem, ftppcnfrcujciciuölbtcin
cu. (Soor. 3d)öne-5 gotifdjes portal be* profanierten 3d)iffes. Strenge 3d)lutV
fteine, sJJiafuüerffenfter
unb Ara^cnfoniolen im
(?t)or. 2 er aud) nod)
alte, ftarfe Turm ftebt
an beffen sJiorbmanb.
Gin Watt im .Viunftatla*
geigt bic fdjarfc unb
lebenbige $ÜDung cinjcl-
ner formen. - Ta£ alte
„^affei-fdjloiV'ftanbfüb-
lid) be$ je^igen an ber
^t'irm, auf römifdiem
3d)iitt, rourbe ltilö ab
gebrodjen unb hatte eine
ganj ähnliche ©eftalt wie
ba* in Ehningen.
(Üjoljöerninga (007).
X'lnfebnlidje gotifdje
cu. Mirdje junt 1)1. 3)iauru
tiuS 1473, mit unten
frcujgeroölbtem 3Befb
turnt unb fdjönem, fterngeroölbtem (Sbor mit uier 3d)luf?fteinen. vMeö reid) unb
tüdjtig. .öübfdje Menaiffancedjorftüble. 3üblid) am Turm ftelit ein tonnengeroölbte*
^einbaue: 3lnno bomini 14.S1 am Jvrtjtag nad) Cculi ftarb UIrtd) Sinber, ber
bat geftift, bafi man an Stinneffe alle Jytptag follet am Shcuj fteben . . . Ta*
ftattlidje Pfarrhaus foll efjemals ein roürttembergifdjcs ^agbfdjloft geroefen fein. 3lm
3übenbe bes Torfes bas einftige 3d)loß Maltenetf, im breiten vii>nffergraben. ©ute
£ol,sbäufer. (K.)
3d)aid)bof, fdjlofmtiges ^i>obubau* au3 beut (fube bes 1h. ^alnbunbert*.
— £oUgerlingen mar Wcidjsgut. k. .freinrid) II. frijenft am 7. Oiouember H»07
bcm Bistum Bamberg locum proprietatis suae H<>lz<r»'rnimra in pago Glehuntra
in comitate llugonis luon Tübingen». Crt*abel bis 14«6.
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portal 6er Hit<bc \\i 'Slauun bei (fhningfn.
ÜJiüflftabt. Dtaid)inßen. ftettrociler. St^af^aujcn.
loa
•\3 . : W""
^4Taflfla6t (Zttageftat \5. 3aljr^.).
Wotifdjc co. Aiti'die ju vSi)l)anne§ beut Käufer 1511, mit fd)Önem, netjßcroölbtem
or mit fcd)5 3d)lufefteinen. Ctotifdjc fteinernc ftanjel unb merfroürbiaer Xauf=
ttein, legerer mit ben fteben Saframenten, in Keinen ©ruppenbilbern unb mit einem
(Snael, ber ba§ roürttembcrflifdje Sappen hält, Ter Turm nörblid) am Gl)or, brei--
ftoefig, mit cattelbad). 3oi ^ok\x
1817 mürben bie Sanb= unb Tecfen=
a,emälbe übertündjt. (Sine alte Truhe
mit Cnfenbefdjläa, unb ein ftaften, an
beffeu Türen aotifdjc 3(ltarflüa,cl mit
c\uten ©cmälben, bie 1)1. %ne$ unb
Urfula unb bie (Sinfiebler SCntOtttuS
unb Paulus, befinben fid) in ber ajeid);
fad? mit fdjönem 9tet}a,eroölbe über*
IpattnteifSafriftei. Gljor roma
nifd)eS ©ogenfelb mit Ornamenten.
Ter 5tird)f)of mar einft fet)r feft, mit
boppelten 9)iauern, unb gibt tjeute
nod) mit bem Turm unb Ijoljen Gljor
ber ftirdje ein roirfuna,$Dolles $ilb.
Watt>au# 1607 WB, s-8aumei|"ter mar
Martin Äliua, unb .joanfj s3ftaier. 21m
^riebtjoftor 1015 WB. $on Waa,--
ftabt ftammte ber ^öebenljäufer %bt
"öernfjarbt SHotfenbud), 1471—93.
OrtSabel im 12. unb 13. 3al)rf)unbert.
3$lmd?irtgert (2Ttoud?ingen (075).
Statttidje Käufer mit fdjönem
(Sidjengebälf. Momanifdje, 1609 oer^
änberte eo. Hirdjc jum f)l. £aurentiu3,
mit Cftturm. £übfdjer Taufftein 1517, ed"°* Tlamttt M ^nimit-
aanj äh,nlid) bem in ©inbelfina,en.
3n ber ftircrjqofmauer fi^t baS romanijdje Steinbitb beS Älircfjenrjeiligen.
kleine eo. ftirdje, erl)öf)ter (Sl)or 1488, 3d)iff nod) romanifd).
gi cßaf Bau fcn.
(Sn. ftircfje, einft aotifd), 1585 uergrimert', 17ho erneuert, über bem 3üb<
einflana,: .frans Tetfer oon Seil ber ctabt, Serfmeifter 1585, Turm alt. 9luf
bem Äird)h,of ber Örabftein cinee ®ültlinaeu 1482.
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104
9lecf<irfrti«. Cbtramt ^Böblingen.
gcßörtatcß (S<f>o«nad?c J286).
(Sp. &ird)e jutn 1)1. Laurentius 1840 u. f. oon £>eibcloff, 2urm mit ©taffeW
giebelu, nod) alt, gotifd). £eben§grofjer ftrujifiruS aus* $>oi^, geftiftet im $a\)t 1650
pon Sdmlmcifter SJlidjael iHöcft)len, gefertigt pon $afob (Jbertjarbt Sdjroart}, 93ilb=
qaraer in Stuetgart. 165o. 2luf ber SJurgtjalbe bei ber Üöolfsmüqle, jroifdjen ben
$älern be$ ÄräqenbadjeS unb ber 2lid), fünfttid) aufgeworfener |)ügel, oon einem
©raben umgeben, roaprfcgeinlid) römifd). roeltabgejd)iebenen 2tid)tal fmb unter
ben malerifdjen uielen s).ftül)len aud) alte.
Sinbclfittfltn na(t> üRerian. 1648.
$m6eCfmgen (Sinbeloinga \\55).
$aS Sappen ber (Stabt jeigt bic fdjroarjen roürttembergifdjen .jpirfdjftangen
in ftlbernem Selb. 2>ie dauern, $ore unb ©räben ber uralten, in römifdje unb
alemannifd)e 3^it jurücfreidjenben Stabt fmb perfd)munben , bod) befitjt ftc nod)
roertpolle, alte, gefdjnitjte £>oljbalfenI)äufer. (5ine3 ber fcqönften mar bas leiber jetjt
übertündjte frühere iHatl)au§, am Unterftorf bie 3at)re3jab,l 1478. 9tod) erhalten
fmö: baS £>au3 baneben mit ber ^afjreSjafyl 1592, bie iog. SHti 33urg unb nod)
perfdjiebene anbere (f. aud) bie 2fl>b. im Ätinftotlad). 3ln ber 2llten $urg 1698
fteqt : (Srbaut pon 3immcrmann 9Ji. Oaf ob »obner pou 9J?agftatt unb 27t. SaltqeS
"öobner oon Benningen. 91. 33. 2B. £er 3ot)ann $aoib Weimer, beffen #au§frau
SJlagretlja.
Xie ep. etjemalige ctiftSfirdje jum 1)1. 3Jiartin, eines ber merfroürbigften unb
fetnften früqromanif d)en ©ebäube unf eres ßanbes, eine breif d)if fige, querf djifflof e $f eiler ^
bafilifa mit brei qalbrunben Gqören im Cftcn, in ben adliger ^atjren be$ IL 3al)r=
qunberte, ioot)l nad) ben Entwürfen bes 3lbte3 SBilljelm pon $irfau, errietet, in
ben ied)jiger J>at)xm be* 19. ^afjrqunberts pou Cberbaurat Dr. p. Sebtfi reftauriert.
2>ie Pfeiler fmb an ben Gcfen uon ©ürfelfnauffäulcqen gefäumt. Unter ber mittleren
(5l)orabfibe mar eine — jct;t jerftörte — ftrppta, oäuleqen baoon tragen bie jetzige
ftanjet. 3&nnbgemälbe fd)mücfteu einft bie gan^e 5tird)e. Ter aud) romanifdje, oben
mit cäulenarfabeu gefdjmücfte lurm ftebt frei an ber Sübfeite beim 6t)or. $ie
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Sinbelfingen.
lu;>
s4Beft)citc ber Jtirdje t>at brei )djltd)te romanifdjc ©ingänge, unb eine ber .froljtüren
nod) bas alte romanifdje Q3efd)läg. si?or ber iüblidjen l*angfcite ber Äirrfje ftaub
frütjer ein großer s2Inbau, unten als tonnengewölbte $torl)alle, oben als" Capelle mit
einem balbrunben (Sfjorerfev gegen Cften.
Älte Sflurg in Sinbclfingtn. Hi'JS.
(Öraf Stbnlbert II. oon (Salin unb feine Wematjlin SBiltrub »on Bouillon brcd)en
im x^at)r 1059 itjre 8utß bei Sinbelfingen unb erridjten bafür ein SBenebtftiner«
flofter, bas aber fd)on im ^afjr 1066 in ein rocltlidjes G^orljerrenftift nerroanbelt
roirb. 3lm 4. §ttfi 1083 roirb bie (Sinroeibung ber .Uirdje ermähnt, 1090 « ober L100)
bie Ginroeibung ber Unterfirdje. Gin s#tatt im ftunftaltlas" ,\eigt bie ftirdjc mit ihren
einzelnen Yvonnen, unb |mtc als ein '©erf ber .frirfauer Sdmle, als bereit geiftiger
Wittelpunft ber grofje sJlbt 'ilMlbelm ber Selige uon £)irfaii (1069 -91) angegeben
hm;
9tcdacfaei& Cberamt Sööblinßen.
werben mufc. Tie ftirdje fdteiut gleichzeitig $u fein mit ben Meften ber "Jjieter unb
$aul£ffrdje in £>irfau unb mit ber 5lird>e ju 9cecfartl)ailfingen <aud) um Ii »!»<>).
Tic $fanform erinnert an bic Sfbteifirdje r»on 3t. (Emmeram (um 1050) in Siegend«
bürg, aus welchem Klafter befanutlid) sJlbt Wilhelm tieruorgegangen ift. Stiebe*
rangen unb 93erf)Alintffen herrfdit gatt) bic lid)te, eble, fein empfinbenbe 31rt, bie
mir an Wilhelms bauten gewöhnt fmb, unb weldje eine faft ibeale .£>öb,e ber s#a\v
fünft in Srijwabcn geigen, bie rafd) nad) ^Bilrjelmd Job |H finfen auffingt. Tie
Aormcn ber Wlieberungcn beefen fid) faft mit betten in .jpirfau unb "9lecf artliail
fingen. (Sin cdtf antifer .fraud) burd)bringt nod) alle?, mahnt an italienifdje ober
2 ti-t --rirrtj.; )it Sinbtlfingcu. im atjv 1850. (flu* ber Cbtraiitt&bc«<$rnbuitfl beut 9öbltnarn.)
ffibfraityöftfd)e Werfe, ber Nunbbogcn herrfdjt in Wrunb unb 9falfrcp in mafwollftcr
Schönheit unb tritt in wirf tarnen töegenfat) mit ben leichten, fantigen ©liebem ber
Pfeiler im Innern, mie mit ben ©icbellinien unb ben ^al)ufd)nittfriefeu am dufteren,
beionbers an ben mit *ölenbarfaben auf Würfclfnauffäuld)en belebten (ibören. Olörblid)
uon ber ftirdje, bem Turm gegenüber, bie im 3<rijr 1270 unter bem 8tift*l)errn
Monrab nun Wurmlingen, bem ^erfafter bes fo mid)tigen Chronicon Sindelfingense.
ber üielleidjt aud) gfaumetfter mar, errid)tete Safriftei, beftehenb auS einem ge=
wölbten Untergefdwfj unb einer hoben, oon einem Wippeiifreuagcwölbe, bas auf Gcf=
fäuldjcn ruht, überfpannten .y>alle. XHudi liier waren Waub= unb Tecfengemälbe.
,-^wei Wenaiffancefäften fteben nod) in bem buref) feine gebiegene Ausführung b,er--
uorragenbeu "itau.
onnen an ber Sübwanb ber ftirdje ein 3teinbeufmal mit ben uor bem gc^
freuftigten (Srlöfer fuienben ©eftoÜen bes (trafen (vberbarb im s#nrt unb feiner
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Sinbelfinßcn.
107
Butter 9)ied)tt)ilbi* , i»ctd)e bcn 1. ^luguft 1477 bas regulierte CÜjorherrnftift uon
Jyronbienfte , lUtyung unb Steuern freiten, 2a$ Xeufmal mar etnft am Umgang
jum tflofterh,of; bie onfdjrift lautet: ILLVSTKISSIMA DNA MECHTILDIS
NA TA PALENTINA RENI AC ARCHIDVCISSA AVSTRIAE ET ILLV8T-
RIS EP.ERHARDVS COMES DE WIRTEMBERG ET EIVSDEM EIL1VS
:Hoinant(d)i-d lürbeftfiläa an einem portal tri itiftSfirdjc.
HVIVS SACRI ('OENOBII POST PRIORIS COLLEGII TRANSLATION EM
AD TU W INGEN RESTAURATORES ATQUE CANONICAE REGVLAE IN-
STITUTORES ANNO DOMINI MCCCCLXXVIL (3. aud) ben ifidjtbrucf).
Sdjon in ber Siege mit beut bamalS ad)tjäb,rigen (trafen Subwtg oon 3Bir-
temberg oerlobt, tourbe sJJlcd)tl)ilb, fünfzehnjährig, im ^aljre 1434 mit bcmfelben
ucrmätjlt unb übte trot} it)rer 3ua,cnb, rote ftnea§ 8gloiuS, ber foätere ^apft
i*iu3 II., bejeugt, bcn roofyltätigften Ginfluft auf it)n aus. ©raf Gberljarb mar ber
t>ritte ib,rer Söljne unb b,at feit ber ^cit feiner Sinnesänberung auf bie ÜHutter,
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108
Wedarfrei*. Cberamt iööbltnaen.
.«irtftc $u Öeil i. 3ct)öitbucJ).
bcren ÜHat unb Vermittlung ib,m
oft nüfclid) geroorben ift, immer
gro&c 3tücfe gehalten. 2113 er
oon feiner Pilgerfahrt ins.freilige
£anb jurücf gelehrt, mar ber
erfte s-8efud), ben er mad)te, ehe
er nod) feine 9tcfibenj Urad)
betrat, ber bei ü)t, bie bamals
in SRottcnburg |>of tjtelt. ©ie
hatte nämlid), nadjbent ihr
erfter ©emahl 1450 an einer
nnftecfenben ffranff)eit fdjuelt
geftorben mar, im folgenben
^atjre ju 'Söhlingen eine jroeite
Glu? mit (Jrjberjog Wibrecht VI.
uon Cfterreid), trüber Staifer
<yriebrid)S III. unb hernad)-
mals ©rünber ber Unioerfität ^reiburg, eingegangen, bie aber, oon beiben Seiten
eine reine S-Bernunftt)eirat, allem nad) wenig glücflid) geroefen ift unb burd) ben
Xob Wibrechts im ^al)re 14<i3 gelöft rourbe. Von ba an finben mir Wedjthilb
bis 1482, in roeldjem 3al)re fie ftarb, faft ausfdjlieBlid) gtl ^Ottenburg, bem
•jöauptfit} ber ib,r oon Wibrecht in ben oorberofterreidjifchen Sonben als SBHbun
3ugefd)riebeuen .joerrfdjaft .Röhenberg, roo fte einen nad) ben Sd)ilbentngen ber
3eitgenoffen überaus glän&enben töof ^ielt, „ber aller Jyreuben überflüfftg ooU
geroefen". 9HS „bal ftrfiulein oon Oftreid)", ein Warnt, unter meinem fie aud)
in bem Ijiftorifdjen Volfslieb beS 16. ^aljrljunberW auftritt, hat fie nod) lange im
0cbäd)tnt3 $u SRottenburg fortgelebt. Der fdjöne gotifdje ÜDiarftbrunnen (K.) ba^
felbft, ber oon ihr errietet rourbe, erinnert nod) jetjt an fie, als ein rühmliches!
Zeugnis itjreö ftunftfmnä, wie fie foldjen aud) fonft betätigt hat. 9(od) mehr
aüerbings als mit ben bilbenben fünften ift ihr sJlame mit ber Didjtfunft unb
fd)önen Literatur ihrer ,^eit oerbuuben. Xie
legten Vertreter ber bamals ihrem (Snbe ju-
ncigenben SHitterpoefie fchen roir sJfted)tbilb ihre
£>ulbigungeu barbriugen. Der in allen l'iterarur=
gefd)id)ten genannte fd)roäbifd)e Dichter .ftermann
oon Sad)fent)eim hat ihr unb ihrem trüber fein
befanntefte* Gebid)t, „Die 9Rörm", geroibmet,
unb in einem anbem, „bem cpiegel", ber AÜrftin
hohen Verftanb unb ihre Gottesfurcht gerühmt.
Siehe oben ©. 19 ben ©rabftein bes DidjtcrS
in ber ©tiftSfitdje ju (Stuttgart. — Nefte beS
alten ftlofterbofcs. 3luf ber Vurgbalbe ftnnb bie
^öuig ber Grafen oon (ialro. tWnrftbrunnen 1 544
mit bem Stanbbilb beS -perjog? Ulrid]. eborfuibit ju *?tu i. -2d>önbucj>.
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ÜÖeil im Sdjönburf).
109
ÜDlit anberem cahoifdjem (£rbe fam Sinbelfingen ums 3ab,r 114n an bic
s2Belfen, burd) fie an bic ^faljgrafeu von Bübingen. Son i^rcr Sd)irmuogtei fyatte
bas in ben jetjigen ^ejirfen Böblingen, £eonberg, Stuttgart, Gannftatt, Wartungen,
Söefigfyeim, Nürtingen reid) begüterte Stift oiel ju leiben. Die SHedjberg, als Wed)ts=
nadjfolger ber iübinger, oerfauften ben 12»>3— 74 jur Stobt erhobenen Crt unb bie
tiir$c *u Stil t. ceftönbuet).
StiftSoogtei 1351 an Württemberg. 147<> oerlegt bann (9raf (Sbertjarb im 93art
bas Stift nad) Bübingen, um aus bem .£>auotteil ber Ginfünftc, ben ftirdjcn 8»»*
berg, Beuerbach,, Dagersheim te. bie Unioerfität ju grünben; in Sinbelfingen crrid)tetc
er mit bem Weft ein reguliertes Gljorlicrrnfttft , baS bei ber Deformation einging.
yteit im Srf>önlhtct> (IDile ^88).
©otifdje eo. ftirdje juin hl. Martin, mit tvefilidi gebautem romaniidiem Sturm
an ber Cftfeite beS b,ol)cu gotiiriicii O'horS. über bem Olorbeingang \\\m Sdjiff 1508.
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110
Stecfarfrei*. Cberami 5BöbUn(jen.
3>er $ranb oom ^a^re 1558 äfdjerte faft ba§ ganje hochgelegene Dorf ein unb
befd}äbigte aud) ftarf bie St ird>e , batjer bas Stappengeroölbe be$ (£f)ore$ unb roobl
aud) bie getäfelte Deere bees Skiffe?, $übfd)e hölzerne (Smporenträger. Sebent
großer ftrujifirus aus ©tuef 1583. ^farrfyaus 1589. ältere örabfteine.
iöet ber ftirerje bie ehemalige, fefjr alte "öebenljäuier Pflege, je^t Maxaus. —
%)d) ftet>cn einige bübfdje .£>ol$l)äufer. (K.) — Der Ort gehörte ben ^faljgrafen
oon Bübingen; im ^abr 1188 hatte es ^faljgraf sJiubotf mit feinem trüber (öugo?)
gemeinfdjaftlid). (Sben ba$ Älofter 'öebenbaufen ftiftenb, gab er bie .jpälfte oon Seil
an baS SUofter, bie ftirdje gaufl an ben trüber. 3o faftte tjicr bas ftlofter feften
#uf$ unb brachte nad) unb nad) ben ganzen Ott an fictj ; im 3af)r 1 204 erhielt es
uon s^apft ^nnocenj III. Töeftätigimg feinet ^efttjes. — 35er t)ieftge Crtsabel, bie
^Sögte unb 9)larfd)älle oon 3ßcil, roaren ein ,'}roeig ber .frerren oon (Gerlingen unb
oon Holzgerlingen unb führten gleid) biefen Sinei abgemenbetc halbe 9iinge im ©appen.
■©ei 2Beil mar unter iMnbcnbäumen eine alte ©eridjtsftätte.
Mcittrfifflfl t><t sVfofiflraf«n iHubotf oon Jübingni (um 1 IHHj
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.'' i'tttjdnt mict) Hiermit. 1154 8.
©kramt Brarfcenljdm.
^er SSejirf, einer ber lieblichen unb nülbeften, entölt einen feltcnen SHcicf)*
tum an Burgen unb in ben Stäbteu unb fdjmucfen Dörfern an n>ol)lert)altenen
Äirdjen, Ijat aud) eigene tüd)tige Ütteifter, roic .frans Sprqfj oon ^aberfelb, .frans
Sunberer oon Pfaffenhofen, ljeroorgebrad)t.
iUtertümer.
9Cld ältefter, rootjl uorrömiidjer pla^ erfdjeint in bem oon ben langen, meid)* ,
geformten Salbrücfen bes Strombergs unb be§ .frendjclbergS oon Cften nad) heften
bnrdjjogenen ^ejirf ber auf bem Öftlidjften "-Uorfprung be§ Strombergs licgenbe
lüftidjaelsberg. ©eitere nod) erhaltene 91 in gm alle ftnb im ^endjelberg, unb flioar
bei Sdjtoaigern bic „Ufte 'öurg", bei (Stetten bie Wotenbrunnenburg, unb jioifdjen
ftleingartad) unb ber babifdien Stabt (Appingen, fdjon auf babifdjem ©ebiet, ber
großartige Wingioall be3 Cttilienberges, in bie Cfbene beS Jtraidjgaues oortretenb.
Der sJJlid)aelsberg mar Wingnmll unb Cpfcrftättc pgleid), im 3af)r 793 urfunblid)
aU ffiunigenbtirg. 9&m b,ier aus lauft ein uralter £>od)n>eg, ber Mennroeg, auf
bem ftamm bes Stromberges oon Cften nad) "Seften bis Stcrnenfels, oier Stunben
lang auf ber .fröcje. ©rabtjügcl finben fid) bei $racfetü)eiin, ttleingartad), Seon^
bronn, ^heberljofen.
Die Börner burdjjogen bas amutige ^abcrgäu mit einem s}tetj oon Straßen
unb 9(icberlaffungen. ^[)v .franptplafi mar 9)(etmsl)eim, in beffen ftirdje nod) jioei
römifd)c Denffteine eingemauert ftnb (f. bort), unb roo bödjft ioat)rfd)einlid) ein römi
fdjes ftaftell fid) befanb, bann ©ügliugen, SRefte an mehreren Stellen: weitere römifdje
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112
flectorfrei«. Cberamt Sraden^eim.
SBoljnplä^e tourben bis je^t ermittelt bei $lracfenf)eim , Sotentjeim, Cleebronn,
ftrauenjimmern, Raufen bei 3Jlaffenbad), .Raufen a. b. 3aber, fllingenberg, 9torb=
b,eim, Sdnoaigern.
SllemannifdHräniifdje iReil)engräber fanben ftd) big jefct bei ^rauenjimmern,
(Güglingen, Jllingenberg, 9HeimSb,eim, Stetten unb Sd)toaigern.
211S fyerrfdjenbeS ®efd)led)t erfdjeint von ben Reiten ber Karolinger an baS
uon SOtagentjeim auf bem 9Wid)aelSberg, urfunblid) jum erftenmal als Familie ber
s3)2agenf)eim im :Jal)r 1147 ; oon itynen geben anbere Surgulje aus, wie ^eumagen*
t)eim, SBlanfenfjoru, Weipperg, Stadlberg.
ISracfienßeun, Cberaintsftabt. (Bracfenfyetm 12^6.)
$übfd)e Stabt mit manchen 9tenaiffancel)äufern in Stein unb £ol$. 35aS
Sappen ber Stabt ift fdjon im 3abr 1301 ein Sracfen.
3)ie eo. Stabtfirdje jum 1)1. ^afob ftammt ifjren $auptteilen nad) auS
früfygotifdjer 3eit, baS t)ob,e unterfte (9efd)ojj beS im Often ftebenben SurmeS bilbet
ben (Sljor, ber oon einem fraftooüen SRippenfreujgeroölbe überspannt roirb, roätjrenb
fid) über baS breite Sd)iff ein ^öljerne§ , fd)ön mit gotifdjen ©lumengeroinbcn be-
maltet Jonnengeroölbe fprengt, eine im ^abergäu beliebte 3tnorbnung. (K.)
3Jon Äunfhoerfen ftefjt man ein IjerrlidjcS, überlebensgroßes Ärujifir, root)l
nod) au§ bem 14. 3af)rf)unbert, bann baS fog. ^eilige ©rab, eine Steinffulptur in
gotifdjem Stil; (Stjrifri fieib liegt auf einem fd)ön negierten Sarfoptjag. Die feb,r
reidje b,öljcrne Äanjel ift im Spätrenaiffanceftil gehalten, ebenfo jroet pradjtooll in
färben unb Sergolbung ftraf)lenbe gefd)ni$te Sanbtafeln mit $arftellungen ber
i'etbenSgefd)id)te x. $ie mit einem 9iefcgetoölbe bebeefte Safriftei, 1509, enthalt einen
trefflich gefdmi^ten gotifd)en Sd>ranf unb feljenSroerte N2lbenbmat>lSgeffiße (Silber unb
oergolbet), barunter einen Steld) auS bem 13. ^afjrfyunbert unb jene mit Wumenfranj
umlegte £auffd)üffel, geftiftet 1655 oon ber £>erjogin Sibnlla oon Württemberg.
3ln ber norbioeftltdjen @rfe ber Stabt erfjebt fid) malertfd) unb mit runben
Sreppentürmdjen befetrt aus bem alten Stabtgraben baS in fdjlidjtem 9ienaiffance*
fril gehaltene ehemalige Sdjlofc (K.), baS -Iperjog <£f)riftopt) oon Württemberg an
ber Stelle beS alten in ben ^a^ren 155« u. f. burd) afleifter Martin «erroart er*
bauen ließ; bie Äoften belief cn fid) auf 23 408 (Bulben. 3aS innere befaß einen
foloffalen ftadjelofen, gefertigt ju 3"9«>lftabt im ?sa\)x 1«68 unb gejiert mit bem
Jtaifer unb ben fieben fturfürften (jettf im M.). ber oom ÜNarftplafc ,uun Sdjloß
l)erausfiif)renben Straße ftetjen Käufer mit (frfern unb Gingängen in jierlidjer
Wenaiffance, barunter baS etjcmalige, im Ämtern nod) bie alten ^ertäfelungen jei-
genbe, l)ott)gegiebeltc (3afttjau$ jum Cd)fen, worin nad) ber SdiladU bei l'auffeu
H3. 9)2ai 1534) ber i'anbgraf Wilipp oon Reffen übemaditet liaben foU. — $m
vv>at>re l hui brannte ein großer Seil ber Stabt nieber, an einem Olebengebäube be*
A>ofpital5 lieft man nod) folgenbe ^nfdjrift: „"Jladjbcm ber oorige s^au anno 1 Gl» 1
neben 112 Webauben in oicr Sttmben abgebrattb", x. Sct)v ftattlidjc« ^Hatf)au$ 178<>.
(£tnc ^albe ^iertelftunbc füblid) oor ber Stabt ergebt ftd) auf einem in ba*
,'^abertal oorgefd)obenen löügel, im fdjön bepflan.tten Ainebliofe, bic ^ol)anniö
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firdje, früher bic v$farrfird)e oon v$racf entjeim ; fie läfjt fid) nod) erfenncn al«i
bteifdjiffige fpätromanifdjc ©afilifa, in bcr f cf)Iicf)tc Pfeiler, abroed)felnb mit berbcn
sffiürfelfnauffäulen, bic ungeglieberten, frfjon jugefpi^ten 2trfabenbögen tragen; ba§
Zt. v\o^nnn bei iörarttnöeim.
jartgcglicbcrte portal \)at jdjlanfc 3äu(cn im ©efdjmacf best sJJIaulbronuer i<ara
btcfcS (um 1220) unb ber ben 2urm tragcnbe C£l)or ift recfjtecfig gefcfyloffen, früt>^
gotifrf), mm cbtcn cpitybogeufeuftern belebt unb uon ,\met fdjönen IjKippenfreu^gemölben
überfpannt, fein Oftfenfter enthält ein friibgotifrfieS tötasgcmälbe, bie ütaufe CHnijti,
.; i! ! Tcufmälcr aus !k*iirtlcinbfrfl. 'Jlcrfai frtiS. 8
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Wfrfarfrei*. Cberamt ^raden^eim.
unb feine sJ<orbroanb ein fd)ön gearbeitetes: Saframenttjousdjen. Die ftinhe ift
innen unb außen mit einer 9Henge oft fej>r reie^ gehaltener ©rabfteine gefcb,mfirft,
bie oom 15. bist in* 18. Sahrtmnbert geb,en, aud) b,ier ift bie ©rabftätte ber ftamüie
Scb,affalit>fn oon 3Jcufatb,ell in SWähren, oon benen namentlich 'öernharb Sd). o. 9J?.,
Generalmajor unb Oberfter $u 9Joß unb ftuß (t 21. Cttober 1641) im Dreißig^
jährigen Ärieg ftdt) heroortat. Durd) befonbere Schönheit sieht fobann bas ber
Stanjel gegenüber angebrachte ©rabbentmal bes Martin Stetfenrietb, oon $oten=
heim, Dbriftroachtmeifter &u ^Jferb, f 1638, unb ftrau, 1 1641, bie $licfe auf ficb,;
es geljört ju ben beften Siulprurraerfen ber beutfchen Menaiffance. $on berfelben
#anb ift bann bas figurenreiche ©rabmal ber Familie 3Jcen>. früher befanben fich
auch ©rabplatten bes sJJlagenb,eimfchen ©efchlechtes, aus bem 14. ^ahrhunbert, in ber
Äirche. — säußen an ihrer Sübfeitc erblicft man bas
reich unb fc^ön ffutpttertc SRenaiffancegrabmal ber
Äinber ©eorgius 9lnbreas aRachtolff (f 22. 2M 1604
unb 18. CFtober 1614), unb enblich an ber Oftfeite ben
©rabftein bes Gerbauers bes ^raefenheimer Schloffes
mit folgenber vSnfd)rift: „Unno Domini 1564 auff
ben 14. sJfooembri5 ftarb ber ernhaft unb funfrrqch
sJJ<anfter sJ)carte Serroart. Der Sei ©ot gnab unb
wertend) ime eine freqliche 2Iuferfteung. — Difer
sJ)iaqfter 9Jlarte 33enoart ^at gemacht in bifer Stat
ben firftlichen Sdjlosbau ganj guot mit einem Heier
rool gemuot. ber geleqd)en fyat er auch "l ®ni
anbem ftirften unb £ern ber gelegen gebauen
fericht, bas nit ein jebes ftunft ift." über bem
©eftportal ift ein uraltes tfrafcenbilb, bas bie 3"ße
hinaufjicht unb mit beiben £>änben ben 3Jhinb aufreiht, eingemauert. Die 2lbb. im
Äunftatlas. 9ceuentbecfte, frühgotifche Söanbgemälbe oon bebeutenbem ftunftroert im
Grjor ber Stirpe.
"23otertl3eim (23atenb,eim 793).
Die an ber im fpätgotifchen Stil mit bem Dürrn im Often erbauten eo. 5fird)e
jum hl- Raphael ftehenbc große Safriftei befitjt noch bie fd)önen Füllungen ihrer
Spitjbogenfenfter; an ber Sübioanb ber 5ftrd}e ©rabplatten ber Schultheißen fiueas
SEBatbenlich, f 27. 9Jlai 1562, ÜWartin Saibenltdj, f 9. Cftober 1576, unb .frans
Gbelmann, f 10. Dezember 1592.
3ln ber ftauptftraße liegt bas frühere beutfdjmeifterliche ©iltb,au*, ein großes
breiftoefiges SKenaiffancehau* (obm ^ahrc 1607) mit hochgefchroungenem Staffel
giebel unb prädjtigem fteinernem portal unb Einfahrtstor. Das "Jlebengebäube 1 605.
Steinerne (Hinfahrten führen auch fonft in bie weiten .ßofräumc.
tSfeeßvcnn (Ciobern ^279).
(Cleebronn, fo genannt oon bem mitten im Stromberg, in fiuftercr Schlucht,
aus brei, immer eisfalten Duellen entfpringenben „(Sleebronnen". Die eo. .Hirc^c
«onfolt in *racfcnlK«m.
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Cleebronn.
115
jum f)(. Raphael inufj einft fe^r feft geroefen fein; unter ihrem roeftlid) fie^enben
2torm liegt ein altes, geioölbteS ©emad), bie SSBeftfeite ber Ätrche unb ber Storat ftnb
frühgotifeh, unb leitetet trug einft im Innern über einer ©ntpore ein hohes Stippen*
freujgeroölbe. ©hör abgeriffen; an ber Dfttoanb beS <SdnffeS ein altes 99uf}freuj.
$n ber ftrietyofmauer ift eine ©teintafel mit ©hriftuS am 5heuj, bem (£lee-
bronner Sappen unb ber ^a^eSja^l 1605 eingefetjt, unb an ben runbbogigen Slrfaben
bes altertü mittlen Statf)aufeS fttjen als Sd)lufjfteine grofje ^ratjenmaSfcn 1736. ^m
oberen Seile beS CrteS (in Sieu*Gleebronn) liegt bas fog. SdilöfUe, ein alteS, $er=
faßenbeS ©ebäube mit fteinemem erftem Stocf, ber ^arjresjahl 1500, einer reich
gehaltenen fteinemen Sd)necfentreppe unb einer frönen, mit 3ßappen gefcfcjmücften
(Steintafel im ftrüfjrenaiffancefiil; an ben 58auernf)äufem trifft man juroeilen höbfd)
gefdmifcteS SBalfenroerf, eines mit ber 3af)reSjahl 1594.
Äaum eine UJtertelftunbe {üblich oom Ort thront auf einem fajroffen $luS*
läufer beS SHidwelSbergcS bie (untere) "Surg SRagenheim. (Schon im 13. 3ahr=
Rimbert beftanben jroei ber Familie SWagenheim, einft bem bebeutenbften ®efchled)te
be§ 3^^gäu§, gehörige Surgen, bie untere, ba€ jetzige Selhof} ÜDflagcnheim,
unb bie obere Surg, auf bem Sftichaelsberge felbft; oon letzterer wirb fdjon im
3afc)re 1535 als oon bem „alten gar abgegangenen Schlöffe SJtanheim" berichtet.
$as untere Schloß roirb nod) beute betoohnt, eS ift an ber allein 5ugänglid)en
Oftfeitc burch 510« fünftliehe ©räben gefchüfct; auf ber (Sübfeite sieht eine tiefe,
roilbüerroadjfene, felftge Sd)lud)t 00m «Stromberg fyerab, gegen SEöeften unb Starben
blieft baS Sd)loji weit in baS gefegnete 3öber9äu hinein. Aber ben inneren,
40 ftufj tief aus bem Reifen gebrochenen ©raben führt eine fteineme üBrücfe ju
ber uralten Stingmauer, auf ber gegen Starben baS eigentliche Steinhaus rul)t; es
ift 90 %u% hoch unb nod) unter bem $ad) mit 6 5uft bieten SJlauern; an feinen
Söuctelfteinen fmb jahlreichc romanifd)e Steinmefcjeidjen angebracht, barunter ber
aJlagenheimfche 3Bappenfd)ilb mit ben jroei oon einanber abgefehrten #albmonben.
©egen ben Burghof heraus liegt im (Srbgefchoft eine Stcihe höh«, mit «Wem SW«^«
roerf auSgeglieberter, früfjgotifcher ftenfter; hier mar bie Sdjlofjfapelle. (K.)
Uton ber oberen iöurg Sftagenheim, einft auf ber rocftlicrjen .$öhe beS
SJlidjaelSbergeS gelegen, ftnb nur noch °'e ©räben ftchtbar, bagegen fteht auf ber
öftlichen bie merfroürbige fatf). Äird>e ft. hl- Michael, unb neben ihr baS ehemalige,
im vtoh* 1'39 auf Soften be3 ©rafen Stabion oon SHaurermeifter Sanharb aus
SubroigSburg unter Stuf ficht beä ^iater silegibiuS erbaute Äapu5iuer = .öof p i 5.
$ie Kirche flammt mit ihrem Storni aus bem 12. Oabrhunbert, mit bem jetjt ftarf
oeränberten Sd)iff aus frühgotifeber 3eit (etiua umS ^ahr 1300).
3m erften ©efcrjoB beS 2urmcS, ba§ ben Chor bilbet, ruht ein ftarteS, bia=
montiertet romanifdjeS ^Hippenfreujgcmölbe auf Grffäulen mit 3ierf nöufen ; oor bem
©hör fpannen ftd) brei gotifdje .ttreujgeroölbc unb ftütyett fich auf jene jioei romanu
fdjen Säulen, bie man lange 3eit für rjeibnifd) (römifd)) crflfirte; ihre Kapitale
fmb jebod) entfd)ieben fpätromanifchen Stils, eines baoon ift mit oerfd)lungenen
^radjen, bas anbere mit Slblern unb ft&pfen gejiert. (K.) Stad) in ben Anfang
bes 13. ^ahrhunberts beuten (voei im .f>ausgaug beS .&ofpije§ gelegene ©rab=
platten, bie eine infchriftlos, nur mit bem eingeritten 3Jiagenheimfd)en Sappen^
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flerfutlrei*. Cberanit $Wettb«im.
fchilb unb einem fleinen 5ireuj barüber, bie anbere mit bem lebensgroßen ftlach*
bilb ber Uüerftorbenen unb folgenber Umschrift in fehr großen, altertümlichen 9Mo-
jusfcln: ANNA VOM STEIN VXOR DNI CVNRADI DE SAHSKNHEIN.
XPISTOS . . . Über bem einsang ins .g>ofpij ein fehr alter (Xhriftusfopf.
$er 9)lid) Oelsberg hieß in ber älteften &\t Munigenburc (793), 9Hu^cl=
berg (1267), SRuleberg (1279), 9iuliberg (1286); fein blutiger Name hängt mit
ber auf ihm fchon in grauer SSorjeit erbauten Widjaelsfirche jufammen. Sdjon
im 793 fetjenft bie Nonne £iltburg „in pago Zabernachgovve in Runigen-
burc in moute basilicani, quae ibidem construeta est in honorem seti Michaelis"
mit allen ihren bortigen Öeftfcungen, insbefonbere jroeier Seinberge ufro., an bas
filofter l'orfch (cod. Lauresh. 3. no. 3522). $ic Jamilie ber 9J?agenheim tritt
juerft urfunblid) auf im 3abre 1 147, in 3eifolf, 3euge in einer Urfunbe ©ifchofs
©üntbers oon Speier für bas Äloftcr SJiaulbronn. (Sürttemb. Urfunbenb. 2, 40.) —
(Sntjücfenb ift ber ©lief oon ber einfamen Spitze bes 9Dcichael§bergcs herab, bem
öfllichen ©orberg bes* Stromberger, ber burch feine freie unb oorgefchobene Stellung
weithin bas 2anb beherrfcht. 3Kan erblicft über bie Solitube unb ben Schurroalb
hinweg bie lange Äette ber fchroäbifchen 9llb, oom Neuffen bi§ jum SRofenftein,
ben 3Beljbeimer Salb, bie $?5roenftciner unb Salbenburger ©erge, ben Cbenroalb
unb bie femblauen Häupter ber ©ogefen, näher bie fcfaöne ^nramibe bes Sunnen«
ftetnS, bie Stabt £>cilbronn unb bas Necfartal. 3ln ber ©urgfette finben ftch noch
Nefte bes alten NingroaUs bes gewiß fchon uralter ©ötteroerehrung geroeihten
©ergeä. (Sin Xöpferofen mit Krümmern fchöner frühgotifcher Ofenfacheln rourbe
bafelbft aufgebeeft (M.), foroie bie im 2lchtecf erbauten ©runbmauern ber "Burg.
$>ie eo. fpätgotifchc äirche j\u unferer lieben ^rau roarb im 3«hrc 1620 im
gotifterenben Stil erneuert ; laut ^nfchrift foftete ber ©au oierhunbertfünfjig ©ulben.
„Heinrich Gruft unb .frans "ipfaff fein ©aumeifter geroefen." $as erfte ©efchoß bes
oben in3 Ülchtecf mit 3)caßmerf- ^enftern Übergehenben, im Cften ftebenben fehmuefen
Jurntes ift noch frübgotifch unb oon einem Mippenfreu,\gcmölbc bebeeft. }luf bem
s)lltar fleht ein altes 31/» friß hohes ftru.yfir. ©rabbenfmal bes Pfarrers N^h. ^W-
Niethammer, f 1771. $as Schiff hat ein ijöljerne* 2onnengeroölbe. 3)as SRafc
haus* ift ein fdjöncr .ftoljbau oom ^abre 1732, unb noch märe *u ermähnen ein
großes Sohnhaue uom ^ahre ]<j«>2 mit oersierten Eingängen. £as ^orf mit
hübid)en .frolshäufern mar früher freies >Keich$borf, oon einem ©raben umgeben
unb tyaitc brei Jore. cdjon im 14. ^abrhunbert begibt fich ^ürrenjimmern in
roürttembcrgifchen Schuti. -loicr ift geboren x\af. Jyriebr. ^Höfch, 1743— 1841, Cberft
unb ÜHilitärbaumeifter.
C2rif>euöC>ad> Obenspac^).
Tk jHtnäehft am Eibensbach ftel)enbe eo. Ätirdje w unferer Heben ^rau mürbe
im 3flbre 1766 neu erbaut, mit tonahme bes maffigen, öftlid) ftehenben, nod)
romanifchen Turmes, unter bem fich roahrfdjeiiilid) eine ftrnpta befatib.
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grauenjimmern.
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(£inc 93tertclftunbe füblid) oon <£iben§bad) ftetjt auf einem Eorfprung bes\
(StrombergS, tief im Salbe unb oon f erraffen Schluchten umgeben, bie h.albjet=
fallene, oon fdjönen Sagen oerf)errlid)te iöurg 33 lauf enljorn, eine ber ftärfften,
älteften unb mernoürbigftcn unfere£ Sanbes, if)re Cuabcrmauern fmb 9 3fup biet.
2ln ber allein jugänglidjen Sübfeite fdjneibeu jioei tiefe (Gräben quer über ben
idunaleu v33ergrütfen, baf)inter ergebt fid) eine gemauerte 'öruftroeljr unb bann breit
fdjirmenb unb großartig ber über 60 ftufj ^ofjc, etroa 100 5ufj lange, ganj fenfter=
lofe £ot)mantel, auf ber Krone oon ©albbäumen befdmttet. 9n ber Seftfeite ber
s33urg ftef)t man nod) Seile be3 ftrengen früt)romanifd)en ftunbbogenportate unb
gegen Dften nod) bebeutenbe üHefte ber früheren Sd)loftfapeUc. 9Uk* ift oon ber
oortrefflid)ften Arbeit, bie S3ucfeUüitabern fmb mit einer 2Jlenge hod)altcrtümlid)er
Steinmettteidjen (f. u.) bebeett, unb red)t§ oom Gingang erblictt man einen 6 #ufj
langen, glatten ©anbftcin mit rätselhafter ^nfdjrift in foloffalcn 33ud)ftaben. 2)ie
SBurg erfdjeint im 3at)re 1241 urfunblid) im Sefttj ber Familie oon Neuffen, unb
jroar in bem besi -Ipeinrid) I. oon Neuffen, roeldjer in ber
<9efd)id)te be§ £of)enftaufenfaifer3 ^riebrid) IL eine ntrfjt
unbebeutenbc Wolle fpielte unb ben berühmten ÜUtinnefänger
©ottfrieb oon Neuffen jum Solm hatte. 3d)on im Oaqr 1480
roirb ba$ £>olj* unb $ad)toerf ber $Jurg abgebrochen. (K.)
fcnfttr an btr .«irttjt \u
ivraucnjimnicnt.
gfrauettaimmerrt (dtmbern 795).
$ie am Worbroeftranbe be$ 3)orfe§ liegenbe, einft bem
hl. Martin gemeinte fleine eo. Slird)e flammt aus bem Gnbe
bes 12. unb bem Slnfang bes in. ^ahrhunberts. (K.) 2>as
Sd)iff rourbe einft oon fejjr jierlidjen ftleeblattfenftern erhellt,
oon benen ftd) nod) einige mit JJradjen unb ftratjen oerjierte
erhalten Imben; ganj altertümlich ift nod) ber ftartc im Dften ftetjenbe $urm; im
erften ©efd)ofj oon einem Stleeblattfenfter, im jroeiten oon ftrengen, in ber SJIitte
gefäultcn loppelfcnftern burd)brodjen. 3?er (Slror (im 2urm) \}at ein fyotyä, traft*
oolles, biamantiertes Wippentreujgeroölbe, bas oon oier ftämmigen öcffäulen aus-
geht, biefe, roie im sioeiten ©efd)ofj, mit fd)lid)teu 93lätterfapitälen unb ftcilen
attifdjen tfüfjd)en mit (Scttnollen. s2lufjen an ber Sübroanb bes 3d)iffes ftetjt bas
in gutem SHenaiffanceftil gehaltene $enfmal bes 3ö*9 Gnjberger if 23. 2luguft 1606),
gefdnnücft mit feinein ftattlidjen Steinbilbe. — Das ehemalige, oon (Srfinger oon
ÜDiagcnbeim im ^a\)x 1246 bereicherte Gifterjienfer^ftrauenfloftcr lag auf bem
mannen, fonnigen £>ügel norböftlid) am Dorf, ber bas .fümmelreid) genannt roirb
unb ftd) fo red)t inmitten bes lieblichen, obft=, roein* unb roalbreidjen, mit blühen*
ben Stäbtdjen unb Crtfd)aften belebten, mit altersgrauen Burgen befrönten 3aber*
gäus ergebt. 3Jtan ficht nod) einige mit Spi^bogenfenftern belebte fteinerne ®e»
bäube; fdjon im ^al)r 1442 jogen bie Ätlofterfrauen nad) Jiird)bad) hinüber (f. it.).
3m Ort ftehen mehrere belfere .jpäufer mit ^ahresijahlen unb 3- crrtd)tet oon
bem tätigen herrfd)aftüd)en ^öeftanbmaier vvsörg (Jnjberger, barunter fein eigenes
.£>auS 1595 (K.) mit fdjönem .f>ol^bau. Pfarrhaus 1575. 3>a3 Älofter l)ie^
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Sterfartrei*. Cberamt iPratfenfcim.
sUtarientat. $aS Siegel beS ÄonuentS jeigt bie «erfünbigung 9Jlariä : S. Conventus
vallis Ste. Marie. £ie ftlofterfirdje ift ganj ocrfdjrounben.
(^ügCtrtgeu ((ßugelingen \\88). Sdjon 1295 3tabt.
Stuf ben „ (Steina1 efern" ftanb eine bebeutenbe römifdje 9heberlaffung, bie fid)
über eine fttadje oon über 150 9ttorgcn ausbreitete ; man fanb Iner eine ÜDtenge
oon ©runbmauern römifdjer ©ebäube famt Gftridjböben , ^peijeinri^tungen unb
(Säulenreften, sroei Söpferöfen, einen runb ausgemauerten Brunnen, eine «lenge
oon (Siegelerbegefäfjen mit fdjönen $ier= unb ^flanjenoeraierungen, mit £öpfer=
ftempeln :c. 93ei bem Neubau ber cd. fttrdje,
jum 1)1. Mauritius, nad) bem großen 33ranb im
3af)r 1849 fanb man im ^unbament einen oier=
fertigen römifdjen 3Utar mit ben Figuren bes
|jerfuleS, ber 9Jlineroa, ber v43efta unb be*
hierfür, «eim «ranbe ber Sfirdje ging aber
[eiber baS fogen. itolmtud) jugrunbe, ein im
15. 3a*)rf)unbert gefertigter, 25 ftufj l)ob,er unb
15 breiter ÜBorfmug oon farbiger Sein»
roanb, auf bem in 60 quabratifdjen ftelbera bie
.£>auptbegebenl)eitcn ber biblifdjen ©efdjidjte, oon
ber Schöpfung ber Seit bis jur .£>immelfat)rt
©brifti, bargefteüt waren. s)hir ber im Offen
ftefyenbe fpätgotifdje £urm blieb oerfdiont, unb
baran ein t)übfd)eS fteinemeS Jreppentürmdien
mit ber ^nfc^rift : Slnno Xomini 1598 $ar
4&anfj £'aier. Xie ©otteSacferfirdje ju
(2t. Öeontjarb, roeftlid) oor ber Stabt, rourbe
1579 im fpäteften gotifd)en (Stil erbaut unb ift äugen mit großen SRenaiffance*
©rabmälern ber früheren Pfarrer unb 93ürgermeifter jc. gefdjmücft, barunter bie
e^noärbigen 3teinbilber beS iBürgermeifterS ©eorg Jri^lin (f 5. 3Hai 1614) in
ritterlicher Sradjt mit breitem SHantel, SRingfragen unb Sdjroert, unb feiner oierten
ftrau ©lifabetfya, geb. (Spplerin, f 8. sJlooember 1610. Unter ben oom Skanb
oerfdjonten Käufern ber Stabt ftnb einige nod) altertümlid), io auf bem sJJiarftplat}
jenes (SrfcrfyauS unb baS tjübfdje ftritjlinfdje .frauS (mit ber ^atjreSjaljl 1603);
baoor ber SHarftbrunnen, feine mit ftrüdjten unb Saffertieren garnierte Sörunnem
faule trägt ein reidjeS forintl)ifd)e§ ftapitöl, auf bem ein 9Hcerroeibd|cn baS ®ü%-
linger Stabtroappen bält; an ber Mücffctte ftel)t: Oobann ©eorg Sagner 1731.
$aS tfameralamt 1576, baS alte (SdmllmuS 1604; aud) in ©üglingen jeigt ftd)
isu Gnbe beS 16. unb beginn bcS 17. ^abrljunberts ein erf)öt)teS l'eben in s3au-
fünft unb SBUbtynutei. iaS Sappen ber Stabt ift eine roeifjc ftapujc (©ugel)
im roten falb. Slm Seg nad) (SibenSbad) ein Stcinfreuj: 1721 ben 24. ^uti
rourbe 9Jiattl). <öujcr oom "#lit> erfd)lagen. .friob 37, 19.
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ftaberfälac&t. $>dfticr&aSlad). Raufen. ftlew'öartad».
119
3)ie eo. #ird)e tourbe 1791 in fehlid)tem 3°PfftH erbaut, bagegen erhielt fid)
ber urfprüngliche im Often ftehenbe Turm, cc totrb burd) einen runbbogigen
Triumphbogen oom [(abgelegten Schiffe getrennt unb oon einem frürjgotifchen
5Rippen»5treu}geroölbe überfprengt, auf beffen Sd)lußftein oier jarfige Hornblätter
aufgemeißelt fmb. 3lUe§ t)5a)ft tüchtig in Stil unb Arbeit, unb an ben Tlauh
bronner Äapitelfaal (erbaut um 1300) gemalmenb. 2lußerbem enthält bic ftirdje
einen ferjr alten, tytytn becherförmigen Taufftein unb ein halblebenSgrofjeS gotifdjesi
Ärujtfir. Pfarrhaus 1617.
$lbgefd)ieDen oon ber 3Belt in bem tief in ben malbigen Stromberg eingreifen*
ben Äreb3bad)tale gelegen. T)a3 Sdn'ff ber eo. Sirene ift oom $af)r 1767 unb
ber öftlid) ftetjcnbe Turm roieber alt, im untern ©efdjoß oon fcfyönem föippentreuj'-
geroölbe auf Sonf olen überfpannt; auf bem Schlußftein ein 2öappenfchilb mit 9tofe;
eine mit trefflichem Schmiebeifemoerf befdjlagene Türe fährt baneben in bie enge,
tonnengeroölbte Safriftet, eine ehemalige Capelle, bie noch jefct einen fteinernen
Slltartifch beftfct. (Sine ber ©locfen ift oerjiert unb hat bie Umfd)rift : s. iohannes.
8. mathens. s. marcus. s. lucas. ulricus me fusit. amen, anno domini 1431.
$ie Äirche ift bem ffl. SHemigiuS gemeiert. — Leiter 1592.
Raufen bei 2Jcaffenbach.
3)ie fath- Sttrche jum hl- Kilian ftammt aus! bem 3ahr 1754, ber öftlich
ftehenbe, unten gewölbte, fpfitgotifd)e Turm enthält einige ©rabfteine ber oon 9leip*
oerg unb ber oon £elmftat, au§ bem 18. ^abrhunbert.
Raufen an ber 3aber.
T)cr Ort hatte brei Tore unb mar mit einem ©raben umgeben. Tie eo. &ird)e
jum t)I- SWartin, nod) ganj in fpätgotifchem ©efehmaef mit breitem Sd)iff unb öft=
lieh ftehenbem Turme, jeigt an beffen Dftroanb unter einem frühgotifchen s33albad)in
bie ftrenge lebensgroße 33Ubföule eine? Zitters in ber Tracht be3 14. OarjrhunbertS.
©ho* unb Safriftei haben ferjöne 9cetjgen>ölbe, bie auch fpfitgotifche fteinerne JEanjel
ift mit Stab- unb fiaubroerf umjogen, im fpi^en Triumphbogen ftehen bic t)a(b=
lebensgroßen ©eftalten Ghnfri am Äreuj, ber SJcaria unb be$ Johanne«, in £olj
gefchni^t unb bemalt unb wie bie ganje äirche au§ bem Slnfang beS 16. 3ah*s
hunbertS. Sllter achteefiger Taufftein, ©rabplatte eines ©eiftlichen 1508. Spät~-
gotifche Sanbgemälbe. Pfarrhaus 1616.
>ltfein=$artad?. (Gartaha superior 766.)
T)ie urfprünglich ummauerte Stabt bilbet beinahe ein Cuabrat unb hat auch
einige altertümliche 2öot)ngebäube, barunter jene« ftarf oerroahrlofte an ber |jaupt*
ftrafje, im fteinernen erften Stocf mit jierlidien (Sfel3rürfenfenfterd)en, in ben oberen
120
SiecfarlreiS. Obetomt Stauf eiibeini.
©efdjoffen mit gotifd) gefdjnifctem #oljibau, baran bic Sappen oon 9icipperg unb
ßlein»©artad) unb bie ftabreSftahl 1513, am Untetftorf ba§ ^eidjen beS $ans
Sunberer oon Pfaffenhofen, 3Me eo. pfarrfirdje jum Martin jeigt über bem
©übportal bie $eit ihrer (Srbauung 14»38; ber 130 ftufj ^ob^e, oben ins Sldjtecf
übergeljenbe $urm oertritt roieber bie Stelle bes (£borS. Spätgotifdje Sanbgc^
mälbe. Slufjen an ber Äirdje ein hübfdjeS flcineS (Grabmal: Anno domini 1541
ift geftorben twns lang jctjultcis. Über ben jtoei langft abgeriffenen $oren bev
Stabt erhoben fict) ftarfe £ürme. 2aS Sappen berfclbcn ift ein filberaer gesinnter
£urm auf grünem $erg, linfS unb redjtS eine i*inbe im roten ftelb, über bem
$urm bie roürttembergifd)en £irfd)ftangen. 9luf bem Semberg, nörblid) ber Stabt,
ftanb bie l'einburg, Lüneburg (mit bem Sappen, golbene l'ilte in iHot), beren
"älngchörige in 5iioftcr Waulbronn j. begraben liegen. — CrtSabel fdjon im
12. Sab^unbcrt.
.ÄCingcnßcrg.
©räfl. ^HeippergfdjeS Sdjlofj auf ©runbinauern ber alten ©urg. 3ln ber
jum 2eil nod) fpätgotifdjen eo. ftirdje 1593, 173<5, ift nur bie jdjön gewölbte
Safriftei ermälmenStoert, fie rourbe im ;^af)re 1«08 geftiftet oon Silhelm oon
9leippcrg unb 2lnna oon Sdjroarjenburg unb ift mit ben Sappen beiber gefdnnfirft.
SllteS gotifdjeS Ärujifir.
cfieonßvomt (Cincbronn 1289).
$er im Cften ftehenbe Jurin ift gotifd) mit fdjönem Wafeioerffenfter; uov
ber eo. Stixty ftebt ein großer fteinerner Xifd); berfelbe mar früher auf einem
Äreujjoeg ber ehemaligen Wörberhaufer Wartung aufgeftellt unb biente als ©eridjtS:
tifdj beim 3*ntgend)t. 3>aS 1596 ganj aus Stein erbaute Pfarrhaus bat nod)
einiges 9lltertümlid)e, cbenfo jeidjnen fid) einige Sohnbäufer burd) tüdjtiges ge^
fdjni^teS Salfentocrf auS, fo jenes #auS mit ber ^ahresjaty 1558 unb ein anbereS
mit bem Sprud): „(Rottes ©nab ift mein befter £aus iKat".
$iele Staffeln führen empor ju bem mit Gfeu bid)t überranften fteinernen
portal beS Kirchhofs, es trägt bie 0«t)vc^jal)l I5ü<>; bie eo. ftird)e jum b^l. ©eorg
ift jiemlid) feud)t unb unfd)cinbar, mar früher nur eine Capelle, wie it)r bebeutenb
fd)mälerer toeftlidier Jeil bemeift; aber ihr redjtecfiger, ein gotifdjeS Saframeut^
hüusdjen unb ein alteS lebensgroßes Mrujifu- cntbaltcnbcr (S,\)ox ift baS erfte @e=
fdjofj eines gotifdjen iurmeS, ber oon fd)önen Wafjioerffcnfteru erbellt unb oon
reidjem Sterngeroölbe bebeeft roirb. 2lud) erhielt fid) an ihm nod) bie ^nfdptft:
1704 ben 3. april hat baS roetter in ben burm gefdjlagen. Sübltd) am Xurm
liegt bic Safriftei, eine rippcnfreujgeroölbte gotifche Capelle, mit bem ©rabftein ber
Stifter, Meinbolb oon Waffenbad) unb ftelena Waria oon sJ?eipperg, auf ben
Sdjlujjfteinen ihre Sappen. — 3lbgegangener bübfdjer Xaufftein 1557.
$ie Kirche famt ihren füblid) anftofjenbcn Kapellen ift feit ^ahrbunberten bic
©rablege ber Jyamilie oon Waffenbad), auf bem Aufjboben fiel)t man nod) oiele
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©rabplatten be$ ©efd)led)t3 auS bem 15. ^afyrfjunbert, uub an ben 2öänbcn bie
Stanbbilber bcr ©lieber ber Familie au§ bem 16. 3ab,rf)unbert; fo eines Söercfytolb
u. ÜR., f 8. 3)Mrj 1560, Ulrid) v. SR., f 16. s)Jiärj 1560, (Seoerin o. SJW., f 22. Sali
1568. $er Crt t)atte früher brei 2ore, oon benen bas untere $or nod) ftefyt;
unb oon feinen brei Sdjlöffern finb ict^t jroei in ^riuatljänben, ba§ britte, bas
obere, nod) oom ©runbljerrn berooljnte Sdjloft ift ein großartiges Steingebäube im
iRofofoftil mit jmei roeit oortretenben klügeln, großen oerjierten portalen unb
ftol^er breiftoefiger 3diaufeite gegen bas £al t)ht. — URaffenbad) mar furpfäljifdje?
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fledarfretö. Cberamt $ra<fen&tim.
Sehen be! feit bem 12. 3al)rl)unbert genannten CrtSabel«; SBappen ba!felbe n>te
©emmingen: im blauen ©<bilb jroei golbene Cuerbalfen.
■ ^Tetmsßetm,
in alter 3«t 9neginbote!l)eim (788 unb nod) 1188), 9Jleigen!heim (1254), liegen!-
bain (1255), 3Jlein!b,eim (1265), sJHenbofcl)eim (1323), 3Jlemoljb,eim (1351), 3Jteqmfc=
beim (um 1450) gefehrieben. Ginft heroorragenber Wömerpla^.
3)ie eo. Äircb,e jum tjl. Sttartin liegt außerhalb be! Dorfes* in bem großen
ummauerten ftriebtjof; oor beffen Eingang ftefjen jroet ehnoürbige £inben, eine
baoon mag gegen taufenb Oob,re alt fein, ihr Stamm fjat einen Umfang oon
30 3rujj unb ihre weit aulgreif enben iSfte ruhen auf ftarfen höljernen Säulen.
$ie ftirdje mürbe in ber üWitte bei 15. ^ahrhunberts in eigenartiger unb wirf*
famer Zulage unb einfacb/ebler 3lulfü()rung (K.) erbaut; ber oben in! $Id)tecf
übergetjenbe $urm erhebt ftd) jnufd)en Srfpff unb (£hor, überall fmb bie frönen
^enftermaßroerfe noch erhalten. 5lm Sübeingange fteht ber Warne be! Saumeifterl
„penid)" unb bie ^ahreljahl 1455 unb im rippenfreuageioölbten Ghore lieft man:
hoc templum reedificatum et dedicatum anno domini 1461 sub plebano iohanne.
Slußerbem befttyt bie Äirdje ein oorjüglid) gearbeitete!, lebensgroße! gotifdjel
Srujiftr unb einen uralten Jauffeffel. SinfS an ben (£b,or ftößt bie fog. alte
Safriftet, eine Capelle mit Wippenfreusgeroölbe ; hier fieb,t man ein bod)altertüm=
liehe!, au! ber urfprünglichen Sirene ftammenbel romanifche! Säulenfapttäl, unb
recht! ift bie neue, hübfehe netjgetoölbte Safriftei angebaut, fie jeigt bie ^afyreljab,!
1515 unb in ber Xurmroanb jenen fo groß unb flar gefd)riebcnen römifcheu @rab=
ftein, gefegt einem hunbertjäh,rigen Bürger oon ÜDlebiomatricum (in ber Wähe oon
ÜDietj) unb feiner achtzigjährigen ftrau oon ihrem Sofyne. (Sin jroeiter römifcher
$enf ftein fteeft all Junbamentquaber an ber fübtoeftltchen defe ber Äirdje; er oer=
berrlid)t einen Sieg bei Eatferl (Saracalla über bie 3)eutfchen. 2>er Warne bei
Äaiferl ift, wie auf mehreren anberen römifdjen 2)enfftetnen, oon ber fein SÄn»
benfen oenoünfdjenben Waeb,toelt aulgemerjt toorben. £er Sienfftcin muß jtoifdjen 213,
roo (EaracaHa ben Warnen ©ermaniful annahm, unb 217, in welkem Sa^rt er
ftarb, gefertigt roorben fein, ©emerfenlroert ift aud) bie s43olf!fage, bie ftd) an
biefe Stätte fnüpft, baß nämlich in btefer ©egenb bie Reiben eine große Scblatht
gefcblagen hätten. $ie römifebe Wieberlaffung erftreefte ftd) oon ber äirdje au!
über bie Stetnäcfer unb befonberl über ben Steinegarten: man fanb b,ier allent»
halben ©runbrefte oon römifchen ©ebäuben, im &ird)hof felbft ftieß man auf eine
«jpeijetnrtchtung (.£>o,pocauftum), auch ift in ber Äirchhofmauer nod) ein 'JJoftament
oon einer folgen eingemauert. — SDal altertümliche Wathaul trägt bie $at)rel*
jahl 15H5, unb in feiner Wäl)e fteht ein ftattlicber iflenaiffancebrunnen mit bem
roürttembergifcbni ©appen unb bem Reichen L. H. - Wach Slofter Sorfa)
fcqenfen in vJJiegtnbote$b,eim in ^abernacqgoioe 788 ein geioiffer ^raoirat, 793 bie
öfter! genannte Wonne .JMltburg, 7l»r» Xrageboto unb fein trüber üiutfrieb,
8<)5 Söolfmunt unb feine ©attin Salbrat. — Crt!abet oon Anfang be! 12. bi! in!
13. ^a^rqunbert: Wappen ein "öüffelgeljörn. 'Jer Crt Ijatte ein eigene! Stab!gerid)t.
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2Hid)tlbacb. SJeipptrg.
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3«tc$<?r6a<$ am #eud)elberg.
©elegen in frönet ftiller SÖalbgegenb, befttvt ein be*
fc^eibeneö fternenfelftfcb,eS <Sd)töfcd)en com 3al)re 1709, aud)
ift an einem früher baju gehörigen ©ebänbe ein fefyr fyübfcb,
gearbeitetes grofjeS fternenfelftfdjeS 3Bappen (mit ber^afyreS*
1552) eingemauert. Ter allein nod) alte, oftlid) ftetjenbe
£urm enthält ein fct)önc§ gotifdjeS <Saframentl)äu§d)en mit
bem SBappen ber Sternenfels, ber 3ab,reSja^ 1486 unb
einer nidjt metjr ju entjiffemben ^nfc^rift ; bann auS bem
16. 3ab,rl)unbert ben ©rabftein eines (£t)riftof oon ©ternem
fclö, mit beffen oortrefflitt» gearbeitetem Soppen. 3>ie 1787 roieber erbaute eo.
Stirpe ift bem tu\ ©eorg gemeint.
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^teipperg (Hiberc^ J2<H, Hitberg (280-
$aS Sd)iff ber eo. tfirdje jur t)I. ftatrmrina roirb non einem b,5ljemen, an
ben ©urten mit SJlafjroerf belebten $onnengeroölbe, ber (£h,or (Cftturm) oon fdjöncm
s)tet^geroölbe mit 5 Sdjlufjfteinen überfpannt, fie enthält nod) aus gotifdjer Seit
ein herrliches überlebensgroßes Ärujifir, einen f)of)len adjtecfigen Xaufftein, im (Sb,or
ein äierlictjeS Saframentb,äu§d)en unb einfache gotifc^e (£b,orftüI)le. 9Reb,r merf=
roürbig als fdjön ift fobann
baS große fanbfteinemc ©rab*
mal bcS 3"ncfer (Sberrjart oon
sJtenpperg (f 25. $uli 1591)
unb feiner ftrau Wofina oon
sJle«pperg (f 28. Sttära 1600),
erridjtet in einem f)öd)ft eigen*
tümlidjen nuSfdjroeifenben IHe-
naiffancegefdjmacf, unenblid) retet)
unb mit sJJtotioen auS alten
Stilen, fogar auS bem romanü
fdjen, roilb flberlaben, jefct ab-
getragen unb ber Söieberauf*
ftellnng tjarrenb. #u feiten beS
Triumphbogens, über bem ein
©djlußftein eingemauert ift, er»
c^oben ftd) einft gottfd) geraölbte
Capellen. 3ln ber Worbroanb
beS St^iffeS ein großes fttjön
gemaltes ©pitaptjium oom ^ah,r
1606 unb uor bem Seftcingang
bie (Grabplatte eines ©eiftlidjeu
Atamiii in ber '.NrtpDcrg. 00111 3al)r 1450.
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124
Wedarfrei*. Cberamt *racteiü)<iui.
Sdjon oom 3>orfe au§ fteqt man über ben bieten Stoumfronen bes umfingen
^Burgberges bie 93urg 9Uipperg(K.) mit itjren $roei roeit auSeinanber fteljenben
gewaltigen Sergfrieben t)od) emporfteigett ; fte fmb baS Sflerfroürbigfte an ber ganzen
fo großartigen SBurganlage. 3)er öftlid)e, ber -Ipauptturm, mißt außen 35 ftuß (10 m)
im ©entert mit 8 $uß bieten dauern, oortrefflid) auS 33ucf elfteinen (Äeuperroerf
ftein, auf meinem ©eftein bie ganje 5)urg gegrünbet ift) errietet, unb erreicht eine
#öl)e oon 126 $uß. Sein urfprünglid)er
runbbogiger Gingang befinbet ftd) 25, oor
ber Auffüllung 35 friß über ber Grbflädje
unb fütjrt in ein getoölbteS ©emad), worin
ein großes, reid) »erjierte» fpätromanifdjeS
antin, unb im britten ©efcfyoß oon bjer
aus öffnen ftd) gegen Süben in ber f)od)=
gewölbten Siemenate jroei große, mit Säulen
geiäumte $oppelfenfter, in bem glänjenben
Stil ber gleid)$eitigen SJlaulbronner bauten ;
auf ber Plattform beS nod) mit ben edjten
alten 3ii"ttn gefrönten £urmeS erhielt ftd)
aud) ber urfprünglidje Äaminfdjlot, roieber
gar jierlid) im fpätromanifd)en ©efdjmacf
auSgebilbet. siln ben üurtn ftößt baS aud)
nod) junt $eil ganj alte Steinhaus unb
feme baoon (weftlid)) ftel)t einfam ber oon
einem befonberen ©raben umjogene sweite
SJergfrieb, aud) nod) oollftänbig erhalten,
beinahe fenfterloS unb mit 9 $uß biefen
dauern. Um baS Sd)loß get)en Ijerrltdje
©artenanlagen, bunfler baumftarfer (Jptjeu
ioäd)ft b,od) an ben ©ebättben bjnauf, babei
blütjenbeS 33ufd)bicfid)t, oerfd)lungene
Sdjattenwege, unb bie ernften SBipfel ber
"Balbbäume, fo baß biefe großartige 'öurg aud) in malerifdjer £>inftd)t ju ben
fdjönften unb bebeutenbften unferes i'anbeS gehört. £rrüt)er fal) man nod) ben auf
forintl)ifd)en Säulen ruf)enben SHitterfaal unb bie Sdjloßfapelle jum 1)1. ©eorg.
$aS Wappen beS nod) blütjenben, jetjt gräfltdjen ©efd)led)teS ftnb brei SRinge,
2, 1 geftellt, ftlbern in rotem Jvelb. — 51 n ber Straße nad) Sd)toaigem ein Stein-
freuj. $aS erftc in ber ©efdjidjtc auftreteube ©lieb ber Familie ift ^otjannes
oon Weipperg, Wegenabt bes 2lbteS ftonrab oon 3)?aulbronn, ber oon feinen Unter-
tanen in SBetff ad) im 3af)r 1212 erfdjlagen mürbe.
i
inie6erßcf«m.
$a5 Sdjiff ber eo. 5ttrd)c .sunt 1)1. Gnriafus rourbe int 3al)ve 1772 oevänbert,
ber eble gotifd)e (Sl)or ftet)t nod) unoerf eljrt ; er ift rcdjtectig, mit Strebepfeilern
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<2äulcnfenftft an ber «uro -Jicippcr«.
Worb&etm. Ccftentmcfc.
125
befetjt unb wirb oon jroet frönen SRippen-
freujgeroölben, beren ©d)lu§fteine mit treff=
liefen «lattrofetten gefchmücft ftnb, überbetft.
SWeS beutet auf ben beginn be§ 15. $af)r=
hunbertd. (#egen Dften ein prächtiges brei=
teiliges ©pifcbogenfenfter mit 93ierblattrofette,
bie ©übfenfter haben ftrengeS Jifchblafeutoerf.
2>a§ befrfjeibene innere enthält fd)öne gotifche
Söanbgemälbe , ein alteS ^albleben§gro^e§
Hrujifir unb einen gefdjnitjten gotifd)en ©hör-
fhi^t mit ber SahreSjahl 1524. 25er Ort
mar früher ummauert unb fyatte brei Üore.
Pfarrhaus 1726.
©chon 823 erhält Stift Heuhaufen in
SBormS ^ier ©üter.
3)ie et». flirre jutn f)(. ^Bartholomäus
mürbe bei bem großen SBranb im 3ab,re
1810 eingeäfchert, nur ber maffioe öftlich
fte^enbe £urm blieb flehen. DaS 9iathauS
(mit ber 3af)re3}af)l 1593) bilbete etnft unten
eine weite $alle, bie fich mit grofjen, jetyt
meift oermauerten 9tunbbögen gegen außen
öffnete. $aS Pfarrhaus lourbe 1762/63 oom
Bistum SöormS in elegantem iHufof oftil er=
baut. Der Ort mar gleichfalls ummauert
unb mit brei Soren beroehrt. SBegräbniS-
plaij mit SRenaiffanceportal. CrtSabcl im
13. unb 14. Sa^rlrnttbert.
$c6f«m6acß.
$aS fd)ltchte, mit einem Oftturm oer=
feljene, im ©djiff tonnengemölbte eo. ftird)<
lein jeigt noch ©puren oon gotifdjer simu
fünft. %n ber Worbjeite bes £urmeS ift noct)
ber alte, mit fd)öner $Mattrofette, ganj ähnlich roie in Pfaffenhofen, heiler, $aber*
felb, gefchmücfte Sdjlufjftetn eingemauert, ein anberer im "^cftgiebel bev Mirale.
(Sine halbe ©tunbe roeftlirf) lag tief im ©tromberg jroifchen ben ftillen Tälern
beS $ircf)bad)S unb beS Löhrbachs baS lä'ngft oergangene ftrauenfloftcr Jtirchbad)
(Sirrpach); £>erjog (Sberljarb III. legte fobann im oahrc 1664 einen Tiergarten
mit ^agbfchlofe an, roo „oiele 100 ©tücf .frirfcb allerpanb Slrten, auch ftafanen
.«anjft ju Ctftftnbtrg.
lauffifiu ju Ctöftubtrg. 1478.
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")ifcf artreis. Cbevamt 5Bradenf>eim.
Itnb 'anbetet ©eflfigel gehalten würben ; ferner waren aUbo ein gar fd)öne$ Sdjloß
unb trefflicher Suftgarten nebft einem fdjönen Saffenoerf unb anbere Shiftbarfeiten
ju ferjen". 9tun fteljt oon aUcm bem nur noch, in einem oerfdnlften 2eid) auf
einem 3nfeld)en bie Ijübfdje, oerroitterte SBilbfäule ber $iana, baß Aibannele ge*
nannt, ber le&te SReft ber alten #errlid)feit. ®anj abgegangen ift S3urg 93rom=
berg, Sranburc 1203, ba$ sBappen mar ein oon
©olb unb Sdjroarj gefebtägter Sdn'lb.
Jrüljer ein Stäbtdjeu unb ring« oon einer SJlauer
umgeben, bie namentlich, an ber Oftfeite auf große
Strecfen nod) erhalten ift; bie beiben £ore mürben
abgetragen, ebenfo (im Qatyxt 1839) bas am 9lorbenbe
bes" StäbtdjenS geftanbene fternenfelfifdje Sd)loß; es
marb im Oafjr 1588 in reichem 9fenaiffanceftil erbaut,
nun ftefjt man nur nod) einige ffulptierte Steine, bie
feinen fdjönen Stil befunben, eingemauert in bem an
feiner Stelle unb oon feinen Steinen errichteten Bauten*
tjaufe; bagegen tjaben fid) nod) bie fet)r ftattlidjen
"Jiebengebäube besi Schroffes ertjalten, baruuter jroei
l)öd)ft malerifdje Steinbauten, mit ib,ren oom SBetter
gefct)roärjten 3innengiebeln f ect emporfteigenb; bas eine
baoon marb laut ^nfc^rift erbaut oon ©eorg oon
Sternenfels unb feiner ©emablin Urfula Margareta
oon £elmftatt 1569. — $ie eo. Äirdje jur 1)1. 3)tor
gareta rourbe 1728 jum größten Seil neu erbaut, fte
jeidjnct ftcb, aus burd) ib,re mitunter oortrefflichai
©rabbenfmäler ber Familie o. Sterncnfels: leiber ftnb
uoit utinflcrttjoi ju Cdjftnbcrg. oicle baoon fo ftarf mit roet^cr Jündje bebeeft, baß
ibre 3nfd)riften nictjt mefyr ju enträtfeln fmb; mir
nennen baS ©rabmal bes Sternlwrt oon Sternenfels, f 1519, mit feb,r fdjönem
sBappen unb fyerrlid) reidjem SJaubroerf, femer bas Tenfmal bes .£>ans 3crg oon
Sternenfcls, f 1559, er fniet in i'ebeneigrößc in ooller Lüftung unb entblößten
.£>aupte£ oor bem ©efreujigten. $ic gotifdie ftanjel roirb oon eigentümlich, geformter
Menaiffancefäule geftütjt, ber ferjr fdjön gearbeitete Saufftein *eigt bie Sappen oon
Württemberg, ^öcflin o. Utingerttjal, Sternenfels utib bie ^nfdnrift Anno domini
1478. Xie Safriftei befilU bübfdie, im 17. unb 18. ^abrbunbert oon ber Familie
oon Sterncnfels geftiftete 3lltargefäße. Rex ^riebtjof jui St. Slnna mürbe laut
3nfd)riftftein im 15<i4 angelegt, auf Höften oon ö>eorg oon Sternenfels unb
feiner ©emablin Urfula Margareta; auf ihm erbebt ftdi ein großes fteiuernes
ftrujifif. s#cim Sdjloffc ftanb bis *um Mx 1817 ein ho friß bober, aus großen
$uctc(fteinen aufgefübrter £urm, einer jener faft unoerroüftlidjen ^ergfriebe: oon
ibm genoß man eine berrlidje ,"vernftcb,t in beu ttraid) Wartadv, ^aber= unb OJecfar^
Wrabfuitt bet Sirius $<oi1lin
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Pfaffenhofen.
127
gau. — CrtSabel im 13. 3&l)rlmnbert. Sßom £al aus gefefjen, ftcltt ftd) ber Drt
immer nod) als „Stabtlein" bar.
Pfaffenhofen (pf offenbaren 1279).
5luef) biefer Drt tjatte HHauem unb brei £ore, nod) finbet ftd) in ber SJlauer
be$ Pfarrgartens ein Stein mit ber 3*tfd)rift: „1460 b,at angefangen balttjafar
murer bife muren um ba§ borf
unb ift ufgemadjt in bem tar
1470." 2)ie cd. Äirdje pm 1)1.
Sambert ftammt mit bem Oft*
türme au§ früb,gotifct)er 3eit,
roäljrenb ttjr Sdjiff oon £>ein=
rief) Sdjtcftmrbt 161(1—12 in
einem mit SRenaiffanceformen
»ermif djten fpateften unb fdjlaff =
ften gotifdjen Stil umgebaut
mürbe.
3m 3af)r 1612, roäfjrenb
ber 33au im ©ange mar, fd)lug
ber *8lit} in ben $urm, mau
lieft nod) f)eute baran: 2lm
Äircl)roeut)abenbt 1 6. Üftau 1612
um 4 utjr t)at ber ftral bißen
eefftein oben am tjelm £)erau§-
gejdjlagen. (Jrbarm biet) Unfer
Oefu. $er trefflid) aufge=
mauerte, mit alten, tiefen, fpitj=
bogigen Sdjarten oerfetjenc
2urm f)at im unteren, beu
d\)ox oerrretenben Stocfroerf
ein fraftoolleS früt)gotifd)es>
SHippenFreujgeroötbe, ba£ auf
Stonf olen rut)t unb in eine fd)öne
Slattrofettc jufammenftrat)lt, unb erinnert namentliet) aud) burd) bie fo jierlid)
bet)anbelten natürlidjen Blätter be$ Sdjlußfteine* an ben Stil be3 ÜDtaulbronner
ÄapitelfaaleS , ber ju Gnbe bc§ 13. ^atjrlninberts erbaut rourbe. vJKit biefer
3eit ftimmt aud) bie xxsnfd)rift ber größten auf bem £urm tjängenben Wlocfc:
Anno Domini MCC. nonagio IX. (1299) in die margarete factum est lioc ras;
babei bie tarnen ber oier (foaugelifteu. (K.)
2>a§ roeite, oon tjoljernem Jonnengeroölbe flberbeefte innere beö Setjtffes ent-
l)ält eine fteinemc Menaiffancefaiiftel unb auf jonifdjen Säulen rutjenbe (fmporen,
in ben 2lltartifd) ift ein alte* fteinernes "^eronifabilb eingelaffen, im nod) ftüb/
gotifd)cn, ftd) eintreppenben Jriumpljbogen bangt ein große*, \tfyc alte* ftnitfft;
Iffjtnialigf £$(o£fcHrrri ju Ccftfcnbrrß. 156J».
128
^ierfarfrci^. Cberamt SBradtn&ttm.
■Hait)((fu| in t>(I 2hitf,:ut< JU ; lj))üüigt1 Ii.
(otjnc ^meifel aud) au£ ber $eit um 1300) —
ein frrengeS, ernfteS unb babci fid) eng an bic
9ktur anfdjlieftenbeS sBerf. einer befonberen
3kad)tung roert ift aud) bie geräumige, mit
fdjönem s3tetjgeroölbe überberfte Safriftei, in
lebhaftem unb eigenartigem fpätgolifdjem Stil
erbaut. 3ln ifjrer Cftfette ftetjt in trefflidjer
Sdjrift; Anno Domini MVC. XV. (1515)
Maister hans vunderer; babei fein sJ52eifter=
jeidjen. Sunberer mar ein fetjr talentooller
«aumeifter, beffen Seiftungen mir auch, fonft
in ber ©cgenb antreffen. sJiod) märe $u er*
roälmen, bafj am Sübportale be§ ©d)iffes( ber
Alaine eines roeitereu SaumeifterS ftet)t : Mayher
1453. — XaS ^farrliausJ mit ber ^flfyreSjat)!
1610, bitbidien Qcingängen unb (£cfma£fen
oerrät roieber bie ©auroeife Sd)icff)arbt§. s21uf
bem 33egräbnispla$ ftefjt eine alte ftapelk.
Sd)ulb,au§ 1B21/22. 3lltes 9iatl)au8. «iele
Käufer ftnb nod) alt unb grofj unb aus* ftarfem
(Sidjen^oljgebälf, an mehreren nod) ^|nfd)riften
aus ber jroeiten Hälfte be§ 15. 3at)rl)unbert§.
sJJteiftcr $an& Sunberer oon ^faffeuh,ofen ift otjne ^ro^ifcl ber leibenfd)aftlid)e
*-8aueroanfüt)rer , ber am 3. ÜJtai 1525 bie alte
ßerjogSburg Secf oerbrennen lieft.
^c^wai^erit (Soeigerfyetm 8. 3aljrljunbert).
Xic Stabt liegt angenehm unb gefunb auf einem
leid)t gegen ba§ l'eintal fäblid) geneigten Sbtjang unb
erfreut ben Söanbercr fdjon oon ferne burd) itjr im
pofantes Sdjloft ber (trafen oon ^eipperg, baneben
bic bebeutenbe .ttirdje unb ber breit am 2lbt)ang fid)
t)inaufaiel)enbe, mit fjerrlidjen Räumen befe^te Sd)lofr
garten. Hon ber ehemaligen ^efeftigung ber Stabt
erfjielt fid) betnatje nod) bie ganje Stabtmauer, an ber
nod) oerfdjiebcne fjalbrunbe Jürme angebradjt ftnb.
Xrci Horftäbtc liegen oor ber einft roolilbefeftigten
Mltftabt, bereu ,voei Jore 1812 unb 1H31 abgetragen
mürben.
Xie auf ber f)öd)ftcn Stelle ber Stabt gelegene,
über Staffeln crf)öf)te, fel)r ftattlicbc eo. Stirpe trägt
nod) bie unoerfennbaren Smtren oon brei, ja oier
oerfdjiebenen Hau^eiteu. Xcr cvftc Sau mar im foät
CAflüölbanfättg« im ÜHittttfct>iff b«
3tabtttrcJ)f su 2d>»aifl«rrt.
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6d>roaißern.
129
romanifchen Stil (jroeite Hälfte be§ 12. ^abthunbertS) aufgeführt unb enbigte mit
bem noc^ erhaltenen, an ber 9Jorbfeite be§ je&tgen &t)on% ftehenben Cftturm. —
3ln ihm roie an ber nörblichen Slußenfeite ber Kirche fieht man nocb einen fchönen
»iunbbogenfriee , ferner am Sunne, an feiner Sübroanb nunmehr gänjlid) com
©horbach oerbectt, romanif d)e Säulen*
fenfter, bie Säulen mit prachtvollen
Slätterfapitälen. $m Saufe beS
13. ^ahrhunbertS unb fobann in=
fcbrifttich im $a\)tt 1474 mürben an
ber einfduffigen, ohne .Sroeifel flach-
gebeerten Siaftlifa s-8eränberungen
oorgenommen; im 3at)re 1514 aber
rourbe ein großartiger Umbau be=
gönnen, ber ben ftlächenraum ber
Slirche auf bas> doppelte ber früheren
brachte. 3)ie am füböftlichen Strebe»
pfeiler ber &ird)e angebrachte 3n;
fajrift berichtet hierüber :
D. 0. M. Anno MDXIIII.
Romanis . imperitante . Caes. Max .
P. F. Aug. in . beatissiine. Vir-
ginis . Marie . eiusque . super-
benedicte . matris . Anne . nec .
non . S. Joannis . baptiste . lau-
dem . et . honorem . nobiles .
viri . de . clara . ae . armigerata .
Neipergensium . prosapia . pro-
creati . cum . subditis . et . incolis .
buiusce . oppiduli . hanc . edem .
sibi . et suis . posteritatique . bene .
merenti . instaurari . fecerunt .
per . Bernardum . Sporer . opificem.
%m Seginn ber ^nfchrift ficfjt man
ben Sappenfdjilb ber Weipperg, am
Scbluffe ben ÜDieifterfchilb ©ernharb
Sporerö, besjelbeu ÜDleifterS, ber
unter anberem auch bie große Stiftsfirdje 51t £ bringen umgebaut hat-
©ernharb Spover ging fehr gefd)icft ju $£erfe : nur bie fübliche Umfaffung&
mauer riß er nieber, oerlängerte bie SSJeftroanb • nod) roeiter gegen Süben unb be=
nii^tc ben 2urm, um baran fßblid) feinen neuen (Stjor einzufetten, roobei er zugleich,
ben Xnxm famt ben flehen gebliebeneu teilen ber alten ftirche als ein fehr ftattlicheS,
gegen 25 friß breites Scitcnfcfaiff beibehalten tonnte. Um nun aber bie Serbin;
bung jroifchen beiben fttrdienfchiffen möglidjft harmonifd) burd)pf ühren , ,y>g er
an ber Sübfcite fetner neuen Studie, nad) bem $eid)macf jener $eit, bie Strebe^
$au(u», Xcufmälcr nnö Sitrttcnibcrfl. '.Vccfarfvei*. 9
Wrutrtrifl ber atabttinfec $u £d)toatgtnt.
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130
Siectarfrei*. Oberamt SBracfenljeini.
pfeiler nad) innen, fo bafj entlang beS Schiff eS fünf rechtecfigc, 9l/i tfufe tiefe Capellen
entftanben, unb ftellte an ber Oiorbfeite oier je 7 Juf? tiefe rechteckige ^yreipfeiler
auf, raoburch er roieber fünf (t/ter auch gegen Horben) offene Capellen unb jugleid)
eine 2lrfabenreif)e, als 3?erbinbung mit ber alten Stirpe, erhielt, unb enblict) ein
fet)r roirffameS UÖiberlager für baS prächtige,
33 weite 9}et\getoötbe, mit bem er fein
4paaptfc^iff überspannte unb bem burcb, bie Seiten-
fapellen bie feljr bebeutettbe ^Breite oon 50 Juft
ftufommt. EeStjalb mad)t aud) bie Äirdje in itjren
neuen leiten einen roirflid) großen unb erheben*
ben (Jinbrucf, jumal ba ihre Sänge fünfmal bie
$<ittelfd)iffbreite ober 165 ftufe beträgt. Meiner
noch als ^auptfa^iff unb dfyov ftnb bie Capellen
mit sJ(etjgen>ölben bebecft, roeldjc bie jicrltdjfteit,
mit zahlreichen ©djlufjfteinen unb 2Bappenfd)ilb=
djcn befetjten SJlufter bilben; baS Sd)iff felbft
bcftfct 18, ber (£b,or 10 mit Silbern oon ^eiligen
gefchmütfte Schluftftcine; roä^renb bie ©en>ölb=
rippen best £auptfchiffeS oon Söalbachinen, unter
benen bie auSbrucfSoollen SBruftbilber ber jroölf
'Jlpoftel, auffteigen. über bem Triumphbogen
ftetjt bie /sabvoc-.uilil 1515. 3)a§ plattabgebecfte
Seitenfd)iff , bie alte ftircfye, jeigt 3lnfä^c ju
einem SHippenfreujgetoötbe. 3>aS flujjere bev
ftirdje twt, roo es gotifd) ift, originell gefüllte,
noc^ mol)lert)altene Spit3bogenfenfter unb fraft=
ooll geglieberte (Eingänge. &ber$8ernharb Sporer,
ber ^aumeifter ber ftirdje, mar auch cm trcff-
lidier SBilb^auer. ©crabe über jener oben ge=
nannten ^nfdjrift fte^t unter reichem $Balbad)iu
ein bomengefrönter Ecce homo oon feiner $anb;
bie SJluSfulatur ber lebensgroßen SBttbf&Kle ift
ftarf marftert, baS eble £aupt mit langen Soden
unb janft herfchauenben 3lugen. 3m Ghor ber
5lird)e erhebt ftd) fobann, auch Don SporerS
^panb, baS im 3c$vl620 gefertigte, 45 $ujj
hohe SaframenthauS, eines ber fchönften
unb jarteften beS fpätgotifchen Stils ; es
ift mit ben Statuetten ber hl. 2lnna, Rat\)a-
rina, Barbara unb Stoma, bem 3Jceifter^
seidjeu SporerS, bem Sappen ber 9teip=
perg unb bem ©appen beS Stifters .IpanS
iHeid) (einer Dresel» gefdjmücft. s2Iud) bie
«poftelbruftbitoer ber Schiffpfciler ftnb
r:-. T -
• H ^
2aframemt>aue $u «todtjtim.
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€<$roaigent. 131
geroifc, rote bies fcfyon ifjre $t!)anb(ung beroeift, 33crnl)arb Sporer jujufdjreibcn. —
2tu&erbem befitjt bie fttrct)c eine überrafdjenbe Spenge von ftunftroerfen im fpät*
gotifdjeu 3til, näinlid) vier tflügelaltäre, einen reidjoerjierten Jaufftein unb ftanftel,
foroie einen gefd)nitjten (£f)orftuf)t, unb an ber Cftjeite bes Seitenfcfyffes ein über=
3tcmtrnt Wanjet ju 3toctl)fim, in Der alten ftorni.
lebensgroßes .ttrujifir oon Rotier unb ergreifenber oct)ünl)eit, bas gciftoollc ^aupt mit
langen, jdmiaten l'ocfen, bie Pütjen fcf}mer$baft gefenft, in fjeiligem Bulben brerfjenb.
— $on ben oier Altären ift einer ganj gemalt in lemperamanier oon piroxer ^eht=
fjeit unb 3d)önf)eit, trägt bas Sonogramm bes iWeifters I. M. R. unb bie x)al)re*;
,^at|l 1510, jroei anberc fmb burdjaus geidjnitjt uub oon tjervlictjem ^aubroevt um^
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132
"}Jecfarfrfi#. Cberamt 'Tutfen^eim.
rahmt, ber oierte, ber ehemalige .frodmltar , jet3t an ber 9lorbfcite bcs (Short*
fteljenb, oereinigt Sdmitjereien unb Jafelgemälbe oon bebeutenbem ftunftroert. An
bcn Pfeilern ber .Uirdje Rängen nod) anbcrc fetjr tüchtige altbeut jd)e ©emälbe; im
(Sljor unb in ben Capellen roie aud) außen an ber Äirdje fietjt man neippergfdjc
Gpitaptjien unb ©rabmäler, jum Seil mit ben v33ilbfäulen ber Verdorbenen
fctjmnrft, bie meiftcn au* bem 1H. ^ahrhunbert unb mitunter oon gar tüchtiger
Arbeit ; auf bem Stoben ber alten Äirdje liegen bann
halb abgetretene ©rabplatten oon ©eiftlidjen unb uon
älteren ÜDtitgliebern au* ber Dleippcrgfdjen Familie,
üföir geben t)ter bie nähere 'üefchreibung ber Elitäre
nadj s}*. Sepplers trefflichem 33ud) (f. o. ©. III):
„53 1 c r Flügelaltäre; an ber Worbioanb bes
G^ores ber £od)altar; im ^Ktttclfaften Job «Diarien*,
-fiodjrelief ; auf ben klügeln innen Flachrelief*:
sNari& Herfünbigung, $eimfud)ung, ©eburt (Shrifti,
Anbetung ber Äönige ; außen gemalt je jroei Heilige
in je jroei Abteilungen: 3t. ©eorg unb Urfula:
Katharina unb diemigiu* ; Florian unb d hriftopborns,
•3ot). (foang. unb vSifd)of mit 'öudj; hinter ben
Flügeln nod> jroei feftftehenbe JHelieftafeln : oben in
Ärönung: ©ort^-Bater mit bem Seichnam ^efu,
St. Senbelin, 3ol). *apt. unb ©eorg. Schönes
SGBerf bes 16. ^ahrhunbertd, bie 3fulpturen teil«
roeife etioa* bcrb; noch 9fl"5 altbemalt. — Diedjt*
oom Triumphbogen ein Flügelaltar, ganj ge=
Hin; tu:, nicht bemalt (nur klugen unb kippen):
Sftittelbilb unter reid)em i'aubbalbad)in : .^>inab=
ftürjung oon 9Jtärtnrern oom Fclfen; auf Flügeln
Reliefs, innen Sttaria unb Johannes, außen 3c-
baftian unb Ghriftophoru* < elfterer ganj bef leibet,
Pfeile in ber .franb holtenb); hinter ben Flügeln
feftftehenbe iHclieftafeln : Katharina unb Barbara:
i^rebella ebenfalls Relief: heilige Familie; oben in
.Urbnung Ärujifir mit sJDiagbalena ^Jtflaria unb ^o--
banne* roeggef ommem : ebenfall* fpätgotifdje* UBerf
oon großer Sdjönheit. einer Kapelle burebaus gemalter Flügelaltar
oon 1610: LH.B.; s3Jcittelbilb : SJtartnrium ber hl. Barbara; auf ben Flügeln
innen divido apostolorum ; außen s£auli ^Mehrung, ber Auferftanbeue erfcheint
^kgbalcua, $au(t Flucht im .Horb unb Himmelfahrt Wagbalcnas (mit ihrem .fraar
bef leibet » : sJ*rebeUa: (rngel mit ^etbcnsioerfseugen : Malereien oon großer Fei"
heit. — V'inf* oom 6 hurbogen ganj gefdmitjter Altar : ^Jlittelfaften: 3t. ©eorg,
Michael, Margareta ; auf ben Flügeln Flachreliefs, innen 3t. GligiuS (befd)lägt ein
i<ferbi, 3t. Grifpinu* („ftalt" ba* l'eber, ein anberer gibt einem Armen Sd)uhei
unb Moei Sunber; außen leer: im ^albadiin örbärmbebilb unb 3t. Martin unb
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i2atranmit&au« ju etocf^etnt.
totcttcu.
133 .
sJlifolauS; tüd)tige$ fpätgotifd)e§ ©d)mt$ioerf mit fd)önem Saubornament. $n
ber aud) oon Sporer erbauten netygeroölbten Safriftei, einer ehemaligen Capelle,
ficht man ein fe^r bübfd)e£ Saframentbäusdjen, ein weitere^, fcljr altes im Xurm ;
an ber ©eftfeite ber &ird)e mar oon $ernl)arb 3porer ein jroeiter Surm beabftd)ttgt.
<£m 93latt im Hunftatlaä jeigt bie Äirdje famt einem Seil ihrer inneren
fcbmücfung, roie Hansel, Saufftein, Ülöeftempore ufio.
3ton bem feb,r auegebebnten , cor 4<> fahren großartig erweiterten ®d)loffe
ftammt bie frühere Sd)lofjfapelle unb ber Cft= unb 9Jorbflügel au«! bem Slnfang
be§ 18. ^aWumbertö (1702). $tc beiben in ben berrlidjen £diloßgartcn fdjauem
ben ftaffaben finb nod) ganj unoeränbert, in mafjoollem unb tüchtigem 9tofofoftil
gehalten, $m 3d)loj? toertoolle
«ibliotbef unb ^nenbilber.
s#on älteren s3Bol)ngebäuben
ber Stabt ragt beroor bas bei ber
Stircbe fteljcnbc, grojje, im 9tenaif=
fanceftil erbaute |>au§ ; am unteren
fteinernen ©efdjofj mit folgenber
Onfdjrift: „3lnno 1687 f)at 3ol)an
$an§ 9Jlid)et #of)l Bürger unb
SWe^ger unb 2ttaria ilatbarina fein
eheliche £>au§frau altjier haben bife$
bauS mit famt bem funtament burd)
unb burd) nero erbauen laffen." Xas
jroeite, an ber Grefe mit großem
(Srfer aufgeführte Stocfroerf Ijat
prächtigen £>ol$bau ; bie ^renftcr fmb
oon gekuppten Säuldjen eingefaßt,
bie ftenfterbänfe oon fd)önen Äon*
folen getragen. (K.)
Sie Heiter 1659, ba§ 3d)af*
IjauS 1609, (9aftl)au$ jur Hrone
1769. — Schwaigern tritt in bie
@efd)td)te burd) sal)lrcid)e Sdjcnfungen, bie bas ftlofter 2orfd) in pago Gardachgowe
in villa Sueigheini ober Sueigerheim in ben fahren 765—844 erhielt. CrtSabel im
12. Sabrbunbert. 2>a$ ©efdjlecbt ber 9tetpperg ift fdjon 1302 alltner begütert.
Steinerne Äonjtt ju etoctydm. mit eingcf^obcntm CJeiftab.
Stetten (Stete^atn) am £>cudjelberg.
früher lief um ba£ $orf ein teilioeife nod) ftdjtbarer ©raben. $ie erhöbt
liegenbc eo. s^farrfird)e mag aues bem beginn be* 15. ^ßlnrbunberts flammen, ba$
untere ©efdjofj be3 öftlicb ftehenben Jurmes jeigt noch ein gotifd)e§ sl)]a&merffenfter.
$ie mit einem höhnen Tonnengewölbe bebeefte ftirdje ift bem hl- Philipp nub
3afob geweiht, Pfarrhaus 1775, altes ffiattmu*. 2)ie alteren Käufer geigen oft
träftigeS »alfenroerf mit hohen, fonfolcnartigen Xragböljern. — £ie s#urg beim
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134
•flecfarfrfi*. Cberamt $racfenb,etm.
roten gfoutiten lag in einem noef) je^t ftcqtbaren bebeutenben 9iingroaU.
abel im 12. Saqrpunbert.
Crt§;
Stocßßeim (Stocqqeim um 950).
2ie bem pl. Ulrid) geioci^te, 1876 erweiterte fatp. Slircqe würbe in fepr fpät-
gotifdjem, aber felbftänbigem ©efdjmacf erbaut in ben ^aqren 1513 unb 14 oon
$ionqftuS $öblinger (au§ ber befannten Gjjlinger 3}aumeifterfamilie). $a# Sdjiff
liat ein pölfteroes» Tonnengewölbe, ber mit Strebepfeilern
befetjte oielccfige ßpor, mit ber -3apresjat)l 1514 an ber
Sübfeite, ein pübfcpeS auf Jyra^enföpfen rupenbeS "Jie^
werf, bann ein fcqöne§ fteinernes SaframentqöuScqen,
wclcqeö ein 2Jieifterjeicqen, ätinlidi bem bes Stepqan Saib,
be§ Sdjwagerö besi 2)ionqfius< ©öblinger, trägt. Uber
bem Iriumppbogen l)ängt ein fepr ebel gebilbeteS, weit
überlebensgroße^ .Uru^ifiy. $ie aud) fpätgotifdje , auf=
fallcnb fd)öne Slanjel jeigt eine fpäter eingefcqobene blatte
mit Gcierftab. (£b,or erpebt ftcq 40 pod) ber
fpätgotifcqe, reid) mit fcqöncn Scqnigereien unb oortreff=
liepen ©emälben gefcpmücftc #od)altar, bcr 1 865/66 tüdjtig
erneuert würbe unb in jartem Jabernafelwerf gar luftig
ficq aufbaut, Scqrein fiept man runb in $>olj ge=
fcqnitjt bie fdilanfe ©eftalt beä pl. U(rid) jmifepen i;,iulu#
unb ißetntf, auf ben tflügeln in t^lart)relief 93cit unb
Sebaftian, im Aufbau ©priftus am ftreuj mit ÜDtaria
unb ^ioljanneS, weiter oben Ärönung 3Jlariä, ganj oben
wieber ben pl. Ulricp. 2luf?en an ber Kircpe ba§ fleine,
aber pübfdje SRenaiffance Grabmal be$ £>an§ Scqrepf,
Smptnann jum Stocfsbercf, f 19. September 1563.
$er fepr jierlid) betjanbelte $urm, 1592, ftefyt an ber
9Jorbfeite be§ Gpores. 2)eutfd)orbenfcpe$ SlmtpauS 1604,
jetjt 9iat* unb ScqultjauS. SdjöneS £wljpaus:. (K.) 9Herf*
^,,&&k mürbige fteineme 33ilbftöcfe, einer mit ber ^apreSjapl
— ~^jfy* 1470. — Slbelige oon Stotfpeim im 12.— 16. 3aprpunbert,
ipr Sappen: ein Scqilb oon ©olb unb Sdjwarj geteilt,
147u- unten mit golbenem ftabengitter. $er Ort qatte früper
brei Jore.
£>od) über bem Xorf liegt ba§ früper beutfcporbenfdje S d) 1 0 StocfSberg
(K.), ein auSgebepnter ©cbäubefompler, an ber allein jugänglidjen Worbmeftfeite mit
bebeutenben Vorwerfen, mit ©raben unb Ringer unb poper, malerifdjer, oon Munb-
türmcqen flanfierter Stauer, baran p>ei oon berben $offenquabern umfafjte 9funb-
bogenportale. ^pier eingetreten füprt uns ber xBeg an langen, mit Staffelgiebeln
befeqten Cfonomiegebäuben oorüber ju bem gan,\ aus bem Reifen gebrochenen, fepr
tiefen unb weiten jioeiten (.fraupt=)©raben, ber mit .frolunberfträucqen, Söalbreben unb
Cbftbaumen üppig bewaepfen ift unb über ben eine qoqe, breibogige Steinbrücfe burcq
Silbflotf bri 0torfl)cini
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4Ö«Uer.
135
baS innere, mit bem x}ceippergfd>en SBappen gezierte tot
nach ber eigentlichen $urg hinüberleitet, bie aus einem örei
ftoefigen, im rechten sBinfel gebauten 9ienaiffancefd)toffc
beftetjt; es rourbe im 16. Sahrtjunbert errichtet i trägt
bie CtohreSjahlen 1522 unb 1574), hat auSgefdnuuugene,
mit Jlugeln belegte (Giebel unb gerab gcftürjtc oproffen^
fenfter. 2Iud) erhielt ftd) am (Snbe bes Sübflügel* t>ie im
fpäteften gotifdjen 8til gehaltene <Sd)lo|fapetle, unb am
Scftflügel fteigt, als baS einjige flberbleibfel ber urfprüng
liefen ©urg, ber mit frönen 3innen befrönte uieredige
Q3crgfrieb über 100 Jufj bod) empor, oben
mit einem iKunbbogenfrieS unb 9infätjen ju
oier (Srfertürmd)en. ©egen baS 3abergäu
hinab fmb dauern unb ©räben unb ber
jerfallenbe runbe .joerenturm malerifd) oon
Dieben umranft. 'XaS sBappen ber StocfS=
berg (Stütelberg 1220) ift in ©d)roar$ ein
redjter filberner Sdjrägbalfen mit bret paar
abgeroenbeten roten ^Jlonben ^intereinanber.
3Die dauern jerftörten baS <2d)loj? am
18. 2lpril 1525, worauf eS langfam roieber
hergefteüt rourbe. 31uf bem ©tocfSberg roar
bis 1764 ein oierfeitiger römifdjer Slltar, mit
3uno, üßulfan, #erfuleS unb SJcmeroa, jefct
in ^Mannheim.
fetter.
3ln ber im 3af)r ,7•:i, erneuerten eo.
Älircf>e fteljt gegen Cften ein fd)öner früh=
gotifdjer iurm, ber, roic ber in Pfaffenhofen unb .ftaberfelb, geroifj aud) oon ber
s3Jtaulbronner 93aur)ütte ausgeführt rourbe; er fyat im erften ©efd)ofj ein ftarfeS,
auf fdjlanfen gefdjroungenen Äonfolen ruhenbeS ÜHippenfreujgeroölbe mit fd)önem
«lätterfd)lu&ftein. 1aS ©d)iff enthält ein merfroürbiges frübgotifches Ärujifir oon
jugenblidjer Sluffaffung; es erinnert an bas p Pfaffenhofen. 2ie fladjgeroölbte
$ecfe jeigt figurenreiche ©emälbe: bie Äirdje ju
SBeiler roarb gemalt burd) Johannes Stigler aus
Prag 1767. 3tn ber Jvriebhofmauer ein fpätgotifches
©rabbenfmal mit bem ctanbbilb beS 3Jerftorbenen
unb ber Umfdjrift: 211S man jalt 1500 unb . . . hie
lit hau? flot*. bem got gnebig unb barmherzig fei.
SMlbftoif btl etocfbdm.
üHunbboarafrif« an b« »uro.
$a0erfeC6.
9bl baS 1744 erweiterte Sdjiff ber eo. ftirdie
Sunt hl- Mauritius id)lief?t fid) öftlid) ein altgotifdjer,
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136
Werfarfrei*. Oberamt ©ractenbeim.
au£ bem (Snbe beS 13. 3al)rf)unbert$ ftammenber, unten rippenfreujgeroölbter Turm,
unb an biefen baute im 3afyr 1605 $an$ Söunberer in ber iljm eigenen grajiöfen
3lrt ein b,albad)tedHge§ fpätgotifdjeS Gfjördjen. Tie cpifcbogenfenfter beä Gl)örd)cn$
fmb fet)r fyübfd) auSgegliebert unb über bent mittleren b,ält außen ein (Sngel einen
Sd)ilb mit bem ,3eid)en beS SHeifterS unb ber ^arjreSjab,! 1505, unb innen ein (Engel
bas 3temenfel§fd)e Söappen. 3" ben ©ogenfelbern ber Jyenfter ftet)t man $a&tn*
iiüxj i i i ■
$ttx<3)t ju ^oberftlö.
maferoerf, im mittleren Mftioerf. Tie ftirdje ift reicb, an Munftroerfen unb an 03rab=
benfmälern ber oternenfels ; fo im Turm bas bes betenb bargeftellten 5ttnbc? juiu-fb,er
«eit, be$ «eiten 3ob,n (f 21. 3uü 1560), eines Zitters oon ct. in uoUcr Lüftung,
auf einem ^unb ftetjenb (f 30. Otooember 1566). 9fof bem ©oben ber ßird)e bie
(Grabplatte beö >t). Karl tum St. (nerrounbet in ber 3d]latfjt bei .C»öd)ftätt,
f 30. 3ept. 1 705), unb enblid), uon Brettern gefdjütjt, bas fel>r jdjöne unb trefflid)
erhaltene Tenfmal bes ^eit n. 3t. (f 11. 3>x\l\ 1571), roatjrfdjeiulid) non bem
befannten 'Öilbtjauer 8. 3taumb,auer gearbeitet. Ter bitter fniet uor einem .Strujifir,
redjts unb linfs bie "Sappen fetner ^lljncn, oben ber auferftanbene Grlöfer. Tann
im Turm bas 15 ftufc t)üh,e, burdjbrodjene treffltdie 3aframentl)au*, mit oier
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3oberfelb.
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Cflftite b« Mintie ju 3aberfelb.
Statuetten gefchmücft unb einer oon jroei langgelocften
(Sngeln gehaltenen £afel, roorauf ju lefen ift: $iefj
facferment hufj fyat gemacht hanfi fteinmefc oon jaberfelt
anno 1476. tiefer #anfj Steinmetj ift bcrfetbe mit bem
s3Jceifter |>an§ Sprofj oon 3aberfelt, ber urfunblid) im
3ab,r 1475 in bie 2)ienfte be§ SHarfgrafen oon 53aben
tritt; 1494 baute er ben Seftflügel be3 großen $irfauer
ftreujgangs!, fein ÜDteifterf d)ilb auf einem Sdjlujjftein. (M.)
@ine fräftig bcfd)lagene $üre fübrt oom $unn in bie
alte, auch, rippenfreuägeioölbte Safriftei.
3)a§ fetjr ftattlidje, mit SRenaiffancegiebeln auf=
ragenbe Pfarrhaus (K.) mar früher ein Sternenfel§id)es
Sd)lofj unb tourbe in ben fahren 1587 bis 1619 ganj
au§ Stein gebaut. (Sin reichet, mit jroei tosfanifajcn
Säulen befetjteS portal führt in baö innere ; man jeigt
t)ier noch an ber $)ecfe eines* ©emachest ein grofjeä ©emälbe mnthologifchen Inhalts
(Jupiter mit %uno), in einem anberen eine $üre mit trefflich gefc^ni^tem 31uffati
unb ber 3nfd)rift im frriefe:
0 «Dienicrj ©ebenf, »ttradjt betn (Snbt,
Hoffnung be3 Öeben* fcuf (>t)viftum 2Ö«nbt. 1Ö91.
Stuf ber |>ühe be§ Stromberger ftet)t enblid) an einem felftgen
Sibhang, auf ber SJcarfungSgrenje oon 3obcrfelb unb .Jpäfncrhaslach,
ein fyoljer Stein, ber fog. SRitterfprung, mit ber 3nfd)rift:
3lnno 1581 befcfyad) ain ritterlicher Sprung oon Söerntjart
oon Sternenfete. Stuf ber anbem Seite fteb,t man ba§ SBürttemb.
SBappen unb bie ^ahreSjah,! 1584. tiefer $Bernb,art oon Steroenfelsi
foll, oon feinen fteiuben oerfolgt, biefen feefen Sprung mit feinem ^ferbe gewagt
b,aben unb glürflid) entfommen fein.
9tücfbltcf. 2ll§ bie ältefte, noch im früt)romanifcb,en Stil gehaltene ©ruppe
erfd)einen bie aus mächtigen gebuctelten Cuaberfteinen gefügten, oon oiereefigen
Söergfrieben überragten SlbelSburgen, beren ganj oortreffliche unb genaue SluSführung
fd)on auf eine hohe Stufe hintoeift. 'ler fpätromanifche Stil erfcheint in fchlichter
ÜÄrt an ber 3ohanni$fird)e bei
söracfenheim. 3Hit bem beginn
bes 13. 3ab,rb,unbertS fehen mir
fobann ben (Sinflufj beS präd)=
tigen 9Jcaulbronner Übergangs-
ftiles an ber "öurg 9leippevg
unb ben Stirdjen ju Schwaigern,
SHidjaeteberg unb 5rauenjhn«
mcm. 3n fpäterer «Seit (um
1300) ift mieber Waulbronner
(Sinflufj flar erfidjtlid) an mel)
2afrifuitiire p ;\a\>cxhix>. reren Ott! biefer ,*}eit nod) er«
i (ttujjfioin im
lurni ber Aii'rdje
ju ^aberfelb.
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138
9lcrfarfr«i«. Cbcramt 9racten4eim.
baltenen Kirchtürmen, bic in ihrem untcrftcn, bcn (£t)or oertretenben ©efdjoffe auf
fdjlanfen onfolcn ein ftarfeS iRippenfreujgetoölbe tragen, mit eblem natürlichem 93latt=
roerf (Ulljontblättern :c.) auf bem Sdjlußftein, unb nod) in biefer Vereinfachung ber
formen Stunbc geben oon ber außerorbentlidjen 9lmnut bes früfjgotifchen Stilen, rote
er gerabe an manchen gleichzeitigen s])iaulbronner bauten entjücf t. $aft regelmäßig ftefjt
fobann ber $urm im Often ber ftird)e unb bilbet mit bem rippenfreujgeroölbten erften
(Sefchoß ben (£hor, eine fetjr alte, weit oerbreitete ^norbnung, bie in ihrer früheften
unb fraftoollften ©eftalt an manchen um ben .jpohenftaufen h** gelegenen Xorffirchen
auftritt; im $racfent)eimer SBejirf reicht biefe Slnorbnung bis ins 13. 3<ihrh"nbcrt
hinab, $te Sd)iffe ftnb gern mit hohen höljemen Tonnen überfprengt.
©egen ben Schluß ber gotifdjen $eit machen ftd) t)öd>ft begabte unb felb=
ftänbige ^aumeifter, meift juglcich SKlbhauer, geltenb — unb bie SRcnaiffancc beS
16. unb im Anfang besi 17. 5oh^hun0ert§ ö^langt ju einer ganj eigenartigen SMüte,
erhebt ftd) in "Jkioatbauten, oor allem aber in ben fo zahlreichen ©rabbenfmälern
oft bis ju betounberungewürbiger Freiheit unb Reinheit. - 2>ie oier roohlhö^nben
Stäbtchen unb bie Dielen ftarf begüterten im SBcjirf anfäffigen SlbelSgcfchledjter,
gleichwie baS ausgebreitete «orfommen eine« p 93ilbljauereien fid) oortrefflich, eignen«
ben SaufteinS (feiner fleuperioerfftein), mußten eine folche Dichtung begünstigen.
3um Sd)luffe geben mir oon ben Bürgen Slanf enljorn , sJHagenheim unb
Weipperg bie Steinme$jeid)en , oon benen mandje als entichiebene Wunen an=
5ufpred)en fmb.
#/\<7 + u^s m in
2ln 93urg «lanfenhorn: =ü A ^^HL^^VftfST
3n Surg 9Kagenheim: WVf ACHHIT^HI + L
«urg Weipperg: ^ 2 + v-/ -» fc» (fe*
ferner bie sJJieifterfcr)ilbe be* $ernharb Sporer unb be* .frans Sproß oon
^aberfelb.
Seit Sd)ilb bes £anS sBunberer f. oben S. 136.
v>ber biefer brei s3)ieifter geht feinen eigenen 4öeg : ^unberer bringt auf bic
malerifdje sJßirfung; man erfennt ihn leicht an bem engen, gerounbenen unb tief-
fdjattigen 'üNaßroerf ; Sporer jieht an /fenftern unb Jürcn bas lcid)tcre gerablinige
Stabroerf oor. Sproß oon Haberfelb fteht etwa in ber SJcitte jroifchen beiben.
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Uffircftc bei ttannftatt.
<£beramt (Kannflatt.
-^er Cberamtsbejirf , ber $lu§belmung nadj ber fleinfte unfereS £anbesi,
fteljt in gefd)id)tlid)er s#ebeutung in crfter üRetlje; einmal burd> bie alte Äelten= unb
Mömerftabt am ^erfar, ba§ alte Gannftatt, nnb bann ergebt ftd) nur eine Stunbe
füböftlid) ber Stabt, aus bem rebenumranften .ftügeljuge red)t§ beS ^luffeS, ber
Wote 33erg, auf bem in ganj alter ßeit rootyl ein iHingroall geroefeu ift, im 11. 3al)r=
tnwbert aber bie Stammburg be$ oielleidjt au§ buuflen alemannifdjen ®augrafen
aufgeftiegenen ©efd)led)te$ erbaut rourbe, basf jetjt bie itönigsfrone trägt über ba3
ganje 2anb unb beffen .frauprftabt Stuttgart mit (Sannftatt nunmehr Bereinigt
roorben ift. (5§ gef)t alfo eine metjr als jroeitaufenbjäfyrige sHiart)tentfaItung ron
biefer ©egenb aus. Sie günfrig ift aber aud) bie £agc oon ßannftatt! $er
leiste ^etfarübergang , ba, roo bie 9temstalebcne, jene uralte 'Cölfergaffe oon
Cften l)er, in ba§ sJiecfartal fid) öffnet, bie 53JUlbe be$ Rimmels, bie lauroarmen
Cuellen unb bie ladjenbe Jruditbarfeit bes ©elänbes mögen ben 3Jienfdjen fd)on
in frötjefter *ur Slnficblung gelocft Ijaben. C?§ follen fid) fdjon )ii WammutäU
weiten bei (£annftatt menfd)lid)c i'ebenSfpureu bemerfbar machen.
140
9?ecfarlrci3. Cberamt (lannftatt.
M
a-
■
9,
U
JlllirUwfg.
Ott gefdjidjtlidjer ^cit ftaiib bei
(Saiinftatt eine SHömerftabt, o^ttc Zweifel
auf feltifd)=germanifd)em Untergrunb, rote
aurf) mehrere ©rabfunbe beroeifen. 3)ie
ftömerftabt biefj nad) ber ^eutinger
2afel Glarenna (nad) $ucf feltifd), oiel=
lcid)t ursprünglich (Slaoarenna, lauroarme
Cuclle).
£ana,e cor ben 9iömern muffen
oon (Jannftatt aus uralte Skrbinbungö;
roege gebogen fein, oon l)ier nad) Ulm
bas 9lerfar= unb ftilätal hinauf unb an
bent fyerrlidjen Cuelltopf ber H'onc bei
Urfpring oorbej (t)ier aud) fpäter ein
römifdjes Slafteü) nad) Ulm, fo Donau
unb Dtecfar unb batnit aud) ben 9it)ein
miteinanber oerbinbenb, ober bas
3d)roar,^e 9Heer mit ber 9]orbfee oer=
binbenb. QÜ (Sannftatt unb bi§ Ulm
ftnb feit ältefter $eit bie 3tromfd)iffe
gegangen, unb fjeute nod) finb bie ,\roei
größten Stäbte unfereS SaubeS Ganm
ftattStuttgart unb Ulm. Uöciter jene
uralte ^ölfergaffe ba§ Remstal hinauf
iti3 5Riesi, unb weiter bis in ben Crient.
©efttoärtS ging ftc nad) Strasburg über
Böblingen, .jperrenberg , Sofjburg unb
ba§ .Hinjigtal I)inab, ober im Sommer
auf fürjerem *©eg über ben Kniebis,
bann jene nad) "JJforfttjeim in bie fiücfe
,M»ifd)en Sd)toar,yoalb unb Cbenroalb,
unb enblid) bie fog. ftaiferftrajje, f. u.
iHingroälle. »Spuren eines 9iing=
walle* mit fel)r alten Sdjerben auf bem
.Uappelcsberg bei Heilbad), ein weiterer
auf bemfelbeu (^ebirgöftoef, auf ber nörb-
lid) gegen UWommelsbaufen uorfpringetu
ben Biburg. 5luf beut Rotenberg, too
fpäter bie Stammburg ber SBütttem«
berger ftanb, jenem rocit ins NJterfartal
oorfpriitgenben SJerge, mar wof)l aud) ein Wingwaü, unb als bel)errfd)cnbcr SJtitteU
pmtft ergebt fid) über bieje brei Wingburgen ber .">iu m Ijohe Memen, breit fyn-
gelagert unb tocitbin bas Santo übervagenb, mit gewaltiger Muubftdjt. s-öon feinem
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Gannftatt.
141
<5rf)cttcl ausi erblicft man bic ganje 3d)roäbifd)e 2llb, ben Cbemoalb, Sajroarsioalb
unb bie iöogefen. (5r war rooljl ein fälliger >8erg, eine alte Cpfer= unb $er*
fammlungäftätte ; man fietjt oben norf) fünftlid)c
3lbfd)roffungen unb Umgrenjungen. ^roifdjen bem
Äernen unb bem föoten $lerg bei ber ftattjarinen-
linbe unb oberhalb Uljlbarf) liegen ©rabfyügel.
v\n einem ber lederen merfroürbiger "öronjefunb.
$er -öügel tag gegenüber bem 3d)lofj SAritem«
berg unb ragte, mit Tannenbäumen befetjt, Ijod)
Ijeruor. Wan fanb bariu mehrere ©erippe, bie
©efic^ter nad) Cften gefetjrt, mouon eines mit
oanbfteinen umgeben, unb biefe waren mit ftolj
aussgefüttert. — Cuer herüber lag ein roljer
canbftein im ©eroidjt uon etwa oier Rentnern.
üDlan fanb fdjöne ^ron^eringe an feinen ftujv
unb SIrmfiiorfjen, SBronjefibcln u. bgl., unb bei
einem jroetten ©erippe mieber an lyufi* unb
31rmfnod)en ^ronjeringe, ,sroei golbene Cbrringe
unb recfyts neben bem 2d)äbel eine uon einem Sanbftein bebeefte Urne, ^lufjerbem
f auben iid) im £uigel gefnotete Wron,\eringe , foroie oiele Jierdjen
(•öirfdje, £unbe, 3Bölfe) unb menfdjlidje ^igürdjen au« *öronje, mit
Cl)reu }um 3tuft)ängcu, bie jum Seil burd) ben 3d)roanj ber Xierd)en
gebilbet waren. <M.) Shif ber anberen Seite be3 9tecfartales muft
beim Giutritt bes rtalfd)flingentale* in bas Oiecfartal, auf ber „^urg"
bei .fSebclfingen, gleichfalls ein ÜHingroall, unb jroar ein großer, geroefeu
fein. sJlorbroeftlid) bauen auf bcmfelben .£>öb,enrücfen ert)ob fid) ba$
2et)eneid)le mit lierrlidjcr 3(u$ftdjt; ein großer, aber längft ausgeraubter ©rab^
l)ügcl. — 3:ie Hirrfie ju fangen, unterhalb be3 i'eb,eneid)lc am ^öerg^ang gelegen,
ift bem Ijeiligcn SWicrjacl geweU)t. Weitere ©rabl)ügel bei Cffingen, nörblid)
2«l ditfi römifdjtn Sagt. gcf. auf
JKlburfltr ftclb.
SSJolf uon Sflrie
1339.
2lnblfirrtic 511 Utantiftatt.
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142
Wccftnfrei*. Cberamt Cannftatt.
von Tennhof (Tunne im .frarbtroalb, rool)l
cinft ein befonbero abgegrenzter, beiliger $lejirf.
vi*on Jyellbad) aus jiebt eine .£>od)ftrajje —
beute nod) \o genannt über ben Zappelest erg
vedjts am .Siemen oorbei, jum (Sulinger Jägerhaus,
jur eiferneu .£>anb unb oon b,ier au öftlid) auf ben
.fcofjenftaufen , als «nifcrftia^e, immer auf ber
"Safferfttjeibe bes SdjurroalbcS. 3)ian erfennt nod)
ihre 60—70 ^ufj betragenbe uriprünglidje breite,
beim ju beiben Seiten mar fte cingeroallt. $Ms
an bie Salle ging ber Salb ober bas #elb, fie
felbft mar Cbroalb; fo jog fie oiele Stunbeu roeit
auf ber -ftöbe unb mahnt beute i.od) in ihrer Stille
unb ihrem roeit um fdjaueuben ,'Jug, j. 2:. befettf
mit uralten Salbbäumen, an längftuerfunfene
•Öcibenjeit. s43on it>r jroeigt beim Mappelesberg eine
roeitere £>od)ftrafje ab unb läuft über ben (9öt}en=
berg bei Uhlbach,, bie Matbaiinenlinbc unb bas
liotje Mreuj auf bie (Sulinger söurg.
Tie ftüiuerftabt Gannftatt lag auf beiben
Seiten bes Wecfars, befoubers auf ber Unten, auf
beut „SUtenburger" Jyelb, jener Anhöbe *roifd)en
bem i)iecfar unb bem s-HurgboU, auf einer nad)
Süben, ber Sdjroabifdjen 311 b jm, freien, im 9lot<
ben roiubgefd)üt}ten ^ergftufe. Tann auf bem
red)ten Ufer bei ber Uffirdje unb ben Alädjen
beim Sul^errain. 3luf beiben Talböben roarcu
ohne ^roeifel Maftclle, eine? beim 3lltenburger
Mirdjbof tStaigfird)bof> unb eine« beim Suljerrain,
roo nod) in ben Zulagen eine SRömerfäulc ftelit.
Tas üüii Dr. (5. ftapff entbeette Maftcll beim
Staigfird)l)i)f redjts uon ber Straße beim hinauf
geben roar von märijtigem Umfang unb jagen fid)
ÜDfauetn and) gegen ben llfecfar, b. t). bie jetzige
Stabt (Sannftatt hinunter. "Jiorböftlid) vom Maftell
fanb fid) feiner ein ausgebehntes römifd)es ©rab=
felb bei .jpöferd Ziegelei, mit reidjen Junben, and)
an Steinbilbroerfen. (M.) Sgl. biefür, foiote für
ben ganjen Olertarfreis bas fd)on genannte aufubluftgebcnbe Seit uou .fraug unb
Sirt, Tie römifdjen ^ufdjriften unb '-öilbroerfe Sürttembergs. 3luf bem ^urg-
bolj Trümmer eine? römifd)en Tempels, mit ,y?rbrori)enen Steinbilbroerfen, ebenfo
auf bem Sonneuberg oberhalb (Kahlenberg (f. o. S. 12i unb am Mappelesberg
bei Heilbad), hier roar ein iWitbrasbeiligtum. s))lan fanb bei (Sannftatt idion eine
Wenge von (Srunbmauetn, Öefäjje, Tentfteine, Öronjebilbroerte, Safferieitungen,
lurui bei itabiltcdjc.
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Gannftatl. 143
«aber, "Brunnen, 5Rttn$en, ©räber. Spuren ber römifdjen «rüde (9iammpjfif)(e),
bic etroa§ unterhalb ber jefcigen Steinbrücfe über bcn 9?ecfar ging. SRcfte einer
jroeiten «rücfe weiter unten unterhalb bes ©itterftegS. Stömerftrafeen tiefen non
(Sannftatt au$ frraljlenförmig nad) ollen Stiftungen, nad) Speier, ^forj^eim, SinbeU
fingen, ©münb— sMen, Scheint, SHurrtjarbt, 9)iarbad), 3tteimSf)eim, Höngen.
i2d>mict>ttfctifrtU5 in t>cr Uffirdjt.
SBeitere römifdje 9lieberlaffungen roaren bei Heilbad), .jÖofen, 9J?öt)ll)aujeu,
Söiünfter, Cffingen, Stetten, Untertürtfyeim unb befonberS ^at\enl)auf en : nieift mit
«ilbroerfen. «ei (Sannftatt felbft fanb man bi§ je^t fünf ^nfdjriftfteine, baoou erroäfjnt
eine beim Staigfirdnjof gefunbene bie Grridjtung eine* Stempels für bie ©ötterouitter.
SRcifjengräber, bei (Sannftatt, reiche fambe, Heilbad), fflomme&fjaufen,
Untertürfyeim , 3afcent)auien. $as ©crtoolle baoon, autf) oom Mmifdjen, alle?
im Stuttgarter SHufeum.
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144
ftecfattrti*. Obtromt Gannjurtt.
gamtftatt. (<£anftat 708. (Conbiftat 7<&. (Conbeftat u*6.) CberamtSftabt.
$ie Slltftabt Hegt auf ber regten Seite be§ 9Jecfar$ unb jeigt nur nod) wenige
Jette ber alten Stabtmauer, bagegen nod) oiele alte $äufer mit jum $eil oerjierten
fteinernen Unterftörfen. die ©trafen finb merfroürbig unregelmäßig unb roinfeltg,
erinnern entfdjieben an boJ innere alter iKomerftäbte, n>o feit jener ^eit über 3er»
ftörung unb 3erfaU immer roieber meufdjlidje 3Bot)nungen emporfliegen. £ie jetzige
Stabt Gannftatt in ber Sftieberung am 9lccfar mar tootjl bie urfprünglidje feltifdje,
oon ©ermanen unb Römern übernommene ^ieberlaffung ; eine uralte Sdnfferftabt.
©ei ber aufeerorbentlid) roidjtigcn £age oon Gannftatt, im 9Jiittelpunft fo oieler
.Öauptftrajjcn, unb als roidjtiger milttärifdjer <ßa|, mar bie Stabt oon jeljer allem
ftriegSungemad) auSgefetjt. Om ^aljre 450 foll es oom -jpunnenfönig 9lttila jerftört
roorben fein, (Sbenfo roieber im 3al)re 725 in ben Kämpfen jioijdjen ben ^ranfen
unb Alemannen, ^m $al)re 1287 nab,m es Äonig SHubolf oon $>absburg mit
Söaffengeroalt unb jerftörte bie umliegenben Burgen, 3w Sdjmalfalbifdjen Jlrieg
rücften bie fpanifdjen Gruppen beö ^erjogsi oon 5llba in bie Stabt. Slufter bem
dreißigjährigen ftrieg roarb e§ burd) bie ^ranjofeneinfälle in ben ^a^ren 1688,
UffirdK. Uffir^t. flltenburfler ftirdjt. IctanattMu£.
1693 unb nod) im 3at>r 1707 fdjroer f)eimgefud)t. 2lm 21. 3uli 1796 tobte fobann
bei Gannftatt bie Sd)lad)t jroifdjen ben tfterrcidjcrn unter (Srjljerjog Äarl unb ben
frranjofen unter Sfloreau, roeldje mit bem föütfjug ber Cfterreidjer enbigte. Seit
1479 ift Gannftatt Bollftätte, feit 1516 Station ber reitenben v^oft oon Italien
nad) ben Weberlanben, fpäter 9ieid)&l)auptpoftamt (f. u.).
2luf ber 2lltcnburger .£>öl)e beim „Stein" mar eine SRalftätte ber Alemannen,
roofelbft nod) im 1 5. 3at)rl)unbert Öeridjt gehalten rourbe. .£nert)er ^atte ber fränfifdje
'SWajorbomus Äarlmann, ber Sol)n .Hart Startete, ber mit ^ceresmadjt in Sllemannien
eingerüeft mar, bie bes 2reubrud)ö bejidjttgten ®roßen ber Alemannen, barunter ben
$er5og Jljentbalb , im ^aljr 746 geforbert. Sie erfdjeiuen arglos unb ftellen fid)
in Sdjaren gegenüber ben <yranfen auf, plötjlid) werben ftc oon biefen umringt, oljne
Sd)ioert|treid) ju (befangenen gemad)t, gcbuubeu unb bie .jpauptfdjulbigen getötet.
tfarlmann, ber Stürme be$ Gebens mübe unb mit beängfttgtem (beioiffen rocgen
bes l)nrten ©eridjte, roeldjeö er über bie 3l(emannen gehalten tjattc, ,^og fid) balb
barauf oom (blande ber fterrjdjaft jurücf, juerft auf ben ©erg Soractc bei iHom, roo
er bem 1)1. Siloefter ein .Sil oft er baut, nadjljer *u dcu ^onebtftinern auf sJ)ionte Gaf^
fino, um in einfainer ,Setle bie erfeljntc üHulje $u finben. (Stalin, Söirtembergifdjc
(befd)id)te lstl, «. 1.)
Sdjon im xuil)rc 7< «s fehenft $u (fanftat am ^iecfar il 'anstat ad Neccarum)
ber Alemannen •Öcr.^og öobefrieb, beffen Ururenfelin A>ilbegarb Marl ben (brofjen
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fSonnftatt.
145
heiratet, bas Torf Biberburg am Werfar bem .Hloftcr St. ©allen. — Später er=
fdjeint Sanuftatt im gräflid) calnrifdjen, feit 1129 im roelfifdjen, um 1200 im
bobenfiaufiicrjen «cfitj. $m 1:5. ^atjrljunbert fommt bas »ieidjslebeu Gannftatt
an bie (trafen oon Hirtemberg, bie auf ber iialjen iöurg Hirtemberg (iHotenberg)
fitjen unb bereu Ttenftmanncn bie Crtsabeligeu uon (Eannftatt fdjon im 3ahje
114« jinb.
Gin jal)lreid)er CrtSabel, juni Seil in ben rönrifdjftt ÜHuinen fid) uerfdjaiijenb,
faß in unb um bie Stabt, fo bie oon (Eamtftal 1121 ff., Raupen: eine $anne, in
benen iooI)l fid) bie Shilling oon Gannftatt
fortlegten, bie oon Sütenburg 12H9 ff., Hap^
pen: ein Sdjilb oon Silber unb fdjioar*,
linfs gefdjrägt, bie oom Stein, bie oon x-8rie,
jetzige 'OJectaroorftabt, eines Stammes, mit
benen oon ^Ulenburg 1269 ff., Happen: ber
Sdjilb linfs gefdjrägt, über bie diagonale
eine redjte Sdjrägleifte laufenb. ©eitere
Burgen roaren bie Söragburg, bie s#urg auf
bem Hartenberg, fdjon im ^ab,r 1133 bem
trafen Velbert oon Galro burd) Hclf VI.
niebevgebrannt. Tie %-8urg bei 33erg (um
1146) rourbe fdjon bei Stuttgart enoäljnt;
fie wirb 1291 oon 3llbredjt oon .£>oljenbcrg
i\erftört. Tann loerben nod) genannt bie
Seeburg unb bie Spielburg. Tic ^urg 'öric
ftanb otjne ^roeifel auf ber Stelle ober in ber
9U1p bes fog. Sdjillingfdjen Kaufes, roo
man nod) im 1h. ^ahi'hnnbert bie frei«=
förmigen dauern feljen tonnte. Gine <öanb=
fdjrift aus bem 1 ^sabrbunbert fagt : „bar
uad) (und) bem Crimen, f. u.) ftel)t eine alte
s.Burg in ber "-Horftabt, uff meldjer oor Reiten
Gbellentlj gewohnt l)aben, ift ein gar alt
fränfifdj £>aus, tjat nod) ein Haffergraben
rings I)erumb". — Hohl auf ©runb einer römifdjen Haffcrburg i^nrgftalli erridjtet.
Tas Happen ber Stabt ift eine filberne .Hanne im roten Jyelb, bie .Hanne
erfd)eint fdjon 12S.5. Tas nod) blübeube (9cfd)ledjt ber Sd)illing oon Gaunftatt
führt eine gelbe .Hanne im roten Sd)ilb.
TaB Wvaf Gberljarb umS Qaljt 1320 feine bleibeube SRefibeu* oon feinem
Stammfdjlof? Hirteinbcrg nad) Stuttgart unb nid)t nad) Ganuftatt oerlegte, fyat
mobl oor allem bavin feinen Wrunb, meil bie i'age oon Stuttgart, befonbers um
bas alte Sdjlof? her, beffer Mi einem feiten i<latj für bamalige Reiten geeignet mar.
Oiodj im Tsahve 1682 idjlägt ber ^ftlofopt) unb Staatsmann Veibni^ (iaunftatt
für bie (Erhebung }ut ^anbeehauptftabt oor.
'l< au in*, Icufmatcr aus Sitrttanftcrg. ««fatfreif. 10
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146
ftedarfrei-?. Cberantt tfannftatt.
Die tf trrfjcu.
Die cd. $fattfird)e jum 1)1. Gosmas unb Damian rourbe in itjrer jetzigen
©cftalt erbaut 1471—1505 uon ÜDleifter Sllbredjt ©eorg unb feinen ©etyilfen, f. bie
©dplbe an Sdjlujj: unb Dragfteincn bes (Sfyors. sÄuf einem Sdjlufjftein jaf) man
bie 3ttt)te*,^al)l 1471. Der (Etjor bat ein reidjes Sterngeroölbe unb roirft aud) oon
außen burd) feine b,ot)en unb eblen formen. Da§ ©eroölbc ber brei Sdjiffe rourbc
1788 jerftört. ^n bem ^atjrc 1858 grünblidje Wcftauration unb Weuroölbung
be$ Innern ber ftirdje burd) l'cius. Der Durm, am (Snbc bes nörblidjen Seiten^
fd)iffe§ ftel)enb, unten gotifd), im 9J?auerroerf aber fet»r alt, rourbc in ben oberen
Stotfroerfen 1612 unb 13 oon «aumeifter £einrid) Sd)ictt)arbt in gefälligen <He=
naiffanceformen erbaut. Gin SMtcf auf ben (9ronbri§ jeigt, baft bie urfprünglidje,
minbeftens in* 13.3al)rfmnbert jurücfreidjenbe ftirdje
an ben Guben beiber Scitenfd)iffe mit Dfttfirmeu
oerfefjen mar. ^m ftorbbogen bes reidjprofilierteu
SBeftportalsi fiel)t man im fpätgorifdjen Stil eine
figurenreidje ftreujtragung gemalt. Die jroifcben
Gl)or unb Durm liegenbe grofee Safriftci ift gleiri)=
falls mit einem fdjönen Sterngeroölbe überbeeft. ton
Dnrfturj beS an ber 9iorbfcite ber Safriftei auf
fteigenben SdjnecfeutreppemDürmdjens bie ^aljres-
jatjl 1613 unb ein Steiumctjjcidjen. (Sei ift bas
^eid)en bes trefflidjen ^ilbfyaucrs SWeldjior Woct-
l)cler oon Sdjornborf (f. b.).
Die Stabtfirdjc, 1289 an bas Domfapitel
ftonftauj, baS bis jum ^abr I8112 bas s^atronat
behielt, uerfauft, rotrb erft 15n»>, burd) sJlufb,ebung
ber Pfarrei Uffird), ^farrfirdje. s3lud) l)ier jeigt
fid), bafj neben ber 3)Jutterfird)e jat)rt)unbcrtlang
eine Stabtfirdjc befielt. Die Jlirdje in Wittenburg
(f. u.), bi§ 1321 bie s^farrfird)e oon Stuttgart,
roirb 1323, bie Uffird)e 1446 bem Stift Stuttgart einverleibt. 3luf bas bobe Älter
ber Stabtfirdje roeifen aud) bie Sdju^beiligen (Sosmas unb Damian. Der 3. D.
nod) urfprüngltdje Sübtimn ift nur in jroei Stocfroerfen erbalten.
Die eo. Uffirdje ju unferer lieben Jvrau, öftlid) ber Stabt im groften, mit
fdjönen Denfmälcrn unb reidjem ^flanjemoudjS gezierten Jyriebbof gelegen, gotifd)
mit altem Cftturm. sJlu beibeu Vangfeiten geigen fid) nod) gerabgeftürtfe friib:
gotifd)e Acnfterdjen, im "föeftportal ftetjeu einige oerborbene ^aljrswblen. Uber ber
Sübpforte lieft man bie vuif)rs*al)l 14i»4 unb im (fielsriicfen berfelbeu ein SHeifter*
jetdjen, an ber Olorbfeite eine fteinernc Ofiidje, in ber einft ein ^ilbioerf mar,
barunter bie ^abrsjatjl löon unb ein Steinmetzen 3d)ilb. Das innere enthalt
im Dürrn ein gotifdjes 3airamentl)äusd)en, einige Wrabmäler unb fdjmiebcifeme Wrab;
freute. 3luften um bie .Htrdje jatjlreidje altere Wrabmälcr, barunter bas fel)r reidje
unb gefriunncfoolle bes Wtrgermeifter* ftafoi Speibcl, f 1613 ben «». Januar im
BESCHAFFTN:CLVÖ<3
HAT- GOTCESCHKXWTh
SAW7FG\TmRiNA-SP'm
TAL-ZVO'-ESZUNaNj
ANNO ^ 158 <)
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^Jietn ||| ftebelfinßen.
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Ganni'tatt.
147
75. 3al)r, unb feiner jroei uor itjm geftorbenen Jvrauen, bie 3lbbilbung f. o. 3. V.
ferner bad in auffallenb flaffifdjen Jyonnen gebaltene örnbbenfmnl bes Bürger;
meifters ^afob 3pittler, f H>j:>. 3teintafel eine« öeorg 3Raier, 3teinmet>,
t 1597, mit feinem Wappen. 3. aud) oben 3. 144.
3(n ber SSJeftfeite bie Xenftnäler be* 5>ietrfi3poftniciftcr§ Mittler nnb ber Familie
$am§ler; beibe fmb mit ben SRittlerfdjen unb üHams>lerfd)en sJGöappenfd)ilbern ((Siu=
born unb SBibber) gcfdjmücft unb Ijaben nod) gut erhaltene ^nfdjriften. diejenige
bes ÜRittlerfdjen ©rabfteinesf lautet: „s)Jilgrim bore! -frier rut)t einer oon deinen
SBrübern, Senlanb -Jperr 3ob,ann Ulrictj Wirtler, .£>od)fürftlid) Sßürttemberg. (Srpebi;
tionSrat unb Äaiferl. ^oftmeifter allster. $u 3pener ben 4. (vebruar 1 «79 ebrlid)
gebogen, l)ier $u (Sannftatt ben 29. ÜTfärjen 174.J djrtftlid) geftorben. Sol)l ein
redjter Hilarim! Sein ^atterlanb oerbrannte ber fteinb nnb feine (Sltern ftarben
balb; ba naf)m ber arme Knabe feinen ©anberftab, aber ©Ott leitete ibn burd)
Strasburg, 5)afel unb 3dmfff)aufen enblid) nad) (Sannftatt unb liejje itjn ba roadjfeu
roic einen $aum, gepflanzt an ben Safferbäcben. 3ooiel Wott ju £ob — Sßtlgrim !
roiltu roetters oon ibm roiffen, f o frage anbre Seutl) ; tmbc unb niebre fagen, bafj ein
efjrlidjer Wann au ib,m geftorben. Tem Seeligen ju $>anf aufgerichtet oon beffen
betrübter ÜBittroen ÜRaria ^uliana, gebr. ftamslerin unb oon 14 nod) übrigen fieben
Äinfcern." — Ter Uftird)t)of, mit feinen satyreidjen, jum Seil roertooQen 2>enfmälern
— aud) ber eble Xidjter unb ftreiljeitsfänger Jyerbinanb ftreiligratb, ruljt t)ier —
gehört 51t ben fdjönften unferes l'anbes, aud) burd) feine Sage fo red)t inmitten ber
milben, uon roeidjen v3ergl)ol)en umranbeten Salroeitung. Senn biefe im ftrüljfommer^
buft fdjroimmt unb man hjnausblicft über bie fdjroarjeu .ftnpreffen bes $riebt)of$, ift
es oft roie ein 5ßMberfd)ein aud ben fonuigen Sagen be$ alten (Haren na.
$ie 9lltenburger $ird)e jum tjl. SJtartin, fpätgotifd), jetjt fatl). .ttirdje, liegt
unroeit be« 'Diecfarss auf bem Unten Ufer, fte mürbe in ben ^aljren 1858 f. burd) Ggle
ftilooll erneuert, fpätgotifd), an ibrer 3übroeftetfe ein OTeifterfdjilb, f. S. 144. $as
innere entbält yoei grofee Clgemälbe: Wariä *ermäl)lung, uon ^onas Umbad) 1662,
unb .flaifer £>einrid) am @rab bes SBolfgang in iKegcnsburg, oon Csroalb Cngbers
1664. — ^ic urfprünglid)e 9lltenburger Sirdje jum t)l. OTartin lag früher oben auf
bem Slltenburger *5etb beim #ird)l)of, in fie gehören bis 1321, außer Slltenburg, $hie,
3ierg mit öaidburg unb ©ablenberg, fangen mit ^Ho^racter unb Sillenbud), 3 tu tt^
gart. l!abei mar eine 33urg, bereu le^te Örunbmauern uor roenigen ^ab^en uollenb'3
entfernt mürben. <Huf bem 3taigfriebI)of ba§ fd)öne ,^aifjfd)e ©rabmal 1828, nod)
uerflärt oon einem ^aud) ber flaffijiftiiaien ftunft.
s4ion alten unb merfroürbigen Käufern nennen mir: bas üHatbaus 1491 , bn?
5:efnnatbaud 1585, mit einem SNetfterfdplb 0. S\„ f. 3. 144.
2!a§ frühere 9icid)dpoftgebäubc in ber üBorftabt, gegenüber bem ebe
maligen ©afttiof jum Cdjfen, bei ber 'Oiectarbrücfe. Xiefe§ Öebäube, rocldie5 burd)
feine ©röfje unb ben gegen ben ^uflanfl 511^ "Örüctc oorfpringenben , jroeiftoctigen
Grfer mit Sappen unb aubern SBerMcrunaen in bie SCugen fällt, battc eine günftigere
Üage uor bem iBrücfenbau in ben breiftiger ^aljrcn unb ber 5luffülluug ber nad)
fünfter fübrenben Strafte, damals mürbe ber grofre ^ogen über ber uon bev
"Jteclarfeite in ben £oi fübrenben (5iiifal)it jugemauert unb bie über bemfelben be=
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148
Kcifarfrtii. Cfrernmt Gaiinftatt.
t"iublid)eu 3Bappen a» pC11 ^Sxttx oerfetjl : ba* eine ift bas bes (Erbauer?, bc* rKcidjspoft*
nteifters Wittler, bn« anbete ba* ieincr Sfpfrau, einer a,eb. Wamsler; bie llmfcfjrift
lautet: „beftanbig unb getreu", barüber ein ^elifnn, unten ein ^oftborn ; babei be=
iinbet fid) uod) ein au£ ber 'J&aub beruortretenbe* ^ruftbilb, mekbes einen Käufer
ober .freibuefen uorftellt, ber feinen mit einem ACberhut n,efd)mücften ftopf ber 'Mxdy
hing uon Stuttgart wmenbet, al3 wollte er nadi ben von borther fommeuben s^oft-
maa,en ausfdiaucn. Ta§ Webäube mürbe oon Rüttler als Weid)*pofta,ebaube 1719
erbaut unb bleute bieiem Rned bis 180$, in roeldjem ^abr bas .frauutpoftamt nad)
V
33
tfl)cma[igc '.furo &Mrtcmbtrg auf betn iHotnibetfl. Wntf) "JWcriait tun 1640.
Stuttgart uerleiit mürbe, oohann lllrid) Mittler, (froebitiousrat unb faiferlidier
iHMtmeifter in Gauuftatt, nurbe geboren *u 3pener am 9Hjein ben 4. jyebr. H>7y
als 3obn einet furptal\iidien >Kats unb .ttcllereiocrroalter*; feine xxwiaenb«,cit nurbe
getrübt burd) bie (Kreuel bes Araiuofeneiufalls, wobei feine (Altern uiel Tranajal
erleiben muRtcn. ;Hls im Ariihiabr I»;x7 ber juoor iriiou Ijartbebrfingten unb a,e*
mta.ftia.teii 3tabt auf Befehl bes ftömgS Subntß XIV. uon A-raufreid) öffentlirii bei
irotnme(fd)lag angefflubißt mürbe, baft bie 3tabt mit Aeuer oerbrannt unb uer=
beert merbcu unb beshalb f amilidie (vinmobuer innerhalb adit 2aa,eu retirieren follen,
flüditete SRittler mit »einen (Altern, nuidje nur nenig \>abe mit fid) nehmen tonnten
unb ihr $auf in Aeuer aufgehen leben mußten, ftuerfl nad) Mronmeifu'nbura, unb
fpäter mepeu bes ftriegä oon ba nad) Strasburg« wobei fie uutermeas einigemal
uon ftretfenben Solboten angefallen mürben uml. oben bie Wrabfdmft >.
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üonnftatt.
Hin ber Gcfe ber ftüfer- unb Suljbad)gaffe bas frübeie $ilfingerfd)c .frauS 1628.
0» ber Spreuergaffe ein .flau«, über bem (Eingang bic 3al]ie**ablen 1561 unb 15*8.
£uglcid) bieten bie ©ebäube biefer Strafte ein ed)te$ $ilt> bes Innern einer alten
Sanbftabt. (£* ragt nämlid) über bem mit balbrunben .£>obl,\iegeln gebeerten $ad)e
faft eines jeben Kaufes ein altertümlicber tHuüuglaben empor. Gegenüber ber Stabt*
firdje ein (Srf erbaut, oon bem es in einer SBefdjreibung oon Gannftatt ^eiftt: „3m
3abr 1589 bat ^obannes ^aner, v4*ogt allba, bie Verberg jur (irone genannt,
gegen ber ftirdjen über ben ^ad) binüber loffen abbred)cn unb föftlid) fdjön mit
einem (Mber oon Clement Inffen aoffrid)ten." Seiner ift jebod) biefeS OaftyauS
längft eingegangen, ein anbereS (hferbaus, ©aftbauS pm golbenen Dörnen in ber
SBrunnenftrafte, erbebt fid) ber ftirdje fdjräg gegenüber. Unroeit in ber gleidjen
Strafte ein .Ipausi doiu ^abr 151*3, mit b«>bem, fpitjem Sreppengiebet unb breige^
teilten ftenftern, non roelrben ba$ mittlere über bic beiben anbem btnausragt. $ie
^austure ift oon flroei 0albfäu(eu eingefaftt: „fterdjt ©ot onb banble red)t." 3"
ber ftberbadmng ift ein 3&a(bborn eingemeiftelt. Siebe aud) S. 145. 9htr roenige
£äufer entfernt ein bober, uierftoeftger $oljbau mit fdjön oerfdjrfinftem ^alfenroerf.
vioimfiatt. tiatmftatt. »m .$>au* bti 3tmon «entj.
$er „(5 ft l i n g e r f> o f ", an ber linf'en .frauseefe eine ©ebenftafel : „$eid)affen :
©lürfb : fa* '• (^ot : gefduefbt '■ Sant : Gatbarina : Spital : joo : (Sulingen :
9tnno : 1589." On ber Witte jroifcben 9tnno unb bev v^abre^abl ein Gngetefopf.
Unter biefer Jafel ftebt nochmals 1589 unb brei '$Bappenfd)ilber, f. o. S. 146.
%n ber linfen Seite be$ ^)aufesi fübrt eine bebeefte Freitreppe pm jroeiten Stocf.
^)ie Sage gebt, in biefem .£>aufe ^abe eine fromme Jungfrau Äatbarina geroobnt,
bie unfdjutbig jur Strafe be* !Wabe« oerurteilt roorben fei. sJlte man fte b^be b»n=
rtd)ten roolleu, fei ein fdjroereS ©eroitter gefommen unb ein 33li$ftrabl baDe bas
SHab jerbroeben. 1)ie«i rourbe al§ 3eid)en be§ .friinntel* angefel)en unb fte alsbalb
freigelaffen. $ie Sage bat otel sJ'Cf)nltc^feit mit jener oon ber Statbarinculinbe,
roelcbe auf einem .frügel 3roifd>en bem Woten $erge unb (Sftlingen ftebt, unb roonad)
bier bie bl- ftatbarina begraben fein foll, roeld)e ben Spital in (Jftlingen ftiftete.
S2U3 Gbriftin pm £obe oerurteilt, ftanb fte bereit« auf bem Midjtplatj , als ein
Slitjfrrabl bas Sdmfott entjünbete. 91un roagte e* ntemanb mebr, bie uom .Ipimmel
felbft ^efd)ütjtc ju ergreifen. 2)ie bl- ftatbarina mar gerettet, unb ba$ 5Solf pflanzte
jum eroigen 2(nbenieu an ba^ ©unber bie t'inbe, unter roeldjer fpater bie War
turerin tbre^ ©lauben» nad) ibrem eigenen SBunfdje beerbigt rourbe.
On ber Dlecfaroorftabt bei ber Slltenburger Äirrbe mebrere Wb\d)t ^Henaiffance^
bäufer. !Än einem gegenüber, ber Äirdje ein reidjesi portal : Spes mc a Cliri.stns
Jesus. — Simon f-entz — Vide Mv cui. %\\ einem anbern, nabe ber 53tücfe
linf«, ftebt über ber (Sinfabrt: 179«; ben 21. 3«H ift ber alte Sdjluftftein burd)
jroei Hanoneufugelu bev f. f. Iruppen jerfplittert roorben; & bat fdilanfeu Stetig
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150 ^lerforfrei*. Cbciumt ßannftatt.
giebel unb, roie auch foitft uod) au beu Gannftattcr Renaiffaucebäuiern, feingegliebcrte
3proffcnfeuftcr. £er frühere Cct)fcn ebenbafelbft, au bev 3teinbrücfe, beffen Brunnen
jd)ou Petrarca <f 1:574) ermähnt. 2ic maleriiche 3tabtmül)le mit ihren 3taffeU
giebeln, erbaut 1605, auf bem rechten Ufer au ber Recfarbrücfe, würbe leiber oor
einigen fahren abgeriffen. Um bic 3tabt liegen r)crrlid)e Neubauten König SiU
beim?, iHofenftein (1824— 2fi) oon 3alucci, ^bcater (1838—40), ©ilbelma (1H42
bis 1851), beibe von ;)a\\ti), alle auf bem
(Ulfen Retfarufer, bev Kurf aal auf bem
rechten Ufer beim culjerrain < 1825) oon
Jbouret. Gnblid) bie Üilla bes .Honigs
Siarl bei $erg oon SeinS 1845 ff. Med
oon Warten unb Warfen umgeben.
Sfai W äff erb aus, oberhalb ber
3tabt, 3teintafeln 6. §. & 8SB. I 680
(Ariebriri) (farl, t>erjog ju Sürttenv
bergi. G. « .£>. 3. ©. 1714 (Gber
harb l'ubmig, Herzog *u Württemberg).
Tabei in Relief ^uiei fid) anfnurrenbe
.Cuinbe: £>aft unb Reib.
SefflHicr} (Pelbadj 1265).
(£o. ftirdje, bis In neuere ^eit oon
einem Waffergrabeu unb Ringmauern mit
uier Xürnteu umgeben, Weftturm unb
Ü'hor fd)ön, fpätgotifd). 3d)iffl779. $er
Znrm im heften mit ,yoet echten, uon
coitrfäulen befettfeu3attelbad)giebeln. ^n
ber rippengeroölbten -turmhalle am 3d)lufj
nein: meifter peter oon (ian anno 1519.
Tic 3chrift ift flüditig unb fd)led)t; e§
foll loabrfdjeinlid) heilen "^eter oon (Sann*
ftatt. Wir roerben ben aud) als N#ilb-
haiier bebeutenbeu OTeifter bei Waiblingen
loieberfiuben. 2er (£l)or, 1524, mit oer*ierten Strebepfeilern, ^nnen, jetjt aud)
im (Soor, flache Herfen. Xie nörblid) am (ibor ftehcnbe 3afriftei ift ne^gercölbt.
Tie originellen äRafjioerfe nur uod) am lurnt erhalten.
©rofje Clbilber ber ^affion, um 1700. Xami eine .Himmelfahrt (ihrifti mit
bem WlbniS bes Stifters 9Ä. SWaiclcr oon (fnbersbad), Pfarrer in ^eUbad) 1610
bis 1646, lateinischer lichter. 3cin Otame fteht aud) auf bem fteinerueu Jtrujifir
bes ^riebfjofeS, L611.
Rathaus, im Reuaiffanceftil mit bübidjem Zorbau, baran eine lauge ^nfdnnft,
unter anberen: («corg Vilienfein, lHhd)el -Hang teurer oon Lelbach, Weora. ^ald)
teurer uon Gslingen.
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.vtcbclfi Ilgen.
151
Jtttltt
Vi .i>cbclfiiigcti.
%n einer 9Waitev gegenüber bem "äRarftbrunnen von 1 7»iö ein uerjierter Stein
eingemauert mit 1569 unb einem 3Rctfta$et$en. Dahinter ein hübfrheS 9ienaiffance>
bans mit versiertem fteinernem Unterftoct, H. 158HS. berühmte Sallfat)rt$fapelle
am ftappelesberg, 1819 oollenbS abgebrodjen, letzte Stefte an einer 3teinr|ütte. Stuf
einem .Hirfdjbaum foU 2flarta tjier einem ftnaben erfdjienen fein. $n ber 9MU)e
ftanb ein SWithrastjeiligtum. Sdjon vor langer S?rt fanb man bavon eine grofje,
rohe $arftellung in erhabener Arbeit. (M.) »Ulitpra* fniet mit einem 8etn auf
bem Stier unb vaeft ihn mit ber liufeu .ftanb au ben Lüftern, toäbrenb er mit
ber rechten $anb ben £old) in feinen .frais ftöftt.
3mmcnrober .Heiter am IBeg nad) Rotenberg, einiges Ubcrbleibfel bes ab=
gegangenen Seilers ^mmenrobe. 3" ACÜbad) nod) hübfdje .^ol^äufer. J>m
^afjr 1<>93 brannten bie JVran^ofen ben Crt großen* ,
teils nieber ; im Mittelalter mar er ftilial ber Uff irdje
in (Sannftatt. CrtSabel im 13. unb 14. ^afnbunbert.
(Sin i*(an bes alten ftirdjbofs befinbet ftd) auf bem
>Natf)au3.
ibeöerfmgen (Isabel«, fjäbelvinaen \2<&).
(*o. 5lird)c im fdjön gebaltenen <vnebt)of. 3>aS
Sd)iff mit fpäterem b,öljernem 2ad)reiter auf bem
Seftgiebel ift nod) frübgotifd) mit gutem Quabertoerf
unb fdjmalen Spit3bogenfenftern, ber frf)öne fpätgotifdje
(£t)or bat ein Wippenfreujgeroölbe mit jivei Sdjlufj--
fteinen, auf einem bie ftafjne ber ^faljgrafen von
Bübingen, auf bem anbern ein ftreuj. Xie neHgeroölbte
gotifdje Safriftei, rool)l baS Untergefcfjofj beS ehemaligen
Dumtes, enthält auf einem ihrer Sd)lu|fteine einen
SKeifterfri)ilb, baS innere ber ftird)c ein lebensgroßes,
altgotifd)eS, ergreifenbeS .fcoljbilb ber 3J?aria mit bem
Seidjnam beS .fierrn, f. £'id)tbrucf. ©emalte Menaiffance^
grabtafcl. — Stlter ©ilbftoct au ber Strafte, ©roße
Leiter mit fdjmucfen föenaiffancefproffenfenftern, an ihnen bas ;}eid)eu bes ^&a\u
meifterS. über bem 3>orfe finbet man nod) bie legten Spuren ber '-Burg, bie nad)
Sattler nod) aus rjeibnticrjcn Reiten h^rflhtte. Cime Zweifel
lag auf ber fchroffen, von ber tiefen Sd)lud)t beS Aolfd)
flingcnbadjeS unb ber Wecfartalebene begrenzten Skrgjunge ein
Mugioall.
Gin CrtSabel erfdjeint fdjon 124« ff. Sappen: ein ge=
fd)ad)ter Sdjilb. Slm 27. September 12ni> faub bei .£>ebelfingen
ein (9efed)t j)oifd)en Giraf Gbcrfjarb uon Sirtemberg unb ftünig
Witbolf oon .fmbsburg ftatt. Ariibe ^öejitmngen ber "JJfaUgrafen von Bübingen
in .frebelfingen. ^m .frerbft 1519 brennen bie (Sulinger bie Orte .frebelfingcn,
Cbcrtürfheim unb Ublbad) nieber.
.fioffii.
152
9iecfarfrei* Cberamt O'annftatt.
Siatl). ftirdje jur 1)1. "-Barbara 178'}. Sfatf bem ^riebbof alte Wrabfteiuc ber
.ttatbolifcu: aud) ^Jlalcr Ghiibal fanb hier bie iHube, f 1784. }.)tertnriirbigcr ge
fd)m^ter rjöljevuev Cpferftocf I «• >h. ^roei gotifdje, tum einem (sngel gehaltene
ü)}eifterfd)ilbc finb in einem .öaus am Wetfargelänbe eingemauert, ugl. bei fingen,
0% Samberg, nnb 9Rarfgröningen, CsJl. i'ubioigsburg. 2lltes Sdjloft, jetjt male=
rifdje iHuine am ^teefav. Ehemaliges bleues 3d)loB 1 722.
2t. SBenbelinstapelle am 4ßeg nad) (£annftatt 1765. $3ei
ber sönrg lag eine römifdje s3Hcberlaffung ; man fanb
bafelbft nod) mele Wemädjer nnb im oab,r 1 M4:i eine trag»
bare römifdje Sonnenuhr uM.» mit Seilen einer 3nfd)rift.
Über bie $urg £ofen fdjreibt uns 3. Wähn.
Statt eines "öergfrtebes hinter ber ber "öergfeite jugefehrten
3d)ilbmauer finben mir in ber sJHitte berfelben, unb jroar
an ber hinteren SBanb, einen maffmen Einbau oon f> m
breite unb :i in Jiefe, ber nad) oben ohne 3roeifel als ein
fdjlanfer ©pähturm aufftieg. 3n bem oiererfig geftalteten,
von ber Ringmauer eingefd)loffenen SBurgraum, 19 m lang
unb 18 m breit, ftanb ba§ 9tttterhaus, gefdjü^t burd) bie
24 m lauge, 2,5 m biete, 20 m hohe Sd)ilbmauer. (Sine
^roingeranlage mit uorliegenbem tiefem Öraben umgab bie
"Öurg auf ben ber ^ergroanb jugefehrten Seiten, roährenb
ber Wingmauer bis <\ur s}lccfarfohlc hinab 3lbfd) luftmauern
angefügt roaren. ^m Innern bes ^Burgraumes ift nod) eine
SUenbettreppenanlage ftdjtbar, bie in ein Äellergeroölbe fühlte.
Schon im 1». ^ahrbunbert hatten bic (trafen uon Sirtcm-
berg bic CberlebcnSherrfdjaft biefer sJlecfarfe|"te, roeldje erft
im dreißigjährigen Kriege ihren Untergang fanb. (K.)
Tiefe "-Burg gehört }U ber Wruppeber eiufadjen iL'ebens-
$öisemer »iibftod m ber Mirfle bürgen, bereu £>auptüerteibigungsbau ber Slngrifffeite gegen
)u>3of«i. igok. j^er nur in ber mafftgen unb hohen Sd)ilbmauer beftaub,
uon bereu oberem Lehrgang ber ^einb befd)offen rourbe.
$ie Anlage ber hinter biefer Ringmauer ftehenben mädjtigen ^ergfriebe erforbeile
fd)on bebeutenbere Littel, unb finben mir foldie meift nur bei ben Burgen ber
5)nnafteu.
„Über biefen Strom, pw Dativen,
Ol« td) einmal jd>ori i\ctat)ren ;
•Vier bie s3urfl im ?l(>enbidiimmer,
Trüben raufdit ba? $)et)i u»ie immer."
So fang eiuft l'ubroig llhlanb, als er uon ber malerifdjen "öurgruine bei
4pofcn am Wecfar hinüberfuhr nad) tWüblbaufen , bas, an ber Ginmünbung bcs>
rfeuerbariieS in ben Wecfar gelegen, ftd) mit bem uon fdjattigem i<art umfäumteu
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153
IT
lt. A>
u. $almfd)en odjloffe unb mit feinen beiben tfirdjen an ben fonnigen iKebgelänbcn
freunblid) t)inan$iet)t. 2ie feljr alte en. v£farrfird)e ber 1)1. vJBalpurgi3 liegt über
ben mädnigen dauern ber alten .fteibenburg unb ift mit ttudnalpne be* öftlid)
ftebenben JurmeS 1 7ö.{ neu erbaut ; fic beftyt eine fdjöne fpätgotifdje ^rebella <bie
nier @Dangeliften) unb bas trefflid)e fteinerne Ohabbenfmal be* 9Rar u. Weutjaufen,
t 1506, feines Hilters
loi ^apr. $a§ erfte
Wefdjofe beS mit <i ftuft
bitten dauern aufgefüllt
ten lurmeS roirb oon
einem ftarfen frül)goti=
f djen :H i ppe n l von jgeroöl be
überfpannt, ba§ oollftän^
big bemalt, jebod) j. $.
übertüncht ift. (S§ er-
fdjeinen bie Snmbole ber
oier eoangeliften in sJJie=
baillons foroie langgejo^
gene £>eiligengeftalten,
bie fo alt als bie früljeften
in ber «eitlfirdje. *) &o-
tifetyes Sanbtabernafel.
2)ie untere ftirdje, bie
«eitsfirdje, ift eine
<Sd)attfammer mittel;
alterlidjer ßunft. Seit
bem 3at)r if)ier ($rü\u
bung, 138(>, blieb fie w*
galten, unb jroanglo£ unb
fd)ön fügt ftd)/ n>a$ bie
fpäteren Reiten barin an-
bradjten, bem alten ®e-
bäube unb feiner ur=
fprünglid)en Dluäftattung
ein. ^Witten im 2>orf
ftet)t fie, oon einer SJiauev
umfdjloffen, auf leidjter s2(nl)öf)e, an ber Sübfette uon bidjten 'Beinreben überranft.
s31n tyr flad) abgebeerte* Sdjiff baut fid) im Seften ein fd)lid)ter 2urm, im Cften ein
rippenfreujgeroölbter, mit Strebepfeilern befetjter Gljor. Xie ganje i'änge ber .Hirdje
beträgt gerabe 100 *ufj, bie «reite bes Sd)iff* s 5 biefer üänge ober 4o, bie «reite
*) Sbrim Umbau ber ttird)e im 3abj 1783 faub mau im $>od>altar «ine ftaujel mit Re-
liquien unb einer ^ergamenturfunbe, roonadj bie Jtirdje am 1«. SKaq 1390 uon bem ^ijijoi ^ur!
tiatb geroeibt morben ift; intb unter bem Elitär mcljrere Wunden von Stopft Urban III. (118."»— S7>.
bejfen ©itbtttS aueb über bem £tocf>altar aufoefkUl mar.
$eit«tin$e \a HJiitdbaufcn a. St.
l.V*
■?itrfarfrci<*. Cbcromt (?onn|tati.
be3 SunneS V* ober 20 <yufe. ©ei aller Giufadjheit wirft fic burd) ihre fluten
^erbältniffe unb ihren fparfam, aber {innig angebrachten ornamentalen Sd)mucf.
Tie Spitybogenfenfter bes im halben Scdjserf fchliefjenben (£h,ore* fmb gefchmaef-
uoll au* gegliebert , bie öftlidien Strebepfeiler mit $lenbmaftroerf uerjiert, unb an
beiben l'angfeiteu bes 3d)iffe* öffnet ftd) je in ber IlUitte ein fdjönes portal, im
^ogenfelb mit einer Steinplatte erfüllt, bie uon prächtigen, au* ^Rasten heruor-
fproffenben l'aubiocrfslonfolen
.^r^lVi \ . M f~ 4-*^ getragen wirb. 2ie Steinplatte
felbft *eigt ben großen, ftreng
gehaltenen 3£appenfd)ilb jamt
.f)elmfd)muct eine? Witter*, ba-
neben ift in gotifd)eu !3)cinu*teln
folgenbe ^nfdjrtft eingemeißelt :
To man jalt uon gottes geburt
138<> iar an bem menbag uor
fant urbane bag mart bie capell
angehabt uon bem erbaren man
renhart uon umlaufen burger
*uo präg.
3o am s)iorbeingang ;
am füblichen fteht man bastfelbc
Etappen unb bieielbe ^nfchrift,
icbodj in lateinifd)er Spradie.
sJluf bem üBappenfd)ilbe liegen
brei sJ)hihlhauen, nod) jet^t ba$
Crtsioappen. liefer Weinharb
uon sJ)(ulf)ufett , kärger \\i
*l>rag, ohne ^roeifel ein s)lad)
fomme ber im 13. ^abrtmnbert
urfunblid) oorf ommenben Gerrit
oon 9Rult)ujen, ftiftete im ^ah**
1'iHn bie ^eitefirche unb eine
einige SReffe jum Seelenheil
feine? trüber* (5berharb uon
3Rä(f)ufen, Bürgers }u "}?rag,
ber im ^atrre 1380 am ^rei=
tag uor St. ©ilgentag geftorben unb in Xienftcn Äaifer Marls IV. geftanben. Gbcr^
harb ift berfelbe, ber im xsahre 137:5 bie Welbfummen, roeldje bie fdnuäbifdjcn
Weichsftäbtc für Maifer Marl IV. nad) '.Nürnberg ju entriditen hatten, bafelbft abholte.
Ta* innere ber $eüSfircf)e überrafdtf burd] bie .Wenge feiner Munftiucrfe rote
burd) bie lebeubige Aarbeniuirfung, "JBänbe unb Tccfen fmb mit SDtalereten bebeeft ;
baneben reid) bemalte Steiubalbadjine unb ^lügclaltäre, an ben täuben fräftige
Wenaiffancebenfmäler, gefd)inüdt mit beu Staubbilberu ber l)icr Skftattcten, unb
felbft oom Aiifjbobeu herauf grüf?en ^inmeufchilber unb anbere alte Weftalten. 2fa3
•i<ciistit(t)c ju 'JHü<>auftn a.
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Wüolqauien a. *L
155
ben Jagen bei- ©rüubitng ftnmmten bie auseiuanbergenommenen ^citc bes ur=
iprünglidien .£>od)altares , jene io merfuHubigeu , oor 40 ^atjrcn auf Soften bes
unirttembergifdjen SlltertumsDereius oon SRäfet Lamberti) loieberhergeftellten ®e*
mälbe aus ber Präger <böhmifdien> Sdiulc, barunter bic in Wölb, Silber unb Öbet*
gefteiti funfclnbeu lebensgroßen Weftalten bev brei böhmifdjen .^eiligen StftttS, 9Bengc&
laus unb cigismunb, mit ouffallcnb nmblidjcn, meieren, entfd)iebcu an ilan>ifd)e
gKttmng crinnernben (9efid)tcrn. 3fai$et biefen Xaritellungeu unb baten oon (Sbriftus
mit ber Tornenfrone, (Sbriftus mit SOtaria unb Johanne* M. fteljt man bic fnienben
©eftaltcn bes Gberbait unb Steinhart oon äRfttyufen, unb über letzterem lagt eine
onfd)rift, bafe biefe $afel im 3«b.re 1385 oon ihm geftiftet luorben iei. Ter Kitas
befinbet fid) jettf in ber ftg(,
ctaatsgalerie ju Stuttgart
^ol)l uod) au* biefer
^cit, aber oon einl)eimiid)en
Meutern ftammt ein Jeil
ber Jvresfomalerei : im
Schiffe, weiten bes JfcU
umpbbogens, in jroei Leihen
übereinanber, bie ebelge
formten Weftalten oon %<ro=
pheten unb 3lpoftelu, in ber
breiten Reibung bes Uri*
umphbogens, iettf ,v %. über
malt oon fpäteren Drna=
menten , bie ^ruftbilber
anberer rjeilifler Limmer.
§m Gljor, über bem EEtt»
umphbogen, bie großartige
larftcüung bc£ ^üngfteu
(Berichtes ; unten bie XHb= ^ogtnfcib au ber 8rftitfc$e.
führung ber Wüten in?
sJ*arabieS, ber lööfen in ben meit aufgeriffeneu A>öUenrad)en ; oben in ber Sftaitbotia
ibem manbelförmigeu .freiligeufcbeinei Oibriftus als 'Seltridjter, bem bas .voeüdjuei-
bige Scrnoert oom NJOIunbe ausgebt , in l)od)altertümlid)er Stuffaffimg , ptfeiten
ÜJiaria unb ^etrus. Tie Jyvesfen am (ibovgciuölbe führen bie "öeioegung weiter;
tjier erfdjeinen in "^ofaunen ftoßcnbe (*ngel, bie Krönung SRatiä, (Sngel mit ben
l^artenoerfjeugen, bie oier abenblänbifaV» .Uird)enoäter unb bie Snmbole ber oier
(ftmngeliften. Vau t er Wcftalten im großen 3til unb großen Sftaßftab, j. £. fpäter
berb übermalt, aber unoerfennbar bricht aus ihnen jene füfjne unb tiefernfte .oobeit,
bie nod) an bie beutfd)eu SDtaleceten bes breiv.'bnten ^abrbunberts gemahnt.
(Sine anbere Widmung be^eidinen fobann bie infdjriftlirb im ^abre 142h an ben
üfBAnben bes (Shors ausgebreiteten Weiuälbe, bie bis ptm Weftms herab in reriitecfigeu
Selbem unb in lebhaft beroegten, feefen, }iuoei(fn humoriftifd)en Svenen bie Vegenbe
bes hl. Seit jur 3lnid)nuung bringen. Unter bem Wefuns halten (ingel reid) ge
156
9tafaefret4. Cberamt l'anuftatt.
mufterte Jeppidu\ aber barunter fd)immern nod) bic ältcftcn Watereien, bie im 1 :\.
unb 14. ^ahrbunbcrt fo bäufia, ana,croanbten Webaillons mit ber jegnenbeu .\>auö
Gbjifti, beroor. flucti bas cdjiff ber .Hirdje wirb, aitRer ben fd)on oben genannten,
an allen Sß&nben beberft mit oielfad) ruinöfen Wcmälben in reri)tecfia,en Aelbern, bie
mit benen an ben (Shorroänben a,leid)-citia, fein ntftgen unb in langer iWeihe Wefd)id)ten
aus bem Otiten unb bleuen ieftamente treffcnb unb nusbrucfsuoll oorführen.
Tas Safyt 1488 brachte roieber eine 'öemaluna,; bamals errichtete man im
SGBeflen bes 3d)iffe3 eine böl'crne Ormpore uub belebte ihre Pfeiler unb ihre ötfifhing
foioic bie fladje .C>ol'barfcnbecfe bes Schiffes
mit äuperft originellen, aus Fabeltieren,
Ubiern unb ^flaii'cnranfcn oielfarbia. §lt<
fammengefdjlunfleneu lauften*. Snfavgd
bes Hj. ^abrbunberts würben enblid) bie
beiben ipäta,otifd)en Altäre, barunter ber
t>od)altar 1510 auf aufteilt, biefer enthält
a,rofte a,olbftrablcnbc f>eilia,enfia,ureu unb
lebhafte Malereien, 8,-encn aus bem l'ebeu
bes 1)1. $itus. — 2luf ber i<rebella erblicft
man (Shriftus unb bie ,-ioölf "Jlpoftel oon
fehr auter .f)anb.
N3ioct) mären anzuführen ber 2auf<
ftein, ber fdjöne fteinerne ^albadnn rechts
oom Triumphbogen, ioob,l fo alt mie bie
ftirdje unb mit iDJalereien aus früher unb
fpäter gotifd)er ^cit »erfchn-enberifd) ge^
fd)mücft, bann eine $>oljifulptur, bic trau
ernbe Waria unb Wagbaleua unb Johanne*
aus ber Witte bes 1 ^snbrhunberts, herr
lidi in ^lusbrucf unb .fraltung unb im
reinen ,"vluf? ber Wemänber: — unb enblidi
bie zarjUeictjen Wrabmäler ber fpätereu
8eft$er oon Wüblbnuien , ber oon '.Neu
häufen uub uou Kaltental, aus ber -rociten
fMUfte bes I <j. ^ahrhunberts oollcubcn ben
unoergefilidjen (Sinbrucf. 2(n ber Sübroanb s.)lifd)C mit 14.").*» unb einem 8tein=
met*'cid)eu ii. Wartgröuingeni.
Weifter fkter oon Wmünb, 1356 bis um 14<»i Tombaumeifter in ^rag,
fertigte bodjft loahn'djeinlid) aud) ben (Sntrourf ber ^eitsfapelle in 5Jcüb,lbaufen :
mit feiner "Jlrt ftimmen bie Profile ber Üborbienfte, ftimmen bie präd)tigen l'aub^
locrfsfonfolen : erftere erinnern an bie im Präger Tomchor, leitete an bie ftonfolen
im Marlfteiu «f. aud) Wernbarb Wrueber, TieMuuft bes Wittelalters in Böhmen».
'JJeter oon Ghnfinb, genannt $arfar, mürbe geboren im xu*hr 1333 ju ©münb:
mir merben ihm bei ber "^eidneibuug ber .C">eiligfreutfird)e in (9münb, bic fein
$ater 4>einrid) oon vi*olouia (Bonlngne sur mer) erbaut hat, mieber begegnen.
3Hub( Raufen a. 9t
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SRüWaufni a.
157
9)ftUktafai a. •.>«. MiarMtfect ttut> ItMfoIcn.
.\>einvicfi ifi bcv arofic bauft^offenbe <vVut, bcr bie iciwäbiidic Aiiiliaotit au* cbv^
iamcn Zuläufen vi HJunberbarem (Firnis uub ftnuncnjiucvtcv Mühnlicit emportrua,
158
Wedartrei*. Cberamt (fannftatt.
ber Sohn füljvt als faiferlicfjer 'Baumeifter bieie "Bewegung in gropartigfter 'Seife
fort. töne fein flrofie sJiliuIid)feit (f. Wrueber 3. 1M9 f.» mit ber i<eit*fird)e
bat bas flirdjlein *u iMbi* bei Belnif in Lohmen, geftiftet burd) König Wentel
unb feine ©emab,lin Sophia um \.w-2, aud) gan* mit Wanbgemälbeu gcfdjmücft,
femer bie .fwliggeiftfapelie p "Buir. Tie Crnamcute unb Wlieberungen ftnb, roie
in SJlübJhaufen, ungeroöl)nlid) fleißig unb gefdjmacfoöll ausgeführt. Slud) bas grofr
artigfte mittelalterliche "Baumert unfereä Raubes, bas SHünfter ju Ulm jeigt in
feinen älteften, feit I :j 7 7 bem ^afjr ber "iMeugrünbung, errichteten Teilen, befonber*
im Gl)or, ftnrfe fU)nlid)fciten mit ber um biefelbe 3eit erbauten ^eitsfapeüe. Ter
Entwurf bes Ulmer 3Rfinfttr» gebt ja aud) nad) ben neuefteu (Sntbeefungen unb
*orfd)ungen auf bie „parier" jurücf.
^mti^l^aufen mar früher ummauert, unb an ber s3)}uubung bes Aeuerbad)
tälchens in ben 92ecfar ftanben fid) jroei Burgen, bie allen 3(n*eicben uad) auf ben
örunb römifdjer Stafteüe erbaut roaren, gegenüber. Tie eine auf bem redjten Ufer
bes "Baches, bie (Sngelburg, ftanb über bem jetzigen Schlöffe, bie anbere, bie .ipeibeiv
bürg, ftanb auf bem linfen Ufer bes "Baches, ba roo bie jetpge ^fanfirdje ftebt,
beren Stiic^tiof nod) einen Teil ihrer dauern einnimmt. Tie Burgen finb nod)
abgebilbet in Sattler, öligem. ©efd)id)te Württemberg«, 17K4, Tafel XXVII unb
XX VIII. 3m ^atjr 181H mürbe eine "Bronjeftatuette be« hierfür gefunben.
sJ!)lül)lt)aufen ift ohne ^roeifel bos alte "Biberburg am "Jlecfar (Bibeiburgum
vicum ad Neccarum), welches ber Üllemannen-Iperäog Öottfrieb \\i (£annftatt
(Canstut ad Neccarum) im oab,re 708 bem Stlofter St. ©allen fdienfte. Württbg.
Urhmbenbud) "Bb. 1, ber Jycuerbad) biefj früher vBiberbad). Ter Crt t)nttc im
\:\. ^aljrbunbert Ortsabeltge, Tienftleute ber ©rafen uon ©rüniugen Vanbau.
Wappen: :» rote SHühleifen (SJcühlhauem quer übereinanber im meinen falb..
3m 3ab,r 1509 fommt ber Crt gan$ an bie Herren oon Kaltental, 1728 an
bie ^reiberren uon "Jtolm, rocldje beim fünfhunbertjäbrigen Jubiläum ber "Beitsfirdje
fo oiel für bereu mürbige Wieberherfteüung getan l)abeu. j>m Torf alte .fräufer
unb (Sinfaljrten.
"SRünfter.
Tie alte, gauj oerbaute eo. &ird)e ,yir 1)1. Cttilia machte einem Neubau oon
l'einS "JJlatv Sd)lofj ber Freiherren oon König, einft Wohnung bes Klofter t'ord)ifd)en
Pflegers. Gtjemal. Üord)er ftlofterljof, jetjt Sdntb unb Rathaus. Ter .ftohenftaufe
.freinrid) VI. bemiUigt 11*» $ bie alte abgegangene SJlühle bem Klofter l'ord), bas
fortan unter roürttcmbcrgiidjer .ftobeit Crt unb ttirdje beiap.
Äffingen (ilffinaen 789).
Matt). Jtivdje su St. "Baftlibes, (inrin, "JJabor unb "Jcajarius, 1839, mitgotijdjem
Oftturm unb barau gefegtem oielectigem ii hör, 1457. Tie fräftigen Wippenfreujgemölbe
haben auf ben 2d)luf?fteincn ba* Wappen oon "Jceuhaufen unb ba* oon Württem=
berg. vJMetä au* bem 17. Auil)rh,unbert. Hilter, ariueefiger, feld)förmiger Taufftein.
Gl)m. Sdilöple, je^t Sdjulhau'?. (£l)m. aug*burgifd)e* sJlmt?l)au*. Tas Tomfapitel
Augsburg errid)tet 1772 ein JvrauMsfauerboipi^ mit Mirdie: lw»"* eingegangen.
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Rotenberg.
159
CW*riftfuE» auf Um SRotenb»rg (*urg ©irtcmfreTfl). 1083.
QJrunödS Dtv <btma(ifl«t *urfl Sitttniberg. flnfgcnomtnni 1*07 von Sletufmiiamciftet 3riet>ri<U ««f«.
!«<>
Xeitorfrciv-. Cbrramt donnftatt.
3tm Gingang be* Kirchhof* red)ts bejeidmet ein grofccr Pfeiler oon quabrati=
fd)er ©runbform mit pnramibalem 3Iuffat> bas ©rbbegrabnist, roo mehrere ©lieber
ber Familie be* Subroigsburger Obcrbaubircftors Tvvifotti (f 17:»5> ruhen, foroic
aud) beffeu Wcffe, ber herjogl. Cberbaubireftor bes Stuttgarter WefibenjfdjloffeS
JL'copolbo rKetti, f in. Sept. 1751 Stuttgart, 47 ^afyrc alt. Bertis (lateinifdje)
©rabidjrtft an ber dluftenfeite ber ^nramibe ift nod) größtenteils lesbar.
^eim „roüftcn s#ilb" würbe ein römifd)er bärtiger männlidjer Mopf gefunben. (M.)
Sd)on 7H{) hat ftlofter i'orfd) hier «cfa.
<3>6ertürßßeim (Durenfeim \25{\.
Tie co. gotifdje, uiclfad) ueränberte Micd>c jum 1)1. %*etru$ liegt t)od) über
bem Torf im nod) ummauerten Jyricbbof, in einem jener .Uaftclle ber Weid)sftabt
Eßlingen, mit rocldjcn fid) biefclbc und) allen Seiten l)in umgeben
Ijatte (ugl. fangen). Ter alte Cftturm hat im unteren ©efd)ojj ein
We^geroölbe mit sJJleifterjeid)en. Taäfelbc finbet fid) als ©eiellen*eichen
an ber ftrauenfird)e $u (Sulingen um bas 3at)r 1 484. ^n ben Rohren
17 J2 itnb :<s wirb bie itirdje oeränbert. s#ei Cbertürftjeim mar eine
berturtoefm. nUe ^^j^^j-^^ v)(m 3jttRUft ].JS7 ,lQ(() oem <%b$a$ ftünig
Mubolfs liefern r>ier bie ©vafen (fbertjarb non Wirtemberg unb
©ottfrieb oon Tübingen^öbliugcn ben (Flingern ein Treffen. SUtcalwifdier "-Beug ;
Crteabel Iü5l, balb nad) (Eßlingen oerftogen.
"jHobracfiev (Soracfer 1282).
.£mbfd)c eo. Aiirdie, fpätgottfd) mit Wettturm unb fterngewolbtem, mit Strebe*
Pfeilern befeuern (irjor, auf ben swei Sdjtuftfteinen *OTabonua unb ein 2lbt. Tie
^OiaHroerffcnfter be* (Thor* nod) erhalten; in ihren Reibungen ift ein
—y Steiume^eidjen, moljl ba* bes ^Wciftcrs, tief eingehauen. Tas Sd)iff
A neräubert. Tie alte Safviftei hat ein fltppeugcroölbc auf ,vrat^cn-
•jioDtaii« r°Wcn unt) a"t 0l'm 3d)luf?l"tein bas ifamm ©otte*. ^u ber .Hirdie
befiubet fid) ein altgotifdjes, id) laufe* Mrujifir mit ber Hnterfdjrift :
anno \\s\\-> ftiftete biete* ^ilb bem \>errn vVfu yi Ghrcn iWidjael
Haifer Bürger in >Kohrarfer. ©rojjc -frohhäufer, letzte Spuren ber ^urg Wobrerf
oberhalb be* Torfen. Tie "-Burg gehörte ben Herren non ^ernhaüfen unb fam im
"sahr oollettto c\an\ an Württemberg. Pfarrei feit 1447.
"•Hofen 6ei-ij.
Tte cn. .Kirche flammt an* bem ,>aljr ]~v>: üe mar inimütiglid) eine s3)iariem
t'apellc. Ter Jurm im Cüen ift nod) gotiid) unb mit IlKafnuertfeufteru uerfehen.
Tie Stammburg ber Württemberger, bie hart über bem Torfe auf bem >Kotcn
^erg ftanb, ift ueridiiminben, mufite ber in bem vuitne 1sl>u ff. non 3alucä*er=
bauten griediücbcn xHotunbe nun ^ Warmorbilbcrn: Johanne? iumi Tanneder,
iHotenberfl.
1H1
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^tcrfortrci*. Cberamt Gaunftatt.
i'ufaS von Sagner, 9)kttf)äus
unb sJHarfu§ nad) Xannetfcr von
i'eeb unb .ftrocrgcr) roeidjen, in
rocldjer am 5. 3nni 1824 bie irbi
fdjen Überrcfte bcr Königin ftatb^
riua, am .'{<). Csuni 1864 bic be*
ftönigs ©ilfjclm bcftattct loorbeu
ftnb. (Srt)altcn blieb mir nod) bcr
latciniidjc, in ber übcrfetyung alfo
lautenbe Xenfftein : 3m ^tatjrc ber
SHcnfdjrocrbung bes .£>errn 1<»h:*,
bcr Börner 3in*jat)l im fcdjften,
ben 7. Jvebruar ift biefe Capelle
von Slbalbert s3iia>f oon 2Borms
cingeroeit)t toorben ju (5l)rcn bes
Ijl. Olttotaue). 2>cr 3tctu ift jetjt
in ber 3afriftei ber Motunbe ein
gemauert. Gr war bic Cbcridnoelle
einer Iure ber ehemaligen 3d)lojv
fapellc. Xerfelbe feneint angebeutet
sn fein auf ber ^eidjmmg bes Burg-
hofes ( 3. über ber Iure bes
nad) Cftcn jictjenben „fangen
Baus", bcr Waum ift im Wrunb-
rifj als> ^ferbcftall bc.\cid)uet. Um
biefe $eit rourbc bie s-öurg erbaut,
unb jtoar in ber nod) in 3eid)=
nungen auf uns gefommenen Jvorm
jcbenfallS bcr inncrfteuin'ingmaucr,
famt ben an biefc angebauten
v>auptgcbftubcn, f. 3. 15». 9tur
lortünuc, tein Bergfrieb erhob
ftdi au? il)r. (Ss ift eine ber
älteften, allein auf bie 9itngmauer
ftd) uerlaffenben «urganlagcn.
£er ©runbrifj ber Burg jeigt an
bcr Subtoeftedc bie Crinfabrt unter
beut „(Sifernenlor" unb ber „2llten
Baftei" tjinburd). ?ln bic 3übfeite
ber innetften Ringmauer ftöfjt bas
■Öcrrenfyans mit bem 3»eifefaal,
an bie Siorbfeite berfelben ber
„Sange Bau" mit ber durchfahrt,
fln ber Scftfeitc ber äufterften,
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jHotenberg.
163
britten Ringmauer errjob ftd) ba§ 3tucfb,äu3d)en, an ber 9lorboftecfe bas ^oger^au§;
von it(in auS fährte ein <StaffeIfieg in§ Sorf rnnab, unb eine SBrücfe pr mittleren
Ringmauer. Die ältefte Sdjreibart ift 2Birtini§berf (1092), SBirbeneberd) (1122),
Wirtinberc (1134), 2Birtemberg (1141).
9US Sitj ber gefürdjtetcn ©rafen non Württemberg mar ba£ 3d)lo§ oftmals
ben feinblidjen Angriffen ausgefegt unb aud) einigemal jerftört, fo in ben O^ren
flatbaiio in llbiiv.ctj.
1 127, 1207, 1292, 1311, 13«ü unb 1519. ^Befonber« fd)wer mu| bie .ßerftörung
im ^al)r 1311 im föeicrjsfrieg be3 ftönige; .£>einrid) von l'uremburg gegen ©raf
(fberrjarb, wobei bie (Sulinger u. o. mithalfen, geroefen fein. 53nlb barauf wirb
bte SHefibenj nad) Stuttgart oerlegt. ^a§ roürttembergifdje Stammroappen jeigt
brei quer übereinanberliegenbc .f>irfd)ftangen ; ältefteS erhaltenes Siegel an einer
Urfuube bcS (trafen Üonrab uom ^afjr 1228 im ftgl. £>aus= unb Staatsardur».
Tas (Sd)lo6 mar in älterer ,^eit, folange es nod) Meftbeit3, fet^r fdjön unb
feft, nad) ber ;}erftörung 1311 aber ift e$ nie meljr in feiner porigen Sdjönfyeit
n)iebert)eigeftellt loorben. Xie breifad)en Stauern nmren uorf) burd) tiefe ©räben
164
DltcfarfreiS. Cbcramt (Saiuiftatt.
gefdnrmt; über 2<>o Stufen führten vom Xorf, ba£ gleidjfaUa: befeftigt war, ju
einem Seitentördjen , bei roeldjem ber $htrgoogt faß, empor, Xie s2tu$fid)t vom
QJerge gehört ju ben fdjönften unb anmutigften beü UnterlanbeS. 5ton allen Seiten
t>er, äfmlid) rote auf ber anbern Seite bes SdjurroalbeS ber Sd)önebiil)I bei ®run-
bad), wirb ber nid)t Ijofje, aber frei oortretenbe Döteberg gcfet)en.
f»cßanßacß (Sdjanbadf J273).
3llte eo. .Üirdje, oon gebiegener Bauart, mit rippenfreusgeroötbtem Oftturm,
auf bem Sdjlußfiein ba« Wappen ber Xrudjfeffcn oon Stetten, fdjönesi, je^t oerbeefte*
Saframentljaus. 3llte '-öobcnfliefe. iWcftc
m BygHEBBH ber Starg ber fd)on 1 292 genannten .fterren
— ^^^/m von «(J)anl,ad) *m *J^olbc. S. aud) unten
bei Stetten.
(alt Smib' unb Smibefyeim).
(Üotifd)c eo. Atirdje, mit romanifdjcm
Xurm an ber Norbfcite bes (£l)ore3. Tie
Sdjallfcnftcr bind) Sürfelfnaufiäuten mit
9lufffit)eii geteilt ium WM*).
(Sbor uielccfig, nejjgeiuölbt. Wroßer adjtediger gotifdjer Xaufftcin ; alter teben©^
großer Mrujifiru*. Sin ber Worbroeftecfe Steingelänber, iöhh. v>Me Käufer.
.HirdK 51t ©anntji.
Stetten im Remstal.
Ter fyübfrfje Crt liegt in Cbftbaumioälbcrn im ftalbcnbad)tale, einem fiib=
lidjen Seitcntale ber iRctnS. Xie eo. itirdjc jum 1)1. Heit rourbe ,ytm größten Xeil
gebaut 1(51)8. Xcr im SBeften ftet)enbe Xurm ift nod) alt unb jeigt an ber oberen-
©urte *fijappenfri)ilber unb einen sJJietfterfd)ilb (aud) in Xitjingen,
C% t'conberg), fein unterem (flefdjoß Ijat ein ?Hippcnfreu*gen>ölbe. Xie
ftirdje, 1884 reftauriert , enthält einen fefjr guten 3lltar (1499), im
SHittelfdjretn bic £ol*figuren ber «Maria, St. ^cit unb St. Georg, auf
ben klügeln SRalereien, barunter bic Skrfünbigung ÜDiariä. ferner
ein rigemälbe: Jpiob mit ben brei Jyreunben ; unten ber 3lufcrftanbcne Stetten,
mit ben Stiftern, bitter unb *rau ; gute Sienaiffance. Großer gotifdjer ,JÄ(,ftfff,Wrt-
fteld), ein anberer oon 1 6<>2. ($l)emalige3 Sdjloß mit großem Garten,
auf Grunb eines alten aufgebaut tu ben fahren 1508—1722. SdjloßfapcHc 1678
mit einem uielccfigen (Stjördjen mit gotifdjen ^aßroerffenftern. (finft Sitroenfifc
ber roürttbg. Gräfinnen unb .frersoginnen , jetit £cil« unb ^fleganftalt. Xas
Gan^e gar fd)ön mit feinen SRauern, Xoren, Xürmdjeu unb Giebeln unb ben
fyoljen Räumen bes Sdjloßgartens.
Sßon ber .£>öl)e Ijerab idjaut mit ihren l)ol)len Spitjbogenfcnftcrn bic Burgruine
?)burg; ein großer oiereefiger 3)lauerfaftcn.
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Ufrlbacfc. Untertürf&etm. SStanflen.
165
.^crrcn oon Stetten erjdjcinen als; Ürud)feffen bev ®rafen oon SBirtemberg oom
13. biö in§ 16. Satjrtjunbert, aud) all Server oon Sdjanbad) unb Sobenrot. 3t)r
Wappen mar: in ©olb bvei blaue Sdjragroecfen, auf bem ^clni ein golbener mit
ben blauen bauten belegter 'öra-
efenvumpf. (Sin Qm&% berfelben
waren bie o. ?)bcrg, if)r Sap=
pen : jmei gefreute ftlberne Stoiber
in rot. — 3roiid)en Stetten unb
Strümpfelbach auf ber .£>öt)cftanb
ber abgegangene Ort £'inbf)alben ;
nod) flehen tjier auf einem "öerg^
oorfpntng SMnbenbäume im Kreis
uinber unb fdjauen weit in ba*
ionnige Unterlanb hinein. 93iel=
leidjt mar tjier eine 2Jialftätte.
TS
V
2(ßC6ad? (Uolbad? J247).
SBerii^mtburd) feinen Sein,
gan$ abgefdjloffen unb roarm in
ben bergen l)intcr Cbertürffjeim
gelegen. 3llte .£>oljt)äufer , be
fonbers bas 9iathaus, 1612.
#
©ottfdje eo. Äirdje 1)1. Slnbreas, 1490, an Stelle einer 1386 erbauten Stapelte
mit altem, grofeem, rippcnfreujgeroülbtem Oftturm mit tjotjem £>clm. 9luf bem
Srf)luf?ftein ber nritrttembergtfdje Sa^pcnfdjilb. ®xo$H gotifdjes ärujifü.
lurmfcnflcr ber &ir#e ju fangen.
lUntertitr&Beim (Hibembumc^ein \230).
®otifd)e eo. ftirdjc 511m 1)1. ©ermanus, ftarf oeränbert, über bem Sßcftportal
1494. £urm nörblid) am (Sfjor mit bem ^eidjen bes 'öaiimeifterä unb ber Oßfjres:
jatjl 1493. — ^Hatrjaus:, 16. ^aljr-
tjunbert. .£>auptbrunnen mit bem
Steinbilb bei Surfen. Stltc Käufer
mit negierten fteinernen Unterftöcfen
1520, 1656, 1672, 5. J. aud) mit
t)übfd)em ^alfcmoerf. Kelter £. SR.
1673.
T
nnn — 1 — 1 — 1 — 1 — l»
laufftrin ju 3»angtn. 1 Iflö.
fangen.
sjnalcrifd) am «ergabfjang gelegene fpät=
romanifdje eo. Stirpe jum 1)1. sJWid)ael, mit Cft=
turnt: biefer unten einft rippenfreujgcroölbt auf
sölätterfonfolen. Tie Nippen roaren ^albad)tecfig.
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Kiti 9tecfarfrei3. Cberamt (Eannftatt.
Gehoppelte runbbogigc 5d)allfenfter, barüber ift frübgotifdies sJDlafjrcerf (in Wulften |
an bie Söaub geblenbct. (Erinnert an gönnen ber ^aulefird^e unb ber Tionnftusfudje
in (ffjlingen. £as sJJ?auern)crf befteht gau* aus enggefugten Duabern ; SteinmetMcidien
auü ber erften £">älfte bes 13. Sahrhunberts innen im iurm. £as Wlocfenhaus fehens-
toert, hier im 3übfcn|"tcr ein 3änld)en mit ^latterfnauf ; reijcnb auSgebilbet , am
frt&e nod) (Scffnoüeu. Sin lurm eine roagred)t fd)roebenbc (Beftalt, oielleidjt bes s#au
meifters, ober eines ocrunglücften 0eieUen. 3ln ber sJlorbfeite bes Sturmi ift groft ein
gemeißelt • Michael est patronus. Ernten im Ghor feböne gotifche SJcaferoerfsblcubc.
3ld)tecfiger Saufftcin, böd)ft anmutig oon 3tabroerf umflochten, mit bem
^eifter^eieben bes Wilbbauers: fteffen roaib oon eflingen 1495. Weitere Onfcbrift :
herjog juo teet uu roirtenberg 1491. Xabci bas "Sappen. Grabplatten, aus bem
(£nbe best 15. ^ßbrtjunbertsi. 93ei ber flirche eine in Stein gefaxte Duelle. Wird) bot
einft .Uaftell gegen bie klinget.
^atjenßaufen (3a$enr/ufen 789).
Ter Crt hatte fdjon 789 eine ftirdje sunt 1)1. "Makarius, bem .^eiligen bc*
Atloftcrs l'orfd), bas hier aud) Witter befaft. lie jetjige $lird)c, 15H2, mit neuem
Tadjrciter. .jpübfdjes gotiidjes portal nod) erhalten.
"öebeutcnb mar fchon bie Ausbeute an römifdjen "ülltertümem ; neben au*;
gebehnteu ©cbäubereftcu fanb man mehrere römifd)e JHcliefs, eine &roit$eftatuette
be$ .frerfules unb fd)ou im ^ahjr 1 7* » I einen runben 3lltar mit beu fteben "üBodjen-
göttern: Apollo <3ol), liaua (Stttta), sJJkrs, äRerfur, Jupiter, SBdWS« Saturn.
uVtyt alles im M.) Rubere $enfiuälcr finb verloren gegangen.
Stritrrfügcl »Mrafcn (Sb«bnrb b<& örrina*.
( 1844—92.)
ISpliiiöcn na<$ Verlan. 1043.
©beramt (Eßlingen.
'er nidjt grofje SJejirf gehört }u ben febensioürbigften beS ganzes £anbcs
fomof)l roegen feiner ftttnfU, als wegen feiner s^ aturf er) 5nl)citcn . SUtf ber rediten
cette be§ ■DtecfarS, norbioärts, basi (Gebiet ber „(Sulinger Jpöfe", ein oon tiefen,
Inngen Jätern burdjriffencs $ügellanb, bnrd)riefelt oon oollen QMdjen unb faft ganj
bebeeft mit Cbftroälbern, au« benen bie (Biebel ber rocit jerftreuten .ftöfe malerifd)
anffteigen, im $intergrunb ber langgeftreefte SBalbrürfen bes 8d)nrnmlbes ; auf ber
(inten Seite bes ftluffeS, ber burd) ben $)eftirf einen
feb,r fdmrfen Otogen oon cübioeften nad) s)lorbioeften
mit bem Sdjeitel in sVlod)ingen mad)t, bie 3(cferlanb^
■Ooriiebene ber Silber, mit grofjen gefdjloffeneu Crt=
fdjafteu. s-Non überall aber fduoeift ber SBfitf über bas
weilt* unb roiefengriine ^iecfartal l)tnroeg au bie nape^
geriiette odjioäbiidje 2llb, bie mit ibren Reifen, Burgen
unb ^udjemoälbern als eine mädjtige SRauer ben @e«
fid)tsfreis t)od) unb marfig, unb bod) roieber in fdjim*
lnernber *öläwe, begrenjt. ®ans an ben red)ten "-Horb
bes Olecfarflnffcs oorgebrängt liegt bann bie alte türmc--
reidjc ^eidjsftabt (Sulingen; auf ber Silber .löodjebene,
gegen bic linfe Werfarfeite oorgeid)oben, bauten bie Börner bei Äöngen, an einem
t*la$, oon bem ans ber ganje 'Jllbranb |n überfdjanen ift, eine 3tabt mit .ttaftell,
unb nid)t eine 3tunbe babinter im engen Salc ber fterfd) erftanb nad) bem Slnfang
be$ 12. ^abjlmnberts bei 3>enfcnborf baS SUofter jum fjl. Wrab, mit ber großen,
gebeimnisoollcn, in Jvelien gefprengten Unterfird)e. $?on biefen brei St&ttai ift bie
®efd)id)te unb bic Sinuftentioicflung bes ^e.sirfes ausgegangen.
Slfnmn M >Hömcrraficll$ bei
ttöngtu.
iUtertüraer.
3>ie fdjon im Cberamt (Sannftatt ermähnte uralte .f>od)ftrafje, bie oon ftellbad)
ber am fternen oorbei aufs (fplinger Oberbaus unb als ftaiferftrape an ber (Jifernen
•ftanb oorbei immer oftroärts bis 511m .£>ol)enftaufen ^iet»t. 3n iljrer s3Jät)e liegt.
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9t«farCrcU. Dtecaml Gelingen.
üftlid) uom ^ägerfjaus, um ben ;^uqan^ oom Remstal l)cr ju fperren, eine grofje
3dianje, olme Zweifel römifd), etwa 160 Sdiritt im ©eoiert b,altenb, auf bem
Streitet be« ^ergrüefens*, mit bem "iMicf in«? Remstal unb ins Oiecfartal unb an bie
gan;>e s>llb; ein ftarfer, jroei SWann tiober Sali mit (Kraben läuft und) ftienilid»
roüblerbalten innrer. 2ie anbere .frodjftrafte ging uom ftappelesbcrg über bic
.Uatbarineulinbe, vv\-
iri)cu ben Tälern be?
OJecfars unb bes
•C^ainbadjes , auf bie
(fBlingcr öurg unb in
ibver geraben SBer*
längcruug nad) Ober»
(füliugen a. 9fafar.
311? urfpriing;
lid)e Mingroälle finb
an.utipredicn ber S$*
lingev 3d)lof?berg unb
bie .Uerfdiburg bei
Tei,\i?au, moh,l aud)
bev fttrd)l)of uon sJMo
djingen. Wrabljügel
liegen etroa jelm auf
ber Wartung KJicu=
häufen. Unter bem
•frügel, auf lucidum bie
Matbartnenlinbe ftet)t,
füll bie hl- Katharina
begraben fein, f. aud)
oben S. unb 149.
3ln ber (£ber*t)albe
bei (Sulingen fanb man
Urnen.
Gin l)üd)roid)
tiger 3&affcnplafy ber
Börner, als folget jcbenfalls uon iljnen gegrünbet, benn bie i'age mar für eine
bürgerlid)e ^iieberlaffung tuol)l geeignet, aber uidjt ftiuingeub, mie bie unferer ur=
älteften ctätten, ift .Köngen, eines jener Maftelle, iueld)e bie Monier auf ber linten
OJctfarfeite anlegten: mid)tig als sJlecfarübergang unb als cdjlüffel in bas tief in
bie 3llb füblid) einfd)ncibcnbe Jal ber l'enningcr Vautcr.
Gegenüber, bem 3üben ju, liegt, nur Jioei ctunben in ber Luftlinie entfernt,
ber .£>eibengraben , bie größte Wingiuallburg unferes Raubes, mit erft fttrglidj auf
gebeerten ÜHeften römifdjer militärifdier cteinbauten.
iltortjaUcpftiler ;u Xcnfcubcuf.
Clingen.
1G9
Okdjbem fd)on im ^atjr 1783 burd) <frer,}og Marl umfaffeiibc 2tusgrabungen
uorgenommcn toorben waren, entbcctte ©encral oon Hallee im -Iperbft 1885 bas
eigentliche haftet!, bas gang an bcn terrafficrtcn iHanb bcs sJtecfargelänbe3 mit einer
3d)malfcite uorgefdjobcn ift, unb grub e* teilroeife aus. $a* Haftcll (f. Hallcc*
Qefajteftiutg unb Richte in ben SB. SBierteljatjrsbeften, Oaljrgana, 1886, 3. 14« ff.)
mißt 157 m Sdnge bei 114 m breite, batte bolbrunbe (Scftnnne unb boppeltürmige
lore. Tie Tide bev .Haftellmauer beträgt 1,19 m ober 4 rönt. Tyiife. 3m SHilcfen
(Horben) be* .Haftelt* lag ausgebebnt bic bürgerliche SRiebcrlaffung. Hgl. aud) bie
Cberamtsbefdireibung oon Eßlingen.
$on 3teinbilbiucrf unb ^nfdjriften fanb man u. a. 1832 eine Onfcfjrtft,
worin ber Warne ber römifdjen 3tabt Stottern
bürg a. SJ(. oorfommt : Tem (9ott sJJcercurius
93ifuciu§ unb ber M- «tfucia Ijat ^ublutf
Cuartionius 3ecunbinu*, Wcmeinberat ber
ctabtgemeinbc oon Sumalocenna, ufio. Uludj
ein Jeil ber römifdjeu (Gräber rourbe fd)on
aufgebeeft.
3)ic v)lu$fid)t oon ber früheren Stabt
ftäd)c, über meldje jetjt überall toieber ber
$ffag gebt, auf bie nahe 3d)ioabifd)e 3llb ift
io großartig al* cntjücfenb.
Jaft ber ganje Sübranb oom -jpoben
[taufen bis jum .OobeujoUern tonnte oon
5iöugen aus burd) Jeuer jeidjen 51t ben Staffen
gerufen werben. Mömerftrafjen laufen oon
.Höngen nad) allen Nietungen. (Sinige be^
fonber* miditige fmb bie nad) Gannftatt an
.Hloftcr ©eil oHömerplafc) oorbei, bann bie
über bic Jvilbcr in* Stuttgarter Jal über
Tenfenborf, Stellingen, Wuitt), bie nad) ber
311b über Hircbbeim, .£>oljmabcn, '#011, ©rui-
bingen, Urfpring OHömerfaftell), L'auingen,
eine jroeite über Hircbbeim bas Sautertal fjinauf nod) Oven unb über Tonnftetten
nad) Ulm, bann in norbmeftlid)er Widjtuug oon Höngen über ©entlaufen, Vaihingen
auf ben Jyilberu nad) l'eonberg unb ^for^eim, bie flioei juleftt genannten Strafen
bilben bic nädjfte ^erbinbung sroifdjcn bem Sibeintal unb ber Xonau bei Ulm.
.Höngen ift bas Grenario ber s^eutinger lafel, im ^abve 1 9« m » burd) jroei
fdjriftfteinc feftgeftellt. Ta neueften* aud) bas» .Haftell bei Unter--^flingcn burd)
umfaffenbe 2tusgrabungeu foroie Sdjcrbenfunbe au* flaoifdjer x^eit feftgeftellt ift,
fo läfet ftd) bie Stömerftrafee ber ^eutinger Jafel oon Wottroeil bis Gannftatt alfo
feftlegen: bei iKottiocil lag Hrigobanne, bei Untcr^flingen Ar» Flavia', bei
^Ottenburg Sumalocene, bei Höngen Grenario, beiGaunftattClart'iina. Tie beiben 3«=
fdjriften (M.) lauten in ber Überfettung: ,,^ur Gbre bes Haiferrjaufcs baben bem
beften unb größten ^uppiter ber Straße redjt* (?) bie fumeloccnnifdjen Bürger (?)
Mraflftfin bei bem tfjcniQl. Wttttagtl lor
$u Clingen.
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17D
Werfarfrtiö. Cberamt Sulingen.
ber Ortfdjaft ©rinaiio bie Umfaffungsmauer von bem ,3b,rigen errichtet." Unb:
„^ur (£b,rc bes Äaifert)aufe§ b,at %tt\ui (?) .... einen ©eniuS mit Schlange (?)
ben Crtsberoofynern uon ©rinario an ber Strafje nad) Sumcloceuna aufgefteüt."
Slujjerbem fanb man in bemfelben 3>ab,x bei Höngen eine SReilenffiuIe bes ftaifers
-Jpabrian (M.) mit folgenber 9tuffd)rift: „Ter Imperator Gäfar, bes uereroigten
Xrajan, bes ^arttnfdjen, ®ob,n, be£ nereroigten 9lerua Gnfel, TrajauuS ^»abrianus
3(uguftu$, '^ontifer SHarimusi, im 13. ^atyv feiner tribuniflifdjen ©eroalt, Monful
juni brittenmal, ißater be$ ^aterlanbä. $on ©umcloccnna 29 000 Sd)ritt."
iHömifd)e Olicberlaffungen fanb man bis jetjt aufjer Röttgen bei Tcijusau,
Wellingen, 9teuf>aufen, s}?faub,aufcn , s}?lod)ingen, Senblingen unb ftlofter Seil,
©d Serftjetm fanb Dr. (£. ßapff bie Umfaffungsmauer eines römifdjen ©ebäubes,
roaf)rfd)einlid) milttärtfcfjen Sfjarafters.
(S^Iiiiflcn. 3(t)mic6cifcii3ittfr am Aalfrcfftttllia §of.
Meifjengraber fanb man bis jefct bei Slltbad), s£erfl)cim, Dettingen unb ein
merfnritrbige$ (Sinjelgrab auf bem Clenberg bei iWübern (%bb. in -Oeftc bes 98.
iHltertumSoercins I, 9), es enthielt neben anberem einen golbenen Tolrijgriff unb
ein gebiegen golbencs, mit roten ©lasflüffeu unb ©ranaten ucryertes Sdjroert-
gürtelfdjloft. (M.) Tie Sage fagt, hier fei ein oornebmer 9Rann begraben. 3tud)
geiftet's fjier oben. Senn ber ,r3d)lurger" um SJtittcrnadjt fdjleppenbes langes
burd) bic Seinberge gebt, ift auf ein gute» Seinjabr ju Ijoffen. Tas ©rab mar
auf bem l)öd)ften fünfte bes Clcnbergcs, fünfzig 3d)ritte norböftltd) von bem noch,
ftefjenben SBartturm. 3m ^afjr 1n."»7 (tiefe mau auf ein (Gerippe, bas ü'/t Jyufe
lang roav unb einem 9)Jauu uou ctroa breifeig oab,reu angehörte, mit bem ©efidjt
gegen Cften. Über ber ©rabftätte roar eine 3rfmttfd)id)te mit 33rud)ftiicteu von
Riegeln, 'öaeffteinen, (Gefäßen, aufeen rot, im Qkudje fdjroarv (Stroa lö 3d)ritte
baoon entfernt roaren JNcfte oon tfiifeböben. Otod) ber ^olfsfage ftanb l)ier eine
Sallfahrtstapelle. — Tas ©rab bes ftranfenfönigs (£b,ilberid) I. if 481) ergab
ganj äbnlidje, ja faft gleidjartige 3d)mucffad)en. ^roiirf)en Clingen unb bem
'Koten ^erg gelegen, läfet biefes ©rab uor uns oerfdjicbene ^tjantnfiebilber auffteigen.
>Hut)te bier ein ^orfaljr bes Alemannen .Cmfti, ober einer bes fpäteren Jyürftenfjaufes
auf bem Noten 9etg?
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172
Stafaifttiii Cbcramt Cfi;[injcii.
(SgCittgen, Cberamteftabt.
3>ie 2tabt liegt auf bem rechten Ufer bes "JJerfar*, von bcm aber ein in jiuei
Sinne fidj teilenber ftanal mitten buref) bie 3taöt binburcbfüljrt. Sluf ber reebteu
9ledarfettc ift flußaufwärts (fiftUd)) ebene Zaliueituua,, unb eben ja auf bev linfen
3eite flußabwärts, "iin bie 3tabt felbft treten oou 3üben unb befonber«? non DJorbcn,
alfa oou ber rechten lalteite, ^era,böbeu gang nabe beran.
173
3)er Uriprung ber Stabt ocrliert fid) in Tuntel; Mömerfpuren fmb feine
oorhanben. SDer v}Mat} roar aud) für ihre $mde lange nid)t fo günftig, roie jioei
Stunben flufjabroärts (£annftatt. $u SHömerjeiten lag utelleidjt ein feltifd^gcrma-
nifdjeä 2)orf an Stelle ber Stabt. 3>ic römifdje .Ipauptftrafje (f. o.) ging auf bem
linfen Jlujjufer. Tie erfte Hunbe oon Sulingen reicht ins 8. 3af)rf)unbert. Um
beffen ÜJiittc erbaut ein Sllemanne namenS £afti eine ftapelle, in roeldjer er bie
©ebeine beö heiligen SJMrtnrerss Vitalis nieberlegte, unb fdjenfte bie Capelle bem
9lbt ftulrab oon St. ftennS bei ^ariS, ber fie im 3af)r 777 in feinem Jeftamente
biefem Hlofter uermadjte. 3" ber Hapelle gefdjatjen, bcfonberS am ©ebädjtni^tage
bc$ ^eiligen, oiele Wallfahrten, unb bieS gab, roie an anbern Crten unter ähnlichen
Umftcmben, ^eranlaffung jur ©rünbung
eines 0<*hnnarft3, ber fdjon *u Haifer
.Harls bess ©roften 3eit feb,r befud)t mar.
Ter Crt t)ie§ -ipetfilinga ((Sjelingae 85H,
•fcetfilinga 86(5), ohne 3roeifel oon bem
©rünber ber (alemannifd)en) s3iieber=
laffung. Ob er oiellcidjt ben Burgberg
(Sdjönenberg) ju einer feften $3urg fid)
eingerichtet hatte, roährenb feine l'eute
unten am rechten Ufer bee Wecfars am
£>figel, roo jefct bie Stabtfirdjc *um hl-
^tonnfius ftet)t, unb roo jebenfallS auch,
bie St. 93italisfapelle ftanb, ftd) nieber*
gelaffen hatten.
Sdjon im ^a\\t 1<»77 erscheint
Gelingen als ein anfehnlidjer fefter
Crt, roo .£>erjog iHubolf uon Sdmmbcn,
furj nad) feiner 2Bahl jum bcutfdjen
.Honig, eine jahlrcidje UJerfammluug
feiner 3lnhänger hielt. 2lber im näm--
liehen 3<»hrc noch wirb Gelingen oon
.Honig £einrid) IV. jerftort.
2ht§ biefer ^eit ober auS nod) früherer flammt in feinen |>auptteilen bas
merfroflrbige, einft breifdnffige .Hird)lein ju Allerheiligen füblid) ber Stabtfirche.
Unter ben £of)enftaufen ift bie Stabt eine ber fefteften Stilen ihrer 9)kd)t
unb ihnen bis über ben Job beS legten beS ©efd)led)tcS hinaus treu ergeben.
Äatfet tyriebrid) II. (1212— 1250) umgibt bie Stabt mit SJlaucrn. (Sin hohen;
ftaufifdjer 33ogt reftbiert auf ber söurg. Honig Honrab IV. beftimmt im 9Jki 1241
(Sulingen jum Sammlungsort für ben Hreujjug gegen, bie Mongolen.
3m 14. 3ohrhunoert hatte bie Stabt heftige ftehben mit Württemberg:
Stampf ber Hönige Subroig unb ftriebrid) um bie Stabt 1315 f.
2Bie in (Sulingen ber Schroäbifdje flunb häufig tagte, roar eS, als Dürnberg
fdjroierig rourbe, 1524—25 Sifc bes 9teid)3regiment9 unb Hammergeridjts, ledere?
auch roieber 1555 -56. s.Hon (Sulingen batiert bie erfte allgemeine flieidjsmüuv
3inm brS .sdjcljtormrmä 511 Gelingen.
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174
Netfaxfreift. Cberantt Clingen.
efiMimn bcr -atabttirrtjo $11 <v^ii,u1Cn. 2.-5. 2toitiütrf.
Gfslingen.
175
orbnung uom 10. Wooember 1524. — $ie 23erfaffung , ioeld)c, nad) micberholteu
Kämpfen bcr fünfte im 13. unb 14. 3ab,rl)unbert, eine gemäßigt bemofratifdie gc=
werben war, blieb nad) ber Weftauration burd) ftarl V. 1552 eine ariftofratifdje
bis 511m Untergong ber i)ieid)§ftabt 511 Anfang be$ uorigen 3aI)rf)unbertS (1803).
3»n 3d)itlwefen ,\eid)iiete fte fid) oon jeher au§, weshalb aud) eine grofje 3ln=
jahl Uniücrfttät§lct)rer oon (Sulingen ausgegangen ift. £ateinifd)e 3d)ule fd)on oor
1280, bamnte unter bem al$ „Sdnilmcifter oon (Sulingen" befannten SJiinnefänger;
aud) ftanb tjier in ber SWeifterfängerjeit eine 6ingfd)ule in grofeer «litte.
Sie Ulmer Scdjfelorbnung hatte bie Stabt im 3ab,r 1503 angenommen, ba§
(Sulinger 25cinmafj aber mürbe in mehreren benadjbartcn iReidjsftäbten gebraud)t
unb im 3at)r 1 557 famt bem ^infel- (©etretbc)mafj in Württemberg 511m Sanbmafj
erhoben, unb fdjon im ^a\)t 1473 wirb burd) ftourab Jytmcr oon ©erlaufen eine
"•öudjbructerci in (Sulingen
angelegt.
3 m 3aqrl 531 bringt
bie Deformation, erft bie
,yoinglifd)c, oon fdjwerem
Silber jturm begleitet, in
bcit fahren 1535 — 36 bie
lutberifdje iMjre burd).
^ie .Uunftgefd)id)te
bcr 3tabt sieht fid) feit
bem romanifrfjcn unb einem
prächtigen flbergangsftil in
uuunterbrodjener iHeitjeiu
iolge bi^ über bas Gnbe
ber 'Heid)3|tabt. «efonbers
ber gotifdjc 3til erfährt oon ben früb,eftcn Anfängen bis *u feiner t)errliri)ften
coätblüte eine munberbare ^flecic. 3u ber 3tabtfird)c ringt nod) bie alte romanifdje
«afilifenart mit ber befonbers burd) bie «ettelorben neueinbringenben ernftfübnen
gotifdjen ÄVifc. Unb nod) bas 18. ^ntjrlmnbert ftcllt großartige bauten auf.
TaS ältefte 3tabtfiege( au§ bcr ^weiten jpälfte bes 13. 3ahi'h»»ibert3 enthält ben
einföpfigen fdjroarjen WeidjSablcr im golbenen Jvelbe. (K.)
$ ic 3tabt. $ic l)ol)enftauftfd)en dauern, aufgeführt in mächtigen Cuaber=
blöcfen mit ©ufjroerf innen, umbogen bie 2lltftabt famt ber Söurg, oon bereu Wing^
mauern sioei 3d)enfelmaucrn, eine gegen Süboften jum l'anbolinsitor, bie anbere
gegen Sübroeften, jum inneren $eutautor herniebergingen ; eine britte 3d)enfelmauer,
bie genau gegen heften jum äußeren Jor ber «cutau lief, fann erft mit ber Um*
mauerung biefer ilorftabt burd) ftönig Wubolf oon $>ab*burg (f 1291), ber fefjr
utele* für bie ^erftärfung ber «efeftigungsroerfe ber 3tabt getan tjat, gejogen
morben fein.
Sie SUtfiabt liegt am rerijteu Ufer beö Mecfarfanale, be$ fog. ÜHoßnectar*,
fteigt fanft gegen ben Burgberg (3d)önenberg) b,in; ir>vc Urform mag ein ^iercef
geroefen fein, bo ihre alterte Cftmauer norbfüblid) oon ber öftlid)cn cdjenfelmauer
JUfabtitftcauitB bcr 2tabtfir<$c ju (Clingen.
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17H
■Jlcrfartrci*. Cberamt CFftltiißen-
ber siJurg tjer an ber i'anbolinsjtrafec l)erabfül)rte , 1215 faub bic 9lusbud)tung
gegen Cftett ftatt.
Sieben «f)aupt= unb uier 9tebentore führten oon ber ädtftabt nad) ben Sur*
ftäbtcn, nur eines, bas l'anbolinstor an ber Worboftfeite, unmittelbar in baö Jyrcie,
im Sejten in bie SJJittingcD, im Sübioeften in bie ^liensau», im Süboftcn in bie
Cbertoroorftabt, im Worben in bie com ©eifeelbad) burd)ftrömtc 33eutau, neben ber
oftmärts bic ©urg emporftteg. 2lUe biefe oier Horftäbte tjatten roieber eigene SOkuern,
Türme unb Tore, unb ftioar gingen auch, gegen ben iHofjnerfar mit feinen Unfein
bie dauern heraus, io bafi ber fteffclroafen unb bie SHaiUe (f. Stabtplan) galt)
jnnfdjen dauern balagcn. 3ln ber Sübioeftfeitc ber ^liensauoorftabt ftrömte bann
bcr große, breite Ofecfarfluft oorbei, bie „Jünfftabt" fd)irmenb, im Horben braute bie
'•Burg, bas £>ol)enftauf cnfaftell , oom 3d)önen
berge f)erab.
(Sulingen, fdjreibt ftcücr, bem mir aud) beu
beigegebenen 3 1 ab t plan entnehmen, im oaljr
179h, „ift nad) alter 31 rt ftarf befeftigt geioeien.
Seine ftattlidjen boljen SHaucrn ftnb alle oon ge=
bauenen Cuaberftcinen, <; Aufl bief, ausgeführt,
unb mit uielen l)ob,en oiereefigen Türmen uer
feben, bafi fic baoon (trotzt, Tie Ml berfelbcn
beläuft fid) im ganzen über fünf jig. einige baoon
ftnb in ben oerfdjiebcneu Jycl)ben mit Sirtcmberg
ftarf oerfdjoffen, mehrere an uerfdjiebcnen Crteu
oon sJ)ielac eiugeriffen morben. il?or biefen ÜDJaueru
ftel)t nod) eine yoeite, bic ebenfalls l)od), ftarf, auf
einigen Seiten fogar mit befonberen iKonbelen oer-
feben mar. sJflan nennt bies bic ^loingermauer.
Um biefelbc tjcv ift mefjrenteite ein tiefer ausgemauerter Kraben gejogen."
Tie innere Stabt hatte 8 .jOaupt unb 1 Webentore, bie s-Horftabt ^liensau
4 ftaupt; unb 3 Stcbentorc, bic 'öeutau 4 Tore, bic Cbertoroorftabt 3 lorc, bic
3Jlettinger ^orftabt 2 Tore.
.£>icju fommt nod) bic s#urg, bcr ^fercid) ooev s^erfrieb genannt. o')rc
ftarfeu dauern tjabeu gegen Cften jioci riefcnljaftc ttunbtürme mit Manonenlucfen,
bic aber erft im 16. vSat)rh,unbert erbaut morben ftnb. 9luf?erbem tag unb liegt
beute nod), um bic 31ltftabt 511 fdjütjen, ber Salmanustoeiler unb bcr Waubeurer
i<flegt)of, öftlid) ber Arauenfird)e, l)art am inneren ^eutautor, als eine ©urfl für
fid) mit l)ol)eu ^ucfelauabcnnnuern. (K.)
Tann oor bem "Bolfstor im Süboftcn bas aud) oon einer Wocfmauer um»
faftte St. ftlarafloftcr. Gegenüber bcr jetjt oerfdjrounbene 3lbclbergcr ^riebljof, fdjon
1248 oon ber Stabt gefreit, 1482 00m ftaifer mit 31fi)lrcd)t begabt, unb ganj im
item bcr Stabt erfdjeint als letzte ^urg ber Speierer "^flegbof, füböftlid) oorn (i\)ov
bcr Stabtfirdjc, auf jenem .£>ügel nai)e am Noßuccfar, bem urälteften Teile ber
Stabt. 3lnbere Stlöfter unb "^flegböfc mit ifjren Stcinbäufern unb bic oicten jettf
abgeriffenen ^Haubtürme oollcubetcn bie foft unübenoinblid)c ©iberftanbsfraft bcr
«äutoilapiiäl iit bcr >tobtfit*c.
177
alten 9ietd)Sftabt. $aju noct) bie roeit inS 2anb oorgefdjobenen feften $orffird)l)öfe.
— 'Öon allen bicfcn dauern, Jürmcn unb Joren ift außer ber Söurg nidjt tticl
erhalten, ißon ben dauern fictjeii nod) einige 5Teile um bie Slltftabt, befonberS gegen
sBcften unb Horben, oon iljren £oren baS ^licnSau», baS ©djelj- unb baS SBolfS*
tor; bann in ber Cbertoroorftabt wenige ÜWaucrreftc unb ein SRauerturm.
2>aS s}Mien Sautor, am inneren ($nbe ber ^piienSaubrücfe, roobjgefügt auS
Skcfelfteinen mit fdjarfen Rinnen, im 3)urd)gang 9lnfäjje ju einem 9lippenfreujgeroölbe.
2ln ber 2(ußenfeite ber leid)t abgefpitjte Stabtabler. „sBic traumoerloren," fagt
©uft. Ströljmfelb in feiner fdjönen Sdjrtft: Eßlingen a. vJt., (Sulingen 1890, „wie
gebenfenb ber Äraft, beS 9iiebergangS unb ber 3Biebcrert)olung , als gcbulbeteS
SJlafynjeiajen an bie alten Sage fdmut er in bie raufdjenben SBaffer beS 9iecfar=
fluffeS." Sßor il)m bie 900 ftuß lange, jtetnerne pienSaubrücfe, äußere Metfarbrücfe,
mit iljren Sögen unb roeit bJnauStretenben (EiSbredjern ; im Qafyx 1286 rourbe fie
mit $ilfe einer oon fteben Äarbinälen erlangten 3lblaßbulle erbaut. 2ln ifjrem
Anfang trug fte jroei Sfirme, in ber SJlittc einen weiteren fjoljen SSeljrturm; oon
biefem fteljt nod) ber breite Siucfelquaberrumpf als 93rücfenpfeiler. 2infS am äußeren
$auptturm (f. <3. 171) ftanb bis 1839 bie große, 1349 erbaute frül)gotifd)e.#eilig:
freujfapeUe, nur nod) in 2lbbilbungen erhalten. (K.)
$aS SBolfStor, baS oon ber Slltftabt in bie Dbertoroorftabt fityrt, ift aud)
ein mäd)tiger früljgotifdjer 33au (K.); an ber ^rnnen*, unb befonberS an ber 3lußem
feite (f. oben €.1) ftnb uralte fteineme fiöroenbilber eingemauert. (Sben biefe er=
innem fo red)t an bie ßöroenbilber an italienifdjen <£omportalen ober Vorbauten
aus ber 3eit De§ tr°fci9 aufftrebenben StäbtetumS. £>ie am 3BolfStor liegenben
mögen an bie älteften $of)enftaufenfaifer uns mahnen. (K.)
DaS ©djeljtor bei ber 2lgneSbrücfe, roeldjeS feinem tarnen oon bem 1373
nod) b>r gelegenen ©d)eld)Sl)ofe herleitet, mit ftarfen SJucfelquabern unb fraftooll
jierlidjem 3innenfranj. (K.)
3)ie 33urg, nörbltd) über ber (Stabt auf bem fteilen iSd)öuenberge, nad) bem
rücfroärtSliegenben Jelb burd) einen tiefen ©raben abgefonbert, ein edjteS, großartiges
Äaftell, oon beffen (Srftürmung bie ber ©tabt abging. $er brei jur Stabt I)erab=
jieljenben Sdjenfelmauern rourbe fdjon ermähnt. $ie Shutelmauern fmb aus ber
$o^enftaufenjeit, nur gegen bie £anbfette (Cftfette) rourbe 1515—27 bie SJlauer nod)
bebeutenb oerftärft unb m.it ben jroei bieten Wärmen beroeljrt. 3m ^afn; 1531 50g
man bie gepflafterte SSurgfteige oon ber Stabt herauf unb brach, an ber Sübfeite
ein 2or burd) bie SJZauer; baran bie ^a^reSjaI»l 1531 unb ein <5teinme&jcit)en.
Die IHrc^en.
$>ie eo. Stabtfirdje jum h,l. SionnftuS, eine breifdjifftge Säulenbafilifa,
mit jroei Cfttürmen am 3d)luß ber <3eitenfd)iffe, in -£>od)fd)iff unb Seitenfdjiffen
frütjgotifd) umgebaut, ber (£l)or ift fyodjgotifd) , außerorbentlid) ftreng unb fd)ön.
^ie äußere ^Breite ber Ätrd)e beträgt 80 römifd)e ^ufj, bie äußere £änge (o^ne
Strebepfeiler) baS 35retfad)e; bie lidjte 3Beite beS 3Jiittelfd)iffeS beträgt 30 römifdjc
Suß. 3)ie beiben Jürmc jetgen in ben unteren ©efdjoffen ben fpätromanifdjcn
"Pautuö, Tcnfmälet aus «jrtrttemberg. «ettarftei«. 12
178
Wetfarfvei*. Oberamt (Stfinftcn.
©til, in bcn obeven ben fritygotifdjen. 3e ba§ aweite ©efäofj ^at ganj ^errlidje
©äulenboppelfenfter, barüber ben iKunbbogen* unb ^almfdmittfrieS; bie ftanten bcr
fi^ refyroinflig eintrep*
penben ftenfterroänbe fmb
ju diamanten auSgefägt;
bie fdjlanfen (Säulen b,a=
ben 93lätterfapitäle unb
reic^ geglieberte Sirtel.
9lüe3 maety eine ebenfo
ftdjere als prädjtige Sir^
fung. ^ic oberen ©e=
fc^offe fmb burd) fpi$-
bogige Hleeblattfenfter^
blenben fein gegliebert.
35 er füblidje lurm ift
reietjer be^anbclt als ber
nörblidje. $a§ Poppet»
portal am nörblidjen
©eitenfd)iff gehört gleia>
falls nod) bem über*
gangsiftil an; aufjerbem
führen cble früfjgotifdje
portale in bie Sftrdje,
aud) bieftenfter am£od)-
fd)iff unb an ben Seiten*
fdnffen fmb meiftenS nod)
au? biefer 3eit. ^e fed)*
adjtecfige Säulen, an bcn
Kapitalen mit tiefunter;
fcfyafftem Saubroerf ober
Vrmlofen Sierbilbern,
tragen bie fptyen 3lrfa*
benbögen, auf benen bie
geroaltig fyofyen 9Rauern
bes ÜDlittelfduffeS ruljen.
3n beiben türmen ersteh
ten fid) nod) bie befd)äbig-
ten £urmtyallen mit l)o=
f)em SHippenfreusgeroölbc
auf (Scffäulen.
9tn beibe ftofjen
öftlid) gewölbte gotifd)e
Mapellen. SJeibe $urm=
etobrtü^e ium &t. iiontifiue. l\aUc\\ toürben, wenn il)re
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179
ftoljcn SRippenfreujgeroölbe toieber genta fttfjtbar gemalt unb ^ergefteQt mären,
un§ eine freubige 2lfmung geben oon ber Äunft in (Sulingen jur 3ett beS großen
JfaiferS ftriebrid) II. oon #ol)enftaufen, f 1250.
Um§ ^atjr 1300 erbaute man ben Imdjragenben Gt)or in ben ftrengen unb
^eiligen formen ber burd) bie ©ettel-
orben toereinfadjten unb geläuterten — r~
©otif. 9tod) erfüllen bie Ijerrlidjen
©laSgemälbe (K.) auS biefer $eit bie
riefig tyoljen Sttafjrocrffenfter teppid)--
artig mit ftarfer, aber rounberbar
gebämpfter ©lut. Unter ben ftenftern
ftnb bie SBänbe aufgelöft in fdjarf*
fantigeS ©tabroerf, unb aus! ben
Sdjlufjfteinen beS ©eioölbeS flauen
grofje fteinerne SRofetten Ijerab.
3roifct)en <5d)iff unb ©Imr ber
fdjöne, reidje, ne^geroölbte, im Saljr
1486 oon fiorens Sedjler in £eibel<
berg aufgeführte l'ettner. SSon bem=
felben talentoollcn SKcifter ift ba§
40 ftuft tjo^e @aframentl)au3 ; aud)
ber Jaufftein roirb biefem SDleifter
augefdjricben. ©otifdje ©Ijorftüfyle,
1518, oon ben (Sulinger Sdjreiner--
meiftern : £an§ 3Bed) unb Antonius
«uol (Sdjriner p Clingen unb
3Jlaifter bis roercfeS) mit jarten £aub--
roerfsbögen unb auSbrucfSoollen
Sruftbilbern oon SJtöndjen. Äanjel,
reid)e SRenaiffance. ©roftcr proteftan*
tifdjer ftenatffance^odjaltar, 1604,
mit tüdjtigem Clgemälbe. Sin ber
Sübtoanb beS (Ef)ore3 erbliclt man
eine ©rabtafel mit pradjtooller 3ter=
fdjrift, in (Solntjofer Stein geätjt:
©ef djrieben unb gemadjt burd) (EaSpar
oon ber ©itt oon Imberg, Stan.
9totarj, ÜJtobift unb ©ülbenfdjreiber.
3m Oafjr 1601. — ©ute, oerjierte
Orgel (1754) auf ber. 1727 erbauten
SBeftempore.
2)ie $ionnfiusfird)e, einft bie
s43itali3fird)e, jenes urältefte Heiligtum
ber (Stabt, ift ein merfioürbigeS, 2 t. xiom>a. 2cbf(itnnif(j,f unb ©onbbitnft.
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■
l so SfofofbtM. Cbtvamt Giilingcii.
$Jtft(. Sübpottnl. 5ct)iffpfci(crf0(fct. <£borfleli?ölbc. flrtabnt. Iriumptjboflni.
roieber eine gange 3d>ulc ber "flaufuitft untfaffenbe* Webäube. 2lu$ ber Urjcit ifl
nid)t-? mein" Dorfyanben; ba3 Mleftc, was jet^t nod) (tel)t, weift in bie ^arbaroffa? :
ber Unterbau ber betben iürme unb jene? furje, fric^gefdjmücfte ^auerftücf Öftltd)
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<*jjiinflen.
181
«t. Xionn*. 6äu(enfopitäf.
beä SübturmS an ber <Süb=
roanb ber Safriftet. 2ln bic
Cfttürme ftiejjen b,öd)ft ioaf)r=
fcfjeinlid) fjalbrunbe (£b,or;
abid)lüffe, wie in ^Reutlingen.
Ta3 übrige gehört in bie ßett
Siaifer Jyriebrid)ö II. unb Äönig
9hibolf3 oon .ßabsiburg, unb
jroar oon Cften h,er roeiter
fdjreitenb mit ben beiben Dfl*
türmen unb bem Cuaberbau
ber Sdjiffe, bist bie lefcte roeft-
lidje Verlängerung im §a\)t
1437 mit jmei etroass weiteren
■Jlrfabenbögeu unb jierlidjen
sJJiajjroerffenftern erfolgt. ÖiS
baf)in getjen aud) bie reidjen
5?apitäle ber S^ifffäulen. Tie
beiben Türme waren gegen Cften unb SBcften offen in t)ob,en ©einbögen, aber
njot)t toegen Senfungen fmb biefelben früt) oermnuert roorben, roie $. 33. bie fctymale
meftlidje Pforte be3 sj]orbturmes jeigt. Tie Quabermauern ber Seitenfd)iffe, mit
romanifd)en Sorfeln unb Steinmctföeidjen, gehören gereift nod) jum töofjenftaufenbau,
ba§ $od)fd)iff Ijat nod) ganj frühgottfdje ftenfter, mit jenem an ©t. <J3aul (f. u.)
erinnemben, fchr fd)lid)ten unb ftämmigen sJWaferoerf ; bjemit ftimmen aud) bie ad)t^
cefigen 3d)ifffäu(en mit ihren Kapitalen, an benen man fo redjt ben Äampf bes
romanifdjen TierfpufS mit bem fein empfunbenen Wattroerf ber gotifdjen öaufunfJ
fielet. Gbenfo bie großen portale an ben
l'angjeiten. Tiefe ftunft ber ßjjlinger roirft
weiter an ben Stabtfirdjen ju ÜOiarfgrö*
ningen unb ^Reutlingen (Sübportal). ©egen
Cften ragt ber oollftänbige Neubau be«
Gfjores t)od) über bie 3)aftlifa hinauf mit
feinem ebenjo ftoljen al* ftrengen formen,
in einer Roheit bes Stils unb ber S-Her=
b,ältniffe, bie ipäter faum roieber erreicht
morben ift. Tie ftirerje ift nod) in ber
iReftauration begriffen. Sftn "Diorbturm
(tieft man an ber ü)lorbfeitc auf ein fetjv
ferjöncs, aber fet)r befd)äbigte§ fpätroma^
nifd)C2t portal.
Tie roeftlidjen Seile, feit 1437, tjaben
ben ganj entroicfelten gotifdjen Stil, bie
Ü*eftfeite felbft *eigt über reid) unb tief
gegliebertem opit^bogeuportal ein b,ob,e$
2?. Ifomjs. 2äulcnfauitä(.
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182
Nedcirftei*. Cberamt gfelinacn.
gjiaferoerffenfter. Vm 9Jtittcl*
pfoften beSfüblidjen frütiQotifdjen.
^pauptportate fielet man an einem
©tetn mit erneuerten Säuldjen*
fapitäld)en baei $eid)en be§ 9Harr
s#öblinger, babci ein Mc unb bie
3af)re§jal)l 1482.
2tufeen an ber ftirdje ftnb
Diele ©rabbenfmäler au§ Stein,
Ironie ober ©ufieifen, oon ber
früf)cftcn SRenaiffance bis jum
(Snbe be3 uorigen 3afjrb,unbers.
SJleifterjeidjcn unb Wanten baran :
GDK 1583, am Gf)or.
1724, Seftfeite.
£t. 5tom>*. «äulcnfapität.
Haften (K.). Unter bem tfirdjenboben fanb man
bäubeS, uielleidjt nod) bie ©runbmauern
ber älteften Anlagen.
Der 9llemannc .£>afti fdjenft ja bie
Capelle bem 2lbt ^ulrab oon St. Denn«!
bei vJ$arisS, bem ßoffaplan unb Diplo-
maten bc$ fränfifdjen äönig§, unb biefer
uermadjt fie im 3ab,re 777 bem Stlofter
St. Denns, unb meif)t bie Capelle, fie ba--
mal3n>at)rfd)einüd) jurStirdjeuergröfternb,
um 805 bom Sd)ut}bei(igen oon St. DennS,
bem b,eiligen Dionnfutss. Der ftirdje rotrb
in ben ^aljren 1099 unb 1 1<»7 erroäfmt.
Die füblid) ber Stabtfirdje gelegene
frühere 2Ulerf)eiligen=ttapclIc, je$t
8tabt= unb Spitalarduu, ift nunmeljr
baä ältefte ©ebäube ber Stabt unb f)öd)ft
merfrourbig; fie ftammt aus uerfdjiebenen,
minbeftenä brei S-Bau$eitcn. llrfprünglid)
mar fie eine f leine, furje breiferuffige
.Hird)e, mit fd)lanfem £od)fd)iff, uralt mit
glattem ©emäuer unb ^Hunbbogentüren,
Gin Grs = ©iefter: ^ol).
Gljriftian 9Jcubert fecit ftöuigs «
bron, 1739, auf einer Grjplatte-
an ber ©eiftfeite. 3n ber Sa=
friftei fladjgefdniifcter gotifdjer
ftunbamentc eines älteren ©e=
2 t. liomvi. lauffidn.
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(ffelinaeit.
183
wie 3Beft= unb «Rorbfeite nod) beutlid) jeigen. 9fo bcr Sflbfette ift ttjr bic tief
l)inabreid)enbe Stabtmauer roocjl erft uorgebaut unb unter ber äirdjc, bjuter ben
93ucfclquabern bcr Stabtmauer, an weither fjeute noch, bcr Uedorf anal Einläuft,
rourbe in fpätromantfdjer &it eine geroöfbte Unterfirdje ausgefjöljlt, mit breiten
(Kurten auf fdjroeren Äragftcinen, al§ 93einr)au§; roenigftenS rourbe fie baju fpäter
benütjt. 'Jüc Dberfirdje jeigt ferner urtümliche Strebepfeiler unb frütjgotifdjc Köpfe.
3>aS Onnere läfjt nichts meljr erfennen; befi^t aber ein aus (Elfenbein ge*
idmi^teS 9teliquientäft$en au§ bem oorigen 3at)rtaufenb , mit flafftfd) geroanbeten
Figuren unb mit Crnamcnten, nod) ganj im antifen Stil, $afelbft beftnbet fid) aud)
eine alte 2lnfid)t ber Stabt (gelingen auf Solnl)ofer Stein gemalt : M. Pfister fec.
3ic(iquicnfiiflct>tn im «r$tu. »,i u. @r.
1 650. Seiler in» feiner 'sBefcfjreibung ber 5Heid)sftabt (Sulingen unb it)re$ ©ebietesi,
1798, fagt: „$ie St. ftionnftusifir^e ftanb urfprfinglid) auf einer frönen, freien
3(nt)öf)e, neben melier ber SBeutenbad), bamaB roatjrfajeinlich, nod) nid)t unter
©eroölben, foubern offen oorbeiflop unb b,icr feinen ftilleren 3Beg burd)3 fladje £al
bem bluffe 511 antrat. $ll ber Ivoige roarb bie Stabtmauer t)art am .frügel
oorbeigefüfjrt, ber ^)ad) unter t)of)e Stauern unb ©eroölbe oerfdjloffen, unb ber
sJMatj geebnet, fo bafj bie tief ftefjenbc Stabtmauer jefct ein ©runbpfeiler biefeö
großen ftirdjengebäubes", — fagen roir mit Ginfdjlufj bcr Merrjeiltgenfapelle —
„ju fein fdjeint." #ier ift jebenfallS bcr urältefte Kern bcr Stabt.
$ie eo. $rauenf irdje, an bcr roeftlidjen Stabtmauer. $reifcfyffige fallen =
firdje mit gotifdjem SBeftturm mit burd)brod)cnem £>elm, eine ber fd)önfteu fttrdjen
gottfdjcn Stil«. 3lu bcr Sübroanb öffnen ftd) jroei mit ftoufolen, Spitjfäulen unb
s33Ublwuereien beberfte s^rad)tpforten ; bic roeftltdjere jeigt im Stlceblattbogenfclb bas
Oüngftc ©eridjt (ocrgleicfjc bic beiben £id)tbrucfblättcr im Siunftatlas), ein SBcrf grojj
unb babei rcidjberoegt, roic feiten eines. $aS öftlidjere portal tragt, aud) in er*
tmbener Arbeit, bie Anbetung bcr Seifen, ben Sob OTariä, unb ganj oben bie
Krönung «Maria, oerrät beutliri) bie £anb ber „parier" in ©münb, ber
1*4
9?erfarfrcif«. Cberamt (fingen.
(Srbauer ber prädjtigen .£>eiligfreu$fird)e
bafelbft. «ogcnfelbe bc$ s.$eftportals
evblicft man ben ^eiligen (Georg, bcn
Tradjen tötenb unb bic Jungfrau crlöfenb.
Um bcn Gljor fteb,en unter Sdjutjtürmdjen
bie runben Stanbbilber bcr jroölf 9lpoftel,
oon treffltcrjcr fpätgotifdjcr Strbeit. 3n bcn
Gborfenftcrn leiteten alte (GlaSgemälbe
( K. ) aud) teppidjartig, mit oerfdjiebeucn
^eiligen Darftcllungcn. Der ganje ©flu
ift oon gotifdjcm Zierat auf bas fd)önfte
unb reidjftc burdjraadjfcn, jeigt ebenfo in
bcn (Glieberungen Ijofye ^einbeit unb
^oüenbung unb ein ^rubelten oon allem
Sdjablonenmäfeigen. £otenfd)ilbc. —
3lltbeutfd)e* $ilb : 9)iaria, ©arbara unb
ber Stifter, .frans £rud)fes von Stetten,
(Sbelfned)t 1505.
^euentbeefte gotifdje sJBJaubgemälbe
an ber 9iorbroanb be£ (Jljors.
Unter einem Sorten, fdjöngeroölbten
$albad)in, 1479 (2), in ber kälje ber
Sübroeftecfe beS rechten Seitenfriuffe*
liegen bie fd)lid)ten (Grabplatten ber beiben
'ööblingcr.
„31nno bomini 1482 an bem 4. tag
be£ nänner ift geftorben bann» boblinger
maifter unfer lieben fronen firdjeu buros,
ftaiume^. got geb im bie eroig ruro. Linien.
D ftere (Got, id) bit Xid) um
Tin barmereifait. Sttbtettö '-öeblinger oott
Gsliiugien. | 1505. | (f. S. 193.)
31 n ber 3£anb eine britte (Grab-
platte mit 3d)ilb f. 3. 194. ^m Sdjlufiftein bes Sklbacbius, foroie an einem ber
Kapitale bas ^eidjen be* .frans ^öblinger. Gbenfo am uierten füblidjen Sdjiff=
Pfeiler bei einer ftonfoleiS. 191): .frie ligt begraben .frans ^öblinger, Wnifter bis
•frus. 3)e8 gebenefenbt burd) (Gott.
Stufen an ber Oiorbfeite bes QHjorS fauert oben am .HranjgefimS bie fleine
(Geftalt eines 'öaumeifters.
,3m folgenben geben mir einige? aus bcn febr grünblidien 3lusfüb,rungen bes
•frofbaubireftors oon (£gle (Vortrag im 'ilMivttembcrgifdien herein für '^aufunbe
am 2.1. Januar 1 88«), bcr fid) juglcid) auf bic in *al)lrcid)eii blättern ausgeführten
^miifiifircljc. ^nittt>rij;.,i
') Sfi>o ei nidit beiembev* bemerft ift, fmb bic flir$eif®ruiibriff< ftett im m<3\mb 1 : 4<X).
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185
^raucnfirctif. Cucrfdjnitt Mirct) Den Iura.
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186 v)ie(farfret*. Cbcromt @|linflen.
Jraucnfir^c. ^ialtn am Cftjicbcl bc« 3 trifte*.
Dlufnaljmen bes bei ber Sieftanration beteiligten "Mrdjiteften Marl sJflaner aus Ge-
lingen ftütjte.
2er (itjor entftanb (nad) Ggle) in ben fahren 1324— bis pm Sdjlnf?
ber ©eioölbe, mit sJüi3nal)me ber (Xrjorqalevie nnb ber 3trebepfcilcrabfd)iaffe ; in
Gfclinßtu. 187
ben 3afren 1350—1360 entftanben bic brei öftlidjen ©djiffjodje, 1400—1420 bic
brci roeftlidjen unb bcc $urmunterbau, in ben ^a^ren 1430—1449 bas Zürnt*
oiercrf uon ber '2)ad)galcrie an unb bcr Anfang be§ 2Id)tecf§, in ben ^a^vcn 1455
bis 1460 unb 1464—1478 SBoüenbung beS 3ld)tecte unb bcS £elme$. $ie übrigen
IMenbungSarbeiten geb,en bis j\um Sdjlufj be$ vorigen SafyrfjunbertS.
3m 3ab,r 1267 wirb einer „IMcbfrauenfapcUe" nalje ber Stabtmauer gebadjt ;
1321 beginnen bie Oelbfammlungen bcfjufS be§ 9aue3 einer ftirdjc an Stelle jener
3rou<ntirct)c. oßntfclb bc» &!fftportal$.
Äapetle; 1335 ftiftet ber iHat ber Stabt einen jroeiten 5Utar in ben Gb,or (bcr
■Öauptaltar roar bamalS fdron oorljanben); 1350 roirb ein britter 3ütar in ben
(£b,or geftiftet; 1362, 1363 unb 1366 roerben brei Elitäre im Sdnff errichtet;
^roifdjen 1390 unb 1400 roirb befyufs ber „ißerlängerung" ber Arauenfirdje ein
£>auS an bcr otabtmauer angefauft unb abgebrochen; 1412 Grrroäfynung „ber neuen
großen Jüre"; 1425 Stiftung bes ,^eb,nten 3Utar3; 1436 ftirbt ber Jvrauenfirdjen^
Polier 4pan3 .frülin, fein 9lad)folger ift sJDlattrjiaö (5 nfmger, ber trüber beS SM a t=
t()äuS (Anfing er in "-Bern, roeldjer bamalö aud) Cberlciter be* (Sulinger ftrauen--
firdienbaucS roar; 1438 ftirbt SRatttpaS (fnftnger, an feine Stelle tritt auf 3)(attb,äiis
(Snfinger* ffiat £>an$ Rabling er, roeldjer uon 1440 an „bc* ftratienfaueüen--
188
Bedarf rci*. Cberamt fingen.
fird)enturmS unb 33aueS" 9J?cifter ift: 14<>n— 1464 baut £anS Wöblinger im sMorb
ben fttrcfjturm in Springen n. b. #.; 1482 ftirbt .£>an§ Sööblinger unb 1492
Wlavx «öblingcr; 1494 ,stel)t 2)tattt)äus 93öblinger, bis bal)in 2Jlünfter=
baumeifter in Ulm, nadj
(Sulingen, roo er 1505
ftirbt; 1516 ftirbt 3>ionn=
ftu§ 93öblinger, bem 3ttarr
non "Stuttgart als „Stein=
mct} ber Stabt unb grauen-
firdje" folgt.
$ie Ojnf rfjrif tcu
hefteten: aus ben (£rab=
ftcincn beS $anS unb
2Wattt)äuS 93öblinger, oon
roeldjen erftcrcr nur bas
2tcinmc^jctd)en unb ben
JobeStag angibt, aud) bc=
fagt, bafj .£>anS „9>teifter
llitfet lieben froroen fircrjen
bums" geroefen ift, ber
zweite aber aufjer bem
Stcinmettfeidjen nur baS
JobeSjaljr unb ben 9taoiflt
„WatneuS ^eblinger oon
(Sslinen"; ferner aus ben
•3at)i esftal)len au ben oberen
Jurmftotfroerfen : 1 4:5*,
144<», 1449, 1465, 1471,
147 . (1474 ober 1477»
unb 1654. l'ettfere Oat)res=
*at)l mar über bem oberften
Sturmrnopf in bie Gifen
ftange eingefd)Iagcn.
NJlud? finbct ftri) an
jenem s3albad)in im füb
lidjen 8eitenfd)iff, unter
bem friiber mutmaftlid) ein
3ßtor ftaub, bie Auü)reS$at)l 1479; fobann au einer burdjauS frcifteljenben ^iale auf
bem fübn>eftlid)en .^albgiebet neben bem Zimn bas «teinmetjjetdjcn unb ber 9tame
3Warr Skblinger ncbft ber ^aln-eSjabl 1484, enblid) am Oftgiebel bie xVil)reSftnf)l 1494.
DaS (weite Xurmftocf roerf (bas crfte über ber $ad)galcrici ift mtttmafc
lid) umS ^al)r 14:*<) begonnen unb ganj fdjmucf JoS. 3ln ben Doppclfenfter^türjen
beS britten Jurmftocfroerte, roeldjc etwa? retdjer bebanbelt finb als bie übrigen £eile
unb etwa um 14:54 ausgeführt morben fein mögen, fommt 511m erftenmal .£mnS
^raiu'iUirdii.'. teingang in bt» Ictppcuturiu.
(Clingen. 189
"ÖÖblingerg ,>}eid)en nl$ ©efellcnjeidjen cor. $m barauffolgenben oierten Stocfiucrf
fielet man roiebcrtjolt ba§ öeieUenjeicfjen bc§ 9Jlattf)ia$ (5nftna,er, ber jroij^cn 1436
l j»
«runbriffc bev ^tjramibc.
unb 1438 datier be3 ftrauenfird)cnbauc3 unter Oberleitung, feine? Kruberg Sflattljäu*
Gnfmger mar, roelctjer batnate in *8ern als Wünfterbaumeifter lebte. $ict)t baneben
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190
91erfiufrei*. Cberamt ßplingen.
imb 13 ÜHeter über bem $ad)galerieboben ift im
Innern beS JurmeS bie 3al)re$jatu* 1438, basJ Sobes^
jaljr bes 2Rattt)ias, eingemeißelt. (Sinen 9tteter f)öf)er
ift im Innern ber fübroeftlidjen SBJenbeltreppe bas
^leifterjeidjen be3 fmnä SBöblinger mit ber £(al)res-
*at)l 144(i. 3» biefem %at)w rourbe letjterer, ber feit
1439 datier mar, auf- (Smpfefylung be§ 9J?attt)äu§
Gnfinger ÜWeifter be3 tfrauenfirdjenbaue*.
fünften ctoef (Cftogon) befinben fid) an ben Sturj-
foufolen ber Jüren jum norbroeftlidjen Senbeltreppem
türmdjen, 2 SJleter über bem Stoben ber ©alerie, am
Auße bes Cftogonä, bas 9Jleifter$eid)en bes frnns
Böblinger, ba$ Sappen beg (Sulinger «Spital« unb
bie ^a^resja^l 1449. So roeit mar alfo ber Turm-
bau gelangt, als jener oer^ecrungsfoolle 5irieg jroifdjen
Eßlingen unb Württemberg im 2luguft 1449 begann.
— $aß ^ienad) ber Jtirdjenbau einige Mxt liegen
blieb, ift felbftoerftänblid) ; e3 erhellt bicfeS aber audj
barauö, baß um jene 3eit
£>an§ SJöblinger imftanbe
mar, bie ad)t pradjtoollen
flapitäle unter bem &c-
roölbe bes Cftogons, mit
met)r al* eine« ^aljre*
3lrbcitSaufroanb eigenen?
big \u bearbeiten, unb baß
bie roeiterfolgenben Stein*
metjjeidjen uon ben WX*
Irrigen burdjauS oerfdjie--
ben fmb. sJBaI)rfrf)einlid)
l»at ber Baubetrieb erft
1454 roieber emftlid) be-
gonnen. -3m tyafyc 14<>5
am 2urmf)elm. 3>iefe
3al)re§jal)l befinbet fid) auf
einem Sdjilb unter bem
ftifen ber roeftfübrocftlidjen
ftiale, beren unterer Jeil
ben (Scfpfoftcn ber <Jpelm=
fußgalerie bilbet. $er obere leil biefer ftiale rourbe jroar
um biefc $eit bearbeitet, aber erft 5 ^a\)xt fpater roirflid)
werfest. 3ln einer anberen ber betreffenben adjt Fialen,
reelle mit bem Balbadjin über bem norbroeftlidjen Trep;
pentürmdjen oerroad)fen ift, finbet fid) auf einem 3d)ilbd)en
v 4 ♦
Ivcnfttr Cm «$iff.
edwitt bm 6tn Ituui^tlin.
fttnfttr im C&or.
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©frlinflen.
191
Äonfotf am SBtftportal.
bic Oal)re$saf)l 1471. (Snblid) ift
am ftujje beS SenbeltreppdjenS
inmitten be§ #elm$ ebenfalls auf
einem Sd)ilbd)en eine 3<ttytejty$(,
uon ber fyeute nur nod) bie jroei
erften Ziffern 14 ganj bcutltd) fmb,
früher fat) man nod) 147. *2Jie
oaljre^ja^l lautete 1474 ober 1477.
Sie 2lu§füf)rung ber legten
Surmteile fann fdjon 1475 ober
1476, ftdjerlirf) aber um 1478 ooll--
ftänbig fertig geroefen fein.
9tad) 3$ollenbung bes SurmeS
merben nod) mandje bei feinem
Aufbau jurücfgeftellte Vierteile nad)=
geholt, 5. 3). bie ftialen, roeldje frei
auf ben anben Surm fid) anftrjlic^cn-
ben roeftlidjen #albgiebeln ber 8ei=
tenfd)iffe ftetjen. Gine bauon trägt
bie 3nf^rift „s))larr ^öeblinger", nämlid) ben tarnen uon bem jroeiten Sotjn
unb sJtad)folger $an§ ^öblingerS ; unter biefem Flamen befinbet fid) baS jugeljörige
OTeifterjeidjen bcS SHary, bas bem feines Katers ganj gleid) ift, foroie bie ^a^res^
jafjl 1484. Staffelte Beidjen roieberrjolt fid) nod) öfters (aber ftetö oljnc ben
9Heifterfd)ilb) an ber füblidjen £eitenfd)iffgalerie unb an bem Cftgiebel. - Grfidjtlid)
ift nadj ber Jurmnollenbung ber ftrauenfirdjenbau nid)t mel)r ernftlid) betrieben
roorben; SAarr ift root)l bestjalb aud) nie als förmlicher Hirdjenbaumeifter, fonbern
nur als leitenber 93alier angefteUt geroefen. (£r ftarb 1492. Unter irjm rourbe bie
füblidje ©eitenfdjiffgalerie, foroeit fte nid)t fd)on cor 1420 uollenbet mar, fertig
gebaut. 3lud) ber Cftgiebel ift größtenteils unter il)m gebaut roorben. (Sein
6djroager Stephan Söaib Ijat uon
1492—1494 nur nod) bie lefcte $anb baran
gelegt; er rourbe 1495 Stabtroerfmeifter
unb gleichzeitig -l'i a ; t h au 0 33öblinger
(ber frühere 93aumeifter beS Ulmer SHünfterS
unb britte Sotjn beS £)anS) 33aumeifter an
ber ftrauenfirdje. Xiefer I)at bie äußeren
©Vormauern ein roenig crtjörjt, bie &l)or=
galerie erbaut unb bie (£Ijorfrrebepfeiler=
abfdjlüffe mit bem ftigurenfdjmucf an-
gebracht. (£r ftarb 1505. —
£rot) ber langen 93au}eit erfdjeint
bie ftirdje bod) merfroürbig eintjeitlid).
$ei ber ©eftfeite fommt nod) in 99etrad)t,
«onfoie am oit«en eajiffpftiitr. baß bie l)ofye 8tabtmauer baoor Einlief;
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Wecfarhei«. Cbcraint GfeHtifleit.
mesljalb bie untern Seile siemlid) fd)mucflos ehalten ftnb. 91od) jaubernaft leidjter
al§ jefct ftieg bamais über bie iöurfelfteinmauer unb bie $>äuferbäd)er ber burd)-
bo* lurmo. ^tauctt»r(5f. eirtgattfl in ben frclm. Cbfrftr «Kujbliuite bf$ lurntc*.
brodjene lurm auf, ein sSerf fo jart unb tiolb, unb bod) fo feft unb ftarf gefügt,
um aud) ben fdjroerften 3türmen 511 trogen. Senn bie 3pittf im fünften "ölau be?
Arübiingstjimmclö fdjroimmt unb biefer burd) bie eblen aUafjroerfe l)inburd)fd)eint.
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Kapitale im lurm bet ^rauenfudje ju (Sulingen.
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193
itt es uns", als f bunte ein ihtftjug ba§ ganje ^aubergcbilbe uerroeljen. ^cjonbers
aud) wirft ber burdjbrocrjene £urmt)elm, wenn man iljn über bem engen oerfdjrä'nfteu
bunflen ©tebelroerf ber .|pol)läicgelbäd)er ber ütorftabt 33eutau emporfteigen fiebt.
3roei 53aumeiftcrfamiUen, Gnfmger unb v33öblinger, l)aben an ber ftirdje,
letztere befonbers am Xurm , jafjrtjunbertelang gcjdjafft unb bie Sdjätje ilner <5r*
I. ->
Orobfttin tc* .$auö *öblüiflcr.
VA? DIN! BAR
MNERC1KMT-
A\ÄTN£VS*B£B
LINöERiyOM
ESUNEMS
j
«rabftein btö 2Hail>«i* «»bUngcr.
jafyrungen baran aufgespeichert , baljer bie aufterorbentlidje Turdjfüfjrung aud) im
einzelnen, bie malerifdjen Reinheiten , uor allem im Aufbau be§ JurmcS, mit bem
Slbfetjcn bes 2reppcntürmd)ens an ber Sübroeftfeite unb feinem Seitergcfüt)rt^
werben unb Ülustlingen an ber 9torbroeftfeitc. — Xa$ mürben bie wenigften unferer
heutigen (Sotifer gemagt haben ; unb bod) berul)t aud) barauf bie fjinreiftenbc Stimmt
bc$ Sturmes.
ÜJieifter $aus 335blinger, ber 1482 ftarb, überlebte bie lurmuollcnbung um
minbeftens' nier ^a\)te. '-Bon etwa 14.J4— 14H2 ftnben wir itjn an ber Stirdjc tätig,
ifjm ift gemiö mit Wed)t ber eigentlidje Turmbau, beionbers Sldjtect unb .j&clm,
$au(u«, Xcnfmälcr au« "SJuritciubctu. 'JJcctarfrcio. Vi
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I«j4 Ktdarfrei*. Cberauii Illingen.
SiRSc(focnci) qh Her Aioutnfirtftc. 8crglf<4< «»* »<" Vimfiatln?.
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Qjtlutgen.
195
jBjufdjreiben, als bem mitrbigen SJatet feines 3ol]nes 9Wattt)äu§, bem ww ben jefct
ausgeführten (Sntrourf jum Ausbau bes Ulmer 9Jlünfterturmes, jenes tjödjften unb
eines ber fdjönften Sürme ber (Sbriftentjcit oerbanfen.
Xie ^rebiger* ober 1o-
minifanerf irdje 511 3t. "}3aul,
feit 1«<;1 fatt). Äirrije, frütjeftgotiidje,
burcrjcius mit iHippenfrcusgemolben
überbccfte Säulenbaftltfa, breifd)iffig
mit ^oct)fd)iff unb Strebebögen, aus
einem ©ufe, 1 — äd)t
maffige Wunbfäulen mit glatten 9Id)t--
ecfsfapitälen tragen bie fpitjbogigen
l)ol)lprofilierten Strfabenbögen. .Hein
2riumpt)bogen, prächtige, jum .£>od)-
altar fern t)injiel)enbe SRaumroirfung.
^enftermaBroerf unb portale l)Öd)ft
urtümlid), oon gebiegenftem Gruft, —
mitunter burcf) angeflebte glätter
gemilbert. ^wi Safein bes ftunft
atlas jeigeu bie ftirctje in ber @e
famtanlage roie in ben (Sinjelljeiten,
geben roieber eine 3d)ule ber erften
ftrengen 33ettelorbensgotif. 3(n ber
ftirdje finben fid) feine Steinmetz
midien, $m Qatjr 1482 mürben
bie ioeftlid)cn ^od)c bes 3Diittelfd)iffes
neu gcroölbt. £ieuon rüt)rt ein
sJJleifterfd)ilb auf einem Sct)luj?fteiu :
2t. tynif. Onmtrii
Tie aud) gan* früljc Safriftei mit
jpoet Mippenfreiugcroölben greift über
bas füblidje 3citenfd)iff fyinaus unb
fyat fel)r bübfdje Aenftergruppen.
Xer Surm ftaub aud) an ber 3üb-
feite unb mußte, nad)bcm ber ^ölity in iljn gefrijlageu, im ^abr 1 5r»2 abgetragen
nun Den.
si>om iüblid) auftofjeuben Sttofter ftnb nod) bie dauern pm Seil erhallen.
Heller fagt: „Tas ^rebiger= ober Tominifanerflofter ftetjt jroifdjen bem "üflettingertor
unb ben Oeifeln. Xas .ftauptgebäube fd)lief?l einen vemlid) grofien oiererfigeu C>of
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196
9ift1ürfrei*. Cberantt ©fingen.
ein, um roeldjen fid) unter ben oier Seiten bes Älofter« ein fdjroermütiger, breiter
gewölbter Gktng beliebt. Tie grofte auftoftenbe 5tlofterfird)e mit anbern gegenüber^
ftcEjenben ÖJebäuben fdjliefjt einen nod) geräumigeren £>of ein, in roeldjem am Srfjroör-
tag ber $ürgcrcib abgelegt wirb, roooon er benn ber Sd)roörb,of Ijeiftt. — 3Jon
ben i<rcbigermönd)en fanben fid) balb nad) ©ntftebung it>reö Crbens einige in
(Sulingen ein. Sie motzten anfangs, nämlid) 1 221 — 1 23:*, in ber Hetlinger Hor-
l'tabt. Qm OJabrc 128."> erweiterte Äaifer dhibolf non ^absburg bies 5t lofter gegen
ben Otecfarfanal unb bie ^farrfirdjc unb &og e§ bnrd) ^orrüefung ber Stabtmauer
in bic innere Stabt. (53 floffen gleid) anfangs reidje Stiftungen in ba3 neue
ftlofter. Unter anbern bat aud) ein 0rof Kuno von Uract), ßerjog "öertolbs oon
Ebringen Sdjmefterfolju, ber
t)ier in ben Crbcn trat, feinen
Anteil an ber ©raffdjaft Urad),
ober menigftens alle feine (Sin<
fünfte banou in ben .Stird)cn=
bau uermenbet. Tiefer bobe
Stifter mürbe nad) feinem
lobe, um bas ^at)r 1241,
mit Sd)i(b unb £>elm »or bem
St. .Uathariuenaltar begraben,
unb fein Wappen mar oor bem
'•öraube, ben biefe ftirdje nad)
ber Deformation erlitt, in ben
(iborfenftern ju feljcn."
Tie ÖOtfO|er« ober
bintere Sürdje, früljgotifd)
nid)t mel)r Mim (9ottesbienft benutzt, nur nod) im (5l)or erhalten, jjn ben
^afjren 1h40 ff. mürben unter bem '-Horroanb ber 'öaufälligfeit bie brei Sd)iffe
abgetragen; ber *öau mar nod) lidjter unb gröfjer gebad)t als bie "^aulsfirdje, ber
nod) ftetjenbc (Srjor gebört pm Strengten unb (Srbabenften,- roas bie ^rüfygotif ber
"öettelorben beroorgebradjt b,at. Tie 2?erl)ältniff e , befonbers aud) ber ftenftcr,
Strebepfeiler unb ©eroölbe, oon fd)roinbelnber &übnb,eit. Grbaut mürbe bie Ätirrfje
oon 1237 ab, an einem Strebepfeiler bes Gbores ift cingebauen:
Anno domini 1237 nos fratres minores intravimus lianc civitatem
Ksselingensnn ad manendum.
Sitte prädjtigc teppidjartige (9lasgemälbe in ben ,"venftern (K). v^or bem
(£l)or lettnerartig eine Wcilje oon fiebcn rippenfreujgcroölbten Kapellen, ftm Gtjor
Sanbnifdjen : linfs reid) negierter ©aubtabernafel mit Toppeltürmd)en mit fd)öncm
s#efd)läg, innen mit jroei faft nergangenen .freiligenbilbern bemalt. Wedjts breifitjige
Sebiliennifdje, mit Treipafunaftroerf befrönt. Tanebeu Toppclnifd)c mit reidjer
Wiebelfrönung mit burdjbrodjenem Sflafimerf. - Ter Gljor bient gegenwärtig als
(Sulinger sJlltertumsmufeum unb enthält oiele febensroerte Trümmer, alte Steine
oon ber roieberbergeftellten Aiaueufird)e, Tad)fpeier, Mriecbblumen unb befonbers bie
HM '*! I 14 i im #7frr
Zt. Uaul. Wfara im nörbtt^tn ecttenfd>iff.
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i
©Hlinflcn.
197
großartige Jlreujblume, bic auf bem ^raueniud)turm faß, ein roeitt)inleud)tenbe*
sJ)hiftcr ooii Kecftjeit unb großem 3"S *>cr Umrifjlinieu. fteller fdjreibt 2. 76 ff.:
„$a§ töarf ü^erf lofter ftetjt auf bem .£>oIjmarft, roo c$ mit feinen (Sebäubcu
unb .frofmauern einen proben oicrecfigen s}Mat} einnimmt, unb an uier ©äffen ftöfjt.
<£ie Barfüßer ober SRinoriten hatten fid) fdjon im ^a\)v 1206 auf bem Siedenberg
ftitt unb befd)eiben an
gcfiebelt, bis fie ftd)
narl) unb und) in ber
3tnbt in ©unft festen
unb Erlaubnis erbiel
ten, it)re blcibenbe
Wohnung barin aufp--
fdjlagen. lies ftlofter
mar ^ier auf einen
fruchtbaren s£oben gc=
pflaujt; fein Weidjtttm
unb feine 3dcbritat nalv
men ba(b ungemein )U.
ai^cjraf -öeinrid)
uou Tübingen, ber
im ^a\\r 1275 hier ge=
Horben ift, unb imR'reu.v-
gang ber ftlofterfirdjc
begraben liegt, bat t3
fdjou fehr reichlich be^
fdienft.
3ahr 1360
t>ielt ftaifer ftarl IV.
einen SHeidjsfonoent bei
ben^arf üßern, oon ioel
d)em er ftd) megcn eine*
uou ber s#ürgerfd)aft
gegen ihn erregten Zu*
miilts mit ber 7vlud)l
retten mußte, ftarl V.
fticg im Qfafjr 1 541 in
biefem ftlofter ab, unb im ^af)r 155i; fetjtte Maifer ^iarimilian mit feiner (Gemahlin
in bemfelben ein. ^m ^ahr 1555 hielt ber :Hat feine Sitzungen in bem ftloftcr, roeil
ba$ 5tammergeriri)t, meld)e§ um ber v)kft roillen oon Speier roeggejogen mar, bas
'KcithauS inneliatte. Segen ber "JJeft rourbc aud) in ben fahren 15Hi> unb 1571 bie
Uniuerfttät Tübingen hierher verlegt, unb großenteils! in biefem SUoftcr unter
gebrannt. Ol if ob cm ^rifdjlin, ber fid) aud) unter ber Qßfyl ber tübingifdjen
^rofefforen befanö, uereioigte ba$ Anbeuten an itjreii crften Aufenthalt in Gelingen
burd) eine (Slegie, bie er in bem x#arfüßerflofter an bie Saab fdjricb.
3l. faul, ^itöliftc* 3titcm'<i)i|\
'Jtecfarlrci». Cberamt Sulingen.
Osn biefer fttrdje fmb eine 9)cengc, jum Seil feljr alter unb meriroürbiger
Wvabfteine unb (Jpitaphicn. Grufius, bei* oud) mit ber Uniuerfität oon Tübingen
biehcr geflüchtet mar, fanb nod) ben ®appenfd)ilb beä &icronnmu3 Hopfinger,
ber im ^arjr 1 441) als .-oauptmann ber »«-einigten Stäbtefaoalleric in bem treffen
beim ÜJluljenrcift in ber ^lienshalbc
umfam. Tiefer 3d)ilb hing an
einer Säule über feinem fteinernen
Wrabmal, ba§ nod) bei bem untevn
Sfttar ju fcl)cn ift. Gr hat einen gc
idjloffeneu .frelm mit einem Hogel
in bem Sdjilbe unb oben jroifdien
ben hörnern. llngeltcrfd)e $pü
tapbien ftnb nod) »om 14. unb
15. ^aljrrjunbert oorhanbeu. %i\
beu Sänben ber beiben Sbfeitetl
ift eine ^appeufommlung »ou
folgenben alten Wcfd)led)tern hin»
gemalt :
9lffenfpiegcl , Hernhaufen,
Heireutt, Hlod)tagen, Huttenbori,
Saftel, Geblij, Wrafen oon Gberftein,
Senget »ou Ulm, ©rafen Doitftirdj*
berg, Mönigsegg, Wulfen, ftttrj,
Lichtenberg, l'id)tenftein, •Jieuenftein,
"Jteufcn, Crtmann, ^lunuat, Winten
berg, iUoner (iHauner), Wotengatter,
Sadjs, Schirm», Sd)önbad), Sdn'i
len, Spet, Stein, Steinhülben,
Sternenfels, Iruchfcffen uon Steten,
3i»ibf?lingen, Tachenhaufeu, Ihumb
oon Ulenburg, (trafen »on Bübingen,
Türcthe ini,llngelter, Helberg, $&alb
bürg, Langeln, "i^elling, SBeftnr«
hagen, ©ibmann, Silftein, Sin-
fenthal."
Tiefe Wappen maren ein
3lnbenfen an bas im v^ahr l'«73 ju
Hör etioa brcifng fahren brohte aud) bem über*
mögen foldje Reiten niemal!? roiebei-fehren !
. o.» .
Zt. «pam. •Jkbcnportiil.
Gelingen abgehaltene furnier. —
aus herrlichen (Shor ber •Jlbbrud);
His sum J>al)x 1H4<> mürbe bie ftirdie sum Wottesbienft benüljt, um biefe
Bell aber unter bem Horgebcn, bafe fie baufällig geworben, abgebrod)en, bis auf
ben Ghor, ber, banf ben nod) mähreub bes 2lbbruri)s erhobenen ^eherufen, erhalten
blieb. 3m Älofterljofe ftanb ein fogenannter Biberg au3 Stein. "Noch im ^«hre
1655 heint es in .-oeibeloff, „Tie .Uunft bes Mittelalters in Sdnoaben":
ftecfarfrri». Cberamt GKlinaen.
ttics in ber Cbertoroorftabt,
bcn Ungeltern oon .fwifteig,
„3^re Umfaffungsmauern fmb gegen
eüben biss über bic 4c»öl>c ber tfenfter,
gegen SSeften, roo fie oon jroei Strebe
Pfeilern, ben einzigen am ganzen £angbau*,
geftütjt werben, »nb gegen Horben bist ,yir
S^ortall)ül)c erhalten. Tas fpitjbogige
.fmuptportal gegen SBcften \)at glatte ($c-
lüänbe unb an ber 9üiBenroanb nur eine
5tel)le, bie fid) um ben 'Sogen fortfetjt, in
ben eine fuhngcfdwntngene, fct)arf pro
filiertc Jtleeblattfüllung in SJanjettform, bie
auf ftonfolcn abfegt, gefpannt ift. Tie
Öeroänbe bcr beiben Seitenportale fmb
aus; Stehlen unb SHunbftäben gegliebert. 2er
^ogen bee nörblidjen liegt in Prummern,
ber bes füblidjen ift ipi^bogig, aber gerab
linigbebecft mit 3Menbenmaj?toerf im pflogen
felb. XaS portal auf ber Worbfeite bat
einen gebrüeften 'öogen mit ftreujftäben.
^m Innern feigen mir bie etwas
furzen Jyenfter ber füblid)cn3öanb beS £ang=
haufes nod) fttemlid) erhalten. Sie haben
glatte Öeroänbe unb fmb breiteilig mit
äRaftroerf, teils im '-UierpaB unb bem ftlee
blattbogcu in ben 33ögenabteilungen, teil?
au* einfadjen ftreisftücfen beftehenb. $wei
ber legten gegen heften, bie an bie frtiberen
Älüftergebäube fliegen, waren blinb. 21 u
ber Sanb fclbft haben fid) nod) Spuren
ber erwähnten gemalten v^appenfd)ilbe er=
halten. ")hn eine einjige ber oierftehu hüben
unb fdjlaufen Säulen mit adjterfigem Äapi-
tell, auf benen bas ^iittelfdjiff ber Kirche
ruhte, fteljt nod) mitten auf biefer Stätte
ber ^erftörung, roo ringsum Cuabcr, Säm
lenteile, Gefimfc, «mdjftürfe oon Wcroolbe=
rippen, übermndjert oon bornigem ©eftrupp
nnb Unfraut, wilb burrfjeinanbergeworfen
umherliegen, als ruhte ein Jylud) auf ihnen
unb feine mcnidjlidjc .ftano roagte es, fie
je mehr aus* beut Sege *u räumen."
Tas .U arme Ii t er U öfter auf bem
bas werte hiefige Slamisflofter, geftiftet \-J7\ von
innerhalb adu fahren erbaut, WV> abgebrannt unb
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>y Google
(f&Knflen. 2<>1
nad) 34 Mren roieber aufgebaut. 9üebcrgeriffen UM, bie baufällige äirdje
fdjou 1662.
l!as ^luguftinerf lofter in bcr «urgoorftabt beim i?anbolin§tor, 1282 er^
baut. 2>a$ ft (öfter Imtte eine fd)öne ftirdje, bereu «Heubau 14«! burd) £an$ oon
Wintere ßirdjc.
l'odjom aufgeführt mürbe; ir»5n ftäbtifdjcs ^eugbau1?, 1688 uon ben tfran,v)feu
aiivgeplünbert , im ^afjr 1705, al<5 bae neue Watbau* erbaut rourbe, abgetragen.
;£a$ Sllofter 511m 1)1. ftreuj in 3 i m au überftcbelte 1241 uon ftirdjbeim u. I.
nad) 3irnau (f. u. bei Deizisau», 1292 aber roegen größerer 3id)ert)ett nad) föf?
liugen. .£ner mürben in ber füböftlidjen Grfe ber ^lienSau bic geräumigen fttofter
gebäube errid)tct, aud) ber Anfang mit beut «an einer febr grofjen Stirdje gemacht,
2<>2
iKcrfaifrci*. Cberamt linliitötn.
üon rocldjcr aber nur ber (ihor (uftanbe fam. i^cttf fleht man nur nod) einige
3Raiierlinien, auf ber oben 5. 171 mitgeteilten STufUtyt ber 3tabt aber nod) bic
ftird)e aufrecht ftehen.
3>aS 3 t. M laraf lo ftcv tu ber Cbcrtoroorftabt, 1304 jutn evftcn ÜDialc gc*
nannt; e* ftehen noch, bic bas (Sanfte umfaffcHbe mächtige SMocfmauer unb bie alten
in bie Mranfcn-- unb Mnneuanftalt ber 3tiftsucrn>altung eingerichteten .ttloftcrgcbäubc.
3>ie ftirdjc [türmte fdjon 17« >4
jufammen.
frfieftl öfter böfc^fles*
l)öfe> hatten hier 3tift3peier,
.£)od)ftift fionftan), Jtloftcr
Slbclberg, 93ebenl)aufen, 3t.
SBfaffen, SMaubcuren, 1 euren ^
borf, mirftcnfclb (örurf),
Sfotfertfyehn , 3almttuueiuei=
ler <3alem).
Stau biefen $ffegf)öjcn
ftllb nod) mehr ober roeuiaer
fid)tbare ÜHefte, juint Teil nod]
mit beu ftapeUen crlmlten.
Ter ehemalige S pe ir er
•>cl)cntl)of , gegenüber bem
(?hor ber 3tabtfird)e, ein
ftarfc*, weitläufige? (M'äube,
unten mit Cuabermaucru unb
Eingängen, fo ein Mlceblatt-
bogen aus ber .jpobeuftaiifcn-
mt, Anfang be* 13. Rafft*
bunbert*, gegen oben :Nc^
naiffancebau mit fdjöncn ;$icr
ben in 3tein unb $ofy ; aud)
fd)öuc 3d)miebeifengitter be-
leben ben $au, unter bem fid)
nod) bie alten riefigen haften«
fteUcr mit elf Wemölben be
finbeit. — 3m Mtye 1213 idienft ftönig Jvricbrid) II. bie ^farrfirdn* ftu 3t. Tiounfius
famt bem geheilten bem Tomtnpitel 3peier unb beftätigt bic 3d)enfung 1lj2">;
letzteres tat aud) ftonrabin, am 31. ÜRfitj 12<>7 in Gelingen fclbft anroefenb, unb
uerorbuet, bat* bic Mirdjc ju (Sfeliugcu frei iwn Ungelt fein folle. $aS Kapitel cr=
nannte baber bic Öciftlidjen, mufjtc fie aber aud) befolben unb ber 3tabt einige
^roubieufte (elften. Gublofc 3treitigfeiten uad) ber Deformation führten im
1547 einen SJerglcid) Ijerbei, roonad) Mirdje, ^farrtat}, ^ebenteu nebft ^ebentbof,
gegen einen jiil)rlid)cn sl>ad]tfchiUing uou 150-1 Wulbcn unb 4h Ärcujcr für ewige
Reiten ber 3tabt überlaffcn mürben. ,u*ttf berühmte 3diaumuicinfabrif.
Halingen.
Der 3nlmannsmeiler ^flcgljof, oftüc^ bes tjoi'S ber Jvraucnf ird)c , ein
$au mit mächtigen ^ucfelquabern, fdjmalen romanifdjen Wunbbogenfcufterdjen unb
oielen alten SteinmetMcicben. %\\
7X y 2_ I + T— >|> feiner Seftfeite baut ftch in bie £öl)e
ein hübfdjer rippengemölbter (frfer
heraus*, 1509, Daran aud) ber 3d)ilb bes Steinmetzen. Unter feinem
ßofe fängt bas ©cifelngemülbe an. (fs: ift ein uraltes, burdiaus
fteinernes ©ebäube, brotjenb aufgetürmt, mit ehemaliger, 1 282 juerfi
ermähnter Capelle, 3nuen fdjöne Stabrocrfspforte, 1509, unb mäd)tiges, jum Seil
nod) bemaltes (9ebälf. ^m ^ahr 1082 taufd)t bas ftlofter Salem, bas fd)on 1231
hier begütert mar unb bamals uon Honig .freinrid) <3ohn $riebrid}£ II.) gefreit
würbe, biefe ^efttjungen an Württemberg aus. daneben ber fd)on 1230 genannte
^fleghof be$ tftofters $ lau b euren, baK fdjon I15<> hier ©fiter erhält.
Der $ e b e u h ä u f c r "tyleg*
l)of liegt in feinen tieften jroifdien
ber Weber* unb £>eugaffe, nahe
beim .ftafenmarft, er mürbe, famt
Capelle, 1770 jum Dcil abgebro-
d)en. Ter $of mar ber Wittel*
punft anfehnlidjer ^eft jungen bes
ttlofters in biefer $egenb, meldje
ftaifer ^riebrid) II. fdjon 1231
freite, mirb als „Steinhaus" 12.">7
*uerft genannt. — Der SBIatu
beurer unb ber Salmannsroeilcr
$of bilbeten (f. o. 8. 176) ju*
fammen jenes gemaltigc, ben s.)corb=
eingang jur inneren Stabt fd)ir=
menbe Jtaftell.
Der St a i f e r 3 1) e hu e r
"JJflcghof, am Aufgang jur söurg,
befteht nod) aus ^roei (9ebäuben,
einem gotifd)cn, mit fchönen Sjßfor*
ten unb (fcffonfolen, fdjilbhalten*
ben (f ngcln — einem an ber (Scfe
fliegt bas i'oefenhaar im Winbe
lang tunaus; unb bem 1775 er-
bauten großen Wotjnhaus^ mil
fd)önem 3d)miebeifengitter als
Sürbogenfüllung, f. o. 3. 17o.
Das ^iftcrjienferflofter Haifers heim erhielt 1303 oon ÜDJeifter Urutmin,
bem 2lr*t, £mus unb $üter nebft einer Capelle *ur 1)1- Jungfrau auf bem Schönem
berg; fo entftanb ber 1322 burd) 31ufäufc ermeiterte .Üaifevsheimer ttlofterl)of am
'öurgroeg, ju roeld)em fdjon 1314 ber uor^üglidje ^urgmeiuberg gehörte. Der
3pcircr i'flcßljof.
204
Htiforfreii. Cberomt ßfeliitaen.
töottesbienft in bcr Mapelle bes %ifIeg,t|ofe$ mar bis sinn ^atjr 1803 für bic in ber
Stabt rootynenben Mattjolifen. Ter Mouftanjer ^flc^^of , jutn Zeil aud) nod)
erhalten, fließ oovn an bic 3Bebergnffe, bjnten an bie 3tabtmauer. Ter oon
3t. Olafien fteljt nod) in ber v}MienSau, 3teiubau aus bem 13. ,^ab,rt)unbert,
baju mächtiges i^oljrocrf. Tes Mbelberger JyreiljofcS, in ber Obertoroorftabt, einer
3d)enfung .jcieinridjs oon "Benblingen an biefes Mlofter, nmrbc fd)on oben 3. ITH
gebad)t. Tie öebäube mürben
1 T 1» 1 abgetragen.
Ter *ürftcnfelbcr^fleg:
t)of, fagt Melier, „ift ein fdjönes
oierceftges, fteinerncs ©ebäube mit
einer s}kiuatfapelle. (Sl ftöfjt oon
einer 3eite an bie .freugaffe, oon
ber anbern an bie 3trob,gaffe, unb
getjört bem Mlofter ^ürftenfelb in
^anern. Tiefer .£>of ift fdjon jroei
mal, nämlid) in ben 3«l)rcn 1541
unb 1701 abgebrannt. TasMloftcr
fdjicft aus feiner Glitte einen töe
ligiofen, ber als Pfleger bie (Sin
fünfte bes -£>ofes uenoaltet." —
Tie ^eftyungeii bes Mlofter* tour*
ben 1 330 oon Maifer i'ubioig unb
1408 oon .Honig Wuppredit ge=
freit, es burfte feit 1317 ©üter
auf bem ©ebiet ber 3tabt l)abcn.
Tas „Jyürftenf elber 3d)löpdjen"
\äl)lt und) feiner '-fiMebertjcrftellung
nad) bem 'öranb oon 1701 beute
nod) )ii ben febensioerteften @e=
bäuben ber 3tabt. Aber ben Türen
©appenf diilber , an Tecfen unb
Ircppenljaus 3tuffnturen.
Ter Tenfcnborf er H}>flegb,of am .froljmarft, 1387 juerft genannt, fpäter
©afttjof jum Sdjroaucii.
Ter berühmte unb aufjerorbentlid) reidte (rftlinger 3pital Mir t)l. Matlja-
rina mürbe 1 mi l famt ber Mirdje abgebrodjen. Meiler fdircibt 3. i»7— 104:
„Tics alte, weitläufige, aus mehreren A>äuieru beftetjenbe ©ebäube mad)t eine
gan\e ^nfel aus, bie ^oifri)en bem SJlarft unb bem s^rebigerflofter , neben ber
•Oauptfirdie unb über bem Weutenbad) belegen ift. 3(n ber 3pitalgaffe b,at es eine
l'ängc oon 340 Tvuf? unb gegen bem s^rebigerflofter eine breite oon 222 ftnjj.
Tie .Käufer fmb alle fein" altmobifd), unten oon 2tein, oben oon (*id)cnt)olft unb
mit ben t)öd)ften ©iebelbäd)crn aufgeführt. (£in Gcfgebäube gegen bem ÜDtarfte tjat
2 3tocftoerfe oon ii Auf? biefen Mauern, gan* im alten Mloftergefdimarf, unb oben
epliiißen.
205
auf einen t)ol)en QHebel mit einem fpitjigen ©locfenturme, unter roeldjem eine
Sd)lagul)r angebrarfjt ift, bie normale nod) ein s3tebenfunftroerf in ©eroegung fe^te,
nämlid) einen aus einer Jafel uorragenben flaiferfopf, beffen SWunb ftd) mit jebem
©locfenfdjlag öffnete, nnb eine £anb, bie ein 3epter neigte. 9lm fteinernen ©cfimfe
ber nämlichen ^affabe lieft man bie 1501. 'Dieben ber £üre ftetjt in
einiger (Sr^ö^ung ein fteinernes «Üb ber 1)1. ftattjariue nnb ein grojjer Höappen-
fdjilb mit einer $ird)enfat)ne auf gotbnem ©runbe. Xic .frofpitalöerroaltung Ijat
in ben uorbera ©ebäuben itjren Sit}, in ber fogenannten 3Imt$ftube. 3n bem
mittlem .jpaufe gegen bie £muptfird)e ift bie grofje "Jlrmcnftube, nnb in ben Der«
fd)iebenen Seilen be3 übrigen ©e=
bäubeS fmb niete Kammern für bie
armen ^frünbner, nnb mehrere
artige ÜJSoljnungen für bie reichen.
Xie «üben unter bem 2ad)e roer
ben ju ftornfpeidjern benutjt. 2er
berühmte Spitalfeller bat 14 @c=
roölbe, bie mit einer 9)iengc Aäffer
ju mebr alö 600n Gimer au§=
gelegt finb. 3)a§ größte rnnbe
^aß bält löo (Sinter, $m «or*
feller jeigt man ein tteines ein=
gefdjrumpftes .Hrofobil, bae oben
an ber 25ecfe befeftigt ift. SBie ber
Spitalfeller ju biefem feltenen
Jiere gefommen fei, roeijj man
nidjt mefjr.
3>cr Urfprung be« .f>ofpital$
ift t)üd)ft n>at)rfd)ctnlid) im Einfang
be£ 13. 3af)rt)itnbert3 ju fliegen,
©eroöljnlid) rourbe }U berglcid)en
neuen Stiftungen aud) bie päpft=
lidje «eftätigung eingeholt. $a fie
nun für ben Spital im ^at)r 1233
von ©regor IX. erteilt rourbe, fo läfet ftd) uermuten, bafj er uod) nidjt lange juuor
feinen Einfang genommen fyabe. (£r roar ooiberfyanb ein ^nftitut für iHeligiofen unb
rourbe im ^laljr 1247 bem !üluguftinerorben einuerleibt. $er fiofpitalmeifter roar
jebesmal ein Crbensigeiftlidjer. 9tad) einer «erorbnung ©erarbö, «ifdrofs }M fton=
ftanj, nom 3al)r 1318, mufjten SJteifter, «rüber unb Sdjroeftern be$ Spitals bas
3eid)en ber 1)1- .Uatljarine, roeldjeS in 5 fdjroarjen Supfen unb einem Wabe beftetjt,
auf itjrem Cberfleibe tragen. 3lUe fpitälifdjen Obligationen unb Urfunben rourben
oon feiten beS Slmtesi im Flamen ber «rüber unb Sdjroefteru gemeinfdmftlid) aus-
gefertigt. 3Jlitl)in ift ber .frofpital roie ein ftlofter, baö einen ganjen Stonnent fyat,
etugeridjtet unb oerroaltet roorbeii. 9BH< ftarf ber erfte Jvonbsi geroefen unb roo er
bergefommeu fei, roeip man jetyt nidjt mef)r. So oiel aber ift geroifi, bafj er fid)
2pcirtr »pflegt>of.
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ÜOti
?if(farfrei«. Cbeiami Clingen.
balb burd) häufigen 2lblaf? anfefynlid) uerftärfl bat. 9(uf bicfcm SGBege imirbc bei"
päpftlidie Nuntius £>ugo *u 2ütticf), unter oiino^en^ IV., ein befonbercr UHobltäter
bieie* ^nftitut*. Gr erteilte im ^aljr 1 253 einen Ablaßbrief, nad) roeidjem jcber»
mann, ber ben opital befdpnfte, ein ^iibult uon
4<i Tagen jugut fam; unb nun floffcn in furjem bei-
gaben fo oielc Rammen, bafj ber cpital .£>öfe,
(Mter, Wcfälle, ja felbft bie beiben Torffdjaften
SJiöljriugeu unb ^i>ail)iuqcn an fid) teufen tonnte.
Um biefe ,-^eit mürben aud) mehrere ftäufer *u bem
3pital getauft unb mit bemfelben oerbunben.
3abr 14h-j baute ber 3pital feine grofie .Heiter in
ber 3pitalgaffe. i*apft Urban V. erteilte im ^abr
13<>!» eine Outte, bafj feine bofpitälifdje Wüter ocr=
liefen, oertaufdjt ober »eräujjert roerbeu bürfen. 3m
^al)r 1484 erlitt ber 3pital einen s#ranb, unb büfjte
babei befonbers oiele Urfunben unb Sitten ein. —
3*on feinem Urfpnmg an, bis ju bem 3at)r
ftanb ba? cpital unter geiftlidjer Abminiftra
tion, unb mad)te ein befonberes freie? Wut aus, mor
über ber DJlagiftrat uidjt* bisponieren tonnte. Tod)
mup er immer in einiger 3krbinbung mit ber 3tabt
gemefen, rocnigftens fo gut mic bie ttlölter unb übrigen
geiftlidjen Wüter unter ber Slbuofatie be$ iKatS ge*
ftanben fein. Tie 3tabt nalmi fid) aud) bes 3pital*
in ben uerfdjiebcnen ftriea.cn unb Jyel)ben immerbar fo an, als ob er itjr Eigentum
märe, unb oertcibigte feine Wedjte unb ^efit^ungen mit it)rem Stute. 8ei Welcgen
Ijeit ber iHeformation , bie $ur Giiniebung oieler frommen Stiftungen, ober bod)
Vir 2tufl)ebung itjvcr 3elbftänbigfcit SInlaft gab, oerfab fidi ber 3enat bcs glücflidien
3eitpunft§, biefen bcbeutenben Körper unter
feine ^otmänigfeit ju bringen, unb ber geift
lid)en (bemalt nöllig \n entheben, Ston bem
an übt berfelbe bie oöllige .fterrfdjaft über ben
•Vuifpital au? unb erfennt bloft ben Maifer als
beffen sJlbuofaten. Gr eifert feitbem nidit nur
bie Beamten besielben unb läfjt fid) ihre iHed)
uungen bei fliat oorlcgen, fonbern es finb bem
3pitalnmt aud) uod) brei Wlieber bcs inneren
SRat$, nämlid) ber jebesnmlige ^ürgermeiftcr,
ber bei bem alljäbrlid)en JKegentcnroed)fcl bas
Stabtregiment feinem .Hollegen abtritt, als ßofnitalnogt, imgleidien ber erfte
Webeime unb ber erfte cenator als .^ofpitalpf leger \ugeorbnet. Ter s^ogt
läfu fid) beim erftmaligen eintritt feine? "-i>ogtamts in ben fpitälifdien Torffdjaften
buttrigen. sJiad) einet SBerorbmtna, doui $ofyc i •*> !•"> foUen$ogt unb Pfleger modjeut-
lid) .! halbe Inge im cpital wfammen fomincn unb lUmt halten.
©appnt am .«niH-ivMuintcrtjrif.
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(rniuitfon.
207
Tas ganjc Spitafamt beftefyt aus! 1 SJogt, 2 Pflegern, 1 9)let|ter unb
1 Verwalter, netten nod) 2 Cffijiantcn, nämlid) 1 ftüdjenmeifter unb
1 (Sunt el) mer uittergeorbnet fmb. Slufjerbein bilbeu bie Wattinnen ber 6 evften
Spitalberrcn ein befonberes 9hnt, unb galten jujeiten ibre Arauen = silmtstage,
mobei ber ftftd)eiimei|ter bas %*rotofoll fübrt. Xurd) biefe (Sinridjtung würben roafyc*
fdjeinlid) bie ehemaligen Spitalidiroeftern erfettf, bie bas innere bes .ftausbalts *u
befolgen batten, meld)es and) jefei bei btefen Jvrauen ber ftall ift. £ic Cfonomie
beS Spitals mar bis in bie letstuerfloffeiien fünfjiger ^\al)re nod) uiel meitlä'uftigcr,
als fte es jctfct tft 3)a=
mals trieb er nod)
eigene i'anbmirtfdjaft,
loogu 2 s]>ferbejüge er*
forberlid) roareit. Tiefe
^üge, nebft 3 iReitpfer*
beu, machten pgleid)
ben SHarftall att§,
über roeldjen ein SWar*
ftallcr gefegt mar.
jiu gehörte eine eigene
cdjniiebe unb i&ag/
ncrei, ferner eine
härter ei. 3etjt V"b
nod) als ^roetge ber et>e=
tualigcn .ftausbaltuug
norbanben : bie St Q f c=
rei, bie 'üJtctjig unb,
fiirben Einbau bcrfpita=
lifdjen Weinberge, bie
Söiiigertmeifterei
rlöinjerotciftcrei). $n
ber Stabtmarfuug be-
flißt ber Spital ben
Cttilieubof, l Wla\)U
ntüble, 1 l'obmüble,
oielc eigene Gh'iter an
liefern, SBiefen, Weinbergen ; Diele Wefälle, unb bie uorbin befdjriebeneu Silöfter mit
allen ityren Viegcnid)aften unb l*infünften. dufter ber StaDtmarfuug geboren itjm
bie oftbenamtteu Crtfd)aften unb .$Öfe: Böhringen, SBaifjingen, TeiMsau, Siruau
unb ftatyenbari): überbies nod) beträd)tlid)e Outet unb @effiOe jju Gnunftntt, Ober*
cfjlingen, Wrötiiugen, nebft nod) oerfd)iebeiien Bebenten unb (Gefällen im Sßfirttem«
bergifdjen. v|*lod)ingeu bat er nod) einen eigenen Sdpitften aitfcuftelleit. Sljemafe
^ät)[te er aud) unter feine Seftyuitßen: £>ol)cnbeim, ben Cbcrn .frof bei CbereRliugcn,
2 groftc Aallböfe 51t Stüttgen, ben -Bebenten mi Unterboihingen, meldje aber in Strieg*^
leiten pcrfauft mürben. Tas Torf CberftelJtunßen, ber grofje unb flcine Beljeubcu
ZQtiitor, mit b« jcot abflcii»?citfn gtabtmautr.
208
•Jiedurlrete. Cbcramt (fingen.
*u SDluftberg, ba$ $örfd)en Siofor unb ein $of *u sJJlünd)iugen mürben im fflaftatter
Wergleid) vom 1557 gegen anbere ©üter unb itjren unangefochtenen Wefit3
uertaufd)t."
Wergleidje aurf) bie iutereffautc Wefd)rctbung bes Gfjlinger Spitals in ber
Cberamtsbefdjreibuug uon Gelingen, 1845, S. 152 f.
Gnblid) fügen wir nod) bie Wefdjreibung ber gleichfalls abgerittenen 3pitalfivd)e
ans ßeibeloff, „Tie ftunft bes 9)cittelalter$ in Schwaben" 1855 ff. bei, uon
t Wrofcffor Jyriebvid) üRüUer.
„Tic fdjon um 1274 er*
vidjtete alte Spitalfirche roar mit
ber 3eit ganj baufällig geworben
unb bie Gftlinger tjatten am 13.
s3\äxs 14H2 com bifdjöflid) fon»
ftaiuifdjen (tfeneraloifar bie Gr=
laubnis erhalten, eine neue gröpere
ftirdje auf einer anbern Seite bes
Spitals gegen bie 2iom)fiustird)e
aufführen ,yt bürfen. Sie nmnbten
fid) bentnad) an ben rliat ber Stabt
Ulm mit ber Witte, ,berfelbe möd)te
feinem St irdjenmeifter 9)1 a 1 1 h ä u s
3) ob Ii iiger, ber wegen feiner
Munft in WoUbringttng fold)er Watt
werte berühmt unb aus ihrer
Stabt gebürtig fei, rocfjroegen ftc
aud) ein befonberes Zutrauen ju
ihm Ratten, erlauben, ben Watt
|ll übernehmen (2. Sflat 1 483)'.
Wöblingcr felbft geigte fid) gans
luillfäbrig baju, aber ber iWat in
Ulm fdjlug ben Gfjlingern ihre
Witte ab. Gs übernahm batjer fein
W ruber Vucas Wöblingcr bie Leitung bes Watts, bcrfelbe fdjritt aber äufjerft
langfam norroartS, bis enblid), im 3«hr 1485, "iWattbäus Wöblingcr bie Grlatibnis jur
übernähme besielben erhielt. Gr fd)lof? bemnad) am 1<>. 3)tai biefes Jahres mit
bem Wogt unb ben Pflegern bes Spitals einen Wertrag ab, burd) ben er jum
Cbermeifter bes Watts befteüt rourbe. Gr oerfprad) bar in, benfei ben aufs befte unb
nütjltdjfte angeben, burd) einen Walier führen unb leiten *u laffen, fo oft e§ notig
fei unb er nou Ulm Urlaub erhalte, aud) felbft $u fommen unb ber gongen Sad)e
uon Anfang bis flu Gnbc uorjuftchen. Tafür erl)ielt er in Wulbeii ofthresfolb, unb
fein Wruber mürbe als Walier beftätigt. Oiad) feiner SCnrunfl rourbe nun am
1h. ^ttuiits 1485 ber ffirtinbftein \\iv ttirdje gelegt außen an einem Wfeiler ber
ttirdje ftanb: 9mtO bo man *ef)lt uad) Ghriftus Wepurt 14*5 auf Slrnolfi roarb
gelegt ber erfte Stein an bin Öot^us neu Waro, ^adjaria* 3llt--Wurgermcifter, Gr*
Iure im alten SHatljau« i4«rotlaubc).
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(iHliiiflcn.
209
Ijarb 3ad)S, #einrid) 'ölümlein, alle bvci Pfleger, unb 'Öcrnfjarb .jcrolbcrmanu, 3pital=
meifter, unb ^aulin CBerber, Schreiber, unb roas (mar) bes #us NBerfmeifter ÜWotttjäuö
^öblinger, ftird)enmeifter flu Ulm ber $ett — unb hierauf ber 93au eifrigft fortflefc^t.
(Mbmangel Huberte jeboct) ben Spital, 33öblingcrs s}Man ganj auszuführen. Sdjon
ftauben bie Strebepfeiler ba, roeldje bie &rcuzgeroölbe ftütjen feilten, als man aus
Langel au ©elb befd)lo§ : ,bie Siirdje ungeroölbt, bod) mit Säulen unb gutem ©e-
mäuer aufzuführen, aud) ben (£t)or |ti beiben Seiten 511 oerengeu unb oier ftujj
fdjmäler als bas Sd)iff ju bauen' (SRftq 1486). «öblinger mar mit biefem 93e=
fdjlujj freilich roenig jufrieben, mußte fid) aber eben bemfelben fügen. Ter 6f)or jebod)
erhielt ein ,fünftlid) oerfdjlungcncs ftreujgeroölbc' unb gemalte ftenfter. Tie Kirche
mürbe p (Snbe bes Jahres 1494 oolleubet unb
1495 eingeroeiht.
3m 3flhre 1H11 mürbe ber Spital ein-
geriffen. 3hnt folgte balb barauf aud) ber Abbruch
ber prad)töotlen Mirdje, unb berfelbe mürbe fo grünb=
lid) burd)gcführt, bafc oon all ben hmlidjen ©au*
teilen, ben Sfulpturen, ben GMaSgemälben aud)
nidjt bie Spur mehr übrig blieb. So ging eines
ber trefflichften 'öauroerfe nicht nur uon Gelingen,
fonbern uon ganj Schwaben, clenbiglid) zugrunbe,
ber Stabt aber mar bafür, roie man hernach in
(Clingen rühmte, ber geräumige Spitalplafc ge=
monuen.
Tie Spitalfirdje jeichnetc fid) foroohl burd)
ben gefd)macfuo Uen <yormenfinn, ber im duftem
herrfdjte, als burd) bie 3ierlid)feit unb ^rarijt bes
Jhnern aus. 2lm #ufjeren fotl fid) befonbers bas
reid) oerjicrtc portal mit ben Statuen ber heiligen
Katharina unb ben .^eiligen Tionnfius unb Vitalis
in jierlidjen s)ttfd)en auf burd)brod)euen ftonfolen
unter mannigfaltig fomplwerten, trefflid) gearbeiteten 33albad)inen bemerfbar gemad)t
haben. Tas innere, foroohl bas ^letjgeroölbe bes Ghors als bie fladje Tccfe famt
ben 3Bänben ber 5tird)e, foll ganz bemalt geroefen fein; aud) roaren bie ^lifdjen unter
ben ^cnftern mit Clbilbern, bas i'eiben (£r)rifti barftellenb, ausgefüllt. An bem
Triumphbogen fah man bie gemalten Sßappen unb Hainen ber Spitalpflcger. Ter
fdjönfte Sdjmucf bes Tunern foll aber bas prächtige, über 30 ftufl hohe, mit
Jyiguren unb funftooll oerfd)lungenen l'aubroerf aufs rcid)fte oerjierte Jabernafel
geroefen fein."
Hon .Capellen fommen folgenbe urfunblid) oor: Tic Allerheiligen*
fapelle auf bem .Kirchhof (132H). Tie St. Agncsfapel le (1307) am roeftlidjen
(fnbe ber Stabt, auf bem oon ihr genannten unb mit ihr eingegangenen ftird)t)of.
Tie $gibien fapelle (1290) an bem ^Igenplatj, jetjt pm Theater eingerichtet,
bie malerifd) auf einem oorfpringenben Pfeiler ö"" inneren "örücfc unb in ge--
fd)inactoollen gotifdjen formen erbaute 91 if olnusf a pelle; f. 0. S. Tie
%<outuö. Tnttmältr ou« ^ürttembera. -.'Jcrfarfrii*. 14
läfttung im alten SHatljan$ (tfrotlaubt)-
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21(1
9?erfarfrti#. Cbcromt C^Iinßen.
3t. (itjrilluSfapelle (1590) in ber }MienSau, nahe bei bcr inneren «rüde ift
abgcbroajen, unb ebcnfo bie fetir geräumige St. OnfobSfapelle (1323) in
berfclben «orftabt. ^lußcrbalb bcr Stabt ftanben ebenfalls einige jetjt abgebrochene
Capellen. Die SMebf raucnf apclle oor bem «ogelfaugtor (1351), eine Sta-
pelte UnjcreS .jperrn Cfrbärinb oor bem Sdjeljtor (1414), eine jroeitc gleidjen
Samens (1463) unb bie Stapellc $u ben Siebcnfchjäf ern (1515 eingeweiht)
in ber (SberShalbc. Sfai Gnbe ber äußeren «rüde ftanb bie -frciligfrcu^y
fapelle (1349), eine ber idjönften biefer Äapeüen, mit einem Kreuzgewölbe, baS auf
blauem ©runbe golbcnc Sterne zeigte; f. auch, o. 8. 176.
«on unf irdjlidjen ©cbäuben nennen mir:
DaS fog. alte WattjauS, baS 1430 über ber ^leifd)= unb «rotbube (Öaube)
aus; (Sidjenriolj gezimmerte Steuerhaus (K). (SS biente ursprünglich, hinten ab
Jvleifdjtjatle, oorne, bem 3Jcarfte zu, als «rotlaube, «erfaufshallc. DaS ©ebäube, fo
wie es jefct ift, ftammt aus uicr uerfchiebenen 3citläufen. ^aft nod) frühgotifd) ift
baS mächtige (jtezimmer aus (Jichcnholz, an ben Seiten unb bjnten, unb ber große
Saal im crften Stocf mit ben .jpolzfäulen, an bereu «ügen gotifd)e £eiligenbilber,
ber ßaifer, bie Sturfürftcn ufro. auf Stonfolen unb unter rjöljernen gotifdjcn Sdjutj-
bädjern, fecf unb anmutig auSgefchnit}t ftehen. Die mittlere Wenaiffancezeit zeigt fid)
in ber nach. beS «aumeifterS Jpeinrid) Sd)icft)arbt (Entwürfen feit 1586 innen unb
außen vorgenommenen Umgeftaltung : im oberen Stocf in einem reijenbcn «orplatj
malerifch mit Stucffäuten unb portalen, in einem zweiten töauin mit fchön oer<
täfelter Decfe unb Uhr, 1590, cnblid) in ber mit b,ol)em auSgefd)wungcnem ©iebel
unb luftigem boppclgefd)offtgem ©locfcntürmcben gefchmürften Schaufcitc, mit fünft*
lidjer Uhr oon ^afob Diem in Bübingen, 1586—89, jetjt roieber in Saug gefegt
burd) Uhrmacher iRcinfjolb Ulrid). ^m großen Saal ftehen riefige Sd)ränfe im
Spätrenaiffancegefdjmacf ; ber fteincrne Stocf an ber Schaufelte unten jeigt flafJU
Zierenben Stil, mit fd)öncn Sd)miebeifeufüllungen in ben ftenftern.
Das jetzige SHathauS, 1746 oon 3ot>- Ghriftian oon ^alm als oberer
^almifdjer «au errichtet als großartiger Steinbau mit sJMlaftern unb mit SJiufdjeln
über ben genftern, in fWs«n Mofofo, im DreppcnhauS mit eblen Steinzierben.
Das ©ebäube fam 184<> aus bem «efi$ beS trafen Slleranber oon Württemberg
in ben bcr Stabt.
Der frühere WeridjtShof am fliecfarfanal, bis 1803 NathauS: hier ftanb aud)
bas alte, au« (Sichenholz errichtete, baS 1 233 Stönig .^einrieb, erbaut haben foll unb
baS 1701 abbrannte. Der jetzige «au entftanb in ben fahren 17o:> 1715, «au-
meifter waren >h. ^afob «örl aus Straßburg unb "^cter Joachim aus Vorarlberg.
Oinuen großer unb fdjöner Saal mit Decfengemälben unb Stuffaturen. Steller fdjreibt :
„DaS Rathaus ficht an ber fübwcftlidjen Seite ber innern Stabt, am großen
'Jietfarfaual. Seiner Sage, Wröfte unb «auart nad) behauptet es nid)t nur ben erfteit
irHaug unter allen Käufern ber Stabt: fonbern man hält eS aud) insgemein, nadj
bem 31ugSburger Nathans, für baS fd)önfte in Deutfctjlanb. GcS ift ein maffioeS,
jweiftöcfigeS, oon allen Seiten freiftehntbcS Öcbäubc oon 20ii ftuß £'ange unb 150
aur «reite. Da? .ipauptgebäube, an roeldje* fid) $mti Flügel anfchließen, fteht nad)
hinten m an ber Stabtmaucr. bie hier ,ui bem (inbe gan^ abgetragen mürbe, «orne
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Gelingen.
211
ftoßcn bic Alöfid fl" bic iHathausftra&c, roo fte burdj eine 1 50 ^nft lange fteinernc
©alerie miteinonber oerbunben fmb, in beren Witte ftd) bas portal befinbet. 9Jon
innen bilben bic 5läöelSc^äu^c n*&ft om Gorpe oe £ogis unb ber ©alcrie einen
£of. Xas (Srbgefcbofe bes 3KitteIgcbäube^ beftetjt au* «rfaben. 9hi* jebem Flügel
führt eine fteinernc Ireppe nach bem oberen Stocfrocrf. über bem (Srbgefdwfj
inadit bas (£orps bc Sogis einen einzigen Saal aus »on f>2 Jyuf? Sänge, 58 ^uft
"•Breite unb 28 ftuß |)öl)e. 2)ie genaue iHegelmä&igfeit in allen Partien, bas tjin=
länglid) ftarFc IMcht von \m?i entgegengefetjten Seiten, bie reine Stuffaturarbeit, bie
tfuvg ejittngtn. Mufgcn. »ow Wäfccr.
anfehntidje .fröhe unb ^citc biefcS fäulenfrcicn Saals machen jufammen einen äufjerft
angenehmen (Jinbrucf, ber bic erhabenften (Smpftnbungen §n werfen imftanbe ift. Die
Xectc b,at einen großen ^lafonb unb 4 Heinere. (Sin einem berfclben ftebt ber SRame
be$ sDtaterö : P. A. Reith, f.) <£er grofte ^lafonb ift ein fehensroertes allegorifdjes
©emälbe, in treffen töintergrunbc bic fübroeftliche Slnftcht ber Stabt unb Shirg erfdjeiut.
3m 'Corbcrgrunbe ablieft man sux 5Red)ten ben ftlufigott Wifrinos, ber ben 9iecfar
ausgießt, unb eine freunblidjc Wninphe an ihn hingefchmiegt, aus beren Urne ber
£>eimbach fällt; jroifdjen beiben ft^t ein ©enins mit bem ,"vftlll)orn, bic Jyruchtbarfeit
bes (Gebietes anbentenb. x\hnen 511 lüften ficht man eine Stanbartc liegen mit bem
Wappen bc« ftocherjdjcn Nitterfantons, ber biefen Saal aus Grfenntlichfeit hatte
malen Inffcn, meil ihm ein fdjimer "}>lat} neben bem Watljanfe ju einem .Han^lci- unb
Ätonoentgcbäubc eingeräumt würbe. >Hed)ten lehnt ftd} ein emfter gehamifdjtcr
212
Wtdartret«. Cberomt (gelingen.
Krieger auf ieine Waffen, etroaS tiefer nad) bem $iutcrgrunbe liegt eine reijenbe
junge SBeibSperfon in nad)läffigcr Stellung, unb neben ifjr ftel)t |mmen mit gefenfter
rtacfel. Tiefe (Gruppe ift eine 3lnfpielung auf SWelacS SiebeSabenteuer mit einer
hiefigen $tiirgerStod)ter, burd) bereu $efi^ er ficrj feine feiubfeligen s^läne gegen bie
Stabt (er t)attc fd)on mit 9lbbrennung gebrofjt) nod) abfaufen liefe. Oben über bem
rtlufegotte erfd)eint (Sulingen unter bem $Hlbe einer ftrau mit ^elm unb ^ife,
einen Sdjilb mit bem Stabtroappen uor ftd) t)inf>altenb. Sie blieft rul)ig nad) bem
ftaifer auf, beffen roeitfliegeuben Talar ein ©eniuS beS föutimS über fte ausbreitet,
*um ^eidjen beS fjofjen faiferlidjen SdjutjeS. 3ur i'infen id)roebcn auf SBolfen bie
©ered)tigf ett, bie ftlugtjcit, unb pufdjen beiben bie ©efetjgebung; leitete,
unter bem $ilbe eines bejafnten Reifen ber SBorroelt, baS Statutenbud) entfall
tenb, worauf man bie 3ßorte lieft : Carolus VI. Imperator Augustissiinus. Privi-
legia Civitatis Confirtnata. Leges Anima Reipublica*. Uber biefen Figuren trägt
ein ©eniuS ben Areil)eitSf)ut auf einem mit Blumen umrouubenen Stabe." So
fdjrieb Heller begeiftert oon ber £errlid)feit ber freien ÜKetdjSftabt. 9lur oier ^ähre
barauf mufc btefe ftd) roaffen- unb hUfloS unb obne Kampf bem sBürttemberger über=
geben, ber an Jürmen unb Toren ber Stabt ben grimmigen iHcidjSabler, ber ihm
fo oft bie Prallen gezeigt, wegmeifeeln läfjt. 9tad) uiell)uubertiäl)rigem ^Hingen brid)t
in furchtbarer (Srfdjöpfung ber alte 'öeftanb, unb toaS unS nid)t rounbentebmen
barf, mit tljm aud) ber ©eift ber ftreube an ben Tcnfmälern ber früheren Alraft unb
©röfjc jählings .mfammen.
Ter Mitterbau, baneben, erbaut 1722 1725 uom iHitterfanton ftodjer. 3lm
halfen ftct»t 1725. (Sifengitter an beiben ©ebäuben.
Ter fog. untere "Palmifc^c $au, bei ber inneren vörücfe, im ^at)r 1701 non
^onatfjan non s#alm an Stelle beS abgebrannten fiufteren Tores aud) in fräftigem
Spätrenaiffanceftil erbaut.
Tie Stabt (Sulingen. 2luS ben bis jetjt befdjriebcneu ©ebäuben erhellt, bafi
bie Stabt immerhin nod) reid) ift an Monumentalbauten. öS erübrigt nod), auf
baS 3luSfeb,en ber älteren Stabttcile einen SMicf ju roerfen. Tie alten, hoben, p*
fammengebrängten ©iebelbäufer jeigen fid) jumeift in ber ©egenb um bie innere
"VlienSattbrücfe, in ber "tfeutau unb im nörblidjen Teil ber inneren Stabt, in ber
"iBeber*, Stroh,-, i.'anbolinS= unb .^eugaffe. ©erabe hier finb uralte .fräufer, sunt
Jeil aus ben heften alter Waubtürme auffteigenb. ©ans erhalten unb aus bem
IX. ^al)rf)unbert ftammenb ift baS am £>afcnmarft gelegene „gelbe £>auS", ein edjteS
Steinhaus, ber Jyamilie '©einlanb gebürenb. (Sin anbercS Ijinter bem Sdmmnen.
£übfd)e gefchni^te .fcolftbäufer fmb ju nennen: eines auf ber ^lieuSaubrücte,
eines bei ber hinteren ftirdje (f. S. 172) unb baS in ber £eugaffe (K.).
Ter großartige Jpoljbau bes alten Steuerljaufes unb ber beS leiber abgeriffenen
cpitals (S. 205) rourbe fdjon genannt. Erhalten blieb nur bie bemfclben gegenüber*
liegenbe große ehemalige Spitalfelter, unten aus febr altem duaberbau, mit
eingefefcteu Menaiffancepforten unb tafeln, 1582, gegen oben $oljbau mit fd)öneu
^Hofetten im breiten (Giebel. - 'Kofofobecfen fmb nod) in ben Käufern s)1v. 1<> ber
i.'anbolinSgaffe unb «Hr. 7 beS .fmfenmarfts. Tie Brunnen ber Stabt fmb un--
bebeutenb unb meift auS bem oorigen xxsat)rhunbert.
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Gelingen.
2l:i
«rüden unb SBetjrc. Die fdjon 1350 erwähnte ©üfjmaucr, ein auf*
gemauerter Damm mit oielen Pfeilern, gegen 2(>0<> Jyufj lang, jum Sdmtj ber
Dbertoroorftabt errietet, Die äufjere $lien*au* ober .jöeiliggeiftbrücfe über ben
^iecfar, 900 ftufe lang, bei 25 ftufj «reite, erbaut 1286 (S. 177). Die innere
v}Mien$aubrücfe, 5<>o #ufi lang, mit mäd)tigen 9?unbbögen unb JQuabcrmauern, unb
mit ber früt)gotifd)en, jetjt ju einem fleinen 9Utertumsmufeum eingerichteten sJtifolaus=
Capelle. s31m «rücfcneingang beim ehemaligen 'Sift^crtörc^cn ein Sdjilb mit ?yifd)
nnb ber ^atjreeiiatjl 1467. Die St. 9(gnesbrücf e , oon Stein feit 1576, oom
Sdjeljtor über ben Mofjnecfar.
«on ben ^arjellen nennen mir: St. «crnljarb. Die ftirdje St. «env
barb sum bogen Äreuj, fdjön gelegen im cinfamen ftriebqof, 1774- 1775, frü>
gotifdjer Dürrn mit wettbin ftd)tbarem Sptfcbad). Unweit bas s4?atntfc^e Sdjlofi
.frobenfreuj, ba$ 1608 juerft als Eigentum ber (£§linger ftamilie «onj oorfommt.
ferner: Dettingen, neefaruferwärts gelegen, mit alten £>ol$t)äufern. s2öie
an fo mandien .{tirdjen, bie ju (Sulingen gehörten, berrf d)t aud) ^icr ber überlegene
(Sinfluft ber (Jfclinger «aumetfterfamilie ber «ob*
linger, unb foldje bauten fmb boppelt wertooll,
ba fte uns biefe sJ){ünfterbaumeifter nun aud) an
Heineren Aufgaben tätig geigen. DaS Sdjiff ber
unferer l. farau geweihten Äirdje ift niebrig, alt,
mit flacher Decfe, wohl nod) aus bem 14. 3arrr=
bunbert: am Sübportal eine umräumte CXnfdjrift 1446.
sJlad) biefer &it würbe oftwärts ber bebeutenbc (£t)orbau, bem ein neues h°f)ere*
Sdnff tjättc fpäter folgen follen, angefügt (ogl. aud) bie beiben «lätter im ftunfc
atlas), befteljenb aus einem ftarfen Dürrn, an ben fid) in fünf Seiten bes 2ld)tecis
ber 6t)orfd)luft Icijut : innen prächtige ^palle mit Wc&gemölbe auf Dienften, bie sunt
leil in i?aub- ober Jvratjenfonfolen fid) enbigen. (itjorbogen unb bas tiefe untere
Durmfenftcr reid) profiliert. Oben begleiten ben Durmbelm oter (Scf=
türmdjen, nnb füblid) fteigt am Dürrn ein nd)tecrtgcs Dreppentürmdjen
mit bem Reichen eines «öblinger, nad) .Hlemm bes 2\ix «öblinger,
hinauf, flberall fdjöne s3J?afjmerffenfter. Sd>on im «orüberfatjren
auf ber (Sifenbabn fällt bie Drefflidjfeil biefe* aud) fo malcrifd)en
«aues in bie klugen. Die Safriftet an ber Morbfeitc bes (Eljors,
mit bemfelbcn aus einer ,-}eit unb einem ©eift, bat gcrabgeftürjte tfenfter, kippen-
freujgewölbe unb Strebepfeiler.
$R übern, .frier war eine ftapellc jur gl. Dreifaltigfcit (145o).
3wifdjen t)ier unb Cbcrtürfbeim ftetjt auf bem Clenberg ein ©arttunn, ber
„Sdilurger" genannt, 1574 laut teftamentarifdjer Verfügung bes (Sulinger Stabt-
ammann 3oft «urfbarbt als i'uftt)äuöd)en ervid)tet. s)iad) ber «olfsfage tritt au*
iqm in Rubren, in benen ein reidjer Seiiiiegen ju erwarten ftebt, ein ©efpenft um
iU?itternad)t unb mad)t „fdjlurgcnben" Öanges burd) bie Seinberge bie ftunbe.
•ipier fei eine ^föallfabrtöfapelle geftanben (f. aud) o. S. 170).
Suljgrie^. 'Jieuc unbeilige Stirdje, bie alte Mapelle ,^u St. itosma* unb
Damian würbe abgebrodjen. 5llteC' Steiiifreu,\ mit eingeritztem «eil.
^.nuo Domitii }
a^] tat ixil*\l
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214
fledartrei*. Cberamt Clingen.
Sei ftennenburg, am $ainbad), lag auf einem #ügelooriprung Die „Surg
im .frainbad)", 1339 aud) ber Sergfrieb genannt, unb neben ihr (1388) bic Sali*
fahrtsfapelle *u unferer lieben ^rau. 1k Surg gehörte benen oon $tird)b,eim, Jecffdicu
Setjensleutcn.
HücfMtcf.
5Btc oieles aud) uerfd)winben mußte, fo gibt uns bod) beute nod) bie Stabt
(Eßlingen eine Stenge oon altertümlichen (Sinbrücfcn. $icie ftol.se , bodjwidtfige
£)ol)cnftaufenftabt am s)lecfar, bie Wolle, bic oor il)v (£annftatt in ber Nörnerneit
fpielte, übernctjmenb, ftarrtc ja oon Aeftungsmerfeu unb tfnnftwcrfen, bat in beiben
großartige SPlufter aufgeftellt. $er elfte mädjtige 'Anlauf gcid)iel)t ju Seginn bes
13. ^atjrljunbertei, in ben $ageu fiaifer Jriebrid)* II. 1a* ficht man nod) an ben
Sloctmauerlinien ber Surg, fowie an ben im (Srbgcfd)oß einft fo füb,n überwölbten
Cfttürmen ber <Stabtfird)e. Salb brängt fid) burd) bie Settelorbeu bie (jtotif in
frühefter unb ftrengfter öeftalt berein, cutfprcdjenb beut weiten, Ijoben, reinigenbeu
(Reifte bes \)l tfranjisfus oon Slffifi. Xurd) ibu uolljog fid) jene wttnbcrbarc
Sanblung unb llmfehr in bas ©nfaaVÖroßc , bas gaii^c Soll Umfaffcnbc, bem
Sd)immer ber Seit (Sntfagenbe aud) in ber ftird)enbaufunft. Tann fommt bie
äierlidjc, geiftooll=malerifd)e ©otif ber Stabtmeiftcr, heilig^eiter. 2ln ihren Sauten
treibt Silbhauerei unb 3ierfunft in reid)em Segen hervor, bas gebt aud) nod) auf
ben .jpoljftil ber ©emeinbehäufer über. Unb nod) einmal, im 18. ^abrbunbert,
ergebt fid) bie ftäbtifdje Saufunft ju emften unb roud)tigeu Serien, gebenfenb bc*
großen Sinnet ber Säter.
He ßfeftungsmerfe würben im Slnfang bes in. ^abrhunberts gewaltig uerftärft,
babei bie früheren Serie ber burdjaus einft mit Stürmen gefpiefteu Jvünfftabt. Xaoou
ift jetjt bie ^Hcttinger Sorftabt famt -Käufern unb Xürmen faft gänjlid) »crfdjwum
ben, fie befaß swei 2ore, bas „äußere lor" unb ben „äußeren Sergfrieb", ber
aus jmei burd) eine sJHaucr miteinanber oerbunbeneu lürmen beftanb. Sogar bie
9tecfarinfeln roaren mit ftarfen Sollwerten oerfehen, unb oor mehreren ioren lagen
nod) Sorwerfe, fo befonberS oor ber Dbertoroorftabt, gaus in Saffergräbcn , aud)
jog ein breiter Saffergraben an ber Seftmauer ber sJMicnsauoorftabt bin, ben
Woßnecfar mit bem eigentlichen 9lecfar oerbinbenb; weftlid) an ber ^lltftaot war
urfprünglid) ein Selber. Sgl. aud) ben Seite 177 beigegebenen Stabtplan aus
bem 3al)r 1798.
ScadjtenSwcrt ftnb bie 3Jcaß- unb örößenDerhältniffc ber oier Csßlinger Mirdjen.
He beiben größten, bie Stabtfirdje unb bic hintere ober Sarfüßcrfirdje haben bas
Verhältnis oon äußerer Srcite unb Sänge wie 1 ju 3 ober 2 \\\ <>, bic beiben
anberen ftirdpn, bie ^aulsfirdie unb (annätjcrnb) bic ärauenfird)e wie '2 ,\u 5, unb
jwar finb bei ber ^ßulsfirdjc bic Strebepfeiler mitgeredjnet. 1\e lichte 3Wirtelfct)iffs
weite ber Stabtfirdje beträgt 32 ftuß, bei ber hinteren 30 ^uß.*i 1k äußere
i'änge ber Stabtfirdie mit ben Strebepfeilern beträgt 8inal bie lid)te ^ittelfdjiff-
breite, ober 25»; JyiiB, bie äußere i'ängc ber hinteren ftirdjc beträgt aud) «mal bie
*) .öiebei ift ber tfui; be? ftrunbolanä ber oraiientirAc mit 0,28 in att Cmfccit genommen.
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215
lidjtc 9Jlittclfd)iffbreite, aber oljne Strebepfeiler, alfo 240 Jyufj, mit Strebepfeilern
252 £ufj. ^ie lidjte ^tittelfduffroeitc ber >}tautefird)e beträgt, wie bei ber Stabt^
firdje 32 ^up, äufcerc Sänfte mit Strebepfeilern ba$ <i'/2fad)e ber listen ÜHittcl--
fd)iffioeite ober 208 ftufj, bie S3reite mit Streben s/s ber äußeren Sänge. 3Jei ber
ftrauenfircfje beträgt bie Seite oon Säulenfera ju Säulenfern 30 ftufc, bie äußere
Spange ba$ tifac^e berfelben, alfo ISO ftufc, babei fmb bie Strebepfeiler nid)t mit*
geregnet, mit benfelben 190 JVufj; bie Slrfabeniocite oon fteru 511 ftern 21, bie ber
Seitenfdjiffe 18 ftufj; Lichte Seite be$ sJJlittelfd)iffe£ 27, ganje breite ber fiirdje
famt ben Strebepfeilern 3x27 Tic 3^t 3 beb,errfrf)t ben ganzen »flau.
JUcßfc^tef?. (Hinfttyef, (3. 3aljrfj.)
©otifdje eo. ftirdje, 1454, mit bem Seiler Ärummljarbt, mit fleiner gotifdjer
eo. ftirdje, l)od) auf bem Sdjunoalb gelegen. $m Sdjiff frütjgotifdjee; Sanbgemälbe.
<\n 3lid)fd)ie6 rourbe bis in biefeS 3al)rt)unbert tjereiu baS Sd)urn>albgerid)t für
s2ltd)fd)iefe, Sdjanbad), ftrummfyarbt, Lobenrot unb $aad) gehalten.
©otifdjeg eo. Äirdjlein, am (Jmporenpfeiter V 8 A 1590 \V D E. Tvilial oon
3ell. 2llte$ $au§, 1576.
9lltbad) ift motu* bas 3ltad)bad), in toeldjem 783 ftlofter i'orfd) ©äter befafj.
CrtSabel im 13. Oafjrtyunbert. Sappen: in rot ein gebogener filbemer redjtcr
Sdjrägbalfcn. ftaupttjerr mar älofter Slbelberg, baneben ber (S&linger Spital.
sSJevfißcmt. (Berdjen \287.)
Ter l)od)gelegene, reid) oon Duellen burdjricfclte Crt befttjt in bem einft feften
fttrd)t)of eine eo. 5?ird)e jum 1)1. 3)üd)ael, beren Uinfaffungsmauero nod) au* ber
romanifdjen 3eit ftammen. Tas fpi^c Tad) bcS Junneä ift weithin fidjtbar. ftirdje
unb Ort fonunen fdjou um 11 30 an Ä (öfter Tcnfenborf, burd) beffen Stifter $erd)tolb,
f. aud) unten bei Tenfenborf.
-
I)ei3ioau. (Di$ifon>e (235.)
Spätgotifdje eo. ftirdje \um 1)1. 'öafilibes, Gnrinu*, DJaboriusi unb 9h*arius
(um 149«), Scftturm mit "öorfmlle, (Sljor mit fdjönem Wefcgeioölbe, an ber sJiorb=
wanb übermalte "öilber. Sin ber (Smpore 1521. älter Ijofyer adjerfiger Xaufftein.
3Utbeutfd)es s#ilb auf ©olbgrunb mit lebensgroßen Figuren, eignes unb
(£f)riffopl)oruS, auf ber Mücfroanb: ikrlofung ber Vänbcr unter bie Slpoftel, mar
ein ftlügelaltar aus bem (Sulinger Spital. 3ln ber (Smpore 1521. Safriftei gotifd)
mit jroet iRippenfreujgeioölben. — "Site ^obenfltefen.
^farefau* l'>3<>, mit ben brei Sappen bee (Sulinger Spitals am iHcnaiffaucc-
eingang.
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21ti
Necfarfrei*. Übermut (rfrlinaeit.
iBefaer bes Crts roaren unter roürttcmbergifd)er üehensherrlichlidjfeit bic Qfr
linger fatrtjier 'öurgermeifter oon XeijiSau, bic e* 1411 an ben (Sulinger Spital
oerfauften. tfu Xcijissau gehört:
i&iroau. (Sirimnon>e.)
ehemaliges Sllofter jum 1)1. Streue 1241.
biefer ^ett nod) ein Uberrcft ber Sllofterfirdje mit fdjmalen Spifcbogen
fenftern. ©rofter romauifdjer, fufenförmiger Xaufftein.
Umfaffungsmauer bes ©anjen, bnron eine oer*ierte Steintafel mit ^nfdjrift
uub bem iHelief ber 1)1. Slatbarina, 1544. (Mturm KJ72.
Sllbredjt oon 91ltbad) oerfauft 1241, flehen bic Jataren jiehenb, ben Slird)
heimer Tominifancrinncn ein ©ut in bem mit eigener Pfarrei ausgerotteten Crt:
biefe fd)icften einige Tonnen bal)in, roeldje bas Sllofter sunt 1)1. Streu j errieten,
aber fdjon 1292 Sd)ii$ furijenb nad) Gelingen überfiebeln (f. o.). 1525 fommt
ber SBciler Sirnau uom Älofter an ben Spital (Sulingen, ber Sirnau l)eute nod) at*
Jpofgut befitjt.
Xic ©emat)lin Slönig .freinridjS oon £>ohenftaufen, Sob,nes Staifer frriebridjs IL,
Margareta, rceldje nad) i^rcs: SHanneS Job, 1242, eine Zeitlang bei St. Partus
ju 2Bür,\burg als dornte lebte, fdjeuft im ^ab,r 1248 ihre SlönigSfrone bem Tomini-,
faner Hermann (ehemaligem Tominifanerprior in ©ürjburg), um baraus eine milbe
Stiftung ju mad)en, mit loeldjer brei Stlöfter, baS ber sJ<rebigcr in (Illingen, ber
Tonnen in Seil unb in Sirnau bebadjt mürben.
5>cnftcu6ot-f.
Gin oornel)mer Witter $tcrd)tolb l)atte eine Jyatjrt nad) si>aläftina gern ad) t unb
befdjlojj nad) feiner ^urtief fünft , um* ,>al)r 1120, in Tenfenborf ein Sllofter ju
erbauen unb es ber ftirdje bes tjciligen ©rabeS in ^erufalcm ju übergeben. $>as
Sllofter rourbe mit Ghorbcrrn befe^t, bic unter ber Ȁuffidjt eines tropfte* nad) ber
Megel bes t)l. Sluguftinus lebten.
Ter erfte tropft, Stonrab, mar Chorherr bes heiligen ©rabe* in A>rufalem
geioefen, unb mürbe oom bortigen "JJatriardjcn Waramunb bem neuen Sllofter su-
gefdnett <112i>), mo er nud) ftarb. Um 113» ereilt bas Sllofter burd) Sdjcnfung
eines Wrafcn oon (Salm, meldjer audi bas heilige ©rab in ^erufalem befudjt twtte,
tfinffinftc aus ©ütern in Dalheim bei ^eiigheim. Ten 22. ^Ipril 1142 übergibt
ber Stifter ^erdjtolo uollenb* fein ganzes Eigentum an Detern, Weinbergen, Ücuten
ufio. bem hl. ©rabe als eine ^recaric unb beftdtigt Mtgleid) normal? feine frühere
Sdicnfung, namentlid) bie Stircbc au Tcnfenborf. ,}n ber ".bulle oom ^abr 1144,
in meldjer "V{apft (£öleftin II. bem gefamten Crben oom hl. ©rab unb beffen
fi^ungen feinen Sd)itt\ ftufirtjert uub iämtlid)C Sllofter besfelben aufzählt, ift Teufen^
borf als bas einjige in Teutfdjlanb ermähnt. Xem sroeiten "^ropft, Stonrab II.,
mirb bas ^erbienft uigefdjrieben , bas Sllofter burd) ocrjduebene "^auroerfe oer
fdjönert *u haben.
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$enffnborf.
Ten IS. SJJai 11 81 nimmt ftaifcr tfriebrid) ber Motbart bas Softer in feinen
Sduit} unb oerorbnet feinen Statthalter in Gelingen' gu beffen Mnroalt nnb 2d)irmer.
Äloftct Ictitttiborf.
Ter Patriarch, in ^emfalem ernennt (\eroötinlid) bie kröpfte ielbft. (iinem bei
ausa,ejeid)netften kröpfte, miebrid) ftaib uon .f>ob,enftein, orbnet ber Crben«a,eneral
al? feinem Weneraluifar fämtlidje ^riorate nnb Mtrdjen bes 1)1. (Grabes in Teutfd)
lanb unter, 1360.
Tas eiflentlidje Webiet be* ftlofters beftanb an? ben Tönern Tenfcnborf,
^erfheim unb TJiltborf ü.% Wirtinnen.
21H
^crfiufrei*. Cberaml SfMUtfMi.
^m 14. ^al)i't)imbrvt fommt bic siioa,tei baucrnb au sÜJürttembcra, ; ]M1, in
bcn 3täbtefriea,cn würbe bas Stlofter, 1449 bas Torf oon bcn (Eßlingen) Hiebet*
Vorbaut.
gebrannt ; 1435 wirb bic sJ>ropftci iäfularificrt. Tn* Wappen ift ein sweifadjes
fog. ^atriardienfreu).
Mlofter nnb Mirdje ftuttl 1)1. ^elaßiui liefen auf ftcilcm, DOti Duetten burdi-
raufdjtcn Suff* nnb 3anbfteinh,üa,cl rechte über bem fierfd).
3pätromaniid)c, brciid)iffia,e ^fcilcrliafilifa, um 11m>, mit älterem lurm,
bieier aus ber ;{cit ber Wriinbumi, ftnrifdjen ^ang^auS unb brr aud) bvcifdjiffiflcn
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Icnfciiborf.
gäultnfapitälc in i'orfjaKc unb Vinte.
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9tafartrett. Cberamt Sulingen.
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Scnffnborf.
221
•Vapital in btt (äru'tfirdjf.
^or^aüe. (£t)or gcrabe
gefd)loffcn, l)od) unb füqn
al* Verlängerung beS WliU
telfd)iffe§ nad) bcm grünen
2al hjnaustretenb, unter
fid) mit ber großen Unter*
firdjc jum 1)1. ©rab. 9J2äd)=
tige Strebepfeiler ftütjen
uon unten Ijer. Xas ©anjc
eine ber reidjartigften unb
fdjonften romanifdjen Sin*
lagen Sdjroabens.
VorberHorfyaüeftebt
ein fpätgotifdjer Steinbal-
badjin, bicfc felbft war Ijier
ciiift burd) einen großen Siunbbogen offen, fo baß ein breites £id)t in ben jetjt
fehr büfteren iHaum fiel. 2as 3pit;bogcnportal, bas in bie Vorballe füljrt, tragt
btc ^alnresjabl 1468. Unter ^ropft £>einrid) ©utmiann oon Gnfmgcn (1467—1477)
wirb fo mandjeä an ber Stirdjc gotiftert.
3n ber Vorfalle fttjen breite iHunbbögen auf ftarfen Vierccfspfeilcrn mit
fraftoollen .£>albfäulen an ben rtläcrjen, oben jufammengefafet burd) ftapitälbänber
mit blättern unb lierwerf. £ie smei .fmuptgurten freuten fid) in jroei fd)önen
•ölätterfdjlufefteinen. (Sin bunfler tonnengewölbter Jonoeg fü&rt burd) ben lurm
in bie Äirdje, bereu fdjon etroas fpifce Vogen auf fdjlidjten, oierfantigen Pfeilern
ruben. j>m red)tecfig fdjliepenben (£l)or üEBanbarfaben mit 3d)ilfblattfäuld)eu. flf)nlid)
fd)ön ftnb außen bie £>od)u>änbe bcs siftittelfd)iffes in Slrfaben mit Säuldjen auf-
gelöft (K.). (£f)orftüf)le mit Vrnftbilbem an ben Seitenlehnen unb ber 3«fdftift"in
bem Tiftidjon: Joannes l'ngar stabulata sedilia fabre — Praepositus tieri
fedt amore chori. 1511.
2ld)tecfige .ftoUfanjel, mit
feinen Reliefs, 1518
b L, einem fd)led)t ein*
gerieten x^eid)en. Sdjöness
altbeutfdje? ©emälbe oon
einem Jvlügelaltar, in brei
Jyelbern, auf bem £>aupt=
bilb, ber ftreujigung, fniet
ber ctifter, 2lbt £ntngar,
babei fein Sdjilb mit bem
Jannenjapfen. ©roßer
ttrnjifirus, früligotifd).
$ie Untcrfirdjc
trägt ein großartiges fpitj*
Außere "jjiiticifdjifftuani). bogiges Jonncngeroölbe
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222
hierfür f«i?. Cbtramt Gjsliitßcn.
auf breiten Söanbbänbcrn mit Kapitalen aus fräftigein, fdjattig burdigearbeitetem, roie
Meliertem s8latt= unb Sierroerf: milb uerfd)lungene Jradjen, Öftren« menfdilidje Atgurcn
unb prächtiges: "Jtalmettenroerf. ©roftartig mnfteriöfer (Sinbrucf ber nur burd) ein
Cftfenfter bämmrig beleudtfeteu, tjod) unb fdjroer im Spitzbogen gesprengten £mUe.
Wott««nrfctfir<J)«. lorffirtf«.
Unftreitig finb Ginflüffe aus bem ^Dlorgenlanb, fo bie fnifeifenform ber Sikc-
blattbogen auften am Cftgiebel unb bie "Serfroeife ber Xrad)eniapitäle in ber Unter'
firdje, mit bem oollen Relief, unb ber fdjroar^en Steide ber tiefen ^obrlöcb,er, als
luirffamer 3d)mucf unb ttunftmittel. 2lbbilbnugeu geben ungenügenbe Munbe oon ber
lialbb,eibnifd)en ftüliut)eit unb ber SHeifterfdjaft, mit meldier aus bem raub,förnigen,
graugelben .Vteuperfaubftein biefe Webilbe b,crausgcmciBclt morben fmb, berechnet für
bas bämmerube 3trciflid)t. Unter ben menidjlidjen Figuren fonnte eine ober bie
anbere ein 'öilbbauer ober Waumeifter fein. Tie Unterfirdje, bie SBnrfytOe, fomie bie
Cftfeite ber .Uird)e geben beute nod) baulidje (*inbrücfe oon übermältigenber ftraft.
Avesfomalereieu am Cftenbe ber Untcrfirdje, Waftmabl bes Aerobe?, ct. Martin
mit beut Bettler, (*ntl)auptung Johannis bes Säufers, jd)öne, fröMidjc, fdjon in bie
SRemriffance bjucinfpielenbe l'lrabesfeu : hnec pietnrae tinis anno 1015 est imposita.
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Tfitfenborj.
223
— ^m ftreuftgang über beut portal, bas ins Wefeftorium fütjrt, ein auf bie Stiftung
bes Älofterö fid) bejiefjenbes ©anbgemälbe. Unterfirdje in .£>olj ge=
fdjni^tes frfirjgotifclie^ .fraupt bes Käufers auf bem Seiler.
©rabfteine unb ©rabmälcr in ber Cberfirdje &um Seil im reichten Übergang
uom gotifdjen (Stil in bie SRenaiffance, fo bie ©rabmäler bes ^ropftes Ungar, 1516,
unb bes "Jkopftes ?Utroeg, 151h, unb einiger fleinercn; wer biefer tjodjbegabte.
^ticö^offirtfit.
gleid) Jillinann töicmcnfdjneibcr bie ©otif mit ber SRntaijfance mifdienbe SNeifter
geioefen, ift bis jetjt nod) nirijt au ben lag gefonuneu; gan^ unten am Xenfmal
bes tropfte? Ungar finbet fid) in einer ©lorfe ein K. Tann ältere merf;
mürbige Wrnbmaler ber ÜReufyutfen, Späth,, eines mit bem 58appenfd)ilb
bes "#ertolb oon 3Utborf, dictus Coler, f 13k<;. Sin bem ©rabftein eines
'Jlbtes, um 1430, nebenftetjenbes ^ilbf)auer$eid)en. 3ln ber 2BeftiQ<mb ber
Vorhalle ftel)t ein fteinerner Cpferftorf, böd)ft malirfdieinltd) ein införtfU
lofer römifdjer ftaitfattar. - Tos .Hloftergebäube ift jefet im ^rioatbefit), Senf»
fabrif; nod) erhalten finb bev ipätgoti)d)e ftreusgnng unb einige nnbere gemölbte
Wfiumc, barunter im Cftflügel ber ehemalige Jtapiteliaal mit umgebauter ftapetfe.
224
Wcdaifrei«. Cberumt (ifslittflcn.
Tic T o r f f i r d) e. Sdjlanf es fpätgotif djes ftird)lein im ^ricbbof, weiter unten
nörblid) ber ftlofterfinhe, mit altbcmalter gotifdjer $olftbecfe im 8d)iff, altbemaltem
2terugeroölbe im (£t)or. Tie Malereien fmb jefct roieber auf gefrifd^t ; Menaiffance-
gvabmäler aujien unb innen.
Om (£^or auf einem 3d)lujj|tcin bas( Sappen UnaarS, an ber
"4- froljbetfe bc* Schiffes bast bes tropfte« Altroeg. Tie fdjönen ©lasgemälbc
f im (£t)or famen und) s:D?onrcpoS unb bann nad) Sd)lofe 5riebrid)^afen.
\\ An einem ©rabftein uom ^atjr 15«7 nebenftehenbeS Ü8ilbhauerjeid)cn.
.frerrlid) ift ber Anblicf ber beiben ftirdjen, ber hodjauf gemauerten roma^
nifdjcn unb ber niebriger ftehenben gotiidjen, beibe umhüllt oon bunflen Tanncm
bäumen, alten i'inben unb «irfen im tiefen fterfchtal.
Ginige .jpoljhäufer im Torf, unten mit Horl)allen.
Abgegangen ift bie über ber ÜDiünbung ber fterfd) in ben "Metfor gelegene
Merfd)burg, oon roeldjer ein ;}roeig ber ©rafen oon Aidjelberg unb Diedenberg,
beiben im Oberamt Jtirchhcim, ftd) nannte, unb roeldje oon Württemberg unb Gelingen
gemeinfam im 3abr 1292, nad) zehntägiger Untergrabung ber Stauern, gänjlid) ge=
idtleift rourbc. Tabei lag ber Seiler .Ucrfd) ifterfe).
Äöttaen. (Ctjuningen \o?5.)
Au§ ber römifdjen ^eftung erroadjfen, uralter Ort, ber im 11. unb 12. ^atjr-
tjunbert einen eigenen, nad) (Sulingen ftd) oer.ychenbeu Abel hatte ; bie ^ogtei ftanb
ber ^Kettjc nad) ben (trafen oon Aid)elbcrg--fteridi,
ben Ted, Hohenberg unb roieber Aichelberg |it.
begütert roaren fjier bie ftlöfter Tenfenborf,
2t. ^eter, Salem unb 3">iefalten. Turd) .£>cirat
tommt Höngen im ^aljr 1382 mit Unterboihingen
oon ben Aichelberg an bie Sljumb oon Weuburg,
1666 unb 1739 an Württemberg.
Tie eo. ftirdje liegt norböftlid) bes Börner
fofteüst auf einem weithin fdjauenben ^orfprung
unb rourbe erbaut 1501 oon Stephan 3ßaib,
Turm oon 1722— 1724, ber frühere oon 1401.
2er hodjrageube (Sljor hat ein fd)öneS Olefyyioölbc
nod) mit ber alten, fdjon ganj'oom Weiteren
•Oaud) ber föenaiffance burdjroehten fchr jarten
"öemalung : eine ähnliche hat bie «alfenbeefe bc*
2d)iffes. Tic gefd)macfooUen Dcafjroerffenfter fmb
überall erhalten. Tie .Handel in jierlicher iHc-
naiffance in £olj.
Auf ben Sdjlußfteinen ficht man u. a. bie
Thumbfdjen Sappcufd)ilber, an benen ber Safrijtei bie ber brei «rüber, nämlid)
be* .Honrab, Grbmaridiaüs bev Wog* Ulrid) , bes Abam unb bes Albrerin,
tropft? su tfUroangen.
•Mir** ju «öitGCit.
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Höngen.
31m laufftcin üeht unten
innrer, bic ©d)rift ift auf bcn Äopf
geftellt: £ur oon Witb>
rotier (?) unb fein 3ei(^cn-
9tarf> einer 3nfd)rift im
2nxm baute berfelbe auch, 14G1 ben
früheren Jurm. 3Bir werben bem
5Heiftcr roieber begegnen. — 2)er
cdmnegerfoljn be$ £an§ ^Böblinger,
<£tept)an ©aib uon 3Balbborf begann
: bie ftird)e 1501. Qod)
K mu|te berfelbe, 1502
T I nad) Äonftanj als $om=
l/X baumeifter berufen, ben
T.tföMing«. s#au an feinen Sdjroager
"Xionnfiuä >BöbIinger ab*
geben, ber ftd) inbeS wenig barum
flimmerte, fo ba§ nad) bem Jobe
be§ Stephan SBaib, 1504, feine
$>itroe besfyalb nod) einen ^rojefj
mit ben Höngener 3faut)erren au§*
juf eckten tjatte. ^m ^afjr 1512
mar ber (£f)or ooüenbet. Mm 9lorb=
portal ber ftirdje tritt fobann roieber
ein auberer 2Heiftcr auf, berfelbe,
ber 1 509 ben (Jrfer am SMaubeurer
•6of in ©fjlingen, f. o. 6. 203,
erbaute.
SecjenSroerte (#rabbenf male ber
Jlnimb oon Weuburg aus* bem 16.
unb 17. 3at)*f)unbert. @ine$ au§
bem 3lnfang be§ 15. 3at)rt)unbert§,
be« Albrebt tum de Himburg miles,
tmb feiner ©emarjlin, hinten im
(lljorboben liegenb. ferner ein
gutes Wenaiffancegeinälbe, bie grauen
am (#rab, unb ein nid)t bebeutenber fpätgotifdjer ftlügelaltar.
3>ie (äJlocfen ber hochgelegenen Äirdje, barunter eine befonberS fdjöne vom
v^at)r 1430, ftnb im 'ÜNecfartal roetttjin fjörbar.
(StjemaligeS 3d)lofj, jetjt in ein ÜanbfmuS uerroanbelt. 3llte .froMfiufer.
3teinbrücfe über ben sJtecfar, mit prächtigem ©lief flufjaufroärt§, nad) bem teil=
roetfen Ginfturj einer älteren 1600 f. nad) £einrid) CSrf)icf^arbtö IßUm von öhunb
auf neu erbaut (8, Pfeiffer). 3" ber SJlitte n>fid)ft fdjön au? bem SBrücfenranb
ber l)of)e fteinerne oerjiertc Cbelisf mit ber 3al)re3*al)l 1603 unb bem roitrttem=
•1<qu(iu<. Jcttfiuiücv aui ©ürttemberfl. -Jicrfarftti«. lö
Hlbrrdjt Zum »on ^tufcurg unb feine ^rau.
226
flfdürtrfi*. C kramt Gplinaen.
SRafctfl am (ilioricroiMK-.
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'Nellingen.
227
bergifcfjen $erjogstoappen empor. — Jyrüfyer
beftanb bjer eine ben Jtjumben o. 9t. ge-
hörige ftähje. $urd) 3tergleid) mit ©raf
Ulrid) oon Württemberg ben 20. $ejember
14:»2 cntfagt&lbredjtStmmb bem #äqrred)t
unb geftattet bie Anlage einer Strafte burd)
feine ©üter, roorauf ©raf Ulrid) eine l)öl
seine ^rflefe erbaut. — $er fühne Sprung
•£>er$og lllrid)§ ju pferbe oon biefer Drütte
herab in ben 3tecfar ift «olfsfagc, gefdjicht
liri) nur fein oergeblidjer Wecfarübergang
flogen bie ^ünbifdjen im September 1519.
Oeffingen. (Hellingen U20.)
Sfafetm oon Dietlingen begibt ftd) nad)
N^oßenbung einer Pilgerfahrt, ba er alt
unb fiuberlosi mar, in bas SBencbif tiner -
flofter St. ^Mafien auf bem Sdjioarjroalb
unb fdjenf t im 3at)r 1 1 20 Äirdje unb Äirdjeiu
fa% bem Slofter, roelrijeS hier eine propftei
grünbet. ^)er nod) etnjig erhaltene überreft besi alten 5)auei, ber lunn, jeigt
barum aud) in ber Bauart ftljnlidjfcit mit bem in ben iHfyeingegenben fyerrfdjenben
romanifd)en Stil.
$ie eo. Mirdje jtum 1)1. "ölaftus ift 1777 neu gebaut, ber iunn, im SOBeftcn
nod) ganj ertjaltcn, fchaut mit feinem alten graubraunen Cuaberroerf unb bem
reidjen Zierat au* ber ^oh,enftaufenjcit gar etjnoürbig über ba3 fröt)lid)c ©rün
ber großen Cbftbäume, bie hinter ber propfteimauer ftefyen.
31ud) bie 3(nftd)t bes ganzen Älofterljofcs mit ben botjen Staffelgiebeln, .Ipol^
bauten, dauern unb Cbftbäumen ift gar
lieblid).
2ic ehemalige propftei, fpätcr Stabs*
fellerei, ift jetjt Rathaus, fd)öner alter ^olj-
giebel. 9tn feiner hübfd)en Stabmertetüre ftel)t
Dlaltui am C^orflctoölbc ju «ongtn.
M |
K
liitflopfcr au ber 2afiiftcitüre 511 Köngen.
1599.
3«l Torf einige .]pol*häufer.
3)a5 Sappen ber Herren oon Aidlingen
mar ein oon Siot unb Silber geoierter Sdjilb,
fie oerjogen ftd) früh, nad) (Sulingen. Ta bie
^ogtei, ju ber aud) Plochingen, Sdjarnhaujen,
iWutt unb .frcinnafren gehörten, Württemberg
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288
Sicrfarhei*. Cberamt Clingen.
guftanb, fo würbe Mellingen uon ben (fßlingeru oiel angefochten, im Stäbtefrieg
1449 niebergebrannt. Die Sßropftet taufet Württemberg im ^at)r 1649 von
3t. «lafien ein. Abgegangen ift Sernirfiaufen, mit eigenem SM.
ISTeußaufeu (Hitpenljufen um U53.)
Statt), .ttirdje ju 8t. ^etru« unb ^auluS 1850—52. Xie alte ftirdje rourbe
1434 u. f., ber (£b,or 1509 erbaut; baran mar bic 3nfcb,rift: hic jacet lapis
Primarius chori anno 1509, babei
Steinme^^eidjen mit 93ud)ftaben.
lurm im Seften, nod) alt. 3pät
gotifdjc .^oljftguren.
3n ber 6r)orroanb Wanb=
tabernafel 1466, mit Ärabben=
ajebel, im Wogenfelb (Sngel mit
3d)iociHturf). 3ln einem Pfeiler auf
reidjer Wlätterfonfole mit bem
Sappen ber Weubaufen fdjone*
3teinbilb ber 3Habonna mit langem
£aar. Wrabmäler ber Wen
(laufen in ber .Hircpe, am großen
ueuerbauten :K at rjaus unb auf bem
ttird)l)of oor bem Crt. .frier aud)
cdpniebeifenfreuje unb ein lebens-
großes fteinernes Strujifir, 1563,
unter einem Ginbau, malerifd) unb ergreifeub. - $as ttreu* ift tjoljmäfjig belwnbelt.
Äird)t)offapelIe nur t)(. Wana 1601, mit ipätgotifdjer Wabonna. $mei
3d)löffer ber 9leub,aufen, ba$ untere ber Herren oou Weurjaufeu, jetjt Wattjaus, ba*
obere, ^Hotenfyanfdje, jetjt 3ct)ulb,aus<, an ber Grfe 151H, oben fyofier .fwljbau. Die
Oieubaufen, feit bem 12. 3öl)rt)unbert genannt, befaften urfprünglid) ben Crt al&
fjofyenbergifdjeö l'etjeu, fte ftnb 1754 erlofdjeu. Sappen: in 5ilber ein roter Söroe
an einem grünen redjten 3d)rä'gbalfeu anflimmenb, ebeufo ber Söwe auf bem $elm.
3m 3täbtefrieg 1449 oerbrannten bie (Sulinger ben Crt. ,"velbfapeüe an einer
t'inbe, bei ber 3 trafjenf reujung norblid) oom Crt. Die alte Würg lag gleidjfall*
beim Matlmuss, an bem je^t bie ftoljen Mitterbilber ber NJieub,aufen ftetjen. "Jleuefteu*
fanb man im 3taatsroalb iHotroiefenbalbe bie >H eftc einer fleinen rümifdjen SJlerfur--
fapelle. Deil* innerbalb, teils außerhalb ber dauern lagen bie Wefte oon oier £>odj-
reliefs bes iWerfur.
Ii((t^t« in btr 2afriflti ju Mengen.
ObereplinfltM. 229
Cbcli*f auf Der Höngcncr Drütte.
Ö)6cx*ef)Cinfl«m. (Superior gelingen \208.)
Äirdje 1827—28. Sic ftaiferin ^renc fctjenft am 2u. Siuguft 1208 auf "^urci
.(•>otjcnftaufen *um Seelenheil ilncs ginufam erniorbeten WemaW* Köllig i'Mlipp
(23. Sinti 12(>8) in CbcvcHlingcn ihren -V>of bcm Älofter 3lbelbevg.
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2M0
"JierfartreiS. Cberamt Mellingen.
2>er Cberhof, tjod) gelegen, norböftlic^ oom Crt, nod) alt ummauert, ioie
ein grope« Äaftell, bas beu tfugang oom 3d)unoalb f)er gut Stabt |ii fdjtnncn
hatte ; prad)toolle Slusftd)t ins Wecfartal unb auf bie Sllb; gehörte fdjon Ui>4bem
(Sulinger Spital. Sin einer flehten
$eiligenbilbnifd)c in ber SHauer
fteht bie ^ahresjabl 1517.
^faußaufcit. (§ufcn \275.)
ftath,. ftirdje jum hl- (fras^
mit«, gotifd), unb aud) aus bem
17. Oab.rtjunbert. Storni gotifd)
unb romanifd). Wrabmäler ber
Sarnau. (Shanaliges loernauiichc*
. 3d)lojj 1582 -159(1, loooon nod)
ein flöget erhalten. Tie übrigen
mürben im ^atjr 1 H2."t abgebro^
d)en. Sin einer Mcnaiffancetafcl
fteljt, bafj .frans 3teit oon SBcrnau
I ."»82 beu einen leil bes 3d)loffc-?,
1 588 ben anberu J eil be* 3crjloffc^
angefangen habe; hinten am 3d)lofi
$ofofauleit, 1589. Sin einer Scheune
mieber eine hübfrfje ftenatffance*
tafel: Slnno bomini 15<»(> t)ab 3d)
bans ugt oon roernau mit meiner
lieben bausfrau nnna oon mernau,
geborene oon red)berg oon hohen
redjberg, biefen bau mit got er
bauen. Xaran beiber Sappen.
Sin ber .Uirdje bas ©rabmal eine*
^efuitenpaters, 1611, unb auf
einem 3cbilbd)en: H K.
SJad)bem im 14. ^ahv-
hunbert oerfdjiebeue Slbclsfantilien
hier geioeilt, fommt ber Crt im
15. .^ahrhunbert als loürttem
bergifdjes fetjen an bie oon SEBamau (Serbenau , DM. (fhiugeui, nad) bereu
Slusfterben 1696 an bie Woteuhan, bie es 17<>9 mit Heuhaufen an ben AÜrft
bifchof oon Speier oerfauften.
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qjloctiiiifleii.
231
"•JPlodnrtgeri.
1 33lod)ingen u^6.)
(Sinebertoidjtigften
Stätten, nic^t bloj? im
Cberamt, ift ^ßlodungen,
im Scheitel be£ Vogens
gelegen, ben ber Werfen-
oon Sübioeften narf)
Worbroeftenmadjt, ledere
>Kid)tung fdjlägt bie oon
Süboften tjier herein
fliefjenbe Jilsi fdjon oon
weither ein. 33ei "JMo*
fingen mußten fid) feit
uralter 3eit bie ZaU
ftrafeen, oon benen bie
eine über (Reislingen ge-
gen Ulm, ber A'ÜS entlang,
bie anbere bem Sdjroar^
roalb ju ben Werfer auf*
märte ging, trennen. 2er
£ügelred)t$ be§ Wetfare,
worauf jetyt bie .Üirdje
ftebt , beb,errfd)te ben
Trennungäountt unb ben
Werfar* unb ftilsüber*
gang, .frier unten fei bie
römifdje Wieberlaffung
gelegen, bod) bat man bis
ic&t nod) feine ftunbe ge=
mad)t.
•Öod) unb malerifd)
im tiorii ummauerten
Jtriebfyof ftefjenbc grofic
foätgohfd)e eo. ttirdje
ftum h,l. «lafms, lurni
im SBeften. sHor ber
flauer läuft nod) ein
(frbioall. über bem roeft*
liefen (Singaug bes J urms
148ö, über bem 3iib=
eingang berftirdje 14h].
(£b,or unb oafriftet
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tfecfiirtcei*. Cbcramt (f Klingen.
netjgeroölbt , X aufftein
"Henaiffance. Sehr merf
roürbiger .Kaujelftocf, im
Übergang oom ©otijeheu
$ur töenaiffance.
(Smporen mit (lad)
gefdjnititen $ol^fäuleu
H. P. 1610. G\ S. I. E.
1 012 unb mit Clbilberu,
^obenflicjen. sJln einem
ber um bie ftirdje ftchen
ben Ohabbenfmalc vom
y\a\)v 1748:
1748.
SmiHiilftoftor, überroel
d)em fid) ein Turm erb, ob,
1422 unb ein 3teinmet^
^eichen :
t
1422.
Tas etroas unter-
halb ber .Uirdje gelegene
Pfarrhaus* mit iKennif*
janceportalen unboerjier-
ten (?cfeu mit SOlasfen.
IG 5t XL
Tic gotifdje Cttilicnfirdje im Crt, oor 14:51, jet>t ftleinfinberfdjule, einfad), mit
uieletfigem Grjoi'frfjluf? ohne 3treben, unb einem aus bem ©eftgiebel auffteigenben
XHd)terfs-Iürmd)en, mit febr fpitjem grünglaftcrtem cWtbad), an bem uod) alte ge-
brannte .Ürabben fitjen. 3m fladjgebecften Innern SBanbiitalereien opn 1432, (9e-
mälbcreiben aus ber Minbb,eitsgcfd)id)te unb ber Seibeusgefdjicfjte (ihrifti unb aus ber
l'egeubc ber b,l. Cttilia, in 2t; Silbern, roicberhcrgcfteUt im ^abr 1878 bind)
"JMlgram; einfad) in ^eidjnung unb Aarbe, aber gemaubt unb fräftig in ber 3d)ilbe
nmg. 3pätgotifd)es Mntjiftr. Ter merfunirbige , uod) beinahe gan* erhaltene ge=
möbelte ^liesbobeu, mit fduualen SAufereinteÜungen, fam ins 5)lufeum in 3tuttgart.
Ter Crt beftyt einige gute .ftoljbäujer, (uim Teil mit flad) gefdjnittfem halfen
merf H>I2 f. 3. 3eite 2.{"). flucti geigen fid) hübfdie fteineme Wcnaiifanccportalc.
Fladungen gehörte uriprünglid) freu Herren oon ^>ll1fbiugeu, ein Bertholdus
ile ßlnehingen erfdjeint 114(>, ein ftuno 1153.
Wcufywfcn.
d by VjOOQlC
ftttfarfrtii. Cl'ciamt (XHlitiflfii.
3m Verlauf fommt bcr Crt gttm Xeil an 'Württemberg unb jum Seil an ben
Spital (Sulingen. £en ircfjenfat) befaß frfjon 1 1 57 St. Staffen im 3d)roarjnralb.
Wrnlmcüt tinr> '.'Ifubaufni.
3w v^aljr 1366 ff. ift bie 8wg im ^fanbbefHj sJ)tarfroarbs oon ftanbeef, ftatri*
ardien oon 'Jlquileja, roeldjer ber ©emeinbc über 7<m> SRorgen "Salb fdienfte. hier-
über befinbet fich nodi eine Webä'ditnistafel mit bem "Sappen bes Stifter? auf bem
"Hatbau*.
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IModjiiiflcn.
2:1 5
£a$ Sappen ber SßIoci|tiiöcn mar ein oon gelb unb blau fünfmal fdjräg«
red)t$ geteilter Sdnlb; auf bem £elm rote Büffell)örncr mit ftlbemem flamm.
$ie 93urg lag am
Worbenbe be$ CrtS, et*
ma§ ert)öt)t; 1568 mürbe
auf bem Burgplatj bie
(Sulinger Spitalf elter er=
baut, toeldje oon bem
alten ©raben ring§ um»
geben ift.
2jxüf)er oielberoun
bert mar bie nod) be-
ftetjenbc, pfeilerlofe, ftd)
ielbft tragenbe ^ool jbrücf e
über ben ^ecfar, erbaut
im 3at)r 1778 oom rttf*ni*,e ®at,cn an *0,»*aufcn, *u *'•**■«■■
31rd)iteften (£fcel, roat)r=
fdjeinlid) (Eljriftian silbam, oon beiläufig 250 5uft Sänge. — 2er Stammbaum ber
berühmten Familie <S$el ift, nad) gütiger SWitteilung oon Bertolb Pfeiffer, folgenbev :
i
%o\). Eeonf;arb (E(t)jtl, f (Jojäljrig 1774,
3immermei|ter, bann .jpofmerfmeifter; crridjtet ba§ Xad) ber Stuttgarter dieftbenft.
(Efjrißian Jlbam
1743—1801
.jpofroerfmcifter, bann Sanbbaumcifter.
(9efd)tti^ter «Olfen an einem Sotintjau*.
3olj. (Eberljarb
1 745 — 1 792
2anb*93au«ÄontroHeur.
©rabmal auf bem .löoppenlau^
^riebl)of, f. o. S. 45.
(fcoHHeu Öl^ripian (Eberljarb
1784-1840
Cberbanrat,
(Srbaucr ber (Sannftatter "flruefe,
ber bleuen Seinfteige.
2enfmal bafclbft.
Eacl oon (Efjcl
18l2~l8f>5
Ingenieur ;
Sd)öpfer ber Brennerbatm,
be« Gnjoiabufts bei Bietigheim ufro.
( Wrabmal mit Welief bilbnis auf bem poppen
laufriebbof, feit 1892 auf bem ^rag=
friebljof.)
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236
fit (forfrei*. Cbcramt (Clingen.
Äirdjc ;u ^.'locöirtfltn.
Steinßacß. (Statnbadj 1275.)
ftatl). ftirdje gxm t)l. 3Ragnu3, i'cljr fpatc^otifd),
lt>29 oeranbcvt; mit (#rabbenfmälern auet ber 9tenaif=
fancejeit. ftaluarienberg unb Kapelle jur t)l. Flavia 1667
bei ,yuet alten Sinben. Pfarrhaus 1756. ®rofje3 oon
$abnf$c£ Sdjlop im Stil ber italicnifdjen Spätrenaif
iauce, mit tjoljein SJianfarbenbari). Steinbad) mar tecfifd),
fommt 1299 burd) Sauf an ftlofter Salem, fpäter an
uerfd)iebene Gbelleute.
2ÖenöCintfen. (IDenöelingen \25^.)
Köngen gegenüber, an ber ftird)t)eimcr Kanter, mit
reifluollem 5Mict talaufiuävts auf bie fdjroäbifdje Wlb.
Jyrütjer ein uiumnucrteä Stäbtdjeu; uon ber ©tabt
befeftigung fmb nainentlid) im obern Jeil nod) Mefte
üorbanben. ^ielleidjt lag and) über bem Ott eine römifdje
befeftigung, um ben Oiecfavübergang ju becfen unb gu
beobadjten. Crtsabel, Vel)en«leute ber Wrafen uou s)Iid)el=
berg^terfd) unb ber .frer^oge oon 2erf im 18. unb 14. y\al)ri)unbcrt, fpäter getjörte
bürg unb Stäbtdjen ben i?id)tenecf, Cberamt* ftird)t)cim, feit 1390 ben sJß?eruau,
Cberamtsi (fingen, unter roürttcm bergif djer Vel)en*tKrrlid)fcit : 154ö fattft c* .frcrjog
Ulrid) uou Württemberg.
2)ie eo. .Uirdjc pm 1)1. (iufcbius ift fpätgotifd), einfd)iffig, langgeftrecft, mit
ad)tectigem (£t)orfd)luft, ol)ne Strebepfeiler; bie Spitiboaenfenfter fmb reid) gefüllt
\ uiel Steinmettteidjeu I,
Xecfeu flad), früher be= -'r-- _
malt, Iriumpbbogen f pit3.
3>er oierftocfige
lurw ftetjt im heften,
eine bortyalle bilbenb
mit reidjem Sterngeroölbe
auf .Hanfölen, auf einer
Monfole bas Wappen ber
Bernau, bon ba füb,rt
ein fdjönest portal mit
fräftigeu, fid) treuftcnbcn
Stäben in bie .Uirdie.
3tn uierten Wefdjofi be?
in ein Sattelbad) mit "He
naiffancegiebeln enbigeu^
ben lurmes aud) fd)ön
gefüllte gütifdje Sd)all= .«irebe |» iMocbtn^eu.
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^enblhiflen.
237
fcnfter: am £urm ift sioeimal bie ^nhrcv^alil 1511 eingefallen. v\n ber Sübtoanb
bes Sdjiffes eine Steintafel mit bem Wappen ber "Bernau in reid) negiertem
«terblatt, oben fteb,t: Anno domini
M.CCCCXLVin.
31n ber "Morbroanb bes (£l)ors
eine lebensgroße (früher liegenbe)
Jvrauenfigur, auf einem Äiffen, mit
betenben $änben, ju 'ßüfcn ein «Ipunb ;
fdjön unb flar geroanbet, nod) alten
gotifdjen Stils. — 31uf bem «oben
brei unleferlid)e (Grabplatten aus bem
beginn bes 16. ^aljrljunberts. Ireff;
lidie alte ^liefen.
Tann fdjöue fpätgotifdje %xt*
belln , Gfyriftus unb bie flioölf lüpoftel
(«ruftbilber) auf (Mbgrunb; lange
fd)iefe9kfen, roob,l oon einem Sdjüler
^eitbloms.
SCnbet 9lorbempore bes Sdjiffes
jroei b,übf djgemalte s28appen be3 ©eorg
Gtjriftopt) oon Staltentfal uff W$U
Ilaupen am ÜJlecar, roürttcmb. >Hat
unb Siammerjunfer, 1714, unb feiner
^rau, geb. Schilling oon (£anftatt.
%n ben klügeln bes Orgelfaftens
Sinei JÖlbilber, C&eburt unb .fnmmeU
fatjrt (Eljrifti, fefyr fpäte Wenaiffance.
'än ber Sdnffbecfe 1710. Tie
runben ©lasfd)eiben bes (£t)ors jum
Seil alle mit oerfd)iebenen alten v4Öap=
pen, in einem ift mit Wötel gefd)rieben
Sotyttm 9Jlidjael Äüfjner «tafer; bie
Sdjrift beutet auf bie 3cit bes ftirdjen»
baues. «Spuren gotifdjer ^Ranfeu-
malerei aufjen an ber sJlorbfeite best
Sduffes. ©otifdjes ftrujifi;r mit mt>
gefreuten ftüfeen. Ter 1)1. (Sufebtus
an ber (£tjorbecfe. Tie alte «urg
ftanb über ber Worbroeftecfebes Stäbt
djens. - fiauteraufioärts liegt lieblid)
bei ben Uferbäumen im feften Äird)«
l)of bie eo. ftirdje bes Keilers; «obelsfjof en.
fo feltenen, ganj frütjen gotifrijen Stil;
fcnfter jeigen
ttanjclftorf ju f(od)iiiflcn.
klein, aber in gar eblem, bei uns
bas Wauerioerf unb bie paar 9Jla§toevf^
roie uornctjm biefe 3«i and) fo f leine Aufgaben bebanbelte; alte
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Wcrfarfrei*. Cbframt Gelingen.
^liefen, i'cintngcnfdjc (Grabplatten, Wenaiffaucefeldi. .Hein (Sbor, öer Turm neuer,
im heften. (Gebrebte Gmporenfäule, 1663« I. IL
Gin 3d)loft aus bem l»>. ^abrbunbert würbe 1744 abgetragen. Sttttecfifd), hatte
bei Crt nerfdjiebene ^efmer; berjeniac Bernau, ber SEBettbltngen au '©ürttembera, im
xx\nbr 1545 oerfanfte, ^oa, bierber.
£tr$c ju SsJtnbltngtn.
Sott". (Celle \22$)
Sd)i3n nnb erhöbt gelegen an ber Musmüubung bes ^llcrbadjc* in ben "Jletfnr.
3Ute grofle .'Dolshäincv, barunter eine? mit In 96 über bem Gingang.
Tie Mirdie, 1M77 erneuert, ift gotifd) mit mächtigem frübgotifdjem Cfttunu,
ben unten ein Mippenfreuftgciuölbe mit Mofcttenfcbluf?ftein iiberbeeft, nnb ber aujjen
uon über Gcf geftellten Strebepfeilern gefaxt ift. Ter Mirdjhof ein Gaftrum mit
'•Wocfmauer, auf einer l'anbumge gelegen. Tic äRauet meift in bic ^eit ber -öobeiu
(laufen ; bamals muffen üd) biefelben im herein mit (Sulingen in biefen s#locfmauern
hauptfädüid) ftum 2dmt* ber 2tabt feftgefettf haben. Gin Teil biefer feften Mird)
höfe ging bann fpäter an bie gettoeiftgen Jveinbe ber 2tabt, an bie trafen uon
Württemberg über. Gin Ulrid) uon ,^eü ift 122!» dichter in Gelingen. Sfcffl ben
(trafen von Kievelberg unb ben 2taufenecf tommt ber Crt 130.J f. an 5t (öfter
'Jlbelbcrg nnb bamit unter nuhttembcrgifdie SBogtet, was fortwäbrenbc ctreitigfeiten
mit Sulingen, im 2täbtefrieg, i44ii, bie 9lieberbrennung bes Crt* jur Aolge hatte.
3eH bilbete mit xHltbadi bis 1806 bas geller Viertel bes Mloftcramtcs Slbelberg.
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• ►
©beramt ÄeilBronn.
s#ejirf beftel)t auS jroci burd) bcn von Süben nad) Horben ftrömen=
ben ftarfen iNecfarflufr geteilten, sicmlid) ungleichen -Hälften : linfs fruchtbare Acfer*
lanbsebene, red)ts ein ©eroirr roalbiger Serge, bie an ben marinen Sübtyalben mit
Weinreben bepflanjt ftnb unb bie alte iHeidjgftabt -Jpeilbronn in weitem .jöatbfreis
umbuchten; biefe lurt eine ber günftigften Stäbtelagen Sübroeftbeutfdjlanbs ; ib,re
horti pulchri et prata amoena roerben fdjon in bes böljmifttjen Mitterä Wojmital
Mcifebcfdjreibung com v\ab,r I4(>r> gerüljmt.
jiifcffittcf.
AIS einer jener Urplätjc erfdjeint berjenige ber 3tabt «Ipeilbronn felbft; in fo
oortrefflid)er Sage im frud)tbarften t'anb jitgleicij am bluffe unb root)l mit Cuelh
maffer oerfeb,en. Cftere minbe oon Steinroaffen unb fdjtedjt gebrannten ©efäften
bei ber Stabt. $or mehreren 3at)ren fanb man auch, Urnengräber mit üorromifdjen
Sronjefad)en im i?eb,m eingefefct, an ber Cftfcite ber ©tabt, in ber 9lctye ber jefcigen
ftaferne. Aber ben aujjerorbentlid)en iKcidjtum an Altertümern im SJejirt ogl. bie
trefflidje, auf ben neueften (Sntbecfungen aufgebaute Arbeit oon Dr. ftonrab SKiller
in ber and) fonft fefjr eingebenbeu neuen Cbernmtsbefdjreibung oon .£>eilbronn, ©tutt
gart 1901, Saab I. c. 251 ff. Ter über .jpetlbronn auffteigenbe 3$artberg ift
als Wingroall anjufpred)en, als .Hultftätte ber botje Sdimeinsbcrg , mit pradjtooller
Munbfid)t. Auf bem .frejenberg, über ben bie 3trajje oon 9lerfargartad) nad) Cber-
eifesbeim führt, fanb man im 3a[)\re 1809 lüpfe mit Schalen aus idjroarjem Xon,
benen iii Pfahlbauten gefunbenen ähnlich, unb (Seiocibrefte. ©rabljügel ftnb beim
•t">cilbronner Sartturm unb ^äfl^aus, auf bem tSrfnoeinsberg unb bei "iBibcrari),
manfenbad), ($rof?gartad), 'Oiccfargartad), Untergruppenbad). Tic Aunbc meift im
AMft. 3Nufcum ju .f>cilbronn.
Wömifdjcs. ©in .franptrömerpla^ , mit Mafien, mar bei Bödingen, gegen^
über freilbronn. Zahlreiche Jyunbc »on SRauern, Dünsen, Silbroerfen unb .^nfdjrift--
fteinen. Auf feiner Wartung bes £anbe*, ausgenommen ^Ottenburg, fanb man
bis jettf fo Diele Altäre unb Utotiofteine. Unb nid)t blofj ihre ^ah,l, foubern aud)
tfjr Inhalt fpridjt für bic hohe $ebeutung bes flömerorte*. 2a fmb ^eib,e«^nfd)rifteu
an bic rtlurgöttinneu, an bic fenonijdjen Patronen, an Corinna, an Jupiter, an
beu faturigifeben War-?, an ben (feltifdjen) Wott lai-anucnus, an ben pntbiidieu
Apollo, an ben perfifdjeu Sonnengott ^Jlitbras, an ben hierfür unb enblid) an bcn
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genius loci. Weitere Wömevplctye waren bei ^oufelb, mit \m\ $euffteineu, wobei
auf einem bie vIÖortc C. Alisiii., iuoIU Castrum Alisineuse, ftetjen, bann bei 3lb
ftatt, Wberad) , Jylein, Atanfeubad), Aürfelb, Wroft(\artact), Mirdjbaufeu, {tortyeini,
241
"Jtecfarflartad), CbereifeSt)eim, Sontheim, Dalheim, UntereifeSheim. ©ogenante
Sohngräben, roie fic fdjon ÜacituS befchreibt, fanben fid) bis jettt bei ftranfenbad),
©ro&gartad) unb Wedargartad). Gin Urnenfriebhof rourbe 1883 aus &nla|} beS
'■Baues ber aferne auf ber Söütm blofj gelegt. Urnen oon gewaltiger ©röfje,
fdmmrj, fd>led)t gebrannt unb bauchig, mit 21fd)e unb ftnodjen gefüllt, enthielten nod)
^öronaenabeln, Spangen unb anbete $ierben aü$ "Bronjebratjt. — Wahrhaft grofc
artig ftnb bie ftunbe oon ©ohnftätten aus ber jüngeren Steinjeit in unb bei (#rojj-
gartad). 2)ie 2öob,nftätten ftnb ringS um einen ehemaligen See herum gruppiert.
3n .jaeilbronn erftreefte ftd) bie 2lnfiebluitg auf bem .frochgeftabe über bem alten
sJcecfarlauf im Horben ber heutigeu
Stabt, unb mit geringer Unterbrechung
bis an ben Süb* unb Sübroeftabhang
beS SartbergS. ©eitere fold)e lieber
laffungen bei Wärfingcn , Jvranfenbad)
unb CbereifeSl)eim. Unter ben ^unben
ragen bie prächtig negierten Jongeräte
beruor, mit ber fog. &Mnfelbanb=, ober
auch nur einfachen ^öanbfcramif.
bie fein fd)roarjpolierten longefäße
mürben mit Stempeln (Jinbrücfe ge=
mad)t unb biefc in ©tidy ober Strich/
reihen angeorbnet, fo baß ringsherum
"öänbcr entftanben. — s)lud) aus ber
fog. "öronje- (Joaüftatt^) unb aus fpä=
terer #eit ergaben fid) zahlreiche Jimbe,
unb ift hiermit nur bas ©ichtigfte be^
rührt. Sog. ftladjgräber mit reichen
Anlagen bei Bödingen, ftlein unb bei
•löeilbronn felbft. töömifd)e Strafen
gingen nach flUen -Richtungen, bie mich'
ttgften waren roohl bie iNecfarfrrafjen unb bie oon .fceilbronn nach ÜDlainharbt unb
nad) Chringen am rhcinifd)en l'imeS.
3um 2eile fehr reiche alemannifch=fränfifd)e iHeitjengräber bei £>eilbronn,
Bödingen, Northeim, ftlein, ftranfenbad), 9letfargartad), Örofcgartad), Sontheim,
Dalheim, Untereifesheiin unb Untergruppenbad).
(Äcifbronn.
$ic ©rünbung ber 3tabt .fceilbronn geht in graues Dunfel jurücf. Sfyxt erftc
gefd)id)tlid)e Grroähmmg fällt in bie ^abre 741 bis 747, als ber fränfifche Wajor^
bomuS Äarlmann baS Bistum SBürjburg mit ber 9HichaelSfird)c in villa Heli-
brunna unb einem ^efjenteil ber ÄöntgSfteuer bafelbft begabte; um baS 3&hr
erhielt £eiIbronn oon Maifer ftriebrid) IL, bem .frohenftaufen , Stabtredjte unb
SWauem.
|au(u», Irnfmakr au« SBürHtmbtrg. Werfarlrctfl. 16
Stcintafet t»om «itbenrotjrbrunntn ?u §tllbronit.
242
?iedarfrei£. Cberamt £eilbronn.
2)ie ältefte Schreibart be$ Warnend ift #elibrunna (roie bie ältefte Uvfunbc
aus bcm 3al)r 823 jeigt), ^cilicprunno (841), £eiligbrunen (1037), .frailbrun (1297).
Soburcb, ber Plante entftanben, läfct fieb, unfcb,n>er erfennen: bei ber £>auptfircb,e
ber Stabt, „ju<5t. Kilian", flofj
cinft eine tjeilige Duelle, ber
fiebenröhrige, fdjön gefaxte, jc^t
roieber im ftufbau erneuerte
Äirchbrunnen, ba§ Sahrjeichen
Öcilbronn«, oon bem bie Sage
erjagt, Starl ber ©rofje habe fid)
nach ber ^agb an feinem föft-
liehen SBaffer erfrifdjt unb bar*
um an biefer 3teüe ein tyala*
tium erridjtet, au« bem fid)
bie Stabt entroicfelt b,at.
mag bort fdjon geraume $eit,
beoor bie iHömer bie fciyro&bi-
fd)en @auc bcfetjtcn unb be-
bauten, ein ben Ureinwohnern
heiliger Brunnen geroefen fein.
Um bie Grforfdjung ber urjeit^
liefen ©efd)id)te oon .freilbronn
unb Umgebung hat fid) in neue
fter $eit befonbers oerbient ge^
macht .f>ofrat Dr. Sd)liä bafelbft.
über bie iHömerftätte bei
Bödingen geht jet*t ber ^flug
unb roudjern bie Seinreben:
aber auf ber anberen, ber
rechten 3eite be* ftluffeS erhob
fid) fd)on in farolingifd)en Qd*
ten bas jenige v>eilbronn, al?
Äammeror! unb fonigliche ^fal*
unb jur .v>ot)cuftaufenseit eine
geroaltige Safferfeftung. 2>ie=
i'e« ^lusfehen behielt bie 8tabt
bis tum Anfang be$ 19. Satjr-
buuberts: fo iah fte ©oethe
nod), ber jic auf feiner Weife
nadi otalien am 28. Sluguft
1797 befud)te unb folgenbest
barüber fdnieb: „Senn man
fid) einen günftigen begriff oon
örunDrife Der ,Kiltan«ftr*e. *<or 6« sHcftauration. .fteilbronn madjen mill, fo muf}
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•peilbronn.
24:5
man um bie ©tabt gefyen. ;£ie dauern unb öräben fmb ein widriges $>enhnal
ber uorigen 3eit. $>ie ©rä'ben fmb febj tief unb faft bi* tjerauf gemauert, bie
dauern lwd) unb au§ Duaberftütfen gut gefügt. $ie Steine waren als ÜRufttfa
genauen, (Sine fdjöne Mec fü^rt um ben größten Steil bes ©rabenS. ©ie heftest
aus Sinben unb Äaftanien, bie all ©emölbe genauen unb gejogen fmb." Xa #eU-
bronn nidjt nur am flofjreidjen unb fdjiffbaren sJtedfar tag, fonbem aud) an jwei
|)auptf)anbe(äftraf?en 2)eutfd)lanb3, ber ©trafje oon Sßenebig über SlugSburg unb Ulm
nad) bem sJtieberrl)ein unb oon "ißrag über Dürnberg nad) ©peter, 3Jtefc unb ftranf;
reid), fo mar ber ©pebitionSbanbel ber ©tabt ein fel)r blüljenber. $)er Raubet in
ber ©tabt felbft roarb burd) Neffen geförbert ; fdwn ftaifer SRubolf oon |>ab«burg.
Äiliatrtft'r*«.
ein befonberer Sofjltäter ber ©tabt, tjatte i^r 1288 erlaubt, einen breiwöd)ent=
liefen 3)lar!t ju galten. $ie .&auptau3fuf)rgegenftänbe waren Sein, ber bis in bie
$anfeftäbte abgelegt würbe, l'eber, ©djafwolle unb £ud). @ss fonnte nid)t fehlen,
bajj bie reichen Staufleute unb ftanbwerfer auf bie Sänge bem Sitten ber „Bürger",
b. i. ber abetigen ($efd)lecf)ter, nid)t unterworfen fein wollten. ®lcid)wte in anberen
©täbten, ©erlangten aud) fte in ber Glitte beS 14. ^al)rb,unbertd , bafe ber 5Hat
aud) oon beuten irrest ©tanbeS befetjt werbe. $aburd) entftanben blutige Unruhen.
Anfangs ftegten bie Öefd)lerf)ter, nahmen iKadjc unb tieften oielc ber (Smpörer bin-
rieten. Wod) jc^t erinnert hieran ber „Hreujatfer", auf bem bis jum ^ab,re 1756
fedjjig fteinerne itreujc über ben (Gräbern ber .£>ingerid)teten ftanben, beSgleidjen ber
Dlame „3 m ©efdjrei", wie bie flefer auf einer naljen 9lnt)öl)e fyeifjeu, auf roeldjer bie
grauen unb .ftinber ber Verurteilten bem blutigen ©djaufpiele pjeljen mußten. s2lber
ber ftampf entbrannte immer oon neuem wieber ; bie fünfte oertrieben oiele abelige
Familien, wetdje .freilbronn auf immer oerließen, unb waren erft beruhigt, al« man
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9lc>farfrct*. Cbcramt tteilbronn.
ihnen 3ftitred)te einräumte, rocld)e flaifer 5tarl IV. am 28. $ejember ] 372 genehmigte,
nadjbem er fdjon früher ber ctabt bas" Wed)t »erliefen hatte, ben Sdmltb,eifjen felbft
\u mätjlen. 'Öeibc £eile erhielten gleite SHed)te, bie 3at)l ber 3änfte burfte jebod)
nid)t uermehrt roerben. SXU aber non Sittenberg tjer ber Sturm ber ©elfter über
2eutfd)lanb babinbrnufte, mar £>etlbronn eine ber erften unter ben Dielen beutfdjen
«cfdjojj am Hötblidjcn (tyortunn ber Äilianßfit^c.
JKeidjsftäbten, bie if)re Jore weit aufmachte. 3d)on ber im Oiahrc 1520 geftorbenc
borfjgcbilbete "^rebiger Dr. Johannes .Hörner aus 3chärbing in kapern unb fein
8dnUer unb Nachfolger Johannes £ad)mann wirfte bis 1548 eifrig für bie 2luü=
breitung ber lutb,erifd)en i'etjre. Gr mar ber 3otjn eines roaeferen £eilbronncr
ftlocfengiefjers, uon bem nod) heutzutage oiele ©toefen im 3d)iuabenlanbe läuten,
roeldie alle bie 3ufrf)rift tragen:
Cftanna bei* ich, avmi unfcv frmien et leut id),
^«nfjarbt Vcutaman flo* midi.
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(Sine ©rjtafel in bcr Äiliangfirdje bejeidjnet bie Stätte, roo er begraben liegt:
2lnno bomint 1517 auf ben fjeiligen 2luffaf)rtstag ftarb ber etjrbare 93ernb,orb £aa>
mann, ein ©locfengiefjer aUljier, bem ©Ott gnabc.
Slber aud) bie anberen ^Regungen ber neuen 3«ü, jener gewaltig an ben tjunbert=
jährigen, roftigen Letten bes" ÜDiittelalterä serrenbe 93aucrnfrieg tobte mörberifd) um
bie alte JiHeidjSftabt. ^m 3ab,re 1525 gelten bie dauern in berfelben einen .fionoent
ab, auf bem fie bie Uteform be3 9?eicr)C§ berieten, nafyen s2öein§berg mar e3,
roo bie oon ben dauern gefangenen bitter, barunter ifjr 2lnfübjer ©raf oon .&elfen=
ftein, unter irommel-- unb sfy"eifenflang unb frfjnöben Spottreben burcl) bie „Spicfjc"
gejagt rourben. Sdwuerlid) roar bie föadje, bie gleich barauf @eorg Jrudjfefj oon
• Salbburg, ber gefürdjtete ^auernjörg, f)eifd)te. SeinSberg unb fünf umliegenbe
Dörfer rourben in 2tfdje gelegt, SeindbergS Soben oerfludjt für eroige Seiten;
^äcflcin SRoIjrbad) aber,
ber 3lnftifter ber Untat,
rourbe mit einer langen
Kette an einen ^fab,l ge*
bunben, unb ring* um ilm
Ijer ein ftrciS oon <£>olj
unb Seifig gefdjidjtet unb
angejünbet. SBom Cualm
unb fyutx gequält, fprang
ber Unglücff elige roie rafenb
im SHing umljer, ®ott unb
alle .^eiligen unb roieber
bie $>öUe mit i^ren Teufeln
anrufenb, biö er bei leben*
bigem fieibe gebraten fluefenb ftufammenfanf. 3&ät)renb bc§ Sdmtalfalbifdjen
Krieges tjielt am 24. 3>ejembcr 154(> ftaifer Starl V., oon ber ®id)t geplagt
unb beSljalb in einer Sänfte getragen, an ber Spitje oon 15000 Solbaten feinen
<£injug in fteilbronn. $ie Stabt mufjte bamals ben Sdjmalfalbifdjen entfagen.
Srübe, oerbängnisoolle Reiten, roie über bie meiften Jeile 2>eutfd)lanb3 , famen
über bie Stabt .ßeilbronn unb itjre ^Dörfer im 2>reij3igjät)rigen Kriege. $urd)
ben $eilbronner Vertrag, ber 1»»:}3 jroifdjen Crenftierna, ben Stäuben be§ fdjroä=
bifdjen, fränfifdjen, ober= unb nteberrfjeinifdjcn Streifes unb ben franjöftfdjen, eng=
lifdjen unb tjollänbtjdjen ©efanbten b,ier im nod) oortjanbenen $eutfd)orbensit)aufe
juftanbe fam, rourbe bie ^ortfe^ung bes oerberblidjen Krieges beid)loffen. 3lud)
burd) bie roieberf)olten franjöfifdjen Einfälle rourbe bie Stabt unb if)r (Gebiet fpäter
arg mitgenommen, aber bei it)rer auperorbentlid) günftigen Sage für fmnbet, &t-
roerbe unb i'anbroirtfdjaft erljolte fie ftd) immer roieber erftaunlid) rafdj; ftanb fie
bod) im ^afjre 1790 fo gut, bafe feine Steuern metjr nötig roaren, unb ben bürgern,
roeldje fteinentc Käufer erbauen wollten, Steine unb Saab auf Koften bcr Stabtfaffe
an ben ^öauplatj geführt rourben. 5lm 9. September 1802 rourbe .freilbronn oon
Württemberg in ".Befit} genommen; jettt ift es bie erfte ^nnbelsftabt bes beutigen
Königreid)*. $ic grofjen SBaffergräben unb sBälle fmb bis auf weniges oer
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9ic<farfrei#. Cbfromt fteilbronn.
fdjrounbeu ; ein breiter ©ürtel oon weiten, mit jatjlreidjen ccfjiffen bebeeften .$afett*
beefen, oon frönen 5Boh,nb,aufern unb grofjen ftabrifen umjieljt je^t bie engftrafjiae,
oolfreich,e Sütftabt, beren altertümliches sJBefen nott) nid)t oenoifttjt roorben ift. %U
.f)ouptroat)rseic^en ragt fjoch, auf aus* bem fteilgegtebelten .fräufergeioirre ber lunn
•^aluftcni am #nupttunn t>tx Wilianef trdjc.
ber 3t. ftiliansfirdje ober ctabtfirdic, ber in ber Seit oon 1510 1529 erbaut
tourbe. Wom Stoben berauf in feinen fpätaotiirf)en formen, gebt ber iurm nad)
oben ||| in ba* rounberbarfte (9cmengfel ber jäb licreinbredienben ^Hcnaiffance-Aonnen
über, baut fid) mit Trndjen, (Greifen, 9Jla*fcn, ftratjen bnbqlouifd) oerfcbnörfelt in
bie Klüfte. 2er Staumeifter C>ans Sdjiueiuer am Reinsberg unb feine ©efellen,
bie gerabe in bie erfte, am roilbeften gärenbe Seit ber Deformation fielen, loollten,
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.fcteilbromu
247
inbem fie, fojufagen mit gleichen ftüfjen, in bic ftenaiffance überfprangen , ifjre
aufrüf)rerifd)e ©efmnung, fo gut e3 ging, betätigen, unb pjar aud) im einzelnen.
So ftetjt man am Surmbelm ÜDlÖndp mit SRauboogelidjndbeln, Stffen unb |junbe in
geiftlidjen ©eroänbern, ein feifteS Xter mit Krallen unb einem Sftofenfranjfdjroeife;
fobann 5Jtönd) unb 2ürf, mit langen .jpälfen im Stampfe eineä iHauboogels oereinigt.
3luf ber Spitje be$ bis ganjl hinauf aus fdjönen SBerffrütfen errichteten £urme§
*HHolau«fir($t.
|tet)t ber ad)t faijj t)ol)c „fteinerne ÜWann". ©anje £>öl)e bes JurmeS «>2,1 15 m
über bem ftirdjcnboben.
3)ie 8tabt, fdjon unter ben .jpofyenitaufen ummauert, mürbe burdj Sfabolf oon
.Jpabsburg nod) mefjr bcfeftigt. <3)ie meiften ber ■DJIauertürme waren über tjunbert
Tvufe E>oct). 2ln ber Oiorbfeitc ftanb eine ^itabelle, bas grofje '-BoUmerf, 1632 uon
ben Sdjroeben angelegt, 1647 uon ben 'Jvranjofen Doüenbet, weiter oben ba£ f leine
©oüroerf, um bie Srücfe 511 uertcibigen. Soll ber au3 ftol^en 3anbftein=Cuabern
aufgeblocften Stabtmauer ftebt nod) eine ctrecfe am 9cerfar unb enbigt jüblid) in
ben über Kit» Tvuf? Ijoben @ö$etttutm, 1392; aufjerbem ftet)t nod) oereinfamt an
ber 9(orbroeftecfe ber Stabt ber ®outoerf$hitm. Die alte ©tobt bilbet faft ein
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•NecfarfreiS. Cberomt fteilbronn.
iRedjtecf, mit bem Metfor an ber langen Seftfeite. 2>as( Sappen ber ctabt ift
ein fdjmarger Slbler im golbnen falb mit bem Sürjburger rot^roeifrblauen fiexfr
fd)ilb. dine Sttenge fteinerner Unterftöcfe mit 3at)re*äat)len , äonfolen, Pforten
*eugt nod) oon ber alten ^eit , bie grojjen iioljbauten barüber fmb alle oertündjt.
-3n bcr ftloftergaffe über einer Pforte bie 3at)re3jal)l 1433, in ber 9(ät)e liegt ein
früljgotifdjer fteinerner üörae, mit einem SHäbdjenfopf jroifdjen ben v43orbertatjen.
Xie #unftgefd)id)te ber 3tabt ge^t oon ber fpätereu £>of)cnftaufen$eit bis
in untere Jage, unb jeidjnet neb, burd) jierlid)e formen au§; eine tfülle an feinen
einleiten bli^t nodj aus ben oielfad) oeränberten ©ebäuben tjeroor. £eilbronn
ift ein reidjeS ©egenftücf ju ©Blingen ; ber nod) beweglichere Seift beä rfjeinfränfb
fdjen SolfSftammes fällt angenetjm auf — unb biet in bie legten Jage ber SHeid)?^
ftabt bauert aud) tjier ftolfter monumen*
taler 3inn in oieleu bauten oon Sanb*
ftein, ber ja bei £>eilbronn felbft in
oorjüglid) jartem ftorn unb milber
*arbe jutage gel)t. — Gelingen bat
ben jicrlidjften fpätgotifdjen, £eilbronn
ben ,Merlid)ften Ariibrcnaiffanceturm in
Teutfdjlanb.
Tieitirdjen. Tie eo. k ilians=
firdjc (K.) ift einer jener beutfdjeu
Stabtbome, bie, in fcljr frülje 3eit
fturütfreidjenb unb an biefe ftorm in
ber geringen lidjten Seite bes «DiitteU
fdjiffes unb in ber (Sinfd)nürung burd)
bie beiben urfprünglidjen Gt)ortürme
gebunben, im fpätereu Mittelalter füljn
barüber l)inausgeroad)feu fmb unb \\\
gleid) eine Menge ebler $enfmalc in
ftd) aufgefpeidjert Ijaben, fooiel uid)t
burd) üöilberftürme ober fpätere (srneuerungsrout für immer entführt morben ift.
Deshalb fmb Tie im Sintern fo reid) unb ergreifenb, im flujjem fo oielgeftaltet
unb materifd)=et)noürbig. 2ie ändere Sänge ber ftiliansfirdje beträgt neunmal bie
lid)te Seite bes 9Jiittelfd)iffes( *u 28 Jvufe, alfo 252 5ttft, bie äußere breite bes
£angl)aufes< breimal bie lid)te Seite ober 84 ftuft, unb fomit beträgt bie äuftere
i'änge ber .Hirdje bas 2>reifad)c ber äußeren breite.
St. Kilian mar bis jetjt fpätgotijdje .fmUenfirdje, mit yoei früt)gotifd)en iürmen
am Gborbeginn, unb einem fpätgotifd)en im Scften, 1610—1529; berfelbe gel)t
nad) oben in jene roilben Arübrcnaiffanceformen aus. Mit bem Meifter bes Jurms,
.frans Sdjroeiner oon Seinsberg, mürbe 15u7 ein Vertrag abgefd)loffen. £as Mittel;
fd)iff mit feineu fpitjen ^ogenreibeu auf id)iuereu Wunbfäulen flammt nod) oon
einer frübgotifdjen "-Hafilifa unb roiib bei bcr jetzigen burd)greifcnbcn Meftauration
roieber baftU gemad)t, fo baft bie bis bnl)in Migemancrten (jefcl erböbten ) .£>od)id)iff «
fenfter roieber ihr Sidjt in bie fttrdic bereinfenben. Ter nöiblid)e (Sbortnrm
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HH--H 1111 HH'»- tCmäm
fcnfitr am ©tfifliebfl btr MfolauelirdK.
L>49
ift oiel feiner burdjgefübjt alä ber füblidje, erinnert an bie retjoollen (Jtjortürme
im nat)en Simpfen im %aL 3>er Umbau ber ftirdje unb ber (£t)or flammt au*
bem 15. 3<Wunbert, ^abei mar ber treffliche SNeifter $ani non ÜDltngoldbeim feit
Ttut«$t« #au*. ^f*<9«* «attbfluicbj*gct>äubt. 1712—171*;.
etroa 1 4<i4 tätig, unter bem aufter bem Gt)or rooljl aud) ber Ausbau ber Uleben-
fdjiffe mit .frcreinftieljuug ber ctvcbepfeiler flu niebrigeu Kapellen, Anbringung oon
reidjen portalen unb ftenftern mit GfelSrürten uor ficti gegangen ift; 1579—80
Hergipfung be* l'angtjaufc* burd) beu Wipfer Stonrab s&e*ner uou Stuttgart unb
QKiqietymg ber WeiDölberippen. Die Wappen malte (fberlin. lad (Sube ber Seiten«
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250
9ietf«ctrei0. Cberamt .v»ciIbronit.
fcfjiffe bilbcn bie Ghortürme mit Durchgängen; jroifdjen ihnen bcr hoch gefprengte
(£horbogen ; hmliche breifdjiffige Gfarballe, bercn Wefcgeroölbe (Schlufcfteini 14 9bfe
helfer) auf fernen ^feilerbiinbeln ot)ne Kapitale unb auf Söanbbienfren ml)t; nörb^
lief) finb burd) (linjietjen bcr Streben nod) junei Kapellen gewonnen. SHefte non
(Glasmalereien, 1487, im ßbor. Saframentshaus mit bem 3Bappen ber |)ünberer,
alsf Doppelturm gebaut, bem ÜJlittcldjor unb bem nörblichen (£l)orfd)iff jugeroenbet,
um 15on; im erfteren flanfieren Jreppentürmdjen ben Saframentsfdjranf, barüber
fef)r hoher, etroasi oerborbener 93albacbin mit Statuen: GbriftuS, Kilian, ©lifabeth;
auf ber anbern Seite ift bie Durmform nod) mehr ausgeprägt. Figuren: SJlaria,
Barbara, .f>ieroni)tnus. — Der rieftge tfodjaltar, ftlügelaltar, ÜJceifterroerf erften
am Clberg mit reidjem Stabthintergrunb. Die größte ©locfe tragt bie Umichrift:
Mathens, Marcus, Lucas, Johannes, Maria. Sinn vas ex aere, tria nuntio:
funera flere, festa celebrare, tempus noeuumque sedare 1479 (^erntjarb 1'anV
mann); jineite (Mlocfe uon bemfelben, 1479, mit bem iKelief bes 1)1. Kilian.
sJln Denfmälcrn zeigt ber (Stjor nod) iöronzeplatten, fpätgotifd) unb frütje
iHenaiff auce ; oiele .Ool*epitapt)ien mit ©emälben in reid)en >Heuaiffanceral)men : an
ber Sübroaub großes gotifdjes sMb, Kreuzabnahme, 1520, renoviert 1713. 9ln
einem guten fleiucren ©emälbe, M. Philip feeit. 1070. Wrabmol im Stil ber
Cliriuger ^radjtgräber an ber 9totbnH»nb.
Der (i hör erinnert in feiner Wrunbform, fonne ber lid)ten ©eitbeit auffallenb
an ben (ülior beS Stephansbomes in s-KMen. Dazu ber ganz herrlidje, biet an bie
Weroölbe reidjenbe .0 o d) a 1 1 a r. Dericlbe ift megen feiner £ refflidjfeit bem SHeifter
Dilman Miemenfduieiber in "Burzburg fd)on zugeschrieben morben, unb rooht mit
Statt). .Sird>c. Xtutfd>l>au«!trcljt.
langes, oon 1498. 3m 2Kittelfcfarein :
SRabonna, v+?apft, SMfchof (Kilian), i'auren=
tiuS, Stepbanus, oorsüglidjc Statuen;
$ttbe0a: 93ruftbilber in 9lifd)en, Ecce
homo mit Waria unb Johannes, 4 Hirchen=
näter; im obern ^Salbachin (Sbrtftus am
Kreuz mit SHaria unb OobanneS unb fleinen
Statuetten. Suf ben klügeln Reliefs, i*fingft=
feft, Dob Märiens, ®eburt Ghrifti unb
3luferftehung. (K.) Sdjön ausgemalte Se=
biliennifdje in ber (£l)ora>anb mit brci=
geteiltem ^öalbachin ; in ber Krönung fiebt
man sMax\a mit bem Kinb unb einem
König, zu ben Seiten bie beiben anbern
.Könige. Kanjel auch aus Stucf, auf ge--
rounbenem JVujj, neben roeldjer eine 9Ramt$»
figur; an ber ^rüftuug üHeliefS; ber Decfel
tunnförmig, in uier fid) oerjüngenben
Slbfätjen auffteigenb, je mit (Vigürdjen. ^n
ber nörblichen Gtjoraufienmanb fietjt man
in einer Wftfjc ein Steinrclief: 6l)riftu§
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^«ilbronn.
251
oollem iRecfat; bie ©eftalten beS SJltttclfchreinS erinnern
an biefen grojjen Jlünftler. Die SRcliefS auf ben ^lägedt
roärcn bann roofyl nad) iHiemenfdjneiberS 3fijjen oon
einem einheimifdjen 2)ceifter gemalt. 35er Slltar, ganj
am Sd)luffe beS 15. Sd^^uubertä gefertigt, fteigt, wenn
er oon SWeiftcr £ilman herrührt, benfelben auf ber #ör)c
feines £ebenS unb feines Schaffens; es ift eine oicl rocidjere
unb notiere ^ormengebung , als j. "33. an beS SJleifters
^iugenbtoerf, an bern berühmten SJtartenaltar su (£rea/
lingen a. b. Zauber, erinnert an baS etroa gleichseitige
©rabmonument Slaifer .fteinrid)S II. unb feiner ®emal)lin
.Hunigunbe im Dom 511 Bamberg oon Dilman Siemen*
fdjneiber. — Siehe aud) beS iüerfafferS 3luSfül)rungcn in
ber neuen Cberamtsbefdjreibung uon .freilbroun, 33anb II.,
@. 18 ff.
ftaum gibt es einen größeren ©cgenfatj, als bie
|wet an einem unb bcmfelbcn ©ebäube auftretenben, unb
burd) eine fo furje ^cit ooneinanber gefd)iebenen .tfunft*
werfe, ber .jpochaltar unb ber Ausbau beS .frauptturmeS
p .freilbronn. 31m .frodjaltar eine milbc, lounberbar oer-
föhnte, oon t)öd)fter Sd)öut)eit uerflärte ©laubenS^Stim--
mung, am .jpauptturm ein roiU
beS, unbefriebigteS , mit raelt
1 lid)en Mitteln unb formen
nad)bem ^»eiligen anftünnenbeS
Streben, fra$enhaft=unbänbig,
nur jufammengerjalten burd)
lunnftnfter btr Itu.fcrjbauS-
(frffäutt urtto (fltröö.bcrippe in
btr lurntrjallc.
einen ftarfcn unb feurigen ftiinftlerroiüen. Wicht ein
sJleufd)enalter liegt bapriföen. Das eine jätjcfter STufr
brud) ber >Kid)tung einer neuen heifjgärenben ;}eit, baS
anbere, frühere, bie reiffte ftrud)t altgeheiligter flber=
lieferung.
Die Crgel, unter bem ©cftturm, mürbe 1580 erbaut,
1745 erweitert. Tie ältefte nod) lefcrlidje ®rabfd)rift auf
einer effingplatte : Anno domini 1505 jar ftarb silntoni
si)iaie*f)öfer oon ©münb, bann bie gleichfalls mefftngene
©rabplatte beS Johannes «Horner uon Sdjräbing, f 1520,
f. 0. ^or ber 3afriftei ift eine zugemauerte ©ruft, barin
in p>ei ^innfärgen bie einbalfamierten l'eidjnamc beS
ftreiberrn ftriebr. oon .fürfdjtjorn unb ^roingenberg unb
feine? 3öbnd)en ftafimir; fte Ratten fid) oor ben (Kreueln
beS Dreißigjährigen Krieges nad) ^eilbronn geflüd)tet, roo
fte im Spätfommer 1632 ftarbcn, als bie legten ihres
Stammes. Wefftugene .<dängleud)ter, 1716 unb 1719.
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»252
^ierfarfrei*. Cberamt Jpeilbronn.
(Sine Onfdjrift an einem Pfeiler beS $auptturmS berietet: Anno 101 .1 iar in
Sant Chilianus Er legt man virwahr an dissem Bou den ersten Stein. Got
.Kapitale in ber £eutf4!)audtir<t)c.
den, die habend witer verlieht von dissem
Ginc auberc:
„rtunb f c« liebem unb offenbar,
als man adelet bat fürroabr
nacb ber Qkpuct flotte» unjre* ^trrii
juftjebnbunbert unb brerojebne mebr
ift unter bifjer Scbrifft «egraben
ain flut oet't tunbament, ba£ brauen
tt)»t ben avctfeu 33au allbie binaui
ain flute« toeret unb jeböner ftainbauff -
Mi mifc unb eer aemainer ftat
man iollicbeS auftaeiürt bat.
ain löblicher !Hat tbet befclbcn ba*,
ban* jebmenner be* maniterS namen roa<3.
Öott aeb un* unier iunben abla*."
^ei ber .fteiibarmachung ber itiidje (tieft
nait auf bie (>hnnbmanern einer fletnen halb-
.vapitäi In öcr s<atf4fcra*fi«4c. runben SUmbe, foroie eine* friihaotifdjcn H[\bV'-
lein*.
sJln ber 3piHe bc* $auptturnte$, an bem SufjgefteU bei fteinernen Cannes
fanben lief) »toei ^njdjmten:
geb den Stiftern allen Lan, ouch
Stein hie offenbar im 1 5 H » iar.
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•V>cilbromi.
253
?
Hoc opus auspiciis sub caesare Maximiliano
Coeptum secundis elegans ab omei
Arte quod ingenii dextera pius artifex sagacis
Janas Fideli Porcius sub annum
Imperii Decimum tibi Carole reddit absolutura
Tui sub isto ut coeptuui ita et peractum est.
2luf beutfct) : $iefes fdjöne Jiunftroerf, unter glücf lieber "Corbebeutung unter
ßaifer üflarimilian begonnen, bas ber fromme Stünftler -frans Sdjroeiner, ein Wann
4 <*•! + -■
W W I
■■ "7 ---f- iü 4--"- _....,}_ «M Af-TC«)** itfa
'Houiatiiictjcr SUarriffl in bec lcutf$Qaudtir(!)c.
oon erfmberifcfyem ©eift mit treuer 3tteifterf)anb Tir, ftarl, gegen bas jcljntf 3>cA>x
deines Saifertums oollenbet erftattet, ift unter jenem SHeifter begonnen unb ooU;
enbet roorben.
(Sine jroeite Schrift jagt, bafc ber iurm 1513 begonnen, 1529 oollenbet
roorben. ©in in Stein gehauenes ©ruftbitb neben bem Gingang ber UBenbcltreppe,
bie oon bes Türmers 3Bof)nung jur ^weiten (Valerie füfyrt, rairb als
93ilb bes 3J?eifters angefeb,en. Sein ,ßeicf)en ift roob,! nebenftct}enbeS.
Gs ift breimal grofj eingetjauen in ben bas jroeitoberfte ©ejdjofc bes
Turmes tragenben ^reipfeilern. Gin weiterer SJieifter ift $ans oon
fteilbronn, Steinmet;. Gs werben itjm aud) bie Clberge in Speier,
Stuttgart (1501) unb Saufen a. 91. jugefdirieben ; an jenem fleinen
tlberg an ber Olorbfcite bes Gljors oon St. Äilian ftch,t man bie jroei oben
ftebenben Sd)ilbe.
1£ie 3iPrfUI0t an ber ftiliansfirdjc ift faft in allen gotifdjen Reiten oon au£er=
orbentlidjer Reinheit, befonbers aurt) mieber an ben legten, fo bas in 3lftroerf unb
unenblid) feines .Urabbenroerf fiel) aufbauenbe Saframentbäuscben, bie Wie Se=
biliennifdje, bie ©lattei-fonfotcn am Otorbportal bes Gbores ; in Aormen unb 3art=
beit unb in freier ^et)anbluug gemabnt biefe ^ierfunft an bie ber Stabtfirdjc ju
Saiomborf.
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•J54
s)lt(farfrei3. Cberamt fttilbronn.
Tic St. ftilianefirdje jeigt, fo roie fic jc&t fte^t, gar oerfdjiebeue »aujeiten:
aug ber jrocitcn £>älfte beS 13. 3ab,rt)unbert$ ftammt bcr Unterbau bcv bciben £)t-
türme, bäpnföen bie ÜJtefte be* alten (£t)oranfang§, mit herrlich, fapitälierten SBanb*
faulen, femer bie Säulenreihen, roeldje mit ben einfad), aber roirffam gegliebertcn
fpi^en 3lrfabenbögen bie Sänbe bes gleichfalls alten .£)od)fd)iffe§ tragen. 93or beiben
■ftonfolc im Wtbcngebänbt be« jHatljauft*.
Seitenfd)iffen liegt im ©eften je eine etwas jüngere rippengewölbte iUortmüe, fte
finb uielleidjt ber Unterbau jroeier ©efrtürmc. Tann folgt im i:>. 3al)rlmnbert
bcr Umbau bcr Scitcnfdjiffe mit reidjen Jvenftern unb eblen portalen, mit .^eiligen
im ^ogenfelb, gegen Gnbe be<5 ^abrtjunberts: ber Umbau ber geroip einft benen in
©impfen i. £. ätjnlid) geroefenen altgoti jdjen (*t)örc. ^m beginn be? 1«. -3al)r
tjuubert« gefd)tef)t ber gotifd)e Unterbau bcS großen '©eftturmee unb gegen oben bas
Umfd)lagen in bie üHenaiffance. Ums 1">hi» Ginroölbung aller brei Sdjiffe mit
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$>eilbronn.
255
Stucfgeroölben, mit ^crbcrfung ber £od)fd)iffenfter, rat %atyc 1888 ff. Snftau bcr
Cfnürme, UBieberfreilegung unb Wölbung bei 2Jltttclfrf)iffes, 2Bieberf)erfteUung bes
oben ftarf oenoittert geroefenen üEBcftturms unb anbere Seile bcr Äirdje burd) 2) oin=
baumeifter ttuguft o. Seger, ben fügten SMenber be$ lUmer $omturme$.
$ie co. St. 91 i! olaif irrfjc ift früljgotifdj, in ben heften formen, mit fdjöner
Weftfeite (©iebelfeite), turmloS, einfdjiffig unb oon ^öljcmct Sonne mit "Surd^
jugSbalfen überfprenat. Sange profaniert, feit 1851 roieber bem ©ortessbienft über=
geben. $er (£t)or (rat ^ippenfreujgeroölbe auf blumigen ftonfolen unb in ben Sdjlufr
fteinen Köpfe, aus! Saubroerf
fdmuenb. Strafjburger Sdmle.
£ie gleichfalls gcroölbte Sa*
friftei ift aud) nod) alt. 3"
Seiten be3 reiben 2Beftpor=
tatst ftetjen auf Stonfolen bie
33ilbfäulen ber SHabonna unb
eines iöifd)ofs\ 9teuefte £>er:
fteüung nad) Plänen oon
Vollmer unb Ooffon, 1899
bi§ 1900. — 2lblajjbrief }it*
gunften be§ Saus" 1351.
(Shemalige g r a n j i 8*
fanerfirdje, eingeroeiht
1314, in Krümmern. Sd)önes
Weftportal. $ie Jranjofen
füUten im 3al)re 1688 bie
ttirdje mit £eu unb Stroh,
unb uerbrannten fte; 1728
legte man ben ©runbftein ju
einer neuen ftirdje, aber nur
ber merfroürbige Surm, ber
töafenmarftsturm, rourbc ge*
baut 1698—1727, nad) bem
s+31an beS SaumeifterS Wcner
au§ Straßburg. 5llte ©rabplatten. — Hon bem 1272 gegrünbeten ftlofter flehen
und) brei ftlügel bes ftrcujgangs, mit einfadjen breiteiligen Sileeblattarfabenfcnftern;
ganft äfynlid) rote einft an ber hinteren .Hirdje ju (Eßlingen.
35ie f a 1 1). .ttirdje ju St. s^eter unb rJJaut, im großartigen ehemaligen Seilt»
fdjen $>aus. .ttirdjc unb bas Deutfdjc £>aus haben einen Umfang oon mehr als
fünf sJHorgeu. $ie ©ebäube enthielten nid)t allein Wohnungen bes ttommenturs,
feiner Beamten, Stteier unb feiner jah,lreid)en $ienerfd)aft, fonbern aud) große
Horratshäufer, in benen Sobenerjcugniffc aufbewahrt roorben ftnb. Gs mar anfangs
bcr Sit} einer $ausfommenbe, bie 1785 ju einer Sanbfommenbe ber fallet) {yranfen
erhoben toorben unb 24. ^Ipril 1808 oon Württemberg in Sefits genommen worben
ift, roorauf es bis 1849 Stafeme mar. %x meuige (9ebäube in Württemberg
SHat&auatamm.
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256
91edarfrei3. Cberamt §eilbronn.
fnüpfen fid) fo oieie gefdjidjtlidje Erinnerungen, al§ an biefeS. ©nft mar e§ fönig=
lid)e "tyalft, Könige gelten l)ier £>of. ^ann jogen otele Äommenture mit iljrem
(befolge Don fjier au*, um ihr ©elübbe, gegen Ungläubige ju fämpfeu, in ben
ftreujjügen in $alä'ftina ju löieu, unb ben Reiben "Prcufecn I" entreißen. 3"
biefem (ikbäube marb ber .öeilbrouner Vertrag voifdieu bem fdiroebifcnen Manier
$>ei(broiiii.
257
unb ben beutfdjen eüangelifdjcn Stänben lf>33 ab^efdjloffen. ^>ier t>atteu ÜöcarjdjaU
$urenne 1648, ^rinj Ghtgen unb ^er^og Äarl 9lleranber oon Württemberg 1734,
ber ruffifd>e Jelbmarfdjaü* 2a§cn 1735 itjre Hauptquartiere, unb ftaifer unb ftur*
fürften nafjmen l)ier itjre Stbfteigequartiere 1704, 1712, 1734, 1744. — $n bet
Äirdje rourbe am 15. SHuguft 1806 burd) ©eneral <|Setit ba§ öeburtsfeft 91a*
poleonS jelebricrt, unb 1815 beteten l)ier äaifer ^ranj unb (Srjfycrjog Marl bei
bem £od)amt. IJtaS älteftc ift bie ftaueüe im (Srbgeidjofj be$ JurmS. Die grofje
früfjgotifdjc ftirdje rourbe 1721 im ^efuitenftil umgebaut unb bem 2urmc eine
Alapüäk am 2ct)Iad):tjn;K-.
Kuppel mit t'ateme gegeben. $ie greifen fmb uon 3luton Golomba. 3m .frofe
fmb mittelalterliche Steinfjäufer mit Grfern unb Staffelgiebeln, an ber füböftlid)en
<£cfc ein 1512 erbautet ©ebäube mit ^arterreraum , beffen tjofyeä ftreujgeroölbe
mädjtige ^feiler tragen. 3n)il*d)en biefem 33au unb ber ftirdje ftebt an ber $eutfd)<
bofftrafje ein jroeiftoefiger eleganter *ttau oom ^al)re 1712 1718, unb für ben
33allei)rat rourbe 1742 am Jtirdjbronncnbad) ein fdjönes s.Bobnf)au£ erbaut.
3n ber ftirdje fmb mehrere Capellen unb einige Clgemälbc. fielest 9Ute ift oer*
borben, fo bafj man j. $3. bie onfdirift an bem Crofbau bei ber Freitreppe, rocil
ba§ 99ilb jerftört ift, nid)t meb,r beuten fann. Sic enttjfilt in utönd)5gottfd)er
Sdjrift ben Wenn:
„3«b bin flenannt $ornuit0,
mit unb greift ift minc ^ung."
^aulu <;■ , Icnfmältr au* ©ürttnuberfl. '.'Jcdatfrcil. 17
258
Wecfarfrei*. Cberamt .^eilbronn.
^n t>er Mirche ift noch befoubersi bemcrfensroert ber bcrrlifdjc romantfcbe ftcincnic
Sütartifd) in 3arfopbaftfonn mit 3äuld)en unb ^lenbnifcben. 2)a« biamanticrtc
Wippenfreujfteroölbe bei (SboreS jrubt auf fdjön fapitälierten (Scffäulen, feine Streujunft
im 3d)lufjftein ift von ronfenbem $Mattrocrf umfponnen, unb bie Kapitale uid)t ohne
maurifche 3lnflänftc, fpatbobenftauftfd). ?lud) auften seiften bic unteren ©efdjoffe be*
Sumtes noch biefen an ben Stenn ber Jlirdie im nahen SBeinSberg erinnernben
3til. Wn bev (Scfe fräbftotifdie SRabomtc; am .jpauptfticbel bes DrbenB|avfe8
eine uornetjme aus bem 18. 3al)v=
bunbert. — Sehr fdjöne metallene
(Grabplatte bes 1484 fteftorbenen
iiubioift 3pei)be(, mit umlaufenber,
fehlerhafter 3d)iift, f. vilbb. im Munft
atla?. .Oodjaltar unb Mrujiftrc in
ftuter tffenaiffance, iHltarleudjtcr unb
Mirri)enaefäf?e. ($rnbbenfmä'ler oon
Kommentaren au« fpaterer 3eit
Xa$ Teutfd)e $au8 ftibt mit
feinen Jvafiaben, .früfen unb Turd)-
ftäiiftcn großartige, wie heruorraftenb
malerifd)e Stnblicfe; vigt befonbers
in ben älteren Seilen eine SDtenge
Reinerer Serben an Pforten, (Scfen
unb ftenftern. überrefte ftchen nod)
uom ehemaliften 3t. JUaraflofter unb
uoiu .Vtarmelitenflofter $u St. sUJaria
am sJieffelbufd), feit 1447; an ber
1632 jerftörten Kirche ift 14H8 .fran*
uüu sHiiuftül?beim tätift „als SDleifter
bei 3teinroerf$ unfer lieben froroen
buntes ju ber Steffeln bi) fteilproun".
3lbftcriffcn fmb 1871 bie fco-
fpitalfirdje unb ba& Katharinens
büfpital (K.). tym Seil auf ber
alten ctabtmauer am sl<ccfar neben
ber alten Prüfte ftanb bas 1306 von beu \>eilbronner "Mrftem fteftiftete 3pital.
2as 3dnff ber Kird)e mit ber ^fniubnerftube marb 1»;24 ein iHanb ber
Alamiuen, 162Ö mteber aufftebaut.
Mapellen waren uiele in ber 3tabt, meldje aber abftebrod)en ober ju ÜBob/
uunaeu, iüic an ber (Prüften Sftttaeleägaffe über au ber SSoIfoangdaaffe, eingerichtet
warben fmb.
Klöftcrböf e befnfien in berStabt bas Kloftei "^illiftbeim, ^Ibelbera,, i'id)ten
ftern, ^ord), befonbers aber .Kirf au, bann üftau Ibronn, Kaifenheim, 3d)öntal, lct}=
terer mürbe gegrflnbet 1314. S)er 3chöntaier .tsof mürbe bwraj Stiftungen in ben
fahren 1361, 1394 uff. immer reiriier unb biente ber }lbtei gnr Mufbetoahrung
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fteilbronn. 259
itjrer Vorräte, befonber§ |U .ttriegSjeiten, in roeldjen fid) nud) ber ^tbt unb anbere
ÜSHöndie t)iert)er flüchteten. 9Us im Wpxxl 1525 ber Mbt l)ier roar, rourbe nud) er oon
ben rebellifrfjen ^Bauern ßebranbfdjatjt. — 9lod) jetjt oerfünbet eine ^nfdjrift:
Anno domini MDXLVI. ben 24. 3>ej. ift Carolus bev f ünfft oon ©ottes (Knaben
römifrijer .Uanfer, tjerein in einer fänfftin getragen roorben unb im MDXLVII ben
18. ^anuarit roiberumb ju Ü\ofi fjinausgevitten. — $n biefem .frof nämlid) flieg
im cdjmalfalbifdjen .Uriege ftarl V. mit bem .frerjoae oon 5llba ab, unb fdjloft in
bemfelben ber .Uaifer am 3. Januar 1547 mit ben SIbaefanbten bes frerjoa,? Ulrid)
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260
flfctarfrfi«. Cberamt fceilbronn.
oon Württemberg einen Slusföhnungsoertrag, — 1570 ftieg aud) ftaifer 9ttar>
milian II. mit fünf Söhnen in biefem £ofe ab. 1B32 ftenften bie Schioeben ben
£of bem ©rafen Straft oon Hohenlohe ; aber nad) ber 3d)lad)t bei ^Hirblingen fam
er roieber in ben Befife ber ilbtei 3d)öntal, bis biefe 1803 als (Sntfdjäbigung Sürt=
temberg jugeteilt roorben ift. Xcr Seil bes 3d)öntaler £>ofs an ber $eutfd)t)offtrape
lourbe nun bie Wohnung ber i.'anboögte, nnb er fant 182<» burd) £aufd) an bie
3tiftungspflege .freilbronn, bie
it)tt an ^rioatlcutc oerfauftc.
— 5Det $au an ber Xcutfd):
hofftrafje mar int iHenaiffauee-
ftile aufgeführt. Tie gjaffabe
toar mit ben "#ilbfäulen ber
.Harbinaltugenben, ^iebe, @e*
redjtigfeit ufio., in ^lifdjen gwi*
idjen ben ^enftem gefdjmücft. —
Xie ©ebäubc jeigen nur nod)
loeniges oon itjrcr alten ,£>err=
lidjfeit. iVrfd)nmnben ift and)
bie 3nfd)rift:
In Hnjaiifl unjer* Veben*
5Ikr(ieb,t in Unocrftattb ;
Ter orortflanfl roirb »ergeben*
Unb unnü| anßenxinbt;
Ta3 Wittel tjäflct C.nälen,
Ta$ 6nb' ift ?lnflft unb $ot;
Tic iHccbnunfl tonn nid)t fehlen,
3ftc Trajit ift ber 2ob!
$as SHotf) au» (K.),
halb gotifd), halb Oienaiffance,
mit sJlrfaben unb Statuetten
an ber großen Freitreppe.
3tubcn mit Jafeliocrf, 159H.
Matsfaal, 1779, mit 3tuffa^
turen unb einem Xecfengemälbe
oon sJMorff. Münftlidie Uhr,
1579—80, oon y^faaf .£>abred)t
oon 3d)afft)aufen , ber 1574 bie berühmte Ub,r im 3trafjburger 2ftünfter ooüenbet
hatte, unb feinem Wefellen Michael DJlüUer. Tas 3tuuben unb 3)iinutentoerf
1525 laut ^nfthrift oon .frans ^aulus. Über bie Staumcifter bes flathauies
unb fonftige .freilbronner ?Jieifter ftehe unten im Äfcfdjnitt: Die «aumeifter unb
Wlbhaucr im DiecfarfreiS. daneben bie ftäbtifchen .ÜauUeigebäube mit reidjen
Wenaiffancegtebeln, unb um bie (Me, am .Uiefelmarft, bas 3tabtard)io, 1765, flott»
lidjer 3teiubau mit hcnlidjem (Sifenroerf. Umfaffcnbe Weftauration bes ganzen
töathaufes 1899- 1904 burd) ^affoq, nad) ben tfntroiirfen oon Vollmer unb ^affon.
iyrübtjof f itni Bon 1 659.
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fceilbronn.
261
3)a§ ehemalige Strc^io am $afenmarft mürbe 17H4— 88 von ber <5tabt für bie
SHitterfdmft be§ ßantonS $raid)gau erbaut.
3llte ^rioatl)äufcr. $a§ feb,r alte, um 1500 umgebaute Ijolje Steinb,au$
(„äätd)enl)au§") am attarftplafc, mit drfer. — $a§ ©temb,au$ beim ftirdjbronnen,
mit bem Üffiappen
ber Familie ^mlin
(brei 3mmen). —
•XaS ehemalige Sßa*
lais Äönig ^xko-
rid)3, al§ SBaifem
fmu$ begonnen
1756, nadpJMAnen
be353ürgermeifter§
oon ^tojjfampf. —
$a§ o. 9?aud)fd)e
^>au0 am 9Harft,
1804-1807 mit
prarfjtoollem 8pei=
fefaal, mit Sanb*
gemälbenuon Seele
unb (£. Heller in
Stuttgart. — *3)aö
ehemalige 5feifd)s
b,au§, ein fdjöncr
2lrfabenbau, 1600,
mit fecfgenialen
Kapitalen. %ls
(Srbauer gilt ber
$taumeifter £>anS
Srfuxf) (H. S. mit
Steinmetjäeicfjen
unter bem Stabt-
mappen OJttoDfU
feite). 3cfctbef)er=
bergt bas obere
Stotf roerf bie reidV
faltige Sammlung
be§ .£>eilbronner
fjiftorifdjen Vereins. 2a§ Sd)iefeb,aus in bübfdjem Mofofoftil, 17«9— 71. $a3
$0110 beS »germeifters Mofjfampf 1780, ba§ Oajtfjait* jur Sonne, ftolj im
Gmpireftil erbaut 1796 burd) ben pfäljifdjen «aumeifter unb fransöfifajeu Spion
ftruttjofen.
£cr alte ^yricbljof bei ben Prummern ber .ttarmeliterfirdje ift einer ber
fünften tu Sübbcutfdjlanb ; £enfmäler com 15. ^abrfjunbert an bi§ in unferc
ftrtct>&offrtu$.
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262
3iectarfrei£. Oberamt .pcilbronn.
2ac\c, barunter jinei SBerfe von Sannecfer. ©ro&er fteinerucr Ärujifijru« , 154."».
31 Ue* Derroad)fcn mit "Säumen, Blumen, ©träuctjern unb (Sntjeu.
grgrfiffnb'fcbön, au* jebem Sßaumc nicbet ftält «t umidjlunaeii, biejcS Üebcn» Qttül
•V»änflt buntler (?fen, jebe« lotenmal 3u becfcn mit bcm flrünenben ©efieber.
i^cor8*btunntii tu $cifbronn.
Brunnen. Xer Äircf)brunneit , 1">41, cicbcurolnbruniien , fübiueftlict» ber
ctabtfircfie, ift neu IjergefteUt roorben unb fielet jettf an ber 2übicite bcr Mirdie,
]. ?lbb. 3. 241. „$as Koffer, bas iri) gebe, ©tri ein ©ron in bae einig Veben.
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.^eilbronn.
263
<>f)annes.)" ,>$m ßib
mir basielbige Gaffer,
$ajj mid) nidjt bürftc."
Xer malerifdje 6t. ®c-
orgsbrunnen 1593 unb
ber sunt Jeil erneuerte
Aortuimbrunnen 1713,
beibe in lebhaftem 9tc^
naiffanceftil.
9fa bcn SRarfungS«
grenjen bcr 9*eia)sftabt
,Sog ein Sanbgraben t)in
mit i?anbtürmen. 2)er
2urm auf bem 2Bart=
berg, roeiter am roeftlidjen
Slbtjang bes 3öartbergs
stumpf eines Sumtes,
1534, ictvt ©emberg.
bauschen.
iöurgmal, ein
roalbiger -jpügel bei %lt-
böefingen mit SÖall unb
©reiben. S t a t) l b ü t) l
beim (£äcilienbrunncn,
alte (Seridjtsftättc. 3n
ber Stabt erinnert bie
Siebe netdjengaffe
gleichfalls an eine alte
(9erid)tsftätte , nod) im
18. 3ar)rt)uitbert fa^ man
SBurjeln oon einigen ber
fieben eidjeu.
,,«ürg" heißt noef)
ein Seil bes StabtroaU
bes auf bem $erge, ber
bas -Ipeilbronner Jal
uotn SBeinsberger trennt,
unb an bem bie i'anb;
ftraftc narf) Seinsberg,
.v>all unb Starnberg t)insiet)t. «ei ber «iirg ftanb bis 1811 ein W)er fteinerner
bälgen aus brei fteinernen Säulen.
911 tb 9 dingen, rechts bes 9cecfars, jmifdjen bem Sraopenfee unb bem ^äger«
Ijausberg. ."pier ftanb eine frf)on 1338 abgebrochene ftirche. $ic fpätere Mapelle
uerbrannte im ^ai)xe 1547.
üÖtgfäuJc bei §d(bromt.
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264
"Jiecfarfrei*. Cberamt $etlbronn.
(£o. Stirpe jum heiligen Steptwnu«!, 1766, mit altem gotifdjen 2urm mit
ftrcuärippengcroölbe. ehemalige« löroenfteinifdjeS 21mt$l)aus>. 31m (Eingang in ben
#of ba§ Steinbilb eine« geljarnifdjten Zitters* , aus bem (Snbe be$ 16. ober 31n=
fang be« 17. 3af)rt)unbevt§. 2urm unb Äirdje mürben nad) bem ©ranb com
19. 9Wai 1899 umgebaut, ©afttjau« jum 5öalbf)oro 1569 mit <3teininetjjeid)en.
C^afttjausS ptm iHitter 1709 mit ben 2lnfang8bud)ftaben uon 3War. ftarl ©raf ju
Söroenftein ufro. Slbftatt geborte
ben ^einrictb,, feit 1462 ben
Sieipperg, bie e§ 1490 an bie
«Pfala uerfauften. $urg ©Hb«
ecf, ein ftarfer oiereefiger s2?cl)r=
bau mit Grfcrn unb breitem,
fnppelartigem ^ad), mit bem
•Ipeinrietfjfdjcn 3Bappen (K.), aus
ber fteme fdjon bodjaufragenb.
31lt^einrictb,ifd), 1462 neipper*
gifd), feit 149<> lörocnfteinifd).
£3ißex*ac§ (Bibera^a 765).
(So. .Stirpe flu ben #etl.
Kornelius unb Gnprtanusi unb
bem beil. ftrcuj, 1830, mit
altem lurm. ttatb- ftirdje,
1863, in legerer jroei gute Clgemälbc au« bem 16. ^abrbunbert, bann ein fdjones
fpätgotiidje« .frodjrelief : (Sbriftus unb bie jünger in Gmmaus.
latifftfiii in btr .«ir$c ?u ^Irin.
^3ödttngen (Sacfinaen, Secfiugen).
(So. 5tirdje jum 1)1. s^anfratin«. "21m Jreppenturm 1610. ^n ben legten
^abren umfaffenber Umbau, roobei man im lurm bödjft mertoolle frübgotifdic
sÄanb= unb Decfcnmalereien entbeefte, ebenfo eine (Grabplatte einer . . .tissa de
(Bedinge 12HK. ^etit im .£>ift. SJcufeum ju £)eilbronn. — Äatlj. ftirdje im romn^
nifdjen Stil, 1402. Sllte ^rioatbäufer. ©roftcr ^Hömerplatj ItnlS be§ Stedars.
SDet .frauptteil bcö Crts mar Wcidjsgut, in bem fdjon 466 unb 780 ff. Jtlofter
Öorfd) Siefit} batte, unb beffeu sJ)iarfung fidj meit über ben "Oierfar hinüber, bis
mWi Rödigen", erftreefte. £er Crt, roeldjer fidj ftetät als WeidjSgut betrachtete,
tarn 1310 an Sömenftein, 1333 an fteilbronu. 3m ^abre 143H wirb er nebft
Jyranfenbad) oon ben abeligen fteinben ber Stabt oerbrannt. "äuref^arb Sturm
feber jerftörte bamals ben Sonnenbrunnenbof. $m $auernfriege, 1V25, fpielten
ber roilbc ^afob (^äcflein) Nobrbad) uon Bödingen unb bie fdiroarje .frofmännin
uon ba eine SRolle; 3ä(Hein rourbc nad) ber cd]lad)t bei Böblingen am 2o. SRai
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Söödtngen. 86fi
in sJtccfargartarf) an einen Saum gefettet unb langfam gebraten; f. oben 6. 245.
S&et CrtSabel, nad) bem Sappen gleichen Stammes! mit ben üHeipperg (f. o. ©. 123),
portal cm ber tftrcbjc ju Jvranffnbacb.
bis in* H>. 3al)rl)imbert auf bem jetyt oon ber (Sifenbafjn burdjfrfjnittenen fdwtty
bügel am oberen 3ee, oiclleictjt einft ein römijdjer 'öurgftaü.
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9Jecfarfrci3. Cberaint fteilbromi.
Wim oonnenbrunuen, an ber .frauptftraBc nad) ©rofigartad), 3)citl)rasfteiu.
•Ipier ftanb ein Sonnentempel. 3)as iWomcrfaftcü rourbe 1895—97 pon bcr 9teid)&
limcstommiffton ausgegraben, mar 1 33 m breit unb 1 49,5 m lang mit abgerunbeten
Gcfen unb oier Joren mit je (yoei lärmen.
JÖonfeCÖ (Soloclt [2ty, Bonoelt \245).
Gd. Äirdje, 1774, mit altem Cfttunn. 3n>ei öemmingenfehe Schloff er im 9)2an*
favbenftil: baS obere 174k, ein fräftiger sSarocfbau mit prächtiger freitrageuber
Steintreppe, bas untere 17H4. 2d)öne ^Hefte (runber Surm) beS pon Philipp
Crrtatnewt. Kapitale unb Ocroölbtripptn am lurm bcr Äirdje ju ©rojjgarta*.
bem Reifen pon Öemmingen um 15(54- «8 erbauten Safferfdjloffes. 3m jettf
auSgcrobcten Salb «reitenloch, jnnfdjen söonfelb unb flirchhaufen, bebeutenbe iHömer^
platte, f. o. 3.240. Ortsabel 1208 bi* ins 14. OMrhunbert, bas Sappen mar
ein geteilter unb jioeimal gefpaltcner Sdjilb. $er treffliche 3cid)ner unb SfJiobelleur
Monrab Seitbredjt (1796— 1837, geboren in Grnsbad), C31. ftün.sclsau, uerbrarfjte
in "Sonfelb feine erften Lebensjahre.
Stein (^lina U88l
Weithin iid}tbare eu. Siirdjc p 3t. SBeit, I84l', mit romanifchem unb gotifd)em
tonncngeroülbten Xurm, unb fdjönem Jylügelaltar mit 1517 unb bem Sappen ber
i*atriflierfamilie Sfirfin oon .freilbronn. Wittelfdjrein unter reidjen "öalbadjineu
2t. 93«it, Barbara unb (^regorius, auf ben klügeln Wemälbe aus bcr l'egenbe be*
heil, SJeit, an ber ^rebella ber A>eiligc im .Steffel unb ein ^otiobilb : Glteru opfern
ihm, ber ihr Ätinb in ber Siege iegnet, einen -v>al>u. Hilter laufftein. Malereien
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iyranfenbacb. Srürfelb.
267
Xaufftein in &cr flirrt ju örotflarta*. 1662.
im Jurm, fpätgoiifd). $er Plante be3
Crts fommt oljne Zweifel oom alt=
beutfdjen SBfiltS, Stiefel, benn %lt\n ift
oon einem Reifen au§ $iluoialfd)utt,
auf rocld)em ftirdje, s^farr= unb SdjuU
f)aus fteljen, überragt. — ®taufifd)=
rottjenburgifdjeS fmusigut, 1188.
3fvanRcit&acß (^raneunba* 766>
21lte eo. Stirpe ju St Sllban, mit
romaniidjen unb gotifdjen heften unb
einem reichen iHenaiffanceportal, 1590,
mit gotiftcrenben Stabburdjfdjueibungen
unb bem 3*id)en be§ SHeifterS, f. 21bb.
Xie lafel über bem (Singang erinnert
an bie marteroolle Rötung bes £6)\ilU
f)ci&en unb anberer @inioof)ner burd)
bie Staifcrlidjen im Cf tober 1<>34. 9(n
ber Seftfeite be3 CrtS ftanb bie *8urg.
.)5ipf etb,of mit ftirdje, 1718.
$a§9teid)$gut£)uppb/ilbura, 1 238,
lüü SUofter $ebent)aufen cor 1229 begütert ift, fommt 1238 oon SSilfyelm, bem
s-ßogt oon Simpfen, an ben bortigen
Spital jum b,eil. ©eift.
^fürfeCö (£ürnfel6 [365).
3ln ben Cueübärfjen be§ ©runbel«
gelegen, früher ein ummauerte?
3täbtd)en. Kleine eo. Äirdje, 1873, mit
eblem tjöljernem ärujifirus au3 bem
L565 errichteten Stltar ber früheren Stirdjc;
ber Xunn trägt einen burdjbrodjeneu
Steintjelm. X>ie alte .Hirdje gtta l)eil.
Streuj jeigt fpätgotifdjen Stil, ben oiel-
ecfigeu (ib,or mit töctoölberippen , auf
bereu Sdjlufcfteinen bie Sappen ber .frelm-
ftatt, 3pet unb ©emmingen. 3(n ben
portalen bes 3duffs bie Sappen oon
Weintjarb o. .fcelmftatt auf ftürfelb unb
feiner #rau, \Unna o. Sturmfcber. Sa*
oon alten Wrabfteiuen oorliauben mar,
mürbe an bie Cftmauer beö ©ottesaefer*
2tctn&au* tu votftfcim.
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268
louffttin in btr Äir$c ju .«tr$l)aufm. 15«:).
gebracht. ^Das lücmmingenfrfje 3d)loft, erbaut uon Philipp uon $cmmingen, f 1544,
ritljt auf fcfyr alten ©runbmauem, man jagt auf römifdjen, ehemaliges v&iafferfd)lof},
attevtihnlid) bcl)evvfd)enb mit ,^roei ftarfen uiererfigeu Jürmen. ,'tyigt bie fpätgotifdjen,
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fctjon in bie Stenaiffance ausflingenben formen bes beginnenben 16. ^atyrfyunbertS,
mit ben Wappen ber ®emmingen unb ben SaljreSftafjlen 1519, 1523, 1525.
3$(o$ in -ftirdjijauftn.
9teftc be$ ©rabbenfmatö be$ ^leiffyarb oon ©emmigen, f 1594, unb feiner 5rau
(Slifabetf) oon Nippenburg, f 1581. CrtSabel im 14. unb 15. ^atjrlmnbert, mit
bem gleiten SBappen roie bie oon Weipperg unb Bödingen. WatyauS 1589.
(^uter .£")ol^bau. Gin reidje* ^He=
uaiffanccportal, 1571, fä^rt in ben
Seegarten.
6f>ro|*gavfac6
(mic^elin ©arten 988)
an ber uralten Sanbftrafje oon .$eil=
bronn nad) Appingen, (äinft im
©efitj ber (trafen oon fc'auffen unb
burd) biefe beS StlofterS Cbenljetm.
$ie eo. l'orcnjfirdje bat einen fräf=
tigen Cftturm, mit romanifdiem
Mippenfreujgeioölbe auf fdjöu fapt
tälierten Gcfjciulen, an ber Cfttoanb
gotifdje? fanfter 1498. %m Zuvm
and) jioei romanifdje Sfulpturen unb
auf einem Sdnlbe innen über ber
Scbilicnnifd)e fteb,t 147<t (f. 3lbb.).
Ta3 1725 teiltocifc oeränberte 5d)iff
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270 9?edarfrei*. Oberamt .fceilbronn.
wirb oon einem nod) bemalten Jonnengeroölbe mit ;Durcb,jug9balfen, 1670, äberbeett.
Spätgotifdje* bcfdjäbigteS Saframentb,äu§d)en. Steinbrunnen mit bem Ijeil. i'orcnj.
."Dölbau* in fd)önem Menaiffanceftil. ftelter 1543. SBartturm auf bem tfeudjelberg.
.«aititl in ber .«irrte ju fletfargattad). 1BH1
am yanbgraben, erbaut unter $raf Gberb,arb im $art. Xabei ein Sdjanjroert nnb
Mingroaü. Sübroeftlid) vom Ort, am nörblid)en 2lbb,ang bes .ftendjelbergS ein ooale*
(Srbroerf, bie „ftranfenfdmnje" , otme ^roeifel and) al? Mingbnra. aiwn>red)en.
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.fcortljeim. flircfc&aujen. 9le<fargarta<v- 271
Äorfißeim (fjoregeljeim 9?6).
(So. Slirdjc, einft bcm Ijeit. (fteorg gcroeitjt, nad) einer 3nfd)rift beim Süb
cingang oon tfeinrid) Sd)icfl)arbt 1610 erbaut, mit altem Gljorturm. «rabmäler
ber Öemlin au§ bem 1«. 3at)rf)itnbert. tiefte einer alten ©afferburg mit Steina
Ijaus; Crtsabel, ber frülje in bie Giegenb von
(tfmiinb unb Slalen *og. 2er Crt mar mit
einem ©raben umgeben unb tjatte jioei 2ore.
•
ftatt). ftirdjc &um 1)1. Sllban, 1 »4 1—44,
Surm nod) alt, 1408 unb 1579, Saufftein 156:},
ipätgotifdje i<ieta, gute§ Clgemälbc, 1663, mit
3Jlariä -^immelf atjrt, "üflonftranj 1654. Sdjönes,
iuot)lert)altcnc5 ehemaliges; Teutfd)berrenfd)loft,
157<> ff., mit oicr runben Gcftürmen, mitten
im Crt, früher mit 'iltaffergräben unb #ug=
brüefe, jefct SdjuU unb Watt)au§. 3d)luf?
ftein beö Torbogens ift bas Steinmef>5eid)en be*
Iljomas ftuoll eingemeißelt, ein auberes im
Sd)lufjftein bes vJiebentörd)ens. 3« beibcu
Seiten ber loröffnungen je ein prächtig au?
geljaucner l'öioenfopf , als Sdjiefjfdjarte. —
sÄud) fouft alte Crbensljäufcr. Capelle ytr
t)cil. ^reifaltigfeit, 171H, oberhalb ber 9JKU)le.
(Sine ^iertelftunbe uor bem Crt, nal)e ber
£ipfell)ofer unb «rofegartadjer Wartung, ftel)t
ein Steinpfeiler, ba3 „9fanenfreuy, mit ^ilb^
roerfen. sJiad) ber Sage füll fyier eine .HapeUe oon ^uliana, ®emal)lin be§ 9iitter*
SHalf oon .Hirdjtjaufen, ber tjeil. 3lnna gemeint geioefeu fein: Sd)on im lo. ^atjr
ljuubert tjatte basf .Ulofter "iSeifjenburg im (Slfafj reichen ^3efi^ in Stirdjljaufen. —
9(uf bem J5rieb^of ber (9rabftcin mit bem Steinmetfteidjen be$ JbomaS Jtnoll,
Bürgers ju sBein§berg, l©erfmeifter$ ju .Uird)b.aufen , locldjer oielleidjt ben Stau
be* tjieftgen Sd)loffe3 leitete, jcbcnfaUa babei beteiligt mar. $er Stein ,seigt bas
fnienbe SWb feiner ftrau unb 156n unb 1573. Tie Überlieferung, baft in ftirdv
tjaufen unb in bcm baneben oerfdjtounbenen Slfdjeim 2o £mben unb bie .Hird)e jer-
ftört roorben feien, roirb rool)l mit 9fed)t auf ben UngarneinfaU bes 3a\)r& 926
gebeutet.
"STecfiaröavtac^ (Hegger-ßarbatja \\6\).
s)in ber Sflünbung bes Seinbadje* in ben 9foftt gelegen. (So. ftirdje 511m
l)eil. $etrud unb ^aulus, 1 767, mit ftuffierter rttadjbecfe unb mit gotifttjem Cftturm,
morin ein fdjöner fpätgotifdjer ftlügelaltar: im Sdjrein St. ^etruü, Paulus unb
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272
9iecforlrei§. Cberamt fteilbronn.
^ob,anne§ bcr Jäufer, auf ben klügeln ©emälbe, s^ouli 93efef)rung unb ftludit aus
SkunaStu*, sJ*ctri MÜm Jotenerroecfung ; auf bcr iHäcffeitc ba* oon (Ingeln
gehaltene 3d)roeifttud). ^räfyiae b,öl*erne iRcnaiffancefanjel, 1161.
Ter früher mit 2Ball, ©raben
unb brei Toren nerfeb,ene Cvt ift
alter 8eft$ bcr ©rafen oon i'auffen,
roetdjc t)ieftge ®ütcr 1122 bem Älo=
fter Cbenb,eim fdjenfen.
SUtbölliugerljof, bic alte, be-
reite 767 unb 781 mit SBetnbau er
roätjntc »illa «eUingcn, fdjon 823
mft einer ^cter* unb ^aulefidjc.
<&6eretfe»l>eim (3ftn=,
3fetnisl?eim 767, 3ftnest?eim 780,
(Broffen.l}fensI?ctm \3?7).
(So. Kirdje sunt b,eil. 9Waurüiu»,
urfprünglid) gotifd), im %atyc 1601
oeränbert, 2urm im Seften. ätttf
tjieftgcr Wartung rourbc am 6. iDJai
1622 bie oedjängnisiüoUe „3d)tad)t
bei Wimpfen" geidjlagen, an roeldjc
ftd) bas gtorreidje sJtnbcnfen bes
t)od)t)er,Mgen 9Rarfgrafen ©eorg Jyriebrid) uou s-8abcn unb bes tapferen ^Srinjen
Magnus non Württemberg fnüpft. ©äffen unb .Hügeln oon Stein finbet man
nod). 3m ^atjre 1900 b,at bic ©emeinbe in ^erbinbung mit bem £iftorifd)en herein
in .freilbronu auf ber üttalftatt ein Tenf- _ f %t f __j
mal, in ©eftalt eines; großen 3qenitblocfc»
mit ^"fdlrifttafel, früfygefallenen b,el-
benmütigen ^rinjen errid)tet.
Mird)cnflut)l in >Jicc!araarta$.
TTTTT'
^ontßctm (Suntfjeim ^88).
.Hütt), ftirdic juni b,eü. Martin, 1 720
in jierlidjer Spätrcnaiffancc erneuert, mit
altem gotifdjem , rippenfreusgeroölbtem
($t)ov. ÜHcfte bcr "Würg, ehemaliges beutfd)-
berrifdjes „©artenljaus" mit t'uftgarten,
J6HH, mit bem reidjgearbeitetcn Wappen
be$ (Srbauer?, bes Orbensfommenturs
©eorg Slbolf oon Spet 3d)ül^burg. —
ctaufifd) rotljenburgifdjes fmusgut, 11*h.
Ter Crt mar früljer mit einem (Kraben
1 Siiliftiliilii
IP
SUtarcinfaf'uitg tn -Jiccfarflarta*-
i [.ilHIiillilil
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2üldeim.
umgeben, bie 'öurg mit dauern unb Üoren. Hör 1434 fommt Sontheim an ben
Deutfrfjorben. 3Utc, anfetmüdjc Crbenstgebäube unb bie fdjöne Sontfjeimer 9Jhif)le
in sicrlidjcm iHofofoftil au§ Stein erbaut, 1774. $ru,yfiiu3 1 7 ">< >.
-Vtirdjc in 2oiut)eiiii.
(So. 5tird)c jum Ijeil. Kilian, tomantjd» , Sdjiff gotijd) oeränbert, mit einem
ftarfen tonnengeroölbteu Cftturm mit fjübfdjem gebreitem Cftfeufter. ftomaiiifdier
$ait(ii£, Xcntmätcr 0118 Württemberg. Wetfarfrci*. 18
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274
•Dlerfurfrei*. Cbcramt ^tilbronit.
laufftein, riefiger Steffel auf fräftigcm Wülfte rutjenb. Sdjöne Wrabbentniäler:
Öcrr uon Gailenberg, Weliefgeftalt , 1557, (Sbriftopb uon Talfjeim <f 1572) unb
feine ftrau Barbara u. Seiler (f 1584), fcbr feine üHenaiffance ; ftebäditntstafel
bcs legten Gitteret uon Talfjeim uon 16o5. Mite eingeritzte Grabplatten ber Tal=
lieim im ftirdjcnbobcn. ftatt). ftirebe, 18H5 f., mit früt)gotifd)cr SJlabonna. Talbeim
befaß uielc, minbeften§ 1 1 alte t)errfd)aftlid)e 55ot)nfitye : bie luoljlerfyaltene, l)öd)ft
malerifdje obere $htrg, flanfiert uon frf)lanfem iHnnbturm, einft -C>auptfit\ berer uon
Talfjeim, uon Württemberg an osraeliteu ueräußert, bariu bie 3tjnagoge. Tas
$emmingenfd)e, jettf Gilmerfdjc „untere 3djloß", 1766, mit heften ber alten grauen
bergifdjen 33urg, unb großem, poeficuoll angelegtem 3djloßgarten. 3m 3djloß
eine SRenge cbelfter Altertümer, ebenfo im 3djloßljof, barunter Teile ber alten
s^aluftrabe uom Stiliansturm in .freilbronu. ferner bas l'emlinfdje £>au$, jetjt
euangelifdjes ^farrfjnus, mit fdjönem Wenbeltreppenturm ; bass Vtjljerfrfje, feit 1680
mit fattjoliidjer .Capelle, je^t mit ber fatljolifdjcn Siirdjc \ufammeugebaut.
ältere ^riuatfjäufer unb bas früljere roür^burgifdje ^efjntfjaus 1607.
Jalfjeim ift altiuormfifdjer Söefity. Ter Crtäabel, uom IM. — 1 7. ^aljrfjunbert,
hatte fidj frülje weitbin uerpjeigt, wogegen im Crte felbft balb aud) si)iitbcfitjer,
©ttnerben unb 2lllobbefit<icr in buntefter Wifdjung, baruuter feit 1356 Württemberg,
erfd)einen. Xaö "Sappen ber Talljeim ift ein 3djilb uon Silber unb iyelj geteilt,
im oberen ^elb ein fünftägiger roter halten: .frelmjier: Wiffelfjörner uon 3ilber
unb Jvclj geteilt , burd) ben roten fünftägigen halfen ucrbuubcn. Ter Ort mar
einft ftarf mit Türmen unb Toren befeftigt.
£>ofj tax n, aud) 3d)eflcnhof, mar beutfd)f)errifd) , ehemalige Capelle
uon 1707.
Xafyeim. (fr>. ttirfle.
lalbciui.
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Untrreifc*$eim. Untcrgruppen6a4
275
3lnteretfes:»betm Ofersfyetm p^3, *Klein*ls}fensl}eim ^95).
(5o. ftirdje jum 1)1. Kunibert, 1738 erbaut von 3ol)ann ^atob Grpf, "öau
meifter, mit 2mm aus bem 16. 3al)rt)unbert, 15«1. örabfteinc berer uon gomer*
heim. Abgegangene 33urg mit Crtsabel.
IMnfevcji-uppenbad} ((ßruppenbaef) um U^O).
(£u. itirdje, einft gotifd), im 3at)r 1H31 umgebaut, ber öftlid) ftefjenbe Jurm
tetlroeife nod) romanifd). ©rabftein ber Gngeltrnbe Sturmfeber, f 1861. 3}a$
luibfdie, in brei Jylügeln in ber §n>eiten #älfte bes 17. 3al)rt)miberts erbaute 3d)lofi
ctettenfcls (K.i, malernd) über bem Xorf gelegen, jeigt aud) nod) Nefte ber alten
^urg, nnb ift weithin eine ^ierbe ber ©egenb, mit feinen Mnnbtürmen, Sroingern,
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27»i
SRerfarfwi*. Oberoint ^eilbroim.
(liebeln unb (Srfern. ^Itroeinsbcrgifd), bann pfäljifd), feit 15<>4 rotirttembergifd), oou
geqog Ulrid) feinem vJ9larfdiall ftottrab Xtyimb von Nienburg uerliefjen unb baran
1507 baS (SrbtnarjdjaUenamt gefnüpft; fpäter fuggerifd), feit 1747 roieber roürtten^
I>ergtfd), jetjt in ^riuatbänben. Tie £errfd)aft Stettenfel* umfafete Untergruppenbari),
Mapfenbarbt unb ©üftcnbnufen. — ^rndjtigc Munbftdjt.
Xatyrint Sai jdjfiitijau* i<><»7.
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"conbtrg nacft 3Ntriait. 1H4:».
©berantt Äeonfcera.
Jtfterittraer.
^.ingroälle am 9torbranb beS @d)önbud)S, bei (Sltingen „©lemsecf" unb
„Raifenburg", bei Oedingen bie „Äüdje" unb bas „Stubentenbäumle", legeres
mo\)[ nur eine geheiligte .frölje, 1) od) Ijineinragcnb in ba§ roeftlid) ftd) ausbreitenbe
Olieberlanb, mit tjerrlidjer 2lusfid)t auf 3d)roar*roalb unb 2llb.
(9rabf)ügel bei -£>eimerbingen, -öemmiugen, SHutestjeim, SBimsljeim, ein fc^r
grofier, bie „ftuppet^en", bei sJHfinflingen. ©ei £of Wann, Wartung Rundlingen,
eine "Diieberlaffung au« ber jfingern Steinzeit (M.)
»iömifdje*. Ter ©ejirt ift noü von römifdjen 9iieberlaffungen, bei Tiengen,
(Sltingen, ftladjt, Jrioteljeiin, (9eberSl)eim, öerlingen, £>au)en, JOeimerbingen, £>etms
fieim, $emmiugen, .ipirfdjlanbeu , DWalmsfyeim frömifdjer 3teintifd)), Wanheim,
$Jhmd)ingen (t)ier an adjt Stellen (9runbrefte römifdjer ©eljöfte), Rünflingen,
>Kutesit)cim, f. S. 3or>, cdjüdingen, SSMmstjeim ; ©ilbroerfe oon (Sltingen, £emmingen,
AMrfdjlanben (M.), am ftirdjturm $u s3ßimsil)eim. 93wi Straften ift bie roid)tigfte
bie von Cannftatt faft idjnurgerabe über Veonberg unb Wutesdieim nad) ^forjbeim
Mebenbe .ftaupiftrape, „Steinftrafje".
Meifjengräber fanben fid) bei Tiengen (mit reidjen Anlagen), Jladjt,
Gerlingen, ßemmingen, Sflerflingen, 2Wünd)ingen, 3d)öcfingen, Seil ber otnbt unb
SBcil im Torf (H.).
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278
Wedarftci*. Cbetami fieonbern.
J2coit6t?r<j (Ceoenbera 1273), £>beramtsftaM.
Sütertümlirfp Stabt mit engen, anfteigenben ©äffen, jufammengebrängt auf
einem über bem (SIemStal gelegenen Ausläufer be§ (Sngelberges , auf bvei leiten
non 9latur feft, *um großen £cit nod) ummauert: bic beiben iote fmb gefallen.
SMele ftaufer mit fteinenien Unterftoefen in gotifdjen ober in Wenaiffaucefornteu,
aud) mit gutem .ftoljbalfenroerf, geigen, bafj aud) bjer in befferer tfett bic Äiunft
eingebogen mar. £>eute nod) ift bie Stobt an malerifdien TurduMicfen veidi.
1)\c anicfmlidje, frü()gott)ifd)e eo. ^farrtirdje \ii xlob,anncs bem Käufer ift
breifdjiffig, mit t)ot)em, ftadjgebecftcn xJDlittelfduff uub boljem (£l)or mit 9)lafwerf*--
fenftem unb Strebepfeilern, in fetjr fdjlanfen, aber nod) herben formen uub *iWx
bfittniffen. A>nneu brei iKippenfreujgeioölbe mit Sd)luftfteincn. attärijtige -futyc oon
(£l)or unb 'JNittelfdnff ; im 2id)tgaben Sptybogenfenfter unb je eine? auf beu beiben
Seiten im üHunbbogen. .frotje uub weite rippenfreu^geroölbte Vorhalle im heften,
aud) friif), einen 1>urd)gang bilbenb, oftroärt* mit fein" fdjöucm portal au* ber
beften gotifdjen $eit in bie ftirdjc ftd) öffnenb. %\\ ber Oiorbfeite be« (£l)ot* ftcltf
ber alte t)of)e Jurm. '^nnm tragen adtfeefige Pfeiler bie gefeilten Spitzbogen , bie
Scitenfdnffe tjalbe, gegen bns 5JHttelfd)iff anfteigenbe vuid)tonneugenKilbc. s)lin
Kr
"Xomi^a gteintifft au« TOolmö^im. <M.>
•
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£eonberfl.
tStaDtfiid)!.- ;n J.'coitb«fl.
über bem öftlid)ften erbreitcrteu Zeil be$ ndvbüdpn 3eitenfd)iffe$ idjrocbt ein fpät-
QotifdjeS sJletweroölbe auf ftonfo(ei) mit (ftafeenföpfeii. 9fofoto?ait}e(, geroalttget
qotifcr)er Xouffteiu. (5l)orftiil)le mit 7vtad}fd)iii^creicii. OetTlidicv, iibcrlcbcn$(\roftcr
f rül)(^otifrf)cr Jtruyfiru$ mit breitem i'enbflttU(fy, Cr^elempore im (£t)or mit pe
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"Hctfartrci?. Cbcromt fepiifrerfl.
Z mMürdK ju Vcoubctg, in gröjkreni 9Ka&ft<ib.
fernsten 3tänbcru ]rm
M. A. 3?ie!e ©rab;
mäler an ber ftirdje unb in
bcr UJorljaUe, mcift oor bcm
2>reifeigjäb,rigen .Krieg, find):
erhabene 33ürgermetfter; nnb
anbete ©eftalten mit ÜHing;
fragen, Hantel unb 1 egen,
roie bie alten friefifdjen;
fel)v figurenreidjegi ©rabmal
im nörblidjen Seitenfdnff
an ber Dftroanb. 3lm ©n*
gang bes Sreppentürmdjeus
an ber Sübroeftetfe bas
•ieidjcn ^ . "21uf einer
ber Wlorfen: Anno domini
1.H2. $erbe§ ($ifenbefd)läg
an ber 2urtn«, rcidjeS nnb
feines an ber Safrifteitüre.
$a$ .£>auptportal unter ber
^orljalle jeigt in einer Wenb^
rofettc ba$ £>aupt Oogamie?
bes Käufers in ber Sdjüffel.
Miltes großes SRat^
I)an* mit >Hunbbogenf>a[(e :
innen fteincrnes SBappen
uon üBirtemberg, eines ber
frühsten unb fdjönften. -Oo-
fpital, ehemaliges ^arfüfter
flofter, mit Überreften bes
gotifdjen ftreujgangs\
$as ehemalige 3d)loB,
0011 .Ücr^og (Stvriftopl) bei=
nalje neu erbaut : bast grofV
artige Öebäube ftefyt mit
einigen anftofienben Gebern
gebäuben an ber fübtoeft-
lid)en ctabtmauer unb trägt
$u beut malerifd)en ^Inblicf
ber vetabt roefentlid) bei.
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Öeonbetß.
2H1
3fa ber Utorberfeite (hfer mit Sappen, tforftfjausi, 1599, mit reidjnerjicrtcm Gtfcr
unb Ijerrtidjem Sttttifatfapf an ber (£ctc, befte SRenaiffancejeit. $iafonatb,aus, über
bem Eingang: t'utfjerue @inb,orn, 162K, unb beffen Sappen, 3u biefem £aufe
würben geboren ber Mationalift ©el). Kirdjenrat £>einr. Gbcrb,. ©ottlob Paulus
1 17« 1—1851), ber ^f>ilofopb, Sendling (1775-1 854 >, ber Waturforfdjcr Äarl 9Bify.
£od)ftetter (1781—1811), ber ftiftorifer Sigurb silbel (1837—1873).
2tabrfiirfK 511 i-'conberfl.
3>er ehemalige $Jebenb,äufer #of, feit 1539 Hogtsmolmung; fritygotifdjes, alter-
tümliches, mit Strebepfeilern oerfeh,ene$, einft wetjrfjaftes Steinhaus, bie Stabt
überragenb.
Sftarftbrunnen mit bem b,ob,en fteinernen Stanbbilb bes frerjogä (Sljriftopl),
oon bem QUtyattet l'eontjarb Skumrjauer, 1 5««. — SBartturm auf bem (Sngelberg.
Steinerner »ilbftoef, öftlid) ber Stabt, 1514, mit ber b^. Slnna, ©rablegung
unb ftreiiftigung.
$orneb,mer iHcnaiffanceftabel, 1602, mit weiten, grojj biamantierten portalen
unb Sappentäfeldjen. xSn ber sMty grofje dol^äufer. 2tn ber Jür eines sJkioat;
fytufes 1579. Aber bie ÜHenaiffancebauten ber Stabt fteb,e aud) ben Jtunft-
atlas. 3ttand)eö alte £>au§ ging beim großen Traube oor einigen 3al)ren jn
grunb.
Veonberg finbet fid) nid)t genannt, bist es 1 24h ©raf Ulrid) oon Söirtemberg
erweitert unb }itr Stabt ergebt. 5lu3 biefer ^cit mag aud) bie (Erweiterung ber
Stabtfirdje ftammen; im 3ab,r 1277 wirb bie ÄlapeÜe in Seonberg, nodj Jyilial ber
.Uirdje in 2uld)esinifen (f. Ufingen), mit biefer bem Stift Sinbelfingen einoerleibt.
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282 SttfatfreÄ. C l>cnunt i'tonberg.
ptytngetl ((Tisingcn 769).
^loci c\otifcf)e ftirdjen, rocil bev Reinere leil be$ Cvte* linfs bev Wlem*
fränfifdi, bifd)öf(id) fpeieriid), ber gröftcve fdjnmbifcf), bifdjöflid) fonftanw'd), aeroeien
ift. 35ic eo. ^farrfirdjc, 5?onftan^cr .Hirdie, 1477, mit Wrabbenfmälevn. (ib,or mit
£>atiptportal Da etabtlirctK ju vconbttfl.
febönem Wetjaeroölbe mit fünf 3d)lnfMteinen, baruutcr ein iWeifteruMdien, f. 3. _'is4,
basfelbe aud) auften am odjiff, 1507. Jvefflidie fdimiebeiferne 2ürbefri)läa,c: altee
arofiesS, ajoHartifles ftvujifir, frubflotifdjc Gtjorftüblc mit Jiera,eftalten an ben 3citen
lehnen. Unter ber netta,eroölbten 3afriftei, neben bem nörblid) am (£t)or ftebeitben
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Znvnx, ©ingang in bie ©ruft, mit ber 3af)re§j}af)l 1477. 3hn Safrifteigeioölbe
*C ) ' am ©übportal bcr ftirdje *t< . — ^ie gleichfalls ipätgotifdjc eo. 3peirer
ttird)e auf bem tjodjummauerten, mit Sraucrroeiben unb Lebensbäumen beroadjfeueu
^•riebfjof, fdjön unb merfroürbig; ber Jurm ftefjt jpoiföen Schiff- unb (Srjor unb
itobttlrt^c ju Dönberg, ^alrifteitürc.
bilbet mit bemfelben eine ne^gcroolbte .fmlle: bie Ourteil rutyen auf Monfolen mit
rtratjeu ober (Sngelbruftbilbern mit *tuei ^eifterjeirijen. £inf§ oom (£l}orbogen ftern;
gerodlbteS 2lttar,^iborium auf fdjlaufem Pfeiler, rechts Spuren eines abgebrochenen.
Stcinfanjel an ber sJiorbroanb. (#otifrf)c .£>oljbrüftung an ber SEBeftempore. Sitte
•furfauer ftloftergebäube.
3m cdjlofigarten baö Sdjlofi bcr oon :2Hünd)iugen , jet*t 3turmfebev, einft
eine Safjerburg. 3n ber Mäty eine ($infat>rt, 1 606, I. S. }Ute 0o(fttytafer
unb f)übfd)e 3Birtäfd)ilbe. %n ber ^runnenfäule R. V. ^ 1777 unb 1754 unb
basfelbe ,}eid)eu. CrtSabel oom 13. -15. vVl)»'t)uubert.
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284
Dierfavfret». Cberomt i?eonbtrfl.
t'tonberfl. liirc eint* ^rioat&aufc*.
(SCttttgcit (€lttngen um UOO).
Schöne $orffrrafjc mit alten .froljbalfcn
Käufern. iBoUftänbtgc , ioof)lert)altenc Qotifd)e
eo. suvdic -um 1)1. Widjael, mit lmbem Jurm,
1487 erbaut Don v^eter oon Sioblenj, mit SDiaft
merffenftern unb Strebepfeilern, aud) an 3d)iff,
Jurm unb Safriftei ; lefctere roie ber Gbor uetj
geroölbt: oon ben figurierten 3d)luftfieinen bes
(StjorS trägt ber öftlid)ftc bas Weifterfdjilb bes
%*eter oon ftoblen*, ber ioeftlid)fte bas feine?
®el)ilfcn, beibe f. 3. 289. — Wetdje (fingänge,
gotifdje 3tctnfan*el unb iaufftein. 5lm Jrcppen-
tünndjen im (Srjor 1487. 2)ie SHippen feines We=
.luölbes fid) überfd)ueibenb unb in bie 3Banb oer
laufenb. 2)as 3dnff bebeeft nod) bie alte patro
nierte fpätgotifdje £oljbalfenbecfc, ein ieltene*
©eifpiel. - Gborftüljle, 14<»4, mit oorrrefflidjeii
ftlad)fd)nitjereien. 3pätgotifd)er lebensgroßer
.UrujifiruS mit prächtigem $aupt. 3»" xfatyte 1'46 mürben 3d)iffbecfe unb Orgel«
empöre reftauriert. -jööljerne (Smporenfäule 1H26.
See^ausi, am jettf auSgetrocfneten grofjeu (Sltinger 3ee, mit alten leiten,
in ber 91% iHcftc einer alten ftlausneriooljnung.
9n ber gro&en 9tömerftrajje , Steinftrafec, fanb man fdjon im 18. vlnbv
Imubert ein römifdjes «rabmonu=
ment mit beut befannten s#ilb eines
,~vamilienmab,ls : ein liegenoev
9)(ann, ib,m gegenüber ©attin unb
iodjter, ju beiben Seiten nod) jroei
männliche Figuren. Crtsabel
im 13. ^ncjrbunbert.
sillte eo. ftirdjc, mit Oftturm,
im befeftigten Stirdjtjof. SUtcalmifd),
tarn burd) bie .jpelfenftein unb Iü=
bingen an Mlofter ^iaulbronn.
(,friolssljeim um \\00\.
Meine eo. itirdje, 1522 oer
äubert, mit ftarfem Dftturm, innen
TiUingcn. 2pmcr Äircäe unb Äoitftanur ÄircH
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ÖcberSljettn. Gerlingen.
285
rippenfreujgeroölbt : babifdjeS Wappen
im 3d)lufjftein. Jrütjev marfgräftid)
babifd), bann qirfauifd).
(ßebcrss^eim um \[50).
(£o. ftirdje aum f)l. Siloefter,
158H, mit ftarfem, ieljr altem, unten
tonnengeioölbtem Cftturtn. 2t(tec
ftrujifirus. 2ln ber Jurmtüre fdjön
ücräftcltes gotifdjes '-öefdjläg. - }llt*
calroifd) unb hirfauifd) , mit Crt^abel
au$ bem 12. 3<it)ri)unbevt.
(Äcvfinöcn (©erringen 797).
8m ftufcc be$ Solitüber «erg
jugeS. Crtssabel fdjon im 12. 3a$r»
fjunbert, gleichen Stammes unb "Sap^
pen§, roie bie Herren oon £>oljger-
liltgen (f. 0. *£. 110). 3ütcaln)i)rf) unb Idingen. Cpeirer «fr*f.
furfauifd), gelaugt (Gerlingen über bie
(trafen oon "3(id)elberg unb bie pfal,y
grafen von Tübingen im 14. ^aljityinbert an Württemberg.
(So. Jtirdje {um t)l. petruS, 14fi3, (£h,or oielecftg mit Strebepfeilern unb fefjr
jdjönem We^geroölbe, mit ,\et)n 3d)lufjfteinen mit .^eiligen. 9(n einer (Smporen=
faule ift bie 3nt)re$$o¥ 1581 eingef dritten, ßanjel unb Jaufftetn gotifd). Stuf
bem öftlid)en 3d)lufjftein best dtjorsi tjält ein (Sngel ben 3. 290 folgenben ÜJIeifter-
fdjilb, auf bem roeftlidjen crblicft man, ot)ne (Sngel, ben 3d)ilb best .frans Wunberer
oon Pfaffenhofen (f. 3. 136),
Eleganter felbftänbiger 3til, baö 3djarf fantige bes ßan* Wunbcrer bridjt
fjinburd). xxsu ber Weftfront eine fdjöne Siaftroerfstofette. £er tarnt an ber
'31 orbfeite trägt ein tjoljeö adjterfigcS grünglafierteä .^iegelbad) mit gebrannten ftrabben
unb (teilrocife bef djäbtgten ) Tradjen au ben Gcfen. Aladjgefdjnitjte (S^orftätjte, groß-
artiges alte* ftrujifir, Safrifteipforte mit ©ifenbefdjläg. Jyrüljerce» 3d)lofj im Crt,
mit 16on am fteinernen (frfträger, oben alter .froljbau, roie aud) foldjer an nieten
Käufern.
sJluf bem Ariebfjof um bie .Vtirdje her rutjen Sdjillers $ater (f 7. September
179(5) unb feine jüngfte Sdnoefter Wanette (f 2.i. 3Jiär* 179«) unter Cbftbäumen.
Matfyausbrunnen mit bem alten Steinbilb bes t)l. Urban. Xie "önrg ber (Gerlingen
ftanb auf bem Sdjlofiberg. Xntjiuter bie t)ot>e (Gerlinger .freibc mit uraltem Steim
treuj; bis oor jum Veonberger Söartturm auf bem (higelberg jietjt fidi bie .freibe
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28«; ^Jectartrci*. Cberomt ^eonbcr«.
mit fanbigen Tümpeln, ftimmungsuoll, unb gibt überrafdjenbc Otieberblirfe befonbev*
oud) gegen ba§ reid) get)ügeltc Horlanb bes Sdmmryüalbes tiin.
3u (Gerlingen gehört bie
9btf einem nad) Horben geroölbten Webirgsrücfen liegt 8tunben von
Dönberg, I1/« 3tunben von Stuttgart, -49 <> in (C^rbfläc^c) bac weithin fid)tbare
Xi^ingcn. «on Uta IStjorftüfjtcn ber «oitftonjcr Äfrctif-
Viiftfchlofc Solitübe mit feinen 'Diebengebauben. Tas ©anjc, eine Schöpfung
vSerjog Atari*, ift nad) silu*robung eines halbes uon etroa 250 ha im SWalmftaU,
unfern ber fog. fünf (Sieben uon 1 7«i3 an erftanben. Tie beiben ^nfchriften am
3d)loffe, roeldje bie urfprünglicbe Slbftcht bc? Bauherrn uerfünbeteu unb bie Sörje
ber 'öau^eit fjeruortjoben n Trauquillitat i saerum voluit Carolus" unb „Modera-
tor Carolo desertam solitudincm labor improbus qnadriennio vicit MDCCLXID
— MDCCLXVII" Ttub längft oerfdjrounben. Ten Ulan lieferte, wie angegeben
•i Ter folßcnbe Ztfi über bie 2o!itübe iit von 3*ertolb Affiner wrfafct.
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Solitube.
'JH7
mirb, ber ^aumeiftcr Johann Jvriebrid) SBegfying; tu Bresben unter (Stjiaoeri
fünftlerifd) uorgebilbet, bann als Unternehmer beim Stuttgarter Wefibenjbau beteiligt,
mürbe berfelbe fpäter tjeqoglidjer Stammerbiencr unb ftaftellan in £ubroig?burg
unb mar um 17*>1 mit ber ^ütyrung bes SBattmefenS am 3agbfd)loß ©rafenecf
«Cbernmts SUinfingcn) beauftragt.
3luf bie 3lusgcftaltuug ber origincUen Anlage bes .frauptbaues ber Solitübe,
ber fdunt 1 7<»4 unter 2ad) fam, unb namentlid) auf bie ^nneubeforatioueu tiat
2 iljtugcii. 3priicr 5hrd)c.
gemiß ber geiftoolle Cberbaubireftor be la (iJut-pierc beftintmcnb eingeiuirft. Ter
Umriß beS ©runbplan*, bie geraben Linien burd) anmutig gefdjroeiftc Slttsbtcgungeu
unterbredjenb, oerrat bie ©efd)iuacfsrid)tung be3 gemäßigten Wofofo. $as lang
geftreefte, nur ein Weid)oß enthaltende Webäubc ift als "Jlusftdjtspunft auf malbigcr
•V>öbe auf einen mächtigen Unterbau geftellt, beffen fd)lid)t gcquabcrte. burd) Ätorb^
bögen nerbunbene Pfeiler eine ringsum laufenbe .frallc biloeu unb oben eine breite
mit Oalttfhmbc uerfcbeue J erraffe tragen. sJWan erreid)t bie letztere mittels ^rei
treppen, bie ftd) paarmeife in mcit auslabenben, Doppelt gefrümmten ^ogenlinien
au bie "-Uorber; unb Wücfieite anlehnen.
Sdton von außen tritt al<? beberrfdjenbes Littel be« Sob,ngefd)offes ber auf
beiben 3eiten burd) je brei Wunbbogentüren gegen ba* JVreie geöffnete elliptifdje
9tafarttei& Cberamt Seontarg.
.Uuppelfaal mit ftnttlictjen forintt)ifcf>cn Xoppelpilafteru Ijeruor. ^m ^nncru be*;
felfoen tragt eine Toppelftellung uon *2H forintbifdjen Xreiuiertelsfäulen ein glatte*
(flebälf; barftber greifen uoale, burd) ©ebänge perbunbene ^yenfter (Cdjfenaugeiu
in bie grtfje £>oblfeblc ein,
lueldje nbn>crf)felnb buvcb
allegorifcbe Aigurengrup^
pen unb anmutig bemalte
^roiidjenfelbei' belebt ift.
Tas mittlere Xerfen
gemälbe von Wu i b al liebt
in reieber Mompofition unb
Färbung ben fcgcnSpolleu
(Sinfluf? ber ftüttfte beroor
nnb uollenbet ben feftlidjen
(Siubrurf bes (tytburd)*
fluteten 2 aale?, 3n mei
fterbafter WaumauSniiN
jung — bic ^ugänglidjfeit
aller J eile uon ber 2 erraffe
Ijer madit s.l*orl)allen unb
(Mnge unnötig fct)lic-
ften ftd) bie mannigfaltigen
übrigen Welnffe an: oft
lid) it. a. ber Scrfantm«
(nngfe unb ber äftufiffßat,
beren sJGßänbe ©olbleifteu
mit fpielcnbem Wanfenroerf
beleben; roeftlid) junädjft
bas ^ubienwmmer , ge=
fdjmücft burd) ein überau*
naturroabres Wlbnis
\og Marls, fttjenb, in ooa^
lern iHabmen, von ©utbal,
unb ftonfottifdir mit s#elag
uon 'öanbmarmor am
Böttingen, CN. Wim
fingen. $a* fenfterlofe,
bämmerige „Warmorsim
mer" müubet jjpifcben
jmei 3äuleu unmittelbar in baö lidjte ouale ,,'ölumenjhnmer" am ^eftenbe be*
SaneS; bier ein fleineä Terfeugemälbc „ftlora" unb ,unei tlbilber uon .ipetfd) :
xJftinerua, einen .Hnaben untermeifenb, unb Wrdjimebes. ÜBon ben anid)tiepenbeu
(frfräumen enthält ber füblid)e ba* ccblafjimmer, in bcffeii 3llfouen bas mit reidifter
2eibeuftirferei an Xerfe unb "^orbäugeu perfebene JBett ftebt, norblicb folgt auf
?! I
Xiuiiifltu. StcllMCIU Mattet in m £pclw Hirdjc-
Solitflbe.
289
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290
•Jiecfarfrci*. Cberomt \!eonberfl.
ein Schreibzimmer ein gefdjmeiftes Kabinett
mit reich oergolbetcn 3d)iänfcn, bie ehemalige
SMbliotbef.
Ter auSgebebnte ebene ^orpla^ mar
einft burd) eine mit 24 grofjcn mrjthologiidjcn
Stanbbilbern gezierte ^riiftung im £>albfrei?
nnd) Oiorben abflcfcfjloffcu : jenfeit« raufdtfen
über bas abfallenbe (belaube jroifdjen 5)aum
reiben Stosfaben hinab.
2 üblich hinter bent 3d)loffe *ieb,en fid)
bogenförmig in angemeffcnem ^Ibftanbc jwei
mäßig hohe Webäube mit Wanfarbenbäehern bin,
urfprünglid) für ben .fSofftaat beftimmt; bod)
pflegte ber fierjog felbft, ber baS 3d)lofj hier
wie in Stuttgart unb Bobenheim nur bei feft-
lidjen Gelegenheiten benähte, im füböftlidjen
Seil biefes „ftaoalierbaues" 511 wohnen, lort
ftöfet rücfwärts bic uon beibcn Vangfeiteu be^
leuchtete f aalartige frühere Stapelle an, mit
prad)tüoll üppigen $lrd)itef turf ormen , äufjerft
forgfältig ausgeführten Stucfbeforationen unb
einem in urfprünglicher Jyarbenfrifche leudjten-
ben, ooalen ^ecfengemälbe in Cl: Tic
erftehung (Sfptfti, beieidmet N. Gaibal Lune-
villanus pinx: 11 w. fleinere Tecfenbilber birgt bie £ofloge unb bereu Torraum,
sJlltar 1H29 in bie 3chloftfird)e |u Vubmtgsburg werfest. $on bem gegenüber
liegenbcu, in entfpredjenber Seife bem (Subc bes Seftbaues angefügten Theater
ift nid)t* s#emerfenswertes mehr erhalten. - ftoi
(Htrlingtn.
ber Verlängerung ber Vorbei^ront ber Maualicv
bauten roaren in ebenfalls: einwärts gefrümmter
Vinie bciberfeits je 10 flehte, faft würfelförmige
i*aoillon<5 errid)tet unb burd) brücfenartige be
beerte Gänge uerbunben: bie meift nod) oor
hanbenen .fräuseben enthielten teils 3peife= unb
^illarbfäle, teils Stächen unb Tienftwohnungeu.
Um biefen Stern legten fid), als .frerjog
.Harl 17(i7 oon feinem Sknejianer 9Bintcr=
aufenthalt $urücffam, in weiter sJlu6bebnung
aubere jettf meift uerfd)wunbene bauten. sülaih
d)crlci kleine hieju entwarf ber bamalige Cbrift
oafob oon 3dieler (f 1 7^s4 als Generalleutnant
unb ftommanbaut uon Slfperg), wcldier oon
Einfang an mit ber Tireftion über bie auf ber
colitübe „in Slrbeit ftehenbcu iJlrtiften" betraut
Gerlingen. 2afnfttifd)ranf.
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Solitübe.
291
mar, roäljrenb bic „$(ufftd)t über bie ^ia--
nierunaS« unb ©artengefd)äfte" feit 1765
bem fpätcrcn ^ntenbanten Tionnfius Seeg er
oblag.
211$ f>auptard)iteft aber tritt jefct bcr
„Kabtncttsbeffmateur" sJteinb,arb iverbinanb
.ftcinrid) * t f d) e r in ben 93orbergrunb, roeU
eher bann als 9Rajot unb Cberbaubircftor fo
große 'öebeiitung geroinnen follte. Ter im
dürfen ber genannten ©cbäube fid) erftref*
tenbc, nad) fran\öfifd)er Seife pradjtuoll
angelegte ehemalige Sdjlojjgarten eutlnelt
außer einem runben See, vielen Rauben,
Martens ©eroadjs unb ^ogelljäufem tns=
befonbere ben im fübroeftlidjen Teile oon
A-ifdjcr erbauten unb uon Wuibal mit Tecfcn=
gemälben gefdunücftcn fpiegelprangenbeu
Vorbeerfaal, einft bie feftlidje Stätte afa=
bemifrijer ^reiSnertetlungen (1809 abgetra=
gen). 0'« heften bes Sd)loffe$ lag neben
einem Weitnaus ber 9<mi Jyuft lauge 3)iarftall,
im "Jlorboftcn, jcnfeits ber ftaftanicnalle unb
be3 j ewigen >Me=
(Mcrlittgtn. Safrifttid^ranf.
^erliiißfii. 2ct!riftcitürt.
oieramts, mürbe ein mit Crangebäumdjen rings befetjter
Mafenplat), in beffeu 9Wttte eine 9ieiterftatue bes #er«
*og§ au$ oergolbetem öipS ftanb, im $intergrunb jroifdjen
jroei Crangeriegebäuben burd) bie co. .Uirdjc abgefdjloffen ;
ben Siarftaü unb bie (je^t tat!).) .ttirdje liefe ein sJJlenfd)en^
alter fpäter König 3'riebrid) nad) «Stuttgart in bie untere
Jiönigsftrajie oerfctyen. Tie Webäube ber 1770 ff. auf
ber Solitübe entftaubeneu, 1775 nad) (Stuttgart uer=
legten f lilitärifdjen ^flan^fdjule (ftarlsafabcmict maren
am mciteften gegen Cftcu oorgcfcijoben.
|>ier brachte bcr junge Schüller faft brei Mvc
(1773—1775) als Slarlsfdjüler ju, an bcmfelben Crte,
mo balb .Hauptmann SdjiUcr, ber Uater, als Wrünber
einer blübenbcn ljcrjoglidjen ^numfd)ule fid) bauernb
uicberlaffen foüte (f 1796). Tie Solitübe, in taufcnb;
fadjcm Vid)tglanj erftral)lenb, um ben tfhofjfürftcn "}>aul
ju feiern, fanbte bem aus bcr .frcimat flietjcnben Tid)ter
bcr Räuber ben sJlbfd)iebSgruB burd) bie Wadjt ; unb als
er im oaljre 1 793 fein ^atcrlanb mieber betrat, eilte er auf
bie Solitübe, um bie Scinigen in bic 2lnue gn fdjliefjen.
SBerflungen maren im Sdjloffe bic raufdienbcn Aefte!
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292
■JlecfarfreiS. Cberamt Üeoubfrg.
i
On unfern Jagen roirb biefe Statte gar gerne roieber aufgefitzt, oon beu
einen als fiuftfurort, oon anbern roegen ber Ijerrlidjcn gcrnfidjt. $*on ber früher
mit oergolbetem l'aubioerf unb einer oergolbeten Statue gefrfjnuicfteu .Huppcl bc*
SdjloffeS frfjroeift ber ©lief gegen Dftcn unb Sübeu über bie ^aumfronen ber
Alleen, über bunfel t)ingebrcitetc
Kälber bis» jum langgebeljnten ;$uge
ber Sdjroabeualb mit beu 3ftarffteiiicn
unb ^öaftionen ifjrer lnftorifdjen
"Serge; imSeftcnbccfen ^orftbeftänbe
ben größten Seil bes Sdnoarjnialbe*
nebft ben ilugefen; gegen Horben
aber erfdjließt fid) ber reidje ^orber-
grunb bes mit Crtfdjaften befäten
3trof)gäu?, begrenzt bind) bie ftumpfe
^nramibc bes* ^Ifpergs: weiter red)t*
al§ 3ielpuuft bie oon &er*og Hart
gerablinig mit ber Solitübe oerbun
bene ehemalige Weftbcnj l'ubioig?^
bürg: enblid) bas. rocite Uutcrlanb
— über bie .fteilbronner ^erge, über
ben Stromberg unb .freudjelberg uer
liert fid) bas. sJIuge bi* jum Cben
roalb in buftige fernen, ($. Pfeiffer.»
^kaufen an bev JB&üvnt.
($o. Atirdic, 1739, mit altem
Cftturm, an bem ein oielccftger
gotifd)er (i l)orjd)lnü mit Oletjgeioülbe :
fpätgotifdjc (Sljorftütjlc, fteinerner £i-
berg in ber ftirdje. ^fanbaus lö<>7,
töatbauS Um. kaufen fam früb
an -öerrenalb unb mit biefem an
SBürttemberg. DrtSabel im 1 2. bis
14. ruihrbimbert.
(f7ctmraötngen 798).
(iu. .Uirdjc ,yi 2t Sßeter unb ?ßau(, 1 777. Grabmal be* 3 djultbeifjen geller,
au* bem 17. Oiatjrlnmbert.
$a£ ^farrbau§ ftel)t an ber Stelle ber trüberen $urg ber fterrn oon
£eimerbingen ; ilyr Wappen: jtoei freujnieiS gelegte rHedien.
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jbeim*$eittt (f)eimbobesfjeim 965).
Miltes, malerifcrjeS Stäbtdjcn, pm leil nod) ummauert. Stattliche eo. ftirdje
gu unferer lieben J^rau, gotifd), Sdnff 1725 öeränbcrt. Schöner nod) ftrenger Gtjor
mit iHipnentremaenuUben nub SJlatfnjerffciiftern. Ter Jurm ftet)t nörblid) am (Älior.
3Ute Wrabmäler ber {Serien uon ctein. (Sine? banou: l'dolramus miles junior
nomine stein, 1318, ein anberes: Wolframus miles de lapide, 1
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'JJectarfreiS. Cbttötnt vtonLenv
Steinhaus, ba§ burd) Urlaub berühmt geioorbenc Sd)leglerfd)lofj, aus
bem 14. ^aljrljunbert, mit poppen, fdjönen Grferfenftcrn , Jiiren, flammen unb
fraftoollem gotifebem Gid)enl)oljgejimmer. $a§ neue Sdjlofc, erbaut 1729 bis 173<>
oon bem (trafen ftriebrid) SBilfjelm oon ®räoeni$ burd) SJ>. SHetti, mit fdjönem
Decfengemälbe oon (S. (£arlone 1730: .Jperfules am Sd)eiberoeg. 33eibe 3d)löffer,
nebft namhaftem -frofraum, roaren mit ftarfen dauern unb boppelten ©räben um-
geben, bie jum $eil nod) ftdjtbar fmb unb bic grofle 3lusbef)nung ber cbemaligen
"Burg befunben.
«C>icr an ber (Srenje uon Sllemaunien unb Jyranfen rourbe im Januar 965
8aifer Otto I., als er nad) langem erfolgreichem Hlufentbalte oon Italien roieber
$ctmfQ«im na* UlRtrian. I«i43.
l)eimfeh,rte, oon feinem 3obne begrübt. Crtsabcl im 12. unb 13. 3afy$unbert;
im 14. unb 15. ©anerbenbefty, feit bem 15. ^abrl)unbert allmal)lid) loürttembergifd).
2lm 24. September 1:195 bringt ©raf Gbertjarb ber Uttilbc ber ^belsgefellidjaft
ber 3d)legler, ber „brei .Könige ju .freimsl)ehu", eine Oiicberlage bei.
•freute nod) ift baS 3d)leglerfd)lofj eines ber befterhalteuen unb febeusioertefteu
mittelalterlid)en Steintjäufer unferes Sanbes (K.). Xa§ 3tabtioappcn bat .vuei
gelbe fid) freusenbe ftornftengel mit bänoNtben ^Itjrcn im gnlnen Jvelb.
Äemmtugen (fjemmingen fdjon im (0. 3aljrlmnbert).
©otifdje eo. Stirdje jum 1)1. Laurentius, bns 3d)iff 17h5 oeränbert. 5er
oieleeftge Gljor nod) ftreng unb alt, mit Wippenfreujgeroölben auf s.)ld)tecf$fonfoleu :
bie Xetfe ift berrlid) bemalt im Wenaiffaueeftil mit gotifd)en Wadjflängcn : Blätter
unb Aiüdjtetoerf, ooll unb ptädjtig unb fatt in ber Jyarbe. Hin ber Sübioanb bes
3d)iffes ein runber iük'ubeltreppenturm mit tfenaiffanceportal unb eine ^orballe
auf 3äulen, um, mit ben cteinbilberu oon "JJetrus unb Paulus unb ber uier
Goangelifteu iK.i. 3ebr alter Zurm im SBeften, mit fieben Auf? bicfcn dauern.
.Handel 15h:{. ,}al)lrcid)e unb -mm leil ferjr beadjtensmerte ©rabbenfmäler aus
bem 15.— 18. ^ahrbunbert, oer NJcippenburg unb SBantbfller, ein gauj prad)tuoll
gotifd)es bes Lubroig uon "Nippenburg, 14941« bann jenes großartige aus bem ^abr
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(ttminingfn.
295
l»i09. @otif d)e .gjoljbilbcr be§ 1)1. l'orenj unb ©eorg. Die ne^gemölbte Safriftei
an bcr Sübfeitc bcö (£t)or3, mit jroei @d)ilben al§ töurtträgern , einer mit bem
^eidjen bes" .ßanö Söun*
bercr, auf bem anbern
f olgenbeS :
6 >^<T S
(Sine tjöljerne Jafcl melbct,
bafc im 3afc 1432 bic
Familie uon .jpemmiugen
mit .jpanS uon .^emmingen
erlogen fei.
Das ©djloft ber JrcU
berren uon Utarnbüler, im
langen, fdjön angelegten
£d)lofjgarten, öftlict» bei ber
ftirdie gelegen, beftefjt an?
ber uralten 93urg ber (Sbel--
fned)teuon.£>emmingen, bie
nad) einer ^nfdjrift erft=
mal? 1492 (?) unb bann
mieber 1722 reftauriert
morben fein fall, bann ans
bem 1788 erbauten fo=
genannten „@artenl)au$",
einem mobernen, leid)t ge<
bauten Sotjnljaus, unb aus
bem inaffiD fteinernen ißlit-
telbau oon 1852, burd)
meldjen £eins nad) sX&unfd)
uon Marl uon ^arnbüler
öurfl unb Gartenbaus uer=
einigte, jugleid) beibc um
baute unb mit Sunt!« unb
($rferaubauten uerfal), iuo=
burd) bcr eigenartige jetzige
3d)lopbau entftanb.
8iibroeftlid) beim
jetzigen ©d)lof? ber fog.
Üfteue "Sau, au einem
ftetn bas sJlippenburgifd)c Sappen unb: L V. N. 1542.
(öfter 3Bei|enburg im (Slfafe ift t)ier fdjou iebr frühe begütert. SBon bem
Crtsabel im 14. unb 15. ^afjrfmnbert fam bie ©urg an bie uon Nippenburg big
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296 'Ncrfürlreia. Cbframl kontier«.
1046, worauf 105<i .frerjoa. (fberbarb ben bodjoerbienten Diplomaten ^o\). ftournb
"■Öarnbüler (fein Wrabftein in. ber ^ofpitalfirdje gn Stuttgart) mit .Oemminaen
belehnte.
^ii-fcftlanöcn (Jjirslanoe 769).
(So. 5* ird)e ,51ml t)l. O&ualb, 174h, mit altem Cftturm. Watbnu* 159V».
Äöftn^cn (tjepfyingen 775).
Wotifdje ei>. ftirdie jur fjl. -Waria, Sautentuiä unb 97lauritu$ , mit einem
uiclectiaen , bübfd)en heu^aeiuülbten (5 bor mit )ioei 2d)luf?fteinen ; alter üaufftein.
Hilter Jurm mit feljr ftnrfen SRauem. Walerifdie, wieberbcraeftellte Qltrg, ietyt
3d)lof? ber Jyreibcrrn von SBarnbüter. sJtttcrtümIid)cö 9tatf)au& 2d)on im J$ai)t
775 erbält ba* StCofter Sorfcij bier Wüter famt ber ftitdp. Crtsabel, 1285 bi?
um 1025, Jrudifeffc oon l>öfina,en, barunter Weiulmrb, 9lbt uon ^ebentjaufeu,
1432—56. Sappen: in Wölb ein auf gerichteter , aefrünter fdmmncr l'oroe, auf
bem .frclm besiileidjen.
sl>anelle 2ilc\bdusilesmüble, alt luldiesbuien, Crt mit ber lyiutterfirdje
jum 1)1- -Wid)ael, eingeweiht 111<», für Veonberg. Crtsabcl im 12. unb 13. ^abr
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DlalmSfyeim. ÜNertlingeit.
2i»7
lumöcrt. — Sttgcgangni Oeif^eim mit St. SHovittfnpelle unb Jyvanjisfancrflofter,
uon ®raf (Jbertjarb im SJart gegriinbet, aber jrfjon 14H7 nad) l'eonbera, uerlegt.
"24lafms»Beim (ittalbobesljeim J075).
(so. ftird)e 311m t)l. (Hermanns, 1489, fpäter, Ui(i7 unb 1817, uevänbcvt.
2ütei Janfftein mit bem roürttembevajjdjen Wappen, ,}iuei Wrabbenfmalc aus bem
$riniftl)ctm. 2iirc im 3d)tffllrrfd)lo$.
vuil)rl)unbcvt. Cfttuvm mit Wippenfmuacioolbe. 3^ei ehemalige 3d)löffer,
eined in Krümmern, ^iele £>ol*l)tunev. 3d)Önev 3d)ilb ytm sJlbler. Crtsabel
vom 11. — 15. xNsaf)vl)nnbevt.
SfterßChfgetl (ZHardiüingen \075).
(Su. .Hirrfjc pem 1)1. Wemiajns, auf bem cinü ringsum mit boppcltcn dauern
unb tiefen ^i>affera,raben umgebenen .Siloftovhof , bev nur auf uuei „Sna.brürfen *u
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2»H
DierfarfreiS. Cberamt iieonberfl.
gänglid) war; über eine feftftetjeube "sBrücfe gelangt man jefct }un fpifcbogigeu
(Singang: Anno dorn. 1478. — SJon ben Jünnen an ber Wingmauer fte^eii nod)
£>fimäfjtim. Mamiu im g<l)ltfllaf$loti.
Muet. Um bie .Hirctje felbft lief nodj eine befonbere, fec^sf gritf biefe flauer mit
bebeeftem Umgang, bie an bie beiben (9iebelfeiten be* roeftlid) ber Kirdje nod) fteben
ben früb,gotijd)eii £tcinl)au|eö ftiefe.
£ie Mirdje, uriprünglid) eine romanifdie Bafilifa, luurbe nad) bem Qranb
uon 1124 roieber aufgebaut mit Beibehaltung einiger iKefte. Cftturm, freusgeroölbt,
mit manu*birfen dauern. }lm ^efteingang : Anno dorn. 1 47«». Jesus nazarenus
rex. ,^iüeimal bie xuilnesjal)l I ">!).*>. (>habbenfmale au3 bem H>. unb 17. ^atn-
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299
Rimbert, barunter eines .frerren=
alber 3lbtcs: Anno dorn. 1557.
18. Augusti obiit Georgius abas
berrenalbensis. ®ute gotifdje
(Jborftüljle. 3ln bein breiftöcfigen
Steinhaus, bas unten 6 Vi ftuft
biefe üUiauem f)at, bas Sappen
oon -öerrenalb (Sifterj) unb bic
(Jberftetnifdje iKofe. 3m (5rb=
gefdjofj jroei 6id)enf)olftfäulen. 9In
ber .fcofmauer bes Sdjulbaufcs
ein Sappenfd)ilb bes oben ge^
nannten "ilbtes, offene Schere,
burd) bie ein Slbtsftab get)t, 1 553.
Watfmus 1601. St. Senbels
Kapelle. Ortsabel im 12.— 14.
vVt)rf)unbcrt ; Sappen: ein nad)
linfs aufgerichteter l'öroc. Gin
(Srfinger oon sJfl., genannt ber
grofee Ünrann, foü, im Stampf mit
bem SWrefyiafeii uon $aben
unterliegenb , oom i'ieben^eller
Sdtfofe t>erabc\eftür,\t morben fein.
Scbtfflffrfcbjos tu tvimSbfim. ©appcu bet ^tlbad) unb
QJtmmiHflcn.
a<$(eg(etf*loö in $etmS&tim. ©Oppen btr CEnjbtra, unb
3?cr Crt mar calroifd), fam 129«; bis 14<j9
allmäfylid) an bas Ätlofter .jperretu
alb, unb bilbete mit {tatfeit,
4>engftett, ©edjingen, 8immo(v
hrirn einen eigenen Stab bes
Sllofteramtes. Berftörte Burg
ftröroelsau.
"gaöitisßehn (Znebojftetm,
ITTensfjeim um u*p).
Womanifdje eo. titrd)e jum
1)1. Wfolaus, öfters, befonber*
1752 oeränbert, mit Cftturm.
Set)r alte Wrabbenfiuale bev
•f>erren oon ^Dlönsbeim. Pfarr-
haus 1759. (Sin tjotjer Jurm,
letzter ÜHeft ber 1645 ausge
brannten $iepolftburg, im roeft=
lidjen Xeile bes CrtS. 3luf bem
'öerg Xobel Spuren oon (Kraben
unb Sali. 3m Salb „8d)ellen=
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»00
"Jierfarfrci*. Cbtramt Dönberg.
bera." fei eine Stobt geftanben, nod) jeigt DUUI bie otabtmauer. Cbcrmönsbeim,
Sdjloft, auf @runb ber alten s#urg. Crtsabcl, "©aepen eine Sdjaffdjere.
^Tüitdnngcu (MTuudjiugen, \2. 3aljrtjunbert).
3«l fefteu Jtird)l)of liegt bie grofee eu. Mirdje, 1488 erbaut düii ben öau
meiftern Wbred)t ®eorg unb s-8erut)avb Sporet, 1643 ausgebrannt. 3d)öuer ue^
gewölbter (Sljor mit fed)5 (Brijluftfteinen, baruuter, je uou einem (Jugel gehalten, bie
3d)ilbe ber beiben Weifter. Jurm an bei SBeftfeite, an feinem portal 148H.
Hnt^ifiniv 1692. Wrabmaler ber ^lündjingeu unb $arUng au* bem 16.— 18. ^at)r-
bunbert. örafiartiae* Watbau*, HiisT, oben A>oUbau mit ©rfer, unten Metter mit
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ÜHünfltnflfii. Ironie. Benningen.
ftarfcn 93äumen. Mite« Sdjlof?,
1558, mit ntalerifdjem Sd)lofjt)ot
mit Ireppenturm unb Sappentafel,
SRieppur unb 9J?ünd)ingen, unb neues
Sdjloj?, jefct in ^rioatbefi^. 2er
Spitalfmf mit grofjem ftcincrncm @in=
falurtstor, mit B. IC. 1672 unb bem
Soppen ber 9Jtünd)ingen, in fjübfdjer
Weuaiffance, 3eid)eu J an jebem
Stein. 3'" -funtergrunb bes .ftofes
altes öoljfyaus, 1584. Mud) fonft
fjübfdje ^o^äufer.
Der Ort, erft calroiid), bann
afpergifd), wirb im 14. 3at)rl)uubert
roürttembergifd). Crtsabel vom
12.— 19. ^a^unbert, 1854 au*
geftorben, Sappen bas ber £utd)<
feffe uon Böfingen, f. S. 29<i. 2(n-
iefynlid) begütert mar feit li:i5.Hlofter
Zwiefalten, bas bist 1454 einen
WöndjStjof tjier Ijatte, ber (Sfiliuger
Spital 1278 bis 1557.
£>of ^flauer; fdjou im 12.
^afyrlmnbert ift Älofter furfau in
Wure begütert. (Sin 2eil ber nörb=
lidien UmfaffungSmauer fdjctnt nod)
römifd) |u fein. iHingsum 9tömer=
ftätten.
(tftumgiftltnga 862).
©otifdje eu. ftirdje, 1 51)4 uer--
änbert. sJiatf)aus, K518 erbaut.
3m ^af)r 1699 oon eingeiüaiu
berten Salbcnierfamilieu gegrünbet.
.Hirdje, 17.JH.
Benningen (Kanbtngen um ^20).
rHomaiüfdje eu. ttird)e mit ftarfem, frütjgotifdjem, rippenfreusgeroölbteu C f t
türm, 1K7H gotifd) burd) i'eiits umgebaut. Süßen an ber Sübfeite Steiutafel mit
•ficmminflfii. 2tt|nht burd) Die ^orljaflf.
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302
9it(far(rei3. Cberamt x.'eonbetg.
»JKfrllütgcH.
Menningen. 3<»:i
bem inürrtembergifdjen Wappen, 1601« s#aumeijter A>aii3 Gfyrgetjincier unb s3)ftd)el
'Hci)icr. (Grabplatten ber Herren DOlt .Böfingen. (Grabmal be$ 3dniltf)eiRen >2d)nanffer,
^««ingen. 2tctnl)au*. Wertungen. 6t>orftül)le. <K.)
1603, Watlians, 1509. 0« 9lät)e fdjönes langes .OoI^Iiau* ,
Sin ber "Jiorboftecfc bc3 £orfe§ nod) tiefte bes ^nra,g,rabem?. Crtsabel im
13. ^atjrliunbcrt.
^t)ina,er £uif < ^binnen in» 1170), einft mit Jtirdie, ls-'"> eingefädelt.
"Jicittirfrei*. Cbcramt Ceoiiberß.
"^Uttesbeim ( Kutmarsljeim 767).
So. Äivrfje, 1789, mit altem Cftturm. ihn 30. 3uni 1837 brannten ba*
MatbauS unb 1<>8 anbete (9ebäube ab. — ftlofter £orfd) ift tjicv fdjon 767 begütert.
CrtSabel im \ >. ^abi'bunbert.
'JKciftiiigtn. yoUbauö oon 1H57.
S>cß$cfihu]«?it (Sfeftnga 8^i.
^Homanijdjc eu. Slirdje ,uun bl- ^Mauritius, utelfad) uevänbert, mit redjtecfigem
(&\)ov im Übergaug*ftil mit Wippenfremgeroölbe auf fpütromanifdien (Srffäulen unb
id)önem 3rf)tuf?itctn , bie ftarfeu ^Hippen t)albaditerfi^. Ter alte 2"riumpl)bogcii
mürbe in einen fpätgottfdien uerbiiunt. Wrabmäler ber Nippenburg unb (^aisberg.
3d)Öne ^rebeüa, (£l)riftu* mit ben f lugen unb töridjten Jungfrauen. 5luf?erbem
,*,roei grofjc frütjgotifdje vmljfiguren, sDJaria unb (9eorg. Sm (%n>ölbe ber cafriftei
ba* Wappen ber Benningen, alter 3d)ranf 1444. iaufftein fpätgotifd).
Google
ffiarmbronn. 305
3n»ci ©aisbergfdje ©djlöffer unb ein SteintjauS mit ber 3nfd)rift: „Anno
doniini 156«. SDtavtin oon Nippenburg unb SJlaria Salome non SReijdmd), mit
(9ott erbauroen."
^ßfarrlmuS, bei ber Äirrfje, id)öne§ großes ÜHenaiffanceffau* mit @rfer unb
reid) oerjiertem fteinernem Unterftoct. 3Cn bem fdjönen portal an ber l'augfeite 1594
uub bas ^eidjeu bes SDIctftevS« ^Jj basifelbe aud) an bem fteinernen (Scfträger mit
männlichem "öruftbilb. %n einer Stocfroerfeigurte: *C
3(n einem £>oljl)au3 ftefjt:
Woü bleib mit feiner (^n^etmaebt
$n biefem vaufe lo« unb 9iad)t
1825.
. "göavntbx-onn.
(Su. Äirdje, 17H4. Sage uom ftrauenfreu*. -frier ift 1835 ber 4toltebict|tev
OTrjriftinu '©agner geboren, ber bie Sagen, bie Natur- unb ^Utertumsbilber feiner
ftiKen, grünen .freimat in tieffinigen Biebern uerberrlidjt bat.
1> aulitO, Itiitmälcr an« liJürttcmbctfl. 'Jircfarfrci*. üü
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9t«fottaift. Oberamt Seonbera.
€d)öcfüiflcit. MapitäW im lurm
3$BcHnfl«t. tanffttta. ffletlbcrftobt. Cpfcrftotf.
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Sfieilbtrtfabt.
307
gfeiCöerßaM (Wik \075):
Tie ehemalige freie beutfdje ^Reic^öftabt , mit tyren dauern, Türmen unb
^affergräben, geroätjrt nod) Diele malcrifdje ^nblitfe unb beftyt aud) im Innern
außer ber münfterartigen Stabtfird)c
und) mandjeS 9lltertümlid)e.
Tic fatt). Stabtfirdje $u 3t.
sJkter unb s|*aul, Ijodj über bie Stabt
mit ihren brei türmen emporragenb,
bei alter ßtnbe, großartiger unb
reifer gotifdjer "Bau, mit breitem
"iScftturm unb sroei fdpnalen nod)
romanifd)cn türmen ,ui feiten bes
(ibors. (K.) Tie ftirdjc ift ber
.£auptfad)e nad) bas ©erf bes furft
lid) roürttembergifd)en 'öaumeifters
}llbrcri)t ©eorg, beffen Scbilb in jet^t
ueranberter Sdjilbform im Sübturme
§U fefjcn ift, unb folgt aud) beffen
"ävt, bat oicle s)iljnlid)feit mit ber
Stiftsfirdje in Stuttgart. Tic Strebe^
pf eiler finb nad) innen gesogen, fo
baß bas breifd)iffige i'angbaus fünf=
fd)iffig mit Stapellenreiben würbe.
Strebepfeiler unb fanfter baben
fdjönen 3d)mucf, erftere finb, roie
au ber Stuttgarter Stiftsfirdje, brei-
fantig. 9Cm (Stjor fteigen aus ben
red)tectigen Strebepfeilern freie, mit
@iebel= unb Kreuzblumen gcfdjmütfte
Spittfäulen. Ter füblidje (Jingaug
als ^orballe, mit ben Stanbbilberu
ber beiben ftirdjenbeiligeu. £ier bie
3nfd)rift: Anno domini 1492, Inno-
cencio octavo snmmo pontifice,
Friderico duce Austrie liom. im-
peratore et Maximiliano tilio eius
»•orundem rege, secunda feiia pOSt
invoeavit huius ecclosie renovate
primus lapis positus est. 3ln bem
mäd)tigen, oben ad)tec(ig merbenben Seftturm ftebt, baß ein .ßanö uon .freimsbeim ben
erftcu, unb fein Solpi ben legten Stein baran gelegt t)«ben. Innern finb jetjt
aud) bie brei Sdiiffe wieber mit prädjtigen Wetygeroölben bebceft: bas sJtet\geroölbe bes
Ctljors bat neben Sdjlufifteine, bauon auf einem ein Sd)ilb mit M. H.. auf bem anbern
SrilDtritabt. StaMtirtbe.
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•Jlecfarfrei*. Cberomt Üeonbtrg.
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iüeilbetjtabt.
ein .Hopf, roaljrfdjeinlid) ber eines SkumeifterS, unb bie 3al)tesjat)l 1519. IC. H. roirb
rooljl sJ)2eifter £>an§ (oou $eim$l)eim) Ijetfjen. — ©egenüber bem Sdjilbc be§ sHlbred)t
Weorg fetjr frijöner GljriftuSfopf auf bem SdntKifitud). — Sdjmiebeifenleudjter 1702.
*94lte (9rabbenfmate. 2ln ber 9torbroanb be3 (£t)ore§ jieljt aber mädjtig bie "©liefe
auf fid) jenes bis- an baS
Wcmölbe reidjenbe , 4< >
Aiifc tjotie Saframents-
t)au«, oon bem befannten
"■Bilbbauer (9eorg s3)liler
au* Stuttgart, 1611, am?
feinem Serfftetn , bie
Aiauren an 2fagen nnb
Sippen bemalt. (Sine?
ber groBartigftcn , reidv
ften nnb ruljmnriirbigfteu
2öerfc ber Stuttgarter
Wenaiffancefdiule. Stuf
,Vüci i^ilaftern ruht ba?
3arramcntSget)äufe; wv-
fdjen benfei ben ber ^vo-
pbet (*lia§ nom (Engel
geipeift; am Jabernafel
Statuen bc* Iii. s}?etru*
unb Paulus: über beim
felben als fmuptbilb bas
Slbcnbmafjl in £>od)relief,
über biefem ber sHknna^
regen unb im britten Jvelb
ber (Smmausgang ; idjön
ornamentierte Säuleu,
Aiud)tgirlanben , l'aub
werf, als« Krönung ba*
Wlb best 3(uferftaubenen.
Silberne gotifdje
s3tt onftraus, 94 cm
rjod), aue- bem Einfang
bes 1 5. ^abrtjunberts, ftreng ardiiteftouifd) im Aufbau unb ganj rein in ben normen ;
DOtl ber Hrönung best .^nliubers ragen jarte ^feilerdjen auf unb tragen bie überaus
feine adjtfeitigc burd)brod)cne Jurmpnramibe. — Streujpartifel (K.) auf ftierlidjem
Aufe: bas Sirene batWcrpaftcnben mit ben ^ruftbilbem ber oier Gnangetiften unb
oier iUopljeten : eine Mapfei in ber Vierung enthält bie Skeujreliquic ; ber firujifuus
ebel: bas Wan^e uon hödjfter Zartheit unb ^ollenbung, 15. ^abrbunbert. ©ottfdje
Jteldje. ^aramente: Wefttrfte* ftafetfrettg: Sheu,y»sbaum oon (Abbeeren um
rant't, in ber SJJitte ^tabouna mit Minb, au* bem 16. Oabrbunbert.
— r- -*• jr '— '■■vi -wj
■ötilbfrftaöt. etabi
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310
WecfarfrfiS. Cberamt Üeonberg.
^eilberftabt. £tat>tniaucr.
linken unb
bie 3t.
9Rtd)ael*<
fapelle,üib
Öftlid) ber
ctabt, ut
nennen.
(*bemalia,e* MapuMnerflofter famt Mird)e, l»>4<i, 1 7« »4. Cvhc -
malia.es ^luauftiuerflofter, 12!)4.
3n>ei OTarftbrunneu, auf einem ba* ctaubbilb Maiiev
Marls bes" Ränften, 1 537 ; auf beut anberen hält ein fiöiM
beu Weid)*ablerfd)ilb. XHncii fonft nod) hübfdje fleineve
Brunnen: unb einiae uenierte We=
naiffanceeinaäna,e an älteren .Käufern.
^iMvf tarne .£>ol>bauten.
sJlltcaliuifd) , nie fo uieles im
^V.ürf, mürbe sJi>eil im l'i. ^alnbunbert
bte 1H<>:{ mdjsnumittelbar. Um bie
SRettbc bes 16. >brl)unberts wirb
bie 3tabt mieber fntfjolifd), 1«14k doii
beu Aran\üfcn erftünnt unb perbrauut.
(Geboren fmb hier eine Stenge l)od)
bebeutenber Männer, unter anberen
Tie fatt). 2pitalfirdn\ 1364
anueiht, 1H48 ftillos oeränbert, be
üt>t beu Wittclidirein eines rtlüacl
altars uon ca. 15o<> mit Sfulptureu,
tiid)tiae tfiauren mit feiner Wernau
buin^ unb hobeitsuolleu Weiicbtern.
— 2ln ben (rmporepfeileru Relief*,
ttirdieulebrer : fpätaottfdje ctatue
ber hl. Jlnna mit idjönem 3(ntlitt in
ber cafriftei.
Tabei ber arofie .öofpital,
158H. 2as aroRc Matbaus mit
bem Slbler auf bem SDfatftpfat,
löis2, mit balbruuber ^oa,eufte!
luna,. Ta* frühere Nathans, an
ber 9frrcbffttc be? sJJlarftplaHes,
uraltes, tormartiaes Steinhaus,
mit aemaltia, bieten dauern.
vHon beu Kapellen ift bie
.freilia,freutfapellc an ber Strafte
u ad) ".Viert
Stamm in Ä'fiibtrftabt.
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ÜBeilimborf.
311
l'ufaS äRofer, "äHaler bes fdjönen «tagbalenenaltars im naljen Siefenbronn, 1431.
■Vteinrid) <Bteml)öoet , f 1 49« al§ 3tabtarjt in Ulm, befannt alö $umanift, über=
fc^te bcn Boccaccio ufro. s$aul ©criptoriS 'um 1450, sj3f)ilofopf) unb freigeftnnter
Jtjeolog, f 1504. 3of)mtne§ 33ren*,
geb. 24. ^uni 1499 als 3of)n be3
3tabtfd)ultt)eij3en, ber befanntc Mefor=
mator. ^ofyanneS Wepler, geb. 27. 2e-
VMiiber 1571, bev berühmte Slftronom,
f au SHegenöburg 5. ^iooember 1 «»30.
3ofcpl) Anton ©all, geb. -21. War*
1748, f «ifdjof Don 8ina i«"7.
Aud) bic bilbenbe ftunft in ber alten
9tei«$Sftabt mar niri)t oqne Skbeutuug.
.Jener t'ufaS SRofer, feit 1431, ift
%Bat)nbred)cr in ber fdjroäbifdjen 3Jhi=
lerci ; greifen aud) an ber 3tabtfird)e
burd) Albredjt ©corg unb ben ©corg
«liier Stuttgarter (Sinflüffe berein, \o
*eigt bod) mandjeS anbere ein eigenes
fdjönes Seben, fo aud) bie jum grofjen
Jcil nod) erhaltene gefd)marfoolle Um-
türmung ber in einfamer ©egenb ge-
legenen 3tabt. (K.) Abgegangen ift
Jbalacfer, mit ber SDhttterfirdje uon
Seil unb Crtsabel im 12. "saqr*
Rimbert. £as Sappen ber 3tabt jeigt
brei im £rcipaft geftelltc 3d)ilbe, im
oberen ber Abler, im tinfen unteren
3d)ilb in töot ein blauer s^fal)l mit
S P R, im 3d)ilbe red)ts in Wau
yuei gefreute ftlberne 3d)lüffel.
20eUtm6ovf {Wik \2%).
©otifdje, jum Xeil ueränberte
eu. Aiivdje jum bl- Csiualb, 1472, mit
frübgotifdjem Cftturm; üben in ber
.ftöf)e bic v^al)res^al)l 1595 unb ein
3teinmetwid)en. Jnnen im Jnrm
id)Önes 3terngemölbe. 3d)lanfer ttrnjtrirus. 3etjr fpätgotifd)c* 3teinbilb, bie
©rablegung, reid) bemegt unb ergreifenb, atmen an ber Worbfeite ber .Üircfje, mit
ben Stiftern unb itjren Minbern, ^erggeim. 3d)limd)en, erbaut uon ^antq.
^afanengarten, um l7<;o.
sacilbtrftabt. «arrifttieürt ber £tabtHr$c.
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312
9iecfarfrei*. Cbframt L'tonberß.
{£5tmal>eim (IDinoIbisfyeim (229, HHmnoteftyehn (232).
s3icuc cd. Äirdje, 1 H8:t, uoii ÜHobtrt iHcinl^arbt. 3Ute ©l)orftül)le, ^Heftc eines
.£>od)altars mit idjöneu 3d)nit\ereien im 3d)ianf uub ber ^nfdnrift auf ber iHürf
fette: Anno domini 1521. Xiefe 2l)afel t)at gemalt uub gefaft .frans ftconer uub
$an§ ftönlcn, benbe Waler unb IBurger |il $forj$eira. Wotifdier loufftein. Qbvab
Si*tilbtrtiQbt. voUfjaus unb $B»**{ngmtß.
beutmal, 15.32, bes ^feffinflcv. Turm alt, römifdjer uieriettigcr SHtax au ber Gcfe
eingemauert, ftdjtbar ftnb SOtecfkir unb 3uno. Tie frühere Mirdje trua, bie ^atjre*-
gaty 1514.
Crtsabel im 13. ^alnrtjunbert. QafaMtttytngtfä fam 'JUimsbeim im $a$t
12.'i2 an ftlofter SHaulbronii.
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>>ofrcn«a«btrfl nad) STOcrian. 1648.
©beramt £ubtM0sburö.
^^er beinahe ganj auf ber (inten Seite bes N3lccfar^ gelegene s33ejirf gehört
|U ben lef)rrcid)ften bes flanken l'anbes. "Jluf iljm ergebt ftd), als einer ber urälteften
.Hulturmittelpunftc, ber Alsberg, mit tfürftengräbero füblid) unb füböftlid} an feinem
gegen 3(bcub bie alte Stabt iWarfgröniugen , weldje in itjren SRauern eine
merfroürbige unb eiflcnartiflc s#lüte ber Munft narf) bem ftall ber ^oljenftaufen erlebt
l)at unb enblid), nid>t eine Stunbc füböftlid) bes $erge$, ba$ burrf) ben ©Uten
ber t'anbesfürftcn erft im beginn bes 18. ^ahrlnmberts großartig unb weit-
gebad)t entftanbenc l'ubroigsburg, mit feinen Sdjloffern, ®ärten unb 'öaumrei^en.
(£s fmb ©ebaufen liodjbegabter .fterrfdjer unb .Häuft (er l)ier oerroirflidjt roorben,
als monumentale (Srfdjeinungen bis in ferne ;}eit! (So liegen im Uejirf bret roeit
voneinanber entfernte, fdiarf ausgeprägte ftnlturftätten flar oor öligen. 3(ufterbem
ift ber 9e}trf nod) reid) an Sdjlöfferu, Ätirdjcn unb ©rabmälern, meift aus bem
15. unb 1«. 3<inrl)unbert.
ilftert unter.
^ie fd)on bemerft, ben urälteften l)albuorgefd)id)tlid)eu NJJiittelpunft ber (#egenb
bilbet ber freiftebenbe Alsberg iMfesberg 8im, §u einem uralten £>errfd)erfit} unb
einem heiligen *öerg mie gefdmffen, bas meitt)in gebreitete, üppige ©etreibelanb t)od)
unb felfenfteil äberragcnb, unfern ben tiefeingefdjnitteneu Ufern be§ 9Jetfars.
.£>errlid)e Munbfidjt oon ber ftrone bes Herges, au beffen tfiiß, wie fleinere 33erge,
einer aud) bas „Mteinasbergle" gereiften, fid) jene Jyürftengräber ergeben. — $ie
fog. «eile )H em i f c liegt brei ^iertelftunben füböftlid} wom Asberg unb eine ©iettet«
ftuube fübroeftlid) uon Vubmigsburg gan* auf ber ^lurjörje, nad) allen Seiten eine
freie 5lusfid)t geiuährenb. 3urd) bie (Sinfetjung eines großen Safferbet)älters im
Slpril 1877 für bie Stabt l'ubroigSburg enttjnllte fid) ber aus fteinfreiem Vet)m
aufgeführte, •><> m im Tnrdjmeffer baltenbe, »; m l)oqe .{M'igel als ein Jyürftengrab.
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314
SJecfarfreiS. Obevamt öubroiflSburfl.
x}Jian fanb in feiner SRitte auf bcm gewadjienen iöoben, gewölbartig oon grofeen
ftelbfteinen bebecft,ein ©ertppc, im ÜHctfjtecf oon ^oljbielen umgeben, unb babei
ein geperltes" Stirn- unb ein glattes 9lrmbanb au3 ©olbbted), einen reid) oerjierten,
breiten jroeifdjneibigen $old) mit Gifenflinge in 33ronjeid)eibe, einft mit eingelegten
'Öernfteinen gefdjmücft, ein mehrfarbiges ©lasflä)d)d)en, oiele $eile eines mit
gemobeltem Äupferbled) überzogenen oierraberigen Wagens famt fct>r fdjöncm bvon
jenem s|$ferbegefd)irr , bann eifcrne Letten, 9iabfd)ienen unb Wabenfapfeln , fowie
Gif enteile oom üöagengcftell, 5. £. nod) mit Stoff belogen, unb föefte eines gerieften
GimerS, eines Äeffels unb eines Seilet* oon 'öronje, mit ^erlranb. daneben mar
gegen Often, 0,30 m im ©eoiert unb 1,3» m in ben $oben eingetieft, aud) oon
oiclen großen ftelbfteinen bebeeft, auf ber Sohle mit ftoljbrettern ausgeschlagen,
ein .uoeiteü ©rab mit feb,r oergangenen heften oon $rou^ unb Gifengegenftfinbeu,
fdjönem 3>old)griff oon "örouje, s-öernfteinplättd)eu, einem gemobeltem ©olbplättd)eu
unb bronjenen Jierfigürchen, als Jibelu. Hon 'öranbplatten, Jierfnodien, Sdjerben
fanb fid) nidjts im .jpügel oerftrent, cbenfomenig bei bem folgenben.
eine ftarfe Hiertelftuubc füblid) uom Asberg liegt nämtid) ein nod) etwas
größerer unb fet)r wohlgeformter ©rabhügel, bas fog. „k leinasbcrgle", gleid);
falls mit überrafdjenber Slusfidjt ring*I)in. $)iefer .fmgcl mürbe im 9Jlai l«7i>
burd) sltof*ffor Csfar ftraas mittelft eines Stollens oon heften uad) Cften a\v
gefahren unb jeigte bei 18 m Stolleulänge ein ©rab, ba§ oon Horben uad) Siiben
lag. 2lud) biefeä mar bind) .£>oljral)meu umgrenjt unb maß 3 unb -> m. 0" ftatt<
lidjer >Hcil)c ftanben nebencinanber an ber Cftioanb oier "öronjegeffifte , ein ftefiet
oon 1 m 3)urd)m., ein geriefter Gimer, eine :>roeil)enflige 3(mpf)orc mit maifioen ©riffen
mit prad)tigen L'öwem unb ^anttjerföpfen, eine einf)enflige .Wanne mit langer Sdjnauje,
hier unb am £>enfel pljantaftifdjc lierföpfe. \Un ber Seftmaub lagen sJlfd)e unb weift
gebrannte ftnodjen bei nmben ©olbplättdien, langltd)en golbenen ^efattftreifen unb
einging aus Gbeuholjmit golbenem .Vlnopf. Sobann ein golbüberjogeues reid) oevjievte*
l'öffcldjen mit Öffnungen jum Tnrd)feif)en. 3>l ber iWitte fanb man zwei gried)ifd)e
lonfdjalen, fdjwarj, bie eine innen mit hellroter Malerei, barftellenb eine nad) redjts
gemenbete facfeltragenbe Araucngeftalt (^viefteviin jmifdien einem Seffel unb einem
biliar; äugen ift bie Schale mit aufgenieteten ©olbbledjblättern beict>t. 2er töanb
ber Sdjale ift innen mit einem Gfeufranj bemalt, währeub auf ber ^weiten Sdjale
in gelbgrüner ^arbe ein .Urans oon fdjlanfen flattern unb glocfenblumcnartigen
"Blüten läuft. Um bie Unteifeite ber .yoeiteu Sdjale fmb wieber Blätter aus ©olo
bled) mit sJtietnägeln befeftigt. kleben beu Schalen lagen eine ©iirtelfdjnalle oon
Gifen unb ©olb unb ein golbener iHrmfdjmucf mit teljr feiner filberner .ttette: imb
femer bie unteren Guben jroeier golbener Jrinfbörner, oon üufjerft yerlidjer Arbeit,
je in einen fdjönen SSMbberfopf auslauf cnb. Tie beiben jutefct genannten SJronjc-
gefäfje waren mit einer mehligen forf artigen klaffe gefüllt, bie beim Grl)it)en auf
iUatinabled) nad) 3öeihraud) buftete. 3(ngefid)ts ioldjer Aimbc in einem hieben
grab, worin augenfdjeinlidj bie 9iefte einer ,"yrau beftattet lagen, fteigerte fid) bie
Spannung aufs! t)Öd)fte, n^ '"in am \2. ^nni 1M79 in bem 32 m oont Umfreis
entfernten iDiittelpnnfte bes öügels auf am. Gs war aber bereits oerbäd)tig, bau
ber "öoben in ber 3Jlitte fid) loderte unb jerftreute ^cnfd)en= unb v^ferbefnod)en
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Üubwi(j8burfl.
315
sroifcben ocfynecfenfdjalen unb Jonfdjerben ftd) fanben. SBalb genug fdnoanb leiber
bic Hoffnung auf 3-unbe gänjlid), benn bass 2,30 m in bic ursprüngliche (Srbpdje
eingetiefte mittlere ®rab, jroar aud) mit £oljbielen umgrenjt, mar oollftfinbig
geleert. Orabrember waren tängft oon oben fjer burd) einen 8d)ad)t in bas dürften-
grab eingebrungen. Stad) einem in bem SJtittelgrab gefunbenen tönernen £opf &u
2 * S£ SC S'~
Süicr f\<m von ,yujoiit.
fdjüe&eu, gefdjal) bie 3lu$raubuug etiua in farolingifrfjer $cit. $ie gried)ifd]en
cdmlen bieten einen feften SlnfjaltSpunft in ber ^eitbeftinnnung nad) riicfioävt'?,
inbem biefe sÄrt ber $tofenmalerct nid)t uor bas 4. ^afyrtiunbert ober bas (Snbe
bee ">. ^aljrljunbcrtg oor Gbrifti ©eburt *u fetten i|t. ^n biefe ,}eit meift aud)
bie oben betriebene .Hanne mit langer 3d)nauje (Sdjnabelfanne), fie faub fid) bei
Bologna unb maffentjaft ju i*ulei unb in anberen etrusfiidjen £ otenftäbten , aud)
nörblid) ber Mpen fdjon ^icm(icr) tjäufig. ©olb roie Grjgerät ift oon gan* oor=
*itglid)er Slrbeit. — Slufjer biefen jioei geöffneten Mügeln liegt nod) uneröffuct ein
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"Jtectarfrci*. Cberomt SJubcig^bunj.
britter eine halbe ctunbe norböftlid) oom Asberg beim Seiler £ohenftange. SHandjer
Hügel mag aud) burd) ben feit Oahrtaufenben hier betriebenen Slcfcrbau abgeflaut
warben fein ; fo liegt neben ber 'Öelle^Jiemife ein fleiner, jaft ganj abgeflößter,
unb heiftt 8/* ©tunben fübroefilid) oom Böberg eine 2lcterlanb3h&ty bei ^Möglingen
„Wolbäcfcr" : vielleicht famen t)ier uor Reiten au§ einem abgeflachten @rabf)ügel
Walbfad)en heroor. ferner finb in neuefter ,^eit im „Cfterholy, jenem ©etjölj
*wifd)eu beiben tfürftengräbern, einige Heinere Hügel geöffnet worben, welche fd)öne
unb fnl^e ©ronjefachen, älter nod) als bie in ben ftürftengräbern, ergeben haben.
— ©eitere ärmere Hügel liegen im Salb bei äuffentjaufen. ©eitere bei Stamm*
heim. 5?ann fanb man bei Hartenecf Urnen unb Steinroaffen. $ei Sifftngen an
ber (Sns, welche ben Worbranb bc* 'öejirfes bcfpillt, ein JHingwall; enblid) mag
3)<arfgröningcn felbft, roeftlid) an bem oom HoheuaSberg ausgebenben , langen
idjmaleu dürfen über bem tiefen (Siemstal gelegen, eine uralte befeftigte sJJieber-
laffuug geroefen fein. $er gan^e ^ejirf ift überfät mit römifd)en ^lieber*
laffuiigeii, bic wid)tigfte mit ftafteU bei Benningen gegenüber Dierbach am sJ]ecfar
rlCbrt§ fdjan in Sattlers .frftor. <Befd)r. 1752 unb 2op. Wefd). 1784); weitere
bei Elbingen, $eil)ingen (figurenreid)es (Spona Relief, M.), Ufingen, ©eifingen,
Heutingsheim, Hol)enecf, ftarnweftbeim, hier an 4 oerfd)iebenen ^Id^en ber 9)car=
fung, "SOlarfgröningen, Möglingen, 'Dlectargröningen, ^lerfarweihingen, Dftwcil, ^Jflug=
felben, "^Oppenweiler, 3d)n)ieberbingen, 3tammheim, 3uffenhaufeu. $Jei %*flug=
felben 3 puren einer "Jiicbcrlaffung aus ber jüngeren 3teinjeit. iBei Benningen
:i Tenffteine unb Wlbwerfe, je einer bei ^Möglingen unb s-8etl)ingen. ^Bci Benningen
laufen bie meiften Mömerftrafecn jufammen. Weihen gröber, j. 3:. mit reichen
Anlagen, fanben fich bei Elbingen, Asberg, ^Benningen, Ufingen, (Eglosheim, WeU
fingen, Heutingsheim, ftornmeftheim, SWarfgröningen, Scecfargrömngcn , Cfjmeil,
^flugfelben, Schwieberdingen, 3tammbeiin, iamm, Zuffenhaufen (M.i.
-
5>te £taöt -£uönugslktrg.
Don Sertoli» pfetff«.
Tie 3tabt ift jmeitc föniglithe iHefibenj unb feit bem $eftetjen be$ König*
reiche eine ber „fieben guten Stäbte", feit König Silbelm 3itj ber ^Regierung be$
'Jlecfnrfrcifes unb Hauptwaffcuplat* bes l'anbes, jetyt aud) eine ber bebeutenbften
Jvabrifftäbte Württembergs; ber Weift ber Oteu^eit hat aud) tyev mäd)tig burd)-
gegriffen. Senn jebod) in (Clingen bas präd)tige ^ollbilb einer mittelalterlichen
Meidjsftabt nod) beruorleucbtet, fo liegt über i'ubwigsburg, feinen geraben breiten
Straften unb gleichförmigen swcigefd)offigen Häufergruppen mit 3Jcanfarbenbäd)ern,
bem gewaltigen 3d)loßbe,\irf unb ben weitgebebnten Wartenanlagen unb Meen, nod)
immer ber eigenartige SHeij einer 3ri)öpfung beS iHofofoseitaltcrS. 3Jon ber wili=
fürlid)cn unb bori) nidjt unglüetlichen Sabl unb Aufrichtung eines ^ürftcnfi^eS ging
hier, wie früher in ^Naunheim, fpäter in .Karlsruhe, ein ftäbtifdjes Wemeinroefen
aus, eine 3tabtgrünbung, ba$ ältere l'ubwigsburg, wie es namentlich in brei Zeit-
räumen, unter bem Wrünber Herzog (Sberharb Vubwig 1 1 7u<» — ■17:13), unter Herzog
Marl (Sugen (etwa ITtiit -177.~>) unb unter König Aiiebrid) (bis IHHii geworben
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x.'ubroig'lburg.
317
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318
*Recfarfrei8. Cbfrotnt 2ubn>ifl*burfl.
unb gewadjfen ift. ifubroigsburg liegt auf ber früher roalbreidjen .f>od)ebene jroifd)en
Wectar, (Snj unb (Fleins, brei Stunben nörblid) uon Stuttgart; bort, roo im 2ln<
gcfid)te bes mohlgeformten Asbergs bas ©elänbe ftd) allmählich gegen Horben
fenft, um zulegt in ciu anmutiges Jäldjen abzufallen, roeldjes eine ^albe Stunbe
weiter öftlid) ins 9)etfarta( ausläuft, üßo bic Stabt ftd) jetjt ausbreitet, ftanb im
]-2. ^aljrljuubert ber pfaljgräflid) tübingen-aspergifche ^farrort ©eisnang (3iegen-
3lnger), ber balb an bas ftlofter 33ebenl)aufen fam. Xiejes baute l)ier im 1 4. faty-
hunbert einen neuen .ipof „auf bem (Srlad)" ((Srlengebüfd)), rooju ber Sd)afhof mit
flöfterlidjer Sdjäferei unb ber gegen DBroeil 51t gelegene erft 1748 abgebrochene
7vud)öt)of famen. sM'\t «ebenhaufen mürben bie £öfe roürttembergifd), ber (Srlad)=
t)of Sit} eines fird)enrätlict)eu .jpofmeifters. Ocadjbem bie ftaijerlidjen 1634 beu
(£rlad)t)of uerbrannt, mürbe eine b,erjoglid)e Jvalfnerei, Sägerei unb ceemeifterei
l)ier eiugeridjtet. ^m ^al)re 1693 legten bic IVranjofen bie ©ebäube in 2ifd)e,
morauf £>er*og (£berl)arb i'ubmig, ber fdjoit märjrenb feiner 3ugenbjat)re b,äufig auf
bem (£rlad)l)of übernachtet hatte, um ftd) an bem ©efang ber Nachtigallen ju cr^
gityen, 1697 f. ein Jägerhaus unb einen „£errfd)aftsbau" l)ier erftetjen liefe.
31m 7. $iai 17»»4, mitten im ©eräufdje bes Spanifdjen (Srbfolgefriegs, legte
ber -Oerjog fobann auf ber Stelle ber ßofmeifterei-- unb £>ofgebäube ben ©runb 511
einem ^agb= unb i'uftbaus, ben „ftürftenbau", am 7. 3Rärj 1705 in „i'ubroigs
bürg" umgetauft. 3)ie «aufoften — bei ber großen Unebenheit bes Kobens oer-
fd)langen fdjon bie ^lanierungsarbeiten uiel ©elb — mufrte bas Äirctjengut beftreiteu.
Xas Mint ©röningen mußte 1706—1707 fedjs Monate lang junt fflrftlidjen ^öau-
mefen fronen. $ic beften Steine lieferte ber bei ^arfgröningen gelegene Noten*
nefer Steinbruch- SJtit ber Oberleitung bes $aue* mar ber £aushofmeifter unb
•CiofmarfdjaU ©eorg ftriebrid) ftorftner non 2)ambenon betraut, ber bann bis 1716
an ber Spitje einer befonberen, 1707 errichteten ©aubeputatiou ftanb; aufterbem
erfdjeint 1705 als Scrfmeifter ber ftird)enratS=93aumei|ter ^oh- Ulrid) |>eiin. Xie
platte zu ben älteften teilen bes Sdjloffes lieferte ber Hauptmann, fpäter ^Wajov
unb Cbriftlieutenant ^otwnn Jriebrid) Wette (f 1714). $n feinem tfupferroerf:
Vucs et parties principales de Louisbourg (Augsburg, 0. 3-) ftnbct ftd) fchon
ber .fmuptbau, mit ber Worbfront an ben 2lbt)ang bes erft in ben 1760er fahren
teilmeife ausgefüllten Raichens oorgerütft unb bestjalb auf brei Seiten oon einer
^erraffe umgeben: es ift bas 1710 bis jur Plattform ooÜenbete alte Corps de
Logis. Sobann zeigen ftd) bie beiben ^»auptflügelgebäube auf ber $offette
11713 ff.), öftlid) ber fog. "JJagenbau, aud) itfiefenbau (eine Zeitlang Üöohnung
bes 1731 uerftorbenen (Srbprinjen), meftlid) ber DrbenS= ober 9t i 1 1 er f aalbau,
in jenem 2öerfe fd)on ganz in ihrer jetzigen äußeren Chfd)einung. 2>ie ben $u=
fammenhang »ermtttelnben beiben ©alerten, meld)e ftd) in ber Verlängerung ber
Sübf ront bes Corps de Logis oor ben klügeln erftretfen unb bereu «reite um je
ein «ogenfad) überragen, münben noch nicht auf (Jcfpaoillons, ionbem flehen burd)
"Jßknbeltreppen nad) ber Worbfeite mit bem ©arten, zunädjft mit einer ©rotte unb
einem $abe in Verbinbung, bie roohl gar nicht ausgeführt mürben. Wicht über ben
(Sntmurf hinaus famen mot)l aud) bie niebrigen Jüchen- unb Staligebäube auf ben
^lußenfciten ber ftlügel, foroie ber aufjere Sd)loBhof mit ben il)n flanfierenben
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£ubroig§bitrfl.
319
Xienftgebäuben, bercn bogenförmig in SMertelsfreifen cinroärts gefrümmte (Snben
einen 5ßnffergr.nben ftroifdjen ftcf) faffen füllten, über roeldjen eine 3ugbrü(fe als
J>tnfttr uoni 3d)lo(j $u S.'ubu>inM>urfl, ffartctifront.
.Öanptjngang geführt l)ätte eine Oladjabmung ber franjöfifdjen 3d)lof?anlage
älteren Stils.
2)nrd) bie ©räoenitt, meldje ber .loer^ogin in Stuttgart ansjnroeidjen uub fie
bnrd) einen glänjenben f>ofl)nlt in Schatten ga [teilen trndjtete, mürbe ber .f>er,\og
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320
Wecfarfrete. Cbe tarnt *2ubtDia£bitrg.
ju mädjtigfter SluSgeftaltung be3 neuen ^ürftenfttjeS gebrängt. Tie "»Pläne qiefür
entwarf ber 1 709 als Stutfator burrf) Klette aus "IJrag berufene Tonato ©iufeppe
ftrifoni (geb. 1683 in i'aino smifd)en ©omer* nnb £uganerfce, f 1735 *u l*ub=
wigsburg), weiter fid) 1714 auf bie Sfrduteftur oerlegte unb, nadjbem er mit Unter;
ftüfcung beS ÖerjogS ftranfreid) bereift, feit 1715 al§ Klette« Wadtfolger — 1717
Staubireftor, 172*» Cbriftlieutenant — bas Bauwefen jur ^ollenbung bradUe.
#rifoni war oorjüglid) oeranlagt für eigenartige unb idjwunguolle ülompofitiou im
großen ; bie (Sinjelformen geiftooll burdjäubilben, gelang ilnn feltener. 3» l'ubwig«=
bürg ftanb iqm fein sJteffe, bet 1717 au§ Sien beigejogene Bauunternehmer, balb
aud) Cberbaumeifter ^aolo Metti, ,suv Seite. Sie 3tuffaturarbeiten überlief;
Jyrifoni feinem 3d)mager (iarolini, baju famen ber 9J?armorierer Gorbeumi, bie
Bilbfyauer Garlo tfenrtti unb Tiego Marione. Säqrenb als Hofmaler fdjon feit 1711
i?. 91. Golomba angeftellt mar, berief iHetti in fixerem Auftrag jwei weitere ftunftmaler,
Scott» unb ben in 5$enebig gefdiulten (Savlo (iarlonc (trüber bcss Tiego), unb jog
aud) feine brei trüber qeran, ben Stuffator Miearbo, ben ftuuftmaler i'iuio unb ben
fpäteren Baumeifter üeopolbo ÜHetti. Oleben biefen italieuifdien (Sinmanberern
fpielen bie am 3d)lof?bau beschäftigten 3öürttemberger , bie Steinmctjcnmeifter
Gqriftopq griebrid) "Beiiqing, sJRattf)ias £eim, Oob,. Oafob ftcim unb ber .ßof'
fdjloffer sJ)Md)ael l'auffer iau§ Sdjwenningen, f 1728» eine befdjeibene Molle.
"ttfon ftrifoni finb jwei einauber in ber .£>auptfad)e ausfdjließenbc (Entwürfe
für ben 3d)lot3bau ju unterfdjeiben. Ten filteren enthält fein Äupferroerf: Vues
de la Residence Ducale de Louisbourg (Augsburg 1727). Sein erfteS bebeutenbes
Bauwerf mar gier bie Sdjlofifapelle mit ber ftürfteugruft : bie (3runbftein-
(egung fanb am 18. 9Kai 1 7 1 *> (Teuf münden), öie (üinweiljung am 31. Cftober
1723 ftatt. Sie itapelle erhob iid) hinter bem 3übenbe bes sj>agenbaucs in ber
2lrt, bafj an ber SHücffcite biefes Flügel* für eine nur im Gutwurf uorhanbene
^erbinbungSgalcrie utm Corps de Logis «Kaum blieb, foroie anbercrfeitS für ben
£>aupteingang oom .i}ofe l)er swifdjen ber odjmalfeite bcs ^agenbaueS unb bcr=
ienigen eines neuen uad) 3 üben anfdjliefjenben ftlügelgebäubes, fogenannten Äanaliev-
baueS, bcffen ^»offludjt jebod) etwas nad) außen jnrürfgcfdwben ift. Gin jweiter
eutfprcdjenber .Haualierbau erftanb auf ber 3Befticite bes fo erweiterten fwfes. Ter
Äiapelle follte auf einer 3eitc ein 3aalban möglidjft genau entfpredjen. ■■- Ter
Aürftenbau aber erfdjien j«3t offenbar 511 befdjrfinft, weshalb ber sp'lan eine groß-
artige Grwciterung bes Corps de Logis umfafjt: auf ber Xalfeite ift in einem
großen Miialit ein Toppeltreppenbaus oorgelegt, ba§ Webäube ielbft, um mehr als
baS Toppelte uerlängert, enbigt in smi großen quabratifdicu "Uaoillous, ioeld)e
über bie beftebenbeu flcineren weit hinausragen, io baf? bie sJiorbfront 35 3Id)fen
auf weift. Ter Grgfinjiingsbau würbe jwar 1723 bem ^aolo rh'etti in ^llforb ge
geben, gelangte aber ebenfowenig als bie ,\wei auf bem v^lan im 3 üben ber Maualier-
bauten quer oorgelegten Flügel, uon benen ber weülidje als „ACftinbau" einen
riefigen 3aal, ber öftlidje ein Theater enthalten follte, in biefcr Slrt jur Äu«ffil»runp.
Jrifonis enbgültiger, im Criginal vorqaubcuer Entwurf H724), weld)er burd)
^aolo Metti gemäß bem am 22. Tesember 1 725 mit ilpn abgefd)loifenen, 1728
unb 1730 erweiterten Vertrage mit «00 italicuifdjcn Arbeitern ausgefübrt unb im
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2ubn>ifl8burfl.
iobeSjabr ©berfyarb SubnrigS 1 733 jur s$ollenbuug gebradjt würbe, führt uielutehr
ein sJteueS Corps de Logis ein; biefeS, mit jroei (gnbpaoillonS, an bie fid) nori)
t)od) aufgemauerte ^erraffen anfc^lie^eii , über breimal fo lang (150 ra) als bas
alte, ift faft parallel mit legerem auf bem anfteigenben <£rbreid) im Süben er*
richtet ; bie SJerbinbung mit ben oorbetnbenen älteren ®ebäuben ftellen jroei iBogen-
ballen her, bie 511 ebener (Srbe auf falber i'änge brei unb an ben beiben Guben
je eine 3>urd)fal)rt befttjen unb nad) ber $)eftimmung beS oberen <3tocfS als ^amilieiu
galerie unb bie ©emälbegalerie ju beneideten ftnb. 3"bem nun nod) auf ber äußeren
Seite ber Jtaoalierbauten, burd) bebeefte (Mnge mit itmen oerbunben, im Cften baS
ifjeatcr im "üBeftcn ber Tefilin bau unb weiterhin niebrige, langgeftreefte fd)male
©ebäube, im Cften Saftellantoobnung, im löeften bie Sdjlofjroadje in ber gleidjen
Jludjt oorgefdjoben mürben, entftaub bie impofante (#efamtanlage, eines ber größten
Sd)löffer Deutfd)lanbs, mit brei £auptböfen, bereu mittlerer, faft 160 m lang unb
im Wittel 60 m breit, urfprünglid) feinerfeits breiteilig mar, mit lti ©ebäuben unb
452 ©elaffen. ^oUenbuug beS inneren Ausbaues burd) .jperjog ftarl, teilroeife
llmgeftaltung unter ftönig ^rtebrid).
^m einzelnen fällt Minädrft ber dürften bau ober baS alte Corps de Logis
ins s)luge, beffen Jaffabe oon 11 v)ld)fen über einem gequaberten @rbgefd)o§ ^roei
burd) glatte Pfeiler jufammengefa^te, burd) bie üppigen ftenfteroerbadjungen auf*
fallenbe obere Stocftoerfe neigt, bereit erfteS burd) üppige aufgebogene SBerbadmngeu
über ben großen $enftern heroorgeboben ift : über bem jtpeiten ntet)t ftd) ein fräftigeS
•IpauptgefimS bin, befrönt oon einer 93alufterattifa mit allegorifdjen Figuren unb
33afen oon Sebaftian Zimmermann. Über ben forintt)ifd)en ^ilaftem ju beiben
Seiten beS 9)lirtelfeiifterS oerfröoft ftd) baS .frauptgefimfe, um einer oon (Ingeln
ttmfd)ioebten, oon einem fleinen iHunbgiebel überbeeften ftartufdje mit vJkmenSjug
iRaum 3U geben. Gine fpätere ^utat ift ber über ber Sttitte ber Plattform als
■Jpalbgefdjofj in 5 3ld)fen ftd) erbebenbe Aufbau mit einem 2öalm*5Ranfartbad}, baS
eine oon .Honig ^riebrid) aus Zwiefalten riierjev oerfetjte Ut)r enthält unb in einem
©locfentürmdjen gipfelt. s-8on ber bizarren Eigenart ber beutfdjen iöarocffunft gibt
Lettes geroölbte Unterfahrt einen '-Begriff, „mit ihren SJorfprüngen , ^ütffprüngen
unb ilterfröpfungen, ben rounberltdjen $afen am beginn ber Auffahrt unb oben auf
ber "örüftung beS ^ItnnS" *). ^rifoni wollte l)ier einen breifadjen (Singang ^er*
ftellen, begnügte fid) aber ple^t bamit, in bie borifdje Säulcnorbnung mit ihrem
Xriglnpbengebälf red)ts unb linfs baS benadjbarte Jyenfter bineinjujieben. Tie
^erraffe, oon n>eld)er bie hod)iagenbe, burd) bie (3alerien unb s^aotUone oerlängerte
^lujjenfeite umgeben ift, trägt an ben (Scfen fteiueme s.&>ad)f)äuSd)en ; breite Treppen
führen au ben Oiebenfeiten ins Jyreie t)inab, roo einft ein mohlgepflegter, mit idjöneu
'ötafferfüuften auSgcftatteter Warten ftd) befaub. <K.>
SluS bem geräumigen breifdjiffigcn ^efttbül, in weldjem am 30. Cftober 17 »3
•fcerjoa, Siarl (Sugen aufgebahrt lag, führt eine eiufeitigc ireppcnanlage in bie mit
xBalfon nad) Horben gefehlte Vorhalle beS forriborlofen £>auptftocfS. 3tufforna=
*) Dr. <s. ,v. 0. ä e i n : Tic .yoftofler unb ^'anbftfcc be* Uöürttembcrflii^en Äeflentenöauic».
Stuttgart, Verlag oon Wreiner & ^feirfer, 18«9. Tiefem tte»rlic&cn ä£ecle uerbanlen roir mandie
wertoollc iiMnfe, jonm mit fliitifler Ifrlaubnü bc* Verleger? eine ^lnjab,l mistiger ?lbbilbuiifleii.
•Paulus, Tfntmäter onö »jtrttcinbfrq. ^teforftef*. '21
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:\22
9iecturfrei*. Oberamt üubrotflSbutfl.
mcntif; an ber Kamintoanb flanftercn jioci H^cnbc nacfte 2ftännergeftalten, gemalt
fam beroegt, unter einem )>tunbgiebel einen 3d)ilb mit ben brei £nrfd)ftttngcn, roährenb
bic übrigen Deile beS alttoirtembergifdjen Wappens; in ben (Scfen bev $alle über
baroefen .frermen angebracht finb, roeldje bie Decte ftüfccn; an legerer al fresco
ein oon Amoretten mit ben Attributen ber |>errfd)oft umfd)Joebte§, fiirftlid) ange^
taneS 3öeib, beffen ©encbtSjüge für biejenigen ber ©räocnitj gelten. Tie „£anbhof
meifterin" toohnte im (£rbgcfd)OB. Ter 'öau ift reich an gefdjidjtlidjen Erinnerungen.
vxvm mittleren Saal fpeifte im tfcbruar ] 7 1 4 -Jkinj Eugen oon Saoonen ; unter-
wegs jutn Siaftatter trieben: aus ben Zimmern ber Cfthälfte erliefe im Cftobcr
]ho:> Napoleon T. bie KriegScrfläruug an Üfterrcid). $n ber 9corbiocftecfe beS
£>auptbaueS befinbet fid) baS in fdjnörfelbciften formen gan$ mit flcinen Spiegeln
oerfleibetc „Spiegelfabiuett" , too £erjog Karl Alcranber am 12. SDWrj 1737 wer
fdjieb. 3«» meftlidjen ^aoillon („^agbpauillon"), beffen (finrirfuung nod) ganj bie
uvfprünglid)e ift, betritt man ^unädjft einen marmorierten Saal mit fd)öncn, baroefen
Kaminen; bann in ber Olorbioeftccfe, baS fog. Sdjreinerfabinett ober SWaferjimmer,
mit rcidjfter .öol^mofait an ftuBboben, Herfen unb täuben, eingelegten Cniamenten
oon unerfd)Öpflid)er Erfinbung, uerfeitigt oon bem Kabinettfd)reincr 3Haner in Kird)
l)eim u. D. Gcnblid) baS ^agbjimmcr ober 2atfierfabinett, roo Sflalerei unb 9Jer=
golbung prad)tooll unammemoirfen, mit bem an ber Decfe prangenben, 1702 ge^
ftifteten .fmbertuSorben ; hier arbeiteten ber „Ardnteft" unb itoefier 3ohrtnn Safob
Sänger unb ber Schreiner Johann $,afob .£>eim. Uton ben 3terbinbungSgalerien fällt
fdjonbic iocftlid)eburd)fprubclnbenflbcrfd)n)ang in ber 2Bal)l berDeforationSmittel auf;
bie jum Oftpaoillon führenbe fud)t hierin ihresgleichen: in ben treten unb in einer
tWittelnifdK am 0ipS geformte lebensgroße (Gruppen oon (befangenen, 5. D. mit
mongolifdjem DnpuS, paarmeifc fifoenb in loilbbeiuegtcr Jöaltung, oon Dropl)äen
überragt. 1 K.) ;)urifd)cn ben ^enftera unb Düren lüften oon («riechen unb (Biebern
römifdjer Kaiferfamilien. Wcidjfte Stucfornamentif. Das flaute oon Italienern
ausgeführt, bic Figuren ohne Zweifel oon Diego (Sarlone. Die am Anfang beS
18. 3flhvt)unbertS bem Wcfdjmacf Napoleons I. ^ultcb übertünd)ten Söaubmalcreien
begann man fur,\ cor 1886 freizulegen, als ber Krieg bajroifdientrat. Der (öftlidje)
„Spiel^aotUon" zeigt einen ganz eigenartigen Einbau: ein ninbeS Säldjen in ber
■Dritte, mit roeldjem oier Ecftabinette mit 9J?armorfaminen unb brei ^enfternifd)en
Zufammenljnngen. > ben ^apolcouSjimmcrn oerfd)icbene ©emälbe: 'öilbniffe in
ganzer tfigur oon Eberbarb Vubioig p fferb, Karl Alerauber, ftriebrid) Eugen;
bic „SBeibertrcuc", Clbilb oonGhiibal; Sanbidmftcn oon .iparpcr; allegorifd)eS ®e
mälbe ju .frevsog Karls Ehren, oon -ftetfrf). Ter obere Storf barg unter Eber
l)arb Vubioig in ber langen Valerie unb jmei Kunftfabinetten bic erfte roürttcm-
bergifd)c Wcmälbegalerie, baueben eine 172i> erioorbcuc febr mertoolle 9Wftnj- unb
l^cbaillcufammlung. Unter -^erjog Karl hefnnben fid) im Alten Corps de Logis
unb ben benachbarten Seilen be* Sd)loffcS ^al)lvcid)e A>attteliffctapeten.
Der anftofjenbe SHicicnbau hat feinen Flamen oon bem in ben berbfteu
vSaroctformen gehaltenen Dreppenaufgnug mit oier Atlanten: Sphinre fmb ihnen
oorgelagert , hinten in ber sJiifche be? ^obefrS halt eine Dallas ba? 5Hebufenhaupt
— Arbeiten beS Präger "^ilbhauers AnbreaS Philipp Cuitaincr. Aür bie Wefamt^
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ftifdjerin.
SubroißSburger ^ßorjcflan.
Stuttgart, Stootafamml. oatcrl. Slltcrtftmer
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yubroiß8burg.
3i':$
anläge bürfte ba§ $rcppeitf)au$ im Calais 2"rautt)on ju 3Bien, erbaut 1710 uon
$tf$K uon Grlad), als «itorbilb gebient tjaben. — Unter bem SHiefenbau ber Steiler
mit bem 900 .freftoliter faffenben, 1719 erbauten ^afi, ba§ uon bem .frofbilbtmuer
sJlbam Miafpar Seefrieb reid) uerjiert rourbe.
tfMamtanlage bt8 l'nbiuigsburflfr 3<J>fofIt*.
2Hc beruorragenbfte ^nnenardjiteftur ber ganzen Baugruppe benniubert mau
in ber Scbloüfa pelle, jettf fatb. Mircbe. Tas Waiue bat, iwie Qurtiti treffenb
bemerft, bie örunbform eines geftielten Treipaffess: „ein oon fladier ftuppel über
ipannter Jtreisbau wirb mittele! (9urtgefhnS uon uier paaren gefuppelter unb uer=
fröpfter forintbiüber 3äulen getragen, Muifdien lueldjen fid) nad) brei Widmungen
ovale, überwölbte .Capellen ausbndtfen", loäljrenb in ber inerten ein uiereefiger SRauitt
liegt, 511 beffen 3eiten "i^enbeltreppen auf ben „Aürftcnftaub" fübren. ^>u ber bem
[enteren gegenüberliegeuben öftlidien 9Kfd)e befinbet ftd) ber Elitär, weiter rechts
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9<trfartrei*. Oberamt CubroiflÄburß.
bie ftanjel, in ben anbeten 9lifd)en bie (Smpore. $as treffliche mittlere $ecfen=
gemälbe ba§ t>imnitifd}e Serufalem, von (£arlo (Xarlone ; in beu sJtebenfuppeln 1 av=
fiellung ^efu unb 3efus 12jd^rig im Jempel, bie eherne Schlange, unb im
#intergrunb bie Äreujigung ©ijrtfri oon 2. 31. Golomba ; am £>od)attar Xaoib unb
Salomo, „Jiguwn oon glänjenbem Alabaftcrgips", oon Diego Kartone, anberes
oon Miccarbo Metti. ÜJcarmorarbeiten oon Johann 'iWarteo aus Wündjen, *War=
moriemng ber Söänbe ufro. oon Antonio (Sorbellini. Xas reiche ÜDlaterial unb bic
frei(id) faft ju fchioeren SBergolbungen erjeugen einen eigentümlich ftimmungsoollen
(Sinbrucf. ®rofje§ Altarbilb: Austeilung bes Abenbmabls, oon (£arlo (£arlonc
1720 in SBien gemalt. Meiches Drgelgehäufe mit SMlbbauerarbeit oon Sebaftian
Simmermann. Am ftürftenftanb Shlbhauerarbeiten oon Abnm ftafpar Seefrieb, an
ber $ecfe Clbilb oon (Xarlone: bie Berheißung Abrahams, ^is 1888 hingen hier
noch hmi 0011 s$<*Pft VI. 1775 bem $er$og Karl gefchenfte Kunfttoerfe, ein
Ecce homo in SWofaif unb bie hl- Jungfrau, Sobelin. ((Sinft auf ber Solitübc,
jetyt in ber StaatSfammlung oaterlänbifdjer Altertümer in Stuttgart.) Cfen oon
Grnft in Ulm 1713, mit ^agborben unb .öerflogsroappen. — Sonnenmonftranj oon
Johann ®rofj in 3öorm§ 1733. Aufjen an ber Capelle ba3 „©ruftbrünnele"
oon 1783. ^ürftengruft unter ber Kirche mit proteftantifcher unb fatholifdjer Ab-
teilung ; in jener ruhen u. a. £erjog öberharb i'ubroig (f 1733), Konig <vriebrid)
(f 1816) unb feine ©ernahlm ^h^lotte SOiathilbe (f 1828), in biefer £er*og Karl
Aleranber (f 1737) unb $eqog Äarl Gugen (f 1793).
2)er öftliche Kaoalierbau vermittelt einerfeits ben 3u9<mg 3" bem rücfioärt*
liegenben, feit 1853 unbenütjten Theater, baS mit feinem (Jinbau in Snraform für
taufenb S^erfonen noch unter König ftriebrieb, oiel beuütjt mnrbe, anbererfeits *ur
Familie ngalerie; biefelbe enthält bie lebensgroßen, mitunter trefflich ausgeführten
»iegentenbilber oon £>erjog (Sbertwrb im Bart bis auf König Silbelm, jum Seil
auch bic ihrcr ©emahlinnen als Stammmütter, jufammen 28 ©emälbe. Der Saal
ift mit buntem poliertem ©ipsmarmor oou Antonio Gorbellini ausgefleibet unb
oon Garlo (Xarlone er ^atte 1730 mit Scotti bie Ausmalung ber neueren "Bau
teile um 20000 ©ulben übernommen — mit $)ecfcnfresfen gefchmücft, melche, oon
täufchenb gemalter Ardjiteftur umfd)loffen, in reidifter (Srfinbung, flott perfpeftiuifdicr
Zeichnung unb reijenb lid)tooller Färbung bie bas menfd)lid)c iL'eben oerfdjönernbeu
Künfte barftellen. 3" ber Worboftecfe bes ^lafonbs lieft man: „(£. (Sarlone 1733."
Stehe auch »nt KunftatlaS bie sJiad)bilbuug nad) bem feböuen Aquarell oon %>xo-
feffor itoul Kraft in Stuttgart. Aud) in ben beiben f leinen Borfälen ber ®aleric
finb Xectengemälbe angebradjt, nörblid) bie Cpfcrung ber Iphigenie, füblid) Virginia.
Xas s)l e u e C o r p s d e L o g i s hat auf ber .froffeitc jiemlich nüchterne Matorf
formen, boch bie Arfabcnreiben bes (Srbgefdjoffes unb ihre Bereinigung in bem bogen-
förmig auslabenben Avantcorps mit roudjtig oorgelagertem ^ortihts bringen einen
großartigen 3ug in bas Gtonje. Auf ber Brüftuug ber Anfahrt milbbeioegte, berb
realiftifche Koloffalgruppen : Apollo unb Xaphne, %>an unb bie ^himphe Snrinr,
jioei ooibifche ÜBenoanblungs^enen, loeldjc ber fonft mehr etleftifche Bilbhauer
®. 'öener für ben .^er^og oon Württemberg bearbeitet ,\u haben befennt. Xurd)
einen halb unterirbifdjen Xoppelgang mit Statuen unb Xccfengemälben — urfprüng=
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325
lief) war liier bie Jreppenanlage anber§ geftaltet — gelangt man jur ©artenfeite,
bie mit bem ©rbgefdjofj im $oben fteeft. Sie jeigt nur jroei Stocfroerfe unb atmet
„bet)aglid)e iWutje burd) itjre 9luSbel)*
nung in bie breite; eine ftämmige
forint^ifcfie ^ilafterorbnnng, burd) basS
©ebälf tjinburd) uerfröpft unb jrotfdjen
ber «aluftrabe mit Statuen befrönt,
teilt ben runben Zorbau" unb faftt
ben Stoß be3 ÜDIittelförper3 an ben
(Scfen, „roiitjreub gegen beibe Guben bie
iUianfarbenforot ber $äd)er roieber ^lafc
greift". 2ie Slusrunbung bes SWittet-
baues erinnert an ben «orromeijdjen
^alaft auf ^fola Stella unb au bas
fürftlid) Sdjroar,seubergfd)e Wartenpalais
in'JBien. %\ bie großen Sdjlußpaoillons
legt fid) je ein ierraffengärtdjen ; bort
im fdjattigen Tuntel XanuecferS Saun
mit bem Sdjlaud), Springbrunnenfigur
ans Sanbftein (181 Ol. «ei fonft fdjlid);
ten (5in*elformen ift bie sJMittcttür bes
oualen Saales (f. u.) mit itjren treffe
lid) gemeißelten Slarnatiben „uon aus:
nefymenber ,^ierlid)fcit unb '-Hornel)m=
tieit" (l'eins). (Sine mittlere Freitreppe
fübvt in ben Warten, ein burd) Stalu*
ftraben mit ftinbergruppen unb Fluß
göttern abgegrenzter Wannt längs bes
Sd)loffes ift auf ,vr<ei Seitentreppen ju=
gänglid). Ulli legieren ftioei Überlebens
große titt)tt)ologtfd)c Statuen, bereu eine,
SbottiS mit bem itju oermunbenben
(Sber, bei etwas manierierter 31tiffaf=
fünft burd) elegante Sinienfütjrung ins
3luge fällt, tiefer Wartenpalaft mar
geraume ,*}eit .frerjog Ataris Mefibeiij;
uon ber bamals angefdjafften foftbnren
($inrid)tung in Mofofo l)at fid) leiber
nidjts erhalten ; ipäter loobnten hier
.Honig Friebrid) rBe|"tl)älf te) unb .Königin
9J*atl)ilbe (Cfttjälfte).
Sil bie Wrofjräumigteit italienifdjer ^aläfte gemahnen jroei mäd)tige treppen
tjäufer, gefcrjmütft mit bronzierten allegorüdjen Ä'oloffatfiguren in '©anbnifdjen auf
ber -fröne be$ .C>auptgeid)offes ; fo gelangt man uon red)ts unb linfs burd) SBer*
I
&
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326 Stecfartreiä. Oberomt CubroißSburfl.
mittlung beä läng« ber #offeite ftd) erftredenben großen ftorribors jum oberen
Vefhbül; treffliche ©tudarbeiten oon 3fopi, grofje #irfd)e, Webaillonsi ufio., jiereu
bic ©änbe; unter ber $ede läuft ritigS ohne Stütjen oorragenb eine ©alerie mit
belebtem Umrifj bafytn (ähnlich in ben Treppenläufern). sJladj einem Q3licf über
ben norbroärts vorgebauten Slltan betritt man gegen Süben ben großen ooalen
«Speifefaal, 1767 Siitterfaal genannt, 1815 f. als sUtarmorfaal im (Smpireftil um-
geftaltet, meiner mit ©ipSmarmor unb golbenen Verzierungen an ben Söänben uub
kapitalen, foroie mit ftresfomalerei — Slbler unb 3Bübenteit hod) in ben lüften
unb oier großen ©ipSoafcn mit ItHeliefbarftellungeu oon $fopi gefctjinüctt ift, bie
lebenSgrofjen Figuren an ber 2ede nad) (Sntroürfcn Xannetfer* oon bem -Jpofftuffator
3- 2B- Üubnrig 9Wad. Von hier erftreden ftdj beiberfeitö in langer tflucfjt im
dmpiregefd)mad eingerichtete Limmer. s3emerfensiiüerte ÜBJanbmalercien — Tier
figuren unb 2lrabe8fen — im Slrbeitäjimmer beS Königs V^riebrid). hieben ber felt^
famen Spielerei oon "JJoraellanblumenfträufjen in Vafen auS ber i'ubroigsburger
SWanufaftur, au$ welcher aud) eine fd)öne 3tanbuqr ftammt (f. u.), ftnb u. a. folgenbe
.ttunftioerfe in ben Räumen ocrteilt: eine sJDtarmorbüfte Ätönig ftriebricqs, oon -Daim-
eder; ein ©ipsiabgufi oon beffen 3lmor unb gegenüber eine marmorne Skcdjantiu :
ferner eine f leine roeiblidje SHarmorfigur in jartem Relief: cdjeffauer fecit l8<>o:
fed)3 gute ftamilienbilbniffe (ba$ .ffönigSpaar , oon £>etfd), unb bie englifdjen Ver=
roanbten, barunter ein ©ainäborough); jroei grofte ©egenftüde : bie Gidje in ihrer
Vollfraft unb bic abfterbenbe (Sicfjc, gemalt oon „Ctto Willer 1816"; enblid) bie
beiben ©emälbe Slleranber unb Diogenes, Slleranber tritt bem Spelle« bie tfamoasoc
ab (oon bem fliembranbtfdjüler öooaert Aliud, Crigiual $u einem ftupferftid) oon
Oob.. ©otttmrb Füller), Aquarelle oon V. .ftcibeloff, A>erjog ftarl* Anlagen im
©nglifrfjen ©arten *u .jpohenbeim. 3« bem >Haum baran jroei Holoffalgemälbe:
-Schlacht bei .ftöcbftäbt, 3d)lad)t bei ^elgrab, bej. 3lug. Cuerfurtb 1 7:is. 3" elf
Zimmern bes Obergefcboffe* befanb fid> unter Ocrjog Starl bie oinbjn ermähnte
©emälbcfammlung.
Die jetzige © emälbegalerie, mit welcher bie lucftlidje ©cbäubercilje be-
ginnt, hat ihre heften Stüde jn oerfd)iebenen Reiten nad) Stuttgart abgegeben:
unter ben .uirücf gebliebenen rühmt man befonberä bas im f üblichen Kabinett be^
finblidje, leiber befd)äbigte "öilb „Gbriftus unb bie (fbebredjevin" (Venegianifctie
Sd)ule). $as ©eioölbe ber ©alerie ift mit einem AresfenanfluS — Trojanijdjer
cagenfreisi - ausgeftattet, geioanbt in ftompofition unb ^erfpeftioe, aber oon aU,\u
flüchtiger ^eidjnuug unb grobem itolorit (nngeblid) oon ©uibal, mof)l eher oon
Scotti). 3lu ber 3£eftmaub eine SJiarmorftatue Apollos! mit gefeufter l'eicr oon
t'ejenne: gegenüber ein überlebeuägrojje* marmorne? Vruftbilb be* König* ftriebrid)
in halberhabener Arbeit oon 3d)effauer. Tarunter eine ftyenbe Jvigur mit Seier:
8appho, au* "JJorscUanton, geiitoollfofett, oon bemfclben SDleifter.
Xurd) ben loeftlidjcu .Uaoalierbau, in beffen Wüden ber jc^t einem ^Ivdjio
eingeräumte Acftinfaal liegt (ctänbeoerfammluug 1 h 1 *♦ Verf äff ungsurf mibe),
gelangt man in bie Crbensifapelle. 3tatt eines oaalbaues mit £crfenfre*fen
oon X'. 31. (iolomba rourbe l)icx- 174« ff. burd) Cberbaubireftor sJ)iajor oon Vegcr
eine eo. 3d)loBfapelle erftellt unb am Cftober 1748, al§ £>erjog «Tlarl ieine
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Viitouiflöburg. IroMdc um Jlritimlplntj..
328
9lfcfurfrei*. Cbciamt £ubroifl$bura.
©cma^tiu, ^riebrifc uon "öranbeuburg, aus "©at)veutl) beimfüljrte, cingeroeiljt. Sd)öne
Tetfengemälbe oon (Suibal (teilen bas ^ünflfte ©eridjt, bann bic Kreuzigung (Shrifti,
bie Himmelfahrt unb bie 2lu$gießung bes heiligen ©eiftes bar. Gdjte Mofofo;
oerzicrung bat nod) bcr Jyürftenftanb mit oier ©emälbcn: im "^lafonb ©cburt
Ghriftt, an bcn Wänben: Wlaubc, «Hoffnung, i'iebe. v#ei bev Ummanblung unter
ftönig ^riebrid) (iHln f.) famcii in ber Weftnifdje bcr it)ron unb an ben sIBänben
wiele gemalte Wappen ober unb nieberbeutfdjer "Jlbclsgefdjledjter t)inju. — ^er
weftlidje Jvlügelbau bes alten Corps de Logis enthalt ben urfprünglid) für bie
•Hubertusfeftc beftimmten Crbensfaal (fünft SRittcrfaal) mit lebensgroßem si.ioll=
bilb beS Honigs Jyriebrid) in ber ftlctbung bes golbenen 2lblcrorbcns\ ipäteren
ftronenorbeus, uon Seele 1hi>h gemalt, „bas befte S-Ailb bes Königs". Xbronfeffel
aus bem ftapitelfaal bcr Teutfdjorbcnsmeifter zu 9)lergentb,eim , mit rcidjge
ftirftem s#albad)in. .Hier ueröffentlidjte am 25. September IH21) König Wiltjelm
bie Hcrfaffungsurfunbe. — ^m (?rbgeid)oß 'öacdjusjimmcr unb $ogeljimmer mit
Malereien, hiermit fdjließt bic Webäubcreibe. ^lücfmärtö im Seften ein £>of mit
beut ftüdjcnbau.
inmitten bes inneren Sd)loßl)ofes befinbet fid) cinuierröbriger eifemer Brunnen
au3 König Ariebridjs 3eit, »öllig übereinftimmenb mit bemjenigen im 5lfabemtcl)of
zu Stuttgart: auf ber 53runneufäulc ift ein 3(blcr mit halb ausgebreiteten Mügeln
angebradjt, iuäl)renb am Jyuß berfelben uicr bronzierte Dörnen bic Wafferfpeier
bilben. — Sehenswert ift im Sdjloßfeller unter bem Miefenbau bas 1719 f. ge-
baute Miefen faß auf breitem l'ager, mit Sd)ni^ereieu uon .fr. Ii. Scefrieb, *söilt>-
baucr in Stuttgart: größtes ,"yaß Württembergs (ca. IHM) hl - wo roürtt. (Sirncr).
3in Sdjloßgarten beftanb eine ber fdjönften Crangerien Europas, bie erft
König Wilhelm nad) Stuttgart ocrlegte. Tie ^ttronen^ unb Crangeubäume fyatte
fdjon -Herzog (£berbarb i'ubmig z- £• aus Sarbinien belogen. Unter -Herzog Karl
erftreefte fid) bie Craugerie bcr ganzen Sübfcitc bc§ bleuen Corps de Logis entlang
unb mar im Winter nebft ben beibeu ^orgärtdjen mit einer fmureidjeu $oly-
fonftruftion uon Jbcatermafdjinift .Heim uberbeeft unb mit bem oualen Saal
tu ^erbinbung gefegt. Wäljrenb feiner Weburtsfcier im Acbruar (17U2 ff.) gab
ber -Herzog b>v großartige Wadjtfcftc, bereu Sd)auplat3 fid) and) über bas Sdjloß
unb beffen -tSöfe ausbelpttc, wo ungeheure Holzbauten — Wafdjinift Spinbier
^auberpaläfte in fid) febjoffen mit Sbeatern, (Härten, (trotten, £eid)en unb bem
ganzen Clnmp, z- £• nad) bes berühmten Serunuboni ^bceu uom Jl)caterard)iteften
(lolomba unb "üflalcr Scotti ausgeführt. - oetjt bilbet ber ftwifcfyen hod)
ftämmige 5l(lecn gefaßte Sdjloßgarten ein burd) zwei .Hauptwegc in uicr gelber
geteiltes, nid)t ganz rcdjtwinfliges ^iereef, wobei nur ein runber Seid) mit Spring^
brunnen in ber Witte auSgefpart ift. yN\umittcu ber Mafenflädjen fteben auf sölumeih
bügeln uicr foloffale ^afeu Qfopi»- Jte beibeu fcitlidjen .f>aupttorc tragen, wie
auch, bas obere, fleinerc *afen unb £ront)äeu. Jrefflid)c OHtter aus Sdjmiebcifeu.
9Jiad)tigc Vinbenallcen , meldjc meift erft oon Herzog Marl (Sugen (17.r>5 ff.»
angelegt mürben, oerbinben bcn Sd)loßbezirf mit bem größtenteils fdjon auf Äom
ioeftb,eimer DJiarfung gelegenen, „Salon" genannten l'uftmälbd)cn , mo (£berbarb
t'ubroig ein -grand cabinet de verdure" (im N-i>olfsmunb „grüne "öettlabe"), ein
SubrotaSburß. 329
aus £>ainbud)en unb Sinben fünftlid) gezogenes längliches JBicrect mit (Singängen
unb ftenftern anlegen lic§. 3$on «£>er*og ftarls umfangreichen iUerfd)önerungen,
bem Okturttjeater, ben ^rrgängen, Wonbellen, Ücrraffen, s-Pogell)äufern, ^aoillons,
ift nichts mehr j}u fehen : aber am Sübfaum bes hochgelegenen ftehölses öffnet fid)
eine überrafchenbc ftuejicfy namentlich auf einen Seil bcr Albfcttc unb ins Wecfartal ;
im Sübroeften thront auf ihrem Bergrürfen bie Solitübe.
Cftlich unb norböftlid) nom Sdjloffe, teils in glcidjer -frohe, teils mit jähem
Absprung ins Tai, erftrecfen fich bie f dinglichen Einlagen: auf öbem uenoahrloftem
>Kaum hat r)ier ftönig Jvficbrid) ben vei^entvften , feiner ,^eit weit berühmten eng;
lifdjen s^arf heruorgejaubert. über bie Gipfel ragt recfenhaft wie ein 33au bes
Mittelalters mit roeitauslabenbem ^innenfran* ber ephemuniponucnc üRunbtuvm
einer 1798 f. erbauten füuftlichen Wuiuc, ber (Smirfjsburg: fic ift mit einer ge^
länberten Plattform hart an ben Nanb eines Abgruubs geriieft, ben bie fteilcn
Sänbe bes alten 3d)uellerfteinbrud)§ im .fralbrunb umgeben ; über bie grünumranf te
AelSroanb ftürtf ftd) ein Saffcrfall in bie Tiefe, oon 100 bie einen ^Beirjcr timgebenben
Salbbäume ihre .Wremen bis \nx ^urg emporheben. i?cttfere umfaßt neben bem
Turm ein iHonbell, bas gleid)fam ben untern Seil eine§ lurms bilbet. %n ber
Tiefe bes Reifens mar früher in einem fpärlid) uon autelt erhellten (Maft in uollcr
Lüftung ber in Sachs bofficrte (9raf (Smid) uon Sürttemberg *u fet)en, feinem
^eid)toater an einem mit pumpen befe^ten Tifd) gegenüberftyenb. Wod) tiefer
liegt bie tfoltcrfammer mit allerlei Altertümern. Tie frauptallee, unter roeldjer
ber fog. "^önlippo, ein 14o Tvuf? langer, gewölbter (9ang hinburdjführt, uerbinbet
ben öftlid)en Sdjlofihof mit bem Spielplatz auf bem noa) ein ftaruffeUrunbbatt
uon 18<>:> fteht.' .frier, auf ber Stelle bes eirunben, mit irauenueiben umpflanjten,
1804 angelegten „3d)üffelfccs", erhob fid) einft bas ungeheure Opernhaus, weldjes
•frerjog ftarl in brei Sintermonaten 17<!4 f. aus bem Bobcn mad)fen liefe; ber
im Tunern mit Spiegeln uerfd)wcnberifd) ausgeftattetc .froljbau würbe im 3al)r
18U2 abgebrochen. An oerfdjrounbenc .frerrlid)feit erinnert nod) ber bie jweiftöcfigc
Sohnung be$ .frofgärtnersi bergenbe, burd) ben erften Jl)catermafd)iniften ^ol).
(ihriftian fteim (1787) aufgeführte „Muinenbau" mit mädjtigcn Bogcublenbcn, um«
fleibet uon einer ($feuroanb; grüne 9Ufchen bergen balbjerftörtc mnthologifd)e
Figuren. Tas au bie Wohnung anfd)lie|cnbe, cmdjtctc Spiclgcbäiibe enthalt
ein $iUarb*nnmer unb einen Salon, beibe mit guten Tecfengemnlben in Cl uon
Wuibal: .frauptbilb nom Saale: Ausfahrt König Ariebrid)s in Vubwigsburg u. a.
^m Oiorbtoeften bes Schloffcs entftaub währenb bcr Baujahre als unfd)eiib
barer Anfang einer ftäbtifd)en Anfieblung „bas "Jceuweiler" mihi 1720 and) bas
.Ürawattenbörflein genannt, bie jetzige Bauhofgaffe), inbem fid) Kütten ber Bauarbeiter
am Bergabrjang hingezogen. Am 17. Auguft 17<»9 erfd)ien ein JHcffript bes ^ntjalls,
bafe „ber £>er$og 51t mehrerer Aufnahme unb (hnociterung allhiefigen Vuftfchloffes fid)
gnäbigft refoluiert habe, allen, bie rjier ju bauen unb fid) hänslid) niebersulaffen
willens feien, ben vJMat} unb bie Baumaterialien gratis *u überlaffen, aud) 15 ^atne
lang fte uon allen Befdjmerbcn, fte mögen Flamen haben, meld)e fie wollen, vi be
freien", ^n einem "ßripilegium com 18. Februar 171"), welches aud) (Glaubens
freiheit uerfünbet, l>ciftt es u. a. : „Seil ber NJlecfar nauigabel gemad)t merbe, werbe
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330
Wedarhete. Cberamt tfubroiaSburg.
bcr Ort $u benen (Sommercien, wie aud) fonft ju allerlei Wauuf afturen , ebrlidjen
©eroerben unb #anbtierungen bequem fein." Stäbte unb Ämter mürben gesmuugen,
auf i^re Äoften Käufer ju errieten, fog. 3lmt$häufer, meldje ber £ersog bann an
feine 9Mte unb £>ofleute oeridjenfte. So erhob ftd) auf bem urfprünglid) firdjen-
rätlidjen SReieretgut neben bem ©d)loß eine freilid) nidjt mit gehöriger ftelbmarfung
oerfe^ene Stabt. j^ür bie ältere nörblidje Stabtbälftc würbe ein Bauplan mit Straßen^
Sügen nad) ben 43auptt)immel§gegenbeu unb regelmäßigen Jpäuferoieretfen — nur
ber sJWarftall ftößt fd)räg an bie 'Öauljofgaffe oon ftrifoni entworfen, ^abre
171H mad)te ber -Jperjog £ubwig$burg, n>eld)e$ jefct etwa «oo (Seelen white,
$ur $meiten iUefibenj unb britten .Ipauptftabt , 1719 sur Cberaintsftabt unter
Verleihung cine§ oon SHarfgröningen übertragenen Wappens:, bas im blauen Sd)ilb
bie golbene Weid)8jturmfab,ne mit fdjjoarjem "Jlbler jeigt (barüber ben Samens*
jug EL unb barunter bie ^a^restja^l 1718). Seit 1724 ftänbige JHefibens, jäljlte
bie Stabt, burd) wieberholte sJ}rioilegieu gehoben, 1 725 bereits 1»»h7 ©inwobner.
9fad)bem burd) Jyrifoni 1727 bas (Jcfgebäube ber v^oft= unb Stuttgarter Straße,
früher gleid) bem Wadjbarhaufe ber Familie o. s^t)ull gehörig, für bie „Man.slei"
eingerichtet mar, mürben bis 1730 fämtlicbe Mollegien — ©ebeintrat, Megierungrar,
ÜRentfammer, Monftftorium, Mirdjenrat, Mriegsrat — oon Stuttgart l)iert)er oerlegt,
ßtlidjc Man.sleioermanbte bauten ftd) felbft Käufer, anbere ftreeften bürgern Öetb
baju oor, unb oiele $ewerbetreibenbe ließen ftd) Ijier nieber; fo ftanbeu 17.*{:i, im
iobessjabr bes .frersogs (Sberbarb Ünbwig, fdjon mehr als W»u panier, bie freilidi
„meift oon .ftols unb fetjr leitfjt aufgebaut" roaren. "Jlüein unter Marl Slleranber,
ber in Stuttgart refibierte, fanf bie (Sinmobnersal)l, trofc (Srricqtung bes Waifen-,
3ud)t= unb ilrbeitsbauies (173Kj, oon :><;»i8 rafri) auf 234:5 Seelen. Grit .fcersog
Marl, bcr bie iMoilegien ber Stabt ben U. Xesember 17">2 beseitigte, uerbali ihr
Sil neuer Glitte. Seit 1750 war Vubwigsburg burd) Württembergs erfte (Slmufiee
mit Stuttgart oerbunben. Seit 1 7.r»r> tuurbeu bie großen Alleen angelegt. lUm
30. Ülpril 17<i<) ertlärte ber föersog, es läge ihm oiel an ber weiteren sJluf-- unb
Ojmporbringung l'uowigslnirgs : er Ijabe befdjloffen, bie Stabt um ein ^iertlidjes
Su erweitern. 3tauluftige würben burd) 39egünftigungen angelocft. So entftanb im
Süben nad) ben planen bes Cberbofgärtners Marl Wilhelm Sd)cibleini bie eben-
falls regelmäßig gebaute Marlsftabt mit bem iHrienal (f. n.>, unb eine flauer
mit .£>aupt= unb Xonoadjbäufern erhob ftd) um bie bisher offene Stabt, bereu
Straßen nun gepflaftert würben. 3lm 20. Cftober 17<i4 oerlegte .£>ersog Marl im
•üJlißmut über Stuttgart feine Weftbens, ben .fmf, ben NJ)iarftall, bie "iOhifif (^omellii,
bas Theater (f. o.), bie (Farben ufw. nad) Vubwigsburg , unb nun fah bie Stabt
bie glänsenbften Jage, bie fie jebod) mit ber burd) eine fdmurgerabe Slllee nahe
gerüeften Solitübe teilen mußte, ;$ur Hebung bes geiftigeu Strebens ftiftete ber
JÖerjog im ^ahre 17<;:> bie öffentliche Wbliotfjef unb oereinigte fte mit ber Aca-
demie des arts, wo Wuibal unb t'e vVune lehrten, im fog. ("«Hafenbaus näd)ft bem
Sdjloß, jetit OJouuerucment , Mürbere Sdjlußftraße 9lr. 31. (Tie ^ibliothet tarn
1775 nad) Stuttgart.) Tie Cfinwohnersahl betrug im xVrrjr 1774 mit ber Warnifon
ll(i<»7. Um jene ,'^eit, 1 7 — 177 3, leudjteten bes ruhelofen Sdntbart mufifalifche
unb gefellige Talente in ben oornehmen Mveifeu ber Stabt (er häufte in ber Mird)
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^ubioigdburg.
331
ftrafje 9hr. 18); bamalS tummelte fid) b>* ber aufgeweckte ^unge beS ^erjOflli^en
Meitfnecb,tS Tannecfer; bamals, (Silbe 1766 bis Anfang 1773, roueb,S bev Sohn
be§ Hauptmanns 3oh- Slafpar (Sc^iücr im ^rieben beS (Slterahaufes als Subwig**
burger ßatcinfc^üter heran. Tie Janiilie roohnte in ber (Stuttgarter Strafte s}lr. 26
bei bem $ofbuchbrucfer Cotta. Das anbere SetjillerhauS, roo bem Dieter im «Iperbft
1793 fein erfter 3ob,n geboren rourbe: *ßoftftrafje 9hr. 17. Xttf bem S8KQdtn£<
platj SchiUerbenfmal oon ^ofer 1882.
sXls jeboct) im Scfyx 1775 #erjog ftarl ber Stabt ben iMäcfen fetjrte, um fid)
roicber nach, Stuttgart ju roenben, roarb SubroigSburg ein ftiller, oeröbeter Ort unb
blieb eS aud) rofibjenb ber furjen Regierung beS 1795 auf einem Spajierritt b>r
uerftorbenen $erjogS fiubroig (Sugen. (Srft
beffen 9leffe ^riebricb,, melier fdjon 1790
als ^rinj bas „Calais" in ber sJ$oftftrafje
(f. u.) berootjnt hatte, braute neues Sieben,
inbem er feit feinem ^Regierungsantritt
faft 2<> Mxe hinburd) mit feiner Emilie
im Sommer ju Subroigsburg reftbierte,
roo bann feine sBitroe, Königin 3Katf)ilbe,
bie Stifterin beS 9Mf)ilbenhofS Upintere
Sd)lof{ftraf}e) bis gu ihrem SebenSenbc
oerroeilte.
^m ^erjen beS nörblicrjen Stabtteils
ift bie eo. Stnbtfirdje im Littel ber
©eftfeite beS 9)larftplafceS nad) ftrifonis
iUnn erbaut. Ter (ftrunbftein rourbe am
25. Wuguft 1718 gelegt, bie 2lusfüb,iung
begann erft ad)t Oiat)re fpäter; am 18. Scp=
tember 1726, an welchem bev .öcr.sog fein ^aoori,f- »nrnWJ bei vuuttn eto«.
50. Lebensjahr uirücflegte , erfolgte bie
feierliche föinroeihung beS (^ottestjaufcs. Tie SJlaurer unb Steinhauerarbeit roav
bem Cberbaumeifter N^aolo iHetti übertragen; als Steinmetpbermeifter hatte man
Matthias .freim aus Stuttgart beigeben, als Stuffator mar iRiccarbo ^Hetti
tätig. Tie beibeu Türme mürben balb mit Mücfftd)t auf ba* (Geläute burd) v|<aolo
iHetti unter 3)<itroirfung feine« Arabers Seopolbo um ein Stocfroerf erhöht unb
roaren am 14. 'Oiooember 1730 ooUcnbet. Tic Mircrjc rourbe gegen baS mittel
alterliche .Ocrfommen mit ber oorbeven öicbclfeitc nad) Cftcn gefehlt, roäbrenb fte
im SBeften bveiieitig abiri)loft, ohne einen eigentlichen Cl)or bilben. Tie $affabe
seigt auffallenbe übereinftimmung mit bem Tom ,ut Salzburg; es fmb oerhaltnis-
mapig einfache s#arocff ormen : $u beibeu Seiten bie Türme, aus quabratifdier Wrunb-
form mit großen jRunbbogcnfenftern in ben Cbergefchoffen julcfct ins ^Idjtect
übcrgel)enb; auf ben mit Sd)iefer gebeeften "iBohlcnbäd)ern erheben ftd) Heine £ ihm -
dien, fog. Satemen. Tic Stirnfeite beS .frauptbauc?, breiteilig burd) forinthifdje
^tlafter, hat einen grablinigen frhmucflofen (Eingang. Ter in Voluten anfteigeube
(Giebel, auf beffen Spitze eine 'Hofe augebradjt ift, enthalt im oberen Tvelbe ben
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9l«farf«i3. Cberamt Subiwifleburfl.
Dlamen^ug bes £>erjogs (Sberharb Subioig, im untern über bem |)auptgeftm§ bas
toürttembergifdje Sappen; *u beiben ©eiten freiragenbe Steinfiguren, bie eine bas
flreuj, bie anbere einen hinter fyaltenb. Da§ innere ber flirdje roar bis ju ber
1 88«) oollenbeten (mit einer Umgeftaltung bess $Beftenbes oerbunbenen) Reftauration
fe()r fdjmucf los ; bie urfprünglid) beabfidjtigte malcrifche 9(u3fd)mürfung bnrd) ©olomba
unterblieb: forgfältig gearbeitet mar bie 1iHofofbfan.$cl. Die alte 1726— 1742 erbaute
Orgel tourbe Js:>8 bind) ein neue? Serf oon SBalfer erfetjt. Die oier ©locfen,
welche Cier^og (Sberharb £ubroig 1 726 oon bem $locfengießer ©ottlieb ftorn in Ulm
gießen lief}, haben lateinifrf)e ^nfchriften. 1) Die große, 4150 ^funb idjroere:
Civibus suis Lndovidburgianis quatnor has campanas consecravit Eberhardus
Ludovicus, Dux Wirtembergiw et Teccia*, ipso natali Jubilreo 1 726. 2) Confluat
ad laudes are sonante Chorus, 1726. 3| Turba ruat: olangit nola sacrata
Den. I72ü. 4> Gloria in excelsis Deo, honiinibus pax, Deo bene placitum.
(Gegenüber auf ber Dftieitc be§ DJlarftplatteS ftebt bie ehemalige ®arnifons=
firdje, oon ben Reformierten in t)oUänbtfd) nüchternem Stile 1727 begonnen —
iöaumeifter Aren 1732, 1738 oollenbet im auf ben Ginbau, 1747 fdjon bau=
fallig, enblid) burd) #erjoa, Marl für DJlilitä'rjioecfe übernommen, inftaubgefeltf
unb am 4. Cftober 1781 eingeweiht. Sie erhielt über bem (gingang bie 3«fdjrift :
Deo Herouni, Deo Exercituum, hoc teiuplum consecravit Carolus MDCCLXXX1.
Sie bat feinen (Sljor, bol)e, runbbogige ftenfter, negierte (Giebel, auf benen SBafen
fteben, unb trägt auf ber gegen ben Dttarftplat} geführten ©iebeljpifje ein einfadjes,
mit ärttbad) ueriehenes Jürmcben, einen „Dachreiter". Da? innere ift 1881 ff.
erneuert.
Den weiten 9)1 arf tplat.3, auf roeUheii nur in ber ÜDIitte ber Dlorb* unb
Sübieite breite Straßen münben, ichließen ©nippen oon Sobngebäuben im Stiemt
ab ; bie untern Stocfioerfe enthalten fortlaufenbe Slrfaben mit niebrigen ÄorbbÖgen.
.frier pflegte .frerjog ftarl im Frühjahr „^encjianifchc Neffen" abzuhalten. .frier
fteht and) bie ehemalige .frauptiünche (1726 ) unb hier ba3 Cberamtcigebäube (1721
bis 1724 „Gnlioer 31mt*bau£", 1727 bem -frerjog oerehrt), ©eburtShuuS Ouftinu?
Meiner«!, oon 100 er bas Seben unb treiben ber legten ©eneration besi Dlofofo
fo fein beobarijtet hat (©ebenftafel, mie audj an ben benachbarten ©eburtsbäufern
oon ^ijeher, Strauß unb Dflörifei. > ber ©litte bes >+\<la$e$ erhebt ftd), oon
prad)tigen Zäunten umgeben, ber oierröhrige Warf tbrun neu mit bem lebend*
großen Stanbbilb bee Stabtgrünber* aus Sanbftein, mit oergolbetem -frarnifd) oon
(iarlo Jverretti. Die (?rrid)tung be* Brunnens beforgte Cberbaumeifter Dletti
1723—24 um 135o fl.; ber adjtfeitige eiferne Jrog, 1728 aud tfönigsbronn be=
*ogen, ift abioechfelnb mit bem roürttcmbergiidien Wappen unb bem \V in Ranfen=
roerf ueryert.
3m .frintergrunbe be* Weitt)ausplafcc* ftcht bie alte Rcitfdmlc; bas baroefe
portal hat einen meit auelabenben ©iebel, beffen Witte über einem fleincn fpringem
ben s]*ferbe bas württembergifchc "Sappen füllt: recht* unb linfs ber oerfcftlungene
Dlamensjug besi .frerjogs (Jberbarb i.'ubroig unb bie ^ahre^ahl 17—32.
Da? ältefte bürgerliche 2Bot)ugebäubc ber Stabt ift bas ©aftb,au§ pm sSalb=
hont (^orbere Schloßfrraße Dir. 33 1; urfprünglich als* .Ünoalierbau nächft bem
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Subioiftöburger itorjcQan.
Stuttgart, Staatäfamml. vettert. WÜertümer.
l'ubroiß&burfl.
333
2d)iof; errichtet (1706), ging e£ balb burd) Häuf in 'tßrioattjäube über. Xurd)
altertümlich fetjöne Bauart ragt tjeroor ber 1726 fdjon oorlmnbene „©efanbtenbait"
Sorbete Sccjlofjfrrafje 9far. 29 mit "Barocfformen unb großen 9iunbbogenfenftern im
.ftauptgefdjofj. otattlidje SBer^ftttniffe mit fdjroungooUer s^üitalard)iteftur jeigt ba*
172« um 30000 fl. erbaute ehemalige ©räDenitjpalate iÜDtarftallftrafjc 9tr. 5);
großes Sefkiftfil, feltfame Jreppenanlage, Limmer mit StucfoeTjierung. Xa§ OlaaV
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334
9JecfartretS. Cberamt V'ubtoiflSbiuß.
barf)au$ Sftarftatlftrafte 9lr. 3, von 17-27, roar bas ältefte £ubroig§burger ^Joft*
gebäube, feit 1764 $Mrt3f)auS unb Verberge „Sunt SHömifdjen Äönig" (3ofeph II.),
bat)er über bem Gingang tote treffliche alte $üfte mit bem Drben bes golbenen
fließe?, auf bem .£>aupt einen l'orbeerfranj. (Liebenau bas (9eburt$t)au§ oon Daoib
rtriebrid) otraufj mit ©ebcnftafel.) — 31m "Diorbenbe ber 3tabt beftnbet ftd) bas
.fteilbronner Jor mit Zierate« ou3 .Honig tfrtebrichs $eit; uon ben befeitigten
ÜiJiittelpfeilern fteljt bev eine jetjt in ber ®egenb bes ehemaligen nörblid)en ^aupt-
tors an ber Ausinünbung ber 99ietigheimer Strafe: bas breite Sjjoftament tragt
ben uon Hutten gehaltenen föniglid)en SBJappenfdjtlb mit Drophäen, auf beffen iHücf-
feite ber befannte Wamensftitg F(ridericus) R(ex>.
On ber bie beiben Stabtfjälften trennenben ^oftftra^c, früher ftanjleiftraße,
folgt auf bie „Stanjlci"faferne baS jopfig oerjierte Doppelhaus, roo frfpn ju „Special
Billings" Reiten bie ^rfilatur ftd) befanb (Oir. 9). hieran fd)tiefjt ftd) im eigent-
lidjen ctabtmittclpunft ba$ 1767 belogene $Rathau£, bas fretlid) erft burd) einen
jilngft oorgenommenen Umbau ju jener einbrucfsDollcn Wenaiffanccfront gelangt ift,
roeldje burd) bie gegenüber einmünbenbe Strafte über ben üöcarftplatt rocg in bie
Jyerne tuirft. Weiterhin folgt nad) ber ^)urd)fab,rt jum Wathilbenftift ba§ grofce
Wufeumägebäube. Formate (Eigentum eines! Cberften oon Dcbell, roar es bann
179U— 183.t ^rinjenpalais ; hier wohnte ftönig ftriebrid) als ©rbprinj, fein trüber
•fterjog Souis unb nachher ^rhij "JJaul, Stoiber be3 Stönigs Wilhelm. Damals
als nod) eine hnlbrunbc, mit (9elänber unb latenten oerfehene einfahrt jum portal
führte, nahm fid) bas (gebäube anfehulid)er aus als! jettf. (£s rourbc 1899 oon ber
3tabt erroorben für ben iNatsfeller. £ier aud) bie intereffante «Sammlung bes
£>iftorifd)cn Vereins.
3n ber 1760 1767 angelegten eigentlichen .Uarlsftabt fällt junächft ber
Arfcnalplafc ins Auge, roeldjer nad) bem urfprünglid)en ^lan ber größte $la$
l'ubroigsbitrgä roerben follte. (Entwürfe baju lieferte ein Sdjüler oon bc la (ku-
piere, ber .Hauptmann ftarl oon 3d)eU ff !79(> als Cbriftlieutenant ber Artillerie).
Xer s#au auf ber Oftfeite bes %*lat}es mar eigentlid) für ein ©eneralmagajiu be-
ftitnmt, beut füblidjeu ftlügel follte auf ber anbern oeite bes ^la^e^, für ben bas
Doppelte ber jetzigen Brette uorgefehen roar, ber nörblidje Flügel einer auf bem
heutigen ©ilbelmplafc ju crridjtcnben Artillcrietaferne cntfpred)en. Das Arfenal=
gebäube ^ätte bie ©eftfeite bes großen ^lat*e£ eingenommen ; in ber gleichen Jylud)t
roar über ber Ad)fe ber ^oftftrafce eine (9arnifonsfird)e geplant, an roeldie ftd)
itörblid) nod) ein 2?iilttärhofpital anfdjliepeu follte. Aufgeführt rourbe 1761 f. nur
bas jet}t als ^nfantertefaferne bienenbe Ar feit al, ein aus ^roei im rechten ©infel
^ufamtnenftofjenbcu klügeln beftebenbes (Gebäube. Uber bem (Eingang bes ffibroeft?
lidjeu Flügels rourbe bie Aufschrift: „Pacem anna tirmantu, über ben (Eingängen
be§ norböftltd)cn Flügels ober .)i>auptgebäube? bie ©orte „Erectnm 1762u —
„Reparatum 1801 u angebrad)t. An ben ^offetten bes Webäubes ftnb Äoloffal
figurcu oerteilt; unb $mar ftetjt an ber Grfe bes nörblichen ^lügelf ftabtroarts
•Oersog Warl aus Wufteifen in ^'"Pfrnl^rentradit mit ^epter unb bem oon ihm
geftifteteu .Harlsorben; roeiterhiu berb ausgeführte mpthologifche Weftalten oon
Stein: Jupiter, Sultan, ^Itito, hierfür, .v>crfules, Saturn uiro. in beroegter .'dal
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X!ubtoiö*burfl. 335
tuiifl. SEn ber sJiorbfeite be$ etroa 21,; SO^orgeii großen "^latje* fiub fcdjs ^ofta=
liicntc mit Jroptjäen OOII abroedjfelnber Grfinbuna, angeorbnct, Arbeiten be§ ÖUb»
flauer? l'ejeune 1762—1784.
I — I — I — h-4r- 1 — l-H — h- ^m. ^J"//
Gnuum*fäulcit in Sa 2tatntird)f pi «fpcrg.
9fol ^eueriee uorbeifonuuenb erreidjt man ben im 3üben ber ctabt gelegenen
ttarlsplati, in beffen SRttte oor bem '-Bau ber neuen Warnifonsfirdje ein imaitfefpt*
lidier Dbelisf ein Weliefinebaillon bes ttöuia.* Jyriebrid) enthielt, roeld)er ben $la$ evit
uolleubete (®atbeoffi$ie¥8jHIoi&on 1ki»7). Ten (*naufj bes 3Rebatflon8 lieferte jener
Oleubert, in beffen Sßerfftatt, Stuttgarter 2traf?e i>lr. .">•;, 3diiller feine Wlorfcu-
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336
■JJecfarfreiS. Oberantf tfubroißSburg.
Wpcrfl. 2tabtfir<$e< ©inporcitbrüftuttfl.
ftubien madjte. Sui £>er*og Karls 3eit
ftammt baS breite Stuttgarter Jor mit
tropljäenbefetjtcn Pfeilern, ebenfo bas (bind)
ben 3taIuif)of abgefdjnittene) Seonberger Zoe
mit uom .^jeqoggfjut überragten Wappen
fdulbern, Olamensjug be$ -frerjogs unb
lateiuifdjer 3nfd)rift.
3m abgefdnebenen öftlidjen Stabtteil
t)errfd)te einft reges fieben. -Ipier — uad)
ber Überlieferung im ftattlidjen GcftjauS ber
Sdjornborfer unb -Hinteren Sdjlofjftrafje
1 Sdjoruborfcr Straße s)lv. 25) — blatte
Jvrifoni feineu Sit} aufgefdjlagen unb lebte
roie ein 5örft in großem Stile mit jat)l=
reidjer Xienerfdmft. 3n ber gleid)en Strafen«
flud)t befaß i*aolo Metti bis 1733 ein jd)öne*
.£>au$ (179(i (Eigentum ftarl o. ÜHofers, feit
1804 „fleiner aWatqilbenfjof", Sdjoruborfer
Strafte v)lr. 39) ; fdjrag gegenüber, im We-
reid) bes jet)igen .^udMaufes, lag ber Jrifonifdje (harten mit einem 1725 für ben
^rioatgottesbienft ber italienifdjen sJ(rbeiterfolonic erridjteten grofjcn Saal, ber erft
1770 gefdjloffen unb 18(iu abgetragen mürbe <md)t ju oerroedjfeln mit ber benad)-
barten, 1754 eingemeifjten „Saifenb,auS=
fivdje"). — $ier ftet^t enblid) aud) baS
mit jroei ^aoillons einen $>o\ etnfdiliefeenbe
ftattlid)c ©ebäube Sdjornborfer Straße
9lr. 42, roeldjes einft bie feit 1758 burd)
$crjog tfarl in 'ölüte gebradjte berüqmte
t'ubroigsburger Ni< o i *s e 1 1 a n f a b r t f be=
l)erbergte. Unter ben Grjcugniffen biefer
3Ranufaftur ragen namentlid) bie von htm
«ilbqauerS. v#e«er 17<><> 17<J7 mo
bellierten, uorroiegenb mnttjologiidjeu
Figuren tjeruor: meifterljaft burdjgebilbete
formen, feurige "öemegung ober fd)lid)te
Haltung uerlieben biefeu Herfen ber
Sileinfunft eine meit über bie hmtbmerfs
mäßige ^orjellanbilbnerei jener Jage
binausreidienbe "Bebcutung. 3lber aud)
in Aovmgebung unb Xeforation bes ^ox-
jellangerä t es b^t bie /"vabrtl pmal
mäbrenb ber £>errfd)aft bes >)iofofo
IRuftergültiges gcleiftet. 9CbB Winnen*
maier mar .Uirfdjuer ausgeu'idmet, aber voijtnofpfrg. ü-tnßaiig«tor. 3»n<itKitf. IW*-
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337
Äfptrg. lauffttin.
aud) £iermalerei, ©eure unb ßanbfdjaft war burd) SRiebel
unb ©teinfopf, bic £iftorie fpäter burd) ©eorge Solcher
roürbig oertreten, fieiber mürbe bie ÜRanufaftur wegen
fortwätjrenbcr fmanftietter Sdjwierigfeiten im 3ahr 1824
aufgehoben.
Slufjerhalb bes Sdjornborfer £ores liegt ber alte
Jyriebhof mit bem Stauf oleum, meld)e§ Mönig ^riebric^
nad) J^ouretl (Sntnmrf 1 802 feinem ^reunb bem ©rafen
unb ©taatsminifter 3<>ha»" 3eppelin (f 1801)
errieten liejj; es befte^t aus einem mit einer Büppel
bebeeften iRunbtempel, ju bem ein auf oier Säuleu
rut)enber sJiorttfuS führt, in beffen ©iebelfelbe bie 3"s
fd)rift „bem oorangegangenen ^reunbe" angebracht ift,
mährenb über bem ©ingang in ben Tempel felbft bie
Sorte „bie ber Job getrennt, oereinigt bas ©rab"
fielen. 2)aS innere ift oon oben beleuchtet ; auf einem ^ufjgeftell oon ©ranit ruht
baS Äenotaph aus fdnoarjem 9Jlarmor, an welches fid) eine 1804 oon Tannerfev
aus farrarifd)em SWarmor oortrefflid) gearbeitete weibliche #igur, bie trauernbe
ftreunbf djaft , lehnt, darüber in Flachrelief bas üöilbnis bes (im ©ewölbe unter
ber Capelle ru^enben) ©rafen, 1802 oon Sdjeffauer gefertigt, $er ftnebhof ent-
hält femer jwei fdjöne ©rabbenfmäler oon 3f°Pt* $anb: basjenige, welches bic
Stabt bem opfermutigen Cbertjelfer Hifdjer (f 1814), bem s4Sater bes berühmten
$ftt)etifers , errichten Uefj, unb baS mit föftlidun ÜKelief Ornamenten überfponnene,
welches ©raf Hillen feiner 3chroefter (f 1816) weihte.
M Horben bes Schlöffe© , jcnfeitS bes 2aleS, erhebt ftch bas ^aoorite*
fd)löfjd)eu bem alten Corps de Logis
gerabe gegenüber auf einer nach Süben
geneigten Sichtung beS ehemaligen ^a-
fanengartenS (1708 — 1750), welcher,
feit 1761 als SBilbparf benütjt, oon
Alleen burdjjogen im Ilmfang oon
75 #cftaren größtenteils auf .fwhenecfer
Wartung liegt. „Jyaooritc" benannte
man im 18. Mrhunfaert gerne bie in
ber sJiähe oon Weftbenjen isJÖlainj, )Ha-
ftatt) ju abgefchiebenem Sommerauf-
cnthalt, |u ^agboergnüguugen unb
intimeren .fwffeften angelegten Heineren
3d)löffer. So lieft hier JÖcrjog (5bcr
harb Subwig nad) ftrifouis ^lan buvdi
$ao(o iKetti 17<tH ff. ein ^agbfdjlüfjdien
crrid)ten unb bis 17 Im bewohnbar her
ftellen; bie innere s)lusfd)mücfung jog
«fp«fl. zanffifin. fid) nod) länger hin. hieben ben Stein
•J<aut uc- . Teufmäicr am- liHh'tkmbfni. Bedarf rti«. 22
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338
Siecfarfrfiä. Oberamt ßubroigabura..
mefentetflern 9Hatt)ias $eiin unb Gl)riftopt) Jficbrid) vBegl)ing waren folgenbe
Italiener bcfcfjäf tic^t : bic 3tuffatoren Garolini unb SRiccarbo SRetti, ber 9)}armorierer
% (Sorbeüini, ber 9ttarmorftein
met} $io 3Rattr>ei, ber SWbljauer
(Sarlo Jyerrerti, ber SWaler 9n>
tonio Golomba.
Das jicrlid)c $kuroerf mit
feinem lebhaft beroegten Umrif?
ift non l)öd)ft malerifdjcr 3Bir=
fang. 9fa bas; bic Witte bilbenbe
iRedjtecf eines non oorn bis rücf=
roärts burd) }toei Oberftöcfe geljem
ben SaaleS ftoßen junädjft oier
f leine Cuabrate, bie über ber
baluftcrbefctjten Plattform ber
brciftöcfigcn Einlage als Xftmt*
d)en mit roclfdjcr .fmube (©loriet
teil) erfdjeinen. 9lu biefen ftern legen fid) beiberfeits brei naljeju gleid) grofte
quabrarifdje Wäume, mouou je nur ber mittlere ben 3aal berührt, roäfyrcnb bie
uier übrigen nl? jwcigefdjüffige, mit 2J?anfartbäd)ern oerfetjene "^auillons ben $au
flanfieren. „Xiefe originelle 2lnorbnung läRt im <C>auptgefd)offe foroobl über ben
beiben "]?ortifen ber SJorber-- unb iRürffcite,
als aud) uor ben SHittel^immern ber ^teben-
feiten offene Kiliane." bequeme Freitreppen,
bereu SBanbungen }U ber mit $>urd)fabrt Der«
ielieuen $a8c bes Grbgcfdjoffes eine 3lrt Wox-
pfaf) bilben, negmen oon unten auf einen
gebogenen Anlauf, um auf ben uorberen oon
Maroatibcn getragenen Slltan ju münben.
Oübfdje (Sinjelformen jeigen befonbers bie
(Einrahmungen ber Saaltüren. Das innere
oerlor bei ber burdjgreifcnben Weftauration
unter König fariebrid} burd) ben -Ipofbaumeifter
lUifolas 2f)ouret feine urfprünglid)c Grfdjei;
uuug, erljielt jebod) einen neuen 8d)muct
burd) jroei Opferbienerinnen, ftiguren oon
Xannecfer. ©egenroärtig bergen bie iHaunte
eine foftbare Wemeitjfammluug, $efd)enf bes
1 885 nerftorbenen ^ringen Sluguft oon SBürt;
temberg.
9kd) bem ^lan Jvrifonis mar bas
3d)löftd)en auf freismnbem ^la^e ftcljenb
mit einer in ber Widjtung beiber Durdwieffer
burd) Cuerftraftcn uuterbrodjeucn Ulrfaben- spti&tnfltn. Mvs>t. x«pi>en&aui.
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Bübingen.
reitje umfaßt, an roeldjc fid) uad) aujjen fonfleutrifd) $>ienfträume anfdjloffen. %or
ber ^ront ber ftaoorite, in ber 9ld)fe bei 2llten Corps de Logis, mürben unter
•Öerflog ftarl nic^t feiten (1748, 1762 ff.) großartige fauenoerfe abgebrannt.
$er.ßof garten ecf, '/» Stunbe norböftlid) oon SubroigSburg reiflenb am (Steil--
abfall gegen ben Metfor
gelegen, enthält nodjSHcfte
ber alten $urg. ,,.£>erten*
egge" fommt erftmate
1291 oor als iöefitflung
ber .fraef uon -frotjeneef,
fpäter gehörte es ben
•Öerter oon $ufjlingcn,
1440 ff. ben Valbert, bie
es 1536 an .jperflog Hl»
rid) oerfaufteu, worauf
bie .£>ertcr roieber bis
fluni 3lusfterben 1616
bamit belehnt mürben.
2as beftetjenbc Sdjlöfr
dien ift laut angebrach-
ten 3f*l)ve§jat)len nebft
SBappen 1705 f. burd)
bie ftreirjerreu uon Änic-
ftäbt erbaut, meldje bas
CSut 1 767 an ben Spital
flu Subioigsburg oerfauf*
ten, oon roo es an *Pri=
uate fam ; SanbföaftS*
affeffor 3d)önleber, Öür*
germeifter oon Vubroigs*
bürg, ber es bis 1785
befaß , erriditete bas
jetzige .frauptgebäube.
$cH)ingcit. Jim neuen 2<t)lo$.
^Udingen (Jllmenoingen um \{00, Elbingen J275).
Stm linfen sJtecfarufer. Wotifdjc eo. 5lird)e, Sd)iff 1398, oeränbert 1772, am
3übeingang mit »Steinbilberu unter 33albad)inen, ©ort Skiter, SJtaria unb eine
meiblidje |>eilige. $er fd)öuc, oiclccfige (£l)or mit Strebepfeilern unb einem sJletv
geroölbe, mit 3d)lufjfteinen , mürbe um 1501) gebaut oon s3Heifter .£>an§ oon Ulm.
Sluf einem ber Sd)lufjfteine ift flu lefen : Maister Ii ... . ulm . M . CCCCO . Xurm
uörblid) am (Stjor mit fd)önen l%ßu>erfsfcnftcrn. ©otifdjer Jaufftein. 3toIfle unb
flablreidje fteinerne ©rabbenfmale, mit Witterftanbbilbern ber Kaltental, oon Anfang
bis fluni (Snbe bes 16. tN\at)vbuuberts. %x einem um bas 3at)z 1580 gefertigten
liebt mau : G. G. 3>a$ ehemalige Srijloft ber (trafen oon Kaltental, 1580, groß
.140 "Merfarfrfi*. Cberumt 2ubn>i(j$burfl
unb gebiegen, mit t)übfc^en S'Hcnaiffanccjicrbcn , jefct Sdjul* unb ÜHat^oug. 2Ute
iHcftc ber Burg, mit ftarfer Ringmauer. Elbingen gehörte jur ©raffdjaft 3Cfperg=
Bübingen, mit ber es im Mv 13U8 an Württemberg fam. Öetyenbeftfcer roaren
uon 1278 bis üum s3IuSfterben ber ftamUic im ^aljr 1746 bie Burggrafen oon
.Halteutal (f. aud) sÄmtsoberamt Stuttgart).
„Hfünmvii. grumten im §o\ t>a allen «cftlofit*.
JUperfl, Stabt am fübroeftlidjen ,fujj bes fyjrjenafpera (2Ubera).
3pätgotifd)e, eu., ipätev oeränberte ft'wfjc \um hl- SDltcbael. Sfa ber 3üb
feite bubfdje*, runbc$ Jürmdten, 1614. Ter (5 hör hat ein idjöne*, jpätes kippen
gewölbe mit 3tuffaturen, Sappen, Lafetten unb ben $mftbilbern ber jroölf Äpoftel,
als Qiirtträgcm. ^rarfjrooUe Handel mit Stmtfiaurcu im 3tile iUidielangelo?.
3d)öner altgotifdjer, iiberlebensarotVr JhuMnrus. iVierfmürbig t^efd>ni^tc (Sinpore,
341
1647, DG. — ©rabmctl bes ®eneral§ Sieger, f 1782, ber in bie ©efdjidfe 8dm-
bart§ unb ©djiüers eingegriffen, mit einer langen, oon Sdjubart oerfertigten $n-
fdjrift. Die erft ums 3al)r 1530 erbaute Stabt ^at oiel gelitten bur$ bie Be-
lagerungen ber fteftung #ol)enafperg.
Da3 Sappen ber (Stabt ift eine s3Ifpe
int golbenen ?jrelb, jroifdjen jroci auf
redjt ftefyenben fdjroarjen $irfd)ftangen.
Der |>ot)enafperg. Die et)e
malige fteftang ift beinahe nodj gan*
erhalten, roie fie $>erjog Ulricb, 1535
unb in ben folgenben 3ai)ren erbauen
liefe, mit breiten, gemauerten ©räben,
dauern nnb ftarfen Äanoncntürmeu.
Um biefe Söerfe f)er reiben fidj gegen
"JBeften noch, einige au$ jüngerer $eit.
3ln ber 9lorbroeftfeite ift noef) ein Stücf eines ganj alten Dumtes mit ftarfen 3}utfel=
quabern j\u fef)en. Derfelbe jeigt fid) and) auf ber #anbjei(fynung 2Ubred)t Dürers
uom ^afjr 1519. 2lus ber
Stabt Slfperg füh,rt oon ber
s3lbenbfeite b,er ber einzige
Zugang burd) ein fäulen-
gefd)mücftes Dor aus fiatt=
liefen Quaberftücfen (K.),
mit berOnfdjrift: 16 W.L.
H. Z. W. 75, in ben langen,
tiefen, burd) Dore fid) mim
benben gemauerten $ol)ln>eg
auf bie ^ o he bes SBalls unb
eine '©rüde über ben ©raben
jum Doppeltor. Der ©runb=
plan ber Jveftung bilbet ein
Drcietf, mit ben ®pit>cn
nad) Seften, Horben unb
oüboften. Der einzige Gin^
gang liegt an ber Üiorb^
roeftfeite unb beftetjt aus
einem fmftcren Donoeg, am
Anfang unb (Snbe mit einem
ftarfen Dürrn. Ter am (5nbe
trägt in ber Ginfatjrt bie
farübrenaiffanceoerfleibung mit ge-
licgen langqeffrectte Steinbauten,
Benningen. Zanfflrin.
Olat)re§^abl 1535, gegen ben ^urgfyof t)übfd)c
baudjten Säulen. Um ben breierfigen Burgbof
aud) nod) ^umeift aus ber 3eit unb bem ©efdjmacf .fteqogs Ulridjs, mit roobl
geglicberteu Sptoffeu ober Steinfreutfenfteru unb runbbogigen Gingängen. 2ln
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342 9lerfarfreis. Oberamt fiubroigäbura..
bcr Lorbecfe ftet)t nod) ber alte Turmrumpf, tooriu Sdjubart oon 1777 an bic
eifte ^eit feiner ^einjährigen ©efangenfdjaft jubradjte; barüber ergebt fid) jetjt ein
Waffer- unb 9lu3fid)t?turm. Tie %m\be an nnb auf bem "öerg, oielleid)t aud) ber
Lame — 819 Asesberg, 1181 Ascisberc, 1232 Asberc — oerfünben bie uralte
Statitfemtg be§ 93ergeS al§ £errfd)erfit} unb ftultftätte, womit root)l aud) bic Flamen
be3 abg. Torfs ÜBeibenberg (wih heilig) am fübltdjen ?yufj unb ber abgegangenen
"Surg Lichtenberg, auf bem öftlidjen Sfuälaufer bes "öcrgä, mit eblem ©cfd)led)t
im 13. 3ahrf)unbert, jufammen^ängen. Tic ©lems-
gaugrafen ©ojbert im 9. unb 10. ^afjrlmnbert, bann
bie (trafen oon (Salm, bie helfen, bie Tübinger $fal)>
grafen, oon bencn eine Vinte feit bem 1 3. v\n bvhu niuui
fid) ©rafen oon Slfperg nannte, crfdjeinen als» SBeft&er,
bis 13» »h söurg unb Stabt vilfperg an Württemberg
fommt. König fterbtnanb errichtete 1530 ff. #eftungs=
loerfe unb ftcbelte bie 'öeiootjuer unten am 'öerg, 100
jetjt bie Stabt ift, an; -Oer^og Ulrid) enoeiterte 1535 f.
bie Werfe unb oerfetjte bie übrigen Ginroo^ner uad)
„Uuterafperg". Tiefer Crt erljielt 1875 bas Stabt
red)t, loeldjc* urfprünglid) .frobenafperg jugefornmcu,
aber aud) bem untern Crt im 18. ^ntyrtjuubert n>icbcr=
holt juerfannt morbcu mar. Tie Jyeftung, roelcbe in
allen Kriegen oon 1519 1693 eine Wolle fpicltc, 168K
uon ben Jyvaitftofen teilmeife jcrftört rourbe, oerbanlr
ihren Luf ganj befoubcrs aud) ber Senoenbitng als
Staatsgefängnis im 1k. unb 19. ^abrbunbcrt. Unter
ben ©efaugeneu nennen mir: 3>\ib Süfc unb ©enoffen
1737 f., ber Patriot 3<>h- Vubro. .£>ubcr 1764, bie
Sängerin Marianne Sßirfer 1755 65, (S. o. ftnobcls
borf 1771- 1800, ber Tid)ter Sd)ubart 1777—87,
unter ben bamaligen itommaubanten $tyiL tfriebr.
Wm«««. o. Stieget bis 178Ä, 3«f. u. Sdjeler 1782—1784, 3ob.
'Jlnbr. o. £>ügel 1784 ff.; bann unter .£)erjog unb
.Honig ^riebrid) bie t'anbfd)afts^usfd)UHmitglieber ÖOJ, ©erft :c. 1800, bie Sepa^
ratiften unb bie aufftänbifchen sJJ?crgentbeimer ; Cbcrftleutnant Wolff, rocldjer ben
.ftohentioiel übergeben hatte, loätjreub fein ©enoffe ©eueral 'öilfinger in Torf Slfpcrg
eingeioiefen mar, t'eutnaut Jyraii(;ois; Veo o. Secfenborff: ^ulettf ber "Jlbgeorbnetc
Vift, bie Tübinger .£>od)oerräter ftafe, Üoib, Lobinger, Tafel lt. (ogl. .ftafe, ^beale
unb Irrtümer), bic Teilnehmer au ber Hoferijfd)cn ^erfdjroöning oon 1833, bie
s.)ld)tunboierjiger Lau, Aicfler, Lösler :c. 2luf bem $erg tyat fd)on im labi-
al 9 Slloftcr Weifjenburg im (Slfafc amei ©ottesbäufer. Tie 'Jlusftdjt oom Slfperg
ift nad) allen Seiten eine louubcruolle; ein Umgang auf ben Wällen bietet ftets
neue überrafd)enbe (Sin- unb silusblicfe auf bas reidigefegnete, mit Jylüffcn unb
^ädjen l)eraufglän\enbe Vanb, bas ring* oon feinen blauen iöergftrcifeu umfafjt ift :
3d)iodbifd)e 911b, Scbönbud), SdiroarMoafb, Strom-- unb .v>eud)elberg , Cbenmalb
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.{44
sJtecfarlrei§. Oberamt vubwiu^burfl.
unb ba* ©eroirr bcr fdjroäbifdjen 3Balbberge, an roeldje bic öftlidje 91lb roieber
auid)lic&t. Xaju im ißorbcrgrunb bie malerifd) fid) ucrfduebcnben ©räben, 9ttauern,
Züxmt, unb bic eigenartige ^ftonjenroelt, bie aus allen ftugen be§ ©emäuers her-
oorbtü^t, im SJtai mit
bem tiefgolbbrauncn
Sdjmelj be§ oerroilber-
ten ©olblacf, ber aud)
ba§ ©djlofc in ©unbelS:
tyeim unb bie SBurgen
ruinen be$ föhcinS um=
urfunbet ein ©raf @o,v
bert auf SIfperg not bem
3?olf3gerid)t. 3lufjert)alb
be§ 'Scjirfs mar eine
sJJlalftätte im nahen
Ingersheim, bereu 99w
fitjenbe Sinnen bcr nad)
her oon Galro benannten
©rafen roaren; al§ $u
betjörben biefer ©raf
fdjaft erfdjeinen im 3atu"
978 93eit)ingen, Ben«
ningen, .Heutingsheim •
Ginc uralte 2£eg
fpur führt oom -frohem
afperg füblidj quer burd)
bas Stuttgarter £al bie
jirai .ßohenneuffen. —
itlofter SB ei {je n bürg
fffltoltrim. frofUierunflberÄanatf. im (J^ ^ bmÜ9
im 9. 3a^rl)tinbcrt ©üter
bei 3l*berg. «gl. 3tälin ber tflt., Sirtcmb. öeid)iri)te, söb. I, 6. 601 f., foroie
«Mirttcmb. Wcfdnditequelleu, S-M>. II.
2hieUjtna.cn am Zudar (Biginaa 836).
8pätgotifd)c cu. .ttirdjc jum hl. 2lmanbus, nad) Stöben erweitert 1620. %i
bcr «3übfeitc ftel)t: anno domini 1500 dominus petrus nothaft . . . hanc capellam
tieii fecit Gewaltiger Cftturm mit ftroci iHippenlreujgeroölben, auf ben 3d)lufr
fiteinen ba? Sappen bcr Wotbaft unb bas ßarom ©ottc*. 3üblid) ber fdjöne
ftenatffanceanbau mit feinen Pforten mit ben ^eidjen bcr 9Jlcifter. 3lm oberen Surin
eingang [-n mit jerftörter ^nfajrift: Ii ... . mann. ©otifchcr Jaufftciu. ©rabmäler
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Benningen. ©Ufingen o. b. 6.
345
mit iHittcrftanbbilbern ber 92ot^aft u. a. au$ bem 15. unb 1«. Jafyrfjunbert. 2)asi
innere wirft mit bcn alten ^enfmälern unb fetner reichen SluSftattung f)öd)ft ma=
lerifd), ebeufo ba$ töufjere ber Äird)c,
l)od) über bem $orf auf breitem Äalf=
fclfen tl)ronenb. WattjauS mit 9tenaiffance=
Pforte, 1H14. ©utc $ol$äufcr. 3roei
©cmmingenfdje Sdjlöffer, altes, nod) mit
vomanifdjen heften, neues, 1573, mit
idjöncr ^rül^renaiffanceroappentafel, mit
bcn Wappen ber 5}reitenbad) unb Jyreu
berg. <jm büfteren s-8urgl)of bes alten
3d)loffee ftel)t auf ber Ü3runnenfänle ein
^öroc, ber ba* Wappen ber ©emmingen
hält. Xas neue <£d)lofj rourbc nad) ber
Jnfdjrift erbaut 1573 oon tyriebrid) oon
"örcitenbad), Cberuogt ju Urad), Jod)ter=
mann ihibioigs uon ftreiberg. *£er Crt,
ber im 13. Jat)rf)unbert eigenen, mit
bcn C?»ueil ftammocnoanbtcn 2lbcl befap, fommt mit Sifpcrg an Württemberg.
Süele i'efieuträgcv.
33crmtitgeu (Bunninga 779).
3pätgotifdje eu. ftird)e ju ben liouo Jungfrauen im alten f)od)aufgemauerten,
bid)t umroad)fencn #riebf)of, mit romanifdjem, unten net>gen>ölbtem 2urm. ©otifd)er
2aufftein, 148<> (nadjgefdjafft). Über bem Weftportal 1527. ^farrfjauS 1612, uon
#einr. Sdjicfbarbt. od)ön geroölbtc 3afriftei.
^\ VA H * y .Bunädjft bie fog. üöurg, ba£ ehemalige,
feljr ioid)tigc iWömcrfafteü, füböftlid) ooin Ort ;
unter bem Waffer SJJfetlerrcftc einer 93rücfe,
uiel(etcr)t nod) römifd). söcbecfte lange $olj;
brücte über ben s)lecfar aus bem 18. ^afyr--
bunbert 1785—87. Ter SRarbarf) gegenüber,
auf bem linfeu Wecfarufer gelegene €rt fam
uon einer Wräfin uon Geringen, roeldje bcn Crt
geerbt, mit Jomm u. a. 1351 an Württemberg.
^HfTtmien ct. 6. (&.
(Bufftngen, 9. 3afyrf?unbert).
Wot|lert)altene fpätgotifdje eu. ftirrije pm
t)l. Kilian, 1517— 20, mit älterem Wcfttunn
unb mit id)önem, uiclecfigem, nc^geiuölbtcm Gtjor. 2(n ben Wänben bes Sd)iffe*
unb (iljores übertiindite «Malereien, ©otifdje Äanjel mit bem Wappen bes Grbaucrs
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346
•Diecforfreia. Oberamt 2ubroia*bura.
@0lo8f)cint.
.{47
ber Äirdje, be8 Jpetliggeiftfpitate in ÜBlarfgröningen, unb C. S. 1518. <Sl)orfiüf)le,
alte frü!)gotifd)e Safriftet unb romanifdjer Xaufftetn. 9iatl)auS 1567.
5llofter SBeifjenburg i. <S.
Iii II Ii ffe I
beian [d)on im 9. ^ahrlnmbevt
bic Ineftge Äirdje; CrtSabel im
Hioölften.
Wonnpo». Säultnbünbel in btr «orballt.
(€goloesl>ctm 836).
Tie anfetjnlic^c gotifdjc eo.
ftirdje jur 1)1. Äatf)arina, f. K.
unb 8. 343/344, gehört gereift
ju unferen fc^önfteu Torffirdien.
(Sin überrafdjenb ebler, ioof)U
ertjaltener, nod) frreng gotijctjer
$au, in rjerrlidjem ©anbfteinton.
Arn Sdjijf bie 3at)rcs$ar)l 1487
über bem Sübeingang, bort eine
ne^geiuölbtcüorballe. 3>cr rjöberc,
etwa breifjig Satire ältere ßl)ür mit
fdjönen SJlafjroerffenftcrn jroifdjen
retet) gejierten Strebepfeilern ; baS Sdjiff uetjgeroölbt mit ben 3d)lu{ifteinen ber jwölf
Äpoftet; bie .jöauptgurten ruhen auf ben 'öruftbilbern ber oier ^roptjeten. 3tein=
fandet, 1498, mit ber SDtuttft ®otte$, ben nier Äirdjenoätern, unb jarten (Sngeldjen
gejdjmücft. Ten oielecfig fcfjliefjeubcn (St)or beberfen iKippenfreuftgeioölbc , mit brei
Sdjlufjfteincn, ausgetjenb oon tjalbrunben, rcidjgefnauften "3Banbfäulen. ©utea Sa^
framentebaus, unten mit bem loirtembergifdjen ($rafenroappen. ©otifdje
«^-^ (#la§gemälbe. ^rebelta bes früheren .frodjaltars, 6l)riftus unb bie
Vpoftel. Sdjöne Safriftei, im Turm, rippenfreitjgeroölbt, auf bem
Sdjlufjftein ein ftreuj, roie in Sctjioieberbingen. Turm an ber *Norb=
feite, mit fteinernen SBafferfpeieru, rourbe im faty IG"18 wn» $litt
getroffen. Tie alte Weioölbemalerei mit flammen ift im Sd)iff nod)
ertjalteu. laufitem grofj, feldjförmig, reid) oerjiert; Mefte oon (£|or<
ftütjlcn, fdjöne Sdjmicbeifenbänber an ben Türen. 3(n ber (Smporen-
brüftuug D G l»i<io. — ^m Crt fterjen nod) einige 'Sogentore im
JHenaiffancegefdjmacf. Crtsabel fd)ou im 11. 3at)rf)u»bert, ein Egilolt
de Eglessbeim um 1130. 3m ^atjr 1440 oerfaufen (9eorg Werter«
oon .jperteneef SBitioe 93rnba, geb. oon Kaltental, unb ifjr Sotjn $an* itjren Anteil
am Crt für 5241,» fl. au Ctto oon "öalbecf, Surgtjerrn ju 2tfperg. eines» ber ®la*
gemälbe im (£t)ov jeigt ben Sappenfdjilb ber Salbecf : im blauen Sdjilb ein toeiftcr
fpringenber -frunb. Tic GHieberungen best l)od)aufgerid)teten (£t)orS ftnb oon einer
J^emrjeit unb Sdjärfe, bie formen unb 93ert)ciltniffe oon einer rjodjeblcn SReife, bat;
mau |ti biefem unter ben ebnoürbigen Räumen be$ .Hird)t)of$ ftebenben J8au immer
*albed.
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348
9ledarfr«i«. Cbcromt üubroifl*burfl.
miebcr jurücffehren möchte : er jeigt, ioa§ auch, noch bie fpätere gotifdje SJaufunft oer^
mod)t hat, wenn ftc burd) bie #änbe eines mafcooll roirfenben ÄünftlerS gegangen ift.
3u (SgloSbeim gehört:
^ffonvcpos. *)
(Sine 5ßiertelftunbe norbioärtgi oom 2)orf entfernt, brei 9Mertelftunben norb
weftlich oon ßubioigSburg, jenfeitS beS ^aooriteparfe liegt biefe« Schlofj mit §01
bomäne, ledere 1830—1864 „Seegut" genannt. $er mef>r als bie Solitübe ber
„©infamfeit" geroeitjte ^ürftenfitj birgt fich anmutig in einer leisten ©enfung bes
G*elä'nbe§ an einem 6,3 ha meffenben See. #ier hatte fa>n £>erjog (Sberharb Subioig
ein „SeehäuSlein" gut s2Bafferjagb aufgeführt, £>erjog ftarl befeitigte bie um
bebeutenbe s33aulid)feit, unb nun erhob fid) auf berfelben Stelle feit 1760 nad) ben
Plänen bes Cbcrbaubireftorl be la ftu<*'pi£re bas Sdjlofj. Tiefee neue „See^
h,au$" blieb jebod) unter ^erjog ftarl, ber nmbrcnb feine« i.'ubmigSburger -fmftjalts
bie Solitübe beoorjugte unb fpäterhin fich nad) £>ot)enbeim jurüetjog, leer unb übe
gleich, einem 3auberfd)loffe. (Srft König ftriebrich liefe ba§ ©an.ic burd) ben -€>of^
baumeifter WitolauS Jhouret (geb. ju i'ubungSburg 1767, f als Cberbaurat
1845) jum Sommeraufenthalt in ben gegenwärtigen Staub oerfet;en unb nannte
c§ nad) ben früher oon it)m in 5i»nlanb (^iborgi unb bei Saufanne beioohnten
üanbljaufcrn „9ttonrepo§", 1kc»4. 3ug'c»d) mürben bie fdjou oon $erjog ftarl ge-
planten Wartenanlagen aufgeführt unb roeitcre (Mebaube erridjtet (f. u.). Ta?
biudian* maffto erbaute Schlofj ift be la Wuepierc* oollenbetfte Schöpfung,
gleid) meifterhaft in ber oon ben bamaligen franjöjifdjen s>lrchiteften überhaupt
oirtuosi behanbelten ©runbrtfjgeftaltung, roie in feinem reisoollen, oon jeber Über
labung freien Aufbau; tfufjere* unb innere?, behalt unb Grrfcheinung betfen fid)
ooQfommen. 2>aS ©anje ntbt auf ©eioölben ; an Stelle ber im iUan oorgefehenen,
*) 2ert t»on Bertolt» Pfeiffer.
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iicoiutpo?.
349
tueit hinauSgefdjobenen Jreppenanlagen ift jur Ausgleichung beS ^ö^enunterft^iebö
eine mäßig breite, oom See abgerürfte, ber |>auptfront angefchmiegte ^erraffe ge=
treten, unter welcher gewölbte (Sange fid) i)in3iet)en. $iefe Anorbnung erinnert
ebenfo an bie Solitübe, wie ber im SJlittel oorfpringenbe
ooale Saal, roelchem jeboef) tjicr auf ber fianbfeite eine
oblonge (SintrittSqalle beigegeben ift; an letjtere fd)ließen fid)
mit Viertelsfreifen bie (auf ben Seitenfaffaben nod) mit
9tifaliten oerfehenen) Flügel; $ur AuSbiegung beS Saalei
auf ber Seefeite bilbet alfo eine eingesogene Sntic auf ber
l'anbfeite in geiftreicher s2Beife baS SSiberfpiel. Ad)t paar=
meife gefuppelte forinthifche Säulen umrahmen bie brei
runbbogigen £id)töffnungen beS VortwufeS, über melden fidj
nod) ein Attifftorf ergebt, roährenb bie fd)lid)t betjanbelten,
mit SRanfarbeubad) oerfehenen ^lügel unter bem baluftrierten
ftranjgefimS nod) ein £>albgefd)oß enthalten. Stuf ber See;
feite tritt über ben Arfaben beS Unterbaues unb ber mit ®e=
länber umfaßten ^erraffe ber anbertl)albgefd)offtge , faulen*
gefdimücfte Saalbau mit ber ftuppel be^errfdjenb tjeroor;
Aber ben fctjlidjt umrahmten ^enftern ber Wüdlagen ftetjen
lüften in mebaillonförmigen Vertiefungen. An ben Seitenfaffaben bergen oier
•Jttfdjen bie Steinfiguren ber oier 3a^e§jeiten oon sJ$ierre fiejeune (ber ben §rüt)ling
uertreteube Faun mit Tvlötc ift einer befannten Antife, bem fog. AnapauomenoS
uadjgebilbet); gegenüber, an ben Gcrfen ber I erraffe, flehen
entfpredjenbe Äinbergruppeu. $en Fuß ocr Freitreppe auf
ber Sanbfeite, ju roeldjer eine boppelte Auffahrt geleitet,
flanfieren jroei fteineme fiöroen, nad) 3fopifd)en 3?orbilbem
ausgeführt uou ben Stuttgarter #offtuffatoren „Friebrid)"
unb „Warf 1804". (Warnen unb 3ab,reSjat)l eingemeißelt.)
3n ber ardjiteftonifd) reich auSgeftatteten (Eintrittshalle
jroifdjen Säulenftellungen bie Jiguren jroeier Cpferpriefte=
rinnen oon Sdjeffauer, um 1797. ^n bem t)od) in bie
.Uuppel t)ineinragenben ooalen Saal ift ©lieberung unb S-Ber=
jierung roob,l oom ®cftmS abroärtS JljouretS s4öerf. über
*roei Jüren 'öogenfelber in OfopiS Art. $en $>auptfd)miirf
bilbet ©uibalS 2)erfengemälbe: AboniS oerläßt VenuS, um
auf bie v>agb ju eilen; ugt. ben ftupferftid) oon 8. Werfer
1781. Aus ber mittleren Flügeltüre prächtiger SMirf über
bie ^erraffe auf ben See mit feinen füllen 3nfeln. "-Hon
ben übrigen ©emädjern enthält baS bie Sübroefterfe ein*
uehmenbe große «efeUfdjaftiftimmer neben anberen ©einälbcn
baS Clbilb oon $ctf$: SRariuS auf ben Jrümmern oon Karthago, ^m flcineu
Affembleejimmcr ©ipSbüfte ftönig Fricbridjs, oon $annerfer, unb ein SBtftmtt ber
Königin Wathilbe, oon Stirnbranb 1827. 'EaS nörblid) oorfpringenbc, mit Wa-
hagoni ausgelegte SBibliothefymmer Ä*««fl FriebridiS birgt als erlefenen Schmurf
#tuting$f)rttH.
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350
Wecfarfrei«. Cberamt Subtoigsburg.
treffliche 2Rarmorflachrelief§ oon <Sd)effauer: *ßoefte unb Äomöbie („1792"), Oteft
unb Älntämneftra (1798), Sappho um «ptjaon flagenb (1799) unb ba§ ©egenftütf
3lriabne auf WaroS trauernb (1800), auöerbem jioei SJcebaillonföpfe über ben
Suren: Ggbele unb 9Jcineroa. ferner finben ftd) ©urporten oon ©utbal unb
.fmrper, marmorne Hafen unb Skalen oon Ofopi u. a. m. in ben ^immern oerteilt.
3rreunblid)e Slnlagen ju beiben Seiten beS ©d)loffe3 trennen oon bemfelben
bie beiben f nmmetrifd)en , meitabgerüeften , oorne mit fallen oerfe^enen Cfonomie=
gebäube. $m dürfen be§ ©d)loffe§ führen jenfeitS einer in ber £>auptad)fc burtf)-
StixQt ju ÄormoffUjeint. 1891.
laufenben ©trajje jroei 9lllcen |u ber ©teile, roo ber geroanbte Jhouret für ftimig
^riebrict) ein brei ©äle enttjattenbeS ^eftingebäube errichtete, mit welchem burd)
einen ©ang ba3 au$ -frerjog ftarlsi ©rafeueef 1808 f. t)ieb,er oerfeljte Xhcater f"v
2<u» ^erfonen oerbunben mar; bie Nürfmanb ber 8fi$nt fonnte befeitigt roerben,
um bei s$runfauffübrungen im freien |>intergrunb Sftaffenaufjüge erfd)eincn ju laffen,
|. SB. in ber Cpcr (Sortej oor Äaifer Slleranber oon SRufjlanb. s33eibe ©ebäube
mürben jeboch frfjon 1819 auf Abbruch oerfauft. — Stuf ber «orberfeite beS ©chloffeS
führt jroifchen ben malerifd) hingelagerten Steinbilbern sroeier ÜJtajaben eine breite
Freitreppe pm Seeufer; oon hier au§ bringt un§ eine ©onbel über ba§ oon
Schroänen belebte ©eroäffer nach °e" Unfein, beren bidjter 99aumrouch3 bie ^bufle
gegen ben 3lfperg hin abfd)lief}t. 3luf ber 9iorboftfpit}e ber tfapelleninfel trägt ein
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351
fünftlid) aufgeführter ^elfenhfigel bie manieriert gotifdje Capelle mit Üurm, meiere
ftönig ftriebrid) 1798 nebft einer Eremitage au§ bem „(Snglifchen ©arten" von
Hohenheim h»et)er übertragen üejj ; ba§ innere, burd) iljouret gefchmacfuoll oerjiert,
f)at einen 2eü feiner 2lu§ftattung an föniglidje ©djlöffer abgeben muffen; in ber
<Sbornifd)e ftyt auf ber Orgel eine fleine Mater dolorosa (ober SHagbalena),
«<r$e ju «ornweft^im. 18JK).
^Scheffauer fco. 1797". Nahebei in einem bunflen Öeroölbe fatj man einft ©e
ftalten oon 12 Tempelherrn um einen nmben $ifd) fitjeub als Jvemgeridjt. 2)ie
benachbarte IHmorsinfel trug einen Jempel, wo ein 2lbgufj uon XannecferS ^mor
(1812 f.) aufgeftettt mar mit beu Herfen uon Voltaire: Mörtel quel que tu sois,
vois ton maitre, II l'est , le fut, ou doit Tt-tre. 3ln beu Schlofibejirf grenzt
norbmeftttd) bie etroas höfjer liegenbe Meierei. 3m Saal be§ #auptgebäube$ fleines
2)ecfengemälbe, Hutten mit ^lumcngeroinbcn, in WuibalS Spanier. 3»" ^»ofrauiu
ein Brunnen mit hohem ObelisT als Sonnenuhr. ehemaligen ^arf, ber ftd)
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352 Necfarfrei«. Oberamt 2ubnria8butfl.
über -jpeutingSfyeinier unb <9eifinger 2ttarfuna, erjtretft, ftanb auf legerer ein $aa>
paoillon, ber 3)ianenbau, urfprüngtid) „9tömifd)e3 9tatl)aug" im engtifdjen ©arten
*u $ob,enf)eim. (©. Pfeiffer.)
Vpiuivcftlxiiu. Mauitibtdtl.
l^eiftnam (ä5ifmgl?eim 836).
kleine eo. ftirdje jum |t 9tifo(au3, Schiff erbaut 1521 oon s4Bolf oon Stamm*
b,etm; an ber s3iorbieite ftetjt: Anno domini 1521 am binftaa, nad) pfingften ift
gelegt roorben ber erft ftain an bifen bu. 3Botf oon <5tamb,aim. $abei fein Wappen.
lurm im heften, 1522 , oben neu, 1857, bilbet unten eine rippenfreujaeioblbte
Vorhalle. Ter ()übfd)c (Iljor (oljne Streben), 1474 oon .^an§ oon 3tamml)eim,
tjat jioei Mippentreujgeioolbe, mit \iuei Scbluftfteincn, auf einem bas Wappen ber
■Öerru oon Stammtjeim, auf bem anbern: Ijans oon ftammbeim 1474. Hilter Jauf*
fteiu, mit jioei Sappen, baiunter ctammlieim. Midier 3d)att oon Wrabbenfinaleu
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gkifinflcn.
:J53
ber otamm^eim, Scfyertlin von 33urtenbad) u. a., au^bem 16.— in. ^a^unbcrt.
sJSMr nennen ba§ be§ sBoIf non 3tammf)eim, f 1541, uortrefflicf), in ber fltüfhmg,
unb feiner Stau Wagbalena , f 152»». marmorne, 2oppelarab, 1575. £a*
non 15H4 roaf)rfct)einlid) von 3em 3d)lör. be3 $Jolf oon 3t., 1588, ber
Uaufu«. lenfmältr aitS ©ürttcmBfrö. tHfcfarfm*. 2H
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354
Werfarfrcte. Dberamt i'ubroigäburfl.
letzte bes Stammest unb tarnen«, ^roet ehemalige Sdjlöffcr. -Da§ alte ober
Sdjertelfdje Safferfchlofj , mit neueren teilen, gefd)nit*tem öebälf, 1671. $as
neue ober £nieftäbtfd)e 3d)lofe, malerifd), mit Sappen, 1723, unten alter ©teinbau.
3)er Ort mar afpergifd), feit bem
14. ^ahrljunbert loürttembergijdjes
i'eb,en ber Sturmfeber, 1 3*»1 — 158-s
ber Stammheim, bann bis 1782 ber
Sdjertlin oon üöurtcnbad).
<fteuttngsßeim
(t)utinöesljeim 9?8).
3d)öue fpätgotifd)e eo. Äirdje,
1487, oon bem Oattntetfta ^eter uon
Sloblenj. Seftturm, am Ghorgeroölbe
fein figurierte Sdjlujjfteine, an bem ber
Safriftet baS 3eid)en be§ SBaumetftaS,
bes Grbauers oieler unferer altroürttein-
bergifdjenftirdjen. 2>er Jurm im Seften
bilbet bie Hortjalle; oben reich gefüllte
Sdjallfenfter ; alles oerrät ben trefflichen
SHeifter. nbertündjte Sanbgemälbe.
Hilter fteiuemer Slanjelftocf: ein Emen«
ber sJ)Iann, um ben £eib einen Stricf,
in bem ein |mfcifen hinten eingehängt
ift. örabbenfmale au§ bem 17.— 19.
^atjrhunbert. fteldjförmigcr laufftein.
— $n bet nctygetoölbten Safriftei go^
tifdjer Sdjranf mit 3»nnen u"b *vlad)=
fdjniticrci. $as «rüffelefdje Sd)lofj,
mit ber ^nfdjrift: Anno 1696 fieoin
oon Änieftäbt, 2lnna fieonora oon
Sadjentjeim, unb ben Sappen beibev.
Uber bem (Eingang in ben großen um*
mauerten Sdjlo^garten 1754. Slbge^
gangen ift S3urg Äaftenecf, Sitj ber
Äaftner oon Heutingsheim, im 13. unb
14. 3ab,rhunbert.
$er Crt fam im 14. Satjrhunbert
oon einer ©räfin oon Heringen an Württemberg, baS bie Stammheim, 1588
bie ©djertlin bamit belehnte; 1695 fauft il)n i'eroin oon unb auf Änieftebt, in
.£>aunooer.
Z tabtfireto ju SKarfgrönttigcn.
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£>ol>ene<f. Äornrceitljeim.
355
,Äobcitecfi, am linfen Hecfarufer.
(So. fpätgotifdje .Hirrf)e jum t)l. SBolfgang, um 1490; oeränbert; mit uiel
ccfigem, netjgeroölbtem (Eb,or mit 4 Sdjlufjfteinen, barunter ba§ 3Bappen bcr Späth
unb bcr Sdjilb be§ "SaumeifterS. @§ ift ein feiner (ü\)ov, mit ftfjarf
profilierten 9Haf?njerffeuftern. Sdjlanfer $ad)rciter jnnfdjen Schiff unb
(Stjor; feljr jierlidje Crgel au3 Jfreubenftabt, oon bem blinben OrgeU
bauer 3d)ott. Aber ber Safrifteitüre 1378. 2lufjen an ber Slirche grofjer
frühgotifd)er SlrujifiruS. Ruinen ber non ben Jranjofcn 1 693 jerftörten
9nrg. £>ol)enecf mar ein 3täbtd)en, beffen teilroeife nod) oorfjanbenen dauern bis
jur 93urg hinaufführten. 3m 3<*hr 1634 rourbe ber Crt oon ben Äaiferlidjen
uerbrannt. Sd)ulhau§, 1574, mit gotifdjcm Stopf. Pfarrhaus im SHenaiffanceftil.
ehemaliges 2lmtshau$, J- F. V. K(apff). 1712. $n ber &irdu>fmauer ift ein
6ngeld)en eingemauert, 1492. £errlid) »erroachfeuer Äircfjljof. 9luf ber $mrg fafjen
bie .£>acfen oon .Jpotjenecf im 13.— 15. Sahrlmnbert, ihr s4öappen, brei Äugeln, 2, 1.
^toran>eߣeim (IDeftljcim um \\Q0).
©rofte unb treffliche , oom 5tlofter 93ebenf)aufen erbaute, eo. Sirdje jum hl-
Martin, 1516 oon bem SJieifter £)an8 oon Ulm. 2ln ber 5tird)e ftanb früiier : Stftn
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356 9ie<farfrti8. Cbtramt £ubnriG§burg.
buro tjat gemacht ÜJleifter §an% «teinmefc, ben man nennt non Ulm, ba man jalt
1516. "Ter rüelecftge, roctte unb bcbcutcnb tjöfyere Qi)ox nod) fdjön erhalten, mit
£tabttir$< ju 'iftarfgröningot. teinjclfornitn.
fcfjlanfen (Strebepfeilern nnb reidjem ^Jet^piciüölbe mit 5 figurierten SriHu&fteinen. <2)er
£urm, oon mächtiger Tiefe, unb jetjt mit Ijotjem ftrifeigem ^eltbad), au ber sJ{orbfeite
be? (£f)or§, roirb unten uon einem ferjr tjofjen Mpuengeroölbe nberbeeft. %n ber
357
9loctnoanb beS Schiffest nod) ein romanifd)e3 3*nfierd)en. ©rofjer Jauffteinfeffel.
über bem Sübportal bic Sappen oon Württemberg unb 93ebenb,aufen. 2)er (Eb,or
*eigt bic £>anb eine§ geiftnollen, feine eigenen 3Bege getyenben, auf pifante Sirfung
Cbor.
bebauten löleifters. Schöne ©rabplattc eine« 5?cut=
priefter§, 1500. 2)ie 5lirc^e 1891 reftauriert. $m «Spät;
ijerbft biefeS ^aljreS roirft ber ©türm ben neuaufgefefcten
l)ob,en .jpelm b,erab. — ©roftcr ©peidjer hinter ber ßirdje,
mit bemfelben Sappen 1573 unb bem 3eid)en ^
3d)öner boppclter loreingang 1621, roie überhaupt
bas Torf ältere Käufer beutet. 9ln einer (Stnfafjrt 1596. sjr
9foi Weg nao) ^a^en^aufen $enfftein bes tjier 1821 burd) einen 3turj nom
^ferb uerimglucften ftriegätjelben Dberft ftarl u. sJieinf)arb.
3alon, mit gait* berrlictjer 3tu§fid)t, unb mit heften ber früheren Anlagen
ber fterjogc (fberljarb Vitbroig unb Äarl, f. o. 3. 328.
ftornroefttjeim fommt tetlroeifc
üou beii ©rafen oon Xübingeiu
sJtfperg 1303, größernteils uon Gebern
tjaufen an Württemberg. Crtsabel
im 12. unb 13. oaf)rl)unbert. 0'»
Oatjr 1635 erlagen hier 316 ^cr
fönen ber ^eft.
"3tfarRvii*ömruj«?n. 3tabt.
Xie großen Reiten uad) ber
SDtitte bes 13. 3al)rt)unbcrts; roeldje
bic 3tabt erlebt t)at unb weldje fie
ftreben liefen, beutfdjc iHeidjsftabt
ju raerben, ftetjen nod) ftdjtbar in
ber 3tabtfird)e mit itjreu brei 3äulen
fdjiffen unb bem ftarren, jrocitiirmigen
Weftbau, im nächsten ^atjrtinnbert
aWorfgröiiingtn. ^ra^tfapitäl in ber etabtftrcbf.
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358
vJie<farfrfi& Cbecamt fiubroig&burg.
fobann in bcr jet}t ^albjcrttümmerten Spitalfirche, unb ihrem nod) erhaltenen Gfyor«
bau oon hochfeinen gotifd)en ^omten, im 1 5- im mächtigen ^oljbau be§ SRathaufe*
unb im Ghorneubau ber Stabtfird)e. Der Verfall fommt erft im Dreißigjährigen
Ärieg. Die Stabt, beren höchfte «lütejeit in$ (Snbe best 13. unb Anfang bes
14. 3ab,rhunbertS fällt, unb beren bebeutenbfter £errfcher unb 2Bob,ltäter, ©raf
£>artmann oon ©rüningen, f 1880, in ber &ird)c begraben liegt, b,at nod) immer
baS 9lu8feb,en einer ehrmürbigen , mittelalterlichen Stabt, bie fid) meift innerhalb
ber nod) in längeren Strecfen erhaltenen Stabtmauer gehalten hat. 33on ben uier
Doppeltüren fteb,t nod) oom oberen Dor ba$ innere mit bem Dürrn. Ittele Käufer
)— — , f_--»_ , H— I 1 1 1 { i
etabtfinftc \u aWarfgröntaflrti. 2übfeito.
auss bem 15. unb IG. ^ahriiunbert mit gefdjmücften fteinernen llnterftöcfen unb
reichem eichenem .froljbau, befonbers auch biejenigen in ber „finfteren ©äffe".
3lu§ ber Stabt ragt behenichenb ber ©iebel bes WathaufeS empor unb bie
fetjr anfehnlid)e eo. sJJfarrf irdje jum hl- Bartholomäus, erbaut an Stelle ber
früheren, im 3ab,r 1277 in 2lfd)e gelegten Kirche. Vm 19. 3«ni 1277 beurfunbet
«ifdjof Jriebrid) oon Speier, bafc ©raf .frartmann oon ©rieningen buret) teftameu*
tarifche Verfügung einen 3Jcarienaltar unb eine ftaplaneipfrflnbe in ber ^farrfird)e
ju ©rieningen geftiftet unb botiert hat- ©irtemb. Urfunbenbud) , VIII. Banb.
Dag breifd)iffige Sanghaus ift früt)gotifd), (Shor, 1472, erbaut oom fürftl. SJttU«
meifter 9llbred)t ©eorg oon Stuttgart ; ebenfo gehört eine bcr beiben Seitenfapellen
am füblicheu Seitenfd)iff ber fpätgotifdjen v>}eit an. 3n>ei Vorhallen an ber Süb^
feite, eine an ber Olorbfcite, 1713. 3In ber ©eftfeite flehen jioei hohe oiererfige
Sürme, fenfterlos, frühgotifch , jroifchen beiben roieber eine Vorhalle. Gin merf*
roürbiger ©eftbau, mit feinen beiben türmen in fdjarff autiger ÜHaffe hoch unb
ernft auffteigenb, bajiuifchen unten bie rippenfreujgeroölbte Vorhalle, barüber ein
fehr h«he§, fchlanfes, fdjön gefüllte« WaRiuerffenfter; ein echter ©chrbau. Die
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3)tarfflrAninßen.
359
ynei 1855 umgegoffenen ©f orten gehörten 511 ben merfroürbigften ba§ £anbes; fic
hatten bte 3nfd)riften : 1) Lucas. Marcus. Mathaeus. Johannes patroni. Anno
dni 1272 id. nov. conflata sum auetore comite Hartmanno. — 2) Sancta Maria
mater. Marcus. Mattneus. Johannes. Comes Hartmannus de Grüningen, qui
ätabtfirdx ju iDiarlgtönütgen. 2übfeitt.
habet tiliam dni de Ebeistein. ©rofje Stopfe vagen au ber Sübfeite bes .frodjfdiiffes
über ben oerbetften 3trebebögen fyeroor, roabricheinlich für Heiligenfiguren beftimmt.
3m 3»,,ern ocr Mrtfje tragen je fedjs meift ad)terfige cäuten auf reidjprofi--
lierteu SpitjbÖgen bie ©änbe bes» rippenfreujgeiuölbten .)pochfd)iffeei, beffen Winten
auf |. J. blumiggefnanften s-EBanbfäuld)cn ruhen; fämtlichc ad)t 3d)lufjfteine geigen
Wappen. $>ie ceitenfdjiffe ftnb gteidjfallsi rippenfreujgeroölbt, auf ben 3d)luftftetiicn
meift Wofetten. U*tc "©ölbung am Cfteube be§ nörblidjen Scitenfdjiffe* ift fpätev,
I)ier 3rf)lujjfteine mit sBilbroerfen unb bem 5Bappenfd)ilb be* 3Ubrecht ©eorg. 3»
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360 Nerfarfrei*. Cberamt yubroiflSburö.
einer .ber frönen Scitenfapellcn bas trefflidje ©rabbcnfmal ber Jungfrau oon
iReifdmd), f 1490. 3n ber öftlicfjeren ba* $enfmal einer (Slifabct^a au$ bemfelben
iWartflröiiingcn. *om hjcftliflon eübpQrtal ber dtabttirftc. Ta« ttnficltJltit 1474.
9ftt|r. 8fo ber Cftnmub: Haue capellam t'undavit dominus Waltherus de Haslach
capellanus in Griiningen 1479. 2luf bem $oben niele febr alte ©rabplatten, fo
«iabtiircbe. £o4Wff'3<uftn mib Cftfcnftcr bc* füblt^cn ecitenfftiffe«.
ein Albertus de Tain 1325; an ber s&anb be* uihblidjcn ceitenidjiffes bie fteinerne
©rabplatte be* ©rafen .jpartmanu uon ©riinineum mit bem SEBappett: Anno dni
in die Francissi obiit Hartmannus Collies de Grueningen. $ie in ber
Frille ftehenbe 3dule be* sJJlittelid)iffe* ift au*iweid)net bnrd) bie au* Vaubmerf
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3JJar fgröninflfn.
361
beiuor ftrii recfenben früfjgotifdjen ?Vrauenföpfe eblen etile« unb holb idjroermütigen
^(uäbrucfä. 3Melleid)t fmb btefe mit iHofen umfränjten 93ilbni$föpfc in irgenb einen
tfufammenfjang |u bringen mit bem unglücflidjen Snbe be§ ©rafen |>artmann (f. u.).
3Cn jmei ftapitälen be$ SHünfters ju Seifjenburg i. G. erfdjeinen ganj älm(id) be-
lianbclte um bie Kapitale gereihte Slöpfe.
3lud) an ben yoei frühgotifdjen portal-
uorbauten ber 3übfeite ragen iiöpfe,
als Iräger, Ijeroor. ©rofjer jpätgotifdjer
bveijetjnieitiger Jaufftein (K.) mit ben
^ruftbilbern Gbrifti unb ber jmülf
•Jlpoftel. Spätere fteinerne ftanjel, mit
ben uier Goangeliften unb Wofee.
3d)öngefdinititer früljgotifdjer C^orftiity
mit ©ilbwerfen unb roilbfnbnem Siev
loerf. 3. u. 3. 362.
Der (£t>or ift fetjr fdjön netjgeroölbt
mit 9 3d)lu6fteinen, auf bem öftlidjeu
«djlu&ftein roieber ber 3parrenfd)ilb
bes 9tlbred)t ®eorg, uon einem (Sngel
gehalten, ©otiidje Gborftütjle unter bem Cvgelboben. Wrabbenfmate aus bem
17. 3flf)rt)»"bert. 3afriftei fd)ön netjgeiuölbt mit 5 3ri)luftfteinen , barunter ber
be3 Sübredjt ©eorg. Xrefflid) mit Gifen befdjlagene Safrifteitüre; großer gotifdjer
2taöttircfjc $u 'JHarfflroniitgtu. «cbiltciiHtf^e.
^anbjd)ranf. 3pätgotiid)er Ärujtfiyu« über bem Triumphbogen, an letzterem bie
^abreejat)! 1472. Weidi umrabmte 3ebiliennifd)e in ber eübwanb bes G^ors.
SUtes, tjodjft merfwiirbige? Nathans, großartig au« uerjiertem Gicbengebälf:
an ben halfen bes erften 3tocf$ fieljt man 3d)iti$ereien unb Sappen ; fünftlidje Uhr,
gemalte 3d)eiben, M. R. 1631. 2k unteren ictocfroerfe bieuten al* ftauftjaus; in ber
großen Watsftube wirb am „3d)äferlauf" Janj gehalten, $gf. K. unb oben S. 7.
ttabtlirdjf ju SWorfgröninflcu. iriteiifdjifffcnftcr.
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^erfarfrei*. Cberamt ßubroigSbutß.
©rofje Spitalgebäube be§ 1297 eingeweihten ^ofptta(^aufe§ vom Crben bes
1)1. ©cifteö in «Sadjfen ju iRom. ©pitalfetler mit "JifrünbtmuS 1507, ftrud)tfaften
1526, #eul)au§ 1523, Meierei 1488. $ie fdjöne früt)gotifäe Äirdje, jefct üHuine,
mar einfd)iffig, mit einem jroeigefdwfjigen, jetjt abgeriffenen Einbau an bet Sübroanb
beS ©f)or§ ; auf ber 9h>rbfeite fpätgotifdjer Jurm famt Slnbau : Slnno bomini 1 500
unb 12 jar ift ber erft ftain gelegt warben nnber bifen pfiler. 2lm (Eingang:
Z t.iDttittJjc ;u DJarfgröit(nf}cti. ttljorftuül im ndxblidjcii £titmfcf)iff-
ftr. 3of)ann 'öefc 1512. £as Gborgeroölbe ift jerftört, nod) ermatten fmb bic
tjerrlid) gefüllten, an rtjeinifdje $otif erinnernben SJtafiroerfSf enftev : an bie vBanb
geprcfjte Xienfte mit ebenfo angepreßten .Kapitalen, beren SHasfen aus i'aubroerf
fdjauen (K.t, trugen bie jetjt jerftörten Wippengeroölbe. 8d)önes portal mit 2Dta$<
werf im ^ogenfelb, getragen uon ^aubmerf sfonfolen ; äljnlid) reid) gehaltene 3ebi-
liennifct)e; ftraffer ebler otil an« bem beginn be^s 14. ^abrtjunberte. Heiid)winbenbc
■föanbmalereicn. 3n ber fpätgotifdjen Jurmljalle SHeifterjeidjen, fielje ©. :if
Über bem (Eingang jum (Spitalgarten bas Spitalroappen unb 1454. 3ln ber
(Stfe 1525 unb ©aumeifterfdjilb ^ . Mm 3pitaltor lieft mau 152:i ^et>.
.friuter bem Spital , meftlid), bas Wenaiffancebausi be$ "Setr- ftr. Johanne* bcH
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l'iiii'fßr Duingen.
tfono 1526 unb roiebcr baSfelbe Skumeifterseidjen. 2)er ©tabtfirdje füblid) gegen-
über ßtfy baS Stabtpfarrl)au3: 1544 V. D. M. L E. mit ^übfdjen ^enftern.
3n bcr äüc^e fpätromanifdje Blätter*
fapitäle: oietleidjt ftanb Ijier ein ©tein*
tjauS ber ©röningen.
Seiter ftnb 511 nennen ber Cber-
torturm aus bem 16. ^afyrfjunbert. "^j
2>ann fübücr) baoon eine grofje fel)en§=
werte Baugruppe, mit reidjen portalen,
ba§ „2BimpelinSlwu§" 16 SV.KS 30.
Betj unb «ebaftian SBimpelin jroet
Baufreunbe. 91ud) fonft in ber Stabt
üiete fdjön oerjierte fteinerne Unterftöcfe
mit 3ai)re$jal)len unb gebiegenem §oifr
bau, fo baS £au$ fäblic^ bes iHat=
tjanfeö 1 582, innen mit trefflid) ge=
ftf)ni^ter |>olafäule, bass £auS nörblid)
ber Stabtfirdje unb einige meftlid)
berfelben.
ehemaliges Schloß, au£ ber 3cit
•Iperjog (SberfyarbS unb -öerjog <S.\)v\~
ftopljs, auf ©runb ber alten Burg ber
©rafen üon ©röningen. ©otifdje 9tefte
eines ehemaligen Beguinenfloftcr*.
sJftarftbrunnen 1580, I S oerfdjlungen,
mit bem Stanbbilb eines wappenlmlten*
ben NitterS, baran S. 1512 V.
3m fcfjönen großen Jrieb^of an
ber SKauer alte ©rabmäler; ehemalige
früfjgotifdje flapeüe am Sinbenwafcn,
fübroeftlid) ber 5tabt.
$ie 3ierfunft jeigt fid) in 9Jlarf=
gröningen fowofyl an bcr Spitalfirdje, al§
and) an ber Stabtfirdje, t)icr befonberS im 1 :i. ^aljrljunbert unb roieber am Sdjlufj
ber gotifdjen ^eit, auf ftaunenSwärbiger .jpöfye, jenes jum SCetl feingegitterte Blätter-
wert an ben ftapitälen, ba§ fiefj bis ju ben fo merfmürbigen, jwifdjen Wofen unb
Wofenlaub faeraudfdjauenben mj(b roeljmüttg lädjelnben ftrauenföpfen fteigert, gar
partes i?aubmerf aud) an ben beiben Sübportalen; bann bie ftarr frflfjgotifdjen,
fransöfifdjen (Sljorftityle, ber fpäte figurcnreidjc Saufftein unb bas leiber unter bem
jefcigen Crgelboben oerftümmelt fteljenbe fpätgotifdjc Gtjorgeftiitjl. 2lnd) in 3rfjmieb=
eifen wnrbe SrefflicbeS geleiftct. Xie jmei fntbgotifäcn £iibportale erinnern in
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364
9iccfatfrei8. Dberatnt fiubroißSburg.
ben ©lieberungcn an jene ber ©tabtfirdje ju Clingen. $te 6pitalfird)e, um 1300,
gebt roieber iljre eigenen Söege, erinnert, roie fdjon bemerft, an (Sinflüffe oon ffieften
b,er, täfct auf einen weit oorgefdjrittenen ©aumeifter unb 93iIbb,ouer fdjltefjen. Un*
oerfennbar ift ber 3ufommenh/ang mit bem h,errü^en 9Jtünfter ju ©eifjenburg i. @. ;
bas SJenebiftincrftift Seifjenburg b,atte feit bem 9. 3afa,rb,unbert SBeftyungen auf
unb um ben £>ob,enafperg. $)urd)
ben 3ufat"nient)ang mit Seifjen=
bürg i. G. fällt ein Stratjl jener
jauberfyaften, oon Strasburg au§=
getienben, bnrd) (5rroin oon ©teim
bad), fett 1277 am Strafjburger
fünfter tätig, auf bie Ijödjfte £öfc
gehobenen gotifdjen Äunft auf bie
beiben ftirdjenbauten in SDtarfgrö*
ningen unb ftreift nod) nad) i'conberg
unb fingen hinüber.
$er ganjc, burdjaus rippem
freujgeroölbtc 93au ber SHarfgrö
ninger Stabtf irdje, rein unb Aar
in ©Iteberung unb in ÜBerl)ältniffen,
mit feinen Ijod) unb lühu burd)-
gefüfyrten, oon Strebebögen geftütjten
©eroölben be* 9Jlittelfd)iffes mar eine
b,eroorragenbe, bei uns nur mit ber
^autsfirdje ju Gelingen unb ber
sJJkrienfird)e ju Reutlingen &u oer
gleidjenbe l'eiftung in biefer $eit, ba
bie meiften fdjioäbifdjen Ätrdjcnbauten
nod) bie roagredjte bafiltfale $ol^
balfeubecfe bes £od)fd)iffes Ratten.
$ic ®d)eitelf)öl)e bes «Dlarfgröningcr
£od)fd)iffes beträgt bas doppelte
ber lidjten Seite besfelben mit
7,50 m, bie ganje äußere tfänge be-
trägt, mit 9lusnat)me ber (£l)orftrebc-
pfeiler, ba? 3ld)tfad)e baoon, alfo 60 na (210 toürtt. Jujj). $>ie 8eitenfd)iffe b,aben
bie lidjte Seite bes 9)littelid)iffes. (Jin 33litf auf ben ©runbrifj läfjt aud) t)ier an
eine Einlage früherer Cfttürme benfen.
Die iWarlgröninger 3tabtfird)e erfd)eint, roie gefagt, als eine Sciterentroicflung
ber ganj geroölbten unb mit oollftänbigem ctreberoerf aufgeridjteten ^aulsfirdje ju
Gelingen. £ic 4>erl)ältniffe ber ©runbriffe ftnb faft bie gleidjen, aber bie #öl)em
oerfjältniffe fmb in sJÜiarfgröningen gefteigert; in Gfilingen beträgt bie Sttittelfdjiffljötje
etraaS mcljr als bas 3tnbertb,albfad)e, in sDlarfgröningen bas ^roeifadje ber lidjten
^littelfdjtffroeite. Xas Ornament ift akndjfalls otel roeiter entroitfelt, gebt aud)
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v]J?arfgröningeit> 365
über ba3 ber (Sulinger ©tabtfirdje f)inau§, raettetfert j. %. mit bem aufjerorbentlid)
feinen an ber StiftSfirdje &u Simpfen im Jal (1262—1278), fomie an bem fdjon
oben genannten 9Bünfter ju 2Beifcenburg i. (£. Sin mittelbeutfdje Anlagen erinnert
ber jroeitürmige SBeftbau, ber ganj in feiner roe^r^aften 9lrt jene fturmooüen Seiten
nad) bem Untergang ber fiofyenftaufen roiberfpiegelt.
etabt!ir$t ju aHarfgröntagtn. «afrifttitürc.
tÄls iöaumeifter an ber ©tabtfirdje erfrfjeinen am Seftbau, ber nielleidjt uor
1277 gu fetjen ift, ein großem früfygotifdies \, am füblidjen Seitenfdjiff -
tere3 erinnert an ein 3^id)en in einem odjilb an ber ftirdje su l'auffen a. 91.
(f. S. 82), im 3al)r 1472 3llbred)t ©eorg in (£f)or unb norböftltdjer Äapelle, ferner
fein ©enoffe in (£f)or unb Safriftei, ber auf feinem Sdjilb ein M mit Äteu§ fütjrt,
bann aus bem 1479 in ber öftlidjeu SiibfapeÜe JL , eitblid) aus bem 3al)r
1713 an ber bamate roieberljergeftellten SJorfmUe bes Worbportals Kl jf K.
über bie benfroürbige Wefd)id)te ber Stabt führen mir meift aus ber Cber^
amtsbefdjreibung oon £ubroigsburg folgenbes au: £ie ctabt mar Weid)*lef)eu ;
Irager besfclben waren bie Gkafen oon (Salm, im Anfang bes 12. ^ah,rbuubert*
namentlid) ©raf ©otfrieb oon (£alro, $fatggtttf bei fH^cin (f um 1131), beffcit
@rbtod)ter Uta es itjrem ©emat)l, ^erjog Seif VI. (f 1191) ^ubracrjte. sBic anbete
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366 91edarfr«i$. Oberamt ßubroiaSburg.
roelfifdje 93eftyungen fam es aber balb an bie |)ofyenftauf en ; fei e$, bafj 9W. wie
3Betnsberg oon ftaifer ftonrab III. als Weicfysgut angef proben unb genanntem
SBtlf entriffen rourbe ober oon bentfelben £öelf erft an Äaifer ftriebrid) I., weiter
als löenoanbter bie roelftfdjen ®üter an fid) sog, gelangte. Übrigens bjelt einmal
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TOortgrönirtflen. 367
id)ü» &aifer ftonrab III., am 14. Oltobcr 1139, atttjier fein £>oflager. Um bie
3eit bes Untergang* ber .Jpofyenftaufen mar mit bem SReicfysgut 9Jlarfgröningen ba§
)Heicf)fSftiirmfa^nle^en nerbunben, roeldjess l'eljen mit bem SBorftritt ber ©djroaben
IHarfgröuingtn. 3ptta(tir$<, ©tbilktiutfdjt.
in ^Heic^sfriegen jufammenfyangen mochte. föönig SBiltjelm übergab foldjes im ^af)i
1252 bem ©rafen $artmann oon (oberfdnoäbifd)-) ©rüningen (f 1280). Sfym entriß
es roieber Äönig SKubolf, melden mir fpäterf)in, am 1. 2luguft 1284, auf biefer
"ßfalj anroefenb treffen unb beffen £anbr>ogt ©raf 9Ubred)t oon Irnberg Ijiet
jeitmeife feinen ©ity Ijatte; ©raf 2lU>red)t, non SRubolf mit SBteberbringung ber
entfrembeten 9tetd)sgüter beauftragt, befetjbete ben ©rafen ßnbe Januar 1278 mit
368 9ierfarfrci$. Cberamt t'ubiwiflftburg.
einem flartlirfjen Äriegstoolf, unb ber ®raf, ber früfjer, am Oftober 1277, einen
Sieg über ba$ $ab,treid)e föniglidje ftriegSuolf erfochten b,atte, geriet am 6. 2tyril
1280 felbft in ©efangenfrfjaft nnb ftarb in foldjer auf bem 9Ifperg ben 4. Cftober
beweiben 3af)"3-
'JHcirfflröniJtßtn. 2pitalfin$t.
$artmaun§ 8ötme, bie ©raren ftourab unb (Sberfyarb uon i'anbau, machten
foitwätjrenb 3tufprüd)e, wcldje itjueu Köllig sJtbolf abfaufte. 2Tm 22. ^uli 1295,
nn biefcm Jage (roic am folgenben m. 11. Xe^ember I29<>) fetbft ^ier roeilenb,
urfunbete letzterer Stönig über bie Terfung »on 30» > '"Maxi, roelcfye er ben genannten
©rafeu uon Sanbau uon bem ftaufe ber .frerrfdwft ©röningen b,er norfj fdjulbig
mar. onbe§ blieb äftarfgröniugeu nur ein uaar Raffte beim Weid). bereits am
U. 'ÜJlärj 13<H uerpfdnbete Üimig sJllbred)t bem bamalS iebr um itjn uerbienten
(Strafen (Sberfjarb oon Württemberg für 12<>no ^funb .f)eUer otabt unb 0Ut$
Ütaxf|tiirimcji. ' 3G9
Warfgröningen mit beuten, aUcii SHedjten unb 3ugeb,örungen, erteilte aber gleich,
«>ot)l am 4. Slpril 1304 bie ©nabe, bafc bie Bürger nicfjt aufjer ber ©tobt cor
vJ)iarfgröning,cn. Jcnfttr am 2tQbtpfarrt)aufi. 1544.
ein !'anbgerid)t ober frembes? ©eririjt gelaben werben bürfen. 93alb barauf in ,^er
rofirfntö mit Äaifer 9llbred)t geraten, fyatte ber ®raf in ber SBurg Warfgröningeu
HHartgröiiiiig,™. .Monfolen om Nat&auo.
im Cftober unb 9(ouember 1305 eine Belagerung ftu beftetjen. Später im 3af|t
1310 u. ff., in ben Reiten .ttaifer .f)einrid)S VII., ging ber (3raf in erneuertem
Mampfe gegen bae> Weirf), roie beinahe feines ganzen Vanbes, fo aud) Sftarfgröningeu*
uerluftig, tueldjc* am 10. 9Wat 1312 unter feh,r oorteilhaftcn Webingungen an Gr
^airiu«. Tfiifmäler <n:3 öiirttftnberfl. «ecfarfrd*. 24
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.{7(i
^ierfarfrei*. Cberomt X.'ubi»ig*buifl.
1
.Ibflcttfffutr Brunnen auö IDiattflrÖntngfti. 3Rarfflr8niitßtn. JNarftbruniteii.
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Dtarfgröitinfleit.
371
lingen unb bas Weid) fid) ergab unb fomit reidjsfrei lüiube. (Sulingen ucrfprad)
ben 80. Wooember 1315, bic otabt bei ihren ^cet^etten ,su fdjiitien, bie SBerfdjttt<
bung üom 10. sJÖiat 1312 511 halten unb ohne ber Stabt Hillen feine Md)tung
mit Württemberg ju mad)en. ^alb barauf bemeifterte fid) ©Wtf (Sberljarb iuic
feinet gangen Raubes aud) SDkrfgröniugens löieber. Sfa bem 8tfU| biefc-3 Crtcs
mar jebod) bem beutfrijen .Könige Jyriebrid) bem cdjönen unb beffen trübem, ben
Verlogen »ou Cfterreid), fo Diel Riegen, bnft fie fid) bemühten, bas Ufaub triebet
cinjulöfen; gum Jeil für biefen ^all erteilte ber König im Otonember 1316 bereite
'JJlatrflröniitgeii. £au* iu ber ftitftcrcn läaitc. 1."»«^.
mehrere 03nabenbriefe. bereits mar ein Vertrag über bie (Siulöfung ausgefertigt ;
elften ben Wutjen ber lüiaut unb besf Weridjts gu fing unb bic \öerpfänbung 3ig^
maringenS follte (9rnf (£berl)arb tPfarfgröniiigcu herausgeben; bie Stabt SRarf-
gröningen felbft uerfprad) am (>. Dezember 1316, ben .frerjogen uon Cfterreid) um
12000 $fuitb geller uerpfänbet fein ju roollen, bis ihnen foldje erftattet feien.
Mein am Mi. 3)ejember 1816, an meldjem fid) ber (#raf alles Wedjts au ber
Würg unb 2tabt uerjog, ftellte er eine zweite Urfunbe aus, worin er ftd) }ut mirt
liehen Verausgabe beiber erft bann oerpflid)tetc, rocmi .Honig lyriebrid) ober feine
Gräber ben Vertrag oollftanbig erfüllt hätten, tiefes fdjeint ftd) nod) länger uer=
,\ogen |H l)aben, unb nid)t König Jyriebrid), foubern feine trüber, bie Vermöge Vupolt,
Ulbert, Veinrtd) unb Cito oou Cfterreid), bewirf ten bind) Warwblung bie Muslöfimg
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372
Werfarfrei*. Cbetomt 2ubn)i(j§burfl.
C&rotil. liirttfttläfl.
ber ^fanbfc^aft unb tarnen fomit in ben öefty aJlarfgröningenS, wobei jebod) ben
h. Jebruar 1326 Äönig ftriebrid), reeller oom 15. Dftober bis l. Wooember 1325
fclbft in SJlarfgröningen «Pfalj gehalten tjatte, bie Sieberlöfung jum Steide oor*
behielt.
3)amal3 Ijatte jebod) Äaifer Subwig ber Stoner auf bie im $af)r 1 322 erfolgte
"Beftegung #önig 5riebrid)3, auf weld)e in ben 3a^ren 1325 unb 132« roieber
rtriebensoerträge jwifdjen ben beiben ©egenfönigen gefolgt waren, bereit» über Üölarf=
gröningen oerfügt gehabt; er Ijatte foldjeS nebft ber iHeiajsfturmfa^ne an Äonrab
oon 6d)lüffelberg (in ganten), weil er am
28. September 1322 in ber (Sntftyibungs*
fd)lad)t bei 9Hül)lborf fein „^almenfttyrer"
gewefen mar, am folgenben 3. Cftober in
einer Urtunbe, freilid) nod) nid)t fo balb in
2Birflirf)feit, oerlie^en. 3m 3a\)x 1328 fanb
es Saifer Subroig für nötig, bem obigen
bei ilnn in SHom anwefenben Sd)lüffelberger
bie ©Pentling SWarfgrömngen ju erneuern
unb lieft bies in ben Satpren 1331 — 1333
burd) furfürftlidje SiHcbriefe beftätigen. 2o=
fort nannte biefer firf) „$>crr Äonrab oon
Sdjlüffelberg ju ©ruoningen", wie beim
aud) nod) bie „©d)lüffelburg" in ib,ren
Krümmern an iljn erinnert.
2lber balb gelang es bem ©rafen Ulrid) oon Württemberg (f 1344), cotm
bes obigen Gberlmrb, oon i'ubwig, um ben er ftd) gerabe im 3at>r 133« im Gärtner
(Srbfolgefrieg oerbient gemadjt l)atte, sJJlarfgröningen als ifefjen ju befommen. £er
tfaifer beniog ben «djlüffelberger (f 1347) felbft
jur .Verausgabe, was um fo leidjter ging, ba
letjterer mit einer i8ruberstod)ter bes ©rafen
Ulrid) in finberlofer @f)e lebte unb ben ÜWann§=
ftamm feines @cfd)led)tes befdjlofe. Äonrab oer-
faufte $urg unb Stabt 9)larfgröningen nebft
ftird)enfat) für 600») s$funb geller an ben ©rafen
ben 22. September 1336, unb ßaifer üubwig
beftätigte ben Stauf an bem felben Xage im Sager bei Jvreifing in ©egenwart
beiber; uorläuftg l)atte biefer ftaiier fc^on am oorl)erget)enben 3. 9Jlärj oon Ulm
aus an ftonrab oon Sdjlüffelbcrg ein Sdjreiben erlaffen, worin er il)m anzeigte,
baß er bem ©rafen Ulrid), feinem i'anboogt aufgegeben Ijabe, mit il)m wegen
©röningen 93urg unb Stabt freunblid) übereinjufommen ; ja ber Stoifer tyatte jd)on
an bemfelben 3. ÜDiära bem ©rafen Ulrid) unb beffen Söhnen wirflid) bie tfietdjs-
fturmfafyne empfohlen unb fic mit ©röningen "Burg unb Stabt beletmt, wogegen
ftc bie 8turmfab,ne beforgen unb bewahren foUten. bereits am 1. Cftober 133«
wie? Monrab oon Sd)lüffelberg bie 3tabt an ben ©rafen Ulrid). 9tuf biefe Weife
fam 3)iarfgröningen, unb ftwar bauernb, an Württemberg.
SM
Cfttotil nnb $ol>utetf. etrfttmetfc&llbc.
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Üfarfgröningen.
373
(Sine merfroürbige ffieftge geiftltdje Stiftung, bergleidjen e§ in ocinunbnt nur
nod) in Sttemmingen, ©impfen unb ^Pforj^cim gab, ift bog „|>of pitalljauS nom
Crben beS In*. ©eifteS in ©odjfen ju 9tom", fo genannt nad) bem SDhtftatyttd in
Wom , meines *ßapft ^nnojenj III. erbaute bei ber Äird)e ©ta. SOlaria in ©affia,
beren ©rünbung bem angelfädjftfdjen Äönige ^na, jroifdjen 725—731, jugefdjrieben
TMr%5 • ■ _ ■
2dj»ifötvbinflcti.
(Hcabficiiicticii.
roirb. $ie (Sinroeifyung besfelben gefdjat) ben 25. 3Wärj 1297. sJlod) im ftatyr 130J
mafjnte ber 8Nfd)of oon Speicr burd) eine "-Bulle $ur Unterftütjung be$ 53aue§. $er
päpftlictje s2Bille bei folcfjcn SInftalten mar bie ©eroäfjrung eines Cbbart^es für 9fane
unb Äranfc aller jungen unb ber £ilfe im Seben unb im (Sterben. 2ln beftimmten
Jagen folltc ein Spenbe=2llmofen gereicht unb perfajämten Dtotteibenben Unterftütjung
gegeben merben. 2lud) Saifen unb Jinbelfinber füllten Slufnatjme ftnben. £er
.Honuent, aud) ftapitel gefjeifjen, beftanb au§ «—8 trübem ; fte lebten nad) ber Siegel
bes Sluguftimts möndjartig, fyatten aber eine ftarfe $ienerjal)l; an ber Spifce ftanb
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374
Werfurfrei*. Cberamt \.'ubn>ia*burfl.
ein SOTeifter ober ftomtur (aud) preeeptor, rector genannt).
Ter Spital war unmittelbar bem Spital in «Rom unb bem
bortigen ©rofjmeifter unterworfen; fieben ©ulben waren
jährlich, auf ?ßfinflfteti borten ju entrichten.
Worbroeftlid) ber Stabt auf bem fteil gegen bie ©lern?
oorfpringenben Sdjlüffelberg lag bie Sd)lüffelburg, oon ber
faum nod) ber Sntrggroben }u fetjen ift. Sübltd) baoon ftaub
eine ^ohannesfapelle.
$a§ Stabtwappen ift urfprünglid) ber SReidjsiabler,
einföpfig, fdnoarj in golbenem #elb, an bie frühere (Sigcn;
fdjaft ber Stabt, meldje ein $Heid)#lef)en war, erinnernb:
ipäter würbe ba$ alte Stabtwappen burd) ein blaues
Sdjilbestjaupt, worauf fünf golbene Sterne in einer Weihe
fterjen, gemehrt.
itantuiljtiui.
^RögCittgeil (megemingen (275).
Cnibfdje $ol$t)äufer: eines 5. 2. nod) bemalt, mit fdjönem «iebel, 1706.
Wotifdje cd. Jtirdjc sinn tjl. ^anfratiu?, mehrfad) oeränbert. feiner (£hor, oielecfig,
fterngeioölbt, mit JWCi Sri)luf)fteineu. ©eftturm,
5. 2 . 1 598, unten tonnengeroölbt. Tie .Hirdje befittf
ein merfwnrbige*, nod) halb gotifdje? Jafelbilb aus
bem 16. 3abrt)unbert ; oon bemfelben Weifter finb
wol)l and) bie Malereien an ben Ginporen, fteld)--
förmiger Jaufftein. Ter fttrdj&of ift 5. 2. nod) feft
unb hatte an ber sJtorbfeitc einen Jorturm. Sin ben
Strebepfeilern be* (£b,or§ fallen folgenbe Stcinmelv Wmmttfm <DicKtcrfd)iicc am
SfcorgctOtHbC.
uüdien in bie klugen "p . Wrofje Sebent*
fd)euer, 1545, mit bem Stuttgarter .vwfpitalroappcii. 3m Walbe Kallenberg ein
Sdjanjgraben. ^Möglingen fam mit ber ©raffdjaft
Slfpcrg 1308 au Württemberg, bas Wirdjenpatronat
hatte 00m 15. ^al)rt)uiibert bie 511m 3al)r 1806 ber
Spital Stuttgart, ^m Treifugiäln'igen Krieg fanf bie
ßa1)l ber Bürger oon I3n auf 32, ber {Mufft oon
1 1 1 auf 22.
^Tccfiax-^iönittgen.
Spätgotifdie eo. Kirdje, malerifd), mit 9torbturui
unb fd)önem net3gewölbtem (S\)ox, mit fünf nod) be
malten SdjluRfteinen , bie ©litten gehen oon Jyra^eu
ober Stuftfcttbetn au*. 9ln ben Strebepfeilern ein (Sngel
Zum^Hm, »>r«**r.»>« mit »roei 3Bwnfd)ilbern. Mter Saufftein. Nathans,
Sotriftcfiftn. 15f»2. ?llte .vwMäuier.
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WerfariDciljinßen. Cproeil.
.{7.-.
31ecfiavn>eißmg<m (Höingen \2$\).
3etjen$n>erte eo. Äivdjc aum 1)1. Laurentius, 1468 am (Sfjorbogen, am SEßefttutm
148i» unb Y< , er bilbet unten eine bodjgeroölbte Terhalle: früher ftrenger oielecfiger
ü'bor, rippcnfreujgeroölbt auf .Üoufolen, j. %. .Üöpfen, | djarfe Stippen, mit jroei Sdjlufj-
fteinen, GbriftuSfopf unb ^Hofette mit (9eftd)t. übertäubte Wnnbgemälbe. Scbens
großer SlltarfruaifiruS au§ ber JVrüt)renaiffaiuejeit <?), mit erhabenem odjmerjens-
ausbruef im Slntlifc. Tie 3afriftei be
beett ein Oie^geioölbe. 3d)öne 3oprv
fandet, .fräufcr mit alten fteinemen
Unterftöcfen im Wenaiffanceftil, fo bas
A>au* be? 3af°b ^ircflen 1 <» Iis. — Ter'
Crt tarn mit ber .frerrfdjaft .frobenetf an
Württemberg. (Sine große 3teiubrücfe
führt jetjt über beu 91ecfar.
t^ßuHür (Osroile um JIOO).
3pätgotifct)C eu. ftirdje, 145)1, mit
uielecfigem Gljor, nc^geroölbt mit 3d)luf^
fteiuen unb beut 3)feifterjd)ilb be3 $an£
von Ulm, öon einem (Sngeldjeu gehalten.
3d)öncr gotifdjer Saufftein mit Slftroerf
ueryerung, Grabplatten ber Gerrit oou
Kaltental unb Walbecf, au* bem 1 5. bis
16. ^atjrljunbert : unter bem (£bor itjvc
Wruft. Übertünd)te Wanbgemälbc. 2urm
au ber Olorbfeite, unten net^geroölbt, mit
ueryevter Wanbnifdje. WrofjeS ehemaliges
3d)lofe, löuti, 15<»:,, mit uiel älteren
leiten, einem nod) mol)l erhaltenen frül)-
goti)d)en hod)auffteigenben 3teinhaus. 3lm 3d)lüjjtür uebeuftehenbe* 3tcinmetv
jeidjen. Tie .frolbcrburg , Weft einer flutten 9utg, mit <i tfiifc bicter
Wingmnuer. Sfaf bem Marhof, öftlid) Dom Torf, fünftlidjer, mit (Kraben
umgebener .fuigel. Gin ähnlicher mürbe abgetragen. Tas> fmb loocjl
römifdje SJurftel, um ben uatjen Olerfarübergaug \\\ becten. Ter Crt fam
roal)ri"d)einlid) mit ber Wraffdjaft Slfperg an Württemberg. Crtsabel
uon 11Ü0—131U», ba* Wappen mar ein uad) rcd)ts gefrümmtes
Wibbcrhorn. ^Jadjfolger mürben bie Kaltental, Walbecf, x.)(othaft u. a., bis
Württemberg in ben fahren 174« -51 ba§ 3d)lofegut faufte. %tm ^al)r l*i.i7 41
ftanb ba* Torf ganj öbe.
2 Mtmul)viit:. Zaufftriit.
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^tcfartrei*. C'beramt Öu6roi(i§biirfl.
ftleine gotifdje eo. ftirdje jum ty. Ulrid), oeränbert, mit Oftturin,
im 12. ^atjrlwnbert, fommt mit Mfperg an SBürttemberg.
Crteabel
_5»*WÖ.ri»i/.
i:
^Oppenweiler (8obbenu?ilare ^22).
(^otift^e eo. Stirdje, 1428, <2cf>iff 1601 uerdnbevt. Ter botje ISeftturm: anno
domini 1428, bitbet unten eine frcujgeroölbte ^orljalle. Übertünchte Sanbgemälbe
ietyt aufgebest. 3atilreid)e
Steinmetjjeit^en am Gljor
fenfter. ^n bem alt caliu
loioenfteinifdjen Crt t)atte Mio
fter Cbenbeim bei "ürudifal
»efi*.
$cßnnel?ei'ötngen.
($rofje unb fdjimegotifrije
eo. ftirdje pan tjl. ©eorg im
feftcu Sirdjljof, in beffen SRauct
alte Steine eingebt ftnb. Tic
ttirdje erbaut 1495 ff. uom
fürftlidjen SJaumeifter ^eicx
von ftoblen,v Turm im heften,
bod) unb oerjiert, unten nett
geroölbt, mit bem Stoppen ber
Nippenburg als Sdjlufjftein :
außen bie faft lebensgroßen
Staubbilber bes t)l- ?$etnt8
unb be6 1)1. (^eorg mit bem
Seilte« E. W. Ter (lt)or
überragt ba§ Sduff, bat ein
reidjeS Net^geroölbe mit fünf
Sdjlufefteiueu, barunter ben
"©appenfdjiib bes'-Baumeifters :
bie Wurten ruben auf 9Epoflel>
bruftbilbem. Wotifdjes Saframcntstfjau* unb laufftein. Xtte .froljbilber. ^atjlreidje
unb fd)öngearbeitete ©rabbenfmale ber Nippenburg u. a. Wefd)led)ter, oom 14. bie
(*nbe li>. 3af)tfytnbert& .freruorjuljeben baS Stanbbilb bes i'ubroig oon 'Nippenburg,
f 1498. Unter ber neuen Mangel auf einer Üoufolc ein fdjöner gotifd)cr (Sngel
mit ftrenj unb Tornenfranj, babei ein balbjerftörte* "öilbtjauerjeitfjeu. Mußen ein
(ftrabftcindjen , ob an 'ÜHeifter sÄlbred)t (9eorg gemafjnenb, U«»r>? Tie ganje
ftirebe ift ein ^erf oon bobem SBert unb gibt befonber* oon Cftcn tjer- ein edites
^ilb einer eblen fpätgotifdjen Mirdie, ben Räuber biefe* cinfad)=ftol*cn Stils. ©OH
2 Muimfxim. Gborfleftüt)!.
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Sdjnjieberbiitfltn. 377
}Jieiftcrfd)ilbem aeigen ftd) aroei am di}ot, barunter ber be3 ^eter von Pohlens,
Sroet in ber HorfwUe; ftetje biefelben, aber auf bcn Hopf aufteilt, auf bcm ©runbrifj
bcr $tird)e, neben bem £urm. 3>ie dauern beS Skiffe« finb nod) früljgortfd),
an ber ©übfeite ^at fid) ein fdjmaleS frfit)gotifc^cS ftenfter erhalten. — £d)öne
.Hirdjt ju Kamin.
sJNü f)le unten im ial, MUH, mit bem ©Oppen ber non ©tocftyeim unb Nippenburg,.
3m Crt ftel)t nod) ein großer fteinerner Stabel mit Staffelgiebeln unb Sappen
tafel mit ben Sappen be« ftriebrid) non Wippenburg unb feiner ftrau, geb. ©ölet
(von 9iaoen§burg) 15(>5. $er Stabel ift beim alten, jetjt abgebrodjenen 2Bafferfd)lofj.
3d)ioieberbingen fam mit ber .fSerrfdjaft Halingen im ^aljr 1339 an Württemberg.
sJJht^erren roaren Salbcrf, Nippenburg, im 18. ^aljrljunbert bie SBallbrunn.
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378
Wertarfrei*. Cb«ramt i.'ubii>iQ$burQ.
3rinuieberbingen gehört bev Wippenburger .£>of mit Sdjlop Nippen^
bürg, 1721, im ©tile bcr flett. £abei bie Wuine Nippenburg auf fdjroffem ftalf=
felfenoorfprung, auf bcn sJHauerfroucn oon ©albbäumen befdjattet. 2ln ben Neben?
gebäuben fmb Sappenfteinc eingemauert. (Sincr mit ben Sappen oon Nippenburg
unb Wölcr, 1563; ein anberer: Auno domini 1552 . . . roeilanb bes ebleu unb
ueftcn Ijans oon nippenburg bes> jüngcrn nadjgelaSnc roittroe ftrau finita geborne
burggreffin tjott bife fdjeurn baioen (offen, $ie oon Nippenburg erfdjeinen oon
1275 bis insi 17. ^ah,rl)itnbert :
^^n^ Sappen: ein filberner ^blersflug
im blauen ftelb unb nad) "öelclv
uung mit bcm örbfdjenfamt im
^atjr 1515 genierter 3d)ilb, in
1 unb 4 ber ftlug, in 2 unb 3
in 3d)ioar$ ein golbener 3d)enfcu-
bedjcr. Nippenburg fommt bind)
Beirat im Anfang bes 1 7. 3ab,r
bunberts an bic 3tocfl)eiin, 1685
an bie Neutrum oon (Srtingen.
^tammlnum.
Wütifdje eo. ftirdje \u bcn
beiben ^ol)anne§: Sfyoi 1487;
3d)iff 1522, mit ben Sappen
ber 3tammt)cim unb £b,umb im
ciibportal 1522. (£b,or prädjtig
nctjgcioölbt mit Sappen unb ,yoci
®teinmet\td)ilbern, auf Jyigureu=
fonfülen. 3aframent*bau'i\ fdjöu
umafteter £aufftein, gotifdjc, find)»
gcfdjnitjtc Gborftübje. Wrablege
bcr Herren oon 3tainmlieini.
^icrlioürbigc Wrabplatten unb
Icnfmaler, oom 14.— 18. ^abr
bunbert. 3tatt eines Purine* Tad)reiter auf bem Seftgiebel. Natbau* 1595.
(fbcnialtge* Safferfdjloft, erbaut 1571» f. oon ^aumeiftcr .freinrid) 3d)icfl)arbt,
Nitterfaal mit Oolyäulcn : am (Eingang in beu Ireppcnturm 1581. Jyrudjtfätten :
3d)loi"?garten. C r t sab c 1 , bic oon 3tammbeini , tübingenfd)c Xieuftmanneu oon
llsi ]5,ss. Sappen in bcm oon Not unb 3ilber linfs gefdjrägten 3d)ilb ein
grüner 3pcd)t i3ittidO mit roten lüften unb .fmlsbanb; .£)clniMer ein oon Not
unb Silber irfjräglinfs geteilter 3d|ioancnrumpf. Ten 3tamml)eim folgten bind)
Beirat bie 3d)ertlin oon '-öurtenbad), benen 1737 Sürttemberg bcn Crt abfauftc.
Ter ältette 3tanunl)cim erfd)eint im ^abr 11 Hl in Gelingen im .ftoflager ttaifer
Ariebiid)* I. xnmu 13. oalnbuubert blftbl in bcr Familie ein Winucfänger : S'olf
Virdjc iit lamm.
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lamm.
379
Don St., umrttembcrgifdjer .frofmeifter, blieb ben 21. 9)lai 1377 in ber Sd)lad)t bei
Reutlingen, unb £>an§ oon St., babifdjer Hauptmann, fiel, gleichfalls für ba§ .frans
"Bürttemberg fämpfeub, ben 3. 9tooember 1449 in ber ÜBliens^albe bei Gelingen.
lllJdctiior oon St. ftanb beut .Hloftev St. lllrid) unb Slfra in Augsburg als im*
gemein uerbienter 31bt uor oon 1459 bis ju feinem Job 1474.
lamm, .^öticcuc Ifmyotciifäulett.
$amm ((Tamme P93).
3m ftarf ummauerten Stird)t)of erbebt fidj fütju unb beberrfdjenb bie merf-
loürbige, faft nod) frübgotifdic cu. Mircfje jum tjl- 'Bartholomäus, mit märijtigem,
oben nd)tectig merbenbem Cftturm, an ben ftd) öftlid) eine oielccfige Gljorbaube
fdiliefjt, innen aber eine ueUgeroolbtc £>alle, bell, bod) unb weit. Tie Rippen ruben
auf 3&anbf&u!d)en. Tie Cftpartie ift groft gebadjt, babei oon malerifdjer Sirfung
unb roeitbin mit Redjt oorbilblid) getoefen; ferjv gute? (Gemäuer mit langen (*rf;
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I
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.iunenjjauieit.
3H1
quabern; reijenb flauen bie SHaftroerffenfter au§ ben fo einfaäVebel gehaltenen
dauern. $>ie lichte Sänge be§ (£f)or§ mifjt ba3 doppelte, bie lichte |>öl)e ba§
Slnbertfalbiadje ber listen breite. Unter ben Steinme&5eitf)en fommt mehrfad)
oben am Xurmeingang jenes h=formige oor, f. o. beim iurm oon Teilungen.
2aS h finbet ftd) aud) mit ber ^a^reSjaljl 1455 am Sduff ber Äirdje au 3)iunbels=
Ijeim. Seiber ift ber 9? ante am 93eilunger $urm nictjt met)r ganft lesbar, er h»efr
.franfelmann ober ^einjelmann. tiefer Ii mufi ein bebentenber 3Jleifter in ber
^lecfargegenb unb t)öa^ft luafyrfdjeinlid) aud) ber Urheber ber Cammer ftirdje ge-
roefen fein, bie auch, in bie erfte |>älfte ober bie 3Wirte beS 15. 3al)rlmnbertS ju
fetten ift. $ie maffenfyaf ten , ^öajft eigenartigen Jürme in 2amm unb 93eil)ingen
ftnb in benfelben 2lbmeffungen aufgeführt, beibe mit ben fttjmalen SRippenfreuj*
($en>ö(bejod)en unb je auf ben Sdjlufjfteinen i?amm ©otteS unb SBappen. Sd)öne
Safriftei. (Smporenfäulen 1672 G. G. H. M. (Smporenbrüftung 1666 M. I. P. H.
P. I. H. M. Z. Saufftein oom Steinmetjen SW. SBolfgang 'sMctjer ] 674. 9*athau3 1686.
TaS $orf mar ummauert; nod) Spuren baoon. $8eim abgegangenen Ort „©räche"
i iHeidjSlehen 1157) lag ber töurgftall, ein fünftlittjer, oon einem SEBaffergraben
umgebener #ügel mitten im $al; babei ÜHefte ber St. fiorenjfapeüe mit einem
Kirchhof. $amm fam mit Benningen unb $>ohenect oon einer öräftn oon Geringen 1 351
an Württemberg. OrtSabel im 13. unb 14. ^ahrhunbert.
.Buflfenßaufm (^upfyenfjufen \2<ft).
©otifeb,e eo. Stirpe jum hl- |)ippoli}tuS (?), mit fpätromanifdjen heften ; ftarfer
niebriger Oftturm mit abfonberlid) gefd)nitjtem , fpäterem höljernem Aufbau unb
bübfdjen altgotifchen (Shorfenftern, innen freujgeroölbt. ©uteS altbeutfcheS ©emälbe
auf ©olbgrunb, ©hrifruS am Äreuj mit Sflaria unb Johannes. $ie Safriftei l)at
ein lonnengeroölbe. 2US Weifterjeidjen erfdjeint an ber Sirdje baS bei Stetten im
Remstal, S. 164 abgebilbete. ^uffenhaufen, wo Älofter SJebenljaufen begütert mar,
fommt mit ber ©raffcfyaft 2lfperg 1308 an Sürttemberg.
91ebenftet)enb geben mir noch, bie Äirch,e oon .ßuffenhaufen. $er Stird)e ju
(Eglosheim mufjte im ÄunftatlaS ein eigenes SMatt geroibmet roerben, fo reich,
ift ber 'öejirf an trefflichen Staffen ber ©otif.
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<£>bcramt fßar&ailj.
^/er Mittellauf bc* Diecfars uuifdien (yanuftatt unb ^efigf)eim, reo fid) in
weit ausljolenben iutfeifenbögen ber Jlujj bind) ben Mufdjelfalf l)inburd) bräunt,
ift rcid) an malerifdjer 3d)önl)eit. Burgen fangen au ben Jyelsfantcn, bic 3täbtd)en
unb bic feften 35orffird)t)öfe ftub felbft mteber burgenartig. 3lbcr bic einft vk\
befahrene 3d)iffcrgegenb rourbe uom 3*erfel)r uerlaffen. «tili uub meid] rinnt ber
blaulidic ivlufj jmifdjen Aalffrifen unb Kobern Uferbicfirfjt buvd) ba? founige $al.
3tu§ ber «Wtternadjt ertönt im Mai ber Wefang jafjlreidter Wad)tigaüeu : ÜBMlb*
rofenbüfcfje in fjotjen '-Bögen fdjtuanfeu über Das glüticube ©eftein mit flammenben
Blüten; feudjtglänjenber Gfeu friedjt in ben Weinbergen unb ummantelt ganje
Mauern uub bic f)öt)lenarttgen 3teiul)äusd)eit ber Wcingärtner. Meift pfeilcrloje,
bebeefte Jpoljbrilcfcn , fogenaunte fliegenbe knieten uerbinben bic Ufer. (5s ift ein
3täct Wtjein ober Main im f leinen, leiber uiel ni wenig burrijmanbcrt. 31 uf bei
.f)öb,e ftnb 3lussblirfe an bie Jteupeeberge unb bis au bie fernliegenbe 3llb. Giner
ber.gröpten Weifter unferes ^olfe*, Jyriebrid) 3d)iUer (1759 bis lsnö.i, trat au*
biefem Jale Ijeroor. 3115 ftulturmittelpunfte erfdjeinen neben Marbad) bie ftlöfter
Dberftenfelb unb Steiub,eim a. b. M., bann @rof?bottroar unb bie gewaltigen durften
über ben Xälern bes *)lecfar* unb ber Rottmar.
£fterttintcr.
311$ frühere liHingroällc uub ^ltgletd) ^eilige v#erge fteigen auf ber Hemberg
bei 3tffalterbad) uereinjelt aus bem Slcferljodjlanb recfjtö bes Olccfar*, bem ftotum-
afperg genau öftlid) gegenüber, bann im "Sottroartal ber Wunneuftcin, genau
nörblid), unb in berfclben Entfernung oom Hemberg wie ber 3tfuerg.
(Grabhügel bei .£>öpfigl)eim, .ttirdjberg, .ttleinbottroar, Murr, Melingsfmufcn,
3teinb,eim, Weiler jum 3tein unb beim Äirfdjenljarbthof.
mir bie Börner mar ber alte 3d)ifferplat$ Marbadi t)od)iuid)tig, rjier fommt
oon Cfteu, uom iKtjcinlimc* tjcv, t>a* lauge Murrtal, uon Otovboften ba* fruchtbare
uielgeffidjerte ^ottwnrtat. ^Jlarbad) gegenüber, bei Benningen, auf bem linfeu
sJtcrfantfer, mar itjr Äaftell, eines ber mid)tigften ber s3lecfarlinie. x\m ied)^eb,nten
^afjrtjunbert madjtc man fjiev fd)on 31u*grabungen. (Sinen alten "i*lan bes ftaftell*
bcmafnl nod) bas ft. 3taatsarct)itr. feine (Sröfje mar ]:\-> $\i H><» Meter. $<ei
Benningen unb Marbad) fanb man aud) fd)on maudjen römifd)cu Xeufftein, mit
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Warbad).
383
3&eif)infd|riften an bcn s-8ulfan, unb jmar
von ben Xorfberooljnera an ber Wurr, Vicani
Murrenses, an bie ftlurgöttinnen, bem ®emu3.
ber 3d)iffer, bei* SMftoria, bem OettiuB bei
herein« ber ^remben, ber Xiana, Wincrua,
in Steintjeim ber ^uno, in (Srbftetten bem
Warö (Snabetuts. ,^u (^rofjbortroar fanb man
eine siBeibinid)rift uom ^afyx 201, nad) roeldjer
bem Apollo unb ber Sirona, einer feltifdjcn
-fceilgöttin, ein Jempel mit Wlbfäulen er*
richtet roarb (M.).
"Jlud) bei "^urgftall, ^leibellljeim, Stein*
beim fanb man "flilbroerfe, "Jlieberlaffungen
bei Warbad), Slffalterbad), 9luenftein, Otttg*
ftall, (hbftetten, Sltrdjberg, Wunbelebeim,
Wurr, MieüngStjaufen, Steinbeim, Seilet
jum Stein. Mömifdje Strafen liefen nad)
alten Wehningen oon Warbad) nnb (9rojj=
bottroar ans.
)H e i t) e n g r ä b c r fanb man biö jetjt bei
Warbad), ftird)berg, ftleinafpadj, Wim*, Ott»
marSfjeim, ^leibetefjeim. 3)ie ineiften biefer
Aimbe, and) bie römifdjen, jettf in Stuttgart.
3ftarlHic§ (Ulavcbadf 978, ba* ift
Wrenjbad) sioifdjen ^yranfen unb Sdnoabein,
Cberamt*ftabt.
'.Mite, im Cuabrat gebaute, faft nod)
gauj ummauerte Stabt auf felfiger platte
red)t* über bem Siecfar. 3m Sommer 1(59:}
mürbe bie Stabt burd) bie ftranjofen oofl«
ftänbig in 2lfd)e gelegt, e3 ^aben ftd) bie
Spuren bi* beute nid)t uerroifdjt. 9ßon ben
brei Jortfirmen )tet)t nod) ber obere unb be=
berrfdjt bie Stabt, ba ber £urm ber Stabt^
tirdje, im N-8raub uon 1693 jugrunbe ge
gangen, nid)t metjv aufgebaut roorben ift.
Xie eo. Stabfird)C jeigt außen am (S itox nod)
gotifdje formen, unter «albadjinen cble Stein=
bilber an ben id)ön gehaltenen Strebepfeilern.
'JÖSenbeltreppcntürmdjen, 16<>2, mit bem Stabtroappen. ©anj ertjalten aber blieb bie
außerhalb, norbbftliri) ber Stabt, im feften Kirchhof ftehenbe tJUeranberf ird)e (Kj.
.frier lag ol)ne Zweifel bas ältefte Warbad).
§
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384 9tt<tarfret3. Obetotnt SHarM-
2)ic cd. 2lleranberfird)e , bretfcfnffig, ganj gewölbt, mit einem mit flehten
tfenftem oerfeljenen |>od)fdnff, mürbe aus einer alten 93afilira umgeformt. 3tm
Seftturme fte^t: Anfang be§ forS 1450. «nfang ber firmen 1463. Anfang be*
turn« 1481. Söaumeifter mar ber befannte 3llbred)t ©eorg; an ber 9Rarbad)er
3Harba*. Hlaaiit>«tird>o.
.stirdje jeigt fid) fo redjt feine Gigenart, fein Sparrenfdjilb im Gtjor. 2urm, Sdjiffe
unb (£l)or finb mit fdjönen, nod) bemalten ^iet^geroölben überfpannt; oiele aud) nod)
bemalte figurierte Sd)Iu&ftcine ; im #od)fd)iff rul)en bie kippen auf ben $ruftbilbern
ber jroölf 3lpoftel. Die Strebepfeiler ftnb nad) innen gesogen, fo bafc bie Stirdje
eigentlich f iinffdnfftg roirb. Steinerne gotifdje ftanjcl mit SJilbroerteu ; ©rabplatten
unb iotenfdjilbc , gotifdjc (Stjorftüfyle, Sanbgemälbe. Sefjr fdjlanfer, gotifdjer
ftruflifiruS. (Sine fdjöne Sdmiiebeifentüre fütjrt nom (£l)or in bie Safriftei. Olberg
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ÜHarbad).
385
mit halbjerftörtem 3Keifterjcic^en. 3eb,r bemerfensroert imb ein treffliches. s43orbilb
ift noch, bie alte, aus Wibrecht ©eorgS 3^it ftammenbe $ecfenbemalung ber Äirche
mit flammen unb 93lumen. $ie 93er^ältntffe, auf einfachen 3<*hkn bemhenb, ftnb
von ausgezeichneter 3Birfung : innere i'änge ber ftirdje ju ber beS (£t)or§ roie 3 : 2,
"©reite bes" NJJ?irtelfd)iff§ |K ben Seitenfdjiffen ebenfo. ^ufjerbem fte^t in ber
Stabt recf)t8 beim herein-
fommen burd) ba§ obere 2or
bie grofje Stapelte ju <5t.
SBenbeltn, mit fd)önen,
gotifd) gefüllten redjtecfigen
Aenftern, jet>t ftäbtifdjeS Üttr
d)io, innen mit Ijalbjerftörten,
cinft frei fdjroebenben SRtppen-
geroölben(k\). vSmDberamt$=
geridjt fteefen uod) ieite bes
ehemaligen Sdjloffes. Än
(Srabftetnen an ber hieran*
berfirdje oom 3ah* 168<; ba*
^eidjen J , ferner ein 31
unb ein K barüber, 1578,
in ber Jurmhalle £ auf
einem 3d)ilb; am Clberg
<oer (tummelt) unb aud) in ber
3 labt ein gan,\ ähnlidjes
^eidjen, roie in Grbmann=
häufen, f. u. 3. 3H!>.
$a* 3d)illerhaus,
einfaches! .£>ol*haus mit jahl-
reidjen 3d)iUer=(£rinnerungen.
(Sbenfo bas 1 903 f ertiggeftellte «Warba*. eatrtneitü« in »>« *u jranbertir<*c.
3chillermufeum oor ber Schil-
lerhöhe, hod) über I erraffen am Olecfar, bas aud) Silber unb 3)ianuffripte ufio.
auberer fd)iüäbifd)er Tid)ter enthält. Brunnen mit bem „rotlben 3Wann". Ginige
alte Unterftöcfe oon Stein fmb nod) erhalten. 25er Slnblicf ber jum leil noch um
mauerten Stabt ift oon ber Jalfeite ein hödjft malerifd)er, aud) fieht man fic fd)ou
oon roeit her über bem sJlecfar am Slbtjang über ^elsbänfen thronen. 2ln ber
„Sdjillerhöhe" jioifchen hohen Laubbäumen feit 187« baS Grjbilb Schillers oou
<S. >)iau, mit reijenber 3lu3fid)t. $er abgebrochenen ÜDhurbrücfe gegenüber ift
auf einer v#öfd)ungsmauer ber neuen Strafte ber Sibmungsftein biefer "öriiefe,
roeld)e im ^atn* ll-Jü oou £>crjog Gberl)arb £ubroig, bem ßrünber l'ubroigs-burgs,
erbaut rourbe, aufgefegt.
f oulu«, Tctttmälrr and ai'HiMfmbtrg. ««tartrei*. 2."i
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386
viiecfarfrei8. Dberamt sJJiavbadj.
SRarbad) fjeifjt 978 3Jlarcbad), ©renjbacb, jimfdjen Stanfat Unb Sdjroaben,
9teid)§gut, baS 978 an ba§ $od)frift <Speier gelangt , roefentlid) gräflid) calwifd),
wirb im brennten .^a^r^unbett aHmäfylid) roürttembergtfd). 2)er „Sßarbadjer
s-8unb" oom 14. September 1405, beftefjenb au§ SRainjj, $aben, SBfirttemberg,
Strasburg unb 17 fdjroäbifdjen Stäbten, im ftampf ber Äönige 9lupred)t unb
"ffienjel. SBappen ber ©tabt jeigt im gehaltenen golbenen Sdjilb redjtS biet
£irf drangen, ltnf§ einen mit SReben umranften £urm. (Sin SJaumeifter be*
15. 3atirb,unbert$, Slleranber oon ^arbad), erfc^cint in Strasburg unb ÜJJailanb.
'JHarbafl. ?l(c?anbcrfir<$t. aufgemalte 9Jiufter am (3cftübJ.
£obia£ «Janer, berühmter Slftronom, roirb 1723 al§ Solm eines Wagners l)ier
geboren, f in (Söttingen 17<>2. ftriebrid) Stiller am lo. Wooember 1759.
■
^ffaCtevbacü (Hffaltrebad? 978).
Seiten |ld)tbar, am ftujj be§ Hembergs gelegen, $otifd)e eo. .Hirdje, 17(>5 er=
loeitert, mit oielecfigem (£tjor ; Jurm uralt, an ber Slorbfeitc be3 (£t)ore$ aus glatten,
f leinen unb mittleren Steinen auf erbaut. Versierter , ad)tecfigcr Jaufftein, 1778.
"Jlorbpforte bes cd)iffe$ mit altem Steinmet3jeid)en. Wattjau* 1775.
Steinäajlen, mit ehemaligem Sdjlbftdjen.
"Bolfjölben, 53urg, JHuine feit 1604. 3n sJl. Crtsiabel im 13. unb 15. 3ab,r=
Rimbert, bas Sappen im cdjilb ein nad) linte gefrümmtes Sibberljorn. 0«
Solffölben (SSolfesfelbeii 113«;) Crtsabel oom 1 1.-13. Saljrfmnbert, Siegfrieb
non 28., ^iid)of oon Sreiev 1127 — IJ 4«.
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«uenftein. SSeilftein.
387
Jlucitßem (Oftljeim im [\. 3ahrlmnbcrt).
"öurgruine Helfenberg (K.), mit h°hcn dauern unb frönen ftenftern, au* bem
Anfang be* 13. ^a^l)unbert§ unb fpäter. über bem (Singang bev Sittftabtfche
SBappenfdjilb, 1579. vöeim Sdjlofj ftanb eine .Kapelle, bie 1817 abgebrochen rourbe.
3)ie fetten oon Helfenberg erfdjeinen 1259- 1354; ihr Sappen war in 3d)war,z
Moei abgeroenbete filberne harten. Äirrfje sunt r»l. ^afobu«, 1832.
^fitftcin. Jlufom. »ort vV<Ha&tr.
gMCßehi (Biliftein \23\).
2>ie Stabt ift zum leil uod) mit Stauern umgeben, bie firf) zur ehemaligen
$urg hinaufziehen. £ie beiben Jore finb uerfdjnmnben. 3«' Mfy 1693 brannten
bie Jyranjofen faft bie ganze Stabt 1 150 ©ebfiube) nieber. Xie außerhalb, nörblid)
ber Stabt liegenbe eu. Slnnafirdje, jeHt s^farrfird)e, fpätgotifd), mit idjönem (Stjor.
^mifdjen ber Stabt unb ber "-Burg bie St. sJ)iagbalcncnfirche , au* früher
gotiidjer fteit, jetjt Turnhalle, mit Wrabbenfmälcrn ber Sunnenfteiner, unb
^Heften uon vIßnnbmalereicii im 'iSeftturm. >Hathau*, ftattlidjer' Holzbau. Tie
"öurg, aughan*, großartige Muhte au* bem zwölften ^ahrhunbert , mit mot)U
erhaltenem fünfeefigem ©ergfrieb; zahlreiche Steinmet^eidjen. herrlicher 'Ölicf uom
Sal an bie 8urg empor.
(Ss ftchen nod) bie h ^yiifj ftarfeu llmfaffnng*mauern unb ber berühmte
(unfertige Wergfrieb, alle* au* ben fchönftcu Steuperroerffteinquabern, au? ben Seifen,
in benen bie ÜRauem wurzeln, unueruntftlich äbereinanber getürmt. 3(uf ber allein
zugänglichen Cftfeite ift bie s^urg bind) einen tiefen, in bie helfen gehaueneu (Kraben
oon ben SBorroerfen getrennt, bie nod) aus einer flauer belieben, meldje im Süben,
Cften unb Horben um bie SBurg läuft unb an bie dauern oon ^eilftein fid) au
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:t.ss Wecfartrcift. Cberamt Marbach.
fdjtießt. ^tn ber nörblidjen Seite jroci $>nlbronbelle. über ben Wurggraben fütjrt
au ber Cftfeitc eine fteinerne Wrücfc $u einem ^albuonbeü unb oon ba burd) weiten
Wunbbogen in ben Sd)loßl)of. Sinfs fteljt frei, nidjt in bie fllingmauer eingebaut,
ber geroaltige 'öergfrieb, 85' tjod) au§ großen ©U(f elfteinen. (£r ift fünffettig , unb
jroar fo, baß feine ©ruubform ein Cuabrat bilbet, beffen gegen Often, gegen ben
(Eingang unb bie kniete geteerte Seite aber einen auswärts gerichteten ftumpfen
ÜÖJinfel bilbet, um bem Angriffe bie größte ^kuerbiefe unb überall fdjräge Jrlädien
unb ftumpfe SBinfel *u bieten. Tie Woltern bes Cuabratä finb IW bief. Tie
Ringmauer, außen ^ucfelfteine, innen glatte Cuaber, ftetjt nod) 30' t>od) unb t)at
gegen Sübcn ein äugemauerte* romanifcfje* iftenfter. Tie s.!lu*füt)rung ift eine ganj
uortrefflidje.
Weilftein gehörte, mie ber größte Teil bes «ejirte, abgelesen oon Crtöabeligen
im ^roölftcn ^aljrrmnbert, ben Wrafen oon (5alro, bereu einer 1231 fidj „oon
Weilftein" nannte, bann ben Warfgrafeu non Waben, rourbe feit 1304 allmätjlid)
mürttembergifd). Seit (*ube bee: 14. ^arjrljunberts faßen auf ber Würg längere
,$cit bie SBhtltnenfteht. — Tai? Wappen ber Stabt ift im roten Sd)ilb ein fed)?=
ertiger filberner Stein, in meldien brei ftlbcrne Wnuerbämmer eingebauen finb.
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BmgftaK. (PrbfteUen. (stbrnumiljauieii. öronau.
389
©ottfdje cd. ßird)e, mit ne^gcroölbtcm Cftturm. 5(m (£t)orbogen fteljt 14«.").
Steinerne Äanjel. $er Crt mar altftiftbacfnangifd) unb löroenfteinifd).
§vbßeüen ((gguerftetten [2*5).
Skränberte, fpätgotifdje eu. 5lird)e, 1474, mit älterem Cftturm, worin ein
fcf)önes We^geroölbe. Hilter Jaufftein mit bem roürttembeigifd)en Sappen. Ter
Crt gehörte jur -frerrfrijaft Solfs=
iötbcn , bie Siirdje bem JUofter
<?id)tenftern.
Öi6marm freut fen (3- ober
ftcrcfcnmatvbtifa 978).
s}Jlcrfroürbigefrüt)gottfct)eiiird)e
im burgartigen ftirrfjtjof, mit uieU
erfigem rtppenfreujgeroülbtem (£l)or,
mit uralten aRafjroertfeitftern. ®e*
fetnippte .ftoljfäule im (Sfjor: Anno
1742 L D. K. Z. M. Sdjöner frü>
gotifdjer, ftarf lebensgroßer Äruni-
firus. 3'« füblidjen "Salbadjin 1 Zi-
borium), ber nörblidie abgeritten,
sJJteifter?ieid)en
$er s-8albad)in auf ^ra^enföpfen
unb einer adjtecfigen Jyreifäulerufjenb :
auf bem Sdjlufjftein bes sJtet}gerool=
be§ @t. ^ofyannes b. J. — Jauf
ftein 1494, mit reidjem Jöf. 9Cn
einer Stirdienccfc ift eingemeißelt: 1517 .fcagel, 157i> ftarben 17<», iüoh falter
Sinter, 162H ftarben aÜljier 253, 1634 ^örblinger 3d)lad)t.
ÜKatfjauS 1«04. %n einem .£>au*, über bem Eingang 1598 .£>an* £<t\aü unb
barunter ein Sdjilb mit einer ftaltftnarfe .^roif dien jroei L.
Crtsabel im \roölften ^atjrtjunbert. Ter Crt fam mit sj)iarbad) i)7s au
3peier, fpäter an Württemberg, nmlirenb bie Mivdie bem Mlofter 9Wurrl}arbt gehörte.
(Äi-onau ((ßruonoina 858).
Wotifrfje eo. Siirdje mit älterem Cftturm. .frübfdje .y>ul,tfan,scl , 'Hofofo, mit
eingelegten $öl$em. Olorbportal 1599. .^übfdjer Interner Aufgang.
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(frbtttaitiiljoiifm. Sauffidit.
390
"Hedarfrei*. Cberumt SNarbacb
$YOßßoftma¥ (im 9. unb \0. 3ar/rrjunbert öobibura, Botebor), ©tabt.
9lltcrtümlid)c Käufer mit 3<rf)re3satyai, tote 1549, 1595, 1599. Die 2lltftabt
ift jum Deil nod) ummauert, bie brei lortürme ftnb gefallen. (Jd. ^farrfirdje jum
t)l. SWartin, mit früfygotifcrjem Cftturm, bei* innen oon einem fpäteren fdjarfen
Wetjgemölbe überfprengt mirb. Dasfelbe rut)t auf Jtragfteinen mit beu oier $ird)en
uätern, bem württembergifdjen unb (Stabtwappen. Tie 3d)lufjfteine mit Q3ilbroerfen.
— Sd)önesi Sirujifir.
(Srojjartiges 9iatl)aus, 1556, mit alten, junt Jcil ucrtäfelten ©elaffen unb
fünftlidjer Uljr. Sn einer fd)ön gefertigten ©äule 1556. Da§ tfameratamt, dje*
©rofcbottiuar naä) iWcrian. 1643.
malige« 'ööuwingbaufenfdjes 3d)lofj. Da* ehemalige .ttlofter, ^eguinentwus, mit
gefdjuirjtem ©ebälf, 1558. iUlarftbruunen 1747.
3m 9. ^ah,rb,unbert erhielt Ülofter ftulba, H73 ftlofter 9ieub,aufen bei 2Borms
liier (Hilter. Crt3abel im jwölften ^atjrbunbert. Dann mar $roftbottwar Deil
ber .fterrfdjaft l'iditenberg. Tie ftirdje beiafj ttlofter sJHurrb,arbt. $ier würbe
geboren Martin .fruft, ber erfte «udjbrucfer ju i.'t)on 147«, unb WifolauS Wepler,
$ud)brucfcr in s#afel 1486—1509. Das Sappen ber 3tabt ift im golbenen
3d)ilb ein red)t*id)auenber meifter 3tord), 3dwabcl unb "^einc rot, über iljm eine
uier^infige £nrfd)ftange ; im 3lipertal bei CSroftbottumr füllen bie 3türcb,e fidj all=
jätjrlid) au« weiter Umgegeub jur Säuberung uerfammelu.
^öpftflßcim (f)eppftfem J245).
(So. Mircrje \\m\ 1)1. Weorg, 1490, mit Cftturm. 3d)öite Wrabbenfmäler au«
bem 16. unb 17. ^alnhunbert. Pfarrhaus, 15ss. Ehemalige* 3d)lof? mit fd)önen
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Jtinfjberfl. ftieiimjpad). sTUinboltroor.
39 t
föenatffancefäulen ; aber auch mit oiel älteren teilen.
Uber bem |>auptetngang ba3 Sappen bec Säger oon
©ärtriugen: Neque nihil neqae nimis 1588.
Galro^oaibingifcb, würbe ber Ort im 14. %a\)x-
hunbert roürttembergifd). fieljenSträger waren im 15. unb
1«. ^afarhunbert bie 6pätb, oon 1587-1678 bie Säger
oon ©ärtringen.
Sllte Käufer mit SahreSjahlen, roie 1440, 1534 an
ben fteinemen Unterftöcfen. ©otifdje eo. ftircbe mit Xurm
oon 177.9. Pfarrhaus im SRenaiffanceftil 1617.
@o. Ätrc^c 1790. (Sbemalige 93urg beim SBarthof ;
baielbft mar im fünfzehnten ^abrhunbert ein 33ergroerf, an ©münbet Ülugftein
breber oerlieben.
sBohJerhaltene gotifche eo. Äirtbe, 1421, 2urm an ber 9torbfeite, (£bor mit
f (honen sJtet}geroölben , mit bem SBappen ber Herren oon Plieningen auf ben jroei
Sdjlufjfteinen. ^(ügelaltar mit ©djnitjereien unb ©emälben. 2ln ber Prebella
bie Stifter, *roei Herren oon Plieningen, mit ibren Stauen, geb. oon Sacfafenheim
unb oon 9Balbenburg. ©ehr alte?
Ärujiftr. SRenaiffanceißanjel (K.)
mit M. G. unb einem Sfleifterseicben.
^scgöner -iautttetn mit Dem «isappen
ber $errn oon Plieningen. $übfcf)es
®aframent§häu§chen. Jreppentürm
(hen, 1611 (K.).
s2ln einem ©rabftein bie Jahres
jabl 1686 unb betreibe Reichen, roie
oben bei Harbach am ©rabftein
aus bemfelben Oabr (f. ®. 385).
Zahlreiche ©rabplatten unb
©rabbenftnale au§ bem 15. bis
18. ^ahrhunbcrt. 33efonber§ ju
bewerfen ift ba§ grofje Familien
benfmal ber Herren oon plie
ningen, 1525.
Schlofj Sdjauberf, mit
älteren Seilen, in reicher Saum»
«iciubottttjar. XauflW*« Umgebung.
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392
"Htdaxtttii. Obexamt SJiatbad;-
SRuitfecfeßeim (munbolfesfjdm (245).
Mite $ol$&itfer, eines nod) mit «lumenbematung. SRefte ber früheren QJurg.
(Sotifdje cd. ftirdie, ueranbert 1602, mit früljgotifd)em Cftturm, beffen fdjarfe kippen
Don ftrafcengefidjtern auSgeljen. Alter Taufftein. ©etäumige gotifdje Jyricbliof
firdje |ll 2t. Kilian, 14.").") an bcr Worbroeftccfe unb ein h, f. o. 3. 381 ; mit
riupenfreu$geroölbtem (Sfjor, ©rabbenfmälern aus bem 1 5. unb 1 H. 3öt)ri)unbert unb
gotiidien vJBanb- unb ©eroölbemalercien. kleiner früljgotifdjer ftrujifirus" mit fdiur.v
artigem i'enbentud). U)ie jettf roieber gc=
reinigten unb feftgelcgtcu Sanb unb
Tecfenmalereien, au§ ber Glitte unb geilen
.frälfte bes 15. Oa^l)un^tvt« ftammcnb,
getjören *u beu beften unb roidjtigften bes
Olecfarf reifet unb geben ber fdjönen, (tili
auf bem einfamen Jyiebljof ftetjenben Mirdje
eine rounberbar roeibeuoUe Stimmung.
Der Stil ber Tecfenmalereien im Ximu
d)or ift befonbers groß unb Etat unb uoll
fpredjenben Ausbruch.
2$tuvr (Jtturre [2^).
Spätgottfdje eu. ftirdjc mit älterem
gewölbtem großem Cftturm. ^n ber nt$»
geroölbten Safriftci fetjr alte« Jtru*ifir.
Arn norböftlidjen (*nbe bes Torfe«
mar bas Jparbtgeridtf , 18:19 au ©eorgii
)U!tt le^teumal abgehalten. Unter t'inben
bäumen ftanben 16 Steine imJireis umher,
al3 Sitje für bic .jparbtriditer. Crtsabcl
im 12. ^a^rljunbcrt. Ter Crt fam mit
Warbad) 13"2 oon Ted teihoeife, ber Meft von .ftirfau 1313 an Württemberg.
Ö)ßci*flt,nfel'6.
Tie großartige eu. Stiftsfirdje jum ty. Johannes b. T. gehört |U beu alteften
unb merfroürbigften .Ulofterfirdjen unferes l'anbes. Tie erfte Stiftung foll im oaljr
lol «; gefdjehen fein. (Ss ift nun gar nidjt unmöglid), baß bie Unterfirdie, olme
beu jetzigen Turm, aus biefer ;}eit ftammt. siiMe bie neueften Ausgrabungen gejeigt
tjaben, fdjlofe bie Struuta mit einer fjalbrunben Auftbe, unb über i^r muß fid) eine
gleid) große Cberfirdje erhoben haben, bie Sirqptafenfter gingen urfprünglid) ins
ftreie. Tie Cberfirdjc mar einfdjiffig, unb aud) mit galbrunbem 9lpübenfd)luß, ber
außen in einer Walter hinaufging. Tie ©eroölbe, roie bie Umfaffungsmaucrn
ber Uuterfirdje fmb aus fdimalen, reich mit Hörtel oerbunbenen s^nid)fteiueit, in
ttlrtnbomuar. eatramtiitoljait*.
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Cbcrftenftrlb. :m
ben Jyugen mit Hörtel oertieft ausgefdnniert. ©anj bie alte früfyrümaniidje 3(rt.
Gin 'ölief auf bie (Srunbriffe (K.) jeigt bie oerfdnebenen s3Banblungen unb ^er^
gröfterungen. Über ben uralten Äcrn f)cr baute man am ($nbe be3 jroölften ^a^t*
bunbevtö bie bvctfcf)if fige tauge 3äulen* unb W eilerbafilifa , fdjob bie Raulen unb
pfeifet Dollftänbig aufgearbeitet in bie SBänbe ber Strnpta hjuein, roeil man Ijödift
luabrfdjcinlid) ben norbern 2eil ber Jtrnpta beseitigen roollte. ^ie "älussgrabnngen
im xuib,re 1h9<> ergaben nun ferner, baft an ber C)U unb ^eftfeite bes Wittel
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*
:194 91ecfarfrei«. Cbtramt Sflarbocb.
fdjiffS eine grofec Ijalbrunbc Ulpfibc oorfprang; aud) roar je eine am Dftenbe ber
Seitenfdjiffe. 9km biefen ftel)t nod) bie am füblidjen Seitenfdjiffe, oon ber am
nörblidjen roaren mir bie Anfänge nod) Dorfjanben, fie ift jettf bnrd) ein Treppen^
türmdjen erfe^t. 3km ber mittleren Stpftbe ftefjt man in ber £n)pta nod) bie
Aimbamente. (Sbenfo liegen im 3öeften bie Jmibamente ber ÜDJittelapftbe nod) im
"^oben nnb am nörblidjen Scitenfdjiff bie ©runbmauern eines rnnben romauifdjen
^enbeltreppentnrme^, bem am anbern Seitenfd)iff roieber ein foldjer, vielleicht and)
eine 9lpftbe, entfprodjen Ijaben roirb. £ner ftetjt jet)t ba§ StiftSgebäube. (Ss roar
alfo eine l)öd)ft rcid)e Anlage. Tie öftlidje ^auptapftbe rourbe balb burd) einen
gewaltigen Cfttnrm, beffen untcrfteS ©efdjofj aud) bie Strnpta erweiterte, erfetjt.
So fefjen roir brei 93aujeiten: Urjeit im Anfang be§ 11. -3flf)rf)unbert3, bann
.frauptbau um 1200 unb bann ber Turm im 53eginn beS 13. SaljrtjunbertS. Sein
uutcrfteS ©efdjoft bilbet jetjt ben einfd)iffigen (£f)or ber fonft breifd)iffigen Untere
Cbaftfiiftlb. «ropta btr 2tift«fir#f öor ber ÜHtftauration.
firdje, fein ©efd)oj? barüber ben (5t)or ber .Hirdje; beibe (£t)örc tjaben l)ot)e üHippen=
fmugeroölbe breiter Reibung auf (Scffäulen.
Tiefe 3lnorbnung roar aber nur burd) I)ol)e Staffeln im ITNittelfdjiff ber ftird)C
ju beroerffteUtgen ; bie erfte Treppe beginnt in ber 3)iitte besfelben, reo einft bie
6l)orfd)raufen roaren, bie jroeite oor bem Turmdjor. Tic Staffeln rourben bei
ber Meftauration verringert. §n ber fladjgebecften i*orberfitd)e ' ml)en bie £>od)-'
fdjiffmaueru auf je fünf '.JBürfelfnauffäulen, im öftltctjen, jetjt roieber rippengeroölbten
Teil ift Pfeiler* unb Säulenroed)fel. Tie SBürfelfapitäle finb teils beinahe glatt,
teils, nameiitlid) gegen Cften, mit roilbeii, an t)od)norbifd)e 9)hifter erinnernben
Räubern unb $)}asfcnfopfcn, ebeufo liegen an ben Säulenfüßen Blätter ober Äöpfe.
Tie 5lrfabenbögcn ftnb fpityig.
Tie "^erl)ältniffe fmb: äufterc breite ein Trittel ber ©ef amtlänge mit Cftturm
unb SBeftapftbe, äußere breite bc* £>od)fd)iffes ein 8ed)ftel, lidjtc (Stjorroeite ein
\)ld)tel biefer ©efamtlänge.
Tie mit 3humab,me bes fpäter angelegten Turmdjores brcifd)iffige unb frül)
rotnifcfje Unterfirdje bat bünnc Säulen mit glatten ©ürfelfnäufcn, *roei ber Säuleu
finb rot) geroirtelt. Ter Turm jerfällt ber .fröfje nad) in *raei Teile, non benen
ber obere, roenig fdnnälere um einige ^atweljnte jünger ift, errjebt fid), burd) SifentR,
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Cberftenfelt».
395
Wunbbogenfriefe unb ftenfter angenehm belebt, auf fdjönem, ftattlic^em (Södel ; attifdje
iöafe mit fetjr fräf tigern, fteilem unterem 9iunbftab, ber auf I)ot)em Anlaufe rufyt.
3ln ber Cftfeite ift ba§ in ben Gtjor füfyrenbe ftenfter jum '•Jkadjtfenfter auSgebübet;
e§ ift fdjmal im £id)t, bod) gef)t feine Sinfdjragung bi§ an bie Sifenen, ift burd)
^tfunbftäbc unb Äef)len lebhaft gegliebert unb mit einem ftämpfergcfimfe (Äamies
Cbcrftctiftlb. eiift«lird)o cor Skränbcruitfl ber Irt^pcnanlüßf.
mit platte) gefd)inücft. 3luf ber nidit feljr fdjrä'gen <yenfterbrüftung fauern jioei
Jiergeftalten, ein fleiner $är unb ein fleiner i'oroe. 3)as Profil ber i'ifenen unb
Ariefe bes älteren Seil* ,*,eigt fräftigen Stornier.
Sin ber 9totb« unb Sübfeite be* lurms ift feine Dreiteilung burd) £ifencu,
bieie fiibren nur an ben (fefen bes JurntS bi3 511 ben ^Kunbbugenfrtefen fjiiuutf.
Ter obere, etwa* jüngere leil be$ JurmeS, ba$ Wloefenfjau?, ftanunt aus
ber allerletzten Hcit ber romaitijrfjen $tatwmfe. Seine Tanten finb uon garten, im
i*roril rediteefigen Viienen gefaßt, bie ftd) unter ber oben abfdilicnenbeu Storftoerf*
:t9<)
}<f<tarfrei*. Cbcramt 'Uiarbad).
gurte in oielgejacftem iHunbbogenfriejc uereinigen. Seine brei freien Seiten haben
grofce, fütjne 9lrfabenfenfter , an jeber Seite oon anberer reijenbcr $ilbuug, nnb
barüber je ein fftuteitgeteilteS Toppel
ti
fenfterdjen. Tie Cftfcitc burdjbridn
ein fid) ciiiinal redjtecfig einftaffeln
bc§ ^unbbogenboppelfenfter. 3» bcu
beiben dürfen, roie nur bent mittleren
ivenfterpfeiler ftetit eine Säule, rocldie
bie bogen trägt. Tie Säulen Reiben
roeitauslabenbe unb tiefausgefeblte,
wie aus iueid)er ÜJHaffe plattgebriirfte
atti)d)c bafen: in ber Glitte jtarfe
Hirtel non l)ödjft nürffanicm Umriß:
ein grofecr, idjarfbirnförmiger Stab
loirb non feiner, tiefer fterjlc unb
feinen, fdjiieibigen Stäbdjen gefaßt.
Tic Kapitale fmb fehr id)ön unb
geben, oou frijlanfen, uerlicheu blät-
tern umhüllt, au? bem rauben Schaft
feldjartig in bas biererf über: fic
erinnern in ber ©nmbforni wie in
ber Jorw ihrer blätter an niaurifdje
lUufter. Ter .tteldjring tritt luiebcr
fcharf iiub meit nur. Tie XHu*fnb
rung ift bmctjiueg uortrefflid) &u
nennen. Stil ber ,~vcnfterleibung be=
finben ftd) einige Steiumetyu'idien,
biefelbeu, bie an ber benachbarten
bürg bes i'angbaufes fein' häufig
oorfonnucn. Tie Sübfeite friiinüctt
ein breifaches ^enfter; ber Tiefe uad)
geftcllte, irfjlaufe, ungeioirteltc Top-
pelfänlen tragen hier frei unb fühu
auf hohen, gegen außen mit #ra$M*
föpfen gezierten ÜNuffäfeen bie tiefen,
ungeglieberteu Wunbbögen. Tie Jyeit»
ftergruppe an ber 91orbfeite ift aud)
hod)ft an,\iehenb gebilbet, erinnert an
ba* ber Cftfeite, nur baß ftatt ber
einen gcnmteltcn 9)littelfäule \iuei
foldie Mcmlid) nahe beieinauber flehen,
bie oberroärt* burd) einen SpiHbogeu, ben einzigen am ganzen Turme, uerbunbeu ftllb.
Uber biefen grüßen Jenftem beftnbeu ftd), aud) auf ber nierten Seite, nur
hier gan* einfad) behanbett, bie fdiöiicu Toppelfen fterdien , bie oou jiuei Snulriien
€btrfteiifc(t>. calTQMtnttfylMl. 1414.
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Clieifteiijelb.
.397
Cbcrfiftifdb. IciU bcr «trflc unb 2riinimrr bc« (äiiflfl nbatrifftiun Ärfujflanfl*.
bcr Jiefe nad) a,eftüt}t »erben. Xie 3äuldjcn tjaben feine Olafen, and) feine Hirtel,
aber treffliche, äljnlid) wie bie ber a,rofjcn Jyenftcr betjanbelte Kapitale. 9luf biefes
3tocftüerf folgt ein niebriaes uon $ol), bas flleid) bem baranf fittenben platten,
ciefcbraeiften Tacfibelm mit Srf)ieferplatten benagelt ift.
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398
Necfarfrei*. Cberamt »totbacb.
Tie fiiblid)c 3lpjtbe jeigt ftorfc Treioiertelsffiulen, bie unten auf rooblgebilbetem
Södel ftetjen, e$ ift roieber bie attifdje Safe, bereit oberer SRunbftab bie ftortfe^ung
beS oberen am Turmfocfel bilbet. Ter untere ftunbftab ift t)ier jeboc^ mit richtigem
'-Berfiänbnte nod) lange nid)t fo gewaltig angelegt wie bort, ^ene Treioiertcls-
fäulen tragen jiemlid) niebere, roürfeläljnlictje ftnäufc, mit blättern unb Sohlten
einf ad) oerjiert; oon ifynen get)t ein mirffamer, rootjlprofilierter iHunbbogenfrieS unter
bem fräftigen ft'ransgefims umljer. xln ben fyalbrunben gelbem be$ Briefes ft^en
in erhabener Slrbeit Blumen, Tierbilber, tfra^enföpfe.
On ber Cberfird)e ftnb noch, ju nennen bübfcheS fteinerues Saframentshaus,
1414, fpätgotifdje Gborftüble, ©rabmäler aus bem 14.— 18. ^ahrbunbert; fo ba*
be$ SBolfgang oon SBeilcr, f am 2. SRftcs 1685 unb feiner $rau Brigitta, geb.
SBildjin oon ^üftheim, f am
H». 5lpril 1585. Hon beibeu
ift aud) ber Ijübfche gemalte
iylügelaltar, 157h, geftiftet.
Tie Sttnfje ift heute nod) ©rab-
tcgc bes ©efd)led)tes. (Sine
faum leferlidje (Grabplatte :
Anno domini MCCCV . . . mit
bem sji>appenfd)ilb ber Dum'
mel oon ü!id)tenberg. (Sin reid)^
oerjiertei ©rabftein, gefertigt
oon ^oh. Sapt. VauggaS, Silb=
baucr ju Öhringen 1748.
tförblid) bei ber Stifte
firdje fteht bie 1738 errid)tete
Toi'ffirdje jum 1)1. Gallus, ^m
Crt einige hübfdje .froltficiufer,
eines mit ber ^abrcs.satjl 1695.
Uln bie Sübfeitc ber
Stiftsfirchc [tieft bas Jilofter,
oon beffen ftreujgang im xuil)r 1890 merhoürbige fpätromanifd)e Jrümmer oon
Säulenfapitälen, Säulenfüfjdjen, Sogenfteinen ufro. aufgefunben mürben. Tas
jetzige abelige Aiäuleinftift mürbe erbaut 1713 au ber fübioeftlid)eu (Scfc ber 5tird)e.
— £erjog lllriri) oenoaubelte bas Stift in ein eoangelifches abelige« Aräuleinftift.
Tie fedjs Sfrfaffeti follten loomöglid) immer bem ritteridiaftlidjen ftanton Kodier
angeboren, nur bie tfbtiiftn nidjt roeltlid) merben. König Wilhelm I. ert)öl)te bie
Mi ber Stiftsbamen auf *ehn. 3n neuerer ;}eit nmvbe bie Stiftslirdje unter
Oberleitung oon Cberbaurat oon Socf burd) töegierangsbaumeifter (Georg SBtuf,
bem mir aud) bie Aufnahmen im Mnnftatlas oerbanfen, einer burdigreifenben
"iiJieberljerftellung unterzogen.
(Sin l)öd)ft anmutiges Seitenftüct j\u ber großartigen Stiftsfirdje bilbet bie
Heine, \el)u Minuten norböftlid) oon bem Torfe gelegene romaniidje sJ>ctersfird)e,
erbaut auf fanfter Anhöhe ,yoifd)en bem Rottmar- unb bem 3öl)lbad)tale mit freiem
Cbcrftenftlb. Ptterafirflc.
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Cbetftenfelb.
399
3fo§blicf über alle bic lieblichen Salgrönbe unb ernften, non "öurgtrümmern ge<
frönten SBalbberge.
35ie ^8eter§firt^e ift im einfachen romanifdjen ©tile gegolten. s)ln ein ©d)iff
uon 35' äußerer Sänge, 21' äufjercr breite fdjliefjt fid) öftlid), nidjt fo gnnj breit,
ein nat)eju quabrattfd)er Jurm an. ift gegen Horben eine Ijaibrunbe %p[ibc
angebaut, gegen ©üben ftanb audj eine foldje; bie Anfänge non il)r ftnb nod)
Cberfltnfelb. 1»fttr3fird)e.
erhalten, fte tourbe in frübgotifdjer $eit <ui einer ©afriftei umgebaut unb ber uou
it)v gegen ben lurm fid) öffnenbe weite Wunbbogen uermauert; ein Jürdjen \ü\)xt
jeht burd) bic *üllmauer. Tafi an ber Oftfeite beä Znxnm eine britte Dtifdje
angebaut geroefen, ift burd) Wadjgrabungen ermiefen; es ift je^t bafelbft ein früb-
gotifdjes ftenfter eingefefct. Ter Turm, oon bem Sdjiffe unb ben Slpfiben burd)
Wunbbögen, bie auf redjtecfigen vJ5*anbpfeilcrn mit einfachem, unten abgefragtem
ftämpfergefimfc ruljen, getrennt, ift uon einem büun= unb jdjarfgrätigeu , gotifdjen
Wurtenfreujgenjölbe überfpannt, beffcn grofter ©djlujjfteiu Aguus Dei barftellt.
Tie nörblidje "Jlpftbc wirb uon einem id)lid)ten, tiefeingefcrjragten Wunbbogenfcnfterdjen
erfüllt; an ifyrer 3«nenn>anb läuft eine fteinerne 3i^banf untrer. Ter iurm geigt
im jroeitcn (SefdjoR enge runbbogige ©äulenfenfter mit tueitauslabcnbem ^tuffatj.
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40O Mtdartreil. Cberomt ÜMarbad).
Ter ganje 3)au beftel)t aus "iörudjfteingemäner, aufgenommenen bie .Hauten, ©urteu
uub Jenficrmnratnnungen be£ Junneö. 2ln ber oübfeite be$ 3d)iffe§ ein fteinentes
ftänjeldjen. 3>eu $urm bebecft ein nieberes, oierfeitiges 3^l^a^)-
93on ergreifenber (5infad)beit ift biefeS 8ird)lein; nur burd) bie ©oljloerteilung
uou einigen fdjönen grofjen formen roirb eine befriebigeube 3Birfung erreicht. ÜBie
trcrflid) belebt ftd) ijier burd) "ilpfibenfjalbrunbc bas b,ob,e, fenfterlofe, red)tfantige
Cbtrftfufclb. ©aiibgmälDc in b« $rttr&ttt$r.
erfte ©efd)oft bes iurmes, wie anmutig fräftig erfd)eint bas obere burd) bie
iäuld)engetragenen tiefen 9tunbbogenboppelfenftcr. desgleichen bilbet bas innere
ein rool)ltuenb gegliebertes ©anjes, entioicfett fid) aud) oon ben rubigen gerabcii
Hinten ju ben bewegten ^ogenformen. Gs ift eine Feuerprobe für biefen Stil, ben
romanifdjen, bafj er, auf feine fegten ©runblinicn jttrflrfgefü^rt, nod) immer lebcns^
fällig ift. die Anlage oon biet balbrunben Ulpftben am Cfrturm ift für 9Bfirttem
berg etnjig; im heften, roo bas 5tird)leiu an ben 3lbl)ang gebaut ift, mar unter
bemfelben nod) ein befonberer frnpteimtiulidjer JRaum, roobl ein Weinbaus. ;^nneu
tarnen roieber alte Malereien ^iim iHorfdjein : an ben Sdjeibcbögen bes Turmes
ftreng romanifd)es "iMattgefdjlinge, an ber ^torbroanb bes Sdjiffes £>eiligengeftalten
eblen fpätromanüdien Stils.
Cberftenfelb.
401
fiidjtenberg. 9Jod) beiooimte 93urg, eine ber fdjönften unb toob,lerb,altenften
unfereS SanbeS. über bem (Singang jum äufeern Sd)lofjb,of jarteS Söilbrocrf, 1486,
(£l)rifru§ am Äreuj mit -Jpeiligen; unten ber t)t. ^enebitt im l!ornbufd) unb jroei
Sappen, SBeiler unb (Mtlingen; 100 £ufj Her $ergfrieb, «Ritterfaal, SBurgfapeÜe
mit frönen ftenftern im ilbergangSftü unb einem fteinernen flrujifir, 1573 geftiftet
oon SGBolf oon 2öei(er. Spuren oon 2Banbmalereien. $a«s ganje Sdjlofj bietet nod)
ba§ ernfte, gewaltige $ilb einer 93urg auf bem 12. unb 13. 3a*)rf)unbert, btteft
mit feinen burdjgängig au§ Jöurfelquabern oortrefflid) ausgeführten SJtauern gar
feltfam in unfere herein.
Ü&.'t5lu>^ " >,mmnim*mmm iw>»fr
B Jck;w
i ' IM
D«. fi.r^fi-iri
>!i<$tenbttg. Stufgen. »on MQcr.
.Stuf ber ^urg fafjen bie Herren oon Sickenberg, meldje im 12. 3af)rfyunbert
in bie ©efd)id)te eintreten; ein Albertus de Lihtenberc erfdjeint 1197 in einer
Urfunbe ^Harfgraf Hermanns oon Stoben, Albertus nobilis de L. 1255 in einer
Urtunbe be§ Stbfterä GUtoangen, unb e£ mürben 5tlbred)t unb Äonrab, aud) .fter*
mann unb .jpeinrid) bie üblichen Warnen ber Familie, roeldie ben Beinamen Rummel
bauernb annahm (Albertus dictus Hummel de Lichtenberc 1297). S*on berfelben
mar ©igibobo, öef)eimfd)reiber St. 3übred)t«, $ifd)of oon Speier 1302—1314.
Ulbert .jpummel oon 2., ©emabj 9lgnefenS oon 9Rfi$Qaufen, mar getreuer Slntjänger
Ä. Subroigs be§ dauern unb beffen ÜBIarfdjall, jeitioeilig i'anboogt im Glfafj, f oor
1 353. (Sin Siruber biefe§ Ulbert, ^ermann, roarb SC ansier berfelben ftatferS, roelcfjer
ifmt 1333 bie 93ifd)of3ioürbe in ©ürjburg oerfdjaffte, bie er gegen feinen Dieben^
but)ler Otto oon Solfssfeel $eitleben3 behauptete (f 1335).
Stber bereits — roie e§ fcfjeint — Gnfcl genannten Gilberts, Ulbert unb .öeinrid)
oerfauften mit ihrer Butter Skatrir oon (Sberftein am 27. Äuguft 1357 um 560« »
s^funb geller iljrc S3urg Ittenberg mit einer *Heih,e jugehöriger Crtfrfjaften, aud)
ber Hogtei über ba3 Stlofter Cberftenfelb, an ben (trafen Gberharb oon sJ®ürttem=
^aulu«. Xcnfmälct ou$ Vücttcntberg. WecfarlKi«. 26
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402
^erfarfrei«. Cberamt Uiarbad}.
berg unb feine efyetidje Wirtin (Slifabeth, oon .£>enneberg unb bereu (Srben. Solrfje
(Jntäufjerung ifjreS .gSauptbefi^e^ überlebte ber üJknnSftamin ber Jamilie nur nod)
um ein fjalbeä ^atjrtjunbert. ©rroäljnt roirb julet)t ^einrid) Rummel, roeldjer am
7. s)Iuguft 1401 oon 9t. Wupred)t ben Speidjerbof j\u ©peier ©erliefen erhielt unb nod)
14(»3 als ©urgmann auf Sickenberg fafj. 35en neuen $efitj trug ber ©rroerber
(Sraf (Sberljarb mit feinem ©ruber ©raf Ulrid) ben 3. $>ejembcr 1361 nebft ©eilftein,
®ro|bottroar unb Neuenbürg ber Krone SBöljmen ju Siefen auf, unb erft burd) ben
Ruftcnrannai oon 3. vJJäip<r.
xl$refdutrger ^rieben uom 20. Te^ember 1805 mürbe bicfe bötymif dje Vctjenstjerrlid)*
feit für erlofdjcn erficht. v|al)r 1434 erhielten .jpermann "Dieft oon Obrigheim
unb Torettjec oon SGBif enbramtcn « feine .frausfrau, oon Württemberg ben lebend
länglid)en 3it^ auf bieftger 8urg eingeräumt gegen Abtretung ifyrcs UHerteilS an
bem 3d)lofi fttuffeit. '«Ilm 16. 3u»i 1483 belebute ®taf Gberbarb im ©art bic
Aamilie oon Weiler mit bem 3d)lof?gut ah böbmifdjem sJlfterlel)eu, unb nod) tjeut-
jutage befittf foldje* als rourttembergijdie* Wnnnleben ber Aieiljerr oon Weiler.
Tie 3lii3|ld)t uom 3d)(off< ift Ijödif't eigenartig. ?sm ^orbergrunbe bas rebeu=
gvüne SotttOOltal mit bem firdjeureidjen Cberftcnfelb unb bem altertümlidjeu ©rofe
bottioar. Wegen Sfatben blirft mau in bie engen Walbtäier ber etetyetrtffenen
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Ottmar«$«im. $leibel«$eim.
403
irr ' * " ,tv"
£ön>enfteiner 93erge, metjr gegen sHbenb
fteigen SBeilftcin mit bem i}angl)an3
unb bie maletifdjen krümmer ber $8urg
Helfenberg empor, bann bie fd)öne
^nramibe be§ 3Bunnenftein§, langf)in=
gefrreeft Stromberg unb £eud)elberg,
unb in$33laue beS Himmels öerfdmnnu
inenb Obenroalb, s-8ogefen, Sdjroarj-
roalb unb Sdjroäbifdje 2llb.
<§>ttm<n*öl>etm (77^ ff. 2Jutmars-
Ijeim, £>tmaresfyeim).
<5pätgotifd)e eo. ,Hird)e pm 1)1.
Hippolyt auf bem einft fet)r feften
Äird)f)of ; ber bübfdjc 2urm im 3Beften
mit ne^geiöölbteii 2)urd)gang , 1502,
uielecfiger, fdjöner, weiter, lidjter Gljor
mit geiftooUen rvii*d)blafcnma&roerffen: um$*m M«
ftern unb trefflichem gtetjgeroölbe.
(Sifengitter um ben Elitär auS bem
18. 3at)rl)imbert. $ie ^enfter beS ZurmeS mit 9Jtaf?nierfbrüftungen. 2)aS Onnere
be* ©Riffes mit ^opfftuftaturen.
®d. ftirdjc }U»l 1)1. SJiorifc, gottfd),
türm, mit frfjönem ^Kippenfreujgenjölbe.
üftyenbecg. Bapptn ber OHiltlinöen. i486.
(Sliboloesljeim 795).
1586 umgebaut, mit mächtigem altem Oft«
$er 2urm ift in berfetben 9Jcaffenl)aftigfeit,
roie ber $urm ju SkUjingen, unb root)l
aud) oon bemfelben 3)lcifter (f. S. 381).
s-l>orl)aUe an ber Sübfeite: 158»; mit
3cid)en <X , unb Weifterfd)ilb, f. K.
i)roci ©rabbenfmale, 1591 unb 1595.
Steiutafel im £urm mit Steinmetijeidjen
unb 11586. ^förtdjen an ber Cftfeite
gleid)falls mit Steinmelttcidjen unb 1685.
Der Crt ift eines söcfud)es roert wegen
ber nod) jaljlreidjeu Spuren ber lätigfeit
eines unferer gröftfen tfenaiffancebau^
meiftcr, bes Wcorg SHeer, bes GhbauerS
bes Stuttgarter Vuftljaufes, unb anberer
berüonngenber Weiftet aus biefer ^liite-
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404
^ecfarfrti«. Cbtramt üflarbad).
jeit. ©. iöeer b,at 158»} ben Ilmbau bcr Ätrdje beiorgt. s2Tn ibjcr "Jtorbfeite ift
eine Stcintafcl angcbradjt:
1586
4>ci^oa Sutoifl berieit regiert,
311* ^ic flirrt) crrocittcrt wirb,
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WeibeU&eim. 405
*
Sed)3 unb adjjia, ber mflnbern
2)i4 ^ar n>ar jeb> treuer überal.
$er Steffel Kern adbt ©ulben galt
Uub fünf ber Ütoctyen warb behalt,
$er fraber aud) breü ©ulben niebjt,
®ott fei allein erota geehrt.
@eora 33eer bterju ©aumeifter redjt,
lerjeit fteilgenpfleaer 2Held)or lörecftt.
las Sonogramm ©eorg ^eerS, ein oerfcrjlungeneS GB, ift gleichfalls angebracht.
^ufcevbem HV unb ein Steinmetjjei^en .
$a$ Pfarrhaus, mit frönen (£rf fonfolen , großer einfahrt, 1625; an einer
(Scfe ftel)t:
®eorß IWaier erbaut bat bije* £>au*,
£e* #ertn £>anb beroar« fir aus.
^n ber 9lä^e großer fteinemer Stabel mit (Steintafel, 1577:
0 (Sott roie aern id) roijen roolt
tBem id) auf Grbert truroen folt.
labei baS roürttcmbergifd)e 3Bappen unb ein s3Reifterjetd)en : .
t<\$ ferjen^roerte !Hatf)aus, 16U, unten mit reichoerjierten $ogen unb öden
<}. K.l, bie aUe mit ^nfrfjriften bebetft ftnb. 3Heifterfd)ilb mitrj^ .
2>er ^afentjof im Ort, mit feinen jroei reietjoer^ierten fteinernen (Sinfahrttoren,
idjeint aud) ein "Öau ©. $8eer§ $u fein. 3lm flehten 2or fterjt: it)oma§ #aa§ 1588;
am größeren, mit einem £öroeufopf üerjierten: 2:l)oma5 9Kattr)ia§ ^aa8 1618; an
ber .ftaustüre : 1602 Jt)oma $a§. 3erg £a§; an ber ©djeune: 1567.
%\ einem jct>t abgeriffenen .froljpfoften bes oben nod) gefdjni^ten #aufe$ ftanb :
Wolt ift mir lieber benn bie iiklt
Unb bie ©abrbeit lieber benn ba$ (Selb.
Soli Deo gloria.
1682.
9lud) fotift ftnb nod) t)übjd)e -jöoljbauten t)ier. $cr Crt gibt einen ^Begriff,
wie bis jum dreißigjährigen Krieg bie befferen Dörfer be£ UnterlanbeS waren,
unb tote ftiigleid) bie s^oefte, meift fromme gereimte ^nfdjriften, bie feine bÜbenbe
Stunft ber Wenaiffance bttrd)brungcn t)atte. — 3(ud) in biefer 2lrt mar ja bie (5in=
bujje unfere* Golfes eittfc<d).
> ^leibctebeim hatte 795 ftlofter Öorfd) ^eftfcungen, 978 fam ber Ort mit
Warbad) an 8peier, fpäter mit biefent an Sürtteinberg. OrtSabel im 12. Mv
Rimbert, das "JJatronat ber Pfarrei hatte big 1806 ber Spital Stuttgart. ©e=
boren ftnb [\kx aB "JJfarrersfÖhne 1772 ber .£>iftortfcr ^ot). Ghriftian Lüfter, f als
Prälat oon Bübingen Ih.jö, unb 1812 £>einr. sJibelbert Äeller, "JJrofeffor ber neueren
Spradau unb Literaturen in Bübingen, f 188:i.
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406 fledortrci*. Cberamt 3Jtorbad>.
^u?Cmge$cntf<m (XuoMnges^ufa 978).
s2tttcr (£l)riftu§fopf im ßirdjturm eingemauert. @o. Äirdje 1811. 3m 12. 3a^r=
^unbert erfc^emt ein Ruding de Rutingshusen.
£in$e }U Ctfi«il)«ii« 0. b. aHtirr. in Brö&trtm SMa&ftab.
g>temßctm a. 6. IJtturr (Stein^eim 832).
2)ev Ort ift j. nod) ummauert; bie uier love fmb gefallen. Käufer mit
altoerjierten fteinernen Unterftöcfen.
Die eo. s^fanfirct)e, 311m bl. $>eit, breifd)iffia,e, romanifdje $afi(ifa oon ro^en
formen mit Qutifdjen Zutaten, Xuvm an ber 9lorbfcitc, uielecfiger <£l)or, rippen--
geroölbt auf alten Gdfäulen. Tie Stogenreifjcn fmb fpit}. ber (Sljorroanb ein
Sappen (^ferbefopf) 14<)4.
Warrbau*, 15<>4. flatljau», fdjöner uub ftattlid)er (Sicfjeiifjoljbau, 1686 (K.).
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Söeiler junt Stein. 2Binjerf)öufen.
407
©rofjartigeS Älofter, ^ominifanerinnen, Stiftung beS «ertolb oon Slanfenftein
unb feiner #rau Glifabeth, ber (Srbtochter ber 6blen oon Steinheim, um 1250; jetjt
ganj in Krümmern; feine äußere, j. %. noch erhaltene 3Jkuer, hatte einen Umfang
oon 1200 Stritt. 2)aS Älofter oerbrannte famt ber herrlichen ftlofterfirche am
14. Januar 1643. — (Ehemaliges Schlößchen beS 9lat 3Jifitfcbelin , 1624. —
$>eutfcher #of, ehemaliges SBogthauS. — DrtSabel im 12. unb 13. ^ahrhunbert.
Xie Stifterin beS JtlofterS oermachte um baS 3abr 1280 ben etroa 800 ha großen
Cmrbttoalb ätoifchen Steinbeim unb Äleinafoad) ben fteben Crten Steinheim, s}MeibelS=
heim, Benningen, (Srbmannhaufen, SBeihingen, ^Harbach,, 9Hurr, welche benfelben
im %af)t 1840 oerteilten. — %tx Ort mar öfters baran, SReichSftabt ju werben,
heißt 1369 unb 1508 „Stabt". $aS SBapoen beS 9Jiariental genannten ÄlofterS
mar eine Seltfugel mit Streuj über einem Steinhaufen.
Reifer gum gteht.
«Weift fpätgotifche eo. Äircbe, junt hl. ^etruS, 1456, mit febr altem £urm,
ber Ghor oielecfig, nefcgeioölbt, mit jioei fJKeifterfcbilben ;
in ber Safriftei, 1620 bemalter Haften, 1652, 9totenftänber
unb hl- <Wße, geftiftet oon ber #erjogin Antonie oon
Württemberg. — Pfarrhaus, 1589.
©ollenhof, 1275 Omf^roiler genannt, früher mit
SWauer unb Soren umfangen. SllteS Schlößchen. #eibenbof, bei 9lömerreften
unb (Grabhügeln.
3ßmaev$auf?n (lDtn$ilhufen \2+7).
(So. $ird)e, 1832—34, mit altem Ärujifi?. 93ormaligeS oon Scbfi&ifcbesi
Schlößchen unb 2lmthauS. 9luf bem SGBunnenftein bie legten krümmer ber Äirche
ju St. ÜWichael, beftehenb im unteren Xeil beS fpätgotifchen DftturmeS, jefct jugleich
s)tu3ficht3turm.
%n Sunnenftein, biefer große, oom ganjen Unterlanb unb ber 9llb ficht*
bare, frei über bem fruchtbaren Sotrtoartal ftebenbe SBerg, ber roeit oorgefchoben
ift in bie Slcferlanbbochflache rechts oom Wecfar. — 2>er ©unnenftein, alt 2Binnen=
ftein, Sünftein, trug eine uralte $iirche jum hl* Michael, oon ber noch icnec flotifc^e
iurmreft f*ebt, fotoie bie im 3abr 1413 jerftörte S3urg eines !>KirtergefchlechteS, bem
auch bie ©urg Sßeilftein gehörte.
„ÜÖaS flleifst unb glänjt ba broben unb )udt rote Detter föetn ?
%<x$ ift mit feinen Weitem ber 2Mf oon Sßunnenftein." (U&lanb)
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d^bcramt Wlattlbronn.
2t,
11* cilteftr 9)iittclpunfte biefes faft gan,\ in ben Stromberg faüenben ^Be^irfs
(f. 0. bei «rarfenbcimi fuib roobl anjufpredjen bic großartige Wingroaüburg auf bem
^urflberfl bei i'ieujingcn, Ijod) unb ferf ins fladic £aub tjinausvagenb, mit pradjb
ooller Slusfidjt gegen ba* Nfjeintal, unb bic fdjon ins füböftlid) anftofcnbe Cber^
amt aSa^htgeti 0. g. falicnbc (Sfelsburg bei (Snfmgen. ^m Salbe Sdjäfenacfer
bei 9Raulbronu nltc, mulbenförmige Soljngruben.
@rabl)ügel bei Stärrmettj, 2er
bingen, (Mnbelbad), bier ein fe^r grofjer,
Ollingen, iMenjingen, Ctisbcim. Gine
uralte Strafte, iHennroeg, 50g uon Sternen*
fei* »ber ben Würfen nad) ©ünbelbad),
als Slbsmeigung be3 Wennmegs oom
si)iid)elsberg nad) Stcrnenfelä. SRömife^e
Oticberlaffungen waren bei Xiefenbad),
©ünbelbad), Illingen, Quittungen, &vop
uillars, Üomcrsljcim, sHh'it)latfer, Gorres.
$n ber sJlät)e oou Waulbronn faub man
einen ^iergötteraltar. Gine grofteiHömer=
(fräße sog oberhalb Waulbronn ooibei
uon Gannftatt f)cr gegen Speier am Styem.
Mei^engräber fauben ftd) bi$ je^t bei
Xürrmem, Ctiöfjeim, Sternenfels. ©ot)l--
eiljaltene unb lange Scrmnjenlinien mit
Wcbouten aus ber ^eit ber tfranjofenfriege,
um l(i9<>, aufgeworfen uom ^rinjen Vub-
mig uon Waben, sieben fid) norbfublid)
burd) ben We.yrf unb nod) meit gegen
Süben.
r J « % e< -3 » g 0 1 im,'} a \ f - 1 l\t M
Xloftcr 3Hanlbromi. Iure 6c* #aupiportol*. 1 >>.
3flaulin-ctm
(HTulinbrunen U57). (K.)
(sfjemaliges ^ifterjienferiTofter, jettf
jugleid) luüvttembergifdjc Cberamtsftabt :
es liegt im abgetriebenen, fcrmialcn, nad)
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HJmilbronn.
409
Seften, nad) bem iRfjemtal offenen (Sdjadjtal, bcffen norbraärtä fdjouenbe £änge
mit l'aubnmlbern, bie fteileren füblidjen mit SBeinaärten bebecft fmb, 110$ ganj oon
tiefem, roilboerroac^fenem ©raben unb Ijofjer, efeuberanfter SNauer, an ber ftottlidje
■Hlofttr Btanttwmt, au« b« it<08<H'ct)QU. sPorbcrgtunb ba« 18H2 abgebrannte ^fränbb,ou».
Zürnte ftetjen , umfricbictf. 8d)öne £r>ajienr<ca,e führen bnrd) bie fd)attio,en, uon
Radien bnrdiriejelten "©älber unb um bie großen, fd)on dou ben ÜDlöndjen in bei*
91äf)e bes ftlofters angelegten 'Seiner, bie, .voifdjen gelbem ober an ben einfamen
S^albfäumen liegenb, bie tväumerifdie Wul)e ber Vanbfrf)oft nod) oermetiren.
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410 9lMfar!rei*. Cberantt ÜKautbroim.
3m ©üboften ergebt fid) ber £auptbau, bie alte, turmlofe, im latcinifdjen
Äreuj gebaute ÖafUifa mit tyren ernften 9Rauern unb 9lunbbogenformen unb bem
nabe(fd)(anten gotifdjen Xadjreiter über ber Sreujung. #ol)e Sinben umfdjatten itjre
Vlofttt tfilaur in ^ranfrtitft. 'Dhittrrflofttr bt« 3tfttr$ienffr=Crb<n«,
ÜQeftftonl unb bringen mit itjreu grünen ^roeigeu bist an bie pradjtDoUe ^orfjalle,
bie ein halbe« ^abrfyuiibert nad) ber iiiretje, umef fafy 1220, als» ein ftleinob ber
.Hunft erbaut mürbe, ^meiunbfteben.vg roljrartige, in ber SJHtte bes» Sdmftess ge=
mirtelte Säulen tragen bier, \u "ilünbeln gehäuft, auf berrlidien Wätterfapitälen bie
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l'i'aulbronn.
411
bret grofjen SRtppenfreuftgeroölbe unb bie rounberft^öncn Kleeblätter ber tjo^en
fabenfenfter. 2)rei iKunbbogenpforten führen in ba§ innere ber Sirene, in bie bunfle,
lang b>gefrrecfte, breifdjiffige, im (£b,or gerababgefctyoffene «aftlifa. #ier ift nun
alles re^tfantig, grunbeinfad), oerfdjloffen unb lunlaftenb; ein ganj anberer ®eift
waltet — älter, tiefernfter, gehaltener, feine formen bänbigen toaS aud) fpätere
Reiten bünner unb jierlidjer binjufügten, unb nur ganj im #intergrunbe fdjimmert
frembartig mit (neuen) farbigen Scheiben ba§ ^o^e, bie ganje töücfioanb erfüllenbe
gotifdje ÜJlafjioerffcnfter, eines
jener v}kad)tftücfe ber 3ifter=
jienfer beS 14. 3ab,rb,unbertS.
inmitten beS £od)fd)iffeS aber
ragt oom s2lltar auf, fdjroarj
unb fdjroermütig, ber grofte,
auS einem Sanbfteinblocf ge*
metfjelte (StjriftuS am Sireuj
mit bem langgelocften, trüben,
gramerfüllten $aupt. $aoor
liegt auf bem frifjboben b«
einfache ©ebenfftein beS erften
Stifter^ beS ÄlofterS, beS eblen
WitterS SBalter oon 1'omerS*
beim, ber, beS 2BeltgetümmelS
mübe, ftd) in baS ßlofter ju=
rücf jog unb t)ier begraben rourbe.
3)ie 3nfd)rift beS mit beS Mt*
terS Wappen unb einem Äreuje,
bem 3eid)en ber ftreujfatjrer,
gefdjmücften fpätgotifd)en ®e=
benffteineS lautet:
^ie lit bruber roalttjer
ein fror oon lamers^eim. ber
erfte anfatjn unb ftifter bifer
geiftlidjen fammenunge. beS
fei ru im friben.
9bn büfterften unb bumpfften futb bie beiben niebrigen Slrme beS OuerfdjiffeS,
in lauter gewölbte Capellen jerfalleub. Sreitanfteljenbe Staffen ber Pfeiler unb
b,albrunben "#ögen unb bie oollen 4Uürfelfnäufe ber Säulen, oon ftarfen, aud) in
Stein ausgemeißelten, Seilen umflochten. Unb gegen Horben betjnt fictj ber littjte
.Hreujgang bin, ben tfreujgarten im iWerecf umbegenb. Seine aud) burdjauS ge*
roölbten fallen jeigen bie ganje (Snttoicflung beS Spit3bogenftileS. 9J?arfig unb
ftreng ift nod) ber gegen Horben fdjauenbe Jylügel, tool)l oon bem trefflidjen SJau--
meifter ber Vorhalle ber Äirdje errichtet, faft anbertbalb fmnbert folrfjer rob,rfd)lanfer
Säulen tragen bier bie prächtigen fedjsteiligen Wippengcroölbe unb umfäumen bie
fd)lid)ten, faum Migefpitjten ^ogenfenfter. (Sin t)ftrlicb,cr *©ed)fel oon i?id)t unb
2Raulbronu. 3 üb(i*cä Oucrfc^iff.
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412
Wtcfurfreiä. Cberamt sJ)iauIbronn.
chatten, von cäulen unb 'itögen, ein rounberbar junges, frifdjes, auffproffenbe*
£eben, unb als ein flberfdjufc ber fo fütju emporbringenben fträfte treiben aus allen
ftnäufen unb oben beim 3ufammenftrab,len foer ©eroölberippen Blätter unb $Matt=
frdnje uon immer roieber neuen, fd)rouugreid)en, bod) nod) gebunbenen formen fyeroor.
Gine ftumme ftunft, bie ftunft bes süaumeifters , uranfänglid) unb rätfelnoll,
aber roer fid) uerfenft ins 21nfd)auen biefer fjalbfriftallinifdjen, ftarren, fteinernen
formen, bem beginnt es in ber Seele ju flingen unb ju raufdjen, bem mirb juletjt
als! b,öre er bie innersten 31temjüge, bie getjeiinften -joerjblutfdjläge längft oerftorbener,
großartiger Hölter.
t+% 1 l 1 ■ i 1 1 1 1 'j^b.
Cucrf^iff.
$ti ben anbern brei klügeln bes StrcujgangeS bat ftd) bie "-baufunft Sdjrttt
um 3d)ritt uerfeinert, ueränbert unb entfeffelt; l)ier nun entroicfelt ftd) oon 5*n!tcr
,\u Jyenfter bas gotifdje SHaferoerf immer parier, vielartiger unb reid)cr ju jenen
frohen, bas Dluge fo b,olb unterb,altenben SRuftern. 3lud) an Kapitalen, -3d)hiR
fteiuen unb Monfolen bringt nun, ftatt ber ftreng unb gletdjfcitig georbneten, flei
id)igeu feimblätterartigen formen, feines ben roilbroactyfenben ^flanjen unferer
Kälber unb gelber genau nadjgebilbetes l'aubroerf ganj frei tjeroor: in lofen .Uränjen
oon l£id)en-, SBii^cn*« 90)0111«, SBMlt* unb (*fculaub, oon ^ounriiben, immergrün,
3iimpffräutertt, ÜEBinben unb SRofai unb anbereu $ffangea mit fdjöneu, tiefeingejaefteu
blättern, }lits ben ©eroiubcn fdjauen "-Blüten ober ivrudjte, baran i^ögel piefen:
— unb fo milbert biefes natürlidje Vaub gar lieblid) ben fdnueigfamen Graft ber
tragenben, rutjenben unb ftd) aufmölbenben Saugheber. Whigs um ben Hreujgang
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iUtaulbronn.
413
liegen grofje gewölbte, meift in ber SRitte oon ©äulen burchftellte 9iäume: 5Borrats=
fammem, Speifefäle, Sprechfäle, »ruberhalle, »ibliothef ufro.; enblid) im Cften
mit feinen palmenfchlanfen ©eraölben unb prächtigen i?aubn>erfsfränjen ber früt)=
gotifebe Stapitetfaal. — |)ier unb im $reujgange würben bie $bte, S-Befchüfcer unb
Wohltäter beS Hlofters begraben, ^n langer SReihe liegen nodj it)re ©rabesplatten,
gegiert mit eingeritten ftreugen, ÄttfWben, SBappenfchilbern unb mit ^nfchriften.
fnrUfbjMdfr
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| D 5
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9
R
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öra&flrfn bt* «Stifter«, ©attfcr oon
«rabftein t>e« etiftert, ^ift^of (Miitb«
$ie älteren ©rabfteine ftnb fchmäler unb fchmucflofer unb mit fdjlichteren ober gar
feinen 3nfd)rifteu. 9luf einer ber älteften platten, gefchmücft mit grofjer heraU
bifcher i'ilie, bem Wappen ber Lüneburg, fteht:
Clauditur hoc tumulo Conradus cum Ludovico.
$er grojjartigfte iHaum bes ganzen ftlofters ift bas fühle, oom Äreujgang
roeit gegen stürben hinausgebaute Sommerrefeftorium, bas Mebental genannt, aud)
im ftoljen Stil ber Vorhalle, unb in ber 2Witte oon fieben hoben Säulen geteilt.
$um portal hinaus blieft man gerabe in bie $3runnenfapelle, bie com Mreujgang
in ben ©arten bineintritt. Gs fmb je^t roteber brei Skalen übereinanber, unb
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414
9iedtorfrei$. Oberamt 9Haulbronn.
reijenbfeJjon wölbt ftd) barüber ba$ neunfeitige jQuelltjauS, bie lichte jartau§gemci§clte
gotifdje «runnenfapelle. ben ^enftern herein flauen bie roten SRofen bee ®ar=
tenS unb bie Sölten be§ Rimmels. —
Setjen wir näljer ju. $ie 2Hauer
mit bem ©raben läuft nod) ring§ um
boJ Älofter, mit nod) brei türmen, bem
romanifd)cn Jorturm im 3Beften, bem
$erenturm, 1441, an ber s31örbroeftfeite,
bem ebenfo alten famftturm an ber Dft=
feite, bem Wumpf eine« ä^nlidjen Sumtes
an ber Säbfeite, beim £or bie Xrümmer
ber Giugangsfapelle. Son ben übrigen
duneren .Hloftergebäuben fmb nod) anju
fiitjren baö ftrül)mefferl)ausi linfS inner
tjalb be$ ÜorS mit romanifdjem ftamin
fd)oft mit .fralbmonbf onf ölen (f. u.>
unb ßaminfd)lot, bie ©agnerei, Sdjmiebe,
Müfci-meifterei, bie fdjöne gotifd)e ftlofter
mül)le mit Sturm« ber große Spcidjer mit
romanifd)en dauern unb überbau, 1580,
ufro. (f. ben Situationdplan im Äunfl-
altas). DaS s}Jfrüubf)aus , 1430, ein
großartiger .ftoljbau, brannte im 3<*"ugv
1892 ooUftänbig nieber.
Sdjönen .froltfmu jeigen nod) ber fog. .fraberfaften unb bie ehemalige "pfterei,
1521, unb bas ehemalige töeftnbetjauS, 1560.
Älofier SRauIbromt. (Micbtterfc btl n8rblid)tn
Äloflcr »JJiaulbronn. ttonfole im fübtidxn
HxtutfW.
Älofttr 'JWaulbroim. .»apttol tintft Sfliffpfttlrr«.
Ta* .Ulofter murbc gegrünbet um 1147. U>on l)ier an bis jum (£nbe ber
fpäteftgotiidien ^eit berrfdjt eifrige unb geiüuolle ^autätigfeit. Tie eo. ftirdje *ur
1)1. ÜDtaria, eingeweiht 117«, große breifdjiffige ^teilerbaftlifa mit gerabem Qtyox-
fdjlun, merfmürbigem Cuerfdjiff, unten nieber gewölbt, in einen Öang mit je brei
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Blaulbronn.
415
Capellen ju feiten beö 9Jiittelfd)iffe3 jerfallenb, baräber jroei grofje, flaajgebecfte
Säle. (Sljor unb Capellen altrippenfreujgeroölbt. 2(m (St)or unb im Cuerfajiff ift
ber Name be3 SHeifterS £err*
mann eingemeißelt. 3roei gotifdje
Helena /K
s^rad)tfenfter im (Stjor, um 1350.
Um ba§ ^alp: 1424 begann bie
gotifdje überroölbung ber ganzen
ftirdje unb Slnfetjen oon jelm ßotifdjcn Stapelten an ba§ füblidje Seitenfd)iff burd)
UDieifter SBerttjolb ; fein SJruftbilb im nörblidjen Seitenfdjiff. Seltner aud) romanifd).
©roftartigeS ftetnerneS ftrujiftr C, V. S. 1473, oielleiajt Christophorus Urachensis
SHofcroag.
türmurii. »ratfentrtm. Iöffin«*n.
Huf gemalte ©appen im «Wittel föiff.
Sttam.
Statuarius. Äraftooll fd)öne, rcidjfigurierte gotifdje (£l)orftüt)le, ebenfo ber fjerrlidje
£coitenftub,l. Sanbmalereien von SJieifter Ulrict) 1424. 2lud) Spuren oon früheren :
an ben Slrfaben ftnb au« früher Qtit bie Sappen ber sBot)ltäter bes ftlofters an=
gemalt, an beu Herfen fpätgotifdje Ornamente, ©rabplattcn ber Stifter, bes Zitters
oon £omer§f)eim unb be§ *8ifd)of§ (Günter oon Speier au3 bem 15. unb 14. ^atjr^
tjunbert. Sdjöne Srfjmiebeeifentüren, bie am Sefteingang noch, romanifd). krümmer
ber .froljbaltenbecfc ber alten ©afilifa über ben ©eioölbcn. .froher fyöljemer ^aaV
veiter 1424. sÜm biefer unb nod) fväterer Qßii roirffame ©eroölbemalereieti in faft
allen Räumen.
s-I*orl)alle im Seften ber ftirdjc im fdjönftcn übergangsftil ; im felben Stil,
bod) nic^t meljr gan* fo elegant, ber Sübflügel bes ftreujgangs unb bas Herren-
ober Sommerrefeftorium, etioas älter bas grope l'aienrefeftorium, uon fieben Toppen
faulen ber fange nad) burd)ftellt. Slufjenmauern unb .Vilofterburdjgang infdjriftlid)
1201. Anno ab incarnaeione doiuini MCCT.
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416
NccfavlrtiS. Cberamt SHaulbronn.
$ie 9Sorf)alle ber Jtirdje, ber Sübflügel bc§ ftreujgangs, fotoie ba§ .f»errciu
refeftorium fennjeidmen fid) burdj ifyre am DadjgeftmS angebrachten Äonfolen, worauf
jmei ooneinanber abgefetjrte .fralbmonbe erfcfyeinen als bas Serf eine* 'öaumeifters,
ttnb biefer l)od) Ijernorragenbe Slünftler fdjuf aud) bie ©afriftci an ber ftlofterftrdie
ju s)Ilpirsbad) unb bie ißortjalle ber ju iHeidjenbad), beibe im mürttembergifd)en
Sdjwarjwalb. Sein Stil unb jene .fialbmonbfonfolen (äffen fid) aber aud) nad)^
tes, baä auf bent NJJJid)clsberg bei s#önnigt)eim feine Sdjlöffer fjatte unb bas wobl
aud) bie iöurg sJleipperg erbaut bat. s}lud) t)ier finbet man in einer fteinerncn
Senbeltreppe eine ftonfole mit beu jmci .fmlbmonben, bancbcn einen ifling au£*
genauen, brei SKinge fmb bas Sappen ber Weipperg. $eile eben biefer Söurg
erinnern lebbaft an bcn etil ber ^kulbronner bauten unb ber Stil be*
iDteifterS mit ben jmei fmlbmonbcn gemalmt an nodj linfsrbeiniidje Serfe, wie
\it SormS unb an bie großartige ^ifterjienferabtei ju Ctterberg bei &aifers=
lautern ufro. Sir bürfen bestjalb ben 9)leifter für einen au« ber ©egenb vom
^abergäu, uielleid)t fogar für einen -f>erren oon SRagen^eini galten, ber fid) in
weifen an bauten in 91orb;
bcutfdjlanb unb in ^ranten.
S. SRaj töaffat, $er Äir«
djenbau, im .jöanbbud) ber
SCrdjiteTtitr, Stuttgart, 1902,
Verlag uou sJ(rnolb 'Öergfträper
(91. ßröner). $ort fdneibt
•jpaffaf über SRaulbromi (f.
166): „Xie Bauteile P-Uortjalle,
Sübfreujgang unb 9)iönd)s=
refeftorium) fönnen gar nid)t
genug ftubiert roerben. Sie
uerbanfen itjren Urfprung beut
ftaumetfter mit ben jroei .'oalb
mouben, welcher aud) bie
lUiidjaelsfapelle unb ntelletd)t
ben (£bor nebft ftreujarmen ju
(Sbrad), Salfenrieb (am .ymr>>
unb ben 'öifdpfsgang nebft
Cljor unb ftrcujfdjiff am 2 out
p Wagbeburg erbaut tjat. 3llle
biefe bauten geigen bie »öllig
gleichen (Jinjelbeiten , roie je
jmei .fmlbmonbe auf einer ge=
wiffen3lrt oonftragfteinen." —
ttlofter jRauIbronu. Sfittnanfidjt ber Boitin :ie.
3>ie beiben ooneinanber
abgefeilten £>albmonbe weifen
auf bas Sappen berer oon
Wageuljeim, jenes C^efctjlect)--
Waulbronn.
417
bcn $>ienft be§ ÄtofterS gebellt b,at, äfjnlicb, toie
jener mit ber Silie, ioa§ auf einen freien oon
iruneourg pinroetft.
3u SHagbeburg fjat fid) ber $aumeifter ob»
gebilbet als Saienftgur, unb babei fteb,t „93ob,nen--
faef", roa§ ber Spitmame beS 9Jleifter3 geioefen fein
mag. Seinen 2Berfen big in bie testen Spuren
nadjjugeljen , fyeifjt einen ber beften $ünftler au§
ber fpäteren, fo fyodjgebilbeten 3*it ber b,of)en--
ftaufifrf)en Äaifer, ber oielleidjt oon benfelben als
„SleidjSbaumeifter" oenoenbet rourbe, an bast i*tc^t
Siefen.
<£ie früb,gotif dje &it: ©eftflügel be§
ftreujgangS unb «ftapitelfaal, mittlere $e\t
übrigen Flügel beS $reujgang3 nebft ber bem 3om-
merrefeftorium gegenüberliegenben SJrunnenfapelle,
mit jetjt toieberfyergejtelltem breifdjaligem "Brunnen.
$ie unterfte (fteinerne) Schale romanifd), bie mitt=
(ere neu, bie oberfte (Srjfdjale) fpätgotifdj.
Spätgottfdje fcit: 93ruberb,aHe , Spreda
halle (1493), Oratorium (1495), »orballe cor bem .fiIoftfr M6loniI. Zttiattm auf bin
ftlofter 1479, Um= Irtp&tntiirnidVtt btr «JorfaHf.
baube§.£>errenb,au=
fesi 1512— 18, b,ersoglicf)ess ®d)top 1588, Steinernes
Süb,nfreuj am alten ftnittlinger 2öeg mit Onfärift
1422. ^nfdjriftlid) beglaubigte »aumeifter fmb
.fcermaunuS (um 1150), prior SBaltljer unb bie
SaienbrfiberSiofenfdjBpfyeliu unb ©otfdjlag (um 1300),
Satcnbruber ©ertljolt (1424), fiaienbruber ©onrab
mm Sdmtie (1493), trüber 31uguftin (1517), .frans
s2Bunberer oon Pfaffenhofen (1521), biefer burd)
fein ^Jeictjcn, unb #an$ ferner oon Sdunie (1550);
9Haler 3Heifter Ulrich, (1424); «ilbbauer C. V. S. (1473). SBon ©locfen*
giefeern ijt ber ältefte ©uurat oon ftulba,
bann Gonrab önocjfyamer oon ÜHürnberg
(1440), ber nod) oerfdjiebene ©locfen für
unfer Saab gofj, unb Peter jur ©locfen
oon Speier (1506). 3)ie erfte ÜJlinusfel--
fdjrift erfdjeint 1402, bie lefite 3«aiuöfel=
fdjrift (auf ©rabfteinen) 1387, bie erfte
arabifdje 3iffer 1432.
Höeber burd) Urfunben nocf) burd)
3nfd)riften genau beftimmt fmb bie bauten
bes ttbergangsfrilS, parabieö (erftmalS ur .Rioficr wambronn. i»attnrtf<rtoriuni.
*l< a 11 1 it * , T f nf mal« aiiä ®ürtttmbafl. Bedarf« i«. 27
Hlofter TOaulbrDnn. edtnollMt (1424)
Ül btt V ::;t!i'.
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418
Wecfarlrei*. Oberamt ÜJtaulbronn.
«lojUr ÜHaulbronn. eäuldjenfüjit in ber
esübloffttrff b«s «rtujgang*.
funblid), unb jraar al§ „^arabteS", im
3ab,r 1288, Urf. im StaatSardjio, ge*
nannt), #errenrefeftorium unb Sfibflügel
beS ÄreusgangS, aber fic muffen bem Stile
nad), rote and], roenu roir oon ber an bev
Seftfeite beS ÄloftergebäubeS erhaltenen
3nfd)rift, mit 1201, ausgehen, ganj in
bie erfte Hälfte biefeS OatjrhunbertS faUen;
um 125(1 fdjeint nad) heftigem Saubrang
eine <£rfd)öpfung eingetreten ju fein (Slnno
1244 unb 1257 roirb oon ©elbarmut im
ftlofter berietet); bis bann gegen baS
Gnbe beS 13. ^^^^nbertS mit bem
ßaoitelfaal unb bem infchriftlid) burd)
s£rior 2Baitb,er errichteten SBeftflügel beS
ftreusgangS baS Sauen roieber eifrig be=
trieben roirb, unb jroar im ebelften früh*
gotifcb.cn Stil.
über bie $eit ber Errichtung ber
fdjöneu Srunnenfapeüe unb Sollenbung
ber übrigen HreujgangSteile roiffen roir ebenfalls nid)tS, bod) roeift itn; Stil in bie SHitte
beS 14. 3ah*hun0CTtS. SeftimmteS erfahren roir erft roieber im Satjr 1424, beim
Umbau ber Äirche ; für (Slrorftühle unb 2lbtSftuhl fehlen roieber alle 9iad)rid)ten, fte
beuten in bie Sttitte beS 15. 3ahrb,unbertS, oon roo an bi§ aum Schlüte faft ffimt*
liehe 2Berfe unb Sauten batierbar ftnb.
3m 3atn: 1146 ober 47 oon bem nahen Gcfenroeiler bei 3Hüt)lacfer, roo s3lbt
Liether oon 9ieuburg im (Slfafj, burd) Salther oon 1'omcrSheim gerufen, mit 12
^Dlöndjen unb einigen Saienbrübern 1138
ober 39 ein 3ifter5ienferflofter gegrünbet
hatte, higher oerlegt, jeigt unS bie Slbtei
in bem roeltabgefdjiebenen Salbtal tyutt
nodj einen faft unerfd)öpfltd)en Reichtum
an mittelalterlicher Äunft. Seit bem Oatjr
1840 ftnb nach unb nad) bie unmitte"l=
baren Äloftergebäube unb bie ftirdje roürbig
reftauriert roorben, meift unter Oberleitung
beS SaubircftorS o. ficutbauer, 1882 ift
eine neue Jianalifation oorgeuommen roor
ben. $ie le^te grofje Weftauration gefchah
burd) Saurat Scner 1897—98, befonberS
ftilgemäfjer 3lttfbau beS StocfroerfeS über
bem Saienrefeftorium. Hon ben Seen,
roelche ringe um baS ftlofter angelegt roovcn,
ftnb noch oier oollftänbig erhalten: ber Mofc«
Älofttr 3Rau(bronn. «Sülsen im
be* Ärcujgang*.
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Uiaulbronn.
419
roeiqer, bct £iefe See, ber £obenacferjee, ber SCaltiftcnfee. $>a« Söappen roar ein
quartiertcr Sdjilb, bcn ein 3roerd)balfen mit roten unb filbernen Stauten nadj linfö
burd)f(^neibet, im 1. Duartier ein Sörunnen auf ©olb, im 8. unb 3. ein fdjroarjeS
Jelb, im 4. in a unb c ein filberner 5ifd) auf ©olb, in b unb d eine golbene
Hrone mit golbenem Kreuj auf blauem %e\!b. 3lu§ ber ©efd)id)te be§ ÄlofterS
ift roenig bemerfensroert. &§ würbe bie SJhitter ber Klöfter ^öronnbad) an ber
Jauber 1151, Sdjöntal a. b. 0Qflf* 1157. ©ie SBogtei roar beim Meid), fam aber
im 14. ^ahrgunbert an bie ^Jfalj, wa§ jur ftolge f)atte, bafj ^erjog Ulrid) im
ißfälaer Krieg 1504 bie reidje Hbtei an ftd) ri&. £erjog (£b,riftopb oerwanbelte fie
Älofltr »JWaulbronn. »ogenfelb au b«t jum ^atlatorium füfcrenben lüre.
1 557 in eine eoangetifdje Klofterfdjule jur Vorbereitung für bas tgeologifdje Stubium,
wa§ SJiaulbronn mit Ausnahme einer furjen fath. £eit 1630— 39 unb 34—48, wo*
rauf Stillftanb bis 1656, unter meljrfadjen Reformen bis bleute geblieben ift. 1564
Slpril 10.— 17. fanb f)ier im SBinterfpeifefaal ein Kolloquium ber lutherifeben roürttem
bergifdjen unb ber caloiniftifdjen ^Jfäljer ib,eologen, 1576 Januar 19. bie ftefrftellung
ber Slnbreäfdjen 3flaulbronner Formel für ben 3lbfd)lu§ be§ 2utb,ertum§ ftatt. 2)te
Überlieferung oom 2lufentb,alt bes* Sduoarjfünftlerä ftauft bei bem 2lbt (fritenfufj
um 1516 ift nod) nid)t genügenb aufgeflärt. 3n ben Srijüleroeraeichniffen glänjt
ein Stern erfter ©röfje, Olob,. Kepler (1586—89) unb erfreuen bie dornen ber
2b,eologen Sieger, SüSfinb, Sdjnurrer, Paulus, Klaiber, Schmib, SBaur, ber auf
anbern ©ebieten berühmt geworbenen Meinbarb, Stelling (beffen Vater Vorftanb
ber Sdmle roar, beffen erfte Wattin auf bem Klofterfirdjlrof rub,t), s^fifter, s^auln,
SRömer, be3 SWäqminifters , OTebolb, (5b. geller, £erm. Kurs, ©. .jÖerroegt),
^crb. .jöodjftetter. 1809 rourbe eine Kolonie oon DrtSbürgem angelegt, 1838 biefe
jur öemeinbe erhoben. Gif in ger £of (793 Alaolvingen). $er See oon 11— 12 ha
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420
^fcfarfreiS. Oberamt SDiaulbronii.
ift fett 1865 trocfcn gelegt. #ier unb in ben uatjen abgegangenen Orten Ha-
dardesheim unb Mulnhusa, oon wo bie ftirdjen fpäter nad) Slfingen oerlegt würben,
b,atte fllofter Sorfd) an ber $ergftrafje im 8. ^ab^bunbert, batb aud) Älofter Seiften*
bürg im dlfajj Eigentum. $m übrigen mar (Ufingen 9ieid)«gut, roeld)e§ SBfirttem*
berg al« 2et)en§träger jdjon im oabv 1153 bem .fHofter SWaulbronn überlief.
UBerfen mir nod), oor bem ©djeiben, einen SMicf über ba§ Hloffer Inn; flar
unb beftimmt, ja in biefem engen iRabmen faft erjdjöpfenb, jeigt e§ un« bie (Snt-
roicflung, ba§ 5Bad)fen, «lüben unb Ütusbtüben ber ©aufunft be§ Mittelalters. -
(Sine ftattlid)e Steide genannter unb ungenannter Meifter fefcen it>r s3efte§ ein ; nom
bafbmnttjiidjen 9Jiönd) ßermannuS (um 1150) bis! biuab gu £an§ ferner oon Sdjmie
(1550). s-8ierl)unbert 3af)re lang fyaben l)ier, fem oon ber frieblofen SBelt, gort*
ergebene Wannet in tiefer, oft über ein 1'eben ausgebebnter SRufje gebaut, gemeißelt
Suntburg. ««ifen unb *JKafl«nb.tim. türnntnj. StodSbttfl. jRoßtoafl.
unb gemalt, — fo baft e« fein sJSÖunber, roenn mir im einjelnen bie ftüHe bes
©et)en«roürbigen nie ganj bewältigen, bei jebem S3efud), offen am "iBeg liegenb ober
bämmrig oerfte(ft, roieber neue @d)önbeiten finben.
ffiir fetjen bie ftarren rectjtfantigen Waffen ber nod) ungetrübten romanifd)eu
«aufunft, bie fläjfigc, fdjroungooU bewegte ftormenroelt be« Übergang«, entftanben
burd) plöfclid) au« ber ftrembe (ftrantreid)) berüberbringenben #aud), ber bie ©lieber
löft unb belebt; orbnungSloS eine Zeitlang, bann aber rttbt in ftd) felbft, in fteg-
ftoljer Äraft, bie blütjenbe ©otif. s2Bir fefyen fie matt unb berb toerben unb roieber
bie luftigen fpätgotifdjen .fallen, über beren fjartrippige ©eroölbemafdjen eine fdjon
in bie SHenaiffance tjineinfpielenbe Walerei ftd) frötjlid) milbernb ergießt — unb
nimmer, aud) bis jum legten 'öauroerfe nid)t, oerläßt fte ber malerifdje SReij, ber
geljeimniöoüUe Räuber gebrängt einfallenben £id)t« unb einfad)fd)öner s4Jerb,ältniffe.
Wan lernt tjier mübelo« im Üfofdjauen ba* (Sntfteben unb Vergeben ber
formen; nehmen roir nur ba« ftenftermafjroerf unb bie Säule. 3ene§ urtümlid)ft
am fiaicitrefeftoriiim (um 12ol): ,yoei tief eingefdjrägte SHunbbogenfenfter bid)t neben=
einanber, barüber ein ebenfo tiefe« Wttnbfenfter; urtüntlid) aud) nod), genial beroegt
unb befangen .vigleid)/ crfdieinen, mit eingehängtem ÜHunb, bie Äleeblattfenfter bes
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SRaulbronn.
421
"JJarabiefes, fdjon ein 93ogen (nod) ein b,albrunber> barüber; immer nod) etmaS ferner,
aber coli ebelften fiebens, bie prädjtigen ft^fto oc8 roeftlidjen Äreujgangsflügels :
jraei leid)t gefüllte $ögen unb eine grofje ftünfblartrofette, oon einem Spitzbogen
überfpannt unb nod) burd) bie
StCtmoanb gef Rieben , roät)=
renb an ben Slrfabenfenftern
bes Äapitelfaals alles in 5Hafj=
roerf fid) löft, ftreng nod), aber
uoll SCtratut 93is fjicfjer feine
^foften, nur SRotjrfäulen ober
Säulen mit angelegten $reü
oiertelsfäuld)en ; mit bem (Sin*
bringen ber ^foften, mit oor-
gefet}ten fflunb* ober 33irn^
ftäben, roirb bas SUlafjroerf
nod) reidjer unb freier, aber
feiten meb,r f o rein ; bie« jeiaen
bie Sanfter bes 9torb= unb
Dftflügels bes ftreujgangs unb bie riefigen ^radjtfenfter beS (Styors; bann falten
bie Dtunbftäbe ab, nadle $föfttn uerjroeigen ftd) grofjlödjerig unb breit in ben
tfenfteru ber um 1424 an bie ftirdje angefefcten Capellen, ober reijenber roieber in
ben ftifdjblafenmuftern ber fpäteften bauten §u Gnbe bes 15. 3ab,rl)unberts.
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F ~ , 'Ii " 'Jl 1
; w am
Äloftcr ÜNaulbromt. §crrcnl>aua.
3>ie Säule, erft als .<oalb= ober iUertelsfäule gebunben an ben redjtroinfligen
Pfeiler, am -Jpaur-tportal fogar in beffen Äämpferroulftung Ijineingejroungen, roirb in
ber Äirdje fdjon freier als £albfäule unb als Gtffäule in ben Cuerfdjifffapellen
mit eigenem Kapital (ffiürfelfnauf). 3Jon 1200 an bridjt aud) fte alle Affeln, prangt
ebel unb feft als Uoppelfäule im Vaienrefeftorium , al§ Ijolje geroirtelte iHunbfäule
bie SOlitte bes .frerrenrefeftoriums entlang unb füb,rt nun fofort in biefem unb bem
Sübflügel bes Äreujgangs an ben s2Bänben ein fiebeu auf eigene ftauft. ÜHofyrfäule
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422
'JJerforfrei?. Cberamt SDIaulbionn.
wirb an 9iol)rfäule gehäuft, an bic SHaucrn gef lebt , ja fogar bis in bic ©eroölbe
l)inaufgefd)oben — bagegen erfdjeint im frcubigften ©leidjgeroidjt bicfc fdjönfte ©c^
flatt ber ©aufunft (bic Säule nämltd)) in bem glei^jeitigen ^arabies unb weiter
in bem erft um 1300 erbauten Jtapitelfaal unb ben übrigen ßreujgangsflügeln, allein
ober als SJünbelfäule bic Stern* ober SRippenfreusgeroölbe tragenb. $ann oer*
fdjroinbet fte ganj im ^foftenroerf ber Spätgotif, um beim (Möfdjen berfelben, ju
beginn bes 16. 3al)rf)unberts, jurücfge^enb auf ben romanifdjen Stil, im (Sntenfufc
[aal im $errenf)aus als fjolje, mit gotifdjem Statu
unb «lumenraerf umflodjtone, eigentümlid) fdjöne
•JBürfelfnauffäulc nod) einmal aufjutaudjen.
ffiedjfefooller nod) als bie Säule unb iljre $Ber=
roenbung ift bie ftorm tyres tfapitäls; ben SBürfeb
fnauf mit glatten Sd)ilbern, ober bicfc mit Sterndjen,
föofettdjen, 93lättd)en gefd)mü(ft, begleitet ber fernere,
oon Seilen umfdjnürte, oon furjem antififiercnbem
3lfantt)us ober befdjeibenem SHebengeroinb umfüllte.
9Rit ber Stilroenbung um 1200 fommt otme 85er«
mittlung bie Äeld)= ober umgefüllte ©lorfenform auf,
übersieht fid) mit mauresfem Slfanttjus unb feef f)in>
ausgreifenben ©lätteraufrotlungen, ftarf ftilifiert, pfcan*
tafieooU unb prädjtig, bann in ber ftrüfjgotif, unb
gcrabe in Sftaulbronn rounberbar fd)ön unb merhoürbia,
reid), mit einem ^ierroerf, bas ben oerfdjiebcnften roilo;
roadjfenben ^flanjen ftreng nadjgebilbet mürbe, int
l'auf bes 14. $al)rl)unberts immer lofer unb locferer
roirb, bis es im 15. oollenbs oerfdnoinbet. — $l)nlid)c
Sanblungen bes i'aubroerfs jeigen bie fo ja^lreidien unb
meift ganj ^errlidjen Sdjlußfteine, nur baß an il)neu
beim fioferroerben in ben ü'ücfen figürlicher Sdjmurf,
erft £ier=, bann SJlenfdjengebilbe, fid) oorbrängt unb
fdjließlid) unbeftritten bie gan&e Stelle behauptet.
sBie im befonberen, fo gibt aud) im großen Stil
unb Stellung ber oerfd)iebenen ©auroerfe immer neue ftimmuugsuolle Ginblicfe, über
rafd)enbe Surdjftdjten, tnalerifdje ©nippen ; unb babei finb bicfc «über ber Äunft
meiftens nidjt allein, fonbern unauflöslid) oerfnüoft mit benen ber fllatur unb prägen
fid) be?t)alb um fo unau8löfd)lid)er in bie Seele ; fei es, baß mir SHafl galten unter
ben fiinben, uor uns bic Horlialle mit ben rofjrfdjlanfen Säulen, im ©arten bes Äreu.v
gangs roanbcln bei blüf)enben Mofenbüfdjcn unb bem ©emurmel bes breifdjaligen
Brunnens ober im großen (Spfyoratsgarten unter raufd)cnbcn Sipfcln am efeu*
umfponnenen ^auftturme träumen, beftaunenb ben (Srnft ber .Ürcujarme ber Äirdje,
ober baß mir cinfam im Slbcnbrot über bem Spiegel bes Siefen Sees nur nod) bie
Spieen bes ftlofters auftauten fel)cn. »m fünften im £erbft, roenn bie «tätter
fallen unb bic $ergänglid)feit bes ^kturlcbens 5ufammenftimtnt mit bem ©eift, ber
biefe oon ber tfeit oertaffenen fallen in fanfter SBefymtt burdjflüftert.
i
x'.oftci üNaulbronn. Vatitin auf
bem ftrütjtntiftrbaul.
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Terbitiflfn. llnterberbinßen.
423
Merdingen, £)berberbingen (Carbingen 766).
$ie große eo. flirdje jum 1)1. Laurentius fielet an ber Cftfeite beS nod) um*
mauerten unb betürmten ehemaligen £errenalber >$flegl)ofeS. 5tircb,e 1571— 74, §n>
fc^rifttafcl : 2113 man aalt 1571 ift oon meinem gnebigen ftfirft unb #errn £>er$og
l'ubroig ju SBirtemberg unb ©ebaftian 3>reb,er oon Seioenberg berjeit Slmptmann pt
3)erbingen befetd) geben fold)e firefj
ju baroen. $a3 [trii bann bis fie
erbaroen toorben in 3. 3afyr oerjogen.
$at in ber 3«t ©Reffet Kernen
gölten 12 ©ülbe. SRocfen 9. 25er
Sd). fcinfel fünftfjalben ©ülbe. $er
|>aber . . . baS ftuober SEBein 140
©ülbe. 3)ie (Bleiben Salt} . . . unb
burd)auS Milbing beS oor nie erhört
jum |)öd)ften unb J^euerften geroefen.
SdjöneS großes Ärujifir auS
bem 16. 3al)rb,unbert. (Sine ©rab=
platte 1582. Jaufftein gotifd). 55er
©lorfenturm, frei neben ber tfirdje,
ein früb^otifdjes Steinhaus mit fdjönen
Spitjbogenfenfterdjcn. Äm fpäteren
(Singang 1553.
^farrljauS, baS frühere, nod)
gotifdje tjerrenalbifdje (StabSamt, mit
alten sBappen, (Srfer unb 3af)™$=
jafylen. 3>er grofk b,errfd)aftlid)e
Jrudjtfaften 1580. SllteS <5d)afl)auS
an ber Strafjc nad) Änittlingen mit
1486 unb bem .frerrenalber 5öappen.
Steinerner Brunnen 1791.
Älofter£orfd)ioar im 8.,ftlofter
"Jßeifjenburg im 9. 3at)rt)unbert tjier
begütert, fpäter aud) .jpirf au unb 9Raul<
bronn, biö ber meifte "öefty an ftlofter
•feerrenalb im (Sdjioarsroalb fam, baS
hier ein eigenes Stabsamt tjatte. Ortsabel uom 12.- 14. 3ol)it)unbert. Söeltlirije
Herren roaren urfprünglid) bie ©rafen oon Ingersheim, (Salin, Vaihingen.
TW"
«(öfter SHaul&ronw. trrtti am (£pborat»afbäubt
($trrtnG<ni«).
(So. ftirebe, 1769, mit fpätromanifdjem Cftturm, ben unten ein ÜHippenfmt,v
geroötbe auf fdjönen Wätterfonfolen überbeeft, im Sdjlufjftein baS i'amm ©otteS.
^ioei ©rabmälev um 1579.
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424
^icrfarfrei*. Oberamt UJtaulbronti.
$icfcn6ad> (Diuffenbadj [023).
(So. ftirdje, 1621, mit früljgotifdjem , cinft geioölbtem Cftturm. (Steinerne
Gmporenfäule, 1621, eingemauerte (5d)lufjftetne. s}*farrt)auS 1625, SRattjaus 1564,
fdjöner ^oljbau. ©peier, baö fdjon 1023 b,ier begütert, gab 1152 einen $of unb
bie .Kapelle an Slofter SDlaulbronn.
Pürrmen,v^rüßCacßer (Curmcns 779).
(£u. S?ird)e jum b,l. Slnbreas, fpätgotifd), mit Cftturm. 51m Sdjiff bie fpäteren
3at)res*af)len 1585 unb 1650. ®utge|d)ni&te Gmporenfäulen : x>rg «Wanr Limmer:
mann 1614. ftanjet 1616.
. JöH
lürrnitiij. emporeiifäukii.
3lm '-Burgberg liegt Imlb zertrümmert bas ^etersfudjlein, 1514 unb 1515,
mit romauifdjen ^Heften, ©rabplatte eines oon Dürrmenz 1303. ©rabftein be$
KriegSmannes Jranjisfus 3lugä uon 3)orpien in ber $auph>e, f 1717, 85 3af>rc
alt. «eint Mbrud) bes fttrdjteinS im 3at>r 1898 tarn ein römijdjer «iergötter
ftein, foiuie ein ^njdjriftftcin jutage iM.), laut letzterem b,at hjer ein $efurio
ber Civitas A(iuensis (b. i. ein $emeinberat be$ 3tabtbe*irf* uon 53aben) ben
iempel toicberfyergcftellt.
2>ie 'öurg ber Herren oon 2)ürrmenj, große SRuiite mit "öogenfenftern au§ bei
erften .£mlfte beö 13. 3ah,dmnberts. (K.) ^mei alte .Heitern, 1506 unb 1572.
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Gnjberß. 425
Klofier ^orfdf befafi Ijier ©üter feit 779, 856 audj bie fteinerne Äirdje unb
eine 3Jcüt)le. CrtSabel com 12.— 16. Saljrlmnbert (SBappen, wie (Snjberg f. u.),
barunter Ulrid) oon 3)ürrmenj 1161—63 $8tfd)of oonSpeier; bie fpäteren $men
oon 2)flrrmens roaren ein 3ioeij berer oon (£njberg*sJtiefern, 2e^en§^erren bie ©rafen
oon ^ngerstyeim, ©atro, Wartungen. $m 14. ^aljrljunbert fam btx Ort allmätjlid)
an Äl. SHaulbronn. 1504 oerbrannten bie Sürttemberger 2>üranen$ unb SHfltjU
acter. 1699 gränbeten ©albenfer bie narf) einer <Stabt im 2)auplnn6 benannte
Kolonie Du Queyras, (ein Fort Queyras bei ^rian^on am siBeftfufj bes Mt. Ge-
nevre), nocf> tjeute baS roelf^e $örflein genannt, mit eigener Sßfarrei bis 1823,
Xürrmtn}. <£ntporoifäu(c.
eine anbere jenfeit« Sürrmcnj unter ber 93urg. (£cfenn>etf)er (ho2 Ecgerateswilare ).
#ier hatte ftlofter £orfcf> 802 SJeftfc, fpäter gehörte ber Crt ben Herren uon fiomer*=
tjeim unb burd) fie bem Älofter iDiaulbronn, ba§ urfprünglid) t)ier gegriinbet loorben
mar (f. o.). SJtübJacter (769 Mulnen 9Nüb>n), linfS ber ßnj/ teilte bie 3cf)icf-
fale oon 2)ürrmen(v
^njßcvfl (cgnjeberdj UOO).
(So. Hirdje, 1832, mit fritygotifdjem , einft rippenfreujgeroölbtein Cftturai.
.£>fibfd)e$ fleineS «rujifir.
3tltc§ ©d)(öfjle mit roappengefdjmücfter 3nfd)rifttafe( : ©3 Ijat bie eble unb
tugenbfam $ran> Urfula oon 9teinecf oon fturbad), gebome oon SBalftein SLMtioe
biesf ©efenefuus baroen unb aufrichten laffen. 1583.
Unbebeutenbe krümmer ber SJurg Gmjberg.
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426
OiecforfreiS. Oberamt Woulbronn.
#erren oon (Snjberg, 3>firrmen$ unb liefern, SegenSträger ber ©rafen oon
(£aln>, bann SBailnngen, julefct Sürttemberg, als Herren oon liefern genannt feit
1186, als advocati de Enzberg feit 1236, fjeute nod) blüljenb im oberen Qonaxi-
tat in SRüqlgeim. Sappen in blau ein golbener Siegelring mit Mitbin; ^elmjter
gleidjer SRing auf ein blaues Äiffen geftellt.
gfreuöonßein (^röbenftein \25\).
(So. Äirdje 1753, «ßfarrgauS 1740—50. $aS 1565 erbaute SRatfjauS mit
gefdjnifcten SBalfen. ©urgrefte. DrtSabel im 13. Oaqrfmnbert, Sappen ein Sdnoanen-
rumpf. #ogenfUngen mit gotifdjem £ird)lein; als $unenflingen, reijenb in
A?irfd)bäumen gelegen, an ber Sereinigung oon brei Sd)lud)ten.
-
^ün&eCbad? (öinteratbad? J289).
Ütlte #ol}l)äufer, juroeilen mit ootlftänbigen 9tenaiffanceard)itefturen, toSfanW
fdjen ^Jilaftern, reidjen ©efimfen unb ftenfterrafymen.
@o. ftirdje, 1618, mit frfiljgotif djem , rippenfreujgetoölbtem Cftturm. Hilter
Jratjenfopf eingemauert. SRatfyauS alter öoljbau.
2)er Drt fam oon ben ©rafen oon ^ngerSfyeim, bann Saigingen, im 13. dafyx-
gunbert an SJlaulbronn. 3m sJ9iauertal fei eine Stabt geftanben.
§ Hingen ßllinljeim 765).
©pätgotifege eo. Slircge jum gl. SgriacuS, um 1488, mit Dftturm unb an
gefegter (£gornifd)e, beibe mit göljernen ©eroölben. ©efcgnitjte |>oljpfeiter, I4«ii,
tragen bie Sdjiffberfe. Saufftein 1622. EebenSgrofjeS gotifcgeS Strujifir.
Älofter tforfeg ift gier fegon 765 begütert, gatte 774 bie ßirege." CrtSabel
oom 12.— 15. Sagrgunbert, Sappen im Scgilb eine tfagne, $ienftleute ber ©rafen
oon (£alio-Saigingen.
^CetmntTcn-ss.
Statt ber früheren ftirege, 1737, eine neue oon ftonrab $ollinger 1872 erbaut.
^mttCtngen (<£nuttltnaen {{<&), Stabt.
Die Stabt rings oon breitem feeartigem ©raben umgeben. Käufer mit alten
ftetnernen Unterftöcfen.
(So. fttrege, Scgiff unb Jurm auS bem 1 3. ^agrgunbert im Söiaulbronner Stil,
(£gor fpätgotifd), an einem Strebepfeiler baS Sappen oon 9Jtaulbronn unb Anno dni
1469 ift gebuet bifer cqoir, unb baS ^etdjen bes Steinmeljen barüber unter
jierltdjem Salbacgin baS fegöne Stetnbilb ber ÜJJaria. Wn einem anberen Strebepfeiler
ein Sappenfdjilb mit funfblättenger fliofe unb ÜHnffel SUberqfin. Jauffttin 1703.
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Änittlingtn.
427
3)iafonatl)au$, 168«), mit einem ^nfcrjriftftem : A. 1632 ift Änitlingen ganj
oerbranbt roorben. fmtte 280 SBurger. 1500 Seelen. A. 1662 ifts roiber fyalb
oerbronnen. — 2)er jum früheren 9Waulbronner SJJflcstjof gehörige Speiser, ein
große§, fefyensroertes gotifd)e8 Steinhaus. Die fog. Sitte v+3oft, 1572, mit <Renaiffance=
einfahrt, 1624. eingemauerte Steine.
Änitttingen gehörte jum SSomitat ©retten, bem bie ©rafen oon fiauffen cor
ftanben. Sfyre ©afallen roaren bie Herren oon ©retten, beren 'Eienftteute bie oon
Änittlingen im 12. 3af)rlmnbert. 3m 13. faufte ben Ott Älofter SDtaulbronn, baS
gitnjingat. £>otjfaul.
fdjon 1156 t)ier einen #of befaß. $ie ^fäljer Derbrannten ben Crt 1360; 1504
ergab ftcrj bie pfäljifdje ©efatjung fcfjnell ben Sürttembergern unb rourbe Ijier ber
Vertrag gefcfyloffen, rooburrf) sHkulbronn an Württemberg fam. 1 505 nalmi .jÖerjog
Utrirf) bie Stabt auf 51 ,ui!»re in rdim-, unb «Schirm. 1632 unb 92 mürbe fie
niebergebrannt. 3>a bie ,'}af)l ber ©ürger oon 280 auf 60 gefunfen mar, ließen fid)
1699 auf ber Wartung SÖalbenfer nieber. .frier ift geboren: ofjne 3n>eifcl ber be=
rülnntefte Abenteurer bas 16. 3af)rt)iinberts, 3of)ann ftauft, an beffen ^erfon fid)
bie ^auftfage anfnüpfte. ÖrofjuillarS — ber Heinere Seil, */#, gehört ju £er=
bingen — fttrdje unb ©eiler 1699 als bie erfte ber mürttembcrgifcrjen Salbenfer^
gemeinben oon ben ftlüdjtlingen aus ^temont unter ber oon ©illar an» *^elice ent*
lehnten Benennung Communante de Villars gegrunbet.
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428
Werfarfrei«. Obtramt SNaulbronn.
JStengmgett (Ceonstnga 766).
6o. Sirdje, doii befeftigten, einft fdjön gewölbten Kemenaten umgeben (K.),
aufjen mit Sd)iefjfd)arten unb non fetjr tjofyer SHauer umfafjt, bie in einem Gaffer-
groben ftanb. 3n biefer Httauer ftetfen Stüde oon biamantierten ftenfterleibungen.
ftirdje, roofyl feljr alt, jetjt mit fpät=
gotifdjen formen, mit Oftturm mit
(Xfyornifdje , beibe netygeroölbt. 3Ilte
©rabplatten auf bem »oben. 93er
borbene ^nfdjrift über ber Jure jur
nefcgeraölbten «Safriftei: hans. ENBIO.
BERT8CH.
©runbmaueru ber großen »urg
l'ienjingen auf bem Burgberg im alten
9?ingroall.
$ic i?iebfrauenfird)e, (Sottet
acferfirdie, 1 4 Srunbf iüblid) com Crt,
an Stelle einer älteren sBallfal)rts=
fircf)e, uon ber an ber ©eftfeite nocl)
Spuren, eine ber reijenbften fpätgoti=
fdjen ftirdjen unferes 2anbe3, rooljl
erhalten ; Ijotjer (Sb,or, mit feingefülltcn
Spitjbogenfenfteru , innen fjat biefer
ein fd)öneS iHippenfreujgeroölbe mit
Sdjlufifteinen unb oier Sdjilbdjen,
barunter bas ^eid)en bc$ 'öaumeifters.
Siebe bie 3lbbilbungen. 3Cuf einem
ber Sd)lufjfteine: 3acob roinbofen
fdjulttjeifj unb fein Sappen, auf einem anbem ba$ $ttaulbronner ©appen unb:
ber (Srroirbig tyer oogt }u mulbron. 2>a§ Öetoölbe uod) bemalt mit gotifdjem
Weranfe. Saframentsl)äusd)en, 1481. Unten
am Xriumpbbogen : £an$ oacob fadjinger
Min vinicn. voUbaiiv.
unb loieber ein 3«id)eu
X
3m 3d)iff
2<3)Ht)t in ber S!iebfrautnfir<$t.
eine fladjgefdjnitjte nod) bemalte »alfenbeefe,
1482, mit ^radjen, ^aMen, ftratjen unb
s£flan*en. ftanjel 14H2. »efdjäbigteS 2Banbgemälbe : ifflana mit bem Jtinbe. 31 m
Oiorbportal 147«J. (iine mit trefflichem Sdjmiebeifenroerf befdjlagene $üre füljrt
oom Gt)or in bie verlief) gewölbte Safriftei. Sielje bas 93latt im Hunftatla§.
»auern^äufer mit gefdmtttfem Sktfenroerf, an einem: Seit ^futlinger 1627.
ftlofter l'orfd) mar tjier feit 7fiü begütert. Der Crt gehörte ben ©rafen oon
^ngereheim, bann Vaihingen, feit bem 14. oabrh,unbert bem filofter ^laulbronn.
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eomerd&eim. Clbionn. €lt*&fini. ißtnat&e.
429
cfiomeris^etm (Cotmarljeun 800).
über bem Dorf bie krümmer mit gefprengtem ü£urm ber alten 93urg
Lomersheim, beffen bitter SBalther (f. ©.411) baS Äloffer 9ttaulbronn ftiftete.
93on iljr laufen jraei ©djenfelmauern bis an bie <£nj, ba§ ©täbtdjen ju (firmen.
Wach 2ttorgen unb Abenb fährte einft ein Zox auS bem Ort. — ©utgefchnifcte
^oljhäufer.
Die eo. $ird)e ift erbaut burrf) ÜReifter Söaltlwfar oon £>orrl)etm, fpätgotifch, mit
Dftturm unb (£ljornifd)e; über bem ©übeingang ftel)t: Anno domini 1459 28.
mensis iulii factum est hoc opus per raagistrum balthisar de horheym ad ho-
norem dei. 3roei 9ienaiffancegrabmäler auS bem Anfang be§ 17. ^abrbunbert.
Auf bem Äircbbof ber alte romanifdje Saufftein.
Abgegangen ift bie „Weberburg".
Älofter itorfch mar hier feit 800 begütert ; bie Ortsherren waren bie feit bem
3abr 1645 erlofthenen freien oon £omerSl)eim. 3hr 2Bappen mar ber ©djilb
geteilt, oben oon rot unb golb fünfmal gefpalten, unten blau, auf bem $elm ^üffel=
^Ömer, baS red)te golb, baS linfe rot. $clmbecfe rot*golb. ^bre 93efitmngen gingen
im 13. unb 14. Qahrhunbert allmählid) an Stlofter Sttaulbronn über.
Ö>C6vomt («lebrunne
Die eo. Äirche, 1 748, mit unten altem rippenrreujgeioölbtem Surm. ©otifdjer
iaufftein, 1577, mit bem 3eichen beS ©teinmefcen.
Saft vergangene 33urg am linfen Abhang beS ©aljadjtaleS, V* ©tunbe norb*
weftlich oom Ort. $n ben ^afelioicfen fei bie ©tabt SRotfalmbach. geftanben.
Olbronn gehörte ben ©njberg unb tarn balb an Älofter ÜDtaulbronn.
ätisBehn (2Iu«ne^etm 79O.
©inft befeftigt. £ore unb anbere tiefte ber «efeftigung oon 1692.
33eränberte gotifdje eo. Äiraje mit nod) älterem Cftturm mit 9tippenfreujgen>ölbe.
Alter ftlofterpfleghof. Der Ort, in roeldjem Älofter fiorfd) 791 begütert mar, tarn
oon ben dnjberg u. a. frühe an Älofter Sttaulbronn. |)ier trieben bie ftranjofen
am 17. September 1692 ben #er$og»3(bininiftrator Jnebrich Äarl jurücf unb nahmen
ben oon allen feinen Seuten sJ3erlaffenen gefangen; ber Crt mürbe oerbrannt, unb
balb erbielten bie "JSalbenfer einen Xeil ber ÜRarfung.
"g\nctd>e.
Reformierte Äirche, 1721, oerfebönert 1879, mit ben ©rabfteinen bes Pfarrers
3ean ©iraub, f 1724, unb ©eipion Arnaub, f 1729.
Der Crt ift eine Salbenfcrfolonie oom 3<*hr 169V), nad) s}?inad)e im pie=
monteftfehen Val de Perouse unfern bem Cluson benannt.
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430
Wcffarfrei». Oberamt TOaulbronn.
£cßmte (Smecgowe 7?0-
(£o. flirdje, j. 2. nod) romanifd), $urm 1864. SHatlmuS hübfdjer ^oljbau,
1568. iBiete Käufer gefdjnifct, 1526. 1568.
Äam oon bcn ©njberg unb 9?ofjn>ag an Älofter ÜWauIbronn, bort baut 1493
fiaienbruber Äonrab unb 1550 #an3 SRemer oon Schmie.
£d?önenBerg.
*Reue rcf. Stirpe, 1883, mit bcm ©rabbenfmal be* ftütjrerS ber Salbender,
Cbcrft unb Pfarrer ^einrieb, Slrnaub, f 1721.
£>cfc) Udingen (Scujtnaun (023).
s}Utertuinlid)e $oljt)äufer, barunter ba3 SRatbauS, 1575.
2Ute eo. Stirpe jum 1)1. Ulrich, mit früfygotifdjem Dftturm, biefer rtppenfreu$=
geroölbt, mit frönen großartigen ftfitjgotifdjen 2Banb* unb U)ecfenmalereten, toieber=
fyergeftellt oon ^ßrofeffor |>an§ Äolb. 3tn ber 9iorbroanb Job 9Jtaria8, barüber bie
sÄuf erftelmng , unten Stpoftel unb brei Könige, an ber Dfhoanb ^öngf^S ©eriefy.
®rof$e Grabplatte eines ©eiftlirfjen mit beffen $ilbni§, 1 1490, Johannes 2Becb,ter.
OrtSabel im 12. 3<i|)rfjunbert. 3ton ben Gnjberg, Stojjtoag u. a. erwarb Älofter
sUtaulbronn allmählich. bi§ 1413 ben ganjen Ort.
9tef. Äirdje 1761. ©albenferfolonie, gleichzeitig mit «Pinache entftanben.
giterneitfeCs (Sterrenoel* 1232).
(So. Stirche 1700-1750. früher ftilial oon tfümbad).
Eingemauertes ©ternenfelftfcheS Söappen am ©aftbauS jur Ärone.
$ie ©urg auf bem od)lo§berg ift feit 1778 oerfebrounben, an ihrer Stelle
ftetjt ein SluSficijtSturm, 1866; in ib^m fmb fdjöne JRenaiffancetrümmer oon ©urg
Dehrenberg (f. 0% ©raefenheim) eingemauert, ©efitjer roaren unter gräflich, oaifnng-
fdjer fietjensiherrlichfeit bie noch. blüt)enben freien Herren oon <SternenfeI§. 3hr
SBappen ift im ftlbemen ^elb ein blauer ©erg (Xreiberg), worauf ein fecfySftraljHger
roter otern; baSfclbc ©ilb auf bem £elm. 2118 erfter roirb genannt Äonrab, 1232.
SBurg unb Ort famen frühe an bie Ciebenftein, oon ihnen feit 1320 an SBürttemberg
unb nur oorftbergcb,enb roieber an bie Sternenfels.
Suterns $eim (IDtnifrtbes^etm um 900).
(So. Äirche *um hj- Mauritius, fpäteftgotifä , bie SNafjioerfe mit föofen unb
SRasfen gefchmücft. (Itjorftu^l. ftanjel mit eingelegter SRenaiffancearbeit. — ©ute
|>ol$balfenhäufcr. — CrtSabel im 13. i^ahrhunbert. $m dreißigjährigen Ärieg
oeröbet, mürbe bie Wartung 1699 teilroeife ben sÄalbenfem überlaffen.
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sBurmberfl. 3aifer«roei^er.
431
^Ouvmfcerg (Harenberg \\<ft).
@d. Äirdje jum ffL $etcu& 1865, mit oltem Cftturm. — 3>er Ort rourbe mit
sBtern3l)eim non Ulrid) oon Iptingen im Sci^r 1194 an fllofter 3flaulbronn übex-
geben. 3fm $reifjigjäl)rigen Slrieg oerroüftet, rourbc 1699 ein Seil ber ©emeinbe
ben Salbenfern gefdjenft, roelcfye I)ier fiueerne grünbeten. .frier roofynte 1701 3lnton
Seignoret, roeldjem Württemberg bie (Sinfüljrung ber ftartoffel unb oljne 3roeifel
aud) bes eroigen SlleeS (fiujeme) oerbanft.
gaitev&weifyev (£ei$olf«sn>ilre \\00).
Äiraje, 1769, mit altem Oftturm, ©rabplatte eines @eiftlid)en, 1460. «JJfarr*
f)au$ 1743.
DrtSabel im 12. 3af)rl}unbert. Herren roaren bie non enjberg unb SRofjroag,
feit 1299 allmä^lic^ Ättoftcr Sflaulbronn.
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tt«farfu[m nad> TOtrian. 1648.
©kramt I2etfcarfulm.
^unbe au§ ber Steinjeit ftnb am (9elänbe be$ sJlecfar$ nidjt feiten. föeidje
®rabt)ügel, aud) J. mit Steinroaffen, finben fid) bei 9letfarfulm, Degmarn,
Suttenberg, @unbelsf)eim , $od)enborf, Obl>eim, Cffenau, Püttlingen. 3111 alt=
bcfefcte midjtige Öerge fteqen im "öejirf ber Edjeuerbcrg bei Wecfarfulm unb ber
3Hid)ael3berg bei ©unbelsqeim , unb bem Ginflufj be3 jagflfluffeS in ben 9iecfar,
^agftfelb gegenüber, auf bem linfen Ufer bie jetzige 3)ergftabt SBimpf en, ju #effen=
3>armftabt gehörig. (Sine uralte ©trafje, bie „|)od)ftrafjc", läuft tnele Stunben
lang auf ber s2Bafferfd)eibe jroifdjen Slodjer unb O^gft, unb bei ^agftfelb an ben
sJlecfar; fie wirb uom römifd)en Wljeiulimeef burd)fd)nitten jnrifdjen Einbringen unb
^agfttjaufen, öftlid) ber Stelle, wo fid) beibe ftlüffe auf roeniger al$ eine b,albe
otunbe nage fommen. Xaft biefe Etrafje, bie tjod) über ben beiben otelfad) unb
oieloerroorren geid)längelten, tief unb fet)r fdjroff eingeriffenen Sälern com 9lecfar
oftroärtg; gegen SHotqenburg an ber Zauber b,in führte, uon grofjer 3Bid)tigfeit mar,
leud)tet ein ; befonberS aud) für bie Monier, roeldje bei 3agftb,aufen ein ÄafteU au*
legten, unb eines ioat)rjd)cinlid) aud) bei Einbringen, batjinter auf ber .£>öb,c ftöfjt
man jetjt nod) im ^arbtqäufer sJÖ*alb auf au3gebel)iite ©ebäubetrümmer ; ba roaren
rooljl ©arnifonsplätje ber iKömer. Sßetter gebt burd) ben OJe^irf jene uralte s-©eg*
fpur, roeld)e Xonau unb 9tyein auf fünftem SBeg miteinanber oerbanb; biefelbe
läuft nämlid) uon Säten am oberen ftodjer unb am ebenen 2>urd)brud) ?,um Sörenjtal,
über ben norbmeftlid) jiepenben langen .£)od)rücfen ber ^impurger $erge nad) .jpall,
Öhringen, Weuenftabt am Üodjer, ftodjenborf, Wimpfen am Wecfar, unb oon ba
nad) Speier am jHqein.
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%)iedarfulm.
433
iföir treten hiermit in bie römifd)e 3e^/ 'n roeldjer biefer ^öcjirf einer ber
roidjtigften unb am bid)teften befe^ten roar. 3)enn neben bem, bafc ber fiimes in
bem oft Ii di fron Jeil hinburtfjfchneibet, läuft bie ^roeite, innere 3$erteibigungslinie,
bie fogenannte Dtectarlinie, oon 9iottroeil über iHottenburg, Jübingen, Höngen,
Gannftatt, Benningen bei ÜJtarbad), Bödingen bei $eilbronu ufro. hcrfommenb, an
ber linfen 9lecfarfeitc f)inab bis ©unbelsijeim, reo fie, roärjrenb ber ftlnfe ftd) norbroeft»
roärtst roenbet, genau norbroärts
jiefjt; man nennt biefe £inie,
bie beim 2Hid)aelsberg bei
©unbelsfjeim beginnt oon hiev
an bie 'ÜJiümlinglinie; fte gefyt
nämlid) jroifdjen bem £ale be$
Üflainö unb bem ber Haimling
norbroärtö bis nad) ÜBörtf) am
sJHain, ber oon bem weiter
oben am ftlujj gelegenen "SUHlten^
berg an bie riaffe ©renje beä
^ömerreidjes bilbete.
^tlS^auptrömcrplft^e er*
{ dienten am IHmes Cljringen
unb ^agftljau jeu, bann am
Stedar '-Bödingen gegenüber
.fjeilbronn, Wimpfen, ©un-
belsfjeim unb bas gegen-
überliegenbe 9iecfarmüt)lbad),
bann jroifdjen sJßMmpfeu unb
Winringen "Otcuen ftabt, au
ber roidjtigen .fteerftrafie oon
Ctjringen am £imes nad) bem
Stedar, ©eitere roid)tige
Strafjen roaren bie oben ge=
nannte, oon ben ^Hörnern be=
nützte £>od)ftrafje jroifcrjen
Mocrjer unb 3agft, fobann bic
oon Weuenftabt unb oon Ohm*
belstjeim oft lang auf ©affer*
f Reiben norbroärts jietjenben . W ö m i f d) e 3 n f d) r i f t ft c i n e unb s<8 i l b io e r f e
fanben fid) oielfad) bei ^agft^aufen, Clntmufen unb Weuenftabt, ein bem Jupiter
unb ber ^uno geweihter Elitär auf bem ^Ulidmeteberg bei ©unbclsljeim, jüngftens
aud) jioei romifd)e Utergötterfteiue in bie ctabtmauer oon ©unbelöbeim eingemauert,
ebenfo bei ^agftbaufen, einkaufen, Dleucnftabt ja^lreidje ©ötteraltäre. "Jleuenftabt
roar eine mefyr bürgerliche Weberlaffung. iKömifdje ©ohnftätten roaren fonft nod]
bei "öittelbronn , .^agenbad), ^aflftfclb , ftodjenborf, t'ampolbstjaufen , ÜHörfmübl,
Obergriesheim, Offenau, Cbfjeim, iKoigtjeim, 3iglingen, bibbern, Püttlingen. "Jluri)
BaittUf, üfitfmältr aaa ©ütttcnibcrfl. Wcctartrriä. JS
■vcrtulciS in 3aaftt)nuftn.
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434
"Jtfrfarfttte. Cberamt 9ltcfarfulm.
fanb man bei 3agftb,aufen bic tjeroorragenb fd)öne 93ronaeftatnette cineä trunfenen
•frerfuleS, nod) jetjt im freib,errlid) 93er(id)ingenfd)en Sirrin» in ^agft^aufen, bic
an ba§ berühmte 3Berf be§ 2nfippu§ erinnert. 9?ergleid)e bie intereffante 2tb=
fjanblung oon *Paul "Beijföcfer im ,,3at)rbud) bes ßaiferlid) $eutfd)eu 3lrd)fiologifd)en
3nfHtut§", «anb IV, 1889. 3roette§ £>eft.
«Jltcfarfulm. etat>ttir$e.
9ieil)engiäber fanb man bis jefct bei Böttingen, (#unbelst)eim, |>agenbad),
3agftfelb, 2HöcfmiU)t, Cb^eim, einkaufen, Untergriesheim.
"gTetfiax-fulm (Sulmana 77\), Cberamtsftabt.
3Hte $entfd)orbens|tabt, juin Seil nod) mit ber Dinner unb nod) brei türmen
oon ben jefjn einftmals oort)anbcnen. ^m Sübroeften ber ctabt ftanb, befonbers
Xtttarfulm.
435
ummauert, baS Sdjlofj, jet>t Cberamtei (f.«.). 2)ie <Stabt befttjt manche alter=
tümlidje ©teinfyäufer aus bem 17. unb 18. ^afyrfyunbert.
$ie großartige fatf). ©tabtofarrfirdje jum fyL 3)ionnfius Areopagita, ^odf-
gelegen, erbaut 1706—1710, einfdjiffig, tonnengeioölbt, mit tjalbrunbem (£t)or unb
nobem iurm (1757) an ber 91orbofterfe be§ SdnffeS; reidje ftanjel unb Altäre
im SRofofoftil; ebenfo ber Jaufftein. Clberg jum Xeil mit neuen Figuren unb
fetjünem Stjriftus; am Sireuj, V. W. 1608, beSgleidjen eine fpätgotifdje ^Jieta, in
•Ipol.v oon bebeutenbem ffiert.
<H(cfarfulm. öd>lo|j.
Statl). riebt) off irdjc, jur 1)1. Sttaria jur Steinad), 1668: mit s^ieta
über bem ßingang; alte ©rabfteine an ber Stirdjljofmauer. ftrütjere SUofterfirdje,
ftran.vssfanerfirdje, 1661 ; jum Xeil oon ben ©teilten ber JHuine Sdjeuerberg, jetjt
ftäbtijdjer ^aufjof; mit eingemauerten alten Steinbilbern. daneben baS ehemalige
ftapu^inerflofter 1655. 9llte grofje $eutjd)orben§f elter, 1567. 2>a3 ehemalige <5d)lofc,
ein umfangreidjer mittelalterlicher Skutenfompler. mit frfjönem, freifte^enbem Gcfrurm.
Sd)lofcfapelle, 1487. Sdjloftfelter, mit nod) gotifd) gefdjtoeiften ftenftern, im Äeller
ein 101 toürtt. (Jimer IjaltenbeS, fd)ön gearbeitetes ^ajj, 1672, gegen 15 ftufj lang
unb gegen 12 ftujj ixteit.
35er frühere 2lmorbad)er ^flegtjof, 1705, mit gutem Stanbbilb ber HDkria.
$a§ |>ol^apffelliauS bei ber ftirdje, 1579: I^ass |>au3 ftebj in ©otteS £anb, jum
-froltyapffel ift e§ genannt. 9lls man jäfylt 1579 nad) (Srjrifti ©eburt ift bieS £>aus
burd) ben ebrentjaften unb adjtbaren ^of). £>oUjapffeln oon ©djroeinfurt, berjeit
Vellern oon ^ccfarjulm , oon neuem gebaut roorben. Aber bem Gingang & .
CXn ber 9läf)e eine merfroürbige iHenaiffancefäule mit: 15 Verbum domini manet
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5iccfartrei*. Obetomt Wedorfulm.
in eteraum 44. SRenaiff ancebrunnen , 1538, oor bem ftattlirfjtn fteinernen, im
18. $af)rf)unbert erbauten SHatbauS; baS ©d)lofj auf bem ©Beuerberg ift oer-
fdjrounben.
Drt§abel im 11. unb 12. 3af)rinmbert. Um 1140 roa^rfajeinlitb, 3ugebör
ber ftauftfdjen ^errf^aft 2Bein3berg unb SBefitj ber SRetdjSfämmerer oon SBeinSberg,
(am Bedarf ulm 1335 an baä ©rjfrift 3Haina, 1484 an ben $eutfdwrben, 1806 an
Württemberg. 2lm Karfreitag, 14. 9tprit 1525 mürbe bie <5tabt oon ben dauern
eingenommen, Dejember 1631 mar e§ 9Jlufterolatj ber ©dnoeben, 1674 lag ber
©rofje Äurfürft fyier. Abgegangen $}urg ©Beuerberg (1264 Schuerberg), 9lmt§fiij
ber #errfrf)aften Üöeinsberg, SWainj, $)eutfd)orben ; biefelbe tourbe am 1. 2loril 1525
oon ben dauern 5*rftört.
3$acßcnau (Ba^jerfyeim 782).
Äleine fatt). ßtrdje jur ^l. Walburga, jumeift aus ber erften #älfte beS
18. Saljrijunbertg. 5ln ber %>rbtoeftecf e : 1520 jar. ®er ältere £urm fte^t im Cften.
©d)on im 3aljr 782 ift Älofter Sorfcb, h,ter begütert. 93i§ 1362 SReidjSborf, tomint
bann teils an Reinsberg, teils an SJlainj, 1483—1806 gehörte e$ bem Deutfd)*
orben; 1620 am 10. ^uni brannte baS SDorf faft ganj ab.
23mötr>cmaen (Sinrjtoangen ^76).
Äattj. &ird)e jutn 1)1. 9Jlid)ael 1788, mit fräftigem £urm am Ijalbrunben (£l)or.
%n ber ©übgrenje ber Wartung bie 3Bolfgang§fapelle. 2llte 9Harfgenoffenfd)aft
mit (Menbad), 9Jlalefijgerid)t bis jum ©auernfrieg, 1 525. <Der #errfdjaft 2Beins-
berg jugeljörig, teilte ber Crt ben £errfd)aft$toed)fel mit S$euerberg»sJlecfarfulm.
£3tttcC6rorm (Sittelbrunnen ^60«
$od) über ber Secfad) gelegen. 2llte8 eo. ftird)lein jum 1)1. SftattlnaS.
35öttmflm (Settingen 770-
2>ie faty. Hirdje jum tyl. Widjael fteb,t auf bem 2Jlich,ael$berg, mit romanifd)eu
unb gotifd)en, 1513, Seilen, Cftturm nod) romanifdj, mit ©äulenfenftem. ©rab=
fteine; römifdjer Cpferftein, f. 8. 434 unb 444. ©teinerneS SUtarjiborium , febr
fdjöne gotifdje ^ieta, um I4oo; fct^S gotifäe 3Jtefftngleuayer.
IßxettaQ (Sreta<$ 788).
Die jum Seil nod) ipätgotifäe eo. 5lird)e jum 1)1. flgibiu«, 1514, mit
romanifd)em Cftturm mit lonnengcioölbe auf biamantiertem ftämpfergeftmS. über
bem ^orbportal beS Skiffe« eine Jafel: man jaf)tt 1578 h,at ber erfam
sJJ?(eifter) Clement s4?orf bife firdje gemarfjt. Öot oerlcif) im frib unb rul), bie
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©ürg. 6l<DfrUil$bnd). 3)a^enfelb. $«flmarn.
437
feligfeit barju; unb auf einem ©cf)übd)en C V unb ba§ ÜJteifter*
jeit^en. 9Sor bem ©ngang jum Kirchhof ein ©eroölbe mit bem
für heilkräftig gettenben Kitchbronnen. Kirchhoftor 1613. ©rab*
benfmäler auS bem 17. unb 18. Oahrfmnbert. SltteS Saufbecfen
oon 3inn. 9luf Pfeilern ruljenbe fiinbe mit Steinf affung ; 1566,
1628, 1741. SRatyauS, 1594. $a3 Schlöffen, in befter SRenaiffance
erbaut oon bem n>flrttembergifrf|en ftorftmeifter in 9teuenftabt 1594—1609, Runter
Heinrich 6t)anof8fi, #err ju Sangenborf.
"üSic grofce fteinerne üWühle, 1600—1602, ebenfalls ein trefflicher 9tenaiffance-
bau mit hohen ©teingiebeln. ©eitere SHenaiffancehäufer: ©afthnuS jum fiamm 1601,
©ajtyauS jur ©onne 1602/3, bog £au8 auf bem SRotenfelfen 1574; enblich bei
ber Kirche eine UmfaffungSmauer mit ^ßttaftem unb prächtigem portal. $er Ort
fei umwallt geroefen.
OrtSabel, 3)tenftleute ber Reinsberg, benen ber Ort um 1331—1423 ge=
t)örte, bann pfäljifch, 1504 rofirttembergifd). Abgegangene SRöberburg ber Herren
oon SRöbern.
^Sürg (alt Burg c$ost}etm).
Auf bem rechten Kocherufer, toot)l an ©teile eines römifctjen ©ehanjtoerfe§,
baä ben Kocherübergang beerte, erbaut. — kleine eo. Sirene mit oielen ©rabbenf-
mälem ber #errn oon ©emmingen. $Bot)lert)altened Sdjlofj, gotifcheS ©tein-
IjauS, mit fpäteren teilen, 1545, berfelben Emilie, unten finb fcf)öne gewölbte
Wäume, bie ^auäfapeUe ufto. ; beim ©d)lofj r>crrfcr)afttit^er ^arf mit alten Räumen.
Öürg gehörte bis 1334 ben sperren oon ©o8t)eim, bann ben ©emmingen. 3Jtarf--
genoffenfdjaft mit Kochertürn unb mit Stein in S3aben.
$teveYfutya& (öleferfuljba^ \262).
Kleine eo. Kirche, mit Oftturm, barin ein ©urtenfreu jgetoöfbe ; Saufftein 1710.
Pfarrhaus 1 755. Auf bem ^riebhof bie ©räber oon ber sJJcutter ftriebrich ©chiüerS
(f 1802) unb ber SWutter (Sbuarb 9Rörife3 (f 1841). SUtroeinSbergifd). $n
©leoerfuljbach roaren 3olj. ©ottlieb Sranfh, ber ©chioager ©duUerS, 1799—1805
unb ber dichter QEbuarb SWörife 1834—1843 Pfarrer.
£a$enfeC6.
Stattliche fatt). Kirche jum hl- Remigius, jugleich 2öaflfahrt§firche &um hl- Kreuj,
1754, mit ©tuffaturen unb ftreSfen. ©chöngefchnifcteS ^oljhau§, 1602, (K.). Ort^
abelige, fiehensleute ber Herren oon SBeinSberg, barunter ©eifrieb oon Stahenfelb,
^WarfctjaU be3 2>eutfcf)orben8 1346 -59, bebeutenber Krieg§helb unb Staatsmann.
Degmarn.
Kattj. Kirche jum ty. ^anfratiuS, 1723. ftathauS, 1764. Urfprünglich
sJleich$gut, bann ioein§bergifch, fam ber Ort im 15. ^ahrfmnbert an bie 3>eutfchherrn
in £eilbronn.
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«Recfarftei«. Oberamt Siedatiulm.
Ruften ßerg (Tutumer marca 778).
©rofje unb reich auSgeftattete fatt). Siirche jum hl- Kilian, 1734. SReftc be*
ehemaligen SchloffeS, mit eingemauerten ^Bappenfteinen. 2>ie ftreujfapelle mit
gotifd)em ©fyor unb jroei 9lltarbilbern oon 1685 unb 1793. (Steinbrunnen, 1688.
Urfprünglid) 9?eid)Sgut, 1362 mainjifd), fam ber Crt 1484 an ben fceutfdjorben.
Heuchlingen ($uehilheim
1222). DrtSabel 1222—1437.
©rofjeS Odilen mit dauern unb
lärmen, einft SJurg be§ $eutfd)j
orben§, Staatsbomäne, Ud unb
maleriicf), roieber erbaut um 1530
nach oer 3erftöning im Söauernfricg
im ^atjr 1525 (K.). ftünfbogige
fteineme ^agfibrücfe 1680. 2ln
ber Strafje nad) Äodjenborf ein
^ilbftorf, geftiftet 1772 non
„finnig, 33aurat ju ^euglingen".
Mite gjcüljle.
§rCenßac# (<£rlibac$ ^76).
Äatt). flirre 5um hl. Martin,
1753, mit großem 3)ecfenbilb.
ütreffliebe (Statue bes (Sc^u^^ettt^
gen, im Übergang jur SRenaiff ance ;
in ber ©otteSacferfirche ^eilige
Katharina unb Barbara; gotifche
«ilbftöcfe. fflatyauS, 1698, mit
bem Seutfchmeifterroappen. $e=
rühmter ffiemort.
(£od>fen (©ojsestjeint \25S).
©otifcfje eu. Stirdje, 1601, mit unten älterem Oftturm, 1605; im 3<*hr 187tf
oon fieinS in gotifchem Stil umgebaut. (Sine ^nfchrift befagt: 1601 ©eorg 9lrnolbt
Schultheiß, |>ans Füller ber elter unb Michael Slin^elmanu geroefene 33aumcifter
biefer ftirdjen aüt)ie ju ©ochfen. Pfarrhaus 1772.
Stattliches alte* 9tat$au3, früher baS Sd)lop ber Crt§hcrren. Scdjsbogige
fteineme $rücte, 174o, über ben Hodjer.
OrtSabel 1253- 1466, f. «Bürg, Sappen auf einem Scfjrägbalfen 3 ©ee=
blattet. £errfd)aftsroecbfel, rote bei Skettadj.
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©unbelifcim. 4M)
(*unbo(5f)rim.
<£im6<?rsß«?im (©unbolfesfctm 766), ©tabt.
2)ie Stabt fteigt am red)ten 9lecfarufer jum Sdjlofc #oruecf tjinan mit bcr
SRingmauer unb ben ad)t SRunbtürmen, biefe toie bic SJlauer felbft, mit itjren SRunb*
bogenfriefen t)öd)ft malerifd), von uraltem Qcfeu übergrünt unb im Sommer non
tmlbem ©olblacf umblüfyt — an bie dauern ber Äreujfaljrer in ^aläftina erinnernb.
2)ie otabtfircfye, pm l)L ÜRttolanl oon SJcnra, Ijat unter einem $ad) ben 9teu»
bau ber eigentlichen Äird)e im ^efuitenftit unb ben alten gorifdjen Sübbau, Slnnabau.
2>er melecfige Gljor unb ber t)ol)e Surm fmb gleichfalls nod) alt. Snf bem $aupt=
altar jroei fpätgotifc^c
■ßoljfiguren; im 2lnna*
bau fpätgotijdjer Elitär,
mit JHeliefs. ©rofjev
gotifdjerftrujifirus. 33iele
(9rabbenfmäler aus bem
16.— 18. ^atjrtmnbert.
®d)öner fämiebeiferner
Seitjfeffelträger. Csm
lurm alte £oljbecfe.
Sfaf bem ttircfyljof
bie gotifdje 3t. Öeorgs
firdje, 1472,
\y baran neben=
•J- ftetjcnbeS 3«'
I I djen; am Sctjiff
nod)früt)gotifd)e
2cile, beachtenswerte
©laemalcreieil in ^met «unbel*l>fini. «ottc«acfcrfirtf)c ju 2t. ®toxq. 1472.
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44o
Werten frei*. Cberamt Wedarfulm.
Gborfenftern. Steinerner Äruaifiru* aus bem 1H. 3ab,rb,unbert. %n ben 2ang=
umuben bes (£hoi'3 bie jc^t roteber iibertünd)ten ©emälbe aus ber Segenbe be3
fjeiligen ©eorg, 1452-1457. ©rofjartige gotifdje SWabonno; gotifdjes Relief:
sJWariä Yitofunbtgunfl, oorjüglidje Arbeit.
2luf bem 3Jiirf)aelsiberg bie Äirdje jum 1)1.
9Hid)ael, in romanifdje Qtti jurücfreidjenb unb
roob,l an 3teUe eine« römifdjen Stempels erbaut:
nod) ftetjt auften ein römifdjer Dpferaltar, f. o.
bei '-Böttingen <S. 436. $ie Ärenjfapeüe auf
bem Slaluarienberg, 1627. 3ln ber Strafte nad)
Offenau Capelle mit Olberg, 1638: Sluguftin
Csroalbt oon l'idjtenftein, (Somentb,ur ju $omecf,
Jeutjdjorbensritter unb Cbriftlieutenant fieri
curavit anno 1638. «Spätgotifdjer $}ilbftocf, mit
ftreujigung, an ber Strafe nad) Böttingen.
Jrü^ercs SRatfjauö, jetyt Sdmle, 1541.
Ginige t)übjd)e iüenaiffance^äufer, barunter bas
frühere 3pitalgebäube, jetjt 3lpotb,efe. 3?as
3d)lop .frorneef, 3it> be« $eutfd)mcifter3 bis
1 525, roo bas 3d)loft oon ben dauern oerbrannt
tourbe. ©rofjartiges , nod) roefyrljaftes 3d)loft,
mieber erbaut und) ben $erftörungen im Sßauern-
frieg, 1526—1533, mit Umbauten unb 3ufät}eu
au* jpäteren x^al)ren, befonber« 1724 —1728.
Siele ©appen ber Xeutfdjmeifter, Steinbrunnen
1545; alter ©djloftgarten. Sn bem fteinernen
*©enbeltreppenturm , 1529, lieft man: „Anno
domini 1525 bei Regierung .frerrn Xietrid) oon
(£leen oon Cftenuonbag bes 17. $ags 3tpriUis
bis auf ben Sontag Graubii |U redjen an blibe
bis 3d)lojj auS Aord)t ber baioern grimmiefeitt
gan$ öbe unb on ein .fraupt oerloffen ftan. s2lm
3onbag nod) Cftcrn roarbe es oon bem $auffen
ber Hamern geblünbert unb genomen, unb am
Jyreitag nod) Cuaftmobogenitii bes 5ten Xag*
SDtaii bind) 14 borju oerorbentben oon 'Samern
in "öoben oerbrenntt. ^ie 3d)lofj Stodjsberg
3ulmc Talaro barauf bergleigen geblünbertt
letnfen unb abgebrod)en, 3d)eroerbergf fd)ön er
baut i'ampt .Cieudjlcn marben aud) als boroor oerbrentb,. £>ornod) um ben Sonbag
Graubii nam ber Hamern SEBflfyen mit "JMutoergiffen ein (5nbe." 3n ber ehemaligen
3d)lofjfnpeUe befanbeu fid) <jet}t nad) Cfterrcid) oerfaufte) merfioürbige ©rabbeufmalc
oon fed)* Xeutfd)meiftern , 1443 1515. Leiter eine ©rabplatte bes $Berner
oon .frovttect, 1305. "Öergfrieb oon ber urfprünglidjen '#urg, 35 m l)od) (K.).
Wunbclstjcim. rtlaAiiialcrti in ber
(^corg*tird)e.
Stagenbocb. ftöcbftbera. Sagftfelb.
441
3Bappen feit 1538 geoiert: 35eutfd)orbensfreus,
Slronberg unb #ornecfid)es Soppen, 9ietfarfrrom unb
ein G. $m 3af)t 766-799 erhält Ätofter Sorfd) b,ier
$efty. ©atjrfdjeinlid) ö'ugetjör ber SJurg #ornecf,
fam ©unbelStjeim mit biefer an ben Seutfdjorben,
rourbe 1398 Stabt, beteiligte fttf) ftarf am 93auernfrieg.
$as ^eutfdjorbensjcfylojj , rourbe am 23. 2lpril 1525
oon ben Steutfct^erren fdjmäljticf) oerlaffen unb oon
ben ^Bauern oerbrannt, bann erneuert, 1724 ff. um*
gebaut, f. o. S. 440. Urfprünglid) bie 33urg ebelfreier
Herren, fam es oor 1258 an ben 2)eutfd)orben, mar
um 1420 bis 1525 Sit} ber 3)eutfcf)meifter, bann eines
Komturs unb 25.0.0beramts, 1807 bis 1811 Äafeme,
1814 IDZilitärfpital, feit 1823 im ^rioatbefi^. — (Sin
lUteifter 9liflaus, 3Jlaurer oon ©unbelsfyeim, erfdjeint
1509 an ber Stabtfirdje ju Wimpfen.
&ag<mi?a<$ (fjagenbuocfj 1296).
Äleine fatb,. ftira^e, 1753. Xecfenfresfcn. $tirtb,*
noffapeüe, 1611. — SHeicfysgut, 1296— 15(»6 ben
Herren oon SBittftabt, genannt oon |>agenbad), ge=
tjörig, fommt 1506 an ben $eutfrirorben.
OunbeMQc im. Soijbttfc in ber
lurmfaHe ber ötabtfirflf.
OmMtllfün. 3*mitbtiftrner ©ti^lnaffcrtcfftlträgcr
in btr «tabtfinlje.
.Äöcßßßerg (f}ecfespur \505).
©infam im Äirdjlrof fteljenbe
fatb,. Hirdje ber b,l. sMav\a 511m s3hifj=
bäum, 1698. Om 3nnem bes #aupt=
altarg noaj ber 9tufjbaum; lunter
bem Glror ber oielecfige gotifa> (£b,or
ber früheren Capelle, je^t Safriftei ;
©rabfteine aus bem 17. unb 18.3<*f)r-'
fyunbert. s^farrl)aus bei ber Äirctje,
1730. 2>er 31flenberg, mit ©em=
mingenfdjen (Scheunen, früher fonu
burgifdje 'ißropftei ju St. %ibien,
um lioo Sifc ber £>erm oon 9lufr
bäum. #agenbad) roar ftiftf oiTi-
burgifcb, unb rirterfrf)aftlid>, feit bem
1 5. >3ab,rb,unbert beutf^b.errifd).
iftatf). Wircfye jum fjl. SBenbelin
mit altem Dftturm; 511m Seil nocb,
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442
Hefofeeti. Oberamt Kedarfulm.
ftotifdje unb romanifd)e formen, 1878 umgebaut. ©aframent3l)äu$d)en 1601. $er
Ort, too fdjon 767 SHofter i'orfd) begütert wirb 976 oon Äaifer Otto EL an Stift
SBormS oergabt, gehört fpätcr ben getftlid)en ftörperfdjaften in SBimpfen, fommt
1484 an ben Xeutfdjorben. — (9rof»e$ 6aljroerf in tfriebria^aff.
Gegenüber ^asftfclb bie fyodjaufragenbe fyerrlidje SBergftabt 3Bimpfen, unten
im $orf mit ber prächtigen fritygotiidjen StiftSfirdje, feit 1262 ff. erbaut über
«iunfecMtcim. (»rabflfin. 1591. öunbcUbrfm. örobfltm. 1590.
oiel ätterin Zentralbau, wooon nod) bie Söefttürme ufro. erhalten blieben, «eit
töömerjeiten mar l)ier ein mädjtiger Äulturmittelpunft , unb beute nod) fdjauen bic
tiefen Säulenarfaben ber rjalbjerftörtcn .fcoljenftaufpfalj aus bem $icitd)t oon @feu
unb fiaubbaumfronen oon ber ^ergfante, roie aus einer anberen 9Bett, in bie
fdjiffebelcbten blauen Sellen bes 92ecfarfluffed f)inab.
Jagfißaufen (t)ufun ^090).
^um ieil nod) gotifdje eo. ftirrfje mit Cftturm, feljr jafylrcidje ©rabbenfmäler
ber ^erlidungeit, befonberS in ber «ruft ; ebenfo auf bem ftirdjpof. £rei Sdjlöffer
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Mtftaufen.
443
berfelben ftamiüe, baruntcr bie großartige in neucfter 3ett 5um umgebaute
(9öt>enburg, mit bem 2lrd)io unb reiben «Sammlungen , befonberS aud) am Ort
gemachter römifdjer ftunbe. SDfll frühere, gefdjnitjte unb cinft bemalte Siatfmuä:
„erbaut 1515, renooiert 1861".
$as ältefte 3d)lofj ift bic Wö&enburg, rooljl ©eburtsftätte beS „bitter ©öl*
oon üöerlicfjingen mit ber eiferiten £>anb", 1876 f. oon 99ener umgebaut. Um
L090 3ity oon Crt?abeligen, 1194 bis 137<> von bürnifrijen Winifterialen, genannt
444
fledarfrei*. Gberamt «Redorfulm.
ffrftrtonfolt am «^«nötigen Bpital
Äetel unb deiner, tarn ber Ort im
14. 3ab,rh,unbert an bie SBetlidjingen, neben
betten aud) ftlofter Sdjöntal u. q. Sefitj
Ratten. 3>a§ SRömerfaftell reichte unter
bie Stabt unb mar angelegt jur Sperrung
be$ ^Qflfrta^- ®m $nfd)riftftein umes
3ab,r 248 befagt, bafj bas 93ab ber 1 . Äo--
Ijorte oon ©ermanen, tocld)e3 burd) fein
Sllter baufällig geworben mar, roieber b>r=
geftellt roorben fei.
<&ocßen6oi-f.
'iDer Ort mar früher ummauert unb
trotte brei £ore, nod) ftefyt baoon bas 9Wüb>
tor; baju brei nod) oorljanbene Sd)löffer.
$ie eo. flirdje jutn fj/L Sebaftian,
1595. Cftturm, unten herauf nod) roma
nifd), innen mit gotifdjem SHippenfreuj;
getoölbe unb Sairament§b,äu3d)en. ,J,alii
reidje, jum Seil fet)r fdjdne ©rabbenfmäler, befonberss ber ftainilien ©reef unb ©ent--
mingen. $a& Äatfjauä, Ijeroorragenb fd)öner ]poljbau, 1597. $m ^a^v 1890 mit
©eidjicf roieberfyergeftellt. ©laSfajeibe 1554. 3)a3 ehemalige ©rerfeitfd)lofj, früher
^nungenberg genannt, erbaut 1 GOii, erneuert 1681, ein ^äbj^er Menaiffancebau.
2a* ehemalige l'eljenSf djlofe
rBafferfdjlofj), noch, tootjlerljalten mit
©räben unb SSonoerf, an roeldjem
SEBapptn ber ©rerf unb ©emmingen:
Anno domini 1 568. 91nt ^auptgebäube
biefelben ©appen, aud) in fdjöner 5rüt)=
renaiffance, 1 533. $a$ Sd)lof? ift jefct
im "Befifc bes Jreiljerrn -fteinrid) (Sapler
uon Cbtjeim, genannt 93aut}. $as eb,e=
malige Sdjlofj ber Herren uon St. 3lnbr£,
1710. ajiarftbrunnen 1777.
Urfpriiugltd) Weidjsgut, bann im
*efty oon lofter Julba (? ), Stift SormS,
Stift ©impfen, beffen ftedjte mit v43farr=
parronot I8<i2 an Reffen fatnen, unb
äafjlreirfjem 3lbel. Crtsabel 1262, bann
bie ©reden (aud) in Ulm), ausgeftor=
beu 1749. 35er Ort tuirb 1761 oom
Witterfanton Cbeuroalb ertauft, 18« >5
lOÜrttembergifd). iNöntiffltr Hltar auf beut 2Ni<$act«berß.
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flod)erfttin*felb. ffoc&trtüm. SJornpoI^aujen. 3Röcfmü$l. 445
(So. Äird)e, 1733, mit altem Oftturm. 3ahlreirf)e ©rabbenfmate, auss bem
17.— 19. Safarhunbert. $a§ frühere <Sch>|, rofirttembergifcbeS OagbjeughauS, mit
bem ßerjogSiDappen, 170«. Obere unb untere fünfbogige ßoeherbrüefe; (entere 1726.
CrBabel, bie «lafc oon SteinSfelb. Reicher »eftfc be$ ÄlofterS ©nabental.
^toc^ex'tüm (Durne {{76).
Äatt). "^farrfirdje jur hj. 9Jlaria, 1752, nach, bem 93ranb oon 1809 erneuert.
$er $auptaltar mit ber Himmelfahrt üJiariä. 2üte ©rabbenfmale. (Stattliches
^farrt)auS oom @nbe beS 18. 3af)rf)unbert§.
3agfttjauf«i.
iampoi;v;,[)au fen (Campolöesfjufen [{. ja fyrljunbert).
(5p. neue ftirdje mit großem romanifrfjem Cftturm mit (Säulenfenftem. — ^m
11. ^a&rlmnbert erhielt Älofter Hornburg, im 14. ftlofter ©nabental h>r Sefttj.
3ffÖcfimü6C (ZTTectytamuUn um 800), Stabt.
SMerifrf) altertümlichst Stäbttfjen mit ber ©urg, Stabtmauer, ad)t sJJ?auer=
türmen unb noch, einem Jorturm (K.). 3>ie gotifebe eo. ^farrfirebe, mit fdjönem
rippenfreujgeroblbtem Ghor; gefebni^te ftanjel, 1606. $urm gleichfalls gotifcb, 1513,
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446 ftecfarfrei«. Cberamt Werfarjulm.
mit ©efidjt unb 3eidK'1 be§ Steinmetjen: hans hainen . .^afylreidje ©rabmälev
au§ bcm 16. 3atrrb,unbert. $>iafonatljau§ 1610. 9Ute$ Jriebfyoffirdjlein, aufjerb,alb
bcr Stabt. ©rabbenfmäler unb eingemauerte Steine. 1471. — $)ie Stiftsfirdje
ju unferer lieben ftrau mürbe 1642 oon ben ftranjofen jerftört.
Äpajtnborf. (Eingang in« i©afttrfd)lo&.
Gb,rroürbta,csi Wattjau*, 15H9, mit fdjöner, uon poei weiblichen ©eftalten a,e
baltener ^nfdjrifttafel.
$lte merfnuiibige, nod) yemlid) erhaltene öurg über ber Stabt, einft Sit}
abeligcr Cberamtleute, jetjt jum Jeil SlrmenrmuS. Eingemauerte Steintafeln.
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448
9ttdarfreiS. Oberamt SRedariulm.
3Bappen gefpaltener Sdulb über 3 grünen bergen, redjt« fdjnjarjer iöogelfufj
mit golbenen Rlauen, lints fedjsfpeidnges fdjwaraes 9J2ül)lrab im filbemen ^elb.
Om 780 erhielt Älofter ftulba, cor 97« sJJJosbad) unb 2BormS, 1042 SBürj-
bürg, 1239 Älofter Seligental Ijier «efifc. Hilter ^entfitj, fam 9«öcfmü^ wol)l
oon ben ©rafen oon Sauffen an bie oon Xürn, bann burd) Grbfdjaft an bie
©rafen oon |>ot)enlof)e, oon benen eine Sinie mit Crtsabeligen fjier fa§. 1445 ronvbe
sJJlörf müf)l an Äurpf al$ oerfauft, 1 504 oon £>erjog Ulrid) oon Württemberg erobert,
1521 — 1542 an SBürjburg oerpfänbet, 1635—1639 an S8ifrf)of Alton Wolfratt)
oon Wien oerfdjenft. Äraft unb ©ottfrieb
oon .f>ot)enlob,e errichteten 1379 ein ßlwrberren
frift, bag 1 542 reformiert, 1 558 eingesogen würbe.
Stabtredjt 1467.
]Keueitfta6t an ber Sinbe, Stabt.
Saubere Stabt, mit Steffen ber Stabtmauer
unb einem Vorturnt, jetjt ftirdjturm, 1 703, oon
Weifter Martin. $ie ftirdje felbft, 1595, im
sJlenaiffanceftil mit gotifdjen Erinnerungen. Sauf»
ftein 1499. (Sbler marmorner ftrujifixuS, geftiftet
1703 oon fierjog Jyriebrid) 3tuguft oon Württem
berg. SHeffinglüfter. -frerjoglidje ©ruft mit
fdjönen 3innfärßen-
$n ber Äirdje felbft eine grofje sJlnjabl
oon ©emälben unb ©rabbenfmalen, letztere 0011
1413 an bis in« 17. 3at)rfyunbert. £eroorragent>
ba3 ber Comitissa de Leiningen, ber ©emat)lin
(SngelbarbS oon Weinäberg, f 1413, fyodjerfjabene ftrauengeftalt, t)öd)ft auSbruds;
00U, ©efid)t unb ©eftalt nad) bem Sieben, unter fäulengetragenem 'Öalbadjin; oben
galten jmei (Sngel ba« f>aupt beö (Srlöfers.
Silberne Äirdjengcräte, geftiftet oon -Jöerjog Ä'arl Mubolf oon Württemberg
( f 1 742). 2luf bem älteren ©ottesaefer füböftlid) oor ber Stabt ftetjt in Krümmern
bie fpätromauifdje .frelmbunbsfirtfje ; ber ben (£f)or bilbenbe Cftturm ift nod) j\iemlid>
erhalten, t)at ein 9iippenfreujgemölbe auf fdjönfapitälierten gewirtelten (Scffäulen.
Unter ber ßirdje war eine ftrnpta.
Xa$ ftattlidje Sdjlofc, begonnen 1565 oon «Iperjog (ftjriftopb, an Stelle be*
oon itjm abgeriffenen 3d)loffe3 ber Herren oon Weinsberg auf ben ©nmbmauern
einer >Hömernieberlaffung. — Sfcnaiffanceeinfaffung (1558» unb Fäulen, 1551 ff.
ber berühmten „Vinbe" (f. u.). 25as Xiafonattjaus, 14H8. ©ute >Henaiffance= unb
Mofofofyäufer. Stabtbrunneu, Naumann 1744. Sdjlofcbrunnen, Ijergeftetlt um 162^
unter .Ipeinrid} Sdjicftjarbt.
Meuenftabt war wobt bie ©ertd)t?ftätte bes v#rettad)gauS, an weldjc bie vkU
leid)t fd)on 900 vlal)rc alte Viube (tilia granditolia ) oor ber Stabt erinnern mag;
bie mächtigen tffte beS 46' im Umfang meffenben $aume> fmb oon 98 Säulen
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UReuenftabt.
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getragen, bet Stamm 1773 unb 1847 burd) Sturm geborften. Süböftlid) ftanb
.frelmbunb, 796 Helmbond, Helmanabiande, oon beffen obengenannter Äird)e jum
ijl. 33ett nod) ber <£l)or ermatten ift. DrtSabel: SBappen 3 #elme, bie beiben oberen
jugeroenbet; £elmaier «DknnSrumpf, bie $änbe über ben Äopf Ijaltenb. 5Retd)3gut,
fam $elmbunb an bie Sd)enfen oon Simburg unb an bie ©rafen oon Düm, bann
an bie Herren oon Reinsberg, loeldje in bem 1325 als neue Stabt £elmbunb
erfdjeinenben 9teuenftabt reftbierten. 1450 an Äurpfalj oertauft, 1504 oon #erjog
Ulrich oon 3Bürttemberg erobert, biente 9teuenftabt 1618—1781 als SHeftbenj ber
Sinie 3Bürttemberg*9teuenftabt, mar aber 1631—1646 oom Äaifer an ben ©rafen
oon SrautmannSborf oergabt. #erjog ^riebrid), f 1682, grünbete fjter eine reiefc
faltige $üd)er*, 3Künj= unb Äunftfammlung. %\& feine Söf)ne fmb in 9leuenftabt
geboren: 12. September 1659 #er$og fterbinanb Sil^elm, ^elb^err in bänifdjen,
englifetyen unb tjollänbiidjen Dienften, + 1701; 29. 9M 1667 Äarl SRubolf, £eer*
füfjrer im fpantfdjen ©rbfolgefrieg, patriardjalifdjer .£>err oon sJleuenftabt, f !)ier 1742.
9leuenftabt mar bis 1481 ftilial ber Ätrdje p ßelmbunb, roelaje bem luer
reidjbegfiterten Älofter Sd)öntal gehörte.
Die Öinbe. Die 3ab,l °w 5U Stützen bienenben Säulen, meldte meift nic^t
meljr auf iljrem urfprünglidjen >JJla$ ftefyen, fonbem toittfürlid) oerfefct ftnb, foü
früher 88 fteineme unb 16 Ijöljerne betragen fmben; ^eutjutage ftnb 90 fteineme,
8 f)öljerne Säulen oorfwnben. 5Bon ben mit Sappen unb 3nfd)riften unb teilroeife
mit ^aljrSjaljlen oerfetjenen fteinemen Säulen, roooon oiele im beften Menaiffance-
gefdjmacf gehalten, ermähnen mir, bem Hilter nad):
1. Ulbert oon tffofenberg, JRitter. 1551.
2. £>aupred)t SJart, $Mer ju 9leroenftat. 1551.
3. oon (Urenberg. 1551.
4. Sigmunb Siginger. 1551.
5. Sinf. 1554.
6. oon ®emmingen. 1555.
7. 'ifflidjel Deimling. 1555.
8. SBolf Reibet. 1555.
9. &an3 tfund, ju ber 3*ib 'Öurgermeifter geroeft. 1555. Die @rft.
10. SBappen oon sJJtoinj. 1555.
11. ©olfgang Sdmtib oon sJtommelt. 1555.
12. «urctfmrt oon SeiUer. 1571.
13. -Ipans Ulridj oon (?) Steinen . . . 1575, jroeimal.
14. Deo fido. 'JUperid) Orof ju Seenftein unb #er ju Sdjarfenec. 1583.
15. ©eorg (Jrnft (9raoe ju .£>enneberg, .jper $u 9lfdmd). 1583.
16. $am .freinrid) oon ber Jann. 1583.
17. ^ofmnnes 9Ibbt ju Sdjönt^alt. 1584.
18. 2£ilf)clm oon Krombach,. 1588.
19. .fcanS sBolf oon ©emmingen. 1588.
20. ^ernolff oon $cmmingen. 1588.
21. Sd)«>etgfev Sambolt oo Uinbftatt. 1591.
I'aulu«. Teiifmnltr au8 ©urttmiberg. Oieiforfrti«. '2t>
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Necfarfret*. Cberamt Ketfarfulm.
22. Slnbrea* oon Cberbad), SJorftmetfter ju Steraenftat. 1601.
23. 3o^ann 21bbt ju 2ondt)eim. 1601.
Pnesul de Lanckheira rediens Cistercia ab urbe
Raraidem hanc posuit, flamrais cadestibus votam;
Sentiat hac etiam numen spirabile toto
Pectore et illius Semper sit raunere fjelix.
24. Oob,ann ©eorg (Srbarbt. 1747.
25. ftranjisfu* Strefj, Sinbemoirtb^ 1751.
26. (Sbertyarb Daoib $Mer, Äctlcr. 1764.
2tujjerbem fmb nod) ju ermähnen bie Onfd)riften: ©raf Jricbrid) oon s3Jlempell=
gart, mit bem Sappen; #elmftat mit Sappen; Oacob . . . 3imtan, Stoumeifter,
mit feinem Sappenfdjilb ; Sorna* 93ufd) oon Sdjornborf, mit feinem SJktfterjeidjeii :
anf einem Sdjilb ba* üDieifterjeidjen best Baumeifter* Sparte SBcnoart, (Erbauers
be* <5d)loffe§ ju 93radf enb,eim , geftorben ben 14. sJlooember 1564 unb auf bem
©raefenfjeimer $ird)b,of begraben, f. D.3l.93efd)reibung oon ©racfenljetm ©. 166 f.,
unb bie 3ahre*jat)l 1555; Stammet, -jpofmetfter, famt Sappen; Äonrab Otto ftlöge,
famt Sappen. Dann bie Sappen be* £ersog§ ßljriftopb, unb feiner ©emahjin an
fdjönen ÜRenaiffancefäulen, roie überhaupt au* ben oon ber 3eit #erjog (Sbnftopb*
nod} oorfjanbenen Seilen, bem (Eingang unb oerfdnebenen Säulen b,eroorgeb, t , bafj
bamal* in ed)t fünftlerifdjem Sinn bie (Sinfaffung unb Stillung ber fyoajberübmten
Sinbe fjergeftellt rourbe.
$tteirgvtesB<»tm (©t«o$b.eim 766).
©ottfdjc, mebrfad) oeränberte fatt). Slirdje pr 1)1. Dreifaltigfeit , mit fdjönem
gletd)fall* gotifdjem Seftturm, mit jierlidjer Senbeltrcppe unb bem $eid)en bes
Baumeifter* F. J. M. unb Deutfdmrben*roappcn, 1593. 3roei ©rabfteine 1611
unb 1612. Warrfjau* 1793. Sllte* Weid)*gut, fommt 1362 an Äurmainj,
1484 an ben Deutfdjorben.
§6ßeim (2>ö«b«m 1237).
Äatl). ftirdje sunt hj. SDlaurtriu*, 1716, mit altem Cftturm mit lwd)gefprcngtem
üHippenfreujgeioölbe auf ftonfolen unb mit iHofette im ©djlufeftein. üHefte frü^gotifdjer
Sanbmalcreien. ©otifdjer ^lügelaltar unb £ol&figuren. ©rabbenfmäler au* bem
16.— 18. 0«br^unbert. sJ?farrbau* 1729, oon Sdjöntbal erbaut, mit bem $er*:
Hii'C domus exstrueta est anno si quaris in isto
Tuta aub hoc divo signo consistat in itvuni.
iliattyau* mit 3lrfaben, 1600. Da* alte grauen* oocr SirtoenbauS, mit
(Stfer, 1528, 1699.
Sol)lerb,altenes Sdjlofj be* tyreUjernt Gapler oon £bbrim, genannt Baut*,
mit ftarfen Burgmauern. Die fpäteren Seile au* bem $a\)T 1692. Äapelle jur
b,l. Dreifaltigfeit, auf ben ©runbmauem eines alten Sumte*.
Sdjlojj in Sillenbad) (StUcntjetm 803) 1603. Cbl)eitn mar umroaUt.
Die (£apler oon Cotrim, cvft roeinsb'ergifdje Dtcnftinannen, feit 1280 Kaplan,
feit bem 16. x)ab,rtmubert Kapler, feit 1408 aud) 3Ju&, Bau^ genannt. Sappen:
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Cffenau. Olnfaujen. SRoiflfaim. Siglinoen. 2iejenba<$.
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in 9tot ein meiner Duerbalfen, $elmjier rote SJüffetfyörner mit raeifjer 93inbe. Meid)«»
gut im SBefifc ber sperren oon Reinsberg, tarn Obfjeim mit ©djeuerberg an ben
$eutfa>rben. 3 m Sommer 1864 mürben im ©emeinberoolb JRuien^olj, UnfS beS
ÄodjerS, bie Mmmer einer römifdjen 58itta, gegen 200 ftujj long unb über 140 #ufe
breit, ausgegraben, mit Sie gelftempeln : Cohors II Ispanorum ; neben mar ein 9kb-
gebäube. 3*fct tft alles fpurtoS oerfajiounben.
G)ffetKttt (£>ffcnfyeim 766).
Äatf). $ird)e jum (jl. 2Uban, 1751, mit altem rippenfreujgeroölbtem Oftturm,
aud) mit ftonfolen; fdjöneS gotifd)eS ©aframentStjäuSdjen.
3m 3ab,r 766 befam Älofter £orfa) tyer $efty. 3m 14. 3afalmnbert raflrt*
tembergifd)eS fielen, fam Offenau mit ©Beuerberg an ben $eutfdjorben. ©oolbab.
ÄgI. ©aline (£lemen|Sl)all, 1754 oom $eutfd)meifter ÄlemenS Sfoguft angelegt,
feit 1848 mit gfriebriajStyatt oerbunben.
tfH'rtßaufro (£>UanI>ufen 78().
Siebte gotifrije eo. Äirdje ju 3"^anne§ b. £. mit Oftturm, ©aframentSfyäuSdjen
unb einer übertünchten 3"fd)rift. 3m Gljorbogen fmb jioei SRömerfteine eingemauert,
beibe bem Oupiter unb ber 3uno, einer aud) nod) ber 3fiS gemeint. 5ßon einkaufen
mar ber gefdnefte SBaffenfdjmieb, ber nad) ©ötjen oon *öerlid)ingen eigener Angabe
biefem naefy ©erluft feiner regten #anb oor 1'anbS^ut 1504 bie funftreidje eifeme
$anb oerfertigte.
Uftotgßeim (Holjenfetm (239).
©ottfcfye eo. Äirctje, mit (£h,or, ber $urm nörbtid) baneben, beibe mit SHippen*
freujgeioölben auf Äöpfen. ©rabfteine. 2Hutterrtrd)e oon Ober* unb Sftittelfdjefflenj
bi§ 1301, oon Sennfelb bis 1422.
«&tejCmcjen (Sigentngen (308).
2)er Ort mar als früheres (Stäbtdjen oon einer 3Hauer mit Üoren unb einem
SBaügraben umgeben. Sönfbogige fteineme iörücfe über bie 3agft, 1766/69. Äleine
eo. Sirdje, mit älterem Oftturm.
Stirpe 1636 abgebrannt, 1650 neuerbaut, 1867 renooiert, bis 1542 ^ilial
oon Slffumftabt. OrtSabel 1285—1544. (Sappen: im Sdjilb 2 abgejoenbete
Jtifdie.) 3IltroeinSbergifd), 1363 oon tfaifer &arl IV. jur <5tabt erhoben, feit 1423
furpfäläifci), feit 1504 toürttembergifd).
^iefmßacß (Diepenba* 773).
kleine fatl). ftirdje, 511m 1)1. 3afobuS, 1747. 3m Sonberteid) ber Sdjlofjbucfel.
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■Mcdarfreti. Oberamt fledarfulm.
SReue faty. Äir^e ju 3ob,anne3 bem Käufer, 1840. 9tuf bem ftircb>f alte
©rabbenfmale auS bem 15.— 18. Saljrlmnbert, barunter Surfart oon Sitftat,
ftitterftanbbilb. «Pfarrhaus, 1628.
SllteS ©rfjulijauS; am Grfbalfen:
Ccrnet ©er«btiafeit unb ©orte« ©ort,
So roirbS eu<fc roofcl flehen ^te unb bort. 1752.
Ter Ort teilte ben #errfct)aftSioed)fel mit Obergriesheim.
^0i66em (XDitter^eim 775).
SMerifd), einft fetyr fefteS ©tftbtdjen am (Stnflufj ber Äeffad) in bie 3agft.
©edjSbogige ©teinbrflefe über bie 3agft. ©pätgotifdje eo. Äirdje jum 1)1. SaurenttuS,
mit gewölbtem gerabem (£r)or; Xurm im UBeften. 3°f)lreid)c unb fdjöne ©rab=
benfmäler, auS bem 15.— 18. ^afjrfmnbert. (Stanbbilb beS Steinhart $ofioart oon
Äird^eim, 1420. ©otiföe ftriebfjoffapeüe ju unferer lieben $rau, mit ©rabfteinen
aus bem 16. unb 17. 3af>rb,unbert. ftrflfjereS @emmingen'fcb,eS <Stb>fi, 1574; mit
fteinerner SBenbeltreooe. 3luf bem ©djlofjberg bie legten krümmer beS alten
©anerbenfcfyloffeS.
3Baopen: im filbernen 3*lb ein fte^enber rechts fdjauenber SBibber. 3n
SBibbern ijatte fd)on 775 Softer Sorfcb,, um 1090 Hornburg Sefty. 3m 13. 3aljr*
lmnbert ben Herren oon Türn als @rben ber ©rafen oon fiauffen, bann ben
sBerrt)eim, 1307 ben (Sberftein, 1362 hälftig ben ^ohenlob^üJcöcfmül)! unb 3Bärj=
bürg gehörig, mar SBibbern im 15. ^atyrlrnnbert ein nielgeteilter, burd) 3Bege*
lagerer berüchtigter ©anerbenort. 1458 @nbe 3uni mürbe SBibbern oon ©raf
Ulricr) oon Württemberg erobert.
Büftfingett (^uttltnga 800).
9leuerbaute eo. &irtb,e, 1856/57. Ter gotifdje (£b,or ber früheren, bem b,l. SufaS
gemeinten Äirdje ift jefct ©rablege ber Herren oon dUricrjSfyaufen ; ©rabmäler,
aus bem 17.— 19. 3ab,rb,unbert. eaframentS^äuScrjen unb gotifäer Äeld).
"äffumftabt (SlSmanSftat 1319), Sdjlofe ber Herren oon GUricb^aufen, 1769.
Tomenecf, neues <Sd)lofj unb krümmer beS alten, mit großem 9?unbturm.
(Srnftein, Turmruine ber früheren 33urg.
früher bem Ätofter ^ulba gehörig, fain Püttlingen 846 an baS 9tetd), mar
bann toeinebergifch, , um 1400 nrilrjburgifefjeS £ef)eu. CrtSabel. 3"^* fiel ber
Crt mit Tomeneef an bie GUridjSfjaufen.
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Stuttgart Ätnt.
<^er SBejirf umfaßt bie „Silber" unb oom Sd)önbuch ben nörblidjen Saum.
s£n bic fruchtbare, tieflehmgrünbige 3filberhod)ebene mit Obft, Soitjfohl (Sauerfraut)
unb ©etreibe, legen fid), nod) l)öl)er fidj ^ebenb, bie fanbigen, mit SBalb bebecfteii
Wänber be$ Sd)önbud)§ (alt Sdjaienbud)), gegen innen buräjfurdjt oon tiefen toilben
"Salbfdjluchten. Sßon jebem fünfte ber ftilber unb oon ben meiften Sd)önbud)höhen
au$ erblicfeu mir bie 2llb faft in ihrer ganjen Sänge unb nahe oor un§, großartig
weit unb emft, in fraftooller Schönheit, überall ftattlidje Dörfer mit fpitjen ftird)-
türmen, oft aud) mit guten .£>oljbalfent)aufern, befonber§ in ben Sd)önbud)orten,
in benen oon ganj alten fctten her eine (Erinnerung an biefe urbeutfdje 2trt noch
lebenbig ift.
Jirtertätttfr.
töingioälle: bei (£d)terbingen auf ber 5eberle§ma^b, bie SRiefenfchanje, aud)
f>eibengraben genannt, quabratifd) angelegt, ift roofjl römifd), babei jatjlreiche
Grabhügel, barunter ein iRiefengrab; in ber 9Mf>e ein 3fanb pradjtooUcr feltifdjer
"öronjeringe (M.). @ben biefe tfcberleSmatjb, ein breiter dürfen mit Saffer, bie
ganje ^ilbert)od)ebene beherrfdjenb, mag feit uralter $eit eine Wolle gefpielt haben,
au feinem öftlidjen 5ujj lag ber eiuftige SHömerplafi bei Stetten. Weiterer SKing
roall (?) bei SRuöberg, ber Steffel, mit mittelalterlichem Schutt.
©rabhügel in SWenge eben bei ber fteberlesmahb, reo ein Miefe gekauft
haben foll, unb beim nahen ^lattenharbt. (Sinjelne bei Degerloch, 6artl)aufen,
Seinfelben, 3Jlusberg, hier ber fet)r große, bie $ol)roart, unb bei SBalbenbud).
9iömifd)e fttebertafiungen bei $onlanben, Botnang, Degerlod), (Jchterbingen,
^euerbad), £>arthaufen , Kemnat, i'einfelben, ^lattenharbt, SHutt, Scharnhagen,
Stetten, Unterfielmingcn, Vaihingen, roo nod) ein römifdjeS Sad)hau§ fte^t, "©alben*
bud). ^ilbioerfe bei ^tattenbarbt, Steinenbronn, ein Elitär bei 3Batbenbud) unb
bei Stetten (M.). Die römifdje .frauptftrafje , Steinftrafje, lief oon „2lltenburg"
bei (Sannftatt über Beuerbach auf ^ßf orjt>eim ; anbere wichtige Strafen liefen oon
(Xannftatt aus» über Vaihingen nach Sinbelfingen, über Degerloch nad) Stetten unb
über JHuit nad) öligen. Weihengräber bei Beuerbach, Kemnat, ^Öhringen,
Husberg.
;S8ternßaufen.
Stattlidje, gefrf)ni$te ^oUt)äufer aus bem 16. unb 17. ^ahrhunbert. Wathaus
1581. „Das Sd)löfjle" mit renaiffance^gotifcher Pforte, @otifd)e eo. tfirche, 1475
an einem Sübpförtchen, mit oielectigem £hor mit Wafjioerffenftern. Der Dürrn ift
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9lt(forfrti$. Stuttgart $tmf.
ein tjofjer, mächtiger SBeljrturm unb bic gauje Stirbt umgeben oon geroaltiger Shicfel^
fteinmauer. CrtSabelige, pfaljgräfifc^ tübingifdje SHinifterialen oon ,\irfa 1090 an,
ber letzte be§ Ramend ftarb 1h:j9. Sappen: im gefpaltenen blauen <5d)ilb redjt*
ein aufred)ter gefrönter golbener £öroe, linte ein filberner ftlügel, fpäter: oon ©olb
unb ©rün fünfmal geteilter Sd)ilb; ^elmjier oon ©olb unb ©rün brcimal geteilte
burch, rote ©dmüre oerbunbene $3üffelb,öraer ; .ßelmbecfe grüngolb, f. ©röfcingen
im 091. Nürtingen. 9ln Württemberg fam ©entlaufen 1:316 ff. 1449 rourbe e*
rool)l mit ber 93urg oon ben Stäbtern niebergebrannt. <3>en 4. 9Wai 1747 roarb
bier al§ Sdmltf)eifienfob,n geboren ^otjann ©otttjarb SWüller, ber beräumte Stupfer
fted)er, geftorben 1830 (93iograpl)ie oon feinem Urenfel, bem SJlitarbeiter an unferem
Serfe, «ertolb Pfeiffer, SB. Hierteljafjrsbefte IV. 1881).
(So. ftirdje, 1780 oon f>erjog ftarl geftiftet: „Templum a Carolo struetum.
die Caroli consecratum 178t».u 5)er Ort gehörte al§ pfaljgräflid) tübingen jdjes
l'eljen ben SBernlmufen unb Plieningen. Seiler Stieben berg (um 1100 SRobcberg»
mar £ef)engut ber .jperren oon 93ernf)aufen, oon benen ftd) ein ^toeig oon hieben*
berg nannte; man jeigt nod) ibr Steinbaus.
^SonCanöen (Bonlanöun 12. 3af?rijunbert).
Spätgotifdje rjübfrfjc eo. Stirere, mauebfad) oeränbert. $er unten freujgeioölbte
icb,Öne 2urm ftebt im Seften, Gbor mit eteinbilb be§ Gfjriftusf inbeS , oielecfig,
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Sotnüittf. 455
netja,eroölbt, ofjne Strebepfeiler. ÜDJerfroürbiger, fdjöner frü^gotifdjer Hrujifiyii«,
mit jraei sJläg,eln unb großem Senbentud). SReftc einer SRingburg um baS sPfarr=
f)au§, mit Cuelle im ©raben. ©ute ^>oIj^äufer, fo ba3 9tat^au§. Crtäabel im
irc^terbingen.
13. ^«brhnnbert, im 14. gehörte ber Crt als pfaljtrräflid) tübina,cnfd)c£ fielen
ben .Sperren nun ©toffeln, bann ben (Btammtyeim unb Sadjfentjeim , feit 1395 ift
er roürttembergifrf).
Botnang (öotfyenand? \0?5).
Spätgotifrije eo. ftircfje, mit bölsernem $ad)reiter, oon 1754. 9Ht gräflidi
calmifd) fnm ber Crt über bic Herren non ^rauenbera. u. a. 1 481 ff. an 3öürttem=
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456
SifdarfreiS. Stuttgart Mint.
berg. ^arjelle 9totwilbparf mit SBärenfee, oom $Wren* ober $8ernt)arbSbad) ge=
bilbet, unb «Pfaffenfcc, in melden bie (SlemSquelle fliefjt; »ärenfd)lö&d)en, 1817 ab-
gebrochen unb burd) einen ^agbpaoillon oon ftreubental erfetjt; $ruberl)au§,
urfprünglid) ftranjiSfanerflöfterlein, fdjon 1624 als „SJrubertjauS in ben 9ttaben".
Sdjroarjroilbparf, wie ber SHotwilbparf, oon König ftriebrid) 1815 angelegt.
Jpetjcrl'ocß.
3)ie eo. fpätgotifdje Äirdje, mit älterem Oftturm, ift jefct burd) einen fdjönen
romanifdjen «Heubau oon 2ein§ unb ^olmetfd) erfetjt. Seit bem 1 4. Oatyrtmnbert
allmäf)lid) württembergifd), 1449 oon ben
Gplingern oerbrannt.
tevotngen (Gerlingen U85).
3d)önes, großes $orf mit t)übfd)cn
•fjoljl)äufem unb mit einigen äierlidjeu
SirtSfdjilben. ^ie eo. .Kirdje, frei unb
bod) ber 3Ub gu gelegen in bem nod) um-
mauerten unb j. 2. nod) oon einem Saffer*
graben umgebenen $ird)bof, ebler gotifdjer
s-bau; äufeerc "Breite be3 £d)iffe§ pr Wr
f amtlange wie 2 ju 7. $er ftarfe ©effc
turnt au§ fdjönen, glatten Cuabern, würbe
erbaut 14:i9 oon «JHeifter $einrid): anno
domini 14.19 in die marcelli et ineepta
est turrLs ista. ain tum bin id). maifter
t)eiurid) madjet mid). Xabei bie Sappen
oon ^ifterj ^ebenb,aufen unb Sürttemberg.
ftolgenbe§ x}eid)en fommt oft am
Jurme oor. fwdjeblcr (£nor oon trefflidjen fdjlanfen ^erbältniffen mit frönen
Atfdjblafenmafjwerffenftern ; bas «Netjgewölbe nit)t auf ^ruftbilbern ber ^roptjeten :
tetber burd) bie Crgel oerftellt! 3ln ber Sübfeite ein leerer Clberg mit bem «Dieifter
Csdjurbingfn.
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5<uerbact).
457
Seidjen, baSfelbe fommt mit ben 93ud)ftaben h b cor in ftricfenb,aufen, Dberamtsi
Olürttngen. ©. aud) bei ©berbingen, C.91. Wartungen. Auf einem
Sdjlufcftein be$ GfwrgeroölbeS nebenfteljenber @teinme$enfdulb. Sie [ I I
Safriftet wirb gleichfalls oon einem DJe^geroölbe überbeeft ; mar Capelle. ) j i
©rabfteine au§ bem 17. unb 18. ^a^unbert. $>er$urm ertjält 1881 ( St)
burc^ SöeiSbartl) b. einen ftilooHen fteinernen $elmbau. $Ratt)au§, V — S
übertündjter Ooljbau.
^n ber Äirdje neuer gotifdjer Altar oon 33eisbartt) b. % 1860; Olberg oon
(Srlmrb. Abgegangene 33urg mit CrtSabel, biefer feit 1185 genannt, in £irol
um 1580 erlogen, SBappen: ein falber roter 2ön>e im golbenen ftelb. (Sd)terbmgen
Ifdjtcrtingfit.
fam oon ben ©rafen oon Galro über bie SBelfen 2t. allmätjlid) an Württemberg;
1634 würben oon ben ftaiferlidjen 244 Käufer niebergebrannt. Abgegangen ber
£>of -frageubud), 1291 an ba3 ftlofter Siebentjaufen oerfauft. ©eboren fmb in
(Sd)terbingen 5Hid). Ctt, ^eugmeifter St 9Harjmilian$ unb be§ 3d)ioäbifd)en 93unbe§,
oerbient um bie Herbefferung ber ftriegSfunft (Stäl. IV, 162); al§ SäcferSfoljn
22. ftebruar 1765 3. 3t. Audi, berühmter sJJledjanifer, Sdjüler ^t). sJttattf>. £almS,
ber 1781 bis ju feinem Job 1790 Pfarrer tjier mar, geftorben in Seimar 1842.
Jyafanenbof, aud) oon einem Tempel ber ^lora, melier in einem £ecbeden auf
einer fünftlidjen ^nfel ftunb, tfloribe genannt, .frofbomäne. .frerjog Marl legte r>tcr
ein Suftfdjloß unb eine Jyafanerie an.
3kuterl5ac$ (Siberbac^ J075).
Go. Rtrdje, 1789, mit altem Jurm; laufftein, 1463. ftlofter furfau Ijatte
8efU) bjer burd) bie ©rafen oon Golm, übrigen gehörte Jeuerbaa^ mit Botnang,
3ajenl)aufen, ©ütern in fingen unb ^aibjngen gut £>errfdmft ftrauenberg. Herren
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458
^ecfarfreiS. Stuttgart ftmt.
oon ^ttQucnberg O-Bappen: oon 5Rot unb ©Uber geprägter ©djilb; auf bcm |jelm
eine ebenfo gefdfcjrägte BifdjofSmütje), raeldje Burg über ^euerbad) in ber Burglmlbe
lag unb erft oon |>erjog (£b,riftopb, um 1560 oollenbS abgebrodjen nmrbe, 1251
bis tnS 15. Satjrljunbert. Xie #errfdwft fam feit 1391 allmctyltd) an ©ürtteni^
berg, bie Äirdje 1281 an fllofter Bebentjaufen, 1396 an baS ©tift ©inbelfingen
unb mit biefem 1477 an bie UnioerfttiSt Bübingen, meiere baS ^atronat nod) befttjt.
£mnS oon ^euerbad), Serfmeifter ju Stuttgart, beffert 1549 ben füblidjen 2urm
an ber 2>ionr)fiuSfird)e ju gütigen au?.
Steine eo. ftirdje, meift 1584, mit einigen gotifdjen ftenftern. ©ute gotifdje
$olsftguren famen in baS 3ttufeum oaterlänbifdjer Stltertämer in Stuttgart. 3d)lö§=
d)en oon 1618, feit 1835
umgebaut. ©aiSburg
gehörte jur älteften ®raf -
fdwft SBürttemberg.
gbeumaben.
(So. gotifdje ßirdje,
jur f)l. Ottilie, 1499.
(£t)or mit Strebepfeilern
unb 5Wa§n>erffenftern.
6b,orftub,l 1508. Älter
lebensgroßer früfygoti*
fdjer SrujifiruS. SRat-
IjauS, 1684. ©etjörte jur
Bogtei bedingen, ©djöne
Stufji^t inS Wecfartat
unb an bie 2llb.
$itf bem redjten 5lb^ang beS sJtefenbad)talS ftanb bie Burg Kaltental, diu
Webengebäube, 1551. Stuf ber linfen lalfeite baS alte Bief)t)auS. Xie 1796 unb
oollenbs 1837 abgetragene Burg .Haltental ftanb auf einem ©anbfteinfelfen. Herren
(1281 Burggrafen) oon Kaltental erftmalS 1125, bann ununterbrochen 1236 bis
jum ©djlujj beS 18. ^abrtnmberts, Stoppen: filberneS .jptrfdjgeioeit) im roten <Velb,
4>elmjier, ein roter .^irfdjrumpf mit meinem halfen belegt ; ©eroeip rot unb ftlbern,
fie roaren in Elbingen, Cjjroeil, SHüqllmufen, sJieub,aufen :c. begütert. 2>ie Burg
unb ^ubepör enoarb Württemberg fd)on 1318.
Äemnat (Kemnaten {22$).
3n ber eo. fpätgotifdjen ftird)e eingemauert ein fepr altes fteinerneS Bilbtoerf,
baS fiamm ©otte* mit bem Äreuj. £>ül$erneS (SprifruSbitb, 1674.
StKmaligc 6urg ÄalKMat.
JkaftenfaC.
itonfelbcit. ajtftfyringen.
459
£of Stocfljaufen, 9ttüf)le, 1555, im Sterfötal, einft ein Ort mit 93urg unb
ftird)e, roof)in SNeufyaufen eingepfarrt mar.
geinfcZben (£engim>eI6 (269).
föatfwuS, 1584. ©djlöfelesimüfjle, ehemalige dbelmannsroolmung, ©eebrücfen*
mül)le, um 1700, beibc im föeidjenbadjtal. $5er Ort fom um 1350 mit Salben*
bud) an bie Herren oon Urningen, oon biefen 1363 an Württemberg.
^ffößrmgert auf ben Jilbern (ITToringen um NOO).
©rofje eo. ßirdje jum 1)1. SRartin, ©duff neugotifdj, 1855, oon 2ein§, $urm
im SBeften, unten alt 1464, Slfforb mit |)anS SJöbtinger in (Sulingen 1460, Gljor
au§ berfelben $eit, innen eine fjofje lid)te fterngeroölbte $>alle, auf bem einen ©d)luft--
ftein 1464 unb ein Wappen, auf bem anbern ^eilige ©eftalten, ^n ben iefcigen
Cuerbau ift ein altes romanifdjes portal eingemauert, $er fefjr gebiegen ausgeführte,
in ben jroei unteren ©efdjoffen geroölbte £urm Imt im s-8ogenfelb be§ ©inganges
ein gutes gotifdjes SHelief bes |f. ÜHartin; gotifdjer Saufftein, bie frühere fteineme
Äanjel in eigentümlicher SHifdjung oon ©otifd) unb SRenaiffance, jetyt in ber aud)
nod) alten nefcgeroölbtcn Safriftei aufbewahrt. Jeil ber alten gefd)nit>ten Gljorftüble
mit fnienbem SHitter. ©efdjnitjte eid)ene (Säulen, C. G. 1595, trugen bie alten
Emporen. Set)r grofje ©locfe, 1468, mit ben Warnen ber nier (Suangeliftcn. £er
iurm, roie ber ganjc frühere ftird)l)of biente ju «erteibigungsijroecfen ; im 2urm
füfjrt in ber OTauerbicfe eine Senbeltreppe nom erften jum jroeiten ©efd)ofj.
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4«u
flecfartrete. Stuttgart Bint.
Sdjöne alte £oljl)äufer, jum Seil mit fernen Slrfaben (K.).
ehemaliger, 1469 erbauter Sulinger ©pitatyof mit bem malerifdjen Zorbau,
1568, unb bem v33ilb ber b,(. ftatfwrina; innen SRenaiffanceffiulen oon |>olj unb oon
Stein; alte, oon Strebepfeilern gefräste 3ttauer untrer. — 9lm öftlidjen Gmbe bes
$orfe§ ftanb auf einem mit Heben fteinernen ftreujen befefcten (Srbljügel bie „Streue
linbe". ^m .£>ügel fanb ftcfj ein Gerippe mit eifemer ©äffe.
r OrtSabel oom 12.— 15. Oabjt)unbert.
Ä^^ * .' *yMj''tJT: Worringen fam oon ben ©rafen oon Galro
über bie Üffielfen an bie ^fal^grafen oon
Bübingen, bie e8 im 3af)r 1291 au ben
Gfjlinger (Spital oerfauften. 5)iefer tjatte
benn aud) bie .£>älfte an ben 93aufoften ber
neuen Stirdje, mit 80 000 ©ulben, ju tragen.
3m Saty 1449 brannte ©raf lllrid) oon
Württemberg ben Crt nieber.
^ftusßerfl (ZTTosberg J229).
Sdjöne £oljf)äufer, namentlid) eines
bei ber Äirdje mit ilonfolen unb ^i^btettem
iK.j. ÜÖlalerifd) gelegener Sdjönbudjort.
(So. Hirdje, 1 563, mit gotifdjen Seilen,
altem rippenfreujgeroölbtem Cfrturm. 2lm
Worbportal 1682 unb J .
Cbermüljlc, 1622. 3)ie Herren oon
9iol)r, als pfaljgräflid) tübingenfdje Setjens
träger, ber (Sulinger Spital, bie Älöfter
"■Bebentjaufen unb Denfenborf mit 2Bürttein=
^öbrinflen. liborftubiwongc. berg mären ^efityer be$ CrtS.
toforfieCrmmjeu (Sigefjelmingen superior ^2?5).
2llte gotifdje Capelle. $er Crt mar bemtjaufifd) unb teilioeife Ijirfauifd} unb
bebenfmufijd), fam mit s^lnttenl)arbt unb Walbenbud) an bie £>errn oon Urningen,
1363 an Württemberg.
"3Pratf«ml>avM (Slatinljart ^269).
©otijdje eo. .Vtirdje }um tjl. SlntfjolianuS, um 1500, tjat netjgeroölbten oiel*
eefigen (£t)or, mit in ber Wanb oerlaufenben ^Hippen unb mit bem
Sdjilb besf Steinmetzen. Sein" alter feldjförmiger Jaufftciu, gute«
fiatbleben6grojje$ ipätgotifdjes ftntfttftr; ftopf an einem ftenfter. Sdjöner,
ftlberuer gotifdjer Slbenbmaljlsfcld), im ^-aljr l»i.!4 oon einem fdjroebifdjen
3Jf Öhringen.
461
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462
«edarfrei*. Stuttgart «rot.
©olbaten bcr Äirdje gefdjenft, in ber gleichfalls von einem frönen 9ie$geroölbe
überberften ©afriftei: über bem ©djiff fprengt fict» ein ^oljtonnengeroölbe. —
ehemaliges ©d)lößd?en mit fteinemer Söenbeltreppe, unb einer #oljfäule 1754;
gegenüber an einem $aus ein ©tein eingemauert 1576; anbereö ^oljljaufj 1623.
3lud> fonft ftößt man auf tjübfdje alte |>äufer.
3)er Ort, welcher 1287 niebergebrannt rourbe, fam mit bem abgegangenen
'Eiemarsroeiler, mit Sielmingen unb SBalbenbud) 1363 oon ben Urslingen an
«jurttemoerg.
"gfCiettingen (Blieningen um \20<k).
®roße§ $orf mit $ol^äufern, redjts über ber Äerfä gelegen. 9tomanifd)e
en. Hira^e jum Ijl. SHartin, mit gotifäem Gfjor 1493 (K.). 3ln ben Sangfeiten be§
©d)iffe£ fdjöne s3Jlenbarfaben mit iHunb*
bogenfries, ber in ftonfolen, $ier= ober
SHenfdjentöpfen enbigt. darüber an ber
Untenfeite ber raeitüorfpringenben £>änge-
platte be§ $ad)gefiutfeg merfroürbige
;DarfteHungen au§ bem alten $eftament
ufro., ber t)l. Martin, mit bem Bettlet
ben 3Jlantel teilenb, ©imfon mit bem
i'öroen, ein 9J!ann cor einer ©ptjinr, ein
Sflann mit großem Jammer, rool)l bcr
Söaumeifter. ©djönee Duaberroerf mit
feiner i'cifte (attifdje 93afi§ umgefetjrt)
oben: $irfauer ©dmle. Sie flird)e ge*
l)ört ju ben heften unb flarften romani=
fdjeu Xorffirdjen. .3^™* unb ©liebe*
rungen fein unb l)8d)ft roirffam, j. 93. bic
Sibberföpfe unb bie mit fdjarfen Änollen
umtjülften 5üße ber 3Banbfüuld)en. 9ln
ber Sübfeite waren einft fünf 9tunb-
bogenfenfter in ber 4oör)e unb ein balbrunbes Jnmpanon über bem $aupteingang ;
bie Anlage erinnert einigermaßen an bie große einfdjifftge s3afilifa be3 ßlofter*
Neidjenbarf) an ber SRura,, roelcrje 1083—1085 uon 3lbt ffiil^elm bem Seligen in
fnrfau erbaut rourbe. lie ©fulpruren tmben übergroße Stopfe.
2er root)lerb,altene fpätgotifdje (Jtror, 1493 innen über bem SBogen, f)at ein
idjöneS sJlet\geroölbe, mit figurierten Sd)lußfteinen unb Stonfolen ; auf letzteren ©ngclS--
bruftbilber mit ben 9)iarterroerfyeugen , St. 3)iid)ael, Seelen roägenb, ein ©dwlfs-
narr ufro. breiter romanifdjer iriumpljbogcn mit gefdmdjten Stampfern. |)übjd)e
©afriftei, nörblid) am Gfjor, bod), aud) nefcgeroölbt, mit Saframentsnifdje. ©djöner
ipätgotifdjer ftrujifirus, lebensgroß, ©djöner adjtecfiger fpätgotifdjer Jaufftein.
3}ie 3<>l)re35at)l 1517 mit ftr über ber an ber Sübroanb angebraten (Sljor
türe. lurnt frübgotifd), unten tounengeroölbt, großes, übereefragenbe«, t)ot)e$, grün-
Möbringttt. $au« am 20)apf. 1706.
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463
glafierteS Stc^tccfdbac^ ; er b,atte melleidjt cinft im jroeiten ©efcfyofj eine (Smpore;
am SBeftportal 1518. 2ln ben ©djlufcfteinen beS ©b,or3 finben fid) fotgenbe, aud)
in SJebenlwufen oorfom--
menbc SBilbb,auerjeidjen :
3n ber 9}% ber
ftirdje jeigt man noeb, $tefte
beS ehemaligen 93ebenf)äuf er
"^flea^ofS (9ttönd)f)of3).
Ort^abel oom 12.
^afjrtjunbert an, im 17.
erloi'djen; berühmt ber #u=
manift Dietrich, non "ißlie*
ningen, geftorben 1520.
Sappen: in ©olb ein
frfjroarjer "tßferbsrumpf, f.
bciSlleinbottroar. ®ie$mrg
nmrbe 1288 non Haifer
SHubolf jerftört, ber Ort
non ben <2täbtern 1449
abgebrannt. |>auptbeft£er
mar filofter Sebenljaufen,
Württemberg erhielt bie
©eridjtäbarfeit erft 1478,
bie Stirpe burd) bte 5Hefor=
mation.
£>ot)enb,eim, oer=
mutlid) non ben SBeroob/
nern ber öftlict) gelegenen
8anbfd>aften fo benannt,
benen fdjon bie alte Surg
allenthalben in bie klugen
glänzen modjtc, roic fpäter
töerjog Karls geliebter
Wolmfifc, «Scfylofj, mit lanb*
roirtfd)aftlic{)er Slfabemie,
einer 3lcfcrlmuf^ule unb einer <fabrif non Sieferbaugeräten unb lanbroirtfdjaft--
liajen 9Jkfd)inen.
3m 12. 3ab,rl)unbert fafl b,ier ein abeliges ©efd)led)t, feit 1270 'öombaft ge--
naunt (Wappen : im golbenen Srfjilb ein fcfjrägredjter blauer halfen mit 3 nlbernen
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464
^ectarfrei«. Stuttgart Stint.
Shigella); berühmterer ©profe ber im 16. ^a^unbert erlogenen Familie toar
sJJt)ilipp 2J)eopljraft oon #oi)eni)eim, genannt 9(ureolut $ombaftu8 ^aracelfut, ber
33almbred)er in ber 9ttebijtn, 1493—1541. «urg unb ®ut fam 1432 an ben
(Sulinger (Spital, ber ben #of 1676 an ben faif. Dberprooiantfommiffär ©arb
oerfaufte (©arbentjof) ; 1768 naljm #erjog Äarl bat @ut al£ eröffnetet fielen an
ftd), überlief* et 1771 ber Sängerin 'Iiemoifeu'e ©atarina ©onafini, 1772 ber ftrau
^ranjiSfa oon ßeutrum , geb. oon ^ernerbin , baute bann burd) ben #ofard)iteften
unb foäteren SJlajor ftifd)er bat Sdjlofj £olient)eim. 3unäa)ft erhoben fitb, bie
niebrigen, ben „@i)renl)of" urafaffenben sDianiarbengebäube, in beren einem er unb
ftranjtefa, feit 1780 9leid)Sgräfin oon £olient)eim , feit 1785 feine ©emaljlin, fid)
bauernb nieberliefjen (ftranjietajimmer mit blumigen Sturfoerjierungen) ; ferner bie
große, reidiftucfierte ^palle ber SReitbafjn unb anbere "Dlebengebäube, toooon ber im
Horben ben 3u9<mg jur ganjen Anlage bilbenbe ftattlidje Zorbau nebft ben an-
fdjliefjenben Äafemen für bie ©arbelegion loieber rafd) öerfd»iounben ift; enblid)
1785 ff. an Stelle ber bis babjn erhaltenen mittelalterliajen Söafferburg ber jroci=
ftocfige £auptbau. ^te langgebelinte Slußenfront, beren breigefdwfftger SWittelteil,
mit großem, oon Säulenbünbeln getragenem 9lltane, oon breiter Kuppel überragt
ift, leuajtet toeit f)inau§ gen Sfiben. 3nnen breifttjiffige 3>urd)fat)rt mit (urfprüng=
lieb,) jroei oerjierten £reppenf)äufern, über benen anmutige $erfengemälbe oon ©uibal
fdjioeben. $>ie <£inrid)tung mürbe unter |>erjog Karl nur jur £älfte oottenbet; ber
fiiebfyaberei bet alternben dürften entfpredjenb mar ber oorne^mfte 9Jaum im Sdjloffe
ber 93ibliotf)effaal mit erlefenen ÜÖlarmonoerfen : oon Sejeune 9(poüo unb bie bas
StiHfrfjioeigen unb bat Wadjbenfeu barfteaenbeu Dielief s, lebensgroß ; ferner bie lialb
lebensgroßen Stanbbilber ber „oier 3af)tttfteitenM, nämlia) oon ^annetfer (5 eres,
SRom 1787 unb $Bacd)uS, SRom 1788, oon Sdjeffauer $lora, «Rom 1786, unb ein
bärtiger Hilter, firf) oerliüllenb, SRom 1 788 (jet>t im SRefibenjfdjloß ju (Stuttgart, ber
SlpoUo in Subioigäburg). — 93eim s#efud) be$ ©roßfürften ^aul, 1 782, mar großem
teilt oodenbet ber oielberufene „CSnglifdje ©arten" mit feiner „Kolonie unter ben
Krümmern einer römifdjen Stabt", gegen 70 ©ebäube in unnatfirlid) fleinem 3Raß-
ftab : römifdjet SRatljauä, SBeftatempel, 3Rerfurtempel, (Stjbeletempel, SiboQentempel,
gotifdje Kirche (jefct in SRonrepot), ©trtSljaug jur Stabt SRom, Spiefyaut (je$t
©ärtnenoolmung), »ouboir, Köljlerbütte (Heblingtaufentbalt ber ftranjitra), <£in*
ftebelei mit felbftoerfaßter ©rabfd)rift bes #erjog$ ufio. (33. Pfeiffer.)
Xie au§gebef)nten ©artenanlagen mit ib,ren Ruinen, Kapellen, Jempeln ftnb faft
ganj oerfrfmmnben ; nur ein x#aif uoll botyer $Aume ragt noch, empor oor bem
fanftblauen .frintergrunbe ber 91 Ib.
Kleine gotifdje eo. Kirche, mit unten rippenfreii3geioölbtem Cftturm. 9lm
$oIggeftmt bet lurmet: 1740 Zimmermann <£t)rifttan Kraud). 9lm lurin eine
fdjöne SÖletalltafel be^ Wartin Sanbberger, f 1594. kleben ber Kirdje SHefte einer
merfroürbigen 5Bafferburg, oon ber ein gepflafterter '©eg hinauf ftum „bolzen 3iurg=
ftaü" fübrt. Kird)t)oftor 1588. Crttabel 1262— 14<»6, barunter ^roei Cfterbronn.
9Bappen: ein offener Alug.
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SRuit. Sf&Qriüjauftn. Steinenbronn. Unt«r|ielminßtn.
465
"gtlttf (Hurte \\75).
(So. #trche, einft gotifcb, jetjt meift neu. SRathauS, 1598. — OrtSabel auf
ber 99urg im SEBeggental, com 12.— 14. Oafyrfjunbert. 3önppen: im Scfjilb ein
aufrechter Söwe, .^elmjier ein ©üffelljorn. 2ehenSherr mar fdwn 1277 SEBfirttem*
berg. Stuf ber Wartung rourbe eine römifche 33iUa ausgegraben, mit gefaßter
Duelle unb difentjelm (M.). Abgegangen £orwe, mit eigenem Abel im 12. 3ahr=
Rimbert. 9leueftenS ftunb einer neolitifchen Söofmftätte, bei bem abgegangenen
Seiler $orb (#orwe).
©otifdje eo. Stirpe, mit l)übfd)em &\)ov, ber malerifd) im feften Kirchhofe
tfjront. Am Jenfterbanf eines S^orfenfterS liegt ein fteineraer fivufyS. $m Innern
beS GborS fmb noch bie ©ewölbeanfäfce erhalten, ftrühgotifcher lebensgroßer
ftnujfiruS, baS £aupt gerabauSblicfenb, ergreifenb, faum geneigt, ber ftörper ge*
ftrecft, jur Seite sJHaria unb ^lo^anneS. Steinerne SRenatffancefanjel, am Stocf
An ber £üre, bie in bie nörblid) ftehenbe, rippenfreujgeroölbtc Safrtftei führt, gutes
gotifcheS Schmiebetfenbefdjläg. stattliches 9tathauS, 1596, S H, außen mit Säulen,
bie ben oberen Stocf tragen. 9tad) einem 3)enfftein an einer Scheune mar im
April 1590 eine große fteuerSbrunft. Surgrefte im Ort, jetjt SaminwirtShauS.
Abgegangen SeintngSburg. 3m ftoJjlenparf Suftfct>to§ mit hoben Säulen, er=
baut oon .^ergog Äarl burch ben fpäteren SHajor ^ifcher: Carolus otio 1784;
ftohlenhof 1810 oon Sironprinj SBilhelm angelegt, welcher als Äönig 1817 bie
Domäne erwarb unb baS ©eftüt erweiterte. OrtSabel, 1280 Waltherus dictus
Scharren miles de Scharrenhusen, balb erlofchen. *Biel 'Öefit} tarn au bie St.
blaftfdje ^robftei Mellingen, unb fo mar ber Ort fdjon im 1 4. ^abrininbert ein Seil
ber mürttembergifchen SSogtei Mellingen, ©eboren ift in Sd)arnf)aufen, als Pfarrers*
fobn, am 25. "Jiooember 1739 Philipp 2HatthäuS |>abii, geftorben als Pfarrer in
©djterbingen 1790.
©roße gotifdje eo. Kirche jum hl. Martin, 1489; mit uielecfigem Ghor unb
rippcnfreuagemölbtem ÜBeftturm mit mächtigen 5Jlaucrn, ber unten eine offene rippen-
freusgewölbte 33orhalle bilbet, im Schlußftein ein Schüb, worauf baS ^eidjen bes
«aumeifter* j^. unb bie SahreSjabl 1489; biefelbe 3«hl am Sübportal. Wroßc*
altes .Ipoljhftns, ehemaliges Schlößchen, mit fteinemem SBappen: hans friderich
thuin von neuburg. Steinerner Sichbrunnen, 1555, beim Rathaus, 1559. Xev
Ort war SReidjSlehen ber Stöffeln, bann ber Stammheim, juletjt ber Slnunb oon
Neuburg, welche ihn im A>at)r 1532 an ben Spital *u Nürtingen ocrfauften.
<Pau(u*. Xcittmälcr au$ ©iirücmbcrg. <Hcrfartrct8. HO
^cßam Bau feit (Sdjarrenljufen 1280).
SfemenBromt.
(So. fluche, 1839, mit altem 2urm, 1470.
lauter fieCmmaeu.
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fltrfarfrti*. Stuttflört «mt.
^at^tttflen a. 6. füttern (Dögtngen \275).
(So. ßirdje, neugotifd), 1858, uon £ein§. Scftturm unb oieledfiger (Sfjor nod)
alt, gotifd); mit Strebepfeilern unb formalen 9Raf}roerffenftern, innen Stippcnfreuv
geroölbe auf Slonfolen mit (Sngeln, roeldje bie £eiben§roerfaeuge galten. .£mbfd)c
.froljfyäufer unb SirtSfdulbe. $>ie ^faljgrafen oon Bübingen oerfaufen ben Ort
1297 an ben Spital in (Sulingen, 1449 brannten bie Sürttemberger ib.ii nieber.
Wömifdjes SadjlmuS, ganj nun Stein, norbltch, oom Crt mit pradjtooUer Ausfidjt,
an ber ©abelung jroeier StÖmerftrafjen.
ftafcenbarfjer $of beim tfa$enbaa> unb Steinbadjfee, früher 9Heierei bes
jünger Spital, roeldjem 1297 ßonrab oon Sernljaufen ben Salb ßafcenbad)
oevfaufte. Schatten, SirtljauS, 1783 auf SJeranlaffung ^erjog fiar(§ beim Sau
ber Strafe uon Stuttgart nadj Kairo burd) ben Sirt ©berle jum Statten in
9Jlagftabt erbaut. Abgegangen SüSnauerfjof (um 1109 Businow), mit eigenem
Abel im 12. 3af)rb,unbert, fam uon ben ^faljgrafen oon Bübingen an filofter
"öebenljaufen, 1448 an Württemberg. An ber Stuttgarter Strafte nad) bem Statten
IxnU ein Obeltef, ©rabmal eine« ÄinbeS, $eit Temmler aus Kairo, f 1621, aus
bev Spätrenaiffancejeit.
jS*atten&ucJ>, Stabt.
3)aS auf einem jpügel gelegene, jurn guten Jeil nod) ummauerte Stäbtdjeu
mit 2urmreften blatte oier iore unb roar eines ber Sd)önbud)faftelle ber vJJfal&=
grafen oon Bübingen, roie Bübingen, Benenberg, ^ilbrijljaufen, ^Böblingen. $ie
ftirdjc jum 1)1. SBeit rourbe in SRenaiffancegotif erbaut im 3al)r 1607 oon .freinrid)
Sd)icfb,arbt mit origineller Seftfeite; ber Storni ift unten älter, rippeufreuageroölbt.
SdjöneCrgel; faft lebensgroßer ftntjifirus ; #oljbilb beS 1)1. «eit, ftlbeme ©efäjje.
Am negierten fteinemen Aufgang ber Seftfeite fteb,t man P ^ P unb 1607.
NatfjauS 1575, baran jroei Srfulbe, mit H ^ W unb A > K. «Warft;
brunnen 1728. ehemaliges! .^agbfdjlofj, im $ufcifan gebaut, mit fdjöner Senbeh
treppe, 1 566, trodmufragenb, in guter SHenaiffance. ^rotfe^en t)ier unb GSdjterbingen
liegt in Sälbern oevftecft bas iKeidjenbadjtal mit feinen aal)lreid)eit 9JlüI)len.
OrtSabel im 13. 3af)rt)unbcrt ; ba§ Sappen roar ein fünfmal geteilter Sdjilb:
ber Ort fam oon ben 93ernf)aufen an bie Herren oon Urningen, roeldje bie „Stabt"
1363 an Württemberg oerfauften. %a$ Sappen ber Stabt ift eine grüne 93ud)e
auf grünem Grbreid) im roeifjen #elb, oor bem Stamm eine querliegenbe $irfd)ftange.
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■
®beramt Balingen.
MUxtümtx.
XXrrömif cfye. 2ü§ urfprünglidje SRingroälle ftnb anjufpredjen bic (SfeB-
bürg bei (Anfingen, mit ftarfem Sßonoall, moty fd)on bamalS ein bebeutenber 9J?ittel=
punft; bcr CSfelSburg gegenüber öftlid) ^et^t ein 93erg ber „2)onner§berg". 2)er
„£eufel§berg" bei $o!)enl)as(ad) unb ber Skifelberg, eine ber Ijöcbjten .ftöfyen bes
Strombergsi, bei ^orrtjeim, roaren roo^l Cpferftätten. — ©rabfyügel bei ©Ufingen,
£>od)borf, Oberrierjngen, SHiet. 9t ö m i f d> c ä. #auptplctt>e im SBejirf ftnb ob,ne
3toeifel ber Übergang über bie (Inj bei ©njtoeifjingeii, an ber raidjtigen föömerftrafje
oon (Sannftatt gegen sJHaulbronn, ©rudjfal unb Speier, foioie bie bamalS als eine
faft uneinnehmbare ^eftung über ba§ ©njtal aufragenbe 99urg ÜBaib,ingen. Söeitere
NJiiebertaffungen bei (Sberbingeu, (Snftngen, ©rofjfadjfentjeim, ^jorrfyeim, Äleinfad)fen=
Ijeim, ^uftborf, Dberrieyingen, SRiet, Wofjroag, SBeifjacb,. SReifyengräber bis je$t
bei $orrb,eim, Äleinfad)fenb,eim, SRofcroag, Untermberg unb Seifjad).
^TatBingcn (tfeinga 779), DberamtSftabt.
$ie innere (Stabt b,at nod) sunt großen Seit bie alte ftarte Ummauerung.
9tn ber 9iorbfeite ftiegen bie SJlauern bis an bie Stortoerfe beS Sd)loffe§ (K.).
(Sintgc Jürme fteljen nod). 5ßon ben brei Joren erhielt fid) nur ba§ 2lurid)er £or:
anno 1421. 'sßon ben türmen ftnb nod) fyeroorjufyeben ber feb,r alte runbe .£>afpel*
türm, im Oafyr 1760 ©effingniS bes „Sonncmoirtle", unb ber 98uloerturm an ber
(Snj, 1493. sJlab,e babei bie „Söroenbrücfe", erbaut 1882 com GrlöS au§ bem alten
£ötoenpofa(, au§ (Mbblea) getrieben 1610 oon B. L. 9llte ^oljljäufer, 3. 2. mit
Sdjnifcroerf. sJtaö) ben großen ©ränben oon 1617 unb 1618 mürbe b,ier oiel unter
$einrid) Sd)icfl)arbt8 Seitung gebaut. 3m $at)r 1693 oerbrannten aber bie
Sranjofen faft bie ganje Stabt.
$ie eo. 3tabtfirdje $ur 1)1. ÜDtarta, urfprünglid) im flbergangSftil, 1513 ff.
fpatgotifd) umgebaut, burd) bie $ränbe oon 1618 unb 1693 oielfad) befdjäbigt.
H>er 1618 niebergebrannte (£t)or tourbe nid)t roieber aufgebaut, über bem Süb=
eingang ein $ilbioerf, bie Äreu^fc^leppung. 2ln ber 9iorbtoeftecfe ber Hirdje ftet)t :
Hic subtus huius struetunv lapis primus positus est 2. Aug. anno salutis 1513.
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468
NecfarfreiS. Cberomt Saifeinaen.
Der grofje Jurm ftetjt im s3Beften, unten
mit SBortmlle, unb jeigt nod) einige frü>
gotiftfcgrofjgebachte formen; am
©fibpförtd)en 1619 unb neben*
ftefjenbeS 3«d}en. ©eftlid) neben
bem lurm an einer Steinroanb
1560 ^ • sitlte ©rabolarten.
$ie ehemalige $eterd!ird)e, aus
romanifdjer Anlage mit Cft turnt, 149«»,
fpätgotifd). 3m 2urm fd)önes nod) be<
maltet Wefcgeroölbe, bie Malereien ganj
äb,nlid) benen in ber #rieb1)offird)e bei
£tenjingen, C3t. sJ)laut=
bronn — mit brei ©djlufj-
fteineu , barunter einer
mit bem Sdulbe bes
«aumeifterS. «einhauS
unb über fünfjig ©rabmäler von 1434 an.
©rofje« NathauS, 1720. 3m tf.
3taatsard)io befinbet [idi nod) ber ^lan
£>einrid) Sc^ict^arbt^ aus bem 3at)r 1621.
ia§ frühere iHathauS, 1483, ift jefit SdmU
haus\ $er |)ofüital, i486, mit gotifdjer
8pitalfapelle, feit 1727 3d)eune. $as
Hameralamt, früher sJJfleghof bes ftlofters
•Iperrenalb, 1473, mit ehemaliger tfirdje.
sJllte ftrudjtfäften, einer 1472, ber anbete
mit bem Söappen be$ $eutjd)orbens.
SRarftbrunnen unb 3pitalbrunnen. ©aft^
l)of jum 2lbler mit fd)önem SRenaiffance
eingang. Das jroeiflüglige 3 d) l o % , fdjon
1113 Castrum Vellingen, grojj unb feft,
mit nod) fetjr alten dauern, eines ber beft-
erhaltenen unb mäd)tigften $}ergfd)löffe**
aus ber .frohcnftaufenseit, t)oc^ über ber
Stabt auf freiftehenbem , n>eitt)infd)aucn;
bem .frügcl, bient jetjt leiber als Strafe
anftalt. — 3teinfreuje an ber Strafte
nad) (Snjroeihingen , unb ein gotifdjer
flilbftorf mit Gbrifti ©eipclung unb 3d)U)eifjtud).
Tie ©rajen oon StaUnngen fmb bie. s3lad)folger ber nod) älteren, pm Seil
fd)on im ^afrc H»37 nad) ihrem ©erid)t*plat} oon Ingersheim genannten unb als
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5toil>inflen. 469
folct)e ben ©alro-Sörocnftcinern jugefjörigen ©rafen bess GnjgauS; biefetben finb
roat)rfc^eintic^ fdjon in bcr älteren, ben tarnen (£gino 1113—11 75 füfjrenben, t>ielfeid)t
SSaitjiitflen a. t>. ffnj. etabtfirdjt.
bnrct) .ßereinfjeiraten eines Urad)er Crgino entftanbenen Cime, fidjer aber in ber
jüngeren mit ©ottfrieb 11 »9 beginnenben, 2lnoern>anbte ber ©rafen von (ialw-
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470
Siedarfrei*. Cberomt Saifcinßeji.
S>öroenftein; auSgeftorben im 3Hannöftamm um 1360. 2a3 Sdjlofj, fpäter ©i& bes
iDÜrttembergifdjcn CberoogtS, eine mächtige ^roingburg, mürbe 1736 al3 ftafernc
eingerichtet, 1812 ff. 3Hilitärfpital unb
S „ \— if* feit 1843 als Brbeitsfjauä benüfct.
Jluricß (Ural? um UOO).
2Ute et>. Äirdje jum 1)1. Ootjannes
(Snangelifta, mit frütjgotifc^em rippen--
freujgewölbtem Oftturm, mit Samm
(Rottes im ©djlufjftein unb ^ra^enfon^
folen. ^farrt)aus! 1713; getjentfdjeuev
1595. Ortsabel im 12. ^afjrljunbert.
din 9Heifter £an3 dou 3lurad) erfdjeint
urfunblicb, 1491 an ber <Stift*1ird)e ju
C bringen.
gßeröingen.
(So. Äirdje jum 1)1. Martin, um
1500, hochgelegen, mit fd)önem (ifyox,
nefcgeroölbt, mit fünf cdjlufjfteinen, eines mit bem ÜDIeifterjeichen beS h b, f. o. bei
(5cfc,terbingen ©. 456. $ie ©urten fteigen au§ trefflichen, weit oorragenben SBruft-
bübem ber 2tpoftel auf. ©ute ,
gotifetje Gtjor^ä^le. ©rabmal
be§ #an§ Michael oon SRei>
fdjad), f 1593, unb anbere
bis 1705. Herren oon
(Sberbingen um lloo, löroen=
fteinifdje Xienftmannen, big 1385.
©bfrbtngtit.
SHtc eo. Äircb,e ah 5t. Seit; über bem
jang: Anno domini 1468 renovata
est hec struetura sub Friderico de Nippen-
burg pastore huius ecclesie; barüber bas
sJGBappen ber Nippenburg.. Oftturm, unten
norf) romanifd); alter .Hntjifirus ; Wrabbenf=
mal eines ©eiftlichen 1521. l'ct^te Irümmer
ber in einem alten iKingroall gelegenen, einft bebeutenben ^urg „Ottelsburg". Su}
freier Herren oon 1194 1252. "Hon tjier bis jum Sunnenftein geht bas ©obanstjeer.
SUeinglattbad) (©labebarf) 1023). kleine eo. ftirdje jum hl-^etruS, gotifd),
mit Cftturm, an bem ein breiieitigev ne^geroölbter (?l)orfd)ltin , mit ©aframents;
lichtscheu unb (Sborftutjl.
tfbfrbingcn. ötnjBfMonforc.
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(Fiunxi&ingen.
471
(gtt^wetßingen (IDiljingen \\52).
Srfjönc jpätgotifdje cd. ßirdje jum fyC Martin , wofyl cinft bretf djifftg , mit
t)o^em faft ganj aebtecfigem Sßeftturm; Schiff unb (£f)or mit Strebepfeilern, (£t)ov
£6(Tbtng«ii. £E>orftu()(.
itetjgemölbt, mit jtoei 3 d) l it^ ft einen - Wrabbenfmäler 1553 — 1650. *3Utes iHatlmu*.
i*oftbrunnen mit jn>ei fteinernen £elpl)inen. Steinerne Drütte mit Cbelisf, 179^.
3ri)öne .froljhäufer, befoiibers ein fetjr aropes beim Watfjcuis (K.), meld) letztere?
ans einem alten aotifdien Steinhaus befteljt. bärtiger römiurjer &opf, jetjt im
472
9tectarfr<i$. Cbcromt S?ai^ingcn.
3)iujeuin 511 Stuttgart. — CrtSabel, oaif)ingenfd)e 2)ienftmannen , 1152—1524.
Sappen: jroei getreuste, mit bcn Spifcen abwärts gefegte Sanierter. 2>er Crt
fam 1339 oon «atyingen an Württemberg; ift oon 1516 bis nad) 1800 ^oftftation.
$ro&gfatt6acß (GlaUbadf 782).
Xer Ort befitjt jtoei gotifdje eo. Stirdjen : bie }UVl t)l. "^etrusi, jum Jeil nod)
bef eftigt, mit redjtecfigem, altem rippenfreujgetoölbtem ©tjor, im Sdjlujjftein (£b,riftu*;
fopf. Tie fladje Sdjiffbecfe ift gotifd) oerjicrt, ber Jurm im Söeften gleichfalls
rippenfreujgeroölbt. ©laSgemälbe, mit bem 1)1. ^etruss. Sebensgrofjer ftrujifirns
auf bem 16. 3af)rl)imbert. 9fa einem ©rabftein bes Pfarrers; M. ßfaias 3eger,
t 1610 tutb fetner ($emal)lin Stoma, f 1612, folgenbes 3«rf)cn H M :
and) an einem Strebepfeiler beä Gljors ber .joeiligfreujfirdje in ^luftborf, mit ber
3al)re*jal)l 1612. — 2)er Sdjlofibncfel, fünftlidjer .fnigel. ftriebfyoffirdje jum
1)1. Partus mit fdjönem, ioot)lerl)altenem netjgeioölbtem (£bor, nörblid) baoon ber
Zum. Aber bem sJlorbportal ber Hirdje: SInno bufet fier Rimbert III., babei
ba* ,^eid)en ^VJ , feljr ntjnlid) fmb bie Giefellenjeidien an ben ftirdjen au
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fa . ^ f,;rtj,;.„ t »: «
473
Anfingen unb Äleingtattbad). $ie $erren oon ©latebarf) werben um 1100—1380
genannt, berühren ftcfy um 1130 au«) mit ben älteften Seulberg.
t!>')vol)rad>lVnlHHin (Sadjfenfyeim um 10<)0).
2) ie 3tabt jeigt nod) Jette oon ©raben unb 2BaU; unb an ber sJlorbfeite
ben nod) ummauerten 3d)lofjgarten. £)ie aud) nod) ummauerte eo. $ird)e 1484,
mit Cftturm, an bem ein oielecfiger Gfyorfdjtufc. $5a$ Sd)iff tjat eine gefprengte
.fcoljbetfe, ber Gtjor ein Mefcgeroölbe mit oier figurierten 3d)Iufifteinen. ©rab=
benfmale ber 3ad)fenl)eim aud bem 16. ^ab.rt)unbert. %\ ber 9torbfeite be§ Skiffe?
baut fid) eine Capelle mit runbem
-Sreppentürmdjen tjinauS, unb um
bie .ttirdje get)t eine l)ot)e SJlauer mit
Munbturm, fo ba§ ber Stnblicf ein
l)öd)ft malerifdjer ift ; wie überhaupt
bie ganje ftird)e gu ben frijenStoer-
teften gef)ört.
3) a5 5Hatt)au3 mit gemalten
©lasfdjeiben, 1589 unb 1631
mit MR.?
£as anfeljnlidje ehemalige
3d)lojj ber Herren oon Sad)fenb,eim,
erbaut 1544, nod) beroefyrt. 2ln ber
Grefe ba§ Steinbilb eines fnienben
MitterS mit bem Sappenfd)ilb ber
3ad)fent)eim. 9Iuf ber 3d)lotfbrücfe
baö fogenannte Mopferte, ein 511=
fammengefauerteS SJtänndjen, früher
ioot)l ein Sxagftein. 'Dlebengebciube
unb großer 3d)lofigarten.
Burgruine 93erg ober SUt«
fadjfenbeim, ein SMerecf mit 10 ^uft
bieten dauern, (Stammburg ber
3ad)fenf)eim, unb ba$ „Jürmle", Sartturm oon 1574. $ie |>erren oon
3ad)feul)eim (Sappen: in ©Uber ein gefdjloffeneS rote§ ^üffelgetjörn mit rotem
©rinb unb Cfyreu; auf bem |>elm rote gefdjloffene ^öiiffclljöriier) , bebeutenbes,
unter ber i.'ei)ensf)errlid)feit oon $$ait)ingen ftetjenbesi ©efd)led)t, fpater oiel in
ioürttembergifd)en Tienften, mit eigenem -£>au$ in Stuttgart unb ©rablege in ber
bortigen 3pitalfird)e, um 11 00 juerft genannt, 1561 ausgeftorben. 3" nennen
außer mehreren geiftlidjen Würben trägern ber Didjter .^ermann, f 1458, f. 0.
3. 11», auf feinem ©rabftein in ber 3tiftssfird)e ftef)t 1459, unb ber loürttembergifdje
unb babifd)e Sanbljofmeiftcr Hermann f 1508. 3m 3a^r 1565 wirb Sad)fen^
beim als eröffnetet Ceben oon Württemberg eingebogen.
Ö»ro§fa<$ftn&eim.
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"Jltcfarlretä. Cbframt Satyuigen.
Äocßöcrf i^otj&orf 779).
3Ute cd. ftirdje, ücränbert, 1582. 0« öicfem baut an ihr, laut ^nfdnift
an bcr Worbroeftecfe , 3«cg -t>aft gn ^cutetebad) mit ttcbenftcl)enbem
,'^cidjen. ftünf l'cnfmälcv bcr sJMünd)i»a,cn unb Xeffitt, 1">42 bis
174»i. 3Üter lauf [teilt. Jeffinfdies cdilofi, 171<>, mit fdjimem
(garten. (Ehemaliges t'inanujbormi'djcs 2d)löjjd)en. Vetjtc 'Hefte
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!Hedjten*f)ofcn bei $of>enlja?lad).
47Ö
:Kfd)teii«ljofni bei .volKiilmc-Kid).
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476
Slerfarfrti«. Cberomt 8i$uiflen.
ber 93urg .jpotjenfdjeib, oon toelcfyer fid) 3lbclige 1271—1390 nennen, ib,r Sappen
roar ein 3?üffelgeb,örn , rote im facfyfenfyeimifcfyen SBappen; feit 1302 ber Emilie
berer oon Slltenburg bei Gannftatt pgetjörig.
Aoßenlntc.Cacß (f)afalab,e 8Q\).
3Bob,l urfprünglid) ein SRingroall, fpäter ein ©täbtdjen, auf einem SSorfprung
be§ <2tromberg§ gelegen, nod) mit ^Heften ber Ummauentng. (So. Äircfye, 1566,
mit altem freujgeroölbtem Oftturm. ©rabmäler b,er auf v33urg 93romberg gefeffenen
oon Halingen, um 1492, unb ber
oon 2Bitter§b,aufen, 1576. Otts*
abel um 1100. Steinfreuj 1661.
* ÜHedjentsljof en (SHed)in=
5 b,ofen 1284). damaliges tfifter-
■jienfernonnenf loftcr ID^artaf ron bie
1564, gegriinbet um 1240 oon
- - 93elrein oon (Relsberg, bem legten
(Sfelsberg. Erbbegräbnis ber
_r (trafen oon $teib,ingen, ber Ofth
ftifter unb Sdjirmoögte. flirdie
„ aus ber 3^it ber ©runbung, längft
profaniert, burd) beu 33ranb oom
23. «Käm 1HH2 faft jerftört. 3tti
ber Oftgiebelfeite ein Soroe, Sap
pentier ber (trafen oon v43ait)ingeu.
portal an ber Srtbfeite, in cbelfter
früljefter ©otif, Gtjor längft ab-
geriffen; ftloftergebäubc, nod)
frütjgotifd).
«en^rim. eifmkütoc. .ftorrßcim (fjoroljeim 770-
ftrüfyer ein 6täbtd)en. $ie
brei Jortürme ftnb gefallen, ebenfo bic SRaitem ; nod) fteb,t ein runber (Srfturm unb
es läuft nod) ber ©raben umb,er. 3Ilte Käufer mit ftarfem (Sid)enl)olpau, befonbers
bas etjrroürbige, pm Seil gefdmiijte 3tatl)aus. (So. Jtirdje pm Klemens, mit
altem Oftturm, an bem ein gotifd)er oielecfiger (51)orfd)luB. Stltes Smjifir unb
(Jb,orftüt)le. ©rabbenfmale ber oon Siljingen, um 1420. cdnff 1596 oon E. R.
unb 1619—1625 unter 3d)icfl)arbt geänbert. Älarer 9?enaiffancetauf|teiu unb
fteinerner 3lltartifd) 1599 (K.i. Abgegangen <St. SeonfjarbSfapelle. 2)er „9tonnen=
feffel". auf bem ^aifelsberg : auf bem $erg beftanb ein 9luguftinereremiten=sJlonuen^
priorat pr f)l. 2)reifaltigfeit, 1304—1556. $ie «Uirdje p frorrljeim roar um 120U
an Speier gefommen, roeld)em bas ^atronat bis 18<>6 blieb. Ortsabel 1178 bis
1287, barunter rootjl s3ernger oon .f>orrl)eim, Winnefänger, um 1190. $on £>orr
Iptingen. ÄUinfa^jentjeim. SRüWaufen an bcr 6nj.
477
tjeim flammten: ©eorg Slbion, ©lorfengiefter (9ioft»oag
1442); «altbafar, «aumeifter, 1458 in ÜDlüljlhaufen
a,@., 1459 in Somersbeim, unb in Siefenbronn im
«abifchen, 1463.
Clingen (Ubtingen um UOO).
(£o. Äirdjc jur 1)1. ÜDiargareta, an ©teile ber
alten 93urg, mit romanifchen Seilen, mit SBeftturm,
altem äBehrturm. Sin Sdnffeingang 1513, baS 3ahr
ber 3teränberung ber Äirdje. s33aumeifter mar .£>an5
Sunberer oon Pfaffenhofen; auch an ber Äirche ju
Sttüblhaufen a. b. @., 1526, fein 3eichen; f. aud)
o. S. 128. $a§ untere Stocfroerf be$ SurmeS ift
rippenfreujgeroölbt
3pttngtn.
3pling«t. Z -fnftciid)vntifbc''djläG.
auf tjTat}engeftd):
tern, im ©chlufjftein
£amm ©otteS. Schöner gotifrfjer Saufftein.
©rabfapette be* 3obanne§ oon £uber, bes
otifterS ber Orgel unb beS 2lrmenbaufe§ , ge=
boren ju Springen 2. Slpril 1760, f 15. 3Rai
1844 ju .f)onfleur in ber ÜHormanbie. — Orts^
abel feit etwa 1100; im ^a^r 1 194 fdjenft Ulrid)
oon Iptingen SJurg unb 2)orf an ftlofter ÜHauU
bronn. $er ftirchtjof mit feften flauem unb
©eroölben.
& Cet« fad? fert £eim.
cchon um 1090 oon ©rojjfacbfcnheim untere
fchieben. ®o. gotifdje ftirdje, 1460, in ben fahren
1564 unb 1619 oeränbert. SBefttumt, unten
rippenfreujgeroölbt ; auf bem Scblufjftein ba§ SBappen ber Sadjfenheim. (£be=
maligeS Schlöfjle.
^TüBl'&aufert an bev (£nj
UlTulnrjufa 892).
ftrüljereS Meichsborf, fdjön gelegen. ©0.
ftircbe, mit romanifdjen heften, 1458 unb
1526 gottfd) oeränbert, weiter in ben fahren
1759 unb 1772. über bem Sßeftportal : hoc
opus completum est anno domini 1458 sub
Burghardo Trutwin per magristrum Balthasar.
Hilter Oftturm, rippenfreujgetoölbt auf SBappen--
3Plt«gtn. SafrifitüürbtWäg.
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478
Wecfarfrei*. Cberamt Halingen.
fdjilbern, im Sdjtujjftein berjenige ber Herren oon £b,umb. .fröljerne Safriftei:
türe mit eingefdmittenen UBappen unb: Sacrificium justicie. ©rabbenfmale ber
£lmmb u.a., 1562—1774. über bcm ©efrportal erblicft man aud) ba§ Söappen
ber £f>umb*sJtcuburg. eingemauerter fe^r alter Sd)lufeftein, CljrtfruSfopf. iHaU •
ImuS 1557. ©rofje§ ehemaliges Sdjlofj ber 2$umb, 156« mit bem 2Bappen ber
Slmmb unb Kaltental, mit brei türmen. (Sin iNebengebäube mit bemfelben
Wappen unb 1562. 3IUe§, famt bem <Sd)lofcgavten, ummauert. OrtSabelige $ienft=
(eute ber (trafen uon Stoilnngen im 12. unb 13. 3af)rb,unbert. $a§ 2)orf, ein
9teid)§borf, fam, meift oon SHofjioag b,er, allmäb,lid) ganj an 9ftautbron», 1508
an bic £t)umb oon 9leuburg, 1648 $>of)enfelb, 1689 Stein, 1785 burd) Kauf an
Württemberg. $>as s$atronat ber Pfarrei tjarte ber Spital 9Jtarfgrönigen. #ter
ift geboren als "ißfarrerSfobn : 6. Januar 1699 Philipp ftriebrid) filier, Pfarrer
Ijier 1736—48, geftorben als Pfarrer ju 3teinb,eim im IHlbud) 1769, ber treffliche
geiftlidje Sieberbirfjter. Abgegangen Gumboldeshusen, mit 9Jlül)lI)aufen im fiorfdjer
Äobey 892 genannt.
"gUtßöorf (Hustorpfy \\0{).
Die eu. ^farrftraie jum beil. ÜOTartin, 1498 burd) fllofter £>irfau erbaut, 1643
uon ben ftran*ofen oerbrannt, 1670 roieber aufgebaut. 6b,or norf) urfprünglid), fjerrlid)
roeit-nefcgeioölbt. ^tppenfreit\geroölbte.r, unten einft offener ©eftturm. 21m ©eioölbe
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Cberrieringen.
479
ber Safrtftet baS Sappen beS 5lbteS StaftuS 8d)5ltraub (1484—1503); an einer
(Sljorfrrebe baS 93ilb beS 33aumeifterS mit ber 3af)re3$af)l 1498. 9lm ©cioölbe beS
(EtjorS gegen Dften ein Gngeldjen mit nebenftefyenbem (reftanrierten)
OTcifterfc^ilb.
Schöne gotifdje eo. ©otteSacferfirdje sum fjeif. Äreuj, um 1482;
ber nefcgeroölbte Gtjor enthält einen feltfamen ÜReidjtum an gotifdjen
Sanb= unb Xerf enmalereien ; über bem Gfyorbogen baS ^üngfte ©e=
rid)t, an ber Sübroanb 2eibenSgefd)id)te $t)u (1482) in 26 gelbem, 1880 oon
©eorg Soofen in Dürnberg, fowie bie ganje Äirdje oon Tombaumeifter ^ener in
Ulm burd) ^ürforge beS funftfinnigen ffirdjberro JHidjarb ftteifjerrn oon SReifdjad)
ioieberl)ergeftellt (K.). %m (£I)orgeioölbe &trd)enlel)rer unb enget mit SeibenSioeti:
jeugen. 0»" <3cf)iff Cljrifti Verurteilung mit v>nfd)rift: johannes truttwin pfarer.
3u feiten beS Triumphbogens getoölbte 2lltarjiborieu auf ftreifäulen. Unter beut
vedjten ein gotifdjeS ©teinbitbioerf: Äreujträger. 2lurf) am Sdjlofi alte gotifdje $Bilb=
faulen. — Tie ftirdje ift bie ©rablege ber ftreifjerren oon IMeifdjad), Tentmäler,
1591 -—1612 im (Sl)or; anbere aufjen. Ter Xurm fteb,t nörblid) am (£t)or.
TaS $Heifd)ad)fd)e ©d)lo|3, auS bem 15. — 16. Satjrtmnbert, [tiloott unb
fdjön umgebaut unb neugebaut burd) ©aurat (£. Seigle, als ein dufter eines mittel*
alterlidjen #errenftyeS. — CrtSabel im 12. $al)rt)unbert. Tic Meifdjad) beftyen baS
Ijicfige Rittergut j. 2. feit 14<i8, 5. £. feit 1639 als raürttembergifdjeS S?et)en. TaS
bodjgelegene Sdjloft unb roeftlid) bauon bie ftriebfjoffirdje, beibe mit iljrem reidjen
^ntialt an flunftroerfen geben unoergefjlidje Ginbrücfe, baju bie ©arten um^er unb
ber '©lief in blaue Seiten.
g>6ervie*maert (£>bernrüringen ^00), Stabt.
TaS malertfd) linfS an ber <Sn\ gelegene Stäbtdjen mit alten $oljf)äuievu
ift nod) oon einer sJ9huer unb ©raben umgeben ; oon beu jroei Toren ftetjt uod) ba?
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480
s)Jedarlrei$. Obtramt $ait)ingen.
flu&bon. öSotttSaclcrfird)t. vonö Oafob Do» 5Hcif$a$. 1691.
obere. (Su. ftirdje ,\um f)I. 0eorc\, f. u. 8. 487, mit ftarfem Oft türm mit breifeitigem
(£bür)d)Iufr, barau bas ^eicfjen beS '-öaumeifters [r- unb Anno domini MCCCCXXXIX
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Oberrierinflfii.
481
(1439); ba§ £angf)au§ rourbe nad) bcm grofjen ftranjofcnbranb oon 1<>9.} erneuert.
Der Triumphbogen ift nod) romanifd). Stattliches Maternus, 1699.
"Jiujjborf. ®otu»a(fcrfii(t)f.
Ten Crt befafjen bie £>erren oon Mieringen als ^etieu oon UJaihingen, feit
1 XV.) oon Württemberg, bem es i3tabt fclmn 1451) im ^abr 1 "»»in bei ihrem
l-.wtl.i-. Itltfmälct au* ©ürtttuibcrg. \Vcitarfrtt«.
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4S2
Slecfarfrei*. Cbetamt Hattingen.
Stusfterben heimfiel. 2ie 1789 in
einen Weinberg oenoaubelte »uro.
Sufccf mit Crt*abel 1341 (Sappen:
aufrechter Sdjlüffel, borübet .fMrfd)
ftange) nahm 1311 ©raf ßonrab oon
Sulingen bem ©rafen (Sberharb oon
Württemberg ab.
"2U«?tl> (Heotb. 8(2i.
©otifdje eo. Ätrctjc, 1 722 oer^
änbert, mit fcrjr altem, unten rippen
freujgeioölbtem Cftturm, frütjer be=
malt ©rabbenfmalcauSbem l»i.A\ahr
Ijunbert. Taö anfel)nlid)e 8d)lofc ber
©rafen oon" 9ieifchad)--iHieth mit je
einem SRunbtünncbcn an beu oiev
Gcfen, neu erbaut im 1»;. $a\\x
bunbert, Castrum Rieth al* iHeid)*
bürg IIhh. ehemaliges 3d)löB-
d)en. - ©runbmauern bess Schlofft ber Serren oon .fcelmftabt. DrtÄabel im
14. ^ahrhunbert.
■^ogroaö (Koffemag U48).
5lufet)nlid)e gotifdie eo. Slircbe *uut hl. sDlartin, 1497, mit unten rippeufreu*
gewölbtem Weftturm unb oieledigem nefcgeioölbtem Chor. Schöner gotifcher Sauf;
ftein (K.i. s3ln einer (Shorftrcbe V H 1497, am Ghorgeioölbe 9)leiiterfchilb. ©locte
nou 1442, ©eorg Slbion oon Horrheim. (Sine «iertelftunbe füblich oom Ort krümmer
einer Capelle, bei ber 1394 abgebrochenen x#urg
Weu=tfiofitüag. Vc^te JKefte ber Surg Sttt*
Wofjroag, beS Stammft^esi beS einft berühmten,
um 1350 auägeftorbeneu ©efchlcdjte«, eineä ber
•Oauptroohltäter bes SUoftcr* Waulbronn.
tfirchenfa^ uon ben Herren oon föopioag
1301 an .£>errenalb, mit biefem an Württemberg.
Xorf unb Burgen feit 1 394 ganj in sJJcaulbronn§
.£>anb <bal)er ^llmofenbrotftiftung). Crtäabclige
(Wappen: $n iHot eine ungehärtete golbeue blau=
bebutyte JKofe, ben ©rafen oon (Sberftein uenoanbt)
um U4o werft genannt, fpäter in mehrere v^ioeige
«oon *öönnighetm 1276) unb Linien (oon ©röt
fingen, 3d)lierftnbt, Ufenberg) aitfcinanbergehenb,
um 1350 mit Weitjbifdjof tfertolb in ttonftan*
auSgeftorben. £ier ift als 8ohn be* Sdiullehrer*
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Ser*f>etnt. Untermberg. Untcrrierinaen.
483
3$rael fmrtmann am 2. September 1752 geboren ber 2>irf)ter unb Sdjriftfteller
©ottlob $aoib #artmann, f 1775 als ^rofeffor ber ${)ilofop{)ie an bem afa=
bcinifdjen ©nmnafium 2ttitau in Surlanb.
S>ei*ößeim (Saräsfyeim, 8. ^atjr^unbert).
(5o. .Hircfye mit jetjr altem 1477 aotiftertem Dftturm; 1753 bas i'anglmus er
meitert, eingemauerte Steine. Örabbcnfmäler aus bem 17. unb 18. ^afyrlmnbcrt. Hilter
ÄrujifiruS. ehemaliges Sdjlöfj-
rfjen, erbaut 1617. 3ln einem
©rabftein oom J>al)t 1715 folgen*
bes 3eid>en
tu Sersb,eim, oom ^aljr 1 562. ^
, etn loettercs,
.Heiter 159«i. Xas „Siirmle",
1574, Sartturm. $urg „«erg"
f. örofcfadjientjeim.
^Cnterriezingen
(Kutgiftnga 793).
(So. gotifdjc ftird)e im Ort
mit Dftturm (K.) 1628 errocitert:
biefe 3abrtesjab,l famt bem ;}ei:
dien ftcf)t am runben sJ5Jen
Unterriexingen. ftr<yjentir$e.
beltreppentürmd)en.
Sübioeftlirf) oom $orf, auf einfamer 3lcferlanbsl)öb,e, ftetjt im altsummauerten
Sriebtjof bic jct)t nncbertjergeftellte ehemalige 2Ballfab,rtSfird)e ju unferer lieben Jyrau,
fvü^flotiiet), mit s}öeftturm unb oielecfigem (St)or, mit Strebepfeilern, SKippcnfreuj-
geioölbeu unb fd)önen, tiotjen 9flaj3iöerffenftern (K.). 2ln ber füblid) an ben (£b,or
angebauten, etroas fpäteren Safriftei finben fid) Steinmetjjeidjen, fonft am ganjen
"•Nau feine, nämlirfj unb bas bort oon ber ^atjreSäatjl 1439 begleitete am
(£t|or ber ftirdie ju Cberrieriugen oorfommenbe, S. 480. 2>ie (frbauung ber jetzigen
ttirdje fällt allem nad) in bie Raffte oor 1394, oor ben $ob beS 1394 geftorbenen,
im C£t)or bejtatteten Friderieus Osterbrunn de Ruxingen; bie Erbauung ber Safriftei
nad) bem Stil unb bem ;}eid)en in bie erfte £älfte beS 15. 3ab,rfninbertss. dinige
^enftcrdjen am Sdjiff beuten auf einen $au oor bem jetzigen, ftnnen im Sd)iff
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484
9ieitürfict-?. Cberamt 3:üifyn0<n.
fielet man eine 'iöanbmalerei 1418 ^|o§ — rooljl jener Ulmer Ütteifter. ^al)lreid)e
(#rabbenfmale, jum Teil von groüer Sd)önl)ett, uom 14. bis 17. v}al)rtjunbcrt fmb
llntcrrieringtn. ftru;iftru6.
jeltf rinflS an ben SEBänben aufivMteUt. 3o ber einft mitten im (£l)or gelegene,
mit bem Wappen ber .jperren uon SRiejrtttgeil ^eidjmücfte 6rabftein, ber eben bnrd)
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urueiTtcniiflfn.
485
bie Sage als ber beS (SrbauerS ber ftird)e bezeichnet mar: Anno domini MCCC-
LXXXXIIII .... obiit Fridericus Osterbrunn de Ruxingen. Amen. $>ann
(Grabmale ber Münchingen, fehr jatjlreiche ber Sternenfels, ber Nippenburg, ber
Sdjenf oon ÜBMnterftetten u. a.; ausgezeichnet fd)ön ift baS fpfitgotifdje ©rabmal
ber Stnna oon 2Binterftetten, geborenen oon iBerg, f 1512. Unter bem (£hor bie
©rablege ber ©rafen Neutrum oon (grtingen, ber jefctgen Äirdjfjerren. $ie Shöre
ber 3Warfgröninger Spitaltirche unb ber
Jrauenftrdje becten ftd) auffallenb im ©runb;
rifc (f. S. 366 unb 483).
©erwarb ©raf Neutrum oon (Srtingen
nerbonft bie Äird)e ihre 2Bieberauferftehung
ju neuem ^eiligem £eben. 2luSfüt)rlid)eS in
bem fd)önen Sud) beSfelben, „$ie ©räfl.
2eutrumfd)e efrauenftrd)e jit Untcrrieringen",
Stuttgart, 20. Äotjl^ammer, 1891, bem mir
aud) bie I)ier beigegebenen $lbbtlbungen
einiger ©rabbenfmale oerbanfen.
Sange 3C'* SRuine, ber <Däd)er unb
beS JurmS beraubt, rourbe bie äird)e 1874
bis 1879 unter fieitung oon $ombaumeifter
93ener in Ulm ftil- unb pietätSooü toiebcr
hergeftellt; nun Hingen bie ©locfen roieber,
ju ©ott ertjebenb, in bie ftillen tiefen italer
hinein. $m (£b,or eine fd)öne fpötgotifdje
^rebeüa. 3n neuefter 3c't mürbe fobann
im Triumphbogen ein Äruaifi*. <»"S Erringen,
DberamtS Wieblingen, bem Stammfit} ber
Seutrum, aufgehängt, baS forool)l burd) fein
ljot)eö Hilter, als aud) burd) bie Reinheit unb
ben tiefen ©eift beS '.MntlitjeS unb bie @rojj=
f)eit ber ganzen 55etjanblung tjeroorragt, bie
^cierlidjfett beS bäfter eblen iHaumeS uod)
fteigert. (Sine eherne ^nfctjrifttafcl befagt:
„DiefeS $ilb beS ©efreujigten GhriftuS, ein
ftunftroerf romanifd)en Stils, aus ber 2Hitte beS jioölften Oah*h»nbertS unb ber
3eit beS grojjen .£>ohenftaufcnfatferS ftriebrid) beS Rotbarts, befanb fid) ehemals in
ber 'öurg 511 (Srtingen, fam nad) beren ^erftörung in bie bortige ftirdje, rourbe
1891 erroorben unb bier in ber ^rauenfirdje im (Sborbogen aufgemacht. Qtinft ftanb
es an ber 3Biege, jefct am ©rabe meines ©efdjledjts!" ~ ©erbarb ©rafSeutrum
oon (Srtingcn. 1892.
^ie Stirdje ift eine ber feltenen aus bem (Snbe beS 14. ^aljrljuuberts uod)
erhaltenen ^orffirdjen unb ein haroorragenb anjiehenbes SBerf, um ben üiiox er
hoben fid) auf ben Strebepfeilern fd)lanfe Spittfäulen ; innen roaren neben bem (Shov
bogen rippenfreujgeroölbte "jMltarjiborien. s2ln einem füblidjen Strebepfeiler ber ftird>e
Unterricringen. ©robpein. 13J>4.
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4(S6 Wecfarfrei*. Cbcramt ÜNniJjtnflcn.
ift eingeritzt ein ftreuj unb "»JJilgerftab unb: bruder conrat dem got gnad; ber
3d)rift nad) au§ bcm 15. ^ab,rt)unbert. Vergleiche barüber bas fd)öne ©ebid)t
DON ftarl ©eitbredjt.
3ni Ort an bcr Gnj 8d)lo0 bes ©rafen Neutrum uon (Srtingcn, aus bcm
1H. ^atjrtmnbert, mit ber alten SJurg ber Herren uon JHieringen jufammengcbaut.
Sdiöne ©artenanlagen unb lang^ingebeljnter s#arf am raufdjenbcn (Snsflufi hinab.
Uiitcrritrtiigtn. örabftctn. 16 12. llntfrrimnfldt.
Örabfttin bc« §and Äonrab oon WptKnburg. 1 1583.
Xiie Einlage ber alten sBurg ift tjödjft intereffant, fie mar eine im WedUecf an
gelegte Wafferburg, auf einem fladjeu IHustäufer, rcdits über ber (Snj, beftetjt Ijeute
nod) aus bem Steinfjaus unb einem hoben, oicrecfigcn, ftarfen ^ergfrieb füblid)
baran, ein jroeiter, ftarfer, iet3t nur nod) in ber halben i>öbe erhaltener Sturm lag
nörblid), red)ts beim 2or mit ber ^ugbrücfe, um beu (iingang ju fdurmen, ber
aud) Dom 3übtunu aus mit Wurfgefcrjoffen beftridjen werben fonnte. — 3tammüfc
ber Reifen uon Geringen, bie um 1 < »90 — 1 1 5« » als begüterte freie Herren erfdieinen,
jyäter als uon Württemberg unb anberen belebnte Gbelfnedjte mit bem Beinamen
Citcrbroun. Wappen: ein fthrägredjts geseiltes ood), idjroarft in Wölb: £>elmMer:
ein mit ebenfo geseiltem fdparftem J,od) belegter goloener Alügel. Oiad) Verlauf
4« 7
ber Stammburg 1447 unb fdjon 1440 fafjen jie oornebmlid) auf ber vihirg Homberg
im Stromberg unb ftarbcn um 1560 au3; silbt 21lbred)t III. de Ruxingen in SRauU
bronn f 138«).
^Ceifjac§ (IDisalja, 9. 3aljrt)unoeit ).
6o. ftird>e 311m 1)1. Ulrid), fpätgoriid) mit romanifdjen ^riefen: freiftebenber
uralter Xurm, gotifctjcr $aufftein. Um bic ftirdje, äbnlid) toie in Sienjingen, 031.
SWaulbronn, alte fefte Horratöfammern, babei ein feljr alte§ Steinbaus (.jperrenbauS),
unb um alles bieg: lief eine jum Jeil nod) erhaltene SCRauer mit 3n>inger; fdjon
im ^aljr 1254 mar ber $ird)l)of feft. ©rabbenfmol, ltfny. $atbau§, nadj bem
$ranb oon 1791, eine ©laSgcmälbe, 1561. $er ganje Crt fam oon ben ©rafen
uon üßatb,ingen feit 1150 nad) unb nad) an Älofter 9Jlaulbronn.
söeim >ßfarrbau3 ber 1791 erneute 2lbt$ftein, Sübnfrcuj für bie ©rmorbimg
beS SJlaulbronner ©egenabteS ^obann uon Weipperg im ^atyc — ^«>n ©urg
ftapfenljarbt (Äaptjenfjart 1254) fmb nod) bie ©räben erbalten; biefelbe mürbe oon
ben dnjberg im ^a^x 1299 an sJWaulbronu oermadjt.
Ätablfirö)« $u Cbmiej-iiiflftt.
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©beramt ISaiblingen
er nid)t grofje SBejirf gehört ju ben lanbfd)aftlid) frt)önften beS UuterlanbeS.
Drei ©ebirgSarten, SWufchelfalf, ßettenfohle unb Äeuper, Unterer mit ben oon Often
l)er roeit ^eretngretfenben Ausläufern beS Söel^eimer 2BalbeS, motten auf bem
engen JRaum bie 2anbfd)aft fo n>ed)felooll. 3)ie SRemS, oon Often fommenb, fliegt
im breiten, oon meinen Heuperbergen befäumten ZaX bis Saiblingen unb roüblt
ftd) oon ba, norbiocftlid) ftrömenb, in tiefen mäanbrifchen SJögen bnrd) 2JJufd)elfalf:
felfeu bis ScecfarremS am sJlorbioeftranbe beS SJenrfeS, 100 fte in baS ähnlich tief-
eingeriff cne , norbroärtS ftrebenbe 9?ecfartal einmflnbet. 3" feto» beiber 5l«fK
bie frudjtbare i'ettenfohleii'Gbenc mit freien ^liefen ringShin, gegen Abenb an ben
Stromberg unb baoor an ben frei, „roie ein riefigeS ^änenmal" auffteigenben Asberg,
gegen borgen an bie in roeitem ©ogen gereiften Ausläufer beS Seljtjeimer 2BalbeS.
Unergrünblid) ift bie ftiUc Schönheit biefer $äler, ©udjten, -fnigel, Schluchten unb
v3erghöb,en, mit ihren rafdjen, oft fern aus ben Üöergen b,eroorfommenben 93äd)en,
baran ©rleu unb Obftbäume im fanften SBMefengrunb. Als «Dtittelpnnft erfdjeint
l)ier bie jioeite Stabt beS 93e$irfeS, SBinnenben; oon ihr aus laufen nad) Süben
unb Often jene oerborgenen Jäler unb Jalbuctjten auS; fübioärtS nad) $anioeilev,
oftroärtS nad) Oppelsbohm, fidj in ben Äern ber 33erge oerlierenb — unb biejc
mit ihren ©einsalben unb 3Balbhäuptern über Sanbfteinfclfen gewähren bie fonnigften
AuSblitfe au bie Alb, ins Remstal unb in bie $albilbungcn um Stuttgart.
Aud) an Söerf en ber Ä u n ft ift ber SJejirf reid), roieioobl oiel #errlicheS für
immer oerberbt roorben ift; benn faum fmb über einen ^ejirf fo oiete unb fo
fdjrecf liebe ftriegsbrangfale, bis auf ben ©runb auStilgenb, gegangen. ©efonberS
Waiblingen felbft, an ber breiten, oon Often, oon ben Donauläubern tjerfüfjrenben
•Oeergaffe beS MemStaleS gelegen, ^atte in alter unb neuerer $eit beS Ocntfe^lichen
in fdjroerer TyüUe ju bulben. Aber bie üortrefflidje Sage ber Stabt, ba$u bie fo
fruchtbare Umgebung mit ihrem, auch tteff liehe *8acfftcine liefernben Sehmgrunb,
läßt fte immer toieber emporfommen. — SBic idjön auch oer «^oljjbou in biefen
Wegenben mar, jeigt noch bctS oon ben SBeltftürmen fo jiemlid) oerfd)ont gebliebene,
abfeitS im füblid)en ^ipfel bes «ejirfS, im engen «adjtal gelegene Strümpfeibad).
Aus ben JyclShängen beS SletfarS roudjfen cinft «urgen unb Sdjlöffer, aud) tymow
ftehen uod) ma(erifd)e "Hefte.
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489
&tUttümtx.
3lls SHingroäüe ber Urjeit ftnb ansufetjen Siürg unb SRemsed, roofjl aud) £>od)=
berg unb #ocb,borf. Sine uralte Strafte aietjt al$ „£od}ftrafte" oon Sannftatt auf
bcr gegenwärtigen Öanbftrafte nach, Saiblingen, Steinreinad), unb oon ba hinauf
nad) 93uod); eine jroeite über Sinnenben gegen ben (Sbnifee unb ift oftroärts bis
gegen 2)infelsbüb,l 511 oerfolgen. 2lud) Saiblingen felbft, auf burgartiger 93oben=
anfd)roellung über ben breiten Safferarmen ber föems gelegen, mag eine oorge=
fd)id)tlid)e Siebelung fein. Staju hatte bie fteftigfeit bes Crtes, bie Jfrudjtbarfeit
ringä in ber nädjften Umgebung unb ber )U allerlei
©eroerben fo brauchbare SRemäfluft eingelaben.
91 5 m i f d) e 8. Obengenannte unb ähnliche Straften
mürben jebenfalls oon ben Römern benüfct. So läuft
oom #ohenftaufen her bie „hohe Strafte" ober *ßfab>
ftrafte an ©roft* unb Kleinheppach oorbei nad) £>ohen=
acfer, £>od)borf unb SJtarbad). @ine fe^r roid)tige
Wömerftrafte ging oon Gannftatt faft fdmurgerabe über
Saiblingen unb Sinnenben nad) SJhtrrharbt (ÄaftelT)
an ben ©renjroall. 3)ann enblicb, bie Strafte im
Remstal felbft, auf bem regten tjlu^ufer bis ©münb,
roeiter nach, Slalen unb in8 9ties\ 93on Sd)ornborf an,
roo ein römifd)er fefter ^latj angenommen toerbeu
muft, teilt ftd) bie Strafte; ber eine 3(rm ging linfs
bie Seljheimer Steige f)inauf und) Senheim, roo
jroei römifc^e Äaftelle, barunter ein fel)r grofteS, auf=
gebeert roorben ftnb, foroie ber 3iegelftempel : N. B. L.
alfo Numerus Brittonum Lunensium (Abteilung ber lürm^m auf b« etobtür^t.
SBrittonen an ber i?ein). 93on Senheim ging bie Strafte
auf ber Semite auf ber alten #od)ftrafte nach, 3lalen. $er anbere Qmia, lief
bas ^Remstal roeiter t)inauf, an bem Äaftell oon i'ord) oorbei, über ©münb auf
bem Jalroeg gleichfalls nad) Kaien unb oon tjier roeiter ins Wies. Xie lieber
laffungen roaren in biefem oon ber Statin fo reich, gefegneten, jubem jroifdjen
Gannftatt unb bem 9it)einlimes liegenben ©ejirfe gereift jaljlreid). $Ms jetyt
fanb man foldje bei Saiblingen unb 93einftein, mit Jöoferöfen unb ^ilbroerfen,
bei £egnad), ftorb, Scb,roaifb,eim ; bei Saiblingen einen 33iergötteraltar , mit
3uno, SRerfur, Jperfules unb SRineroa, unb bei ©runbad) an ber „alten SRömer
ftrafte" bas $od)relief eines SJlerfur. ferner rourbe fd)ott im 16. Oahrtjunbert auf
bem „Saiblinger Selbe" gegen ftellbad) b,in folgenber, geroöb,nlid) unter Gannftatt
aufgeführter Onfd)riftftein entbceft, ausjüglid) lautenb: $11 ©hrcn ocg faiferlidjen
Kaufes rjot bem Jupiter, bem ©eniuS bes Crte§ unb ben ©öttern unb ©öttinneu
(SmcritiuS Sertus, Solbat ber 22. l'egion, biefen s3lltar für ftd) unb bie Seinigen
gefegt unter bem ftonfulate bes sJRarimus unb bes tölianus am 13. Januar (bes
Oatjres 223 n. (SlnV) (M ).
Weihe ngräber fanb man bis je^t bei Saiblingen, mit reidjen beigaben,
bei (Snbersbacf) unb Cfüngen.
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490
Wcdartrei*. Cberamt i&iibliiifleii.
Saiblingen, ber roeit auSgebebnte unb roidjtige Mömerort, ber 460 oom
.frunuenfönig Sittila jerftürt roorben fein foH, mar eine jener nielen farolin gifdjen
^faljen, roie aud) ba§ nafje SBinterbad). 3m Oafjr 885 fteHt ftatfer Äarl ber
$icfe in Waiblingen, feinem faiferlidjen #ofgut Weibelinga, Urfnnben auss; nadj
Oftem 887 l)äU er bafelbft einen «Ipoftag. tfönig Slrnulf, im begriff nad) Italien
ju geljen, feiert 893 allba 3Bei^nact)ten. $er erfte Salier, ßaifer Äonrab IL,
f 1039, Ijeifjt Cunradus, quem dicunt de Weibilingen. ^ienon ber Manien ber
©bibeHinen, unter roeldjer ftatjne ber Äampf jnrifdjen ftaifer unb "}?apft nod) bis
&>aiblingfn. £tat>tmaucr.
ftu $ante$ 3^it fortnriitet. $on ben Saliern Umtat Saiblingen an bie £ol)MU
ftaufen unb oon biefen umss 3abr 1250 an Württemberg.
9lm 18. September bes> 1634 jerftörten bie Staiferlidjen, oon ber
Oiörblinger Sdjladjt pertommenb, bie Stabt oollftänbig. SRitt bie aufjertjalb gelegene
.Üirdje blieb »erfd)ont. — 3lud) bei ben ^anjofencinfäüen in ben ^abren ir>88 unb
fülgenben bat bie Stabt roieber fdjroer gelitten.
"2ÖatlH'tngen (IDeibclinga 885 1, Cberamtsftabt.
Die jetjige SUtftabt jeigt, bafj fie iljre letzte gro&e ^eit im 15., 1»>. unb nod)
anfangs* be£ 17. ^abrljunbcrt* gebabt bat, au£ ben Prummern, bie ber ^ranb oon
IH34 übrig ließ; fie geben uon ber Woblbabenbeit unb bem tiunftfinn ber alten
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Saiblingen. 491
@()ibellinenftabt nod) berebtes Zeugnis. 3Jn oielen fteinernen Unterftöcfen fiet)t man
nod) fdjöne Äragfteine an ben <£cfen unb t)übfd) oerjiertc Eingänge. Slber bic ©lütc
ber ©tobt imitbe bamalS auf 3at)rf)unberte hinein gefnicft, toie t)eute nod) ber traurige
Suftanb ber Stabtfirdje jeigt
Waiblingen. Kupere Äirtfic. Saiblingen, äujjere Äirefce.
2iefe, bem t)(. Wfolaus geroeiljt, mürbe umgebaut 148H, ifjr Gtjor ift alter,
unb 1«:U gänjlid) aufgebrannt, je^t mit *£ad)reiter unb ;}opffanjcl. 3» ber Olätje
ein .£>auö mit fd)öncr Steinpforte, 1619.
$ie äußere .ttirdje, jum t>l. 9)iid)ael, füblid) ber 8tabt, ift jitin Teil nod)
befeftigt unb erbaut in ben ^atyctn 148o-h(j in fdjönem fpätgotifdjem 3til oon
OTeifter %*eter oon (Sannftatt, als breifdjiffige .fraüenfirdie mit Webend) ören, präd}»
tigen freigebad)ten 9Ra§ioerffenfhm, ebler 8teinfan,sel 1484, gefd)inucft mit bcn
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492
3ie<farfrci£. Oberamt Waiblingen.
oier Äircfjenlebjern unb früfjer oon ber ©ilbfäule bes f}l. Sebaftian getragen. $as
$eidjen bes 93aumetfters finbet ftd) metjreremal an ber Ätrdje, aud) an ber Stanjel,
ber SHeifter mar fomit aud) ein treffltdjer SJilblmuer. Sine ganj oortrefflidje Arbeit
ift aud) bas Relief bes 1)1 9JJid)ael mit ber ÜBage, an ber Dfrfeite bes nörblidjen
£eitenfd)iffes; alte ©rabplatten. (Sin anberer SJaumeifter erfdjeint t)ier auf einem
oon einem dngel gehaltenen SBappenfdjilb, unb ebenfo in ber ©afriftei. iasfelbe
3eid)en am ©übportal ber fiirdje 511 fingen auf 6. 283. Siefye oben beibe
3eid)en, bas im <5d)ilb
ift bas letztgenannte.
Slm £urm öfters als
©efeHenjeidjen bas in
^efftg^eim, f. 0. ©. 78.
(Sinjelne Seile ber
ftird)e mürben oon ein*
jelnen Familien erbaut
unb ftnb bafyer als 2(us:
bauten befjanbelt. So
ift bas öftlictje @nbe bes
füblirfjen ©eitenfd)iffs
als bie ehemalige Satt^
lerfapelle anjufcljen.
$)as f leine roeftlidje tyov-
tal an ber 9torbfeite
fährte efyemals nicht, roie
jetjt, ins ^reie, fonbem
in einen bcfonberen 3ln^
bau, bie #appenfapelle.
33on irjr ift ietjt nur ber
«Stein mit bem $eid)en
bes SDleifters s^eter oon
1489 übrig, dnblid)
bas 6b,örlein im Often
bes füblidjen (Seiten^
fdjiffs. 3>ie Hirc^e bilbet
einen prädjtigen weiten
^nnenraum unb über^
ra|"d)t außen burd) bie freie ^etjnublung ber breiten unb Iwfyen SJiafjroerffenfter.
3)er 2urm ift aus Sanbfteinquabern treffüd) gefügt unb bilbet unten eine ftenu
geroölbte offene 2?orfyalle. — bem einft fetjr feften, nodj mit einem 2urm be=
mehrten fttrdjfljof ftanbeu aud) mehrere Capellen.
Olocb, ftefyt nörblid) bei ber ftirdje bas ^onnenfirrfjlcin *ur 1)1. SJlaria, 1496,
barunter eine £otcnfird)e, mit Jotentöpfen auf ben 3d)lufifteinen. £tet an ber sJlorb=
pforte : ] 49H. $ie Oberfirdje mit fycrrlidjem, fd)lufjfteinreid)em, nod) ganj mit
Saibling«, fcufltrt Äird>e mit btm 91onttfitfira)le.
Waiblingen.
493
farbigen flammen bemaltem 9}etjgeroölbe. Stuf bem öftlidjften <Sd)lu|ftein ber oon
einem Sngel gehaltene afleifterfdnlb be§ SMfter |>ansi oon Ulm, be3 ©rbauerS ber
flirren Elbingen, Äornroeftyeim unb Dfjroeil (f. @. 375). — 3>ie f)übfd)e ©iec^en*
liauSfapetle, 1473, mit frönen gerabgeftfiraten SHafjroerffenftern, ber alten patronierten
gotiföen ^oljbecfe unb ©puren
oon Sanbmalereien, liegt brau-
sen beim <5ied)enlmu3 , 1 55«;,
öftlid) ber Stabt.
2lm SJiarftptafc ba3 Cber*
amtSgeridjt, fd)öne SRenaiffance
mit reid) unb originell gefd)tnücf=
tem ©rfer. 2ln einem ^fenfter
be$ ^aufeS ^ . ferner ba$
alte Maxaus, je^t ©djutyauS,
Unterftocf 1597, mit Slrfaben
unb Sappen, oben 1725—30;
untere $alle mit .gjoljfäulen,
unb ba3 oormalS 3at*)erf(*)e
•ßau3, 1640, mit Onfc^rift. $a£
Sdjlofj brannte 1634 ab.
33on ben türmen ftefjen
noa) am Seftranbe ber ^of)e
£od^oacf)tturm, mit Saffer=
fpeiern, erf)öf)t gelegen, bie ©tabt
betjerrfdjenb, baneben bie „Sug*
gerei", unb am entgegengefetjten
(Snbe ber Stabt ber Seinfteiner
Jorturm mit fyerrlicfyem märt*
tembergifrfjem Sappen, 1491,
mit s^almbaum unb Attempto
(SberfjarbS im $art. Die Siems:*
brüefe rourbe im 3af)r 1737 oon
(9rofj au§ Sinnenben erbaut.
3In einem .£>au§ mit fetjr fd)öner
(Scffonfolc ftet)t: 168<» H. R.
Wartin ^fleiberer, «ürger=
meifter, ©eorg SUqef), Steinmauer, unb fein fdjon etroa3 üenoifa)te§ ^eidjen J .
3ln einem auberen Kenaiffcrncet|au8 oon 1 609 finbet ftd) ba$ ^eiaien J . 9ln einem
roeiteren 1682.
3n ber faroliugifdjen 8eit mar Saiblingen als! föniglidjer .ftof unb öfterer
vatufeutt)altsort ber Könige einer ber "örennpunfte be* bamaltgen Sdjnmbenlanbes;
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494
WerfarfreiS. Cberamt Waiblingen.
bem fähigen .ttönigsbauje galt er für fo roid)tig, bafj bicfes! bjenon ben Beinamen
von Waiblingen annahm (»gl. % Stälin, IV, 120 ff.); von ihm oererbt fidj
bcr Stallte Waiblinger, ital. ©hibellinen, auf ba£ oernmubte $mus> bcr .£>ob,enftaufen,
ja bie 3age läftt ftaifcr ftriebrid) I. in Waiblingen geboren fein, ©raf Ulrid) von
Württemberg mag gegen 1250 Waiblingen nebft ^ugebör von ben Stauf em an
Od) gebogen haben, unb fortan mar e? eine ber nmrttembergifdjen .frofftäbte; ein
Waiblingen. 2mbtfirdK-
ältere* 3d)loß mürbe 14:19 oerfauft, ein neueres nod) oon .£>eqog Ghriftopb, er-
weitert. 3>ic ältefte iöurg mar fd)on 1291 oom ©rafen Sllbredjt non Röhenberg
wftört morbeu. S. aud) oben.
2>a3 Wappen ber 3tabt finb bic mürttembergifdieu ^irfdiftangen im fübemen
Aelb, barüber ein fd)mar*e$ 3d)ilbesb,aupt.
sMeut.ßeut löeinftein {0S6).
£>ier, in ^aienftein, ftaub und) bcr ums ,^a\)x 1200 verfaßten Urfperger
Ghronif ein turmartige* römijdie* örabbenfmal mit ber ^nfdjrift: Olodius hoc
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Wrlmann*roeiler. »ittcitfelb.
495
tecit uxori su;i>; baSfelbe foü um ba§ $al)r 1311 jerftört roorben fein. Xüdjtige
gotifdje eo. Äirdje sunt 1)1. "öernljarb, mit unten tonnengeroblbtem Weftturm unb
uicletfigem, mit Strebepfeilern befeuern, rippenfreujgeroölbtem (Stjor mit Sttafjroerf;
fenftern: anno domini 1454 in bem iar ift ber for angefangen, ^nnen Sappen
uou Württemberg unb SJeinftein, als ©urtträger; über bem Sdjiff eine Stucfbccfe.
tMenaiffancefanjel mit ben t>ier Goangeliften. Oben am Xurm ein Jäfeldjen mit
ber 3al)re^al)l 1023, barunter brei Sd)ilbd)en, auf einem E. F. unb baS ^eidjen
. spfarrfmu* 1745. Maxaus, 1 5 B S 82 unb bajroifdjen ergaben ein WinfeU
Ijaten. (Sin £>au3 in ber oberen Strafe mit fd)önen Pforten, ftratjen* unb l'öroen;
föpfen, 1601. — ©einftein mar NeidjSgut unb Farn rootjl mit Waiblingen an Würt=
temberg. (Sin Otonnenflöfterlein Sarfüfier*
orbenS erfdjeint 1355 ff.
^3irßmanns»tt»cile\-
(Berfamstt>etler [30$).
ftfetne gotifcfye eo. ftirdje jum t)l. lUrid),
mit gotifdjem Cftturm, oben adjtecfig, 187(»;
t)üb|d)eö gotifdjes Jyenfterdjcn an ber Dlorbfcite
bes Sd)iffe3, an ber Weftfeite eine Steintafel,
mit: H. C. K. S. — H. A. K. B. —
L. B. M. B. - H. D. B. — H. I. B.
M. HE P. 1697, f. u. bei Winnenben
S. 503. Späte gotifdje merfroilrbige
.froljfaujel, mit Jialcn unb eingeriffenen *öruft
bilbern ber oier (Soangeliften , 'öauerngotif,
ätjnlid) »nie in .frebfaef, Oberamts Sdjomborf.
Xas Ürujifir rooljl aus berfclben Seit. $er
Ort gehörte ganj ju Winnenben.
Waiblingen.
IStfcrfonfoIt am CbcramtSflf riebt.
2äittenf«?C6 (Byttenfelö 1366).
Wotifdje eo. ftirdje juni 1)1. Ulrid), mit mädjtigcm früljgotifdjem, oben ad)terfig
merbenbem Cftturm ; bas Cftfenfterdjen nod) erhalten. 2luf einer ilonfole an einem
Jenfter ber mit bem ^urpurmantel befleibete Ecce homo, gotifd). s2lm Weftportal :
A. 1483, oben tjält ein (Sngel jroei Wappcnfdjilbe, Württemberg unb roieber bas
$eid)en mie in ^ityingen S. 283, bort ol)ne Sd)ilb. 'Jieidjprofilierter Sriumpt);
bogen. 5ld)tecfiger, gutgebauter iaufftein, 1446. Sdjöne ©rabbenfmäler: 9bl bem
besi ^erg oon $ernl)aufen |tl s-bud)enbad), best älteren, mit eblem Stanbbilb, f 1555,
bas ^ilbtjauerjeidjen MK. Tann bie 3>enfmäler bes sJ)lattl)ias £ern>artl) oon unb
ju «itf)enfelbt, f 1606. 3>cS Willjclm siUlbred)t oon 91ettell)orft, f 1746. Sdiöne
alte «öoljljäufer, aud) tjübfdje fteineme Unterftöcfe. Ta§ fdjönfte ^olj^aus ift oom
^at)r 1582, über feiner nod) gotifdjeu Pforte 1502. 3fa einer Gcfe ftet)t: $am
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496
Netfarfrei*. Cberaml Waiblingen.
Stoib 1582 2{ , an bet anbem: $acob $e<fer. J. H. 1582, femer ^Xx unb
barunter ift ein 3trfel eingeriffen. ©ro|e profanierte Capelle jur t)l. 9Haria, mit
fctymalen Spifcbogenfenftern. %<& 1593—98 oon #einrid) Scfjicfljarbt neu erbaute
(Sdjlofj ift abgebraunt.
Söroenbrunnen mit <3peima8fen ; ber fiöroe r>dlt ben roürttembergifdjen Sappen--
fd)i(b. 9ln ber "Örunnenfäule jroei Steinme^jeia^en j£ unb ^ 1719.
SBßappen ein offener ftlug, roie 9iotl)aft. ©ittenfelb fam roo^l mit Saiblingen
an Sürttemberg ; ©raf lUritt) IV., f 1366, roolmte Ijier. Später fafjen oerfdue-
bene CeljenSleute ba, im 16. unb 17. 3a!jrl)unbert bie Ulm--2lug§burger i*atrijier
•Oerroartl), gen. oon «ittenfelb CHljnen be§ 1884 f ftefomarfdjaOS), juletjt bie Settel:
^orfl. ©eboren ift t)ier als «öcfer«fo^n am 27. Dftober 1723 $o\>. ftafpar Stiller,
beS Xiä)ter§ «ater.
Urfpränglirf) romanifdje eo. Äird)e jum 1)1. Sebaftian, mit erhaltenem Oftturm,
biefer mit eblem SRunbbogenfenfter im Dfteu; gegen oben ad)tetfig mit fteinernen
4Bafferfpeiern, einer baoon ein Ärofobil. Onnen fterngeioölbt, ebenfo bie nörblid)
anftofjenbe Safriftei, im ©d)luf?ftein fireuj mit 9ß>t§ftab. 2td)tecfiger gotifc^er 2"auf=
ftein; großer unb frrenger frufjgotifdjer ÄruftifiruS, flberfdjlanf, Kopf ergreifenb.
Xer Sriump^bogen ift jefct fpifcig; bie ganje Äirdje ein mächtiger Duaberbau mit
fpätgotifä) eingefe^ten ftenftern unb Pforten, ©rabplatten. Sttörbliä) ber tmlboer*
roilberte 5?ird)l)of, in rounberbarer Stille unb #öl)e. $ie 5tirä)e mürbe 1270 oon
.^einrit^ oon Weifen bem Älofter £ord), oon biefem fofort bem fcomfapitel Äonftanj
überlaffen.
3m .tfriebfjof ju Buodj.
SGÖoUe ni$t am Cr bcnf taube fangen,
9io^ ein fcaucb, unb bu bift hingegangen, —
$eute in>t)d)en $orn unb SBegeroarten
©eh/ burcb be* Sorfe« flircbbofgarten.
2luj ber .V>öt)e liegt er, wo bie Jöinbe
tfroig jaujen bie uralte Vinbe,
9(uS ber 'liefe ftromburdjraufcbte Stuen,
2äler, 2Balber unb töebirge blauen.
3(ber, roie com Iobe*jcbIummer tarnten, #
Sinb bic ®rabe-?freuje eingejunfen,
iHofenbiiicfte, bie bem 2Balb entflammen,
leiten fie mit gellen ^urpurflamineit.
Selig fliegt ifjr Xujt in meine Seele:
3Md) nicht länger angftige unb quäle,
Sieb, bie JHojcn, roie fie blü&n unb prangen,
"iipcft ein .vuiurf), unb bu bift hingegangen.
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2)tirfl. t*nber$bad). @ronbepi>ad). 4}>7
löüx'fl (in ber Bürge».
^>ier ftanb bie "öurg 2Utnnnnenben ; roorjl ber frühefte 3its b?v -Iperreu uon
Winnenben. 9lod) ftetjt ber über BO ftufj ^ob,e runbe (Scfturm nusi fdjönen öuefef«
quabem mit Dielen 3teinmet}$eid)eu , fo: C Z /I • ®Ä*8
felbft rourbe 153h jjum 3d)lojjbau in 3<f)ornborf abgebrochen. 3lud) fmb 3puren
bes angebauten 'JJalas* nod) ju fefyen, bann bie "^urggräben. (5* mar eine febr feftc
Anlage; bie ^usfidjt ift prädjtig. Miltes 3teinfreuj am Crt.
tfnöoroßacß (Jlubresbadj ^90-
(#oti)d)e eo. Stirdjc ,uir 1)1. ^Igatlw mit fd)roerem, breitem Cftturm, innen mit
einem rjolicn Wippenfreu.\geroölbe; aud) bie nörblid) anftoßenbe 3afriftei ift rippeiu
fremgcroölbt. sJlm 3übportal be* 3d)iffcet 1469, am Jimnpfövtdjen 1690. (9rab-
bcufmal bess Taniel 3d)inib, f 1<><)3, unb feiner Jvrau. Ältc gemalte C5pitapt>ten.
^ädjtiger Tauffteinfeffel. 3» bt* füblidjeu Weinbergen Wefte einer Capelle. %\üxx-
baue 177o. .frübfdje .ftoljljäufcr , bn? fdjonfte (K.) oben bei ber .Vtirdje, mit c.
M. H. SDtff 9lttg, fd)on im 13. ^abrbunbert nmrttembergijd), mürbe 125U uom
(trafen Sllbreriit uon .Babenberg jerftort. Ter Crt mar bis 14<i2 Tvütal uon
Waiblingen.
(Avoßbeppad) ifjeanesbacff (236).
($otiid)e eu. .ttirdjc \\\\\\ bl- "tfgibiu*, mit mäd)tigem frübgotifdiem Cftturm,
ber innen uon einem fpätgotiidjen OJeftgeioölbe ilberfpannt mirb. Unter bem 3i'tb
"Paulu*. Ttiifmöler aus 4Jur»embtrg. MctartrciS. :<2
498
sJi«cfürtret*. Cberamt S&aiblingen.
fenfter ftefyt eine febroer ju cntftiffernbe ^atjresjatjl, 1417 (?). Cben am 2urm fieljt
man: 1769 I. F. Mos. 7 . Über ber Sübtüre bes <5d)iffes hoc sanetuarium
exstruetum est anno domini 1468. $ic fdjiine ne&getoölbte 3afriftei trägt auf
Sioei 3d)lu^ftetneii s3Kcifterfc^ilbc Hf| unb btc ^abresjabl 1491. überlebensgroßer
Hru$ifiru0, 16. ^al)rl)unbert. ^farrfyaus 1744. ©aftljaus jumt'amm; l)ier breiten
am 11. vAimi bes Mxe* 1704 ^rinj (Sugen oon Saoonen, Marlborougb, unb
Marfgraf l'ubioig oon $aben Kriegsrat oor ber 3d)lad)t bei #öd)ftäbt. <2d)öne
große .froljhäufer, 1G«»7, 1625, biefes mit fteinernen köpfen am Unterftocf; Mütjle
an ber ÜHems 1601. 8d)loß mit N}krt. — Äclter bei ©unbelsbad), mit riefen-
tjaften (Sinbäumen, H. B. 158 . . Crtsabcl, ftaufifdjc Miniftertalen 1236 ff.
$er Ort fam mit 3d)ornborf nod) im 13. ^ob^unbert an SBürttemberg. Xas
cd)loßgut mit ber niebergerid)tlid)en Cbrigfeit eignete .^erjog tfriebrid) 1592 feinem
Kanzler 9lid)mann, im 18. ^|a^rl)unbert befaß es ber 9tittmeifter oon Äollöffel.
©unbelsbad) roirb im Ctofor 1359 oon einem ©infiebler als Älöfterlein
für bie <5t.=^auls=@remiten gegrünbet, an roeldjes ftd) ums 3abj 1470 Käufer
anfdjloffen.
©otifdje eo. Äirdje ^um 1)1. 9Kfolaus, 1485, erbaut oon ÜDleifter ^eter oon
(S-annftatt, fein 3Bappenfd)ilb famt biefer ^aljrcsjal)!, gegenüber bas "öruftbüb eines
Steinmetzen, an ber SBanb bes feljr ljübfdjen (£b,orcs, ber oon einem Sterngeroölbe
mit jroei ©djlußfteinen bebeeft wirb, auf einem berfelben ftet)t 1488. Safriftci
tonnengeroölbt. ftrujifijL- aus bem 16. 3ab,rb,unbert. Süblid) ber flirdje eine Duette
unb bie legten tiefte eines römifdjen SJurftels, barauf im Mittelalter ©ebäube famen :
roeftlid) baoou roinifd)e 9lieberlaffung, SRömerftraße oon hier nad) (Sannftatt.
(Äertmanttsrocifer (fjtr£mannsn>«iler J453).
(So. 5tird)e jum b,l. Söartljolomäus 1733.
(So. ftirdje, 1854. (cefjensioertc ©rabbcnfmale ber s«Hotl)aft, j. 2. ftrül)-
renaiffance mit Stanbbilbern, 1540, 1553, 1592. 2lltes unb neues ®d)loß, j. Z.
aus bem Mittelalter ftammenb, mit fdjroarjen Mauern. Crtsabel im 13. ^a^x-
tjunbert, 9]otbaft oon .("»Osenberg 1300—1687.
$>ccbborf.
Kleine gotifche eo. Stirpe, hod) auf bem ^erg, mit bem ehemaligen Sdjloß
burgartig gelegen, alter übereeffteljenber Cftturm; im heften eine merftoürbige
^oc^berg (fjoljenbera 1231).
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fcobeiwrfer. »leinbepixKb. Äorb. Seutenbacb. 9ie<farrem$. 499
(Smpore mit gotifdjcm Stab= unb ÜOiafjroerf. Das ehemalige Sdjlofj bet sJlotljaft
ift jetjt Watljaus unb jeigt nod) Sappen unb 9?enaiffanceteile. 2ln einem fdjönen
örtdjen B. r£ . 2ln einem frönen Sappen 15 ^ 61. Crtsabel vom 13.
bis 15. ^atjrbunbert.
^oßenaefier (£jonadec (398).
(So. gottfdje ftirdjc jum b,l. (Sbertjarb, einft mit jroei Slltarjiborien ju feiten
bes Iriumpbbogens, oom nörblidjcn ftnb nur nod) bie ©eroölbanfänge erhalten ; am
Tfenfter I)ält \)\tx ein (Sngeldjen jroei Sd)ilbe, auf einem p1 auf bem anbern 1 489.
Der füblidje s#albad)in fteljt nod), fein trefflidjes Sterngeroölbe wirb tum fdjönen
"ülätterfonfolen getragen unb rufyt auf adjtecfiger ^reifäule. Der (£b,or ift fterngeroölbt,
oljue Streben, auf bem öftlidjen Sd)luf$ftein ergaben ein ^eidjen. Seinemer Äansel=
fuft, auf ber ©mpore gotifdje (Sl)orftül)le. — s2ln ben iüren ftnb bie Stäbe ftarf
gefreust, bie tTRafjroerfc fehlen foft alle.
Sllte, unfdjeinbare gotifdje eo. Äirdje, mit Dftturm, ftaplanei feit 1355. Kobern
fließe; halfen an ber (Smpore, 1480. Der Drt ift reijenb gelegen, alte $oljl)äufer.
03 urft el am ftufcoeg nad) ®rofjl)eppad).
SxcvB (<&et?orn?e, <$el}ura>e).
So. ftirdje p bem t>l. Solfgang unb Äatfyarina, uon |>eigelin 1831. iurm
alt, im Scften, mit t)ob,em SHippenfreujgeroölbe. Sdjöner gotifdjer, überlebensgrofjer
.Vlrnjifirus (um 1450).
St ei mein ad). Jrümmer ber fpätgotifdjen Äirdje ju St. Solfgang, im
Dreißigjährigen Krieg jerftört. £augt)aus mit fd)önen SRafjroerffenftern unb ber $umt
erhalten, über bem Seftportal bes &ird)leins ergaben ein Stteifterjeidjen jj£ .
<5l)cmaliges Sdjlöfjdjen ber $erren oon Sperberscct.
fteltcr bei Äorb mit bem roürttembergifdjen Sappen unb ben ^^re^ja^Ien
i««o unb l«07.
^Äeufenßacß (Cuitenbadj M93).
kleine gotifdje eo. Slirdje jur 1)1. SJiaria, Sernbarb unb Sebaftian, 1493,
mit breifeitigem 3lbfd)Iujj, aus roeldjem ber $urm tjerausmädjft.
IHecfiarremö (Hemif^e (275).
s^n ber 9Nünbung ber SHems in ben 9tecfar. (So. gotifdje ftirdje $u St.
Widjael unb Sebaftian, 1787 erweitert, ftirdjturm 1787. Der (£t)or nefcgeroölbt
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500
«edartrei*. Cberamt Waiblingen.
mit 3d)lufjfteiuen unb ftonfolen. ©d)öne $üre in bic 3afriftei. sJJtit ftled)troerr*
umfponnener, fe^r fpätgotifdjer Xaufftein. 3d)ön oenoadjfener Äirdjljof. ©rofje
^auerrcfte bcr s8urg SRemäecf, auf ber Sergfpitje jioifdjen iHem3= unb Wecfartal,
jetjt roieber neu aufgebaut, au§ l)oI)en 33aumgruppen ragenb; über ben SJergrücfen
Ijer ein StingroaU. — ^n einem .£>au§ auf einem 3d)ilb M. B. 1627 unb H. J P.
3?euf?aöt (Heuftäbtle).
ftrütjev eine fefte 3tabt, I)iefe fd)on 1298 Sieu-SÖaiblingen ; ftefjt über 9RufäeU
falffelfcn unb ift heute sunt ieil nod) ummauert; ein £>au§ tjeifjt „in ber 99urg".
— tültc früljgorifdje eo. ftirdfe j}um ty. ©erntjarb, mit mächtigem Cftturm, mit fctjr
altem Waferoerffenfter gegen borgen; nad) oben roirb ber lurm ad)tecfig unb neu*
gotifd). ^nnen ein fltippenfreujgeroölbe auf köpfen unb früfygotifdje ©anbgemälbe.
iMlteä portal an ber Worbfeite be$ 3d)iffe$. ©raf (Sberfyarb ber (£r(aud)te liefj
fid) 1298 burd) .ßerjog 3Ubred)t oon Cfterreid) roieber in ben 'öefitj beS ifjm oon
.Honig Mbolf genommenen „Statte! , baj niuroe Waiblingen tjaijjet" fe^en. 1481
mürbe bie äaplanei, Filiale oon Saiblingen, $ur Pfarrei erhoben. Unten ba*
«ab, 1819.
<3)ppefe£o$m.
©ans erhaltene, gro|e fpätgotifdje eo. Äirdje jum 1)1. Mauritius», bi$ 152h:
Seftturm , ber unten eine ^orljalle bilbet, netjgeroölbter (£l)or, mit fid) freujenben
kippen unb ,^n>ei 3Jleifterfd)ilben. 5)ie ^enfter be$ b,ot)en ltdjten Gt)or§ jeigeu
gefdnneibige ^ifdjblafenmufter, mit fid) freujenben Stäben. Tie Safriftei an ber
sJiürbfette bes CStjorö tjat ein iKippenfreujgeroölbe. Xer eine biefer 3d)ilbe gehört
bcm 21)oma3 s#ufd), ber fid) an eine fd)öne föenaiffancefäulc unter ber üinbe ju
Oleuenftabt gemeißelt b,at unb baran eben biefen feinen 8d)ilb unb feinen 9lamen
(f. o. 3. 450) gefegt b,at. bcm anberen 3d)ilb ift folgenbe« 3eid)en .
y\n ber Reibung beS füblidjen 3d)allfenfter§ bes ÜurmeS fiefjt man fetjr grofj eiu^
gegraben ein ,Seid)en, ba$ \u Illingen, Cberamte SJiaulbronn, in einem 3d)ilb mit
ber ^atjreöjabl 1488 erfdjeint. ferner am Jurm: . 3d)Ianfer gotifdier
KnwfiruS.
$cßu>aiftboim < Suxictjeim {[00).
(i;o. gotifdjc Mirdje \um hl. tWauritiu? : oeränbert, mit Cftturm, an ben fid)
eine bveifcittge (£f)ornifd)c mit guten 3)ia|ioerffenftern leimt. Tas ©anje bebccft
ein idjüncS sJie^gcio5lbe. Hilter, ebler, fdjlanfer, milber ftrujifirus, in Lebensgröße,
au* bem Anfang be* Hi. oabrlnmbcrt*. 3d)öner, großer 2otenfd)ilb oon
sai?ciltt)cr Taur, 3d)ultl)eife allt)ie, f feiner Ärau unb fünf ftinbern. föcidjes
3teincpitapt)ium, mit fetjr oielen Figuren, iHenaiffance. — Sllte -C>ohl)äufer. ^Hömifdier
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Steina^. Strümpfelbach
5dl
9urgjtaU am Oftenbe be$ 3)orfe§, jefct oon Käufern überbaut unb beinahe nbae=
tragen. DrtSabel im 12. ^atjrlmnbert. (Sin Nibelunc de Sweicheim fdjenft um
1100 bem Älofter .Jpirfau eine $ube in Benningen, Codex Hirsaufpensis. £aupt»
beftfccr mar Stift SBacfnana,, baneben Sllofter Salem, fdjon uor 12ßO.
^trümpfelbadc). 9Jat$au3. 1 5tt i .
(Su. gottfdjes ftircfjlein am ^udjenbad); aufjen an ber sJtorbfeitc .jpeiligeu-
nifdje. ftilial oon .fröjjltnSroartt), Oberamts Scfyornborf. Xer Ort mar floftcvtord)ifct>.
$tvumpfcfßad> (Strtumpfyilbad? \265).
3n einem linfen Seitental beä fflemStaUS. Gu. gotifdje ftirdje jum t)l. ^obofuS,
mit altem rippettfreujgeroolbtem Oftturm, Sdjiff nad) Horben erweitert; arfjtecfiger
502 Wtcforfrti*. Obtramt SÖaiblinflen.
laufftein mit reidjem 3Wa|roerf. ölbilb, £utb,er mit bem 3d)roan: G. F. List
fecit, flcftiftct oom 6rfjultt)ci§ unb Stidjter in otrümpfelbad) 1<>9K. ?luf bem
2 trumpf tlba*. *. — d. Dom Möttau*
odjluftftein bcv aud) rippenfreujaeroolbtcn Safriftei ein 3rf)ilb mit Sdibreasfrenj.
Striimpfelbad) ift aussflejeidjnet burrf) ^cftfjnit^tc .froljl)änfer. Xiefelben trogen bte
^atpres^ablen 1607, am letzteren fdjaut am (Giebel ein Äopf tjeraui? mit
langem ipitjcm Toppelbart, bie halfen fmb frbön gerieft. War fdjon ift audi ba*
SBinnenbesi.
r,(i:t
grofje @iebelf)au§ im oberen -Dorf; am ©ebälf fte^t I. M. S. (3Jknnfd)recf) 1504;
am fteinernen Unterftocf I. H. 1652 unb ein oteinme^eidjen.
Da§ fdjönftc £au§ ift ba$ leibev j. i. oeränberte WatfjauS, in ber Witte
beä Dorfes über ben Strümpfelbach bergebaut, 1591, auf fjöfeernen Sreif Aulen
ftefyenb. $ln prächtig gefdjnitjtem (Scf baifeit Schübe, auf einem bie ^afyreSjabl 1 59 ] ,
auf bem anbern ba§ ^eidjen best Zimmermanns unb H. S. (Sin anbereS £>au3
beim £ereinfommen in§ Dorf rerfjtS, mit ^ifd)blafenrofetten unb gefdinitjten halfen.
Der gaityc Drt gar malerifd) am 93ad) entlang mit feinen braunen $alfenf)äufem,
mit 2Balmbäd)ern, iHebenlauben unb «lumenftörfen, Vorgärten, dauern unb Cbft*
bäumen.
30miten6en (TDmeben, IDinben, von rcenbifäer, flamföer Siebelmtg — Vineta - ),
©tobt.
Die Stabt in reid)betoäfferter, fumpfiger Dalroeitung, fdjön unb milb am 3u*
fammenflufj be§ 93ud)enbarf)$ unb be§ 3ipfelbad>s! gelegen, mag aus einer »enbifdjen
"älnfteblung, bie oiellcidjt roieber auf uralten Pfahlbauten ritzte, ^eroorgegangen
fein. Die ftarfen 9Rauem fmb 5. X. norf) erhalten, ebenfo einige Dürme unb ber
n>eft(tc^e £orturm. 3m 3a\)r H>93 rourbe bie Stabt uon ben jfcaitjofen eingeäfd)ert.
Die eo. ©tabtfirdje jum f)l. 33emf)arb ift ganj oeränbert, bat nur <w ber (Sübfeite
nod) ein fpätgotifdjeS ^enfter, ibr großer gotifdjer Cftturm ein ImbeS Diippenfreu^
gemölbe. SWarftbrunnen mit ber ^uftitia. "Sin einem .frauS im füblidjen Seile ber
Stabt ftebt:
©Ott \Wte icacttt
•pob «uff Un* «d)t.
Anno 1698 ift oerbranb
Tie ©mibe Statt, ftnuo
1696 Jpatt ^anncS Glitf?
roieber (Erbaut bijen ^Mafc.
Sin einem .fraus in ber Joauptftrafje fteljt: ^
nefcer ©Ott. 1696. ;\<M)<n bt« ft. «. Wroji.
31uffallenb fmb in ber Stabt brei Käufer mit fet>r l)übfd)en unb reiben Sanb=
fieinfaffaben, jroei ftetjen red)t$ in ber .fcauptftrafje unb eine* red)t§, wenn man bie
flatbauSgaffe l)inabgel)t. Man fte^t an legerem grop unb erbaben oben über bem
sJDtittelfenfter ein 3eid)eu ; baSfelbe finbet firf) aueb groft unb erbaben an bev 3tetn=
faffabe beS inneren Kaufes in ber .jpnuptftra&e.
Itnsroeifeltmft fmb jebenfalls biefe jroet Käufer erbaut uon bem ^erfmeifter
3enator ^otjann Slbam Wrofj, f 1757, in toelefiem mir einen talentooüen unb
feingebilbeten Skumeifter ber erftett .ftfilfte beS 18. ^abrbuubertS erfennen. %n
bem £au$ in ber £auptftra&e , roorau aud) grofe bas Weiftcrfteidjen , fteben über
ber daustüre oerfdjlungen bie brei 3lnfang§bucb!taben J. A. G., ba* ift: 0°*)«"»
3lbam ©rop. Diefer vi 91. Wroft ift root)l roürbig, in ber Weibe ber luüvttcin-
bergigen ^aumeifter bauernb genannt ju toerben. 6in uon ibm feinem Söbuleiu
0;obanneö ©roft, f :w. Wär^ 1750 int *ebnten K>n^ Hilter?, gefertigter «vab
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504
■Diecfarfrei«. Cberaint äöaiblinaen.
ftein ftel)t auf bcni Mirrtibof ftll ©innenben, linte an ber Stauer beim .fjereingefjen.
sJlm 3d)luffe bcr lanaen ^nfd)rift lieft man: „Stamm tjabcn ^b,m biefen £eic^-8tein
$mai unter oieleu tränen bod) in ©ott gelafen b,ie gefegt feine £>ertj betrübten
Gltern Mann Slbain ©voft unb (£. 5H. ©ro&in." Der Stein roirb non bübfd)en
tortntl)iid)en "JMlafteru gefaftf unb *cig.t galt) ben etil bes inneren Kaufes in bcr
•^auptitranc. 3>aS ^cidieu be* ^oijatui Statu Wroft ift i>l}ne ^roeifel bas an beiben
oben genannten .Käufern auftretenbe.
ll^crtioiirbigcnüeifc finbet ftd) nun bas Spicgelbilb bteic^ ;{eid)cn§ an bcr
Mird)c bc* nahen 9irfmann$n>et(et mit bcr ^ahresvsabl 1697, 3. 495, ferner am
"Mebcngcbäubc bc* 9tatl)aufe8 mit bem n)ürttcmbcrgifd)cu Wappen unb ber 3a$re£<
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ffißinneubcn.
605
^cilU 1701, unb cnblid) an einem oerjierten ©rabftein an ber roeftlichen SJlauer
bes laut 3nfd)rift l'»8H angelegten Kirchhofs ju ©innenben, 1697. s)cod) einige
anbete ©rabfteine oon berfelben -ßanb fielen baneben. — 2a3 ift roohl ber s-ßatev,
3teinb,auer Johann sJDcidwel ®rofc; — fein ©eid)ma<f ift berbcr.
Süblid) ber «tobt liegt in fdjönen ©ärten baS Sdjlofj ©inneutal, alte
Xentfdjorbenefomtitrei, T. nod) mit alten teilen, 1674. ÜBconument 1733, non
■V>er$og Karl 3lleranber feinem sJ)(opst)unbe gefegt, ber ib,n in ben Kriegen gegen
bie Jurten begleitet, fid) bei s#elgrab oon ihm oerloren unb ihn hier mieber gefunbeu
hatte. 3d)öuer Menaiffance=Sd)lofibnimten.
SHnucnbtn. Xttbeturm.
(To. 3diloBfird)e ptlfl 1)1. ^afob. Urfprünglid) eine romanifd)e s$afitifa,
jettf mit gotijdjem, breifdnffigem Langhaus auf Munbfäulen. TaS sJJcittelfd)iff hat
fladje Terfe, bie ceitenidjiffe halbe Tonnen. Ter fdjone, borjc (ibor ift ftreng früb:
gotifd), mit 3trebepfeilern, ernften ^OcaRiuerffenftern unb ftarfen, eblen Mppenfreu.v
geroölben auf Konfolen mit Köpfen, 91 n ber ©eftfront noch Teile bes romanifdjeu
portale unb am Cftenbe be$ nörblichen 3eitenfd)iffe$ fteht nod) ber urfprünglidje
Turm au* fletnen feinen C.uabern. x^m (i\)ov ber funftreid)e 3d)ui^altar, mit ber
Vcgenbe be* heiligen ^afobu*. ^nfdjrift baran: Anno domini 1520 hat man biefe
Tafel oon neuem aufgeritzt, anno 1 r>4< » mieber abgebrochen, anno 1549 mieber auf
gerid)t. v^m OJiittclfdjrein fteht man 3t. QafrtuS, wie er fitjenb bie 3tifter fegnet:
unter ihm bas ^ruftbilb be* fegnenben .freilanbs; \u ben 3eiten best ^afobu*
3t. i*etru* unb $auluS, ©enbelin unb ein ^eiliger mit Krone unb 3tab |U feinen
506
"Jfecfarfrei». Eberamt IBaiblinafn.
tfüfjen; in ber ^rebella gefdjni^te v3ruftbilber bcr 4 flirdjenleljrer ; auf ben klügeln
Reliefs, Svenen aus bem l'eben bei rü. ^afobus. $n ber Ordnung Anbetung ber
.«önige, 3t. 3ofept) unb St. (Stjriftopljorus, bcr leibenbe (£bnftus mit Gngeln. $er
Httar ift unbematt mit sJlu-mi hnu- ber Augen unb Sippen ber Figuren. Am Säulen
f oef el bei unteren Reliefs bei linf en Flügels ftct)t oerfdjlungen I S, ob ^erg Snrlin ?
Siefye aud) bie Abbilbung biefer ^lügel im ftunftatlai. ©rabbentmale ber "Breuning
uon iöuetjenbad) unb bei im ^at)r 1 1>08 tjier geftorbenen 3}cutfd)orbensfommentt|ur,
3oh,ann oon ©leidjen. Stucf retief, 1698. Xie fteinerne Hontet trogt ein Pilger,
umgeben oon Gljriftui unb ben uier Guangeliftcn. Gtjorftütjle aus bem Anfang
bei 16. ^atjrtjunbcrti mit ^flanjett« unb lierornamentif. 3n einem ber Strebe
Pfeiler bei Gljori mar eine lotenleudjte. Filiale ^räimingiroeiler, Leiter 1 604.
Sdjlofj Sin neu tal, Sinnenben im 2al, bas ehemalige beutfdje .öaui, oon
•Iperjog (Sberfyarb III. in ein Apanagenfd)to§ umgewanbelt, oom £)er)og-3lbminiftrator
rtriebrid) Staxi 1674 ff. oerfd)önert, gab ber oon letzterem auigeljenben, burrf) feinen
«imuntat. ><t)(op.
Sofm ftarl Aleranber IT.M jur Regierung gelangten, einzigen uod) blüt)enben fiinte
bei lüürttembergifdjen -jpaufei ben tarnen ber Sinnentaler, mürbe 1795 f. erneuert,
oon Äönig lyricbrid) juerft als ^agbfcfjlofe, bann ali ftafeme für reitenbe Artillerie
benäht, 1816 Solmung be* .froffameraluenoalteri unb .fcoffammerförfteri ,
bureb, Dr. Albert geller, f hjer 24. Sejember 1877, $u einer Staati^rrenbeil;
anftalt eingerichtet, 1879 ff. beträrtjtlicb, erroeitert. — @in freier .ßevr uon Sinnenben,
beffen Stammburg rootjl bas nahe "öürg getoefen, erfdjeint 11 HI— 96. Dann tarn
"Bürg (castrum Winiden 1210) unb .frerrfdwft an bie Herren uon Steifen (bie
beliebte bei 9)linnefängeri* > roobnte hier), 1277 ff. an bie uon Seineberg, 1325
an Württemberg. Vcbeniträger ber .fterrfdjaft Sinnenben waren bie Sdjenfen oon
Sinnenben auf ber Tycfte SJürg 12ko bis \4hh. Sappen: im Sdiilb ein Cuer
balfen, auf bem £>elm Wtffelljörner. (Sin weiteres Wefd)led)t fmb bie 'ööfdjen oon
Sinnenben 1279— l4oo. Sappen: im Srfjilb ein Cuerbalfeu, begleitet oon iHofen
*) Gr finflt: ^cb, roolöc nict»* errtunbcit,
SJdj rite U| mit Söinbcn CllMubmmbcn)
.Öiurc in fuclen SBinben
Wcßeti bcr 5iat sc SHnbeit.
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Binnenben.
507
1.2.; im 16. 3d)r^unbert crfdjetnt ba$ jum nieberen silbel geljörenbe (^efd>lect>t
ber 9tau oon 5Binnenben, im 17. nad) ber ©etterau oerjogen. $ertt)olb oon leiten
ftiftete 1288 bie DeutfdjorbenSfommenbe basier; 1482 rourbe boet grofje CrbenSbau*
uff bem fteinernen Stocf famt Capelle an Weinfjarb oon ©ärtringen, oon biefem
1 488 an Württemberg oerfauft, worauf ber Crben außerhalb ber Stabt ein neues
.$au§ erbaute, ba3 nadjmaüge Sd)lofj SSinnental ; 1665 ging bie ganje Äomtfyurci
buref) Äauf an -£>erjog (£berl)arb III. äber. 169:1 oerbrannten bie ftran&ofeu in
ber Stabt 240 Käufer. 3n 2Binnenben finb geboren mehrere SHitglicbcr ber
^aumeifterfamilie ©rofi, ferner .fjeinr. CSbuarb Äaufcler, Sohn eineä Stboofaten,
20. Sluguft 1801, uerbienter £tftorifer unb Spradjforfdjer, f als ißijebircftor bes
Äönigl. StaatSartfjtoS in Stuttgart 1873.
%n bem ©rabmal ber 3lnna Sufanna oon Benningen, geb. oon Weruen, au§
bem (Snbe be$ 16. 3a^^unbert§ folgenbeS 8eid)«n: V\ ■
£er #od)altar, einer ber lebenoollften unb feefften ber legten gotifrf)en ^eit,
mürbe 1860 burd) 6. 93ei§bartf) b. Ält. roürbig roieberfyergeftetlt; er erfüllt ben
ganzen in gehaltenen formen auffrrebenben frütjgotifdjen (Sb,or.
2Bir geben f)ier nad) «ertolb Pfeiffer ben Stammbaum ber ftamilie ©roß
oon Üffiinnenben:
Soljann ®eorfl ®rof?
1652-1724
SRedner in Binnenben,
überdauert U Pfarrer unb "Siafone.
^oljann 9Rid)ael
1673-1760
Steinmauer, jpäter SlmtS-Siüraermeifter.
|
3o^ann 9lbam
aeb. Binnenben 1697
f ÄöniaSbronn 1757
Steinmauer, feit 1738 merrfdjaitl. B e r f m e i jt e r ,
um 1745 Senator; 1749 Äentfammer $au'
meifter — baut Rainer in Binnenben, flirdjen :c.
1696-1758
Steinmauer, bann ^nbermüUer.
(iieorfl "?lbam
1723-1795
^ubermüDer, bann
S t e i n 6, a u e r 0 b e r m e i ft e r
in Binnenben.
3 o mann ?lbam
aeb. Binnenben 1728
f Tettenmaujen 1794
'JJentfammer'öaii'
meifter , Sanbbaumeiiter ;
ieit 1768 fianb'Cber»
bauinfpeftor, ^ro«
iefior an ber Aca-
d£mie des arts, 1794
Cbriftmadjtmeifter
baut ti. a. für bie ^}or«
jellanfabrif in Cubroia**
burß.
x\ o m a u n c *J
1739-1750.
3 o bann 91b am Bilm« Im »rriebri*
aeb. Binnenben 17f>0
t Stuttgart 1817
Cberroeflinfpeftor,
V a n b b a u m e i ft e r.
, v r i e b r i d?
^ernmarb Slbam
aeb. Stuttgart 1783
7 baf. 1861
C bcr-Saurat,
baut in Stuttgart u. n.
bie n. ÜHflnje.
fleb. 1753
1785 merrfd)aftlid)cv
Berfmeifter
in SMaulbronn.
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©beramt mt\mitt%.
iUtcrtümcr.
üon norrömifdjen tieften ift bis jet*t nidjt* befannt in bem'burd) feine
Olaturidjönljeiteu l)eri)orraa,enbeu "öejirf. £ie norbroeftlidje .frälfte ift meift erfüllt
uoii ineidien läleru mit Cbft unb Weinreben, an ber füböftlidjen fteigen bie t'ön>en=
fteiner ^cra,c [teil unb reid) beroalbet empor, ale sJ)uttelpunft mit ber fütjnen v3urg/
ruine l'öroenftein unb bem nod) feften Stäbtd)en barunter, $Micfe über bie $Jalb-
berfle t)in in bas milbe, feina,el)üa,elte blauenbe Unterlanb gehören jura ^ocficuoüften
in bem au laubfdjaftlidjen 3d)öni)etten fo reichen Otecfarfreis. diingtoällc mäßen
it»ot)l auf ben weit üorliea,enben fdjroffeu ^er(\,\unc\cn bes Söroenftciner „halbes"
fleroefeu fein , fo iöura, l'ömenftcin felbft, .freinriet unb .frellmat, oberhalb Unter
Ijeimbad). Gnblicb, bie „"Bei bertreu", einft vJiina,roall unb Wötterbera,. Wömifdje
"JJieberlaffuuaeu bei (fberftabt, .ftöljern, Untertjeimbad) ; in beiben letzteren Crten
römifdje Wlbroerfe. s-©id)tia,e Wümerftraßen liefen oon .loeilbroniuiööcfinflen nadj
sJÖlainb,arbt unb uad) Cbriucum, uon .Haftet! *u ftaftell. ferner oon IJWeimsfycim über
Vauffen, flbftatt uad) ^ömenftein, bort uerbinbet fie ftd) mit ber uon £eilbronn
bevfommenbeu ; t)öd)ft ma{)rfd)eintiri) ift es eine uralte -jpodjftrafee, fie a,et)t über
iDtainbarbt weiter bis .fraÜ, beißt „lc>od)ftrafje", „alte Kaller Strafe". $urd) bie
öftlidje Spitze be* $}e,yrfs jiebj ber ^beinlimes, bahjuter baS MafteU bei SJiainlmrbt,
ein >Heditecf uon 14(1 in Breite bei 1 * » 1 m l'änae, mit 2 Armen unb Sorcn unb
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4Öein*berfl.
509
ferneren ianbfteinernen 6d)leuberfugeln; oon (enteren liegen noch einige im ^fart>
garten. s43on Xenfftcinen mit ^nfdjriften unb s$ilbroerfen (M.) fonb man bei
läJlainharbt fd)on jtemlid) oiele, fo einen ©rabffeiu für jroei Unteroffiziere auS XaU
matien unb einen jefct Dermiftten Segionsftein ber 22. Legion. Weihen gröber
bei Wtjfelb.
Jßeina&erg (ZDines, IDinisberg), Cberamtsftabt.
Tie 3tabt ift pm Teil nod) ummauert oon ber alten b,ot)en)taufifd)en iHod-
mauer, aud) bie Äirdje jum 1)1. O^annes b. ift in bie "öefeftigung mit t)erein=
gebogen unb ebenfo bie tjod) oben tt)ronenbe S3urg „2Beibertreu". Xie eo. Äirdje erfdjeint
al§ eine breifdjiffige romanifdje Safilifa mit
Cftturm, an ben ein fpätgottfdjer (£b,or an*
gebaut ift (K.). Xer romanifdje Stil tritt
hier in ftoljer Raffung mit roohlburdjgebilbeten
©lieberungen unb reicher Crnamentif auf;
befonberS fd)ön ba§ hof)e rofettenartig oer*
fd)lungene ©eroölbe im Turm, in rctd)ftem
ipätromanifdjen ©efdjtnacf. 3In feiner 3üb-
feite baS „^faffenlod)", eine 3trt fleiner
Ärnpta, mit nod) erhaltenem Bltartifd). ÜRerf=
roürbigeS portal an ber SBeflfeite. Um bie
3teinlünette ftetjt: 0 qui terrenis inhias
homo desipuisti. His quid in obscenis
gaudfts. Cole numina cristi. f conradus.
Öet$tere3 Sßort ioahrfdjeinlid) ber 'Dtame beS
heroorragenb begabten ©aumeiftersi. ^m
3nnern 3«ulen= unb sJJfeilerroed)fel unb reid)*
oerjiertc Sürfelfnäufe. $ie 3eitenfd)iffe festen fid) einft, ben Turmd)or flanfierenb,
fort unb enbigen in fd)öngeroölbten "Jlltarfapellen. 2er mächtige Cftturm geht fdjon
im erften hohen ©efd)ofj ins ^Idjtecf über, ift außen reid) oerjiert, innen oon jenem
genialen, in einem ftreiS mit iRofettcnfchlufjftein fid) oerfdjlingenben, adjtrippigen
©eroölbe auf (Scffäulenbünbeln überfprengt; ebenfo fraftooll fdjön ift ber breimal
fid) abtreppenbe, mit 3trecffäulen befetjte, tjo^e, fpitje Triumphbogen beb,anbelt.
2 er 'Öoben bes Turmd)ors mar früher erheblich tjötjer. 2er oielecfige fpätgotifdje
Gtjor, eine t)ob,e, lid)te rippenfreujgeroötbte .Ipalle (auf einem ber Sdjlufjfteine ein
Wann mit einem 3teinmet;seid)en), ftöfjt in nidjt hohem 3pifcbogen, jiemtid) roh,
au ben alten herrlichen Turmd)or, oon bem in ber flöhe brei Cftfenfter in bas
freie gehen, roäl)i'eub über feinem Triumphbogen eine 2lrfabenftellung auf 2>oppcl-
fäuld)en bie ÜDiauer innen burd)brid)t. — $m gotifdjen (£bor ftel)t jetyt ber
romanifdjc, an ben (Scfen oon 3äuld)en gefaxte fteinerne ?lltartifd). 2ie Äiirdjc
ift jugleid) als ein Tenfmal anjufehen für ben 3ieg best .frohenftaufenfönigs
.Honrab III. über .fterjog Seif VI. im 3af)r 1140, ber mit Eroberung ber v#urg
Reinsberg enbigte unb es rourbe iuot)l bis in ben Stnfang be<? Vi. ->hv
hunbevte baran gebaut.
510 fltrfurfrei«. Cberamt lÖeinSberfl.
$>ie SBeinSberaer Slirdje, foioie ber Jurm ber $euticf)orbenäfird)c im nab,en
•freilbronn, gehören ju ben roertoollftcn Überbleibfelu ber ljob,enftaufifcf)en ^öoiifunft,
•iüt'nuv.tnl an bti Stattfinde ju ©cinfcbfra..
roie mir biefelbe fo rein nur wieber um ben .frotjenftaufen tjer finben. (Sdjon ber
Wrunbrift ift f)öd)ft eigenartig, eine "öafüifa mit Pfeiler = unb 3äulenroed)fel, bie
im Often in brei quabvatifd)c gewölbte (iljöre münbet, über bem mittleren, balb acf)t=
eefig roerbeub, ber Turm. (** ift hier alles uertreteu, ums ben .f>ob,enftaufenftil
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2Bein*btrß.
511
f eniijeidjnet : bic Sd)lanft)eit ber iöerfyä Itniff e , ^einfyeit ber (Slieberungen unb ber
sJ$fIansen=Ornamente, fnotenartige 9$erfd)lingung bcr fleifdjigen ©eroölberippen, 93e
fetjung mit iRofettdjen, diamanten, Äerben unb $>aden, bas ftledjtmerf an ben
Säulenringen, bas einbringen roilbfrember $ierc unb Sierföpfe inö Ornament ber
Säulen=Äapitäle, bas «erfdjlungemoerben ber Säulen-- Schäfte burd) Radjen oon
Untieren, foroie bas Umfdjlungemoerben ber Sdjäfte mit reidjftem £aubroerf. 2>rei
Blätter bes ftunftatlas mödjten eine Slljnung biefcs Reichtums geben.
©rabfteine aus! bem 17. unb 18. Satyr*
Iwnbert. Scfyr alte Söappen aufjeu au ber
"JBeftfront (K.): ©ebin oon
Siler, $urfart oon SSMler,
Slubretb, oon (Sncjberf. 3lm
©eroölbe bes fpätgotifdjen
(£b,or§ nebenfteb,enbcr Sdnlb.
3ln einem ©rabftein oon 1657 nebenftetyen=
I bes 3eid)en.
~TL, Rattyaus 1708—09. <£b,e*
I 1 maliges Spital, 1799 oon ber
/AJ Stabt oerfauft. Sdjöntaler $aus,
1562. Spitalbrunnen. £ira>
t)oftor 1617.
$>ic 93urg SB e i b e r t r e u ifr norf) jiem=
lid) erhalten, fie rourbe oon ben dauern 1525
itarf befdjäbigt. £ie Ringmauern ftammen
meift nod) aus ber ^obenftaufenjeit, einige fefyr
biete Jürme aus! bem 16. 3at)rb,unbert, für
fdjroeres ©efd)ü$. $ie alte Staufenburg,
meld)e Sage unb 2)id)tung oertycrrlidjt t)at,
mar Heimat ber Herren oon Seinsberg.
SBcinsbcrg, um 1020 Sitj eines ®rafen=
tjaufes (o. üauffen?), bann teils calroifd),
1131 roelfifd), teils (Eigentum ber Herren
oon ^öebenburg, im ^ejember bes 3ab,res
1 140 oon ttaifer ftonrab III. erobert, fortan
ftaufifd) unb Sifc bcr wabrfdjeinlid) oon i'inbad), Cbcramts ©münb, ftammenben
vJJlinifterialcn, roeldjc 1411 Reidjserbfämmcrer mürben, aber 1538oerarmt ausftarben,
nad)bem ftd) Äonrab, Grjbifdmf oon Sttainj 1 390—96, unb ein jroeitcr ftonrab, Rat
Honig Sigmunbs unb 2llbred)ts, s}Jroteftor bes Äonjils ju Skfel, f 1448, ausgejeicrjnet.
< SBappen: 3 Sdjilblcin, .£>elm3icr: 2 Jyifdje.) 2>ie 33urg, nad) ber Sage Söciber-
treu genannt, mar ReicrjSlefyen , fam feit 1335 an mandjerlci .£»crren, 1450 ganj
an Äiurpfalj, 1504 burd) (Srobcrung mit ber Stnbt an SBürttembcrg. 3)ie Stabt,
feit bem 14. 3at)rb,unbert rcidjsftäbtifdje ftreiljeit erftrebenb, 1440 oon Gonj oon
'öebenburg erobert unb an Sturpfalj oerfauft, mar am Cfterfeft 16. 3lpril 1525
Sdjaupla^ ber Bluttat ber dauern, bann oom 93auernjörg bart geftraft unb nieber^
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512
9?eciarfcei«. Cberamt SsJeittSberfl.
gebrannt, 1635 mit bem 2lmt an ©raf Jrautmannsborf gefdjenft, aber 1646 roieber
roürttembergifd). ©rofjer SJranb am 19. Sluguft 1 707. £)ier fmb geboren: .frans
3d)ioeiiier, üöaumeifter; 3ol)ann Cfolampabiu$ ($eufcgen) 1482, s}Jrebiger b,ier unb
in $afel, f bort 1531; erhielt in SeinSberg ein Senfmal. 2er Xidjter ^uftinus
ferner mar DberamtSarjt in Seinsberg 1818—50 unb ftarb b,ier 1862, feit 1H65
burd) ein Senfmal oon ÜHoller geehrt, nab,e feinem burd) eble @aftlid)feit unb ben
v#erfet)r mit ber ©eiftenoelt einft fo berühmten £>aufe. „(Sin fleineS, freunblidje*
.£>au§ unter fdjatttgen Räumen erfat) id) an be§ SBerges ftufj, baä mar oon SReben=
ranfen betränkt unb oolle Jrauben fingen oon itjnen ob feinem (Singauge nieber."
(X Äerner, Sie töeifefdjatten.)
über bie Untat ber SJauern im ^ai\x 1 525 berichtet nad) ferner bie Cberamts-
befd)reibung: 3n ber 3eit o«" öfterreid)ifd)en dnrifdienregierung unb beS Sauern«
friegS oon 1525 50g am 9Worgen be§ CfterfefteS (16. Äpril) ber tjelle Raufen ber
dauern, 6— hooo Wann ftarf, oon 9letfarfulm ber gegen bas nur mit etioa
7U Gittern unb Seifigen unter ©raf Subroig .Jpelferid) oon $clfenfteiu, öfterreidji-
fdjem Cberoogt, befetjte SeinSberg. 3ie berannten, nad) blutig abgeioiefener $uf-
forberung jur Übergabe ber Stabt, bast untere 2or berfelben, erftiegen auf ber
anberen Seite mit ber fog. fdjmoqen Sdjar unter Florian ©euer bie Surg unb
eroberten fte, bann oon il)r auss oollenbS bie Stabt, oerfolgten bie fid) jur ftirdje
hinauf unb bis auf beren 2urm jurücfjiebcnben ÜHitter unb iHeiftge, erftadjen bort
mehrere berfelben unb nahmen bie übrigen gefangen. Säfyrenb ba$ geplünberte
3d)lofr in flammen aufloberte, mürben bie Käufer ber ©eiftlidjeu unb ber Be-
amten, bie ftd) befonber§ tätig an bie bitter angefd)loffcn botten, geplünbert, ba-
gegen bie .joäufer ber Bürger, oon benen ein fleincr 3Teil ftd) gleid) anfangt ben
dauern hinneigte, ein anberer ben ©ang ber ©rcigniffe abwartete, nod) ein anberer,
„bie (Sfjrbarfcit", bereitwillig bie ©efa^ung unterftiitite, unter ber Sebtngung oer
fdjont, bajj fie bie iöenounbeten forglid) pflegten unb bie (Eroberer mit Sein unb
mit Lebensmitteln oerfaljen. ^ärflctn Wobjbad), ber Wittelpunft ber Sdjrerfens--
männer im Sauernljeere , roeldjer abftdjtlid) bic 'Öematbung ber befangenen übet;
nominen t)atte, befdjtof), ioäf)renb 9/io in ben SirtSljäuferu lagen unb jedjten,
ben Job feiner ©efangenen unb führte ben blutigen Sefdjlufj fogleid) , Vs Stunbe
nad) gefd)et)ener Eroberung, auf einer Siefe am unteren £ore aus, inbem er ben
©rafen oon $>elfenftein, für beffen Leben oergebens feine ©emafylin, ib,ren Änaben
auf bem Mrm, fußfällig flehte, 13 anbere iHitter, mehrere ftnedjte unb junge Leiter =
fnaben unter 2rommelfd)all unb $erf)dfntuna, burd) bie Spicke jagte. 3lm 18. Slpril
*og ber b,cüc Raufen, mit ^urütflaffung einer "öefa^ung, oor .fteilbronn, um fid>
oon ba aus nad) ftranfen jurücfjumenben.
TlffaCtrad) iJfffaltrad) p62).
Stirdje, gemeinfdjaftlidi für s^roteftanten unb Matt)olifen ; Xurm jioifdjcn
3d)iff unb (i bor, mit freu$gen>tilbteni Untergefd)ofe. überlebensgroßer ftrujifiruS aus
bem 1 6. ^abrlnmbert : fpätgotifdje .ftolfflguren auf bem .ftodjaltar. ;}ioei baoon im
ttunftatlas abgebilbet. Crtsabel. ^Inno 1.3:13 3tabt, roetn^bergiid) unb löroenftcinifd).
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Sifcfelb. ©retfelb. fcimbacb. (gberftabt. Sltyofen. ©föenau. 513
bann pfaljifd), 1504 roürttembergifd), feit ca. 1600 ©itj ber ;)of)an"iterfommenbe £all,
^Reformation um 1535. Äartjolifrfjer ®otte§bienft feit 1 660, 3"ben burd) bie ^ofyanniter
aufgenommen naa) 1661. Abgegangen ber ©urgftabel.
-gitfeCb (Bt*efelb \2&k).
@o. gotifdje Äird)e, 1624 erweitert ; b,übfd)er rippengeroölbter <£b,or mit Storni
baneben, ber unten bie Safriftei bilbet. ^aumeifter im öatyr 1624 mar Jyriebrid)
■sBifdjlin; berfelbe baute au$ in ©filjbad) unb 2Balbba$. 5)er Ort mar roeinS-
bergifd), rourbe 1423—50 ofäljifd), 1504 roürttembergifd).
3&re$feCÖ (Bretesfelb J037).
(So. Äirdje 1723, mit altem Oftturm. (Sb,orftul)l mit Sinntn 1588. ©rofje
©lorfe 1403. — ©dnoad)e 9ftineralquelle, 1516 als «ab benüfct. Ortgabel 1257.
Meinftefyenber gotiftfjer 2torm, einft Äapelle p <St. ©ebaftian, roeldje 1839
abgebrochen rourbe. Ortäabel. $m Satyr 1311 oon 3Bein§berg an fllofter Sitten -
ftem gegeben.
©otifdje eo. Stirdje $um b,l. 2ufa3, mit unten rippenfreujgeroölbtem Oftturm,
«eränberungen baran 1584. 2aufftein 1592. 2lm ©lror finbet ftcb, folgenbe§ Stein*
mefcäeidjen B. >-j^ F. Äircb,b,oftor 1596. $>er Ort mar roeinSbergifd), pfäljifd)
unb feit 1504 roürttembergifd).
§ff$ofert («Inkofen (037).
(So. Äirdje, 1303, ehemalige 5BaÜfab,rtSfircb,e jum 1)1. Äreuj, 6t. "^eter unb
©enooeoa; mit frönen alten Seilen, 1837 nad) Silben ftiltoS erweitert. ©f)or mit
Oftturm mit b,ot)em Äreujgeroölbe auf Sonföldjen. 3to ber $ol)ltel)le beö Söeft*
Portals SHofetten, im Scheitel Srat>engefid)t. ©d)öner, foätgorifd)er, gefajnitjter
^lügelaltar, reidjer ftaltenrourf, anmutoolle ©efid)ter. — 3)er Ort, 1037 Ijälftig
an (Stift Cb,ringen oergabt, fommt mit 2Bein£berg an $Bürttemberg.
(Sfct}ertaM.
flirre junt b,l. UBcnbel, 1755. .^oljbtlb bes $aoib mit ber $arfe. Sdjloft
ber ftrciljcrrn oon Millinger, 1745 burd) i'eopolb >Hetti erbaut. sJHonumente auf
bem Jyriebtiof. 3nfd)rift neben bem ftriebb,oftor:
3tör, bie aübiec uoräbergebet,
Tentt, roie bie Sacb mit (*ud) iefct flehet.
2Bie 2öir feinbt, i'o uierb't jfox werben,
2Öa« 3f)r irfct jeinbt, loar'n wir auf (hben. 1617.
$au(u«, IcntmäUr au* «ürttnnberg. Bedarf rri«. 33
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514
Diecfarfrci*. Cberamt Sßeineberg.
3roei Heitern, 1572 unb 1604. CrtSabel 1257—1365, SJhnifterialen ber
©rafen oon üöioenftein. 1436 fam ber Crt an bic $>elm|tabt, 1507 an ©emmingen,
1650 an (General oon sJJlofcr, 1705 3^9^*, joäter Millinger, 1806 an ©raf
UrfuU unb burd) Beirat an bte ^eitjerren oon .frügel, fett 1866/67 ^rioatbefitj.
93urg 1504 jerftört, 1573 neu erbaut burd) sJ*leifarb oon ©emmingen, ber aud)
1565 eine Pfarrei griinbete. |)ier lebte 1765 ff. bic unglücflidje Sängerin 9Ha=
rianne ^nrfer.
Hette, einft bem .^eiligen gcioeit)t,
umfd)loffen. Soätgotifcrjcs; ^oljbtlb be£ 1)1. Seonfyarb. Oftturm mit netjgeroötbtem
gorifcfjem (£f)or{d)luft. Unter bem äütat t)eilfräftige Cuelle, ju ber am @tepl)an§tag
bie s^ferbe geritten mürben. 9Ute3 Ärujifir. SBon UBcinSberg fam ®eümer§bad)
je t)älftig 1335 an 9Jiainj, 1484 an ben 5>eutfd)orbcn unb 1412 an ^falj, 1504
an Württemberg, Söefttj ber Älöfter Sauffen unb Sdjöntal. 1525 roirb ber Ort
Dotn 2rud)fcfi oon SBJalbburg niebergebraunt.
SBon ber uralten SUrdje ficht nur nod) ber Cftturm mit ftarfem Stippenfreuj
geioölbe mit bem l'amm O3otte3 im ©djlufjftein. 3üte 9telief3, jetjt in einer {yutter=
mauer. Söürttembergifdje Oa^büdjer 182021, ©. 274. 3)er ftrujalt be3 Slltars
mit ®la§gefäfj oom ^arjr 1208 roarb in ben (3ntnbftcin be§ (Sd)ull)aufe§ ein=
gemauert. Filiale oon (Sberftabt.
Öörotnftein.
515
<£5tpenßem (Ceromftein [\23), Stabt.
3)ie foft nod) ganj ummauerte Stabt thront I)od) über ben Salem auf eiuem
«orfprung ber Söroenfteiner Werfte, über ber ©tabt bie Jrümmer ber $urg Söroen;
ftein. $ie £ore futb gefallen. SBor bem oberen fte^t baS gro&e neue ®d)lofj 1571
unb weiterhin bie febj einfach gehaltene eo. Ätrd)e jur 1)1. 9)?aria unb bem 1)1.
"DttfolauS, 1762. ©tabtpfarrlwuS 1589. $elfcrat, altes Sdjlöfjcfyen. Söroenbrunnen
1703, aud) alteS 9iattmu$. Sllte .£>oljI)aufer, eines beim oberen 2or 1671.
'Üurg Söroenftein, einft
großartig mit l)ot)enftaufifd)en
■$Uocf mauern im l)errlid)fteit
Duaberroerf ; Wefte beS kantete
unb 93ergfriebS unb bebeutenber
malerifdjer Slufjenroerfe. 3>tc
v33urg Söroenftein ift ber Stamm*
fi| ber (trafen oon Söroenftein,
nämlid) 1123 bist ca. 1290 ber
calrotfdjcn Sinie, 1281 — 1464
ber 9?ad)fommen 2llbred)te; oon
odjenfenberg, natürlichen Sohnes
Äönig WubolfS oon Sababurg,
enblid) ber 9lad)fommen 5ncb=
ridjS oon ber sJJfalj, roeld)er
1441 Söroenftein erroorben, unb
ber ftlara Stettin oon 3lug§burg,
fett 1488. $iefe befamen (£nbe
beS 16. 3ab,rf)unberl$ bie ©raf<
fc^aft 2Bertt)eim burd) Beirat unb
finb je^t geteilt in bie ältere
Sinie 3Bertf)eim = Jfreubenberg,
eoangelifd), 1812 gefürftet, unb
bie jüngere Sinie ^Bert^cim-
SHofenberg, fatfrolifd), 1711 ge*
fürftet ; Söroenftein rourbe um baS
3a^r 1133 oon Seif VI. ein*
genommen, ftöntg SRubolf, 1287 tyer, fdjenfte Söroenftein aUe SHedjte roie 2Bein§=
berg. ^»erjog Ulrid) natjm Söroenftein 1504 (Enbe Quli ein unb brachte es unter
roürttembergifdje .jpofyeit. 1512, Januar 15., brannte baS cdjlofj nieber, roobei
©raf 2Bolfgang uerunglüefte. 1525, $lpril 12. unb 13. überfielen bie ©auern
Söroenftein; in ben Ota^ren 1579 unb 1586 liefe es .£>erjog Subroig oon ÜSürttem*
berg befefcen, 1634 rourbe bie *8urg oon ben ftaiferlicfyen jerftört.
Sidjtenftern. 3n l)errlid)er f)albrunber $ucb,t oon beroalbeten bergen liegt
eS nod] fjod) über bem Sulmtal, mit bem «lief über bie Seinberge tief inS Unter*
tanb unb an bie blauen #öf)en hinter bem ftfjeintal.
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fttcfarfrei«. Obtratnt Reinsberg.
«t$tenftern.
Sönxnftcin.
517
3)a§ ehemalige 3ifteräienferinnenfTofier IMdjtenftern (Clara Stella) 1242 ge-
grünbet, 1554 aufgehoben; jetjt SfinberrettungSanftalt. Sftodj geb,t um bie ©arten
unb bie ftloftergebäube bie alte 93locfmauer untrer, nod) fteljt bie grofje früljgoHfdje
Monnenfirdje, roeldje im erhaltenen Zorbau *>ic Öanäe Strenge be§ Stiles ber
©runbungSseit, foroie bie gerabe ben Äirdjen ber 3tfierjienferinnen eigene feufdje
Slnmut auszeichnet. (£ljor mit Spitdjogenfenftern unb SRunbbogenfenfterdjen barfiber,
innen mit h«>d)bufigen unb fdjarfen SRippenfreusgeroölben unb einem liewliduni, früh/
gotifdjen, fteinemen 2ütartifd), mit Säuldjen an ben (Stfen, jum <£infaa>Sd)önften
i
gef)örenb in biefer 2lrt. SpätgotifdjeS SaframentSl)fiuSd)en, im SJogenfelb (£ngel
mit Sclmmfjtud): Ecce panis angelorum; bie ^nramibe bis an« ©eroölbe reidjenb,
geftiftet uon ber «btifftn Margareta uon Stein.*) 2Ute ©rabbenfmale : bie Stifterin
Lucardis de Weinsberg, oerfdjiebene SRitter oon 9Seüer u. a. %m Sdjiff ber
Äirdje fteht eine fjödjft merfroürbige höljeme 9Bürfetfnauffäute. 2>aS Sd)lofc, ftatt*
lirfjer Steinbau, 1586 auf bem Sßappenftein.
f>anbfd)riften in ber Off. SBibliot^ef, barunter ^iftoriuS, Monumenta beS
JrauenflofterS £id)tenftern, 1768, f. u. bei ben „Duellen".
') S8on berjelben ift aud> ber grofse, iefct in Stuttgart (M.) befindliche ^lügelallar geftiftet.
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518
^ecfarfrei«. Cberamt 2Öcitt*berß.
$as Älofter Praeclara ober Clara Stella raurbe 1242 oon Suitgarb oon
Reinsberg, geborener fiimpurg im SuffingStal gegrünbet unb erhielt feinen 93efi$
in ben Oberämtern ©aefnang, @erabronn, £all, #eilbronn, flünaelSau, 9)?arbad),
91ecfarfulm, Öhringen. $Bappen: £)albmonb
mit 2 Sternen, ©djirmoogtet roein§bergifrf),
feit 1450 pfäljifd), 1504 rafirttembergifd) ;
1525 non ben ©auern auSgeplünbcrt, 1554
fäfulariftert, 1634—48 reftituiert, rourbe c§
©ifc eine« älofteroberamtS big 1806. 3m
3ab,r 1834 auf ben Slbbrud) oerfauft, erhielt
eS 1836/37 feine jefcige ^eftimmung.
©tocfSberg, Säfl^auS mit 31u§=
fidjtSturm, b,öd)fter ^Junft beS üflainb,arbter
sBalbS (538 m). Jt)eufferbab (ad S.
Matthiam?), 93itterfaljquclle, fdjon im
16. 3af)rf)unbert ju «JÖeiläioecfen benütjt, bis
1800 fürftlidjeS ©djlöfidjen, Stapelle non 1731,
je^t Brauerei. Sabneubau 180X.
3«atenfeCs (HTeigenfels \302).
(Sfjcmaliges, ganj f leinet, j. nod)
ummauertes ©täbtdjen, t>od) über bem s-8rettad)tal, mit grofjer s#urg, jetjt Sdjlop.
kleine feudjte, an ben Reifen gef lebte eo. .Vlirdje, 1613. ftalberqabene SHannorarbeit
«t$tfitfi«n. «Itartif*.
auf bem 3Iltar, ©tjriftuS in ©etb,femane. Crtöabel, ^rocig ber Herren oon Meibecf.
®rft Se^en non SBeinsberg, bann ^fal*, 1504 Württemberg; @nbe beS 14. Oafjr*
b,unbcrts ©anerbenfa unb iKaubueft (1394 ftyt ^rofeffor ©oltoro oon £eibelberg,
1441 3lbt oon ©djöntal b,icr gefangen), 1441, 5. September, oon ben .fmllern
erobert unb oerbrannt. ©tabtred)t 1464.
vtajtcrmern. .wioitanrajc.
siic^tenfltrtt. föappctiftdn am Sdjlofc.
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Xüc&ttnftern.
519
üi<t>ttnftern. £aframent*t)äuflctKii. iiitfycnftcrn. #oljfäult im £*iff.
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520
CjVl mjtr, ../- , ■ 7 fi. »ij» — t - |t m
3«aml5ar6t (IHegin^arl \027).
(So. ftirdje |um gl. s43eit, 1848, Jitnn alt, jetjt SBorljaüe; @d)löf?d)en, aus
bem 17. 3a^^""i>crt. 1027 Salb im ©ürjburgcr tforft, bann 9ieid)§gut, ftauftfd)=
limpurgifd), tarn sJ)taint)arbt mit ber .&errfd)aft ©leiten nad) 1284 an bie ©rafen
uon Sönienftein, 1416 an ^oljenlolje, 1615 an IjoljenlolK^feberbad) , 1728 an
£ot)enlof)e:«artenftein. 1332 ©täbtdjen, 1621 SWilnaftfitte unb big 1812 Sit* eines
Unteramts. $ab, uom 15. 3aljrb,unbert bis nad) bem S)rei{3igjäl)rigen ftrieg als
'öab benütjte Sdnuefelquellc. Der 3öeiler $o fyejiftrafjen, an ber $od)ftrafje uon
SeinSberg nad) $>all, 1608 nur "©irtSb,au§ im ftudjSfdjroanj. Über ba§ 9iömer-
faftell bei SMntjarbt f. 3. 508.
iMt&tcnftrnt. örnbfittne.
^lappad? (Hotpad? [277).
Uralte eo. Äirdje jur b,l. SJiaria, ^afob unb 3ot)önne§, mit Cftturm; aud)
mit gotifdjen Seilen. ©eqr ftarfe ÜDlauern, 2riumpb,bogen Imlbrunb, ©b,or im
iurm, unten «urfelquaber, oben oier Dradjen. Abgegangene SJurg mit OrtSabet,
roeinsbergifdjen SPlinifterialen, 1215—1403. ftloftcr Cbenqeim b,atte 1341—1444
eine "JJropftei tjier, roeldje an 3tift bringen unb bann an ^ob,enlob,e fam.
£d?tt>a66aeß (Suabad? [037).
®ü. Äirdjc jum 1)1. 3ebaftian, 1481, mit altem Cftturm; 1655 oergröfjert,
1804 umgebaut, ©rofje ©lotfe, 1585, oon >f). $ed)tt)oIb 9Jlefjlang.
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Siebeneitfc. 52 1
i.'f<bttnfttrn.
giebeneid?.
m* ©eridjtsftätte, bcr „ftcincrnc Zifä".
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522
■NerfarfreiS. Oberamt 2ö«in§btrg.
£feinsfeC6 mit J£cßx*«?n (Cetyren-Steinsfelö).
(Eu. ftirdje ftum t)l. Laurentius, mit rippenircusgeroölbtem Dftturm, 1466.
3ctjiff erneuert 1702. ©rabmäler ber ®d)mibtberg aus bem 17. unb 18. 3at>rl)unbcrt,
8d)öner Xaufftein. 9tate Üird)C 1903. CrtSfcltcr 1521. 3n £el)rcn Sgnagoge für
bie im 17. Oa^unbert aufgenommen Israeliten. 9ln ber Stelle beS alten SBurg
ftabcle fyerrfdjaftlidjes 3d)lofj aus bem 16. 3af)rl)unbert. Steinsfelb gehörte je
fjalb ju Söroenftein (Siefjensleute bie (Srleroin in .£>eilbronn) unb ju 2Bürttemberg.
^eljensbefitj ber heiler, 1535 ©emmingen. 1649 — 50 erfauft burd) ftelbmarfdjall
Siüraßacß (Sulcibac$ 782).
(So. Stird>c jum 1)1. .Kilian, einft 9ttutterfird)e bes IBeiusberger Jals, mit
romanifrijem gcroölbtem Dftturm, bas übrige 1619 uon bem fürftl. roürttemb. 8au«
meifter ^riebrid) SMfdjlin (geb. 1566, f 1626) in einer Wifdjung uon ©otif unb
iKcnaiffance. Xie fteuftcr nmbbogig mit HHaBiuerfcn, fd)öne töenaiffanccportalc tK.>.
©rabmal ber Jvamilie Ctinger 1665. %}>räd)tige £>oljt)äufer (K.). $n Süljbad)
erhielt .ttlofter l'orfd) 783 Beft$, 1037 Stift (Moringen, fpäter teilte es als Surft*
burger fielen ber .fterren oon 'Reinsberg bie ©efduefe Seinsbergs. SBurbe 1525
toegen Beteiligung am Bauernfrieg uiebergebrannt. Befit} ber Sdjlefte oon ^all u. a.,
befonbers beS ftloftcr* Sdjöntal, bem bie Hittfyc feit 1345 gehörte. ^)ier ift ge^
boren 27. September Ml 6 lHiid). Beljaim, Weifterfänger, f um 1474.
Unterfjetmbad). Unter&cinrict. 523
"jMttfevßeim&ad? (£)etnsbadj J303).
©otifdje cu. Äirdje jum f)l. ©eorg unb SUfofeui, 1767 teilroeife erneuert;
freujgeroolbter Cftturm. Eingemauerter 9iömerftein: brei fitjenbe s3h)mpt)en mit
"öaumjroeigen in ben Ränben. Epitaphien ber Familie Zorbau. 91lte§ ehemaliges
Safferfdjloß, baS „hohe RauS". $er $ärfd)e Rof gehörte bem Jyorftmeifter
3Wagnu3 33är oon Barenburg, f 1656. 2llte Käufer. Sübroeftlid) auf ber ©pitje
beS Reineberges bie legten krümmer ber 33urg Rellmat. Rier faßen im 14. ^al)r=
hunbert bie Rerren oon Reineberg, nad) bem IBappeu ftammDermanbt mit ben
.Herren von Reinsberg, meldje eine thuty im Xorf unb eine auf bem Reineberg,
genannt Rellmat, harten. $m ;^afjr 1370 im '©efty ber Rerren Don ©o^ljeim,
1420 ber Rerren non "Seiler, 1491 größtenteils hohenlohifdj, fam Unter^eimbad)
1615 an Rohenlohe^fcbelbad), 1728 an Rohenlohe=Salbenburg=©d)iÜingSfürft, in
ben fahren 1617—50 faß ein abeliger Rerr Zorbau l)ier.
"jUnterßemviet (^el^inriet \\3<)}.
3tlte cd. Äivrfje jum 1)1. WifolauS, 1722 nad) ©üben erweitert unb ueränbert,
mit fpätgotifd) gewölbtem Cftturm, oerjiertem, romanifdjem Triumphbogen. 3llte
Iure im Seftportal.
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"Hedarhrti*. Cberamt SSkinaberfl.
Oberheinriet, Seiler. $Borb,of (1330 suburbium) ber alten ©urg #eb,in=
riet, früher <2rf)meUent)of genannt. SRefte ber 39urg mit ÄapeÜe jur t}I. Katharina
1330. £ier fafc 1139 ff. baS ebelfreie ®ef$led)t oon £einriet, beffen Setter 1462
ben .f>elbentob in ber Sd)lad)t bei SWarftbreit ftarb, ftammoenoanbt mit ben ßaefen
3üliba$. Stitenportalber «ir$c. 161».
oon Sellftein, Cberaints «Halen, unb oon £ob,enecf. Sappen: 3 rote Äugeln in
Seife. 1330—64 fam bie 93urg mit 3ugef)ör an bie (trafen oon fiöroenftein, unb
mit Söroenftein an bie s^falj, 1504 an Württemberg. 2)ie Söurg nmrbe 1528 oom
3d)n>äbifd)en 93unb als 8d)lupfroinfel be§ £>an3 $b,eobor oon 'ätbSberg unb feiner
Qenoffen jerftört.
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SBalbbo*. ©eiler.
525
«Stattliche co. Äirdje jum 1)1. Äilian unb 9iifolau§, ©d)iff 1616 unb 1748,
£urm im Dften, alt, mit fünffeitigem (H)orfd)lufj, netjgetoölbt, baruntet eine ftrnota.
:3fn ben Sd)luf?fteinen fd)öne SRofetten. Sllter feld)förmiger Xaufftein. ©rabftein bes
|>ofmeifter8 9Bilb oon £id)tenftern, 1604. 2eben§grofjer gut gefdjnitjter Ärujifiyus,
au§ ber 9tenaiffancejeit. 9Rutterfird)e eines weiten 93ejirf§. 9teid)e (Stiftung.
£ut}bac$. edjni^trritn an $oIjt>äuftrn.
^EBa^rfd)cinltd) a(troein§bergifd)e£ £efyen ber Herren oon 9)taienfel§, 1363 öfter*
reid)ifdje3 fielen, 1387 h,oijenlot)ifd), fam SBalbbad) 1469 an Älofter £id)tenftern,
baä fett 1363 ben ftirdjenfat} fjatte. Starfe Beteiligung am «auemfrieg, Ulrid)
ÜJle^ger oon sBalbbad) führte ben ©vafen oon £elfenftein burd) bie Sptefje.
Seit 15(>4 roürttembergifrf), fam eS nact) ber Deformation unter ba3 älofterobcramt
i'idjtenftern.
iÖeil'er (IDilare \037).
.Uleine eo. &trrf)e ju unferer lieben ftrau, 1399, 1758 erweitert, mit Oftturm,
©lorfen oon Hol unb 1408, testete oou 3oos, ©lorfengtefjer. ©rabbenfmale ber
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526 NecfarfreiS. Obcramt 2Sein*b«g.
Seiler l)ier unb an ber ^riebfjoffapelle, ehemaliger SallfafyrtSfapelle $u unferer
lieben ftrau, je^t Seilerfdje Familiengruft. ®d)lof? ber oon SEBeiler, mit Ijoljem
portal 1590, unb ftarfem 2urm. 3lltbeutfd)e Slltargemftlbe auf ©olbgrunb unb
ein alte§ ©laSgemälbe au3 ber $urg Sickenberg. Seiler fam 1037 ^alb an ba§
Stift Öhringen unb mar fpä'ter ©efttj ber CrtSabeligen 1274 ff., fielen oon
Sein3berg. Söroenftein, sJ$falj, 1504 roürttembergifd). Sappen red)t§fd)räger
hatten. $)ietrid) oon Seiler, u>ürttembergifd)cr £anbl)ofmeifter 1483; fein gleich
namiger Sofyn roirb bei Seinöberg 1525 erfdjoffen unb com $urm ber Stabtfirdje
©aftbafl. ttborftubi.
fjerabgeftürst. SBurfljarb, geboren 1574, f 1643, Cberoogt in <3d)ornborf, ^of--
ridjter in Bübingen, Mitarbeiter am fianbredjt. 9113 ältepe be8 ©efd)led)t§ roerben
genannt im Anfang be§ 12. 3al)rfyunberta : Nibelunc de Wiler unb Cunradus
de Wiler et frater eins Otto.
^ßtffs&rtc^ (IDilersba^ J254>
(So. Äird)e (ytm 1)1. ©eorg, am Seftportal 1486, mit Ijoljem Dftturm. 9Hit
cteinmetjjeidjen an ber 9}orbroeftecfe. Hcil^of, Sot)ngebäube, 1696.
jSJtmmerttaC.
2>a§ früher ben Herren oon Seinsberg gehörige „fteinerne £au8". — $er
frühere großartige Sctjöntaler s^flegl)of, erneuert 1678, ift jefct meift abgeriffen.
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ttöüftetirot.
527
Eingemauerte SBilbroerfe ((£f)riftu3 am Clberg unb (Shtgel mit beut ftlofterroappen)
au§ ber ©dentaler $eit. CSiner ber größten unb fdjönften Äeller, ber bei 30(m) (Sinter
f äffen fonnte, mar unter bem spflcgtjof angelegt. %m ^at)r 1725 erbaute 2lbt
$enebift eine ^auSfapelle nebft fd)önem 2urm.
^Oüftcnrot (Villa Kote \2<\7).
(So. ftircfye junt 1)1. Kilian, 1732 erweitert, mit altem Cftturm. 9Jöl)rings=
id eiler (SeringSroiler 1251), krümmer beS 1826 abgebrodjenen, 1570 auf bem
alten »urgftatt erbauten SdjloffeS. ed)lo&mül)le, an ber 9tot, feit 1615. ©in
bei 93öl)ringsu>eiler 1425 angelegtes (Srjbergroerf ging im 16. 3<*l)rfmnbert ein.
"iBci SBeiljenbronn einft 9BaUfa^rt§fapetle $um Ijl. OolmnneS b. unb ber
hl. SWaria (um 1430) mit fceilfräftiger Duelle.
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ccit bcii großen Zagen ber
Melteufürfteii, bio auf bem $ot)en>
afperg fftfjen, icbcu nrir über jwd
Juilninufeuiu' i)inbutd) in biefen *u
fetten bc* Oii-rfavtiuifc» tiegeitben
fvuditbaven (belauben eine Motto bohov
ftiutftbittmnj^ bind) railbeinbrec^eiibe
Golfer auf Reiten in 3d)ittt uttb krümmer geworfen, aber inuncr nneber, bio beute,
tvoi} Otad)t unb ftummer unb (Slenb, aus bem Ijevrlidjen '^oben in beu lad)enbcn
Google
Niicfblicf.
529
Gimmel rafd) nriebet emporftrebcn. Tic ^erftörungen ber 3ueuen, ber Alemannen,
ber -£mnueu, ber .Hriegsoölfer im Treifjigjährigen .Hrieg, ber ftranjofen am (Snbc
be§ ficbjebnten x\af)rf)unbert3 tonnten bie burrfj Stetten nnb Börner ftugrunb pic-
legte, bnrd) bas (£l)riftentum, bie ^ob.enftaufen unb baS fpätere Mittelalter, ^ier
befonberS aud) burd) bas roürttembergifdje ftürftenb/1"*1 gefdjaffene ftultur nur untere
biegen in ihrem Slufftcigcn bis auf ben heutigen Jag, ba ein ®efd)led)t erroadn'en
ift, baS in $öiffcnfd)aft unb ftunft bie (Srrungeufdjafteu ber Vergangenheit in fid)
auffammclnb, taufenb Steinte uielartigcn lidjten Gebens für bie fterne ber 3ufunft
uerarbeitet, roählerifd) nod) unb unftet, aber bod) in ber Tiefe von ©ebanfen burd)=
jj>ti(bronit- Sdjlufifteiit tut Zuxm öct IcutfctjorbcneNcdK.
träuft, welche bie sJ)ienfd)heit , nad) bem örunbgefetje ber SBelt, in nod) tjellere
^ab,nen, als in unfere nod) uom Giebel best Mittelalters umraud)ten, werben fort;
leiten muffen. 9(id)tS ging oerloreu. Tie untergegangenen formen fteigen roieber
empor, burd) ben Öeift ber vV't}tjeit umgefchmoljen, unb bod) fanft überl)aud)t oon
frül)efter (£riuuerung.
s-EJas ber ftunft itjrc *©ege geroiefeu unb 3purcn l)interlaffen, mar natürlid)
ber Wlaube ber Wülfer, bie auf biefem Vobcu gefämpft unb gefdjafft haben. Von
ben Metten unb ben ihnen nachfolgeubcu, geiftuerroanbten germanifd)en cueuen, bie
einfteuS ihre (Götter auf heiligen öergen, an C.uelleu, 3d)lttd)ten unb Baumen
oerehvten, haben fid) nur folche, ber (Srbc fid} anfdjmiegeube, großartig mit ber
Statut aufgehenbe unb bcet)alb faum )U ueruidjtenbe Seife, abgefdjroffte Vcrghöben,
Wingmalljüge unb für ihre Toten fünftlid) aufgetürmte, fegeiförmige Verge, Wrab
l'aiilu«, Tnifmältr ou« 3ä?ürtttmbtrfl. -MtdaxtxtiS. .'14
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•A'üutfl-.oniJia*«. -.Kprcrccr.i! an ba .ftoipitiilliräe.
Rfctttttf.
5U1
tuigel, erhalten. 3)ie Anlagen biefev ©rabftätten jeigen in fettifd>ev Jurftenjeit
eble, uub au§ (Sbelmetallen gemacfjte, im 3"fammenlwna, mit ber ftultur ber uralten
■Vtitbrortrt. Inmpanon an ber lurmtüre btr Äihart«tird)c-
Sitbungtadlter am SRittelmeere unb ben (Supfyrntlänbern ftefyeube formen. Stüter
unb fuupler fmb bie, roelctje man in beu Mügeln ber alteften Teurjcfyen (Suenen)
finbet: (5iienjd)ii)ert unb Giienfpiejj unb |*d)lict)t fterjalteue öefajje. —
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533
biefe rjalbwilbe ,^eit bringt, um (>»» nad) (Srjriftt ©eburt, bie überfeinerte,
allen bamaligen 9(atlj bes (Jrbtreifcss in fid) nereinigenbe ftultur bes ^tömcrreictje*
mit ib,rem oielartigen, oon menfdjenärjnlidjen $eftalten erfüllten, bis nad) Nüttel ^
unb Oftafien reidjcnben ©öttertjimmel ; lempel, Elitäre, ÜBegjäulen, ©rabmäler,
«aber, 2h,eater, Hillen unb Stabtmauern auffteOenb, unb alles* biefe« mit einem
breiten, unburdjbringlidjen $aun regelrechter, mit überlegenen, fernhin roirfenbeu
Surfroaffeu au*gerüfteter ^eftun^roerfe, bem Wl)ein= unb bem lonaulime*, um*
tjcgenb ; an bem sJcecfarlaufe felbft eine jroeite Sitttt oon Jveftungcn t)inlagcrnb, ju=
meift aufgebaut in ber Oiätje jener llrplälje, (£annftatt, Üölarbad), 'öefigtjeim, l'auffen,
.fteilbronn — Wimpfen. -freute nod) graben mir an biefcn unb jaljlreidjen anbereu
$rim*lKim. C». l'tonbtra- öd)lffll«fct)lo&.
Stätten, neben ben Steinbilbern ber Wolter unb oergöttlidjter Sltjnen, jene feineu,
milbroteu Siegeterbegefäfte, mieber gejiert mit (Sötterreliefs, 3agb* 3£einbau=
fjcuen, unb bie mit fd)önbemalten Sßänben unb unterirbifdjen $eiäeinrid)tungen oer
[ebenen, an ben Jyronten oft mit Säulen gefdjmücften 2anbt)äufer (Villen) tjcroor,
bie an n>inbgefd)ü&ten, morgenfonnigen Rängen, roomöglid) mit bem «lief nad) ber
Sdjroäbifdjen 3tlb, über ba« gefegnete lluterlanb jerftreut waren.
31 n bie von ben Wörnern befetjten Urplätje tjeftet ftdj, nad) Vertreibung ber
>Homer um 250 nad) Glnrifti, bie (9efd)id)te unb bamit aud) bie Stuuftentroitfluug
bis in unfere ^eit ; im iWittelalter bereichert burd) 3lnftebelungen ber für 2lcferbau
unb geiftige pflege b,od)nü^Ud)en Äilöfter in roilbabgelegenen , oerfumpften, büftern
v4Balbtälern unb burd) bie «efrönung faft aller «ergrjötjen mit ben l)od)aufragenbeu
uuoerroüftlid) aufeinanbergeblocften Steinburgeu be* Eibele!, ber mieber bie Sd)enfel
mauern feiner Burgen fdiirmenb j)U ben Stäbtdjen im lal tjemiebergefenft unb
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034 ftürfbltd.
bort in ben als (Srablegen gemeinten ©ottesifjäufern ber ftltnfk eine reiche Stätte
bereitet b,at.
Tiefe Burgen rourjeln oft in alten, fd)on oon ben Äelten au* ber Grbc ober
ben ^clien geraupten MingroälJen, bie nad) ber Wömcr*eit oon ben Alemannen befet^t
Stuttgart, lfmpo« II ( riet)« btd «ftlgfliebttn in ttx $Q\t>ixa\Ur4>t 1470.
mürben. 3lus$ ber ;}eit ber XMlemanncu erhielten firf) aufjerbem nur bie in ben
"•Woben oerfenften platten gröber, Weifyen an tti eitlen georbnet, oft mit ftoUcn, mit
Silber unb ©olb eingelegten (Sifcnroaffen unb Stfjmucf jadjen : *um ieil aus römiidjen
v&erfroeifen erroadifen, jum Seil altnorbifdje* unb altafiatiidjesi ©rbteil mit Siemen
unb Tradienroerf oorbilblirii für bie ^ierroeife ber $>ob,enftaufen$eit, in ber ba*
:Hüi1blhf.
:>:{.■>
,sunicfc\cbräiifltc £>cibentnm mit Oteioatt löieber tjeroorbridjt , äljnlid) iuie in ben
a,leidMcitia,en Biebern ber Stffeehingen. — s)Iii8 bcr erften $Jliite bc$ bcntfdicn
Stuttgart. Mpoftcttor an fctr SHftlffctyi usm.
Maiferttun?, au? ber farolina.ijdien, i|t nidit* mcl)v erhalten, aber bie "Bfafaen btefet
Mnifer werben an mandjen früheren Womerortcu bc* Streifes genannt — sJlnr bie
$fal) in Sauften, idü bie tjl. WeajSroinbte geboren, f ct>eint nod) in biefe Sage
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536
ÄüdMicf.
äurücfjureidjen, foroie ba§ (Stfenbeinfäftdjen im (Sulinger 5lrd»o, f. ©. 183. 3el)r
alt ift aud) ber $urm ju ©rofjingerstjeim am Stecfar, 100 bie GJrafen oon
SngerSljeim, f. <B. 77, fafjen, unb manches aud) au$ f leinen #anbftücfen jnfammen=
gefegte ÜDlauerioert mag ftd) an einigen ftorffirdjen norf) hinter ber iändje oerbergen.
8eMtbivg. ötabmol ük frtt 2tabtfitd)t. 1582.
®o fällt rootjl bie Äruota unter ber 8tift§ftrd)e ju Cberftenfelb vor bie ^tü
$tbt 2Biß)elm8 be8 Selige» oon $trfau (1069—91), beffen Baugentu* bie erfte
gro|e 9tötqeit ber fdnoäbtfdpn 9trd)iteftur gefd) äffen Imt. Slber aud) {neroon wirb
nnfer SRecfarfreiS blo| aeftreift.
flürfblirf.
537
^nnerfmlb weniger ^ai)xe, oon 1080—1100 etwa, erhoben ftd) ja rings um
ben sJiecfnrfreisi geroaltige üHönd)sbome, rote in l'ord), 9leresf)eim, Gomburg, (5U-
roangen, Wiblingen , 2flard)tal, Zwiefalten, Cdjfenfyaufen, Weingarten, ber größte
in $)irfau fclbft, bem 3lusgangspunfte bev ganzen SBeroegung. Unb eben non tjierljer
bringt um biefe Zeit nad) Sinbelfingen , D% Böblingen, unb nad) Plieningen,
091. Stuttgart, bie feufdje unb eiufadveble, barmonifdje , fein geglieberte 2lrt bes
großen 3Bill)elm ; bie beiben einzigen, aber muftergültigen '-öeifpiele im ganzen Greife.
s3lud) ^Häumlid) * ©rofjes aber
gefd)iel)t erft mit bem (Sinjug
ber Zifterjienfer in 9Jlaulbronu,
um 1 1 50, jur Zeit bes .öol>en=
ftaufenfaifcrS Jriebrid) s3ar= *
baroffa. $ie mit ber 'Corballe
270 ftufc lange pfeiterbaftlifa
in Sftaulbronu bleibt in itjrer
(Sröfje, wie in ibrem Gvnft unb
itnrer ©ebiegenbeit ber 9lusfu>
rung, unübertroffen oon ben
fird)lid)en 33autcu bes ftreifes
burd) bas ganje Mittelalter
binburd). ^t)r fdjmiegen fid)
al* bod)entiöicfelte, eigentüm^
lidje unb pbnntafieoolle $Jau-
roerfe an bie ttlofterfirdje (Ulli
1)1. ©rab in Tenfcnborf bei
(Sulingen unb bie Stiftsfirdje
ju Obcrftenfclb, 031. SHarbad),
beibc mit ausgebebnten Unter«
fireben. Z» ®n^e -£>ol)en=
ftaufeujeit fommt bann mit bem
C£injug ber $)ettelorben bie
ftrenge öotif in grofjfübnen
Herfen herein nad) Gelingen
unb -Ipeilbronn. Unb bie
SUtöndjsorben bleiben Rubrer
unb 'itabjtbredjer bis jur Mitte bes oierjebnten 3at)rf)unberts. &u.m Seil mit
ifynen oerroanbt, jum ieil mit ibnen im Siberftrcit, fefyen mir am .ftofe ber
|jot)enftaufen, in ben erften ^Heicfysftäbten unb ben größten Burgen eine ftunft,
oon ber leiber in unferem Greife nur roenig fid) erbalten rjat, eine Äunft, pradjtooll
Reiter, oft bis ins alte .freibentuin fecfmilb jurücfgreifenb, mit $rad)en unb tfratjeu
unb Fabeltieren , mit runeutjaft oerfd)lungcnem 'söänbergemirr unb munbemollem
■^lattroerf; letzteres aud) mit eutfdjiebeu arabifdjeu 3lntläugen an bas Morgenlanb
unb Sizilien. Tiefe ganj eigentümliche .£>obenftnufenfunft roirb uns in ben ©egen
ben um ben \>obenftauien tyv bes weiteren befcbdftigen , im Otecfarfreife baben
UNaflflabt. C«. «öbtirtflttt.
538
Nürfblicf.
ftcf), ju Gelingen, Stacfnang ttnb Jpcilbronn, mit cplitter erhalten, mit Ausnahme
ber cd)t hohenftaufifd)en Wiltfa ju Seinsberg, f. o. 3. 509. 2£ot)l ift in
sJ!)iaulbronn , ba§ uon 115»» an in ununterbrochener reictjfter Stouentroirflung bis
jum ®d)luffe bes" Mittelalters ftet)t, gemäß ben Regeln ber ^ifterjienfer, ba§ Ticr=
unb ftratjenroerf ganj oermieben, in unerfd)üpflid)er sJ?rad)t nur entfaltet fid) bas
^lartroerf an ben fmnberten uon Säulenfapitälen, berührt baoon aber ift bie Unter
firrfje }ttm 1)1. @rab in Tenfenborf mit ttjren Öftren unb Tradjcn, foroie bie Stifte
firdje ju Cberftenfelb unb bie Trümmer bes bort geftanbenen .ttreujgangS, roärjrenb
in ebelftcr, faft flafftfd)cr ÜBermilbcrung bie§ alle? erfdjeint an unferem Älleinob ber
ipfttromanifdjen Äunft, an ber fog. 2Balberid)sfapelle }U SHurrfjarbt, Sürjburger
3prengels. 9luf brei blättern be*
ftunftatlas haben mir uerfud)t, einen
ungefähren begriff oon ber außer
orbentlid)en Hoflenbung biefes 3öerfes
^u geben, 5)aumeifter unb 3)ilbt)auer
erftcn iHanges haben Jjter bie ©e=
banfen ganzer ^at)rt)unbertc — ftc
griffen in einseinen formen bis ins
fiarolingifdje jurfld — jufammen«
gefaßt unb jufammengebunben ju
einem neuen unfterblid)en (9aujen.
Sas bei uns bie Wotif unb gar bie
Wenaiffance fdjufen, ift nur ein fpa'ter
\>iadiball uon biefer 3ommerfonn=
menbejeit unferer ©efdiidjte unb ftunft.
"Betrachten mir bie ©runbriß*
bilbung bes romanifd)en 3tils, fo
H'igt fid) uns eine große Uftannig-
inltigfeit. Tas erfte SBerf, bie 3tifts-
firdje ju cinbelfingcn, ift eine ^feilerbaftlifa ohne Cuerfdjiff, mit brei halbvunben
lUpfiben: bas roieberholt fid) in ber 3tiftsfird)e ,}u Cberftenfelb, reo bann im
heften and) eine fyalbruitbe Stpfibe am Mittelfdjiff unb ein Senbeltreppcnturm
auftaucht, unb ebenbort jeigt fid) am cinfd)iffigen s^etersfird)lein bie feltene unb
höd)ft mirffame Anlage eines Oftturms mit brei f)atö™noen Ghördjen. SWouU
bronu hat ben ^ifterjienfergrunbriß , Cucrfdjiff mit red)tccfigem 6hor un0
ecfigen Kapellen, Tenfenborf, burd) bie iL'age auf fchroffem fiügel, über tonnen
gemölbter Untcrfird)e bebingt, fd)lid)ten geraben 'Ülbfdjluß. Tie Kirchen ber Stäbtc
folge», fooiel nod) ,\it engten, faft immer bemfelben (9efctj; bafilifale, breifdjiffige
Einlage mit Cjttürmen, bajmifdjen am sJ)iittelfd)iff große halbrunbe "Jlpfibe, oft
aud) nod) an ben Cfttürmen foldje 9tpfiben; fo merben roohl bie Tionnfiu§fird)c
in Eßlingen unb oic Kiliansfirrije in .freilbronn, bie bebeutenbften 3tabtfird)en
bauten bes Greifes, gemefeu fein. Cjttürme ohne Styftben in Stuttgart, (Eannftatt,
Seil bcr ctabt: aud) an ber fehr frühen ttlofterfird)c *u Murrharbt. Tic Stifts
tird)e }ii ^artnang hat tieine halbrnnbe ?(pftben in ben Cfttürmen. Tie ftets
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ttürfblict.
53»
»9<niniri8f»tini. Cfl. **ei"iflt>fiin. HKatrcei im Iiirm. 3imgflc* Weritft.
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mm*.
541
einfduffigen Xorffirdjen aus bicfer ^eit fdjliefjen mit fräftigem Cfrturm al§ Gfyor,
beffen fdnoereS 9iippenfreujgeioölbc auf (Jcffaulen rut)t. 9lber fie fmb feiten ge=
worben, unb meift nur nod) im 3abergäu. £ier unb in ber Maty h,at fid) aud)
nod) oiel oon bem ebelgeioaltigen ^urgenbau ber Jpotjenftaufenjeit ermatten, alles
aus Ijerrli^en Sanbfteinbucfelquabern mit grofcen 5teinme£aeid)eu , fo bie Burgen
SReidjenberg, Abersberg, $)ürg, tfiebenftein, ^efigfyeim, ölanfenljorn, v]Hagenb,eim,
Oleipperg, Stocfssberg, £id)tenberg, CangfjanS, ©ilbecf, Helfenberg, fiötoenftein.
Den Gingang befdjirmt meiftenS ein etum Rimbert faift t)of)er, oiereefiger, fünfeefiger
ober runber $)ergfrieb mit
unjerbreajbaren 9Jlauern
unb ftnfteren forbgeroölbten
■Öerlieften , juioeilen aud)
mit frönen Kaminen unb
oäulenfenftew. 9lud) meb/
rere 33urgfapellen fmb noch,
erhalten. Diefe Burgen
geben in b,eroorragenber
Seife nod) ein iöilb oon
berfraftooüen, weithin b,err*
fdjenben tfeit unferer fa)ioä'
bifcfyen Äaifer.
© o t i f cb, e ^ e i t.
«rad)ten bie 9Jlönd>$orben
ben gotifdjen Stil oon
ftranf reid) hierüber in frifdjer
unb ftrenger Mraft, fo er öemmrtfl&eim, CH. »cfiflbeini. ÜRalerti im Xurm.
lalwtt biefe bei ben meiften
ftäbtifdjen sJHeiftern nad) ben fügten Anläufen unter ben $of)cnftaufen mit bem
$all btefest b,od)begabten .£>errfd)ergefd)led)te«; ; im fdjläfrigen unb roenig genießbaren
93aftlifenfd)ema, mit unoerljältniSmäftig b,oh,em unb fladjgeberftem sJWittelfd)iff fdjleppt
man fid) bem (Sube bes Vi. 3ab,rbunberts flu; fo an ben 3tabtfirdjen ju dringen,
Öeilbroun, i'eonberg unb anberen jefct überbauten, ftreilia^ oon Wimpfen am
Stedar herauf gefd)iet)t in ben fedwger ^abren best Vi. ^atjrtjunberts , burd) bie
(£rrid)tung ber b,errlid)en Stiftsfirdje im ial in ftreng franjöfifdjer, geiftooÜer,
blütjenber ©otif, opere francigeno, ein 8tofj, ber fid) bis: .freilbronu unb knuffen
fortpflanzte. xUls £auptmittelpunfte erfdjeinen, auftcr Wimpfen, s3Jlaulbronn,
lingen, üJkrfgröningen.
y\n Waulbronn werben nadi (Siniueifyung ber ftirdje im 3al)r 117«, in
fdjriftlid) oon I2<>1 an, im fpätromanifd)en unb Übergangeftil iKefeftorien, «orqalle,
Mreusgaug in immer eblev unb flüffiger loerbenber, aus* Seften Ijerfommenber
3tilmeife gebaut; ftcute nod) ein Runber an Weuljeit be? Wefüge* unb ÜReicfatum
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542
bes 3^^>erfö. Tie rohrarttge, oft geioivtelte, mit reijenben Äeld)fapitä(en gefrönte
Strecffäule bebingt unb belebt alles unb trägt bie meift fechsteiligeu, in 3Mätterfchlufr
fteinen aufammenftrahlenben , reitt) unb meid) umriffenen ©eroölberippen. Slnbers
in Gelingen, wo bie T)ominifaner an bei ^aiilgfirctje, bie $8arfüf?er an ber fog.
Hinteren Äircrjc bie aufjerorbentliche Strenge be$ ^ettelorbenftiles* hereinbringen, $ie
^aulsfirdje, feit 1233, eine breiidufftge, ganj gewölbte Säulenbafttifa mit oielecfigem
furjem ©t)or, ber orjne Triumphbogen fid) anfdjliefjt, ift burdjauS gewölbt unb mit
Strebebögen unter ben Tädjern ber Seitenfd)iffe. Tie formen ftnb herb, aufs
©infachfte jurüefgeführt, aber nicht ohne 2lumut. T>ie Wintere ober ©arfüfjerfinhc,
feit 1237, mahnt an bie 9lrt ber geroaltigen Serfe in Floren j, bas Sanghaue
flach, ju beefen ; ber hochgeroölbte (£hor erreicht ben Gipfel oon Strenge unb Kühn-
heit. SBon ihm abhängig, nur weiter in ben Sidjtöffnungen ift bann ber &hor oer
TionnfiuSfirche, Stabtfirche, merfwürbig abftechenb oon ber Schwerfälligfeit bes
Sanghaufes.
Tie Stabtfirche ju SJtarf gröningen, feit ben fiebjiger fahren bei; 13. ^a^x-
huuberts, fetjt bags Softem ber ©filinger 'ijJaulSfirche rüftig fort, fügt eine ftüUe
ftarteftenS SaubwerfS h»uju> — unb wie burchftrahlt oon einem Schein aus bem
^auberlanbe ber ©otif, oom 9*1)«» h^ fteiflt um 130<> eben aud) in ÜJcarfgröningen
bie Spitalfirche empor, je&t leiber in Trümmern. 2lber noch brechen au« Schutt
unb Staub bie jartgeprefeten SBanbbienfte , bie i'aubgewinbc unb bie feinen unb
reichen ©efimfc unb üJtafjwerfe tjeroor. Sie fchou oben bemerft, bringen tyn ©in=
flüffe oon 3öeifjenburg im Unterelfafc herüber, unb jwar aus ber Schule beS großen
©rwin oon Steinbach Strasburg.
Tie ganje große ©ntwieflung, welche bie ©otif, feit 1 300 etwa in Reutlingen
unb feit bem @rfd)einen ber „parier" um 1330 im Schwarjwalb- unb ^agftfreis
in Reutlingen, £errenberg, ©münb unb Rottmcil genommen hat/ ging faft fpurlos
an unferem ftreife oorüber. 5lnflänge in (Sulingen unb an ber fleinen $eit§fird)e
S\i sJWühlhaufen a. 91., le^tere 1380, f. S. 153 ff., jeugen oon biefer wunberoollen,
uuftreitig auf norbfranjöfifchen (Sinflüffen ruhenben Äunft. 3ener reiche CSr^orfcrjIu^
mit ilapeHenfranj, jene lufttgtärjiten Turmanlagen erfdjeinen 51t biefer $eit nirgenbs
am mittlere« sJiecfar. Tie großen 3Berfe au§ bem Schluß ber ^pohenftaufenjeit
unb furj nachher waren fertig unb genügten. ©rft etwa hunbert ^ahre fpfiter er=
mannt fich bie ©aufunft be§ RecfarfreiicS wieber ju neuartigen SBerfen, oft nod)
uerflärt oon ben alteblen formen. ©fjliugen, deilbronu unb jene ftoljen am fctjiff
baren ftlufj aus reichen Dörfern auffteigenben Torffirdjen &u sJHunbel§hciin, (£glo&;
heim, Tamm, 93eil)ingen. ©enial wirb bie (Entfaltung in Stabt (Sulingen unb
©ebict burd) bas (Smporfommen ber „43öblinger" ; hier ift eigene fd)arfau$geprägte,
fcharfumriffe»u, $aufd|ule. tyfyt bürgert bie .$allenfird)e fid) ein, unb jwar mit
ber Jvwwfirche *u (Sulingen, als fehönftem unb frühstem 33eifpiel. — ^etjt er*
id)cinen aud) anbete SRajjöcrhältniffe bes ©runbriffes ber großen ftirdjen; bei ben
früheren üerbält ftd) gewöhnlich bie breite pr Sange , wie 1 : 3, jefct wie 2:5;
unb biefes breitere Verhältnis hält feft bis jum Schluffc ber gotifd)en 3eit.
On ber ^weiten Hälfte bc* füufjcljnten ^ahrhu'^erts beginnt fobann ein gar
buntes unb reges« Sebcn, fräftig unterftütt oom württembergifchen ^ürftengefd)led)t.
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544
Mürfbltcf.
mit bem aber 3tt>el, Neidjsftäbte, 9ieid)3börfer unb bie reidjgebliebenen Sttöfter glücf;
lief) wetteifern, überall fteigen Stabt- unb "£orf; unb Sallfatjrtsfirdjen empor, bie
Stabtfirdjen werben oft aus alten fladjgebecften romanifdjen söafilifen umgebaut —
faft alle reid) im ©runbrife, gefdjicft in ber 3lusf ütjrung. ©egen bas Gnbe bes
3al)rl)unbert3 entfaltet fid) beionberS bie Stuttgarter Sd)ule, unter erprobten $au=
ineiftern unb $tlbl)auern. %w fünffdjiffige Anlage ber Äirdjen burd) ^ereinjieljen
ber Strebepfeiler an ben Seitenfdjiffen 5u ftapellenreil)en b,errfd)t cor; ber (£tjor
bagegen bleibt einfdjiffig, immer aber weit unb b,od). $}ei ben $!orffird)en fd)liefjt ftd)
gern ein otelccfiges Gl)örd)en an ben Cftturm, ober fteljt ber Xurm an einer Seite
be3 (£l)ors\ — 93on ber ^rioatbaufunft ift fjier nur ju nennen bas „Sdjleglerfdjlojj
,su .fjeimstjeim" (f. o. S. 294). Von ben feften fiird)f)öfen um bie $orffird)en,
fammen oft l)öd)ft malerifd) roirfenb, ftnb aud) nod) manche erhalten : in Sicnjingen,
Magftabt, ©rofjfadjfeuljeim u. a.
über bie (Jntroicflung ber iHcnaiffance unb bes ©aroef ufro. rourbe bei Stutt-
gart, $eilbronn, L'iebenftein, Subroigsburg fdjon ba§ Nötige gefagt. Mittelpunfte
ber iHenaiffancc roaren ^peilbronn unb Stuttgart. 3e*Jt nur nod) ein 5Jöort über
ba§ SBefen ber Stauf unft im oorigen ^aljrljunbert. 3« ton legten 60— 70 ^atjren
tjat biefelbe nämlid) fo rafdje unb entfdjiebene Sanblungen burd)gemad)t unb Ijeute
nod) feinen 2Ibfd)luf? gefunben. Ü<on bem l)olbfeligcn Stil ber italienifdjen %xüty
renaiffance an ber Villa ber ^oerjogin sJCÖera bei Verg, ging fte big jetyt burd) bie
beutfdjc Renaiffance $um roilbeften 53arocf unb jarteften Rof of o bjnburd) ; bajroifdjen
ragen ftreng antifc SBcrfe fremblänbifd) gemutet tjerein. Unb folange mir roiffen, ift
im sJlecfarfreiS bie "öautätigfeit, oor allem roieber in Stuttgart, nod) niemals eine fo
ftarfe geroefen, unb ber Menge entfprid)t, roenn mir gerecht fein roollen, aud) bie
Sd)Önt)eit unb ®röf?e, gefteigert burd) bas Ijerrlidje Steinmaterial, bas ber £aupt=
ftabt bes Sanbes aus Horben unb Seften auf ben neuen Verfetjrsroegcn angeführt
roerben fann. Staate unb "ißrioatbau ftellte eine Meif)e uon s£aläften auf, wie fo
Diele ber fdjroäbifdje ©oben nod) nie getragen fmt. 2lber aud) bie firdjlidje Äunft
erl)ob fid), aus bem beutfdjen Mittelalter fd)üpfcnb, ju mächtigen ^ßerfen in romanifdjer
unb gotifdjer Stilroeife. Seit ben Jagen Ulridjs bes Vielgeliebten, in tonen bie brei
alten gotifrfjen Slircfyen gebaut morben, ftnb in Stuttgart erft jet}t roieber, neben uer-
fdiiebencn fleineren, bomartige ftirdjen — ^otjannisfirdje, Maricnfirdje, ©arnifons-
firdje, plädier .Uirdjc, ftricbensfirdje - erftanben, Stuttgart ift jefct aud) eine
turmreid)e Stabt geroorben. Mödjte bod) aud) eine Menaiffanccfuppel im fd)önen
lale fid) aufroölben!
BilMjaucm.
So »ielfeitig in unferem Mreife bie ©aufunft bes Mittelalter^ vertreten ift, in
ber $Ulbt)auerei Ijat fie uns nur fcüicfeuf)aftes tjinterlaffen, befonbers in ber $ol^
bilbfunft. ©ilberftürmerei unb Wletdjgültigfeit Ijnben l)ier, roeniger ber jät)e Sedjfel
im Wefdjmacf roie in Cberfd)u>abcn, fo mandjes Wleinob bes Mittelalters für immer
befeitigt. dagegen ift uon Seifen aus Stein uon bem was überhaupt gefdmffen
roorben, nod) maud)eS erljalten. £od) rcid)t feine biefer Arbeiten bi§ in bie ,^eit
ber Staufen miid. .^eilige ^ilbroerfc foroie bie ©rabbenfmäler beginnen mit bem
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SHiirfblirf.
r,4:>
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flüctblirf.
1 4. 3al)rt»uiibevt. 9lu» bicfem unb bcm näd)ften hat bic (Sulinger Jvrauenfirche — bie
bortigeu Vcttclorbensfirchen unb bic Stabtfirchc ucrjdjmäfyten jcben ftatuarifd)cn
3dnnucf an ben stoci Sübportalen ftiguren in einer ftiiUe, wie fie im Mecfarfreis
nur wieber an bem Slpoftcltor bev Stuttgarter Stabtfirdjc (1494) oorfommt. £>eib
bronn, Sd)ioaigern zeigt nod) einiget in ber Spätgotif, unb (Sulingen um ben Ghor
ber ftrauenfird)e; Stuttgart ben hcrrlirfjen Aremberg, Clberg, hinter bem (£b,or ber
3t. l'conharbsfirdje, bie jierliche Ginpore Ulrichs bes Vielgeliebten, 1479, in ber
Spitalfirdjc. Slufjerbem fterjeu in mand)en ftirdjeu nod) reiche fpätgottfdje Sa
framentShäusidjeii unb Taufftcinc. ©urbig eröffnet bic Weihe ber (flrabbenfmale
mit Stanbbilbern bic Stiftslirdjc ju Stuttgart, mit bein oon Ulrid) bem Stifter
unb feiner Wemaqlin. 2ann Clingen unb frctlbronn oerfagen b,ier in ben
flird)cn *u beiben Seiten bes Wecfars, oon Äongen an bis nad) Stodjenborf herunter,
mir nennen nur Elbingen, Veiqingen, ©eifingen, .fremmingen, Heutingsheim, Scqwai=
gern, Scqwicberbingen, Stammt)eim, Unterriexingen, N-fiMnnenben, Xenfenborf.
Von ber ^oljbilbnerei an Elitären hat fid) bod) oon (Sannftatt abwärts, red)ts
unb liuf* bes "^luffeö , nod) maud)C$ herjerquirfenbe 2l*erf erhalten, roic bic £>och=
altärc *n Snüqlhaufen a. 91., 3$innenben, Kleinbottwar, Vönnigheim, Stocfqeim,
Vefigbeim, .freilbronn, legeres SBerf ba§ mertoollfic oon allen. Womanifcqer ftruzifirus
in ber Arauenfird)e zu Unterriexingen, frütjer in (Srtingen, C31. Wieblingen. Ö>«
OTufcum ju Stuttgart zwei gro^c unb fehr frühe $oljftatuen, SWaria unb ^oqanncs,
aus SJiurrharbt. häufig ftnb überhaupt nod) ergreifenbe .Hrujiftre, oom 13. bist ins
16. Oaqrqunbert. $tc Silber bes gefreujigten (£r(öfer$, biefer tiefftnnigften unb
ebclften (^eftalt in ber Äunft ber sHicnfd)hcit, zeigen, roie aud) in fd)mäd)ercn ftunft-
zeiteu ein fold)er qöd)fter ©ebanfe ben .Hüuftler über fein eigenes Sein emporhebt,
©cid) ein "Heicqtum geiftcrfüllten Gebens, oerheifjungsuoller, fd)merjoerflärter hirnnv
lifdjer Sd)önt)eit ift oftmals ausgegoffen über biefes im Job fid) fenfenbc gott
inenfd)lid)e .fraupt! — (£qorftühle in ben Hlöftern SHaulbronn unb $>enfenborf, in
ber Spitalfirdjc ju Stuttgart, Stabtfirdje p Gelingen unb in mandjen $orfrird)en.
Vefonbers rcijenbc ftladjfdjni^ereien gingen oon ben Hlöftern aus, oon 9Haulbronn,
unb ganz hcruorragenb oon Vebenhaufcn unb $irfau, beibe letztere fdjon im Sdjroar^
walbfreiS. x\n ber Stiftsfircqe *u 33acfnang zwei flacqgefchnitite Safrifteifäften
erften langes.
3n ber >Henatffanccjeit ftraqlt in ber Stcinbilbhaucrei oon ^pcilbronn unb oor
allem oon Stuttgart, bis in ben dreißigjährigen .ttrieg hinein, ogl. bei Vracfenqeim
S. 114, mächtige Straft aus: bieoon nod) oielc groben in ©tabt= unb 3)orfiird)en in
faft uncrfd)5pflid)em iHeidjtum. Unb enblid), als ein sBiberfd)ein flaffifd)er Sd)önt)eit,
fteigt am Wanbc bes achtzehnten unb am Slnfang bes oorigen ^aqrhunbcrtS bie
'$ilbfiauerei mit groften Warnen in i'ubmigsburg unb Stuttgart glänjenb herauf.
vN\n ber Tafelmalerei ift ber Ausfall am empfinbltchften. Einiges im äRufeum
in Stuttgart, j. U ber Elitär oon i.'id)tcnftem: bann ein Elitär ju 3flurrharbt,
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Kßrfbltd.
547
548
ber fd)Öne 3(ltar ju Stetten, 03t. (Sanuftatt, einige ju Wütjlljaufen a. 91., barunter
au§ ber bötjinifdjeu 5d)ule, 13H5. Der 2(ltar ju Siefenbronn (fd)on im SBabifdjen)
oon fiufaS Wofer oon 2Bcil b. (St., 1431, f)od)roid)tig für bie Gntroicfutng ber
fd)roäbifd)en Waterei, auf Kölner ©inflüffe jurficfgeljenb. iafelbilber ju ©Eningen
bei ^Böblingen, Denfenborf, heiler, 3uffcnt)oufen u.a. a.D., bann oerfd)iebenc
"^rebellen , meift mit trefflidjen (£b,urafterfopfen. Gin proteftantifd)er £>od)altar in
ber Stabtfirdje $u (Sulingen: MR 1604. Dagegen tjat bie SßamV unb Deelen*
maierei nod) uinfaffenbe Trümmer fyinterlaffen, unb nod) weitere fd)tummern unter
ber Dündje. — 2Btr jätjlen ber Zeitfolge nad): Waulbronn, ein romanifd)es
Wäbdjcnbilb, bie beilige Dorothea, am Settner, ein früljgotifdjer (SI)riftopt)orus am
Triumphbogen. Dberftenfetb, "^eterSfirdje , fd)lanfe $eiligengeftalten, fdjon in«
@otifd)e tjinüberfpielenb. ©emmrigbeim, aud) nod) frütjgotifd), figurenreid), bie
Wenge ber ©cftalten jum Teil ftarf lebenskräftig, bie 2Beltrid)tergeftaft (£t)rifti mit
Waria unb ^ofepb, nod) großartig ftreng. (Sbenfo in ®d)ü fingen, 021. Waul=
bronn, aud) bie in Wü 1)1 Raufen a. 91., nad) 1380, fmb äljnlid) ; fpätere figuren=
reiche Walereien, bort aud bem 3oi)T 1428; unb in ber Ottilienfirdje ju ^lod)ingen,
1432. Waul bronn 1424, aaf)lreid)e Werfe be$ Weifters Ulrid), in ernftem,
aber flüffigem Stil. Wunbelsif)eim, um 1455, tieffinnig unb fdjön, mit jarter
ftarbengebung. 9lufjborf 1482, reid) beroegt, f. K. 3n oer ©ruftfirdje ju
Denfenborf, 1515, trefflid), fdjon angeroefjt oon ber fpäteren italienifdjen .Kunft,
an Wartin <3d)affner in Ulm erinnernb. $$on ornamentaler Decfenmalerei feien
nur genannt Waulbronn, fiienjingen, Waiblingen (9connenfird)lc), Warbad), (Sglos-
beirn, Denfenborf, Höngen. Unb roie oieleS an ©eftalten unb an 9ianfenroerf ift,
befonbers aud) burd) bie „Meftaurationen", forgfältig jugebeeft roorben! Hon © las-
malere ieu fmb nur bie in ben brei Sulinger Kirdjen nod) umfangreid), alte
brei nod) frübgottfd), teppid)artig, mit flehten Figuren unb oollein, oon perlen unb
(Sbelgeftein burdjbli^tem l'aubroerf.
311« letzter rül)renber ^ug feien bie £>ol$ Käufer erroäfmt, oon benen bei
genauerer Durdjforfdning unferer «otäbte unb Dörfer bod) nod) metjr fid) norgefunben,
als geahnt rourbe. ^b,rer ift im Stunftatlas roie im Dertbudje oft gebad)t roorben,
unb mit 9ied)t, beim fie fmb es aud), bie am elften ben Weg alles 3rbifc^en geben
muffen. • ©er bie .ipäufer unfereS Sreifes, oom Sdjönbud) bis jum unteren tflecfar
Ijerab eingebenb betrautet, roirb baran merfroürbige ^ufammenf länge unb roieber
merfroürbige s-8erfd)iebenf)eiten finben, bie fid) beffer auf ben »Übungen oerfolgen,
als mit Sorten fd)ilbcrn laffen. Gs ift ein großer ©d^afc ed)tbeutfd)er, aus ben
-tiefen unferes Golfes fid) nätjrenber Äunftübung an biefen t)od)gegiebelten ^>o(j-
tjäufcrn, bie meift in Cbftbaumroälbern oerfteeft liegen ober an murmelnben 'Öädjeu
in fül)len ©rünben bei raufdjenbeu Wüf)(räbern.
SU ein fünft; an firdjlidjen ©efäften unb ©croänbern ift aufjer in Weil b. 3t.
nid)t oielcS oorbanbeu, aud) bic Arbeiten in 3d)miebeifen fmb nid)t befonbers
*al)freid) umfangreiches aus ipäter tfeit in i.'ubroigstburg unb .^eilbronn. ^n
ben Dörfern trifft man oft nod) anfpred)enbe Wirtsfd)ilbe , aud) meift aus bem
ls. 3at)rt)iiubert ; aud) einige frijone fdnniebeiferne ©rabfreu^e, bic mir im Oberlanb
nod) fo bäufig antreffen, bnben fid) erhalten. $on gefd)ni^ten Äaffetten fmb bie
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Nucfblicf.
549
frfjoti oben ermähnte, uralte in Sulingen, unb bie früher im ^Bcfi^e ber funftfmnigen
Jyrau Dr. ©ilmer auf Schlofj Dalheim bei Sauffen am 9tecfar ju nennen.
Den prächtigen bauten unb ©rabmälern ber Stuttgarter 9tenaiffance ging
eine fräftige Bemalung jur Seite. Bon biefer, fomte r>on eigentlicher SBanbmalerei
Irutje ju lal^cim, CS. $eiIbtonn.
unb Tafelmalerei ift jebod) in biefem Jtreiä beinahe nichts mehr erhalten, ©egen
ba$ (£ube bes 18. ^at)rt)imbert§ tauchen bann bebeutenbe SRaler auf — aber
bie Betrachtung itjrer Schöpfungen mufj einem roeiteren 2Berf oorbetwlten werben :
gleichwie bie Baufunft unb bie Bilbhauerei, oerbient auch bie Malerei biefer 3eiten
eine eigene liebeootle Arbeit. (Sbenfo fehen mir oorerft oon ben reichen Schäden
ber Stuttgarter Sammlungen ab.
i.
Tßanmtxfttx unb Stttößauer im 3te<fiarfireis
Bis ums 3aßr 1750.
l?on H. Rlcmnt, Bekan in Barf-tnann f.
Senn e§ ftcf) nid)t nur um eine trocfeue ,}ufamntenbäufung oon Warnen unb
3al)len Ijicr Imnbeln fott, fo muffen mir fudjen, ben Stoff in geroiffe (Gruppen \u
bringen. Sir mögen bies erreichen in folgenber Seife : Sie bie fürftlidje Wefibenv
ftabt an ber Spitje bes ganjen .Hreifes ftefjt, fo werben mir in elfter Vinte bie furft=
lidjen ©aumeiftet unb 3Mlbb,aucr jntfammen mit benen ber sroei .frauptreftbenjftäbte
Stuttgart unb i'ubroigäburg auf<tufäbren haben, um je an fic bie Weiftet*, roelctie
in ben Orten be$ Äreifes herum bie kleine jener anzuführen gehabt haben, anju;
fchlieften, uub fo mit ber ^ufammenfteUiing ber Flamen nun felbft eine gemiffe ilber-
fid)t berjemgen *öaugefd)id)tc uitfrc« Raubes \u befoinmeu, roeldje in uorjüglicneut
Sinn bie roürtteinbergifdje genannt merbeu uerbient, weil fie ben fteru beS alten
Württemberg betrifft, ^n ^mei weiteren (Gruppen fcbließen mir baran bie Baumeifter
unb "öilb^aucr ber Stlöfter unb bie bei* ?Heid)*ftcibte, bei* yoei Teile be« jetzigen
i'anbes, roelcb,c ihre Blütezeit aud) in ber itunft bamal?, al* fiebern jetzigen Sürttem
berg eingegliebert mürben, ober als bie eigentlich nnirttembergifche Äunft ine l'eben
trat, bereits; hinter ftd) blatten, fo ban niev in ber .\>aupn*ad)e bie ^orgefd)itb,te ber
toürttembergtfd)en ftunft mit w Tarftelluug fommt. v> eine werte ©nippe müffen
mir citblid), nad) Crt unb ,{eit georbnet, biejeuigen Serfleute uub ftünftler üerroctfcn,
meld)e mir nad) bem Staub unfres jetzigen Siffen* Feiner bei* oorigen (Gruppen ein
reiben unb baber nur als* uereinjelte (rrfd)einuugeu auffülireit tonnen. Tabei fei im
woraus bemerft, bas mir, um bei* Überfälle yi entgehen, von beuienigen Weiftero unb
Bilbhauern, bie im«, bis jettf nur burch ihre ,Seiri)en befanut finb unb nidu mit
Warnen, nur bie mit aufführen merben, meldte Bebeutenbere* geleistet haben ober
bereit Serfe unb Heidjen mit benen bei* namentlid) belauuten in untrennbarer $er=
binbung ftetjeit. BeM'iglid) ber übrigen, fomie bezüglich bei* ^iad)iüeii"e , auf benen
biefe ganje 3ufantmenftellung ruht, imif? id) ein für allemal auf meine in ben
Sürtt. Viertel joltreljeften für Vanbesgefcqidite l*N2 i.£Seft I III» unb ieparat bei
Mobttmanncr in Stuttgart erfdjienene Arbeit: Surrt, Baumeifter unb Bilbbaucr bi*
ums ^abr 17.*><» unb auf eine *u erhoffeube .weite Bearbeitung Öerfelbcii »ermeifen.
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Üöaumeiftrr unb »ilbfcun im Wtctarrrti*.
55 1
2U§ ücrciujeltc Grfdjeinung mag nod) gleich, hier bem «Sausen oorausgejchidt
werben bic etnjigc bte je^t im l'anbe bcfomttc 2pur eines römifd)en Vilb^
bauerS in bem Beiden #ig. 1, bas mir im l'apibarium ju Stuttgart auf bcm
bei fteübad) gefunbenen Wittjrasfteiu antreffen.
I. rtürftlidje Vauineifter nnb V tibi) au er, foroie bie in ben \roei
."oauptrejibenjen bes Raubes unb bie unter ber Oberleitung jener
im ^lecfarfreis tätigen.
^Dic erfte Spur eines fürftlict) roürttembergifd)en Vaumciftcrs fällt mit ber
Grwählung Stuttgarts jur bleibenben jHcfibenj unb ber Verlegung bes ^Beutele-
barfjer Stifts in bie bortige 3tabtfird>e burd) ©raf (Sberfjarb ben Erlauchten im
v\at)r 1.121 jufammen. 9ln bem in biefem 3af)r bereits im Wang befinblidjen Vau
bes Gfjores ber Stifsfirdje, am Aufbau bes fünften "Sefdjoffes an ihrem Sübturm,
foroie am Vau ber ifirnit-, bes alten Sd)loffes ^aben mir ben l'.i'M) genannten
Steinmetjen Walther oon Stuttgart tätig ju benfen. (£ine jroeitc Spur eines
gräflichen Vaumeifters bietet faft loo ^afjre fpöter bie Nennung eines 3ö*P> 1419
als „bes uon Württemberg Weifter". Gr mag ben bamals befd)äbigten (Srjor bev
Stiftsfird)e in Stuttgart roieber aufzuführen gehabt haben.
"Dkdjbem #an$ oon Böblingen (f. (Sulingen) oorübergetjeub um 1439 im
gräflidjeu 2)icnft irgenbroie oerroenbet geroefen mar, tritt uns in Weifter *2llbred)t
(tfeorg (Slberliu 3örg) oon Stuttgart ber Wann entgegen, ben mir als ben
eigentlichen Wrünber einer roürttembergifd)en Vaufd)ule ju bezeichnen haben. Von
it)m, oermutlid) einem Sohn bes genannten ^örg, finben fid) Spuren oon 144'i
an bi§ 511 feinem Jobe im Qafyv 1492. Sein Vilbnis neben bem oon brei ®e=
l)ilfen fd)eint an ber tempore Oraf Ulrid)S bes Vielgeliebten in ber Spitalfirdje
(oon 1479) uns aufbel)alten ju fein (f. S. 534). Sein eigenartiges Weifterzeidjen
ift bas iogen. Sternen* ober Sdjuppenroappen «Jyig. 2). ($r ift Vaumeifter bes
(trafen Ulrid) bes Vielgeliebten unb batjer oorjugsroetfc in bem bei ber Teilung
biefem zugefallenen Stuttgarter i?anbesteile tätig. Sein Werf ift uor allem ber
14*<6 begonnene, erft nad) feinem Job zum "ilbfchluß gefominene Umbau ber Stifts-
firdje, ber Vau ber l'conbarbsfirche 1 -47U — 7-4 unb ber Spitalfirdje in Stuttgart
(1471— 93). ^m i'anbe herum tjat er gebaut: bie Stabtfirdje in Halingen mit
eigentümlicher, fcfjon oor ihm begonnener Gtjorturmanlage, bie Stirdje in £ettiu=
gen, CSÄ. Üircbbcim inad) 1444), bie 5lleranbersfird)e in Warbad) ('1450 — 81 1,
bereu reicher Statuenfdjmucf großenteils auf feine £anb ^trüefgerjen roirb, bie (£n,v
brüefe bei Bietigheim (145i; (>7) - ber hier unb fonft genannte Weifter CSberltn
muß nämlidj mohl mit unferm Merlin ^örg tbentifd) fein , bie Stabtfirdje in
Wilbberg (uon 14H7 am, bie in (ianuftntt (1471 15t Mi», (£fjor unb Seiten^
fdjiffe ber in Warf gröningen nun 1472), einen M renzgang am Wonneuflofter
in l'auffeu a. (1474 7<>t, bie ftirrfjen zu Wiblingen, b)l Vöblingeu (um
1487) unb zu Wündii ngen, C31. Dönberg (14881. 3n ber fpäteren 3eit, ,vu
mal feit ©raf (Sbcrbarb im Vart 1483 feinen Urad)er Vaumeifter mit nad) Stutt-
gart gebradjt hatte, frfjetnt übrigens Wibrecht ©eorg meift außerhalb ber bamaligen
Wraffdjaft tätig gemefen zu iein. Wabrfdjeinlid) fd)on bie 1 4T.t erfolgte Voüenbung
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552
be£ ftapeüenfirdjcnturms in ber 5Heid)sftabt Mottiocil, jebenfalls aber ber $ku
bes Gt)or§ unb fonftiger leite an biefer ftirdje oon 1478 an geht auf ilm jurücf.
Um 1491 baute cv bie Äirdje ju (Snnetad), 021. Saulgau, 1492 roirb er ben
Umbau ber Stabtfird)c in ber 9teidj3ftabt Seil ber Stabt, ebenfalls in feinen
legten fahren einen Umbau ber ©cmölbe in ber £eiligfreu5firct)e ber föeidjsftabt
©münb begonnen tmben.
Sold) meitgebehnte $ätigteit fonutc unfer Sfteifter natfirlid) nur mit £>ilfe
einer 9teil)e oon ©enoffen ausüben, roeldje mir 511m £eil al§ eigentliche Sdjüler
oon ihm anfeljen bürfen unb roeldje teils; als eigentliche parliere unter ihm gebieut
haben mögen, teilst , als fclbftänbige SNeifter, nur met)r bei Hauptfragen 9iat unb
Reifung oon ihrem Oberleiter empfangen fjaben mögen. Ühix bie roenigften oon
ifjncu oermögeu mir mit Warnen ju nennen.
On sioeien ber Stuttgarter ftirdjen unb ebenfo in(£annftatt tritt feinem
^eidjen $ur Seite ba§ oon Jyig. 3: an ber (Smpore oon 1479 in ber Spitalfirdje
finbet fid) ba$ 3fleifterjeid)en eines .1. L. H. ober .T. H. h. <#ig. 4, 20), eine?
ober bas anbere. oielleidjt Reichen bes 147<>— 78 genannten ballier |>an§, ber
^ifl. 1. Jig. 3. ftig. 3. fttg. 4. ftig. 5. £ig. l>.
1479 geftorben mar unb neben beut 1473— 79 fein Sofm öau§, ballier, oor^
fommt. Gin "öilb^auerjeidjen gleicher ftorm mit #ig. 4 finbet fid) in Älofter
^(aubeuren (um 1491 -97).
x1n 9J?arbad) fmb bei bem $tau beö £aughaufes oon 1463 an nid)t roeniger
als brei SJleifter als ©ehilfen bes Obermeisers bejeugt, bie mit ben 3*»d)en, 3'9-
5, <» unb 7.
Schon bei biefen, rocnigfteu* ben ^oei erften berfelben finbeti mir jugleid)
bann rocitere ^eugniffe ib,re§ Strien«.
(SS tjat nämlid) ber s3)leifter oon 5vig. 5 bie Safriftci in ÜB int erb ad), bie
.Uirdien in (Sd)terbingcn, 021. Stuttgart, unb in Grunbach (1481), .jpaubers=
bronn unb Hebiacf, 021. Sdjornborf, gebaut, in ber Stabtfirche ju ^aefnang
i.Sioifchen 1495 unb 1510) bas (£l)orgeioölbe eingefettf, mobei ihm in Haubersbronn
unb .^>ebf aef ber SHeifter Jyig. 8, in ©runbad) ber ^eifter ftig. 9 behilflich mar.
Hintoieberum ber Weiftet- ftig. <> in Harbach, l)at weiterhin bie Speirer
tirdje in Ti^ingen, 021. £eonberg, ausgeführt, oielleid)t eine frühere Äirdje in
•Öofen, 021. (Sannftatt, unb ben oon 2llbred)t ©eorg begonnenen Umbau ber
©etoölbe an ber H^l«9^u\fird)e in ©münb loiclleicht bis 1522) roeiter geführt,
Wöglidjerroeife ift er hienad) ber Serfmeifter Hieronymus 9Hager in ©münb,
ber 15« »2, aber uergebens, nad) Jieiburg i. ^. empfohlen roarb. C>u H°fcn un0
$itjingen hatte berielbe feinerfeits einen ©ehilfen an bem 9Jleiftcr ftig. 10, ber allein
1512—15 an ber Safriftei unb am Jurni ber Spitalfirdje in sMavt gröningeu
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Söaumeifter nnb «ilbljouer im flecfaitveiS.
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baute unb (nod) 1495) bie s$orl)alte bcr ftirdjc in Sdjwieberbingen gemeinfam
mit einem 9Jieifter ^ig. 11. gefcterer fdjeint 1531 bas Jor ju ber S8urg in (Sfj=
fingen erfteüt ju fjaben. Das 3eid)en fönnte auf bie gamtlie Senoart roeifen.
3ud) einer ber «ilblmuer, beren mehrere unter 2Ubred)t ©eorg tnSKarbad)
Arbeit gehabt b,aben muffen, b,at ficb, bort oereroigt an bem 9?eft bes tlbergs, mit
bem 3etd)en Tyig. 12, ba8 al§ 'öitbtjauer^eidjen am füblidjen 'sBalbadun ju (Srb=
manntyaufen, roeiter aber an einem £>aus in ber Stabt Marbach, unb befrimmt
alz 53aumeifter$eid)en an ber Safriftei in SWurr, £% ÜÖlarbad), unb am (£l)or in
5'9- B.
5'fl- 10.
Stammljeim, 0% l'ubroigsburg, (um 1487) auftritt, an legerem Ort neben bem
^eidjen bes MeifterS 3ig. 13, ber als ©efelle in Kottweil unb Stuttgart bezeugt ift.
einen weiteren Wlbrmuer, namens 8nj von 9iid)tronler (?), mit bem
3cid)cn Jvig. 14, treffen mir perft als ©efellen an ber ftirdje ju 9Jtorbad), bann
aber an 33ilbb,auerarbeiten in ber oou 3tlbred)t ©eorg ausgeführten Sirdje jjtt Det-
tingen, C9(. ftird)b,eim (1463), früher fction (1461) in Höngen, (Sulingen,
3-ifl- 12.
,-sifl. 18.
SM«. ! «•
gifr 16.
■TT-
&ig. 16.
ipäter in Droen, 0% ftird)b,eim (1472); als ©aumeifter an einem Seitenteil ber
Cberl)ofenfird}e ju ©bppingcn, bie als ein ©rafenbau fd)roer(id) ob,ne Leitung
bcr fürftlittjen ^aumeifter entftanben ift, unb plet^t in ©ffringcn, C21. 9iagolb
an ber Safriftei. £ier reid)t berfelbe bie ftanb bem an ber Äirdje tätigen 2Heü
fter M. H. ober II. M. (A-ig. 15), ber burd) fein Sonogramm uns weiter leitet
$u bem mit bem Sdjilb Jvig. 1« in ber .ttirdje oou ©eilberStabt (1492—1519)
unb bamit roieber auf einen Stau prücffübrt, an bem mir 3t(bced)t ©eorg tätig ge-
funben haben. Sefen mir bas Sonogramm in ben bciben legten Figuren M. H. =
lUleifter fmns, ober benfen mir, bafj in bemfelben ein ^eimsrjeim mit ftecfen mödjte,
fo roie fo fönnten mir bie jwei .{Sans lein oou £>eim steint, $ater unb Sotm,
meldje infttjriftlid) am Jurm in Seil ber Stabt genannt finb, als Präger bicfer
jroei Meifterjeidjen auff äffen, Das «ruftbilb bes Meifters oou 1519 in ©eil ber
Stabt gibt uns ein Sd)luftftcin bes Gfjores.
Sonft nid)t befannt ift ein weiterer Mitarbeiter oon Mlbrerfjt ©eorg in Gau n«
ftatt mit bem Reichen Jyig. 17. Gin bebeutenber SJtcifter ift bagegen ein SJleiftev
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H. H. mit bcm in feiner tfoxm etumS fdpoanfenben, balb mefjr #ig. 18, balb mebr
rtig. 19 fi^nltdjen tf«^»/ roefd)em mir in feiner DHeiftereigenfdjaft jum erftenmal
um 1472 in D)l arf gr öningen an ber Seite 9Ilbred)t ©eorgS begegnen. $er
■}eid)enät)nlid)feit nad) fönnte er ein näd)fter 93erroanbter beS um jene 3ctt lebenben
Strajjburger DHünfterbaumeifterS f>anS Jammer (f 1519) fein. Dladjbem er ba=
*roifd)en binein, oielleidjt nur als 'öilbljauer, um 1475 in Dteuenftein oerroenbet
geroefen mar, mürbe er burd) 2Ubred)t @eorg nad) Wottmeil gejogen unb ent-
faltete nad) beffen Job tjier unb in ber roeiteren Umgegenb eine größere Jätigfcit.
Tit beiben Seitenfdjiffe ber .^eiligfreujfirdje in Wottmeil, baS fiiblidje um 1497,
baS nörblid)C um 15<>7, fmb oon ifjm gebaut. 15H» madjte er (£f)or unb <Safriftci
ber Stabtfirdje in £ornt)an; fobann formte er um jene 3eit Ijerum bie alte $ird)e
in beibringen, ebenfalls im Cberamt Sulj, in gotifd)em Stil um unb begann
1515 einen Dollen Dleubau an ber 3tabtfird)e in Sulj a. DI. fclbft. $ie üßoll-
eubung biefer unb ber .freiligfreuj\fird)e in tflortroeil in itjrem DWitteIid)iff, beibeS im
,\al)r 1517 erfolgt, fd)eint er nidjt met)r erlebt j\u traben, fonbern um 1515 — 1 f »
geftorben *u fein, $at)er mirb eS rühren, bafj mir an legerem 3d)iff baS ^eicfyen
rtiß. 17. ftifl. 18. fttfl. 1». Jifl. 20. 3ifl- 21- Jtfl- *2.
eine» anbern sJ)ieifterS, ^ig. 2<», finben, nermutlid) baS beS sBerfmeiftcrS £anS
«erfj (1515), in Sulj neben bem feinen bas eines DJleifterS M. S. ^ig. 21. Gin
Soljn ober ^erroaubter oon Dfleifter H. HM B. H\, fertigte 1516 ben Saufftcin
in Ufingen, C31. 3ul,\ itfig. 22).
3o reid) ift ber \tran,\ oon Wenoffen, ben mir um ben Dlamen 2llbred)t ®eorgS
51t gruppieren berechtigt idjeinen. $on it)in felbft fei jettf nur nod) erroäfjnt, ba| er
allem nad) ben reichen 3d)inucf bes 3lpofteltorS an ber Stuttgarter SttftSftrdje,
burd) ben Job an eigner ^ollenbung gebinbert, als feine Stiftung t|intcrlaffcn l)at,
bie bann bis 1495 nollenbs ausgeführt rourbe. Ungebeutet ift bis jefct baS baran
neben bem feinen cvfdjeinenbe l'ilienroappcn (Jig. 23). Dagegen begegnet unS ber
Wlbfjauev, ber 1494 einige Statuen bes "MpofteltorS ausführte, mieber als foldjer
in '-Bcrnerf, C$1. Dlagolb < SaframenttjauS), an ber Ufffirdje in Sannftatt (150(M
unb in I üb in gen 1 Lettner ber StiftSfirdje unb fonft), als s3aumeifter 1517 au
ben ftirrfjen in DJiöfiingcn, ClH. Ottenburg, unb 1513—17 in ©ergfelben,
C$1. Sulv hier allein mit feinem an ben obigen 'üJieifter M. S. in Sulj erinnernben
Otamensuig 1). S. i^ig. 24). Cb es alfo ber gcrabe 1494 in Stuttgart genannte
vHÜbbauev 3 d) mit* er ift, tonnen mir itict)t fagen. $11S letzter auS $Ubred)t ©eorge
;}eit fei bann nod) ermähnt DJicifter ^urf harbt, Wlbfrauer in Stuttgart 1462-75,
beffen ^Bevfe mir leibev nid)t uadnueijen fönnen, mit einem Sotjn DWatttjeuS.
Jeils neben, teils nad) $llbrcd)t Weorg ift berjenige öauptbaumeifter tätig
gemeien, ber mit Unit al* ^egriinber ber miirttembergifdjen ^aufd)ule $u nennen
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*oumei|tet unb iöilb^oufv im s)itcfartrei$.
565
ift, barin ober, bafj er bie Vorliebe für baS |)eranjieben ber Strebepfeiler in bie
UmfaffungSroanb bes SanghaufeS fid)tlid) von jenem überfommen bat, felbft roieber
als Srf)ülcr jenes erfrfjeint: Weifter sJieter, Stemmet}, uon .ftoblenj (in ber
Sdm>eij? am iHtjcin ?>, ber erfte, ber aud) urfunblid) als fürftlidjer Vaumeifter burd)
fein Grfd)einen in ben Tienerb fiebern beS ©rafen (Sber^arb im Vart gefiebert ift.
Urad) ift ber 9luSgangSpunft feines UßirfenS, baS er um 1479 bort begonnen
haben mufj in gleicher Stellung ju ©raf (Jberbarb unb feinen bauten rote 9llbred)t
©eorg in Stuttgart ju ©raf Ulrid)S beS Vielgeliebten bauten. 9Jtit ber Söieber^
»ereinigung beS £anbeS in ber .franb (Sbertjarbsi unb ber Verlegung beS Megierungs= •
fifceS nad) Stuttgart L482 *og aurfj fein Vaumeifter borten. Olad) 1490 ober
loabrfdjeinlid) nad) bem Tob feines dürften 1496 fdjeint er aber feinen SBolmfit}
mieber nad) Urad) uerlegt \n Ijaben, roo er im ^ab,t 1500 geftorbeu ift. Ter
©rabftein beS 9J?eifters rourbe oor einigen fahren in ber Stabtfirdie ju Urad)
aefunben unb befinbet fid) jetjt in ber TurmbaUc. ^nbem mir baS, roas er in
Urad) unb uon bort auS geroirft twt, für Urad) oorbebalten, nennen mir bier nur
rfiö- 8& #fl. 2 ». *ifl. 25. TviO- 26.
baS, roaS baoon in ben s)lecfarfreiS fällt. Sein Vilb ift unter ben am Urad)er
iWarftbrunnen angebrachten. Sein Reichen (ftig. 25 ober 26) läftt uns feineu
Spuren nad)get)en.
peter uon Äobleuj baute b»enad) bie 5tird)e ju .Heutingsheim, 091. 8uJ>«
roigsiburg, 1487, bie Stirdje p (Sltingen, 091. SJeonberg, 1487, unb 1495 bie in
Schroieberbingen, 091. l'ubroigSburg. SCti letzterem Ort ftanb it)m ein sJJieifter
mit bem 3eidjen fttQ- 27 jur Seite, in (Illingen einer mit bem ^eidjen Jvig. 2*.
i.'ettferer bann aud) bei bem Vau beS nörblidjen .Vtreu^gangflügelS im ftlofter
.£>irf au im ^aljr 1491. (Sigentümlidjerraeife mar hier faft jur fclben Q/ät, nämlid)
1493 unb 1494 aud) ber Vaumeifter beS Warfgrafen von Vaben, Weifter £an*
Sprnfi von ^aberfelb, Steinmet} (Jvig. 29), mit ber 9luSfübrung beS roeftltd)en
Flügels am ftreujgang befd)äftigt. Tiefer mar 1475 in ben fürftlid)en Tienft ge^
treten, tjatte 1476 ein Saframcntbaus in feinem ©eburtSort (091. Vracfenbeinn
oerfertigt unb 14k5 eine .Hapelle in .Hlofter ©otteSau ausgeführt. Tafj peter uon
Moblenj gleidjrootjl aud) fernerbiu in Vejicbungen $u .iptrfan blieb, ift roobl barau*
ju fdjlieften, bafe fein bortiger ©crjilfe im Auftrag beS .Ulofters bie WartinSfirdK
in 9tuf?borf, 091. Vaihingen, 1498 \n bauen befam, unb ein SWeiftet Martin
•1p il lebrannt aus Urad), Steinmets <^ig. :nn, bie sJ)carienf apeüe , jettf Torf-
firdje in .frirfau, 1608—16 ausführte. — Ter Weifter mit bem ,^eid)en ^ig. 2s
baute feinerfeits bie .Vtirdie in ©erlingen, 091. Veonberg, mit einem ©enoffeu
V>anS 3ö unb er er uon Pfaffenhofen mit bem Reichen A-ig. '51, um 1463.
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?lnl>anfl.
Seljen wir unS fonft um, waS mir von Rebenmeiftern in ber ^eit beS ^etcr
von Noblen}, bis um 1501, finben, fo tritt unS vor allem baS fjier 511m crftcnmal
entgegen, bafi neben bem fürftlidjen Steinmefcobermeifter ein fürftlidjer Cberjimmer'
meifter, oielfadj wie jener ©aumeifter ober 3Berfmeifter betitelt, ju ftet>en pflegte.
(Sin ÜNeifter $anS s3üd)fenmeifter oon Reutlingen bient als foldjer unter ©raf
Gbertjarb oon 1466 bis ju feinem Job 1478. Sr mar unter onberm Sleltermeifter
in ^eu^baef) ""b neben Zimmerarbeit jum 93üd)fengieften uermenbbar. 3n ber
letzteren Stellung folgte i^m fein Sob,n ©lajj (f 14H3). dagegen für baS fürftlidje
3immerwerf rourbe, noa) ju Urad), 1478 Meifter $anS uon Zweibrücfen jum
Serfmann beftellt unb behielt biefe Stellung bis ju feinem Sobe 1501. 2>ie
Stellung biefeS OberjimmermeifterS mar, roie fpäter nod) beutlidjer heraustritt, eine
relatiu für bie in fein ftadj einfdjlagenben Arbeiten felbftänbige ; bod) blieb ber
Steinmetjobermeifter als ber allfeittg auSgebilbete 3lrd)iteft fdjliefjlid) im Vorrang.
2ÖaS bie Stellung eine« fürftlidjen SBaumeifterS in jener Zeit überhaupt bebeutete,
wirb uns flar aus ben 2lnftellungSbebingungen beS obigen #nnS 93fid)fenmeifter
(1466) im SJergleid) mit benen für ben ebenfalls fdion genannten £>anS Sprnft
© l® © % :i
ftifl. 27. ÜS. ftig. 2«. ftifl. 80. ftifl. 81.
(1475). $er fürftlidje $aumeifter rjattc banad) ben erften Slnfprud) barauf, einen
in fein tfacb, einfdjlagenben Sau beS dürften jugefdjtagen (in Slfforb) &u erhalten,
wenn er nid)t unbillige ftorberungen madjte; er befam femer, neben bem gewöhn-
lichen "iJJJeifterlobn unb ber ftoft bei Arbeiten im iaglo^n in beS ftürften $ienft,
einen laufenben ®eb,alt (£>anS oon Reutlingen in Sdjeffcl Roggen, in Sdjeffel
Fintel, 2 (Sinter 3Bein, jeben ßtjrifttag ein ^oftleib ober bafür 2 (Bulben), mufjtc
aber natürlid) bafür oorfommenben JallS aud) feinen $errn beftenS beraten.
'■Bon SMlbfjauern unb ^ilbfdjnitjern werben um 1500 in Stuttgart genannt:
©onrat $ifd)ev, 1494 unb 1495 iöilbfdjni^er , ein anbrer (tonrat $ifd)er,
moljl fein Sotm, 15« »4 20 als s#ilbt)auer. dagegen fdjeint «ilbfdjnityer a»id>el
$aner (1495 unb 1496) unb ein «ilbfjauer biefeS Flamen« (1504—20) biefelbe
"JJerfon iein; aud) ber Sotm $aftian ^aijcr ift 1521 SMlbfyauer. $orl)anbene
"öilbwerfe fönnen wir auf feinen berfelben jurüeffübreu , wie wir umgefei)rt bem
$ilbt)auer$eid)en au ber ftaitjel ber Stiftsfirdje (ftig. 32) feinen Ramen juroetfen
fönneu. Rur ber berühmte Clberg, ridjtiger Kreutberg, bei ber SeontyarbSfirdje
aus bem ^atn* 15ol ift mit jiemlidier Sicherheit bem SJieifter £>anS oon £>eiU
bronn nupf einreiben, ber 1507 ben Clberg *u Üauffen a. R. fertigte unb 1505
ben Gittwurf ju bem großartigen Clberg in Speier gemacht rjattc, aber oor bem
beginn ber Ausführung 1509 wegftarb. Unb als Sdjnitjer ber füblidjen Reibe
ber l$f)orftül)lc in ber Spitalfirdje 1490 ift injdjriftlid) $>anS (5 ruft oon iööb=
lingeit bejeugt, ber bann bis 1505 einfad) als Sdjreiner, 1506 als fOieifter, feit
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Söaumeifter unb «iltyauer im 9ledürfrei*.
557
1509 als ©aumeifter oorfomutt unb 1531 ober 1532 ftarb; bie nörbtidje SKeifje
fertigten 1493 bie 'ißrebigennötfje ßonrab 3°lncr unb $anS .£>afi.
9ln bie Stelle beS ^eter oon Stoblenj fc^eint um 1501 ber oon 1496 an bis
1530 genannte SWeifter 3Har$, «Stemmet* oon Stuttgart, als l)eraoglid)er Stein=
metjobermeifter getreten au fein. Ston 1516 bis naef) 1522 biente berfclbe pgleith,
in Sulingen als Stemmet* unb SBerfmeifter ber Stabt unb ber Jrauenftrdje. 3)aS
SJleifterjeid^en $ig. 33, baS in Clingen (1509) unb an ber flirre in Höngen
oorfommt, roirb taum fcfyon ifnn gehören. 2US fein 9tad)folger im fürftlicfyen $)ienft
erfdjeint 1531 unb 1532 ber feit 1518 genannte 9Jieifter SBernljarb, Steinmet}.
Unter SJlarr, ber 1515 jum Leiter einer Unterbütte unter ber £auptb,ütte Strafen
bürg beftellt warb, unb ©ernfjarb mufj ber 1490 begonnene Turmbau an ber Stifte
fird>e feinem 3(bfd)lufj 1531 sugefübjt roorben fein. — $n iljrer 3eit fungierte als
berjoglidjer Oberjimmermeifter ber Söerfmeifter ßafpar 3immermann (1501- 31)
unb 99altl)eS 3intmermann (1531— 35). 2118 SMlblwuer fommen in Stuttgart
oor Safob Sd)ül)lin (1522— 28) unb Gonrab 3ofc (1533).
SRadj feiner SHücffebj 1534 oerfud)te eS ^erjog Ulrid), ber 1521 feinen bamals
nod) einzigen SBefttj, Sd)loft ^o^entroiel, burd) ben aus SWartinSjefl im Allgäu ge-
bürtigen Steinmetzen Äonrab 3^üer auSjubauen begonnen trotte, juerft mit bem
Ulmer SBerfmeifter Wichel $ertl)olb oon Mellingen, CS. »laubeuren, ber
aber 1535 roieber nad) Ulm jurüdfeljrte, roo er nott) 1544 tätig mar; bann beftellte
er 1535 ben 9Jteifter Storno, Steinmetz oon $ai fingen jum fyerjoglidjen $au*
meifter über baS Steimoerf. 1536 erhielt er enblid) in 2Jtartin Vogler, Stetnmetj,
oon Sienjingen einen länger bleibenben 93au* unb SBerfmeifter. Diefer mar 1539
bei ber 33efeftigung oon Sdjornborf , bei ber SWeifter $ an S |)ö fd) oon ©münb
(bis 1563 genannt) mit beriet unb ein 1542—46 in ©ilbberg roieber genannter
Steinmefcmetfter 3afob oon <£aln> ber auSfüfjrenbe sBerfmeifter mar, unb bann
oermutlid) aua) bei ber SBefeftigung oon fttrdfteim u. $. im gleidjen 3at)r tätig;
1542—44 erbaute er ben einen Jeil ber alten Äanjlei in Stuttgart. Sin biefem
93au roirften neben tym mit : ber 3immenoerfmeifter S i m o n SJ3 o g t ju Sdjornborf,
ber bort nod) 1564 tätig mar, unb, tool)l als auSfüfjrenber Weifter, 3örg ©raioer,
ber 1549 an bie Stelle SBoglerS getreten ju fein fd)eint.
3m gleidjen ^atnr ift uns bei einer Reparatur an ber Sulinger Stabtfirdje
ber SBerfmeifter £>anS oon %e\i erb ad) ju Stuttgart genannt. 3US ©ilbtjauer
in Stuttgart fommt in ber 3eit ber ftioeiten Regierung £erjogS UlridjS nur Meifter
#anS Juroer ober iauljer 1537 oor.
dagegen werben uns jetyt jum erftenmal beftimmt aud) bie SBerfmeifter ber
Stabt Stuttgart befamit, an meiere mir alfo bei ben ftäbtifdjen unb ^rioatgebäuben
oornebmlid) ju benfeu tjaben. (SS beftanb nämlich, bie ftäbtifdje 39aubeputation bamals
aus brei ÜUlitgliebero , einem Witglieb beS WatS mit bem Sitel ©aumeifter, bem
Stabtroerfmeifter unb einem Untergänger. Stabtroerfmeifter mar bann 1538 45
ber 3immermeifter Stephan 93urcf, 1546—49 ber tfimmermeifter Csroalb;
Untergänger 1546 3Jiid)ael ©lafer, Zimmermann, 1548 ^örg, Stemme^.
TO bem Snfang ber Regierung oon £>crjog (Sbriftopl) 155«» eröffnet ftrf) uns
fofort bie Neibe ber' großen berjoglicben $aumeifter ber SRenaiffancejeit. Slberlin
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558
(■}llbred)t) Srctfd), ein Stuttgarter Ätitib , roat)rfd)einlid) Sotm beS jroifdjen
153« unb 1540 uerftorbenen £muS iretfd), um 15 in geboren, fteb,t an ib,rer Spi^e.
$a oon jettf an immer feltener ber l)erjoglidje ©aumeifter aud) ber auSfAh,renbe
Reiftet mar , treffen mir aud) faum einmal ein ^eidjen berfelben an ben ©auten,
unb es mufj und j. ©. bei Sretfd) baS Sappen, baS er 157« angenommen b,at,
ftatt beffen genügen (yHg. 34). 3d)on feit 1537 in rjerjoglidjen $:ienften, rourbe er
eben oon -föerjog (£t)riftopi) fofort oon 155n an jum oberften ©aumeifter beftellt.
^unäd)ft leitete er 1552 — 5« auf ©urg £>ob,en troiel ben ,,(£l)riftopl)Sbau''. 3)ann
aber, als ber feit 1553 im Serf befinblid)e Umbau bes altern ÜeileS oom alten
Sdjloft in Stuttgart beenbet mar unb es fid) um bie (SrfteUung breier neuer
Flügel baju Ijanbelte, fiel iretfd) als Hauptaufgabe bie Oberleitung b>bei ju.
15«3 mar biefer ©au, &u bem nod) 15«o bie Anfügung bes NeitfdjnecfenS an ben
älteren ©au gefommen mar, in ber .jpauptfadje fertig; eS Ijanbelte fid) oon ba an
mebr um bie innere (£inrid)tung. daneben ging aber eine 3Ritmirfung SretidjS
bei allen ben jatjlreidjen Sdjlofjbauten feines .frerjogS b,er, als j. ©. in ^fperg,
Böblingen, ©raefenbeim, (Göppingen, ©rafenerf, l'eonberg, Sd)orn-
borf, Bübingen, Waiblingen, Seinsberg. Stuttgart mar 1564— «7
bie alte ftanjlei ju oergröftern, bie ©tobt mit mehreren türmen ju oerfeb,en. Sidtftg
für lange ^eit rourbe bie ©auorbnung oom 1. üttärj 15«h, bei ber Jretfd) ber
h,auptfäd)lid)e ted)itifd)e ©erater beS ^erjogd mar, neben bem ^uriften Dr. ©eorg
Wabner. $ann gab'S immer roieber allerb,anb kleinere« für ben üanbeSbaumeifter
ju fdjaffen, balb Reparatur beS SlirdjenturmS in Äirdjljeim u. 2. (1564), balb
(Sinridjtung einer ©abftube auf Sd)lofj 9iucf, balb anbereS bergleidjen.
Selbftoerftänbltd) maren bei biefer t)od)gefteigerten ©autätigfeit beS .jperjogS eine
ganje SReir/e oon fträften neben unb unter $retfd) tätig. $ajrotfd)en hinein mod)te fid)
aber aud) ber £erjog best ©eirats eines Sadjoerftänbigen oon auSroftrtS bebienen, roie
1567 beS in feinem XHuftrag nad) SlnSbad) gefanbten 3ülid)fd)en ©aumeifterS 3ot)ann
^asqualin. <\n Stuttgart allein Iwtte ber Sdjlofjbau 5>2 Weifter beS Stemme^
unb sHlaurerl)anbroerfS bis 1568 jufammengefüb,rt. Sir rennen folgenbe Flamen:
2US fürftlidjcr Cberjimmermeifter unb ©aumeifter biente teils am Sd)lofjbau
unb ©au ber i'uftbäufer (1557), teils bei ben ©auten im Vanb fyerum 1553 58,
ber 1553 oon Siird)t)eim, roo er Serfmeifter geroefen mar, nad) Stuttgart be^
rufene ^oadjim Planer, 15«2 «8 <£b,riftopl) Spinbier, beibe aud) 3Mit=
glieber ber .tfommiffton für bie ©auorbnung: unter bem letzteren biente 1559— «4
ein dintmermeifter ifientjart ©ronner (©roroer). Sonft auSfüljrenbe Weifter
maren: einmal ber Stemme^ unb Waurermeifter .0 a n S #erl} oon Bottenberg
im Allgäu, 1553 -5« auf bem &ob,entroiel, 1557 in Stuttgart, 1 558 in Neuenbürg,
1563 in ©raefenbeim tätig. Sobann fpielt eine grofte iHolle bie ftomili* ©ermart.
T>er ©ater, Siloeft er ©ermart, Steinmetz unb s]ttaurermeifter in Seonberg,
ferjeint 1553 geftorben, ein ältefter Solm Siloefter ilun in l'conberg (1559) ge^
folgt ju fein. $ie \roci anberen Sölme bradjten es weiter, Wadjbem fte 1554
ben bem ©ater oerbiugten ©runnen in Silbberg, £% "Jiagolb, aufgefteUt b^aben,
erfd)eint 9Weifter © 1 a f i u * © e r ro n v t 1 557 (i3 als ©auf ü^rer unb als Stuttgarter
©Arger am Srf)lo^bau, roirb 15«3 Cberleiter am ©au beS Warfgrafen oon ©^'tl^^c^
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itfaumeifter unb «ilb&auer im Wtdarfrei*.
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burg=2lnSbad) auf ber tyl offen bürg bei Stulmbad) unb ift I5H4 am SBeftflügel
beS SdjIoffeS in Königsberg in s#reuften tätig. Seinen trüber SHartin ^ev
wart aber (ftig. 35) finben roir als auSfiibrenben ÜDleifter am Sdjlofjbau in
Göppingen 15«;!, 1561 unb 1562 am "Sau eines 3d)loffe* in ^ergjabev n
für ben ^falsgrafen, oornebmlid) aber an bem 155« begonnenen Sdjloft in Traden
beim, roo er feinen ÜBotmfifc batte unb am 14. sJloo. 1564 ftarb. 9lur oorüber
getyenb mar ber SBerhneifter oon Sdjornborf, s^eter v#ufd), Steinmet}, bort
bis 15ii4 genannt aud) an fürftlidjen bauten in Stuttgart 1553 tätig, dagegen
ift ber Steininetj sIHeifter ^eter (£udi oon Wömpelgarb oon 1554—63 ber
Sroeite auSfüfjrenbe SWeifter am Sdjlofjbau in Stuttgart unb au ben beiben i?uft-
Ijäufern beS .£>erjogS Gt)riftopb tätig. Unter ibm ftanbcn inSbcfonbere bie roelfdjen
Steinmelien, roeldje ber Weifter Sflembif SaUin in SJlöinpelgarb 1555 nn=
geroorben ^attc. $er Wad)folger in beS «laftus SBerroart Stellung in Stuttgart
rourbe 1563 ber feit 155h als ballier oerroenbete SWeifter ^aftian Äeuffer oon
Söiberad). Später, 1571—74, treffen mir iljn als ftäbtifdjen "öaufdjauer (Jig. 36).
ÜDlaurermeifter mar 1560—64 ein -frans ^ergcr: Steinmefcroerfmeifter .fpäter
aud) ein 3<*fob Spinbier.
!ßon ben Silbljauern, bie unter £>er$og Grjriftopt) in Stuttgart tätig waren,
nennen mir bie, bie auSroärtS ibjen Sit* batten, beffer je bei biefem, 5. ®. Sem
Sd)lör in $aü. So bleibt uns nur ein H. R. J563 aitj)uffitpen (ftig. 37); fobann
ber Steinmetz unb SHaurermeifter Ulrid) Nienbarbt, ber 1571 bis ju feinem
Job 1575 ber Stabt Stuttgart als ^aufdjauer biente (ftig. 38): enblid) ein roabr=
fdjeinlid) ber Aamitie iöufd) sujuroeifenber M. H. (rtig. 39).
Sin bie Stelle beS gealterten Jretfd), ber 1576 penfioniert mürbe unb 1577
ober 157H ftarb, trat unter bem neuen -frerftog Öubroig balb, 1576, aud) ein neuer,
in feiner 9lrt nod) bebeutenberer fürftlidjer $autneifter: ©eorg ^eer oon 3)önnia,-
beim. Sein SMlbniS t)at biefer uuS boppelt binterlaffen (f. S. 31), fein Sonogramm
am ftonoift (ftig. 4<o unb in "^leibelSbeim : aud) ein 3Bappen mit bem Satjlfprud)
<i. G. K. 0 (flott gibt Äunft?) ift uns oon ifyn erhalten (^ig. 41). Sein eigenem,
im 3abv 15H6 oon il)m neugebauteS .f>auS ftcljt (Salroerftrafee lo.
Seines VebenS £>auptroerf mar baS l'uftbauS in Stuttgart, feit 15»l 001 =
bereitet, 15H4 am 23. 9Jtai roirflid) begonnen unb 1593, menige Jage cor Jperjog
tfubroigS Job, in ber £>auptfad)e fertiggeftellt. ^ollenbet roarb eS, mie bas feit 1586
geplante unb 1592 begonnene fürftltd)e Vuft= unb ^agbfdjlofe in .frtrf au, erft unter
£>erjog ftriebrid). Jagegen fonnte baS ebenfalls unter SJeerS Oberleitung 1588 be
gonnene Oolleginm illustre (je*U fatl). ftonoift) in Jü bin gen 1592 oon ficrjog
Üubroig eingeroeibt merben unb rourbe baSfelbc 1593 gan.s fertig, "Hon fonftigeu
bauten ©eerS im i'anb berum finb nur befannt: bie ftirdje in bleibet s beim 1586,
baS "JJfarrbauS \u ©aiSburg 158»;, Reparatur beS ftirrijturmsi in Ji er in gen,
•031. Halingen, 1592, ÜBMcberaufbau oon 3d)iltad) 1590 ijettf babifd)). Willem
nad) ift aber aud) bie 3d)lof$fird)e in l'tebenftein ein weiteres IjerrlidjeS J*enf^
jeidjen für $eerS Äunft. (fr fonnte rubig im «eroufetfein , bas Seinige getan ju
baben, unter fterjog ftriebrid) allmäl)lid) ^urücftreten unb am 15. ^uli leof» ju
Stuttgart fein fwmpt *ur eroigen Wubc nieberlegen.
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SMS 1580 mar ifpn jur Seite geftanben: als fürftlidjcr Cberjimmermeifter
fett bcm Abgang oon (Jtjriftopl) Spinbier 3a?ub Saig mann oon 3Bei§enftein,
f 1580, bcr u. a. bcn "^lan pm jetzigen .ftauS bcr Äammer ber StanbeSljerrn,
baS 1580—83 ausgeführt warb, lieferte; alg Seiter ber jährlichen Reparaturen an
ben fürftlidjen bauten in Stuttgart 3örg "Surft), wot)l ebenfalls ^intmermeifter.
3lm 1'uftfmuS arbeitete unter ®eer als auSfüljrenber Steinmefcwerfmeifter
($eorg Reutter oon 1586 an, oon 1583 an ^ugleicb, einer ber ftäbtifd)en 93au=
flauer (f 1610 als fürftlidjer $öerfmeifter) ; als auSfüfjrenber ^immermeifter feit
1583 (SliaS ©unjent)äuf er oon Sd)ornborf, ber fpäter bis 1606 als Ober*
ftimmermetfter oenoenbet gemefen 511 fein fdjeint uub u. a. 1602—05 ben grofjen
Saal im Sdjlofj 2B eiferst) ei m ausbaute, aud) beut Sdjlofj #ellenftein bei
£eibentjeim neue Jeile anfügte unb bei bem Sctyofjbau in 93acfnang mitwirfte.
Sonft an fürftlid)en bauten aus sSeerS Reiten werben genannt: SJleifter |)anS
Heller, ©teinmetj, ju Bübingen 1586, als OTeifter am 93au ju £>iffau 1592
ber (Steinmet} 3erg 5)en{f Ijenborf fer; uub ebenfalls t)ier begann bie £aufbatm
beS SJleifterS £anS 9raun, bie ib,n weiter jum Untergänger ber Stabt Stuttgart
1595, unb oon 160] bis ju feinem Job 1611 jum auSfütjrenben fürftlid)en 2Berf=
meifter fährte. 311S foldjer hatte er fl. 93. bie ©ruft unter ber StiftSfird)e 1608 aus*
anführen; aud) baute er 1601 bie ßirdje ju ftleiningerSbeim, 031. ^efigheim.
Sein Beiden f. fttg. 42.
Unter ben 3Mlbhauern, bie ju "öeerS fyit in Stuttgart ermähnt werben, ift
(eiber aufjer bei Sem Sdjlör faft bei feinem bejeugt, wo unb was fte gefdjafft ^aben.
Wit größter 2Bahrfd)eiulid)feit barf aber ber reid)e Sdjmutf beS fiuft^aufeS an
^orträtbüften ber herzoglichen 31bnen 311m großen Seil auf bie £>anb unb üffierf-
ftatt beS SJlatttjiS flraufj oon Sd)meibnitj jurücf geführt werben, ber 1589—99
in Stuttgart wohnte unb bürgerlich war, unb 1590—93 bie Statuen für baS marf-
gräfliche l'uftid)lofj ©ottcSau bei Karlsruhe, 1592 für Herzog Vubmig SJtlbniffe
auf bem £>ol)entwiel, 1595 für jaerjog Jvriebrid) $ilbt)auerarbeit am neuen portal
beS alten SdjloffeS auszuführen hatte. (Sin anberer Seil ift zurürfjuführen auf
3afob Rum ent ober Romano ober ber lieber länb er, 1586 — 1602, ber am
Tiergarten unb am neuen Sd)lo&portal genannt ift; fonft wirb genannt ein Sig=
in unb ^eder, 93ilbfd)nit}er 1581—87, ein Simon $>octor, 93ilbfd)nitjler
1587—99, unb ein 3 oad) im V eberlin um lrtoo. Urfunblid) ftammt oon
RumeutS .jöanb baS (fpitaph für Herzog i'uburigS Sdjwefter (Jlifabett), f 1592, in
ber Stuttgarter StiftSfirdje.
$aS ftäbtifdje $auamt, bie ,,«aufd)au", in Stuttgart beftanb ju «eerS
^eit, feit 1571, aus oier sJJcitgliebern, je zweien 00m Stemme^en* unb ooin Limmer*
3<fl. 33.
*ig. 34.
*ig. 35.
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«aumeiftet unb SBilb^aucr im ftecfarfrei«. 561
fyanbiuerf. «on erftcrcm finb f)ier nod) ju nennen: (£iriar Ultfdjin (UBelfd))
1571—92 (f), #an§ Stern oon 93ern 1576— 82, Äonrab Sorget 1592—1615,
feit 1614 aud) Stabtroerfmeifter (©regor) ©eorg 9Wüer 1605—24, biefer aud)
als sililbb,auer rüfjmlid) befannt burd) ben üfflarftbrunnen in Bübingen unb ba§
Saframentl)au3 in ÜÖeil ber Stabt (1611). Um lefcterer @igenfd)aft raillen
fc^eint ifjm oerroanbt ber «erfertiger eine« großartigen (£pitapl)§ oon 1598 in
Oppenweiler, 021. SBacfnang: 3afob Seiler, ber 1602 in #etlbronn
roeilte. Storni ^immerljanbraerf fobann roären für Stuttgart p nennen: bie jioei
ftifl. 3«. 5<fl. 37. 5ifl. 88.
gleichnamigen Stabtroerfmeifter ©eorg Sdjlecfe nttjalcr, Üßater unb Sofm,
1563—84 unb 1579—84, Ulnd) Sdjmib 1571—90, Stabtroerfmeifter 3afob
©ern 1585—1606, ©eorg «urcfl) 1591 — 1615, unb Stabtroerfmeifter SR u b o 1 f
Sern 1607—15.
Dtürffidjten auf baö 2)ienftalter fdjeinen bebingt ju t)aben, baft an bie Stelle
93eer3 al§ fürftlidjer Cberbaumeifter in Stuttgart 1600 sJHfla3 Hifdjliu trat,
ber bann fajon 1607 einen 2lbjunften brauste unb 1608 ftarb. 9JUt bem Stellen=
3<9- 3». 3<fl. 40. #B. 41. 5ifl. 42.
rocrfjfel fiel baraufbjn jugleid) ein Wegierungsiroedjfel jufammen. Ter neue $erjog
xtofjann <yriebrict) marfjte jetjt ben Sob,n «ifdjlinS, ber fein Sbjunft geroefen mar,
^vriebrid) «ifdjlin, jum geifttid)en "öaumeifter, v»ni Skumeifter ber firdjlidjen
«erroaltung, nadjbem (5rb,arb Pommer, ber biefe Stelle 1607 befleibetc, ab-
gefommeu mar. Reiter baute in foldjer Stellung 1616-^26 bie Atirdjen ju Söalb;
bad), Sülsbad) uub ^it^felb im 031. Reinsberg unb bie $u Wotfelben,
€% ^iagolb.
Tagegen tonnte jettf eublid) 1608 ber Wann aud) äufierlid) in bie Stellung oon
Jretfd) unb ißeer eintreten, ber als ifjresi ©cifteS unb itjrer .Üunft eigentlicher (Srbe
fdjon (ängft fid) ertoiefen ^atte : .fteinrtd) Sd)icfb,a*bt oon .Oerrenberg, geb.
bort 5. ivebr. 1558. Terfelbe l)atte ftd) feit ctroa 1579 als au§füt)renber s.£>erf=
meifter ju £>crrenberg gefegt unb al* foldjer u. a. 1579 basi Sd)lofj ju Stamm«
beim, Vubnügebnrg , 15w» ba* *u W Otlingen, CSC. .tferreuberg , gebaut.
^mil«*. 2eiifmälcr aus Strttcmfecqj. ftcrfarfrrfl. 3«
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562
$n bem fürftlidjen Tiienft batte er juerft mefyr in untergeorbneter Stellung unter
öeer (1581), fpäter neben ilpn (1590) ju tun gehabt. (Srft furj oor bem Tobe
£erjog ÜubroigS rourbe er 1593 bleibenb in biefen T)ienft gejogen unb junädjft
im ÜJlömpelgarbfdjen unb ben anbern überrtyeinifdjen 93eft$ungen oon SBürttemberg
oerroenbet, feit 1596 mit bem Titel eines ©aumeifterS. 5Bon 1600—1608 t)atte er
fogar feinen SBofjufty in 9Hömpelgarb ju nebmen. T)aS fd)lo& ober nid)t auS, baft
ber $erjog Jriebrid) it)n aud) bamalS fdjon $u alten mistigeren unb bebeutenberen
^Bauten im Sanbe felbft jujog, roie er ifyn aud) auf feiner Reife nad) Italien
1599 -1600 als ^Begleiter mitnahm, fo bafj Sd)itft)arbt bort nod) inebj lernen
fonnte, als auf einer eignen Reife in Italien 1 598. 911S eine t^rud)t biefer Stubien
ift inSbefonbeTe ber leiber feit 1782 ganj uom (Srbboben oerfdjrounbenc „Reue
Stou" in Stuttgart ju nennen, ber als üRarftaÜ unb Rüftfammer ju bienen
l)atte unb, 1599 juerft begonnen, aber burd) ein (Srbbeben roieber jerftört, 1603
aufs neue angefangen rourbe unb nod) ju beS £>er$ogS l'ebjeitcn 1607 im ?lufjern
fertig rourbe. 5erncr entftanb nad) feinen planen feit 1599 bie neue Stabt ftreuben*
ftabt, inSbefonbere bie Stabtfirdje bort 1604— 1608, bereu merfroürbige Stellung
im rechten 3Binfcl aber nid)t auf feine Rechnung ju fdjreiben ift. (Sin Sd)lof{ in
Galro roarb 1606 begonnen, aber balb oerlaffen, baS in Sittenfelb 1593—98,
baS Sdjloft in 93actnang oon 1605—27 ausgeführt. 1606 unb 1607 rourbe an
ber SBefeftigung oon Sdjlofj Bübingen gearbeitet; 1607 bie fliraje in Söalben*
bud) erneuert.
T)iefe bereits febr oielfeitige Tätigfeit ScfyicfbarbtS fteigerte fid) nun faft ins
Ungemeffene, nad)bem er burd) ^öfjann Tyriebrirf) 1608 bleibenb nad) Stuttgart
berufen roar, jubem iljm ein 76jät)rigcS Seben befdjieben roar, bem nur beS fteinbeS
geroaltfame .jpanb am 31. Ttejembcr 1634 ein 3*^1 fetjte. 3£ir fimnen nur für* baS
|>auptfäd)lid)fte baoon anbeuten. *on Sdjlöffcrn rourben in biefer sPeriobe erbaut
bie in (Inningen (baS untere), Mauren, Cberenfingen, ^oltringen, Sd)roam
borf; oon ftircfyen biejenigeu in Slboljfurt, (Göppingen, .jporftjeim, ^faffem
f)ofen, Siglingen, Tiefenbad), ©ilbbab. i*on ^farrfyäufern bie in 33en=
ningen, Äöngen, Tailfingen, Nürtingen; oon Spulen bie in ÄönigS^
bronn, Tübingen unb 3£ilbbab. Slufjerbem erftreette ftd) beS SlicifterS Tätigfeit
balb auf ben Slufbau abgebrannter Stäbte (Halingen, sJ3aib,ingen a. (£.), balb
auf bie Fertigung oon Ü)?üf)len ($eraj, Brüden (Ulm) ober (Sinrid)tung oon
Torfgruben (Sinbel fingen unb Sajopflod)), balb auf bie Sduffbarmadmng
beS RecfarS, fdjon unter .Oerjog #riebrid), balb auf Reparaturen an Hirzen,
Sllöftcrn u. bgl. m.
Hon s3Jieiftern, bie itjm qiebei betjilflid) roaren, baben roir .franS 33raun fd)on
fenuen gelernt. Sdjidborbt felbft nennt einmal als foldje riU)mlid)ft ftafpar 5?ret}=
man er, ber 1607—35 genannt unb Steinmetz geioefen fein roirb, unb Kilian
ft'cfenbrot, ber 1611 - 43 oorfonunt unb jum ^iminerljanbroerf ju geboren fc^eint.
GS werben aber als fürftlid)c 2Berfmeiftcv \u Sd)üftmrbtS tfett aud) nod) folgenbe
genannt: .frans .Hret^unner ber Ältere, 1601— 29 (f), ben Valentin 3lnbreä
als ben voeiten ?kd)imebcs unfres i>ater(anbeS rül)mt, i*>anS ßretimaner ber
jüngere, offenbar fein Sobn unb OJadjfolger als ^erf= unb ^runnenmeifter
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löoumetfter unb SSilbljouer im 9terfarfrci§.
563
1630—35, 3Rofe§ $)iringer, f 1610, £ans Söraun, Steinmetmieifter, 1620
aud) in Ulm beratenb, f 1635 auf bem 2lfperg, 3ftid)ael 3öagner, geiftüdjer
©erfmetfter 1630—35.
Sßon 93ilbl)auern werben in Stuttgart ju biefer 3eit nod) genannt: UBolf
<5d)ioar$ 1620 (in Weuenftabt a. b. Sinbe tätig), unb Äonrab 1624.
93on 5Reiftern im ttanb Ijerum, reelle unter Sd)icfl)arbt£ Oberleitung ar=
beiteten, treten fjerauS: Slntoni fteller in Bübingen am Sd)lofj 1606 unb
1607; £>an§ .jpermann oon ©üglingen unb Äafpar $atf>el ju Pfaffen»
tjofen, Maurer am 33au ber $ird)e be3 letjtern Crte§ 1610—12; 3af°b
^orftner, Steinmet} ju £errenberg, 1614—26 t)icr unb in 9lecf artailf ingen
tötig; ÜJtidjael ©aibltnger, Maurer, in Bübingen 1616—18; ©eorg Saib«
linger, 2Raurer, auf bem (Sinfiebel 1629; 93artltn £eifj unb SWidjel s2Bolf f
1617, 2Hid)ael 2eifi 1624, SHaurer, am «abfymS in ©Opfingen; am Sdjlofr
bau in SBacfnang oor 1615 £an§ #lef), bann £t|oma§ Slarg, f 1617, unb
roieber 1627 9Jlaurer Stomas Sfarg; al§ 3>mmermeiftcr : SWong ftod) oon
Rietenau unb <ßl)ilippSd)ent oon Sdjellenberg 1616, 3Jlidjet 9t e gel in
oon SBietigfjeim unb 1627 .jpan§ sJil)ilipp Sdjencfl); an beu ^Bauten in
Weuenftabt a. b. i'inbe 3Waurer ©ottfrieb Sdjübel 1618—20 (f) unb
^au(u§ £>aajj (.£>af enbain); ju ©ractenfyeim 5^onj 2lcfljermann 1620;
an Sdjloji unb Sfirdje in Nürtingen #an§ gering, sJJ?aurer, oon DDHtteU
ftabt, 1624 -26 (3eid}en ^ig. 43); in #errenberg unb 9flefctngen 1625—28
SJHdjel Stedjer oon £errenberg, Maurer.
So oiele unb jum ieil bebeutenbe einfyeimifdje Gräfte Inenad) ju jener 3^*
bem dürften jur Verfügung ftanben, fo tourbe bod) gerabe SdjictlmrbtS $eit aud)
bie, in roeldjer bie $eijiel)ung au§länbifd)er & ü n ft l e r ju ben fürftlidjen bauten
juerft in gröfjerm Umfang erfolgte. -Iperjog ftriebrid) jroar mar 33aufdm)inblern
in bie .£>änbe gefallen, als er 1602 ben ©abriel 93ertajoIu§ unb ftranji§fu$
93rufd)iu3 oon SR an t ua berief unb biefe meinten nur gefdnoinb ben Wecfar
fdjiffbar madjen ju tonnen. Dagegen rourbe unter £er$og 3ol)ann ßxiebrid) ber
Wieberlänber Ingenieur ©erwarb ^f)ilippi 1613—21 mit feinem ©el)ilfen
(SfaiaS oan ber .frulft ber Sdjbpfer ber berühmten l'uftgrotte unb iljrer ©affer =
fünfte, nad)bem ber 3Jieifter be$ .Ipeibelberger ©artend, ber franjöfifdje Ingenieur
unb furpfälftifdje 'öanmeifter Samuel be (£onbe f(£au§), im ©ettftreit mit iljm
1614—16 unterlegen mar.
itom $obe Sd)icft)arbt$ an, ber mitten in bie fdjlimmften ©irren be§ Dreißig*
jätjrigen StriegeS gefaUen mar, bis in bie 3eit be$ fterjogs Gberljarb l'ubtoig mar
toenig 9iaum für neue unb größere fürftlidje bauten. Wur gclegentlid) faft ^ören mir
oon fnrftlid)en *8au= unb ©erfmeiftern, oljne bafj bis jetjt möglid) roäre, ifyre 5Reil)en*
folge unb 3lnfteUungsoert)ältniffe fo toie btetjet ju oerfolgen. 3D^c Warnen lauten:
^iol)ann ipeinrid) Slre^maijer 1642 — 55, bei einer .ßauptreparatur ber ftirdje
in s^eil ber Stnbt tätig; Cberbauinfpeftor unb Dberftleutnant ^ranj 3a tob
Alfons b'^loila (£a Iber 011, ein Wieberlänber, 1660—66; Wattl)iaS
W 0 i f f e n b t c r (= 9Ji a 1 0 c n t e r % 1 665 auäf ü^renber ©erfmeifter ; 9J?attrjiaö
©eifj oon Staffel, geb. 16.56, f 1707 in Stuttgart, tätig bei ber «efeftigung
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564
von ftreub enftabt 1661 — 74 unb oon (Sdjornborf, bei einer $9auorbnung für
95racf enfjeim 1691, 2Reifter be$ SdjloffeS in Otlingen unb eines iturmeS oon
1686 am alten ©d)lofj in Stuttgart, audj Erbauer beS alten ©qmnaftumS
bafelbft 1685 in ©emeinfdjaft mit bem . StiftSwerfmeifter Johannes £eim,
f 15. Januar 1694, im Hilter oon 48 3a^ren (ftig. 44); tfimmerwerfmeifter
^otyann SJtaloenter oon Ulm, f 1685, unb 3fof)ann ^ßeter $ertjler oon
©bringen 1685 — 1717 (f); enbLid) ber ben Übergang in bie neue fiubmigSburger
3eit oermittelnbe ^otjann Ulrid) $eim, um 1695—99 SirdjenratSbaumeifter,
oon 1704 an aber am (Sdjlofjbau in fiubmigSburg mit wirffam, f 1737, ad)t*
unbfed)jigjä^rig.
9lod) weniger ftnb mir über bie SBilblmuer be§ fraglidjen 3«traum untere
rietet. Sir fönnen blofi anführen einen ^af ob (£bert)arb Sdjwarfc 1645— 50
(Ärujifiy in Sdjönaid)) unb einen Benjamin ©rünmalb 1698, ferner, bafj
im 17. ober 18. 3al)rfninbert ^fotyann 9letfdjer, SJlidjael ftränfle unb
SR. $ränfe( (ote(leid)t berfelbe mit bem oorigen) als foldje in Stuttgart lebten.
(Ein neuer SKuffdjwung ber 33aufunft im Üanbe, fowett fürftlidjeS $eretd) im
(Spiele mar, erfolgte mit ber Einrichtung einer neuen 9iefibenj in SubwigSburg
i * ^ ® x i*i
Jifl. 43. Jig. 44. 3riß. 45. Jig. 46. ftig. 47. ^ifl. 48.
unter $erjog Gberlmrb üubwig oom 3al>r 1704 an. Der Dberftleutnant ^Sobann
ftriebridjSJtette, fl714, ooüenbete bas alte £auptgebäube oon Sd)lofj tfubwigs*
bürg. $>ie übrigen £auptfräfte finb aus Italien herbeigezogen. $>onato@iufeppe
$rifoni aus Üaino in ber SNähe be§ ©omer SeeS, geb. 1683, 1709— 14 Stuf=
fator, bann 9lad)folger bes SRette, al§ weldjer er 1716 - 23 bie Sdjlofjfapelle baute,
ben Stabtplan oon SubwigSburg unb tnsbefonbere ben ber Stabtfirdje bort ent=
warf; er ftarb 1735, nadjbem er ftd) unb feinen Neffen burd) ein ©elbopfer an
$ub Süfi oon ber unter Äarl Slleranber 1733 eingeleiteten Unterfudmng losgefauft
^atte. Ülud) ben s$lan jur tflofterfirdje in SBeingarten b,0-t er entworfen. Sein
Meffe, ein SWailnnber Untertan, ^<aolo Wetti, war 1717 oon ftrifom als «au=
Unternehmer beigeben unb ooüenbete um 1718 bas ftaooritefdjlöfjchen , bis 1733
bie bauten am Sdjlofj unb an ber Stabtfirdje ju l'ubmigsburg, fertigte ben SDIarft-
brunnen 1723—24 unb baute bie ©räoenittfdjen Sdjlöffer in ^reubental 1728
unb .jpeunsl)e'm 1729—30. Dieben ilnn wirtte fein trüber Donatus SKid)ar=
bus ttetti, in i'ubroigsburg mehr als StuFfator, fpäter 1737—41 neben bem
Italiener Gmanuel SJJiquini als Cberleiter bei ber i*crjopfung ber 3tiftsfirctje
ju Gl Iwangen, wo er 1741 ftarb. Slu&erbem werben am 3ku bes 8d)loffes
unb bes Aaoovitefd)lbf?d)ens genannt: ber SDknnorierer % Gorbellini, ber Stuf-
fator (Sarolini, bie üWilbbauer (Sarlo ^erretti unb Ticgo (Sarlone, ber
3Rarmorfteinine$ ^io s))tatt)ei. 2. a. u. £. 579.
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Saumtifter unb SBübfautr im Scedartrti«.
565
Unter |>er}og Slarl Slleranber unb in ber erftcn 3eit *>on ^ai"l ©ugen,
1733—42, roar Obcrftlcutnont 3ohann 9lnton o. |j er bort ffirftlicher Ober»
baubireftor. dr erbaute 1735 baS erfte eigentliche ©rabiert)auS fär bie Saline
in Sulj a. SR. unb leitete oon 1738 an bie 23efeftigung§bauten auf Söurg $ohen*
neuffen. Neben ihm rairb 1740—44 als .^ofarcfjiteft Salomo ©ottlieb
S d) ro e gier genannt. $er eigentliche Nachfolger r>. $erbortS als Cberbaubireftor
aber roar Johann <Xl)rtftop rj £)aotb o. iieger, geb. 1701 als <JifarrerSfotm in
bem bamals roürttembergifchen SBeitSroeiler bei $infeL§bäf)l, üfflajor unb fpä'ter
©eneral, juerft 1740 genannt als SJaumeifter ber Äaferne, welche 1775 jur 9lfa-
bemie eingerichtet nnirbe, bann 1746 — 60 als ber Dberleiter beS ©aueS am
neuen Schloß in Stuttgart, 1746—48 auch als ©rrichter ber et», Schtoftfapellc
ü
gig. 49. tfig. 60. &ig. 61. ftig. 52. 5(3. 53.
•
in l'ubroigSburg; 1767 penfioniert, ftarb er 1791 in Subroigsburg. 2lm Stutt;
garter Sd)lofjbau ftanb ihm juerft i'eopolb Metti jur Seite, ein Dritter ©ruber
ju ben jroci oben genannten, geboren um 1705, ber feit 1726 mit ben ©rübern in
Shibroigsburg tätig geroefen mar, 1732 baS Sdjlofj in Ansbach oollenbet, bann
1745 ein Schloß ju (Sfchenau gebaut hatte unb nun oon 1746 bis; ju feinem
TVI-n^HiHSJwl
64.
£obe 18. September 1751 in Stuttgart baute. Sein Nachfolger roar 1752 3ttajor
^ierre i'ouis Philipp be la ©uepiere (1764 (Erbauer beS Schloffen
sJ0i onrepoS, 17«iH in franjöfifcrjc ^ienfte berufen). 1762 f am übrigeng ber Sd)lofj=
bau bura) einen ©ranb inS Stocfen unb rourbc erft 17s2 roieber aufgenommen,
„©aufonbufteur" roar oon 1746 an ein geroiffer $ifd)er, ©aubefinateur (Stienne
£upuis, Üföerfführer ber anSbadjfche $of}immermeifter |> off mann. 35aS Dad)
fertigte 3immermeifter Johann tfeonharb @$el, f 1774 als $ofroerfmeifter.
hieben ober unter ben rjiemit genannten meift auSlänbifdjen £auptlcitern an
ben fürftlichen bauten in ber erften Hälfte beS 18. ^ahrtjunbertS, mit ber mir
unfre überfielt fchlieften, finb von einheimifchen Äräfteu folgenbe befannt: 3"
Stuttgart Sanbbaubireftor unb s}kof. ^ i 1 i p p Oofeph^enifchum 1705—16.
Unter feiner Oberleitung entftanb 1705—14 baS anfangs als Äaferne unb als
ftarbhaus geplante s2öaijenhauS. 2In ber Ausführung roaren beteiligt 1705—08
Philipp s^eter oon ftern, Steinme^; Johann ©eorg ©ügelein, ©au^
meiftereiabjunft unb Steinmc^ (f 1714); Sfleifter Johann Senbel Sorg, als
SBcrfmeiftcretabjuuft f 1713; 3)leifter Steinme^ unb Maurer SBolfgang Ulrich
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566 Hnfcanfl.
Sicher, roatjrf^cinlid) Sof)n bes Steinmetjen 9Jt. üföolfgang 3(d)er, ber 1674
ben 2aufftein in J^ainm, 021. ^broigsburg, fertigte, f 1729; Bimmermeifter
^aul ßlfäßcr, 1713—14 roirb aud) ein SJcaurermeifter Johannes üfteifter
unb ein 3""ntermeifter $ans 3erg &od) genannt; am Bau felbft bat fid) ein
H. F. 1710 verewigt tfttg. 45). Stußcrbem wirb nach 1705 ein geiftlicher 3öerf=
meifter $olber unb ber Stiftsroerfmeifter, feit 1717 fürftlidje Werfmeifter ^ofjann
©eorg Budjfinf, f 1724, aufgeführt.
3n ÖubroigSburg arbeiteten als Steinmetmteifter am Sd)loßbau ©fjriftoph
ftriebrid) 2öent)ing, 9Jlattbias -jpeim, ein (Stuttgarter (Jig. 46) unb Johann
3af ob £eim, bie jroei erften auch am Saooritefchlößchen. Später roirb bort ein
ffiertmeifter ©öfc genannt, ber 1735—39 bie je^tge reformierte $trd)e im Stutt=
garter ifanbljaus einrichtete, unb ein Baumeiftcr 5reu 1732 am Bau ber i'ubroigs*
burger reformierten Äirdje, bie feit 1781 als ©arnifonsfirche bient; 1839 ein 2Jlaurer=
meifter $ anwarb als Grbauer bes ^ofpijes auf bem 9JHd)elsberg. Hon
Stuttgart ift enblidj aus ber fpäteren 3*ü nod) ju nennen Sanbbaumeifter ©roß
oon 3Binnenben, ber 1737—38 bie fteineme Brücfe 51t Waiblingen, 1752
bie Äirc^e $u (Güglingen, 1753— 56 bie ju Würtingen neu aufgebaute, unb als
Bauunternehmer am neuen Schiaß oon 1746 an Johann ©eorg 3 i 1 1 unb
Johann Biebrich Wenning, nach beffen ^3lan 1763—67 angeblich bas Schloß
Solitübe aufgeführt roarb unb ber 1761 ben ©au bes 3agbfd)loffes ©raneueef,
021. sJHünfmgen, leitete.
Hon Bilbhauern werben in Stuttgart ein Sebaftian Zimmermann
1704—18, ein frans #afpar Seefrieb 1718—20 mit Sdjnitjereien am großen
Jaß im Schloß £ubroigsburg, ein Böcfel 1736 genannt, ber erfte unb ber letjte
ausbrücfiich als $ofbilbf)auer. 3n l'ubroigsburg haben mir bie Baumeifter unb
Stuffatoren bereits als teilroeife aud) mit Bilbhauerarbeit befchäftigt rennen gelernt.
2lus etwas fpäterer 3?»t (1760) ftammen bort einige Arbeiten bes Bilbbauers
9Bilhelm Bei) er. - 3>as ftelb, roeldjeS bas neue Schloß in Stuttgart für
biefc Stunft reichlich barbieten foüte, ift unten oon B. Pfeiffer ausfübrlid) be-
arbeitet roorben.
II. Baumeifter unb Bilbtjauer in ehemaligen 5Uöftern bes
Merfarfreifes.
a. 2(ußer ÜJkulbronn fommt hier, roenn mir bie flünftler an foldjeu Älöftem,
bie nicht ein felbftänbiges ©ebiet hott«"/ beffer bei ben Stäbtcn, in benen bie
Mlöfter lagen, nennen werben, nur Xcnfcnborf etwas in Betracht. .frier finben
roir bas Reichen eines Bilbbauers in Stein aus ber ^eit oon 1430 (ftig. 47): an
ber fd)ön aus (Sicbenbolj gefchuitjtcn Sianjel uon 1518 bas eines Bilbfdjnitjers B. L.
i^ig. 48), in roelchem man febon ben 1513 auf einer Arbeit in Schloß (Erb ad)
genannten Bilbbaucr 9H. 33. (= Baftian) t'ofdjer oermutet cjat; roieber 1567
bas 3*ichen eines Bilbbauers (^vig. 49), bas in .frirf au 1585 wieberfebrt: unb enblid)
mag ermähnt fein, baß ber Sflünfterbaumeifter .frans .frecfler in Straßburg,
1622—42, bem fein Sof)n Johann ©eorg 1654—82 in biefem Slmt folgte, oon
^enfeuborf gebürtig mar. Urfunblid) ficher ift, baß ber ftonftan&er Bürger 2SiU
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«aumeiftcr unb 9itbftauer im WerfarfreiS.
567
gflfl. 55.
beim $ied)er bcr ©teinmet} an einem $3au be3 ^ropfteS 8toll$atb 5kuftetter,
ben er begonnen fjatte, 1467 weiter arbeiten ^u bärfen begehrte, alfo ein £eil ber
gotifdjen Umformung am Silofter
auf irjn jurücfgeljen fann.
b. ÜDiaulbronn.
s2ßieba3 befterl)alteneunferer
ftlofter, fo ift 9)iaulbronn aud)
baSjenige, an bem mir bie ®c=
fdjidjte feiner ftünftler am ein=
gebenbften gu oerfolgen unb grofjen=
teils; aud) beren Tanten ju nennen
oermögen.
Sdjon an ben Seilen ber
romanifdjen ftirdje, bie nod) r»or
1 2oo entftanben ftnb, b,at ftd) ein
3J?eifter .£> e r in a n n u 3 mit feinem
äeidjen oereroigt (ftig. 50). $en
romanifdjen Söeftbau be§ eigene
lidjen Älofterö bürftc um 1201 ber
SReifiet oollenbet tjaben, ber bie
beiben portale bes SDurdjgangs burd) itjn mit feinem 2(nfangsbud)ftaben W (tfig. 51 1
unb feinem oermutlidjen ,^eid)en ( Tyig. 52), ber i'ilie, gefdjmücft f>at. 2113 sJDicifter
ber pracfytooUen nbergangSbauteu um 1230, ber IWtjalle, bes füblidjen Äreujgangsi,
be§ $errcnrefeftorium§, ">irb ber mit ben jioei oonein anbei abgefegten
.fialbmonben (ftia,. 53) ju gelten
haben, ber an biefen Bauteilen
mieber unb mieber auf ftonfolcn
fein 3eid)en angebrad)t hat. 3)te*
felben Jtonfolen mit ben £>alb=
monben jeigt fobann bie 33orb,alIe
ber ftlofterfirdje in iH e i d) e u b a d),
£% ftreubenftabt, unb bie Safriftei
in 3Upir5bad), roeldjc bauten
ganj benfelben Stil »erraten,
(o. aud) oben bei 9R aulbronn.)
— Tas .fterrenrefeftorium in
Sftaulbronn mag ein Stteifter
mit bem 2lnfer, bem erften
^eiri)cn auf einem bort befiublidjen
Sammelftein oon ^eidjen ber Bauleute r^ig. 54), oollenbet haben. 0" ber filteren
gotifd)en ^eit, um 1300—30, erftellt fobann >J*rior Saltfjer (^ig. 55) mit ben
SHöndjen fltofen 3 d) 5 n fiel in f*ig. 56) unb ©otfäjlag ben weftlidjen Alügel
bc* .Ureu^gang?. Später im 14. 3al)il)unbert baute, roie es fdjeiut, ein Weiftcr
ftifl. 5«.
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568
Anfang.
mit bem ^eidjen ftig. 57 bie 93runnenfapeüe. Um 1421 — 24 erfolgte bie gotifdje
Umformung ber SHofterftrdje burd) Wcifter ^ertrjolb, einen Saienbruber, ber
uns aud) roieber fein 33ilb in berfelben (Jig. 58) erhalten tjat. $>ie 93ud)ftaben
C. V. S., reelle mit ber ^af)l 1473 an bem fdjönen Sanbfteinfrujifir
in ber ftlofterfirdje angebracht fmb, roerben am etyeften auf ben $Wb-
b,auer besfclben ju beuten fein. 93on ben rjotifdjen Grjorftürjlen ift uns
bas genauere £atum nid)t erfjalten, aber an it>nen bie oermutlircjen
3ig. 57. ^ruftbilber itjrer jroei Sfleifter. $ie SUcnbeltreppe oom ^arlatorium ins
Oratorium rjinauf baute 1493 ber Saienbruber Jionrab oon 3d)mte,
berfelbe roafjrfdjeinlirf) aud) ba§ Cratorium felbft bis 1495 (mit bem ^eidjen
ftig. 59), eine anbere sBenbeltreppe in ber Gtfe jroifdjen 3pred)faal unb .£>erren=
l)aus 1517 ber trüber 31 u=
guftinuS; eine britte um bie=
felbe ßeit, bic einft oom Öaien-
refeftorium in ben ©inter=
fpcifefaal führte unb bereu
©elänber nunmeljr beim 3Iuf=
gang prni jetzigen Mlofter uer-
menbet ift, ein 3)(eifter mit bem
^cidjen Jvig. 60, oieüeidjt eben
91uguftinuS. (Einigemal erfdjeint
aud) an Sauten aus ber 3*it
DDK 1512—21 als ©efeüen=
jeid)en eineS, baS fonft als bas
beS SJleifterS £>anS Sun«
ber er oon Pfaffenhofen
befannt ift, ber ein (£t)örlcin
an ber itirdje ju^a&erfelb
( 1 505) bie Safrifteieu ju 5ßf af=
fenljofcn (1515), SJUgftabt
unb Jpemmingen it. a. a. C. gebaut l)at (f. 8. 555), unb oon bem nidjt fidjer ift, ob
er ber im ©auernfrieg eine grofte Wolle fpiclcnbe 3teinmct> £>anS ©unberer ift, ber
u. a. für beS .H (öfters (£rt)altung eintrat, ober etwa ber ^ater berfelben. 3)er letzte
befannte iöaumeifter im Wolter sJ)kulbronn ift .("»an? deiner non 3d)mie, ber
155<i bas ©efmbcfyaus aufführte. Stil Saittteiftet .£>ans uon ÜDiaulbronn mar
1524 in $9 ü 1)1 im Qkbifrfjen tätig. (Sin SQteijlet ^ ö r 9 oon SRaulbronn leitete
151H (roenu nidjt fdjon 1517) bis 1521 ben Oleubau ber 3tabtfird)e ju $}rüy in
SBdtjmen, ju bem sJ)iciftcr ^atob in 3d)meinfurt ben plan geliefert tjatte.
III. 99atttnetfter unb ^itbtjauer in ehemaligen WeidjSftäbtcn beS ÜHecfar-
treifeS, (rRlingen, .("»eilbronn unb Seil ber 3tabt.
a. Gelingen.
Tie (Sfilinger ftüuftlergcfdjidtfe fällt f aft gaitft mit ber ($efd)id)te beS 33aueS
ber ftrauenf ird)c jufammen. Ter San biefer, b. (). ber Umbau ber fd)on 1267
#g. 58.
3kumeifler unb SJUb&auer im Hedarlrete.
569
befteljenben Capelle in feine jetzige fdjöne ©eftalt, begann feit 1321 unb e$ ift (nad)
o. GgleS ftorfdjungen) anjunetjmen, baf? um 1324—32 ber (Stu>r, weiter etroa*
b,erab int 14. ^a^^unbert unb jebenfalls oor bem Sdjlufj besfelben bie brei öftlidjen
3od)e be§ i'angtjaufes ib,re SMenbung gefunben hoben. $er oermutlid) erfte sJJkifter
in biefer ©aujeit, U l i n, ber (Bteinmetj, f 1359, ftetjt für uns bis jetjt ot)nc fixere
weitere 3tnf nüpfung ba. Sejüglid) bes f olgenben 3Heifternamen§, 0 e i n r i dj, glaube
id) annehmen ju fotlen, baf} fd)on bamals bie fpäter Ijeroortretcnbe enge iHerbinbung
jroifd)en ^rauenftrd)enbau unb lllmer üftüiifterbau beftanb, unb bemnad) jroei ^einrid)
in Clingen unb Ulm rairffam ftatuieren 31t fallen, einen £ ei nrid) ben Sei) am
(ben Söhmen), um 1377—86 (f ), unb beffen <Sotm .£> einriß, ber in ©fingen bis
1397 gerotrft t)ätte , roährenb ber Ulmer Sau 1392 an ttlrirf) oon (Snfingen fam.
©ie fid) aber aud) biefe bi§ jefct nid)t fidjer aufgehellten 3ufammcnhänge nod)
herausftellen mögen, jebcnfaUS mar feit etroa 1397, als e3 fid) in Gelingen um bie
Jortfe^ung bes Saues burd) Einfügung ber brei roeftlid)en ^od)e am Langhaus unb
bamit notroenbig pgleid) um bie ©runblegung unb ba$ erfte <Stocfroerf bes in bie
"Jßeftroanb eingebauten Jurmes l)anbelte, U Irid) oon (Anfingen ber Oberleiter, auf
ftiö. 59. fti- 60. ."rifl. Ol. Jyifl- Jij. 63. Jifl. 61.
ihn ift inSbefonbere ber erfte Jurmplan surücfjuführen, bem feine roieberholte Slnroefem
heit in ben Palpen 1406—08 mit gegolten ^aben mufj. %ik gewöhnlich weilte
er bamals fd)on unb bis 511 feinem Jobe im ;>ahrc 1419 in Strasburg, ©ebürtig
mar er roahrfdieinlid) aus Oberalfingen, C31. Würtingen. Sei ber Slbroefcnbeit bes
Cberleiters mufjte bie 2lusfüt)ritng bes SaueS an Crt unb Stelle burd) einen jicmlid)
felbftdnbigen ballier erfolgen. 5tls folcher ift in Ulrichs $eit ein SJleifter .frans
fturj feit 1411 genannt, fpäter, roic es fcheint, 3tabtroerfmeifter. sJOIit Ulrichs Job
ging bie Oberleitung an feinen geiftesfräftigften Sohn, Matthäus (hifinger, über,
unb biefer behielt fie roieber neben feinen oerfdjiebenen Stellungen als ftird)enmeifter
in Sern, 3traf?burg unb Ulm bis ju feinem in Ulm 1463 eingetretenen Job. 3mmer=
l)in wirb in ber 9lrt feinet Ginmirfens eine flnberung mit ber 3eit anzunehmen
fein. 3Me balliere, SJleifter .frans .frülin, 1424—36 (f), jugleid) Stabtbaüier,
unb sDiciftcr SJtatttjias oon (Anfingen, bcS SHatthäus Sruber, 1436—38 (f)
roerben oon 143o an etwa, bas jroeite Jurmftocfroerf bis ju einem Jeil bes oierten,
an bem bes letzteren 3<?id)en (ftig. 61 ) erfdjeint, roefentlid) nad) ben ^been bes Cberlciters
ausgeführt haben, dagegen tjat ber 1439 oorläufig, 144o bcfiuitio bcftellte .fr a n s
von Böblingen, 3teiume$, „baS sJÖleifteramt bes 2urme§ unb bes buoes" fic^tlid)
in oiel felbftänbigerer Seife gehabt unb bafjer aud) oon 1440 an fein ^eifterjeidjen
(Jyig. 62) roieber unb roieber, vtle^t 1477 an ber iurmpnramibc , als er biefe
OüUenbet hatte, angebracht. 31ad) bem Job bes 9Jlattt>äuS ©nfmger 1463 roar er
olmeljin ooller Hirdjcnmeifter geioorben. Sei feinem Job am 4. Januar 1 482 tonnte
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570
er nidjt nur ben frönen tfrauenfirchenturm unb bamit bie ftirdje in ber #auptfad)e
ooUenbet beu (Sfiltngern hinterlaffen, fonbern aud) einen fdjönen >8albad)in oon 1479
im fübtichen Seitenfduff unb ben 1460—64 erbauten £urm ber tfirdje ju Böhringen
a. b. Silbern. 9ln jenem l)at neben ihm ein iBUbtjauer (ftig. 63) gearbeitet, bem mir
1490 in ftonftan,} roieber begegnen, an Figuren bc§ jübroeftlicfjen s^ortal§ ein
anbrer 5Mlbt)auer i^ig- 64»; biefen finben mir als 33aumetftcr roieber in Stetten,
C31. Gannftatt, 3"f fentjauf en, D31. £'ubroig§burg, unb 1507 an ber Stonftanjer
Stirpe in $ fingen, C3t. i'eonberg, enblid) an einem früher oicllcicht im Streue
gang angebrachten Sdjilb im Sllofter I'ord), fo bafe möglicherroeife ber nachher ju
nennenbe SHeifter £an§ oon Sodjoro Präger biefeS ^eidjenS ift. balliere
erfd)eincn jur $e\t beö £>an§ oon Böblingen $an$ Slurj, 1447—53 unb ÜDteifter
£>an3 |jülin, 1455—60, Söhne ber früher genannten, 1459—63 ein <£>an§
©u gel in, cor 1482 bann ber britte Sotm bed SJceifterS felber, Sur ^öblinger.
^ie (£fjlinger t)aben baS Anbeuten ihres gefeierten ÜDlitbürgerd £>anei ^öblinger
burd) Anbringen etne§ 3eid)eu3 auf ber Stätte feines ($rabe§ in ber ftirche i <yig. 65),
baS jefct freilich an anbrer Stelle ju fdjauen ift, unb burd) einen eigentlichen
© i W i. l
#9. 65. 5i9. 60. ftig. »57. #g. »58. ^ig. »59.
©rabftein (f. S. 1 93) banfbar geehrt. Auswärts weithin ftanb er in hohem Anfeqen,
befonbers als einer ber £>auptbegrünber unb =förberer beS SteinmefcenbunbeS
oon 1459. über fein Vorleben, el)C er firf) in Gelingen fo rühmlich einbürgerte,
ift und nur ein Aufenthalt iuÄtouftanj 1435 unb einbauen irgenbroo an einem
fürftlid) roürttembergifd)en Stau 1439 ftdjer befannt, foroic bafj er befonberS aud)
fdjöne 33ilbqauerarbeit fertigte.
3um erftenmal in £>anS SööblingerS ^eit erfahren mir etroaS aud) oon ben
Stünftlern anbrer firdjlidjcn bauten in Gelingen, nämlid) oon ber Berufung be§
ÜDieifterS #anS oon i*od)oro, Steinmefcen, 6interfajjcn beS AbtS oon i?ord),
1470 jum dteubau ber nicht mehr oorhanbenen Auguftinerflofterfird)e, ber 14H1
fertig roarb.
ÜDceiftcr am ftrauenfird)enturmbau folgte bem itoter 1482 bis flu feinem
lob 1492 ber sroeite Sohn 3Jcarr ^Böblinger, feit 1469 etroa genannt. Gr
baute an ber (Valerie beS fublidjen Scitenfd)iffes unb etroaS am Cftgiebel beS Sang^
häufe*, hieben ihm erfdjeiut i486 fein Sdmmger .£>ans oon Gallenbach ib. b-
Calmbach bei SBUbbab) als Serfmcifter ber ftrauenfird)e. 9)iarr rourbe binnnebcr
auch an ber St. Xionnftusfirdje 14s2 an beren (üblichem SRittelportal oerroenbet
tftig. 66). tiefer loanbtc fid) oon ba an aud) bie ©unft ber G-fjlinger mel)r ju,
fo bafj bie Mirdje 14.H6 Vettncr unb Saframcnthäusdjen burd) ben SMlbtjauer Öorcnj
t'ed)ler aus .£> eibclberg erhielt, fpäter 151S aud) Gborftühle oon ben (Sulinger
Schreinern Antonius ^uol unb .frans ^ed). Leiter rourbe bamals um 1482
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SBaumetfter unb ^Bttb^auer im 9ie<farfm*.
571
am ©eroölbe bcr <)JaulS!trd)e im 3Hittelfd)iff burd) einen 9)?cifter (Jvig. 67) repariert.
1485 roirb als Stabtroerfmeifter ein .jpanS oon 35onjborf, oteinme^, genannt, ber
üd), rootjl oergeblia^, um ben Sau beS $tircb,turmeS in Weil ber Stabt bewarb.
$er £>auptbau aber rourbe um jene .j}eit für Gelingen ber ber neuen Spital
firdje 1485—94, 1495 eingeweiht. Seine Oberleitung führte ber brittc unb
tüd)tigfte Sotm beS -IpanS oon ^Böblingen, 3Jiattf)äuS 95 ob tinger, oon Ulm aus,
roo er feit 1478 feft angeftellt mar. $nm auSfüfyrenben Mattier beftellte er 1485
ben feit 1482 als foId)er in Ulm roeilenben oierten trüber, Sur SJöblinger.
tiefer, bem baS in (Sulingen, Uberlingen unb an ber Jurdjc ju Dettingen bei
Gelingen fid) finbenbe ^eid)en ftig. «8 angeboren roirb, rourbe inbeS fdjon 1487
Serfmeifter am $om ju Äonftan* unb blieb eS bis ju feinem Job 1502.
3fo feiner «teile rourbe ber 3dmnegerfolm beS £anS Soblinger, 3 teptj an
3Baib oon Walbborf, 1487 ^Ballier am 3pitalfirdjenbau, ben er aud) 1494
glüeflid) fertig brad)tc.
3d)on feit 1492 aber nad) bem Job beS sJ0krr ©öblinger roar 3Baib juglcid)
jum Serfmeifter ber ©tobt an bem 5rauenfird)enbau beftellt roorben, roo er 1494
tt: (U 4 £ ^ ä
5>9- 7<J. 5'8- 71. ftifl. 72. Jifl. 73. &ifl. 7-1. Jifl. 76.
ben Oftgiebel beS 2angb,aufeS ooüenbetc (f. 3. 191) unb 1500 am 2tbfd)luft beS Zor-
baus tätig roar. 211$ Silbljauer l)at er fid) am Jaufftein ju Sangen, C31. (Sann*
ftatt (1491 95) oereroigt. 1501 fing er an, bie Hirctje in ftöngen neu ju
erbauen, mufjte aber 1502 feinem Sdnoager in Äonftanj als Werfmeifter beS
DomS nadjfolgen, als roeldjer er 1504 an 3Beifjnad)ten bort ftarb.
9ln ber <5**auenfird)e roar feit 1495 ber aus Ulm oer jagte ÜDiattljäuS Söblinger
als eigentlicher Stircfyenmeifter unb Cberleiter eingetreten. Gr galt fidjtlid) trotj bcS
UnglücfS am Wünfterturm immer nod) oiel, rourbe er bod) oon Gelingen aus 1496
nad) (9m unb erbeten, als ein Jurm ber .freiltgfreujfirdje 3d)aben genommen Imtte,
ebenfalls 1496 jum Sau beS (£fjores an ber 9JJartinSfird)c in üflemmingen, ber
1501 fertig roarb, 1501 oom Iperjog oon Württemberg in Urad), 1503 oom
SWarfgrafen Gtjriftopf) oon Saben ju iHat gejogen. 3>tc (Sulinger fjielten aud) iljn
nad) feinem Ableben im 3al)r 1505 ber ©b,re eines ©rabfteincS in ber grauen*
firdje für roürbig, f. oben 3. 193.
Die letjte £>anb an biefe 5lird)e bat ber 3ol)n beS ."paus, Xtonnf iuS (sJt i f i)
Söblinger gelegt, ber 1 501- <>4 als Saüier an ber fttrdje ju .Höngen oor*
fommt (bort am Gfjor fein oerinutlidjeS 3eid)en Jyig. 69), 1513 am l£l)or ber
ftrauenthdje als Werfmeifter, 1514 15 ober 1516, roo er ftarb, banebeuals Weiftcr
au ber ftiretje *u 3tocfb.eim, 031. Sracfcnljeim , unb bann Üflcifter UJiarr oon
Stuttgart (f. bort), 1516 - 22 in (Sulingen als 3teinmet3 unb Serfmeifter *u
bcr 3tabt unb unfer lieben grauen ftapeltfirdjc angeftellt.
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572
$ier nennen mir rooljl am beften aud) gleich als letjte SluSläufer ber jünger
ftünftlerfanulie «öblinger einer So^n be§ 3Jtattf)äua, £an$$öbtinger 1501
—11, (#ig. 70>, ben 3Jleifter be$ Saframentyaufe§ in «Opfingen 1508—10,
unb bann ben SHcifter (f. o. S. 131 ff.) be3 root)l nidjt oor 1510—20 entftanbenen
SaframentfjaufeS in bem oben genannten Stoetze im, ber nad) feinem 3c^cn
(ftig. 71) ein 9?ad)fomine be3 Stephan 2Baib gemefen fein mufr
Üölit bem (£nbe ber fird)enbauenben 3^it treten aud) in ©plingen an bie Stelle
ber Ätrdjenmeifter bie Stabtroerfmeifter, bie oom 16. $al)rl)unbert an übenoiegenb
ber 3immerjunft anjugebören pflegen. 2Öir fennen oon tynen einen 9tteifter & a n 3
ßimmermann 1501—03, möglidjenoeife ber #an$ $>aupt oon (Sulingen,
Zimmermann, ber 1531—37 unter ben Stabtioetfleuten in Straßburg oorfommt,
ober beffen "Jtater; femer Ulrid) Stollenmeqer 1515—23: bann -franS 5Watt
1523- 26 unb -£>an3 $>ol5apfel 1533, Unterbaumeifter unb Stabtroerfmeifter
(Cberbaumeifter pflegte ein sJiat$mitglieb p fein). 1549 muß bei ber 3lu3befferung
beä Sübturmsi an ber 2>iongfiu$fird)e ber Stuttgarter SBerfmeifter, £>ans
oon ^euerbadj, aushelfen, ^n SRa oensburg erfd)eint 1526 ein 53ilbl)auer
7vt3- 7*5. TyiQ. 77. *ifl. 78. ^ifl. 7». ^ig. «0. Jiß. 81.
3>iout)fius Stecfer oon (Sbühöcii. 3ln einem ©rabfteiu ift 1650 eines $ilb*
f)auer§ 9W. $ f i ft e r gebadjt. 1 705— i »8 mar 3 o 1) a n n 3 a f o b » ö r l au$ S t r a fr
bürg «aumeifter unb Stabtroerfmeifter in (Sulingen, mieber ein Steinmet}, ber fpäter
in UJerbinbuug mit «aumeifter v$eter ^oac^im au$ bem Vorarlberg ba£ oon
biefem 1 705 angefangene große ($cbäube beS Cberamtsigerid)tsi, früheren Matfyaufes,
f. o. S. 210 f., baute. Überhaupt fdjeint im 18. ^o^rtjunbert ein geroiffer Sluffdnoung
ber $aufünftler in (Sulingen ftattgefunben ju (jaben. (£s befommt jet$t 1727 ber
(Sulinger «ffierfmeifter SNicfjael ftotljacfer bie iReftaurattonSarbeiten an ber
9Harienfird)e in ^Reutlingen nad) bem Stabtbranb oon 1726 ju leiten, unb 1743
fül)rt 3o^nneS 9iotl)acfer, Stabtroerfmeifter in (Sulingen, bie fteinerne "Brücfe
über ben 9iecfar in ber Stabt Sulj auS. 2llfo l)at Württemberg nun (Sulinger
sJ)ieifter entlegnen fönnen. £as 3?id)en bee letzteren (?yig. 72) fdjeint oon bem,
baS an ber (Valerie ber <yrauenfird)e mit ber 3«t)l 1714 oorfommt (#ig. 73), ab*
geleitet p fein.
1>. .jpeitbronn.
über bie SJleifter in .fteilbronn tonnen mir bis* jet3t nod) oerbältntemäjjtg fefyr
roenig fagen. 3">ei unbefannte iDieifter (ftig. 74 unb 75) fd)eincn ftd) um 1300
an ben tffjortiirmen ber .Vttliansfird)e oereroigt p t)abcn, ein anberer 1392 am
„©ötjenturm" (Jyig. 7ii). 3uerft roirb 1444 am Jtarmeliterflofter ein SReifter #an$,
Steinmet}, genannt, ber bann 1451 and) baS Saframenttjau« in SB impfen a. 33erg
ausführte. Willem nad) ift es ber I4*»h an ber Htrdjc besjelben JUofters genannte
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JBöumeiftcr unb Silbfauer im Necfarirciä.
573
Diester £>an§ oon 3JHngot§t)eim (in 93aben), ber, nad)bem er roteber bi§ 1455
in ©pcier gearbeitet b,atte, oielIeid)t fdron oon ba an, {ebenfalls ober um 1464
auch; ber 9Reifter.beS #auptbaue$ in #eilbronn, nämlich, ber ÄilianSfirdje mar unb
ben <5b,or bort baute. Mur als Ratgeber für biefen $au mar 1480 ber 2(ug§burger
©aumeifter 93urft)arb (Sngelberg oon Cornberg (f. aueb, Ulm) berufen. Sei
bem SWeifter ^einrieb, ftugler ober @d)fer (3eicb,en §ig. 77), ber 1480 ffird)en=
meifter in Üttörblingen rourbe, ift e$ roenigftenS nic^t ftdjer, nenn gleich roatjrfdjein*
lieb,, bafj bie ÄilianSfirdje ber 33au in $etlbronn mar, bem er 1479 oorftanb.
1501 — 09 (•{-) treffen mir b,ier einen 93ilbl)auer 9Heifter <£>an§, Steinmelj, ber roab,r*
fdjeinlid) 1501 ben Äreujberg in Stuttgart, flauer 1505 ben (Sntrourf jum Ol*
berg in Speier unb 1507 ben Olberg in Sauf fen a. 91. gefertigt b,at. Sin neuer*
bingä oon einigen Äunftforfdjern al§ ba§ be§ berühmten Sürjburger $8ilbt)auer§
$ill fötemenfdjneiber, unb jroar als fein fdjönfteS bejeidjneteS SÖerf, birgt bie
ÄilianSfirdje in bem gefdjnifcten ©otteSfdjretn oon 1498. @ine anbere befonbere
3ierbe ber ftilianSfirdje, ttjr £urm, rourbe 1513—29 oon bem feit 1507 an if|r
tätigen 3J?eifter .jpanS Sd) meiner oonStöcinSberg ausgebaut, auf ben ba§ am
5t8-«2. #fl-88. 319-81. JtQ. H5. 86.
$urm oorfommenbe SBruftbitb unb 3ctd)en (<VtQ. 78) ftd) bejteb,en roirb.*) 1579 — 80
fällt Fertigung ber Äanjel unb eine teilroeife Umarbeitung be§ SangfyaufeS ber
Äirdje burd) öipfer Äonrab $Be$ner oon Stuttgart. 1557—65 roar Stein*
mefc »altb^afarsBolff ©erfmeifter in £eilbronn; er baute feit 1557 an bem
1564 oollenbeten Sdjlofj 9teuenftein. 1569 werben ein ÜBaumeifter 3acd)äu3
$8 o gier, ber aber oielleidjt 9iat3mitglieb roar, unb o ergriff ber Altere erroäfmt.
3ln bem 1579—82 ausgeführten 33au bes SHatljaufeS roerben aufjer bem
©aumeiftcr (ftäbtifdjen Saubeputierten) 2;aoib Äugler (1580) bie Steinme^meifter
■frans $tur$ (1580 unb 81) unb, mein" beratenb, Q3aftian SJianer, als 2luS=
fütjrer beS SHattjauSgangS (1581/82) ber ^öilb^auer SlbamüBagner genannt. 3)aS
am ©au angebrachte ©ilb beS WeifterS ift leiber beS WopfeS beraubt, fo bafj man
nid)t feben faun, ob etroa ber an bem 1589- -93 erbauten 9cebenflügel abgebilbete
ißaumetfter,**) ber, nad) bem gleiten ßeidpii (#ig. 79) ju fdjliefjen, aud) baS
Cberamteigebäube erftcllt ^at, ber gleiche roar, roic am 9Jatb,auS felbcr. (£S ift
babei oielleidjt et)cr an ben 15H8 genannten sJCßerfmeifter ftanS Stephan (f.
S. 256) *u benfen.
3ulet}t erfährt man etioaS oon einem £>cilbronner ftünftler 1602 gelegentlid)
beS .fpeibelberger Sd)lofrbaue$, nämlid) oon einem 33i(bl)auer ^afob sJ)füller
*) $al. Dagegen S. 253.
*f) 2ltmierf. Tie Slrt ber "Jlnbriiigung erinnert an bie ?lbbtlbuttfl See« am Cuft^au* ; ber
%rad)t »ad) füiutte man aber aud) an einen ^üraermeifter ober bergleicfjen beuten.
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574
(SHiler), bcr 1598 ein grojjeS Doppelepitapfy nad) Oppenweiler lieferte. Dagegen
ber ÜJHeifter best ftriebrid)§bau3 in |)eibelberg (1601—11), 3»^onne§ Sd)od),
früher (1582— 87) in Strasburg tätig getoefen (ftig. 80), t)ielt ftd) nur oorüb«*
getjenb 1601 in #eilbronn auf.
Um 1681—85 fdjeint ein Stabttoerfmeifter S. H. B. (ober S. in H(eil)B(ronn)?)
oben am Jurm ber $ilian§fird)e eine töenooation geleitet ju {jaben (^ig. 81). 1728
madjt ein Skumcift« SDtener aus Strasburg ben *plan jum #afenmarft§turm.
ftig. 87. 3«9. 88. &ig. 89. #g. 90. $ig. »1.
c. Söeil bcr Stabt.
3um ©au bei (toeftlidjen) Slird)turm§ mürbe 1485 ber (Sulinger Serfmeifter
.£>an§ oon 3)onjborf empfohlen, infdjriftlid) aber legte |)än3 Ii n oon.£>eim§*
t)eim ben ©runb jum £urm unb ooHenbetc itm beffen (gleichnamiger) Solm. 93ei
bem gotifd)en Umbau ber eigentlidjen Hirdje oon 1492—1519 mar, nad) ÜDleifter»
fdjilben ju fcfjlie^en, ber fürftlidje ©aumeifter 2llbred)t ®eorg oon Stuttgart
ber Oberleiter, ioäf)renb in bem ben (Sljor 1519 ootlenbenben 3fleifter mit bem
Sdjilb ftig. 16 unb mit bem SBruftbilb' bafelbft SDleifter £än§lin oon #eimSf)eim
$ig. 9J>. ftig. 93. Jtg. »4. ftig. 96. #g. 96. ftlg. 97.
ber Soljn 311 erfennen fein mödjte unb bann in bem 3?ater ber SHeifter in ber
ftirdjc ju (Sffringen, 031. sJkgolb, mit bem Sdnlb ^ig. 15 gefunben werben mag.
15H5— 1603 ift SBerfmcifter .jaanö De der tjier tätig (Jig. 82), ber 1585
bie Äirdje in Sdjaf Raufen, 091. Böblingen, oergröfterte, 1585 tjier am $auptturm
reparierte, 1588 ba$ ©iirgerfpital erbaute unb 1603 ben ©ärenbrunnen erftellte.
(Sin älterer Bernmnbter (Bat«) oon it)in bürfte ber in Bertlingen 1576 befugte
L. I). (ftig. 83) fein.
sJlls oon Ijier gebürtig ift ber Kaller Serfmeift« ©ern^arb flrebS
1610— (f)i 626 be.seirfjnet. Das pradjtoolle töenaiffancefaframentlmus für bie ttirdje
fertigte 1611 ber Stuttgarter ©ilbtjauer ®eorg SJiiler. (Sbcnfo fährte eine
.fmuptreparatur an itirdje unb Siirdjturm 1655 ber fürftlidje 33aumeifter £>einrid)
5i v c Omaner in Stuttgart aus.
IV. ^ereinjclte ©aumeifter unb "öilbtjauer im 3lerf arf rei§.
3Iu« bem 13. ^abvl)unbert wirb in feiner erften .fmlfte ber am Sompanon
ber Stabtfirrfje ju Reinsberg genannte (ionrabus Ijier ju nennen fein, bem
33aumetfter itnb 33UbIjau«r im WtcfarfreiS. 575
ba§ Reichen $ig. 84 baran jugehören fönnte; fobann 1285 ein Stemmet} 93ol$o in
ftrauenjimmern, 091. $racfenheim. 9lu§ bec erften |)älftc bces 14. 3ahr;
hunberts mag ba§ Reichen 5>9- 85 hier angeführt toerben, als baSjenige unter
ben ganj eigentümlichen Scf)tlb* unb £elmjeid)en an ber sJiegi§roinbi8firche ju
Sau ffen a. 91., roelcheS am elften auf ben ©aumeiftcr weift. 9lu§ ber sroeiten
Hälfte werben jum 3ahr 1384 ein „#ohenacf er, ber Stturer" unb ein „Walter,
3immermann" als ©efangener in (Snjberg, 03t. Üflaulbronn, genannt.
15. Saljrljunbert: 1422 in Plochingen, 091. Gelingen, ber 3Reifter mit
Tfig. 86, oielleicht namend SRunber. 1439 am £urm ju (Scfjterbingen, 091.
Stuttgart, ber 3Heifter .g> einriß (gig. 87). Um 1439—54 am fiettner $u
93önnigl)eim ein v3ilbhauer (Jig. 88), ber um 1438 als ©efelte an ber grauen*
firdje in (S§ l i n gen arbeitete, 1468 bie Safriftei ber Stabtfirdje in Wimpfen a. SBerg
(Reffen) baute. 1453 in Pfaffenhofen, 021. v#racf enheim , ein iDtanljer, 1455
in Teints ^eim, gleiten OberamtS, ein penich. ©n 9tteifter 93atthafar oon
Horrheim baute 1458 bie Äirdje in ÜKüIj Raufen, 091. Vaihingen, 1459 bie
Tvifl. 98. Jig. 99. Jig. 100. tfig. 101. 5»g. 102. ftig. 103. {Jig. 104.
in fiomersit)cim, 091. 3Haulbronn , 14H3 an ber in Siefenbronn Cöaben), oiel*
leid)t al§ ^öalt^afar, SRurer, in Pfaffenhofen, 09t. v33racfenhetm, 1460—81.
Skbeutenbere SHetfter, über bereu 3ufammenbang mit ber Stuttgarter ^Saufctjule
noa) nid)t3 feftftetjt, fmb um 1480—1520 in Waiblingen unb Umgegenb tätig:
1) ÜDieifter peter oon San, roie ich für bie richtigfte Scfung ber fduoierigen 3n=
fdjrtft in ^eltbact) halte, ober Gannftatt (?) $auptmeifter an ber äußeren ftircf)e ju
Waiblingen um 1484—89 (Reichen £ig. 89), «Weifter in Hegnach, 091.
Waiblingen, 1485, in £e Ubach, 091. Gannftatt, 1519; 2) in »ittenfelb, 091.
Waiblingen, 1483, unb am $raucnd)örlein unb ber Safriftei ber äußern Hirdje in
Waiblingen ein SJteifter mit Reichen $ig. 90, allem nach ein C. B ; 3) sJÖ?eifter $ a n 2t
oon Ulm (Reichen $ig. 91 unb 92), drbauer be§ 9connenfirchlein3 in Waiblingen
1496, ber ftird)en in 9Ubingen 1500, Slornioefthcim 1516 unb Oßweil,
biefc C9t. Subroigsburg. (Ob bie Waiblinger Shtonifien raenigftenS fo roeit recht
haben, baft ber Umgenannte ein |>an3 gelber oon Ulm mar, ift nicht gefiebert.) On
Münchingen, 09t. l'eonberg, treffen mir juerft 14H8 neben ober unter 9llbrecht
(9corg, bem er bie Einrichtung einer Seitenfapellenreibe am £anghau3 abgefehen
haben roirb, fonft aber in feinem WirfungSgebiet ferner fteht, ben bebeutenben
Meifter SBernbarb Sporer (£ig. 93), welcher weiterhin als ÜUlitgefelle be$
9Jieiftcr§ ^pan§ oon 9lurach, ber feit 1480 genannt ift, oon 1491—1501 ben
14r,4 begonnenen Oceubau ber Stiftefirche in € bringen aufführte, roahrfcheinlich
auch, bie Kirche in 3l*fclb 1491, erft oon etwa 1500 an big 152<> £auptbau*
meifter an ber Stabtfirche in Wimpfen a. ^erg (ßeffen) mar unb baneben um
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576
1514—20 in ©crjroaigern, 091. 93rarfenl)etm, rao er ftd) jugleid) al§ tüchtiger
33ilbl)auer seigt, einen gelungenen Grroeiterungäbau ber Sirene erftellte. 1494 roirb
an ber SBefeftigung oon .£>orrl)eim, 09t. «Olingen, ein SJaumeifter %atob
©teinlin ermähnt. Um 1500 ift ber SHeifter mit bem 3eid)en £ig. 94 in ^leibel§*
h,eim unb SBeiler jum (Stein, 09t. 9)Jarbad), foroie in £>eff igb,eim, 091.
iBefigfyeim, tätig. (Sin 2J?eifter h. b. mit 3«d)en gig. 95 am (nidjt erhaltenem
Clbcrg ju (£d)tcrbingen 021. Stuttgart, an ben Jtirdjen in (Sb erb in gen,
031. 9}ait)ingen unb ^^irfen^aufen, 09t. Nürtingen, b,ier 1500, foroie am
Jfreujfirdjlein in Nürtingen f elber.
16. ^abr^unbert. 9lid)t ganj fidjer ift ein £an3 $ain (? $mnn) 1513
in 9Jtöcfmüt)l, 09t Dierfarfulm ($ig. 96). ^immermeifter Urban #cfj oon
SB int erb ad) 1534 am 9iatbau§ in ^eutelSbad). 1539 roar an ber früheren
%33urg (SberSberg bei Sontheim, 091. ^eilbronn, ein fteutfdjorbenslmumeifter
Slafcar #aberforn tätig. 3ln ber Äirdje in 93rettad), 091. s3}ecfarfulm , ift
1578 eines 9Heiftersi Clement «oef gebacht (ftig. 97), in $efigb,eim eines
ftig. 10B. gfg. 10«. ftig. 107. Sifl. 108.
Martin SJietjger al§ (SrbauerS ber fteinernen (Snjbrürfe 1581; in .frod)borf,
091. 33ail)ingen, 1582 an ber ftirdje eines ^erg .jpa^ ju iöeutelsbad) (ftig- 9S);
im gleiten ^ab,r an einem froljtjauS in SHttenfelb, 091. Waiblingen, eine?
3afob .^ecter, (ftig. 99) unb £ang! Stoib (gtg. 100), bereit ^eic^en auf
3immerroerfmeifter fdjliefjen laffen. 1588 erteilte ein SBerfmeifter $an$ (Srnft
oon dleuenfUbt, 091. Dtecfarfulm, neben £>an$ iHubolf oon 9ttoSbad) ("öabeiu
unb £>an$ Stephan oon .£>eilbronn ein ©utadjten über 9J?auerbau im Älofter Stmpfen
im £al (.ßeffen). (Srfterer madjte 1586 Stcinme^arbeiten für c. t'u^en in ^edjingen.
$a$ Watbaus in^ellbad), 091. Gannftatt, tmben um 15«8— 1610 bie ÜJlaurer
SDJidjel $aug oon Jyellbad) unb ©corg Jylad) oon Gelingen gebaut, £cr
Ufffirdibof in (Sannftatt enthält bas ©rabmal eines Steinmetjen © corg s3ftaier,
f 1597, beffen ^eidien ftd) mit bem mittleren be* in Jvig. lol abgebilbeten 3d)ilbe*
an einer .ftoljfäule in ©enblingen, 031. Gelingen, beefen roürbc, roäh,renb bas
untere bae rebenbe Ortsroappen, eine 2ßinbe, barftellen roirb. ©in £an$ Saier
baut 159« ein £reppentürmd)en an bem Zum ju ©üglingen, 091. 'öraefen-
l)eim, an. 8 ein ^eid)en iJvig. 102) bietet im* burd) bie bau^mari'cnätynlidje v#e=
banblnug, bnfj unten bie Oiamcnsinittalcn H. L. in ba§ 3cic^cn felbft oerrooben er=
fdjeinen, nidjt neben ihm fteben, bie erftc Spur be§ ßerfaHS besf Stcinme^eirijcn-
roefen* mit ber allmäljlidjen 9lnflöfung bes Strafiburger .futtteuoerbanbes.
17. 3al)rl)unbert. 1604 bauen bie Maurer ©altljafar £otberriebl
unb ©eorg Hartman u einen .Udler am ^fanliau* in Wroftglattbad), 031.
Vaihingen. 1614 arbeitet in 2ürrmenj ^immermeifter ^ctc\ s))la\)v. ;)n beu
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^oumeifter unb ^ilbfyauer im SledarfreiS.
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unter Sd)icff)flfbt tätigen ÜUleiftem muffen bie *n>ei gehören, bie ibre näd)ft ocr=
roanbten ^eidjen, ber eine (ftig. 103) am iKatljauS in ^Bolf^fc^lugeu (16os)
unb ben s45farr^äufcrn in Unteren fingen, 091. Nürtingen (1617) unb iKuit,
091. Stuttgart, ber anbere (ftig. 104), roie es fd)eint ein .T. F. H. E., mehrmals
in 93aif)ingen a. Q. (1617) unb in 3er«tl)eim, 091. 9kif)ingen (1619) an=
gebracht ^aben. (Sine Sappentafel am iHatlmus in So(fsfd) lugen oon Hio.s
nennt jioei SWeifter l)ier: *Ui i etyel ftnell unb $erg s3ftercfltn, unb bringt für
ben (enteren bas 3*id)en ftig. 103. !$m ^at)r 1620 ift 3™ "5 Sief er mann als
Serfmeifter in $J r a cf e n i) e i m ermähnt, 1 62 1 28 Serfmeifter ^afobu«©abler
(Jig. 105) in ftornroeftfyeim, 09t. ßubrotgsburg, u. a. am Äirdjfjofportal bofu*
mentiert; am Äirrfujof in Schillingen, 09t. SRaulbronn roirb 1671 ein .ftans
.£> oft uermutet. Gin portal in Saiblingen nennt 16so einen Steinfwuer
©eorg Sllejel). (Sin «ilbbauer 0. ©• H'ranj fort, nad) allem nun 3)larbarf>
aus:, in ben 3al)ren 1686 91 roeitertjin nad) ftleinbottroar, 091. sJflarbad),
unb fünfter, 091. (Stoilborf, geroirft ($tg. 106). 9lm Sieberaufbau ber Stabt
Sinnenben trat 1696 ^otjanneS (Hüft (ftig. 107), Waurer unb Steinmauer,
f 1722, mitgeroirft. (Sin $olsbalfenl)aus in ©in beifingen nennt 169« bie
Itfmmcrmeifter 3<*fob '-Bobner oon sJ9cagftabt unb 93altf)es ''Bobner oon
Benningen. 9tu ber Sieberf)erftcllung ber 1693 aufgebrannten Stabtfirdje in
«ai fingen a. (£. arbeiten oon 1698 an bie bortigen SWeifter : & a u S Gbriftopf)
Sdjneiber, Maurer, l*orenj s$l)ilipp, Steinmauer; femer .ftans ;\afob
Sdjott unb £ans (Seorg Sdjott, trüber, $ernt>arb Surs unb sJHflaus
örimm, ^immerleute; aufcerbem ^immermeifter 9lnbrcas .ftänlin uon flutte
lingen.
in. 3at)rl)unbert. SJteifter Wartin baut 17«»:j ben als Mirdjturm
bienenben oberen Sorturm in Oicuenftabt, 091. Siecfarfulm: (3immer*)Sert
meifter Widjael Staf)l oon Böblingen 1707 ben oberen 9tbfd)lufj bes bortigen
Äirdjturms. «on bem $ilbl)auer J. F. R. (ftig. l<>8) finben fid) ioot)l mit ber 3eit
nod) mein* 9lrbeiten, als bie jroei befannten in Sersljeim, 091. 9kit)iugcn <1715i,
unb in Schnaitt), 091. Sdjomborf (1728). ©in (fürftlidjer) 9auntetfter Wifolau*
ftraft mirb 1737 beim 33au oou s^ürfd)gängen für ben -Iperjog bei Böblingen
ermähnt. $ic Serfmeifter 9lrnolb unb £>eimbfd) aus Stuttgart madjeu ben
sJJlan ju bem prädjtigen 9iatl)aus in Sd)roäbifd)^aü , erbaut 1732—35. Sir
fd)liefeen mit bem N^aumeifter 9lnton $aaf oon Sartl)aufen, ber in «önnig=
beim, 091. «eftgfjeim, 1756 bas Sdjlojj (je$t Saubftummenanftalt) unb 1765—67
bas SHattmus gebaut Ijat. - ^ergleidje aud) bei ben betreffenben Ortfdjaften.
f aiiiu«. Xenfmofer auö ©äriumbirii. Jitrfottrcis. :\~
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II.
SSautneifler 11116 3ti(ö(aiter
von Iu6ipiöis6urg wn6 $tutt$avt im 18. 3a£r$un&ert.
Bon Bert Olli Pfeiffer.
Die ©rünbung von i'ubroigSburg 1704 unb bie $luff)ebung ber Äorlsfdjulc
ju Stuttgart 1794 ftnb bie beiben vJ3ole, &roifd)en rodeten fid) bie Shmftberoegung
beä 18. ^aljrfyunberts in ben genannten 9lefibeiijen aufreihen läfjt. &nnäl)ernb in
bie «»litte fättt ber Baubeginn be8 Stuttgarter SHefibenjfdjloffeS (1746). Unter
<$berb,arb fiubrotg rairb t)auprfäd)lid) burdj italtenifdje ©inroanberer bie ©aroetfunft
in 9ütn>ürrtemberg fyehnijd), unter #erjog ftarl machen ftd) franjöftfdje (Sinflfiffe
unb bog: iRofofo geltenb, bis enblid) einige begabte, in Italien roeitergebilbete Äarl§=
fd)fller einer flafftjd) abgeflärten Jormentoelt jum Durdjbrud) oetfjelfen.
'Jim Anfang unjereS 3"t"i>""$ erfdjeiut ali ein ikumeifter von ielbftänbiger Begabung
ber Schöpfer be* älteren frauptgebäube*, be« iog. alten Corps de Logis, im Sd)lofc )u Subroig*.
biira (1704 ff.), ber Hauptmann, lulefct Cberftleutnant, 3oftann5riebrid)^ette (t auf
einer 'Heifc in 9iancu am 9. 'lejember 1714). Slufeerbem t)at Slette n>ob,l ben Umbau be« §err«
id)aft#gebdube§ in bem oon (iberlwrb Öubroig beoor$uflten 93abe Seinacb auSgefü&rt unb int 9iedav=
frei* mehrere fianbftfce für ben »bei errichtet.
©leiefoeitig mit Wette mar ^ofcann Ulrict) $etm (geb. um 1669, t in Stuttgart 1737),
cljne 3«>eifel ein So&n bes oben genannten 3ob.anne« $eim unb feit 1695 al* Äirdjenratt-iöau'
meifter in Stuttgart genannt, am Sdjlofibau ju t'ubroig«burg al$ fürftlidjer ©au« unb Werlmeifter
tatig (1705 ff.). — Gin „flrd)itett" 3ofjann Jatob Sänger lommt 1715 cor, ebenjo ein ©aumeifter
Wibmann, ber ba* ÜJtauerioerf am Scbjofi birigieren joQte.
Gin bfroorragenber SReifler be* Staroct ift iobann Tonato ©iufeppe 5rü"ni, geb.
gegen l«8Ji \\i Üaino im 2ai ^uteloi jit>üd)en bem (Jorner- unb Suganeriee, 1709 al4 Studator
aus HJrag uacb l'ubroigSburg berufen, jeit 1715 Stoumeifter, 1717 ißaubireftor, jeit 1726 mit bem
:Hang eines Cbeiitlciitnant*, 7 ju iiubii»ig*burg am 29. Wooember 1735. Ilbgefeljen pon feinem
auf ein beidjeibene* l'iaf? jurüdjufü&renben Anteil an ber großartigen 1715—24 erbauten ßlofter*
fird>e in Weingarten ift iyriiouie Wirfjamfeit in £ubn>ig«burg sufammengefapt ; fein Werl ift
namentlich bic Soblofifapelle (1723 eingeweihl) unb ba4 9Jcuc Corps de Logis beS Scblofie*
(1725—33); »einet cui* ftaporitefd)lbf?«yn (171«), ber Stabtbauplan von ^ubroigSburg unb bic
Stabtfircbe (1718—26). — Seine Dabigleit $u eigenartigen Oieftaltungcn im Kleinen bat er an
Dem reijenben ^ancritejdilöfidieu bargetan, jonft roirtt et mehr bureb, großen Wurf in !8ef>errfcbuug
Der ^aumafjen.
lurd) »yrijoni - mit ihm mar 17<W ein weiter nicht genannter Studator 2boma3
colbati au* 'Jkag berufen uovbcti — fam eine arofie Wenge italienischer Slünftler unb §anb-
roerler undi Württemberg, y.unädift m tx ieinen Neffen ^aclo 5K«tti (geb. )u tfaino 1691)
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Baumeifter unb Bilbb>uer.
579
aus 2Bten 1717 als Bauunternehmer bei. SRetti oollenbet baS ftaooritefcblajHhen , errietet 1723
bis 1724 ben Diarttbrunnen , führt als Oberbaumeifter 1725—38 bie Erweiterung beS Scb>ffeS
burdj, ooQenbet 1730 bie Jürme ber Stabtfirdje. 3m großen unb ganjen nur auSfÜhrenber Bau«
meifter, b^at er böchfan« bie jietnlitt) einfachen Scblöffer in ftreubental (1728) unb fteimSheim
(1729) nach eigenen Plänen errietet. Sein jüngerer ©ruber Ceopolbo SRetti (f. u.) baut gegen
1730 an ben lürmen ber Stabtfird>e. @in britter Bruber ®onato SRiccarbo SRetti*) (geb. ju
l'aino 1687, f in Gllroangen 1741), an ber ^aoorite, am Scblojj, an ber Stabtfircbe als Studator
ocrwenbet, tritt fpäter felbftänbiger auf in ber Beränberung beS Snnern ber StiftSfircbe ju (Sfl>
wangen. Stndarbeiten liefert in fiubwigSburg auch ein gewtffer Garolini; Diarmorterer mar
^rifoniS Scbmager ©iacomo Antonio (Sor bell int (1674—1742, auch in B3eingarten tätig),
Diarmorfteinmefc ?ß i o Dia tt bei. 911S Bilbbauer finb ju nennen Garlo 2ferretti unb ber
IjcrDorraaenbe, an Dielen Orten fceutfdjlanb* tätige $iego Garlone (geb. &u Scaria bei Caino
1675, f 1750). Bon ihm ftnb u. a. bie Siguren in ber Scblofctapelle.
Bon einbeimifeben, auS Stuttgart beigesogenen fträften finben ftcb bei ben fürftlicben Bauten
•>u CubwigSburg als Steinmefcmeifler Dl a 1 1 t) i a S e i m (geb. 1673, f in Stuttgart 1737, julefct
Stuttgarter Stabtroerlmeifter) unb 3obann 3alob #eim (geb. c*. 1679, f Stuttgart 1785),
wohl ©ruber beS oorbergenannten 3»h- Ulrich §eim; ferner Gbjiftopb griebrid) Söenbing (j. u.).
S>aS niebt r>öftfc^en 3weden bienenbe Baumefen blieb gan* in ben §Anben oon Teutleben,
^ob^ann fieon&arb ftren (geb. 1698, f ju CubroigSburg 1735), „boebfürftlicb Söürttembergiicher,
auch Sdjroäbticber 6raujj«Baumeifier", ift jebenfallS berfelbe, welcher 1782 ben Bau ber reformierten
ftirdje, fpätereu ©arnifonSürcbe ju CubwigSburg leitet; roobj fein üRacbfolger mar ber fürftlid»e
SBerlmeifter 3ob^aun IBilbelm ©öfo ju CubwigSburg, ber 1735—39 bie jefcige reformierte
Äirdje im Stuttgarter fianbbau« einrichtete.
Bon ben jaljlreicben bamalS in fiubroigSburg anfäfpgen Bautecbnifern ftnb erwähnenswert
Die ftirdjenratS-Baumeifter ©eorg 5 riebrieb Diener (als Baumeifter febon 1736 genannt,
t 1765) unb SBilbelm Srtebridj ©oft (1766 ff.); bie Stabtwerfmeifter 3obann ^einrieb
Dianer (t 1738) unb Dlartin©ebrbarbt(f 1742); bie .Steinbauer-Cbermeifter 3ob«nn
.^einrieb ftaroenb (t 1745), Salomon Bommer (f 1763), 3t>bann ©eorg Bommer
(t 1774), ©eorg flonrab 3 * 1 1 (lugleidj fcofmaurer, geb. Stuttgart 1744, f CubwigSburg 1792);
ber Diaurermeifter 3o&anneS B anwarbt (t 1756), ohne 3n»eifel berfelbe mit bem ©rbauer
beS ftapuiiuerhofpijeS auf bem DiidiuelSberg (1739). ßnblidj nennen mir ben Diaurermeifter
91 n ton 3 0 ad» im auS (SUmangen, bem 1758 ein Brioilegium für frauencefabrifation uerlieben
würbe, unb bie 3öerlmeifterfamilie Baumgartner.
3n Stuttgart entftanben in ben erften 3ab.rjebnten beS 18. Sa&rljunbertS feine Baumertc
uon fünjtlerijcber Bebeutung. %\t beim Bau beS ÜiteijenljaufeS (1705—14) oerroenbeten Äräfte
nebft (inigen anbern ftnb oben S. 565 f. aufgeführt, ^ie brei jüngeren ©lieber ber irainilie Sjeitn
ranben, wie mir gefeben h<d>en, in fiubroigSburg lo^nenbere Bejdjäftigung als in ihrer SBaterftabt.
hieben bem Canbbaubireftor unb Brofeffor Bhil'PP 3<>feph 3«n«idj tritt Sebaftian 3»"'r
tu er manu (geb. 1665, f in Stuttgart 1728) heroor als langjähriger ftofbilbbauer (1704 ff.); ei
fertigt u.a. 1708 eine $iana, einen Apollo ufm. für CubmigSburg. Slbam flafpar Seefrieb
auS Slörblingen, .^ofbilbhauer, arbeitet um 1720 in CubmigSburg. ©ne eigentümliche Stellung
befleibete etroaS fpäter ber $iofard)iteft unb „©rottier" (^njpeftor ber ©rotte im Cuftgarten)
salomon ©ottlieb Sajroegler (1690—1749).
3n)mifdjen hotte burch ben ^erjofl Rarl Slleranber, ben gelben, beffeu Ceben großenteils in
Jyelbjügen aufgegangen uxir, eine geroiffc Beoormunbung ber Baufunft burch baS Diilitärroefen
"Cla^ gegriffen, bie jroar nur wenig über ein 3ahriebnt bie Oberhanb behielt, bereu 9iacbrcirfungen
firb aber ^tcmltd) lange geltenb machten. 91 it 1 0 11 nott verbot (geb. 1702, f 1757), einer
") 7ci ©ntoc ^er ö^brüber JHctti. tutteticr infolpe eine« ^rrtumä in ^faffa (^eftbi^tt bon Stuttgart
ilS-tfi) liurd) »ßcriufthflniifl mit 'JJcttt al* erftcr $«oiiptbauntelftcr X>t$ SubU)ig«burger Ää^loffcS (jalt. fpielt bort
3m' feine '.Holle unb toar bi^fjer nonj unbetatuit; nadt ben ftirdjenbüdjeru oon Siaino bie§ ettiotenjo «9tetti8",
l)Otte ^rifonic« 3ct)ioefter (Elena vit ^rau unb fon" erft 1751 aeftorben (ein. Tann Wäre ein in SjubWia&bitra
1714 im Alter 001t etwa 50 fahren beworbener Z t urf a 1 0 r » 0 r tn j 0 4J)Ut 1 1 a tK e 1 1 f al« ein «ruber
von tbm anu«?et)fti.
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580
Anfang.
SJerner $arrijierfamilie eutilammenb, in roürttembergijdjen Tienften 1734-42, legte 1734 neue
2öerf< auf bcm $of>cntroic( an unb fprad) bei btr 3%i<ban$ung be3 Scbroarjroalb* (Aleranber*
fcbanje) mit, rourbe 1735 Cberftleutuant unb Cberboubireftor „für ba$ 3Jtilitärbauroefen",
nach bc3 fterjog« lob aber Äommanbant auf $>ol>e n-5teuffen , roo er 1737—42 bie geftung*roerfe
Deroollftiinbigte. — Turcb Stenntniiie im tfeftungsbauroefen unb bahinjielenbe (ftitroürfe fatte fid?
bem frerjog auch ber oieljeitige @eorg iöernharb 33ilf in ger (1698— 1750) empfohlen; früher
^rofeifor ber SJiatbematif , ^hilofopljie unb Ideologie, mürbe er 1734 jum (geheimen SRat unb
Tireftor t»er ftortififationibautcn erhoben; jeit 1737 befafi er al§ 'JNitglieb ber tormunbjcbaftlieben
Regierung großen Ginfluß. @r mar eS, ber, al$ 1744 bie ijrage eine* neuen 9teftbenibaue$ heran«
trat, oen jungen $>erjog fturl Gugen }unäd)ft beriet unb 1746—48 bie SRejtben&bau«£eputation
leitete, Tod) mar 5Mlfiuger rocfentlid) Ibeoretifer.
3m ftrübiabr 1744 mürben ber htrpfaljijcbe Cberboubireftor ©iujeppe (Salli 23ibicna
(t 1757) unb ber an^buehifcbe 93aubireftor SJfafor Üeopolbo iKetti berufen, um mit bem rourttcm«
bergifcben Cberboubireftor DJajor rt. Üeger über ben Scbloßbau \u beraten.
3obann (5 f> r i ft o p ^) Taoib non Öeger (geb. 3. Cf tober 1701 al* ^farrerSjoljn im
bamal* roürltembergifcben 3?eit*roeiler bei Tünfetebühl, f al* öencralmaior ju fiubroigsburg am
27. Aufluft 1791), Schüler Irriioni* 1721 27, bann in 9tom unb $ari* gebilbet, 1731 an 1'. iKetti*
Stelle, f. u., 3taumeifter, 1735 SHitglieb ber 3taiibeputatton, 1736 al$ Hauptmann Sbegrfluber bei
mürtt. Artillerie, 1737 mit ZefcitigungSarbeiteu in greubenftabt bejtbaftigt, errichtete 1740 ff. bic
urjprünglich ju einer Äaferne für bie ganjc ©ornijon bestimmten .v>auptgebäube ber fpäteren Alabemie.
9tacbbem er bann 1741 im öfterTcicfcijcben Grbiolgefrieg burd) 2apfcrfeit ein taijcrlidjc* Abel*^
biplom errungen, rourbe er am 26. ^uni 1742 jum Cberboubireftor mit SRajorSrang ernannt,
löeim Diefibenjbau ju Stuttgart unterlag er jebort) mit feinen Plänen gegen iRetti unb erhielt nur
al« Stclloertreter toahrenb beiien Abroejenheit bie Oberleitung be* 3)aue*. 3" einem fünfte
brang er mit ©ibiena* .^ilfe burd): ftatt bc»? pon Stetti oorgefcolagenen $fablrofte$ legte er vom
3uli 1746 ab ein au* C.uabertt gefügte« tfiinbament jum Diittelbau unb nörblicben t^tüfl«!. Am
3. September 1746 tritt er al« evfter Zollbeamter bei ber ftrunbftcinlcgung auf. — 3m fyebrnar
1747 legte ber Cberft Halthafar Heitmann (t 1753), ber berühmte Erbauer ber Söuriburgcr
9tefibenj, ber Wirken ju Scböntal, 9tcre*beim ujro., einen gani neuen, großartigen (noch por>
hanbenen) 9)auplan oor, ber jebod) nidjt berütfficbtigt mürbe. (3' gl. nnjere Duellen.) An einem
Wettbewerb für bie 5affaben»Aufriffe roaren ©ibiena, ber 33ijd)öfl. tficbftfibrijcbe Zaubirettor Siaurijio
^ebettt, l'cger unb JHetti beteiligt, \2eger$ Äift mit Sdulenaufbau in ben brei Crbnungeii unb
„auf rdmifd>e Art icböu oenierten" genftem b,at fid) bi^tjer niebt gefunben. Am 28. %un\ 174s
mürbe ^.'eger ber Tireftion bc* Sd)loßbaue§ enthoben unb auf baS „Crbinari«, Scbloft. unb Üanb'
bauroefen* bcfdjränlt. 3lon ib,m rourbe nod) bie am 6. Cftober 1748 eingeweihte eoangeliid)e
Sdjlo^fapelle ju l'ubroigftburg erftellt (oielleidjt aueb ba>> Zücbjeiitor ju Stuttgart). 3m %at)t
1756 rourbe er Cberftleulnant, 175H vberft, penftouiert 1767 al-j Weneralmajor. cciue Stelle aU
Cberboubireftor liatte er jdton 1760 niebergelegt. l'eger mar mefjr mathematifd) gejdjulter l'Jilitav
al* Ardjiteft; fein ißauroerf Pon f)err>orragenbem flunftmert iebeint ihm jeinen Urfprung :,u
»erbanfen.
Veopolbo iHetti (geb. um 1705) roibmete ftctj bev Zautiinft unter jeinem Cb,eim ^rijoni,
bann o^ne ^roeifel in ^ari«, rourbe idjon 1726 3kumeiftcr in \.'ubroig$burg (i. o.), ging im
Februar 1731 al* ^Xtigcntciir^eutnant auv nnirtleinb. tienfleii uad) An*bad), roo er 1732 ou£
Schloß rollenbete, 1736—38 al£ ^ngeuieur^auptmann bie Si. WuinbertuMircbe erneuerte unb
erroeiterte*) unb al* Zaubirettor am marfgrdflidien \>of eine aljnlübc :Holle fpielte roie ijrijoni
in i'ubirifl*burg, 3*on An*bad) aus baute er u. a. baS Scblof; Liebenau bei lÖein^berg (1745).
— !Helti$ .^auptroevf i|» bn* Stuttgarter 9t ef iben ^ jebl oß. s)tad>bem er fdjon 1744 f. um-
fangreiebe Gntroürfc bjejit eingereiht battc , marb 1746 ein uercinfaebter ^ilan »on ibm enbgültig
angenommen. Öeim Wettbewerb für bic ijafiabe 1747 lieferte er itoei Entwürfe unb fiegte mit
ieinem in mafmoü iraiuöfiiAem AStioimi^tnu?. gehaltenen Aufriß. Tie Ausführung erfolgte mein
*) Tie '4'läne jum Ifi}icrcit ^nutvtu'ti baten fiel» tu einem ^oliobaiit uotlfränDig ertotten (*i6Iiottj»t
t>er St. Xettjutfctjeii >>od>f4u(e).
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öaumeifter unb iöilbbauer.
581
unb mein; unter jeinen Augen. 3m Sommer 174« mürbe er in AnSbad) beurlaubt; 6nbe 17-49
!am ber ülorbflüael , bolb autb bcr OHittelbau unter Taeh. 3u Horflubien für bie innere Aus-
härtung roirb Äetti im 5rüb,iab,r 1750 nad) ^ariS gefanbt, roo er aud) ben ©runb« unb Aufrip
in Rupfer ftet&en lüfet*) (Snblid) tritt er am 20. Aufluft 1750 als ^ngenieur-Cberftleutnant unb
überbaubireftor ganj in roürltembergifdie Tienfte. AI* jolc&er hat er inbeffen nur noch, bo?
ÜuftljauS ju einem Opemb.au? eingeridjtet unb im ffrübiahr 1751 mittels eine? ftofteft bie ©ritnb-
lagen für ben rüdftänbigen jüblid)en tflügel b^ergeftellt. Sebon am 18. September 1751 ftarb er
iu Stuttgart. @r hatte 1749 f. noch ^(dne für baS neue Stefibenjjcblop ju ftarterulje geliefert,
welche bei ber Ausführung biejeS SöaucS in erfter ifirtie berüdfiebtigt mürben. Sä)öpjerfrajt unb
ßrfinbungSgabe ^at üeopolbo Metti nid« in tjeroorragenbem 3)cafce befeffen; aber fein Sinn für
jehön abgemogene SHaffenoerteilung,, für anmutige iterhältnifie unb formen ma(f)t lein vauptroer!
-,u einer erfreulichen @rfd)einung.
Sei ber ©runbfteinlegung, im %at)x 1746 erfdjeinen ber ©aumeifter ©eubing unb ber ©ert-
meifter ©rofj. GbriftophiYriebrid) ©enhi"fl (1690—1749), bereit« als Steininet in ßub
roigSburg genannt, fomint 1738 als fiaubbaumeifter, 1743 al>5 Wentfammer SBaumeifter oor. 6r
lieferte u. a. einen nicht ausgeführten tylan ju einem StathauS für ^nbroigSburg (1780). — Johann
Abam @rofe (Sohn beS Steinmauer*, fpäteren «ürgermeifterS in ©innenbeu 3ob- 5Wicbael ©rofc,
1673-1760), geb. ju ©tnnenben 11. Te*. 1697, baut 1737 f. bie fteinerne iNemSbrürfe in ©aib-
lingeii, ift ieitbem berrfd)aftlid)er ©erfmeifter, mirb 1749 JNentlammerbaumeifter, f 511 flönigS-
brotin 2. Oftober 1757. Über feine ftirdjenbauten ugl. 2. 566. (fiu bemerfensroerter $au ift aud)
»ein ©ohnhauS in ©innenben. ClHcifterieidjen fiebe oben )
S)eim ivuiibamenibau jum 9iefiben^lo^ im Sommer 1746 ftanöen bie 2)iaurer unter einem
$aulonbufleur 5ifcr;er, ber aud) als i'eger* 3<id)ner genannt mirb unb bis 1751 oorfommt;
er ioH bann Ingenieur Hauptmann geworben unb enblid) in barmftäbtijd)en Ticnften ali Artillerie»
ÜJlajor geftorben fein. Tie ^immerleutc beaufiidjtigte ber £>oiüinmermeifter ^ob,. ©eorg .f>off»
mann, ben üRetti als SachocrfUinbigen jur Regung eine* iHofte* auS Ansbach b,attc tonunen laffen,
ber aber balb borthin jnrücfging; bie Steinme^en Ratten Johann ^ r i c b r i ct> ©eyhi»flf ben
Sohn beS »aumeifterS, jum Malier- Als mau im ftrübiabr 1747 ben Seblopbau in Aflorb gab,
mürbe ber junge ©enbjng ^Bauunternehmer in ©emeinjefraft mit Johann ©corg 3itt, ber
fchon 1739 als £ofbalier, bann aud) als Stabtmerfmeifier genannt mirb. ifleibe erhielten 1751
ben 2itel ^auin jpef toren. ^m ^a^r 1754 traten fie, nactobem fie uoeb bie tfunbamente juni
Sübfliigel ausgeführt, »om Sdüofibaii \unirf. — Tie Zimmerarbeit tiattc Johann i»eonharb
Gljel, i aU .^ofroerlmeifter 1774, übernommen; er feblug Mtnäa^ft ba* Tacb be* s)iorbflügel« auf
(1749); 1772 arbeitet er auf ber Solitübe. — Siidjt beim SAlofebau uermenbet mar ber 1739
bis 1747 oortommenbe feerrfdxiftHdje ©erlmeiftev ju ctullgart ^o^ann ©eorg ©alter
(r SHjitbrig 1771).
©leieb, nad) ÄettiS Jobe mürbe ber maljrfdjeinlid) 0011 ib,m auS v^aris mitgebradjtc Teffinateur
Ötienne TupuiS mit ber 5ortfüb.rung ber 3nnenbeIoration beS «djloffeS beauftragt. Qx blieb
in Württemberg nidjt lange unb erfdjeint fpöter (1765 i.) bei ben SMcnbungSarbeiten be>? scbloffeS
"^rüfjl am Schein.
ÄeltiS sJiad)folger mürbe ber ivranjofe Pierre ÜouiS Philippe be la Wn^picrc**)
Tiefer SRann, üielleidit ber co^ti eines „architecte-ingenieur des pont» et cha0886es de Frauce1*
namens 3fran<;oiS la ©ueSpiere, mar wom Waurer unb Steinmeften jum Münftler einporgefliegeu ;
JKetti blatte iljn in ^ari* (1750) fennen gelernt unb junddjft bem marlgraflicb ^aben»S!urlad)icbcn
'Öof empfohlen, bem er bann aua) mandjerlei (Sntroürfe für ben ftarleruljei Sdjlo^bau lieferte.***)
?lm 13. April 1752 erfolgt feine Ernennung jum mürtiembergifmen Oberbaubireltor mit
*) Xitfrr $(an oon 1750. gegen tienjenigen ooti 174U in einigen «rüden Deräubm. jrigt gleictjraottl
nod) jene @tfamtan(age mit jmti Don ben $[üg<t<nbfn natb b<r beutigen Äönigftra|e nortaufenben (Valerien,
an beren tfnben fld) ein Cpernbon» unb eine .§ouptmaa)e quer anfdjUeficn follten.
") Xiefe eebreibung be« Wanten« ift gegenüber ber bisherigen lÖuepK-re) fprad)rtrt) allein geredjtferrigt;
er felbft ?a>rieb in ber »leget be laöuf-ptere.
*••) 2er babtfd)e «aubtreftor Stlbrecftt Jriebricb »on .Mefttau, loetd)er ben Mar(«rubcr ^d)(o^bau in
ber ^auptfadje ausführte, fanu al* ein 3a)ülcr »on bc la Wu^pii-re gelten.
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582
Anhang.
bem Stange eint« 3Hajor« (1762 wirb er Cberftleutnaitt). ©egenüber ieinen ftet« talentoolleu,
über oft ungeheuerlieben Entwürfen au« früherer 3*«t träflt , wa« er in Württemberg fAuf , ba?
©epräge ausgereifter 9Jleifterfd)aft. ©in non ihm felbft geftod)ene«, gegen 1760 erschienene« ffupfer.
wert — fiehe bei ben Duellen — enthält namentlich feine $lfine jum Stuttgarter Sd)lofc. £icr
befcbäftigte ib.ii junäcbft bie »eitere innere HuSftattung ber t>ort)anbenen Jeile unb bie Bollenbung
be« Sübflüget«. 35er Sübflügel roirb 1754 ben ©erlmeiftern Jobann Sebmib unb ?ßetei
Öbriftopb. Bertranb (Bertram) in Äfforb gegeben; bie oon be la ®u£pifcre entroorfene Hufien»
front ift in ber Weife be* banialigen franiflfticben ©fleftiüSmu^ afabeinijd) trocfen, aber Don guten
Berbclltniffen; (entere« gilt befonber« aud) oon bem bortigen Ireppenfmuje. Sin Mittelbau f>at
be la ©Kopiere ben Bortifu« ftattlichcr geftaltet , al« er oon ÜKetti geplant war ; im Innern u. a.
bie oortrefflicb angelegte 2Jlarmortreppe unb ber pracbtootle, oon bob«ni fünftlerifd)em flönuen
ieugenbe *Wannoriaal jeiu Werf. 311« Xcffinateur finbet jid) 1760 ein geroiffer Bourgeoi*.
%m 18. 9?or>ember 1762 rourbe ber oöllig eingerichtete Diorbflügel ein JRaub ber flammen; ba
jd»uf ber Dieifter neue Wotm« unb Brad)traume im ©übflügel, hnuptideblid) bie b>roorragenb id)öue
gelbe (Valerie unb bie ©runbanlage be« jefeigen meinen Saale«. ipiemit waren bie utioerjebrt
gebliebenen 2eile be* Schlöffe« in ben £>aupt$ügen oollenbet.
$« la ©uepi*re, ber 1758 bic Einrichtung be« 3fcratcr« im fiufHjaut mit ©efebmarf uer
uollflänbigt unb bem Bau eine ger&umige BorbaUe angegliebert tjalte, entwarf unb baute noch r>on
1760 an ba« in ©runbrife unb Aufbau gleich oortreffliebe „Seeicblofe", ba« freilich, erft Itöni^
ivriebridj im Jnnern oollenben liefe (TOonrepo«). Jm Jahr 1768 jebieb ber üHeifter au>
Württemberg , um fid) in bie Xicnfte be« flönig« non tfranfreid) ju begeben. Gr ftarb am
30. Cltober 1773.
Webt au«brüdlid> befugt, aber fieber anzunehmen ift übrigen« eine Beteiligung be la ©in'"
pifcre« an bem 1768—67 errichteten Sd>lofrbau ber Solitübe, wo namentlich ber $auptiaal
ieinen ©eift oerrät.
l\\x ben Bauten auf ber Solitübe foQ bie erfte Anregung ber Oberft Jafob o. Scheie r
(geb. 1726, t 1784 al« ©eneralmajor unb Äommaubant auf bem Sliperg) gegeben höben, ber
„nicht nur ein guter 3*<djner, ionbern aud) Slrcbitelt war" unb „mit Beziehung einiger Bau«
tneifter" angeblich „einen Bauplan nach bem anbern machte". latjache ift, baft er 1767 bie Clui =
leitung über bie auf ber Solitube „in Arbeit ftehenben Slctiften" hatte.
Sil« Urheber be* AUan«" jur Solitübe — ein oielbeutiger Xutbruct — wirb Johann
* riebrieb Weabing genannt, ein jeltfam jmiieben ftünftlericbafl unb untergeorbneten Stel-
lungen umhergeworfener mann, ©eboren \\i Stuttgart 1. "Änguft 1716, erlernte er 1738— 41
bie Ärcbiteltur bei bem berühmten ©aetano (Ffnaocri *u Treiben. Wir fennen ben jungen Wenbiug
al« Bauunternehmer beim Schlon in Stuttgart, 1747—54, unb Bauinfpcftor. dagegen erjehtint
er 1758 auf einmal al« Aammerbiener, bann al« Scblofrfaftellau ju £ubwig«burg bi« 1766. v\u
biefer Stellung errichtet er 1760 ff. ba? neue Scblojj, Cpernbau* ujw. ju ©rafeneef bei SJiänjingcn.
oergdngliche Bauten. 3luf ber Solitübe ift oielleiebt bie iäjöne Schlofsfapelle fein Werf. Seit 17««
finbeii wir ihn in Babew^nrladnicben Uicnfien al« ..JWecbnungSrat" *u Äarl«ruh«, balb auch
HJJitglieb ber ccblofwaubeputatioti unbBaumcifter an ber inneren ?lu«ftattung be« ftarl«ruhtr ÜKefibeit;
idloiie« mitbauenb. (5r ftirbt plö^licfi am 17. Juli 1781.
Um« Jahr 1772 arbeiten aui bev Solilübe u. a. neben Gfcel ber ÜBerfmeifter @eor4i
Atonrab Bernl acher, 1774 öofwerfmeifter, x'ehrer ber 3iftll>auf unft an ber ftarlSfchule l»i«
1776; ber ^immermeifter Johanne« Jpaa« (1719—89), ber fchon 1757 ff. beim Stuttgarter
:Xeftbenibau »orfommt; ber >{iinmermeifter Johann Bernharb $>olbercr, f 1785 al« Stift«=
werfmeifter, unb ber i*ubwig«burgcr Johann ©eorg Baumgartner, f 1780 al« 3immcr-
obermeifter. ~ .^ofroerf meifter, bann l'unbbaumeifler war 6 1) r i ft i a n 31 b a m (Stytl (1743—1801 >,
t'anb'Baufontrolleur v\oh- Gberharb tf ^cl (1745—92), ber Bater be« Cbeibaurot« (ogl. S.235).
Xurch ba^ ganje Jahrhunbert \ieht fieb bie vofinaurerfamilie Barth, au« ber gleidjiall« ein Cber-
baurat h«roorgchen jollte.
Wöhrenb bi« über bie SJliltc be« v\ahrfjunbert« bie funftlerifchc sÄu«bilbung einhfiniifdier
ihafte oereinjelt unb oom Äu«laub abhängig geblieben war, würbe nun teil« burch eine pon
be la ÖuApihe aii«gehenbc Schule »on Baumei|tem, teil« bureb bie 1761 in Stuttgart geflütete.
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SBaumeifter unb SBilbfauer.
583
1765—75 in ttubroigSburg unttrgebrad)te Acaderaie des »rts eine lüenbung jum 3)effern Ijerbci<
gefübrt. bis bann bie 1770 auf ber Solitübe auiteimenbe, feit 1775 in Stuttgart pollentfaltete,
1781 jur fcocbfdjule erbobene ffarUafabemie mit ifrer „Jratultat ber freien flünflc" aud) auf
biefem ©ebiet einen SWittelpuntt frifdjer (Sntroicflung bot.
Unter ben burd) be (a ©u£pfc" »orgebilbeten ©aumeiftern -- aud) ber berühmte Sobann
©oltbarb «RüHer, ber ipatere Jtupferftetber, genofe 176+ f. feinen Unterricht in ber 3ioilbaulunft -
ift roobl al« ber ältefte ju nennen 3oban n Abam ®r ofs b. % geb. ju äöinnenben am 27. Sep>
tember 1728. 3m 3ab> 1752 lommt er mit be la ©ufcpiere ««* $<*ri* "»b bient al* Söait.
fontroüeur bei ber Seftbenjbaubeputation bis 1757.*) Nadjf olger feinet SBattr* als Nentfammer.
baumeifter unb Sanbbaumeifter. roirb er 1768 al* JRitglieb ber neuen Uanbbaubeputatiou ttmb-
oberbauinfpeftor, baneben ^Jrofefjor ber ^erfpeftine an ber Academie des arts, julefct Cbriftroarbt*
meifter, ftirbt auf ber Steife ju Tettenbaufen am 24. 3uni 1794. 3n ben 3abren 1759 f. battc
er ba$ 3flgerbau* ju £ubroig*burg für bie $orjelIanfabrif umgebaut, im übrigen feblen Anbalt*.
minfte ju einer 2Serlbeftimmung feine« SBirfenS. Sein ©ebilfe unb Stelluertreter an ber Academie
des arts mar 1768—93 ber Tefftnateur ftagfpiel. — Ter faeiberr j? a r I pon Sd) eil,
geb. 1732, f al» Cberftleutnant ber Artillerie ju £ubroig*burg 1790, mar 1752 ff. be la ©u<"
piereS Sdjüler (t>g(. feinen 9iad)laji bei unfern dielten), febte übrigen* al4 Erbauer be* Cubipig-v
burger Arfenal? (1761 f.) mebr bie liegerjdje ftiebtung fori. — An v. $erbort unb Öilfinger ev>
innert 3afob griebrid) SRdfd), geb. in Tfirrenjimmern 1743, Sdjnler ber Academie des arts
1761 ff., bann ftabett ber Artillerie, 1767—71 ffonbufteur beim Corps des Guide« (2anbe*auv
nabine), feit 1772 Öebjrer ber ffriegSmiffenfcboft ufn>. auf ber Solitübe, bann an ber ftarteafabemie
in Stuttgart, 1772 Ceulnant, 1778 ftauplmann beim Artitlerieregimeut p. Nicolai**), 1790 Major,
1800 Oberftleutnant, 1803 al* Cberft penftoniert, f über 97 3a&re alt 1841 ju Stuttgart. Gr
baut al* Major 1796 bie SRofebüblicbanje (Sdjroabenjdjanje, „5Röi<benfcbanje") auf bem Shtiebi*.
'■Bon feiner oielieitigen SdjriftfteQerei ift ein Beitrag jur ©efcbidjte be* Stuttgarter Mefibenj.
jd)loffe8 bemerfenSroert.
Ter bebeutenbfte rourttembergiiebe Sd)üler oon be la ©u£pi£re unb beijcitige, roelcbcv beu
rranjörijcben ÜKeifter einft erfefcen jollte, mar SRe iubarb Serbin «nb ©einrieb ftifeber (geb.
ju Stuttgart am 18. 3uni 1746, f bajelbft 15. 3uni 1813). Sdrou 17«6 würbe er flabineti»-
bejfinateur, 1773 Cberleutnant unb ftofarebitett, 1775 Hauptmann unb ^rofefjor bei
3ioilbaufunft an ber flarlSjrbule, 1794 Major, enblicb 1797 Oberbaubireltor (bis 1802). ififeber
mar ein gemanbter Arbeiter oon rafd)er GrfinbungSgabc unb rourbe al* jolcber leiber von \>erjog
Harl ju früt) unb ju ftail au^genü^t, um jur sJDieijterfrbaft in bc*t>erem Sinne burcbjubringen.
^uerft beim Scblofsbau in Stuttgart, bann 1767 aui ber penetianifeben JHeije be» ©erjog« ner«
roenret CPalajjo 2?arbarigo, i'anbbau« 9Harocco) , errirbtete er in ben folgenben Rubren auf ber
Solitübe ba* S8ärenj(blb&d)en (1768), unb ben pon ben ^citgenoffeu gepriefene|i, 1H<)9 abgetragenen
v'orbeerfaal, ben „langen Stall" unb bie eoangeltjcbe Sirebe (Untere beibe um 1N07 nad) Stuttgart
nerfeftt). Seit 1771 mar er aud) i'ebrcr an ber JTarlefebule (bi? 179+) ; fein umfaffenber ^(an ju
einem Afabeiniegebäube auf ber Solitübe (1772) blieb balb nach ber ©runbfteinlegung liegen,
bagegen ergänze er 1775 bie ScbJofntebengebäube in Stuttgart burdi jroei neue 5ylügel jur Jlflrl-^
febule (iTlotunbe, Speiiffaal), legte bie ^ßlanie au, ridjtete ba? alte Scbtof» jur ^o^nung für beu
perjog unb eine ehemalige JHemije 1776 jur ©arnifon^firdje ein, perfekte 1779 ba$ „flleiuc
Ibcater" pon 2einnd) naeb Stuttgart (1H02 abgebrannt), uerpollftäubigtc bie Ginriebtung be?
:Hefibenjfd)loife*, arbeitete am ffiieberaufbau bc-J abgebrannten WorbilügelS (1791) unb crftellte
nod) mehrere öffentlirbe unb ^ripatbauten in Stuttgart. Am meifteu haftet 3'id»er* Warne an
feinen Stauten in $ oben beim. Tort entftanben 1772 ff- bie nörblicbeu Seblofmebengebaube,
^eren eine» ber .^erjog unb *$rauji8fa beroofjnten, unb ber beriibmte „englifd;e ©arten" mit
„gotifeber" flirrbe ufro. $\m Srtjloffe felbft, bem eine alte ^afferburg iMafc maebte, rourbe evi't
*) 7it folgenben iPoutontrolkurt , juglria) »auiiifpcttomj : feit 1758 ^ofept) £ahit if 1771 >. feit
1772 3obauu ßeorg Ölafer (f 180H).
**) ^crbiitanb Britto rit^ Don Nicolai, geb. in Sannftait 1730, feit 1774 Momiuaiibnnt bcS tvürttem
btrflifcbfii ?trtillcrif«^tginifnid ufro., f ol« Wentralfclbjtuflincifter In srubroißeüiirg I8U, erfreute tieb ali
Cffijier unb Wilitärfcbriftftener eine« großen «Jtufefl.
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584
1785 ber ©runb gelebt ; ba« innere mar beim Tobe bei frerjogS nur teilrocife noHenbet (^3ibliot^cf-
faal). Tie ?lrd)iteihir üt, abgefehen uon btm ©ortituS, bem ©eftibül unb Treppenhaus, jiemlid)
anjprud)§lo*. Tic reid) ftudiertc „fteitbaljn" ^at eine Terfenfonftruftion ohne 3»ifö«nftüben oon
bcm erften 3Jioj(biniften Johann @hriftian Äeim (f 1787), ber fid) jd)on in Subroigsburg
bewährt halte. — 3m 3»)ammenhang mit iyifdjerS ©autätigfeit ju Hohenheim fteljt ber ©au ber
>Hrd)e in ©irtad) (1780) unb bei fiübfäen Sd)lofie* in Sdmrnhaujen (1784). Ta« §errjd)afl$'
baue in ©Hlbbab, bie Ginridjtung mehrerer herzoglicher Sdjlöffer unb ber ©au mehrerer #errfd>afte'
fifce für tten hohen "Abel aud> aufierhalb Württemberg« oernollftänbigcu baS ©üb ©on 5tfd)er§ raft-
lofeiu Staffen.
Tie au* ber Äarlsidmle hervorgegangenen ©aumeifter fallen ni<ht mehr in ben ftreiä unjerer
©etradjtung. 3n Württemberg roirften »on ihnen Johann 3afob 3ijel (1754—1820), Taoib
3iifolau* Nbriot (geb. ju Wömpelgarb 1757), hauptiad)lid) aber ber melgerühmte &ofbaumeifler
X'iifolau« ^houret (1767—184.')), ber u. a. bie Arbeiten an ben Sd)löjfern Hohenheim 1796 fi-,
WonrepoS 1804 unb am 9(efibenjjd)lo| ju Stuttgart 1805—07 ju einem geroifjen 9tbid)lu| brachte.
Tie ©laftif gelangte burd) ben Stuttgarter Scblojibau unb bie betben SUabemien ju ftufen-
weifem tjortjdjritt. ©on ben ©ilbbauerarbeiten am Stuttgarter 0{eftben}fd>(o§ vergab man bie
iriguren unb Iropljäen für bie ttttiten unb ©iebelielber an ben 1747 burd) Üeopolbo SHetti au*
©.Men berufenen „»"ytguriften" T o in c n i c o Jyerretti (Sohn be* Garlo Serretti, geb. ju Caftiglione
im Zai 3nleloi am tfomerjee, t 1774 ju Stuttgart); fpäter mar er für bie fubroigSburger
©orjellanfabrif tätig. Tie ornamentalen Arbeiten ber ?lupenjeite (ftapit&le ufn>.) erhielt 1747 neben
©aul ?lmeb*''e ©iarclle, ber eigentlich Stettin ©aujeiebner mar unb ftd) mehr in SlnSbad)
aufhielt, x!oui* Stöger (franjöfiid)er Slbfunft, geb. ju .ftannooer), ber bann aud> an ber Hu8-
idnnüdung be* Innern mitroirft; 1763 liefert er bie „3ouijd)en ffapitäle am Seebau*" (SHonrepoS).
^(ümeiitlid) am Anfang ber 1750er $af)tt roaren jahlrctdjc Jhäfte jur StuSftaltung beS Stutt»
garter ScbloijeS beige,ogen, u. o. ©ilbhauer Wichel $ rej jancourt (aus ©arte, f 1764),
Johann ©eter Stöger (f 1764), bev 1762 nod) bie „Trophäen auf beut ßubroigSburger Stabt
tor" (Stuttgarter lor in 2ubioig*burg) lieferte; Shriftian Sauer (t 1786), aud) Sturfator,
fpatcr am Seebau* bejdjäitigt; ber Jöofbilbhauer Johann Äonrab ©inber (1728 — 76), fpüter
ebcnfall* am See&aus, 1772 auf ber Solitübe befajäftigt; ferner ber ftofftudator Suigi ©offi
(um 1765, au* einer betonnten Äünftlerfamilie) , ber ©ilbhauer unb »Diarmormeifter ©iorgiolli,
bie 9J?arnioriuei|ter ,>ranceäco ©afalli unb jranceSco 3lltieri (y 1780), enblid) ber
17H:-S — 71 uorfoinmenben ®ip»marmoricrer Sdjaibha uff.
Öeroorragenbe üKeifter mirften an ber Äcad^mie des arts unb an ber flarlsjdjule. Ter
nielfeitigc Wilhelm ©coer*) (geb. ju ©otha 27. Tciember 1727, v ju Sdjönbrunn 2». 9Wärj
1H06) bilbete fid) auf floiten be* Stuttgarter ^»oje« 1747—59 in ^iari* unb iKom — bort »er=
fehrtc er mit 2i>inrtelmann — jum Sialer unb ©ilbhauer au5, mar bann al* „Statuaire" in
loürttembergijdjen Tienften bisS 1767, hierauf f. f. .^ofbilbhauer in ©Meit. (©ilbroerfe im ©arten
oon Sdiönbrunn.) (fr rühmt fid», bie Ac&d^mie des arte eingerid)tet au fyabtn, gehörte ihr febod)
nur oorübergeheub an. 3Mt Sd)müdung bes Stuttgarter Sdjloffe* trug er bei al8 3Ka(er, ferner
burd) (jntbedung unb Verwertung oon oielfarbtgen einheimijd)en iüiarmorarten , bie er audj $u
plaftifcben Herfen nermenbete, j. ©. ju einer Statue ber tfere« (fdhmarj) unb einer ©üfte be*
©itelliue (mehrfarbig), i^ür baS Seehauft arbeitete er eine überlebe ndgroftc Tiana mit $tuiib au
ber Ueine. ^lui bebeutenbften erfd>eint er jebod) al* leitenbe Iün)tlerifa>e ftraft bei ber Öubroig?-
burger ^onellanfabrif ; unter ben jahlreicben oon ihm gefdmffenen tlllobellen ftnb bie ©acd>anten
gruppen befonber? berühmt, ferner bie Slrtcmifta, Slmor unb ^Jipdje ujro. Seine Äidjtung n>ar
ein cfleftij(ber .Stlaffiii*mu§. Wleid)ieitig roirb in t'ubmig^burg ?vofeph Ißeinmüllcr al* ©er«
iertigci fchöner Wobclle gerühmt.
länger roirftc in Württemberg ^ierrc &rancoi* Üeieune, geb. in ©rüijel 10. 3Ä4ri
1721, jmolf ^aljrc in '.Hont au*gebilbct (bort jahlreidje ©Jerfe oon ihm), jeit 175.-1 premier scalptear
tu Stuttgart, feit 17*11 zugleich s4Jrofeffor an ber Acad^iuie des arts, 1773 an ber ftar($jd)ule, um
17s() in feine ©aterftabt iiirüdgefchrt, f in ©rüfiel am 30. Tcjember 1790. Jür ba? 9teftben$fd)loH
') lo t*ricb er fid) ietbfi ; inait finbet «oc unb ^imanifit uiflfad) rntftellt.
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Skumeifter unb SBilbhauer.
585
ooUenbete er 1759 in Sanbftein bie ftoloffalftatuen oon £)erfule$ unb SRineroa aufjen am ^ortifus;
im 3nnwn finb oon feiner £anb eine Söüfte be§ $erjog« ffarl ßugen, ein Basrelief beleihen
(1776), }iuei früher im $ibliothefiaal ju Bobenheim angebrachte 3to*relief«: ba$ Sri Ujchioe igen
unb ba$ flJadjbenten, fämlli4> in farrarifchem 2Jtormor, ferner eine mehrfarbige Warmorbufte be*
'ülntoninuß *JMn8 ujio. Seine Warmorftatue be£ Äpollo, früher in Hohenheim, befinbet fieb jetjt
im Sdjlofr ju 2ubnrig*burg; feine Sanbfteinbilber ber „oier Sahre^jeiten" uetjt man in ben (*rf«
nifeben beS Scblofj«4 3Ronrepo3. ßejeune toar ein Äünftler von ©ei|t unb ©efebmad. — 9115
Scbüter oon i'ejeune wirb in älterer 3'** (1758 ff.) ftbam iflauer genannt, als „$offigurift"
1772 auf ber Solitübe befcfcäftigt, i'ehrer ber ©ilbljauerfunft in ber ÄarlÄfdjule 1771—77. ©beu«
MS auf ber Solitübe fiiiben mit 1772 ben fpäteren $ojbUb&auer Sgnatiu* -Neu (1729 -82).
©in Schüler ber Acad£mie des arts unb 5Beo.er3, 2et)rer oon $anneder, war ber $ilbhauer
unb Studator Johann Valentin Sonnenf dpein, geb. ju Stuttgart 22. *DJai 1749, $>oi=
ftudator, Üehrer an ber ftarlSfcbule 1772 ff. 3Jon ihm ^auptfäcf^lttt) bie rei}enben Sturfoeijierungen
auf ber Solitübe (Schloff unb Üorbeerfaal). 3m Jahre 1776 roanberte er nach bei Sdjmcü atie;
bort jebui er ÜRobelle für ^ellan, Statuetten, pfiffen, JHelief*, WttaiUon* ufio. Irr ftarb aU
Mabemiepiofeffor in Sern 1816.
HÖir nennen hier nodj bie £>ofbilbbaner 6 ^ r i f t i a n Cberharb Sinber b. 3. (Sohn bc»
oben genannten SD., 1742—1800) unb flnton herein (1753— 1800), einen Schwager oon
3r)ouret, Sohn be3 Präger 3Mlbhauer3 3ofeph Sercin. $ie ftoffludatoren Johann ©ottlieb
A r i e b r i d> (1755-1833) unb 3B i l h e l m £ u b n i g Warf (1766 -188») gehören al* ftarlSjdjüler
jehon in ben folgenben 3*'*™"'»-
Tie tfarlftjchule lyatte gleich ber Segendflut eines mächtigen Stromes burch taufenb .Wände
ba* ßanb befruchtet, als fte nad) bem 2ob ihre* ©rünberS einging. - hieben ber eigenartigen
(rricheinung beS noch oon fteqog Üarl 1793 berujenen SiömerS Jfopi fteht ba* oon t'eieune oor«
gebilbete, in ^ariv au*gebilbete , in 9tom geläuterte Weifterpaar Scheffau er unb Tannedei
unb jehafft ein neue«, au# bem unoerfieglichen Jungbrunnen bei Slntife f)eroeIeitete-5 flunflleben
in Württemberg.
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III.
©netten,
jufainmengepcUi oon Bertolt» pfciflfer.
E. P. Setjte unb erfte Guelle biefeS ^ud)e§ ift bic lebenbigc 9(nfd)auung:
unfer 3Berf möchte bie Selmfudjt enoecfen, bcn ^orfdjcrftab ju ergreifen, um oon
Zai ju Za\, oon Htrdje p ftirdje, oon Burgen ju Burgen ju pilgern unb fid) $u
etfdttigen an bem Slnblicf biefer ebelfdjönen, au§ ben oerfdjiebenfteu .gcitläuften auf^
gefpeidjerten Äunftgebilbc. "Mber nid)t blofj fenauenb, aud) jeidjnenb unb befonber*
aud) meffenb, rooflen fie genoffeu unb erfafet fein. So mand)e$ je$t leiber oergeffene
anteilige 9Wof) wirb fid) bann in unfere $tau!unft roieber einführen. Sir fudjteu
möglid)ft oiele Silber ju geben, be&f)alb rourbe aud) ber Äunftatlas beigefügt ; aber
bei ber aufjerorbentltdjeit JfüQe best Sehenswerten finb alle biefe ^bbilbungen bod)
nur ein fdjioadjer ^mdjteil; alfo roanbem unb roanbern in biefem (Srbennrinfel, ber
fo vieler unb fd)öner unb großer Erinnerungen uoll ift.
3n ber Angabe ber Duellen befajränften roir uns auf ba$ Üöidjtigerc, aud)
auf bie (*>cfab,r b,iu, juioeilen t)art angelaffen ju werben oon foldjen, bie oft diu-
lauter Quellen ben rauidjenben Strom unfere* s-HolfeHeben§ überfein, ber breit unb
tief, oollufrig, fdjon über jroei 3ab,rtaufenbe bafynftromt , ©ötterberge , feltifrfie
Waffen, Wömenoälle, Mlemannengräber, £ob,enftaufenburgen, fäulcngetragene fllöftcr,
gotifd) burdjbrodjene 2>omtürme unb frötjlidjc ftürftenfdjlöffer abfpiegelub in aller
ifjrer |)errlid)feit.
gUlgonrinr £itrrntiir.
^flrttcntbcr«ifd)Cö 3atyrbu4). Sperauäa.. non 3- T. 0. IHeinminaei. Ihfter bi>? werter y\abn\.
Stuttgart unb lübingen 1818-21. Tic tfortjefcuna. bilbeu : 3äürttem6er«ij(bc 3a b i-
büdjer für naterlanbijdje ©eitbirfUe, ©eograpljie, Stutiftif unb lopograpbie, Qeiau*gegebeu
»on 3. T. 0. SDiemminger. ^abrgang 1822— 38, je 2 £>efte, Stuttgart uno Jübingcu
1822—39. herausgegeben oon bem ftatiftilÄtopograplnicben Bureau uom ,uib,rg. 18;» ab,
Stuttgart unb Bübingen 1840 ff., Stuttgart 18öl ff. ^om 3al)rgang 1863 an unter bem
litel : it 1 1 1 c in b e r 9 i j d) e 3 a b r b ü d) e r für S I a t i ft i f unb Si a n b e * 1 11 11 b e , bmniv
gegeben oon Dem >t. ftatiftijdHopograpbijcben Bureau. Stultg. 1865 ff. — iHcgifter, 1818— ht>,
als Supplement jum Sabjrgang 188« (beitrage oon ipafiler, £>. :Napp, v. 'iUberti, Jammer,
Naumann, xJJfemminga, ^aulu- b. fl., ^auln, Stalin b. $aitotti u. a.)
Vcfdjreibnng ber wörttembernijdjen Cberumtobrjiirlc. .fteifluvgegeben 00m St. ftatiftifcb topo<
grapbijcben iöureau, <U "^be. Stuttg. 1K2-1— Hi\. (Tie älteren ^änbc non ÜJiemminacr. 'ininotti,
Naumann, 'Uaulo, Uiojcr u. a.; bic bieder fleböriflcn 'Jlbfcbnitte her neueren pon Cf. 'l'anln<>
b. «. 11. b. («. rr. u. % Stalin, 3. u. ^. Mortmann, 3»offfil u. a.)
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üuellen. 587
£«£ ftSaigreid^ Württemberg. @ine S3eid)reibung oon fianb, iNolf unb Staat, IjerauSgeg. oon
bem Ä. flatiftifcben ßanbeäomt, 33b. I; II, 1, 2; III, Stuttgart 1882-86, rebigiert oon $rof.
Dr. §artmann.*) SBgl. bie Stterahtrtlberftäjten 33b. I S. 3 f., S. 109 f.; S3b. II, 1, S. 255 f.;
33b. III 6. 4 f.; bjer auc& ba8 feanbjebriftlicfye ÜNatertal jur £anbe*« unb CrtSfunbe
im Ä. Stöat*ord)io unb ber ft. öffentlichen 33ibliotb>f nadj SSerjeic&niffen oon C. o. Alberti
unb 3B. o. §enb.**)
flmtfiaje« Aber «*nf» nub Altertümer. Denfmale be« Altertum« unb ber alten flunft im ftönia«
reieb. JMrttemberg. SBürtt. 3abrbüdjer, 3afcrg. 1841, mit Nachträgen 1859, 1862, 1863
oon fcafiler. — Darftellung bei Äunft« unb AltertumSbenfmale in ben neueren Cberamt*»
beithrribungen, namentlich oon ben beiben 93 au lu8. — »efebreibung ber Altertümer, oon
6. ^3a u 1 ii d b. 3. unb S- #aug, unb Abjcbnitt über bilbenbe Jtunft (gejcbjcbtlicher über*
blid unb Aufeäblung ber einjelnen fliinftler) oon Paulus b. 3 ***) in bem SBerl „TaS flönig
reich JBürltemberg", 35b. I., 1882 S. 110-192; 33b. II, 1, S. 255—295.
Watt*. Werfen. Topograpbia Sueviae, ba* ift »efebreifc. unb aigentlidje Abcontrafeitung ber
furnembften Stätt unb 33lafe in Ober- unb 'Jnber'Scbtoaben ufto. ^rantfurt a. 2R. 1643, An-
bang 1654; Topograpbia Franconiae, ba8 ift 33ef<breibung ufio. ... im Srönfifcben (fraifie.
franlfurt 1648 (2erl oon bem Steiermarler ÜRartin Seiler, ©ebuliujpeltor in Ulm, f 1661).
3. W. ftftteftlin. Allgemeines ftünftlerlerifon. 3üricb 1763, Suppl. 1767 ff., 4°. Neue Aufgabe,
3ürio> 1779, ftol.; ergänzt oon fyani .^einrieb, ftüfelt, 1806—24.
»corg SReufel. $eutjcbc§ flünftlerlerifon. Vemgo 1778-89 , 2. Aufl., 3 33be., cbcnlui
1808-14.
öbr. 3rr. Sattler (Arcbioar, f 1785). ©efebiebte bcS $erjogtljum& ©Ortenberg ... oon ben filteften
3eiten bis auf baS 3aljr 1260, Bübingen 1757; Derfelbe. ©ejebichte be$ fterjogtbum*
SÖirtenberg unter ber Regierung ber Öraoen. 1.— 4. ftortfefeung. Bübingen 1767/68; 2. Aufl.
1.-4. Seil, 2übingen 1773-77; Xerjelbe. ©eiebiebte be« ^erjogtbumS löürtenberg unter
ber Regierung ber .frerjoge. 1.— 13. Seil (bis jum 3abr 1714 reiebenb). lübiitgen 1769—8:3.
2 erjelbe. Sopograpbifcbe ©efcbicbje be* JpertogtbumS ©ürtemberg. Stuttgart 1784.
($b. S. SMber, Pfarrer in SBalbeim , f 1831), ©eograpb,ie unb Statiftit 2iMrtemberg3. van«
buch 1787. ^weiter Seil auch unter bem bejonberen 2itel : 9{euroirtemberg. Ulm 1804. "Neue
Aufl. $>eilbronn unb Stuttgart 1820 ff.
T erjelbe. ©eographiicb'ftatiftijcb'topographijche* i'crifon oon Schwaben. 2 3)be. Ulm 1791.
3"ifibe :c 1797. 2. Aufl. Ulm 1800/01.
3. ». $uabfifa>4. ©eograpbifcb^atiftiicb'topograpbiicbeS Verifon oon ftranfeu. 6 33be. Ulm
1799—1804.
»nCth. Qant. (icle^rte 3öirtemberg. Stuttgart, gebrueft in bei tjerjogl. (joljen ftarlSidnilc 1790,
V. Abfebnilt, S. 291-320: Die SBirtcmbcrgifcfien Jlünftler.
ttunftklfltt, 3U-i!a8e 311 Cotta* SKorgenblatt. Äebigiert oon Scborn, Sörfter, 5. slugler.
Stuttgart 1820—49. 33eiträge oon ©rüneifen, §. Tim u. a.
(Jbcrbarb 0. Wcmmingcn. ^einrieb Sajicfarbä ^ebeu*befa)reibuiig, b^a"*g«fl- unb mit einem (int-
murf einer ©ejcbifbte ber ^ortjcb.ritte ber bilbenbe» ftünfte in löürltemberg oon Stbidarb*
3eilen bi« auf bat %at)T 1815 begleitet oon *** («. ^f. 6. oon UrhiU). Bübingen 1821.
Anzeiger für Stunbe bc5 beutfeben Mittelalter^. .£ierauSg. 0011 3lufjffj, 18.'i2ff.; feit 1835 oon
SJlone in Jtarl§rube.
Ku)eiger jflr ftimbe ber beutieben 3?orjeit, Crgan be^ ©ermaniieben Ü)iufeum3, Dürnberg 1853 n-, 4°.
©. Ä. «agier. 9ieue3 aagemeine« Äünftlera'criton. 22 33be. sJJcünd)en 1835- 52.
Ä. Wrttneifen. übcrficbllidje 3^ejd)reibuitg älterer Wcxlt ber Malerei in Scbmaben. Scborn^ «unft.
Matt 1840; anrf) jeparat.
') (3. §artntanu) Überfitgt über Die i'ittrotur ber )viirttcmbergtfd)(n unb bobt>MoO«riif(bfii
V.'nnb<8funbc. vtrauggrg. "ont Württ. 4*trfin für ^attbetegrograpbic. «tuttfl. 1888.
**) *fl(. 33. ». $«üb, bie biftorifd)tn £ anbfdjrifteu ber St. öffrntl. tMbtiotbct ju Sruttgart SJb. I. 1. -J:
II. etuttgart 18HH-SU.
***) (Eine grofct banbfö>rlftlitf)c ^amnidmg jur (vrfteUuug einer mürttcmbergi{d)en jrüiifl(erg((0)i(b« fft
i« ben teiMen ^nbri<bn<en »on "Prof. Dr. «. SBintlc rlfn angelegt Worten.
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588
Anfang.
«. tHrftneifen unb tt. Wand*. Ulm* flunftleben im Mittelalter. Ulm 1840.
G. 3r. ». StSlin. Wirtembergijcpe ©efcbidjte; Seil 1-4 (fci* 1593). Stuttgart unb Bübingen
1841—73.
$. fRerj. Überfielt über bie bauptjädjlicbften alten Xenlmale cbriftlieper Arebiteltur unb Sfulptur
in Sdjmaben, in 3d>orn« «unftblatt 1843 9tr. 47-52; 1845 <Rr. 84-91.
Starfaiiblnngcn bc* Verein« fir fiunfl unb Altertum in Ulm nnb Cberfdimtbea. Mit Ab
bilbungen, 1843—75, baju Äorrefponbenjblatt be* herein*, l.u. 2. 3<ibr8«'<flf 1876,
1877. (beitrage »on ftaftler, Staging, Bieter, Stacf, <i. Maud), ftr. ^rcflel, 91. Älemtn «. a.)
3ol»rcäb>fre be* »irttembergiftfjcn Altertum* herein«. Mit »ielen Abbitbungen (f. u.), jeit 1844.
unb ©djrifren beweiben, 1850 - 75. (Arbeiten oon Jr. Müller, $ei$bartlj. Menzel unb
Xürrid), Öölber, ^taulu* b. A. unb b. 3-, ©. S»m u. a.)
04. ^. Wagner, flunftwerfe unb «ünftler in Xentfcbtanb, Sta. II, t'eipjig 1845.
Weber. Xie gotijdje ftirrpe ju 3iefenbronn mit ibren Mcrlnriubigffiten. ffarlävubc 1845. Mit
4 Abbildungen.
Merj. Spajiergang burd) bic »orneljmften Jtirdien Württemberg*, im euang. ffirdjenblatt für
Württemberg 1845, 1847.
Gbr. Stnbcr. Württembergijd)c Mflnj- nnb Mebaillenfunbe. Stuttgart 1846.
<£. ö«r. Xie römiieben heerflrajien unb Altertümer ber jcbroäbijcben 9Up unb am Stabenfee.
Stuttgart 1846.
Xerfelbe. Xer römijd)e ©renjroali oon ber Altmüljl bi* *ur Sagft. Stuttgart 1H47.
Vertäte über ben AUcrtumönerein im ^nbergän oon ß. ftlunjinger. 1846—60.
3. $*nle. Würltembergiirbc Suffirblöfier. 2 Stae. Würjburg 1847. (Starmiegcnb ncpelli|tijd)c
Stapanblung be* Stoffe* )
8eirfd)rift be* liftorifdjen Serein* für bae »ürrirm»ergtfd)c ^raufen. 1847-78. Neue ftolgc
1882 f. (Arbeiten »on Stauer, tftanjborn, ftaug, Starb, S^efc n. a.)
3. SR. Mann). Abfanblung über bie mittelalterlidjen Staubenlmale in Württemberg, Programm
ber Ä. polptedjniicben Scbule. Stuttgart 1849.
Wirtentbergifdjc* Urfttnbenbtia). $erau*g. »on bem R. Staat*ard;io in Stuttgart, Sta. I—V,
Stuttgart 1849 89.
Xentfdje* ftnnftblatt. herausgegeben oon fit. (*gger*. l'eipjig 1850 58. (Beiträge »on
e. Mandj u. a.)
Organ für djriftlid)e ftnnft, b«rau*gegeben »on Syr. Staiibri u. a. ftöln 1851—73.
G*b. Mona). Senbjajreiben an $aftler, forlgefefot als Beiträge juv idjroäbifcbeit Hunftgejcbicbfe,
Xeutjcbe* Äunitblatt 1855, 1856, 1857.
Ä. uan ®ne. iReijeftubien in Uranien unb Sdjroaben XeutfdjeS Slunftblatt. 1856.
6. $cibcIoff unb &r. SHfiUcr. 'Sic flunft be* Mittelalter» in Scbroaben. Xenlmäler ber
Stauf unft, S3ilonerei unb Malerei. Stuttgart 1855 ff.; crgdnjt bur* ft. ^. ^a^ler 1864 (j. u.)
«. SJÜbfe. ©ef<bid)te ber «rdnteltm. üeipjig 1855. «. Aufl. 2 »be. Veipjig 1884-86.
ftirnjenidimiiff. herausgegeben unter Leitung be§ (bri)tlid)en ftituftoereiuS ber ^iöiefe ^Ottenburg
»on '.Rieft, ilaib unb Sd)i»arj. 27 tSbe. Stuttgart 1857-70. Siegifterbanb, Gllroangen 1874.
gnib unb ©djmarj. ^ormenlebre bee romanifeben unb gotijd)ett ü^auftil^. 2. Aufl. 1858.
(Ebrijtlidjee Äunftblatt für flird>e, Sdjule unb $>au*. .fterausgeg. oon ©rüneiien u. Merv Stuttg.
feit 1858. (Beiträge oon £\ Meri, ^afeler, A. itlemm u. a.)
SJ. fiinbenfd)mit. Xie Altertümer unjerer beibnifdjen il?orseit, 4 «be., Mainj 1858, 1870, 1881 ff.
(Mit iablreidjen Abbilbuugen aud) unjerer uaterlänbiid>er Altertümer).
Vi. ßlunjingcr. Xie roid)tigfteu 'Jienaiffancearbeiten be* 16. unb 17. 3abrbunbert£ in Württemberg.
3m Crgan für (briftlidie «unft X, 1860, fa: 13 15. i5gl. Staat^anjeiger für Württemberg,
18*50, S. 1674 f.)
3. Sigbert. Okjrbidite bei bilbenben >*ön»"te im Monigreid) Stavern uou ben Anfängen bi* jur
©cgemoart. Müurben 1862.
taü $tinigreid| Wftrttemberfl. (iine ü^cfdjreibuug non x!anb, Stall unb Staat. Jö«fl"*g«fl«ben
»on bem i\. ftatiftijcb topoprapbücben Bureau. Stuttgart 1868. (Xie neue Bearbeitung f. o.)
«. fiftbfe. «ejd)id)tc ber *piaftit. l'eip\ig 1863. 3. Auflage. 2 3tae. Üeipjig 1880.
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Ouellen.
589
«3. i'o*. flunfttopograpljie Teutf d)lanb* , II, Sübbeutjd)lanb. Staffel 1863. (Mittelalter unb
16. 3abr&unbert.)
Ab. 93eitrdge auS Württemberg* iur neueren beutfc^cn Äunftgefebidjte. Stuttgart 1863.
ff. $aulnS b. A\ 1er römifcbe ©renjtoaU oom £oI)enfiaujen bis an ben Main. Stuttgart 1863.
Terielbe. (SrHdruna ber i>eutingcr %a\tl. Stuttgart 1866.
ff. 3r- 8*»«*. ^Beitrag jur Kenntnis ber oaterldnbiidjen ßircbenbauten. Tenlfdjrift jur frier bcr
<£inn>etyuna beS neuen ©ebdubeS ber &. polt>ted)niicben Sdjule ju Stuttgart. 1864.
&teibnrget $iaaef«n<Ard}i». freiburg i. 53r. 1865 ff. (3m 33b. XX 1889, Serjeic&m* ber OTit-
arbeiter unb iftrer ^Beiträge.)
^citfdjrift fftr bilbenbc Äunft. #erauSgeg. oon £. t'üfeoro. i'eipjig 1866 ff. SJeue frtge 1890 ff.
Mit «unftcbronif; flunftgeroerbeblatt 1883 ff.
A. Sacmetftrr. Alemannifdjc Wanberungen. CrtSnamen ber fcltif^-römifcben 3<tt- Slaoijcpe
Sieblungcn. Stuttgart 1867.
A. fiorent. Tenfmale beS Mittelalters in bcm flönigrcid) Württemberg, p&otograpfMidj mit er=
lduternbtm lert bargeftellt. 3 Abteilungen 1866, 1867, 1869. (Abbilbungen j. u.)
Of. Wctper. Allgemeines flünftlertcrifon. HJcipjig 1872 f. (Unoollcnbet; Beiträge oon #af»ler,
A. Wintterlin, ©icnmann, flrell, TenijaC.)
». 2*Mc ©efäidjte ber bcutid>en Nenaifiance. Stuttg. 1772; 2. Aufl. „©e'cbidjte ber Wenaiffance
in Teutjdjlanb'', Stuttg. 1882 (I 336 ff.).
Terfelbc. Württemberg unb bie SRertaiffame. frftrebc. Stuttgart 1873.
$. Ctte. ©e'djidjte ber romanijcften Staufunft in Tcutfdjlanb. Seipjig 1874.
flligemetwe Dtutfdje »iograptjte. i.'eipjig feit 1875. (Beiträge über roürttembergifcbe ÄnnftUr
tum A. Wintterlin, ßifcnmann u. a.)
«efonbert 0ci(«gc beS StaatSaugctger* fflt Württemberg. Stuttgart feit 1876. (Beiträge oon
A. Stimm, 6. Wlfinger, @. \Hoijert, ^ad) u. a.)
ff. *onluö b. «. Tie Altertümer in Württemberg. Stuttgart 1877. Wej. Abbrucf au* ben
3abrg. 1875 u. 1877 ber Württ. ^abrbüajer).
ftr. ^reffet. Ulm unb fein Münfter, frftjdjrift jur Erinnerung an ben 30. 3uni 1877. Ulm 1877.
A. SSintteTHn. Die ©rabbenfmalc beS .fterjogS ßbjriftopb,, feines Sob.neS ©bewarb unb feiner
©cmabjin Anna Maria in ber Stift§lird)e jn Bübingen. 3« ber frfticbri't ber St. öffentl.
Shbliotbet in Stuttgart jur 4. Sdlularfeier ber Unioerfität Bübingen. Stuttgart 1877.
HHttifteritatter. Ulm 1878 ff. (Mit Beiträgen oon fr. ^reffel, Sdjeu, Crgle, Slener, $robft,
% Jßecf, Waldier).
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A. Wintterlin, M. «ad), §. Tefeel, SB. Pfeiffer, St. Walcber, 6. ©rabmann u. a.)
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Stuttgart 18S1.
A. älcmm. WürttembevgifdK "^aumeifter unb '-üilbbaner bis um* 3ab!r 1750. Sonbcrabbrud
au^: ©ürttembergiidjc 2UerteliabrSbefte, 3af»rg. V, 1882. Ol*g|. ^cf. 2?eil. sunt Staat'Janj.
für Württemberg I8>s7, sJtr. 15.) ferner: Aberlin 2retfd>. «epertorium für itunff unb aiMffen-
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gegeben unb rebigiert oon iyr. 3- S4)wkk\ unb fteppler 1883 ff.
£tdjef«ti.9lnb>. «Blätter für linbengeföicbUicbe «JRitteilungen unb Stubien au* Sa)roaben. heraus-
gegeben oon (5. ftofele. Stuttgart 1884 ff.
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über ba* Ulmer «Diünfter, bie jünger grauentirc&e, SEÖeilberftabt unb Siefenbronn :c.)
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$ürr, 2b- Gbner, ©eiger, %. fflemm, H. ßanbenberger, % Sang, «Wauer, 3i. 3Beitbred>t unb
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Scpidparbt. öm Auftrag be* Württ. ©efc!pid)t8- unb ftltertumperein* pcrauSgcg. pon
W. $>enb unter Mitroirfmig oon *. (gutine unb 5B. Pfeiffer. Stuttgart 1902-
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SlltertumSperein. Stuttgart 1903 ff.
Tie grofee Sammlung „Württembergijcpe platte unb änfid^ten" auf ber II. CanbeSbibliotljef
enteilt neben Äunftbruden unb ^potograppien aud) »arjlreic^e Criginaljeid>nungen( ogl.
ben panbfcpriftlid>en flatalog pon $rof. Dr. 51. Wintterlin (1887—88). ©eitere Original«
plane unb (Sntroürfe im Ä. StaatSarcptD , im ff. Parten« unb ^Manlabinett, in ber Vibliotpef ber
H. Tecpnijcpen .ftocpicpule, in ber ff. ffupferftidpfammlung, auf bem ff. ftatiftifcpen fianbeSamt.
Werten. Topographia Sneviae 1648 unb Topograpbia Franconiae 1648, f. Literatur.
Ta* podiintereffante altnmrttembergiidje Jorfttarteuroer! beS ftriegSrata HnbreaS ftiefer,
1680 87, mit einer aufeerorbentlicpen Wenge pon Plänen unb Ort&anficpten, in ber it. Canbei-
bibliotper. SJgl. 6. 9i e gel mann, in ben Württ. 3aprbü<pern, Saprgaug 1890 u. 1891.
}(. Sepffer (ffupferftecper, | 1845). ©egenben au* Württemberg, ca. 1810.
Serie Ibe. Secp« Slnficpteu au« Wirtemberg (S<plofj Wirtemberg, §openftaufen :c.)
G- Ä> ei bei off unb K. Sc» ff er. Tenfmäler ber U?orjeit (Scplofj Wirtemberg, .t>obenftaufen,
2erf, fropenurad), £>irfau, Maulbronn), im Sdnoäbifdjen Jafcpenbud) a. b. 3. 1820.
«leine ?lnficpten au« bem ganjen üanb, fdjroarj unb loloriert (Steinbrud), in ber (£bnerjd>en
flunftljanblung, ca. 1820.
.{aplreicpe 2lnfid)ten ber meifteu CberamtSfläbte :c. in ben CberamtSbefdjreibungen feit 1824.
^tele malerifcpe Mnfttpten auS Cber unb Weberfcproaben , gejeidjuet unb litpograppiert pon
(Sb. Imming er um 1850.
3apre*pefie oefl württ. «Wertnmo Vereine, ^b. I. $eft 1- 12; $»b. II. £eft 1 -3. DIU Itrt.
Stuttgart 1H44 ff. (—1873). ftd. %r(baoloflij(bc4 au« JHottmeil u. a. C; ftunftbcnfmale
au§ Stuttgart, £>eim#pctm, ßfilinaen, llraa), Cberftcnfelb, SBeflgpeim, Winnenthal, ßrefllinaen,
©rnünb, Vtaulbroun ufro.)
.{»cibeloff mit AHei*bartp u. a. Tie Äunft bed Mittelalter^ in Sdjroabeu. Stuttgart
185Ö— 64, mit 27 luteln in 4°. (Benenberg, Sinbelfitigcn, Stuttgart, Müplpaufen a. %J{.,
Illingen, '^ebenpauien, Ulm.) - Supplemente: ittclalterl. Söaubenlmale au»
Sdjiuabcn pon 6. ^<i4bartb, i'eibni^, 3. o. (?gle, % Wtytx unb 6. ftieft. Stuttaart
1856—72. f>oL 44 Safclu. (ßplingen, ^fbeitpaufen, Ulm.)
IS. ft. Sitinü. Beitrag jur ttentilntd ber uüterläiibifajen Mircpenbauten, lb64, j. o. (7 lafeln mit
tiJrunb' unb Vlufriffen meift fleincrer Äirdjcn.)
"il. t'orewt. Tentmale be* Mittelalter? in bem flönigreiep Württemberg. aJtonnpeitn 18<>6 ff., f. o.
:} ^be. ('pbolograppicu non Maulbronn, '-Hebenpaufen, .^irfau, ?llpir>?bacti, .^errenalb, Cord),
Muubarbt, :Hieben, Cberpofen, eomburg, ivaurnbau, C berftetiielb, Tenfenborf, (Ämüiib, ^renj,
(rlhuatiflcn, QMrtubcmcn.)
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592
9trdjUcft»nifdje 3htbien. $erau«geg. com Hrdjiteftenoerein am ft. ^ototedmifum in Stuttgart.
Stuttgart, 6. Söittroer, jeit 1868. $n $eften oon 6 3)1. in «utograpfjie. ®r. gol. (Stuttgart,
$>eilbronn, Ulm, iiiebenftein. i'ubwig§burg, Bübingen :c.)
6. ToDinger. 9lrd)iteltonifd)e JReijeffiji.en (au$ Teutjdilanb, «yrantreidj unb Italien). Stuttgart,
6. SBiltroer (1871 ff-), ©r. ftol. 36 33t. in Hutoarapbje. vJieue ftolge, 36 9)1.; in. Serie
28 331. (Stuttgart, (fannftatt, Wüfjlfyiujen, fingen, Dettingen, fiiibroigSbnrg, gaoorite,
Wonrepo*, Üiebenftein, $>eilbronn, 9Jtaulbronn, SÖeüberftabt, ßalro, ftirjati, ©münb, 9(euen>
ftein, ©ei&lingen, Biberad), Söatbfee, ftifelegg, ftaoenSburg, Sangenargen ujro.)
Tenrfdje ^enaiRoHre. eine Sammlung oon ©egeuftanben ber 91rd)iteitur, Tetoration unb ftunft-
geroerbe in €riginalaufnaf>mcn. herausgegeben oon H. Crtroein u. a. t'eipjig, Seemann
1871 ff. (Bübingen, Ulm, Stuttgart.)
Sammlung fd)mibifdjer »«tbeufmale ttnb ftanftaroeiicn. Unter 9J?itroirfung ber Urofefjoren
iübfe, $au(u8 unb Sdiroarj ljerau§geg. oon % S inner, ^otograpb,. Bübingen 1876 ft.
,lol. (Tübingen, iRottenburg, Beben&auien, Schloß ihtbroigSburg, Ulm, 9Upir*badi, 5Jturrbarbf,
»yaunibau, ©münb, 9tere*ljcim, 3raiefalten, Cbermardjtal ujro.) 9i(wlid)e Sammlungen orn
2. Hartman« in §eilbroun. (Maulbronn, #eilbronn, Öhringen, tfiebenflein ufro.)
$etnr. 3d)Nler in .pcilbronn. (Uintangreidje Shifitafimen oon £>eilbronn, ©impfen, Sdiöntal ujro.)
9I«8 bem Sdjroabenlanb. Dialerifdje 9lnftd)ten in Üanbfd)aft unb 91rd)ileftur. Criginaljeidjnitngeu
oon SHob. Stiel er mit Hl Sonetten oon @b. ^aulu«. Stuttg., Weff, o. 3. (1877 f.) gol.
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iu «i Glattem mit lert. (Stuttgart, e&lingeu, Ulm, (fingen, SriebricbJbai«" "i"^
OOaftricrte ©efdjidjte oon SBiirttcmocrg, 1886, i. o.
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1887 ff. fal.
Silber auo bem ft. ftnnft= unb 9l(tcrtumer:ftabiaett unb ber ft. Staatefammlung oaterlänbifdiec
ftunft» unb 9lltertum*benfmalc. Stuttgart 1889. CWit lert oon Ü. slKaqer.)
J$. Sliwfdjcr. Ter Bau ber fteinernen 2Benbeltreppen , erläutert an Beispielen au$ ber beutfdjen
©otif unb «enaiffauce. Berlin 1889, gel., mit Sert in 4°. (9lu« Württemberg: Tübingen.
©öppingen, 9(euenitein, Nürtingen, 9.Uergentf)cim u. a.)
Lambert unb Stall. ÜHotioe ber beiitfdjen 9lrd)iteftur be§ 16., 17. u. 18. 3af)rfjunbert$. Jeyt oon
Berlepjcb. Stuttgart, <*ngelb,orn 1890 f. Syol.
iH. T»l>mc. BarocT unb 9rofofo'9lrd)iteftur. 2 Bbe. Berlin, B?a8mutb, 1892. gol. (200 laieln
in !dd)tbrurf, nteift ^Jrofanbauten , barunter bie Sdjlöffer Stuttgart, Solitübe, i'ubroigaburg,
ftaooritc, 1'ionrepoS).
Tcfcio unb »ejolb, Tie fird>lid)e Bautunft bc* «benblanbc^. Stuttgart 1892-1901. ?yol. mit
2 3)bn. Jert.
fiarlnt.
Tie ^Inrfartea (Ma^ftab: I : 25tM)) unb gtäbtepliwe (1 : 1250) auf ©runb ber \!anbe4oermeffuitvi,
im H. ftatafterbiuean. (^gl. l"'. Hobler, Tie xlaube^oermeffung be* ftönigreid)* SÖHrttem-
berg. Stuttgart lHTiS).
?»»pfira»l|if<f|cr «tlao von Württemberg im 3)ia^ftab oon 1 :T)0000, 55 Blätter, jeit 1821. Tic
Criginaljeidmiuiflcn in l:2.r>()00.
«eneralfarte oon «firttemberg im Muhftab oon 1 :'20dm>, 4 Blätter, b«au*gegeben oon^iitt-
nadit. Stuttgart ls'59 ff. ?icne Bearbeitung oon ?rind in 6 Bldttern unb größerer 91 u?«
bebnung. Stuttgart ImnO. 911» 9lrdjäologi)d)e ftarte oon ^auluS ausgegeben 1KM»,
4. 91 ii«. oon ^aulua, t>. X 1882; al* viftorif die Jlarte oon Stalin unb 33ad) 1864; neue
Bearbeitung von X\ Stalin 1M92. X- Stillin unb Becblle, ftarte ber ^)errfd>aft§gebiete be>
jc^igen Mönigreidii« ©ürtteuiberg nad) bem Staube oon 1801, Stuttgart 1896. 3?g(. 6. SRegel«
mann, 9lbriü einer ©cfd)id)te ber roitrtt. Topographie. Stuttgart 1893.
«arte bco Te»rfd|en SJeid»ö im UNaftftab oon 1 : looooo; Jöiirltemberg in 37 Seftionen, 188(i?T.
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Duellen.
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3lccfiarRrcis.
9ieue39efd)reibungen ber fämtlicbcn 17 Sejirle in erweiterten Sonberabbrüden auS: $a$
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§t«ttl*xt $ftM.
Xiterafur unli Btlbtoerhe.
»efd>reibung be$ Stabtbireftion*»$ejirfe« Stuttgart. $erau$gegeben »ou bem
St. ftatiftifcb'topograpfjifdien Bureau, 3JJo(et u. a. Stuttgart 1856.
Annales Stuttgartienses in (ber 9lbfd)riit oon) OSroalb ©abelf ofer* Miscellanea Historica, £. Canbe*«
bibliotbef, Manuscr. bist. Oct. 16 b, S. 22—30. #erau*gegeben oon Stalin, Württ. $abr'
büö)tx 1849 II, S. 1—30 (Sonberabbrud, Stuttgart 1851), unb nad) einer Öinbauer #anb»
jcbrift ebenba 1864, S. 251- 261.
3- % ©abelfofer, Ghronica ber fürftC. roürttembergifdjen &aubtftatt Stuttgart 1621 ff. St. ßattbe**
bibtiottjef Ms. hist. Fol. 72 (r>gl. F. 71, F. 193, q. 306 unb anbere «bjcbriften im Staat*.
arcb.iu unb ber Stabtbibliotbet).
Crtecbronif uon Stuttgart in „befi gürftentljumb* Wirtemberg alte ©ebeimbnuflen", St- Canbe«'
bibliotbe!. Ms. bist. Q. 161, «f. 118 ff.
£eonf). 2»% genannt orlerelS SJefcbreibung beS fürftlid)en #errenfd>iefsen , befj gehalten bot §crr
.<>erjog Ghriitoff ju Württemberg ben 23. September 1560 ju Stuttgarbten. iUiit Hbbilbungen.
«'. ÜanbeSbibliotbef. Ms. hist. Fol. 165.
Memoriae posteritatique inclytae Domus Wirtembergicae aacrum 1583. 5iacbbilbungen alter
fürftlicber ©rabfteine in ber StiftSfircbe, 37 SBi. ??eberjeid)nungen. «. Sanbeabibliotbef. Ms.
hist. Kol. 130. («gl. 3». «acb, Württ. 3Hertelja&r*befte VII, 164 ff.)
Nicod. Frischlin, De nnptiis . . . Lndovici ducis Wirtcmbergici . . . Stuccardiae 1575 celebratis.
Tabing. 1577; beutfa) oon ftarl Gljriitopb, $euer: Sieben Söücber oon ber ftürftlicben Württeirw
bergifchen $ocbje»t uf id. , Bübingen 1578. 3m erften 3)ud) gereimte 3iejd)reibung be« alten
Sdjloffe*.)
3o&. Ctlinger, „Warbaffte biflorifcbe $}efd)reibung" ber fcoefoeit beB $er|og$ •>!). frriebrid) mit
'-Barbara Sopbie, SDJarfgrafin pon Sranbenburg, am 6. 9Joo. 1609. Stuttgart 1610. JU. 7?oI.
S. 60 f. Uber baS i'ufthau*.) ;S>aju ein flupferroerf uoit ©altbafar ftüdjler, SNaler ju
Sdjro. ©münb : „Repraesentatio ber fiirftl. Slutfjüg unb SRitterfpil" ufro. bei ber $od)jeit be*
•fcerjog* 3ob. Sriebrid) 1609. Cljne Srudort. Querfol.
Sfata§ uan £>u(jen, „Repraesentatio ber fütftlidjen Slufjüg unb ftttterfpif uf». bei ber Saufe be*
Urinjen rfriebrid) am 10. SJJärj 1616. Cb,ne Drudort. Cuetfol. litelfupfer: Georgias
Thonauwer inventor', Mattbeus Merian Basiliensis fecit. (77 Safein, auf ber erften ber
Suftgarten »u Stuttgart, non 2Herian.) $aju gebört : Philopatris Charitinus («Pfeubonnm für
3ob- Wug. Slffum?). Wabrbafftc Delation ufro. 1616. Cuerfolio.
©. 9t. Wedberlin, „Jfurfce iöejd)reibung" be§ bei ber 2aufe be* tyrinjen Ulrid) am 13. 3"li 1617
geballenen iyteubenfefle*. Jübingen 1618. 2ert w: GjaiaS oan £ulfen, „Sligentlidje roabr«
baffte Delineatio unb ?lbbilbung aller }ürfllid)en ^luffjiig unb ÜRitterfpile" bei be« ^»erjogö
3ob- iyriebrid) uon Württemberg „jungen $rin^en unb Sobnei ^erfeog U(rid)en »oblangeftellter
fürftlicber ftinbtauf" unb 4)erjog J.'ubroig ftriebrid)S ^>odjjeit 13.— 17. 3uli 1617. 92 Rupfer,
ofine Srudort. Cuerfolio.
Sdjöne luftige ^lutiqitäten unb bendmürbige $>iftorien . . . befe fürftl. §au)e* Württemberg uf».,
uon anno 1023 biö anno 1(518. fl. Üanbeäbibliotbef. Ms. hist. Fol. 73. (331. 224—238: „DaS
(VÜrftlid) Srblofj unb Üuft- ©arten :£>au4 ju Stuttgarbeu", gereimte 3kjcbreibung.)
^noeiitarbud) be* ^aumeifter* .^einrieb Scbidbarbt, ft. ÜanbeSbibliotbef. Ms. hist. Fol. 562. (W\t
einer Aufnahme feine* Stuttgarter $aufe3 am *-Paubof unb einem Scrjeitbni* feiner bauten
bt* 1632.)
iPefolb, Documenta concernentia ecclesiam collegiatam Stuetgartieusem. Tnbiug. 1636.
>«aulu*, Icnfntältr ou» ©ürttfiitbctg. 'Jitdartret*. 38
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594
9lrd)ii>alifd)e 9lufieicbnungen übet ba* Stift in Stuttgart, fl. l'anbeSbibliolbef. Ms. bist. F. 192.
Inscriptiones roonumentorum, qnae sunt Stutgardiae in Conditorio illustrissimorum WUrttera-
bergiae principum, in Templo S. Crncia Tel eathedrali, S. Catharinae vel xenodochiali,
S. Leonhardi et Nosocotniali , in Coemeteriis intra et extra urbem collectae per M. Job.
Schmid, paatorem 1640. St. fianbe »bibliotbef. Ms. bist. 0. 18. ©rganjung fcieju: Inscriptiones
inonumentorum ... in integrum resütutae a Georgio Waltzio 1656. (Sbenba Ms. hist.
Fol. 320. (2?gl. «BauhiÄ, SBürtt. SBierteljahrSbeftc II 1879. S. 236 ff.)
?lbbilbungen von in aHürttemberg gefunbenen im £uft&au» oufgefteUteti römifdien SUtertümern.
St. 2anbe«bibliotf)ef. Ms. hist. Fol. 864. (VI. 1—18 3ufd)riftfteine, SU. 17—28 Sfulptur
arbeiten); 17. 3abrt)unbert.
Vefdjreibung ber alten fjenbnifcben Sdmiten uub Silbern im SfürflT. Söürtembergiicben großen
i*uft .t>auS ju Stuttgart. Stuttgart 1695. (Voran gebt eine Ve|d)reibung beö fiuftbauje*, ben
Sebluf? bilbet ein Heiner Rubrer burd) bie Stabt.)
VorfteÜung beft bocbfürftl. SPürt. . . . i'uftftaufe* famt . . . «Raritäten. Stuttgart 1706. Cuer<
oftao. (Oereimt. beigegeben ift eine l'ängenanfid)t be* ÖuftbaufeS)
fturfce Vefdireibung beteiligen, roa§ ... in Stuttgart . . . ^lerlroürbige* ju fet>cn. Stuttg. 1786.*)
3)efd)reibung berjenigen ftenerlid)(cit, roelAe ben 3. September 1746 ben i'cgung be-5 ©runbftein*
ju bem J^od)'5vürftI. Sürttembergifd)en Neuen !Hefiben&«Scbloffe in Stuttgart vorgegangen.
3)iit jmet ftupferfridjen. (Der lert audj in Sattler* lopograpbie.)
20. 5. Sd)önbaar, 9lu$fübrlidje Beitreibung ... ber in Stuttgart uub Subiuigäburg erfolgten
$eimiübrung*'3eftioitäten fterjog Garte :c Stuttgart 1749. golio. 2)iit 9tbbilbungen.
Uriot, Description des festes donnfes ä l'occasion du jonr de naissance de S. A. S. Mgr. le
duc regnant de Württemberg et Teck etc., Stuttgart 1763. (Ufit eingebender Vefd)reibung
eine? Ztili be« Stuttgarter NeftbenjidjloffeS), aud) beutfdj: Description etc. 1764.
6. 3f. Nicolai, Vcfd)reibung einer iReife burd) Seulfcblanb :c. 1781. Vb. X, Berlin 1795.
Materialien i» einer ©efdjidjte ... ber StiftStircbe ju Stuttgart. Stuttgart 1781.
91. %■ Vafe, SBeicbreibung ber &o§en ÜlarlS-Scbule ju Stuttgart. 3n eigenem £rucf unb Verlag
1783. (Beilage I: Vefcbreibung be& Slfabemiegebaubee, S. 218-237.)
3. 5- Berdel unb 3- 'Siebeinann, Vefdneibung ber fürftlicben Sentmale unb 0rabfd;riften in
ber Stiftötird)e ju Stuttgart, Bübingen, Vubiuig4burg ic. 1798.
3B. 5- 2. Scbeffer, Gbnmif pon Stuttgart 1811, Manuffript im Staat*ard)io.
Derfelbe, ©efd)id>t4baten unb Merfroürbigfeiten oon Stuttgart. Stuttgart 1815.
3. &. Memininger, Stuttgart unb «ubroigsburg mit ibren Umgebungen. Stuttgart unb
Bübingen 1817.
3. SRöjcb, Beiträge jur id)ünen Vaufunft, Stuttgart 1818, Nr. IV: „Vemerlungen über baß
Stuttgarter 3teftbenjjd)lof»".
VJegroeifer für firembe in Stuttgart unb feinen Umgebungen. Stuttgart 1827.
5. £. Vü&rlen, Stuttgart unb feine Umgebungen. Stuttgart (1835).
aöegroeiier für rtunft, Literatur unb 9IItertum4[unbe, öffentliche unb *Crioat'S<immluugen, flabinette
unb «nftalten in Stuttgart. Stuttgart 1840.
91ug. Roller, Stuttgart unb feine Umgebungen. Stuttgart 1841.
£v 5Jten, Spaziergang burd) bie oornebmften mürtt. ßireben. (*rtang. flirdjenblatt 1845, S. 261 ff.
fl. s^faff, ©eiebiebte ber Stabt Stuttgart. 2 ^be. Stuttg. 1845 -46.
tfurflenbilber, elf Örafen, oon 1265—1519, in ber Stift*firrbe ju Stuttgart: 3abre*befte be«
USürtt. 9lltertum4pcretn* II, IV— VII (1815 ff.). Üitbograpbien nacb 3e»*n«ngen non ßb. ^etbtle.
CJgl. 9lrcbit. Stubien be4 Stuttg. ^olnt. XVI, fj; XXX, 4.)
O'br. binber, lßürttembergifd)e sJWünj= unb WebaiUenfunbe. Stuttgart 1846, S. 496 ff.
(Ebr. .^eibeloff, Xie Siunft bei- SRittelalterÄ in Schwaben. Stuttgart ia">5, S. 14—34.
£>. SBagner, ©ejebiebte ber .^obeii O'iul* Sdjule. 2 ^dnbe unb C*rg4njung#bonb, ©ürjburg 1856—58.
*) Xosfetbe aud) aU »«öanfl ju ©ürd, SJa« |t*t Itbenb« unb floritrenbt Stärttentbera. etuttgort
1736. Unter bitfem unb Q&nliatni Ittel trfebien von bc ab faft aniobrliO) ein bem fpäteren $of« uub Staat*'
&anbbu4<mfpre*citb«is?lbrepb«(t). Tic*e5, fomic bie etuttöarter.Wtrcbenreaifter, gebrntft bon 1692 ab (—1848).
bieten mannen «nffcftlu^ jut njiimciiibergifcb.cn flünftltrgefa)ia)te.
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Cueüen.
593
<L !Beiabart&, 3<«dinungeH von bem ehemaligen ihift&auje ju Stuttgart, mit geschriebenem 2ert
I. Serie, 106 W., Stuttgart 1866; II. Serie, 197 »(., Stuttgart 1876. ^n ber 5öibliotb,el
ber ff. $e<bnifd)en #od)jd>ule.
SB. Räumer, Sag ehemalige fcufthaitS in Stuttgart. Programm, Stuttgart 1869. ODiit Abbilbg.)
3. ßlaiber, Stuttgart oor Rimbert Sahren. Vortrag. Stuttgart 1870.
9lrdnteftonifd>c Stubien, ^erau^geg. vom 9lrd)iteftenoerein am «olotecbnifum , Stuttgart 1870 ff.
fceft XVI, 6; XXIV, 6; XXVI, 6; XXX, 4; XLIII, 3; Uli, 2; LXI, 8, 4; LXIII, 1;
LXV, 1 ujiD.
6. Dollinger, Hrdjit., »eiiefti^en II, 2; X, 4; XI, 6.
(5. $aulu$, Die im Suguft 1878 in ber ^oipitatfiraje ju Stuttgart aufgefunbenen ©rabfteine.
IBürtt. SicrteljahrShefte II 1879, S. 230 ff.
3r. «albinger, Da3 2ltte Sdjlofi in Stuttgart: Dcutfdje ftenaiffance, IV SBb., XXXVII. Abteilung.
2eip,\ig 1879. 10 5a|eln mit baugeithid)itid)em Serl. (Sgl. auch Hrdjit. Stubien unb Stuttg.
$olpt. XXIV, 6 unb Dollinger, Slrcbit. 5»eiicffijjen £eft II, 2.)
SB. Sübfe, @ejd)id)te ber Nenaiffancc in Deutidjlanb, 2 Slufl. 1881, I, 366—389.
«. fflemm, ©ttrtt. «aumetfter unb Wlb&auer, 2Mrtt. Viertel jabjShette V 1882 (j. Stegifter).
Stuttgart, ftüprer burd) bie Stabt unb ihre bauten. 3reftfd)rift jur «eriammlung heutiger «rc^i-
teften ufro. Stuttgart 1884. (DaS attc Sd)lofe, baS ff. SRcfibenjfdjlofe n. a. oon ©gle.)
3- ftartmann, Stuttgart unb ßannftatt. Sldbtebilber, Surick 1885.
% $artmann, Gljronif ber Stabt Stuttgart. Stuttgart 1886.
ff. Höaldjer, Die Stulpturen be* Stuttgarter fiuftbaufe* auf bem Sd)lon 2id)tenftein. Sonber«
abbritcf au* ben ©ürtt. 2.üerteljal)rSh«tt«n IX. 1886. (Mit Hbbilbungen.)
6. Sollet-, Die ff. ftanbbibliothef in Stuttgart 1886. (©uibals ©emälbe.)
O. Schannenbach, fteftiebrift jur Jubelfeier be* 6ber^arb-2ubipigS ®pmnafiumä 1886; 9iaa)trftge
1898, 1899.
ff. Saldier, Die febönften ^ortreitbuften be$ Stuttgarter Üuftbaufe«. Üidjtbrude in Sieferungen
mit 2crt. Stuttgart 1887 ff. frol.
SKofapp, Die StiftStirdje in Stuttgart. 3Ntt einem ©runbrifi unb 22 «bbilbungen. Stuttg. 1887.
3. .'partmann, Gprontf ber Stuttgarter £>ojpitalfird)e. Stuttgart 1888.
<5. Jy. Sein*, Die fcoflager ujro. Stuttgart 1889, S. 25-36, 53-62.
VI. Diej, Stuttgart in 2Öort unb «üb (1894).
Ü. Pfeiffer, Der $oppenlau.5riebI)of in Stuttgart. Stuttgart 1895.
$artmann unb flolb, @efd)icbte ber Stuttgarter Stift*fir$e. Stuttgart 1895.
3R. 3kd> unb ff. Öotter, Silber au* ^Stuttgart. Stuttgart 1896.
20. SBibmann, ©anberung b'urd) Stuttgart unb Umgebung in SBort unb Söilb. Stuttgart 1896.
«Wunborff, ^liuftrierter Rubrer burd) Stuttgart 1896.
SRunbe* Stäbteführer, Stuttgart 1899.
©. Ströhmfelb, Stuttgart unb Umgebung in SEÖort unb S3ilb. Stuttgart 1902.
€. Stegelmann, Die Üanbtafeln be* fterjogtum* SBürttemberg im ehemaligen Suftbau« ju Stuttgart.
Sd»roäb. «IbbWtter XIV, 1902.
güfirer burd) bie ff. 5taat«iammlung oaterlänbifcber Altertümer in Stuttgart. Stuttgart 1902.
Sencicbniö ber ©emftlbeSammlung im ff. ÜRufeum ber bilbenben ffünfte su Stuttgart. Stuttg. 1903.
©. Sirt, Die «rei*mebaillen ber £>ohen ÄarlSjcbule in Stuttgart (mit Hbbilb.); Stuttgart 1903.
SlHaemeine«. i^a^r^affte tfonterfactur ber ijürftlid)cn ftauptftatt Stutgarten in bem b,oditöblid>en
3Merteljabrebeften III 180 f., ngl. 9leucd 2aublalt 1885 9er. 223). flutograplnert oon ÜJlax
^ «acb 1870.*) — Tie ftihft. Statt Stuetgart. Stidj in gaoalierperjpeftioe non SWerian 1643.
') UnuoaftönbiRC Snfi(*t«t non ^tuttaart au* öer gtit M ^erjoa* ^o^ann Jriebri* (f 1628) auf
einem SReüerbilb öe8ftlbe« uitb auf einem 3tammbaum „Couiites ac duoe« Wirtembergioi".
plätte uui» Hnjtdifnt, (ßntHtüvfc.
^ürftentbumb aBürtemberg 1592. Stobierung oon
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596
^tntjang.
(Sanbfdjaftlid) gehalten ift ÜHerian3 Stuttgart oon ber 95opferb,öb>.) — Statgardia Wirten-
bergeosis Ducatns Metropolis, ffupferftid) oon 2Ratt$. Seutter in Augsburg, gegen 1740.
(SBgl. ben ä$nlid)en Heinen Stid) oon ©. ©obenefn- in Augsburg.) — Plan geometrique de
la yille et residente de Stonttgard . . . avec ses environs . . . 1743. farbige $eber«
jeidjnung oon (3. A.) SRiebiger, 3ngenieur«£auptmann. (ff. Sanbe«bibliotb.ef.) — Stabtanfidjt
oon ber Slorbroeflieite, 1748, auf bem Stieb: einjug .frcrjogS ffarl mit feiner ©emabjin in
bem oben genannten 2üer! oon Sd)önl>aar. — ©runbrife ber ber&og(. roürtt. DfefibenjStabt
Stuttgart (eljne ben Suftgartenbejirf) 1764. Fecit 3onatl)an ßenj (farbige ^ebeneidniung,
ff. CanbeSbibliotljef). — ©runbSRife ber .frerjogl. SSurtemb. ftaupt« unb erften SReftben^Stabt
Stuttgarbt. Dessine par J. L. Roth, grave par M. Bailei« (1780). — ©runb'JRife ber berjogl.
SBirtemb. ^»aupf* unb erften SReftbenj'Stabt Stuttgarbt 1794. Aufgenommen unb gejeidjnet
oon Glnr. Srieb. 9i*ot$, ©eometer, geftodjen oon ©. 5. Abel, (£aju gebruefte? Alp&abetiidjeS
Her}eid)ni« ber ©auSbeftyer, Stuttgart 1795.) — Stuttgarbt unb feine na&e ©egenb in 12
rabierten blättern oon ffeller 1802 f. — ?t$lan ber erften ff. £>aupt« unb SHefibenj Stabt
Stuttgart im $aljr 1811. SÖalter sc. (£itb>grapb>.) — ©rnnbrip oon Stuttgart 1821. Auf»
genommen unb gejeid)net oon (5. 5- 5Rotf), geftodjen oon ©. 5- Abel. — o. SJlartenS, Panorama
1834. — fleller unb tfmminger, Srinnerungen an Stuttgart 1849. — ©eitere Anftdjten oon
ibobe, 6loo§, Obadj, SRübinger, SiDmann, ^ranbfepb. :c. — teuere ^ftlne oon »yrant, "JJJalte
1862 (1 : 3500), 1866, %t. ^ojjnert 1867, 1870 (1 : 4500), $>od)banj 1869, 1871 mit #eälacb
unb iflerg (3 #.), 1880 (1:5000); Stuttgart mit Umgebung im Watftab 1:25000 heraus-
gegeben com ff. ftatiftijd)'topograpb,i)d)en Bureau, geflogen oon ^otjnert, 1877.
(HrtjelneS. 3?orberanftd)t ber Stiftstirdje, großer farbiger Stid) (au? bem Anjang be§ 19. 3ob»
fcunbertS, ff. 2anbe*bibliotb,el); Sübportal, 3ab,re«befte be* 2ö. A.-2J., £>eft VII, Saf. 26.
5ürftlid)er Cuftgarten ju Stuetgart. %U{atr>. Wexian fec. (fiefje oben (Z. oan ftuljen); eine
iioeite äf>nlid)e Anfidtf, ebenfalls oon 2Nerian. — $öab,re Gontrafactur beÄ Saatyi in bem
Sürftlidjen Üi!ürttembergifd)eit Sujfyauft . . . 1619. Stid; oon fr Wentel. — £a8 Suffyau*
ju Stuttgart. 2itb>grapljie oon ^}rof. frr. ffeller, oon 6. $\mmtx 18 . . — ©mpfang ber
Öeidje ber £>er$ogin iKaria Xorotbea Sophie, f ju Nürtingen 1698, in Stuttgart. (Stid) mit
SRüdcmftd)t be$ alten SdjloffeS unb bes „leiten 33aue8".) — Abbilbung ber b,od)fürftlid)
Söürttembergijdjen anno 1683, ben 29. Sejember in ben iöranb geratenen Üanfclep in ber
9tefiben&« unb $>auptftatt Stuttgarbt; unb: 9>orfteHung bef> ^otbfürftl. 2Bürtt., nad) erlittener
fteuerS^runft anno 1684 loiberumb auffgeridjteten üanfeleg'3)aue*. (3">ei Stidje; Anftcbt
be§ ^kinjenbaueS!). — Dncale Gymnasium Stuttgardianum. Anno aal. MDCLXXXVI.
3- 3«'tter inveoit, ©eorg Orrib. ßift del., 3»- Ul. ffraufc sculp. (Stid) mit allegorijdjem
Aufbau, au« „ftunbation unb Orbnung beft neu-aiiffgeridpteten tJürftlidjen ©umnafu $u Stutt-
garbt. Stuttgart 1686. 4°. Sgl. bie Anfielt auf einem alten Clgemölbe im ^rüfung^faal
bee ©berb.arb»iubroigS«©qmnanum«). — 9Bab.re Abbilbung ber an bem 3uben Süfe Cppen*
Reimer . . . Ao. 1738 ben 4. gtbruar oorgenommenen 6refution. Lncas Conrad Pfandzelt
prospeetnm ad del., Jacob Gottlieb Thelot del. et »culpa. $oppelblatt. (Cben SDiarft.
plaft mit iHatb.au* in älterer ©eftalt.) — @ntroürfe }U ben Walereien am äanbfdjaft£gebäube,
12 331. in 4°, getufdjt, bie Umriffe mit ber ^eber gejogen, oon 3. ®- ^ergmüfler um 1745.
if. ftupferftidjfammlnng. — ©runb-Kifj über ben neuen Üanbfdjafftbau, 1746, nebft Aufriß
oon ber Seite unb oon ootne, 3 färb. 3«bcrjcid)nungen , ff. 2anbe«bibliotb>r. — Öigur unb
i.'age bt* vJieuen ^>oct)fürfl. 2öürttemb. ÜKenbenj Sdjloffe« ju Stuttgart — unb: ©runbrif? be*
erften Storfe* :c. (itupferftid?e oom 3ab> 1746, ogl. oben). — .'paupt ßruitb !Hifs, iva<;abeS
unb Profil» oom erften Stod auf bem ."öorijont be* neuen fürftlidjen SHeftbenigebäube«, *) fo
3b,ro 4>od)fürftl. 'Jurdjlaut^t . . . .vverjog (Earl ju Württemberg in 2)ero Meftbenj» unb ^aupt»
Stabt Stuttgart . . . erbauen lafjen . . . unter ber Sireftion be§ . . . 3Jlajor3 unb S^au»
Sirectori^ i'eopolbo :Uetln. Anno 1750. Lucas sculp. 4 grofje Wdtter. Saju eine befonberc
*) t*on bent öcttbcroerü für ttn 2mttgorttr 9teftbeitjbon finb bie großartigen (Entmürfe ©altöafar
9tenmonn^ mit Icjrt. Dom Jabr 1747, norb im Criginol dorbniibm. (7, urfbrönglid) 9*1. farbige g«ber»
4«iö)mittgtn. *tbliotr;ef ber k. 2ci*m'fcb,ett §oaya>tüe.)
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Duellen.
597
gebrudte ©rflarung. ($er framöfti'dje ^araüeltitel: Plan an rez de chaussee, 616vationi,
coupes et profils da nonveaa Palais de Reaidence etc., nmrbe nad) 3ietti8 lob am Sdjlufc
abgeänbert: sar les desseiiu da fea Leopold Retti et . . . cenx dn Sr^. De la Guepiere,
Major et Directear des Bätimens etc.) — Pierre Louis Philippen de la Guepiere, Recueil
d'Esquisses d'Architectnre (contenant 48 planches et le portrait de l'anteur), oon ibm fctbft
in Äupfer geflogen. Stuttgart (1759). golio.*) (Sin aud) gefonbert »ortommenber Seil
biefeS Wertes, Chasteau de Stnttgardt, plana, coupes et elevati ons, enthält genaue ^ßldne ber
einjelnen Seile beS !Reftbenjfd)lofle», ferner Entwürfe für bie Cper im Suft&auS jc**) —
©uibal« ©ntrourf jum „^lafonb oon ber fraupt-Steegen" (5>edengemälbe über ber SRarmortreppe)
be§ R. 5Refibenjfd)loffe4, getufcbte 3reberjetd)nung oom 3a^r 1757, 25. ftebruar (R. RupferfttaV
fammlung). — SRutne beS Weuen 93aueS mit Staffage, oon Süben. ßlbilb oon „(Sarlo #eibe«
loff, 1806", auf ber R. §ofbomänenfammer. — „JRuine be8 Stetten 93aue8 in Stuttgart, er«
baut oon $etnr. Sd)idb>rbt non Benenberg 1659, oerbrannt 1758, jerftört 1779." Öit^o-
grapbte.***) — ^lan be* HfabemiegebäubeS, ßrflarung be3 ©runbrijfeS oon bem I, II, in Stod«
roerf ber berjogl. Garls-Unioerfttät, 3 191., gr. par M. Balleis 1779. — „tBorfteüung ber
Uttioerrität§«tetnioet^ung'' (niebt ^ßreiÄoerteilung) im mittleren $auptfaal ber Slfabemie,
11. ftebruar 1782, dessine par V. Heideloff, grave par N. Heideloff, eleve de l'Universite
Caroline a Stoutgard, 1782. — 2)ranb be$ G'ogenannten flcinen, im 3al)r 1779 au§ 2einad)
auf ben %a$ $n>iid)en ber Sllabemie unb bem JBaifenbauS übertragenen) 2b>ater8 in Stutt«
gart, 17./18. September 1802. kolorierter Stid). — ©runb' unb 9lnfjug.9tifl oon bem bleuen
2)torjtall in ber Rönigi'trafje , 9lnno 1807 aufgebaut burd) ben Canbbaumeifter Sari Uber;
©runb' unb $uf}ug>9iifi oon ber neu ju erbauenben Ratbolijdjen Rird)e in ber leiten Rönig8«
ftrafie, 1808. Erbaut burd) ßarl oon Uber, üanbbaumeifter. (3n>ei Stiebe, üfleibe ©ebäube
urfprünglicb auf ber Solttübe.)
§bet*mt ^a<&nan$.
SBefcbreibung be* Oberamts SBadnang oom R. ftatiftifd)«topograp&ifd)en S3ureau,
«Paulus, bem «. u. ty. Stalin u. a. Stuttgart 1871.
.fcaftler, $ie Runft' unb SUtertumäbentmaler im Cberamt iBarfnang. SB. Sabjb. 1863. S. 173 ff.
$opograpbii<b'ftatiftijd)e SBejcbreibung be8 Oberamt«, maltfcbeinlicb bei ber geo»
inetrijtben Hufnabme be$ SBejirte unter §erjog ftarl oon einem ©uibe beS 3ngenieurforp8
aufgefegt. R. 2anbe4bibliot&ef. Ms. hist. F. 860.
Blätter be» Altertum« 2$erein8 für ba§ ÜRurrtal unb Umgebung 1884.
Stabt ftufnang. % Nieder, ?lpotbefer in Sadnang, @efd>id)te ber CberamtSfiabt Sadnang
nebft Umgebung. Gannftatt 1864. — H. Rlemm, Der Stabt »arfnang Sranb unb SBiebererbau-
ung i. b. 3- 1693-1717. Söadnang 1893. — Über baS Stift: fl. 2anbe§bibliot$ef Mscr. hist.
F. 192. — Scbidbarbt* ©ntmurf jum Sd)(ofe, 1605, StaatSardjio.
aWurr^arbt. ©torg ÜDibmannS banb|"d;riftlid)e ßbroni! 1550 (f. bei £>all). — 3ob,. Rummel, 2lbt
in ÜKurrb,arbt, ©anbjd)riftlid)e Sßcjdjreibung be$ Sllofter*. Staat*ard)io. — %rd)ioalifcbe Huf.
Widmungen. R. 2anbe«bibliotbef. Ms. b. F. 192. — SabreS&efte be« 2Sürtt. Altertums«
oerein« V unb VI 1848 ff. — tftotb, oon Scbredenftein in iPaubri'S Crgan für d)riftli(be Äunft
*) 3M< (n ber Vorrtbt in Slueficbt fleftttttt, (riber n«bt «rfc^lenent gfortfe^anß foHte bit ^runfräume
ttt <3djlofic4, ferner Otrftpiebtnt bauten in S.'ubtt>ig8burg unb (Entwürfe für anbete beutfcqe ^ürfitn uub
Herren oorfitbren. — ttiii friipere« Strt von Do 1h Uuflpii<re; Recueil de differens projets d'Arohitectare,
Stuttgart 1752, enthält meift unausgeführte Ifuttoürfe. bie in feiner ©ejicbung ju Württemberg fteben.
") «gt. aueb eart 0. Öepeds Architecturc civile, T. IV und V, (Ms. math. Fol. 28 ber St. Sanbe«.
bibttotbef) unb bie Tlappt, .Cntn»ürfe ?u ben «. 2d)(öfferit in SfublrngSburg unb etuttgart". (ttbenba); enb^
li$ Stuttgart, @djIofj unb ^fabeutie, 1« *l. ^eberjcicfinungen, ©ibtiotbet ber Ä. ZedjnifcQen ^oajfcbule.
***) liefe grofje l'itbograppie ftitnmt im h)efeitt(icb,cn ju bem öibilo unb ju bem in unferem lert 6. 35
»erltrinert nuebergegebenen Umrif; aus £. t). Wcmmingeni Seben Öc^irfarbe; ber Umrifj toirb bort (@. 92)
auf eine 3eid>nung bes 2 peatermaier« («iftor) ^teibeloff (be« «ater«) jurfictgefügrt. (abtoeiepenbe 3Jar«
fieUung in ÖübfeS «efep. ber beutfeben »rnaiffance. 2. «ufl. f^ig. 1«2.)
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598
Sin bang.
1854 9ir. 24. — Cotent, $enfmale be* Mittelalter* II. 1862 S. 115-117. - ©inner a. a. D.(
$eft XII. — tie 2Balberi(b*rapelIe ju Murr&arbt 1889. — Jübrft burcb Murrfcarbt unb
Umgebung, 1899.
Oppenweiler. $)er Scblofeparf wirb oon bem Scböpfer be« ©nglijcben ©arten* in Münzen,
Ünbroig Selen, um 1780 angelegt. $eutfd)e ©ortenmagojinjeitung 1851 S. 211.
06eramt $efifl$eta-
Beitreibung be* Cberamt* iöejigbeim oom flgl. ftatifti)'aVtopograpljiföen Bureau,
^aulu« b. Stdlin u. a. 1853.
fllunjinger, ©efd>ic&te be* Sabergäu* I. 1841 S. 78 ff.; II. 1842 S. 88 ff. ujro.
4>a|ler# $ie Äunft- unb Hltertumebenfmale be* Cberamt* Befigb>im. 25. ^a^rbüc^cr 1859. II.
Scfigljcim. %ufid)t oon Merian. — $o*altar, flbbilbung unb Betreibung oon ^aulu«, 3af>re*«
beftc be*2S. flitertum*oerein§ XI, SAriften VII. 1866 S. 16 ff. — Breining, Sllt Befigbeim 1903.
Siettflljetat. HnftAt oon Merian. — ©nsbrücfe : OMrtt. JB. 3. £. V. 102. — §auptmomente au*
au* ber älteren ®efd>id)te oon Bietigheim. 1882.
»ünniglpeint. Slnftät »on Merian. — Strerfer, Sie flirrte in Bömiigb>im. Bönnigbeim 1899.
Srenbental. $>änle, SBürttembergijdje i>uftj<bjöffer 1847 II. S. 1 ff.
£anffen. änficbt oon Merian. — fllunjinger, ©ejtidjte bcr Stabt Sauffen mit ib>cn ehemaligen
?lmt*orten @emmrtgb>im unb Slsfelb 1846. — ^einrieb Bauer, Sie ©rafen oon S?auffen,
2Ö. ^ranfen VII. 1867, S. 467 ff. (ogl. ^B. Stalin, ©efcf)i*te JlHilrttembcrg* I, 419). — Ber»
jeidmi* ber Jöoppen fo im fllofter jii Üauffen in bieier ^eit bejunben roerbeu. 12. ?lpril 1605.
St. 2anbe*bibltotbet Ms. h. F. 308; Skojpeft be* @&or* bei flloftertirAe ju 2. mit ben ©rab-
fteinen bafelbft aufgen. oon Mauer. St. V!anbe*bibliotb>f Ms. bist. Quart. 59; "H. oan 6pe,
im SeutfAen ftunftblatt 1856, S. 319; Bad», 9». $ranfen VIII, 104 ff. - 3ur b«Ü- Wffltn«
froinbiS ogl. Ctuftinu* Äerner* SiAtung, ^aul 2ang* 2luf fd)mäbiid)em Boben 1881 unb
3tegi*ioinbi*, Stuttgart 1885. — o. Samberg öebödingen, 3ur 0ejd^id)te be* JtfonnenHofter*
in 2auffen. JZBürtt. 3abrb. 1902.
9i«f aroejtyeint , Siebenßein. Baubri* Crgon 1860 6. 162. — i'ubfc, SeutfAe 9tenaiffance.
2. «uff. L 394, 189 f. 191, 231 f. — «rebiteftonifae Stubien be* Stuttgarter BoluteA-
nifum* XXIII, 6; XXIV, 1,2; XXIX, 3; XXX, 2. - Sulinger, rlrcbitehoniföe <Reijefftjjcn,
III. Serie, 81.
^Beramt 25ößfina,en.
Beitreibung be* Cberamt* Böblingen oom Ä. ftatiftifA-topographifAtn Bureau,
Baulu* b. Stalin u. a. 1850.
Bau Iii* b. 1, SuAaologifAe JKeiie über Böblingen :c, Schriften be* 2B. 3Utertum*otreüi8 1.2,
1852, S. 5 ff.
$3»(in§tn. Mnfidjt oon Merian. (Bgl. bic TarfteUung in 3afob iHamminger^ „Seebbucb",
1596?., St. 2anbe*bibliotbef, Ms. bist. Fol. 261, 4.) - tiircfce jum b- ^ionuftu*, Söaubri*
Crgan 1855 S. 71.
GtntHflen. ßird»e: .^»eibeloff, Äunft bc* Mittelalter* in SAroaben 1855 S. 8 f. — Mauren.
tf. ?»aii(u*, SAroäb. Atronif 1867 S. 1479.
SRagjtabt. «irdtje : «eine, Sentfdirift 1864, Safel V; Jaufftein, TOcrj in SAorn« Äunftblatt 1845
S. 378.
Sinbelfinflen. ?lnfid)t oon Merian. — Sd)6nbutf>, G^ronil ber Stabt unb be* Stift* Sinbelnngen.
Böblingen 1864. — '3räubäuier, Sinbelfingen unb bie Stift*fird>e tu St. Martin, SAtoäb.
Jtronit 1883 v^r. 142; ^ur ßrinnerung an bie 80t.»jäbrift« Jubelfeier ber Stiftefirdie ju
St. Martin in Sinbelfingen. Mit »bbilbung. 1883. - Stiftjfircbe : Mautb, einlabung«'
jebrift ujrc. 1849; \?eibeloff, Xie ftnuft bc? Mittelalter* in Scbioaben ia">5 S. 10 ff.; Sein-?,
Tcnficbrift uim. 1864. - Cuelle für bie WeiAid)te be* Stift« uito. oom «u*gang be* 13.
ftunberl«: bie lutcinürfic Pbronif be* Stift?berrn rtonrab oon Wurmlingen, abgetrieben
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Ciiellcn.
599
oon ©abelfofer, ff. SanbeSbibliotljef Ms. bist, 0. 16; IjerauSg. o. .fraug al$ 2übinger Programm
1836 unb öfter, julefct oon % A. ©iefel, 1891. - Abrifj ber ©ej<f>id)te be8 Stift« 1555,
ff. 2anbe3bibliotb,ef M«. bist. F. 577.
®6eratnt ^rarftett^eim.
Beitreibung be3 Cberamt* Bracfen&eim ttom ftaliftifcb, topograpfrjc&en Bureau,
^aulu* bem «. u. 3-, Stalin u. a. 1873.
A i g e n 1 1 i d) e B e f dj r e i b u n g bc« 3abergäu#. ff. üanbeÄbibliotfjef . Ms. h. F. 350 (oal. Q. 25).
ffunft; unb Altertumsbenfmäler be* Bejirf«, betrieben von §afjler, SB. $at)rb. 1859 II S. 44 — 57.
ff. fflunjinger. Senate über ben AltertumSoerein im 3al>erflft|» 1841— 1860; ©efcbjdjte beS
3abergäu3 unb be$ jefctgen Cberamte Bracienb,etm 1841-1843.
^Saulu*. $ie Altertümer unb ftunftbenfmale be§ Cberomt? Braden&eim, StaatSanj. f. SB. 1875,
Bej. Beilage 6.
3ta>t Sraef eii^eim Anfiajt oon 9Jterian. - Bertj& Sie ©rabfd)riften auf bem ftirdj&ofe ju Br. 1834.
Gleebronn, 9Jtid)aeUberg. flirre: ff(un|infler 3<*berg<Su L; iJaib unb Sdjroarj, ifarmenl. 70.
9Jtid)ael§legenbe : 9Jteier, Sagen 298 ff.
fteipperg. fflunjinger, $ie Gblen oon 9teipperg unb it>rc 2Öoljnfi|fe 9t. u. Sdjtoaigern. Stuttg. 1840.
®6erami &aunflatt.
Befdjreibung be* CberamtS Gannftatt, herausgegeben im Auftrag ber Regierung oon
9Jtemminger 1832. — $iefelbe in neuer Bearbeitung berau*g. oon bem ft. ftatiftifdjen üanbeSamt,
Stuttgart 1895.
tDtemminger. Gannftatt unb feine Umgebung, Stuttg. 1812. — Mitteilungen be9 Gannftatter
Allertum?oerein3 1896 ff.
3t«kt Ganaftatr. Anficht oon 9)terian. — Crtlepp, Gannftatt unb feine Umgebung 1847. — Gbner,
Album oon Gannftatt 1868. — 5». Leiber, Beitreibung unb ©efd>tcbte ber Stabt Cannftatt
1878. — 6. fllaiber, Urfunbl. ©ejd)ia)te ber reform, ©emeinben Gannftatt, t'ubioigSburg,
Stuttgart 1884. — 3. Hartman«, Stuttgart unb Gannftatt, 3üricti 1885. — Bfarrfirdje:
Öübfe, «etiaiff. 2. Aufl. I. 234, 388; fflemm, SÖürtt. 33. 3- Sq. V. 104. — ftutirer burdj bie
Altertümer'AuSftellung in Gannftatt 1893. — Ströfcmfelb, Gannftatt in SBort unb Bilb 1896.
— ^aref, ©cidntfjte ber reformierten ©emeinbe Gannftatt 1898. - 21). Sajön, Gannftatt als
«ab 1898 f. Beel, Gannftatter O'bronif, 19(X).
gcflbadj. ffirdje: Sein?, $enlid)rift 1864, S. 24.
attüJjlljatifeu am Stedar, o. Breitfd;n>ert , ©efd)id)te be* Crt* 9Jtüljlbauien 1852. — über bie
ffirdje: ©rüneiien in Scporn* ftunftblatt 1840 S- 402 ff.; .fceibeloff a. a. C S. 35 ff.; »Jtoulu«
in Sefcriften be* AltertumSoerein* II. 2, 1875, S. 96 ff.; 9)terj im (briftl. ftunftblatt 1881
S. 41 ff. 2öürlt. 5?. 3. V. 129 f. Tollinger a. a. C. Bl. 55. Arc&itettoniicbe Stubien bti
^olotecbnifumS XL, 1. — Uberrefte oon jroei Burgen bei Sattler, AUg. ©efef). SSürttemberg«
1764, 2af. 27. 28.
Rotenberg. Cfterbtngcr, Stammfdilofc SBüvttemberg, mit Abbilbung. Ber&anblungen beS 33erein3
für ffunft unb Altertum in Ulm unb Cberjcfcmaben. 9t. 9t. V 1873 S. 39 ff. (Sßgl. SButH.
lvicrteliabr§beftc VI, 106.) — Sattler, ^iftovifdjc «efdjreibung 1752 u. aopogr. ©efajicfjte
1784.*) — 8tammfd^ilo^ 42tWirlemberg, großer ©runbril non ?yriebi'ia^ 5tiefer, Steitifjauernicifter.
(farbige Scberjeiajnung auä bem 3af)r 1807 auf ber ff. üuttbeäbibliotljef.) — btammid)lo|
Ufürttenibcrg (mit bem 9te<fartal) gej. unb geft. oon Aug. Seijffer (^offupferfteAer, | 1845);
leilanficbten ber Shirg, \mt\ 9tabicrungen unb einige iöleiftiftjfijien oon bemfelben. (Mscr.
bist, Q. 296 ber ff. l'aiibcsbibliottief.)
Untfrtürft)tim. Mircbc: VeinO, Xentfd)iift 1864 S. 23.
* i I er .Vupftrfticö bei Sattler ift nodj weuiger ^uoerläffiq a(S anbere ältere Jtnfiajten, j. 3*. jwtt Jtquaretle
tont 3. 1571 (Mscr. hUt. fol. 15ä, f<»l. 297 ber H. 3ionbesbib(iolt>et). 4<fll. ea)». Äron. 25. »DJärj 188«,
18. flufl. 18!»^.
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600
ftngang.
Hejdjrcibung be« OberamtS Clingen com ff. ftatiftij^'topograp^ifc^en Hureau,
Haulu u. a. 1845.
Ggtingr» Stobt.*) ?lnftd)t oon Werian. — ©ruubrift be* 3t. Üteidje« freper Stabt (Sulingen,
lob. Waper, gfcl. del. 1739, ©abr. Hobenebr *c Aug. Vind. — 3o&. 3at. «eller (flonreftor),
Gelingen Stabt unb ©ebiet, 1798, mit Stabtplan; ©efdjicbte ber Stabt Sulingen 1814. —
Sdjroab. Sajcbenbudi 1820, S. 210 ff. — ff. Hfaft (ffonreftor), Ser ©au ber grauenfirdje
ju Eislingen unb bie ftamilie Höblinger, 93. 3abrb. 1836, S. 177 ff.; ©cjdjicbte ber 9leicb>
ftabt ©fjlingen, 1840-52 ; Sie ffünftlerfamilie Höblinger, efslingcn 1862 ; ©eid)i<&te ber grauen,
firdje in (Sfelingeu unb ibrer Meftauration, 1868. — $>eibeloff a. a. C. 1855, S. 41 ff- Saju
Supplement von 6 grofcen lafeln, 1855. Slbbilbung be« 2urin* ber 3irauenfir<be aud) in
ben S^reSbeften be* 33ürtt. ?Utertum§oerein8 VII. — SJofc, ffunfttopograpbie, Sübbeutjd)'
Ianb 112 ff. - 33. Saljmann, Sie «ilolaua.Hrüdenfapelle in 6. 1880. — fflemm, 2Bürtt.
HierteljabrSbeftc V, 51 ff., 84 ff. — Üübfe, Hunte HIdtter au« Scbroaben 1885, S. 399 ff.;
Sie ftrauenlircbe in Illingen, (aud) Sdjioäb. ffron. 1884 «r. 60. Sößl. Sfeuiföeft ffunftbl.
1855 S. 409 ff.) — 6gle, Hortrag über bie <fruuenfirdie, im 3Mrtt. Herein für Haufunbe,
23. San. 1886. (Neue (*rgebnifje.) — Sollinger, s3lrd)ileftonijdje Meifeffijjen (2urm ber
Srauenfirdje, fcocbaltar ber Sionpfiu^ircbc, Sllte* fliatbau«, Horballe im alten fltatbau« u. a. m.)
fc. ffolb, ©laSmalereien ic. 11,9; IV, 19 (Harfüfeertudje). — ©- Strö&mfelb unb H- Sdmorr,
eilinaen in 2Bort unb Hilb. Gfel. (1890). — ff. ft. S. Hfaff, 31"« (F&lingen« Hoheit ujro.
Gelingen 1895; (Sb>nif ber Stabt (Clingen ton 1802 an; 1896. Sie SReicbSftabt ©klingen
im Sreifcigiäbrigen ftrieg, Stuttgart 1898. — 3(. o. (*gle, Sie grauenfird)e in ßfslingen.
Stuttgart 1898. — Hfaff unb SiebJ, Urfunbcnbud) ber Stabt Clingen. Stuttgart 1899. —
31. Honj, Ser Ubjbau be8 (Sulinger Steuerbaufe* ein HJerl fteinrid) Sd)irfarbt$. Süboeutidjc
Haujeitung 1899 f. (mit Ubbilbungen). — C. Waoer, ©eifrige« Öeben in ber 9tei<b«ftabt
fingen cor ber JReiormation. Stuttgart 1900. — 6. Sumler, Sie mittelalterlidjen ©la*'
maiereien in gelingen, Gbriftl. ffunftblatt 42, 1900. — lr). Sd)ön, Ser ©lodengufe in ber
SHeidjSftabt Clingen. 3lrd)io jür djriftl. ftunft 1900. — 31. Siebl, S. Sreptrocin« @f»lingijd)e
Gbronif. Hibliotbet be* 2itcrariid)en Herein« in Stuttgart. Wr. 221, 1901.
Dettingen. ftird)e: Sein«, Senfjdjrift 1864 S. 15; Bürtt. 33ierteljabr5id)r. V, 89, 96, 130.
Tollinger, 5Reiiej(ijien XII. 3.
$raic«b»rf. »irdje. 33. Sabrb. 1841 I, S. 46. - Wen im ftunftblatt 1843. S.211. -Äotb,
oon Scbrecfenftein im Crgan für djrtftl. flunft IV. 1854, %r. 19—20. — 2o^, ftunfttopo«
grapbie, Sübbeutfcblanb m. — Sein*, Senffcprift 1864, S. 7. — Sorent, Senfm. be« Wittel-
alter* in 23ürtt. IU. 1869. - iUemm, Staat«aineiger 1878, Heil. 20 f.; 23ürtt. Hiertel-
jabjShettc v. 35, 129, 171. - ©ejAicbtc beö fllofterS : 3lrd)ioaIifd)e 3luf$eid)nungen, St. Üanbe*.
bibliott)ef Ms. h. F. 192. — Jptftortfc^c Wotijen xtub 3lbbilbungen, gejaminelt für ben Jlon
Üftorialbireftor ^rommann, ft. ^anbc«bibliotbef Ms. h. F. 307. — 6If lafeln 31bbilbungen
oon ©rabfteineu mit 2fft, ebenba Ms. b. Q. 59. — Prejprers Suevia «acra 1717, S. 245 ff. —
3. (fb- Sdnniblin, Hcitr. jur ©cid), be? ^crjogtbumö SiMrtembcrg II. 1781.
ftÖBflf«. ». Halle, Hericbt über 3lu*flrabungen, ilöürtt. 33. 3- IX. 188«, S. 140 ff.; nfll.
W. Willer, Aufteile 1892, S. 13 f. — Hoger, ©ejd). ber jrciberrlidjen Familie 2b"mb oon
««iburg. 188f). — Mirtbe: «lemm, 33. Hiertcljabr*bffte V, 98, 114, 131, 167.
$Ioä)ingcn. Cttilien-Hupclle: HMirtt. Hiertcljarj^bcfte I, 95: üeprer, Xtx b- Sobantie» unb bie
b- Obilia unb ibre Filialen in Hlod}iiiflcn. Staat^anjcigcr 1879, H. H. 23 f.
*) Sgl. au* Die fttbrueften fflüinflcr «trdjenregifter 1753, 1773—1875. (£. fianbe«bibliott>tf.)
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Duellen. 601
§8eramf imfßronw.
Beidjreib ung bti CberamU $>eilbronn com ft. ftat.top. Bureau, »erfaßt oon litct,
Stuttgart 1865. — Bericht be* $tftorifcben Berein« öeilbronn. 1881 ff. — $iefelbe in neuer
Bearbeitung berouSßCfl. com it. ftatiftifcben £anbe§amt, Stuttgart 1901—03.
jtarte oon £>eilbroitn unb Umgegenb oom Si. ftat -top. Bureau, 9<eue 9Iu3gabe 1888.
Stabt $ei(bronu. Slnftcbt von 3Herian. — „fteilbrun", grofee Slnficbt au$ bem 18. 3ahrbunbert.
Haered. Jer. Wollii eicud. A. V. — 3. ®. $ürr, Bcfcbreibung unb ©cfdjid)te ber Stabt
fceilbronn (bis jum 3ahr 1600). ft. SiianbeSbibltotbet Ms. b. F. 313 (ogl. Q. 134). — J. ö. flünjel,
Historia Heilbronnensis (beulfdj, gejcbriebeu 1729 ff., reicht bis 1742), ebenba Ms. h. F. 528.
— 3« £). Seufert, Monumente lapidaria Romaoo-Heilbronnensia in agro Beckingensi inventa
1713. ft. $2anbe*bibliothef M». lat. F. 433; bcrjelbe, De monumenti* Romano-Heilbronnen-
sibus. Brogramin 1714. — fteilbronnifcbe (£rjählung betr. bie SMerfroürbigfeiten ber Äao<
ferlid) freien 9ieid)«ftabt fceilbronn Anno 1718. ftetlbronn 1845. — Wadjbilbungen fdjöner
unb angenehmer ©egenben in ber Wabe von $ei(br. gcj. v. ©auermann, geft. r». G. Sang,
fteilbromi 1794 ff. 6. Säger, ©efd)id)te ber Stabt fteilbronn unb i^red ehemaligen ©e«
biete«. 2 Bbe. #eilbr. 1828. — Blan 00m SBartberg oon fi. SWaner, lith- oon ©mminger
ca. 1830. — Stnfidjten oon fceilbronn 11. Umgegenb oon $örr, loloriert, ca. 1830. — Sitot,
SluSfuhrl. Befdjreibung ber eoangel. ©auptfirdje ju #eilbronn 1833; Beiträge jur ©cfdjidjte
ber 9teid)$ftabt £>eilbr. oon 1789—1803. 1841. — ©. flnttfer, £ei(br. jeine Umgebung unb
feine ©efd)id)te. §eilbr. 1859. — 2>ie $eutjd)orben$fommenbe 4>eilbr. , 3e''!4f- bt« ftift-
3?ereinS für ba« SÖürtt. ftranfen VI. 1862, 3. 164 ff. — Sofe, Äunfttopographie, Sübbeurjcb<
lanb S. 167 f. — Blan oon £>eübronn, oon fi. £>agenmeuer 1877 (I: 7500). — Gafpart,
©rabfteine in ber Barfüjserfirche, Unterhaltung^, b. Wedarjeitung 1879, 2. 14. 50. — £>art*
mann, $eilbronu oor b««bert Sauren, Gbb. 1881, 48. — $ürr, £er Siebenrobrbrunnen,
Bericht be« ©ifl. Beretne fceilbronn 1881, S. 1—17 (ogl. aud) 3Her.i im dt)x\\\L ftunftbtatt
1882, 8). — & Zemide, Urfunblicbe« 00m SRathauäbau in $eilbr. 1579—82. Snjeiger für
flunbe ber beutfdjen Borjeit, 1882 Jtt. 10. — 43. Xübte, ©efd)id)te ber Nrdjiteftur S. 601,
791 ; ©ejdjidjte b. Bluftil 3. 536 ; ©ejcbicbte ber beutfd)cn SRenaiffance. 2. Stufl. I. 232, 389 fi.
(Äilian«tircbe, Stallau« ufro.) — 31. fllemm, 43ürtr. B. $. V. 1882. — Bad), Hie Bau-
meifter u. Bilbb>uer §eilb., 9iedarjeitung 1884 9ir. 3. — Bilfinger, Rubrer burd) fteilbronn
unb Umgebung, in 2Bdrl« SReifebanbb. 1885. — Surr, Jiguren, Söafferjpeier unb 3nfd)riften
am Jurm ber ftilianSfirdje. Bericht be* £ifl. Berein« fccilbr. 3. §eft 1888. — Ätemm,
Sie ©efdjidjte ber Steinmefc&eicbcn im allgemeinen unb über bie §eilbronner inSbejonbere.
Gbenba 4. §eft 1891. — Strdjiteftonifdje 6ttibien be5 Stuttgarter Bolptedmifumäi (öffeutl.
unb prioatc Bauten oon 4>eilbr.) — ^oüiitger, sJtrd)it. 9Jeifeffijjen (^eutfd)herrnhau*, SRathau«,
2urm ber Äilian§lird)e ufro.) — Bbotograp&ifcbe ?lnfid)ten oon ^»artmann in .fteilbr. 1875 ff.
(ogl. 4">i!*t- Bercin in ^eilbronn, „Berichte au« ben fahren 1883/88"). — ^er ftocbaltar ber
3t. flilianSfirdjc $>eilbronn, 9 Bbotogrupbien oon Sdjuler, erflärt oon 50. 0. Öübfe.
iieilbronn 1891. g. Türr, fteilbronner ^fjronif, ^leilbronn 1895. — 2B. Stöhle, ^ic fliliane-
firdje in fcetlbromi.. .^eilbronn 1895. — ?1. Sdjlij, 2ie ßnlftehung ber ctabtgemeinbe .^teil'
bronn, 1903.
Öonfclb, 3iirfelb. Stoder, ftronit ber Sfantilie o. ©emmingen unb ihrer Berufungen I. 1, 1865.
Bgl. Üeitfr^r. be* $>ifl. B. f. ni. Jyr. VIII, 149 f.)
Sirdjtiaufru. 3gn. ^fau, ©efdiichtc be§ roiirtt. Sorje* iUrdihauien. ^eilbronn 1844. (Wtt Hb-
bilbungcn oon ftirdje unb Schlof}.)
Befd)reibung bc? CberamH Üeonberg oom fiönigl. flatift.'topograph. Bureau,
Baulu-J b. Stähhn u. a. 1852.
3tnbt Üeonbcrg. Anficht oon 5)ierian. ■ — flircbe: ,i.'ein?, Tenfjd)rift 1864, 3. 18. — Mlemm,
Staat Janjeiger 1881 B. B. 3. 237 f.; BMirtt. Bierteljahr*h. V, 50. - 9)iarftbrunnen :
Jßintterlin, 43. Bi<rtcliahr-?h. I, 192. — $>aiber, Führer burd) Dönberg unb Umgebung, 1898.
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602
?lnt)ang.
fingen, flircbe n : fllemm, Staatean). 1881, »tf. Beilage S. 238 ff- ; SB. 3?iertclio^r«&. V, 107.
133. 167. (!B{|1. auch Bilfinger Staateauj. 1869, S. 2027 f.)
(BerKugeu. Stlitibe. Befcbreibung ber feierlichen franblung, welche ben 26. &pril 1772 auf ber
Solitube beu Segung beS ©rnnbfteinS $u bem (£ryebung4bau§ oor bie . . . militairijdjc ^ftany
fdjiile norgegangen ift. SubroigSburg, o. 3- (2abei ©runbrip non flrchiteft Sijdjer, geflogen
»on flretfrhmer). *) — 6. ». Sd)eler, Brucbftücfe aus ber ©ejdncble ber ebemal. (?arl$»2liabemie.
Stuttg. 1836. - S. fräule, 39. l'uftjcblöffer, Sünburg 1847 II, S. 33 ff. - frrölicb, £ie
Solirübe, Dönberg 1869. — Sie flapelle auf ber Solitübe, Gf>rtfH. Äunftblatt 1878 Wr. 12.
CWit ©runbrift unb Onnenanfiajt.) — Sein«, Sic $oflager jc. 1889, S. 62 ff. — ^länc:
lopograpbifcber $lan ber Solitübe, aufgen. unb gej. oon 5H. ft. .fr. »Jifcrjer, ftcrjogl. Sürtt.
Hauptmann unb ?lrcbitectc 1777, gcftocten pon ©. ft. %bd 1784. — Plan du chäteau de la
Solitnde . . . dessine par le capitaine Fischer, grave par G. F. Abel . . . 1785 ; ßlevation
du cMteau de la Solitnde, dess. par le capitaine Fischer, gr. par M. Balleis 1785; Plan,
elevation et conpe de la salle de lautier« construite a la Solitnde . . . par le capitaine
et architecte Fischer, grate par M. Balleis; Plan et elevation des grandes ecuries non-
velleroent construites a la Solitnde ... par le capitaine et architecte Fischer, gr. . . .
par G. F. Abel etc. — Bgl. aucb Slrdiileft. Stubien be* Stuttg. «Nutecbn. .frcft 3, Blatt 4.
$cimdbeim. flnftdjt non Wcrian. - Scbleglcrjcblof?: 3abre*beite bc$ Sürtt. SlltcrtumSoct ein* X.
2Hit Slbbilbungen.
ftorntaf. Sturze öejebicbtc ber ©cmcinbc Jlorntal 1873. — Erinnerung an bie 75jäbrige Ok«
badjtni$feier 1894.
$ersnfe. S. flopp, Sie Salbcnjergemcinbc ^croufe. Sflagbeburg 1894.
»eil ber Statt. S. fr ©ehre*, Seils ber Stabt flcine (>bronif. Stuttg. 1808. - Stübfe, ttc
naifjance. 2. "Jlufl. 1,85, 235; Schroiibifcbe Säuberungen: 1. Seilberftabt unb Jicfenbronn.
Schmäh, flronif 1862 9ir. 163, jcfct auch in Flinte tZH&tter au* Schwaben 1885, S. 274 ff.
— 3. $artmann, SJcnfmürbigteitcn ber ehemaligen Schwäbischen 5Heid)*ftabt Seil. Stuttgart
1886. (Mit 12 flbbilbungen.) — ^cter- unb ^autefirdie, Wonftranj : 3abrc*befte bc* Surft,
flltertuiuioerein* VI. - SoUingcr, $rd)it. fleiieifivien. (III. Serie.) 2af. 79. (labcrnatel
in ber flirehe.)
§ Ux amt c£itbi0ia>6srg.
Beschreibung beS CbcramtS £ubroig«bnrg uom fl. statiftiicbtopographifcbcn Bureau,
Paulus b. «., Stalin u. a. 1859.
4
Stobt nnb Sdjtofj fiubmiBObiirfl.**) S. Scbönbaar, ?lu$jübrliche Beitreibung ber in Stuttgart
unb Üubmigeburg erfolgten .fretmjübrungSfcftipif&teu $»er$og (5avl*. Stuttgart 1749. i}olio.
(THit 3lbbilbungen, \. B. ber [yanorite.) — Uriot, Description des fetes donnees ä Toccasion
du jour de naissance de S. A. .S. le duc regnant de Wortteruberg et Teck. Stuttg. 1763;
Sasfclbe in beuticber Uberjefcung; Description etc. 1764. (Enthält einige* Munitgeidjictitlicbc.)
— Beitreibung bc«> feierlidjcn unb gnäbigften (Sinjug* • • ^erji>fl ^arle ... in lero -Vcrjogl.
Äefibcny unb britten .paupt Stabt !^ubn>ig#burg. L'ubro. 1767. (Cuelle für bie 'lopograpbie
ber Stabt ) — Stiftung« Uifunbc ber öffentl. Bibliott)e(. .Ü. V?anbe5biblioll)el Ms. hist. F. 209.
Beidireibuug ber ryenerltcbffitfii , mcldie auf ben 11. Tvebruar 1775 pon ber Sieftbeujftabt
xJubwig*burg veranstaltet roorben, it. i'aubc-*bibliotbef Ms. bist. F. 208 (SRebe bc* Cberamt-
manu* Äerner über bie Cntwirflung ber Stabt). — liebemann unb Werfet, Bejc&reibuna ber
fürffltdxH Tettluialc unb Wrabfdjriften ... ju iiibmideburg. 1798. (^ürftengruft in ber
Sajlofefapelle.) Ulemiuinger, Stuttgart unb iubmig^burg mit it)rcu Umgebungen. Stutt-
gart unb Bübingen 1S17. CNait,) flurser «brif? ber ©eiebiebte unb Sopograpbie oott 2ub.
•) *<g(. btn Crifliiialplan tcr (iiicbt Qnöflcbauteii» «fabfmic auf ber ^olihlbf, arope folorierte lufdj-
jtid)nunö*" »on iyi'äKr. 1 77sf. r^iblioitjff ber M. tfctjnifctjeii f»od)f(t)ul(.>
"> ,;ui Xarfu-aung b<* idjtopbaiife im Icrt («bfnfo für b«c ^oboritt) »vurbe neue« urfitnbti*c J
aHatdtnl nanttntlid) aui btm rvtnaiiiaiOjiP beiwogen. Ü*a(. autf) bit l'iibroifl*twratr Äiriftenrcaifltr
(Btbrucft uon llüii ^7 Qbi — 1u "l«riuttt(iien bon btit .^erjofle« (fbcrljorb 5.'ub»ifl. Äorl (1751!) unb
Jriebrid) tfugen. Criaiualbanc.f*rift«n mit .Vapfelfieatdi tu f*önen«tnbänben.auf bem :KatbauS ju iJubmt^butg.
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Quellen.
603
roigSburg. ihibro. 1825. — 30u**r» Stuttgart iinb Umgebung. Stuttg. 1841. — 3. £anie,
2öüittembergifd)e 2uftfd)löffer I. 2ubroig*burg. SBürjburg 1847. 3uftinu8 Kerner, $a«
©ilberbud) aus meinet ßnabenjeit. (1849) neuer »bbnid Stuttgart, 1886. — ©. RxtU, Sie
ehemalige ©or&cllanfabril }it t'ubivigSburg unb ifcre ©rjeugniffe. ©lältet jür Jhmftgeiverbe IV
1875. S. 53—68 (mit Slvbilbungen) ; Ser Sltifauf ber 3Jlurjd)elid)en ©orjellan« unb Wöbet«
jammlung burd) ben Staat, Sd>tväb. ilronif 1875, 'Dir. 88. — $1. fllemm, SBürttembergifd)e
©aumeifter unb ©ilb&auer, Söürtt. IMerteljab, riefte V 1882, S. 191—194. — 6. ©ilfinger,
3iopt. ©ef. Beilage jum StaatSanjeiger für Württemberg 1883, 9lr. 14. — (5. Älaiber.
Urfunblidjc ©efdjidjte ber reformierten ©emeinben £annftatt, Stuttgart, StlubioigSburg. Stutt-
gart 1884, S. 60 ff. — Serniaö, Sur ©ejd)icbte von Sdjönbrunn. Wien J885. (Über ben
• ©ilbfcauer ©toer; vgl. 3)Jener$ ftünftlerlcrifon ©b. III. 1885, 3. 783—788.) — (©. 2ang,)
Subivig*burg unb Umgebung. Subn. 1886. (3)Üt Slbbilbungen.) - C. Sdjanienbad), 3Ut<
Siubivigsburg. Vorträge unb Slbbanblungen. i'ubroig*burg [1897]. 3nfjalt: 2ubroig*burg*
©eroerb^leben im vorigen 3at)rljunbert, Subro. 1889; fiubroigtburg gegen (Snbe be3 vorigen
SahjrlninbertS , ßubiv. 1890; ßubtvigSburg unter icönig ftriebridj, üiubro. 1892; Hönigin
3Katbilbe 1897 ujro. - «ein«, Sie fcoflager ujw. S. 38-47. - 3. @. ©eüler, 3ur ©eid)id)te
ber eoangelijdjen Stabtfirdje in fiubroig&burg. ©ejonb. ©eil. b. Staatfanj. für Jßürtt., 1889,
Sir. 15. *) — 35. Pfeiffer, Sie 2ubroig*burger ©orjeaanfabrit. ©iürtt. ©ierteljabrS&efte, 9ieue
Jolge I. (1892), S. 241—293. — Serjelbe 2ubtvig§burger ^orjellan. Mitteilungen be$ 2ßürtt.
.ttunftgemerbeoerein*. ^ab,rg. 1902. - «übler, Sie iyamiliengruft be« ©Mirtt. ftürftenbaufe*
in Üubro. 19(10. — üubrotgSburger @eid)td)t$blatter 1900 ff. — «übler, ein ©ejud) in iiubmig*'
bürg, 1902.
^läne unb sXn)id)teit. Wette, Vues et parties principales de Louisbourg etc. o. 3- Cuer»
folio. (Siefen bei Jeremias ©Mff in SlugSburg ^ergefteüte ftupfertverf erfd>ien jivijd)en 1710
unb 1713 uub enthält 9iette$ ©lane $um Sdjlofi famt 9Iebengebäuben unb bem £>ofgarten. ©gl.
in einem anberen ßupfenverf 9ietteS, 9lbelid)e Üanb- unb üuft fcflufier, ein einftödige* „ftürft.
liebe* iianbljauS ju ÜitbroigSburg.") r i j o n i, Vues de la Residence Ducale de Louisbourg,
9lug*burg, 3eremia« SBolff* (jrben. 26 ©1. GuerfoÜo. !üiit aüegorijdjem Titelblatt, ftrijoni«
©Mbinung an beu Sperjog (fberbarb 2ubtvig tft vom Seiember 1727 batiert, bie 6ntn)ürfe jclbft
jebod), tveldje nur jum 2eil ausgeführt mürben, geboren in bie ^abje 1715 23; bie Stid)e
lieferte $of). "flug. Goroinu* (t 1738). — Spatere Cr iginal entwürfe, grofee auf Seinmanb
gejogene fteberjeidmungen , mit ber Signatur 3ng. l'ieut. Pol. S. ©. ivrifoni: 1) Proapecte
g^ometrique du (noaveau) chätean de Looisbourg (9ieue* Corps de Logis) da coste du
Septentrion . . . commencö l'ann^e 1727, et perfectionn6 l'annee 1732 ; 2) Prospecte etc.
du cost6 du Jardin ; 3) Prospecte geomltrique de l'Avcnue du coste de TOccident (Slufrifj
beS 3d)loffe8 von Söeften) ; 4) Coupe de traverse du Vieux Corps de logis et du Nouveau
corps de logis . . . la facade des deux ailles et les galeries de Communication (Sdjnitt
in ber Cwuptadjfe nebft t'angenanfidjt ber fcoffront). Sammlung Sürttembergijcber ©Ifine
unb $lnfid)ten, Ä. ^anbe§bib(iotber. — Veduta dell taglio iu prospectiva verso mezza Notte
della Nuova ßesidenza di Louisburg etc. ($eiipeltivijd)er Sdjnitt burd) bie Sd)lofianlüge
mit bem ©lirf gegen Süben.) ©etujd)te fteberjeiebnung non ÜJeopolbo 3ietti 1726. Sf. Tupfer-
ftid)fammlung. — Wrofter Stabtbauplan, oielleicbt Criginal^eberjeutnung von ^tifoni, auf
äeinnwnb aufgesogen aber ftarf bejdjäbigt, im SHatbau^ in ^ubroig*burg. (ßbenba: Äleinere,
von i. iHetri gejeidjnete Stabtpläne; ferner ©runbri^ unb grofte 9tufriffe ber Stabtfircbe,
1724, obtte Hainen; ©lan unb ?lufrift ju einem binter ber ^auptroadje gebauten iHatbaufe,
von (?. fi. SBenljing 1730.) ©rofpect ber ^»er^og. ©Vurtcmbergiftben ÜRefiben^ yubmig*burg.
3- f. Ä. del. (ftlciner flupferftieb, um 1715.) Megorie auf bie ©rünbung (ber Stabttira»
von sv'ubroig'f bürg , Stieb von $ob- Sanicl fterfc in ?lug*burg, mit gereimter ülMbmung im
"Kamen ber eoangelijdjcti ©ürgerjd)aft. (tem in (iäiarentradjt tbronenben verjog btilt jvama
ben ^lan ber Hirajc vor.) — Ta« Staotmappen (platten im «Mainau« ju üiuba>ig*burg). —
^gl. ffttpauung unb tthttofObima ber Ötabti unb $auptt(r$e ju üublcigibutg. Beigabe jum ge»
brucJttn «ubtoig«burger Sirdjenregiftcr auf ba* ^abr
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31 n fang.
SubroigSburg, Anfügt oou Horben, um 1770, ßretfd)mer del. et sc. (flupferftid) mit SBappen
oben in ber Witte unb jioei Vignetten unten: linf« bie ^aoorite, red)tÄ oielleidjt ba4 See»
fdjlofj). — ©runbrift von ber .§erjoglid)en $aupt« unb SHefibenjftabt fiubtoigSburg, 5<bet«
jeidutung, otjne tarnen, um 1780 f. Bibliotljet ber ff. 2ed)nijd)en £>od)fd)ule. — SReftbud)
ber Stabt 2ubioig«bnrg, oon SSerlmeifter Baumgartner, 1788. Utanujtript in 8°, SRatbau«
ju Cubtoigfiburg. (Aufnahmen ber bebauten ©runbfhlde nebft Erläuterungen.) — Eljren»
gebädjtniS . . . $>erjog Garl errietet ju CubioigSburg ben 20. ftebruar 1794 burd) ben £>erjogl.
SBürttemb. Hauptmann unb Ardjitect 5ifd)er. d'Argent 8c. (Einbau in bie Sd)lojjfapelIe.)
— 2eilanftd)ten oon ÖubroigSburg, nod) ber Natur gejeidwet unb geftodjen (aud) fo(oriert)
oon 5ricbri$ 9Beber um 1810. — 2cilanftd)ten oon 2ubn>ig§burg, nadb ber Natur gejeidjnet
unb lithographiert oon E. ObaA. — ^Man ber Stabt ÖubroigSburg, 2itb>graphie, um 1820,
Stuttgart, ebner. — ftlurlarte be* IDA. 2ubtoig*burg in 1 : 2500, 931. 1—6, oon ©eometer
Befc 1882. — 2ubmig3burg. 3"* Erinnerung an bie Seier be$ $unbert jährigen @eburt$tag$
8riebrid)«s oon Schiller, 1859. ©ejeidwet unb lithographiert oon @. NobiS (brei Cubroig*»
burger Sdnllerhdujer). - Neue Stabtpläne oon 2ubtoig*burg, oon 3Jie feger 1880, 91. ftnebcl
1890. — Sinner, Sammlung Sdjioäb. Baubenfmale, fceft IV unb V (ca. 1880, 12 9)1. au*
fiubtoigSburg). — Aufnahmen oon Tedcngemälben im SAlofr ju 2ubroig«burg, Aquarelle oon
Brof. Baul Slraft in Stuttgart (ogl. StaatSanjeiger für B3ürrtemberg oom 3. April 1885). —
SRotioe ber beutfdjen ArAiteftur be* 16. bi« 18. 3abjb>nbert8, oon Cambert unb «taljl, 2ert
oon Berlepfd). Stuttgart, Engelhorn 1890 ff. ^rolio. (Einjelbeiten oom 2ubtoig$burger SAlofc;
f. oben S. 817, 318 u. 325). — 3t. $ob>e, Borod« unb Nofofo 9lrd)iteftur, ßidjtbrude oon
SBaämuth, Berlin 1892. ftolio. (SubmigSburg : Alte* Corps de Logis, .frofanfidjt; ©arten-
portal be* Neuen Corps de Logis; Iure in ber BMtgalerie be* Alten Corps de Logis; innere
AnftAt ber Cftgalerie bafelbft; Jreppenhau* im Niejenbau, Cberftod.)
gaoorite: AnftAt oon 1748 bei SAönhaar a. a. C. — ArAiteftonifAe Stubien be§ Stuttgarter
Bolpt. XXIX, 3. XXX, 3. XXXI, 3. — Tollinger a. a. C. XI, 1. — 9Ba#mut&'£o&me :f.
(1 9)1., AnftAt.) 2ein§, Tie fcoflager :c, c. 47.
«fprrg. Bknbel Bilfinger, Beitreibung ber Belagerung unb Eroberung Äug. 1684 bis Aug. 1635,
in Sdjmiblinfi Beirr. |ur ©efAiAte be4 $erj. BMrtemberg 1, 197. Criginalhanbfdjrift (unoolU
ftänbig) ff. 2anbe«bibliothef Ms. bist. Q. 66. - 3. fcodj, ©efAiAte ber roirtemb. Hefte $°ben.
Ajperg, 1838. — ÜJt. Biffart, ©eiAidjte ber toürttembergifAen Befte fcohetfAfperg. Stuttgart
1858. — über A. Türer* Jpanbjeid)nung: 9*elagerung be* Abberg« burd) ben Sd)n>äbifd)en
Bunb 1519, ogl. Stalin, SSirt. ©ejdiidjte R'. 180 unb «Dl. Bad), SÖiirtt. B. 3- ^Kfte X, 1887,
Seite 112. — „podjen AfAberg", AnftAt oon SWerian.
Eßl8«heim, SWsnrepo«. Mozin, Les charmes da Wartemberg, Tubingue 1807. — SWemminger,
Stuttgart, 2ubn)ig?burg :c. 1817, S. 489—451. %aft, üubroigftburg 1825, S. 45 f. —
S. $änle, Söürtt. Üuftjdjlöfier, 1847, II, S. 191 ft. - Sein«, bie ^oflager ufro. 1889, Seite
49— 53. — IManitijien jum „Seebau-J" mit Bemerlungen roob^l oon be la ©uepiere t'elbft
fittben fid) tu ber R. Canbeäbibliotbef unb in ber 9)ibliotfjef ber fl. 2ed)nijd)en Ctod)id)ule.
Ati^gefübrte ©runb« unb Aufriffe in ^er „Architecture Civile" jeinee SdjülerS Carl oon Sd>ell,
Manuscr. Mathem. Fol. 23 ber «. i'anbe*bibliotbef. (dreierlei Entwürfe, bereu dltefter fdton
in be la ©ueptereS Jlupfcrroerf oon 1759 erfdjeint. Bgl. aud) ein Blatt mit bem ©runbri^
unb jnwi Aufriffen „Fecit Johann ©eorg Tanjcr, Lonisbourg «. Februar 1789", in ber
Bibliotbef ber ^ecfenifctjen .^od)id)ule.) — ©uibal* Tedengemalbe Adoais quitte Venus pour
aller ä la ohasse, ßiipjetftid) oon V. sJierfer 17K1. — vJJionrepo>3, «nfid)t, nad) ber !Ratur
gejeidinet unb geftodjen oon 5 9Beber (um 1810). — SHonrepo«, naaj ber Natur gejeidmet unb
litbograpbiert oon (5. Cbad>. — 8tubien be-> Arcbiteftenoerein* be* Stuttgarter 4i>oloted)ni!um§
.^eft II. Bl. 4 ; .fceft XXXV, Bl. 1 unb 2. - ToUitiger, s>lrd)itelt. SReiieifiuen (Anrieten oon
ber See unb i'unbicite, Borb,alle :c). - Tobine-^Ba^inutb , Barod- unb SRofofo.Ardjitettur,
Anficbt in i'idjtbruct.
ftsrnweftbeim. O'lir. V. rterner, Befcbreibung be> ÜJiarttflerteuv ilormoeftbeim 1787. TOanuffript
hist. F. 277, .M. i'anbeSbibliotyet. BiAleT, Tic . WNtiä^riae Sufle^rigfeit ju 9Bürttem-
berg 1897.
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Cuellen.
HO 5
HHarfaröningen. Slnftdjt von ÜHertan. — 2. ft. $<PD, ©efcpicpte ber oormaligen OberamtSftabt
5Harfgröningen. Stuttgart 1829. — ftirtpe: oan 6nc, Äunftblatt 1856, S. 318; Sein«, Senf-
jcgrift 1864, S. 18; fflemm, SMerteljapräpefte V, 104 ff., 130. - %aS 3d)Sftrf«ft in SWatfgr.
in ©ort unb »üb 1900.
Igamw, Äircpe: 2ein*, Senffcprijt 1864, S. 14,
®Beramt 3ßar6ai$.
SBe f cp r e i b u n g be § € b e r a m t § 2)tar b acp vom ftatiftifcp'topograppijcben ÜBureau, Paulus b.
Stälin u. o. 1866. — %. $olber, $aS SBottroartal unb feine Umgebung. Stuttgart 1896.
$afcler, $ie Äunft« u. «IterrumSbenfmiUer im 0% 3Jiarbacp, ©ürtt. $aprb., 1863, S. 159 ff.
Stabt Vtarbcd}. Slnficpt oon 2Rerian. — ißapl, £enfu>ürbig[eiten oon ÜHarbacp, ISürtt. $aprb.
1819. S. 213 ff. — 3. g. Äaft, ©ejcpreibung ber Stabt SDlarbacp unb ipm Umgebung.
2ubroig$burg 18%. — Mautter, 5Diarbacb am Dedar, 1884. — Hleianberfircge : SEÖflrtt. Viertel-
japr^pefte V, 103, 105, 131.
»eilftet«. 3. §ocb, Kleine Gbroml ber Stabt »eilftein. 1823.
OkogfiortwnT. Huficpt oon vJ)ierian. — @. fiübler, Gpronit ber Stabt ©ro^Söottnwr 1861.
ftfcinftotrwar. 9Neifener, 3)a8.Iorf Älein.Söottroar in alter unb neuer ^tit 1896.
i)?unbeläpeim. flönig, St. ftilian in 3Runbe(3&. Marbacp 1895. — %. fllemm, Spätgotifcbe
2öanbgemälbe )u 9Munbel3p. ßpriftl. Äunftblatt 1895.
Dbetpenfelb. ©efebiebte be* Stift*, oon $fa?f, ©flrtt. Saprb. 1840, S. 319 ff. - 2eir.a, Senf-
feprift ufro. 1864, S. 10, 12. — Paulus b. bie Stift*fir<pe ju Cberftenfelb, Scbriften beS
SBürtt. SlltertuniÄDerein« VII, 1866, S. 3 ff. — Wbilbungen in ben SapreSpeften be« *: 58.
XI, 1866. — 2orent, ^enlmale :c. II, 1867. — 2 i Ortenberg. ^auluS a. a. C. S. 13. —
3. jpee, Xa§ 23ottroartaI ujro. SHarbad) 1897.
Stetapeim a. >. ÜRurr. 3. 21. Scpoü, ©ejdncpte unb lopograppie beS ÜRarftfleden* unb ebe=
maligen Srouen'toft«* Sleinpeim a. b. 3R. 2ubroig*burg 1826.
©inaetpanfe«, «ßunaenfiein. 3. Sajoll, 2er Slöunnenftein bei Uütnjerpaufen. 2ubroig*burg
1819; 2. flufl. 1831. — gb. ftelier, Ser 2Segroeiicr jum 2Bunnenftein. »eftgpeim 1842. —
fltuujinger, SBflrtt- $aprb. 1851, II, S. 47 ff. — 9Iug. fcolber, £er 28unnenftein. ©efcpicpte.
Jrabition unb Sage. Stuttgart 1880.
$0eramt 5Rauf6ronn.
©efepreibung be$ Cberamt« SKauIbronn 00m Ä. ftatiftijcp'topograpljtfcpen Söureau,
Paulus b. «. unb 3., ^J. fcartmann u. a. Stuttgart 1870. — ftügrer bureb «Diaulbronn 1889.
Ulbert S(pott, Sad Oberamt SDJaulbronn. iOair)ingen 1841.
»loftcr Vlwitnnn. ^auptroer!: 6b. ^Jaulu*, ^ie 6ifterjienjer'9lbtei SDJaulbronn. 3apre*pefte
be8 2Bürtt. H(tertum*-!Berein* ©b. II, $>eft 1-3, Stuttgart 1873-1879. golio. 9Kit japl«
reidjen «bbilbungen ; 2. «ufl. »illige Aufgabe 1884. 3>ritte DeTmeb.rte Vufl. 1890. — ©e»
febi^tc be^ fllofter« IJiaulbronn oon feinen Urfprüngen bis jur 3"ftaU««rung be« Mli 3°9-
(*pptin gen. Senger, 15r>7. ft. 2anbeÄbibliot^e< Ms. bist. F. 555. — Äatalog ber «bte oor
ber Deformation unb ©pitappia. H. 2anbe*bibIiotpef Mb. hist. Q. 217. — 6. 3- Jtenifö,
alumuuB Mulif. , Monumenta Monasterii Mulifontani primnm collect« et delineata, 1769.
Si. 2anbe*bibliotbef Ms. bist. Q. 56. CDüt Zeichnungen.) — % @. ^artmaim, 1a$ fürten«
bergifdie Glofter 9Jlaulbronn bejeprieben :c. (Wt 3eicpnungen.) 1784. (ÜRanujfript im
H. ftatiftijtpen 2anbe*amt »u Stuttgart.) — ft. Älunjinger, artiftiiepe söefcpreibung 2c. Stutt=
gart 1849 ; 4. ?lufl. SHüncpen 1861. — K. filunjinger, Urfunblicpe ©ejebirpte ber oormaligen
(Mfterjienferabtei SRaulbronn. Stuttgart 18r>4. — 2übfc, 'fiafyvt burcp Sübbeutjct)lanb. 5Jeutfa^es
flunftblatt. 1855. - 2eibnip, $ie Crganifation ber ©eroölbe im (briftlicpcn ßirebenbau.
x!eipiig 1855. — 3- unb ^ß. .partmann, SDegmeijer burd) bac« fllofter Waulbronn, Stuttgart
1864. 2. ?(ufl. 1875. — SR. ^oprne, 2)ie itirepen bes GifterjietijcrorbenS in leutjdjlanb
roäprenb be« 2)littelnlter§, 2eipjig 1869. - Sanaufcpet, Orig. Cisterc. I, 1877, S. 56 f. —
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606
Anfang.
$aulu«, ©Uber au* flunft imb Altertum. Stuttgart 1883. S. 72 ff., 113. — &. §ager,
Sie romanijdje ftirtbenbaufuuft SdnoabeuS. 3Ründ)en 1887, 8. 60 f. — G. ©rabmann, Sa*
flunftleben ber Staufenjcit in Sdnoaben. Stuttgart 1891, 6. 23 f., 28 ff. — SBafjler, güljrer
burd) ba* ftlofter 9J{aulbronn 1902. — Ä. Sdjmibt, 3UT tiröjlidjen $)auentroidlung S<&roaben#
im Mittelalter, unter befonberer «crüdfidjtigung Woulbronn«. aBürtt. 9Jierteljabr*l)efte 1903,
9ir. 338-40Ö.
Abbilbungen in betn ©ert oon $aulu§, ferner m ftaflenbad;4 Ma* jur ©efdjidjle ber beutfcben
SBaiitunft. SDtünaVn 1847; Hallenbad) unb 3- Sdjmibt, Sie d)riftlid)e ftirdjenbaufunft be£
AbenblanbeS oon if)ren Anfängen bis jur ooüen Surdjbilbung be« Spifcbogenftil*. 1850;
irr. Gifenlobr, 3Jlittelaltcrlid)e SBauroerfe in Sübroeftbeutfcblanb unb am ÜRljein, ÄarlSrube
1853. $ol. Gifterjienjerllofter Üiaulbronn, littjogr. lafeln mit ber artiftiidien Seidureibung
oon Jl. Älunjinger; G. ftörfter, Senfmäler ber Seutjdjen ©aulunft öb. VII, 1861; Gfiennxin
in Mitteilungen ber R. Ä. Gentralfoinmiffion jur Grforjdjung unb Geltung ber »aubenfmale
VI. ^abjrg. SSien 1861; 3ab.re*b.efte be« IBürtt. «Itertum« herein* ^eft VIII (Aufnahme be*
Abt$ftu&l* non G. 93ci$bartbJ ; Üorent, Senf male jc, I., SJlann&eim 1866; Sollinger a. a. C.
VIII, 6; IX, 6. — ftlofter Maulbronn in löitrttemberg 9?ad> pbotogr. Auf nahmen ocm ftempcr«
mann unb Sleoogt, Arc&iteften in flarl#rulje. Stuttgart, fleff (1889). fyolio. (30 lafeln
objte 2ert).
SdiitUinge«. SBanbgemalbe in ber flircb>. G&riftl. flunftbl. 1882, S. 173 ff.
eterneHfel«. tfluu}inger, 3abcraau III. 224 ff.
®0ftamt Heifearfttfin.
Sief d) reib ung bc9 Dberamts 9ledarjulm uom R. ftatiftii* topograpbjfdjen Bureau,
Sürr, 3- £>ürtmann, tyaului b. 3. u. a. 1881.
9?erid)te über bie Altertümer ton €beramt$rid)ter ©anjborn, 3^itfd>rift be$ friftorijdjen herein*
für ba8 2Mrtlemberflüd)e fronten VIII— X. (il«gl. JÖürtt. 3abrb. 1835, S. 74 ff. ; «eller,
Vieris Aurelii 41 ff.)
Wetfarfulm. 3Jlauper, «efdjidjte 91edariulm§ 1901. — Sen'elbe, ftapujinerfirdje unb fllofter §u
Hcdarfulm. (1894).
»uro. St. Säger, Gittitebun« non 33ürg. SMrtt. 3ab,rb. I, 6. 192 ff. — ©toder, ©emming.
tffjron. II. 2.
Glenerfiiljlad). ^reffel, Sa? Warr&au« in Gleuerfuljbad) nor 50 unb mel>r 3ab,ren. ÜJctt
2 Abbilb. Stuttgart 1885.
(ttuRkeMfriM. grtcb&offapelle : Äirdjenfcbmud 1868, 4.
^aflftbanfeii. iyr. 2B. ©raf v. '-üerlidjinaen, ©ejd)id»te be* Zitters ©Ö|j o. SBerIid;inflen. Seip^ig 1861.
Wöttm^l. »itfidjt oon 9Merian. «leine l^ronica. 1666.
Weucnftabt an ber l'inbe. Giften ber fürftlidjen, grdflidjen unb abeligen ^erjonen, roelcbe in ^euen-
ftabt teil« in ber (>ürftenßruft, teil* in ber Stabtfirdte ober in ber ftelmbunbitrcfc« begraben
liegen. St. t'anbe*bibliotb,ef Mn. hist. F. 532. — G. Ui*. fjaber, ^iftoriidie Söefdnreibung oon
lUeuenftabt (um 17»), unoollenbet). « i'anbeSbibl. Ms. hiut <kt. 60. — ^b. Gb,. ®ratianu$,
Scntmürbigfeiten ber t»erjogl. roürttembergifdxn 8tabt 'JJeuenftabt. 1782. ft. Sanbe^bibliotb^et
Ms. hist. Q. IHK. — X. ^>iftoriu3 , Encominiu urbis Palat.-wirt. Neapoleos ad Cochunm.
Tub. 1606. — «. 9*otb, (Mefcbicbte ber Stöbt "Heuenftabt. $>eilbronn 1877. — (über ba*
Sd>lo^: Älcmm, ^iirtt. iüertclja^rftbefte V 1H9 fi., 144, 176, 183.)
Sikbern. Stoder, «emming. Gbron. II, 2. 1874.
Qferamt Stuttgart.
^eicbreibuug be« Cbcramt'3 Stuttgart oom ftatiftifaVtopograpb,. 93ureau, 5paulu8 b.
Stalin u. a. 1851.
Wocj, Sic alren Herren ber irilber. Ailbcrbote 1881.
»irfai^. äirdpe : flabler, Sanfbarer 9iad»rub,m . . . Stuttg. 1794. — 9Rofer* ^iatr. «ra>io II, 355 f.
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Cuellen.
GOT
Tcflcrlod). Hircfce: Sein«, Tenffcbrift :c. 1864, S. 16.
©djterbinaew. flirre: fllemm, SÜürttemb. 23ierteljahr*befte V 117, 1.10, 133. — ftafanen&of.
Sd)n>. Stroit. 1769, S. 167.
ftaUeatal. Sfijje ber alten SHtra, von Wibrecht Tfirer, 1515, im fl. ftupferftiebfabinert ji« 5*«lin.
CHgl. bic Siacbbilbuiifl oon 2H. Sacb, ©ürtt. Jmerteljabjs&efte 1887, S. 111.)
^ringen. R. Warf, ©eidjicbte 3)iöhrinßen* auf bcn tfilberu. (Sulingen 1854. (WH »bbilbuiiß
ber alten flircbe.) — &in*, Tenficbrift njiu. 1864. 3- 16.
$lattenbarbt. Süürflc, Crtecbronit oon ^Maltenbarbt. 1891.
Plieningen, ilircbe: 2Jlaud), Sinlabungafchrijt ufro. 1849, S. 19 f., mit ?lbbilbung ber romanifdjen
Nefte; ¥ein«, Tenlf<brijt S. 16, 28; V 135; ßhriftl. AunftM. 1888, Wr. 10.
$0 b e 11 b « i m. Tie von 9t. ft. ft'fö« gezeichneten Criginalpläne für ben Sdjlojjbau, jroeterlci
(Entwürfen angehörig, befittben ficb in ber Wbliotfjel ber Ä. $edmifd)en £>od)id)ti(e. — Topo*
ßrapbjfdjer *|Mun oon £>obenbeim, auigen. unb gej. burch ba« Corps de« Guide* 1772 (flgl.
ffarten- unb Ulanfabinett). — ©eftocbene ^Mane unb Unflaten : Bobenheim, gnit par ft. Sen-
bolb 1778; tWan von .ftohenljeim (unb Umgebung), gcjeichnet oon 2. 0. 93öbnen, geftodjen oon
@. iv- Abel 1782 ; Les Plantage« de Hohenheim, arpentees et deasinee« p*r L. de Bahnen,
Lieut., gm?, par Heideloff 1782; Anfirbten in $iri<bfelb* ©artenfalenber 1786. — (*arl
©ugen, fterjog &u Uürltemberß (ju *JMerb mit bem $3aumeifter Sifcber in Bobenheim), ßej.
b. 3?. £eibeIoff, ßeft. o. 91. unb 3- 6. Stabler in Sonbon. — $er$og ftarl unb ftranjtela
»on Bobenheim. Nabierung oon 3. 5. ÄleijetJ 1787. — 23. fceibeloff, Anftcbten be* fcerjogl.
2Bürttemb. ttanbjtteft Bobenheim ufu)., Nürnberg 1795, 6 ©efte (38 Safein in ftolio, lolorierte
Stidje, mit 2ert oon lt. Mapp); Ttrfelbe, *JMerfn>ürbigftc innere Anflehten ber ©ebäube unb
©artenpartieen in .Bobenheim. 3 ftefle in ^olio, mit einem Shipfertitel unb Jert, ohne Crt
unb ^abr. (Gbenba.) -Vier u. a. eine Auflebt be$ 3Mbliotheifaale3 im «djlof?. (33gl. ben
Criginalcntnmrf ju biejem Saal in ber Sflibliotbet ber tf. 2erbnijd)en .^ocbfcbule.) — 3»e-
febreibung b<4 ©arten* in $>ol>enbeim oon $>. :Happ in ßotta« 2ajd}enbud) für Natur« unb
©artenfreuiibe 1795—99, mit fliipfern nad) 2j. Jpeibeloff« Aquarellen. (3lgl. Schiller« fdjöne
Mcucnrion in ber Mg. Literatur ^eitun« unb bienad) iu ben ©erfen.) — Triton oon Sfbnwben.
2. »ufl. I, S. 905 ff. — S. 4?änle, 9Bilrttembcraijcbe 2uitid)Iöffer 1847, II, S. 99 ff. -
Ufr. ^rrolidj, Ta§ Sd)lofi unb bie 9lfabemie .Bobenheim. Ceonberg 1870. — öahmann, ^»oben«
b,eim unter .^erjog Äarl (i^ortraß), Sdjmab. (!b;ron. 1884, 9lr. 53. — fein«, Tie ©oflaßer jc,
S. 67 ff. — »artb, ©efdjirbte oon Bobenheim, Sdjroabenlanb 1897.
^oitringe« auf ben Silbern, ftirebe: Sein*, Tenlfdjrift 1864, S. 27.
33ejcbreibunß be^ Dberamt* Saibinßen 00m it. flat.-topoarapb. 3^ureau, ^Saulu« b. H.,
Stftlin u. 0. 1856. - »ejebreibuna be* C«. löairjinßen 1897.
9t. fllemm, Tie Äircben be* Sejirl* iüaihinßen, Vanbpoft, Unterbaltunß*blatt 1873 1h. 1 ff.; Tie
©rabichriften be« Oberamt« 3?aif)inßen, ebenba 1874 Wx. 10 ff.; Tie Altertümer beSCberamtS
Vaihingen, StaatÄameißer 1875, Sief. Beilage, S. 68 ff.: iRunbreife in Slltertum*ftubien, ebenba
1881, 9rr. 15 f.; «u» ber Sliorjeit, 1874.
SaifrtuflCH an ber tfnj: JTlemm, (Erinnerungen im Unterljültung*blatt jum (5niboten 1871—74,
1876. — über bie ©rafen oon Skihingen: % Stftlin , ©efä)id>te 2Bürttemberg3 I, 414 f.;
®d»mib, ©eicbidjte ber ^erjoge oon 2ed, ©raien non Adjalm, Vaihingen ;c 1865. — tMan
be« ÄatbauieS, oon Sajidhiubt, 1621, im Staal*ard)io. — ©unjenbaufen , Uteibrngen unter
ben ©rafen 1113— 1339. «aibiiißen 19(«. — Anftcbt oon »Dierian.
(Jfcerbingen. (!borftüf,le : (J^riftl. Hunftblatt 1858. S. 46, mit Abbilbung.
©ro^fadjffn^eim. i?ein«, Teiitjcbrirt ufm. 1864, 2af. IV, 6. — Sage uom fllopferle: filunjinger,
^aberßdu III, 140; ^Jeier, Sagen I, 80. - Über ^ermann v. Satbjenbeim: Straueb, Vfalj.
ßräfin 2Hed)ttnlb, S. 35 f.
^orrljeim. jfirdjc: iWürtt. 2}ierteliab.r«befte V, 144, 150.
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608 Sln&ang.
9iut*»rf. flirdjen: ftlemm, 2Bürtt. BierteljabjrS&efte V, 112, 189; gr. Hölter, 9iufcborf unb feine
beiben ftirdjen. Baif)iiigen 1883.
Cbemegingeit. Kirche: VeinS, Xenfi'djrift ufro. 1864, mit ftbbilbung.
UnterritgingeM. ©erlj. ©raf Seutrum r. Setingen, tit grftflid) üeutrumfdje grauenfirebe ju Unter«
rieringen. 1891. (Bgl. 2roU, Bhirtt. 3a&rb. 1836, II, 167 ff.) 2eben8erinnerungen von
21. 2. SReuicber, 2öürtt. BierteljabrSbejte IV, 16 ff.
Beitreibung beä CberamtS Waiblingen oom St. ftatiftijcb'topograpbiidjen Bureau,
aiiofcr, Stalin u. a. 1850.
Stobt Waiblingen. 3. @. 2BaU, Waiblinga ex flammis Caesariania redima - SBaiblinger
Stabt- unb flmtSdjroriicon 1658 (retebt bis 1639). St. üanbe&bibliotbet Ms. bist F. 146,
Bl. 212—224. — äöolffl. 3ad)tx, Chronicon Weiblingense 1666 (mit jpäteren 3»fä$en).
St. ÜanbeSbiblioHjef Ms. bist. F. 109 (ogl. ©. Sirt, Sur ©ejdjicbte Waiblingens, Bortrag,
1891). — flufwe ftirebe: ftlemm, SBürtt. BierleljabrS&cfte V 77 f.; 124. 126. 181.
SBtRRenben. $at>. Biftoriu*, Descriptio nrbis Winnendae. Tub. 1605. ttberfefeung unb gort«
füfjruna biefer in lateinifdjen Berfen oeriafjteit Sdjrift in : Slöirlb, ©cfd)id)te ber Stabt Sinnen«
ben unb ber umliegenben Crte. BJinnenben 1850; 2. «ufi. 1880. — Stalin, $eutidj£>erriicber
Beft& in BJinnenben, ÜBurtt. 3abrb. 1853, II, 2(»2 ff. — @. Bunj, Ter ^odjaltar in ber
Sd)lojrtirdjc su St. 3afob in ©innentat, Scbriften be« Wurth Altertum* Berein*, Bb. n,
fteft l; Slbbtlbung in ben 3aljre8l)eften , §eft XII, 1869, $afel 40. — tflemm, Bl. be$
«ItertumS-Berein« für ba* Eiurrtal 1885, 5.
Über baS Scblofj Winnental: Württemb. 3a&rb. 1837, S. 415 ff.
QBerarat 38rtnseerg.
Befd)reibuna bei CberamtS WeinSberg vom ftatiftifcb'topograpbijcben Bureau, von
g. 2. 3. XilleniuS, Stalin u. a. 1861. tergänjungen unb Beridjtungen bjeju doii Bfarrer .paug,
^eitfebrift be* $>iftorijcben Berein* für ba§ Württ. grauten X, 1877. S. 111 ff. —
Reinsberg Stabt. 3of. 31lbred)t, Sammlungen jur ©ejebiebte ber fcerren von Weineberg, St. Sanbe«.
bibliot&et Ms. hist. F. 683, 684, Q. 269. — Urfprung unb Beitreibung ber uralten Stabt unb
grenherrfc&aft WeinSberg (282—1552) au* bem Weinfcberger Salbncb. fopiert. Ä. 2anbe8«
bibliotljet Ms. hist. F. 292. — £>iftoriid)e Slufjeidjnungen über Weinberg. (Sbenba F., 636.
Kap*. 4. — P. Nichthonius Vinimontanus , Wein8pergifd)e Belagerung oor etlidj hunbert
3af>ren, doii ebelidjen Weibertrero . . . Dürnberg 1614 (Sdjauipiel). — 3- g. Cfterlin, Wein«,
pergifebe Chronica. Stuttgart 1758; neugebrutft , Weinöberg 1875 OReime). — 3- flerner,
$ie Beftürmung ber murrt. Stabt WeinSberg burd) beu gellen rbriftlicben Raufen 1525,
ß&ringeti 1821; 2. ?lufl. 1848. — 3. flerner, Banorama »on ber Burg bei WeinSberg mit
einer furjen btftorifdjen 9iad)rid)t. ®münb 1825. — 6. 3flßer, %'u Burg SBeinSberg, genannt
Bkibertreue. .V»cilbrottn 1825. — XiUeniuS, Gbronif doii Reinsberg. Stuttgart 1860. —
Tie ®«jd)i<bte ber Burg jur ©eibertreue. ^»erauSg. con bem ^rauenoerein ju BkinÄberg,
.^eilbronn 1868. 1882. — Bauer (Sefan in BkinSberg, 1864—72), Xie Burg ©einSberg,
3eitjdjrift bes .^ift. Berein§ für ba* B?ürtt. Traufen VII 1865, S. 103 ff.; VIII 318 ff. (mit
Bilb nad) ^ian* Balbung ©rün); Xic «irebe ju 9Bein«ber« VII 338 ff., IX 137 ff. — 2Rerf,
©efdncbte ber 8tabt aHein^berg unb ifjrer SÖeibertreu. 20. 1880. — ftlemm, Conradas am
Jumpanoit ber Mirdie }u äC-ein -berg, ©ürtt. Bierteljab^befte IV, 1881, S. 72 ff. — SBeUer,
Tie löeibcv »011 2t«eiu*berg, Stuttgart 1903.
i'öieenfiein. i.'. Sdunib, Tie ©eiebiebte ber ^cr^rge von leef, ber ©rafen von . . . Galu>, Baib,ingen
unb 2öroenftein. Bübingen 18(>5. — *JJiüniroefen: Binber a. a. C. 364 fi. — % Rommel,
©runbjuge einer Otjroitif ber Stabt vöroenftein 1893.
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Cuellen unb 9tod)träae.
609
fita^tenftern. ^Beitreibung beS ÄlofterS fiicbtenflern (1741), Ä. SanbeSbibliotijet Ms. hiat F.
310. 35o§jelbe ... mit 3<i<bnungen oon HÖoppen aus bem ftlofter, ft. üanbeSbibl. Mi«, bist. F.
711. — Monumente be£ 5rauenHofter$ ju öit&tenftern, jufammengerragen non 5- 2ö- ^Piftotiu«,
1768, Ä. 2anbe#bib(iotbef Ms. hist. F. 91. - 3eitfärift für @efö)id>te be« Cberrbein« XI,
344 ff. — SBerjeicfcni* ber «btiffmnen, $ofele$ $i6jefan-3lrcb> 1884, 1. — ©djenbofer, Siebten*
fteru als ftrauenflofter, Cberamtei unb "Änftalt. 1867. — Üiajtenftern. Gin flranj mm Biebern
iur öOjä&rigen Jubelfeier ber Hnftalt 1886.
Süljkad). flirc&e: 3ett|<^rift be« £iftor. «erein« für ba8 2Sürtt. Uranien X, 52, 132; SSürtt.
«Hierteljabräbefte V, 173.
HarfifTäge.
S. 95. Seim Umbau mürbe im Gljor ber Stabtftrd&e ju Böblingen entbectt ein fpfit«
gotifcbeS SBanbgemdlbe, oon feiner, Pfiffiger 3eic$nung unb leudjtenber $arbe: ©ott«Sßater b4lt ben
Sofcn im Sanofi, beibe uon ber ÜJlanborla umfdjloflen, ju feiten fö)webt je ein (Jngel, unten fteben
S. 118. SBilbbouerjeiajen an 3 ©rabfteinen ju St. Seonljarb bei ©üg< L> «4- 1 1
lingen, 1579-90. 1
S. 296. Hm »atbau* in #irf$lanben: H. ^ G. 1599; ogl. S. 283.
£. 311. Cben am 2urm ber flirre ju 2Beilimborf ift grofe eingefallen 15 ^ 95.
S. 429. SReifterfcbilb am Jaufftein ju Olbronn 1577
S. 552. 3n ber öftliajften ber fübliajen ftapeüen ber Stifaünbe $u Stuttgart finbet
ficb aud> ber 3. 468 abgebilbete 3Reiflerjcbilb.
$au(u«, Xenttnöfer au« 39ürttemberg. «Jiecfartrdä.
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Seite
iScurcort . ■ I
Einleitung 1
Stuttgart, @tabt . '. 11
Cbetümt ^arfnantf 49
Söcfifllieini 63
3<obtinaen 92
„ SMcacfc n beim 111
„ 6annftatt 139
„ (*j;linflc'i IGT
„ fceübronn 239
Sconbera 277
Vi^iiMflgburfl 313
Harbach 382
9)tonlbronn 406
flecfariiilm 432
Stuttgart, ?tmt 433
„ *3'aibiiHicn 467
Waiblingen 488
&3ein*betfl 508
midbüi 628
'Jintiaiti; I. 'JUimneiittT unb ^ilbtiüucr im sJierfüi:ti-ei* bi-5 nm8 ^afar 17.">i) 5r>0
II- '-flaumeifter unb Stilbbaucr pon gubuMO/Mnira unb Stuttgart im 18. $ub,rt)imbcrt . 578
III. CucUen 586
3nhalt8p<rvri(&nia 611
Ujerjtid)nig ber Crte, flunftter unb 9tbbilbunften 613
öcr
Orte, Mnftkx unb HßßifSungen.
Äbion, ©eorg, @lo<fengiefrer 422. 4-H2.
«briot, $aoib »Hol., Saumeifter*) 584.
3lbftatt üitL
Abusina L
9la)er, TO. üöolfgang, Steinmefe 38L 566.
Slcber, S>olfgang Uinrfi, Steinmefc HM.
?((fberinann. iyranj 683. f»77-
^»Ibolsfurt 582.^
Slff, 3«g, b. Saumeifter 513,
«nalltrbo* 383, 386.
^ffaltracb 512,
fcgibiu«, ftrater, Saumeifter 115.
Hicbicbiefe 215.
Wiblingen 92, 23= 95. 91 (Slbb.). 98 (Abb.). 551.
SUbrecbt, ©eora, Saumeifter LL 20. 22. 146. 'ML
807. 352. 358. 365. 326. 384. 551. 574.
Ebingen 23. 316. 339.
SlUmerSbaaj iL
Sllejeb, ©eorg, Steinmauer 423. 522.
Slpttwaft 582,
VUfaA 215.
Vlltböctingen 263.
"Ältborf 92, 96,
91ltenburger&elbl2.141(ilbb.). 142.144,146. 141.
klittert, ifranceöco, Diarmormeiftcr :>s4.
änSbad) 565.
«tnolb, S>erfmeifter 582.
«fperg 2. 31Ü 314. 316. 335 (?lbb.). 336 (*bb.).
331 (Nbb.). 34U. 558. 604; f. aud) .frotjen«
Alsberg.
Mfjumftabt 452,
»uenftein 383. 382,
«uguftinu«, Sruber, Saumeifter 412. 568.
?luracb, ftan» oon, Saumeifter 420.
einrieb 42Ü,
b'Hoila dalberon, ftranj ^a(. SllpbonS 566.
*J«l» 3ob- ^alob 58L
Seebenau 4:ui.
Sacfnang, Cberamt 49. 597
•) ©o niajt« bemerlt tft, gefcSrtn bir Äiinftler
Sarfnang, OberamtSftabt 3(2lbb.). 8. 50. 552 562.
563. 597. «Warftbrunnen 54. 6t. TOicbaeli«-
firebe 52, 53 (Hbb.). St. $anfratiu«ir(be
(Stabtfitcbe) ©runbrifj unb Cuerfönitt 5Q
(Mb.). 5L 54 (Hbb.). 55 (9tbb.). »atbau«,
3>aAreiter 51 (Abb.); ftonfoten am Nathans
52 (?tbb.). 54, trbemalige« Scblofe 54. loten«
f trebe 53.
Saijeßberg 461. 416.
Salingen 55L 562,
Saltbaiar uon .fcorrbeim, Saumeifter 429. 412. 515,
Sanbarb, TOaurermeifter 115. 566, 589,
Sartb, ■Öofmaurerfamilie 582.
Sauer, flbam, Silbbauer 585.
Saumgärtner, ?soh. ©eorg 5ft2.
Saumgärtner, SBerfmeifterfamilie 589,
Saum$auer, fieonbarb, Silbbauer 19. 136. 281.
Saner, Saftian, Silbbauer 556.
Sauer, HJicbcl, Silbbauer 556,
Seer, ©eorg. Saumeifter 31 (Bbb.). 34. 24. 20.
405, 559.
Seiburg 146.
Seibingen 316. 338 (9lbb.). 339 (Kbb.) 340 (Abb.).
Seilftein 382 (Slbb.). 388 (?lbb.). 605.
Seinftein 4hiL 494»
SeiSbartb b. «t., Saumeifter 24. 31. 457. 507.
SeiSbartb b. ^ Saumeifter 3L 452.
Selle-lHemife 3ÜL
Senningen 2. 316. 341 (?lbb.). 382. 562.
Serein, 3lnton, Silbljauer 585.
Serg 13, 24 OÄbb.). 25 (*bb.). 26 (Hbb.). 145.
Silk 150 (f. audj Stuttgart.)
Serger, ftan* 559.
Sergfelben 554.
Sergbeim, Scblöfidjen 311.
ScrgmüUer, $ob- Öeorg, SWaler 38. 5116.
Serfyeim 214.
Serneef »54.
Sernbaufen 453.
Sernladjer, ©eorg Äonrab 582.
Serfc, £>an$ 554.
rtdjfatl« bem $taufad)t an.
614
SRegifter.
BertajoluS, ©abricl 563.
Bertbolb, 3)ii<bel 560.
Bertolt, Baumeifter 417, 657.
Bertranb ^kier 6briftopb 582.
Berroart, ÜHarte, Baumeifter UAJfiftJMB. 558. 568.
Berroart, BlafiuS 558.
Berroart, Siloefter 558.
33eRflfaeim, Cberamt 63. 588.
Beitgbeim, Cberamt*ftabt iL 63 (Abb.). 61 (Abb.).
65 (Abb.). 66 (*bb.). fil («bb.). 528 (Abb.).
598.
Beutau, Borftabt oon Gelingen 19M.
BeutelSbad; 11
Beper, Sluguft, Sombaumeifter 255, 122. 485.
Beper, BHlb-, Bilbbauer 336, 566. GBL
Biarelle, Baut 9lmeb6e 5SL
Biberad), £% fceilbronn 261
Biberburg 145, 158.
Bibiena, ©iujeppe (Sollt 581L
Bietigpeim iL 65. 68 (Slbb.). 68(2tbb.). 70(Bbb).
2L 55L 588,
Bilfinger, ©eorg Bernbarb 580,
Binber, (Spriftian gberbarb, Bilbbauer 585.
Binber, M-b. Äonrab, Bilbbauer 584.
Binswangen 4M.
Birtad) 454. 606.
Birten topf IL 12.
Birlmannsroeiler 495. BQj.
Bilfingen a. b. <£. 818. 342 (Abb.).
Bittelbronn 433. 436.
93ittenfelb 428. 562.
Bifcfelb üiL 518. 561.
Blanfenborn, Burg 11L 138 (Bbb.).
Blaubeuren 552.
Böblingen, Cberamt 82. 588.
Böblingen, C beramteftabt 82 (9(bb.). 83 (Abb.).
81 85 (Abb.). 86 (Ubb.). 558. 588,
Böblinger, Baumeifterfamilie 85, 542.
Böblinger, SionpfiuS, Baumeifter 134j SOieifter-
leidjen 225 (Abb.). 57_L
Böblinger, &an« 184. 187, 190. 225, 458.461 (Hbb.).
570. 572.
Böblinger, 2ufa* 208. 213 mit SJleifterjeicben. 521
2)öblinger, Blarr 188, 12L 670.
Böblinger, «Diatbni* 184, 12L 21*8, 570.
Bödel, Bilbbauer 566,
Bödingen 3. 24L 264. 133,
Bobeläbofen 232,
Bobner, Bt. Baltbe«, Zimmermann 1QL 517,
Bobner, Bt. ^atob, Zimmermann 1ÜL 522.
Böbring*roeiler 527.
Bot, Cberbaurat 488.
Bonfelb 240. 266, 60L
Bonlanben 453. 451 i?tbb.). 455.
Bdntiiflqeim 65. II («hb.). 22 (Hbb.). 23 (31bb.).
588,
Bart. Mk- ^tob( Baumeifter 210. 522,
Bojfi, üuigi, Stuftutor 584.
Botenbeim 112. 114.
Botnang 4f>:-t. 455.
Bottingen 134. 136.
Bourgeois, Sejfutateur 582.
Bvadenbeim, Cberamt 111. 599.
Brarfenljeim, Cberamt*itabt 112. 113 (?lbb.). 114
(?lbb.). 131 552. 564, 528,
Braun, £an* 560. 563.
Breitenftein 82.
Brettaa) 436.
Brcfefelb 513.
Brie 141 (9lbb.). 145.
Bromberg, Burg 126. 482.
Bronner, Cienpart, 3»mmermeifter 558,
Brucb 54,
Brubcrbau? 458,
Bruidjiu«, JranjiSfu* 563.
Bucbfinf, Jlobann ©eorg 566.
Bud, ©eorg, Baumeifter 388.
Buod) 488. 486,
Buol, 9lntoniu«, Scfcreinermeifter 179. 570.
Büro!, Stepbau 557,
Burdl), 3örg 560. 5fiL
Bürg, Ol. foedarfulm 132. 606.
Bürg (bei BHnnenben) 488. 48L
Burgfelb (bei flöngeu) 12.
Burßbol» 142.
BurgftaU 383, 388.
Burgftalibera 12.
Burfbarbt, Bilbbauer 554.
BujA, Beter 5üiL
Bufd), 2boma& 450, BOA
BüSnauerbof Aflfi.
Gannftatt, Cberamt 138. 522.
(5annftatt, Cberamt#ftabt 3. 5. IL 12t IM* 589.
14ü(?lbb.).142.14iL Tefanatbau«, Steinme^
jeieben 141 (Hbb.). efelingerbof 146 {Abb.).
145, ?llte5 üau« 1593. «Itenburger flirebe,
Steinme^jeiajen 144 (%bb). fturjaal 150.
JRatbau* 117, 3Jeia)#poftgebäube 117, SKofen«
ftein 150. Stabtfircbe llÜJ ©runbrife 188
(?lbb.); 2urmlll(«bb.). Steinme^jeicben li2
Mbb.). 2beater 150. Ufttirdjel38(?lbb.). 554j
Steinme^«id)en 141 (Äbb.); ©rabmal V.
flUl.). Scbmiebeiienfreuj 143 (3lbb.). 146,
Biilbelma 150. 552.
Marione, Carlo, «Dinier 284. 320. 324.
Carlone, Tiego, Bilbbauer 320. 32L 56L 5J1L
Parolini, Studator 321L 338, üfiL äliL
Pbiaoeri, Baumeifter '287.
ßleebronn 112. Iii. 115- 5!üL
61emen«baü 451
Pleoerf ulibad) 4ÜL 606.
(Mui;, 3obanne£ 503. 522.
Goblem, Betet t>on, Baumeifter 281 351 326,
327, 555,
Golomba, «ntonio, vJJialer 338,
Poiomba, 5J. B., 2f»eatcrardiitctt 328,
Polomba, Ol., SNaler 320. 321 32iL 332.
(fonrabu* \u BJeineberg 5U9. 511
Gorbeliini, iüf armorierer 320. 324,338.564.579.
Porre» 10Ä
(Sudi, Betet 552.
ßumab von miba, ©lodengie^er 412.
$ager*beim 82. 83. 21 28 (Slbb.).
Tabenfelb 432.
lannedcr, Bilbbauer 160. 162t 262. 32lL 331 337,
338. 348. 161 585,
Stegifter.
615
Tarm8$eim 22. 24. 100 (Mb.).
Täfeingen lOü.
Teder, öanä, Söerfmeifter 103. 574.
Teder, Sigmunb, 33ilbjd>nifeer 560.
Tegerlod) 12, 453. 456. 607.
Tegmarn 432. 437.
Teiji*au 120, 215.
Tendljenborffer, 3>erg 560.
Tenlenborf iL 10. 16L 216. 211 (Mb.). 548. 568.
600. @otte*aderfirdje 222. ftriebboftircbe 223.
224J »JKeifteneicben 223/224 (Mb.); Littel«
id)tffroanb 221 (Mb.): Sorballe 218 (Mb.);
Söorfjallepfeiler 188 (Mb.); Säulenfapitäle in
^orballe unb ßircbe 218 (Mb.); ßapitälc in
ber (Srufttirc&e 220 (Mb.)- 221 (Mb.) ; Unter-
firc&e 22L
Serbingen, Cber> 423, Unter-Terbingen 423t
Tettingen 551. 553.
Teufringen 1QQ.
Tiefenbacb 4M. 424,
Tietterlein, Söenbelin, Saumeifter unb 2Haler 3L
Timbac& 513.
Tiringer, 3Hofe3 563,
Tiengen 22L 281 (Mb.). 284 (Mb.). 285
(Abb.). 286 (Mb.). 281 (Mb.). 288 (Mb.). 2btt
(Mb.). 552. 602.
Toctor, Simon, SHlbjdjnifeer 560.
Tötfingen 28. 100.
Tollinger, Äonrab, «aumeifter 426.
Tolmetjcb, «aumeifter 456.
Tomened, Scblof; 452.
TupuiS, Gtieime 565. 58L
Türer, SUbredjt, Maler 34L
Türrenjimmern 116.
Türrmeni«9).üblader 408, 424 (Mb.). 425 (Mb.).
Tuttenberg 422. 488.
Gberbingen 46L 470 (Mb.). 411 (Mb.). SÖL
eberlin ODieifter), »aumeifter IL IL 212,
(Abersberg, 3*urg nnb Srtilof; 54,
Gberftabt 508, 513,
Gberftcin, Würg 12.
Gdjterbingen 453, 456 (Mb.). 451 (Mb.); 552.
607.
Gcbfer 57JL
Gdenroeiber 418. 425.
Gffringen 553.
Ggle, Staumcifter, «aubireftor 14L 184,
GgloSbrim 316. 343 (Mb.). 344 (Mb.). 345 (Mb.).
34L 604.
Gelingen 22. 23. 24. 100. 562, 528,
Gfjrgebinger, bant, itoumeifter 323.
Giben8bad> 116,
Gining 4,
Glfinger £>of üiL
GUbofen 513,
Gllroangen 564.
Glirtfeer, %nü, ^immermeifter 566.
Gltingen 22L 28L 288 (Mb.). 555,
Gmi(b*burg 322.
Gnber*bad) 482. 42L
Gngelberg, «urfbarb, ?kumei)ter 573.
Gngelberg (bei Dönberg) 218, 28L
Gnnetadj 552,
Gniingen 46L 420,
Gnftnger, «Diattljaua, »aumeifter 18L 120. 562,
Gnjberg 425,
Gmroeibungen 46L 42L 422 (Mb.).
Grbftetten 383, 382.
Grbmannbaujen 382 (Mb.). 553,
Grbarbt, SHater 45L
Grfenbad) iSB.
Grligljeim 25,
Grnvt, ^einrieb, '-Boumeiftcr 116.
Grnftein, Stutne 452.
Liebenau 513. 565.
G[ei$burg 46L 470.
Gelingen, Oberamt 16L 600.
Gelingen 6. 8. 2. 10; Cberamföftabt 122,
531L 53L 542 ff. 568 ff. 600. na* TOerian
1643, 167 (Mb.). Mfutt oon 1830, III
(Ä). 201 (Mb.). Stabtplan 176/177. Mel-
berger ilreibof 204. Ägibien«Jtapelle 202. St.
"JlgneSfapelle 202, 3lUerbeiligen=RapeUe 182.
202, Mguftinerllofter 2QL SBarfüjjer» ober
bintcre flirebe 126. 200 (Mb.). 201 (Mb.).
215. ^ebenbötijer ^flegbof 203. St. Ütanbarb
Sinn botjen Äreuj 213. St. ^Mafien ^flcg-
bof 204, «laubeurer i<flegljof 203. «rüden
unb UBebre 213. «rüdentapelle 202 (Mb.),
«urg 142, 12L 211 (Mb.), Garmetilerflofter
200. St. Wmaflofter 202. St. Gurillu««
fapede 210. Tenfenborfer ^fleqbof 20L
rtürflenfelber plegbof 204. ©rabfteine be«
&anä unb Watbeud 95blinger 123 (Mb.).
teiligfreiijfüpeüe 210. {M>()Uufa 112 (Mb.),
t. 3atob*fapelle 210= Äaijer*beimer s47fleg-
bof 203; 2T?opp«n 206 (Mb.), ftapelle Unjer«
fierrn Grbärmb 210. i^rouenfirebe 183;
Öla^gemälbe 184j (SrunbriH 184 (Mb.); 182
(Mb.); Äonfolen unb f^enfter 190/191 (Mb.);
portale unb Pfeiler 122 (Mb.); oeriebiebene
Ginjelfonnen 124 (Mb.); ^ialeh 186 (Mb.);
iüogenjelb beS 215eftporta(3 181 (Mb.); Gin-
gang in ben $reppenturnt 188 (Mb.); Gin«
gang in ben Sjeliu 122 (Mb.); Scbniit burd)
ben 2urmbelm 120 (Mb.); flapihlle im lurm
192/193 (Mb.); Duerfcbnitt burd) ben Zum
185 (Mb ) ; oberflc flreuiblume be^ 2urme5
122 (Mb.). ^Brebiger- ober Tominifanerfirdjc
ui St. Vau! 125, 214: Okunbrijj 125 (Mb.);
^ebenportat 128 (W.) ; Salriftei 122 (Mb.);
Seilenjcbiffe 121 (Mb.); *Dleilter*eid>en 195
(Mb.). Stabt' ober Tionr/fiuffirdje 1 j 7;
Sübturm 114 (Mb.); Mfabenftellung 115
(Mb.); Säulenfapitäl 176 (Mb.); Örunbrift
128 (Mb.); Sebilicnniicbe unb Söanbbienft
122 (Mb.); Tetai[«180(Mb.); Sänlenfapitalc
181 (Mb.). 182 (Mb.); Saufftein 182 (Mb.).
214. flloftcr )um b<il- flreuj in Sirnau 201.
ftlofterböjc 202, «onftanjer ^flegbot 2LbL
«ragftein beim ONettinger 2or 182 (Mb.).
Üiebfrauenlapeüe 210. WfolauMapelle ML
^.UienSautor HL iHatbau*, alte*, Zdjelung unb
2üre 208/209 (Mb.). 210, iKatbau«, neue-3
210. Wel'tqutenfäitcben im Md)io 183 (Mb.).
'Jiitterbau 212. Salmannöiociler ^Cflfgbof 203 ;
Steinme^eicben 203 (Mb.). Sdjeljtor 177;
2urm 123 (Mb.). 202 (Mb.); Sdmueb-
616
ftegifter.
eijengitter am flaijerS&eimer §of Hü CHbb .).
Scbroörtjof 126. Siebenfcbläferfapelle 210.
Spital 204. Steuerb^rn« 210. 2öolf4tor 177;
Dörnen an bemfelben 1 Cilbb.). Speirer
3ebentbof 202 (Abb.). 204/206 (Mb.).
(*feel, (ibriftian %bam 582.
ßfcel, 3ob- Crberbarb 5H±
6$el, Üeonbarb mit Stammbaum 235. 565.
f>81.
tfrafanentjof 4ü7.
Jedlinger, .$>an« 3atob, IBaumeifter 428 (fcbb.).
rtellbad) 140. Iii! (Abb.). 150 (Abb.). 522.
tferretti, Garlo, ÜMlobnuer 320. 338. 561. 528.
fterretti, Dominica. Wlbljauer 584.
rteuerbad) 453. 457.
Silber 453.
lieber, ^aufonbufteur 5SL
»er, Äeinbarb farb- $e im., «rdjiteft 2ÜL 464.
465. 583. 662.
Riad), Weorg. Maurer 150. 516.
ftladjt 222. 284.
mein 2fi4 (llbb.). 263.
iyliticf» ©onaert, Maler 326.
gorn*bad> 55.
jjorftner, ©eora triebe, '^aumeifter 318.
ftorftner, ;Wof> 56Ü
«vranfel, 9t.( Wlbbauer 564.
frranfenbad) 265 (<Jlbb.). 262.
ivränile, Midjael, SKIbtjauer 564.
«jranj, 5Baumeifter lüL
Cronenberg 13.
frauensimmern 112. 112. 118 CJlbb.). 132.
faeffancourt, Midjel. Wlbfcauer 584,
tVeubenftabt 562. r>ti-> ,
ijreubenftein 426t
ftreubental 25. 581. 528.
*rc», ,\ol; ileonbarb, ^aumeifter 332. 566. 522.
irriebrid), 3o&. Wottlicb, Studator 349. 585.
ftriebri(b$&afen 224.
»mebrid^ball 442.
Iftioljljetm 277. 284.
tfrijoni, $onato ©iuieppc, 5Bautneifter 315 (Hb.).
320. 321. 330. 33L 3atL 564. 528. 603.
frirjelb 266.
©lajer, Micbael 552.
©lemfted 225.
©münb 552.
©nocibamer, Gonrab, ©lodengiefeer 417.
©odijen 438*
©orttjeler, Meldjior, Silbbauer 146.
©ollenbof 407.
©öppingen 553. 559. 562.
Woticblag, $aumeifter 412. 56L
©otteSau 560.
Öäfc, 3ob,. Söilfc., SSerfmeifter 566.
©öfc, «Mlb. tfriebricfc 528.
©rab 50.
©rab, im (eiligen 12.
©raoened, >gbid)lofe 282. 558, 566.
©ramer, ^örg 552.
©rerfenfd)lo6 4M.
©rimm, Wtlau« 522.
©ronau 382.
©rof, Mb- ©eorg, Stammbaum 50L
Wrofc, 3ob. 3lbam 503. 58L 583.
@ro|, 3ob,. Mid>. 505.
©roh, üanbbaumeiiter 566.
©rof» au* liMnnenben 4M3.
WroB-?Mpad) 55.
©ro&'^ottroar 383. 390 (ttbb.). 605.
Wron-Wartact 266 (Mb.). 2ÜI (Abb.). 262.
®ro&.®lattbad) 422.
©rofi-öeppad) 422 (9lbb.).
©roH.?[ngerebeim 65. 22 (Hbb.). 28 fllbb.). 536.
©ro^Äadjjenbeim 462. 423 (Abb.). 421 (Bbb.).
602.
©rofc-SBillar« 408. 422.
©runbad) 552.
Wrünroalb, Benjamin, 3MIbfjaucr 564.
©uepit^rre, Pierre \ioui3 flippe be la, Sau«
meifter 36. 32. 282. 334. 346. 348. 565. 582.
682.
©uacltii, $>uu-- ">7<i.
©öglingen 111. 112. 118. 566.
©uibal, Water 32. 152. 288. 290. 22L 322. 326.
328. 330. 349. .!i50. 464. 522. 610.
©önbetbad) 40H. 426.
Wunbel*bad) 498.
©unbel^btim 432. 433. 434. 438. 439 Wbb.). 440
(?lbb.). 44L CJlbb.). 442 («bb.). 443(?lbb.). 606.
©uiuenbäujer, SliaS r>fi3.
Öaab, IBaumetftcr, '^aubireftor 88.
©ablcnberg 12. 24.
Wablcr, x\afobu3 52L
©ai*burg 458. 552.
©ai^eiebe (Stuttgart) IL
©ebertbeim 22L 285:
©etjrbarbt, Martin 529.
©einigen 316. 349. (?lbb.). 352.
©eUnang 'tts.
©cümerebad) »14.
©emmriabeim 63* 65. 21 CJlbb.). 25 («bb.). 26
C'lbb.). 5:58 (ttbb.). 532 ('Jlbb.). 540 («bb.).
541 CJlbb.). 548.
(Serlingen 2IL 285. 290 (Abb.). 221 C'lbb.). 555.
ÜÜ2
©iorgioüi, VMlbbauer 584.
&aa\, Ulnton, '^aumeifter 577.
taaS, ^obauneS 582 .
aa% <4taulu£ 563.
Öaberforn, .ftajpar, Saumeifter 526.
$»abcrfcblad)t U9.
."oabrcdjt, ?n'aaf, llbrmadjer 260.
.<Oäfnerba$lad) 119.
^agenbad) 433. 434. 441.
Öaajpiel, Teuinateur fiHtt.
.^ain, .V>anÄ 446 (^Ibb.). (Rainen) 526.
I Jammer, van* 551
! .öänlin, 3lnbrea* 522.
! £>annji Grnft non '^cblingen, ©ilbfdmi&er 20.
.pan§ »on flurad) 470. 525.
vnui-j non "Böblingen, Steinmefe 569.
! ^ian§ pon Hallenbad» 570.
y Google
Stegifter.
617
>an§ Don Sonjborf, Steinmeh 571. 524.
}anS von fteuerbacb 458. 557. 512,
)ani von ©eimSbeim, '-öaumeifter 302. 553, 571,
}an$ von fiodjoro 520,
)ani von 9)iaulbronn 588,
Jan« von «DlingolSbeim 2ÜL 258 ff. 522.
©an? oon {Reutlingen 556.
©an? oon Sweibrüden aäü
»an«, Keiner, Steinmefe (Stuttgart) jii
©an«, Steinmeh 96, 132. 552.
©an?, Stephan 523,
©an?, 3Reifter oon Ulm, 93aumeifter 332. 345. 325.
423. 525.
San§ Graft »on Söhlingen 556.
ans Graft oon SJeuenftabt 526*
©an? ERemer oon Schmie 568.
panfelmann, SSaumeifter 381-
©änSlcin oon Mcim?beim 309. 553. 524,
©anfe (©an?), SReifler )u ©eilbronn, Steinmeh 85,
253. 553.
©arper, SRaler 350.
©artened 313. 333.
fiartbaujen 453,
j>artmann, ©eorg n76.
)afc, ©an?, SMIbfcbniher 20. 552.
)4, 5<rg 424 («ob.). 528.
)auber?bronn 552.
•liu-.ni, Sötichel, Maurer 150. 526,
»aupt, ©an?, Zimmermann 572.
Raufen a. b. $aber 113- 1ÜL
©au en bei Kaffenbad) 112. 119.
.(laufen a. b. 2Bürm 222. 292.
f)ebiatf 552.
©etfer, 3acob 423. 522.
©edler, ©an?, '-Uaumeifter 586.
©ebelfingen 14L PietA 146,147 (3Cbb.). 148.
149 («Ml).
©egnad» 482. 498,
©eibenhof 407,
©eilbronn, Dberamt 239. 601.
©eilbronn ß, 8. 9, 10. 433. 522 (Mb.). 531 (Mb.).
532 (Mb.). 568, 572, 514. 6ÜL Oberamt?«
ftabt 232. nad) SRerian 1643, 240 (Abb.).
Brunnen 262 (Mb.). '-Ihirgmal 263, Würg
263. St. Glarallofter 258. ftriebhof 261 ; Jrreuje
260. 261 (Mb.). Seutfche* ©auä 242 (Abb.).
2f>f> ßarmelilenflofter 258, ftattjarinenbofpital
258. ^ranjiSfanerfirdje 255. ©ofpitalfirdie
258. Statbol. Jetrcbe ($eutichbau?tird)e) 242
(Mb.). 250; Surmfenfter, Gdfäule unb ©e>
loötberippe 251 (Mb.): ftapitale 252 (Mb.);
Martiid) 253 (Mb.). Äilia n-5f irebe
(Stabüirchc) 246, 247j ©runbrifc 242 {Mb.).
243 (Mb.); Wejc§öTom nörblidjeii (Tor-
tur m 244 (Mb.); 00m ©ocbaltar 245 (Mb.);
VHaluftern am ©auptturm 246 (Mb.) ; Keifter-
seidjeit 253 (Mb.). 91ifolau*fircbe 247 (Mb.);
ftenfter am Uikftgiebel 248 (Mb.). 254, tflofter-
Ijöfc 253, 'Jkioathaujer 26L iRatbau? 260;
.Vtonjole im 9febengebftube 254 (Mb.); flamin
255, Sdjladjthau* 256 (Mb.); Äapitäle 252
(Mb.); Stabtiuappen 258 (Mb.). Schuhen«
hau? 252 (MIO. Steintafel am Siebenroftr«
brunnen 241 (Mb.). Stahlbühl 263. ä8cg>
jaule 263 (Mb.).
©eint, 3ohannc?, ^aumeifter 38. 46= 564.
©eim, Sob. 3afob, ©aumeifter 320. 566, 52Ä.
©eim, 5ob- Ulricb, SBaumeitfer 318. m*. 57S.
©eim, ÜRattbia?, ©aumeifter 46. 320. 331. 333.
566. 572.
©eimbieb, SGÖerfmeifter BT7.
©eimerbingen 276. 222.
©eim?beim 276. 223. 294 (Mb.). 295 (Mb.). 296
(Mb.). 227 (Mb.). 22Ü (Mb.). 222 (Mb.). 300
(Mb.). 533 (Mb.). 524. 6U2.
©einrid), 33aumeifter 569.
Öeinria), SReifter 456, 525.
)einridj oon $o(onia, Söaumeifter 156.
»einjelmann, Saumeifter 38L
jclfenberg, Burgruine 3H7.
VeUenftein 560.
)emmtngen 222. 294. 301 («bb.). 302 (Mb ).
•Oerbort, 9lnton oon 522.
>erbort, 3ob- Hnt. 565.
)ering, ©an* 56JL
)ermann, ©an?, oon ©üglingen 563,
©ermannuS 415. 417. 567.
)errena!berbof 24.
)ertmann§toeiier 42iL
)ertroeg 12.
)erfe, ©an§, TOaurermeifter 558.
©erbler, 3ob- $eter 564.
©ejttgbeim 65. 78 (Mb.). 22.
©ep, Urban, 3'nimermeifter f>7fi.
Vetfa), «Dialer 3L 288, 326, 342,
©eudjelberg 111.
©eud)(ingen, Sdjlofi 438.
©eumaben 458,
©euting?b"iti 316, 349 (Mb.). 354. 555,
©ilbriibaufen 93.
©illebrant, Kartin, oon Uradj 555.
©ipfelbof 267.
©irjau 13L 536, 53L 556. 552. 56L 566,
©irfAlanben 2ZL 226, 6Ü2,
©odpberg 482, 428,
©odjborf O«. SBaibingen 462, 474,
©oajborf 0«. Waiblingen ML 49s.
sSödjftberg 44L
©ofen Oft. SBeftgbeim 65. 22.
©oien a. s3i. 143, 152 (Mb.). 152. 502.
©ofer, Wlb&aucr 33L
©offmann, ^ob. ©eorg, ©ofjimmermeifter 565,
58L
©dfingen 236,
©obenader 422.
©openader ber Kaurer 525.
©oljen'Mberg nad) Kerian 1643, 313 (Mb.). 341.
336 (Mb.). 528] f. audj Hfperg.
©ohened :<16. ;y->5.
©ooenbaftlad) 476.
©obenheim 463 (Mb.). ßüL
©ob,enflingen 426.
©obenneujen 565.
©obenftein 65. 22.
©obenftraften 520,
©obenttoiel 558. 560,
©oprain *274..
©olber 566,
©olberer, >b. 5)ernbarb 582!
©olberriebt, ^altbafar 526.
©oljapfel, ©an? "7,>
618
SKegijter.
jöljern 508. 511.
joljaerlingen Iii (?lbb.). 1Ü1 (Abb.). 1122.
Säpfigbeim 382. 890.
)otU)t\m 240. 2fil (Äbb.). 562.
>orned, cd)lo); 440.
>orrl>eim 467. 476 (Abb.). 6QL
)o;di, .^aiv? 567.
.foojt, $>an8 52L
©ülin, Öan*, Öaumeifter 182. 570. 569.
•ftulft, Gi'aiui oan bcr 563.
3ößetbau?, (Clingen 112, 162 f.
SadMelb mmilL
3ao|«f>aujcn 3. 132. 433 C?lbb.). H5 (*bb.).
Safob von @ala>, Steinineto 557.
SJafob, yjieifter in Sdjroeinfurt 563,
Senijdj, SBhL 3ofepb, fianbbaubireftor 565. 512»
Sbinger ©of 3U3.
Illingen 1ÜÜ, 126.
3(Äfclb 63. 65. 80 (Abb.).
^mmenrobe 151.
Soatbim, Slnton, SRaurermeifter 57fl.
Soadjim, tytttv, Öaumeifter 210. 522.
rjörg oon SUaulbronn 5<i8.
3ofe, Gonrab, 3Mlbbauer 557. 568.
jptingen 112 (?lbb.).
5~tngen 554.
3 opi, iMlbbaucr 326. 328. 33L 312. 350. 585.
Ringer fcof HL
ftucbel, Kaipar 563.
Kaltenerf, Scb>js 102,
Kaltental 13. IM (Abb.). 602.
ftappele*berg bei Heilbad) 140. 112. 15L
Rata, 2boma3 563.
Katbarinenlinbe 11L. 112. 112.
Kafccnbacberbof lüti.
Kafeenbadjtal LL
Kawegb, 3ot). .fteinrid) 529.
Keim, 3ot). Gbriftian, 2beater>3Haicbinift 328.
Keller, (!., totaler 26L
Keller, Slntoni 563.
Keller, ftan*, Steinmt& «60.
Kemnat 453. 458.
Kennenburg 214.
Kepncr, &<xnZ, Dlaltx 312.
Kernen Hü ilL
Kerjcbburg 16«. 221.
Kejcnbrot, Kilian 662.
Kenner, '-öaftian 559.
Kinjelmann, 2Kid)ael, !öaumei|'ter -i.'ts.
Kircbbacb, Aiauentlofter i'Ar».
Kierberg a. b. 2)furr 382. 383. 39L
Kirdibaufen 268 (Abb.). 269 (Slbb.L 2IL OHL
Ktrcbfjeim a. 5i. 65, 19 OMbb.h 80 (x'lbb.).
stirfdjncr, SHaler 336.
Kleb, \>an* 563.
Klein<?l*berflle 314.
Klein-Slfpad) 383. 32L
Klein-Söottroar 391 (Abb.).
Klein«@lattbad> 123.
fllein.0artad) 111. 112.
Kleinheppach 199.
fllein.^nger^eim 81. ülkl
Klein-cacbieubeim 162. 122.
Älein-Sitlar« 426.
KncU, Wtduul 522.
Kling, SRartin, Stoumeifter 103.
Mtngenberg 112. 120.
Knittlingen 108. 426.
Kocb, fianS 3erg, 3imniermeifter 566.
Kocb, Wang 563,
Kocbenborf 132. 133. 416 (Abb.). 112 (Abb.). 118.
(*bb.).
KocberfteinSfelb 445.
Kochertürn Hö_.
Kolb, $an*, ÜHater 430.
Köngen 166 Cflbb.). 168. 221 (Abb.). 225 (^bb.).
226 (Abb.). 222 (*bb.). 228 (Mb.). 222 (?lbb.).
230 (Abb.). 553. 552* 562. 600.
Kpnifl*bronn 562.
Konlen, £an$, iflialer 312.
Konrab von Schmie, tfaienbraber, ^aumeifter 430.
Kotb 182. 122,
Korn, ©ottlieb, ©locfengiefter 332.
Kornioeftbeim 316. 350 (?lbb.). 351 CUbb.). 352
(9lbb.). 601.
Kraft, Wtolau*, Staumeifttr 522.
Kraft, $aul, $rofeflor, «rdjitett 321. 601.
Krauch, Gbr., :i immer mann 4<U.
Krauft, SHattbis. Wlbbaiier 560.
Kreb«, Söernharb 574.
Krefemager, ©an« b. %. u. b. 3. 562.
Kre^maner, ;Vb. .^einrieb 563. 521.
Krcjjtnaner, Kafpar 562.
KrömeUau 229.
Kruinml)arbt 215.
Kugler, Xaoib 573.
Kugler, ^einrieb, j. Ircbicr 523.
Kurj, ^>an§ 569. 571 >. 573.
fiaebmann, ^ernbarb ©lorfengiefeev 250.
Saier. ^anft, ^aumeifter 118. 526.
Lambert«, Uialer 155.
^ampolbSbaufen 433. 445.
üanbauer, ^aubireftor 41!^,
üangban*, '^urg 388 (^Ibb.).
kauften a. 9i. 6. H, Ü3. 65. hl (Abb.). 82 (?lbb.).
83 Cilbb.). 81 CJlbb.). 85 (^Ibb.). 535. 551.
556. 575. 59S.
t'aufter, "Michael, .^oiicbloffer 320.
^'augga?, 3ol). ^apt., ^ilbbauer 828.
Xfauterecf, Scblofj l_.
üedjler, Sorenj, ^ilbbauer 122» 520.
üeberlin, ^oad)im, x'Mlbjdjni^er öfiO.
ileeb, 3Mlbbauer 162.
Veger, 3ob- (»bril'tof Taoib, !Pauineifter, Cberbau-
bireftor 36. 32. 326. 565. 580.
Veben*jd)lofe in Motbenborf 444.
l'ebren 522.
beibringen 554.
öejeune. 5ßierre gransoiS, ©ilbpauer 326. 330. 342,
ÜÜ. .>s4.
Seinfelben 453. 452,
Sein», 6br. ivr., 5toumei|'ter, öaubirettor IM. 150.
138. 226. 3QL. 32L 458.452. 486. 643. 690.
BAL
Hemberg 382.
ßeonberg, Cberamt 222, 8ÜL
i'eonberg, Cberamt*|tabt 221 (Mb.). 222 (Mb.).
280 (Mb.). 281 (Mb.). 282 (Mb.). 283 (Mb.).
284 (Mb.). 536 (Mb.). 558.
Seonbronn 111. 120,
Seutenbad) 422,
Sickenberg, Söurg =101 (Abb.). 402 (Mb.). 4U3
(Mb.). 404 (Mb.).
Sicptenflern 515. 616 (Mb.). 611 (Mb.). 618
(Mb.). 512 (Mb.). 520 (Mb.). 621 (Mb.).
tm
ßiebenftein, Me3 unb 9teue3 Scblofj 86 (Mb.).
81 (Mb.). 88 (Mb.). 82 (Mb.). öfi2. 528.
bienjingen 408, 421 (Mb.). 428 (Mb.).
Limes transrhenanns 3. 42. 50. 232 f. 432* 433,
482, 508,
Sinbe (Wtuenftabt) 442.
ßinbgalben 186.
Cifl, ®. fr, Waler 502.
fiocberbof 24.
Söcbgan 84, 88.
Somer&beim 408. 422.
Soofen, ©eorg. Waler 20. 4IiL
Sorcb 3.
Sorcger, ßonrab 681.
Sorenj, si*lji'iPP» Steinmauer fi77.
Vofcber, Waftian, Wlbgauer 566.
i'firoenftetu 608. 614 (Mb.). 616 (Mb.). 808.
fiubn>ig*burg, Cberaint 313. 602.
2ubu>ig«burg, Cbeiamtiftabt 2. 318. 664. 618, 602,
jfrxoorite 333 (Mb.). 331. Hilter ijriebrjof
331. ©arnifon*fircbe 332, $)of $artenetf
B&. Warftplab 332= Gbemalige $onellan»
fabrit 336: ftifcberin 322,323 (Mb.); V?i|'d)er
332/333 (Mb.). Stabtftrdje 33L SajIo&,
alter ipian von »"vrifont 316 (Mb.); ©arten»
leite be§ SAloffeS 311 (Mb.) ; ftenfter am
Sctyoft 312 (Mb.) ; ©ejamtanlage be* 3d)loffe3
323 (Mb.). 2ropfcäc am Nrlenalplafe 321
(Mb.). Corps de Logis 326 (Mb.).
sJWa<f, 2Büp. t'ubroio, Wlb&auer 342. 686.
Wagenbeim, «urg 116. 138 (Mb).
Wäger, -Vrierongmu* 662.
Wagjtabt 28. 24. 103. 531 (Mb.). 668, 628,
Waidjingen U3. 2L 103.
WaienfelÄ 618, 622 (Mb.). 623 (Mb.).
Waier, ©eorg, Stcinmefe 14L 405. 616.
Waier, Jpanfo, Staumeilter 1QB,
Wainbarbt 3. 608, 520.
Waijenburg bei (iltingen 277-
Walm*beim 222.222. Oumifö. Steintijd)228(Mb.).
Walnenter, 3o&. 663.
Warbad), Cberamt 382. 606.
Warbad), Cbcramt*ftabt 383. 55L.553. 605, nad)
Werian 1643, 383 (Mb.). 9lleranöcrfir*e 383.
ter. 619
(Mb.). 384; ©atrifteitüre ahü (Mb); 6f)or«
aeftäbl 386 (Mb.), ftapeüe ju 6t. SBenbelin
886. ©djillcrbauS 386.
Warlgröningen 1 (Mb.). 8. 2, 313. 36L 605. nacb
3Jiertan 1643, 362 («bb.). jRömiidje ^ronje-
gefd^e 363 ("Äbb.). 'Brunnen 370 (Nbb.). ^>auS
in ber finftern ©afje 311 (»bb.). .t)ofpital 313.
^njdjrift an einem 9Bobnbau8 3IQ (*bb.).
Satbau« 1 (?lbb.). 2, 3611 Honjolen 362
mb.). 370 0»bb.). ebemaliatS 6d)lofe 363.
©tabtpfarrljauS363l ,>nfter3t>2(«bb.). ©tobt«
fird)e 364j ©runbrife 3M (flbb.); Cuerfdjnitt
366 (Mb.); Sübfeite 368 (Mb.). 362 («bb.);
©njelformen 366 («bb.). 361 (Bbb.). 360
(Mb.). 361 (Mb.). 362 (Mb.). 363 (Mb.).
364 (Mb.). 366 (Mb.); tyradjtfapitäl 361
(Mb.). Spitalfirdje 362. 366 (Mb.). 361
(Mb.). 368 (Mb.). 530 (Mb.) — 642. 66JL
662. Sdjlüffelberg 374.
5D?artin, !0aumeifter alL
TJarr, Steinmeb .^57. r>"i.
Blafienbod) 120.
Watt, ßan« 572.
Wattbei, $io, Warmorfteinmeb 338. 664. 512,
WattljiaS oon Anfingen 562.
ÜJiauer, #°f 30L
Waulbronn, Oberamt 408. 606.
Waulbronn. ftlofter R. 1 o 1 :<7. -tos. nH7 ff. 548.M7.
606; auS ber SBoacljdjau 102 (Mb.); SPogenfelb
412(?lbb.); Jauftturm 414; &rübmefferbau« u.
(SpboratSgebaube 423 (^bb.); fjuge, $eden<
aemälbe 131 (v2lbb.); ©kbelede, ftonjole unb
ftapitäl 414 (Mb.); ©rabfteine 418 (Mb.),
420 (Mb.); £>errenbau$ 421 (Mb.); .^eren-
türm 414; Stirere jur bl. Waria 414; Hlofter
eitanr 410 (Mb.); füblidje« Cuerid)iff Hl
(Mb.); Cuerjdiiff 412 (Mb.); ©aulcbcnfü&e :c.
418 (Mb.); Seitenanfidjt ber JBortjallc 416
(Mb.); ©teinfreuj, Äapitdle unb <id Inollen
411 (Mb.); lür be« öauptportal* 408 (Mb.);
Oöappen ?c. 416 (Mb.).
Wauren ur 102 (Mb.). 103 (Mb.). 562.
Wager, itfaftian 573.
Waner, 3oad)im 558.
Waper, oof). .^einrieb 579.
Waper, Äarl, non Clingen lsti.
Wapber 128, 515.
Wapr, 3erg, 3',nn,<rniann 424, 576.
WeimSf)«im 110. 112. 121 (Mb.). 122.
Weifter, ^oganne* 566.
Wembif SaUin 66iL
Werrflin, 3erg 611.
Wettlingen 2IL 22JL 302 (Mb.). 303 (Mb.). 304
(Mb.).
We&lang, 3o&. ^ed)t., ©rodengiefjcr 520.
Wctterjimmern 65. 8Ä
Wettingen 170. 213 (Mb.). 600.
Wefegcr, Wartin 6Z&.
Wcner, ^aumeifter au3 Strasburg 266. r>74,
Widjael^bcrg bei ^önnigbeim 111. 112. 116. 132.
Wicbael^berg bei ©unbeUbeim 432. 433. 436. 440.
444 (Mb.).
Wid)elbad) am $)eud)elbcrg 123.
Wiler, ©eorg, ^ilbbauer 302. 66L 614.
Wiler, Safob, ^ilbfjauer 56L
WiUer, Ctto, Waler 326.
G20
Kegifter.
Kiödmübl 433. 434, 445. 606.
Möglingen ^JLü= 314.
Möhringen 453. 459 (Bbb.). 460 (Bbb.). 461 (Bbb.).
4ß2 (Bbb.). &XL
STOolffenbtet, Dtottbia* 563.
KlonrepoS 224, 346 (Bbb.). 341 (Bbb.). 348 (Bbb.).
.')<)■").
KiönS&eiin 225. 299.
Kiorff, »tater 260.
Kiojer, Sufa*, Kialer SIL 548.
Ktölfingen 554
Klotingen 56L
TOüblbaufen a. b. Grtj 411 418 (Bbb.).
Dtür^lrjaufen a. K. 143. 152. 153 (Bbb.). IM (Bbb.).
155 (Bbb.). läii (Bbb.). 152 (Bbb.). 548 üßiL
TOfiUet, ©an«, ©aumeifter 438.
Klüller, ^afob (««et) 523.
KUiller, 3pi ©ottbarb, flupferftetber 323. 454.
»Met, Ktic&ael, Ut)rma<ber 260.
Klümlinglinie HiiL
Khtnd)ingen 275. 300. 55L
K!unbel«beim 383. 392 (Bbb.). 392. 548.
Khtnber 522.
KtünUinaen 233. 30L
lRünfter 143. 158.
SNurer, Staltfcfat, Kiaurer 121
Khirr 383. 3Q2. 553
URuttbatbt 3. 4 (Bbb.). 5 (Bbb.). 6. 10. 49 (Bbb.).
50. 5L 5ß (*bb ). 51 (Bbb.). 58 (Bbb.).
59 (Bbb.). 60 (Bbb.). 61 (Bbb.). 59L
SRuttetg 453. 460.
»edargartad) 239. 270 (Bbb.). 221 (Bbb.). 2Z2
(Bbb.).
Kedargtöningen 316. 374.
Kedarmüfylbacb 433.
Kedurrem* 499»
Kedariulm, Oberamt 434. 60JL
Kedariulm. CbetanittftaM 432 (Bbb.). Stabtfirdje
434 (Bbb.). 435 (Bbb ).
Kedarroeiljingen 316. 325.
Kedarroeft&eim 63. 35, 38. 598.
Keder, Ü.f itupferftedjer 349.
Keipperg 123 (Bbb.). 124 (Bbb.). 132. 138 (Bbb.).
im.
Kellingen 120. 222 (Bbb.). 231 (Bbb.).
Ketiajer, 3oljann, Wlbbauer 5ß4i
Kette, 3ol). faiebr., jkmmeiftet 318. 534. 528. 603»
Keu, ognatiu*, \>MU>f)auer 585.
Keubert, 3ol). (Sbriftian, tfr^giefeer 182. 335.
Keuenftabi an her Vinbe 432. 433 448. 606.
Heuhaufen 138. 232 (Bbb.). 233 (Bbb.). 234 (Bbb.).
Keumann, ^alttjajar, ^aumeifter 580. 598.
Keuftabt 500.
Senneila 92. 103.
Kiebcr&ofeu 111. 124.
Kiefer, ftriebr., Steinhauermeifter 159.
Kippenburg, .frof unb Scblofi 328.
Korbbeim 112. 125.
Kurort 4ÜL 428. 419 (Bbb.). 480 (Bbb.). 481
(Bbb.). 548. 558. 309.
Cbcrbrübcu 59.
rber>(£ije»beim 24L 222.
Oberensingen 562.
Obercfüingen 138. 229.
Obergriesheim 433. 450.
Oberheinriet!) 524.
Cber-KlöneSbeim 300.
Oberriexingen 462. 429. 482 (Bbb.). 308.
Cbevfielmingen 460.
Cberftenfelb & 392. 394 (Bbb.). 395 (Bbb.). 396
(Bbb.). 391 (Bbb.). 398 (Bbb.). 399 (Bbb.).
400 (Bbb.)- 536. 53L 538. 548. 305.
Dbertürlbeim 130 (Bbb.).
Crfiienbod) 125.
Oedenberg 126 (Bbb.). 121 (Bbb.).
£>bbcim 432. 433, 434. 450.
Olenberg bei Kübern 170.
Offenau 432. 433= 45L
Offingen 141. 143. 158.
Öhringen 3. 433.
ßlbronn 429. 609.
Olnljaujen 433. 434. 45L
Ongber?, OSroalb, Ktoler 141
Oppel^bobm 500.
Oppenweiler ö (Bbb.). 50. 60. 598.
Ofterbotj 316.
OSroalb, ^i'nntertneifter 55L
Ofwe« 316. 322 (Bbb.).
Ctt^beim 408. 429.
Ottilienberg 111.
Otlingen 564.
OttmatSbeim 383. 403.
Omen 553.
parier, fielje Peter von ©münb.
PaSqualin, 3ob-, ©aumeifter 558.
pauluS, ^oitS, Ubrmadjer 260.
„penicb", "JBoumetfter 122. 575.
Peroufe 30L
Peter ron Gannftatt, ober \!an, Staumeifter 150.
49L 498. 525.
peter oon (*oblenj f. @oblenj.
'Peter jur ©loden r»on Speier, ©lodengiefcer Hl
Beta r»on ©münb, £ombaumeifter 156 f.
Piaff, San«, Steumeifter lifi,
Pfaffenhofen 121 562. 5m
Pfaubaufen 170. 230.
PÜfter, Kl., Jöilbbauer lfiS. 572.
^flugfelbcn 31fi» 368.
^bihp, Kl., Kialer 250.
iMjilipp Bieter oon j^ern, Steinmefc 565.
vl>bili,PPt, ©erbarb, 3nflC"'e«r 5H3.
iMguini, ^manuel, Stuttator 564.
WnaAe 429.
finnig, »aurat 4J38.
iMan, bei Böblingen 95.
^lattenbarbt 453. 460.
IMeibelebcim 383. 403. 559.
Plieningen 48'2. 607.
Vlodnngcn 138» 231. 235 (Bbb.). 236 (Bbb.). 231
(Bbb.). 600.
Böhringen 562.
Pommer, Grbarb 561.
Pommer, ^oij. ©eorg 559.
Pommer, Salomou 559.
^Oppenweiler 326.
zed by Google
JRoppad) 520.
Stau, @., SMlbbauer 385,
ftecbentSbofen 476 (9lbb.). 426,
Neicbenbacp, itloiter 22. 562.
iReicbenberg. Scblofe 6L
SReinbarbt, iRobert, ©aumeifter 312.
5Reitb, 3Raler 21L
iRemer oon Sdjmie, £>an8, Saumeifter 412, 430,
SRem&cf, Sdjlofe 489.- 500.
Benningen 301.
SRetti, Vtoio, SRaler 320.
SRetti, $onatu« SRicbarbuS 564. 52JL
SRetti, Öeopolb, Saumetfter 36. 82. 320. 33L 565,
579 ö80- 597.
Äetti, ^otenjo SKattia 519.
Wetti, ^aolo, SBaumetfttr 2M 820. 831, 336.
332. 504. 528.
SRetti, «kcarbo, ©tuffator 820. 33L 338.
Rentier, ©eorg 560.
JReflfer, ^Pii^cl, SHaumeifter 303=
:Hirfitronler, Muj oon, Steinme& 225. 553.
SRiebel 382.
iRtebenberg 4M.
$Rieling$bau)en 3H2. 333. 406,
5Htemenj(bneiber, Sill, »ilbbauet 223, 250. 513.
iRienbarbt, Ulrid), Steiumefc 559.
Rietenau 6L
3He*b 482. 482.
iRöberburg 487.
Woger, ÜouiS 534,
iRobr 4M.
SHo&radet 160 (Stbb.).
iRoigbeitn 433, 45L
Möller, »ilbbauer 512.
üRommel&baujen 148.
:Köjdj, 3ol. 5riebr., SWilitarbaumeifter 116. 583.
ttojenjdjöpbelin, ^umciftet 412. 562 (9lbb.).
!Rofctoag 46L 482.
SRotenbrunnenburg 111.
SRotbacfer, Sobanne* 522.
Sotbacfer, aRicbael 522.
»otenberg 139, 140. 148 (Kbb.). 153 (?lbb.). 160.
lfil (Abb.). 162 (Abb.). 559,
Stotfclbcn 5M
«Ottenburg 103. liüL
ÜRottroeil 552.
9totroilbpart 456.
5Runigenburg 111. Hfl-
SRübern 218.
JRuit 453. 465.
SRument, 3afob, Silbbauer 560.
iRuteSbeim 222. 3M 305 (Abb.).
Salon 323. 35L
Salucci, Söaumeifler 46. 150. 160.
Saljmann, 3afob 560.
Sauer, Gbrijtian, Stuttator 584.
Scbafbauien 103.
Scbaicbbof lüi
Sdjanbad) IM
Scbarnbaufen 453. 465.
Statten 466.
Scbefjauer, ©ilbbauer 326, 33L 349. 3ÜL 4M
585.
ter. 621
Scbeiblen, Oberbofgärtner 330.
Scbeler, Satob oon 290. 582,
Scbell, ffarl oon 3M 583. 592.
ScbeUenboj 221.
Scbenfb, J&an» $^ilipp 563,
Scbeuerberg 432. 436. 440.
Scbicfbarbt, ^einrieb, Saumeiner 8. 11L 84. 42.
M 128. 146, 210. 345. 828. 461L 46L 468,
476. 496, 56L
Scbiltacb 559.
Scblecfentbaler, ©eorg 561.
Stfleglerfcblofc 2M 296 (Slbb.). 292 (8bb.). 298
(«bb.). 299 (Bbb.).
5<blör, Sem, Silbbauer 19. 22. 559.
Stfalüjfelbura 324,
Scbmib, Sobann 582.
3<bmib, Ulrid» 5M
Scbmiben 164.
Sdjniie 430.
Schneiber, £»an* Gb"ftopb 522.
bdiocb, SobanneS 514.
SaWingen 22L 3M 306 (3lbb.).
Scbönaieb 92. 93 (Abb.). IM
Scbönbudj 92. M 453.
cdjönenberg 43U.
Sdjopflod) 562,
Scbornbotf 553, 5M
Scbott, Span« ©eorg 522.
Scbott, »an« Safob 522.
Scbott, Orgelbauer 355.
Scbübel, ©ottfrieb 563,
Scbüblin, 3a f., iötlbbauer 552.
Schülingen 4:«). 548. 606.
Scbroabbacb 520.
Scbroaigeru 112. 128 (Hbb.). 129 (?lbb.). 13L
Scbtoaifbeim 489, 500.
Scbtoanborf 562.
Scbioarb, 3atob Gberbarb, ^ilbbauer IM 5M
Scbtoarfe, 3Doli, «ilbbauer 563,
Scbtoariroilbpart 4,r)ti.
Scbtoegler, Salomo ©oltlieb 565. 529,
Scbtoeiner, Sqcm*, SBaumeifter 246, 253. 528.
Scbmeinöberg (bei ^teilbronn) 239.
ScbtPieberbingen 316, 828 («bb.). 316. 553.
555.
Scbtoi^er, Silbbauer 5M
Scotti, TOaler 320. 328.
Seefrieb, ftani Äaipar, SMlbbauer 323, ^iiL
Seeger, ^ionyftud 29L
Secfftul 2M
Seele, üRaler 2M 328.
Serre« 430.
Scr^beim 483.
Seroanboni, OkdukH 328.
Sepffer, ftupferfteeber IM 599.
Siebeneick) 521,
Siglingen 488. 451. 562.
Siubelfi ngen 9. 10, 92, 93.. M IM 562, 598 nad>
SKrrian 1643. IM (fcbb.). %ltt »urg 105
Oflbb.). IBara ber ©rafen oon Galro 108.
illofterbof 102. Stiftungdtafel ber ^faUgräfin
Hcedjtilb unb ihre« Sobne-< ©raf gberbarb
in ber StiftStircbe 96, 92 (?lbb.). SRomanijcbe*
Sürbefcbläg an einem portal ber Sti?t£tircbe
102 (9bb.). Vcarttbrunnen 108, ftatbau* unb
622 «ei
Me »nrg 11 | Stifttfirc&e sum b. Wartin
104. 106 (Mb.).
Sinbringen 422.
Sirnau 216.
Sitt, Äafpar oon ber, «Diobift L7JL
Solbati, Stomas, Stuffator 578.
Solitübe 286 ff. 222 (Mb.). 223 (Mb.), fifift.
Sonnenberg 12. 14>2.
Sounenbrunnen 206.
Sonnenjchein, >!), Valentin, Vilbbauer 585.
Sontheim 212. 222 (Übt.).
Sorg, 3ot). Söenbel 565.
Spinbier, ßhriftoptj 558.
Spinbier, ^afoh 558,
Spinbier, MajAinift 328.
Sporer, Vernharb, Vaumeifter nnb Vilbbauer 128.
130. UReifterichilb 138. (Mb.). 3QQ. ö75.
Sprpfe, J>an«, Vaumeifter III- 13L 138 (Mb.).
Stahl,' Michael 577.
Stähle, flonrab, VJertmeifter 42.
Staib, $>an3 426. 526.
Stammhcim 316. 314 (Mb.). 325 (Mb.). 318.
553. 561.
Stecher, Giebel 563.
Steder, $ionqfiu$, Vilbhauer 522.
Steina* 5QL
Steimldjlen 386.
Steinhart) 50. 23fi.
Steinenbronn 4n3.
Steinbeim a. b. 2H. 382. 383. 406 (Mb.)
AML
Steinfopf, «Dinier 332.
Steintin, Satob 57^
Steinreinad) 4ML iülL
SteinSfelb 522.
Stern, &an3 561.
Sternenjel* 110. 408, 430. 606.
Stetten am öeuchelberg 111. 112. 133.
Stetten im Wemfttal 143. IUI (Mb.).
Stetten, C31. Stuttgart 453.
Stettenfel*, SAlofe 225,
Stigler, ^obanne*, Maler 135.
Stirnbranb, Maler 342.
Stodbaufen 459.
Stodbeim 130 (Mb.). 131 (Abb.). 132 (Mb.).
133 (Mb.). 134 (Mb.). 512.
StodSberg 134. 135 (Mb). 440. 518.
Stolleninener, Ulrich 522.
Stöger. 3ob- ^fter, Vi(bt)aucr 584.
Stromberg 111.
Strümpfelbach 488. 5121 (Mb.). 5Ü2 (Mb.). SQL
Stuttgart, 3lmt 453. «(Mi.
Stuttgart 9. UL IL 12. na* Merian im 3afar
1643, 4X/4» (Mb.). Mabemie ÜL «alfon
am ehemaligen xlotterjAen ftauS 34 (Mb.).
Vaumeifter» uub Vilbbauer^eicben, Vtlbbnuer«
roerfe 44 u.4JL örunnen 43. Cfberbarb«x!ubn>ig3'
©nmnafium 3H. Gdfonfole b (Mb.); in ber
flirebgaffe 1605, 32 (Mb.); am einmaligen
Sidjcben frauie 38. (Mb.); an ö. Sd>id«
barbt« ebemal. 'Bobnhauö 32(MbO. ©rab-
fteine auf bem $>oppenlaufriebhof 8 (Mb.).
42. 43 (Mb.); .frau* in ber ©nmnafiumS.
firafte 41 (?t hb.). .tfonbeater 3L Tie Wir eben:
Tominifanertadie ober Jpofpitalfircbe 20; 534
er.
(Mb.). Chorgeftübl 21 (Mb.); ©rabmäler
21; 2)iei|terjeicben20(Mb.). flatholifAe ftirebe
Z h. Gberfcarb 24. St. ÜeonbarbMircbe 22j
Mficht 23 (Mb.); ©runbrife unb Chierfcbnitt
22 (Mb.); Clberg 2L StiftSfircbe 16 u. ff.;
Mficbt 11 (Mb.); romanifche* fynfttx am
Seitenturm 13 (Mb.); romanijcber jyrieS am
Seitenturm 13 (Mb.); ©runbrife 14 (Mb.);
©rabmaler 18j Meifler&eicben 18. 18 (Mb.) ;
CuerfAnitt 15. (Mb.); Stanbbilb ©rat <*ber
barb b. Hülben 18 (Mb.); 2urm> unb SAifi«
pfeiler unb ^cnftcrprofile lfi (Mb.). Moftet«
tor 535 (Mb.). Äircbböfe 4fi. fllofterpflegböje
24. Mc flantfei 29 (Mb.), portal an ber
alten ftanilei IX (Mb.). s?Ulc ffanjlei, Kapi-
tal am Söafferturm 28 (Mb.). Mgebrocljene«
Äanjleitor 31 (Mb.). Xiiebfrauenfapelle 20;
Üuftgarten 33= ($bema(ige§ i'uftbau^, ^itelbilb
IL 30 (Mb.). 48 (Mb.). 32 (Mb.). 33
(Mb.). Weifterseichen 40 (Mb.). IRinifterium
beS M.an>ärtigen 30. Weiter Vau lfi. 3_L 3q
(Mb.), portal in ber ^ubengaffe 3it (Mb.).
$rin)enbau 34. ^rinatbäufer 4Ü. ftatbau«
40. 9(eliquientAftd)en au§ v>oIj unb Elfenbein
ü(&bb.). Sammlungen: StaatSiammlung
naterlänbifd)er ftunft' unb M^ertumSbentmale,
Ä. öffentlicbe Vibliotbef, 3Kuieum ber bilben
ben ftünfte, ftupfcrfticbfammding, 5t. Staate*
artbiD, Ä. 3entTalftelle für $)anbel unb ©e«
roerbe 4fiu. 48, Mc$ Schloß 14 u. ff. 25j M«
fabenfäule 21 (Mb.); $>of 28 (Mb.); Stein,
metoeieben 21 (Mb.). 2S (Mb ). Weue* SAlofe
36. 56L 56öj ©runbrifs 36 (Mb.). Sdjlöfele
25. Stabtroappen nom ^abr 1433 12 (Mb.).
StänbebauS 38. Stutenbau^ 30. Zoxt 42.
St. Ulria) 2Ü. Unterftod in ber Vüdjfenftrafee
42 (Mb). UrbanSfapeUe lfi. Höniglicbe Villa
543 (Mb.). 545 (Mb.). 541 (Mb!). — 55L
552. 554. 558 ff. 518. 523. fiÜÖ.
Sulj a. W. 565.
SuUbacb, Aircbc Scbloft 62.
Sülibadj 522= 524 (Mb.). 525 (Mb.). 56L üQö,
Suljerrain 142.
Suligrie-S 213.
Surlin, %tx$, Vilbbauer 506.
Tailfingen 562.
2alader 31L
Jalbeim 213. 214 (Mb.). 215 (Mb.). 216 (Mb.).
542 (Mb.).
Samm 316. 312. 311 (Mb.). 318 (Mb.). 32a
(Mb.) 605.
Seife, Vartliu 563,
Seife, Michael 668.
Sbeufeerbab 518.
2boma, Steinmeb 557. .
2bouret, Witolau«, Vaumeifter 36. 150. 33L 338.
348. 342. 58L
Diefenbach 451. 562.
lieringen 559.
Silgbäiifle^iniible 296.
Iretjcb, Merlin, Vaumeifter 2L 558.
Bübingen 554. 568. 560. 5<i2.
Google
Junjljofen 12,
luroer, £>an#, 2Mlbt)auer 557.
Uber, ßarl, ßanbbaumeifter 55L
UÜMg 163 (2tbb.). 165»
Ulin, Steiumcb ;>(>'■) .
Ulricb uon Anfingen Qlül
Ulridb. Meifter, Maler ilL
Ultjdjin, Ciriay 561.
Umbad), 3ona«, Mater liL
Unter'G-iicvlKim 225.
Untergriesheim 4j£L ±52,
Unter'öruppenbadi 275.
Unter'öeimbadj 60*. ö-jm. •
Unter<£>einrietb, 52LL 52*.
Untermberg A6L 483.
Unterrie ringen ±ü» (Abb.). A85 (Abb.). 486 (Abb.).
±82 (<lbb ). 603,
UnterSielmingen 45H. 465.
Untertürfbetm Uli. 165 (2lbb.). 522.
Unter'SEöeifTac^ 62.
S*aif)ingen a. b. ftilbem 453. ±66, 6QL
Vaihingen, Cberamt 4HL 6üL
ÜBai&ingen a. b. lmj na* Meriau 16* (?lbb.).
±62 (2lbb.). 562. ÖÖL
^afalli, ftranceSco, Maurermeifter 5S±,
IMnboniffa ±»
JBijdjcr, tottrat, Wlbfdjnifcer 556»
2Mjcblin, ftriebrid) Mi.
SMfdrtin. 9iifla* 5fiL
SOorf, Clement Hü ( »Ibb.). 57JL
'-Högelein, %of). ©eorg 665.
Vogler, Martin, Steuunefc 557.
UJogler, ^adjäuS 573.
!l*ogt, tätmon 55L
U'oljo, cteinmefc in ftrauenjimmern 525.
SJJagner, Hbam, Süilbljauer 523»
Wagner, ^oljann ©eorg, löilbtjauer 118.
Wagner, Michael 563»
Wagner, ^roieijor unb SMlbfianer 162.
Waiblingen, Cberamt 183. 608.
Waiblingen 6, ±82 (Abb.). 490 (Abb.). ±21 (Mb.).
±22 (Abb.). iüüCHbb.). ±2± (?lbb.). ±25Cilbb.)
558. 56fi. HÖH.
Waiblingen ©eorg 563.
Waiblingen Michael 563.
Waib, otepljan, ^aumeifter unb Wlbbauer 134.
12L 22L 225, 522.
Walcber, ©eorge, Maler 23L
Walbbud) 520» 52(5 (Abb.). 56L
Walbenbud) ±53. ±66» öJÜ
Walbeim 3. 63. üIl 9_L
Walter, Orgelbauer 332,
Walter, ^of). ©eorg 53L
Walter, Zimmermann 575.
Waltfjer, 3teinmefc IL iL 55L
Walser, «Prior, ^aumeifter HL 5fiL
Jifter. 623
Wangen 1±L 16± (9Cbb-). 165i
Warmbronn 305,
Wartberg (bei fteilbronn) 2±1»
Wafferburg 12.
Wonerbau* (bei Gannftatt) 150.
Wed), $>an§, Sdireinermeifter 112» 570.
Weibertreu 503 (Abb.). oll (Hbb.).
Weiale, 6., »aurat 429.
Weibenberg 342.
Weigenbronn 527.
WeifcrStjeim 56LL
Weil, Älofter 16iL 120.
Wcilberftabt 22L 306 (Abb.). 302 (Abb.). 303:
(Slbb.). 302 (.lbb.). 310 (?lbb ). 311 («bb.).
Hl 2 (Abb.). Q52L 55JL üfiL 5fi3. fiÜ2.
Weiler, £>% ^raden^eim ÜÜL
Weiler, D?l. Weinüberfl q2q.
Weiler tum ctein m HR («bb.)
Weilimborf 22L 3LL BOB.
Weil im Sajönburt) 02. 03. 108 («bb.). lüft(Slbb.).
Weinflurlen M-\.
Wein^bera, Cberamt 5Qfl fiüS.
WeinSberg ö« 9. 503 (9lbb.) 510 C2(bb.). 533. 553.
574. 608.
Weif;, Müttfcia*, »on flaffel, Söaumeifter 23. 38,
568.
Weifead) 46L 487.
Weifienbura 13.
Weifeenbof (bei otuttaart) LL
Weitbredjt, Äonrab, 3Mlbl)auer 266,
Welheim &
Wenblinaett 170. 236. 238 (Abb.).
Wem, ^lafob 56L
Wem, iHubolf 5ÜL
Wemiib.aufen 228.
We*ner, ttonrab, Stultator 2ift. 5LL
Wepbinfl, Gbriftopf) (>riebrid), '^aumeifter 320. Ü38,
566. 522» 58JL
Wepljiiiß, ^ob,. ofriebrid», ^aumeifter 28L 566»
58L 532.
Wibbem m i52» 606.
Wiebmann, Mattbia*, 3*aumeifter &L
Wiern^^eim 430.
Wilbbab 562,
Wilbberß 55L 553.
Wilbed, ^urg 26L
Wilbelm »on ^irjau, 91bt, SHaumeifter UM. 536,
Wi(l3bad) 526,
Wimmenlbal 526,
Wimpfen 3» 8. 4J32. i33,
Wim^eim 22L 312»
Winnenben 4hiL 503. 504 (Mb.). 5flü C?lbb.).
IM 18.
Winnental, Sctlofc 506 («bb.). 608»
Winierbad) 490. 552.
Witnerbauten 4UL 6U5.
Wolff, '^altljafar, Steinme^ 523»
Wolü, Midjel 523,
WolHölben, Winne 386,
Wunberer, 4>an*, ^anmeifter 111. 128, 135» 136
(?lbb.). 138, 235. 225» ML 42L 555, 563.
Wunnenftein 332, iüL 420, ÜQ5»
Wurmbera 13L
Wurmlingen, Slonrab von, ^oumeifter .106.
Würtingen Mi. 5(>(i.
I Württemberg, Scbloft 140, {. audt IRotenberg.
SReaifter.
IBürj, ^ernfmrb äJJL
iBüften&aufen 80. 2ItL
wwftenrot 522.
2)bura 1AL
Jaberfelb 13Ö. 13ß (Abb.). 132 (Ubb.)- äßS.
Jatjer?roeihcr 431.
Jantlj, Öaumeifter 150. SIL
Jafcenfcaufen 113. lfiö.
Jeitblom, TOaler 232.
JeD, Sadnang BQ,
eil, 0«. gtfinacn 23S (?lbb.).
eller, flonrab, Steinmefo 557.
iec&er, 28UI)., Steinmefc r>('>7.
, lüimcrtnann, Q3aUlje8 567.
yimmetmann, ttafpar 5üL
Zimmermann, £>an3 522.
Zimmermann, Sebaft., SBUb&auer 5ütL aTJL
imtan, ^ö'ob, ©aumeifter 460.
itt, ©eora ßonrab &2fi*
itt, Sodann ©eora, üäfi. 5£L
olner, Monrab, SWbidjnifcer 2LL 552.
uffen&aufen 31ft 3IS (Abb.). 38L
üttlingen 132. 133. ü
wtraer, Wlbljauer 1>>2.
3roinaenbera 444.
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