m
I Ukjf» wUä itiMig alt äm Anpliim Jer Irftilirnog tlber>
einstimmt, lassen sich hier bei dem aUgemeioeo Geaelz
«edfliiioltB»
Vm WinMca|NMilil dtr Körper hceiehl 4erai
spedfischeii Wanneu im eigeiitUdieQ Sidq und der Wärme,
wcicbe diete Körper ob latent« Zoilaiide bei VeffKt-
fum% ikret Vokn» abmbkm. Dm Raanltat des Ver-
suchs isl demaach ein zusamoieiigesetztes, bei welchem
fliikMmwM die eigeollidia apeeifiMsbe W«nM «a-
oagsan ▼orberrseht, mn das Elementargesetz Bichl voll-
iiandtg zu ?ef8teckeo*
Bei QDaeren Versodien baatimneo wir die Wtatto-
Ittpadtät aller Körper zwischen denselben Temperatur-
ifräozen, und diese Gräozen nehmen nothweiidig Auf der
Xhera«MDetendude )eder Subataaz sehr Teracbia-
itut Lagen ein. Um für die specifische Wärme zweier
Körper ganz vergleichluure Zahlen zu haben, mütaia man
vahndidiilicii diese •peciiweheti Wirmeii bei aehr Teiu
Wiiedenen Punkten der Skale des Qaecksilberthermome«
ters ßeliifien, z» B» bei Xemperaiuren» bei welch« diese
Kdiper in ihren ybytiadien tmd ebeoiiaelMn EigenadmC-
tcD die gröCste Analogie, die iroUstäudigiite Isomorphie
peigea.
la der Tbat eeben wir oft ^en maamnengeaetileB
i^5rper, der bei einer gewissen Temperatur voiikommen
^oaofpii ist mit eins» xweitett Körper» bei ein«r ande-
Tcnperatnr eine eben ao TolIkMMieBe Isomorphie
Biit einem dritten zeigen.
MT ein wohl bekanntes Beispiel avnflibren,
^ Ivrjstallisirt das schwefelsaure Manganoxjdui bei ei-
Teifiperatur unterhalb 6^ C. mit 7 Aequivalenten
^«ner in einerlei Form mit der, in welcher das schwe-
Nüve Eisenoxjdul bei gewöhnlicher Temperatur an-
• (^Melst, bis zu dem Grade, dafs ein Krystali TOn achwe^r
^^'^wesi EiBenoKydal regelmttlsig iortwichal, wenn er«
6°, ia eioe Lösuog; vou schwefelsaurem Maxt-
17*
! Digitizeci by LiüO^lc
1
I
fianoxjM gcbiwlit wM. Dfe IjtaiDg dUifli iittifi|
scbwefeisauren Maugauoxjduls giebt Krjrstalle mit ä Miy
mm Wasser und tod eiDer mit der ersteieii fun »
vereinbaren Form, wenn man sie in einer Temperator
von 7^ bis 20^ C. hält In diesiw neuen Form ist da&j
sdiwefelsaore Manganoxydul isemorpfai^ mfl den M gs-j
wöhuiicher Temperatur krystallisirten schwefelsauren Ks*
^jM. 2«^ 30. d. M-,
gansak inii 4 Aequivalenten Wasser, and aeioe Krystalt
form ist verschieden von den beiden ersten, nun cioer-
lei mit der des bei 80^ C. krjstaUisirteu achwefeisaure^
Eiaeiio^rdiiis.
Die (chemischen) Isomorpbien eines selben Körpen
können sich also voUsttodig mit der Tenperatar veräs«,
. derttw - ' 'Dies^ Umstand mnb nothwendlg einen vokll;
eben Einfluls auf die Veränderungen der specifische«
Wärme ansQbeiii und das vorsteheiide Gosels bmiüb dei|
^enger auf zwei Substanzen anwendbar cncheinflo, ji
Tollkotnmener deren Isomorphie ist«
Kdrper» welche swiechen den Temper atm yi pmi i
für die man ihre specifisöhen Wftrmen bestimmt, weiq
werden, enthalten aufser ihrer specifischen Wärme unl
ihrer latenten Ansdehnangswlrme eine bedeutende Mengt
ihrer Schmelz oder Eotfestungswärme (chaleur de iM
gregnUon), Schon als ich die über die Legirungen er
baltenen Resaltate erörterte, nahm ieb Gel^enheit^
diese Storungsursache Linzuweisen.
Diese laugsame und schrittweise Schmelzung derji
nigen Körper, die durch den Zustand der WeichMt gl
hen, macht die Bestimmung der latenten Wärme,
ihrer Zustandsänderottg angehört, sehr ungewiCB*
Gewisse Körper, besonders Oxyde, Jiesilzen in ^
Natur, oder nachdem sie stark geglüht sind, einen starj
lien Zusammenhalt, der immer einer bedeutend genüge^
ren spedfischen WSrme enfsprieht - Die chemisite W
lur der Körfier erleidet oft eine voUständige Aenderuogi
i
I
üigitizeci by LaüO^lc '
261
Iftrper, welche vor der Ziistandsändcniu^ oft etilschie-
dea basische oder saure Etgeoscbafteii besiUttii» werden
{luweihii TolbiMdig iniüffcrMt. Ei Ml nicht M wimn-
dem, düfs eine so vollständige Aendening in den pby-
\ md cbeinUcben Eigenediiftm eine so graCae in
jlir specÜbdMi Winne mit dOt tHieet, Mb 4ir Klif|Mr
ganz aus der Klasse triii^ in welche er vermöge seiner
Indem ich diese Abbandbing achliebet f&ge ich ei*
^li^e Yersucbe über ^wei eiofacbe Körper hinzu, die icb
idioQ in meiner ersten Abhandlung behandelt habe, näm-
)ikli Qber Kaiie und Schmitt. In meiner Abhandlung
'Aer die gpecifischo Wärme einfacher Körper habe ich
M eioe einzige ßestimmung über die Kohle gemach^
|W nrar über Hohkohle» die mit Staren gereinigt und
»rauf stark f;e^lübt worden * ). Ich sagte damals, dafs
idi mir ?orgenommen hätte, die Kobie in ihren verscbie*
fhoeii ZestSndeD aor^ltig xn etndiren ; das Reenltat die-
ses Studiums ist es nun, mit dem ich die Academie un*
iefiiakeQ will.
Meme Versuche betreffen:
i 1) Holzkohle, mit Säuren behandelt und darauf stark
I geglöht.
3) Thieriadie Kohle, mit SSnren behandeh, alsdann
! bis zur guten WeisgluUi erhitzt.
Diese Kohle enthielt noch eine betrSchtliche Menge
tlithe. Es gelang, ihr etwas Zusaragienhalt lo geben»
üiiieu) man sie mit Oel Iräokte und abermals glühte.
3) Coke, von englischer KannellLohle. Diese Coke
enthielt 0,015 Asche.
^) ( oke, von der Steinkohle von Rive de Giers. Diese
Coke gab fM»& Asche.
0 AnnaL de €him. ti de pkys. T. LXXLU p. (Ans. Bd. LI
üigiiizeci by LiüO^lc
1
262
6) Coke voD Authracil aus Wales, 3 Proceui Asdb
gebend, ' >
. S) KoUe m Aiitlmcit Tüii Philadel^rift berdtet, gal
5,8 Proc, Asche. : - ' . . I
7) NatfirUcbar GrapUt
- 8> firaphü ans Unem Hohnfen^' nmnr mÜ SloM U
handelt.
9) Metalloidiacbe Kohle ans den GasMlöitm
10) Diamant.
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^•i««^^iOio«DiDOK«a(>oo«»© e o© © ©
264
lo der folgendea Tafel siad diese Resultate vereinigt:
lUirisdie Kohle
Holzkohle • , •
Goke Too KanaeikoUe • . •
- Steinkohle • • . • .
Kohle Anthiicit ans Wales
• * aus Philadelphia •
Graphit^ natürlicher •
aas Hohofen
• aus Gasretorten
IMamant
0^26066
0,24150
0,24150
0^80307
0^20171
0,20085
0,20001
0,20ß38
1^71
0,20156
0,20064
€^90081
0,20187
0,20187
(a9815
0,19590
0,19701
0,20360
0^203«
0,14809
Ü,145SÜ
0,14614
0^14738
0,14781
0^14600
0^14687.
Diese Versuche liefern für die Kohle in ibreu
achiedeoea Zuständen sehr abweichende apeeifische War-
men, die zu dem Atomgewicht dieser SiÜMtans dmA»'
nend nicht die mindeste einfache Beziehung darbieten
Beinschwaix und Holzkohle liefern die stärkste Wür-
meeapadtit; aUdn der Versoch ist wegen der groüM 9^
rosität dieser Substanzen etwas unsicher.
Die dmrch Caldoafion der Steinkohlen «nd Antbrä-
cite erhaltenen Kohlen weidien in ihren Wtomesapsdll*
ten wenig ab vom natürlichen und künstlichen Graphit*
1) Die kleinen Mengen von Asche, die in verschiedenen Arien dm*
Kohle cnihallco «adt köanca dccca NSitMomafaiatiM «twü
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Und diese Capacifät ist weit schwlicber ab (Kd Mbr XW-
ttusilte Kohle, von der ich eben sprach, "
Endlich hat der DiamaDt eine noch^el geriogM
ipce. Wärme als der Graphit; sie beträgt nar 0,147 ' ).
Die Kohle bietet uds also das Beispiel eine« Kör-
pers dar, desseo Wannecapacität sehr verschiedeuer Wer-
the filfaig ist Die Kohle anterstfilAt alao das oben Ge^
sagte fiber die VertiDdertnigen, weliehe die Wttmiecapa- ,
eitst der KOrper durch Aeütomgtli Üiras •V-orfMtiiBgs-
Sttstands erleiden <kanD.
Die Kohle bildet eioe ToUstSttilfge Aosnuhttie mM
dm einfacheo KOrpera; sie genflgt nicht dem aMgemei-
Gesetz, wekÜeB zwbchen den specifischen Wir-
men und den Atomgewichten toistirt Ffir den Aagieii-
bUck sehe ieb Mateat aodem Weg diese Anomaiiem
etUären, als anzonebmen, daCi dib KohU; •• wie sie
in Verbindangea enthalten ist, eine- andere spedfische
WSrme besitzt, ab wir ffir sie im isolirten Zustande fin-
den, leb Iwb« mir vorgenommen diesen Ponkl a«rgfiil-
flg'sn imtcrsucbtB» sobald ich mich mit den gasfönof^
€«0 VoibinihiBgea, dkt KoUe entbalten, beschiftiy
weide.
Eine Sbnliche ReHi« tmi Versacben habe ich nil
Sckf^fel unternommen, und dabei dessen Wttrai^
opadtit fitar Tersebiedene Zmllnde und Terschiedene Tem-
perataren studirt. leb verspare die erhaltenen Resul-
tate jedocb auf eine ktinftige Abhandlung. Für den Ao-
Cmbliek ^egnttge ich mich damit, einen Versuch flbar
^ wetebeD Schwefel a oi mi ^ wilcbea kh fttr ■»
Mm g^Nig halte, um hier scbon enrih«! »'werden.
INtter Versuch beslMi|^ flbiigens die ErkUlrM(|, ^ie ieb
«kw «rnnbl heb« Ton ^ bei gewteien Osydii^ fPSb«
1) Die HH. De la Rive und M«rcet baWi Deuerlicii (S. Annaien,
LU S. 147) yenache über die «pedfisdie WfimiB des DiamanU
■»■Hb, ddb« «oA MAitt« Zahl ufaaded, afailidt J^llWj
ibft V«Mdw weite aMb der Ii hWi—cibi fc mtmJh.
266
>tl§ßd des CaIdDireii8 ciulretenden ErglGbens, zu geben.
Ich schreibe dieCs Erglühen bekanntlich einer plötzlichen
Atiuderuug der specifischeo Wärme des Körpers zu.
4 her weiche Schwefel bat mir erlaubt einer solchen
Aenderuog der Würnierapacität gleichsam beizuwohnen.
.Vi Bekanntlich er^jlU man den Schwefel weich, wenn
man ihn in einem Tiegel bei 180" bis 200" C. schmilzt,
hei welcher Tempeiiatur er sehr zähe wird, und dann
in irecht kaltes Waiser giefst Der somit rasch erkaltete
Schwefel bleibt mehre Tage weich; allein mit der Zeit
nimmt er wieder seinen gewöhnlichen Zustand an.
.rifpoWeicher Schwefel, der zwischen Fliefspapier ger
trocknet und darauf mehre Stunden neben concentrirter
Schwefelsäure unter der Glocke der Luftpumpe gehalten
worden, wurde in ein Mes^ingdiahtkörbchen gethan, die-
ses in die Darre gebracht, und das Thermometer mit
seinem Behfilter in die mittliche Oeffnung gebracht, so
dafs es also vollständig vom Schwefel umhtjllt war.
!i.'t Das stationäre Maximum, auf welches au dem Tage,
m9 ich die erwähnten Versuche machte, das Tbcrmome-
fter, immer stieg, glgchviel welche ü^ubstanz im Korbe
cuthalten war, betrug etwa 98" C.
*t{(' Verfolgt mau bei den Versuchen mit dem weichen
Schwefel den Gang des Thermometers der Darre, so sieht
man dieses, wenn es sich dem Maximo nähert, weit rascher
steigen als gewöhnlich. So ging das Thermometer in ei-
ner oder zwei IVlinutcn von 93° auf 98° über, eine Tem-
peratur, welche es bei den gewöhnlichen Versuchen erst
nach sehr langer Zeit erreicht, und auf welcher es danu
stehen blieb. Diefs Maximum war bald überschritten;
das Thermometer zeigte folgweise 99°, 100°, 101°, IQS"
.1 105° . . ., 108°, endlich 111° C, obwohl die Darre
nur durch den Dampf von siedendem Wasser erhitzt
ward. Zwei bis drei Minuten lang blieb das Thermo-
uieter auf 110° stehen, dann sank es auf 98°, das ge-
Google
262
cfUelL f ' ... 4. ^
Nach Herauanahme aus der Darre halle, der Scbwe«
fei seine Natur ▼oUetindig geiiidert;.««r* wr Mhr.>kart
geworden, sehr meammeiigesiiokeiii die eimehmi SUIeke
waren stark aneinaadergekittety da die TeiBperatur, wel-
cher der Schwefel Misg^aelil worden» «eiM» Seh^eh
puokt sehr nahe kam. « * . . *
Wir haben bief*, das aooderbara jSi^spiel ci|u^ Kdi^
pen» der miltebt iofstrec Wärme oof .die Temperelar
98" C. gebracht, sich selbst bis 110° C. erhitzt, da-
dorcbt dab eine gewbse WärmeiBeoge, die mvQt im la-
lenteo Zustand war, freiwillig enlwcMML
Sehen wir nun, wovon man diese Wärmecnlwick-
iung herleiten kann. Man kann zvvet Umchen angeben:
1) Der weiche Schwefel enthiit einen Antkett Sdunei»-
wSrme, die beim Ge^tarren plötzlich entweicht Nothwen«
dig erzeugjt diese W4raK im Momenlp wo M frei wii4
eine BrhOhnng der Tentpeaatpr des Kdrpers« SHmm
Sache wirkt sehr wahrscheinlich auf die beobachtete Etf
scheinnng efait «Hei» iah halle sie fik ttnaareichiad» di»
gsnae WirmeentwicUnng bei deraaliien m eiUiinn.
2) Der Schwefel besitil im Zustand seiner Weicht
heil eiao grOfaese WinneeaynGÜil als in gewöhnUohaa
Znstand. Der welche Schwefel be6ndet steh. tfMgens
im Zustande eines instahilpn- deiebgewlciits; er li^ebil
bei gewiühnlidier TonpeialHr langiafls in iihien nnenm
len Zustand zurück; wenn er aber bis nahe an lOO** C.
erhitzt wird» so geschieht diese Unwandlong sehr Kssch^
phMnBdiy nnd badingitf fetwflige einar Aendsfung def
cifischen Wärme, die Entweidiung einer bedeuliaudeu
Wärmemenge.
Diese ftweile Umeka ist ee» der ma» inainsB Et*
achtens das beobachtete Phänomen /.uschreibcn mnis. Für
den AngenUicfc begprilga ieb wieh wl den eben Crceag*
Digiiized by
268
geastand niVckiiikonMiieD, und i& der inebnDal& Mige-
küflidigteii Abhaodkiog alle EiacbeiaiiDgeii dieser Art im
]>tiHl.^ mium.^ •
VI. lieber die Ursache der Unierschiede zwischen
" ' dthi Absotpüons^etfnögen pölirter und gerät-
ter MetaUblüUchcfi, und aber deren Anwen-
Jüh^ ai^ die Ferfollhommmmg der VFürme-
reßecloren;
■
Mm dar letzte» A bhaii d hip g,- mMie- feh die Ebre baUe
ift der AcadcMto n lasen, oft* die Bede vom Me-
tallscheibeii, deren Temperalür, vermöge tirrcr absorbiren-
in Wirkmig «if die Wärmealrablen» alknftUg etieg. < Ha-
hA wilerllob kh niebl m bemerken, dUife die Metdie
und andere Substanzen, die fähig sind, glalt und gläii«
tiMl n wodeflt bestimKg so nb^reilet wordea, dUa
tlire Oberiftebto matt und ohne Polttnr waren. Diaft
war eine wesentliche Bedingang für unsere Versucliei
diu» dabwi mabte die DiMMien. gelrennt werden Ten
der eigentlicheu Reflexion, um, init ciuiger Aussicht auf
Krfolgy den damals in's Auge gefatsten Gegenstand zn
▼arfolgan« Wenn man» alati hnmer malte und nnebena
Platten auzuweuden, bald polirte, bald unpolirte aiinmf,
so zeigen die Wärme- Absorptionen der Platten, unter
aicb ▼aigliehan, sehr sonderbare Reaultate, die iab noo
kurz auseinandersetzen werde.
Eine Measing^obeibey deren Oberllttcbe niHsb roh und
kandg ist, eiiiilit sieb onler dar Wiriuing einar Wir*
Digitizeci by Lji
■imtnitliwig ülfbr A ti»> whlpiliiifc Hrtiifci W
der SttfceiiiWi Eto Hdallgeftb aiil iwriMf Oi^irflMilKb
voll hei fs eil WatHWi, erkallel andererseits weift raaclMir
ab tiB Getiifi ifm fwliitiM SfalalL Um EffMiMls
hat eine f^fse Annrfil Pti^siker za der Annalmie Terlci'
tet, dafs die kleinen S|iiUen und Ra«iUieiten der Ober*
ttdie das AkaorplioM* nad lf«Miai>»af<mflgan 4ar tAth
per ver^riifscren. Schon iu einer frOher der Acadeinie
ifiUgelbeilten Mole ^ ) babe ich zu beweiaen gesuchl^ data
das EmissioHiemnägm der Körper wUki abliiagt wa
dein Grade der Politur oder Hauhheit ihrer Oberflächen;
)«Ut will ich zeigen, dats dasselbe Tua dem AbsorfUiMä^
Hnnößcn gilt Ehe ich teddii m des eiperimistelleB
Beweisen übergehe, mnfs ich bemerken, den Sinti meiner
BekaupluDgen nicht zu nilaferaleben; aia «treckt aisb
aidit Mif die Tbataaehe aelbat, die ich kaiaaaw egs lAugii%
ftondem auf die bis Jettt davon gegebene Erklärung.
Kimil MD aoAacb durch &Diq(el oder »it der FeiU ei«
BW KOrper aeine PoliUirt ao daii er eiM ndhe and
matte Oberfläche bekoountt ao Hadert nuin wohl ganz
aidm die WüroMMDga« dfai diea«r KArper ift .eiaer ge-
gebeueo Zdt von emer WUrmeatralihnig ahaorliin» immI
die Veränderung kann so weit gehen, dafs die Erwftr*
annig dea Melalb wf 4ee Doppelle ^dtr DretfadM ibraa
fttheren Betrages steigt; allein dennoch behaupten wir,
dafs die Raubheit oder Politur nichts mit der Erzeugung
des Phttoomena n thoii hat» viehaehr dte bei der Ab«
Sorption der Metallflache eingetretene Veränderung aus
einer ganz anderen Ursache entspringt* Hier nun die
Venoehe, die dieCs beweiaeii.
Mau stelle vor ein gutes Thcrmoskop folgweis ein
geritztes, mattes^ und ein polirfcs, sjuegebides Kupier-,
«cheibehen, beide aof Seite dea Thermoskopa wohl ge-
sch>värzt, und lasse auf ihre Vorderfläche eine und die-
selbe, dnrcb eine Steinaalzlinse oottceotrirle WSrittealrah«
üigiiizeci by LiüO^lc
hmg fallen: dnm.iMobarhtet iumi I WAS wir so niisu gis«»
sagt, Ms dto gerillte Schtibe sieb sürkar «nvirmt ab
die polirte. Eben so verhält es sich mit polirten und
•oopolirtea Scheibeo von Stahl, ZioBy Siiber, Gold uimI
jedm s w A ia n IQ* cfMr Sdisibe äasf^htaMDertm odar
aasgewalzten Metall. Wiederholt man aber den Ver-
such vH zwei Platlaa voa ^Weifsblacb, euier stark ge-
iMHiMTtaii ifmimrmi itUiue äpMs caups d0 mmriemu)
nnd einer im nalQrlicheu Zustand gelassenen , so ist die
ErwSnmnig darfeDigen, welcha aina abaaa und spia-
gefaNle Oberflildia basittt, immar sl8ilKer «In dia dar an*
deren, deren Oberfläche weniger glänzend und voller
Baalatt ist Noeh aiehrl nioiMit maa zwei Platten voa
Cold o4«r "toA Silber, gesdiinirtzeii imd laogssn ariial-
tet, eine mit der schönen Politur, die man ihr mit Oei
Md «osgaglahcar Kohle {eharhon de irmäe) arthailan
kann, die andere, anfangs eben so polirt, aber darauf
mittelst einer Reihe mit dem Diamant gezogener Striche
»aft ganselili so gewahrt maa mit Erstaoneo, dafs ge*
rade das Eulgegen^ese(/.le von dem gewöhnlichen Fall
geschieht, d. b. daCs die geritzte Fläche sich weniger ais
dia poKrta und glinzeiide Piatie erwfirart ' X
Wenn m«^n aber durch Fortnahme der Politur das
Absorptionsvermögen bald verstärken, haid schwicheo
kann , so ist klar» dais die arzangta Vaitodarimg oldkt,
■
l^y CoM und Silber sind hiezn unumgängUeh, well beim Kupfer oder
Ji (1cm aadercn oxjdiibarep jVIctall die ^nltte Fiäclic sich viel schnel-
ler als die andern ink «oem Schleier von Oxyd bedecken wärde, ^nreU
eher dM AlisorptioötvcmiSs^ bcdentciid erhöhen und aiciit mdir cp-
iMbcn wflrSe tu iiiilarMlM9deii,"^m im verglldH»«! EaatfiMsii dar
P«Kiar «Dd BhnMS aasdiStt. Aus dtniMlheii fimide mGi m»
Mm du Mi odeip SSthmf mit dar Fctk oder iMi Siiiiiisri twb
EU raachen, weil dabei , trotz, M^iedii liolicr Abwascbungen, immer
*ine mehr oder weniger betracbtliche Spur von fieterogeoen Sdbst.nizeii
an dem Melall sitzen bleiben, und so auf die unoxydirbare Oberilä-
che demelben Effect aosQben würde, als die Oxj^daüon auf etae
Plaue mKnpSer od«r iedtt «ii»« aa dbr laft veiiMMklw MeUl
üigiiized by Google
I
871
wie man ppvviilmiich aDDimmt, ans der Bildung von Punk-
ten oder RauliFieiten entspriiigi, durch welclie etwa ein*
^röfsere Wärmemenge eindränge, sondern von VcrSnde-
ruü^en der Obcrfl.lchen -Srliichten in ihrer HSrte oder
Elasliritrtt; denn es leidet keinen Zweifel, dafs nicht die
Operatioueo, durch welche man eine Platte mall oder
g\än7.end maeht, zu (gleicher Zeil ^czwnn^ene Verschie-
bungen der Moleküle; b(;^virkl, Versc[iicbiini^(M) , welche
die iotegrireodcn Theile auf eine stabile Weise einander
bald nSher, bald ferner bringen, und das Metall mehr
oder weniger hart und e\nfiit»cU machen, je nach setner
anfanglichen Cunsistcnz und der Metbode, die man an-
gewandt, um seiner OberflJiche einen mehr oder weniger
entacbiedenen Grad von Hauhi^keit oder Politur tu geben.
Was den Sinn der Wirkung betrifft, so ist nach dem
eben Gesagten klar, dafs das Absorptionsvermöi^eti in dem
Maafse abnimmt als die Härle oder ElasticitSt der Platte
Tiinimnjt. In der Tliat besilzt das Weifsblech, wenn
durch Hämmern t;e!i;irtet worden, ein schwächeres Ab-
porpflonsvermOgen als in seinem natürlichen Zustande.
i)iese Schwäche rührt nicht Ton der vollkommneren Po-
litur her; denn man kann dein i:ehiinniierlen Blerh sehr
>volil eine viel geringere Politur ahs dem andern geben,
oliiie dadurch sein Abporptionsvermögen stärker zu ma-
chen als das des nicht ^ehäujmertcn. Es ist also in der
Thal die gröfsere Härle, web lie dem gehämmerten Blech
das geringere Absorplionsvermügen vor leiht. Das Kupfer,
welches durch Auswalzen polirt worden und demgeraSfs
ciDc wahre Härtung erhalten hat, erhöht sein Absorptions-
vermögen, wenn es geritzt wird, weil die Ritzen die we-
nii;er harten Tbeilcben des Innern blofs legen, und den
eteheu gebliebenen Theilen der gehärteten Oberflächen-
Schicht, die zuvor durch gegenseitige Zusammendrückung
eingezwängt waren, gestatten sich abzuspannen und in die
e&tsiaodenen Lücken auszudehnen. Die ausgegossene
^ IftDfiMn «ntarrte Silber- od«r GoUpkll«, 4ie eine
schwadie PaUtar aAftlfaNi bttt ivlAU liagfiy* clurch das
Bättm da aariagcitt Ali iT [<ioiiwriw l ia a^ die Di»>
manteiifipitze einen Theil des weidien MetaUs comprimirt
wd dsNisclben eine gröfsere Härle giebt.
Der Euifinb, «elcbai der ZnetaDd dar Hätte oder
Elaslicität der Metallplattcn auf die Wärmeabsorption
ausübt, tritt augcuscbeiolicb ia einer Tbatoacfae bervert
dia mir von Hnu Saigey nritiieiiMilt worden^ «nad von
Hru. Obelliaue, Famulus an der polytechnischen
Scbiile und der Facultät der Wisfienscbaften zu PanSy
bestätigt ist. D B lo n g hatte svrei grofao HoUspl egd vev»
fertigen lassen, von gegossenem Metall, i^oUkommen auf
der Drebliank ab|^ e d re bt und poiirt. Stmm fixperunenti-
ton nit diesem Apparat fapd er m seloeoi ErstaonsB
denselben weniger wirksam als ein Paar andere, weit
kleinere, mit de» Hammer getriebene iSfiiegisI» die sich
seit langer Zeit mter dw lasInwieiiteB dar Faedtit Imk
Yanden* Man wufgte damals nicht, wovon man diese Aüo-
maiie ableitea sfllta; nma vermntbete nwr, dafis sie voa
ainar Versehiedenbeit in der Qoalitllt des w Bereilmig
der beiden Apparate angewandten Knpfors berr&brte. Ge-
genivlirlag siebt Jad^rmami, dais as aina nomifttelbsre
Folge userer Gmndsltia ist. Dia abgedrditao Spiegd
waren nothwendig weniger gobttrtet, und folglich weni-
ger elastisch als dia awsgehämwertan Spiegel; sie »01»-
% tea also eine grMsere Menge Wärme absorbiren ood siae
geringere reflectiren. Um also gute Wärmereflecloren zu
haben, ist as nicht genug ihre Oberittchen an polirea,
sondern man mufs auch die Metallplatte, aus weMisr
sie verfertigt werden, stark härten, in der Weise, dds
man dam Metall gleichseitig ania ragabnäfsiga Ob^^^'
che, die möglichst scLüuste Politur und einen hohen Gltd
von JUärte und JOasUcität verleiht ' ). Diese Folgarimfr
die
1) Der groGie Emaiifs welcken HSrte und EbjtkatSc der Obcrflicba»-
^ ^ki^j^ Mif db BtSffftiim der W&rme «a Mrtillm mm^^ ^
üigiiizeci by ^oo^
273
die tUkp n$A Analog» mm onfwiii frflliercn Yeran-
ckeo Uber in AowlnliliiiigiTetiBOg^ polirter iincl ^
libter Obeffi|lclian h«rleil«i lieft« wer den ScharlblidL
des Hrn. Seigey tticbt entgangeo. Derselbe bet Ueron
dee sehr slfldilielie AnwenduDg genecbt auf die Coa-
ibnctioD coDjugirter S|>iegel nnd «nderer sor RefleikNi
der Wirme besUmanter Apperete.
Die Deoe Theorie« die den Spitsen ihren vemieinl-
lidien EinflnliB enf die WAnneabsorption raubte und den*
selben an Verlnderongen in HSrte und ElastidtSf über-
trägt, erhüU übrigens eine anffsUende Bestlti guDg dnrdi
die BsslSndigkeit, welche man an dem Absorptionsver-
roögea aller KOrper bemerkt, die den Znsammendrllckung^
miliDd, welchen man ihren Oberfllehensefaiehfen daräh
ic|end welche mechanische Mittet einprägt, nicht ta be-
wahren TermOgen. In der That sehen wir eine Platte
«OB Marmor, Gagat oder Elfenbein im natflrlicheii Zn-
itmde eben eo Tiel WSrme absorbiren, als wenn sie im
bOcbtcii Grade polirt oder mit grobem Sand oder Srair*
gel geschrsmmt worden ist Und dteCt rOfarl davon her,
dab die Verfahranglarten, dmrch welche man Raohheiten
«nettg^ oder fortscbafR; bei diesen Snbstansen die Hlirte
,QBd Blastidtilt der OberflSchenschichtMi irichl so auf blei-
iieade Weise TerSodera wie bei den Metallen. Ich füge
eodi hinzu, dafs ich im Laafe meiner Yereucbe bei den
dm Wärmestrahlungen ausgesetzten KOrpern niemals eine
Verloderung in ihrer Erwärmung habe bemerken können,
wenn ich sie mit einem und demselben, aber verschic-
dentlich feiogeriebenen Farbstoff bestrich; hier, wie bei
weit vorwaltender ist als in anaTogen Falka beim Ltcht, rflhii
oKne Zweifel zumdst von der Natur der Warme ««Ibst her. Et
wir« tu wünschea , dafs er nun GegeoUande einer fründlicben Un-
tma^my fsoHMk wflrde «otoM dkr MrtlMMMtnwr, %tfßm w hü $
«Icr dlcB GoidrtipvBklw die SdnnaggatlAvwttmg des FInUuBi
anlersuchco, von dem man die Erscheinungen des Lidbl^ der yVhwa»
•ad der chemischen WaricHf d* v«fli fUliMidn Kfiipcr wndi'ia
den Strahlen ableitet.
«74
den Scheiben von Marmor, ^gat mä EfTmlMfn wurde
die regelmäßige Anordnung der Oberflächenpuiikte luebr
oder weniger stark verttndert» ohne eine welneliiiibaM
Veränderung iii der Harte und Elasticität zu veranl
Als ich die Unzulänglichkeit der bisher angenoiniiie-
nen Theorie Aber die Wirkmig der UiielH»bciteD snf
die StrahluDg der Körper nachwies, warf man ein, dafs
die Unregelmäf&igkeiten der Oberfläche uotb wendiger-
weise, venndge der Reflexion, die durch einen gegd^enen
Punkt gehende Wärmemenge abäudern müfsteu. Der-
selbe Einwarf könnte in Betreff der Absorption erbulieii
werden. leb bemerke dhber tovOrderst« daft wenn ich
TOn Rauhheiten der absorbireudeu oder ausstrableuden
Oberfläche spreche, ich damit blofs die kleinen, darab
die Mattheit bewirkten UnregehDÜfsigkehen «eine; denni
klar ist, dafs bedeutende Hervorra^uagen oder enlscUe-i
dene Yertieiiangen als wahrhafte Reflectoren wirken ndi
in gewissen Richtungen eine gröfsere Wärmemenge alsi
in andern anhäufen könnten. Ich bemerke fiberciieis,i
dafs es sich hier nicht um ein allgemeines Gesels, son-
dern um eine besondere Thatsachc handelt. Wenn tran.
4
gewisse polirte Metalliläcben ritit, so wrichst deren Ah»
sorptions- und AusstrahlungsTehnögen. Dieser Zmrncbi)
kann nicht der Reflexion der Spitzen oder irgend einer
andern mmüieJbar^n Wirkung der Raubbeiten rage»,
schrieben werden, weil wir gesehen haben, dafs l) diu
'Schrammen keinen merklichen Einflufs auf nicbUnetalli^
sehe Oberflächen ausüben, 2) weil die Wirkung nacK
der Nator und dem Zustand der angewandten Platte aebn
verschieden ist, 3) weil die an der Luft uüveränderlicheia
Metalle, sweckmäbig zubereitet, eine umgekehrte Wiri
kung geben, und alsdann die GegenwUrt Ton RaohhetJ
ten das Emissions* und Absorptionsvermögen verriogertä
^att zu ▼erstirken. DieÜB letzlere Argumnt scheint «ni^
entscheidend.
Die seit langer Zeit bei geritzten MetallAäcben beoln
Uigiiizeci by Google
S76
acktote Zonabne de« Absotptioiii« md AusstrahlungBrer-
mögens stellt alto nur drä spedellen Fall vor; die
UDverSoderiichkeit und die Abnahme dieses Vermdgens,
welche wir später bei gehörig zabereitetem Marmor und
Silber beobachtet baben, sind auch besondere FsUe, so
dafs die Veränderungen, welche auf die Politur und Matt-
heit Absorption» - and Aasstrahlungskraft der Substanzen
ausüben, die matt und glänzend zu werden vermögen,
nicht den Charakter der Allgemeinheit haben, vielmehr
nach der Natur der Körper und dem den Obertlächen-
schichtcn eingeprägten Zustand von Moleculargleichge-
wicht verschieden sind. Indefs gewahrt man die Ver-
finderungeii blofs bei den Metallen, und, nie wir wis-
sen, erleiden die Metalle unter dem Kitiflufs mechanischer
Kräfte bleibende AbUudeningen im specifischen Gewicht,
Iii der Härte und Elasticität ilirer Obertläcbenschicbteo.
Diese Abänderungen sind nun die einzig bekannten Effecte.
Schreibt man ihnen die in der AasstraLiung und Absorption
beobac liteteu Veränderungen zu, so macht mau in der
Thal keine Hypothese; man stellt nur das Phänomen un-
ter einer neuen Form bin, indem man Bedingungen an<
liebt, die vor den in diesem Aufsatz beschriebenen Ver-
suchen unbekannt waren.
t I
18*
276
*.
IV. Mittel, zur Verstärkung der TVirkung ge
. wohnlicher Volta*scher Säulen,
,' (Aus txatm Briefe de* Hm. Hofr. Mancke.)
enn ich mit Platten von kleiner Dimension
und in geringer Menge eine starke Wirkung haben will,
so nehme ich Kupfer, nasse Pappe, Zink, nasse Pappe,
Kupfer, verbinde beide Kupfer als einen Pol, und Zink,
als den andern. Legt man eine trockne Pappscheibe
zwischen, so lassen sich mehr solche Verbindangen zu-
sammenreihen. So weit ist bekannt, auch dafs man wohl-
thut, die nassen Pappscheiben vorher zu pressen, damit die
überschüssige Säure abläuft, und dafs man durch Pressen
der Säule die Wirkung verstärken kann. Weiter aber.
Ich überziehe die nassen Pappscheiben (zum Unterschiede
der etwa zwischenliegenden trocknen) vor dem Gebrao-
che, also auch vor dem Netzen, mit Graphit, indem icb
sie auf einer Seite mit gewöhnlichem Graphit der Mate-
rialisten überstreiche, stark, dann mit etwas schwachem
Gummiwasser das zerriebene Pulver blofs mittelst des
Fingers ankleben mache, auch wohl trocknen lasse, und
nochmals überstreiche. Die mit Graphit überzogene Flä-
che lege ich an's Kupfer, und verstärke die Wirkung
dadurch zum Doppelten, wo nicht zum Vierfachen. Die
Pappscheibe reinige ich durch anhaltend auftropfendes
oder überfliefsendes Wasser vom Zinksalze, presse sie
zwischen Tucblappen und lasse sie trocknen.
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277
V. Zur Gahmmmgirie; von F. C ffenriel
L
Die Versuche, welche in neuerer Zeit Hr. Pouillet
zur ErmittluDg der Gesetze der galvanischen Kette ausge-
führt hat (Annal. Bd. XXXXII S. 28l\ gehören unstreifig
20 den vorzöglichsten , welche '»vir über diesen Gegen-
stand besitzen. Die Ergebnisse derselben müssen um so
wicLtif^cr crscbeinen, da sie mit den Grußdsätzen der
TOD Ohm aufgestellten Theorie in der gecaucsten
ÜebereiDstimiming stehen. Da indessen die von Pouil-
let aus seinen V^ersuchen abgeleiteten (Tleichungon zum
Tbeil andere l ornicn haben, und zum Theil auch wei-
ter gehende Entwicklungen sind, als die von Ohm ge-
gebenen, 80 wird die Herleitung der ersteren ans den
Grundsätzen der Theorie Obm's, wie sie in den nach-
folgenden Zeilen enthalten ist, vielleicht dem einen oder
aodem Leser dieser Annalea aidit gam uawillkiMBiBfln
1.
Bezeicboen wir mit die GrOfoe (Quantität) des
eleltrigchen Stromes einer Kette, deren elektromotori«
Mhe Kraft =y^, deren Widerstand (oder nach Ohm
deren reducirte Län^e) *) ssjR ist, und welche durch
einen beliebi|;eii Leiter, dessen Widerstand =r ist,
KUoisen irii4 m haben wir nach Ohm die Gleichang:
e=iii? <i>
1) Ohm, die gaUuiische Kette. 1827.
2) Poalllet nennt (niclit «Kr p^ssenfl ) (lip wirlllrh« f emeweoe Onge
«■es L«ite» ««ine scheinbare, «eine cedncüM Liofo dUf«(ea müm
welche aussagt, dafs die Gröfse des elektrischeo Stromes
einer )edeD ^escblosseneo galvanischen Kette gleich ist
ihrer elektromotorischen Kraft, dividirt durch die Summe
der in ihr vorhandenen Widerstände. Sind Q und R
durch Versuche ermittelt worden, so können wir in die-
ser Gleichung die direct nicht zu bestimmende Gröfse A
climiniren, indem wir fQr diese diejenige Stromgröfse (
in jene einführen, welche die Kette ergiebt, wenn sie
ganz ohne (oder auch durch einen unveränderlich mit
ihr verbundenen) Zwischenleiter geschlossen wird. Für
diesen Fall giebt nämlich die Gleichung
aiso W Az=(^Q)R.
Der Werth von {Q) ergiebt sich aus der Combination
dieser letzten Gleichung mit der aus (1) folgenden
woraus folgt {Q):=q{\^^,
Durch Elimination von A in ( 1 ) erhalten wir also .
c=^^ (.)
welche Gleichung mit der von Pouillet (a. a. O. S. 293
unten) gegebenen identisch ist. Sie dient zur Berech-
nung von Q für jedes beliebige r.
2.
Setzen wir n gleiche Ketten zu einer Säule zusam-
men, so haben wir für die Stromgröfse Qu in dieser
Süulc die Gleichung
Sind diese n Ketten oder Elemente aber nicht gleich-
werthig, so müssen wir statt n.(Q)R offenbar die Summe
der Werthe setzen, welche ( ^)Ä für jedes einzelne Ele-
ment annimmt. Bezeichnen wir diese Werthe beziehungs-
weise mit (Ö,)Ä| , (e,)Äa fio be-
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379
kommt der Zähler der letztercu Glfichun^ die Form;
(9,)Ä,-|.(g,)Ä,+(^„)Ä„. Im Ntnner derselben,
welcher aus der Summe aller in der Säule vorbiin denen
Widerstände besteht, miissen wir ebeu so für n.Il die
Summe der den vcrs^liiedcDcii Elementeu zukommeoden
Widerstände Ji^ , li^ , ...Ä« substituireo. Wir er-
kalten daher
Wftreo CQt) t {Q9) durch Hülfe einer Bussole
TOD dem Widerstände a ermittelt worden, so dafs die-
uc Werth in den sämmtlichen , iß, ... mit enthal-
ten wäre, während r sich immer auf einen willkfihrli«
chen Schliefsleiter bezieht; 00 mfliste offenbar a im Nen-
ner itmal wieder abgezogen werden, und dann erhielte
man für die miitelst eben dieser Bussoie z» beoiiach-
Unäe StromgrOlse der Säule
Diera Gleidinng ist die von Pooiliet (S. 293 oben) ge- <
gcbene.
3.
Wenn zsvci Slellüü des Schlicfsbogens einer Kette
(oder SSuIe), welche ursprünglich durch ein l^eilungs-
fetück von dem Widerstande r^ mit eiuaiider verbunden
sind, noch durch ^ — 1 andere Leitungen, deren Wider-
sUiüde durch r, , , . . . r„ bezeichuet werden mögen,
verbundf II werden, so haben wir für den Gesammtwi-
(iersiand (j der aus n verschiedenen Leitern bestehenden
ächiiefsung nach Ohm die Gleichung
- 1 l . 1 /l . 1
28(>
' (r)
iirelcher Bruch der Kürze weeen mit r — r bezeichnet
werden mag.
In unserer Gleichung (2) müssen wir nun q für r
substituircu, wodurch wir erhalten
wo R sich auf den aufserhalb der Nebenschliefsungen
beiindlicben Theil der Kette bezieht. Andererseits ist
die Summe der Stromgröfsen in den einzelnen Zweigeo
der mehrfachen Schliefsung der allgemeinen Stromgröfee
in der Kette gleich. Nennen wir daher die Stromgrö-
fsen in den einzelnen Schliefsungszweigen beziehungs-
weise ^1 , ^3 , ...y«, so haben wir i
Nun verhalten sich die Stromgröfsen in den verschiede-
nen Zweigen zu einander umgekehrt wie die Wider«
stände derselben (oder direct wie deren Leituugsfähig-
keiten); daraus folgt
— ~- . ~— — '—' * • • • • "~- I
also ist
=,.„(i.i*i..:4)=„.%..
Hieraus aber ziehen wir
Auf gleiche Weise ergiebt sich auch
^ _ (Q)R(r) J,
y»-Ä(;.)+(r)>.'
„ _ ( Q)R(r) l
y'-"Ä(;i)+(r)>.-
Google
2Si
pakdilteCwuig «if;ew€iidct werden, folgend« GeilalliB mi
(g)Är, ■
IMumtlich steht hier ( Q)R Ott Die Gldchniigea
▼creiniecheii eich Jedoch, wemi wir A nittelit der Gle^
cbong (1) elimiiiireii, iaden wir Q(Ü+rt ) celseob
wo deiiii Q des «unltCelhe» Resoltet der BeobechtnDg
bei eiBcr einiiciicii Schlleiimig der Kette dwch des Le^
ter, deesen Widertlend sr, is^ MeotsL Bs libteish
oinlidi den Neooer obiger GMchnog^ dio Fem
(Ä4-r,)(r,+r,)-r.«
Ijslieiiy md hiifiult erhetten wir sodiHi
9»^ f. « f
Nun iit der WiderstaDd (oder die redoctrte Länge)
eines Leiters der irklichen Lange desselben, dividirt
durch sein LeituugsvenQögeu und seinen Qoerschnitt,
gleich; abo ist; weim wir diese Grdfsen hier bezieboDgs-
weise mit JD, Z^; Cg, c^, c^i «S, s^, beieiduieiw
w% £t ig /f
Sobstitniren wir diese ^ertbe in die letzten Giei-
m
c|iaqg«B» («id Mlz«u «lauq KQn« ,w,^^ mit L'ouii^
%
SU crhalteu wir
_ Q
ideuliftch siodL
.'4.
Die aUgemeiMft GbMiaiigeii im ▼origeii Artikik
führen zur Kcüntoifs der Stromgrolse einer aus n ein-
zeloea uDgleichwerlbigeo Ketten durch Verbiodiuig ihrer
gleichoamigeD Pole meammengesetiten grofsplattigen Kette,
in welcher Zusammensetzung uffenbar jede einzelne Kette
eine Nebenschiiefenng für jede der fibrigen bewirkt. Uni
daher die fraglichen Gteiehnngen dem Vorliegenden Falle
anzupassen, dürfen wir in denselben uor für die eiazel-
Den Schliefaleiter irurkeame Ketten, denen beziehtmgs-
weise die "Widerstände ^ r, , ...r„ zukommen, ood
für die einfache Keile einen allgemeinen Scbliefsleiter
mt «neM WidereUnde =r Ä äubetitoiren« Um der bis-
heri^eu Bezeichnung Ucu z.u bleiben, will ich jetzt Äi
fittdiataben t.r^. f..«r« mit i^i » dee
BBÄiHh Mmt r.woi (r) mit (R) TertMSGben. Da»
(Q) der in Bede «teheuden Gleichungen ist im vorlie-
fenden Felle auf jede einzelne der zuaammengefü^leo
Ketten va beiidhen, 'so dafii wir eetxen mfissen
Mit dMiMn Beatimmmiyn erbaUen wir nnn
üigiiizeci by LiOOgle
Ba der ii dem gemcinschaftUcbeii Sehttafairiter imseM
«Kelten YOrbandeM Strom Qu die Saume aller in
MB enthaltenen dtrdme ist, so ImIms wir «ndlii^ t
Süd diese kl die GleicboD« PouilletV (& 2M) »
Dassdbe Resultat Übt sicii aaf eine einfach«» Weh«
naaiätelhar ans O h n^'s Fnodamentalgfeichnng aUeiten*
1 Wenn nSailidi n f^idle Ketto^ fttr deren jede die Gleip
cbirng Q = ' J^^f, ^ ^^^^ ei&zig^ zuaammeoge-
1^ 1^ werden» so besteht Dir diese die Gleidioog
= ^ A _ iiA n{Q)R n(Q)
- Sind aber ^e ii Ketten sSmmdieh von oni^eiGhera Wer«
(he» so müssen wir in dem letzten Bruche offenbar statt
HQ) die Somme (Q«)+(Q3)-f-..-t'((>.). and statt
' 1 11 1
' ^'X setzen. Dana er-
hallen wir
<K(Ö.>«e.)*.-Kft)]-7-i — Y Ts-
nd diese Gleichonf^ ist mit der Torigen identisch.
Man könnte endlich auch noch für n zusammenge-
he gleiche Ketten ']
1) Aas den im OlHgcn enthaltenen EolwidkluDgen offiiAltmd
Ton Poaillet gebianrhtpn Buchslabco .... und n
»i» .... in «einen venchicdeoei» Forrneln vcrst^edeoe Wcrthe htr
^1 wu bei der Anwcodaof doMlhcn nicht su übcraeheu ist.
284
setzen, und bätte dann, zu ungleichen Ketten Qberge-
hend, statt n{Q), wie vorhin, (öi)+(Ct)H-. • -Kö.),
statt aber das Product RtR,...R^ und statt
die Summe der n Combinationen ohne Wiederholungen
zur (« — l)tcn Klasse der n Gröfsen Ä, , , ... R.
zu substituiren, woraus ebenfalls die gesuchte Gleichung
hervorgeht.
Befinden sich unter unscrn n Ketten m gleichwer-
thige, denen die Buchstaben (Qm) und Ilm entsprechen
mögen, so nimmt unsere Gleichung offenbar folgende
Form an:
Q P.R^ Ä, .. Rn-mRm
.""ä. R,..R.^mRl-¥r\slC'^mR,R^..R^mRT']. {
Wenn man Kürze halber
(<?») + ( ea) + (ö,) + .. + (0»-.) + '"(<?-) = ^
und '
R^R^ ..R^^^R.R^ Ra^.Rn-^i=S,
setzt.
Auch für den Fall, wenn die /i Ketten in mehrere
Gruppen verschiedener gleichwcrthiger zerfallen sollten,
ergeben sich die Formeln nach dem Vorigen von selbst.
11. . *
Die im Vorigen erörterten Grundsätze liefern eine
einfache und völlig befriedigende Erklärung der von Hrn.
Pohl wiederholt beschriebenen und als mit der elektri-
schen Conlacthypothcse (man darf jetzt wohl unbedingt
sagen Contacttheorie) und überhaupt mit der Theorie der
elektrischen Ströme durchaus unverträgliche hervorgeho-
benen Erscheinungen ' ). Sind die Zinkplatte z und die
Kupferplalte (Fig. 1 Taf. III) einerseits durch einen
Kupferdraht 0, und andererseits durch mehrere alterni-
rende Flüssigkeitsschichten und Kupferplatten fik^f^k^
f»^if\^\fi "lil einander leitend verbunden, und sind
1) Annal. Bd. XXXXVI S. 595. Bd. L S. 497.
;leidizeitig die Kupfer^üteB änd k^, ond durch
lie Kupferdräbte und o, mit eiSMider verbunden , so
Dufs die durch deo Contact der -heterogenen Metalle bei
1 hervorgerufene elektrische Bewef^nng von z durch
mcb übergehen. Hier bieten sich denselben zwei
Wege dar, der eine durch /, und der andere durch den
Kupferdralit o, hindurch. Der elektrische Strom wird
sich daher theilcii, und zwar nach dem Verhältni^s der
LeitUDgsfähigkeit beider Leitun^swege. Es springt von
seihet in die Augen, dafs der Widmland der Flüssig-
keit /j gegen den des Drahtes ausuehmend Oberwie»
^end ist, und dafs daher der Strom vrenig gcsclmächt
voD k^ nach übergeben wird. Hier angelangt, bieten
sich demselben zwei Leitungen von gleichem Wider-
stände, nämlich einerseits uod andererseits/», dar, |
Der Strom mufs sich daher in zwei andere Ton halber
GrOfse zerspalten, der eine vod diesen beiden durch
Dach und von da, in der ursprünglichen Bewegung
nach z, der andere aber durch nach ^„ ond von da,
fast unjicschwUcht, durch oacb fibergehen. So
geht also die alternirendc Richtung der in den verschiede-
nen metallischen ISebeuschliefsungen vorhandenen Ströme
auB Ohm's Theorie als etwas Nothwendiges hervor, und
mnn nujfs ct^, der Meinung von Hrn. Pfaff *) entgegen,
fremdartigen störenden Einwirkungen zuschreiben, wenn '
die Erscheinungen sich iu besonderen Fällen nicht in der
angeführten Weise darstellen. Von elektrischen Ladun-
gen der eingeschatteten Metallplatten kann das Pbttno-
men nicht hergeleitet werden, da diese in allen galvani-
schen Combinalionen stets nur eine Schwächung der nor-
malen Wirkung, durch Erzeucnng fffctindärcr StrtolC fOll
'(^egengeBetzter BichtuDg, herrodirio^ea '
1) Anuloi, S.463.
leb M Imt Wil M dM AiMdaki ndM» AUiMaiMl:
..I7elKr im BMcfiA 4cr ^ätumtAm Krttt,** m «riimni ^ '«w
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286
#tii 'Die Torgetragene Erläuterung raht, wie man neU
im Wesentlichen auf dem durch Pouillet's Versuche
▼öllig bewährten Grundsatze, dafs ein elektrischer Strom,
welchem zu gleicher Zeit mehrere Leitungswege clarge> i
boten werden, sich über diese nach dem umgekebrtea
Verhältnifs ihrer Widerstände (oder dem directeo ihrer
Leitfähigkeiten) ergiefst. Die Theorie weifs daher tod
keiner Unbestimmtheit in dem Falle, wenn zwei solche
Leitungswege gleiche Leitfähigkeiten besitzen. Eine sol-
che Unbestimmtheit dennoch behaupten, wie Hr. Pohl
es thut * ), heifst in der That nichts Anderes, als eine
Theorie, welche längst durch die sorgfältigsten, zu ihrer
Prüfung unternommenen Versuche in allen ihren Aussa- {
gen bestätigt worden ist, absichtlich ignoriren. Es ist
aber wahrlich schwer einzusehen, welcher Gewinn den
Wissenschaft aus einer Vertauschung der elektrischen
Ströme mit Hm. P o h i 's Polaritäten sollte erwacbseo
können !
«u Die oben im dritten Artikel enthaltenen Fonnelo
verhelfen uns zu einer Bestimmung der in allen Leituogs-
zweigen unserer Kette vorhandenen Stromgröfsen. AI)*
strahiren wir zunächst von der Nebenschliefsung 0t > ^
haben wir zwischen und zwei Leitungswege, den
durch die Flüssigkeit und den durch den Kupferdraht
O3. Bezeichnen wir, wie früher, die allgemeine Strom-
gröfse der Kette bei einfacher Schliefsung durch das Sy-
stem frkj^kj^kj^kj^ mit und bei angebrach-
ter Nebenschliefsung durch mit Q\ so haben vrir
i'.r/;* . •> Q(il-4-r,)(rt-hr,)
wo r, sich auf , auf o, , und R auf die aufserhjii
der Doppelschliefsung befindliche Leitungstrecke ^jA^«
f^i^%Ox^f\.^\ft^'x bezieht.
Führen wir nun die zweite Nebenschliefsung Oj
so müssen wir zuerst die jetzt in Frage kommenden
1 ) Annalen, Bd. L S. &00 oben.
Google
28?
iferstände, nämlich den Gesamintwiderstand r\ jdes die
und d«a Widentaad r'^ d§r LmlxMgo^ a^jonttltlii. Der
cffBlere setzt sich offenbar aas den, WjdersIlUideii tco
und i^/^t und deiu Widcrslaude der DoppeUcUie-
bns£ ^[^ wekher letztere ss — ist» durch Addt-
ÜüQ zusauiuicu. Für die endliche Stromgröisc wie
de, beim Stattfinden der zwiefachen Doppekchliebonc^
io der Leitungsstrecke k^^k^o^zf^k^ vorhanden ist,
liabeu wir nun
wo jR' sich auf die so eben genannte
Kfi ^5 ö , zf^ k ^ bezieht.
Die Stromgrölsen in den einzelnen Schliebun^zwei-
gea sind jetzt ohne Schwteriglieit za berechnen« Zuerst
iiabeu wir (ür die Strouigröüsen q\ und (j\ in den zu-
ietat besprochenen Leitungen S^k^ ^q\^^^^
Hlfe der Gleichuogen <?*osf\+y'^ und ^=^t
ie Werlhe
DieErstere dieser Stromgrdfsen y'i ist nur in/«^, un^
^aA i'virklich vorhanden, da sie sich auf die DoppeU
hüang l^'l nadi den angekebHiB VeriMHiili der
dersflSbde ihrer beiden Zweige vertheilt. "Wir haben da-
lier, da und diese Widerstände vorstellen, für die
SUompöfsen und in den b si is n Zfreigeii n»d J
üigiiizeci by LiüO^lc
288
Og, mit HQlfe der Gleichungen 9', =9, +9, und p
= ~, die Werthe. -»
Eis versteht sich übrigens von selbst, dafs der Wider-
stand eines irgendwo angebrachten Multiplicators oder
Wasserzersetzungsapparates dem Widerstände des betref-
fenden Leitungsstücks zugerechnet werden müsse.
Aus dem Vorgetragenen geht, Übereinstimmend mit
Hrn. Pfaff's Versuchsergebnissen evident hervor, dafs
der elektrische Strom der in Rede stehenden Kette (nicht
minder auch der einer jeden andern beliebig eingerich-
teten ) durch jede eingeführte Nebenschliefsung an GrOfse
zunimmt. Diese Zunahme der allgemeinen StromgrObe
eines galvanischen Elements durch Nebenschliefsungen
wird nun im Allgemeinen noch vergröfsert, wenn die
oben betrachteten, in den flüssigen Leiter eingeschalte-
ten Kupferplatten abwechselnd durch Zinkplatten so er-
setzt werden, dafs daraus eine regelmäfsige Schichtung
^if^i^tf^i'-'^tJ^n entsteht, worin z^ und und
£. etc. etc. leitend mit einander verbunden sind. Eben
dieses hat Hr. Pohl neuerlichst * ) durch Versuche nach-
gewiesen, darin aber ebenfalls irrigerweise ein Argument
gegen die Contacttheorie und gegen die Existenz elektri-
scher Ströme zu finden geglaubt. Folgendes mag daza
noch als Erläuterung dienen.
In der Berührungsstelle a (Fig. 2 Taf. III) entsteht
eine nach z^ gerichtete elektrische Bewegung, welche,
in z^ angelangt, durch /, nach und von da zum über-
wiegend grOfsten Theile durch b nach fibergeht. Eben
so entsteht in b ein elektrischer Strom von einer mit der
, .. .
1) Annalen, Bd. XXXXIX S. 48t ^
2) Ebend. Bd. L S. 497.
Digitized bv
I
380
im varigea aberetatfrnimtndw J&icbtTO§* >HaWi|«irer€t'
oigt tl iii lMi mA m:«^« wo iia wrei Leitnmun. tot
dier Güte /, uod /g antreffen, in zwei gleiche Hätfi^n;
irir fiftdeft also: an jeiim SlaUe daa galvattuatieii SjrftaHif
<e wm baMatt'ElaaMBtai apggehapdatf fitHhaa ^ar^igt
Beide Elemente wirken daher malit nur aU Nebei^eblia^-
iangOT vertirkand aof aiaandar^ aattdam.ilm flfjUp^^^
sieb auek aoab« . £9
hat nicht die geringste Scbwierigkeil, dtase. BetraiAtii4g
mt eka grülaara Zabl wm ElemttlM mmniämm: Hw.
Pfaff hat, von gleichen Ansichten geleitet, zu diesem
Alieo die «nzweideutigsten exparimenteUeu Bewaiee g€^
Kefertr nad mmk iim FiUa hamtgaiMibatt, im walahsai
die elektrische Strüinung in einem Lcituugsbügen »lurcli ,
Schliei&ung eines andern Paares vermindert » vernichtet
«kr far onfiababrC wird*^), wm Mnar dam ga^hiahc,
wenn nicht ein dem bereits geschlossenen zuntlchst li^-
Stüdes odar m» durch eioa ^ada 2abi Paarai|i vop
dttselbeo getraiuitas, aondam aia darah elmm ungerada
IM von Paaren vQp demselben getrenntes inneres o^er
artwas ^ar mit {aoeai auglaich efsehknaen ifird; ia
wddwm Falia dann offmbar twai eioapder diract enL-
gegengeselZrle eiekirische Ströme erzeugt weiden, welche
wiaa sia von fMabar GröAa ated, aiab pn ihraa Wy*'
loofen nach aa&eu gegenseitig aiiflia]b#«^ aiMißt afcer mehr
oder weoigar sdiw«iaheii lauss^o . . , -
1) Amlco» Bd.JUUUUX S.47a ' ' , '
Br. Pfaff bat m der aiis«falirtai Abhaadhrng (S. 486 im^ 493)
intereMSDte Beobaelilung emer sichtbaren Witierierwtsiisg Ter-
miitelst einer einfachen Zlnkkupreitcilc mitgcthcilt, dieselbe jedoch
auf eine "Weise zu erilSren Tersudit, mit der ich, nach niLincn Er-
iaWiiagen in» Qebieie dicjor |^csci»eaiuiii|«a|,iiidit eiQvers^doa «c^a
konnte. DieSil tut aitci| ra eiiMr dperifneotellen Untersuchung des
fraglidien GegeMPader wnfakft^ weldie ip hwivi»lfiMwe»theB firgeb-
iniiai feföhrt bat« mil deren' Bcaibeitnng fcb gcgenwiidg bewAiftigt
Un* ^ [Die üntemicimng, deren der Hr. Terfttter liier gedenkt, igt
die k den Ann. Bd. LH S. 387 etc. xnjlgcllK^ib«- P*^ ' l {
^«^enda^'s Aonai. Bd. LUI. . ' 19 ^
*
üigiiizeci by LiüO^lc
290
' In der vorgetragenen Erläuterung habe ich, der Ein-
fachheit \?egen, den von der Haupterregungsstelle, der
Berühningsstelle der heterogenen Metalle, ausgehenden
Impuls blofs nach einer Richtung verfolgt. Genau ge-
nommen setzt aber jede so erzeugte elektrische Bewe-
gung sich aus einem vorwärts und einem rückvvärts wir-
kenden Impulse zusammen, man mag sich dabei nun den
letzteren etwa als ein von der Berühningsstelle ausgeüb-
tes Ansaugen oder als eine rückwärts gehende Erregung
von Undulationen denken. Immer haben die durch beide
Impulse erzeugten Bewegungen gleiche Richtungen, und
es war daher im vorliegenden Falle die Verfolgung der
einen vorwärts gerichteten Bewegung hinreichend.
u; • III.
Vor Kurzem hat Hr. Buff die Resultate einiger,
unsern Gegenstand betreffenden Versuche bekannt ge-
macht und daraus ebenfalls Folgerungen gezogen^
welche mit den Grundsätzen der Ohm'schen Theorie
nicht verträglich sind.
Zuerst führt Buff an, dafs seine aus 20 Zinkkn-
pferelementen mit destillirtem Wasser zusammengesetzte
Säule, und ein einzelnes von diesen Elementen, die Na-
del des von ihm angewandten Multiplicators ungefähr um
gleich viel abgelenkt habe. Nach Ohm haben wir für
die Stromgröfsen in einer einfachen Kette und in einer
aus n solchen Ketten zusammengesetzten Säule die Aus-
drücke
worin r sich auf den Multiplicator beziehen soll. Ist r
gegen R klein genug, so gehen diese Gleichungen in
1) Aniuien der PUrmaele, Bd. XXXII S. I.
über, uod dar.^us folgt dann Q^z=zQ^, Nun aber sind
die von Buff angegebenen Ablenkangen (nicht über 20*^)
so gering, dais maa allerdings berechtigt ist den Wider-
stand seines Multiplicators im Vergleich zu dem Wider-
stände der SSulenglieder für unbetrScbtlich zu halten, und
es hat demnach Buff's Beobachtung gar nichts Befrem-
dendes. Dafs die Nadel stets gleiche Ablenkungen zeigte,
an welcher Stelle der Säule der Muitiplic^tor auch ein-
gefügt werden uiorhte, ist eine einfache Folge von der
Gleichheit der ^trorngp^Ise in allen Querschnitten der
Säule.
Die Einschaltung eines Gefäfses mit destillirtem Was-
ser in den Leitungsbogen, in der Weise, dafs z%vcf an
die 5ufsersten Platten gelölhete Kupft^nlräbte in dasselbe
eingesenkt wurden, veränderte die Erfolge. £s i^j^eo
üdä DUO folgende Ablenkungen:
bei 1 Element 10®
- 6 - 15 ,3
-20 - 19 .
Buff zieht hieraus den Schlufs: dafs durch Vergröfse-
rung einer Batterie die Fähigkeit eines schlechten Lei-
ters, der die Kette schliefst (hier des destillirlen Was-
sers), diejenige ElehlriciliUsmenge^ welche überhcuipt er-
regbar ist, durchz-iäassen^ erhöht werden könne. Ohm's
Theorie ^icbt da-^ogen die folgende Erklärung der ange-
führten Versuflusergebnisse. Dem vorhin Gesagten m
Folge können wir den Widerstand des Mnltiplicators
vernachlässigen. Bezeichnen wir daher jetvi mit r den
Widentand der Fl(i<;«igkeitszcLie, so findet di« Glei^un^
<?•= Tir+r = -%ß+r- A«f«.*»fr Ihi
der erwtthnten Einrichtung des Apparats wird r von R
nicht sehr Terschieden gewesen scyn, und wir dQrfen
daher, in sofern hier von genauen Messungen Oberhaupt
kfliiie Rode wnlicdi^iikBch rsuR «eUiOt woiuccii im-
19 ♦
202
■
flbergeht Nehomi wir überdieb ii^ teobaehCeftn nA-
fsigen Ableukungcii nls den ontsprechendcu Stromgröfseo
proportional y und als Einheit der Stromgröfsen die bei
1* AblenkoDg sti^ttfiodende so erhatten wir Q|Sslt
and damit
also ^5 = 16,6 und ^2o=19, Zahleu, welche iiabege>
nug mit 'den von Baff beobachteten übereinstiomieD.
' Hr. Baff hat seiAe SSuIe aocb elekfroAopiseh m*
tersucbt. Die Ergebnisse dieser Untersuchung bieten in-
dessen (mit Aasnabme einiger, ohne Zweifel aas der An*
Wendung onvollkomniener Beöbacbtuiigsiiifttel enfspron-
gener iVnomalien) nur Bestätigungen d^r Tbeoric dar.
Baff zieht indessen aas der Wahrnehmung, dafs die
Maxima der Spanuiiugeu sich auch dann, wenn die Säule
durch destiilirtes Wasser und selbst durch düuirte Schwe-
felsaure geschlossen warj an ihren Polen fanden, in Ve^
bindung mit seinen übrigen Ansichten, den durchaus nicht
zulässigen ächiufs: da/s die gröjsere Spannung an den
Polen msentUeh sey^ tun eine bestimmte QaaoiitSi <wt
Eie/ilricifäi in Bewegung zu erhallen. Denn wie groft
und wie mannigfaltig auch die Unterschiede der elektri-
kehen Spannung in einer geschlossenen SSnte sejm in6-
gen, 60 ist doch erwiesen, dafs der in ihr kreisende StFOtu
Überall I in a^len ihren Qnerschnitten, eine volikdmmea
Reiche GrOfse besitzt. Es lann also ▼Oll ein er soWisii
localen Anhäufung von Elelitricität innerhalb des geschlos-
senen galvanischen Bogens, welche vermöge ihrer Spso*
nung forttreibend' auf die durch die Säule entwfeksKe
Elektricität zu wirken im Stande wäre, die l\ede nicht
ecyn'; vielmehr ist das Vorbandensejm "einer besondsfs
starken Spannung an den Polen der Säule nur ein Be*
weis von einem dasel|>fit vorhandenen bedeutenden Lei«
Digitizeci by LjOU^Ic
(D0g»flfdenfl^ldlo9 d6M6Q Fcjgt aber die erhöhte Span-
miD^ ist, welche daher als eine elektrisclie Ladung an-
zusehen isl« Der Strom der Süuii^ fäiit aber danu mit
Gevibbeil iomer viel schwächer aus, ab wenn dieses
Hißdernifs nicht da wäre, und man kann daher aus dem
Voriiaodeusejrii eiaer höheren Spaonuug an deo Poiea
doer geschlossenen Sinle stets auf eine bedeutende Schwä-
chung des iu derselben circulueodeu eiektrischea äiromes
mit Sicherheit acbüeCBeo ' )•
Hr, Baff bat endlich auch die Wirkung ▼on Zfri»
scbeaplaUea untersucht, welche ia den flüssigen Leiter
sdoes galTanischen Apparates eingeschaltet wurden *X
ond dabei Resultate eribaken, welche mit den Ton an-
dern Phj^si kern gewonnenen übereinstimmen. Die Schlüsse
jedoch, welche B* aus denselben «ieht, können so wenig
mit den Grundsätzen der Ohm 'sehen Theorie, als mit
den neueren Erfahrungen über das Wesen der elektri-
icheD Metalipolarisirung bestehen* Eine detaiilirte Er-
örterung dieses Gegenstandes würde mich hier indessen
zu weit führen; auch darf ich sie nach dem, was ich
darOber an einem andern Orte in genügender Ausfilhr-
lichkeit mitgetheilt habe, für überflüssig halten. Ich will
daher hier nur noch wiederholend daran erinnern, dais
die in Rede stehenden Zwischenplatten in zwiefacher
Weise auf den elektrischen Strom der Säule einwirken,
zaerst^ durch Verursachung eines namhaften Uebergangs*
mderstandes, und sodann durch Erzeugung eines secun-
dSreu, dem primären entgegengesetzten Stromes. Es wäre
unstreitig sehr erwünscht, wenn Mittel aufgefunden wür-
den, diese beiden Wirkungen der Zwtscbenplatten iso-
Brt darzustellen; denn so lange dieses nicht geschebefi
1) Olini*» nS*lv3>Bi*^c Kette** fiebl hierober die bcfinedigcndalca Er-
linterungen.
* ■
3) in meiDcr eiu dm^tüUriai Schrift .
4^ igitizeci
»4
nt, müssen Tennche der fragUdieo Art Mir dteTliMit«
offenbar unfruchtbar bleiben. '
SchlieÜBlich wünsche ich den im Vorigen enthdle-
ncQ Bemerkungen im Interesse der Wissenschaft ehe
freundliche Aufnahme bei Hrn. Buff, dessen wissenschaft-
liches Talent idi übrigens «of alle Weise bereiCwUllf;it
anerkeime. Ich würde mich glücklich schätzen, wenn
dieselben Hrn. B. veranlassen könnten, sich mit eioer
Theorie m befreunden, ohne deren Hülfe eine befiie^
digendc Orientirung auf dem ansf^ebreiteten Gebiete der
galvanisch - elektrischen Erscbeiniuigea nicht möglich ist.
VII. lieber gahanische Ströme unter gewissen
. besonderen FerhMtnissen und über sagenofuUe
secundäre galvanische Ströme;
pon a H. P/af/in Kiel.
(Schlaf« TOB & 31.)
\^ergleichen wir nun diese Erscheinungen mit den Ge>
setzen, welche die Volta'sche Theorie für die Entwick-
lung elektrischer Ströme bei Schlicfsung von Kotten auf-
Btellt» und nehmen wir* zugleich Rücksicht auf die allge-
meinen Gesetze der Leitung, wie sie auch schun aiisdea
gewöhnlichen elektrischen Gesetzen sich ergeben haben»
so erkennen wir in ihneh gleichsam nur unmittelhsie
Folgerungen aus diescu Gesetzen; ihre üebereinstimuiuug
damit ist augenscheinlich» und sie dienen eben damit 2ur
BestKtignng fener Theorie.
Fassen wir zunächst die Erscheinungen der zweiliu
Reihe von Versuchen in's Auge, so können wir in den-
selben auf keine Weise, wie Hr. Renrici will, euisa
Beweis eines mit (diese Annal. a. a. O. und dessen Scbriftt
S. 9& bis 96) dem primlren oder RnpCaliome g^eidott-
üigiiizeci by LiüO^lc
285
I tig eiotreleadeo secondäreDy dttiiselbeo eolgf§eDgeieCztea
mi ihn •chwic b w i d» Slroaiei fimlM» wmq gleich im
«olcbca SlitMnet a«f ander» Wme nech-
gewieseo werdca kann. Vielmehr giüd alle unter dieser
Kaltgarie he&MAmm Ereehei—iigen der Aoadradt
Des Kreislaufes der Elektricität, Mrie er, der Theorie
gemaby lA jeder gesciiiossenen galvanischen Kette stall»
fisden mot^t imd äch ao die Leilert die sieh Hkm eaf
seiücin Wege darbieten, zu verlheilen hat. Es folgt näm-
lich aus diesen Geselseiiy dafs weuu bei SchlieisuDg der
Bsopikelle ans Zink «nd KapCer^ ein StrMi warn 4tm
Kupfer zum Zink eingeleitet wird, der von dem Zink
aash den Kupfer in entgegengesetzter Richtung zurOokr
«tht, dieeer swttekgeheiide Slfon eidi «Her die LciM;
die ihm auf diesem Wege sich anbieten, in dem Ver-
Utflisse TeffÜieUen werde, in wekhem de Leikmg
0Urm. Ein TMl dieeea SironM wird also «war da aeh
4ie Flüsfiigkeit uumitteliiar gehen, ein anderer Xhcil da-
|igan wird anllMreaMlig eeinen Weg doreh eiMii der M»
dcB Drähte, wddie mit dem Multiplicator Terbintden eind,
Isfort durch diesen, dann den zfveiten mit ihm verbun*
dsasa Braht nehaaeii, ans dieeea in die Flüssigkeit fibe»*
geheo, und so endlich sein Ziel im Kupfer erreichen.
Hr. Ueurici hat auf die MögMchkeil eines solchen Ne-
hsBslranea, ak Uiaache der von ihm heohachtelen Ab»
lenkungon, allerdings Rücksicht genommen (S. 97), al-
lein er iindel einen entscheidenden Beweis dagegen in
doB gtealieben Ansbleiben der AbienkuBg bei der Ve»*
bindung der Drähte a uud c mit dem Multiplicator, wel*
che Yerbindimgwreiae ToUkanNBen wml der swiseiMai €
•ad b ttbenrinetiMBle, einen gleieh guten Abieitnngsb^
geu darstellte, und demnach eine eben so grofse Ablen-
kaag hätte gaben mfiseen, wenn iiberhanpt ein eoieher
nrM(febeDder Nebenslroai die Ursache Jener AUeii-
kuagen wäre. Hier aber sprechen die Resultate meiner
Veisndie geradew gegen daa das Hm» ü In aU« dr e ai
i
*
üigiiizeci by LiüO^lc
1
296
Flüssigkeiten brachte nSloiIich die Combioation ac ebeu
m gQtf eiDe SHliche Ablenkang henwv wie die beüm
mim n CöfnMnatkinM mb- ond ae. Aocb schiht «ir
das Vcrfaältniis der Starke der Ableukuagen bei den ver-
' «cbMtMii CombioatkiMD (ein bentr Beweis iOr die wü
mhr ^le^ebeoe Brklimiig« Es mdfite iilla^h die AbW
knn^ io dem Falle am stärksten sejn, wo der eröffnctf
Nebenweg die veriiftlüiKiBiitikCeig beste Leitang fgsmtiukk
DIefe war nun unstreitig bei der Combination ab der
Fall. Bedenkt man nämlieb da« aufserordentUche üebeiw ;
g«#icliC des LeitunpTernOgeiis der Metalle ftber das der
Flüssigkeiten, so begreift man, dafs von dem zurückge-
henden Strom der grüisere Theil durch 4eii Uraht a, dm
SMtif lioator Md dm Draht S gehen fliiiCite, da auf dia>
sem Wege, trott seiner grolseu Ausdehnung, doch ^e-
wits ßkk geringerer Wideistaod stattfand als durch die
gaim Micht Flftssfgkcft von « bis Dagegen luHilile
kein so^grofser Theil des Stromes, so wenig bei der Com-
binalion- «i? ak iCy darch den so erüf&Mten Nebsnw«| >
Mndwc hgehen, de in di^eem Falle mir die halbe Sirsdw
der Flüssigkeit, nämlich in dem ersten Falle die Strecke
tfen o^ naeb m deea iwetten die Strecke von e nach i,
eidi «iil dem metaliiseben Bogen in den Strom tbeihii,
nnd da diese halbe Sirecke niff den halben Widerstand
nnlgegenseMe, so mofste ein nodi einmal so grolser Thaä
des Stromes wie bei der Combination ab durcli die Flüs-
sigkeit, und also eio' verhaltnifsmäisig geriogerer Theil
doHch den Mefellbogen hindurchgehen, wie aoob aogtn-
sebeiniich die viel geringere Ablenkung der Magnetnadel
Zuneigte. Dafo nun aber iu der Kalüösung bc doch eiae
Stil Lere MKche Ablenkung bewirkte^ aiehi blols als 4M;
sogar als ab^ erklärt sich leicht daraüs, dafs sich in ch
Kwei Wirkungen in gleichem Sinn mierstMeUn^ in oir da-
gegen, bei «wei einander entgegenslebendei Wiiknngnif
mnr die Differenz derselben zum Vorschein kommt. Io
*r vetdnnmen KaktOsong brecfaten nOnibch die beid«
Digitized bv Google ^
W7
jDrähte Ar, für sich allein mit dein MuUiplicator verbuii»
den, eine starke öslh'che Ablenkung hervor, wplrhe zu
fIfT von der Schliefsui)^ der Haupikette abhängigen öst-
liriien AbienkuDg liinzuk.iin, und diese verslärkt^^ ^äb-
renH bei der Srhiielsung des Miiltiplicators durch die
Dridite a, b eine (vesiUche Ablenkung; eintrat, welche
die von der Schlielsung der Hauptkette abhängige östli-
che venniDdera mufste. So erklärt sich dann auch, warum
in der Kalilösuog und der Sahniakauflösuug, trotz der
%mz äbniichen Verbindun^sart, doch die Combinatioa
ch eine viel stärker (östliche Ablenkung bewirkte als ac»
Nur in der verdiinnteu Sänrc -^rar kein Unterschied zwi-
pchpn ar. und hc, und ac hatte, wenigstens in einem Ver-
Hi(hr>, einen Grad mehr Ablenkung hervorgebracht; aber
gerade in der Säure zeigte auch die Verbiudang der
Brühte c und b init dem Multiplicator keine merkliche
östliche Ablenkung, folglich konnte audi eine solche nicht
verstärkend hinzutreten, so wie «uch ac^ für sich allein
mit dem Multiplicator verbunden, kciiM merkliche west-
liche Ablenkung zeigte, wodurch die von der SchlieCiaiig
äer HaopllLette abhängige östliche AbleakiiD^ hätte mcrii-
lieh vermindert werden können.
Dia Richti§keit dieser Erklärung, die mit den £r-
MheiDungen so genau Obereinstimmt, wird aber noch
weiter durch folgenden Versuch bestätigt. Wenn die
Nebenschliefsung durch den Multiplici^or einen Theil des '
, iwückgehenden Stromes ableitete, so mu&te durch diese
^ebenleitung der Strom in der Hauptkette selbst verstärkt
werden. So verhielt sich auch wirklich die Sache. Wurde
nSmlick das Kupfer mit dem Zink durch einen Multipli-
cator geschlossen, und die StSrke dfifl Strom durch die
Ablenkttig der Mageetnadel bestunnt, so zeigte ach diese
Ablenkung nim um einige Grade verstärkt, weott nlte
vorher, blo& tech den flüssigen Zwischenleiter fltattfin-
denden Leitung noch diejenige durcli }«lieii tweileii Mol-
¥Müat UnwMt.nit aeftm Eate 9mm dm drei
298
Drähten a, b, c Terbundeu wurden. Einen ganz glei-
chen Erfolg zeigte der erste Versuch in der fünften Reibe.
Wie nun, mit Hrn. Henrici, diese Erscheinungeu
aus der Beaction eines mit der SchlieCsung der Kette mit
dem primären Strome gleichzeitig eintretenden secuudä-
rcn Stromes abzuleiten seyen, ist nicht abzuseheo. Hr.
Henrici leitet diesen secundären Strom von der Wirkuii|
der, in Folge der von dem primären Strome be^virkteü
Zersetzung, an den beiden Metallen abgesetzten entge-
gengesetzten Bestandthcile, vorzüglich aber von dem
elektro- positiven (basischen), der am negativen Metalle
abgesetzt werde, ab. Allein meines Dafürhaltens sollte
dieser Strom gerade die entgegengesetzte Wirkung her-
vorbringen, üenn es müfste, nach den Gesetzen des
elektromotorischen Verhaltens des Alkalis und der Säure
mit den Metallen, dieser secundäre Strom vielmehr eine
entgegengesetzte Richtung, von dem Kupfer nach dem
Alkali, dann durch den einen Draht, den Multiplicator,
den andern Draht und die Säure nach dem Zink nehmen,
und also vielmehr eine westliche statt einer östlichen Ab-
lenkung hervorbringen. Aufserdem spricht der Umstand,
dafs mit der Schliefsung der Haiiptkette auch augenblick-
lich jene Östliche Ablenkung in ihrer ganzen Stärke ein-
tritt, gegen die Annahme einer solchen Ursache, da ja
jene Bestandthcile sich nur allmälig au den beiden Me-
tallen ansammeln. Dafs das gegen den von uns ange-
nommenen rückwärts gehenden Strom von Hrn. H. an-
geführte Argument der Abwesenheit einer Ablenkung bei
der Verbindung der Drähte a und c mit dem Multipli-
cator gänzlich wegfällt, ergiebt sich ohnedem durch das
wirkliche Daseyn dieser Ablenkung.
' Wir wenden uns nun zu der dritten und vierten
Reihe der Ergebnisse unserer Versuche, welche uns neue
Beweise für die Richtigkeit unserer Erklärung der zwei-
ten Reihe von Versuchen an die Hand geben.
Wenn bei Schliefsung der llauptkette, nach der er-
Google
fltM Nommer in der dritten Reilie vte Venachen,
coDtiDQtriiche meUUiscIie Leitung von a, dem MuItipU-
dAnr» und ^, ▼on a aus durch einen Metaildraht noch
eine neue Leitung nach dem Zink angebracht wurde» 8#
imrde diem Metallbogen gleichsam «ia Theii der Haupt-
kcM»; ao8 allen TbeUea dieMS Bogens mufste also dfi
pofllti?« EleVfricit^t von ä aus in derselben Richtung
vie von denKupfi-r nach dem Zink sich bewegen, folg-
lich mufste asdi in eben dieser Richtung die potitive
Etektridtll von b durch dea Multiplicator nach a sick
bewegen, und folglich eine westUdhe Ablenkung in der
Hidel, nm welche der Mniliplleator geschlungen wak^
lerrorbringen. Der ettlgegengeeetzte Erfolg mufste eis-
treten, wenn nnter aonet ÜMgaM gMahen Uantandeii,
h mit der Hanptkette Teilranden wurde; in dieaeai Falln
niolidi mnlste dch die poiiihre Elektridüt Ton b, itt
der Rtebtnng Ton dem Kupfer nadi den Zink, und folg-
lich Ton a dorch den MolUplieator nadi demnach in
ciacr enig^engeBetiten l|iebtnng, wie in den Torherge-
kenden Falte, bewegen, nnd dengenlfii eine MkkB
Ablenknng berrorbringen. Die Ablenkungen ndsten ineb
wegen der Gleicfabelt der Leitung in beiden Filleo eln-
wder gldcb aeyn. * Es lat eine nntbwendige Folgt mb
^Mter Eikllmn^ dafa (edeanai der den Sink niber ge>
le^e Drabt bd seiner Yerbbidung mit der Rauptkettn
die westHcbe, der den Kopfer niber gelegene Drabt bei
dNser Verbindung die (Istlicbe Ablenkmg geben nofste^
Iris aadi die Venndie xeigten. Die yersebledenbeit der
SUike hl der westlidien nnd flsdichen Ablenkung» anter
tdieinbar gleieben UmsIMnden der Leitung, scbsint elifr
fitksdbaft. Da sidi indenen nicbia Gesetinifsiges bie-
H lu eikennen gab, weder in Hhuickt auf die Tenchie-
denen FlQasigkeiten, noek in Hiniicbt anf die Biehlung
der Ablenkungen, so nOtibte leb diese Ungleichbeiten
^ unvemeldlidien Abänderungen In der Art der ScfcHe-
Cmng ableiten, Abänderungen, wddio dto Art, wie dte
I
«00
Vüiiro dM f ngis gt elk /wiirJfti^t nft «kb brii^ mblfli^
i>eituDg und damit eine v^rsciuedeae Stärke des ÖUau^
So ongesilruii^eu sich uun auch die Erschciuun^eo
dir .Kweiteiii driUw und fi^ften Reihe von Yersacka
IMil«r die »UfjiakeäieB Geselxe der Leitttng der Elaklrici*
tät und der Elektricil^itscrreguu^ durch >ve<:lisclseilige Bc
fübniag der Metelte im Geiste der VultascbeB üteone
lniB§ni leises^ eo bielea degegen die EfecbeiiNiDgeo der
ersten und vierten Reihe vou Verbuchen Schwierigkeiten
dei) wekbe eich uur, wenig^leos Us mc\X genfiieid
aeeb. den GnibdBäteai fetter TbeoHe beben »i Um
scbeineD. Eis fregl sich nämlich, wie die blofse Näbe
«lecir JgmipUfiU eine» Keipfefdrebt, der ftlr si^i onvi'^
eem ' geweeen witev in eiii positives Metall yerwniddir
ohne Rücksicht euf die ^etur der Flüssigkeileo, in wel-
Cibe die Metalle eeegeUackl and. Wenn das Zink
ihm aunäcbstliegenden Draht a fortdauernd negativ po-
. Jerisirte, währeod der deei iCupfer näher lio<:eod6 Drabl
«nd i poeiliv poletisirt vrfirde» so begriffe man, wie
ein fortdauernder Sü oui von dem positiven Drahte C oder
^ Aach dem Drahte 4i eingeleitet würde, wovon daoo die
/ weatliebe Ablenkmig abhängen würde. Nach dieser E^
kISning raüfste man dann aber auch eine sich immer ^vi^
der erneuernde poeilive £rregnng der Zinkpiatte^ wie
eine negative der Kopfe rplatte annebnien, die sich dorck!
die Flüssigkeit ifoiner wieder ausjgiiche. Man würde
denn «wei SMmt von' en^gegengeeetxter. ftichtnng aBzu-
a4iinen haben, einen Strom von c oder i nach m dordi '
den Multiplicator, und einen vou dem Zink dnrrh die
Flfisngkdt nach den Kupfei; Da. nnn in der That im
Kupfer gegen alle^ sowohl saure als alkalische und eeo-
irale Flüssigkeiten in der Berührung sich, verglichen
4m ZUk^ bmnnr mebr poeWv, dee Sünk mehr ne§atifi
mhlAt, würde in eo weit eine, senügende Erklärung
aU8 der Confatttiieoric sicii- ergeKeny - söfehi Mail DicAft
blofs bei der Erregwig^ ^er Elektricilüt dur«h die^Bei-Oii»
tmn% der Metalle Boler einandtr ittiien: bleibt, sonileNi
Ktigleich auf die ElektricitStserreguog bei BertihruDg d^
Metalle mit den FiQesigkeitea 'MteMcbt nioiint. RütW
selhaft bleibt aber alsdann immer noch die ö$/inci60 Ab-
leflkang durch die Combinatioa cb. Allein ao liaaliwt
aoch dieBes Ergebnifs in der ersten Reibe rm Vmmti
eben wujgesprocheB worden ist, so baben 8pätert toq
mir Mgwtelite Vei«udie diefs nicht bestätigt. Diese spS»
t€fren Versuche habe ich in der vierten Reihe mitgetbeiU^
in -welcher in allen drei Flüssigkeit^ die Combinalioii
^6 gleichfalls westliche Ablenkung zeigte, irie diefs eine
nötliwciidige Folge daveo iat, dafs der dem Zdaf^'Mtm
I>raht c sich aodi mehr -vnter den BiBfloase dieiei -Slnltf
•1b S beiindet.
Eben dictte Hett« Rettin 'veta ¥«Miiflb«ii bot'
liocb BMchieivoogeii ^ftelcbe ein imee lUlibiel dnt
liMeit, leb iMtee die lm A»geiMeke'^er CMbung dar
Kette efaiti«teiid« ▼•Mrlite jliblMbiiii{^.der Me^ieiiMdalk
Welcben Unpiuog hatte dieaer aicb gleichsam neii eit^
wifskelade Sirop. 'V9^V9 erte «Uen i*allitt iwsttöh ge-
f » eii< n , ao wfirde aeiae EtkNlraiif^lMiM' iMM.Sobwien^
kelC derbleiai. Mm' wOfda dam tagen kdanes, 4ift
der Sfien, Je sirel -Draihle ^ai; arit ainaaib-
dar geben , der wlbrend der Schtteftobg elria«u*>We||
rermgaweia« iide^ Aiat enaatfbHafiiHdi' dureb dtn^ dioliea
Miipfemfrabt, ah de»' viela taaaeiNl il»l*4ie|BiM: Leiten
nahm, nadi Entfernung deaaelben aeinen Weg nun-'iffi»-
dar durch den Multiplicator einacblagen mflfate,' woniua
sich auch genflgend erkUb^ep Isiat, warum eine, wenn
auch gleich nur ungemein kurze Zeit veratricb, ehe der
Strom wirkaam wurde, cbe nSmIich die Ablenkung der
Nadel begann« weil nftmlich durch die Torangegangene
ao Tollkommene Leitung es zu keiner merklichen elek-
tiiachen Spannung in den beiden DrUhten kanuaen konnte.
302
Aber räthselhaft bleibt dann die in der Schwefelsaure,
Dach Oeffnung der Keüe eingetretene östliche Ablenkang,
welche den Gegensatz mit der fpestUchen Ablenkung in
Aetzkalilösung bildete. Auf jeden Fall verdienen diese
letzteren Versuche nach einem gröfseren Maafsstabe, als
den von mir gebrauchten, und in noch mehreren Flüs-
' sigkeiten angestellt zu werden, ehe sie für die Theorie
benutzt werden können.
Das Hauptresaltat, was mit Sicherheit durch die Ver-
suche der zweiten, dritten und fünften Reihe gewonnen,
und wenigstens noch nicht ganz allgemein anerkannt wor-
den, ist folgendes:
« 1 ) So oft sich ein elektrischer Strom entwickelt, der
durch irgend eine Kraft fortdauernd unterhalten wird, und
es bietet sich diesem Strome eine mannichfaltige Leitung
an, so verfolgt derselbe nicht vorzugsweise den besten
Leiter, sondern er vertheilt sich proportional ihrem Lei-
tungsvennögen unter alle Leiter, und bringt seine Wir-
kungen nach dem Maafse in jedem Theile des zusam-
mengesetzten Leilungsbogens hervor, in welchem jeder
Tbeil leitet.
2) Wenn eine galvanische Kette geschlossen und
dadurch ein elektrischer Strom eingeleitet worden ist, so
kann durch eine neue Schliefsung ein zweiter neuer,
gleichsam ein Nebenstrom eingeleitet werden, der dem
ursprünglichen Strome keinen Eintrag thut, und der in
seiner Richtung durch das allgemeine Gesetz der elektri-
schen Leitung, wie es unter No. 1 aufgestellt ist, bestimmt
wird.
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I
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VIII. Ein JEüßperimmtum cruc& fSr dk lUdb^
iigheit der ContacUheorie der galvanischen
Keile 9 und für die ökonomische jinMndbat^
, hcit der Kelle ah bewegendes Priiiciy durch
Elektromagnetismus;
Hm a U. Pfaffim Kid. .
L dem XXXXIX. Baade dieser schätzbaren AnnaLei^
hat Iir.Pror.5lBli4>DbeU eine k^mN^lii ▼€«
einem ¥on Hrn. Grove erfandenen galvanischen Appa-
rat gegebeSy der alle bisher gebilkiehUcheii an Wirksaai-
keil hei weite» «bertrifll^ nttl in wdcheoi Hr. &,'frei*
lieh durch eine sehr künstliche Erkiäruug, einen eulscbci-
ikaden Beweis für die Rkhligkek der chemiachen The«-
lis des Gakaotsaras gefianden n haben (jlaobl. leb
ward ¥on dem lebhaftesten Wunsche beseelt« mir einen
Mkben Apparat u ▼eraebaffien, andite aber iKe kaelbi^
TtB Platinplatten durch platinisirte Kopferplatten zn er-
setzen. Es gelang zwar nach B6ttger*8 Metbode die
Kapforphtten «it einer Hatinbant tn ftberaieben» aber
diese war doch nicht im Staude das Kupfer gegen den
Ao|pff der Salpetersäure zu schützen. Da vernahm id^
Ml laan anf eine ingenailae Weise die Grove'scben
parate dadurch anfertige, dafs man Porcellan durch Bren-
nen mit einer Platinhaut überziehe, wie denn die Platt*
iidnittg des Foreeihni bereits längere Zeit liekannt nnd
gebräuchlich ist. Der Apparat, den ich aus Kopenhagen
ttUelt,' war von aehr kleiner JDiounsion, aber selur fat
geaibeitety und» ' wie sieb ang|eieb aeigen wird» Von a«*
fserord^tHcher Wirksamkeit. Jedes einzelne Element
bestand nttndieh ane efasem kletnett bohlen» unten mit
daeai Boden geschlossenen Cylinder Von 4 Zoll engl.
üigiiizeci by LiüO^lc
1
m
im iaismn Umkreise und 3 Zoll Höhe, aufsea nit
Ber wohl poUrim Piatmhmd, ^rra Dicke vielleicbt dMI
Winr*^ seyn inochte, überzogeOi deren Oberfläche 4em-
mch 12Qua4ratzoU betrag Ich üefs jeden soldiea Cj«
linder mit einem federnden Metalhringe Terseheo, all wd>
jl^hen ein iSapCcben gelothet war. Zu jedeui solchen Por-
cellancjlinder gehörte ein kleiner ThoncyUoder tod ▼er-' '
trefflichem, gehörig porösem Pfeifentbon , unten gleidh
falls geschlossen, und unr etwa weiter als der Por-
cellancylinder, so dafs n&r ein sehr kleiner Zwisdm-
rauin zwischeu beiden blieb, den eifpa zwei Quentch»
l^lüssigkeit auszufüllen hinreichten. Ich liefs mir nun von
Mnne» Zinkblech hoUo Cyliadcr von fi Zoll im Vm-
kreise, 2^ Zoll Höhe verferligen, die den Thoncjliodcr
nahe umschlosaen, und an welche gleiebiaUa ein Näpf-
chen gelöCbet war« Die (rbooej^lioder unl ibven filalid- |
sirten kleinen PorcellancjUodern wurden nun io eioe et-
wa« weitere Selterknikei wie sie eben im Hand um
i alatt Jerett begrdfllch ein Ueinee BodMrgbn eben
gut pafst), hineingestellt, in die Kruke, nach Schön-
bein'ji A&weiiiing, Sehwefebaiufe^ nit 6 Theilen INmot
^erdOnnt, hineingegossen, wom audi nor wenig, ^<g<*
des geringen leeren Zwischenraiiaia erforderlich war, mi
mim auch ia denr Zwieehenraaui mriisehtii den Jka$xs^
linder und platinisirten Porcellancylinder doppeltet SiMi* ,
dewasser gegossen, und zwar nif^bt bis zur gänzUcku !
Anffllfamg» damit die SatpetersSnc« nicht ttberbraanii |
konote, so dafs, da der Platiiicv linder et\vas liber dei i
Thoncjlinder hervorragte, hödiatens 6 Quadratzoil der
Flalinflttcbe mit der SalpeteraMre in Bertthnrng kMM. I
Die Wirkung eines solchen einzelnen Taschenforniat- ,
Elements in Erregung .too Magnetismus, und Glühen OBil
Schmehe* von Metall« (Matib«^) drihtta war in dnr
That aufserordentlich. Mein grofser Elektrouiagnct, des-
•eo Maximum von Tragkraft dnreh eine Zink^Kupfeiapi-
talc viNi^l76 QaadniteoU für |edn Hnltft dknh ein Ga*
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misch VM IS Th. Wnssart 4^ Xh« concentrirter Sckire«
Mriiir» und 4 Tli. Salptl«raimi 1310 errege, 800
PfeiHl betraft (vcr^I. diese Annalen, 1811, No, 2), War
nicht im ätaiick. die Kratft dieses i^leioeii Elemeata n
mAüj^u Ich, iMdiento mich dkiker der boUen Elek«
tromagoete, welche ich mir zur Prüfuiig eines von Ja-
eobi eufgfsleUteB Geteliee fOr den EleklromagDetimiiis
kitte irerfertigeo laeeM, anci von denen m dem folgendeii
Aufsatze die Rede sejD >vird. Diese hobieo Elektro^
mageeu Jieetiuiden mm swei peraUel Mbeii ebMnder
fedgten bohlen CjrliiiderD 74- Zoll engU Vdu^e ond
1^ Zoll Durchmtfiser» von verschiedener Dicke der £i-
MBwaiide, des«n didieler 7 Pfund 26 Loth wog» ood
eine Dicke seiner Winde iron 4^ Lni. bstle« Uid sie
in ElektrotDagnele xu verwandelo, wurden die oberen
£imI«b ndl einer dk^en^ aof Ihre : obfeechliOenen Rio«
i» wohl passenden Masse vqd weichem Eisen gescblos*
&eu, uiul aa die uotereft Enden der gleichlaUs an ihre
abgeacUffenen Ränder wobt puunde Anker angehängt
der mit seiner Schale, auf welche die Gewichte gelegt
wurden, 5 Pfund wog.
IMe binden Cylinder snsaninien waren mil 118 Win-
dungen eines eine halbe Linie dicken Messingdrahts um-
wickelt» dessen Lfiogo 31 Fuüs betrug. Eine von »einen
«roben Synk-Kopferspiralen, mit der beieidineteD tof*
uüunten Säure erregt, entwickelte nur aulser dem An-
^er und der Schale eine Tragkraft too 4 PfondeOt also
in Gemen von 9 Pfnnden. Das kleine Element da-
f^egeii im Anfange, als die verdünnte Säure noch kein
Siek aii%eUtot hatten «tee Tragkraft von 39 Pfnndenj also
in Gänsen iron 44 Pfonden, bei Forteetmng der Ver-
buche eine Tragkraft vou 41 Pfunden, also im Ganzen
voa 46 Pfanden. Da die emfte Ob^fläobe m der der
Sak^Kupferspirale sich nngeMir wie 1 : 18 ▼erhielt, in»
dem ungefähr 10 QuadraUoU des Zinks mit der Flüssig-
^ in BerQhnmg kam, die Trai^raft aber in dem Ver-
PogecndorirA Annal. B<]. L1IL 90 .
Digitizeci by LiüO^lc
bältnissc TOD 5:1, 80 Terhiek skli also das kleiue Ele-
ment beitti^ 100 MftI ktttfttger. Bs fiel mit mf, M
iei der Fortsetzung der Versuche^ ganz gegcü den
möhiüicheR Hergang, die Kraft^ statt abzunehmen^ wd-
imKt eugeMmmen häU^. Die beideD Verftodtimgii,
die hievon die Ursache seyn konnten, konnten einerseits
aar die Yerwaadluog der Salpetersäure in (^üiie) sat
petrige Salpetenflore, aoderemit« die Stttlgung der Sckw^
feisäure mit Zinkoxyd seyn. Da fielen mir die früheren
Versuche ein, welche ich ia neioer Sebrtfi über den Eltk-
tronagnelisniai bekannt genadit httbe, kh hm^
den Zinkvilriol wirksamer als verdünnte Säure gefunden,
€8 murde daber der Teidannten Subwefelsiiire eine c»
«eolrirte AnflOtong vtm StekTÜfiol aabttitilift, nnd m
meiner großen Freude, aber ohne UeberraschuDf^, da
ich auf YolU'schem Grund und Boden Ueht, fand ick
nm die Wirhmg pmvUHpt. Die Tragkraft wnr n9iiihdk
mit Einsdiiiifs des Ankers und der Schale auf 50 Pfunde
gestiegen. Auch hn Globen und Sebnehctt dOnner fkt \
IbidrSbte «eigte sich das mit einer concentrirten Aufl4- |
sung von schwefelsaurem Zink erregte £lenieot kräftiger
ab das mit yerdOnnter ScbwefalsAnra erregte 1 Dieur
Versuch , ein wahres Experimentam crucis, läfst keiiUB
weitere Ausflucht ffir die chemische Theorie»
Hr. SebOttbein fand noch einen Ausweg in dm
CegenMirome^ der hier wegfallen solle, weil das Wa^
amtoffg^Si das in diesem Sinne das Platin erregen seil»
«negeseUosaen ist, indem es znr Radoetion dtr Saiptto^
säure in salpetrige Säure verwandelt wird; es blieb ihm
ja immer noc^ die cheuuaobe Wirkung der /SttBrenid
dne ^ink Obrig.
Aber in unserem Elemente fehlt aller primäipe ehe-
mische Frocejs; zwischen dem Zink und einer gasStügr
ten Auflösung von BdiweMaanrem Wisäk eowohl , ds
sehen dem Platin und der Säure fehlt er gänzUck
Dagegen kann die Gonlneltbeorie die gpnOgendste Imr
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kuiiFt tiber die wahrhaft erslannciisw(ii(ji»e Wirksnmkeit
dieses kleinen Eleiucnts i^cbeu. Meiue Verbuche (diese
AniialcD, 1840, No. 10) haben bewiesen, d.iTs zwischen
dem Platin und der concentrirteu Salpetereäin e eine au»
fserordendic Ii slarke elektruinotoriscbe ThMigkeit stattfin-
det, viel släiker als '/.wisrhen Kupfer und Zink, 7a stär-
ker als zwischen Platin und Zink — ich habe Wochen
lang einen Plaliudraht in concentrirter SalpcIersSure ge-
lassen, und immer erhit-lt ich den gleichen positiven Aus-
schlag auf Seiten des Platins. Zu der < Ickti oinotorischen
Thatigl^eit des Platins mit {\em Zink addirt sich demnach
die in f;leifhciii Siiuic wirkende elektromotorische Thä-
tigkeit der Salpetersäure mit dem Platin; diejenige des
Zinks mit dem schwefelsauren Zink ist höchst schwach,
und komiBt gar nicbt ia Betradit; der Zähler^ der Quo*
tientcD j- ist also mehr ab der doppelte tob einem ge-
wöhnlichen Zink- Kupferpaar mit verdünnter Saure, da-
gegen ist der Nenner L sehr klein, weil Salpetersätire
und Zinkvitriüiauriösung vortrcffÜche Leiter sind, und
der Zwistfienrnnni so klein ist. Dieses Elemrnt ist aber
auch von dem höchsten Interrsse für den prnelischen Ge-
brauch — sie liefert n?imlirh, was auch Hr. Schön bei n
bemerkt hat, eine constanlc Wirkung. Nach vollen zwei
Stunden ihres Gebrauchs hatte sie nicht im geringsten an
Stftrke abgenommen, ungeachtet eine Menge von Versu-
chen über Tragkraft verschiedener Elektromagnete und
über Glühen von Metalldrählen angestellt worden waren,
)a die Wirksamkeit bei Anwendung verdünnter Schwe-
folattare hatte sogar zugenommen, wovon der Grund aus
doni Bisherigen einleuchtet. In den meisten Versuchen
war gar kein Aufbrausen der Salpetersäure wahrzunehmen,
aliim gebildete Salpetergas blieb in der SUure aufgelöst,
dlmälig stark grün geffirbt wurde. Am Zink fand
ohnedem keiiie Gasentwicklung statt. Wenn in der That
d«r EiektromagnetisaMiB als bewegendes Pritirip in An»
20*
wnteg gdbraohl «winImi tdlte/wimD ich Uoht ti ro l le»
so wird diese Art der (lo Instruction der fi;alvanischen Kette
gewita dea Vorzug erhaiteo, wegen ihrer coinpeodiösea
Fonot ibrer relativeo UatmUlriiftrkeil und ihrtr W#M'
feilheit. Nocli wurden von mir einige Versuche über
die Wirkung mehrerer solcher Elemente angestellt, oboe
dbb ieh ihlieii )edoch mm Bkttgel m Zeit die gehörige
Ausdehnung ^eben konnte, doch bestätigten sie vollküm-
meu das Uebergewicbt der At^läsung des schmjelstm-
rm Jänksm Worden xwei •oldie Elemente 8Ö »it cia-
ander verbunden, dafs sie eine Oberfläche bildeten, die lo*
teoflitttt alao dieselbe blieb, aber die Qnantitilt die doppelte
wer, so nhm elleniings die Wsrkimg eber bei ini-
teui nicht im Verhältnisse der Vergröfserung der Ober-
filfaBhe. Jener ElektromnpMt tmg oltanUch bei Aewce-
dong TerdOnnter SchwefelsSare, Anker ond Schale mit-
gerechnet, 55 Pfund, dagegen mit Zinkvitriol erregt, 57
Pfund« In einem höheren Gmde xeigte sich aber ik
• Wirknag Terstärkt, ak zwei solche Elemente gleidnaa
eine Säule bildeten, d. tu mit doppelter Intensität, aber
einfacher Qoentitftly wirksam waren. Bei Anwendong
von concentrirter Zinkvitriolauriösung trug nun der Eleb*
tromagnet 65 Pfuiulil bei Anwendung von verduaater
Stare m Pfand
In Rücksicht auf Zersclzunt; des mit Srhwefcisäort
angesHuerten Wassers verhielt sich dieser Apparat, wi6
bereits Scbi^nbein angegeben hat. Ein einiebies Eis-
ment bewirkte eine nur unbedeutende Wassersetzung;
biebei wirkte aber auch der eigeutliebe Elektromotor
nidit, da in diesen Falle dae Platin mit dem SUnk mcU
metallisch verbunden war, die Gasentbindung war auck
heum merklieber als xwei Elemente m einer OherÜäcbe
meinigt wurden, als ab« eine kleine Sinle (dis sis-
fachste VoUa sche) am zwei Elementen zusainujeiigesetit
wurden war die G^sentwicUang sifirmisch, es fandgle*^
Digitizeci by LjüO^Ic
S09
saui eiu Aufkochen 8latt, uud io wenigen Secuodeo wa-
ren einige 20 KiifaÜLceiitiiBeiiler eDtwickeit
m
IX Versuche über den Einflufs der Eisenmasse
der Elthiromagnete auf die Stärke des Mag^
netismus bei gleicher Stärke des elektrischen
Siromes; von 6\ U. Pfafjf in KieL
Hn Jecobi liei in eeiiieai Aufseile Uber die PiriMi*
pieo des Elektromagnetismus iin LI. Bande dieser Ad-
Daleo, S. 359, unter andern Gesetzen auch das aufge-
stellt, dab bei gleicher Silirke des elektriaeheo Stroom
die Stärke des Elektrümaguetiiiiius nur im einfachen di-
recten Verhäiluisae des liiameters, und also lier Ober-
flSohe^ aunebiDey enf wekbe der Strom wirke, imd deCi
man also besonders gewinne, wenu mau hohle Elektro-
magnete von grofsem Durchmesser nehme« Dieses &e*
sete ist, naeb einer früheren Abhandlung von H« Lenm
und Jacübi (Aunal. Bd. XXXXVll S. 225) zu bdilie-
IseOi nicht auf einem directen» aoodem auf einem iodi-
recten Wege durch Messung der indudrenden Kraft ^ei^
mOge einer liussole gefunden worden« Bereits iu einer
1) Bei cSoer \h»tinniABaia% aber 4ie galviMcliea KtUm nSl «w«i fMi-
«igkelten, einer Untersuchung, bei nvcIcIjci ich luehr aU 50 Ketten
soltlitr Art gebildet, und !urisi< htlicli (Jli vSlärkc ihres Stroms», der
Grofse ihrer cicktruiuotori&chen Kraft und ihres Widerstandes mit
der Sinosbussolc gemcMeDi habe auch icb die bedtulende Wirkung
einer Zmkviinolldsung , so wie ftberhaupk rnlver FtAnigkeiten, die
das pootm MbhU akfat dvccl mn§Na§Btk^ sn fctebediten Geliceuhek
|du^; doch ait ei nar nicbl üi^iclt, wk Laniif «umo «b^
bmi SiRND, ab nü Aawendaof «eo SlnrcD ni erieogeo. Nor di»
elektromotonsche Kraft war sehr bedeutend, und noch bedeutender
war sie und dlo Stromiiiirke bei Kochsalzlösung (siehe ineiam Za-
satt tum Aulsatz Xii dieses UeAi^ letfttereft auch schon
Httf Grove beobacbut bat» .i*«
üigiiizeci by LiüO^lc
310
kurzen Hothi ia diesen Anuaieu babe ich eiuefu Versucb
bekannt gemacht, wo bei f/m gleicher Statte des ekk-
trischen Stromes und bei ganz gleicher OberflSche die
Tragkraft zweier Magnete sich wie ihre Masse verhielt,
leb habe dieses Geaete bei diesen beiden EHektromagne»
IcQ auch für schwächere elektrische Ströme, und {qlglidi
auch für. schwächere Tragkräfte bestätigt gefunden« Um
indessen dieses von Hm. Jaeobi's Gesetze ganz ab
weicbende Resultat in ciueui gröfseren Umfange zu prfl-
feUy iiefs ich mir fünf, mit der grüfsten Sorgfalt gearbei-
tete Patn TOn bohlen Elektroinagneten Ton gaÄit Rei-
cher Länge und von ganz gleichem Durchmesser, aber
▼oa sehr verschiedener Dicke der Wände, und deaiDacb
▼on sehr Tembiedhner Elsemmsse, verfertigen« Dss B*
senblech war zum hohlen Cylinder adf das sorgfältige
zusenniengenietet, die EndrSnder anf das sorgßüti^te
abgesebUfTen* Sie hatten eine LSnge von 7*4 ^
einen Durchmesser, die Dicke der Wände mit eingerech-
net» von
Ko. » iiatto eiaeDii^ der WSnik tea r}, «ad ^ 7 Vfinid M
Nb.4 8i--n-tf-
No. 3 - -4-«-
^o. 2 - - - . - . 1 I - - 2 - 27 .
No. 1 {i - - 1 - 25 -
Um )e zwei zosammengebdrige Cylind^ waren 118
Windungen von densdben Messingdraht, i"* dick, inf
möglichst gleiche Art geschlungen, welche eine Uap
von 31' 1'' engl, hatten. Zwei zosammengehörige Cjlio-
der waren parallel neben einander anf die soUdeste Art
befestigt, und die Enden derselben hatten bei allen ei-
nen ganz gieieben Alistand« Um einen nerlüiidieD Mag-
netismus In ihnen zn erregen, worden die oberes hsr-
vorragenden Enden derselben durch wohl abgeschlil^t^'^
dicke Massen von weichem Eisen anf die> ganz g}tfcli0
Weise geschlossen. An ihre unteren Enden wardc p
desmal derselbe wohl abgeschliffene Anker mit einm an
Stricken bUngenden Brette^ auf welches die Gewichte oii
Digitizeci by LiüO^lc
•u
der gröfsteo Sorgfalt gelegt wurden, angeKSngt. Zur Er-
regung des Elektromagoetismus wurde eines iener klei-
Deu galvauischen Elemente, welches ich in dem vorau-
gebeudeu Aulsalze beschriebeo, angewaudt, uud um sich
von der constaiileu Wirkung zu überzeugen, wurden die
Versuche mit dcD verschiedeueu Elektromagneten in ab-
nechsrluHer Ordnung wiederholt.
Ich theiie hier einige Reiben von YeFsuchen mit:
£r«te Beihe von Versuchen mit verdümiter ScbweleUäurc.
(1 TWl eoaeMidrier Sim«, 8 ThMb irVuHr.)
Traglraft.
Ivo. 5. 44 Pfund (mit Einschlufs des Ankers von 1 Pfd*
und der Schale von 4 Pfund).
No. 4. 20 Pfund.
^o. 3. Etwas über 15 Pfund»
No. 2. Beinahe 17 Pfund.
No. 1. Anker und 2 Pfund, aUo im Ganzen 7 Pfund.
Zweit« Reilic von Vertucken mit gleich verdünnter
Tragkraft.
No.5. 45 Pfund.
Ko. 4. 20 Pfund.
No.3. 15 Pfund.
No.2. 25 Pfu[ul.
No. L Auker uud Schale, aläo 5 Pfund.
»
Dritte Baihe tob T«rtue1ieB.
Ks wurden zwei Elemente zu einem verbunden, die
folglich mit doppelter OberflSche, aber als ein einzelnes
EUment wirkten, mit verdünnter Schwefelsäure.
Tragkraft.
No.5. 47 Pfund, wiederholt 55 Pfund.
No. 4. 34 Pfund, in eineai aadem Yersucbe 27 Pid.
No. 3. 14 Pfnnd.
No. 2 25 PfuDd.
No. h £>iwai Ober Schale imd JiDÜkU, also eiwai ihm
6 Pfnn^
a
Vierte Reibe voa Ycraucben.
Zwei Elemeote so eiaam trerbmidtD, aho nk dep-
pelter Oberfläche , aber als einfaches Element wirkeiiti.
Gesättigte Auftöfluog von ficbweiekaureia Ziok.
Tragkraft.
Ho.^. 55 Pfuud.
Na 4. 30 Pfond.
No. 3. 17 PfunA •
No. 2. 37 Pfund.
No. 1. 6 Pfund.
Fünfte Eeabe voo YersttcLeo.
Es worden zwei Elemente so verbunden, dafs tte
als ein doppeltes Eleuieot, also mit zweifacher lutcüsität,
wirklen. Concenirijte Auflösung mit scbwefelsanrem Ziok
Tragkraft.
No.5. 65!l Pfund.
No. 2. 62 Pfund.
Diese Versuche sind allerdings nicht hinreicheudi uiu
ein bestimmtes Gesetz zn geben , aber dodi genfigeod,
nm das Resultat festzustellen , dafs bei gleicher Stirke
des StroiQes die Tragkraft, und somit die Starke des er-
regten Magnetismus nicht im einfachen Verhältnisse dar
Oberfläche steht, sondern wesentlich von der Masse ab*
hängt. Da die Elektromagpete aus verschiedenen Eisen-
platten verfertigt werden muisten, so kann es nicht aitf*
fallend scyn, dafs der Elektromagnet No. 2 eine auffal-
lende Anomalie zeigte, indem derselbe eine gröbere Trag-
kraft zeigte, ab nach seiner Masse m erwarten war, ekpe
ZvTcifcl %veil sein Ei&ea viel lauglicher für den Magos*
Digiiizeci by LiüO^lc
BIS
m
IteBi ww« Für «Mgm ElaktfwmgMl^ ergib ttah
aber auf das deutlichste der Eitiflufs der Masse auf die
Sdrke des MagoetiMitis» Am auUalleiMisieii i/tiffm sich
dieser Einfliili bei Nu. 5 imd 1*
Hure Massen fitandeii in dtui Verbaltnisse tqd 249 Loth
lo 57 Lolb oder nahe ▼oii '4i : 1»
ihre TmglrSfte waren io den Veriilltaisse tob IS : I.
ako beinahe wie das Quadrat der Eisenmasse.
Auf jeden Fall w«di$l der Elektronugiietieaioe m
(hiem toheroD YerhSllinsse ab dem der einfacben d^
Masse. Fortgesetzte und abgeänderte Versuche , die ich
dsnicbst Tomebineii werde» eoUea dieeeo GegeMaMi
Mcb ferner aufklftren.
L Noiiz über die Elehiricität der gespannten
fVassmiämpfet pon C. H. P/aJf in Kid.
ie merkw&rdigeo Vemicbe Armslrong'e und ande-
rer Engländer Uber die efwke poeitive Elektrieitil^ wel-
che gespannte Wasserdämpfc bei ihrem Ausstrotneu aus
Dampfkesseln zeigen^ von welchen aowofal in diesen An-
aaleb *) als in DiDgler*e poljtecbnische» Joamale aoa»
Ahrliche Nachricht gegeben worden ist, mufstcu meine
Aafmrksanikeit am so mehr aof eich »eben« da ich go-
funden zu Iiaben {glaubte, dafs beim Verdampfen des
I Wassers unter einfachem Atmosphttrcdruck keine Spur
I vea freier ElektricatAI sich seige, wenigstens dnreb dte
j empfiudlichsten üondensatoren und Klektrumeter nicht
Bachzuwei8en sej. ich bescblofs daiier meine früheren
Vcraicho ond diete nenen der Engländer m wiederho-
I Un. Es stand mir zwar kein Dampfkessel einer Loro-
motive ua Gebote, aber ein TortrefiQicher PapioianisGber
Tepf, gans aof die Weiee conalniirt, wie dendbe im
ä
814
phjsikniisrhen Wdrterbuehe besiehrieben ist, in welchem
ich ohne alle Gefahr die Spamumg der Dättipfe bis m
ülnAipniihifm IrttÜMi kMatet immI bei weUiea m
Thermometer, dessen Ku^el vermöge einer eisernen Bfichse
in den UianipfrauiD Uoeinreicfate und ttü leichtÜiissi|em
Metalle amgebtn i«(ir, die SpiiHMMig der mmpfe, wie
iHicbfeinifer Veisache rak Manometern imierlialb drcib-
cben AlnuMpharendrucks belehrten, durch die lempe-
silor -ukr f^ßmm angab. Der kletne TopC too stsr-
IbüD Ktkpfbr fatoe 99 Udm Waaecr. Mit dieaeai Topft
stellte ich nun bei einer Spannung der Dämpfe bis zu
jMMtt .ftaffadm AlmoapIiftrechrMck sehr Tiele Venocbe
an« Durch Oeffnung dea Hahne in TmelMcBrai Giaii
konnte ich einen mehr oder weniger starken Strahl voa
Dampf austreten lasaen. Ueber dem Hahn befand sich
.^Platte vM Maaaing, die durch eineo langen Stab
von IVIessiüg auf das Goldblatt- oder Strohhalm -Elek-
trometer aufgeschraubt war. Die Resultate meiner VeF
aoche waren nun folgende:
1) (xespannle Wiisserddinpfe von einer Spanuuug uwl
idieser . eMtsprecfaefidcii Dichtigkeit von zweifachem, drei-
Itehem «• w» AtmospharedrndL teigflo ioa Augenbiicb
ihres Hervorbrocliens durch die damit gegebene Expansion
sehr 4Urke positive l^ektricität, und zwar um so stärker,
je grölaer die Spannoiig ist. Bei fOofÜBcheoi AtmosphSr«*
druck schlagen die (joldbläUchen wiederholt an, owi
selbst die Stcohh&bacben geben aus einander. 2)
ElektricitM ist «lata aal atXrkaten im Augenblick des er
sten Ausströmens, und nimmt dann sehr schnell ah
^) Es macbi keinen Unteracbied» ob mau reines desiil-
J{fi€$, Walser« «dtr Waeaar^ daa jidzhali oder MI»-
smries KaU in Auflösung enthält, oder mit tV ^
SchfvefeUäure versetzi i&tt oder ob man eine Kochssl^
MBOmDg nhnnit Jli «Htü Fällen iai die £leLtricität
.$UnK^ ^ 4) Isolart man den Papinianischeii Topf, so idgl
jießative Elektridtät. 5) Sinkt die Spannung
«
«15
ter 2 AtmosphSrendnick heronter, so ist die ElektricitSt
nar höchst schwach, und so wie sich die Spannung dem
eiiifadieD Atmosphäredrack nttbert, ymchwuideii alle Spvk
reo Ton Elektridtflt selbst flQr den empfindlichsten Con-
deusatar. 6) Die Elektricität scheint bei Entfernung der
HessiDgplatte mn einige Zolle ron der Oeffamig des Hahss
8tirk€r «Is in der aumMdhare» Nike. AMh In dkr Ent-
fernung der Platte von 6 bia 8 Zollen zeigt sich noch
merUicbe Elektridtät. 7) leh besprengte ^übende Koh-
len aaf einer isolirten Platte, sowohl von Knpfer aU ▼ob
Zink, mit destillirtem Wasser, aber die Wasserdämpfe
zeigten so vrenig positive^ als die Platte negative Elek*
tridt8t/ancb bei Anwendung des eoipfindliciisteii Con-
densators.
Ich glaube, dafs die durch stark gespafinte Dämpfe
eneogte ElektridtSt dne Foige des von ihnen anf das
Wasser ausgeübten Drucks ist, und ia die Kategorie der
Erregung voa Elnktridlät durch Drudi gehört, worüber
Keeqnerel m interessatita Versoche angestellt hat hk>
habe diese Idee dadurch zu bestätigen gesucht, dab ick
ia meinem Papinianiscben Topfe kohlensaures Gas und
WaMtstirf^ doKh die feeipulea Mütel sich sol-
ider Menge entwickeln liefs, dafs sie eine d-, 4*, Sfah
che Dichtigkeit erhielten, worauf ich sie auaströmeu liefs
*^ alidi naeift Apparat aehloia filr diese Gase akht didit
fiMNig» Indessen hat Armstrong bereits bdoi AmMK-
Mn sehr verdichteter atmosphärischer Luft starke Zei-
chen von positiver Elektridtät erhalten, was sehr in Gm-
itai meiner Aneicbt spricht
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Sit
Xh Siebzelmte Reihe i on EorpenmeiUal - Unler-
stichungen über Elektricität ;
9Qn Micha.el ,F ar aday.
(Mit^cüftftik vom Uro. Verfasser aas dem PhU, Transacl. J. 1840
• §. 24. Ueb«r die Qnella der Kraft in der
Yolta'schea Säule,
(FortNtsaoi im VL B«SU. SicU Ami. Bd. LU S. 149 «id M.)
lY. Eiafliif« der Temperator auf die erregeDde cbenitck«
Xreft.
1913) In der Aoeicht, dal» cbemiscbe Kraft d»
UMkbiiche des elektrisdhea Sfremea in der Volta'schefl
Kette sey, ist es wichtig , dafs wir durch gewöboliche
• diemnebe Mittel kn Stande sind» Innerbalb gewiaaer Gfän-
len, eine Abänderung jener Kraft zu bewirken, ohne ia
dem CoDtact der Metalle oder selbst in audercu Cou-
tacten in der Kette eine Störung faerbeiautthrea. Solcbe
AbSndeningen müfsen entsprechende Volta'sche Effecte
erzeugen, und es schien wir nicht unmoglicbt dais der>
gletehen Unteraebiede allein wirksam genug gemacht we^
den könnten, um Stiuuie ohne allen Melalkontact btf^
TOTZubriogen.
1914) De la Rive hat «eteigt» daili die Ventü'
kung der Wirkung eines Metallpaars, bei Einlauchung
in eine heitse statt in kalte FlCIssigkeiti zum groisen Ibei^
▼on der Erhöhung der ehemiBchen Verwandtschaft an dam
'angegriffeneu Metall abhängt ^ )• Mein Zweck war, diefs
1) Annaies de chimU^ 1828, XXXVU (iiiiiiaka, B<l*^^
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m
hffmM n TMtMmit iadeA idh iliir äh Metall att^
eine Flüssigkeit anwandte, so dafs an beiden Contacten
dieselbe Flüssigkeit war, die chetnische Kraft aber aii
Mciii der Cootacte durch Wirkimg der W«nne erhöht
wurde. "Wenn ein solcher Unterschied einen Strom er-
regte in Ketten 9 welche für sich keinen Therntostrom
g^a^ oder deo eines ADtimon* Wisontth-Elements nicht
Mfes, «o sehieo ee wabraebeinReh; daft der EffVect aie
d<'\s Resuhat einer rein chemischen Kraft angeschen, wer^
den kllBttte» da der Contaet hier nichts vermag.
IMS) Der en^eirtindfe Apparat war ein GlMtohi*
(Taf. III Bd. LH Fig. 9), etwa fünf Zoll lang und 0,4
ZoU im Lichten vreit, gekrteinlf nnd gehahen vcm einem
Helorlenhelter. In dasaelbe wnrde di« FHisaigkeil ge^
bracht, nnd die Porlion in dem oberen Tbefl des tiiieu
Seheokds liefs sieh dann leicht erhitzen und heifs erbsA*
tea, wShr^nd Ae andere knit war. Bei den Veiwchen
will ich A die Unke ond B die. rechte Seite nennen, und
diese Üeaeuuung unverändert beibehalten. C und JJ sind
die m vergleiebenden DiUhte (1881); sie wurden dareh
Vermitllun«; eines (jalvauomctcrs zur Kette gcsc])!ossen,
und oft wurde ein Seebeck'scbes Antimon-Wismutli-Ele-
Mt eingeschlossen; beide'bewirkten natQriidi keine Std*
rnng, so lange die Temperatur an den verschiedenen Ver-
bindungsstellen gleich war. Die Drähte waren sorgfäl-
fi( togerichtet (1881), und wenn zwei von demselben
Metall angewandt wurden, so bestanden eie ans snccee«
siven Stücken eines selben Drahts.
1916) Die Vorsichlsmefsregeln, weldie tnr Erlan-
gung ricMger Resultate erfordert werden» sind etwas
Zahlreich, jedoch einfach.
1917) Wirkung der ersten Eintaudwng* — - ist
kaon nöglleb zwei Drfthte von demselben Halali, aelbit
▼on Platin, zu haben, die so genau gleicli wiiren, dafs
sie nicht in Folge, ihrer Versehiedenbeit einen Strom er-
M{^cn. Daher ist es nOtfcig, die Drähte gegen einen-
*
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4er zu veytafigf h^»L ünd die Veimid)« ifMlirmU w .vid-
4c^IioIm, bia eio onweileihaftet, wom ^Vkm «MliMtai
CiDflüf8en unabhängiges Resultat erlangt ist.
1918) Wiriaag der €mhiUlßii4en (inf^Miiag) j^Hii^,
sigkgU aäer AO^MUmf* ~ Die 4imii Wirknog derfll»'!
sigkeii {Uguid) auf das Metall eireogte Lösupg {flidd}
tibi bekaniitlif wiea böcha wkhtifeii Einflub.aMf 4ii«|
ErreguQg des StiMis a«a. * Bei ADwesduDg mn % B»
Xfvei KadmiuiDjfälAt^B in dem Apparat Fig. 9 ^) ( 1915>
der an der ei&e» beibe uad en dpr awleni Mte ftf*
dünnte ßdbweCeUäcm enthielt, war dea beifee Kadnitni
9ii(a||0i positiv, 4tfni3 Ablenkung von W gebendi 9^^»
in bvwr IfdL trermcbirattd 4NBae.. Wivfcune m«! es tf^l
acbien ein Strom $p entgegengesetzter Bicbtuog ebenblbl
|4Ui 10^ oder pnebr; das heifse Kadmium war also
nipaiv« . Plefa erMin» iob nir dprcb eine ad|ll(4leina£^
Schöpfung der cbeipiscben Kräfte der Sänrescbicht an dir
beilseo MetaUt^cbe (1003. 1036. 1037)» wodurch dauo
die MU Seit», aa nreleber der Angriff nolbweDdig bit
tiger w&r (1953 etc. 1966. 2015. 2031 etc.), zuleUt
Ucbergewicbt «riangte. Marian ini bat viele F&Ue vou
Wirkongett ciahalleiider (mwilng) LSeoaigeB beichrie*
ben, uud gezeigt, dafs bei Anwendung zweier Stücke des-
seibea MeUU& (JKiaMt- Zioa. Blei» Zink & w.) das
xaent eingetavcbla negaf gegen daa aiader» ist, bat aadi
die Erscheinung lu erklären gesucht ' ). Diese Malsregd
zur Verhütung diäter Störung beaiand darin . da(s die
Metalle niebl eher in die .Stture ^ataacbt vwiImi, als Im \
diese au beiden Orten die gehörige Temperatur erhn^l
balU« wd data dann din #ra/tf fViriuag henhnsblei lutd
für die riebtige Anzeige genonnnen ifwde, jedodi «e^
1) Simdid« F%Mi m Butt AMiiiiilaiit Mm uA a^ TdUl
%} Jmmhä 4kimiä, km, T. 2LLF
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m
WirintalMUft dm Vanachi, m kmfß Mä 4m Bwlm
1919) Wirkung der Bewegimg, — Die eiobUiicode
rUttigMt (1018) Biacfcl es Bdliiig, sich vor atn E»
• Mt tvecetriver RqIm ntid Bewegung* 4et MetiiUf ki ' de?
Fltoigkeil w hüten. Wenn man z. B. zwei Zinndräbto *
(1881) in intrAlnDle SebwaCeliäiire tevoiit, M wM etaii
I wahmheinlich die Galvanometernedel ehres bewegen und
darauf bei 0^ zur Hube koaiinen. Bewegt mau daoii
if|eid eioe« 4er Drtbte^ lüit aber te-indcn ui tkfukm,
•0 wird der bewegte positiv werden. Zinn und Kad^
mm in verdünnter Sdiweieisäure geben einen starken
I Stiea, wobei des KadnuMi posilsr wer «od die MmM
80® abwich. Darin {gelassen, vsauk die Kraft auf 35®.
Ais darauf das Kadmium bewegt wurde» entstand eiM
sehr Uein SiaruBg; eileio bei Bewegung des Ziooe tfü
eine ^rofse Verändenin^ ein, aber keine Veri^rülstruiii»
ider Kraft y soodesn eifie Umkebmag derselben; denn sie
i wnie negelir ood stieg bis ea «D* • ), Ser VerhMMig dk»^
^cr Slöiuagen wurde die Vorsicht getroffen, dafs man nicht
• Our die enie Wirkmg der ciegelenchlen ÜriUe beo^
■
I
' l) Zian fcvliSU «ich in dieter Betichnag mcdiwflreis. Wcam mtn twdf
Städtt ScMelfccB neefa «bMieer ut ntMmt/bt g ai^ B ic rii a ta Itaahi,
«0 Itt Sb* 4m McMMBt im Iccsi« |iodi6r g«im Am «mei «M4 nui
j MB ilas cjoe bewegt, wird dieses poMttv gegen das andere Bei Kw^
wenilaog 'vercliirinit P Schwefelsäure ist rl.is letzte Zum irniucr das ne-
gative^ wird eins heraiisgenoiuiueD , gesäubert uud wieder eingetaucht,
•0 ist CS negativ, Sind beide neniral, und man bewegt das eine, so
wird es negstiv gegen das «odcre. AebnlicUer Art, dock ttiebl tm
«tai4, «d die EMcMMOiM m Mwäm^ «atapriN» ^
Udbl dmv», di& 4m «duvi m fiAnafcUlerft «od MmSm pbOp
htm Zum«cri>iMfaiii|«n dn Sindien hahco» ««f hSlMre Staleo fibcr»
n^gdicn, entweder in Bezug auf SanerstofT oder Chlor oder avf dt«
kttreflcnde Saure, und dafs so eine Kraft ljin7.Htritt r.w fKr, welche
i Ofi ersten ISToiuent, wenn blofs mctnUtacbes Zinn und 6aure xngegci|
I nn^t «mcii tewa au win » «cicblek
\
I • ,
\
* Digiiizeci by LiüO^lc
I
wm
MlMii(^ iMfl^hnv fItt'MKsli TiHB MMMoft 4cr EittlHHkMlII
an in Bewe^uo^ et hielt
*«lMfrv]f8ao> l^r obig8 Effect fw mm fernerer tinuui,
dtefSSnreit' o. w. (1918) tot der EiDUadmiif der
Biiihfft xn erliiften: donii wenn man, bei dem eben er- .
j
wähnten Ver6uch| die Kadmium -Seite- Us zum Sieden
ctiiitsle!,''8o enlttattd im Moment« wo dmrdi das Sieden !
aii ili i Kadmium - Seite die Zinn -Seite bc^ve^t wurde,
efno bei weitem gröfacre Wirkung dnrcb die J^ewegnn^
«ift »durch "die Wttfwe. Denn die ErwSrmaDg an Kad-
mium allein bewirkte vrcnig oder nichts?, wiibrend da«
AuFstofsen di r S.lura am Zinn einen Unteraciiied im iSlm
20«* bis benrorbrar^
• • •
' 1921 ) Wirkung Jkr Lifi. ^ Zwei Platindrähte w-
den in kaltes larke Liisuiifi von Schwefcikalium (1812) {ic-
taocht» Flg« 9> Tat Uli das Galvanometer kam bald aef 0'.
Bei« ErwSrmen «nd Seden der Flüssigkeit an der Seile
A (]915) wurde das Platin daselbst negativ. Als nun diese
Seile- durch Anfgiefsen von Etwas kalten Waasers sbge*
kfibk nnd die andere Seite B erbitcl wnrde, leigtesidi
das dortige Platin negativ. Das Hesuitat war zwar tui*
regelmäfsig, im Allgemeinen aber immer dasselbe, wie i
auch d|e Temperaturen geSndert werden mochten. Dieb ;
nilnte nicht Ii er von einer chemischen £in\Titkui)g ut:s ,
Elektrolyten auf das erhitzte Piatin« Aoeh halte ich den
Strom ftlr keinen echt thermo-elektrischen (IdSS); dennl
sonst würde das erwärmte Platin, durch den Elektroly-
ten hiu, negaiw gegen das kalte Platin gewesen se^fD* :
Vielmehr glaube ich, dafs er gSnzlich herrührte von der
orhülWcn \Airkune der Luft cuif den Elektrolyt derer-'
^Tärmten Seite, und einieuc!)fend ist, dais diese Wirkung ;
dort durch die von der WArme hervorgerufene Strö-
uiuug in der Flüssigkeit und der Luft erleichtert werdes
mufste. Bereits habe ich gezeigt, daüs wenn man einen
Platindraht aus der Ltlsisng sieht und auf einige ItfoiaeDte
der Lnlt aussetzt (1827), derselbe bei Wiedcreintaucbung
ne-
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321
■
negativ ist, ^vns mit der, im fi:egcnwUrtigeu Fall vuiaiis-
gcsetzlea Wirkung zwiscbcu der erbitzteu Luft und Flüs->
li^cit voUkoaunen fibereinsümint Die aus dieser Ur*
Sache enlspriDgende Stürung wird vermieden, weou mau
den ElektrüijrieUy vor der EiutauchuDg der Drahte (19i8J^
nilttg erwärmt, und nur die erste Wirkmig beobachtet.
1922) Wirkung der Wärme, — lici Auwendiiug
xweier ver^cliiedeDen Metalle zeigt sieb, io gewissen Fäl-
ktti eine sehr merkwOrdige Wirkong» wenn man das ne-
gative Metall erwärmt. Es vollständig zu beschreiben,
würde zu viel Detail verlangen; ich will es daher kurz
durch ein Paar Beispiele erläutern*
1923) Als zwei PlatindrShte in heifser und kalter
Yerdüunter Schwefelsaure verglichen wurden (1935)» ga-
; hcB sie kaum eine Spar von einem elektrischen Strom*
j Wenn irgend eine wahre Wirkung der Wärme stattfand,
, so möchte das heÜse Platin höchst wenig positiv gewe-
m sejn, Heifses und kaltes Silber gaben auch keii^e
merkbare Wirkung. Allein wenn Platin und Silber in
^ derselben Säure verglichen wurden, traten andere Er-
j scheinuttgen ein* Waren beide kalt, gab das Silber an
der ^ Seite, Fig. 9 (1915), eine positive Ablenkung von
' 4®; eine Bewegung des Platins an der B Seite ündert
. nichts hierin, sobald man aber daselbst Säure und Pia-
\ tin erhitzte, entstand ein sehr shirker Strom; die Nadel
I wich 30** ab, und das Silber war positiv. Bei Fortdauer
, der Erwärmung hielt die Wirkung au; beim Erkalten
, iitt Säure und des Platins ging sie aber anf ihren an«
, fänglichen Werth zAirück, Kein solcher Effect fand am *
Silber statt; denn wenn man diese Seite erhitzte, wurde
oe, statt negativ, noch positiver, doch blofs bis zu dem
^Gradc, dafs sie die Nadel 16 ' ablenkte. Eine Bewe-
gung des Platins (1919) erleichterte dann den lieber-
fiuig des Stroms, und die Ablenkung wuchs, allein eine
: iMtzwig der PlaLiü- Seite leistete weit mehr.
' 1924) Silber und Kupier iu verdünnter Schwelel-
' PoggcnaorfTi Aimal B<L LIU. 21
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322
8äore gaben eine sehr geringe Wirkung. Das Kup{ei
war poriÜT, etwa 1^ am Galvanometer; Bewegen des
Kupfers oder Silbers bcwiikle nichts; auch Erhitzen der
Kopfer-Seite war ohne Folge; alieiu .Erwärmen der Sil-
ber- Sdte maehte diefs Metall 20^* negativ. Beim Er-
kalten der Älbcr- Seite nahm diese Wirkung ab, und
dapn hatte sowohl Bewegen dies Silbers oder Kupfers
als auch ErwSrmen der Kupfer- Seite nur geringe Wir-
kung; allein Erhitzen der Silber -Seite machte diese wie
xavor negativ«
1925) Alles dieses löst «Ich in eine Wirkung fol-
gender Art auf. Wo zwei Metalle in einem solchen
Elektrolyt wie verdtlnnte Säure (vielleicht aueh in an-
dern) positiv und negativ gegen einander sind, inrJ
der Uebergang des Stroms, der sich zu bilden trachtet,
darch die Erhitzung des negativen Metalls an seinem Con-
lact mit dem Elektrolyt in dem Grade erleichtert, dals
er zuweilen zehn Mal stärker ist als er ohne dieselbe
seyn wflrde. Es ist nicht die Verschiebung der einbfil-
Icnden Flüssigkeit, denn eine Bewegung thut in diesen
' Fällen nichts; es ist keine chemische Action, denn der
Effect geschieht an derjenigen Elektrode, wo keine sol-
che Action thätig ist; es ist kein thermo-elektrisches Phä-
nomen der gewöhnlichen Art, weil es von einer Volta-
schen Relation abhängt, d. h. das Metall, welchdi den
Effect zeigen soll, mufs gegen das andere Metall in dem
Elektrolyt negativ seyn; so bewirkt heifses Silber gegeo
kaltes Silber nichts, wogegen es mit heifsem oder mit
kaltem Kupfer eine starke Wirkung giebt (1924), vnd
heifses Platin, welches vrirkongslos gegen kaltes PUtiB
ist, zeigt sich gegen heifses oder kalles Silber sehr wirk-
sam (1§24).
1926) Was auch die eigentliche (intimaie) Wir^
kung der Wdrme in diesen Fällen seyn mag, so ist ßi«
doch ohne Zweifel abhängig von dem Strom, der die
Kette zn dardilanfen strebt. Es ist wesentlich xa be-
üigiiizeci by LiOO^lc
323 I
merken, dafs die erhöhte Wirkung auf das Galvanome-
ter nicht herrührt von einer VersUrkimg der eleklroM«
lorachen Kraft, sondern nur von einer Forfnalinie des Hin-
dcrüiss CS für den Strom durch eine Erhöhung wahrschein-
lich der Entladung. Hr. De ia Hive beschrieb eine
Wiritung der Wärme euf den Durchgang des elektri-
schcu Stroms einer Keltc miltelst Platin Elektroden durch
verdünnte Säure. Erwäruinng der ncgritiven Platin-Elek-
trode erbdhte die Ablenkung der Gslvanooieter -Nadel
von 12° auf 30° oder 45°; während eine Erwärmung
der positiven Elektrode keine Veränderung be^virkt© *),
Bei Anwendung einer Yolta'schen Batterie (1630) bin icb
Dicht im Stande gewesen, diese Wirkungslosigkeit an der
positiven Elektrode zu beobachten; allein ich zweiüe nicht,
dab die gegenwärtigen Erscheinungen wesentlich dieset .
bea sind, wie die von jenem Physiker beschriebenen.
1927) Der Effekt stört häuiig bei den folgenden
Vmuchen, wo zmi Metalle, heifs und kalt, mit einan*
iler verglichen werden, und desto mekr als das negatire
Metall an Uuthätigkeit dem Charakter des Piatins oder
Rhodioms näher kommt. Beim Yergleicbe von kaltem
Kupfer mit beifsem Silber, Gold oder'Platin in verdünn* '
ter Salpetersäure z. B. strebt diese Wirkung dahin, das
Kupfer positiver zu machen als es sonst sejrn würde«
1928) Ort der Drahtende Es wird erfordert,
dafs (las Ende des Drahts an der heifsen Seite in der
erhitzten Flüssigkeit sey. Zwei Kupferdräbte brachte icb
ia verdflnote Sdiwefelkalium-LAsung (Fig. 10 Ta£ UIX
I die von C bis JD erhitzt wurde, während sie von O
m E kalt blieb. So lange die Enden beider Drähte
' in der kalten Flüssigkeit waren, wie in der Figur, zeigt«
j Galvanometer uuregelmafsigc, aber kleine Eevveguü-
' wobei der £ Draht positiv blieb. Herumführen-
der Drfthte, sobald sie nur so wie in der Figur gehalten
1) BibUoth. universelU, 1837, T. VII p, 388. (Ann. Bd. JUUüUi
- Terfkiche MCh Bd. JUUÜUX S. 109.)
21 •
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S24
wurden, macbte keineii üntereffti«dt «UeiQ behn Hih
ben des Drahts in so weit, dafs seia Ende in die
beitie Portioii mschen C «od D kam, wurde derselbe
positiv uud blieb es. Bei Senkung des Endes m den
kaiteo Tbeil trat der frühere Zustand wieder eiu; bei
abermaliger Hebung in dea heiCsen Theil wurde der Diaht
wiederum positiv. Dasselbe geschah mit zwei SilberdrSb-
ten in verdünnter Salpetersäure ; uud obwohl es sehr soo-
derbar scheinen mag, dafs der Strom mit VeriängerBBg
des schlechten Leiters stärker wird, so ist diefs doch unter
vorliegenden Umständen oft der Fall. Es leidet keioeii
Zweifel, dafa nicht derfenige Tbeil des Drahts, wekhsr
sidi in der hcifsen Flüssigkeit an der A Seite befindet,
allemal gleich oder nahe gleich positiv ist; allein zowei«
len gebt der von ihm enteogte Strom vollsttodig mitteht
des Drahts B durch die {^anze Kette, und ein ander Mal
circolirt er zum Theii oder ganz txk dem kalten Eode
des rignen Draltfs bIo& dardi die FlOasigkeit in dsr
Rühre A.
1929) Säi^m des Drahis. ^ Dafs dieis sorgfid-
tig geschehen mfiase, ist bereits erwfthnt (1^1); alleh
besonders nötbig ist es, dabei auf die Endflächen der
Drähte su aditea; denn wenn diese kreisranden Flächen^
welche in dem wirksamsten Tbeil der Kette liegen, ttiC '
dem bei früheren Versnchen auf ihn^ gebildeteu Kör-
per bekleidet bleiben, kann das experimentelle Aesiiltat :
oft sehr gestört oder selbst gaoz verfälscht werden.
1930) Sonach besteht die beste Art des Experiincn-
firens darin (1915), dafa man erstlich die Flüssigkeit io
dem Schenkel A oder B erhitzt (Fig. 10 Taf. III), dar- .
auf die Drähte, nachdem sie wohl gesäubert und ver- ^
kofipfk worden, beide anf einmal mntaocht, das £^ '
des heifsen Drahts in dem heifsen Theil der Flüssigkeit
verweilen läbt, beide Drähte in Bewegung eriiält, und
nun besondera die ersten Wirkungen beobachtet.
nimmt man die Drahte heraus, säubert sie wieder, ver-
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I
lauscht sie gc^en einan<!er, und wiederholt den Versuch,
«a QÜf hift mau aus uiehreo iiesuUateo einen eAtsidMidea-
4iii mi (^eollgettdw Sckluli neben kann.
1931) Zuvörderst wurde uuq DÖthig zu uotersucben,
eb EleiUroljte imd Metalle einen webrcn Tbeiaioitroni
meogeD, der die dardi die WUme hervorg^angeiien
elektro-cbemiscbeu Wirkuugeo stüreu ki>juie. Zu dem
Eade wurden Temcbiedeoe Conhanationeo vmt Metallen
uiid| nickt auf mm «nwvkenden Elekfririjrten nnteraocht^
lud dabei folgeude Resultate erhalten«
1932) Platin und eine sehr Jtoritf MtzkoUlösung
gabcu, als Resultat vieler Versuche, das heifse Ende po«
aiti? durch dcu Elektrolyten bin zum kalten. Die Gal-
fmometeraadel wicb 5° ah, wenn die Temperaturen an
den beiden lieiühiuugeu 6Ü-^ und 240" F. waren. Oold
uad dieselbe Lösung gaben ein ähnliches Resoltat; SiU
her und eine vMA% starke LOaung, von 1070 epee^ Ge*
wicht, gleich der bei den folgenden Versuchen (19 IS)
angewandten, giaben daa beüte Silber positiv; aliein die
AUenLong war kaum wabniehmbar, betraf; nieht mehr
als 1®. Eisen, in derseibeu Losung untersucht, gab
eiae cunatante- Ablenkung Tnn 50^ und mehr; doch war
kier auch eine ehemieche Aetion (1948).
1933) Ich wandte nun üsxe Schtpefeikalium-Lösu/ig
aa (1812)« ~ Wie edion geeagl, ist hmÜMS Pbtin in
ik negativ gegen das kalte (1921). Allein ich glaube
nicht, data die Wirkung eine themiu- elektrische war»
1b funer echwicheien liöanng gab Pailadinm. keine An-
zeige von Strom,
1934) Bei Anwendung verdünnter Salpetersäure, hc-
itebend aus einem Volum atarker Stare und fnnfiitg Vo-
lumen Wasser, ^nh das Platin keine sichere Anzeige,
^fttweil^ war daa heüae Metall äulaerat achwacb positiv
aad «nweilen eben so achwach negativ. Gold in dersel- .
beu Säui e gab ein kaum merkbares Resultat. Palladium
whieU sieh ma GohL
■
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32G
1935) Mit verdünnter Schwefelsäure^ b.cst^
1 Gvfth. Yitrioidl ond 80 Gmih. W«M»fV|i|
blofse WSnnewirkong weder Plati» wU fcWlfo
walirnehmbarpfi Strom au meinem Galvanom^^
1936) Saizsäure und Platio» wie vmlißß 4
tmi erwSnnt, ergaben das beifse Platin aalif
negativ ia starker Säure; ia verduuiiter Säiue ii
gen kein merklicher Strom«
1937 ) Starke Salpetersättre schien aoGuigB
dene Resultate zu geben. Platin, iii starker Salji
an einer der Berührungen erhitzt, wurda an dai
Ende beständig negativ durch den Elektrolyten!
kalten Ende, und die Ablenkung betrug 2^.
wendong einer gelben Säure war die Ableoka
und wenn eine stark orangenfarbene SSore «
wurde, wich die xsadcl 70" ab, das hciCse PI
negativ anzeigend. Diese Wirkung ist indefs h
tbermo- elektrische, sondern eine cigentbGmltch«
Gegenwart der salpetrigen Säure ('üts|>riiigen(l«
Sie verschwindet gänzlich, wenn eine verdüui
angewandt wird (1934), und die fibrigbleibende
zeigt, dals das lu iisc iMctali negativ ist gegen d
1938) Sonach scheint Aeizkalililsung die h
zu sejn, welche die wahrscheinlichste Anzeig
nem Thei iiiüslrom liefert. Demux h beträgt d
kung bei ihr nur 5'% obwohl die Lösung seh
trirt war und gut leitete (1819). War dieLfi
dünnt, Ton 1070 spcc. Gewicht, wie zuvor (]
betrug das üesultat nur 1°, und konnte daher
den bereits erwähnten verwechselt werden^
1939) Verdünnte Schwefelsäure (1935) u
tersäure (1934) gaben nur ia einigen Fällen,
dann nur zweifelhafte Anzeigen von einem thm
^ L.^ zeigte .sich, dals der Tlicrmostroin eines
Wismuth ' Paars nicht durch diese Losungen gehe
^(su^fHgak sie in diesen ond anderen Versucbeii (0
Digi'u^cü Ly Ci
i aogevMidet wariM. WeoD abo d«r Im» den Venodiea
I erbahene schwache Strom ein therwo- elektrischer ist, so
I in diese CoaUm^iaa von Plilia and Säure weit krüfti-
j ger ab ein Seebeci^sebes Antimon- Wismoth-Paar; und
doch ist er (liei eiogescbobener Säure) kaum wabrnelun*
bir an diesem empfindliclien Galvanometen Femer,< wenn
i ein Strom auftritt, ist im Allgemeinen das heifse Metall
negativ gegen das liaite» und es ist daher uumüglich diese
ftcanltate mit denen noch u beschreibenden u Terwedi-
sein, bei vvelcheii der Strom eiue euigegeugeäelz.lc ilich-
tuug hat.
UMO) In starker Selpetenlnre ist wiedemm das >
lifiifse Metall negativ,
1941) Wenn, nachdem ich ge^i^, dab die £r«
wirmuDg der Metalle in Sttnren oder Elektrolyten^ die
1 auf sie einmrken können^ beträchtliche Ströme erzeugt,
i[ eingewandt würde, dafis, obwohl die in Sänren nnthäti-
[ gen Metalle keine TbermostrOme erregen, es doch die
i chemisch wirkenden, wie Kupfer, Silber etc., vermöch-
t< trn, so antworte ich daraof, daüs dieCs eine reine, und
nedi dazu unseren thermo- elektrischen Kenntnissen wi- .
dersprechende Voraussetzung ist; denn unter den sfar-
: f«a Leitern, metalliseben wie m<shtmetaliischen (1867)^
' {;iebt es, glaube ich, keine, die fähig waren mit einigen
' Metallen Thermoströme zu erregen und mit andern nicht.
I Fttatt zeigen diese Metalle, Kupfer, Silber etc. nicht
immer Effecte, die für thermo -elektrische gehalteii oder
ausgegeben werden können; denn Silber in beiiser ver-
dOonter Salpetersäure ist kaom verschieden von Silber .
in derselben, aber kalten Säure (1950), und in anderen
tsUen wird daa heiCse Metall negativ sUU positiv (IStäS).
Fälle TOB £ineni Metail und Einem Elektrolyt, an Eiuijr
BerükruocsAteUe erhitftU
1942) Die Fälle, die ich hier anzufühl en liätte, sind _
2.U zahlreifib» aU da£s ick es ansfühilicb tbun ^^fMftter J
igitizeci by LiüO^lc
32S
ich will daher nur ein Paar beschreiben , ood die Übri-
gen mö^ichst kurz aufzählen*
1943) JS&m in perHSmämn SekmfMtMmtu — H«>
fses Eisen ist recht positiv gegen kaltes. Der negative
und kalte Draht bleibt ganz blank; aliein ▼on dem hei-
fsen sondert steh ein dooklea Snlfnret ab» weldiee sieh
bei Verbreitung durch die Ldsung entfärbt. Wird das
kalte Eisen heraosgenommen» abgewasehen und abge-
wischt, so bleibt das Handtuch rein; allein das erhM
gewesene, ähnlich behandelt, läfst auf dem Tuch ein
schwarzes Sulfuret sorück.
1944) Kupfer und dieselbe Lösung. — Bei enler
Eintauchung ist das beiüse Kupfer gut positiv gegen das
kalte; allein aus den bereits angeführten (1918) allgeineip
Den Ursachen, niuiint die Wirkim^ schnell ab.
1945 ) J(iinn und AetzkaUlosung. Ueifaea Zinn iil
stark und beständig positiv gegen kaltes.
1946) Eisen und er dünnte Schwefelsäure (1935).
HeKses Elsen ist beständig positiv gegen kaltes, 60^ uod
mehr. Eisen und perdOnnie SadpeiermtutB geben tta
noch auffallenderes Resultat.
Ich murs nun die Fälle blofs aufzählen, nkbt A
wenn sie weniger entscheidend wären als die bereits aa*
geführten, sondern um an Zeit zu sparen.
1947) Ferdüaniß Lösung von geltm SehmfiU^
Uumy bestehend aus einem Volum der starken LOüBl
(1812) und 18 Vol. Wasser. — Eisen, Silber and Ku-
pfer gaben mit dieser Lösung gute Resultate« Das häk»
Metali war positiv gegen das kalte.
1948) FercUinnie JeizAaläösung (1932). — Elses,
Kupfer, Zinn, Zink und Kadmium gaben in diesem tUk"
troljt auffallende Resultate. Das heifsc Metall war
mer positiv gegen das kalte. Bld gab die nämliche Wir-
kung ; doch machte das Galvanometer einen momeDtsatä
Ruck bei der ersten Eintau^buug, wie wenn dabei das
beifse Blei negativ geweseD wäre. Beim EImi frar
L)igiiizeci by LiüO^lC
390
noIhwMHUg ÜB EtUtMg ioiUwittiwit nad 4«» Ikfii
sich leicht die BSdang von Oxyd mobweiseD. Das Al-
kali wurde allmälig trüb; deon das anfangs gebildete
Osydid iMe aich» fja^ dattn Mob und neeh in Oxyd
Uber, stfzto sidi ab und wmkU die Flfissigkrit Mb tmd
gelb.
194») rerdOmig Sehmßfebäan (1S35). — Eiseo^
dm, Blei i»d Zink «eiglen iiT dieaem Elektrolyt» deCi
die Wärme das Veruiögen habe, durch Erhöhung der
dienischea AGfinitilt einen Strom tu erregen; denn die
beifse Seite mr alleinal poaitiF.
1950) Verdünnte Salpetersäure ist merkwürdig, in-
deae sie nur einen Fall darbietet» wo ein Metall heifs
und kalt einen außallendea Untenehied zeigt, ntalieb
das Eisen. Beim Silber, Kupfer und Zink ist das heifse
Ende im ersten Augenbliek positiv gegen das kalte, al*
lein nur in hltdist geringem Grade.
1951) Starke Salpetersäure, — Hcifses Eisen ist
poMliv gegen kaltes. Sowohl in der heiüsen als kalten
Saure befindet eich das Eisen in eeinein passiven Zustand
(1844. 2001).
1952) VerdUimie SaUsäure: 1 VoL starker Säure
und 39 Vol. Waseer. — Diese Sinre ist merkwiirdig
durch die vielen Fälle, welche sie darbietet, im Gegen-
satz zu der verdünnten Salpetersäure (1950), — Eisen,
Knpfer, Zinn, Blei, Zink und Kadminm gaben aiit ihr
wirksauie Kelten, in dciieu das heifse Metall positiv ge-
gen das kalte war. Alle Resultate waren in Bezug au|
Starke und Beständigkeit des eiseugten Stroms sehr auf-
fallend.
1953) Es gicbt mehre Falle, in denen das heifse
Metall nicht positiv, wie oben, sondern negalii^ wird.
Die Haoptnrsaehe davon habe ieb bereüa angel&hrt<19k8>.
So beobachtele mau, beim SchivefelkaUum und Zink^
*
Digitiiicü by Google
as»
M der mm EilitMwiNniig OffMe in dBe häSm wmi
kalte Lösung, eine Pause, d. h. die Galvanoineteruadel
hcmtgbt 9kik niAt auf WMial» wit io dftn früham Fil*
len. Späterhin entstand ein Strom, der allmälig zviiriMi
bis zn einer Ablenkung der Nadel von 70^ bis 80", wo-
bd das beifae Bf etail^ dorch den Elektrolyten bau, Mga*
tiv war gegen das kalte. Kadmium, in derselben lA^
MOgt g^b aach die anfängliche Paua«, und dann einea
Stron, dock einen aebr acbwacbeii» wobei das heiiia
Metall sehr negativ war. Blei, lieils, war negativ, deefc
nur aebr achwach* Zinn verhält aicb eben ao^ doch war
dir Sfron kaum wahinehflibar*
1954) Verdünnte Schwefehäiu — Bei Kupfer und
ZildL war aoCangs das heifae £nde positiv; allein bald
•Blsland ein anfikebrter Strom, doch von geringer StSiki*
ftadniium zeigte dieselbe Erscheinung, doch stärker
ld&5) Verdimni€ Saipetmümre. --^ BM gab anfang»
keinen Stroiio, alleiii bemaeb eolstaod einer, der alhnä*
lig zunahm, bis zu 20° uod mehr Ablenkung der Nadel,
wobei daa hei&e Metall oegaliT war. Kadomoi gab das-
selbe Resultat; anfangs schien das hefCse Metall sehr we-
nig negativ zu sejn, dann wurde es poskiv, und
Bahai der Strom wieder ab, fast gänaUok YeiachwiBdeiML
ltä6) In diasen Resnitaten Aet Wimewirkmig kaaa
ich nur die stärksten Beweise erblicken, dals der elek»
tHsche Strom in Volta'schea Ketten von der chemischeo
t¥irknng der diese Ketten xuaammcnaelKendtn
abhängt. Die Resultate stimmen vollkommen mit dem
bekannten Einflufa der Wärme , auf die chemiache Actiau
Gberein. Andererseits sehe ich nicht ein, wie die Con-
tacttbeorie sie erklären könne {tcike cognizwice ofth^f'^)^
es isejr diann sie maebe neue VoraasseUongen m daacJ^
aus weMm sie bereits besieht (1674). Wie cB^'V-
mag sie die kräftigen Wirkungen des Eisens in Scb^^'
L^iy u^Lü Ly Google
sn
4
UbÜMi, AetikftR oder Ttrdllniit«r Stlpetmanre zu er»
ktäreo, oder die von Zion iu Kali oder Schwefelsäure;
ofcr Y«m Eken» Kupfer, Zinn a« w« in Saksiure, oder
ibfriuMipt trgMKl' eine der angerobrlen WirkoDgen? Defa
»e nicht vou einem Thermo -Cootact herrühren, ist be-
niu darch die Reeultate mit nnthitigen Metallen geteigl
(H3L 1941); ond dieeen iLdnnen noch die Ton tliitf-
geo Metallen, Silber und Kupfer in verdünnter Salpeter-
fllare, hinzagefügt werden, denn Wärme meugt in die^
MD Fitten liauni einen merlilicben Effect. Mir adieint; ^
dais keine audere Ursache als chemische Kraft ( eine sehr
hiDreicbende) übrig bleibe oder zu ihrer Erklärong nO*
tUg sey.
1957) Wörde gesagt: nach der Theorie von chemi-
lehef Erregung bewiesen die Versuche entweder zu viel
oder nicht genug; ea nUfate Wftrme die nSntlcbe Wk-
knng geben bei allen Metallen, die von den angewand-
ten Elektrolyten angegriffen werden: so erwiedere icb^
«hfa dief» nickt daraus hervorgehe. Die Stärke und an-
dere Umstände der fhcLiiisrhen Affinität verändern sich
fast bis in's Unendliche mit den Körpern, und die hin«
ngefilgte Wiriiung der Wime auf die cheniadie Affi«
Dität mufs notb wendig iheilnehmen an diesen Verände-
rungen. Die chemische Aclion geschieht oft, ohne dals
eiü Strom erzeugt wird» und wohl bekannt ist, daCs In
fest jeder Volta'scheu Kette die chcmisclie Kraft als zer-
fallt angeseben werden muCs in eine, die örtlich ist, und
iB «foe andere, die Strom ist (1190). Nun nnterstiltit
WSrme die örtliche Wirkung sehr, nntl zuweilen ohne dafs
(läbel die iiUensiUU der chemischen Vei wandtscbaft sehr
^hökt au werden scheint; während wir in anderen Fäl-
len aas den chemischen Erscheinungen gewifs sind, dafs
sie auf die Intensität der Kraft einwirkt. Der elek-
InMhe Strom wird fedoch nicht durch den Betrag der
stattfindenden Wirkung bestimmt, sondern durch die In-
Iwität der betreffenden Affinitäten« Und so können
I ' Digitiiicü by Google
S83
bidU FiUe fiabikkl werdta, wo dM Metall, wdck«
den schwächeren Betrag von Wirkuiif: ausübt, defsun-
§eacbtct das po«Uiv« M^U ia der YoUa*£cbeB Kelt^ isL
So v«rliilt €• rieh mit Kupfer in verdÜDiiter Salpeter
säure, verbunden mit Ku|>fer iu starker Säure (1975),
<»4er Emen oder Silber io derselbea schwacbeu Säiift
gegen Kupfer in der starken Sfture (1966). Viele der
Fälle» wo die heifse Seite zuletzt negativ wird, wie bei
Zink in Terddnnter SehwefeikaUum- Lörnng (1953) oder
Kadmiom ond Blei in verdünnter Salpeteredore (1955),
sind von dieser Art; und dennocb sind die Umstände
Qttd Reeoltate in YoUer Uebereittatimaong mit der cbe-
mischen Theorie von der Volta'sehen Erregung (1916).
1958) Die zwischen Strüuien gemachte Unterschei-
"dan^ geg^det auf denjenigen Intensitäta-Unterachie^der
berrßhrt von dem Kraft-Unterschied der chemischen Aetieii^ :
die ihre (der Ströme) erregende Ursache ist, ist, glaube |
lAt eine nothwendige Folge der cbenueclieii Theorie, oad |
ich bekannte mich schon i. J. 1834 zu dieser Meioiiug ') j
(891. 908. 916. 9ä8> De la Aive hat ein solches -
Princip u J. 1836 noch genauer ausgesprochen ^ )t ^ {
dem er sagt, dafs die Intensität der Ströme genau pro-
portional aey den Verwandtschaftsgrade stwischcn dea
Theilchen, deren Vereinigung oder Trennung die&triliiM
erzeugt.
1959) Ich halte die Fra|^ tiber den Ursproag
Kraft in der VoUa'adien Batterie fflr reicUicb enl^liii- |
den durch die experimenteilen Resultate, welche fiidil
inil der Wärmefrirkung maammenhtogm (1824 etc. 1878
etc.). Ich«» betrachte femer die mit der Warme erhalte-
neu Resultate als strenge Bestätigungen der cbemiscben |
Theoriei und die vielen Fragen« welche in Besag auf j
die erhaltenen mannigfaltigen Resultate entspringea, :
gen mir die Wichtigkeit der Volta'schen Kelte 2ur ^
1) P/ii/asup/i. Transaci, 18*34» />. 428. (Ann. Bd. XXXV 5^ !•) \
2) Ann. de ciiuiue, 1836» LXL n. 44. !
V I
t
m
imcftnig der iKator iiiicl der Principe der dhemisdieii
Adioil (1967). Diese Wahrheit hat bereits eine selir
auffailende Erläuterung erhalten durch die tod De la
ftWe niktelat des Galvaoometers gemachten Unter8iichtiii>^
^en, 80 i^ie durch die Forschungen meines Freundes, des
\^roL Daniell, über die wahre Natur saurer und aude-
m tusammeDgesettter Eiektroljte ' )«
FftUe von zwei Metallen und Einem Elektrolyt^ mit Er-
iiitzung einer Bcrühruugssielle.
IMO) Da WSme so anflailende Resvhate mit Drttb*
(en von Einem Metalle lieferte, so hielt ich es för wahr-
sdieinlich, dals sie auch im Stande sejrii würde, in eiul**
gen Fsiien die gegenseitige Beziehung zweier Metalle al^
zuaiideiu und selbst umzukehren. Bei Bildung von Ket-
, teu mit zwei Metallen und EUktroljten fand ich als sol-
che Falle folgende.
1961) In SchwefelkaUum^ Lösung ist lieifscs Zinn
I recht positiv gegen kaltes Silber, kaltes Zinn aber sehr
: sdiwach poeitiv, gegen beifees Silber^ das hiebei rasch
anläuft.
1962) In Aeizhalilösung ist kaltes Zinn stark posi-
tiv gegen heifses Blei» allein beiises Zinn ist noch posi-
i tiw ^eueti kaltes Blei. Auch kaltes Kadmium ist posi-
tiv gegen beiises Blei, allein heifses Kadmium ist weit
issitiver gegen kaltes Blei. In diesen Fällen ruft die
. Mirale zwar grofse Verschiedenheiten hervor, allein die
Metalle behalten nach ihre Ordnung.
Id6ä) In i^üMter SehiPit/elsäure ist beiises Eisen
po$Uw gegen kaltes Zinn, allein heifses Zinn ist
mch positiver gegen kaltes Eisen. Heifses Eisen ist et-
was poflUiv gegen kaltes Blei, und beiises Blei ist sehr
Hotiv gegen kaltes Eisen. Dieb sind Falle von wirkli-
<^lier Utnkehruug der Ordnung. Ziuu und Blei lassen
iltfe SteUoBg genau in derselben Weise omkehren*
1) ÄÄ Tramact, 1839, p. 97.
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334
Eisen, so wie Blei und Eisen ihre &ellong ebenfalls um«
kebren, indem das heimse Metall immer positiv gegen das
ander« ist* Wenn das Eisen in den wannen Sehenkd
(1930) getaacht ifvird, und die Säure darin ist nur mäfsig
erwärmt, so scheint es aniaugs, als wolle das Zinn daa
Eisen fiberwftltigra: so Bcl|0n* kOnnepi die Krfifte an \^
der Seite nacli Belieben entweder auF^euo^en oder über-
wiegend gemacht werden« Blei ist in lieiden Fällen po-
sitiv gegen Zinn, doch warm weit mehr ab kalt.
1965) Diese Resultate zeigen niedlich, dafs mau durrh
Ab&ndemng der chemischen VerwandtschaUen zweier Me-
telle, in vielen Füllen ein jedes naeh Belieben poaüiv
machen kann; obwohl die gegenseitige Berührung dieser
Metalle (§eset«t eie sey eine elektromotoriscbe Unsache)
gämzikh mgeänderi blmÜ. Sie «eigen, dafis die Wir-
kung der Wärme die natürlichen Unterschiede der Me-
talle omkehren oder ventirken kann, je naebdeni sie ent-
gegengesetzte oder gleiche Bichtung mit den natfirliebeo
chemischen Kräften hat, und so liefert sie eine feruere
BeatAtigung in der schon angeführten Masse von
weisen. ,
1966) Es giebt hier, wie bei Drähten aus Einem
Metalle, einige Fälle, wo die Wärme das Metall negati-
ver macht als es in dw Kälte sejn wOrde. Sie finden
sich hauptsächlich beim Schwefelkalium. So ist bei Zink
nnd Kadmium oder Zink und Zinn das kältere Metall
das positive. Bei Blei nnd Zinn ist das belfse Zinn etwas
positiv, das kalte Zinn sehr positiv. Bei Blei und Zink
ist das beilie Zink ein wenig positiv, das kalte Ziuk
vM positiver. Bei Silber nnd Blei ist das bdbe Silber
etwas positiv gegen das Blei, das kalte Silber stärker
und recht positiv. In diesen Fällen* geht deoi Strom eia
Moment der Ruhe voraus (1953), während welcher di«
i^iy u^Lü Ly Google
J
335
chemische Aciion an dem heifseu Metall die Wirksam-
keit des Eleklrolyteo zu demselbeo mehr achwftcht ab
an dem kallen Metall, und epftterhiD zeigt das letztere
1967) Bevor ich diese Beobachtim§ea üher die Wir«
bnigeii der Wllnoie scbliefoe» irill ich, wegen des wahr^
scbeiDÜchen Nutzens der Volta'ßchen Kette zur Erfor-
schaog der ioneren Natur der chemiscben Verfvaiidtschalt
(1959 ), ein Resultat beschreiben, welches, wenn es sich
bestätigt, zu sehr wichtigen Untersuchungeo führeo kauu.
Zian und Blei wurden Terknfipft und in kalle verdttnnUi
Schwefelsiure getaucht: das Zinn war ein wenig p^süir.
Nim erhitzte ich dieselbe ääure uud stellte Ziuu uu4
Blei, nachdem sie ToUkommen gesiuberl worden» wie*
der hinein; fetzt war das Mei ein wenig positiv gegen
das Zinn. Ein Temperatur- Unterschied, der nicht auf
den einen Contact beschränkt war (da beide elekirnlyti«
Bche Contacte immer dieselbe Temperatur besafsen), be*
wirkte also einen Unierscbied in der Bezi^ung dieser
Metalle in einander. Zinn und Eisen in verdilnnter
Schwefelsäure schienen ein ähnliches Resultat zu ^ebcu,
d. h. in der kalten Säure war das Zinn immer positiv, .
I in der heiisen dagegen das Eisen zuweilen positiv. Frei«
lieh waren die Wirkungen mir schwach, und ich hatte
laicht Zeit weiter in die Untersuchungen einzugehen»
1968) Man wird mir glauben, idafs die Vorsichts-
mafsregeln des sor^faüigen Säubcnis der -Drähte, der
Stellung ihrer Enden, der gleichzeitigen Eintauchun|^ des
Beacbtens der ersten Wirkung u* s« w« allemal beamtet
seine Ueberlegenheit«
wurden*
(Fortfettnne nithtitn H«fL)
836
XIL l/eÄ^ Jie Bemerkungen des Hm. Becqut-
rel in Betrej[f meiner i^ergleichenden Messung
der }Virkung einer Kupfer^ Zink^ und eum
* » Platin- Zink "KeUe; von H, Jacobi
t. . . .
B der SitnHig ti» IS. JaiL vorigeo' Jahres 6bergab idi
der Acndeiine eine NoLiz über die vergleicheude Messung
der Wirkung einer Kupfer-Zink- und eiaer Platia-Ziuk-
Kette Diese Ml>tiz iuit Hro. Becqnerel YrnDl»
sung gegeben, sich in der Sitzung der Pariser Acadenue!
vom 4. Jan. d. J. folgeadermaiCsea aueziuibückeD:
»Nach dieser Folgemog kOmite man glauben, U
überhaupt in den Säuleu das Platin in der Durchlassunj
der Eiektricität {pour iransmeitre uiie plus grande (fuai^
tkä delectnaiä) eine grofse Ueberiegenheit Über das Rn*
pfcr besitze. Alleiu diese Ueberiegenheit der Effecte
rührt io dem gegenwärtigen Falic nur too einem Uib-
sfande, von dem Hr* Jacobi nicht spricht, der indeb
einen grofseo Eiuflufs auf die Wirkung der Säule aos-
übt, eine Wirkung, welche die Experimentatoren uiwei-
len Ternachlässigen*«
Hr. Becquerel leitet diese Ueberiegenheit ti r
Effecte davon ab, dafs die Einwirkung der couceutrir-.
ten SalpetersJInre auf das gesäuerte Wasser einen elek-
trischen Strom hervorbringe, weit beträchtlicher als der,
welcher aus der Lösung des schwefelsauren Kupferoxj(i& |
auf dasselbe gesäuerte Wasser entsteht '
Hr. Becquerel fügt hinzu: '>Icii habe geglaubt,
diese,
1) yei>^ Amial» Ba.L S^MO. P.
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dMt^ fibffigeM. Hiebt mimii BanürfciAigflQiiiiMbtti u müs-
sen, damit nicht die Experimcntaiorea zu einem Irrthuin
übet die Ursache der you Ura. Ja coli i erhalttMa £(ioote
Nach dieser Aeufserunf; sollte man glauben, meine
Notiz enthalte ein so arges VersebeOp dah Ur. Beeq«e.
rel aicli «enlMliii^ aah, dsBaelbe » btricbtigen. Da die
Eerecfmun^ meiner Versuche nach der Formel de« Hiii.
Ohm gemacht is^ so aprichl aiob du lUmUtat klar genttg
über die Umche der Effeete am; allein %vk dieser For-
mel glaubte ich noch den Ausdruck für den Alaximum^
£ffecl hinzufügeo sn mOaseo, w«il 'hnni gerade diorto
kmimA bkher nicht In Rantonn^ gezogen hat, und er
uns in den Stand setzt, verschiedeoc Volui scha Cotnbioa-
tioMQ auf eine fenaoe Weise ra iFergleichen« Ich er-
greife mit Vergnügen diese Gelegenheit, um mich über
die Theorie jdes Hrn. Ohm auszusprechen; ich f^aohe
sie als einen der ausgezeichnelslen Forfschritle dieses
Theils der Physik belrachlcn zu müssen. Sie vereint
unter einen einzigen Gesicbts{M]nkt eine grofse Masse Yon
TiMrtsachett; sie erklärt alle auf die Stirke des Volta''-
scben Stroms beziif^lichen Erscheinungen vollkommen;
endlich ist sie durch die ausg^zeicbneisien Phj^tker be^
atStlgt und erweitert worden. Das Okm'siAe ivesetx,
seit dreizehn Jahren in Deutschland bekannt, beginnt ge-
genwärtig sich in England ansanbreiten , nnd wird, idi
heRe es, dm eifrigen Experinmtatoren dieses Landes
eine neue Richtung geben. In Frankreich ist dasselbe
GesetXy sehn Jahre nach' seiner VefdffentUebnng, fth^ eine
neue Entdeckung ausgegeben und als salche anfgenom«
■en worden.
Da idi für den gegenwärtigen Fall nickt weifi, wie
dK chemische Reaction, von welcher Hr. Recquerel
spricht, der Kechnun^ zu unterwerfen sey, so habe ich
snch beprtlgt, geniiis den Beoliacbtnngen, die Ueberlegen-
heit der Grov eschen Säule davon herzuleiten:
aas
1) dds/hlr gleidben Qnefsdaltl» der WMentmd
in dieser Säule sich zu dem ia der Kupfer -Ziak- Säule
T«rliftH 19h %4 uk 16Mf mi '
2) dafe anter den besagten Umfitteden iae elekiRh
motorische Kraft des Platin -Zioks zu der des Kupfer-
Zinks wie 28000 au 14610 ist.
' Die fOr das WidersfandsverhSltnifs ^efondenen Zah-
len haben nichts Ungewöhnliches; denn man weifs seit
langer Zeit, dats die ooncentrirte Salpetersäure xa den
besseren Leitern gehört, und dafe im AUgcmeineD ^
üebergangswiderstand gering ist, wenn die Meiaile
Sterke SiCR«B tanehen.
Was die elektromotorische Kraft betrifft, die haupt-
sächlich von dem Contact der beiden Metalle erzeugt
wird, so tritt tu ihr ohne Zweifel, nm Theil, die Knb,
welche aus dem Contart der beiden Flüssigkeiten, oder,
wenn man. will» aus der g^enseiügen chemischen Re-
action entspringt. Das Daseyn eines solchen Eßects iat
lange geläugnet worden, und erst neuere Versuche bi*
ben ihn Über Zweifel erhoben* Allein das ist es nicbt,
was ün Becqnerel in Auge «u haben scheint;
wir werden sehen, dafs dieser letztere Effect so uobfr
trttdillich ist, dafs man die Udberlegenbeit des PiatiA-
Zinke eher jeder anderen als dieser Ursache coschrsibcs
könnte. Die entgegengesetzte Meinung des Hrn. Becqu»-
rel scheint sich auf die Ton ihm entdeckte und nach Uub
benannte S«oIe stfitxen. Diese SSole besteht beksaal-
. lieh aus zwei Platinstreifen, von welchen der eine io cou-
centrirte Salpetersäure und der ^andere in AetxkalitMAi
taucht Hier haben wir zwei
und die Umstände sind am günstigsten för die ciicmiscbe
Reaction, welche ohne Zwdfei awischen Salpetersäure mi
Alkali weit starker ist als zwischen derselben Säure ■ä' ,
verdünnter Schwefelsäure. Defsungeachtet hat Hr. Fecb-
jier durch sehr sorgfältige,, ohne Vorurtheii, und mit ^
1er der seine Arbeiten charaktcrisirendcn
keit und Strenge unteruoaunene Yersucbe gezeigfi ^
Lxiyai^Lü Ly Google
I
93B
fvcDD MM Jte C BniiiMttraft ämir SMid» ihm Axt iunk
die Zahl 8,644 ausdrückt, der aus der Rcactioii der Säure
auf das Alkali entBpriogeDde Theil dieser Kraft nur 0^140
atoniigenipreinSeehaugrttlbet^ JUiefii ZaUenreiw
haltnifs ist zweifelsohne un^iinsti^ ?^cnug für die Annahme
Tttn Unk fiecqutrel'a ErUäniüg» und es wird eauoch
ndir« wenn nan dea ^cgenwftrtigea Fall «aorsacbt» wo-
das in Alkali getauchte Platin durch Zink, getaucht in
gesäuertes Walser, ersetzt ist. Eis ist zu wüoachei^ liafii
Hr. Feeboer, waldier UaboDg io diesen Vennebett md
<lie erforderiichea Apparate besitzt^ diese Lücke ausfüUea
nfite»
Bdni gegenwSrtigen ZaaCMdb noierer KeDiitnbie
scbeiot es uiir nicht annehmbar, dafs die cbemiscbe ActioA-
dia aUeiiuge QueUe der Volu'acben Eracbeimmg aey.
Odsimgeaditet spielt aie dabei um grabe Rolle, nnd
ich wage hier einige wohl envieseae Tbatoachen aufm-
Udleiii die mir m erkUbrm scbäoiiij worin aie beatebt^
1) Ein Volta^scber Strom kMn mt existiren dnrdi
deo CoDtact belerogener AletaUe» oder, fiberbaupt» bete-
isieaer Sobatanxeo,
' 2) Bleibt man stehen bei Metallen, welche die ent-
legensten Wirkungen geben, so kann man sag/so« dala
kooiogeiie Metalle nur aolcbe aiod» die, in eine aribo
FIfissigkeit getaucht, keinen Volta*6chen Strom erzeugen.
' Ei ist also keine Homogenität vorbanden, wenn ein
' CBpfiadlidiea GalTanometer einen Strom anzeigt
3) Die Metalle werden durch die geringste VerSn-
^ deruQg ihrer Oberfläche heterogen* üiese Veränderung
I medianiscb se jn , kann erseogt werden dnreb che»
ttischc Actionen Ton solcher Schwäche, dafs sie sich den
Reagenzien des Chemikers cnlzieben; endlich kann sie
^ durch diejenigen Krifte beryorgeriifen werden, die
Hr. Bcrzelius katalytische nennt. Das Galvanometer,
ein Qoeodlicb empfindlichea Reagenz, giebt von jeder
22»
sind alle homogenen Metalle, sobald sie in verschiedene
Fiitö8igkeit€ii tauchen, nicht Bielur als die nifiniücben n
ht tr adi te a« Das Platini^ welcliM tieh in Salpttünian
befindet^ ist rücksichllich seiner Voltaschen Zustände,
ein anderes Metall als das Platin» welches in AikaÜ taucht.
Diese» mC irgend eine Weise und oft in nnendlich Im-
xer Zeit eintretende Oberflächenveranderung wirkt bald
verstärkend oder erhöhend i bald schwächend oder gaaz
▼«mk^teod anf das natfiriiebe elektromotorisdie Verbal-
ten der Metalle. Der durch den Contact erzeugte Strom
ist für gewöhnlich, vielleicht nothwendig» von einer ekk-
tf^.cheiDiscb« Z«r8atatitt|; blegleifet, deren Prodocfe ei*
neu bestimmten Einflufs ausüben auf die Oberfläche der
MetaUft, an denen sie' sich entwiekelo. Dieser Eioiliits^
sage ich, bat fmnier-^s Streben, die elektroBMiCensdie
Differenz der Metalle zu auuulliren oder compeosireü,
den Strom m schwioheD nnd die Volta'seke Actioa ss
n vemtcbten, wenn man die Sänle sieb selbst UlierUIst
In den Zellensäulen, dieser bewundernswürdigen Ent*
deeknng der neueren Zeit, hat man es In aeiner Msck
den Strom auf constante Kraft zu erhalten, indem fluaoi
die Entwicklung schädlicher Substanzen verhindert; bei
den bisher bekannten gewöhnlichen Säulen mit EHwf
Flüssigkeit bat man nicht das Mittel dazu.
4) im Allgemeinen findet man wohl eine gewisse
Beziehung zwischen der Leitnngsfähigkeif der Flfissigkd»!
ten und ihrer chemischen Beschaffenheit; allein bis ]M
bat man die Vorstellungen darüber noch nicht fixireu
können.
5) Aus vielen Thatsachen scheint hervorzugehen,
die chemische Action den Uebergangawiderstand venoii^
dart I
Aus dieser Aufstellung ersieht man, wie wicf^tii:
Einflnb ist, den die ehemische Action anf die Erscbei I
nungen des Volta'schen Stromes ausfibt Allein
9
m
' che, und in den meisten FSllen wird man durch die
Tbatsacheii gezwungen zu sagen, dafs der Yolta'scbe
Strom da ist, nicht ^eä, sondern obschon eine diemi-
sche Wirkung stattfindet In der gesdblossenen SSnle
geschehen die eiektrolytiscbeu» thermischen und elektro-
■ttgaetiscbea WirkuDgeo xn gleicber Zeit, mit gleicben
Becfat und .in .gleichem Verhftltiiifs. Gelingt es dfBreiqat
diese so verscbiedeueu Wirkungen durch die DäiDlichen
Einheiten aiiszadrücken, so wird man vielleifibt -^ndeiv
«hfs die dorch den Contact erxeugte und unterhaltene
Kraft eine eben 80 constante Gröfse ist als die leben-
d%e KraU eiaea in Bewegpuig begriffeaep &pitsa^ von
«ataneUen PuifilUes. Ea wfirde sich alsdann nur darum
handeln, diese Verschiedenen Aeufserungen des Stroms
80 viel wie möglich in Nutzeffect zu Terwandaln^ eben
so wie man sich in der Maschinenkunst bemüht, denje-
nigeu Theil der lebeiuiigeü Kraft, der in der üeberwin-
dang voa^ Widerständen oder in , Erzeugung vofl|^
dem Mntzeffect fremdartigen Effecten aufgeht, mdgÜdiat
zu verringern. -
Ich nehme mir noch die Freiheit der Academie die
(bigenden noch in meinem Tagebuche anfgezdcbnetan
Versuche vorzulegen, die eine Forlsetzung der in mei-
ner früheren JKotiz angeführten bilden, . Nachdem ich jene
Versuche Tollendet, blieben die angewandten Säuleft ge^
laden, aber geöffnet, noch 14 Sluüden stehen. Darauf
wiederholte ich die Messungen, und fand folgende Zahlen:
Widerstand des Kraft der Kupfer- Kraft der Platuf-
Ich muis bemerken, dai^die Scbwankungen der Kraft
mir nichl erlaubten^ dia Meesungan mh gröberer Schärf^
za machen.
Schiaiibaidrabts.
Zink- Kette.
385
92
Zink-Kcue.
.93.1
13^3
595
133.
Digiii^
I
342
Die HecbDuag tudi d«ti bekaBateo Formela ergpdit:
Kupfer- Zink. PUtm - Zink.
EiekUromototisdie Kraft 13552 23515
Widerstaad 12,1 33.9.
Die Kupfer-Zink-Kette hielt 36 Quadratzoll an Ober-
fläche, die Platin -Zink -Kette, nur 2,5. Daraus fo^t,
dab der Widerstand, der bekaootUch im Qm^kebtea
VerbüIfDifs der QuerschaiUe steht» ftir eine Platinfl^Jus
von 36 QoidratzoU nur
83,9X2,5
36
•ejn würde» Drückt man dordi s, die 6e8ammloil€^
flldie dner Knpfer- and einer Platin^ule^ M wie dordi
z und z* die dem Maximum -Effect eotsprecheode Anzahl
Ton Platten ans, so liat man:
s'sss.OfifJ
«'=«.0,6
was sehr wenig Ton den früher erhaltenen Zahlen ah*
wdcht*
Um diese. Resultate zum Theil zu bestätigen, bil-
dete idi ans diesen beiden Kelten eine Säule, in der
"Weise, dafs die Ströme den Schraubendraht, dessen Wi-
derstand =23,1 war, in entgegengesetzten lücbtuogeii
durchliefen, also nach folgender Anordnung:
Schrftvbeiidrafatt
Die Kraft dieser Combination war zu Gunsten des
Platins 0,1335 6rm. Maeh^ man die Rechnong, so er-
hält man:
22515—13552
28,1+12,1+^""
was um 0^,0048 von der Beobachtung abweicht.
Hierauf bildete ich die folgende Combinatkm :
4
Digitized b*'
MS
SchrauUciuiralit
WO swei Eopfer-Zink-KetIeD ^egen eine Phtin-Zuik*
Kette wirkten.
Hier war der Strom enlgegeogesetzt und xn Gunsten
der beideii Ketten« Ich hatte die elektnmiotorische Kraft
der Den hiQzugefü<;ten Kette nicht gemessen, und über-
dieb waren die Schwankungen der Kraft dermaben hilufigp
Alfa keine genaue Messung möglich war« dennoch er-
fafste ich einen Moment, welcher mir O«%043 als Maafs
dieses Stromes gab. in der Voraussetzung» dafs die bei«
dsn Kopfer^Zink-Ketten gleicb waren» wQide man durdi
Rechnung erhalten:
2.13552-^22515 _^
28,1+2.12,14-38^ • '
was ein wenig von der Beobachtung abweicht. Nichts
desto weniger beweist dieser Versuch, dafs, gemSfs den
erhaltenen Zahlen, die Ueberlegenhett des Piatin •Zinks
nicht grofs geuug ist, um dem Strom zweier Kupfer-Zink-
Ketten das Gleichgewicht zu halten. Die VergröEserung
der Platinfliche wQrde hier nichts machen , da sie blofs
den Werth des Nenners verändern würde; das Zeichen
des ZäUers würden sie nicht afficiren.
Zusatz vom Herausgeber«
Wiewohl die Grundlosigkeit der Behauptung des
Bro. Bec(£uerel durch deu geehrten Hrn. Verfasser der
vorstehenden Notiz genügend dargelhaa ist, so dürfte es
doch nicht unwillkommen seyn, aus meinen ErfahrungeUi
noch einen directen Beleg dazu beigebracht zu sehen.
Als ich in einer Gr ove 'sehen Kette, deren Flüs- .
«giLeiten aus concentrirter» mit 4 Gwth. Wasder verdfinntw
«
Digiti^^Lu Ly Google
I
•44
ScbwefebXQre und raoflimidnr SalpttmdNm bettaodefi» 4»
Zink in der ersten Sfiar# Airab eioe Plaitnplatte ersetzte,
sank die latenBität des Stroms auf ein solches MiDimuui
herab, dafs es^ bei der gerittgett UrabUlliige, die io 4er
Sinusbmsole aaf die Maf^efiiadel wirkte, Di^ md^^licii
- war, eioe Messung der elekLromQtorisdieii Kraft uud des
Widerstaades TonuiidiiDeiL Ick kans nar sagen, dafe
bei 2| Quadratxoll eiogelancht^r Platteogröbe, 0J5 Zoll
Abstand der Platten und einer Drahtlänge in der Bus-
sole, gleick 7,27 ZpU Neusilber vm 0,16« Lio. Darch-
raesser, die StromslSrk^ tod Platin- Zink fast ISOO Mal
stärker war als die von Pialiu- fiatin. Wenn auch ein
entgegengesetztes Resultat noch keinen^Beweis für die Eint-
stehong des Stroms ans chemischer Reaction beider SSo-
ren au[ eiuauder abgeben würde, so iiKichl doch sicher
die Geringtegigkeit der beobachteten Wirkoog eine sol-
che Entstebong höchst 'anwahrscheinlich. 1
üebrigens scheint iiär die Ursache der i^rofsen Strom* 1
stärke der Grove'scben Kette noch nicht ganz aofgc> !
Um m seyo* Msn kann sie nicht alleui davon ablel- {
ten, dafs etwa durch die Salpetersäure die sogenannte
Polarisation vollständig aufgebobeu sej; denn dasselbe i
mtltste, unseren jetzigen Ansichten zafolge, anch der Fall
sejn, vveuu man diese Säure durch eine Lösiicg vou
Chlorplatin ersetzt, da liiebei die negative Platiuplatle
fortwährend mit niedergeschlagenen Piatin bekleidet nnd
also uuausgesetit mit einer neuen Oberfläche versehcij
wird. Chlorplatin-Lösun^, statt rauchender Salpetersäure
genommen, giebt aber, wie ich mich tlberzeagtbabe^ nor
etwa zwei Drittel der elektromotorischen Kraft, die mau,
unter sonst gleichen Umstanden, mit jener Säure bekommt.
Die dektromotoriscbe Kraft von Zink*Pletin in Schwe-
felsäure-Chlorplatin ist sogar geringer als die von Zink«
. Silber in Schwefelsäure- Sil berlösung.
Ich hoffe diese und ähnliche Erfahmngen nächstens
aosffihflich veröffentlichen zu können. Einstweilen e^
Digiti<::cü by Google
m
fambiB icb Hilf iiodfe' A6 BcMMfttili^, ^jiifli Idi Iii' S€li^rff
des VeihältDtsses der elektromotorischen Kräfte der Gf
veMien und der Daniell'scheD Kette so limUch «H^
selbes Werthe gefunden babe, wie der Hr. VerfiiMer vor«
stehender Notiz , dafs indefs diese Werthe» wie es audi
leicht voransznsehen ist, etwas verschieden ausfallen, )e
nach der Concentration der angewandten Staren. Ab
Beispiel gebe ich die elektromotorischen Kräfte von Zink-
Piaiin für folgende Combioationea von Flüssigkeiten:
Conc, Schwefels. '^-A Gw. Wasser j| rauchende Salpetersäure 28,760
Conc. Schwelcls. "r|-4 Gw. "Wasser j| Salpeters, v. 1,33 sp. Gw. 26,614
CoDc Schwefels. +12 Gw. Wasser || Salpeters, v. 1^ 25,4^
Conc. Sdiwdcl«. +i Gw. Wassel jj SalpelttM^Y. 1,19 24,732
Gone Schwefels. +12 Gny. Wasser || Salpeters, v. 1,19 23,994
Sdpden. T. 1,19 Gw. Wmwt j) Salpelm t. 1^ ^6,230
SdttSore 1,3 +2 Gw. -WasMr )
Mpdoi. 1^ Mjm
KKbddSsnBf, seAdste j Sal|Mim.W. 1^ [ 36#I«
Zink- Kupfer gab in: *
Conc ScLwefels. -}-4 W^asser || Kupfervitnollös. gesäti. 15,868
Conc. Schwefels. Wasser |] Kuprervitriollos. gesätt. 14,776
Conc. Schwefels. -f~ 12 Wasser |1 Kupfcrvitriollös. gesStt. 14,384
CoBc Schwe&la. +1% Wasser U Salpete». Kupleraijd 14,709
Die Mcssiiü^eti , aus welcheo diese Zahlen hervor-
giogeD, wurden an der Sinusbussoie mit aller Sorgfall
{Micbt Dennoch gebe ich sie nur als vorliafige &e*
toltate, da es mir, zu verechiedenen Zeiten, bei mehr«
inaliger Bildung der genannten Ketten, aus übrigens glei*
dien Materialien, wohl zuweilen, aber nicht imner fgBt^
^At ist, ganz dieselben Werthe m erhalten. Ich werie
mich späterbin hierüber noch ausführlicher verbreiten«
Nor das mOchte icb hier noch erwfthneo, dafs icb In den
Widerirtinden beider Ketten, der Grove'sdien und der
Danieli'schen» bei gleicher Flatteogröiüse, nicht so sehr
I) £)nc besondere Erschemung, weV!he bei Anwendung einer Säure von
(iieser GoncentnüQO eintritt» werde ich «patedus i^eachrciben.
Digiti
dmg TM OMMMftrirtMr SchwcMOim 4 Gevr. W«.
8er, höchstens im Verhältnifs 2 : 5. Woher diese Dif-
ferei» xwisciieo den Hrn. VoiMMr der woaUkmkk
Notii imd mir« ist mir nhalhideti bb )<M nodk nkkt
geglückt; doch ist wohl klar, dafs fiie ¥0U adur ab et-
AOfli Umitoiid IterriUtfett Kami«
XIIL Uebo' Biendungsbäderf
voH W» Knochenhauer.
Dwch F
▼ea Meiieiibliiler (Am! ]ki.L &391 «uI 427) Tem-
labt, hatte ich im vergangeneQ Sommer Tielfacbe Beob-
ecbtnngen über eineo einseliieo Zweig dieser Erschci»
mo% eagettellt, die mir xn Tbeit eiM BestiltigiiDg vaA
Er^veiterong der bisherigen Anflehen, zum Theil auch ab-
weidieiide ResultBle lieferten. Da nun k^e Hoffottog
whaaden w seja eobeail, daCi Feefaner eelbat dieici
€regens(aüd wieder aufnehme und hierin einzelne von
ihm angedeutete Lückea 'atislüUen iiverde, mir , aber ei
bleibeüden nachlheili^cn EiuÜufs auf die Au^eii ich seit-
dem vermerkt baiie^ weiter auszudebneo, so habe icb iu
dieiw Jakre nar noek EinelMi deer wiederholles Prfi-
fuog unterworfen, worüber ich früher zu keiner ganz »•
dkerea Anaicht gekomoieii war, und will |etzt den von
■ir nmemBähleiit wenngleicfc xienliok beiclirftakl«i Tbeil
dieser Blendungscrscheinungen veröffentlichen. Ich bak
mich nftmlicb bisher nur auf dca Fall eiugclasseUi 1)^^'*
liekacblete Objede, zumal von wetCser Farbei tn k«-
Digiti^cü by Google
•47
(rächten, und die Nachbilder aozuwendeD, wie sie so-
irolil m dm wut mamu Tuch dicht verdeckten Augen
caMdMB^ alt WMtt smi dBeaalbeB damritclMi MbMl
Hilf ein vom gewöhulichen Tageslicht erhelltes weifses
Papier richtet. Die nacbslebcttde Tabelle giebt diese
Btebachtongeii; der Kürte wegen bexeichaen darin die
Ausdrücke: Augen zu und Augen auf, die beiden eben
g€DauQten Betrachtungiiweiaeiv und die Zahlen (eben die
fUk folgenden P^Men an, deren Udrtilirfce» hn VerhiU.
Ulfs zur Umgebung von Fechner achon hinreicbeod gja-
h Aof »allem aehwarse» Gmnde»
A. Das Ok|e€t Uaf • Zeil betracliteL
a) Ein Streifen weÜMi hfien (Zott brek)» in
bellen äonoenschein*
OSlr.
1)|r8n,
1) Str. violett»
2) rotli,
3) fritai, Udkt, wifd
^ Vor der ersten Pliafie sind meine Augen gewühnlicb
idir stark geblendet» ao dais ich die ihr bei Feebner
Doch vorangehende Phase niemals wahrgenommen habe.
Das Dunkelblau der vierten Phase erscheint auch dnn*
kelgrüDlich, doch bleibl ein aicberea UrtbeU in nehmen
Fsllen schwierig. Bei geöffneten Augen zeigt sich das
Duokelviolell nicht inuneri hiufig lal unmittelbar die ro-
tke Flrbong Torhanden, die nur bei lingerem Hinaehen
etwas in's Bläuliche (ibergebt. Noch bemerke ich, daCs
£e rothe Pfaaee hu geöffneten Angen oft bis mn Dun-
kdreth bei geacUosaenen aririOl» famer dab der Yer*
laof der inneren Phasen durch sui häufiges Oeffnen der
%en gtaltin, nnd ein nehr oder weniger bedewtender
V>Dg veranlafist wird.
. . i) «MM «M <wifilhfcB yffalUn, :
I Wie vorbw. ■
I
e) Sonne unarittdbar, doch nur kfirz^e Zeit betrsMirtit
1) blSaUd^
2) roth, spiter out grfimm Bai^
3 ) griin ( theegrtkn ) ,
4) gelb ^iaU Grüaliclie).
i>
%) gröa, nadiber mit rotliem Baad»
4) dankelblau.
d) Sonoe langer betracbtet.
1) blaa,
2) bU« mit grauem RraA,
3) grfiD mit rolbflm Band«
4) donkclMOT.
1) ondeolUcb,
2) orange mit.rötbtidicm Rmi>
3) orioie mit grOMm
4) gelb (grOiiUcbgelb ).
I
e) Soonenbüd toh einem Spiegeli reflectirt, lange Im*
,tracbtet
1) bbii,
2) blau mit grSnem Band,
3) bUii mit gjf&Mmf darum mit
raibem Rand,
4) blau mit roilii'in Rand,
5) blau mi\ violettem i^Land.
1) trodentlicb«
2) orange mit rotbcm Rand»
3) orange mit rotbcm ond grSooi
Rand,
4) orange mit grünem RaoU}
5) gelb.
f) Sonneobild von eineni Spiegel reflecfirt, der an d«fl
andern Steilen mit scbwar^m Zeuge bedeckt wari
sehr lange betracbleU
jNa«h Uebergang der starken Blendung, die nkhl<
Siciierefi waiirnebmen Uefs:
I
1) blau mit grünem Rand,
2) blao mit grünem und rolbcm
Rand,
3) blau mit rotbam Randi
4) bUn.
1) orange mit rptliem Rand,
2) orange mit rotliem und gruaen
Rand,
3) orange mit grünem Rand»
4) gelb (icbwefelgelb)«
Bei diesen Sonnenbeobacbtungen, die ich der all-
niUgcpi Steigerung in der Beleucbiiing wegen voibtia*
diger mitgetheilt habe und deren Lücken sich gegensa-
tig erginsen, bleiben gieicbfaUt von den einander gflg«»-
fiberatehen Phasen die bei geöffineten Angcn, wenigiiiiM
in der Begel, etwas gegen die bei geacblosseneu Augeu
Google
nirfick* IM* Jkst iiiilsii BcbliAchtiingi As An*
gen übennäfsig reizte, erhielt sich die blaue Phase meh-
rere Wochen htndiircb, und ich erblickle foriwihraiid»
wenn icb die Augeu anf einen hellen Gegenstand rich-
tete, einen ^elbeo, und ^cno ich iu's Dunkle sab, einen
blauen Fieck; hatte idi den gelben FledL eine länger«
Zeit betrachtet, 80 war bei geschlossenen Aofea> dieser
gelbe zunächst vorhfinden» und wich erst nach längerer
Zeit dem blauen« Am ersten Abende nach dieser Beob-
achtung erschienen mir übrigens alle Lichter dunkel blut-
roth, und noch später flackerte es an der gereisten Stelle
in Auge bisweilen bell aof , wie wenn der Nenr erak^
terle.
g) Ein Goldblatt, die Sonne abspiegelnd.
Das Goldblatt, direet angesehen^ erst grün, dann
blaa, und ward 4uuklcr als der Grund; hier unterbrochen
1) wbSDlllMly
2) rodi (ant btio in roiciirolb)
3) srun bleibt aU tbeegrün.
1) Udrtblw,
2) griin,
3) rolh,
4) dunkelblau.
Wnrde die Beobachtung unterbrochen, wenn dai
Goldblalt grün erschien, so leigte sich bei gcschlosse*
oea Augeu vor der lichtblauen Phase noch eine schnell
mrllbergehende, erat grttne, dhnn gelbe, bisweilen nnr
eine gelbe; selbst bei geöffneten Augen habe ich hier
«iomal erst eine grüne Phase wahrgenommen.
h) Ein bellgrüner (giftnzender) Streifen) im hellen -
Ein licht erdgelber Streifen ) Sonnenschein
Wie ein weifser Streifen, nur fehlte bei ge-
dlfneten Augen die erste Phase.
i) Derselbe hellgrüne Streifen im maUen Sonneuschein.
1) Mlrotb, bellrolb.
Ein dunkelblauer Streifen, im Sonnenschein,
1) onage, I orange.
m
1) blau, ' I Mm.
m) Ein blalrotber Streifen, im SoDBenscbeia.
. Um. j blan.
Ii) Dieselben Streifen, 'auch der erdgclbe und das Gold-
Uall, bei gewObnlichem Tageslicbt*
Gomplcmenlare Farbe» 1 Complementare Farbe.
ScLliefslich bemerke ich noch, daCs der dunkle Grund, ^
wenigsteiis ia d#r näheren Umgebung, eine compfcineo-
tire FSrboDg mr Phase des Obfecls uigt, worfiber die
späteren Beobachtungen das Genauere augcbeu.
, JB* Das Object nur nomeotan betracbtet« |
Wenn die Aog^ mit einem Tuch bedeckt siiid^
d^f man sie nur schnell einmal öiTnen, doch mals man
dieses Oeffnen und VerdedLeii eist eioige Male medf^
holen, bis die Erscheinung gaus^ deutlich und Ta lliWH
dig wird.
a) Ein wdber Streifen, in heUcn Soimeiischeiii*
Avfco sa. Aageii auf.
1 ) Str. roth , funkebe nur ubtr, MV frün, iiu Anfange am JculÜet'
9) lUAihUiHml«ll»riMbUdi«wci^ . atta, «Mi iknIi bei dcriktlM
tedf netUn Finte*
9} adboMilug gelb (etwia sHiotich), \
4) saftgrfin.
i) Farbige StreifeOj im Sonnenlicht.
Augen M»
1) in ihrer ofitllrlachen Farbe»
2) mehr blau oder mehr röthlich, je nachdem es diecstt*
plementäre Farbe verlangt,
3) meist donkel, doch grfin.
Ist das Sonnenlicht recht intensiv und die Färbuog
der Streifen nicht xa dunkel, so folgen die Phaseni
I
Digitized by Google |
»1
AntiiiiBi6 Üi&t €vilittt in itit )6dbir8MHm !■ tilMr Mh
(ürlichen Farbe erscheint, fast genau eben so wfe beim
wei£seii Streifen; bei geöfCoetem Auge ericheiim m iv-
deb immer grilolick.
c) Das hellrüthlichc, meiner Wohnung gegeoQberKe-
geade Theatergebäude mit grOoea Feasleim mmi
Tküren; In hetten SoneiMciMiB»
1) to seiner uatürlicheu Farbe, stark ilimmerad, •
2) licht Teilcfaenblau mit grOoen Feoitenit
3) saftgiflo mtt viotetten Feottem.
ä) Eiu nahes hellgrünes Hintergebäude^ io heUem Son-
scbeio*
1 1) ia teiiier eigenen FMm, ttm uiemJ»
2) veilchenblau, etwas rüthlich, mit hellgrünen Fenstern»
3) gelblicbgprOn mit undeutlichen Fenstern,
4) dmikd saftgrün mit heHblaflen Fenilen:
I i) Sonne unmittelbar.
( Die Hiasen gehen in die unter Af b gegel>enen über,
\ m inent die lidite Sonne edbet endieint; dfe
i Blendung ist hier zu stark.
I
I
■
IL Anf weifsem Grunde.
^ jL Ofti Obi«ci IlBf «r« Zeil betracl^tcti
j •) Ein ««hwarzer Streifen, im Sonnenschein« (Bei
; diredem Aneeken Binder grün).
1) Gnind blau, Siralai ffotb, ui
^ Mitte schwarz,,
♦ 2) Grund griin, Str. roth, nach und
nacK in der Mitte blau,
^) Gmiid iMh tech gvlb, fe.
blaa,
4^ Gnml dmikdraüit Str. Um,
Al^fttte hdkeiUjdi.
5) Gfornl dnabellilant lidrt*
Ueibt
1
XA. g«Sf{Ml«|i Augen babe ich nur die beiden 9p-
HfgebüMi PbMM beobachtet» Tim deoaii cKa Idilm
ll0cb und nach undeutlich wird. Bei geschlossenen Au
gen ist der Streifen in der ersten Phase um desto mehr
in seiner Mitte d«9kel, )e brei|er er iat» da die Firboiig
Rande aus entstellt. Femer erscheint der Streifen
in der dritten Pb|se auiih Uaugrfia, «elbsi gtmi gfrfio,
namentlich» wem bmd die Augen daawlseben öfter ge-
öffnet hat. INach.sämmtlichen Beobachtungen schreitet
endlich die Färbung dee Streifeos ia aeinec Mitte etiv»i
schneller Torwftrte;: ak die Phasen des Grondee,
b) Dunkelfarbige Streifen, im Sonnenschein. •
Wie der adbwarMii seibat. bei Mb farbigei^ hsUi
schwarzen Streifen.
e) Farbige Strien» bei Tageslicht.
Der Streifall oMflenientlta*«. später liltelich; der
weifse Grund mit der Farbe des SlreifcoB.
. Bei ^em schwarzen Streifen liann man uur
«
einen blauen wabmebmen.
d) Ein Fenster mit seinem Kreuze, bei hellem Hhnaid.
(Bei directem Ansehen Kreua röthlich, Bänder grüo.)
1) Humael blau, Krcu» dunkel mit l) Htmiud rolh, Krciw grün,
rothen Rändern,
2) Himmel grän, Krsu&.dunkei mit
rolbai Efindenii «och faas rötb-
' lieh,
8) Himmel leih, Kmos MMi,aiicki
Uiiifiehgrfio, wird heller,
4) Uimm.dunk.(bUu auch meergrün)
auch heliroth.
Die Beobachtungen dieser Art sind }e nach der
fseren oder geringeren Helligkeit des Himmels ciui uiei-
aten complicirt Biaireilen folgl bei etwae dunkieru Him*
mel der ersten Phase onmittelbar die dritte, )a ich habe
an einem Tage, wo der Himmel einzelne weifse hellgläo-
Eende Wolken hatte, nur an diesen Stellen die zvveite
Phase gesehen, wogegen sie an den tlbrigen Tbeilen fehlte
Das
Digitized by Google ^
%) Himaicl graa^ ;KfM Mik
Dm gröne Kreas in der dritten Phase zeigt sich ▼oraehm^
Geh dano, wena man die Augen iozimcfaeD geöffnet hat,
souäi scheint es mehr blau zu bleibeo. Wena femer
die l«lzte Phase noefa recht dcatlich auftritt, so hat sie
«hie Neigung io's GrünUche zu spielen, doch auch hier
meibl uach Oeffoeo der Augeu. Eüdiidi bleibt nach die-
sen Beobachtoiigen der Eindruck Ton einem licht blfta-
Schen, etwas violettem Kreuze iiocli lange in dtn Aii^^en
zarück, den man namentlich nach einem schnellen Öchiusse
deiselben empfindet
£) Da^elbe bei grauem, trübem Himmel.
^ Augen Ell.
1) Himmel Man, Kreuz lichtroth (ziemlich nndentlicb)
2) * roth, - erst grün, dann dunkelblau,
^3) • orange, • lichtblaa,
4) - donkelblan (grOa?), Kranz ttcfat rOAlidi.
j A Das Ubject nur tnomeiktaii h«tracktei.
I e) Ein schwarzer Streifen, im Sonnenschein.
A^gctf mit
1) Gnmd licht i^tblieh, flimmernd, Streifen schwarz,
\i) " licht veilchLiiblau, gegen Ende Grund röthlicb,
StreÄlen grün, '
3) * achmntzig gelb, SCr. ails Grün in Violett,
'4) - saftgrün, - violett.
b) ]>unkelfarbige Streifen, im Sonn^schein*
Wie Vorher, nmr in der ersten Phase:
Gruud licht rölblich, Streifen in seiner natürlichen
Farbe.
c) Fenster bei hellem Himittel.
1) Himmel röthlich, Kreuz dunkel,
2) - Man, dann veilchenblan zuletzt mehr röthlich,
Kreuz grün, doch tf^ben dem Manen Binunei
auch zuvor orange.
3) schmutzig gelb, Kreuz hellblau,
4) - saftgrOn, Krens lidt TeildienUao.
^<^ei»4oHr« AiinaU Bd. JLllL 23
J^igiii^Lü uy Google
S54
Indeni ieb dm Fcnsterlmn nach im^ dmIi hn^ct
ansah, überzeugte ich mich davon, dafs sich die ersia
PbaB6 inuner mähr- mkünt, während aicb die zutile
ausdehnt, und aus noh d«D blauen und rothen Himmel
entwickelt y zwischen welche endlich der grüne Uiinmel,
eintritt; die dritte Phase koaunt hierbei nicht tarn Eil-'
stehen, und die vierte geht iiniiicr mehr m eioe gsQZ
dunkelgrüne oder dunkeiblaoe über» womit eich sugUidi
die coni{deineatire . Färbung des Kremas nnilindeit.
Aus den vorstehenden Beobachtungen glaube ich
folgende Resultate ziehen zu dürfen:
1) Von Nachbildern sind swei Arten zu nntersdiei*
den; bei der einen sind die Nachbilder im geschlossenea
und geöffneten Auge glesehfarbig^ nämlich complemeotir
va dem betrachteten Obfeete, bei der andern dagegen
sind die ^lacbbiider im geschlossenen und geöffuetet
Auge zu einander selbst eomplementSr. Ich will die er*
8te Klasse sofcjecHva Nachbilder, die andere Bfenduogh
biider nennen« üeber die erste Klasse kann nach deo
Beobachlangen I» / — n kein Zweifel aeyn, ond ä»
Daseyn der andern bestätigen zunächst die centralai
Flecke in den Beobachtungen I, ^, d — / wo das Orange
im geschlossenen Auge nirgends anefaeint Wenn fiA
übrigens die complementären Bilder, der Zeit ihres, £••■'
Stehens nach, nicht ganz vollkoiumen decken, so findet
dasselbe aneh bei blofs geschlosaeMm Aoge in den fieeb-
acbtungen II, a und b statt, wo die coropleuieütali
Färbung des Streifens etwas voraneÜt«
2) Von Blendung^bildern sind wieder drei Artet;
zu unterscheiden. Bei der totalen lileaduug zoi^t da«
geschlossene Auge Blau, das geöffnete Orange, überle-
bend in Gelb. Die Phasn ist Ueibcoid. Bei der mitlla-
ren Blendung sind die Farben im geschlosseneu Aug^
nach einander Blau und Grün» weluhe suaaamengeböreu,
dann Both, das bei etwaa geringerer Biendong in's Geld-
liche überspielt; bei geöffnetem Auge steigen sich ali>
i^iyui^Lü L,y Google
.355
pleti/entäre Phasen erst eiu rolbes, danu ein grünes Bild.
Sei der momentaoeD Bleodoog erecbeinl im gfiscbiosse-
Den Auge eine bl«i«, dmn violette und etwas r^tbliche
Phase, der im geöffneteD Auge ciue graue entspricht.
3) Mit den Blendangsbiidern der beiden ietsten
Klassen sind noch subfective Bilder verbanden. Denn
abgesehen davon» daiö bei nicht zu starker Blendun^^ bei
der zweiten KImbo im gescblosseilen Auge der Eindruck
ita Ob)ecte8 selbst vorangeht, erblickt das geöffoete
Auge ^oHchst .die coui^lemenläre Färbung (u£ g%
die im geeeblowenen nnterdrtlckt .wird. Hierana erkittre
'ich mir aucli in I . y^, a die violclle Phase, da uach L
^, a der uuinittelbare Eindruck vom weifsen Papiere
im Sonnenschein ein rtilhiicher ist. Femer schliefst sich
an die innere rolhe Blendungsphasc eine blaue oder dun-
kelgrüne subjectivc Phase an, so da(s bei geöffnetem
Auge hier kein Wechsel der Phasen stattfindet. ^ Der
mciiiieulauen Blendung ^vht zunächst im , geschlossenen
Auge der Eindruck vom Objecte selbst jedesmal voran
(I, a — d), Ihr folgt femer ein grOnes sabjectives
Bild, zwischen weichem Wechsel eine gelbe Phase auf-
tritt, die zwar keiner vop beiden Gattungen ansschliefs-
lidi viudicirt werden kann /aber wohl mehr noch der
SIeuduug angehört; sie liefert nur einen verworrenen
£iDdnick.
4) Wo helle Objecte von dunkeln begrilnst wer-
ben, zeigt sich im nicf)t getroffenen Tbeile des Auges,
aof eine gewisse Gränxe hin, eine complementdre
. PSrikuDg, bei der in der zweiten Blendungsklasse Blau
niit Grtin zu Roth als compleuientär auftreten. Ueber-
hnpt sind hier Blau ond Grün so innig mit einander
verbunden, dafs ich behaupten möchte, etwas mehr Licht
im Auge sej jedesmal im blande» das Blau in Grün i^m-
ttsetzen (II, ^, a und d).
5) Sollen die Blendungsbilder der zweiten Art deut-
lich hervortreten^ so nMissen die beUen Objecle 6e|^
23*
356
vüu dunkelo begrünzt sejn; ein weifscr Bogen Papiei
im I^OADeDscheiQ lange betrachtet , fiebt nur eine ver-
worrene Blendung ohne stetigen Wechsel der Phasen.
6) Bei directem Aosekeu heller Objecte entwickel
sich auf ihnen die complenjentäre Farbe, wonach dai
Goldblatt Man erscheint Dunkle Obfecte tragen dii
FürbuDg der hellen Uin°;ebung, und nur wo sich dai
Auge von ihnen auf die letztere hinwendet» kommt di«
complementSre Farbe zum Vorschein; daher ist das Fen
SterkreiiZj direct angesehen, röthlich und hat grüne Käu
der, eben so der schwarze Streifen auf weifsem Grunde
(U, A, a).
XIV. Ueber das verschiedene Verhalten der cer
schSedenen Mischungen aus Alkohol und VFas
ser in Bezug auf die Dichtigkeit;
ion Hermann Kopp.
In einer firilhereni das ^pedfiäche Gewicht von Mischoo
gen in hestimiräen (stdchiometrischen) Verhältnissen uo
tersuchenden , Abhandluug, welche im Sommer 1838 ge
' schrieben und im XXXXVU. Bande dieser Annalen ver
dffentlicht wurde, äufserte ich, nSchstens auch auf di<
Kegelmäfsigkeit der Dichtigkeitsänderungen, welche Mi
schnngen in mUkührlichen Verhältuisseui besonders Ver
dfinnungen, erleiden, zurückkommen zu wollen. Ob
gleich ich seit der gedachten Zeit fast stets damit he
achäftigt war, der so eingegangenen Verpflichtung nach
zukommen, so verursachte doch die Ausgedehntbeit de
Stoffs und die Erweiterung des Plans der Bearbeitung
statt mich auf eine Untersuchung der Dicbtigkeitsände
rangen zu beschränken, eine möglichst vollständige Dar
Digitiiicü by Google
I
357
ieguDg der EigenchafteD üiberiiaiqpt rou MischiiDgeti in
irillkührlichen VerhSltnisseo za versuchen, daiii erst jetzt
diese Bearbeitung vollendet und als erster Theil ineiuer
phjrfiikalisch chemiacben Beiträge oQter dem Titel: » üeber
£e Modificaiüm der niätkren Eigenschaft, oder über die
Eißenschaßen i^on Mischungen in RücksiciU cku^ die ilirer
, BesiandlAeOem erachienen ist.
' Die Untersuchung der Eigenschaften von Misclmn-
gcD iu wUlküiirlicheu Verhältoisseu blieb von jeher lua*
^ ter der too atöcbiometriach xaaanuiiengesetzten Verbin*
duDgeu zurück, und wurde überhaupt nur selten ver-
folgt; nur vfenige dabin einschlagende einzelne Partbieea
fiiad bearbeitet — Am Tollataodigsten (glaubt man die
EigeuscLaftcu der Mischungen ans Alkohol und Wasser
uülersudity am genausten unter diesen Eigenschaften die
• io Bezug auf die Dichtigkeit statthabenden Erscheinon"
f: n. Eine Nachweisaug, wie selbst diesen Untersuchun-
^eu (obgleich sie für so weit gediehen angesehen wer*
; dea, dafa man sie beinahe als einen besonderen Zweig
der Wissenschaft, die Alkoliuluuietrie, unterscheidet) höchst^
nichtige und merkwürdige Erscheinungen entgangen sind,
dieot vielleicht am besten dazn, um zu zeigen, auf weU
ikiu uuvoUkomwcneu Standpunkt sicli die Kenntnifs der
Eigenschaften von Mischungen in witlkllhrlichen Verhält-
Men noch befindet, um die Aufmerksamkeit des wis-
seDschaftlichen Publikums auf Arbeiten iabc i diesen Ge-
(enstand zu lenken» und um zu weiteren* Nachforschun-
gen zn veranlassen. Zu diesem Zweck erlaube ich mir
liier einiges aus dem angeführten Werkeben Entlehnte
zotaoimenzustellen.
Die Dichtigkeit der Mise Innigen aus Alkohol uiid
Wasser in allen mögUcben Mischungsverhältnissen und
I bei sehr verschiedenen Temperaturen ist experimentell
I 80 vielfach und genau untersucht, dafs man diese Beob-
achtuQgcQ mit Zuversicht zu Grund legen kann, um zu
edbischen, welche Erscheinungen bei Zuaammenbrtnguug
1
358 I
voD Misciluugen aus Alkohol und Wasser unter eioaii-
der oder mit Alkohol oder mit Wasser eiatreten*
la Ceziehiiug, hierauf tog bisher besouders der Um-
stand die Aufnierksaiukcit der Physiker auf sich, i»b,
wShreod Alkohol mit Wasser gemischt immer ZosanmiSB*
/ieliuii^ er$j;iebt, die Mischung eines sehr wäfsrigen Weia-
geists mit Wasser Ausdehnung hervorbringt* Kudberg
and spüter Poggeodorff gaben die allgemeioen Bfr
diuguugen für das Eiutreteu dieser auffallenden Erschei-
naog an.
Radberg bestimmte aafserdem Doch genauer die
Mischung aus Alkohol und Wasser, bei weicher die
stärkste Zusammenziehung eintritt« Er bestimmte sie aur
fär Eine (l&r mittlere) Temperator, obcie Rflhsidit arf
die Frage, ob vielleicht d^ese Mischung bei verschiede-
nen Temperafaren eine verschiedene sej; aber er fmi
dafs die Zusammenzleliung, welche bei Bereitung der vOd
ihm bestimmten Mischung eintritt, bei niederer Teuipc
ratur gröber ist als bei höherer, dafs sie ,mit Zmiahiss
der Temperatur abnimmt. Diefs ist auch vollkomoiffi
richtig; aber Rudberg ging weiter, und glaubte, "ivas
sich ihm bei dieser Einen Mischung ergeben hatte, aofi
alle Mischungen aus Alkohol und Wasser ausdehnen zu
können« Er sagt: der Umstand, dafs für dieselbe Mi-
schang aus Alkohol und Wasser die Contraction bei
herer Temperatur kleiner ist als bei niedrigerer, liefs siA
voraussehen. Denn da bei einer niedrigeren Tempera*
tnr die Partikeln der FlQssigkeiten nfther an einander Ke*
gen, als bei einer höheren, so ist auch ihre gegenseitige
Anziehung, d. i. die Contraction, gröfser.
Wir haben hier ein Beispiel , dafs einer der vor-
sichtigsten und ausgezeichnetsten Physiker sich verleiten
lieisy eine, wenn gleich wahrscheinliche, Yoraoss^zuDg
2tt machen, welche sich ihm bei näherer Prüfung an dcB
Versuchen als nicht allgemein gültig erwiesen hätte.
Das Statthaben der Znsammenziehnng oder
i^iy u^Lü L-y Google
m
taefiM gMbt fliel AAmk n cftcmtieD', dafs £*, das
mrlliciie specifische Gewicht einer Mischuug, gröfser ist
ib tfy dw filr diese MiBcbaiig ew den Dkbiigkeiten der
IhilMiMdle «nd dem Httdumf^eriiSltnifs berecb&ete.
b9& VerlillCniis beider afiecifUcheo Gewichte zu. eiii^Qder
E
^ebt uns deu ConircicUQnscQefficienten — =t+^, uud
^ ist die Coniraciion als quantitative Bestimuiuug, uäm-
Kdi der Rattui, tna welcheo dch die Somme der Volame
nreier Bestradthefle too dem Volam antersclieidet, wel-
ches die MischoDg aus ihueo eiüuimmt, dieses letztere
sl geeeUt. KtaBte man also ein Maaie einer MischuD^
fer wdcbe der CoDtractioneeoÜßcieBt gilt, pldti*
licli in seiue Bestandtbeile zerlegen , so würden dies<
vmanBen ^ Maalae aebr crittllmi ab die voriMr be-
itadene Miediang.
Wie für die Mischung mit der grüisten Contractiou
(dieieotge, wekbe I Atom, 46,25 Gewiebtsprocente, Al-
kobol aaf 6 Atome, 53,75 Gewichtoprocente, Waaser eni-
i^äli) der ContractioDscoefficient mit der Zuuabuic der
Teaperafar abnimmt» aeigt folgende Zaaammensteliung.
Nach meiner Berechnong der Angaben von Tral«
les hat diese Mischung deu Coutractionscoefficienten :
Dieselbe Mischung hat nach meiner Berechnung der
Delezenne a 'sehen Yersuche den Contractianacoeäi-
Für diese Mischung nimmt also unzweifelhaft die
Csat^€Üoa iiüt der Zunahme der Temneratnr ab; aiier
f&r SO
- 60
100
•.F.: l + >?=rl,04115
1,03721
1,03317
dcDteu:
für 00 G: i-i^=it03838
- 18 1^45
- 36 1,03255
r 54 1,03086
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360 I
es giebt auch Mischungen aus Alkohol und Wasser, wel- ^
che sieh in Bezog faieranf gerade umgekehrt verhaken, |
Die Berechnimg der Trallee'sdien Angabett zeigt i
z. B. , dafs eine Mischung aus Alkohol und Wasser, ii?el-
che 8,054 Gewidilgprocente des ersteren aaf dl>946 Ge>
wichteprocenfe dee letzteren eothSic, den Cooiraclsceef-
ficienlen hat:
für 30<» F.: l+^ssl,00626
- 60 1,00709
- 80 1,00765 j
- 100 1,00605.
Diese Mischung zeigt also Zunahme der Contractioo ;
bei Zunahme der Temperatur.
Eben so ergeben die Versuche Ton DelezeJiaes
als den ContractionscoefficieiiteQ einer Mischung aus 10
Gewichtstheiien Alkohol auf 90 Gewichtstheile Wasfier:
f&r O«" C.i 1-1-2^=1,00784 j
- 18 1,00911
- 36 1,01007 i
. 54 1,00921.
Auch in diesem Falle finden wir also Zunahme der
Contracüon bei Zunahme der Temperatur. Für 54^ C. :
erglebt sidi zwar der Cootractionscoefficient aus Dele* ^
zeuues Beobachtuugen kleiuer als für 36**; die Vene-
che bei der ersteren, schon ziemlich hohen, Temperatnr ^
sind indefs zu grofsen Schwierigkeiten ausgesalzt, sk
daCs sie die eben bemerkte, aus den weit zuverlässige- ^
ren Versuchen von 0^ bis 36^ folgende, Thatsacben wi* ;
derlegen könnten.
Die Mischungen aus Aikohol und Wasser zerfallen ,
liSmlich in zwei Gruppen, welche «ich in Beziehung ^xd ;
die Aenderung der Contraction mit der Temperatur gans |
entgegengesetzt verhalten. Während bei den alkobol-
reidieren Mischangen die Contraction mit der ZooabiBe
der Temperatur abnimmt, Avücbst sie bei den sehr slkö-
holarmen mit dßs Zunahme der Temperatur. Dieser G^*
Google
Ml
fiMME sdgl akb basondm deadiek in falgnidar Wnnwü
MDSteUoDg, walehe gan iiu'deii Aogabw tob Tral»
hergeleitet ist.
Mischt man 10 Maab Wasser mit M Maab Alkolrai
80^ F., so srbttlt man 98»34 MaiOs Misoking
. 60 . - - - 98,43 -
* 80 - • • . «8^ •
- 100 - - - - 98^4 -
Dämlich die CoDtractioa wird kleiner, bei je höherer Tem-
feiatiir man die Misohong vornimmt
Misciit man aber 10 Maafs AlkcAol mit 90 Blaals
Wasser
bei 30<> F.f so erhftlt man 99^7 Maats Aliscbung
- 60 « - - - 99,30
, 80 . . . . 99,25
* 100 - • - - 99^1
nSmlitdi iBe ConfraeCion wird gröfser, bei }e b5berer Ten*
peratar man die Misclumg vornimnit.
Pieser Tollkommeae Gegensatz in dem Verhallen
aoDst fOr Shnlich ansosdieader Miscbongen scheint mir
die Aufmerksamkeit der Natnrforschcr im Lüben Grade
an verdienen.
Wenn ein Theil der Miscbangen ans Alkohol ond
Wasser bei höherer Temperatur eine ^erini;erc Cou-
tra^ioo zeigt als bei niederer, ein anderer Tbeil aber
ein entgegengesetztes Verhalten befolgt, so m«(s es Eine
Mischung geben, welche bei allen Temperaturen gleiche
Contraction erleidet
Diese Hischong habe ich, sowohl nach Delezen-
nes Versuchen als nach Tralles Angaben, bestimmt.
£s ist die von 16,5 Gewichtsprocenten Alkohol, und sie
kann als eine Verbindung von 1 Atom Alkohol n^t 26
Alouicu Wasser angesehen werden.
Die Contraction ist nicht die einzige Eigenschaft,
hinnelitiich weldier die Mischungen ans Alkohol ond
Wasser iu zwei entgegengesetzte Gruppen zerfallen. Auch
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4k^ AwedtolwopgBfliMglidl doraii cK« Wirato' iityftifa
MM mM« Gegeosait. MisdNiDfieii §m AlkcM wkl
Wasser I welche weoiger als i6|5 Gewichtsprocente iß&
mtmn «tbaltiBii, deiuieii sidh W6Mig«r ms, ak mo
nadi 4oii AaidMlloiigslilbigkeiten der Bestaodlbeile imd
dem MiscbuDgsverbältnifs erv^artcQ solltei MiscbuDgeo
hingegeD, welche mehr als 16,5 Gewiehtoprocettt eDthal- {
ten, dehnen sich stärker aus.
Diese VerscbiedenbeiC, in Rücksicht auf die Aosdeb»
nooipfiaugkeit, steht mü «kr VencUtdeoheit, la Rtek-
siebt auf die Aenderung der Cootraction mit der Teni- ^
peratur» in nolbweudigein ZusammenbaDg; beide Imätik-
gen ikh gegeneeitig» lo dem «igefahrtiii Schriftehea habe ,
ich die Abhäiiä;igkeit beider Eigenthümiichkeiteii unter sieb |
auseiaaudergeselzt* ' ^
Ich wili hier noch einige Resultate kurs nfBhren,
welche sich mir in Bezug auf die Dichtigkeitsändening ,
bei Mischungen aua Alkahol uad Wasser ergäbe«»
Die Miaehiiiig ans Alkohol mrd Wasser» hm wd- ^
«her die gröfste Coulractiou eintritt , ist bei aUen Teui- ,
pmtureii iKeaelba <aie ist, wie schon Rudber^ fmi ,
die von 1 Atom Alkohol auf 6 Atome Waasor). ,
Die Mischung aus Aikohul und Wasser, bei ivel- ,
eher dia girMste Differmn awiachen dem whrUichcii sp^
«Mbchen Gewicht und dem aus den Dichtigkeiten der Be-
standtheile und dem Mischungsverfadknifs berechuetea
«tatt hat« ist gMehfalk bei allen TMperatnren dieaelbe;
feie ist die von 1 Atom Alkohol auf 7 Atome Wasser.
Zwei Mischungen, deren ^e weniger als 16 Ge-
wichtsprocente Alkohol enthält, aeigan, in /adbn Ve^
hällnifs zu einander gemischt, Ausdehnung ; twva Mischitt-
gen, deren }ede mehr als 16 Gewicbisprocettte Alkohol
enthält, zeigen, in jed^m V«rhlilliilfii zn etaasder gemiafbti
ZiMsamrnenziehung.
Waaser leigt» mi einer Maachmg iroa weniger ab
i^iy u^Lü uy Google
J
njBfl 6«wMitiprocQiit Alkohol io /^im yerkaltnUb 0-
Diiclif, Ausdthmam*
Wasser kann^ zu einer Mischung von mehr all
88^7 Gowiehtsproeent AlhohiA g^niacht, ZwunrnrnMi^
hmi^ zeigen.
Wasser kann^ za einer Miscbong von weniger ak
Gowichlsproceiit Alkohol gaotoehi, AmMmng
zeigen.
Wasser zeigt, zu einer Mischung von mehr als 5639
GewIchtsprocaiK Alkohol in jedmn YerhallaHs geiaiscM;
Zusammen z ich ung .
Wasser, xu einer Mischnog von 23,87 bis 56,äS» Ga-
wiehtsprocoBt Alkohol gtniisclit» leigt, }a iroeh den Ver-
bahniis der Zuuiischung» bald Zusammenuehung^ bald
Jusde&nung,
Eine soldia BestiniiiiiDg dar hier mitgadiailtaD Gfta«*
zen mangelte bisher, obgleich die Thatsachen im Ailge-
seiBeii bokannt waren. Die Matboda, Tataiiltalst wel-
Aer diese GrSncen gefunden worden» bentbt aof xn aH-
geineioen Betrachtungen, und ihre Mitiheilung würde zu
weil f&hren» als dafa sie hier Plats finden ktanie; idi
mofs vielmehr betreffs ihrer wieder auf das im Eingang
erwähnte Schriftchen zurttckverweisen.
XV. lieber einige EUktrO'^Nib'ogurfte.
Hm. R. GroTe ist es nach Tiefen Versoeben geglückt»
das Ammonium-Amalgam mittelst starrer Kohlensäure zum
(gefrieren ta bringen nnd dadurch permanent tu machen.
Hierauf versuchte er eine permanente Verbindung dar-
ZQSteiien, indem er eine Lösung von Salmiak mit einer
nngemein sehnielzbaren Lef^mng an der Kathode elektro-
Ijsirte; allein der YcröucL war ganz erfolglos. JNuu dachte
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*
364
0r, dafs bei Aoffeudung eines oxydirbaren Metalls an
der Aoode^ welches sich ia GemeiDsehaft mit dem an der
Katbode freiWerdeodeo Waseerstofl und Stickstoff redud-
ren Lünate, >vobi eins dieser Elemente oder beide mit
dem starren Metall eine bleibende Verbindung eingehen
ndditen, und diese Idee yenfirklidite sich beim Zinit,
Kadmium uud Kupfer voUkoiumeu. Au derJKatbodc sam-
melte sich eine schwammige Masse, die aaf der Flfissig-
keit schwamm, und die, nach Waschnng und Troeiknung,
durch Erhitzen ia einer Uetorien- Röhre zerlegt ward.
5 Gran der Zink -Verbindung gaben 0,73 Kub. Zoll ei-
nes bleibenden Gases, welches aus Stickstoff mit einem
Viertel Wosserstüff bestand. (Letzterer röhrte, nach Hrn.
G.« von der Beactioq des Metalls anC verbundenes Was-
ser her.) Dieselbe Menge der Kadmium-Verbindang gab
0,207 Kub. Zoll Stickstoff, ohne Beimischung von Was-
serstoff. Ein gleiches Gewicht der Kupfer» Verbindung
gab 0,107 Stickstoff Keine^ dieser Verbindungen lieferte
Ammoniak. Das spec. Gewicht derselben war respeclivc
4}fi; 4|S^ 5^9. Eine gemischte Löswg von Goldchlorid
nnd Salmiak, mit Platin -Elektroden analysirt, gab ein
schwarzes Pulver von 10,3 spec. Gew., von dem 5 Gran
bei Erhitzung nur itji^ Kub« Zoll Gas lieferten.
Die Aehnliehkeit im Ansehen und der Biidongs weise
dieser Verbindungen mit dem Mercurio-Ammoniacal-Amal-
gam hält Hr. G. für einen starken Beweis der Eiuerlei-
heit ihrer Zusammensetzung, und die Wandelbarkeit der
letzteren Substanz schreibt er der Beweglichkeit des
Quecksilbers zu* Die obigen Versuche reiben sich un-
mittelbar an die Ton Thenard, Savart und Anderen
über die Verändeiungeü der physikalischen Beschaffen-
beit von Metallen, über welche Ammoniak hinweg gelei-
tet worden. (Phii. Mag. Ser. JJI Vol. 18 p. 54&)
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I
365
■
• • • • ' • ■
I
'. . • .
XVL Bemerkungen über euüge .Hone;
iüfi Heinrich Hose. ' * •
I *
■
1) Elemiharz«
{ \^or einiger Zeit halte ich m zeigen gesaeht, dafii das
1 krjslailiaische Elcinibarz, wcdo es unter dem Mikroskope
nur krystaliiniscbe MadelD-ohne EimneDgiing rou glasar-
tigen Massen zeigt, iminer Ton derselben Zasammensetxttng
I sej, welche durch die Formel 4ÜC+68H + 0, oder
i vielmehr durch 40 C + 66 H Hh O ausgedrückt werden
könne, dafs aber unter gewissen Umständen das Hars
eine andere Zusauiuiensetzung zeigt, mehr Sauerstoff und
j weniger Kohlenstoff enthält» wenn' es mit glasartigeUt
I nicht krjslallinischen Massen gemengt Ist *). *
Hr. lief s glaubt, daCs bei den Analysen / aus wel-
ji eben letzteres Resultat herrorgegangen sey, eine nur nn-
i volisLcindige Verbrenuuiii^ des Harzes statt <;ofmitlon liaho,
ohne indessen durch Versuche sich selbst von der Wahr«
heit seiner Vermothung zo flberzeugen *),
' Da ich früher nicht mit Bestimmtheit die Methoden
angeben konnte, durch welche sich das sauerstpfireichcre,
nicht krystalliniscfae Harz bildet, so habe ich später hier-
über einige üntersnchungen angesteltt. *
Wenn Elemiharz in ^ kochendem Alkohol aufgelöst ^
wird und sich aus, der AoflOsung darch^s Erkalten aus«
scheidet, so hat es, wenn es von der Flüssigkeit gel rennt
und getrocknet wird, immer dieselbe, oben angeführte
Zosammensetznng, aber auch immer, unter dem Mikrosw
1) Poggendorfr« Amiaico, Bd.iüUULVm
2) Ebendaselbst, Bd. XXXXiX S. 219.
I
j_ • ' j Digitized by Google
36ß
«
kope nntersudti eioe kiystailiaische Beschaffeubeit, ohoc
Einnengung von nicht krjstalliniach» Massen.
Lust man indessen krvstallinischeR Elemihnrz in so
▼ieleiD Alkohol auf» dafs beim Erkalten Eivh nichts aus
'der Flfissigkeit aussebeiden kjyip, imd dampft die Auf-
lösung entweder unter der Luftpumpe Uber Schwefelsaure
oder bei höchst gelinder Wanne sehr langsam ab, so bil-
den sidi neb^ den. anagfoscbiedenen krystalUnbcben Na-
deln nicht krystcilÜDische glasarfigc Massen, besonders
ai|i Bande der Flüssigkeit* Dieselben sehen entweder
gpuii TOllkomnen wdfs ans, and sind dann vait nnbe^
waffnetem Auge vom krjstalliniscben Harz^e nicht zu un-
terscheiden, oder sie sind schvvach gelblich gefärbt, auch
selbst wenn das Abdampfen, ohne erUAte Temperatar,
im luftleeren Räume über Schwefelsäure stattgefunden
bat« Enlbält das krjrstalUsirte Harz von dieser niclit
krystalliniscben Substanz, so xeift die Analyse in dem-
selben immer weniger Kohle und mehr Sauerstoff,, bei
einem nicht sehr veränderten Gehalt von Wasserstoff,
leb habe das H^fz, besondes aucb wohl weil ieh die
Versuche nicht lange genug fortgesetzt habe, nicht von
einem so bedeutend geringen Kohleogehalt wie früher
eriialten, aber dnrcb diese frilberen Veisudie wurde es
klar, dafs das nicht krystallinisdie Harz wahrscheinlich
durch Aufnahme von Wasserstoff und Sauerstoff, in dem
Yerhttltnisse wie Im Wasser, nicht wohl durch Aufnahme,
vQß Alkohol aus dem kiystallisirten etttstande|i sey.
Trennt man die glasartigen Massen von dem grö-
fseren Tbeile der zu^ich erhaltenen krystallinischen JNa-
deln, lOst sie tou Neuem in vielem Alkohol auf, und
dampft die Auflösung, eben so langsam wie früher, unter
der Luftpumpe über Schwefelsäure oder bei einer sehr
(^linden Wftrme ab, so erhalt man Shnliche Resultat^
nämlich glasartiges und krjstalliniscbes Harz; nur enthält
dasselbe noch weniger Kohle und mehr Saueratoff.
Das Harz wurde jedesmal vor der Untenuehung so
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M7
liBga Ml Wifyhiiia «rUtat» Jus «a wiAi Mhr aH Ge-
ffiebt abndNii« Es ▼srliir Jabel ianbar oin oilar.4iiii(^
Centigraminen auf zwei bis ^ei Decigrammen. In den
folgsBdlsp Anaiysao war das Han mir ainaial im Alko»
bol aafgdOst ihmI auf' dia «rwihnte Waisa behandelt
worden. Zu den verschiedenen Anaijsen worden Harze
Ton ▼erschiadeaan' Bereitimgen aogewaadt
0,2765 Grm. des Geftien^cs vom glasartigen und kry-
staliinisrhcD Harze gaben tijUn Grm* Kohlensäure und
(Mt7« Grm. Wanar
0,2235 Grm. gaben 0,666 Gnu. Ki^leiiMiire und 0/225 Grs. WaMer
0.214 - ♦ 0,63S5 - 0,2095 .
0.201 - - 0,610 - « - 0,208 *
0,219 - - 0,658 - - <r 0.221 -
C^IO * - 0,616 - - , . 6,211 •
Diefs giebt folgende Zusaininenselzungen im Hundert:
IL HL ■ IV. V. . \h
Kohle 81,70 82,40 81,85 83,19 83,08 81,11
Wasserstüfr 11,11 11,19 10,88 11,50 11,21 li,16
Wstoff 7,19 ' 6,41 . 7,27 b,li 1,13
Tin den folgenden Analysen war das Harz zwei Mal
in Alkohol aufgeliMi und bei höchst gelinder Wärme
oder unter der Luftpumpe abgedamiait worden* Von
diesem Gemenge des krjstallisirica und glasartigen Har-
tes gabens
0^47 GraL 0,7215 Gnu. KobleDStvre n. 0,255 Grm. Wasaar
0,222 . 0,619 . - - 0,2{)9 -
(018 - 0,638 - - - 0,292 -
0,214 . 0,611 - • .0,214 -
Die£s giebt folgende ZusanunenseUuugen im Hundert:
1. IL nr. IV.
Kohle 80,77 77,10 80,92 78,95
WasserstofC 11,47 141^46 UM UM
Sauerstoff 7,76 * 12,44 7,77 9,94,
I) D« dlcM Abhudbtig wlioa w Mfot fUk geMhriibai worden
ht, 10 In in dmdlMi hA «er BiriJanii 4m KefchjA»! «a» ^
^ Digitized by Google
368
Vei ^ t kht mm diMe gii§inmuieliim(jyuu «ut* der
im kiTttellkirteo Hom§, io fiodkl iiian,.dAf8 fene »lle
weoiger Kohle und mehr Sauerstoff enthaiteDy als diesem
dflui letztere eotbUH im Hmidert nach deo Fonnclii
d0C<4-66H+O »d 40C-II-68H-FO : .
Kohle 85,66 8!^36
Wasserstoff 11,53 11,8& t.
Saueralbif 3^81 2»7».
Es scheint, als wenn die ati» deralkohülischen Auf-
lösung des «krjstailisirteD Harzes erhaltenea glasartigen
imkiystaUiDiidbeii Massen biosieiilinah ihrer Zusanmum-
Setzung sich dem unkrjstallisirlen Haize nähern, das den
grdfsten Thcii des im Handel vorkommenden Eiomis aus-
macht* Kttof liebes Elemi worde mit sehr wasserhalti-
gem Alkohol digcrirt; durchs Erkalten setzte sich mit
der Zeit ein schwachbräuniiches Weichbarz ab, das durch
langes Erwärmen im Wasserbade erhärtete und spröde
wurde.
0,2763 Grm. dieses im Wasserbade getrockneten
Harzi» gaben 0,768 Grm. Kohlensäure und 0,296 Grm«
Wasser. Üiets entspricht folgender ZusamuieDseUung:
/ Kohle 76,80
Wasserstoff 11,89
Sauerstoff 11,31.
Es ist möglich, dafs der etwas zu groise Gehalt von
-Wasserstoff von ein wenig im Harze enthaltenen ätheri-
schen Oele herrfihren kann. Wenn diefs der Fall ist,
so würde der Kohlengehalt noch geringer und der Sauer-
etoffgebalt im flarze noch grdber seyn. Johnston ^)
giebt in. dem Harze, welebes er durch kalten Alkohol
aus dem im Handel vorkommenden Elemi erhalten hat,
mehr Kohle und weniger Wasserstoff an, als ich in dem
durch wasserhaltigen Alkohol erhaltenen.
' KoUcnsaure nocb nicht «uf du Torfinderte Aumog/emiidA dtt Koklcflr
tmA Eftckiicht seBoumca worden.
-1) Philosophical Transactions /0r 1640.
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In jedem Falle sdiehit ee mir toii Wiehtigkeil m
geyn? Zusammenhang in der Zusammensetzung ge«
aauer kenneo zu lerßen, der zwischen den Terscbiede-
■CB ModificlitiolieD stattfindet, die in einem in der Na-
(or vorkoairacndeii Harze sich finden, iiud von deucn,
ttttier g^wissea Yerbihnmen» die eine in die andere
ibergriieo kann.
2) Harz aus Eupborliam.
IHMee Ben adMidet eich dorcb Erkalten einer hei-
fsen alkoholischen Aaflösung auf ähnliche Weise, wie
uaUsr gleichen Umständen das krj^talliniscbe Elemiharz,
mib Man bt aebr geneigt, daa ansgeaebieikne Hara flir
krystallinische Massen zu halten, und ieh eelbst bin frü-
ber dieaer Meinung gewesen; bei der mikroskopischen
UatefsodMing kann man indemen keine kryatelliniaebe
Slmctur in ihm wabmehmen ; daa llars ersüMnt ak häo-
äge Massen, dem Amjlum nicht unähnlich.
Ich hnbe dieaea Harz aebon Tor läng^er Zeit an-
tersucht^ ^ ). Spätere Analyaen, mit demselben Harze,
das icb m jener Zeit anwandte, vermittelst chromsauren
Bleliizyila, gaben mir. dieselben Resultate wie frtiber:
gaben 0,6«» Gnn. KoUcmtee mä Qtm. WaMOr
0^715 - - 0J995 - - . 0,2735 -
Diefia entspricht folgenden Zosammenaetaungen im
Hndert:
L n.
Kohle 81,32 81,33
Wasserstoff 11,06 1),19
Saveratoff ' 7,62 7,4&
I>te erhaltene Zusammensetzung ähnelt sehr der, welr
de Hr. Hefa für daa BetnÜn gefbnden hat Er er-
biek bei zwei Analysen folgende Resultate:
1) Posaea^orfTt AmmIoi, Bd. XXXIU S. »2.
2) EbendMelbsi, üd, XXXXM S. 319.
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3311
I. II,
' Kohle 81,64 81,30
Wasserstoff 10,97 10,99
Sauerstoff . 7^9 . 7,7 !• ^
Es ist möglich, dafs das schwerlösliche Harz aus den
Eupborbiimi dieselbe Substanz wie das Betalln sey^ za
mal da letzteres« nach Hm. Hefs, ooCer dem Mikros
kope ebenfalls keine krystallinisrlie Stiuclni zei^t, und
nach ibm, wie eiu Gumioi erscbeiat. Sind beide Sub
staoMo nicht gleich» so scheiim sie wenigatcus iaoaiei
zu scvn.
iodesseo hat das schwerlösliche Uarx des Euphw
bloms be» den Terschiedenen Bereitnngen nicht inmei
dieselbe Zusammensetzung, wie diefs überhaupt bei 0^
ganischen Substanzen sehr häufig der fall ist, die nicht
im kirjstallinischen Zustand jdargesCellt werden . ktabeu.
Es ist möglich, dafs bei der Bereitung es mit mehr oder
weniger von dem im Alkohol leicbüöslichen Harze ge-
• mengl ist» das, nach Johnston, weniger. Kohlenstoff
enthält
0,2655 Grm. des schwerlöslicheu Euphorbia mharzes,
lange fkber Schwefelsäure getrocknet, g^ben 0,76d Gno.
Kohlensäore und 0^3 Grm. Wasser« Dieb giebC foi*
geade Zusammensetzung im Hundert:
Kohle 79,67
Wasserstoff 10,96
Sauerstoff 9,37
Wird das Harz im Wasserbade erlutzt, so schmilzt
es, Terliert. aber nur dann etwas am Gewicht, wenn er
lange darin erhitzt worden ist. 0,3135 C^rm. von dem-
selben Harze, das zu letzterer Analyse angewandt wurde,
verloren im Wasserhede 0,003 Grm.» and gaben 0,888
Kohlensäure und 0,294$ Grm. Wasser. Diefs ist im
^ Hundert:
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I
Kohle 79,11
Wasserstoff 10,54
Sauerstoff 10,35
Das scbwerlösliche Harz aus dem Cupborbiom schei-
det mA nmt dann behn Erkalt«! einer heifseo alkoho-
lischen Auflösung aus, wenn dieselbe nicht lange im Ko-
chen erliaUeu w4Mrclea ist Je Uo^er mau die AuflösuDg
kodbm li&t. Hin so laof^mer erfoJfjt bei« Erkalteo dio
Ausscheidung des Harzes, uud setzt man das Kochen
unter ^oeueroog des abgedauipCteu Aikohois fort, so
erfolgt eikUidi andi nach sehr langer Zeit gar keine Ana*
Scheidung.
Eine solche Auflösung, %velche beim Erkalten kein
Han abeeiiie, wurde anter der Laftpmnpe über Schwe-
felsäure abgedampft. Ich eriitelt eine terpenthiodr(if;e,
dordhaAcbtige Substanz, in welcher sich iudesseo nach
linf^tirrr Zeit wctbe» opalartige» undordMiciitige, kreia-
fibmigo Maasen aostcbieden. Aber auch diese zeigten
hei der mikroskopischen Untersuchung keine krjrstaiiiui:,
sdbe Siractnr«
'Wurde die- donab 'Abdampfen unter der Loflpanipe
erhaltene Subslanz längere Zeit im Wasserbade erhitzt,
so scbmolz sie m einer brüchigen , harzartigen Masse»
and verlor bedeutend am Gewicht 1»188 6rm. der
schmierigen Masse verloren im Wasserbade nach vielen
Stunden 0,136 Grm.; bei nochmaliger Erhitzung während
mebrerer Stunden 0,021 Grm., und bei nochmals wieder-
holter Erhitzung 0,0065 Gmi., also im Ganzen 0,1635
Gnu. oder 13,76 Proc. 0^71 Grm. von diesem Harze
gabeo 1,069 Gnn. KohlenaSore And 0^350 Gral. Waaser«
0,331 Grm. von einem zn einer andern Zeit, aber
auf gleicherweise bereitetem Harze gaben €^47 Grm»
KoMenaSor« und 0^195 Grm. Warnet. *
Diels eniöpiicLt folgeadcu Zusammeosetzuugeu :
. 24 .*
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m
I. IL «
Kohle 79,75 78,40
Wasserstoff 10^36 10,63
SaMntoff 9,50 UM^«
Man sieht» dsSs zwischeü der Zusammensetzuiig des
auf die »deM envUhBte Weiee bmiletaa Harns, aad
des dimh Erkalten einer heiCsen alkoholischen ArfM*
sung ansgeschiedenen ein ähnliches VerhältDifs stattfiadei,
wie süischen den oheft besehriebeM» ModificaUeusn d»
Elemiharzes, des krjstallinischen und des glasartigen;
dodi ist bei den ModÜicationeB des Harzes aus Euphor-
bium hinaichllidi der Zasammeosetinng der üaHsschiri
geringer, als bei denen des Elemiharzes.
Es scheint, dafs durch die erwähnte Behandinog aiit
Alkohol, daa echwerldeliebo Euphorbioaiilafv nach aad
nach in die leichtlösliche Modiiicatiou übergeht, die iü
dem im Handel- vorkommenden Eughorhium» iq gröii»e^
rar Menge, ela entern Han enIhalteB ist» aof MadiaiM
Weise v^ie beim Elemiharze.^ Denn in diesem gicbt
Jobnaton weniger Kohle und Wasserstoff»
Sanenrtoff ani niwKiTh in drei Analjeeii:
Kohle ^ 75.12 75^1 75,59
Wasserstoff 9,79 9,87 9,56
Sauerstoff 15»09 14,99 14,85
* t . «Mb
3) Krjstallisirtes Harz ans dem Copaiva*
balaam.
Di e ee s Hens, daa nerst doroh Schweitzer danga»
stellt worden ist, krystallisirt von allen Harzen, mit de-
nen ich Untersuchungen angestellt habe, am leichtesten
mi in den ^denÜicheteB Kryatalien. ieh bebe die Aaa-
Ijse desselben schon früher mitgetheilt abef obgleich
• dieselbe mit einer später angestelltes ¥on Uefs Übereio-
atiBunt, so bebe icb es doch fitr nodiwendig gehalicei
1) Posf eodorfr« Aonalen, Bd. XXXUl S. 35.
i^iy u^Lü L-y Google
/
373
die Aoaljse dieses Harzes zu wiederholen, da ich frfi«
lier ZOT Untennchiuig Bnidmadi» woü ffvbea. bnmiig»-
ftrbfen Krys^Um Mgewandl ftaltot wie ich sie durch
Hm. Schweitzer erhielt
früheren AnaljMH ffikmt
Kohle 79,13
Wasserstoff 10,15 10,01
SMMif#il mfi9 lüßl.
Dnreh öAera AoflOM and UakiTüidlWrai erUelt
ich das Harz in kleinen, Tollkoininen weifsen Krystalleo,
welche, zerrieben, im WaiserlMMie .iMinen Gewacbtsver-
hnt eriittai. Bienroo gebest
0,3145 Grm. 0,915 Grm. Kohlensäure u. 0ßS9 Gnn. Wasser
Ü^15 - 0,8765 * « 0,2825 -
0313 . 0,9106 « « - 0^ •
ü^86 . 0,831 . . . 0,263 -
Dieb entspriciit folgenden Zosamniensttznngen im
Bunderl» s
L
n.
ly.
KoMe
80,-14
80,38
80,43
80,34
WaMerstoff
10,21
10,41
10,40
10,21
Saaentoff
9,9»
931
9^17
9,46.
Von allen hanarttgen Sdbslansen, wekbe idi zn
untersuchen Gelegeobeit gehabt habe, habe ich keioe ge-
tuodeo, welche bei verechieitonen BereitnngsA in den Ter-
tdiiedenen Analysen eina so gleldM ZneaMMnensttong
zei^t, wie diese. Offenbar scheidet sich dieses Harz
durch seine leichte Krystallisirbarkeit reiner ans seinen
AoBOsongen und Mar van andere» Modificatfoneo ans»
ak andere.
Die ZnsamnieneeCung des gereinigUn Copmvahanas
«Dtepticht an beeton der Formel 45C+70H+4O, naab
welcher dieselbe im ünndert ist:
Google
«74
KoUe- flO,4S :
Wasserstoff 10,21
SauenlDff 9^
Nach der Formel 45CHh72H4-40 oder 9(50»m)
+iO ist die Ziisainmeosetzuiig:
Kohle 80,20
Wasserstoff 10,48
Sauerstoff 9.32.
4) Sjivin- uad l^iuinsftare»
Die krystallisirte Sjlvinsäure aas dem gemeinen Ter-
penthio oder den Coiophoiiium daruisiellen, ist mit Schnie-
rigkeiten Terbimden« Dia Krjstalle aind sdiwer voUkon»-
men rein zu erhalten. Eine frühere Aualj^öc gab mir ful-
geades üesuitat:
Kohle 79,15
Wasserstoff 9,93
Sauerstoff 10,92.
SpStertmtaraiichteHr. Trommsdorf f dieSjlvIosSiir^
mid faud sie iu zwei Aaalj'seu zusammengesetzl au^:
I. n.
Kohle 79,659 79,996
WassarstoCf »3^8 0,789
Sauerstoff 10,522 10,215.
Um vergleichende Untersuchungen mit diesem kry-
stallisirteu Harze und dem uukrjstallisirtea Harze aus
dem Ck^lophoniom aDzuatelleo, wandte ich midi ao Hro*
Trom msdorff, der mit grofser Gefälligkeit mir eine nicht
unbedeutende Menge von reiner ?veiCser kr^staiiisirter
Sjlviiisttiire fiberlieft.
Hr. Trommsdorff theilte mir über die DarstdUmig
der krystallisirten Sylvinsäure folgende Bemerkungen mit:
»loh habe dieselbe nicht ans jeder Sorte von Coloph»-
nimn ariialten kdnoen. Ich behanddte gepulvertes Go-
lophonium mit kaltem Weingeist von 60 Proc auf äo
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375
; Weise, dafs ich beide in eioem Mörser so lange zusaoi-
i nenrleb, bis sieh das anfiiugs zu einer Masse vereiDigte
I Colophüiiiiun voUstSodif^ iu der Flüssigkeil vertheilt halte.
EuUland dabei eine voUsiäildige AuflösuDg^ so gelang
m mir nieht die SylTiDslkire auf eine einfadie Wdäe m
ßcheiden; erhielt ich aber eine f^Iblichc trübe Flüssig-
keit , aas welcher sich nacb einiger Zeit ein gelbliches
Palver abaettte» so bttlt es nicht schwer ans diesem diä
Svlviosäure rein darzustellen, iudeto man es von der Flüs«
fligkeit trennt» nnd durch Abspfilen und Aufldsen in Wein»
l^iflt retntgf* Aus der weiogeistigen Lösung -krjstallisirt
es durch freiwilliges VerduDSlcn, leithlcr noch, wenn
man der Aufldsung heib so viel Wasser nfttgt, daCs sich
dieselbe eben tu trülien anftngt, nnd dann erkalten Itfst
Hat mao die SjlvinsÜure erst kryslaliisirt erbaUen, dauu ge-
schieht die Tollständige Reinigung leicht» wenn man sin
in wenig Alkohol Inst und der heifsen Auflösung tropfen-*
weise hei£s€s Wasser lüuzufügt, so lauge bis eine starke
TrObong erfolgt« Sogleich sammeln sich am Boden des
Gehfses brauue Tropfen von mreiner SylvinsSure, wSh-
TCüd die übersleheude I iüssigkeit bedeutend heiler er«
scheint, und, von dem Bodensatz abgegossen, nadh dem
Erkalten die S^ure iu schönen Krystallen sich ausschei-
det. Durch öfteres Wiederholen dieses Verfahrens ge-
. IsDgt man endlich dahin, freilich mit Verlust, die Säure
blendend weifs zu erhalUii.«
Später hat lir. Tr uoiiusdorff die krystaliisirte Säure
ttof folgende Wdse dargestellt. Gleiche Mengen von
Weifsera Pech und Wein*^eist von TO Proc. wurden so
lauge kalt mit einander in Berührung gelassen, bis erstem
res vollkommen vom letzteren durchdrungen wan Wäh«
tend si( Ii dabei ein {^rofser Theil auflöst, lagert sich eine
iiarzige Masse von Terpeuthinconsi&lenz ab, welche nach
einigen Tagen krystaliinische Qesehaffenheit annimmt So»
kald sieb die krystalliuischeU' Körner nicht weiter ver-
Q^^en, bringt mmi das Ganspe auf ein leinenes Tucb[
1
•V*
I
376
durch welches alhnälig eine dicke üarzniasse abtropft,
während die^ KxyaUile auf dem Tache zurückbleiben,
Eia Abpreaseo derselben -ist Bichl 91t ioOgticb« wn.
zu reinigen reibt nan sie mit möglichst weuig MTeicgeist
von 80 Proc.» hriugt das Ganze auf ein Fillrum und
wäscht die acboo fost weiÜBe Sjrivins^iore juit wenig Wein«
geist ans« Sie ist fedoeh nödi zn norcitt, tm aas reinem
Weiogeist gut zu krjstallisireo« Man lüst sie deshalb^
nach UnTerdorben'ji Aoga4»e» in «fifUehsC wenigp mit
ScbwefelsftQre Tersetttem absoluten Alkohol keifs auf, lind
lifst die Auflösung ruhig erkalten. Die Sjrlvjnsäure kry*
stallisirt dabei so reichlich, daCs die Litaag za. einer krj-
slallinischen Masse erslanrt, die map gut abprefal. Die
weitere Reinigung dieser nun wieder gefärbt erscheinen*
den, obschoa reineceo Sl^re» ist zwar sehr einf^cb, aber
m
langwierig, sie besieht darin, dafs man die Sütire 10 «tar- ,
kern Weingeist heifs auflöst, der heifsen Auflösung sq
viel heiises destiUirles Wasser zusetzt 9 bM eine bieir
bende Trübung entsteht, - nochmals einen Augenblick zum
Kochen erhitzt uud einige Secundcn hindurch absetzen ^
läfst. Es senkt sich eine bräuuUche üarzmasse in Ge«*
stall ölartiger Tropfen zn Boden, wfthrend die darüber :
steheude FItissigkeit weit heller ersclieint, uud, heifs ab-
gegossen, die Sylvinsäure nach wenigen Secunden kry-
stallisiren Idfst. Man drückt die KrystaUe durch ein Tuch
uüd löst sie abermals auf, fällt wieder einen Tbeil auf
die angegebene Art, und wiederholt dieses Verfahren
so oft bis die Simre den. gewünschten .Grad der Remheit
besitzt. Dabd ist nodi %vi bemerken, dafs die alkoholi»
sehe Lösung um so concentrirter bereitet werden mufs,
je reiner die Sttnre i^t» de man sonst nicht im Stande
ist, bm der grofsen Neigung der reinen Sttnre zu kry-
staUisireu, einen TheU als amorphe Masse zu fällen.
mehr man Toa der: unreinen Sinre durch Wasser nie-
derschlSgt, um so rdoer ftUt die aus der überstdienden
Flüssigkeit sich dusspheidendc au$, aber um so ^ealfjfi^
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877
«Mit «um MU k difOB* Mm «oft» «n 4kl (giMM
Mdbeate wsaomenobringeiiy di0 niedergefaUeneQ Mas-
sen , die bald auch krjrstaUiaisch erstarreii, von Neueni
sa «ft auf die angegfikene Wwe bdianddo, ala* mm
noch reiiie Sinrt eililllt Uni dia reine Säore endlidi
m grofsen Kryatallea zu erbaltea, darf mm wx eiu9
mcbt m coneentrirte aUuijbiotiscibja Ldaong heib ari^ ao
TMlem beifaen Wasaer Teraetzen, bia'ao eben eine bld»
bend schwache Trübung entsteht, sodann die Lüsung
dvrcb einige Tropfen Alkohol wiader aofhallen, and in
eise» bedeckten Gelllfae ruhig erkalten lassen.
Die erhaltene Säure zeigte sich als krjstallinische
Blttltcheii« Unter dem Mikroskope konnte man indessen
Dfclit anden dBeae Bisttehan von Stflekehen elnaa nidit
kry stall islrten Harzes unterscheiden, als durch die mei*
itantbeila dreieckige Form*
Bei der Uotersuebnog der SjlvinsSore erhielt Uk
lange nicht so übereinstimmeode Resultate, wie bei den
Analysen des krjstallisirten Copaivabarzas, was oiCeo-
bar daher Töhrt, dab letzterea Hart Inberst leicht ans
seiner heifsen alkoboUschca Auflösung durch's Erkalten
krjralaliistrt, und durch wiederholte Krystaliisationen voll- >
haoNneD gereinigt verdee kann, waa bei dar SylvinsXnre
uicht der Fall ist, die aus Gründen, die später angege-
ben werden, durch Umkrystallisation in Alkohol, iu^ kiei-
nn wenigstens, nicht gpit gereinigt werden kanm
Ich erhielt folgende Resultate:
in, gabott e^ees^ Gim
wde»18e Gr
- im •
L
. ejMi. -
IL
Kohle
79,28
79,97
•
Wasserstoff .
9,95
9,97
Saoerstoff
10,77
Daa Reaoltat der ersten Anal^ atinnnt ikndicb g^
aau mit dem fibereiu, das ich schoa vor langer Zeit er-
Digiti-::
3?S
hallen halte, 60 wie das der zweiten mit dem von Tromms-
id«^rf f aof^f^ebfloeD«*' Indefiaea andere AMijMo m-
4ettk ^AifM der Sy^iDskore, wekhe ebenralh voo »em-
Kcte Leiber Farbe waren und aus k vgtalliuischcn Blatt-
«iMii'-beataiidieD, gabM Resultate, die bedeutend Tonika
«tf-ebill «Vffcffllitten *bwiiiheii.
0,3515 Grm* ^bcn (1,994 Gmu Koiilciuäure und 0/298 Grm. WaiMr
0^ : .'^ < 0,9185 . . • ^ 0,281 -
- r- , • 0.^«55 -
0,266 - - .0.747^.- - 0,aa2 -
oßivi : ' . a,73i - - - 0,222 .
■ «
* I. H. IIL lY. V.
Kohle . 78,19 7M6 7737 77,70 77^
Wasserstoff 9,42 9,46 9,36 9,27 9,43
$eiie»toff .12,38 13,58 12,77 U03 13^
Die angewandten Mengen der Sjlyinsäure vcriort^u
0iehf in Gewkht, sDWöht ab äe Itb^ Sehwefebim«^
als auch als sie im Wasserbade getrocknet wurden, vro-
durch sie nicht schmolzen.
' Die SylvimSure wurde in koefaendeni Alkohol auf*
gelöst, und die Auflösung sogleich unter der Luftpumpe
über Schwefebttnre • abgedampft. Vou^ der erbalteoea i
krj Hfallinischeii Sllurr gaben 0,3675 Grm. 1,037 Gm*
Kohlensaure und 0,319 Wasser. Sie ist daher zusaia*'
mengesetzt im Hundert aus: ,
Kohle 78,025
Wasserstoff 9,645
Saneratoff 12,330.
6an« änders verhält sich indesseu die Sylvioslm
wenn ihre Auflösung in Alkohol nicht unmittelbar nach-
dem mau sie erhalten hal abgedampft wird, sondero eni
nachdem man sie längere Zeit, ungefähr mehrere We*
chen, hat stehen lassen. Daun kann mau dieis Harz auf
keine Weise mehr im kryitalliniacheu Zustand erhalteo»
sondern durch Abdaiupfca im luftleeren Räume öb«'
Sohw.efeUäor# erhäll man eine terpenthinartige klebrifi^^
Google
m
Masse» welche im Wasierbade aehmUxt, an Gewieht Tei^
Heu« 'brSmliek'wird «mM dann wie Colophoninnt aimlebt
Dieselbe Masse erhält man auch, wenn man in der Ab-
siebt» am aebMe kryataliimsche Blättchen der-Sylvinitard
m arbaken , die alltobolisebe Aofidmnig derMibm einer
langsamen freiwilligen Verdampfung überiäist. Man er-
hält dann endUcfa eine weifte apHlde Maase^ die bei nft*
berer Dntersachung nicht kryttalltntseh ist, obgleich sie
bei oberflächlicher Besichtigung so erscheint, und die, im
Wasserbade eriiitxt» nöob einige Proeenle an Gewieht
almirtnit« Bei den yertehiedenen ünteMMlMingen verlor
eine solche auf diese Weise erhailcue Masse ißb bis 2,16
Proeent, während die terpenthinartige Masse im Waa-
serbade zwischen 4,51 bis 7,45 Procent verlieren kann.
Diese ModÜkationen der Sjlvinsäure unterscheiden
sich Ton der krjrstaUisirten, aofaer doreh den Mangel
der krjstallinischen Structur, noch besuudcis dadurch,
dafs sie im Wasserbade schmelaen, was bei der reinen
SjlTittsflnre nicht der Fall ist.
Bei dcu verschiedenen Untersuchongeu gaben diese
aus der Sjlvinsäure erhaltenen nicht krystallisirten Mas-
sen nach Tollsländigem TrodiLnen im Wasaeibade» bia
sie nichts mehr au Gewicht verluieu, folgende Kcsultaie;
0407 Gnn. fd»cn 1.101 Gim. Kohlensltire mid 0,3875 Gnu. Wancr
OAm . . 1,110 ... 0,325» .
0^19 - - Ü,b505 - 0,25a • .
. Dieb ist im Hundert:
L II. ni.
Kohle 74,80 74,41 73,72
Wasserstoff 8,94 8,77 8,78
Saoerstoif 16^ 16.82 17^
Es ist dieb wohl dasselbe Han, das Hr. Hefa nn-
1er dem iSaiiien Oxysylviosäurc beschreibt. Die von ihm
angewandte Menge enthielt noch weniger Kohle, was in^
dessen bei diesem Harze immer der Fall isl^ wenn es
^ Digiii^Lü Ly Google
»
380
längere Zeil bei der Temperatur des kochenden Was
jifrs getrockuet worden ist. £ia Tb eil des Harzes, dai
m AMijse lU ffMmi battt, wände oUkt im Wantv
hade, sondern lange Uber Schwefelsäure getrocknet. 0,3335
^roi. dav<]|ii |)abeii. 11^15 Grm. &piaeo«;iiire iMid ÜM
Qin9^ Ader im Hw^eMt
Kohle 73,0g
. WasserstoEI 8,96
. . , SAuentoff llfii
was Qsk der yßn Hefs angegebenen Zusammensetzung
der Oxjsylvinsäure mehr jubereinfitimml^ der dieselbe m-
imwMKgjBseUt imd uns:
' Kohle 72,24
Wasserstoff 8,84
. SaiieraiQff . IBJML
Vergleicht^ man die ZnsamoieDseliong der kiTatallft-
sirten Sj^lvinsäure mit der des nicht krjstallisirten Ihr-
s^t das an« dar alkoMiaebeii Aiifldattiig enterer eolr
ateht, wenn dieselbe nidil sefleieb, aondero eni nach
längerer Zeit abg^dunstet wird, so giebt man, dafs sie
aicfi Dicht nur durch einen g^iaaren GebaU von Sauer-
atofft aondera «och dordh einen etwas geringeren Gebalt
von Wasserstoff unterscheidet.
Es ist ungewifsy welche Formel man für die Zusam-
mensetzung der krjstallisirten Sylvinsfture auGstellen seil
da sie nicht immer bei der Analyse dieselbe Zusammen-
setzung zeigt« Nimmt man indessen an, dafs die Säure
um so reiner ist» je gröfser der Gebalt an Kohlenstoß
und Wasserstoff ist, und dafs die Saure, welche, obglelcb
noch krjstaliisirty einen gröfseren Gehalt von Saue^stü^^
und einen geringeren von Koble zeigt, schon auf eins
ähnliche Weise verändert ist, wie die, welche aus elnar
alkoholischen Auflösung nach längerer Zeit abgeschieden
werden ist, oder etwas voa dem verilnderten Körper
beigemengt enthält, so stimmen in der That die Aoalj-
aeo der reineren Säure mit der Formel 40C60U^P
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9SL
bMfn Sbcfrtif denn ' ttich iHmm iMstilit <KctcBi6
■
im Hundert ans:
Kohle 79,81 '
Wamntoff f^77 *
Sauerstoff 10,42.
Die SylviQsäure scheiot bei ihrer Umwandlung in
ein nidit krystaUiairtes Hart WaaamtofI m ▼ertiaren
and Sauerstoff aufzunehmen. Werden der Sjlvinsäure
2 einfache Atome Wasserstoff entzogen und treten 3
Atome Sauentoff Untn» was freilich nach der Sobatitn-
tionstheorie nicht gut anzunehmen isf, so hat die ver3n«
dertc Sjjrivinsäure folgende Zusammensetzung im Hun-
dert
40 At Kohle 74,9»
68 At. Wasserstoff 8,79
7 At; Saoentolf
was mit den Analysen des unveränderten Mmm tiber«
einstimmt* Ist indessen die Sylvinsdure nicht im Was-
strbade getrocknet worden, fo sdieint aie noch Wesaer
zu cnlbalten, das beim Siedpuukte des Wassers ent«
weicht. Denn das Resultat der Analyse des nkht krjr*
staUnieehen^ Uber Scbwefelamre getrockneten Harxea
stimmt mit den Formeln 40C 6011 7^0, oder 1()C59H740,
welefae letztere sich nur durch einen Wassergehalt Ton
der ao ^hm beachriebeoev unterscheidet. IHeaen eni*
spricht folgende Zusammensetzung:
40 At. Kohle 73,11
M AI. Wasaeratoff Bß^
7| At. Sauerstoff 17,94
40 At. 73,24
89 At 9m
7| At. 17,94
was mit dem oben angeführten Reanltate der Analjrae
äehr gut übereinstimmt.
Nicht jede Sylvinsäure indessen, welche nicht kry-
staUisirl ist, bat eine andere Zuaanraiensetaung wie di
Irjstallisirte. Ich erhielt von einem Freunde eine S^I-
viusäure, welche selbst unter dem Mikroskope nichts
Krjstaiyniachea neigte,« nnd den Pr<Aen der nicht kr^
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gtuHiaitrhen Sj^kiusäiire recht ähoUch sab, deren Ana-
lyse 80 eben nitgetbeiit worden bt Sie «DtofBciiaed eich
aber voo derselben wesenllidi dadarcbi dab sie Im Was-
serbade uDveräudert blieb, nicht schmolz^ und sich da-
durch der krjstalttttiaobeD Sjrlvinsaiire gleich Terhielt, Sie
verlor, indessea docb dadurch etwas am Gewicht, aber
Dur ü,8 Procent Bei der üntersuchting gaben 0,376
Gr», ljin9 Gnu. Kobl^äure und 0,ä2d5 Gm. Waner.
bestand daher im Hundert auss
Koiile 79,56
i W^tt&erstoff 9,64
. Sanemtoff lOfiXk
Sie hatte also ciue der reinen S^lvinsäure sehr ähnliche
' Zosammensetsung.
Jobnston hat diefa Hanf von Päms Abies unter-
sucht. Er hat es durch kalten Alkohol ^clrennt. IJas
in demselben leicht lösliche Harz ist nach der Formel
40C58H6O^ und das in denselben wenig lösltcbe nach
der Formel 40C58H5O zusammengesetzt, so dafs er-
steres nur eine höhere Oxydationsstufe von letzterem ist
Er bat das krystallisiite Harz, nicht untersucht. Die Ter«
schiedenen Analysen welchen Qbrigens von einander eben-
falls ab und nlUiern sich ziemlich den meiuigen; aber
beide von ihm analysirten Harae enthielten wenigerSaAief-
Stoff, ab die» welche von mi^ ans dem krystaliisirien
Harze dargestellt worden waren«'
Die Ton Lanrent im Harae von Pitm maräUrm
entdeckte Pimariosanre *)» welche eioe Jlbnlicbe Zosaia-
mensetzung hat, wie die Sjlvinsäure» scheint durch ihre
weit leichtere Krystallisirbarkeit ans def aikoholischea
Auflösung der Verttnderuog mehr als die SylvinsSure to
widerstehen, und in dieser Hinsicht dem krystallisirieu
Harze aus dem Copaivabalsam zu gleichen«
1) Pliilosüpliicai transaclioths Jor 1839, /?. !2£)8.
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Das durcb Airfttoipg d#r krj^stalliairtw SjdnMtere
ii AllMriftol trhAllaie :iiidit krjstallMMte Bai« l^it die
Eif^enschaftcn, welche der sogenannten Pininsäure von
I Unverdorben zugeschrieben werden, so datq ick oiebt,
I «Mteben mOcbte, baMe fflr idantiMsh ra balleii« Aas de«
UDkrystallisirten Harze, das aus der krvstallißirten S^lvin-
säore enUUudea isl, iafst dieselbe sich auf ^eioa Weiaa
dafstellen. Aus der alkoholischea Aufltfaitiig einer bedeop
Undeii IVlcugc von Sjlvinsäure ivurdc, nachdem dieselbe
längere Zeit auibewahrt worden war, das ilar& diircb
I Waaaer gefklll} ans der alkeholiedieii Anflömng des.ga-
faliieu Harzes konnte nur Pinin^äure dargestellt werden*
Wir besitzen keine Analyse eindr reinen Piniosäure*
I Die Analyse der Piniiiaftore von Liebig die e|P Ton
Trominsdorff erhalteü hat, bezieht sich, nach einer brief-
I ikbea Mitthciiung von letzterem, auf Sjlvinsäure, und
MMT dorch einen Druckfehler alebl an jenen Orte Pintn*
säure ffir SvkinsSure« Ich habe in frflheren Zeiten nor
die Verbindung untersucht, weiche die alkoholisch^ Auf-
Utamg dar PinipsaUire out BleiosydanflOMing giebti, nnd
habe dieselbe eben so msamnieflgeeettt gefoDdeni wie •
die, welche durcb Sjivkisäure auf ähnUche Weise ent-
atabt« Ich habe aj^ler Pininsäere geneinscbaftUeh mit
einer gro&en Menge von TerpenthinM in waaterfreie«
Alkohol aufgelöst, und die Auflösung sowohl mit einer
wcingeiatigett Aoftdaiiog von eeaigwinrepi Bleiosyd aia
aoeb Ton aalpeterfiaareni Silberoxjd veraetct. In beiden
Fällen erhielt Ich ISiedcrschläge, welche eine ähnliche
Zosammensetzong hatten, wie die, welche eine alkohoU-
ache Anllftsong von Sjlvinsttore unter ähnlichen UnatAn^
den giebt, und in welchen bei der Analyse das Harz
eine glaiche Zusammwetzuug wie die Svlvinsäure hatte.
Eben ao wie in dieaem Falle das Terpenthioöl durdb Ab>
waschen mit Alkohol von den sahartigen Vcrbindungeu
entfernt wurde, so scheint letztere auch rein von dem
1) Amden Phiimdc, M XIII S. 173.
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384
derung der SylTimiore siofc bildet, wenn die sogenannte
PioinsSure, welche wohl aicbts anderem aU SjlTioääare
ist, wriche darch EmneDgiiiig dim KOrpen, der doneb
Oxydation und Eolziehung von etwas Wasserstoff aus
der Sylviosäure entstanden ist, in ihrer alkoholischen
AofHtooBg nil weittgebtigeii Anflilsiiiigett einiger MetaD-
Oi^^dsalz versetzt wird.
£8 verdient dieser Gegenstand noch vielfältiger mi-
' teftachl n werden. Die in' der Natar vorfcoimMBdeB
Harze besteben roeistcntbeils aus mehreren Modißcatio-
Beiiy welche sich durch eine verschiedene Löslidikeil in
Weingeist und Aefher imfefWBlieideD« Uivprltaglicli sind
die meisten Harze durch VerSndemng der iu den Pflan-
zen enthaltenen ätherischen Oele entatanden. Dicae
▼^Mdemng bestekl hanptiSchlieli in einer Oxydation,
zum Theily doch seltener und im geriugeren Maafse, in
einer Waaaerstoffentziehung, oder in einer Veiiiindnag
mit den Bestandtbeilen des Wassers; sie lifi»t sieh in vie-
len Fällen auch künstlich hervorbringen. Je oxjdirter
fie Verbindung wird« om desto aoflnslicher wird sie m
wasserhaltigen Weingeist, so wie sdiwerlOslieher oder
unlöslich iiD Aetber. So ist das Terpenthinöl schwerlds-
Heb besonders im inrMserbaitigen Weingeist, die Sylvin*
89ure ist darin schon weit löslicher, die Pininsäure, wel*
che von diesen drei Substanzen den meisten Sauerstoif
enthsit, am lOalichslen* — Die Harte scheinen femer
auch um so mehr die Rolle einer Sdure zu spielen, je
weiter die Oxydation b(i ihnen fortgeschritten ist, so
dab die leichte Anflösiiehkeit in. wasserhaltigen Wein-
geist, und die schwere Auflöslichkeit oder Unauflöslicb-
iLeit im Aetber, mit der Eigenschafti als SSure aufzntre*
ten, in Yetbindnng steht.
oiy u^Lü Ly Google
385
IMl lusulfaie der Prüfung des Kupferschie-
fersp so wie mehrerer damit porkommmder^
melal/ischen Mineralien auf Vanadin;
pon C. Kersten in Freiierg*
Sdt rneineD beiden MittbeilongeD in diesen Aninlen Ober
das Vorkommeo voD YauadiD in den Scblackeu und an<
deren Produclen vom Yersduoeizeu der Kupfcrsciiiefer
in MaDosfeldecben» TiiOringen und Riegebdorf in HeMen,
kabe ich die UntersuchungcD über diesen GegeDstaud
fortgesetzt, naiueuüich mehrfach Venucbe angeüteilt, uoi
ik Qoelle des Vanadingebakes jener Prodocte aafsnfin*
den. — Ich prüfte iu dieser Absicht zuerst die gewöha-
Uchea Kupfererze des Kupferschiefers, als; Kupferglana^
Baitkupfererx und Kopferkies, dann Sdiwefelkies'; an-
herdem auch noch den Kupferindig von Saugerhausen,
wofflit mich Hr. Bergbauplmann Freiesleben Xdem
nafl bekanntlich die erste Kenotnils dieses Minerab vei^"
bmlii) in hiuläu^licher Meuge versah. — lu keinem der
gesafioten Mineralien konnte auch nur eine Spur Yan^
dia anfgefundeo werden«
Hierauf v?urde der dichte Flußspalk von Boülcbe-
10 je aai Harze, welcher bei dem Yerschmehen der Ko-
pferscbiefer als Flufsuiittel zugeschlagen wird, auf einen
Gebalt an Yanadin geprüft, iudessea mit gleichem ne-
ptiven Resoltate. — Endlich unterwarf ich mehrere
Stiifke Kupferschiefer, an welchen mit der Lupe keine
netaiiischen Beimengungen sichtbar waren (worin aber
stets bei der Analyse kleine Mengen von* Kupfer ge-
fonden wurden), der gedachten Prüfung. Diefä ^escliah
itof die Weise, dafs die Kupferschiefer, nach dem Ver-
bremien des Bitomens, mit Salpeter ond Soda gescbmol^
im wurden, worauf mau die geschmolzenen M^^äeu
P^tt^aMra AmL M. LDL 25
386
auskochte, die abfillrirlcn Flössigk eilen in Act WäniK
neutralisirtey zur Trockuiis eiodauipfte und die Satwas
sen wieder in Wasser aufnahai. Durch die erhalteoei
Flüssigkeiten wurde Schwefelwasserstoffgas ^clcilct *)
ivorauf man sie mit Chlorbarjum fällte, oder Ammottiai
dem SchwefelasHBonimn ood hierauf eine SSure zufügte
— lu allcjj uütcrüUcLtci) Kupferschiefern wui de auf diesi
Weise Vanadin aufgefunden, vTodurch es im holten Grad«
wahrscfaeinKcb whrd» daCs die eigentliche Kupferschiefer
uiasse vanadinhaltig ist, und so weit meine Bcobacbttm
gen reichen y enthalten die Kupferschiefer eben so nt
Vanadini ala die Schlacken vm Verecfamelzen desselbee
Dieses Ergebnifs möchte den Umstand erklären, daii
die metallischen Producte vom Verschmelzen der Ku
pfeiiBchiefer bei weitem weniger YanadiUi als die Scblak
ken davon enthalten.
Wahrscheinlich ist das Vanadin mit den erdigen Be
standtbeilen des Kupferscliiefers verbunden» oder dies«
ist, ahnlich wie der von F. Svanberg untersuebte
diophit vom Taberge, mit einem vauadipsauren ibuucr-
dehaltigmi Minerale gemengt.
Ob aicb das Vanadin als Oxyd oder ab SSore in den
Kupferschiefer befinde, läfst sich schwer mit Sicherlieil
ermitteln, da der Kupferschiefer, vor seiner Prüfung aui
gedachtes Metall, zur Zerstörung des Bitumens, durdn
geglüht werden mufs. — Durch Behandlung des rohdo
Schiefers mit Säuren habe ich kein Vanadin ausaiehea
können» was wohl der Fall h&tte seyn müssen, ween
1) Bei den lahlmdiea Yemiclien, bei wekbeo ich lnipfeH>x|dliil^
Mraerallen xmä H&tteoproducte, m Bettehung auf obigen GegenJiaaA
mil kohlensauren Alkalien und Salpeter schmolz, heohachtetc ich ittWi
dats die alkalisclien Flüssigkeiten, erhalten dun K Auflösen tlcr ge-
schmolzenen Massen, nach dem Filtriren durch dof/pelte Filter und
Nculraiisation mit Säuren, durch SchwereKva5<;orstonga$ braun gc/iH'
wurden, welcher Niederschlag in Schwefelkupfer bestaniL ^
Kupicroxjd Idit «ich daher in geringer Meage in kobleoaeiireii Alka-
lien auf dem toocbien We|e auf I ^*
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♦
dMielbo ab Salx^ z. ak v^nadiaiaurfia Kapfaraqrd
Üb «alhallao wira.
lu den Rohsclilackeu von Kupferbütten, welche keine
ki^rscLiefer, soudorn andere Kupfererze verschmelzen»
dl TOB Fahlun und Ry ddarh jttan in Schwaden» GaaQcMrd
(Alleu) in Finmarken, und Moldawa im Bannat, so wie
ii deD Freibcrgcr und Antonshüttner Hub- und Kupfer« '
ottcUackan fand ich im FmuuUn^ imdnrah die An*
sidit sehr unterstützt wird, dafs dieses Metall in der
Bergart^ aber nicht in den Kupfeoen dea Kupferschiai»
in nUhallen aat - -
I IVUL JVoiiz über einen in Brauneisensiein und
Bitumen umga^andelien Menschenschädel;
pon C Kerstin, in FMberg*
Markacbeidar Leachner in Freiberg sei^ tw ei*
äpr Zeit in riner Zotammenkonft des Ueaigen bergmin-
niid)eQ Vereins einen petriiicirten Menschenscbädel vor»
«aldMr Yon ihm in dem Nachlaeae dea hier yentoribe-
len il|»atlMlera Teaehen ohne irgend dne Maehrieht
fiber seinen l undort aufgefunden worden ist Yeran-
ia(8i, die ehemiiche Znaawmensetxong dieaea Sehädela an
«nitiiiaf tbeib Idi die efhalteiHm BeaulMe^ eo wie el-
iiige Bemerkungen über den Schädel selbst, und die wahr-
Khanliche Weise seiner Petrification in Folgen dem miU
Der freistehe Menachensehldei» richtiger Menechelfr*
ist mit Beibehallung seiner Form, wie es ^^cheint,
durch und durch gkiclrförmig in eine Masse verwandelt»
^ddie^rnatt» «rdig, glanaloa, etwa von der.HMe dea
Tdkes and bedeutend schwer ist. Das Gewicht des
Abdels beträgt 7 Pfund. — Die einzelnen Stikfcchen»
I Tai' demaelben, bchnfi der Untenuchnng» abg^
25 ♦
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388
bröckelt wurden, zeigten^ mit der Lupe befrachtet, keine
fremden Bestandlheilei iiameiitlich keine Spar urspriia^
Bcber Kuodittisabstan, utid sUndeii in Aren aoberen
Eigenschaften zwischen erdiger Braunkohle und erdigem
Brauneisenstein. Sie lieÜsen sich leicht zerreiben, uud
griben ein gleichfdrnii^ies ombrabrainics Pulver* Die ein*
zelnen Stückchen cut/iindeten sich, emvr Spiritusflamine
genähert^ schnell und leicht, und brannten mit stark ru-
fender gelber Flaonne, unter Verbreitung einea, bren«
uender Braunkohle ähnlichen, widrigen Geruches. Das
Flammen währt nur kurze Zeit, uud es bleibt ein schwarz-
brauner, ziemlich fester Rückstand. — Bei der trocknen
Destillation entbindet sich keine Spur von Ammoniak,
sondern es entwickeln sich zuerst farblose, sauer reagi-
rende Wasserdämpfe , dann brennbares Gas und toletzt
braunes, ziemlich dickflfissigee BrandOl von höchst on-
augeaehmen Gerüche. Anfangs erweicht hierbei die Schä-
delmasse, dann Termindert sich ihr Volumen» und spl-
ter wird sie hart, fett^nzend und schwarzbraun. — Der
Rückstand nach der trocknen Destillation ähnelt voll-
ständig manchen Varietäten Brauneisensteins und äuisert
eine sehwache V^rkung auf den Magnet. Bei dem GlA»
heu der Schädelmasse unter Luftzutritt brennt sie au-
fiinglich mit gelber rulsender Flamme, und hinterläfst ei-
nen kokäbniiehen, sehr festen, indessen p otH s en RAet
Staad, welcher sich ziemlich schwer einäschern läfst»
Hierbei erfolgt o^n braunrothcs, dem Ei&enoxjd ähnli-
ches Pulver»
"Wird die Schädelmasse mit Wasser digcrirt, so färbt
sich dieses bräunlich, und iäüst nach dem Verdampfen
«ebne braune Substanz zncHdiL, welche mit gelber rubeB"
der Flamme verbrennt, und hierbei einen ekelerregende
Geruch ausgiebt — Auch extrabirt Wasser, aus der Scbä-
debnasse Spuren von schfurfelsanrem Eisenox jd und Gjf^
aber keine schwefelsaure Thonerde. Alkohol und Aether
ziehen aus der Schädelmasse ebenfalls das erwähnte. Bi-
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miA ftffar wdi in prOfiMver Menge ab IWhMir,
aus. — Bei der Digestion mit Kalilauge bekommt man
«iae tief braune Flttssig^^eit»
Der durch Einücbeni der SoUdebMüe an der Lofk
erhaltene branorothe Rückstand reagirt vor dem Löthrobre,
mit Schwefelsäure befeuchtet» alark auf Phospborsäure.
'Waaser zieht nichts am ihoi ans; wird aber Ton Chlor«
wasserstüffsiiure wieder ziemlich leicht, mit Ziirücklassung
eiues geringen erdigen Bückstandes und einer schwachen
CUerentwicklung aufgelöst. Mit Soda auf Platinbiocb
geschmolzen, erhält man eine sehr starke Reaction auf
Mangan« — Die chiorwasserstoffsaure gelbe Auflösung
«Bthlllt TorolniKdi phosphorsanrea Eisenoiyd and Man»
ganosjdul, aufserdem Schwefelsäure und Spuren vou Kalk-
erde. — Der in CUoffwasaeratoflaiure unlösliche Körper
bestand hanptsXchlidi in Kiasderde. ~ Mach diesen Pr4*
limiDarversueben verwendete ich den Rest der mir zu Ge-
bote stehenden Schädehnasse n einer quantitativen Ana-
lyse, die v^nr wegen Mangda an Material nicht völlig
durchgeführt ist, indessen ausreicht, um eine richtige Vor-
«tellDog von der Masse so erhalten, in welche der in Rede
itsbcade Mensch^nschädel umgewandelt worden ist.
100 Theile der Schftdelmasse wurden zerlegt in:
16,15 organische, braunkohlenartige Substanz,
4i|90 Eisenoxyd und Mangpmoxydi sehr |ihosphorsSore-
haltig,
*,00 Wasser,
2^40 erdige, in Säuren onlödicbe Substanzen, '
Sporen von schwefelsaarem KalL
Aus dem Umstände^ daCs sich bei der trocknen DesUi-
btion weder AmmoniakgaSi noch koUenaanrea Ammoniak
eatwickeU, geht hervor:
Daia ans der oraprftngUdien Scbädefanasae aUe ani-
Matorie verschwunden ist, und dafs die organi*-
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am
adM^ 4liBt6Ti6 In iIas psliiOcirtra ScMdfl i!cli'vidMP'A8r
Bfmmkohle als dem Torfe näiiert; denn fast islller ToH
enlwickelt bei der irockoen KcBtUhtioii AdmiMiak» Die
organische Scdyüwm' in 'der' oufefenebten Schfidelmasse
giebt idiei' gleiche Producte bei der trocknen DestillaüoD
wie dRe- BraonkeUer stark iMer reagirendee Waner,
brennbare Gase und Bfand5l.
Man wird, vorstehender Analyse zufolge, anndmeo
ktaBen, dais die Masse, hi welche der HnterBiieiite Meih
schensch^el umgewandcU worden ist,
xur Hälfte aus Braunkohle
mA tm Hälfte ans Braaneisenstein besteht.
Ich vermudie daher, dals dieser MeuschenscbSdel
aoC irgend eine Weise in eine Jürauttkokleograbe oder ,
in eine Shnliehe LoealitXt geratben ist, tond dasdbst^
gedachte Metamorphose oder theilweise Petrificatioa er-
Ktten bat Es di^kigt sieb indessen, bei näherer Erwi-
gung der Saebe, die Fra^e auf, avf welche Weise aos
dem ursprünglichen Schädel die unorganischen Stoffe gSof-
lieh TersebwandeR sind, und Eisenoxyd- imd Msagao-
oxydhydraf ihre Stelle -eingenomnien hat — Ich baba
über diesen Gegenstand mehrere Versuche angesteiit, uud
bin dadurch m folgender Ansiefat gelangt.
Da die Braunkohlen bekanntlich mit der Varießt
Schwefelkies, welche sich leicht zersetzt, gemengt siud,
80 enthalten die Massen .in Braunkohlengraben bSofii;
schwefelsaures Eisenoxyd, Die Knochenerde der Men-
schenkuocben besteht boo aus 11,3 Proc, kohlensaureu
Kalk und 32 Proc pboapborsauren Kalk. Ist akMi der
fragliche Schädel längere Zeit niil dergleichen Wässern
in Berührung gewesen, so^ hat der kohlensaure Kalk das
Eisensah zersetast; nnd etf bat sieh an seiner Stelle & ^
senoxydhydrat niedergeschlagen und (jyps gebildet, wd-
eher nach und nach ausgelaugt wiuxle. Auf abiiü<^^
Weise hat sieh.ancb der baeisch-iilMNipborsaare ver«
halten. — Derselbe ist nämlich ibeils durch die
i^iy u^Lü uy Google
j
1
Schwefelsäure, theils durch das Eisensalz in den Wäs-
sern decomponirt — Durch Umtausch der Bestaudtheile
bildtte sich iwäseb-phosphorsaures Eisenoxyd und Gyps,
der vom W" asser fortgeführt wurde. — Das Resultat der
JbjQ Wirkung voa Wasser , welches schwefelsaures Eisen«
oiyd anfgelAst cntbSlt, auf Knocbeiierde, oder die tm*
organischen Theile der Knochen ist Eiscuoxjdhj'drat —
fUkd diese Substauxeo sind gerade die ooorgaiiiscben Be*
äandlkeile in den nntereachteD Scbklei, der Hauptsache
uach. Digerirt man basisch- phosphorsaure Kalkerde mit
wbwefebHMireai.. Eieenoxyd) ao «nlftrbt aieh aadi und
lach die gelbeiFIttesigkeif, und es scUi|^ sieb |Aospbor*
säurehaltiges Eisenoxyd uiederi während die f Iflssij^eit
Gy^ eDtbftlU ,
XIX. Untersuchungen über die wahrJiaße Zu^
sammensetzung der jitmosphare;
pon HH^ Dumas und BoussingauU* .
(Freier Aimug atu den CompL rentL T* XU p* IOO9.)
Abgesehen ^pu Kohlensäure, kohlenwasserstofflialtigea
GasoB und sttfttUigeD Dampfea ist die atnoipbirisdie
Lall in einem, wie es scheint, fast constanten Verfadt-
nisse aus Sauerstoff und Stickstoff zusammengesetzt. Ge-
ttMigUch nittmit inaii aot sie sey ein Gremenge ras
4«eo Stoffen, und ihre Unveranderlichkcit entspringe
daraus, dafa» unter dem EinÜuls des SoDueulicbts» die
S^nmk Pflansttfitbeile sSMOididie KoUensSure zerlegen,
durch dns Athmen der Thiere und das Faulen orga-
nfscber Wesen eotwickelt wird. • Nicht alle Chemiker
^ea aber diese Ansicht Einige dersdben, DamentKdi
Pfout und Thomson, glauben, die Luft sey eine wahr-
halt ckemisebe VeihinduDg» gebildet aas 30 YoL Sauer«
i^iy u^Lü L-y Google
sfofr tind 8ft VöL Stfcfcfltoff. Andere daf egen'liall» Ine
nach ihren Versuchen für eiu bloises, aber coostantes
Gemenge von 21 Vol. Saneistoff und 7^ VoL Stickstoff«
Und noch Andere, Da t ton an der SpitiOi bebaopf«!^
sie habe keiue überall constante ZusamaieusetzuDg, sou-
dem sey oben ärmer an Santrstoff als unten, obi^ohl
dieb den Versnehen G-a j-'Lassao's* mit der Laft von
seiner aerostatisciien Reise, den vou iioussingauit auf
amerikanischen Hdhen und denen von Branner auf dem
Faolbom wider8|Mricbt Die Verschiedenheit dieser Jtfirf*
nuDgen giebt keine hohe Idee von dem Zutiauen, welches
die bisher zor Analyse 'der Luft angewandten Methoden
eanflöfsten. '
Dazu kommt, dafs die Resultate der meisten dieser
Analysen aufs vollkommenste mit den von Berzelius.
und Dolong gegebenen Dichtigkeiten des Saner- und
des Stickstoffs übereinstimmen, obwohl diese Dichtigkei*
ten, wie man weiterhin sehen wird» unrichtig sind; wäh«
rend Prout und Thomson, welche die Luft aus I VoL
Sauerstoff und 4 Vol. Stickstoff bestehen lassen, die Dich*
tigkeit dieser Stoffe genau respective auf die 16- and
14 fache von der des Wasserstoffs setzen.
Um die Ungewifsheiten in dieser Beziehung zu um-
gehen, haben die Verlasser bei der Analyse^ weiefae sie
vornabmen,. die Messungen durch Wägungen ersefxl«
Sie machten einen Ballon luftleer und verbanden
damit eine Röhre, verseben mit Hähnen, die erlaubtctt
auch sie luftleer zu madien. Die Röhre, war auf metal-
lischem, durch Wasserstoff reducirlem Kupfer geCüUt, luid
genau gewägt worden.
Nachdem das Kupfer zum Rothglfihen erhitzt wor-
den, öffnete man denjenigen Hahn, durch welchen die
Luft eintreten sollte. Diese stürzte nun in die döture
und trat ihren Sauerstoff an das Metall ab* Nadi eini-
gen Minuten öffnete man dcD zweiten Hahn, so wie den
am Ballon, worauf sich das Stickgas in den Ballon be-
gab. Bei offen gelassenen Hfthnen strtaite die Luft nach.
uiyiii^Cü üy Google
m
md In chw Mütio ab sie dmb das Relir fing» t«rtw
rit ihmi SMcnloflt s» dMs «rhu der BttUon fMlH» SHdb-
gas aufnahm. ' Wenn dieser f^anz' oder beinahe ¥oU war»
BcUob man alle Habne* Man W9g «m^ fiOr- fliehe d#n
Ballon und die RMire, beide geRÜlt mit Stickgas; darauf
wog man sie abermals im ausgepumpten. Zustande. Der
Uateffstriiied dieser Wägungen gab das Gewicht des Stick*
fasea. AndcreraeitB ergab sieh* das Gewidit des Sancr-
Stoffs durch die Gewichtszunahme, welche die mit dem
Kupfer geffiUte Bdhre wahrend des 'Venoeha ertahren
hatte.
Der Beweis, dafs bei diesem Verfahren der Sauer-
stoff der durch die Röhre streichenden Luft voUständig
fona Kupfer absorfiirt worden scj, liegt, nach denTerd,
in dem Versuche selbst am Tage. Die Luft läfst näm-
lidi, so wie «ie in. die Röhre eintritt i ihren Sauerstoff
plötslich fahren. Das sich oucydhreoda K^far nunmt nnr
eine sehr beschränkte Strecke ein; und nach den läng-
sten Yersuchen bleibt die Oxydation auf einem Räume
von bis drei Centimatem besehUnkt Fast Ae Ge-
sa mmt bei t der Piülire etifliilt also am Schlufs des Ver-
suches metaiüsches Kupfer mit seinem vollen Glanz, im
bafcesi Grade geeigpie^ die letzten SfWSD SaoanlQif wA'
zunehmen.
Zum ferneren Beweise verdreifochte man die Ge-
schwindigkeit des Loftstroms in dem Apparat nnd seHmt
unter dieser ungtinstigcu Bedingung zeigte sich keine Spur
von zuriickgehaltenen Sanerstoff; denn ab das erhaltene
ttck|;as durch eine ammoniakallaebe Lösnng von Ko|rfe»-
fhlorfir betrieben wurde, liefs sich nicht die geringste
Färbung an dieser Flüssigkeit erblicken, während doch
fie leiaesfe Spor veb Saneisloff aie in Dnnkelblan fibar-
geführt haben ^vürde.
Sechs Versuche, paarweise an drei Taga^ angasteUt,
nadMkno man die erlorderiicbe Uebmsg eriangt hatta^ nnd
zwar angestellt mit der Luft, die stm dem, an den Jar-
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m
dja des Pianlißa . unstorseudeii GarUik.deii Jll uio « a's<^aa
an demgelbeo. Or( ,iiod folglich Jd derselbeo Luftschicht
* Siaeritoff in 100 Gewicbutheileii Laft. '
• ••<» •» ,
Kltttafir BiOlii^ W»Wp# Ballon.
• . 97. April , . 22,92 22,92
28. April ' 23,03 , 23,09
29. April 23^03 23^04 .
Mittel^ . 2%993 \ .23^016.
; Das, Mittel aii& allen sechs Versucbeu giebt für c^o
Sl^iwmnieiisetZBiig der liufl ia Gawichttitbeileo s
Saoersloff a^OlO oder Tielmdir 23
Stickstoff 76,990 -v - 77 '
• • •
100,00 . 100.
I Bei otoem Venoeb nit der Luft dos LaboraforiamB
worden 223 6wlh. Sauerstoff in 100 Ldft gefunden.
Dieser» durch die gewöhnlichen eudiometrischen Metbo-
jks %«« • aachweisbim UdttfscbMd, drOckt aicb bei
dem beschriebenen Verfahren durch so beträchtliche Zab-
iea aus , dafs er sich nicht der unachtsamsten «Beobacb«
tMg entneben kaüo» ' '
' BeMhrSnkt «an aidi zovOrderat anf die ZusamnfeB»
aeluiag der nermalen Luft, wie sie in den letzten Ta-
gelK disa AprÜSt bei »cbiBeni Weller» gefiomden wnnH
m baatand «ie^ dem Gewichte nach, aus 23,00 Sauerstoff
Ottd 77,00 Stickstoff.
.:l}fn die . gtisamBiaDaeliwig oacb VolaneB w erhal-
ten mufs man diese Zahlen respective durch die spedfr
sehen Gewichte des Sauerstoffs und des Stickstoffs divi-
dkreo» und wenn dio von Dttlbn^ nnd BerseHoB go-
maciileu Bestimmungen richtig wären, müfstc:
uiyiii^Cü üy Google
ans
1,102» T 0,976 ""^^T»"
• i • ' < ' «
3
Tollzicbt man indeCB die Reefanuagi 60 findet
U026 ^ 0,976 * '^'^ — ^V*^
25 Voltime auf 10000 Voh zu wenig. Da die Ver^
iaver niobt gkabCiell eiH^ ürfebM Febtsbt im ihrm AMk
IjfMD annehineii zu därfen, so bieken sie es für nötfaigi
(k Dichtigk^t beider Gase aufs Neue zu besliiuineD.
Bei den deskalb aBgeatettleii Proben sind eie anf
dee MertK>de gelangt, von deren Genauigkeit ale glan-
kü, da£s sie keine andere Grenze babe, als die, wel-
ch ans dem RanoNokalt der ßefilfae eotspriDg^.
Die Besllniiioii^ der DIebtigkeit einet Gaaesr kean
geschehen , indem man das Gewicht, welches der Ballon
dnrcb Ansponpeil der- Luft ▼erliert, vergleicbt mit dem
des Gaaee, weldies die SleUe der Luft donehmen kenn»
DieCs Verfahren ist sehr bequem, und wird daher am
Itäofig^ten angewandt; eilein ea aetit voraua, defa man
h$ Gaa im Vnrana in einem Behiller gesamaMik bebe^
m welchem man den Baiion damit füllen könne. Die
Verfasse wollten indeb nicht das Gm im Vonma bereih
t« «md in Beblliteni anfbewabren, weit dielb in Bein^
anf die Keiuheit der Gase und auf den Austausch, der
zwischen Gaa und Loft in Berübmng mit der mit Luit
fidltigtett Flaaaigkeit stattfindet, viele Schwierigkeiten
l^t. Sie haben daher folgenden Weg eingeschlagen. '
Das Gaa wurde so bereitet, dab ea rein nad trolt-
^ M Ende einer ROfare ankanl, die mit einem htllee»
Ballon In Verbindung 8tand. Bei Oeffnung des Hahns^
diesem Ballon atttrate daa Gaa in diesen hinein. IMet
I^MeDimg dea Gases nnd seine Hinlaitmig wurde a»
geregelt, dafs in dem Apparat, der zur Erzeugung und
K^inigang desselben diente, immer mn Dmek, grüfsmr ein
^ gewahnliclie, verbanden war. Sobald der Ballen mit
^ Gase gefüllt war, pumpte man ihn aus, und fülUe
uiyiii^Cü üy Google
ihn abermab* Opnu wor^ voraolgpeselxt, dafs er rei-
MS Gas enibielf;* eioe VonomlMii^, die keinen fdr die
"Waage laerkilcheo Fefbler mit sich führte; ' • '
Daop. wurde .zünden Wäguogen geschrilteih, deren
drei erforderlieh Waren: f )* dfe des gadvolieif 9alloDi,
2) die des luftleeren und 9)"die'des mit trockner Luft
l^üiiieiL Durch « sie .bekam jii3D4 l) .4a« Gewicbt doft
ßMta nod 2) •daSfCdtoefl'gl^clieii-^lMBiefis Liifti
Es blieb nun noch übrig die *']Reln^et'n(ur des Gases
md 'dm der äufsereo Luft v«ährjeatf dea W4i|^u|pg«n zu
beeliiniBeD, ObM ZireUel - iiegl in d tea d r BestiaUDiidg die
Ursache der Abweichungen, die in den vön so vielen be-
rühnUcü Physikern und Chemikjsrj(i g^lißf^rtea Angaben
Uber die Oicliü^eiteii der Gase Torbanden sind*
I' Um sieht re, constaulc uud leicht bcstimrabarc Tem-
peraturen z\x eriialtea» wurde in den JUaUon ein von
Hna. Banger coABttotrleB Tfaernionieter gdi>raafal, wet
«chcs Iluntlcrtel voa (iraden abzulesen erlaubte. Der
ßüal dieses Tiiermoineters war eingelassen iu ein Glas-
lohr» wekbea swisüben der Dille des Ballons nnd
neui Hahne safs. Der Beobachter konnte also die Tem»
fHMraiur des Gases genau ablefieo^ ohne dais er nöihig
fcalte den BdUon ans .der Halls m nebmen, von welcber
derselbe, zur Herstellung einer constantea Temperatur,
umgeben war.
• . • Diese Hülle bestand ans einem cjUndrischoi Ugkigb-
fäfs, dessen innere Wand zwei Decimeter von der äube»
ren entierot war. Der ringförmige Raum zwischen beiden,
wd der Ranm wischen dem inneren nnd tto&eren Bodeo
waren mit Wasser gefüllt. Oben wurde diese Hülle ver-
schlossen durch einen hohlen Deckel» in welchem ebeafails
cbia 3 Decimeter dicke Wassetscbicht t^efindlich wer.
^ Der Ballon war also in diesem Gefäfs allseitig ufli^
geben von ein^ 2 Decimeter dicken Wasserhülle, de-
ren Tempetiitar man Ins auf Grad kannle^ Ueber^
dieis war der Ballon iuit einem Thermometer verseheo»
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mlchm stiM mn$ri TMip«Miir 'all 4cv9riHeA (Miani^;-
keit aogab» Mau brauchte nur abzuwarten, dak die
TbenwNMCer in EinklMig Unetfi an die GewiMMit
haben, dafs das Gas tlbei«II, bis auf rin Grad, die näm-
iicbe Temperatur besafs. Es katte kein luteresse, die
Gcnain^elt im dieser Btnehong wMter in tveibeOt weil»
bei deu grOiscreu der angewandten Balloue ein Feh-
ler von Tvir Grad nur einen Fehler von 0,7 Milligroi.
cnlspraeh,' abo einem Gewiobt» das einei mit l'oder S
KllograuiiDcu belastete Waage nicht mehr angitbt.
Im Augenblick, wo man deu Hahn des Ballons schlofs,
lawtte man abo den Dnick dee Geees iib attf ^ Mil-
limeter, weil er eleich war dem vom Barometer anlege-
I beoen der äuijseren Luft, und man für seine Teuipera-
tnr bis mf rhrr Gf9td ekieCeiien ' konnte. - *
I Um genau das Gewicht des Ballons zu haben, bo-
i darf es Slhnlicber VorsiebtemafsregeiiK Ii» der Thali weM
der Ballo» an den Haken < der "Waage gehängt ist , und
I der Beobachter nähert sich, um zu wägen, erwärmt sich
I der Ballon und die umgebende hak; es biMen «ich Ströme
and das scheinbare Gefricbt des Ballom adntinkt ohne
Regel und innerhalb Gränzen, die jede Idee von vollen-
deter Genauigkeit zeratöreu.
Die V^laeser gebraodifan eftte naeb-FtfrtlnMiem
Systeme und mit groister Sorgfalt vou Hm. Deleutl
{Babaeier de' la Mmmaie) verfertigte Waage. Die-
selbe steht in einem grofsen mit Blei aaegeflQtterten
' Schrank, in welchem die Luft durch eine Schicht von
Aetzkalk auf einem constanten bygrometriiclieii Zustand
6riialten wird. Der Ballon hängt am Haken der Waage
innerhalb dieses Schranks, und wenn die Thüren dieses
▼etschlossen sind, ist er gegen alle ttnCseren Strahlungen
fescbützt. Ein neben dem Ballon aufgehängtes Thermo-
uieier, das Hundertel etfiea Grades angab, lieferte un-
nMelbar.die Tempesatnr der Luit das Schiimks( ein Ba-
i'^ter. daneben gab derpu Temperatur,
lü* AIIgeoMlM k«Mleii dii Ifi iirrillp
WäguDg eines Ballons nicht das nämliche scheinbare
fi^wicbt erbaltea; allein, im AlJ|;im#iiien batt« auck die
haA Sdunnkft dhbci ikr^.Tetnperatar vm einige Ha-
dert elgrade verändert, und, wenn man diese berichügte,
aÜMilf« die WftgMgen« Wwii:der. Boobacbter akbt
im Stmde kt, dte Tanpemlwr • der Luft mit der eh«
beschriebenen äursersleu Genauigkeit bestimmen, so
ist ir geDOthiflv das Wiid ans den achembar widen^s-
chendto Wftgungen M nebiMn, and diefs Mittal wri
falsdi sejo; während io Wirklichkeit die Wägungen
ffim ricblig abidf «ad iior «ioe Serichtigong der Xeoips-
Datnr erforderoi nm in rollern EiakbiDg xu ecsehebiea.
Mittelst des beschriebenen Verfahrens haben die Ver-
fosscr zaTÖrderst.dta IMchligkatt dasiSaoerstoffs viele Male
bestimmt, und mA dabei auf^ ToUkomtnenste flbeneugt,
dafs die vQü Dulong und Berzelius g^ebeoe Zahl
1,14)26 weht Uoger baibahaltea wdao kann.
Zu den Wftgungen, welche die Verf. zulefit vai \
mit der gröisieu Vorsicht ausfidurteOt diente Sauerstoff,
dar ans aiaani GMienge ifob oooceDtrirler SobwefelsKsre .
und Mangan hjp erOxyd bereitet, darauf uiiltelst DurcUd-
teu durch Aetzkalilösung gereinigt^ und endlich mittelst
JhirchieitaD darck coMentikta fichwefelaihm gelreckaet
worden war,
• • •
DUVttfk^Bt des Ss«er«leffgaa«c
1. Versuck 1,1055
2. Versuch 1,1059
3. Versuch 1,1057 j
Mittel ' 1,1057.
Dieser Werth stimmt fbst genau mit der voo Tk
da Sausa»re gefimdeMö Dichtigkeit s 1,1056« £r^^'
hart sieh avek sebr^ ^em firtther Ten Biot imd KtH^ •
gefimdeuiu Resultat 1,1036, und weoo diels etwas
i^iy u^Lü L-y Google
rioger ist, so rDhrt ob ^hntXmtitel Amm her, ()afa das
zu den ietzteren Versuchen von Tbeoard bereitete Gas
bom Dordatreichen durch dM ta sehia^aT UnfaUea die«
■ende Wasser mit etwas Lnft veroDreiirifjl ward.
Die so eben ibmchtigte Dicbtigkeit des Sauerstoffs
Mögt die in^Gewichtstheilen gefundeoe Znsammensetzuiig
kf Luft keioeswep in Einklang ' mit' den VohnnVerhinf-
oissen» erhöbt im Gegentbeil den Widerspruch, denn:'
Ort
=20^ VoL ätmirttoff
1,1057
99,69 VoL Luft statt 100,00.
Der Fehler ist ungeheaer, f&r ein Element von die*
ser Wichtigkeit, denn er betragt etwa ein halbes Pro-
ceot. Er kann nur daraus entsprungen sejn, dafs die
100 Berzelins tmd Dolong gefondene Dichtigkeit des
Stickgases zu gf^ring ist.
Die Verfasser bestimmten also die Dichtigkeit die-
m Gases aofs Nene/ und zwar tnillelst dnes, das durch
Kupfer aus der Luft selbst abgeschieden, und darauf von
Kohlensäure und Wasser durch Kali und Schwefelsäure
befreit worden war. Die RMiltate dreier Versaehe
waren:
■
Diciitifkeil dsf Stick^a««i,
1; Vermach OfiTÜ
% V^rsadi Q»972
3. Versuch 0,974
> «
Mitlei 0,972. '
Mit «eaer Dichtigkeit, der Dichtigkeit dha- Sauer*
Stoffs und dem für die Zusauauensetzung der Luft ge^
^denea GewicbtsverhUltaib, ecbtit mfin nott:
uiyiii^Cü üy Google
/ 77,00
20.80 VoL Sauerstoff
s79,tt Tot Stickgas
100,02 Voi. Luft
eifi.&esultat, welches bis auf tj^Uu £uilieit an-
genommeDe Dicbtigkmt der Luft wiedergiebt
Mimmt man die Zahlen so, wie sie von dca Versu-
' dien gegeben wurden i .
80 wird dio UebereinstimoiuDg sogar voUkommen.
' Man kann indiifs, als eine hinreichende Annäherung,
bei dem YolumeDverhidtiiUs 20,8 Samrstoff und 79,2
Stickgas stehen bleiben, und dieb als die Zusammen-
setzung der normalen, d. h. der im April bei trockenem
und heiterem Welter im Jardia des Pkalss aofgefaago*
nen Luft aoseheD*
Diese Zusammensetzuus mufs sich aber verändeiu.
Wann es regnet, Idst und entführt das sich ▼erdichtende
Wasser mehr Saoentoff als StickstolF; wann es friert,
entläüst das Wasser diese Gase, und dasselbe geschieht,
wenn das Wasser ▼erdampft. Die Verbrennungen, das
Athmen der Thiede enttiehen der. Luft Sauerstoff: die
Pflanzen mit ihren grünen Theilen jgeben, im Souneii-
schein, von demselben zurück. Diese Ursachen, und
▼iete andere ohne Zweifel, streben dahin, das Gleichge-
wicht in der Zusammeusclzuog der Atmosphäre ao einem
gegebenM Ott in sM^ea, die einen in diesem, die an-
dfreA in jenem Sinn. Es bleibt demnach »i wissen, ob
nicht die Neigung der Gase, sich mit einander zu verei-
23,01
1.I0&7
76,99
0,972
s79,l» VoL Stickgas
=20,81 Vol. Sauerstoff
ni-
uiyiii^Cü üy Google
oigcti, luitficstittzt.duicti die. VM Tomperatiir-UatersGliie«*
im trtegtM seifatcltm ail|ne»^.begaii8tige durch die
Winde, welche die HorizoDtelseKIcbteu der Laft anauf-
bküfih doccbetDandairtrabeiiy die« Unterschiede» welch«
M8 den eo eben km angedeotelen MUeben "WlriLimgen
iiervorgelieo, rasch verwische. • •
Versacbe,^ auf dieses Ziel gerkbiety erfordenii mm
olMlieideod «n seyn, viel Seit • Die TesC^liebett «M^
daher vorztiglich nur* darauf beschränkt, die Gräiize zu
krtuma^Or nntferhalfauweicber es.omAtK»8e|)nB.aififedssr Vev*
Miciie anmstetten. .
' Sie haben sie daher bei Regeuweller wiederholt, wo
also das Wasser Terbllltnilsmäfsig mehr Saaentoff als
SUcbtoff fortgeUhrt haben' lnnfi»H)^>sie lonoken' Indeb
diese Yersudie erst geraume Zeit nach den zntor be-
iNittiebenai anatelleb. Die Resultate waren» -
jGewicht des Sauerstoffs 5,648 23,015
im Rohr .0,062
. Ballon 18,840)
24,540 lOOOeO
Während abo* das Mittel der sedis, bei beilerem
Weiler gemachten Versuche gab:
23,010 Gwtb. Sanentöff in 100 Luft
miim sich bei anhaltendem Regen :
23,105 Gwlh. Sauerstoff iu 100 Luft,
k genan dasselbe Verbältnifs. Zwar könnte man glau-
k«D, dafs der Unterschied der Jahreszeit did Tom Re-
gen erzeugte Verschiedenheit aufgewägt habe; allein so
Vertoderongen können nur dnrdi sehr zahlreiche
BesbsdituDgcii cütschiedeu clargcihan werden. • Dordi
^»biges Resultat ist wenigstens erwiesen, dafs der Sauer-
durch den ginflufs des Regens nicht Uin ein Tau-
••ndtheir variirt, was man allenfalls dadordi erklären
'öuute, dafs der Regen in einer Höhe tou- 4 Metern
^ dem Boden, in welcher Höhe die zur Analyse die*
402
BendetLnff au^efiBitgett wvrde» sich schmtmn'den obc
mk AegbiB^ der Atmotj^e aü häk ^ijuiMigl kabei
malii. I Itt - diescfli* Fiill» ' «rftrdb riw di» AmIjm dH
lehrenr^ dais nm dk' Luft in groCaea HMh» anfiwifangei
I • 4 • • • • f
Verfasser werfen Mi db Fkttge «nft d«
Saaerstotfgebalt der Laft mit der H0be sich veränder«
Sie erOriem m de» Ende die Vemiahe vm Gä j«*Lae
swndt der* Luft tonf seiner «eloslalisdi^ Rabe, dH
auf amerikanischen Höhen (von Boussingaalt) gewoA
neuen Resultate, nftmlicb:
* • • •
zu Santa- Fe de Bogpl^ Höhe 2650 Met, 20,65 VnL
. Ilm9i< « 1333 - 2(177
• Mariquita . fiiS . 2(V77
WO
und die Angaben von Dalton: i
* «
* • i • , SaucrstofTgchalt,
auf dem PehdljAt MO Met 20,70 Yo^m
dito dito 20,58
aui dem Snowdon, 1050 Met. 20,65
bn Ballon geschöpft, 2880 Met 20,52
dito dito 4500 Met 20,59
Mer de glace^ Ghamonni 20,20
Simpbn 10,98
Wengern- Alp - . . 20,15
dite dito : 20,11
Manchflster 20^
dito • 21,10
dito ■ 10,8a
dito 20,92
dito 20Jli
Digiti^ed by Googljz
408
kmideffe «ber die iorglkUigen Analjrseti» welche ärou-
i«r ««r idMT PetithoMi mf^MiHk hat *).
Brunn er sammelte bei seinen vierzehn Versachen
4m KübikceMtiiietel- SUekgas bei O«" und 0»,76, d. hi
aod* die BiMtiiiialdD|(4&n d^ Saiiergtofl« ffihea
(ür diesen zusammen l^-,723. Die auf dem Faul lioru
wihfeiMl des JuU 1833 gemacbteo Analysen geben dem-
mAx
SaaentofI 1,7230 23,010 Gwib.
Stidietorr 5,7649 76,990 -
7,4B7» lOiMlOO
was inil dem von den Verf. gefundenen Resoltat 23,015
10 gut wie fibereiostimiiit.
Aus diesem Resultat und dem von Verver, ganz
Dach der Brunn er 'sehen Methode, i« J. 1839 mit der
halt m GrSningm erhaltenen Resoltat s22,996 Gwtli;
Sauerstoff, ziehen sie den Scblofs, dafs die Zusammen-
aetzuog der Luft, unbeschadet der Ansichten Dalton's
Iber die ConMItotiM der AlmosphSre, vielmehr in
Folge der Ursachen, welche die Schichten uuaufhörlicli
<iurcb einander mengen, in allen Hdhen eine und die^,
fdbe ^j.
Die Verf. schreiten nun zu der Fra^e: Ob die Zu-
noBieDsetzong der Atmosphäre mit der Zeit eine Verlin-
Icniflfi erleide. Sie glauben ( wohl sehr mit Rechte daft
fa froheren Analysen keinen Anhalt bei der Beantwor-
lang dieser Frage abgeben können. Sie sind indefs der
MdBQiig, dals das vor einigen Deoennien von Brot und
i^rago mit so grober Genauigkeit bestimmte Oewiebt'
eines Liters atmosphärischer Lnft hier von Entscheidung
iejadfirfe.
Biet nnd Arago fanden Rlr diefs Gewfdit ss 1^1991
Cm. Vier Wagungen, unternommen mit einem Ballon
Aandan, Bd. XXXI & L
: 26.».. ■ i
Di*
404
VW .dmelbeo Gröfse, wie At Biot und Arago
«iwa&dleDi bei der nftmlicheD Tenipcnitaiv ibrigc^
und dabei deo Ballon in freier Luft, oiine iimens Ther-
mometer gewogen, d. h. ganz nntcr denselben Umständen,
die man ehedem obwalten Ue£^ er§^ben für dbaii Qewiciil
eines Lnft ssi,2995 Gfm.
Aus diesem Tergleichbaren Resultat, (und auch aus
den Analysen von Gay-Luasac und A. v. Humboldt
▼erglidien mit den ihrigen) ziehen die Verf. 'den Schlnisy
dafs die Zusammensetzung der Luft sich seit vierzig Jab-
N ren nicht in inerkbarer- Weise verändert habe«
Für sie Ist es erwiesen» dafs das VolomverhftItnÜs
zwischen dem Sauerstoff und Stickstoff der Luft nicht
in einfachen Zahlen ausgedrückt werden kann» dafs es
in weit alMttedigen Breiten, ziemttdi entfernten Zeiten
und in verschiedeueü Höhea bis auf eia Xausendtheii
unveränderlich ist.
[Zorn Schlots ihror Abhandlnng ergehen eich die
Verf. noch in Betrachtungen, in wiefern diese Uuvxraa-
derlichkeit vollkommen sej, und welchen Grad von Ge-
nauigkeit die Analysen besitzen mflCrten» um eine soldiq
Bestaudigkeit mit voller Gewifeheit nachzuweisen. End*
lieh schlagen sie noch vor, dafs in verschiedenen Sted-
ten Fmnkreichs und des Auslandes; genaue Analysen der
Luft angestellt werden möchten, und auf diesen Vurscblag
' wählt die Academie eine aus den üü« A«v, Humbold I«
Thdnard, Biot, Gay-Lussac, Arago, Dumas,
Bonssinganlt und Regnault zusammengesetzte Com- ;
mission, welche die zur Ausführung desselben geejgiie-
ten Büttel anzuordnen haba
Zusatz.
( [Stau forUdaiMneii Sdünlilictradiln^i der VerfaMgr foivtcfcoi-
dar AhlwiJIpng afhn^ca wir «»i Folgeade» aus dem Attiliel mAiohi«-
pUre** 4m MmdmÖFierkuekt der rmnm und at^ipmndt€n Ckemk
(Ucfr.iy. IM) limtnliebai. P.J
k
I
f
I
Digitized by Google
405
AHe btsberigen UDtenddniiigeii lehren, dab die at-
uosphäriscbe Luft unter den verschiedensteo Umständen
ade ans 21 Volimien Sanefstoff und 79 Yolomen Stick-
ffoff bestehe, folglich, die Kohlens&ure and den Was-
erdampf abgerechnet, eine constante Zusammensetzung
besitze. Ob iodeb diese Znsaiimieosatzang in voller
Strenge an allen Orten gleich bleibe, ist eine Frage, de-
ren Beantwortung der Zukunft anheim gestellt werden
mnis. IMe biafaertgeQ eodtometrischen Analysen aip4 trots
der Geschicklichkeit der Experimentatoren, offenbar nicht
so genau, daüs sie ein Zehntel Volumprocent des Sauer-
iloifgekalts verbtirgen könnten» und ein Zehntel, ja sdum
eio Hundertel Proc. ist eine wirklich riesenhafte Gröfse«
i Um dieses einzusehen, bedarf es nur einer Bereit
aoog der Mass^ der Atmosphlre und desfemgeo Quan-
tums Sauerstoffs, welches die gesammte Mcosdiheit durch'
Alhmen davon in einem Jahre verbraucht.
Wem die AtmosphSre flberail die Dichtsi^elt hftite
wie an der Äf eeresfläche, so würde sie (da Quecksilber
bei O"" C. 10467,5 Mal so dicht als atmosphärische Lnft
l»ei 0«,76 und 0^ C. H uud der mittlere BarometerslaDd
am Meere =337,8 Par. Lio. bei 0'* C. angenommen
^Tcrden kann) 9 eine Hdhe von 24555 Par. Fufs besitzen.
Dm ist der Wasserdampf eingeschlossen. Wir woUed
also, um nicht zu tibertreib$;ü, die Höhe der Atmosphäre
iü runder Zahl nur auf eine geographische Meile, d. h.
33813 Par. Fufs setzen. Nehmen vrir femer Ae Erde
als eine Kugel von 860 solcher Meilen Halbmesser an,
so ergidyt sich das Volnm der trocknen Atmosphäre
l^iWiMW Kttbtkmeilen, d. h. gleich einem Kobns von
«t^a 210 Meilen Seite, und die 21 Procent Sauerstoff
M SS1954Ö70 KnbikmeUeii, d. h. gleich einem Knbos
Mm slwa 125 Meilen Seite.
Ein erwachsener Mensch verzehrt an Sauerstoff, nach
von -Lavoisier Ond Dayy, io 24 SUm-
«(«a 45000 Par. KubiUoU s99,04 Pir. Fab, te
m
MayBi abo 9505^ Kobiktod. Dmi leMmiikUi MeoHhlMit,
zu 1000 Millionen angeschlageD , verbrauchte hienach \ß
einem Jahre s 950200000000 Kubikfufs» tnitbin da eiue;
Kubikmeile sll919ä0(KHMip00 Kubikfufi^ mcbl mbr als
0,7975 oder nahe acht . Zehntel einer Kobiknieiltw Ltth
teo imm^r 1000 Millionen erwachsener Menscheo auf dei^
Erde» und lUtaioten sie deo Torbao^enf n SaomU^ff
bis auf das letzte Atom verzehren, so würde dieser fQr
2451000 Jahre ausreichen. Wäre auch seit Adams Zei-
ten inunerfort diese . Aniabl Mensalie^ da gewesen» so,
würde sie doch nur ^ des jetzigen SanerstoffgehaltS;
verbraucht haben, d. h« eiue Gröfse, die sich allen un-
seren bisherigen Analysen entauebt Ein einaugca Zahn-
telproeent der AlmospbSre reicht hin^ das gesanunte Men-
schengeschlecht auf 10000 Jahre mit ^Sauerstoff yn« ver-
snrgen.
' Ans dieser Rechnung erhellt, dafa in 4er Thal selif
grofse Mengen Sauerstoff verschwiqden oder hinzutreten
ki]|nnen» ohne dafs wir es durch nnsere Analjs^D nach-
uweisen im Stande sind. Indeb ist anderandto gewÜii^
dafs, neben deai was die Menschen verbrauchen, noch
ungeheure Quantitäten durch das.Athmen der gesa(iiioten
Thierwelt» durch VerbrennungsproeeCs und sonstige Oxj*
dationen verloren ^ehen, und, obwohl wir diese Quan-
titäten nicht %if schätzen vermögen (betrüg sie daf Hiio-
dertfiiche von der dnrch die Menschen verbrancblent bq
würde in 1000 Jahren etwa 1 Pruceat verloren geheoX
so ist doch glaublich, dafs mit der Zeit ein merkbarer
Mangel eintreten wfirde» wenn deir Verlnat nicht an£ ir-
gend eine Weise ersetzt würde. Und diesen Ersatz {ge-
ben die Pilanzeo, welche Kohlensäure zersetzen uud
Sauerstoff dafOr frei machen« AUein ob dieaar £nata
genati sej, nicht auf der einen oder anderen Seite ein
IJeberschufs stattfinde, läfst sich bei der ünvoHkor""^"*
heit der Aiialjaen and dem konen Zeitraimi, den aie lUft-
f
uiyiii^cd bji Google
407
j . • 1 • • .«^ •.«*• • • « • • « « • • • 4 * , « *, • • V •
. • • Di« Pflaosenwelt» .i}li&inl*w^«»iBEiialMtk;Mdi fon
der KoUeBflSare , and haucht Salierstoff dafür aus, den
die Tbierwelt wieder in KoUeusciure verwaudeit« Ob
hideti swlscheo beiden ProcesseD eioe voUkoninieDe Com»
pensation stattfinde, ist nicht bekaiant, nicht einmal wahr-
scheinliclu l^ände sie wirklich statt, s0 könnte eigent-
Meh gar keiM KoUenattiire in \ der AtimsphHM Tdrhan-
deu sejD. Reducirtco die Pflauzea genau so viel Koli-
ieosiiiure ab die Tbiere #nMiigen, so würde sie zuneb-
nee; nämlich m die Menge, welciie durch Verbreiii^
üuügsprocesse entsteht, oder SU vielen Orten der Erde,
ans S a ner brunaen, Gaaqoeüen, Vulkanen, fertig gebildet
WrvonUOnt Allein aadereiMila iiC bekatalit, daft -din
Pflanzen, Jahr aus, Jahr ein, Humus bilden, und dafe
peiae Maasen Stein- und Braunkohlen in d^ £rde ver-
graben liegen« Beide aind offenbar aue der Atninapliire
abgeschieden, in der sie früher als Kohlensäure vorhan-
den waren» Also war die Atmoaphäre früher reicher an
KoUensslore als jetit Also fiberwiegt die VHAung der
Pflanzen, im Verein mit der AbsorptioD des feuditen Bo- •
dsBs und der Gewttsaer ^ X «Ue V^iriungen, welche Kob*
leoaSure. eraeugen ; die Alnmpbire wird foitwübrend Wp^
mer an Kohlensäure, und die Pflanzen würden, ohne den
Vorratb, der, aus .'unbetlAoiaaer Quelle henfihrend, ein-
«il da ist * ), mit der Zeit in ihre» WadnAum gebin-
dert sejm* Diefs sind die Schlüsse, zu welchen die
Erscheinungen im Groben zu führen scheinen« Ob sie ^
▼oUkommen richtig aeyen, würden wir mit m entacbei-
1) IKe liaft ttcr dem' Uten tMk (nadi Tegel) wiclii wemfv Koii-
lauaait, alt die €ber dem Qetrfar See.
i^iy u^Lü L-y Google
AhI! lannBgoif wcaii Hir tjgenaue Data» über deo iUil^
I^ure- mid .SMnlofleAalt «kr AHaofepkiM Uft«fl^
jSa durch einen langen Zeitraum, etwa ein Jahrhundert,
vom tfoandar'getreiiiit wftreii ^ - * - - *
«
V
• • • ^« • • ■
XX* Ten^tmaur^SlfiqbaefUungenp angesteili in
Bohrlöchern, auf Salinen des, ^reufsischeu
N
achstaheada Beobachtmigaii, daran Mütbailimg
Hrn. Berghauptmann v. Dechen verdanken, kdaMO ab
eine Vervollständigung derjenigen angesehen werden, wel-
cha fr«har io die Annalen (Bd & 382> mU
gcDomroen wurden. Wir haben dabai Bar ra beincrka%
dala die Tiefen in Preulwchea Fufsea (139,13 Par. Lia.)
aD8gedrfl.ckt
1 Bohrloeh SU ^«viaUwerlc bei Preortiteh-MInden.
a) Tampamfiir-MeasoiigaB in der Tiafa das Bohr-
lochs mit einem ixxxA Umhüllung träge gettiaditen Tbei^
mometar, daa zwülf Stuuden in der Tiefe blieb.
1) Welch ungeheure Blasse von Sauerstoff rlic AtiüospLare ia sich
^hlicTst, und wie gering der Aniheil ist, den davon die gesammfe
Menschheit durcli Aüuneu verbraucht, kann man sich auch auf fol-
gende VS^eise veranschaulichen. Gesetzt, wie oben, die Atmoqihäiv
liabe dieselbe Dichtigkeit wie an der Meeresfläche und sey ttne geo-
anpluMiie MctW (22843 P«r, Fnfii) lioclii dami w«f^ dcr Smiif^
atoff, ||0«oiiiflrt fedadbft» ooier ^dmlbcB YomuMlBni^ cuae Sduclit
4797 Par. F. H81m hüta, und dt% wm 4itt a^Miinle MoMch-
hat difoo Itt dnem Mre «ioalliiiMt, nicht mehr ab cum Midit
fCtt 0,282 Par. lin. Hohe betragen, wahrend die m der Atmospbire
vorhandene Kohlensäure acbon eine Schicht von 9,48 Par. Foik Höbe
audoiacheo mrürde.
uiyiii^Cü üy Google
1
Zeit. 1 Tiefe. !
Terap.'
Zeit.
Tiefe.
Tcmp.
Mi. Oet«- 5
•
• •
m. Fdbr.as
200 F.
270 r
600 -
960^
144 •
154 -
tr -
1
1835. Spt. 26
l9a5.PflAl3
1039 F.
104».
224-
^^^^
Tmnpenitar^n des aus iem Bohrloch abfllefeen«
im Wanen» 8 Ftiii unter dM Ribd^ des Bohrlochs
Tiefe d.
Bohr-
lochs.
VVasscr-
Abflufs
f. Minate.
Terap.
UV
\
1
Tiefe d.
Bohr-
. loch«.'
'FoIj.
Wasser-
Abflufs f. T«Dp.
Minute.
(KMkL} V.
1831.
>ov, 29 624
Dec. 16 649
1832.
März 30 692
iBec. 30 775
1833.
F4br.ll
Dec. 31 821
' 1834.
Jaa. 31 827
)lärz29 842
Mai 27 848
|Aüg. 6 856
Aq^21 858
W 16 928
1835.
März 15 967
März 31 975
Apr. 30 989
Uli 301004
hm 41006
W 311025
% 31 1031
V 15 1033
Oct 151039
Od. 31 1040
Nov. 15 1042
1836.
^ mm
0,9
m
1.18
1^
1,36
1,25
1.2
1,13
0,95
0,7
1,01
0,78
1,18
1,05
0,98
0,95
0,71
1,1
2,14
4.6
5,45
6
4,8
Vir. Fub.
121
13i
•
14
15i
15$
14i
14
14
1»
•
15
14f
Ui
14i
15
15
154
164
17
174
18
18
1836.
Mai 31
Oct. 15
Oct. 31
1837.
Uan. 31
Aog. 15
Oct. 15
1838.
Jan. 15
Mai 15
Sept. 14
Nov. 30
1839.
Uani 30
Aug. 31
Oct. 31
Dec. 31
1840.
März 15
März 31
Apr. 28
Mai 15
Jani 14
Juli 15
Juli 31
Aug. 17
Nov. 15
Not. 30
pec. 31,
IUI
1178
1182
1225
1298
1298
1298
1343
1382
1412
1464
1478
1494
1525
1575
1586
1594
1615
1640
1651
1664
1670
1690
1697
1713')
6
5
4,6
5
7,6
8,57
8,75
7,5
6,7
6 .
5,5 .
4,7
5,75
6
6,5
8,5
8,5
10
10
10
15
18
18.
20
20
17*
17*
18
18
18
18
•
18 "
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18 I
18
18
18
18
18
18
194
20
204
91
21
21
22
22
22
22
Digitized by Google
110
Dobi|l4Ailfr »nf 4er'Svli ne Arteroi ProriDz .Sachsen
Tcvpcratflf in )64eraMiitgeii Ttefitai il6t BoModM
Tempcnltir
1
1 Tem
peratur
Bokrlocb
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iBobrUM^
Bokriocfa
r
No. 1.
' No. 2.
[ No. 1.
JOO.
50 F
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1
564t F.
110 Q U
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350
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400
10 ,4
972
15 ^
4ft0
995
15
509
12
loia ■
• I
: Das träge ThermoiDeter Mieb bei )eder BeohaUklua||
24 SUiadeii im TiefsIeD JMuXoAn. \
I Ti^ r Tonperat. | ^ Zelt [ Tiefe. Temptnl.
1839. Not.
• • Dec.
Dec.
1840. J«tt.
V - Jan.
Jan«
Jan.
• Febr.
Febr.
^ Febr.
. Febr.
Man
Min
- März
April
- Mai
312
310
:i57
366
374
380
386
394
402
409
415
424
428
429
431
433
F.
10^
10 ,5
10 ,5
10 ,5
11
11
11
11 ,5
11 ,75
11 ,5
11 ,5
11 A
11 ^
12
12
ir-a ,4
R.
1840. Mai
- Mai
Juni
• JuDt
Juni
JaDi
- ' Jitoi
. Juli
- Juli
. Juli
Juli
- Aofr
- Aog.
[1841. Juli lü
442
451
460
468
475
483
493
5U3
512
522
526
528
540
544
653
I
12 ,5
12 ,5
12,5
12
12^
13 ,2
13
13 ,4
13 ,3
13 ,4
13,4
13 »4
14 ,2
I) Wp bekanntlich SteiafaU erbohrl wwrde (•• Aanal
JP.
^ly u^Lu L,y Google
411
fHa gfobacbUipgftii vfi» bei fiio^ JUl. «ngesteUL
Titfe. .
TciBpcna^
•
Tkfe.
Xmm
• • • •
18*1.
Apr. 5
. - 13
. - 19
- 26
Mai 2
> 10
- Iii
M7 F.
273
279
287
296
305
lau
•
10»,7 B.
10 ,4
10 ,8
10 ,6
10 ,6
10 ,7
10 ,8
1841. •
Jan. * 7
13
- 21
- 28
JuU 5
-•1
343
350
359
367
r ■
11 .4
»1 A .'
11
II ,4 "
11 fi'
• •
V. Bohrloch ISo. Xil Auf der Saline Konigihorn bei Unu^
Tmmf,
1838.
Febr.
Min aa
300 F.
600
900
913
10» R.
IH
14
14
1838.
Apr. 14
• 25
Juni 30
928 F.
933
»71
I3i» ß.
14
13 fi
■
XXI« Meteorstemfalh am 1% Juni 1841, unmcU
Chätmu- Henard, in FrcmkreicK
13. Juni dieM Jalures, Naduoittagg zwfadiM «io
und zwei übr,. bi^rte man zu CbAteaa-Reiiaffd und drei
Ums rinyiim cid« heftige Exfimiaü^ düa nan» obwohl
kcioeiii Donnerschlage ähnlich, doch einem Gewitter m-
geschrieben haben jvean nichl der HimiB^ «hircl^
«08 wolkenlos geweaen wire, mid mehio Penonen ein
llUteor Ton Südwest nach iSordost häUea ziehen ßchen.
Hoir iv»e(^Kiiabea waren» aus einer £atferuuiig von elwm
1600 FofSy Zeugen deä'Miederfaiis» und da sie den Ort,
wegen vor stfcheiiden Banmtverks, nicht genau anzu-
geben wüfsten, dauerte es bis zum zweiten Tag; ehe maii
dltLM^Heneo Steina entdeckte. Sie :£andeii sich in der
GcmeiDde Trigueres auf einem nach Norden gCDeiglen
Abiiättg '')^ . Bort sah man, etwa 25 Sdiritt aus eiaaii^
der, imd^ebenfaHsi ^ih der J^icbtoDg .vov Sfidwesl nftch
Nordost, zwei kreisrunde Löcher von etwa einem Fufs
Durcbqies^^r ia d£i^ Bodcyi. . Kiugs um das eine la*
gen vkl^ »kleia^/imd gröbere. Br«ßhatadüB.! des Me-
teorsteins (die gröfseren von ^ bis 3 Kik>f;rammen) ; in
dem andern steckte dagegen, wie ein Eckstein, ein eia-
M|^a ßtMk ¥on Ift Kilogirm. Gewicht Nach der M^imiii;
der Berichterstatter ist der Aerulith schon in einiger Höbe
ttber der Erde zwei Stucke zerplatzt, und das e'me
davQQ iai» jndem ea. auf eindn. harten> mii Kies bedeck-
ten Boden fiel, weiter zerschellt, während das andere er-
halten, blieb, da es eine weichere Melle traf. Das Ge«
wicht des ganzen ASroliths' wird auf 80 KUogrmv |;e*
schätzt; eine genauere Bestimmung scheint nicht mOglicb
gewesen zu sejrn, da die Stücke sogleich in viele Hände^
gingen« Eins davon ist in das Museum d'bistoire natu-
relle in Paris ^elanizt, ein anderes, 13 Kilogrm. schwer,
an die Ecole des IVlines daselbst. Letzteres ist von Hro«
Defrönojr beachodben und anal^sirt worden. Ans sei-
ner Beschreibung ist das Nachstehende entlehnt.
Dieses Stück hatte ganz das Ansehen eines Bruch-
slfickSy grobe und unregelmftfsige Flttckien mit scharfen
Kanten auf der einen Seite, und auf der andern, Sufsern
Seile jene schwarze Kruste, die f(ir die Meteorsteine so
dknseklenatiadi ist.'. Ein^ fast handbreite schwane Platte,
der Ueberrest des Salbandes eines kleinen Ganges, der
den Mcteorsteia durcbsetztCy scheint «nuideuten, dals das
1) Trigueres (in anderen Bcricliten auch Triguere^ oder Trtguicm
geoanat) liegt ct'sva eine Lieue von Chdteau' Renard ^ im Dcpar-
UMüM Loirti^ dctico Hauptttodt OrUms kL
Digitized by Google
«tt
ZenpriogeB dessellpeiir beu» AQbtoGkiii>aru£ deii Sodei(
lu seiuea äuf^er^O Kc»iD%eitfhen: hat^der Steiu.voa
€bateatt^.&eoar4 AetmUcbkeit. attt "XM^byt ); a::iit 8«tf
Iryslallinischen Theilchen, die sich wie iu diesem vulk«^
uischein Porphjr durcUkreuzen. EisiäDÜMikbfiii^.fiUfi juit
TMmiUier Ghlrhi»>fiigk<ttt.jtt.dieiStaBai>ii€i^i^
Üniy zeigen indefe'^ogbicli, dals %ii keiu Pr^iduct uii-f
NM £r4köi|Mf&>iAC. . * */
. Unter 4flr : Lope .bfltraditetv^ ;crkeba^'<mui -in * 4im
Stein zwei verechiedenfe Minerälieu; das eine ist uwoU^
StreifeBi wie um isSn InaniifeopM-MaMDrm AlbitioM
Labrador eigeu sind; das andere bat Glasglauz, uod könnte
Sk Qom genoiDiiiefl« werden, wenn uicht zahlreiche Bei^b-^
aditilDgen gelehrt^ hätten ^ dafs diefs Mineial weder ipr
den eigeDtUchen yi:^kaüischeQ..FekarteQ, uoch.iA jfeoi
Aeielilben Torl|oniia(. -Ai^rdini unterscheidet ^^^q noijip;
icbwarze glasige Kügelcben, a^olich dem Perlit^ die Q^f^nri
bar durch Schuielzuug euUiaiidAa sind, und in iiireuijn't
neni Theilchen be^erbeqgen» .die nicht ganz deundL,i|i|i
Bilie uiBgeäudert wurden imd der Steiqii^asse aualog siud.,
Eodiicb gewahrt man noch, besonders in den GangfUBW*
die den Stein durchsetzen, schwärze glänzende Pl^flcbfiv
ik den in gewissen Giieu^arteu vorkomincndea Graphit?;
Schüppchen ähocliu * /
Das ' speciiische Gewidit des Steins rou Cliäteau-
l) Nach Hrn. Cördler ist «ksr Meteorit tob C^üi«au-RMiiird eSnp Vt-
netSt der gewohnlichsten Art, il. h. derjenigen Art, welche die J.
Ib43 zu l'Aiglcs (Dep. Orne) gefallcnet] Sleffte tilnfafst. Er haf, in"
Bej'.ng auf seine mineralogiMihca Charaktere, die gröiste AehuHchkcit^'
mit denen, die gefallen sind zu Barbaian (Landes) ani 24. Juli
1790, sa BergniUas ( Alt -Ka.stili'en) am 8. Juli 1811, bei Angers
(Maine-«!- Loire) «in d. Jnni 1822, uuA ^omiU (Vieone) «m I8«>
JqU 1831. Der klxierai Vaneiat iat er so fihnlicb, dala man lieSik,
obae Etiqoelle, aidit von cinaiider nnteracbetdca vrOrde. * ^
r
4U
Aircb eioen Magnet ausgezogeoen Eisenköruer =6,48.
Vor dem Lötbrohr schmiht dieser A§ralilh sogleici
m eitti» cduriMeii MafijgMi ScUieUi, die ihr Knwti
des Steins ganz Uhniith ist, und ihre dunkle Farbe den
imu Oxydul radiMiiiteii Gebalt der Masse a& Eistnoiyii
^mdankt
Zum Behufe der Analyse wurde der mögliclist fein
§if|Hlvefte Stein erstlich mit dem Magtiet» iwd dann mil
wndflMÜflr iSiiaiitinri ÜalmaMt Wea' «tslerir amMg
war Nickel -Eisen; was die letztere auflöste ein Peridol
Shi^licbes Minend^ ond was ungelöst blieb bade eioe
?>iipa—ntiMiitaMm; Uie mA aidit f Aglieh mf ein bekaiiB-
tet Mfaieid vnrficLffihren * läfst Folgendes waren die
Besoltate zweier Analysen mil 2^,22 mid 6*^*^7 :
Mickd-EiBeii
Dnl o dteh e s ^
Kieselerde ' '
EiMiMiTtial-
Talkflrf« ' . ■
Schwefel
Eisen v«m StkntiNSkim
Kiak •
Mnngan
Mi
VcrlMt
I.
0,2100
0,4010
0,4983
■ iL
0^
%m
0,980
1^7
e;S830 '0^
0,0086 0,018
0^0062
Spor
Spur
0,0010
0,0329
0^058
Mittel
im 100.
18,19
22,80
9,92
0,35
0.08
0,02
i,l2
9,42
6^
S,S4
2,2200 &.»70 100,00.
Das UtüäsUche, durch Zuaammenscbmeheai mit si-
Geneng von Bleiglätte und salpetersaurem Bletoi^d
Mifgeschiossen» er^ io 2|542 Grm, Foigeades:
uiyiii^Cü üy Google
Kiesderde
Thonerde
Eivenoxjdol
Talkerde .
Kalk
liatroo
I.3I60
0,2600
0.4452' 17,51
0,4680 18,33
oioiao (U7
0,0174 . 0fi8
1b 1«.
51.77. 26,99
10^' 4,77
3ß»
II
1
n
• • • • 'V
••i
Das mit dem Ma^n^t ausgesogene Nickel^J^üen^ (M^^
Grai.) lerlegt^ gab\ . \ . ' ^ \
• 1,181 8Ml
0,18» • 12,84
Kieselerde
Talkefdn
BlMUoxydol
IteMidMlBr 4M
litbea:
i:
0,052 S,57
«^M» ' • • 1,08
O,M0 ' I,7f
< ■
* < S • « 1.«
« I
'I •
1,451 100^
• «
Nickel- Eisen '
PeridotilmUciict SliiMnI
UnlOtlidiM Miawl
ScüwefelkiM
9,25 ■
51,62
38,17
(^67
I
99,71 •). ■
1 1) FraMdMidie Zctiungeii hatten auch Ton eioeipa Meteomeinfall lo
BeMme gei|^i«db«B, s^eh aber ali |ilttlüefe «H^fNMrt crUiem
K »
■ < PA
416
XIL Wiu^trag ziun Grunberger MeteorsteinfdU
D eo utiermtideten Nsfcbfor^chungea des Apothekers Wei
mann m Grflnberg ist es gehiügfo» tod dem am 22. M8n
dieses Jahres gefaflenen Meteorsteiu noch ein Stück zu
enBittcIn. Es wurde tod einem Taglöhner, der Zeugt
des Niederfalb nii;, Mcb liogerem Nachsachen gefunden,
und zwar auf einem Bradifelde fast in der Mitte zwi-
sehen den T)örfern Heinrichau und Schloine (letzteres
liegl eine Meile Ton Grilnberg)» Das SlQck wiegl 169,05
Grm. oder mdie-dl^ Loth<Preu(mdi und sein spec* Ge-
wicht ist s3>69.bis 3»73. Es ist vom Hm< W ei mann
der aehlesis^hmi Ges^Ua^fepft ffir «pCeriMischa Kultor
gesebenkt ttifd^ in deren Aanmlungen.attligMdlC Nacb
einer vorläufigen, von |lrn. Pufl^s pnteruqmmenen Ana-
lyse entbftlt der Meteoroiith Kieseieni^ Talkerde^ Kalk*
erde, Thonerde und Eisenoxyd, mit sehr geringen Spu-
^ ren von Zinn und Mangan. . (.Ans .dv. Breslauer Zidtnog»
No. 174, 1841.)
1) Von dem -fralwreii Fonde viH ein Siuc|( V^^^yt f^j j^ocralicoMnicD-
- « .
Berichtigung.
. ür« GU4^0c in. 3irfilw vMtit niiur, Ml ui tümr Nout
über den Grftaheiscr Bfldmitda^ wi» |ie "vm Hpi. 49«|Mar \yei-
mtiun «igcAlurt worden ($. 176 vongcn HdU), «cndiiedene I^a-
ncbtigkeitett enthakea tind (i. B. die: da& der 8i«n eine bkigmoe Farbe
liabc, beim Ritzen Meullglans xeig«,^ em Steble Funken gebe n. f. w.)»
uqJ ersucht nameotlSc^ Folgendes zu berichtigen:
S. 176 Z. 5 V. u. ist hinter ^^undeutiich^*' eionuchalten: doUritisik
S. 177 Z. 9 V. o. suu A/rm L ^«iii
uiyiii^Cü üy Google
1811. ANNALE N JTb. 7.
JÜER PHYSIK U^D GUEQAIE.
BAND LUI.
I. Beobachtungen über einige Bedingungen der
Mntstehung pon Tönm; pon A. Seebeck.
Di. Sirene tod Cagniard-Laloor, 80 wie die Zahn-
räder und die Stabvorrichtaag, deren sich Savarl zur
Erzeugung selir hoher und sehr tiefer Töne bcdienle^
sind, wie man veifs, von ihren Erfindern xa verschie«
denen interessanten Beobachttingen Ober die Natur der
Töne angewendet worden. Diese Apparate geben ge-
wisse Umstände bei der Erscngung eines Tones auf eine
einfache Weise in die Hand des Beobachters, und kön«
nen daher zur Beautwortung mancher Fragen in der Aku-
benutzt werden, über welche die gew^hnUcben Ar^
ten der Tonerzeugung nicht geeignet sind Aufschlufs za
geben. Dabei darf aiicrdiQg3 nicht vergessen werden,
da(s die von jenen Apparaten aasgebenden Weiien niclit
|anz Ton derselben Natur sind, wie die durch stehende
Schwingung eines elastischen Körpers erzeugten Wellen
m seyD pflegen, nnd dafs daher die an ihnen erhaltenen
Resultate nicht unbedingt auf jede andere Art der Ton*
erzeugung Übertragen werden dürfen, ein Uuastand, wel-
cbor namentlich bei den meisten der nachfolg^üden Beob-
achtangen nicht aoTser Acht zu lassen kt.
Der Apparat, dessen ich mich zu diesen Beobach-
tmig« bedient habe, ist eine Sirene , welche zugleich
die Stelle eines Zahnrades vertritt« Um aber die Ver-
suche mit wenig Umständen möglichst variiren zu kön-
nen, habe ich demselben folgende Einrichtung gegeben.
Eine wagerechte Axe wird von einem Gewichte mit-
telst eines Wellrades und Schniirlanfs in hinreichend
schnelle Drehuug versetzt; ein Paar Windflügei dienen»
37 ■
Digitized
: 418
in VerbiliAiDg mit Reibang, diese Bewegung m re-
gulireo« Die Axe träfet eine starke hölzerne, mit JMci
beschwerte im i d e Se heihe von 7^ 2o4i Durchmesser, au
welcher die zum. Versache besliiniDtea durchldchertea
Scheiben concentrisch befestigt werden. Diese lelztcren,
zwölf Zoll ini Durobmesser baUeod» siad vou dünner
glatter Pappe; die * Löcher, fast zwei Linien im Dorch-
messer haltend, sind in einem Abslande von 4 bis 5[
Zoll TOS Büttelpunkt mit einem genauen Kreiatranspor-
fear eingetragen und nit dem Lodieisen geschlagen; die
Anzahl der Löcher ist auf den verschiedenen von mir
gebrauchten Scheiben sehr ungleich (von 12 bia 120)^
doch meistens so gelingt da(s die Zwischenrimne xwi»
sehen den Löchern gröfser siad als ihre Durchmesser,
Bei den Versuchen wurde entweder mit einem Glasröhr-
eben, dessen Mfindung. etwas enger ist, ak Löcher»
ein Luffstroiu gegen die in Drehung betiudÜche Lücher-
reihe geblasen, wo dann der Ton wie auf der Sirene voa
Cagniard-Latonr entsteht, oder es wurde auch eine
^ aus Kartenblatt geschnittene Spitze so ^egen die Scheibe
gehalten, dafs sie beim Umdrehen in die Locher einscbia»
gen mufste, wo dann diese Yocrichtung statt eines Ss-
vart'schen Zahnrades diente. Die Scheiben machten ge-
wöhnlich 6 bis 12 Umdrehungen in einer Secunde. Die-
ser Apparat gewahrt den Vortbeil, dafs man mit wenig
Aufwand von Zeit und Mitteln die Versuche vietfach
varüren und den Löcherscheiben )ede beliebige Coo-
stmction geben kann« Es ^Bwllhri in vielen FAÜen eise
grobe HölCs, wenn man anf dieselbe Scheibe concen-
trisch mehrere Löcherreiben setzt, um ihre Töne ud-
ter einander zu vergleichen; das Instrument kann daoo
als eine Verbindnng von mehreren Sirenen angesebcii
werden.
Die nachstehenden Beobachtungen können in sofern
unter einen gemeinsamen Gesichtsponkt gefafsl werdeOt
als sie sämmtUch die Frage berühren: was entsteht, weau
uiyiii^Cü üy Google
I
419
aaf swei adßr mbreren Sirenen im Einklänge gleichzei-
tig der Tun angegeben wird? Mao hürt in diesem Falle
gewöhnlich denselben Ton, wie von jeder einzeln, nur *
tiäufig starker, kann aber derselbe auch entweder ver- >|-
sdiwuidcii» oder xwar bleiben» aber tob andern TQmi l
begleitet sejn» oder endlich ganz durch einen andern
Ton ersetzt werden. Die nachfolgenden Beobachtungen
liiferQ imter I, II imd iU Belege tu diesen drei Füllen.
f. laterlereas bein AabUsea der Sirene.
1) JnUrfmnz zmmmr tttisonaiöM. Man richte ge-
gen eine Löcberreihe der Sirene zwei Röhren von den
beiden entgegengesetzten Seiten her» senkrecht gegen die
Scheibe« und «war so» dafs .wenn die eine sidb Tor ei-
nem hodke befindet, auch die andere sich einem (etwa
dem nächsten) Loche gegenüber befindet. Bläst man mit
emer dieser Röhren gegen die in Umdrehung befindliche
SAeibe^ so geben sie, )ede euneln, denselben Ton ; bläst
man aber mit beiden zugleich, so verschwindet der Xoi^
«nd man hört nur» oder Csst nor> das Sanssn, welches
dss Darchströmen der Lullt verursacht, indem sieh die
beiderlei Luftstöfse, ihrer entgegengesetzten Richtung we*
|sn» ftwar nicht an den Orte ihrer Entslehnngy woU
dber bei ihrer Forlpflanzung and im Ohre des Beobacb- '
ters gie^enseilig aufheben. Sind die Rütireii recht genau
m diesem Zwecke anigfstellt nnd die lieiderlei Lnftströnu^
ans mier Windlade doreh Röhren gleicher Weite kom.
mendy von gleicher Stärke» so ist der Erfolg dieses Ver*
üM&es sehr auffallend. Stellt man dagegen die Röhren
so aofy dafs ihre Stöbe nicht gleiebaeitig, sondern alter-
■irend erfolgen, so hört man den ursprünglichen Ton,
und swar verstärkt. Man kann den Ymucb auch so
anstellen I dafs man auf einer ScheUto eoncentrisdi swei
Reihen Löcher von gleicher Zahl anbringt, und dann die
eine von der einen, die andere von der andern Seite
anbläst; treffen die beiden entgegengesetslen StöCse ge^
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42»
UM nMiiiiBeii, so beben iicb die beideii .Töne auf; al-
terniren jene, 80 Terstttrken sich diese. Man hat In die-
sem Falle zwei Streuen, H^eicbc, bei dem Tollkoiutueneii
IsocbraDisnuiis ihrer Impube, die betdeo Zustande der
Aufhebung und Verstärkuug getrennt zu beobachten und
dauernd festzuhalten gestatten, welche beim unvolikom-
inenen Einklang tweier Tdne mit einander abwechseln
müssen, und die bekaunteu ScLwebuugeu zu erzeugen
scheinen.
2) Ax^hAung eme$> Tons durch seine tiefere Ocioffe.
Wenn man auf eine Scheibe concenlrisch zwei Löcher-
reihen setzt, von denen die eine doppelt so viel Lö-
cher hat, als die änderet ao giebt sie die Oclave Ton
dem Tone der letzteren, ond man hört, wenn beide
gleichzeitig angeblasen werden, in der Kegel auch beide
Ttlne zugleich. Nur wenn das Anblasen von den bei-
den entgegengesetzten Seiten her, und zwar so erfolgt,
dafa jeder Luftstols des tieferen Tones mit einem des
böheren genau zusammentrifft, Terschwindet der höhere
Ton und man hdrt den tieferen aliein. In diesem Falle
beben sidi nSmlich die sämmtlichen Impulse des tieferen
gegen die abwechselnden Impulse des höheren auf, and
es bleibt nur die andere Hälfte von denen des lefzteiea
übrig, welche nun natürlich die tiefere Octave giebt. Es
▼ersteht sich, da(s diefs nur dann stattfindet, wenn die
Impulse in der angegebenen Weise zusammentreffen, und
es kommen sogleich wieder beide Töne zum Vorscheie^
wenn man eine tou beiden Röhren ge^en einen andcru
Punkt der dazu gehörenden Löcherieihe richtet. Man
kann auf diese Weise leicht, wenn man eine der bei>
den Röhren abwechselnd in zwei verschiedene Sttliun-
gen bringt, den einfachen (tieferen) Ton mit dem Zu-
flammenklingen beider abwechseln lassen, lind dadurch
das Verschwinden des höheren sehr auffallend marheu.
Obgleich diese beiden Versuche nichts enthalten, ^vas
nicht vorhei^esehen werden konnte, so schien es dach
L.iyai^Lü Ly Google
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421
zur Vervoilsiäudigmig des Folgenden engemeiseft ttmen
Her eine Stelle zu geben*
IL lilr^cheinaii^ea bei gestörtem lsociiroiii«iiiu« der
ImpuUe.
Ich habe in diesen Annalen, Bd. LI S. 15 gelegent-
lich die Bemei'kuDg mitgetbeilt, dafs eiae Reibe schnell
anf eiiuuider folgender Impulse, welche nicht Jsochro-
lusch zum Ohre gelangen, sondern so, dafs die Zwischen-
zeit zwischen )e iweieu abv^echselnd / und /' betriigt, ei-
sen Ton gd>en» als ob die Ziwisohenbeit t-^t\ wftre«
ia der Thal ist es. dieser Ton, den man unter solchen
Umständen jederzeit hört. Ich miüs jedoch zur Yervoll-
sütedigung dieses Salzes hinxnfOgen, da(s man aofserdem
auch noch einen andern, höheren Ton wahrnehmen kann.
Wenn nämlich erstens / und V nicht zu sehr verschie- "
den Ton. einander sind, so httrt man zugleich einen Ton
Toa der Scbwingungsdaoer — ^,aIso die höhere Octave
des ersteren. Man beobachtet diefs sehr leicht» wenn
man dur Sirene ein System von Lü ehern mit abwech-
selnd grüfseren und kleineren Zwischenräumen giebt, wie
dis nachstehende ;
and dann mit einer ROhre blisi oder mit einem Karten-
b1atl( anschlagt, indem durch die Längen ab, a*b' etc.
euerseits und b'a" etc. .andererseits die ^leiten t
oad i' bestimmt werden * ). Mto hOrt in diesem Falle
1) einen Ton von der Höhe, als ob nur die eine Hälfte
der Lücber, z. B. die Löcher a'^ a" etc.» vorhanden
1) HaD cfMiclit dasselbe «ucb, wma mm «be B«3ie von Iidchm
Stoeboi Abtia n d— glddaeiüs md nuk finer Seite her mit swei BSb-
ica anbUst, deren Abuwid von etnander ketn TieUSiicbei ton dem
balben Abstände der Löclier ist , oder endlich durch glcidocitlgeJ Ao
bla&eu zweier solciicr Rcibeo von ^kiciicr Liicberaabl.
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ikfA 9) wenn die RSmM ah urf Aa' nielit s«hi
ungleich sind, auch den Ton, als ob die Löcher
etc. auf der MiUe zwischen a, a\ a" etc. stäQdeu
Je geringer der Untersehied der beiderlei Abstinde «si
und Äa' ist, desto deutlicher wird der letztere und destc
schwächer der erstere« Man sieht dieis aus faigendeE
Beobachtoogen.
Ich hatte auf eine Scheibe 60 Locher gesetzt, derec
Abstände abwecbseiod 5" und 7^ betrogen * ) und aia
dieser denselbett Tod wahrgefiomiiieii, wie auf eioer an-
dcru lleilie derselben Scheibe, welche 30 Locher, sämtni-
lieh in Abständen vpn )e 12° enthielt* Bei einer Wie^
derbolong -dieses VetMielis schien ei mir» dab der «r<<
Store Ton sich von dem letzteren durch eine schwache
Beimischimg seiner höheren Octave unterschied, was be-
sonders merUieh wurde, wenn onib beide Reihen un^
mittelbar nach einander anblies*
Um diefs deutlicher wahrzunehmen setzte ich auf eina
Scheibe vier Ldcherreiben, Dttnlich 1 ) 18 Löcher in Ab-
ständen von je 20^; 2) M Löcher in Abständen Ton je
10^; 3) 36 Löcher, deren Abstände abwechselnd 9^ und
10^ Grad betrugen, und 4) a6 Löcher abwedwtlnd 9^
und 11® von einander entfernt. Es gab also dietweile-
Reihe die Octave von dem Tone der ersten; die dritte
Reihe aber, so wie die vierte, gab diese beiden Töne
xugleicb, wobd auf der drillen der höhere^ a«F der vier-
ten der tiefere mehr hervortrat. Bekanntlich klinge»
leicht «wei genau ooi eine Octave vefachitdene Ttea
«osanmen fast wie mn Ton; allein hier wird das gleldk^
zeitige Vorhandensejn beider Töne auf jeder der zwei
letHen Beiiien sogleich sehr auffallend durch den Con«-
trast, wenn man sie einerseits mit dem einfadien tieferen
Tone der ersten, und andererseits mit dem höheren der
zweiten Reihe vergleicht.
1 ) Die Abstände siud immer voni Mittel|^{iiikte eine« Lttcks hif sa dem
des näctiatcn sereduMl.
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Ebeu 8o giebt eioe Heihe vou 5lö£sen, dereo ^m-
tlP^hl den Ton von der SehwioguDgBdaatr t^i'J^i*\ ab
auch, weou die drei Zwischenräi^ine uicht zu ungleich
sind, den Ton tod der SchwiDguogsdauer —
o
Eine Scheibe mit Ldchero, deren Abstände 9^, 10^
10^« l^T «t€. Grade betragen, liefs beim An-
blasen oder Aoacblagen zwei Töne erkennen; der hd-
tiere hatte dieselbe Höhe, als ob die Löcherabstände
giimtlich 10^ betrügen, der andere schwächere war um
ciiie Dnodecime tiefer, also von einer drei Mal gröbe*
ren Sc-hwin^ungsdauer. Eine andere Reihe, wo die Ab-
etände der Löcher 9, 10, 11, 9, 10, 11 etc. Giad be-
frageo, gab dieselben beideo Töne, aber den tieferen
stärker als deu höheren.
* Läfst man die Abstände zwischen den Löchern in
mregelmfifsiger Folge wechseln, doch so, daÜB sie sich
nicht XU sein vou ei □ ein MiUclvvet the entfernen, so hört
man nur einen, mehr oder weniger unvoiikommenen Ton,
Jessen Höbe fenea Mitteiwerthe entspricht
Man sieht aus diesen Versuclieu, dais das (Tebor-
organ einerseits die Fähigkeit besitzt, ein Sjstem Ton
Impulsen, wie die hier besdiridienen (mit Ansnabme
des letzten, unregelmäfsigen), in zwei oder drei Systeme
von isochronen ImpuUen zu zerlegen, z. B. das Sjstem
i, a\ 'b\ a'', etc. der obigen Figpr in die Sy»
^»teme a, a\ a^^ etc. und 6, b\ b" etc.; dafs es aber an-
dererseits auch durch einen nur einigermafsen angenäher-
ten IsochnmisaHis den Eindniek einer .bestimmten Ton-
höhe empfängt, wie von vollkommenem IsochronisBos.
Die Gränzen, bis zu welchen man sich vom Isochronis-
anis entfernen kann, sind weiter, ab man vielleicht er-
warten möchte, indem z. B. bei dem Verhältoifii 9 : 11
und i^oibst 5 : 7 noch der dein Mitteiwerthe entspre-
diende Ton gehört wnrde, da doch bei regelmäisi*
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^cn Schwingungen das Verhälfnifi der SchwiDgun^sdauer
9 : 11 mehr ab eioe kleine Ten and ö : 7 fast c
Bei den vorhergehenden Versuchen konnte ich aufser
den beiden bezeichneten Tönen keinen weiteren wabroeh-
men, und z* B« bei abwechselnder Schwin^ngsdatier / und
nur die Töue von der Schwingongsdauer t+i' uüd
i+i'
— — — crkeiiueu. Da aber nach einem älteren inLeressaü-
2
ten Versuche von Savart schon zwei aufeinanderfol-
gende Impulse einen Ton erkennen lassen, dessen HöIk
ram der ZwiacheDstit der beiden Impube abhlogt» M
war es auffallend, dafs man niclit zugleich die Tone von
der Schwinguogsdauer l oder t' hörte. In der Thal wird
wenigstens der höhere von beiden benerkbaTt wemi dMii
/ und l' ungleicher nimmt, als bei den vorhergeheuden
Versuchen, während alsdann natürlich der Ton —
verschwindet. Recht deutlich halte ich indefs )enen der
Schwin^ungsdauer t entsprechenden Ton nur dann, weDQ
i' ein Vielfaches wou i war« Auf einer Scheibe, wo die
Löcherabständc abwechselnd 10° und 20® betrugen, halte
ich aufser dem Tone, wie von 30" Abstand auch
den Ton wie von laater 10^ auseinanderstehenden Lö*
ehem. Eben so hatte ich, da ich die Abstände abwech-
selnd 3^ und 9® machte, die den Entfernungen 12® uad
3* entsprechenden TOoe, ond da fene und Ifi° bs-
tmgen, die der 20 ond 4 zukommenden Töne.
Wenn /' zwar gröiser als /, aber nicht ein Vielfa-
ches von i war, so schien miri neben dem Tone i+^'f
theils ebenfalls der der Schwlngongsdaaer t entsprecheode
Ton vorhanden zu se^u, theils auch wohl ein noch hö-
herer, dem gemeinsamen Maabe von i ond entspre-
chender Ton sühwacb railzuKliDgen. Dodi haben mir die
Resultate meiner Beobachtungen hierüber noch einigen
Zweifel gelassen«
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Worden SMaUkmneÜim der liii|»iiis0' dnveck»
sdod /, I', /, etc. gemacht, so wurde jederzeit
der Ton von der Sefawiogimgsdauer t gj^büii^ t iBOcfale
kkoMT oder gpdfiMr aeyn, ale i\
ill. Dürfen die »zu einem Tone geliörentlcn Impulse ab-
Savart hat kurze Zeit, ehe ein zu früher Tod sei»
ner aosgezeichneten TkUigkeit ein Ziel gesetzt bat» ei-
nige liiere Beobaohtngen bekannt gemaebt, ans it dcben
er folgenden Schlufs zieht: die Höhe eines Tones hängt
Dicht nur ab von der Anzahl isocbroner Impulse , wei-
che in äner gegebenen Zeit m nnserem Gehttrorguie
gelangen, sondern es dürfen auch die Wellen nicht ab«
wediaelnd ?on zwei oder mehreren verschiedenen Punk-
ten aoagdien. (& die«. Annal. Bd. U 5. Idk
wer^e fedoeh zeigen, dafe ein Tbeil der Versacbei wel-
che diesem neuen Lebratze zum Grunde liegen, mit ei-
Ben enla^ieden entgegengeaelsten Erfolge angestellt wea^
den kann, nnd der flbrige Tbeil «bur andern Analegang
fähig ist*
Savart setzte nSmlicb 1) zwei Bilder ant euMr
Reichen Anzahl Ton lEihnen aof eine gemrintame Azt^
nnd zwar so, dafs die Zähne des einen den Zahnlücken
des andern entspraeben, nnd Iiielt wibrend ihrer Uaa*
drebnng ein KartenUatt gegen beide; obgleieb bier die
Zahl der Impulse offenbar verdoppelt wird, so fand er
doch den .Ton nidit eine Octave böber» sondlim von
deradben Höhe, wie wenn eines atlmn tOnte; diefs fand
selbst daou 8tatt, wenn beide Räder einander bis zur
Berfihrung genähert waren, nnd Savart glaubt den Grund
dsTon in keinen andern Umstände snehen zn können, als
darin, dafs die Impulse abwechselnd von zwei verschie-
denen Punkten ausgeben. Er blies 2) von der Seite her
gegen die ZSbne des Rades aus zwei Oeffnungen, die
um den halben AhsUind der Zähne von einander entfernt
426
waren; aoch hier eotsCand durch diese Verdopplung der
hahMt^e mcht die Oetwve«. eood^ra die Hllbe des To-
nes war dieselbei wie wenn inaii das Rad mittelst eioef
Karte aosprect^eii lieCsy waB.äaFart ebea jeoer Ursacfas
zuschreibt.
Ich inufs vcrmutheii, dafs der Apparat, dessen sich
dieser ausgezeichuete Physiker bei dieseu Versuchea be-
Acale^ nicht geeif^uef wart filr'deft ▼orliegeoden Zweck
die erfonicj liehe Genauisikeil zu (^eben, da ith au mei-
ner Sirene cia gauz anderes Hcsultat erhalten habe, leb
habe den Temich ebenfalli mehrbdk abgettadertt immer
mit ^kicheui, jenem Salze äavart'g wider^precbendea
Erfolge.
1) Ich nakn «ine Scheibe, anf welcher eich mir
zwölf Löcher iu Abständen vüü 30'^ beim den, und blies
diefielbe mit zwei JUIhren an, welche 15*^ vou einander
entfeint wnreii ' )« ee enHIaiMl aogleiob die Oetave 4m
Tones, welchen jede Köbre einzeln gab, so deutlich, dab
darüber nicht der mindeste Zweifel bleiben konnte» Maa
bOit ftwar f^ewOhniich auch den lieferen Tod adiwacb
mitklingen, wie diefs nach den unter II. augeftihrten
Versuchen der Fall aej^u dmiCs, wenn der Abstand der
Rühren von einander aicht genau den halben Abetande
der Löcher gleich ist, oder auch wenn die beiden Lutl^
il&ise nicht gana gleiche Stärke haben; ailein derselbe
vendiwindet mm ao nehi) Je genauer »an in diesen B**
Ziehungen den Versuch macht. Das Resultat ist übri*
geuä selbst bei einer mäisigen Genauigkeit nicht zweifel-
haft durch den Contraety weleiier bemerht .wird, weini
luan abwechselnd mit einer und mit beiden Röhren bUs^
Da dieser Versuch mit dem zweiten von Savart
weeeDlUch gai» idenliach irt, an nag die Venehiedea-
beit dea Erfolgs wohl hauptsächlich daher kommen, di6
1) Die B^Mirai warn von docr imd dmdben Seite licr ecgeD 4w
Scheflbe ferteliM, wie dicfs im Folgenden iiumer, wo nicht dwGt*
gentheal aiudrücklicii Lcmtirkt i&t, vuiauagcscUi werden wird.
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es bei dem geringeu Abstände der ZllMe an Savart^s
Rädern mehr Schwierigkeit haben mufs, den Abstand
der beiden Löcher denn halbem AbslMde der MMme Im
hinreicheuder Genauigkeit gleich zu tnachen; auch wird
die Beobachtung durch den Umstand eracbwerty lUCs die
LUbmt Hiebt breiter eiBd, ak ihre* AbetSMle; den no ch
würde 'wahrscheinlich die höhere Octave von Savart
Jucht ganz unbemerkt geblieben seyn, wenn er den Ton
von den zwei Oeffbungen ndt de» von emr'aolchen
Oeffnung, statt mit dem von einem Kartenblatte vergli*
eben hätte. «— Der Erfolg, wie ich ilin hatte, ist nicht
oothtrenAg an )ene grolsen Zwiicheniianie swiachen den
Löcberu geknüpft, sondern wird nur hier am leiebtesteu
and vollkommensten erlangt; ich habe selbst auf einer
Scheibe von 120 Löcheni» detw Zwigcbeorttame ihrem
Durchnieeser «ieiitikh gleich sind, beim Anblasen mit
iwei dünnen Luftstrablea durch einiges Probiren die
Octnm noch hinreiebend kenntlich erhatten t anrwirdin
diesem Falle der Ton noa Idcbt beg^reillichea Gründen
acbwach.
S) Gern mit demeelben Erfolge habe ich noch die
Zahl der Impulse drei Mal grt^Cser gemacht , indem ich
die zuvor erwähnte Scheibe von zwölf Löchern mit drei
Bohren anUiea» weiche • 10^ von tinander ahatandeo»
Der Ton war richtig die Doodeeinie von demjenigen,
wdcher beim Blasen mit einer Röhre entstand.
3) Noch leichter ist die Austhhrong dm Veraoohi
in folgender Wetae. Ich setete anf eine Scheibe swei
concentrische Löcherreiben in 4 und 5 Zoll Abstand vom
. HiUelpHnkt, jede mit 86 Ldchem, ao daüi die Abatändo
der Locher 10^ beiragen; dieadbep alehen altemvend,
so dals die zu der einen Reihe gehörenden Halbmessei-
fsnoo in der Mitte swiadien denen der andern begem.
Bbtot man nwi gegen bmde Reiben mü iwei KOhrea^ d^
ren Mündungen auf einem und demselben Radius lie-
gcni ao altemiren die Lo&atöiao Ton dw einen Röluro
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gflMB nk denen rtm der andern» and der Tm let die
Ootave dessen, welcheu eine Röluc allein ^iebt. Ob-
gleich auch bier die .Impulse abwecbsdud vou zwei \et^
üMedencn Paaklen^ nftmlieh von den beiden Röhren«
inüiulungen ausgeben, so ist ducli die Octavc so rein,
dafe zwischen ihr und dem . Tone eiocr eiuzelneu Meihe
vnn doppelter Lttdberzahl knooi der leieeste Unterachied
zu bemerken ist, wenn man diese beiden Töne auf ei-
ner und der&eibeu Scheibe erzeugt, und zum Vergleiche
nmMttelbMT mit einander abjvecbseln lübf« .
4) In ähnlicher Weise habe ich mit drei conceotri-
sdicD Lueberreiheu und drei dazu gehörenden iiöbrea
die ZaU der LnflaUXae drei Mal gröCser fjeniadil, und
ebenfalls die Duodecime erhalten.
5) An den beiden letzten Scheiben konnte ich auch
den .V^ersncb eo anateUen, dali er mit dem ersten iS^a«
▼ar tischen Versudie im Wesentlichen übereinstimmf, in-
dem ich nämlich die Löcher, statt mit Röhren anzubla-
aen» mit-spilsen Kartenbiittern anachlng. Ich aehnitt an
einem Kartenblatt zwei Spitzen, welche gegen die bei-
den Löefaerreiben der unter 3. erwähnten Scheibe so ge-
halten wurden t dab sie altemirend in die Löcher ein-
sehlagen; auch hier war der Ton um eine Oetaiie höher,
als wenn nur eine Spitze gegen die eine Keibe gehalten
wurde« Eben ao erhielt ich mit drei Spitz&i an der un-
ter 4. genannten Seheibe die Doodedme, — Dafis Sa-
vart bei dem so äbalicbeu Versuche mit dem von zwei
Zahnridem getrolfenen Kartenbbtt keinen ^cben Er-
feJg hatte, weift ich mir nicht anders zn erklSren, ab
dab an seinem Apparate der erCorderlicbe Isocbronismus
der alternirenden Impnke nkht xn erreiche war; denn
dieser wird feilört werden,^ nicht nur, wenn die Zlhne
des einen Rades nicht genau den Zahnlücken des andern
eniaprechen, snodern^ auch wmin das KartenblaU dem
einen Rade weüer ausweicht, ab dem uideni. Es i*^
zwar, iiTie mau aus den unter iL bescbridbenen Beob*
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m
«ektmigM ridbt» eis TorikoiiMMM^ isochroofaniiB nic&l
erfürderlich ; allein diese zeigen auch, dols je unvollkom-
jsener derselbe staUfiojdet, de^to mehr der tiefere ToD^
wdchen Savart alldn hOrte, henrorfritt
6) Der Abstand zwischen den Punkten, von Tirel-
cben die Iinpulse ausgehen, war bei den vorhergehen-
Aea Verm^hen 4- l^is reicliUch 1 2oU, Es kann aber
derselbe beträchtlich gröfser gemacht werden, selbst wenn
sieb das Ohr nicht sehr entfernt von der Scheibe beiin«»
dat. Ad der anter 3. genaonten Scheibe BtellCe ich die
TU den beiden LfOcherreihen gehörenden Röhren, statt
wie früber auf einem BadiuSf vielmehr an zwei diame-
tral gegenüberiiegendeii Ponkteo aiaf| beide, wie immer,
Ton einer Seite her senkrecht 'gegen die Scheibe gerich-
tet. Der Abstand der beiden Punkte, von denen die
abwecfaselndeD Impulse aosgingeni war jetzt 9 Par« Zoll}
dessen iiDgeaehfet war auch hier die Octave sehr deut*
lieb zu bören, nicht nur aus einiger Entfernung, sondern
•elbet, wenn das Ohr den beiden Höhrenmüodungen bia
auf kaom'6 Zoll — weniger liefe der Apparat nicht m
— genähert wurde, so dafs der Winkel, welchen die
abweebaelnden Schallstrahlen im Ohre mit einander biU
deten, mehr als einen rechten betrag. Nor dQrfen in
diesem Falle die beiden Abstände des Ohrs von den
RöhrenmUndongen nicht zo ungleich aeyn; denn wenn
man dasselbe gerade Tor eine der beiden Röhreomfln-
dungeu bringt, so vernimmt man die Impulse von dieser
io aberwiegend stark» daCs natürlich der tiefere Ton faaC
aDein gehört werden mnfs. — Eben so erhielt ich an
der unter 4. erwähnten Scheibe die Buodecime, wenn
ich «Ue drei Röhren an drei Punkten aufstellte, welche
am 100^ und 200** von einander entfernt waren«
Es ist durch diese Versuche erwiesen, dafs die zu
anem Tone gehörenden Impulse abwechselnd pon zwei
eder drei (und ohne Frage von mehreren) perschiede^
neu Punkten ausgehen dürfen» wofern sie nur lunrei^
€iäad isodmnisch erfolgen; es dürfen sogar die Bisk
sich zum Ohre foHfßmsm, einen beirächiUchen fViih
kel mit einander bilden. I^iüSa gilt wenigsteos daoD,
WfM ÜB IttpolM Mlbftt iMMT io fjleicher (paralleler)
RichtuDg erfolgeo, wie diefs bei den vorhergehenden Ver*
aiiciien stets der Fall war. Ich zweifle nicht, dab Sa-
ra rl bei etoer ^waa abgeftmlartcii WiadarbaliiBg sei*
nar yarsncha, <Ke entgegengesetzte Bebauptong znr(iA*
l^omuien haben würde«
Ea Uaibt srfr aoch filrngt aittige aadare Eradni»
BoafM «Q bespreeben» auf wdche akb SaTart zorBi»
g^Qndung jenes von mir bestrittenen Satzes beruft,
Ea gakttrt «hUa endidi dia Baobacbtoag tm Cag*
BiarJ-Lalonr a» dkai aogenanataD aMmkaliacbatt Htah
»er, welchen man in diesen Annaten, Bd. LI $. 561, be-
acbrieban findet« Ei« SWA Glaardbre anaoglt aiaan Tai^
huieai «a ab^vechaalad gegen twei Mf alleM Pfeiler aebligft
zwischen denen es gehr rasch osciliirt. Die Höhe dieses
Tones entapricbl nicht der GeaanMntzabl der Scbbge, soo-
dem der Hxlflte devaelbeo, waa Savart dem Umetaade
zuschreibt, dafs die Schläge abwechselnd von zwei ver-
achiadeneD Punkten» aftmlich von den beiden PfeUeo
Misgehen. Allein Uer triti 'offenbar ein anderea Vethill»
nifs ein; denn da die beiden Pfeiler in entgegcnge^eU/-
ter Ricbttiog von der Glasrühre getroffen werden, se vfii-
aen auch die dadurch erregten Impoiae von entgegeagt-
setztet Richtung sevn, und verhalten sich also nie po-
ailive und negative Schwingung, ao dab )e zwei solche
Sekidge erat eine ganze Schwiogong aoMMcben und ciai
ganze Welle geben. — Es läfst sich diese Wirkung eot-
gegengeselzter Impulse auch an der Sirene nachweisen.
BiM man nSmlich eine Lficherreihe, oder zwei coocca-
Irische Reihen von gleicher Löcherzabi gleichzeitig mit
zwei Rühren von den beiden eutgegengeseizten Seiteo
her ao aot wie bei den unter 1. beichriebenan VefW*
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eben, ao bebäk um dieselbe Tonhöhe, wie von einer
RMiK« imd et wird iKe Odaire auch dam nidit gihOr^
weDD die beiden Röhren eo gestellt werden, dafs die
' eotgegengesedten LaftstOfae gciTau isochroniach alterniren.
Yenmitblich bat ea eine »bnlicbe Bewandtnifo mit ei«
' nem andern, Ton Savart angestellten Veraache.- Dieser
' fügte ndmlich an der bekannten Stabvorrichtung zu der
- horitiMitalen Spalte eine tweite rerticale hinxiiy wodntdi
^ ilia Zahl der Schlug« verdoppelt wurde, ohne dafs Je«
doch der Ton auf die Octavc stieg. Auch hier haben
\ die beiderlei Stöfoe Bi^t gleicbe Ricbtimg; denn die Loft
fliAmt dnreb die boritontale Spalte in aenkrediter, doreh
die ?erlicaie in wagerechter Richtung. Man hat also in
dkm Falle swei Syateme Ton Impolaeä, bei deiieii nicht
^ nur der Ort des Ursprungs, sondern auch die Riehtong
der Schwingungen Tcrscbieden ist, und wenn gleich die
iflUlcre Hiebt, wie bein nnalbaliaebe« Hamner, enfge-
^ geap^efct, sondern mr gegen einander senkrecht shid,
' so liegt doch wahrscheinlich hieria der Grund, -warum
«e sich nicht xu dem gemeinsamen Eiadmcke ems bö-
^ kenn Tones vermischen , sondern wie zwei Unisono-
' Töne wahrgenommea werden* Man weiis durch eine
« ausl&hrlicbe UntersoGbong von Savart, dafs^ wenigstens
^ mf geringe Entfernungen, die Sichwingungen des den
^ Schall fortpßauzcodeu Mittels deuea des tönenden Kör-
» pers parallel sind; man mab also twiscben der Richtung
^ der Fortpflassong (des ScballstraUs) md der der Schwin*
' ^unjj wohl unterscheiden. Dafs die zu einem Tone ge-
' liörenden Scballstrahien abwechselnd in zwei betrSchtUch
^ veischiedenen Riebtangen znm Ohre gelangen dfirfen, ist
I im Vorhergehenden f^ezeigt worden; mit der Richtting der
Scbwiagoagen scheint es nach dem eben erwähnten Ver-
mche nicht ganz derselbe Fall zu seyn. Ich habe dieb
an meiner Sirene nicht genauer pröfen können, doch habe
ich die höhere Octave noch deutlich gehört, als ich die
i^en Röhren, mit weichen die alteniiiendtn Luftstdfiie
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anC füMT U teh ei fi ilie erzeugt wurden» von beideiL'Sti-
tm her ao g^geii dte Scheilie neigte, dafe die RichHih
gen der beiden Luftströme einen Winkel von 60^ mit
einender bildeten. — Von einer so regelmäfsigen Ab-
weeiieelung der Impulee nnck twei gegen einander senk-
rechten Richtungen, wie bei dem letzten Savart'schen
Versuche, würde ich vennuthet haben» dafs sie beide
Tone, die tiefm und die hölMre Ootaye, .zngleieh gdicB
würde *); da man aber gerade in solchem Falle sehr
lekbt einen von beiden Tünea überhört, so würde sich
darillier am beelpn entadieiden laeaen» wenn laan dls i
Einrichtung träfe, den Ton von einer Spalte mit den
ton zweien unnUtelbar abwecksebi zu lassen.
Noch wenifer kann der Ton Savart nnfj^eeteMlt
Sati
1) JU mA e«mt »idkl feiift iegfti« daft die Riciitaqr der ni «Mi
T«ne e ahS wd h n Sckmuneai MMn seyn ai&Me, » GfgoiAcSI
IwHi dwitlbe tdur hwlgufid «arürea, qIhm dalt m dmm aoAM
tich zu einem Tone eu Termlschen , wie man aus folgendciB Vcf»
che siclit. Jf h befestigte eine Zunge, "welclic uach Art der iMuudKap- '
monlra angeblasen werden konnte, so an einer Drehbank, dafs die
Zunge und die dazu geböreDde Spalte der Axe parallel waren,
dieselbe wahrend dar Umdrehung angeblasen, so erschien der Tod
bei aUen UmdrehVingsgeschwindigkelten unter de« Geräusche der Dtek-
ksl noch etka— bar, Nur nitU nch die Zmü^ Mhe ja der f»'
Iliiferteii Richtnog der Umdrehnafioe hefiodcn; dam w^iu tk m
WMt aeStwIiU, ihr pmllei «lebt, so venebwjndet der Ton, wmhi «e
bei «idlamr €«iebwndigbck'dordb dk CttHrirugaUcraft «t febr t«
ihrer Leg», besonder gegen die Spalte gc&^ckt wird. Der Ten ler
ZuiJgc war das grulsi; .7, also un^jefaKr 109 (ganze) Schwingungen
in einer Secundc, uud der Ton blieb, wenn sie gut centnrt war,
nocli erkennbar bei der grölstcn, an dem Apparate erreiclibartii Ge-
•ckwindifkettt welche nicht unter &0 Umdrehungen in der Sücujjde
bdragen mochte. Man sieht hierius , daCi nm cüier Schwingong kii
im
■nr BifhUiin die Ricbtung dieser Sd&wlnfaagen sehr bedevtend vai^
reu bann, «hee de£i die Südnof dee Tones dadoreb gesl5rt wSrd^
vnd data . die Znsga aicb m dieaer Beaiebvng andam verhibt ab oaa
.StuDingabel, deren Tod nach eSocr auffidleadcn Bcobaebtang der Ha
\Veber (Wellenlehre, S. h\0) nicht gehdit wird, sobald diel*
um üiren Stiel »clmeU uoi^edreht wird.
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433
Stix iu ein Paar anderen Erscbaiaungen eine SUUze £uii-
dea, an weidi« dieser Phjukfr an ScUime seiner AJb*
bandlung erinnert. Was n&mlich die Ansicht betrifft,
dads die von den entgegengesetzt schwingenden Theilea
eiaer Piatie aosgebeoden W'eUeo» sieb darmn nicht auf-
lieben, weil sie aus ▼erscbiedenen Pnnkten komnfen, so
ist bereits von dem Herausgeber dieser Annalcn, Bd. LI
St 560, daran erinnert worden» daCi in diesem Falle die
Anfbebnng wirklich beobachtet werden kann.
Wenn aber endlich Öavart bemerkt, dafs zwei im
EittUange stehende TOoe nie die liöhere Oclave hervor-
bringen, da doch bei solchen oft eine Kremnng der WeU
leo und eine Verdoppelung der Anzahl der zum Gehör-
oigfto gjebngenden Impn|/ie entstehen müsse, so ist da«^
gegen zu ermnem, dafs die Möglichkeit dieser Verdop-
pelung an gewisse Bedingungen der Wellenform geküüpft
kif Bedingangen, welche bei der Sirene, den ZahnrH-
im nnd In Sbnlichen Fällen sehr TollstXndig erfüllt sind,
aber bei den gewöhnlichen Arten der TüntTz,eugung durch
elaslische KOrper, die sich in stehender Schwingung be*
fiideo, viel weniger m erwarten sind.
Es sind hier ein Paar Bemerkungen Über den Ein-
Hang xu machen. Bleiben wir nämlich bd der gewöhn-
lieben Annahme stehen», dafs die Ablenkung eines schwin-
denden Lufttheilchcns von seiner Gleichgewichtslage pro-
j^ortioual ist iin 6» wenn 6 die Zeit bezeichnet von dem
Aogenblicke an gerechnet, wo dasselbe durch die Mitte
seiner llalui ^elit, und die Dauer einer Schwin^^un^ —2 :1
gesetzt wird; alsdann überzeugt man fii<^h leicht, dals das
ans iwei oder mehreren WellenzQgen resoltirende Wel-
lensjstem keine andere LMoge oder Schwiiigun^sdauer
bsben kann, als seine Componenten. Denn bezeichnet
e die Amplitude und % die 2eit des Durchgangs eines
I^fltheilchens durch die Mitte seiner Baha für eine Welle,
so vvle a* und t' dieselben Gröfsen für eine zweite Weile
■
von derselben Länge, so ist die Sdiwingungßphase eines
PogSead<H^U Aonal. Bd. LUI. 28
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484
von beiden Weih« ' ^eidiEeitig affimteii Lafttheitchens,
zunächst für den Fall, dafs die beiden Scbmnguugsrich-
timgen in cific Linie zusammenfallen:
aiw(ö— r)-f-a'siii(ö— r'),
welcher Werlb sstf^'drütftf •^r'^) gesetzt werden kann, wo
und; img9 s= ^ —
^ acosT+a cos T
Man flieht akOt dafa in dieaem Falle aus den beiden
"Wellen eine Reanitante beirorgeht, welche nicht uor
dieselbe Wellenlänge oder Schwingungsdaucr, sondern
auch dieselbe Wellenform hat, wie die beiden Compo-
nenten, nor mit veränderter Amplitude und Anfaogszeit
der Schwingung, daher dann auch dasselbe von dem F.iü
klänge mehrerer Töne gilt. Nimmt mau aber an, dafs
die beiden Schwingungsrichtungen — aof die Fortpflan-
zungsrichtungen kommt es nicht aa — nicht in eine Linie
2&usammenfallen, ao gilt dasselbe von den Projectioneu [
der beiden Bewegungen aof eiue beliebige, durch das
Lufttheilchen gezogene Linie; es bleibt daher in dieseiD
Falle zwar nicht dieaelbe Wellenform, indem die re-
aultirende Bewegung des LufttheiicbeQa im Allgemei-
nen krummlinig (elliptisch) wird, allein die Sc hwingungs-
dauer, ,d* h* die Zeit zwischen zwei iVloiu eilten gleicher
Schwinguogsphase (oder die zum einmaligen Dorchiait- '
fen jener kruiiuiiea Bahn verwendete Zeit), bleibt die-
selbe, wie bei den Componenten * ). Es kann daher
eine doppelte oder mehrfache Anzahl von Impulsen aof
das Gehörorgan, und die Entstehung der Oclave oder
irgend eines andern Tones nicht erwartet werden, in '
allen den Füllen, wo die Wellen der beiden Tdoe voo '
der bezeichneten Form sind. Zwar mufs man anneh-
men, dafs die Weilen auch bei der Tonerregung durch
1) Es verhalt sich damit ganz ähnlich, wie mit der Zusamroeojeltil^t
xweici h'near polar! sirten Licht wellen, von welcher der HerauH,'*-'^
dieser Annaleii, B<L JÜÜU 5. 271, eine voUsiaodigere Erörterung ^c-
gelten helu
uiyiii^Cü üy Google
/
I
I
stehende Schwingung mehr odf^r weniger von dieser Fond
ibireidieiiy vf eil die VersoUedteBbeiteii dm Klaaj^ aicbt
wabl eiae andere Unoehe Inzell kteDen; indefs, wenn
auch solche AhweichuDgen zug^eben werden so ist
doch daram noch nicht erwiesen, dafii dfaselben geeig-
' net sind, die Verdoppelung der Impolse beim Einklänge
I zu begünstigen. Vielmehr werden bei der Art der Ton-
msngoDS den meisten unserer Instramente die bei-
den Htiften der Welle (die positiven and ne^ativM
Schwinguugsphaseu ) einander mehr oder weniger sjm«
metrisch sejn» nnd daiier» - wenn der CiengpinteraÄied
zweier im Eioklanae befindHeben Töne ^^e iHngerade
Anzahl von halben Wellenlängen beträgt, statt der von
Savart erwarteten Verdoppelunf; der 2^1 der Impol^
wohl nor eine gegenseifige Schwtebong diesei Ttne bek
nerkt werden können. Dafs aber in der That die letz«
(ere auch bei zwei nicht auf eiu^ LiAie- gebende«! .Wek
imOgen elatrittt kann durch die bekanüle^Enabeimuig
(ier SiorsG oder Schwebungea si^ binreicheAd. erwiesen
betrachtet werden.
. Anders ist dagegen der Fall bei den Tümu der SIU
rene, der Zahnräder und dergleichen; denn hier bat man
eine Keibe von loipuisen, die eine kürzere oder JUiniere
Dauer besitzen , and als positive Sdiwingung angesehen
werden können, getrennt in der Regel durch Perioden
der Kube» weiche die Steile der übrigen Welle^ oiineat«
lieh der Bef^ven Schwingung, vertreten;, hier kann da-
tier zwischen zwei solche Impulse ein gleicher Impuls
(oder auch mehrere) eingfSScbaUet werden, ohne dafs
deiselbe dareb eine entgegensestflste WeUenbitfla md»
gehoben würde.
Die sämmtlicheu vofi mir in dieser Abhandlung mit»
ptheilteii Beobachtungen, mit Ansaahme der Ioter£sreiB
iweier UoisonotÖne, könuea daher nur für Töne von
dieser oder ähnlicher Beschaffenheit ihre Geltung J»ebal*
ten. Sie zeigen, daCs aoch die ,Töne dieser Art,^ wenn
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ihrer zwei oder mehrere] von gleicher Höhe zusaimneu*
Uinj^» iD der Regel den Eindruck des Einklangs be- |
wabren» dbfa aber dieser. hättfif; Tim höhertn Tönea bc^ j
^kitül ist, und sogar unter Umständen ganz durch eot
die ersfitot: werden kanik*
II. lieber die VolLa sehen Ketten mit zwei ein'
^ ^nder berührenden Flüssigkeiten;
/ * i^on J. C. Poggendor/ß
Veraiilasiniiig m ifaaer UotersacfcoDg, mit deren
Verfolg dei* Verfasser noch beschäftigt ist, gab zuDadist
die merkwürdige Anomalie des Eisens, dafs es» obwobl
podMr -gegen Kupfer, demiodi bei Conblnation mitZiok
nnd verdünnten Sdurcta im Allgemeinen cineu bei wei-
tem stärkeren Strom iieferti als jenes Metall unter glai-
cÜeii Dmstiiideik
Bereits im vorigen Jahre (heilte der Verfasser einige
IB. iietreil dieser sanderiiaren Erscheinung gemadtte
ittbrtiii§eii- mit md seitdem hat er 'noch mehrere
derselben gesammelt, die, wenn sie auch den Gegen-
stand noch nicht erledigen, doch neues Licht über den-
selbeoi verbreite», und daher einer vorläafigen ADieige
nicht unwerlh sejn dürfteu. ■
5o|hat er unter anderem gefunden, dafs die üeber-
le^heit des Eisens; Bb negatives Glied der Kette^ Aber
das Kupfer sich auch noch geltend macht, wenn inao
zyf^ durch thierische Blase oder, ein poröses Tliongefäls
^trennte FlQseigkeiten, ü B/ Salcttare «der eine LOmbk
von Zinkvitriol, Eisenvif riul, Kocbsah ii. s. w. einerseits,
und verdfinnte Sdiwefelsäure andererseits anwendet, uod ,
1) S; Anodeii , BA L ' j
\
( - I
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4i7
im «Mm^ dar ümk, in letztem ^iila# Bisen ^ider -Kupier
tanebt Inmer giebt du JS&ot dim bedeolwil'etMKe-
reu Stroui als das Kupfer^ obwohl keinen so starkeii
als das Platin. .
INa CkynflMiMtion .ZSM-JBiim ist nieht die ekuige,
welche eiue solche AnomaUe zeigt. 5chou in seiner frtt-
heren Mitlhettiuif; -iiai des ¥efissaer ein Pattr analoge
Fllle nngeftkrt, imd ein ooek anfFallevderer bat* Ueb fha
seitdem in der Couibiiiaüou Kadmium^Eisen^ verglichea
aut der Toa Kuf^-Plaiint dai^geboten. Yerimdel. ann
beide im entgegengesetzten <SiM*aa Eineoi Sjrstany'iind
zwar mit Tcrdünnter Schwefelsäare als Flüssigkeit, so bat
die letztere das Uebergewiebt. Die elektromotoiisehe
Kraft von Kupfgr-PkOin ist denmadi griMaer als die von
Kadmium" Eisen Mifst man indessen die Stromstär*
kea dieser beiden Coaibinalioiea, einaeln genommen, so
findet man sie, für dieselbe SHare, beim Kaäadmi^Eism
über 400 Mal so stark als beim Kupfer - Platin, Letz-
tere gab nämlich unter den Umstäpden des Versnchs an
der Sinosbussole eine Ablenkong* Toa 6 IMinntenf entere
dagegen eine von 45 Grad.
Was die Ursache dieser Anomalie betri£fl^ so glaubte
der Verfasser frOher sie alleiaig in einer Verschiedenbeit
des Uebergangswiderstandes suchen zu müssen, und er
ftbrte einige rohe galvanische Messungen an, die diese
Ansicht zu onterstfitzen schienen« Er zeigte nSmlich, dafs
der Strom der Zink -Eisen -Kette durch Einschaltung ei-
nes fremden Widerstandes bei weitem mehr geschwächt
wild ab der der .Ziak-Kupfetf-Ketle, smd acblofs dar-
aus, dafs der UebergangswidersLaud bei der ecsteren Keile
kleiner sej als bei letzterer«
1) DScts GunhkiatioB ut «ncli in iofem iMd[w6rd!st d« aie 4mi «in«
bdisten Fall darbietet, wo das ponliv« Metall weDiger angcgiiffen
wird als das negnil\r, Kadiuium und Eben 5ind beide m verdünn-
ter ScliwelUMure iöslich, das £ijeB> aber uii||lei^ atatJLer das
Kadmium.
*
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438
Als eine Fol^e dieser Ansicht stellte er den Sati
mäf ü»(s bei fortgesetzter VtfgiröiseruD^ jeoM cängetckiU
Mm WjJffrtMiifii. .snliiit .ete Pukt eiotreton stoe^
ffo der Strom der Zink -Kupfer -Kette nicht nur ebco
so starke sondern a/^ffx stärker sejrB werde ak dtt der
Seitdem hat er Gelegenheit gehabt^ 'die Richtigkeit
dieser Voraussage zu bewähren« Ex bat siicb MOOFalB
«ises Knpfifdrakta ««Mhafft^ io dite er iicb Mch
überspinnen läfst Derselbe leistet einen gleichen Wi-
deiBtaad. wie eia KupUcabt voa der gewöhnlich zu tial-
MMnietem attgewendfi» Dicke voo (M^ MiiUBieler eel
etwa 125000 F. Länge, Schon wenn 2000 F. dieses dün-
nen Drabia (entsprechend 500ÜÜ Fufs vom gew^boIicbeB
Biehi) eooeessir m iMde-Kelliii eingeaebaltet wwbi^
hat der Strom vom Zink- Kupfer entschieden das Üebe^
gewicht über den yooi ^ink - Eistn, Em betrug nämUdi
en der SinnAiiBHile die AUenkmig;.
Btt 60000 Fnb Bei 5 Fiif« DfalmmJ ci
Ziuk-Kupfer =6° 45» 15* 18'
•Eisoi s4 I ' 68 10
■o jafc «btt itm'VtAaitmS» dar .Sli»iwWik«i mjb wtri»;
B«i 60000 Fait Dnbt. B« 6 FW» Onk.
. Zink -Kupfer 1678 284
Zink-£iseD . 1000 1000.
Wabrscbeiniicb ist die£s der erste beobachtete Fall
einer m eoliAiedeneii Uttkehvwg des Verhiltniatü ^
Stromstärken zweier Ketten.
Trotz dieser so auffallenden Bestätigung des aus obi-
ger Ansieht gezogenen Schhisaes hat der Verfasser deo-
noch bei weiterer Untersuchung gefunden, dafß die An-
sicht selbst nur zum Xbeii begründet ist ^
Als er niaiUdi« so weit es bei dto yerändfidickiD
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4af»
SMhMii um iUttm mk Eiaer FHlMigkeit mö^Uch ia^
die eleklroniütorische Kraft und den Widerstaud beider
Cmbiaalioneu nach dem bekannten, von Obm anlege-
bc&fD, Yerfahm ariltelat dfr SinoibmitoU »i bestiBMiiea-
suchte, fand er zwar den Widerstand in der Zink-Eisen"
Kette merklieb kkiner aU aa einer, gau |;lfiicben Zink^
KiKfifa^^Kau ^ wi« er es Teransgwetzt hatte; allein die
elektromotorische Kraft ergab sich ihm zu seiner nicht
geringen Verwund^oag bei ersierer beständig gröCser
M ietatcnr» So eiUelt er bei einer MenNing für:
Zkk-Ei«. Zuk.Kuplbr. •
die clclUrümotorische Kraft 21,51 11,86
den Widerstand 14»85 .26,27.
Die Werthe dieaer Gröfseu waren» )e nach der Be-^
wMSmMk der Pbitleo und dem Zoelaade der Ketten,
voQ einer Messung zur anderen nicht unbedeutend ver-
I schieden; allein in der Hauptsache beliieUen sie immer
diendbe BesieboDg u einander, d. b. Wideraiand nnd
clektromütorische Kraft zeigten in beiden Ketten stets
ein umgekehrtes Verhältnifs. Diese unerwartete Thatsa-
che dttrfke woU nicbl andere so .erblSren seyn, ak dnrcb
die Annahme, dafs hier die sogenannte Polarisatioa eine
bedeutende Holle spiele, dafs sie beim Zink- Kupfer stSr*
ker sey ak beim Zink-Eieen imd demgeBoilÜi die elek»
tromotorische Kraft der ersteren Kette mehr schwache
als die der letzteren.
h dieser Anaieht anekle der Verfasser nun naeh Mit-
Ish, sieh eine Kenntnifs von der ursprtlDglicben, unge-
schwächten elektrOoMiioriseben Kraft beider Ketten zu
▼erschaffen, am damadi die dvieh-die Polarisation bo*
«iikte Sdiv^iebang benrtheilen va kOnnen.
Der sicherste Weg dazu sdüea ihm, und scheint
ihai noch fetal der in seyn: dea Strom einer aolches
1) Dif^^c Zahlen heziehcn sich auf eine andere Einheit als die weiter-
iiia iblaudca^ ms kteaca dsBMMMh aide adi ihaoa-YMsi^idies wifdeo« ü
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440
Kette gar nicht zur Wirksamkeit kommen zu lassen, ihn
nämlich durch einen magnelo> elektrischen Strom genau
zu COIDp6II8ir6Il } und dann die elektromotorische Kraft
ded letzteren m messen. Die Ausführung dieser Idee
setzt indels voraus, dafs man einen inagneto-eleli Irischen
Strom Ton constanti^r und beliebig abzufinderader Stäike
habe, und ein solcher Strom, wie man ihn nur dnreh
einen um seine Axe rotirenden Magnetstab hervorzubrio-
gea Termagi stand dem Verfasser nicht zn Gebote»
Er versochte nun Terschtedene andere Mittel, tct*
nächst das iu der Idee so btibsche Verfahren, wo raaa
Zfrei Ketten einmal in gleichem -und ^as andere Mal lo
entgegengesetztem Sinne mit einander verbindet, die Strom*
starken in beiden Faiieu inifst, und aus ihrer Summe und
Differenz die etektremotoriscben^Krftfte beider Ketten be-
rechnet. Bei den so ffandelbarai Strömen der Kette«
mit Einer Fitissigkeit hat er iiHlefs diefs Verlahreu ganz
ontaaglich' gefunden; es lieferte ihm (wenifstene wenn
di^ StrOme nicht durch Einsehaltnng f^rofser Wider*
stände sehr geschwächt waren) nicht blois abweichend^
sondern ganz widersprechende Besoltate. So erhieb cr^
wenn £' — — Z—K^ respecttve die elektro-
inuturischen Kraite von Zink, Bisen, Kupfer in ße^Lug
anf amalgamirtes Zmk bezeidineD, für die YerhUltnisM
dieser Kräfte folgende WerAet
Z' ^ Z M^mm Z* —^'Z ^ Z* ^ K -
Werthe, die offenbar ganz umidilig sind, da der
zweite kleiner als der erste seyn, und bei Division io
denselben den dritten Uefem «ftfste, was beides, wie
man siebt, nioht der Fall ist*
Hierauf bemühte er sich, die oben angedeutete Com-
pensatiott auf galvaniscbem Wege xo Stande zn bringen»
so weit es geht, indem er eine gewisse Anzahl einfeieber
Zink' Kupfer -Keiitn mit so viel einfachen Zink -Eisen-
fetten in entgegeogesetiter AidHong verband» das Gleich-
uiyiii^Cü üy Google
441
ItRickl eistMlM inbie, Weati die eldrtfoüoloffkdin
Kräfte cwelcr Ketten in einem ratioiialen Yerhältnifs za
einander stehen, so mnü offenbar auf diese Weke ein
Itaiges Glricbgewidit henBOBteUeD aeyii» in entgeffedge»
ffttfen Fall wenigstens ein «Dgenklieitet. Der Verfasser
m
imd nun 9 da(s iu verdünnter Sdiwefelsäure *
9£<6K md 10£>«£
ie elektroAotofffiiclie Kraft von 'SÜnk-Eism also iwi>
sehen ^ und «tV -^^^ Zink -Kupfer -Kette liege
Auf diese* Weise lassen sieh fOr dss g^wdite Ver«
Mfoirs wenigstem GrSmtwerllie feststellen, die, wem
maa recht sorgfaltig verfährt, vom Eioflufs der Polarisa-
tiso vielleicht sienilicb ürei sind. ' Alleio das Verfahrell
lA ibflbsaiD, da man nur nach mebmialigeni HenSotap-
pen com Resultat gelaugt, und dieses ist schwerlich ge-
MS, da es Tormsselxt, dafii alle dabei angewandten Ke^
tea beider Art in<vdllig gMche» Zastand befindlich seyen»
was doch selten oder nie der Fall seju dürfte«
Eodlieh benotste* der Verfasser noch das von Fe eh-
•er empfohlene Verlahren der Einsehaltnng eines sehr
grofsen Widerstaudes.* ). Wenn man successiv iu zwei
verschiedenen Kelten einen a^br grofsen Widerstand ein-
sdnitet, so ist klar, dafs alle DnterscUede, die bei Ibneb
ans cioer Verschiedenheit des Uebergangswiderstandes
ealspringen können» aofigehoben werden mOssen, und
M man dann in dem beebachteten Yerhllltnlss^ der
Stromstärken unmittelbar das Verhältnifs der elektromo-
torischen Klüfte haben wird, sobald keine anderen Ur>
ndkoi stflrend einwirken.
Bemgcmäfs schaltete er die 5000 Fufs des dünnen
Drahts sacoessiT in die Zink-Eisen- ond die Zink-Ko-
pfcr-Kette nnd beobachtete ffir beide Fülle die Ablen*
Illing der Magnetnadel. Auf diese Weise erhielt er denn
aoch ein Verbältnifs, dafs sieb dem oben angegebenen
Sttnlidi nihstte; allein dennodi hatte er Uisacbe, der
1) AwMkn, Bd. AAiüLY & m
442
AiAügiit'defifielbea mchi ganz zju trauen; (kaa wenn er
lOOO dm Draht» aoceaauv l»eid«i^ JLaUen .fortU«£it
so criiiflt er, trotz des aöfecrord entliehen Widerstandes,
dttr ^MOcb darin blid>, eiu inei^iich anderes VGrhäitui(&» '
~ Er will iadeili aidit besüreiteii, dafe.diaffi in dar Ab- i
Wendung so bequeme Verfahre», bei noch grölscrcr Länge «
des Drahts, auch zuverlässigere &^8ulta|e 'geben könne. i
Nach -allan dteteo Erfabmngaa wandte akli dar Ver* i
fasser nun zu den Ketten mit zwei Flüssigkeileu, iu der
ü^ffnnng« hier ein^ befriedigeade L0&mg des Problems i
m fiadao. Er kt dlidiircb an einer aakr ansged e h n teo i
Arbeit über Ketten dieser Art veraulafst worden, aus
lyelchcr er für jetzt nur einige Kesuttate hervorheben wiU»>
. .. .Das Problaai, Mr tme bastioBMite FlOsaigkeit, dia alek-
tromotorischcn Kräfte des Eisens und Kupfers iu Bezug
auf dia des Ziaka %ii findeni acbiaa ihm, müsse gelöst j
wardoi kOnnen, wenn man aneeea^p daa Zink» daa Ei* i
sen und das Kupfer als positives Glied einer Kette au* i
wende, deren aagaüves aus Platin 'baatebe^ weiches sieb,
W»e in dar (vjroYe'achcn Sttnk». in atarkar Satpateiatar«
befinde, während die gegebene Flüssigkeit, %, B. ver-
dünnte Schwefelsäurei das positive Metall aufaeiuB«. Aiil
diaaa Waiaa wftrda man auaiabat die elaktromatonacham
Kräfte von Zink- Platin, Eisen -Platin und Kupfer Platin
arbalten, vermehrt oder yarmindert um das, was viel«
lakbt dar Gonta^ dar xnaierlai fiftnran karroffbriagt»
Die zweite und dritte dieser Kräfte, abgezogen von der
ersten» gäbe rein die elektroiuutoriscbaa Kräfte von Ziak*
Eisen nnd Zink -Kupfer in yardOnnlar SabwefelaAnre^
von denen dann nur die letztere Kraft in die crstere di*m
vidirt zu weidea branobte, um das gasuciUa VerbäUatfs
an bakonunad. .
Dieser Idee gemäfs setzte er aus verdünnter Schwe-
felsäure (1 Tb. coDceBtrirtar und 12 Th. Wasser) und
ah amia c h rcinae Saipetaminia toa 1,19 apaa» QMriablr
die durch eia poröses Thougefäis geschieden wareui Ket-
I
uiyiii^Cü üy Google
4tt
elektromotoriscben Kräfte derselben auf die bekanote
Weise mit üüUe der von ihm verbesserten StDusbustole.
Ev eraartete üm KmH vom JSmi^Piaim urOber n
finden, als die vom Eisen - Platin^ uüd diese wiederum
gpi^CMT, als die v«id Kupfer- Platin, Zu seinem oidil
gmofBii EntattMO iind er Amt Eraft ^poo Kupfa^
PkUim etwas grOfscr, als die vom Zink - Platin, und
beide sehr bedeutend grdfser» als die vom Eisen PlcUuu
Er erhMt aimUdi ite dieM Krtllke, deM die Stm-
slärken beiläufig proportional gingen, folgende Zahlen:
Zink-Platin; Eisen-PläÜn; Kupfer- PiaCin.
9^ ' 1,5 10,3.
Der Verfasser kann nicht läugnen^ dafs diese Ro*
snitale» liei denen er aieh keinea Benfcaehfnayfelileii
kewofst war, aeinai Glin b en an die Contacttkeorie in
den ersten Tagen hücbst schwankend machten.
Der Nerv, das Fnndanmnl der aanaen ConiacMheoi
rie, liegt in der Vonnsseianng einer Praporllonalillt d«
elektromotorischen Kräfte mit den Spannungs-Unterscbie^
den, wie man sie mitleiat des Elektrometers beim Ido-
fim Contnet der Metdie hoolmditet Wenn dieeePiw.
portiouaiität nicht besteht oder sich fOr die Abweichnn-
^ vM defff(dben keine goiilflMiden GrOnde angeiasn
Issseut dann mnfa offeniMr die C^tasttheofie ▼sri ame n
und für die Ursache der Yoha'schen Elektricität eine an-
dsre Unactie an%einfkt werden^
GÜektidierweise Üben seine fismeren Untersnchnn«
gen ihm gelehrt, dafs diefs bis )etzt noch nicht uöthig
ist, nnd jene Resultate, durch vreleho fi b ri gsns die che-
wsche Theorie aodi nieht im entfemtesinn mstaatflttl
ivird, in einer Erscheinung ihren Grund haben, die eben
m unerwartet al|i merkwürdig ist.
. Jene geringen Werlbe der oldJreasoriseimn Krftllo
\mk Zink-Platin und Eisen-Platin arg^ümn sich» wie er-
uiyiii^Cü üy Google
444
w&hntt aü «aar Salpetersdiir« vou G^wicbf,
frei war von SalzsJUire und von Salpeter^as. Bei einer
Wifdkffbolttii|^' (Im VerMidis iiMi Zink-Jt^laiia uud der-
•albeto Sitire..w«de gaiis Am oiinlidhe Betollat erhaba
wie zuvor. Die Stromslärkc war beträchtlich geringer
ak die, vralche Irüher unter aoscbeioatid Richen Um-
süDdca baiai Km/tfeKnPi^ btebadiM wurde. Dm Na-
del der Sinusbtissole wich 25*^ 2(1' ab, uud Änderte die-
sen ihren Stand während fast eiuer Viertfiktunde so ive*
Bif, dab der Vcff..acbon ite BǤrtff war, aitta Meanag
d(?r elektrouiülüriöclien Kraft vorzunehmia, als plötzlich,
ohne dafs ir^^end etwas an der ILeile ^cäudert wurde,
die Stromstärke in dem Maafsa wocha, dafa der Limbos
des lüslruuicntts bis 84*^ 37' gedreht werden mufste, am
die r^adel wiedec dea Drahlwindungen parallel zu bm-
ciett. Dieaa filMalkha Staigenmg der Stromaiaike wi
von einer Aenderung in dein chemischen Procefs der Kette
l^rgleitet. Bis dahia worden nämlich an der Platinplatte
aatweder Waaaar oder Wasater aaid Salpeteraftnre »
gleich zersetzt; denn es entwickelte sich, in solcher FQlle,
daia die Fiüssif^it ganz getrübt wurde, ein Gas, das
catweder Waaaerstoff oder ein Gemenge von dieaem «ad
Sfickaftoffoxydol war. Nach jenem Anwuchs der Stro»-
stärke entwich dagegen höchst wenig Gas, wakracbein-
Kok weil feCct blob Salpetenaaro seraetzt warde» uad das
akgeackiedene Salpetergas gröfstentheib in der Säure f;e-
lüst blieb. Eine Messung der elektromotorischen Kraft,
oack dieser Aeudeemig oaterooinmeii, gab für dieselbe die
Zahl sS4;7S2, einen Werth last drittehalb Mal so grds
als der früher erhaltene.
Diese Erfakrmig sehstet non die beobachtete Aae-
maKe m erklären. Offenbar wird man, bei Anwendoog
eiuer Salpetersäure von der angegebenen Beschaffeoheil,
iDr die eiektromotoriacbe Kraft eioer Combmatioo von
Platin und einem' positiven Metalle, immer tmd ff^SfÜ^
I
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r
4M
iiliiltto kOoneii« ^ ««cbciM iB^ KMm dM KotiiiiHl
ist, d.if8 sie entweder Wasser, oder Wasser und Salpe-
tersäure zugleich, oder blofs die letztere zersetzt. Die
vorUD gefoDdenen Wertha für Ziak^Platiii ond £Ueu-
Platin waren die kleineren » der für Knpfer' Platin doge-
geu der gr eisere. Letzteres ist kerne blofse Verinuthiing;
dem wirklick halle der Yeri bei den Vefwich wait Ka-
pfer- Platin, den er nach denen mit jenen beiden Com-
bioationen, und zwar mit der sckoo zu denselben ge-
bnoGbleD SalpeteraSore aBsteUle^ eioen^ äbnlicheo Sproiig
io der Ablenkung der Nadel ^cn 0^ 10^ mf IT' beob-
achtet; allein noch unbekannt mit der Erscheinung, und da
fif in deo erateii Secondf« des Vimoiiei eintFif» giaohte
er sie dem Knpfer ztiaclireiben und irfeht' weiter beach-
leo zu dürfen. Erst spüter, nachdem er die Torhin be-
sdiriebene Erfabning gemadil, erkaoole er aua aeineai
Tagebuche den wabren Etiaanmenhang der Sadie.
Bekanntlich bat schon Fechner bei Ketten mit Ei-
ner Flüsfiigkeiti' meirfac^ Werlbe der elektromotori*
sdien Kraft einer mid dertelben Metall - CombhietioA
nacbgewiesen , doch nur indirect mit Hülfe der Rech-
anng * )• Der eben beachriebene Fall dürfte woU der
ente wirklich beobaditete eeyn, und mn so mehr Be-
achtung verdienen I als er zeigt, von welcher Aenderung
ia dem chemiscben Procefs der SprtiDg toq dem eineo
aof den andern Werth -liegleif et oder bedhigt wird. Es
ist wohl schwer zu sagen i ob diese Aenderung Ursache
oder Wirkung des Sprunges sej» aber so viel ist ein-
letH^tend, dafs die AnhSnger der chemls«ften Theorie
aus diesem Vorgänge keine Stütze ihrer Ansicht entneh-
flieB können; denn der erwdinte Proeefi ist in seined
bdclen Stufen kein rdtt ehemiaclier Proeefs, sondern eiii
von dem elektrischen Strom selbst bewirkter Procefs, bei
deii noch dazu» da er am Pbnin ▼orgehl, kein MetaU
1) 5. dessen Maardbcsiimniaogca über die galvanische Kette (Leipug
' im), S, 133 und 256. *•
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ptikl wM» C ew iii ist «r mImt g^oigi^ so Migm, wd«
«h« wicbiig« MI« Alt ttegAtive Metdl dar lUtte tpielti
deoQ bei jenem Vorgänge wird in der Wirkung der v er«
dttDoleii SchweMBftore avf dM poiitiv« IkuU (Zink« Ei-
wm^ Kofifer, wdkke«' leMere nielit eiMuI tunitteibttr
von der Schwefelsäure angegriffen wird) nichts geändert
\m dm AMfianUidL« an, wo ttbrigetts Im jmer ^
flillUg*atBrkm.SaIp6tor9tee Wofe die Saure zeieettl wwd» |
erhält man für die eiektromotonschen Kräfte der genann-
tan dni.MeleU-CMibiiictMiiiea Weribe, die mAu wohl
ndt der Gootaellliaofie ▼eretober iwd in ihrem Veriialt-
biCb zu einander fast dieselben sind, wie bei einer l^ore
grOAcier ConcentTjation und gHtfacteie Gcfaalt m
Seipaieri^, ao dafa m sieuba« atebt, wmm kotome a«f
diese Weise der LO&ung des au%eatelUen Problewa ueia-
liah nahe.
Der VeriMiar babüf aiab voTt die Beaollale iainer
Messungen nächstens vorzulegen, sobald er seine Arbeit
über die Ketten mit zwei F||pssigkeilen, von denen er
beteila über fonliif; auf ihre etaktromoterfacbe Kraft und
ihren Wideisland uniersochl.bat» vollendet haben wird.
HL Leiter Isomorphismus analoger f erbiridun-
. gen ahne IsonHurpkismue • der entsprechen^
den BestandÜieäe ; fon Hermann Kapp*
Der Isüuiorphisinus analoger Verbindungen wurde bis-
her meist als genligander Grund angaaahen, auch aof den
ÜMiMirplMiaHia dar enlapredMiideB Bestandtbeile in aahlie*
Ueu. lu fiofern fawöhnlich nur solche Körper, welche
in ihrem chemischen Verhalten einander vergleichbar und
im AUgeneiDaii Dicht miiluiKch aiod» laomorphiamna «at*
gen^ scUoIb man hiernach und nach dem Vorhergehen'
uiyiii^Cii üy Google
44T
4mi mm dem Isomorphismus analoger Yerbinduiigeti auf
gewisse Aebniiehkeit bittsiehtlich des cbeniiMbeh ¥erliaU
leris der entsprechenden Bestandlheile. So sucht die Siib*
sütuüoiistbeorie eioe Stüize in dem Isomorpbkiuus zu lio«
den. Es ist aber hOchst oBficbery aus dem bomoiw
phismus von Verbindungen auf den Isomorphismus "der
enlsprecheoden Bestaadtbeiie «urückscbiiefsen zu woUeif,
und diese UDsicberheit erstreckt sieb auf die Folgerun-
gen, welche inan aus einem sohlien Schlüsse zieht. Im
Veriiegeudeu erlaube kb mir etwas spedeller darauf ein»
zngeheu, wie keineswegs iimner dir bownrpMsnatts aoa*
loger Verbindungen den Isomorphismus der entsprechen-
den Bestaadtbeiie in sich schliefst, wie vielmehr ersierer
vorhanden wjn. kann» ohne dab ktttmr atatlanbaben
braucht. ' * - •
Die Bedingung des Isomorphismus (itb nehme die^
isii Ausdruck hier in der gewohnlieben, dem Worlsinn
nicht ^anz entsprechenden, Bedeutung, wonach man dar-
unter nicht nur vollkommen glekbe, sondern auch aa^
niimnd gleiche Krystailfonn versteht) zweier Kdr|per,
gldchviel ob Elemente oder Verbindungen, ist gleiches
oder annähernd gleiches Atomvolum.
Der Isomorphisnios ist nichts Absolutes; man kann
geradezu sagen, zwei KOrper sind unter einander isomor*
pber als zwei andere« Der Maafsstab der Volikommen-
Mt des isomorphismoa zweier Ktirper ' ist die Anntthe«
mag ihrer Atomvoiome an die Gleieldbelt. Zwei ver-
gieichbare Körper können um so eher isomorph seyn,
je kleiner die Verschiedenheit zwisclran ihren Atomvolu-
teCD ist Die Verschiedenheit zweier Atomvolume wird
aber nicht geradezu durch die Differenz zwischen ihnen
Sciaessen; zwei analoge KOrper, deren- Atomvoiome 98
und 100 tind, haben in Hinsicht auf das Atomvolum ^e-
riogerc Verschiedenheit, als zwei, deren Atomvolume 8
10 sind. Bei gleicher absoluter Differenz der Atom-
vohime ist die Verschiedeobeit zwischen denselben üpi^ ^
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*
448
io kleiner, je grüfser die Atomvoluine überhaupt sind,
und ah MmCs der GcObd tweUr Atonvolonie flberhaiipft
dient das arithmetitdie Mittel «wiadieii beiden,
schiedeiüieU der Alomvolame (D) ak quantitative Be-
ittmiiiiuig neimei icb abo die Differeitt xweier Aloa^o-
lume, bezogeo auf das arithnietiscbe MHtel aus beiden.
Wena das AtomvoUun des einen Körpers ist, das
des anderen =fi, so ist I? = 7 - ir,rr\ » Isomorphis-
UMis ist um so eher mögiich, je kleiner JD; bei voUkom*
mm isomdrphett KOipeni ist Z>ssO.
Bei >?elcher Gröfse von D kann nun Isomorphis-
BOUS nocb statlbabent oder wie klein iTiufs D sejn, da-
mit Isonorphisomt noch vOglidi aej? . Diese Frage iit
noch nicht beantwortet, nnd ihre Beantwortung erscheint
schwierig; die Grame ist wohl bei den verschiedeneü
VeriiiDdaogen eiM uremhiedene* Aber die Ussicberinit
im Betreff dieses Umstandes bat keinen Einflufs auf die
jUichtigkeit der Behauptung, welche vorhin aufgestellt
wurde, und die dem VorUegendea hauplsAchlicb zu Grande
liegt: dafs das Statthaben von Isomorphismus um so eher
möglich *) ist, je kleiner jD.
Doeb wollen wir den Werth für JD bei einigen
Gruppen isomorpher Körper kennen lernen ; ich will an
einigen Beispielen zeigen, wie grofs ^ewöhnlicli die Ver-
ecbiedenbeit der Atomvolnuie nngeflAr ist, und welche
Grünte Dir D uns die Erfabrang zo geben scfaeintt wo
noch Isomorphismus statt hat«
Die Zahlen» welche ich hier als die AtomTohmie
der
1) Bei ckier sehr kleinen Venchiedenbeit der Atomvolume ist homor-
pUwMl« möglich, aber er i5t dadurch nicht ahsolut bedingt iMh
morphisorat bedingt eine hinlaoglick kleine Yersdiiedeobett der AmO'
iroliHne» aber nicbt iniiaekebrt. • Dem die VencbiedenlMit der AtuiO'
Yolnne ewSiclieD Amfonit und Eltentpfllh ift Uewer ik die kwh
echen ZiDfapeib «nd Kdittpetb, and doch $ki die lewem bdi«
Kdrper itemorpb, die emerao «fcv mdt.
uiyiii^Cü üy Google
44d
4
iler V^rblndunfljen und der dariu ciithaücnfn Bestand-
iheile gehe, siod, wo nichts anderes bemerkt ist, die
durch BeobachtangfD genügend gerechifertiirten Resultate
UntermM^QDgefi * ), welche ich kürzlich abgcsouUcrt
|)ubiicirt habe, und auf welche ich hier verweise.
Bei voUkommeii iaomorphen Sabstaiiften ist die Ver*
scUeiletilieit der AComvoIoine s=0. Es scheiiu clicfs bei
den isomorphen Verbindungen von 5ilberoxjd stattzii-
haben; aadi bei denen too Arsen und Antmioa ist U
sehr nahe =0, Bei andern Sobstanzen, deren Isomor-
phismtiB nicht 80 vollkoiiimcD ist» ist 1} um so gröiser,
ie 8Kfar die Winkel- und Axenveriidtoisse der beiden
Körper aofer einander abwetcheii.
Für Chroiiioxjd (A. V. =186) und Eisenoxyd (A, V«
:sl84> ist 17=0^10&
Für Zinnoxyd (A. V. slSS) und Titansäure (A. V.
= 121) ist i)=(),095.
Für Eisenoxyd (A. V. =184) ond Ilmenit (A. V,
slS?) ist l>»0,(Ni8*
Für Spincfl (A. V. =259 ßrcithaupt) nnd Mag-
neteiaenstein (A. V. =278 Mohs) ist i>=0,07L
Ffir Apatit (A. V. =2138 Mtfhs) and GrOnUei
m (A. V. =24(>Ü Kersten) ist 2) = 0,120.
Für schwefelsaures Kali (A. V. =420) und ehrom-
swes Kali (A. V. =462) ist i>=0,f»5.
Für uolfiniMsaures Bleioxyd (A. V. 358) und woIf-
ramsaurc Kalkerde (A. V. =304) ist i)=0,168,
Ffir Kupferglanz (A. V. =166) und Silberkupfer-
glaoz (A. V. =203) ist D=:(),2Ü0.
l>ie gröistcQ Werthe von wobei Isomorphismaa
itittbat, finden sich bei folgenden Körpern:
Zinkspath (A. V. =177) ist isoinoiph mit Kalk-
Späth (A. V. =232). Die Verschiedenheit der Atom-
volnme ist hier Z>=0^. (Die Atomvolome, weldie
1) Uehcr das sf^ecißsche Gewicht der chemUchin Verbindungen»
Frankfurt 1841.
PoneoaorfPs Aonal Bd. LIU. ' 29
• <
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460
Mw fBr bade SobttnisM
vou ulir da[ür» Bd* LJI S. 266 dkser Annaleu bere<:Ii-
mim.)
Arragosit (A. V. ss211) M isomorph nit Willm-
rit (A. V. =294), liierfür ist /)=0,328.
Diese letzien beiden Werthe wm D adheuieii mir
Grttaiieii Qogefilhr m gebeo, wa nocb lsaiDorpliMi-
IDU8 der Erfahrung nach stallhal, und zwar scbeiDl bei
dieser Gritfae voa D Isomorphiaatus nur ia sebr weni*
gen Fdlen eintretea »i lUlnDeD«
Oft üun ist die Abweichung der Atomvolame für
svrei Kürper so girois, defs Cur sie Isomorphismus sdUech-
tcrdings niclit anzonehmeii kt, imd doch sind ihre Ana-
logien Verbindungen isomorph. — Wenn man aus dem
Isomorphismus tou Verbiodungen auf den Isomorpbio»
Bms der eotspreehendeD Bestandtheile sdiiiefst, so
dieser Schluis auf die Bestandlheile im isolirien Zustande.
Es ist aber oft der Fall, dais ein Bestandtheil iu eine
Verbiodung mit einem andern Atonvolom eingeht^ ab
ihm im isolirten Zustand angehört. Schon so ergiebt sich
die Unsicherheit» aus dem Isomorphismus von Verbia*
doncen an^ bomorpUsmoa der entsprecheBdeii Beataad»
theile im isolirten Zustand scbliefsen tu wollen, aber ein
solcher Schlufs ist selbst dann unsicher, wenn beide eot-
sprechtfiden Bestandtheile in ihren Verbindongen mit dco-
}enigen AtomToluro enthalträ sind, welches sie im isoUr- '
ten ZuiOaude haben.
In anaiogea Verbindongen nnterscbeiden wir den i
0
r^$pmSrendm (ungleichnamigen) Bestandiheilen. — Da
wir nun in «wei analogen Verbindungen dreierlei üe^
atandtheile haben (einen gemeinsamen und «wei rorre-
spondirende), so ergeben sich von vorn herein dreiW^
Ushkeilen» wie, ungeachtet der lOr Isomorphisinns au gro-
Isen Abweichung der Atomvolome der correspondiren-
ddn Bestandtheile im isolirten Zustande, docii die Ab-
•
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451
wekhuiig der Atomvoliimc ihrer anal()p;cii Vcrbiaduogen
iir koMorpUmua Uiüänglicb kieia seyu kauu.
L Der gem^same Bettandtheil ist in beiden eto-
logen Verbindungen mit demselben Atomvoluui enthal-
teit; aber der eioe correspoodirende Bestandtbeil bat in
feiner Verbindnng ein anderes Atoanrolmn Im ianlirteli
Zustand.
IL Jeder der correspondirenden Bestandtbeile bat
m seiDer Yerbfndong daaäelbe AUmawolam wie im ieo»
lirieu Zustand; aber der f^emeinsame Bestandtheil bat in
jeder der beiden analogen VerbinduDgen ein be&onderet
• Atemvohm»
III. Der gemeinsame Bestandtheil ist in beiden anttt
logeo Verbiiuiuoi^en mit demselben Atomvolum euthal*
lea» mid jeder der beiden correspondirenden fieslsiMl*
• Iheiie bat in seiner Veririndnng dasselbe AtonTolum wie
im isolirteu Zustand; aber der gemeinsame Bestandtheil
»t in beiden Verbindungen das überwiegende.
Diese Fülle kommen alle drei in der Wlrkliehkeil
▼OT) 80 weit wir bis jetzt über die Zusamiueüsetzuog der
! Verbindongen nach Atom^olumen nrtbeilen lUMinen» nnd
; idi will noch in einigen Beis^elen dieses Vorkomme
uaehweison.
L . JZmi Körper zeigen im isolirteu JZusianäe eime '
; m grofae Venchkdmnhdt imr Atcmoobmis^ ab dm^
I homorphismus bei ihnen statthaben konnte y sie bilden
oh correspondirende BestmdtheUe analoge isomorphe
I yerUndangen, u$ upelehm ifar gmemsamg B$$tmdiheU
I swf demselben Atomvolum enthalten ist; die Verschie^
denheit der Atomvolume wird für diese yerbindungen da-
Anc/i hmlättglicb Aiein^ da/s der eine correspmdirende
Bestandlheil mit einem geänderten Alomi^olum in seine
Verbindung eingehl.
SiUieisalse sind mit Natriomsahen isomorph. Aber
Siber ist gcwife nicht mit Natrium isomorph; das Atom-
.29 ♦
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volnm des Silbers ist sl80, das des Natriums, nafk
Gajr-Lussac und Tliiuiard, =299; die Verscliiedeo-
halt der Atomvolaiite, also DsssO,79, offenbar viel zu
grols, als dafs an Isomorphismus gedacht werden könnte.
Ich habe io de« oben ctürt^ Srhriftchca gezeigt»
dab im Silber, frie alle adsweren Metalle, In aeiM i
Yerbindun^en mit demselben Atomvolum enthalten ist, j
welches ihm auch im isoUrten Zustande aü^chört, und
habe eben da ausetnandergesetzt, dafs die ieidrten Me- ,
lalle in ihren Verbindongen ein anderes Afotnrolum ha- i
ben, als im isolirten Zustand; das Atomvoluni des iSa- |
trimns in seinen Sahen bestimmt sich zu 130 ^ m daCi I
dieb Metall darin dasselbe Atomvolom hat, ^ie das Sil-
ber in den seinigen. Die analogen isoniorpiien Salze von
Silber und Natriom baben also gleiches Atomvolom, ohne
dab man daraus auf die Gleichheit der correspondireo-
den Metalle im isolirten Zustand schliefsen dürfte.
IL Züfei Körper zeigen im isolirten Zustande eine
a gro/se Versehiedenimt der Aiamoobaney nls dafs Isth
morphismus bei ihnen si all haben könnte; sie gehen als
cone^ondirende Besiandiheüe analoge isomorphe Vm^
tmdmgm em, vmd zpmkt jeder mit demselben Alompo-
lum wie im isolirten Zustande; die Fersclucdcfiheii der
Atomvolume wird für diese VerbinAv^en dadurch hm"
länglieh klein, dafs der gemeinsame Bestandiheil in bei^
den Verbindungen nicht mit demselben Atomi^oluni enl-
halten ist.
Zinnoxyd ist mit TitansSore isomorph. 'Das Atoiih
▼olum des Zinns ist =101, das des Titans =57; D
ist also für diese Metalle ss 0,557, so grob, dab Iso-
morphismus derselben in keiner Weise angenommen wer-
den kann.
Doch sind die Oxyde isomorph. Der SauerstofT
geht aber in Terscfaiedene Oxyde mit dem Atomrohm
0 = 16, in viele mit tlcui Atomvolum 0=32; mit
dem ersteren ist er im Zinnoxyd,, mit dem letzteren io
I
i
m
ihr ntattsSiire cntfuilleiL Um hat so dfe BimiMwai
setzoog dieser Yerbiudiiiiges^ *
Tiiiiiiuxy]. Tltansaure.
1 A.y. (SnsslOt)=10l. 1 A.y. (Tis§8) = 67
2 A.V. (O'as 16) SS 32 2 A.y. (Oss32) = 64
1 A. V. SnO!" 8133 l A*V. HO« .«am
und die Versehiedenbeit der Atomvolame fOr die Öxyde
wird so uui =0,095^ klciu genug» dafs ifioioorphis-
0108 möglich j^f. ^
Dieselbe Belrachtong bietet der Isomorphismus «wi-
scbeu Cbroujoxj^d uud Eisenoxyd. Da das Alomvolum
des Chroms s=69, das des Eisens s44, die Yepchio>
9 §
dfohett der Atomvoltune bei beiden Metailen .sO,44 is^
ho küxiaen die Metalle selbst uipht isomorph seyn. Aber ,
kB Cbromoxyd isl wieder der Sauerstoff mit den» ^Atom-
vohim 0=16, im Eisenoxyd mit dem 0=32 entbal*.
ten; die ZusauiiueuseUuug ist:
2 A.V. (Cr=69) sl38 2 A.y. (Fe=44) =88
3 A.V. (O s=16) = 48 3 A. V. (O =32) = 96
1 A.y. Cr«0» SS 186 fLv. Fe»0» =184
und die Terschiedenheit der Atomvolame für die Oxjrde '
Wird beinahe verschwiudeud; U ist =0,0108.
IHeCs ist die zweite Möglichkeit« wie nidbl isomorphe
oorrespoudirende Bestandtheile doch isomorphe analoge
Verbindungen bilden können. Hinsichtlich der Zulässig-
keit der verschiedenen Annahmen für das Atomvolum
des Sanerstoffs» so wie binslt^htlich der Bedeutsamkeit,
weiche eine Verschiedenheit der Zusammeusetzung, wie
die eben erwähnte, in theoretischer Beziehung hat, ver-
weise ich auf das oben citirte Schriftchen.
III. Zwi'i Körper zeigen im isolirLen Zuslanäe eine
za große Ferschiedenheit der Monwotume^ als dafs
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1
464
€d9 correspmXrmde BuUmkhßih mmhf^ Utmmfsk^
Verbindungen^ und zwar behaUen beide darin dasselbe
jitQmi^olum^ welches ihnen im isolirien Auslände ange^
hprt, ünd der gemeinsame BestandiheU ist in Beiden
Verbindungen mit demselben Atomvolum enihalltny die
Wef^sMedenheii der Aiompolume mrd für diese Verivü
düngen dadarek hmlängUeh klein, dafs der gemeinsame
Besiaridtheil in ühermegender Mefige {vorherrscht.
Aaf diese Weise scheinen besonders oft Isomorphe
VerbindongcD, welche nicht isomorphe oonrespoodlrende
Üeslaudtbeile cuthalten, zu eutstehen.
Ob Titan und Eisen isomorph sejen, steht dahra;
das Atomvolam des ersteren ist 57, das des letitereo
= 44; die VcracLiedeübeit der Atomvolume ist z=0,257,
gröfser, als diels gewöhnlich bei isomorphen Körpern
der Fall ist Aber Elsenoxyd nnd Ilmeilit sind sicher
iäomorph. Aus 1 Atom Titan wird Ilmenit und ans 1
Atom Eisen Eisenoxyd, indem zu 1 Atom jedes MeUUs
1 Atom Eiseii nnd 3 Atome Sanerstoff treteo, ersteres
mit seinem Atomvolum 4i, letzterer mit dein Atoiiivolum
0=32, Durch diefs UinznUi tca einer beträchtlichen
Menge gemeinsamen Bestandtheils mit demselben Atooh
voIum wird die V erschiedenheit der Atomvolume der ent-
stellenden Verbindungen sehr klein. Es ist :
1 ImcDi t. Hisenox j d.
1 A.V* (Tlas57) s.57 1 A.V. (FeBs44) b 44
1 A.V. (Fes»44) = 44 1 A.V. <FeB44> s 44
8 A.V, (0=32) = 96 3 A, V. (O =32) ss 96
1 A- V. (Fe+Ti) O» =197 1 A. V. Fe« O* =184
Die Verschiedenbeit der Atom^olme dieser Qiyde be-
trägt nun üui noch 0,068, sie ist sehr klein, namentlich
im Vergleich mit der abwischen Titan und Eisen im iso-
lirten Zustand.
Der IsomorphiöiiiUb von mt^iallischem Ziuk (A V«
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4tt
=:&8) mit mtattiadim Nickel («A. V. 3ss44} fet f^reich*
falls zu bezwelMn; D ist dafür =0,274. Das krjrstai-
liiito whwefelisore Sink ist aber mh« ToUkomiDCii iMM
BNirpli .niit dem krjBtalUsirlen Bcbwefeisanreii Nidid*
Zu ^edeiD Metall tritt Dämlich SO ^ mit dem Atomvolum
ttt und 7 Alooie Waimr mii dem Atonvohui H^O
=84. So wird;
' InTitall. «chwtfeii. Zink. ' bystaU. «cbwcfelt. Zink.
1 A.V. (Zn= 58) = 58 1 A. V. (Ni = 44) = 11
1 A V. (SO*=236) =236 l A. V. (SO*=236) =236
7 A. V, (H» 0=±84) =588 7 A. V. (H«0= 84) ä688
1A.Y.(ZdSO*+7H ü;=8^ 1 A. V.(lSiSO*+7Jtl^O>=868
uod die Verschiedeobeit der Atomvolume dieser Yerbin-
diitt§tii wird so dmrcb die groÜBo Menge des in beiden
eelkiltenen gemeineamen SeBlendthefb bis so Oy016Ter«
rmgert.
Je a^Hüitf mm die Atomyolumversobiedenlieit zweier
KOffsr ist, cm so mebr gemeinsame Bestandtbeile mfls«*
sen zu jedem derselben treten, damit die so entstehen-
de snalogea Verbiodungen dadurch isomorph sejn kün-
aea. Kadmium (A. V. =81) ist mit einem Metall, wie
Kupfei , Eisen, Man<^an, Nickel, Kobalt (A. V. =44)
gewils nicht isomorph, da die Atomvolumverschiedenheit
OyiBS betragt.' Analoge Kadmium* und Kttpferveri>iii-*
düngen können indefs isomorph seyn, aber nur wenn
Sias girofse Menge gemeinsamen Bestandtheils ia jeder
mkanden ist« Wenn z. B« so jedem dieser Metalle
4ö Kadical SO^, aiiiscrdcm schwefelsaures Kali oder
AnioKODiumoxyd, und noch sechs Atome Wasser treten,
flo satsteben Verbindongen, in welchen der gemeinsame'
Btttandtlheil so überwiegend vorherrscht, dafs die Ver-
schiedenheit der Atomvolume der correspondirenden Be*
stsadtheile dagegen verschwindet
1
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4d6
I
ich habe biet die Bedioguogeo dar^uiegeii Yersocbt,
OBter welchen analoge Y erbindniigaii uonorpk cejB hin-
nen, ohne ^dafs derans Isomorphnmas der eorrespondi-
reodeu Bestandllieilc itn isolirtea Zustand folgt Diene
BedingyngeD habe ich aiaxala wd abgeaottdert.donhg»*
gangeu; 6i ist aber aoeh möglich, dafa nanchmd wmi
derselben zugleich wirksam sind.
Da man bisher auf das EintretaD düeso* Bediii|«i-
§en keine Rficksicht nahm, Tidmehr aus deni Isoww-
pliismus aualoger Vcrbinduugcu mit Sicherheit auf den
Isomorphismus der correspoadirenden BesUndlheile acUie*
fsen zu können glaubte, so ist es natürlich, daCs Fdge-
lUDgeu bit rans hervorgingen, welche nuu als unsicher
oder unstatthaft zu bericiitigen sind. Ich zahle hiem
die Eintheilttiig der Elemente in üwnorplm Gru/^pm^ wie
sie darauf hin oft x isiicht wurde, di\is Boaloge Verbin-
dungen der m Eine ijruppe gehörigen Körper isomoiipk
sind. • Man stellte Chlor und Mangan in eine» Kadmmai
uod Kupfer in eine andere Giii[)[)e zusaumien, und iianote
sie isomorph, wegeu des Isomorphismus einiger ihrer aua-
legen Yerbindongen* Eine solche Eintheilun^ üt falachj
weder sind die so in dieselbe Gruppe gestellten Körper
alle uuter sich isomorph, noch sind es alle ihre aBtitih
gen Verbindungen. Kupferoiyd C A. V. s.76) kann nicht
mit Kadoiiumoxyd (A.V. =113) isomorph seyn, da die
Verschiedenheit der Atomvolume dafür Ü,«i92 belrägU
Ich mufste auf die Unsicherheit solcher Folgen»
gen hier um so mehr eingehen, als die Ansichten, wel-
che ihlieu zu Grunde liegen, sehr verbreitet zu sejtt
scheinen. Nennt man allgemein die|enigen Körper iuh
morph, welche im Stande sind, analoge isomorphe Ver-
bindungen zu bilden, so cxistircn kaum zwei Körper, de-
ren bomorpUsmos sich. nicht aof diese Art indirect aad^
weisen liefse. Wir werden weiter unten sehen zu wd-
^ chen Resultaten solche Beweise auf Umwegen führen
können.
t
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4S7
't)m BettrabM» km gleicher KrjntellConii makffß
SaiMMMiMsuiig n finden, hat in der letzten Zeit Ver-
pl a as nn g gegeben , Aenderuugen in dem Atomgewicht
■ ■ h ör e t EleflMBte* ▼orzanefaBen^ mdem men deo Iso-
■orpÜMNn «uüto fKberiH wmlSni^n Leitfaden moM
sab. Es int von Wichtigkeit zu untessuoheny ' weiche S»*
cfaerheit eigeBtliek 4ie BelmhtiingeB 'gjswifaROi» .euf wek
ihctt- <Kfli6 VomUftge anr Aettdening einigt tUwigii ^
wichie herüben. '
Ao8 ▼eredttedeneo beliennteB CMInden gleidbie am» .
«dl. wevealefel, das Atomgcwicbt des Silben» wie ee Bet*
zelius angenomuieü hat, zu haibiren. Man dehnte; zoi*
kktk dieae Aendecimg euch auf das» Nätrinrfi aas; omA
«eiste daa Atomgewielit deaNrtriuan'n 4-Na (imlar
Ca, K u. 8. >r. verstehe ich die von Berzeliue ange-
amam^ien AtMigewichte); Iheila alützte man akh dfdbei
mt [den IsomorpfaisaNn der analogem Silber* ond . Ite*
liiuiiiverbinduDgeti, iheih darauf, daCs Natronsalpeter mit
Kalkspat h gleiche KrjstalUonn theilt, und dafs voUkon«
iMD naloge ZauNDmenaelaaBg tikr beide Kdq|her nur da*
durch möglich ist, weuu man das Atomgewicht des Na-
Uittms haihirty und Natronsalpeter nicht mehr als NaM^O^
belnidilet, sondern ab (4Na)*N*0'^ (oder (^Ma) MO%
analog CaCO*. Aber ganz analoge Betrachtungen führ-
ten bekanntlich andere Gelehrte dahin, das ALouigewicht
des Natrions zu verdoppelo. Die gleiche Krystallforoi
ton schwefelsaurem Natrun und überm an <zausaurem B#>
rjt veraulaisic das schwefelsaurcJNatrou niciit alsNaSO%
sondern als (2Na)S''0«, analug BaMn^ OS m bch
tradten.
Eine Betrachtungsweise mufs da, wo sie zu sich wi-
dersprechenden Resultaten führt, aufhören als Leitfaden
f u gelten. Zur Halbiraiig wie zur Verdopplung des Atom«
ge\?iclits des Natriums liegen scheinbar Gründe vor. Acn-
deroogen im Atomgewicht der EleoMente, welche sidi auf
derartige Beweise stützen und wie sie jetzt von einigen
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4a8-
•mmimi «ind 'dto adv fgeyra^i -iit-MlMiB «i
oioer ^rolsco Vcrwiijuug iu der CUeuiia lübfßu, ohuo
])iul2en zu bringen.
II Bi^gkidia KiyataUforan d« WafriiMilf atet-g »Ü d«i
Kaikspath, des Kalisalpeters mit dem Wilherit, des scbwe-
ftlsaurcui N^tron^uiit dem Übttinaugansaureu Baryt schelbt
jM«ch'.tu.derlAiiiiabM so bwcchlif^ dabcs FiUe#ch^
war zwei Atome eiues Körpers mit Eiuem Atom eines
andern iu isomorphen Verbiuduugeu zu carrespondiiw
im*6t9inAt 'Mod. IMeli 2ngegebeii> nirmiea Verbiodtm-
gen, welche aa und für sich nicht analog zu8ammeu^&-
setzt Mod,; doch isomorph seyn können, indetn &wei Atoiae
dbr eiiiMi V«riniidiiBg mit EiDM Atom dar aadMi Mi-
löge Zusammensetzung haben.
Die erslere Annahme erscheini begründet» Der lao*
mrphunMis dar aiudogeii Kaibitt-» ittd AmmoMMMi-V»
UaduBf^ Tei^ty dafs die akh correspondirendeo Ba-
8tandth6ii& nicht immer absobii gleiche Anzahl der AliM»e
kl aioh zu acblieCwii iiraodiatt.
Et wäre abo nidit aUgeiMia. Natronsalpetar nil
Kalkspath, Kalisalpeter mit Wuherit u. s« f. isomorph,
^dcra 1 Aloen Natronsalpeter mki 3 Atooieo Kalkapalk;
1 Atom Kalisaipeter mit 2 Afomeii Witlurit; 3 AtoaM
schwefelsaures Natron mit I Atom iibermao^uisaureiu
Bapyt Der Isomorphisnma dieser VerUuduiigeii in die-
aer Art wird auch ToHkoaiaMii dadurch bestätigt, dds
ibre Atomvolume sehr genähert gleich sind. DiejenigiD
dlte^ yerbiodmigeB,* deren Atonvolnm bekannt ist, ge-
ben folgende ZowomeneteUung :
AtomfoIoD.
Salpeters. Natron Na N ^ O * 488
koblens. Baryt 2(CaCO'') ssCa^C^O^ 464
salpeten. KaU KN'O*
iLohleos. Baryt 2(BaCo3) =Ua' C O"" 588
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m
der deatlichsten Beispiele von dqr Un^idlierbeit' 4m Voiv^:
iiMBftlmBg da£i lifMminiliifiMiiiii von .V^tluüdmMu^ nnikü
wttMlig den IsomorpbiflDUs der e&tsprecbeoden Bestand*
ihtAe bedingt. •'WÄre dem also, so folgte friis dem Iso-
inorpbisuius des saipetersaorcu Nalruus mit dem Kalk-
qiatb der boinorpliMinns voii -rNa mit. Ca; aus dam ho-
morphisinus mebiercr analoger KaliL- iiod Barytverbin-
4ittDgeo der JUoiiior|>lu«uui& voa Ca mU Bar aus demlfio-
morpbisiiras des tlbeHxiiiiigaiisauTeii Baryte mit se W a M -
saureui ISalruu endlich der Isomorphismus vuu Ba mit
2Na, und es wära so der Isomorpbismus vod ^Na mi(
äMa iiewifiseo» dna.Absardittt* wddba ibreo timd in
der erwähnten Voraussetzung hat, und die Uu&icberbeit
derselben aufs Klarste dartbut»
IV. Väf er die theoreihche Erklärung einer sehem-
iar neuen Polarität des Lichts;
pon 6r. B. Airy*
(Phiiotonh. TrtuuaeU /. 1840^ pi. U p, i.)
♦
la den Bericbten von der siebenten nnd achten Ver-
fiammlung britischer Natorforscber hat Sir David Brew*
ster einen kurzen Abrifs von Versuchen gegeben, die ihn
venudabten eine^ nur in der Fol^e der Farben sich to-
bemde Polarität der homogenen Lichtstrahlen anzuneb-
ttSD Ich weifsy dais Sir David die Absiebt ausgespro-
1) Da diese Kcobachltingen lirewsier's bUlier noch mclit Jn den Ä»-
aaka mUgeUieiit wurden, so mösen sie hkvt eine Stelle finden. P,
Heber efiie neue ESgeo«elieft dea Licht«.
{B^ori of the sepenth Meeting off the British Aseodütwm et€*
(1837) Noiices etc. p. 12.)
Dr. B rewster bemerkte, da£i seine Aufmcrluianikcit kürzUcb auf'
eine aebr «onderbare und neue E^eaccbaft des Licbu M^srHrVt yrr-
4m
sfielve zu veröffentlichen; allein, da | die Hauptthätsachea
k • . .. 1 • • • * •
I IpnoiEt eSiMM tcitfoiwUMcWn JFerproltrt geKqfdeten SoniMiicpeclramf atflke
er eioe dünne Glasplatte solcliergcsialt vor sem Auge, dafs die Hälfte
der Pupnic bedeckt wurde, und dcnigf tu Ifi, die II iHie dos In das
* i^uge dringenden IJclithündcls aafgelangi n und ^e^zogc^t werden mufste*
' 2u seinem JblrstauueB fand er, dals wcou der Hand der verzögcradca
i .frlinH^tt^ ^^'^ ro/hen Ende df» ^p^ctruius zugekehrt war, intensive
^ jwhwTKB ^ Linieo ^^r»chicacn, !n so regelmäIci|eiB Zwi$cLeiiriiaiiieii,^da£i
ne die^fenaaette milEromerrisetie Anordnung von Drähten vorsteUten,
' AU er der Pbtte eine kalb^ Umdrehung ga& (doch inmleria «enhrech»
' Mr Ebme («gen di«r Angenwe), «o*da£i d«r Band, neben weldwn
' dfo SlMdbiea k dat An^e traMi doni «MrlTeii anstlMlirt
war, verschwanden diese dunklen Linien ganzUch. In den interme-
diären Lagen jenes Randes erselilenen sie melir oder wenigei dmt-
lieK, je naclidcui der Kand iiiuln* dem rotlien oder di iu vudciU u Eudc
des ipectrums Eugewaudt war. Diese Linien wurden mit einer Glair-
.platte von ^ .ZuU JUicke erliaiian^ • ^ dünner indeik die «blatte war,
desto schwärzer und deiHUcher Waren die Linien, Sie bildeten fkh
In |edem Theil des Spectrums, waren aber am betten an aeben» vena
Strahlen aufgisTangentWOiden., die awiacben den F rann hof erwachen
Linien und J) lagen. Eine Untenuchuiig dieser Linien Uefeit
das beste Mittel aur Bestimmaog des Dispersionsvermdgens einer Sub-
\«tanz; denn ihr gegenseitiger Abstand nimmt an oder ab, genau wie
dii: i;*:sanin»te Län{,'e des 5pectruius vcrgröfscrt oder veningert wiidj
und die An^ald v(in iUncn in deiu^elbeu Theilc aweicr Specüra von
verschiedener Länge ist immer die nämliche.
Uober ein«. neue Art" von Polarttai des bomog enon Liehis.
{^Refforl of iht ci^hlh Meeting oj ihe JJriiUh Association ttc
( 1838) Ni,iices p. la)
Auf der letzten Versammlung gab Sir D. Brewster Nachridfcl
von einer neuen Kiii^cnscliuft des Lichts, welche sieL durchaus nicht
erklären iieis. Seit d*;r Zeit hat er Geic-cidicil i^clialji, die VersuclK-
&u Avicderliolen und veiaianuiglaitigcu, und da er dabei die nämli-
che Eigenschaft in einer lieihe analoger, obwohl anderer Krschciuuu-
gen, ebenfalls gefunden, so nimmt «r keinen Anstand, diese Eigen-
aefaai't des Ltclits als Anzeige einer neuen Art von Polarität in den
' einlachen, glocbviel ob poktrUiri€n oder unpoktritirten EleaienieD
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kimit siDd, die BfftiMreibung derselbe Jeden hinrei-
ebesd io den ätajad sdxt, die Vcrsoche zu wi^deriwloiy
■ilie Ftnoam »e «och benita wiederlioU baben» m
■ • • • • « •
Im lacktt iD bctradrteD. Bei dm nr^rdoglicbeii Vcnuciie interfi^-
rirten von demselben Thell eines wohl gebildeten SperJrums ausge-
hende Bündel cinus vollkoTiirucii lajuiugoncn Lldil.s, n.iclidem das eine
durch eine dünne Glasplnüc vcrr.ögcrt wdid- n wir. Die Fransen
waren auTserordcDtiich schwarz, zeigten aber .keine Farbcncrscbeiiisil-
fCB« £r war nun begierig zu -sehen, was ; sich ereignen 'v^urde, wenn
er das verzögerte Lichlbündel durch die Bänder mehrcr, in Dicke
Mor wenig msrbiedeqer PlaUco geben HeCi, ao dafs verachiedeoe ThaSfi
deudben eine 'Venogerung in verschiedenem Gritde erleideii mu&teiii
dcoo der frfiliere Yefsndi liefedktigie fliB«< eine Reüie fibeiyreiliiidcr
Sbeiibi qimI LSmen v»n t«NcliaedeBer GMm an «rwaitOk *
Bei Anstellung eines solchen Versuchs sliefs er aber auf grofse
Schwierigkeiten^ und jmlt r Versuch, eine derartige Reihe dünner
der zu conihinlrcn, schlug fehl. Er n.ihiii d.ilur seine Zufiuclit xu
LlaUrigcn Kryslallen, und iu eiucr zuTülligeu Spaltung von Qyps er-
hielt er die gewünschte Gombination von Bandern. Als^ er durch
diese Platte ein volIkomrones^Spcctnim auf dia in der fruharen Mil>
tbcilni^ bescbridbene Weite betrachtete ^ sab er an «einem Entavnen
cbe gUnaciide Beibe von Sireifm md LinUn das ganae. Specirain
durcUatnaeii, weldie, bei der^ leiscsleii Keignng . der Plaue» ilirep
Ott verradclea tmd Ihren Gharahler verSndeiten. Am meisten über-
rasdite ihn aber die Wahrnehmung, dafs das Spccirum dieselben Er-
scheinungen /A llste, wie wriin .ib^orhircndc Mitiel darauf eingewirkt
hätten' wir haben hier also dunkle hinten und die Effecte localer
AhsurptioncD , die durch Interferenz eines uuverzögerten Bündels mit
andern, den. selben VN'^eg gehenden und in verschiedenem Grade ver^
tögerten Bündeln bervorgehrarht werden. Ben Zusammenhang diesea
iBcrwarlelcii Bemllats mit einigen der dankclitcn Fmgen in der pfay-
«idbcn Optik , wird Dr. B. hei einer anderen Gelegenheit erkttrök
Pfir jeltt will er die Attfinerksamkeit der Yeraamnilimg nnr anf cl-
aen andern Theil des Verinchs hinlenken.
Wir haben gesehen, dafs die InterfercniLeflcctc sich bei einer ge-
wissen Lage der verzögernden Phuicn (.kullich entl.ilun. Die Loge,
bei wclclicr die Effecte nni dtnllichslen sind, ist die, Lei wchljer die
Ränder der Platten dem roihcn Ende des Speclrums /.ngcwaniit und
dessen festen Linien ^alkl sind. Dreiien wir die PlajLie in ihrer
eigenen Ebene, so werden die Streifen, Linien vnd AbsorpiionMr*
schcinoogen in dem Maa&e nndeulKcber, als der Winkel awisdien
^ Rindern der Pbtlen und den Linien dea Spedrams aonHom^
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wird eine «xperimentelle und theoretische Aaseinänder-
•MztiDg des Gegenstandes nicht anpassend ersoheiiieo.
Da 4%0 von wir beolNiditelm-TliatsMihea toh dmm
Sir David Brewster's abweichen, in einem Grade, wel-
cher, in Bezug auf das Experiment, zwar iinbedeuteDd
ist uDd leicht übenseheD werden kann, in Bezog aof die
Theorie aber wichtig ist, so halte ich fOr uOthig, die
folgende gcscbicbtli<:be Notiz voranznschicken. Die er-
Me Wiederfaolong 'des Vmachs durch nricb geschah i«
October 1839, als einer meiner Freunde mich um meine
Meinung über die theoretische Erklärung derselben be-
tragl hatte; Unoiittelbar daraof Iheilte ich diesem Freunde
die Resultate meiner Yersuehe mit, cmd forderte Ilm aof
sich selbst von denselben zu überzeugen; das that er
denn auch, so weit der ihm tu Gebote stehende Apps-
WflOii dieiPr Wiokcl 90® ist, vcrsdi winden die Streifea gaoslkb,
und wSkrend der nScbüen 90 Grad« der Dfdnms bleiben iie vo-
«dbibair. Bei dem AftSmiith a7e^ fmgen iie aber an wieder hb cr-
icheinefi, nad bei 360*, wenn die Bliider an ihrer artpritogllciMii
Läse sarGck^ckebrt «Siid, erreidien §!• daa MasiBiiid der DendMfcett
Hier haben wir also gewisse Phänomene der Int cifer cn i. und auch der
Absorption aiu dculliclustcn tiitfaUft, wenn die wenigst brechbare Seile
des vt rifigerten Str»'i!>l«! dem }>rechbarsteu Ende des Sp^Tinims oder
der bredibarsten ^icitc des unvcrzögerten StrabU zugewandt ist, dage-
gen verschwbidctt sie ganxlich, wenn die brechbarste Seite dea irertdgcr-
len SirahU gegen die wenigst bredilim Seite dea mivenSgefWD Strahlt
gdeebri iat; und amtchen dieaeo mwei emgcgengtacteten Lagen baltcD
Wir Encbeioungen ton eSnem intetmedliren Cbitakter.
BSeoitti acblieTat Dr. B., defa die homogenen Liehtafrablett, wemi f ie
dmdi pf h ai i ache KefiraetSen oder dnreh DiOhMftfon mittelat gcAirditer
Flachen oder Gitter getrennt sind, an ihren ^verschiedenen Seiten ver-
scbiedeoe Kig»_ri<;chafien , d. h. Poitiritii t , besitzen. yWtmn Licht
durch Ab&otptioii möglichst liomoj^erj gemacht, oder, wenn fS von
gewissen farbigen Flammen im honiogeosteri Zustand aasgesatidt wor-
den Ist, zeigt es keine Spur von der erwihnten Polarität. Der Gnmd
hievon ist» dafs dann die mehr oder weniger brechbareii Seiten der,
Strahlen in j«f lieber Riebtnng liegen; aobald aber dieae Seilen dordi
B«a«ciiMi Uder DttBraction in eint und dieaelbe Keignnf gdbtadit
werden, cnlfiiltei dag Lkbt dieielben ESgenacbaOcn, wie wem ei ei-
nen Tbell mm ehiem Spednim ausgemaekt kltte^
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4n
rat es erimAl«. Diese ReMiMe liafiieil -Midi* Jen allge-
lueiüen Gan^ der tlieoretificbeu Elrkl&ruug erkeanen, und
Uk fibergftb daber m Amt detaiUlrteB YmüAgm^
Mhigen noiiMmebcB Reebmn^ sof^eiili ehicn Cak»
lator. Unaufhörliche Amtsgeschäfte hinderten mich iii-
Ms die bereehnitcii .ZeUea eher ek in Mai 1840 au.
hmcImni, ab ein aoderer Fremid meioa AafiMrkfattkek
auf den Gegenstand zurückrief, ich erwähne dieser Um-
sliade bMa, mn denllidi w ceigen/ dafs nahMi Beofe
•drtaiif^ea lange vor der ErkMnmg anf^talll wordesi
und dais daher, bei der Wahrnehmung von ThatsacbeD^
nickt gUM mit den Aogiben Sir David Br^water'a
thrai— tiawneo^ mein Urtbeil siebt vom der Theorie be»
slochen sevn konnte. In der That würde ich niemals
, aatemeiiMien haben, iu einem Gegenstaude der Beob-
' achtanf deas Vater der neueren experinentalleB Optib '
m widersprechen, wenn nicht die («riindc dazu, meines
i finichteiiSy nicht blofs wohi begründet^ sondern auch im«
lenaischl md mabliängig wireo..
Die Thatsacheu nun, welche ich beobachtet habe^
siad folgcDde: >
1 ) Wenn ein prismatiscbea Speelrmn, aufstrhalb des
' Focus {der Weite des deutlichen Sehens)^ betrachtet wird,
80 bilden sich Streifeu, wenn man mit einem Glimmerblatl
Ha der geeigoelen (innerlialb weiter Grimeiit anbe- «
' sttmintcn) Dicke, dio;cnige Hälfte der Pupille des Auges
bedeckt, welche mit dem violetten £ude des Spectruma*
an{ derselben Seite liegt. » I
3) Dagegen bilden sich kdne Streifen, bei jegli«
<^her Dicke des Glimmers, wenn dieser auf Seile des
reihen Endes -des Spectnms angebracht ist.
3) Ist das Ange zu Um, um das Spectmm deoflieh
sehen, und mau schiebt dann von dem violettetl Endo-
des Spectrams her das G Ummerblatt vor das Adge» so
^idit man Streifen, die in derselben Ricbtnng Aber
, das Specirum forii ücken.
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464
' 4) bl'dM Aiif^ «1 Mhe» nm des Spcdnnii deotUcli
lO seheD, und man schiebt nun ein (xlinmierblalL vom
violatteii Emki des äpectnma vor das Aog^ so eiiiltdU
iMMi StrsiCm^ die bi enlgegengesetitcr Biditiiiig fÜDcr du
Spectrum fortrücken.
5) Ist das Auge zu entfernt, und wird deugeoiSiiis
dssiSpedniiai so imdeotlich gesehen, dsCs die rotbenTlieile
sich fast mit den blauen Termischen, und man bedeckt
9ßm mit dem Glimmer diejenige Popilienhäl&e, welche
tlem Tioletlen Ende de» Spectrams entspricht^ so eriblickt
üan wohl begräuzte, aber gclminlc Streifen.
6) \y^eun Auge und Glimmer. sich der Lage sUs
denliidien^ Sehens des Spectrums nfihem, so iverden die
Streifen etwas breiter, und nahe bei der La|^c des deut-
^ lieben Sehens verschwinden ^e zuvf eilen. l>ci fernerer
Anoiherang zum Spectrum erscheinen die Streifeii wie«
der und werden schmäler, doch sind sie, scheint mir,
nicht so deutlich, wie wenn dns Auge zu entfernt für
'das deotlidie Sehen ist. Ich weifs jedoch nieht, ob .diefis
von der praclischcu Sciiwieii^keit dieses Theila des Ver-
sochs abhängt.
7) Dab man SfreiFen sieht, wenn der Glimmer am
violetten luule ist, und nicht sieht, wenn er sich am rotlicn
Ende befindet, geschieht nie, wenn das Spectrum rein ist.
^ 8) Häufig werden Streifen gesehen, wenn das Speetrom
rein ist; allein dann sind sie deich gut «u sehen, der Glim-
mer mag von dem violetten oder von dem rotben Ende
har vorgeschoben werden.
Die in No. 8 erwähnten' Streifen sind längst von
llrn. Talbot beobachtet und erklärt von diesen
werde ich also nicht weiter reden*
Die Umrisse der Erkiftrung dieser Streifen, wenn
das . Spectrum aufserhaib der WeitQ des d^tUcbcn Sis
bens liegt, ist folgende:
1) Dorefa VenOgerung des Lichts, weiches auf ein
Stfick der Popille (klU, entstehen Streifen in dem undcut-
1 ) & AmMttt, Bd. XXXXII S. m
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I
I
Um. Bilde» welches von irgend aiiier Art bomogeneo
Uchtes erzeugt wird.
2) Diese Streifen liegea Dicht symmetrisch in Be-
wf «of d«n Mittelpunkt des nndeatlichen Bildee; and
die Ausdehuuug der Asymmetrie häugt vou der \ erzü-
^ fftung ab. . . ^
3) Wenn ako Lieht von mehren lenehienden Pank*
len von solchem Charakter ausgebt, dafs der Werth der
; VetzügeruDg sich von einem zum andern allmälig ändert»
, 10 mtiea die Streifen, gemeesen Tom Mittdpiinkt dm
; mdeutUcben Bildes eines jeden Lichtpunkts , sich allmä«*
lig ändern Ton dem einen zum andern.
4) Wenn diese lichtpankte epectriseh getrennt sind
ii Einer Richtung, so werden die Mittelpunkte der un-
deuliichen Bilder in einer entsprechenden Weise ge-
titnet sqrn ^ und die von allen diesoi Liehlponklen er-
ttogten Streifen können in dem ▼erworrenen Spectmin,
das aus dem Aggregat sämmtlicher undeutlicher Jiiide^
eolitebt, snr CoincidenZi nnd folglich zur Erxeog^ng star*»
W Streifen (^braebt werden.
5) Wenn aber die Lichtpunkte in entgegengesetz-
ter Richtong epectriseh getrennt sind,, werden die Strei-
fai noch weiter als zoTor ans der Colncideaz gerfldl;
Dnd in dem aus dem Aggregat gebildeten verworrenen
Spectram wird alle Spar Ton ihnen verloren gehen.
8) Msig nun die Netzhaut, f&r das deutliche Sdien der
Lichtpunkte, der Pupille zu nahe oder zu fern liegen, so
imliB doch die spectrisehe Trennung eine solche sejüf
dib die Punkte, von denen das ▼erzögerbarste Licht aus*
eilt, auf der Seite liegen, auf welcher sich die verzO-
fierode Platte befindet.
Der flbrige Theil dieses AuCBatzes enthalt die ma-
Aematische Entwicklung dieser Erklärung. ^
♦
]|ie.von einen leuchtenden Ponkt ansgehende Lieht-
welle habe, nach dem Durchgang durch die Linse des
NfCBdoiir« Aimftl. Bd. UIL ' 30
Aogei, die Fonn einer KngelflMie^ die nun Gentio dtr
Kugel cüuvergire {converging to the cenire of the sphert).
Es sey der Aadius der KugeUläche und der Abstaad
der Netihnot voo der Linse se+a (was der Yanm-
Setzung entspricht, dafg der Lichtpunkt zn entfernt für
das deutliche Seheu ist); nun soll untersucht werdeo:
die Li^*IntensitII eines Panktes der Nelshaat, desssn
Abstand Ton dem Ponkt, der dorch eine Linie, gezogen
von der Lichtquelle dorch den Mittelpunkt der Kogel,
bestimat wird, gleich b ist. Sejr x gemess^ dem
Uütelpinikt der KngeUSdie ltn«8 dieser Linie, nttdr
gemessen parallel mit so dals also x und f daza die-
nen, einen Punkt aof der WeUenfllleke so bestimmen.
Dann'isI jr^^y'sscS Es Ist nkht nütliig eine andern
Coordinate der WelleuÜächc einzuführen, da diefs nur
die Folge beben würde, einen eonstanten Factor in das
Besnhat zo bringen«
Der Abstand des Punktes, y von dem Punkte auf
der Netzbaut ist:
Setzt man für x seinen Werth c — =r- (bis zur zwei-
ten Potenz von y gehend), so wird dieser Ausdruek:
nnd entwickelt man ihn bis znr zweiten Potenz von j,
dabei e'^ für (c4-ö)'^+Ä* setzend, so wird er:
Bei kleinen Wertheu vou mit welchen wir es
zu thuo haben werden, wird b'^ viel geringer sejrn als
• Vernachlässigen wir daher den ersten Coeftiden-
ten von , und setzen q für den Abstand des Punktes
«I y vott de» Ponkt der Netshaot, ao ists
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467
e %ce
a ( cb\
2^a*
NehnMii wir nmi an (ftk bei Diffiractionw llbep-
hwpt), dafs jeder Theil der grofsen Welle, nachdem
sie die Linse verlaaseu» gleichzeitig der Ursprung einer
kleinen Welle werde, die» wenigstens innerhalb einer
groCsen Winkelweite, in allen Richtungen divergire, bo
kano man die YerscbiebuDg des Aetbers, die an dem
Puakt der Netzhaut dareh das kleine Stück Sf der gro&en
Wdle erzeügt wird» ansdrQcken durch:
odsr:
und folglich ivird an dem Punkte der Netzhaut die von
der ganzen Welle bewirkte Verscidebuog des Aethers
• 2änc. ^ r.P na ( ^cby -
lUe Grannen von ^ in dem Integral müssen die
Grloxwerthe aeja, weMie die Aneddinung äer groben
Welle y wo sie unter den angenommenen UmstSnden
30*
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2
cos
468
dit Liwe ▼eriifirt, bedingen» d. h. in so wett daseibit htim
neue Ursache zur Verzögerung der Welle da ist.
Wenn aber durch Dazwischensetziing einer brechen-
den Snbetans mit parallelen Grimflächen ein Stfick der
Welle um die Phase R (ausgedrückt als Winkel) ver-
lögjert wird 9 so wird der )ui lotegrirende Ausdruck;
m
oder:
oder:
WO die GrSnzen von y in dem Integrale die Werilie
sejn müssen y weiche die Ausdehnung des von der Ein-
acÄaltang der brechenden Suhetanz afficirten Thdis der
grofsen WeUe bedingen.
Gesetzt nun, man bedecke mit einem Blatt von GRoi-
mer oder einer andern bredienden Sobetanz einen TheÜ
der Pupille an derjenigen Seite, an welcher f ab pe>i*
tiv betrachtet wird. Gesetzt ferner, es geben dessen
Grinzem» gemessen in derselben Weisen von r — +^ ^
y=QOy mid dieGrSnten derPopille seyen fiss^hmi
7=+Ä, dann muis das Integral» weiches unabhängig ist
von Rf genommen werden von jr^sz — h bis/s-t-jf» nod
dai^enige, welches von JR abhingt, nnft von f^+g
bis /=4-A genommen werden, und die Integrale mfi^
+COS
I
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I
I
469
m addi'rt wcrdcu, um die ganze Verschiebujug des AetbeiB
au dem Punkt der Netzhaut zu erbaltea.
Unsere AusdrQcke hängen abo, ^nzlich ab von den
beiden Integralen :
Zur lierechuuug dieser vcrvTeisen wir auf FresueTs
unsdiäUbare Tafel yoü Jicasins^ f^sia^ns'^
w isty wie lekbt zn ersehen:
uud die Gräazwerthe von $ werden gefunden aus denen
fen / durch die Gleichung :
KXce
•TT — fort (wo-
bei nnr za bemerken, daCs^ da er nnendlicb wird, wenn
ssOy und nnmöglicb, wenn ä negatiT ist, alsdann aindeiie
Dotenochnngen gemacht werden müssen) und setzt C(s)
ttr ßcosins* and S(s) für ßsin^ns^^ bemerkt fer*
irfr, dafe, da Fresners Integrale versdiwindeD, wenn
und da, für negative und positive Werthe von s,
it Differential-Coefficienten dieselben Werthe mit demi-
sdben Zrichen haben, die Integrale gleidie Werthe, aber
entgegengesetzte Zeichen für negative und positive Wer-
the von s haben müssen, oder C('^s)s— C(s) und
S{^syssi^S(s) seyn mnCi; so finden wir, dab daa
Integral in dem vorliegenden Fall iolgendermafsen ans-
Sedrückt werden kann:
i) Mimmre mr §^ D^raeUon. (S. Ana. Bd. XXX S. I7&)
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470
+«» ^ (P/-/ 1 ^ ( J') + •$< i
—cos^ivl—/)siaR{Ci£l)—
worin Kürze halber:
^ Xce a y iice a
In dieaer aligennemeii Gestalt ist der Aosdnick etwas
weUsduchügi Nimmt man aber an» a' acj oidit auber-
ordentlich kleiu, so Jafs gleich mehren Ein-
heileu ist; uad bemerkt man, dafs die Werthe von C(s)
und S(s) sich rasch der Gränxe ^ oäUern» so sieht man»
dais (für alle Werthe von g, die nicht sehr nahe gloicb
A siud) kein merklicher Fehler begaügcu wird, wenn
man setzt für:
Siä) , S(J') , C{H) , C(7').
Macht man diese Substitution, so kann niHCr Inte-
gral unter die Form gebracht werden:
+cos^-^(yt-f)ik+S(,G)+cosR^^-SiG)\
-uaR{i--C(G)}l
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471
Da die laleBsität de^ Lichts, wie gewÖlmUch in der
OBdalalionstlieoriet dorch di^ Summe der Quadrale der
Coeifideiiten voa sin — {Qt^f) und cos-^(yt^f) ge-
iiMBBen wird, «o findet man für die Intensität des Lichts
ao dem Punkt der Netzhaut den folgenden Ausdruck:
+^05Ä[1— 2 j C(6)j*— 2 j^(G)p]
+5«iÄ [2C(G)— 2Ä(G)].
Ehe Wir iu eine dctüiliiite Betrachtung des numeri-
schen Werthes dieses Ausdrucks eiugeben, wollen wir
«ine timliclie Untmuchnog für den Fall maeben, daiii
4er Lichtpunkt zu nahe sej für das deutliche Sehen.
Der Abstand der Netzhaut Ton der Linse sey c^a\
Der Abstand f eines Punkts der Welle» dessen Ordi«
oate y ist, von dem Punkt der Netzhaut, dessen Ordi-
nale b, ist:
=1/ |c»-.2a'x— 2Ä>'+a'»+Ä^ j
=1/ j ie—a'y +4* - 2^^+ }
Setzt man — a')*rl-Ä^ und entwickelt %vie
sofor, 80 wird:
a
2
woriu:
2ea"
Das Intenrali welch«» die VendiiebuDg des Aetbers
M im Punkt der Netchaot aiiadrflekt^ i<t mm
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472
genommeii von y^^^h bis fiss+g. thd:
geomameD tob r— r^-i-il.
Verfährt man genau wie zuvor, läfst den constanten
2^* ' ^^^9 uimmi h als grob io dem
Integral au, uud bestimmt die Licht -Intensität an dem
Ponkt der Netibaat wie suTor» so bekamukt matt den
Aiudmck:
1+2 jC(/^)j ^+2 j j«
+eosR{l—2 \ C(K) j » — 2 } SiK) j
+ ^i>iÄ[2*S(Äj-2C(Ä:)]
oder:
1+2 jC(Z)p+2 j5(£)j*
' +cof Ä£l — 2 I CiL) ( * — a j Ä(Zi) ( ^ J
+jwiÄ[2C(Z)~2^(X)],
worin:
In folgenden sehr wicbtigen Umständen ist dieser
Ausdruck genau demjenigen Slinlich, der im Fall, daft
der Lichtpunkt für das deutliche Sehen zu fern war, ge-
funden wurde. Erstlich ist die allgemeine Formel die-
selbe; zweitens hat, in beiden Aosdrficken, das Argu-
ment der Functionen C uud S die Gröfsc b mit dem
positiven Zeichen, und daher wächst das Argument, in
beiden AusdrOeken, so wie b wächst. Auch ist die Be^
merkuii^ nicht imwicbtig, dal's, in beiden Ausdrücken, in
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r '
m
ik AifimeDte der FoodioiieD die GiMe g mit vmAii^"
dcDCQ Zoi^^lien eintritt.
Unsere Ausdrücke bäpgeu oim glliuUcli ab von den
diei Fuctionen:
l+2(C(s)y+2iS(s)y
wddie wir A{s) , D(s) und £(s) nennen wollen.
Mit Annahme der FresneTschen Werthc von C(s)
und S(s) habe icb die folgenden Weribe voa j^s)
D(s) nad Eis) berecbnel*):
St
r
0,0
-1-1 (WMI
0,000
0,1
+0,199
0,2
+1,080
+0,f)20
+ü,391
0.3
-hl, ISO
+0,820
+0,571
0,4
+1,318
+0,682
+0,728
0;»
+0^
+0,856
0.«
+1.700
+0,300
+(MMa
0,7
+1,929
+0,071
+0,976
0,8
+2,16»
—0,169
+ü,949
0,9
+2,401
—0,401
+0,852
1,0
+2,601
—0,601
+0,685
1,1
+2,743
—0,74a
+0,457
1,2
+2,802
—0,802
+0,186
,1,8
+2,758
—0,093
M
+2,609
—0,609
1.»
+2,371
—0,371
—0,502
1.6
+2,084
—0,084
—0,545
1,7
+1,814
+0,186
—0,449
1.8
+1,630
+0,370
—0,233
1,9
+1,591
+0,409
+0,043
2,0
+1,713
+0,287
+0,291
+1,957
+€^048 .
+0^16
1) Die Zahlenwcttbe wom ji(s) , V(s) n/aA E(s) and fiSmegftttfe
Werthc voD s dieselben Mrie für positive V^^ertlie von s» Die Zeichen
wonyl(s) und D(s) sind gleicli iür posiiive und negative WerÜMi von
aUcia di« ZeicUen von £{4} sind vcnckiMdco.
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474
s.
1 A{s).
D{s).
2.2
+2,225
—0,225
^-0,363
• 2,3
--0,398
4-0,149
2,4
+2,385
^^85
—0^128
. +2,186
— a,186
—0,322
a.6
+1,906
+0,092
—0,321
2.7
+1,719
+0,281 .
—0,120
. 2,8
+1,744
+0,256
+0453
2,9
+1.969
+0,031
+0,306 .
3,0
+2,227
--0,227
+0,220
. 3,1
+2,308
—0,308
—0,039
3,2
+2,139
—0,139
—01,353
8^3
+1,869
+0,131
—0,226
3^4
+1,754
+0,246
+0,019
8,6
+I,9W
+0,088
+0,236
3.6
+2,176
—0,176
+0,193
3,7
+2,249
—0,249
—0,064
3.8
+2,042
—0,042
—0,234
3,9
+1,809
+0,192
—0,105
4,0
+1,850
+0,150
+0,157
4.1
+2,111
—0,111
+0,197
4^8
+2,231
—0,221
* —0,042
4.3
+2,018
—0,018
—0,208
4,4
+1,812
+0,189
—0,047
4.5
+1,930
+0,070
+0,184
4,6
+2,176
—0,176
+0,103
4,7
+2,126
—0,126
—0,150
4,8
+1,870
+0,130
—0,125
4,9
+1,879
+0,122
+0,131
5,0
+2,133
— 0,13S
+0,130
B^t
+2,132
—0,132
—0,124
»,«
+1,879
+0,121
—0,115
5,3
+1,903
+0,097
+0,135
5,4
+2,149
—0,149
+0,087
+2,070
—0,070
—0,150
OD
+2|0ee
0,000
Die erste Bemerkung, die sich bei Auschaiuing die-
ser Ta(el dßrbietet, isl: dab, bei waehBenden Wertbea
▼OB 5, die Zahlen D(^s) und E{s) zu- uad abaehoieu,
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475
im das Zeichen wechseln, wachsen und abnehmen» dafs
das MaxiiDuni der einen immer nahe zusammenfällt mit
im Verseil wiuduugspuukt der andern; und dafs die Maxir
«m^ Warthe fast ^eich sind in beiden (mit RQeksaeht
auf die allgemeine Abnahme der Zahlen bei Zunahme von
s), 90 dafs diese Zahlen durch den Cosinus und Sinus ei-
nes und desselben Bogens, dessen Radius sich langsam
verändert , ▼orgesteiit werden können. Um die£B zu er-
weisen setze man D (s)=s G (s) . cos (p {s) ; JE(s)
^G(iS).Hnip(s), und bestimme die Warthe toa G(s)
$ mid rp{s) für jeden Werth von der TafeL Diefs
geschieht leicht durch die Formeln:
Auf diese Weise ist die folgende Tafel gebildet, in
welcher zur deutUch^en Wahrnehmung des Fortschrei-
tens der Werthe toi) die Unterschiede derselben
angegeben sind •
0,0
1 ,000
0.1
1,000
0,3
0,999
0,4
0,997
0,993
0,6
0,988
0.7
0,979
0,8
0,963
(M>
0,943
1.0
0,909
1.1
0,869
1,2
0,822
1,3
0,762
1,4
0,696
1.6
0,622
0»
0'
11
28
23
5
34
62
4G
52
59
21
72
15
85
51
100
8
115
15
131
15
148
26
166
53
187
2
209
7
233
31
11»
28'.
11
37
11
47
12
0
12
29
12
54
13
36
14
17
15
7
16
0
17
II
18
27
20
9
22
5
24
24
I
4
p
I
I
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Die Zahlen werthe von G(s) und ^(jr) sind gleicli für positiTe und
i r tugaüve "Werthe da« Zeichen von G(s) ial immer positiv; allein
iiat gleiches ZK^cheu mit s.
s. \ G{s). \ '/■(■^)- f Unterschied.
1 6
0 552
261^
12^
27°
41'
0 490
• • 292
31
31
19
IjB
0^41
327
45
35
^^^^
14
0.413
360^ + . 6
3
38
16
2.0
0.424
45
15
39
12
21
0,419
84
4
38
49
2,1
0,428
121
47
37
43
' 23
0,424
159
30
37
43
24
0,404
198
23
38
53
25
239
57
41
34
2G
0335
285
59
46
2
0l309
^336
53
50
»F %f
54
2.8
* 0,300
720«+ 30 52
53
59
2i»
0,307
84
14
53
22.
3,0
0,316
135
43
51
29
3,1
0,311
187
10
51
27
32
0 288
241
11
54
1
3,3
0,263
300
7
58
^F
56
3,4
0,249
1080<» + 4
22
61
15
3,5
0,252
69
30
65
8
3.6
0.261
132
30
63
0 *
3,7
0.256
194*
31
62
1
3 8
0.235
259
52
65
21
3,9
0,218
ool
lo
71
24
4.0
0,217
1440<>+ 46
16
75
0
4,1
0,226
119
15
72
59
4,2
0,225
190
39
71
24
0,209
265
8
74
29
ai95
845
59
80
51
4,5
0.198
1800«'+ 69
14
83^
15
4,6
0.204
149
37
80
23
4,7
0,195
230
0
80
23
4,8
0,180
316
15
86
15
4,9
0,180
2160«'+ 17
13
90
58
5,0
0,186
135
38
88
25
h\
0,180
223
17
87
^^^^
39
5,2
0,169
316
32
93
16
6,3
0,160
2520<>«^ 54
26
97
53
5,4
0,173
149
33
05
8
5,5
0,166
244
55
95
22
-CO
0,000
♦
•
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477
' Die Gleichförmigkeit im Fortsdueiteii der ,Werdir.
iowoM non G(s) ab von (p(s) ist sehr merkwürdig,
uüd macht es wahrscheinlich, dafs, obwohl die Functio*
ncn D(^) md E{s) auf so verschiedenem Wege- «ite
C{s) und S{s) gebildet worden sind, und die Ent$ta-
huDgsweise von C{s) und S{s) kauin eine einfache Rela-
tiOB swischen ihnen erlaubt, dennoch zwischen and
(p{s) ein' einfeeher An^drack ToriMideii seyif: mi^^
Macht man cp{s) suceesdv gleich 0®, SO*", 180*',
IL 8. W.9 nimmt die entspreobeoden Werthe von s und
Ae QiuMfaite dieser Werths^ se erhilt man die folgende
Reihe;
1 W«mIi
[ «an 4.
Werdi
von j'a
Quadrant!
»•»(*)• j
Werth '
0
0,00
0,00
16
15,5
1
0,73
0;53
17
4,06
16,6
3
1,37
1^1
le
4,18
17,6
s
1,63
2,ö6
19
4,31
18,6 .
4
1,88
3,53»
20
4,42
19,6
5
2,12
4,50
21
4,53
20,6
6
2,36
5,60
22
4,64
21,5 . "
7
2,57
6,60
23
4,75
22,5
8
2,74
7,50
24
4,85
23,5
9
2^1
. 8,49
25
4,95
24,5
10
3^09
9,5
26
6,06
25,5
11
3,25
10,6
27
5.15
26,6
12
3,1(1
11,6
28
5,24
27,5
13
3,53
12,5
29
5,34
28,5
14
3,67
13,5
30
29,6
15
3^1
14^
Die Werthe von welche den successiven Qua-
dranten Ten ffis) entsprechen, wadisen' recht gleidrfBr-
viig um 1, ausgenommen in dem ersten Fall, wo der
Anwuchs 0,5 beträgt. Diese Unterbrechung des Gesetzes
ist nicht ohne Beispiel in der Physik, ich erinnere imr
an den Aasdmck iQr die Licht-Intensität, die durch ein
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478
^ ^^J^^ ^^^^^^^ ^
GitUr TOr einer Ltase erzeagt wird, oSmlich (-r-r:)
eittes «fiel ^itfbtee Maxiooai mitritt, wenn ^=0
sen foigeiiii^ Maximfi oabcm eiatretoD, weaa
1
Uetoeu Uur^etmäfsigkeiten ia dem Fortschrei-
jtaB dieser vemMideiieii ZaUeo epUpilngeo» wie Mk
llliabe, ▼^rmoddich m Unregeloü&bigkeltta ia Fref-
XI e 1*8 Berechnung der arspriiaglicben Integrale. Vor ei-
4|i§ea Jalii^ii babe iiili Fretnel'e Tafel |;eiicii&,
dabei ersehen, dafii man eich dieser zwar mit toUct SI-
cberheit bedienen kann, doch aber eine abermalige toU-
sIlkQdige Berecbnnng derselbeu nützlich sejra würde*
SeM man nun f&r l_a<C(5))«— 2(^(j)> and
2C(j) — 1lS{s) die Ausdrücke G(s)€Oscp(s) und
^Gi^)sin(p(s}, und erwägt, dais l+2(C(5))^+2f^(j))*
^ ss9-^6(j)^59>(^X wird der AusdmclL für die Licht*
lotensiiät dem Punkt der Netzhaut, dessen Ordinate
b ist, im Fall das Auge zu weit vom LicbtptiniLt absiebt,
' ilm deatüch sehen zo können, folgender:
2a
cb \
30
ce \
Ice'
2a
Ice'
Und ähnlicherweise >vird, iii> Fall das Auge zu nahß
für das deutliche Sehen jenes Punktes is^ der Ausdruck;
♦
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47»
wobei zu bemerken, dafs in dieser ganzen Unteraiichnng
vorausgesetzt irvird, man nehme die Qtiadratsirarzel mit
im ponthen SMchen. ^ - "
(Schiul« im nächuen Uca) *'
• • • '
r
V. Siebenzehnte Reihe pon JEacperimentol^Un-
iersuchungen über Elektricität;
9Gn Michael Faraday. . :
Y. EinwirkiiDg der Yerdaanang auf die erregende chemi*-
sehe Kraft ' '
■
1069) Eine andere Art, anf cKe chemisrhe Vrf-
wnudtschaft dieser Elemente der Yolta'scheu Kette, der
Metalle und Storeii» za wiriLeOt bestellt darin/ dafs xMl
das Verbältüifs des aiivvcscDden Wassers verändert. Einö
solche VeränderuDg wirkt, wie es aus den einfachsten
cbeiaisdien Vetaaelien bekannt ist» sehr mSchtig auf die
erfolgende Action, und daher war es, nach der ch^mf-
sehen Theorie, natürlich zu erwarten, dafs sie eine cnt-
sprediende Veräoderong in der VoHa'sdien Mnte her-
vorbringen werde. Die von Avogadro ond Oersted
i. J. 1823 beobachteten Erscheinungen stimmen mit ei-
Qer solchen Erwartung; denn diese fanden, dafs .wenn
ein und dasselbe Metallpaar nach einander in starke und
verdönnte Säure getaucht ward, in gewissen Fallen eine
Umkehning des Stromes stattfand ^ ). Im J. 1828 führte
1) Ann. de Mm. 1823, T.XXII p.m,.
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4ä0 .
De la Rive diese und äbnlicbe Fkllß viel weiter, be-
aonderi bei Volte'^ea C^mbinatioiieD von Kupfer iunI
Kten mit Blei Im X 1887 en i ei ' i M e n üite Becqae-
rel mit Eiueui Metall, Kupfer, getaucht mit seinen bei-
den Enden in eine Lösung von gleicher Substanz (Saiz)^
aber MTsdUkdbier Giii^^
De 1-a Rive viele solche, meiner Meiuuug nach^ sehr
wichtige Versuche mit Einem MetdU. und Einer Fiiisaig-
keit in ▼mchiedenem Yerdflinnnngmistande ^>
1970) Die aus Erschelnangen dieser Art faerzolei«
tenden Schlüsse schienen mir so kräftig, dats ich die
Thatsacben bis m einer gewissen Aosdehnong Terfolgtc^
and idi glaobe^ die allgemeinen Resnltate sind wobl der
Anführung wcrth. Verdünnung erhübt in den meisten
F&Uen die vorhandene Action; wie sie aber die elektre«
notorische Krafk des blofsm CotOaets erhöben kdimtfl^
scheint mir Dicht einleuchtend, wenn man nicht, wie tu-
Tor ^1874), in den verschiedeneu Fällen, an den Coa-
tadpnnkten genan di^eoigen Einflasse poräus^e/zen will,
welche die früheren, durch Versuche ansgemittelten Rs-
§uUatc erforderlich machen.
1871) Die Foim de« angewandten Apparats war die
sdion beschriebene (1915) gebogene Röhre, Fig. 9 Taf. III
(Bd. LII). Die zuvor für die Drähte, Röhre u. s. w.
angegebenen Vorsichtsmaisregeln sind auch hier nQfcdich.
Allein aniserdem sind noch andere nothwendig, wegen
des aus der Verbindung des Wassers mit der Säure ent-
stehenden Stroms, der lange zuvor von Becquerei be-
schrieben ward * X dessen Einflufs aber hier eine Erläa-
4ening Ttrlaugt.
1972)
; 1 ) Arm. de chinu 1828, T. XXXll 234. (Aon. Bd. XV S. 122 E)
' %) MM. 1827, T. XXXr p. 120.
3) Uid. 182S, T. XXXFU p. 240. 241.
4) TräUi d€ nUOrkUi^ IL p. 81.
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481
1072) Fig. 11 uod 12 stallen die beUan eogfwand-
len Vorrichtungen von Flüssigkeitea dar. Der Theil un-
ter 771, in den Kohrcu, ist concentrirte Säure^ der, darüber^
▼enttimte. Wenii die Flusaigkeit SalpeterBSttre war imd
dte Platindrabte wie in der Figur standen, und man zog
(las Ende des Drahts D über m herauf, oder schob ihn
bis Mier m bioein , so seiglen sich g^oCBe Bewegongoi
an Galvanoineter. Hielt man sie aber ruhig an irgend
einen Ort, so verschwand der Strom ganz, oder beinahe.
Wcain ein Strc^m TorbandcD war» ging er, dnrdi di^
Fllssigkeit hin, von d^r sdiwaeben mr starken SSnre«
1973) War die Röhre wie Fig. 11 vorgerichtet, bloCs
nit Wasser oder TerdlUinter Säure an einer Seite, und
die DrSbte worden nieht mehr als ein Drittel -Zoll ein»'
getaucht, so waren die Wirkuugeu sehr sclmach, be-
sonders, wenn, dnrch eine kleine Bewegung des einen
Pfatiadrabts, die Säuren bei m mit einander Termiscbt
worden, so dafs der Ueborirani; von der schwachen zur
Starken ein allmäliger war, statt ein plötzlicher. In sol*
chen Fällen war, selbst wenn die Drähte horizontal in
der Säure bewegt wurden, die Wirkun^^ so schwach, dafs
sie sich kaum wahrnehmen und nicht mit dem später zu
bescbreibenden chemischen Effect Terwechseln liefe. Um
Doch sicherer eine solche Strömung zu vermeiden, wurde
statt des Wassers eine verdünnte Säure angewandt* Auch
wurden nach jedem Yersncbe die Röbren geleerti gewa*
scLen und wieder mit frischer Saure vorgerichtet, damit
nicht das bei einem Versuch gelöste Metall das nächst-
folgende Resoltat vernnreinige.
1974) Zuweilen i^ebrauchte ich die Röhre mit der
verdünnten Säure blo£s an einer Seite, Fig. 11, und zu-
weilen die mit der verdünnten Säure an beiden Seiten,
Fig. 12, die erste will ich No. 1, die andere No. 2
nennen.
PomonaorlPs AnnaL Bd.I«IlL 31
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482
1975) Zur Erläuterung des all^emeiuea Resullats
will ich aoeD Imcmdereo Fall Imchrabm.^ Bei An*
Wendung der Röhre No. 1 mit stailLer «nd ▼effdOniitflr
Salpelmäure ') und SLwei Kupferdrähteu ^ar der Drain
in der Terdümileii Sinre sdur podtiT gegen den in sUr-
ker, sowohl anfangs als hernach. Bei Anwendong der
Rahre No, 2 konnte die Galvanometer -Nadel dauerud
in jeder der beiden Richtangen erhalten werden, blofs
indem man gleichzeitig den einen Draht hob und *n
andern senkte, so dafs ersterer in die achwacbe, letz-
terer in die starke SAore kam, der eratere war iaioier
der positive.
1976) Bei Wiederholung des Versuchs mit Platiu.
Gold oder selbst Paliadiam, statt des Kapfers, war kaum
eine Wirkuug sichtbar (1973).
1977) Starke und iferdünnie Salpetersäure. — Fol
gende Metalle geben in dieser SSare die oben (1915)
beim Kupfer beschriebenen Resultate in sehr -«taAeD
Grade; Silber, Eisen, Blei, Zinn, Kadiniam, Ziak. Das
Metall in der schwachen Sttnre ist positiv gegen das io
der starken. Silber ist sehr veränderlich, und oft lehrt
sich nach einiger Zeit der Strom plötzlich um, so daft
der Draht in der starken SSore positiv wird; dieser Zu-
stand geht wieder in den früheren znrückj so dafc
Draht in der schwachen Säure positiv wird. Mit Zina,
Kadmiom und Zink tritt rasch eine heftige Wirkung ao,
die alles durch einander mischt. Eisen und Blei leigefl
die Abwechslungen des Zustandes in derKobre Ko. 2so
schön als Knpfer (1976>
1978) Starke und verdünnte Schwefelsäure. — Ich
mischte 49 Gwth. Vitriolöl mit 9 Gv?tb. Wasser, was
eine Schwefelsäure mit 2 At Wasser giebt, und schieb-
1) Die fcfdfioiite Salpetenänce bMtand ans 3 VoL «lark« und 2
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483
tele diese in der Rohre No. 1 (1974) mit der starken
Säure. Allein da dieser Yordünnaiig^grad im Vergleieh
nit einem höheren eine e€ihr genüge Wirkung mit dem •
Eisen gab, so gofs ich starke Säure in die Röhre und
tbat in dem einen Schenkel etwas Wasser darauf, mit
der Vorsicht, es vor dem Verfluch umzurflfaren und er-
kalten zu lassen (1973).
1979) Beim Eisen war der Draht in der schwäche-
ren Säure stark positiv gegen den in der stärkeren. Mit
Knpfer war, was Richtung des Ströms betrifft, das Re-
sultat dasselbe, der Betrag desselben aber gering. Beim
Silber, Kadmium oder Zink war der Unterschied entwe>
der sehr klein oder uostSt oder Noll, so dafs im Vergleich
zu den früheren 1 ;ill< d die elektromotorische Action der
starken und schwachen Säure aufgewogen zii seyn schien.
Beim Blei und Zinn war der Draht in der starken SSure
positw gegen den in der schwachen, die Wirkung also
umgekehrt wie beim Eisen oder Kupier.
1980) SiaHie und schmuAe Salzsäure. — Idi göfs
von der Stärksten Saltsäure in die Röhre No. 1 und thnt
in dem einen Schenkel etwas Wasser darauf, dasselbe
ein wenig umrührend (1973). Beim Silber, Kupfer, Blei,
Zinn, Kadmium und Zink war der Draht in der stärke-
ren Säure positiv und der Strom iii den meisten Fällen
kräftig. B^m Elsen war der Draht in der stärkeren
Säure anfangs positiV; allein kurz darauf wurde der in
der schwachen Siinre positiv und blieb es. Mit Palla-
dium » Gold und li'latin erfolgten kaum merkbare Wir-
kungen.
19S1) Starke und schwache Acizkalilösung. — Beim
Eisen, Kupfer, Blei, Zinn, Kadmium und Zink war der
Draht in starker Lösung positiv, beim Eisen schwach,
beim Kopfer ziemlich stark (30« bis SS«^ Ablenkung)
und bei den übrigen Metallen sehr ^lark. Silber, Pal-
ladium, Gold und Platin geben blobe Anzeigen (1973).
So stehen also Kali und Salzsäure in mehren Be<
31*
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ziehuugeu im Gegenspts mr Salpetleniinre midi Schwe-
felsäure, la Bezug auf die Salzsäure und vielleicht selbst
auf die KalUdünig mfe fedodi «mgerftomt weiden, dab
sie, selbst im eonceiitrirteeteD ZustMide, Hiebt fjmt yer-
gleichbar sind mit der Salpeter- und Schwefelsäure im
eoncentrirtea Znsteod^ soodefii nebr mit diesen Siuen
in etwas ▼erdflnntereni Zustande (1985>
1982) In Bezog aoT dBe vielen ümkehrangm {e/umges)
bei starker und schwacher SSure, weifs ich» kann man
sagen» sie seyen Folge entsprechender Verändemngeii
in der Contaelkraft; allein diefs beifiit wegen der Theo-
rie mit den Erscheiuuugcu und mit der chcmischcu Kraft
taoseben (1874. 1956. i9ß&. 2006. 2014. 206^^. Oder
es konnte aoeb bebaoptet werden, die Conftactkraft swt
sehen den Lösungen und MetallQächcii bringe, als ▼cr-
sehteden, ancb verschiedene Wirkungen hervor; allein
diefs beifst, die Wirkung, der ZeU nach, vor die Ursa-
che setzen. Bei der Willkühr, den Punkt der Wirk-
aanakeil von den Metallen auf die Flüssigkeiten, oder
von einen Ort auf einen andern erforderlichen la ver«
legen, ist es jedenfalls hohe Zeit, eine scharfe Bestim-
muug hinsichtlich der wirksamen Punkte (1808) zu ff^
ben. Für |etzt ist es, wegen dieser Dnsicherfaeiteo aod
Veränderlichkeiten schwierig, die Contnctiheoric durch
ein aus der Erfahrung entlehntes Argument zu ergreifen^
ond in dieser Bexiebung steht sie im sonderbaren Wi-
derspruch mit dem bestimmten Ausspruch, welchen die
chemische Theorie über den Ort der Wirkung giobt.
1983) Alle vorbin beschriebenen Verftnderungen siod
vereinbar mit der auiserordcntlichen Mannigfaltigkeit der
chemischen Actiou unter verschiedenen Umständen, schei*
nen mir aber ttoiserst unverträglich mit der EinCadibeif«
die eine Contactkraft habcu müfste; sie i^estatten über-
diefs eine sogar gri^fsere Variation, welche die Gründe
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48S
iftr die eine Ansicht ond gegen die andere noch bttnfi«
ger machen«
1984) Weuu sonach eiu Contact Physiker sagte,
es Seyen nur die stärksten Sflnren, fvelche die Metalle
uegatrr machten, und dämm 9ej diefs der Fall bei Sal-
petersäure und Schwefelsäure (1977. 1978), nicht aber
bei Salzsäure und Kalt (1980. 1981), so ist das folgende
Resultat die Antwort darauf. Eisen In oeräSkmier Sal-
petersäure ^ bestehend aus einem Yoiuin starker Säure
und zwanzig Wasser, ist posiiiQ gegen Eisen in starker
SSure oder In einer Mischung von einem Volnm starker
Saure mit einem, oder mit drei und selbst mit füui Vo-
luiaen Wasser. Auch Silber ist in der schwächsten die-
ser SSuren posItiT gegen Silber in einer der vier con-
centrirten.
1985) Oder wenn man, die Hinstellung dieser Ro*
sttitate abändernd, sagte, die Verdtknnong der Säore an
dem eincu C-onlacl strebe immer dahin, diesem eine ge-
wisse, i^erhälUdßmäfsige elektromotorische Kraft zu ge-
ben, nnd daher komme diese Kraft in Thfttigkeity sobald
man an der einen Seite mehr als au der anderen ver
dünne: wie geschähe es denn, daCs der Effect der Vcr-
dflnnung bei Sahsiore und KalilOaung der nmgdLehrte
von dem ist, der bei Salpetersäure und lusca oder Sil-
ber eintritt (1977. 1984). Oder wenn man, um diese
Sehmerigkmi zu vermeiden, annähme, dafs )eder Elek-
trolyt für sich betrachtet werden müsse, die Salpeter-
säure für sich und die Sül/siiuie für sieb, damit jede, in
der Richtung der durch die Verdfinnnng bewirkten Vcr-
ändcrung, verschieden sey: >vie lassen sich denn die fol*
gendcn Uespltate mit einer einzelnen Säure erklären?
1986) Ich bereitete mir ▼ter Salpetersäuren, A eine
sehr starke, B aus einem Volum von A und einem Vo-
lum Wasser, C aus einem Volum von A und diei Vo- ^
lomen Wasser, H aus einem Volum von A und zwan*
lig Volumen Wa&ser. Mit diebcu .Säuren und einem Me- ,
« a
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taiie experimentirend, faud icb, daÜs Kupfer lo C poei*
tiv gegeo Kopfer in A odwD war. Es war nichl der
ersie Zasatz des Wassers m der starken Säure, welche
diese goiiderbare Erscheiouog hervorbrachte, denu K.u<
pfer iD der ^-Säore war positiv gegen Kupfer in der
starken ^-SSure, allein negativ gegen die schwacbe JD-
bäiirc. Die Negativität dieses Metalls in (li;r slJirkereu
Salpetersäure häugt also nicht von deren Concentralious-
g^ad ab.
1987) Blei bietet dicsclbcu schöüca ErscheinuD^eii
dar. In der C- Säure ist es positiv gegeu Blei iu der
oder der Säure; in der Säure ist es positiv
gegen Blei in der stärksten und negativ gegen Blei in
der schwächsten Säure.
1988) Ich nahm auch drei Schwefelsäuren , £ star-
kes Vitriolöl, F aus einem Volum von E und zwei Vo-
luiueii Wasser, G aus einem Volum von £ und zwao^
zig Volumen Wasser.
Blei in F war gut negatw gegen Blei in E oder
G. Auch Kupfer in jF war negativ gegeo Kupfer in E
oder G \ allein in geringerem Grade. So haben wir also
zwei Fälle» in denen ein Metall in Säuren von gewisser
Stärke negatw ist gegeu dasselbe Metall in derselbeu,
' aber schwächeren oder stärkeren Säure. Zuletzt ge*
brauchte ich Platindrähte in allen diesen Fällen^ um die
aus der Verbindung der Säure mit dem Wasser entsprin-
gende Störung zu vermeiden (1973); aliein die Ilesul«
täte waren dann sogleich Null, zeigend» dafs die Erschei-
nungen nicht so erklärt werden konnten.
1989) Um die Verwicklung noch verwickelter für
die Contacttheorie zu machen» haben wir fernere Bei-
spiele» wo bei derselben Säure im concentrirten und ver-
dfinnten Zuslaud eiuige Mctalie po itiv sind ia der star-
ken Säure, und audej e ia der schwacheu. So war Zinn
in der stärksten Schwefelsäure E ( 1988) positiv gegen
Zinn in der mäfsigen JP- und schwachen Säure; und
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487
Ziuli in clor niäüeigeii Säore F war poaiUv gegea Zum
» Eisen dagegen war iQ der starken Sttare E ne*
^ativ gegen Eisen in den schwächeren Säurca 2^ und Gr
und in der mittleren Säure war es negativ , gegen das-
selbe Metali IQ 6.
1990) Um dentlioher «nxtiseh^, was die Contact-
theorie hier zu tbun habe, will ich den Fall durih eine
Figur erläutern. Es sey Fig. 13 eine Kette von MetaU
und SdiwefekSinre. ! bt A ein Bogen Ton Kupfer oder
Eisen und BC starkes Vitriolöl, so wird keio Strom
statibaben, aach wenn MC scbwacbe Säure ist, wird
diefe der Fall sfeyn; wenn aber bei B starke und bei C
schwache Saure, wird ein SUom durch ACB krciseu.
ist das Metall A Silber, so ist es eben so indifferent
gegen starke und gegen schwaehe Säure als Eisen, in Be-
zug auf Erzeugung eines Stroms; allein überdiefs ist es
indifferent mit starker Säure bei B und schwacher bei
C Wenn nun die Verdfinünng des Elektrolyten an ei-
ner Stelle, Bt C, die elektromotorische Contaetkraft
daselbst, bei Anwesenheit von Eisen oder Kupfer, so er-
kokt bat, dafs der durch Yersuch gefundene Strom er-
leogt wird, so mttlsle man doch (übereinstimmend mit
dner vernünftigen Beschränkung der Voraussetzungen
bei der Contaottheone) erwarten, dafs Silber dieselbe
Wirkung gebe; allein es war keine Torhanden« Besteht
das Metall A aus JUlei oder Zinn, so wird die Schwie-
rigkeit noch gröfser; denn wiewohl bei starker oder«cbwa-
eher Säure ffir sich kein Strom vorhanden ist, so ent»
^^tcLt doch einer auf Verdünnung bei C; allein nun mufs
man voraussetzen, dafs Verdünnung die Contaetkraft ni^
McrsUirke» sondern aclmächef denn der. Strom bat im*
gekehrte Richtung.
1991 ) Diese successiven Veränderungen können auch
ikiit dner von der Ordnung der MetaUe abhängigen
alfanäfagen Progresaon in dem Effect der Yerdfinnung zu-
geschrieben werden. Denn gesetzt, Verdünnung wäre
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4äb
Mr die eltktronotorisdie Kraft des Contacts «inor SiM
mit einem Met.ill günstiger m dem Maafse^ als die Me-
UUe iu einer gcwis^eu Orduuiig, B. der ihrer Wirk^
samkeit m der Volbi'sdMn Stttde, siasdeii» so würde mar
eine solche Auuahuic die stufenweise Abnahme des Effects
vom Lifiea zuw Kupfer, und von Kupfer zum Silber, zu
erklftren scbeiaeii; allein man würde nieht erwarten^ daii
die umgekehrten oder die an der andern Seite von Null
liegenden Effecte erscheinen, wenn man zu solchen Me-
taUen, wie Blei und Zinn (1979. 198») «irilckesht, viet
mehr diese beim Platin und Gold vermuthen, die indefs
keine Rcsukale der Art geben (1976. 1988). Um die
Verwicklong nodi mebr m erhöben, scbeiat es,« Back
dem, was zuvor angegeben wurde, dafs bei einem Weeb*
sei der Säuren die Ordnung wieder veiändert werden
mfilato (1981), ja, dab bei deiaelben SAure» bei Uofass
Verfinderun^ des Yeriidüiisses der VerdlfnnQDg, eine sei»
che Veränderung in der Ordnung vorgenommen werden
Mfibte (1986. 1968 X
1993) So erhdllt deninacb, wie zuvor bemerkt (1982),
dafs die Theorie der elektromotorischen Coatactkraft,
wenn sie auf die Thatsachen angewandt werden soll, sisk
nach feder Aenderung der cbemiseben Aelion biegen und
schmiegen mufs; und überdiefs zeigen sich, bei jegiichi
Varielftt von cheonsoher Action, activer oder inadiver»
in keinem Fall Erscheinungen, die von acCiver Aoellbaag
chemischer Kraft unabhängig wären.
1993) Da Verdünnung und ConoentratiOB aal die
Bedehnng verschiedener Thelle desselben Metalls zn ei-
ner Säure so mächtig einwirkt, indem sie den einen Tbeil
entweder positiv oder negativ gegen den andern macbl»
so hielt ich es filr wahrscheinlich, dafs eine Uofse Aen«
deruug in der Cünccnlratiou des Elektrolyten die Ord-
nung» weiche die Metalle in äünren oder anderen
songen von gleiduDftfsiger Coneeniralion befolgen, ver-
äudein könnte. Ich schritt daher zu Versuchen über die-
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480
scn Gegenstand, iuciem ich zwei Metalle, Zinn und Bim,
Aircb dat GaimmnoeCcr wnlMiiiite elekiro*
lytisdie Ldsung in die Röhre No. 1 that, stark in den
einen, und schwach in den ander ti öcbeukel, die Drähte
f^Mcbfteitig mtMidlte» Zinn ja die atarke, Biel in cbe
•chfradbe IjItaODf , und, nach Beobacbfnng des Effecte,
die Drahte wieder s<1iiberte, die Flüssigkeit wieder vor*
ffiohtele nnd die Utfthle wieder eiotandite» des Zinn in
der echwaeheBt das Blei in der ttarken LOsanf. Schon
De la i^ive bat angegeben dafs bei Anwendung
Harker and aehwaeber Scbwefeisttnre ümkdbrwngen vor- «
kaaHnen. Idi konnte dieselben nicbl erhalten, wenn da-
für gesargt war, die Wirkung der einhüUeoden Flüssig-
keit m TeniieideQ (1918). im Allgemeinen ist }edoeb
«Re Angabe rioblig, wenn man eie auf eine andere SSnra
äuwendet, und ich glaube der Beweis ist in Bezug auf
die groüse Frage vom Contact oder ebemiseher Actioii ,
■sbr wichtig.
1994) 2wei Metalle in starker und schwacher Ka-
Ulosung^ ~ Zink war positiv gegen Zinn, Kadmiom odtf
Biel, ea. mochte in der starken oder acbwacben Ldenng
seyo. Zinn war positiv gegen Kadmium, sowohl in schwa-
cher ala stariier L«iteung. Kadmium war positiv gegen
Blei, in beiden FflUeo, am meisten jedoA in starkem
Alkali. So brachte also 2war die Concentration der Lö-
sung Unterschiede im Grade ai>er lieine Umkebruag in
ibr Ordnung der Metalle hervor.
1995) Zwei Metalle in schwacher und starker Schtpe-
jeisäure, — Kadmium war positiv gegen Eisen und Zinn
in beiden FttUen« Zinn war aoch poritiv gegen Eisen»
Kupfer und Silber; und Eisen war positiv gegen Kupfer
uad Silber, auf weicher Seile die Metalle auch sejn
mochten. So konnte keine der geprfiften Metalle dahin
gebracht vverdcu, ciuc andere Stelle einzunehmen, als es
in der Store von gleichmäisiger Stärke besaijB* Jedoch
l)AmL de ekim. WS, XXXVU p. 240.
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490
^ndcti sich grofse Uutersdiiede in dem Grade; sa war
Eisen in starker Sltwe nur weai$ positiT gegen« SUUr
in 'schwaeber Sinrei allein in sdiwacber SlUure war Ei*
»eu sehr positiv gegen Silber in starker Säure. Gewübu-
Ksb 'war das sogenannte positive Metall am poailivstea
kt' ddr scbwMben SSore; dodi war diefa nicbt der FaB
mit Biel, Zttiii und Zink.
Z0im Meiaile m sdmtuhgr Mod simther Sd-
ptl€riäwre. Hier brachte die Coooentratiott der SSnn
eine so grofse Teränderiiog hervor, daCs iiiclii biofs Uo-
tcvBchiede im Grade, sondern auch die anffallendsten Usr
kAraogen in der Ordnung der Metalle eintreten. Wen
B* Eisen und Silber sich in der Röhre No. 2 befati-
den, so war das Metall in der schwadien S^ore, was
ittr eins es aoch seyn niocl)te, innier positiv gegen das
in der starken. Man braucht nur das eine zu Ih ben und
daa andere zn senken« um legliches nach Belieben po-
ntiv zu machen (1975). Kopfer in der schwachen Säöre
wnr positiv gegen Silber, Eisen, Blei oder Zinn in star-
ker Store*. Eisen in schwacher Säure war positiv gegsii
Silbert Kupfer, Blei, Zink oder Zinn in starker Stae
Blei in schwacher Saure war positiv gegen Kupfer, Sil-
ber, Zinn, bLadmium, Zink und Eisen.in starker Säure.
Silber in scbwadier SSore war positiv gegen Eisen, Blsi^
Kupfer uud, obwohl schwach, selbst gej^cn Zinn in star-
ker Säure. Ziun in schwacher Säure war positiv gegsa
Knpfer, Bid, Eisen, Zink nnd Silber, und - entweder nen-
tral oder wenig positiv gegen Kadmium in starker Säure.
Kadmiotti in schwacher Saure isf, wie sich erwarten liets,
sehr positiv gegen Silber, Kupfer, Blei, Eisen, Zinn und,
obwohl mäfsig, gegen Zink in starker Säure. In der star-
ken Srunc ist (las Kadiuiuui schwach positiv gegeu Sil*
ber, Kupfer und Eisen in scbwacher Siure. Zink m
schwacher Säure ist sehr positiv gegen Silber, Kupfer,
Blei, Eisen Zinn und Kaduiium in starker Säuret in sta^
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491
ker Säure ist es etwas positiv gegen Silber uud Kupfer
in sdiwacber Stture.
1997) So erfolgeii denmach in Ketten mit ümm
Säure, blofs vermöge der Verdünnung derselbeu, wun-
dervolle Umkebruugcn in der Reihe der Metalle, so dafa
von den ffinf Metallen: Silber, Kupfer, Eisen, Blei und
Zinn, €iu jedes positiv oder negativ gegen die andern
gemacht werden kaua, ausgenommen Silber positiv ge»
gen Kupfer. Die Ordnung dieser fünf Metalle kann den*
imdi in derselben SSnre blofs durch die YerdüuouDg auf
huudertfälti«!;e Weise, verändert werden.
1998) Gleiches gilt Von den beiden Gruppen an*
vier IMetallen: Zink, San, Kadminn, Blei, und Zink,
Zinu, Eisen uud Blei. Jedes Metall kann, durch Ver-
dünnung der Säure, positiv oder negativ gegen die drei
flodem derselben Gruppe gemaeht werden«
1999) Allein die Beispide von VerSnderungen las-
sen sich rücksicbllich der vviderstreitcudcn Theorien noch
mehr verstärken als bisher; denn mau kann dieselben
Metalle in derseHen Säure von dmdbm Stärke an bet'
dm Seiten in ihrer Ordnung versetzen» so wie die ehe*
mische Action der Säure auf jedes besondere Metall durch
Verdünnung in grdfserem oder geringerem Grade abge^
ändert wird.
2000) Eine Volta'sche Cüod)iDatiün von Eisen und
Silber wurde, mit beiden Metallen zugleich, in dieselbe
starke Salpetersäure getaucht Im ersten Augenblick war
das Eisen positiv, im Moment hernach wurde das Silber
positiv und blieb es. Eine ähnliche Combiuation von
Eisen und Silber wurde in schwache Salpetersäure ges-
taucht; das Eisen war sogleich positiv und blieb es. Mit
Eisen und Kupfer wurden dieselben Resultate erhalten.
2001) Dieis sind also Fälle Uutieh eintretender Um-
L^ y j^uu Ly Google
492
kefaniagen dieser Art (1999); alleia da das Eisen korz
Aadi seiDer EmtaochuDg in die starke Salpetersftiire' ei*
nen Zustand erlangt, welchen es wahrscheinlich in der
shwaeheii Säure glicht anuimiui (1843. 1951. 2033), und
mm aageo koui, die WiriLong auf das Eiseo in semett
gewöhnlichm Zustand ^ehe dahin, es, sowohl in starker
als schwacher Säure, positiv ßegeu Silber und KiipC^ zu
nachetty so wollen wir nichl aaf diese XlMtaache pocheD,
acmdem ans nach andern Metallen amsehen.
2002) Bei Combiiiatiuu von Silber und JSickel in
acbwadier Salpeterstare war das Nickel positrr; in star-
ker war das Nickel im ersten Moment aack noch pori-
trr; allein zuletzt ward das Silber positiv. Das Nickel
TCflor aeiae Ueberlegeiiheil durch den Einflafs der ein*
fcOBenden Seklefat (1918). Wegen dieses Umstände^
der leicht übersehen werden kann, erfüllt dieser Fall
nidit die (1999) aufgestellte Bedingung.
2003) Kupfer nnd Nickel^ in starke Salpetersflore
getaucht, ergaben im ersten Moment das Kupfer p08ittl^
das NUÄel »ebwaek, dock detttiich positiv gegen Kupfer»
Bei Zink und Kadmium in starker Salpetersäure war
das KadHMmn stark positir gegen Zink; in irerdüontsr
SalpetsrsSore war dagegen das Zink sekr positiv gegen
Kadmium. Diese Fälle halte ich Bir sehr schon und
nntadelhaft (1999)*
9004) So liefert die Salpetersäure, wenn sie als eXA-
trolyf is^r Ldter in Volta*seben Ketten angewandt wiri
eine höchst wundervolle Mannigfaltigkeit von Erschei-
nungen» und ihre Verschiedenheit, in den Verdünnung^
Efscbeioungeu, von Sekwefekäure (190S) oder Kali (19MX
verbunden mit vielen früheren Tbatsachen und Argumeo-
len, strebt zu aeigen^ daCs die elektromotorische Kraft
in einer Kette nicht hervorgeht aus einer allgemdoss
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I
m
»
UMw&f weiche den Körpern melir klatmweb^ denn als
IndMAien engehMe, imd die fflr die Confaelkraft «n<
geoomuiene Einfachheit besüisc, soüdcrn aus einer, weU
die alle die bekamien Vencbiedeoartigkeilen der cheni«
adien Kraft besilvt
2005) Die Thatsachc, dafs von vier oder fünf Me-
tallen ein )edei».&eibst äiiber und Zmif die doch so
veiacfaiaden sind, pttBitur oder negatir gegen die übrigen
gemacht ^verdcn kann (1997. 1998) scheint mir die Wahr-
schein lidil^eit auszuschliefsen, dafs der Contact dieser Me^
lalle irgend einen Aniheil daran habe, nnd wenn dem
so isty so kann er auch in keiner andern Combination
wirksani sejn, und was in dieser Beziehung aus frühe-»
ren Venuchen gefolgert worden (1829. 1883) wird dorch
die gegenwartigen bestMgt«
2006) Oder wenn mau die Sccne verändert und sagt,
et aey der Qmtaci der Sfiuren <Mler Lltouo^en, die^ dorch
Terdfinnnng^ an der einen Seiten diesennannigfahigen Yer-
änderun^en hervorbringen (1S74. 19S2. 1991. 2014): wie
äußerst unwahrscheinlich uiüiste dann ein 8oictier Coo^
tact für die xalreiche Klasse von starren Lettern seyn
(1869. 1867); und, um der Voraussetzung einen Schein
von Stütze zu geben, wo ist ciu Fail, dafs solcher Con^
tact (gesondert von chemischer Kraft) solche Stitae her-
vorbringe ?
' 2007) Dafs durch die blofsc Verdünnung an der ei-
nen Seite keine Aenderangder Conlaetkrafi erfolge (2006)^
teigt sich auch, wenn man eine solche Verflndemng macht;
allein Metalle anwendet, die in. dem angewandten Elek-
Irolyten unwirksam sind. Wenn B. Salpetersäure oder
SchweCelsSore an der einen Seite verdUnnt, nnd die starke
oder fichwarhe Seile durch Platin oder Gold (1976) ver-
knüpft werden, so ist kein Strom merklicbi^ oder ein so
schwacher, dafs er« nicht zu beachten ist.
2008) Einen noch strengeren Beweis liefert folgen-
deh Uesuitat. Ich füllte die Kohre Fig. 11 (1972) von
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m
A\ik^ m mVi itarker LdsoDg tm gelben Sckwef elkaHnB
(1812) und von m bis B mit eine« Gemisch tob ei-
sem Volum der sLarkea Lösung und sechs Volutnen Was-
■er. Die Gaden worden denn mit Pktin oder EiteD in
verschiedener Weise verknOpft; and wenn man sie ge-
gen den £Uect der ersten Eintanchiing schüt2:te, auch die
ente liune Ncg^tiviltt de» Eieene (2049) anfimt Ach
liefe, waroi die Effeete folgende. Als Platin ^eh In Ä
und J5 befand, war das in A oder der starken Lösiug
adir a dhif a c li poiitiT, mne bleibende Ablenkung von 2**
hervorbringend. Mit Eisen in A und B wurde dassdbe
Bonität erhalten.. Platin in A und Eisen in B machte
das Platin positiv gegen das Eiseoi etwa 2^. Mieht ako
bloii der Clontact «wisdien Eisen nnd Platin bedent^e
nichts, sondern auch der Contact der btarken und schwa-
chen Lösung dieees Elektrolyten mit Eisen oder Piaiio
war unwirksam einen Strom cu erregen'. Der Strom wtf
constant, aber sehr* schwach, und cnlsprach oficDbar der
gegenseitigen Lage der staiken und schwachen Lösuog;
wabrscheinlicb rübrt er von deren aUmSligen Yenni*
schung her.
2009) Die Resultate bei der Verdünnung eines Elek-
trolyten, der fUng ist« auf die mit ihm zur Bildung einer
Volta'schen Kette an^ew.HuUen Metalle zu wirken, kön-
nen in einigen Fällen davon abhängen , dafs die Säure
ein besserer Elektrolyt wird. Es scheint und läCrt üdi
nach der cliemischeii Theorie erwarten, dafs jeglicher Um-
stand» der die flüssigkeit zum kräftigeren Gheisiscbai
Agens nnd besseren Elektrolyten maÄt (was letztens
eine reiu clieraisclie und keine Contact -Relation ist),
die Entstehung eines bestimmten Stroms begünstigt. Was
auch die Ursache der VerdOnnungiwirkong sey» so «si-
gen doch die Resultate, wie werthvoli die Volla'sclie Keft<
als Erforscherin der Natur der chemischen Verwandtscliait
ist (1959).
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- I. ♦
r
VI« Vcnclliedenheitefl in der Reihenfolge der nvetaHischea
Sienientc der Volta'sck&n K€tt«ii. ^
•
2010) Eine aDciere KUüm MEperfnMfiteller BenAm
in Uetretf <ler groCscu Frage über den Ursprung der Kraft
iD der Yollaacheo Batterie liefert die BetrachliiDg der
verschiedenen ReiheDfoige, in welcher die Metalle «b
Ekktromotore erscheinen, ^enu sie mit Tcrschicdmen
enregendeo Elektrolyten verknüpft werden. Die Metalle
werden gewöhnlich in eine gewisse Reihe gestellt, und
man pÜegt %\x sagen, dais in solcher lleilie ein jedes Ale-
tali gegen alle darüberstehenden negativ und gegen alle
darunter befindlichen positiv sejr, wie wenn (und in der
That mau ist davon überzeugt) sie eine gewisse directe
Kraft mit einander befitzen« Allein i, J. 1812 hat JDavy '
Umkehrungen dieser Reihe beim Eisen und Kupfer nach-
gewiesen (943) "), und i. J. 1828 zeigte De la Rive
viele Umkehrungen in verschiedenen Fullen (1877)
namentlich einen starken Gegensatz in der Reihenfolf^e
gewisser Metalle in starker und verdünnter Salpeier-
säure ^ucb bestätigte er Marianini 's Resultat aufs
Deutlichste, indem er sagt, jede Reihenfolge gelte nur
(ür die zu den Versuchen ange^vattdle Flüssigkeit *).
2011) Ich habe diesen Gegenstand bei mehren Lö-
sungen verfolgt, mit Beachtung der zuvor angeführten
Vorsichtsmafsregeln (1917 etc.), "nd finde, dafs keine
einfache Reihenfolge der bezeicbneteu Art haltbar ist.
So ist) in starker SalpetersSure, Nickel negativ gegen
Antimon und Wismuth, in verdünnter Salpetersäure aber
positiv gegen beide. In starker Salzsäure ist es positiv
gegen Antimon und negativ gegen Wismnth; in verdünn«
1) Biemenis of ehtmUal phylosophy , p. 149. '
2) AanaU» de chimie» 1828, XXXFU. p. 292.
3) Ibid. p. 235.
4) Mbid. p. m
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4M
tor Schwefekünfo poeitiT gegen Antimon und Wimnth;
im KalSdsung negaihr gegen WwnKith and Antimon; in
farbloser und io gelber Schwefelkalimnidsuug sehr oeg^
tfer 8<vni WiiMith uid Antimon.
9U8) Znr ferneren Erlioterang dieses Gegenstan-
des gebe ich hier die Reihenfolge von zehn Metallen in
sieben Ltenngen.
▼Mfianle St%e*
petenSdIre.
ytMatU
ScbwefehSore
SaUsäure,
otivae
SalpctenSnie.
1) Saber
2) Kupfer
3) Antimon
4) Wismuth
5) Nickel
6) Eisen
7) Zinn
8) Blei
9) Kadmium
10) Ziok
1) Silber
2) Kupfer
3) Antimon
4) Wismuth
5) Nickel
6) Eisen
8) Blei
7) Zinn .
9) Kadnioni
10) Zink
3) Antimon
1) Silber
5) Nickel
4) Wismuth
2) Kupfer
6) Eisen
8) Blei
7) Zinn
9) Kadminm
10) Zink
5) Nickel
1) Silber
3) Antimon
2) Kupfer
4) Wismuth
6) Eisen
7) Zinn
8) Blei
10) Ziok
9) Kadmium
AdsblilStiiiig.
Farblose
Scliwcfrlka
Gelbe
Ii um - LösTin».
1) Silber
6) Eisen
6) Eisen
5) Nickel
5) Nickel
5) Nickel
2) Kupfer
4) Wismoth
4) Wismotb
«> Eisen
8) Blei
3) Antimon
4) Vnsmolh
1) Silber
8) Blei
8) Blei
3) Antimon
1) Silber
3) Antimon
7) Zinn
7) Zinn .
9) Kadmium
2) Kupfer
9) Kadmium
7) Zinn
10) Zink
2) Kupfer
10) Zink
9) Kadminm
10) Zink
3013 Die Terdllnnte SalpetersSnre bestand ans ei-
nem Volum starker Säure und sieben Volumen Wasser;
die verdünnte SchweCelänre ans einem Volmn starker
. SSnre nnd einem Yolum Wassel*. Die starke Salpefefr
säure war rein und vom spec. Gewicht 1448* Starke und
sebwa-
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497
schwadie Kalilömag gaben Aeselbe Ordnung. Das gelbe
Sdiwefelkaliam bestand aus einem Volum stark or Lösung
(1812) und fünf Yolomen Wasser. Die Metalle sind
nach der Ordnung nmnerirti welche sie in der Terdflmi*
ten Salpetersfinre bitfolgen, um durch den Verglcidi die-
ser Zahlen in den andern Kolumnen zu zeigen, wie stark
sie Ton dieser ^meini^ieh angenommenen Ordnung ab*
weichen. Eisen ist mit eingeschlossen, aber nur in sci-
Dcm gewöhnlichen Zustand. Die für dasselbe in Salpo«
tenfture angegebene Stelle ist die, weiche es bei erster
Eintauchuug besitzt, nicht die, welche es späterhin er-
hngt.
2014) Die' Versetzungen scheinen höchst anfseror-
dentlich, so anfserordentlich, wie die durch Verdünnunc^
erfolgenden (2005). Sie zeigen, dafs für flüssige Leiter,
oder selbst für Säuren, Alkalien n. s. w., ab beson-
dere Klassen solcher Leiter, abgesehen Ton deren rein
chemischen Beziehungen, keine allgemeine üegel igene-
ral ndmg infimnce) vorhanden ist« Wie kann aber die
Contacttheorle diese Besolfate erklären? Um solchen
Tkatsachcn zu begegnen {ineei) mufs sie sich in der un-
gewöhnliclisten Weise schmiegen, allen Windungen diar
Schnür von Tbatsacbett folgen ( 1874. 1956. 1992. 2006.
2063), und dennoch kann sie niemals einen Fall zeigen^
wo dnrcb Gontact allein, d. b* ohne chemisdie Aetion,
ein Strom erzeugt wird.
2015) Wie einfach repräsenlirt andererseits die che-
mische Theorie von. der, Erregpog des Stroms die Thal-
Sachen; so weit wir sie bis jetzt verfolgen können geben
sie Hand in Hand. Ol^ne cbemi6.che Actiuu ist kein Strom;
während der Einflufs der strengsten Fälle von Coniaci^
wie von Silber und Zinn mit einander (1997), nichts
bedeutet in dem Resultat. Zur ferneren Bestätigung steigt
nichts sondern sinkt die durch den Gontact der Körper
enengte erregende Kraft, so wie die chemisehen Actio-
neu abnehmen udoi sich erschoplen. . Das erfolgende
VoggenMt» AnmL Bd. LUI. - 32
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Rienltal ist ia der WirkoBg d«r aneoglai cteküUndtt
FlfiB&igkeit deutlich sichtbar (1918. 1953. 1966.).
2016) Sonach sollte, wie schon De la Iii ve ge-
sagt, jede Rcihefolge der Metalie^ mir ttr die angewanAe
erregende Flüssigkeit construirt werden. Ferner sollte
eia Nullpunkt in der Reihe ang^ebeii werden; denn da
die eiektranotoriche Kraft sowobl an der Anode als an
der Kathode (2040. 2052), als an beiden liegen kann,
so müfste diefenige Substanz (wenn es eine giebt) wel
che darehans ohne erregende Kraft ist, den NoUpaakt
bilden. Folgende Reihe von einigen Metallen und an
deren Sobstanzen, in Bezug anf Salzsäure , kann als Er-
iiotenuig dienen : ,
i BMhrperorrd
\ Manganhyperoxjd
\ Eisenoxyd
GRAPHIT
Rhodium
Platin
Gold
Antimon
Silber
Kupfer
Zink.
Hierin ist Graphit die neutrale Substanz. Die mit
adirägen Lettern angef&hrten Sobstenzen sind fhfitig an
der Kathode, die mit stehenden Lettern sind es an der
Anode. Die oberen sind daher negatir gegen die uite-
ren. üm solche Reihen so ' ToUständig ca machen sb
im Kurzen erforderlich seyn wird, miiisteu Zahlen, wcK
che vom Nullpunkt abgerechnet, die relative errq;eDde
Kraft aosdrOckten, den Substanzen hinzugefügt werden.
(Schlaf» im aXclisUD Heft)
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499
VI. Thermochemische Unter suchungen;
wn H. Hefs.
(Mttgedieüt vom Hwu Verf. aus dem Buliei. tcimtij. de VoQod. de
St. Peiersif,)
(PorttttsMf TOD Bd« LH S. 114.)
78) xxufser der so eben erörterten Fra^e über die
CoDsütution des sauren schwefekaurea Kalis giebt es
eine änderet die, glaube ich, hier am Platz ist. Es fragt
sich Dämlich, ob die Sauerstoffsäuren, welche sich im Hj-
dnitzastande befinden, als WasserstofFsanren befracbtdt
werden mfissen. Zufolge dieser Theorie, die man Da vj
verdankt, und die Dulong zuerst auf die Constitution
einer organischen Sllure aosgedebnt hat, wird die Schwe-
•••« ••••
felsäure IIS zu H^+S und das schwefelsaure K^li K4-S
ZQ K+S. Es würde nnnfitx seyn, mich Ober diese beU
den AltematiTen auszulassen; in allen guten Lehrbüchern
der Chemie schenkt man ihnen ganz die Beachtung, die
sie vNdieaeii, Alle Chemiker ersten Ranges kvmnen^
nsdidem sie alle Gründe dafür und dawider erschöpft
haben, darin überein, die Frage als nicht entschieden m
betracbteo, aber alle sind zugleich darüber eins, dafs die
Formel K+iS die meisten Analogien für sich habe*
Sehen, wir also, ob nidit das StudlMm der interp»-
siHm des Wärmestoffs uns cwr Lösung des so oft und
so vergeblich versuchten Problems führen könne.
IS). Aus dem in den früberen Paragraphen Gesi^
tcQ lemeblet/ein, dafs es eine, wesentliche Bedingung
ist, die Wärmemenge zu kennen, die von jedem, als Be- '
standtheil irgend. Wirr Yerbindnpg «ch einordnenden wäg«
baren Atom verdrängt wird. Da die Schwierigkeiten des
Versuchs nicht gleich sind für ^lle Verbindungen, so muls
nan diej^ig^n anawählco» ypekjie am handlichsten sind. i
32 •
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Es scbeiot gleichgüllig für die Wissenschaft lu seyn, oh
die Frage für das schwefelsaure Wasser <kler für das
adiwefekaore Kali enlscbiedeD werden köDDe. Allan da
das ßcbwefclsaure Wasser uns mehr bekannte thenni-
sAe Elemente liefert, so werde ich diesem den Vorzug
gdben. Die beiden Alternativen sind also» su wisBeo»
ob diefs Sulfat als H+S oder als li+5 zusammenge-
setzt ist. Nehmen wir zuvörderst an, die Summe der
entwidcelten WSrmemengen sey gleich in beiden FSllen.
Dann kommt die Frage darauf zurück, ihre Vertheilung
zn kennen, and was die Summe betrifft» so wird sie of-
fenbar tnsammeugesetzt seyn: 1) ans der Wärme, die
dorcb Oxydation des Wasserstoffs zur Bildung des Was-
sers entwickelt wird» 2) aus der Wärme, ^ie durch Ver-
bindung der Schwefelsäure mit Wasser verdHingt wird,
3) aus der Wärme, die durcli Oxydation des Schvvefeis oder
durch Bildung der Schwefelsäure entbunden wird.
80) Was die durch die Wasserbildung entwiciLelfe
Wal ine betrifft, so kann sie als beinahe bekauut ange-
sehen werden. Dulong hat gefunden, dafs ein Liter
Sauerstoff, bei 0* C and 0",76 Druck, 0213 Wärme-
Einheiten (d. h. die zur Erwärmung von 62,13 Gnn.
Wasser um 1" C nölhige Wärme) liefert. Ich landite
dhselbe Gasmenge, im Mittel aus fünf Yersodien, OSSSß.
Bezieht man diese Wärmemenge auf 1 Grm. Sauersloff,
das wir als Ausdruck für ein Atom nehmen woUeo, so
bat mm 4887 ond 4366. Nehm^ wir 43M*
81) Wir haben früher o;esehen, dafs die wasserfreie
Schwefelsäure, für die Einheit ihrer Menge, bei Verbin* '
dang mit dem ersten Atom Wasser» 810 'Wämo ent-
wickelt. Allein das Aeciuivalent der Schwefelsäure i.'^l
5,01 y wenn das des Sauerstoffs =1. Bezieben wir also
die angezeigte Wärmemenge auf 1 Gftm. fisoerBtofF, so
haben wir 1550. • • ' ' '
Die durch Oxjrdaüon des Schwefels entwickelte Wär-
memenge ist schwer zu bestimmen» leb glaubte anfaugs
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501
ohoe Schwierigkeit dazu gelangten zu küuueo. DuloDg
bfid, im Mittel am drei VeraucheOy daüi ein Gramm
Sdbfrtfbl bei Unmandfamg In wissmM« Schwefebaiire,
26ül Wärme lifefere * ). Man brauchte also nur diese
2aU zu wdoppelDy um die Wärme von dar BiMueg
mm AeqohraU&ts Schwefel n eifcalten. Allein dietee r
Wörde die Samme der Warme von drei Aequivalcoiea
SauerstoU aejrn.
Um «I erfriifiny welcher Tkeil dieser Smmne Ton
jedem der Sauerstoff- Aequivalente herrfibre, glaubte ieb
mnächsty die bei lülduag der Schwefelsäure entstebeude
Wärmt beetimmtn »i mfiiMn. Als ich indefs die Vtf-
i rcimung des Schwefels in einem Calorrmeler *) mittelst
emes Luftslroms vornehmen wolitey, gelangte ich nicht
mm ZieL Ich fügte also der Luft so viel Saneretaff zu;
dafs die Verbrennung unterhaUen, doch aber keine Schwe-
felsäure gebildet wurde» la drei Versuchen erhielt ich
flir 1 Gim fichwefeL
1) 271 1,3 r 271»,B
2) 2532 Dttloug J 2452 ,
3> 2487 ( M».
Man sieht, dafs die Zahlen beider Reihen zwischen den-
selben Gränzeo schwanken. Ich glaubte anfangs, es hätte
»dl Schwefekänre gebildet* Ich machte also den zwei-
teo Versuch, indem ich die Producte dci Verbrennung
uiit dem Ueberschufs der Luft durch eine Reihe van zehn,
Mb mit Wasser gefüllter Gondensatoren streichen , lieb..
Es ist klar, dafs alle, oder wenigstens die meiste Schwe-
felsäure, die sich durch die Verbrennung gebildet haben
uKichte, in dem Wasser des ersten Condmisnton befin»
dsD mofete. Allein dieses enthielt nicht mehr Scbwefd-
<toe als das Wasser des letzten Condeasators, d, b.
1) Cornpt, rcnd. T. VU 876. ( AonaL Bd. XXXXV S. 406.)
2) Von äbnUcker Einrichtong wie der von Dulong« dessen Princip
ftbtf^ieDi, so viil ick weife, socMt tgh J. Watt ang^eben »t. $.
Crell*« Aimdcn, 1786, Bd. I S. 13a
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es enthielt nur eilie Sptn*; denn dlorbärfmn mftmißm
daiio einen Niederschlag, der bk auf eine Spur uotöeli-
eben Sulfats in fitaran idtUefa war. kh wiederholt« also
den Verradi nit reiMBi SanersIplF, erhielt ober dh»eeMbe
Resultat, d» h. diese Verbrennung erzeugte nur schiref-
lige Sämte. Wir Ubta aleo Ar die Eraeogpuig eiv»
AequivaleBto achwofliger Stare 5202.
83) Ich habe mehre Versuche gemacht» um die vom
dritten Snnoistoffaiom der Sidiwefekinre entwickelto Wir-
memenge kennett m lernen, aber ohne Erfolg« leb werde
nur summarisch davon sprechen. Die schweflige Saure
übt auf die Sflpeteraiore eine inataotane Wirknng a«^
die zo([leieh befttg tat, so dafa man alcb genOCUgl aieitfy
sie zu mäfsigen, durch Verdünnung der Salpetersäure bis
vok emsm fewiaaen Grad« kb nmfiile diefa Verfabm»
aufgeben: 1) weil mn hei einer etwas lietrikbfficben
• Menge Salpetersäure zu lange operiren mufs, und dieb
die Angaben des Calorimeters unsicher macbtt indeoi
. n bedeutende Beriebtigungen erforderlich werden; 2) wsil
selbst, wenn man vollkouiuieii übereiöstimmende Zahlen
erhielte, sie doch nur Werth haben würden, wenn man
' die tberaioeiieniia«^ Cooatitotton der SalpetersSnro toU-
kommen kennte, und so weit sind wir noch nicht.
Die schweflige Säure verwandelt das üleihjperoxjrd
(Pb) augenblicklich in schwefelsaures Bleioxyd. Um
daraus die gesuchte Zahl abzuleiten, mufs mau kennen:
die Wärmemenge, welche bei Verlrindong der Scbwe-
felsSore nit dem Bleioxyd frei wird, und die Wärme-
menge, welche das zweite Sauerstuffatom bei der Bil-
dung des braunen Oxyds entwickelt» Die erstere Menge
ist nicht schwierig m erhalten; allein die zweite fehfte
mir. — Ein anderes Mittel zu versuchen war: die Ve^
brennung eines Gemengt von Wasserstoff und achwef*
liger SSnre mit Sauerstoff; allein das Zerplatien efnm
n^ner Gasometer, nüthigte mich, diesen W^ ia ver-
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I - - - •
f
i
hmnv W ikn, mcUeiB emff» AUndeniogeD an .de«
ApparatcQ angebracht vvordeu, wieder aufzunehmeD.
, ^4) Für dea Augenblick wollen wir uns also mit
MMr .VomMsetiiiDg begnOgeiL Offenbar wfirde die Aft*
Dahme .-^bgeschinackt scyn, dals das letzte Atom mebr '
Wärme eiit wickle als das erste und zweite; wabrschein*
lieh iet, dab es «iraiiiger eolirii^t; allein, nehmen wir
all, die drei Atome entwickeln eine gleiche Wärmemenge,
wir für die Samme der eotwickeiten Wärme:
aus der \S mit 20 »5903
Verbin- SO* - O =2601
dung (H' -. O =4350
von )ii . S. =1550 •
13703.
Sehen wir jetzt die Vertheiloag der Wärme in der
Hypothese, dab die Zaaanmensetzniig der Stare durch
die Formel H+S vorgestellt werde. Auch hier nehme
ich an, dais jedes der vier Atome eine gleiche WArme-
menge entwickle und die Somme eonstant bleibee Dann
haben wir: Wärme aus der Verbindung
▼on S mit 20 5202
- SO* - O 2601
- SO« - O 9801
SO* - H 8296
13702.
Wir sehen» daCs selbst in der so wahrscheinlichen
Voranssetaong ein jedes der vier SanerstofFatome gleich-
viel W arme entwickle, diese Formel za einer offenba-
ren Ungereimtheit führt , zn der Annahme nämlich, dafs
> • • •
der Wasserstoff zu S eine Verwandtschaft hätte gröfser
als die^ welche die Elemente dieser b ypotheUeciien Sub*
stanz unter einander verknfipfte, und dab, migaachtet
dieser grofsen Verschiedenheil, der Sauerstoff mit der
• • •
wasserfreien Schwefolsinre (S) veilinnden blidiOy nnd
nicht zum Wasserstoff (H) überginge, obwohl er mit
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SM
fiesem lelztereD 4350 tmd mit S blob MM Vnm^
entwickelt
Um recht die Unmdglicbkeit der Anaabme älma
Hypothese einzusehen, braacht man nur Iiedei(keii
mit welcher Leichtigkeit der Wasserstoff, der schon ver-
banden ist, d. b. der seinen Wärmestoff zum Theil ver«
* loren hat, der Schwefeisllore Sauetstoff eiitzieht» Man
darf z. B. nur Schwcfelwasserstoffgas durch eine mit
Schwefelstturehydrat (fi S) befeuchtete Röhre treiben, um
sogleich eine Ablagerung yon Schwefel zn sehen, deren
LispruDg nicht .zweifelhaft sejn kann, da mau fast zu
gleicher Zeit am andern Ende der Böhre, einen sehr atar-*
ken Gemcb nach schwefliger SSore TerspflrL Hr. A.
Vogel giebt sogar an, dafs diese Wirkung erst aufhöre,
wenn die Säure mit drei Atomen Wasser verdünnt ist
Noch mehr, man erwähnt sogar, dab der SchwefelwaS"
serölofi der schwefligen Säure Sauersloff eutziehe.
*Moch grölser würden die Schwierigkeiten, wenn man
I • # • • _
das Kalium in Gegenwart von S Toraussetzf. Da das
Kalium weit mehr Wärme mit dem Sauerstoff entwickelt
als der Wasserstoff, so müfste man voraussetzen, dab
• • • •
die Verbindung S ncbeu ihui bestehe, währcud wir wis-
Ben, daCs schon KS Sanerstoff an. das Kalium abtritt.
Es bleibt also den Vertheidigern der Theorie, wel-
che die Wasserhalligen Säuren als Wasserstoffsäuren an-
sehen, nur eine Hypothese, die: daia die Summe des
entwickelten Wärmestoffs nicht conatant wäre. Wenn
man ein wenig uaclideiikt, so sieht man bald, dafs diefs
darauf hinausläuft, zu sagen, die Elemente behalten in
diesen Verbindungen einen Theil ihres Wärmeatofii, der,
unserer Annahme nach, einwickelt werden mufs. Allein
da diefs nur von Verbinduugeu angenommen werden kann»
die eine wenig stabile Constitution besitzen, ond, imlcr
1) Handbuch der UieoNiMGliea Qientte, yqb. JU Gmeiia, 1827, BiLt
& 318.
WSrine-EDtwicklatig, leicht zu der andern Ordooog fil^ei;^
feben» so glaube ich» dafs der partheüsohale Yfftho^jj,
fltr dar Theorie voa 4m WMsevrtoflstereM Anstad 9Af
mm werde, diese Theorie auf das schwefelsaure Kali «nr
mweudeo«
MaB rieht ans dem oben GiMufen, . dab jede ans
einem audern Zweige der Wissenschaft geschöpfte Be-
tachUnsg» dte lor Anabne der Fonnd K S ( (ktymdi
fkkn o/ /^oteftwii^ Daniell; SulfAaiaxide, Grahsroi)
lulireu würde, zu eiiieia ungereimten Resultate führt, folg-
lich entweder kn Princip oder ia der AmmtaäKn% «auf
MMhen SchRtaes berakt
85) In der lelzieu Zeit ist eine sehr merkwürdige
Arbeit von Hrn. Üanieil ersehienen In dieser Ary
heit, die ieh für ein Muster wissenschaftiicher Unparthei*
Uchkeit halte, hat Hr. Daniell, mittelst einer constan-
ten Säule, die Wirkung eines Volta'schen Stromes auf
SaUdsoDgea nnteniicht. ^ schaltete ia die Kette Mvei
ZersefziiDg8-> Apparate od, tob denen der eine ein blo-
ises VüUauieter voll Schwefelsäure war, der andere aber
cm Voltameter mit zwei Zellen, die durch eine gekrtimmte
Bdhre Terbonden und mit diner SalxIOsong gefüllt wa-
ren. Der Verfasser fand, dafs beide Voltameter eine
g^cbe Menge Gas lieferten, d. h. da£s die Menge des
«eisetztien Wassers in beiden gleich war« Als er aber
aus eiücr der Zellen des Vültameters mit Scheidewand
die Salzlösung herausnaboiy fand er, dafs eine Zersetzung
des Salzes und Fortführung seiner Bestandlheile stattge-
faoden hatte. Die zur Zinkode bingefttbrle Menge SSoro
war aequivalent (oder beinahe) der entwickelten Saner-
stoCCnengey nnd die zor Platinode hiogefilhrte Menge Base
enfspraeb dem entwickelten Wamerstoft Um sich iber
diesen Verstwh aufzuklären, ersetzte der Verfasser das
staiache Voltameter durch müo Cilasröhr^ in der Chlor-
I) F. Dmaieli» «n ike eieetrofysu nf Mttiandary wmpmmdf.
PhUosaph. TrofuacL 1839« p.^, ei 1840^/7.209.
MM 'ftehMeltHnd «stMMa' itaidte. Es mUi« iMr BM u
(fty Platinocfe ab, während sich au der uiit Graphit be-
waffueteu Ziokode Cbior entwickelte. Die Menge des
«bgelagbrleili Bleis fand sich aequivalent (der in dem Sd*
len- Voltametery welches die Salzlösung enthielt» entwik*
keiten Wasserstof&nenge.
* • Am diesem Vcrsiidie sefaUebt daCs» da cioe wmi
diasdfct Krall, wem' sie onler gteidieii Umsündan mkkU
6tdit ehie einfache Wirkung auf einen Punkt und eine
di»ppelia anf aittea andern ansftbcn ktfnne» das Eracbei*
nen deB'ßaaee in' dem Zdlen-Voltamefer nur enia sa(
cundäre Wirkung sej, die sich nur folgendennafsen er*
kliren lasset das sehweMsanre Kali ist eigentKoh K-fSw
Der Strom führt K zur Platinode, wo es Wasser zersetzt
^ • • • •
lind Wasserstoff entbindet, und S zur Zinkode» wo sidl
dntei^ Sauerstoff -Etitwicklong wasserhaltige SchwefelsSore
bildet. Diefs Resultat steht, wie man sieht, in offenem
Widerspruch mit dem, zu welchen man durch die Ther-
möchemie gefObrt wird. Dieb zwingt mich, seine Halt-
barkeit näher zu prüfen. * ...
86) Orfcubar ist der ebeu angeführte Schluls un^
^tilassig in der Annahme, dafs das VoUameter ein abiso-
Itttes Maafs der Wirkung des Yolta'schen Stromes lie^
fere. Meines Wisseus berechtigt aber nicht nur nichts
tu dieser Toraussetzung, sondern diese beruht sogar auf '
eitfer andern noch weit gewagteren Hypothese ^ ), die
,4) Dir DentKdikul, mU der Hr. Dantell «ck «oidnckt, Icam kd-
otfi Zweifel hei dem Leaer enrückhticn. Ma» Ueat m aeber Ab-
'S ' I* I
bandtasf ^..108.* Endetä^ we must kty ii d<nm as a Jundamm'
^ tili principle^ in discussinff the results of aU these experiments,
ihat the force a/üc/t we haue measured hy its dtßnite action,
at imy orte point of a circuit cannot perform more thaii an
etjun'uit'nt pruftoHiw^ oj Witrk at mi;f vther paisU i^ ihs satns
Unuit etc,
The sum of the forces which held together mn^ number
9f ^ions in a Compound electrofyte cemld% moreoper-^ ^nly hälfe
been equai io .thefwee wkkA kM it^Met Me. «teoiCff a
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m
nes zus ammenges ei zten Körpers verbunden hält^ durch-
aus gleich sex der Kraft ^ (velche die Elemente eines .
emfisfhm JEieitf'ßfyim wm^ebugi häH.^ Hier iitetoe J^
iitia principU,
■ Wemi die soaach zur Basis des ganzen Systems aoü
§miommm0 HjpollMte wahnchtbibch mUKm^ so kMM
BN« eich noch efner naschimg bhigelMii; alldlD sie hat
alle Aualogieo der Chemie gegen sieb« Wir wissen fast
■och oiekta ftber die Venrndtsebaft; weaa es «ber ^
hßtbt ist, ans aUeii dal» (gehörigen ThMMMSka elMa
eiozigeu Schlufs zu ziehen, so ist es der, dais sie sicher->
lieb Ihre Wirkung nicht in gleicheni Giada auf alle Sab^
fltMBen ansAbt« ^
Die . nolhweudige Foltre bievon ist, dafs alle Vers
suche, welche man als Beweise angeführt hat, eine gaas
sndeve Anslegnig erieide« UBirden^ ah oum ibmm
machte. Idh will ndr ein einziges Beispiel auswählen,
dieselben Versuche, welche Hr. Dani^il anföhrt. Der
nSmlicbe Strom liefert in emen der A|vpararlo eii| Atom
Mci aad ein Atom Chlor, und So dem. attdem ein AtM
Wasserstoff und ein Atom Sauerstoff, nebst einem Atom
Kali und einem Atom Schwefels&ure. Hier haben wbr
abo zwei Atome an einer Seite und Tier aa diM" andeiB^
und man versichert, dafs zwei und vier eine Gleichheit
Uiden! — Um diese Behauptung zu rechtfertigen sagl
man, das Atom ^Saoerstoff und das Aton Wasserstoff
Seyen secondäre Producte. Offenbar liegt in dem Aus-
druck secundäres Product die Auflösung des Eäthsels.
Man niaMBt ihn in einer Bedeutnogi welche iHe Chemü
nicht tterkennt Gesetit, am niidits indiestimmf ni hi^
sea, das ChlorUei wäre vollkommen .Idslich iu Aether
4mg U eiectrofyte, eUctrolyzcd at the same moment in one ciif
emi. We cannot admU that öfter ihe de compoMon oj tie
waier there was migt easeesi of fwt€ ef^fUeMe io ike dtatmpüst-
itmmfOms«^
MS
S4M^txtc» Ks ^(^{7.t sich Blei ab, und das frei ^caiarhte
Oilfir wird von der Flüssigkeit absorbirt; statt des Gbion
mM äkt ilD ^dics Volan CUorwaBMStolf zeiMtiM.
Hier würde man mit i\echt sa^eii: die Chloi wasserstoff-
fiHtii e ist eiu secuodäres Product. All^iQ man bemeika
wMr dMs s0CMidire.Pfodnet hat üA mdA if ntt ge-
bildet. Die Hälfte des Chlors ist lu der Flüssigkeit ge-
bilebe% ood bat eio gleicbes Yolum Wasserstoff ausge«
■thiadffli Dm Smemt -dM aotwiokoüaa (ia Freikeit ge-
setzten) Elemente bleibt durchaus dieselbe; es fand Dor
eiMiSobstUulioa stalL Weoa die Kraft, wekbe, imse*
ferVemrtlaetiwmg 'aach» mir xwei Atome stoetten keiui«
ihre ganze Wirkung aasQbt, so wird sie auf keine Weise
vwc Atome zersetzen. DieÜB Tersteht die Cbeinie ant^
eeoHidirer AelicNii aie blfai eiM TnoisfocniaticMi so» aker
keineswegs cioe -Terdopplung der Wirkung, die mit den
kest begründet«! Princtpien der Hheorie der Aequiva-
ktte in Widersprecfa atäodew
87 ) Ktanten noi^ einige meifter Leser, die vielleicht
die Wichtigkeit der schdnen Substitulionsibeorie, die wir
Hm. Dnnaa Teidaiikeii, mcht gpms eiogaaekeD hältett,
Zweifel hegen an der Triftif^eil meiner Argnmentation,
■nd an diese Theorie appelUren, wie es geschehen ist.
m- kanerke ich, dab die SubslitatioQstheorie vi
ihrer Nalnr mit der der AeqnlvfiileDte ausanraraifUIt
uieiuais mit dieser in Widerspruch treten kann. —
Dieser geschiekle Beobachter, der nichts verstaut
iiat» um sich aufzuklären, erwähnt, dais ein Thermome-
tMT iei dem AeUen- Voltameter» worin die Zersetsong des
SahMS gesohlt eine Temperatur von 130^ F. (54^4 C)
anzeigte, während ein Theruiumcter in dem einfachen
Voltameter nur 61^ V. C.) angab Erinnert man
sich niin der nothwendigen Folgerungen ans meinen ther>
mocl^emischcn Untersuchungen, so sieht man, daCs die
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Mit
AnmbeUkiug der Sdiwcfdilnro an der.^Mi Sdle Mi
des Kalis an der andern nicht geschehen konnte, ohne
dafs nicht eine besliminte Wärmemenge gebunden und
dadurch für die Beobachtung unwahrnehnibcir wird; dar-
aus fokt, dafs die scheinbare Wärme- Entvvicklnng noch
anterhalb der wahren blieb. Es ist also f^anz klar, dafs
die Summe der ausgeübten Wirkung nicht gleich war in
beiden Apparaten.
88) Eine nothwendige Folge von dHesem Reenllat
ist: dafs ein Theil des Stroms den einen Apparat durch-
lief, ohne darin eine merkliche Wirkung za erzeugen.
Dieses Resultat wird durch die ersten Versuche des Hm.
Faraday bestätigt, da derselbe fand, dais die Zersetzung
nicht elier begann ehe der Strom nidit einen gewissen
Grad iroD IttteMitüt erlangt hatte, flo wie nocii dwreli viele
andere, die der berühmte Yerfasaer anders auslegt. So
lange man einem Sebriftateller nor eine PetUio prmcipu *
vorwerfen kann, giebl es für ihn eine Alternative, die: die
Wahrheit geahnet zu haben. Sobald aber seine Schlüsse '
mit andern Thalsndu q in Widerspruch stehen, mufs man
er&lere einer sorgfältigen Prüfung unterwerfen. Die Versu-
che unseres Kollegen Hrn. Jacobi '), welche eine Bezie-
kmig Kwiacben der Ablenkung der Magnetnadel ond der
vom Voltameter gelieferten Gasmenge aufstellen» verlieren
dadurch nidits von ihrem Werth; allein sie geben nicht
besser ein absolutes Maafs als das Voltameter, welches
(wenn man nur diesen Vergleich erlauben will) für den
Strom nichts mehr als ein Tliermometor für die WSrme
ist; diefs giebt die Temperatur, aber nicht die absolute .
Wärmemenge.
Hoffentlich begreift man leicht, dafs es nicht meine
Absieht ist, einen Gegenstand za verfoleen, dessen Mch
schon so geschickte Hfinde bemächtigt haben» und dafs
CS für mich hinreicht, die Gründe anzugeben, weshalb
ich nicht den Schluls für gültig halten kann, den man
{^c^Iaubt hat auf die Constitution der Salze ausdeluicn
zu können, und der im Widerspruch steht mit den thcr-
mochemischen Untersuchungen , die mich beschnftigen«
89) Ich hatte früher (§, 12) gefunden, dafs, wenn
Schwefelsäure vim der durch die Formel adgezeiglen Zu-
sammensetzung verbunden wurde mit einer eben so an-'
gezeigten Zahl von Atomen (Wasser), das Verhältnilö
1) BtOkL Munt. T.Fp.m. (AmaL 2^ JLXXXVlil S. 2«.)
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Air «iiC#Mkek« Wärmemengen folgendemmfaen dsivli
S&'iimAm geielitm ZMtn ausgedrfiokt weiden kann«*
S +H 8
SU -^-U 2
SH'+U I
• • • • •
sa*+H' I
••• •
SM'+H 1
Hiemis rieht man, dafs das dritte hiu^ugerUgte Was-
teratom eioe Wärme -Einheit entwiekeit* AUfiin, wie
wkül mk diee« Einheit, für welche wir Mher die Zahl
88^ getoden haben, wenn man foitikfart «Be Stare in
▼erdfionen? Wir sehen, dafs es gerade drei Atouie Was-
ser bedarf, um diese Wärmemenge zu entwickelD, weiiD
wir nns der Säure SÜ^ bedienen. Es fragt aich non,
wie viel daa Tierte, f&nfte^ sechste Wasseratem entwickle.
Man ktanfe anfangs meinen, das vierte Atom entwickle
halb so viel ah das driüe, und so fort die übrigen. Al-
lein die feste Gränze von drei Atomen Wasser für die
Wärme -Einheit oder 38,9 beweist, dafs dem nicht so
sejn könne. Nur die Erfahrung kann also die Fra^ie
entscheiden. Da indefs die Wärmemenge sehr schwach
wird, so steigen die Unsicherheiten des Versuchs in dem-
selben Verhäitntfs ab die Zahl abnimmt Ich habe er*
halten:
im CttotuMlar: dnfdk die Meaciiiusiroflliiode:
Es ist nicht wahrscheinlich, daCs diese Ziffer sehr
yon der Wahrheit abweicht. Allein wie auslegen? darf
man Yoraussetzeu, sie sej 4^, dann wtirde die Einheit 42,
eine offenbar zu hohe Zahl. Bei Fortsetzung derselben
Untersuchung für das fünfte und sechste Atom erhielt ich
Zahlen, von denen ich mir keine klare Hechenst liaft ge-
ben konnte; allein da die Wärme-Entwicklung zu schwach
wird, um^ bei der angewandten Methode, gute Resultate
zu gaben, so wollen wir für den Augenblick diese Un-
tersnchong fallen lassen und beim vierten Wasseraton
stehen bleiben. Es nähert sich genugsam der Hälfte^ uai
21,8
21,2
20,08
91,44
20,48
21.20
Mittel 21,02
Mittel 21,04.
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• 6U
vnraWRiscfzcn , dafs AbweichiiDg dav^. toq Beoli;
achtoDgiBfebleni henlihrt. Alieio, anf welcher .Seite la-
gen die Fehler? ' ,
Es v^ar natürlich m mefnen, daft die Zahl 38,9/ alt
nach der ganzen, von der Säure ^( lieferten Wärmemenge
bestimmt, zu klein sey. weil die Beobachtung an gröfsc-
ren Temperatur- Erhöhungen gemacht wurde, und sich
wohl ▼oransaeUen liefs» dafs dabei nicht jeder Verlust
Termieden worden. Ich hielt es daher für nöthig diese
9ahl m prfifeD, Früher bereitete und versuchte ich nach
••••
and nach die Säuren öS, dann S, dann II- S u. s. w.
Schon die Bereitung einer Säure vou festgesetztem Was-
sergehalt konnte eine Fehlerquelle sejn. Ich hatte nicht
mehr o(Hhig m diesem Mittel zu greifen. Um jede |[Ji|i«
sdireibmig za vermeiden » will ich die Zahl 38,9 ein
Warme- Aequivalent nennen. Die Antahl der;'Wlrt1iie*
Aequivalente, welche jede Säure entwickelt, kann als
sicher bekannt angesehen werden; es bleibt nur übrig,
dieses Aequivalent selber zu veriticiren. Ich konnte also
eiae Säure von irgend einer Dichte nehmen, sobald nur
ihre Zusammensetzung bekannt war. Diefs ist besonder^
vortheilhaft für eine Sfturo von der Dichte 1,84, welühe
S • • • f
sich der Zusammenselzuno; M S nrdicrt. Bei dieser Dichte
sind die Angaben des Aräometers sehr unsicher; das Beste
ifit, die Sünre mit einer bekauuteu Menge Wasser zu
verdQnnen, dann ihre Dichtigkeit zu nehmen nvd ihre
Zosammenaetziing za berechnen.
Gesetzt also wir hatten gefanden, die angewandte
Säore enthalte a wasserfreie Säure im Zustand von H'^
• • • • ^
so ist klar, dafs HS, wenn es mit so viel Wasser vcr-
* • • •
düaat worden I um S zu geben, vier Würmer Ae<|iii-
* « • •
valente entwickeln wird, während S, bis zur selben
Griinze verdiinnt, nur zwei giebt. Wir haben also zur
Verleitung des Wertbes des Wärme-tAequivaleuts:
_ Mi'
worin M die Masse des Calorimeters mit seinem Inhalt,
berichligl wegen der spccifischen Wärme, und /' die
Temperatur- Erhöhung ist. Wesentlich ist zu bemerken,
dafs man die gröfste Sorgfalt darauf verwenden mofs,
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612
dkfe dib Store iwiai Ausguig «ob de« Vcnodi aOgüehat
ceuau die Zusammensetzung S oder iV S habe. Ich
habe mehrmals diese letztere Alternative gewühlt, weil sie
der Zahl eiuen etwas gröfscrcn Werth zu geben trach-
t£ii mtiCite. Die so erhaltenea Werthe voa x wareo:
38,88
38,28
38,09
38,83
39,23
39,23
Mittel 38,85.
Diese Versuche wurden in einem weit gröfscrou Ca>
lorimetert als ich früher benatztet gemacht, und die an-
• • • •
gewandte Säure (HS) ging von 1,5 bis 2 Kilogrammen,
Ich glaubte hier der Anführung der Details fiberhoben
XU sejn, weil die oben auseinaudergesetzteu Gründe uiir
die Pflicht auflegen, die absolute Sestimmuog deaAe4|ai-
Talents mit aller möglichen Strenge wieder vorziiiiehmeD.
Die ffir das Aequivalent erhaltene Zahl ist abo fast die**
aeib^ welche ich frfiber eihalten hatte. Mehre Versachc^
denen ich nicht ganx die gewünschte Genanigkeit gehen
konnte, lieiseu mich vermulhen, dafs die Theilung diese«
Aequivalenten nicht über die Hälfte Iiinaus getrieben ^ver-
den konnte, was darauf zurückkommt zu sagen,
sey das einfache oder doppelte Aequivalent, ohne dals
es mir möglich ist, mich für die eine oder die andere
Alternative m entscheiden. Dieb ist ein Fall, der bei
der Bestimmung des Aeqatvalentes wägbarer Stoffe vor-
kommt Wenn es aber ein ootheiUiares AeqiuTalent fjieH
luinn es nicht von einer rar andern Solistanx Tanireiv
sondern mufs für alle dasselbe sejn. Um mich trticr
diese wichtige Frage auliuklärent wandte ich mich
der Salpetersäure*
(ForUetiaiis im olch«t€n H«fL)
18I1. ANNALEN JTa. 8.
DER PHYSIK UND CHEMIE.
BAND LIIL
L Ueber die sclme/ehauren Chromoaydsal&e ;
pon A. Schrötier,
Professor der Chemie und Pbjsik am Joauneum zu GraU.
Das VciliaUcu des Chromoxyds zur Schwefelsäure ist
bisher oicht oäher uutersucbt worden, obwobl beide Kör-
per 80w'<dil für die Theorie der Chemie, ab ffir die
Praxis von grolser Wichlij^keit sind. Alles darüber Be-
i^Qte beschränkt sich darauf, dafs sich das Hjrdrat die-
ses Oxydes sehr leicht ia der Schwefelsaure löst, und
damit eine grüne, nicht krjslallisirbare, nach dem Ab-
dampfen bid zur Trockenheit gununiarüge, in Wasser
nicht mehr Utoliche Masse bildet, welche, der Analogie
mit den andern schwefelsauren Salzen gemals, die Zu-
sammeuselzung Cr, O3 -h^SO, haben soll ^).
Ais ich mich mit der UntersodHing des Chromstick«*
Bloffs beschäftigter^) war ich f;cnüthigt, manche etwas
ferner liegende Verbindungen dieses Mol alles zu studiren,
wobei ich Gelegenheit halte, einige ErscheiouDgeu zu
beobachten, die mich schliefsen liefsen, dafs die Zusam-
loeuselzung des in der wäfsrigen Lösung enthallcuen Sal-
zes nicht immer dieselbe sej, sondern, dafs die Schwe-
fekSore mit dem Chromoiryde verschiedene Salze bilde,
gleich wie mit den Oxydea anderer Metalle.
Diejenige Erscheinung, durch welche ich zuerst zur
aAmn Untersodiung dieses Gegenstandes Teranlafst
1) Bertellut, Lciurbnch, Bd. lY 746L — G. Crmelin, Handbuch,
Bd. IS. 851.
2) Anmlen der Chemie uod Pfaannidei Tob Wöbler and Liebig»
Bd. XXXVII 12».
PoesendorflU AtmaL Bd, LIII. 33
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1
614
r
wurde, war, dafii eine viel fiberscbflssige SehwefelsSare
entiiaUeude Lösung von Chromoxjd beim fortgesetzten
Erhitzen hh m eioer Temperatar, bei weicher bente
die Siore enfweiebt, plötolich die grüne Farbe gSnzBch
'Terlierti und ein blafs pOrsichblütbrulbes Pulver falleu
läbt, wftbrend die daiüberstebende klare Flfissigkeit reine
Schwefekfture ist, die Iseine Spur Cbromoxjd aufgelöst
cothäll. Eioe mit Cbromoxyd gesättigte Säure hingegen
xeigl diese ErscheiDiing nicht, indein sie anter gleicbeo
Umsüliiden niir eioe grüne Masse giebt, die; ohne wei-
ter ihre Farbe zu verändern, bei schwacher Rotbglfib-
hilze vollständig zerlegt wird ood Chromoxyd zurfick-
IsCBt Nadi diesem Verhalten war es zu vermothen, dafs
iin letzteren Falle eine basische Verbindung gebildet
werde.
üm hierfiber Gewilsheit za erhalten, wurde so viel
noch feuchtes Chronioxvdli ydrat in Schwefelsäure gelöst,
als diese bei starker Eindick ung der Flüssigkeit durcii
längeres Kochen noch aobonehmen vennoehte; die so
erhaltene, dunkelgrüne, immer noch sauer rca^irende
Flüssigkeit wurde nun analysirt, und zu diesem Behufe
Chlorwasserstoffsänre zu derselben gesetzt^ an die Bü-
duug eines Doppelsalzes bei der Fällung des Chromoxyds
durch AounonialL zu ver^hiudtirn; es ergab sich, dals in
derselben auf
50,685 Chromoxjrd
49,315 Scbwefelsruire
konunen» welchen resp. 16^16 und 39^3 Saoersloff ent-
sprechen, dessen Menge sieb also in Basis und Säure
wie 1 : 2 verhält.
Dafs diese Zusanunensetzimg nicht etwa zufällig» Sen-
dern constant dieselbe ist, geht daraus hervor, dafs eio
' zweiter Versucli mit einer auf die oben angegebene Weise
aufs Nene bereiteten Lösung genau dieselben Aeaaitate
gab, nämlidk
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«
515'
Chrammjd 50,19 liftQ Saueretoff .
Schwefelsäure 49,81 29.82
Eft cntilMjdil also dat in eio«r LlkKuig, die* S€bvr«-
fekSnre so viel Cbromoxjd «b möglich anrgeDommaii hat,
eulhalteue schwefelsaure Ciirom oxydsalz der ForiBel:
Cr^Oa+»$Os. * . • (a)
vmd kaan daiMach alt eioo bastscbo Vedbiddoiiff^ wddie
dem ersfen Hydrate der Schwefelsäure, nämlich H^O
-f*2SOa uaalog ist, betrachtet werden, wo das eine
Aeqaivalent Wasser durch ein Aequivaleoi: Chrooioxyd
ersetzt wurde.
Ich will hier noch beaierken» daCs das bei 40U^
getrocknete Cbromoxydrat . nach mebreten damit vorge-
nuinmeuen Analysen genau 6 At« Wasser enth«ilt, also
durch die 1 ormei
Cr,Os-i-6HtO
dargestellt wird.
Kxystailisirt konnte dieses basische Salz nicht erhal-
len werden, es giebt sowohl beim langsamen alff schnei-
len Eintiöckucu immer nur eine grüue uichi krystalliiii-
sehe Masse. ' ^
Wird tu der concentrirten Utang des hier beschrie-
bcuen basischen scliwefelsaiirea Chiouioxyds, das in Zo»
kiinft immer mit (a) bezeichnet werden soll, genug
ser gesetit, so entsteht eine liübong, welche die Folge
einer Zeilcguug ist, indem sich aus der dunkelgrünen
Flüssigkeit ein Hchtgrüoes Pulver ausscheidet, das sich
kicht abaelBt Bei etSrkerer Verdttnnmg der FlQssi^eit
erfolgt dieselbe Zerlegung aufs Neue, während die un<
zerlegt bleibende Flüssigkeit immer klarer und durch-
iiehliger eiaehelDt. Gmm wie die Verddonnng wirkt aoch
die Erwärmung; denn eine klare Flüssigkeit wird beim
Concentriren trübe, und es sdieidet sich dasselbe grüne
Pnlver, wie bei der Verdömuni^ mit Wasser, ab. Dampft
laan eine, entweder durch Erwärmnng oder dnfch Ver-
33 r
m
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516
düuüuug mit Wasser zersetzte Flüssigkci ab, so löst sich,
bei einer gewissen Conceutration derselben, der abge^
Bchiedeoe Theil wieder aof, tmd die FlQtetgkeit kehrt
in den ursprfinglicbeD Zustand sarflek.
Man siebt, dais sich die Lösung des basischen schwe-
fekanren Chromozjda («} {ans so'yerbält^ wie die des
basiseheii acbwefebanren Ekenozyds, bei welehe« Schee-
rcr * ) diese Erscheiuungen näher untersucht hat.
Das bei der Enrärmang der obigen LOenng (m) eicb
abscheidende grOne Pnlver wurde bei 100^ geCroeknef;
in Chlorwasscrstoffsüurc gelöst und dann auf die gewöbu^
liebe Weise untersucht; zwei Aaaljsen gaben:
Chromozyd 63,476 ö2,dM
Schwefelsäure 18,539 18,042
Wasser 27,986 28,429.
Naeb diesen beiden Analysen Terbält sieb der «Sauer-
stofTgebalt des Cbrouexyds m den der Scbwefeleaiire
sehr nahe wie 3:2; das wasserfreie Öalz ist demuacb
nach der Formel
SCr^Oa+aSO, (t)
zusammengesetzt In Betreff des Wiisscrgclialts liudet
indeCs ' einige UngewiCsheit statt, da das Sskh sehr bj-
groskopisch ist, nnd sieh daher nicht genaa» abwiegen
lafsl. Aus den moisteu der hier angestellten Versuche
kann man jedoch mit Tieler Wahrscheinlichkeit schlie-
fsen, daCs das bei 100^' sei^ftlUg getrocknete SaiK 12
Acq. Wasser enthält. Die oben angefOhrten Analysen
geben etwas mehr. Bei stärkerer Erhitzung giebt das
Sals dieses Wasser Toliständig ab, ohne rorfaer zu schmel« '
ten oder sieh sonst zu Teilndem« Bei sehwucher Giah-
bitzc wird es ganz zerlegt, und hinterläfst ein ziemlich
dnnkel geiirbtes Cbromoxyd.
In Wasser ist das Sab onUtelich, Ton den 'mcisfsn
Säuren wird es jedoch gelöst, diefö erfolgt aber um so
schwieriger, je scbärfer dasselbe getrocknet wunAs. Aetar |
1) Pof senderfr« Amaloi, Bd. XZXJUV 5. 453.
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51? .
Ui Miwohl als kokknlHNiraB . Kidi MizieiieD flia Mch
llogerer Digestion die Säure.
Da» wie »vorher aogegegben wurde, die Dichte der;
Ltenig des Salzte (a> in eiDen bestimmten VarUitmase
mk 4er Temfieratar atetit, bei welcher m zerlegt wird,
.0 schien es der Möbe werth diesen Zusammenhang »ä-
hes aunumitteln. Za diesem Befaufe wurde ein Theil
itr coMentffirtenr LOeong des Salzes (o) mit.vid Was-
ser verdünnt, und die so erhaltene, ziemlich licht ge-
iarbte^ vao dem ualüslichen. Tbeile at^esonderte Flüs*
äf^beil znpD VerdiUinen des noch eonimtrirfen Theiles
gebraucht, wobei keine Zersetzung erfolgte. Auf diese
Weise war es möglieb, klare Lösungen von beliebiger
Didite zn erhalten, deren Zenetzungstemperatur sich be-
stimmen liefe. Diefs war aber schwieriger als es auf
den ersten Blick erscheinen mag, indem der erste Mo-
ment der Trübung sehr leicht zu übersehen ist, was be-
dsotende Fehler in den Temperaturbestimmnngen veran«
lassen kouule. Bei einiger Uebung kann man indefs
Beobachtungen erhalten, die selten um 2° C. divergiren.
Es ergab sieh auf diese Weise, dab wenn die Flüssig-
keit eine Dichte von 1,219 hat, sie ohue Zersetzung bis
zum Kochen erhitzt werden kano. Die übrigen ßeob-
aitenngen enthüllt die folgende Tabelle, deren erste Spalte
die Dichten, und deren zweite die Teuiperaturen, bei
welchen die Zersetzung derselben erfolgt, angiebt.
1,166
57» C.
1,031
64 ° C
1,077
6»
1,028
63
1,050
59
1,025
60
1,043
60
1,022
57
1,087
64
1,002
45
1,034
64
1,001
55.
Obwohl diese Beobachtungen weder an Zahl noch
Ml Genanigkeit genügend sind, um daraus den Zosam-
uienhang z^vischen Dichten und Zerselzungstcmperaturen
durch eine Gleichung darstellen zu können, so reichen
618
iicr-4bdi'iiiiii iu M^eii^^ifR anlragB iiit der AbMhM
der Dichte die Temperatur der Zerlegung wKchst, bi8
bei einer Dichte von 1,034 diese ihr Maximum, d. i. 64"»
errelehti Bei mitcrer Abnalmi^ dtr Dickte. niniiit dicM
Temperatur ifvieder ab, imd iiiiikt endOdi Ms iS^, weilo
die Flüssigkeit die gerioge Dichte von 1,002 hat. Bei'
noch stiirkerer «Yerdfinimg' der FUiMigkcit, wo die Dif-
ferenzed dcr -DichUn bereits eu gering weideti, «nb* eiclk
mit Sicherheit bestimmen zu las.sen, nimmt die Zersetzungs-
tempertfllir wieder zu, so dab es eine sehr concentrirte
und eine sehr yerdttnnte Flflssigkeit giebt, die beide dnvcb
Erhitzubg bis zum Sieden nicht zerlegt werden, '
Ich muts hier noeh^ ehe ich vveiter gehe*, die Far«
benverblltnisse der giUnen UtouBf; des beslschea schwe-
felsauren Chromoxyds (a) erwähnen, da dieselben fttf
die Kenntnifs der hier zu besprechenden Chroufoxjdsalse
wie die Folge lehren wird, von Wichtigkeit sindi
^Wird nUfliticb die grüne Lösung in einem dunklen
Orte vor eine KerzenQamme gehalten, oder im direct
durcbsoheioenden Sonnenlicbte, d. b. also in einem Liebte
das Tie! Gelb enthält, besehen, so leigt sie gans die
Farbe einer Lösung des gewölmlichen Cbromalauns un-
ter gldchen Umständen, nämiich rubinrotlK JDie Farbe
ändert sich aber durch Erhitzung nicht wie beim Chrom-
alaun, wenn die Lösung so concenlriit ist, dafs sie da-
bei nicht zerlegt wird. Ist letzteres der Fall, so erscheint
die wieder klar gewordene Flüssigkeit wie zuvor im dorcfa-
gelassenen Liebte rubinroth, nur ist sie wegen der gro-
fsen Verdünnung weniger intensiv gefärbt.
Bemerkenswerth ist der Umstand, dafs selbst das
noch feuchte Chromoxydhydrat dieselbe Erscheinung zeigt*
Bringt man nämlich etwas davon zwischen zwei Glasplat-
ten, und drückt diese, om die dazwischen befindÜcbe
Schicht genug dfion zu machen, an einander, so sieht
man sie beim durcL^elassenen Lichte deutlich roth ge-
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519
färbt, Dieis ist aber nach Eatfeinuog des Wassers nicht
Mhr der Fall* ,
Untersuchen wir non den Fall, wo das Chromoxjd
mit mehr Schwefelsäure» als zu desseu Lösung nothwen^
Iiiig ist» in Berfibrang koinnit Es worde schon obener«*
'wahat, dafs wenn man einer Ldsnng des schwefekanren
Cbromoxyds einen hiureichenden Ueberscbuis von Schwe-
felaiore binanfügt, and dieselbe so weit erhitzt, dab lata*
tare zn entweichen anCHogt, die breiartige Masse, welche
bis dalHii grün war, sich piötdich blafs pürsicbblüthroth
zu fibrbea beginnt Hat man einen so bedeutenden lieber*
sdinb an Scbwefalsflure genommen, dafs die FlOssi^eit
aicbt breiartig werdeu kann, so fängt plötzlich an die
orOne Farbe derselben zo verschwinden, nnd ein blaCs
pfirsidiblfidirother Niedersdilag setzt sich za Boden, wäh-
rend die darüberstehende ganz klare Schwefelsäure kein
Chromoxjd an^eldst behalt.
Der 80 erhaltene rothe Körper, dessen Farbe bdm
Erkalten viel blasser, fast grau wird, ist im Wasser, selbst
hei längerem Kochen mit demselben, unlöslich. Salpe^
tsnSore, Schwelelsttore, CblorwasserstoRsanre nnd Kö-
nigswasser wirken auf denselben gar nicht, eben bo wenig
Anmoniakflüssigkeit. Wird dieser Körper aber mit koh- •
leosaurem Kali gekocht, so scheidet sich Chromoxyd un-
ter Bildung von schwefelsaurem Kali ab; diefs erfolgt iu-
defs sehr langsam und unvollständig. Bei Anwendung
von Aetzkalilösung geschieht diefs aber leicht, so wie
beim Schmelzen mit demselben. AehuUches erlulgl mit
I>iatron.
Bei anhaltendem GlQben fiber der Spiriloslampe wird
dieser Körper in Chromoxyd verwandelt, während die
Schwefelsäure entweicht.
Ans allem diesen geht henror, dafs der hier beschrie-
bene Körper, wie zu erwarten war, aus Schwefelsäure
und (jbroffiozjrd bestehe, und es bleibt nur noch auszu-
520
mUtelxi übrie, in ^relcLem Yeihältuisse diefs der Fall ist.
2hl diesem Bebub wurde derselbe so lange mit kaltai
Wasser ausgewasriieD, bis dieses niebt mdir auf Schwe-
felsäure reagirte, uod daun vuükoiuuicu bei 100^ C. ge-
trocknet
1,34 Grm. desselbeD worden Dan mit einer Kali-
lauge längere Zeit gekocht, und nachdem die oben an-
geführte Zersetzung erfolgt vrar, mit Cblorwassoratofi-
sfiore Qbers&ttigt, wobei sieb Alles su einer klaren grfl-
Den Flüssigkeit löste. Diese wurde mm nach einander
mit Ammoniak, und dann mit Cblorbariom zerlegt, wo*
dorch sieb ergpib, dab MO Tb* des Sakes
ChromoKjd 40,081 Sauerstoff 11^
Scbwefelsäoro 59,394 35,55
99^475^
enthielten« Die Sanerstoffmengen dieser beiden fieafandU
tbeile Teibalten sich genau wie 1 : 3, ond die Fonnel
für das Salz ist:
Cr^Oa+SSOa (r)
es ist also neuirales sdtmefelsaures Chromoxyd An
serjrcien Zustande, . Es Uieilt soiiiit auch das schwefel-
saure Cbromoxjd die Eigenschaft so vieler anderer Ker-
per, X. B. des Chromefalorids, einmal sdnes Wassers be-
raubt, in allen 1 Jüssigkeiteu unloölich geworden zu seyn.
Interessant ist das Farbenverhäitnifs des wasserfreien
schwefelsauren Chromoxyds (r).
In (lircctein Sonnenlichte erscheint dasselbe nämlich
sehr blalsgrüu (das grauiicbweÜs der Mineralogen mit
einer sehr schwachen Beimengung von Grfin). Das Grfln
ist jedoch nicht jedeai Au^c bemerklich, indem Viele es
für rein Grau halteu. Au eiuem nicht von directem Son-
nenlichte getroffenen Orte versehwnudet das schwache
Gl Uli, und CS eischeiiiL dafiir ein cbca so blasses llüih,
das von den Meisten bemerkt wird. Kerzenlicht briugt
dieselbe Erscheinung in noch viel höherem Grade uml
m
Mch vmtwMmtl^ benrar; deim bifagl rntkk dta Pil*
Tcr in eiucii ihistern, blofs von einer Kerae erleuchte-
teo Ort, so erscheint es jedem Auge sehr schön Spahn-
iprfiiu Bei JedeMMÜgen ErwXmieii «f M 4iaB Seh "BtkAa'
lifireiebMtHhroth , loiinint aber beim Erkalten seine ur-
sprüngliche Farbe wieder Tcrflkomincn an. Es ist merk-
«Iknlig, daÜB fast «Ue ChroiBTerbiodmgeD,' wie B. fte
Ghrooiiaiire, eiftfadie-dkiMisanre KeH niid Natrov^
das cbromsaure Bicioxjd n. 8. w., eine ganz äbniicbe
Farbeaverttadeniiig liei der ErwUmnuig zeigen.
Erhtlit mui das Salz (r) in eineiii Strome rtm Was-
serstoffgas bis zum schwachen GlQhen, "«o erhält man,
während Wasser, Schwefelwasserstoff und Scbwefei eut-
fMcken, Chronunryd. Es Terbilt aldi elso' das sehwe*
feisaure Chromoxvd bei der ErwärniuDg; sowohl für sich,
als in Wasserstoffgas, wie die schwefelsaure Tiionerde*
OlifvoU man durch das eben beschriebene neotrale
wasserfreie Salz (c) keine wfifsrige Lltonng von dersel*
ben. Zusammensetzung erbalieo kann, so ist diefs doch
•ttf directem Wege darch AnfUtaen der ndthigen Menge
ven Cbronoxjdhjdrat in Sehwefelstnre möglich* Es
1 eolhält nämbcb, wie schon oben angezeigt wurde, ein •
kl C getrodknetes ChromoxydhydraC 6 At Wae-
ser; man darf daher nur 8 Th. desselben in 9 Th. eng-
lischer Schwefelsäure lösen, um eine Flüssif^keit zu er-
lialten, in welcher der Sauerstoff der Schwefelsäure den
, des Chromoxyds drei Mal übertrifft Man erhalt auf
diese Weiöc eine grüne Flüssigkeit, die mehrere Eigen-
thümlichkeiten darbietet. Hat man nämlich bei Darstel-
kng derselben Wttrme cn Hfilfe genommen, so erscheint
sie auch beim dnrehfallenden Kerzenlichte nidit mbin«
rotb, und man kann aus derselben weder durch Abdam-
pfen, noch durch Zusatz von Alkohol irgend ein kry*
ilallisirbares Salz abscheiden. Deberltfst man jedoch
diese Losung in einer leicht bjcdeckten Schale sich selbst,
so findet man sie nach mehreren Wochen ganz Terin-
MMie ^tMvti dle^i io Waater aufgelöst, eise dmkel-
Ueoe, beim durchscheinenden Kerzenlichte aber schön
mbiniotho .FJttift%keit giebt^ kors, dare« FarbMersciieir-
imges fßm di« des CliriNdbilieiaiiDf etild. Sein um
nfio zu der so umgeänderten Flüssigkeit Alkohol, so er-
hält .aa» eitteix. JikCs vii4eiti|Q> krjal^Uniecbea Niedeiv
sehlag, md bei ateiger CMceotrattoD dar FlQa-
si^keit, in so reiclilichcr Meii^^c, dafs sie davon g.nDZ
breiartig \%ir6. Bringt inao diesen Niedersfiblag auf s Fit-
tar^ ao jsl daa FUlrat gans .«fasserkeU«, wem dia Menga
ilcr Schwefelsäuie ^eDau getroffen war; hat man etwas
24 viel odefr zu wenig davon angewendet (und man muls
iauaar lieber Etslaros als katsleres IbnaX oder naa kal
die Flüssigkeit nicht lange genug stehen lassen, so ist
das Fiitrat grün gefärbt.
:. Dia UttlösUdikail des hier beschriebsDaD Sakaa ki
Waiiigeial bietet ein sehr gutes MHtal dar, dassalba reuB
zn erhalten, auch ist es leicht sich zu überzeugen, dafs
«MD nicht an weoig Schwefelsäure genonniaa bat» Dampft
laan niailidi eusan Tropfen der Lösong anf einem Pla-
tiublech bis zur Trockenheit ab, so mufs derselbe in dem
Augenblick» in welchem die weifseu Dämpfe der Scbwe-
falaiora erschciueu» durch die stattfindende BUdnog des
wasserfreien Salzes c pürsichblülhiolli werdt n.
£s ist schwierig, das Salz aus der blauen Lösung
krjstallisirt su erhalten* Dieii gelingt noch am besten»
wenn mau zu einer nicht allzu concentrirleu Lusuii^ des-
selben nur so viel wäfsrigen Weingeist setzt, dafs da-
'durch kein Miedersahlag erfolgt, dann das die Flüssigkeit
enthaltende Becherglas mit einer Blase verbindet und
lange genug stehen läfst. Es krjstallisirt in seiner biauea
Bftodification in scUk^n Ocfaedem, die in ihrer Farbeo-
"Wandlung viele Aehnlichkeit mit dem Chromalaun h^en,
und gewöhnlich so gruppirt sind, dais au jeder pyrami-
dalen EdLe dnea Octaädera ein anderes mit ersterem in
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panMer SteHuug ridi iMflnd^. Die DMito te »tt
ol gefällten Salzes betriis:? bei 22^ C. 1,696; es ist
leicht in Wasser löslich, indem 120 Tb. dessellMo nur
180 Tb. Wasser tod snr Lteung becUlrfeii.
Aus deu 80 ebeu beschriebcaen Thatsacheii geht nun
bervor:
' A) Dafr «8 t^ei TendiiedeBa ModifioHioaeii iet
svifinrigeii Lösung des nentnileo scirwefelsauren Chrom-'
oxyds giebt« Die eine ist unter ali^n Umständen nur
(Tflii, die andere ist bha, faa'dardischeinenden cMrecte»
Sössen- oder Kersenlichte aber sehte rabinroth'; dte el^«
stc soll in der Folge nur die grfine, die zweite die blaue
Modification genanat werdea. Dia crttne Modification
btamta man' aocb fOgllcb die anuNrpba nennen « da das
neutrale schwefelsaure Chromoxyd, so lange es sich in
derselbeii befindet, weder selbst krjstallisirt, noch ao-
dm kryatallisBibare V€rbladadge& alngaht
b) Dats die grüne Müdilicatiou nach und nach von
selbst in die blaue ttbergeht, und dafs diese durch ^ne*
Eihilxnng» die tiarischeii nnd 70^ liegt, in dia eiata:
zarflckgeföhrt werden kann, dafs also eigentKdi nur in«
der blauen Modifioation die Anordnung der Molecüir
eine stabile ist.
Was ist nna die Ufsaeha dieses iscrkwürdgtBt dam'
^es Chroiukalialauns ganz analogen Verhaltens? Die auf
äbnlidie Fragen so oft gegebene Antwort eine Ver*
tolerang ia der Lage der Molecfiie — ist so allgemaia»
dafs dadurch unsere Einsicht in die Natur dieser Körper
um gar nichts gefördert wird. Um der Lösung dersel«
bea etwas nSher xn.koamien, war vor AUem die Kennt«
nife der Zusainiiieusetzung des Salzes in der blauen Mo-
dification notbwendig. Ich nahm zu diesem Behufe das
durch Alkohol gtfftUte» wohl aosgewaschane Sak, das
M lange bei 35^ C. getrocknet war, bis es nichts mehr
an Gewicht verlor, und fand» daCs 100 Th. desselben
«athaltan:
OQCw
Cka mm j A . 91,415t «otMtfD; SaotnidE IJ»
SchwefeUäure 35,472 * 2lß
•;• \Vaa»er • 40,113 - - 35,6
iööööT " '
• • •
Es vciliaUeu sich deuinach die Saueretoffmengeu die3er
Körper, fitfpeictiv wie. 1 t ä : 5^ und, 4ie Focjudl täw das
Cr,Oa+3SO^+15H,0 (d)
Dio nach fUesfir.f onadLJberadia^te.Zu^
■
Chromoxjd - • 23,94 '
• ' Sdiwefelsftare * 35,84
• Wasser . 40,22
100,00.
Wird das inickMSab «mSrnif, 90 geht 68 mtbdl
100** in die grüne Modifiration über, indem es zu einer
§rteen Flüssigkeit schmilzt, die später eine grüiie gum-
■ritfflig* Masse bildet. Bei diesM-Uebergange ▼eriicrt
es 10 z\eq. Wasser, welche nach Giahnm's Ansicht
KrjstallvFasser sind, während das Coustiiutiooswasser
nur 5 Aeq* beträgt. *Die leisten Antheile Wasser liltt-
nen erst bei etner Tesiperatur entfernt werden, die über
dem Siedpuukt des Leinöls liegt; dabei wird das Salz
pfirsichUiltlirothy und ist in die wasserfreie Verbindong
(c) übergegangen. Es mnb bemerint werden, dafs die
Aualjse mit einem Salz angestellt wurde, das durch Fäl-
lung und Auswaschen mit Alkohol erhalten war. Es
wlfe daher sehr ni5glieh, dab demselben durch den At
kobol etwas Wasser entzogen worden, und dafs daher
die M^ige desselben etwas zu klein gefunden wurde.
Ich konnte bisher noch nicht so viele Krystalle erhalten,
um eine genaue Bestimmung des Wassergehaltes dei sel-
ben Tornehmen zu können. IndeCs gab die Analyse ei-
nes Salzes, das nicht mit Alkohol a^ewaschen war, Zak-
4
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IcBy ^ sabe mmsm Wasiet^dball nMi Ii Aimmm mir
•prach^D, iD welchen Falte dae CoullMioiiswaMr'i /U.
beifüge.
Der UaastaDd, dafs das Sab ia der grünen Modifi-
cation siebt krjstaUufirliar iel, wSiiread ea io der Uaitcii
Krystalle mit einer beslimmten Anzahl voa Atomen Was-
ser bildet; icriier die Thatsache, dafs des trockne äak ^
bei der Temperatur, bei weicher ee anfkngt . Waaeer m '
Terlieren, in die grüne Modification übergeht, können
auf den Gedanken führen, dafs diese beiden ModiEoa*
tionen noor dann ilmn Grand tudMn^ dab in der einen»
nSmlich in der blauen, sich eine gewisse Anaahl vm
Wasseratomen in chemischer Verbindung mit dem Salze
befindet, wahrend sie in der grünen diese Veribindnng
wieder verlassen haben, nnd dab diese Trennong» wenn
das Salz gelöst ist, schon durch eine Temperaturerhd-
hnng bis m 65"" U verfolgt In der Xinit fahk es nicht
an fthnUdien Vorgängen in der Chemie/ so s. E. wM
das mit Aetzkali gefüllte Kuplei uxydhjdrat, seines Hj- ^
dratwassers, obwohl in Wasser vertheilt, schon vor deai
Sieden beraidit. Aehuiiehes findet bei den phosphnnao»
ren Salzen und vielen organischen Verbindungen statt.
Der folgende Versuch scheint mir iudefs die oben
Msgasprochene Anaicbt direct xn beweisen* ' Bringt man
in eine gewöhnliche Proberöbre eine etwa 8 Linien hohe
Säule einer nicht zu concentrirtcn Lösung des Salzes in
der itiauen Modification, und (^etst darauf vorsiehtag eine
4 bis ö Zoll hohe Schicht Ton ebsointem Alkohol, so
erfolgt die Mischung der beiden Flüssigkeiten nur ainer-
halb eines schmalen Streif«», olme dafs dabei eine Fäl-
lung eintritt, nnd die noch unveränderte SälalOsong an
unteren Theile der Röhre erscheint im (Jurchfa 11 enden
Kerzenlichte rubiuroth, ^^ie vorher. J^iach einiger Zeit
▼ersdiwindet aber diese -Farbe immer - mehr, nnd zwar
vüii üben herab, bis nach einiger Zeit die Flüssigkeit
unter allen Umständen ccin grün- erst&aaU ■ Da& Salz
«
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wflD
irt. QMi irifUtab im die |;HIm MiidifiMAmi fib^rgesracMi;
äemtk' miMtA wam hmM FUbsigkeiloi fcM durdi «in*
ander, 80 scheidet sich das Salz (d) Dicht ab. Offen-
bar- wopfa hier die UinwandluDg nur dmch. wa^ereot-
•Maiida Kraft des Alkobob be«vlrkt
"WabrecheiDÜch finden dieselben Verhältnisse auch
bai anderen Verbiodungeo «iait; ea aiiid jedocb bei kei-
. neaa ao pmffaUcnik Farbanaracheinuafan danuf varkattpft»
weswegen sie uns entweder entgehen, oder wir sie an-
darn Kräften zaschreibeu.
Man wild bemarkaDt da(a die- KanaoflaiMie ein vor-
trefflicbes Reagana für dieae veracliiedenen Zualinda iaf,
und Iii der Folge werden wir uns der&elbea noch üiier
badKanan.
Ea iai bekannt, dafa eine wafariga LAanng daa Cbroni«
kalialauDS, dieses schönen, von Fischer*) im Jahre
1§10 loarai dargestellten, Doppelsalzes, daMen Zusam-
■Mnaalxnng Cr«0, , dSO^-^KO , SO, O iat,
beim Erwärm eii dieselbe Erscheinung zeigt, wie das so
cbaa beschriebene Salz, und wirklich kann mau die Attf-
toanng beider weder dnrck ihre Faibe, aowoU vor ds
nach der Erwärmung, von einander unterscheiden. Die
Aebnlichkeit beider Verbindungen gebt aber noch wei-
ter. Naek'Fiaeher kryataUiairt ai|a der Ltaing die-
aea Alanns, wenn aie dorch Kochen grön i^worden iat,
schwefelsaures Kali, diefs geschieht jedoch uur beim Er-
kalten einer aehr cmcenlrirten Utonng desaalben, and
, {nmer nnr in geringer Menge. Daa Sali iat aber, wie
man bisher geglaubt hat, nicht für immer zerstört; denn
wann man die Löaung desselben durch Kochen grün
OMiaht, und ale dann aich aeUiat fiberlifat, ao kehrt aie,
wie diefs beim Salze (d) der Fall ist, in die blaue Mo-
ditication zurück, und ea acbieist wieder der Chromaiaoo
in adiltatfan OetaSdam, wie Yoriier» an» Ein Tbeii dar
Flfisaigkeit bleibt jedoch grOn, und trocknet zu einer nickt
ly KaAtner't .Anklv« B4.XiY ^V&L ...
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627
I
kiysUdlasurbarfn Mmm eitt, die bein abinialif|0ii' Auf-
lösen aufs Neue Alaun f^icbt, so dafs man fast die ur-
sprüngliche MeDge deßselben wieder erhalten kann. Es
•timmt also aoeh bleria der Chrowkaiiaiatiii' mit dem Sähe
(d) tlbereia, «tid es Ist oielit «i besvreifeli^ dab er sein
Verhalten gegen das Licht und die Wärme diesem Salze
verdankt, wddieai also aiicli die -nämliche Uraaehe'w
Gitittde liegen mtrfb. In der That xefgt eioe AoflOsaiig
dieses Alauns » m(t Alkohol Übergössen, ganz dieselben,
oben beim Salze (d) beschriebenen Erscheinungen» iiod
Wae die chemische Sosamnieasetsuiig beider Salee betrifft^
so sieht man, aus derselben ebenfalls, dafs der Chrom-
knlialaun eine Verbindung von 1 Aeq. des Salzes (d)
flMt I Aeq. schwefelsaurem Kali und 8 Aeq. Wasser ist; •
denn man erhält denselben unmittelbar, wenn man eiuer
coDcentrirten Auflösung des Salzes (d) (es versteht sich
fai der bkaen Modificatloai d h, mit 16 At ehemtsch
gebundenen Wassers) Kali und Schwefelsäure in gehO*
riger Menge hinzusetzt«
E^ine zweckmätsigercy besonders im Grofsen anwend-
bare Bereitungsart des Chromkalialaons Ist aber die, in
eine Auflösung des zweifach chromsaure» Kalis, der man -
1 At Schwefelsäure zugesetzt hat (eine Flüssigkeit, die
bekanntlich Persoz inr Absorption der schwefligen SKure
braucht, wozu sie auch vorlrefflich dient), so lange schwef-
lige Säure zu leiten, als diese noch absorbirt wird, dabei
aber zu sorgen, dafs sich die Flüssigkeit nicht zu stark
erwärme * ). Der hiebei stattfindende Proccfs ist fol- <
gender :
T f
1) Ich kann es nicht uniei lassen, schon hier NorKuifig von einem in-
teressanten Salze zu sprechen, das sich bei dieser Gelcgcüiieit bildete.
Es schieden sich u.ümlich, nachdem die Mischung des /.weifach clirom-
saturen Kalis und der Schwefelsaure längere Zeit mit sdiwefli^er Saure
behaDdcli war, bla£is'^® haad^nois^, sl«>chsam m einander gefikte
Krytulle aoa, deren Zusammenselstiiis merkwürdig zu sejn sdieiDt.
Sie oitliakea nimlick nebet Chrmnoi^df und Kali eise KohienwaMeiv
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.Noch einfacher aber kostspieliger ist die bekannte
foa FUeher ^) angcgebeoe Metbo<k miUelst Alkohol,
D«r mob matt 9 Th» doppelt idiioBwaiiraoü Katt 4 Tk
englische Scliwefelsäure setzen, nämlich auf 1 At. dop-
pelt chromsaures Kali 4 At. Schwefelsäure, und durch
ftMrige VeidOBOnug d«r FlüeeigbeU eiii«r m Sterken
Erhitzung derselben ▼orbeogeo. Vom Weingeist wird
n^ch und nach 8o lange hinzugefügt, als noch eine Re-
nction edalflU WolUn man einlach chmniiMrai Kali
anwenden, sO'kSme auf 3 At. desselben 5 At. Sdiwefel*
sSure, d. h. auf 4 Tb. des Salzes 5 Th. englische Scliwe-
felsäure» Hiebet wird }edoch 1 At. schwefelsaures Kali
gebildelp weswegen es nieht vortbeilbaft is^ sich des lela-
leien Salzes zu bcdicueo.
• Aus allem diesen gehen nun die Bedingungen klar
heiTor» unter wekben der Cbromkalaalaun gebildet wei^
den kann. Sie bestehen nicht nur in einer hinreichen-
den
itoffverbiiidiiDg, und «cltelneii denen von Zeise und Gros daife-
stellten Platinsalzcn nicKt unSlmUcli tn «ejn. Die Gegenwart von
MMimakoS in enem Sake, da» sidi mk Körpeni abgeKhicden hMtf
m Wfkkm dicier SnaSi antdmatMtd nicbt tailialtm mr, idies mSA
m nicht s**™f^ Verwundcnnsi di« BelrackuiBg aber, dala jick Kob-
lanoijd*KaU to wie kioliomauret, rlioditontaiirei und Ueesanrei Kali
n. dersk bilden, wenn koMemanres Kall bei bdhcrcr Temperatur mit
dctoxjdirenden KSrpern In Verbindung lomme, wie diefs bei der
■ Berciiuug des Kallunii der t'all i^t, li.iUcn laii aui die Spur, da es
sehr leitlil der Fall seyn koimtc, dals bei der Bereitung des zwei-
fach chrouisauten Kalls ganst etwas Achnliclies njil der holilcnsaure
dc# dabei verwendeten kohlensauren Kalis vor sicU gehe. Ich ver»
brannte daher zweifach chromsaures Kali mit Kupferoxjrd, und er-
hielt wirklich nicht unbedeutende Mengen von KohTen^aurc. Da mir
die hier angeföbrien Thatsachen in maneher Besiehnng Beachmng sn
verdienen adbeincn, ao bin ich io eben mit der weitaren Üniflim'
drang dieaea Gegenatandei beicbiflisel«
1) Kasiner'a Archiv, £4« 164
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^29
den Mwgtt iron StsbwefelsaDre, um das Chromoxyd in
neutrales, schwefelsauffis Cbromoxjd und da^ Kali in
schwefelsaures Kali mnzaviUMleln; soodern ^ ^ noch
«rferderli^, dafc mit mlertn Sake auch die nothwen-
cli^e Menge Wasser chemisch verbunden sqj, 4^ heilst,
da(s es in der blauen Modification angewendet werde.
Es war nun aodi aebr wabrscbeinlieb, dafs sich un-
ter denselben Bedingungen ähnliche Doppetsälz^ bilden
werden, was auch wirklich der Falt ist» wie'^h *a«a
den Folgenden ergelien wird.
Unr das Doppelsalz mit Ammoniak cprhaf fed, Wrde
eine cDnceotrirte Auflösung des Salzes mit schwefel-
saorem Ammtmlak irennlseU, es enlataiid ^ogleüih #in
krjsblKiilsA^ Viedersehlag, der sich nach einiger iBcft
bedeutend vermehrte. Derselbe wurde von der übrigen
Flüssigkeit äbgesondert, in Wasser gelOst, dardi dfteres
Umkryatallisiren gereinigt, nnd anf diese' Wdse schöne,
dunkel violette, im durchgelassenen Lichte rubinrolhe
Octaeder^ di^ in Combination mit dem Hexaeder nnd dem
einkantigen Telragonaldodeea^er 'sfcti befitod^ erhalten,
nnd die überhaupt ganz dem Chroinkali-Alaun gleichen.
Eine mit 2,429 Grm, nngestelUe Analyse dieses Sal.
m ioigendos, 4m; SequewJicbMit wegm Wjt lAimV
üplidrtes Residut: •
Sdiwcfelsäurc 8,04 • ' ■ "
Chromoxjd * 3,95 • ■ •■ , '
' . : Yeriost • I ■ .
Dieaar Verlm iyeatelil aw dfi» Aamro^iaL nnd d ^ Wa»*
ser, welefae in 4m} S^Ize enthalten -smd. Da die Schwe-
felsäure so in die Jmden Basen vcrtheilt s^n x^tlb» dafs
i Aa^ derselbe W dae .(^hrmoigrd» l «AaQ. hintegen
an das Ammmfeik fehundan Ist^ so ergiebt mjk. hiebei
[uigeade 2^usii0iin^i^ng,ij^s .(^ro^ifMnißo^l^k^lfuiQs :
I
PoggendorlTc Annal. Bd. LIII. . , 34
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5S0
Chrmnoiyd ' iJKO s 1,18 Sioentoff
Schwefelsäure 5,916 = 3^4
Ammoniak 0,90d
SchwefebSure 9,124 ss 1,17 -
Wasser 11,391 ä 10,12
24,290.
Die Saaerstoffmengea der emzeloea B^aodiiieilij
wmiuMm sifih.alio reip» wie: .
8 : 9 : 8 : 24
und die Formel für das Doppelsalz ist deuiDach:
CrtO»,aSO«-fr-N«H.,SO.+24H,0 • .
BereehiiM ma 4ie ZosaiinMDseliaBg deiselbea aowoU
nach dieser Formel ab nach den Analysen auf lOU Tb^
•o findet mans
Gefondea»
Chromoxyd
16,26
Schwefelsäure
25,33
24,36
Ammooiak
3,66
3,74
Schwefelaftore
8^74
Wasser
45,61
46,90
Die Dichte des ChromammomkalauBs beträgt bei 21^ &
1,738. Derselbe Terwittert an der Luft ImiipMn, mmä
flberzielit sich dabei mit einem licht perlgrauen PolTer;
erwärmt schmibt er. bei 100^ C« zu einer grünea, kei-
nen DichfoisniQs neigenden FiOssigkek, und pebt dabei
18 Aeq. Weiser ab, dann erstarrt er in einer Udit gril*
neo Masse, die noch 6 Aeq. Wasser eulhält, welche erst
Uber 300® weggetrieben werden kennen. '
Wird die Anflösnng des Ammenlakahnna, welche
der des entsprechenden Kalisalzes an Farbe ^auz gleicht,
erhitzt, so geht sie, wie diese, bei 75° bis 80^ C. ebea-
falls kfn Grasgitae über, «nd nnu^fir das De ff a h a l «
ebenlaUs serstdrt; denn es krjstallisirt nichts mehr aus
der Lösnng, sondern diese trocknet »i einer srfinen Masse
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m
ein; verdiioiU maor sie ab«r mit WMex uod läbi sie
imn IftDgera Zeit, etwa 10 Tage, atdien, so cndieiiien
aufs Neue die schönen Oclaeder dieses Alauns, und nach
tmd nach stellt sich derselbe last g^ox wieder her, Weia«
gdet lUU ibesen Aimii YolisUliidtg» was ein gntes Mit«
\el ist, ihn zu reinigen. Auch dient dieses Verhalten
dazu, die alimülig vorstchgeheode WiederhersteUuug die«
ses Alwnw tm seigea} denn wird die Ldsng desselben
T<ir den Zosafi des Weingeistes bis »w Kochen erhitzt,
60 fällt derselbe nichts Krjstalliuisches, and die Flüssig-
keil nisdit sich bei inniger Coneentration nicht damit,
hat man aber die Lflsung einige Zeit sich selbst überlas-
sen, so fällt der Alkohol wieder den Alaun.
Chromnatron - Alaun auf directem Wege, durch
Vereinigen des Sahea (d) mit sehwefekanrem Natron
darz^ustellen, wollte nicht gelingen; ich schlug daher den
iadirectea Weg ein, näuilich durch Desoj^ydatioa des
cbrmnsMiren Natrons, dem Schwefelsftnre zugesetzt war,
mitteist AlkoboL Unter der Voranssetzung, dafs dieses
Doppelsalz den übrigen Alaunen analog zusammengesetzt
sey» rnnÜBte zn einem Aeqniyalent doppelt dniomsanrem
Natron NiOHhaCrO«^» Sehwefelsiore gesetzt werden:
NaOH^Cr,Oa+SO,
80,+8S03 ^
DiaCs giebt auf IQfio doppelt cbromsaures Natron 24,6
«weites SchwefelsSorehjdrat, oder anniliemd diese bei-
den Substanzen im Verhältnisse wie 2 : 3. Der Wein-
geist wird mit derselben Vorsicht hinzugesetzt wie oben
Mm ChromkaÜalann angq;eben wnrde^ um Erhitzung zu
vermeideü. Die Reaction ist sehr heftig und ant Ent-
wicklung von Aldehyd verbunden. Nach längerem Kp-
dM sdkcidet aidi der Natroncbrom^iUaon in einer war-
zenförmigen irloletten Masse ans, die, krjstaUisirt zn er-
halten, bishor auf keine Weise gelungen ist; eine Eigen-
34*
w
I
;
532
■
Schaft, welche dieser Alaua mit den meiste amdhrft N«*-
troudoppeisalzea theilt*
Obwohl unter dIeMi Vm$mim die Zmmmm^
Setzung des Nafronckrom-AlBoiw nlelit «welfeMiÄft w»r,
wurde doch eine Analjse desselben vorgenommen, die
ebeitfaib eine, den anderen Abonen gans analoge Za-
samm^setzang gab, nSmlidit
Cr,Oa,3S03^-^aO,S03^.24H,0 . . (/)
Audi diwer Alaun Terliert bei 100'' C. 16 Aeq.
Waseer; er verwittert acbneller an der Lofi, nnd iai
leichter im Wasser löslich als die beiden andern Chroin-
alanne. Die Auflösung desselben in Walser zeigt alle
Eigensehaften, die den Lösungen der andern beiden Dop>
pelsalze zukommen.,
Hiedurch ist also die merkwürdige Gruppe der Alaooe, j
d. h» der schwefebaorM Doppelsalze, welche 24 AtOM \
Wasser enthalten, Ton denen 6 fester gefaimden sind afs
die übrigen 18, und die sämmllich in Formen des Tes-
aolanystenis kiystalUsiren, mit xwei nenai Glledem tcv-
mehrt.
Um die Reihe der hier besprochenen Salze zu ver-
▼oUstftndig^y wire ei anch nothwendig gewesen , ein i
aanres schwefebaom ChrompxjFd damistellen« Dieft
wollte indefs nicht gelingen, und es ist mir sehr wahr-
acheinlicb, dab ein .solches für sich nicht bestehen kömie.
Dagegen aber scheint es eine Gruppe von Doppebahen |
zu geben, in >TeIchen das Chromoxjd mit 6 Aeq. Scbwe-
febäure verbunden ist.
' Ab ich nSmlich tu einer Lösung des Sahes (d)
noch Schwefelsäure hinzufügte, wurde durch Alkoliol aa-
bngs vrieder dasselbe Salz gefällt, die Flüssigkeit blieb
dber grön, und ein weiterer Znsatz von Alkohol brückte
keinen NiederseMag mehr hervor« Dureh einen gerin*
gen Zusatz von Wasser wurde noch etwas von dem i
Salase (d) geliUt. Ab ich nun so viel Ammoniak bm-
lusefzte, dab de FlOssigkeil noch achwaoh sanw resn
I
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m
girlCy schied akh M(ang» eioe iluakclgfAue, ^br saure
FlQssigkeil ab» im ao zusaiiiiBeDgfflatet war» ^afa beitiafig
auf 1 At. Sauerstoff der Basis 9 Sauerstoff der Säure ^
kommen, nach längerem Stehen aber setzte sich, wäh-
rend die FiOetigketl; ganx waaaerhell mirdt^ ein lichtgrQ-
nes Salz ab, das, nebst Schwefebttare und Cbromoxyd,
aucji Amwouiak und Wasser enthielt, Üie Zusammen-
fleCMttg dteaea iSalaea war folgtiide :
Berechnet. Gelunden.
1 Aeq. Chromoxyd 10,04 ' ' 10,12
6 ■ - Schwefelsäure 30,07 30,03
14 . Ammoniak ' 30,03 * 29,96
14 - Schwefelsäure 70,16 «0^2t
33 - Waaaer 37,12 88,00
Za dieser- Analyse batle; ein äalz gedienty .daa bfsi
etwa ao* C. getrocknet war; ein bei 100^ d-ci^trock-
netes Salz ^ab nahe 32 Aeq. Waaser; die Formel für , '
dasselbe wäre dem nadi folgende c
Cr« O, > 6SO3 +14< N, , SO, )-l-3aH« O«
Die Zusammensetzung dieses Salzes ist )edocli m
wenig wahrscheinlicb, da£s man vermulbeo muf^ ein lUeii
dos achwefekanren -Aninioniake aey demiMUien. -opr me-
chanisch beigemengt. Indefs geht daraus dennoch her-
vor, dai& das saure schwefelsaure Chromoxjd in Ver-
binteigen beatebeo» iind wahmcbeioliob. mit anderen
adiwefeMmm Sahen Doppelaahn bflden ktene«: Ob-
wohl ich versci^iedene Versuche, diese zu erhalten, an-
gesteUt halle, ao wären die Reanltale. deraelben nicht
genügend, um auf diese Klaaae von Veit»indungea'l»inl-
ges Licht zu werfen, und es mufs daher die nähere Aus- ,
mittlung ihrer Natur von einem ausgedehnteren Studium ^ Jt
desselben erwartet werden. .Jm
Aus den hier vorliegenden Untersuchungen ergeben Jm^
sich folgende üauptresultate : -^^^KT^
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1) D»b dal CtsNmofifi mM d«r SdHroMaim «ioe
Reihe vod Salzeu bilde, die mit denen der Thooerde iu
vieler Beziehung Aehnlichkeit bcsitzeii^ Diese Sab^sind:
a) Cr^O.-l-a&O»
• *) CrftOa+aSOs-hlSH.O
c) Cr^Oa+aSO,
Ferner» dals Debet den bereit« ÜiAafniteB Chmduili-
AlauQ auch ein diesem ganz analoger Aunuoniak- und
Katrw-AtauD besiehe, aftmlich:
. «) Cr^Oa ,3S03+P^aHe ,SO,+2H,0
/) Cr.Oa.aSOa+NaO ,S0a+2H»O
und dab das Cbromoxjdhydrat
ist
2) Dafs die Veränderung, welrhe verschiedene Chrom-
ealie bei der Erffinmaig bia C crleMei^ daMn her*
rflhrt; daGi das Waeetr, welcbee Toibtr in der ehenH*
1 sehen* Verbindung enthalten war, nun aus derselben tritt^
dafis sich diese Verbindiuig durch AnCnahaM tob Was-
ser imnar wieder bennstellcn suche, und dab daraus
der Uebergang der grQnen Modification in die blaue be-
stehe, oogei^r, um nur ein Beispiel anzuführen^ so wie
die P*ra- und Meta<*Phosphonttim m •BerfthroBg aut
nach und nach, in die gewöhnliche übergebt
Hieraus isl es nun klar, warum die verschiedenea Chrom-
alaone inir arit der blauen Modi6catiott dea ncntraka
schwefelsauren Chromoxyds unmittelbar gebildet werJeO
können, während bei Anwendung der grünen Modifica-
tion dieb wm nach und nach geadiwfat, wmms sich die
Bedingungen flir die Danteilnng derselben ergehen.
Grätz, den 28. Juli 1841*
Google
.1
II. TheimO'-ckemutAm Untersuchungien:
90) Vor
die Schwefelsäure mebre bestimmte Yerbiodungen mit
«kfli Wimtr etngeht Dim VeriModiiiigeii unterocbefr*
ieii sich dorck siemiidi scbsrfe Merkowle» woim ouoi
erkennen kanii. Anders Tcrhält es sich mit der Sal>
* • • •
peteislare. Man (Jaubt die Slore ftK xa kennen; mit
• • • •
Sicherheit kennt man die Säure die stabilste Ver-
bindung, dKe eintigey, welche ohne Zersetzung destilUrt.
Destillirt man eine scbwScbere SSnre» so eoneenfiirl sie
sich in der Retorte, bis sie die Zusammensetzung
erlangt hat; outerwirft man eine stärkere Sftnro der De-
stillation, so gebt eine noch stärkere Säure in die Vorlage
über, bis die Retorte nnr enthält. DieCs ist also
fast die elnuge Säure^ die man sich mit Leichtigkeit Ter-
scba Ff eu kann.
Uns die Staren U^» , H^» etc. m erhalten, nahm
ich Säuren von Yerschiedener Dichtigkeit, und mischte
sie mit einander, bis die verlangte Dichtigkeit erreicht
war« Zn dieser Arbeit bediente ich mich der Tafeln tod
Ure. Keine der Intennediären Veribindnngen besitst fier-
vorstechende Eigenschaften, woraa man sie leicht unter-
sclieiden kannte. Nur die entwickelten Wärmemengen
sind es, welche uns Über ihre wiiUicbe Eiisiens anfklft<*
ren köDueu.
Im Voraus mub ich bemerken, dafe die Salpeter-
säure im Allgemeinen sehr «nangsnslmi tn behandsla isl^
«Iii H. He/s.
(SchUU von 512.)
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und, vehnöge ihrer Nalur, alle Operaliüueii ifeit schwie-
riger macht, 80 dafs mau keine so scharfen Kewltatc
erwarteBr durly mi» bei dar*SdMr«£el«äim« Um nur Ei-
ner Schwierigkeit zu erwähnen, 80 konnte ich nidit den
Calorimeter gebrauchen, da er sonst hätte inwendig von
Platin aeyn mOsseb» ond aelbst diese Vorsicht reicdit noch
nicht hin: es mofa Metall an Metall achliefsen« uod das
läbt sich schwer bei eiucui Apparat ausführen, den man
Temperatur- Variationen aussetzen mufs. Ick mufste midi
ala6 «nf :dw Mengungsmlhode besckrinkfin» da eie in
Glasgcfäfseu ausgeführt werden kann. Allein diese bie-
tet ziemlich bedeuteu de Uebeistäude dar: aie a«tst .vorana»
d«£a die Mengnng beider FÜMgkeim ioateaian g 0< che h t|
was natürlich nicht der Fall sej a kauu; sie setzt auch vor«
aus» dafs das Thermometef die Temperatur in demselben
Augeablick anzeige» wo die Mengnng vor sich gehl. Da
sich keine dieser beiden Bedingungen streng erfüllen Isfst,
so kaqn man sich ihrem Einilufs nur durch eine Berich-
tigung entziehen^ die, für diesen Fall, eine gevrisae Wili-
kührlichkeik bat Selbst die Beobachtung des Thermo-
meters ist Unsicherheiten ausgesetzt. Bedient man sich
eines sehr ewpündiichen Thermometers, so geschieht es
meistens 9 dafs man Orte berührt, wo die Mengnng nnr
erst iheilwcise ist, und die Anhäufung der Wärme weit
bedeutender ist als die mittlere Temperatur, welche die
gesammto Flüssigkeit erlangen aoIL Das TberoMMneter
atel^ rasch um einige Grade höher als die Temperatur,
welche es anzeigen soll. So wie die erhitzte Flüssigkeit
sich glekhföraiig mit dem Wasser* Deberacbula mengt»
den man gewöhnlich anwendet, filllt das ThemoiMter
wieder. Mau kann also nicht das Maximum beobachten.
Während es sinkt «nts man also den Pnnkt arCssaei^
welcher die mittlere Temperatur der gesammten Flüssig'
keit anzeigt. Obwohl das Sinken der Temperator, wel-
ches aus der gleichförmigen Mengnng entspringt, weit
rascber ut als das^ wdohes mn dem unprtnglBehea War«
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819
ijieiite der voUeiidctcu Meuguag au) herrührt, so ist es
doch iamier scbwierig den rechten Aogeobliok für die Beob* '
gen mit verschiedeneo Thennometern inacheu. Ich machte
itereu wenigstens drei: die erste mit einem Thermometer
irim'iiiibi||er Enpfittdlicbkeit; W6kht•llll^6rad• mdoklil
4em UnleniMieiiMg^ mgab; dfai Fliisigkeit imite Zeit
eich genau zu mengen, ehe das Tbennometer sein Mali*
wmam «rreMle. iKM* B^iNNihlniif grib die min Tmk
pmitor bl* 'mI ote«ovBf««kfteil «iim Gm DtMi
wurde der Versuch ntit einem sehr empflodlicheu» Zehn«>
tili eines Grades «offebendaa Tkeraiomtor wMMriMil^
daranf, wr BMlMiim« mit «faimi amb» TbarM»^
tiieter, welches ebeti:falls Zehutelgradc angab, aber wew
uigcr empüudiicii als das erstehe- war. jkb- iiaiiia'4aa^
MÜtel ans dieMn drei baobaohtet« Tmaptsrntmu^
91) Die erste Sthwierigkeit, auf die ich stieCs, war
die; «ine 6äure zu bekommen, die nur ein Atom Was-
a«r CBllialu* Diese iSftim ist längst bekaiuM« Indets.
reitet nuin eine SUMtm vod dieser Cooceotratioa nicbt
häuüg, da man sie nur sehr seilen n^ebi^auchL Die ältere
MedtHide basUod darin, daCs man cio Atom trookiian Sair
petem darcb «in Atom vollkommeii cooeentrirter Sebw»-
feisäure zersetzte. S|^ter gab Phillips zuerst au, dais
MA die Operatiott ethr eri#ichiere^ wem ma« ^mm AI»*
men SckwAfelalim oehme^ Milacherliob schrieb bi
eeioem Handbuch der Chemie dasselbe Verfahren vor.
Iq Formeln t^bersetzt, ist die Zersetuiog, nacb ibo^ fol-
gende: Klip 2HSssKS+HS vmd HN. Er nimmt
mn, das saare acbwefeisaure Kali bleibe wasserhaltig in
dmr Retofft« müA. ladeb ist dem nioht mlao. Wir hm-
bm aben gegeben» dafa di« Zusammenseitung des Bisnl-
fata ist: Kö^+M* Kach der alten Betrachtungsweise
der Constitotion dieaea Sahea war ea natOrlicb Tonuia-
snsehen, dalä es Wasser mit Kraft zuiückhallCi während
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mV 9^^wirlig' irliMi,uarfi lüA Wa«wr inlm mm
durch eine sebr Mchwmdkm YtTwamkidiift mrO ckgrf idl
teil wird« Auch übersteigi die Temperatur, bei weicher
4m WaiMf 'xiiM4ar«idieB«nfäii|^ nur. wenig deo Schiii«br
faDkt:daB Sofaeh.!: AlkiB-MUMt vuma min.iiMrkliciM Ubp
terschiede für das Salz im isolirten Zustande aouähme»
wht wir bald seheo werden» bercttbUgte diefs nkbl
m .eiM:Schkik.biQiichliich der All» wie «teh 4imm
Wasseratom bei einer .verwickeltcren Zersetzung verhal-
ten werde, kh liefs coDcentrirte Sdlpeter^äur^e beroüeii,
datah aue ia dar^loMkett Ari»«tm eabr «lObM PmoB^
der ich eingeschärft hatte, genaa ftwei Almne Schwefel*
afiure zu uebmcu; aUeiti die erhaltene Säure hatte nicht
4m geWOiwGlile QiebCe. Davanf «achte kk nmk daMN
4km Mtarmtmi% dbc Sdpalarillare M.iHidBiieii, oad.bcMib-
ailitete dabei Folgendes«
93) Schaual. man auf gepüivartes und voUkomoMn
ttoAum salpetenaiiraB KaU swai AequiTale«te Schwefel.
säure (HS), so erhitzt sich das Gemenge beträch tiichi
mtd ea bilden aich, aelbat wenn der Salpete wllko»
nett* flM<N*frei ist, TOtMfcbe DSmpfe, weleh'e salpetrige
Säure sind. — Die Temperatur des Gemenges steigt so,
dafa die Salpeteniore in die Vorlage ühermgeheo anfitagt
Bertelioa sagt positiv, dafa die SalpetersSare nach der
Schwefelsäure die stärkste Verwandtschaft habe. Offen-
bar ist der Unterschied in dea Yerwandtschaflea beider
fittorvB Bichl grob genug, uns diese starke Winne-Eil-
virickhing zu erklären, und da es gcwifs ist, dafs wir
uns über den Vorgang bei einer Zersetzung nicht genau
Rechenaehafl gehen könneB, weui wir nicht aoC die e0l>
irickelten Wärmemengeu Rücksicht nehmen, so wird es
MÖtUg, iu dem besagten Falle die Quelle dieser Wärme
aoftninehen. J>ie Wtane-Enlwicklttng findet atatt, nna
mag ein Atom oder zwei Atome SchwefelsSore anwen-
den. Man könute also vermutheu, es würde in dem ei-
nea dieser FiUe alle Salpetentere« nnd in dem. andam
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5»
nr Ä« Hilft« Msgetrieben, ond die SfAi^efcIsäure bilde
üisuifat mit dem Solfat. Für den AogenbUck itl es
licht mdgÜch, AA m bejahen «der m'^enieinM; Mr
Mtdat die 'Witne^ meoKt vea-dn wmi AloflHm Schwe-
felsäure, die folglich Bisulfat mit der ganzen Menge Eeü
iiätteu bilden nitoen, niehl in YerhütniCi tnr Menffe
der Sftore tu elelMii»' Idl ofthm daher -neatnilee sebw#>
fdsaurcs Kali nnd schüttete concentrirte Salpetersäure
dmof; es laocl eine WänDe^Eotwicklung statt, .wie im
ttgekchrteii Fall. Man mfa hier baaierken,.^fa:e%
Veh den GrundsaUen der Tbernaochemie, einer äufse-
Ko *WSnneqneUe bedarf , wenn eioe scbivficbere &äiire
eiae atttrkere anaCreiben aoL Ea UMat eich «Im wI-
Khcfl dem- ad h w ef e le a nren Kali nnd der Salpetersäure eine
Ksher noch nicht wabrgenotnmene Verbindung^ die ver*
ttathlich deai BisnlbC eat^richt Dieaea machte di^
MAtt M Anwendmig von nnr etnea» Atom S uh t a af tl
Bäure, alle zur Bildung eines saureu Salzes und zur Eßi^
Wicklung der aefnivaleiirteii Wärme erfesdarüchen Bfdui-
ffiogen ▼ofhanden aiad. Dieae Erhlirvng wird erit amh
genauer Bestiniraung dieser Wftrme vollständig seyii; a|-
ieio für den Augenblick feblie ea tiur. an eineni ;tweck-^
^i^ingm Apparat.
Aus dem Gesagten folgt, daTs, weuu mau uar ein
Atom Schwefelsäure anwendet, alle Salpetersäure ver-
banden bleibt» nnd daia ea ftur Zeraetaong der Verbin»
duDg der Hülfe Tdn Wärme bedarf. Wendet man das
Doppelte an Schwefelsäure an, so wird eine gewisse
Menge Salpetersäure in Freiheit gesetzt, und sie bedarf
am entwickelt zu werden, nnr der gerade zu ihrer Um*
wandluug iu Dampf erforderlichen Wärmemenge. — In
beiden FäUen wird ein Theil dieser Wärme durch die
Zmetznng selbst geliefert — Begreiiich mllfste man, bei
AnweuduDg zweier Atomen Schwefelsäure, uud bei ge-
toriger Mäfsigung der Wärme, die Destillation ohne alle
Xttialiiiiig der Salpelaiaiore aosfbhren hMM^ hllauain
J#vnN«l»-III^Mb' Miil^^ gcliirgt a M
ÜereituQg der concentrirlcü Säure alle Bildung rolher
Umpfe £u veriulicirai. Zu AofaiigjQ der Operalion ist
Jte 'ki ikv.. Betel« «itlMiltefte Mw» MhtKoh em G#-
iucog6 TOD einer flOesigen Säure und einem kürnigen Sah,
AUem diese partielle ^erseUttug bietet keinea ernsten
dMMtOff bildet iMoli dM Sfture mit grober LeidOf^eit
üfieder, und man erbält ein Prodoet, welches nur schwach
frih iit.-rr Diat^ J«tBt« Umtand maisht, ißta man aadi
iB^Eabrikiii Mr. übiitr «ur. Aowwteg itveiar AHnm
Schwefelsäure entschliefstf die ffoUcre Ausgabe würUe
ianiefi wegs . compemirl .seyau i *
...i . M) JM. AttwcBdmig «ffeiar Ateae SeWefeblim
' zerfällt die Destilialion der Salpelersäure in zwei wohl
^aaahifidflM Epochen. Zuerat geht die iUaaigfa Säure
iberi feie erfordert ^e inCBenl «enifdcle SSiwe.
während dieser Periode übergeht ist ll^V Säure, mit ei-
nm AUm Waaser$ sie biidel fast die OkUl/t der f/mm
Mettg«.- Aai Schiniae dieaer Periode ^laafa' bh» die Vor-
lage wechseln; denn was hernach übergeht, wenn die
Salzmease zu scbmelzaa begioot, ist Säure aut* 2 Atomen
Wasser: Die Salpetersäure, H?j, hat mehr Ver-
wdndtscbaft zum W asser als das saure schwefelsaure Kali»
entzieht ea also diesem.
..
94) Durch Vermeiigung von Salpetersäure, H?f, mit
einem Ueberschuis au Wasser, Berücksichtigung des Gia-
aea und der Wärmecapacitat der FlOssigkeit am Ende
des Vetmidiis, faud ich, dals die Säure HA entwickelte:
■
194.8
.t • 19^8
Mittel ~i93,8'
£bea so iiüi der ^ ver&lirend, erhielt ich 158
lall 4« SM« tt*« lliS
ä41
raa aer Star« S»i
^ • - »•» 37*28
,95) Eft scheint aoC&^r Zweifel, dais die Saloet^^rt
. .V. '
alnre, HU» mit ehieei Uebendmb « Waaeer genta go
• • • «
viel Wärme entwickelt als die Sobwefekäure, ftS, huif
VMifii man erwigeiii dafa Ae- etreog erforderiiefae^ Wiuh
sermengeQ verschieden sind, weil bei der Salpetersäure
das zweite Atom Waeser nur ein iVequivaleot W^mo'
Stoff caHwidLelt, dat dritte etais, daa ▼iefte» fttnite, oiiil
aeebite Jedes ein balbee, das efebenf e ood achte t^iil hal-
bes. Hienacb wär^ die bereciiuetea Mengen:
• - .1
mit Ueberscbals gefuodcn
H ii+U 38,85
H^^+Ä* 38,85
B<^»+M^ 33,85
II vi 194,25 ' 193,8
k^» 155»40 158^0*
S^S 116,55 ' 114,2 '
77,68 73^./
fi^Ä 58,27 . mfiB
u^» ,aajäi 37^79
Um -xo pHlfeDi ob das vierte und fttafta Atonf «Wna*
ser dieselbe Wärmemenge entwickeln, machte ich den
Verauch mit der Säore j^ll^; sie gab mit dem Ueber-
sdiufs an Wasser 98,6 WArme, und da %9r. 38,84 s=97;l,
so sieht mau, daCs die Voraussetzung sich bestätigte.''
96) Wollen wir die Austreibung, der Wärme dmck
Zosatz Too Wim« mittelst einer Forasel vorstelleo, so
erhalten wir:
* ^ etc. •
i i«
sonst: *
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542
^ Bis wir die nötlilgen Data zur Bttdaog einer bem*
reo BeiMcbDQiif; babeo Warden» will ick^ wie ea hier ge*
schehen, die entwickelte WtaneneDge anaeigen dmth
eine Zahl in Heiner Ziffer links oberhalb der Substanz,
wtf che VoraosgeflKetztermabeo die Entwicklung irennlaCiC.
Die Salpetersinre glebl «m daa Beis|Mel eiMr edir
anurkwOrdigen Eigenthüinlicbkeit, welche durch die For-
bmL angedeutet ist, nämlich, dafs nietura Aloaie Wasser
▼Oü gleicher Ocdnmg aind, i» B. daa «weile imd driU^
dann das viert«, fCioflc und sechste. Mau begreift leicht,
Widfben Einflob diese Thatsache einst auf das SUidüiun
der CMslilialien organischer Substansen haben werde«
Sie liefert auch einen festen Ausgangspunkt fOr die Un*
tersuchung der Frage über die zwei* und dreibaaischea
Si^uren.
97) Man kann sidi fragen: Welche Wämemenge
die Salpetersäure mit dem ersleu Wasseratom entwickle?
Bei dev Schwefelsäure sind es 8 Aequivalente. Bei der
Salpeterilure kann der Venoch nicht dired genacbt wer-
den, weil diese Saure nicht im isolirfen Zustande exi-
atirt« «-> Aus der Tafel des §.68 * ) sehen wir, daijs die
Säure bei Sättigung mit Kali, 409 Wärme eni«
. wkkelt. Für die Säure BS fanden wir liOl. Sollen
V die beiden Säuren ▼ergleicbbar aeyn, so nnifs asan ein
offenbar von f^leichem Grade der Wässerung nehmen,
was darauf hinausläuft zu sagen» dafs man zur Zahl 4U9
alle Wärme binznfQgen mufs, die 918 entwickelt, «m in
• • • •
91 fiberzugehen, und da diese Menge genau 4 Aequi-
valente ist, ao haben wir 4a9<^4.S8^ss664.5. AI«
lein die Schwefelsäure entwickelt 601. Der ün? erschied
zwischen beiden Zahlen ist 37, offenbar ein Aequivalcnt.
Man kOnnn^ auf den ersten Bück glauben, der zwi*
sehen Schwefelsäure und Salpetersäure von einem Atom
Wasser gefundene Unterschied bestände auch noch für
1) AonaL Bd. UI S. lOäL
ftlS
ik0 StaMB im fnaaerfircfam ZiWtaiiiiy «Uitiii am illHmeu§|
flicii bichl, ibb Aet« HypotbeM aicbt nichtig aejm kann,
denn wenn man beide Säuren, jede mit drei Atomen
Wassert ttuomt, so eatividLcla. die genau dieselbe Wäi^
mufmtitifß* .Dim Menge beträgt bei der Schwefekiare
(iÜ 1 — 3.48,84 = 485,5. Der dirccte Versuctf- §• 25 * )
giab- 483^. Für die 6alpelersäure ist die Zahl offenbar
ne^miiMBeeMat aw. 40»Hh3.|lßiß4s348^& Hier >t
also Gleichheit.
Die Reihe der Zahlen^ weldie die von jeder der
Sftoreo enlwickekeii Warmemeogen TorBtellea» iat ver*
acbieden; die eine berechtigt, nicht anf die andere m
sdiUefffen. Alles, was sich mit Wahrscheinlichkeit Tor-
aussetzen tätiU ist: dafs die von dem ersteu Wasseratom
nil der SalpefersSnre entwickelte Wkrinenienge zwischen
den Gränzen von 2 und 4 AeqaiTaledten liegt.
98) Die KenntniCs der tom Wasser aus einer bis«
lier bypothefisdien Substanz eutwidMken WSnnenieng^
könnte sehr gleichgültig erscheiueu, wciin sie nicht zur
Erklärung einer für die Wissenschaft sehr wichtigen Er-
scheinung ffibren l^dnnte. ~ Wir nehmen die Existens
Tieler Substanzen, besonders Welef* SStiren, an, die man
nidit vollständig isoliren kann. Sind, wir wirklich berech-
Ifgl data? oder wo ist die Grinse dieaai; in neuerer Zeit
M aebr geroibbrauchten Voraotselxungenf Die Salpe-
tO ffS iure scheint die geeignetste Substanz zu sejn, uns
€ine Analogie au lielern, die uns in dieser stachlicben
Fittge leiten kAnnte. — Man fAlle eine Flasche mit Sal«
petersäore, Hl^, und kehre sie sogleich in ein Glas Was^
aer um. Die beiden Flüssigkeiten stehen im Contaet und
die SalpetersSure als 'Ae sekwerere strebt hiodiciisinkeB;
sie wird noibwendig durch Wasser ersetzt. Die Wärme,
welche dieses mit der Salpeteraftore entwickelt , bewirkt
Zersetzung eines Tiieils der Siore« — Haeht man
4
1) Anail. B4L &di6.
4
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im Vettoch, Indem mm das Wasser in die Saure
schüttet, so findet man eben so, dafs die Wärme, welche
der Zusatz eines Atoms Wasser entfftckeif; einen Tlieit^er
SSnre «ersetzt, wfe es stell durch die t«ichKelieii DSmpfe
▼on salpetriger Saure kuiid gicbt. Erwäge uian wohl, dafs
es anmöglich ist, anznnehmen, das Wasser menge sich so*
gleich und gleichCttrmig mit d^r sdiwiereren Store. Wir
wollen also annehmen, dafs am Coofactpunkt wenigstens
^ine partielle Bildong der Sftnre und folglich Ent-
wicklung von 2,5 W8rme-A^qmValenten stattfinde. Neh-
men wir zuvörderst «in, es entwickle sich nur ein Wärme-
Aequivalent und die Meng^og sey gleichförmig; was wird
die Temperatur seyn? Da die specifische WSrme 'der
Säure 1^=0,51 u^d das Wdrme-Aeqoivalent =138,84,
« • •
bezogen mf 6s=J , so wird sie 194,23, wenn man setzt
O&sUM. Da das Atom der Säure pi ft^'aat», ao ha-
ben wir Dir die TaoqieraUir dar Flfisaigheit
&(>2. 0,51
Da mau idier die FiOssigkeii nicb^ als g^eichCöniug g^
MMugt anuahmeii kann, und 915 .41** J)— 104V, ao sehen
wir, dafs diese TeiOLM^ralur mehr als hinreichend ist, uw
die partielia jßera«t«ing dar SAnre zu bewirlM^ dafi
isine ihrem Siedpunkt sehr nahe kommende Wdrme sie
schon zersetzt, indem der Siedpuokt dieser Säure, nach
Mttseherllcbt ss-i-86<^ und Ibr^ spacifiaaba WärMi
nereli -eine« von mir f^maebtim Versuch, =0,445. Da
wir wisj>eu, dafs zur Zersetzung der wasserhaltigen Säure
SO wenig er^ol^darUcb ist, so wird offenbar zur Zeraetzuag
dar wasaarfraieu noch weit wanigar aötbig sejn* Nun
haben wir zuvor i^cschen, dafs die geringste Würme-
Entwickiung, welche man dem ersten Atom zuschrcibco
bann« awei AeipiivaieBta baträgjt, Ea rnttbie also die
wasserfreie Säure diese ganze Wärmemenge enthalten
können, die schon zur Trennung ihtj^ .£leu}^tp hinrei-
chend
M5
cbend ial. £b sind also fBr dietcn E^II die Verhältnisse
des WgroiestoffSi in welcheo mau die Ursadtie der JNicbt-
Eswiem der waaserfreieD Salpetersäure uicbeii i&nb*
Waimfcheiiilieb- mrd es sich mit mehren anderen Sab-
&(aD2^en eben so verhalten; dennoch scheint es mir uöüiig,
bevor man die Anzahl der hypothetischen Verbindungea
▼ermehrty dafs man die wakrscAeinlidien Ursadieii ihres
Nichtdasejiis im isolirtcn Zustande nachweise. — Wir
haben im §.84 gesehen, dafs die Nicht- Existenz einer
Yerbittdiing im isolirten instand ein gewichtiger Einwarf
ist, welcher in jedem einzelnen FaU die aufmerksamste
üetraclitung erfordert.
99) Wir liaben oben gesehen, dais, man mag $chwe-
felsiore oder Salpetersftnre in mehren Verhiltirissen mit
Wasser verbiaden, die entwickelten Wärmemengen im-
mer in einfachen und constanlen Verhältnissen stehen«
Die Zahl (38,85), welche wir als Einheit angenommen
habeU) um diese Vcihäituisse aoszudröcken, ist ganz dem '
analog, was man bei wägbaren Substanzen uiequit^aleiU
nennt. Es scheint indefs natQrlich anzunehmen, dafs wenn
die Warmem enge, welche eine öäurc oder ein anderer Kör-
per entwickeln kann, von der Natur dieses Körpers abhäugU,
andererseits der Werth des Wttrme- AequiTslenta nur von
der Nator des Wärmestoffs abhängen kann. Es ist nicht
wahrscheiuiich , dafs wir soimld zur absoluten Kenntnifs
dieaea Aequivalents gelangen werden; allein ich glaube^
dab sein relativer Werth ein Ponkt ist, der kfinftig die
(^röfste Beachtung von Seiten der Plijsikcr verdient. —
Was die thermo- chemischen Untersuchungen betriflQ;» so
macbt eich der grobe EinfloCs dieser Thatsache hier besser
fühlbar als tiunst irgendwo; denn sie führt zunächst zu der
Folgerung: Da jede Wärme -Entwicklung nur in einem
Mttltiplum dieses Aeqnivalent geschdien kann, so auCs jede
richtige Beobachtung ohne Rest durch dieses Aequivalent
theilbar seyu. Da es nun gewifs ist, dafs für eine un-
wägbare Materie keine absolute Genauigkeit erreicht wer>
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»46
wmrim kmokf wtan mm lie nicht mamtX für eim wig*
bare Substanz zu erreichen vermag, so oiufs eine gute
Beobaohimig Mcb wiaigsteos nicht om mekr ab die
mifte «ioM AeqoivftleBts voo dor richllgeii Zahl entfer-
nen. Es wird also nöthi«[;, nicht nur unter diesem Ge-
ticbtspuikt all« bisher erhaUeneii Zahlen zu prüfen, sod-
dom Mck vor aUem, diests AtqQiTaknt nit ali der
Strenge, welche der Zustand der Wissenschaft und die
Natur der Untersuchung verstauet, zu bestimmen zu su-
Amk. Et war ia der Ilpffaimg» dtcae UolersiidMiDg mi
aller möglichen Sorgfalt vomeliaMii zn ktent«, d«b idi
glaubte, mir erlauben zu dürfen in den §§. 8U und 81
Details fortzniaaseOi die ich genötbigt sejn werde, spä-
ter nachsnUeCeiii. — Uebrif^ns hüte ich den Leeer« weU
bemerken zu wollen, dals das, was ich hier ^osagt, kei-
neswegs zum Zweck hat| au sein Zartgefühl zu appeUi-
reo nnd ihn dadurch mn diesen Untersnehnngen abnh
lenken. Diels hieisc die Inlcreääea der Wiäseascbaft
schlecht wahrnehmen.
100) Eine der' Fragen, die sich am namittelbarslni
darbietet, ist die: Welchen Einflufs die Entwicklung des
gebundenen WSrmestoffä auf die Warmecapacität der
KArper ansttbe? Da es nnmlSgUch ist, sich ask thecme-
cftemisdien Unter so c h ongen za beschäftigen, Amm hs>
ständig genüthigt zu seyn, die Wdiuiecapacilät der dem
Versuch unterworfenen Substanzen zu bestisonen, so wiid
man nnwülkfibrlich daran erinnert, Über diesen Gegen-
stand nachzudenken. Eben so wird man daliin geführt,
die latente Wärme als gebundene Wärme zu betrachten,
nnd wenn das, was zuvor Ober das Wärme- Aeqmvaieat
gesagt wurde, in seiner ganzen Allgemeinheit richtig ist,
so mufs das VerhlUtnifi der Aequi^alente nothwendig auf
die latente Wüme anwendbar seyn. Mehmen wir z. S»
die latente Wftnne des Wasserdampfs; man nimmt a%
sie sej 535 für einen Theil Wasser. Nehmen wir 1
Grm. Sanento£f als Ausdruck des Atoms, so wiid die
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547
latente WSrme eineft Atoms Wasser sl,12 vorgestellt
durch die Zahl 599,3. üm das Aequiyaleqt 38,84 anf
dieselbe Eiobeit zu beziebeu, inu£s man es mit bfil (dem
Yerh&Iüiifs zwischen dem Atom von O und von S) mnl-
tiplicireD, und so habea wir für das Acquivaleut 19ifim
599 2
Wir habeu also jy^^g ~ 3,07, was drei Aequivaleute
"Wärmestoff auf ein Atum Wasscrdauipf anzeigen würde.
Zwnr ist diefs Verhältnifs nicht ganz genau, weil es um
0,07 abweicht; allein offenbar kann keine der beiden
Zahlen als unverrückbar festgestellt betrachtet werden*
Gesetzt z. B. es drücke 194,6 das wahre Aequivalent des
Wämestoffs ans; ~ dann nüfsten drei im Wasserdampf
eDtbaltene Aeqaivallsnte 683,8 Wirme geben, oder anf
einen Theil Wasser 521,2 statt 535. Allein wir wissen,
dafa die erhaltenen Zahlen awischen 310 und 540 schwan*
koD, so dafs die berechnete Zahl innerhalb der Grftozen
des Versuches bleibt. — Bisher war die latente \A iinne
eioe isolirte Thatsache, welche man auf keine theoretische
Befraebtong zorQckzuffihren woCste; wahrscheinlich wird'
sie es für künftig nicht mehr sejn. Wendet mau die-
selben Betrachtungen auf die Schmelzwärme des Eisens
an 9 so erbilt man kein so mnfaches VeriiAltnifs. Allein
biebei bleiben wir Uber ein sehr wkbtiges Element in
Zweifel, ilber die Wlirraecapacität des Wassers im star-
roD Zustande*
(ForKetsuDg in kurKcro«)
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III. Siebenzehnte Reihe von Expenmental'- Un-
tersuchungen über Eleklricitäi;
Michael Faraday.
(Schlafi von 5. 49a)
TIL Wirktame Yolu^celie Ketten und Batterien ekne
Metalleonteet*
2017 ) £s ^ebt Fälle in Ueberflufs voo Erzeugung
elekiriscber Strdme durch rein chemisdie Action, aber
kekieii dnxigen unzweifelhaften von Entatebong aoleher
Ströme durch Coutact. Da» meiuer Aosicht nach, die
grobe Frage gegenwärtig mehr durch das Gewicht ▼on
Thataachen ab durch blofae philoaophlache ScUubfolge-
ruDgen (17M) beseitigt werrlen mufs, so will ich hier
einige BeobachtuDgcn und Xbatsaclien hiuzufügco, um
die grofae Anzahl nnd Beweiskraft dieser Fälle darzu*
thun. Iq der achten Reihe dieser Uiitersuchunf:en (April
1834) ^) gab ich den ersten, mir bekannten Versucbi
wo» in einer einfachen Kette» durch chemische Action»
ohne irgend dn Metallcontact, ein elektrischer Strom
nnd eine Zersetzung in Distanz hervorgebracht wurde
(880 etc.). Ich zdgte femer» dafs» wenn ein Platten*
paar von Zink und Platin an dem einen Ende durch
Salpeter - Schwefelsäure (880), oder Kaülösung (884),
oder» in einigen Fällen» selbst durch Kochsalzlösung (885)
erregt wird, sich am anderen Ende die Zersetzung von
gelöstem Jodkalium (900), Zinnchlortir (901), schwefel-
saurem Natron» Salzsäure und salpetersaurem Silber (906),
oder von geschmolzenem Salpeter» Chldrsilber, Chlorblei
und Jodblei (902. 906) bewirken lasse» ohne dafs da-
bei ein MetaUcontact stattfindet.
1) TrmMßct./. 1834 p. m (Ann. Ba.XXXY S. d.)
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549
9018) Ich will noo neue Fälle anffihreny und 20-
mt die bereife erwSlmfeil, wo die Wirkang von ein Wenig
verdüoDter Säure einen Strom erzeugt, der Schwefolka-
Bamlösniig (1831), oder grüoe salpetrige Sftare (1044),
oder Aet^alilöfiong (1854) dorchlfttift; denn hiebei war
kein IVlelallcontact ^^estattet, und chemische Actioii war
die ofleubare und einzige Ursache der erzeugten Ströme.
2019) Die folgende Tafel enthält Fälle Ton ähnli-
eher Volta'scher ActioD, die durch chemische Action, ohne
Metailcontacty erzeugt ist. Jede ^^eile enthält die vier
Sabetanzen, welche die Kette bilden, und sie sind so
angeordnet y dab sie die Richtung des Stroms angeben,
welche immer von der Linken zur Rechten durch die
Körper, wie sie dastehen, ging. Alle diese Combina-
lionen bewirken Zersetzongen, and es sind nur einige von
deueu, die sich im Laufe der UutersuchuDg darboten.
2020) [Die Buchauben, durch welche hier, Kurze halber, die
Mctillc bezeichnet worden, haben folgende Bedeutung: JlJ Eisen,
B Blei, € Kaamiwii, K Kupier, S Silbert Zn Zm, P Platiii.3
E \erdunnte Öalpf ters.
E dito dito
E dito dito
£ dito dito
E dho dko
E dilo Schwefeb.
E ' Schwefeb.
E Salzsäure
E Verdünnte Salzs.
E dito dito
E Kochsalz
E Gemein. W asscr
Z Tcrd&nme Salpeter».
Z Selasiore
C Yerdfiimte SeXpelcn.
C Salzslore
B Verdünnte Salpeters.
JB Salzsäure
K VerdüQDte Salpeters.
K Salzsaare
B Starke Schwel'els.
K SdiwefeUtaliiiia
K dito dito
K SteHBS Salpeun.
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
E
E
E
E
E\
Seil wcfclkalium (1812)
Eothe Salpeters.
Blasse •Salpclci.s. stark.
Grüne salpctr. S*
Jodkalinm
SchwefclkaliQ«
Rothe Salpeters«
Grüne salpetr. S«
Bnt^ie Salpeters.
Scbwcfelkalium
Grüne salpetr. S»
dite dilo
Jodkaliim
dito
dito
dito ^
dito
dito
dito
dito
Verdünnte Schwefels.
dilo dilo
VevdSmito Salpetcit*
Jodkalium
VevdABoie Salpeim.
Voller Strom
dito dito
Gut
Sehr Mltig
Voller Siram
dito dilo
Gut
Scltr iMurh
Gut
Gut
Sehr stark
Gut
Gut
Gut
Gut
Gut
Gut
Gut
Stark
Stark
KrSfttg
Sehr «Cark
Google
550
5urkc Salpeten»
«Tito clito
?;
Jodkaliiim
S
E
Verdünnte
s
(lifu dltu
K
Joflk.iliuin
s
Schwciclicaliuiu
E
\ erciiiuotc
Zn
Starke Schwefels,
K
dllu
Schwefels.
Stark
Gut
Stark
2U21) Es scheint mir wabrscbeinlidi, dab Jede der
sehr Tieien Combinationen, welche aus der folgenden
Tafel gebildet werdeu könaen, wenn man aus jeder Ko-
lumne eine Sobstanz niinnit and tae femifo der Reihen-
folf^e' der Kolumnen anordnet, einen Strom ohne Metatl-
coutact geben ^verde^ und einige dieser Strtaie sebr
kräftig aejn werden«
Verdünnte Salpeters.
dito Schwefels.
Salzsäure
Eisen \ Gelöste Pflansrasänren
JodlLalium
Jodzink
Kocbsalzldsoog
Viele Motalllöäuugeu
Khodium
Gold
Platin
Palladinm
Silber
Nickel
Konfer
Blei .
Zinn
Zink
Kadmium
s
CO ^
2022) Diesen Fällen müssen noch die vielen hin-
zugerechnet werden, wo Ein Metall in Einer Säure
einen Strom giebt» wenn die eine Seile erhitzt wird
(1942 etc.); auch die, wo Ein Metall in starker und
schwacher Säure einen Strom liefet (1977 etc.).
2023) In den Fällen, wo, durch Verdünnnng der
SSure, ein Metall positiv oder negativ g^g^ ande>
res gemacht werden kann (1996 etc.)» niuis die ei^e
Hälfte der Resultate den obigen hinzugezählt werden, ss
sey denn sie wären zu stark. Denn statt zu beweiseo»
dafs chemische Action einen Strom ohne Contact erzeu-
gen kann, geben sie so weit, dafs sie eine g^zUche Mifs-
achtung (disregard) desselben darthun» eine Stromerzeu-
gung ^egeu die Cuutactkralt eben so leicht als mit der-
selben.
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551
2024) Dafs es leicht sey, Batterien ohne Melallcon-
tact zu coii«truireD, zeigte Sir üumpbrjr Davy i. J«
1801, ab er versdbiedeiie wirksame Ketteii mit Eiaem
Metall beschrieb la späterer Zeit construirte Zam-
boni eine Säule aus Eiaem Metali uod Eiuer Flüssig-
keit, bei welcher der einzige Unterschied in der Gröfse
des Contaets der beiden Flftehen bestand ^ ). Die fol-
genden Fälle, die blofs voD der Wirkung der Verdiia-
aiang abhängen, können diesep hinzugezählt werden.
2025) Es Seyen ab, mb, ab, Fig. 14 Tat III (Band
LII) Röhren oder andere Gefäfse, die in dem Theile a
starke Salpetersäure oder Schwefelsäure, und io dem
Tbeil b verdfinnte Säure derselben Art enthalten, nnd
die verbunden sind durch Drähte, Stäbe oder Platten
▼on nur Einem Metali, bestehend aus Kupfer, Eisen,
Silber, Zinn, Bltt oder einem derjenigen Metalle, wet
che dnrch einen Untersdiied in der Verdünnung der SSnre
positiv und negativ werden (1979 etc.). Soicii eine An-
ordnung wird eine wirksame Batterie geben*
2026) Bei Anwendong Ton SohwefelsSore nnd Ei^
seil geht der enlsUndene Strom, durch den abgebildeten
Theii, in der einen Richtung z. B. in der -i-hk; ist aber
Zinn das Metall, so hat der Strom die entgegengesetzte
Richtung
2027) Starke und schwache Kalilösung, mit einem
einzelnen Metali, ab Zink, Blei, Kupfer, Zinn und Kad-
mium (1981) angewandt, liefern eine ähnliche Batterie^
2028) Ist die Anordnung so wie in Fig. 15, dais
die GefAlse 1, 3, 5 etc. starke Schwefelsäure und die
GefaCse 2, 4, 6 etc. yerdünnte SchwefebSure enthalten,
und bestehen a, a aua Zinn, b aus Eisen (1979),
1) Phil, Traiisact. p, .397. Auch Journ, of the Royal Institut,
1802« p, 61; und MicboUon'a Joum. 8^o, FoL 1 p. 144.
3) Q^üri^u'fy Jaunu ^fSektKt^ FUUL |^ 177; odor Atm* dt dum.
(1819) XL IM.
* ' Di§»ü^uu Ly Google
352
so erhält man einen Strom in Richtung des Pfeils. Wer- ^
den, mit Beibehaltung der Säuren, die Metalle gegen ein-
ander vertaascht, oder^ mit Beibebaltiiag der Melalle»
die Sftnren varwechselt» so bat der Strom die umgekehrte
Richtung.
VIII. Betrachtungen fiber die HinlüngUclikeit der cbemt»
sehen Aetlon.
2029) Es mangelt also nicht an Fällen, ^o cbeini-
ache Action allein Volta'acbe StrOque eriengt (2017); und
wenn wir näher die Corresj3ondcnz betrachten, welche
zwischen der chemischen Action und dem erzeugten Strome
atattfindeo i^ofa, so finden wir, dafs sie desto genaaer
wird, je weiter wir sie Terfolgen; zar ErlSotening die-
ses Satzes werden die folgenden Fälle hinreichen.
2030) Chemische Actim entmchelt Eiektndiäi.
Diefs ist dorcb Becqaerel and De la Rive zum
Ueherflufs dargethan. BeGquereTs schöne Volta'scbe
Kette aus Säure und Alkaii ^ ) ist ein höchst überzeti»
gendet Beweis, dafs chemische Action Oberfllissig hin-
reicht elektrische Erscbeinuiigcii hcrvorzubiini^en. Eine
grofse Anzahl der in gegenwärtigen Aufsätzen beschrie-
benen Resnltate beweist dasselbe.
2031) Wa chemische Action vorhanden isi^ aber
ermindert oder aufgehoben (vird, wird auch der elek^
irische Strom geschfPächi oder vernichteL — Die F^iie
mit Zinn (1862. 1884.), Blei (1885), Wismath (1895)
nnd Kadmium (1905) in Schwefelkaliiuiilösung sind vor-
treffliche Beispiele von der Wahrheit dieses Satzes.
2032) Wenn man ein Stfiok Kftrnerzinn (grain iin}
in starke Salpetersilurc taue bt^ so wird es gewöhnlich keine
Einwirkung erleiden, in Folge der Oxydschicht, welche
sich auf demselben gebildet bat durch die Hitze^ welche
Jl) ^nnal de chuu. 1827, XXXV. p. 112. BibUoih. unU: 1838.
Xir, p. m. 171. [ Annal Bd. XXXVII S. 443» Bd. iüUÜUi
3. 7« und 91; bemde» Bd. XXXXVm S. 19.]
663
I bei dem Procets der Zerstücklung desselbeo angewendet
wM« Wenn man dann xwet Platindrilhte, verbnndea
mit einem Galvanometer, iu die Säure steckt, und einen
derselben gegen das Zinnstück drückt, wird kein elek-
frischer Strom erzeagt. Wenn man hierauf» bei diesem
Zoetand der Dinge, das Zinn anter derSSnre mit einem
Giasstab oder einer auderu nicht leitenden Substanz, wel-
I che die Schicht auf der Oberfl&che m durchbrechen im
! Stande ist, kratzt, so wirkt die Säore auf das frisch ent-
blöfste Melall und erzeugt einen Strom; allein wegen BiU
daog von Zinnoxjd und Erschöpfung der umgebenden
Flüssigkeit (1918) hOrt die Wirkung nach einigen Augen-
blicken auf, und damit auch der Strom. Jede Schramme
auf der Oberüäche des Zinns rfift dieselbe l\eibe von Er-
sdieinungen hervor»
2033) Der Fall mit Eisen in starker Salpetersäure,
welche im ersten Momente wirkt, und eioen Strom er-
zeugt (1843. 1951. 2001), durch diesen Voi|;ang aber
so viel Ton seiner Thltigkeit, der chemischen sowohl
wie eiekliiächen verliert, gehört ebenfalk hieber.
2034) Werden Blei und Zinn in Salzsäure verknüpft,
i so ist das Blei anfangs positiv -gegen das Zinn; dann
wird das Zinn positiv und bleibt es. Diesen Wechsel
schreibe irb dem Umstand zu, dafs das gebildete Chlor»
Mei znm Theil das Blei einhüllt, und b6 die Fortdauer
der Wirkung verhindert; wogegen das Chlorzinn, da es .
weit löslicher ist als das Chlorblei, leichter in die Flüs*
sigkeit übergeht, so dals die Wirkung fortdauert und das
Metall bleibend einen positiven Zustand annimmt
2035) Die schon beim Zinn (1919) und Kadmium
(1918) erwähnte Wirkung der einhüllenden Flüssigkeit,
einige der Resultate mit ftwei Metallen in kalter und hei-
fser Säure (1966), und diejenigen Fülle, wo das Metall
in heifser Säure negativ wird gegen dasselbe Metall in
kalter Säure (1953 etc.), aind von gleicher Art. Oie ^
letztereu lassen ^cb schön eriautem durch zwei Stücke
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554
Uiei in verdüuQter Salpetersäure« Läfst ma^ sie eiii^
kun« Zeit daiiD» to fleht di« Madel nahe aof 0^ ; er-
hittt maa aber die eine Seite, so wird das Metall da-
selbst 20" ader mehr uegativ, und bleibt es, sa lauge
die Hitze aaterbaltea wird« Belm Erkaken dieser Seite-
und Erhitzen der andern wird dasienige StOck Blei, wel-
ches zuvor positiv war, negativ, und so fort beliebige
Male.
2036) VTem 4k dimmscbe Wirkung siek rnn/uhri^
thut es auch der Strom, — Diefs zeigt sich in den Fäl-
len « wo zwei Stücke desselben activen Metalls in die-
selbe Flfissidkeit getaocht sind. Werden zwei Stücke
Silber in starker SalzsSnre Terknüpft, so ist anfangs das
eine und dann das andere positiv, und die Umkebrun-
gen . in der Bichtang des Stromes geschehen nicht lang-
sam, wie bei einer aUmSlIgen Action, sondern ungemein
scharf und plötzlich. Eben so wenn Silber uud Kupfer
in verdünnter Scbwefeikaliuuiiösung verknüpft werdeu,
bt das Kupfer ohemisch wirksam und positiv, und das
Silber bleibt blauk, bis plötzlich das Kupfci zu wirkcu
aufhört, und das Silber, zum Beweise der bei ibm an-
fangenden chemischen Wirkung, in einem Augenblick
mit Sulphnret überzogen wird, und die Nadel um 180^
fortspringt. Zwei Stücke vou Silber oder von Kupfer
in Schwefelkalinm bewirken dasselbe.
2037) Nimmt"- man Metalle, welche in den ange-
wandten Flüssigkeiten unwirksam sind, und erleiden die
letzteren während der Zeit dorch andere Umstände, als
Wftrme u. a. w. (1838. 1937), keine Veränderung, so
entstehen keine Strüine, und in Folge defs keine solche
UmkebruDgen.
3038) Wo ieih0 dmmehß Adion üi, mird aiuA
kein Strom erzeugt. — Diefs^ ist, wie wohl bekannt, der
Fall bei den gewühnlicben starren Leitern, bei Metallen
und andermi Ki^m (1867). Es hat sich auch als rieb-
tig trwiesin bei Anwendung flüssiger Leiter (EJektroljte),
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aHcauii, ymo diese keine eheaiiscie AcfioB auillbeB, wie^
ivühl so verschiedenartige Körper, als Säareo, Alkaliea
und Sulphurete angewandt wurden (1843. 18&ä* 1825«
18a»> Diefs eiod aeiur echlagende FllUe.
2039) So me tAer die chemische Action anfängt,
iritl auch ein Strom auf, — Dieser Satz läCst sich durch
felgenden Versocb gut erläoteni. Mao maebe eine Vor*
riditimg, wie in Fig. 16 Taf. UI (Bd. Ul% lade die bei-
den Röhren mit derselben reinen, blafsgelben, starken
Satpetersänre, Terbinde sie fkirdi den Eisendimlit i ond
mknQpfe die Platindrftble p mit dem Galvanometer*
Der Apparat ist nur ciue andere Form der einfachen
Vorrichtung Fig. 17» wo» nack Art eines früheren Vmociis
(369 )» xwei Platten, einto Ton Eisen and eine Ton Pk'»
tiu, parallel gestellt sind, jedoch getreüut durch einen
Tropfen starker Salpetersäure an jedem £nde. In die-
sem 2asttfid wird in keinem der Apparate ein Strom
erzeugt; setat aoan aber bei 3, Fig. 17, einen Tropfen
Wasser hinzu, so beginnt die chemische Action, und es
sntstelU ein kräftiger filromi obwohl ohne Metalleontact
eder sonstigen Contaot Um dBeb bei dem Apparat Fig. 16
zu beobachten, wurde in b ein Tropfen Wasser hinzu-
gesetzt. Anfaugs gab es keine cheuusche Action und
keinen* elektriMben Strom, obwohl Wasser daselbst tot-
banden war; der Conlact mit dem Wasser bewirkte also
aichts. ISon wurden Säure und Wasser mittelst des En-
des Tom Draht i bewegt und mit einander venniseht; in
wenigen Momenten trat die chemische Action ein, dae
Eisen entvTickelte Salpetergas am Orte seiner Wirkung»
imd plötzlich erlangte es daselbst Positif itftt und eneogte
eiaen kiibigen elektrischen Strom. ^
2040) fVenn die chemische Action^ welche einen
Strom in der einen Richtung erzeugt hat oder erzeugen
kemde, umgekehrt oäet permehtei mrä^ mrd amek 4^
Strom umgekehrt oder {^firnichiet.
2041) DieÜB ist ein Piincip oder üesnUat, welches die
ÖM
kk^mkA^ Theorie von der Erregmig des VoItniiiDiie euTs
schlagendste bestätigt und dtireh viele wtditige Thetsadieii
erläutert wird. \ olta zeigte i. J. 1802 dafs krjstai-
lisirtes JälangaArperoxyd stark negativ ist gegen ^nk
und ähnliche Hetalle^ oder, nach seiner Theorie, an dem
CoDtactpunkt; Elekliicität dem Ziuk giebt. Becquercl
nutersudite diesen GegenstaDd i. J. 1835 mit Sorgfalt,
und kam tu dem Schlnfs^ |edoch sich vorsichtig ansdrüt
keod, dafs die Thatsacheii für die CüiUacttheorie gün-
stig sejen Im folgeuden Jabre beschäftigte sich De
la Hive mit demselben Gegenstand» und zeigte, wenig-
stens neiner Ueberzeagang nach, dafs daö Hjperoxyd eme
chemische Veränderung erleidet, Sauerstoff verliert, eine
Umwandlung, die voUkomnen mit der Richtung des er-
«engten Stroms fibereinsttmmt
2042) Das in grüner salpetriger Saure mit Platia
verknöpfte Hjperoxyd erzeugt einen Strom und ist ne-
gativ gegen das Platin, während es zugleich Sauerstoff
abgiibt und die salpelrige Säure in Salpetersäure ver-
wandelt, eine Umänderung, die durch einen chemiscbeo
Versuch leicht nadiznwelsen ist In Salpetersäure ist dss
Oxyd negativ ^egen Platin; allein seine Negativ! tat wird
sehr erhöht, wenn man ein wenig Alkohol zu der Saure
setzt, indem dieser die Reduction der Säure unterstützt.
Verknfipfit mit Platin in AetzkalilOsung begünstigt em
wenig Alkohol auffallend die Verstärkung des Stroms,
. aus demselben Grunde* Werden Hjrperoxjd und Platin ^
in Schwefelkaliumlosung verkntipft, so ist» wie zu e^
warten, ersteres btaik negativ. '
2043) im J. 1835 beobachtete Muncke das auf-
foUende Vermögen des Bleihjperoxjrda zur Hervorbrin-
1) AnnaL äe chimie, im%, XL. p. 224.
2) MM. 1835, XX /c 1<4. 171.
3) Ibid. 1836, LXI. p. 40, BibUotb. mUtt. 1836, I, p. m 15& !
(AmiaL fid. JUXYII & m)
p — • -
M7
gong ADÜeher PhHoemeiie wie dttfl Maoganhyperoxyd
lind diese Thalsadie führte D e la Riv e i, J. 1836 sogleich
' auf eutsprecheode Uinwaudlungcn zurück ScLön*
bein lieia dteseo ScUuüb niehl gdten, mid grQndele aeinto
Ansicht von » Tendenzslrömenn auf die von ihm bei die-
sem Körper beobachteten Erscheinungen, namentlich deä-
seD Unwirksamkeit In Salpeteratare Meine eigeDM
RescfUate bestätigen die toh De la 'RiTe; denn durch
directe Versuche fmde ich, dafs das Hyperoxjd von Kör-
pern, wie Salpeteraäturey eine Einwirkung erleidet Kali
und reine starke Salpeterslnre, mit Bleihjperoxjd ge-
kocht, lösen es reichlich unter Bildung von salpetersan-
rem Bieioxjd. Es wurde Salpetersäure verdünnt und
duraof in zwei Theile getbeilt. Der te'e wurde mit e»«
uer Lösung von Schwefelwasserstoffgas geprüft, zeigte
aber keine Spur von $lei; der andere wurde mit etwas
Bleihjperoxjd (1822) Tenetzt, eine Stunde lang in ge-
\?öhnlicher Temperatur stdien gelassen» dann filtrirt und
auf dieselbe Weise geprüft; es zeigte dann einen reich-
lichen Bleigehalt*
9044) Das Bldhyperoxyd ist negattr gegen Hitin
in Lösungen von Kochsalz und Kali, Körpern, von de-
! nen man Rauben möchte^ sie wirkten nicht chemisch ao(
i dasselbe ein. Allein diiecte Versuche zeigen, dab sie
eine hinreichende Wirkung; ausüben, wm alle Effecte
hervorzubringcii. Einen ferneren Beweis, dafs der Strom -
der ans diesen Körpern gebildeten Volta'schen Kette che*
mischen Ursprungs ist, giebt die rasche Abnahme der
Kraft des erzeugten Stroms nach dem Moment der er«
sten Eintauchung.
I 2045) Die kräftigste Combination aus Bleihjperoxjd,
I 1) Bibtioth. md0€rs. 1936» Z p. IM
! 2) Ibid. 1836, /. p. 162, 154.
' 8) Philosoph. Mag. 1838, XU. p. 226. 311, und Bibi. ump. 1838»
' xir. p. 155. (abmL Bd. juuuau s. m)
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r
aas
PlaCfai Mi EiMT FUteigkek wank ctbiltm, wem Istetae
aus gelber Schwefelkaliunilusuiig bestand. Eine zweckmä-
fsige AiistelUlOgsweise saldier Versoche ist die, daCs mMi
dat Uypmtryd mit «twis d«alUliitaai WaMer in matm
weichen Teig anknetet, mit diesem Teige das untere Ende
eioer Platinplatte miUelst eines Glasstabes gkichförmi^ i
ibariiebl^ oäd swar dkk gM^^ n dia Platin wihl n
adifitiett, dann pA Irociaaf, and andiidi diesa Malta
mit einer blanken Platinplatte in dem angewandten Elek-
trolyt iiarknapft. Wann dia Platinplatta nicht ¥oUko»-
»an fibanof^ itl, Iretan driUcha Stitea ain (liaOX
welche das Resultat stören. Auf diese Weise läfst sich
laiaht «eigen , dafs das Bleibjrperox yd negativ gagen Pla-
tin aawoU in Sahwaidkaliam aia Ad Salpataraiara kL
Mennige giebt in beiden Flüssigkeiten dasselbe Resultat.
2046) Bei Anwendung von Scbwefelkaliumlöaiuig
lilat aicii indaCi Bit Protoijdaa diaaalba Art Ton Ba*
weis zur Stütze der chemischen Theorie erhalten wie mit
Hjperoxjden. So Bleioxyd , das durch Glühen des Ni-
trata nnd durch Scbmelzan erhalten nnd anf dia Platin-
platte (9046) gaalriehan worden, zeigte aieh in SckwefeW
kaliumlOsung stark negativ gegen metallisches Platin. Blei>
wmbf md diesallM Waiaa angewandt, TarUall aick abnn
an. Baida Körper waren dagegen in mdfinnler Salp^
tersäure stark positiv gegen Platin.
3047) Uiesalbe Erscheinung zeigt sich in der Wir-
kung daa nxydirfan Eisens* WaHn »an eine Eisenpiaita
durch Erhitzung; mit einem Oxvd von solcher Beschaf-
fenheü und Festigkeit überzieht, dafs es kaum oder
nicht Ton SchwefelkalinmUtaonf; angegriffien wird; so ent»
sieht nur ein schwacher oder gar kein Strom, indem sich
ein solches Oxyd wie Platin in der Lösung verhält (1840).
Oxydirt man aber das Eiean dnrah Antsalinng dar Lofl»
oder dardh Anfenchten nnd Troaknan, oder durch Be-
feuchten mit Etwas verdünnter Salpeter- oder Schwefel-
säure, nachherigea Waschen, anfangs mit Anmoniak- oder
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559
Kalilösnng wod darauf mit Wassor, und endliches Trock-
Den, odtT dutch Befeuerten mit Kaiildsuogt Erhitzen in
litr Loft, Waschen out dc«tillirteiii Wasser und Troelu
nen^ 80 ptht cn, TerktiOpft nrfl- Platin in Scbwefclkalitiin-
lösun^y einen krärUgeu 6iroiD, bis alles Oxyd reducirt
isly and wftiiretid der gaiizeB Zeit ist es nefHitiv«
9048) Gerostetes Eisen ist in derselben Labung stark
negativ. Auch eine mit Eisenoxydul, Eiscnoxjd oder
Spatheiseneteia (iberaogeae Platinplatte (2045) verbHlt
sich so. ' *
2049) Diefs Resultat ist eins von denen, gegen die
man sich in den zuvor (1836. 1886) beschriebenen Ver-
sodien «n bnten bat. Wen» nnin sitte scheinbar blanke
Eisenplat(e in verdünnte Schwefelkaliumlösung taucht, 5ü
ist sie gegen Platin anfangs negativ, dann neutral und
xnlctit schwach positir, - In einer starkai LOsnng ist sie
zuerst ncf^tiT, wird dann nentral «ad bleibt es. Es
kann nicht vollkommen mit Sandpapier gereinigt werden';
allein nach dieser Reiaigong ist es negativ, ond }e Mr
adier nnd besser es gereinigt worden ist, desto kttrcer
dauert diese Negativilät. Dieser Effect rührt von einer
ii^tantane«! Oxydation des Eisens wtthreud seiner Be^
rttbning mit der Lnft mid Ton nachheriger Rednctien
dieses Oxydes durch die Lösung. Wenn man die Ei-
genschaften des Eisens in Erwägung zieht, kann diefs
Reenitat nicht nnnalirUch erscheinen. Reines Eisen, in
Schwammform, entzündet sich von selbst an der Luft, und
eine frisch gesäuberte Platte, in Wasser getaucht oder
danut benetct oder nnr der.Lnft aotgesetzt, bewii%t an-
gpnbltcklich den Gerach nach WasserstofF. Die dflnne
Oxydhaut, welche sich während einer momentanen Aus?
seixong bilden kann, ist daher Tollkooimen genfigend, den
enengten elektrischen Strom zn eriilliren.
2050) Zum ferneren Beweise der Wahrheit dieser
Erklärungen stellte ich eine Eisenpiatie nnter die Ober-
fliehe einer SchwefelkaliomUleongy ond rieb sie disselbsl
6fO
mit dum» Stfick Hob« wddm einige 2eit mit dtnA*
bcu Lösung getränkt worden war. Das Eisen war danu
gegen das mit ihm verknüpfte Platin neutral oder sehr
scbwacli positir. Waibrend es mit den Pietio in Ver*
biii<Ioiig stand, wurde es ^pneder mit dem Heiz gerie*
ben, um eine frische Berührungsfläche zu erlangen. Es
wurde nun niclit negativ, sundmi blieb seiir scbwack
posiür, zum Beweise» deia die frQliere NegativitSt nur
cm temporäres llesultat der au der Luft gebildeten Oxyd-
Schicht war.
- 2061) Nickel sdbeint denelben Wirkung wie Eisen
unterworfen zu seyn, doch in viel geringerem Grade.
Alle Umstände waren ^analog, und der auf das Eisen
(3050) angewandte Beweis war aneh Iiier anwendbar
mit demseU>en Resultat
2052) So stimmen demnach alle diese Erscheinungen
mit Pratoxjden und Hyperoiyden darin iiberein, den
entstAeoden Strom auf cliemische Aetion surOdLcul&b-
ren, nicht blofs, was die Abhängigkeit des Strouis von
dieser Action betrifft, sondern audi in Ik&ug auf die
Abhängigkeit der Bichtmg des Stroms von der Bich*
tung, welche die chemische Verwandtschaft das ene-
giende oder elektromotorische Anion anzunehmen zwingt.
Und es ist, glaube ich,^ ein bdchst schlagender UautandL
dafs diese Körper, welche, wenn sie chemisch wirken
können und wirken, Strome erregen, nicht die geringste
Macht dazu haben., sobald bo/ser Coniaci verstattet ist
(1869), obwohl sie Tortreffliche Leiter der Elektricitit
sind, und die durch andere und wirksamere Mittel er-
regten Ströme. leicht dun^lassen.
2053) Bei solch einer Masse von Zeugnissen für dis
'Wirksamkeit und* Uinlanglichkeit der ehemischen Action,
wie (1878. 2052) gegeben worden ist; bei so vieleU
wirksamen Ketten ohne Melallcontact (2017), und un-
wirk-
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561
'Vfirksamen mit demselben (1867): was für ein Grund
kann Torhanden seyn, iu den Fällen, wo cbemischc ActioD
wd CoatAd Yerebiigt siiid» die Wirkung ledigfich dem
CootMl oder irgend etwas andern ab chemischer Kraft
suzuscbreiben? Solch ein Scbluii) scheint mir sehr uo-
fiUloaopUscH; es beUirt eine erwiesene and tbätige Ui^
Sache entlassen» an eine Uofs hypothetische daittr an»
zunehmen«
IX* Tkermo-eUhtriAchtr Bewei«.
2054) Die Erscheinungen der schönen Entdeckung
&eebeek'Sy der Thermo -Elektndtät» sind zuweilen» and
Mch nenerlichy als Beweis der elektromotorischen Kraft
des Contacts zwischen Metallen und ähnliclieu starren
Leitern angeführt worden (1809. 1867) Eine kurze
Bairachtong, glaube kb, reicht hiUt n xeigen» wie we-
nig Stütze diege Erscheinungen der besagten Theorie ge-
währen.
2055) Wenn der Contaet der Metalle einen erre*
genden Einflafs In Yolta'sdien Ketten aosObt, so kann
man kaum bezweifeln, dafs nicht die therm o-elektnscheu
Siffdme Ton derselben Kraft herrühren» d« b. von der
doreb iocale Temperator bewirkten StOmng des Gleich-
gewichts der Kräfte der verschiedenen Contacte in der
metallenen oder Ihnlicben Kette. Diejenigen» welche
die Thermo-Effeete als Beweise für die Contart-Effecte
anführen, mtissen sich zu dieser Ansicht bekeiuien.
3S^) Bei Annahme einer Contactkraft müssen wir
noob annehmen» dafs Wärme diese KraCt entwed^ Ter-
slärke oder schwiiclie. Denn wenn in Fig. 18 Taf. III
(Bd. LU) ^ Antimon und B VVisaiuth ist, und eine Er-
wärmung bei X einen Strom in Ricbtong des Pfeils bei-
vorruft, und wenn angenommen wird, dals Wismoth im
Contaet mit Aniimou positiv gegen letzteres zu weiden
1) Fechner*! Worte, J^äosofik, Mag. 1898« XHI p.70^ (Ann.
Bd. XXXXII S. 483.)
PoCgendorir« Aonal. Bd. LUL 36
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MB
soohe^ so raufe Wime dietc^ PMüMlit schwidkeii, od«*,
wena vorausgesetzt wird, das Wismuth suche negativ
in werden» eo raub Wärrae Effect verstärken* Wim
wir ta entscbeiden TennögeD, welche der beiden Anneh-
ten anzunehmen sey, scheint niiv nicht klar; dcua nichts
in den thcrmo > elektrischen Erscheinungen allein kann den
Ponkt dorch des iiekanoneter enCflebeide».
2037) Wenden wir uns za dem Ende zu der Vol»
tauschen Kette, so linden vvir dort die Stellung des An*
timons und Wismaths verschieden » je nach dem ange-
wandten flflssfgen Leiter (2013)« IMs Antimon, das In
Staren negativ gegen Wisuuilh ist, ist positiv gegen das-
selbe in Alkali und Schwefelkaiiami und überdiefo fin*
den wir bnde fast in der Mitte der Melailreibe. In der
thenno -magnetischen Reihe da^e^en liecen sie an den
Enden und stehen so im GegeusatZt zu einander wie mir
tnöglicb. Dieser Unterschied wurde vor langer Zeit vm
Prof. Cnnimin^ hervorgcliobeu wie verträgt er sich
mit (]( r Coiitaciiheorie der Volta'scheu Kette?
2058) Wenn {«mer Silber und Antimon eine XbenMh
Kette (Fig. 19) bilden, und die Berühningsstelle x er*
hitzt ^\rird, so geht der Strom vom Silber zum Antimon*
Bilden Silber ond Wismuth eine Thermo Keüe (Fig. 20)
und die Stelle x wird erhitzt, so f[;eht der Strom va«
Wismuth zum Silber. Angenommen, die \\ iirme erhöhe
die Contactkraft (2Ud6X 9q geben ^ese Resultate die Coo-
tactkraft zwischen diesen Metallen so: AfUimon Sä^
hcr^ lind Wismuth Silber, Allein in der Volla\scheii
Kette geht der Strom, an den Contaclpunkteo, i^omSil'
her sowohl cnm AnUnum als um Wismidh^ sobald ve^
dünnte Schwefelsäure, vcidiauUo oder starke Salpeter-
sänre oder Kalilösung angewandt wird (2012); der Me»
tallcontact wie der in der Thermo -Kette kann also auf
feden Fall hier sdir ipenig zu thun haben. Im gelbea
Schwefclkaiuim geht der Strom, an den Contactpunkten,
vom Antimon wie vom Wismuth zum Silber^ ein Refill-
1) AimaL of Phik^K 1823, VI p. 177.
j
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Sflt
M eben «o MverMglieh ah dM Irflliere mh dmn Thenno^
Effect. Wenn farbloses Schwefelwasserstoff Schwefel-
kaüum zur SchlieCsuDg der Volta'schen Kette angewandt
imd^ gebt der Strom, an den Contactpaokteo, Tom Wis»
«Qlh sam Silber, und vom Silber warn Antimon, wäh-
reod er in starker Salzsaure, an den Contactpunkten^
^BoAe amgekehrt vom Silber tarn Wisimitb und Tom
AidaiOB zum Silber gebt
2059) Feiner ^eht in der Thermo-Reihe der Strom,
an dm Contacipunkten der Metalle, vom Kupfer mm
Geldy Tom Zinn oder Blei zum Kopfer, Rbodtmii oder
Gold, vom Zink zuui Antimon oder Eisen oder selbst
Graphit, vom Wismuth zum Nickel, Kobalt, Quecksilber,
Silber, PaUadliim, Gold, Platin, Hbodiom oder GrapbM;
— ako gerade in amgekebrter Bicbtang wie bei densel-
ben Metallen, wenn sie mit den gcwöhnlicben sauren
Ltangen Yolta'sobe Ketten bilden (2012).
M60) Dieee und viele andere Widersprüche, wels-
che bei einem Vergleich der Theorie des Thermo -Con-
tacis und des Volta'soben Coutacts erscheinen, lassen
ndi BOT erkliren dureb Annahme einer specifiseben Wtp>
koog des CoiUacts von Wasser, Säuren, Alkalien, Su!-
phuretrn, und anderen erregenden Elektrolyten, für )eg*
liebes MetalK Dieser angenommene Contact ist dem
Theniio - Metallconlact nicht nur dadurch unähnlich, dafs
^ iu den bei gleichförmigen Temperaturen geschlossenen
Ketten keinen GieichgewiebUznstand besitzt, sondern aneh
ia der (Mmtmg der angewandten Metalle keine Bezie-
bong zu demselben hat. So müssen Wisniulh und An-
tean, welche in der Thermoreibe weit auseinander ste*
kea, diesen Eitra -Cbaracter von Sfiore- Contaet sehr
stark in entgegengesetzter Ridilting {as io its result) eot-
wickelt haben, um mit einander eine nur schvTache Yol»
ti^ssba Combination zn bilden. Und was das Silber be-
trifft, welches iii der Thermo-Reihe zwischen Zinn und
^iak steht, so ist nicht nur dieselbe Abweichung erfor*
36»
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664
imSAf Mmdarn es mob aadi der Effect davon so grofs
86 jn, dafs er so voUstSndig >vie er es Ihut und selbst
kr&fUg die Uoicrftchiede umkehrt , welche die MetaUe
(gsaiSb der CoDlacttkeorie) herroraabriiigeB tncbten.
2061) Zuui fcriKica Conlrast mit solch cioer An-
nahiae mofs erinnert werden, dab, obwohl die TheruM>-
Ecihe der Kdrper Tersehiadeo ist^ von <ler gewOhaliclMB
Tolta'schen (2012) sie doch ▼ollkomaieo mit sichsellMt
fibereinstimmt, d« h. dafs wcud Eiseu uod Antimou schwach
Mit einander sind und Wisrnnth stark mit Eisen» c&eb aook
stark mit Antimon ist; ferner , dafs wenn der Strom, an
der heifsen Bertihrungsstclley tuui Wismuth zum Kho-
diuB (dit, und vom ftbodium lom Antimoi^ es nach, an
ier bdben Stelle» noch kräftiger vom Wismolh mm An^
timoD übergeht. Zur Tollcn üebereinstimmun^ mit die-
ser eintacben uud wahren Kelation wübte Sclmcfelsäure
nidit sebr kräftig mit Eisen nnd Zinn» und schwach mit
Silber sevii, wiesle es io der Volta'schcn Keüe ist, da diese
Metalle in der Thenno-Reihe nicht weit auseinander&lcheu;
anch durfte sie sich voltaisch nicht fist gleich gegen Gold
und Platin Terbalten, da diese in der Tbermo-Beihe weit
anseinanderstehcn.
2062) EndUch findet sich in der Thermo^Kette eine
Relation rar WSrme, welche zeigt» dafs ftir Jegliche Pte*
tion von entwickelter elektrischer Kraft, eine entspre-
chende Aenderung in einer anderen Kraft oder KmA-
fetm» nSmlich der Wärme» stattfindet» die jene zn er*
klären vermag. Diefs haben libcrciiisliuimeDd die Ver-
suche von Seebeck uod Peitier gezeigt. Allein die
Contactkraft ist eine Kraft» welche Etwas ans Nidrfi
herrorzübringen hat, ein Resultat der C4onlactkraft, wel-
ches weiterhin (2069. 2071. 2073) besser iMiseinander-
gesetzt werden kann«
20li3) Welche, aus den Thalsachen der Thermo-
Eleklricität ableitbaren Beweise für die Contactwirknog
blaben dann Qbrigi da sonach die Kraft auf die Sime
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565
oder andere gebrauchte Elektrolyt c bezogcu werden mufs
(2060), uod da man sie Dicht nur unsicher nach jadem
Metalli saodem auch in directer UeiiereinstimaiuDg mit
der VcrSndenmg der dietniseheD Aelton %o variiren hat
(2874. 1956. 2006. 2014).
2064) Die CoDtaet- Theoretiker acfaeinen m glaii«-
ben, dab die AohSoger der chemiache^ Theorie berufen
Seyen, die Erscheinungen der Thermo-Eleklricitiit zu er-
klären. Ich kaou nicht einsehen, dafs die Seebeck'-
aebe Kette irgend eine Beziefanog sur Volta'schen babe»
und glaube, dafs liecqucrcrä Uutersuchuiigeu diesen
Schluts lunreichend rechtfertigen ')•
*
JL lJ»wfthrseli«iiiHehkett der aageaoinnieBeii ConUcl1cr«ft.
2065) Souach habe ich eine gewisse Masse experi-
mettteller Zengnisfle nnd daraus gezogener Schlösse gege-
ben, welche mir zor Aufhellang des streitigen Punkts
geeignet scheinen, in Zusatz zu den Angaben und Ar-
^menten der groben Männer^ die bereits ihre Resultate
imd Meinungen zu Gunsten der chemischen Theorie dee
Voltaibuius und gegen die Conlacttheorie ausgesprochen
haben. Zum Schlufs will ich noch ein Argument lunin«
fügen, hergenommen von der, nach mir, unphilosophi-
schen Natur der Kraft, auf welche, nach der Coniaci-
Itieorie, die Erscheinungen bezogen werden.
2066) Mach dieser Theorie wird angenommen (1802),
dafs wo zwei ungleiche Metalle (oder richtiger: Körper)
einander berühren, die ungleichartigen Theile aui einan-
der wirken und entgegengesetzte Zustände erregen. Ich
läiigne diefs nicht, glaube vielmehr, dafs eine solche Wir-
kung in vielen Fällen zwischen aneinandcrliegendcu i lieil-
chen stattfinden kann, «. B. Torbereitend die Action in
den gewöhnlich chemischen Erscheinungen, und auch Tor-
bereitend denjenigen Act der chemischen Combination,
1) jinna^. de chim. Ib^, XLL //. 355, XLVL ^.275.
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twUicr, is dir Yate'wbeo Kette don Strom htonromft
(1738. 1743).
2067) Aileio die Contacttheorie mnmi au, dafs diese
TheUdhea, welche amaeh diircb ihre gegenadtige Acüon
eDtgegengesettle elektrisiAe Snstitade erlaogt haben, diese
Zustäude auf eiuauiler eotladeD köDDcn, und doch in dein
anftogUchea Zaataad irfeabeOt ia Jeder üiasicAi durch daa
fifHbaren Vorgang oicbt Tarliidart werden« Sie luoMBt
aDch.aUy dafs die Theilcheu, die durch ihre gegenseitige
'Wirkimg plna und floimia geworden atod, während «ie
mter dieaer iddadrten Aetion ateheo, aich entladen aof
Theilchen von gleicher !Nalur mit ihnen und so eineo
Strom erzeugen.
M68) Diefe atimnt in keiner Hinsicht mit bekaim-
leu Wirkungen überein. Niiiimt mau, in Bezug auf che-
mische Eracheinungen» zwei Substanzen, wie SauenUdl
Qttd Waaaeratoff» ao kann man sich denken, daCa aiffi
Theilchen too beiden, wenn sie nahe gebracht und er-
hiut werden, entgegeugeseUle Zustände an ihren gegen-
Qberliegenden Oberflächen indocireo, vielietcht, ao nie
nach Ber&elina'a Ansicht (1739), und dafs dieae Zu*
stände, sich immer mehr steigernd, endlich iu eine ge-
genaeitige £ntiaduDg der Kräfte übergehen, wobei die
Tiieilchen aich verbinden und unfähig aind den ESact
zu wiederholen. Während sie unter Actiou stehen und
ehe die Einwirkung eintritt, können sie ihren Zustaud
nicht freiwillig verlieren; allein bei Entfernung der Vr*
sacke dtr eesleigcrteu lüductionswirkuno;, iiiimlich der
Wärme, kann der Effect auf seinen ersten Zustand her-
absinken. Wenn die wirkenden Theilchen in die Coa*
atitution eines Elektrolyten eingeschlossen sind, kOunea
sie eine Stromkraft erzeugen (921. 924) proportional mit
dem Betrage der verbrauchten chemischen Kraft (ßSSy
2069) Allein die Contacttheorie, welche, f^emäfs
den Thatsachen, zu der Annahme gcnöthigt ist, dafs die
wirkenden Tbeiiehen sich nicht verändern (I8U2. 2Ü67)
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567
(denn sonst würde sie dte chemische Theorie seyu), ist
auch f^wuogGD aozuDehmeii, dafs die Kraft, welche xwel
Tkaildieii in den Stand seist, einen gewissen Zustand in -
Bezug auf einander anzunehmen, unfähig sey, dieselben
in dicscjn Zuatand zu erhallen, und so läugnet sie vir-
Imll das grobe Princip der Natnrforscbnng, dafs Ursa«
che und Wirkuog gleich sind (2071). "Wenn ein Pla-
tintheilcheu durch Coutact mit einem Zinktheiichen seine
eigene £lektrieitilt wiUig dem Zink abtntt, weil dieses
durch seine Gegenwart das Platin einen negativen Zn*
stand annehmen zu machen sucht, warum sollte das Pia- *
tintbeilchen ▼cn irgend einem hinter ihm^ liegenden Pia*
tintheilcben ElektridtSt anfnebuien, da diefs nor dahin
streben würde eben den Zustand zu zerstören, in den
es dorch das Zink versetzt ward. Diefs jst nicht der
Fall bei der geraeinen Vertheilung (und Marianini
Diintnt au, die Cuntartwirkung könne durch Luft und
durc^ mefsbare Entfernungen hindurch wirken denn
dabei ninunt eine Kugel, die durch Yertheilnng negativ
gemacht ist, keine Eleklricität von umgeben den Körpern
auf, wie sie auch ringsum unisolirt sejnmag; und wenn
mr £lektricität in sie hineinzwängen, so wird sie gleich-
sam zurückgeschlagen mit einer Kraft, die der des ver«
theilenden Körpers aequivaient ist.
2070) Oder, wenn man Tieimdir anninunti dafs das
Zinktheiichen durch seine vertheilende Wirkung das Pla-
lintheilcheu positiv zu machen suche, und das letztere,
in Verbindung stehend mit der Erde oder mit anderen
Platintheilchen, auf diesen Elektricität hervorruft und so
den positiven Zustand erlaugt: warum sollte es dieseu
Zustand gegen das Zink entladen» gerade die Substanz,'
welche, indem sie das Platin diesen Zustand annehmen
macht, natürlicherweise am ^cciguetsten st\y n sollte, den-
selben zu unterhalten? Oder ferner, wenn das Zink das
1837, XXL p. m
m
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568
PlatiDtheilchen positiv zu macLco sucht: warum sollte
Dicht Eieklricität iHm Zini zum Platin übergehen, da
doch enteret eben eo gut als die benecUiMteii Pial«»»
theilchcn mit letzterem im Contact i£t? Oder, vreno das
Ziuklbeiiclieii im Cootact mit dem Platin positiv zu wer-
den sochly wanmi strönift nickt ElektrieiUlt an ihni mm
den innterai Zinkfbeikhen, so gut ab aas dem Pk*
tin ' )? För den augenommenen Vorgang i^t keine hin*
lllfigUcb wdincheinlidie oder pbiloeopbiscbe Ursache nach-
gewiesen, noch ist ein Grand gegeben, waram nicht ein
oder der andere der zuvor angegebenen Effecte stattfin-
den soUtCi und, wie ich schon wiadeiholt gesagt habe^
ich kenne kein einziges FacCnm oder keinen Fall von
Conlact-Slroin, auf welchen, in Ermanglung solcher wahr*
scheinlichen Ursache, die Theorie sich slützen kann.
2071) In der Tbat, die Contacttheorie nimmt an,
dafs eine Kraft, die mächtige Widerstände zu überwftt*
tigen im Stande ist, z. B. den von guten oder schiech-
ten Leitern, welche der Strom durchläuft , so wie den
▼on elektroljtischen Actionen, wo Körper durch sie «er-
setzt werden, aus Nichts entspringen kann; dals, ohne
irgend eine Veränderung in der wirkenden Materie oder
den' Verbranch einer erzeugenden Kraft, ein Strom her-
vorf^ciiifeu werden kann, welcher unausgesetzt gegen ei-
nen cunstanten Widerstand fortgeht, und nur geheiumt
werden kann, wie in der Volta'schen Batterie durch die
Trümmer, welche seine Acufscrung in seiner eigenen Bahn
angehäuft hat Uieis würd^ in der Xhat eine Schiipjufig
1) Der Emfachheit wegen habe ich mich so ausgedruckt, wie wenn
bei HerTorbriogmig dieser VertheiloDg'i/ijstnnflc, das eine Metall aclit
«nkt (Um andere patiiv wire» wihreml d» Theorie verlangt, daCi je-
des ^mBUiai6^ itm «Bdem umerwwleB ut» AUcin dSe& macht kei-
nen Umencbkd m der Kraft der Aiyninente; wofegcn eine volUtSn*
d!ge Anigabe der vereiiricn Aendenuigen an beiden Seiten die «ch
daibieleiidea Enwnife, Wdie indeft nach beiden Analddcn ^etf^
Maik lind, verdunkelt haben würde.
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im
mm EMwß* M^a, mik lit kftoer « rf cwa Kimft Id der
MMmt ^Mk^ Wir kemieii irMe hmette, dknrdi wel-
che die Form der Kraft so verändert werden kano, dafs
«Im adwialMira UiawaBdloDg der dncii in die andere
etsHfiiidetft . So ktanen wir chearfedie Kraft in elektri-
schen Strom und den Strom in elektrische Kraft verwaa-
4iala« Die ecböneu Versuche von Scobeck und Pel«
Ii er saigeii VerwandeUMokait tob WinM nnd .Elektri«
cität; und andere von Oersted und uiir, zeigen die
Verwandeibarkcit von Elektricität und Magoeüsiniift* AU
laia nieaiala, selbal nickt bei deas Gjnnotos und der
Torpedo (1790) findet eine Schöpfung von Kraft stall,
aiae Er^uguog von Kraft, ohne eine entsprechende Er-
ackdpfong von £lwa9| ihr Nahning Gebendee *)*
1) (Note, 29. Min 1840.) — Ich bedaore ein hdchal mliti|et Zei^h
aiTi for dteüi phihnopLIiclie Argamcnt suvor mdit gekannt k« haben,
■fciittdi die Metnnng, welche Dr. Kogct m telnem im Jantmr 1820
'erschienenen y^Trciitise ort Gaipanism'' in ilax „Lii>r (irj of LUeftU
jLitoivlegde^ ausgesprochen hat. Dr. Roget ist durch die '1 iialsa-
chcn der W isscnschaft ein Anhänger der chemischen Theorie; allein
die schlagendste Stelle, welche ich nun hervorauheben wünsche, ist
4er iblfende $. im Art. Gahanism. — Von der Yolu'achen Gon-
tactibeorle sprechend, sa^ er: ^Ware irgend ein femei*es Raison-
■flinfnl fgfc i der K ch» «e nanuiflfinen» «o UcCie «dh ein mScbtiget Ar-
gonent mm folfendcr Bctrachinag hernehmen. Tennöchte eine Knft
%u bestehen, welche die ihr von der Hypothese togesduriehenc Eifcn-
•diait hesilse, nimlich einer FlQssSgkeit euien nnausgeseisten Impob
m euer conslanlen Rtehtong tn erthetlen, ohne dorcb ihre eigene
"Wirkung erschöpft en werden, so wurde sie wesentlich verschieden
seyn von allen hckauuleu Krallen in der Natur. Alle Kr.'ifie und
Qiit^lkri von Bewegung, mit deren Operation wir hckaunt &iii<I, wer-
den, wenn .sie Ilnc cigenthümlichen Wirkungen ausüben, verausgabt
lo demselben YcrhallDiIs als diese Wirkungen hervorgebracht wer«
den; und daraus entspringt die Unmoglichlteit , durch stc einen im-
merwährenden Kflcct, oder, mit anderen Worten, eine inimerwSh-
rcnde Bewegung hcnronnhrinieD. Allein die elektromotorische Kraft,
welche Volta den in Gmtact stehenden Metallen snschreiht, ist dne
Kraft, weiche, so lange der von ihr in Bcwcgnng gesettien Elektri-
cilit ein uogebindeftcr Lauf Tersiatiet ist» niemab verhranchk wird»-
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a7tt
907S) Hm wutk mck stete orimi^ra} dafa dk <be>
.mItAe Thaoite einer ibeft aoegdit, dmm Dve^
tnvor bewiesen ist, und dafs sie deren Variatiooen folgt,
eeiien elwas voraussetzend, was Dicht durch eine eot-
epreeUodb mabAe ebemieche ThataMhe wlmtlltBt liM.
Die Contactlheorie daf;e^en geht von einer Voraussetzung
•oe, der sie andere hinzufügt , so wie es die Fäiie er*
favdem, Us nletzt die Caatactkjiaft, etilt dee feete n.
wandelbare Wesen wi sejn, wie esVolta anfangs vor*
aussetzte, so veränderlich als die chemische Kraft selbst ist.
a073> Verhieke es sieb andere ais es ist, wiire die
Cootaeltbeorie richtig, dann «Oiste, so sdieint «mt, die
Gkicliheit von Ursache und Wirkung geläuguet werden
(2069). Hann würde auch das Peqpetnna mobile mög-
lich sejn; und es wfirde gar nicht schwer halten, auf
den ersten ^e^ebenen Fall eines allein durch Contact
erzeugten eiektrischeu Stroms eine elektro- magnetische
Vorricblong zu eooBtroiren» welche, dem Principe oacb»
unaufhörlich mechanische Effecte hervorbrächte.
Rojai iusütution, Dec. 26.
Z u s a t X.
9074) in einer früheren Reihe (986 etc.) habe ich
gesagt, dafs ich nicht glaubte, es rühre irgend ein Theil
der ElektricitJit der Yolta'schen Kette von der Verbin-
dqng des Zinkoxjds mit der angewandten Schwefelsäure
her, und dafs ich in sofern mit Sir Homphry Davy
iibereinstimuite, als ich glaubte, dafs Sauren und Alka-
lien bei ihrer Verbindung keine bedeutende Menge von
Eleltricitftt entwickeloi wenn sie nicht Theile von Elel^
troljteu &ind.
und fortwährend mit un\ criuindcrtci' Krail erregt wii*d in der Er-
Kc m mag ciae« imanfliöriicbeu J^ects. Gegen die W«Wheit einer
ckm VonuMcltmif lind alle Wi^^irff^;»^^#i»lti.;ti*n nur meiidlicli. —
Eoget
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DiefiB wollte aok toriflktigem dwn ick f;|aab0 B0 cqae«
At-
iali und Saure sich verbindcü, eiu elektrischer Strom
Cfxeogt wird
lA erfahre, dab Dr. Mohr in Coblenx scheint ge«
leigt zu haben, dafs unter den Säuren nur die Salpeter-
säure bei ihrer Verbindung mit Alkalien einen elektri«
sehen Strom her^rbringen könne ^ ).
Was mich belriffl, so maciite ich, aus ihcoretischen
Gründen, eine Ausnahme bei deu Wasserstuffsäuren (929).
kh hatte auch zugegeben, dafs gelttote Saoerstoffs&uren
in solchen Fällen schwache elektrische Ströme hervor-
briiigeu köuaten (92B und Note), und Jacobi ^agt;
daÜB in BeGquereTs verbesserter Kette aus Store und
Alkali es nicht ein Dreifsig^tel der ganzen Kraft sey,
welche als Strom erschciut. Allein ich wünsche jetzt ^u
sagen I dats, obwohl ich nicht glaube» dafs in der Vol-
taschen Batterie die Quantiiäl der Elektricität durch die
Verbindung de s Oxyds mit der Säure ir<^end vcrgröfsert
oder afücirt wird, doch diese Verbindung {^ihe laiier
circumstancey nicht ganz für Nichts zu achten sey, die
ünlersuchuugeü von Daniel! über die Natur der zu-
sammengesetzten Elektrolyte ^) verknüpfen die Elektro«
iTsiroDg eines Salzes und des dasselbe gelöst enthalten-
den Wassers in solcher Weise, dafs sie es fast gewifs
machen, dafs, in entsprechenden Fallen von Bildung ei-
nes Salzes an dem Erreguogsorte in der Volta'schen Kette,
ein ähnlicher Zusammenhang zwischen dem Wasser und
dem gebildeten Salz cxistiren müsse; und ich zweifle we-
ni^ dafs die vereinte Wirkung von Wasser, Säuren und
1) BibL um'cers. 1838, XJT p. 129. 171. Compf. rend. T. p. 459.
j4nn. de chim. 1827, XXX f^. p, 122. (Ado. Bd. AXXXViil $.19.)
%) ma. Mag. 1836, XUlpy 383, oder PoggeiidorfP* AhmIw,
Bd. XLII p. 76.
d) PhU. Trams. 1839, 97.
Google
t7a
hmm m Bec^tteral'ii Kette, ia J>ftaieU'a Ekktroty-
■iniiigeB, und «n Zink in äer fewMiDlk^n actiTeii Säule,
im Princip ianig oiit eioauder verknüpft siod«
Um den Werth vm G{$)cos^(s), aaf welchem all
uosere Recbttimgen beruhen, m Temischaulichen, habe
ich die Curvc Taf. I Fig. 8 coüstruirt, in der die Ab-'
acisse den Werth iron s und die Ordinate den Werth
▼on G(s) cos q)(s) vorstellt. Die dem Werth von
G (s) cos [^(f (s) — Ä] entsprechende Curvc kann ans
dieser hinlängUch gut abgeleitet werden» wenn man sich
die ganze Curve forgeschoben denkt, nicht in allen Thei>
len um gleich viel, sondern in verschiedeuen Theilen um
verschiedene Strecken, die zur Liinge einer der Wellen
immer dasselbe YerhältniCs haben vrie R zu 36ü^. So
ist G (s) cos l<p{s) -^90^2 ^^^^ Curve Flg. 9 vor*
gestellt.
Aus - einem Blick auf die Fig. 8 ergeben sich leicht
folgende Satze. Erstens, dafs die Variationen der Licht-
stärke, weldie durch G(s) cos (p(s) vorfieslellt werden,
bei grofsen Wcrtlien von s so klein sind, dafs sie darum
allein vemachlUssigt werden kannten. Zweitens, daÜB,
1) Berkhiigung. In der ttüm BSIAe dieM» AoInlsM, in der F«r-
wdL «nf der untaca Bilfte der S. 478 i«t immer sa leaen :
A.c€ a Kcc a
Einer ähnlichen Umänderung bedurTcn die Ausdriirke für die
Grolicn J\ M G«nC6.47(^ ind die fw £ nnd ir anC 5. 473.
IV. Vebcr diS theoretische ]£i klarung einer sclmiv
bar neuen Polarääi des Lichts;
i^on G. JB. Airy
(Schluff Ton S. 479.)
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I
97S
wenn die IntenBititcn einer grofoen AntsM nicht tnfer-
ferircnder Licblbüodcl zusawmcugefaist wcrdeo, der Ao-
fang^punkt vm s für jedes Bündel eine Terschiedene
Lage bat: allein da die intermediären Abstttnde dieser
Anfänge klein sind, so können nahe beim Anfangspunkt
von s die Variationen der Intensität beioabe sämmt«
lieh znsammenfallen» nnd so eme Reihe starker Abwechs-
lungen von Hell und Dunkel in dem Aggregat hervor-
bringen; wogegen an den Stellen, wo s grob ist, die
kleinen Abstände der Anfangspunkte nnd die entspre-
chende Yerscbiebang der Wellen der Curve bioreichend
grofs sejrn werden, um die erhabenen Theile der einen
Corre amf die vertieften der anderen zn bringen o. s. w.,
oder das staike Licht des einen Bfindels mit dem schwa-
chen des andern zu mischen, und so die Abwechslungen
¥on HeM Und Dunkel nur in der Nftbe des Anfangs von
s sichtbar werden lassen. Drittens^ dabt wenn die An-
fänge von s in den nicht interferirenden LichtLündel zu-
sammenfalien, die Werthe von l aber sehr verschieden
sind» alsdann die Werthe von s für denselben Werth
von b ^ausgedrückt durch V^^^'^+S')» wenn 6
grofs ist i^br verschieden seyn können fär verschiedene
Werthe von so wird sich denn auch liier starkes Licht
von dem einen Bündel, mit schwachem von dem andern
vermisdien, nnd die Abwechslung von hell und diukel
nur in der Nähe der Anfänge von 5 sichtbar sejm. Ich
will nun zu den practiscbed Anwendungen unserer For-
mel fibergehen*
L Gesetzt, es gehe heterogenes Licht von einem
Punkt oder einer schmalen Linie aus, und werde von
einem Auge ans einer grOfseren Entfernung als der des
deutlichen Sehens betrachtet; es >ver(le ein dünnes Glim-
merblatt, mit seinem Rande parallel der Linie, alhnälig
vor die Pupille des Auges geschoben» und es soll nun
das Ausseben dieser Linie beschrieben werden.
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674
Di« Forawl ist:
^-Ki/if^)-*a/if^)
uud man hat zu nelmien das Aggregat von allen Wer-
then dieses Ausdrucks für ¥erschiedeQe Wertbe von iL
Ndd kaDQ das letzte Glied sogleich fortgeworfen werden.
Denn die Wcrlhe von Ä werden sehr variiren, viel leicht
bis zu vielen MulUplis von 360^ für die Strahlen von
▼erscbiedener Farbe, Desbalb werden, in dem Aggregat;
die Ausdrücke:
COS
welche addht sind, alle Werthe, posiliTe and negative^
haben. Der Ausdruck ist daher:
Die hiedorch Torgestellten Ltchtwedbsel sind, ans
e6
den aogeßihrten Grflnden, nnr sichtbar, wenn —+g
klein ist, d« h. wenn b sehr wenig von — ^abweicht
Wenn daher der Rand des Glimmers recbis yon dar Mitte
der Papille liegt, so werden die Lichtsteifen Hais vom
MiUelpuukt des undeutlichen Bildes auf der NeUhaut lie-
gen oder für die Wahmehmang an der rechten Seile des
betrachteten Gegenstandes erscheinen» Wenn man da«
her das Glinnnerblrjtt bewegt, so werden sich die Strei-
fen in derselben Hicbtuug bewegen. Ueberdiefs wird der-
jenige Streifen am deutlichsten sejn, — weil sein Co^
ficient vom variabeln Thcil am ^rüislen ist, weil er nicht
durch eine Variation von A ailicirt wird, und weil .di^
anderen Streifen sjmmetnsch an beiden Seiten angMid*
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676
net siod. — für welchen hg Nall ist. uad für die-
&m Ausdruck der iuteofiitäl einer )edeii Farbe ist:
welches der Minimura-Wcrth isl. Maü sieht also in der
Mitte einen scharf bezeichneten dunklen Streifen und zu
beiden Seiten schwache helle' und dunkle Sireifeo. Und
die Gesammtheit dieser Erscheinungen wird (innerhalb
weiter Gränzen) unabhängig seyn^von der Dicke des
Glimmen. Der Leser kann diese Schlüsse leicht durch
eben Versuch prüfen, und er wird Alles bestütlf^ finden.
Nähme man an, das Auge sey zu nahe für das deut-
liche Sehen der Lichtlinie , so würde die. Untersuchung
Boch genau dieselbe seyn; allein der Ort, wo dieStrei-
fcü sichtbar sind» würden bestimmt werden dadurch, d?ifs
man ^ — g klein macht, oder b nahe gleich
setzt. Daraus ^vird dann erhellen, dais, beim Bewef^en
des Glimmerbiatts, die Kräfte sich in entgegengesetzter
Richtung zu bewegen scheinen, was mit der Beobachtung
übereinstiiiuiit.
II. Gesetzt, die Ausgangslinien der verschiedenen
Arten hpmogenen Lichts seyen getrennt entweder durch
prismatische Kefraction oder durch DifTraction mittelst
eines Gitters oder auf irgend eine andere Weise, wel-
che die Farben in Ordnung der Werthe von X aoseln«-
anderlegl; gesettt femer, das Auge sey tn entfernt, um
die Farbenlinic deutlicii zu selieii, es werde ein dünnes
Glimmerblatt, mit seinem Rande parallel den Linien, all^
mSlig vor die Pupille des Auges geschoben, und es soll
DUO das Ansehen des Spectrums beschrieben werden.
ErsienSf es sey das rothe Ende des Spectruros an
derselben Seile wie das Glhnmerblatti oder an der Seiten
aü welcher b und g als positiv betrachtet werden.
Es sey i die Ordinate, gemessen von einem festen
Punkt auf der Netshant nach dem ondeotlioben Bildo. «
I
)
676
irgend einer Farbe (k ist daher eine Fonetion von 1%
und / die Ordinale, messen von dcmscibeu festen Punkt \
XU irgead eiucu Puuk, dcsseu Lichtstärke bestiunmt wer- i
den soll. Dann iai Jk+issi oder izsst—A, und suih
stituirt man diefs in dem aUgemeincu Ausdruck für die
intensit&t, so wird er:
Nun kann das zweite Glied dieaea AosdradLS ao
^eicli ▼emachlSsaigt werden» ohne Betrachtung der Lage
des €cit ums. Denn da i eine Function von X und die
apectrische Trennaug beträchtlich ist, ao wird
akh rasch mit l verändern, und deshalb der Winkel
alle in mehre KreisnmfiUige eingeschlossene Werthe ha-
ben , ffir die Variation Ton Xf die in die auf denaelben
Punkt / falleodon Strahlen eingeschlossen ist, und die
jpoaitiveu und negativen Werthe vom Cosiotts zerslurea
eoaander beinahe.
In Bezug auf das dritte Glied mnfs bemerkt wer-
den, dafs in dem auf der Netzhaut bewirkten Bilde das
blaue Ende dea Spectruns an derselben Seite Uegl wie
das Glimmerblatt, oder dafs i am gröfsten ist für die
brechbarsten Strahlen, und deshalb
am kleinsten für die wenige brachbaren Strahlen« lieber-
diefis iat R am grUbten oder — A am kleinaten Ittr db
brechbaihlcn Strahlen. Mithin hat der Zusatz des Glie-
des '—Ii den Erfolg, daCs es die Variation des Argu-
menta Tom Cosinus noch raacher macht fir die Vörie«»
tioo
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677
tioo Ton 1, Qod deshalb werden die positiveo aod ne-
gativen Wertbe des Cosinus einander zmtöreuy oder
das dritte Glied kauu vciuaclilässigt werden.
Der Ausdruck für die lotensiUt reducirt sicii des-
halb auf sein erstes Glied % oder es sind in dem Spectnun
leue Streifen sichtbar.
JZweüens: es liege das blaue Ende des Specürums
an derselben Seile mit dem Glimmerblatt
Das zweite Glied des Ausdrucks kann, wie zuvor,
vernachlässigt werden. Was aber das dritte Glied be-
triift, so sind die Umstände hier ganz anders. Denn
nun ist i am kleinsten ffir die brechbarsten Strahlen (in-
dem das blaue Ende des auf der Netzhaut gebildeten
Spectrams an der dem Glimmerblatt entgegengesetzten
Seite liegt), ond deshalb ist
am gröfsten ffir die brechbarsten Strahlen , deshalb ha-
ben auch die chromatischen Variationen des Arguments
eine Tendenz einander zn zerstören. Und bei zweck-
mülsig gewählter Dicke des Gliunuerblatts können die
chromatischen Variationen von iß (für die auf denselben
Punkt der Netzhaut fallenden Farben) dieselben seyn
die chromatischen Vaiiaüuiieu von:
für diejenigen Werthe der Function> welche die Strei-
fen am glänzendsten* machen. In diesen werden die von
nllen benachbarten Farben erzeugten Streifen sich ein-
ander in Intensität addiren, und deshalb wird mau starke
Streifen im Spectrum, sehen.
Anlangend den Ort, wo als abhängig von der Stelle des
Glinunerrandes; irgend ein heller oder dunkler Streifen ge- ' ^
Poneiidoffir« AniwL Ed^LIlL t 37
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»78
geben wird, d. h« anlaof^eiid den Werth i fßr einen
dieser Strcifeo, als abhängig von so ist klar^ dafs die
Intensität (die ßtärk&te wie die sciiwäcliaie) unverändert
cl
bleibt, sobald man —+g constaut erhält, d. h« es Wird
a
ein Streifen von gleichem Charakter vorhanden sejn, so
lange man l in demselben Grade» aber in entgegengesetzter
Richtung wie variirt, d. b. der Streifen auf der Netz-
haut wird sich in entgegengesetzter Richtung Hk der Glimr
mer verschieben, oder vrird sieb, fQr das Sehen, in der-
selben Richtung als der (ilimmer versrhiebcn. Diese
Verschiebung wird aber klein sejru, wenn a klein ist.
IIL Gesetzt, das Auge sej za^nahe, um die Far-
benlinicn deutlich zu sehen, alle übrigen Umstände seyen
aber dieselben wie in dem zweiten Problem. In diesem
Fall ist der Ausdruck für die Intensität:
Die Untersuchung über die Wirkung der verschie-
denen Glieder kann genau in derselben Weise wie beim
zweiten Problem geführt werden, und das Resultat ist
genau dasselbe, nämlich, dais, wenn das roliie Eudu des
Spectrums auf derselben Seite mit dem Glimmerblatt liegt,
keine Streifen entstehen, dafs aber, wenn das blaue Ende
des Spectrums auf Seite des Glimmerblatts liegt, und das
Glimmcrblatt die gehörige Dicke hat, die von den be-
nachbarten Farben erzeugten Streifen einander ganz oder
beinahe entsprechen, und deshalb in der vereinten Wir-
kung auf das Auge starke Streifen hervorbringen.
In Bezug auf den Ort, wo irgend ein heller oder \
donkler Streif gesehen wird, als abhängig von dem Ort |
des Glimmerrands, so wird die Intensität nun unveraa-
*
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57»
cl
dert bleiben y weau man — > — g constant erhält, d. fa. es
wird ein Strafen von gleichem Charakter erhalten, wenn
man die Variationen von / denen von — ^ gleich macht,
c
und zwar in gleicher Richliin^; oder die Streifen auf der
Metzhaut verschieben sich in gleicher Kichtung mit der
VendiiebaDg des GlimmerB, und daher sieht man die
Streifen sich in eutgegengesetztei Richtung mit dem Glim-
mer verschieben. '
Um die Ursache des Verchwindens der Streifen, wenn
das rothe des Sufserlicben Spectrums oder das blaue des
auf der Netzhaut gebildeten auf Seite des Glimmerblatts
jüe0» SO' wie die Ursache des Entstehens der Streifen,
wenn das bkne Ende des Sufserltchen Spectrams oder
das rothe Ende des auf der Netzhaut gebildeten auf Seite
des Glunmerblatts liegt, besser zu Teranschaulichen, habe >
ich die Carven Taf. I Fig. 10, Taf. II Fig. 3, 3, 4, 5,
gegründet auf folojende Berechnungen, gezeichnet. Die
unten stehende Tafel enthält die berechneten Werthe
von:
f&r alle die Werthe von welche merkliche Wirkun-
gen hervorbringen, und für die Werthe 0°, 30^, 60**, '
ÖO«, 120% 150% 180% 210% 240% 270% 300« und
330^ yon IL Diese gelten auch natflrlich üQr die Wer-
the 2n7i, 2/2171+30% 2«i7i + 60^ etc. von it.
1
37*
I
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680
Tafel der Werthe tod:
0«.
Werthe wen IL
j 30°. GO". I 90".
120^
I
150".
—4,2
—4,1
^4,0
—3,9
— a,8
-3,7
—3,6
—3,5
—3,4
—3,3
-3,2
—3,1
—3,0
-2,9
-2,8
-2,7
-2,6
—2,5
—2,4
-2,3
—2,2
--2,1
-2,0
-1,8
-1,7
-1.6
-1,5
-1,4
-1,3
—1,2
-1,1
-1,0
-.0,9
—0,8
-0,7
2,000
20ÜO
2,000
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2,000
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2,000
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2,117
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1,848
1,786
1,821
1,925
2,071
2,203
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1,752
1,862
2,132
2,288
2,187
1,923
1,720
1,739
1,966
2,233
2,372
2,303
2,071
1,797
1,618
1,601
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2,619
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1,979
1,709
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2,263
1,914
1,693
1,914
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1,984
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1,735
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2,391
2,347
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1,664
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1,861
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2,433
1,962
1,591
1,798
2,305
2,392
2,000
2,000
2,000
2,000
2,000
2,000
180^.
—4,2
2,442
2392
2296
2.179
2,074
2009
—4,1
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2,222
2 305
2 337
2,308
mm
2,227
2114
— 4,0
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1 798
1 911
2,007
2,061
2 058
—3,9
1,617
1 591
1 623
1,704
1,814
1 922
— 3,8
2,084
1 962
1 862
1,81 1
1,821
1 891
—3,7
2 408
2 432
2 317
2,18i>
2,Ü7Ü
2 002
— 3,6
2.425
2 431
2,368
2,2d4
2 119
—3,5
1,824
1954
2 072
2,148
2,161
2 106
— 3,4
1,508
1548
1646
1,773
1.895
1978
— 3^3
1,738
1.641
1.606
1,641
1,738
1.870
A A
—3,3
A AHA
2,378
2133
1,990
1,887
1,851
1.993
—3,1
2,616
2 556
2 429
2,269
2,120
2021
— 3,0
2,4d4
2 533
2 531
2,44o
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2 141
—2,9
1,938
2 095
2218
2,274
2,249
2 148
—2,8
1,488
1,598
1 749
1,898
2,006
2 044
—2,7
1,438
1,412
1,472
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1,265
1,751
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— 0,2
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0,160
0,087
0,281
0,688
1,200
1,681
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0,636
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0,347
0,590
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1,100
0,969
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0,759
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1,852
1,373
1,042
0,946 1
M13
1,196
+0,8
2,338
1,842
1,433
1,221
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1,548
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2,323
1,863
1,548
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3,041
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2,150
3,318
3,304
3,206
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1,797
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2,442
2,433
2,368
2,263
2,140
2,050
Fi^. 10. a Taf. I enthält eine graphische Darstellung
der dicseu zwuif Wcrtbeu von R eotsprccheaden ioteo-
aitStsvariationen, wobei die Höhe der Conre Ober der
geraden Linie die Intensität Torstellt. Die Curre darun-
ter, Fig. 10. Ä, stellt iu gleicher Weise das Aggregat vor,
d h. die Summe der Ordinaten, dividirt dorcb swölL
Diese Figur entspricht dem Fall des ersten Problem^
ausgenoimiici), dafs, da in dem Werlhe von "k keine Ver-
änderung für die verschiedenen Curven gemacht, wel-
dies geschehen mnfste, da hier s =s |/^^~ ^
Zersörung der Streifen mit Entfernung von deren Mi|tel-
pnnkt nicht gehdrig dargestellt ist, ^vogegeu jedoch die
centralen Streifen richtig vorgestellt sind.
Fig. 2. a Taf. II enthält eine Voratellung des Effeds
der Verschiebung des centralen Anfangs jeder Reihe von
Streifen um eine Strecke proportional mit so dafs
der Verschub 1,8 in den Werthm von s entsprichl dOO*
von R; die Richtung der Verschiebung ist die, welche
erzeugt nird, wcnp das luthe Ende des Spectrums dem
Üigiiizuü by v^üOgle
585
Glimmer zanSchst gelegt wird. Die Curve, Fig. 2» b,
steUl io {Jeioher Weise daa Afgreyt dar, d« k die Swmm
der Ordinaten, dividirt durch swldf. Die Curva Fig. 2 e
stellt das Aggregat vor für deu Fall, dafs 24 Curven
genommen waren, und die Versebiebung tod s in der
24Bten das Doppelte ron der in der 12ten betrüge. Die
Zerstörung der Streifen ist hier, für den Gesichtssinn voll-
atöadig» obwohl die VerscbiebuDg von s von gleichem'
Betrage ist wie die, welche, in entgegengesetzter Rieh*
tuu^ genommen) starke Streifen erzeugt.
Fig. 3. a Taf. II zeigt den Effect der Verschiebung
der Streifen in der Ricbtong des Verschobs eneogl dorck .
Leguu^ des blauen Endes vom Speclrum zunächst an den
Glimmer, so dafs der Verschub von l,ö im Werthe von
s entspricht 360'' too IL
Fig. 4. a zeigt dasselbe ffir einen Verscbnb tod 1,3
im Werthe von s entsprechend 360** von Ii. — Fig. 5 o.
eben so fOr einen Verschub von 2,4 im Werthe s ent-
sprechend 360® von IL
Die Figuren 3. 6, 4* b, 5. £ zeigen den Effect der
Aggregpition von zwölf Carven, d. h. ilieSomme der Or»
dinaten dividirt durch 24, wobei der Werth von R ttr
die 24ste das Doppelte von der bei der zwölften ist.
Zu bemerken ist, dafs kein merklicher Fehler dar-
aus entsteht, dafs hier keine YerUndening In dem Wer-
the von X gemacht ist; denn die verschiedenen Lichtar-
ten, welche mit einander gemischt sind, stammen nicht
ans dem gesammten Spectmm, sondern nur aus einem
sehr beschränkten Theile desselben, und die Eigenschaf-
ten des Quantitätsunterschiedes der verschiedenen Strah-
len treten nicht unmittelbar in Folge der Variation von
X, sondern in Folge der Variation von R ein.
Es ist auch zu bemerken, dafs sich starke Streifen
sowohl in Fig. 3 als in Fig. 5 Taf. III erzeugen, obwohl,
auf 360® von Ry in der ersteren Figür ein Verschub von
1,2, und in der letzteren ein Verschub von 2,4 in dem
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«
fise
W^erA* von i torkameo. Es sdidnralto, dafa, btl «inem
und demselben Spectrum, ein betraclitlichci Spielraum
sowohl für die Dicke des GlimmerblaUs als für die
SGhamiOjg des SpectititDa, in Besog aof den Abttand voo
der deutlichen Sehweite, gestattet ist. Aus demselben
Gruude kann ein Giiintnerblatt, welches Streifen in ei-
nem prismatischen Spectram zeigl, aach Streifen «eigen
in dem Spectram , welelies dorch ein Gitter anf einer
Linse oder durch R^exion von einer gefurchten Fläche
erzeugt worden ist, obwohl der Grad der Trennung der
Farben in yersdliledenen Theilen des Spectran» unge-
mein verschieden ist in diesen Fallen.
Die Zwischenräume der Slreifeu besümuien sich je-
deeh immer approximativ durch gewisse nomerische Ver-
änderungen in dem Werthe von Il\ deshalb wird immer
beinahe die nämiicbe Anzahl von Streiten auf dem Spe»
dnnn roriianden seyn, und diese Anzahl wird immer
iMfte4Ai derjenigen gleich seyn, welche Hr. Talbot an
dem deutlich gesehenen Spectrura waiirgcuoiiimeu hat*
Die Streifen werden daher im Allgemeinen desto breiter
als das Speetram breiter wird, d. h. als das Auge, ge-
setzt es sey anfangs ferner als die deutliche Sehweite,
sich dieser Weite nähert* Es kann jedoch geschehen,
daCs, bei Yerkleinerang Ton a, die Veränderungen in
dem Werlhc von s nicht genau denen von R entspre-
chen, und dafs deshalb bei einer Lage zwischen der, bei
welcher die Streifen, und der, bei welcher Hra. Tai-
bot's Streifen deutlich gesehtti werden, durchaus keine
Streifen sichtbar siud.
Bei der Gesemmlheit der ans dieser Theorie abge*
leiteten speciellen Schlüsse ist die Ueberelnsttmmnng mM
der Beobachtung vollständig. Ich beschränke diese Be-
hauptung jedoch nur auf die allgemeinen Züge der Er-
scheinungen; denn bis jetzt fehlt es noch ganz an Mes-
sungen, und einige derselben, welche, wie natürlich, von
dem veränderlichen Zustand des Auges, in Bezug auf
Digitized by Google
667
Focttl-AjasdniDg^ wShmd der Beobtchtung ibhangeiiy
koDDcn nicht leicht oder mit Sicherheit erhallen werden.
Die beschriebenen Erscbeiuungen und die für sie
•wtgoifdiltii ThßOne md filr .markwürilig zu hallaii, «r«
stens, wegen der anscheioenden Dunkelheit der Erkla-
rungy welche so grofs war, dals sie einen erfahrenen Piiy-
siker Terleitete, die ErscheiDuiigen einer Denen Polarität
des Liebte zaznscbreiben; dann, wegen der unerwarte-
ten Einfachheit der Relation zwischen den in dieser Un-
tetsttdiaDg Torkoauaenden Zahlen ^ einer Relation» wel-
che, wesentUcb dazu beiträgt, das VerstSndnifs der aus
ihnen abgeleiteten Resultate zu erleichtern; und endlicli^
wie ich vielleicht biozusetzen darf, wegen der Yollstän*
digkeity mit welcher die Undnlationstheorie die Eracbei-
nun^eii ciklait.
Kdni^. 6tera warte, Greenwich, 30 Mai 1840.
2^hlciiwcrtlie der OrUinatcn der Curven, Fig 2.^, 3.^« 4. 6^ 5«^»
Tal. II, weiche ein Zwölftel des Aggregats der W^crthe von
tat sw5lf Weribfe «on H TontelleD, and «adi die CwM FS^« % r,
3. c, 4. er, 5. wclcbe em Ylcrandewaiisigstel des Aggregats der yVeiw
llic für Vierundiwaniig W^erlKc von Ji vorstellen, und zwar für Wer •
ihe von die bei jedem Schriü um 0,1 wachsen.
Fär Fig. 2.
Für Fi«. 3.
Ffir Flg. 4.
Far Fig. i.
;,för 12
för 14
A för 12
51 filr 24
lur 12
Äföp24
för 12
Wardie
Wcrthc
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Werthe
Wcrthc
Werthe
Werthe
Werthe
VOB Ji.
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1.987
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2,018
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2,123
2,071
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2,016
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1,853
1,913
1,994
2,073
2,115
2,109
2,072
V. Ueber einige^ die elektrischen Entladungen
begleitende mechanische Phänomene;
pon Hrn. Abria,
^ntmot der Physik sn Bordetitt
L Die Vereinigung der beiden Elektfidtlten kl
im AllgemeioeQ, wie man längst beobachtet hat, von
desto ausgezeichneteren mechauischen Effecten begleitet,
•b die Spannung und die Menge beider FlfiBsigkeiten
betrSchtlicher sind. Wenn die Entladung einer Letdner
Flasche oder einer Batterie zwisclun zwei in iweckmä-
{rigem Alrotande gehaheuen Spitzen oder Kugein vor sieh
gebt, bewirkt sie in dazwischen gestellten Substanzen
eine Verscliiebung oder AusdcliDung der Thcilclien; diese
erleiden manchmal eine blofse Veränderung in ihren re-
lativen Lagen, manchmal entfernen sie sich in Terscbte»
denen Richtungen, und manebmal werden sie Ton dem
elektrischen Strom fortgeführt. Allein aufserdem zeigen
1) Am den Amt. de Mn. #1 dg pt^t, T.LXXIFp^W.
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600
fiicli, wenigstens wenn die Yereinigong In einer elast;^
scLcD Flüssigkeit vor sich gebt, andere Erscheinungen,
die memes Wisscus noch nicht beobachtet wurden, uud
datier in dieser' Arbeit atudirt werden sollen.
Ans den folgenden Versochen geht hervor, dafs leichte^
in die Nähe des elektrischen Funkens gebrachte Körper,
durch den Einflufs dieses, von gewissen Punkten fortge-
rissen, an andern dagegen angehäuft werden, und so re-
gclinaisige LinicD bilden. Dieser Eifect scheint Iierzuruii-
ren von Schwingungsbewegungen, die in der Gasniasse
von dem Durchgang der Elektricität err^t werden, und
Im Allgemeinen findet er statt, wenn in einem Theil ei-
ner elastischen Flüssigkeit eine sehr rasche Bewegung
herrorgebracbt wird*
IL Um diefs nachzuweisen, stelle man den allge-
iiuincn Auslader so auf, dafs man zwischen den beiden
in eine IlorizontaiUnie gebrachten Spitzen die Entladung
einer, bis zu einem bestimmten Grad elektrisirten, Leid-
uci Flasche oder Batterie überschlagen lassen kann. Dar-
unter und iü eluigeia Abstand von der Verbindungslinie
der Punkte stelle man eine Metall- oder Glasplatte, aaf
welche man so gleichförmig wie möglich mitteht eines
sehr engen Siebes ein feines Pulv er, wie gepülverte Kreide,
•nsgebreitet hat. Nach einigen Entladungen ßndet man
dieses tu regrimSfsigen Linien angeordnet, deren Schärfe
^mit der Zahl der Fnnkea zunimuit. IMan uulers duldet
mt sehr bald» sobald man nicht zu viel Pulver aufgetra-
gittn bet»
Stehn %* B. die Spitzen 15 Millm. von einander und
30 Miilin. von der Platte, und wendet man eine bis zur
Sftttignng geladene Flasche an^ so zeigt der Staub in
der der Projection des Funkens entsprechenden Gegend
nichts Besonderes, ringsuui diese Projection erijückt man
aber äufserst zarte Linien, ziemlich nahe aneinander; wei-
terhin sind sie schärfer; ihre Zwischenräume wachsen bis
zu einem gewissen Abslande; allein darau[ nehmen sie
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m
etwa« ab, bit di« Lkiien zu efsolMinan anihünnu Sio
erstrecken sich haaptsächlich in der Riehtang senkredbl
aof der VerbiQduugsliuie der Spitzen, und scheinen aof
den ersten BlidL zu Ellipsen m gehören» deren kleine
Axe vinit der Projection dieser selben Linie znsaBunen-
fällt; uniersucht man sie aber genauer, so erkennt man^
dals sie verwickelter sind« Man kann sie, sej es mit
biofiBem Auge oder mit einer Lope, nur auf eine kleine
Strecke veifülgen; auf dieser Strecke sind sie /usammen-
hängend und schwach wcUenformig; darüber hinaus wer«
den sie gekreuzt toii andern Linien von fast derselbett
Liiuge, derselben Gestalt und demselben Ansehen. Eine
Idee von ihnen bekommt man durch Fig. 20 Taf. V
Bd. LU, welche die Erscheinung TorsteUt, wie man sie
imter den vorhin angezeigten Umstanden beobachtet. Der
grollte Zwischenraum der Linien beträgt etwa 1 Millm., und
sie sind noch sichtbar bei 15 Ctm. Abstand vom Funken* .
III. Wenn man, alle übrigen Umstände gleich las*
send, die mit dem Pulver bestreute Platte vom Funken
entfernt, so erscheint das Phftnomen noch genau mit dem^
selben Ansehen; nur liegen die Linien dichter, erstrekr
ken sich weniger weit, und erfordern eine ^lölsere Zahl
von Entladungen, um mit derselben Schärfe zu erschei-
nen. Endlich, bei einem gewissen Abstände von den
Spitzen, zeigen sie sich nicht mehr ; dicls gcscLicIiL im
vorhergeheudeu Fall z* £.» wenn die b|»itzen 8 Centm.
▼Ott der Platte abstehen.
• Nähert man dagegen das Pulver den Spitzen, so liegen
die Linien weiter auseinander und crsUeckeu sich auch
weitefi Ueberdiefs, wenn dieses N&hern sehr allmälig ge»
schiebt, so hebt sich der Staub in einer gewissen Erstrek-
kung ringsum die Projection^ des lutcivalls der Spitzen»
er bleibt oder häuft sich an diesem Ort Bei einem
geringeren Abstände verschwindet er A und in der
Umgegend. In allen Fällen beobachtet man die Linien
anf dem mit Staub bedeckt bleibenden Stück der Platte.
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IV. Diese FortäUuimg und Anhäoimig des Palvers
rühren ber Ton etDefn Slob, weldien die Lnft wfthrend
der Explosiou erleidet, mi von eiDem darauf folgenden
Bflckpralli wenn die Luft aas den amgebenden Punkten
herbeisCrOmty um das im ersten Augenblick gebildete par-
tielle Vacuum auszufiilleo, entweder durch die gezwungene
Verschiebung der Loftheilchcn oder durch die Tempera*
tor-ErhOhnnf y welche sie erleiden. Wenigstens läCsl sich
eiue ganz ähnliche Erscheinung durch folgenden Versuch
hervorbringen. Man nehme eine an beiden Enden offene
Röbre Ton 10 Centni. Lttnge und 10 Millm« Durchmes-
ser; vrenn man an einem Ende saugt, wahrend man das
andere in geringer Höhe über eiue mit Staub bedeckte
Platte hält, sa steigt dieser^ wenn das Saugen rasch gi».
ichieht, auf einer grorseren Strecke als die, welche der
Röhre entspricht; bei geringerem Saugen sammelt sich
der Staub in Haufen; und bei noch geringerem bleibt
er wie er war in dem der Rdhrenaxe entsprechendeo
Theil, und steigt nur auf dem ringförmigen Raum, wel-
cher dieselbe umgiebt. Bläst man, statt zu saugen» ao
wird der Staub gewöhnlich überall fortgenommai«
V. Bei gleichÜleibendar elektrischer Entladung kann
man die beiden Spitzen näher oder ferner von einander
bringen. Die folgweisen Zwischenräume der Linien und
der Abstand 9 bei welchem sie sichtbar sind, TerUndem
sich in demselben Sinn wie der der Spitzen. Für die-
selbe, bis zur Sättigung geladene Flasche fand ich, daCs
die Linien bei 40 Millm* Abstand za Tcrschwinden aa&
hören, wenn der Zwischenraum der Spitzen 5 Millm. be-
trSgt. Sie sind noch bei 8 Centm. sichtbar, wenn die-
ser Zwischenranm 30 Millm. beträgt.
Menge und Spannung der Elektridtät wirken aaeh
ein, und in gleichem Sinn wie die Länge des Funkens.
So kann maa mit einer stark geladenen Leidner Flasche
die TOilun angegebenen Ersdieinungen erhalten; allein
die
4
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1
593
die Linien ii^en dann dichter. Noch mehr weichen sie
ans» wenn man sUft der Flasche eine Batterie anwendet.
Man kann sich selbst begnügen, die eine Spitze mit
dem Innern und die audere mit dem Acuiseru der Ifla-
sehe zu verbinden« Ladet man nun diese» so schlügt zwi-
schen den, beiden, in beträchtlichem Abstände gehaltenen,
6pitzcn der Funke über, sobald die SpaniiuDg der inne«
reo £lektrici(ät im Stande ist den Widerstand der da«
zwlscbeniief^enden Lnft zu fiberwinden. Wenn der Staub
den Spitzen sehr nahe ist, sind die Linien sehr fein, aber
sehr regelmäisigy und erstrecken sich» in senkrechter Bich-
tang ^egen die Bahn des Funkens» zuweilen bis in grofse
Entfeniung. Uebrigeiis scheinen sie, auf einem grofsen
Theil ihrer Erstreckung» nicht zusammenhängend» und
sie kreuzen sieh noch gegenseitig, wie oben angegeben« -
In diesem I all kann der Staub imlcr der positiven Spilze
fortgerissen werden; allein dieis rührt davon her, daCs
diese einen Ueberschuüs freier ElektricHilt besitzt und ab
eiektrisirter Körper wirkt.
Wenn man die Spitzen durch Kugeln ersetzt, «:onst
alle Umstände uUTerändert lädst» erstreckt sich die Wir-
kung weiter; sie bietet immer dieselben Eigenthümlichkei-
ten dar. Ueberhaupt vermehren sich mit der durch den
Uebergang der Elektricität erschtUterten Luftinasse so-
wohl die folgweisen Zwisehenrftome der Linien als ihre
Abstände vom Funken.
YL Statt dem Funken eine der bepuderten Platte
parallele Richtung zu geben» kann man ihn auch winkel-
recht gegen diese machen, wtaa man die beiden Spitzen
80 Stellt» dafs ihre Verbindungslinie Senkrecht ist, und
Idas Pulver auf eine Glas- oder Metaliplatte streut . die
in ihrer Mitte ein gehöriges Loch hat Die Spitzen kön-
nen sich beide oberhalb der Platte befinden, oder die
eine darüber und die andere darunter. Der Staub wird
dann in einem mehr oder weniger grofsen kreisrunden
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594
Kaum fort^cuoinmen, und die Uflien erscheioeD nodi
feümts deöseibeu. Abgesehen yon kleinea ÜDdulatiooeo,
ilie man fanm^r bemerkt und die nicht constant mif
«oheinea sie m Kreiebof;en %n gehören, deren Mittel-
puakt uüt der Projectiou des FuDkens coincidirt; allein
inner bemerkt nani dafs eie aidi lureozen» und dichlei
liegen in dem Maafse als sie aicb mehr tob ihrem ge-
meiuscbaftiicheu Mittelpunkt entfernen.
ViL Aus welchem Staff auch die bepuderte Platte
bestehe, so stellt sich doch die firseheinong ein, nad
auf gleiche Weise. Man kann das Pulver auf Holz streaeu,
auf Marmor, ausgeUockncte Glasplatten (um die Adhä-
renz zu TerhindernX Metallplatten» anf Pappe n. s«
alles ist gleich, es zeigt sich in den L4aien keine merkG-
' che Verschiedenheit. Nur mufs man, wohl verstanden,
dafflr sorgen, dafs in allen diesen Füllen die elektrische
Entladung auf dieselbe Weise TOr sich gehe. Weos
2. B, die Spitzen oder Kugeln weit auseinander uiul tla
gegen der Platte nahe steheUt so kaou es geschehen, weaa
diese von Melall ist, dafs ein Theil der Elektridtftt über
deren ObLiflaclic gehl; das verändert dann offenbar du
Bcdiuguugen des Versuchs, und in Folge delis wird das
Pnker fortgeführt oder zerstrent*
Defenngeachtet mnfs die Platte, wenn ihre NatorniA
auf die Erscheinungen einwirken soll, nicht za biegsaoi
seyn und einen genvissen Widerstand leisten, duiit &
Linien eidi hilden. Strent man z. B. das Pnlver aof Strob-
papier (Papier pegetal), welches über einen Hohrah-
men gespannt ist, so zeigen sich die Linien auf den
Theil des Papiers, der aof dem Hohe ruht, und nadit
auf dem, der, in der Mitte des Rahmens, auf beiden Sei-
ten die Luft berührt. Eben so erscheinen sie auf strafi
ausgespannter Seide nnr sehr verworren, und, ohne diese
Spannung, gar uicht.
VIII. Der Versuch gelingt gleich gut mit Pulv«l
von verschiedener Natnr und Dichtigkeit, me yon Mag-
I
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I
505
nesia, Ljcopodiuin, Kreide, Gyps, Scbwcrspath, Kohle,
adir feinem Eieeofeilicht o.. 8. w. Nur die Aozabl der
erforderlidieo Entladmi^eD, damit die. Linien scharf er^ *
scheinen, ist desto ^ruiser, je dichter das Pulver ist. Die '
ErecheinoBgeii «ind ttbngeiM genau dieselben. DeÜBun*
feaclitet, wenn es aneb, tmt VermetduDg von Zettrerln-
sIen, vortheilhaft ist, dafs das Pniver fein und von ge-
ringer Dichtigkeit sey, so darf es docii dieses nicht zn
aebr aeyn, weil es sonst den geringsten LufteracbQtte-
jungen nachgiebt. Ich gebe der Kreide oder dem Schwer-
Späth, zvreckmäfsig gepulvert, deo Vorzug.
IX. Diese Erecbeinungen zeigen sieb ancln und mit
demselben Aosaehen, in TerdOnnter Luft; aHein der Zwi-
schenraum der Linien wäciist in dem Maafse als die
Elaaticitftt des Gaaes aboinmit. leb bebe diese Verstiche
u ▼ersdiiedenen Malen nnd In versehiedener Weise wie-
derholt, sowohl iiiil einer Glocke mit zwei horizoutaie^jj,
in Lederl>ficbsen bewegiicben JVletalistäbcbeo, unterhalb
welcher in einem gewissen Abstände die bepuderte Me-
tall- oder (>las|)laUc htfindlich war, als auch mit einer
Glocke, die nur ein einziges senkrechtes Stäbchen hatte.
Man etdit das Släbciien oberbalb und etwas entfernt ?on
dem oberen Lucic der Zugröbre (condiicl) der Luftpumpe,
-streut das Pulver auf den Teller dieser, nachdem er wohl
getrodLnel worden, und verbindet das StAbcben mit dem
Innern der elektrisirten Flasehe, deren Aeufseree die Zog-
rühre der Luftpumpe berührt; dann bilden sich die Li-
nien» Bei Anwendung Ton Kreide ersebeinen sie nicht,
sobald der Luftdruck unter 6 oder 6 Millm. ist; allein
I bei Magnesia, bekanntlich einem sehr leichten Pulver,
j eraebeinim sie noch unter einem Druck von 2 Millim.
Eben so gelingen die Versnebe in Wasserstoff und
I Kohlens^lure; doch bedarf es, zum Auftreten der Erschei-
nung, in dem ersten Gase einer gröfseren Zahl von £nt-
ladongen als in dem letzteren. Bei gleicher Elaetieitat
dieser Gase sind auch die Zwischenräume der Linien
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m
nahezu dieselben^ wenigsteuB smi die Uotersciuede sehr
X Die Eewdtate der mriiergebeiideD Paragraphen
beweisen, d.ifs das omf^ebcnde Gas einen Einflufs auf
diese EracbeinuiigeD au£übt; aiieio sie lassen Dicht eut-
aelieidea, ob die EleLtrieitit apeeifiach oder lilofa als
mechaDiHche Kraft wirke.
Weuu Letztere« der Fall ist, so ma£s man dieaei-
bea EraebeiniuigMi hervorbringen ktaneni wenn man in
der Luft eine ähuliche plötzliche Bewegung hervorruft,
wie sie der Durchgang der Elektricitat yeranlafst. Wenn
»an non auf einer bepuiverten MarmorpiaUe miltelai Sei-
fenwaaaer halbkugelfftrmige Blasen eines verpaflenden Ge-
menges von Sauerstoff und Wasserstoff horvurbnugt, so
wird» bei Anzündung der Blasen , das Pulver fortge*
acUendert, auf einem mehr oder weniger groben Eaaai^
je nacli dem Volum des angewandten Gases, und darüber
hinaus sieht mau Linien erscheinen, welche /eben so aua-
sehen wie die dnreh elektrisehe Eoiladongen hervorgiB-
rafeucn. Diese Linien haben eine desto gröfsere Er-
Streckung und liegen desto weiter , als das Voluaa der
Blasen betrttohtlicher isl; ihre Zwisehenriome veniiigeni
mch auch ein wenig in dem Maafae als sie ei^eniter vom
Ort der Explosion sind. Giebt mau den Blasen einea
Dorchmesaer von 25 MiUm., so sind die Linien noch
K Ceobn. von denselben aiehtbar.
Sie bilden sich auch noch, zwar weniger breit und
weniger deutlich^ wenn man die Lufl-Erschüiterung dnrck
kleine Mengen von Knallqueckailber hervorbringt, was
mittelst der im Handel vorküiumendcu Knallerbsen ge-
schehen kann; allein sie sind, obwohl sehr sichtbar, docli
weniger regelmä&ig nnd weniger anseinanderliegmd^ wie
wenn man Blasen von Knallgas anwendet.
Aus diesen Tiiatsachen folgt» dals in den obigea
Versuchen die Bildung der Linien einer durch den Ueber-
gang der ElekCrIeilfil bervorgerofenen Bewegung der LoB
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5§7
und keiuesvvegs einer spcci Gsellen Wirkung dieses Agens
zugeschrieben werden uufs* •
XL WabrMheioUdi werden die Tbeilchen der rm
der Elektricität durchlaufenen Gasma^se in sehr ins die
Sehwingungffbewe^tuigen verseUt, und die Weilen, wel*
che ans deren Fortpflanxong in den mgebendto Raum'
erfolgen, raOssen mit etnatider interferiren, und, auf der
mit Pulver bestreuten Platte, Knoteuiinien in deren Ver-
eiDigangqpunklea henrormfen« Um sich itt Tersichcnii
ob dieser Ursache die Bildong der Linien zoznacbreibeB
sej, müfste man die Geschwiiuli^keit der Luft an )edem
Punkt der Platte berechnen können , nnd zo den Endo
kennen: die Gestalt der Fliehe» welche die ron der filek*
tricität erschütterte Luftporlion beo;ränzt, die Geschwin-
digkeit der Theiicben in jedem Punkt dieser Fiächei und
das Gesetz, nach welchem sie sich in verschiedenen Rich-
tungen fortpflanzt. Man kann dieses Phänonun keiner
strengen Analyse unterwerfen; allein die Beobachtung
zdgf, dafs der Sinn der Fortpflanzng der Bewegung nnd
des Widerslands iet Platte einen grofsen Einflofs ans-
übcn, und daCs die detaillirte Erklärung des Phänomens
ziemlidi compllcirt seyn mols*
XII. Wenn das Pulver hInUngUcfa entCemt vom
Funken ist, so ersclieincn die Linien nicht unter der
Mitte des Zwischenraums der Spitzen, sondern nur wei-
terbin. Dieb scheint anznzeigen, dafs die Geschwindig«
keit der Gastheilchen in ^(Fi-. 20 Taf. V Bd. LH) nach
gerichtet ist, und in den anderen Punkten nach
eioer Geraden wie OA*. In dieser Hypothese muCs die
Geschwindigkeit in B parallel der Ebene zerlegt wer-
den, damit sie das Pulver bewegen könne; und wenn
man annimmt, daCs diese im umgekehrten V«rhältnÜiB des
Abstandes vom Erschfitteraogsmittelponkt abnimmt, so ist
leicht zu scbliefsen, dafs die Hofizoutalcompouente am
g^tsten ist für die Punkte einer selben Ebene auf den
Richtottgen Oji\ . , welche einen Winket von 45^ nlit
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608
der V«rticale bUdeo. In dem dieser Richtung enfspre*
clieudcü Tlieil zeigen auch die Linien die gröfste Schärfe^
w«iHg»leD8 in tinem ffofsen Abstände Ton FonkeD.
Vereittigt man einen Punkt B der Ebene mit dar
Milte O des Zwischeiiraiims und der Spitzen, so ist na*
tüilich zu glauben y dals die auf der Linie OP liegen^
den Bewegungsmittelpankte den grO&ten.Einflnfs anf die
Geschwindigkeit der Luft in B parallel der Ebene aus-
üben; allein es ist unzweifelhaft, dafs die übrigon Por-
tiottfin d«r ersclifiüerten Flttctie ebenfalls eine Wirkimg
aoBldien nnd diese sich »eitwftrfs fortpflanzen kann. Fftnde
das Letztere nicht stall, so uiülsleii die Liiiieu, weuu man
zwischen dem Palver and den Spitzen einen Scbirai ein-
schaltet» sich hinter dem Schirm, in der Tom Zwischen-
räum der Spitzen uiiwaliriieinnbarcn Geccnd, nicht hildeo;
aliein diefs widerspricht der Beobachtung. Der Schirm
kann Tertical oder Imrizontal seyn, nnd doch findet omn
in beiden FSlIen, dafs das Pnli^er sidi ref^elmäfsig anord-
net ap Punkten, wo es keine Bewegung annehmen kuunte,
wmin die Wirkung sieb nicht seitwärte fortpflanzte* Wenn
z» B. die Spitzen 15 Hillra. von einander und 20 Milhm.
von der Ebene abstehen, und man stellt, 14 IVliUini. von
dieser und horizontal, eine Glastafei von Ül Miiim. Brette
und 10 Ctm» Lfinge auf, so sielit man auf den Bindern
der Vei ticalprojection der Tafel die Linien entstehen.
Für etwas kleinere Dimensionen als diese fand ich» dafs
sie sich unter die Platte erstreckten*
*^nL Eben an gewifs ist, dab der Widerstand de»
Platte einen grofsen Einiluls ausübt. Wie ich schon in
VIL bemerkt, bilden sich die Linien nicht auf aeiir bieg-
aaroen Fliehen^ was ▼ielleieht davon herrührt» dafs die
auf die Flache normale Componentc nothwendig zerstört
sejn muis, damit Linien entstehen können. Man be>
greift, dafs wenn diese Componente ihre Wirkung aus-
übt, in der Membran eine Biegungsbcwcgung erfolgen
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kosme^ welche deu Staub verbiodert so liegea za biei*
Im, wie et bei eioer wlderataheoden Fläche geschiebt
Der Eiofittfa der Reflexion» welche an der Oberflä-
che der die Gastheilcben begegnenden Körper vor sieb
geht» läfst sich auch erweisea» wenn »an auf die Platte
Kftrper von c^rlindrischer oder kubischer Form legt Didif
bei ihrer Oberfläche wird die Auorduuiii^ ab;'eändert: bei
GjrlindriäGbca Körpern z. B. vertbeilt sich das Pulver in
Strahlen, die von der Axe des CjUnders m divergiren
scheinen. Eine ähnliche Anordnung bemerkt man, wenn
die Wirkung sich unterhalb der Schirme forlpUaus^t^ dicht
bei den Scheiba» die m ihrer Unterstülsong dieoen.
' Die den Theilchen eingeprägte Bewegung ist so ener-
gisch, dais sie von der nahe beim Funken befindiicLeu
lioftpofflion auf eina andere fibergehen kann, die von
der ersten darch einen starren Körper von sehr geringer
Dicke getrennt ist. Bringt innn zwischen die Spitzen und
das Pulver z. ß. eio Blatt Strobpapier, das auf eioem
Holzrabmen befestigt ist, sa bilden sidi die Linien, die
nicht auf dem Papier eiUstchcu köiuicn, es sej denn sehr
dicht am Rahmen, sehr gut darunter, selbst wenn maix
Kreide oder Sehwerspatb anwendet Uebrigens habe
ich mich dnrch Yersoche, die, glaube ich, keinen Zwei^
fei hinterlassen können, versichert, dafs die Bewegung
durch Vemittloog des Papiers durchgelassen ist. Ich
stdlte auf das Pnlver eine nmgestfirxte Untertasse (smi-
caupe €11 gre$\ und überzeugte mich zunächst, dafs, wemi
man über ihrem Boden und selbst dichi bei 'demselben
Funken IlbersdilageD Ififst, sieb unter der Tasse keine
Linien bilden. Macht man dagegen io dem Bodcu eine
recbtecki|;e Oeffnung von 15 bis 20 MilÜmeter Seite und
stellt die Tasse auf Sbnliche Weise, so siebt man die
Linien entstehen. Bedeckt man diese mit einem Blatt
Stnohpapier, festgeklebt an deu Bändern mit weichem
Wachs, damit die Oeffnung wobl yerseblossen sejr, so
600
bewirken die FunkeD, die mau darüber, in 15 bis 20 Miliot.
Abstand, QbeuBcUagen Vkbt^ sehr leicbl die EUdmig v«m|
Linieo unter der Tasse. Dagegen «eigen sie sieb nicht»
wenn man die Ocffuuug auf gleiche Weise durcii eine
Platte Ton Metall, Glas oder dicker Pappe, von gleichen
Dimensionen mit dem Blatt Papier, versdiliefst Wenn
die Platte bedeutend über die Ränder der Oeffoung hiu-
ans geht, ist es unnöliiig sie festzukiebeo; sind diese
Ränder aber anf eine etwas betrKcbtliche Strecke entblMst,
so kÖDUcn die Liuieo sich bilden; doch muis dieöe Strecke
eine sehr beträchtliche Grötse haben«
Der Yersoch gelingt ancfa mit mehren solchen auf^
(Muandergelegten BlSderu, mit mehren Blättern Briefpa-
pier, gewöhulicheii) Papier, sobald es nicht zu dick ist
Eben so bilden sich die Linien noch, wenn man Mag-
nesia anwendet, getrennt vom Fnnken durch ein oder
zwei sehr düuue, auf die Räuder geklebte ZinnbUtLier.
Fünfzehn Bl&tter Sirohpapier, eben so anf einander ge-
bracht, hemmen die Wirkung nicht, wenn man sieh der
Magucsia bedient, und ich bin überzeugt, dafs die Linien
noch bei der doppelten Anzahl siebtbar seju würden.
£8 ist nnndthig hinznzuffigen, daCs die zwischen den Fo»*
ken utid die leichten Körper gebrachten Substanzen uicht
▼on der Eiiliadung durchbohrt werden.
XIV. Uebrigens ist leicht einzusehen, dafs ea eiosr
Oefinung von beträchtlicher Gröfse bedarf, damit sich,
wenn es keine anderen Communicationswege giebt, die
Wirkung 'durch sie fortpflanzen kOnne. Es reicht han;,
wie bei den vorhergehenden Versuchen, dne Untertasse
oder einen gewöhnlichen Tassenkopf zu nehmen und die
Oeffnuug allmälig zu vergrö£seru, oder auch das Pulver
mit einem Metalldiaphragma, das OefCoungen von verta»
derbarer Giöfse hat, zu bedecken, z. \j. mit einem sol-
chen , \vi^ man es zu optischen Versuchen anwendet.
Wenn die OefinuQg klein ist, bemerkt man nichts Ab-
sonderliches; ist sie gröfser, so wird die Platte auf et-
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. «Ol
neni whr oder weniger awgedefmteo» der Oeffnung tnt^
epreohenden Raoai fortgeritseir oder baoft ticih nnter der*
selben aii. Bei Zunahuie des Durchmessers wächst der
Theily worauf der Slaub fortgeriasen wird, ebenfalis, aber
bald TOigeo sidi Linien darum henmi, and farstreekea
sich dcslü weiter, Je mehr man den DmchmeiBser ver-
gröfsert. Wenn die Spitzen 15 Millm. von eioander
md» die Oefünang 15 Mülni. vom Funken und 32 Milfan.
vou der Ebene, finde ich keine Wirkung, sübrsld der
Durchmesser der Oeffoung kleiner als 0,5 Milim. ist.
Erst wenn dieser Durchmeiser 2 Millm. beträgt« fangen
dKe Linien tu eredieinen an, obgleich der Staub, wenn
dessen wenig ist, fortgestofsen wird. Ist sie 8 Millm., so
efitreeken sich dia Linien über den gansen Banm^ der tor
dem 50 Millm. im Durcbmeseer haltenden Diaphragma
bedeckt ist. Der Raum, wo sie erscheinen, ist gröfser
als das Stück der Ebene, welches von dem Zwischen-
raum der Spitzen aus längs den Rindern der OefTnung
fiborsehen werden kann. Diefs beweist ebenfalls, dafs
sich die Wirkung seitwärts von dieser erstreckt.
XV. Nimmt man an» dafa die Bewegungen, Ton
welchen die aus Staub gebildeten Linien herrQhren, von
der Fläche ausgehen, welche die vou der Elektricität
erschtitterte Luftmasse begrSnzt, so begreift man, dafa,
wenn diese Luftmasse gröfser wird, die Dauer der Os-
cillationen der LufLlhciichen länger werden müsse. Da-
durch erklärt sich, weshalb die Zwischenräume der Li-
nien wachsen mit der Quantität und Tension der Elefc-
tricitat, mit dem Abstände und der abgerundeten Ge-
stalt der Körper, zwischen denen der Funke überspringt,
und mit der Yerdfinnung der umgebenden LufL
Derselbe Zwischenraum, der in der Nähe der Pro-
lection des Funkens sehr klein ist, wächst bis zu eiiter
gewissen Entfernung nnd nimmt darauf ab; aetn Werth
ist am gröÜBten flir die Elemente der Ebene/ welche ge-
gen die dieselben mit dem Mittelpunkt des Zwischen-
I
602
raums der Spitzeu verbindende Gerade um 45^ geoeigit
itad. Man findet «nberdan» daCt er auch bei LuMcn
▼ÖD gleicher RMitciDg abnhnmt mit i^r EntfernuDg tou
dem Fuoken: er scheiut aacb you der Natur des Gases
nlmibilDgeDy yerändert ueii aber nicht mit dem Oniek*
b der Hypothese einer Osettlatlonsbeffegong und nach
den allgemein aDgenommcnen Ideen über die Fortpflau-
zuDg der Wellen in elasiiechen Flüssigkeiten scheint es»
• daCs dieeer* Zwieehenranm sich mit der Natnr dea Gases
und mit der EntfernuDg vom Funken verauderu müL^le;
aliein um sicher zu seju, data dem so ist, uüfste man
daa Phänomen streng berechnen können» mit Rückaichl
anf dNe AbSndemng, ifreleha «Ke dnreh den Uebergang
der Eleklticität in dem Gase hef vorgerufene Bewegiuug
an der Oberfläche der PkUe erleidet*
VI, Ueber die iortpßanzuagsgescfiOfÜHiigkeä der
Sirahlenden TVarme;
0om Baron F. f^Vrede:
(Vorlaufiger BerlcKt, ans den l ur/iandiinger ced de sAandinarfsAe
Naiurforskeres an dei jVödef der hotdtes i Kjöbenlun'n Jra 3.
bU 9. JuU 1840.)
Diese Untersuchung gründet sich darauf, dals, wenn
die Wärme und das Licht in den Sonnenstrahlen uu-
. gleiche Fortpflampingsgeachwindigkeiten beaitaen, sie anch
eine ungleiche Aberration zeigen mOssen, folglich das
Licht- und das Wärmdiild der Sonne in einem Fern-
rohr einander nicht ▼ollständig decken können, aoodera,
in einer der Ekliptik parallelen Richtung gegen einan-
der verschoben seyn müssen. Eine Folge hievon ist,
daCs die Temperatur an dem östlichen mid westUchan
Bande des Somieahildes moht dieselbe seyn kauk Um
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603
diefs zu ennittcin brachte der Verf. an dem Ocular-Ende
eioes paraiiactisch aufg€stellleo a^DfübigeD Fernrohra
folgende- Vorriehtaog an, welche er der pbjsikaliadieB
SectioD vorzeigte.
An dem einen Ende eines in das Fcrurobr gescho«
buien Mewingrpbfs braehfe er einen vierkantigen Mes^
eingkasten an^ a»F solelie Weise, dafo dessen Mittellinie
durch einen getheilten Kreis in einen gewissen, bestimm-
baren Winkel gegen die dveh die optische Axe des
Femrohrs gebende Ebene des DeeÜMtionakreiaes getteik
werden konnte. In diesen Kasten stellte er eine kleine
ThermokeUe aus Wismutb- und AntinKinstangen, deroi
Lötbslelien eine gerade Linie bildeten, uod anf solche
Weise, (h^fs die Säule, in einer gegen ihre Länge win-
kelrecblen üichtung, mittelst einer feinen Mikrometer*«
aebraobe Tersdioben irerden konnte. Pamilel mit den
Lüthstellen der Säule und in einer, gegen die Axo
des Fernrohrs winkelrecbten Ebene, spannte er einen
Spinnfaden anf, ungeftthr um den Durehpeaaer des Soo*
nenbfides von der Sttole entfernt, und winkelreeht ge-
gen diesen Faden spannte er einen anderen aus, wel*
eher die Sänie ungefähr in der Mitte ihrer Läng^ schnitt.
'Der entere Faden kann» der psrticale^ der andere d6r
horLZ.Qiiialc nannt werden. An der Rückseite des Ka-
stens ist ein tcrreslriscbes Ocular iMfestigt, so gestellt,
dnfs daa Fadenkrens die Mitte seines Gesichtsfelds eift*
nimmt.
Bei dem Versuch wurde der Apparat so ajnstirt,
dafs man »iTörderat den- horizontalen Faden parallel der
Ekliptik machte, dann die SSnle auf die Ostseite der
Axe des Fernrohrs stellte, und den verticalen Faden,
an seinem Bertthmagspnnkt mit dem horizontalen, mit
dem westlichen Rande des Sonnenbildes in Berfihmng
brachte. Zufolge der oben beschriebenen Vorrichtung
mufste dann der östliche Rand des Sonnenbildes die
durch die LOthstellen der SSole gehende Linie tangiren:
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604
' lu dieser Stellung erhielt man nun den Apparat, mil-
teist einer an dem parallactiscbeu Gestell aogebrachUi^
Sffcrinba, onmUcrbrödica ingefkbr ittiif AUoiitea ko^
beobachtete die Stellung dee mit der SSiile "wethmieom
Galvanometers ^ ) uud zeichnete sie für jede halbe Os-
dUaiioBtxdt wä. Das MiUel aw so effhalteoen ao Gfl>
▼aaoaetar- Angabeii UeCerte dana «u Blaafii für diar Tem-
peratur am Ostrande des Sonncnbildes. Nua wurde der
Kastell um 180^ gedreht und der Versuch auf dieselbe
Weise fortf^eselit, wilireiid der Oslraod das Sonneabil*
des auf das Fadenkreuz üel, und folglich der Westraud
die Säule berührte.
Diaaar Versuch worde Ueranf mehrmals wiederhait,
nachdem |edesauil die Slide^ dordi eimDaBges Umdrehe«
der Mikrometerscliraube, dem vcrticalen Faden um die
LSoga aiaas Sehraobcngaiiges genähert worden war. Em
jedes Paar solcher Beobachtungen konnte dann, unab-
hängig vou den übrigen, die Frage entscheiden, ob Wiirwc
und Lkht eine gleiche oder verschiedene Fortpflanumg»-
gaschwindigkelt besitzen, nnd weiches dieser Agaolisn
die grüfscre oder geringere.
Zur Erlangung eines quantitativen Maafses dos Un-
terschiedes beider Geschwindi^eitan moCBten alle Beob-
achtungen mit einander verglichen werden. Wenn imn
nämlich die am O&trande und die am W eslraude für sich
gaiondenan Temperaturen dnrch Interpolation in Functiaa
des Abstaodes vom Sonnenbilde, gemessen in Umgingen
der Mikrometerschraube, ausdrückte, so konnte mau dar-
ana herlmteni um wia viel mehr die Schraube anf der
«inen oder andern Seite fortgaschroben werden mfiftlc^
um in beiden Fällen dieselbe Temperatur- Angabe zu er-
halten^ Die Hälfte dieses Maaises miiiste dann ergebet^
1) £i der Mlioa im Bd. XXXXII 8. 308 (Annierk.) erwäluMe»
wob^ noch to bcmeiteif dats die AblenkiinseD bei dieiein toM-
mcnie nittdit emec Spt^gd» und emei Fenurohfi beobaditet wecdeo.
P.
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wm wie tM das WftnMbiM gegen das LMdMM r€9-
schoben liegt, und diese Gröfse, auf Winkel reducirt,
nftfete daim den Unterschied zwischen den Aberralionen
des Lichts nnd der Wime gdien.
Eine derartige Untersuchuug erfordert natürlich eine
grofse Menge von JicobachtuDgen , um ein ganz zuver-
iissigee Resultat 2a geben. Der Verf. beklagte, dafs er,
ungeachtet der Apparat drei Wochen vor seiner Abreise
von Stockholm aufgestellt worden, durch ungünstiges
Wetter verhindert ward, mehr als zwei Beobachtmiggret
hen TU machen, von denen noch daza nur die eine an- '
I ter gauz. günstigen Umstrmden geschah. Bei dieser Reihe
1 wurden sechs Paar Beobachtungen mit verschiedenen Stei-
hmgen der Scbraabe gemacht, und bei allen diesen Beob-
. achlungen zeigte sich die Temperatur am Ostrande des
Souoenbildes höher als am Wesirande. Die Begelmä-
; ÜBi^eit in den qaantitatiTen Bestimmungen machte es -
schon durch diese eine Reihe höchst unwahrscheinlich,
I dafs die beobachteten Verschiedenheiten der Temperatur
j *
an östlichen und westlichen Sonnenrande Ton Beobach^
' tnngsfehlern herrOhrte. . Bei der anderen R«he, die eben-
falls aus f;erhs Paaren Beobachtungen bestand, uiul bei
welcher das Fernrohr utngewandt worden, um die von
ihm etwa herröhrenden Beobachtungsfehler forlsoschaC-
fen, waren auch, ohne Ausnahme, die Anzeigen am Ost-
rande der Sonne höher als am Westrande, obwohl die
fuantilativen Beslimmungen nicht ganz dieselbe Regel-
mSbtgkeit zeigten, wie In der ersten Reihe. Allein diese
Regelmärsigkeit war selbst dann nicht erwartet worden,
thsils weii der Himmel nicht frei von kleinen Wölkchen
war, tbeiU weil ein stfirkorer Wind zuweilen eine Er-
schütteiiuig des ganzen Appaiats verursachte. Obwohl
also bisher lange nicht die erforderliche Anzahl Beob-
achtUDgen gemacht werden konnte, um mit voller SiicheT'*
heit die Frage zu entscheiden, so halt es doch der Ver^
fasser durch die bereits angestellten Versuche für hjOchsf
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am
wAmAMiaAf dab im WinM «ine MAere Abem-
tkifi, und [olghch eine geringere ForlpÜaimiOßSgesdiwiii-
^di^keil als dae Liebt besitzt
Das MUtelresuItat ans dieacn beickn Beobtfchlmgi-
reihen ^\ebl die Verschiebung des Wärmebildes der Sonue
gegen deren Lichtbild zu QßS Schraubengänge. Da nuD
lader SchraubengaDg asri^ adiwed. I>eohiialioU tmd d»
Breeimeite dei Fernrohrs s 101,5 schwed. Decimalzoll,
fio würde folglich der UDterschied zwischen der Abenra-
tion der Winne und des Liehta beitragen :
_ - ,^
~ 119. 101,5. 5i>ir~*
Die ForlpHanzongageacbwindagkeit der Wämiü wird«
aieli folglich m der des Lkhto Teifcalten wie 90*,» : 94"^
oder uabe wie 4 : 5*
VL IJeber die CoulomVsche Drehvpage als
Elektroskop ;
i^on F. J) el Im ann,
^ G jnnoMul-Lelirer ia Krensaach« .
Die Coulombs che Drehwage scheint zu elektrischen
Versuchen weniger in Gebrauch zu sejn, als sie es mei-
ner Ansiebt naeh verdient^'« Das wird tnm Tbeii daria
seinen Gmnd haben, dafs sie m eigentlich eleklronie-
trischen Versuchen für ein zu difiiciies iustrumeut gebul-
ien wird 9 nrai Tbeil aueh darin, daCs sie als EleiLtros-
kop zn wenig empfindlich ist
Seit mehreren Jahren beschäftigt mit der Vereiiila-
chnng physikalischer und cbemiscber Apparate kaai
1) Man fiadct tie be»chriebeii in dem Werkchcn: ^der kleine Phy-
siker für Sdinle nod Haus, Mcnrs in der Rheinischen SdinDmcbp
handtung,** yon dem das 1. Bfindchcn, St wSgbarcn Stofie behm
delnd, im Totfigen Jahi« ersdnen und dkt 9« bald fol|cB •mti»
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4
m
ich auch auf eine leichte ('onstmclion des f^enannten
luslrumeotes« Yieliekbt ist es experimeDdirenden Fbj*
slkera angenebiiiy weno ich ihsea eiDife Beai6rk«i|^
über die Anfertiguug dcä Apparates uud über seiueu Ge-
braych mittheiie.
9
■
Ueber die Anfertig anf des Apparates.
(Fig. 3 Taf. III) ist eiD Gias von B bia 10" HMm
and 4 bis 6** Weite, obea mit' weiter Oeffoong. Ham-
[rauen braucbco diese Art Gläser, um Obst eiaziunachen.
Für unseren Zwedt ist es besser von weiÜBem» als brau«
nem Glase, weil das weifse Glas eine bessere Doreii»
sieht gestattet. B ist ein KorkstÜck, mit dem das Glas
oben verschlossen ist. C ist ein ziemlich steifer Draht,
der oben zugespittt and unten am^^ebogen ist; enteret
um ihn leicht durch den Koik stecken, letzteres, um ei-
nen Coconfaden anhängen zu können. E ist ein Co-
ccmfaden, an dem oben ein Aeag|ein sich befindet» in
welches man das Rskcheh des Drahts bringt. Dieb
Aeugleiu erhält mau am leichtesten auf folgende Weise.
Man legt das Ende des Fadens anf die Spitze des Zei-
gefingers der linken Hand, biegt es beroro zn einem Aeog-
lein, hält diefs mit der Spitze des Zeigefingers und Dau-
mens fest, wfibrend man dicht daneben auf die Spitze des^
selben Zeigefingers, mit der rechten Hand, ein TrOpfchen
Hner Schellac kaullüsiiiif: in Alkoiiol (etwa indem iiiaii den
Stöpsel des Fläscheus, in welchem man diese Auflösung
aufbewahrt, nach vorhergegangenem Rfltteln oder Um*
biegen, um den Stöpsel zu befeuchten, herausnimmt und
mit dem unteren nassen Ende auf gedachte Finger-
spitze dupft) und dann durch Schieben mit den beiden jflL
Fingerspitzen das^ Aeuglein in den Tropfen bringt, darbei
aber dafür sorgt, dafs das Ende des Fadens mit dem
Faden zusammenbleibt Auf diese Weise iLlebt das £nd^ ,^m^^
des Fadens durch den Schellack , indem der Alkobd^PP
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608
icftMUr Terfaipft« nie dem Faden laeMDmen and das
Aeoglein ist fertig. Das Knöten des Aea^leins ist müh-
sam und milBlingt wegen der geriogeu Dicke des FadeOs
lilMifig» D iBi entweder ein gaaier Scbellackfadeo» oder
zam Tbeil diefs und zam Theil ein feines, leicbf es Holi^
Stäbchen. Letztere ZiisaiumeDfüfiun^ habe ich practischer
gefunden. Sic ist leichter und bricht nicht so leicht, wie
ein Scbellackfaden von einigen Zoll Linge. Einen Scfael«
lackfaden (den man aber in der Alkohollainpe machen
nuib, um den Hufs zu vermeiden) zu ziehen, wird Kei-
nen schwer fallen, ond eben so wenig» den Schellack-
faden mit dem Holzstilbchen zu Terblnden. An das Ende
des Lackfadens klebt man das HoUundermarkkijgelchen
«9 welches man etwas dicker wie einen Stecknadeikoopf
nadit Das KQgelchen braucht mit einem scharfen Mee-
sei nicht sciir sorgfültig geschnitten zu seyn, wenn man
es nach dem Schneiden zwischen den (übrigens recht
reinen, besonders nicht mit Schellackaaflösnng vernnrei-
nieten ) Fingern noch ct^as schiebt und drückt, wodurch
die Kanten und Ecken desselben sich fast ganz verlieren«
Mnn befestigt man diesen Wagebalken an das an-
dere Ende des Coconfadens, nachdem man gemessen hat,
wie laug der Faden etwa sejn mufs, wenn beim Aul-
hftttgen der Wagebalken noch etwa einen Zoll vom Ba-
den des Glases bleiben soll. Dieb Befestigen des Wa*
gebalkens geschieht am leichtesten, wenn man das be-
treffende Ende des Fadens mehrmals um das Stllbchen
oder den Schellackfaden dreht, dann mit dem Faden zu-
sammenlegt zwischen die gedachten Fingerspitzen und ver-
fahrt wie oben bciui Anfertigen des Amulcins angegeben
wurde. Darauf bringt man den Wagebalken in'a Gleich-
gewicht, indem man von einer seiner Hälften allmälig
etwas abbridit oder wegschneidet, oder eine seiner Hälf-
ten mit etwaa Lack beschwert.^ Nun hängt man das
Ganze in dem Glase auf und steckt den Draht C dnrdi
den
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609
den Kork J5, worauf man den Draht oben etwas um-
biegt, um ihn besser drehen zu können. Das Glas läfst
mau bei x durchbohren, und befestigt dann in dem
Loch die Stecknadel ßy mit Lack, und zwar mit dem
Knopfe / nach aufsen, so dafs derselbe einige Linien
von der äufseren Wand des Glases entfernt ist. Inwen-
dig steckt man auf die Spitze der Madel das Hollunder-
niarkkügelchen ß, so dafs aber die Spitze nicht aus dem
Kügclchen hervorragt. Man schiebt nun so lange an
dem Drahte C, bis die Kügelchen a und ß in gleicher
Höhe sich belhideu. Darauf dreht man den Draht C um
seine Axe ein oder ein Paar Mal, so dafs er vermöge
seiner Elasticität das Kiigelchen a dicht an ß legt.
Hat man den Apparat so weit, so reicht er für viele
Versuche schon hin. Um noch einige Versuche über
Verlheilungs-EIektricität mit demselbeu anstellen zu kön-
nen, ist seitwärts in den Kork B der Draht F gesteckt,
an dem der Coconfadeu G mit dem Holluudermarkkügcl-
chen J hängt.
ß. Versuche mit diesem App arate.
Sind die Kügelcheu an dem Apparate recht klein,
die Fäden möglichst dünn und ist der Wagebalken sehr
leicht, so ist der Apparat den besseren Elektroskopen
wenigstens an die Seite zu setzen. In manchen Fällen
ist er leichter zu handhaben. Fast die ganze Lehre von
der Reibungs-Elektricität läfst sich an die Erscheinun-
l^eu kuüpfcn, welche man bei etwas trocknero Wetter mit
demselben hervorbringen kann. Diefs im Einzelnen zu
zeigen ist überflüssig. Jeder, welcher mit der Elektrici-
tätslehre bekannt ist, wird sich die Manipulation dessel-
ben bald angeeignet haben und auch die complicirten
Erscheinungen zu deuten wissen. Deshalb wird das Fol-
gende genügen.
Die Verschiedenheit der beiden Elektricitäten, ob ein
Körper Leiter oder Nichtleiter sej, der Einflufs der Be-
PoggendorfTs Annal. Bd. L1II. 39
610
sckaffenhtit der OberftldM Körper auf ihren elek-
trischen EoitMid, io fde die Grood-firadieiMnieea der
Verthcilungs-Eleklricitiit etc., Alles diefs läfst sich eehr
leicht «eigen» In einer Stunde lätst sich, wenn man die
«Othifcen Vorbereitnngen «etroBen bat, leicht die elek*
irische Reiheofolge vod 12 bis 16 Körpern beetlmnim.
Das durch Elektrtcität abgeslofsene und nach eini-
gen Schwenknnpn (das Schwanken deseelben dauert wum
lange) zur Ruhe gehmnaiene Kfigeleben a Ueilrt nicht:
unbeweglich stehen, sooderu nähert sich langsam, bei
trocknen Welter langsamer, bei nassem viel schneller»
dem KOgekben ß. Man bat nun an der Zeit, in weldinr
sich das Kügelchen cc durch einen gewissen Bogen bewegt,
ein sehr empfindliches Maais fOr den Feuchtigkeitszustandl
der LoCU Um diesen Bogen messen m können, nmUnbt
man das Glas etwas tiefer oder höher, ab derWagebnl»
ken hängt, mit einem graduirten Streifen von Papier.
Nhamt einen, einige Linien dicken und mebre Zoll
laugen Draht, dessen Enden abgerundet sind und dem
man an einer isolirenden Haudhabe halten kann, oder
einen aolchen Hoizstab, der mit Metallpapier umkiebt ist,
.lieetreicbt ihn mit der geriebmien Stelle einer Stange LndL
'WOd bringt dann den uiilllcren Theil desselben mit dem
Knopf r Berührung, läfst das abgestofsene Kügelchen
«nr Ruhe kommen, iodem man wahrend dea Sdiwanfcoim
desselben den Stab ruhig auf den Knopf liegen ISf6t,.utidi
bringt nun eins der abgerundeten Enden des Stabs mit
dem Knopf in BerOhiung, so wird das Kttgelcben noch
weiter abgestofsen.
Lafst mau das Kügelchen a nur um einige Grad
(wenn es zn viei bekommen hat, so tupft man nur eben
mit einem Fioger anf den Knopf y)^ etwa adt -l-EL, ai^
fahren, wartet, bis es zur l\uhe gekommen, hält dann
eine stark geriebene Lackstange in die Nähe des Knopfii |
yf so sddftgt angenbUckiich das Kögekhmi u an and i
wird bald aut ~E. wieder abgeatofsen, was man daran |
sieht, daCs es dem Kügelchen ß aich wieder nliherf, wenn |
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eil
mm aut der aadma Rind eiae zweü« geridMM Lack-
Stange von aufsen go in seine Nahe bringt, daÜs es öich
zwischen dieser Lackslange und ß befindet.
Hftlt man abis ferkbaDa Lackaiaaga in dia Nüh«
▼on lAlBt IT nur Robe koannen und berllbrt nun mit
eiaem in der Hand gehaltenen Draht von aufsen die
Sterfcnadri, ae- utd^^ » wiadar m; wiid abar niadai
ihgialirfMo, laan wmm voiber das Draht wd dam dte
Lackstaoge wegnimmt, und zwar jetzt mit +E.
Durch Drehen des Korks ß und Verficbiabaa des
CaacNifiidaM 6, dar aut aiaans waitan AflafjMii aof dam
Draht JF hängt, so wie durch Verstecken dieses Drahts
Iftbl sich das Kügelchea ö leicht in genaue Berühnü^
■it daHf Knapfa y briagen» Ist diaaa Baridmng berge*
stellt und man hKit daso aiM geriebene Lackstange un-
ter den Knopf y oder stellt sie darunter, so werden bekli^
Kigakban, » imd d, abgaatofiiaa, md swar ai arit — »
S mit «hEL Erslerea aiabt auii^ weu mas abie aadavt
geriebene Lackstange dem a so von aufsen nähert, dafa
es akb zwiachea dersalbea und ß befindet; lalalaiaa laigt
sicby warn man die nntetfdiallana Laekatange wm a^
was verrückt, indem das Kfigclchen S dann immer der
Slang^^ ^Igt, aber dabei y flieht. Berührt man mit ei-
9«a in dar Hand «ahalteMn Mataildrafal die Stacksadd^
während mau die geriebene Lackstange unierhält, so schlägt
ff an, ^ aber oicbt. Nimmt man nun zuml den DrabI,
and dann di# «ntar§ibaUana IjiafcstanfB wag^ an weideor
beide Kfigelehen iriadar abfj^aatolien, ond twar mit -l-E»
Man siebt, dafs die letzteren Versuche eine neue
Bfitatiffing der Bint'acben Tbeoria dar filektrieiUMa-
Vertbdlnag anf einara isolirten Leiter sind. Zur Yatifi-
cimng dieser Theorie bedarf es also keines M oh r'schen
4füfsigea CjUnders, aoodera eiaa Stecknadel ist hinrei-
t
6&S
-VIII. . Veber an neues Elektrometer;
Mm J.-C. Oers t ed.
iBSlhuMfity welches der K« peselbidiaft der Wie«
seoseheAto m Kopenhagen ▼ergeseigt wnrde« sieht man
in Fig. 4 Taf. Hl in halber Gröfsc abgebildet.
' ' aa hi ein dünner ausgeglühter Mesaingdraht» der
den Zeiger aoemaebt; Hi ein Bügel toq sehr dünnem
' Eisendräht, der einen äufserst schwachen Magnetismus
haben mufs; cccccc ist eine Messingröhre/ weiche sich
'itf eiiiett Bügri endete ee ein Stift, om den- das eine"
Ende eines Coconfadem gewunden ist; dieser Faden trSgt
den Zeiger.
- dddd ist ^ine Glasröhre; worin die Messingröhre^
die^'siekln* ehiem Bflgel endigt, mit Gnnimtlack einge»
kittet ist. Man hifst den Lack nicht die ganze Län^e
der l\dhre ausfüllen» damit der Weg über den Isolator
Un nn so tiel lünger werd^
gg ist ein Mikroskop mit senkrechtem Faden, das
mittelst einer geeigneten Fassung an der Stange ii auf»
md aligesoboben werden kann. Bei h ist ein Zapfen^
um wichen Ai, taiMn anch das Mikroskop, gedreht
werd<^n kann; // ist ein Zeiger, der während der Dre-
hottg des Mikroskops sich über einem durch kk ange-
deiiteten getheilten Begeh hinwegschiebt *
Das IMikroskop, welches von einem andern Instru-
mente genommen wurde, ist mehr als uütliig zusammen-
gesetzt In den allermei&ten Fullen ist es tiberflOseig;
ytt wer scharf sieht, kann es ganz entbehren. Zu ei-
gentlichen Messungen habe, ich es noch nicht bcnutzf.
Der Glascjlinder, worin das Elektrometer aufgehängt
ist, der hölzerne Deckel «ad der Fufs mit den SteU-
schraubeo erfordera keine Beschreibung.
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613
Ich habe das Instrament so zeichneu lasseu, wie es
für den ersten Augenblick fertig dasteht. £s trägt aber
noch viele Sporen des enten VersudMian sieh, wo frfi»
her rersebiedene andere EferiehttuigeB gemacht waren.
Eiti neues ist^ schon in Arbeit. Die grofse Brauchbar-
keit des iDstromento za fein^ Meeanngen hat mich aber
bewog^o» diese Zetfchmibg iHitiiftheilen, da ein Jeder ^
leicht die erfoirderlicbeii Yerb«^e|iiogen ddXftn anbridgpii
kann«; * «
Um den Gdbraucfa des Instruments zu Terdeutlicben^
fiBgen wir aus der tobi Hm. Verf. nitgetheilten; »
sigi cper det KmgL Danske Fidensidbemes' Selskath
Forhandliiiger eic. i Aaret ISiO, noch Folgendes hinzu*
Wagbalkcn bangt in einem daseylinder, durch
dessen Deckel eiu Metaiibogen geht, isolirt man diesem
dvtrob-'Gnmmilaek und Glasröhre, und dessen Endenreol^
cbergestalt mit denen des Wagbalkens in BerUbrang kbni*»'
men, dafs das eine die rechte uod (hts andere die linke
Seite berührt. Indem also der Metallbogen Elektricität
empfkngt, geht diese zngleieh 'in den Wagiialken über
und erzengt eine Drehung, Wenn die magnetische Ivicht-
kraft (des Eisenbügcis) so geringe ist^ dats sie kaum
merkbar» zeigt diefs Elektrometer eine auÜBerordentUche
Empfmdlichkeit. Um sehr schwache elektrische "Wlrkmi-
gen zn entdecken, theilt man ihm zuerst etwas Elektri- .
cität mit, welche den Wagbalken nm einige Grade? dsekt.
Ein Körper, welcher dieselbe Art von Elektricitftt be-
sitzt, bringt dann, wenn er genähert wird, eine sehr be-
deutende Vei^grOfsernng der Abweichung hervor« Die .
ElektridtSt, welehe isolirte Zhik- nnd Kupfcrplatten nach
Berührung und Abhebung zeigen, wird auf diese Weise,
ebne HüUe eines Condeusators, sehr wahrnehmbar»
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1
«14
IXi JEnw neue Voniduung tum Messe» der
CapiOanlätt 99m J. C Oersted.
Die
C9ip6riHi6Dtdl9 OiB(6ViDclHHi|^ HImt HftüVllibmi^
Wirkungen sind bisher in sehr enge Gräozen eingeschränkt
gewesen t indem man sich fast ansschliefslich Rühren inler
Platten von Glas bedienen ninfste; und doch würde es
sehr wichtig sejn, diese Wirkungen auch bei undarch-
sichtigen Körpern, namenliicli AfetaUent zu |Mrü(en« Um
diese EinselMiiiluing an entfsmen, iraide der AypanC
construirty den Fig. Taf. III in i der wirklichen Grüfse
darstellt
aMAf ibtöf €€€€ sind GlasrOiifelit weldiB nit
einander in GeneinsdHrft etalien. Das obere Ende
aaaa trägt einen kupfernen Ring, der nach oben hin
dicker ward» nod dessen breiter Rand plangesoUiffen ist
hxd diesen passen ndure dorcbbolirte^ unten plangeseUif-
fene Platten wie //. LL (Fig. 5 3) stellt den Dnrchscluiitt
einer sakhen in natürlicher Grüise dar.
Wenn die Deckplatte ^on Metall ist» wie ^ Hini^
kann die Dichtheit der Anschlieisung durch Quecksil-
ber bewirkt werden, in anderen Fällen durch Fett.
bbbh ist die Yei«McbaBesröbre»' worin die »ihe
der FlQssigkeifssSule die GHiTse der HeiMvClbrenwirkung
in der gedeckteu Röhre anzeigt
€ecc ist die Stempelröbre, worin ein oben ond u-
tasi mgeedunoliener Glascylinder hendi^drildLt oder
emporgehoben werden kann, wodurch man auf den Stand
der Flüssigkeit in den beiden andern Röhren wirkt.
ist ein senkrechter, m Millineter eingetbeiltor
Maafsstab, woran ein mit einem Kouius vergehen^T Schie-
ber ee auf- und abgehen kann.
Dieser Schieber trftgt zwei in hoiiiontaler Bicbtong
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df^tbm Arne f. Der obere jyUod von / laid det
mUeifi TOD /' liefpen im eiMr Unia
Zum Anfaoge eines Experiments mit einer gegebe-
amn Deckplatte, wird die Hübe des obersten PuuiUei^
wMeUbst die Mftad«m eher Haertahre isft» 'genieMe&
Man dMit in dteeer Abiidil den Ana f darOber hio, und
fiorgt dafür, dai^ er au dem obersleu Punkte anliegt. Naeb
dkr Meeiong wird er wieder eeiliivftrte gedreht
Die Dicke der Deckplatte wird nittelet dee Sphi-
roraeters gemessen, um die Länge der durcbgehenden
Haarröhre genau zu bestimmen*
Die Weile der Haarrdhren wird dnrcb einen bin-
eingcpaläteu Melalldraht, der nachher gemessen wird^ be-
aüinmt.
Die Habe der von der HaanObradinift getragnen
Flüssigkeitssäulc wird durch den Abstaud zwiscbeo der
unteren Oeffoung der Haarröhre und der Oberüäche der
Fiaaeigkeil ia der 'VergleichangßrOhre ibtb gmnewMin.
/ dient daza, die Hohe der FÜlarigkeit ia der Yer-
gleichungsröhre auf den Maafsstab zu übertragen.
^hh iat ein aealkreebler Stab» der dnrcb einen Scbie-
Ihs» ii mit Ring imd Sdiraube die Rtthre CC£C, und ao-
mit den ganzen Glasapparat festhält.
ii ist eine Einrichtung mit einem Ringe, wodurch
dier als Stempel dienende Cylinder gebt, oad dnrcb Rei-
bung ia jeder gegebenen Lage festgehalten wird.
Der Fats mit drei Stellschrauben braucht wobl nicht
baechriebea tu werden.
Wenn die Flüssigkeit in den RObren aaaa^ bbbb
so weit emporgetrieben wird, dafs sie anfängt über die
obere Oeffnnng der HaarriUurenplatte bervorzutreteoi kann
man noch eine Zeit lang den Dmck erhöben, ehe die
Flüssigkeit überläuft. Die Gröfse des Druckes, wobei
der Deberlanf anfangt» kann durch den ötand der Flüs-
sigkeit ia der Vergleicfanngsröbre bestimmt werden, und
sp erfährt man die herabdrückende Haarröhrenkraft.
6M
W«n dkM VHwtd» mit QoecksHber Mgatallt
werden, köDDte die Dcckscheibc leicht durch den Druck
▼an anten abgehob^ werden; m^n mufs dah^ eiaen Qe-
geiidnick «BwendcB. Dia in Fig. & c dargeil«llte Sin*
^ riebtiMig; weiche tnr- HeraMrUckong der Deckplatte dar- i
über gebaogea wird, bat mir gute Dienste geleistet. £s .
ist dn bObcrner CyUader, uUn nit eintta bkierpwB
Ring belastet, an zwei antgegengesalBten Seilen der Lttnge
nach durchschnitten, nm die Beobachtung des Fallens
der Flüssigkeit in der Eöbre m erlauben. Oben ist eioe
balbkogellttmiige Yertielung, die in der MÜte eine Oaff-
' nuug vüu ein Paar Liuieu Durchmesser hat.
Xm$aiz, Koch hat, helfet es in der im vorigen Auf-
satz erwähnten ^Oi^ersigt^n der Verfasser nicht Gelegen-
heit gehabt, recht tahlreiche Ycmiche nadi dieser Me-
thode anniBtellen» doch hat er eine binlfinglich grofne
Anzahl mit Wasser und mit Ouerksilber ausgeführt, und
dabei Oeffnungeu von ziemlich Terschiedenem Dorcbo&es-
ser, so wie Dediplatlen von verechiedensn StofEen, iia-
lucutlich Metalien und Glas angewandt. Gleiche Oeff-
nungen in Deckplatten von amalgamirtem Kupfer und von
Glas hoben das Wasser 20 gleicher Höhe* Qoecksilber
wurde von dnrchbobrten Deckplatten von amalgamirtefB
Kupfer ungefähr so hoch als Wasser gehoben, woraus
folgt, dafs die Haarrdhrchenkraft ein mehr als zehn Mal
so grofses Gewicht von Qoecksilber als von Wasster
trägt. —
♦
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C17
X. VerboJIkommnung des Briinner'schen ^spira-
tors; fon Dr. O* ü. Abendroth in Dresden.'^**
♦ * « 4» t
I
Oa bei dem wft Sf oDiierVoriiitsdiiageKen Asplnitor ^)
das öftere Aufbinden des VerbiDdungsrobres bei jedes^
lualiger ümdrebuug, namentlich bei Arbeiten, welche eir
nen langdaaerniien • LinfUtrom erfordani, ImM lästig wic4y
zumal wenn der Kubikinhalt der Behälter nicht ^rofs ist,
m habe ich versudit^ durch eine Aenderuug diesem Uebel-
Stande abzohetfeD, und es ist mir so ▼oUkommen gelno^
gen, dafs ich nicliC - umbin kann; den Apparat, dessen
Leistungen für die Folge mannigfache Anwendung ün-
den dOrCten» zu beschreUien und za «mpfshlen.
Anf Fig. 6 a Taf. III,<welche zur* leichteren Anschauung
ohne Slativ gezeichnet ist, erkennt man die Axe sogleich
in der, zwischen beide Behälter houzoatai durchgehe»-
den Bdhre aat ich bediente mich eines Pistolenlanfes, wel-
chen ich in der Mitte mit Blei ausgofs und rund drehen
liefs* Au dem einen £nde dieser Axe beiindet sich
ein messingner Zapfen,- welcher in die -Fig. 6 b Taf. Iii .
besonders gezeichnete Zapfenmatter eingeschmirgelt ist
und sich darin leicht luftdicht drehen läfst. Diese
Zapfenmutter ist erst dorck ein viereddges Sttlek «nod
dann durch ein randes verlSngert; Ober den viereckigen
Tbeil pafst ein Sattel, welcher an das Stativ geschraubt
wird, bei d^ Drehung -des Apparates die Zapfenmutter
festhält nnd mittelst der Spirale gegen den Zapfen drflokt.
An der runden Verlängerung werden die Röhren befe-
stigt ,* durch welche der Luftstrom gesogen werden soll.
An dem andern Ende der Axe befindet sich ein eisismte
Zhhnrad, welches nur die Drehung nach einer l\ici)lung
zuläisti und b§l kleinen Behältern zugleich zum Festhal-,
tett dienen kann.
1)5. Aoual. Ba. AAAViil 6. 264.*
618
Die Axc ist zunächst durch Stäbe oder Köhren kk
mal den beiden Behältern TerbttodeDi an den Verbin-
AmgBBteUeB hb aber ist m w beiden finden doppelt
durchbohrt, indem von bierana die Conmiankaliofi mit
den Behältern durch enge, ^" weite Köhrchen cc stattfin-
dkt In die BehttUer ftthnn in «Mdbet fintfenrang
beiden Enden der Aie, mOglicbet nebe der Peripherie,
zwei Rohren, auf jeder Seite, von denen eine, dd, mit
den EinsUömungsende der Axe, die andere, ec^ mX dem
AnnMnoagaende deraelben dnrcb die Rubren cc verbon-
- den ist. Beide Röhren gehen durch die Behälter bis 1
Zoll von dem Boden derselben; die mit dem AuaaU^
nmngiende wbundenen Bdbren tf^t aber aleeken in
wderen //, // weiebe ihnen won finden der Bebdter
entgegen kommen und sie bia einen ZoU vom Deckel dea
Dehälreia wneridiefaen,
Iit nun daa nbere Bebaltnifa nn ongefähr | Ua {
mit Wasser gefüllt, und es wird der liabu des Gommla*
nicationsrobrea m^iimX^ ao kann die Luft durdi dd
lekbt einatrihnen^ iiahiiend eie dnreh i/'gekcbloaaen iai; di^
gegen steht die Auaströmungsöffnnng ^Vdes unteren Be-
baltera offen, während durch das einfallende Wasaer
geaeUoaaen wicd» Bei hk und h!h* aind im Innein
bkkie, V bobe Scbirme angdbraeht, wekhe TerbindetQ,
dafa das einfallende Wasser, an dem Deckel herablaa-
fend, nicht in daa Robr //' oder// gelangei in welchem
Vall der Gang dea Apparatea gebenmit werden wlirdew
lit das Wasser ab^^elaufen, so dreht mau ihn ohne wei-
teres in der bestimmten RichtttUf; um, und der Apparal j
«iederbnil aein Spiel ao oft man «ilL
Aus der Construclion dieses Aspirators ersieht man
1) liais derselbe immer in der Richtung gedreht werden ;
miaG^ dafa aicb bei boriionlaler SteUnng dea unteren mit
Waae^ gelallten Bebftitera die. Röhre äd enffeeren kann;
2) dafs der Apparat nicht ganz mit Wasser gefüllt wer-
den darf; 3) didia die Umdrehung nie eher bewerkatel-
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•It
I
I
i ligt werden darf, ab bit aUet W$mm des uberen
' bäUers abgelaufen ist.
Weoi mm vü HAlfo diaaü AipmKm Lull durch
FUssigkeiteii frelbeB will, w» ako im lonerD das obe-
ren Behälters eine, der Höhe der za tiberwindenden FlUs-
sig^eitssittle entsprechende Luftverdünnung entsteht, ao
Mirt dia Hydrostatik» dab aocb in der Rdhre f/ das oberen
Behälters das Wasser um so viel niedriger stehen mu(s,
als die Höhe der zu überwindenden Flüssigkeitssftule ba-
i tri^t, and dals mithin beim AUaofen das Wassern bald
ciü Punkt eintreten mufs, wo die Luft nicht mehr durch
dd, sondern durcli // iu den oberen Bebälter tritt; um
diels xn ▼arhindera, sind an beiden Rührehen welche . »
zum AosströmuDgseiide f Ohren, HShnchen ii angebracht
; von denen immer das nach oben führende geschlossen
' whrd^ wo dann die ganze HOhe^ vom Hahn des Commo-
nicalionsrohres an bis »un Niveau d^ Wassers, wirk-
aam ist.
Ich habe in ein^m beberförmigen Rohre, wie sich
LIebig «nr Darstellung des Cblorals bedient, Ammo-
niak mit schwefliger Säure gesättigt, indem ich durch
den Aspirator Luft über brennenden Schwefel führte,;
dar Schwefel brannte ohne Anwendung von Anfserar
Wärme fort; selbst Kohlen mit Hülfe der 3pintti8lainpe
^ühend gemacht, brannten bei lebhaftem 6aQg/s des Ap-
parates fort; nnd erzeugten, durch Kalicarbonat (ef&hrt,
Blcarbonat. Besonders eignet sich der Apparat aar Dar-
. Stellung des, jetzt zu den Dague r re'schen Bildern ange-
wendeten onterschweflig^aoren Natrons, indem auf nas-
sem Wege bereitete Natronschwefelleber durch den Luft*
Strom oxjdirt wird, bis sie anfängt die Farbe zu ver-
liere».
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Xi» ' Vehet Thermoelektri/ßiiät umi Krysiallgesiati
des neutralen Weinsäuren Kalis, nebst eini-
gen Bemerkungen; von Dr. HankeL
£s war mir schon ISügst aufgefalieii, dafs gerade der
Zucker» die. Weiiisaare, das weinsaore Kali-Natron und
drf Bergkrvstall, welche (die erstercn iin llüssi^en, der
letzte jedoch im festen Zustande) jenen eigculhüinlicbeu
Züatand des Lichta ) die circulare Polarisation erzeugen,
* aach dnrch die WSrme elektrisch werden, und ich glaubte i
deshalb, da fs diese beiden Eigenschaften mit einander in
Yerbindung standen. Um diese Ansicht zu prüfen, schien
mir kein Körper passender ab das neutrale weinsaore
Kali, indem Biot *) angicbt, dafs die Ablenkmig der
Polarisationsebene am stärksten ist, wenn Weinsäure und
Kali in einem Vi^rfafiltnisse sich Torfinden» in welchm
sie ein neutrales Salz bilden.
Man erhält bei der Verduustung einer nicht sehr
cbiicentrirten LOsung Ton neutralem weinsauren Kali an
der Luft leicht Krystalle, die mehr als einen Zoll in der
Länge und über einen halben Zoll in der Breite haben.
SUmmtlicbe von mir gebildete Krystalle zeigten sich auf
den ersten Blick als hOchst unsymmetrtscii; ein Umstand,
der allein stlion luiireichte, um mich gewifs zu maclien,
dafs sie auch elektrisch sejn würden.
Die Krjstalle gehören zum rhombischen System; ihre
einfachste Farm ist die Fig. 7 ' Taf. III abgebildete. Das
p
obere Ende trägt zwei Flächen N eines Sphenoida
welche auf 2 Flächen des verticalen Prismas M=mP
ausgesetzt sind. Die Flächen O sind od Poe, und die
1) Cempi. rend. T. F p,96l.
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Flächen X = ac P OD. Das untere Ende ist allein diircli
die Fläche senkrecht gegen die Axe P'=OP gebildel.
Durch das Aolegegoniometer erbiell ich den Winkel zwi-
p
«then md der anliegeDden Fiftcho QoPsll2i:^3
p
der Winkel der beiden Flächen von gegen eioander
• • _
betrog 135^ ; der Winkel der Tprderen Fläche war od P od
P
gegen die hintere Fläche von ^=572^, nnd gegen die vor-
dere =10B®. * Der Winkel ron <t>P gegen od^qd wbir
143^ y und too goP gegen od P od =127^. Hieraus er-
giebt sich das Axenverhältnifs:
An zvrei anderen Krjstallen wurde am oberen Ende,
auiger den schon angeführten Flächen, auch noch, aber
anr aof einer Kante , eine Fläche von und
wahrgenonmiiBn.' Bei denfeoigen Krjstallen, welche
lieh aof dem Boden der Sehale fein ansgdMMet hatten,
fand sich am unteren £nde nur die gerade angesetzte
Endfläche; bei denjenigen aber, welche sich an den Sei*
ten des Gefilfses an die obere Krystallhant angesetzt hat-'
ten, zeigten sich nulser jener Flache am unteren Ende auch
Qoch mehrere andere Flächen, die jedoch we^eu ihrer
ünvollkommenheit, da die* Krystaile mit diesem Ende
festgesessen hatten, nicht bestimmbar waren.
Bei der Untersuchung der Krjstaiie mit dem Elek-
Irometer zeigten sie sich sehr stark elektrisch, und ich
nOehte wohl behaupten, sogar stärker als die Weiosänre.
Das obere Ende zeigte beim Erwärmen — , beim Ab-
kühlen -f-; das untere verhielt sich umgekdirt. Die
Wärsie brauchte nicht sehr erhöht zu werden, um die
Eleklricität bcrvürzuiu[eii. 6ie bchien mir au dem oberen
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Tob
Bodt starker m wjn ab an 1I0111 uotereDi «ine Vn^
Clleidilieity Ae idi auch an im KrjrstaRan anderer Sob-
* stanzen fast iiuiner wabr^enommen habe.
Ich habe mich bis jeizi vergeblich bemüht, mit Aoa-
nabne des Seigneltesahes, ^rftCsere Krjwlalle anderer
weiDsaorcr Salze daizuätelleu, um auch diese eiuer Un-
fersttchuDg unterwerfen m ki^Dnen. «— Es nvSre gut, wenn
man ein Mittel bitte, nm die Starke der Elektricitat
bestimmen, welche in )edem AugenMIdc, B. die Krj-
stalle der Weinsäure und des neutralen weinsauren Ka-
lis eraeagen, um diese mit ihrer KrafI in Bexng auf die
eirealare Polarisation in Tergleicben. Ein soUbea Mil»
tel fehlt indefß bis jetzt £:änzlich.
Bei dem sauren weinsauren Kali liabe ich bis jelit
keine elektrischen Pole auffinden können; ich erinnere
mich aber auch nicht, dals Biot von seiner circularen
Polarisation redet, er hat Ticlmebr» um das Salz lösli-
cher va machen, stets mehr Kali angesetzt. Beim Yer^
dQnnen einer Lttoong von neotralem weinsauren Kali,
wodurch ohne Zweifel ein Theil saures weinsaures Kali
eebUdet wird» nahm in Biot's Versuchen die GrO&e
der circularen Polarisation ab. Aof jedem Fall Ist ^Bo*
selbe ia dein sauren weinsauren Kali , wenn sie über-
hanpl noch vorhaaden ist, schwach, und dasselbe dOr-
Utk wir andi von der Elektridtät glauben*
Bestätigt sich dieser ZusPinmeubang zwischen der
eiroolaren Polarisation und der Thermoelektricität auch
in anderen Fallen, ao mdcbten, in Beaiehuttg auf man«
che als thermo-elektrbcb von Brewster ') migefllhrte
kfinstliche Kristalle sich bedeuleude Zweifel^ erheben;
mit den meisten derselben habe ich ebenCalis Versncbo
angeatelll, ohne eine Spnr von ElektridtBt in finden.
Brewster hielt die Krj stalle, um sie zu erhitzen, in
* die Flamme der Lampe. Sollte nicht durch das Verdaoi'
fSm Ton Wasaor aus den Krjsinllen die von Brew«
1) Pos^endorf f's Anoalen, Bd. Ii 297. \
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I
st er wahrgeDommene Elektricität entstanden seyn, da er
mk mit iiat Uoümb AMcige dkr Ebklriotit bflf^ifigt, wmI
ie Pole sieht weRer bestuBoit luit? Mich weoif^mi
hat neulich eine Zeit bng der Salpeter auC diese Weise
yjawcht. Nachdem idi die Krjstalle in die FUlMa
OMT Lampe gehalten hatte^ erhielt ich aehr atarke nega*
üve Elektricitiit , aber nirgends gab es eine Spur Ton
poikiver; aie rührte allein von verdampfteai Waaser her.
UI« Ueber die Kry^tall/orm des misserhaUigen
Kochsai»69; pon HankeL
Km gefcörea dBa Kiyetalla das wasiarhaltigaB Koofanl-
868, wie schon Frankenheim angegeben hat, zum
ittonokliooedrischen Sjsteme. Die gewöhnliche Fomi di^
NT KiyaUUe ist die Fig 8 Taf. III abgebiUata, wta m
<a Fittchett dar podttven N die Flachen der zn-
gebörigen negativen Halbpjramide — M die Flachen
d« Terticaien Prismas aoP, / das orlhodi^sonale Fla*
dienpaar od /'od, und 2* das klinodiagonale Flaehenpaar
{x P cc) bezeichnen. An der Stelle des Prismas ilf fin-
den sich aber eben so hänüg auch die Flächen des Pris>
«SS OD^a.
Es wurden in der Kälte mit dem Anlegegonioroeter
geroessen die Winkel n : /=lil<', JV : /=122^, n:n
sllö^«"» Mi Isat ungefähr 44^, und der Winkel awi*
Hkeo /' und der an der Stella von auftretenden Flg-
db des Prismas 00^2=30. Hieraus ergiebt sich der
sdiiefe Axenwinkel zwischen a und i an 81® 42', und
das Verhaltnifs awlsdien der Hauptaie der Kliiiodia-
güüale b und der Ortbodiagonale c:
u ib i ^=:;0^4 ; 1 , 0^8854.
1) Posgendorfi'ft Anoaleo, Bd. UXVn S. 6aa
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624
Der Winkel Ton /' : i^/ erficht sich hiernaoh durch Rech-
mnig za oDgeflkhr 42^ (darch Meaang ungefähr 44° X
d^r Winkel »wisdiMi /' und der 'an der Steile von Jf
auftreleoden FIScbe des Prismas ^ P2 ungefähr zu 30^
(elMsn so durch Messung). Die Krystalle hatten stemt-
lieh mit der Fiicbe angelegen, so dab nur ihre ▼or-
dere Uiilüc vollständig ausgebildet war; einige derselben
liatten die Länge von \ Zoll. Wahrscheinlich beobaoii-
tete Franlienheim unter dem MikroalLop sie in glei-
cher Lngo, aber seine Wiukcl stimmeü nicht zu den von
mir gemcsseaen.
Die Untersuchung ergab» dafs die Krjrstalle 4 At
Wasser enthielten, wie Ton Mitschcrlich angegeben
ist. — Als ein sehr dünner Krjslaii zwischen zwei Ni-
col'sche Prismen gebracht wurde, und das Licht senk-
recht gegen die FlSehe / durchging, zeigten die dflnn-
l^en Stellen desselben «ilniliche Farben wie dünne lilail-
ehen von Gjps. Die Ebene der optischen Axeu liegt
wahrscheinlich in dem orthodiagonalen Hauptschnitte.
Eine genaue Untersuchung dieser Verhältnisse war iiichl
miigUcb, weil die Krjstalie zu leicht scbmol^ben.
XIII. Zerlegung des Torfs;
i'on JV, F., Fürsten zu Salm- Hoi sl/nar.
\^eranlafst durch die Analyse des Torfs, wekhe Wcc^-
nault und Mulder gegeben haben, ohne Stickstoft uu-
fer dessen Bestandtheiien aufzuführen, habe ich den bei
Coesfeld sich lindenden schweren schwarzbraunen Torf
einer Prüfung auf Sticksluif unterworfen.
Es wurden 0,299 Gnn. im Wasserbade scharf ge-
trocknetes Torfpolver ifiit der doppelten Menge trock-
nem Kalihj drat /.usammengerieben luid dann in einer Glas-
rOiire
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I
rOlme der trockoeo Deetillaßoii imterworfeii , wobd die
sich bildenden Gasarten durch verdüiiute Säure fingen.
Nachdem alle Tbeile der Masse langsam erhitzt wa*
reu, bfe sich kein Gas mehr entwickelte, wurde die brüon«
liehe Flüssigkeit der Vorlage durch Filtration von dem
aaf ihr scbwimmeudea Oel befreit und dann abgedampft.
Der tro<^ne Rückstand bestand aus Salmiakkrjstallen, die
von einem braunen Körper verunreinigt waren. Der Sal-
miak wurde davon gereinigt durch Sublimation bei sehr
niedriger Tenperatur, wobei der braune Körper sich nicbt
▼erflflchtigte.
Der sublimirte Salmiak ifu Wasserbade scharf ge-
trocknet wog =0,024 Grm.
0,2d9 Grm. Torf gaben also 0,024 Grm. Salmiak.
Dieses entspricht 0,0063 Grm. Stickstoff.
Folglich enthält dieser Torf 2,1 Proc. SUckstoff.
XIV» Galponoplastische Dendriten t
fon •Gustav Preufs.
Ibgcnlear des Loeomotifaibaiics in Gdlo.
W enn mau einen amalgamirten ZinkcyUnder (die mei«
nigen sind 13 Zoll lang und IV Dorcbmesser) in ein
nicht ganz anschliefsendes Futteral (Schlauch) von neuem,
weifsem, mittelfeinem, dichtgewebtem Kattun oder Cal-
lico (franz. percale) steckt, und diesen Schiaach (Iber
dem Cylioderkopfe mittelst einer Schnirre anspannt und
^ zubindet, so bildet sich. am Cjlinder entlang eine ge-
wisse Anzahl straffgezogener LSngefalten. Hängt man
nun diesen so bekleideten Zinkcjlinder in ein Kupfer-
gefäfs, welches mit scliwefilsaurer, bei der Luft-Tem-
peratur gesättigter und mittelst Schwefelsäure etwas an-
gesäuerter Kopferauflösung gefüllt ist, und schliefst die
Po^endorfTs Anoal. Bd. LUL 40
Google
C26
galvanische Kette, so T\ird mau nach etwa einer Stande
den Grund der gedachteu Falten des KatUms mit einem
kopfirigen Anfluge bekleidet finden» und zwar am stibrkstüi
und dichtesten in der Tiefe, wo das Zeug den amalgamir-
ten Zinkcylinder unmittelbar berührt. Zieht man nun den
bekleideten Ztnkcylinder ans dem Gefitfae dnd lädst äm
ungestört in seinem Fntteral in TerÜcaler Bichton^ suspen-
dirt abtropfen, so bemerkt man bald, wie von der Tiefe
der Falten ans, nadi den bauaddgeren Stellen des ScUaa-
tchee hin, und xwar in der Richtung der Peripherie des
Clünders, dendritische Figuren in Grau sich auf den Kat-
tnn zeicbneDi welche wie fein gefiederte» einen Zoll lange
Moose oder Uchenen vom Hanptstamme answachsend, nm
diesen sich borstweise ^ruppiren, und durch höchst ge-
fällige und freie Mannichfaltigkeit ihrer Gruppirung, wie
durch freie scharfe Zeichnong ihrer Blätter, die steife
Monotonie der Künstleihand gleichsam verspotten, wel-
che bei unseren Kattundrucken bisher unvermeidlich blieb;
sie erinnern vielmehr an die feinen Eisblnmen unserer
Stubenfenster, an Metallmoor, an den Arbor Dianae und
manche Krjrstallisaüonen oder an eeltene kaleidoskopi«
sdie Figpren.
Wäscht man die Fotf erale, bald nadidem Ae Zeidi-
nuBgeu spontan hervorgetreten, in Regenwasser aus, so
verschwinden zwar die Figoren} läCst man aber die Cy-
linder in ihrer Bekleidung 34 oder 48 Stunden lang hän-
gen und wäscht sie dann erst aus, so widerstehen die
Blumen selbst dem kalten Seifenwasser und zeigen sich
brenn, gelb nnd grau sdiattirt. Hängt man hingegen die
Cjlinder, nachdem die Zeichnung hervorgetreten, wieder
in die KopfervitrioHösung und schliefst aufs Neue die
Kette» so werden die Blätter mit kopfrigem, schltai me-
tallisch mattem Anfluge bekleidet, der fest am Zeuggrunde
haftet, und um so dichter und reicher wird, je länger die
Kette geschlotten bleibt, |e gesättigter die LOsong is^ i»d
)e näher der Cjlinder an der Kupferwand hängt.
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«27
Ob Industrie und Mode Gelegenheit fmden werden,
diüe £iitdeekung mit Gevriim auf einige Zeit auszubm-
tto» aey ts nmi Figonrao tod Geldbeoteia» LaibbftDdeni»
Halsbinden, Westen, Hosenträgern, Handschuhen, Glok-
kenzügeiiy SooneDscbimieD, Pantoffeln, oder ganzer Stücke
KMIaiif odar aDdam Stoffat m doieii man etwa Ziiik.*
md Kvpfardrfthta €>dar ▼afiirt anagehaoene Bleobe nnd
Platten unter galvauischem Schlüsse vertheilt, mufs ich
Man gaatellt aejra laaaen, und begnQge nicfa, aolebas
Vcrfabran ttor obaHUeUkb anzodenteii, da ea aitfaer mei-
Her Tendenz liegt, der Sache weifer zu folgen, um selbst
Nutzen daraus zu ziaheu; aey dem aber wie ibia woUa^
ao bleibt ala, wenn auch nor als bloiiea PUnomen be-
Lclrachtet, ia wissenschaftlicher Hinsicht nichts desto we-
niger interessant.
XV. lieber das natürliche kohlensaure FFismut"
oocyd; pon An Breithaupt.
§ichon mehrmak bat man angegeben, dab in dar Natnr
ein kohlensaures Wismutoxyd vorkomme, aber in kei-
ner Mineralogie ist eine CharalUeristik zu linden. Zu-
letzt noch gab Hr« Gregor an, dafa zn St Agnat in
( -ornwall kohlensaures Wismut vorgekümuico sey. Seine
Untersuchung beweist jedoch, dafs er einen gemengten Kör-
per zerlegt bat Waa man früherhin Wiamutoker (p-
nannt hatte, scheint wenigstens dreierlei zn aeyn; denn
ein Theil davon gehört Schüler 's Hypochlorit an, ein
anderer Theil dürfte Voinehmlich Wismutozyd ohne Koh*
lenaSure enthalten, und ein dritter Theil, wahradieinliGh
in den selteneren Abänderungen, zU dem in Bede ste-
henden Mineral zn rechnen aeyn.
Auf der Eiaenateiogrube Arme Hülfe zn UUenrentb
4fr*
Google
628
bei Hirschberg hn Renfskchen Voigtlaude findet sich ud-
Ur aiulereu ia eioein boroigea dichtco Brauneiseaerzs
{ediegea Wismut» Wismatglanz and Hypocblorid, d«r
erstcre in eiDgcsprengten oder kleineo Parfkieen, der
Xfveitc ia eingewachseueu oadelföiuiigen Krystalleu uud
ebeofalk derb. Dieae zwei metalliacheo» von Kupferkies
befrleitet werdenden , Mineralien sind xuweilen an ihren
Kauderu uud an der Oberfläche, gewüliuücher aber durch
nnd durch in eine blafsgraue oder grüne Substanz um-
gewandelt, die, wie ich gefunden habe, mehr oder we-
niger rein kohkiKsaurciu Wisinutoxyd besteht, und
die deshalb, da sie doch iedenfaii^i ein eigenÜiüuüidAea
Naturproduet ist, den Namen:
Bismuiit
lUireD müge. Sie zeigt folgende äulsere Kennzeichen:
Glasglanz in den reinsten Parthieen» selten lebhaft
dfters gering und bis matt
Die Farbe ist in der aus Wismutgianz entstände^
nen Abänderung berg- nnd schmutzig zeisigg^n, selten
bis strohgelb, in der aus gediegenem Wismut entstan*
denen aber geibiichgrau, stroh- und erbsengelb.
Der Strich in den dunkelgrünen Abänderungen grün-
lichgrau, sonst farblos.
CndurchsirlihiJ bis den Kanten durchscheinend.
Gestalt; ^iadcliöraüge After -Krjrstaiiey ^gespreugt
und derb«
Der Brnth ist in den Stellen, welche Glanz besitzen,
inuächlig, mit dem Verlorengehen des Glanzes wird der
Brneh uneben, zum Theil fast erdig«
Die Härte ist 5 bis bis 5^ in den frischen glänzen-
den, bis 4^ iu den glauzioöcu tarthieen sinkend.
Sehr sprdde.
Specifiscbes Gewicht:
6,861 vielleicht nicht ganz gesteiusfreic i Bruchstücke
6,909 TölUg gesteiusfreie (
Ganz reine Brdckchen zu erhalten ist sehr achwie*
Google
«
G29
I rig; dcüi) wenigstens ein Hauch von Brauneiseuerz liegt
I ia allen Klüften auf. Zur Wägung von blofs glänzen-
I den Bröckchen, Latte ich keine genüglichc Menge; viel-
leicht geht deren Gewicht bis 7,0. Jedenfalls ist der
' Bismutit die schwerste von allen natürlichen kohlensau-
I ren Verbindungen, und merkwürdigerweise sogar schwe-
' rer und härter als der Wismutglanz, aus dessen Um-
wandlung er zum Theil entstanden ist.
Grüne, gelbe und graue Abänderungen lösen sich
in den Säuren vollständig auf, in der Hydrochlorsäure
erfolgt das Aufbrausen selbst ohne Erwärmung. Die Auf-
lösungen reagiren als ein mit Eisenoxyd und in der grü-
I nen Abänderung auch mit Kupferoxyd verunreinigtes Wis-
{ mutoxyd.
Hr. Oberschiedsgardein Plattner hatte die Güte,
die grüne Abänderung ausführlicher chemisch zu unter-
suchen, und darüber das Folgende mitzulhcilen:
»Im Glaskölbchen erhitzt, giebt der Bismutit nur
äufserst wenig Wasser, decrepitirt und nimmt eine graue
Farbe an.<f
»Auf Kohle für sich schmilzt er sehr leicht, und re-
ducirt sich unter Aufbrausen zu einem leichtflüssigen Me-
tallkorne, welches bei fortgesetztem Blasen die Kohle
mit Wismutoxyd und ein wenig schwefelsaurem - Wis-
mutoxyd beschlägt. Bläst man so lange bis das redu-
cirte Metallkorn verflüchtigt ist, so bleibt ein wenig
Schlacke zurück, welche im Reductionsfeuer zu einem
Kügelchen schmilzt, das nach dem Erkalten eine schwarze
Farbe zeigt, eine krystallinische Oberfläche besitzt, dem
Magnete folgt, und bei der Behandlung mit Glasflüssen,
hauptsächlich auf Eisen und Kupfer, so wie auch noch
auf Wismut reagirt.«
»Die mit Hydrochlorsäure erhaltene Auflösung des
Bismutits, welche schwach gelblich gefärbt war, gab, mit
Chlorbaryum versetzt, eine ziemlich starke Trübung von
schwefelsaurer Bary terdc. «
0
68»
»Dm MmiI baflelit dwmmA luraiitoicUidi mm
kohlensaurem Wismutoxyd, welches nicht frei ist ¥oa
EmBo (mhrsdbeinitGh als koUeasMirea Eia^Miydiil)
Kupferoxjd (ndlaiebt an KoUciiiinra md HydratwMaer
gebunden) und Schwefelsäure (jedeofalls einem Tbeile
das Wismutoxjds angebörig).«
Iah arlanba mir dia h9mmikxm%, dab das Eisan wai»>
scheinlich als Eisenoxjdhydrat nur beigemengt sey, wor-
aus sich auch vieUaicht der BeJtir geringe Was^exgehait
■it arUirsD Uafsa.
Auch im Erzgebirge ist der Bismutit vorgekommen,
1) zu Schneeberg, durch Umwandlung aus faderarlig g/e-
aCraiCtea Blacbaa das gadiagenan Wisorais antstandfn;
ich kann Jedoch dIa Graben nidit namhaft macben, und
aus Wisniutglanz (gani^ wie zu Uiiersreuth) auf Neue
H^thuBg-StoUn an Aue; 2) im Joiianngeorganatädlar
Revior anf BergmanniaiAar Pireirfsen Hoffnung -StoUtt*
Fraiberg, am 1. September 1841.
w
XVX Krysialljorm des GrcenockUs;
poH A. BreiihaupU
Im Bande LI & 607 habe ich den Gre&mdäi baschfie-
Ben. Hier folgt in Fig. 9 Taf. III die Abbildung eines
Krystallsy dem die meisten Individnan gleich oder nahe
kommen, and welebe ein dentltehes Bild das AnnuMr»
phismus giebt Es ist oben t =0P klein
u= 2P '
hingegen kommt u^m i g^ia nnd amr nodi o vor.
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^ 631
f
XVII. Plakodin. ein neuer Kies:
von A, Breithaupt,
^ *
D er Güte des Hrn. Horstmann verdanke ich eine
kleine Partbie deutlicher Krjställchen dieses neuen Mi-
nerals, welches auf der Grube Jungfer, bei Müssen, zwi-
schen Eiscnspath und Graunickelkies (Nickelglanz) vor-
gekommen sejn soll. Ein Blaufarbenwerks-Beamter hat
bei Anlieferung von Kobalterzen die Krjställchen be-
merkt und für die Wissenschaft gerettet. Ich besitze
keinen aufgewachsenen Krystall, und mufs mich daher
ganz auf die mir gemachten Angaben verlassen.
Die Krjstalle erscheinen sehr ausgezeichnet iafelar^
tigf darauf hat die Benennung: nXaxcodrjg, tafelartig, breit,
Bezug. In der lateinischen Nomenclatur werde ich das
Mineral als Placodinus niccoleus aufführen.
Die Charaktere sind folgende:
Metallglänzend.
Farbe bronzgelb, ^enig lichter als bei Magnetkies.
Strich schwarz.
Primärform: hemidomatisches Prisma erster Art +P(Z)
= p=64*» 56'; — JPaD=Ä=59° 55' gegen die Haupt-
axe, xP=i^=64<» 32'. Man vergleiche die Figuren
10 und 11 Taf. III. Gefunden ward am Reilexions-Go-
niometer: Ä( = aDP(Z)) auf i»f=122o 16'; also M auf
M über b=W 32'. b auf /=133^ 28' (aus M be^
rechnet =133« 27') also /auf / über Ä = x jP^==86o 54'.
b auf p=115° 4'. b auf Ä = 120° 5'. n ist approxima-
tiv =+2jPQiD. Noch kommt — 2PaD = 73« 51' gegen
die Hauptaxc oder 106° 9' auf b vor. Die meisten Kry-.
stalle haben das Ansehen der Figur 10, und sind tctra-
683
ffmlmk ConbiiiatMMieii tHuMhoiiI äbnlidi» %, B. denen
des CiialkolidBs, und zwar in dem Gnide, dafe ieb des
Miaeral vor der Messung für ein tetragonales au^pracb.
Eanige KryaUlle sind jedoch in der iiichtimg der Bra-
ch jdiagonale etwas erlängt, wie Figur 11 zeigt Die
Flächen sind meist sehr glatt und glauzend, am weiii^;-
stea aber die ^. Die Tafeln sind zum Xheii zeiiig durch-
einander gewaehsen*
Spaltbar, primär -prismatisch (M) und brachydiago-
nal ib)f auch wohl vorn hemidomatisch (^), fast immer
nnr in Sporen. Broch, zwischen muschlig and aneben
das Büttel haltend.
Sehr spröde.
Härte 6i bis 6| (etwas über Apatit).
Specifisches Gewicht »7^88 bis ^063, nadi zwei
Wiiguugeu.
r^ach den zur Zeit nur qualitativen UntersuchuD^eu
des Hm. Oberschiedsgardein Piattner besteht der Pia-
kodiu aus Nickel und Arsen, und zwar höchst wahr-
scheinlich als ein Subarseniet des JSickels, mit Spuren
▼on Kobalt ond Schwefel. Die quantitative Analyse
demnächst folgen.
L.iyui^i.u Ly Google
I
68»
I
XVIII. Nachträgliche Bemerkungen über die wAre
ZLUiammensetz.ung des HurnboldLiU ;
pon C. Hammelsberg*
! . • '
Im XXXXVL Bande (S. 28^) dieser Annalen habe ich
I einige Yersuche beschrieben^ wonach der Hnmboldlit
(Oxalit, Eisenresin) von KolosenilL bei Bitin in^ Böh-
men nicht, wie Mariano de Rivero früher ange-
geben hatte» ein wasserfreies Salz ist» sondern der For*
Hiel 2FeC+31I i^cmäfs, aus 41,40 Eisenoxjdul, 42,69
Oxalsäure und 15,91 Wasser besteht. In der Ttiat fand
ich bei der ZerseCxnng des Minerab mittelst Ammoniak
41,13 Eisenoxjdul, und durch Fällung der Säure mittelst
Chiorcalcium 42,4 Proc. Oxalsäure« Indessen geslattctc
die grotse Seltenheit dieser Sobstanz nidit, mehr als 89,5
Milligrammen davon za dem beschriebeneu Versuche an-
zuwenden, daher auch weder das Wasser noch der Oxjr-
dationsgrad des Eisens unmittelbar bestimmt werden konn-
ten. Gleichwohl trug ich kein Bedenken, diese Verbin-
dung für ein einfaches Oxydulsalz nach der angeführten
Formel zu halten» da theils das Ansehen des dnreh Am-
moniak ausgeschiedenen Eisenoxydols, welche«» wie ge*
wöhnlich, eine grtine Farbe besafs, theils die grofse Aehn-
lichkeit des Humboidtits mit dem künstlich dargesteilteo
Salze» welches sich bei dieser Zetsetznng ganz eben so
verhielt, und überhaupt nur einen um ^ gröfsereu Was-
sergehalt besitzt» dafür zu sprechen schienen«
' Vor Kurzem hat Berzelius zu zdgen gesodit ^)»
dafs der Humboldtit kein blofses Eisenoxydulsalz seyn
könn^ sondern entweder ein basisches oxabaures Eisen-
oxyd, Fe€^-t»2H» oder ein DoppeIsaIz> FeCVFeC^
-|«3H sey.
1) Jahraihndü, XX, $. 24L
Ii84
£r führt zu Guiiii«! ditseff AofidU an, dab eiii Ei-
Moxydalaab, Jahrtaineiida iundurdi mit der Fendbtig-
keit der Erdrinde in Berührung, sich uothwendig, wenig-
fiteiis theiiweis% in Oxydsab umwaudeio müsae» und fer-
ner, dafe das Resultat der Analyse Ton Fe €^+2 Ii leicht
durch 2Fe€-i-3fi ansgedrfickt aeyn könnte» In sofern
keid« Vaibiiidungen sidi nur dmn untersebeideB, dafa
die zweite 1 At. \\'asser an der Stelle von 1 At. Sauer-
stoff in der arsten enthält, die ganze Differenz mitbin in
a At Wasserstoff beraht, deren Gewicht allerdings
nen grofseu üuierschied hervorbringen kann» In der
Tbat enthält:
Eisenusydnl 4M0s4Ml £i8€fiaxyd
Oulstara 4%69 434^4
Wasser 15^1 10,67
Es iiadarf indessen wohl keines weiteren Yersaeha,
um zu entscheiden, ob der Humboldtit diese Verbindung
¥a €^ sayw Verhalte^ sn den Alkalien, wobei ein
.gillnas» an der Luft bnmi werdendes Hydiat abgesdne^
den wird, zeigt deutlich, dats er das Eisen, weuu auch
nicht anssdrtirfslich ds Oxydoi, doch zum gro&en Xheii
in dieser Form enthalten müsse. Aniserdem ist der Hwn-
boldtit ohne Zweifel eine sehr neue Bildung in den Braun-
kohlen der Xertiärformation des nördUcbep BohmeDs, und
iodlich wissen wir ans fttteren Ymnehan von Doberek
ner *), dafs oxalsaures Eisenoxyd sich am Lichte voll-
atändig in das Oxydulsalz verwandelt, welches schon we-
«SB adaer UnUslichkeit viel bestaadigm> ist/glmebwie
das kohlensaure Eisenoxydol, welches gewifs älterer Eot-
ßtehuuf; als der Humboldtit ist, nicht selten g^nz frei von
Oxyd angetroffen wir4*
1) SskweSss* ^- B4. LXII 8. 00.
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Dagegen kitattle ۥ wohl tejn, dab 4er IhmihnMlM
ueben Eisen oxydul auch Owd eulbielte, und ihm die
Fonael Fe€+^e€^+3M aukänei fffa es Beraelias
veramAef. Bereebnel smu hlenack die "SuaameoBelMl^
so ulüfste sie seyii: ' « ' ' •
Eisenoxjdul - 14,10 1 gj^^^^
Eibtuoxyd 31.42 ) "^»W»^« «O*^
Oxalsäure 43,64
Wasser 1034
"lös
Die Quautitäten von Eisenoxyd und Oxalsäure, welche
mat bieniach erhalten muds, kommen in der That den
wirklich erhaltenen (45,81 Proc. Eisenoxyd, 42,4 Proc
Oxals^iure) ziemlich nahe.
Durch die Gefälligkeit des Hrn. Dr. Keula in Bi-
ÜB erhielt ieh vor Kurzem eine kleine Quantität Hmn-
boldtit, die zur Prüfung auf einen Gebalt an Eisenoxyd
lienutzt werden konnte.
Das gepulverte Mineral imrdei beim AnsschlaliB der
Luft, in Chlorwasserstoffsäure aufgelöste Von Kalium«
eiseucyanür wurde diese Auflösung mit hellblauer Farbe
idedefgescblagen. Ein anderer Theil wurde mit frisch
bereitetem klarem Schwefelwasserstoffwasser im Ueber*
scbufs vermischt und hingestellt. Es entstand durchaus
i^me Trübung, Diese Probe halte ich für entsclieidend;
sie beweist die Abwesenheit Ton Eisenozyd im Hum-
boldtit.
Ferner wurden 1,778 Grm. Uumboldtit in Clilorwaa-
amtoffiBänre anfgeldsf, und unter den gehörigen Vorsicht^
inafsrcgclu mit Silberpulver einige Stunden fast bei 100^
digerirt^ Das öüber hatte am Gewicht um 0,024 zuge-
noMient was einen. Gebalt iron 0,053 oder tob 2^8
Proc. Eisenoxyd anzeigen würde, der vielleicht theilweise
erst im Verlaufe der Operation sich gebildet hat. Bei
dieser Gelegenheit wurden nach der Oxydation o» s. w.
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UgA' Ammmbk Efaenoxjd, tssUJBÜ Vrot. er-
balten.
In einem anderen Yersucbe lieferten 1463 Gnn«
dovcii Auflöten in Kteigswafser ond FftUea mit Anuni^
aiak Eisenoxyd =45,45 Proc.
Ich filaube, dafs hierdurch die Kiawürfc^ als sej dar
Hnmboldtit iiidiC Pe€-4-3R, eondera eine oxjdhaltige
YerbinduDg, hinreichend widerlegt sind.
XIX J^ulkanüche Erscheinungen im südlichen
Abessynien.
Hm. Röchet» der neuerlich die KfistenUnder
des rothen Meeres, and naTnentlich Abcssynien bereist
hat, befindet sich im südlicbeu Tlieil des letzteren, im
Reiche Choa (Schoa\ 19 Lieaes östlich tou dessen Haupt-
etadt jMoboTy aufser mehren erloschenen Vulkanen, ein ^
noch thäliger, Namens Dofäne, Es ist iudefs dieser wohl
eher eine Solfatara als ein Vulkan; «denn Hr. B. sagt:
Es ist ein yereinzelt stehender Berg am Rande einer gro-
fsen Ebene, gebildet aus trachy tisch eui Gestein, der zum
Theil durch Feuer zersetzt ist. Dieser Vulkan ist uur
▼on einem einzigen Krater durchbohrt» auf dessen Wände
sich Schwefelplatten (plagues de soufre) absetzen, die
alle Nüancen vom hellsten Gelb bis zum Dunkelbraun
darbieten. Die Mündung dieses Vulkans stdfst beständig
Dampf und Rauch aus.' — Auch heifse Quellen finden '
sich dort. Bei Fine-Fini, 20 Lieues westlich von Jn^
AoboTp sind drä« die einen hohen Wasserstrahl austrei-
ben» wie der Geyser in Island, und eine Temperalar
▼on 80* R. besitzen. {Compt rend. jT. XU p, 926.)
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637
XX Beiträge zur Meteorologie;
iron N, Graeger zu Mühlhausen in Thüringen
D ie Dachsteheoden UntersucbuDgen wurden hauptsäch-
lich in der Absicht angestellt, um den Einflufs der Winde
auf den Gang der meteorologischen Instrumente kennen
zu lernen, und diesen mit dem an anderen Orten ermit-
telten vergleichen zu können.
Die Beobachtungen umfassen drei Jahre, nämlich
1837, 1838 und 1839; in der ersten Hälfte dieses Zeit-
raums wurden täglich drei, in der anderen täglich sechs
gleichzeitige (um 19\ 22\ 1\ 4\ 7^ und 10»>) Beob-
achtungen der Wetterfahne, des Barometers, Thermome-
ters und Psychrometers angestellt. Diese dreistündlichen
Aufzeichnungen setzten mich in den Stand, die beobach-
teten Werthe auf die aligemeinen Mittel zu reduciren;
um deren Genauigkeit zu prüfen, habe ich sie aufserdem
noch, wie meine früheren Temperaturbeobachtungen, nach
der Formel für periodische Erscheinungen berechnet. Die
Angaben in der Tafel sind die berechneten Werthe mit
den Differenzen gegen die der Beobachtung.
Der Dampfgchalt der Atmosphäre ist aus den von
Sti erlin gegebenen Tafeln, und zwar jede Beobachtung
einzeln, berechnet worden.
Der Gang des Barometers an einem Tage ist dem
an anderen Orten bereits ermittelten, bis auf geringe Un-
terschiede, gleich; den der Feuchtigkeit habe ich mit an-
deren Orten nicht vergleichen können, weil mir Psychro-
lueterbeobachtuugen mit so kurzen Zeitintervallen, um
ihn hieraus abzuleiten, nicht bekannt geworden sind.
Aus den Beobachtungen über den Dampfgehalt der At-
mosphäre ergiebt sich aufs Entschiedenste, dafs die
Elasticitäten im Herbst, Winter und Frühling mit der
m
täglichen Temperatur wachsen, dafs aber im Sommer das
Gegentbeii stattfindet. Von dieser Ers( heinuug hat Dov e
bereits rar dU Jahren (dies. Ans. B«L XVI & 297) die i
genügendste Erklärung gegeben. Sie beruht, nach der
Angabc dieses Physikers» darauf, dafs die Verdunstung
bei der steigeodoi Wärme nicht gleichen Schritt halten
kam mit der Menge tob Wasserdampf, welche vom Cou-
raot ascendaut nach der Höhe abgeführt wird.
Der Eiofluüi der Winde auf den Stand der Instna-
meate kt so entschieden» dab man denselben als den ei-
gendichen Factor der Wittenmg selbst betrachten mnCs.
Dieser Eintluis ist auch überall so bestimmt nachgewin-
een, dab eine Arbeitt welche diesea aUsin snm Zwecke
hätte, zu spät kümmen würde; es kann sich jetzt nur
noch darum bandeln, den Einfluls der Localverbältnisse
nnd die Modifieationen» welche dieselben bedingen, mS^
Kusuchen. baraus entspringt aber, um die Beobachtun-
gen über die iiichtuug des Windes und dessen Einwir-
kung auf die Instmmente mit den anderer Gegenden vm^
fachen zn kttainen, die Nothwendigkeit, die Configura*
tion des Landstrichs, wo solche Beobachtungen gemacht
sindt einigermaisen genau anzogeben« und hiezu mögra
für Mllhlhansen folgende Angaben dienen. Diese Stadt
liect 610,0 Par. F. über dem Meere, au der ünstrut, de-
t%u bisher südlicher Lauf sich in einen südöstlichen fort«
aettt Die Entfernung des westlichen nnd nördlichen Berg-
rückens, als der höchsten, beträgt 1-y Meilen, und ihre
ÜÜhe nahe an 1500 Par. Fufs : nach NW. hin senken sich
diese Hüben nm nngefihr 200,0, was bei sich gleich blei-
bender Entfenfnng von der Stadt aodi für SW.- nnd
S.-Richtung der Fall ist. In NO., | Meilen von hier er-
hebt «ich der Forstberg, seine Lfingenausdehnnng gebt
▼on HW. nadi SO«, er erreidit ebenfalls dne Hübe Ton
1160',0; nach SO. fällt er schnell in das Thal der ün-
strut ab. Diese kurze OberUächenbeschreibung wird dein
o b i gen Zwecke , genügen. Es geht daraus Iwrror, dab
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639
nw gegen O. und SO. Mühlhaii&eu dem Einflüsse gadt
frei gegeben ist. Troto dieser UngleichbeiteD in der Um*
f^ebung kami man demioeb keine bedentendea Abwel-
cbuD^en von den i\u anderen Orten gemachten Erfah-
ruDgeu bezüglich der Richtung des Windes bemerken.
Nor bei den Westwinden sdieint darin eine AnomaHa
hervorzutreten, dafs sie v^reniger geweht haben, als die SW.-
und I^iW.« Winde; ob diese Erscheinung jedoch von
Jenen eben erwähnten Emiedrigpogen des Gebii|^ oder
von mangelhafter Beobachtung der Windfahne abhänge,
darüber werden spätere und mehr Beobachtungen ent-
adieiden mflssen.
Die Yerhlltnifscablen, welche onten In der Tabelle
gegeben sind, rühren aus einer sechsjährigen Beobacb»
tungsreibe her; ich habe hieraus fflr die yerschiedenem
Jahresteiten folgende Biehtnngen der Starke abgeleitet
wobei nach Kaemtz die Verhältnisse auf 1000 Winde
berechnet sind, nnd Ton N. ab gezählt wurde:
Kichtang. Starke.
Frfihling
292«,0
N. 66»
192
Somutcr
282 ,0
N. 78"»
w,
365
Hertwt
244 ,0
S. 64»
w.
194
WiDter
260
S. 80»
w.
288
Jahr
269 ji
W.
260.
Fflr das Jahr ist also die Rlchtang sehr nahe eine rein
westliche; sie ist am nördlichsten im Frühjahre, am südr
liebsten im Herbst. Eine Vergleichung der Windesridi*
tnngen mit dem Drucke der trocknen Lnft in den ver?
schiedenen Jahreszeiten, zeigt, dafs letzterer weniger ath
häugig ist ¥on der Richtung als Tiebnebr von der Tem-
peratur des Windes«
Die in den nachstehenden Tabellen gegebenen Grö-
fsen sind zugleich die allgemeinen Mittel für MahlhauseUi
wobei flSr den Barometerstand noch bemerkt wird, dafs
derselbe für die Dreite von 45 \U und auf 0 ,ü Tempcr
Google
iitiir, mit Berfiekaicbüguiig dir Coireetion für die mes-
aingeoe Skale reducirt ist.
Es dürfu TieUeicbt hier tiäbSL gpns mipmend Bejn^
etwM Ober die Methoden so eagm, um aas den gege-
beueu lieobachtungen die richtigen Mittelwerlhe herzu-
leiten« Den Werth einer beobachteten Gröbe kann man
proportional betraditen der Anzahl ihres Vorkommena.
Bei Anwcnduns^ dieses Priiicips erhSit ninn die aus den
BeobacbluDgeii herzuleitendeo wahren mittleren Werthe»
Oft aber llrist man den Werth «iner GrdCse ohne Be-
rücksichtigung, und kommt dadurch zu ganz anderen Re-
sultaten; eine dritte Methode berücksichtigt zwar jenen
Werth, hält sich aber anCserdem nur an die stattgehab-
ten Yei^nderongen« Aus einem Beispiele wird man er-
fiehen, dafs die letztere den Vorzug vor den beiden an-
dern verdient Man bestimmt nämlich irgend eine beob-
achtete Grö&e nach zoerst angegebener Methode, also
mit Berücksichtigung der ihnen beigelegten Werthe, und
nimmt für die folgenden nur die Differenzen in Becb>
nang. Um hiebei nicht ganz willkührlich zn yerfabren,
begann ich immer luiL dem Windo, welcher am haulig-
steu gewebt bat (also fast immer mit dem SW.), es wird
hiebei Toraosgesetzt, dab die Werthe dieses Windes durch j
die Häufigkeit seines Vorkommeüö am besten gekannt sejen.
Man habe beobachtet
Im Min: im April: |
NO. 3 Mal =4>2^5 NO. 2 Mal =:+4^0
O. 8 Mal =^1«,5 O. 1 Mal =+5^0
so ergeben die drei verschiedenen Brechungsweiseu fol-
gende Resultate:
Mittel Toii MSi« xasA April oach
1. Methode: 2. Methode: 3. Methode:
NO. 5 Mal =^0^70 ^O.=H-0^75 NO. 5Mal=H-0M0
O-»Mal=H-0S77 O.a+1^75 . O.9Mala+ü^a0
A» <
I •
641
jL Tafel für deu Gang des Barometers, Psychrometers und
Tiiennometers au eiuem X^ge mch dreigtftpdifeii Beob*
Anmerkung, Diese Gröfsen sind nach unten stehen-
den Fonnelo aus den Beobachtungen berechnet
Fr&hlia^,
^NTilliriu'tri-,
EhMiiciiSft.
"Vlillimet,
tunt^sTt liier.
GaBtoRMial-
g r .i<i e .
1»
742,250
—0,030
5,790
-hO,071
9 «,38
4
41,932
—0,077
5,856
4-0,004
9 ,08
7
42,258
+0,040
5,786
+0,086
6 ,84
10
42,548
—0,058
5,564
—0,018
5 ,26
13
42;300
—0,028
5,108
—0,092
4 ,04
16
42,148
+0,018
5,113
+0,005
3 ,26
19
42,404
—0,170
5,568
+0,151
3 ,72
22
42,693
5^70
—11,118
7,74
742,316 1
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1^
4
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16
19
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5
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10
13
16
19
22
743,120
42,774
42,984
43,340
43,280
43,170
43,410
43,') 2(»
743,198
741,516
41,250
41,570
41,820
41,476
41,216
41,560
41,S40
—0,021
—0,025
+0,010
—0,048
+0,011
+0,023
—0,041
+0,046
9,<^28
9,981
10,11^
10,318
1MB3
10,330
10,175
9,952
—0,024
—0,009
+0,030
—0,093
+0,123
—0,090
+0,189
—0.004
Her
+0,041
—0,023
+0,008
—0,010
+0,022
—0,028
+0,034
—0,042
10,160 I
7,775 I
7,795 '
7,3 U
6,994
6,886
6,778
6,786
7,412
+0,114
+0,171
—0.048
—0,095
+0,002
+0,094
+0,166
—0,148
210,24
21 ,10
18 ,07
15 ,06
13 ,20
12 ,54
15 ,12
19 ,08
12°,18
11 ,18
1 741.531 I
Podcaaorff'i Aimal. Bd. LUL
1 7,220 t
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642
Winter.
U^Iiiittag.
Barometer.
Millimeter.
Beobach-
luogsfehler.
Elasticitat.
Millimet.
1 Beobacb-
1 timgsfelder.
Centesimal-
grade.
1»
744,622
-f-0,073
4,022
-4-0,090
+2^60
A
44,312
—0,020
3,880
+0,077
1 ,72
1
44,424
—0,018
3,608
—0,034
0 ,86
10
44,640
+0,026
3,654
—0.012
— 0 ,16
13
44,433
-hO,001
3,665
+0.035
—0 ,56
Iß
44,166
—0,046
3,551
—0,021
—0 ,70
m
44,430
+0,083
3,562
—0,020
—0 ,72
22
44,772
—0,090
3,832
+0.067
+1 ,io
744,476
1 3,730 1
+0^52
Frühling.
B^= 742,316 + 0,1308 ^//i ( w 45^ + 191^ )
+ 0,2952 smjmm'' + 190^ 44^).
EL = 5,734 + 0,2134 5/^ ( m 45 ^ + 59 ^ )
+ 0,0468 sin ( m 90 ^ + 292 ^ 37').
Sommer. ^
i5„= 743,198 +0,2231 5/«(m45^ +200^)
+ 0,2280 5//1 (m 90° + 1 78 Q 44^).
EL = 1 0,1 60 + 0,2786 sin ( m 45 » + 58^ 32')
+ 0.0602 5i>2 (m90^ + 8i » ).
Herbst.
^,„=741.531 +0,024 ^//i(m45° + 79Q)
+ 0,301 5//2( m90° + 186'^ 44').
EL = 7,220 +0,5002 ^i>i ( m 45° + 58° 32!)
+0,15625/72(90° +57°).
Winter.
JB„=74M76+ 0,0942 5//i(m45" +92° )
+ 0,2270 5//2(m 90° + 167° 27').
EL = 3,730 + 0,1866 ( m 45° + 73° 24')
+ 0,1 154 sin ( m 90° + 97 ° ).
Die Foru^eln zur Berechnung der Temperatur s. Bd. XXXYI d. Ann.
Vm für den Frühling die wahre mittlere Elasticiiat zu erhalten, müs-
sen 0,314 addirt werden.
J
/m8c.
. Tafel für die Veränderungen der Insirumcdte nach den
Winden.
Frühling.
Verbalt-
nifs.
Baromc- |
ter.
Differenz.
Elasti-
cität.
Differenz.
Temperatur.
ii2
Wh
im
203
744,302
45/276 4-0,344
44,708
41,994
40,572
—0,248
—0,454
5,538
—0,092
5,524 +0,090
5,730
0,052
—0,244 ; 6,047 +0,015
— 0,506i 6,552+0,022
39,128+0,150
39,804+0,280!
4 l,f)94 | — 0,134 1
6,136+0,008
5,580—0,050
5,226+0,092
4,46—0,44
5,12+0,72
6,36—0,10
7,26 + 0,02
7,69—0,09
7,46+0,08
6,51—0,55
5,32+0,68
5,734
7ß
U
82
51
42
221
im
258
742,222|
Sommer.
745,183^—0,223110,068
6,29
45.918
44,344
42,263
^0,00540,032+0,200
—0,318 10,310+0,112
4iM)80
42,342
40,314+0,16810,372
—0,494 ] 9,355
44.290+0,508 ! 9,185
—Ol 15
16,68—0,63
17,66+0,24
1807+0,04
^0,338 10,750 —0,! 25 18,68— 0,30
—0,292 11,049 +0,292 18,64+0,26
—0.098
0,14
+0,225
16,74+0,14
14,42—0,82
14,65+0,67
743,198
10,i60i
Herbst.
62
7a
im
78
51
283
142
142
744,120+0,530
44,886 —0,766
43.770 +0,650
41,632
39,230
39.003
0,096
6,337 —0,080
5,744+0,194
6,5031—0,097
—0,528
38,080 +0,948
—0,645
41.720 +0.047
16,93
8,14—0,12
7,06+0,50
7,95—0,27
10,00+0 38
11,10+0,06
10,82—0,44
7,936 +0,200 10,28+0,28
7,596 +0.138 10.00+0,12
7,596+0,166
8,220 1 -0,038
8^ —0,121
741,531
1 WH
W i n t c r.
9,365
48
112
72
40
214
192
m
746,966 +0,320
48,334 —0,700
46,418 +0,856
43,324 —0,706
42,208+0,330
42,066 +0,048
42,312—0,204
43,980 +0,050
3,055 +0i}Q9! -2,38-0,02
2,744 —0,090-2,74-0,04
3,140 +O,260Ll,72+),36
3,234 +0,008 +0,73-0,25
3,752 +0.238 +3,32+0,26
4,523 —0.227 +4,40+0.58
4,972+0,332 1 +2,45-0,01
4,032+0 ()60|-0,22+0,78
744,476]
I 3,730
t +0,5 4 5
M4 '
Die BedeutoDg 4er SppUen eifcUreii die UeberM
feo für dea IrübUog. ' -
Formelo uach denen vo rstetiende W«rtllt bereiEbnet f
P ruft Ii Dg.
= 742,222 4- 3,1046 5w(m 45 4- 37
4- 0,166 5/72 ( m 90 ^ + 1 33 ° )
ia.»5,784H-0,ft3t24 tfÄi ( m 4 5 " + 278° )
4-0^10» ( 1» M"" H- 7 1 >
^« =6,2»+l,«9345i»(m45«+266«) .
WabrscheinHcke Fehler.
b/,=s0^m ; =0,04235 ; //.=3414.
Sommer.
=743,1984-2,986 5m(m45^4-65«)
4- 0, 4240 51« ( m 90 " 4- 259 )
= 10,160 4- 0,6550 ( 4 5 « + 300 " )
4-0,4789 sin ( 90^ 4-85« )
= 16,93254-2,094 ( m 4 5 4- 330 ^ )
4-0,7345 ««(m90« 4- 68« 51')
i/^=0,2002 ; £/«=sO,l2l5 ; //„S5=0,3290.
Herbat
=741,5314-3,414 5//z(m45" + 45« 44')
4- 0,2 1 1 8 s/n ( m <) ( ) ' 4- 138 )
JBL =7,2204-1,2204 sm ( m 4 5 « 4- " 31')
4- 0,265 1 sin ( m 90 " 4-167«)
U Äl^3«64-l,88505«(m45«4-231« 45 )
4-0^888*J>i(m90^4-149« )
£/.=0,4053 ; £/«=0,09445 ; //•=0t2042.
Winter. ^
=744,4764-3,J440 5//i( //^45 4-49* )
4-0,7516 5//2rm90'^ 4-8« 42') .
jE^=3,730 4- 0,975 45 "4-200 31 )
4- 0,340 51« fm 90'^ 4-286«)
U «4-0^454-3,509 tfi«(w45« 4-232'^ 34 ) J
4-0,296 Ji>i(m 90« 4- 15« 26') ^
£/.=0,335» ; iB'/„sO,l30l ; //.=0^56&. \y
r
* ■ , ■ - -
Gedrudcl bei A. W. Schade m Berlin.
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f
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