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Full text of "Literarisches Centralblatt für Deutschland"

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— 1883. 18. — Literarifhes Eentralblatt. — 28, April. — 


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u. Ueban im Secierfaale. — Bedl: Einrihtg u. Gebrauch des 
Mitroffopes u. Präparationsmetboden ; biftolog. Uebgn. — v. Brüde: 
Povfiologie n. höbere Anatomie; Leitg. anatom.spbofiolog. Lebgn f. 
Anfänger; amatom.sphufioleg. Neban f. Geübtere; Pbofiologie der 
Stimme u. Sprache. — Kundrat: |pec. patholog. Anatomie; patbolog. 
Secierübgn; über Mipbildungen. — Strider: Elemente der Hiftor 
logie. — Bogl: vbarmafognoft. Unterfuhungsmetbode mit vraft. 
leban. — v. Bamberger: fpec. medic, Pathologie, Therapie n. 
Klinik; phyfikal. Kranfenunterfuhg (Pereuffion u. Anfeultation), 
emeinjchaftl. mit Lölg n. Neuer. — Notbnagel: fpec. mebdic, 
Batbologie, Therapie u. Klinik; Aufenltation u. Percuffton; gemeins 
ſchaftl. mit v. Kogerer u. v. Jakſch; Larungoffopie, gemeinſch. 
mit v. Kogerer; Elektrotherapie — mit v. Jar, ſpet. 
medie. Patbologie, Theravie u, Klinik. — Billröth: chirurg. 
Klinik mit Vorleſungen über fpec. chirurg. Pathologie u, Therapie; 
DO perationsübgn. — Albert: dirurg. Klinik mit Borlefungen über 
ſpec. hirurg. Pathologie u. Therapie; Einleitg. in das Studium 
der Min. Gbirurgie. — v. Urlt: theoret.praft, Unterricht in der 
Augenbeiltunde, Stellwag von Garion: tbeoret..praft. 
Unterricht in der Augenbeillunde. — Ludw. Mauthner: praft. 
Unterricht in der Augenheiltunde, verbdn mit theoret. VBorlefungen. 
— 6. Braun v. Kernwald: gumäfolog. u. geburtshälfl. Alinik mit 
theoret,spraft. Unterricht in der Geburtsfande u. den Krankheiten 
der weibl. Sexualorgane. — Späth: aumäfolog. u. geburtshälfl. 
Klinit mit tbeoret.spraft. Alnterricht in der Geburtöfunde u. in 
Krankheiten der weibl. Geſchlechteorgane u. der Neugeborenen; 
gynakolog. Caſuiſt ik u. Unterfuhungsübgn. — G. Braun: tbeoret. 
pralt. lnterricht in der Geburtsbülfe für Gebammen. — Meunert: 
jvec. Putbologie Iherapie u. Klinik f. Pſychiatrie n. Nervenfranfs 
beiten; Bau n. Leiſtung des Centralnervenſyſtems; Leitung der 
Arbeiten über phyſiolog. u. patbolog. Anatomie des Gentralnerven- 
ſyſtems. — Ed, Hofmann: fpec. Partien aus der gerichtl. Medicin; 
gerichtsärztl. Mebgn. — Ludwig: praft. Meban in der angewandten 
medic. Ghemie; praft. Uebgn in der allgem. Gbemie. — Pfl, extr. 
Puſchmann: Geſchichte u. Geographie der Volkekrankheiten; ausgem. 
Abſchnitte aus der Geſchichte der Medicin. — Schwanda: mebdic. 
Phoſit. — Schenf; Entwidelungsgefhichte des Menſchen u. der 
Ibiere, verbdn mit Demonftratt. embryolog. Präparate; praft, Ans 
leitg. zum Gebrauche des Mikroftopes; vwraft. Uebgn in der Hiſto— 
logie u. Embryologie. — Sigm. Exner: pbufiolog. Verſuche u. 
Demonftratt.; mifroffop. Uebgn. — v. Fleifchl: Phyſiologie des 
Blutes u. der Girculation; prakt. Phoſiologie (Vorlefg u, Uebgnj. 
— Stern: Anleitg. zur phyſikal. Krankenunterfuchung; diagnoft. 
Meban; fubjet. Sumptomatologie. — Draſche: tbeoret. Vorträge 
über fpec. medic. Pathologie u. Therapie mit praft. Demonftratt.; 
über Epidemiologie im Allgemeinen u. im Befonderen, — Schrötter: 
Zarungoffopie n. Rbinoffoyie, mit Uebgn. an Gefunden u. Kranken, 
Demonitration der verfchied. Beleuchtungsarten nu. einfchläg. Präpa> 
rate; Aufeultation u. Pereuffion, mit befond. Berhdf. der Differentials 
diagnofe der Erfranfungen der Bruftorgane; Min. Propädeutif mit 
Demonitratt. an Kranken, — Störk: Yarungofforie, Rbinoffopie 
u. Erkrankgu. des Kehlkopfes, der Luftröhre u. des Rachens, mit 
praft, Demonitratt. an Kehlkopftranken, Gefunden n. anatom, Präpas 
raten. — Benedict: bronifche Nervenkranfheiten, mit Berückſ. der 
(ledtrotherapie; über Hin. Aranios u. KephalosMetrie. — Rofens 
tbal: —— u. Therapie der Nervenkrankheiten er befond. 
Berückſ. der Gleftro.s u, Hydrotberapie). — v. Stoffella: über 
ſpec. Pathologie u. Iherapie mit vorzügl. Berüdi. der Herz⸗ u. 
Zungenfranfheiten u. Uebgn. in der Diagnofe. — Schnigler: praft. 
Uebgn in der Zaryngejifopie u. Rhinofkopie; Hin, Vorlefgn, über die 
Krankheiten des Kehlkopfes w. der angrenzenden Organe; über 
neuere Unterfuchungss n. Bebandlungsmethoden der ee u. Herz⸗ 
krankheiten. — Binterniß: tberapeut. Klinik, mit befond, Ant. 
auf Hydrotberapie u. Diäteuren; hydrotherapeut. Metbodif u. vphy⸗— 
fiolog. Experimente über tbermifche u. mechan. Ginflüffe auf den 
Organiemns. — v. Geffner: Birurg. Inftrumentens u. Verbands 
lehre, mit Neban. — v. Dittel: ſpec. hirurg. Pathologie u, Therapie; 
über Krankheiten der Proitata, Stricturen der Harnröbre u. Stein» 
Operationen. — Salzer: dirurg. Operationslehre mit Uebgn am 
Cadaver. — G. Böhm: Technik der dirurg. Operationen u, Ber: 
bände, mit Demonftratt. u. Weban. über chirurg. Krankheiten der 
weibl. Genitalien u. Diagnoftif der Frauenkrankheiten überhaupt. — 
PT. exir, Adam Boliger: prakt, Obrenbeiltunde, mit Demonitratt. 
an putholog. Präparaten u. Uebgn. an Ohrenkrauken. — of. 
Gruber: theoret. u. prakt, Obrenheillunde, — Jäger v. Jaxtthal: 
tbeoret.spraft, Unterricht in der Augenheilkunde; tbeoret.spraft, Unter⸗ 
richt in den Augenoperationen u, in der Anwendg. des Augenfpiegels. 
Ghrobad: Gynäkologie. — v. Rokitanſky: Gunäfologie 
mit Ambulatorium. — Bändl: Poliklinik der Frauenkrankheiten. 
— Biderbofer: Hin. Vorträge über fpec. Pathologie u. Therapie 
der Kinderkranfheiten. — Weinlehner: dirurg. Padiatrik. — 
Vonti: poliflin. Vorträge über Pathologie u. Therapie der Kinder: 


| frankheiten. — Kapoſi: dermatolog. Klinik, VBorlefgn u. Ambulas 
‚ torium. fid Neumann: Min. Vorlefgn über Patbologie n. 
Therapie der Hautkrankheiten u. Syphilis. — Zeiffl: Iherapie der 
Spphilis. — Aufpig: Polillinif der Hautkrankheiten u. der Sy: 
philis, Gurfus über Endoſtopie nebit Uebgn. an Kranken. — 
Wertheim: Hautkrankheiten u. Syphilis. — Schlager: Hin. 
Vorlefgn über Pſychiatrie m. forenf. Pſycho⸗Pathologie, in Verbindg. 
mit prakt. Uebgn im Krankenexamen u. in der Abfalig foren]. 
Gutachten; prakt. Uebgn. im Krankenexamen. — Keidesdorf: 
pſochlatr. Klinik; forenf. Pſychopathologle. — Dpberiteiner: 
Phyſiologie u. Pathologie des Gentral-Nervenfuitems. — Rowal: 
Gurfus über die für den Phufifateprüfungscandidaten wichtigen 
Gapitel der Hygiene; Ueban u. Demonitratt. bugien. Unterfuhungss 
methoden. — Prdoce. Weichſelbaum: praft. Mebgn. in der 
patholog. Hiftologie; Yatbolog.sanatom. Gafniftit. — Kolijte: 
Percuffton u. Aufeultation. — Oſer: Diagnoftif u. Therapie 
der Magen: u. Darmfranfbeiten. — Bettelbeim: Hin. Gafniftik, 
Ueban in der Diagnofe interner Erkrankungen mit beſond. Berückſ. 
der Percuſſion u. Anfenltation; die Kortfchritte im der lin. 
Medicin, in Referaten und Demonitratt. — Breuer: neuere Mes 
tboden der Min. Anterfuhg u. Therapie. — HSeitler: phyſikal. 
Diagunoſtik; Krankheiten der Refpirationds uud Girculationsergane, 
- Weiß: Über Nervenkranfheiten, mit Einfchl. der Gleftrothes 
rapie; fiber Diagnoſtik interner Erkrankungen. — Drozda: über 
Sprahftörungen; phyñkal. Diagnoftit; Hin. Caſuiſtik (prakt. Uebgu 
am Stranfenbette, mit befond. Berüdf. der different, Diagnofe umd 
der Therapie). — GEbiari: Laryngoſkopie u. Rbinoffopie, mit 
praft. Ueban u. Demonftratt. am Gefunden u. Sranfen; fpec. 
Pathologie u. Therapie der Krankheiten des Kehlkopfes, der Luft⸗ 
röhre, Nafe u, des Rachens. — Kretſchy: Mitroftopie u. Chemie 
am Kranfenbette. — Neudörfer: über den gegenwärtigen Stand: 
punct der Lehre von den Schufverlegungen, mit befond, Rüdf, auf 
die Behandlg derfelben in dem verſchied. Sanitäts-Anitalten des 
Krieges; die Behandlg jener dem Arzte täglich vorkommenden 
hirurg. Erkrankungen, mit befond. Rüdj. auf die Berhältuifie, wie 
fie im Kriege und in der andpraxis vorlommen. — Englifch: 
über Aracturen, Luxationen und DOrtbopädie, mit Demonitratt. u. 
Uebgn im Anlegen der Verbände; über Krankheiten der männl, 
Harms u. Geſchlechtsorgane. — Hofmokl; über Wundbehandlung, 
Anchenbrühe u. Lurationen, mit Demonftratt, der entiprechenden 
Verbände u. praft, Ueban im Anlegen derfelben an Lebenden. — 
Banner: hirurg. Propädentit u. allgem. Chirurgie, mit ſyſtemat. 

— u. Uebgn in der chirurg. Diagnoſtik u. im Verbande, 
unter befond. Berüdf. der Hörer der theoret. Jahrgänge; chirurg. 
Verbandlebre, unter bejond. Berüdj. der Tehnit. — Ulpgmann: 
über Krankheiten der Harnorgane, mit befond. Berhdf. der mitkroſtop.⸗ 
dem. Diagnoſtik, u. mit Mebgn im Katheteriemus. — Juric: 
Chirurgie der Harn⸗ und Geſchlechtsorgane und des Maftdarmes, mit 
Demonitratt. an Kranfen; dirurg. Anatomie u. Operationslebre 
der Harn» und Gejchlechtsorgane. — Nedovil: hirurg. Poliklinik; 
chirurg. Operationscurius. — Wölfler: dirurg. Propädeutif (die 
Lehre von den Wunden, Entzündungen, Fracturen u. Luxationen), 
mit praft. Demonitratt. u. Ueban in der Alinit uw. Poliflinif; die 
hirurg. Behandlg der Knochens u. Gelenköverfrümmungen, mit 
Demonftratt. u. praft. Uebgn; chirurg. Operationscurſus mit Ueban 
an der Reihe; Gurfus über plaft. Operationen mit Einſchl. der 
oſteoplaſt. Nefectionen, der Nervens u. Darmrefectionen u. anderer 
„nicht typiſchet“ Operationen mit Uebgn an der Leiche, — v. Beil ch: 
die niederen Organismen, ihre Orsichgn zu den Infections⸗Krankheiten 
im Allgemeinen u. zu den accidentellen Wundkranfheiten im Befons 
deren mit Demonjtratt. u. Experimenten; praft. Uebgn in der 
Unterfuchg Bacterien baltiger Krankheitsproducte. — Mid. Scheff; 
operat. Zahn-Ghirurgie mit klin. Demonftratt. — I. Scheff jun. 
operat. ahnbeilfunde mit Min. Demonftratt.; Gurfus über Zahn: 
extraction mit Berüdf. aller zuiteiog, Indicationen. — Urban 
tichitfch: Ohrenheilkunde. — Bing: Obrenheiltunde. — v. Reuß; 
Poliflinit der Augenkrankheiten. — God: Poliklinik der Augen⸗ 
franfheiten, verbon mit Uebgn im Gebrauche des Augenſpiegels; 
die Motilitätsitörungen des Auges mit Demonitratt, an Kranken. 
— Bergmeifter; Diagnoftif der Augenkrankheiten; Anomalien 
der Refraction u. Accommodation; theoret.spraft, Unterricht in der 
operat. Augenheilkunde. — Boryfiekiewicz: theoret.-praft. Unter⸗ 
richt im Gebrauche des Augenfpiegels; Anomalien der Refraction u. 
Accommodation; tbeoret.:praft. Unterricht in den Augenoperationen. 
— Köntigitein: Refractionds u, Accommodationd:-Anomalien, mit 
befond. Berüdf. der Beitimmg der Nefraction mit dem Angenfpiegel. 
— Rott: gunäfolog. Operationen mit ** an der Leiche. — 
Skhlefinger: Gynäfologie mit befond, Rückſ. auf Anatomie n. 
Ponfiologie der weibl, Eerualorgane, mit Demonftratt. an Prävo: 
raten u. mit Benügg eines Ambulatoriums; Aber Exſudate und 
Blutgeſchwülſte im weibl. Beten, — v. Maffari: gynäkoleg. 
Propädentit n. Caſuiſtit, mit Benäpg eines Ambulatorinme, — 


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— 1883, 15. — Literarifhes Centralblatt — 28, April. — 


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Pawlif: über — Diagnoſtik u. Therapie mit Benützg eines 
Ambulatoriums. — Friedinger: Aubvocken-Impfung, Saugling-⸗ 
u. Ammen⸗Krankheiten. — rtb: Krankheiten des Kindesalters 
mit befond, Beruckſ. der Neugeborenen u. Säuglinge. — Eiſenſchitz: 
Kinderbeiltunde, mit Demonitratt. von ambulanten Kranken; über 
Pflege u. Ernährg im Säuglingsalter. — v. Hüttenbrenner: 
Vorträge über das gefanmte Gebiet der Kinderheillunde. — Haufe: 
Vorlefg über Kinderheilklunde. — Hohn: Iheravie der vener. (rs 
franfan und der Eupbilis. — v. Hebra: Pathologie und Therapie 
der Sautfrankheiten. — Baijda: Syphilis mit Demonftratt, an 
Kranken u. Präparaten. — gJarife: Pathologie u. Therapie der 
Hautkrankheiten. — Mratel: Syphilis u. vener. Erfranfgn mit 
praft. Demonitratt. an Siranfen u. Präparaten. — Grünfeld: 
Pathologie u. Therapie der Syphilie u. der vener, Stranfbeiten, mit 
Demonitratt.; Endoffopie der Harnröhre u. Blafe mit Demonitratt. 
u. Ueban an Gefunden und Kranken. — Jac. Weiß: die Sympto⸗ 
matologie des Irreſeins. — Joh. Aritich: die foren. Beurtbeilg 
des Jrrfinns, mit praft. a in der Abfaſſg foren]. Gutachten. 
— Schiemmer: Gafuiftit der Verletzungen. — M. Gruber: 
—— mit beſond. Berũckſ. der Koſt in öffentl. Anſtalten. 
— Frz. Müller: Thierſeuchenlehre u. Veterinärpolizei. — Krat— 
ſchmer: die wichtigſten Capitel aus der phyſiolog. Ghemie; prakt. 
bugien. Meban in Gurfen, mit befond. Berüdj. defien, was Gegenitand 
der Phnfitatsprüfung iſt. 3. Mauthner: Chemie des Harnes. — 
Assistt. Tölg, Neunfier: phyſikal. Krankenunterſuchg (Percnffion 
u. Auſcultation). — Kogerer: Aufcultation u. Percuffion; Laryn⸗ 
goffopie. — v. Jakſch: Auſcultation u. Percuffion ; Elektrotberapie. 
— v. Hader: Uebgn im hirurg. Berbande. — Maydl, A. Yorenz: 
dirurg. Operationsübgn; Verbandlehre. — Pripl, v. Erlad: 

aunäfolog.sgeburtehülfl. Cperationsübgn an der Leiche u. am Phans 
tom. — Yumpe, Ebrendorfer: geburtöhälfl. Operationsübgn. 
Beus, v. Ferro: Nevetitorium f. Hebammen. — Pff. Seegen, 
Mofetig v. Moorhof, v. Baſch, Max Poliker, Prdocc. 


Steinberger, Kaempf, Rollett, ener, v. Luſchan, 
Schauta leſen nicht. 
IV. Vhilofopbifhe Racuität. 


eſchichte Sem.: 1) Uebgn im hiſtor. Lehrvortrage, 2) krit. Meban im 
uſchl. an die Geichichteräreiber Alerander's d. Gr. — v. 


rapb. Uebgn 
Differentiale 


iferentia 


2. Ih. (Oberflächen 2. u. Naumeurven 3. Ordnung); Uebgn im 
matbemat. Sem. — Edm. Weiß:; praft. Aitronomie. — Stefan: 
Akuſtik u. Theorie der Wärme; Uebgn im vbuifal. Experimentieren. 
— v. Lang: Emerimentalpbnfit 2. Th. — Lofhmidt: phyſital. 
Ghemie ; die wichtigften Ergebniſſe der neueren pbuifal. Forſchung. 
— Hann: Phyfik der Atmoſphaͤre. — Barth v. Bartbenan: 
allgem. Ghemie f, Mediciner (2. Th. organ. Chemie); Konverfatos 
rium ‚über ausgew. Partien der Ghemie (nur f. Vorgefchrittene); 
hem. Uebgn im Laborat.; dem, Ueban f. Mediriner; Anleitg zur 
Ausführg wiflenihaftl.schem, Arbeiten. — Yieben: allgem. Ghemie 
(2. Ih,, organ. Chemie); dem. Ueban (für Anfänger); Arbeiten 
im chem. Yaborat. (f. Borgefchrittene). — Tihermaf: fper. Mine 
ralogie u. Petrograpbie; mineralog. u. petrograpb. Uebgu. — 
Schrauf: free. Mineralogie mit Berüdf. von Iſomorphie u. Parar 
genefis; allgem, Mineralogie u. Bodenkunde (f. Mediciner); Anleitg 
u en Arbeiten. — Sueh: geolog. —*5 der Erdober⸗ 
Näche (Fort.); geolog. Beſchreibg der ümgebg Wiens. — Neu: 
mayer: Palaeontologie 2. Tb. (Wirbelthiere); palaentolog. Uebgn. 
— Schmarda: wiſſenſchaftl. Zoologie; über die Unterfuchg niederer 
Thiere. — Glans: vergl. Oſteologie der Bertebraten; ausgew. 
Gapitel aus der vergl, Embryologie; Meberfiht der Vertebraten- 
gruppen; zootom. Practieum f. Anfänger; zoolog. Weban f. Vor: 
eſchrittene. — Brübl: Sectionsübgn u. prakt. Unterricht in der 
Yootomie (Menfch u. Thiere); Sertionss:Demonitratt. zur topograph. 
Orientierung über alle Körpertheile der Thiere, 2. Hälfte: Aver⸗ 
tebrata, unter tonrweifer Selbftbetbeilig aller Anferibierten; vergl. 
Anatomie des Gehirns der Wirbeltbiere, ein Collegium f. Lehramts« 
cand, u, Mediciner mit eingebenden Demonftratt.; menſchl. Anatomie, 
mit befond, Berhdj. der Bewegungswerkzenge, f, Yehramts-Gand. 


die Mittelichulen u. Turniehrer, Muskellehre; Diteologte der Wirbel: 
tbiere 2. Ib., Sperielles; Technik des Mikroffopes, d. i. element. 
Anleitg f. Gebrauch u. Beurtbeilg des Mikroſtopes (praft. Unter: 
richt im Meifen, Zeichnen, — Ye ig wi 2.) — Kerner 
v. Marilaun; ſpec. Botanik für Medicinerz fpec. Botanik f. Pharma: 
ceuten, — Wiener: experiment. Pflanzeuphyſiologie; Glemente 
der Pilangenanatomie für Pbarmacenten; Beſprechg der neueren 
vpflanzenpbufiolog. Literatur; Arbeiten im vflanzenpbufiolog Juſt. 
— Iof. Böhm: Morrbologie u. Syſtematik der Pflanzen, verboi. 
mit Demonitratt, — Gitelberger v. Edelberg: über kirchl. 
Kunft; Geſchichte des Mofait mit befond. Rückſ. auf die Marcus: 
fire in Venedig; Lectüre von Lionardo's Malerbuch. — Thaufſing; 
Geſchichte des Aupferftihes u. Formſchnittes; Bafari, Zertüre mit 
Uebgn; Bibliotbefefunde, nur f. die Mitglieder des Inſtitutes für 
öfterr. Geſchichteforſchg. — Hanolick; Geſchichte der Anfteumentals 
mut, — Em, Hoffmann: Mutbologie und Religionsweien der 
Nömer; Sem.: Interpretation von „Unesar de bello eivili* und 
Dispntieriban. — v. Hartel: Geſchichte der griech. Literatur, 
(Fortſ.); Eyitem und Geſchichte des latein. Etild; Sem.: Erklärg. 
von Seneca’s Hercules forens u. Disputierkban; Profem.: enrfor. 
Lertlire der Rabeln des Phaedrus. — G. Schenfl: ausgew. Ge— 
dichte des Gatullus; der attifhe Feſteyelus; Sem.: Interpretation 
der Rede des Lykurgoe gegen Leofrates u. Disputieriban; Profen. 
ariech. Exercitien; latein. Stilüban |. Vorgerücktere. — Gomperz: 
Geſchichte der griech. Philoſophie; Uuellenstectüre zur Geſchichte 
der griech. Philofopbie (die Ueberſicht der vorsplaton. Philoforben). 
enndorf: grieh. Mythologie; archäolog. Sem, 1. Abtb. 
n. 2. Abtheilung. — Hirſchfeld: latein. Epigraphik; Duellen: 
funde der röm. Gefchichte; Sem.: Interpretation von Cicero de 
republiea, — Mikloſich: über — in den ſlav. Sprachen; 
Erklärg von Denkmälern; über ſlav. Volkspoefi. — Heinzel: 
deutſche Metrik; Erklärg der Gudrun; Sem.: mittelhochdeutſche 
lleban nadı Müllenboit’s Spracvroben. — Erih Schmidt: Poctif; 
der göttinger Dichterbund; Uebgn im Sem. für dentfche Philos 
logie, moderne Abth. — Schipper: Gedichte der angelfähf. u. 
altengl. Xiteratur bis Chaucer; ErHärg von Milton's Meineren 
Gedichten; Sem.: a) obere Abth.: textfrit. Uebgn u. Arbeiten aus 
dem Gebiete des Altenaliihen, b) untere Abtb.: Fortſ. der Erklärg 
des Hamlet, — Mufjafia: Geſchichte der altfrangdf. Literatur; 
Sem.: altfrangdf, Meban. — Ar. Müller: vergl. Grammatik der 
indegerman. Eprachen 2 (Rormenlehre); Erklärg der altperf. Heil: 
infcriften der Achämeniden u. des Aveſta; — ausgew. Hymnen 
des Rig⸗Veda. — Bühler: Erklärg des Mälavikäg nimitra 
Bäna's Kädambari; Sausekrit-Syntax; indiſche Rhetorik u. Poetik. 
— Reiniſch: Leetüre hierat. Texte; ägypt. Uebgn. — Pf. extr. 
Vogt: — a Logik; pädagog. Sem. — Karabacel: 
die arab. Gefchichtöichreiber u. Interpretation ausgew. Stüde ans 
ibren Werken; Lertüre u. Grflärg arab. Papyrud-Urkunden nach 
Driginalen ded 7.—10. Jahrh. n. Ehr.; Uebgn anf dem Gebiete 
der arab. Gpigrapbil, — Rournier: Geſchichte Europas im 19. Jabrb, ; 
Uebgn in newerer öfterr. Geſchichte mit Augrundelegung von Archi— 
valien. — Müblbader: latein. Paliograpbie des Mittelalters 2, 
12, bis 15. Sahrt.; Archivkunde. — Ari. Exner: Galvanismus, 
— Lippmann: Aufbau organ. Verbindan ; chem. Uebgn im Yaborat. 
— v. Sommarga: Nepetitorium der allgem. Chemie. — Brauer: 
—— mit prakt. Uebgn. — Reichardt: über Nuppflangen; 
Leban im Unterfuchen von einbeimifchen Samenpflangen, fpec. von 
Medicinalpflangen, verbdn mit Ausflügen nach botan. intereflanten 
Puncten der Imgeban Wiens, — Gitlbaner: Platon’s Phaidon; 
rom, Privataltertbümer; Profem. a) lateln, Stilübgn, b) curſor. 
Lecture der Batrachomyomachie. — Lotheiſſen: Geſchichte der 
romant. Literatur in Frankreich; Lertire u. Erflärg von V. Hugo's 
bernani; Sem,, 1. Abth.: Lectüre u. Erflärg von Boileau's Art 
poelique, 2, Abth.: vraft, Ueban. — D. 3 Müller: Korin, 
verbdn mit aramımat. Uebgn; Diman des Lebid; Zamachſchari'e 
Mufaſſal; aſſyr.babylon. Keilinſchriften Fortſ.); veral. Darftella 
der Nameralia in den ſemit. Sprachen. — Prdoce. Brentano: 
ausgew. Aragen aus der Pſychologle; Philoſophie der Geſchichte 
der Bbitetopble, Darlegg der Urſachen ibrer wiederholten Blüthe 
u. ibres Berfalles u. Charakteriſtik ihrer wichtigiten Erſcheinungen, 
eine Propädentif > Selbititudium philoſoph. Schriftiteller. — 
Soramig: Gefchichte Aranfreihs u. Englands im Zeitalter der 
Renaiſſance. — v. Zitkowſky: Geſchichte der fränk. Haiferzeit. 
— Rieger: die Iniverfalgeichichte während des Mittelalters. — 
Tellmer:vergl, Daritellg d. griedh. Staatsverfaflgn. — Paulitſchke: 
Geographie des afrifan, Gontinents; Ginführg in die geograph. 
Literatur. — Sebring: analut Geometrie der Ebene u. des Naunee; 
Elemente der Differentiale u. ntegralrehnung, — Serſawv: 
Theorie der Determinanten u. die Anwendg derfelben in den linearen 
Transformationen; Theorie der frummen Oberfläben. — Ungar: 
Abel ſche arg pr u. Aunctionen u. ibre Anwenda in der Geometrie; 
die Elemente der höheren Algebra mit befond. Rd. anf bie Theorie 


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der Gleichungen. — Finger: ber Mittelfchulunterricht in der 
Mechanik (f. Gunmafialstebramtscand.) — Polhuj: mehan. Wärne: 
theorie u. einige Erjcheingn im Kosmos. — Gzumpelif: organ. 
Chemie; prakt, Anleitg zur Durdführg organ. — ** 
u. organ.shem, Unterſuchgn im Laborat. — Goldſchmiedt; Ein— 
leitg in die theoret. Chemie. — Kachler; einzelne Capitel der techn. 
GSbemie f. Pharmaceuten. — Jahn: — Methoden, mit 
Demonſtratt. — Straup: — Gapitel der Geſchichte der Chemie; 
dem. Mebgn (f. Anfänger); Arbeiten im dem. Laborat. (f. Borges 
ſchrittene). — Schuiter: die geiteinbildenden Minerale. —Grobben: 
Naturgeichichte der Mollusten. — Adalb. Fuchs: ſpet. Pflanzenbau 
u. Grundzüge der Koritwirtbicaft; landwirthſchaftl. Betriebslehre. 
— Adler: die muſikal. Bewegung um 1600 (bie röm.svenet.s 
florent. Schule u. der Gegenſatz des voluphonen u. moned. Sapes). 
— Klein: Einleitg u. Encuflopädie,der Archäologie. — 9. Schentl: 
Einleitg in die griech. Gpigrappif, nebit Nebgn aus den griech. Staats 
altertbümern. — Seemüller: german, Etbnograpbie. — Brandl: 
goth. Interpretatt.; neuengl. Lyrik mit Proben. — Hulpfd: 
Glementarrurfus des Sanstrit mac Buͤhler's Leitfaden; Erflärg des 
Megbaduta mit Mallinatha's Kommentar; Sanskrit, Stilübgn f. 
Anfänger; Erflärg der Yütafa (Rortf.); Hindüftäni, — Krall: 
Geſchichte der Ptolemäer; der Sermiadproceh; die Ghronif des 
Biſchofs Eufebius von Gäfaren n. ihre Borgänger. — Wahrwmund: 
Zamachſchari's Mufaffal; Sa'di's Sulitän; arab, Journale; türk. 
Sonrnale. — Poley: Befchichte der indiichen Literatur; über die 
Upanifchat oder vbilofoph. Partien der Vedas u. die in derſelben 
entbaltenen Doctrinen; Tan: Gonverjationsübgn; engl. Grammatik 
nebjt Gonverfationsü — Leett. Slowadi: Phyſiologie der 
ruf. Spradye u. Gen nn ihrer Mundarten; —— der ruſſ. 
Sprache; prakt. Uebgu im ruſſ. Wort m. Schrift. — Cornet: 
ital. Sprache m. Literatur, 1. Curſus, Lectüre moderner Schrifts 
fteller, nebſt me in ®ort u. Schrift; 2, Gurfns, Alfieri's Saul 
mit Erklaärgn. — Bagſter: Profem., obere Abtb.: Ueberſetzg 
eines deutji en Autors in’ Engliſche, Lertüre von Wilfie Gollins’s 
After Dark, meuengl. Syntax, untere Abth.: neuengl. Kormens 
lehre. — Schreiber: Stenograpbie, 1. Abtb.: Wortk rsumgslehre 
des Gabelöbergeriihen Zuitems, 2. Abth.: neues Syſtem der Satz⸗ 
fürzungen, 3. Abth.: prakt. Uebgn und Beſprechan von Syſtemo⸗ 
Gollegi — Beinwurm: Gefangscurfus - Anfün er (Aortl. des 
egiums vom eriten Semeiter). — Brudner — ——— ehre; 
er „ MollsZonarten, Tonwecfelung, chromat. Schritte, enharmon. 
Verwechſelgn, Harmoniſterung. Cöntrapunct. — Pf. ord. v. 
A Pf. extr. Ed. Rever, Prdoce. Beidel, Biefina, 
jfifovics v. Mojsvar, Bittner, “ Fuds, Uhlig, 
Bar. Wichhoff, Leet. Faulmann leſen nicht. 


Ausführlichere Kritiken 


erſchlenen über: 


Bröder, moderne —— und antike Gefchichtsfchreiber. 
(Philol. Anz. Suppl. u. 9. 1. 188 
@ —— Beitrag zur Unterſuchung der Quellenbenugung bei Diodor. 
(Ebend.) 
Sun „Zweites Wort an meine Kritiker“. (Theol. Litbl. 16.) 
ever, Echtheit des ——— Cicero ad Brutum. (Schirmer: 
(Bauer: Ebend.) 


Philol. Anz. Suppl.:$. 1. 1983.) 

Müller-Strübing, tbukidideifche Forſchuugen. 

PBojchenrieder, d € platomifchen Dialoge in ihrem Berhältnih zu 
den bippofratifihen Schriften. (Küblewein: Ebend.) 

v. Ranfe, Weltgefhichte. 3 Th. (Prag: Bl. f. lit. Unterh. 16.) 

Roehl, inscripliones graccae anliquissimae praeter Allicas in 
Altiea reperlas etc. (Bauer: Philol. Anz. Suppi.=b. 1. 1883.) 

nr über den Bau ber bindarifdien Strophen. (Bogt: 

end 

Schwarz, die ehemalige Benedictiner-Abteifirhe zum h. Bitus in 
Ellwangen. (v. Fabriczyu: Kunitchronit. XVIII, 26. 

Steudel, Philoſophie . Umrig. 2. Ib. 2. Abth. (Zaffan: Philof. 
Monatsh. XIX, 3 u. 4.) 

Stoehr, dentfchet, Kine. — f. 1882 u. 1883, (Müller: 


Kunſtchronik. 
Unger, ber fi —— „gerne Nepos, (Mojenbauer: Philol. 
Anz. Sul. I. 1583 


u —— Studium den griechiſchen Florileglen. (Lorhing: 
d 


) 
Windelband, die Geichichte der neueren Philofopbie. (Falckenberg: 
Philof. Monateh. XIX, 3 u. 4.) 


— 1883, A 18, — Siterarifger EEHSERISTA EN RR April. — 














Bom 1: bie 21, Aprit And nabftebende 
nen erfchienene Werke 
auf unlerem Mebactionsbureau eingellefert worden: 
Abel, Jahrbücher des fränkifhen Reiches unter Karl d, Gr., fort⸗ 


gelegt von Simfon. Bd. 2. 789—814. Leipzig, Dunder & 
Sumblot. (8.) cA 10, 
Adam, les idiomes en et malöo-aryen. Paris, Maison- 


neuve & Co. (76 ©. 

v. 5* Pr u —RB Kirche in Preußen. 

Bernbardi, Konrad II, Th. 1, 2, Leipzig, Dunder & Humblot. 
(8.) 20. 

Biltroth, die —— chirurgiſche Pathologle u. Therapie in 
fünfzig Vorleſungen. . Aufl., bearb, von v. Riniwarter. 

Berlin, G. Reimer. (ie 8) 14. 

Brhll, der erſte Brief des Clemens von Nom an die Korinther 
* feine geſchichtliche Bedeutung. Freiburg Br. Herder. (Sl. 8.) 

Caesaris commentlarii de bellu gallico. re in usum ed, 
Prammer Prag, Tempffy. (fl. 9 AIl. 

Cohn, die kauflichen Dungmittel, ibre arg 2 Berwendung. 
fe Bieweg & Sohn. (S.) oA 1, 

Gurtins & Kaupert, Karten von Attika. den 2. Text von 
Milchhoefer. Berlin, D. Neimer. (Fol.) 16. 

Düntelberg, Eucyklopädie u. Methodologie der —— 
Bd. 1, 2. Braunſchweig, Vleweg & Sohn. (9. 28. 

Findel, Geſchichte der Freimaurerel ıc. 5. Aufl. 1. 2. Reipzig. 
Findel. (VII, 343 ©. 8.) 

Ariedrich, Peitfaden zum methodijchen Unterricht in der Plani« 
metrie. Zilfit, 1982. Bergens. (8.) 1, 20. 

Furtwängler, bie — Saburoff. Kunftvenfmäler aus 
u Lief. 1, erlin, A ber & Go. (fol) äü 


— Yu fein eben u. feine Werke. Berlin, Weidmann. 


Berlin, Springer. 


—— manuale di storia universale per i ginnasii superiori. 
Vol, I. Drag, Tempitu. (8.) A 3, 60. 

Glaſer, Kandbuch * — 1. ®. Reipgig, Dunder & 
Humblot. (Roy. 8.) AH 1 

Goldſchmidt, Handbuch des —S 2. * 2. Aufl. 1. Lief. 
Stuttgart, Ente. Ell S. u S. 1—128. Gr. 8.) 

bandloife, die — — Städte unter der Herrſchaft der 
Ze u. die Entftehung der Gommunen. Berlin, Weber. 18.) 


Hanfereceff e von 1477—1530, gt von Schäfer. 2. Bd. Leipzig, 
Dunder & Humblot. (4.) cM 2 

Zefjen, die Darftelluug des —3** bis auf Michelangelo. 
Berlin, Weidmann, (Fol) AM 1 

Jona, Katalog der ebräiichen Sandfriften der f. Bibliothek in 
Modena, Übertragen x. von Grünwald, Belovar, Grünwald, 
(8.) cM 1, 20 

Isaei oraliones cum fragmentis a Dionysio Halicarnensi servalis, 
Ed, Bürmann. Berlin, Weldmann. (RI. 8.) A 2, 40, 

Klaußner, das Nüdenmart des Proteus anguineus. München, 
Franz, (4) cH 1, 20. 

Kupfa, die Bertehremitte in den Vereinigten ur von Nord» 
amerifa. Leipzig, Dunder & Humblot, ($.) 80, 

Landberg, proverbes et dietons du pruple — Vol. 1. 
Province de a Leyden, Brill. (LI, 463 S. ®r. 8.) 

Lehmann u. norr v. Garolsfeld, die Njälsfage indbes 
** in ihren juriſtiſchen Beſtandtheilen. Berlin, Prager. (58.) 


Lobstein, la notion de la preexistence du fils de Dieu. Paris, 


Fiſchbacher. (Hl, 159 5. 8.) 
Lubbod, Ameifen, Bienen u. Wespen. Autorif. Ausg. Leipzig, 
Brodhaus. (K.8) HM 8 
— Grundriß der —E Grammatik. Ebend. (Al. 8.) 
1, 25. 


Menger, Interfuchungen über die Methode der ——————— 
und der politiſchen —E insbeſondere. Lelpzig, Dunder & 
Humblot. (8.) 7 

Moynier, das rothe FR feine — — u. er Zap. 
Ueberf. von Stange. 'inden, Brung. (8. 8.) 

Muff, zwei — Prometheus u. Fauſt. Vortrag. ek a / S. 
Mühlmann, (Kl. 8.) AM 1 

Müblbredt, Ueberfi. t der efammten ftaatös u. rechtäwiffenfchafts 
lichen Ziteratur des 3. 1882. 15. Jahrg. Berlin, Puttfammer 
& Mühlbredit. (8.) 4 

Plato’d ausgewählte Dialoge. Grflärt von Schmelzer. 

Phädo, Berlin, Weidmann,. (fl. 8.) oA 1, 20. 

Reich, die verfönliche Entwidelung des Menſchen u. die Eivilifat on, 

Minden, Bruns, (8.) M 6, DU, 


3. Bd 


635 





Roehl, imagines inseriptionum graeearum antiquissimarum in 
usum scholarum composuit, Berlin, G. Neimer, (Fol.) eK 4. 

Noquette, Be reller. Frankfurt a/M,, Literar. Anitalt. 
(XV, 343 ©. 8. 

Runge, Grundriß der evangelifchen Glaubenss n. Sittenlehre. 1. Ih. 

on — —— (8.) % > q is 

wappac, Grundrig der Korits u. Jagdgeſchichte Dentichlande. 

Berlin, Springer. (VII, 183 ©. 8.) Bun 

Sedaine, le philosophe sans le savoir. Comedie. Erklärt von 
@iri. Berlin, Weidmann. (8.) AH 0, 80. 

Spangenberg, zum Sieg der freien Wiſſenſchaft. Offener Streits 
brief an Gadomw. Hamburg, Richter. (8.) AH 0, 60. 

Strafgeſetzbuch j. das deutſche Reich, erläutert durch %. 6. Oppen» 
bot. 9, Aufl., brög. von Ib. F. Oppenboff. Berlin, G. Reimer. 
(Or. 8.) AM 15. 

Ullrich, die borigontale Geftalt u. Beichaffenheit Europas u. Nords 
amerifas, einzig, Dunder & Humblot. (8.) cH 4. 

Auftände, bänerlide, in Deutſchland. Berichte, veröffentlicht vom 
——— Socialpolitik. 2. Bd. Leipzig, Dunder & Humblot. 
(8.) 1. 


Wictigere Werke der ausländifhen Literatur. 
Bramzöfiice. 

Blampignon, bibliographie de Malebranche. (11 p. 8.) Mont- 
beliard, impr. Huffmann. 

Extrait de la bibliographie oratorienne publice par le P. In- 
gold, de l'Oratoire, 

Bordier, description des peintures et aulres ornements eontenus 
dans les manuserits g ecs de la Bibliotheque nationale. Livr. 1. 
(VIII, p. 1 & 120, avec grav. 4.) Paris, Champion. 

L’ouvrages sera publi€ en 4 livraisons ä fr. 7, 50. 

Burchardi Argentinensis diarium, sive rerum urbanarum com- 
mentarii (1483-1506). Texte latin, publie integralement pour la 
premiere fois d’apres les manuscrits de Paris, de Rome et de 
Florence, avec introduction, notes, appendices, tables et index, 
par Thuasne. Tome 1, (1483-1492) (VI, 604 p. Gr. 8.) Paris, 
Leroux. Fr. 20. 

L’ouvrage formera trois volumes. E 

Caro, Littre et le positivisme. (IV, 308 p. 18.) Paris, Hachelte 
ei Che, Fr. 3, 50. 

Courbe, promenades historiques à travers les rues de Nancy au 
XVMIIS siecle, à l’epdque revolutionnaire et de nos juurs; re- 
cherches sur les hommes et les choses de ce temps, (478 p. 8.) 
Naney, impr. Gebhart. Fr. 10. 

Czyszkowski, exploralion geologique et indust:ielle des regions 
ferriferes de l'ile d’Elbe (Italie). (987 p, 8.) Alais. impr. Martin. 

Darmesteter, essais orientaux. L’orientalisme en France; le Dieu 
supröme des Aryens; les cosmogonies aryennes; prolögomenes 
de l'histoire des religions; melanges de mythologie et de lin- 
guistique, etc. (286 p. 8.) Paris, A. Levy. 

Ingold, essai de bibliographie oratorienne. (VII, 200 p. 8.) Paris, 
Sauton, 

Jarjavay, droit romain: du legs partiaire; droit francais: des 
droits et des obligations des aclionnaires. (LI, 250 p. 8.) Paris, 
L.arose et Forcel, 

de Leris, la comlesse de Verrue et la cuur de Vietor Amédée Il 
de Savoie, ölude historique. (VII, 260 p. 18.) Paris, Quantin. Fr. 3. 

de L&tourville, &tude sur le droit de eité« ä Rome et l’acqui- 
sition de la qualite de frangais. (228 p. 8) Paris, Larose et 
Forcel. 

Maquet, Paris sous Louis XV, monuments et vues. (Ill, 150 p. 
avec 150 grav. ü part et dans le texte, et portrait de Louis xıV 
d’apres Rigault. Gr. 4.) Paris, Laplace, Sanchez et Ci®, Fr. 20. 

de Ponton d’Am&court, recherche des monnaies merovin- 
giennes du Cenomannicum. (258 p. avec monnaies. Gr. 8.) 
Le Mans, Pellechat. 

Extrait de la Revue historique et arch£&ologique du Maine, 
t. 10, J1 et 12, 1851-1882. 

Rigord et Le Breton, @uvres, publids pour la Soeict& de l’histoire 
de France, par Delaborde. T. 1. Chroniques. (340 p. 8.) 
Paris, Loones. 

Supplement ä ı'histoire d’un village, doruments concernant le village 
de Benneourt et environs. (363 p. et 6 planches. 18.) Montbeliard, 
inıpr. Barbier früres. 

Tamizey de Larroque, les correspondants de Peirese, 11. Cäsar 
Nostradamus; lettres inedites, cerites de salon à Peirese, publiees 
et annotdes ete, (60 p. 8.) Marseille, impr. Olive. 

Terquem, les foraminiferes de Fédeéne des environs de Paris, 
(197 p. et 20 planches. Gr. 4 Lagny, impr. Aurcau. 

Extrait des mümoires de la Soeicte de geologie de France, 
3° serie, t. 2. 


— 1883. 18. — Literarifhes Centralblatt — 28. April, — 


636 








| de Thiboult du Puisaet, doeuments in#dils sur l’emigralion, 
journal d’un fourrier de l'armée Conde, ete. Publie et annot 
par le comte de Contades. (XXX, 365 p. ®,) Paris, Didier 
et Cie, Fr. 7. 

Urbain, les origines; formation et histoire de la langue fıan- 
gaise; la chanson de Roland; Joinville; Montaigne, (VI, 143 p. 
12.) Paris, Vie. 

Eiudes bistoriques et eritiques sur les elassiques francais, par 
Urbain et Jamey. Premiere partie, 


Italieniſche. 


Amari, su |’ origine della denominazione Vespro sieilian»: eou- 
ferenza al Cireolo filologieo di Palerıno il giorno 31 marzo 1882, 
(35 p. 18.) Palermo, tip. dello Statuto, 

Anelli, veritä e amore; considerazioni filosofiche e morale. (IX, 
321 p. 16.) Milano, Vallardi. 

Ardovino, il eriterio secolare alle utopie del p. Curei ed a chi 
le ereda importanti pro o contra la religione. (244 p. 8.) Napoli, 
1+82, tip. De Angelis e figlio. 

Atti della Societä di archeologia e belle arti per la provincia di 
Torino, Vol. 3, fase, 5, (Da p. 145 a 320. 8.) Torino, frat. Bucca. 

Cecconi, la storia di Castelfidardo dalla prima origine dei castello 
a tutta la prima metä del secolo XVI; aggiunta un’ appendice 
di doeumenti inediti ed editi rarissimi. (XCI, 165 p. 8.) Osimo, 
1682, tip. Quereetli. 

Curiositä e rieerehe di s'oria subalpina, pubblicate da una societä 
di stadiosi di patrie memorie; punt. XIX. (P. 337 a 444. 8.) 
Torino, frat. Boeen. L. 5. 

Faraglia, il comune nell’'ıtalia meridionale (1100 1806): studio 
storieo, premialo e pubblicato dall’Aceademia Pontaniana, (XV, 
419 p. 8.) Napoli, 1852. Furchheim. L. 10. 

Landueei, diario fiorentino dal 1450 al 1516, continuato da un 
Anonimo fino al 1542, pubblicato sui codiei dalla comunale di 
Siena e della Maruccelliana, con annotazioni, da Del Badia. 
(XV, 377 p. 16.) Firenze, Sansoni. L. 4. 

Poggi, storia d'Italia dal 1614 al di 8 agosto 1946. 2 vol. (VI, 
502. 612 p. 16.) Firenze, Barbera. L. 9, : 

Rosa, l’rlement» tedeseo nel dialetto piemontese: postille etimo- 
logiehe. (29 p. 9.) Torina, tip. Bona. L. 1. 

Studii di filologia greca, pubblicati da Piecolomini. Vol. I, 
fase. 11. Torino, Loescher. 


Antiquariſche Rataloge. 
Mitgetbeilt von Atrabeffu igand in Peiria.) 
Erras in Aranffurt aM. Nr. 39, Bermifchtes. 
Kerler in Ulm. Nr. 75, Bermijchtes. 
Nijboff in Haag. Nr. 173, Numismetif, 
Simmel & Go. in Leipzig. Nr. 82, Kiteraturgefchichte und 
Belletriftif, 
Stuber’s Antig. in Würzburg. Nr. 49, Aranconica. 


Uachrichten. 

Der Profeſſor Dr. Loening in Dorpat folgt einem Rufe als 
Ka Profeſſor des Staatds u. Kirchenrechtes an die Univerſität 
Roſtock. 

Profeſſor Dr. Paul Groth zu Straßburg bat einen Auf als 
ord, Profeffor der Mineralogie an der Univerfität Münden u. Guftos 
der Staatöfammlungen dafelbit angenommen. 

Der Privatdocent Dr. Karl Zlügge ift zum a. ord. Profeilor 
in der medicinifhen, der Privatdocent Dr. W. Sidel zum a. ord, 
PBrofeffor in der juriſtiſchen Facultät zu Göttingen, der Privatdocent 
Dr. Jürgens zu Halle a /S. zum Docenten der Mathematif mit 
dem Prädicat Profeſſor an der technifchen Hochſchule zu Aachen 
ernannt worden. 

Der ord. ebrer Dr. 
ing zu Kiel wurde zum 

erg erwäblt. j 

GErnannt wurden: der Paſtor Friedr. Palmise in Großtrebra 
bei Großbodungen zum dien an ter latelniſchen Hauptſchule 
u. — Infvertor der Waiſenanſtalt der —— Stiftungen zu 
Halle 4/©.; der ord. Lehrer am Falk-Realgumnafium zu Berlin, Dr. 
Paul Föriter, zum Oberlebrer am ?. Nealgumnafium dafelbit; Die 
ord. Lehrer Dr. Aneifel am Domgymmafium zu Naumburg a S. 
u. Dr. Hilmer am Realgumnafium zu Goslar zu Oberlehrern an 
denselben Anitalten. 

Der Oberlehrer Schlüter am Gummafium zu Oftrowo ift in 
gleicher Gigenfhaft an das Gymnaſium zu Pofen, der Oberlehrer 
Dr. Saegert am Gummafium zu Schleswig in gleicher Gigen- 
ſchaft an das Gymnafium zu Stettin verfept worden, 


erm. Jellinghaus an der Oberreals 
ector des Realprogpmnafiums zu Seges 


637 








— 1883. 8 18. — Literarifhes Centralblatt — 28. April, — 


638 





Dem Director des Marcellen-Gymnafiums zu Göln, Phil. Jak. 
Ditges, iſt in Veranlaffung feines 50jährigen Amtsjubllänms von 
der philoſophiſchen Facultät zu Bonn der Doctortitel honoris eausn 
verlieben worden. 

Dem GumnafialsDirector Ditges zu Göln ift der k. preuß. 
Rothe Adlerorden 3, GI, mit der Schleife, dem Dberlehrer Zielke 
u. dem ord. Lehrer Schlufinjtfi am Gymnaſium zu Schneidemübl, 
ſowie dem Gonrector u. ge aD. Müller zu 
Goslar derjelbe Orden 4. GI., dem Director des berzogl. Mufenms 
y Braunfchweig, Profeſſor Dr. Riegel, das Ebrenkreug 3. El. des | 

obenzollern'ihen Gausordens verliehen worden. 


Am 16. April + in Wiesbaden der Oberitlientenant a. D. Aug. 
Kübne, ald Romanfchriftiteller unter dem Pſeudonym Johannes van 
Dewall bekannt, im 54. Lebensjahre. 

Am 17. April + in Große Schenern das Mitglied des evang. 
Landesconfittoriums in Siebenbürgen, Mihael Auf, Senior und 
Superindentialvicar, auch als Botaniker bekannt, im 69, Lebensjahre, 

Am 20. April F in Berlin der Profeifor der Zoologie an der | 
Univerfität dafelbit, Dr. Peters, 68 Jahre alt. 


Dem Privatdocenten für Aitronomie nud Obfervator der Univer— 
fitäts-Sternwarte in Straßburg VE, br. Schur, ift von Seiten 
der parifer Akademie für feine Abhandlung über die Maffe des Plas 
neten Jupiter aus dem Fonds des Prix Damuiseau ein Preis von 
2000 Ar. —— worden. 

In die nen & ründete „Badiſche biitorifche Commiſſion“ find 
berufen worden: nt Ir. Knies, Sofratb Ir. Windels 
mann, Profeffor Ur Erdmannsdörffer von Heidelberg, Geh. 
Hofrath Dr. v. Holt und die Profefforen Ir. Krand, Lexis und 
Simfon von Freiburg, Archivrath Ir. Baumann in Donau 
eſch ingen, Geh. Hofrathb Dr. Wagner und die Mitglieder des Gen.⸗ 
Laudesarchivs in Karlarube, Director Rreib. Dr. Roth v. Schreden- 
ſtein, Geh. Arhivrath Dr. v. Weech und Arcivrath Dr. Diepe. 
Zum Vorſtande wurde Hofrath Winkelmann, zum Sefretär Geh. 
Arhivrath v. Weed ernannt. 





Erwiderung. 


Der laufende Jabra. Ar. 10 d. Bl. enthält eine Befpredung 
meines Buches über Descartes‘ Erfenntnifitbeorie, welche, durd den 
Gebrauch von Ausdrüden wie „unwürdig“, „Anmaplichkeit“, die 
Grenzen fachlicher Erörterung Überfchreitet und den Gharafter des 
perfönlichen Augriffes annimmt. Da es im Intereſſe des fachlichen 
Zwedes einer wijjenfchaftlichen Polemit nicht wünfcdenswertb it, 
daß Diefe Art des Angriffes im allgemeinen Gebrauch fomme, fo 
balte ich mich für verbunden, dagegen zu vproteitieren, Die willens 
Ihartlihe Prüfung der Einwendungen des Neferenten bleibt einer 
anderen Gelegenheit vorbehalten. 


Marburg. Dr. P. Natorp. 


Daß die —— des Ratorp'ſchen Werkes irgendwie bie 
Grenzen rein wiſſenſchafilicher Diecuſſion überfchritten babe, fann 
Ref. nicht anerkennen. Wenn die Doymatifierung des Kantifchen 
fritifchen Gottesbegriffes „unwürdig“, alfo der Würde Kaut's nicht 
angemeifen genannt worden ift, fo liegt darin nichts Perſönliches. 
Wenn ausdrücklich eine Metbode (alfo nicht eine Perfon) als „ans 
maßlich“ bezeichnet worden iſt, welche mit offen zur Schau getragener 


\ Straßburg. 


Geringſchaͤzung des egacten, vbilologifhehiitorifchen Verfahrens nicht 
„eine einfache Wiedergabe*, jondern „eine Umdeutung“ (Worte Nas 
torp's) zum Ziele bat, durch welche das Reſultat der bisherigen anf 
fritificher Grundlage angeitellten Interfuchungen „Über den Haufen 
geworfen werden“ foll, jo liegt and darin wiederum gar nichts 
Perfönliches. Nur übergroße Empfindlichkeit gegen fachliche Ein— 
wände fann einen „perjönlichen Angriff” in einer Mecenfion fchen, 
welche damit beginnt, den „Scharffinn” des Verf.'s in anerfennender 
Weiſe zu loben, und welche damit fchlieft, denielben „ein philoſo⸗ 
phiſches Talent” gu nennen. 


Dr. 9. Baihinger. 





Dr. Moriz Rappaportiche Stiftung 
für Preisausſchreibungen. [114 


Es wird hiermit zur Kenntniß gebracht, daß Herr Dr. Jacob 
Rappaport, von dem Wunſche bejeelt, feinen verewigten Vater, dem 
Heren Moriz Rappaport, Dr. der Medicin und emeritiertem Spitals- 
Director zu Lemberg, ein bleibendes Andenken zu gründen, cine 
Stiftung Fi Preisansichreibungen für in der Regel in deutſcher 
Sprache abzufafiende Schriften und Abbandiungen, welde die Juden 
betreffen, insbejondere hiſtoriſchen oder focialpolitifchen Inhalte, crs 
richtet hat. 

Demgemäß beehrt fih das unterzeichnete Stiftungs-Gomite bes 
kannt zu geben, daß als erite Preisfrage das Thema: 

„Welchen Einfluß haben jüdifche Aerzte auf das Judenthum 
„und auf das jüdifche Volk geübt? 
(din culturbiftorifches Bild.) 
gewählt worden iſt. 


68 foll nachgewieſen werden, welchen Einfluß jüdiſche Aerzte 
tbeils durch ibren Verkehr mit allen Schichten der Geſellſchaft. tbrils 
dur ihr perfönliches Anjeben bei Füriten und Staatswärdenträgern, 
theils als Pfleger der Naturwiffenihaften und theils als Schrift: 
fteller auf das Judenthum und auf das jüdifche Volk im Laufe der 
Jahrhunderte bis auf Die moderne Zeit ausgeübt haben. 

Der Verfaſſer foll im Allgemeinen ein Bild von der Stellung 
des jüdifchen Arztes befonders im Mittelalter entwerfen, dann ſolche 
vorragende Aerzte hervorheben und in großen Fi en ibr Leben uud 
Wirken darftellen, welche in den Rahmen der Preisfrage paſſen. 

Als Preisfumme für die beite Schrift, welche wenigitens zehn 
(10) Drudfbogen enthalten foll, wurden eintaufend (1000) Gulden 
Öfterreichifcher Währung beitimmt, 

Diejenigen Herren, welche um den Preis zu concurrieren beab⸗ 
Aatigen, werden erfucht, die Preisfchriften bis längitens den 
15. October 1884 Mittags 12 Uhr ins Secretariat der iſrael. 
Gultusgemeinde in Wien (1. Seitenftetteng. 4) obne Namensfertigung, 
mit einem Motto verſehen einzufenden, und in einem zweiten Gonvert, 
welches dafjelbe Motto trägt, verfiegelt Namen und Adrejje anzur 
geben, wobei bemerkt wird, daß ftittbriefsgemäß dem Autor das 
Recht des Eigenthums bleibt, daß jedoch die Publicierung der Preis: 
(ar. falls dieſelbe vom Autor wicht veranlapt wird, von dem 
Boritande der miener ifrael. Gultusgemeinde über Borfclag des 
unterzeichneten Gomitcs vorgenommen werben fann. 


Bien, 15, April 1883, 
Das Eomite 
der Dr. Mori; Rappaport’fchen Stiftung. 





kiterarifhe Anzeigen. 


Soeben erschien in meinem Verlage: 


Die Njälssage 
insbesondere 

in ihren juristischen Bestandtheilen. 

Ein kritischer Beitrag zur 

altnord. Rechts- und Literaturgeschichte 
von 
Karl Lehmann und Hans Schnorr von Carolsfeld. 
VIII, 234 8. Preis -# 6, — 
R. L. Prager in Berlin, NW, 

Specialgeschäft für Rechts- u. Staatswiss. u. Gesch. 


[11 


Neuer Verlag von «J. ©. B. Mohr in Freiburg i. B. 


Y [3 * * 
Goethe’s Iphigenie auf Tauris. 
Iu vierfacher Gestalt herausgegeben von 
Jakob Baechtold. 4. MA, —. 
Der Herausgeber der im vorigen Jahre im gleichen Ver- 
lage erschienenen ersten kritischen Ausgabe des „Goetz“ 
in dreifacher Gestalt hietet bier in gleicher Ausstattung die 


„Iphigenie*, den drei altbekannten Bearbeitungen Goethe's 
eine bisher völlig unbekannte hinzufügend, [112 


639 


Verlag von Lipsius & Tischer in Kiel, 


AM 3. —. 


Braasch, Dr. E., — Darstelluug des Religionsbe- | 


griffes in den verschiedenen Auflagen der Schleiermacher- 
schen „Reden*. 1883. 69 8. Gr. ®. AH 1, 60, 
Destinon, Dr. phil. Julius von, Die Chronologie des Josephua. 
1580. 35 8. 4. 
— — Die Quellen des Flavius Josephus. 
Archäologie, Buch XUI—XVII = Jüd. Krieg. B. 1. 
128 8. Gr. 8, AM 3, —. 
Jansen, Professor Dr. e- Karl, Aleander am Beichstage 
zu Worms 1521. Auf rundlage des berichtigten Friedrich'- 
schen Textes sriner Briefe zur vierten Säcularfeier von 
Luther's Geburt. 1883. 72 8. 4. A 3, 60, 
Möller, Hermann, Das alteuglische Volksepos in der ursprüng- 
lichen strophischen Form. I. Abhandlungen. 11. Texte. 
1553, 160 8. Texte LXXVIL!. 8. Geh. -X 5; geb. AM 6. 
Rebling, Dr. O., Versuch einer Charakteristik der römischen 
Umgangssprache. Zweiter, mit 
versehener Abdruck, 1883. 48 8. 8. 


1882, 
3 


fl. 1, 20. 





sind soeben erschienen: 
August von Jochmus’ 


Gesammelte Schriften, 
herausgegeben von Dr. Georg Martin Thomas. 
Erster und zweiter Band: 


The Syrian war and the decline 


of the Ottoman Empire 1840—1848. 
Preis M. 14, —, 

„Neben Fallmerayer und neben Moltke’s berühmten 
Aufzeichnungen wird diese Sammlung von Papieren stets eine 
nie zu übersehende Quelle historischer Wahrheit sein* — #0 
der Herausgeber am Schlusse seiner Vorerinnerung. 


Im Verlage von Albert Cohn, 53 Mobrenstrasse, Berlin W, 
[110 


ee, 
Commentar zum Strafgefeßbude 


für das deutfche Reid. 
Bon Dr. Friedrid Oskar von Schwarze, 


t. ſacht. Generalſtaattanwali. 
Fünfte, verbeſſerte und ſehr vermehrte Auflage. 


1. sen. Ler.d. 81, Bogen, Preis HM 2, —. 
Bolftändig in 7 Lieferungen a AM 2, —. 


Erörterungen 


praßtifch wichtiger Materien 


aus dem 


deutſchen Strafproceßrechte 
i —— von 
Dr. Friedrih Oskar von Schwarze, 
Beneralftaatsanmalt. 
I. Band. 16 Bogen. Preis HM 3, —. 

Juhalt: I. Der amtsrichterlihe Befebl. — 11. Die Privat: 
Fage bei Beleidigungen und leichten Körperverlegungen. — III. Zur 
Grläuterungen des & 245 der Strafproreßorbnung. — IV. Zur 
Auslegung des $ 199 der Strafprecehordnung. — V. Die Beſchlag- 
nahme von Briefen und Telegrammen, — VI. Die Bertheidigung. 


Leipzig. April 1883. Fues's Verlag (R. Reisland), 


‚0, | 
1. Die Quellen der 


einigen Veränderungen | 


640 


| Im Verla e der Hahn'schen Buchbandlung in Han- 





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zu beziehen : [115 


| Altitalische Studien 
rauszegeben von 
D Se er Pauli, 


Erstes Heft, Mit 1 lithogr. Tafel. 1885. HM 3, —. 


‚ Deutsch-neugriechisches Handwörterbuch, 


Unter besonderer Berücksichtigung der veugriechischen 
Volkssprache bearbeitet 
von 
Dr. Antonius Jannarakis. 


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Neuer Verlag von Breitkopf & Härtel in Leipzig. 
Die Atomgewichte der Elemente, 
1: 


aus den Originalzablen neu berechnet von Dr. Lothar Meyer 
und Dr. Karl Seubert. 191 

X, 216 8. 8. Preis cf 6, — 
Durch die neuere Entwickelung der theoretischen Chemie 
haben die Zahlenwerthe der Atomgewichte eine früher nicht 
eahnte Bedeutung erhalten, da sie mit allen Eigenschaften 
| der Stoffe in so naher Beziehung stehen, dass mit der Kennt- 


“ I niss des Atomgewichtes auch die der hauptsächlichsten Eigen- 


schaften eines Elementes gegeben ist, Bei der Misshandlung, 

welche diese wichtigen Grössen vielfach erfahren haben, war 
; eine Neuberechnung derselben nach einheitlicher Methode zu 
' einer dringenden Nothwendigkeit geworden, 


Der Unterzeichnete bittet um gütige Mittheilung, wo fid) 
folgende Ausgaben der Erzählung vom „Ewigen Juden“ be: 
finden: Danzig, Rothen's Erben 1602 (außer Oxford), Leipzig 
1602, Philadelphia o. J., ein Drud von 1604, Reval 1611 
' und 1634, [109 
Dr. Reubaur in Elbing. 


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[21 








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geschichte. 

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Codex Esromensis, Udgivet ved Nielse Sandbuch der gerihtl, Mevicin. Hrsg. von Maſchta. Engelmann, bie vegetar. Beltankhauung in Geethee 
v. Planta, Merursättihen Serrichaften in der deudalzeit. Encuflopädie der Metswienibaft in fol. Verarbeitung. auft. 
Sarnad, das Kurfürftencellegium ac. HStes. von v. Holgendorff. Hofäus, Ernit Belfgang Behriſch. 
Die Urkunden der Grafen de Bagarbie ꝛc. Krög. von | Garlin, Riemand kann aui einen Anderen mehr Medt Boctte's Irhigenie auf Zauris. Stag. von Bacäteld. 

2orlun, | „ rertragen, ale er felbft bat, \8ionarbo da Binei, das Bud von der Malerei, 
Keller, ia rei memoriam, | Raerger, Awangerechte | Mit bof, mittelafterliche Aünfler u Wertmeifter. 


Fıuin, de oudste rechten der stad Dortrecht ete. van ber Finde, die Raſauer Diude sc. 
Bıäi, Studien Über nerdbeöhntidhe Arbeiterverhäitnife.  Nahn, Aunft u. Wanderſtudien aus der Schweiz. 
Iäger, die Agrarfrage der Gegenwart, | 


DOpberlänver. fremde Nölker, 
Kieinpaul, Nom in Wert u. Wild, 
2iebiic, geometriſche Aryflallegrapbie 








aue vuderſendungen erbitten wir berechnet und unter der Mireffe der Erpebition ». 81. (Hospitalftr. 16), alle Briefe uuter ber bed Herandgeberd (Boetheftr. 7). Mur ſolche 
Berl: fünnen eine Befpredung finden, die ber Rebartion vorgelegen haben. Bei Correfpondengen über Sücher bitten twir ſete den Namen ber Berleger berfelben anyugeben. 


€ loai von Anhängern der römiſchen Kirche ſelbſt oder ſind doch durch 
heo ogie. deren Hände gegangen, und ob fie in ber Beziehung auf bie 
Loofs, Fr., Lic. th. et Dr. phil, antiquae Britonum Seoto- | ttofcotiige Kirche immer das Richtige erfannt und urſprünglich 
rumque ecelesiae, quales fuerint mores, quae ratio eredendi | richtig Dargeftelltes immer in der erjten Darftellung gelaffen 
et vivendi, quae controversiae cum romana ecelesia causa alque | Haben, muß boch noch näher unterfucht werden. Beda, um nur 
vis, quaesivit etc. Leipzig, 1882. Fock, (IV, 120 S. Gr. 8.) den zu erwähnen, wird doch wohl nicht ohne Weiteres als ein 
Der Gegenftand vorliegender Unterfuhungen bat keinerlei | unzuverläffiger Zeuge in Beziehung auf die kirchlichen Dinge 
praftijche, vollends feinerlei präjubicierende Bedeutung. Ob | bei ben Schotten angefehen werben dürfen. Nach unferer An—⸗ 
der Pfarrer bei St. Peter zu Rom berechtigt fei, fich zugleich | ſchauung möchten fih die Dinge folgendermaßen verhalten 
ben episcopus universalis ber Ehriftenheit zu nennen, das ent- | haben: die, wie meiftens, fo auch bier im Dunkeln liegenden 
ſcheidet fih nad) ganz anderen Inſtanzen, als daß e3 von der | Anfänge chriftlichen Lebens in Jrland und Schottland weifen 
Frage abhängig wäre, ob im Unfange bei den Jrofcoten und | nicht, wie man wohl gemeint bat, auf unmittelbare Einflüffe 
in Folge defjen auch in Deutichland ein romfreies CHriftenthum | von Kleinafien aus bin. Auch hier, im Gegentheil, ftammt das 
eriftiert Habe oder nicht. Diefe Frage hat für und nur noch ein | Ehriftenthum von abendländifchen Einflüffen her, und es war 
biftorijches Jntereffe, jo daß wir ihr denn ganz unbefangen | deshalb auch wefentlich mit dem des Abendlandes gleichartig. 
gegenüber ftehen und eben deshalb auch unbefangen in Be- | Deshalb aber ftand es im Anfange auch keineswegs in einem 
ziehung auf die Eontroverfe find, die ſich augenblidlich um diefe | bewußten Gegenfate gegen Rom, vielmehr tritt uns auch hier 
Frage dreht. Belanntlich hat Dr. Ebrard, bereits von Rettberg | ein Bewußtfein der Gemeinſamkeit entgegen, wie diefelbe unter 
u. U. geäußerte Anfichten weiter verfolgend, die Meinung aufs | der Ehriftenheit überhaupt befteht, nur daß von einem Primate 
geftellt, e8 habe ebenſowohl auf den britiſchen Infeln, wie au | des Papftes noch nicht die Rede war, So ift wohl von einer 
in Deutfchland, urſprünglich ein Ehriftentgum beitanden und | Gemeinschaft mit der gallifchen und römischen Kirche die Nebe, 
geblüht, welches charakteriftiih von dem ber römijchen Kirche | aber ohne daß Rom da bejonders hervorgehoben würde; es 
verjchieden und von der Yurisdiction des Papftes unabhängig | werben eben mur die den Jrojcoten zunächit gelegenen beiben 
geweſen jei, und ein päpftliches Ehriftenthum jei in Britannien | feftlänbifchen Kirchengebiete genannt, jedoch ohne dem einen 
erſt durch den von Rom gefendeten Auguftinus und in Deutjch- | vor dem anderen den Vorzug zu geben. Der Papſt gilt noch 
land durch Bonifatius, freilich mit fiegreicher Macht, gegründet | nicht als episcopus universalis, denn es iſt noch die Zeit, wo 
worden. Diejer Anjchauung gegenüber fucht nun der Verf. die | diefe Unfprühe des Papfttfums überhaupt ſelbſt erft im 
gegentheilige Meinung zu erhärten: die jogenannte iroſcotiſche Werden begriffen, keineswegs aber jhon überall und allgemein 
Kirche der römifchen im Anfange wefentlich gleihförmig une | anerfannt find, Erjt in der Karolingerzeit und mit Hülfe der 
der Primat des Bapftes auch auf den britifhen Jufeln anfäng: | Karolinger ift es dem römifchen Biſchofe gelungen, ſich die 
lich anerfannt, wie dies denn ebenfo auch in Deutichland der | Machtjtellung zu erwerben, welche er fpäter im Abendlande be- 
Fall gewejen, und erft in Folge des Dfterftreites und zugleich | ſeſſen bat, und hier war es, wo die irofeotifche Kirche ſich in 
aus allerlei nationalen Gegenfäglichkeiten habe fich dann beiden | Gegenfag zu diefen Anfprüchen des Streitpfarrerd von Rom 
Schotten eine Oppofition gegen Rom gebildet, welche es denn | fette, wobei dann der Diterftreit und der Streit um die Tonſur 
erft jpäter wieder zu überwinden gelungen fei. Der Verf. ftügt | mehr bloße Veranlaffung war, So bleibt es denn aber doch 
fih auf eine große Neihe von Quellen, in denen er fi | wohl auch beftehen, daß das wejentliche Verbienft des „Upoftels 
überaus bewandert zeigt, und tritt namentlich Ebrard gegenüber | der Deutjchen“, wenn es überhaupt ein Verdienſt gewefen ift, 
fehr fiegesgewiß auf; doch aber ift e8 eine ganze Reihe von Ber | darin beftanden hat, daß er Deutichland dem Papſte und feiner 
denfen, welche wir, wie gegen feine Quellen, jo auch gegen die | Yurisdiction hat unterwerfen helfen. Doch dies weiter zu er- 
von ihm auf biejelben gebauten Folgerungen erheben möchten. | örtern, ift hier nicht Raum genug: Ref. darf deshalb auf 
Ein großer Theil, ja faft ale diefe Quellen jtammen entweder | eine Reihe von Artikeln verweilen, die er gerade über biefen 





643 





Gegenftand demnächſt in dem in Edinburgh erfcheinenden 
Catholic Presbyterian, dem Organ ber General Presbyterian 
alliance, zu veröffentlichen gedentt. Bi. 


Algen. erang--Tuth. Kirhenzeitung. Rev. Fr. Th. Frante. 
r. 1 


Inh.: Zur Miſchehenfrage. — Die Mifftonsconferenz in Lehrte. 
— Die cdhemniger Gonferenz. — Das ungarifche Mittelſchulgeſetz. 
— Aus Jtalien. — Vom Vatican. — Statiſtiſche Mittheilungen 
ans den deutichen Landeskirchen. — Die Jahresconferenz des Vereins 
für innere Miffion in Minden-Ravensberg, Tedlenbnurg und Lippe. 
— Schulklichen? Aus Weſtfalen. — Aus Defterreih. — Kirdliche 
Nachrichten x. 


Broteft. Kirdenzeitung 20. Hrog. v. J. E. Web ft v. Nr.ie. 
Anh.: Alex. Schweizer, über Janifen’s Daritellung der Refors 








mation. 1. — Gin neuer Beitrag zur funoptifchen Arage. 1. — 
Aug. Baur, Karl Hafe's Hutterus redivivus. — Aus Sadfen. — 
Aus Schlefien. — Luthers Gedenktage: 3. Der Tag von Worms, 


18, Aprit 1521. — Paul Mehlhorn, R. Hoffmann’d Vortrag über 
Zauler. 


Deutſcher Merkur. Red. q. Gapenmeier. 14. Jahrg. Nr. 16. 

Inh.: Der Inquifitionsproceh des Erzbiſchofs Garranza von 
Toledo 1559—1576. — Die neuere päpftliche Diplomatie. (Schl.) — 
Eine Mifbandlung des Volkes. — Gorrejpondenzen und Berichte. 
— Miscelle. 


Zeitfchrift für kirchliche Wiſſenſchaft u. Firchliches Leben. Hreg. von 
G. €. Luthardt. Heft 4. 

Inh.: H. I. Beitmann, Origenes und Plotinos. — J. Ragel, 
der Antheil des Kirchenregiments an der Handhabung der Kirchen⸗ 
zucht. — R. Heman, Gloffen zu Luther's Auslegung des zweiten 
Hauptſtücks. — Fr. Meraner, das gegenfeitige Verhältniß von 
profaner, geiitliher und kirchlicher Mufit und Muſikaliſches Geſchick 
im Pfarreritande, 


Mittheilungen u. Nachrichten für die evangel, Kirche in Rußland. 
Red. von 3. Tb. Helmfing. N. F. 16. Bd, April u. Mai. 
Inh.: Fr. v. Buſch, über Glauben und IUnglauben. — ©. G. 
Nöltingk, Gorrefvondenz aus Deutichland: GuftaveAdolfeBerein 
und Gottesfaften. — G. Seefemann, bat Judas Iſcharlot das 
heilige Abendmahl empfangen oder nicht? — Zum Bericht über die 
Synode der Stadtprediger Revals. 











Philofophie. 
Zimmermann, Rob., Anthroposophie im Umriss. Entwurf 


eines Systems idealer Weltansicht auf realistischer Grundlage. 
Wien, 1582, Braumüller. (XI, 308 8. gr. 8) c# 6. 





— 


Die unfreiwillige Muße während der Heilung eines Augen- 


leidens hat der Verf. benußt, um die „längſt zerjtreut gereiften 
Gedankenreihen" zum geordneten Abſchluß zu bringen, Man 
muß ihn bewundern, daß es ihm möglich gewefen ift, in biefer 
ichweren Beit das Werk zu concipieren und nieberfchreiben zu 
laffen, und die philofophifche Welt wird ihm für die Gabe, die 
er ihr bringt, dankbar fein, um fo dankbarer, je feltener jet 
durchgebildete und abgerundete Weltanfichten in fyftematifcher 
Form an das Tageslicht fommen — und doch kann das philo- 


fophifche Bebürfniß erſt in folchen feine Befriedigung finden. 


Anthropofophie nennt Zimmermann fein Syftem, weil er weder 
in ber Weife der fpeculativen Schulen-Theofophie, noch in der 
Art empirischer Unphilofophie Fritiffofe Anthropologie treiben 
will, weil feine Philofophie zunächſt anthropocentrifch fein, d. h. 
von menjhlicher Erfahrung ausgehen, aber dann doch zugleich 


Philoſophie fein, d. h. an der Hand logischer Gefege über die 


Erfahrung hinausgehen ſoll. Als eine ideale bezeichnet er feine 


Weltanficht, nicht weil er im platonifchen Sinne an die Wirklich: | 


feit ber Ideen, fondern weil er an die Verwirklichung derfelben 
glaubt, und demgemäß gliedert fich fein Syftem Teicht in drei 
Bücher. Das erjte handelt von den Ideen, ben logifchen, 
äfthetifchen, ethifchen, ohne Rüdficht auf eine ihnen entfprechende 
oder nicht entiprechende Wirklichkeit; das zweite von dem Wirk— 
lichen, dem Nicht-Ich, dem Jch, dem Social-Ich, ohne Rüdjicht 


— 1883, 19. — Literarifhes Centralblatt. — 5. Mai. — 


644 





auf eine vorhandene oder nicht vorhandene Uebereinftimmung 
des Wirklichen mit den Ideen; das dritte von der Kunft, unter 
der weder die ſchöne Kunft noch die Technif nur verftanden 
wird, fondern vielmehr das auf Wiffen fi ftügende Können, 
das überall zur Anwendung gelangt, wo von Darftellung irgend: 
welcher Ideen in wirflihem Stoffe, fei es willig oder ſpröde, 
die Rede ift. Verwirklicht die Kunſt die Ideen des Wahren, 
' Guten und Schönen in dem Vorftellen, Fühlen und Wollen des 
fünftlerifhen Individuums felbft, fo ift dies die Bildungsfunft 
Kunſt der Selbftbildung), geht fie darauf, die Ideen in andern 
enſchen zu verwirklichen, jo nennt fie der Verf. die Bildefunft, 
und werden die Proceſſe und Körper der Natur nad) den Fdeen 
behandelt, fo ift dies die bildende Kunft. Es macht beinahe den 
Eindrud, als habe Hegel mit feinen Triaden Einfluß auf Zim— 
mermann geübt (Loge liebt freilich auch bie Dreiheiten), und 
doch ift nichts Gezwungenes bei diefer Eintheilung im Ganzen, 
wenn die Durdführung des Einzelnen in Sache und Ausdrud 
auch manches Künftliche mit fich bringt. — Das dritte Bud) ift 
weitaus das fürzefte und fteht nicht recht im Verhältniß zu den 
beiden vorhergehenden. 

Ein Herbartianer vom Jahre 1981 will Zimmermann 
fein! Daß er zur Herbart/jhen Schule gerechnet werben 
fann, geht aus feinem Feithalten der Nealen (daher wohl 
auch theilweife die Angabe der Grundlage ald einer realis 
ſtiſchen auf dem Titel), aus der Aufnahme ber fünf praktiſchen 
Ideen hervor, denen analog auch fünf Ideen in der Logif 
und Wethetif angenommen werden. Daß er fich aber durchaus 
felbftändiges Urtheil gegenüber dem Meifter wahrt, wiffen wir 
ihon aus feiner früheren Kritif der Theorie der Selbiterhal- 
tungen ald bes wirklichen Geſchehens und aus ber Kritik der 
Annahme von den einfahen Empfindungen. Der formale Cha— 
rakter der Herbart'ſchen Philofophie ift auch bei Zimmermann 
erfihtlich und wirkt auf den Lejer, der mehr Fleisch und Blut 
in bem ganzen Syſtem wünſchte, etwas ernüchternd. Die genaue 
Bertrautheit Zimmermann’s mit den Naturwiffenfchaften zeigt 
fi in feiner Ausführung der Lehre von den Realen, indem er 
dieſe mit der Atomiſtik gefchict in Verbindung fegt. — Welchen 
Werth man dem ganzen Syjtem beilegen wird, hängt zum 
großen Theil davon ab, wie man fich zu den Grundgebanfen 
Herbart’3 verhält. Daß der höchſte Abſchluß wie bei Herbart 
jo auch Hier fehlt, wird Viele unbefriedigt laſſen. Jedenfalls 
verbient aber das Unternehmen, die Herbart'iche Philofophie 
weiterzubilden und abzurunden, volle Aufmerkſamkeit. 





Nietzsche, Friedr., die fröhliche Wissenschaft. Chemnitz, 1682, 
Schmeitzner. (255 S. Roy. 8.) c#H b, 40. 

Dreihundertzweiundvierzig meift moralifierende Apho— 
rismen, denen dreiundſechzig furze, ebenfalls moralifierende 
Gedichte unter der etwas räthjelhaften Ueberfchrift: „Scherz, 
Lift und Rache“ vorausgehen. Wuch der Titel des ganzen 
Buches ift willfürlich gegriffen. Doch wird in dem erften län- 
geren Stück wenigftens über „die fröhliche Wiſſenſchaft“ ge 
ſprochen, als dem Zuftand, in dem fi) das Lachen mit der 
Weisheit verbündet hat. Und zwar fol dies vielleicht dann 
ftattfinden, wenn der Saß: „die Urt ift Alles, Einer ift immer 
Keiner", fich der Menſchheit einverleibt haben wird, und jedem 
der Zugang zu der legten Befreiung und Unverantwortlichfeit 
offen fteht. Vor der Hand leben wir nach Niegfche freilich noch 
‚ in den Beiten der Tragödie, in der Zeit der Moralen und Relis 
gionen; die Komödie des Dafeins ift fich felber noch nicht be- 
wußt geworben. — Sonſt beziehen ſich die einzelnen Stücke 
auf bie verſchiedenſten Gebiete des menſchlichen Lebens und 
‚ zeugen wie bie früheren Sammlungen des Berf.’3 von Menſchen⸗ 
kenntniß, feiner pfychologifcher Beobachtungsgabe und von 
felbjtändigem, vorurtheilsfreiem Denken, das und nur nicht zur 

‚ vollen Einheit gekommen zu fein ſcheint, und in der Sprache 








645 


bieten fie faſt nur Schönes. Lobenswerth ijt es, wie richtig 
Nietzſche S. 119 ff. die Anhänger Schopenhauer’s, unter ihnen 
ben bebeutendften, Richard Wagner, beurtheilt. Freie Geifter, 
oder folche, die wenigſtens frei werben wollen, werben bieje 
Aphorismen nicht unbefriedigt aus der Hand legen. Hoffen wir, 
daß Niegiche gefundheitlich bald in den Stand gejegt wird, etwas 
BZufammenhängendes und mehr Wbgerundetes zu jchaffen! 
Barum er überhaupt fchreibt, obgleich er fich jelbft Darüber 
ärgert und ſich alles Schreibens ſchämt, das verräth er uns 


©. 114: „Im Bertrauen gejagt: ich habe bisher noch fein | 


anderes Mittel gefunden, meine Gedanken [03 zu werden. — 
Und warum willft du fie [os werden? — Warum ich will? Will 
ich denn? Ich muß." 


Dieterici, Dr. Fr., Prof., die sogenannte Theologie des 
Aristoteles aus arabischen Handschriften zum ersten Mal 
herausg. Leipzig, 1682. Hinrichs. (VIII, 180 8. 8.) 6. 

Das Werk, defjen arabijche Ueberfegung Dieterici, der ber 
rühmte Kenner der Philofophie der Uraber, Hier zum erften 

Male nad drei Handjchriften veröffentlicht, ift der gelehrten 

Welt feinem Inhalte nach nicht unbelannt. Zwar das griechifche 

Original ift verloren gegangen, aber bereits im Jahre 1519 

erfchien in Rom eine freilich jehr mangelhafte lateinijche Ueber- 

jegung der „Theologie des Ariſtoteles“ von Eaftellani, nachdem 
das arabiiche Werk von einem Neifenden aus Ravenna Namens 

Roſeo in Damaskus aufgefunden und zunächſt ins Italieniſche 

überfeßt worden war, und 1571 und 1591 erfchienen zwei neue 

Ausgaben diefer lateinifchen Ueberjegung, erftere zu Paris von 

Eharpentier, leßtere zu Ferrara von Patricius veröffentlicht. 

Daß die Schrift nicht von Ariftoteles ftammen fann, jondern 
neuplatonifchen Kreifen ihre Entftehung verdankt, beweijt ſofort 
die Terminologie (xöouos vorrög umd xoruos vorpög U. a.) und 
der ganze Inhalt, welcher in einer Darlegung der „Entwidelung 
aus Gott durch den Geijt zur Seele und von diejer auf die 

Natur und Dinge“ beiteht. Won befonderer Bedeutung ift das 

Werk aber deshalb, weil es bei den Arabern im 9. und 10, 

Jahrhundert nicht bloß bekannt und vielgelejen war, ſondern 

ald die Grundlage aller Bhilofophie angefehen wurde und des— 

bald von großem Einfluffe auf die religionsphiloſophiſchen An: 
jchauungen jener Zeit war. Die Ueberjegung diefes Werkes ins 

Arabiſche fällt in die Zeit des Kihalifen el Mutaffim aus dem 

Geichlechte der Ubbafiden (34 —843), im eine Zeit, als das 

Dogma des Islam noch nicht die Freiheit der arabischen Wiffen- 

ſchaft befchräntte. Wann aber das griechiſche Original abgefaßt 

wurde, läßt fich nicht mit gleicher Beftimmtheit jagen. Bisher 
nahm man an, daß es entjtanden fei zur Zeit, als der Neupla— 
toniter Proclus feine Schrift Als 5» Ilarwvog Yeoloyiar 
ſchrieb. Möglich ift es aber, daß diefe Annahme durch die Ber: 
öffentlihung des arabifchen Textes, welchem Dieterici in jpätes 
ftens einem halben Jahre eine genaue Ueberſetzung folgen laſſen 
will, mehr ober minder weſentlich modificiert wird, ba der 
arabijche Text uns eine viel eingehendere Kenntniß des griechi⸗ 
ſchen Originalwerkes ermöglicht. Wir fehen ſchon deshalb der 
beutfchen Ueberfegung mit Spannung entgegen, die auch dem 

Arabiften nicht unmwilltommen fein wird, da die arabijche 

Ueberjegung die griechische Ausdrucksweiſe vielfach nur undeut- 

lich wiedergiebt und deshalb ſchwer verſtändlich ift. Außerdem 

will Dieterici das Berftändniß auch dadurch fürdern, daß er 
zugleich ein Lexilon der philojophifchen Sprache der Araber zu 
geben verjpricht, in welchem der arabiiche Terminus durch den 
griechifchen, lateinischen und deutichen wiedergegeben und mit 
den Hauptitellen ber griehiichen Philofophie belegt werben foll. 
Bum Schluffe machen wir nod auf eine in ſyriſcher Ueber— 





jegung vorhandene pfeudoariftoteliiche Schrift über die Seele, 


welhe von dem bekannten Hauptwerfe des Ariſtoteles mapl 
yızös völlig verfchieden tft, aufmerkſam, die fich in einer Hand- 


— 1583, 8 19. — Literarifhes Gentralblatt — 5. Mai, — 


646 


ſchrift des Britiſchen Mufeums findet (ſ. Wrighl's Katalog 
©. 1157), wie auch jonft verfchiedene griechiſche Abhandlungen 

‚ über das Weſen der Seele in ſyriſchen und arabijchen Ueber: 
fegungen erhalten jind. 


| Philof. Monatöpefte. Red.: 6. Schaarfhmidt. 19. Bd. 3.u.4.5ft. 
Inh: B. Erdmann, eine unbeachtet gebliebene Quelle zur 
GEntwidelungsgefhichte Kants. — I. H. Witte, die angebliche 
„Blattverfepung in Kants Prolegomena“. — €. —A über 
Benegungswahrnehmungen. — Kiteraturberiht. — Miscelle. 








Geſchichte. 


Saalfeld, Dr. G. A., Italogracea. Kulturgeschichtliche Studien 
auf sprachwissenschaftlicher Grundlage gewonnen. Hannover, 
1882. Halın. 


1. Hell. Vom ältesten Verkehr zwischen Hellas und Rom 
bis zur Kaiserzeit. (49 8. 8) c# 1 
2. Hefl. Handel und Wandel der Römer, im Lichte der 
griechischen Beeinflussung betrachtet. Kulturgeschichtlich- 
sprachwissenschaftliche Abhandlung. (788. 8.) cH 2, 40. 
Heft I behandelt in populärer Weife befannte Dinge, Bei 
der häufigen Quellenbenugung aus zweiter und dritter Hand ift 
im Einzelnen Vorficht zu empfehlen. Die indogermanijche Ab⸗ 
ftammung der Japygen fteht noch Lange nicht jo feft, wie e8 dem 
Berf. S. 7 erſcheint. S. 32 ift mit Ribbed bei Marius Victo— 
rinus „Alcumeo“ zu leſen. Cafjentera fteht nicht auf der präne- 
ſtiniſchen Ciſte. ©. 28 gewinnt es der Verf. über fich, den 
Nathan Jonas Tuhhändler und defjen Gefchichte nochmals vor- 
zuführen. Ref. jähe Lieber, wenn der Verf. die Spigen feiner 
Unterfuchungen zu einem anfhaulicheren Bilde vereinigt hätte. 
Neben Elutemejtra den Acmemeno, neben der Helena die Ereifita 
und fo vieles Undere in einem „maßgebenden Ueberblid“ ab- 
fihtlich zu vergeffen, ift methodijch falſch. — Heft II liefert den 
Beweis, dab das ſchon mehrfach durchpflügte Gebiet noch Hier 
und da der tieferen Ausbeutung fähig ift. In den meilten 
Fällen ift der Verf. mit D. Weife unabhängig zufammen- 
getroffen. Ob aura und antenna eigentliche Lehnwörter oder 
gräcoitalifches Erbgut find, bleibt vorab immer noch unent- 
ſchieden. Die zahlreichen Eitate, welche die weitgehende Be— 
leſenheit Saalfeld's documentieren, mußten mit etwas mehr 
Kritit behandelt werben. Wuch wäre für die folgenden Hefte, 
beren wir noch viele erivarten, zu wünſchen, daß der Verf. ſich 
und feine Quellen weniger häufig wörtlich wiederholte und 
copierte. Ein fnappes Kegifter, welches 1) die unzweifelhaften 
Entlehnungen, 2) die umjtrittenen, 3) bie wichtigften echt latei⸗ 
nifhen Termini bes behandelten Gebietes ohne weitere Er- 
Härung mach Begriffsgruppen geordnet enthielte, vermißt Ref. 
nur ungern, e. 8. 





Codex Esromensis. Esrom Klosters Brevbog udgivet ved 
V. Nielsen, 2 Hefte, Kopenhagen, 1881, Klein in Comm, 
{XXXIV, 334 8. gr. 8) 

Das 1150 von Erzbiſchof Eskil geftiftete Eiftercienferkfofter 
Esrom auf Seeland gehörte wie zu den älteften fo zu den 
reihften Stiftern in Dänemark und fein Name ift auf gar 
mandem Blatte der dänischen Geſchichte ehrenvoll verzeichnet. 
Gegen Ausgang bed 15. Jahrhunderts wurden daſelbſt ſämmt⸗ 
liche in dem Beſitz des Kloſters befindliche Privilegien der 
Päpfte, Könige, Erzbiihöfe von Lund zc., deigleihen alle 
Schenkungen, Vermächtniſſe, Kauf-, Tauſch- und Pfandbriefe in 

\ eine ftattlihe Pergamenthandichrift eingetragen und dieſe 
Sammlung von Abſchriften 1512 von dem päpitlichen Legaten 
und befannten Ablaßhändler Idzard Gravius dahin beglaubigt, 
quod in judicio vel extra fidem faciant indubiam. Diefe, 
übrigens bereit3 öfters benügte Handſchrift hat Nielfen jetzt 


647 


— 1883, 19. — Literarifhes Centralblatt. — 5. Ma, — 





vollinhaltlih zum Abdruck gebracht, unter Beibehaltung der in 
derfelben befolgten jedoch nicht allzuftreng innegehaltenen Ord⸗ 
nung. Den Beginn machen die Privilegien (79 Nr. von 1151 
bis 1477), hierauf folgen die auf den Landbeſitz bezüglichen 
Urkunden topographijd) geordnet und ſchließlich die Bejigtitel 
der ftädtiichen Liegenſchaften. Ein hronologijches Verzeichniß 
der Urkunden und ein forgfältig gearbeitetes Orts- und Per— 
ſonenregiſter erleichtern die Benugung diefer in erfter Linie für 
die Heimathskunde, dann aber aud für die Rechtsgeſchichte 
(vgl. 3.8. Nr. 252) ergiebigen Sammlung. Bu bedauern ift, daß 
der Hrögbr. jede Angabe über die früheren Drude hier mitgetheilter 
Acten verſchmäht hat; die Regeſta Danica, auf welche er im 
Vorwort dafür verweist, find doch nicht Jedermann zur Hand, 
Und ebenfo wäre zu wünjchen, daß er den von ihm abgewieſenen 
Gedanken an die Herjtellung eines vollftändigen Diplomatars 
von Esrom verwirflihe und auch die zahlreichen zerftreuten 
Urkunden und Briefe über die äußeren Geſchicke des Klojters 
vereinige. j 1.9 





Planta, Dr. P. C. v., die eurrätischen Herrschaften in der 
Feudalzeit, Mit 1 Karte der eurrälischen weltlichen und geıst- 


lichen Herrschaften. 3. u. 4. Lief. Bern, 1581. Wyss. (5. 229 


bis 481. Gr. 8) cM A, 
Indem der Berf. in biefem zweiten Halbbande feines 
Wertes die Geſchichte der mit der Zeit in Ober- und Unter: 
rätien entjtandenen weltlichen Territorien bis gegen Ende des 
Mittelalters herabführt, jchließt er das Bild ab, welches er von 
den jtaatlihen Gejtaltungen und Ordnungen der Feudalzeit 
jener Länder entwirft. In Unterrätien famen die Herrichaften, 
in welde hier die alte urjprüngliche Grafſchaft zerfallen war, 
mit Ausnahme einiger Heiner Gebiete nach und nad) ſämmtlich 
in den Bejig des neueren Montforter Örafenhaufes und gingen 
ſchließlich, als Teteres jeit der Mitte des 14. Jahrhunderts 
einem unaufhaltjamen ölonomiſchen Niedergange eutgegeneilte, 
in den Bejig der Herzöge von Dejterreich über, welche jeıt der 
Beit, da fie ji zu Herren der Graſſchaft Tirol gemacht hatten, 
mit allen Mitteln danach ftrebten, ihre Herrichaft auch über 
Borarlberg, das Rheinthal und das Sarganfer Yand auszu- 
breiten, Hier gelangte durch die Örafen von Deontfort und dann 
durch die Habsburger der Feudalismus zu voller Entwidelung. 
Während ſich aber in Folge davon in dieſen Landjchaften 
durchweg das Inſtitut der Leibeigenjchaft ausbildete, behaup- 
teten ji in Oberrätien, wo die Örafengewalt jchon früh er 
loſchen war und die Gotteshäufer von Eur und Dijjentis mıt 
ihren Herrjchaften den größten Theil des Landes umfaßten, die 
Gemeinfreien vorwiegend in ihrer alten Stellung und jelbft da, 
wo früher die perſönliche Unfreiheit hier bejtanden hatte, ver: 
ſchwand fie im Yaufe des 15. Jahrhunderts jajt gänzlid. Es 
ift ein ganz betimmter, ſtark ausgeprägter Gegenſatz, in welchem 
die beiden Haupttheile des alten Gaues Curwalchen in ihrem 
Vememde: und Rechtsleben jowohl wie in ihrer ganzen hijto- 
riſchen Entwidelung während der legten Hälfte des Dlittelalters 
ftehen, und es ift dad Verdienſt des Verf.'s, daß er, auf jorg- 
fältige, meift urkundliche Forſchung geftüßt, dieſen Unterjchied 
nicht nur im Allgemeinen hervorgehoben, jondern in einer Reihe 
eingehender und in ihren Einzelheiten höchſt lehrreicher Unter: 
ſuchungen nachgewiefen hat. 





Sarnad, Dr. Otto, dad Aurfürftencollegium bis zur Mitte des 
vierzebnten Jahrhunderts, Rebſt kritiſchem Abdrude der älteiten 
Ausfertigung der goldenen Bulle. Giepen, 1883, Wider. (XI, 
21 ©. Gr. 8.) cH 6. 

Die Frage nach) dem Urfprung des Kurfürftencollegiums 
ift befanntlih ſchon oft der Gegenſtand der Unterſuchung ge 
wejen und hat die widerjtreitendjten Beantwortungen erfahren, jo 
daß fie ſich jehr wohl zu einer Preisaufgabe eignete, Der Verf, | 


648 


hat mit Fleiß und Sorgfalt die vorhandene Literatur verwerthet 
und fritifiert und zugleich felbftändig aus den Quellen gefchöpft, 
fo daß, wenn auch manches Einzelne noch ftreitig fein dürfte, in 
ber Hauptfache jeine Ergebnifje als richtig beirachtet werben 
dürfen. Er geht aus von einer Zerlegung der gefammten Wahl 
in bie einzelnen ihr urjprünglich eigenen Acte: Borberathung, 
Vorſtimmrecht, Conſens der anderen Fürften, electio (nur die 
feierlihe Verkündigung). Bei der Wahl von 1247 ift auch 
unter den Fürſten bereits eine Scheidung zwiſchen fürenden und 
bloß vorberathenden und confentierenden vollzogen; 1257 ift 
die legtere Elaffe auf die Theilnahme an der Vorberathung be- 
ſchränkt, die jieben Kurfürſten die alleinigen Wähler; bei der 
Wahl von 1273 ift von den anderen Fürften nicht mehr die 
Rede. Die Ausjonderung der fieben Fürften ertlärt Harnad in 
folgender Weije: In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts 
wird es Sitte, dab die Stammesherzöge (der Pfalzgraf für ben 
fränfifhen Stamm) vor jämmtlichen weltlihen Fürſten und 
auch vor der Mehrzahl der geiftlichen ftimmen, nachdem fich 
bereits die drei rheinischen Erzbijhöfe auf Grund befonderer 
Vorrechte ald die vornehmften Wähler ausgeſchieden haben. 
So entjteht ein Collegium vorftimmberecdhtigter Fürften. In 
Bolge verjchiedener Berhältnifje kamen die Anfichten über die 
Zuſammenſetzung der bevorzugten Elaffe weltlicher Wähler ins 
Schwanken und entjtanden deshalb eine Reihe verjchiedener 
Theorien. Unter diejen gelang es der im Sachſenſpiegel auöge- 
Iprochenen, ſpecifiſch jächfischen, welche die Bevorzugung zweier 
ſächſiſchen Fürften auf den Bejig zweier Reichsämter begründete, 
in weiten Kreiſen Unerkennung zu finden, und politiiche Rüd- 
ſichten veranlaßten auch die Curie, fie zu vertreten, wodurd ihr 
Sieg entſchieden wurde. Die dadurch feftgeitellte Begründung 
des Nurrechtes auf das Erzamt führte auch den böhmifchen 
König in die Reihe der Kurfürften, der jich trog Widerjpruches 
zu behaupten wußte, jo daß 1240 das Collegium endgiltig ab- 
geſchloſſen ift. 

Die zweite Abtheilung ftellt eingehend die Entwidelung und 
ben rechtlichen Bejtand des Kurfürftencollegiums bis zur Mitte 
des 14. Jahrhunderts dar, Sie behandelt die einzelnen 
Stimmen, die Zunctionen des Collegiums in Bezug auf Wahl, 
Willebriefe, Kurvereine, Erzämter und das Verhältniß derfelben 
zu den anderen Gewalten, namentlich zum Papfte. Der dritte 
Theil ſchildert die gefegliche Feftigung und Abjchließung des 
Collegiums durd) die Goldene Bulle, deren Hauptbedeutung in 
der Feſtſetzung des Majoritätsprincipes (gegen das urjprüngliche 
der Einmüthigleit) und dem Ausschluß des Papſtthums erblidt 
wird. — Leider kann die Anerkennung, welche dem Buche ſonſt 
nicht verjagt werden darf, fich nicht auf die Unterfuchung über 
die Handſchriften der Goldenen Bulle und deren kritifche Aus» 
gabe erjtreden. Obgleich der Verf. die fieben Originaleremplare 
(das böhmiſche und mainziſche in Wien, das kölnische in Darnı- 
jtadt, das trierifche in Stuttgart, das pfälzifche und Nürnberger 
in Münden und das Frankfurter) jelbjt unterfucht und ver- 
glicyen hat, fo ift es ihm, nach der Anficht des Ref., doch nicht 
gelungen, deren gegenfeitiges Verhältnig richtig zu erkennen. 
Darunter hat die Feſtſtellung des Textes gelitten, der zugleich 
durch jehr zahlreiche Verſehen und Drudfehler entjtellt ift, jo 
daß der gejhmähte Tert von Dlenfchlager entſchieden noch 
immer den Vorzug verdiente. Da hier der Raum eine längere 
Begründung verbietet, wird Ref. feine Anſicht an anderer Stelle 
ausführlich darlegen. Th. Lr. 














Die Urkunden der Grafen de Lagardie in der Universitäts- 
bibliothek zu Dorpat, Herausg. von Johs. Lossius. Dorpat, 
1882. (Leipzig, Köhler.) (XIX, 158 5. 8) c# 4, 

Die Univerfitätsbibliothet in Dorpat befigt feit 1848 

13 Yoliobände „Papiere aus dem Archiv der Grafen de 

Lagardie*. Sie entjtammen unzweifelhaft dem umfafjenden 


619 
einft von Wiefelgren inventarifierten Archive von Löberöd und | 
find mit jüngeren Familienangehörigen aus Schweden ausge: | 
wandert. Die Sammlung umfaßt 2615 Briefe und Urkunden, 
von welchen 72 Nrn. auf die Eorrefpondenz des jiegreichen 
Feldherrn Bontus de Lagardie (1571— 1589) entfallen, während 
die übrigen dem Briefwechjel feines nicht minder hervorragenden 
Sohnes Jalob (1609 — 1652) angehören. Die erjteren find 
bis auf wenige, bereits von Wiefelgren u. U. edierte und darum | 
bier nur verzeichnete Acten vollftändig abgedrudt, die legteren | 
burch einen praftifch angelegten und genauen Jnder der Be— 
nugung zugänglich gemacht. Der Werth der Sammlung, welche 
in erfter Linie die fiegreihen Kämpfe von Schweden gegen 
Rußland und Polen zum Inhalte hat, wird bereits durch die 
große Anzahl von gegen 300 Driginalbriefen Guſtav Adolf's 
aus ben Fahren 1611—1629 zur Genüge gekennzeichnet, in- 
defien ift aus ihr auch für die Geſchichte des dreikigjährigen 
Krieges Vieles zu entnehmen, da Jakob de Lagardie ſowohl durch 
Kriegs- und Staatsmänner auf das Genauejte über ben Gang 
des Krieges unterrichtet als auch von zahlreichen um ihre Lande | 
beforgten Fürften und Fürftinnen um feine Fürſprache ange: 
gangen wurbe. Dem forgjamen Verf., deſſen „Bilder aus dem 
livländifchen Adelsleben des 16. Jahrhunderts“ (Leipzig, 
Dunder & Humblot 1575/78) verdienten Beifall gefunden, war | 
e3 nicht vergönnt, bie Vollendung des Werkes zu erleben. Bor- 
rede und Einleitung hat Prof. Engelmann nad hinterlaffenen 
Aufzeichnungen zufammengeftellt, ein alphabetijches Perſonen⸗ 
verzeihniß ift von befreumdeter Hand verfaßt. Tr. 


Keller, Dr. Augustin, In rei memoriam. Actenstücke zur Ge- 
schichte der kirchenpolitischen u, kirchlichen Kämpfe der sieben- 
ziger Jahre gesammelt u. mit Bemerkungen begleitet. Aarau, 
1883, Sauerländer, (VIII, 492 S. Gr. 8.) c# 3, 20. 


Eine Sammlung kirchenpolitifcher Actenſtücke der neueren 
Zeit mit Anmerkungen, die der Herausgeber indeffen der Raums | 
erſparniß wegen fortgelaffen hat. Der Zweck des Buches ift | 
unerfindlich, da es fich weder durch Syftematifierung noch auch | 
durch Mittheilung weſentlicher neuer Uctenftüde von ben ſchon | 
vorhandenen Sammlungen, die für das Bedürfniß ausreichen, 
unterjcheibet. 


Gorrefpondenz-Blatt der deutſchen Geſellſch. f. Anthropologie, Eth⸗ 
nologie u. Urgeſchichte. Ned.: Jobs. Ranke. 14. Jahrg. Nr. 3. 

Inh.: Weitere Beitrittserflärungen zur Frankfurter cranfomes 
trifchen Berftändigung. — Discujfion zur Nepbrittrage. — Herm. 
Adolph, die Urmenitätte in Oſtaſzewo (Kreid Thorn). — Mit— 
theilungen ans den Localvereinen: Eidam, Gruppe Gunzenhauſen. 
(Schl.) — Eiteraturbefprechungen. — Aufruf des deutſchen Golonials 
vereind, Frankfurt a. 


Länder- und Völkerkunde, 


Oberländer, Kich,, fremde Völker. Eihnographische Schil- 
derungen aus der alten u. neuen Welt. Mit 280 Hlustr. Lief. 17 
bis 24. (Schluss,) Leipzig, 1882. Klinkhardt. (VII S. und 
8. 329—486. Fol,) ä cH 3. 


Diefes bejchreibende Bilderwerk (nach) einer vom Berleger 
beigefügten Empfehlung „für Erwachjene und die reifere Jugend 
geeignet”) hält den Charakter bis zum Schluß ein, welchen wir 
bei der Anzeige der früheren Lieferungen jchon bezeichnet haben. 
Drud und Papier fowie die technische Herjtellung der die Bölfer: 
typen darftellenden Holzfchnittbilder find vorzüglid; unter den 
Bilder begegnen jedoch abermald manche von mehr als zweifel- 
haftem inhaltlichen Werthe. Der Tert kann nirgends auf ſtren— 
gere Wiſſenſchaftlichkeit Anſpruch erheben; er ergeht ſich meiſtens 
in äußerlichen Schildereien oder ſchöpft jtellenweife wörtlich 








— 1883, & 19. — Literarijdes Gentralblatt — 5. Mai. — 


650 





aus befannten Handbüchern. Das wäre ja an fich für ein folches 
popularifierendes Werk noch fein Vorwurf, Leider aber hat fi 
ber Berf. bei diefen bunten Compilationen wiederum arge Ver: 
ftöße zu Schulden fommen lafjen. Da werben höchſt unbefangen 
die Armenier zwifchen Berfern und Kurden abgehandelt und 
einfah „zum Stamm der Jranier“ gejchlagen (S. 478), bie 


Koſaken erjheinen ald „Uebergang vom Kaufafier zum Mon: 


golen“, nämlich als „urſprünglich“ wahrſcheinlich identiſch mit 
den Tſcherkeſſen (die unbeſchadet deſſen kurz vorher als reine 
Kaufafier vorgeführt wurden); man ahnt gar nicht, daß fie irgend 
welche Verwandtichaft wit den Ruſſen haben! Was fol man 
ferner zu der Logik jagen, welche die Bedſcha richtig zu den oft- 
afrifanishen Hamiten, die Beni Amer, Habab und Hamran 
aber, obgleich den Bedſcha jubordiniert, S. 408 „nomadifierende 
Uraberftämme” nennt?! Nah S. 424 kann man fogar an jedem 
Sonnabend Nahmittag auf ber Promenade von Tunis im bunten 
Gewimmel „Rabylen, Mauren, Bandalen, Beduinen, Türken 
und Europäer* Iuftwanbeln fehen. Dem gegenüber wirken Miß- 
griffe bei claffischen Meminiscenzen nur fanft erheiternd, fo 
(5. 384) „der Nilftrom, der ala Geſchenk Aeghptens gilt”, was 
doch wohl nicht bloßes Flüchtigkeitsverfehen ift gleich der Ver- 
wehslung auf S. 411: „Abeſſinien, das Land unterhalb 
Negyptens und Nubiens.“ 


Kleinpaul, Dr. phil, Rud, Rom in Wort u. Bild. Eine Schil- 
derung der ewigen Stadt und der Campagna. Mit 368 Illustr. 
Lief. 27—30. Leipzig, 1892. Schmidt & Günther, (S. 309-356. 
Fol) ach 1. 

Die Lieferung 27 des von und zuletzt im Jahrg. 1892, Nr. 49, 
Sp. 1659. d. Bl. beiprochenen Werkes bringt zunächſt den 
Abſchluß des in Lieferung 26 begonnenen Abjchnittes „päpftliche 
Geremonien in der Peterskirche“, an welchen fi von ©. 314 
an ein neuer Abſchnitt anfchließt: „Die Hauscapellen der Päpſte 
im Batican (Cappella Sijtina, Cappella PBaolina, Cappella 
Niccolina)*. Die Beichreibung der Siftina mit ihrem groß- 
artigen Gemäldecyelus ift eine der gelungenften Partien des 
ganzen Werkes; aber auch hier hat der Verf. ben reinen Ein- 
drud, welchen die ernft und würdig gehaltene Bejchreibung des 


Michel» Angelo’fhen jüngften Gerichts auf den Leſer macht, 


©. 325 durch folgende offenbar wißig fein follende, in der That 
äußerft froftige Bemerkung geftört: „Die Aufrichtung der beiden 
Pfähle wird von den Herren Engeln nicht zum gefchidteften 
ausgeführt; fchade dab ihnen fein Domenico Fontana Hilft.“ 
Auf ©. 331 in Lief. 28 beginnt dann die Beichreibung des 
Baticans, und zwar zunächft der Stangen und Loggien Raffael’s; 
in der Schilderung der Loggien bricht bie 30, Lieferung ab, 
Bu. 





Das Ausland. Herausg. unter Mitwirkung von Ar, Ratzel u. A 
56. Jahrg. Rr. 16. 

Inh.: Südflavifches Land und Boll. Neue Folge. 1. Mon: 
tenegro. — 8. Darapfky, die Salpeterwülte. — 9. Kevesaues, 
ſechs Monate in Dran. 13. — Noch einmal Dr. Pid's Tellurium. 
— Der ferbifche Bauernhof. — Kleinere Mittheilungen. — Notizen. 
— Gorrefpondenz. — Xiteratur 





Globus. Hrög. v. Ri. Kiepert,. 43. Bd. Rr. 15. 

Inh.: Antwerpen, 2. (Mit Abb.) — Aurel Kranfe, bie Tlins 
tith. 2.(Scht.) — Der Aderban der amerikanischen Urbevölkerung. 
— Die Inſel Hendfham im Perfifben Meerbufen. — Die Anthro: 
pologie der Litauer. — Kürzere Mittheilungen, — Aus allen Erd» 
tbeilen. 


** 


651 





Naturwiſſenſchaften. 


Liebisch, Dr. Th., Prof.. geometrische Krystallographie. Mit 
wi — Leipzig, I881. Engelmann. (X1l, 464 5. Roy. 6.) 
Bir müſſen uns an diefer Stelle darauf befchränten, hervor: 
zubeben, daß das vorliegende Buch eine ganz ausgezeichnete 
Leiftung ift, welche freilih nur von demjenigen, der fich ſchon 
auf kryſtallographiſchem Gebiete umgethan, mit Nuten ftubiert 
werben wird. Als Gegenftand des Werkes nennt der Berf. ſelbſt 
„die Darftellung der Gejege, denen die Kryftallform unterworfen 
ift, und die Ermittelung der Größen, welche zu ihrer vollitäns 
digen Befchreibung erforderlich und Hinreichend find.“ Der erfte 
Theil unterfucht zufammenhängend die geometrifhen Eigen: 
ſchaften der Kryſtalle, worauf alsdann allgemein gültige Methoden 
zur Conftruction und Berechnung der Kryftalle gegeben werden. 
Daran ſchließt fich eine Betrachtung der einzelnen Syſteme nad) 
allen ihren Beziehungen. Die ftreng mathematische Behand» 
lungsweiſe der Probleme ift aus den früheren Arbeiten des 
Berf.'3 in der Beitichrift für Kryſtallographie und Mineralogie 
vortheilhaft bekannt, 


Schwanert, Dr. Hugo, Prof., Lehrbuch der pharmaceutischen 
Chemie. In 3 Bdn 2. Bd, Mit 25 Holzschnitt-Ä!lustr. Braun- 
schweig, 1883, Schweischke & Sohn. (XI, 815 8. Gr. 8.) 
of. 12. 

Der vorliegende Band ift mehr als der im Jahrg. 1880, 
Nr. 14, Sp. 461 d. Bl, angezeigte Band der Pharmacie im 
engeren Sinne gewidmet. Er behandelt Kalium, Natrium, 
Lithium, Ammoniumverbindungen, Barium, Strontium, Calcium, 
Aluminium, Magnefium, inf, Cadmium, Blei, Thallium, 
Silber, Duedfilber, Kupfer, Wismut, Zinn, Eifen, Mangan, 
Chrom, Gold, Platin. Diefe Auswahl von Metallen ließe fich 
höchſtens beanftanden in Betreff bes Strontiums, Cadmiums, 
Thalliums, Zinns und Platins, welche z. B. in der Pharmacopöe 
keine Vertretung gefunden haben, wenn von ber unter den 
Reagentien genannten Zinnfeile abgefehen wird, die nur zur 
Prüfung der Salpeterfäure benußt wird; doch verdient ber Verf. 
minbeftens wegen des Zinns und Platins ficherlich keinen Vor⸗ 
wurf. Das Wismut hätte beffer in den erjten Band (5. 655) 
gepaßt. Da in demfelben Eyanwafjerftoff abgehandelt ift, jo 
war e3 richtig, die Cyanverbindungen der Metalle im zweiten, 
nicht erft im dritten Bande, zu befprechen. 

Die Chemie der Metalle befteht gegenwärtig aus einer ge: 
mwaltigen Summe größtentheils ſehr genau feftgeftellter That- 
fachen, welche daher in der fchriftitellerifchen Tätigkeit vorzugs⸗ 
weife nur in jo fern einen weiteren Spielraum geftatten, als die 
Auswahl und Gruppierung des Stoffes von ben jeweiligen ber 
fonderen Rüdfichten abhängig if. Daß die hier hauptjächlich 
didaktiſchen Ziele in glüdlicher Weife erreicht feien, darf man 
dem Berf. unbedingt nachrühmen. Die Auswahl aus der Fülle 
der Thatfachen ift eine verjtändige, völlig genügende und dies 
felben find in jo gefchidter Urt vorgeführt, ala es bei einer 
eigentlich doch fo trodenen Aufgabe nur irgend möglich ift. 

In fachlicher Hinſicht ift fo weit faum etwas einzuwenden; 
denn in untergeorbneten Einzelheiten darf man füglich hier und 
da verjchiedener Unfiht fein. Was aber die Bedeutung des 
Buches vermuthlich beeinträchtigen wird, ift der Mangel an 
Uebereinftimmung mit der Pharmacopoea Germanica. Der vor: 
liegende Band ift freilich gedrudt worden zu einer Zeit, wo noch 
bie erfte Auflage derſelben zu Recht beftand, aber von einem Lehr: 
buche der pharmacentiichen Chemie, welches die Jahreszahl 
1883 trägt, möchte man vorausjegen, daß es fich auf die feit 
dem 1. Ranuar 1883 gefeplich geltende Pharmacopöe bezöge. 
Manche Seiten diefes Bandes find nunmehr volltommen über: 
flüffig, hätten mindeftens ftark gefürzt werben müfjen, wenn bie 


— 1883, M 19. — Literarifhes Gentralblatt — 5. Mai. — 








652 
neue Bharmacopde zu Grunde gelegt worden wäre. Man ver« 
gleiche nur 5. B. die Eifenpräparate oder das Cadmium und 
ganz bejonders die Prüfungsmethoden der verſchiedenſten Sub- 
ftanzen, welche faft überall ganz neue gefegliche Faſſung er- 
halten haben; dieſe vermißt ber Leſer demgemäß fehr oft in dem 
Buche. 

In demſelben begegnen wir den Namen einer großen An— 
zahl von Chemikern. Dieſe anzuführen, iſt in einem Quellen: 
werfe geboten, aber ein folches ijt diejes Lehrbuch nicht, es 
ſchweigt über die von dem Verf. zu Rathe gezogene Literatur, 
wie es in der Natur der Sache völlig begründet ift. Namen, 
an welche fih wichtige Entdedungen knüpfen, mögen mit Fug 
und Recht jelbft dem Anfänger eingeprägt werden, auch Namen 
bon geringerer Bedeutung, wenn fie in ber Technif eingebürgert 
find. Dergleichen ftehen dem Buche um fo beffer an, als es 
überhaupt auch fehr forgfältig die geſchichtlichen Verhältniſſe 
berüdfichtigt. Bei aller Anerkennung der Schwierigkeit, zwiſchen 
mehr oder weniger unfterblihen Namen zu unterjcheiden, laffen 
fi doc aus dem vorliegenden Bande eine Menge Namen her: 
ausgreifen, welche ganz cben jo gut fortbleiben konnten, wie die 
betreffenden Literaturnachweife, welche doch erft den Autornamen 
die volle Bedeutung geben. 

Das äubere Gewand des Buches ift recht gut; die Ueber- 
fichtlichleit des Tertes hätte durch eine mehr handgreifliche 
Gliederung deffelben bedeutend erhöht werden können. 





— Zeitung. Red.: A. de Bary, L. Juſt. 41. Jahrgang. 
r. 13—16, 
Inh.: E. Zaharias, über Eiweiß, Nuclein und Plaftin. — 


E. Barming, botaniihe Notizen. (Sch) — 9. Fiſcher, Über 
die Zelltheilung der Gloiterien. — Literatur. 


Flora. Red.: 3. Singer. 65. Jahrg. Ar. 8-11. 

Inh.: P. F. Reinſch, über algenähnliche und eigenthämlicye 
einzelline Körper in der Carbonkohle Gentral-Nuplands. (Mit Taf.) 
— 8, Celafopffy, über einige Arten refp. Raffen der Gattung 
Thymus. — Garl Ärans, Unterfuhungen über den Säftedrud der 
Pflanzen. (Schl.) — Perfonalnadridten. — 3. Belenopfty, 
über die Zraubenwidel von Drosera sotundifolia. (Mit Taf.) — 
P. G. Strobl, Flora der Nebroden. (Fortf.) 


Entomolog. Nachrichten. Orog. von F. K atter. 9. Jabra. Heft 8. 
Inh.: F. Katter, Monographie der Meloiden, (Fortf.), 


Der zoolog. Garten. Hrög. dv. F. 6. Noll. 24. Jahrg. Ar. 3. 
Inb.: Das Rennthier. (Mit Abb,) Nah Paul B. du Ehailln. 
— JJ J. Pfeiffer, über Wühlmaus, Hiypudacus terrestris, und 
Wafferratte, H. amphibius. — Zoophilus, Betrachtungen über 
das weuprojectierte zoologiſche Miſeum in Berlin. — Gorrejpons 
denzen, — Miscellen. — Literatur, 





Der Naturforſcher. Hrög. v. Bilb. Sflarel. 16. Jahrg. Rr. 16. 

Inb.: Neue Meflungen an den Saturnringen. — Die Polaris 
fation des gebengten Lichtes. — Beziehungen zwiſchen Siedepuncten 
und fvecifiichen Volumen. — Erregung von Nervencentren durch 
Summation elektriſcher Reize. — Die Pflanzen der Rinnjteine. — 
Kleinere Mittbeilungen. 








— des Vereins für vaterländifche Naturkunde in Württemberg. 
srög.v. D. Fraas, F. v. Kraue u. U. 39, Jahrgang. 

Inh.: Angelegenheiten des Vereins. — Eimer, über die Zeidys 
nung der Vögel und Säugethiere. — R. Finckh, über das Bors 
kommen der Kreuzotter, bejonders im Jahre 1882, — Klunzinger, 
Einiges Aber die Mauereidechie in Württemberg. — D. F. Bein» 
land, zur Entwidelungsgeihichte des Leberegels (Distoma hebali- 
eum L.).— Derf., zur Mollusfenfauna von württemberaifh Aranfen. 
(Mit Holzſchn) — ®. Zeller, Algen und ‚Zoopbyten im nor» 
difhen Meer und Zibirien geſammelt von Graf Waldenburg s 
Zeil. — D. Fraas, die Bobrmufcheln am Eſelsberg bei Alm. 
— 6. Klemm, über alte und nene Ramifpongien unb andere 
verwandte Schwammformen aus der geislinger Io — Nies, 
über die verfiefelten Baumftänmme ans dem württembergifhen Keuper 
und über den Berkiefelungsproceh. — Georg Peine, Unterfuchung 
der jtuttgarter Waſſerverſorgung, andgeführt im cdem.stehn. Yabo- 
ratorium des k. Polgtehnicumd. — J. Probit, Beichreibung der 


653 





foſſilen Pflanzenrefte aus der Molaffe von Heggbach O. A. Biberach 
und einigen andern oberfchwäbiichen Localitäten. 1. Abtb. Dicotys 
ledonen. (Hierzu Taf.) — 4. Schmidt, G. Weruer's Spiegel 
dreifant. (Mit Halsfhn.) — ©. Wundt, über die Bertretung der 
Bone des Ammonites transversarius im fhmäbifhen weißen 


ur. 


— 1883, x 19. — Literariſches Centralblatt — 5. Mai. — 


or Holzſchn. — Shwarzmaner, die Alora des magolder | 


hlopbergs. — Bücheranzeigen. 


Mittheilungen aus dem naturwiſſ. Bereine von Neu⸗Vorpommern ı. 
Rügen in Greifswald, Red.: Ib. Marffon. 14. Jahrg. 
Ind.: A. Berftäder, Meberficht des von R. Buchholz in Weſt⸗ 
Afrifa geiammelten Melitopbilen nebit Bemerkungen über einige 
andere afrilanifche Rormen diefer Gruppe, — Derf., Beitrag zur 
Kenntniß der Ortbopteren-kauna Guineas, nad den von NM. Buch— 


boly während ber Jahre 1872—1875 dajelbit nejammelten Arten. — | 


J. Münter, über Mate (Mate) und die Mate Pflanzen Süd- 
Amerilas. 


Ghemiter-Zeitung. Hrögbr. G. Kraufe. 7. Jahrg. Nr. 30 u. 31, 

Inb.: Carl A. M. Balling, über die maafanalvtifche Be- 
ſtimmung des Zinks mit Schwefelnatrium und Phenolphtalein, als 
Indicator. — Edm. Lippmann, neues Verfahren, genannt „Aus— 
heidung“, zur Gewinnung des Zuckers aus feinen Löfungen. — 
Seite chimique de Paris. — M. Basmwip, die Denaturierung 
des Branntweind zu gewerblichen Zweden. — ®. Lenz, Kormeln, 
um dad Berbältnin zu ermitteln, in welchem zwei Löſungen von 
befanntem Brorentgepalte gemifcht werden mülfen, um eine Löſung 
von beftimmten anderweiten Procentgebalte zu erzielen. — James 
Mofer, allgemeine Metbode zur Berftärfung der Telepbonitröme. 
— R. TI. Plimpton u. E.E. Graves, über eine neue Methode 
zur Beitimmung der Halogene in flüchtigen organifhen Stoffen. — 
Gorrefpondenz x. 





— Am 


Aſtronomie. Mathematik. 


Peterson, Dr. Heinr., über Vergangenheit, Gegenwart und 
Zukunft unseres Planeten. Eive Anregung für denkende 


Naturfreunde. Wien, 1682. Gerold’s Suhn. (IV, 49 S. Roy. 8.) 


A 1, 20. 

Unter ber Vergangenheit ber Erbe verfteht ber Verf. bie 
Urzeit bis zum Beginn der corrodierenden Wirkung des damals 
noch bei viel höherer Temperatur als jest flüffigen Waflers an 
der erftarrten Oberfläche des Planeten. Die Urt, wie der Ents 
widelungsgang bis dahin bargeftellt wird, zeigt manche Unas 
logien mit Zöllner's Unjchauungen, ohne jedoch damit identifch 
zu fein; insbefondere geht der Verf. weit mehr auf die phyſika⸗ 
liſchen und chemiſchen Gefichtöpunete ein, und fommt namentlich 
barin zu einem Zöllner entgegengefeßten Refultat, daß er das 
Feſtwerden der einzelnen dem Urnebel entiproßten Himmels: 
förper nicht von der Oberfläche ausgehen läßt, fondern von der 
Mitte, und zwar indem bie Maflen, deren Siedepunct, bez. 
Schmelzpunct am höchſten liegt, nach befannten Gefegen in den 
noch gasförmigen oder flüffigen unterfinfen, d. h. fich nach dem 
Mittelpuncte begeben. Daher ift ber Berf. fein Anhänger der 
Anſicht von einer nach Innen conftant zunehmenden Temperatur 
der Erde, fondern erklärt (und diefen Theil hält Ref. für den 
eracteften der Schrift) alle Hebungen, Senkungen, Erdbeben 
und vulfanifchen Ericheinungen der Jebtzeit durch Einwirkung 
bes Waſſers und ber in ihm enthaltenen Ehloride auf die in 
der äußeren Rinde ber Erde abgelagerten Schwefelverbindungen. 
Inzwifchen wird aber auch Luft und Wafler mehr und mehr 
aufgefaugt, auf welche Weife, möge in dem dritten Hauptftüd 
felbft nachgelefen werben, denn den hier ſich Häufenden fühnen 
Behauptungen, die übrigend zum Theil in mehr als möthig 
polemiſchem Tone vorgetragen find, hat Ref. nicht zu folgen 
vermocht. — Im Ganzen trägt der Berf. wohl Manches vor, 
was ſich gut lieft, an anderen Stellen aber ift er in der Ent: 
Iehnung feiner Thatfachen aus den Fachwiſſenſchaften nicht kri⸗ 
tifch genug. Die ganze Unmerkung ©. 41 5. B. fann ber 
Aitronom nur mit Kopfichütteln lefen. Weber ben Grab von 
Bahrfjcheinlichkeit bei Reſultaten folder Raifonnements, wie der 





654 
Berf. fie hier vorträgt, hat berfelbe jedenfalls viel günftigere 
Anfihten, als der Referent. 8. 


Hilfiker, Dr. J., die astronomischen Längenbestimmungen 
mit besonderer Berücksichliguug der neueren Melloden. Auf 
Grundlage der Publivationen der europäischen Gradmessung dar- 
gestellt. Aarau, 1882, Sauerländer. (82 8. 8.) c# 1, 60. 

Die Meine Broſchüre ftellt nicht etwa, wie man nad dem 
Titel erwarten könnte, ein Stüd theoretifcher oder praftifcher 
Aſtronomie vor, fondern eine in popularijierendem Tone gehal: 
tene Bufammenftellung und Würdigung der hierher gehörigen 
Methoden und eine Ungabe der wichtigften bis jetzt erhaltenen 
Refultate, das legtere jedoch nur für Europa in annähernder 
Bollitändigkeit. Auch befagt der Titel, daß die Darftellung die 
Publicationen der Europäiſchen Gradmeffung zur Grundlage 
habe, womit es dem auegejchloffen ift, an die Referate über 
ältere, und theilweife auch an die über neuere Arbeiten die For— 
derung hiſtoriſcher Bolftändigkeit und ſelbſt theilweife die einer 
ftrengen biftorifchen Kritif ftelen zu fönnen. So find 5. B. die 
älteren Studien über die perfönlichen Fehler bei Antritt. 
beobachtungen mur ſehr unvollftändig behandelt und dabei 
namentlich die wichtigen Erfahrungen von Earlini, mitgetheilt 
in den Mailänder Ephemeriden für 1819, außer Acht gelafjen, 
obwohl fie die Erjcheinung ſchon völlig aufklären, die fpäter von 
ber jchweizerifchen Grabmeffungscommiffion wieder entdedt 
wurde. Auch berührt es nicht angenehm, wenn eine fo wichtige 
und große Operation, wie Struve's Längengrabmeffung unter 
dem Parallel von 52° nur mehr beiläufig und flüchtig berührt 
wird. Ueberhaupt werben dem angehenden Geodäten oder Nitro- 
nomen die Mittheilungen des Verf.’3 auch in Betreff einer all: 
gemeinen Orientierung das Burüdgehen auf die Originalwerke 
nicht überflüffig machen; für das größere Publicum ift die Heine 
Schrift immerhin lefenswerth. 8. 
Zeitſchrift für mathemat. u. naturwiſſenſchaftl. Unterricht. Hrog. von 
3. C. B. Hoffmann. 14. Jahrg. 3. Heft. 

Inh: Ludwig, einige wichtigere Abſchnitte aus der mathes 
matifhen Botanik. I. — Eine für den Unterricht in der allgemeinen 
Arithmetik wichtige Gontroverfe zwifchen Thieme, Kober u. Hoffs 
mann. (Angeregt durch Kober's Aufſah XIV,, 13 u. f)— Er 
widerung Diefmann's auf Gerlach's Eutgegnung KIV,, 89 (Deters 
minanten betr.) — AufgabensRevertorium. — Xiterarifche Berichte, 
— Die 55. NaturforfhersBerfammlung in Eifenah (Sept. 1882) 3. 
Mede des Prof. Hädels Jena: Ueber die Naturanfchaunng von Darwin, 
Goethe u. Lamard (zugleich Gedächtnigrede auf Darwin). — Journale 
(dan a Programm des 3, deutſchen Geographentags zu Frank 
urt a . 








Medicin, 
Solger, B., Beiträge zur Kenntniss der Niere u, besonders 


der Nierenpigmente niederer Wirbeltbiere. Mit 1 Taf. und 3 
Holzschn. Halle a/S., 1882. Niemeyer. (385, Gr. 4.) c# 2,40. 


Abdr. aus d. Abhdlgn. der Naturſ. Ger. zu Halle, Bd, XV, 


Die vorliegende Abhandlung, ein Sondberabdrud aus der 
Feſtſchrift der naturforfchenden Geſellſchaft in Halle, giebt einen 
Ueberblid über die jeityer noch wenig gewürbdigten und ıhrer 
Bedeutung nach unbekannten Pigmente in der Niere der nie 
beren Wirbelthiere. Der Grund, weshalb diefelben feither der 
genaueren Unterfuchung ſich entzogen, lag in der Löslichkeit dieſer 
Pigmente in Alfohol, welcher bei der Vorbereitung der Niere 
zur Unterfuchung nicht vermieden werden fonnte. Der Berf. 
umgeht die Anwendung defjelben, indem er die Niere mit Hülfe 
eines Gefriermifrotoms in feine Schnitte zerlegt. Es zeigt fich, 
daß das Pigment in den Epithelien der Harncanälchen in Geftalt 
feinfter Körnchen eingelagert ift und zwar befchränft fich diefe 
Üblagerung auf beftimmte Abjchnitte der Canälchen, welche den 
lubuli contorti der Säugethierniere entſprechen. 








655 





Haudbuch der gerichtlichen Medicin. — von Dr. J. 
Maschka, Prof, Tübingen, 1682. Laupp. (Gr. 8.) 


4. Bd. Die gerichtliche Psychopathologie. Bearb. von 
Ur. L. Schlager, Pıof,, Dr. H. Emminghaus, Prof., Dr. L. 
Kirn, Doc, Ur M. Gauster, Dr. R. v. Krafft- Ebing, Prof. 
(VII 668 8.) c# 12. 

Das vorliegende Werk ift die umfaſſendſte und eingehendite 
moderne Bearbeitung der gerichtlichen Piyhopathologie, welche 
die deutſche Literatur befigt. Den erjten, legislatorischen und 
forenſiſch techniſchen Theil Hat Gaufter bearbeitet unter gleich« 
zeitiger Berüdfichtigung der öfterreichiichen und ter deutfchen 
Geſetzgebung. Daß dabei bie civilrechtlihen Beftimmungen in 
Deutſchland etwas ftiefmütterlich behandelt werden mußten, iſt 
wohl faum dem Verf. zur Laft zu legen. Der Hinifche Theil ift 
in eine Reihe von Abſchnitten getheilt, von denen Emminghaus 
„Kinder und Unmündige*, „Blödſinn und Schwachſinn“, Kirn 
die einfahen Pſychoſen, Gaufter die piychiichen Entartungen 
und Krafft-Ebing das alfoholifche Irreſein, Epilepfie, Hyiterie, 
frankhafte Bıwußtlofigkeit, Aphafie und Zaubjtummheit bes 
handelt hat. Die Bearbeitung ift, foweit man das bei Sammel: 
werfen überall erwarten darf, eine gleichmäßige. An die An- 
führung ber Literatur und ber betreffenden gejeglichen Beſtim— 
mungen jchließt ji eine knappe Elinifche Charalteriſtik der 
einzelnen Formen pſychiſcher Störung, aus der dann die foren: 
fiihe Bedeutung derjelben unter Anführung inftructiver und 
reichlicher Eafuiftit herausentwidelt wird. Daß die hier ver 
tretenen Anſchauungen durchweg dem neuejten Stande der 
Wiſſenſchaft entjprechen, bedarf feiner befonderen Ausführung. 
Wenn wir noch etwas an dem freilich vorwiegend praktiſchem 
Bebürfniffe dienenden Werfe vermiffen, jo ift das eine allgemeine 
Einleitung, welche über die Stellung des Geiftestranfen zum 
Verbrechen und zur Rechtspflege von etwas höherem Gefichts- 
puncte aus orientieren würde. Eine objective Beleuchtung diefer 
Fragen, die befonders durch die Bemühungen der italienifchen 
anthropologiihen Schule geradezu bremmende geworden find, 
wäre vielleicht auch für weitere Kreife nicht ohne tieferes 
effe gewejen. 

Deufbe Donatsjerift für gahnheiltunde. Red.: Rob. Baume, 
1. Jahrg. Apri 

Anh.: — die Protbefis in der ZJahnheilkunde. (Mit 
Abb.) — Hameder, ein Rall aus der Praxis. — Weber, einige 
praktiſche Mittheilungen. — Hartung, zu Niemeyer’s Antrag. — 
21. Jahresbericht des Vereins öfterreichifcher Zahnärzte 18581— 1862. 
— Ödontological Society of Great Britain. November 1552 bis 
Januar 1883. — Journalſchau. — Gorrefpondenz x. 


Redts- und Staatswiſſenſchaften. 


Gncyklopädie der Rechtswiſſenſchaft in iyitematiicher Bearbeitung. 
Heraueg. unter a vieler Nechtegelehrter von Dr. Aranz 
v. Holgendorff. ſyſtemat. Ih. 4.5 umgearb. ı. theilweife 
verm. Aufl. Lelpzig, 186% Dunder & Humblot. (VI, 1391 ©. 
Roy. 8.) cH 22. 

Schon äußerlich charakterifiert fich die neue Auflage als eine 
wejentlich vermehrte. Hat ſich doch ihr Umfang um 210 Seiten 
erhöht, jo daß es fait als wünfchenswerth bezeichnet werden 
fönnte, daß der etwas ungefüge Band im zwei geteilt worden 
wäre. Neu hinzugekommen find die Ubjchnitte über das Reichs 
‚eivilrecht von Mandry, das internationale Privatrecht von Baar 
und im Anhange Schulze'3 Darjtellung des deutſchen Fürften- 
rechts und Gneiſt's Entwidelung der englifchen Parlamentsver⸗ 
fafjung. Dagegen ift die eberficht über das in Deutjchland 

. geltende Barticularrecht fortgelaffen worden, und wie wir meinen 
‚ mit Unrecht. Denn wenn es auch richtig ift, daß das Particular- 


— 1883. A 19, dee Gentralblatt — 5. Mai, — 





656 





anderen Werth als den gegenwärtigen für das juriſtiſche Studium 
erhalten wird, ſo meinen wir doch, daß das vorliegende Buch 
eine ſolche Verbreitung finden wird, daß die jeßige Auflage längſt 
vergriffen fein wird, ehe wir das neue Eivilgefeßbuch befigen 
werden. Und ift denn der Gefichtspunct, der den Herausgeber 
zum Ausſcheiden der gedachten Materien veranlaft hat, nicht 
auch für viele andere jegt von ihm noch beibehaltene Dis: 
ciplinen maßgebend? Mit demjelben Rechte hätte auch das 
heutige deutfche Privatrecht und das franzöfifche Civilrecht aus: 
gelafjen werden fünnen, und das internationale Privatrecht nicht 
aufgenommen werden dürfen. So jchäßenswerth die jegt den 
Anhang bildenden Arbeiten von Schulze und Gneift find: ber 
frühere Anhang erſchien uns zwedentjprechender und mehr in 
das Gefüge des Wertes pafjend. An die Stelle der rechtäphilo- 
fophifchen Einleitung von Ahrens ift eine neue von Geyer ge 
treten. Wir waren fein großer Freund der Ahrens’schen Arbeit 
und bedauern ihren Fortfall wenig, aber auch die Geyer'ſche 
jcheint uns mur einen geringen Fortfchritt zu bezeichnen. Die 
übrigen Beftandtheile des Werkes find die alten; nur daß fich 
Pernice und Ed der Aufgabe unterzogen haben, die Bruns'ſchen 
Urbeiten dem wiffenichaftlichen Standpunct der Gegenwart ge: 
mäß in danfensweriher Weife zu revidieren. Eine Erweiterung 
des handelsrechtlichen Theiles, der fich doch fehr auf der Ober: 
fläche hält, wäre dagegen fehr angezeigt gewefen, und ebenfowürben 
twir bei einer neuen Wuflage, die wir dem verdienjtlichen Werke 
dringend wünjchen, die Aufnahme einer kurzen Literärgeichichte, 
etwa aus der Feder von Stinging als einen Gewinn betrachten, 
Die Revifion, welche die einzelnen Autoren ihren früheren 
Beiträgen haben angedeihen laſſen, hätten zuweilen etwas um: 
faffender jein fönnen. 


Carlin, Pr. Gaston, Niemand kann auf einen Anderen mehr 
Recht übertragen, als er selbst hat, Insonderheit mit Bezug 
auf den Erwerb dinglicher Reel.te an beweglichen Sachen. Giessen, 
1562, Roth, (VII, 127 8. Roy. 8.) c# 2, 40, 


Der Verf. hält die Regel nemo plus iuris etc. für eine 


| Logische Nothiwendigfeit, von der es daher feine wirklichen, ſon— 


dern bloß jcheinbare Ausnahmen gebe. Was man im römischen 
Recht an Ausnahmen von jenem Sak hat finden wollen, läßt er 
bis auf einen Fall (Beräußerungen des Fiscus) freilich nicht 
einmal als Scjeinausnahmen gelten; wohl aber zählt er dahin 
im Öebiet des germanifchen Rechts die Conſequenzen des Satzes 
„Hand wahre Hand“ und des modernen Grundbuchiyftens. 
Jenen germanifchen Saß verfolgt er in feiner gefchichtlichen Ent: 
widelung und in feiner Eimvirkung auf die modernen Gejch- . 
bücher; er unterwirft die verjchiedenen Theorien, die man behufs 

Eonftruction des Rechtserwerbs bes reblichen Empfängers 
aufgeftellt hat, einer fritifchen Erörterung und fommt felber zu 
dem Ergebniß, daß dieſer Rechtserwerb fein derivativer, ſondern 
ein der Erfigung veriwandter originärer (durch qualificierte Be- 
figerlangung) fei, in der That aljo bloß eine fcheinbare, feine 
wirkliche Ausnahme von dem Sage nemo plus iuris bilde. Ref. 
hält den Uusgangspunct des Verf.'s für feinen glüdlichen. Die 
Regel nemo plus iuris ift keineswegs eine logiſche Nothwendig⸗ 
feit. Daß unter Umftänden Jemand Rechte eine Andern auf 
einen Dritten übertragen fönne, ift mit dem Begriff des Rechts 
volltommen vereinbar, alfo logijch denkbar. Daher hat der Satz 
auch nicht bloß fcheinbare, jondern wirffiche Ausnahmen, wie 
wir denn nicht anftehen, 3. B. das Verkaufsrecht des Pfand: 
gläubigers als folche zu bezeichnen, troß Allem, was der Verf. 
dagegen anführt. Beizuftimmen ift aber allerdings dem Berf., 
wenn er in dem Mechtderwerb bes reblichen Empfängers eine 
ſolche nicht erblidt: feine Eonfiruction ift volllommen richtig. 
Die vorliegende Schrift ift die Inauguraldiffertation des Verf.'s 
und als ſolche jehr löblich. Sie ift gut gefchrieben und zeugt 


recht durch die im Werfe befindlichen Codificationdarbeiten einen | von Fleiß und einer vielfachen, vielleicht noch etwas tumultua: 


657 

rijchen Belejenheit. Entgangen ift dem Berf. anjcheinend das 
gedankenreiche Gutachten Frankens zum 15. deutſchen Juriften« 
tag, wo ber Rechtserwerb bes reblichen Empfängers bereits als 
originärer Erwerb neben die Ufucapion geftellt ift (S. 147). 
Un Heinen Berjehen fehlt es, wie bei einer Erftlingsjchrift 
natürlich, nicht (gelegentlich: die Abfürzung tu. et cu. in ber 
Gloffe zu fr. 54 de R. I. hätte der Verf. nicht tum et cum, 





fondern tutore et curatore auflöfen ſollen). Schließlich noch | 


die Löſung eines Räthſels, das dem Verf. viel fruchtlojes Kopf: 
zerbrechen gemacht hat: der Verf. fann ſich S. 35 f. nicht ers 
Hären, was am Schluß der Gloſſe zu fr. 54 de R. I. das Eitat 
von $ ult. I. de leg. zu bedeuten habe. Die Antwort ift ſehr 
einfach: einen Drudfehler der von ihm benußten Ausgabe. Un: 
dere Ausgaben haben de lib(ertinis), mas guten Sinn giebt, 
L. 


Kaerger, Karl, Dr. jur, Zwangsrechte, Ein beitrag zur Syste- 
matisirung der Rechte. Berlin, 1882, Puttkammer & Mühl- 
brecht, (XI. 256 S. Roy. 8.) A 6. 


Der Verf. glaubt in feinen Zwangsrechten eine neue 
Kategorie von Rechten aufzuftellen; er verfteht hierunter Rechte 
auf die ausschließliche Vornahme einer Thätigfeit, die fich indem 
zwiefachen gegen jeden Dritten gerichteten Bwange äußern, die 
Bornahme diefer Thätigkeit zu unterlaffen und die Vornahme 
berjelben von Seiten des Berechtigten zu dulden. Dahin rechnet 
ber Berf. das Jagdrecht, Bergrecht, Berfallenichaftsrecht (d. i. 
das Recht des Fiscus auf Aneignung der Werkzeuge oder Objecte 
von Vergehen), Heimfallsrecht (d. i. das Recht des Fiscus auf 
die alleinige Aneignung von herrenlofen Sachen), Erpropriations- 
recht, Retractrecht, Urheberrecht, Erfinderrecht, Merktmalsrecht 
(Firmen: und Markenrecht), endlich die Zwangsgerechtigkeiten 
(die ausschließlichen Gerwerbeberechtigungen). Um dieſer neuen 


Rechtskategorie im Rechtsſyſtem dem gebührenden Pla zu vers | 


ichaffen, ftellt der Verf. im legten Theil feiner Arbeit ein neues 
Syſtem der Rechte überhaupt auf; er fommt hier, ausgehend von 
einer Dreitheilung der Rechtsobjecte (Sachen, Berfonen, 
Beziehungen von Perjonen zur Sachenwelt) und von einer 
Bweitheilung der Arten des rechtlich wirffamen Willens (auf 
Erhalten oder auf Behalten, bezw. Wiebererhalten), zu ſechs 
Nechtsarten: Sachenrechte, Verfönlichkeitsrechte, Forderungs- 
rechte, Hausrechte, Sachenerringungsrechte, Zwangsrechte. 

Der Verf. ift ein denfenber Anfänger und wirb beigehörigem 


Fleiß künftighin, wie Ref. hofft, etwas wifjenichaftlich Werth: | 


volles zu leilten im Stande fein. Das vorliegende Buch aber 
ijt eine unreife Production, die weit bejjer der Deffentlichkeit 
vorenthalten geblieben wäre. Der Verf. irrt, wenn er glaubt, 


daß die von ihm aufgeftellte Kategorie von Rechten der Wiffen- | 
ichaft bisher fremd war; nur hat man fich bisher des Werfuches | 
enthalten, Rechte in dieſe Kategorie zu zwingen, die, wie 5. ®. 
Enteignungd, Netract-, Confiscationsredjt, abfolut nichts mit 


ihr zu thum haben. Geſetzt aber auch, daß die vom Verf. 
aufgeführten Rechte alle feinem Begriff entiprächen, jo hätten 
wir lediglich eine fahle Abſtraction ohne wiflenfchaftlichen 
Werth gewonnen. Dieſe Rechte find nad Zweck, Inhalt, Urt 
der Geltendmachung jo überaus verjchiedenartig, daß nicht 
abzujehen ift, welchen Nugen ihre ſyſtematiſche Zufammen- 
faflung haben foll ; allgemeine von ihnen allen geltende Brincipien 
giebt e8 nicht, und auch der oben berührte Doppelzwang zum 
Unterlafjen und Dulden findet keineswegs bei ihnen allen ftatt. 
Steine angenehme Zugabe für den Leſer bilden die mancherlei 


ſprachlichen Neubildungen, die der Berf. als technifche Ausdrüde | 


benußgt, wie 3. B. die Durft, Entthätigung, Anthätigung, 
Entherrung, Entfährbung u. dgl. m. Und noch unangenehmer 
berührt der Ton, ben der Verf. gelegentlich gegen andere und 
jelbft hochangefehene Gelehrte anzufchlagen für angemefjen 
findet; bei aller Schärfe ber fachlichen Kritik fünnten Ausdrüde 


— 1583. 8 19, — Literariſches Gentralblatt. — 5. Mai. — 


658 





wie „jeiht und oberflächlich, jchnurrig, ganz unbegreifliche 
Berblendung” u. dgl. m. ohne Schaden vermieden werben. 
L. 





Fruin, J. A., de oudste rechten der stad Dordrecht en 
van het baljuwschap van Zuidholland. Deel 1, 2. Haag, 1882. 
Nijhofl. (XVII, 378, XXN1; 331, XVII $. Gr. 8.) 

Die vierte Publication der Gejelichaft zur Herausgabe ber 
niederländifchen Rechtsquellen bringt in zwei ftattlihen Theilen 
die älteren Rechtsdenkmale der Stadt Dordrecht und der Provinz 
Südholland, wobei die ftädtijchen bedeutend überwiegen. Leber 
Dordrecht waren wir durch das für die Beit feines Erjcheinens 
(1790) vortreffliche Werk von v. d. Wall verhältnigmäßig gut 
unterrichtet, auch find einige der daſelbſt mitgetheilten Documente 
in das „Dorlondenboef van Holland 2c.” (ed. v. d. Bergh) über- 
gegangen, Auch iſt das ältefte vorhandene Keurboek (von 1401) 
bereitö einmal von bemjelben Herausgeber in den Nienwen 
Bijdragen voor Rechtsgeleerdheid etc. ebiert worden, einer 
Beitfchrift, in welcher neuerdings eine ganze Anzahl derartiger 
Bublicationen, beſonders Amſterdam, Rotterdam, Utrecht, 
Entguizen, Delft betreffend, erjchienen find. Dennoch bringt bie 
neue Ausgabe eine Maffe intereffanten Materials, nicht mur 
Statutarbeftimmungen, jonbern auch Verträge, Urtheile u. dgl. 
Gegen die Anordnung und wohl auch die Auswahl defjelben 
ließe fich freilich Manches einwenden, der Mangel eines Sad): 
regifterd macht ſich fehr bemerkfich, auch wäre eine kurze Ein- 
leitung über die Bedeutung, welche Dordrecht für bie nieder- 
ländiſche Rechtegefchichte gehabt hat, nach Art der von Pijnacker 
Horbijf für Zutphen gegebenen, erwünſcht geweſen. Was ben 
Anhalt im Einzelnen anlangt, jo eröffnet das Keurboek von 
1401 (mit Anhang von 1411) die Sammlung, e8 folgen dann 
in vier Abtheilungen mit mancherlei Nachträgen befondere Keuren 
und fonftige Rechtsquellen, dazwifchen die Dingtaal. Faſt alle 
Rechtsgebiete werden berührt, Vieles ift culturhiftorifch von 
Intereſſe. Beſonders möge auf die Beftimmungen über Makler: 
wefen und bie mit dem Stapelredht in Verbindung jtehenden 
Nechtsfäge über den Handel, insbefondere den Weinhandel 
(Keurb. Art. 76— 114) aufmerkfam gemacht werben, nicht mins 
der auf die intereflanten Sühnverträge (II, ©. 20 ff. 34 ff. 
42 ff. 49 f., vgl. 237 f.). Daß aud) alle fonftigen Gegenjtände, 
die im Mittelalter für eine Stadt Bedeutung hatten, von den 
verfchiedenjten Seiten beleuchtet werben, braucht wohl nicht be- 
fonders bemerkt zu werben. Der zweite Theil bringt auch einige 
Rechtsquellen von Süd-Holland, wie die von Dordrecht meiſt 
dem 15. Jahrhundert angehörend, unter denen namentlich die 
Dingtaal das Intereſſe in Unfpruch nimmt. R. W. 





Bräf, Dr. Albin, Studien über nordböhmische Arbeiter- 
verhältnisse. Prag, 1981. Otto, (162 S. Roy. 8.) 4. 

Die vorliegende Arbeit ift eine wirthichaftliche und wirtg- 
ſchafts⸗hiſtoriſche Detailunterſuchung über die Arbeiterverhält- 
niffe nordböhmischer Induftrien, nämlich des Braun- und Stein- 
fohlenbergbaues, der Borzellaninduftrie, der Glasraffinerie und 
der Tertilinduftrie. Jeder Abſchnitt wird durch eine hiſtoriſche 
Skizze eingeleitet, der eine Schilderung der gegenwärtigen 
Organiſation der betreffenden Induſtrien und der Arbeits: und 
Lohnverhältniſſe in denjelben folgen. Wir müfjen dem Verf. 
Dank wiljen für feine interefjanten, auf foliden Quellen und 
eigenen Erfahrungen beruhenden Ausführungen, die manche 
ganz ſpecifiſche Verhältnifje berühren, manche Eigenthümlichfeiten 
der dortigen Induftrie allgemein befannt machen. Wenn auch 
‘ die Productionsverhäftniffe der einzelnen Induftrien genug des 
\ Beachtenswerthen bieten, fo wendet fi) doch unſer bejonderes 
Augenmerk den Angaben über die Arbeiterverhältnifje zu, die 
der Verf. auch mit großer Liebe und Ausführlichfeit behandelt. 
Hier finden wir denn fo ziemlich alle Fragen im Kleinen wieder, 

* 





659 


über welche im Großen jo viel gejchrieben und debattiert wurde, 
Die Lohnverhältniffe, die Organijation der Arbeiterverbände, 
die Wohnungsfragen zc. find ſämmtlich auf Grundlage concreter 
Verhältniſſe befprochen. Nicht minder bemerfensiwerth find die 
Vergleiche, welche der Verf. über die Lage der Fabrifarbeiter 
und der Hausinduftriellen in der Weberei, die wie fajt überall 
fo auch bier zu Gunften der erfteren ausfallen. Un folchen 
einzelnen Wusführungen ijt die vorliegende Schrift reich, und 
Ref. hat nur willfürlich Dies und Jenes herausgegriffen, um bei 
den Lejer die Sehnfucht nach dem Ganzen zu erweden. 





Jäger, Dr. Eug., Redacteur, die Agrarfrage der Gegenwart. 
Socialpolitiſche Studien. 1. Abth. Berlin, 1592, Puttlammer & 
Müblbredt. (VII, 271 ©. 8.) cH 2, 40. 

Das große Problem der Ugrarfrage, das in letzter Beit eine 
Reihe von Schriften hervorgerufen hat (wir erinnern nur an die 
Arbeiten von Paaſche, Kapp, Wirth, Semler, Stein ꝛc.), hat 
auch dem befannten Berf. des Buches „Der moderne Socialis- 
mus“ Beranlafjung gegeben, feine allgemeinen wirthichafts: 


politiſchen Anſichten nach einer Seite hin zu concentrieren. Die | 


vorliegende Schrift, die nur eine erfte Abtheilung darjtellen fol, | 
behandelt in den verichiedenen Abjchnitten 1) die Lage und | 


— 1883, 19. — Literarifhes TCentralblatt — 5, Mai. — 





Sage der Landwirthſchaft, 2) die Landwirthichaft in den Ber- 
einigten Staaten Nerdamerifas, 3) die übrigen Concurrenzländer 
der deutichen Landwirthichaft (Rußland, die Donaufänder, Uns 
garn, Indien, Auftralien und Canada), 4) den Umſchwung im 
Welthandel, 5) die Frage des landwirthſchaftlichen Schupzolles 
für Deutfchland, 6) die Verſchuldung der europäifchen Lands 
wirthſchaft, 7) der deutſche Bauernftand im Mittelalter, 8) die 
Revolution des römischen Rechts und 9) die Bauernfriege. Man 
fieht, e8 find wirthichaftspolitiiche und wirthſchaftsgeſchichtliche 
Fragen, welche dem Leer in ziemlich loſer Aneinanderreihung 
vorgeführt werden. Der Standpunct Jäger’ darf ja wohl als 
befannt vorausgeſetzt werden: es ift ſelbſtredend, daß ein Barteis 
mann von fach feine Anfichten (in diefem Falle find es ultras | 
montane) nicht verläugnen wird, In wirthichaftlicher Beziehung | 
fteht Jäger entjchieden auf Seite des Schußzolles. Wenn nun 
auch die vorliegende Schrift auf manchen Seiten an Vorein— 
genommenheit und Einfeitigkeit leidet und damit an wifjenfchaft- | 
licher Bedeutung verliert, jo wollen wir keineswegs in Abrede | 
jtellen, daß in diefen Bildern aus dem deutfchen Agrarweſen 
und aus den Eoncurrenzländern der deutichen Landwirthſchaft 
fo mande lehrreiche und beachtenswerthe Ausführungen ent- | 
halten find, 





Kleinwächter, Dr. Jul. Friedr., Prof., die Kartelle. Ein Beitrag 
zur Frage der Orzanisation der Volkswirthschaft. Innsbruck, 
1885. Wagner. (VII, 246 8. 8.) cH 5, 20. 

Die Cartelle, mit denen die vorliegende Schrift ſich beichäf- 
tigt, jind Unternehmerverbände, die aus privater Initiative | 
hervorgegangen find. Ihre einzelnen Arten werden geichildert, 
ihre Mängel aufgededt und Fingerzeige für ihre Regulierung | 
durch die jtaatliche Geſetzgebung gegeben. Bevor der Berf. 
inde zu feinem eigentlichen Zwed fommt, füllt er 125 Seiten 
mit Erörterungen über die Nothwendigleit des Privateigenthums, 
die ſchlechte Organifation der gegenwärtigen Volkswirthſchaft, 
wobei meijtens alte Belannte aus Wagner, Schäffle ıc. vor: 
geführt werden. Auch mit der Organiſation der Volkswirthſchaft 
im Mittelalter glaubt der Verf. den Leer befannt machen zu 
müſſen. Alles dies gejchieht, um zu beweifen, daß eine Correctur | 
am Eigenthumsrecht nicht nöthig ift, um die fociafen Mifftände | 
zu befeitigen, ſondern daß es dazu nur einer befjeren Regulierung | 
der Production durch Gartelle bedarf. Hätte der Verf. feine ' 
orientierenden Bemerkungen auf 20 Seiten concentrirt und ſich 
gleichzeitig klargemacht, daß die Cartelle wohl für die Anpaffung | 
der Production an die Confumtion erfprießlich wirken fönnen, | 


660 





aber den Vertheilungsproceß zwijchen Urbeiter, Gapitaliften 
und Unternehmer völlig unberührt Laffen, fo würde er ſich und 
dem Leſer viel Zeit erfpart haben. Seine Darftellung der Car— 
telle jelbft und ihres Einfluſſes auf die Regulierung der „anar— 
chiſchen“ Voltswirthichaft enthält viel Richtiges und Berbienft: 
volles. Dies kann uns aber nicht hindern, gegen eine Art der 
Bücherabfaffung Verwahrung einzulegen, die den Lejer zwingt, 
in der eriten Hälfte des Buches ſich durch längſt befannte Dinge 
re um in der zweiten ein Körnchen Neues zu 
nden, 


— — — — 


Statistik der im Betriebe befindlichen Eisenbabnen Deutsch- 
lands rach den Angaben der Eisenbahn-Verwaltungen bearb. 
im Reichs-Eisenbahn-Amit. Bd. 1, Betriebsjahr 18»0/1581, Berlin, 
1682. Mittler & Sohn. (XXIV, 677 8. Imp. Fol, 5 Karten Imp. 
Dopp. Fol., 1 Kart. Fol.) c# 21. 


Schon längft war in Deutjchland das Verlangen nad einer 
„auf gleichförmigen Grundlagen“ beruhenden Statiftif der 
fämmtlichen Eifenbahnen hervorgetreten, ohne daß es gelingen 
wollte, die zahlreichen Bahnverwaltungen zur Aufſtellung und 
Hergabe übereinftimmender Ueberfichten zu beivegen. Erft eine 
Nefolution des Reichstages vom Jahre 1973, welche die all» 
jährliche Beihaffung und Veröffentlichung derartiger Zufammen- 
ftellungen bezwedte, gab den Anſtoß, daß das gleichzeitig ins 
Leben gerufene Reichseifenbahnamt der Löſung jener Aufgabe 
näher trat. Der Umftand jedoch, dab die Rechnungsſchemata 
der einzelnen Verwaltungen zu jehr von einander abwichen, 
um daraus Nachweiſungen nad einheitlichen Formularen be» 
wirken zu fönnen, machte, bei aller Geneigtheit das Unternehmen 
zu fördern, Tangwierige Verhandlungen erforderlich, die erjt im 
Jahre 1879 durch Annahme eines „Normal-Buchungsformufars 
für die Eifenbahnen Deutſchlands“ ihren Abſchluß fanden. 
Geftügt auf die fo gefchaffene „gleichförmige Grundlage“ find 
zum erjten Dale für das Betriebsjahr 1844 die Thatfachen 
von den verjchiedenen Bahnverwaltungen beigebraht und vom 
Reichseiſenbahnamte zufammengejtellt, bearbeitet und in dem 
vorliegenden höchſt umfänglichen Werte dem Drude übergeben 
worden. Durch dieje Leiftung hat fich jene Behörde ein hohes 
Berdienft erworben, da fie in muftergültiger Weife das außer: 
ordentlich ergiebige Material zur Darftellung gelangen ließ. 

Neben einer ſummariſchen Ueberfiht der Entwidelung der 
Bahnlinien feit 1535, einer detaillierten Angabe der einzelnen 
Streden an normaljpurigen Hauptbahnen und jolcher unter 


geordneter Bedeutung und ihrer Yängen wie deren Eigenthums— 


verhältniffe werden in 31 großen, oft aus mehr als 100 Kopf» 
fpalten bejtehenden Ueberfichten die Angaben für jede Bahn 
befonders gewährt. Diejelben behandeln zunächſt Die Yängen- 
verhältniffe je nach Ländern und Yandestheilen überhaupt wie 


‚ im Hinblid auf Flächeninhalt und Bevölferung, die baulichen An- 


lagen (beim Unterbau unter Anderem Plenum, Ueber: und Unter: 


‘ führungen, Kreuzungen, Wegübergänge, Durchläſſe, Brüden, 


Tunnels und deren Eonftruction, beim Oberbau: Geleife, Schienen 


' und deren Syjtem und Gewicht, Arten der Schwellen, Con- 


jtruction der Weichen u. A., die Neigungs- und Krümmungs- 
verhältnifie, die Bahnhöfe und deren Einrichtungen, die Signalr, 
Lade-, Wäger, Drebvorrichtungen, Schuppen, Wirthichaftsgebäude 
u. dgl.), ferner die Telegraphen-Anftalten, die Art der Unterhal- 
tung und Erneuerung des Oberbaus in höchft ausführlicher Weife, 
die hierfür aufgewandten Koften an Material und Arbeitslohn, 
die Betriebsmittel verfchiedener Art mit genauen Aufſchlüſſen 
über ihre Beichaffenheit und namentlich über die Conjtruction, 
die Bezugsquellen (einzelner Fabriken), Anſchaffungskoſten 
ber Yocomotiven, weiter die Leitungen jeder Urt Betriebsmittel, 
die Koften des für diefe ihre Leitungen erforderlichen Heizr, 
Schmier-, Bub: und Desinfectionsmaterials wie die ihrer Unter- 
haltung und Erneuerung und die der Zugkraft. Darnach wird 


661 











der Berfonenverfehr nah Wagenclaffen und Arten der Züge 


wie der Transportitreden und den Erträgen aus bemfelben, 


ebenjo der Güterverfehr je für die Frachtgutclaſſen gejchildert. 
Hier fünnte man freilich eine Lücke entdeden, in fo fern eine 
Statijtit der Güterbewegung unterblieben ift. So erfreulic) 
nun auch wohl geeignete Auficlüffe über diefen wichtigen Gegen- 
ftand gewejen wären, muß doc) ein Verzicht hierauf als eine 
weije Beſchränkung angefehen werden, ohne welche bei der Mailen: 
haftigkeit des in diefer Beziehung in Frage fommenden Mate: 
rial3 das ganze Unternehmen nur auf neue Hinderniffe gejtoßen 
wäre. Indeſſen ift doch Ausficht vorhanden, daß jpäter aud) 
die Güterbewegung in Betracht gezogen werde, nachdem das 
preußifche Eifenbahnminifterium für feine Bahnen in dieſen 
Beziehungen Anordnungen erlafjen und zum Anfchluß anderer 
Bahnen Einleitungen getroffen hat, 

An die Verkehrs -Verhältniffe reihen fich die finanziellen, 


— 1883, 819. — Literariſches Centralblatt — 5. Mai. — 


| 





welche fich mit den Baufoften und dem Anlagecapital, den Ber 


triebs-Einnahmen und Ausgaben nach einzelnen Titeln, und letztere 
dabei nach deu perjönlichen und jächlichen Zweden wie nach den 
einzelnen Verwaltungszweigen geſchieden, mit ben Betriebs: 
Ueberichüffen und deren Verwendungen wie mit den Reſerve— 
und Erneuerungsfonds bejchäftigen. Fernere Mittheilungen 
find den Beamten und Arbeitern gewidmet, hinfichtlich deren die 
Zahl der verichiedenen Gattungen, bie ihnen gezahlten Bejol- 
dungen, die für fie beftehenden Hülfsfaffen, deren Vermögen, 
Haushalt und Leiftungen an und wieviele Ungejtellte bzw. deren 
Angehörige beziffert werden. Zuletzt werden die Unfälle beim 
Betriebe, ihre Anläſſe und Folgen, die Unterſuchungs- und 
EStrafverfolgungsergebnijfe jowie die in Folge von Berun- 
glüdungen geleifteten Zahlungen nachgewiejen. 

Diefen auf die normalipurigen Bahnen bezüglichen Angaben 
folgen dann noch in gebrängterer Gejtalt ſolche über Anlage, 
Betrieb und Verfehr der fchmaljpurigen wie über Länge und 
Anlagekoſten ber nicht dem öffentlichen Verkehr dienenden An— 
ichlußbahnen. 

Alle die genannten tabelariichen Ueberjichten zeichnen fich 
durch eine wohltäuende Mare, durchfichtige Form ſowie dadurch 
aus, dab Spalten, welche durch Rechnungen gefunden, für die 
die Factoren in anderen Spalten enthalten find, ſtets auf dieſe 





Spalten verweijen und die Rechnungsoperation durch eine Formel 


andeuten, ein Verfahren welches als nahahmungsmwürdig anzus 
erkennen ift. Außerdem werden zu jeder Weberficht kurze Er: 
läuterungen über Bedeutung der Nachweifungen, jowie Anmer: 
fungen zu einzelnen Zahlen gegeben. Un die tabellarijchen 
Mittheilungen im Uebrigen gefmüpfte weitere Ausführungen 
find begreiflicherweife nicht vorgenommen, da das Reichseiſen— 
bahnamt als eine politiihe Controlbehörde in diefer Beziehung 
eine andere Stellung einnimmt, als die eigentlichen ftatiftiichen 
Organe, denen als wiſſenſchaftliche Anſtalten zugleich nähere 
Unterfuchungen über den Inhalt der erhobenen und zufammen- 
geitellten Thatjachen beitommen. Darum find die den abfoluten 
Größen beigegebenen Verhältnißberechnungen auch nicht nad) 
all den Richtungen, zu welchen jpeciellere Betrachtungen Anlaß 
geben angeftellt, vielmehr in der Hauptſache auf Neductionen 
zu den Bahnjtreden u. dgl. beichränft worden. Jmmerhin ent- 
halten die Nachweijungen jchon eine jolche Fülle von Berechnungen, 
daß den unmittelbarjten Ansprüchen zur Benugung der Tabellen 
genügende Rechnung getragen jein dürfte. Jedenfalls iſt hier in 
diejer Hinficht mehr geichehen als in vielen Publicationen der 
jtatiftiihen Organe. Ueberall befundet das vorliegende Wert 
einen hohen Grad von Sorgfalt wie das unverfennbare Beftreben, 
etwas Ganzes und Gediegenes zu liefern. Man wird nicht zuviel 
jagen, wenn man die Veröffentlichung des NReichseifenbahnamtes 
als eine hervorragende Erjcheinung auf dem Gebiete der ſtati— 
jtifchen Quellenwerfe bezeichnet. P. K. 


662 
Vol. XXX. 





Archivio giuridieo, diretto da F, Serafini. 
Fase, 1-2. 

Sommario: Cavaliere, di una queslione molto controversa 
sull’ art, 590 del eodice eivile italiano, — Cantarelli, i latini 
juniani, contributo alla storia del diritto latino. (Fine) — Tango, 
de’ rendiconli comunali e provineiali, saggio di commentlario alla 
legge sulla corte de’ Conti. — Scialoja, l’aclio ex stipulatu in 
easo di evizione parziale e la l. 64 d. de evictionibns 21, 2. — 
Bibliografia, 





Jahrbuch f. Gefepgebung, Verwaltung u. Volkswirthſchaft im Deutfchen 
Reich. Hrög. von Guͤſtav Schmoller. 7. Jahrg. 2. Heft. 

Inh.: Karl v. Stengel, die preußiſche Verwaltungsreform 
und Die Verwaltungsgerichtsbarkeit. — A. v. d. Leyen, die Durd- 
führung des Staatsbabnivitems in Preußen. (Mit Karte.) — F. 
Adides, die Verhandlungen von 1882 und die ferneren Aufgaben 
des deutfchen Vereins für Armenpflege und Wohltbätigkeit. — 8. 
Zul die hanfeatifchen Gewerbefammern, ihre Organifation und 
Wirkſamkeit. — Paul Kollmann, die Neform des Erbrechtes am 
Grund und Boten umd ihre Wirkungen auf die Erbaltung des 
Bauernitandes im Herzogthum Oldenburg. Herm. Ortloff, 
zum Echug der Ara: reihe Ein wirtbichaftlicher wie ſtraf⸗ 
rechtlicher Vorſchlag. — G. Schmoller, die neneften Publicationen 
über die Lage des preußifchen und deutfchen Bauernftandes. — U. 
Bulmerinca, zweiter Jabreöbericht über die meueite Völkerredhtss 
literatur aller Nationen. — Kleinere Mittheilungen, — Literatur. 


Arhiv für kathol. Kirchenrecht. Hrsg. von Ar. H. Bering. N. F. 
43. Band. 2. Heft. 

Inb.: Chr. Meurer, die rechtlihe Natur der un en der 
fatbol. Kirche in hiſtor. Entwickelung. — Hirſchel, die Bethei— 
ligung der Geiſtlichen an Spars und Leih⸗ und ſonſtigen Bereins— 
caſſen. — Freih. v. Freiberg⸗Eiſeuberg, Betrachtungen über die 
Quellen des baher. Staatsklirchenrechts. — Acta Leonis PP. XIII. 1—6, 
— Die Unabhängigkeit des Papſtes und die Eutſcheidungen der ital. 
Gerichte zu Nom vom 16. Auguft und 10, Nov. 1552 und die betr. 
Noten des Gardinal-Staatsfecretärd, — 9. Laemmer, zu c. 36 
X. de jurejurando 11, 24. — Nouriffon, de coemeteriis in Gallia, 
eum lege Franco-Gall. d. d. 15, Nov, 1681. — Meber die allge⸗ 
meine Begräbnigerdnung für den Reg. Bezirk Düffeldorf v. 1. Aug. 
1582, — Erlaß des Erzbiſchoſe Paulus Melchers von Köln vom 
Januar 1883, betr. die Kirchhöſe. — Ein Briefwechjel zwiſchen Nom 
und Berlin, betr. den ſogen. Gulturfampf. — Das ruffifche Con—⸗ 
cordat vom 23. December 1892. — Teiterr. Gefeg vom 16, Kebruar 
1853, betr. das Verfahren zum Fwede der Todeserflärung und der 
Beweisführung des Todes. — Literatur, — Antwort der |panifchen 
Biihöfe vom 6. Januar 1883 auf die Eneyel. cum multa vom 
$. December 1582. 








— 


— 


Techniſche Wiſſenſchaften. 


Höhnel, Dr. Frz. Ritter v., Doe., die Stärke u. die Mahlpro- 
ducte. Ihre Rohstoffe, Eigenschaften, Kennzeichen etc. Cassel, 


1882. Fischer. (XIV, 120 S. KL 8.) 
A. u. d. T.: Allgem. Waarenkunde u. Rohstofflehre, bearb. von 
Dr. Rud. Benediet m. A. 1. Bdehn. M 2, 40, 

Wer nureiniger Maßen den Betrieb vieler Heineren Gewerbe, 
Fabrik: und Handelsgeichäfte kennt, wer weiß, wie ojt die Leiter 
derjelben nicht die erforderlichen Kenntnifje bejigen und bie 
Rohftoffe und Fabrikate der Verfälſchung oder der Verſchlech- 
terung ihrer Qualität unterliegen, wird zugeben müffen, da 
eine für den Gebrauch diefer Kreife bejtimmte Waarenfunde 
und Robjtofflehre, mit richtigem Verſtändniß, Mar und kurz 
verfaßt, jowie in einzelne für ſich käufliche Gruppen eingeteilt, 
ein recht verdienftvolles, zeitgemäßes Unternehmen iſt und in 
hohem Grade die Beachtung aller Intereſſenten verdient. Die 
bier vorliegende Beſchreibung der Eigenſchaften, Kennzeichen, 
Werthbeitimmung und Prüfung der Stärfearten, Mahlprobucte 
und ihrer Rohitoffe bildet nun das erfte Bändchen einesderartigen 
Wertes und muß fchon als ſolches warm empfohlen werden. 
Jedoch auch für fich, als felbftändiges Buch betrachtet, muß 


' man ihm große Anerkennung zollen, da es jedenfalls mit vielem 


Fleiße bearbeitet ift, ſowohl in der Anordnung bes Stoffs als 
auch in der Faflung faum etwas zu wünfchen übrig läßt. Ins 


663 


— 1883. 819. — Literarifhes ECentralblatt — 5. Mai. — 


664 





befondre muß man bie Capitel über die Mifroffopie der Stärfe: | 


arten und Mahlprobucte ala jehr lobenswerth hervorheben, 
indem fie mit großer Sadjfenntniß, Kritif und mit Recht fehr 


ausführlich behandelt find, fie ftellen keineswegs eine Compila= | 


tion dar, jondern bringen viele neue Unterfuchungen des Verf. 
und fehr gelungene Driginalzeichnungen von milroffopijchen 
Präparaten. Dagegen läßt der chemijch-analytifche ſowie auch 
der technifche Theil vielfach die erforderliche Beherrichung des 


Stoffe, die Gründlichfeit und forgfältige Berüdfichtigung der | 


neuern Literatur vermiffen, wie dies ſchon ein Blid auf das 
Quellenverzeihniß verräth. So haben viele qualitative Mer 


thoben zum Nachweis der verfchiedenen Stärfearten oder der 


Verfälfchungen bei denſelben ober bei den Mahlproducten ein- 
gehende Berücfichtigung gefunden, obgleich fie nach des Verf.'s 
eignen Angaben wenig Vertrauen verdienen und deshalb viel 
befjer in diefem Werkchen höchſtens nur eine furze Erwähnung 
hätten finden follen, ähnlich wie dies auch in dem vortrefflichen 
Werke von J. König über Nahrungs- und Genußmittel geſchehen 
ift. Dagegen wurden einige, insbejondere für den PBraftifer, ſehr 
wichtige Beftimmungsmethoden nicht mit der erforderlichen 
Sachkenntniß und Ausführlichkeit beichrieben, fo daß der Leer 
faum im Stande jein wird, fie nach diefer Anleitung auszuführen. 
Uber jelbft angenommen, es fei ihm dies bei der Ermittlung des 
fpecifichen Gewichts der Kartoffeln ganz gut gelungen, jo muß 


er dann aus der wenig zuverläffigen Tabelle von Heibepriem 


ben entiprechenden Stärfmehlgehalt ablefen, anjtatt aus der 
jedenfalls viel empfehlenswerthern von Behrend, Märder und 
Morgen. 

Ueberhaupt dürfte bei einem folchen Werfchen es angezeigt 
geweſen fein, einen fcharfen Unterfchied in der Beiprechung 
ſowohl der mifroffopifchen ald auch der chemischen Unterfuchungs- 


methoden feftzuhalten, nämlich in der Weife, daf diejenigen, | 
welche jelbft der weniger findige Praftifer erlernen und ausführen | 


kann, jehr genau gejchildert wurden, daß dagegen die andern, 


welche unbedingt dem Fachmann anvertraut werden müffen, | 
nur ihrem Wejen nach Berüdfichtigung fanden und ihre Be- | 
ſchreibung den Leſer von der oben angedeuteten Notwendigkeit | 


überzeugt. Indem hiermit nochmals das Werkchen allen 
Interefjenten warm empfohlen wird, muß auch ſchließlich feine 


Ausftattung, in Papier, Drud und Holzfchnitten lobende Er- 
C. 


wähnung finden. P. 


Dr und Hüttenmännifche Zeitung. Ned. Bruno Kerl u. Friedrich 
immer. 42. Jahrg. Nr, 13—16, 


— N. Schmidt, Eifen und on Unfälle beim Bergbau 
in England und Preußen. — F. M. F. Gazin, über mechaniſche 
Erzaufbereitung. — Ueber Probieren von Werkblei. — Marfaut, 


über Sicherheitslampen. — R. Helmbader, Studien über die 
Antimonbüttenproceife, (Fortſ. — P. Irafeniter, die Eifenindujtrie 
im Jahre 1880-81, — Durand, Über Steinfohlenablagerungen. 


— 9. €. Burt, Whitwellapparat bei Holzkohlenofenbetrieb. — 
Bull's directer Eifens und Stablproceh. — Vergleihung des Schadhts 
ofens und NONE BILONRDE für Kupfererze. — Der bafiiche 
Bejfemerproceh. — Tedlenburg, Montanftatiitit des Großherzog: 
thums Heſſen. — Der Entfilberungsproleh von Keith. — Bleibüttens 
betrieb zu Altenauer Silberhütte auf dem Oberharze. — James 


Davis, Siemens directer Gijenproceh. — Meteorologifhe und 
magnetifche Beobachtungen zu Glansthal. — Mittheilungen ans den 
Verhandlungen des bergmännifchen Vereins im Freiberg. — Leop. 


Kirſch, über den Proceß von Bower-Barff gegen das Oxvdieren 
des Eiſens und Stahles. — Montanproductenmarkt. — Notizen, — 
Beſprechungen ꝛc. 


Zeitſchrift für das geſammte Local» u. Straßenbahnweſen. Hrög. 
von Hoſtmann, Joſ. FifhersDid und Ar. Giefede. 
2. Zahrg. 1. Heft. 

. Inb.: W. Hoftmann, allgemeine Ueberſicht. — W. Schaefer, 
die Localbahnen in Volks- und Staatswirtbichaft. — Kr. Biefede, 
der Dampfbetrieb auf Stragenbabnen. — U. Brodbed, die Walden⸗ 
burgerbahn (Schweiz), (Mit Taf.) — H. Single, die Local- und 











Straßenbahn-Unternehmungen der jchweizeriihen Loromotiofabrif 
und Genofien zu Winterthur. — Betriebsrefultate von Schmalfpar: 
bahnen. — Joſ. Fifher- Did, die Straßenbabnen in den Städten. 
— W. v. Nördling, die Bosnabahn. 2. — Joſ. Fiſcher⸗Dick, 
der Diberbau der Straßeneifenbahnen bei fundamentiertem Asphalt- 
—— Holzpflaſter und cementiertem Würfelpflafter. — Literatur: 
ericht. 


Sprachkunde. Literaturgeſchichte. 


Cruel, R., Rector a. D., die Sprachen u. Völker Europas vor 
der arifdien Ginwanderung. Streifzüge auf turaniſchem Sprach— 
aebiete. Detmold, 1883. Tune. (VI, 174 ©. 8.) M 2, 50. 

Es ift zu bedauern, daß ein der Andeutung im: Vorwort 
nah ſchon höher betagter Mann, dem fein abnehmendes Augen- 
licht Schonung auferlegt, einen redlichen Fleiß in den Dienſt 
einer fo wenig ftrengen Methode geftellt hat, um in die graue 
und grauefte Vorzeit Europas ein wunderbares Syſtem von 
Sprachen und Bölfermifchung Hineinzubauen. 

In kurze Worte gefaßt, lautet dieſes Syſtem wie folgt. 
Einjt war ganz Europa von Esfimos und Indianern bewohnt; 
während danach fich diefe europätiche Urbevölferung mehr oſt- 
wärts verzog, um zufeßt jenfeit3 der Beringsjtraße Amerika zu 
erfüllen, drangen finnische und andere ural-altaifche (oder, wie 
fie der Verf. nennt, „turanifche*) Völker über den Ural herein; 
aus einer Vermiſchung mit den Reſten der, fo zu jagen ame- 


ritaniſchen, Vorbewohner mit diefen Turaniern entſtand diejenige 
"europäische Menjchenart, welche fchließlih von den aus Aſien 


vorbrechenden Ariern aus einander geiprengt, beziehentlich ab- 
forbiert wurde, fo daß wir fie jegt nur noch im Weften (als Bas: 
fen) und im türkiſch finnifch-famojedischen Dften Europas wohn: 
haft finden. Zum Schluß wird uns noch die Ueberraihung 
bereitet, daß wir in den alten Etrusfern nebſt den Albanejen 
vielleicht fogar noch unturanifierte, leidlich rein erhaltene Indianer 
zu erfennen hätten, weil die etrusfifche wie die albanefifche 
Sprache weder arifchen noch turanijchen Urſprung verrathe. 
Aus der letztgedachten Schlußfolgerung erhellt eigentlich 
ichon genug über die wifjenfchaftliche Schärfe der hier angewen- 
beten Methode. Der Verf. ift von feiner Hiftoriichen Trilogie 
„Indianer, Turanier, Urier“ al3 dem Ausdrud der drei Haupt- 
acte europäifcher Bölfergefchichte dermaßen überzeugt, daß er 
nicht einmal ſo zweifellos rein ural-altaifche Volksſtämme wie 
den ugrifchen mit feiner Hypotheſe des verturanifierten Indianer- 


thums verfchont. Er jagt kurzweg: „Wir müffen annehmen, 
Inh.: W. A. Frank, zur Geſchichte des Finkes bei den Alten. | i > ae ; 


daß in prähiftorifcher Zeit der Walddiſtrict des jüblichen Ural: 
gebirges vom Irtiſch bis nach Europa hinein von dem Jäger: 
volfe der vorturanischen Ugren eingenommen wurde, das eben» 
falls duch Auswanderer aus Turkeſtan, deren Sprade es 
annahm, ſich zu einem turanifchen Volke ummwandeln ließ“, 
woraus zuletzt Wogufen, Oſtjaken, Magyaren entjtanden. Alſo 
bie „vorturanijche” Grundlage wird feinem „turanischen” Wolf 
erjpart; Europa muß aljo doch einſt von Indianern recht dicht 
voll gewejen fein, die einmwandernden Turanier jcheinen ja für 
fi gar feinen freien Pla gefunden und überall ein möglichit 
friedfertiged connubium begonnen zu haben. 

Zu Beweismitteln benußt der Verf. theils grammatifche 
Spradeigenthümlichkeiten, theil3 Etymologier. Man kann ſich 
ja eigentlich nicht fo ſehr über feinen Trugichluß erftaumen, daß 
die Basken-Iberer, da fie eine polyſynthetiſche (incorporierende) 
Sprache reden wie alle Indianer und alle Estimos, mit legteren 
gleihen Stammes feien; denn hat nicht ein hochverdienter 
Borfcher in unferen Tagen einen noch weit gewagteren lingui- 
ftifch einfeitigen Schluß auf Völferverwandtichaft gezogen, ala 
er die Bufchmänner und Hottentotten darum für Baftarde von 
Negern und Aegyptern erklärte, weil in der Hottentotienjprache 
ÜUrtifelfuffire wie im Altägyptifchen begegnen? Da nun unjer 


665 





Berf. der firen Idee lebt, jede Spur des Incorporierens weile 
auf Indianifches zurüd, jo zieht er ganz folgerichtig den Schluß, 
daß die Magyaren, die Mordwinen, vollends fait alle Berg— 
völfer des Kaufajus Jndianerblut in den Udern haben, weil 
fie mitunter incorporierende Elemente in ihrem Sprachbau durch⸗ 
bliden lajjen, wie die Einfc)iebung des Pronominal-Objects in 
die Verbalform. 

Den Hauptfleiß verwandte aber der Verf. ouf die Wort- 
vergleihungen derjenigen Sprachen, welche in feinen basliſch⸗ 
turanifcheindianishen Bölferfreis gehören. Nur ein Beiſpiel 
(noch feins der jchlimmften) deute fein Verfahren in diefer 
Hinfiht an. Es foll da im 4. Capitel gezeigt werden, daß die 
zwar viel treuer „indianerhaft“ gebliebene Baslenſprache doch 
mit den finnischen, türfifchen und fonftigen „ turanifchen“ 
Spraden namentlich in den Zahlwörtern innig verwandt iſt, 
vor allem die urfprüngliche Bedeutung der Zahlwörter jei üben 
und drüben die gleiche geweſen. Es gilt nun zunächſt zu zeigen, 
daß das Zahlwort Eins zwar türf. bir, basf, bat, lappiſch aft, 
famojedifch ob, om, tungufifh umun, mandſchuriſch emu heißt, 
daß aber diefe jo verfchieden Hingenden Wörter lautlich in innigjter 
Berwandtihaft jtehen und im der Urzeit Kopf“ hießen, dann 
erjt zur Bedeutung „Eins“ gelangten, nämlich in merlwürdigem 
Barallelismus der wejteuropäijchen (basfifchen) umd der oſt— 
europäifch-turanishen Spracentfaltung. Das baskiſche bat 
(eins) „kann nur eine Nebenform von bas jein*, basa und baso 
bezeichnet basf. wie vadon magyarifch Einöde, fpeciell Wald; 
vom Begriff Wald ift es nur ein Heiner Schritt. zum Begriff 
Eins, denn der Wald „vereinzelt und vereinfamt die Menſchen“; 
das türf. basch (Kopf) num aber zeigt ganz zweifellos, daß bas, 
folglich auch bat urjprünglich concret au nur „Kopf“ aus 
drüdte. Im Türfifchen wurde zwar nicht basch, ſondern bir 
der Ausdrud für Eins, das aber ift ehedem auch nichts weiter 
als ein Wort für Kopf gewefen, wie man aus basf. buru (Kopf) 
deutlich erfieht, So hatte (wenn wir den Verf, recht verjtehen) 
die Urjprache zwei Ausdrücke für Kopf, basch (bas) und bir 
(bur): die Türfen bewahrten dem erfteren Wort die Urbedeu— 
tung, den Basfen die Abjtrahierung des „Eins“ aus demjelben 
überlaffend, während umgelehrt bei beiden Völkern mit bir 
verfahren wurde, „Damit aber haben wir die Bedeutung diejer 
Einzahl für die ganze Familie gefunden, indem fich alle übrigen 
Namen derjelben nur als Lautvariationen des Themas bat 
erweijen. So ift das finnmärkifch-lappifche aft nur eine Um— 
ftellung von bat, indem der Bocal vor die beiden Eonjonanten 
tritt, woraus durch Ubwerfung des Endlautes das jamojedijche 
ob, om, tungufifche umun, mandſchuriſche emu entjteht.* Hätte 
doch der Verf. die vom ihm ſelbſt angezogene Stelle aus U. Schleis 
ders „Sprachen Europas“ beijer gewürdigt: „Zufällige Un- 
Hänge finden fi in allen Sprachen, und ein methodelojes 
Suchen nad) Uebereinftimmungen mag bier (beim Bastijchen) 
jo gut wie ander&wo jeine Rechnung finden. Die meijt behauptete 
Berwandtichaft des Baskiſchen mit dem Celtiſchen wie mit 
irgend welcher andern Sprache ift rein aus der Luft gegriffen“! 

K—f. 


Strauch, Dr. Phil., Privatdoe., Pfalzgräfin Mechthild in ihren 
literarischen Beziehungen. Ein Bild aus der schwäbischen 
Literaturgeschichte des 15. Jahrhunderts, Tübingen, 1583, Laupp, 
(68 5.8.) oA 1, 50. 

Dem Namen ber Pfalzgräfin Mechthild begegnet man in 
ber Literatur» und Eulturgefchichte des 15. Jahrhunderts als 
einer funjtjinnigen und gelehrten Dame an jo manchem Orte, daß 
e3 jehr erwünſcht ift, nachdem bereits Martin in einem Vortrage 
eingehender über fie gehandelt hatte, hier ein auf genauen ur« 
fundlichen Studien beruhendes abgerundetes Bild ihres Lebens 
und Wirkens zu erhalten. Die Darftellung erftredt fi) auch in 
bantenswerther Weife auf die drei der Fürftin befonders nahe 





1883, 19. — Literarifhes Gentralblatt — 5. Mai. — 


666 


ftehenden Dichter und Gelehrten, Hermann v. Sachſenheim, 
Püterich v. Reichartshaufen und Niclas v. Wyle, die hier eine 
treffende Charakteriftit finden. Auch wird bie allgemeine 
Schilderung jener Zeit richtig gegeben, in ber bie ältere Ritter 
poejie nur noch künſtlich wieder einmal bervorgeholt ward 
während die erjten Anzeichen der italienischen und humaniſliſchen 
Literatur das Eintreten eines neuen Elementes verkündeten. 
Ueber dies Ulles handelt der Berf. Mar und anfprechend, ohne 
aus Gründen der Stiliftif und der Effecthafcherei den Thatfachen 
Gewalt anzuthun, In Betreff des perfönlichen „manngierigen” 
Charalters der Dame fcheint er uns indeß etwas zu zimperlich 
zu urtheilen; wenn aud die Einzelheiten in der Zimmerſchen 
Ehronit, namentlich die eine Sktandalaneldote, mur auf Klatſch 
beruhen und mehr für die Kreiſe, in denen folche Unelooten ber 
liebt waren und umgetragen wurden, charafteriftifch find, fo 
wird der allgemeine Ruf in den reifen des Adels ſich doch 
wohl nicht jo ganz von der Wahrheit entfernt haben. Die An— 
merkungen find faft etwas zu jehr angefchwollen, fie nehmen 
weit über bie Hälfte des Büchleins ein, geben aber für die Zu: 
verläffigfeit der Darftellung erwünfchte Garantie. 


Engelmann, Max, die vegetarische Weltanschauung in 
Goethe’s Faust, Vortrag, gehalten am 22. Jan. 1853 zu 
Bresiau,. Breslau, 1593. Langmann. (37 8.8.) cf 1. 

Es ijt recht zum Berwundern, daß ein fo völlig inhaltslofer 
Vortrag wie der vorliegende in einem Saale der Univerfität 
Breslau hat gehalten werden fünnen. Vergebens fieht man ſich 
nad) einem greijbaren Gedanken um, der den Titel zu recht» 
fertigen geeignet wäre. Was der Verf. unter Vegetarismus 
verftehe, wird nicht gejagt, ed wird auf die Schriften von 
Graham, Hahn, Baltzer verwiefen; er will die vegetarifche 
Weltanſchauung philofophifch betrachten und findet, daß diefelben 
Unfichten von Leben und Lebensgenuß, die jene bieten, fich in 
Goethe's Fauft ausfprehen. Es wird daher eine Darlegung 
des Inhaltes deffelben, mit oft feitenlangen Unführungen, ger 
geben, ohne tieferes Eingehen. Wir verftehen nicht, was ber 
Ubdrud ſoll. 
Hofäus, Wilh., Ernft Wolfgang Behrifh (1738—1809). Ein 

Bild aus Goethe's Freundeskreiſe. Separatabdrud x. Deffan, 
1883, Reißner. (658 ©. $.) 

Eine Lebensgefhichte jenes wunderlichen älteren Freundes 
Goethe's, der für diejen während der Leipziger Beit eine ähn- 
liche Bedeutung gewann, wie fpäter Merd. Die Darftellung 
hält die richtige Mitte, Sie orientiert und ausreichend und geht 
doch nicht über in ein breite und pedantijches Bufammentragen 
von allerlei, was mit ihr noch zur Noth hätte in Verbindung 
gefegt werden fünnen. Sehr aufflärend find die Nachrichten 
über Behrifch'ens Jugendzeit, willtommen die Mitteilung einiger 
Boefien, freilich nur aus fpäterer Zeit. Man befommt das 
Bild eines waderen, ernften und verftändigen Mannes, von bem 
man e3 wohl erflärlich findet, daß er troß feiner Neigung zum 
Baroden einen maßgebenden Einfluß auf dem jungen Goethe 
gewinnen konnte. Die Briefe Goethe'3 an ihn find nach feinem 
Tode zurüdgegeben. Sind fie noch erhalten? 








Goethe’s Iphigenie auf Tauris. In vierfacher Gestalt herausg. 
von Jak. Baechtold, Freiburg i/B., 1883. Mohr. (VIII, 125 8. 
Imp. 8.) cM 4. 

Diefe Zufammenftellung (nad) Urt der Auegabe des Götz 
vgl. Jahrg. 1882, Nr. 51, Sp. 1752 d. Bl.) ift von beſon⸗ 
derem Intereſſe, weil bie Abweichungen ber verſchiedenen Re- 
| dactionen ber Fphigenie einander ber Zeit nach näher liegen 
und weniger ala beim Götz durch allerlei äußerliche Motive ver- 
anlaßt find, uns alfo ein inneres Entwidelungsbild, die Ent- 
widelung Goethe's zur claffiihen Form vorführen, die in 


667 


— 1883. 19. — Riterarifhes Gentralblatt — 5. Mai. — 


668 





Italien 1786 erreicht ward. So ijt die hier möglich gemachte 
Berfolgung dieſes Proceſſes von eminenter literarhijtorijcher 
Bedeutung. Die vier Medactionen, die hier auf die beiden 
Seiten neben einander vertheilt find (mas ſich überjichtlicher 
ausnimmt als beim Göß, wo die drei Columnen, die nothge- 
drungen auf berfelben Seite ftehen mußten, etwas ſchmal aus: 
fielen), find 1) der erfte Brojaentwurf von 1779 nach der aus 
Knebel's Befig ftammenden Berliner Hdichr., bereits herausge⸗ 
geben von Tünger, aber, wie wir zu unferem Befremden hier 
erfahren, höchſt ungenau; wenig abweichend ift die jet unter: 
gegangene, durch Zoeper herausgegebene Straßburger Hdicr., 
aus dem Befige bes Fräulein von Rathſamhauſen, der Goethe 
die Abſchrift 1780 fchenkte; 2) die Umfchreibung in freie 
Jamben von 1780, nad) Lavater's, jeht in Deffau befindlicher 
Abfchrift der verfchollenen Knebel'ſchen Hoſchr. Diefe höchſt 
intereffante Bearbeitung erfcheint hier zum erflen Male voll» 
ftändig gebrudt, während bisher faft nur die von Armbrufter 
im Schwäbiſchen Mufeum 1785 unerlaubt publicierten Scenen 
befannt waren, Unficher und ungenau find die Ungaben über 
die Abdrücke in Hagen’s Germania, der ſich bei dem erften auf 
eine Hdſchr. beruft; 3) die ftiliftifch Harmonifierende Profa von 
1781, deren Veränderungen, Erweiterungen und Verbefferungen 
wefentliche find, und von der es viele Hdfchrr. gegeben hat. 
Diefe erfchien bereits 1839 durch A. Stahr nad) der Diben- 
burger Ganzliftenabfchrift, dann in Goethe's nachgelafjenen 
Werfen (1842), aber unzulänglich, und 1854 in Düntzer's 
Bude nach der von iym nad Weimar gefchenkten Jacobi’jchen 
Hdſchr. Bächtold, der, natürlich mit Ausnahme der im Goethe: 
hauſe zu Weimar verftedt gehaltenen, alle Hoſchrr. felbit oder durch 
Andere ſorgſam collationiert hat, hat noch außer ben befannten die 
bisher nicht herangezogene Gothaer Hoſchr. benügen können. 
So fcheint denn das handfchriftliche Material erjhöpfend aus- 
genügt zu fein und dies giebt bem vorliegenden Terte einen be 
fonderen Werth. Die vierte Columne endlich enthält die 
Sclußbearbeitung in fünffüßigen Jamben nad) ber Ausgabe 
von 1787, In Betreff der beiden Projabearbeitungen müfjen 
wir unferen auf leichtere Erkennung der Varianten gerichteten 
Wunſch wiederholen; ſchwer, jehr ſchwer orientiert man fich 
gegenwärtig über die vorgenommenen Veränderungen, Der 
Preis, 4 A, ift unſeres Erachtens ein billiger und wird fchwer« 
lih Jemand vom Ankauf abhalten. Die Entfhuldigung der 
Berlagshandlung erfcheint uns unnöthig. Unfer Bublicum wird, 
hoffen wir, brauchbare Bücher auch dann zu jchägen willen, 
wenn fie nicht zu Schleuderpreifen auf die Straße geworfen 
werben. 


Hermes, Zeitfcrift f. claſſ. Philologie, Hrög. von G. Kalbel u. 
G. Robert. 18. Band. 2, Heft. 

Inh.: Ih. Mommfen, die italifhen Bürgercolonien_ von 
Sulla bis Bespaflan. — U, v. WilamowipsMöllendorff, die 
beiden Eleftren. — U. Piccolomini, quaeslionum de Archilocho 
capita tria. — 9. 3. Polaf, ad Choricii deelamationes duas re- 


cens editas notulae. — D. Seed, die Reihe der Stadtpräfecten 
bei Ammianus Marcellinns, — P. Stengel, Auxddas. — U. 
a. oll, zur Dolonie, Nachtrag zu Bd. XV S. 557 ff. — Miss 
cellen. 


Zeitſchrift für deutſche Philologie, brig. von E. Höpfner u. Jul. 
adher. 15. Bd. 1. Heft. 


Inh.: H. Colliß, der germanifche Ablaut in feinem Verhält⸗ 
niß zum indogermanifhen Vocaliomus. — K. Stejffal, altdeutfches 
Gpiftels und Evangelienbuh. 3. — N. Lübben, * zur Keunt⸗ 
niß älterer deutſchet Volkolieder. — H. Bifke, zu Walter'e Vocals 
viel, — P. Piper, Muſpilli. — K. Fromman, dad münchener 

lederbuch. — Literatur. 








Kunſt. 


| Lionardo da Vinci. Das Buch von der Malerei. Nach dem 

Codex Valicanus 1270 herausg., übersetzt u. erläutert von Heinr. 

Ludwig. 4 bde. Mit 2 Taf., 96, 172, 15, 268 Holzschn. 

—* 1882. Braumũller. (535, 407, 354; XVI, 455 S.*Roy. 8.) 
4. 


A. u. d. T.: Quellenschriften f. Kunstgeschichte u. Kunsttechnik 
des Mittelalters u. d. Kenaissance herausg. von Eitelberger 
v. Edelberg, XV—XVIIl. 

Eine Neuausgabe der Vaticaniſchen Hdſchr. (Cod. Urb. 
1270) war berechtigt, zunächſt ſchon vom rein philologiſchen 
Standpuncte aus. Denn dürfen wir auch ficher fein, daß die 
Publicationen von Ravaifjon-Mollien und Richter manche Ber- 
volftändigung und Berichtigung der bis jet befannten Lio- 
nardo'ſchen Capitel über Malerei bringen werben, fo ift doch 
noch nicht die leifefte Hoffnung vorhanden, die Lionardo'ſche 
Driginalfaffung des ganzen Tractats zu finden, wenn überhaupt 
eine folche exiitiert haben follte. Bis zum Eintreten biejes 
Glücksfalles aber bleibt die Vaticaniſche Hdichr. die umfaſſendſte 
und fachlich correctefte abfchriftliche Redaction des Malerbuches 
Lionardo’s; haben dod nach den Worten eines in dieſer Frage 
jo competenten Beurtheilers, wie es Richter ift, dem Compilator 
Driginale zur Verfügung geftanden, welche nicht mehr aufzu- 
finden jind (Lützow's Zeitſchrift f. b. K. XVII. S. 19). Nun 
leidet die einzige bis jeht vorhanden geweſene Ausgabe des 
Vaticaniſchen Textes, die Nanci beforgte (Rom, 1817) an 
folden Incorrectheiten, daß fie für das ernfte Studium geradezu 
unbrauchbar ift. Die Neuausgabe ftellte ſich alfo zunächſt den 
Zweck, einen philologiſch correcten Abdrud des Textes zu geben, 
Dank der Gewifjenhaftigkeit und dem Eifer des Herrn Dr. Knapp 
aus Tübingen wurde das auch erreicht. Die alte Orthographie 
wurde gewahrt, zweifellos verdorbene Stellen im Verein mit 
dem Hrägbr. in Anmerkungen corrigiert, oder doch verjtändige 
Eonjecturen geboten; die Seitenzahlen des Originald wurden 
fortlaufend markiert. Der philologiſch correcten Wiedergabe 
der Abjchrift gejellt fich ein umfangreicher Commentar, der im 
Verein mit der Ueberjegung die Nugbarmadung des Tertes 
ſowohl für dem Theoretifer als auch für den Praktiker zum 
Zwede hat. Dies Alles ift die Arbeit des Hrögbr’s H. 
Ludwig. Als Fachmann (Ludwig ift Maler) hat er es zunächſt 
verfucht, die ohne Zweifel ſyſtemlos compilierten Baragraphen 
zu ordnen, d. h. eine Tabelle aufzuftellen, welche den Aufbau 
des Tractats in ſyſtematiſcher Uufeinanderfolge giebt; in der 
deutjchen Ausgabe ift dann dieſe Unordnung gleich im Texte 
durchgeführt. Mag man nun auch mit der Bofition einzelner 
Paragraphen rechten, ficher ift es, daß ſchon diefer Verſuch der 
Neuordnung der in der Hoſchr. durcheinander geworfenen Eapitel 
das Verſtändniß des Tractats um Vieles erleichtert. Nun 
fommt die Ueberfegung. Wer ſich wie Ref. in einer ähnlichen 
wenngleich leichteren Aufgabe verjucht hat, ber kann die enormen 
Schwierigkeiten, die hier zu überwinden waren, am eheften er» 
meſſen. Die gründliche Kenntniß der Sprache befriedigt da nur 
einen Theil der geftellten Anforderungen; das weitaus Schwie- 
rigere ift, der ringenden, einer ausgebildeten wiſſenſchaftlichen 
Terminologie entbehrenden Wusdrudsweife mit Verſtändniß 
entgegen zu fommen — jeden Satz als Fachmann zu lefen ; wie 
oft ift die Ueberfegung da ſchon Commentar des Originals, 
Rejultat weitgehendjter Detailunterfuchungen, Lubwig, der von 
der Kunſt herfommt und fich bereits als ein gründlicher Kenner 
der Malpragis auch der Vergangenheit erwiejen hat, bewährte 
fich auf das Befte in der Löfung der fchweren Aufgabe. Das 
gilt, wenn man das Wejentlihe im Auge hält; ein glattes, 
elegantes Deutſch hätte auch der Literat von Fach nicht zu geben 
vermocht, ohne der Treue des Inhalts Gewalt anzuthun. Den 
oft nicht leicht verftändlichen FJdeengang Lionardo's erläutert 
dann der Commentar, der ben ganzen dritten Band füllt. 


669 


Gleich die Vorbemerkungen mit ihrer fechsundadhzig Seiten 
langen Einfhaltung über „das Wechielverhältnig zwifchen 
bifdnerifchem Machen und Anſchaun und die Rolle des Berftandes 
in der Bildnerei“ find nach Anſicht bed Ref. von fundamentaler 
Bedeutung für die Kenntniß der Entwidlung der Kunft der 
Renaiffance in Ftalien. Der Verf. ift nicht immer richtig orientiert 
über den gegenwärtigen Zuftand ber Kunſtgeſchichte und Aefthetif; 
das aber muß Ref. einräumen: wenn die Künftlergejchichte 
unläugbar heute auf der Höhe ber gefchichtlichen Schweiter- 
bisciplinen fteht, fo hat doch die Gejchichte der Kunft im engeren 
Sinne, d.h. die Geſchichte der fie conftituwierenden realen Elemente 
noch den größten Theil des Weges auf ſolche Höhe zurückzulegen. 
Die idealen Elemente der Kunft find mit Liebe und Eifer analyjiert, 
der Entwidlung derjelben iſt nachgefpürt worden; die Entwidlung 
der realen Elemente dagegen, d. h. deſſen was in der Kunſt nicht 
auf Phantafiethätigkeit zurüdzuführen ift, fondern was in der 
Kunft Können, Willen it, wurde ungebührlicher Weife vernach— 
läffigt. Und doch fteht die Entwidlung des fünftlerifchen Ideals 
und die Urt der Geftaltung defjelben in jo unlöslichem Zuſam— 
menhang mit der Entwidlung der Anatomie und Proportiond: 
lehre, der Perfpective, der malerischen Technik ꝛc., wie die 
Entwidlung des Denkens mit der Entwidlung der Sprache. 
In Ludwig's Einfhaltung finden fi dafür ausgezeichnete 
Fingerzeige, bie hoffentlich zu Steinem für umfaffendere Arbeiten 
werden; man lefe 5. B. des Verfaſſers Tarierung der Fort: 
Ihritt3elemente in der Kunſt Giotto's (bef. von S. 99 an). Der 
Eommentar ſelbſt ifttroß feiner Ausdehnung knapp in der Form; 
mit bemundernswerther Gründlichkeit folgt der Herausgeber 
den Deductionen Lionardo'3 bald ala Praltifer bald als gründ— 
lich gebildeter Theoretifer. Cine Reihe von Unmerkungen 
haben die Ausdehnung von mehrjeitigen Ercurfen und find von 
hervorragender Bedeutung für die entfprechenden Capitel der 
Geſchichte der Kunft, jo z. B. von S. 176 an die Abhandlung 
über die Linearperfpective, von S. 164 an über Lionardo's 
Borjtellungen vom Sehen, von S. 195 über Proportionalitäts- 
lehre der Renaiffance ꝛc, wie denn überhaupt naturgemäß 
auch der Commentar über die Erflärung des Tertes hinaus auf 
die verſchiedenſten Capitel der Entwidelungsgefchichte der ita> 
lieniſchen Kunſt neues Licht wirft. 

Die Urt, wie der Herausgeber fi zu den Abbildungen des 
Eod. Urb. ftellte, kann Ref. nicht ganz billigen. Die Abbil: 
dungen ber Handſchrift mußten facjimiliert gegeben werben, im 
Eommentar konnte dann die Figur in der Weife corrigiert ge— 
bracht werden, wie es nöthig war, um das vorgetragene Geſetz 
am fchlagendjten zu erläutern. 

Alles in Allem darf man fagen, dab Ludwig's Ausgabe von 
Lionardo's Buch von der Malerei zu dem Beften gehört, was 
bisher für die Kenntniß und Exkenntniß der kaum zu umgrenzen⸗ 
den Jndividualität Lionardo's geleiftet worden ift. R. v. Eitel- 
berger gebührt das Berdienjt, das Erfcheinen diefer Ausgabe 
angeregt und in jeder Weile gefördert zu haben. Gemwibmet ift 
die Arbeit Ernſt v. Brüde. H. J. 








Mitbof, H. Wilh. H., mittelalterliche Künstler und Werk- 
meister Niedersachsens und Westfalens lexikalisch darge- 
stell. 2, umgenrb. u, verm. Ausg. Hannover, 1883, Helwing. 
(IX, 462 $. ©.) M 8, 

‚Aus dem Büchlein, welches 1866 erſchien und ſich allge- 
meine wohlverdiente Unerfennung erivarb, ift in der zweiten 
Auflage ein ftattliches Buch geworden. Sowohl das Verzeich—⸗ 
niß der Künftler und Werkmeiſter, als die Zufammenftellung 
nad den Orten nehmen das Doppelte ihres früberen Raumes 


ein. Der Verfaffer weift in diefer Beziehung auf Mittheilungen | 


bin, welche ihm aus Braunfchwweig und Lübeck zugelommen find; 
außerdem zeigt fich überall die umfichtigite Benugung des feits 
bem in Vereinsſchriften veröffentlichten Materiald, Daß er fic) 


— 1883. 219. — Literarifhes Eentralblatt — 5. Ma. — 








670 
babei nicht ftreng an den Begriff Mittelalter gehalten hat, lann 
nur gebilligt werden, um fo mehr, als gerade in den Gegenden, 
welche er behandelt, und in ben ornamentalen fünften die mittel» 
älterlichen Formen ſich außerordentlich lange neben denen der 
Renaiffance behauptet haben. Die natürliche Grenze bildet hier 
der breißigjährige Krieg, nah welchem das Kunftichaffen dort- 
zulande ſich fo ſchwer und fpät erholt hat. Ganz neuen und 
ſehr dankenswerthen Zuwachs hat das Werk erhalten in der Ub- 
handlung über das Künftlerwappen, den urfundlichen Mit 
theifungen über Verhandlungen und Berträge mit Künftlern und 
Handwerkern, über die Formalitäten bei der Morgenſprache, 
über die Schußheiligen der Gewerke und endlich in der Er» 
Härung niederdeuticher Fachausbrüde. 


Beitfärif für budende Runf. Hrög. d. Garl v. Lüpom. 18. Br. 
+ Defl. 














nb.: W. Lübke, das Wandgemälde des jüngften Gerichts im 
Münfter zu Um — P. Schönfeld, Matteo Kivitali. — E. 
v. Fabriczy, Domenico da Eortona und das Hotel de Bille zu 
Paris, — Briefe des Aronpringen Ludwig von Bayern an Karl 
Haller von Halleritein. Mitgetbeilt von. K. Th. Heigel. — Kumits 
literatur. — U. Bredius, Gemäldepreife in Holland um 1650. — 
Notizen. — Kunftbeilagen und Illuſtrationen. 

ſtuuſt⸗Chronik. Beiblatt zur Zeitfhrift f. bild. Kunſt. 18. Jahrg. 

Nr. 24—27. 

Zub. : Laofoonitudien. — Ansftellung von Werken Julius Hübner’s 
in Berlin. — Zum NRaffaeljubiläum. — Zur Mufeenfrage. — Zum 
Raffaeljubiläum in Urbino. — Die Jahresansitellung im wiener 
Künitlerhaufe. 1. 


Jahrbuch der fünigl. preuß. Kunftfammlungen. Red, E. Dohme, 
4, Bd. 2. Heft. 


Inh.: Amtliche Berichte aus den königlichen Runftfammlungen: 
Berlin, Breslau. — Ib. Mommfen, Über die berliner Excerpten⸗ 
bandfchrift des Petrus Donatus. (Mit Taf) — B. Bode, eine 
Predellatafel von Domenico ern Tor (Mit Abb.) — A. v. Kretfchs 
mar, der fogenannte Sippolyt-Altar im Muſeum BallrafRicar 
in Köln. (Mit Abb.) — Herm. Grimm, der liller —e 
— C. Frey, die Gedichte des Michelangelo Bounarroti im vatis 
canifchen Codex. 2. — Notiz. 


Argn für tirchliche Kunft, hrog. von Theodor Prüfer. 7. Jahrg. 
r. 1-4. 





Inh.: Air. Schubert, Einiges zur Geſchichte und Technik 
der mittelalterlihen Metallgeräthe x. — 4. Kalten, Beiträge zur 
Baugeſchichte des camminer Doms. — Hugo Steffen, die Kanzel 
in der Kirche St. Ulrich zu Halle a. S. Driginalaufnahme, — Alfr. 
Schubert, profanes und facraled Kunſtgewerbe. — Tbeodor Hach, 
das Kirchlein zu Haddebye,. — E. Paulus, die alten Wandgemälde 
in Württemberg. Vortrag. — Miscellen. — Ghronit. — Tafeln, 


Vermifchtes. 


Linde, Antonius van der, die Nassauer Drucke der königl. 
Landesbibliothek in Wiesbaden, beschrieben. 1. 1467—1817, 
Wiesbaden, 1882. Feller & Gecks. (Ill, 543 S. Imp. 8.) cH 12. 

Der auf dem Gebiete ber Bibliographie wohlbelannte und 
überaus thätige Verf., veröffentlicht Hier den erſten Band eines 

Kataloges der im ehemaligen Herzogthume Nafjau erſchienenen 

Bücher, foweit diefe in der unter feiner Verwaltung ftehenden 

föniglihen Landesbibliothek zu Wiesbaden vorhanden find, 

Dies gefchieht in der Weile, daß die einzelnen Ortſchaften, 

welche Drudereien oder jpäter Verlagsbuchhandlungen bejaßen, 

in chronologifcher Ordnung abgehandelt werben und innerhalb 
diefer Ortſchaften wieder die einzelnen Druder und Buchhändler 
mit ihrem Verlage zur Beſprechung kommen. Als die eigentliche, 

Heimath Naſſauiſcher Drudertgätigkeit ift Eltville befannt, 

wohin fich Gutenberg in ben legten Jahren jeines Lebens zu- 

rücgezogen hatte und wo dann die Bechtermünz eine Druderei 
einrichteten, indem fie theilweife mit den ſchon von Gutenberg 
gebrauchten Typen ihre Bücher herftellten. Als der in der Typo- 








671 


— 1583, X 19. — Literarifhes Centralblatt — 5. Mai. — 


672 





graphie rührigfte Ort jebod des Naffauer Landes erfceint | Aohängigfeit vom Ausland ſich nicht loezureihen. Erſt das 19. 


jpäterhin Herborn, wo in ber Beit von 1585 bis 1817 zehn 
Firmen nad) einander thätig gewejen find. Der Verf. hat der 
eigentlihen Bibliographie, d. h. der Beichreibung der Drude 
bei jedem Orte eine Zufammenjtellung über die Lebensumftände 
und gewerbliche Thätigfeit der einzelnen Druder vorausgefchidt, 
dann erft folgt die Beichreibung der Drude jelbft, und zwar 
nit gruppenweife nad) den betreffenden Officinen, fondern 
innerhalb des Drudortes in alphabetiicher Ordnung. Wir wollen 
gegen eine jolhe Einrichtung, objchon fi) dagegen mande 
Einwände erheben ließen, hier nicht polemifieren, uns vielmehr 
an das Gute und Erfpriefliche Halten, was der Verf. in ben 
Einzelheiten feiner mühevollen Arbeit wirklich geleiftet hat. Die 
Titel der Bücher find genau und den Grundjägen einer forg- 
fältigen Bibliographie entſprechend wiedergegeben, ſodaß fich 
gegen das Detail der Arbeit des Verf.'s ſchwerlich etiwas wird 
einwenden laffen. Anders freilich dürfte es fich mit dem Plane, 
der bem Buche zu Grunde liegt, und mit der ganzen Anlage 
deffelben verhalten. Einerfeits ſcheint uns eine Drudgefchichte 
des Herzogthums Naffau, wie diejes bis zum Fahre 1866 
beitanden hat, aus dem Grunde verfehlt, weil die einzelnen 
Gebietstheile dieſes Landes erjt fehr jpät, großentheils erft in 
diefem Jahrhundert zu dem Herzogthume vereinigt worden find 
und fo eines älteren, aus früherer Beit ftammenden territorialen 
Bufammenhanges entbehren, wie denn beifpielsweije Eltville 
zu ber Beit, da Hier die Unfänge der Drudkunft blühten, nicht 
zu Nafjau, fondern zum Erzitifte Mainz gehörte. Andererſeits 
aber hätte ber Berf., wenn er trogdem eine Geſchichte ber 
Typographie in Naſſau fchreiben wollte, fich nicht auf diejenigen 
Naſſauer Drude bejchränfen dürfen, die in der Wiesbadener 
Bibliothek vorhanden find, fondern eine möglichſt volljtändige 
Bibliographie des Landes anftreben müſſen. 





Kahn, J. Rud., Kunſt- u. Wanderftudien aus der Schweiz. 
Bien, 1883, Faefy. (VII, 399 S. A. 8.) cHM 6, 40, 

Der Berf. hat in vorliegender Sammlung feine Studien 
über die Geſchichte und fünftlerifche Ausftattung des Gebetbuchs 
Karls des Kahlen zu München, fowie der Maneſſiſchen Lieder: 
fammlung, ferner über den Maler Hans Ardüfer, das Kloſter 
Wettingen bei Baden im Aargau mit feinen reichen Schägen, 
die von der Mitte des 13. Jahrh.'s bis zum 17. in reicher Fülle 
alle Wandlungen ber Kunft und des Geſchmacks verkünden, 
endlich feine Biographie Aurel Robert’3 (gejt. 1871) und feine 
„Erinnerungen“ an die befannte Bürki'ſche Kunſt- und Alter— 
thümerfammlung in Bern, die alle in zerftreuten Blättern 
erjchienen waren, revidiert und von Neuem veröffentlicht zugleic) 
mit 4 neuen Eſſays, die die Entwidlung der ſchweizeriſchen 
Kunft hauptfächlich auf dem Gebiete der Malerei und Architektur, 
in überfichtlichfter Weife für weitere Kreiſe ſchildern ſollen. Die 
vornehmften diefer neuen Auffäge find die „Wanderungen im 
Teſſin“, dem Mutterland fovieler Maler, Bildhauer und Acdhi: 
teten, die reiche Ausbeute geben, dann „das ſchweizeriſche 
Bürgerhaus und ber Edelfig im 16. und 17. Jahrh.“ Das 
Ganze bildet eine Reihe gewählter Bilder, die eine weite und 
vielfeitige Umſchau in der Gejchichte der fchweizerifchen Kunſt 
gewähren. Freilich erkennt der Verf. jelbft, daß ein eigentliches 
Kunftland die Schweiz niemals geweſen ift, wenn man abjieht 
von St. Gallens Thätigfeit im 9, und 10. Jahrh. und von der 
kurzen Beit nah 1515, da Holbein in Bafel fich niederließ. 
Das Land war zu arm, um hervorragende Kunſtwerke hervor: 
bringen und hervorragende Künftler nähren zu fünnen. Wohl 
war nach den fiegreichen Kämpfen der Schweizer gegen Deiter- 
reich bei bem allgemeinen Aufſchwung des Landes in der darauf: 
folgenden Reihe von Friedensjahren auch in Kunft und Wiſſen— 
Ichaft eine Befferung eingetreten; aber die auf den Schlachtfeldern 
jo glänzend gefiegt, vermochten in mufifchen Dingen von ihrer 


Jahrh. Hat der Republik die Bedingung für eine gedeihliche 
Eutwidlung der Künfte, gejiherten nationalen Wohljtand ge 
bracht, zumal den Cantonen Bufel, Genf und Bürid, und jo 
bieten Studien über die Entwidlung der ſchweizeriſchen Kunſt 
bis zu dieſer Periode reichere Ausbeute für die Schweizer: 
geſchichte als für die allgemeine Kunſtgeſchichte. 8. 


Sibungeberichte der k. preuß. Akademie der Wiſſenſchaften zu Berlin. 
1883. 18. 


Inh.: Wattenbad, Beiträge zur Geſchichte der Mark Branden— 
bura aus Handſchriften der königlichen Bibliothek, (Fortſ.) — Kohl— 
raufch, über ein Verfahren, elektriſche Widerſtände unabhängig von 
Auleitungsmwideritänden zu vergleichen, 

Shulprogramme. 

Quackenbrück (Realgumnaf.) Theod. Geßner, Aufgaben für die 
Prima aus dem Gebiete der Meiben. (21 8.4) 5, 

Naftenburg (Gymnaſ.) 9. K. Beniden, die Literatur zum 
ſechſten Liede vom Zorne Des Achilleus im fechiten u. fiebenten Buche 
der homeriſchen Zlias. 1. Tb. (20 S. 4.) ; 

Reudnig bi. (Bolksfchule u, Fortbildungsfchule) Wittftod, 
Schule und Kamilie. (15 ©. 4.) . 

Rieſenburg (Realprogumnaf.) G. Müller, Schulnahricten. 
(19 ©. 4.) 


Ninteln (Gymnaſ. G. Buch enau, Schulnachrihten. (24 ©. 4.) 
Nudolitadt (Gymnaſ. u, Realichule) Zul. Speerſchneider, 
Beitrag zur Kenntniß der Flora des mittleren Saalthalgebietes. 


(34 ©. 4) i 
Saalfeld (Realjhule 1. DO.) G. Griesmann, über fogen. 
Schaftpflanzen. (17 ©., 2 Taf. 4.) 

Schlawe (ftädt. Progummaf.) Johs. Beder, Urkunden der 
Stadt Schlawe u. andere Nachrichten Über diefelbe aus den Jahren 
1486— 1657. Ib. 5. (45 ©. 4.1 

Schwerin (Gymmaf. Friedericianum) Dttofar Brumglom, über 
das Kormenprineip in der bildenden Kunſt der Aegypter. (33 5.4.) 

ie (Realprogunmaf.) Ziepihmann, Schulnachtichten. 
(118. 4.) 

Siegen (Nealgummaf.) Tägert, Schulnahridten, (21 ©. 4.) 

Stargard iP. (f. u. Gröning’ihes Gumnaf.) W. Ziegel, die 
Urfachen des zweiten ſchleſiſchen Krieges. (26 ©. 4.) 2 

Striegau (jtädt. Progumnaf.) Herm. Schlüter, zur Gedichte 
der deutſchen Spruchdictung im Zeitalter der — (23 S. 4.) 

Tarnowig (Realgummal.) Aemil Pfundheller, de discidio 
Pauli ct Petri Antiochensi. (23 S. 4.) 

Tilſit (ſtaädt. h. Mädchenſchule) E. Willms, Was bat die 
Schule zu thun, um den Forderungen der Aerzte und den Wünſchen 
der Eltern gerecht zu werden? (26 ©, 4.) 

Treptow a; N. (Bugenhagen'ſches Gymnaſ.) Alex. Kolbe, Ber 
mertungen über bie tranijche Schuld in Sopbofles’ Antigene. (10 ©. 4.) 

Vechta (Gymnaſ. Treukamp, über Otto I, Biſchof v. Müniter 
(1204 - 1218), Graf von Oldenburg. (26 ©. 4.) . 

Waſſelnheim i/E. (Realſchule) 8 9. Albers, König Dagobert 
in Geſchichte, Yenende und Sage. (33 ©. 4.) . 

Weidenau (Gymnaf.) Franz Proſch, über Klinger's philo— 
fopbiihe Romane, (86 ©. 8. = j 

Weimar (Nealfhule 1. O.) E. Nindtorff, die Religion der 
Phönicier. (19 ©. 4.) 

Weißenburg UE. (Gymnaf.) Aromaver, kurzer Bericht über 
die Entwirelung des Gumnafiums zu Weißenburg in dem Decennium 
1571—1881. (22 ©, 4.) 

Weißenfels (Gymnaf.) Ad. Dietrich, Über den Bau des Trauers 
ſpiels Emilia Galotti. (15 ©. 4.) 

Weſel (Gumnaf, u, NRealgumnaf.) Ad. Kleine, die eier der 
(Einweibung des neuen Gymnaſialgebäaudes. (14 S. 4.) 

— (Gymnaſ. u. Nealgummnaf.) Feſtſchrift — Feier der Ein— 
weihung des neuen Gymnaſialgebaäͤudes am 18. October 1882. Ver— 
öffentliht vom Lehrercollegium. (Gr. 8.) — Inh.: Ad. Kleine, 
Geſchichte des Weſeler Gummafiums von dem älteſten Zeiten bis zur 
Gegenwart. (179, 52 ©. 2 Taf.) — P. Vergili Maronuis 
Aevneidos liber Il, mit Borwort und kritiſchen Anmerkungen von 
6. Heidtmann. (WE) — D. uhr Zateinifches und Ros 
mantifches,. (7 S.) — With. Braun, der Thyeſtes des Euripides, 
(23 ©.)— WB. Meigen, die deutſchen Pflanzgennamen. (29 ©.) 

Weglar (Goymnaſi) Ar. Fehrs, naturwiſſenſchaftliche Methode 
und phyſikaliſcher Unterricht. (36 ©. 4.) i 
Wien (Obergummaf, zu den Schotten) G. Wolfsgruber, 
septem moliva eontra Thomam de Kempis. (109 ©. 8, 

— (AranzeFofeph'ssßiumnaf.) G. Burkhard, lecliones codicis 
Cakuntali Bikänirensis. (XVI S. 8, u. e. Schrüfttafel,) 


673 


— Gran et ——— Karl Rieger, der Codex Sta- 
a F k.Bibllothek zum Bamberg. Eine kritiſche Unterfuhung. 
di . 8. 

— —— im 2. Bez.) J. Obermann, Grundfragen der 
Logit. (46 S. 8.) 

— (Gumnaf. im 3. Bez.) Moriz Brunner, Beiträge zur Ger 
ſchichte der lepten Karolinger in Arankreic mit befonderer Nüdfichte 
oo . die betreffenden Stüde des Gerbert'ſchen Briefwechſels. 
(18 ©. 8.) 

— (Bymnaf. im 5. Bez.) Aranz Swoboda, über Dictandos 
und Sprehübungen im ranzöfiihen am der Nealjhule. (125. 5.) 

— (Gymnaj. im 8. Bez.) Franz Naab, das imductive und ers 
fuchlihe Denten. (86 S. 8.) 

— (Gumnaf. im 9. Bez.) Johann Huemer, mittellateinifche 
Analekten. (20 5, 8.) 

Wiener⸗Neuſtadt (Obergymnaſ.) W. Toiſcher, Ariitotilis Heims 
lichkeit. (42 ©. 8.) 

Wiesbaden (Gynınaf.) Lohr, Aus dem alten Rom, Gin Brief 
an die Schüler des Gymnafiums. (22 S. 4., 1 Taf, Fol.) 

— (Realaymnaf.) Zr. Noßbac, die periodifchen Kettenbrüche 
und die diophantifhen Gleichungen 2. Grades, (24 ©. 4.) 

Wittenberg (Gymmaf.) Garl Haupt, ein Beitrag zu der frage 
nad er und Methode des Geſchichtounterrichts an Gymmalien. 
8 ©. 4) 

Wittſtock (Gymnaſ.) Rich Großer, Schulnahrichten. (24 ©. 4.) 





Revue des deux mondes. Lill® annce, 3° periode. Tom. 56*. 
4° livr. 

Sommaire: Dued’Aumale, la premiere campagne de Conde. II. 
Roeroy. — E. Caro, essais de psychologie. I. L’'heredite intelleetuelle 
et morale. — Andre Theuriet, Michel Verneuil. 1"* partie. — 
Öthenin d’Haussonville, la vie et les salaires a Paris. — A. 
Mezieres, le théätre espagnol, d’apres un livre recent. — Emil 
Michel, Frederie Il et les arts ä la cour de Prusse. — Marec- 
Monnier, La pelite Angela. Nouvelle tirée d’un roman de Sal- 
vatore Farina. — Chionique de la quinzaine etc, 


Allgem. Rilitär-Zeitung. Red.: Zernin. 58. Jahrg. Nr. 28 u. 29. 

Inh.: Der Reihs-Militär-Etat_ für 1854,55. — N. Wolopfoi, 
das Gewehr euer im Gefecht, Überjegt von E. v. Nevenjky. 
Ber) — Rreih. v. d. Golb, das DffigiersGorpd. — Die neue 
ranzoͤſiſche Schleß⸗Inſtructlon vom 14. Novenber 1882, — Nach— 
richten x. 


Stimmen aus Maria-Laach. Katholiſche Blätter. 24. Bd. 4. Heft. 

Inh.: 9. Jürgens, Ausfihten des Darwinismus. —R. Bauer, 
das Jahr 1683 und der große Zürkenfrieg. 2. (Schl.) — Auguit 
Langhorſt, Die vergleichende Neligionswiffenichaft und die Offen— 
barung. 2. (Schl.) — U. Baumgartner, niederländijhe Skizzen. 
2. (Foͤrtſ.) — WB, Kreiten, Annette von Droitesbülshoff’s literas 
rifcher Entwidelungsgang. 2. (Fortf.) — Recenfionen, — Niscellen, 


Breufifde Jahrbücher. Hrög. von 9. v. Treitfchfe. 51. Band 
4. Heft. 


Iuh.: 9. v. Holit, Franz Lieber. — U. Aurtwängler, 
eine Ausgabe der Funde von Olympia in cinem Bande. — GE, Bots 
bein, die Zuftände Jitriens und Dalmatiens, 1.— 9. v. Eiden, 
über Archive und deren Benupung. — Herm. Grimm, italienische 
Bortraitbülten des Duattrocente. — Karl Koberftein, Lüpomw’s 
milde, verwegene Jagd. — Internationale Redtshülfe. (Politiſche 
Gorrefpondenz.) — Notizen. 


Nuffifhe Revue. Monatsfhrift für die Kunde Rußlands. Herausg. 
von G. Nöttger. 12. Jahrg. 3. Heft. 

Inh.; Wilh. Stieda, die neueften Forſchungen über den Stand 
der Hausinduitrie in Rußland, — N. u. W. Köppen, die Jahres 
zeiten in der Krim. — Andr. Blau, die Lage der ruſſiſchen Land⸗ 
wirtbichaft während des Jahres 1852, — E. Schulze, zur Kunit- 
literatur. — Kleine Mittheilungen,. — Revue Nuffiiher Zeitſchriften. 
— Ruffifhe Bibliographie. 


Revue eritique. Nr. 16, 17. 


Sommaire: West, textes pehlvis, II. — Langen, études sur Plaute. — 
Frehlich, les troupes de la garde sous la röpubligue romaine, — 
Paunenborg, Fauteur da Ligurinus. — Loiseleur, trois enigmes 
historiques. — Varietes. — Edwin Arnold, podsie anglo-hindoue — 
Heuzey, catalogue des figurines antiques de terre euite du Musde du 
Louvre. — Radenhausen, christianisme et paganisme, — Granges 
de Surgäres, traductions en langues trangeres des Maxime de 
Larochefoucauld. — Klopstock, le mexsie, p. - Muncker. — Cor- 
respondance. — Chronigne. — Academie des Inser plions, — Soelät£ des 
antiquaires de France. — Soeidid asiatique. 








— 1883. 2 19. — Literarifhes Centralblatt — 5. Mai. — 


671 





Nuova Antologia. Rivista di scienze, lettere ed arti. Anno XVill, 
2. serie. Vol. 38. Fase. 8 
Sommaire: E. Castelnuoro, della poesia vernacola veneziana. —C.Baer 
il Jatifondo in Siellia.a — P. Vigo, gita ad una eittä medievale della 
Toscana (Sangimignane). — 6G. Sacherl, le trasmissioni della forza 
motriee a grandi distanze per mezzo della corrente elleltrica. — Grazia 
Pierantoni-Mancini, Sul Tevere. Racconto. Parte terza, (Fine) 
— L Luzzatti, i doveri del governo & della nazione dopo Fabolizione 
del corso forzoso. — Rassegna politica ece. 


Unfere Zeit. Hräg. von Rud. v. Gottfhall. 5. Heft. 
— 1 Telmannn, Blut um Blut, 1.2 — F. Martbe, * Meifter 


Eindrüde und Aufßände, Greignife und Stimmungen. 2. — 
Emin Manebach, Gottitied Kinfel. — D. Brauns, japaniide 54 3 
— Lonws Sauc. Win biegraphiiher Efſay. 1. — 3. Mäblg, alte und neue 
mifejiihe Märven, — Ghronif der Gegenwart. 


Hiß.polit Blätter x. Hrag. v Jörg u. Fr. Binder. 9. Bd 


Inh,: Barlamentarlihes and Deflerreih,. — Vreußiſche Kircenpelitif won 1747 bis 
1757, (St) — Peter Heiheniperger's Parlamenid-wriebuife von 188. — 
Studien aus dem Venedictiner-DOrden, — ibliotbet der Yänder und Bölfer: 
funde. 1. Kaulen’® Affgrien und Barpfenien. — Marquis von Bavrad, — 
Belttänfe, Die &udjet Berhandiungen im preupiichen Landtag. 2. Der „Staatt- 

ſoctaliannua⸗. — Hafrmer’s philoſephiſche Leitiaden. 





Inh. Die Kehrſeite der Madagastarfrage. — Ein Apoßet ver Weniegeit, — Ludw. 
MW ever, vompejaniidye Spaziergänge. 2 — Dur Beleuhtung der Befänunihe 
kage. (BAL) — Aug. Niemann, Die Brafen von Altenſchwerdt. (dorti.) — 

eratur. 


Politiſche Wochenſchrift. Ned.: Hans Delbrüd. 2, Jahrg. Nr. 16. 

Inb.: v. & Brüggen, die Politik in unierer Zeit, — Klöppel, das deulſche 

Bermaltungeredst, — Tie falierlihe Botidyaft, — Debn, criſiſtelleriſche Ine 
bisererionen. — Mus der Mode etc. 2 


Die Gegenwart. Hrsg. von Theophil Zolling. 23. Bd. Rr. 17. 
Abe: Ar, Boertcher, die varlamentariihe Lage — #. Berghaus, zur für 
fiihen Binanzreoım, — Zt. Wiömann, tie erfle —* englifdhe Zras 
gödie. — Der Uriprung der Vernunft. — Buſt. Dierds, ter Protertantismus 

ın Spanien. — Aus ver Hauriftadt. — Notizen, 


Blätter ir Hiterar. Unterhaltung. FT von R. v. Gottfhall, 
tr. 17. 

Any: ud. v. Bottidhalf, iller"8 Lacherſolge. — But. tig, . 

" voMien viteratur, — Kan Auffer, neue Drantn. _ Bloc wu dert 

zur Geidrichte der Erde, — Bar Geſundheitelehre. — Ada, Schroeter, 

Karl Baruch. — Feuilleton. — Bibltegrarpie. 
Europa. Med. von H. Kleinfteuber, Rr. 17, 
Inh. ; Anten Ragele, das Meer in der Odyfiee. 2. — Orte Lehmann, Auf elafji 


idiem Beden. 2. — 4. Lergbaus, Gifte und Begengiite. 1. — Sarg und 
Klang in Familie und Bemeinde, — Literatut. 


BWiffenfhaftl. Beilage der Leipziger Zeitung. Nr. 32 u. 33, 
Inh: J. Begholdt, die Geſchwiſter des Aönizs Iohann von Sachſen. — Eleltro- 
techniſches. — 9. Mar bach, leipziger Theater. — Bücherbeiprechungen. 


Allgem. Zeitung. Beilage. Ar. 105-111. — 


Inh.: Zur Geſcichte des paniſchen Erbfolgelrieges. — Tie gebeime Denamit ⸗Fabrit 
im — — Montenegto und Albanien, — Brom Berliner Leben. 1. — 
Die ſomatiſche Anthrowoiogie in Teutſchlaud. 4. a Bu Gr 

sein 














— Dswald, die indiſche 
Vorlszählung. — M. Yenz, eine neue Geſchichte des Druiden Boltes, 











Inb,: Der Top bes a Ariedrih Franz II von Medienburg- Schwerin, — 
Der Brand des Caſine im Rizza. — FZlucht der Winmwohner von Rkoloil, — 
D. Badharias, Audeif Yendart. — Todtenſchau. — Die allgemeine deutiche 
Hyyiene-Ausfellung: — Ani der Hiedereibe, — Mittagsefien rulicher Arbeiter, 
prejie und Buchhandel, — Die Hornvögel im berliner Aquarinui. — Poldtech ⸗ 
nude Mitibeilungen. — Hımmeieericheinungen. 


lleber Land und Meer. 50. 80. 25. Jahrg. Nr. 30. 


Ind.: Fanng Lewald, Im Abentlicht, eine Paleidoffopiihe Erzählung in 4mölf 
Briefen. (Berti.) — ©. H. Schneider, tilder ans dem bhentigen jenaliden 
Stubdentenieben. Schl.) — 9. Sieger, Die verbotene Arudıt. — Al. bebr, 
Banderungen im Odenwald: die Bahnlin⸗e von Mberbad nad Erbach. — Ter 
Bıtrgany m Orerbayern. — Die Pradtausgabe Boerhe'd, — One Samarow, 
Plewna. (dorii) — Willelm Emmer, sür das Aldum. — Artbur Berfon- 
Umjcan auf dem Beviere der Ürfincungen, 2, Belge, 5. — MW. Hoder, Pıo- 
fejjor Henri Dünger. — Ter Brand tes Rationaitheaters in Berlin, — Roil, 
bätter. — Iluftrasionen. 


Eonntagd-Blatt. Red.: A. Phillips. Ar. 17. 
Inh,: F. Arneſeld, Echte Steine, (Kori.) — Evelinend Irrtham. ger.) - 
gu — 


ob, Mifotakis, Der Bartloie, — T. v. Mothſchürng, 
8 ee — Juuftrationen, aan ang 





Gartenlaube. Rr, 17. 


b.: &. Werner, Bebannt und erlöh. Fortſ.) — D. vr. Riefentbal, zu 
Se äturgeftläne des Wildeter⸗s. — Marie Br DeG F.8S - A rt 


675 





— 1883, 32 19. — Literarifhes Centralblatt — 5. Mai. — 





ner, zur Ginführung im vie allgemeine teutihe Ausflellung für Sugiene und 
Rettunaemwelen, — dın Srayrergang burd das ıhiringer Splelwaarenland, — 
Erf Edftein, Der hatbäiihe Zauberer. (Kortl.) 


Beilage: gwangleſe Blätter. — Inh: Landwirthſchaftlichet. 


Die Heimat. Hrög.: Ludw. Anzengruber, Red.: Jof. Rank, 
8. Jahrg. (2. Br) Nr. 30, ai Sf 


Inb.: Ferd, Shiftern, Tirlomaten in der Sommerfrifbe, Fortſ.) — Kermann 
Roltet, Mlatternde Blätter, 1, 2 (Bedichte.) -— Mor. Pille, Um bie Herr 





ihaft. (Bdı.) — BP. R. Nofegger, Der erfte Betenkalag. — frledrid 
Ame Man Im. Ridhard, 2 das Volt fingt. (Schl.) — en, Klöfter 
und Scyöffer in Oeflerreib. 3. — ®. Neumann, Zräume > raumbilder, 


— Die — — im Salzkammergute. — dot. 2ubmig, Heine Bılder 
aus der Rarur, 15, — Aus aller Belt. 


er Hrög. von R. König a. Tb. H. Pantenius. 19. Jahre. 
Rr. 30. 

Inb.: Hand Marring, Zwei Bettern. (Feril,) — M. Lena, der erfle Alichen⸗ 

ger am eignen Herd. — Meinbeld Werner ein Beiuh am Word eier 


ampfferveite. — Rob, Koenig, zur Zutherliteratur. — Am Famtlientiihe, 
— Beiundheitdrath. 


Ind. der Bellagen: Herm. Vogt, Brobberzog ärledrich Aranı II. von Medien- 
burg-Bameriit. - Umidan auf gewerblihem Bereit. — Aus Kindermund, 


Schorer's Familienblatt. Redig. von 3. U. Mordtmann u. E. 
O. re 4.8. Nr. 17. r 


Inb.: Hib,. Schmidt-Gabanis, — —5— BRc8 Lov, 
—— San — Die Bewerseit ung. , Waffen aus 
üdfer. — Ernft @dftein, —S — — — 


Allgem. ———— des ERS Hrög. von 8. Philippfon. 
47. Jahrg. 
Inh,: Am Peßach. — — Paradoron. — Gin Zeugniũ. — Literariſchet Wochen ⸗ 
bericht - — Beltungsnadridten 


—8 Ziceraturdiatt. Hrög. von M. Rahmer. 12. Jahrg. 
T. * 








Darminismus m. die Bibel, (Fortſ.. — 60chſt Adter, das Judenthum 
"ale Frames —X der Sumanität, — Karo, ein Plaim des Jeremiae. — Ter 
er san — — Bircow u. Die Bibel, — Gollectanea. — Piteratur- 

bericht, — Notizen. 


Ansführlicpere Kritiken 


erfdienen über: 
Desiderius, Pro sanitate. (Breögen: Gentralbt. f. allg. Geſund⸗ 
beitöpflege. 11, 3 m. 4.) 
Durmayer, die Grundzüge der ee Geo⸗ 
graphie. (Schmitz: Bl. f. d. bayer. Gymnaſialw. 
Gedanken über das Studium der modernen Sprachen x. —2 








Eben 

Serbarsr 's Handbuch der Kinderkrankheiten. 1. Bd. 2, Abth. 
2. Aufl. (de Jonge: Gentralbl. f. allg. Sefundheitspflege. (Il, 
3m. 4.) 


v. — ann, das reli F — der Menſchheit ꝛc. (Dorner: 
Theol. Studien u. Krit. 3,) 

berg, zur Kritik von Glieros 7 P. Seſtius. (Landgraf: Bl. f. d. 
baver. Gymnaſialw. XIX, 1.) 

Heuzey, catalogue des figurines anliques de terre euile du Musce 
du Louvre, (Collignon: Revue erit, 17.) 

Horaz' Briefe an Auguftus u. Julius Florus. Ueberſ. von Lift. 
(Bauer: Bl. f. d. bayer. Gymnaſialw. XIX, 

u. ius, ar un oben Apoitelgefhichten u. Apoitellegenden. 1.8». 
(Theo. 1) 

ler v. Grünbübl u. Homers v. Lindenbad, fpanis 
ſcher Succeffionsfrieg. (Beil. 3. we ätg. 105.) 

Meiiner, die Gantica des Terenz u. ibre Eurythmie. (Köhler: 
BD, f. d. bayer. Gymnaſialw. XIX, 2,3 ) 

a Feliz, Dctavind, überf. von Dombart. (MNehm: 


a, * Gefichte des deutſchen Volkes *4 Augsburger Reli⸗ 

nöfrieden. (Lenz: Beil, z. Allg. Ztg. II. — Roſenmund: 
—88 g. 191.) 

Pahlavi texts, — by West. Part Il, 
erit, 16.) 

Platon's ——— des Sofrates u. Kriton. Erkl. von 


(Darmesteter: Revue 


Bertram. u l. f. d. bayer. Gymnaſialw. XIX, 2/3.) 
Mm per er, Lebniffe eines alten Parlamentariers x. (Hilter.» 
polit 8.) 
er. ) — (Haas: . f d. bayer. Gymnafialm. 
Selbit, die ** gel Ghrifti. (Hnabenbauer: Stimmen aus 
Mariastaab. XXIV, 4.) 


Urkunden der — Abtei Salem, hrög. von v. Weed. 1. Bd. 
(Beil, 3. Allg. Ztg. 109.) 











— 











676 
Bom 21, die B. April find nadftebente 
nen erfhienene Werke 
auf unferem Mebactionsbuream eimgeliefert worden: 
Andrae, Seneca paa sin Villa ved den Appiske Vei. Kopen-— 


bagen, Gyldendal, (95 ©. 8.) 

Bafjermann, die Bedeutung des Liberalismus in der evangeliſcheu 
Kirche. Vortrag. Wiesbaden, Kreidel. (8.) A 0, 60, 

Bode, Studien zur Geſchichte der ——⸗ Malerei. Braun— 
ſchweig. Vieweg & Sohn. (9.) HM 1 

Brädner, Handbuch der — gene 1867-1888. 1. Heft. 
Grlangen, Palm & Ente. (Sr. 8.) 

Demojtbenes’ ausgewählte Reden. Erklärt von nl 1. Bohn. 
Gotha, A. A. Pertbes. (8.) A 1, 20. 

Detmer, Lehrbuch * Planzenphufiologie. Breslau, Trewendt. 
(XVI, 390 ©. Gr. 8.) 

Erbe, Hermes. Vergleichende Wortfunde der lateiniſchen umd 
— En Stuttgart (D. 3), Neff. (AL. au. 8.) 


Fiſcher, über das Princip der — u. die Pflanzenſeele. 
Ben un nn — — 

v. Sizy rundzüge der Mora eip (o. 3.), Friedrich. 
(A. 8.) cM 1, 50. * I 

Größler, die Einführung des Ghrütentbums in die mordit üringis 
a Ariefenfeld n. Haſſengau. Halle a/S., Pfeffer. (Roy. 8.) 

Heller, griechiſches a f. Untertertia. 2. Aufl. Berlin, 
Springer. (9) 2 

Hellwig, über — u. involutoriſche Beziehungen, ihre 
—— auf die — der Gurven zweiten Grades x. 
Erfurt, Billaret. (4.) AM 1, 

Herzield, Einblide in * —— der ſemitiſchen Urzeit betreff. 
die Entitehungsweife der meiſten hebräiſchen Wortſtämme. Hans 
nover, Hahn. (Gr. 8.) 6. 

Zahresbericht aber die Erfheinungen auf dem Geblete der germas 
nifchen erg brög. von der Geſellſchaft f. deutſche Philos 
—— eg . Jahrg. 1552, 1. Abth. Keipzig, Reißner. 
(©. 1- ) 

Jahresberichte der DS UBRREE GEN, im Auftrage der hiſtoriſchen 
Gefellfchaft in Berlin breg. von Abraham, Hermann, Meyer. 
3. Jahrg. 1880. Berlin, Mittler & Sohn. 18.) M 16. & 

—— tr erg Sandwörterbuh. Abth. 1, 2. 
Hannover, Hahn. (AL. 8.) oA 8 

ne der Welttheil Auftralien. 4. bp, Leipzig, Freytag. (KU. 8.) 


Ray er Lehrbuch der Spectralanalyfe, Berlin, Springer. (Gr. 8.) 


Köftlin, Martin Luther. Sein Leben u. feine Schriften. 2. Aufl. 
Bd. 1, 2, (Elberfeld, Ftiderics. (Sr. 8.) A. 18. 

Martin von Bracara's Schrift de correclivne ruslicorum, 
— ꝛc. von Caſpari. CEhriſtiania, Malling. (CXXV, 44 ©. 


8.) 

—— Commentar zu Aenopbon’s Anabaſis. Heft 1. Berlin, 
Springer. (Kl. 8.) cH 1 

Müller, Aufgaben iu Iateinifchen Stilübungen im Anſchluß an 
iu f. #9. Seſtius. Gotha, F. A. Perthes. ($.) 

Ofnen, vs zur exacten Rechtswiſſenſchaſft. Wien, Hölder. 
(38 

Riemann, neue Säule der Melodit, Hamburg, Grädener & Richter, 


— ein geiftiger Krach im Parlament. Heidelberg, Weiß. 
8.) 


(31 
Thun, die Vereine u. Stiftungen, des — Baſelſtadt im Jahre 
(VII, 59 ©. 4.) 


1551. Bajel, Georg. 
Tommasini, la vita e gli scritti di Mecolo Machiavelli nella 
loro relazione col machiavellisıno, Vol. I. Rom, Löfher. (XXVII, 


750 ©. Roy. 8.) 
Vergili Aeneis, GErflärt von Brofin. 1. Bochn. Buch I-IN. 
(8.3 c# 2, 40. 


Gotha, F. A. Perthes. 

Wagner, der Futterbau im Gebirge, Yierlohn (v. 3.), Bäbeler. 
(8.) HM 1, 50. 

Waltrami ut videtur liber de unilate ecelesine conservanda. 
Recogn. Schwenkenbecher. $annever, Hahn. (8.) c# 2, 40. 


Willkomm, illustrationes florae Hisjpaniae insularumque Bale- 
a Livr. VI. Stuttgart, 1892, Schweizerbart. (Fol.) 


ch. 1 
wilikein, das mathematifche un en —— Sterblichkeit. 
2. Aufl, Hannover, Hahn, (Roy. 8.) 
Zahn, Forfhungen zur Geſchichte des — Kanon 
838 der — Literatur. 2. Ih. Erlangen, Deichert. 
Gr. 8, 


677 

Ziemlich, Goethe und das alte Teftament. Vortrag. Nürnberg, 
Kom. 66.) HM 0, 60. 

Zunfturfunden, die älteren, der Stadt Lüneburg. Bearb, von 
Bodemann. Hannover, Hahn. (Br. 8.) cH 6, 40. 


Widtigere Werke der ausländifhen Literatur. 
Franzöſiſche. 


Annuaire de la facult des lettres de Lyon. Fascieule 1: Hisloire 
et geographie, (XIII, 215 p. 8.) Paris, Leroux. 

Beauchet, étude historique sur les formes de la e@lebration du 
mariage dans l'ancien droit frangais. (99 p. 8.) Paris, Larose et 
Forcel. 

Bernard, droit international. Traite theorique et pratique de l’ex- 
tradition, comprenant l’exposition d'un projet de loi universelle 
sur l'extradilion. 2 vol. 1’® partie: Introduction historique. 
2° partie: Commentaires des lois et traitis, projet d’un code 
international. (434, 702 p. 8.) Paris, Rousseau, 

Cons, de Atace; thesim, proponebat faeultati litterarum Parisiensiete. 
«109 p. et carte. 8.) Paris, Thorin. 

Derepas, de necessilate legum naturalium seu de fundamento 
inductionis hee apud facultatem litterarum Parisiensem dispu- 
tabat etc. (60 p. 8.) Paris, Thorin, 

Dumay, &tat militaire et f&odal des bailliages d’Autun, Monteenis, 
Bourbon-Laney et Semur-en-Brionnais en 1474, d’apres un 
proees-verbal de convoeation du ban et de l’arriere-ban. (96 p. 
8.) Aulun, impr. Dejussieu pöre et üils. 

Galli, larmee frangaise en Egypte (1798-1801), manuserit mis 
en ordre et public ete. (244 p. 18.) Paris, Charpentier, Fr. 3, 50. 

Journal d’un officier de Parmée d’Egypte. 

Gebelin, histoire des milices provinciales (1688-1791). Le tirage 
au * sous l'aneien regime, (VIII, 295 p. 8.) Paris, Hachelte 
ei . 

—, quid rei militaris doctrina renascentibus litteris antiquati de- 
buerit, hec apud facultatem litterarum Parisiensem disputabat 
etc. (62 p. 8.) Bordeaux, impr. Gounouilhou. 

Lettres inedites du roi Ilenri IV au chancelier de Belliövre, du 
16 mars au 28 octobre 1604. Publices d’apres le manuserit de 
la Bibliotheque nationale, par Halphen. (ll! p. 8.) Paris, 
Champion. Fr. 6. 

de La Borderie, ötades historiques bretonnes, Les deux saints 
Caradec, lögendes latines incdites, avee introduction et notes 
eritiques. (31 p. 8.) Möme maison. 

Moulin, le palais ä l’Acad@mie. Berryer et son fauteuil (1634- 
1882), étude eritique et bibliographique. (78 p. 8.) Paris, 
Techener., 

Nicolas, les budgets de la France depuis le commencement du 
XIX® siécle. Tableaux budgetaires. (356 p. 4.) Paris, impr. 
Lahure, 

Renault, cours de botanique fossile fait au Museum d’histoire 
naturelle. 3° annde: Fougeres. (322 p, et 36 planches. 8.) Paris, 
Masson. 

Robertet Cagnat, epigraphie gallo-romaine de la Moselle. 2° fasc. 
(V1, 34 p. et planche, 4.) Paris, Champion. 

Boge d’Andeli, (seigneur normand des XIl® et XIll® siecles), 
chansons, publiees avee introduction, variantes et glossaire, par 
Heron. (LXIV, 17 p. et musique, Petit in-4.) Rouen, impr. 
Cagniard. 

Sealiger, leltres frangaises inedites, publices et annotées par 
Tamizey de Larroque, (428 p. 8.) Paris, Picard. 

Schwab, les ineunables orientaux et les impressions orientales 
au commencement da XVI® siecle, Rapport ä M. le ministre de 
l’instructiion publique sur une mission en Baviere et en Wurtiem- 
berg. (143 p. avec vign. 8,) Paris, Techener. 

Tueilesco, «&iude historique et juridique sur l’emphyteose, en 
droit romain, en droit francais et en droit roumain, contenant 
un commentaire erilique da projet de loi vot& par le Sünat et 
une étude de lögislation comparee. (VII, 467 p. 8.) Paris. 


Derenne. 
Englifde 

Evans, an essay on assyriology. (8.) London, Williams & N, 5.5. 

Lowe, the Mishnah, on which the palestinian Talmud rests. 
Edited for the syndics of the University Press, from the unique 
manuseript preserved in Ihe university library at Cambridge. 
Add. 470-1. (246 p. 8.) Cambridge Warchonse. S. 21. 

Maine, dissertations on early law and custom. Chiefly selected 
——— delivered at Oxford. (402 p. 8.) London, Murray, 
Ss. 12, 

kichards, records of the Anglo-norman House of Glanville, 1050- 
1680. (350 p. 4.) London, Mitchel & H. 5. 40. 





— 1883, M 19, — Literarifhes Eentralblatt — 5. Mai. — 


678 


Italieniſche. 


Ademollo, il carnevale di Roma nei secoli XVII e XVIll: ap- 
punti storiei, con note e doeumenti, (XII, 168 p. 16.) Roma, 
Sommaruga e C. L. 1. 

Chiarinie Mazzoni, esperimenli metriei, con prefazione. (XXXIV, 


108 p. 18.) Bologna, 1982, Zanichelli. L. 2, 
Ferraro, del romanzo storico; saggi storico-eritiei, (151 p. 16.) 
Napoli, tip. Rinaldi e Selitte. L. 250. 


Di Jussie, (suor Giovanni), istoria memorabile del principio 
dell’ eresia di Ginevra: testo ilaliano, publicato per la prima 
volta dal p. Marcellino da Civezza, con una sua prefazione. 
(XXI, 205 p. 8.) Prato, 1882, Gua-ti. L. 3. 

Mandillo, saggio di sacra inquisizione medioevale in Tovo San 
Giacomo, dal 9 al 14 nov. 1881; e difesa ecc, (88 p. con fotog, 
8.) Genova, 18%2, tip. dei Tribunali. L. 1, 50. 

Oldrini, storia musicale di Lodi, studiata colla seorla delle 
eronache eittadine, ece. (279 p. 16.) Lodi, tip. Quirico, Camagni 
e Marassi, L. 2, 50, 

Rowland, relazione eritica sulle varie determinazioni dell’ equi- 
valente meceanieo della eoloria: opera premiata dal r, Istituto 
Veneto di scienze, ece., e tradotla dall’ inglese per cura dell’ 
Istituto stesso. (120 p. 8.) Venezia, 1682, tip. Antonelli. 

Appendice al tomo VII della serie V degli Alli del r. Istituto. 

De Stefani Perez e Riggio, catalogo dei coleotteri siciliani 
della collezione del r. Museo zoologieo di Palermo. (26 p. a 

due colonne. 8.) Palermo, tip. del Giornale di Sicilia. 


Niederländifhe. 


Minhadj at-Talibin, le guide des Zelös eroyants, Manuel 
de jurisprudenee musulmane selon le rite de chafl'i. Texte 
arabe, publi& par ordre du gouvernement avee traduclion et 
annotalions par van den Berg. Vol,l. (XX en 474 bl. nr 8.) 
— 1882, impr. du gouvernement (s’ Gravenhage, Nijhoff.) 

1. 9. 

Pijper, Jan Utenhove, zijn leven en zijne werken. (16, 256 en 
XCV bl. Roy. 8.) Leiden, Adriani. Fl. 3, 75. 

Verdam, a en nieuwe fragmenien van den middelneder- 
landschen Aiol, Met aantekeningen. (4 en 79 bl. Roy. 8.) Leiden, 
Brill, Fl. 0, 80. 

Wybrands, de abdij Bloemhof te Wiltewierum in de I3e eeuw, 
Bıjdragen tot de geschiednis van kerk en beschaving in Neder- 
land. Uitgegeven door de koninklijke akademie van weten- 

schappen te Amsterdam. (8 en 223 bl. 4.) Amsterdam, Müller. 

2, 


* 





Antiquarifche Kataloge. 
(Mitgetbeilt von Kirbboffu, Wigamd in Feipiig.) 
Kirchhoff & Wigand im Leipzig. Nr. 668, 669, mathematifch- 

phyſitaliſch ⸗ mechau. Wiflenfhaften. (Nr. 668, Mathematik, Altro- 
nomie, phufifal. Geographie, Erdmagnetiömus, Geodäfte, Perſpec⸗ 
tive, Nautif. Nr. 669, Phyſik u. Chemie, Baus, Ingenienr- und 
Mafchinenwefen, Bergbau» u. Hüttenfunde, Tehnologie.) 
DOrell, Füßli & Co. in Zürih. Nr. 106, Haturwiffenfc., Haus⸗ 
u. Landwirthſch., Mathematik ꝛc. 


UNachrichten. 


Der Privatdocent Dr. Arzruni in Berlin iſt zum a. o. Pro: 
feſſor in der philofopbifchen Facultät zu Breslau ernannt worden. 

Der Gymnafialdirector Trojien zu Danzig wurde zum Rath 
beim Provinzial-Schulcollegium zu Königsberg Pr. ernannt, 

Der DOberlehrer au der Nealfchule zu Annaberg, Dr. Scheibs 
ner, {ft zum Director der Realſchule zu Leisnig, der proviforifche 
Oberlehrer an der Realſchule Ir Burzen, Leonhardt, zum ftäns 
digen Oberlehrer am der gleichen Anftalt zu Annaberg ermannt 
worden, 

I gleicher Eigenfhaft wurden verfept die Oberfehrer Debler 
am Öymmafium zu Banpen an das Gymnafium au Freiberg, 
Möfler an der Realſchule zu Aranfenberg an die Nealjchule zu 
Meihen, Scholpe am Gymnafium zu Nafel an das Realgumnafium 
zu Frauftadt. 

Die ord. Lehrer Dr. Müller am Bir Dune je au Halbers 
ftadt, Georg Da N enftein am Wilhelms⸗Gymnaſium A = Königs: 
berg ifpr., Ernſt Schmidt am Gymnaſium zu Marienburg, 
TitufarsOberlehrer Müller am Nealgummafinm auf der Burg zu 
Königsberg i/Pr. und Kapp am Gymnafium zu Bartenftein find 
zu (beziebentl. etatömäßigen) Oberlehrern an den genannten Anftalten 

‚ befördert worben, 


679 


— 1883, 19. — Literarifhes Centralblatt — 5. Mai. — 


680 


Die proviforifchen Oberfehrer Franz am f. Gymnaſtum zu Am 12. Fort F in Iglau in Mähren der Profeffor des deut⸗ 


Leipzig, Jungmann am Gymnafium zu Zwidau, Höhle am Gums- 
naftum zu Baupen, Gafpari am f. Gymnafium zu Ghemnig und 
Hüffslehrer Dr, Wolff an der Realſchule I. O. zu Leipzig wurden | 
zu Händigen Oberlehrern an den genannten Anftalten befördert. 

Am f. Gummafium jr Wurzen find angeitellt worden: der 
Director der Realfchule 1. D. ebenda, Profeſſor Pöpfchke, als 
Hector; als Dberlehrer: der Pfarrer Dr. Richter in Hainewalde, | 
die RealfhulsOberlehrer Dr. Müller in Döbeln, Rieh, Dr. | 
Steuding, Mebner, Dr. Schleiher, Vopel, Schmidt, | 
Preibfch, die proviforifhen Oberlehrer Dr. Handke, Dr. Loreng, 
Ludwig, Spindler im Wurzen, 

Als Dberlehrer wurden angeſtellt: der Sülfslehrer an der 
Thomasſchule zu geinzig, Dr. Friedrid, am Gymnaſium a 
Banpen; Realfhullehrer Dr. Zeller in —— am Gymnaſium in 
Blauen V.; provlſoriſcher Realſchul-⸗Oberlehrer Buchwald in 
Mittweida am Gymnaſium zu Zwickau; Inſtitutslehrer Dr. Möfer 
in Dresden am Wettiner Gymnafium dafelbit. 


Den Gummafialdirector Dr. Münſcher zu Marburg ift der 
Adler der Ritter des k. preuß. Hausordens von Hohenzollern verr 
lichen worden. 


Am 8, April + in WienersNeuftadt der durch Beiträge zur 
MozartsLiteratur im weiterem Sreife befaunt gewordene Dr. med, 
Franz Lorenz, 77 Jahre alt. 


fhen Rechts und der Nechtöpbilofophie an der Ilniverfität Xemberg, 
Dr. Ed. Bubl, im 59. Lebensjahre, 

Um 14. April F in London der Statiftifer Dr. William Karr, 
im 76. Lebensjahre. 

Am 19. April F in Bonn der Profefior der Mathematik an der 
dortigen lniverfität, Dr. Guft. Nadide, 73 Jahre alt. 

m 21. April + in Paris der Romanfriftiteller Jules San: 

dean, im 73, 2ebensjahre, 


In Upfala bat unter dem Titel Nordisk Revy, berausg. von 
A. Noreen, eine gelehrte Zeitfchrift zu erſcheinen begonnen, die 
nah äbnlihem Plane angeleat wie das Lit. EBltt,, nun auch dem 
Norden ein allgemeines Pritiihes Organ zu gewähren beabfichtigt, 
für das ſchon lange ein offenbares Berärfnig vorhanden war. Die 
und vorliegende Probenummer zeugt von dem erniten Willen und 
der Umfiht der Nedaction. Auch viele deutiche Werke haben eine 
gründliche Befprechung gefunden. Das Blatt, in Cuart, wird monat: 
lich zweimal erfcheinen. 





Bitte, 

Der Unterzeichnete bittet behufs Vollendung des zweiten Bandes 
feiner „Geſchichte der griechiſchen Lyrik“, ibm Difjertationen und 
Programme zuſchicken zu wollen, welche über griechiſche Lyriker von 
Alfaeos bis zum peloponnefifchen Kriege handeln. 

Hand Flach. 


Tübingen, 23, April 1893. 








Literarifhe Anzeigen. 


Triennium philologienm 
oder [117 


Grundzüge der philolog. Wissenschaften, 


für Jünger der Philologie 
zur Wiederholung und Selbstprüfung 
bearbeitet von 
Wilhelm Freund, 
Heft 1, Preis c# 1, ist durch alle Buchhandlungen 
zur Ansicht zu beziehen, vollständige Prospecte mit In- 
haltsangabe gratis. 


Kritische Sichtung des Stoffes, systematische Eintheilung 
und Gruppirung desselben, durchgängige Angabe der betr. 
Literatur, endlich stete Hinweisung auf die in den einzelnen 
Gebieten noch nicht genügend aufgehellten Partien sind die 
leitenden Grundsätze bei der Ausarbeitung dieses ausschliesslich 
für Jünger der Philologie zum Repertorium und Repeti- 
torium bestimmten Werkes, 


— Jede der 6 Semester-Abtheilungen kostet MH 4, 
— geb. c# 5, —, und kann auch einzeln bezogen werden. 


Verlag von Wilhelm Violet in Leipzig. 


Im Berlage von ©. Reimer in Berlin ift ſoeben erfchienen 
und duch jede Buchhandlung zu beziehen: [116 


Dppenhofl, F. C., Das Strafgejegbuch für das 

Deutjche Reich. Nennte verbejjerte und bereicherte 
Ausgabe, herausgegeben von Ih. 3. Oppenhoff. #15. 
Bilreth, Th., Die allgemeine chirurgische Pa- 

thologie u. Therapie in fünfzig Vorlesungen. 
Ein Handbuch für Studirende und Aerzte. Eilfte 
Auflage, bearbeitet von Dr. Alexander von 
Winiwarter. M. 14, —. 


oehl, H., Imagines inscriptionum Graecarum 
antiquissimarum in usum scholarum. A. 4. 





Zum Luther-Jubiläum. 
Soeben erschien in 2. wesentlich umgearbeiteter Auflage: 


Martin Luther. 


Sein Leben und seine Schriften. 
Von Professor Dr. Julius Köstlin. 
2 Bände, 100 Druckbogen stark. 
Preis broschirt c% 18, —; in Halbfranz gebunden AH 21, —. 


Elberfeld. Die Verlagshandlung: R. L. Friderichs. 


[115 








Eine Leipziger Verlagsbuchhandlung fucht nichtallzu- 
umfangreiche Aerte guter Autoren zum Verlag zu acquirteren. 
Bevorzugt wird befonders humorift. Literatur, Land» und 
Forſtwiſſenſchaft, Technologie und Militairwiſſenſchaft. 
Gel. Anerbietungen unter Chiffre V. T. 188 durch die An— 
noncen-Erpedition von Haafenjtein & Bogler in er — 
beten. 9 





Antiquariſcher Bũcherverkehr. 
Bücher-Ankauf. 


Kleine und größere Sammlungen, einzelne gute 
Werke und hinterlaſſene Bibliotheken kaufe ich ſtets zu 
hohen Preiſen. Meinen ſoeben erſchienenen antiquariſchen 
Anzeiger „ Der Büherfreund“ liefere ich gratis, 
Mori Glogau junior, 
Hamburg, Grasfeller 20. 












f13 





Berantwortl. Redacteur Erof. Dr. yarnde in Leipzig, Woetheitrahe Ar. 7. — Drud von W. ® eugult, n in Keipsig. , 


—A = 


Literariſches 


für Deutſchland. 
1 r. 20.) Herausgeber und verautweorilicher Rebackent Prof. Dr. Fr. Zarnde. [1883. 


Verlegt von Eduard Anvenarius in Leipzig. 


sr 


Centralblatt 








Erſcheint jeden Sonnabend. 





— - 12. Mai. + reis vierteljährlich A 7. 50. 








lunéraire & Jerusalem etc. Publi&par Michelant et Doelter, die Bulcane der Gapverden u. ihre Producte. Silberfälag, die foriale Gefepgebung u. Armenpflege. 


Raynaud. Zihermal, Lehrbuch der Mineralogie. | Böihln. Smoboda, Saml. v. Nehnungd-Aufgaben ıc. 
Anauer, die Mefleriondbegriffe. v. Ebner, Unterſ. Über bie Urfachen der Anliotropie ır. | Ergebmife ber in den Fändern der ungar. Krone 1881 voll 
“ergmann, die Grundprobleme der Logif. Nauber, neue en jur Aennmii der Zelle, jogenen Bolle zaͤhlung. 

Miünz, die Grundlagen der Kantſchen Frlenutnißtheerie. Müller, Zblere der Helmath. | Le Mahävastu. Public par Senart. 
Feſtichtift zur GObjährigen Bedenkeier der Belehnuug des | Marmwell, Lehrbuch der Elelirleitat u. Des Magnetlamu⸗. Rind, neue Beiträge jur Technit des nachhomeriſchen 

Hıufes Hababurg mit Deſterreich. Zait, elementares Gandbud der Disaternionen. Herameters, 

Die älteiten Gehnebüter der Herrichaft Bolanden. Greg. HSamliten, Wlemente der Quaternienen. Röhlnw's geſammelte Meine vbilotegliche Schriften. 
von Sauer. Kriebel, das deutſche Felvartilerie Material atc. Ruf Festi Avieni Aratea, Ed. Breysig- 

Deut che Reichötagsdarten ıc. rag. von Weizfäder. Syelinffi, Vergeibiis der worgägl, Werke ıc. der Me- | Haller, altipaniihe Spridiwörter te, 

Testimonia minors de quinto bello sacro eic. Ed. vieln, Thierzucht u Thierhelltunde. Zeuber, Beihidte des prager Theaters. 

Röhricht Hjelt, Gari von Linnd als Arzt x. Seyffert, Lextken der clatjüichen Alterihumshunde, 
Tagebuch ver Königin Maria Stuart ar. Srög. von Sepp. Mocedenbed, die Ehe ir, Berhandiungen x. Ueberdinrdung der Schüler höherer Leht · 


rom Math, durch Italien u. Griedenland zc. Fidher, der Amtsridter in Preußen, anftalten d. Großhet zogihums (heilen) betr. 


Me Büßerfendungen erbitten wir berechuet und unter der Mdreffe der Erpedition d. BL. (Hedpitafftr. 16), alle Briefe unter der des Heraudgeberd (Boetheftr. 7). Mur ſoiche 
Berle lünnen eine Beſprechnug finden, bie ber Nebaction vorgelegen haben. Bel Correfpondenzen Über Bier bitten wir fietd ben Namen ber Berleger berfelben angugeben. 


R Drtälifte über bie Patriarhate von Jerufalem und Untiochia 

Theologie. gehört eigentlich nicht in den Band Hinein, da das Original 

4 f Ir u. nicht in franzöſiſcher Sprache abgefaht ift. Eine intereffante 
a res puhliee Dar tens | Und mahrfcheinlic ältere Rebaction der von Vogüe bereits ver: 
Michelant «ti Gaston Raynaud. Genf, 1992. (Varis, | öffentlihten Pelerinaiges por aler en Jherusalem ift während 


Leroux.) Leipzig, Harrassowitz. (XXXIII, 281 8. Roy. 8.) des Drudes in einer Hofchr. aus Cheltenham entdedt und zu— 
Publications de la Socie® de l’Orient latin. Sür. geogra- | fäglich mitgetheilt worden. Die Pelrinages et pardouns de 
phique, 11. Acre find weniger für den Geographen, als für den Sprach» 


Ob bei der Herausgabe der ganzen geographifchen Baläftina- | forjcher bemerfenswerth; Hingegen bieten der Wbfchnitt les 
literatur, welche die Sociöte de l’Orient Latin unternimmt, die | Chemins et les Pelerinages de la Terre Sainte und befonders 
Anordnung nach ſprachlichem Princip die richtige ift, bleibt | die Devise des chemins de Babylone, eine militärifche Inftruc- 
fraglich; dem Paläſtinaforſcher jedenjalld würde, wenn das | tion zu einem Feldzuge nach Aegypten aus bem Ende des drei: 
Unternehmen erſt vollendet vorliegt, eine rein chronologifhe | zehnten Jahrhunderts, eine Menge wichtiger und neuer Angaben. 
Folge der Schriften willtommener fein. Man muß aber zu» | Die ausgezeichneten Einleitungen, welche Graf Riant zu den 
geben, daß für die Herausgeber die angewandte Eintheilung | einzelnen Stüden des Bandes jchrieb, laſſen wiederum das Be- 
allein die Vermeidung von Verzögerungen der Publicationen | dauern bervortreten, daß diefelben nach dem Plane des ganzen 
zur folge hatte und deshalb vielleicht die einzig brauchbare war. | Unternehmens fo kurz ausfallen mußten. Einzelne Buncte, be 
Den von Tobler und Molinier edierten beiden erften Bänden | fonders aber das Verhältniß der Schrift L’estat de Ja citez de 
der lateinisch geichriebenen Reifen in das heilige Land fließen | Jherusalem zu dem Terte des Ernoul, die Stellung des in den 
fi als dritter Band der ganzen Serie die vorliegenden | Itindraires nicht erwähnten, von Bonnarbot und Longnon in 
Itingraires frangais an. Won den Neifeberichten, welche fie | ihrer Uusgabe des Anglure mitgetheilten Verzeichnifſes Ci sunt 
und bieten, find einige aus Werken entnommen, die bereit in | li saint lieu de Jerusalem, erwarten noch eine eingehenbere 
guten Ausgaben vorhanden waren, wie die Aufzählung der | Behandlung. H.M. 
heiligen Stellen aus der Chanson du voyage de Charlemagne | — 
a Jerusalem nach der Ausgabe von Kofhwig, ferner — u evang.»luth. Kirhenzeitung. Red. Ar. Th. Franke. 
Ercerpte aus Ernoul nad Mas Latrin, aus Philipp Musfet . 4, j . 
1a Neiffenberg’s eher die Fortfegung des Wilhelm von ar er A. H. vi v. Schele, Was iſt bei der Sefämpfung 

: Ä 3 . glaubens in unferen Tagen vorzugsweife zu beachten? 1. 

Tyrus mad) dem Rocueil des hist. des croisades und die | Aus dem religiöfen und firdlichen Leben Finnlande. — Aus Frank: 
Casaus de Sur nach Thomas’ Ausgabe in den Fontes rer. austr. | reih. — Uns Schleſien. — Die thüringer Pirdliche Conferenz. — 
Wenn auch Verbefjerungen des Tertes in einzelne Fragmente, Das Alummat für ev.Auth. Gummafiaften in Böhmen, — Kirchliche 
welche hier zufammengefteilt find, aufgenommen wurden, jo Rachrichten x. 

wird doch dieſer Umftand, wie wir glauben, nicht hinreichend | Reue evangel. Kirchenzeitung. Hrög. von H. Mefiner. 25. Jahrg. 
jein, dem Paläſtinaforſcher die Benugung der volljtändigen Rr. 16 u. 1. 

Ausgaben einzelner Autoren überflüffig zu machen; denn nicht Inh.: Die neue Kaiferlihe Botſchaft. — Der chriſtliche Verein 
nur in den aufgenommenen Abſchnitten, fondern natürlich oft | jun hg ern — — — a a Prien gene 
dur) bie ganyen Werte hindurq finden id) geogr aphiſche | als Gegner der Binifertion. — Bom Ritualiomus. — Zur Gonizes 
Notizen von Belang. Einen wejentlihen Fortſchritt in der yerje über das Geburtsjahr Ehrifti. — Die Zripelalliang. — Karl 
fritiichen Textbehandlung der älteren Baläftinographie zeigen | Witte. — Bom böberen Schulwefen. 1. — Der evangeliihe Verein 
die Ausgaben der Abſchnitte aus Matthäus Paris und Marco | in Berlin. — Gin gefabrdrobender Geſetzentwurf. — Die Heilt- 
Polo. Bon großer Bedeutung ift das zum erjten Male aus | Armee und die Öffentliche Meinung in England, — Dr. Dörpfeld 


den reichen Sammlungen der Gefellichaft ebierte Material. Die über Säliemanu'O nenehe Borfgungen, — Gorreivondengen. 








683 





Vroteſt. Rirdhenzeitung ıc. Hrög. v. 3. E, Webſty. Nr. 17. 
Inh.: Aler. Schweizer, fiber Janſſen's Daritellung der Refors 
mation, 2. — G. Ritter, Die Bildung eines allgemeinen evangelifche 
proteitantifchen Miffionsvereind. — Aus Holland. 3. — „Alte Wahr: 
beit für die nene Zeit" von Zwingli Wirth. — Die Bedeutung des 
Yiberaliämud in der evangeliihen Kirche nah 9. Baſſermann. — 
Gin Bravo der römifhen Kirche. — Aus der Provinz Sachſen. — 
Aus Defterreih. — Programm des 14. deutjchen Proteftantentages 
au Neuftadt a. d. Hardt. 


Deutfher Merkur. Red. A. Bapenmeier, 14. Jahrg. Ar. 17. 
Inh.: Louis Denillot und fein Lebenswerk. 1, — Der Inqul⸗ 
fitionsproceh des Erzbifhofs Garranza von Toledo 1550—1576. 


Schl.) — Die belgiſche Geiftlichfeit und die Schule. 1. — Corre⸗ 
fpondenzen und Berichte. — Literatur. 


Zeitfchrift für Kirchengeſchichte. Hreg. v. Theod. Br iege r. 6. Band. 
1. Seit. 





Inh.: 3. Dräfele, die doppelte Faſſung des it ge en 
"Ertenng nioreng Fror nepi rprados. — G.Uhlborn, Die Anfänge 
des Johanniterordens. — S. Lowenfeld, zu den Homilicen des 
beiligen Gäfarius. — 8. Müller, einige Netenftüüde und Schriften 
jur Gefdrichte der Streitigkeiten unter den Minoriten in der eriten 
Hälfte des 14. Jahrhunderts. — E. Schneider, eine Urkunde Gres 
ger’s von Heimburg. — U. Harnack, Miscelle. — Nachrichten. 


Blätter für Humnologie. Hrög. von Albert Fiſcher. Nr. 4. 


Inb.: A. Fiſcher, Zinzendorf's Lieder in den evangeliſchen 
Gefangbücern. Fortſ.) — Danneil, Wie ftellen ſich die neueren 
evangelifhen Gefangbücher zu dem Liedern Luther's? (Fortſ.) — 
Fiſcher, zu dem Liede „O Traurigkeit, o Herzeleid“. — Nadıs 
richten. — Zur meueiten hymnologiſchen Literatur, 


Theol. Studien u. Krititen. Hrög. von J. Köſtlin u. E. Riehm. 
Jahrg. 1883. 3. Heft. 

Juh.: Bacmeifter, zur Frage der fittlihen Weltordnung. — 
Wendt, der Gebraud der Wörter ahnen, aindris und adnihvös 
im Neuen Teitamente, — Bleibtreu, der Abſchnitt Röm. 3, 
21-236 x. — Weiß, zur Evangelienfrage. — Beyſchlag, zu dem 
vorftehenden Auffap von B. Weiß: „Zur Evangelienfrage”. — 
Kolde, die erite nürnberger evangelifche Gottesdlenſtordnung. — 
Witeri, weitere Beiträge zur Ge dichte der Tauflehre der refors 
mierten Kirche. — Weßel, Aphäus und Klopas. — Neitle, Be: 
merkung zu: Uſteri, das Original der marburger Artifel S. 405. 


— Recenfionen. 
Philofophie. 


Knauer, Dr. Gust., Diac., die Reflexionsbegriffe. Eine philo- 
suphische Monograpbie. Heidelberg, 1882. Weiss. (61 8 
Gr. 8.) c# 1,20. 

Das bisher faft ganz vernachläffigte Eapitel der Kritik der rei⸗ 
nen Vernunft über „die Umphibolie der Reflerionsbegriffe” bietet 
dem Berftändniß große Schwierigkeiten dar, welche, durch die 
bisherige Methode unlösbar, erft durch die hiſtoriſch-philo— 
logiſche Analyje aufzuhellen fein werben. Die Santianer, 
welche das Thema überhaupt berüdfichtigten, haben es fich je 
in ihrer Weife zurechtgelegt, 3. B. befonders die Fries' ſche 
Schule. Diefer gehört auch der Verf. an, welcher ſchon durch 
ähnliche Schulfchriften fich bekannt gemacht Hat. Nach dem 
Vorgang Apelt's unterjcheidet er, ohne das Kant'ſche Lehrftüd 
übrigens überhaupt verftanden zu haben, Kategorien und Re 
flegionsbegriffe, jene ald der Synthefis, der Production der 
Borftellungswelt dienend, dieſe als Hülfsmittel der Unalyfis der 
ſchon durch die Synthefis entftandenen Borftellungswelt (S. 4, 
10, 31, 33, 36, 39, 41 f., 45, 47, 56 ff). Er nennt fie auch 
„Hülfsbegriffe” (S. 26, 44, 45), ober das „Handwerkzeug des 
Berftandes" (5.24, 53). Die Reflerionsbegriffe find aprioriſch 
(S. 4, 46), treten immer paarig auf und zwar fo, daß beide 
Gorrelatbegriffe pofitiver Natur find. Der Berf. unter 
fcheidet ſechs Elaffen von Reflerionsbegriffen. I. Reflerionsbes 
griffe auf dem Kategorienboden (diefe würde Kant theilweife 
„Prädicabilien” nennen): 1) einerlei und verfchieden, 2) überein- 
jtimmend und widerftreitend, 3) actio — passio, 1) essentia 
— modi, 5) ®emeinfhaft — Widerftand, 6) affirmativ — 


— 


— 1883, 20. — Literariſches Centralblatt. — 12. Mai. — 


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negativ. II. Reflerionsbegriffe, welche Sinnlichkeit und Berftand 


ſcheiden: 7) anſchaulich — rein, 8) in concreto — abstracto, 
9) conträr — contradictorifh. III. Reflerionsbegriffe zur 
Unterfcheidung verfchiebener Thätigkeiten ſowohl der Sinnlid- 
feit ald des Berftandes: 10) analytiſch — ſynthetiſch, 11) 
a priori — a posteriori, 12) formal — material. IV. Re: 
flerionsbegriffe, welche nur der Sinnlichkeit dienen: 13) intenfiv 
— ertenfiv, 14) ftetig — discret, 15) meßbar — zählbar. 
V. Reflerionsbegriffe, welche nur dem Berftande dienen: 16) 
objectiv — fubjectiv, 17) ideal — real, 18) activ — paffiv, 
19) sponte — vi. VI. Reflerionsbegriffe auf dem Antinomien- 
boden: 20) relativ — abfolut, 21) immanent — transfcendent. 
Da diefe 21 Begriffspaare nicht nad Kant's Methode „aus 
einem Princip“ abgeleitet, ſondern empirifch aufgefunden find, 
macht der Berf. auf Vollftändigkeit keinen Anſpruch. Seine 
„Entdedungen* (S. 32,54) find „ein Bruchftüd der geläuterten 
Kritit*, gemacht „in treuer Nachfolge“ „unferes Altmeiſters 
Kant” (S.V, VI, 54); in Wirklichkeit ein nicht ohne Scharffinn, 
aber ohne Gefhmad gemachter Verſuch, die Keime einer Lulli- 
ſchen Kunft bei Kant weiterzubilden; ohne fyftematifchen Werth 
für den Nicht-Santianer, aber brauchbares Material. Die 
„Zubel-Borrede zum Centenarium ber Kritif der reinen Ber: 
nunft“, welche dem „Meifter“ den Triumph in saecula sascu- 
lorum weiffagt, macht einen etwas fomijchen Eindrud. 


Bergmann, Dr. Yul., Brof., die Grundprobleme der Logik. 
Berlin, 1882. Mittler & Sohn. (IX, 196 S. 8.) M 4. 

Den Wrbeiten des Profeffor Bergmann hat man vor: 
geworfen, dab fie dem Geifte der gegenwärtigen Wiſſenſchaft 
fremd feien. Aber eine Weltanficht, die das Sein aus Atomen 
und Kräften conftruiert, die feine Wahrheit in mathematischen 
Formeln abjchließt, fteht in einer Beziehung in einer Linie mit 
der Logik auf Fichte ſchem Grunde, nur daß diefe den Act philo- 
fophischer Selbitbefinnung übt, welcher jene mit Gonjequenz 
ausweicht. Es ift eine intereffante Wahrnehmung, daf die Ein- 
fehr des Gedankens in feine Subjectivität zu derjenigen Theorie 
geführt hat, welche die Betrachtung des in der Geſchichte objec- 
tivierten Geiftes am meiften zu betätigen fcheint. Denn wenn 
die Ueberzeugungen der Gegenwart in bem Lichte hiſtoriſcher 
Einfiht angejehen werben, die überall nur von überwundenen 
und zu überwindenden Stanbpuncten zu reden weiß; wenn die 
Beit für einen Uugenblid vergefjen könnte, daß feine eracte 
Methodologie ihre Theorien vor dem Schidjal der Vergänglich— 
feit behüten fann, fo müßte die Fichte'ſche Anficht als diejenige 
erfcheinen, die durch den Proceß bes Geifterlebens in unzähligen 
Thatbeweifen als die wahrfheinlichfte gerechtfertigt wird. Wir 
verftehen daher die Abneigung Profeſſor Bergmann’s gegen 
Comte und Spencer, welche den temporären Gehalt des wiſſen— 
ſchaftlichen Glaubens als die unerfchütterliche Bafis menſchlichen 
Willens und Könnens erachten, fünnen auch durchaus nicht um— 
bin, feinen Gedanken die unzweifelhafte Ueberlegenheit zuzu« 
ſprechen, bie aus der Erhebung über dem zeitlichen Verlauf der 
Dinge und der Vertiefung in die erzeugende Stätte ihres Ur: 
fprungs wie naturnothwendig folgt. Uber ebenfo klar glauben 
wir zu erfennen, daß die Lebenden Recht behalten und immer 
Recht behalten müfjen, weil ohne die Zuverjicht in die Trag- 
fähigkeit ihrer Ideen die geiftige Urbeit zum Stilljtand fommen 
würde. Der Zwiefpalt, in dem ſich Profefior Bergmann zu ber 
zeitgenöjfiichen Philofophie befindet, beruht demnach einfach 
darin, daß er den Geift sub specie aeterni, dieſe ihn ad 
tempus behandelt; daß er den abjoluten Geſichtspunct der 
Wiſſenſchaft, diefe den Hiftorifchen der funftgemäßen Uebung 
und Weiterbildung ber herrfchenden Lehre einnimmt. Beiberlei 
Methoden find nothwendig, und wenn die eine heute aufer 
Mode ift, jo verdient der Forſcher Dank, der fie mit jo ge 
danfenvoller Gründlichkeit, mit fo entjchloffenem Verzicht auf 


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Gunſt und Ehre wiederaufzunehmen befliffen ift, wie dies Pro— 
feffor Bergmann nachgerühmt werden muß. Allerdings buldet 
die vielbelobte Freiheit unferes Denkens in Wirklichkeit feine 
andere Freiheit als die, im der curfierenden Glaubensmünze zu 
bezahlen und das nachzureben, wovon das Herz ber Welt voll 
ift; aber wir finden es verftändlih und rühmlich, daß ein 
Jünger Fichte's fih auf die Hohe Zinne gerettet hat, die 
zwiſchen vergänglihem Wahn und dauernder Wahrheit triftig 
zu unterjcheiden geftattet. A.K. 





Mün;, Dr. Wilh,, die Grundlagen der Kant'ſchen Erkenntniß- 
theorie. ine Einführung in die Kritik der reinen Vernunft. 
Breslau, 1882. Koebner. (78 ©. Gr. 8.) oA 0, 60. 

Eine mit Gefhid und Verſtändniß abgefaßte Doctorbiffer- 
tation. „Auf Grund gewiffer VBorausfegungen gelangt Kant 
zur Aufwerfung feines Problems, und auf Grund anderer Vor: 
ausfegungen fucht er die Löfung befjelben herbeizuführen” 
(5.5). Jene erfteren Borausfegungen find „logiſcher“ Urt: 
die Unterfheidung analytiiher und ſynthetiſcher Urtheile, 
fowie die Toppelprämifje: es giebt Erkenntniß a priori; Er— 
fahrung giebt feine allgemeingültige Erkenntniß. Durch Combi- 
nation jener Vorausſetzungen ergiebt fih das „ſynthetiſche 
Urtheil a priori*, und damit ift das Problem gefhürzt. Zur 
Löfung bes Problems dienen die Borausfegungen pſychologiſcher 
und metaphyfifcher Art: die erfteren find bie Unterjcheidungen 
von Sinnlichkeit und Verſtand, von Form und Stoff; die letztere 
ift das Ding an ſich. Der Verf. zeigt im Einzelnen, nachdem er 
diefe Borausfegungen erponiert und hiſtoriſch deduciert Hat, 
wie auf ihnen die Beantwortung jenes Problems beruht. Sagt 
ber Verf. auch nichts Neues, finden fich auch neben einzelnen 
treffenden Bemerkungen manche jchiefe (theilweife auf uns 
jelbftändiger Abhängigkeit von K. Fiſcher berubende) Ausfüh— 
zungen, jo bringt doch der Berf. an fein Thema dasjenige 
heran, was man fo oft in der Santliteratur fchmerzlich vermißt: 
unbefangenen gefunden Menfchenverftand. Das zeigt ſich be: 
fonders in feinen Erörterungen über das fynthetifche Urtheil 
(S. 18 f.), und über das „Ding an fih* (S. 56 ff). Die 
Literatur über das fpecielle Thema (die Borausfegungen Kant's) 
ift leider nicht berüdfichtigt. 








Geſchichte. 


Festschrift zur 600jährigen Gedenkfeier der Belehnung 
des Hauses Habsburg mit Oesterreich. Von den historischen 
Vereinen Wiens. Wien, 1882, Ver, f. Landeskunde von Nieder- 
österreich, (V, 231 S., 9 Taf. Gr, 8,, 2 Stammtaf.) 

Um ein bleibendes Andenten an ben jehshundertjährigen 
Erinnerungstag der Belehnung des Haufes Habsburg mit 
Defterreih zu fchaffen, Hat das von den hiftorischen Vereinen 
Wiens (dem Vereine für Landeskunde von Niederöfterreich, dem 
Wiener Alterthums- Vereine, dem heraldiſch- genealogiichen 
Bereine „Adler“ und der numismatischen Geſellſchaft) eingeſetzte 
Eomits die Herausgabe einer auch kunſtleriſch ausgeftatteten 
Feſtſchrift beichloffen, an welcher Mitglieder aller diefer Vereine 
mitgearbeitet haben. Den Reigen ber Auffäge eröffnet der von 
Profefjor Dr. H. von Beißberg am 27. December 1882 ge 
baltene Feitvortrag „Rudolf von Habsburg und der öfter 
reichifche Staatsgedanke“ (S. 1—38). Zeißberg giebt einen 
geiftvollen Ueberblid über die Entwidelung Defterreihs von 
der Gründung der karolingiſchen Oſtmark und verweilt dabei 
eingehender bei den Greigniflen, welche mit der Ermwerbung 
Defterreich® durch das Haus Habsburg zufammenhängen, ben 
Kriegen König Rudolf's mit Ottofar von Böhmen, der Schladt 
von 1278, wofür Beißberg, um bem verfchiedenen Meinungen 
über den Ort berjelben Rechnung zu tragen, die Bezeichnung 


— 1883. 20, — Literariſches TCentralblatt — 12. Mai. — 


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„Schlacht am Weidenbache“ vorjchlägt, der Uebertragung ber 
öfterreichifchen Länder an Rudolf's Söhne, der frage, ob unter 
diefen Ländern urfprünglih aud Kärnten inbegriffen gewefen 
ſei. Was dieſe Frage betrifft, jo ſtimmt die von Zeißberg ein- 
gehend begründete Meinung im Wefentlihen mit ber Unficht, 
die wir im Jahrg. 1878, Nr. 25, Sp. 823 d. BL. aufgeftellt 
haben, daß der König feine Söhne 1282 wirklich mit Kärnten 
belehnt Habe, obwohl er die Verwaltung diefes Herzogthums 
bereitö dem Grafen Meinharb von Görz-Tirol übertragen hatte 
und auch entichloffen war, nach Bejeitigung einiger formeller 
Schwierigkeiten diefem auch die Belehnung zu ertheilen. Inter⸗ 
eſſant und ein neuer Beleg für die von Ficker gegen die frühere 
Ueberſchätzung der urkundlichen Daten vorgebradhten Gründe ift 
ber Nachweis Zeißberg's, daß die Belehnung der Habsburger 
mit Defterreich nicht am 27. December 1252, von welchem 
Tage die Urkunde datiert ift, fondern ſchon zwifchen dem 17. 
und 23, December ftattgefunden habe. — Profeffor Dr. U. v, 
Lufchin-Ebengreuth behandelt (S. 39—68) in gewohnter gründ⸗ 
licher Weife „dad Münzweſen in Defterreich zur Zeit König 
Rudolf's I. von Habsburg“ und ftellt dabei die Münzen zu- 
fammen, welche nach ihrer Legende einem Rudolf angehören, 
die er, theifweife frühere Unfichten mobdificierend, theils bem 
deutichen Könige Rudolf J. theils dem Herzoge Rubolf IV. zu= 
weiſt. Eine Münze möchte er Rubolf IIL., dem älteften Sohne 
Albrecht's I. zutheilen. Allein follte diefer wirklich auf Münzen, 
die er als König von Böhmen prägte, den öfterreichifchen 
Bindenfhild angebracht haben? — Profeffor Dr. Gottfried 
Frieß im Benedictinerftifte Seitenftetten liefert (S. 69— 116) 
einen Auffag „Herzog Albrecht I. und die Dienftherren von 
Defterreih“, worin er mit vollftändiger Beherrſchung bes 
QDuellenmateriald die Urfachen ber Unzufriedenheit der öfter: 
reichiſchen Minifterialen mit dem Herzoge prüft und ben Ende 
1295 ausgebrochenen Aufjtand ſchildert. Er vertraut nur 
unferer Unficht nach etwas zu fehr der fteirifchen Neimchronif, 
wenn er den Aufftand ber Wiener in das Jahr 1294 oder 1295 
und nicht vor die Unterwerfungsurfunden vom Februar 1288 
ſetzt. ©. 90 Hat er die N. 91 angeführte Stelle der Reim- 
chronik offenbar mißverftanden. — Der jetzt leider verftorbene 
Dr. €. Freiherr v. Saden beipriht (S. 117—132) „die 
authentifchen Porträts König Rudolf's von Habsburg und 
deſſen Grabfteine“. Als das einzige Porträt fann das Bild auf 
deſſen Grabfteine in Speier gelten, der aber in Folge des Van— 
balismus der Franzofen bei ihrem Einfalle in die Pfalz im 
Jahre 1659 gerade im Gefichte arg verftümmelt worden, von 
dem jedoch am Unfange des fechszehnten Jahrhunderts ein ge- 
treues Bild abgenommen worden ift, das ſich in ber Amraſer 
Sammlung in Wien befindet. — Sehr weitläufig (S. 133 bis 
212) handelt Dr. E. Gafton Graf von Pettenegg über „das 
Stammmwappen des Haufes Habsburg“, einen aufgerichteten 
Löwen im rothen Schilde. Der Aufſatz wirb für Heralbifer 
gewiß von großem Jntereffe fein. Uber als Hiftorifer müffen 
wir unfer Bedauern ausfprechen über die ganz ungenügende 
Verwerthung der neueren Forfchungen über die Abſtammung, 
die Genealogie und die Befigungen der Habsburger bis auf den 
König Rudolf. Als einen zum Glüd jetzt doch nur noch felten 
vorfommenden Mangel an Gefälligfeit müffen wir hervorheben, 
daß der Staatsarchivar des Kantons Aargau die Bitte des 
Grafen Pettenegg, ihm auf feine Koften gute Abgüſſe oder 
Zeichnungen der in deſſen Archive befindlichen älteften Siegel 
der Habsburger machen zu laffen, in noch dazu, wie es jcheint, 
recht unfreumdlicher Form abgefchlagen hat. — Dr. Karl Lind 
endlich liefert zwei kürzere Abhandlungen über „Sphragiftifche 
Dentmale Albrecht's, des erften habsburgifchen Herzogs von 
Defterreich, und feiner Gemahlin Elifabet* (S. 213—216) 
und (S. 217—230) über „die Ruheſtätten der erſten öfter: 
reichiſchen Habsburger* bis einfchließlich zu den Kindern 


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— 1883, X 20. — Literariſches Gentralblatt — 12 Mai. — 


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Albrecht's I, deren Geburtsjahre aber theilweife faljch ange 


geben find. — Mit diefer Feitihrift Haben die hiftorifchen | 


Vereine Wiens den erjten Habsburgern ein würdiges Denkmal 
geſetzt. Hb. 
Die ältesten Lehnsbücher der Herrschaft Bolanden. Tler- 


„usgegeben von Dr. Sauer, Staatsarchivar, Wiesbaden, 1582. 
Niedner. (98 S. Gr. 8.) 3. 


Das in der Zeit von 1194—1198 zufammengetragene Zehn: | 


| 





buch Werner's von Bolanden, eines der frühejten Regifter diejer | 


Art, die fih im Deutjchland erhalten haben, hat, obſchon es 
jeldftverftändfich nur ein provinzielles Intereſſe beanſpruchen 
kann, doch dieſes feines Alters wegen auch in allgemein lehns- 


rechtlich-r Hinficht eine gewiſſe Wichtigkeit. Es verdient daher | 


wohl eine Beröffentlihung, zumal die bislang befannt gewor- 
denen Bruchitüde defjelben auf einer nichts weniger als zuver: 
läſſigen Abfchrift Kremer’s, nicht aber auf dem Originale ſelbſt 
beruhten. Diejes letere befindet fich jetzt, nachdem es allerhand 
Wanderungen hat durchmachen müſſen, im Staatsardive zu 


Wiesbaden. Der dortige Staatsardjivar Dr. Sauer giebt in der | 
vorliegenden Schrijt einen, wie es fcheint, genauen und zuver- 


Läffigen Abdruck diefer Driginalhandicrift, indem er zugleich 
eine orientierende Einleitung über das Schriftftüd vorausſchickt 
und die ihm nothiwendig erjcheinenden erläuternden Erklärungen, 
zumeift topographifcher Natur, folgen läßt. Bon den lehteren 
hätten wir gewünscht, daß fie gleich unter dem Terte gegeben 
wären, da ſich die jegt beliebte Einrichtung bei der Benutzung 
des Werlchens als fehr unbequem erweiſt. Als Schreiber und 
alfo auch wohl als Verf. des Lehnregijters hat der Hrögbr. 
Johann von Flamborn, einen Bolandiihen Minifterialen ermit: 
telt, deſſen Name ſich in dem Verzeichniffe jelbft mehrfach unter 
den Lehnsleuten aufgeführt findet, Diefem älteren Lehnbuche 
ift dann (S. 38—48) noch ein etwas jüngeres hinzugefügt, 
welches um bie Mitte des 13, Jahrh.'s auf Beranlaffung der 
Brüder Werner und Philipp von Bolanden verfaßt ward und 


mit der oben erwähnten Hdfchr. zu einem Bande zufammens | 


gebunden iſt. Wir zweifeln nicht, daß die Brovinzialjoricher, 
namentlich der rheinischen Gebiete, dem Hrögbr. für feine Arbeit 
dankbar fein werden, welche, abgejehen von ihrer Bedeutung für 
die mittelalterliche Topographie jener Gegenden, einen Einblid 
in die große Machtftellung eines edelfreien Gejchlechtes der 
rhein-pfälzifhen Lande zur Zeit der ftaufifchen Kaiſer gewährt. 


Deutsche Reichstagsacten unter König Ruprecht. 1. Abtlı, 
1400—1401. Herausg. von Jul. Weizsäcker Golha, 1882, 
F. A. Perthes, (XXI, 531 8. Gr. 4.) of# 30. 


A, u. d, T.: Deutsche Reichstagsacten, 4. Bd. 


Den wichtigſten Theil des Inhalies bilden die langwierigen 
Berhandlungen am päpftlihen Hofe über die Approbation 
Rupredt's. Dem Hregbr. ift entgangen, daß die in einer (fchon 
von Pauli in den Forſchungen 17, 617 angezogenen) englifchen 
Ehronif erwähnte Approbations⸗Rede uns erhalten und gedrudt 
iſt in R. Duellii Miscellaneorum liber I, Augustae Vind. 1723. 
Dort jtehen nämlich S. 138— 154: Duae collationes Matthaei 
de Cracovia, quas 1403. habuit coram papa pro coronatione 
Ruperti regis Rom. Die erjte handelt über das ın jener Chronif 
erwähnte Thema: Pater, venit hora, clarifica filium, die zweite 
ähnlichen Inhaltes: Glorifica manum et brachium dextrum. 
Sie find auch deswegen interefjant, weil fie fich über die Perſon 
Ruprecht’ verbreiten und die vom deutfchen Hofe gewünfchte 





mm nn —— —— — — — — 


Approbationsformel enthalten. — Bon ſonſtigem ungedrudten | 


Material wäre zu Nr. 124 ff. aus dem Stuttgarter Archive zu er⸗ 
gänzen, daß der Bundbesvertrag Ulms und der anderen ſchwäbiſchen 
Städte bereitd am 29. Januar 1401 verlängert wird, obgleich 
derjelbe noch nicht abgelaufen war, wohl in Rüdficht auf die 
objchwebenden Berhältnifje. 





Abgeſehen von diefen Approbationsverhandfungen, welche 
fi bis 1403 hinziehen, reicht der vorliegende Band nur bis 
zum Mainzer Reichdtage vom Juli 1401, umfaßt alfo noch nicht 
ein volles Jahr. Da der hier zugemefjene Raum ein ausführ- 
liches Eingehen auf die von Weizjäder herausgegebenen Reiche: 
tagsacten, wie fie bisher vorliegen, verbietet, fo jei dem Ref. 
nur nad) einer Seite hin eine Bemerkung erlaubt. Auch in 
diefem Bande finden fich unter den ſehr zahlreichen (über 400) 
Nummern, wie in den drei vorhergehenden nur wenige, welche 
als Reichätageacten im engeren Sinne zu betrachten find; wir 
haben eigentlich eine Sammlung von Reichs- und anderen Sachen 
vor uns, welche mit den wirtlichen und vermutblichen Reichs— 
tagen im Zuſammenhange ftehen oder zu ftehen fcheinen. Gewiß 
ift auch das jehr dankenswerth und namentlich unter den bisher 
ungedrudten Sachen findet ſich viel Intereffantes; aber ſollte 
nicht eine größere Beichränfung des Mitzutheilenden geboten 
fein, um dem eigentlichen Zwede des Unternehmens, welches 
fonft ind Ungemefjene hinauswächſt, mehr zu entiprechen? 
Ohnehin kann trogdem die gegebene Auswahl immer nur eine 
mehr oder minder willfürliche ſein. Auf viele Stüde, die nicht 
zu den Verhandlungen unmittelbar gehören und anderweitig in 
leicht zugänglichen Werken ausreichend gedrudt find, könnte ein- 
fach nur verwiefen werben, wie um nur ein Beilpiel anzugeben, 
auf die eben erjt von Subendorf veröffentlichten Urkunden über 
die Erinordung des Herzogs Friedrich von Braunfchweig. Da 
mit wäre jchon viel gewonnen und dem Hrögbr., deſſen bewun 
derungswürdigen Fleiß gewiß Jeder gern anerkennt, eine große 
Erleichterung geichaffen. Dagegen ftimmen wir mit ihm über- 
ein, wenn er nicht allzu ängjtlich ift, einen Reichstag da anzu- 
nehmen, wo vielleicht feiner gehalten worden ift, obgleich gerade 
feine Bemerkungen über biefen Bunct S. 204 und 250 faum 
allgemeinern Anklang finden werden. Ebenſowenig wollen wir 
ihn zu fchmellerem Fortgang drängen, wie es nach feinen 
Heußerungen im Vorwort von manchen Seiten zu gejchehen 
fcheint. Bei folhen Unternehmungen, die für lange Zeiten einen 
gewilfen Abfchluß bitden follen, kommt es nicht darauf an, wenn 
auch die jegige Generation noch nicht die vollen Früchte genichen 
follte. Th. Lr. 
Testimonia minora de quinte bello sacro e chrunieis oreilen- 

talibus excerpsit, ed. Keinoldus Röhrieht, pl. Dr. Genf, 1682, 
(Paris, Leroux.) Leipzig, Harrassowitz. (LXXIV, 381 8. Roy. 8.) 
Pub!ications de la Socicte de Orient latın. Ser. historique. I, 


Unter dem fünften Kreuzzug ift das jo unglüdlih ab 
gelaufene Unternehmen gegen Damiette der Jahre 1218— 1221, 
welches ſich an die Fahrt des ungarifchen Königs Andreas an— 
ſchloß, zu verjtehen. Nachdem derjelbe Hrsgbr. bereits in einem 
vorbergegangenen Bande Quinti belli sacri seriptores minores 
veröffentlicht, hat er nun alle Meineren oder weniger inhalts— 
reichen Berichte und Stellen gefammelt, ſoweit fie nicht bloß die 
Thatfache des Kampfes um Damiette in zwei oder drei Worten 
erwähnen. Es ift eine ftattlihe Zahl von 250 allerdings oft 
furzen Relationen, welche nad) den Yändern, denen fie entitam- 
men, geordnet find: Niederlande (wohin aber faum die jüngere 
Hochmeiſterchronik zu rechnen ift), Großbritannien, Frankreich, 
Deutfchland, Spanien, Ungarn und Dalmatien, Jtalien, Orient 
(nur die lateinischen Chroniken), und Skandinavien. In deu ein- 
zelnen Gruppen ift der Kla nach der Abfaffungszeit beftimmt. 
In der Einleitung erörtert der Hrögbr., welchen eigenen Werth 
die angezogenen Stellen bejigen oder auf welche Quellen fie 
zurüdjühren, indem er außerdem in den Unmerkungen mand)e 
werthvolle Notiz beibringt. Die Terte find genau wiedergegeben, 
wenn fie jich nicht mit einem bereits mitgetheilten, auf den ver- 
wiejen werden kann, völlig beden; befonderer Heinerer Drud 
fennzeichnet das Ubgeleitete. Den Berichten, welche in deutſcher 
oder holländifher Sprache geſchrieben find, ift eine lateiniſche 


J 


689 





Ueberſetzung beigegeben. Den Beſchluß bildet eine chronologiſche 
Ueberſicht der in den Texten erwähnten Ereigniſſe und ein ſorg— 
fältiges Regiſter. Man fieht, da der fachkundige Hrögbr. feine 
Mühe gejcheut Hat, um feine Edition zu einer möglichjt vor- 
trefflichen zu machen. Bon ungedrudtem Material hat er, jo: 
weit Ref. gefehen, einige Parifer Hdoſchrr. des 13. und 14. 
Jahrh.'s (S. 130 ff., 311 ff.) und eine römische des Girardus 
de YAutverpia (S. 330) benußt, aus denen die Ausbeute freilich 
nicht bedeutend iſt; aber fehr groß ift die Zahl von fonft nur 
jehr ſchwer zugänglichen gedrudten Werken, welche herangezogen 
jind. — In manchen Dingen hat der Hrögbr. wohl nicht ganz 
freie Hand gehabt. Denn es erjcheint zwedlos, daß die Samm⸗ 
fung bis auf Schriftiteller des 16. und 17., ja wie bei Heinecciug, 
jelbft des 18. Jahrh.'s ausgedehnt ift, und ed macht einen eigenen 
Eindrud, wenn fogar ſchwungvolle Verſe der Dichter Vondel 
und Ban der Goes mitten unter den nüchternen Quellenftellen 
paradieren und auch gewiffenhaft ins Lateinische übertragen 
werden. — In Ausficht fteht noch ein weiterer Band, welcher 
Briefe, Urkunden, Berträge, ein topographifches Bild ber Ge- 
gend von Damiette und ein Berzeihniß der Kreuzfahrer et» 
halten jol. — Die Ausjtattung des Bandes ift eine glänzende, 


Tagebuch der unglücklichen Schottenkönigin Maria Stuart 
während ihres Aufenthaltes zu Glasgow vom 23.—27, Januar 
1567. Herausg. von Dr. Bernh. Sepp. München, 1882, Lindauer. 
(X, 82 S. 8.) cH 2. 

Wer geglaubt hatte, daß durch H. Breßlau's Unterfuchung 
die Frage nach der Echtheit der Kaffetienbriefe wenigftens auf 
jo lange, bis nicht neues Actenmaterial beigebracht werde, zum 
Abſchluß gediehen fei, findet ſich durch diefe Schrift enttäufcht. 
Ihr Berf. nimmt zwar Breßlau's Nachweis von der partiellen 
Unechtheit des Glasgowbriefes mit Befriedigung Hin, aber die 
daraus zu ziehende Folgerung, daß dafür die Beweisfraft der 


von ihm für echt erflärten Briefe um fo fchiwerer ins Gewicht | 


fällt, giebt er nicht zu. Ihm find vielmehr die jogenannten 
Enfjettenbriefe gar keine Briefe, Sondern eine Art von Tagebuch, 
dem ein Fälfchergenie, „zweifelloes* John Wood, in gejchidter 
Nahahmung der Hdſchr. Maria's das Anfehen von acht augeb- 
lid) zu verfchiedenen Zeiten gefchriebenen Briefen zu geben ver- 
itand. Denn die fie incriminierenden Stellen bilden jelbftäudige 
Sätzchen, welche ohne Störung des Zuſammenhanges entfernt 


werden können, und damit ift die Thatfache der Fälfchung con: | 


itatiert. Die Worte zu Unfang des zweiten Briefes where I 
had left my heart können nicht auf Bothwell, fondern nur auf 
Maria’s Heinen Sohn gehen (obgleich ein derartiges mütterliches 
Gefühl auch nicht an einer einzigen Stelle hervortritt). Das Ge: 
jchriebene athmet Liebe nicht für Bothwell, ſondern für Darnley, 
dem fie die Theilnahme an Riccio's Ermordung längſt verziehen 
hatte. Diefes Refultat findet eine glänzende Beftätigung durd) 
die Sonette, von denen nur drei als wirflich echt gelten fünnen, 
denn diefe beziehen fich auch auf Darnley. Das Verfahren ift 


empfohlen werden. Sepp giebt erft eine deutfche Ueberjegung 

gemacht find, dazu einen Fritifchen Apparat. 

Anzeiger für ſchweizeriſche Altertbumsfunde, Ned: I. R. Rahn. 
15. Jahrg. Nr. 2. 


nd.: Eugen Schmid, Scaleniteine anf dem Bürenberg. — 


3 
W. Gifi, die Gaeſates. — 3. Amiet, galliiher Bolditater, ges | 


funden zu YasZiue, bei Marin. — 5. Zeller-Werdmäller, 
das Hans zum Loc in Zürich. — Tb, v. Yiebenau, die Anti: 
quitäten von Seedorf. — 3. R. Nabn, das Schild von Seedorf. 
— R Wackernagel, Reliquien, Abläfje und Jierden zu St. Audreas 
in Bafel. — Sal. Vögelin, Facadenmalerei in der Schweiz. (Rortf.) 
— EN Rahn, zur Statiſtik ſchweizeriſcher Kunſtdenkmäler. 5. — 
Miscellen. — Kleinere Nachrichten. 


— 1883. 20. — Literarifhes Centralblatt — 12. Ma. — 








690 


Länder- und Völkerkunde. 

Rath, G. vom, Durch Italien und Griechenland nach den heiligen 

Land. Meifebriefe. 2 Bode. Heidelberg, 1882, Winter. (XI, 
336; VII, 411 ©. 8.) 12. 

Die Briefe find 1881 an des Verf.'s Pflegetochter von ber 
Reife aus gefchrieben, dann nad) der Nüdtehr überarbeitet, und 
als Denkmal der früh (1882) Verftorbenen der Deffentlichkeit 
übergeben, Dieſer Entitehung nad) treten fie anſpruchslos auf, 
bieten aber, wie man nach des Verf.s früher veröffentlichten 
Briefen aus Calabrien und feinen Studien über Siebenbürgen 
erwarten durfte, für weitere Kreiſe doch des Intereffanten genug. 
Ref. nennt nur (um von Ftalien abzufehen, das Hier zwar 
verftändnißreich behandelt, aber ſchon in einer Fluth populärer 
Reifeberichte gelehrter und ungelehrter Herkunft geſchildert ift, 
die feines Zuwachſes bedarf) die ausführliche, lebendige Schil- 
derung ber Erdbeben in Chios im Wpril 1881, deren Stöße 
v. Rath theilweife ſelbſt empfunden, deren Wirkung er überall 
frifch gefehen. Werthvoll find dabei die genauen ſtatiſtiſchen 
Tabellen über die Bevölkerung der einzelnen Ortfchaften von 
Chioe, die dem Ref. in folder Bollftändigkeit noch nicht bekannt 
gewejen waren. Werthvoll find ferner im zweiten Band bie 
Ausführungen über den Libanon S. 247— 297, dann, wie beim 
Berf. jelbitverftändlich ift, die mannigfach eingeftreuten geolo— 
gifhen und mineralogifchen Bemerkungen über die bereijten 
Länder, Daß der Verf. Bieles bringt, was befannt ift, war bei 
der Entjtehung der Briefe nicht wohl zu vermeiden; auch daß 
er bisweilen mit den Philologen und Urchäologen in Eonflict 
fommt, wäre unbillig ihm vorzuwerfen; für einen Nicht: 
Fachmann und für feinen Zweck iſt er reichlich informiert. In 
der Deutung der Bibelftelen hätte er wohl vorfichtiger fein 
dürfen. Seine Verwerthung diefer erinnert manchmal an die 
Deutung der alten Propheten durch die eriten Kirchenväter. 
Auch was v. Nath über den Eliascult Band II, ©. 215 jagt, 
hat uns in Erftaunen geſetzt. Die zahlreichen Eliashöhen in 
Griechenland, oder etwa Politis“ Neugriehifhe Mythologie 
hätten ihn lehren können, daß bei der Einführung des Chriften- 
thums in Griechenland der Helios: (und Zeus:) Eultus mit 
Borliebe auf den Propheten Eliad übertragen wurde, ber 
Namensähnlichkeit halber, und weil Elias durch feine Himmel: 
fahrt auf feurigen Roffen befonders dazu ſich eignete. Darum 
wird derjelbe auch faft nur auf Höhen verehrt. Der Eliadcult 
fönnte aber auch da im griechischen Orient beftehen bleiben, wo 
diefer fpäter dem Mohammedanismus verfiel, weil der leßtere 


ebenſo an das Judenthum fich anlehnt, wie das Chriſtenthum. 
| Wäre diefer nüchterne Hergang dem Verf. befannt geweſen, 


würde feine Verwunderung über die „dem Bemußtfein des 
Menſchengeſchlechtes fo tief eingeprägte Erinnerung an den 
außerordentlichen Mann“ wohl geringer getvorden fein, und er 


| hätte ſich dann auch gegen die Mittheilung ſteptiſch verhalten, 
probat und Tann jedem Gelehrten, der Refultate zu erzielen ſucht, daB bereits Pythagoras zu des Elias Höhle auf dem Karmel 
| gewallfahrtet ſei. 8. 


der Briefe, in welcher die angeblichen Interpolationen bemerklich 


Das Ausland. Herausg. unter Mitwirkung von Ar, Rapelu. 9. 
56. Jahrg. Nr. 17. 

Inh.: Der dritte deutſche Geograpbentag in Franffurt a. M. 
vom 29.—31. März 1583, — Die Polarfrage auf dem dritten 
deutfchen Be — Sotar Drude, pflangengeograpbifce 
Anbaltöpuncte für das Beiteben einer Landbrüde zwifchen Grönland 
und Weits@uropa zur Eiszeit. — 9. Leveſsques, fehs Monate 
in Oran. 14. — ine Bergleihung der Cap⸗Colonie mit den 
auitralifchen Colonien. Bon einem Südafrifaner. — A. J. v. Kool 
wijf, bie indifchen Kariben der Juſel Karuba. — Kleinere Mit: 
theilungen. — Notizen. — Literatur. — Gorrefpondenz. 


Globus. Hrög. v. Rich. Hievert. 43. Bd. Nr. 16, 
Inh.: Antwerpen, 3, (Mit Abb.) — Emil Schlagintweit, 
die Hindu⸗Wittwe in Indien. — W. Alexandrow über die ruffiichen 
** 


691 


Sandelöwege nach Mittel-Afien. — Zur Charatteriſtit der Valuiſchen. 
— Käürzere Mitthellungen. — Aus allen Erdthellen. 


Mittheilungen der kaiſ. königl. geographiſchen Geſellſchaft in Wien, 
Hreg. vom Redactions⸗ u. — ——— N. F. 26. Bd. Nr. 3. 


Juh.: Herm. Wißmann, von San Paulo de Loanda nach 
Jansibar. Vortrag gehalten in der außerordentlichen —— 
der k. ft. geographiſchen Geſellſchaft vom 23. März 1883. — J. E 
Bolak, eine Eryedition nad dem Karagans und Elvendgebiete im 

Jahre 1882, (Scht.) — 3. Dobiboff, die Alpenbahnfrage in 
Rrankreich und der Schweiz, ihre Gefchichte und ihre Bedeutung feit 
der Eröffnung der Gotthardbahn. (Mit Karte u, Taf) — Oslar 
Yenz, geographifcher Monatöberiht. — Aranz v. Le Monnier, 
Yiterarifcher Monatsbericht. — Necenfionen xx, 


Naturwiffenfdaften. 


Doelter, Dr. €., Prof, die Vulcane der Capverden u. ihre 
Produete. Mit 3 lithogr. Taf., 1 geolog. Karte, 3 Ansichten u. 
4 Profiltaf, Graz, 1882, Leuschner & Lubensky. (IV, 171 8, 
Roy. 8.) cH. 6,60. 

Diefes vorzüglich ausgeftattete Werk befchäftigt ſich zwar 
überwiegend mit dem im Titel genannten Gegenftandbe, bringt 
ung aber doch noch wejentlich mehr. Denn wir erhalten hier 
die gefammte Geologie und Orographie, wenn nicht des ganzen 
capherdiſchen Archipels, jo doch der vier vom Berf. daraufhin 
eingehend unterfuchten Inſeln Sio Antäo, Sño Bicente (im 
Tert nad) der nicht recht zu billigenden Verdeutſchung Sanct 
Vincent genannt), Sao Thiago und Mayo. 

Im erften Theil wird die „geologiiche Topographie“ der 
genannten vier Inſeln auf's Sorgfältigfte und fo gut wie aus: 
fchließlich nach den eigenen Unterfuchungen des Verf.s darge: 
ftellt, der umfangreichere zweite Theil enthält die petrographiiche 
Analyfe der auf denfelben Infeln gefammelten Gefteinsproben 
(überwiegend jüngerer Eruptivgefteine) mit ausführlicher Dar- 
lequng der hierbei angewendeten Methoden. Es ftellte fich dem 
Berf. beim Betreten der Inſeln alsbald die bedauerliche That- 
jache immer klarer heraus, die man ſchon des Defteren zu beob- 
achten Gelegenheit hatte: daß die beiten britiſchen Admiralitäts- 
farten des betreffenden Zandraumes zwar im Küſtenzug richtig, 
in der Ausfüllung der von leßterem umzogenen Landflächen da- 
gegen höchſt unzuverläſſig waren, ja zum Theil „reine Phantafier 
gebilde"! Leider hatte jich der Verf. auf diefen Fall nicht mit 
den nöthigen Meßinftrumenten verfehen; er erflärt daher ſelbſt 
feine Neuaufnahmen, namentlich auch feine Aneroid » Höhen. 
meffungen nur für annäherungsweife. Trotzdem bringen uns 
doc) gleichfalls diefe Kartenbilder, geologiſchen Landſchafts— 
jlizzen (oft völlig den Eindrud von Mondlandihaften hervor: 
bringend in ihrer Häufung der Kraterwälle) nebft den einge: 
drucdten Profilen ein tüchtiges Stüd in der Kenntniß des geo— 
logiſchen Aufbaues der Capverden weiter. Obwohl noch die 
andere Hälfte der Infelgruppe gründlicher Aufnahme harrt, iſt 
doc) durch den Verf. etwas ähnlich Grundlegendes für die Cap- 
verden geleiftet wie durch Hartung für die Agoren, durch 
K. v. Fritſch und W. Reiß für die Canarien. 

Das geographifch wichtigste Ergebniß bildet ohne Zweifel 
der Nachweis, dab die heutigen capverdifchen Inſelvulcane am 
Rand eines größeren Feitlandes (deffen bis in mefozoifches 
Alter zurücreichende Schichtgefteine noch in größeren Bruch— 
jtüden zwifchen und neben den vulcanifchen Maffen gefunden 
werden) aufgejchüttet worden find, Der Berf. zweifelt, ob 
diejes Feſtland das weſtlichſte Afrifa geweſen. Indeſſen die 
von ihm betonte Gefteinsverfchiedenheit der benachbarten fene- 
-gambijchen Küfte ift, zumal bei deren weiter Entfernung, fein 
ftihhaltiger Grund für jenen Zweifel; ber nod; jetzt vorhandene 
Anſchluß der Eapverden wie der Canarien an den Sodel 
Afrikas, das gemeinfame Vorkommen von Landfchneden 


— 1883. 20, — Literarifhes ECentralblatt — 12, Mai, — 


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692 
(Hemieyela) auf beiden Gruppen (doch wohl durch dereinftige 
Feftlandvermittlung befürwortet das Angezweifelte.e K—ff. 


Tschermak, Pr. Gust,, Prof, Lehrbuch der Mineralogie. 
2, lief. mil 92 Abbild. Wien, 1682. Hölder. (S. 193—368, Roy. 8.) 
ef. 5, 40. 

Die zweite Lieferung dieſes ausgezeichneten und wichtigen 
Wertes ijt der erjten rafch gefolgt. Sie hebt mit den optifchen 
Erſcheinungen der von bem Verf. zuerft jo genannten mimetifchen 
Kryftalle an, als deren Beifpiele Milarit, Apophyllit, Leucit, 
Mikroklin und Chabafit angeführt werden. Die einarigen 
Stellen darin erflärt Tſchermak nach der Weife der aufgejchich- 
teten Glimmerblättchen von Reufch, wogegen Klocke, was den 
Apophyllit betrifft, erhebliche Einwendungen gemacht hat. Neben 
den mimetischen Kryſtallen jtehen die Anomalen, welche äußerlich 
nicht von einer Zwillingsbildung erkennen laffen und doch ein 
ſolches optiſches Verhalten zeigen, wie es mit der Symmetrie 
der Kryſtallform nicht Üübereinftimmt, 5. B. Boracit, Grofjular, 
Senarmontit, Alaun, Analeim, Veſuvian, Mellit, Beryll. 
Tſchermak hält eine Erklärung ihres Verhaltens für noch nicht 
gegeben, vermuthet aber, daß es ſich auch hier um Mimefie 
handelt ; eine befriedigende Theorie der von fo vielen Forſchern 
bier zu Hülfe genommenen inneren Spannung fei noch nicht 
vorhanden. Dieje Seiten des Buches, denen man mit befonderem 
Intereſſe entgegenfah, jind mit anerfennenswerther VBorficht ver: 
faßt. Für die mimetiichen Kryſtalle gefteht der Verf. allerdings 
das Dafein von Spannungen zu, doc; betrachtet er diefe nur als 
Folge von der innigen Verſchränkung der Individuen, indem 
diefen leßteren, welche fich nicht mit der Zwillingsebene be: 
rühren, bei Temperaturwechjel die erjtrebte Krümmung nicht 
verftattet ift, eine Idee, die in der That große Beachtung ver: 
dient. Wie in dem phyſikaliſchen Hauptftüd, fo ift gleichfalls 
in dem über Mineralchemie durchweg nur das Beſte und Neuejte 
in Harer fnapper Form geboten, auch viele eigene Anſchauungen, 
3. B. über die Eonftitution zufammengefegter Berbindungen 
werben vorgetragen. Darauf folgt ein Eapitel über die Lagerungs⸗ 
lehre (Topit) der Mineralien, Verhältniffe bejprechend, welche 
jonft in den mineralogijchen Lehrbüchern von allgemeinen Ge- 
fihtspuncte aus nicht behandelt zu werben pflegen und doch zur 
vollftändigen Kenntniß der Minerallörper unentbehrlich find 
(Baragenefis, Lagerungsform, Uggregation zu Gejteinen, Im— 
prägnationen, Contactbildungen ꝛc.). Auch der Lehre von der 
Bildung und Umwandlung der Mineralien ift ein befonderer 
Abſchnitt gewidmet, der durch die Gruppierung des Stoffes in 
hohem Grade Lob verdient. Bei den Vorbemerkungen über die 
Elafjification führt Tſchermak die bloß principielle Neuerung 
ein, das, was bisher meiftentheils als Art oder Species galt, 
als Gattung zu bezeichnen, wogegen die jehige Varietät den 
Namen Urt erhält. Die Ueberficht der Elaffen und Ordnungen 
bringt eine große Menge neugebildeter Benennungen mit fich, 
betreffö deren auf ©. 312 verwiefen werden muß. Mit S.316 
beginnt dann ber jpecielle Theil, die Bejchreibung der einzelnen 
Mineralien; fie ift verhältmißmäßig furz gehalten, führt von 
Winkeln und Combinationen nur das Wichtigite auf, Spricht aber 
durch die Betonung auch der paragenetifchen und topiichen Ver— 
hältniffe, ſowie durch die forgfältig ausgewählten Abbildungen 
an. Bei den meiften, nicht gerade häufigen ober bemerkens— 
werthen Mineralien beſchränkt ſich Tſchermak auf die nament- 
liche Erwähnung; in den Literatur-Nachweifen, von denen nur 
die wichtigsten gegeben werden, wäre eine Hinzufügung auch der 
Seitenzahlen erwünjcht geweſen. Die vorliegende Lieferung 
bricht in den „Leukoxyden“ mit dem Diaspor ab. 


693 


1) Ebuer, Viel, v., Prof,, Untersuchungen über die Ursachen 
der Anisotropie organischer Substanzen. Mit 8 Holzschn. 
Leipzig, 18852. Engelmann, (XII, 241 8. Roy. 8.) cH 6. 


2) Rauber, Dr. A., Prof., neue Grundlegungen zur Kennt- 
niss der Zelle. Mit 4 Taf. Leipzig, 1888. Esselınann. (106 8. 
Gr. 8, Taf. 4.) 

Zwei neue Arbeiten, welche beide es fich zur Aufgabe machen, 
die innere Beſchaffenheit der organischen Subftanz zu erforfchen. 
In ber erfteren wird zunächſt eine genaue Darftellung der actuellen 
Kenntniffe und Theorien über die Urſache der Doppelbrecjung 
der organischen Subftanzen gegeben und dann auf Grund eigener 
Unterfuchungen die Nägeli’sche Hypotheſe, daß eine ryftallinifche 
Structur der „Micelle” diefelbe Hervorbringe, zurücgewiefen, 
Dagegen die Hypotheſe, daß Spannungsverhältniffe die Urjache 
der Unifotropie feien, in neuer Form begründet. 

Die zweite Arbeit ift eine weitere Ausführung des fchon früher 
von dem Verf. vorgetragenen Gedankens, daß bei dem Wachs— 
thum des organifchen Körpers die Belltheilung refp. die Zell- 
vermehrung nicht der primäre, fondern der fecundäre Vorgang 
fei. Als das Primäre wird die Wachsthumausdehnung des 
Protoplasmaförpers Hingeftellt, in welchem es erſt nachträglich 
aus fecundären Urfachen zu Belltheilungen reſp. zu — 
von Zellterritorien kommt. 





Müller, Ad, u. Karl, Thiere der Heimath. Deutschlands Säuge- 
thiere u. Vögel. Mit Original-Illustrat. nach Zeichnungen auf 
Holz u. Stein von C. F. Deiker u. Ad. Müller, Lief, 10—19, 
Cassel, 1882. Fischer. (Bd. I, VII S, u. S. 353—440; Bd. 11. 
Ss. 1—192 Imp. 8.) ä oA 1,50. 

Die vorliegenden Lieferungen bringen den Schluß der 
Säugethiere und den Anfang der Vögel. In dem erften Bande 
ift uns die völlige Auslaffung der Gemfe aufgefallen, die in 
einem Buche, welches Murmelthier und Elenthier befpricht, ficher 
nicht fehlen durfte; die Angaben über die Verbreitung des Elen 
find übrigens, beiläufig bemerkt, höchft mangelhaft. Der die 
Bögel behandelnde Theil umfaßt die Raubvögel, eine von den 
Berfaffern eigenmächtig geſchaffene „Ordnung“ der Breit- 
jchnäbler, die Nacht: und Tagfchwalben umfaffend, und den An: 
fang der Singvögel, Bei den gewöhnlich vorfommenden Vögeln 
jind wieder viel eigene Beobachtungen der Verf, bei allen 
anderen Urten reichliche Reproductionen, Angaben von Schriften 
ähnlicher populärer Tendenz, Der Stil ift vielfach ſehr frag- 
würdig, an höchſt ftörenden Drudfehlern wieder fein Mangel. 
Das ganze Wert, für welches der in allen Zeitungen abgedrudte 
tadelnd-lobende Bismard-Brieffoviel Reclame gemacht hat, will 
uns immer mehr als eine recht wenig günftige Vermehrung der 
populären Literatur erfcheinen: man vergleiche nur einmal un- 
befangen die vorliegende Leiftung mit Tſchudi's Thierleben der 
Alpenwelt, und man wird eine richtige Werthſchätzung des — 
Gebotenen erlangen. N— 


Maxwell, James Clark, M. A., Lehrbuch der Elektrieität u. 
des Magnelismus, Auloris. deutsche Ausgabe von Dr, B, 
Weinstein, In 2 Bdn. 1. Band. Mit zahlreichen Holzschn. u. 
14 Tal. Berlin, 1883, Springer, (XX, 525 8. Gr. 8.) of 12. 

Während eben in Deutichland das große zu einem Lehrbuche 
der Efektricität erweiterte Wiedemann’sche Werk erfcheint, führt 
uns der Ueberſetzer aus der engliichen Literatur das Maxwell' ſche 
ebenfalls die ganze Eleftricitätslchre umfaflende Buch zu. Die 
beiden Werke find nach Unlage und Behandlungsweife des 

Stoffes fo verschieden, daß fie einander nicht ausſchließen, ſondern 

ergänzen. Derenglifche Autor fteht ganz auf dem mathematijchen 

Standpuncte, ihm lomnıt es allein darauf an, zu zeigen, daß bie 

phyſilaliſchen Hypothefen von der Eleftricität einer mathe: 

matifchen Behandlung unterworfen werden können, welche zur 

Uebereinftimmung mit den Bhänomenen fährt; eine erjchöpfende 

Tarftellung ber legteren beabfichtigt er nicht zu geben. Seine 

Stellung zu den beiden fpeculativen Grundlagen für alle Gern: 


— 1883. A 20, — Biterarifgen Gentralblatt- — 12. Mai. — 


694 





wirfungen, alfo auch für die der Gleftricität, bezeichnet Marwell 
in dem Vorworte. Er findet, daß ſowohi die in Deutſchland 
vorzugsweiſe angewendete Hypotheſe der Fernwirkung ohne 
Vermittlung, als auch die beſonders von Faraday vertretene An— 
ſicht von der Fernwirkung mit Hülfe eines Zwiſchenmittels, ſich 
der mathematiſchen Behandlung fügt, beide zu denſelben Er— 
gebniſſen gelangen können, und der Unterſchied weſentlich darauf 
hinausläuft, daß einige Abſchnitte ſich beſſer nach der einen, 
andere beſſer nach der anderen Hypotheje entwideln lafjen. Der 
vorliegende erſte Band zerfällt, nad) Voranſchickung einer Ein- 
leitung über die Dimenfionen der Größen und mathematische 
Definitionen und Lehrſätze, in zwei Theile: Die Eleftroftatif 
und die Eleftrofinematil, Die Trennung der Erfcheinungen 
nad} der Urfprungsart der Eleftricität ift aljo hier aufgegeben, 
wie dies auch in der neuen Wiedemann'ſchen Bearbeitung der 
Efektricitätslehre gefchehen it. In dem erften Theile giebt 
Eapitel 1 eine Bejchreibung der in der Erjcheinung vorfommen- 
ben Fälle der Ladung, Spannung, Capacität, Entladung ꝛc. 
Die Eapitel 2 bis 12 enthalten die mathematische Theorie für 
die verfchiedenen Fälle der eleftrifchen Anordnung. Das Schluß: 
capitel bejchäftigt fich mit der Theorie der Apparate für eleftro- 
ftatifche Unterfuchungen. Im zweiten Theile wird der Strom, 
Leitung, Widerftand und Efektrolyie in den Capiteln 1 bis S 
behandelt, daran fchließen ſich die Kapitel 9 und 10 die Vor— 
gänge der Leitung durch heterogene Media und in Dieleftricis ; 
die beiden Schlußcapitel find wieder der experimentellen Seite, 
der Mefjung des eleftrifchen Widerjtandes gewidmet. Die bei 
einem fo ſchwer verftändlichen Werfe gewiß mit jehr großer 
Mühe verbundene Ueberjegung ift eine vorzüglich gelungene 
und hat der Ueberſetzer fich nicht mit der einfachen Uebertragung 
begnügt, fondern die Rechnungen felbjt durchgeführt, fo daß er 
für die Zuverläffigkeit der Maxwell'ſchen Formeln einzutreten 
im Stande iſt. 





* Jahrbuch für Mineralogie, Geologie u. Paläontologie. Hrög. 
. Benecke, E Klein ud ©. NRofenbufh. 1983. 
— "Band, 3. Seit. 
Inh.: Sur den über fogenaunte Chaetetes aus meſozoiſchen 
Ablagerungen. (Mit Taf.) — 6. Klein un. P. Jannaſch, über 
Antimonnidelglanz (Ulmannit). (Mit Abb.) — 3. ©. Diller, 
Anatas als Umwandlungspunct von Titanit im Biotitamphibolgranit 
des Troas. — Brieflihe Mittheilungen. — Referate. 
— — 2. Beilage-Band. 3. Heft. 
Anh.: Iheodor Fuchs, Welche Ablagerungen baben wir als 
Tiefjeebildungen zu betrachten? — er 9. Williams, die 


ai der Gegend von Tryberg Im Schwarzwald. (Mit 

Taf.) 

— HOrsg. v. Bild. Stlaret. 16. Jahrg. Wir. 17. 
Ueber die Urſache der Gletſcher-Bewegungen. — Ueber 


die deltroigtifgen Gondenfatoren. — Wirkung der Wärme auf virus 
leute Bacterien,. — Ueber die Befruchtung der Florideen, — Kleinere 
Mittbeilungen. — Literariſches. 


Ghem, Gentralblatt. Red.: R.Arendt.3.%. 14. Jahrg. Nr. 171,18. 

Anh.: Wodrenberiht. — Max Hunde u. Georg TZentborn, 
über die Beitimmung der Alfalien bei Gegenwart von Phosphor: 
und Borfäure. — Kleinere Mittheilungen. 


Ghemiler-Zeitung. Hrogbr. G. Krauſe. 7. Jahrg. Nr. 32 u. 33. 

Inb.: Rückllick auf die Fortſchritte der reinen Chemie im eriten 
Quartale 1883. — Die Induftrie der Fünitlichen Düngmittel in den 
letzten Jahren, — Mittbeilungen aus Stapfurt. — Ad. Maver, 
Vortbeile und Nachtheile der öffentlichen und privaten Düngercontrole. 
— Seritellung von mineralifhen Weiß. — Daritellung von fünft: 
lihem Indigo, — Neuerungen an Apparaten zur Eſſigfabrication. 
(Mit Abb.) — Gewinnung von Keinfprit dirert aus der Maiſche. 
(Mit Abb.) — Gorrefpondens x. 


695 





Mathematik. | 


1) Tait. P. G., Prof., elementares Handbuch der Quaternionen. 
Autoris. Vebersetzung von Dr. G. Scherff. Leipzig, 18%0. 
Teubner. (XV, 332 8. Lex. 8.) c# 10, 


2)Hamilton, Will. Rowan, Elemente der Quaternionen. ller- 
ausg. von Will. Edwin Ilamilton. Deutsch von Paul Glan, 
Privatioe, I Bds, 1. u, 2. Ti. Leipzig, 1681. Barth. (XI, 272 
S. gr. Lex. 8) HM 8. 


Die deutfche mathematische Literatur ift nicht reich an Ar— 
beiten, welche den Quaternionen:Calcul zum Gegenftand haben, | 
und dem entjprechend ift auch die Kenntniß deffelben bei ung weit 
weniger verbreitet al3 bei den britischen Mathematifern. Bald 
nachdem der ſchottiſche Aſtronom W. R. Hamilton die Grund: 
begriffe des Quaternionen-Ealculs feitgeitellt hatte (1843), ver- 
öffentlichte allerdings der geniale H. Graßmann feine „Aus— 
dehnungslehre” (1944), welche die Quaternionen mit umfaßt, 
wie derjelbe im 12. Bande der Math. Annalen (S. 375— 356) 
näher nachgewiefen hat. Graßmann’s Arbeit hat aber eben 
wegen ihrer Allgemeinheit weit weniger Verbreitung gefunden, 
als fie verdient; die befchränftere Theorie Hamilton’ dagegen, 
von welcher ihr Urheber die mannichfachften Anwendungen auf 
die Sphärif, Phoronomie, Theorie der Flächen ꝛc. zu machen | 
wußte, wurde von ihm an der Univerfität Dublin vorgetragen, 
dort auch als Prüfungsgegenftand eingeführt und durch die 
Lectures on Quaternions von Hamilton (1853) weiteren 
Kreifen zugänglich gemacht. Eine fpätere Darftellung der 
Theorie, die bei weitem überfichtlicher ift als die in den Lectu- | 
res gegebene, bieten bie Elements of Quaternions, die 1566 
aus dem Nachlaſſe Hamilton’3 von feinem Sohne W. E. Hamil- 
ton herausgegeben wurden. Es ift dies das Hauptwerk, beffen | 
Studium unerläßlich ift für Alle, welche fich eingehend mit den 
Quaternionen, Theorie und ihren Anwendungen befchäftigen 
wollen, und jchon deshalb begrüßen wir mit Freuden die oben 
an zweiter Stelle genannte deutjche Bearbeitung diefer Schrift, 
von welcher jept der erfte Band vollendet ift. Noch vor dem 
Erjcheinen der Elements hatte in Drutjchland Fiedler in feiner | 
deutſchen Bearbeitung von Salmon’s analytifcher Geometrie des 
Raumes (1865) einen allerdings mır ganz kurzen Abriß der 
Hamilton’ichen Methode gegeben, und im nächſten Jahre er: | 
ſchien Hankel's Theorie der complexen Zahlenſyſteme, deren letzte 
zwei Abſthnitte ſich mit der Theorie und geometriſchen Dar: 
ftellung der Quaternionen bejchäftigen. Wbgefehen von Dill: 
ner's „Verjuch einer neuen Entwidlung der Hamilton’fchen Me: 
thode, genannt Calculus of Quaternions“ (Math. Annalen, Bd. 
XI, ©. 108—193), find dann nur noch Unverzagt's „Theorie 
der goniometrijchen und longimetriſchen Duaternionen“ (1876) 
und Odſtreil's „Kurze Anleitung zum Rechnen mit deu Quater: 
nionen“ (1879) als zur Einführung in diefe Theorie geeignete 
Hülfsmittelaus der deutfchen Literatur zu nennen. Unter folhen 
Umftänden ift es nicht überflüffig, wenn uns außer dem Werke 
Hamilton's auch noch ein anderes umfängliches Werk der eng- 
liſchen Literatur durch eine deutſche Bearbeitung zugänglicher 
gemacht wird, deſſen Verfaſſer, der Phyfifer Tait, jenjeits des | 
Canals als der bedeutendjte Nachfolger Hamilton’s auf dem | 
Gebiete des Duaternionen-Ealcule gilt. | 

Bir beiprehen an erfter Stelle die deutſche Ausgabe von 
Tait's Elementary Treatise on Quaternions, nicht bloß weil fie 
früher erſchienen ift ala die Bearbeitung der Hamilton'ſchen Ele- 
mente, jondern hauptjächlich deshalb, weil jie eine jehr gute Vor- 
bereitung zu dem Stubium des letzteren Werkes bildet. Dazu | 
fommt noch der Umstand, welcher in den Augen Vieler nicht 
geringe Empfehlung bilden dürfte, daß Tait immer die phufifa- 
lichen Anwendungen als Hauptziel angejehen und deshalb die 
Duaternionen gleich von Haus aus mehr von der geometrifchen 
als von der rein analytiſchen Seite behandelt Hat. Welchen 


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— 1883, 20. — Literarifdes Sentralblatt — 12. Mai. — 


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Raum bie Anwendungen in Anſpruch nehmen, lehrt ſchon ein 


flüchtiger Blid auf den Inhalt des Buches. Nachdem in Cap, I 
(S. 1— 26) die Bectoren und ihre Zufammenfegung (nach Art 
der Zufammenfegung von Kräften an einem Puncte) behandelt 
worden jind, wird in Cap. II (S. 27—51) die Quaternion als 
Berhältniß zweier Bectoren definiert, worauf Producte und 
Duotienten der Quaternionen näher unterfucht werden. Cap. III 
(S.52-—54)hatesmit der Deutung von Quaternionenausdrüden, 
Cap. IV (S.75— 81) mit der Differentiation derfelben zu thun, 
zu welchem Zwede auf die urjprüngliche von Newton gegebene 
Definition des Differentiales zurüdgegangen werden muß, da es 
einen Differentialquotienten im üblichen Sinne nur giebt, „wenu 
wir mit gleichfam entarteten Ouaternionen zu thun haben, wie 
Zahlen, Eartefianifche Coorbinaten 20." Eigenthümlihe Schwie- 
rigkeiten bietet auch infolge der Nichtvertaufchbarkeit der Factoren 
die Löfung von Gleichungen, in denen Quaternionen auftreten, 
jelbft ſolche vom erften Grade; mit ihnen bejchäftigt fi Cap. V 
(S. 52— 111). Die vier nächſten Capitel enthalten Anwen 
dungen auf die Geometrie der Geraden und der Ebene (S. 112 


| bis 128), die Kugel und den Streiskegel (S. 129-144), die 


Flächen zweiter Ordnung (S. 145— 168), die frummen Linien 
und Flächen (S. 169 —212). In den beiden legten Gapiteln 
endlich wird der Quaternionen-Ealcul auf Kinematik (S. 213 
bis 242) und Phyſik (5. 244— 331) angewandt, und es dürften 
für nicht wenige Leſer dieje Capitel den intereffanteften Theil 
des Buches bilden. 

Bezüglich der Darftellung darf nicht verichiwiegen werden 
daß Tait grundfäglich feinen Leſern die Sache nicht allzuleich 


' gemacht hat, weil er dafür hält, daß eim mühelojes Studium 


feine Forjcher bildet. Mit etwas Ausdauer wird aber aud) ein 
Unfänger bie Schwierigkeiten, die fich ihm entgegenftellen, raſch 
überwinden. Bon derartigen Schwierigfeiten dürften die Ele: 
mente Hamilton’s frei fein; in ihnen trifft man durchweg eine 
feiht verftändliche Darjtellung, derfelbe Gedanke wird nicht 
jelten vom Verf. in verfchiedenen Formen wiederholt, wenn auch 
Hamilton fi in diefem Werke in diefer Hinficht einige Be— 
ichränfung auferlegt hat, jo daß die Darjtellung weniger breit 
ift als in ben älteren Lectures, Die deutiche Ausgabe der Ele- 
niente ift auf zwei Bände berechnet, von denen der hier vor- 
liegende erjte die Theorie der Quaternionen enthält und für fich 


' allein ein volljtändiges Lehrbuch des Quaternionen-Ealcul3 mit 


zahlreichen erläuternden Beifpielen bildet; der zweite foll nur 
Anwendungen bringen, und zwar eine ſyſtematiſche Durdar- 
beitung der Geometrie mit Hülfe der Duaternionen-Rechnung, 


| fowie einiger Abfchnitte aus der Mechanik und Phyſik. VBezüg- 


lich des Inhalts des erften Bandes fei nur noch erwähnt, daß 


derſelbe in drei Theile zerfällt, deren erjter von den Vectoren 


handelt, jo weit dies ohne Beziehung auf Winkel oder Drehungen 
jtatthaft ift; der zweite hat es mit Quaternionen zu thun, ſoweit 
fie als Quotienten von Bectoren aufgefaßt werden können und 
Beziehungen zu Winkeln enthalten; der dritte enblich befpricht 
die Quaternionen als Producte und Potenzen von Vectoren. 
Nicht unerwähnt bleiben darf das von Dr. Glan beigegebene 
ausführlihe Vorwort, das ganz geeignet ift zur Orientierung 
des Leſers und ihm manche nützliche Winke für das Studium 
bes Werles giebt. Gl. 


Mathematifhe Annalen. Hreg. von F. Klein uud Ad. Maver, 
21. Band. 4. Seit. 

Inb.: Mud. Sturm, über die Gurven auf der allgemeinen 
Aläche dritter Ordnung. — Ar. Scur, über einen das Zvitem 
zweier Klädhen 2, Grades betreffenden Satz und einen damit vers 
bundenen Ztrableomvler 2, Grades. — Aranz Mever, ein neues 


lebertragungsrrinciv für binäre Aormen, deren Ordnungszahl cine 
nicht prime u. — Georg Gantor, über unendliche, lineare Punet— 


' mannigfaltigfeiten. 5. 


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E find in beiden Abtheilungen durch den Drud hervorgehoben. 
Kriegskunde. Den Schluß bilden Inſerate einer größeren Anzahl von Buch— 
Kriebel, Th., Oberst a. D., das deutsche Feldartillerie- Handlungen. — Die Auswahl der Werte ijt eine gute, wichtigere 
Material und dessen taktische Verwerthung. Mit specieller | Wrbeiten hat Ref. darin nicht vermißt. Es ift nur die neuere 
Rücksichtnahme auf Infanterie- und Cavallerie-Officiere. Mün- | Literatur berüdjichtigt. 
chen, 1882. Lindauer. (576 8. 8.) c# 6,50. _ — 
ilt ſei i i i Hjelt, Dr. Otto E. A., Prof., Carl von Linne als Arzt u. seine 
—— —— —— | — zur Geschichte der Mediein. Leipzig, 1852. Engel- 
der Feldartillerie betitelt” ift. In dem erften Theile werben mu (IV, 100.5. Roy. 8) #2, IE 
die Conftructiomaverhältnifje bes Materinles Ofrs und deſſen in Die vorliegende Abhandlung ift eine Umarbeitung einer bei 
weiteften Sinne gefaßte Handhabung mitgetheilt. Es dürfte | Gelegenheit der 400jähr. Jubelfeier der Univerfität Upjala 
laum ein Reglement, eine Inftruction oder fonftige Beftimmung | derfaßten Öratulationsfchrift. Mit großer Wärme jhildert ber 
eriftieren, welche die Ausbildung und Schulung des Artilleriften, | Verf. die vielfeitige Thätigkeit Linnö's als Arzt, zu welchem 
des Gejpanns, der Batterie, der Abtheilung oder des Regiments | Zwede er umfafjende Quellenftudien gemacht Hat. Im erften 
betreffen, welche nicht in mehr oder weniger knappem Uuszuge Abſchnitte zeigt uns der Verf. Linne als Arzt und Lehrer, 
zue Mittheilung herangezogen worden wäre. Gelegentlich der |; feine Beziehungen zu Boerhave und Sauvages, jeine me 
Schieinftruction kommen drei derjelben, vefp. Entwürfe zur Be- diciniſchen Studien in Holland feine mediciniſchen Vorlefungen 
ſprechung. Wenn der Artilerift von Beruf in Zweifelfällen in Upſala, feine Streitigleiten mit dem Collegium medicum in 
auf feine Handbibliothel von Reglements zurüdgreift, jo dürfte Stodgolm. In dem zweiten Abjchnitte entwicelt der Verf. bie 
für den Officier anderer Waffen das Maf der gebotenen Be» mediciniſchen Anſchauungen Linne’s, die, wenn man fi in 
Iehrung als ein überreichliches befunden werben. Mef. ift der | den Geiſt der damaligen Zeit verjegt, zwar beachtenswerth er- 
Anficht, daß vielfache Kürzungen und Zufammenarbeitungen der ſcheinen, aberwenig Selbftändiges und Neues bieten. Auch Linne’s 
Aufgabe, ein Geſammtbild zu liefern, zuträglich gewefen wären, | Kranlheitsſyſtem bafiert ja ganz weſentlich auf dem von Sauva- 
Im Anhange befindet fich, zu diefem Theile gehörend, ein Ver⸗ ges. Gewiß hat der Verf. Recht, wenn er behauptet, daß man 
gleich der Feldartillerien der fünf Continental-Öromächte, Ta | bislang Linne faum ein Plätzchen in der Geſchichte ber Medicin 
bellen und Text, deſſen Werth außer Zweifel ſteht. zugeftanden babe, und es ijt verdienftvoll, diejes Unrecht vom 
Der zweite Theil enthält, um den Wortlaut des vierten | Verf. verbefjert zu ſehen, wenn ſchon feine Schilderung doch in 
Theils de3 Erercier-Reglements für Felbartillerie von 1577 | manchen Buncten mit zu warmen Farben malt. An den Bota- 
und deffen Abänderung vom 16. März 1982 gruppiert, die Ent | nifer kommt der Urzt nicht entfernt heran. 
widelung der Anfichten über die Verwendung der Feldartillerie | — — we = 
der Iegten zehn Jahre, Ueber die bezügliche Literatur wird ein- . — — — u. der Thiere 
gebenbrefeirt, mb ileninäbefonbere Bien. Schi’ pen Bücher, —— 
deren erjte und auch zweite Auflage, jowie bie Hoffbauer ſchen pi. ——— der Trodenjubitanz im der Milch. — A, Lebedefi 
Publicationen Beranlafjung zu jehr weiten Auszügen. Natürs | Woraus bildet fich das Fen im Fällen der acuten Kettbildung? 
lich finden auch die eigenen Anſchauungen des Berf. zu verfchies | Experimenteller Beitrag zur Kenntni der Leber und Milchfette. — 
denen Perioden entjprechende Mittheilung. Im Ganzen trägt | B- Pehterew, über den Berlauf der die Pupille verengenden 
d ite Theil den Charakter der Bolemit, für weiche das ab: Rervenfajern im Gehirn und über die Zocalijation eines Gentrums 
er zivei i ni für die Jris und Gontraction der Augenmusteln, (Hierzu Dolzichn.) 
ſchließende Wort zu fprechen, ſich der Verf. verfagen zu müffen | — M. Yöwit, über die Segenwart von Gauglienzellen im Bulhus 
geglaubt hat. In der artillerijtifch taftijchen Literatur haben | aortae des Froſchherzens. — W. Kiejelbad, über die galvaniiche 
formelle Erörterungen in den legten Jahren einen ſehr breiten | Reisung des Acuſticus. — 
Raum eingenommen und es iſt als ein Glück anzuerlennen, daß Mediciniſche Jahrbücher. Redig. v. E. Albert, H. Kundrat u. 
neuerdings eine rücläufige Bewegung hierin zu Tage tritt und 6. Ludwig. 1883. 1. Heft. 
Kriegserfahrung den berechtigten Einflüffen der feindlichen Inh.: Ghooitek, das einfache oder runde oder perforierende 
Waffenwirkung, des Terraind und der perjönlichen Jnitiative, — erdlleee Kdaper ar an a ae — ——— u. 
immer im Rahmen des vortrefflichen Reglements von 1577, | ‚ur nat nie hot ———— Hier u Taf.) — @. Fing Pic’ 5 
auch auf dem Manöverfelde und jogar dem Erercierplage den | trag zur Kenutniß des Miliartuberkels. (Miliartuberculofe der Mund: 
gebührenden Spielraum zurüderobern will, jveicheldrüfen, Zungen» und Mundjdleimbaut und äußeren Haut.) 
Wer Vieles bringt, wird Manchem Etwas bringen; das wird | (Pierzu Taf. u. Abb, im Legt.) — M. Redopil, Garcinom 
der Fall mit dem vorliegenden Buche fein, dem, bei neuer Auf. |? Jufectign. (Hierzu Taf.) — 2. Ehrmann, Beitrag zur Phys 
lage, eine Inappere Gewandung ficher gut Fleiden würbe. 








fiologie der Herzſpitze. — Joh. Sorbaczewffi, über das Verhalten 
des Elaſtins bei der Pepfinverdaunng. 


— Gentralblatt für allgem. Geſundheitspflege. Hrsg. von Finkeln— 
burg u, Lent. 2. Jahrg. 3. u. 4. Heft. 

34 Inh.: M. Wahl, zur Tuberculoſenfrage. Eine ätiologiſch— 
Medicin. ſtatiſtiſche Studie. (Schl.) — Guſt. Cuſter, der Kampf gegen den 
Alkoholismus in der Schweiz. — Entwurf eines Reglements betreffend 
Verhütung der MWeiterverbreitung anitefender Kranfbeiten durch die 
Schulen. — Bericht über die am 28. Octobor 1682 in Dortmund 
: , nr i jtattgebabte Gieneralverfammlung des niederrbeinifchen Vereins für 
ML — —— Kr Y =. ! —— 8,) offentliche Gejundheitspflege. — Nachweiſung über Kranfenaufnahme 

'en, — ohn. (144, n aluNs und Beitand in den Kranfenbänfern aus 54 Städten der Provinzen 
In der erſten Abtheilung find die Werkenach den Namen der | Weitfalen, Nheinland und Heſſen-Naſſau vro Monat Januar und 


R M 3 Februar 1883. — Sterblichkeits-Statiſtik von 57 Städten der Pros 
Verf. alphabetiſch geordnet mit ihren volftändigen Titeln, dem vinzen Weſtfalen, Rheinland uud Heſſen-NRaſſaun pro Monat Januar 


Orte und ber Berlagshandlung, in welcher jie erſchienen find, | und Kebruar 1983. — Meinere Mittbeilungen. — Fiteraturbericht. 
unter Beifügung des Formates und bes Preijes wiedergegeben, 
die zweite Abtheilung bringt die Bücher unter kurzer Bezeichnung | 
nad) Materien geordnet, diefe wiederum in alphabetifcher Reihen: 
folge. Die zahlreichen Werke von Braumüller & Sohn in Wien | 


Szelinski, Georg, Verzeichniss der vorzüglichsten Werke 
aus dem Gelhiote 
1) der Mediein und der verwandten Wissenschaften; 





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Redits- und Staatswiſſenſchaften. 


Roedenbeck, Dr. Rud., die Ehe in befonderer Beziehung auf Che: 
fheidung und Eheſchließung Gefchiedener. Gotha, 1852. F. U. 
Bertbes. (V, 1555. Gr. 8) 3. 

Es war von borne herein anzunehmen, daß die früher auf 

Preußen beichränfte Bewegung gegen die Wiedertrauung Ge— 


— 
= 


ſchiedener nach Einführung der Eivilehe weitere Dimenfionen | 


annehmen werde. Und in der That haben die ſächſiſche und 


andere Landeslirchen feitdent foldhe Trauungen verboten. Der | 


Berf. fteht auf dem Boden derfelben Anfchauungen, aus benen 
dieje Gefege hervorgegangen find, aber die Confequenzen, die er 
vertritt, gehen felbjt über die mecklenburgiſchen Geſetzesbe— 


| 


ftimmungen hinaus und laufen in den Sat aus, daß Geſchiedene | 


überhaupt nicht Firdhlich getraut werden dürfen, und daß bie 
Wiederverheirathung jedes nicht wegen Ehebruchs Geſchiedenen 


ſelbſt ein Ehebruch ſei. Der Verf. kommt zu diefem Ergebnifje | 
rechtigte wird, wenn die evangelifchen Chriſten in der Kirche eine 


auf Grund der Interpretation des neuen Tejtamentes, und 
e3 verjchlägt ihm nicht, daß mit der Annahme defjelben die 
evangelifche Kirche volftändig in die Lehrjäge der latholiſchen 
ausmündet. Denn wegen Ehebruchs Gejchiedene foll fie nicht 
trauen, weil jie einen Ehebruch begangen haben, aus anderen 
Gründen Geichiebene, weil fie durch Wiederverheirathung einen 
Ehebruch begehen wollen. Mithin ftellt ſich für die evangelijche 
Kirche die Ehe als ein unlösliches Verhältniß dar, da der Umſtand, 
daß Ehebruch ein Eheicheidungsgrund ift, praktiſch werthlos er- 
ſcheint. Manfieht, wie ſchnell die Hochgehenden Wogen orthodoren 
Kirchenthums die Dämme eingeriffen haben, durch welche noch vor 
wenigen Jahren der Evangelische Oberkirchenrath in Berlin fie ein- 
engen wollte. Und doch ift die Gefahr, die Hier ber Kirche droht, 
eine weit größere, als die vielfach beflagte der Eivilehe. Eine 
nicht unbeträchtliche Quote des deutſchen Volkes joll der kirch— 
fichen Trauung verluftig gehen, oder wenn die Paare nach ge 


ichlofjener Eivilehe und begonnener Lebensgemeinjchaft biejelbe | 


nachfuchen, fie nur nach Abfolvierung einer Kirchenbuße erhalten. 
Da die leßteren aber zur Uebernahme einer ſolchen faum bereit 
fein werden, fo läuft das im praftifchen Erfolge doch auch wieder 
darauf hinaus, daß fie kirchlich ungetraut bleiben. 


Der Verf. geht von der unferes Erachtens verwerflihen 


Vorausfegung aus, daß eine Ehe begrifflich erſt durch das Zu⸗ 
fammenleben gejchlofjen werde. Die Sohm’schen Theorien und 


die Schenerl’fchen Unklarheiten Haben es ihm angethan. Die Treu- 


verpflichtung der Ehegatten ift ihm eine Confequenz der Ehe, 
nicht des Ehevertrages; ſonſt würde fie ja mit allen übrigen 
Bertragsfolgen auf gleicher Linie ftehen. Als ob nicht auch 
Berträge geſchloſſen werden fünnten, in denen bie Pacijcenten 
fich zu Treue verpflichten (Ref. erinnert nur an den Lehnsver⸗ 
trag), wo demnach die Treuverlegung ſich einfach als Ber 
letzung des Vertrages charafterijiert. 

Wir nehmen davon Abjtand, den einzelnen Beweisoperationen 
des Verf. zu folgen und fie zu fritifieren. Er hat nicht ohne 
Gründfichkeit und zum Theil auch aus den Quellen heraus ges 
arbeitet. Beiläufig geſagt, ift es doch dilettantiſch, Gratian's 
Worte nad) der römiſchen Bearbeitung (nicht Ausgabe) zu eitieren. 
Aber der principiell wichtigſten Frage iſt er ganz aus dem Wege 
gegangen. Daß die Vorſchriften des neuen Teſtamentes nicht für 
das weltliche Rechtsleben verbindliches Geſetz ſind, geſteht er 
zu. Aber ſind ſie es denn für die Kirche? Dies läugnen wir 
mit aller Entſchiedenheit, und darüber finden wir beim Verf. kein 


Wort der Aufklärung, obgleich doch das ganze Gebäude ſeiner 


Debuctionen auf dieſem Fundamente ſteht und fällt. Und weiter: 
Sit denn die Ehe ein religiöfesBerhältniß, über welches die evan- 
geliſche Kirche Rechtsfagungen überhaupt auszubilden befugt ift? 
Auch das läugnen wir durchaus. Die Ehe jteht zur evangelijchen 
Kirche nur in einer Hiftorifch-hergebracdhten, nicht innerlich noth— 
wendigen Beziehung. Sie ift ein Rechts- und fein religiöjes Ber- 


hältniß. Daß fieeine jittliche Seite hat, und diefe ſogar überwiegend 
in den Vordergrund tritt, bringt fie zur Kirche in diejenige Be- 
ziehung, in welcher alle jittlihen Verhältniſſe zur chriftlichen 
Moral und derigre Örundjäße predigenden und erhaltenden Kirche 
ſtehen. Aber nicht mehr und nicht weniger! Wem würde es heute 
einfallen, zu billigen, wenn die evangelische Kirche rundfäge über 
das Binfen-Nehmen aufftellte? Und doch hat Luther dafjelbe, ge— 
ftügt auf die Schrift, als unfittlich verboten. So muß aud) 
jede evangelijche kirchliche Ehegefeggebung als eine Verlennung 
der firchlichen Competenz, als ein ungeſundes Katholiſieren princi⸗ 
piell zurüdgewiefen werden. Die Kirche hat der Ehe gegenüber 
nur die Aufgabe, die Sittlichkeit des Inftitutes zu wahren. Daß 
fie das nur thun fann mit weifeftem Tact, auf der Bajis unferer 
heutigen fittlichen Anfchauungen, verfteht ſich von ſelbſt. Und 
wenn jie heute oft genug darüber klagt, daß das Volk ihr ent- 
fremdet gegenüber ftehe, jo möge fie erwägen, daß dieje Ent: 
fremdung eine viel größere und (wir fügen Hinzu) eine bes 


Unftalt erbliden müffen, die Recht erzeugt, wo es ihr nicht zu» 
fteht, und diefe Rechtsgrundfäge aufbaut auf Schriftitellen, die 
conerete VBerhältniffe eines ander gearteten Volkes vor Augen 
haben, und faft 2000 Jahre zurüdliegen. 

Der Verf. jcheint die Gefahr zu befürchten, daß einzelne 
Geiftliche feine Lehren praktijch machen könnten, und warnt da+ 
vor in einem Zufag, den er der urfprünglich in den Theologijchen 
Studien und Kritifen als Abhandlung erjchienenen Schrift jet 
beigefügt hat. Wir möchten die Gefahr, die aus der Annahme 
feiner Refultate durch die Landeskirche diefer erwachjen wird, 


fung der Amtögerichtöverfaffung, der Stellung des Amtörichters 
u, ded Verfahrens in allen zur Juitändigfeit der Amtögerichte ges 
bhörenden Angelegenheiten, Bd. 1,2. Paderborn, 1882. Scöningb. 
(XIV, 722; XI, 612 &. ®r. 8.) cM 20. 

Die Angaben auf dem Titel des Buches könnten zu ber An— 
nahme führen, als habe der Verf, eine eigene Darftellung ber 
Umtsgerichtsverfafjung, der Stellung des Amtsrichters und des 
amtsgerichtlichen Verfahrens in diefen zwei umfangreichen Bän— 
den zu geben geſucht. Das ift jedoch nicht der Fall. Die Ab— 
fiht des Berf. geht nur dahin, alle Reichs- und Landesgeſetze, 
Berorbnungen, Refcripte und Inſtructionen, die ſich auf die 
Amtsgerichte, den Umtsrichter, die Zuftändigfeit und das Ver: 
fahren der Umtsgerichte beziehen, in jyftematischer Ordnung zu= 
ſammen zu jtellen. Auch infofern ift der Titel des Werkes un- 
genau, als bafjelbe feinesiwegs das geſammte in der preußifchen 
Monarchie geltende Recht umfaßt, jondern ſich auf das Geltung®: 
gebiet des Allgemeinen Landrechts beichräntt. Sehen wir davon 
ab, daß der Titel des Buches ſich mit dem Inhalt nicht völlig 
dedt, fo muß anerkannt werben, daß der Verf. feinen Plan mit 
großem Fleiß und voller Beherrfchung des weitjchichtigen Ma- 
terials ausgeführt hat. Ob aber diefer Plan felbft gerechtfertigt 
ift, ob das Werk, das keine wilfenfchaftliche, fondern nur praf- 
tiihe Zwecke verfolgt, dem Praftifer wirklich ein bequemes 
Hülfsmittel darbietet, möchten wir bezweifeln. Allerdings findet 
der Praktiker hier alle auf eine Materie bezüglihen Stellen aus 
den Geſetzen zc. in einer Wbtheilung vereinigt. Uber dadurch 
find natürlich die einzelnen Beftimmungen aus ihrem Zufam- 
menhang in dem Gefe oder der Verordnung herausgerifjen, 
wodurch ihr Verſtändniß nicht felten erſchwert wird.” Der Richter, 
der fich auf ein ſolches Nachſchlagewerk verläßt, fommt nur alls 
zuleicht zu einer handwertsmäßigen Ausübung feines Berufes. 
Der wahren Rechtspflege, die das wiſſenſchaftlich erfaßte Recht 
zur Herrſchaft zu bringen fich bemüht, find folche Werte jeden- 
falls eher ſchädlich als nützlich. Ein einfacher, nach Haupt- 
materien geordneter Abdrud der Geſetze, Verordnungen ꝛc. in 


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— 1883. „E20. — Literariſches Centralbhlatt. — 12. Mai. — 


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ihrem Zuſammenhang, etwa mit Verweiſungen verſehen, ijt den- | Ergebnisse der in den Ländern der ungarischen Krone 


jelben weit vorzuziehen. — Um die Ueberficht zu erleichtern, 
find für den Drud der Reichsjuſtizgeſetze, für den der Einführungs- 
und Uusführungsgefege ıc. verjchiedene Schriftzeichen gewählt, 
jo daß nicht weniger als acht verfchiedene Arten von Lettern zur 
Anwendung fommen. Die Ueberficht ift dadurch, wenigjtens ift 
dies die Erfahrung, die der Ref. gemacht Hat, nicht erleichtert, 
ſondern erjchwert worden. Der Lefer bedarf erft einiger Zeit, 


um ſich in dem Gewirr verfchiedener Schriftzeichen, die auf einer 


Seite zur Anwendung kommen, zurecht zu finden. — Der erfte 
Band enthält die Vorfchriften über die Stellung des Amts- 
richter8 in der Gerichtöverfaffung, feine Obliegenheiten im All— 
gemeinen, über das Koſtenweſen, ferner über feine Zuftändigfeit 
und das Berfahren in Eivil- und Straffadhen. Im zweiten Band 
finden ſich die Beftimmungen über die nicht ftreitige Gerichts- 


barkeit (Grundbuch, VBormundichafts:, Verlaſſenſchafts⸗, Hinter- | 


fegungswejen, Aufnahme von Berträgen und Willenserflärungen, 
Regifterführung 2c.) vereinigt. 


— Dr. jur. C. Ober-Landesger.-Rath, die sociale 
u 


Gesetzge 
bedürfniss, Berlin, 1982, 
S. Gr. 8.) cl 2. 

Der Verfaſſer, Oberlandesgerichtärath in Naumburg a/S., 
giebt einen Ueberblid über die Socialgefeßgebung und Armen- 
pflege im Alterthum, Mittelalter und in der neueren Zeit, 
namentlich in Deutfchland. Dieje Ueberſicht ift ſehr ſummariſch 
gehalten, nicht frei von Irrthümern, auch nicht frei von Wider- 
jprüchen. Viele Fragen find geftreift, aber wenige alljeitig ge- 
prüft. Unter ben proponierten Maßregeln halten wirdiewichtigfte, 
nämlich die Alteräverjorgung der Hülfsbedürftigen aller Stände 
ohne Unterjchied direct dem Staat zuzuweifen, für unzweck— 
mäßig und undurchführbar. 
Bevormundung, die in der Altersverjicherung liegt, wäre ficher 


uttkammer & Mühlbrecht, (VII, 96 


ng u. Armenpflege, deren Geschichte u, Reform- ' 
> 


Die von dem Verf. befämpfte | 


ein Heineres Uebel, als das ftaatliche Almoſen oder die ftaatliche | 


Verſorgung. Die von dem Verf. behufs Durchführung feiner 


dee beionders gewünfchte Ausdehnung der Siehenhäufer be: | 


dingt gerade eine Freiheitsbejchränfung der Siechen und Ab— 
trennung von ihren Angehörigen, weshalb die Bervohner der 
Siehenhäufer jehr bald nach dem erftrebten Eintritt fi regel- 
mäßig unglüdlich fühlen. Und wie würde die Zahl ber Siechen 
wacjen, wenn der Staat für fie auffommen jollte? Müffen 
wir diejen Plan als utopifch anfehen, jo jcheint uns dagegen ber 
Vorſchlag des Verfaffers, daß die Marimal-Leiftung jedes Orts: 
armenverbandes (etwa auf die Hälfte) firiert und die Aufficht 
der höheren Staatäbehörden über die Orts» und Gutsarmen— 
verbände verfchärft werde, wohl der Erwägung werth. Das 
Schriftchen dürfte troß jeiner Mängel geeignet fein, ein größeres 
Publicum für die fociale und Urmenfrage zu intereffieren. 
Schägenswerth iſt die wiederholte Beiziehung des preußifchen 
Landrechtes, an deſſen mügliche und humane Beſtimmungen 
mit Recht erinnert werben durfte. 


Pöschl, Rob,, Prof., u, Swoboda, Hans Prof,, Sammlung von 


Comitat oder jede jelbftändige Stadt beigebracht. 


am Anfang des Jahres 1991 vollzogenen Volkszählung sammt 
einiger nutzbaren Hausthiere,. Verfasst und herausgegeben durelı 
das königl. ungarische statistische Landes-Bureau, Budapest, 
1882. Athenaeum. (XLIl, 851 8. Fol.) 

Seit etwas mehr ald einem Jahrzehnt werden in Ungarn 
auf dem Gebiete der Statiftif beachtenswerthe Anftrengungen 
gemacht. Eine Fülle von Veröffentlihungen find bereits aus 
dem jleißig fchaffenden ftatiftiichen Landesbureau teils als ein- 
gehendere Darjtellungen einzelner Gebiete, theils als jährlich 
erjcheinende Nachſchlagebücher mit Inappen Angaben über alle 
erhobenen Gegenftände hervorgegangen. Während aber bie 
letzteren deutfc und ungarisch herausgegeben werben, erfolgen 
neuerlich die erfteren und für die Wiſſenſchaft wichtigeren Bublicas 
tionen leider bloß inder ungarischer Sprache. Eine erfreuliche Aus— 
nahme hiervon machen allein die großen Quellenwerle über die 
Bevölkerungsaufnahmen, wie ein ſolches außer dem vorliegenden 
bereits im Fahre 1971 erfchienen ift. Gleich jenem hat auch 
das gegenwärtige Anfpruch auf nähere Berüdfichtigung, um jo 
mehr als die Bearbeitung in mancher Beziehung erfreuliche 
Fortſchritte bekundet. 

Die Zählung von 1870 war die erfte, welche nach modernen 
Grundſätzen haushaltungsweife und mitteljt namentlicher Auf- 
ziehung jeber einzelnen Perſon erfolgte. Doch geſchah dies 
damals (mit Ausnahme der größeren Städte) in Lijten, hin— 
gegen 1581 durchweg mittelft Individualkarten und, foweit 
thunlich, durch Selbjteintragung., Das Zählkartenverfahren 
ermöglichte, abgejehen von einer jchnellen Bufammenftellung, 
eine etwas weitergehende Ausnutzung des durch eine ziemlich 
umfaffend angelegte Erhebung gewonnenen inhaltreihen Ma: 
teriald. Die Ergebniffe find in doppelter Weife veröffentlicht 
worden. Einmal gemeindeweife in dem (übrigens bloß un— 
gariſch abgefaßten) zweiten Bande, der nur gewilfe Haupt» 
momente wie Zahl der Häufer, Haushaltungen, Bewohner und 
deren Unterfcheidung nach Nationalität und Confeſſion in ledig— 
lich tabellarifcher Gejtalt bringt. 

Die jpeciellere Bearbeitung enthält der weit ftärfere erſte 
Band und zwar werden die Thatjachen hier jtet3 für jedes 
Die Mit- 
theilungen beginnen mit einer Darlegung der Haushaltungs- 
verbände und deren Bejtandtheile, find aber gerade in dieſer 
Beziehung auffallend dürftig; daran reihen ſich ſolche über Ge— 
burtsort und Staatsangehörigkeit, jedoch auch nur in großen 
Zügen. Wusführlicher find die Nachweifungen über Ge- 
ſchlecht und Familienſtand wie über Gejchleht und Wlter; 
insbefondere iſt hervorzuheben, daß zum erſten Male aud) 
Alter und Familienftand commbiniert zur Anſchauung ge: 
bracht find, Trägt hier nun auch wohl die Bearbeitung den 
Unforderungen Rechnung, jo entjprechen die (nach einzelnen 
Jahresclaffen abgeftuften) Altersthatfachen ſelbſt freilich 
feineswegs auch nur den befcheidenften Anſprüchen. Die befannte 


Anſchwellung der auf O auslaufenden Jahre ift bier eine fo be— 


Rechnungs- Aufgaben über Edelmetalle, Münzen, Wechsel, | 


Effecten u, Waaren sowie Cursblätter u. Usanzen im Münzen-, 


Wechsel- u. Effecten-Handel, Wien, 1883, Gerold’s Sohn. (VII, | 


146 85.8.) 3. 


Diefe bejondersd auf Handelsſchulen berechnete Sammlung 


von Rechnungsaufgaben zeichnet ſich vor ähnlichen Büchern durch 
ihre VBolftändigfeit und durch die Bräcifion der Frageſtellungen 
aus. Ein Anhang enthält die wichtigsten Ufancen des Edel— 
metall«, Münzen, Wechſel- und Effectenhandels. Die fleißige 
Arbeit wird gewiß als brauchbares Lehrmittel ſich ſchnell Ein- 
gang verichaffen, 


beutende, daß (unter Fortlaffung von 1880, da dies fein Vorjahr 
hatte) fich im Ganzen in diefen runden Geburtsjahren um 47 
Proc, mehr Gezählte ald in den unmittelbaren Vorjahren und 
19 Proc. mehr als in den unmittelbar folgenden finden! 

Bon befonderem Intereſſe jind die Nachweifungen über 
Eonfeffion und Sprache, welche beide in den Ländern der 
Stephanskrone in großer Mannigfaltigkeit heimifch find. Neben 
der allgemeinen Bertheilung der Bevölkerung nad) Glaubens» 
befenntniß und Mutterfprache, die hier als Zeichen für die Na» 
tinalität genommen ift, werden in beider Hinficht Combinationen 
mit dem Alter, Hinfichtlih der Sprache auch mit der Con— 
feffion vorgenommen, nur überdies ift auch noch die Verbreitung 


' der außer der Mutterjprache geredeten landesüblichen Sprachen 


nachgewiejen worden. Aus Anlaß abweichender Zufammer- 


703 


— 1883, 82 20. — Literarifhes Gentralblatt — 12. Mai. — 





fegung der beiden Gefchlechter in einzelnen Landestheilen ijt 
biefe jpeciell noch rüdfichtlich der Eonfeffionen unterfucht, wobei 
fi für die griechiſchen und orientaliichen Katholiken eine auf- 
fällig geringe weibliche Vertretung ergab, bezüglich deren die 
nachtheilige Wirkung häufiger, von den Frauen beſonders ftreng 
beobadteter Faften auf deren zarteren Organismus vermuthet 
wird. Einem für die ungarischen Zuftände charalteriſtiſchen 
Moment, dem der Elementarbildung (Fertigkeit im Lefen und 
Schreiben) ift befondere Aufmerkjamteit gewidmet und demgemäß 
die Zahl der jchreib- und leſe-, bloß leſekundigen und beider 
unfundigen männlichen wie weiblichen Bevölkerung unter Nach— 
weis des Einfluffes von Alter, Nationalität und Confeſſion dar: 
gejtellt worden. Bei der belangreichen Ausdehnung der Anal: 
phabeter von etiva 50 Proc, dermehr als jehejährigen Bevölke— 
rung und weiteren 7 Proc. bloß des Leſens Kundigen kann 
ber zuvor erwähnte mangelhafte Ausfall der Altertgatjachen fein 


Wunder nehmen, muß vielmehr in Anſehung der großen | 


Schwierigkeiten der Zählung deren Durchführung immer noch 
eine glüdliche genannt werden. Im Uebrigen behandelt das 


Quellenwerk noch den Beruf (jedoch nur etiwas auägiebiger bes 


züglich des Arbeits und Dienjtverhältnifjes, während an Ber 
rufsarten bloß 9 Hauptgruppen auseinander gehalten werden), 
ebenfo Tediglich in ihren allgemeinften Ergebniffen die Nutz— 
viehhaltung, indeffen mit Ausſchluß der von Pferden, und endlich 
die an förperlichen und geiftigen Gebrechen (Taubjtumme, 
Blinde, Jrr- und Blödjinnige), doch auch ohne auf die näheren 
Umftände einzugehen. Intereſſant in leßterer Beziehung ift 
ein damit verbundener Nachweis der gejammten kranken Be- 
völferung nebjt der feitherigen Dauer der Krankheit, der 
erbracht ijt auf Grumd einer ſonſt bei Zählungen nicht üblichen 
Frage, lautend: „Sind Sie krank? Seit wieviel Tagen, Wochen, 
Monaten?" Gerade hier wäre es wünſchenswerth gemejen, 
durch gründlichere Verwerthung der auf die Kranken bezüglichen 
Individualangaben die Ermittelungen für die Erkenntniß der 
Gejundheitszuftände weiter auszunugen. 

Diefe in umfangreichen tabellarischen Ueberfichten nieder: 
gelegten Thatfachen werden durch) eine in der Regel freilich nur 
ichr kurze fnappe Tertdarjtellung unterjtügt; nad) diefer Seite 
hätte der Herausgeber wohl etwas ausführlicher fein lönnen. 
Daran hinderte aber bereit die auffällige Beſchränkung in den 
Berhältnißberechnungen, die fich durchweg nur auf die Haupt: 
fählichften Momente und meijt nur auf die Totalbeträge er- 


ftreden. Er iſt zu bedauern, daß das jonft fo trefjlich angelegte | 

und mit jo vielem Fleiße geichaffene Werk, auf die Beigabe von | 

relativen Größen und deren nähere Beiprechung keine größere 
P. 


Rückſicht genommen hat. K. 


Zeitfehrift für Bergredht. Hrsg. von H. Brafiert. 24. Jabra. 2. Hft. 

Iub.: Geſetzgebung. — Lahmeyer, die Bergbancafie zu Glauss 
tbal, — Gappell, Iſt durd den $ 749 Nr. 1 der Givilprocehs 
orduung der Arbeitslohn aud nad der Vereinnahmung feitens des 
Arbeiterd vor der Pfändung geſchüßzt? — Die Beitimmungen über 
die Borfichtsmanregelm gegen ſchlagende Wetter. — Gnticheidungen 
der Gerichtshöfe. — Mittheilungen ans der Praxis der Verwaltungss 
bebörden. — Literatur. 





Blätter für Gefängnißkunde. Med.: 
1. u. 2. Heft. 

Ind; Baer, der Einflup der Gefundbeitspflege in den Gefänge 
niſſen auf die Sterblichkeit der Gefangenen. — Sebald, die neue 
Trganifation der Strafanftalten in Thüringen. — Streng, Stritif 
ber Beiträge zur Lehre von der Strafe von Profeffor Dr. Sontag. 
— Mittheilungen aus der Praxis. — Vergrößerungen der Gefangenen: 
Anstalten in Wolfenbüttel. — Georg v, Zahn. — Mes, ein Rüds 
blick auf die oberite Leitung der bayerischen Strafanſtalten 1870 
bis 1880, — Krankheit und Sterblicteit unter den Gefangenen und 
die Möglichkeit ihrer Verringerung. — Die Einlieferung Hannikel's. 
— Terfonalnahrichten. — Bereinsangelegenbeiten, — Berichtigungen. 
— Internationaler Gefaängnißcongreß in Rom. 


von Guſtav Efert. 16. Br. 


704 





Jäger. 16. Jahrg. Nr. 13—16. 


Inh.: Moriz Gaspaar, die Interitügungscaffen der — 
Gewerbe⸗Unternehmungen nach $ 85 der Gewerbeordnung. (Schl.) 
— Heiur. Kreib. v. Hammer» PBurgftall, zur Durdführun des 
Militäretatgefeges. — Heinr. Neiher, die bäuerlichen Darlebens: 
caffenvereine nach dem Spiteme Raiffeiſen. — Rud. Korb, die 
Grundzüge des öfterreihiihen Heimathorechtes. IV. Das geltende 
öfterreichiiche Heimathsrecht. a) Der Begriff und die rechtliche Natur 
des Heimathörechtes und die Stellung dejielben im Staatsrechte. — 
Mittheilungen aus der Praxis. — Geſeße und Verordnungen. — 
Berfonalien. — Erledigungen. — Hierzu als Beilage Bogen 39—43 
der Erkenutniffe des ff. Verwaltungsgerichtsbofes. 


Defterreichifche Zeitfäprift für Berwaltung. Sreg. von 6. Ntter v. 
| 


Sprachkunde. Literaturgeſchichte. 


Le Mahävastu. Texte sanserit, publié pour la premiere fois et 
accompagne d’introductions et d’un commentaire par E.Senart. 
(LXII, 633 8. Lex. 8.) 


Collection d’ouvrages orientaux. II. särie.) 


Senart jeßt in Franfreih die Traditionen Burnouf's fort. 
Es Tiegt uns hier der erſte Band einer auf vier Bände bered)- 
neten großen Publication vor, die zu den monumentalen Werfen 
der buddhiftiichen Philologie gehören wird. Won den Terten 
der nördlichen Bubdhiften in Indien find bis jegt noch nicht viele 
veröffentlicht. Anziehend iſt ber Anhalt derjelben nicht: eine 
wortreiche, phantaftiich fabulierende Mythologie und Legenden: 
bildung, die mehr und mehr den Boden der Wirklichkeit ver- 
laffen hat, oder, in anderen Werken, die Lehre Buddha's zu 
einer unfruchtbaren Diafektif auf die Spite getrieben. Um 
jo mehr ift die Geduld und Gewiffenhaftigfeit anzuerkennen, 
mit der Senart feine ſchwierige und mühſame Aufgabe durdhge- 
führt hat. Burnouf hatte in der nepalefifhen Literatur Terte 
vermißt, Die zum Binayapitafa gehören: das Mahävaftu fündigt 
fi) ala einen folhen an, unter Angabe von Schule (Mahäfäm- 
ahifa) und Secte (Lofottaravädin), aus der es ftammt. Dem 
Herausgeber jtanden ſechs Mſſ. zu Gebote, keins derjelben wie 
es ſcheint von höherem Alter, das ältefte datierte vom Jahre 
1500, Sie zerfallen in zwei Gruppen, die jedoch im Wejent- 
lichen denfelben Text bieten, nicht etwa verfchiedene Recenfionen. 
| Die Einheit ihres Urſprungs zeigte fich auch darin, daß fie eine 
| Unzahl Lüden gemeinfam haben: vielleicht gehen fie ſämmtlich 
| 


Tome I, Paris, 1892. Leroux. 


(Soeicte asiatique, 


auf ein altes Mi. zurüd, das in Nepal noch vorhanden, aber 
nicht erreichbar gewefen iſt. Die bejtimmte Aufgabe, diefen 
Driginaltert feiner Mſſ. Herzuftellen, hat ſich Senart nicht gejtellt, 
| vermuthlich weil fie nicht durchführbar gewefen wäre; er hat ſich 
begnügt mit einer r&cension en quelque sorte historique et 
| &clectique. Es liegt in der Natur der Sache, dab man hier 
im Einzelnen nicht felten anderer Meinung fein kann, aber doch 
immer nurauf Örund des von Senart ſelbſt mitgetheilten kritischen 
Apparates. In der erjten Hälfte find die Varianten fämmtlich 
angeführt, in der zweiten ift nur je ein MI. der zwei Claſſen 
berüdjichtigt. Die große Zahl der Barianten hängt aber zu- 
fammen mit dem Charakter der Sprache, und dies führt und zu 
einem zweiten Hauptpuncte, der dem Mahävaftu eine hohe Be- 
deutung verleiht: es ift durchweg, nicht bloß in den Verſen, 
jondern auch in der ganzen Mafje der Profa in jener, jeber ein- 
beitlihen Grammatik fpottenden Sprache gejchrieben, die zuerft 
' aus den Gäthä’s des Yalitaviftara befannt wurde und darnach 
| der Gäthäs Dialekt genannt worden ift. Päli-, Samsfrit- und 
Präfrit-Formen gehen bunt durch einander, ein Gemiſch, in dem 
fich die Gefchichte der Literatur wiederfpiegelt, deren Vehikel 
diefe Sprache ift. Ueber feine Auffafjung derjelben hat ſich Senart 
| neuerdings in einer befonderen Abhandlung ausgefprochen 
| (Journ. As. 1882). Eine vollftändige Ueberjegung des wort- 
| reichen Zertes wäre zu lang geworden, der Herausgeber hat 





705 


— 1583, 20. — Literarifhes Gentralblatt — 12. Mai. — 


706 








daher vorgezogen, in einer Introduction S. XXI bis LXII nur | Peinlichleit abgewwogen werden, auch einzelne Verfehen nicht 


ein ausführliches Reſums des Inhaltes zu geben. In der erjten 


wohl ausbleiben, trogdem der Verf. augenfcheinlich bemüht ge- 


Hälfte nimmt Maudgalyahana's Bericht über die Hölfen und | wefen ift, dergleichen zu vermeiden. Sie find für die Sache meijt 


Kätyäyana’s Befchreibung der zehn Bhami's oder Stadien, in 
deren die Bodhiſattva's zur Vollendung heranreifen, den meiften 
Raum ein. Dann folgt, dem Maudgalyäyana erzählt, die Ge— 
ſchichte des Buddha Dipamfara, der des Buddha Cäfyanınni 
nachgebilbet, am Ende mit einer Gefchichte nach Art der Jataka's 
(ein Brahmane Megha, der fich zu Dipamfara befehrt, war der 
fpätere Buddha hakyamuni). Ebenſo ift die Gejchichte vom 
Buddha Mangala an Maudgalyäyana gerichtet. Die „Ge 
ichichte von den Sonnenſchirmen“ (Chatravaftu) bezieht fich auf 
den Buddha Cälyamımi und einen Zug deffelben nach Vaigält; 
Buddha erzählt die Gefchichten (Jataka's) von drei mit Ver— 
nunftund Sprache begabten Bögeln, vom Rifhi Rakſhita u. a. m. 
Es folgt die Gefhichte der Mälint, die dem Buddha Käcyapa 
anhing und deshalb von den Brahmanen verfolgt wurde, dann 
die Gefchichte von Ghatifära und Fyotipäla, dem Charakter nad) 
gleichfalls ein Fätafa, aber in der Unterfchrift ein Sütra genannt. 
Den Beichluß bildet in diefem erjten Bande Näjavamga (der 
Ursprung der Cäfya, die Könige in Kapilavaftu bis auf Qub: 
dhodana, deſſen Vermählung mit Mäyä, der Urfprung der 
Namen Rifhipatana und Mrigadäy.. Man erkennt fchon 
aus diefen Angaben, da das Mahavaſtu ein großes Sammel- 
werk ijt, beitehend aus verfchiedenen einzelnen Stüden 
(vastu); einige derfelben find bloße Fragmente. Dagegen läßt 
fich aus dem Inhalte bis jetzt noch nicht erfehen, inwiefern es 
zum VBinayapitafa gehört. Bon befonders großem Werthe 
aber iſt Senart’3 Commentaire S. 367—633, Hier redht- 
fertigt er feinen Text, erklärt er ſchwierige Stellen und analy« 
fiert er die Spracdhformen im Einzelnen. Dadurch erhält nicht 
nur jene merkwürdige Mifchiprache der nördlichen Buddhiſten 
eine neue gründliche Beleuchtung, fondern fällt zugleich auch 
reichliher Gewinn für die Grammatik und den Sprachgebrauch 
des Päli und des Präfrit ab. Bequem brauchbar wird die 
Fülle der für die Sprachgefchichte wichtigen Einzelheiten erit 
durch den Index werden, den ung Senart als krönenden Schluß 
jeiner großen Publication in Ausficht ftelt. Möge diefe gut 
und raſch weiterfchreiten! Wi. 


Rzach, Alois, neue Beiträge zur Technik des nachhomeri- 
schen Ilexameters. Wien, 1852. Gerold’s Sohn. (125 8. 
l,ex.- 8.) AM 2, 

(Sitzungsberichte d. Akad. d. Wiss, Band C, Heft l.) 
Die Forfchung der legten Jahre Hat ſich, beſonders durch 

W. Hartel angeregt und gefördert, mit großem Eifer dem grie- 

chiſchen Herameter zugewandt; mit welchen Erfolgen diefe Stu: 

dien gekrönt worden find, weiß jeder, der die zahlreichen Publica» 
tionen auf diefem Gebiet beachtet hat. Herrn U. Rzach find wir 
bier unter den rührigſten Mitarbeitern ſchon mehrfach begegnet; 
wiederum legt er uns eine umfangreiche und wichtige Unter» 
juchung vor, über die Längung kurzer Endfilben, die Hartel für 

Homer abjchliegend behandelt, Herr Rzach nunmehr auf die 

übrigen herametrifchen Dichter ausgedehnt hat. Es ift dies eine 

Fortjegung feiner „Studien zur Technif des nachhomerifchen 

beroischen Verſes“ (Wien, 1880), welche ſich mit den Längungen 

vor anlautender Liquida befchäftigten. Mit derfelben Präcifion 
wie hier wird jegt die Unterfuchung fortgeführt, das gefammte 

Material wohl geordnet und überfichtlich vorgelrgt und die ſich 

daraus ergebenden Folgerungen in kurzen Zügen zufammengefaßt. 

Daneben fällt natürlich für manche Dichterftelle allerlei Gewinn 

ab: bald erweift fi) eine angefochtene Lesart als richtig, bald 

eine recipierte als unrichtig; bald werden Konjecturen geftügt, 
bald als unhaltbar erwieſen, bald neue verjucht. Bei folcher 

Fülle des zu verarbeitenden, oft jehr entlegenen Stoffes konnte, 

was ſich Jeder felbft jagen wird, füglich nicht Alles mit derjelben 


von geringem Belang, z. B. die Angabe S.5 über den Theofrit 
von Lehre, der nicht eriftiert. Der Tadel, der ©. 57 und 60 
und anderwärts gegen Tzetzes ausgeſprochen wird, würde wahr: 
icheinlich eine andere Wendung befommen haben, wenn der Verf. 
bedacht hätte, daß Tzetzes die Vocale =, v gar nicht anders 
denn al3 mittelzeitige kannte. Den auf S. 19 behandelten Vers 
ber Batrahomyomadjie (118) hat Wahsmuth (Rhein. Muf. 
1865, ©. 185) nit ohne Grund für unecht erflärt. ©. 73 
wird für Oppian Hal. Il 142 7 ds od ftatt 7 yag od empfohlen: 
wahrſcheinlich ift 7 da od zu fchreiben. Die S. 107 vorgebrachte 
Eonjectur oünore uayudioıs Hua» dor yneponsteag Apollinar. 
23, 8 trifft nur zum Theil das Richtige: überliefert ift in den 
Hdicher., was Herr Azad) nicht wiffen konnte, aayıdiowı Fair 
or yneponsigag. Und ähnliche Einzelheiten ließen fich noch 
mehrere vorbringen. Alles in.Allem aber verdient die wackere 
Arbeit bie beſte Empfehlung. A. Leh. 





Köchly’s, Ileım., gesammelte kleine philologische Schrif- 
ten. Unter Leitung von Geo. Mart. Thomas herausg. von 
Gottfr. Winkel jun. u. Ernst Böckel. 2. Bd, Deutsche Aufsätze. 
Mit einer lithogr. Taf. Leipzig, 1582. Teubner. (IV, 406 S. Gr. 8.) 
cH 10,80. 

A, u.d. T.: Köchly, opuscula philologiea. Vol. II, 


Der zweite Band der opuscula von Köchly enthält die 
deutſchen Aufjäge und beginnt mit einer Jugendarbeit über 
Homer und das griechifche Epos, die der Verf. jelbjt mehr po- 
pulär als wiffenjchaftlich nennt. Es werben eine Ilias und eine 
Odyſſee als zwei Gedichte von mäßig großem Umfang einem 
Imyrnäifchen Dichter, mag er Homer oder anders geheißen haben, 
zugefchrieben und die weitere Entwidelung des Epos bis zu den 
Kyklikern verfolgt. Die Urbeit hat infofern auch hiſtoriſches 
Intereſſe, als fie zeigt, von welchen Gefichtspuncten Köchly bei 
feinen Homerftubien ausgegangen ift. Die zweite Abhandlung gilt 
dem zweiten Buch der Flias, fie ift der Text des Vortrags, den 
Köchly 1845 auf der Philologen-VBerfammlung zu Darınftadt 
gehalten Hat und deſſen Grundgedanken er nachher in der disp. de 
Iliad. B 1—483 gegen Nägelsbach vertheidigen mußte, „Hellors 
Löjung“ betitelt fi) die dritte Abhandlung, in welcher die pde- 
tiichen Eigenthümlichkeiten von 2 beiprocdhen werben uud ber 
Verſuch gemacht wird, firophifche Gliederung nachzuweiſen. 
Natürlich geht es dabei ohne Willfürlichkeiten und Gewalt: 
thätigkeiten nicht ab, doch ift die Zahl der athetierten Verſe 
immer noch nicht jo groß ald bei anderen Verfuchen dieſer Art. 
IV. Ueber den Zuſammenhang und die Beftanbtheile der Odyſſee 
ſprach Köchly vor der Augsburger Philologen-Berfammlung 
(1862). Er fcheidet als die beiden hauptjählichen Lydercyklen 
Telemachs Ausfahrt“ und „Odyſſeus' Heimfchr* und zer: 
gliedert ausführlich den letzteren, in dem er fich in Bezug auf 
erjteren mit Hennings’ Auffaffung einverftanden erflärt. Die 
Darftellung ift in diefem Vortrag befonderd anmuthig und ge- 
wandt, bie Unterfuchung ſelbſt geht nicht tief. Eine Arbeit der 
früheften Jugend find die Beiträge zur Kritik und Erklärung 
bes Tryphiodor, welche im Auſchluß an Wernicke's Ausgabe eine 
Reihe von Emendationen bietet. Seit 1839 ift Vieles für die 
nachalerandriniihen Epifer, wenn auch nicht gerade für Try— 
phiodor gefchehen, und Köchly jelbft hat in Bezug auf manchen 
bier citierten Vers fpäter feine Anficht geändert, aber für einen 
künftigen Herausgeber jenes Dichterd werben feine Beiträge 
nod immer werthvoll fein. Der lebendige Vortrag über die 
Perſer des Aeſchylos (VI) wird noch manchem Befucher der 
Innsbrucker Philologen: Berfammlung in Erinnerung fein; 
feitdem ift das Stüd mit Köchly's Ergänzung fogar über deutſche 
Bühnen gegangen. Wenn in biefem Vortrag der sexagenarius 


707 
feine Friſche zu befunden Gelegenheit hatte, jo verfegt uns der 
nädjfte über Sophoffes’ Untigone (VII) wieder dreißig Jahre 
zurüd. Redner entwidelt hier die Beitverhältniffe, unter denen 
die Antigone entjtanden ift, erzählt den Gang der Handlung 
und erörtert zuleßt ben fünftlerifchen Werth der Tragödie ſowie 
bie ihr zu Grunde liegende Idee. Die beiden folgenden Auf: 
fäge (VIII u. IX) gelten Euripides oder, wenn man will, der 
Vertheidigung zweier vielfach abfälig beurtheilter Stüde. 
Köchly ſucht nun nachzuweiſen, daß der Dichter in der Alleſtis 
mit Bewußtjein.ein wirflich neues dramatiſches Genre geichaffen 
habe, befien Weſen in dem Gegenſatz einer idealen Weltan: 
ſchauung zu ber fahlen, nüchternen Profa des wirklichen Lebens 
zu fuchen fei; in ber Hefabe will er die dramatiſche Einheit der 
Handlung rechtfertigen, indem er die inneren Beziehungen zwi— 
ſchen Bolyrena’3 DOpfertod und Polymeſtor's Bejtrafung auf: 
dedt. Im den Bögeln des Ariftophanes (X) erblidt der Verf. 
ein Gegenftüd zu den Rittern; wie dort die Rückkehr zum alten 
Athen empfohlen werbe, jo hier der Aufſchwung zu einem idealen 
Neu-Athen: e8 muß Alles anders, neu und befjer werben, dies 
jei der Gedanke. — In einem populär gehaltenen Aufſatz (XI, 
aus dem Neuen jchweiz. Muf. von 1862) behandelt Köchly den 
Freiheitäfrieg der Hellenen gegen Bhilipp und die Schlacht bei 
GChäroneia, diefelbe ereignißvolle Zeit, die er 1 '/2 Jahre jpäter 
zum Gegenftand feiner legten Büricher Vorträge gewählt hat. 
Seine taktifhen und topographifchen Studien legt der Verf. in 
den folgenden fünf Efjays über Pyrchus, die Napoleonijche 
Karte von Gallien und die römischen Wurfgefchoffe nieder. 
(XU—XV]). Die Eröffnungsrede der Heidelberger Bhilologen- 
verfammlung (XVII) enthält in ihrem Schlußtheil manchen be— 
herzigenswerthen Gedanken und wir können nur hoffen, daß die 
Zukunft die Zuverficht rechtfertigt, mit welcher damals der 
Redner der claffifhen Bildung den Sieg über alle Anfechtungen 
verkündet, die jeitbem befanntlich nicht nachgelaffen haben. Die 
Hauptſache dabei werden jedenfalls die Bhilologen thun fünnen 
und müſſen. Die legte Nummer der Auffäge bildet der Ab- 
ſchiedsvortrag, den Köchly in Zürich über das 11. Buch der 
Odyſſee hielt, in der That „mehrnur eine gemüthliche Plauderei“. 
Durd einen Zufall ift er an den Schluß diefer Sammlung ge— 
rathen, für deren correcte Ausführung wir den Herausgebern 
unjern Dant ſchulden. cl. 

Rufi Festi Avieni Aratea. Ed. Alfr. Breysig. Leipzig, 1882. 

Teubner. (XIX, 83 8. Kl, 8.) ef 1. 

Der bewährte Hrsgbr. der Araten des Germanicus hat 
nunmehr auch feine Studien zu den Aratea des Avienus in einer 
Ausgabe abgeſchloſſen. Die trefflichen Beiträge zur Herftellung 
und zum Berftändnig des ſchwierigen Gedichtes, die fich in 
100 Nummern durd) eine Reihe von Bänden des Hermes hin- 
ziehen, hat Breyfig in der Ausgabe entiprechend verwerthet. 
Die Praefatio handelt über die Berjon des Rufius Feftus Uvienus, 
über die erhaltenen Hbfchrr., eine Wiener des 10. und eine 
Mailänder dee 15. Jahrh., und über die Ausgaben, mit welchen 
fi der Hrögbr. ſchon in dem Erfurter Gymnafialprogramm 
1882 befchäftigte. Die beiben Hdſchrr. gehen, jedoch nicht direct, 
auf eine unvollftändige, die erfte Uusgabe und die Aldina auf 
eine vollftändige Abſchrift des Archetypus zurüd, den der Hrögbr. 
dem 9. oder 10. Jahrh. zuweiſt. Der kritijche Apparat unter dem 
Texte verzeichnet nur die wichtigften Barianten des Bindobonen- 
ſis und Ambrofianus und die beacdhtenswerthen Emendationen; 
die abweichenden Lesarten ber Bulgata werben in der Praefatio 
zufammengeftellt, welche am Schluffe nod ein paar Stellen 
kritifch befpricht. Im Texte find die Prognostica unmittelbar an 
die Phaenomena angereiht, ba in den Hdſchrr. die übliche Theilung 
feine Stübe findet. Ein Index nominum et rerum memora- 
bilium ift beigefügt. Wenn Breyfig von Buhle's Ausgabe ur- 
theifen durfte, fie möge die Verbreitung ber Aratea des Avienus 


— 1883. 20, — Literarifhes EGentralblatt — 12. Mai — 





708 


erleichtert haben, einen Fortſchritt in der Tertkritif bezeichne fie 
nicht: jo muß von Breyſig's Ausgabe anerfannt werden, daß fie 
in der Tertfritit einen entjchiedenen Fortſchritt bezeichnet, und 
man darf erwarten, daß fie auch die Verbreitung des Gedichtes 
fördern wird, 


Haller, Dr. Jos., altspanische Sprichwörter u. sprichwörtliche 
Redensarten aus den Zeiten vor Cervantes, in's beulsehe über- 
setzt, in spanischer u. deutscher Sprache erörtert etc., nehst 
Vorwort, Einleitung, Index u, einem kleinen Anhang. I Th. 

Manz, (XXXH, 652 8. Imp. 8.) HM 15. 

Diefes auf breitefter Grundlage aufgeführte und dem Un- 
denfen des in weiten reifen befannten und verehrten Ober: 
bibliothefars Föringer gewidmete Werk legt eine jeltene Samm- 
lung jpanifcher Sprichwörter, des Libro de refränes des ‘Pedro 

Balles (Saragofja 1549), zu Grunde und fügt zu jedem Sprid)- 

worte eine Erklärung in ſpaniſcher Sprache und eine Sammlung 

inhaltlich verwandter Sprihwörter aus den meiften Sprachen 

Europas. Einem jeben fremdfprachlichen Sprichworte ijt eine 

wörtliche deutjche Ueberfegung beigefügt. So wird, um eins 

auf's Gerathewohl Herauszugreifen, das Spridwort: A mal 

capellan mal sacristan auf ©. 528561 illuftriert, indem 53 

ſpaniſche Parallelen, 29 griechifche, 19 altlateinifche, 53 mittel- 

lateinijche, 109 deutſche (zum Theil munbartliche), 61 ſchwediſche, 

31 norwegijche, 38 isländifche, 69 bänifche, 55 holländijche, 14 

vlämifche, 1 friefiiche, 37 englifche, 5 fchottifche, 137 franzöſiſche 

(zum Theil altfranzöfifche ober dialektiſche), 15 ladiniſche, 201 

italienijche, wovon ein großer Theil in Bolksdialelten, 11 cata= 

fanifche, 9 valencianifche, 27 portugiefifche, 2 walachiſche und 

6 bastische aufgeführt und erflärt werben. Eine fo große Zahl 

fommt freilich nur dadurch zu Stande, daß ber Begriff des zu 

Grunde gelegten Sprichwortes etwas gebehnt worben ift, daher 

3. B. unter den deutſchen auch „Wurft wider Wurſt“ und 

„Wie man's treibt, fo gehl's“ aufgeführt werben. Biel hat der 

Verf. natürlich der trefflichen Düringsfeldifhen Sammlung der 

germanifchen und romanifchen Sprihwörter zu danfen, welche 

er ergänzt, ohne fie verdrängen zu wollen. Der ganze Band 
behandelt in der eben bejchriebenen Weife (einige freilich ganz 
furz und mit wenig oder gar feinen Parallelen) 555 Sprich: 
wörter ber jpanifchen Sammlung, die jämmtlich mit A beginnen 
und noch nicht einmal diefen Buchjtaben zu erſchöpfen fcheinen. 
Der Verf. beabfichtigt auch nicht, das ganze Alphabet in diefer 
Weiſe durchzunehmen; vielmehr will er es einftweilen mit dem 


Regensburg, 15°3. 


Erſchienenen genug fein laffen und im zweiten Bande, ber bereits 


im Drud begriffen ift, „die reichhaltige Literatur der Sprich: 
wörter in allen germanischen und romanischen Sprachen bringen“. 
Der erfte Band ift als eine Art Blumenleje von Sprichwörtern 
europäifcher Sprachen anzufehen, in deren Lectüre fich Ref. mit 
Bergnügen vertieft hat, da der gelehrte Autor eine bei diefem 
Umfang feltene Sicherheit der Sprachkenntniffe zeigt und bie 
fremden Texte ſowohl forgfältig corrigiert, als auch genau und 
wörtlich in's Deutjche übertragen hat. Bei vielen Sprich: 
wörtern fonnte er auch hier das Düringsfeldifche Werk benupen. 
Im zweiten Bande foll auch die Literatur ber europäischen 
Mundarten befprochen werden. Man kann diefe nur willfommen 
heißen; doch unterdrüde der Verf. feine „topographijchen An- 
merfungen* und lafje nach den auf S. XVI gegebenen Proben 
das Gebiet der Etymologie Lieber unbetreten! 


Teuber, Oskar, Geschichte des Prager Theaters, Von den 
Anfängen des Schauspielwesens bis auf die neueste Zeit. I Th. 
Prag, 1683. Haase. (XVI, 376 5. 8.) oA 5. 


Zur Geſchichte des Prager Theaters find ſchon manche 
Kleinere Beiträge erſchienen; vor allem hat Blaß in feinem in- 
tereffanten Wert „Theater und Drama in Böhmen“ (1877) 
wer thvolle neue Mittheilungen gebracht. Das vorliegende Wert 


709 


— 1883, X 20, — Literarifhes Centralblatt — 12 Mai. — 


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bringt und nun eine ausführliche Specialgefchichte des Prager | 
Theaterwejens, ſowohl der Oper und bes Ballets, ala auch des | 
recitierenden Dramas, die czehiichen Aufführungen werben 
allerdings nur flüchtig berührt; das S. 13 erwähnte czechiſche 
Drama erinnert an das Märchen „der Zude im Dorn“, das auch 
von Jacob Uyrer dramatifiert worden ift. Der erfte Band 
führt uns bis zu dem Jahre 1781, der zweite Band foll die 
Fortführung bis zur Gegenwart enthalten und, wie der Verf. 
jagt, auf das Hundertjährige Jubelfeft des Prager Theaters im 
Fahre 1854 vorbereiten. Der Berf. eröffnet feine Darftellung 
mit einigen intereffanten Bemerkungen über die Aufführung von 
Myfterien und von Sejuitendramen in Prag. In der Zeit 
von 1600 bis etwa 1760 ſteht die Gefchichte der Oper im Bor» 
dergrund des Intereffes, über das recitierende Drama erfahren 
wir nur wenig Neues. Das merkwürdige Repertoire-Verzeihnif 
des Johannes Schilling aus dem Jahre 1651 iſt fchon von 
Blaß mitgetheilt worden, außerdem iſt höchftens etwa von all= 
gemeinem Intereſſe, was über die biblischen Stüde und die 
„moralifchen Actionen“ wie Genovefa, Grifeldis, Papinianus 
gejagt wird, mit denen die Wandertruppen in der Advents⸗ und 
Faſtenzeit das Schaujpielverbot zu umgehen fuchten. Als Eurio: 
fum verdienen erwähnt zu werden die Berhandlungen über bie 
Frage, ob die Vorführung einer jüdischen Befchneidung auf der 
Bühne ald den guten Sitten zuwiderlaufend zu betrachten fei. 
Uebrigens find die Verhandlungen und die Heinen Differenzen 
der Schaufpieler mit den Behörden mit unnöthiger Weit- 
fchweifigfeit vorgeführt, die Angaben über die Aufenihaltszeit 
und über den Mitgliederbeftand der verjchiedenen Truppen find 
allerdings ald Material für die allgemeine deutiche Theater- 
gejchichte verwertgbar. In feinen allgemeinen Betrachtungen 
über die Entwidelung des deutfchen Theaters lehnt fich der Verf. 
durchaus an die gangbaren Hauptwerfe an. Im Allgemeinen 
muß man die aufgewandte Mühe anerkennen; es pafjieren dem 
Verf. freilich im Einzelnen manche wunderlihe Verſehen, wie 
z. B. ©. 23, wo er von einem plautinifchen Luſtſpiel „Erulio“ 
ſpricht; ©. 344, wo von dem im Jahre 1750 verftorbenen 
Johann Chriftian Krüger erzählt wird, er fei in dem fiebziger 
Jahren des vorigen Jahrhunderts Regiſſeur in Prag geweſen. 
Die beiden legten Eapitel find wieder etwas ergiebiger; das 
Intereffantefte wird wohl der zweite Band bringen, namentlich 
wird man auf die zu erwartenden Mittheilungen über bie 
Liebich’jche Theaterdirection gejpannt fein können. 


Altitalifhe Studien. Hrsg. von Garl Panli. 1. Heft. 
Inh.: C. Pauli, die altlateinifche Injchrift des Gefäßes vom 
Quirinal, — Miscellen. 


Reform. Zeitfchrift des allgemeinen Vereins für vereinfachte deutſche 
Rechtſchreibung. Hrög. von Ed. Kohmeier. 7. Jahrg. Nr. 4, 
Inb.: Karl Anorg, Sprache und Literatur der Greolen, — 
A. Weidenmäüller, Cäfar. 1-3. (Gedicht. — Wiffenfchaft und 
Kunſt. — Statiftifches. — Vermifchtes. — Bereinsſchriften. — G. 
Stange, An die Vereinsgenoſſen. — Berſchiedenes. 


Blätter für das baver, Gymnaſialſchulweſen. Ned, von A. Deuers 
ling. 19. Bd. 14. Heft. 

Inh.: K. Zettel, Auf welche Weife kann der Unterricht im 
der dentichen Sprache und Literatur an unferen Studienanftalten 
metbodiih umd fuftematifch betrieben werden? 6, — Joh. Nidlas, 
ein Lehrplan für den deutfchen Unterricht in der Prima, — Heinr, 
Schiller, zur Geſchichte und Topograpbie des alten Alegandria, — 
N.Rellerbauer, des Horatius 6. Satire Des 2. Buches in deutſcher 
Uebertragung. — Heinr. Löwner, zu Horaz. — K. Geift, Horati 
carm. IH, 30, 14. — Zebetmeyr, Promitto. — Nil, ein Heiner 
Beitrag zur franzöfifchen Stiliſtik. — ®. Nadreiner, die Flache 

leicher Anziehung zwifchen zwei Gentren. — Bolvert, Bericht 
Über die 36. Verfammlung dentfher Philologen und Schulmänner | 
in Karlörube. — Reihenhart, die Aurzfictigkeit und die Schule, 
— %. Pijtner, zu Hor. carm. II, 30, 14. — Profdberger, 
Horat. earm, IM. 6. — A. Wittawer, Neberfegungsprobe aus | 
sProperz (dritte Elegie des 1. Buches). — Th. Keppel, zur Con— 


— — — — —— — — — — — — — — — — — — — 





ſtruction von quamvis und lieet. — S. Günther, Matbematifchs 
Philologiſches Über eine Stelle im platoniſchen „Staat“. — 2. Haase, 
zur Succeffion der Skeptiker (Zeller, Philoſophie der Griechen). — 
Ph. 2, Krafft, Lelfing’s Iateiniihe Epigramme (1753, 1771). — 
Wirth, Berb? — Th. Stangl, Uumörnres in Citero's rhetos 
rifhen Schriften und den lateinischen Rhetoren. 1. — Recenfionen. 
— Berfonalnachrichten. 


Alterthumskunde. 


Senffert, O., Lexikon der claffifhen Alterthumskunde. Gultur- 
gefhiäte der Griechen und Römer, Mythologie und Religion, 
iteratur, Kunſt x. Mit 343 Abb, m. 1 Plane der Nuss 
grabungen von Olympia, Leipzig, 1882, Bibliograph. Inſtitut. 
(vi, 732 ©. 8) MT. 

Auf der Rüdjeite des Titels des vorliegenden Buches finden 
wir folgende Notiz: „Als Ergänzung des vorliegenden Bandes 
über die Eulturgefchichte der claſſiſchen Völker dient das der 
gleihen Sammlung angehörende Lexilon der Geſchichte des 
Alterthums und der alten Geographie von Dr. Heinrich Peter. 
456 Seiten. Beide Bände, nad) gleichen Grundſätzen bearbeitet, 
find zufammengehörig und ergänzen fich gegenfeitig zu einer für 
weitere Kreiſe bejtimmten populären Alterthumskunde“. Da 
dem Ref. jenes „Ergänzungswert" nicht zu Gebote fteht, jo 
vermag er über Plan und Anlage des Gefammtwerfes Fein 
Urtheil zu fällen; was aber den ihm vorliegenden Band anbe- 
trifft, den er natürlich nicht von Anfang bis Ende burchgelejen, 
von dem er aber zahlreiche einzelne Urtifel einer eingehenderen 
Prüfung unterzogen hat, fo erfennt er an, daß derfelbe ſowohl 
in Hinficht der Auswahl der aufgenommenen Wrtifel als in 
Bezug auf die Bearbeitung derjelben dem Bwede, einem 
größeren Bublicum, für welches jeder gelehrie Apparat von 
Eitaten, Quellennachweiſungen u. dgl. mehr ftörend als nügtich, 
aljo Lübker's Reallerifon des claffischen Altertyums z. B. noch 
mit zu viel gelehrtent Ballaft beſchwert ift, ein bequemes und 
wirklich zuverläjfige Belehrung gewährendes Hülfsmittel für 
das Verſtändniß der wichtigjten Seiten des antifen Eulturlebens 
darzubieten, fehr wohl entſpricht. Als beſonders nüglich für 
den bezeichneten Zweck erjcheinen uns auch die allgemeineren 
Artikel, welche den Leſern eine wenn auch natürlich ganz Inappe 
zufammenfafjende Ueberficht über ein beftimmtes Gebiet des 
antiten Eulturfeben3 geben, Wrtifel wie Baulunſt, Plaftif, 
Malerei, Literatur, Epos, Lyrif, Tragödie, Komödie, Satyr- 
drama, Philoſophie, Religion u. a.: es hätte nach unjerer 
Anficht gar nichts gefchadet, wenn diefe Claſſe von Artifeln noch 
um einige vermehrt worden wäre, wie wir 3. B. gern einen 
Artikel „Inſchriften“, einen Artilel „Arithmetil“ (oder „Zahlen“, 
„Bahlzeichen“) in einem derartigen Werke angetroffen hätten. — 
Um noch einige Heine Jrrthümer und Verſehen hervorzuheben, 
bemerfen wir, dab ©. 62 und S, 108 ſich zweimal die gleiche 
Abbildung nur mit verfchiedenen Unterfchriften („Widderſchild⸗ 
fröte, Testudo arietina* und „Sturmmidder*) findet; daß 
©. 127 neben Catalecta wohl die neuerdings mehrfach in Auf: 
nahme gefommene Form Catalepta hätte erwähnt werden 
follen; daß S. 226 nicht das Jahr 450 als feftjtehender 
Datum der Geburt des Euripides bezeichnet werden durfte. 
Die Angabe auf S. 508, daß Pheidias „um 400 v. Ehr.“ ge 
boren fei, ift natürlich ein bloßer Drudfehler, ein aus älteren 
Hülfsbüchern herübergenommenes Verſehen dagegen die Schrei« 
bung des Namens des alten korinthiſchen Töpfers (Blaften) 
Dibutades (S. 524) anftatt ter jegt bei Plinius n. h. XXXV, 
12, 151 nach der beften Ueberlieferung hergeſtellten Namens» 
form Butades, Unter dem Artikel „Tagos“ S. 649 hätte be- 
merkt werben follen, daß nach Ausweis der Inſchriften aud) 
Beamte einzelner theflalifher Städte diefen Titel führten. 
Irrig ift endlich die Angabe S. 698, daß das gewöhnlich ala 


711 


Thurm der Winde“ bezeichnete atheniſche Bauwerk auch unter 
dem Namen der Laterne des Diogenes bekannt ſei; mit letzterem 
Namen bezeichnete vielmehr der atheniſche Volkswitz ein ſchon 
bei Spon's Anweſenheit in Athen (1676) verſchwundenes 
Gegenſtück zur „Laterne des Demoſthenes“, d. h. zum cdora- 
gischen Denkmal des Lyſikrates; vgl. Roß, Archäologiſche Auf: 
ſätze I, ©. 264, Anm. 51. Bu. 


Pädagogik. 

Verhandlungen der Commission zur Prüfung der Frage der 
Veberbürdung Jer Schüler höherer Lehranstalten des Grosslier- 
zuglbums,. lericht und Vrotokulle, Darmstadt. 1583, Junghaus. 
(34, 70, 68, 72, 61, 50,53 = 408 8.8) AH ii. 

Daß das bekannte Gutachten der Straßburger Aerzte über 
Schuldygiene überall da, wo das Loſungswort „Ueberbürdung“ 
aus verjchiedenen Gründen feinen Widerhall findet, auf guten 
Boden fallen würde, war klar. Auch im Großherzogthum 
Heflen war in der Kammer verlangt worden, eine gemifchte 
Commiſſion zur Unterfuchung diefer wichtigen Frage zu bilden. 
Dies geſchah, und die Commiffion, beftehend aus zwei Ber 
tretern der Regierung, zwei Geh, Oberfchulräthen, ſämmtlichen 
Directoren der Gynmafien und Realjhulen, dem Kanzler der 
Landes: Univerfität, vier Aerzten und fieben Landtags-Adgeord- 
neten trat am 27, November bis 2. December v. J. in Darm 
ftadt zufammen. Die Hauptfrage, ob überhaupt eine Ueberbürs 
dung vorhanden fei, über deren Urſachen man die verjchiedenften 
Möglichkeiten erfchöpfte, wurde ſchließlich in der allgemeinen 
Faflung bejaht, daß „gegründete Klagen“ allerdings vorlägen, 
nachdem noch unmittelbar vorher verfchiedene Mitglieder erflärt 
hatten, der Nachweis der Ueberbürdung fei für fie nicht erbradht, 
Nun brauchte wenigftens die Commiffion nicht wieder nach 
Haufe gefchidt zu werden, fondern die Specialdiscuffion fonnte 
beginnen. Zunächſt gelangte man zur Unficht, daß in der Zahl 
der Unterrichtsftunden ein Grund zur Ueberbürdung nicht zu 
finden fei, aber es ſollen doch Maßregeln ergriffen werben, um 
zu verhüten, dab das feitgefegte Maß für die häuslichen 
Arbeiten nicht überfchritten werde, Zu dieſem Zweck werden 
Arbeitsftunden ftatt der häuslichen Arbeiten und Arbeitsbücher, 
in welche die täglichen Aufgaben einzutragen jeien, empfohlen. 
Es folgt eine Reihe fanitärer Thefen über Oberlicht, Subjellien, 
Pauſen (nach jeder Stunde 15 Minuten!), Abſtand der Bücher 
von den Mugen, Antiquaſchrift, freie Nachmittage, Ferien, 
Scülerzahl zc., die alle nach längerer oder kürzerer Debatte 
angenonmen werden. Jetzt kann die Erörterung der wichtigen 
Frage beginnen, ob vielleicht durch die Zahl der Lehrgegenſtände 
oder durch zu hohe Anforderungen in den einzelnen Fächern der 
Ueberbürdung Vorſchub geleiftet würde, Zunächft ſpricht man 
fich im Allgemeinen über den Yehrplan der Öymmafien aus, und 
bier merkt man glei, daß ſich der hauptſächliche Angriff gegen 
das vermeintliche Uebermaß von Grammatik der beiden clafji: 
chen Sprachen richtet. Vergeblich find die Heinen, durch Belege 
geftügten Darlegungen zweier Gymnafialdirectoren, vergeblich 
der Hinweis darauf, daß der befannte Erlaß des ſächſiſchen 
Eufltusminifters, mit deffen Principien man ſich gewiß einver- 
ftauden erklären kann, auf die heſſiſchen Berhältniffe nicht an: 
wendbar fei, die Juriſten verlangen Herabminderung der An- 
forderung in den claffischen Sprachen und namentlich Befeitigung 
aller jchriftlichen Arbeiten für das Griechiſche, ja der Vorſitzende 
erflärt fogar, die griechifchen Ertemporalien feien der Haupt- 
grund gewejen, weshalb in einem „großen Theile der Be 
völferung Deutfchlands* (sic) Mifftimmung gegen die Gymna— 
fien eingetreten jei. Umfonft find aud) wieder die jachfundigen 
Erläuterungen zweier Gymnafialdirectoren, von denen der eine 
nur noch retten zu wollen erklärt, was zu reiten ift, die Unträge 


— 1883, 820. — Literarifdes Eentralblatt. — 12. Mai, — 





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des Mindeftforbernden gehen durch, und Ertemporalia wie 
Domeftica find befeitigt oder, wie ein Abgeordneter, der in der 
Pädagogik offenbar am weiteſten fortgejchritten ift, bei anderer 
Gelegenheit ſich ausdrüdt, fie find „ausgefegt“. Nur mit Mühe 
gelingt es noch, die Zahl der griechifchen Unterrichtöftunden zu 
retten, denen man ebenfalls zu Leibe gehen will, wobei es rüh: 
mende Erwähnung verdient, daß einer der Vertreter ber Re- 
gierung „feine perjönliche Anhänglichkeit an das Griechiſche“, 
wenn auch nicht als den entſcheidenden Grund, in die Wagichale 
wirft. Nun werden noch die übrigen Fächer allerdings mit 
weniger Eifer ald das Griechiſche „ausgefegt“, und man wird 
manchem hier gefaßten Beihluß feine Zuftimmung nicht ver: 
jagen fönnen, Nur für das Deutfche hat man Alles übrig, aber 
in eigenthümlicher Weife. Man glaubt nämlich befonders auf 
Seiten der nicht berufsmäßigen Pädagogen, daß den Klagen 
über mangelhaften Ausdrud im Deutichen am beten abgeholfen 
werben könne durch Vermehrung der Stundenzahl in der Prima, 
woſelbſt hinfürder die Fünglinge ih im Halten freier Vorträge 
üben follen. — Im Bufammenhange mit der Ueberbürbung 
wird dann auch das Genfierungs- und Verſetzungsweſen be> 
fprochen, bei welchem eine gewifje Ungleihmäßigkeit zu Tage 
getreten war. Mit dem Rejultat der hierauf bezüglihen Ver— 
bandlungen wird das angeblich jo ſchwer beunrubigte Publicum 
gewiß zufrieden fein: die Jungen brauchen in Zukunft weniger 
zu lernen, follen leichter verfegt werben und erhalten unter allen 
Umftänden befjere Cenſuren. Glückliches Geſchlecht! Weitere 
Verſuche, das Maturitätseramen noch wejentlich zu erleichtern, 
insbefondere durch Wegfall der Prüfung in der Geſchichte 
werden glüdlicherweie Hintangehalten. Zum Schluß der Be- 
rathungen taucht noch der „Schularzt“ auf, der hinfürder auf 
Aufnahme und Cenſuren Einfluß haben fol, eine vorerit noch 
wenig populäre Figur des fünftigen Schuldirectoriums. Gegen 
ihn wenden ſich denn auch mehrere Mitglieder der Commijjion, 
und mit Recht wird von juriftiicher Seite die Befürchtung an- 
gedeutet, daß eine „ärztliche Tyrannei“ daraus entjtehen könne, 
während wiederum die Uerzte verfichern, fie wollten die „juri- 
ſtiſche Omnipotenz“ nicht antaiten. 

Man fieht aus diefer fummarifchen Ueberfiht über den 
Anhalt der Protokolle, daß die „Ueberbürdung“ eigentlich mur 
den Namen abgiebt, unter dem gewiffe mißliebige Einrichtungen 
abgeſchafft und andere vorbereitet werden jollen. Hat doch noch 
während der Specialdiscufjion einer der Vertreter der Regierung 
hervorgehoben, dab er bei feinen beiden Söhnen eine Lleber- 
bürdung nicht wahrgenommen habe, und ein angejehener Ab— 
georbneter conftatiert fogar, dak die jungen Leute im letzten 
halben Jahre vor dem Maturitätseramen „unendlich wenig“ zu 
tun haben. Und trogdem waren jo „wichtige“, fo „ſehr ein 
ſchneidende“ Beſchlüſſe nöthig, wie fie der Borfigende in feinem 
Reſumé mit fichtlicher Befriedigung nennt, durch welche der 
claffiiche Unterricht zum zweiten Male feit ſechs Jahren redu— 
ciert wird? Das iſt ſchwer erfichtlich, denn fo ſchlimm ftand es 
mit der Gefundheit unferer Jugend noch lange nit. Mögen 
immerhin manche Conferenzmitglieder auf ihr Wort ftolz fein, 
mögen fie fi rühmen, „daß ganz Deutichland auf fie blidt“, 
und mögen fie fi) des Beifalls derer freuen, welchen jede 
Herabminderung des Unterrichtözieles und insbejondere der 
claſſiſchen Studien willkommen ift, in Kreifen, in denen man 
weiter blidt, wird das Urtheil anders lauten. Wenn das die 
Segnungen des Parlamentarismus find, daß Laien, denen die 
von ihnen zu behandelnden techniſchen Fragen gänzlich fern 
liegen — ein Abgeordneter (Fabrifant) erklärte vor feiner Ab— 
ftimmung, nicht ein Wort Griechiſch zu verfiehen! —, über interne 


‚ Ungelegenbeiten der Gymnafien abjtimmen, dann können wir 


für jenes Gut nicht dankbar fein, Einige mediciniſche Mitglieder 
der Commiffion haben dies auch wohl gefühlt und ſich in rein 
techniſchen Fragen der Abftimmung enthalten, die anderen, 


— 


713 


— 1883. JE 20. — Siterarifges Sentralblatt, — 12, Mai, — 


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voran die Juriften, hatten das Gefühl nicht. Wie aber, wenn 
fi jene beiden Factoren, von denen oben die Rebe war, „ärzt: 
liche Tyrannei” und „juriftiiche Omnipotenz“ vereint gegen ben 
armen Schulmeifter richten, wenn Alles in die internen Ange— 
legenheiten der Schule mit hineinredet, und ſchließlich der 
Director jelbft ſich nad allen Seiten gehemmt und befchränft 
fieht ? Wir wollen dabei nicht einmal an das Herabſinken bes 
Anjehens der Lehrer erinnern. Hätte man nur mit einem Wort 
ihres perfönlihen und materiellen Wohles gedacht, als man die 
Anficht ausſprach, fie könnten noch fo viele Arbeitsjtunden der 
Schüler überwachen. Für ihre geringe Bejoldung ? fragen wir 
dagegen, und ohne Rüdficht auf ihre Gefundheit? Wird nicht 
auch einmal bie Leberbürbung ber Lehrer auf die Tagetorbnung 
fommen? Wer unter ſolchen Umſtänden ſich noch dem Lehrer: 
beruf zumenben wirb, bleibt abzuwarten. Söhne gut fituierter 
Familien gewiß nicht, vielleicht nur folche, welche die betreffenden 
Studien erwählen, um bald ihr Brod zu verdienen. Daß 
dadurch das Lehrermaterial verjchlechtert wird, iſt ſelbſtver— 
ſtändlich, und dies wird nad) mehr als einer Seite von den un—⸗ 
beilvollften Folgen begleitet fein und zwar gerade für unfer 
Gymnafium. Wir werben dann doch wohl zu denjenigen ge» 
hören, welche nicht durch fremden Schaden ‚Hug werden, wie 
ein Abgeordneter meinte, fondern durch den eigenen. cl. 


PBädagogifhe Blätter für Seprerbildun u, Behrerbildungsanftalten. 
Hrsg. von C. Kehr. 12.8 Bert, 

Inb.: Log, die Elafli —* in der Volkoſchule. — Zeglin, 
deutihes andern. — H. M » die Goncentration des Inter 
richts in der Bolfsfchule.. — Sure“ Desfd, J. 4. Gomenius in 
Ungarn, — Seller, das r ide — HaldeniteinsMarfclins, 
— Mitteilungen. — Ueberfiht über die neueiten Erſcheinungen aus 
dem Bereiche der Pädagogik. 


3eiefrte das — 3 Hr. v. Jof. Kolbe, av. Behtel, 
bu. 8. Jahrg. 4. Heft 

nn F erd. kei, der Generalfatolog der öfterreichi« 
ſchen Mittel hulsBibliothefen. — N. Steinhaufer, über Kegel⸗ 
projectionen der ganzen Erdoberfläche. — Nellig, Aber einen neuen 
Apparat zur Demonitration der GEntftehung von ftehenden Traus⸗ 
verfalfhwingungen durch Interferenz von transverfalen fortichreiten« 
den Schwingungen. d. Wiffoeil, Identität der Parabelcon« 
Iruction aus Puncten und Tangenten in der neueren und beferiptiven 
Geometrie. — Schulnachrichten. — Recenfionen. 





Vermifchtes. 


Situngsberichte der k. preuß. Akademie der Wiſſenſchaften zu Berlin. 
1883. 19, 20. 

Inh.: Diels, über die exgoterifchen Neden des Ariftoteles. —- 
Kroneder, zur Theorie der elliptiichen Aunctionen. — Fuds, 
über Aunctionen einer beliebigen Anzahl unabhängiger Bariabeln, 
welche durd Umkehrung der Integrale einer gleich großen Anzahl 
gegebener Aunctionen entitehen. 


Berichte über die Derhandlungen der al. ſächſ. Geſellſchaft der Wiſſen⸗ 
ſchaften zu Keipaig. 
1882, Philolog.⸗hiſtotiſche Claſſe. 

Inh.: ———— Studien über Dozy's Supplement aux die- 
lionnaires arabes. — Fleiſcher, Bericht über eine jüdiſch— 
arabijche Strefäritt gegen das 5 riſtenthum. Morip Boigt, 
über die Geſchichte des roͤmiſchen gecutiondrechtes. 

Mathematiſch⸗phyfikaliſche Claſſe. 

Inh: O. Schlömilch, über Reihenentwickelungen für gewiſſe 
hyperelliptiſche Integrale. — O. Staude, über dic Conſtruction —* 
Ellipſoides mittels eines geſchloſſenen Fabens, (Mit Holzfhn.) — 
Kuop, Methode zur quantitativen Trennung des Halis und —— — 
Derj., zur Analyfe der Silicate. — F. Engel, — lineare par⸗ 
tielle — v zweiter Ordnung. — 
Bericht über die bei der diesjährigen Mevifion der Reipziger Univer- 
fitäts- Witwen» und Waifencarfe angewandten Nechnungsmethoden. — 
*. Leuckart, über die Lebensgeſchichte der ſogenannten Angnillula 

eoralıs und deren Beziehungen an der er f0$- Ang. inteslinalis, 


(30 S.4 





M. W. Drobifh, | 


| 


| 


Univerfitätsfähriften. 


Freiburg id. (Inauguraldiſſ.), Ant. Sidinger, de L Ungon 
lalinae apud Plutarchum et reliquiis et vestigiis. (87 5. 8,) 

Halle-Wittenberg — — ), 8. Bollers, das Dodeka— 
propbeton der Alegandriner. (315. 8.) — Herm. Helming, über 
epileptifche Amnefie, (41 S. 8.) — Ariedr. Heyer, Unterfuhungen 
über dad Verhältniß des Geſchlechtes bei einhänfigen und zwel⸗ 
häufigen Pflanzen unter Berüdfihtigung * Geſchlechtsverhaͤltntſſes 
bei den Thieren und dem Menſchen. (52 ©. 8.) — Hugo Be * 
flog, Beiträge zur Thermoelektricität und ein neues Galvanopyro- 
meter. (29 ©. 8.) — Ed. Degmer, quaestionis de curalore 
rei publicae pars prior. gi F 8.) — Garl Schwabe, de dicendi 
genere Isocrateo. (39 ©, 

ze (manguratbiff) “ Otto Edler, quacstiones Serlorianae, 
(42 ©. 8.) 
Orford (Antrittövorlef.), ®. Sanday, the study of Ihe new 





teslament: its present posilion, and some uf its problems. (63 8. 8.) 
Säulprogramme. 
Aarau ——— Kantonſch.), K. Fiſch, zu Horaz' earmina 
1,2. 158 


Annaberg E Realfchule 1. O.), 8. Bartſch, ſächſiſche are 
ordnumgen aus der Zeit von 1450—1750. 2. Hälfte. (40 ©. 
Berlin (Bictoriafchule), Ostar Band, die — Diaſien. En 
Beitrag zur griechiſchen Geortologie. (23 S 
— —— Dokar — über die Helmat 
der Prärorianer. (24 © 
— (Königftädt. nal, ), Herm. Diels, Theophrastea. (28 S. 4.) 
— (Sophiens&ymnaf.), &. Eliger, die Zujäpe zu ge ‘Pröos 
mium ı der befiodifchen Theogonie (dere 36—115). (20 ©. 4.) 
— (Louifenftädt. Realgymnaf.), N. Foß, die Anfänge, der nor 
difcen Miſſion mit befonderer rüfichtigung Ansgar's. (225. 4.) 
— (Luifenfchule), Alb, Hamann, a — skeich of the lite- 
rature of England under queen Arne. (23 4.) 
u ar G. Hofmeiiter, Yeibert v. Chamiſſo. 
—* 
— (Progummnaf.), M. ve 


— Beiträge zur Ges 
ſchichte des achälfchen Bundes. 4.) 


— (Dorotheenjtädt. Bealayaınaf ), 3ob. Ye a erilieal edition 
of some of Chaucer’s „minor poems“, (26 8. 
— (Luifenftädt. Gymnaſ.), Guft. Krech, —— Unter: 
fuchungen. (23 ©. 4.) 
en 9. gt, der Aether ald Träger gewilfer 
Ratnrerfcheinun 
— —— $. W. Paul Lehmann, Herder in 


feiner Bedeutung für die —— — (18 S. 4) 
— (Leibniz-Gymnaf.), Wilh —— ri betor Menandros 
und die Scholien zu Demofthenes. (26 ©. 4.) 
(Kriedrichas Werder" Ay San]. ) Th. Schiche, zu Gicero's 
Briefen an Artieus, II. (24 4.) 


— (Askaniſches a Be A. Schumann, die Steiner'jchen 
—— u. ihre Beziehung zum Poncelet'ihen Schließungstheorem. 


(27 

-- * (dt. Gumnaf.), W. Zellmer, zur polnifhen Politik des 
Kurfüriten —— I von Brandenburg. 1. Bis zur Königswahl 
14 #6. (20 4.) 

— (FriedriheWilpelms-Gymnaj.), Guft. Braumann, die 1 Prin- 

eipen der Gallier u. ——5 bei Caſar u. Tacitue. (44 S. 4.) 

Borna (ftädt. Realſch. l. D.), Klopfh, Methode des fremd» 
ſprachlichen Unterrichts. (5 S. 4.) — — ——— 
zur bibliſchen u. Kirchengeſchichte. 1. Th. (24 

Burg b. Magdeburg GBictorla⸗Gymnaſ.), A daertin, die 
Urſachen des Sachſenaufſtandes gegen Helurich IV, (29 S. 

Dillenburg (Gymnaf.), Aug. Spieß, Schulnadriöten, 108. 4.) 

Eiſenach EHEN, ⸗Gymnaſ.) Rud. Menge, quaesliones 
Caesarianae, (6 4.) 

Erfurt (Real ymnaf.), Garl Dr wi8: über barmonifche u, ins 
volntorifche Berlehungen. (29 5, 4.) 

Frauftadt ——9 Thbien, analyse et eritique d’Esther, 
tragedie de Racine, (15 ©. 4.) 

zum a/d. (ftädt. Gymmaſ.), Benz, Schulnachrichten. 
(18 A 

Briedeberg NM. A aaa Gummaf.), Ferd. Schneider, Schule 
nachrichten. (24 ©. 
Fürtenwalde tät Gymnaf.), OD. Buchwald, Schulnachrichten. 


Greifswald (Gymnaſ. u. Realgumnaf.), Arip STEIN: 
zehn Oden des Horaz in metriſcher Meberfepung. (15 S. 4 

Güſtrow (Realſchule 1. D.), 9. Seeger, — zum 
1, Theile des im aan von Ditern m befprochenen Lehr⸗ 
buch® der —— nid en Syntax. (19 ©. 

Hannover (fädt, Lyceum I), Eapelle, Shilnasrichten. 25€ 


(16 


715 


— 1883, AM 20, — Sitererifges CTentralblatt — 12. Mai. — 


716 





Harburg — % Winter, Beiträge zur Geſchichte des 
rn 23 ©. 
Hirſchberg (f. A ), benricus Schwarz, conjectanea crilica 
in Ciceronis orationes. . 4 
Jever (Marien-Gynnaj.), ‘Er. Riemann, — in 
dialectum Xenophonteam specimen DEAN. —— 


La Revue nouvelle dAlsace-Lorraine. 
sciences, beaux-arts. 2° annee. Nr, 12, 

Sommaire: Etienne Marcel, une amie de Gaethe. — Comte 
de Puyınaigre, Lamarline d’apres sa correspondance, — Hector 
Malot, les millions honteux. (Fin.) M. BZöller, die 
Gegenfäpe auf dem Gebiete der modernen Bildung und Erziehung. 
— Questions scolaires: Le comit& local et les promotions de classe. 
— Correspondance, 


Destfäe Sendfgen. Serauog. von Zul. Rodenberg. 9, Jahrg. 
. Heft. 





Hiswire, Litterature 








Inh.: Iheod. Storm, zu en, Dtto Hartwig, 
Niccolo Machtavelli. — Frh. v. Richthofen, Ein preußifches Ber 
amtenleben,. 2, — Georg Gerland, die Zeiche nſpracht der Indlaner. 
— Aus zwei annectierten ändern. Erzählungen eines deuiſchen 
Officiers. 17, 18. — J. P. Jacobſon, die Peſt in Bergamo. 
Mit Nachwori von Georg Brandes, — Politiſche Rundſchau. — 
Kiterarifche Rundſchau. 


Allgem, Militär-Zeitung. Red.: Zernin. 58. Jahrg. Nr. 30 u. 31. 

Juh.: Freih. v. d. Goltz, das DOffigier-Gorps. (Schl.) — Die 
Taube im Dienite des Mare — Betrachtungen über die Unter: 
nehmung des Detahements von Boltenitern im Loir-Tbal, — N 
Wolopkoi, das Gewehr⸗Feuer im Gefecht, überfept von E. v. Ne: 
venfiy. Gortſ. )— Nachrichten x. 


Söweiger. Zeitförift für Gemeinnügi gteit. Redig. von Ghriftinger 
Kempin. 22. Jahre. cf. 

"Inb.: &, a die ——— e in Baſel. — 
Aus dem Protofofl der Sperialcommiffion der Shnei erijchen a” 
meinnüpigen Gefellihaft zur Befämpfung der Tronffudt. — Zeit: 
gejaiatlige Notizen. — Nachrichten. — Nekrologe, — Peſtalozzi⸗ 

er. 


Sirius, eitſchrift ‚populäre Aſtronomie. Hro v. erm. J.Rlein. 
—* ein ſt Hrög.v. Herm. I 


J * 





Anh.: Die aftronomifhe Photographie. — Ueber die aſtrono⸗ 
miſchen Expeditionen zur Beobachtung des Venus-Durchganges. — 
Meflungen an den Saturnsringen. — Weber die Mittel und Wege 
zur befieren Kenntniß des Erdinnern zu gelangen. (Schl.) — Ber: 
miſchte Nachrichten: das era eg — Das Rlintglas der Ob- 
jective. — Beobachtung der upiterfle t,.— Planetenfte lung im Jull. 


Weſtermann's illuſtr. deugt WMonatshefte. Hr. von Fr. Spiels 


bagen. 27. Jahrg 
nb.: Glaire v. Glümer, Lütin und Lütine. 2. (Kortf.) — 
Adel Kobnt, Gabriel Mag. — Kevin Schüding, Xebend- 


erinnerungen. Köln, Paris. — Hans Gierke: japaniſche Malerei, 1. 
Die Nadel der Kleopatra. — Herm. Grabert, Seelenadel. — 
Ariedrih Spielhagen, Production, Aritit und Publicum, — Cor⸗ 
reſpondenzen 2 x. 


Gara. Red.: $. 2. Klein. 19. Jahrg. 5. Heft. 
Juh.: W. Kaifer, die —— des Menſchen auf die Ober⸗ 
fächengeftaltung der Erde. — Wilh. v. Bezold, die Kälterüdfälle 
im Mai. — 9. Louis F. Melfens, über die Blipableiter. — Die 
deutfchen Expeditionen zur Beobachtung des Borüberganges der Venus 
vor der Sonne im December 1882. — Bemerkungen über das elek⸗ 
—* Licht. (Schl.) — Der —— Echl.) — Aſtronomiſcher 
Kalender den Monat September 1883. — Neue naturwiſſen⸗ 
ſcha — obachtungen und Eutdeckungen. — Vermiſchte Nachrichten. 
iteratur. 





Die Greniboten. Red. Johannes Grunow. 42. Jahrg. Rr. 19. 


Inh: * *X — — Eln Belipiel ultramentaner Vropaganda. 
as Broblem des Vebend, — Kup, Meyer, Pompejantice Sraziergänge. 

— Ueberieelihe Annerionspläne Aranfreichs und Englands. — Hug. Hier 

nn #, Die Brafen von Altenſchwetdt. (Aorıi.) — Literatur. 


Politiſche Wochenſchrift. Red.: Hans Delbrüd. 2. Jahrg. Rr. 17. 


Inh.: Deibrüd, ver Windtbort’idie Autrag. — Dus glei e Zagen unferer 
Bariamenie, nr Bo gleidhzeitige Tagen unfer 


Die Gegenwart. Hr. von Theophil Zolling. 23. Bd. Ar. 18, 


Inh. Wer zahlt die Shupsölle? Im Hinblid anf die Erhöhung der Holzzeue. — 
Brang Sievert. fubmarine Arie ng. — BWılb, Renten, Zwel Augen ⸗ 
bilde, 1. Der erfle fünfte ai. 84.) — 33. Honegger, P. R. Kojegger. 


⁊ 
— — — — — ——— — — — ————— — ——————— nn —————— — — — 








— Beriste von Gonrad erdinand Meyer. Beinroden von Th. 
Ludwig Roire, hirer moderne Denkmäler, gum Schopenhauer » 
Ric. Bob, Boit der Aunſtaueſtelung in Rem. — Notizen, 


Blätter | f. literar. Unterhaltung. Hrög. von R. v. Gottfdalt, 
r. 18. 


Anh,: Ar, Karl Schubert, Momane, Novellen und Mirten. — Mid. Schmidt 
Gabanıs, Abgelagerte Humore, — Bur theoſogiſchen Viteratur. — Mobert 
Baldmälier, Gialas Zeaner. — Feuilleton. — Bibliegrarbie. 


Guropa. Red. von 9. Kleinfteuber. Nr. 18. 


Inb.: Ludw. 9. Roienthal, die Pot der in Grotona 1. — Dädmın, die 
innabme von Sziactb durch Me 166, N. —— Mifte md 
Gegengifte. 2 Sc.) — Literatur. 


Wiſſenſchaftl. Beilage der Leipziger Zeitung. Nr. 34 u. 35. 

Inb.: Deffentlide @uemuifuun bei Das tig. Sätjiihen @eiellibaft der Wihen- 
Ihafıen. — % Sec. — Jul. Hiffert, Eine dramatiſche 
Befgabe um Butter. Jubiläum, — — Bücerbeipregungen. 

Allgem, Zeitung. Beilage. Nr. 112—118, 

Inh.: Etaat und Geſellſchaft. & — ©. 9. Wiehl, 








5 
entmaſ. — 


ürfen 


der Bieg * —— in der 


Gegenwart. 3 4.— Aur iriſchen Arage. — Wiener Briefe, 159. — 2. Menger, 
ein Heiliger im be rt Sudan. — A. Anoil, ern Am Schlacht bei 
Wart-ia-Teur, Füpte, Friedrich Vreller. — Geſchichte von Bram idmenn 


uud —— — oe "tiedpenpolitifdye Debatte im preubiihen Abgeordnetenhaus. 
— Feruyia 


üufrirte —— Red. Franz Merf db. so, Band, Ar, 2079, 
ven, —— ni — Di leberfübruma der ruſſiſchen Sram 





mälbe 


beimer. — Ein Bounty in ber Sn * von” Wgifte 
Pancerotto. — Ludw. Salomon, Hermann Schule» D in — trefie 
md Buhbandel, — Arüblingemorgen im Wiener Wald, — Ter Mobr des 


Baren, ai von Midhard Boy. 
niſche ide Ninbellungen. \ 


Ueber Sand und Meer. 50. Br. 25. Jahrg. Mr. 31. 


Inh: hanıy Lew ald, Im Abenpficdt. * 56. Better, die Grapbologie. 3, 
-- Briediih Arang III. von Medientu —— * — a he urg und Die G00. 
Fibrige Aubelfeier_ der St. dilfaberbrirde, — Zürliihe Hosenfrangbänpier im 
Mom, — Prager Straßenbilder. — AB, 5356 Karl Bteffed, — Gregor 
Samarow, Plewna. (Aortl,) — Tb. Trede, * zer der vierte 
Mai, ‚zeavollinniißes Lebensblid, — Roryblätter, — er, Am Mai. 
(Bemdit)— 6. Heder, das Neiterfeftiplei zur Meier * Soojäheigen Jubndumt 
u. Du —— „König Karl“ (1. wurit.) Rr. 19 in Stuttgart, — Illuſtta - 


— Himmelseribeimungen, — Folyted- 





—e Red.: A. Phillipo. Ar. 18, 


8 Arnefeld, Echte Steine, (Gßortſ. — Evellucu's Irrthant, (For) — 
a. v. Rotbiähhp, Berge, (Sch) — Derf., Glarifie, Unvergepilh, — Leſe 
Blätter, — uufratl vnen. 


Gartenlaube. Ar. 18. 


Inb.: & Werner, Gebannt und — ae) — Bern. Scemmig, Die Net: 





Die — — Ludw. Anzengruber, Red.: : Hof. Rank, 
8 a. (2. Bd.) Rr. 31. 
, Shiftorn, Diplomaten in der Sommerfriihe. (Borti.) — MBelir 
Beriht,) — Air, Ariepmann, Bild, Gedicht -- 
Emile v. Beyerfeil, Beftimmung. (Beridt,) — Bernau Gaballero, Wär 
den. 1,2. — Paulv. Schöutban, Unter Garanıie . die ag — 
Tie Phoſiognomie der menichli Eimne. — Jules 
AfrikaEppedition. — Die Holjtmehte des Suljfammerguted, — Briroiin Plant, 
ult · Meran. — Spruchweieheit. — Piteratur, — Aus aller Welt, 


Da * Hrog. von R. König u. Ih. 9. Pantentus, 19. Jahrg. 
t. 3l, 
—F Hans Warring, Zwel Betten. fort.) — T. Werner, Eine wirkliche 
Silide. — Die Beidenipraihe der Notbbäue. — Jul. Stinde, Aus der Stein« 
—— Erſnucrungen eines bayerılden Gtaatsanwalts, 1.— Am Familien ⸗ 
tie. — Nechterath. 
der Beilagen: Zie Gejandten von Madagaslar in Berlin, — Herm, Vogt, 
a ce Mate in des Rönigs Mod, ’ a 


Schorer’s Familienblatt. Redig. von J. A. Mordtmann u. E. 
. Hopp. 4.80. Nr. 18, 
rt Erf — Seesen. Ey — Serm. I. Klein, Die Borberbeftim- 
mung des kommenden — Zul. Stinde, neradie Pflanzen 
Edwin er Seinrin € Re, era. — 8 dargebracht von 
Ännen alden —B — Eugen Shwiedland, wraphelogiides. Briefe an 
he —— üiver Hand ſchriftendeutumg. Dritter Brief. (kit Facfimiles.) — 
Algem. 3 ag Bay des — — Sr von 8, Bhilippfon. 
47. Jahre. 
Die * Aeliglonolehtbuchs von Dr. budwig — 


ur Das öfterreihlihe Minifterium für Gultus und Mu 
— RER 5. — Beitungenasiriäten 


Die Natur. „Herausg. von Karl Müller. N. 7 9. Jahrgang. 


— 
:WB. — die norweglibe Rotdmeet · Erpedition. 2- 4. — Berd. Dieifen- 
RL. fogmijd-pbpfifaltice Mittheilungen. 1. — Herm. Kräper, Gonier- 


Berne. — 


sad. 


4—1 


717 


vierungs-Metboden der Lebensmittel. 1, 2. — Aurel Anbersiohn, die Me 

banit des Alhiil, ——— - 23 seh. nener Rotationsverfuh, — Tb, 

Bodin, allerlei Mufit, S. Yäger, Ber.-Erinnerungen aus Tirel. 

2, — Garl Dani. ir Byln der % Schetis in Nordafrika u. das Sahara · 

Meer. I (Mü Karte,) 

Being. Sıaaten von Norbamerifi, — u ri ide Beobadı 

Huge Krüb. das eleftriiche Sicht im ar ka ieh. Ber ) Ni. 
Internariomale eleltriiche eso ven 188, — Aari Ilier. die 

Zinn. Iniel Bulton (Bit Abb) — D. Jäger, meue —* ne die Ber- 

breitung des Kartoffel Pilges durch Nesenwhmer — Bericiebenes. 


Der Waidmann. Bon Freunden d des edlen Waidwerks herausgegeben. 
14.8. Nr 29—52. 


Inb.: Seite aus dem Taunus. — Noch einmal die Arage der Wildtegitimar 
tions-sontrefe, — Dereindnacricten. — Haturgeicdichtliche Beobachtungen u. 
Seltenheiten. — WRaunigialtiged. — Literatur. — Brieftafde. — Inierate, — 
Mluftrarionen, 











Ausführlichere Aritiken 


erſchlenen über: 








v. ! reiten von Brauuſchweig u. Hannover. (Beil. 
8 
nee 3 Preller. (Rüble: Ebend.) 
Som 28, April dis 5. Mai find nachſtehende 
nen erfcienene Werke 
anf unferem Mebactiondbureau eingeliefert worden : 
Circulars of information of the Bureau of education. 1982. 


No, 4-6. Washington, 1882. 
(S. 215—328. 8.) 
Gi — — sn Zoologie. 2. Aufl. Marburg, Elwert. (Gr. 8.) 


* — Koolman, Wörterbuch — wir —— 
8. Heft. Norden, Braams. (Bd. II, S. 129—224. Gr. 8. 

st. die Beitimmung wahrer 3 "der Temperatur unter 
befond. Berüdfichtigung langjähriger Beobachtungen von Münden. 
Münden, Frauz. (4.) ‚60. 

Sanpimann, Barum follen 2 ar feiern ? Prag, Verein 3. 
Verbreit. gemeinnüg. Kenntniffe. (15 ©. 8.) 

Heinze, der Eudämonisnns in der „seiehtigen Philofophie, 1. Abs 
bandig. Leipzig, Hirzel. (Br. 8) MA 

Siller, die Rateinmethode des 3. Bicjopan, Rafchte, 

Deutſch 


Ki an, Der auf den Parnaf verfepte grüne Hut. Gbent, (RI. 8.) 
0, 80. 

8 773 english reader, Ein Leſebuch x. Bonn, Weber, 
8. 1, 80. 

Lehns⸗ u. Befipurfunden Schlefiens u. feiner einzelnen —— 
im Mittelalter, Hrag. von Grünhagen u. Markgraf. 2 
Reipzig, Hirzel. (Roy. 8.) 14. 

Bons, Grundzüge der Kogif und Encyklopädie. Ebend. (8.) 

— die Lehre des Ariſtoteles von der auger — 6 
u. Hamartia erklärt. Karlsruhe, Reuther. (8.) 

Neudegger, Geſchichte der bayeriſchen Archive neneter Zeit bis 
ur Danptorganifation vom Jahre 1799, 11, III. Münden, 1852. 
—54 Adermann. (S. 53—145. Gr. 8, 

Achenfaftsberict über die Sigungsverlode ber Patien Anlvers 


fität 1881—1882, Hermannſtädt, Drotleff, (65, 37 ©. 8.) 
— Leſſing über Toleranz. Leipzig, Grieben. (Kl. 8.) 


Renan, souvenir d’enfance et de jeunesse. Paris, C. Levy. (XXI, 


Government printing Uffice. 


——— 


46 ©, 8.) 
Hume, eine Unterfuhnng über die ER Y der Moral. 
von Maſaryk. Wien, Konegen. (SI. 8.) AM 2 


411 8. 

Römer, Leihaea palaeozoica. Tertband, 2, Lief. Stuttgart, 
Schweizerbart. (Imp. 8.) 12. 

NRofenthal, Beiträge au —* — — 91,2% 
Würzburg, Stuber. (Gr. 8.) 

Saga, Jie, von Hrafnkell — Aus dem — Urtexte 
von Lenk. Wien, Konegen. (8.) 

Schellen, der eleftromagnetifche Telegraph x. 6. Aufl., bearb. 


—— Kareis. 3. Lief. Braunſchweig, Bieweg & Sohn. (8.) 

Schriften Notker's m. feiner Schule. Hrsg. von Piver. 2. Br. 
1. Lief. Areiburg —— (Kl. gi A 4. 

Zappert, Fi agner, fein Leben un. feine Werke, Elberſeld, 
Lutas. (VII, 103 ©, 8.) 

Urfundenbuch des — Halberſtadt und ſeiner Biſchöfe. 
Sr. von Schmidt 1. Tb. Leipzig, Hirzel. (Rom. 8. 


— 1883. 20, — Literarifdes Eentralblatt — 12. Mai. — 


ezung des Pewölterungd- Mr der | 


718 


urtundenbuch, wirtembergi het. Gerandg. v von ‚dem f. Staatsarchiv 
I Stuttgart. 4. Bd. Stuttgart, Aue. (XXI, 550, LAXVIS, 
GEr. 4.) 

Walther's von der Bogelmweide ra überfept von Sim: 
rod. 7. Aufl. Leipzig. Hirzel. (RI. 8.) cM 5 

Winkler, die Maafanalufe nad chen eitrimettifgen Suiten. 
Freiberg, Engelhardt. (Br. 8.) M 4. 





Wictigere Werke der ausländifhen Literatur. 
Branzöfifce, 


Advielle, histoire de la ville de Sceaux depuis son —— 
jusqu’ä nos jours. (IV, 551 p. avec gravures, 11 vues hors 
texte el carte, 8.) Paris, Picard, 

Andreef, sur les polygones de Poncelet, (13 p. avec fig. 8.) 
Paris, impr. Chaix. 

Bachr, sur les intögrales d'un systeme d’öquations difförentielles 
lineaires du premier ordre, & coefficients constants et sans second 
membre, dans le cas ou l’öquation caracterislique a des racines 
egales. (5 p. 8.) Mäme maison. 

de Büze, histoire ecclösiastique des eglises röformces au royaume 
de France. Publiee d’ apres l'edition de 1580, avec des notes el 
des eclaireissements, Vesson. T. 2. (595 p. ä 2 col. Gr.8.) 
Toulouse, Lagarde. Fr. 20, 

Bonvarlet, notes et documents pour servir ä l’histoire des maisons 
* ieuses et hospitalieres de la Flandre maritime. (Suite.) (180 p. 

ille, impr. Lefebvre-Ducroeq. 

Carl de Lerins annote par M 

8.) Nice, Cauvin-Empereur. 

Documents inddits pour servir ä l’histoire du Maine, publics et 
annotös par Bertrand. 4. fasc. (Le Maine, 1593-1595; capi- 
tulation de Laval, 1594; reconnaissance d’Henri IV par Bois- 
Dauphin, — (P. 105 4 170,) Le Mans, Monnoyer. 

Durieux, le college de Cambrai (1270-1882), d’apres des docu- 
ments incdits, avec planches, (270 p. 8.) Camıbrai, Renaut, 

de La Blanchere, voyage d’etude dans une partie de la Mau- 
retanie cecsarienne. Rapport ä M. le ministre de l’instruction 
publique et des beaux-arts, (135 p. et 12 planches. 8.) Paris, 
impr, nalionale, 

Lefebvre Du Prey, de l’adoption. (V1,564 p. 8.) Douai, impr. 
Duramou, 


M.de Flamare. Fase. 1. (164 p. 


— — ——— —— * 


Antiquariſche Kataloge. 
Mitaetbeilt von Riräboff u Wigane in Reindg.) 
Adermann, Th., in Münden. Nr. 98, Medizin. Nr. 99, Areis 
maurerei x. Ar. 100, Hebraica u. Judaica. 
— — in Greifswald, Nr. 53—5J, claff. Philologie. 2. und 
3 


bth 
— & Bräuer in Wien. Nr. 7, Literatur d. 16. und 
17 
—— & Auheißer in Stuttgart. Nr. 10, Rechts u. Staates 


wiſſenſch. 
Hoeyli in Mailand, Nr, 11, Vermiſchtes. 
zelamics in Pofen, Nr, 77, Slav. inguiftif u. Belletriſtik. 
nobeland in Ghriftiania. Nr. 4, Medicin. 
Bas in Breslau, Nr. 159, Sprade u. Gefchichte d. oriental, 
ölter, 
Köbler's Antig. in Leipzig. 
zit & Arande in Leipzig. 


logie. 


Nr. 379-381, Orientalin. 
Nr. 161, claff. Philologie u. Archäo⸗ 


Auctionen. ä 
(Mitgetbeilt vom Denfelben,) 
18. Mai in Ehriftiania (DO. Anobelaub): Bermifchtes. 
21. Mai in Berlin (8. Liepmanndfobn): deutſche Bibliothef von 
parifer Gelehrten. 


Yaadsıa 


Der a. ord. Profeffor Dr. Kraſke am der Univerfität zu Halle 
it als ord. Profefjor der Chirurgie an der Univerſität Freiburg i/Br. 
berufen worden. 

Der Oberlehrer Dr. Gebhardi am Gumnafium zu Meferig iſt 
in gleicher Eigenfhaft an das Gymnaſium zu Gnefen, der Ober: 
Ichrer am Realgumnafium zu Rawitzſch in gleicher Eigenfchaft an das 
Gynmnafium zu Meferip verfept worben. 


719 — 1883, JE 20. — tıterarijgen Eentralblart — 12. Liu, — 720 


Dem ord. Brofeffor an ber Iniverfität zu Göttingen, Geh. Gebensjahre, in Pau der Bibliothefar a am Conſervatorium zu Paris, 
Reg.⸗Rath Dr. Sauppe, if der k. preuß. Kronenorden 2, Gl, vers ı Octave Fouqué, Verfaffer mebrerer Werke über Mufit, 
lieben worden. Die Oberlauf iſche Gefellfchaft bat in ibrer 160. Hauptwers 
Die Profefforen Dr. Schenk u. Dr. A, Springer in Leipzig | ſammlung am 25. April folgende zwei Preisaufgaben geftellt: 
find zu Geheimen Hofräthen ernannt worden, 1) Zebensentwidelung und ürfentlihe Wirkſamkeit der beiden 
— | Stifter der Oberlanfigifchen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften, 


Am 24, April + in Paris der Shriftfteller u. Journaliſt Emile von Gersdorf und von Anton. Termin der Ablieferung 
Gigault de La Bedolliere, 71 Jahre alt. | 31. Jan. 1984. Preis 150 cM 

Am 28. April + im Bern der ord. Profeffor des römifchen 2) Die Stellung der Gutsunterthanen in der Oberlaufip zu 
Rechts an der Univerfität dafelbit, Dr. Emil Vogt, im 63. Lebens | ihren Gutsherren von den älteiten Zeiten bis zur Ablöfung 
jahre. der Zinfen und Die. Termin der Ablieferung 31. Jan. 

Bor Kurzem + in Paris Augufte Michel Benoit Gaudichots 1865. Preis 150 cH 
Maffon, Nomanfähriftfteiler unter dem Namen Micdel, im 83. Der Secretär Prof. Schönwälder. 








kiterarifhe Anzeigen. 
————— Soeben erſchien: 1123 


Jauſſen, Geſchichte des deutſchen Boltes.[3 Die negotiorum gestio 
— ey ale RK) des dritten Kontrahenten 


von 


E. Rubitrat, 
Präfident in ee _ 


c I te d x 8. 64 Seiten. Preis 
2 ra ge — — ten Volkes dannover. Helwiug ſche berlagshandlung. 
von Zohannes Danflen, h Im Berlag von MNichard Mühlmann in Halle /S. ik 
findet, veranftalten wir von den vorliegenden Drei erften Bänden erſchienen: 112 
Zwei Titanen, 


8 

si und 5 Grgänzungsfchriften: 

J A Promothens und Fanft. 
| 





Bei dem ungewöhnlichen Antereffe, welches bie [120 


nn 


X 


Deut lands allgemeine Zuftände beim Ausgang des I 
Il. Bom Beginn der politiſch-kirchlichen Revolution bis > 
um Ausbruch der focialen Revolution von 1525. 2 Ein Bortrag 
III. Die politiſch-kirchliche Revolution der Fürften und 3 | von Dr. or Ruff. 
Städte und ihre Folgen für Bolt und Reich bis 1555. 3 Broſch. HM 1 
An meine Kritiker nebſt Ergänzungen und Erläuterungen > 
ba! drei erften Bänden meiner Geſchichte des vente 
Bi te 
Gin zweited Wort an meine Kritiker. 
neben vr BandsAusgabe eine 
Lieferungs-Ausgabe in 22-24 monatl. Heften 





Jept vollitändig erfchienen: 


Encpklopädie 
gejammten Etzehungt nnd Unterrichtsweſens, 


bearbeitet 
von einer Anzahl Sculmänner und Gelehrten, 
herausgegeben unter Mitwirkung 
der D. D. Yalmer, Fildermuth Hauber 


Pralat Dr. K. A. Schmid, 
Gpmnajial-Nector in Gtuttyart. 
Zweite verbeſſerte Aufla 
V. Band. 2er.8. 51 Bogen. Preis: cı 6, = 
— Inhalt: Nachahmung — Philologenverein. 


——— ——— Leipzig. Fues's Verlag (R. Reisland). 


en 





von mindeſtens 6 Bogen A oA 1. Die erfte Lieferung ift foeben 
erſchienen. 
Band IV und folgende können fſich ſ. 3. in Lieferungen 
S oder Bänden hieran anſchließen. Ale Buchhandlungen nehmen 
< Subieriptionen entgegen. 


R freiburg i/Br. Herder'ſche Verlagshandlung. 


IA NND SS SISSISISASH 





KIT SISSWISSAISISIISTAIS, 





Leipzig find erfchienen 
Aus meinem Leben. Mittheilungen von Dr. H. Mar- 5 


OT 


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Im Verlag H. Neuther in Karlsruhe md Antiguarifher Büderverkehr. 





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—— 2 dem Dänifchen von A. Michelſen. Buchhandlung für wissenschaftliche Literatur 
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Unfere Gemüthsfranfen. Mit e. Anhang: Die Stellung Neumarkt 41 — Leipzig — Gr, Fouerkugel 
des Geiftlichen zu denjelben, von N. Dalhoff, Baftor liefert zu den günstigsten Bedingungen 
zu Kopenhagen. Deuiſch von A. Michelſen. 13 Bogen. # in- u. ausländische Literatur. 
5. cf. 2, 25. | Der Er ung von 
Die Lehre des Aristoteles von der trag. Kathar- % | chern, Programmen, Dissertationen eto. 
ö 1 dH ti PM Ob — | sowie — — u. seltener Werke widme ich beson- 
sis un amar a von ) anns, erlehrer am # | dere Sorgfalt. 
— Gymnasium zu Emmerich. 6 Bogen.. 8. c# 1, 80. H Grössere we bin ich fast immer im Stande preiswerth 
5 Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, ſowie durch die ; nr ER Taecerieshen hunktafisx aller Art diene ich 





— Berlaͤgehandlung ſelbſt. gern, 
GBGB Preisanfragen werden bereitwilligst beantwortet. 
Berantworti. Rebacteur Brof. Dr. Harnde in Leipug, Soribeftrafe Nr. 7. — Drud von W. Drugulin im Zeipsig. 


— u AR I 


Literariſche entralblaft 





für Deutſchland. 
Ar. 21.] Herausgeber und berantwortlüiher Redacieur Prof. Dr. fr. Zarnde, (1883. 


Derlegt von Eduard Anvenarins in Leipzig. 


Erſcheint jeden Sonnabend. — 19. Mai. »- 





Preis viertefjährlich A 7, 50. 











Dahn, Foribungen zur Geſchichte des neutefl. Kanone Schmwemer, Iumoceng III m. die Deutliche Kirche ıc. Baldamus, das Gantgrflügel, 

u. ber altkirdl. Literatur. u Urfundenbuch der Familie ven Arcfiat, Herandg. von | Baume, Die Defecte der harten Aabniubftanien. 
u HT der deurice Ghewiifenstampf gegen den v. Arofigk. Saernreitker. a ae an eg u. 
aticanismus. r eurer, ber Seatiff des lirchl. Strofvergehens ı7. 
Mieger, Über Die Beziehungen ter Schädellchre zur Pl Wetierfever Ghroult. Hräg. von Solme - Laudbach n. Voitus, Kontreverien betr. Die Strafnroceßordmung 16. 

* Matthaei, h e 
niologie ır. . . —— (he Geſchicht Volitit 1871-1881 | „8 @erichtäverfafinngägelch. 
Rerto, obme die moſtiſchen Thatſachen feine erihdrimde Müller, enropäl de ihte 1, Po Sa | Bühler, Veitiaden für den Klementarcurius des Sauokrit ac, 
Piohofogie. Du Gballlu, Im Sande der Mitternadtsjonne. Bault, bie etruofiiben Aahlwörter. 
Stuekenberg, Ihe life of Immanuel Kant, Strudmann, neue Beitrige zur Kenninib des oberen | Tmperntoris Marei Antonini commentariorum quos sibi 
Meftdentite Zeitihriit für Geihicre m. Aunft, Sry. von | Sara sc, . ipsi seripsit libri XIL Ree. Stich. 
Hettner u. Lamprecht. | Botanifhe Abhandlungen sc. Hrög. von v. Hanſt ein 





ade Bügerfendungen erbitten wir berechuet und unter ber Abrefle ber Ervedition d. 8. (Hodpttalftr. 16), alle Briefe unter ber bes Herausgeberd (Woetbefr. 7). Mur [oihe 
Bertelännen eine Beiprehung finden, die ber Mebactlon vorgelegen haben, Bel Correfponbengen Über Bilher bitten wir let? ben Mamen ber Berleger berfelden anzugeben. 





. Titos von Boftra, unter den Lateinern Minucius Felix, Tertul: 

Theologie. lian, Novatian, Eyprian, — —— Hieronymus 

, Theod., Prof., Forschun chichte des neu- | denußt und mehr oder minder wörtlich ausgefchrieben Haben. 

ur Al he —— nd ee *aut Beſonderer Scharfſinn wird auf den Nachweis verwendet, daß 
2. Th.: Der Evangelieneommentar des Theophilus von Antio- | nicht der angebliche Theophilus (T bei Zahn) den Hieronymus, 
chien. Erlangen, 1883, Deichert, (VI, 302 S. Gr. 8.) c# 8. fondern diefer jenen geplündert habe. Das ſcheindarſte Arqu- 
Unter den Namen des Theophilus Erzbifchofs von Alexan- ment ift dem Citate in dem Briefe an Algafia entlehnt. Während 
drien (385— 412) find vier Bücher allegoriae in evangolium | die Auslegung der Worte Luc. 16, 10—12 bei T ohne Lüde 
auf uns gelommen, eine leider jehr übel geordnete Sammlung | und Fuge ſich dem von Hieronymus als Ercerptgegebenen größern 
fürzerer ober längerer Scholien zu ausgewählten Ausfprühen Stüde (Luc. 16, 1—9) anſchließe, habe Teßterer nur diefes 
fänmtlicher vier Evangelien, Der erſte Herausgeber Margarin | unter dem Namen des Theophilus mitgetheilt, die Auslegung 
de fa Bigne, defjen im Jahre 1576 erfchienener Drud in Er- von Luc. 16, 10—12 aber im eigenen Namen vorangeitellt. 
mangelung einer Handjchrift die einzige überlieferte Grundlage | Aber die originelle Deutung des ungerechten Haushalters auf 
des Tertes bildet, fand in dem dritten dem Lufas gewibmeten den Apoftel Paulus fällt völlig aus dem fonftigen Charakter 
Bud) die originelle Auslegung bes Theophilos von Antiochien der Allegorien des angeblidhen THeophilus heraus; die bei T 
zum Gleichnifje vom ungerechten Haushalter, welche Hieronymus | folgende, bei Hieronymus vorangehende Deutung von Que. 16, 
aus defjen Werk über dievier Evangelien in dem Briefean Ulgafia ; 10—12 unterfcheidet fi nad Inhalt und Form ganz wefent- 
(ep. 121, Opp. I, 866 Vall.) mittheift, und überfchrieb daher | Lich von dem Vorhergehenden und ift nur darum nachgejtellt, 
das erfte Bud) mit dem Namen des Theophilus „Patriarchen weil bie auszulegenden Berfe auf V. 1—9 folgen. Nic; 
von Untiochien”, während er die alten Ueberjchriften der drei Hieronymus, jondern der angeblide Theophilus iſt alſo ber 
andern Bücher jtehen ließ. Die von einigen früheren Gelehrten | Plagiator, der hier ebenfowenig wie irgendivo fonft (auch nicht 
veriheidigte Annahme, daß wir hier wirklich den echten Evan- S. 32, 16—33,2 wo nur Hieronymus, nicht T den Ignatios ant 
gelien» Commentar des antiochenischen Theophilos vor uns | führt) feine Quelle nennt. Der angebliche Gräcismus, den T 
haben, ift feitdem ganz allgemein dem entgegengefegten Ürtheil | (S. 78,9 fg.) erhalten, Hieronymus aber verwifcht haben 
gewwichen, dem auch Otto im der Borrede feiner verdienſtlichen | jo, ift erft von Zahn durch Eonjectur in den Tert des erfteren 
Ausgabe des Theophilos beigetreten if. Dem gegemüber | bineininterpoliert. Alle anderen weiteren „Beweiſe“ für bie 
unternimmt Zahn in der gegenwärtigen Schrift, ven Beweis für | Abhängigkeit des Hieronymus von T find mehr jcharffinnig, ala 
die Echtheit der Scholienfammfung zu führen, Der Verf. hat | überzeugend. Das Gegentheil erhellt aus Stellen wie S. 36, 
ſich feiner Aufgabe mit einem großen Aufgebote von Scharffinn | 18—37,2 Zahn, wo T dem ganzen von Hieronymus zwifchen 
und Gelehrjamfeit unterzogen und Alles erjchöpft, was fih | dem Wort Jeſu an den Teufel (Matth. 4,10) und dem Wort 
irgend zu Gunften der von ihm vertheidigten Annahme beis | an Petrus (Matth. 16,23) ftatuierten Unterfchiede durch Auf 
bringen läßt. Trotzdem ift der verfuchte Beweis mißlungen | nahme des retro auch an der erftern Stelle die Spitze abbricht; 
und Ref. muß gegen die Refultate des Verf. den entfchiedenjten | ferner S. 57, 4—6, wo die Auslegung von T für ſich gar nicht 
Widerſpruch erheben. verftändlich ift, ſondern erft aus Hieronymus erflärbar wird; 
Man war bisher der Anficht, daß der Kommentar ein Eento | ©. 39, 16, wo bie Worte si oculns ei non fuerit nur eine 
von Entlehnungen aus anderen lateinischen Commentatoren, aus | Berballhornung des von Hieronymus gebotenen si oculus non 
Hilarius, Ambroſius, Hieronymus u. A., beziehungsweife aus | fuerit simplex find; ©. 61,3 fg. wo bei T gerade die Pointe 
fateinifchen Ueberfegungen griechifcher Commentare darftelle. | fehlt, daß die die Synagoge darftellende asina im Unterfchiebe 
Zahn jucht umgekehrt zu beweijen, daß berjelbeuralt und, obwohl von dem lascivus populus gentium ‘“subiugalis’ war, d. h. das 
er abgefehn von den fraglichen Stellen des Hieronymus nirgends | iugum legis trug, u. A.m. Man braucht übrigens nur bie 
erwähnt wird, doch ſowohl von griechischen als lateinischen mit Hieronymus wörtlich übereinftimmenden Stellen bei 'T mit 
Schriftſtellern auf’3 Stärkjte ausgebeutet worben jei. Unter ihrer Umgebung bei legterem zu vergleichen, um den Abftand in 
den Griechen follen ihn Jrenäos, Drigenes, Bafilios der Große, | der Auslegungsweife herauszufühlen. Hieronymus bevorzugt 





123 


die „Hiftorifche Interpretation” und mifcht nur felten (wie in der 
zulegt angeführten Stelle, um einer impossibilitas oder turpitudo 
der wörtlichen Auslegung zu entgehen) „die Blüthen des geift- 
lichen Berftändniffes“ ein, während T fi mit Vorliebe auf dem 
Gebiete der allegorifhen Auslegung ergeht und felbft folche 
Allegorien nicht verfchmäht, die Hieronymus ausdrüdlich ver- 
wirft. Noch weit weniger ift es dem Verf. gelungen, die Ub- 
Hängigfeit des Ambrofius und Hilarius von T zu beweifen, um 
von den angeblichen Entlehnungen des Jrenäos, Origenes, Cy— 
prian u. A. gar nicht zu reden. Es wäre aud) eine auffällige Er— 
Icheinung, daß alle jene angeblichen fpäteren Plagiatoren, troß- 
dem daß ihrer fo viele find, doch nie oder faft nie dieſelbe Stelle 
in T ausgefchrieben, fondern in den ausgebeuteten Stoff ſich 
reinlich und brüberlich getheilt Hätten. Ueber den Urfprung 


— 1883. 21, — Literarifhes Gentralblatt — 19, Mai, — 


vieler Auslegungen in T, zu denen ung jetzt feine Parallelen zu ' 


Gebote ftehen, würden wir vielleicht bejjer Auskunft geben 
fönnen, wenn wir die Kommentare Victor's von Pettau und 
Fortunatian’s noch beſäßen. Aus Victor 5. B. ift wahrfchein: 
lich die dem Ganzen als Einleitung vorangeſchickte Thierſym— 
bolil der vier Evangeliften gefhöpft. Daß T hier nicht die Quelle 
für Andere, am wenigften für Jrenäos ift, beweiſt ſchon, daß 
er bei Marc. Luc. Joh. doppelte Erflärungen der Symbole 
bietet, während die Ausführungen bei Jrenäus (III, 11, S) den 
Eindrud machen, als werbe die Deutung der vier Cherubim 
oder der vier Thiere Apoc. 4,7 auf das quadriforme evangelium 
zum erſten Male vorgetragen. Der Erſte, welcherden Eommentar 
des angeblichen Theophilus kennt und ausſchreibt, ift der jüngere 
Arnobius aus der zweiten Hälfte des 5. Jahrh., deſſen Ab— 
hängigfeit von T allerdings durch Zahn glaubhaft bewiefen ift. 
Am ſchwächſten find die „inneren Gründe* für das hohe 
Altertfum von T und für die Fdentität des Commentators mit 
dem Berf. der Schrift an Autolykos ausgefallen. 
fichen Berührungen mit jener Schrift find verfchtwindend gering 
im Vergleich zu den handgreiflichen Differenzen. Das ganze 
Ehriftentfum des echten Theophilos geht auf in dem Glauben 
an den Einen Gott, der durch feinen Logos und feine Weisheit 
die Welt geſchaffen und den Menfchen fein Heiliges Geſetz ge 
geben hat, um darnach in Gerechtigkeit zu wandeln und dereinft 
der Unſterblichleit teilhaftig zu werden. Dagegen finden wir 
bei T das ausgebildete Dogma der Kirche feit Ende des 1. Jahrh. 
Aller aufgebotene Scharffinn reicht nicht aus, um dieſe Kluft 
zu überbrüden. Ullerdings fieht Theoph. ad Autol. II, 15 in 
den drei erften Schöpfungstagen einen Typus der raus, Gottes, 
feines Logos und feiner Sophia, im vierten Schöpfungstage 
einen Typus auf den Menfchen, ſodaß eine Vierzahl Heraus: 
fommt Heös, Aöyos, vople, ardgwnos. Wber es ijt doch etwas 
ganz Underes, wenn T überall Beziehungen entdedt auf bie 
trinitas von Vater, Sohn und heiligem Geift, auf die trinitas 
sancta quae dividi non potest, nam in unitate consistit 
(S.44, 23 fg. vgl. ©. 53, 28 fg. [69, 14fg.] 72, 1 fg. 73, 13. 
81,1). Theophilos bezeichnet einmal ben Aöyos mpopogxös 
als viög roö Hsov (II, 22). Uber es ift doch etwas Anderes, 
wenn wir bei T Ehriftum bezeichnet finden als verus homo et 
verus deus (S, 83, 21 fg.) und lefen, wie forgfältig T fich be- 


Die angeb- 


müht, nicht bloß die göttliche und die menjchliche Natur, fondern | 


auch die beiden Naturen zulommenden Prädicate zu unterfcheiben 
(S. 19, 2, 58,8 ff. 75,7 ff. 76, 15 ff. 80, 12 ff. 83,21 
ff). Theophilos gebraucht einmal für die allgemeine Tobten: 
auferftehung ben Husdrud xasolxi avaoıaaıg (I, 13). Aber es 
ift doch ettvas Anderes, wenn T in den verjhiedenften Wendungen 
von der catholica ecclesia (S. 58,23. 85,23 vgl. 45,4 congre- 
gatio catholica), dem catholicus populus (S. 83,25), dem 
eatholicum dogma (S. 46, 17), der apostolorum catholica 
doctrina (S. 50,6) redet. Theophilos redet von den heiligen 


724 


legtere ausdrüdlich als Ysioz Auyog (III, 11). Aber e3 ift doch 
etwas Anderes, wenn wir bei 'T immer wieder vom Vetus et 
Novum Testamentum, nicht bloß als im Sinne von „Bund“, 
fondern von Schriftencoder leſen (S. 35, 15. 37,19 ff. 45, 10, 
50, 19. 56, 14. 60, 14, [71, 22?] vgl, 81, 22). Auch bie 
Kindertaufe ala felbftverftändlicher Braud) (S. 34, 7 ff.), das 
originale peccatum (S. 52, 12), die monachi, unter denen es 
viele Faullenzer giebt (S. 58, 19), die fecunditas numerosa 
sanctorum (S. 47, 18) und Ausdrüde wie sacramentum 
Novi Testamenti (S. 41,22), sacramentorum mysteria (S.63,5, 
vgl. 73,5), mystica sacramenta fidei (S. 40, 5 ff.) wird man 
ichwerlich bei Theophilos belegen können. Wenn fi) der Verf. 
bemüht, 3.8. das Mönchthum bis in die 2. Hälfte des 2, Jahrh. 
zurüdzubatieren und das verrätherifche pagani (S. 35, 11. 43,7 
fg.) durch feine Ausfegungstünfte zu befeitigen, fo wird ihm 
nur beiftimmen, wer hierzu im Voraus entjchloffen ift. Nur im 
Vorbeigehen ſei noch bemerkt, daf die Stelle S. 85, 15 über 
Johannes: qui solus virgo fuit qui a virginis filio prae 
ceteris praeferretur. hic de secreto pectoris sui hauriebat 
aquam vivam quae ei nunquam faceret sitim, doch ſchwerlich 
als Quelle betrachtet werden darf für die übereinftinnmenden 
Ungaben der bei Auguftin, Hieronymus und Späteren benußten 
lateinischen Erzählung. 

Bejonderen Fleiß hat Zahn auf den Nachweis verwendet, 
daß T einen von der Bulgata vollfommen unabhängigen, weit 
älteren und vielfach nur durch directe Ueberfegung aus dem 
Griehifhen erflärbaren Bibeltert darjtelle.. Aber fein mit 
großer Sorgfalt angelegtes Stellenverzeichniß giebt dennoch fein 
richtiges Bild. Von den angeblichen Abweihungenvon der Bulgata 
fommen zunächſt alle diejenigen in Abzug, wo T Berbindungs: 
partifeln wegläßt, größere oder Heinere Kürzungen fich erlaubt, 
ober die zu erflärenden Worte ftücweife in feine Auslegung 
hineinflicht, oder (Häufig aus demfelben Grunde) Umftellungen 
vornimmt; ferner die häufigen Tertmifchungen paralleler Evan- 
gelienftellen, desgleichen zahlreiche Stellen, welche nur An— 
jpielungen, aber feine Eitate enthalten, oder in denen der Aus— 
feger die auszulegenden Worte nicht genau, fondern nur dem 
Sinne nach wiebergiebt. Hält man dies im Auge, jo erfcheint die 
Uebereinftimmung mit der Vulgata noch weit größer, als fie aud) 
abgejehen Hiervon fchon ift. Won etiwa 330 bis 340 Stellen, 
die überhaupt in Betracht kommen, ſtimmt die reichliche Hälfte 
wörtlih mit der Vulgata überein; von den 50 ausdrüdlichen 
Eitaten nur gelegentlich herbeigezogener Stellen, wenn Ref. 
richtig gezählt hat, 25. Aber auch an den abweichend citierten 
Stellen find die Differenzen ehr häufig minim. Daß daneben 
T an einer nicht ganz Kleinen Unzahl von Stellen Lesarten bietet, 
die abweichend von der Vulgata nur in Codd. der ſog. Jtala 
vorkommen, und außerdem noch eine Anzahl ganz fingulärer 
Barianten, hat Zahn richtig gezeigt. Aber wen man bedentt, 
daß T Vieles, wo nicht das Meifte aus älteren Erklärungen 
gefchöpft hat, jo kann man fich höchjftens darüber wundern, daß 
der Ubweichungen von der Bulgata nicht noch mehrere find. Im 
Uebrigen hat man bei diefer ganzen Unterſuchung fich gegen: 
wärtig zu halten, daß eine Fritifche Ausgabe der Vulgata noch 
immer nicht eriftiert und daß unfere fogenannten Itala⸗Codd. jehr 
häufig einen ftarf mit der Bulgata gemifchten Text bieten. Schließ- 
lich ſei noch bemerkt, daß der verfuchte Beweis für ein griechijches 
Original des Commentars ebenfalls nicht überzeugend ift. So 
ift ©. 52,1 proditio gewiß fein Ueberjegungsfehler ftatt tra- 
ditio, fondern iſt nach der befannten Redensart memoriae pro- 
dere zu erläutern; S. 62, 12 beruht das Zeugma transeat vel 
transfer a me calicem istum auf Tertmifchung von Matth. und 


‘ Marc. ; Anderes wieder fommt auf Rechnung der in der lateiniſchen 


Kirhenfprache noch im 5, Jahrh. ganz recipierten Gräcismen, 


Schriften, ja er führt, wenn auch nicht den zweiten Brief Petri, | 3. B. das „ganz griechiſche“ removeri habebat (vgl. Rönfch, Jtala 
fo doc das Evangelium und Stellen der paulinifchen Briefe an, | umd Vulgata (S. 447 ff.); hie und da jcheint auch der Text 





725 
verberbt. Dagegen werben die pagani und die gentilitas ficher 
auf Iateinifchem Boden gewachſen jein, und vollends die Aus: 
führung ©. 37,20, wo bie vier Buchftaben von apex auf das 
evangelium quadruplex gedeutet werden, iſt ficher nicht erft von 
dem angeblichen lateinifchen Ueberſetzer hineininterpoliert, fondern 
ift eine ganz im eigenften Gefchmade von T gehaltene allegorijche 
Deutung. Summa: Ref. muß dabei bleiben, daß der angeb- 
liche Kommentar des Theophilus, wie Otto bemerft hat (prae- 
fatio p. VIII), a recentiore quodam scriptore latino paulo 
post medium saeculum quintum compiliert ift. w. 


Schlottmann, Konft., der deutjche Gewiffenstampf gegen den Vati⸗ 
canidmus, 





überlegt von U, 3. 3. Jacobi, Prediger, Mit einem Vorwort 
des Berfaffers, Halle a/S., 1882, Buchhandlung des Waifenhaufes. 
(LVI, 144 ©. 8.) cM 1, 80, 

Die vorliegende Ueberjegung des 2. Cap. von Schlottmann’3 
Erasmus redivivus aus der Feder eines Freundes und ehemaligen 
Bubörers von ihm, des Prediger Jacobi in Magdeburg, ver: 
dankte ihre Herausgabe den Angriffen, welche am 11. und 15. Mai 
1882 das Centrum im preußiichen Abgeordnetenhaus gegen 
diefen Abjchnitt bes lateinisch gefchriebenen Ofterprogramms der 


Univerfität Halle-®ittenberg für die Jahre 1879—81 gerichtet | 


hat. Durch diefen Angriff ift die gedachte Schrift felbft mit 
ein Denkmal der kirchlichen Kämpfe unferer Tage getvorden, und 


das um ſo mehr, ala das von Schlottmann der Ueberſetzung beige: | 


gebene Vorwort (XVII) höchſt intereffanten Aufſchluß darüber 
giebt, wie die gedachte Interpellation im Abgeordnetenhaus nichts 
Anderes als ein wohlgeplantes Jefuitenftüd war. Schon darum 
verdient fiemöglichjt weite Verbreitung. Sie verdient dieſe aber 
auch um ihres ganzen Inhaltes willen, denn keineswegs ift fie, 
wie dies jeitens ihrer Gegner dem Verf, infinuiert wurde, eine 
Schmähſchrift auf die fatholifche Kirche; daß fie das nicht ift, 
dafür bürgt ſchon ihr alademiſcher Charakter. Vielmehr ent— 
bält fie eine wahrhaft Hiftoriiche fummarifche Darlegung der 
Anfänge des preußischen Kirchenconflicts in der Beleuchtung, welche 
durch das in der Perfon Pius IX verkörperte, von den Jeſuiten 
getragene, im Vaticanum gipfelnde Princip auf denfelben fällt. 
Daß diefelbe den Anhängern Roms nicht gefallen konnte, liegt 
auf der Hand, denn fie ift recht jcharf geichrieben, Sie ſcheut 
fich nicht, Pius IX mit Nero zu vergleichen (S. 131, 134); fie 
harakterifiert den Baticanismus ala das Beftreben, Chriſtus mit 
Belial zu reimen, als die Offenbarung des Antichrift (S. 120, 
29); fie giebt nur noch bie und da hervorleuchtende Refte der 
riftlichen Religion inder gegenwärtigen Papſtlirche zu (S. 121). 
Das muß ja einer Richtung, welche, wie der Verf. mit einer 
überrafchenden Menge von Beifpielen belegt, in Servilismus 
gegen denrömifchen Bontifer ſogar die Schmeichler des römifchen 
Eäfarenthums überbietet (S.19—58), welche eine förmliche offi⸗ 


— 1883, 821, — Literarifdes Centralblatt — 19. Mai. — 


726 
vertreten war, ift in unferem deutjchen Vaterland in alle Winde 
verweht(S. 58), deswegenwendet er feinevollen Sympathiendem 
Ultfatholicismus zu. Hier liegt der zwar Heine, aber hoffnungs— 
volle Anfang einer befferen Zukunft (S. XIV). Ihn zu fchügen, 
war und ift daher eine wejentliche Aufgabe des Staates, der nur, 
wenn er die gefunden religiöfen Mächte der Zeit, allerdings in- 
fonderheit auch den Geiſt evangelifcher Glaubenskraft auf feiner 





Aus defien Erasmus Medivivus Gap. 2 in's Deutſche 





ciefle Legende zur Verherrlichung des Papftthums geſchaffen 


hat (S. VIIL. XXXI) im höchſten Grade abftoßend und haſſens— 
werth erfcheinen. Nichtsdeftoweniger ift die Schrift nicht von 
feindfeligem Geifte gegen die katholische Slirche eingegeben. „In 
warmer Sympathie für die römifche Kirche“ wendet fie ſich an 
„gelehrte Männer, um warnend die Stimme zu erheben“, damit 


wenn möglich der drohende Untergang der fatholifchen Kirche | 


verhütet werde (S.XXVIf.). Denn davon ift er überzeugt, daß, 
wenn nicht eine gründliche Reform erfolgt, eine, für die romani= 
ichen Staaten namentlich, noch verhängnißvollere Kataftrophe 
droht als die von 1789 (S. XXVI); zugleich aber aud), daß bie 
fette Eonfequenz des Baticanismus eine Barbarei wäre, ſchlimmer 


noch ala die des Mittelalters (S, LII). Eine Reform des Papft- | 


thums liegt alfo im Interefje der Menſchheit. Der Berf. er: 
fennt ja mın aber ſelbſt, daß innerhalb des officiellen Katho— 
licismus eine folche Hoffnung wie eine optimiftifche Täuſchung 
erfcheinen muß (S.XXV). Der Same eines gefunderen Katho— 
licismus, wie er von einem Sailer, We ffenberg und Diepenbrod 


Seitehat(S, 119), feinen Kampf fiegreihdurchführen wird. Von 
diefem Standpuncte aus beurtheilt Schlottmann nun den ganzen 
firhenpofitifchen Streit in Preußen. Den Anlaß deffelben findet 
er ausfchließlih in dem Schuß, welchen der Staat dem Alt: 
fatholicismus hat angedeihen lafjen (S. 88). Und als ber ver- 
hängnißvollſte Fehler, der feitens des Staates Rom gegenüber 
begangen wurde, erfcheint ihm nächft der Zulafjung der Ber- 
| kündigung der vaticanifchen Decrete (113 ff.) die von falichem 
| Paritätsftreben eingegebene Anwendung gleihmäßiger Maß- 
regeln gegen die evangelifche wie gegen die fatholifche Kirche 
(S. 117ff.). Man wird diefer Auffaffung und Beurtheilung viel- 
feicht nicht voll zuftimmen. Manwird die genügende Urſache des 
ficchenpolitifchen Kampfes in dem von Schlottmann ©. 75ff. ja 
auch hervorgehobenen inftinctiven Haß der Römischen gegen das 
Kaiſerthum der evangelifchen Hohenzollern, beziehungsweife in 
dem Scheitern ber ultramontanen Miffion nad} Berfailles finden 
fünnen: woneben ber Schuß des Altfatholicismus als ein 
Moment von verhältnißmäßig untergeorbneter Bedeutung er- 
fcheinen muß. Man wird weiter zweifeln fünnen, ob ein Ber- 
bot der Verkündigung der vaticanishen Beichlüffe irgend einen 
prabtiſchen Nuben gehabt und ob eine erceptionelle Behandlung 
der katholischen Kirche gegenüber der evangelischen (die doch von 
den Firchenpolitifchen Geſetzen in der That feine eigentliche 
Schädigung erlitien hat) nicht von Anfang an dem Streit einen 
noch bösartigeren Charakter gegeben hätte. Gleichwohl ift anzu= 
erfennen, dab die ſcharfe Betonung der von Schlottmann hervor- 
gehobenen Momente ihr relatives Recht hat. Jedenfalls dürfen 
fie für die allfeitige gefchichtliche Würdigung des Kampfes nicht 
außer Acht gelafjen werden. A.B. 





rg evang. »Tuth. Kirdjenzeitung. Red. Fr. Th. Franke, 
rt. 18, 


Inh.: K. H. Ger. v. Scheele, Was iſt bei der Bekämpfung 
des Unglaubens in unferen Tagen vorzugsweije zu beachten? 2. — 
Bayeriſche Staats: und Vollsmoral. Aus Bayern. — Die Firchen> 
politifche Lage in Preußen. — Zur Bekaͤmpfung des Verbrecher: 
und Bagabundentfums. — Die bannoverijdye Petition gegen die 
gewerbliche Proftitution. — Der Penfiondfonds der preußlſchen 
Geiftlichen. — Kirchliche Nachrichten ꝛc. 


m evangel. Kirhenzeitung. Hrög. v. 9. Meßmer. 25. Jahrg. 
rt. 18, 





Inh.: Der Erlaß des evangeliihen Oberkirchenraths betreffend 
die gemifchten Ehen. — Die ivifectionsdebatte im Abgeordnetens 
banfe. — Der Nutrag Windthorft. — Bom höberen Schulwefen. 2. 
— Der ungarifche Mittelfchulgefepentwurf. — Gorrefpondenzen. 


Proteſt. Kirchenzeitung ıc. Hrög. v. J.E. Webſty. Nr, 16. 

Juh.: Alex. Schweizer, über Jauſſen's Darſtellung der Reſor— 
mation. 3. — Ein neuer Beitrag zur ſynoptiſchen Frage. 2. — Aus 
Württemberg. — Proteitantens®ereind-Gorrefpondenz. — „Deutidye 
lands Zukunft”. — Berichtigung. 





Philofophie. 


Rieger, Dr. Konr., über die Beziehungen der Schädellehre 
zur Physiologie, Psychologie u, Ethnologie, Würzburg, 1882. 
Stahel. (V11, 179 8. Gr. 8.) M 4. 


Der Verf. giebt in dem vorliegenden Werle eine literar— 
biftorifche kritiſche Studie über eine Reihe von Fragen, welche 





‚ fi eimerfeits auf die allgemeine Auffaffung kraniometriſcher 


127 





Ergebniffe, andererſeits auf die fpecielle Bedeutung derfelben 
für die ethnologische und pfychiatrifche Forſchung beziehen. Der 
erſte Hauptabſchnitt befchäftigt fich mit der Verwerthbarkeit ber 
Scädelmefjung für die Diagnofe piyhiiher Begabung. Ans 
tnüpfend an die berüchtigten Beitrebungen der Gal’jchen 
Scyädellehre, führt er den Nachweis, daß auch die neueften 
Rocalifationsverfuhe an der Hirnrinde und gar am Schädel 
(der Verf, zielt hier auf einige von Munk aufgejtellte Säge) ben 
gleihen Einwürfen unterliegen, wie jene von ber Wiffenichaft 
längſt ad acta gelegten Hypotheſen. Eine ftrenge Localifation 
im Sinne von Munk und Wernide ift, die thatſächlichen Grund— 
lagen al3 gefichert vorausgefegt, vom piychologiichen Stand- 
puncte aus undenkbar, und ſelbſt wenn fie denkbar wäre, fo 
würden die vielfachen Fehlerquellen noch immer feinen Schluß 
von der äußeren Configuration des Schädels auf die Aus- 
bildung beftimmter Hirntheile geftatten. Der umfangreichite 
Abſchnitt ift der „Phyfiologie des Schädels* gewidmet. 


faffung abnormer Schädelformen als ataviftifcher und ftellt mit 
großer Energie jene phyfiologish wirkfamen Momente far, 
welche im Laufe der individuellen Entwidelung dem einzelnen 
Schädel feine charakteriftiiche Form verleihen. Indem er die 
Unfichten von Engel, 2. Fid, Virchow, v. Nathufius und 
v. Gudden zu vereinigen fucht, weift er bejonders auf zwei 
wichtige Factoren hin, die innere Spannung des Hirnwachs— 
thums und die außen angreifenden Zug: und Drudwirfungen 
der Muskeln. Das Dffenbleiben der Nähte findet in dem 
erjteren, die namentlich bei Thieren (Schweine, Fiſche) oft ſehr 
auffallenden Incongruenzen zwiſchen Hirn und äußerer Schädel- 
configuration in dem letzteren Momente ihre befriedigende Er: 
Härung. Eine große Zahl von Einzeljragen werden dabei 
näher abgehandelt. Mit den gewonnenen Ergebnifjen tritt ber 
Verf. an die Frage nach der ethnologiſchen Bedeutung des 


Schädel heran und beantwortet diejelbe dahin, daß nur die- | 


jenigen Merkmale des Schädeld ethnologifcd zu verwerthen 
jeien, die in ihrer Ausprägung von den individuellen Lebens— 
einflüffen möglichft unabhängig find, alfo eine möglichjt geringe 
phyfiologische Bedeutung befigen. Er polemifiert daher mit 
Recht gegen die Aufftelung feiter Raffetypen auf Grund ein: 
zelner Herausgegriffener Merkmale ohne die Berüdfichtigung der 
Abhängigkeit ihrer Ausbildung von ganz beftimmten phyfio- 
logiſchen Einwirkungen. Für die Piyhiatrie endlich fcheint nad) 
den Ausführungen des Verf.'s einftweilen von franiometrifchen 
Unterfuchungen nicht viel erwartet werden zu können. Zwar 


ergeben fih aus abnormen Bolumsverhäftniffen wohl direct | 
Schlüſſe auf die pſychiſche Leiftungsfähigkeit eines Individuung; | 


geringere Anomalien in der Configuration des Schädels haben 


aber faum mehr als „phyſiognomiſche“ Bedeutung, infofern fie | 


auf abnorme Entwidelungsvorgänge hinweiſen, die möglicher» 
weife auch das Hirn in Mitleidenschaft gezogen haben können. 
Die Mittheilung eigener Unterſuchungen über eine ganze Anzahl 


franiometrijher Probleme ftellt der Verf. für fpäter in Aus. 


ſicht. . 
Perty, Dr. Mar., Prof., Ohne die myſtiſchen Thatſachen keine er- 
— Pſychologie. Leipzig, 1883. Winter. (V, 66 ©. 6.) 
Die vorliegende Meine Schrift läßt einen charakteriftifchen 
Einblid in das Chaos von Myfticismus, Kritiffofigkeit und 
AUberglauben thun, welches ſich in dem Verf, durch das lang: 
jährige Studium gewiſſer „dunkler Buncte“ des Seelenlebens 
entwidelt hat. Die Naivetät, mit der dem Lefer anekdotenhafte 
Erzählungen aus allen Welttheilen, zumeift aus den entlegeneren, 
als „beglaubigte Thatſachen“ vorgeführt und mit der auf Grund 
derartiger mehr als fragwürbiger Berichte die weitgehendften 
Schlüfje über Eriftenz und Wirkungen der Geifter, über die 


— 1883. X 21. — Literarifhes Eenutralblatt — 19. Ma. — 


Der 
Berf. verwahrt fich namentlich gegen die nichtsfagende Auf: | 


728 


ı Wahrheit aller möglichen Ammenmärchen von Wahrfagerei und 
magischen Fernewirkungen, Gejpenfterfpuf und Doppelgängerci 
gezogen werden, hat etwas Verblüffendes. Wer fich für die 
Krankheitsgeſchichte der myſtiſchen Verirrungen bes Menfchen: 
geiftes, auch für die neuefte Phaſe deffelben, den Spiritismus, 
— wird bei dieſer Leclüre ſicherlich feine Rechnu 

inden. K. 


Stuckenberg, J. H. W. D. D,, the life of Immanuel Kant. 
London, 1552. Macmillan & Co, (XIV, 474 5, Gr. 8.) 

Eine lesbare Compilation, welche ihren Zweck, das weitere 
gebildete Publicum in England und Amerifa für Kant zu inter- 
ejfieren, immerhin erfüllen mag. Der Verf. hat außer den 
älteren befannten Quellen, weldhe Schubert zu Gebote jtanden, 
| auch die werthvollen Beiträge der „altpreußifchen Monats: 
| fchrift" und Reide’s ihägbare „Kantiana“ benüßt; freilich find 

gerade zu gleicher Zeit biographijche Beiträge von Arnold und 
Erbmann erjchienen, welche nun nicht mehr hineingearbeitet 
worden find: den Verf. drängte die Beit, follte das Werk feiner 
Mittheilung nad doch ſchon im Yubiläumsjahre 1881 cr 
ſcheinen. Die damit verbundene Eile hat dem Werke deutlich 
ihre Spuren aufgedrüdt: vgl. 5. B. ©. 223 (über Leibniz), 
273,276,282,286. Die Unlage des Werfes in breizehn Capiteln 
ift zu billigen. Es wird zuerft die äußere Lebensgeſchichte dar- 
geitellt, dann Charakter, Lebensweiſe (auch physical basis), der 
Umgang und das Kantiſche home; in drei Kapiteln wird die 
ſchriftſtelleriſche Tätigkeit behandelt, zwei Capitel ſchildern die 
Wirkungen der Kantifchen Philofophie in ber damaligen Zeit, 
ſowie die Correfpondenz Kant's; mit „Alter und To)“ wird 
der Abſchluß gemacht. Die Grundjäge des Verf.'s find: erſtens 
' Leben und Werle Kant’3 erhellen fi gegenfeitig; zweitens, 
| nicht einen Panegyricus, fondern eine objectiv gehaltene Bio: 
graphie zu jchreiben, Letzterer Örundjaß, weil leichter, ijt durch— 
gängig befolgt. Die Ausführung bes erſteren, fchwierigeren 
' Grundfaßes fommt über Anſätze nicht hinaus und hält ſich im 
Geleiſe des Hergebrachten. Auch die Darftellung der Kant’jchen 
Geiftesentwidelung lehnt fih an die veraltete und jedenjalls 
von vielen Seiten ſtark erfchütterte Fiſcher'ſche Theorie an; 
überhaupt ift hierin die neuere Literatur nicht berüdjichtigt, 
wofür die Leſer ſchwerlich Dank willen werden. Die wenn auch 
noch jo allgemein gehaltene Darlegung bes Kriticismus, bejons 
ders ber Kritik der reinen Vernunft verdient ganz befonders 
obigen Bortwurf der Eilfertigleit. Trotz diefer Mängel wird 
das Werk feinen Zwed nicht verfchlen, da es im großen Ganzen 
gut und mit Liebe gefchrieben ift. 
Geſchichte. 
Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst. 
von Dr. F. Hettner und Dr. K. Lamprecht. 
(Jährlich 4 Hefe uw. 12 Correspondenzblälter) Trier, 
Lintz. c# 10, 

Selten ift wohl eine Zeitichrift mit einem fo viel ver 
jprechenden Programm aufgetreten, wie diefe, welche äußerlich 
die Fortſehung von Pids’ Monatsſchrift ift, aber doch in ganz 
neuer Gejtalt erfcheint. Diefe Neichhaltigkeit Liegt nicht allein 
in dem Umfange des räumlichen Gebietes, welches berüdfichtigt 
werden joll, der ganzen hiftorifch und geographiich zum Rhein 
ı gehörigen Ländermafje von der Schweiz bis nad Holland und 

Belgien zwifchen der franzöfifchen Grenze und den natürlichen 
Scheiden im Oſten, auch nicht darin, daß neben der politifchen 
und focialen Geſchichte auch Kunſt und Archäologie, namentlich 
ber römischen Borzeit, herangezogen wird, ſondern in der ganzen 
‚inneren Einrichtung. Sie erhebt ſich dadurch weit über das, 
was ſonſt Zeitichriften zu bieten pflegen. Ihre Hefte bringen 
zunächſt größere Abhandlungen von allgemeinem Intereſſe aus 











Herausg. 
Jahrg. |. 
1882. 


— 
729 


— 1888, 821, — Literarifhes Centralblatt — 19. Mai. — 


730 





dem Gebiete der weftbeutichen Gefchichts- und Kunftforfchung, | 


bei denen auf die äußere Form befonderer Werth gelegt wird, 
dann Heinere Unterfuchungen, Recenfionen u. dgl. von ſpecifiſch 
wiſſenſchaftlichem Charakter, Das thun ja auch andere Beit- 
ſchriften, aber eigen ijt der unferigen einmal eine „Biblio- 
graphie”, welche jährlich alle die weitdeutiche Gejchichte be- 


treffenden Beröffentlichungen aud) der Heinjten Art zufammen- 


jtellen foll, ferner eine „Dufeographie*, welche jährlich Berichte 
über die Unternehmungen und Erwerbungen der weftdeutichen 
Mufeen und Privatfammlungen bringt und felbft ganze Ver- 
zeichniffe nicht ausschließt, dann ein „Archiv“, welches den die 
rheinifche Gefchichte betreffenden bandfchriftlichen und urkund- 
lichen Beftand in den faſt zahllofen größeren und Eleineren 
Archiven und Bibliotheken der öffentlichen Kenntniß vermittelt. 
Endlich wird neben den vierteljährlich erfcheinenden Heften noch 
ein monatliches Eorrejpondenzblatt ausgegeben, welches nament- 
ich jofort über neue Funde von Alterthümern u. dgl, über 
einzelne im Augenblid die rheinifche Gefchichtsforfchung inter 
ejfierende Vorgänge berichtet und fonftige Miscellaneen auf- 
nimmt. 

Der vorliegende erfte Band zeigt, daß die beiden Hrägbr., 
Dr. Hettner und Dr. Lamprecht, ihrer fo groß geftellten Aufr 
gabe wohl gewachſen find, Es ift hier nicht Raum und Ort, 
den Inhalt und Werth der größeren Abhandlungen zu erörtern 
oder fie auch nur anzuführen, aber ein Blid auf Bibliographie, 
Meufeographie und Archiv läßt fofort erfennen, eine wie dankens⸗ 
werthe Förderung unferes Wiffens daraus erwächſt, welche reiche 


riebene Diplomatie, wie durch rüdfichtslofe Brechung bes 
Rechtes, wenn es ihm gut fchien, den beutjchen Epiffopat zur 
Unterordnung zwang. Eingehend werben alle die Mittel und 
Wege, welche Innocenz gebrauchte, auseinanbergefegt, fein 
ganzes Syſtem klar gelegt. Daher ber große Umſchwung, 
welcher damals eintrat. „Im Beginn bes Thronftreites war 
der Muth des Widerfpruches dem Bapftthum gegenüber in ber 
Nation noch nicht erlofchen. Diefer Muth entſchwand mehr und 
mehr. Die Welt war in die Feſſeln eines hierarchiſchen Despo- 


tismus geraten und fie begann, fich in frommer Ergebung an 


Fundgrube für jede Forfhung fie enthalten, indem hier eine | 


Gentralftätte für Ginzelheiten gegeben ift, die fo leicht der 
Kenntniß ſelbſt der Fachleute fich entziehen. Man erfährt hier 
von Sammlungen jeder Urt, von deren Beftehen ſelbſt fundige 
2ocalforfcher faum etwas wußten. Unzweifelhaft liegt hier 


das größte Verdienſt der Zeitfchrift, aber auch die größte Arbeit 
der Hrögbr., deren Mühen man nur den beften Dank wünſchen 


fan. Gerade wer die Berhältniffe näher kennt, wie fie in den 
in Betracht kommenden Gegenden liegen, wird erft Die Bebeutung 
des Ganzen recht würdigen fünnen, In Folge der früheren ger 
ſchichtlichen Entwidelung find hier noch heute eng in ſich be- 
grenzte Local- und ntereffenkreife vorhanden, deren Abge— 


ſchloſſenheit erft überwunden werben muß, mancherlei Heinliche 


Nüdfichten Kirchlicher und politischer Art müſſen ſchonend be: 


handelt und doch für das Ganze getvonnen werben. Nirgends 


beftehen fo viele einzelne Vereine für Localforfhung, die vielfach 


in ihrer Urt Tüchtiges Teiften, aber kaum über den eigeniten | up mehr noch bie nicht minder zahlreichen Berichtigungen und 


Bezirk hinaus wirken; ihnen ift jegt ein gemeinfamer Halt ge- 
geben, und wie fie num ihre Leiftungen der Allgemeinheit nuß- 


bar machen können, empfangen fie ſelbſt fruchtbringende Un: | 


regung. 

, Eben deswegen glaubte Ref. diefe Beitfchrift hier kurz 
harakterijieren zu dürfen, weil fie ihrem ganzen Wefen und 
ihrer Anlage nach nicht einem befchränften Kreiſe, fondern ber 
gefammten deutſchen allgemeingefhichtlichen Forſchung voraus: 
ſichtlich die trefflichften Dienfte leiften wird, Th. Lr. 
Schwemer, Rich., Innocenz III und die deutsche Kirche 

während des Thronstreites von 1198—1208. Strassburg j/E., 

1882. Trübner. (VI, 156 S. 8.) c# 3, 50, 

Die ſcharfſinnige und intereffante Unterfuhung ift zum 
großen Theil eine Polemik gegen die Darftellung, welche 
Winkelmann von der päpftlichen Politik diefes Zeitabjchnittes 
gegeben hat. Wir können hier auf die einzelnen Streitpimcte 
nicht eingehen, aber wohl die Ergebnifje des Verf.'s der Be- 
achtung empfehlen. Er führt aus, wie anfänglich die deutſche 
Kirche im Großen und Ganzen auf Seite Philipp's gegenüber 
dem hierarchiſchen Syfteme Roms ftand, wie aber der Papft 
durch alle Mittel eines planmäßigen Handelns, durch feine ge- 





diefe Fefleln zu gewöhnen... Die alte Reichöfirche und das 

Hausgut der Staufer, jene beiden Grundpfeiler des ftaufifchen 

Imperatorenthums, ſanken während des Thronftreites dahin; 

dafjelbe Hatte fortan feinen Pla mehr in Deutfchland. Un 

feine Stelle tritt der päpftliche Einfluß.” 

Urkundenbucd der Familie von Kroſigk. Eine Sammlung von 
Regeſten, Urkunden und fonftigen Nachrichten zur Gefchichte der 
Herren von Krofigk und ihrer Befigungen. Gefammelt u. brög. 
von Konrad von Kroſigk. 1. weft. Halle a / S. 1882. Schmidt, 
(76 ©. Ron. 8.) 

Das Buch, deffen erftem Hefte diefe furze Anzeige gilt, 
macht ſich ſchon in feinem Titel einer Ungenauigfeit ſchuldig. 
Es ift fein Urkundenbuch, jondern ein Regeſtenwerk, bei deſſen 
ganzer äußeren Einrichtung dem Hrsgbr. die durch Herrn von 
Mülverftebt bearbeiteten Regesta archiepiscopatus Magde- 
burgensis zum Mufter gedient haben. Da die Herren von 
Kroſigk (e3 bleibt freilich im höchſten Grade fraglich, ob das 
alte Edelgefchlecht diejes Namens mit der fpäteren Minis 
jterialenfamilie eined Stammes ift) in dem Magdeburgifchen 
Saalkreife fowie in den benachbarten Gebieten der Mark, des 
Herzogthums Anhalt und des Königreich Sachſen ein reich be- 
gütertes, hoch angefehenes und durch trefflihe Eigenfchaften 
ausgezeichnetes Gejchlecht find, fo wird ein Unternehmen, wie 
das bes Hrsgbr.'s, auch über den engeren Familienfreis hinaus, 
für den es wohl zunächft beftimmt ift, Beachtung beanspruchen 
und verdienen. Ob freilich der Hrsgbr. die zu einem 
folchen Werte erforderlichen Eigenſchaften, hinreichende Hiftorifche 
Kenntniffe, Genauigkeit in der Forſchung und Sorgfalt in der 
Wiedergabe der durch die [etere gewonnenen Ergebnifje, befißt, 
wird man erſt aus der Fortſetzung voll und ganz zu erfennen 
vermögen. Vorläufig halten wir unfer Urtheil noch zurüd, doch 
darf hervorgehoben werden, daß die im Vergleich zu bem ge— 
ringen Umfange diefes Heftes auffallend zahlreichen Nachträge 





Zuſätze eben fein günftiges VBorurtheil erweden. Auf einzelne 
Irrthümer wollen wir fein zu großes Gewicht legen, doch ift 
man vor allem zu fordern berechtigt, daß die Quellen, aus denen 
der Hrsgbr. ſchöpft, richtig und correct angegeben werben, 
Obgleich derjelbe den Namen des Hrsgbr.'s des Codex diplom. 
Anhaltinus im Vorworte richtig angiebt, fo wird biefer doch 
faft auf jeder Seite des Buches ſelbſt unrichtig geichrieben (mit 


‚einem y ftatt mit einem i) und ber als Provinzialgefchichts- 
forſcher wohlbekannte Oberlehrer Größler in Eisleben muß fi 


(S. 71) eine noch ärgere Verunftaltung feines Namens gefallen 
laffen. Bei einem urkundlichen Werke, bei welhem Genauigkeit 
und Zuverläffigleit Hauptforderungen find, kann man dergleichen 
Dinge nicht gerade als Empfehlung gelten laſſen. 


MWetterfelder Chronit. Aufzeihnungen eines luth. Pfarrers ber 
Wetterau, welcher den bdreißigjähr, Krieg von Anfang bis Ende 
miterlebt bat, berandg., erflärt u. erläutert von Ariedr. Graf zu 
Solmdöskaubahn. Wilh. Matthaei, Gymmafiallehrer. Giepen, 
1552, Rider. (345 ©. Gr. 9.) MS. 


Zu den wenigen Menjchen, welhe in erwachjenem Alter 
das ganze Elend des 30jährigen Krieges von deſſen Beginn an 


durchlebt Haben und dann mach unfäglicher Noth, Leiden und 
** 


731 


Gefahren endlich den erjehnten Frieden mitfeiern fonnten, gehört | 


Sohannes Cervinus (eigentlih Hirſch), Pfarrer des in der Graf— 
ſchaft Solms bei Laubach gelegenen Dorfes Wetterfelden. 
hat diefe lange Reihe von Leidensjahren, die er troß Hunger, 
Peft und Kriegsläuften in trenefter Dingebung an feine Ge— 
meinbe auf feiner Pfarrfielle aushielt, in einer Chronik behan- 
delt, welche, obſchon fie jelbftverftändlich von dem großen 
Bufammenhange der Begebenheiten faum etwas zu berichten 
weiß, doch eine Fülle Heinerer, im hohen Grade wertvoller und 
intereffanter Züge zur Charakteriſtik der damaligen Zeit und 
zur Zocalgefchichte der benachbarten Gegenden enthält. Was 
der Mann erduldet hat, erhellt beiſpielsweiſe aus der einzigen 
Thatfache, daß im Jahre 1635 nicht nur die Kroaten die Kirche 
und das Pfarrhaus zu Wetterfelden völlig ausplünderten, fon= 
dern, daß er in demjelben Jahre, wie er in feiner treuberzigen 
Weiſe berichtet, „in wenig Tagen fein hergliebes Ehemweib mit 
ſechs lieben Kindern und der fie wartenden Dienftmagd an der 
Peſt verlor, ſich auch felbft dermaßen krank gelegen, daß man 
ihn etliche male todt gejagt hat“, Dieje Aufzeichnungen des 
Wetterfelder Pfarrers find bereits in dem erften Jahresberichte 


Er 


— 1883, 2 21, — Literariſches TCentralblart — 19, Mau — 





732 


ununterbrochenen Reihe von Thatſachen als ein Ganzes be- 
fchrieben und das nämliche Verfahren ift in der Geſchichte aller 
derjenigen Staaten eingehalten, in welcher größere Begeben- 
heiten erjt im Verlaufe von mehreren Jahren zu ihrem Abſchluß 
gelommen find. Die Darftellung zeichnet ſich durch die Leicht 
lesbarleit aus, die Allem, was aus Müller's Feder ſtammt, 
eigen ift, 





Historiske Kildeskrifter og Bearbejdelser af dansk Historie ete, 
udg. af Holger Rordam. 2, Raekke. 1. Binds 2. Hefte, 
Indhold: Breve til Oplysning af Felltoget 1567—68. 1. Svenske 
Breve og Aktsiykker, (Forts.) 1, Danske og tydske Breve. — 
Michael Beuthers Levnedsbeskrivelse af Daniel Rantzov, led- 
saget al en Rakke hidtil ulrykte Bidrag til denne Feltherres 
Historie, 
Neues Archiv der Geſellſchaft für Ältere deutſche Geſchichtskunde. 
8. Bd. 3. Heft. 
Inh.: F. 2. Baumann, Über Todtenbücher der Bisthümer 
Eur und Gonitanz. — W. Watten bach, das paläograpbifche Pracht: 
werk des Grafen Baſtard. — Karl Zeumer, über die alamannifchen 


Formelſammlungen. — S. Zoewenfeld, päpftlice Originalurs 


(1878/79) des hiftorifchen Vereins für Oberheffen, ©. 40 fi., | 


veröffentlicht worden, die Bearbeiter der vorliegenden Ausgabe 
verfolgen indeß einen anderen Zweck als den bloßen Wiederab- 
druck der Chronik, indem fie einerfeits eine erweiterte Localge- 
ſchichte der Grafihaft Solms und der dieſer benachbarten 
Gebietstheile während des dreißigjährigen Krieges an der Hand 
der Chronik herzuftellen, andererjeits aus diefer ein allgemeineres 
Eulturbild jener Zeit zu gewinnen fuchen. Jene Aufgabe Haben 
ſich Hauptfächlich die zahlreichen Anmerkungen geftellt, mit denen 
die Hrögbr., fich in diefe Arbeit theilend, den Text der Ehronif 
begleiten, diefer dagegen find die „Erläuterungen” gewibmet, 
welche unter vorzugsweijer Berüdfichtigung der Ehronif, doch 


aber zugleich auch anderer zeitgenöffifcher Quellen eine zus 


jammenfafjende Ueberſicht über die deutſchen Zuſtände jener 
Beit zu geben ſuchen. Die lehtere Arbeit ijt ausſchließlich das 
Werk bes Herrn Matthäi. Wir können dem ganzen Buche nur 
das Beugniß einer im hohen Grade verdienftvollen, jorgfältigen 
und geſchickten Arbeit geben, welche dem Hiftorifchen Sinn und 
Können der Hrögbr. alle Ehre macht. Eine genealogifche Leber: 


fiht des gräflih Solms'ſchen Haufes zur Zeit des dreißig: | 


jährigen Krieges, ſowie vier in Holzſchnitt ausgeführte Porträts 


des Grafen Albrecht Otto I zu Solms-Laubach, feiner &emahlin | 


Anna von Heflen-Darmftadt, ihres Sohnes Albrecht Otto II 
und bes Superintendenten Georg Fladung, des Schwiegervaters 
de3 Ehroniften, endlich eine Anficht von Laubach im Jahre 1610 
find dem Buche beigegeben. 


Müller, Wilh. Prof,,europäifche Geſchichte m Politit 18711851. 
Berlin, 1882. Springer. (XVI, 304 ©. 8.) 5. 

Ueber den auf der erweiterten Bühne der Weltgejchichte 

fih tagtäglih und unabläffig drängenden Ereigniffen der 


Gegenwart vergeffen fich diejenigen auch einer noch nicht entfernt | 


zurüdliegenden Vergangenheit, ihre Ordnung, Einzelheiten und 
Bufammenhang fo leicht, daß ein geeignetes Hülfsmittel, dieſer 
Gedächtnißſchwäche unter die Arme zu greifen, gewiß Bielen 
erwünfcht fein wird. Ein ſolches bietet der Verf. für das letzte 
Jahrzehnt in dem vorliegenden Bande, welcher das in den ent- 
iprechenden zehn Bänden feines Jahrbuches enthaltene Material 
zufammenfaßt, natürlich nicht als ein bloß äußerliches Excerpt, 


jondern einestheild unter gebührender VBerüdjichtigung der in | 
der Zwifchenzeit an die Deffentlichleit getretenen Erweiterungen | 


und Berichtigungen, anderntheils in veränderier Unordnung. 
Als die legtere iſt nicht die hronologische, fondern ganz zweck⸗ 
mäßigerweife die nach fachlichen Geſichtspuncten gewählt. 


In! 


kunden im parijer Nationalarchiv (von Formojus bis Coeleſtin. 3.) 
— 5. Breiilau, Fundalio eeclesiae Saneli Albani Namucensis. 
— Miscellen. — Nachrichten. 


Hikerifgr Zeitfäprift, hrog. von Heinrich v. Subel. N. F. 13. ®. 
3. Heft. 





Inh.: Max Lenz, die Kriegführung der Schmalfaldener gegen 
Karl V. an der Donan. 1. Art. — Kiteraturberict. 


Garinthia. 73. Jahrg. Nr. 2. . 

Inh.: Karl Baron Hauſer, der Markt Obervelladd. — F. 
Seeland, der Winter 1883 in Klagenfurt. — Bericht über das 
naturhiſtoriſche Landesmuſeum von Kärnten. — F. Seeland, eine 





| Birbelfiefer aus der Göpnig. — Rud. R. v. Hauer, Chronik. — 


Getreidepreife im Jahre 18852, — Klagenfurter Lebensmittel-Durd- 


\ SchnittssPreife. — Mittheilungen aus dem Geſchichtsvereine. 


Nhenus. Beiträge zur Gefchichte des Mittelrheins ꝛc. Ned. G. 
4. 


Zuͤlch. 1. Jahrg. Nr. 
Ind.: G.v.Ledebur, urfundlihe Nachrichten über die Kamilien 
| von Lanitein, (Fortſ.) — Geſchichte des Königsitubls und der Wenzels⸗ 








capelle, (Kortf.) — ©. Sf Nechnung des Johannes Hirkfeldt, 
Kellners im Schloß Lahnitein. 1444—46. (Fort) — Rid. Pid, 
Hat Lange die erften Abbildungen von Lahnſtein geliefert? — 9. 
B. D. Joft, die Ältere Gereondkirche iu Coln. — F. W. E. Roth, 
die Anniverſarienſtiftungen des Erzbiſchofs Baldewin von Trier 
(1307—54). — Hellbad, Kaiſer Heinrich II. der Heilige, beſtätigt 
die Wildrut'ſche Schenfung 30. Jan, 1012. — Bermifchtes. 


Länder- und Völkerkunde. 
Du Ehaillu, Paul B., Im Lande der Mitternachtöfonne. Sommer: 
und Winterreifen durch Norwegen und Schweden, Lappland und 
Nordfinnland, Ueberſ. von A. Helms. 2, Bd., mit 48 Tonbildern, 
ca. 200 Holzſchn. im Text 2, Leipzig, 1882, Hirt & Sohn. (VI, 
472 ©, Lex.8.) M 10. 
Der Berf. dieſes Buches (über deffen erfte Hälfte im Jahrg. 
1882, Nr. 40, Sp. 1351 d. Bl. von anderer Seite referiert 
wurde) ift zwar fein eigentlich wiſſenſchaftlich geſchulter Foricher, 





‚ aber er hat es jich angelegen fein laſſen, Skandinavien und feine 


Bewohner gründlich kennen zu lernen, und zwar in allen Breiten 
und zu allen Jahreszeiten. So kann es nicht fehlen, daß in ſei— 
nen Erzählungen und Schilderungen doch auch gar manderlei 
für die Wiffenfchaft Nußbares abfällt. Weitaus am meiften 
galt jein Fntereffe den Bewohnern. Ihnen hat er fich, Durch 
gute Sprachlenntniß unterftügt, jo intim zu nähern vermocht, 
wie es wohl felten einem Fremden möglich fein dürfte, und fo 
ijt denn aud), was er von ihnen und aus ihrem Leben umd 
Zreiben mitzutheilen weiß, oft recht werthvoll und unbedingt 


ber Darftellung ber beutjchen Geſchichte z. B. findet fi die | das Beſte im ganzen Buche. Von geringerem Belang find feine 
Entwidelung des Eulturfampfes, der Socialdemofratie in einer | Schilderungen ber Landesnatur, obwohl auch) fie eine angenehme 


133 


Friſche der Auffafjung und Wärme der Empfindung athınen. | 
Man vermißt eben Hier die tiefere naturwiſſenſchaftliche Durd): 
bildung, die den Verf. befähigt haben würde, ganz anders zu 
beobachten. Und der ſchwächſte Theil find unbedingt jene Ca— 
pitel, wo ber Berf., einer gewillen Vollſtändigkeit zu Liebe, 
aus einer Reihe einheimifcher Quellen (von denen übrigens 
minbeftend die wichtigeren doch hätten genannt werben follen) 
Statiftifches der verfchiedenften Art, ſowie Hiftorifches und Ver— 
wandtes zufammenftellt. Doc) lieft fich das Buch faft durchweg 
gut und ift auch in dieſen minder werihvollen Theilen als Lec- | 
türe für weitere Kreiſe recht wohl zu empfehlen. 

Was den Inhalt im Specielleren betrifft, fo ſchildert bie 
erfte Hälfte diefes Schlußbandes in anziehender Weife eine 
Reife, die der Verf. mitten im Winter und unter zum Theil 
fehr großen Schwierigkeiten von Chriftiania über Stodholm 
nah Lappland, dann weitwärts nad Tromſö und von hier aus, 
um den Dorfchfang zu fehen, im Frühjahr nach den Lofotinjeln, 
dann wiederum weiter nach dem höchſten Norden Skandinaviens 
bis zum VBarangerfjord und endlich von hier aus abermals durch 
Lappland zurüd nah dem Bottniihen Bufen unternom- | 
men, Die zweite, troß der zahlreichen Jlluftrationen im Ganzen 
weit weniger intereffante Hälfte bringt etwas bunt durch ein: 
ander eine Reihe der verjchiedenjten Schilderungen und Mit: 
theilungen über das ſüdliche Skandinavien, hauptſächlich Schwe- 
den, zuleßt faft ganz nach Bädeler-Art Hiftorifch-antiguarifch und 
topographifch-ftatiftifch beichreibend. Zu irgend einem Eingehen 
auf Einzelheiten wie auch auf dieſe und jene Irrungen ift hier | 
fein Raum ; nur eine Ungeheuerlichleit jei hier berichtigt, bamit 
fie nicht etwa aus dieſer Quelle in andere Bücher übergehe. 
Norwegen Hat nicht im Durchſchnitt zwifchen 21000 und 22000 
Ausfägige (!) in feinen Hofpitäfern (S. 457), fondern die Zahl 
ber gejammten Ausfägigen, die in den legten Jahrzehnten ſtetig 
zurüdgegangen ift, betrug nad) officiellen Angaben 1856 :2858, 
1866:2615, 1876:1731, endlich 1879:1642 Perfonen, davon | 
etwas über '/, in den Hofpitälern. R.L. 


Das Ausland. Herandg. unter Mitwirkung von Fr. Ratzel u. 9. 
56. Jahrg. Nr. 18. 

Inh.: Politiſch- und wirthſchaſtegeographiſche Rüdtblide. 5. — | 
Guſt. Wallis, riefige Wadstbumsfraft der Tropen. (Mit Abb,) — 
Beratungen über Natur und Erforſchung der Polarregionen. 6. 
— Der dritte deutſche Geograpbentag in Frankfurt a. M. vom 
29,—31. März 1683. (Schl.) — Ueber die Wirkung der langen 
Zage in hoben Breiten auf die Vegetation. — Kleinere Mitthei: 
lungen. — Notizen, 


Globus. Sreg. v. Ric. Kiepert. 43. Bd, Nr. 17. 

Inh.: Antwerpen. 4. (Mit Abb.) (Sch) — E. Mepger, 
die Badumwis auf Java. 1. — W. Kobelt's Schneden-Studien in 
Spanien und Algerien. — LRebendgemwohnheiten der Birmanen, — 
Die Lacandones-Indianer. — Ans allen Erdtbeilen. 


A. Betermann's Mittheilungen aus J. Perthes' gevgr. Anftalt, Hrsg. | 
von GE, Behm. 29, Br. V. 

Inh.: Garl Bock, Durch Ober⸗Siam. Befchreibung einer For— 
fhungsreife von Bangkok nach Kian⸗Tſen. — B. Hagen, eine Reife 
nah dem Tobah-See in Gentral-Sumatra, 2. Theil. (Schl.) — 
Neuere Forſchungen im Gongos@ebiete. 1—3. — Reife von E. Giles 
in den Wildniffen von Efid-Auftralien, 1882. — Der deutſche 
— in Fraukfurt a. M. auı 29,, 30. und 31. März 1883. 
* eographiſcher Monatsbericht. — Geographiſche Literatur. — 

arten. 


Aus allen Welttheilen. Ned.: Hugo Toeppen. 14. Jahrg. Heft 8. 
Inh.: Hugo Toeppen, Bericht über den bdritien deutſchen 
Seograpbentag in Rranffurt a. M., 29. bis 31. März 1883. — 
Aus dem Bauernleben in Siebenbürgen. — P. Baarts, Abiteher | 
ins gelobte Land. — Hugo Toeppen, Entdekungen und Arbeiten | 
auf dem Gebiete der Seograpbie im Jahre 1882. — AU. Schüd, 
New San Diego, eine entitehende Hafenſtadt im fürlichen Californien, 
Nach einem Bericht des Schiffecapitäns G. H. F. ge . — Ar. 
v. Hellwald, „Amerifa in Wort und Bild“. (Mit Abb.) — M. 
Gebre, die Stärfe und Verbreitung des Deutſchthums in Deſter⸗ 
reihsSchlefien und Mähren. — Miscellen. 





| 


— 1853, M 21. — Literarifhes ECentralblatt — 19. Mai. — 


734 


Naturwiſſenſchaften. 


Struckmann, C., neue Beiträge zur Kenntniss des oberen 
Jura u. der Wealdenbildungen der Umgegend von Hannover. 
Mit 5 Taf, Berlin, 1882. G. Reimer, (37 8. Gr. 4.) of 6. 


A. u. d. T.: Palaeontologische Abhandlungen. Herausg, von 
W. Dames u, E. Kayser, 1. Bd. 1. H, 

Neben der alten, jebt von Dunder und Zittel heraus: 
gegebenen Zeitſchrift „Palaeontographica“, welche rühmlichft ber 
reits ihren 29. Band faft vollendet Hat, ift unter dem Titel 
„Baläontologifche Abhandlungen“ eine neue entjtanden, deren 
Redaction (Dames und Kayſer) und Verlag (G. Reimer) ſich in 
Berlin befinden. Dab das Unternehmen ein zeitgemäßes und 
nügliches ift, wird Niemand läugnen, der da weiß, wie es im- 
mer ſchwieriger wird, umfangreicheren paläontologijchen Ab» 
bandlungen und Monographien, namentlich wenn fie mit vielen 
Tafeln verfehen find, ein Obdach zu bereiten, und wie lange ſich 
bei dem DMaterial-Ueberfluß ber wenigen anderen bazu taug- 
lichen Journale oft die Veröffentlichung Hinauszieht. In For: 
mat und Ausftattung ſchließt fich dieſe Zeitfchrift der Palaeonto- 
graphica an und im beiden Beziehungen ift recht Gutes und 
Zwedmäßiges geleiftet. Für die wifjenfchaftliche Gediegenheit 
des Unternehmens bürgt der Name der Hrögbr., die felbft ſchon 
jo viel Hervorragendes zu Stande gebradht haben, Und fo ver- 
dient denn die neue Begründung die aufrichtigften Wünſche für 
ein fräftiges Gebeihen, Vielleicht aber Hat doch Mancher das 
vorliegende erfte Heft mit einer gewiſſen Verwunderung be— 
trachtet. Weniger weil der übliche Profpectus gänzlich fehlt (für 
die, welche der Zeitfchrift überhaupt Beachtung ſchenken, bedarf 
es feiner Motivierung ihres Dafeins), vielmehr weil gerade mit 
diefer Arbeit, oder einer Arbeit diefes Charakters der Grund— 
jtein gelegt worden ift, Unftatt einer folchen, zwar recht ver- 
dienftlichen, aber doch nur ganz locale Specialitäten behandeln: 
den Abhandlung hätte man lieber einen Beitrag von größerem, 
allgemeinerem Intereſſe gerade als erjte Gabe entgegen genom- 
men. Wie viel beffer würbe es ausgefehen haben, wenn z. B. 
eine Unterfuhhung über den Archaeopteryr den Reigen eröffnet 
hätte! Das was Strudmann, der unermübdliche Erforfcher des 
bannoverfchen Jura und Wealden hier bringt, ift eigentlich nur 
eine Nachlefe zu feinen Schriften „Der obere Jura der Umgegend 
von Hannover“ (1878) und „Die Wealdenbildung der Umgegend 
von Hannover“ (1880), In diefem Heft werden die in ben 
legten Jahren von ihm aufgefundenen, in jenen beiden Mono: 
graphien noch nicht aufgeführten foſſilen Reſte machgetragen, 
ſoweit erforderlich befchrieben und auf fünf Tafeln abgebildet. 
Es find zum Theil Arten (12), welche ſchon von älteren For: 
ſchern bei Hannover aufgefunden, ihm indefjen bisher entgangen 


‚ waren, zum großen Theil (42) ſolche, die für Hannover (vielfach) 


überhaupt für den ganzen norbdeutfchen oberen Jura) zwar neu, 
aber bereit3 von anderen Orten befchrieben waren, zu denen 
dann noch eine Unzahl (16) von völlig neuen und unbefchriebenen 
Arten Hinzulommt. Bon diefen 70 Species gehören 67 aus: 
jchließlih dem oberen Jura an, 2 lediglich dem Wealden, 1 
ift beiden gemeinfam. 








Botanische Abhandlungen aus dem Gebiete der Morphologie 
u. Physiologie. Herausg. von I’r. Job. vun Hanstein, Prof. 
Bonn, Mareus. (Roy. 8.) 

4. Bd. 2, Heft. Hanstein, Job. v., einige Züge aus der 
Biologie des Protoplasmas. Mit 10 lithogr. Taf, 1880. 
(56 S, Lex.) HM 6, 

4, Bd. 3. Heft. Ders, Beiträge zur allgemeinen Mor- 
phologie der Pflanzen. 1882. (XI, 244 5, Roy. 8) cH 5. 

Diefe beiden lebten Hefte der „botanischen Abhandlungen“ 
bringen zwei poftume Urbeiten ihres verftorbenen um die Ana- 
tomie und Morphologie der Pflanzen jo hoch verdienten Hrögbr.'3, 
beide erft nach feinem Tode von Profefjor F. Schmik in Bonn 


7135 





— 1883, 8 21. — Literarifhes Gentralblatt — 19. Mai, — 


T 


736 


zur Drudlegung vorbereitet. Bei ber Abhandlung über das | was ber Verf, hier nicht mehr einfügen tonnte, Der lehie Ab; 


Protoplasma bejchränfte ſich deſſen Thätigleit auf eine letzte 
Durchſicht des ſonſt fertigen Manufcripts, bei ben morpholo- 


fchnitt ift der fchwierigen frage de3 Zuſammenwirkens all: 
gemeiner und befonderer Kräfte bei der Geftaltung der Pflanzen 


giſchen Beiträgen galt e3 dagegen aus einem unvollendeten um» | gewibmet. Nach einer Zufammenftellung der über Veränderlich— 


fangreichen allgemeinen Werf über die Morphologie und Biologie 
der Pflanzen diejenigen Abſchnitte auszuwählen, welche noch am 
erften als abgefchloffen gelten konnten, und diefe für den Drud 
zu revidieren. Was den Inhalt der biologifhen Studien über 
das Protopfasma betrifft, jo geben diefelben zunächft als Ein: 
leitung eine Darftellung der Terminologie des Verf.'s, wie er 
diejelbe in feinem Buch „das Protoplasma als Träger der pflanz⸗ 
lichen und thierifchen Lebensverrichtungen“ (Heidelberg, 1880) 
entwidelt hat. Es folgen dann Beobachtungen über die Be: 
wegungen des Zellferns innerhalb der Belle, über die Gejtal- 
tungen befjelben bei der Theilung und über Reproduction und 
Reduction der Baucheria= Zellen, unter welchem Titel deren 
Verhalten beim Durchſchneiden und der darnach eintretende 
Heilungsvorgang, fowie die demmenbildung an fchlecht genäheten 
Baucherien befchrieben wird, Die Ergebniffe des Verf.'s über 
die Kerntheilung ftimmen im Wefentlichiten mit den Schilderungen 
Straßburger'3 in der dritten Uuflage des Buches über Bell- 
theilung, doch nimmt v. Hanftein innerhalb der „Kerntafche“ 


nicht ein von wäflrigem Saft umgebenes Fadennetz an, fondern | 
betrachtet die Fäden nur als dichtere Schlieren einer homogenen | 


plasmatifchen Grundſubſtanz. 


Die morphologischen Beiträge zerfallen in fünf Abſchnitte. 


Der erſte verfucht unter der Ueberfchrift „pflanzliche Eigen- 
thümlichkeiten” das Wefen der Pflanze zu definieren und bie 
Kräfte zu bezeichnen, welche deren Entwidelung beherrichen. 
Die „Allgeſtaltſamkleit“ des Protoplasmas, welches ald Quelle 
und Angriffspunct eigener organoplaftijcher Kräfte betrachtet 
wird, ift im erjter Linie betont, ferner aber auch ber Gedanke 
entwidelt, daß alle organifche Form durch die von ihr auszu- 
führenden Berrichtungen bedingt fei. Der Verf. entfernt ſich 
dabei von der jet meift angenommenen Anficht über die Un- 
paffung im Kampf um das Dafein infofern, als er dem ‘Proto- 
plasma den Trieb zur ftetigen Vervolllommnung zufchreibt, wie 
denn überhaupt feine ganze Auffaffung vieles Eigenthümliche 
hat, was ſich fo furz nicht wiedergeben läßt. Das zweite Capitel 
behandelt die Unordnung der Sprofje des Pflanzenlörpers. Es 
fei dabei befonders darauf hingewiefen, daß der Verf. in einigen 
Fällen oberhalb der Earpelle noch befondere Scheidewandblätter, 
Samenblätter und Eiblätter annimmt. Zur Erflärung der 
Blattftellungen wird fowohl am Stamme als in der Blüthe 
namentlich das Princip möglichft vorteilhafter Raumausnutzung 
angewandt; bei ben Blüthen unterfcheidet der Verf. diejenigen, 
welche einfach die Blattftellung der vegetativen Organe fortjegen 
(Trillium) als ſyntaktiſche von den ifotaktijchen, welche zwar 
ähnliche Stellungen, aber in anderen Zahlenverhältnifjen zeigen 
(Syringa) und ben heterotaftifchen, bei welchen z. B. Wirtel auf 
Spiralen (Eruciferen) oder Spiralen auf Wirtel folgen (Caly- 
canthus), Einbritter Abfchnitt ſchildert die Blüthenentwidelung, 
für welche ebenfalls eine Reihe neuer Bezeichnungen eingeführt 
wird; in manchen Fällen weicht ber Verf. von der üblichen 


feit und Erblichkeit, Kreuzung und Ueberſchreitung der Artgrenzen 
befannten Thatſachen und nach Unterſuchung der Wirkungs: 
grenzen äußerer Kräfte gelangt der Verf. zu dem Refultat, daß 


die an verfchiedenen gleichartigen Individuen zu gleicher Ent 
' widelungsperiode nad) unterſchiedlichen Zwiſchenſtufen wieder 
‚ eintretende gleichartige Neubildung feine geſetzmäßige, fondern 


eine planmäßige fei und aus den atomeigenen und übertragbaren 
atomiftifchen Kräften nicht erklärt werden könne, wobei denn 
wieder die Selbſtgeſtaltſamkeit (Uutomorphofe) des Protoplas: 
mas als eigenthümliche phyſiſche Kraft zur Aushülfe herangezogen 
wird, ein Gedankengang, der auch in dem oben erwähnten Bude 
über das Protoplasma deutlich Hervortritt. Wenn aud) die 
Grundanſchauungen des Verf.’3 vielfach auf Widerſpruch ftohen 
bürften, jo bleibt es boch fehr zu bedauern, daß die von ihm 


begonnene allgemeine Morphologie und Biologie unvollendet | 


geblieben ift. 


Baldamus, Dr. A. E. Ed., das Hauögeflügel. Beſchreibung der 
Naffen aller Arten des wirtbichaftliden Federviehes nebit Anleitung 
zur Aufzucht x. Mit 33 Holzſchn. Dreöten, 1882. Schönfelt. 
(vIN, 183 ©. Gr. 8.) M 3. 

“ Der befannte Verf. des großen „Handbuches der Federvieh— 
zucht“ Hat fi auf Anregung der Verlagsbuchhandlung ent: 
ſchloſſen, ein Meines Büchlein über Zucht und Pflege des wirth: 
Ichaftlicy wichtigen Federviehes mit Ausschluß alles mur auf 
Geflügelliebhaberei Bezug Habenden herauszugeben, und biejes 
Werk liegt uns hier vor. In kurzen Bügen wirb uns in ber 
eriten Abteilung die Befchreibung der „wirtbichaftlichen Ge- 
flügelarten und Raſſen“ der Hühner, Truthühner und Berl: 
hühner, Enten und Gänfe, fowie der Wirthichaftstauben geboten, 
während der zweite Theil Anleitung zur Haltung, Züchtung und 
Berwertdung des Geflügeld bringt mit beſonders ausführ: 
licher Betonung der im achten Capitel befprochenen „Unarten, 
Kranfgeiten und Feinde der Hühner und des übrigen Geflügels“. 
In letzterem Eapitel ftügt fich der Verf., wie er in der Ein 
leitung beſonders Hervorhebt, vornehmlich auf das ſchöne Wert 





von Profeſſor Zürn „die Krankheiten des Hausgeflügels". Die 





morphologischen Deutung ab, beifpielsweife dadurch, daß er bei | 


Euphorbia die befannte Kombination eines Fruchtfnotens mit 
mehreren Zickzackreihen von Staubfäden nicht für eine Jnflores: 
cenz, fonbern für Mittelbildung zwiſchen einer ſolchen und einer 
Einzelblüthe erklärt. Alle dieſe Abhandlungen find in jehr an- 
muthiger und dabei doch ftreng wiſſenſchaftlicher Weife gejchrie: 
ben, jo daß fie auch dem gebildeten Laien zugänglich fein wür- 
den. Befonders gelungen nah Form und Inhalt ift das 
vorlehte Eapitel über Wehrvermögen und Kampf gegen die 
Umgebung, nur find leider bier mehrere Lücken geblieben, die 
der Hrögbr. auch verftändiger Weife nicht auszufüllen verfucht 


| 


Abbildungen find ausgezeichnet, die Ausftattung gut umd wir 
gratulieren der Verlagsbuchhandlung zu dem nüßlichen Werke, 
welches fie dem Publicum bietet. N—e. 


Der zoolog. Garten. Hrög. v. F. 6. Noll, 24. Jabra. Nr. 4. u. 5. 

Inh.: Max Schmidt, Pelitane. — 9. Yandois, ein ebenſo 
finnreiher wie zwedmäßiger Bebälter für Laubfröſche. (Mit Abb.) 
— Ernſt Friedel, Ibierleben im Meer und am Strand von Neu: 
vorpommern, Nadı eigenen Beobachtungen. — G. Simmermacher, 
künstliche AifchzuchteAnitalt in Gemsmühlen (OftsHolftein). — Oskar 
v. Loewis, Yirlands Fulen, wildlebende Hübnerarten und Mat: 
vögel. — H. Landois, Was iſt Meteorgallerte? Nach eigenen 
Unterfuchungen und Experimenten beantwortet. — Job. v. Fiſcher, 
zur Häutung der Gedonen. — L. Wunderlic, aus dem zoologiſchen 
Garten in Berlin. — Gorrefpondenzen. — Literatur ꝛc. 


Monatsihrift des deutſchen Vereins z. Schupe der Vogelwelt, Ned. 
von W. Thienemann, Kiebe, Nev m. U. 8. Jahre. Ar, 4. 
Inh.: W. Ihienemann, einige Bemerkungen über den Ent: 
wurf des neuen Bogelichupgefepes. — 8. Ih. Yicbe, die Gera: 
Eichichter Eifenbabn. — ©. Ballon, Über die in Stalien zur 
Anwendung gebrachten Kangarten der Bögel. 5. — W. Ihiene: 
mann, der Nachwinter im März in Bezug auf Die Vogelwelt. — 
Jul. Stengel, von den Spechten meiner Umgebung. 3. — W. 
Ibienemann, der Graupapagei (Vsillacus erilhacus). — Kleinere 
Mittbeilungen. 


Der Raturforſcher. Hrög. v. Wilh. Stlaret. 16. Jahrg. Nr. 18, 
Inh.: Die auswählende Abforption der Sonnenenergie. — Die 
Farbe des Waſſers. — Entſtehung und Gervorrufung von Doppel: 








bat, da es doch nicht möglich gewejen wäre, gerade das zu geben, | mißbildungen. — Kleinere Mittheilungen. 


| 





—. 
137 


Annalen der Hudrograpbie n, maritimen Meteorologie, Hrög. von der 
faiferl. Admiralität. 11. Jabra. 4. Heft. 

Inh.e: Die phyſiſche Geographie und Meteorologie der das Gay 

der quten Hoffnung umgebenden Meerestheile im Südatlantifchen 

und Indifchen Ocean, zwiſchen 30°—50° S⸗Br. und 100—40% O⸗Lg. 


3. Stürme. — Ableitung der Alutbeonftanten zu Wufung und Amov. | 


— 6. D. E. Weyer, bie directen oder ftrengen Anflöfungen für 
die Beſtimmung des Beobachtungsortes aus zwei Höhen der Sonne 
oder anderer bekannten Geitirne nebit dem Zeitunterfchiede der 
Beobachtungen. — v. Pawelſz, aus den Neifeberichten S. M. Kbt. 
„Albatroß“. — Eingänge von meteorologifchen Jonrnalen bei der 
dentfchen Seewarte im Monat December 1882. — Bergleichende 
Ueberficht der Witterung des Monats YJanırar 1883 in Nordamerika 
und Gentraleurova, — Kleine hydographiſche Notizen, — Nachtrag 


zu dem Artikel: Die directen oder ftrengen Auflöfungen ıc. (Zufap 8), 


5. 362. — Tabellen. 


— 1883, 21, — Literarifhes Centralblatt — 19 Mai, — 


| 


138 


keitsaufnabme zu den ausgeſchiedenen Harnmengen bei Scarlatina. 

— Naumwerd, über Wandendocarbitis und ihr Verhältniß zur Lehre 

von der „Tpontanen Herzermattung“. — Kleinere Mitteilungen. — 

Beſprechungen. 

Vierteljahrsſchrift f. Dermatologie u. Syphilis. Hrsg. v. H. Auſpib, 
F. J. Pich u. A. R. F. 10. Jabra. 1. Seit, 

Inh.: Max Bockhart, Beitrag zur Aetiologie und Pathologie 
des Harnröhrentripvere. (Hierzu Taf.) — Ar. Ebhvoſtek, Beobach— 
tungen über Hirnfopbilis. (Fortſ. — A. Neiffer, über „Xero- 
derma pigmentosum“, Liodermian essentialis cum Melanosi et Te- 
langieclasia. — HK. Prokſch, die Lehre von den veneriſchen Contagien 
im 18. Jahrhundert, ine biitorifche Studie. — Kleinere Aufſatze 
und Gafniftit. — Bericht über die Leitungen anf dem Gebiete der 
Dermatologie und Syphilis. — Bibliographie. 





GHemiker- Zeitung. Hrögbr. G. Kraufe. 7. Jahrg. Nr. 34 u, 35. 


Inh.: Meber die ſtaßfurter a — Deffentlihe Sitzung 
der parijer Akademie der Wiſſenſchaften. — William Tborn, die 
Entwidelung der Induftrie der Weinfäure uud ihrer Salze, — Soeict“ 
industrielle de Mulhouse, — Ruſſiſche phyſitkaliſch⸗chemiſche Geſell ⸗ 
ihaft zu St. Petersburg. — MNenernngen in der Berfeifung von 


Fetten und Delen. — Apparat zur continnirlichen Auslaugung von | 


chemiſchen Verbindungen 3. — Tagesgefhichte x. 


Medicin. 
Baume, Dr. Rob,, die Defecte der harten Zahnsubstanzen. 


Mit 55 in den Text gedr. Holzschn. Leipzig, 1882, Felix, (IX, 
191 S. Roy. 8.) c# B. 


A. u. d. T.: Baume, odontologische Forschungen. 2. Th. 

Die erfte Abhandlung befchäftigt ſich mit den angeborenen 
Defecten der harten Zahnſubſtanz, deren Erblichkeit und Ver— 
mehrung in der Eultur. Der Berf. betont darin, daß auch bei 
wilden Thieren mangelhafte Formen der Zähne fi finden, 


deren Erhaltung und Vererbung in der Eultur durch die Art 


der Nahrungszubereitung ermöglicht wird, da dadurch die Zähne 
vielfach entbehrlich werden. Beicivilifierten Bölfern werben durch 
energiſche Züchtung das Gehirn und die Schädelfnochen ſchnell 
vergrößert, während die Kiefern entiprechend verkleinert wer: 
den (?!). Die Größe der Zähne hat fich vielfach diefen ver: 
änderten Berhältniffen nicht angepaßt und ihre abnorme Größe 
trägt die Schuld an ihrer mangelhaften Structur. Folglich fällt 
der Eultur die Verjchlechterung der Zähne zur Lat ()). — Die 
zweite Ubhandlung verbreitet fich über die Defecte im Innern 
des Bahnes, die jogenannten Zahnabjceffe, die Lüden im Hahn 


Subftanzverluft; der Verf. legt die Verhältniffe durch zahlreiche 
mitroſtopiſche Unterfuchungen dar und begründet das Vorhanden: 
jein einer Odontoporosis congenita und acquisita.— Gegenftand 
der dritten Abhandlung ift die Abnutzung der Zähne. Es wer: 
den unterſchieden Subftanzverlufte aus nicht befannten Urfachen 


und durch fenile Vorgänge, weiter eingehend die Exfoliatio 


eboris dargelegt nach Unterfuchungen an den Hafenzähnen der 
Pferde, den Stoßzähnen der Elephanten, den feilfürmigen De: 
fecten an der Labialjeite der Incifivi verjchiedener Thiere und 
Menſchen. Schließlic behandelt der Verf. die Necrosis eboris 
und entwidelt feine Theorie über die Urfachen und den Vorgang 
diefer Störungen. — Die letzte Abhandlung umfaßt eine Dar: 
jtellung der Caries, wobei der Verf. im Wefentlichen die in 
feinem Lehrbuche der Bahnheiltunde vorgetragenen Anfichten 
wiedergiebt. — Die Ausftattung ift lobenswerth, die zahl: 
reichen Holzſchnitte find recht inftructiv. 
Deutſches Arhiv für Min. Medicin. RNedig. von 9. v. Biemffen 
u. F. U. Zenker. 33. Band. 2. Heft. 
Anh.: Stadelmann, Beiträge zur Pathologie und pathos 
logifhen Anatomie der Nüdenmarkserfrankungen. (Mit Taf.) — 
Seifert, über Pneumothorax. — Zendraffif, Beiträge zur Lehre 


| 


Redts- und Staatswiſſenſchaften. 


Baernreither, Dr., Stammgüter-Enftem und Anerbenreht in 
Deutſchland. Wien, 1882. Manz. (X, 11295, Row, 8.) -H 2,40. 
Der Berf. diefer Schrift, ein Defterreicher, fcheint in erfter 
Linie feine Landsleute mit der neueren deutfchen Geſetzgebung 
bekannt machen zu wollen, welche die Erhaltung eines leiftungs: 
fähigen Bauernjtandes zu ſichern bezwedt; die gründliche Art 
und Weife, mit ber er verfährt, wird feine Arbeit auch in 
Deutjchland ſelbſt Beachtung finden laffen. Er befpricht zunächſt 
einige Geſetze, welche durch Neufhaffung eines Stammgüter: 
ſyſtems, alfo durch Beſchränkungen der Dispofitionsfreiheit, zu 
helfen gejucht Haben, umd zeigt, daß das praftifche Ergebniß 
derjelben gleih Null gewejen ift (S. 13 und 15). Hierauf 
wendet er fich zu denjenigen Geſetzen und Gejepentwürfen, 
welche, auf dem Standpuncte voller Dispofitionsfreiheit ftehend, 
duch Schaffung eines facultativen Unerbenrechts und durch Be- 
günftigung des Anerben vor feinen Miterben der Zerſtückelung 
des bäuerlichen Grundbefiges Einhalt zu thun bezwecken. Nach 
einer genauen Darlegung der Entftehung, des Inhalts und der 
praftifchen Bedeutung des hannoverfchen Höferecht3 und einiger 
demjelben nachgebildeten Gejege wird die ältere weſtfäliſche 
Geſetzgebung und fodann die Entftehung und der Inhalt ber 
Landgüterordnung für diefe Provinz vom 30. April 1882, unter 
Berüdfichtigung des Schorlemer'ſchen jowie des Entwurfs des 
Provinziallandtags ausführlich dargejtellt, endlich auf einige 
neuere Entwürfe hingewiefen, Soweit der Verf, an dem ver: 
ſchiedenen gefeßgeberifchen Material Kritit übt, fällt diefelbe fait 





bein als Bildungsfehler und als durch Neforption bedingter | burchgängig zu Gunften bed Hanmoverichen Hoferechts auß, wäh 


rend das Gejeh für Weitfalen in vielen Puncten ſcharfen Tadel 
erfährt. Bei der Wichtigkeit der in Frage ftehenden Materie 
fann die Schrift, welcher die wichtigſten Geſetze und Geſetz— 
entwürfe als Beilagen beigegeben jind, zur Orientierung und 
zur Beachtung empfohlen werben. R. W. 


Meurer, Ghriftn., Dr. jur, der Begriff des kirchlichen Strafver: 
achens nad Rechtsquellen des augsburg. Bekenntniſſes in Dentid: 
Pr —— Leipzig, 1883. Beit & Go, (ill, 

Die vorliegende Abhandlung, die ſich durch ihre zuweilen 
etwas überſchwängliche Sprache als eine Erſtlingsarbeit haral: 
terifiert, empfiehlt fih durch Tüchtigkeit der Methode und 

Präcifion des Denkens. Der Berf,, welcher das evangeliſch— 

lutheriſche Recht behandeln will, ift naturgemäß genöthigt, auf 

die fanonifche Grundlage zurüdzugreifen, und er thut das mit 
vollftändiger Beherrichung des Stoffes in durchweg juriftifcher 

Operation. Er verfucht zunächft den Begriff des kirchlichen Straf: 

vergebens zu formulieren: und er erklärt als jolches das mit 

einer Slirchenftrafe bedachte Vergehen. Zur Bervollftändigung 
des Begriffes iſt demnach fofortder Begriff der Kirchenftrafe feſt— 
zuftellen in ihrem Gegenjage zur Buße. Denn da das kanoniſche 


von den Sehnenreflesen. — Glax, über das Verhältnig der Flüffig „| Necht das Vergehen, auf welches Strafe gefeßt it, mit peccatunı 


739 


bezeichnet, aber ebenjo das Vergehen, auf welches Buße folgt, ‚ von ben früher veröffentlichten. Dieſelbe ſchwerfällige und 


fo erhellt, daß eben nur aus ber auf das peccatum gejeßten 
Eonjequenz die juriftifche Klarheit gewonnen werben kann. Der 


— 1883. 2 21. — Literarifhes Gentraflblatt — 19. Mai. — 


740 


um 
Ueberfluß ausführliche Eitierweife ift beibehalten worden, —* 
zum Schaden für das Buch ſelbſt. Ohne Zweifel ift eine Be 


Berf. fucht nun auch den Begriff der medicinafen und vindi- | fprechung der zahlreichen Eontroverfen, zu welchen die Straf: 


cativen Strafe und ben Gegenſatz beider zur poenitentia zu 
formulieren. Die vindicative Strafe iſt Strafe ſchlechtweg, 
d. h. die Sühne für den begangenen Rechtsbruch. Sie entbehrt 
nicht des medicinalen Elementes, defjen eben feine Strafe 
entrathen kann, aber dieſer Zwed ift gewiſſermaßen nur ein 
Nebenzwed. Nebenbei gefagt, will ung diefer medicinale Zweck 
bei der einzigen heute Laien gegenüber noch anwendbaren poona 
vindicativa, der Verſagung des firchlichen Begräbniffes, nicht 
einleuchten. — Die medicinale Strafe hat dagegen die Befjerung 
als Hauptzwed, ohne indeffen das vindicative Element ganz 
einzubüßen. Darin liege aber ber Unterfchied diefer von der 
Buße, bie fein vindicatives Element hat, die nur in die Zukunft 


ſchaut, nicht auch wie die poena medicinalis in die Vergangen- | 
heit, Wir glauben, daß diefer Unterfchied nicht in der vom | 
Berf. gefhilderten Weife im kanoniſchen Recht ausgebildet iſt. 


Denn wenn wir ben Inhalt der Bußen betrachten, fo iſt er 
vielfach ibentifch mit dem der poenae vindicativae. 
auch die Gelbbußen ſich zuerft ald Rebemtionen für geiftliche 
Handlungen, bie bem Büßenden auferlegt waren, herausgebildet 
haben; für bie fpätere Beit ift das Bewußtfein davon gänzlich 
verloren gegangen; und wenn ber Prieſter im Beichtſtuhl eine 
Geldbuße verhängte, fo ſah dieſe genau jo aus, wie wenn fie als 
poena vindicativa vom geiftlichen Richter ausgejprochen wurde. 
Auch fie hatte ein vindicatives Element, und ob das mebicinale 
mit der erzieherifchen Tendenz für die Zukunft vorhanden war 
oder nicht, entzog fich jeder äußeren Wahrnehmung. Darin 
fan alfo die juriftifche Unterfcheidung nicht gefunden werden. 
Die Buße kann auch vindicativen Charakter tragen, und wenn 
auch der medicinale Charakter bei ihr überwiegen follte, jo ent— 
fält dann doch wieder ber Unterfchieb zwifchen Buße und 
poena medicinalis. So glauben wir, fann aus den auf das 
peccatum geſetzten Folgen auf die rechtliche Natur des peccatum 
nicht zurüdgeichloffen werben, und wir werden den Verſuch des 
Berf.'3, innere begriffliche Unterfcheidungsmomente herzuftellen, 
zwar als einen ſehr beachtlichen und talentvollen zu betrachten 
haben, aber als keinen gelungenen, und bei der bisherigen rein 


Mögen | 





formalen Scheidung von Buße und Strafe ftehen bleiben müffen, | 
nad) welcher die in foro interno ausgefprochenen Genugthuungs- | 


acte für eine Sünde: Bußen, die in foro externo Strafen find. 


Denn auch das Unterfcheidungsmoment (auf diefe Frage hätte | 


der Verf. wohl eingehen follen), daß Strafen vom Richter zu 
verhängen find, kann wegen bes Begriffes der poenae latae 
sententiae nicht gebraucht werden. Bei allem Lobe, welches 


wir trotzdem der überall eingehenden Unterfuchung zu fpenden | 


haben, möchten wir indefjen noch einen Punet rügend hervor: 
heben. Wer jept dogmengefchichtliche Unterfuchungen vornimmt, 
und mit Gratian operiert, jollte doc) die Worte Gratian's an 


führen, wie diefer fie gefchrieben, nicht wie fie im die Bear: | 


beitung ber Correetores Romani in den Mund gelegt bat, 


| 


Vielfach werben freilich Die Tertverfchiedenheiten fich als fachlich | 


unbedeutſam berausftellen, aber doch nicht immer. So wird von 
Gratian in c. 17. C. 1. qu. 1, nicht das pluribus, fondern das 
plurimis notum est als manifestum bezeichnet. Wir werden 


uns freuen, dem Verf, nad) diefem glüdverheißenden Aufange | 
weiter auf dem &ebieteder firchenrechtlichen Literatur zu begegnen. | 


Boitus, E. A., Obertrib..Rath a. D., Gontroverfen betreffend die 
Strafprocchordnung und das Gerichtsverfaffungsgefeß. 3. Heft. 
(Schi. d. 2. Bde.) Berlin, 1883. PButtfammer & Mühlbredt. 
(IX ©. u. ©. 317—467. 8.) cl 3. 

Das jegt vorliegende dritte Heft, welches ben Schluß bes 
weiten Bandes bildet, unterfcheidet fich formell in feiner Weife 


Proceß⸗ Ordnung Anlaß giebt, verbienftlich, um fo mehr, wenn 
die Erörterungen, wie in vorliegender Schrift, gründlich und bie 
Entſcheidungen meift fachgemäß find. Uber ein Verlennen der 
Aufgabe liegt darin, daß die Meinungen verjchiedener früherer 
Autoren wörtlich wiedergegeben werden, anftatt einer kurzen 
Feftftellung des status controversiae. Die dadurch bedingte 
Breite wird gerade dem vielbefchäftigten Praktiker, an defien 
Bedürfniffe der Verf. offenbar zunächft denkt, beſchwerlich 
fallen, und wiffenfchaftlihen Werth hat fie um fo weniger, ala 
die benußten Quellen durchaus nicht zu ben ſchwer zugänglichen 
gehören. Ein näheres Eingehen auf den reichen Inhalt ift an 
diefer Stelle unmöglich, nur das mag hervorgehoben werden, daß 
der Begriff „der Verlegte* in$ 170 der Straf Proceß-Drbnung 
von dem Verf. zu enge interpretiert wird. Der Verſuch, bie 
Bedeutung des $ 435 Abfag 2 für die Auslegung des $ 170 
zu läugnen, erjcheint als mißlungen, und principieller Wider: 
ſpruch ift dagegen zu erheben, daß die „Entftefungsgeichichte* 
des Geſetzes jemals dazu bemußt werden könne, den Haren 
Wortlaut des Lehteren umzudeuten. Außer den $$ 170—173 
werben zur Beiprechung herangezogen die $$ 490, 177—179, 
443,144,123,262, 22,23,27 der StrafsProceß-Ordnung und 
ferner einige Fragen aus ber Lehre von den Rechtsmitteln und 
den Sachverftändigen erörtert. Ein Inhaltsverzeihniß und 
Sachregiſter für den zweiten Band find Hinzugefügt. 
K,v. L 


Beiträge zur Erläuterung des Deutſchen Rechts, Hrsg. von Naffow 
u. Künpel. 3. F. 7. Jabra. 2. u. 3. ‚Heft. 

Inh.: Georg Hoffmann, der Eidesbeweisbefchlufß des $ 426 der 
G.P.D., insbefondere der vereinbarte Eid über felbititändige Angriffs: 
und Vertheidigungsmittel. — PBrizer, der Generalbevollmächtigte 
im Givilproceh. (Ju $ 159 der K. P.O.). — Schulgenitein, über 
den Beitpunct, bis zu welchem im Givilproceh die Zurücunahmen der 
lage, der Berufung, der Nevifion umd des Einfpruchs zuläffig find. 
— Im. Mever, die Protocollführung im Givilproceh. — N tter, 
Wer tit berechtigt, gegen den Feitickungsbefchluß des $ 77 der Gons 
turs⸗Ordnuug vom 10. Februar 1877 Die jofortige Befchwerde zu 
erheben? — Joſeph Berl, das Recht des Aufſichtsraths einer Actiens 
aejellfchaft. — E. Koffka, die Grundſätze des allgemeinen Landrechts 
über den jogenannten Eigentbumserwerb durd Bebauung, verglichen 
mit denen des römischen Rechts. (Schl.) — Stoniepki, die fiher 
itellende Hypothek in ihrem Verhältniß zu den übrigen ficherftellenden 
Nechtöverbältniffen und zur jelbitändigen Hypothek. — Aus der Pragie. 
— Literatur. 


Sprachkunde. Literaturgefhidhte. 
Bübler, Georg, Leitfaden für den Elementarcursus des 
Sanskrit mit Ucbersetzungsstücken und zwei Glossarien, Wien, 

1883, Konegen. (VII, 171 8, $,, 2 Schrifttaf,. Fol.) oM 5. 
Bühler beſchenkt hier die Anfänger im Sanskrit mit einem 
praktiſchen Leitfaden, der fie das Sanskrit, furz gejagt, nad) 
Ollendorf's Methode lernen läßt. Die Grammatik ift auf 15 
Lectionen vertheilt, von denen jede zwei Ueberſetzungsſtücke ent: 
hält, das eine zum Ueberſetzen in’3 Deutjche, das andere zum 
Ueberfegen in’s Sanskrit. Das grammatifhe Material ftüßt 
fi auf Kielhorn's Sanskrit Grammar, die Verſe find Böht: 








lingk's Sprüchen und die Säge verjchiedenen Sausfritterten 


entnommen. Der Stoff ift jehr geichidt jo angeordnet, daß 
Eonjugation und Declination von Anfang an einander parallel 


' gehen, und die Lautregeln je nach dem praftifchen Bebürfnif; 


eingeflocdhten find. Da aber die jchwierigere 2. Hauptconjugation 
fowie bie anderweitige Tempusbilbung (Perfect, Futur ꝛc. 
erſt an die Reihe kommen, nachdem Nomen und Pronomen ga; 


741 


— 1883. M 21. — Siterarifdes Eentralblatt — 19 Mai, — 


742 





abgethan find, tan der Docent dieſes Buch and neben einem 
fyftematifch gehaltenen Bortrag zur praftifchen Uebung benußen. 
Zum Selbſtſtudium und für einen Heinen Kreis von Lernenden 
ift es ganz beſonders gut geeignet. Für die Praxis am wichtigſten 
find die Sätze zum Ueberſetzen in's Sanskrit. Solche Uebungen 
ſind ohne Frage das beſte Mittel, um eine fremde Sprache raſch 
und ſicher zu lernen, ſie bringen viele Dinge zum Bewußtſein, 
die man ſonſt nicht beachtet. Die Gloſſare (zum Theil von 
€. Hultzſch ausgearbeitet) erhöhen den praltiſchen Nutzen des 
Buches, ſie zeigen zugleich, wie ſehr der hier gelernte Wortſchatz 
die dann folgende Lectüre erleichtern kann: von den 66 Wörtern 
des a und den 85 des v find nur 20 und 21 in Bühler's Third 
Book of Sanskrit, 33 und 35 in Stenzler's Chreftomathie nicht | 
enthalten. Bon großem Intereſſe endlich find auf der Rückſeile 
der beigegebenen Schrifttafel die Notizen über die Ausſprache 
der Buchſtaben und über den Accent des Sanskrit, Die Lehrer 
des Sanskrit kennen den Werth des vorliegenden Buches, es ſei 
aber auch an diefer Stelleden Lernenden bejtensempfohlen. Wi. 





Pauli, C., die etruskischen „Aahlwörter. Stuttgart, 1882, 
Heitz. (VI, 156 8. Roy. 9.) J. 
Etruskische Forschungen u. Studien. Von Dr. W, 
Lycealdir., u. Dr. C. Pauli, Rector. 3. H, 

Der raftloje Forſcher hat das ſchwierige Problem ber etrus- 
tischen Zahlwörter (ſ. Deede in Bezzenberger’3 Beiträgen 1, 
257—273 und Etr. Forſch. V, 34—36) noch einmal vorge: 
nommen, ohne jedoch feinerfeits eine pofitiv ſichere Löfung zu | 
finden. Nachdem er nämlich den neuerdings wieder vermutheten 
indogermanifchen Urfprung eingehend als unmöglich nachzu- 
weifen verfucht Hat, giebt er ſelbſt zumächit für die auf den 
Würfeln vortommenden ſechs erften Zahlen eine dreifache als 
wahrjcheinlich berechnete Reihenfolge an, wenn auch die dritte, ein: 
geflammerte Reihe die geringjte Wahrjcheinlichkeitsziffer habe: 


Deecke, 


1 2 3 4 5 6 
“a zal su hus mar ei | 
may zal Hu hus sa ei | 
(max za] sa ei u hus) | 


Denmad) wäre nur zal=? abjolut wahrſcheinlich: gerade dieſe 
theoretiſche Anſetzung aber ſtößt auf ein ſachliches Hinderniß, 
da dann der Sesre tutes (Fabr. Spl. I, n. 388), der nach dem 
übrigen Inhalt der Grabfchrift bereits Hohe Aemter bekleidet 
hatte (zilayuuce zileti purtsvavcti), nad) Reihe 1 nur 25, nad) 
Reihe 2 und 3 gar nur 21 Jahre alt geworden wäre (lupu 
avils mays zadrums), was doch wohl undenkbar iſt. Ganz 
willfürlich ift die Anfeßung von meu=17, semg==9 (bisher um⸗ 
gekehrt); meu, aber weſentlich nur auf die Deutung der Göttin 
Nortia als Decima, Decuma (auf der Bronze von Piacenza 
wird tecvm ftatt tedvm vermuthet) geftüßt, ift diejenige von 
nurd—=10; es ift nicht einmal die Lesart an den beiden Stellen, 
wo leßteres Zahlwort vorlommen foll, gelichert (Fabr. 2339; 
Sam. 740), Als Zahlwörter werden ferner zu deuten ver— 
fucht ceya und Yunzulde, tunur und zelur, meuada und 
mevazr ꝛc., durchweg ohne überzeugende Kraft. Anerlannt 
werben die multiplicativen Zahladverbia auf -z(i); ebenfo bie | 
Genitive auf -s und -als; ala Behnerjuffiz wird nicht -I(i)ya, 

ſondern -aly angenommen, "zerlegt in -al und -z; Ordinaljuffire 


| 
ſollen -(e)m(i) und -1 fein; das Ir in za-Or-(u)m wird, mit dem | 


tr in quinquatrus x. combiniert, worin eher ein Stamm 
atr- ftedt. 

Ungeichloffen an die Unterſuchung über die Zahlwörter iſt 
eine Betrachtung der am häufigften mit ihnen verbundenen 
Wörter und zwar ergiebt fi) neu: svalco—„vixit“ (nicht 
„obiit“); avils— „anni“, ril— „aetatis“ (bisherumgefehrt). Die 
Formen der Numeralia und der mit ihnen in den Brabfchrift- 
formeln verbundenen Wörter führen den Verfaſſer dann weiter 
zu einigen wichtigen Excurſen über bie etruskiſche Formenlehre: 


S. 47 ff. fucht er nachzuweiſen, daß die Genitidendung -5 durch 
die Mitteljtufe -se aus -si, -esi entftanden ift; S 


. 67ff. führt 
eine Erörterung der Socativfuffize -$i (-9e, -) gi -ui (-ve, 
-u, -v) ihn zu der Anficht, daß die ſcheinbaren Verbalformen des 
Etruskiſchen nominale Zocative feien, denen noch Pronomina, 
wie -ce, -& (s), -ni (-ne) angefügt werden könnten, z. B. svallu)- 
ce eig. „im Leben er”; ©. 114 ff. entfcheidet er fich auch für 
Motionslofigkeit des Etrusfifchen, indem er einen Theil der 
bisher angenommenen Femininbildungen bejtreitet, die an den 
weiblihen PBerfonennamen aber üblichen Endungen -a, -ia ꝛc. 
von den indogermanifhen Stämmen Ftaliens entlehnt fein läßt, 
wie das ganze etrusfifche Namenfyftem, formell und materiell. 
Troß des glänzenden Scharffinns nun und der rückſichtsloſen 
Energie, mit denen der Verf. hier vorgeht, wird, fürdhten wir, 
der aufmerffame Kenner in feinem jener drei Buncte die Leber: 
jeugung ber Gewißheit erlangen: in Betreff des erjten bleibt 
3: B. das Verhältniß des Suffires -s(i) zu Dem ebenfo wichtigen 


‚ sa unerledigt; in Betreff bes zweiten 3.8. die Reihe von Ber: 


balformen, die fein? der angeblichen Zocativfuffire enthalten, 
wie amce, arce, leine, auch svalce (denn svaluce fommt nicht 
vor), tece, #es etc., wo die Annahme einer Synkope rein will: 
fürlih, eine andere Deutung ſchwer möglich ift; im Betreff 


des britten Bunctes bleibt 5. B. lautnisga—= „domestica“ neben 


lautni= „domesticus“, wo auch nicht der Schatten einer Er: 
klärung vorliegt. 

Epiſodiſch Hat der Verf. endlich auch verjchiedene Buncte 
der etrusfiichen Lautlehre berührt: anlautendes s vor m fällt 


ı nicht ab (doch zeugt für die Schwierigkeit der Aussprache i-smin- 


Sians); anlautendes z entfteht nicht aus t (doch fiehe 5. B. 
etrusf. zertnai, falisf, zertenea neben tertinei); auslautendes 1 
nicht aus r (doch jiehe venel neben vener); auslautendes h nicht 
aus c (doch fiehe die Beifpiele in den Gött. Gel. Anz. 1880, 
©. 1130); e vor Nafalen wird nicht s (dod) fiehe nesna jynonym 
mit nacna); aia ift, wie ia, nur lautliche Variante von a (ganz 
inrationelle Erklärung); a in eca, ca ift aus nasalis sonans 
entftanden, fiehe cen, ecn (ſchwerlich); jüdetruskifches 3 ift — 


‚ gemeinetrusf, s, undumgelehrt (Ausnahmen gerade bei den Zahl⸗ 


wörtern in $unesi, semgs) ıc, 

Neue Wertädeutungen find diesmal wenige gegeben: feli-, 
fil- „Koften“; clen „Urt Münze“; eldi (Locativ) „hier“; 
tive Monat“ wird von tiv „Mond“ unterfchieden. Auch die 
Conjecturen zur Tertverbefferung find nicht zahlreich und meift 
maßvol. Die Schrift regt eine Anzahl bedeutjamer Fragen an 
und lenlt die Forſchung auf zum Theil neue Bahnen ; mit — 
Erfolge, wird die Fortſetzung zeigen. D. 


Imperatoris Marei Antonini commentariorum quos sibi ipsi 
seripsit libri XI. Recensuit Joann. Stich. Leipzig, 1882. Teubner. 
(XVII, 211 8. Kl. 8.) c#% 1, 50. 

Durch die Aufnahme von Marc Aurel’3 Meditationen ers 
hält die Bibliotheca Teubneriana einen fehr erwünfchten Zu- 


wachs. Seit etwa jechzig Jahren ift feine nennenswerthe Ausgabe 


der Meditationen in Deutjchland erfchienen, und eine auf ficherer 
Grundlage ruhende Recenfion des Tertes hat überhaupt gefehlt. 
Für die jegt vorliegende, Hrn. Brof. Iwan Müller in Erlangen 
gewidmete Tertausgabe von Joh. Stich wurde ein reicherer und 
verläffigerer Apparat gewonnen, Der Hrögbr. hat in Deutfch- 
land und Ftalien eifrig Handſchriften gejucht und unterfucht. 
Und wenn es ihm auch nicht gelungen ift, den verlorenen Pala- 


tinus, aus welchem bie Editio princeps von Xylander ftammt, 
‚ wieder zu entdeden, jo hat er doch mehrere bieher nicht beachtete 


Ercerpthandjchriften zu den bekannten Hinzugefügt, die Ueber: 
lieferung ber Excerpte gefichtet und den einzigen vollftändigen 
Codex der Meditationen, einen Baticanıs des 14. Jahrh., ſorg⸗ 
fältig verglichen. Was der Hrögbr. über feine Vorarbeiten im 
\ Öymmafialprogramm von Zweibrüden 1881 berichtet hat, wird 


743 


in ber Praefatio der Ausgabe theils worllich, theils in kürzerer 
Faſſung wiederholt. Die Excerpte und ihre wunderliche Ver— 
bindung mit Auszügen aus Aelian's Thiergeſchichte führt der 
Hrögbr. auf eine Sammlung bes Maximus Planudes zurüd, 
Den durch fie überlieferten Titel (dx) zür «a9 davıor zieht ber: 
jelbe dem in der Editio princeps ftehenden 105 sis Juvror vor; 
aber jenen an die Spite feiner Ausgabe zu ftellen unterläßt er 
mit Recht, da die Begründung durd) die Worte des Autors X, 36 
o xa$ abrov Adyav und XII, 4 xa#’ duvrör erduusirden doch zu 
unficher erfcheint. Den Tert fucht der Hrögbr. in forgfältiger 
Necenfion herzuftellen; die Emendation wird nur jo weit geübt, 
als unerläßlich ift, um den Tert lesbar zu machen. Durch die 
Aufnahme zahlreicher Lesarten aus dem Vaticanus wurde der 
Wortlaut im Einzelnen vielfach berichtigt. Immerhin bleibt das 
fritifche Verfahren ein eklektisches, jo lange das Verhältniß des 
Vaticanus (und Darmftadinus) zu dem durch die Editio princeps 
vertretenen Palatinus nicht beftimmter erfannt ift. Einftweilen 
fonnte auch die Schreibung und Wecentuierung nicht nad) der 
Ueberlieferung geregelt werden, und der Hrsgbr. war daher be- 
müht, eine gewiffe Gleichförmigfeit herzuftellen, was fich freilich 
nicht ohne kleine Gewaltſtreiche (4. B. veavroö nach a für über» 


lieferted davroö in 2, Perf.) durhführen ließ. Der Drud des 


Tertes ift im Ganzen correct, nur unbedeutenden Uccentfehlern 
begegnet man bisweilen, namentlich auf dem erften Bogen. Der 


unter dem Terte ftehende Fritifche Apparat ift knapp, aber wenig: 


ſtens genügend, um dem Leſer Verſuche weiterer Emendation zu 
geftatten. Hier wird auch eine Auswahl beachtenswerther Eon» 
jecturen mitgeteilt, denen die Aufnahme in den Tert verfagt 
blieb. Die eigenen Emendationsvorjchläge, die der Hrögbr. im 
Rhein. Mufeum XXXVI, 176f. veröffentlicht Hat, werben hier 
zum größten Theile wiederholt; in den Tert find nur wenige 
gejept: I, 14 10.8 atoü pova, 17 anolsinsodu d6 1ı uno 


ıovrov, IL, 1 antyertaı avroö, V, 34 slys xal swodeer, Der anı 


gehängte Index graecus wird den Bhilologen willtonmen fein. 
Die Ausgabe felbft wird aber nicht nur von diefen, fondern 


wohl auch in weiteren Kireifen freudig begrüßt werben. Hoffent- | 


(ich trägt fie dazu bei, daß die bisher häufiger in Ueberſetzungen 
und fleißiger im Ausland gelefenen Meditationen Marc Aurel's 
auch bei ung neue Freunde finden. 





—D d. öſterr. Gymnaſien. Redd.: W. Sartel, A. Schenkl. 
34. Jahrg. 3. Heft. 

Inh.: Eugen Abel, die ige des Guarinus. — 

3. Brammer, zu Tacitus’ Hiſt. 1. und I. — SKerm. Nönih, 
Einmologifces manlissa und mustricula, — Karl Schenkl, zu 
Ovid's Metamorpbofen IV 2350 ff. — Kiterarifche An eigen. — 
Leopold Waigel, über den Unterricht in der Naturgefchicte am 
Gymuaſium. 
ſiatiſtik. 





— 


Sißzungsberichte der philof.pbilel. u. hiſtor. get der f. b. Alta 
demie der Wilfenfchaften zu Münden. 1883. 1. Heft. 

Inh.: v. Maurer, die umäcte Geburt nad altnerdifchem 
Rechte. — v. Düllinger, Verkündigung des Zographos⸗Preiſes n. 
— — v. Prautl, Rektolog. — v. Gieſebrecht, Nekro: 
loge. 











Univerſitätéſchriften. 


Halle-Wittenberg (Inauguraldiff.), C. Ar. Jeppel, Kants 
ontologiſche Beweisverfude für das Dafein Gottes in ihrem fuites 
matifchen Fr dargeftellt n. — 8858) — 


Walther Schultze, Berf dungen zur Geſchichte der Kloiterreform 
im = ———— Cluniacenſiſche u, lothringiſche Kloſterreform. 
(VS. 


Niel (Rectoratsweciel), Fr. Brockhaus, der Einfluß fremder 
are. auf die Entwidelung des deutichen Necdts. Antrittärede. 
8.) 


— 1883. M 21. — Siterarifdes Centralblatt — 19. Mai. — 


— Miscellen. — Verordnungen, Erläſſe, Perfonals | 


744 


—— 
Bochum (jtädt. —— ), Fr. Beneke, Beiträge zur Metrif 
| der Alegandriner. (32 S. 4.) 
Breflum (6. Privat⸗Lehranſt., Paul Bartels, A aa 
Herbart's für die Padagogik als iſſenſchaft. (43 ©. 8.) 
| Grejeld (Gumnaf.), Feſtſchrift, dem Gymnaſium Adelfinum zu 
Moers zur Jubelfeier feines 300jährigen Beſtehens gewidmet vom 
— — der Gymnaſiums zu Grefeld. (4.) 

Bollfeifien, lchilles — Hektor auf einer pra— 
| —*8 rn (16 S. 1 Taf) — F. R. Ray, — Luficht 
| von der Auferitehung, als Glauben, Beichichte u. „echte. S.) — 

P. Meyer, de vita Constantini Eusebiana. (6S.) — 6 "Riten, 
Bedentung der Borübergänge der Benus vor der Sonnenjheibe mit 
befonderer Berücfihtigung des Vorüberganges am 6. Decbt. 1892. 
8%.) — I Bogels, das Verhältniß der ne ii 
der Reifebefchreibung Mandeville's zur franzöfiihen. (45 S 
Kiel (Gelehrtenſchule), Karl Zanfen, Alcander am Reihätape 
u Worms 1521, Auf Grundlage des — Friedrich ſchen 
extes ur Briefe dargeſtellt. (72 ©. 4.) 
Königsber Pr. (Wilbelms-Gymnal.), 
Klug e * er Funttionen durch Flächen. (42 S. 4., I Taf. u. 
I b. 
Hören (eutwige-Gpmnsf.) H. Yambed, Pſalm 104 im Ur— 
tert mit feiner Mebertragung im 11 Sprachen als Speeimen einer 
Mes Polyglotte — vergleichend aufammengeitellt und erläutert. 





Paul Peters, Dar 


Baubet Gymnaſ. Friedericianum sm ——— die Kegel⸗ 
ſchnitte als aeometrifhe Derter. (22 S., 

Löban (jtädt, Realſch. I. O.), —— ——— %ı Mar: 
teliöre u. feine Bearbeitung Schillerjher Dramen auf dem Theater 
der franzöfifchen Revolution. (32 ©. 4.) 
| Marburg U. (Realprogumnaf.), Wolff, kurze Nachricht über 
die geſchichtlichen m. rechtlichen Verbiltnifie der erangeliichereformierten 
Stadt: u. Untverfitätsficche zu Marburg. (12 ©. 4.) 

— (Gymnaſ. Ar. Müniter, Chronik des Gymnaſiume zu 
Marburg von 1533—1858, (49 S. 4.) 

Meiningen er H. Rottenbach, zur Flora Thüringene. 

5. Beitrag. (175. 
| —* (k. N König, franzöfiihe Suntar im Abrif. 
117 ©. 4.) 

Nauen (Real⸗Progymnaſ.), Ernſt Barden, das ſechſte Gons 
fulat des Marius oder das Jahr 100 im der römifchen Verfaſſungs- 
geſchichte. (71 ©. 8.) 

Neumünfter (ſtadt. Realſchule), Schulnachrichten. (21 ©. 4.) 

Neuftettin (Hedwigs-Gymnaſ.) Borgwardt, über die relative 
Bewe gung eines materiellen Punctes auf einer Kugeloberfläche. 


(17 ©. 4.) 
a. (Symnaf.), E. Koenig, quaestiones Plaulinae. 

(18 ©. 4.) 
Fofen (ftädt. Realqummaf.), Germ. Geiſt, Schulnahricten. 

4.) 


ı (20 
Rawitich (f. Realgymnaf.), Wilh. Deine, Auf welchem Wege 
follten verfafjungsmäßig die Sefege in Athen zu Stande fommen u. 


wie wich man in einzelnen Füllen davon ab? (24 ©. 4.) 
pn Ka (t. Gymuaſ.) Guſt. Legerlog, Jahresbericht. 
(29 


Schwerin (Gymnaſ.), fr. Laten dorf, hundert Sprücde Luther's 
um alten Teſtament in hochdeutſcher, niederdeutſcher u. niederländiſcher 
Faſſung. Aus den Ori inaldruden ausgewählt u. mit erläuternden 

Zuſaͤtzen begleitet. eifchrift des Schweriner Gumnafiums zum Jus 
biläum des Dir, EN in Güftrow.) (26 S. 4.) 

Seehaufen un —* ), Herm. Henkel, das Goethe'ſche 
Gleichniß. 1. (25 ©. 4.) 

ESonderburg (k. RealsProgumnaf. ), Marcus Bernhardt, der 
erite Zefeunterricht mad der reinen Lautiermetheode. (50 S. 8.) 

Stettin (Ariedrid; » Wilhelms » Nealgummaf. [Ariedr. » Wilb. - 
!’ Schule]), Paul Fiſcher, Unterfuchungen Aber rs Urfprung u. 
‚ Tragweite des ——— Gewiffens. (27 ©. 

Tilſit (Gymnaſ.), Guft. Friedrich. die —8 als Baſis des 
geometriſchen Unterrichts. (15 S. 4. 

Weimar (Wilh.⸗Ernſtiſches Gymnaſ.), Ludw. Weniger, über 

das Collegium der 16 Frauen und den Dionyiosdienit in Elis. 





(24 ©. 4.) 
Wohlau BEN. Gumnaf.), A, Arlt, Gatull's 36. Gedicht. 
| er ' Sat. 2, 1, 34-39, u S. 4) 


Suoffenbürtel Gomnaſ. ), Witte, Abriß der franzöfifchen 

vet für den Standpunct * oberen Gymnafialelaſſen. 1. Hälfte. 
20 S 

Ken (Real»Progumnaf.), Ed. Schmidt, Schulnachridten. 


— (Bumnaf.), Heinr. Hockenbeck, Beiträge zur Ger 
ſchichte Des Alofters u, der Stadt Wongrowiß. (4.) 


745 





Würzburg (Studienanf..), Rob. Beigel, 
Lichtes im Inneren Kryſtalle. 38 S., 

Babern (Gyma Y Bild. Soltau, Cureuliorie Plauli aclus MI 
interprelatio. (31 4.) 
dt. Stifts Gymnaſ. » F. Bed, Granum sinapis, ein 
deutſches Gedicht und lateinijcher Kommentar yo ern Beitalter der 
deutjchen auszugsweije mitgetheilt. (14 S 

Zittau (G 
merkungen zu Homer, 

Zuaim (Gummaf ), "3 Jarz, Über die philoſophiſche Propädentif 
als geeignerite re für die Goncentration des gymnaſialen Uns 
terrihts. (35 ©. 8 

üllihau {f. Pidagoalum u, Waifenbaus) 7 Cavan, das 
arithmetiſche Penſum der ObersZertia. (45 ©. 4 

Zweibrüden (Studienanit, L Phil. —— de neuentdeckten 
Inſchriften über Cyrus. (37 ©. F 

Zwickau (Realſchule 1, O.). %. R. Tittel, über den Christus 
paliens des br Grotius, ein Beitrag zur Befchichte des geiſtlichen 
Schauſpiels. (25 ©. 4.) 


— des deux mondes. LUllle année. „3° periode. Tom. —* 
ivr. 

Sommaire: Due d’Aumale, la premiere campagne de Condô. 
III. Thionville.. — v, Rouslane, Le Juif de Sofieska. 1"* partie. 
— Marquis G. de Saporta, um essai de synihöse paleoelhnique. 
— Th. Bentzon, les nouveaux romaneiers amedricains. 11. 
Henry James. — Edmond Plauchut, Chine et Tonkin. — Jac na 
Normand, podsie, — F. Brunetiöre, les eommencements 
grand poete, d’aprös un livre recent. — 6. Valbert, la Triple- 
Alliance. — Revue dramatique. — Chronique de la quinzaine ete. 


Deutfche Revue. Hrög. von Rihard Fleiſcher. 8. Jahrg. 5. Heit. 
Inh.: 3. Caro, Beata und Halſzka. Bine polniſch-ruſſiſche 
Geſchichte aus dem 16. Jahrhundert. — Ludwig Meyer, Der Cams 
voſauto von Memphis. Wine —— — Franz Seik, 
die Krankgeiten im deutſchen Reiche odbertudsJagepom, 
über den preußiſchen Berfaflungseonflict. — Gerhard v. Amuntor, 
Gin Opfer der N: (Novelle). — Ungedruckte Briefe des 
Grafen Gavonr. leberf. von M, Bernardi.— K. Tb. v. Jnamas 
Steruegg, alte und neue Eolonifationen. — A. Geyer, über bie 
—— gegen die Urtheile der Strafkammern. — Berichte aus 
allen Wiſſenſchaſten. — Kleine Revuen. — Literariſche Berichte, 


Kosmos. Zeitjchrift für Entwidelungslehre u. —— Welt: 
ae Er von B, Better. 7. Jahrg, 1. Heft. 

Bon Fr 3. Forfuth Major, die Tyrrhenis. Studien über 
aeographifce "Ferbreitun von Thieren und Pflanzen im weltlichen 
Mittelmeergebiet. ax Schmidt, die Hausthiere der alten 
Negunter. 3. — Herm. Müller, Pionycha. (Mit Holzſchn.) 
G. Keller, der Farbenfhug bei Tiefiee « Organismen. 
Garl Du Brei, die dramatiſche Spaltung des Ich im Traume. — 
Kleinere Mittheilungen und Journalſchau. — Literatur und Aritif, 


— Notizen. 
zen für das dentjche 
e 


* ——— des 














Vom Fels zum Meer. Spemann illuſtr. 
Haus. Rede: Joſ. Kürſchner. 9. Heft 


Iub.: Die Zunnahme der Berbrechen und deren Verhütung. — 
Hugo Kaufmann, Beim Schuſter. — Dtto Sievers, ber 
Sänger des Effehard. — Herm. Vogt, der Harz. — Garlv. Bius 
centi, Raudas Freier. Eine —28 von der arabiſchen Dafe, — 
.. Editein, die Lebeusalter. 1, 2. — Victor Blüthgen, Nait 

m Bege, — Ookar Pletich, Rait = Wege. — Balduin Mölls 
Shen: der Ghef des Bigilance⸗Comités. — W. Zweigle, Ber 
dem Duell, — Otto Boeddider, die Bewohnbarkeit der 
— Heinrich No&, Die Jagd. Eine Geſchichte aus der Pfablbautens 
Zeit. — B. v. Hersfeld, —— — N. Roderich, Sprüche. 

Gr. Paulus, das Chſerclenſer⸗Kloſter Maulbronn. — Emil 
Rittershaus, Zei fröhlich und getrojt. — Wartino Röder, der 
Zweitampf. ine ficilianifhe Dortgefhicdte. — N. Oberläünber, 
Zwei Still zuftiedeue. — Der Sammler x. 


Bibliographie und giterarifche Chronit der Schweiz. 13. Jahrg 





Juh.: Bibliographie. — Referate. — Ehronif: Une visite à la 
bibliotheque de l'Universitt de Bäle. (Suite et fin.) — Schwei— 
zerif che Artikel des Bd. 16 der „Allgemeinen ee Biographie”, 

Recenfionen. 


— 1883, 8 21. — Literarifhes Gentralblatt — 19, Mai, — 


! 


4.) 
nmaf.). wer kritiſche und "grammatifche Des | 


746 


(Schl.) — Die Mannferipten- Sammlung des Korb Aſhburnham. — 
Kiteratur und Miscellen. — Allgemeine Bibliographie. 


Revue eritique. Nr. 18. 


Sommaire: Le Ticreiekese. p I p äccherine, — Stewart, le manwseriis 
* de leihique ü —X we, — Catulle, traduit par Rostand, 
p. . - Benois.— (Euvres FAventlaur p- p- Riezler et Lexer. ii, 
z ——* — Akademie des Inseriptions. — Sorciet& des antiquaires 
e Frauce, 











Nuova Antologia. Rivista — scienze, lettere ed arli. Anno XVIII. 
2. serie. Vol. 39. Fasc. 9 


Sommario: G, Zanella, — poeliche tra Fitalia e la Spagna nel 
ren XVI (Giovanni Bosenn ed Andrea Navazero). — A, Sioppani, 

i ghiacei polari. II. Un mare polare arlico e un eonlinente anlarlıco. — 

OÖ. Baralieri, i iri a segno nella mg delle Alpi.— Luisa Saredo, 
Tornala al secolo. Raceonto (parte 1.), — L- Palma, la legge sullo 
dialo degli impiegati e il governo parlamentare, — Notice scionh iche ete. 





| HiR.pelt Blätter ac. Hrög. v. Jörg m. Ar. Binder. 91. Bp 


Sub: * Nom nad Afili uud Portiuncula. — Mi 434 nr Bericht, 

r Sieg des Areibanbels in ber norbamerikantich Ginton, — Das Beden 
des De u Weränbniiie Yarelene'r, des Shell ber Loge. 
— Gedichte von 3.8, Did. - Lie chriſtliche dran. 


Die Or. Grenzboten. Red.: Johannes Grunow. 42, Jahrg. Ar. 20, 


Int: Der Staatsrat, — 8, ©, Audreien. Penn Ramilienmamen aus Brauen- 
namen, — Yuow,. Weyer, Pompehanuche Say gar 3. (Kerl — Lei 
Antworten. 1, Au Her Claſſen in Hamburg. Bon Kurt Yabmip. 2, 
Bipiterhetöftäge- 3, An ben —— %r, 130, #1. — Die Broglleide 
Interpelation md Die Mbrüftungsfrage. — Aug. Niemann, Die Braien von 
Alıenihmerdt. (Avrti.) 


Politiſche Wochenſchrift. Ned.: Hans Delbrüd. 2. Jahrg. Nr. 18. 
Zuh.: Deibrüd, die Simultauſchule. — Klöppel, die zweite Leſung der Ver» 
waltungögeient, — Die Bortidyrittöpmrtel umd Der miitärijche Bewerbeirich. — 





Die Gegenwart. Sr. von Theophil Zolfing. 
Inh. A. Bode, Lie Trippel ⸗Alliauz. — A. Yammersd, Abſtellung der Beuel · 
wanderfdsait. — Bill), Ienfen, Zuei Augenbdlide. 2. Der andere fünfte Wat. 
821.) — 3. Wäbln, über allgemeine Aldung. — Theorbil Rolling. Nab- 
iräge zu einer Dauder-Viograpbie. — Gar verere, Teutjchthum und Uug · 
ländertbum. = W. Pübke, Neues aus der Meſellſchaft für vereielfältigeude 
Kunf. — Ans der Hauptitadt. — = Retigen, 


— f. literar. Unterhaltung. Hr von R. v. Gottfhall, 
r 
July; En v. Gottſchall, Talent und Dilettautzemue. — Alfred Kirdboii, 
Aus Europas Sũdoſt und @üi ar Schubert, Nomane, Novellen 
und Wären, WBeihl) — Ronrad v Yrittwig: @affren. jwei Iprlidhe 
Sammlungen. — Mufiliiteratur, — Feulileton. 


23. Bd. Nr. 19, 





Europa, Med. von H. Kleinftenber. 


July: Ant. Nagele, Am Grabe Daniel er von re .— gun 
A. Koientbal, die Pothagoräer in Greiona 2. — erg au «indur 
Utarıierr Ratwreriheimmaen auf bie Pbantafle * * Verſtand ra Meu- 

— Gulturbifteriidhe Miscellen, — Literatur ꝛc. 


Augem. Zeitung. Beilage, Ar. 119-125. 


ul: M. DARBIE füni Tage Euttedungsreiie, — Denfwürdigfeiten eines Ber 

—* cutſchet Neicheag · — Der neue Orient. 2. — Rartier —— 

8. Toudichum, über Gan und Stieihums Geoataphie. — Och we 

Glmeiotte v. Kalb am Jean Pan. — v. Gotomb, Arkdrid Aranz’ 11 —8 
an dem Beipzuge ven 1870. — Römiidre Annalen. 14. — Das Wilfen der Ber 
yenwart, — Hann es in Defterreich jo weiter gehen? — Ät. Bedt, —— 
Kunt, — Gerhatd Mehlis in Abeſſinien. 1.— 9. Buibinger, bie nee 
Servarteiubgabe, · 


Mufrirte Beitung. Red.: Bram Mei 4. 80. Band. Ar. 2000. 


Jul; m. Borfer, 9. 
Dietangeio- Erin von D. Die 
würtiembergiiden —— * ur Ar. 19. — D 


— Vras. — 
dla Bernd. Bogel, Ich. Test 
_ Simmeiterigcinungen — ——— Mlitdeilungen. 


Ueber Sand und Meer. 50. Bd. 26. Jahrg. Ar. 32. 


Iub.: Fauny Pewald, Im Abendlicht. (Sch) — 8. Better, die Grapbologie, 
(Sdt.) — Maja vo. Stratimirovie, Auf der Spianatı, — Eugliſche 
Soldatesla. — Das Pager der Wanfahrer vor nem Aloſter in *22 — 
Der Stapellauf des Panzerihifies „Lepanto” in Yirorme, — Greget Samaroıw, 
Blewna. ABortL.) — Mıdard Yepius, — Das Heidelberger —* — Gar 
Aldert WVN dichatd Wagners „Meifteriinger von Nürsberg”. — Mine 
Uererfabrt ia Ebelemarten — — — Rorizblaͤttet. — = Silverfein ‚ 
die Sabresausfteilung im a mftlerhaufe in Ben. — Zuuſtratio 


Ar. 19. 





| Eonntags-Blatt. Red.: q. Ppillipe. Nr. 19. 


mb; 8. Arnefeld, Echte Steine, (Fort — Erelinen’s Irrthum. (Schl.) — 
v. Hotbidhhp, Glare — Unve ahnen — Gora, Aus dem Eugliſchen von 
Sıliveria — able Buätter, — u ienen. 








Neuer Anzeiger für Bibliographie. und Sibhioibefwifenfcaft x. 
Srög. von I. Pepboldt. 5. Heft. 


Gine neue bibliothefarifche Zeitſchriſt. — Dentiche Fürften 


als Daher und Schriftiteller. Die Herzogin Amalie zu Sachen. 





Gartenlaube. Nr. 19. 
av 8 ann, Bü laube. (Bediht.) — @. Werner, Gebann 
es ertöR. (Bert, — *— qꝛ. Hodyitgebriudbe, 3. — ruf 
Gdftein, Der haldäiihe Bauberer. ( — Fr. y fmann, Auch eine ür- 
inmerung a unferen großen Arieg. — es unfere Frauen Hilfe ſuchen. Mus 


147 


fe rag ined vadearues — “. Bernkeln, ——— Sanne » Detiich 
ift tod 


Die Heimat. Hrög.: Ludw. Anzengruber, Red.: Zof. Rank, 
8. Jabra. (2. Br.) Nr. 32, 
Inb.: Ferd. Shiftern, Tirlomaten in der Semmerfriide, (dort) — Mn. 
Hasler, Gerihte,. 1. Ode au ten Mai. 2. Dde an die Blobitbat, — Ar. 
v. Strobach, Der Pfannhauſer aus Ebenſee. — Air vn, Gotta, Alle und 
nene Weielligkeit, — Bruno Walden, Die Memoiren Samſon'e. — Dperban- 
ratlı Mitter Theoder von Hanſen. — Hall in Tirol, — Zoſ. Map, Dvdufalch 
— find aller Belt. 


rg Hrög. von R. König n. Ib. 9. Bantenins. 19. Jahre. 
rt. 32. 


Ind.: Rud. Kögel, Plingflen. (Gedicht.) — Sans Barring, Awel Velten. 
Fort.) — dur, Areib, v. Dmpteda, praftiide ner re in Yonden. 
ine Bılderreiie. 6, — Helnr, Seipel, Vergeplibe Bitte, (Bedidır.) — Herin. 
Berichte, Der Zrompelerfähnrid. Eine Heine Geſchichte aus dem Soldaten: 
leben. — Eine deuſche Serberge anf Wapri, — Herd. Sey' I. Die BSlutlinde zu 
Frauenftein. — Am Familientiide. — Gelundheitsrath. 


| 
Inh, der Beilagen: Herm. Seidel, In der Pfinafgeit. (Bebicdht,) — Umſchau auf | 


gemertlidem — — Pfingferiragüge. — Das Weiden! Bismart’s an die 


Weireuen iu | Jene = — 
— eitung F ʒdrdenthume. Hrog. von 2. Phitippfon. 


Jahra. Nr. 18, 
= = Miſchehen. — Das jimafte Semeftrial-Bülletin der Alliance israelite 
universelle. — Biterarticher Wocenbericdt. — 


Bermiictes. 


—2 eiteraturblatt. 
Nr. 


Inh.: Darmwinismus u. die Bibel, (Kerii.) — Hochadter, das Zudenthum ale 
ARuiterreligien der Hnmanität, — Der Meifias, Sohn Joferh's oder Eiraim’s. 
Biteraturberidht. — Notizen, 








Hrög. von M. Rahmer. 12. Jahrg. 





— — — — — — — — — — — — ——— 


Ausführlichere Rritiken 


erſchlenen über: 
Bart, Wanderungen in Spanien u. Portugal. (Kirchhoff: Bi. f. 
(Reguet: deut ches Litbl. VI, 4.) 








fit. Unterb. 19.) 
Bühne, die —8 


Catulle, les poésie Traduction en vers francais par 
Rostand. (Bonnet: Revue erit. 18.) 

Diel, * ſene Schriften. 1. Bd. (Dentjches Litbl. VI, 5.) 

Ed IV E17 e lo studio di Padova. (Schanz: Hiſtor. 
Fahr } 

Gilbert, — * griechiſchen Staatsalterthümer. I. (Hiftor, 


Itſchr. N. 
— —— fer Strafproceffes. 1. Bd. (Bilf. Beil. d. 


Grif at. —E— — es: Hiſtor. na Ze IV, 2 
Herbart's fümmtlihe Werke, hrag. von ehrbadı . 1.8, 


(Baibinger: Beil. 3. Allg. Big a. 125.) 
ei —— pr Dr. Aug. —— (Kirhl, Monats⸗ 
rt. 1, 8. 
Kiepert, Atlas anliquus ete. (Wolf: Ztihr. f. d. Gymnafialw, 
N. #. XVII, Mai.) 


Klopp, das Jahr 1683. dv. Helfert: Hiſtor. Jahrb. IV, 2.) 
Kopp, Geſch (6 * nesifeen Kiteratur. 3. Aufl., brog. von 
Ten : Star f. d. Gumnafialm,. R. 5. XV, 
i.) 
Müller, 


2. — über den Urſprung der Religion. (Hüter, 
nah. —— Miffon nach Abeſſinien. (Beil. 3. Allg. Itg. 


Say, les finances de la France. (v. Kaufmann: Jabrb. f. Nationalöf, 
u. Statiftit. VI, 4/5.) 

Schwarz, Montenegro, (Kirchhoff: Bl. f. fit, Unterh. 19.) 

Spenneden, das deutfche Schriftweien u. die Nothwendi * 
feiner Reform. (Klin. Monatebl. f. Augenheilkunde. XXI, Mai.) 

Wallner, kurzer Abriß des ————— u Iglau x. (Trauten⸗ 
ee Jahrb. der Geſellſch. f. Br d, Proteſtantismus. 


Bom 5, bis 12. Mal find nachſtehende 
nen erfchienene Werke 


auf unlerem Mebactiondbureau eingellefert mworben : 
Alerande * * ‚ Schriftfäge u. Anwaltszwang. Erlangen, Deichert. 


8.) cf 
on ai Ne Speenlehre, Berlin, Dümmler’s Berl, 











—* u. Abhandlungen aus dem Geblete der romaniſchen Philos | 


logie, veröffentlicht von Stengel. IV n. VI. 


Marburg, Elwert. 
8.) -H 6, 00 u. «AM. 1, 20. 


— 1883, 21. — Literarifgen Gentralblatt — 19. Mai. — 


Beitungsnadridten. — Feuilleten. | 


748 


o er. Ye au —— der deutſchen Burſchenſchaft. Berlin, Habel. 


Blackie, the —— of Goethe. Edinburg, Blackwood & Sons. 
(LXXXIN, 246 S. Kl. 8.) 
an oetta, Lehrbuch der ig u. —— — 
Aufl. Freiburg iBr., Mohr. (Gr. MH. 6. 
2 und Rußland. Eine frangofifhe Anfbanung über den 
| — — Zuknuftekrieg. Hannover, Helwing. 6. 


Aid, über die Vorbildung zum Studium der Medicin. Bortrag. 
Berlin, Weidmann. (8.) AH 0, 40, 

Singer, über ein Analogon des Katerfchen Pendels und beilen 
Anwendung zu Gravitationsmeffungen. Wien. (26 ©. Gr. 8.) 

; Graf, Roma nella memoria e nelle immaginagion: del medio evo. 

| Vol, ll. Turin, Löscher, (602 8. 8.) 

Herder's fümmtliche Werke. Hrsg. von Suphan. 6. Bd. Berlin, 

Weidmann, (8.) HM A. 

Hölder, Inftitutionen des römiihen Nechtes. 2. Aufl, Freiburg jBr,, 
Mohr. (8.) cH 6. 

Jahrbuch, itatiftifches, für das Jahr 1880. Hrég, von der k. k. 
ftatiftifchen Gentral-Gommiffion. Wien, Gerold's Sohn. (Nov. 8.) 





Heft VIE (2, Abth.). Landes und Grundentlaitungsfonde x. 
| (S. 93—147.) 
Heft VI. Vereine, Actiengeſellſchaften x. (101:.©.) 


Kannengieher, 5 Leruſtoff ſ. Sexta u. Quinta. Göt⸗ 


tingen, Ludwig. (ll, 59 ©. 8.) 


‘ Kleinschmitt, de Lueili satırarum scriplores genere dicendi. 
Commentatio. Marburg, Elwert. (®.) 
Lagrange, le ehristianisme et la methode experimentale. Lau- 
sanne, Imer. (XVl, 167 5. 8, 
ME Dechenan von Druckwerken. 4. Aufl. Leipzig, Weber. 
.) . 
Martenfen, Aus meinem Leben. 1. Abth. 1808—1837. Aus 


dem Däniihen von Michelfen. Karlörube, Reuther. (SI. 8.) 


| 4. 
Marxx, Hülfsbüchlein für die Ausſprache der lateiniſchen Vocale in 
pofitionslangen Silben. Berlin, Weidmann. (8.) c#H 2, 40. 
(8.) 


u Tibur. ine römiſche Studie. Berlin, Gabel, 
Münzel, quaestiones mylhographae. Berlin, Weidmann. (Ron. 8.) 
National-Kiteratur, deutſche. Hrsg. von Kürfchner. Lie. 35—51. 
Stuttgart, Spemann. (B.) ä cH 0, 50, 


Rammelsberg, zn der Kryftallograpbie f. Ehemiler. Berlin, 
) 





AN te Ye = & A 
apinger, bie Erhaltung des neruitanded. Freiburg i/Br., 
ran der. (S.) of 1 50 ® sw 


Ruhſtrat, die —— gestio des dritten Contrahenten. Han⸗ 
nover, Helwing. (Gr. 8.) 1 
— über dramatiſche —5— u. ag Kunftwerk der Zukunft. 
‚50. 


. Abth. Berlin, Gabel. (8.) 
Säneiner, m Jnologifähe Beiträge. a 1, 9. 1. Breslau, Kern. 
ou 
Scholl’s —* je Maſchiniſten. Bearb. von ——— 10. Aufl. 
Braunfchweig, Vieweg & Sohn. (Al, 8.) HM 9. 


Singer, biftorifche Studien über die Erbfolge nah katholiſchen 
en in Defterreichslingern,. Erlangen, Deichert. ($.) 
40 


v. —8 ne des Äguptifchen Ornaments, Marburg, Elwert. 
r. 8.) . 
28* —E—— Exnean. 2. Aufl. Keipzig, 
Glödner. (8.) cM 2 


\ Wenzely, Lehrbuch der Ynfndnnice Arithmetik. 1. Th. Leipzig, 
Nenger. (VII, 127 ©. 8 


tige Werke der ansländifchen Literatur. 
Italienifhe, 


Ademollo, il carnevale di Roma nei secoli XVII e XVII: ap- 

De storiei, con note e documenti. (Xlll, 168 p. 16.) Roma, 
mmaruga e C. L. 1. 

Cortese, de M, Poreii Catonis vita, operibus et lingua. (165 p. 
8 Savonae, ex off, Rieei. 1882. 

‚ grammatica catoniana. (27 p. 8.) La stessa casa. 

Cossu, Gavino, Gli Anchita e i Brundanu: racconto sardo del 
sec, xvi, eon note e documenti; vol, 1. (399 p. 16.) Cagliari, 
tip. dell’ Avvenire di Sardegna, 1882. L. 2, 25. 

(35 p. 8.) Siena, 





ı Ferri, la seuola positiva di dirilto eriminale. 
Torrini. L, 1, 50. 


— 


749 


Purgatorio: conlinuazione della lettera V della serie 2*, a Giu- 
—* Despuches, ece. (20 p. 8.) Ripatransone, tip. Jaffei e Nisi, 
1882 


ee A la nave nel diritto romano. Genova, tip. Sambolino, 

Kminek-Szedlo, I’ esodo degli Ebrei studiato sui monumenti 
egizüi, ecc. (16 p. 8.) Bologna, 1882, tip. Monti, 

Noufflard, Berlioz et le mouvement de l’art contemporaine, 
(117 p. 16.) Florence, impr. Cooperative. L. 2. 

Papadopoli, sulle origini della veneta zecea e sulle antiche 
relazioni dei Veneziani cogli imperatori considerate dietro l’esame 
Ferm —— monete. (45 p. con 3 tav. 8.) Venezia, 1882, tip. 

ntonelli. 


| 
| 





Roccella, sugli enti geometrici dello 2 di retle generati | 


dalle intersezioni de’ complessi corrispondenti in due o piü fasei 
proiettivi di complessi lineari: memoria. (31 p. gr. 8.) Piazza 
Armerina, 1852, tip. Pansini. 
Rosa, storia dell’ agricoltura nella eiviltä. (VIII, 374 p. 8.) Milano, 
Quadrio. L. 5. - 
Sardi, dei mecenali lucchesi nel seeolo XVl: discorso. (69 p. 8.) 
Lucca, 1882, tip. Giusti, 
Dagli Atti della r. Accad. luechese, vol. XXI, 
Venturi, metodo di Hansen per calcolare le perlurbazioni dei 
iccoli pianeli, inlieramente rifuso ed originalmente esposto. 
(120 p, 4.) Milano, 1882, Hoepli. 


Engslifde 


Burgess, archwological survey of Western India, Vols, 4 and 5: 
Report on the buddhist and elura cave-lemples &e. (Folio.) Lon- 
don, Trübner. & 6, 6. 

Collette, Saint Augustine (Aurelius Augustinus episcopus Hippo- 
niensis), a.d. 3837—430: a skelch of his life and writings as 
affecling his controversy with Rome. (140 p. 8.) London, Allen. 


Colquhoun, Acros Chrys&: being a Narralive of a journey of 
exploration through the Soud China border lands from Canton 
to Mandalay. With maps and 300 illustrations. 2 vols. (8.) 
London, Low. 8. 42. 


(160 p. 8.) London, Novello. 8. 7, 6, 
A history of the violin and similar musical instruments, 

French forest ordinance of 1669, With historical sketeh of previous 
testament of forests in France. Compiled and translated by Brow.n. 
(156 p. 8.) Edinburgh, Oliver & Boyd. S 4. 

Gilder, Ice-Pack and Tundra: an account of the search ſot 
Jeanette, and a sledge journey through Siberia. With maps and 
illustrations, (340 p. 8.) London, Low, S. 18, 

Gilmour, Among the Mongols, With map and numerous en- 
gravings from photographs and native sketches, (8.) London, 
Religious tract Society. S. 6. 

Deseribes ihe home life and manners and customs of the 
Mongol tribes from the author's experience among Ihem, 

More's history of king Richard Ill. Edited, with notes, glossary, 
and index of names by Lumby, to which is added the con- 
elusion of the history of king Richard Ill. as given in the con- 
tinualion of Harding’s chronicle, London, 1543, (210 p. 12.) 
(Pitt Press Series.) Cambridge Warehouse. S. 3, 6. 

Nau, Mary — of Seots, The history of Mary Stewart, from the 
murder of Riecio until her flight into England, Now first printed 
from the original manuseripts. With illustrative papers from 
the secret archives of the Valican and other colleetions in Rome, 
Edited, with historical preface, by Stefenson, (350 p. 8.) 
Edinburgh, Paterson. S. 18. 

Rare poems of the sixteenih and seventeenth cenluries: a supple- 
ment to the anthologies, collected and edited, with notes, by 
Linton. (280 p. 8.) London, Paul. S. 5. 





Antiqnarifche Kataloge. 


(Mitgetbeilt von Rirhboffu Bigampd in Leinig.) 


Deijers im Utrecht. Nr. 2, Bücher gefchrieben von Lehrern an 
der Utrecht'ſchen Univerſität feit 1500, Nr. 85, BVBermifchtes. 


Straßburg, Dr, 


Engel, researches into the early history of the violin family. N I: 


750 








Naturwiſſenſchaft, —** x. 
n Leipzig. Nr. 670, Rechts- u. Staates 
L: Bestenifenaften excl. des Handels», Gri- 


Liegel in Klagenfurt. Nr. 10, kathol. Theologie. 


Uachrichten. 


Der ord. Profeſſor an der Univerſität Straßburg, Dr. P. ©. 
Groth, iſt zum ord. Profeſſor der Mineralogie an der Univerſität 
Münden und * Conſervator der mineralögiſchen Sammlungen 
beim Geueral⸗Conſervatörium der wiſſenſchaftſ. Sammlungen des 
bayeriſchen Staates, der a. ord. Profeſſor in der juriſtiſchen Facultät 
zu Königsberg Pr., Dr. Karl Salkowſki, zum ord. Profeſſot in 
derfelben Kacultät ernannt worden. 

Der Profeffor an der Lehrerbildungsanitalt in Kuttenberg— 
a wurde zum Director diejer Anftalt ernannt. 

m Luifenftädtifchen Gymnafiun zu Berlin wurde der ord. Lehrer 
Ir. Matth. Koch zum Oberlehrer befördert. 
Der Profeifor der Kalte Archäologie an der Univerfität 
ichaelis, it von der Uniberſität Gambridge zum 
Doctor beider Rechte ernannt worden. 

Den ord. Profefforen an der Univerſität Iunsbrudf, Dr. Bernb. 
Jülg u. Dr. Emanuel Ullmann, wurde der Titel Regierungsratb 
verlichen. 

Den Dberlehrern Dr. Mor, Leonhardt am Gymnaſium zu 
er YB. u. Dr. Ganfe am Luifenjtadtifcden a re zu 

erlin iſt das Prädicat Profeffor, dem ord. Lehrer A. Kühn am 
Gumnafium zu Meferig der Titel Oberlehrer verlichen worden. 

Dem Präfidenten des ?. preuß. geodätiſchen Juſtituts ꝛc. 
Generallieutenant — Dr. Baeyer zu Berlin, wurte das Groß— 
Ibredytdordens verlichen. 


Am 30. April F in Paris der Schriftiteller Jules Amignes, 
53 Jahre alt. 

Bor Kurzem F im Haag der Infpeetor des mittleren Unter: 
richts in Holland, Dr. 3. Steyn-Parvé, hervorragender Schul: 
man, in Sieping bei Wien der Profeſſor der Architeftur an der 
Akademie der bildenden Künfte zu Kopenhagen, Dr. Chru. Hanſen, 
80 Jahre alt. 


Anfrage und Sitte, 


Herr Dr. Gharreyre in Affingeans, Haute-Loire, arbeitet au 
einer Monographie über Jehan Ghaffanion aus Moniftrol in 
Belay (Joaunes Kaffanio) und bedarf dazu nod der nachſtehen⸗ 
den Werke feines Helden, die er auf den hauptſächlichſten Biblio— 
theken Frankreichs und Deutfchlands vergebens gejucht bat: 
1, Excellent traite de la marchandise des preires, Hanan 
1603. 

2, Refutation des erreurs elranges et horribles blasphemes, 
Straßburg 1583. 

3. Histoires des grands et memorables jugements de Dieu, 
Morges 1581. 

4. Consolation de l'ame .. . 

5. De monstris (von Jocher genannt). 

Bibliothefare und Antiquare, in deren Bereiche ſich jene Bücher 
vorfinden follten, werden freundlichſt gebeten, entweder direct oder 
durd; Bermittelung der Redaction diefes Blattes den genannten Ge: 
lehrten davon in Kenntniß zu ſetzen. 

Auch würde demfelben fehr willtommen fein, zu erfahren, wo 
ein Exemplar des Vialorium utriusque juris Johannis Berberli ex 
oppido Yssingachüi zu finden fein möchte, 

D. Ned. d. Litt. Gtrbl. 








Berihtigung. 
Ep. 711 3. 14 v. u. lies „Maren“ ftatt „Beinen“, Sp. 712 
3. 14 v. u. 1, „Werk“ ſt. „Wort“. 


T5l — 1583, 21, — Li 


Demnächst gelangt zur Ausgabe: 
Vierteljahrsschrift 


wissenschaftliche Philosophie 


unter Mitwirkung von 
M. Heinze und W. Wundt 
herausgegeben von 
.„Avenarius. 
VI, Jahrgang, zweites Heft, 
Inbalt: J. Jacobson, philosophische Untersuchungen zur 
Metageometrie. Erster Artikel, — F i 
Eintwickelungsgeschichte des Spinoza. Erster Artikel. — B. 
Erdmann, logische Studien. Zweiter Artikel. — Anzeigen: 
Hermann Brunnhofer, Giordano Brano’s Weltanschauung und 


Tönnies, Studien zur | 





Verhängniss; von H. Wernekke. — Benno Erdmann, 1) Nach- 


träge aus Kant’s Kritik der reinen Vernunft, 2) Reflexionen 
Kant's zur kritischen Philosophie, 1. Bd. 1. Heft; von H. Vai- 
hinger. — Ferd. Aug. Müller, das Axiom der Psychophysik 
und die psychologische Bedeutung der Weber'schen Versuche; 
von A. Wernicke. — —— Schneider, 1) Der thierische 
Wille. 2) Der menschliche Wille; von G. v. Giycki.— Karl 
Uphues, Grundlehren der Logik. Nach Kichard Shute's Dis- 
course on truth bearbeitet; von E. Laas, — Selbstanzeigen: 
Alfred Benn, tlıo Greek Philosophers. — Kurd Lasswitz, 
die Lehre Kaut's von der Idealität des Raumes und der Zeit etc. 
— Alexander Wernicke, Grundzüge der Elementar-Mecha- 
nik ete, — Philosophische Zeitschriften. — Bibliographische 
Mittheilungen. 

Preis des Jahrganges von 30—34 Bogen in 4 Heften, A 123, —. 


Leipzig. Fues’s Verlag (R. Reisland). 


m Berlag von H. Menther in Karlsruhe und 9 
geipin find —E * 


Aus meinem Leben. Mittheilungen von Dr. H. Mar⸗ 
keafen, Biſchof von Seeland. I. Jugend-Erinnerungen | 
‚; 1802-1837. Aus dem Dänifchen von A. Micheljen. 
17 Bogen. 8, 4, — Z 
d Unfere Gemüthskrauken. Mit e. Unhang: Die Stellung 
g 
# 
A 


KINN 


des Geiftlichen zu denfelben, von N. Dalhoff, Baftor 
zu Kopenhagen, Deutſch von A. Michelfen. 13 Bogen. 
/ 8, cM 2, 25. 
2 Die Lehre des Aristoteles von der trag. Kathar- 
sis und Hamartia von P. Manns, Oberlehrer am 
Gymnasium zu Emmerich. 6 Bogen,. 8. c# 1, 50, — 


Zu beziehen duch alle Buchhandlungen, ſowie durch die 
Berlagsbandlung felbit. 


DCKIAKIKIKIICIKICKIICIIICH III NICH N INCH 


IX! 


— * 





Bei E. 8. Mitiler & Sohn in Berlin erschien soeben: 


Jahresberichte der Geschichtswissenschaft 


im Auftrage der histor. Gesellschaft zu Berlin 
herausgegeben von 
Dr. F. Abraham, Dr. J. Hermann, Dr, Edm. Meyer. 
3. Jahrgang. 
Preis A 16, 
Der Preis für Bd. ]/II ist bis Ende 1883 auf 
of. 20 herabgesetzt. 

Diese Jahresberichte bieten eine Uebersicht über die Fort- 
schritte unserer Kenntniss auf allen Gebieten und über alle 
Epochen der Geschichte, indem sie unter genauer Titelangabe 
aller im Laufe eines Jahres erschienenen Werko eine streng 
sachliche Charakteristik derselben nach deren Inhalt und 
Standpunct geben. [124 





terarifhes Centralblatt. — 19. Mai. — 152 


Literarifhe Anzeigen. 





1125 


Soeben erfihien: 


Dentichland und Rußland. 
Eine franzöfifhe Anſchauung 


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Lehns- und Beſitzurkunden Schlejiens 


und feiner einzelnen Fürſtenthümer im Mittelalter. 


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und ſeiner Biſchöfe. 


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(N.u.d. T.: „Publicationen ans den Königlich Preupifchen Staats: 
arhiven, 17. Band.*) 
Royals, Preis: gebeftet HM 14, —. 


Gedidte 
Walther’s von der Bogelweide 


hberiegt 
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Karl Simrock. 
Siebente Auflage 
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G ru nd 3 üge- 
Logik und Encyklopädie der Philojophie. 


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Gr. 8. Preis: geheftet HM 2, —. 





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Soeben wurde fertig Katalog 51. 


Botanik. 


1560 Nummern auf 46 Seiten 
A. Moser’sche Buch- und Antiquariatshandlung 
(Franz Pietzcker) in Tübingen. 


[ta 


Verantwortt. Rebacteur Exrof. Dr. Harnde in Leipſig, Goetheftraie Ar. 7. — Drud vom W. Drugutin in Leipsig. 


/ 
⸗ 


Literariſch 8 Eentralblatt 


für Deutfchland. 


Nr. 9] 


Herausgeber nud berantwortliiher Redactenr Prof. Dr. Fr. Zarnde. 


(1883. 


Derlegt von ass Uniseeiie in SERIE 








Erſcheint jeden Sonnabend. 


2 26. Mai. — 


Breis viertelichrlich A 7. 50. 











L’omelia di Giacomo di Surög ece. Pubblicata da ®runuer vn. Wattenmwpl, Prodromus der europälfdyen gaman, die Domalnen-Berwaltg des preuß. Staates, 


Frothingham. Orthopteren, 


Sanpt, die relig. Serten in Franfen vor der Reformation, Zaengerle, Grundris der Gbemie u, Mineralogie ıc, 
Saud, Lehrbuch der Arithmetitk u. Algebra ze. 

Straßburger, üb. d. Sau w.d. Wachſchum d. Zefbäute, | Salfer’s Tagebücher feiner Wellen nacı Deutihland x. 

Schwarz. Rrübimgdfahrten durch die Heilsflätten der | Meinarbus, ver haſt. Kern der Hameier Nattenfängeriage, 
Riviera, die Iniel Goriira ⁊c. 

Lehmann. Shnorrrn. Garolsfeld, die Rjälsfage sc. 

Gbalybaeusd, Sammlung der Borfchriften m. Entſchi ⸗ Berl Zıbire, 
dungen bett. Das fAledmig-holfteinfne Kirchenrecht, 

Koenig, die Gridhäftsverwaltung Der Staatsanmwaltihart 


Bolm’d Sritidtälerifon. 

Heydenreich. Lirius u. die römiſche Plebs. 

Zanger, polit, Beidbichte Benuad u. Piſae im 12. Jabeh. 

Serguet, cyptiſche Rönigögeftsiten des Haufes Fufignan. 

v. Retow iti, die wirthſchaftlichen m. ſocialen Zuftände 
auf Sicrlien sr, 

Gapel, Grohbritannien u. Mom ac. Leberf, von Harth. 

Strani. Bodnien. 


Gandwörrerend der Mineralogie. Hteg. von Henngott. in Preußen. 


der forftminenichaftiihe Unterriht ze. 
Shbner. @rundrib zu Vorlefungen fib. griech. Suntar. 
| Better, zur Beichichte det nom. Deelination im Ruffiſchen. 


Brubel, Sammlung beramännlider Sagen. 
Mever, Die miſheũ Aaiakemben. 


Vertbach, Veruch einer Geſchichte der Univeritäte 
Siororker zu Sreiftmald, 


Ade Bügerfendbungen erbitten wir berechnet und unter der Hdreffe der Expedition d. BL. (Bodpltafftr, 16), alle Briefe unter der des Herausgebers (Woctbefr. 7). Mur ſoich 
Werte fünnen eine Beipregung finden, die der Mebaction vorgelegen haben. Bei Correfpondenzen Über Bilder bitten wir let den Namen ber Berleger berfelben auzugtben. 





Theologie. 


L’omelia di Giacomo di ſSarüg sul batlesimo di Costanlinv 
imperatore, pubblieata tradutta ed annotata da Arthur L. Froth- 
ingham jun. (Reale Accademia dei Lincei; anno (CLXXIX. 
1881—82.) Roma, 1682, Salviucei. (53 und 25 8. 4.) 

Die Aufgabe, den großen Fürften und gewiſſenloſen 
Egoiſten, der aus kalter Berechnung das Chriſtenthum zur 
Staatöreligion machte, als das Mufter eines gottjeligen chrijt- 
lichen Herrichers darzuftellen, hat befanntlich Eufebius mit eben 
jo viel Geſchick wie Unreblichkeit gelöft. Das Bild, das er mit 
leidlicher Berüdfichtigung der offenfundigen äußeren Thatfachen 
gezeichnet hatte, genügte den höher gebildeten firchlichen Kreiſen, 
nicht aber dem chriftlichen Bolfe. Der Umftand, daß Eonftantin 
fchließlih von einem Arianer getauft war, hätte freilich wohl 
foum großen Unftoß gegeben; wer wußte viel von Eufebius 
von Nicomedien und feiner Ketzerei? Uber daß jener bis zu 
feinem Tode Heide geblieben jei und als Heide das wichtigite 
aller Concile berufen und gelenft habe, konnte ſich die gemeine 
Ehriftenheit bald nicht mehr vorjtellen. Eine wunder. und 
legendenfüchtige Zeit, in welcher die Bildung raſch immer tiefer 





janf, wußte fi da leicht zu helfen. Das vorliegende Bud | 
giebt uns eine forgfältige Unterfuchung über die Entjtehung und | 


Weiterbildung der Eonftantinfagen, namentlich über die Taufe 
des Kaifers durch Bapft Silvefter (314—335) und die dadurch 
bewirkte Heilung vom Ausſatz. Ref. ift auf diefem Gebiete 
wenig bewanbert; 
zu bürfen, daß Frothingham’s Ergebniffe zum großen Theil feft 
ftehen werben. Im Einzelnen wird fi) freilich wohl noch dies 
oder jenes ergänzen ober verbeflern laffen, So wüßten wir 
gerne, ob fich der Glaube, daß der Ausſatz oder ähnliche Krank— 
heiten duch Baden in Menſchenblut zu heilen ſeien, ſchon vor 
der Gonftantinslegende ſicher nachweiſen läßt, in welcher er 
einen Hauptzug bildet. Auch ließe fich vielleicht nocd einmal 
unterfuchen, ob nicht die Legende urfprünglich auf abfichtlicher 


Umbildung einer heidniſchen Auffafjung von Eonftantin’3 Be: | 


fehrung beruht, wie fie gerade bei den ältejten Zeugen, Zoſimus 
und So;omenus, erjcheint. Wie dem aber auch fei, in der Mitte 
des fünften Jahrhunderts war die Sage ſchon autgebilvet. 
Dafür zeugt vor Allem das Epigramm vom Jahre 472, das 
wir ganz wie Frothingham auffaffen, und dad Decret des Gela- 
jins (492--196), weldyes die Silvejter-Meten als eine von 





er glaubt aber die Erwartung ausiprecdhen | 


| Alters ber gebrauchte Schrift fennt. Kein großes Gewicht 


fünnen wir dagegen in biefer Sache auf die Gefchichte bes 
Mofes von Ehorene legen, denn feitbem durch v. Gutſchmid 
der naive Ölaube an deren Zuverläffigfeit völlig erfchüttert ift, 
dürfen wir uns auch nicht mehr darauf verlaffen, daß fie im 


‘ fünften Jahrhundert gefchrieben ſei. 


Zu jenen Zeugniſſen fommt nun aber die Hier in ſyriſchem 
Tert und italienifcher Ueberjegung herausgegebene Homilie des 
Jacob von Sarug (F 521 oder 522), welche etwa mit dem 
Decret bes Gelaſius gleichzeitig fein mag. Die Erzählung weicht 
im Einzelnen allerdings ſtark von der fonft befannten Form ab, 
und wenn auc einige biefer Berfchiedenheiten gewiß von dem 
Berf. jelbjt herrühren (dahin möchten wir bie Unterdrückung der 
Eigennamen Silvefter und Helena rechnen), jo beruhen andere 
doch gewiß auf einer befonderen Geftaltung des Stoffes, wie fie 
damald im Orient umgelaufen fein wird, Auffallend ift es 
übrigens immerhin, dab ein in feiner Urt gebildeter Mann wie 
Jacob von Sarug jo abjolut keine Spur von gejchichtlicher Auf⸗ 
fafjung über ganz befannte Ereigniffe zeigt, bie jich vor weniger 
als 200 Jahren begeben hatten, und zwar im römifchen Reiche, 


deſſen Unterthan er war, Perfonen und Zuftände, wie fie hier 


ericheinen, haben durchaus nicht? Nömifches und überhaupt 
nichts Gefchichtliches an ſich. — Poeſie oder auch lebhafte Rhetorik 
wird Niemand von diefer Homilie eriwarten, der einige von den 
zahllojen Erzeugniffen Jacob's kennt, Aber die Sprade iſt 
aud) hier fließend, und zuweilen findet jih eine leidlich gefällige 
Stelle. Wie dieſe Syrer die Welt auffafjen, willen wir jchon, 


aber es berührt doc) feltfam, wie der Verf. e8 durchaus ſchön 


und erhebend findet, daß die alte Kaiferin Gott dringend anfleht, 
ihren heidnifchen Gemahl (Conſtantin's Bater) fterben zu laflen, 
und daß fie, als Gott ihr den Willen gethan hat, äußerlich 
trauert und innerlich jubelt. Daß die Zauberer am Schluß der 
Gefhichte graufam umgebracht werden, geſchieht zwar von 
Rechtswegen, da fie ja Taufende von unfchuldigen Kindern 
hatten abichlachten wollen, aber man fieht doch, dab es dem 
Jacob nicht fo jehr auf diefe Schuld anfommt wie auf den Um— 
ftand, daß fie eben theoretiich Teufelslnechte und Gößendiener 
waren, und daß er mit Seelenruhe allen Heiden als jolchen ein 
ähnliches Schickſal gegönnt hätte, 

Das Gedicht ift, joweit befannt, nur in einer Baticanifchen 
Hdſchr. aus dem Unfange des 10. Jahrhunderts (V) volljtändig 
erhalten; etwas verftümmelt in einem Manufeript des Brit. 


755 


— 1883, 0 22. — Literarifhes Centralblatt. — 26. Mai. — 


756 





Muf. aus derfelben ober ein wenig früherer Beit, welches vorhergehenden Jahrhunderte nachweiſt und fie damit erft eigent- 


Wright für den Hrsgbr. collationiert hat (M). Dazu fommt ein 


lich zum Verſtändniß bringt. Eben dazu aber hat der Verf. 


ſchon von Overbed herausgegebenes Bruchftüd in einer Orforder |, in feiner Schrift einen fehr fchägenswerthen, überall auf gute 


Hodſchr. (BJ; in diefer wird es für ein Werk des h. Ephraim ausge: 
geben (welche Behauptung Ref. ſchon beider Unzeigevon Dverbed’3 
Sammlung, vgl. Jahrg. 1866, Nr. 39, Sp. 1019 d. Bl. als 
falfch bezeichnet hat). Leider ift auf Grund diefes Materials 
feine Fritifche Ausgabe möglich. V weicht ftarf von M ab, mit 
welchem B, abgefehen von deffen ftarfen Schreibfehlern, ziemlich 
übereinftimmt. Im Ganzen hat M einen befferen Tert als V, 


aber das gilt doc) nicht für ale Einzelheiten. Hie und da läßt 


fich allerdings wohl der Grund einer ftärkeren Abweichung ver: 
muthen. Wenn 3.8. in M und B Raifer und Bifchof auf 
gleichem Fuße ftehen, ſich zu gleicher Zeit vor einander nieder- 
werfen und nicht aufftehen wollen, in V aber ſchlechtweg die 


Superiorität des Biſchofs vorausgeſetzt wird, jo dürfte letztere 


Darjtellung eine abjichtliche Menderung verrathen. Uber in an— 
deren Fällen ift gar nicht fo Mar, was das Urfprünglichere ift 
und wodurch die Abweichungen herbeigeführt find. Die fehr 
ungenaue arabijche Ueberfegung fcheint der Kritit wenig Hülfe 


zu gewähren. Unter diefen Umftänden fonnte der Hragbr. | 


Frothingham nichts thun, als den einzig vollftändigen Tert, den 
er hatte, V, abzubruden und die Varianten dazu zu geben. 
Mancher Andere hätte wenigftens die offenbaren Fehler von V 
verbejlert, aber wir glauben, daß der Hrsgbr. diefe billige Art, 


fann gerade in jyrif 
dene Weife gehoben werben, bleibt alfo das wirklich Richtige 
unficher, Es ift faft eine Ironie des Gefchides, daß der Hrsgbr., 
wo er einmal gegen feinen fonftigen Grundſatz den Tert von V 
ändert, ®. 152 gerade ein ganz richtiges Wort (nädda Partic. 
fem.) trifft. — Die Angabe der Varianten von B ift übrigens 
weder volljtändig, nod) genau. 

Spradlic bieten Jacob's Gedichte immer noch manche 
Ausbeute. Ganz befonders intereffant ift, daß hier etwa zehn 
mal ein abjectivifches Demonftrativpronomen 77 als Plural, 
und zwar für beide Gejchlechter (ſ. V. 800 M), erfcheint. Ref. 
möchte darin nicht ſowohl mit dem Hrsgbr. eine Zuſammen— 


ziehung aus 137 rejp. yın illi, illae als eine foldhe aus yon 
hi, hae fehen. Vermuthlich war das eine populäre Form, die | 


Jacob einmal in die Schriftjprache einzuführen wagte, die dort 
aber fein Bürgerrecht gewonnen hat. 

Beiläufig zu S. 15 noch die Notiz, dai AM 5814 bei 
Theophanes zwar = AD 314 nad) Alexandriniſcher Rechnung, 
aber = 321/22 nad unferer ift. 

Die Bedeutung der vorliegenden Schriften erhellt ſchon 
daraus, daß fie von Guidi der Mecademia dei Lincei vorgelegt 
und allem Unjcheine nah auch auf defjen Veranlaffung ent 
ftanden ift. 

Die Ausstattung iſt tadellos. Th. N. 


Haupt, Dr. Herm., Assist., die religiösen Secten in Franken 





| 


I 
| 








vor der Kelormatiou. Würzburg, 1552. Stuber, (WU 5. Roy.®.) | 


. M 2. 
Nicht bloß das Auftreten Luther's iſt in Franken gleich im 
Anfange mit beſonders lebhafter Theilnahme begrüßt worden: 


Franken war bekanntermaßen auch der hauptſächliche Heerd jener 


demokratifch-focialiftifchen Bervegung, welche an das Auftreten 


Luther's ſich anſchloß und, wie im Bauernkriege, jo auch in ben 
wiedertäuferijhen Erceffen hervorbrechend, auf den Gang der 
Reformation in Deutichland und auf die von Luther ſelbſt ein- 
geſchlagene Richtung einen verhängnigvollen Einfluß geübt hat. 
Daher ift es denn gewiß intereffant, den kirchlichen Zuftand 
Frankens ſowohl, wie auch die geiftige Dispofition überhaupt, 
in welcher die Reformation die dortige Bevölkerung traf, des 


| 
I 


\ ‚bebriem. — v. 


Genaueren fennen zu lernen, und zwar an der Hand der Ger 
ſchichte, welche das Werden diefer Zuflände im Verlaufe der | Erdmann, Markgraf Georg von Brandenburg und feine Berdienite 


Duellen geftügten und diefelben mit voller Unbefangenheit ver- 
werthenden Beitrag geliefert. Allerdings ftellt der Verf. nur 


die „religiöfen Secten in Franken vor der Reformation“ bar, 


und auf eingehende Schilderung der Zuftände innerhalb der be: 
ftehenden Kirche läßt er fich eben fo wenig ein, wie auf eine 
Darftellung des ganzen politiſch-ſocialen Zuftandes und deſſen 
geihichtlichen Werdens im Franfenlande, wodurd; denn freilich 
auch die „religiöfen Secten“ erjt recht verftändlich geworden 
fein würden. Dod) aber ift aud) das Beigebracdhte als eine ber 
weſentlichſten Seiten mittelalterlichen Lebens betreffend jo be: 
deutſam und mit fo viel Sachkenntniß und Objectivität dar- 
geftellt, daß es als eine wirkliche Bereicherung der betreffenden 
Literatur betrachtet werden darf. Was wir befonders nod 


‚ hätten wünjchen mögen, ift eine nähere Unterfuchung hinſichtlich 


der Secte, mit welcher der Berf. feine Darftellung beginnt, der 
Katharer: gerade hier hätte dad Verhältniß der Ungaben über 
fie, wie wir fie in den Quellen der Gegner finden, zu der wirt: 
lich geichichtlihen Wahrheit wohl näher unterfucht werden 
fünnen, als es gejchehen ift, wie wir denn überhaupt einer ſolchen 
Unterfuhung noch zu jehr entbehren. Bs- 


| — evang.⸗luth. Kirchenzeitung. Ned. Ar. Ih. Franke. 
Kritit zu üben, mit gutem Grunde unterlafjen hat; nur zu oft r. 19. 
n „Gedichten“ ein fehler auf verſchie⸗ 


Ynh,: Pringiten, — Gin Rürft nad dem Herzen Gottes, Aus 
Mecklenburg. — Das fünfzigjäbrige Dienitjubiläium des O.⸗Kirchen-⸗R. 
br. Kliefolh in Schwerin. — Zur Mifchehenfrage. Bom Rhein. — 
Aus der Mark Brandenburg. — Statiſtiſches über Volfsbildung. — 
Ans dem Leben der oldenburgiſchen Landeskirche. — Kirchliche 
Nachrichten x. 


* evangel. Kirhenzeitung. Hrög. von H. Meßner. 25. Jahrg. 
r. 19, 


— Das ——— — Die crefelder Simultauſchule 
im Abgeordnetenhauſe. — Das Lutherdenkmal in Erfurt. — Der 
zweite Congreß für innere Medicin. — Die Augelobungsbill im 
engliſchen Ünterhauſe. — Das Mai⸗Meeting der Heildarmee. — Dit 
nee deutſche Kirche in Sydenham. — Gorrefpondenzen. 


Proteſt. Kirhenzeitung ıc, Hrdg.v.3. €. Webſky. Ar. 19. 

Juh.: 4 Webſtky, zu D. Wilibald Grimm's 50jährigem Jubi— 
laum. afenclever, Kirchen: und kirchliche Eindrücke in der 
Stadt Nom. Vortrag. — Ein neuer Beitrag zur funoptifchen Frage, 3. 
— Luther⸗Gedeuktage. 4. Das Wormfer &dict 8, Mai 1521. — 
Karl Lühr, Luther's reformatorische Verdieuſte um Schule und 
Unterricht, — Proteftantifche Jeitſtimmen. 


Deutſcher Merkur. Red. N. Gapenmeier. 14. Jahrg. Nr. 18, 
Inh.: Zur Eulturfampfdebatte am 25. April. — Yonis Benillet 
und fein Lebenswerk, 2. — Die belgifche Geiftlichkeit und die Schule. 
(Schl.) — Eorrefpondenzen und Berichte. 
Zeitfhrift für kirchliche Wiſſenſchaft u. Firchliches Leben, Hrsg. von 
G. E. Luthardt. Seit 5. 


Inh.: Fri. Bubl, zur altteftamentlihen Exegeſe. — K. Trott, 
die Selbitändigkeit Jein. — Heint. Koelliny, zur Geſchichte des 
Kirchengefangs der evangeliihen Polen in Schleiten, insbefondere 
ihrer Gefangs und Choralbücher. — 9. F. Neelfen, die Eins 
ſegnung der Diaconiffen. — I. de le Roi, die Audenfrage umd die 
Miſſion. 

Jahrbücher für proteſt. Theologie. Hrsg. von Haſe u. A. Jahrg. 1884. 
3. Heft. 

Inh.: J. Happel, die Verwandtſchaft des Buddhismus und 
des Ghriftentbums, — Aug. Wüuſche, die Räthſelweisheit bei den 
Soden, der erite Petrusbrief. — R. Sted, das 
Serenwort 1. Theſſ. 4, 15. — R. N. Yipfins, noch einmal das 
Zodesjahr Polykarp's. — May Bonmet, die lencianifhen Johannes: 
acten bei Theodoros Studites. — Wei, Erklärung. 


Kirhlihe Monatsſchrift. 
2. Jahrg. Heft 8. 
Inh.: Schulte, padagogiſche Klippen, 


Hrsg. von G. Pfeiffer u. 8. Jeer 


Ein Laienwort. — 


um die Reformation in Oberfclefien. — Rich. Schrader, Winke 
für chriſtliche Selbitergiehung. — General»Superintendent Dr. F. 


Nieden. Eine Lebenofkizze. — D. Jacob's Erinnerungen an Anguft | 


Neander, — Monats⸗Umſchau. 


Jahrbuch der Geſellſchaft f. die Gefchichte des Proteftantismus in 
Deiterreic. 3. Jabra. Heft 14. 

Inh,: Th. Elze, Paul Wiener, Mitreformator in Krain, Ges 
bundener des Evangeliums in Wien, erfter evangelifcher —— in 
Siebenbürgen. — Bericht des Central⸗Ausſchuſſes über das Vereins⸗ 
jahr 1881. — Die Schulordnung von Loosdorf. Mitgetheilt von 
C. A. > — 3. € Rod, zur Gefchichte einer merkwürdigen 
Bibel. — Büherfhau, — Kleinere Mittbeilungen. 


Blätter für Hymnologie. Hrög. von Albert Fiſcher. Nr. 5. 5 


Inh.: U. Fiſcher, Zinzendorf's Lieder in den evangelifchen 
—— HR — Danneil, Wie ftellen fih die neueren 
evangelifchen Geſangbücher zu den Liedern Luthers? (Fortſ.) — 
Schulze, über die Zeit der Entftehung des Lutherstiedes: „Ein 
feſte Burg iſt unfer Gott“. — Nachrichten. — Zur neueften hymno—⸗ 
logiſchen Literatur, 


Der Katholik. Redia. von J. B. Heinrich u. Ch. Moufang. N. F. 
25. Jahrg. April, 

Inh.: Die thomiſtiſche Lehre vom Weltanfange in ihrem ges 
ſchichtlichen Zuſammenhange. — Die Weltanſchauung des P. Angelo 
Sechi. — Melhtor Paul von Defhwanden. — Die Promufgation 
des tridentinifchen EherDecretö (Sess. XXIV, de reformalione ma- 
trimonii cap. 1) in der Erzdiöcefe Mainz. — 3. Janſſen's zweites 
Wort an feine Kritiker, 





Geſchichte. 


Bolm's Gefhichtälerifon. Verlin (o. J.), BVolm. (Lex. 8.) 

1. Bd. Tagebuch der Geſchichte und Biographie über alle 
wichtigen Ereigniſſe und Perfönlichkeiten f. alle Tage des Jahres 
von den älteften Zeiten bi zur Gegenwart, Unter Mitwirkung 
von Dr. H. Preiß und Dr. 9. Tod herausg. von A. Bolm. 
(85%, Bogen.) c# 13, 50. 

2.®d. Handlexikon der Geſchichte u. Biographie. Hiſtoriſch— 
biegraphiidie Daten in alphabetifcher Ordnung. Bearb. von Dr. 
N. Bee. (28 Bogen.) HK 5, 00, 


Das vorliegende Werk ift nad) dem Vorworte bes Hrsgbr.'s 
beftimmt, eine Lücke in unferer encyflopäbdifchen Literatur aus— 





zufüllen, die ihm zufolge oft genug gerügt, auch durch früher | 


erjchienene Gefchichtsfalender, 3. B. den neueften von Niemeyer 


und Reinhardt, nicht ausgefüllt worden ift. Der erfte Band | 


dieſes Geſchichtslexikons ſoll als „Tagebuch der Geſchichte und 
Biographie“ von Tag zu Tag in chronologiſcher Reihenfolge 
alle bedeutenden hiſtoriſch-biographiſchen Erinnerungen in 
fnapper, doch forgfältiger Darftellung angeben, während der 
zweite als „Handlexikon der Geſchichte und Biographie“ in 
alphabetifcher Ordnung möglichit jedes geichichtliche Datum und 


von möglichit jeder in Vergangenheit oder Gegenwart wichtigen | 
Berfönlichkeit genaue Angabe des Namens, Berufs, Geburts- | 


bez. Sterbedatums enthält und zugleich als Regiſter des 
Tagebuchs“ die in demjelben mitgetheilten hiftoriich-biographi« 
ſchen Angaben durch gefperrten Drud bezeichnet, Die Mühe, 
welche der Hrsgbr. und feine Mitarbeiter auf ihre Aufgabe ver- 
wendet Haben, verdient gewiß Anerkennung. Das Handlerifon 
enthält über 24 000 Perjonennamen und weit über 30 000 
biographifche Daten, eine jehr große Zahl zum erjtenmale 


richtig geftellt, fehr viele Geburts: und Todesdata hier zum 


erjtenmale veröffentlicht. Un mehr ald 1200 Lebende Hat fi 
der Hrögbr. mit der Bitte um autobiographifche Mittheilungen 
gewandt; wie verjichert wird, enthält allein der Buchitabe W 
222 Namen mehr ald Meyer’ Converjationslerifon, darunter 
eine nicht geringe Zahl recht bedeutender. Reichhaltigkeit der 
Ungaben und Zuverläffigkeit der Datierungen find in der That 
Borzüge, welche dem Werke nicht abgejprochen werden können. 
Davon jedoch, daß die Vereinigung des Gejchichtsfalenders mit 


— 1383. 22. — Literarifhes Eentralblatt — 26. Ma. — 


758 


\ dem biographiichen und Hiftoriichen Lexikon ein Fortſchritt fei, 
\ vermag Ref. ſich nicht zu überzeugen; jener wird dadurch mit 
einem übermäßigen Ballafte beſchwert, für diejes reicht die 
durch erjteren gebotene Anappheit der Form nicht aus, was 
durch eine Menge von Beifpielen zu belegen ein Leichtes wäre. 
' Warum nicht den viel einfacheren Weg gehen, der dod vor den 
\ Füßen liegt? „Sol dies (nämlich die Mängel der bisherigen 
Nahichlagebücher) anders werden, fo ift es nothwendig, daß 
Univerjalwerfe entjtehen, die fih ausſchließlich der Bio- 
graphie widmen. Das war's, was mir vorſchwebte“ ꝛc. So der 
Hrögbr.; aber widmet fich denn das vorliegende etwa „aug- 
ſchließlich“ der Biographie ? 


Heydenreich, Dr. Ed., Livius u, die römifche Plebs. Ein Bild 
\  römifcher Gefchichtsfchreibung. Berlin, 1892. Habel, (45 S. 5.) 
0, 50, 


A. u. d. T.: Sammlung ger gel wiſſenſchaftl. Vor: 
5* hreg. von Rud. Birhom nnd Ar. von Holtzendorff. 
. 401. 





Diefer Vortrag gehört zu den beften in der Virchow: 
Holtzendorff ſchen Sammlung, Wir bezweifeln, ob e3 eine Dar-⸗ 
legung der elenden Bejchaffenheit der älteren römiſchen Ge— 
fchichtsüberlieferung gebe, welche gleich geeignet wäre, bem 
großen Publicum ein Mares und verjtändliches Bild von den 
Schwierigkeiten der Forſchung und den von dieſer eingejchlagenen 
und künftig einzufchlagenden Wegen zu gewähren. Die allge- 
meinen Säße werben an ber Geſchichle des Ständefampfes an- 
ſprechend und dem heutigen Stande der Wiſſenſchaft gemäß 
erläutert. Das Urtheil ift befonnen und maßvoll und trägt den 
unausgeglichenen Gegenfägen in den Anſichten der Modernen 
hinreichend Rechnung. Die Charafteriftit des Werkes des 
Livius, wie fie aus den Einzelheiten entwidelt wird, iſt ſchön 
und von wohlthuender Wärme, die eingejtreuten Ueberjegungs- 
proben geben das Wefen Livianifcher Darjtellung vortrefflich 
wieder. Unordnung, Stil und Sprache verdienen alles Lob, 
obwohl der Verf. vielleicht beffer gethan Hätte, jo ellenlange 
Berioden wie die auf S. 8 f. zu vermeiden. F. R. 





Laugen, Otto, politische Geschichte Genuas und Pisas im 

XlIl. Jahrhundert, Nebst einem Excurs zur Kritik der Annales 
Pisani, Eingeleitet von C. von Noorden. 1962. 
Veit & Co. (VII, 216 8. Roy. 8.) M 5, 60. 

IHistorische Studien, Herausg. von W. Arndt u. A. 7. Tleft, 


Die durch ihren Umfang weit über das gewöhnliche Maß 

der Differtationen hinausgehende Unterfuhung empfiehlt ſich 
auch durch Sorgfalt in der Forfhung und Kritik. Es ift ein 
| weites Gebiet, deffen Geſchichte gruppiert um die der beiden 
großen Rivalen Pifa und Genua Hier für den Zeitraum von 
1133—1175 uns vorgeführt wird. Conftantinopel und Palä— 
ftina im DOften, Spanien und Norbaftifa im Weſten bilden die 
Grenzen, innerhalb derer die wechjelvolle Bolitif der beiden 
Seeftädte fih abſpielt. Aber den eigentlihen Schwerpunct 
bilden doch die italifchen Verhältniſſe und vor allem die Inſel 
Sardinien. Hier tritt beftimmend in die Mitte der Kaiſer 
Friedrich J. für den die beiden Städte Factoren von größter 
Wichtigkeit waren. Gerade durch fein Verhalten wurde Sardi« 
nien zum Hauptobject des Streites, welcher jchließlih zu 
Genuas Gunften ausichlug. Aber wie das Auftreten der Com— 
munen nicht in günftigem Lichte erfcheint, eben jo wenig ift das 
mit der kaiſerlichen Politit der Fall, die auch durchaus Oppor- 
tunitätsrüdfichten Huldigt. Eine Ueberficht des Ganges der 
| Darftellung und der Fritiichen Erörterungen zu geben, iſt bei 
den fortwährenden Verſchlingungen und Berwandlungen der 
Verhältniſſe, der Fülle der einzelnen Details, das manchmal die 
Hauptlinien faft verdedt, nicht möglich; es möge genügen, hier 

‚ auf den auch für die Neichsgejchichte werthvollen Inhalt Hinzu: 
weiſen. — In einem Exeurſe jucht der Verf. feine Anficht zu 


Leipzig, 


759 





begründen, daß bie Aunales Pissni weber im Autograph vor: 
liegen noch Bernardo Morangone deren Verfaſſer ift. 


Herquet, Karl, eyprische Königsgestalten des Hauses Lusignan. | 


Mit 1 Karle. Halle 0/S., 1681, Buchh. d. Waisenhauses. (IV, 


182 8. Gr. 8) cM 5. 5 
Der Berf., ber im Jahre 1870 eine Monographie über die 
beiden leten Königinnen Eyperns, Charlotta von Lufignan und 


die Benetianerin Katharina Cornaro, veröffentlicht hat, beab- | 
fichtigt in der vorliegenden Schrift, „dem gebildeten Bublicum | 


eine fürzer gefaßte, auf die (!) Quellen fußende Darftellung der 
fo wenig befannten und doc) jo ereignißvollen Herrichaft des 
Haufes Yufignan bis zur Depofjedierung deſſelben zu geben". 
Er beginnt mit der Regierung Beter's I. (1359 — 1369), unter 


— 1883, 22, — Literarifhes Eentralblatt — 26. Mai. — 





| 


welhem Eypern, nachdem es aufgehört Hatte, ein Theil des | 


Neiches Jeruſalem zu fein, und die jeit dem dritten Kreuzzuge 


beftehende Verbindung beider Länder unter demfelben Herricher- 


gejchlechte gelöft worden war, einen hohen Grad des Wohl: 


ftandes und geiftiger Blüthe erreichte und zugleich eine gefürchtete 


. Mactftellung den mohammedaniſchen Staaten gegenüber ein« 
nahm. Dann behandelt er die Regierungszeit des Königs Janus 
(1398— 1432), unter welchem bereit der Verfall diejer kurzen 


Blüthe beginnt und die Inſel in die Vaſallenſchaft des Sultans | 


von Egypten gerieth, um fchließlih unter Anſchluß an feine 
vorhin erwähnte Schrift die Bejchide des Landes unter den 
Königinnen Eharlotta und Katharina (1458— 1459) zu jchildern. 
Schon hieraus erhellt, daß wir es hier nicht mit einer zufanımen- 
hängenden Gefchichte der Inſel unter der Herrichaft des Haufes 
Lufignan, wie der Verf. feine Aufgabe in der Vorrede formuliert, 
fondern mit einzelnen, an einander gereihten Monographien 
über die bedeutendften und interefjanteften Herrſcher und 
Herrfcherinnen aus der Zeit von 1359— 1489 zu thun Haben, 
wie der Titel des Buches andeutet. Innerhalb diefer Be- 
ſchränkung ift der Verf. feinem Stoffe in anerfennenswerther 
Weife gerecht geworden. Die beiden legten Abjchnitte bringen 
freilich nach des Verf.'s eigener früheren Urbeit nichts wefentlich 


Neues, rumden fi aber in Verbindung mit den erften beiden | 
Abſchnitten zu einem anziehenden Bilde ab. Das Buch Lieft jich 


leicht, die Darftellung ift gewandt und bisweilen feffelnd. Zu 
bedauern ift, daß der Verf. nicht ausgiebigere Quellennachweiſe 
giebt, denn als ſolche können die am Schluß Hinzugefügten 
jpärlichen Anmerkungen nicht gelten. In dem einen der ange- 
hängten Ercurfe werden danfenswerthe Nachweifungen über die 


Zuckereultur und den Buderhandel auf Eypern unter den Lufig- | 


nand gegeben. Auch ijt eine Heine Karte der Jnfel zur Beit 
ihrer Herrſchaft Hinzugefügt. 


Rekowski, F. v. die wirthschaftlichen und socialen Zu- 
stände auf Sicilien in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts, 





ein kurzer Reitrag zum Verständnisse der auf der Insel heute | 


obwaltenden Verhältnisse, Berlin, 1882, Puttkammer & Mühl- 
brecht, (23 8.8) c# 0, 80, 


Um den Zwed des Berf.'3, nachzumweifen, daß die VBerfom: 
menbeit des ficilifchen Volkes nicht aus Charafteranlage, jondern 
aus den jahrhundertelang gepflegten wirtbichaftlichen, politifchen 
und kirchlichen Mißſtänden entiprungen jei, zu erreichen, würde 


es einer eingehenderen Darlegung bedürfen, aldauf diefen wenigen | 


Seiten möglih iſt. Auch feiner Hoffnung, daß Sicilien die 
Länder des Eontinent® binnen kurzem erreicht Haben werde, ents 
iprechen die neueiten dort gemachten Erfahrungen keineswegs. 


Gapel, Dr., Hausprälat, Großbritannien und Rom oder Soll die 
Königin von England diplomatiiche Beziehungen mit dem Ober: 
baupte der katholiſchen Kirche unterbalten? Aus dem Englifchen 
von 3. B. PM. Harth. Berlin, 1982, Germania. (61 ©, 
Gr. 8.) cf 0, 15. 


Auf die in obiger Schrift aufgeworfenen Frage antworten 


wir mit einem deutlichen Nein, Und wir meinen, eine Beit, | 





760 


welche die diplomatiſchen Beziehungen des katholischen Belgiens 
mit der römischen Curie hat zerreißen jehen und die ſchwächliche 


' refultatlofe Wiederanfnüpfung der deutihen Beziehungen zu 


Nom beurteilen kann, wird uns von jeder unfer Votum be 
gründenden Darlegung dispenfieren. Der Verf. bejaht die Frage. 
Er ift Bapalift vom reinften Waſſer. Die Kirchengewalt fteht 
nur dem Bapfte zu, die Bifchöfe werden von ihm nur als Dffi- 
ciere (wohl eine jchlechte Ueberjegung von officers), Hirten 
und gar Lieutenants bezeichnet. Nicht bloß England fol einen 
Gefandten in Rom haben, fondern auch der Papſt in England, 
und biejer letztere Gedanke ift auch wohl der Grund gewejen, 
warum das Schriftchen ins Deutfche überfegt wurde, wozu font 
weder Inhalt noch Form der Deductionen des Verf.'s auch nur 
die geringste Veranlaffung dargeboten Hat. 


Görres⸗Geſellſchaft. Hiſtoriſches Jahrbuch. Ned, von Georg Hüffer. 
4. Bd. 2. Heſt. 


Inh.: Keppler, zur Paflionspredigt des Mittelalters. 2. — 
Nürnberger, Pavit Paul V. und das venezianifche Interbict. 1. 
— Diefamp, die neuere Literatur zur päpſtlichen Diplomatit. 1. 
— v. Buchwald, Briefe der Aurfüritin Anna von Brandenburg. 
— Kecenfionen und Referate. — v. Neumont, Guglielmo Libri 
und die Aſhburnham'ſchen Handichriften. 


Fänder- und Völkerkunde. 


Strauss, Ad., Bosnien. Land u. Leute. Historisch-geographische 
Schilderungen. 1. Bd. Wien, 1882, Gerold’s Sohn. (XlIl, 
340 5. Gr. 8.) M 7. 


Obwohl feit der Beſetzung Bosniens durch die öfterreichifchen 
Truppen zahlreiche (von der geologijchen Necognoscierung ab- 
gefehen) Feinere über Land und Leute aufflärende Arbeiten er 
ſchienen find und die wiffenfhaftliche Erkenntniß des bis dahin 
wenig zugänglichen Landes bedeutend gefördert worden ift, fehlte 
es doch bisher an weitere Kreiſe aufzuklären beftimmten und 
geeigneten Werfen. Diefe Lüde auszufüllen, dürfte in der That 
das vorliegende Werf geeignet fein. Es entipricht allerdings 
feinem Zitel nicht ganz, denn vom Lande ift darin wenig die 
Nede, falls nicht ein zweiter Band das nachholen fol; es be- 
ſchäftigt ſich ausfchließlih mit der Gejchichte, den Religionen, 
den Sitten und Lebensgewohnheiten der Bewohner. Es ift weit 
davon entfernt, ein wiljenfchaftliches Werk zu fein, macht aud) 
faum diefen Anſpruch, und jelbft da, wo der Verf., der, wie er 
angiebt, Bosnien öfters bereift hat, Selbſtbeobachtetes ſchildert 
(und dies gilt von der größeren Hälfte des Bandes), wird nur 
bier und da für den Völlerkundigen etwas abfallen. Uber zur 
Drientierung für allgemein Gebildete it das Buch durchaus 
empfehlenewerth, namentlich dürfte e3 den Hauptzweck des 
Verf.'s, das auffallende Verhalten der Bewohner, ſelbſt der 
Chriſten, gegenüber der öſterreichiſchen Herrſchaft verſtändlich 
zu machen, erreichen. Dazu ſoll namentlich ein Ueberblick über 
die Geſchichte Bosniens dienen, der ziemlich leicht, meiſt aus 
Quellen zweiter Ordnung, zuſammen geſchrieben iſt; kleinere 
Bedenken laufen nicht gerade ſelten mit unter. Graf Hermann 
von Cilly z. B., der unter Ludwig d. Gr. in Ungarns Geſchichte 
eine ſo große Rolle ſpielt, erſcheint, wohl nach magyariſchen 
Quellen, ſtets als Hermann Czilley. Doch iſt die Darſtellungs— 
weiſe des Verf.'s eine durchaus unbefangene und vertrauen— 
erweckende, manche ſprachliche Härten und auffallende Wendungen 
dürfen wir ihm als (offenbar) Deutſch-Ungarn nicht anrechnen. 

Th. F. 


Das Ausland, Herausg. unter Mitwirkung von Fr. Ratzel u. A. 
56. Jahrg. Rr. 19. 
Juh.: I ehe NE eine wiedergefundene Römerſtätte. 
(Mit Karte u. Plan.) — Sidflavifches Land und Bolf, Neue Folge. 2. 
Montenegro. Das Land. — Betrachtungen über Natur und Erfor: 


761 





— 1883. 8 22, — Literarifhes Gentralblatt — 26, Mai. — 


762 





ihung der PBolarregionen. 7, Das offene Polarmeer. — Eine neue | und Präparation, ein genaues, Tediglich die bloß Namenzufan- 


füdafrikanifchhe Nepublit. — Aus dem neuen Nordweiten der Vers 
einigten Staaten. — Geologische Geſchichte des Todten Meeres und 
des Jordanthales. — Kleinere Mittheilungen. — Notizen. 


@lobus. Hrég. v. Rich, Kiepert. 43. Bd, Nr. 18, 

nb.: Das heutige Srrien. 24. (Mit Abb.) — E. Meßger, 
die Badumwis auf Java. 2. (Schl.) — A. W. Paul Lehmann, über 
neuere Hefultate der Gleticherforichung und einige Erjcheinungen aus 
ihrer Sefhichte. 1. — VB. Hobelt, Ronda. I. — Kürjere Mits 
tbeilungen. — Aus allen Erdtheilen. 








Naturwiſſenſchaften. 
Handwörterbuch der Mineralogie einschliesslich Petrographie, 
Geognosie, Geologie u. Paläontologie. Herausg. von Prof. Dr. 
A, Kenngott unter Mitwirkung von Prof. Dr. v. Lasaulx u, 
Dr. Rolle. 1. Bd. 2. Lief. Breslau, 1862, Trewendt, (S. 145 
bis 288. Roy. 8.) ef 3. 
A. u. d. T.: Encyklopädie der Naturwissenschaften. 
von Prof, Dr. G. Tarsr u A. 2. Abth, 5. Lief. 
Diefe zweite Lieferung enthält von Kenngott die Artikel 
Eohäfion der Minerale (11 S.), Dimorphismus (3 S.), Edel: 
jteine (6 ©.) ; von v. Laſaulx: Chemische Broceffe in der Geologie 
(Schluß), die Continente (18 ©.), die Deltabildungen (12 ©.), 
der Erdball als Ganzes und feine Beſchaffenheit (Unfang); von 
Role: Eruftaceen (16 S.), Devonifches Syſtem (14 ©.), Edi: 
nodermen (20 S.). Bon der Anlage des Ganzen und der all» 
gemeinen Behandlungsweije der einzelnen Artikel war ſchon bei 
der Beiprechung der erften Lieferung die Rede. Am meijten 
abgerundet und am beften durchgearbeitet erjcheinen bem Ref. die 
von v. Laſaulx herftammenden, welche ji freilich auch vermöge 


Herausg. 


ihres Gegenjtandes insbejondere zu ſolchen Einzeldarftellungen | 


eignen. Beim Augit follte man nicht von einer Hauptare reden; 
ob die natronhaltigen Sanidine wirklich Miſchlingsfeldſpathe im 
Sinne der Ralfnatronfeldipathe find, muß doch noch als jehr 
zweifelhaft gelten. Der Urtifel über die Cohäſion ift recht kurz 
ausgefaller und hier hätte der Meinung des Ref. nach wohl 
etwas mehr z.B. auf die Mepfiguren, fowie auf Exner's Er— 
gebniffe über die Beziehungen zwifchen Spaltbarkeit und Härte 
eingegangen werben fünnen. Eine größere Unzahl von Ab: 
bifdungen, namentlich auch in ben paläontologijchen Capiteln 
würde dem Unternehmen zum twejentlichen Vorſchub gereichen; 
die jetzt gebotenen find auf vielen Gebieten fo ſpärlich, daß fie 
da am Ende auch ganz hätten wegbleiben fünnen. Im Uebrigen 
wünſchen wir der Enchklopädie aufrichtig den beften Fortgang 
und weite Verbreitung. 


Brunner v. ENT: C., Prodromus der europäischen 
Orthopteren. Mit i1 Tafeln und einer Karte, Leipzig, 1892. 
Engelmann. (VIII, 466 8. Roy. 8.) cf 18. 

Mit Herzlicher Freude begrüßen wir das vorliegende Werk, 
welches eine Syftematif der europäifchen Orthopteren, oder 
richtiger gefagt der Gruppen ber Ohrwürmer, Schaben, Fang-, 
Gefpenft« und Springheufchreden unferes Erdtheiles bietet, Der 
Berf. hat keine eigentliche Naturgefchichte dieſer Gruppe ſchaffen 
wollen, jondern fediglich ein Handbuch zum Beſtimmen der 


Thiere aus den genannten Gruppen und es fehlen daher plan- 


mäßig alle anatomijchen und biofogifchen Detaild, während 
wiederum der Darftellung der geographifchen Verbreitung große 
Sorgfalt gewidmet, der Hauptſchwerpunct aber auf die durchweg 
lateinifch abgefahten Diagnojen der größeren Gruppen und 
Species gelegt worden ift. Alle übrigen Notizen, beſonders auch 
die kritifchen Ercurje über die Berechtigung der einzelnen Arten ıc. 


find deutich. Nach einer kurzen den Plan des Buches erläus 


ternden und künftige Sammler auf die in Betreff ihrer Orthop- 
teren-Fauna noch weniger durchforjchten Gegenden unferes Con⸗ 
tinentes hinweifenden Einleitung, folgt eine Anfciturg zu Fang 


menftellungen enthaltenden Zocalfaunen ausfchließendes Lite: 
raturverzeihniß; diefem ſchließt fich eine Aufzählung der be: 
| handelten Species an, wobei zugleich die Verbreitung jeber 
ı einzelnen Urt, durch Hinweis auf ein Kärtchen der europäischen 
| Heineren Faunengebiete, in höchſt bequemer Weiſe präcifiert 
| wird, Dann folgt die eigentliche Syftematif, welche wefentlich 
| nach Art analytiiher Tabellen bearbeitet ift. Ganz befonders 
angenehm fällt auf, daß bereits in dem Tabellen ftets auf die 
' fauber ausgeführten, 11 Tafeln einnehmenden Abbildungen 
hingewieſen wird, ſodaß ſich auch dem mit ber Lateinifchen 
Nomenclatur nicht gänzlich vertrauten Benußer ſofort eine bild- 
liche Anfhauung mit dem Worte verbindet. Beiläufig fei hier 
darauf Hingewiefen, daß auf S. 85 und überhaupt in ber Ta- 
belle über die Gattungen der Acridioden gerade in diefen Figuren- 
anführungen einige recht ſtörende Drudfehler ſich eingefchlichen 
haben, deren Berbefferung in einem Berzeichniß wir vermiſſen. 
' Wer felbft die Schwierigkeiten gefühlt hat, welche bei ben bis— 
| herigen Hülfsmitteln dem, der Orthopteren beftimmen wollte, 
ſich gegenüberftellten, der wird doppelt dankbar das ſchöne Ge— 
botene benußen und wir zweifeln nicht, daß auch mancher neue 
Sammler und Forjher für diefe intereffante Infectengruppe 
durch dad Werk gewonnen werden wird. N—e, 





Zaengerle, Dr. Max, Prof,, Grundriss der Chemie u. Mine- 
ralogie nach den neuesten Ansichten der Wissenschaft für den 
Unterricht an Mittelschulen etc. bearb. Mit in den Text ge- 
druckten Holzst, 2. Th. Organische Chemie, Braunschweig, 
1882. Vieweg & Sohn. (VIII, 168 8. 8) A 2 


Diefer die organifche Chemie abhandelnde zweite Theil des 
Grundriſſes ift vom Verf. unter Berüdfichtigung ber ein- 
ſchlägigen theoretifchen, techniſchen und phyfiologifchen Fragen 
durchaus ben Bebürfniffen der Realgymmafien, Handels: und 
Gewerbejchulen angepaßt. Die ganze Auswahl aus dem reichen 
‘ Stoffe, fowie die Unordnung defjelben dürfte alle Unfprüche der 
an ſolchen Anftalten unterrichtenden Lehrer, falls dieſelben nicht 
in ungerechtfertigter Weife zu weit gehen, völlig befriedigen, vor 
allen Dingen aber au die Möglichkeit bieten, den Lernftoff je 
nad Umftänden auf das Nöthigfte zu bejchränfen. Die dem 
rühmlich bekannten Berlage eigene Ausftattung und ber gerade 
für Lehrbücher jo wichtige Drud fommt auch diefem Buche 
trefflichft zu ftatten. 


Botanifhe Jahrbücher für Syſtematik, Pflanzengeſchichte u, Pflanzen: 
geograpbie. Hrog. von A. Engler 4.8 2. Heft. 

Inh.: Ueberficht der wichtigeren und umfaffenderen, im Jahre 
1882 über Suftematif, Pflangengeographle und Pflanzengefchichte 
erfchienenen Arbeiten. 2. (Fortſ. — Th. Wenzig, de Gattung 
Fraxinus Tourn. (Mit Taf.) — Franz Moewes, über Baitarde 
von Mentha arvensis und Mentha aquatica, ſowie die feruellen 
GEigenfhaften hybrider und aunodidciiher Pflanzen. (Mit Taf.) — 
aut: Barming, Studien über die Kamille der Podostemacene. 
(Mit Holzſchn.) — Beiblatt Ar. 3: Botanifche Preisaufgabe der 
kgl. dänifchen Akademie der Wiffenfchaften in Kopenhagen. — Notizen 
über Pflanzenfammlungen. 


Entomolog. Nachrichten, Hrög.von.Katter. 9, Jahrg. Heft 9. 

Inh: C. W. v. Dalla Torre, zur Nomenclatur der euros 
välfchen Tenthrediniden, mit befonderer Nüdficht anf Kirby's list of 
Hymenoptera, Tom. I. 1882. — Glafer, Etymologie und Deutſch⸗ 
namen der Spinner (Heteroeera Bombyces). (Scht.) 


Der‘ Naturforſcher. Hrög. v. Wild. Stlaref. 16. Jahrg. Rr.19, 

) Inh.: Neber die Veränderlichkeit der Atomgewichte. — Die 
feeundärseleftromotorifhen Erfheinungen an Muskeln, Nerven und 
elektrifchen Organen. — Die Rippungen der vom Waſſer abgefagerten 
Sande, — Kleinere Mittheilungen. 


Ghem, Gentralblatt. Red. R.Arendbt.3.%. 14. Jahrg. Nr. 19, 

Iub.: Wochenbericht. — Ad. Wurtz, Bericht über eine Arbeit 
von Rofenitiel unter dem Titel: Unterfuchungen über die Farbitoffe 
| des Krapps, — Kleinere Mittheilungen. 





ur 


763 


— 1883, 822, — Literarifhes Centralblatt — 2%. Mai. — 


764 


Chemiler · Zeitung. Hregbr. G. Krauſe. 7. Jahrg. Nr. 36 u. 335. S,Xu f.“ ftößt, daß der ganze Abfchnitt diefem Werke ent: 


Inhe: Rüdblid über die Kortichritte der chemifchen Anduitrie 

im eriten Quartale 1883, — Deffentlihe Sitzung der parifer Aka— 

demie der Wiſſenſchaften. — 3. Neßler u. M. Bartb, Beiträge 

ur Weinanalvyſe. (Fortſ.) — Ernit Röhrig, die Entwidelung der 
abrication des künſtlichen Ultramarins. — Wochenbericht ıc. 


Mathematik. 


Hauck, Dr. A. F., Prof, u. Hauck, Dr. H., Prof,, Lehrbuch der 
Arithmetik und Algebra für Gymnasien, Real-, Gewerb- u. 
Handelsschulen. 11. Theil in 2 Abtheilungen. 
1560/83. (VI, 160; IV, 212 8. 8.) c# 2, 60, 


Die Verf. haben bereits in früheren Jahren ein Lehrbuch 
der Arithmetik herausgegeben, das in zwei Theilen mit vier 
Abtheilungen die gemeine Arithmetik, das kaufmännische Rechnen 
und die Örundzüge der fyftematischen Buchführung enthält. Den 
beiden erften Theilen ift nun als britter Theil das oben an— 
gezeigte Lehrbuch der Algebra gefolgt. Die erfte Abtheilung 
defjelben erjchien bereit3 im Jahre 1880; die zweite (und wohl 
legte) am Anfang des laufenden Jahres, fo daß es jet erit 
möglich ift, fich ein Urtheil über das Ganze des neuen Lehr- 
buches der Algebra zu bilden. Zunächſt will e8 dem Ref. fchei« 


Korn. 


nen, als ob die Verf. ihrem Werke mißbräuchlich die Bezeichnung | 
„Lehrbuch“ gegeben Haben. Denn ber theoretiiche Theil deſſel⸗ 


ben ijt auf etwa 110 Geiten zufammengedrängt, während die 
zugehörige Aufgabenfammlung weit mehr als den doppelten 
Raum einnimmt. Die Zahl der den einzelnen Abfchnitten bei- 
gefügten Aufgaben ift allerdings groß; dies allein aber ift für 
den Werth einer folhen Sammlung nicht entfcheidend. Nichts 
ift leichter ald durch Specialifierung und Aenderung der Con- 
ftanten u. dgl. aus einer Örundaufgabe eine beliebige Anzahl 
neuer zu conftruieren und diefe mit weiteren Compticierungen 
zu befaben; dies gefchieht aber in der Regel auf Koften ihres 
pädagogischen Wertes. Wem es befonders darauf ankommt, 
bei feinen Schülern eine anfehnliche Rechenfertigkeit auszubilden, 


Nürnberg, | 





wird fich des Haud’ichen Buches gern bedienen. Wahre Monftra 


von Aufgaben findet man unter den quadratifchen Gleichungen 
mit mehreren Unbefannten (1351—1359), fowie in dem „Res 
ductionen” überfchriebenen $ 52. Multa, sed non multum 
würde Ref. als Devife wie für viele andere Aufgabenfammlungen 
fo auch für dieſe empfehlen. 

Bon viel größerem Intereffe war für Ref. der theoretifche 
Theil des Buches, infofern nämlich, als er Auffchluß erhielt, 
wie die Verf. gearbeitet haben. Es ift jedenfalls anzuerkennen, 
daß diefelben, bevor fie ihr neues Lehrbuch der Algebra in Un: 
griff nahmen, unter den bereits vorhandenen Umschau hielten, 


um nachzufehen, wie in den bejten unter ihnen der oder jener | 


Theil der Algebra vorgetragen iſt. Die Kritik könnte gewiß 
nichts bawider haben, wenn die Berf. dad Gefundene gehörig 
verarbeitet organisch in den Gang ihrer Darftellung der Algebra 
eingefügt hätten. Statt defjen (man weiß wirklich nicht, ob man 
fi) mehr über die Unverfrorenheit ober die Naivität ber Verf. 
wundern fol) wagen fie e3, ganze Abjchnitte aus anderen Lehr: 
büchern faft wortgetreu in ihrem eigenen Lehrbuch zu verwenden. 
Um beften fcheinen ihnen die in ber That vortrefflichen „Elemente 
der Mathematik von Dr. R. Balger“ gefallen zu haben, von 
denen fie leider feine neuere als die dritte Auflage befaßen. Der 
erjte Band diefer Elemente ift von den Herren Brofefforen Haud 
in einer Weife „benußt“ worden, die allen Begriffen von lite 
rariſchem Anſtand Hohn ſpricht. Allerdings Haben es die Verf. 
für nöthig befunden, an drei Stellen (die unten mit einem * be- 
zeichnet find) jene Elemente zu citieren. Wer vermuthet aber, 
wenn er mitten in einem Abjchnitt an einer ganz willfürlichen 
Stelle auf ein „Vgl, R. Baltzer's Elemente der Mathematif 


nommen ift? Um einen Begriff davon zu geben, in welchem 
Umfange die Verf. ſich fremder Hülfe bedient haben, mögen die 
hauptfächlichiten Stellen angegeben werden, die bis auf einige 
Wortvertaufhungen, ganz unbedeutende Wenberungen der 
Größendezeihnung und der Sakconftruction und einige ein: 
geftreute eigene Bemerkungen mit den betreffenden Stellen des 
Baltzer'ſchen Buches identisch find. Man vergleiche: 


Hauck * 
seen . Algebra IN. Th, (ifemente I, Bd. 3. Aufl. 
” s 17 


mit Bub I. 8 13, 1-11. 
11. 874 . $ 16,6. 7. 
IV. & 76 u 8 17,6. 758 18,6. 
vu. 891 ss 19-21. 
X. 88 118-120 Buch 11, 86,1.2.4.5. 
* KV RS 145, 146 „u ei 11.88 24 u. 25. 
"XVill. 88 153-155 „ » 1. 872-7. 


Wie foll jih nun die Kritik zu einem Lehrbuch der Wigebra 
verhalten, in dem bie Abjchnitte über bie Theilbarfeit der Zah: 
len, die imaginären Größen, die Potenzen mit ganzen negativen 
Erponenten, die Logarithmen, die Gleichungen zweiten Grades 
mit einer Unbefaunten, die Combinatorit und endlich die 
Sleihungen dritten und vierten Grades nicht Eigenthum der 
Berf. find, abgejehen von einzelnen unbebeutinden Ein- und Aus— 
ichaltungen. Mit welchem wiffenfchaftlichen Verſtändniß durch 
die legteren die Herren Haud den Balter’schen Text „verbeffert“ 
haben, davon einige Beiipiele. Hauck VII, $ 91, 4 handelt wie 
Balger II, $ 19, 6 von dem „Logarithmus einer Potenz (im 


' weiteren Sinne)“; trogdem Halten e3 die Verf. für nöthig, noch 


einen befonderen Sat über den Logarithmus einer Wurzel hin: 
zuzufügen! — Balger $ 20, 3 erläutert die Berechnung der 
Mantiffen der Logarithmen von Zahlen zwifchen 1 und 10 durch 
Begrenzung, indem man jede Zahl in ein Product von Wurzeln 
aus 10 zerlegt, deren Erponenten Botenzen von 2 find, Diefen 
Abfchnitt Haben die Herren Haud in ben $ 91 ihres Lehrbuches 
nicht aufgenommen; gleichwohl aber fahren fie ebenfo wie Baltzer 
fort: „Um die ſer umftändlichen Rechnungen... „für immer über: 
hoben zu fein 2c.* 

Ref. glaubt auf eine eingehendere Beſprechung des Haud': 
ſchen Buches nicht eingehen zu ſollen. Müfte er doch immer im 
Zweifel fein, ob er jich wirklich mit der eigenen Arbeit der Verf. 
beichäftigt (ebenfo wie Baltzer's Elemente find citiert S. 7 „Die 
vier Specieö von D. Heſſe“ und S.205 Stern’s „Lehrbuch der 


‚ algebraifchen Analyfis*, die dem Ref. nicht zugänglich waren). 


| 


Die Eonftatierung obiger Thatſachen genügt, um dem wiſſen— 
ihaftlichen Publicum einen Begriff davon zu geben, wie fich die 


Herren Haud die Herausgabe neuer Lehrbücher der Mathematik 


I 


| 


| “ 


vorftellen, Es wäre befjer gewefen, die Berf, hätten iroß des 
„wiederholten Mahnens geehrter Amtsgenoſſen“ ihr „Längft 
gegebenes Berjprechen ꝛc.“ nicht eingelöft. Die Mitwelt hätte 
dadurch nichts eingebüßt, und fie jelbjt würden von dem Makel 
unfelbftändigen Arbeitens verfchont geblieben fein. Rdt. 


Medicin. 


Strasburger, Ir. Ed., Prof,, über den Bau u. das Wachs- 
thum der Zellbäute, Mit 8 Taf. Jena, 1852. Fischer. (XV. 
264 5. Roy. 8, Taf. 4.) -H 10. 

Die Urbeiten diejes Autors beivegen fi auf dem inter- 
effanteften Gebiete, welches die Biologie kennt und welches jie 
fih erſt im neueſter Zeit geichaffen hat, Sie behandeln die 
Lebenserfcheinungen, welche die Träger des Lebens jelbit, die 
Bellen, barbieten. Erſt durch die außerorbentlichen Ver— 
befjerungen, welche unfere optischen Hüffsmittel in den fegten 
Jahren erfahren Haben, ift es möglich geworden, an Probleme 
heranzugehen, wie fie fi) der Autor ftellt. Die Arbeiten des— 


765 


jelben über den Zellfern und Zelltgeilung haben ihm den Ruf 
einer außerorbentlichen Energie und Sorgfalt in der Behandlung 
jeines Gegenftandes verſchafft und diefen Auf rechtfertigt auch 
das vorliegende Werl, Es ift unmöglich, in der Kürze einen 
Bericht über die Fülle neuer Beobachtungen zu geben, die das— 
ſelbe enthält. Neue Beobachtungen erzeugen neue Hypotheſen 


— 1883, 22. — Literarifhes Centralblatt — 26. Mai. — 


| 


und manche der legteren werden Widerjpruch erfahren, das thut | 


indeſſen dem Werthe des Werkes feinen Eintrag, denn auf 

diefem Gebiete, auf dem man feither dem völlig Unbelannten 

gegenüberjtand, handelt e3 fich darum, das Material für eine 

Discuſſion zu gewinnen, die allmählich die Erkenntniß vor— 

bereitet. 

Schwarz, Bernh., Frühlingsfahrten durch die Heilstätten 
der Riviera, die Insel Corsiea, sowie das südliche, westliche 


u. men Frankreich. Leipzig, 1883. Frohberg. (Ill, 235 8. 
8) 3. 


Wer ſich durch die Bezeichnung auf dem Titelblatt „durch 
die Heilftätten der Riviera" zu dem Glauben verführen liebe, 


766 





Entwidelung im mittleren Lebensalter. — Rich. Ulridy, ein neuer 
ophthalmoſtopiſcher Befund nach Blutverlut. — Neferate. — Wilb. 
Sanfen, Unterfuchungen der Augen von 808 Schulfindern im Alter 
von 10 bis 15 Jahren. — Bibliographie 4. 


Morphologifhes Jahrbuch. ine Zeitichrift für Anatomie und Ent: 
wickelungsgeſchichte. Hrsg. v. F. Segenbaner. 8. Bd. 4, Heft. 


Inh.: I. E. ®. Boa, Studien über die Verwandtſchafts— 
beziebungen der Malafoftrafen, (Mit Taf.) — E. F. Jideli, der 


‚ Bau der Hodroidpolypen. 2. (Mit Taf.) — Kleinere Mittheilungen, 


Defterreichifche Monatsſchrift für Thierheillunde mit Berhffichtigung 
. Viehzucht u. Landwirtbfchaft. Med. von Alois Koch. 8. Jabra. 
rt. 5. 


Inh.: Lechner, UniverfalsönfsLängens und Winkelmeſſer. — 


M. Raab, Perforation, chroniſcher Katarrh des Uterus und Heilung. 
— 2, Kundſin, Entwickelung des Hufes und der Klauen. (Fortſ.) 


daß der Verf. in erſter Linie bemüht geweſen ſei, die von ihm | 


bereiften Gegenden aus therapeutifhen Gefichtspuncten zu 
jchildern, würde fich irren, da die Bedeutung ber einzelnen Orte 
als klimatiſcher Eurorte nur nebenbei geftreift wird. Der Berf. 
ift offenbar viel gereift und hat gutfehen gelernt, er ftreut vielfach 
praftiiche Winke ein und ergeht ſich auch in hiftorifchen Exeurſen. 
Im Großen und Ganzen lieſt ſich das Buch nicht ſchlecht, aber 
man erhält doch allgemad den Eindrud des Trodenen, Spieh- 
bürgerlihen, der durch die ziemlich monotonen Gefühlsaus- 
brüche nicht gemindert wird. Um ausführlichften ift Corfica 
behandelt. 








Arhiv für die gefammte Phyfiologie des Menfchen u. der Thiere 
Hrög. von E. F. W. Pflüger 31. Br. 3. u. 4. Heft. 
Inh.: 2, Hermann, lnterfuhungen zur Lehre von der elek— 
triſchen Musfels und Nervenreizung 2, 3. — €. Pflüger, zur 
Geſchichte Des eleftropolaren Errequngsgefeßes. — Derf., das Ueber⸗ 
wintern der Saulquappen der Knoblauchkröte. (Ein Beitrag zur 
Lehre von der Anpaſſung der Organismen an bie änßeren Lebens: 
bedingungen und zur Diagnoje der Batrachierlarven.) — Charles 
Richet, de diversorum museulorum diversa irritabilitate, — J. R. 
Ewald, Apparate zur fünftlichen Athmung und Verwendung eines 
Kleinen neuen Waffermotors. (Hierzu Taf) — JR Emald u. R. 
Kobert, Iſt die Zunge luftdicht? — 
des Säugethierherzend, wenn Luft in daſſelbe geblafen wird. — 
Johs. MüllershHettlingen, über galvanifche Erfcheinungen an 
feimenden Samen. (Hierzu Holzſchn.) 


Archiv für experiment. Best u. 
N. Boehm, E. Klebs, 2. 
17. Bd. 1. u. 2. Heft. 

Inh.: Klebs, weitere Beiträge zur Geſchichte der Zuberenlofe. 
(Mit Taf.) — Lemnfhew u. Klikowitſch, zur Frage über den 
Einfluß alkalifcher Mittel auf die AZufammenfeßung der Galle, — 
v. Schroeder, Interfuchungen über die pharmafologifhe Gruppe 
des Morphins. 


Arhiv f. patholog. Anatomie u. Phyfiologie u, f. kliniſche Mebdicin 
Hrög. von Rudolf Birhom. 9, F. 2. Bd. 2. Hft. 


Sub.: H. v. Wyß, Beitrag zur Kenntniß der Bleivergiftung. 


— —— 


ſtaunyn u. O. Schmiedeberg. 


— Reubold, über Spaltbildung am Schädel nach Fractur. (Hierzu | 


Taf.) — W. 3. Councilman, zur Aetiologie der Eiterung. — 
of. Kugler, Beiträge zur Lehre von der örtlichen, zeitlichen und 
individnellen Dispofition des abdominalen Typhus unter Augrundes 
legung einer aus den amtlichen Liſten der Leichenſchau des Groß— 
berzogthums Baden für die Jahre 1872—1877 gefertigten Statiftif 
diefer Krankheit. (Scht.) — Max Wolff, eine weitverbreitete tbierifche 
Mycoſe. (Hierzu Taf.) — Ein neuer Fall von Hermaphrobitismnd 
{II. spurius mascalinus?) am Lebenden beobachtet, mitgetbeilt von 
Markhand. (Hierzu Taf.) — Guſt. Pommer, über die Dftor 
Haftentbeorie, (Hierzu Taf.) — Kleinere Mittheilungen. 


Klinische Monatsblätter fe Augenbeilfunde, Hrög. von®. chende t. 
21. Jahrg. Mai. 

nb.: F. W. Hoffmann, ein Fall von Amauroſe nah Häma— 

temeiis. — 9. SchmidtsMimpler, zur Aetiologie der Katarafts 


— MAIL DES EHFBERER Rechts⸗ und Formelbüchern, wie fie und noch erhalten find, als 


Srög. von | 


i 





— Berſchiedene Nachrichten. — Literatur. 
Beilage: Revue für Thierheilkunde u. Thierzucht. Ned. von Alois 
Koch. 6. Br. Nr. 5. 


Inh: A. Koch, die Nematoden der Scaflunge. (Fortf.) — 
E. Semmer, der gegenwärtige Standpunct der Vehre über den 
Milzbrand mit Berũckſichtigung der Schupimpfungen gegen denjelben. 
—— B. Mégnin, Syngamus trachealis (Sieb.). (Fortſ.) — 
Joh. Schlechter, die Vererbung der Größe auf die weiblichen 
Nachfommen bei den Pferden. — Aleinere Mittheilungen. 


Redts- und Stantswiffenfhaften. 


Lehmann, Karl, und Schnorr von Carolsfeld, Hans, die 
Njälssage insbesondere in ihren juristischen Bestandtheilen. 
Ein kritischer Beitrag zur altnordischen Rechts- u. Literaturge- 
schichte. Berlin, 1883. Prager. (VII, 234 8. 8) oA 9. 

Die vorliegende Arbeit ift aus Uebungen hervorgegangen, 
welche im juriftifchen Seminare der Münchener Univerfität 
unter Leitung des Ref. abgehalten wurden. Daraus ergiebt 
fih, daß Ref. derjelben nicht völlig unbefangen gegenüber jteht, 
und ergiebt ſich auch, dab an das Büchlein feine ftrengeren An- 
forderungen billiger Weife zu ftellen find, als welche dieſem 
feinem Urjprunge entfprechen. Der größere Theil der Schrift 

(S.1— 138) ift dem Nachweife gewidmet, daß die Jurisprudenz 

der Njäla nicht etwa auf lebendige Kenntniß der Rechtsübung 

in der freiftaatfichen Seit, fondern lediglich auf die Lectüre von 


auf ihre Duelle Hindeutet. Diefen Nachweis hält Ref. für ge: 
lungen. Wieberholt zeigt fih ein finnlojes Abſchreiben von 
Formeln, wie 5. B. wenn von einem segja fram sök ylir 
höfdi Jöni gefprochen, oder wenn in einer Formel gejagt wird 
at ek Iysi heilundarsäri eda holundar, eds mergundar, 
während bie lage im einzelnen Falle doch nur auf eine dieſer 
drei Alternativen geftellt werden konnte. Undere Male werden 
Rechtöregeln, welche unfere dem 13. Jahrh. angehörigen Rechts- 
bücher als geltende behandeln, als einer vergangenen Beit ange- 


' hörig befprochen, wie wenn 3. 8. gejagt wird f fimtard6mi 


skyldu ok sönnunarmenn fylgja eidum. Oder es werden 
termini techniei des älteren Rechtes faljch geichrieden, weil fie 
unverftändfich geworden waren (3. B.adalfestr jtatt aladsfestr), 
oder Bezeichnungen gebraucht, die nur das norwegiſche und 
fpätere isländiſche Necht gebraucht, nicht das des Freiftaates 
(wie 5. B. primenningr für nıesta bradra, oder lögmadr für 
lögsögumadr) u. dgl. m., Alles Kennzeichen eines Berf.'s, 
der erft nach der Unterwerfung der Inſel unter die Könige von 
Norwegen (1262—64), und nur auf Grund gelehrter Studien 
ſchrieb. Demgemäß führt und die Sage nicht das Recht des 
10, und 11., fondern das Recht bes 13. Jahrh.'s vor, und aud) 
diefes nur mit mancherlei Mißverftändniffen, welche durd) die 
Bergleichung der Rechtsbücher zumeift leicht und ficher darzuthun 
find. Nur ganz ausnahmaweife hat fie, wie die auch bei anderen 
Sagen der Fall it, einzelne Meberrefte älteren Rechtes aufbe— 


767 


— 1883. 8 22, — Literarifhes Eentralblatt — 26. Mai. — 


wahrt, wie 3.8. bezüglich der Form der Ehefcheidung in Cap 7. | 
Inſoweit mit den Berfaffern einverftanden, vermögen wir uns 


übrigens darum noch keineswegs allen Einzelheiten ihrer Be— 
weisführung anzufchließen, wie wir denn 3. B. ihren Bemer- 


kungen über die Einführung des fünften Gerichtes (S. 128 bis | 


136) nicht beiftimmen können. Ebenfo wie wir dies bereits vor 
mehr als 30 Fahren gethan haben, glauben wir vielmehr aud) 
jegt noch daran fefthalten zu follen, daß dem Berichte der Njäla 


über dieſen Vorgang ein Stern echter Ueberlieferung zu Grunde | 
Tiege, welcher freilich durch fpätere Zuthaten fehr verdunfelt und | 


überwuchert ift. Wir müßten nicht, was ben Bearbeiter der uns 
vorliegenden Redaction der Sage zu feinen Angaben über die 
von Njäl beantragten Veränderungen der lögrettuskipan 
veranlaßt haben follte, oder woher er diefe entlehnt haben 
könnte, wenn folche ihm nicht in einem älteren Terte der Sage 
vorgelegen hätten; ohne allen Zufammenhang mit dem Verlaufe 
ber erzählten Begebenheiten, wie diefelben daftehen, jcheint uns 
ihre Aufnahme in unferen Tert nur unter der Borausfehung 
ſich zu erflären, daß defjen Bearbeiter fie in feiner Vorlage bereits 
vorgefundben hatte. . 
Vier Anhänge behandeln fodann noch die fremden Beftand- 
theile der Njäla (S. 139— 160), das Verhältniß der Njäla 
zur porsteinss. Sſduhallssonar (S. 161— 165), die Anachro— 
nismen, geographifchen Fehler und Unebenheiten der Compo— 
fition der Sage (S. 166— 171), endlich die Genealogien der 
Njäla (S. 172— 231), worauf dann noch einige Nachträge 
(S. 232— 234) ſich anſchließen. Diefe Anhänge find, da in 


ihnen nicht ber Schwerpunct der Unterfuchung liegt, etwas 


aphoriftifcher gehalten als der Haupttheil des Buches, und fie 


leiden zum Theil auch an den Folgen des leidigen Umftandes, | 


daß die zu Konrad Gislaſon's vor acht Jahren erſchienener 


768 


nugung und geben auch für die hiftorifche Betrachtung Gelegen- 
heit. Der um die jchleswig-holfteinifche Kirche ſchon durch den 
Commentar feiner Synodalordnung wohlverdiente Verf. konnte 
ihr bei feinem Scheiden aus ihrem Dienft fein beſſeres Gefchent 
zurüdlaffen. 


Koenig, Staatdanwalt, die Geſchäftsverwaltung der Staatsanwalt: 
fhaft in Preußen. Spftematifhe Darftellung des Inhaltes der 
auf den Geſchäftökreis der Staatsanwaltihaft bezfiglichen Gabi: 
netsordres, Reglements u. Neferipte. Berlin, 1862, Guttentag. 
(VII, 310 ©. A. 8.) c#M 4, 50. 


Das Handlihe und für dem praktifchen Gebrauch ſehr 
bequem eingerichtete Buch zerfällt in zwei Theile. In dem 
erjten Theil (S. 1— 198) hat der Verf. eine furz gefaßte, aber 


| genaue und volljtändige Darftellung der Organifation ber 


Staatsanwaltihaft und aller ihrer Geſchäfte gegeben und das 


| weit zerftreute Material forgfältig gefammelt und gefichtet. Die 


Angabe der Quellen, die in hronologifher Ordnung nochmals 
am Ende diefes Theiles (S,185— 196) aufgeführt find, ift er: 


ſchöpfend und zuverläfjfig und wird gewiß, wie der Verf. in der 


Vorrede hofft, jedem Praftifer jehr willtommen jein. Eine 


wiſſenſchaftliche Bearbeitung feines Stoffes hat der Verf. nicht 


beabfichtigt, aber als Nachſchlagewerk wird das Buch bald feinen 
Pla in allen Gerichten und Staatsanwaltfchaften, wie auch in 
den Bibliothelen der Eriminaliften ſich erwerben. Es will nir— 
gends das Studium der Quellen erfegen, aber es ift ein ficherer 
Führer in dem Studium derfelben und in der praktiſchen Hand- 


habung der Geſetze. Der zweite Theil (S. 201—310) enthält 





Ausgabe der Njala gehörigen Angaben über die Hbfchrr. und | 


deren Filiationsverhältnig noch immer auf fich warten laſſen. 
Am fühlbarften macht fich der letztere Umftand im erften An— 


hange, da wo bie Frage nad) der Urfprünglichkeit oder Nicht | 


urfprünglichkeit der in die Sage eingeflochtenen Strophen be- 
handelt wird. Doc, enthält auch diefer Abfchnitt manche recht 
gute Bemerkungen, zu welchen wir u, U. das auf S. 141—145 
über bie Darradarlj6d Gefagte zählen; eine eingehenbere 
Prüfung nad der metrifchen Seite hin hätte freilich auch hier 
nicht ſchaden können. 

Schließlich glauben wir noch bemerken zu müffen, daß die 
Form der Darftellung in dem Büchlein Manches zu wünfchen 
übrig läßt. Vieles hätte überfichtlicher zufammengefaßt und 
zugleich gekürzt, Manches prägnanter oder in gewählterer 
Sprache ausgedrüdt werden können ; die unrubige, ſpringende 


Art des Vortrages zumal, welche noch vielfach an die feminari= | 


ftifche Behandlung bes Gegenftandes in mündlicher Rebe und 
Gegenrede erinnert, wird manchen Leſer ftören, der fich durch 
die Fülle des gefammelten und fleißig verarbeiteten Materiales 
angezogen fühlen wirb. E. Mr. 








Ghalybaeus, Heinr. Franz, Dr. jur., Sammlung der Vorfchriften 


u. Entſcheidungen betreff. das jchleswig-holfteinifhe Kirchenrecht. | 
Ein Handbuch; f. Geiftlicye 2c. Kiel, 1883, Homann. (IX, 557 ©. 


Roy. 8.) 11 
Die vorliegende Schrift iſt ein ſehr dankenswerthes Unter: 


einen Abdrud aller wichtigeren Formulare, die in dem Gefchäfts- 
freije der Staatsanwaltihaft in Gebraud find. Ein forgfältig 
gearbeitetes Regifter giebt eine weitere Erleichterung für den 
Gebraud) des Buches. 


Jahrbücher für Nationalötonomie u. Statiſtik. Hrög. von Johannes 
Konrad, N. F. 6. Bd. 4. u. 5. Heft. 
Juh.: Udo Eggert, die eriten Beziehungen zwiſchen Forſt— 
wirthſchaft und Boltswirtbichaft. — Guſt. Schönberg, Baiels 
Bevölkerungszahl im 15. Jahrhundert. — Erwin Nafie, die Rich— 


| tung der deutſchen Waarenausfuhr. — Literatur. —NR. Kablufom, die 





nehmen. Nicht nur, daß fie geeignet ift, Allen, dieim Dienfte ber 


jchleswig-holfteinifchen Kirche ftehen, das nothwendige kirchen⸗ 
rechtliche Material zu unterbreiten, fie befriedigt auch für 
weitere Kreife ein Bebürfniß, das um fo dringender war, je 
jchwerer die Beftimmungen de3 oben genannten PBarticular- 
firchenrechtes dem Forjcher zugänglich waren, und je veralteter 
die Sammlungen, die es boten. Jetzt liegt der ganze Stoff 
nad) Materien georbnet von bewährter Hand zufammengefaßt 


Abjchaffung der Kopfitener in Nuplahd. — Miscellen. — Ueberficht 
über die neueften Bublicationen Deutfchlands und des Auslandes. 


— 


Land- und Forſtwirkhſchaft. 


Oelrichs, H., Ober-Neg.-Rath, die Domainen-VBerwaltung des 
preußiſchen Staates. Zum praktiſchen Gebrauche für Berwaltungs- 
beamte und Domainenpäcter. Mit einer Nachweiſung von ſämmt— 
lihen Domainenvorwerken des preuß. Stanted x. Breslau, 1883, 
Kerns Berl, (XVI, 298 ©. 8.) MT. 


Nachdem der Verf. im allgemeinen Theil den Begriff der 
Domänen, ihre gefhichtlihe Entwidelung und Erwerbstitel 
erörtert Hat, wendet er fich dem fpeciellen Theile zu und be- 
handelt zunächft die Benugung der Domänen, und darin die 
Drganifation der Domänen -Verwaltungsbehörde, die Ber: 
waltung und Benugung der Domänen-Vorwerle durch Ber- 
pachtung, und die Verwaltung der nicht verpachteten Nubungen, 
Gefälle und Rechte. Der folgende Abjchnitt handelt von der 
Beräußerung der Domänen und zwar durch Taufch und Verkauf, 
fowie von der Abtretung der Domänengrundftüde zu anderen 
Staatszweden, und von dem Hypothekenweſen der Domänen. 
Den Schluß bilden die Verpflichtungen des Domänenfiscus zur 
Unterhaltung der Wege, Brüden, zur Urmenpflege, zu Bauten zc. 
Dem Buche liegt eine nach Regierungsbezirfen und Streifen 
geordnete Nachweifung über die preußifchen Domänen bei, 
welche den Flächeninhalt, die Pächter, Pachtperioden und die 


vor, und chronologiſches und Materienregifter erleichtern die Be- | Pachtſumme angiebt. Diefe Arbeit, welche durchweg auf amt- 


— un 
769 


lichen Quellen beruht, erfcheint wohl geeignet, den Berwaltungs« 
beamten, Domänenpächtern und ſolchen, welche es werden wollen, 
über bie Grumdfäße der Domänen-Berwaltung volle Aufklärung 
zu geben. 








Seh, Dr. Rich., Prof,, der forſtwiſſenſchaftliche Unterricht an der 
Univerfität Gießen in Bergangenbeit u. Gegenwart. Ein Gedenk— 
blatt zur Erinnerung an den 14. Juni 1881 2. Gießen, 1981. 
Rider. (VII, 152 e. Roy. 8.) cH 2. 

Die Schrift, welche den in Gießen ausgebildeten Forjtwirthen 
und allen Anhängern des forjtlichen Univerfitätsunterrichtes ge- 
widmet ift, muß als ein werthvoller Beitrag zur Löſung der 
jorftlichen Unterrichtsfrage überhaupt betrachtet werden. Sie 
enthält intereffantes ftatiftifches Material, welches der Verf. 
mit der befannten Gewiflenhaftigleit aus den Univerfitätsacten, 
aus der einjchlagenden Literatur, aus den bejtehenden Verord⸗ 
nungen und Reglements und durch Correipondenz gewonnen 
bat. Unter Borausfhidung eines bis zum Jahre 1788 reichen: 
den gefchichtlichen Rüdblides fchildert der Verf. in dem zweiten 
oder Haupttheil die jeßige Organifation des forſtwiſſenſchaft⸗ 


lichen Unterrichtes und der einfchlagenden Univerfitätsverhält: 


niffe. Dabei werden die Vorfchriften über das alademiſche 
Bürgerreht und die Handhabung der akademischen Disciplin, 
bejonders ausführlich der Unterricht felbft, das Prüfungsweſen 


und die Bromotionanormen beſprochen. Weiter folgen noch im 


dritten Theil Mittheilungen über die Koften des gefammten 
forftwifjenfchaftlihen Unterrichtes und im vierten und fünften 
Theil über die forftlichen Lehrer und über die forftlichen Hörer 
der Hochſchule. Hieraus ift zu entnehmen, daß in dem Beit- 


raume von 1825 bis mit 1881 11 forftliche Docenten gewirkt 


haben und im Ganzen 752 Forftftudenten zu verzeichnen find, 
von denen 22 die philofophifche Doctorwürbe erlangten. 





Die landwirthſchaftlichen 
Nobbe. 29. Bd. Hef 
YInh.: G. Kühn, Berfuche Über die Verdaulichkeit der Weizen: 
fleie und deren Veränderung durch verſchiedene Arten der Zuberei— 
tung und Verabreichung, fowie über die Verdanlichkeit des Wiefenbeues 
im trodenen und angefeuchteten Zuſtaude. Auf der landwirtbichafte 
lihen Verſuchsſtation Mödern in den Jahren 1877—1881 andges 
führt x. 


Berfuhs- Stationen. Hrog. von Fried. 
ti1.u 2 





Gentralblatt für das gefammte Koritwefen. Hrög. von Arth.v. Sedens 
dorff. 9. Jahrg. 5. Heft. 

Inh.: U. v. Sedendorff, dad neue ————————— 
geſetz. — Zur Geſchichte der Laudesforſtverwaltung für Bosnien und 
die Herzegowina. — G. Alers, ruſſiſche Beobadtungen über die 
Schütte. — Rob. Pfeifer Ritter v. Foritbeim, Nefultat einer 
Ausaftung und Durchforſtung and einem Fichtenpflanzwalde. — E. 
Syuhrovjfy, über das „Zielen“ und „Treffen“ beim Bergaufs und 


Bergabſchießen. — Literarifche Berichte. — MNenefte Erſcheinungen 


der Yiteratur. — Der öiterreichifche Forftcongrefi 1893, (Korti.) — 
Die fünfte allgemeine Verſammlung ruſſiſcher Forſtwirthe. — Aus 
Amerifa, Stand der Foritfrage in den Vereinigten Staaten von 
Nordamerika, — Notizen ıc. 


Sprachkunde. Literaturgeſchichte. 
Hübner, E., Grundriss zu Vorlesungen über die griechische 
Syntax. Berlin, 1883. Hertz. (IV, 112 8,8) of 3. 


Den Inhalt diefes „Srundriffes zu Vorlefungen“ bildet, 
wie bei den bekannten früheren „Grundriſſen“ defjelben Berf.'s, 
eine Zufammenftellung der einjchlägigen Literatur. Ob es an— 


gemefjen ſei, einer abfolute Vollftändigfeit erftrebenden nadten | 
Aufzählung von Büchertiteln, in der das Werthvolle vom Werth: 
(ofen, das Veraltete und überflüffig Gertvordene von dem auch 


heute noch Nußbaren.in feiner Weiſe unterfchieden ift, den von 
Berf. gewählten Titel zu geben, mag bier umerörtert bleiben. 


— 1883. 22, — Literariſches Centralblatt — 26. Ma. — 


770 


| Das Buch ſelbſt ift jedenfalls eine Höchft verbienfkliche und vor- 
ı ausfichtlich reihen Nutzen ftiftende Arbeit. Schon ber eine 
| Umftand machte feit langer Zeit ein derartige Unternehmen 





wünfchenswerth, daß fo oft über Probleme der griechiſchen 

Syntar Abhandlungen, ja Bücher gefchrieben wurden, ohne daß 
\ die Verf. eine Ahnung davon hatten, daß diefelbe Materie ſchon 
| vor ihnen in umfaffendfter Weife abgehandelt war. Daß der 
Berf. feine Literaturangaben auch auf einige der Syntar benad): 
barte Theile der Grammatik (Stammbildungs- und Flerions- 
lehre und Semafiologie) erſtreckt Hat, ift danfenswerth, wenn 
man auch hier Hinfichtlih der Auswahl, die der Verf. unter 
ben einfchlägigen Schriften getroffen hat, oft anderer Meinung 
fein wird als diefer. Im den der Syntax im engeren Sinne 
des Wortes gewibmeten Abjchnitten ift abjolute Vollftändigkeit 
der Ungaben, die der Verf, beabfichtigt hat, zwar natürlicher 
Weife nicht erreicht, wie der Verf. im Vorwort jelbft hervorhebt, 
aber was nachzutragen ift, wird verhältnigmäßig wenig fein. 
Unten den „Jahresberichten“ ©. 15 werden die von Eapelle 
im Philologus 36, 671—712 und 37, 89—129 vermißt. 
Bon weiteren Nachträgen ift uns zur Beit Folgendes zur Hand: 
Nicod. Friſchlin, De ablativo Graecorum (Graecos non carere 
ablativo), Rintelii 1750 (zu $ 8). — Sig. Fried. Drefig, 
Commentarius de verbis mediis Novi Test., Lips. 1755 (824). 
— Ehr. Fried. Quell, De permutatione numeri ap. Graecos. 
Dresd. 1770 ($ 23). — Casp. Fried. Hachenberg, De signi- 
ficatione praepositionum Graecarum in compositis etc. 'Traj. 
ad Rh. 1771 (8 41). — J. 9. Kiſtemaker, De origine ac vi 
‚ verborum ut vocant deponentium et mediorum graecae 
linguae, praesertim latinae, Münster 1787 ($ 24). — Balent, 
Stothouwer, De origine et causis casuum praesertim in 
Graeca et Lat. lingua. Leovardiae 1791 ($ 8). — Beni. 
Weiske, Do praepositionibus graecis. Gorlieii 1809 ($ 41). 
— S. Eavallin, De optativo. Lund 1844 ($ 29). — Kobliska, 
Ueber das Verhältn. des Aor. zu den Formen des ce. Verb. 
Königgräß 1851 ($ 37). — U. O. Heurlin, De significatione 
verbis Graecorum mediis propria etc. Lund 1852 ($ 24). 
— Gederjfiöld, De particulis negativis, Lund 1852 ($ 44). 
— M. Holzman, De comparationis quae dicuntur in Graeca 
et Lat. lingua particulis. Halle 1866 ($ 50). — 9. Müller, 
De generibus verbi. Gryphisw, 1964 ($ 24). — Wrede, De 
origine praepositionis sis etc. Monast. 1868 ($ 41). — ®il- 
berg, De optativi Graeci indole et natura. Moskau 1871 
($ 29). — ©. v. d. Gabeleng, Wort: und Sapftellung. 3. f. 
Bölkerpf. 8, 129. 300 ($ 60). — Hofmeifter, Ueber Gebrauch 
u. Bedeut. des Iota demonstr. bei den att. Rebnern. Halle 
1577 (8 42 ff). — Kohlmann, Die Tempora des griech. Verb. 
Eisleben 1881 ($ 32). — Die Eitate des Verf. find, jo weit 
wir nachgeprüft haben, im Allgemeinen zuverläffig; zu beifern 
fanden wir S. 25 Erifffon ft. „Eriffon”, S. 39 u. 40 Holzs 
man ft. „Holzmann“, S. 55 8. 20 v. u, phil. hist. Cl. $ ft. 
„3“. Die Anordnung ift einige Male nicht zu billigen, 5. B. 
| Delbrüds Schrift über Abl. Loc. Inftr. ($ 11) follte in 88, 
Slerlo's Schrift über das Augment ($ 22 ©, 53) in $ 32 an- 
geführt fein, two auch die Ürbeiten von Fauft (Zur indogerm. 

Augmentbildung, Straßb, 1877) und Molhem (De augmenti 
ap. Hom. Herodotumque usu. Lund 1876) zu nennen waren. 
Hoffentlich werben dem Verf. auch von anderen Seiten recht 
zahlreiche Nachträge zu Theil, damit das jo nüßliche Unter: 
nehmen, für das die Sprachwiſſenſchaft dem Verf. zu großem 
Dank verpflichtet ift, in neuen Auflagen, die es ficher erleben 
wird, feinem Biele immer näher gebracht werde. Bgm. 








Vetter, Th., Dr., Zur Geschichte der nominalen Declination 
im Russischen, Leipziger Disserlation, 1883, ($0 S. 8). 

| Die Bearbeitung der Gefchichte der ruſſiſchen Sprachen ift 

dadurch befonders erſchwert, daß das erforderliche Material ent⸗ 


771 


weder in den großen Dandſchriftenſammlungen Rußlands ver⸗ 
borgen liegt oder nur in Bruchſtücken und ungenügend ediert iſt, 
oder endlich, wenn gute Ausgaben vorhanden ſind (wie in vielen 
Publicationen der Petersburger Geſellſchaft der Liebhaber der 
alten Literatur), dieſe ſich auf den wenigſten Bibliotheken finden 
und für den Privatmann meiſt unerwerbbar find. So konnte 
auch der Verf. der vorliegenden Schrift, angewiefen auf Publi- 
cationen von Bruchftüden, auf den Verſuch einer Gefchichte der 
ruffischen Laute und Formen von Koloſov und andere gramma 
tiſche Werle, nichts Abſchließendes und Vollſtändiges geben, wie 
er ſelbſt S.8 ausdrücklich hervorhebt. Trotzdem bietet dic 
Abhandlung einen beachtenswerthen Beitrag zur Geſchichte der 
Spradie: der Verf. hat den in der jlaviichen Grammatik oft 
begangenen Fehler, in den Abweichungen vom Altbulgarifchen 
oder jonft allgemein Slaviſchen alle möglichen Alterthümlich— 
feiten zu fuchen, völlig vermieden und die Eigenthiümlichkeiten 
der ruſſiſchen Declination durchweg richtig durch die Aus: 
gleichung der verfchiedenen Declinationsclaffen erklärt. Dabei 
wäre eine ausführlichere Yuseinanderfegung der Beranlaffungen 
zum Wufgeben älterer Formen und deren Erfah durch Neu- 
bildungen im Intereſſe ſolcher Lefer gewefen, die mit den 
ruffiichen Lautverhältniffen nicht näher vertraut find; auch hätten 
die Erjcheinungen der anderen flavifchen Sprachen noch mehr, 
ala es vom Berf. gefchehen ift, zur Erläuterung der ruffiichen 
Berhältniffe herangezogen werden können, 3. B. bei dem Ein- 
dringen der Formen der u-Stämme in die o-Stämme. Indeh 
von der Befprechung einzelner Fälle muß Ref. hier abfehen, da 
fie one Anführung weiteren Detaild aus den Quellen nicht 
wohl möglih it. Im Ganzen wird man ben Anfichten des 
Berf. über die Entjtehung der einzelnen Formen zuftimmen; 
über einzelne Momente des Entwidlungsganges ift es oft ſchwer 
zu einer Entſcheidung zu gelangen und bleibt dem fubjectiven 
Ermeſſen viel Spielraum, 





Haller’s, Albrecht, Tagebücher seiner Reisen nach Deutsch- 
land, Holland u. England 1723 u. 1727. Mit Anmerkungen 
herausg. von Ludw. Hirzel. Anhang: Ein bisher unbekanntes 
Gedicht Haller's aus dem Jahre 1721. Leipzig, 1863. Hirzel. 
(146 8. 8.) M 2, 40. 


Haller'3 Reifetagebücher aus den Jahren 1723—27, auf 
welche Hirzel in feiner großen Hallerpublication hingewieſen 
und dadurch das allgemeine Intereſſe erregt hat, find inzwifchen 
von ihm im Sonntagsblatt des Berner Bundes und nunmehr 
aud in einem bejonderen Bande veröffentlicht worden. Sie 
find wegen der mandjerlei wertvollen Notizen, die fie für die 
Biographie Haller'3 und für die deutſchen Berhältniffe in jener 
Zeit enthalten, von großem Interefje, der Verf. beurtheilt jedoch 
die Dinge faum von einem höheren Standpuncte, al3 andere 
Gelehrte jener Zeit, Die uns wie 3. B. Uffenbach ıc. Reifeauf- 
zeichnungen binterlaffen haben. Zuſammenhängende, eingehende 
Betrachtungen über Land und Leute findet man bei diejen 
Neifenden fat gar nicht; was fie hauptfächlich interefjiert, find 
die Euriojitäten, welche in den verichiedenen Städten gezeigt 
werden, und die Heinen Wunderlichfeiten, welche die von ihnen 
bejuchten Gelehrten im gejelligen Verkehre zeigten. Indeß 
findet fi) gerade in den Haller'ſchen Aufzeichnungen fehr viel 
harafteriftiiches Detail, das dazu beträgt, ung das Bild mancher 


hervorragenden Perfönlichkeit des damaligen Deutichlands zu | 
beleben; in Hamburg, Halle, Helmftädt und andern Orten hat | 


der junge Reijende fleißig gelehrte Bifiten abgeftattet, vor allem 
ben berühmten Medicinern, wie Heifter und Hoffmann, jedoch 
auch über Männer wie Thomafi us und den Hamburger Fabricius 
erfahren wir mancherlei. Es ift zu bedauern, daß der Hrsgbr. 
nicht zur Orientierung ein Berfonen- und Ortsregifter beigefügt 


hat, S. 52 ift anftatt Bolycarpus Lieder ohne Zweifel Bolye 
Antereffant ift e8, wie der Dann, der | 


carpus Leyſer zu lefen. 


— 1883, A 22, — 2iterarifges Eentralblatt — 26. Mai. — 772 


fpäter durch) fein Gedicht „Die Alpen“ eine neue Beriode i in der 
Entwidelung des Gefühle für landſchaftliche Schönheit herbei: 
führen half, in feinen Aufzeichnungen über Heidelberg urtheilt 
(S. 23): „die Lage ift unangenehm, in einem Thale am Nedar 
zwijchen hohen Hügeln.“ ©. 56 finden wir den bereits in 
Hirzel's früherer Publication erwähnten Bericht über Haller's 
Beſuch der deutichen Komödie in Hamburg, wo er von dem 
gothifchen Geſchmack der Deutſchen fpricht „die ein feines 
agrement nicht fühlen und nicht anders, als durch Garderobe, 
zweydeutige Worte gerührt werden.“ Leider erzählt Haller uns 
aid über ben —— des — CA — C 





3eitfärift — u Pa Soracferihung x. 
u. J. Schmidt RR. 7.8. 2. Seit. 
Inh.: C. v. a Materialien zur lateiniſchen Wörter: 

bildungsgeihichte. 5. Die nomina deriuntiua auf -alıs (-aris) und 

-arius. — E. Windiſch, das iriſche praesens secundarium. — 

Der ſ., etumologifhe Miecellen. — R. Iburnenfen, der inde: 

Tr Imperativ. — Derj., offifche Einfhubsverale. — 9. 

ollig, homeriſch Fö-5, &ö-s und DR“ äylıs, — Jul. v. Fier— 


Hrt. von E. Kuhn 


finger, zur deutichen Verbal: Alexion. „Abt. mös. 2. Abd. sulan. 
— Derf,, JIraniſches. 3. 3b. yalva, — Karl 
Brugmann, Berihiebenes, 1-4, — Gr. Bartbolomae, ira 


nifch, ar — indiſch ir, un — Derf., duyarız. — Derf., indiſch 
jihva. — Derf., indifch ai in den Medialausgängen des Gonjunc 
tiv. — Karl Geldner, conjectanea vedica l. — Tb. Aufrecht, 
Miscellanea. Av. VI, 142, 1. Ueber pega. menla. — D. Frank— 
furter, zu Zeitfchr. XXV, 328. Palit Upu' Zinn. Sfr. khadga x. 
— €. Windiſch, Nachtrag zu ir. biu und cymr. byddaf (p. 165 ). 
— Job. Schmidt, Berichtigung. 


Gentralblatt für Stolge'fche —— * von den Verbanden 
der Stolze'ſchen Schule. 5. Jahrg. Nr. 5 
Anb.: „Ein Pereat den er. — Die —— 
ftrebungen der Stolze'ſchen Schule. — Karl Koch, Debattenfhrift 
— Uns den Berbänden. — Stenograpbifche Literatur, — Verſchie— 
denes. 


ieh für das Gonmafiat:Befen, 
ler. N. F. 17. Jabra. Mai. 
Fa Ar. Noad, die Behandlung des Geſchichtsunterrichts auf 
Gymnaien nach neueren Grundſatzen. — Literariſche Berichte, — 
J. Sprotte, Rekrolog Anton Joſeph Neisader's. — Jahresberichte 
des philologiſchen Vereins zu Berlin: W. Mewes, Horatins. (Schl.) 


Hrög. von H. Kern u. H. J. 


Mythologie. Sagen. 


Meinardus, Dr. Otto, Archiv Affift., der hiftorifche Kern der Hameler 
Nattenfängerfage. Hannover, 19882, Hahn. (53 ©. 8.) M 1, 6. 


In der merfwürdigen Erfcheinung der Tanzwuth glaubt ber 
Berf. den gefchichtlichen Kern der Hameler Rattenfängerfage ge- 
funden zu haben. Die ältefte Meberlieferung der Sage, wonach 
am 26. Juni 1284 130 Hameljche Kinder im Calvarienberg 
verſchwunden find, ift nach ihm fo zu erflären, daß an jenem 
Tage 130 Kinder, von der Tanzwuth ergriffen, tanzend und 
fpringendb in die Ferne gezogen und am Galvarienberg zuletzt 
gejehen worden, aber nicht wieder heimgefehrt feien. Hiermit 
jei dann die Sage von einem Spielmann, ber durch fein Spiel 
die Ratten in die Wefer gelodt habe, eine Sage, die auch ander: 
wärts ähnlich vorfommt, in urſächlichen Zuſammenhang gebradt 
worden und jo allmählich die Sage von den um feinen Lohn be- 
trogenen und dafür durch die Entführung der Kinder fich rächen- 
den Nattenfänger entitanden. Ref. Hält diefe Erklärung für 
nicht unwahrscheinlich. Uber auch wer anderer Unficht ift und 


die Deutung als verfehlt anfieht, muß dem Verf. für die gründ- 


liche Darlegung der Geſchichte der Weberlieferung der Sage 
dankbar jein. Rho. Kö. 


173 

Wrubel, Fr., Sammlung bergmännifcher Sagen. Mit einem Vor 
worte von Dr. Ant. Birlinger, Prof. Freiberg, 1882. Graz & 
Gerlach. (VII, 176 ©. A. 8.) A 2. 

Diefe Sammlung deutfcher bergmännifcher Sagen (die erfte 
ihrer Urt) enthält 130 Sagen, die in vier Gruppen getheilt find, 
nämlih I „Wie Bergwerke gefunden wurden“ (15 Nr.), 
II „Sagen vom Berggeift” (51 Nr.), III „Sagen von den 
Benedigern“ (15 Nr.) und IV „VBermifchte Sagen" (49 Nr.). 
Außer einigen wenigen von bem Verf. felbjt aus dem Mund 
von Bergleuten aufgezeichneten oder ihm handichriftlich mit: 
getheilten Sagen find alle übrigen gedrudten Quellen, die ein 
bejonderes Quellenverzeihniß zu jeder Nummer angiebt, ent: 
nommen. Unter ben Quellen befinden fich natürlich nicht wenige 
Sagenjammlungen, jedocd hat der Verf. keineswegs alle, die es 
giebt und die einschlägige Sagen enthalten, benußt, und aud) 
manche benußte ift nicht ganz ausgenußt. Auch manche Geſchichten 
und Bejchreibungen von Bergwerfen und Bergftäbten wären 
wohl noch zu benugen gewefen. Dem Verf. hätte die ihm leider 
unbefannt gebliebene jhöne Abhandlung Balentin Pogatſchnigg's 
„Die Wäljhen in der Sage. Ein Beitrag zur Gefchichte des 
Bergwejens und Handels“ (Brogramm der Örazer Akademie für 


Handel und Induftrie 1864/65) zum Vorbild dienen follen. Wenn 


er in gleicher umfaffender Weije ſammeln wird, wird fich ihm eine 
nicht unbedeutende Nachlefe ergeben. Mehrere Sagen, 3. B. 
©. 57 ff. und ©, 61 ff., find Quellen entnommen, in denen jie 
nicht einfach und fchlicht, fondern novelliſtiſch ausgeſchmückt er- 
zählt find, hier hätten Auszüge genügt, was auch von den Baar 
in Gedichtform aufgenommenen Sagen gilt. Nicht in die Samm- 
fung gehört Hebel’3 befannte meijterhafte Erzählung „Unver: 
hofftes Wiederfehen“, die fich doch wohl auf eine wirkliche Be- 
gebenheit gründet, da Hebel ſchwerlich Ort (Falun in Schweden) 


und Jahreszahl (1807) fingiert Haben wird. Freilich fcheint die | 


mehrfah auch von deutjchen Dichtern, zuerft unferes Wiſſens 
von Langbein (1810), bearbeitete Gefchichte aus der Literatur 
fih unter den Bergleuten mündlich verbreitet zu haben und ge: 


legentlich localifiert worben zu fein, denn Joh. Srainz, der in 


feinen, von Herrn Wrubel nicht benußten „Mythen und Sagen 
aus dem fteirischen Hochlande“, Brud a. d. Mur 1880, S. 108, 
fie nad) einem Gedicht von Joh. Nep. Vogl erzählt, bemerkt 
dazu: „Die gleiche Sage erzählt man fich auch in den übrigen, 
nicht fteirifchen Gegenden des Salzfammergutes.” — Wir wün— 


ſchen der troß den gemachten Uusftellungen empfehlenswerthen | 
Sammlung, die der Berf. zunächſt zur unterhaltenden Lectüre | 
der Bergleute bejtimmt bat, die aber, wie er beicheiden fagt, 


„auch den Sagenforfcher einiges Intereſſe abgewinnen dürfte” 
(S. 16), viele Leſer und Käufer. Dann wird der Verf. gewiß; 
nicht unterlaffen, uns feiner Zeit mit einer zweiten, „verbefferten 
und jtarf vermehrten” Auflage zu erfreuen, Rho. Kö. 





Alterthumskunde. 


Meyer, L., die römischen Katakomben. Berlin, 1582. Gabel. 


(72 ©. 8.) c# 1. (Sammlung gemeinverftändlicher wiſſenſchaft- 


licher Vorträge, heransg. von Birchow uud Golßendorff, Heft 
387 u. 388.) 


Derf., Tibur. Eine römiſche Studie. Ebenda, 1983. 
AM 1. (Diefelbe Sammlung, Heft 413 u. 414.) 

Bon den vorftehenden Auffägen Hat ber erjte bereits im 
Jahrg. 1882, Nr. 41, Sp. 1397 d. BI. eine Beiprechung ge 
funden, doch zwingt uns ein dort nicht beadhteter Umftand, auch 
auf ihm nochmals zurückzukommen. Wir wollen die dort dem 
Inhalt gezollte Anerfennung nicht einschränken. Beide Aufjäge, 
denen wir noch einen dritten „Pompejanifche Spaziergänge 
1— 3" in den Örenzboten 1853, Nr, 17—19 beizufügen haben, 


(0 S. 8.) 


— 1883. & 22. — Literarifjdes Centralblatt — 26. Mai. — 


174 


heit und von bedeutendem archäologifchen Willen. Wenden 

ſie fih auch an das größere Bublicum, jo werden fie doch aud) 
von manchem Fachmann gerne gelefen werden, und von beiden 

‘ Seiten ihrem Berf. Dank eindringen. Ihrem Berfafler, alfo dem 

Herrn Dr. Ludwig Meyer? So könnte es feinen; denn, jo 
viel wir jehen, weift Herr Meyer mit feiner Zeile und mit feinem 
Worte darauf hin, daß nicht er der Verfaſſer fei. Und doch bietet 
er einfach das Werk eines Anderen, nämlich eine Anzahl von Ca- 
piteln aus Boissier, promenades archöologiques (Parig, 1880; 
2, Ausg. ebenda, 1881) in beutfcher Ueberſetzung, in welche 
auch die Citate Boiſſier's Wort für Wort aufgenommen find. 
Ob er fi mit dem berühmten franzöfifchen Archäologen ab- 
gefunden, wifjen wir nicht; wir haben nur die Pflicht, zu con: 
jtatieren, da Herr Meyer fremde Habe in (gelinde gejagt) nicht- 
correcter Weife als fein Eigenthum auf den Markt gebracht hat. 
Es ift gut, wenn wir den Landsleuten des wirklichen Verf.'s mit 
der Rüge eines foldhen Verfahrens zuvorkommen, das hiermit 
der öffentlichen Berurtheilung übergeben fei. Uebrigens fünnen 
wir Werlegern, welche für einen Ueberſetzer aus dem Franzö— 
fifchen Verwendung Haben, befagten Herrn Meyer wohl empfeh- 
fen: er wird auf diefem Felde dann ja Gelegenheit finden, ſich 
mit feinen eigenen Federn zu ſchmücken. Betriebfamfeit jcheint 
er in genügenden Maße zu bejiken. 





Bullettino dell’ instituto di corrispondenza archeologica. Nr. IV, 
April. (2 Bogen.) 

Inh.: 1. Berichte über die Sitzungen ded Juſtituts am 2., 9, 
16. u. 30, März. 11. Ausgrabungen: U. Mau, Ausgrabungen in 
Tompel. (Fortſ.) 1. Denkmäler: W. Henzen, Juſchriften der 
Brüde von Kiachta in der Landſchaft Rommagene. IV. Literatur: 
A. Mau, Anzeige von La villa ercolanese dei Pisoni, i suoi monu- 
menli e la sua biblioteca, riecerche e nolizie per Domenico Com- 
parelli e Giulio de Petra; con XXIV tavole, Torino, 1853, 


Vermifchtes. 
—— Dr. M. Versuch einer Geschichte der Universitäts- 


Bibliothek zu Greifswald. 1. Hell. Bis 1785, Greißwall, 
1852. Bamberg. (Vlll, 718.8) M. 2, 


Die obige Arbeit ftellt ſich als eine bei Gelegenheit ber 
Eröffnung des neuen Bibliothefsgebäudes in Greifswald ver- 
faßte und veröffentlichte Feftichriit dar. Der Stoff konnte zu 
einem folchen Zwecke kaum paffender gewählt werden, aber auch 
einen geeigneteren Bearbeiter hätte man jchwerlich finden können 
als Heren Perlbach, der nun jhon eine Reihe von Jahren als 
Beamter an der Greifäwalder Univerfitätsbibliothet thätig iſt. 
Er hat fich feine Mühe verdrießen laffen, aus den Ucten des 
Univerfitätsarchivs und aus den Geſchäftsbüchern der Bibliothek 
die zerjtreuten Notizen zufammenzulefen, die uns über die 
Unfänge und das erfte Wachsthum der Univerfitätsbibliothet 
| erhalten find. Dürftig im höchſten Grade waren jene Anfänge 
und nicht weniger fümmerlich dieſes Wachsthum. Für die 
| Beichränftheit und Kargheit der in damaliger Zeit für willen: 
ſchaftliche Zwede aufgewandten Geldmittel ift der Vertrag in 
hohem Grade interefjant, den die Univerfität i. 3. 1603 mit 
Samuel Selfiſch, Buchhändler und Bürgermeifter zu Witten: 
berg, abſchloß, wonad die Abzahlung der Kaufſumme für die 
von bem leßteren nach Greifswald gelieferten Bücher im ber 
Höhe von 2000 Gulden in 67 Jahren erfolgen follte. Daß 
diefe Ratenzahlungen von der Univerfität dann jehr unregelmäßig 
innegehalten werden konnten, dafür jorgte ber bald ausbrechende 
breißigjährige Krieg und die für Pommern faum weniger 
ftürmijchen Zeiten der legten Hälfte des 17. Jahrh's. Erſt mit 
dem dann folgenden Jahrh. bricht für die Bibliothek eine beffere, 
verheißungsvolle Beit an, und mit dem J. 1747 erhielt fie in 








zeugen von einer nicht gewöhnlichen jchriftftellerifchen Gewandt- | Johann Karl Dähnert ihren bedeutendjten Bibliothefar, den 


775 





man recht eigentlich als ihren Gründer bezeichnen fann. Seiner 
im höchſten Grade erfprießlichen Thätigkeit, die namentlich auch 
für die Herftellung eines angemefjeneren und würdigeren Locals 
forgte, ift das vierte Eapitel des vorliegenden Heftes gewidmet, 


mit welchem das legtere abbricht. Der Verf. hat fich vorbehalten, | 


in einem anberweiten Hefte feine ſehr danfenswerthen Mit: 
theilungen fortzufeßen. 


ka 17 gr a der k. preuß, Akademie der Wiffenfchaften zu Berlin, 


Inh: G. Kirchhoff, über die eleftriichen Strömungen in einem 
Kreiscylinder, — Aroneder, zur Theorie der rg Aunctionen, 
(Fortf.). — Adreſſe an Herrn Lepfius zur Keier feines 5ojährigen 
Doctorjubiläums am 22, April 1883. — Ndrefie an Herrn H. Sauppe 
in Göttingen zur eier feines SOjährigen Docentenjubiläums am 
29. April 1883. — Gonze, Jahresbericht über die Ihätigfeit der 
faiferlich deutfchen archäologischen Geſellſchaft. 





Univerfitätsihriften. 
Dorpat, Paul v. Wisfowatow, Rede zur Säcularfeier der 
Geburt ne (23 ©, 4.) 
Halle-Wittenberg (Anauguraldiil.), Paulus Olbricht, de in- 


terrogalionibus disiunctivis et an particulae usu apud Tacitum, | 


(47 ©. 8.) 


Marburg (Kalfers GHeburtötag), Herm. Cohen, von Kant's | 


Ginfluß auf die deutfhe Gultur. Rede. (35 ©. 8.) (Im Buch— 
handel, Berlin, Dünmler’s Berl, oA 0, 80.) 





Schulprogramme. 
Malmedy (Progymnaf.), Deutfhmann, de poesis Graecorum 
rhythmicae primordis. (24 ©. 4.) 


(16 ©. 4. 
Wien (Leopoldjtädt. Gommunal:Reals u. Obergumnaf.), A. Por 
fornp, ein Votum über den Kortbeitand der communmalen Meals 
gymnaſien in Wien. — Alfred Burgeritein, über das Empfins 
dungsvermögen der Wurzelfpipe. (S. I—15, 16—38, 8.) 


Allgem. MilitärsZeitung. Red.: Zernin. 58. Jahrg. Nr. 32 u. 33, 

Inh.: Betrachtungen über die Unternehmung des Detachements 
von Boltenitern in LoirerTbal. (Schl) — N. Wolopfoi, das 
Gewehrsfener im Gefecht, überfept von E, v. Revenſty. (Aortj.) 
— Großherzog von Medlenburg » Schwerin F. — Das Repeticrs 
Gewehr. — Verſchiedenes. — Nachrichten ꝛc. 


Ungarifhe Revue. Hrsg. von Paul Sunfalvy u. Gut. Heinrich. 
5. Heft, 


— Aranz Salamon, zur, ungarijchen Kriegsgefchichte im Zeitalter 
der Derze e. 1. — Eugen Abel, Johannes Mezertius, der Begründer 
der daciſchen Epigraphit. — — e Ghriftus » Märchen, 1 4. 
— Kurze Sipungsberichte. — Vermiſchtes. — Ungariſche Biblio— 
graphle. 

Natur und Offenbarung. 29. Band. 5. Heft. 

Inh.: Ueber den ann magnetoseleftrifher Mafchinen, ind: 
befondere bei der elektriſchen Kraftübertragung. — Erid Wasmann, 
der Trichterwidler, ein Bild aus dem Amnitinetleben der Tbiere. 
(Fortſ.) — C. Gutberlet, über Gypnotismus. — Herm. Jürgens, 
das Grundgeſetz der organijchen Entwidelung. — Eruſt Hädel, die 
Naturanfhauung von Darwin, Goethe und Lamarck. Vortrag. Mit 
einem ———— „Fauſt's Schatten an Darwin“, zum 
70. Geburtötage Darwin's x. von Arthur Fitger. — Mecens 
fionen. — Vermifhtes, — E. Braun, Himmelds@riheinungen im 
Monat Juni, 


Revue critique. Nr. 19. 


Sommaire: Hübschmann, le mode de transcription des Jangues iraniennex 
et de Varmenien, — Cornelius Nepos, p. p. Sakellaropoulo. — An- 
tona-Traversi, Boccaee. — Baumgarten, correspondance de 
Sleidan. — Hellwald, histoire de la eivilisation. — Nardueci, de 
Futillts dun catalogue general des bibliothäques d’Italie. — Chronique. 
— Akademie des Inseriptions, 


Die Grenzboten. Ned.: Johannes Grunom. 42. Jahrg. Ar. 21. 
Inhe: Parlamentariiche Divakerigeehen. — Bur Lurherfeier. Bom einem Zutber 
raner. — Der Dictator von Bllua. — Adolf Hofenberg, bie große Aunft- 
ausftellung in Berlin. 1. — Ang. Riemann, Die Grafen von Aitenfdmwerdt. 
(Fortf,) — Piteratur, 





zen eld (Proaymnaf.), R. Nofalftv, Schulnadhricten, | 


Inh.: Ed. Wertheimer, Beziehungen Rapoleon's 1. zu Ungarn. 














776 





Inh.: Zur inneren Situation. — 
tariömud. — Aus der Moe ı 


Die Gegenwart. Hrsg. von Theophil Zolling. 23. Bd. Rr. 20. 


In memorlam, — Leorelt 


Delbrüd, Gonfitmmtionaliemus u. Barlamen- 
t. 


Juh.: Mititäriihe Schriften. — 3. I. Honegger, neue Erzählungen u. Romane. 
— dur Beet. — Beiftlibe Poriie, — ins VBrup, Geſchichte des dreißtz 
jährigen Krieges. — Feuilleten. — Bibliographie, 


Europa, Red. von H. Kleinfteuber. Ar. 20. 


Juh. Mut. Nagele, Am Brabe Daniel Gatyar'd von Lohenftein. 2, (Sau. — 
Die Rordiee Inſel Init, — A. Bergbaue, die Indianer, eine eurorätid. 
afiatiihrafrifaniihe Miihrace. I. — Mlerband eraöplihe Srüdiein von Areond 
Yampe und MNeinele, — Yiteratur ıc. 


Biffenfhaftl. Beilage der Leipziger Zeitung. Nr. 36—39. 


Inb.: Ar, Barnde, Einf und yon aus dem Berfafiungeleben der Univerität 
Leirzig. — B. v. Melingo, Skusen aus Athen. 5, 6. — Ein Handtudı ter 
dentichen Nedtamirienichaft. — &. Marbacdı. feinziger Theatet. — Oscar Paul. 
Mufttbericht aus Yeipzig. — Lriefe aus Paris, — Neuefte Sratifüif der Schutt 
Babelöberger’d. — Aus Berlin, — Rüherbefpredungen. 


Allgem. Zeitung. Beilage. Nr. 126—132. 

Inb.: Bon berliner Leben. 2 -— A. v. Püpom, das Zahrbuch der Aunſtſammlungen 
des öfterretbiiben Aalierhaufes, — Die Keier zur Ardfinung der tdweizeriihen 
Landesausftellung in Zürid, — Tie wetrufnihen Bandesbefeftigungen. 2. — 
Wiener Briefe, 159, — Urlid3, zur Gumnatalfrage. — 9, Nos, Studien: 
blätter aus Arten und Ftiaul. — Tas MWjährige Jubllaͤum der @liladerh 
Kirdee zu Marbarg. — Die Eröffnung der groben berliner Aunfamsfteilum 
— Die fransdjiihen Mundarten in Yorbringen und den Bogeien, — 5. Hieael, 
ber hundertfte Geburietag von Gormelius, — 9. Weflerieldt, Gagiiofteos 
Ente — W. Yüpfe, die Nelieis von Gſöolbaſchi. 


Juuſtrirte Zeitung. Red.: Franz Metſch. 50. Band, Rr. 2081. 


Inh. Defterreichifche Forſchungẽteiſende. — Die Hugiene-Austellung in Berlin. — 
Die Henne des zu Ebren bes Yrim Wilhelm von Preupen in Wien. — 
Todtenihau. — Aoerting. Voltaire u. dad Stab, — Leonard Scier, 
Karledad. — Tie Hundesusftellungen in Münden n. Bien. — Yreile u. Sua 
bandel, — Ter Hermes des Prariteled in der Ergänzung von A. Schaper. — 
Ried, bie Ausgrabungen zu Kaya bei Gill. — Polgiehniiche Witibeilungen. 
— Simmelterſcheinungen. 


Ueber Sand und Meer. 50. Bd. 25. Jahrg. Rr. 33, 


Inh: EM. Bacano, unge Aazen. — Wil, Emmer, für das Album, — 
Blniber v. Areiberg, Wim Mleihebid Nitard Wagners. — Roientbal- 
Sonim, Grafin Balesta Perbuly-Hae (Morig v. Neibenbad). — Die Stmcı- 
seriidre Yandesausftellung in Zürich. — Georzine Aſch kin, Yfingften. (Bebiht ı 
— Mug. Silderfteim. eine neue Anfierlung auf dem Semmering, — Tilln 
vor der Schladıt tei Blimpfen, — Ih. Trede, Johann won Procta, bio» 
riſche Size, — Gregor Samarow, Plewna. (Aortl.) — Dslar Horn, 
Gemsjagden im Zillertdal. — Norizblätter. — Ar. v. Bülow, @ntfiehungs- 
grumd won deutſchen Nedensarten. — Aluftrationen, 





Aus allen Zeiten u. Landen. Hreg. von Dito Sievers u, Harald 


a 


Bruhn. 1.Jahrg. 8. Heft. 

Juh.: Fridolin Hoffmann, Katbarina v. Aragon und ihre engliſchen Geiratben. 
1. — Wild. Müller, das Leben des Grafen Moltfe bis zum Jabre 1815, — 
Herm. asc, Noch ein dunkler Vorgang in dem Veben Leiceſtere. — Die 
Schade bei Tannenberg. — Das Rordau, Mathilde Heine. — Rud. Bock, 
y Gharafteriftit Watenfein’s. — Nlired Meihner, Ben Jonjen. — Stepban 

ätichenberger, Gin Neoftel der Toleranz und Ber Schredensberrihait ? 
(dnlogins Schneider). — Neienfionen gzeſchichtlicher Sariſten. 


Sonntagsd-Blatt. Red.: U. Phillivs. Nr. 20, 


Inh: 5. Arueſeld, Echte Steine, (Aorti,) — Das Glevbantenbaus des joolo- 
ihren Bartens in Berlin, — G Nomminger, altiventihe Badſtuben und 
det. — @. Morig, Was If Die Wabhrbeit? — Aleine Araucı- Zeitung. — 

Lofe Slaͤtter. — Aluftrationen, 


Gartenlaube. Rr. 20. 


Inb.: E. Werner, Bebannt und erlöh. dert.) — I. verm. Baae, Brillen 
fünden. — Pehnels@ die, Am Gongeland. 1. — Kleine Bilder aus ter 
Gegenwart. 1. Ter „DMunt-Afie. — Jul. v. Altenau, Die Arönungeburg 
der Zaren, — Blätter u, WMürben, 


Die Heimat, Hrdg.: Ludw. Anzengruber, Red.: Jof. Rank. 
8. Jahrg. (2. Bd.) Rr. 33. 
Inb,: Ferd. Shiftorn, Tirtomaten in der Sommerfriidhe. (Kortf.) — Gb, 
Grhm, Amiges Echnen. (Gedicht.) — Solveſter Ärev, Der Aufernendieb, — 
Allg v. Gotta, Alte und meue Geſelligleit. (Shi) — Burgen, Alöſtet und 
Schslöfer in Oeſtertelch. 4. - gr — B. M. Kapti, eleftriiche 
Ver uche. senry Perl, die Wägnet ⸗ Woche in Venedig. — Kleine Bilder 
aus der Natur. HH, — Aus aller Welt. 


* Hrög. von R. König un. Th. H. Panteuntus. 19. Jahre. 
tr. 33, 

Inb.: Hand Warring. Zwei Betten. (Avril.) — *. Seidel, Ein ſchwiertget 
Ball. (Bericht) — Ter Militärtelegrarh in der Neihehauptflatt. — N, @r- 
ciud, die Wirbeiterfolonie in MBilbelmötorf. — Hans Arnold, eine Antwort 
auf viele Aragen. — Jul, Stinde, trinfbares Bold. — Am Bamilientiidr. 


Juh. der Beilagen: Wohin geben wir im Sommer ? 











777 


Scorer’ Familienblatt. 
D. Hopp. 4.8. Nr. 19, 20 
Int: Ernft Edftein, Bruiias. de — 4 W. Sellin, die Deutſchen in ber 
ärem de. 2, — Hifterifhe — 7. — Moſes Mendelsichn. — Rapoleon 3. 
— Arm. Fied vom Herd. Hiller. — Helme. Seidel, Stumme Unterhaltung, 
Seriht.) — Ar. Reber, Ein fdlebies GBeichäft. Aus dem ungeidhriebenen 
Mencıen eines Wudererd. — E. D. Hopp, In der aroben Stadt. — Herm. 
Klein, Die Borberbeftintinusg des fonmmenden Wetters, 3. Mit einer 
Sbeiterforke —D, D. Hüttig. nee Perlen. — Plauberee. 


Allgem. Zeit Zeitung d«d des de4 Zudenthuns. Hrög. von &, Pbilippf on. 
Eh Jahrg 8. 
b.: Sion ımd — und bie Propheten. — Jul. Landoberger, über das 


I Rust eſetz. — Der Verein zur Berbreit der Aufklärung unter den 
JIuten in — Beitungsnahrihten. — deu Net om 


Sapifars Eiteraturblatt. 
RAr.1 








Hrög. von M. Rahmer. 12. Jahry. 
— u. die Bibel. (Schl.) — Hocdftädter, das Judenthum ale 


Mutterreligion der —— Aus der Ehronik der Stadt Meiningen, — 
Ziteraturberidit. — Notizen. 


Imb.: 





— Rritiken 


erſchlenen Über: 

Hädel, die Naturanſchauung a Darwin, Goethe und Lamark. 
(Ratur u. Offenbarung. XXIX, 

— Ein zweites Wort an a Kritiker. (Foerſter: Deutjches 

tbl 6. 

Landau, anni Boccaccio, sua vita e sue opere. Traduzione di 
Antona- Traversi. (Revue crit. 19.) 

Lufft, die Schlachten bei Freiburg i/dr. im Auguft 1644 x. (BI. 
f. fit. Unterh. 20.) 

Münnidh, 8* des 1. niederſächſ. Jufanterieregiments Nr. 

46 x. (Ebend.) 

v. Nößler, ee - NL preuß. 1. naſſaniſchen Jufanterieregis 
ments Nr. ST x, 

von un (dh Hð nie, Geſchichte des k. fühl. Hufarenregi- 
ments ac 





Bom 12, bie 19, Mai find nachſtehende 


nen erfchienene Werke 
auf unferem RHebactionsbureau eingeliefert worden: 

Beitzke, 355 der —— Freiheitekriege zc. 4. Aufl., bearb. 
von Goldſchmidt. Bd. 1,2. 6) cH 9. 

v. Berger, Goethe's Fan u. die Grengen des Naturerfennens. — 
Wider Goethe u. Fein (Ende - du Bofs-Reymond. Bien, 
Gerold’ Sohn. (8.) 0, 

Ballin, der Haushalt — — Claſſen. 1. Th. Berlin, 
Ar. Luchardt. (136 ©, 8) 

en saggi eritiei di storin italiana. Mailand, 
(408 ©. 8.) 

Bibliotheca rabbinien, (ine ger alter sen, über: 
u. von Wünfche. 23. Lief. Leipzig, D. Schulze. CKIN, 
9 8 


Cieeronis de legibus libri ex recognitione Vahleni iterum editi. 
Berlin, Bablen. (8.) cH 4. 

Codex Theresianus, der, und feine Umarbeitungen. Grög. zc. von 
—* Er aka vu. 1.80. Wien, Gerold’s Sohn. 
(Sr. 8.) 6 

Dilthey, Einleitung in die Geifteswiffenfhaften. Leipzig, Dunder 
& Humblot, (Br. 8.) A 10, 80, 

Ebrenberg, der deutſche Reichetn in den Jahren 1273—1378, 
GEingeleitet von Arndt. Leipzig, Bet & Go, (Gr. 8.) 


‚ 60. 
Epistolae saceuli XIII e regeslis ponlileum Romanorum selectae per 
Karls Ed. Rodenberg. Tom. I, Berlin, Weidmann. (4.) 


Gr ne e der nach dem Stande vom 31, Der. 1880 in den im 
eichörathe vertretenen Königreichen und Ländern ausgeführten 


Hoepli. 


Zählung der Bevölkerung und der häuslichen Nupthiere. Weiche: 
überficht. Hrög. von der BR, ftatift, Gentral-Gommilfion. Wien, 
1882. Gerold’s Sohn. (Fol.) cH 2 


Erman, zur Geſchichte der römiſchen — u. Solutlon sacte. 
Mit Vorwort von Dern „art: Berlin, Buttfammer und Mühlr 
brebt. (VI, 82 ©. Sr. 

Feßler, Geſchichte 33 — 2. Aufl., 

5. Br. (Schi. d. W.) —J Brodbaus. 

Firnbaber, die naſſauiſche Simultanfdule. 
Br. 2. Wiesbaden, Kunze's Nachf. 

Rlehfig, Bäderlerifon. 


bearb. von Klein. 
Shre din * * 

re Entſtehung x. 
(Sr. 8.) AM 5, 20, . 
eivzig, Beber. (KM. 8) AM 5 


— 1883, M 22. — Siterarifges Gentralblatt — 26. Mai, — 


m. von J. A. Mordtmann u. E. J Be 8 yädagogi 





A 


778 


A ‚Schriften. Hrög. von Seidel, Br, 1, 2, 
& Sohn, N. 9, 


(8.) 

Alnizig, u ruſſi der Be —— in den — Provinzen. 
Leipzig, Dunder & Humblot. (8.) 6 

Gebhardt, ade youg —5 ichte. 3. Oi. Gotha, F. 4. 
VPerthes. 18.) 

Ge Br 8 Handbuch der Kinderkrankheiten. 
(6r 
Nachtrag: Kormannnm Bohn, Influenza u, die Hautkrankheiten 

des ndlichen Alters. oA 5, Fu i " 

Grein, ans der an —D en Poeſie. 

br: von Wülder. 1. Bd. Alfte. 


Wien, Pichler's 


Tübingen, Laupp. 


Neun bearb. ır., 
Gaffel, Wigand. (8.) 


Gooßene, Über Sage, Duelle und Gompofition des Chevalier au 
Ivon des Greitien de Trones. Paderborn, Schöningh. (8.) * u 

de Gubernatis, storia universale della nt "Vol, I, 
(1, 2.) Mailand, Hoepli. (436, 720 ©. 8.) 

Hahn, Bonifaz n. Lull. — Ihre angelſächſiſchen Gorrefpondenten. — 
Erzbiſcho Bus Leben. eippig, Veit & Go, (Gr. 8.) cAH 10, 

Harnad, Lehrbuch der Arzneimittellehre n. Aranelverordanngölchre, 
2. Lief. Hamburg, Bob. (S. 241—480. 

Bari, der Wurzelpilz des Beiufode. Berlin, Springer. 
(Gr. 8.) cH 0, 60. 

Hecker, bie 44. Politik des ren Polliyp I. von Göln 
(1167—1191). Leipzig, Beit & Go, AM 3. 

hellriegel, Beiträge zu den —— lichen Grundla 8 
—24 Aderbaues x. Braunfhweig, Bieweg & Sohn. (8.) 


— Wilh. v., ſprachphiloſophiſche Werke, 
er 1 — a ya er's Berl. — 


I 
Se Mari ches. Hrsg. von der k. ar ſtatiſt. GentralsCommifs 
J a — sn 5. 8.) e 
r das Jahr 1650 eft rivat: und Staatorechtopflege, 
Gefäleßbertretungen. es qieyſles 
— —— 1881. Hrög. von der zoologifchen 
Station zu Neapel. 4. Abth, Vertebrata. Medig. von Carus. 
Leipzig, Engelmann, (Roy. 8.) HM 8. 
BIER: Moltke in Kleinafien. Hannover, Helwing. (Gr. 8.) 


— Seeluft * Seebad. Norden, Soltau. (16) A 1. 
—8 das, f. Itland vom Jahre 1881 in deutſcher Ueberſetzung 
is Siginal. Hrsg. von Wiß. Leipzig, Dunder & Humblot. 
Lindau, Lucas Crauach. Leipzig, Veit & Go. u; 8.) A 8. 
Lindemann, Beiträge — Charakteriſtit K. A. Böttiger's und 
rg Stellung zu 3: G. v. Herder. Görlip, Förſter. (8.) 


— das Chlorophyllkorn in —— — Walk u. bio⸗ 
logiſcher Be Fee Leipzig, Felix. (4.) 

Nenjtadt, Markgraf Georg von Sratenbung, eis ee. am 
ungarlichen Se Breslau, Koebner. (VII, 90 

Peripiuns, der, des eruthräifchen Meeres von einem — 
gg —— x. von Fabrictus. Leipzig, Veit & Go. 
(Gr. 8.) 

Platon's Apologie des Sokrates und Kriton. gu den Schul: 
—5 bearb. von Goebel. Paderborn, Schöningh. (8.) 


Ptolemaei geographia, E codieibus elc, Müllerus. 
Vol. J. p. 1. Paris, Didot. (V, 570 ©. Imp. 8.) 

Queuſtedt, die Ammoniten des jchwäbi er ze. 1. Rs: 
— Atlas. Stuttgart, Schweizerbart. (Gr. 8., Atlas fol.) 


Rem ie, Unterfuchungen über die verfteinerungsführenden Diluvial: 
— des —— Flachlandes. 1. Stuct, 1. Lief. Berlin, 


priuger. (4.) 

v. Neumont, Lorenzo de' Medici il Ma — 2. Aufl, Bd, 1, 2. 
Leipzig, Dunder & Humblot. (8.) 

Rietb, —— Analyſe. M Vorwort von Hilger. Ham— 
burg, Voß. (Ki. 8.) 3. 

Rönning, Beovulfs-Kvadet. En literaer-historisk Undersagelse, 
Kopenhagen, Gad. (ll, 175 8. 8.) 

Schmidt, Osw. G. Luther's — —— mit den alten Claſſikern. 
Leipzig, Veit & Go. (8) AM 1, 
—, Def, Leitfaden der Zoologie. 4. Aufl, Wien, Gerold’s Sohn. 


(Gr. 8.) -M 3 
Schodberr, der Geoßgrunsehker als Patronatöherr, Wien, 1884. 
Gerold's Sohn. (8) M 3 
Schöttle, der Telegraph in er u. finanzieller Sinficht. 
Stuttgart, Kohlhammer. 18.) 8. 
— Hülfstafeln f. Chronologie. Wien, Gerold's Sohn, 
Rov. 4.) HA, 80. 


779 








Schreiber, zur Xe re von den complieirten @ugationen und deren 
ehandlung. Tübingen, Laupp. (Gr. 8.) e 
Sebotb, die Alpenpflangen. 44. Heft. Prag, Tempftv. (16.) 


1. 

Semper, Reifen im Ardipel der Philivpinen, 2. Tb. 4. Bd. 1. Abth. 
1. Hälfte. Wiesbaden, Kreidel. (Inp. 4.) c#H 20, 

Siebenmann, die Fadenpilze Aspergillus Navus, niger u, fumi- 
gatus; Eurolium repens (u. Aspergillus ge und ihre Be: 
alebungen zur —— aspergillana, ieabaden, Bergmann. 
(Roy. 8.) ‚60, 

Siemens, einige wiſſenſchaftliche techniſche Kragen der Gegenwart. 
2, Folge. Berlin, Springer. 6.) A 2, 40. 

Sophoelis Oedipus rex. Scholarum in usum ed Schubert. 
Prag, Tempfty. (RI. 8.) oA 0, 40. 

Stieda, Aus der BWirtbihafts-Statiftit Rußlands. Bericht x. 
Jena, Fiſcher. ¶ V. 45 ©. Gr. 8.) 

Statiftit, öfterreichijche. Hrsg. von der k. k. ſtatiſt. Central⸗Com⸗ 


— 1883. MM 22. — Literariſches Centralblatt. — 26. Ma. — 


miſſion. Bearb. von der Directlon d. k. k. adminiftrat: Statiſtik. 


Wien, 1882. Gerold's So 


br. (F01.) 
1. Bd. 3. Heft: die Bevölkerung der im Meichsrathe vertretenen 


Königreiche u. Zänder nach Aufenthalt u. Zuftändigkeit. cM 7. 
Br. 2. H.: die Bevölkerung :c. nad Religion, Bildungsgrad, 
Umgangsfpradhe u. nad ihren Gebredhen. 

Br. 3. 9.: die Bevölkerung x. nad 
ef. 10, 70. 

2, 2 1.9.: die Beröfferung ꝛc. nah Alter und Stand. 


16, 90, 
2. Bd. 2. 9.: Ergebniſſe der mit "der Bolfszählung vom 
* Dec. 1850 verbundenen Zählung der häuslichen Nupthiere. 
2, 40, 
v. Subel, Kritit des äguptiihen Ornamente. Marburg, lwert. 
(4 ©. Gr. 8.) £ 
Theologie des Ariſtoteles, Die Aus dem Arabijchen 
über). x. von Dieterici, Leipzig, Hintichs. (8.) HK 8. 
Thitötter, Daritelung und Beurtheilung der Theologie Albrecht 
Ritſchl'i. Bonn, Marcus. (8) AM 1. 

Tiroeinium philologieum sodalium regii seminarii Bonnensis. Berlin, 
MWeidmann. (8.) cH 3. . 
Bogel u. Müller, fpectroffopifche Beobachtungen der Sterne bis 
einſchließl. T,dler Größe im der Zone von — 1° bis + 20° Decli⸗ 


1. 
i; Beruf "und Erwerb. 


ogenannte. 


nation. Leipzig, Engelmann. ) A. 6. 
— Kup Stephan IX. Paderborn, Schöningh. (8.) 


1. 
Wernich, Generalbericht über das Medicinals und Sanitätswefen 
der Stadt Berlin im 3. 1681. Berlin, Hayn's Erben. (Gr. 8.) 


fl. 6. 
Weſtphal, die Mufit des griechifchen Alterthums. Leipzig, Veit 
& Go, (Gr. 8.) A 9. 
Wölfflin, Gedächtnißrede auf Karl von Halm, gehalten in der 
ge d. Wiſſ. zn Münden x. Münden, Berl. d. Akademie. 
1 


proteftantifche. 11. Bon einem Laien. Berlin, Springer. 


(4.) 
Beititimmen, 
(8.) © 


wichtigere Werke der ausländifchen Kiteratur. 
Sranzöfifde. 


Avignon, de instrumentis forensibus et publieis, en droit romain: 
des origines du notariat, de la responsabilite eivile des notaires 
envers leurs clients, en droit frangais. (142 p. 8.) Imprimerie 
de Citeaux. 

Bayern, contribution ä l’archöologie du Caucase, Precede d'une 
introduction biographique, par Chantre, (XIX, 99 p. 8.) Lyon, 
impr. Pitrat aine. 

Böghin, histoire de la confrerie des Charitables de Saint-Eloi 
de Bethune, depuis son origine (1188) jusqu’a nos jours. (127 p. 
et planches, 8.) Beihune, David. 

Bode, Donatello in Padua; das Reiterstandbild des Gattamelata 
und die Sculpturen im Santo. Mit 23 Lichtdruck-Taf. (24 p. 
Fol.) Paris, Rothschild, 

Bourgeois, histoire du chätenu de Brugny, Tun des sites les 
plus remarquables du departement de la Marne, depuis le 
XV® siecele jusqu’ä nos jours. (VIII, 71 p. et planche. 8.) Chä- 
lons-sur-Marne, Marlin. 

Bugeaud, «uvres militaires, röunies el mises en ordre par Weil, 
(VII, 394 p. et 7 planches, 8.) Paris, Baudoin et C*, Fr. 7,50. 


par de Horrack. (79 p. et portrait. Gr. 8.) Paris, Klincksieck, 
Doumayreon, discours inedits de la fondation, plan et eil& du 
couvent de Saint-Frangois de Castres, suivant les me&moires qui 





‚ juris übertragen haben) ernannt worden. 


780 





ont el recueillis des archives de Carcassonne, du chäteau de 
Foix, de l'illustre maison de Mirepoix et autres lieux, ensemble 
l'etat auquel ledit couvent se trouve en celle annce 1621. Public 
d’apres le manuscrit original par Clavel, (48 p. 8.) Castres, 
Hue et Gränier, 

Durand, journal de 1610 à 1623. Publi& avee une introduelion 
et des notes par Prost, (114 p. 8.) Paris, Champion. 

Gresland, &tudes mötaphysiques, politiques et sociales. Génie 
de !’homme, libre-philosophie, (XV, 374 p. Gr. 8.) Paris, Germer 
Bailliere et Cie, Fr. 7. 

Guillou, petites etymologies bretonnes, d’apres MM. Pictet, Zeuss, 
Davies, Loredan Tores; eic. (159 p. 8.) Quimper, impr. de 
Kerangal. 

Hardouin, essai sur la reformation des coulumes de Bretagne. 
(VII, 61 p. 8.) Paris, Marchal, Billard et Cie. 

Jac, des droits du vendeur non paye, en droit romain et en droit 
frangais. (189 p. 8.) Angers, impr. Lachöse et Dolbeau. 

de La Borderie, @tudes historiques bretonnes. L'historia Brito- 
num attribuce ä Nennius, et l’historia Britannica avant Geoffroi 
de Monmouth. (VII, 132 p. 8.) Paris, Champion. 

Lyon-Caen, etude de droit international priv maritime, (62 p. 
8.) Paris, Cotillon. 

Extrait du Journal du droit international prive et de la juris- 
prudence comparte. 


' de Pertat, du contrat litteris en droit romain; de l’acte authen- 


tique et de l'acte sous seing prive en droit frangais. (167 p. 8.) 
Poitiers, impr, Oudin, 

Philbert, journal historique —— de la bibliotheque na- 
tionale), publi& pour la premiöre fois et annote par Des Robert. 
(52 p. 8.) Nancy, Sidot freres. 

Philipon, etude sur Ja propriets des dessins industriels, pour 
—— ä Fhistoire de la fabrique lyonnaise. (101 p. 8.) Lyon, 

era, 

Raffalovich, les finances de la Russie depuis la derniere guerre 
d’Orient (1876-1883). (56 p. 9.) Paris, Guillaumin et C)®, 

Renan, le judaisme comme race et comme religion, conförence 
faite au cercle Saint-Simon, le 27 janvier 1883, (Reproduetion 
stenographique.) (33 p. &) Paris, C. Levy. 

Royer, essai sur les arguments du materialisme dans Lucrece. 
(151 p. 8.) Dijon, impr. Darantiere. 


Antiquarifche Kataloge. 


(Mitgetbeilt von Airhbeoff u. Bigamp in Leiryig.) 


— Th., in Münden. Nr. 101, Geſchichte, Sprache ꝛc. 
Italiens, 

Gleerup'ſche Univ. Buchh. in Lund. Nr. 2, Medizin, 
Darrafiowig in Belvalg- Nr. 95, Jurleoprudenz u. Staatswiſſenſch. 
Jolovicz in ... Kr. 78, Mathematik, Phöſik x. 

Xoreng in Leipzig. Theologie. 
Moſer'ſche Buchh. im Tübingen. Nr. 51, Botanik. 
Seligsberg in Bayreuth. Nr. 177, Vermijchtes. 


Auctionen. 
(Mitgetbellt von Denfelben,) 
4. Juni in Brüffel (Wwe, Ad, Labitte): Bibliothel von Profeffor 
M. 3. Decalsne. 


Uachrichten. 

Das ord. Mitglied der k. Akademie der Wiſſenſchaften zu 
Berlin, Belelir Dr. Leop. Aroneder, if zum ord. Profeffor in 
der philoſophiſchen Facultät dafelbit ernannt worden. 

Der Director des Realgumnafinms zu Mühlheim aM., Dr. 
Oskar Henke, wurde — Director des Gymnaſiums zu Barmen, 
der Referendar a. D. Tb. Levin zum Conſervator der Kunit: 
fammfung und zum Bibliothekar an der k. Kunftafademie zu Düffeldorf 
ernannt, 

An der höheren Bürgerfchule je Bochum wurde der erite Lehrer 
Dr. Peters zum etatsmähigen Oberlebrer befördert. 


Der Profeffor der Archäologie Dr. Adolf Michaelis in Straß— 
burg ij. iſt zugleih mit dem Grafen Menabrea, dem Prof. 


50. | Palteur u. dem Prof. Goodwin von der Univerfitit Cambridge 
Chabas, choix de textes ögyptiens. Traduetions inedites publices | 


zum LL. D, (d. h. Literarum Doetor, nicht etwa Legum D,, mie 
einige ‚Jeitungen veritanden und Dies dann gar in Doctor utriusque 
Die feierliche Initallation 
wird am 13. Juni ftattiinden. 


FE 


781 





Den Oberlehrern J. Hub. Guſt. Kaiſer am Kalſer⸗Wilhelmos— 
Gymnaſtum zu Cöln Rh, u. Dito Ungewitter am Friedrichs— 
colleginm zu Königsberg iPr. iſt das Prädicat Profeſſor, den 
Lehrern Dr. Pein u. Dr. Lüngen an der höheren Bürgerſchule zu 
Bochum der Titel Oberlehrer beigelegt worden. 


Am 28, April F in Stodholm der Director der k. Leibrüſt⸗ 
fammer, Dr, 9. Hofberg, Alterthumsforfcher u. Schriftfteller im 
Fache ber Archäulogie, 60 Jahre alt. 

Anfang Mai Fin Leyden der Profeffor an ber dortigen Uni— 
verfität, R. 3 . Dozv, im 63. Lebensjahre. 

Am 1. Mai + in Salzungen der Schriftiteller Chr. Ludw. 


Bude, im 77. Lebensjahre. 








— 1883, 22. — Literarifdes Gentralblatt — %. Mai, — 


Literarifhe Anzeigen. 


182 


Am 4. Mai 7 in Züri der Schriftſteller $ U. v. Bers 
| 306 Verfaſſer des Reiſchandouchs für die Schweiz, im 71. Lebens⸗ 
' jahre, 


Am 5. Mai F in Marburg der Profeſſor in der medicinifchen 
| Farultät dafelbit, Geh. Medicinalrath Dr. KR. F. v. Henfinger, 
! im 92, Lebensjahre. 


Am 8. Mat Fin Prag der vormalige Profeffor der Kirchen: 
geltihte an dortiger Univerfität, Negierungsratb Dr. Johs. Bapt. 
mutet, im 80. Lebensjahre, in Venedig das Mitglied der Aa: 
demie der bildenden Künfte in Wien, Profeffor Ignaz Alein, im 

‚ Gebiete der Hirchlichen Kunſt hervorragend, 











Verlagsbericht der Weidmann’schen Buchhandlung in Berlin. 


Januar—März 1883, 


Beder, 3. 8., Die Mathematik als Lehrgegenitand des Gumnafinma, 
—* vadagogiſche Unterſuchung. Gr. 8. (100 u. 16 S,) Geh. 


on .o 0. 

Bode, Wilb., Italienische Portraitseulpturen des XV. Jahr- 
hunderts in den Königlichen Museen zu Berlin. Festschrift 
zur Feier der silbernen Hochzeit des Kronprinzen und der 
Kronprinzessin des Deutschen Reiches und von Preussen. 
Mit acht Tafelu und dreizchn in den Text gedruckten Ab- 
bildungen. Folio. ft. 50, —, 

Ellendt:Seyfiert, Lateinifhe Grammatik. Schsundzwangigite Auf 
lage von M. g Seyffert und H. Buſch. Gr. 8. Ku u. 340 S,) 
In Keinen geb, A 2, 80, 

Haupt, Paul, Die Akkadische Sprache, Vortrag gehalten auf 
dem fünften internationalen Orientalisten-Congresse zu Ber- 
lin. Mit dem Keilschrifttexte des fünfspaltigen Vocabulars 
K. 4225 sowie zweier Fragmente der Babylonischen Sint- 
flutherzählung und einem Anhange von O. Donner über die 
Verwandtschaft des Sumerisch-Akkadischen mit dem Ural- 
Altaischen Sprachen. Gr. 8. (XLIV u. 45 8.) Geh. HM 5, —. 

Kaifersrfunden in Abbildungen, Herausgegeben auf Beraulaffung 
der Königlich Preußiſchen Archivverwaltung von G. v. Subel 
und Th. Sickel. Künfte Kieferung. Dreißig Urkunden auf 24 Tafeln 
und 3 Bogen Text. HM 30, —, 

Kloceden, ©. A. von, Handbuch der Erdkunde. Bierte Auflage. 
Fünfter Baud: Länder und Staatenfunde von Airifa und Amerika. 
———— Gr. 8. ch 1, 

Koepke, R., Die lyrischen Versmaasse des Horaz. Für Pri- 
maner erklärt. 8. (32 8.) Geh. -% 0, 60. 

Kuhfeldt, Oscarus, Dr., De Capitoliis imperii Romani. Gr. 8, 
(84 8.) Geh, 2. 

Kunstgewerbe-Museum zu Berlin. Dritte Sonderausstellung 
19. Januar bis 28, Februar 1883. Ledertapeten und Bunt- 
papiere, Kl, 8, (24 8,} Geh. O, 20. 

Laßwitz, Kurd, Die Lehre Kants von der Idealität des Raumes 
und der Zeit im Zuſammenhange mit feiner Kritik des Erfennens 
ARMANI EN dargeſtellt. Gekroͤnte Preisfhrift, Gr, 8. 
(XVI u. 248 ©.) Geh, A 6, —. 

Livi, T., ab urbe condita libri recognovit H. J. Müller. 

Pars V, Libros XXIII et XXIV. continens. 5. (X u. 50 8.) 
Geh, o# 0, 75, 

2üding, Guſtav, Beangöfge Grammatik. weite, umveränderte 
Ausgabe der Franuzöſiſchen Schulgrammatif vom Jahre 1880, 
Gr. 8. (XII u. 480 S.) Geh. A 5, 

— — Frauzöfiſche Grammatik für den 
u. 256 S.) Geh. HM 2, —. 


⸗ 

Herwara von L. Freytag. 

cH 2. Geb. mit Goldſchn. AM 3, 50. [138 
‘ Verf. bietet im dieſem Buche eine Bearbeitung der altuors ? 
7 diſchen verwaraſage, deren poetifcher — den der gleich⸗ 


alterigen Sage von Frithjof dem Siarken unbedingt übertrifft. 
— Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. 


Schulgebrand). Gr. 8. (X 


[136 
Prowe, Leopold, Nicolaus ——— Erster Band: Das 
Leben. 1. Pheil: 1473—1512. Mit 7 Tafeln in Lichtdruck. 
Gr. 8. (XXVIII u. 414 8.) II. Theil: 1512—1543. Mit 2 Tafeln 
in Lichtdruck und einer Karte von Preussen zur Zeit von 
Coppernicus. Gr. 8. (576 8.) ol 24, —. 
Regeln und Wörterverzeichniß für die deutſche Rechtſchreibung zum 
ebrauc in den preußlfhen Schulen. Heransgegeben im Auftrage 
des Königlichen Minifteriumd ber —— Unterrichts⸗ und 
— eg Zweiter Reudruck. 8. (46 ©.) Geh. 
0, 15 


Verzeichniss der Gi sabgüsse. Kleine Ausgabe. Heraus- 
egeben von der Generalverwaltung. Dritter vermehrter 
——— Kl. 8. (Il u. 130 8.) Geh. c# 0, b0. 
—— F. J., Smollett et Lesage. Kl, 8. (34 8.) Geh. 
0, 60, 


Hermes. Zeitschrift für classische Philologie herausgegeben 
von Georg Kaibel und Carl Robert. Achtsehnter Band. 
Heft 1. Gr.8. Geh. Pro 1.—4. Heft. A 12, —. 

Jahrbuch der Königlich Preussischen Kunstsammlungen. 
Vierter Band. Heft 1. Folio. Geh. Pro 1.—4. Heft MH 30, —. 

Zeitschrift für das Gymnasialwesen, Herausgegeben von 
H. Kern und H. J, Müller. XXXVII. —— der Neuen 
Folge siebzehnter Jahrgang. Heft. Gr.8. Geb. Pro 1.— 12. 
Heft. c# 20, —. 


Sammlung griechischer und lateinischer Schriftsteller 
mit deutschen Anmerkungen. Herausgegeben von 
M. Haupt und Sauppe. 


Aischylos’ Agamemnon, erklärt von F. W. Schneidewin. Zweite 
Auflage, besorgt von Otto Henso. 8. (XVI u, 218 5.) Geh. 


M 2, 2. 

ILoratius Flaecus. Erklärt von Hermann Schütz. Dritter Theil: 
Episteln. 8. (XII u. 370 8.) Geh, M 3, —. 

Livi, T., ab urbe condita libri. Erklärt von W. Weissenborn. 
Vierter Band. Drittes Heft. Bach XXIH, Siebente Auflage, 
besorgt von H. J. Müller. 8. (IV u. 8.) Geh. c# 1, 20. 

Sophokles. Erklärt von F. W. Schneidewin. Fünftos Bänd- 
chen: Elektra. Achte Auflage, besorgt von August Nauck, . 
(188 8.) Geh, c# 1, 60. 





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783 





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s phllen Deutschlands sowie des Auslandes beschäftigt 

itten wir im Interesse möglichster Vollständigkeit dieses 
— die Bücherliebhaber höll, uns gefl. ihre Tenauen 


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9 Erscheinen des Werkes werden die Herren Adressaten s. Z. 
in Kenntniss gesetzt werden. S 
? Stuttgart. J. Scheibles Antiquariat. 3 


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Band I. Heft 1. 
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Inhalt: Ueber die Entwickelung der Sphärularia Bombi. 
Von Antou Schneider. — Beiträge zur Kenntniss der Ana- 
tomie der Nematoden. Von Dr. E. Rohde. — Beiträge zur 
Anatomie und Histologie von Peripatus. Von Dr. Eduard 
Gaffron. — Ueber die Begattung der Knorpelfische. Von 
Anton Schneider. — Ueber die Zähne Jer Hirudineen. Von 
— Ueber die Entwickelung der Ge- 


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Literariſches Eentralblatt 


für Deutfcland. 
Ar. 23.] Herausgeber und verantwortlicher Nedacteur Prof. Dr. Zr, Zarnde. [1883. 


verlegt von Eduard Avcenarins in Leipzig. 
Preis vierteljährlich A 7. 50. 














 Erfeheint jeden Sonnabend. — 2. Juni, 





Nielfen. Ad dem inneren Leben der katholiſchen Airche Aus den Papieren des raten u. Burggrafen von Ma» 





Seaduto, stato e chiesa ece. 

im 1%. Inhrhundert. | _ rienburg Theodor v. Schön Dandbuc Der mantiiden Infirumemte, 
Stürten, metäarbuniide Eiians, Syillmann, vom Gap zum Sambeſi. Merling, die eleftriibe Prlenditung sr. 
Commentaria in Aristotelem graeca. Vartſch, die Bletider ter Borzeit in den Aarpatben sc, | Halevy, essai sur les inscriplions Ju Safa, 
Brunnbofer, Giotrdano Brüno's Weltanſchauung' u. Rotmänler’s Konograpbie der europhliben Yand» u. | Collard, trois universitös allemandes ete, 

nanis. Sirimwailer- Monusten. j Plauti, Amphitmo. lee. Goelz et l.oewe. 

Stäreuburg, de Romanorum eladihus Trasumenna Ludwig, merpbolegiihe Studien an Ehinotermen. Bierbaum, history of Ihe englislı language &c. 

et Cannensi. Schmid, Jagd auf reigente Tiere In Stitiſch Indien. Michaelis, Über die Poyſtologſe u, Drtbegraphie der 
VBümberg, der Be. der Magyareıt. RNüdert, der Pbarımır ꝛc. Aiſchlaute. 
Ruepprecht, Setzeg Albredit V. von Baiern ac. \Burfart, weitere Witsbeilungen fiber hrenifbe Mer | Rocttiher, Olumpia. 
Kaemmel, Beihitrte des deutihen Schulmeiens ir. pbiumvergiftung u, Deren Bchanblung. Milbböfer, die Anfänge der Aunft in Briedenland, 


Taine, das tevolutienãte Aranfreicd. Wlafſat, Eric u, Klageform. Boltmann m Woermann, Geſchichte der Malerei, 
WB einib, der Zug d. Herzogs von Fetia nach Deusfhland sc. | Kollmanın, bie Anwendung des bevorgugten Erbrechts ic. 





Mile Büßerfendungen erbitten wir derechuet und unter ber Mdreffe der Erpebition d. BI. (Hospitalfr. 16), alle Briefe unter ber bed Heraußgehers (Goeibeſtt. 7). Mur folde 
Berfeläönnen eine Beſprechung finden, die ber Hebartion vorgelegen baben. Bel Eorrefpondenzen Über Bier bitten wir fletd den Namen ber Berleger derfelben anzugeben, 


Theologie Das Thema des Verf.'3 berührt fi mannigfach mit dem 
; Stoffe, welchen Friedrich in dem erften Bande feiner Concils— 
Nielsen, Fredrik, Dr. u. Prof,, Aus dem inneren Leben der | gejchichten dargeftellt hat. Die Behandlung ift aber eine durch— 
——— er — —— — —— aus verſchiedenartige. Während Friedrich das Werdende fchil- 
TE ge 777 * w von ei an verfolgt, giebt der — einzelne 
} ilder, deren Bufammenhang unter einander nicht genügend 
‚Der Verf. beabfichtigt, das Emporfommen des Uftramon- | „achgewiefen ift. Während demnach derjenige, welcher die * 
tanismus im Gegenſatz zu der revolutionären Bewegung des | mie entftand die Heutige Fatholifche Kirche“ beantwortet Haben 
achtzehnten Fahrh.'3 darzuſtellen. Deswegen betitelt ex bem | ig, die pafende Antwort doch nur bei Friebrich fuchen kann, 
vorliegenden erften Band ſeines Werles bie ontrerevolution. | jyird er allerdings, fobald er fich in die Schriften der Deänner, 
Uns erſcheint diefe Bezeichnung nicht glücktich gewählt und vom | yerhe die Träger der modernen Entwidelung waren, mehr ver- 
Berf. nicht begründet zu fein. Derfelbe ibentificiert pofitive Tatho= | tiefem will, bei Nielfen eine eingehendere Charakteriftif finden, 
fifche Glaubigleit mit Ultramontanismus, was nicht zutreffend | fs fie der ftreng genetiſche Aufbau des Friebrich’fchen Wertes 
ift. Unftreitig haralteriſiciert ſich der Gang ber inneren katho- | ermäögfichte. Nach diefer Richtung Hin ift die Schrift des Verf.’s 
lichen Entwidelung bes 19. Jahrh.’s nad) zwei Seiten Hin. | yertgpod, und das um ſo mehr, als feine Auffaffung eine durchaus 
Einmal dur) das Wiedererftehen pofitiver Gläubigkeit und | gpjective ift, und er durch feinen proteflantifchen Standpunct 
zweitens durch bas Wachjen des Ultramontanismus. Davon | nicht verhindert wird, der fatholifhen Bewegung gerecht zu 
berührt der Verf. vorzugsweife die erftere, und auch da läßt | yerben 
feine Darftellung noch Manches vermiffen. Das Verſtändniß a 
der „Eontre-Revolution”“ feht die Kenntnig der Revolution | 35 — ————— TEN 
voraus, Die Wirkungen aber, welche dieſe Bewegung auf den bar 2 Fre da Kirhenzeitung. Red. Ar. Ih. Franke, 
religiöfen Ölauben ausgeübt hat, werden vom Verf. nicht gewür— —— Mr d Reibbibfiotbefen. — ex 
Bit. Gr Degtunt mit ee Gharafferfif Der Seren ©. Mack’, | sn ondkken art aan an tar 
ohne in genügender Weife die Folie zu zeichnen, von der fic) die | Holitein. — Die Gefängnißfrage und ein Gang durch die bofläns 
jelben abheben, und die fie gejchichtlich verjtändlich machen. Die diſchen Gefängniffe. — Die rdmiſch gathotiſche Predigt in Italien. 3. 
Entwidelung des frangöfifcen, — — tritt und in | — Aus der Provinz Sachſen. — Kirchliche Nachtichten x. 
den Schriften de Maijtre's, Bonald's, Lammenai’s entgegen, gr z 
Aber auch hier fehlt die Darftellung des Gallicanismus, gegen — een — Fon — — 
den dieſe Manner ihte Thätigteit gerichtet haben, es fehlt bie bei Mifcheben betreffend, — — euchever, Kirchen un 56 
Darlegung aller derjenigen Momente, welche es möglich mad; Eindrüfe in der Stadt Rom. 2. — 3. Webfku, Anfprache an D. 
ten, daß Theorien, die der Vergangenheit der franzöſiſchen Rirche Witibald Grimm. — Aus Deiterreih: Die Schulgefeßnovelle. — 
jo ſtark widerfprachen, einen zu bereiten Boden fanden und jo | ProteitantensBereins-Eorrefpondenz. — „An des Lebens Neige.“ — 
üppig ind Kraut mer. Daſſelbe gilt aber auch von | Fühner's Kosmos. 
der Darjtellung der deutichen Entwidelung. Die wenigen Worte, u BEER FETTE" — 
welche ©. 374 f. der Entwickelung des deutſchen Ultramonta: en er m —— — * 
nismus gelten, ſind unzureichend und machen ſelbſt einen dilet— * u iR a a ae fees In I GR, 
tantiſchen Eindrud. Denn welcher Sachlundige wird z. B. das Debatte am >. April. (Schl,) 2 Louis —X —— 
Breve Quod de fidelium anführen nach einem Citat aus Nippold, 2. (Scht.) — Correſpondenzen und Berichte. 
die römifch-katholifche Kirche in den Niederlanden, und wird jagen, 
daß auf die Bulle De salute vom Jahre 1821 das Breve vom _ 
16. Juli deſſelben Jahres gefolgt fei, während Bulle und Breve 
dafjelbe Datum tragen? 








787 


ppiloſophie. 


Stürken, Nicolas, meisphysische Essays. Heft 1,2. Hamburg, | 
(Al, 


1682, Mauke Söhne. 175; 111, 172 S. Roy. 8.) c# 6. 


Der Berf., wie es fcheint, ein im Leben ftehender Geſchäfts— 
mann, hat fich feiner Angabe nad) feit jeiner Jugend mit Kant 
und der Philoſophie beichäftigt, „die feinem Berufe fern liegt”. 
Er machte ſich dabei zerftreute Aufzeichnungen, welche er all» 
mählich jammelte, fichtete und vervolljtändigte, um fie jet, im 
fiebzigften Lebensjahre, herauszugeben. Er widmet feine Schrift 
feinen Söhnen als eine Art Familienvermädtnif. Er rechtfertigt 
die Veröffentlichung mit der Bemerkung, feine Schrift fei „eine 
Stimme aus dem denfenden Bolfe*, „wie man, ohne Künſtler 
zu fein, fich doch ein Urtheil über die darftellenden Künfte bil: 
det“, freilich eine recht ſchiefe Parallele. Zur Ergänzung der 
Vorrede dienen noch einige andere Stellen, jo I, 25, wo ale 
Grund ber Veröffentlihung der „mangelhaften Berjuche” der 
Umftand angegeben wird, daß der Berf. in anderen Schriften 
übereinftimmende Ideen gefunden, fo I, 67, wo ber Titel gerecht: 
fertigt wird: weil nämlich Kant fälfchlicherweife der Metaphyfif 
bie Eriftenzfähigfeit abgefprochen habe, fei die erfte Aufgabe 
dieſer Wiffenfchaft, fich gegen Kant's Syſtem zu wenden, daher 
eben „metaphyfiiche Verſuche“. Getreu feinem Princip (IT, 33), 
„womöglich kein ihn intereffierendes Problem ungelöft zu laffen“, 
befpricht der Verf. im I. Hefte in 27, im II. in 19 Abfchnitten 
fast alle philofophifchen Grundprobleme und Grundbegriffe. Er 
beginnt mit dem Nichts, behandelt dann Zeit und Raum, Er- 
ſcheinung und Ding an fich, Kraft und Wirkung, Subftanz und 
Entität, Inſtinet und Intellect, Bewußtiein und Gedächtniß, 
Atom und Seele, Eaufalität, Zweckmäßigkeit und Zufäligkeit, 
die AUntinomien und Kant's Kritik der Gottesbeweiſe 2c, und 
fchließt mit Erörterungen über das Glück und den freien Willen. 
Er fucht einen zum Theismus führenden Empirismus zu be— 
gründen. Er wendet fi) vorzugsweile gegen Sant, deffen 
Idealismus er befämpft, fennt aber außer ber griechischen Phi« 
loſophie fonft wenige Philofophen (Schopenhauer, Fichte). Der 
Verf. ift ein denfender Mann, der ſich außerdem auch über die 


Naturwiffenschaften, befonders bie Aitronomie feine Gedanken | 


macht: bei genügender VBorbildung und Muße hätte berjelbe 
vielleicht eine wiſſenſchaftlich beachtenswerthe Leiftung hervor- 
gebradit. 








Commentaria in Aristotelem graeca. Consilio et aucloritate 
academiae literarum regine Borussicae edita. Berlin, 1682. 6. 
Reimer. (Imp. 8.) 


Vol. IX. Simplieii in Aristolelis physicorum libros 
y 

quatluor priores commentaria, edidit Herm. Diels. (XXXI, 

800 8.) M 27. 


Vol. Xl. Simplieii in libros Aristolelis de aniıma com- 
mentaria, edidit Mich. Hayduck. (XIV, 361 $.) c# 12. 
Nachdem im Fahre 1874 die Kgl. Akademie der Wiffenfchaften 
zu Berlin auf Antrag von Bonik und Heller den Beichluß gefaht 
hatte, eine neue Ausgabe der griechifchen Commentatoren zu den 
Schriften des Uriftoteles zu veranftalten, wurde von der zur 
Leitung diefes großartigen Unternehmens beauftragten Com— 
miſſion Ad. Torftrit mit der Redaction betraut, welcher wäh— 
rend ziveier längerer Reifen eine Ueberſicht über die Hdſchrr. 
zu gewinnen fuchte und diefe Aufgabe vortrefflich löſte. Leider 
wurde diefer Gelehrte ſchon 1877 durch den Tod feiner Thätig- 
keit entrijjen, und die Akademie gewann ald Erfah für ihn im 
Jahre 1878 Herm. Diels, der ſich fchon vorher durch manche 
kürzere Arbeiten als einen gründlichen Kenner ber griechischen 
philofophifchen Literatur gezeigt Hatte und fi im Jahre darauf 
durch die Herausgabe der Doxographi Graeei und bie höchſt ver- 
dienftvollen Brolegomena zu denfelben einen allgemein geachteten 
Namen erwarb, Die Wahl der Perfönlichkeit Fonnte Feine glüd- 
lichere fein. 


— 1883, 23. — Literarifhes Eentralblatt — 2 Juni, — 














788 


In den Sigungen ber Akademie wurbe über den Fortgang 
bes Unternehmens regelmäßig Bericht erftattet und jo im Jahre 
1878 mitgetheilt, das Ganze fei auf 25 Bände berechnet, die 
Vorarbeiten feien zum Abſchluß gekommen, und man fönne jet 
ber Herausgabe ſelbſt näher treten. Mit welcher Energie an 
ber gewaltigen Aufgabe gearbeitet wird, fehen wir daraus, daß 
jet einige Bände fertig gedrudt find, andere im Drud begriffen 
find, und eine ganze Reihe ſchon vorbereitet werden. So kann 
man an bie rajche Bollendung des gefammten Unternehmens 
glauben, fo viele Schwierigkeiten dafjelbe auch bietet, und fo 
viele verjchiedene Kräfte e8 auch in Anfpruch nehmen muß. 
Manche tüchtige Gelehrte betheiligen fich ſchon an demſelben, 
von benen wir hier außer Diel3 und Haydud nur noch Vitelli 
nennen wollen, der fi) durch Vergleihung von Hdicher. große 
BVerdienfte ertvorben und auch die Herausgabe von Philoponus 
in Physica felbft übernommen hat. Sehr erwünſcht fam e3, daß 
ber Unfang mit dem für Uriftoteles felbft, aber auch für die 
fonftige Gefchichte der alten Philofophie, jo überaus wichtigen 
Commentar des Simplicius zur Phyſik gemacht ift, der in feiner 
erflen größeren Hälfte fertig vor uns liegt. Wir befien von 
diefem Commentar eine große Zahl von Hdichrr., welche Diels 
in bem Supplementum praefationis befchreibt. Zu Grunde ge 
legt find der Ausgabe drei, von denen bie bejte ift Laurentianus 
LXXXV 2 aus dem 12. oder 13. Jahrh. Außer den Les- 
arten diefer drei finden fich auch bie der Aldina genau angegeben, 
und es läßt fich jo leicht erfehen, welcher Fortfchritt mit ber 
neuen Ausgabe gemacht ift. Diels ſelbſt Hat nur ſehr wenig 
geändert und fid) auch in der Orthographie an bie eberlieferung 
gehalten. Daß er die Fragmente des Bhilofophen in der Form 
giebt, wie fie Simplicius aufgenommen bat, und nicht in der 
urfprüngfichen, wo wir dieſe fennen, ift durchaus zu billigei. 
Welchen Ertrag die Ausgabe für den Tert des Ariftoteles ſelbſt 
bietet, hat Diels ſchon dargelegt in einer Abhandlung der Ala— 
— Datums: Zur Textgeſchichte der Ariſtoteliſchen 

yfik. 

Sir ben Commentar des Simplicius zu De anima hatte 
Torftrit zwölf Eodices eingefehen; außer diefen hat Hayduck 
noch zwei weitere berüdfichtigt. Won diejen allen ift weitaus 
ber vorzüglichjte ein Laurentianus, A, der alfo der Ausgabe 
vornehmlich zu Grunde Tiegt. Auch die Aldina ift herangezogen. 
In der Heritellung des Textes hat Haydud mehr eigene Ver- 
befferungen angebracht als Diels, freilich hatte er dazu auch mehr 
Beranlaffung. Am Schluſſe des Bandes finden ſich vortreffliche 
Namen» und Sadıregifter, ſowie Verzeichnifie der in dem Eoms 
mentar berürten Platonischen und Ariftotelifchen Stellen. 





Brunnhofer, Dr. Herm., Bibliothekar, Giordano Bruno’s Welt. 
anschauung u. Verhängniss. Aus den Quellen dargestellt, 
Leipaig, 1582, Fues’s Verl, (Reisland). (XXVI, 325 8. Gr. 8.) 


Eine ausführlichere Monographie über Giordano Bruno 
war am Plaße, befonders nachdem das zu feiner Zeit fehr ver 
bienftvolle Werk von Bartholmdß nicht mehr nach allen Seiten 
bin genügen fonnte, Bu der richtigen Würdigung des Dichter: 
philofophen gehört nun eine Perfönlichkeit, die fähig ift, fich in 
die ſchwärmeriſche Sehnfucht des heroifchen Enthufiasmus nach» 
fühlend zu verfegen, und wir müfjen es bei dem Verf. vor⸗ 
liegender Schrift rühmen, daß er mit innigem Verftändniß fich 
bes Menjchen Bruno in feinem tragifchen Geſchick, ſowie des 
Denters in feinen phantafievollen Combinationen und Concep⸗ 
tionen angenommen bat. Freilich geht bie Begeifterung, wie 
das bei ihr ja leicht gejchieht, über das rechte Maß hier hinaus, 
indem Bruno's Eharalter, ſowie feine Bedeutung in der Bhilo: 
fophie zu hoch geftellt werden. Dem erfteren haben offenbar 
Mängel angehaftet; wir wollen nur an die Unftetigfeit, an das 
jehr ſtarle Selbftgefühl, an die Kampfluft Bruno's erimmern, 


wen 


ned 


— 1888, 8 53. — Literarifhes Centraiblatt — 3. Jun. — 


790 


fowie an feine unwürdige Schmeichelei der Königin Elifabeth | Wenn nur nicht fo leidige, fait myfteriöfe Stellen übrig bleiben 


gegenüber, Es werben dieſe Schwächen bei Brunnhofer entweder 
nur leicht berührt oder gar nicht erwähnt, dagegen der Werth 
von Bruno's Schriften und Lehre im überfchwenglichen, beinahe 
wnerträglichen Wusbrüden gepriefen, Hier nur einige Proben 
davon! „Staunendes Entzüden, Ehrfurcht und Liebe, aber auch 
bittere Reue über die jahrhundertelange Vernachläffigung eines 
fo ebeln Geiftes werden die Empfindungen fein, welche rüd- 
haltslos hervorbrechen werben, jobald einmal” gewijje Werte 
Giordano’s einen guten deutſchen Ueberfeger gefunden haben 
werden. „Bruno ift bie noch unerfchlofjene Knoſpe, aus welcher 
fi) ‚die Blume der ganzen neueren Bhilofophie entfaltet hat." 
— Es ift jchon feit geraumer Beit anerkannt, daß Spinoza und 
Leibniz Giordano Bruno Manches verbanfen, aber daß ber 
Nolaner Vorläufer von Kant fei, jogar deſſen Autonomie vor- 
ausgegriffen, daß er auch bie „Weltanfchauung bes trans ſeenden⸗ 
talen Realismus eröffnet” habe u. dgl. mehr war und noch neu. 
Der Berf. jchreibt ihm nicht nur die Eentraljtellung in ber Ge- 
ſchichte der neueren Philojcphie zu, fondern weiß auch, baf, 
wenn Bruno nicht verbrannt worden wäre, bie Entwidelung ber 
neueren PHilofophie einen ganz anderen Verlauf genommen 
haben würde, Bermißt haben wir dagegen ſchmerzlich eine Ans 
gabe des Bufammenhanges der Brunonifchen Lehrenmit früheren. 
Fehlte diefe nicht, fo würde die Schägung Bruno's vielleicht 
richtiger ausgefallen fein. Freilich wäre dazu eine gründlichere 
Kenntniß ber Geſchichte der Philofophie nöthig gewefen, als fie 
ber Berf. zu haben fcheint. Bei einiger VBertrautheit mit der 
alten Philojophie hätte er z. B. die Werthſchätzung der Hand 
nicht für eine Unticipation Bruno's anfehen und als folche preifen 
fönnen. 

Brunnhofer behandelt im erjten Theile, der nicht ganz bie 
Hälfte des Buches einnimmt, Bruno's Leben und Werke, im 
zweiten ftellt er in neun Capiteln deſſen Lehre dar, wobei wir ung 
gewundert haben, daß die Monabologie des Philofophen, die doch 
nicht fehlen durfte, faum berührt wird, ſowie daß fich in dem 
Eapitel über Biychologie die Lehre von Raum und Zeit findet, die 
vielmehr in ein Gapitel über Erkenntnißtheorie gehört hätte, 
Für bejonders leſenswerth Halten wir bie Abjchnitte über 
Bruno's Religionsphilofophie und Ethik. — Der Berf. giebt 
viele Stelle aus den Schriften Bruno’3 in deutſcher Sprache 
wieder, auch Gedichte, und zeigt bei den letzteren ein gewiſſes 
Geſchick in der Kunſt der Uebertragung. Das Programm von 
Matth. Koch, Stolp 1870, in welchem dieſer 40 Sonette 
Bruno's metriſch überſetzt, Erläuterungen beigefügt und eine 
Einleitung vorausgeſchickt hat, ſcheint Brunnhofer nicht gekannt 
zu haben, 





Geſchichte. 


Stürenburg, Il. De Romanorum cladibus Trasumenna et 
Cannensi. Adjecta est tabula geographiea, Osterprogramm 
* — zu Leipzig, 1883, (Hinrichs in Comm.) 


in g hübſche Abhandlung des Verf.'s, der mit allen 


militärifhen Vorfenntniffen verfehen, die alten topographifchen | So hat beim der Verf. unferes Erachtens das verwandtfchaft, 


Fragen über die Schlachten am Trafumener-See und bei Cannä 
auf Grund eingehender Unterfuhung an Ort und Stelle zu 
löfen fucht. Bei der erſten Schlacht werden die Niffen’jchen 
Refultate, die den ficheren Boden für jede neuere Arbeit bilden, 
geprüft und glüdlich reclificiert. Schwieriger war die Unter: 
ſuchung über das Schlachtfeld von Cannä. Der Verf. entfcheidet 
fich für das linke Ufer; aber bie Frage wird wohl niemals end: 
gültig zu löfen fein, weil für beide Unfichten aus den verjchie- 
denen vorhandenen Quellen bie jchwerwiegenditen Gründe vor: 
‚gebracht werben können. Geſchickt und klar Hat der Verf. feine 
Meinung verteidigt, geihicdt und mit großer Sachkenntniß. 





müßten, wie die über ben Vergellus-Fluß, der nach den einen, 
fonft glaubwürbigen Mittheilungen auf der rechten Seite des 
Aufidus mündet und heutzutage Vergello beißt, nad) anderen 
gar nicht eriftiert! Auf der italienifchen Generalſtabskarte ift er 
nicht verzeichnet. Bon. 9,1, p. 252, 25 E. könnte zur Noth 
als böswillige, auf Unkenntniß beruhende Berleumbung = 
gefaßt werben. 





der Maegyaren. Eine eihno- 
rockhaus, (XII, 587 8. Roy. 8.) 








Vämbery, Herm., der Ursprung 
er ische Studie. Leipzig, 1582, 
15. 


Im Unfhluß an feine früheren, auch in diefer Zeitichrift 
beſprochenen Schriften über den turko⸗tatariſchen Sprachſtamm 
behandelt der Verf. in dem vorliegenden Buche eine der ſchwie⸗ 
rigften ethnographifchen Fragen, zu deren Löſung indeß Niemand 
berufener erjcheint als er, die Frage nad) dem Urfprunge des 
maghariſchen Volles, Er tritt an fie heran, ausgerüftet mit dem 
vollen Rüftzeuge bes dazu nothiwendigen ſprachlichen und Hifto- 
rischen Wiſſens und zugleich im Bejig einer durch fangjährige 
Erfahrung erworbenen unmittelbaren Anſchauung der hier in 
Betracht kommenden Völkerverhältniſſe. Geftüpt auf dieje 
fommt er zu einem von ber bisher weitejt verbreiteten, haupt⸗ 
fächlich durch deutfche Gelehrte, wie Schlözer, Zeus, Büdinger, 
Rößler u. A., vertretenen Anficht durchaus abweichenden Re. 
fultate. Haben diefe die Magyaren dem finnifchugrifchen Volks» 
ftamme zugewiefen, jo fucht dagegen Bämbery ihre Zugehörige 
feit zu dem turkostatarifchen Sprach- und Vollsſtamme zu er» 
weifen. Und man muß zugeben, daß ihm dies im Wefentlichen 
mit diefem Buche gelungen ift. Wir fönnen bier nicht näher in 
bie Einzelheiten feiner Forſchung und Beweisführung eingehen 
und wollen nur im Ullgemeinen bemerken, daß er zu feinem 
Zwecke in drei gefonderten Abſchnitten allgemein gefchichtliche, 
ſprachliche und culturgefchichtliche Gründe ins Feld führt. In 
dem erjten Abſchnitte behandelt er nad) einigen Bemerkungen 
über die Skythen und Safen, die vermeintlihen Türken des 
Alterthums, jene Eroberungsvölfer des beginnenden Mittel: 
alters, die Hunnen, Awaren, Bulgaren, Khazaren und Betjche- 
negen, die man im gewiflen Sinne als die Vorläufer der Ma- 
gyaren anfehen kann und von denen er nachweiſt, daf fie, fo 
verſchieden die Unfihten über ihre Herkunft fein mögen, doch 
fämmtlich gleich den Magyaren dem großen turfo-tatarifchen 
Volksſtamme zuzuzählen feien. Die Beweisführung läßt hier 
an überzeugender Bündigkeit nichts zu wünſchen übrig. Der 
zweite Abſchnitt befchäftigt fi mit ber Sprache ber Magyaren 
und fucht aus einer eingehenden Betrachtung ihrer Tautlichen 
und grammatifaliihen Verhältniſſe, fowie ihres Wortſchatzes 
weitere Argumente für die von dem Verf. vertretene —8 zu 
gewinnen, Wir müſſen die Beurtheilung dieſes Abſchnittes den 
Sprachkundigen auf dem bier in Rebe ſtehenden Gebiete über- 
laſſen. Im legten Ubjchnitte wird dann unter dem Titel „ulturs 
momente“ eine Reihe von Staatd- und Privatverhältniffen des 
magyarischen Volkes beſprochen, aus denen der Verf. eine An- 
zahl fchwerwiegender Gründe gewinnt, die feine bisherige Be— 
weisführung in willfommener Weife ergänzen und beftätigen. 


lihe Verhältniß zwifchen Magyaren und Zurko-Tataren uns 
widerleglich nachgewieſen, und wenn er auch felbft zugefteht, 
daß bei der Schwierigkeit des hier vorliegenden Problems 
Manches, was er zur Begründung feiner AUnficht vorbringt, nur 
ben Anfpruch auf eine mehr oder minder geficherte Hypotheſe 
machen kann, fo hat doch feine ethnologiihe Studie im Großen 
und Ganzen zuerft den richtigen Weg gezeigt und ben ficheren 
Boden gejhaffen, auf welchem die Frage nach bem Urfprunge 
des magharijhen Vorkes zur Entſcheidung fommen muß und 
ſchließlich ihre Löfung finden wird, 


Tal 








— 1883, 23. — Literarifhes Centralblatt — 2. Jıml, — 


79 





Ruepprecht, Christian, Herzog Albrecht V. von Baiern | Landsleute ſchnurſtracks widerftreitet. Die Fehler der Legis— 


und seine Stände, München, 1853, 


(39 S. 8.) 

Mit diefer Schrift ift der Doctorhut nicht an ihrem Druck⸗ 
orte erworben worden. Daß dies überhaupt irgendwo gejchehen 
konnte, ift nicht recht begreiflih. Der Verf. hat nicht das min- 
defte neue Material benugt, ja von ben für feinen Gegenftand 
wichtigften Büchern und Abhandlungen (Wimmer, Huſchberg, 
Buehl und Lofjen) kennt er Nichts. Eif Seiten füllt ein dürf- 
tiger Auszug aus dem Auszuge, welchen Freyberg von ben 
Landtagsverhandlungen gab. Vier einleitende Seiten find einer 
werthlofen Auseinanderjegung über die Entwidelung der Staats» 
verfajungen von Adam bis zur Gegenwart gewidmet. Der 
Meft der Ubhandlung bejteht aus kümmerlichen Notizen über 
die gejammte Regierung Albrecht's und aus oberflählichem 

ede. St. 


(Inaugural-Visserlation.) 





Kaemmel, Prof, Heinr, Jul., Rector, Geschichte des deutschen 
Schulwesens im Uebergange vom Mittelalter zur Neuzeit. Aus 
seinem Nachlasse herausgegeben von Prof. Dr. Ollo Kaemmel 
Conrector. Leipzig, 1882. Duncker & Humblot, (Xl, 444 8. $.) 
cf. 8, 40. 

Der Verf. des vorliegenden Buches, H. 3. Kaemmel, beab» 
fichtigte eine Geſchichte des deutſchen Unterrichtsweſens von der 
Reformation bis zur Gegenwart zu fchreiben, zu welcher das in 
Rede ftehende Werk die Einleitung bilden ſollte. Der Tod, 
welcher ihn im Jahre 1851 dahinraffte, Hinderte ihn an der 
Vollendung feiner Arbeit. Der Hrögbr. O. Kaemmel hat mit 
Recht den fertig vorliegenden Theil derjelben veröffentlichen zu 
dürfen geglaubt, weil er ein abgejchlofjenes, jelbjtändiges Ganze 
bildet. Ob das Material, welches für die Fortſetzung vorliegt, 
eine Fortführung des Werkes nach der ebenfalls vorliegenden 
Dispofition geftatten wird, ſoll vorläufig noch unentſchieden 
bleiben, Wir wünſchen von Herzen, daß eine joldhe Weiter: 
führung des Ungefangenen im Geifte des Berf.’s verjucht 
werden möge, Wir haben e3 mit einem Werfe zu thun, welchem 
gerade jet das lebendigite Intereſſe entgegenfommt und welches 
ſchon um der Gründlichkeit willen, mit der es begonnen worden 
ift, nicht unvollendet bleiben follte. — Das Ganze zerfällt in 
zwei Ubjchnitte, deren erjter das Burüdtreten der weſentlich 
clericalen Schulen hinter den Stadtſchulen und Hochſchulen be» 
handelt und deren zweiter den Eintritt und das Wirken des 
Humanismus ſchildert. Genauer auf den Inhalt im Einzelnen 
einzugehen, würden wir an dieſer Stelle nicht Raum finden. 
Aber recht nachdrücklich auf das Werf aufmerkſam zu machen, iſt 
unfere Abficht. 
Zaine, H., das revolutionäre Frankreich. Deutſche Bearbeitung von 

x. Katſcher. 1.0.2. Abth. Leipzig, 1882. Abel. (XVI, 420; XVI, 
452 ©. Roy. 8.) cH 16, 50. 

A. u. d. T.: Taine, die Entitehung des modernen Frankrelch. 

2. Bd. 


Welch ein Abſtand von Thiers, Mignet und Lamartine bis 
zu Taine! Von der höchſten Verherrlichung bis zur einſeitigſten 
Verurtheilung hat damit unter den Franzoſen ſelbſt die Be— 
trachtung der Revolution noch vor der hundertſten Wiederlehr 
ihres Geburtstages alle Stadien durchlaufen. Man kann Taine 
nicht den Vorwurf machen, daß er mit tendenziöſer Voreinge— 
nommenheit an feine Arbeit herangetreten ſei, er ſieht mit Bes 
dauern voraus, daß dieſelbe vielen ſeiner Landsleute mißfallen 
werde, aber er malt die Züge des früheren Frankreichs, ohne 
ſich um die politifhen Bwiftigfeiten der Öegenwart zu fümmern, 
er jchreibt, „als ob er e3 mit den Nevolutionen von Florenz 
oder Athen zu ihun hätte“, Er befragt die Ausſagen der Beit- 
genoffen und Augenzeugen, die Actenjtüde und Urkunden aller 


lativen und die Entjeglichfeiten der Conwentszeit einzugeftehen 
waren auch Andere bereit, Taine führt den Nachweis, daß bie 
Anarchie, verurfacht durch die furchtbare Hungersnoth von 1789 
und durch die Umgeftaltung des Berwaltungsapparates in Ber- 
bindung mit den durd) die Einberufung der Reichsftände erregten 
Hoffnungen bereits in ben legten vier Monaten vor dem Baftillen- 
fturm in vollem Gange gemwefen, daß der Drud auf die alte 
Ordnung nit von der Eonftituante ausgegangen ift, jondern 
diefe nur unter dem Drude ber bis zur evolution erhigten 
Mafjen gehandelt, dab die Auflöfung der Geſellſchaft, kurz die 


Schreckensherrſchaft ſchon 1739 begonnen und die Eonftituante 








nur durch ihre Schwäche, ihre Unfähigkeit, eine Verfaſſung zu 
Ihaffen, dem fommenden Unheile ben Weg gebahnt hat. Denn 
durch die Lahmlegung der füniglichen Gewalt und der Staatd- 
verwaltung läßt die Eonftitution von 1791 mur die Municipali- 
täten übrig, aber auch dieſe ſtehen unter ihren Wählern, ber 
eigentliche Souverän ift alfo der ftimmfähige Wähler und der 
Nationalgardift; da aber die Mehrheit der Wähler ſich der 
Ausübung ihrer politischen Rechte entzieht, fo erbarmt ſich die 
Minderheit des verlaffenen Dienftes, eignet fih die Macht an 
und wird fouverän, und fo führt die Praftifhmachung der 
Rouſſeau'ſchen Utopien zu einem nur einen Tag währenden 
Carneval, zu dem acobinerftaat, einem Bunde von 1200 
Oligarchen, die das Proletariat ihrer Ortichaften nach dem aus 
Paris fommenden Loſungsworte abrichten. So unbarmherzig 
geht Taine mit allen nationalen VBorurtheilen um. „Die Revo- 
lution*, erklärt er, „möge fich in noch fo hochtrabende Namen 
hüllen, fie möge die freiheit, die Gleichheit, die Brüderlichkeit 
im Munde führen, im Grunde genommen ift fie wefentlich eine 
Ummälzung der Befigverhältniffe. Hierin Liegt ihre dauernde 
Gewalt, ihre urfprüngliche Triebfeder, ihr innerfter Halt und 
ihr hiftorifcher Sinn“ (II, 1, 350). Selbſt von dem Baftillen- 
fturm reißt er den Nimbus der Heldenthat, um ihn in der ganzen 
Nadtheit des gemeinen Verbrechens zu zeigen. Stellt nun Taine 
und damit das wahre, unverfälfchte Bild der Revolution vor 
Augen? Die Frage ift ganz entjchieden zu verneinen. So 
werthvoll die Beiträge find, Die er für die Gefchichte diefer Zeit 
liefert, jo ift doch feine Darjtellung nicht minder einfeitig als die 
feiner Borgänger. Wenn ber erjte Band dem Nachweife von 
der Unmöglichkeit der Fortdauer des alten Zustandes gewibmet 
war, jo verliert Taine hier über dem Efel, zu dem bei ihm bie 
Bewunderung umfchlägt, ganz die Vorftellung von der ſich 
daraus ergebenden Nothwendigkeit des Umfturzes. infeitig 
muß ferner feine Darjtellung ſchon deshalb ausfallen, weil er 
fie erflärtermaßen auf die Geſchichte der öffentlichen Gewalten 
bejchränft, die der Diplomatie, der Kriege, der Finanzen und 
der Kirche dagegen ausjchließt, während doch, wie Sybel dies 
jo meifterhaft nachgewiejen hat, erjt aus dem Zufammen- und 
Gegenwirken aller dieſer Factoren fih eine deutlihe Ans 
Ihauung des Ganzen wie des Einzelnen gewinnen läßt. Wie 
ganz anders ift da unjer Ad. Schmidt in feinen Barifer Bus 
jtänden verfahren, die von ähnlichen Elementen ausgehen! Was 
die Ueberſetzung anlangt, fo zeigt diejelbe zwar nicht denjenigen 
Grad von Liederlichkeit, welcher die von M'Cartlıy History of 
our own time faft unbrauchbar macht, dennoch fehlt es auch ihr 
nicht an Gallicismen und Abweichungen vom Original, für Die 
man vergeblich nad) einem Grunde fragt. IL, 6 find die Worte 
dans la cave ganz auögefallen; S. 15 Ce sont lä nos Jacobins 
deutſch: Diefe Quackſalber aus Ueberzeugung find die Jaco- 
biner! S. 133 (Brisson) devient le personnage le plus en 
vuae de l’Europe: „er hält einige Monate hindurch; Europa 
mehr in Athem als ſonſtwer“. ©. 124 ift aus dösemparé ftatt 
„rehdelos“ das ſinnloſe ‚rettlos“ geworden u. f. f. Ferner hat 


Art und ftellt aus unzähligen Einzelheiten diefes Quellen» | e8 dem Ueberjeger „aus rebactionclien Gründen“ beliebt, die 
material ein Gefammtbild her, welches der Auffaffung feiner | Fußnoten größtentheild wegzulaffen und biefelben durch ein 


793 


Berzeihniß aller citierten Quellen zu erfegen. Davon, wie jehr 
er dadurch die wiffenjchaftliche Brauchbarkeit des Buches beein- 
trächtigt hat, jcheint er fich feine Rechenfchaft gegeben zu — 


Weinitz, Franz, der Zug des Herzogs von Feria nach Deutſchland 
im Jahre 1633. Gin Beitrag zur Geſchichte des dreißigjährigen 
Krieges. Heidelberg, 1582, Winter. (76 &, Gr. 8.) c#H 2, 40, 

Der Berf. ftellt ſich die danlenswerthe und dankbare Auf- 
gabe, die auf dem Titel genannte Epifode eingehend zu ſchildern. 

Außer den zeitgenöffiihen Berichten benugt er hierfür haupt⸗ 

ſächlich Hallwich's „Wallenftein’d Ende“, Denn ihre befondere 

Bedeutung erhält diefes an ſich refultatlos verlaufene Unter- 

nehmen eben burch feine Beziehung auf Wallenftein’3 Ausgang. 

Wenn der Verf. hierbei der Behauptung Wittich's (Wallenftein 

und die Spanier, Preuß. Jahrb. 23) widerfpricht, die Erbitterung 

über Feria's Einrüden habe zugleich Friedland's Untreue gegen 
den Raijer, da diefer zu Spanien hielt, gezeitigt, fo kann dies 
nur fo weit zugegeben werben, als allerdings ein Directer Beweis 
dafür nicht zu erbringen ift; im Uebrigen belegt gerade feine 
eigene Darftellung die Spannung, welche über die frage der 

Unterftügung der Spanier zwijchen dem Kaifer und Wallenftein 

beftand. Und hier macht fi eine große Lüde in der Unter 

fuchung des Verf. fühlbar. Denn das Berfahren beider gegen- 

über der jpanischen Hülfsforderung wird nur verftändlich im 

Zufammenhange mit der weit gefponnenen Jntrigue, deren 

Schlußlatafirophe Wallenftein’d Ermordung bildet ; diefe läßt 

aber ber Berf. außer Acht. Er wird dadurch verleitet, „Heinliche 

Schwäche” Kaifer Ferdinand’s II (S. 14, 16) da zu fehen, wo 

diefer ganz gewiß mit bewußter Berechnung handelte. Hiervon 

aber abgefehen, ift die Uuffafjung des Buges ald von dem 

Madrider Hofe unternommen, um die einzige nod) vorhandene 

Verbindung mit den Niederlanden, nämlich die über Mailand 

und Deutſchland, zu erhalten, gewiß richtig. 








Aus den Papieren ded Minifterd u. Burggrafen von Marienburg 
Theodor von Schön. 3. Ib. Ürgänzungs-Blätter. 5. Bd. 
Kirhens u. Schulpolitifches. Mit 1 Lithographie. Berlin, 1882. 
Simion. (VII, 358 ©. 8.) cH 8. 

Abgeſehen von einigen wenigen Aufjägen, wird ber Juhalt 
diefes Bandes durch ungefähr 120 Briefe gebildet, von denen 
nur etwa ber zehnte Theil von Schön gejchrieben, die übrigen 
von Berfchiedenen, nämlich von Nicolovius, dem proteftantifchen 
Erzbifhof v. Borowsli, W. und U. v. Humboldt, Süvern, 
Schulrath K. U. Zeller, Urndt, Niebuhr, Heinrichs, Gifeviug, 
Fürftin Luife Radziwill, Biſchof Hohenzollern, Altenftein, 
Hahnrieber, Wilten, Flottwell, Rocdner, Stägemann, Gern- 
hardt, Neumann, Eichendorff, v. Baer, Beſſel, Bohlen, 
v.d. Gröben, Kamp, Boyen, Jacobfon, Benzenberg und Rothe 
in den Jahren 1809—52 an denfelben gerichtet find, Der 
Hrsgbr., Schön’s Sohn, hat fie nach dem Inhalte geordnet: 
I. Reformbeftrebungen 1809—11. II. Aus der Kriegszeit. 
II. Eine Heirath3epifode 1817—19, d. h. das fchon III, 58 
dem Hauptinhalte nach mitgetheilte Memoire Schön’s über die 
Abſicht des Königs, fih mit der Tochter des Grafen Dillon 
morganatifch zu vermählen, und fein auf dieſe Ungelegenheit 
bezüglicher Briefwechſel mit der Prinzeß Luife. IV. Anfänge 
zu neuen Organifationen 1816— 27. V. Nicolovius’sche Sache, 
betreffend den von Schön gegen Nicolovius erhobenen Vorwurf, 
er fei heimlich Katholif geworden. VI. Briefe zur Wiſſenſchaft 
und Kunft, u. a. auf die Marienburg bezüglich. VII. Kirchliche 
Wirren. Kölner Biichofsftreit. Als Curioſum findet fich hier 
ber 1838 von Schön allen Ernftes gemachte, vom Kronprinzen 
nur als Ironie aufgenommene Borfchlag, Al. v. Humboldt zum 
Minifter des Unterrichts, der Kunſt und des landesherrlichen 
juris circa sacra über die fatholifche Kirche zu machen, nicht 


— 1883, 8 23, — Literarifhes Eentralblatt — 2. Juni. — 


794 





aber über bie evangelifche Kirche, weil Hier von bifchöflichen 
Rechten die Rede fei und diefer daher auch nicht den Schein von 
Heterodorie haben dürfe. VIII. Schlußrefultat des Volksſchul⸗ 
wejend, mit einem Memoire Schön’ über den VBolfsunterricht in 
Weſtpreußen. Die Art der Herausgabe entipricht der der früheren 
Bände; einige der Briefe haben Ueberfchriften, die anderen nicht. 
Daß Brief 102 von Schön ift, muß der Lefer, wenn er nicht 
ertra im Inhaltsverzeichniß nachſchlägt, errathen. Den Drud- 
fehlern ift ein langes Verzeichniß gewidmet. „Die durch vers 
ſchiedene Eopiften herbeigeführten Unregelmäßigfeiten in der 
DOrthographie Schön's zu berichtigen, mußte unterbleiben, da 
diejelben zu zahlreich find.” Das Titelbild ijt ein Porträt des 
Eopernifus, das Schön für fein Zimmer hat malen Lafjen. 





—“ der anthropologiſchen Geſellſchaft in Wien. N. F. 
2. Bund, 
Inh.: Rich, Undree, die präbiitorifchen Steingerätbe im Volks: 
lauben. — Stefan Berger, über die Fibula in Böhmen. — 
Aligier, Thracicae res. — Derf., nene Beiträge zur altsitalifchen 
| Ethnologie. — Franz Heger, großer Fund präbiitorifcher Bronzen 
bei Dur in Böhmen, (Mit Taf.) — Derf., merkwürdige Langen 
der Schilluk⸗Reger. — Moriz Hoermes, Holjgeräthe und Holzbau 
in Bosnien. (Mit Abb.) — Bretiflav Jelinek, die Verhandlungen 
der antbropologifchen und arhäologifhen Section auf dem zweiten 
Gongrejfe der böbmifhen Aerzte und Naturforfher in Prag am 
26. bis 29. Mai 1982, erſ., über den Pledivec und feine 
nächte Umgebung in vorgefhichtliher Zeit. — Florian Koudelka, 
die „Zodtengrotte im dürren Thal“ bei Blanfto in Mähren. — 
G. Langer, über Form und Lageverhältniffe des Obres. (Mit Taf.) 
— Fel. v. Luſchan, über eine Reiſe in Karien und Lycien. — 
Carl Maska, über den Diluvialen Menjben in Stramberg. — M. 
Much, Bericht über die zweite Berſammlung öfterreichifcher Anthros 
pologen und Altertbumsforfcher am 12., 13. und 14. Anguft 1881 
zu Salzburg. — Derf., über die nationale Stellung der Noriker. 
— Rudolf Much, über die Anfertigung der Steingeräthe. — Alfons 
Müliner, über die Bedeutung der präbiſtoriſchen Forſchung für 
die Geſchichte. — Aug. Prinzinger, die Steltenfrage deutich beant: 
wortet. — Schaaffbaufen, über die Mammutbzeit. — O. Tifchler, 
über die Decoration der alten Bronzegeräthe. — Heinr. Wanfel, 
über einen prähiſtoriſchen Schädel mit einer Nefection des Hinter: 
—* (Mit Taf.) — U Weiebach, ein Makrocephalus aus 
renfiöi in Sleinafien. (Mit Abb.) — J. N. Woldrid, über den 
präbiftorifhen Haushund. — G. Graf Burmbrand, die Elemente 
der Korıngebung und ihre Entwickelung. — Zillner, der Vollks— 
ftamm der Norlker. — Kleinere Mittheilungen. 





a u für Die Hunde der deutfchen Vorzeit. NRed.: U, Efjenwein, 
. 6, Arommann. NR. F. 30. Jahrg. Nr. 5. 

Inhe: Wattenbad, femina perfida. — Döbner, bad Meiiter: 
ſtück des nürnberger Uhrmachers Nicolaus Münd. 1640. — Heral: 
difhe Notizen. 1-3. — Sand a8, zur freiwilligen Leibeigens 
ſchaft. — Ar. Schneider, zur Einhorns⸗Legende. Mit Anmerkung 
von U. Eſſenwein. — Chronik des germanifchen Mufeums x. 
Weſtdeutſche Zeitihrift für Geſchichte und Kunſt. Herausg. von 

F. Hettner u. K. Lambrecht. 2. Jahrg. 2. Heft. 

Anb.: Heine. Heidenheimer, Mittheilungen über den raſtatter 
Geſandtenmord. Nach bisher unbekannten Acten des großherzogl. 
heſſiſchen Staatsarchive. — Herm. Hüffer, Hellen-Darmitadt auf 
dem raftatter Congreß. — Beilage: Bericht der kurmainziſchen Be: 
fandtfchaft über das Attentat vom 28. April 1799, — Recenfionen. 
Weſtdeutſche Mufeograpbie über das Jahr 1882. 








Württembergifhe Vierteljahrshefte für Landesgeſchichte. Hrsg. von 
den f. ftatilt.stopogr. Bureau. 6. Jabra. Heft 1. 

Inhe: Zwei Gedichte des 14. Jahrhunderts zur Geſchichte der 
Grafen von Wirtemberg. Mitgetbeilt von Stälin. — W. Hend, 
| Graf Wilhelm von Aiverg als Krieger und Hofmann in Neapel, — 
(Sigenhändiges Schreiben des Herzogs Mlrih von Württemberg an 
Kaiſer Maximilian I. Mitgetbeilt von Schneider. — Aus den 
Lebenserinnerungen von Auguft Ludwig Revſcher. Mitgetbeilt von 
K NRiede. — Neue Wirtembergica. — Schneider, Schloß Ruf 
bei Blaubeuren. P. Bed, eine Reimchrochik von Leipheim. — 
8, 8. Dfterdinger, Geſchichte des Theaters in Piberad von 
1656 an bis auf die Gegenwart, G. Mever v. Anonan, 
Freiherr Berchtold von Falkenitein, Abt von St. Gallen 1244—1272, 
und die nachweislichen VBerwandtichaftsbeziehungen deffelben. — Bud, 
| die Namen unferer „welfhen Dörfer*, — Schmid, die Geſchichte 

** 





795 


—— af. und Schmidelfelds bis zum Jabr 1781, zur hundert⸗ 
jährigen eier der Bereinigung der Herrſchaft LinpurgeSchmibel: 
—* mit Württemberg, vorgetragen auf dem Schloß Schmidelfeld 
den 28. October 1881. — Heinr. Weber, Württemberger auf ber 
bamberger Afademie und Univerſität von 1648 —1803, — Kleinere 
Mittheilungen. 


Länder- und Völkerkunde. 


Spillmann, Yof., Priefter, Bom Cap zum Sambefi. Die Anfänge 
der SambefisMiffion. Aus den Tagebüchern des P. Terörde und 
aus den Berichten der anderen Mifttonäre dargeitellt. Mit zahl— 
reichen Jlunitrationen u. Karten. Freiburg i/dr., 1882, Herder. 
(XVI, 432 S. Nov. 8.) 

Der Nebentitel „Die Anfänge der Sambeſi-Miſſion“ be- 
zeichnet richtiger al3 der vorangeftellte Haupttitel den Inhalt 
diefes Buches, Daffelbe berichtet nämlich über die Verſuche der 
jeſuitiſchen Miffion, ſich im Kaffernland des jüdöftlichen Afrikas, 
insbefondere am Sambeſi-Strom feftzufegen. Der Hrsgbr. hat 
in geſchichter Weife bie eingefandten Briefe und Berichte der 
dort im neu zu gewinnenden Miffionsraum thätigen Ordensan- 
nehörigen, fo des Pater Depeldhin, namentlich aber des dem 
Fieber mitten in rüftigem Schaffen erlegenen Pater Terörbe zu 
einer recht urkundlich getreuen Darftellung des ganzen Unter 
nehmens verwebt. Er ſelbſt hat nur die Einleitung gefchrieben 
und das, was nöthig war, um aus den einzelnen Niederfchriften 
ein Ganzes zu geftalten, nebenbei auch das, was zur Orientierung 
über Land und Volk für das weitere Bublicum wünſchenswerth 
erichien, an welches ſich offenbar dieſe Beröffentlichung wendet. 
Durch forgfältige Abgrenzung mittelft Unführungszeichen find 
ftet3 die Originalberichte der reifenden Patres von diefen Zus 
thaten des Hrögbr.’3 gefondert. Die Berichte felbjt beziehen 
ſich alle auf bie jüngjtverfloffenen Jahre, erheben fich jedoch 
faum über den gewöhnlichen Tagebuchſtil und berühren vielfach 
ganz gleichgültige Erlebniffe. Die Landesſchilderung wird 
naturgemäß nur als Staffage der Erzählung benutzt; höchſtens 
für die Sittenfunde der Eingeborenen begegnet hie und ba ein 
befcheidener Beitrag. Der durdaus ehrenwerthen Opferwillig⸗ 
feit auch diefer katholiſchen Miſſionäre würde man noch weit 
freubiger feine Anerkennung zollen, wenn nicht wieder einmal 
hier jede Gelegenheit benußt würde, auf die evangelifche Con: 
currenz bes nicht verhaltenen Zornes Schale geringfhäßig aus- 
zufhütten. Die zahlreichen Holzfchnitt - Jluftrationen find 
guientheils alte Bekannte, auch wo ihre Entlehnung nicht ge- 

K—fl. 


nannt wurbe, 


Das Ausland. Herausg. unter Mitwirkung von Ar. Rapelu. A. 
56. Jahrg. Nr. 20. 

Inh.: Aus Lapplands Natur und Bölferleben. Nach Paul B. 
du Ghailln. (Mit Abb.) — Gonrad Hermann, der geographiſche 
Formgedante in den Berbältwilfen der Erdoberfläche, — Aus Dreanien. 
— Ferdinand v. Nichthofen’s „China“. — Ein Brief Nobert E. 
Alegel’s über deutjche Unternehmungen im Bennös@ebiet. — Kleinere 
Mittheilungen. — Notizen. 


Globus. Hrög. v. Rich. Klepert. 43. Bd. Ar. 19. 

Inh.: Das heutige Syrien. 25. (Mit Abb.) — W. Kobelt, 
Nonda. 2, (SEchl.) — W. Finn, die dänijchen Expeditionen nad 
Grönland im Jahre 1853. — Ed. Mob. Alegel, die Entdeckung 
des BenutsQuellgebietes und die Bedeutung des Benuß für die (rs 
forfhung Afrifas, — Kürzere Mittheilungen, — Aus allen rd» 
tbeilen. 


— 1883, 23. — Literarifhes Centralblatt — 2. Juni. — 











| 


796 


Yaturwiffenfhaften. 


Partsch, J., Prof,, die Gletscher der Vorzeit in den Kar- 
pathen u. den Miltelgebirgen Deutschlands nach fremden und 
eigenen Beobachtungen dargestellt. Mit 4 Karten. Breslau, 1682, 
Koebner. (X1, 198 8. Gr. 8.) oA 7, 60, ; 

Ein recht werthvoller Beitrag zur Kenntniß ber Gletſcher— 
ſpuren in einem Theile ber centraleuropäifhen Mittelgebirge. 
Der Verf. hat die hohe Tatra, das Glatzer Gebirge, das Riejen- 
gebirge und einen Theil des Böhmerwaldes durchwandert, um 
bie horizontale und verticale Ausdehnung der alten Gletſcher zu 
ftubieren. Die beiden erſten Eapitel, welche ſich mit diejen 
Gegenden bejchäjtigen, bringen durchaus jelbjtändige neue 
Unterfuchungen. Auf dem DOftflügel der Subdeten fonnten 
nirgendwo Glacialablagerungen ober Wirkungen alter Gletſcher 
auf den feiten Fels conftatiert werden. Selbft unter den Ge— 
birgen, deren Gipfel und Thalkeſſel noch heute ein Anflug alpiner 
Flora ziert, find zwei, das Wltvatergebirge und ber Glatzer 
Schneeberg anfcheinend frei von Gletſchern geblieben. Für das 
Niefengebirge aber wird hier zum erften Male das Dajein der 
Bergleticherungs-Zeugniffe jorgfältig nachgewieſen, insbefondere 
auf dem Nordabhange, während fie auf dem Südabhange zum 
Theil zweifelhaft, zum Theil jedenfalls ſpärlich (Thal ber 
großen Aupa) find. Das dritte Capitel bezieht fich auf Gletſcher 
in anderen deutjchen Mittelgebirgen, den Böhmerwald, Schwarz + 
wald und Wasgenwald, vorwiegend auf Brund vorhandener 
Literatur; im Erzgebirge und Thüringer Wald find Spuren 
davon bis jegt nicht entdedt worben, wohl aber jüngjt im Harz 
durch Kayſer. — Der Gegenſatz zwifchen dem in der erften 
Hälfte Beiprochenen und dem „Inlandeis“ hätte wohl etwas 
ſchärfer hervorgehoben werden können. Dem Inlandeis der 
rauhen Alb und des Schwarzwaldes fteht Partſch ziemlich 
feptifch gegenüber, dagegen legt er mit Recht ben Funden 
Dathe's große Wichtigkeit bei, welcher im Frankenwalde und 
vogtländifchen Berglande (Wurzbah und Saalburg) typifchen 
Blocklehm (Grundmoräne) mit ausgezeichnet polierten und ge— 
ſchrammten Geſchieben entdedte. Der Verf. erblidt darin das 
erite ifolierte Anzeichen dafür, daß außer der auf die höchſten 
Mittelgebirge beſchränklen Gletſcherbildung, welche in unver: 
fennbaren Moränenlandichaften ihre Spuren zurüdließ, einft 
eine räumlich viel ausgedehntere, wenn aud) in den Zügen bes 
heutigen Landſchaftsbildes nicht jo Hervortretende Bereifung ber 
Höhen Deutfhlands fich vollzogen hat. Ueber das Verhältniß 
derjelben zu dem von Skandinavien herüberragenden nord: 
deutſchen Inlandeis findet fich feine Bermuthung ausgeiprochen. 
Ueberhaupt ift es wohl mehr Sache des Geologen als des Geo» 
graphen, die von diefem Eiſe gebildeten Ablagerungen zu unters 
fuchen und zu verfolgen. In dem Schlußabfchnitte, welcher das 
Klima der Gleticherzeit und ihre Eimwirkung auf die Phyfiog- 
nomie der Berglandichaften befpricht, geht Bartic von dem Sage 
aus, dab die Kenntniß des Klimas der Gegenwart die einzig 
fihere Grundlage für die vergleichende Klimatologie der Gletſcher⸗ 
zeit abgebe. Die Thatfache, daß, je weiter man von Weit nach 
Oſt vorjchreitet, die Gletſcher fich in deſto Höhere fältere Regionen 
zurüdziehen, um noch die Bedingungen für ihre Subfiftenz zu 
finden, wird durch die ungleiche VBeriheilung der Niederfchläge 
über die Jahresperiode erklärt: in der Gebirgsftation Neu- 
Schmecks der Tatra fällt des Winters nicht einmal der dritte 
Theil der Schneemaffen, welche ſich auf niedrigere Stationen 
des Schwarzwaldes und Wasgaus niederfenten. Die Depreifion 
der Schneegrenze der Öletfcherzeit unter ihre heutige Höhenlage 
ift im Wejten durchweg viel bebeutender als im Dften, was 
darauf zurüdgeführt wird, daß die Vergletſcherung Standi- 
naviens, Großbritanniens, Centralfranfreichs und der Alpen 
eine viel energifchere Condenfation oceanischer Feuchtigkeit für 
die dem Meere näher liegenden Berglandjchaften, als es Heute 


— 


— 


— — — — 


797 


— 1833, 823. — Literarifhes Centralblatt — 2. uni. — 


798 





der Fall, mit fi bringen mußte, während die Gebirge bes 
inneren Deutjchlands und Ungarns an Schneereihthum noth- 
wendig weiter al3 heute zurüdjtanden. Um Schluß ift noch von 
den charafterijtiichen Keſſelthälern der deutjchen Mittelgebirge 
die Rede, für welche das Ueberwiegen der nördlichen und ins— 
befondere öftlihen Erpofition hervorgehoben wird; indeſſen ge- 
lingt ed auch diefer Schrift nicht, über den caufalen Zufammen- 
hang zwiſchen alten Gletſchern und der Aushöhlung ber 
Felſenbecken Licht zu verbreiten. Die Sprache und Darjtellungs- 
weije ift feifch und lebendig. Vier Karten erläutern die vor: 
malige Bergleticherung der Tatra, der Subeten und des füdlichen 
Schwarzwaldes. 


Rossmässler’s lconographie der europäischen Land- und 
Süsswasser-Mollusken. Forligesetzt von Dr. W. Kobelt. 
Neue Folge. 1. Bd. 1. u. 2. Lief, Mit 10 Taf. Wiesbaden, 
re" Kreidel. (S. 1—32. Imp. 8.) Schwarz c# 9, 20; color. 
16 © 


Alljährlich mehrt fih die Zahl der im paläarktifchen | 
Faunengebiete entdedten Land und Süßwafjermollusfen und | 


eine die Mollusfenfauna diejes Gebietes umfaffende Ikono— 
graphie bebarf daher unausgejegt neuer Nachträge. So begrüßen 
wir es denn mit Freude, daß der Berf. jo bald nad Abſchluß 
der vier Bände Ergänzungen, welche er zunächft zu Roßmäßler's 
Sonographie gegeben hat, eine weitere Fortſetzung unternimmt, 
die allerdingd mit neuer Numerierung als feldjtändiges Wert 
erfcheint, aber in Format und Nusftattung fich völlig an den 
Anfang des Werkes anfchließt, auch im zwei Ausgaben, einer 
ſchwarzen und einer colorierten, ericheint. Um Vollftändigfeit an« 
zuftreben, werden vom Verf. von ben nicht in Originaleremplaren 
vorliegenden Species Copien bereit? anderweitig publicierter 
Abbildungen gegeben. Die erfte Lieferung umfaßt 10 Tafeln 
mit 88 Species und Varietäten. Der Tert geht bereits bis zum 
Anfang von Tafel XII und umfaßt 2 Daudebardia-, 2 Bitrina-, 
35 Hyalina- und 63 Helig-Species und Varietäten. N—e. 


Ludwig, Dr. phil, Hnbert, Prof, morphologische Studien an 
Echinodermen. 2. Bd. 2. Heft. Mit 10 Taf, u. 13 Holzschn. 
Leipzig, 1852. Engelmann, (III 5. u. S. 91—208. Gr. 8,, Taf, 4.) 
ch. 6. 


Der Berf. ſetzt das fo ſchön begonnene Werk rüftig fort. 
Das zweite Heft enthält zwei Uuffäge, von denen der erjte 
durch Unterfuchungen an Amphiura squamata nachweiſt, daß 
auch durch directe Beobahtung der Entwidelungsftadien bie 
Homologie des Armſkelettes der See- und Schlangenfterne ſich 
nachweifen laffe. Bon bei weitem größerer Tragweite ift aber 
der zweite Artikel, welcher eine Entwidelungsgefchichte der 
Asterina gibbosa bes Mittelmeeres giebt. Dieſe von ber kgl. 
Societät der Wiffenfhaften zu Göttingen preisgefrönte Arbeit 
ift entftanden ald Beantwortung einer von biejer Geſellſchaft 
geftellten Preisfrage, welche befonders den Nachweis der Ber- 
wandblungsart des Zarvenleibes in den definitiven Echinodermen- 
lcib verlangt. Diefer Forderung ift im dem weiteften Maße 
entjprochen und zugleich werden von den erjten Stadien an alle 
befannten Angaben über die morphologifchen Veränderungen 
anderer Echinodermen während ihrer Metamorphoje fo ein- 
gehend, wenngleich furz kritifiert, daß wir die vorliegende Arbeit 
ald eine auf diefem Gebiete fundamentale bezeichnen müſſen. 
Den Schluß bildet eine fcharfe, aber ficher verdiente Zurüd- 
weifung der Anfchauungen Haedel’s, daß die Echinodermenindi- 
viduen Thierftöde feien. N—e. 


Schmid, Aug, Colonel a. D., Jagd auf reißende Thiere in 
Britifch-Indien. Mit 12 Abbildgn in Lichtdruf nach Zeichnungen 
von Franz Schlegel. Leipzig, 1852. Brodhaus. (IX, 153 S. 
Gr. 8.) M 5, 50. 

Der Berf., der früher als Colonel in engliſch⸗indiſchem 

Dienfte geftanden hat, ſchildert uns, wefentlich nach eigenen Er- 


fahrungen, aber auch mit gelegentlicher Heranziehung ihm glaub» 
würdig erfcheinender Mittheilungen anderer Jäger die Auf: 
regungen ber Jagd auf die großen Raubthiere Fndiens, den 
Königstiger, Banther, Leopard, Bär, Hyäne, Wolf und Schakal. 
Die Beichreibung ift lebhaft und intereffant und hält ſich von 
Uebertreibungen und fenjationellen Schauergefhichten abfichtlich 
fern. Wir haben das Werk mit Vergnügen gelejen. Die 
offenbar nad den Ungaben des Berf.’3 gezeichneten Illuſtra— 
tionen haben wenig Bedeutung. N—e. 





| — Zeitung. Ned.: U. de Bary, 2. Juſt. 41. Jahrgang. 
r. 17—20, 

| Inh.: A. Fiſcher, über die a Fang Ye Glojterien, (Schl.) 

| * H. Hoffmann, Culturverſuche über Variation. (Fortſ.) — 

iteratur. 


Zoologifche Beiträge. Hräg. von Ant. Schneider. 1. Bd. 1. Heft. 
Inh.: Ant, Schneider, über die Entwidelung der Sphärularia 
Bombi. — €. Rohde, Beiträge —F Kenutniß der Anatomie der 
Nematoden. — Ed. Gaffron, Belträge zur Anatomie und Hiſto— 
logie von Peripatus. — Ant. Schneider, über die Begattung der 
Anorpelfifche. — Derf., über die Zähne der Hirmdineen. — Derf., 
über die Entwidelung der Geſchlechtsorgane der Inſecten. 


Der Naturforfer. Hrög. v. Wild. Stlaret. 16. Jahrg. Rr.20. 

Inh.: Das magnetische Ungemwitter vom 30. Jan. bis 1. Febr. 
1881. — Ueber die Berflüffigung des Sauerftoffs und Stiditoffs. — 
Ueber die Mole der Gerbfaure im Stoffwechjel der Pflanzen. — 
Kleinere Mittheilungen. + 





ur > der naturforſch. Gefellihaft zu Leipzig. 9. Jahrg. 
1882, 


Inh.: Felix, über die verfteinerten Hölzer von Frankenberg 
in Sadfen. — Rauber, über das Didenwahsthun des Gehirns. 
— Sachße, über das Berhalten von Thierkohle zu Chlorophyll⸗ 
löfungen. — Sauer, über ein kürzlich — nordiſches 
Phonolithgeſchiebe aus dem Diluvium von Machern, öſtlich von 
Leipzig. 
er der naturforfchenden Gejellichaft in Danzig. R. F. 5. Br. 

4, Seit, 

Inh.: Bericht über die fünfte Verfammlung des weitpreußifchen 
botaniſch⸗zoologiſchen Vereins zu Kulm W.s Pr. am 30. Mai 1582, 
— Briſchken. Zadbdad, Beobachtungen über die Arten der Blatt: 
urd Holzwespen. 2. Abth. (Mit color. Zaf.) 


Archiv f. Naturgeſchichte. Hreg. v. F. 9. Troſchel. 49.3. 2, Heft. 

Inh.: J. v. Bedriaga, Beiträge zur Kenntniß der Amphibien 
und Reptilien der Fauna von Gorfifa. (Kortf.) — Rematoden, Tre: 
matoden und Acantbocephalen, gefammelt von Fedtſchenko in Tur— 
keitan, bearbeitet von Dr. v. Lin ſtow. (Hierzu Taf.) 


GhemikersZeitung. Hrögbr. G. Araufe. 7. Zabhrz. Nr. 38 u. 39, 

Inh.: Zu dem Artifel „Die Induſtrie der fünftlihen Dünge- 
mittel in den letzten Yabren“, A Krank, zu dem Artikel: 
„Ueber die ſtaßfurter Jnduitrie”. — Neuerungen in der Berfeifung 
von Fetten und Delen. — Gin Unfall in Folge von Sanerftoffmangel 
in der Luft. — Ueber elektrifche Kraftübertragung. — R. Meldola, 
über einige Farbitoffe aus der Nojanilinreihe. — A. Ehrenberg, 
Apparat zur Präfung des Ben auf Entflammbarfeit. (Mit Abb.) 
— NAudolf Benedikt, über Phlorogluein. — Section für Stärfes 
fabrication des Vereins der Spirituofabricanten in Deutfchland. — 
Ueber die Zuſammenſetzung des Waflers, welches das faufafifche 
Erdöl begleitet und von Sclammpulfanen ausgeworfen wird, — 
Kleinere Mittheilungen, 











Medicin. 

Nüdert, Dr. J., Alfiftent, der Pharynx als Sprad- und Schlud: 
apparat. ine vergleihend anatomifhe Studie. Mit 6 Taf, 
Münden, 1892. Pit.sartiit. Anftalt. (X, 90 ©. 4.) cM 12. 

Die vergleichend anatomifche Unterfuhung des Schlundes, 
welche der Verf. unter Leitung Rüdinger’3 (München) mit 


| großer Sorgfalt ausgeführt Hat, giebt recht intereffante Auf- 
ı jehlüffe über die Rolle, welche derfelbe bei der Spragbildung 


799 


— 1883. 28 23, — Literarifhes Centrafblatt — 2. Juni. — 


800 





fpielt. Der Pharynx hat ja Functionen nach zwei Seiten hin, 
er dient ala Speifeweg und bildet ala folder einen Theil des 
VBerdauungsjchlauches, und er dient ald Luftweg und bildet das 
Anfangsjtüd des Rejpirationsapparateds. In letzterer Rolle 
aber ijt er einer befonderen Ausbildung theilhaftig geworden, 
ber zum Spradorgan, Der vom Kehllopf zur Mundböffnung 


führende Canal dient als Anſatzrohr bei der Stimmbildung und | 
auf feine Gejtaltveränderung ift die Veränderung des langes, | 


die Modulation, zurüdzuführen. Der Verf. zeigt nun, daß diefer 
Canal als ein umunterbrochenes Rohr fi nur beim Menfchen 
und feinen nächſten Verwandten findet. 


Burkart, Dr. R., weitere Mittheilungen über chronische 
Morphiumvergiftung u. deren behandlung. Bonn, 1882. 
Cohen & Sohn. (74 5. Imp. 8.) c# 1, 60. 

Der Berf. hat auf erperimentellem Wege feitzuftellen ver- 
ſucht, wie fi das in den Körper aufgenommene Morphium 
verhält, ob dafjelbe insbefondere, wie er früher am Anjchluß 
an die Unterfuchungen von Dragendorff und Kauzmann nad)» 
getviefen zu haben glaubte, größtentheil$ unverändert aus dem 
Harn ausgefhieden wird. Die neuerlichen Verſuche, fich ſtützend 
auf die Unterfuchung des Harnes von Perfonen, die gewohn— 
heitsmäßig Morphium in größeren Gaben genießen, und auf 
Intoricationsverfudhe und die hierbei gewonnenen Extracte, 
führen den Berf. zu der Anſicht, daß Morphium als folches 
nicht in den Harn übergeht oder fi) nur in minimalen Mengen 
in demfelben findet, wohl aber im Harne in einer nicht näher 
befannten Verbindung mit einer Subjtanz des Organismus 
ausgejchieden wird. In wie weit diefe Bermuthung begründet, 
müſſen fernere Unterfuchungen von Chemifern ergeben. — Im 
Anſchluß an einen Aufiag in der Wiener med. Preſſe vom Jahre 
1850 empfiehlt der Verf. des Näheren feine Behandlung der 
chronischen Morphiumvergiftung, die darin beiteht, daß er denen, 
die Morphium einzufprigen pflegen, innerlih Morphium in 
größeren Mengen Waſſers gelöft giebt, die Dofis allmählig 
verringernd, Durch einige Krankheitsgeſchichten erläutert er bie 
Vortheile und Erfolge feines Verfahrens. 





Deutfches Archiv für Geſchichte der Medicin n. medicin. Geographie. 
Hrsg. von Heinr. Noblfe. 6. Bd. 2. Heft. 

Inh.e: Bernhard Nathanael Gottlob Schreger. — Jenfs: Klein» 
wächter, die Sumäfologie des Altertbums. (Schl.) — Hofmann, 
die Shetränfe der Griechen und Nömer vom bugienifhen Standpuncte, 
(Schl.) — Arititen. — Miscellen. 


Archiv für Augenheilkunde, Hreg. von H.Anappı. F. Schweigger. 
12. Band. 3, Heft. 

Inh.: Herm. Wilbrand, über neuraſtheniſche Aſthenopie und 
fogen. Anaesthesia relinae. (Hierzu Taf.) (Schl.) — Hugo Magnus, 
ſechs Fälle von Anophthalmus und Microphthalmus congenitus. — 
5. Knapp, fremde Körper im Gintergrunde des Auges eingebeilt, 
mit Erbaltung von qutem Schvermögen. (Mit Holzihn.) — Derf,, 
ein zwei Jahre lang reizlos in der Gornea ſteckendes Stahlſtückchen. 
— Derf., Färbung des Lichtreflered am Rande von in die vordere 
Kammer bislocierten wat ein einfaches Elinifches Experiment, — 
I. Thalberg, zur Caſuiſtik der durch Jnanitionszuftände bedingten 
Hornhautgangrän. — I. Stilling, zur Genefe der Nepbaut. — 
9. Magıns, C. Horitmann m U. Nieden, ſyſtematſſcher Bes 
richt über die Leitungen und Kortfchritte der Augenbeiltunde im 
vierten Quartal des Jahres 1882. — Vermiſchtes. 


Arhiv für Ohrenheillunde. Hrög. von A. v. Tröltſch, Ad. Poliger 
u.9 Schwarße 20.2. 1. Heft, 

Inh.: Dennert, Bemerkungen zu dem „Bericht über die vom 
1. November 1877 bis zum 1. April 1981 in der königl. otiatrifchen 
Univerfitätspoliflinit zu Berlin unterfuchten und behandelten Kranken. 
Bon &, Jacobſon“. — Marian, Bericht über die vom October 
1880 bis October 1882 bebandelten Obrenfranfen. — Chriftinnef, 
ftatiftifcher Bericht über die in der Poliklinik für Obrenfranfe zu 
Halle a/S. vom 15. October 1881 bis 15. October 1862 unter: 
fuchten und behandelten Fälle. — Bürfner, Bericht über die im 
Jahre 1582 in meiner Poliklinik für Ohrenkranke beobachteten Krank⸗ 
beitsfälle. — Böle, zwei otiatrifhe Mittheilungen, 1. Ueber Blutung 














aus dem Ohre. 2, Ueber Gleichgewichteſtörungen und nerwöfe After 
tionen bei Trommelhöblenleiden, — Beiprehungen. — Billenjcaft: 
lihe Rundſchau. — Literatur. 


Deutfhe Monatsfhrift für Zahnheiltunde. Ned.: Rob. Baume. 
1. Jahrg. Mai, 

Juh.: Hartung, Kiefercnite in Folge abnorm entwidelter 
Zähne, — Walkhoff, vereinfachte Behandlung der Pulpakrank- 
beiten mitteld Jodoformknorpel und Chlorphenol. — Tomes, über 
einige wilfenfhaftliche Probleme der Zahnheilkunde. — Kübns, 
jur Univerfitätse frage. — Bereine x, 





Redts- und Staatswiſſenſchaften. 

Wlassak, Dr. Mor., Prof., Ediet u. Klageform. Eine roma- 
nistische Studie. Jena, 1882. Fischer. (VIl, 137 8. Roy. 8) 
ch. 2, 80. 

Die vorliegende treffliche, mit gründlichfter Duellentenntniß 
geihriebene Abhandlung bildet eine gefunde Reaction wider die 
weitverbreitete Leberfihägung der Bedeutung, die den prätorifchen 
Klagformeln gegenüber den Edicten zufommt. Rudorff war 
fo weit gegangen, die letzteren als bloße Faffung und Einleitung 
zu den Formeln, dem eigentlichen Kern des obrigfeitlichen Rechts, 
zu bezeichnen. Dem gegenüber weift der Verf. nad), daß die 
Edicte von den römiſchen Schriftftellern in Ausdrucks- und 
Unfhauungsweife ganz auf einen Fuß mit den Gefegen, Senats- 
confulten ac. geftellt werben; fie find die Quellen der prätorifchen 
Stlagrechte, ganz wie die leges die der actiones legitimae find. 
Den Formeln weift der Verf. den Charakter nicht einer Rechts: 
quelle, ſondern bloßer Mufterfhemen zu; ihre Proponierung 





ı habe nirgends den Zwed gehabt, das im zugehörigen Edict 


allgemein Angedeutete genauer auszuführen oder gar neue im 
Edict übergangene Klagvorausfegungen zu ftatuieren; die meijten 
Klogſchemen feien auch ſchon durch die Individualiſierung 
ihres Inhalts ſehr wenig geeignet geweſen, eine derartige 
normative Rolle zu ſpielen. Nur, wenn man den Edicten den 
ihnen biernach gebührenden Rang einräume, verftche man denn 
aud, warum die römijchen Juriften fich faft mit jedem Wort 
ber Edicte aufs Eingehendfte befaffen, während die prätorifchen 
Formeln erjt in zweiter Reihe und (meil regelmäßig wörtliche 
Nahbildungen der Edicte) ficher nicht gleich ausführlich be: 
handelt worden ſeien. Der Verf. iſt nach alledem von ber 
untergeordneten Bedeutung der Klagformulare fo jehr überzeugt, 
daß er die Frage, warum diefelben denn öffentlich proponiert 
worben jeien, gar nicht als eine einfache und leicht zu beant- 
wortende anfieht; er fucht die Erklärung in einer hijtorifchen 


Hypotheſe: der Prätor habe in älterer Zeit, ehe er in den 





Edicten die volllommenere Form des Uusdruds für feine neuen 
Rechtögedanten fand, diefe legteren nur in Geftalt von Mufter- 
Hagformeln zur öffentlichen Kenntniß gebracht; die Uebung, die 
Formeln zu proponieren, fei dann auch trotz Aufkommens ber 
Edicte beibehalten worden; doch feien noch im Hadrianifchen 
Album Spuren bes älteren Brauchs in gewiſſen prätorijchen 


Formeln erhalten, die dort ohne vorausgehendes Edict nur 


t 





einfach proponiert feien, wie unter den Klagformeln namentlich 
bie formula hypothecaria, wie ferner die ſämmtlichen Interdicts- 
formulare. Im Ganzen und Großen aber müfle man für das 
Album der Kaiferzeit den Satz aufftellen: die Edicte bilden den 
Kern, die Klagformeln nur das Beiwerk. 

So gewiß der Kampf des Verf.'s wider die Rudorff'ſche 
Uebertreibung ein berechtigter ift, fo gewiß fcheint e8 dem Ref., 
daß der Verf, feinerfeits im der Unterfchägung der formularen 
Beitandtheile des Albums zu weit gegangen ift. In den prä- 
torifchen Formeln fteden (ganz im Gegenfaß zu dem, was der 
Berf. ausführt) eine Menge theils privatrechtlicher teils 
procefjualer Rechtsſätze, die aus den Edicten nicht zu erſchließen 
find. Das Edict de dolo läßt nicht erkennen, daß die actio doli 


— 


801 


arbiträr iſt; das Publicianiſche Ediet trotz ſeines et nondum 
usucaptum) nicht, daß die Klage auf die Fiction si anno 
possedisset geftellt war; das Edict de sumptibus funerum 
nicht die trog aller Beftreitung zweifellofe Conception der 
Klage in bonum et aequum; das Edict de deposito nicht die 
Condemnationsbedingung eamque rem dolo malo N! Ni 
redditam non esse 2. ꝛc. Die Buncte, um bie es ſich in den 
gedachten Fällen handelt, find ficherlich für die rechtjuchenden 
Parteien von fo erheblichem Intereſſe, dab man auch ohne 


— 1883. 23, — Literarifdes Gentralblatt — 2. Jun. — 


| 


(immerhin gemwagte) hiſtoriſche Hypotheſe begreift, warum der 


Prätor dieſe Formeln zur öffentlichen Kenntni brachte. Gab 
e3 aber überhaupt Formeln, deren Inhalt fich mit dem Edicts- 
inhalt nicht jtreng bedte, jo verfteht man auch, weshalb es zur 


Regel wurde, da der Prätor jeinen Edicten die Formel beifügte: | 


die Parteien konnten ohne folche Veröffentlichung niemals wifjen, 
ob nicht die zu erwartende Formel in irgend einem Buncte über 
das Edict hinausgehen werde. Und mit ber Unfähigfeit der 
Formeln, einen allgemeinen Rechtögedanfen zum Ausdruck zu 


bringen, kann es doch fo jchlimm nicht beftellt fein, wenn noch | 


im Habrianifchen Album gewiffe prätorifche Formeln ohne 





vorausgefchictes Edict proponiert find, wenn ferner der Verf. 
gar annehmen zu bürfen glaubt, es habe eine Zeit gegeben, wo | 
dies Verfahren die allgemeine Regel bildete. Der jelbitändigen 


Bebeutung der Formeln gegenüber den Ebdicten entipricht denn 
auch die Behandlung jener in den Commentaren. Noch in der 
Juftinianifhen Compilation find uns Formelerläuterungen in 
ganz beträchtlichem Umfang erhalten, mitunter in einem Umfang, 
der den der zugehörigen Edictserläuterung überfteigt, und 
Nef. hält das Unternehmen, an der Hand der Commentare dem 
Wortlaut der Formeln nachzujpüren, weder für fo ausfichts-, 
noch für fo werthlos wie der Verf. L. 





Kollmann, Dr. Baul, Reg.Rath, die Anwendung des bevorzugten 
Erbrechts am Grundeigentum im Serzogthum Oldenburg zu 
Anfang des Jahres 1880. Mittheilung des großh. oldenb. ſtatiſt. 
Bureaus, bearb. x. Dldenburg, 1893. Etafling. 


Die Heine Schrift giebt eine forgfältige Ueberficht der Ent» 
widlung, welche das im Jahre 1873 neugeorbnete Unerbenredt 





(52 ©. 8.) | 


(Srunderbrecht) zwifchen den Jahren 1874 und 1980 im Herzogs | 


tum Oldenburg erfahren hat, unter Berüdjichtigung der Ver- 
jchiebenartigleit der Landestheile und der Gebiete, wo ſchon 
früher ein ftärferes oder ſchwächeres Grunderbrecht beitanden 
bat. Das Refultat wird die übertriebenen Erwartungen nicht 
befriedigen, welche vielfach an das in Kraft Treten des neuen 
Gefeßes gefmüpft wurden, find inbeffen keineswegs entmuthigend, 


obwohl bebauert werben muß, daß die am meiften verbreiteten | 
und gleichzeitig am gefährdetſten Heineren bäuerlichen Befigungen 
am wenigften von dem Geſetze Gebrauch; gemacht Haben. Die 
ausgehängten ſtatiſtiſchen Tabellen Laffen die Bewegung in ben | 


einzelnen Gemeinden erfehen und bilden eine jehr danfenswerthe 
Bugabe. 











Scaduto, Francesco, stato e chiesa negli seritli politiei della 
fine della lotta per le investiture sino alla morle di Ludovico 
il Bavaro (1122—1347). Florenz, 1882. Le Monnier. (IV, 
140 S. Imp. 8.) 

Je weniger wir gewöhnt find, von italienifcher Seite Beiträge 
zur wiſſenſchaftlichen Löfung des kirchenpolitiſchen Problemes 
zu empfangen, mit um fo größerer Genugthuung begrüßen wir 
die vorliegende Schrift. Sie ift mit volltommenfter Herrichaft 
über die einfchlagende Literatur verfaßt und erſchöpft ihren 
Stoff fait volftändig. Bekanntlich hat die deutſche Forichung 
fih der vom Verf. behandelten ragen in neuerer Zeit mit 


großer Gnergie bemädtigt; der Verf. hat dieſe Literarifche 


Bewegung aufmerfjam verfolgt und wenn ihm auch einige 
Schriften entgangen fein mögen, fo find es doc nur jolche, 


802 


weiche wie Deüller’s Abhandlung über das Somnium Viridarii 
in Zeitſchriften verftedt find, oder wie Gierlke's Unter: 
fuhungen über Althufius und im letzten Bande des Ge- 
nofjenjchaftsrechtes nicht ſchon durch ihren Titel die Aufmerk— 
ſamkeit des forjchenden Ausländers auf fi) zogen. Immer— 
hin wird man namentlich die Benußung der deutſchen Literatur 
(und fie ift bier fajt ganz maßgebend) als muftergültig 
bezeichnen können, und die Mühe des Verf.’ in den für alle 
firchenrechtlihen Fragen jo überaus jchlecht verjehenen italie- 
nifchen Bibliotheken, fein Material zufammenzubringen, muß 
eine fehr beträchtliche große fein. Der Verf. gruppiert feinen 
Stoff nad den politifhen Fragen, die zu ben einzelnen Streit: 
ſchriften, deren Inhalt er darftellt, Beranlaffung gegeben haben, 
und er zieht eine Anzahl von Autoren herbei, die wie Johann 
v. Salisburg, Wilhelm Durantis in biefem Zufammenhange 
noch nicht erörtert worden find. Wir empfangen überall den 
Eindrud, daß er fih in die Quellen jelbftändig vertieft hat; 
fein Urtheil ift maßvoll, feine Darftellung ſchmucklos, präcis, 
frei von falſchem rhetoriichen Pathos. Wenn wir Deutfchen 
auch aus dem Buche nicht allzuviel Neues lernen mögen, fo 
fo müſſen wir uns doch der ſachgemäßen Darftellung freuen, 
und nicht minder, dab durch die Arbeit des Verf's die Er- 
gebniffe der deutfchen Studien in einem größeren Maße zu 
einem europäifchen Gemeingut gemacht werden, als das fonft 
auf dem einfchlagenden Gebiete det Fall zu fein pflegt. 


Archivio giuridico, diretto da F. Serafini. Vol. XXX. 
Fasc. 3-4. 

Sommario: Cogliolo, piceole ricerche su la „exceplio rei 
iudicatae*, —Priora, cenno di una teorica relativa alla trascrizione, 
— Pampaloni, la legge delle XII tavole de tigno juncto, — 
Lordi, i diritti che il codice eivile in vigore accorda al coniuge 
superstite, sui beni giä appartenenti al suo coniuge defunto, studiati 
dal punto di vista di sapere se gli attribuiscano la qualitä di erede, 
di legatorio, di cereditore o qualche altra qualitä, — Grossi, il 
nuovo eodice di commereio del regno d’ Italia ha derogato all" 
art. 2139 del cod. eiv. italiano, a norma del quale si prescrive- 
vano col decorso di un anno le azioni dei commereianti pel paga- 
mento del prezzo delle merei vendute a persone, che non ne 
faceano commereio? — Bibliografla. 








kr ir für das Civil⸗ u. Eriminalrecht der fal, preuß. Rheinprovinzen. 
. F. 66. Br. 3. Heft. 

aut: Entfcheidungen des —————— zu Köln, betreffend 
das Civilrecht. — Gntfheidungen des Oberlandeögerichtd zu Köln, 
betreffend Givilproceh, Strafreht und Strafproch. — üntſchei— 
dungen des Reichsgerichts. 


Mecklenburgiſche Zeitſchrift für * u. — 
hrog. von Job. Friedr. Budde, Ang. Moeller u. Carl Birk— 
menper 3. Bd. 1. Heft. 

Inh.: Entfcheidungen der deutfchen Gerichte zum Neichögerichtss 
koſtengeſetz. — F. Abmietter, Bemerkungen zu den in den $$ 26 
Mr. 1 ce und Nr. 2 fomwie zu einzelnen in dem $$ 58 bis 73 ver 
Verordnung vom 24. Mai 1879 betreffend Die Zwangsvollitredung 
in das unbeweglihe Vermögen wegen Geldforderungen enthaltenen 
Beltimmungen. — Altvater, über das Jurüdbehaltungsreht an 
den Invecten und Illaten. — Goeſch, das Recht des Vermiethers 
einer Wohnung an den eingebrahten Sachen des Miethere. — 
Literatur. 


Statiftifde Monatsfhrift. Im Auftrage d. k. k. ſtatiſt. Gentrals 
Gommilfion red. un. brög. v. d. FF, Direction der adminiſtrat. 
Statiſtik. 9. Jahrg. 5. Heft. 

Inh.: 3. Pizzala, der Stand der Gewerbe in Wien. — 
Kleczunffi, die — der Bevölkerung außer den Zaählungs⸗ 
jabren. — #. Ih. InamasSternegg, Bericht über die Thätig— 
keit des „Statiftiihen Seminars“ an ber Univerfität Wien im Winter: 
femeiter 1892,83. — Schimmer, Deiterreicher in Frankreich und 
in den britiſchen Gofonien. — ©. Ebrenberger, zur Ginlages 
Statiſtik bei den öfterreichifchen Sparcafjen. — Yiteraturberiht. 








s03 





Techniſche Wiſſenſchaften. 


Handbuch der nautischen Instrumente, 
Amt der Admiralität. Mit 27 Taf. in Steindruck u. 174 Holzschn. 
Im — Berlin, 1882. Mittler & Sohn. (X, 432 8. Roy. 8.) 

Die in bem vorliegenden Handbuche bejchriebenen nautijchen 

Inſtrumente find, wie im Vorworte bemerft, in erjter Linie 

nach dem praftifchen Bebürfnifje der Kaiferlichen Marine aus: 

gewählt. Immerhin aber wird die Sammlung eine jehr voll- 
ftändige genannt werben können, welche auch für andere Zivede, 
für beſondere wifjenfchaftliche Unterfuchungen, oder für bie 

Beitimmung der Uusrüftung für Forſchungsreiſen beachtens- 

werthe Fingerzeige giebt. Die Inftrumente find auf ſechs 

Gruppen verteilt: 1) Fernröhre, 2) meteorologijche Inftrumente, 

3) Apparate für oceanische Beobachtungen, 4) magnetische 

Inftrumente, 5) Meßinftrumente zum freien Handgebrauch, 

6) Mekinitrumente mit fefter Aufftellung. In einem Anhange 

ift ſpecielle Anleitung zu gelegentlihen Vermefjungen gegeben, 

wie ſolche bei Küftenaufnahmen eine wichtige Aufgabe für die 

Marine bilden, Die Inftrumente der verjchiedenen Gruppen 

find, wie es auch die Verfchiedenheit ihrer Beichaffenheit mit 


ſich bringt, bald nur befchreibend behandelt, bald find theoretische | 


Erörterungen über Prüfung und Gebrauch derjelben hinzugefügt. 
Der eriten Gruppe ift eine kleine Einleitung in die Dioptrif 
vorausgeſchickt, um die an bie Fernröhre zu ftellenden An— 
forderungen und bie Prüfung derfelben bejjer erläutern zu 
fönnen. Die meteorologifchen Inftrumente der zweiten Gruppe 
find ſehr volljtändig befchrieben, fo daß die hier gegebene Au— 
leitung auch für feite Stationen ausreichend jein würde. Die 
dritte Gruppe ber Apparate für oceaniſche Beobachtungen ift 
von bejonderem Intereſſe, weil fie zeigt, wie außerordentlich die 
Anforderungen auf Genauigkeit der Beobachtungen in wenigen 
Jahren gejtiegen find und fich auf Unterfuchungsobjecte richten, 
die noch vor einigen Jahrzehnten ganz unbeachtet blieben. Der 
größte Raum ift, wie für ein Marinehandbud) billig, den Vor: 
richtungen zum Lothen und zur Geſchwindigkeitsmeſſung ein: 
geräumt, aber auch die Apparate zur Beftimmung der Temperatur 
und Dichtigkeit des Waſſers, zur Entnahme von Wafjer- und 
Grundproben, kurz zu wiſſenſchaftlichen Tieffeeunterfuchungen 
find angegeben. Die wichtigen Inftrumente der legten drei 
Öruppen werben wieder unter Zuziehung der theoretifchen 
Erläuterung dargejtellt. Bei ſämmtlichen Inftrumenten find 
die beiterprobten Formen geſchildert, wie ſolche auch in ber 
Kaiſerlichen Marine eingeführt find. Das Buch giebt ein ehren. 
volles Zeugniß für den Ernft ab, mit welchem die Leitung der 
Marine diefe in den Stand zu fegen bemüht ift, den ftrengften 
Anforderungen auch auf dem Gebiete der Inſtrumentenkunde 


und in ber Sorgfalt bei ber Benutzung der Inſtrumente Genüge Proben. — Entwickelung der freiberger Hüttenwerke. — Fluß⸗ und 


zu leiſten. 





Merling, A., Telegraphendir. z.D., die elektrische Beleuchtung 
in systemalischer Behandlung. Construelion u, Betriebsverhält- 
nisse der Lichtmaschinen, elektrischen Lampen u, Kerzen. Mit 
in den Text eingedruckten Holzstichen. Braunschweig, 1882, 
Vieweg & Sohn. (XII, 504 8. 8) c# 16. 


Mit dem vorliegenden Werke wird dad Erfcheinen einer 


— 1883, 23. — Literarifhes Gentralblatt — 2 Juni. — 


Hydrographisches | 


804 
in gemeinverftändlicher Weife eine Erläuterung uber die elet: 
triſchen Größen, Stromftärke, Widerjtände, von denen bie Licht: 
bildung durch den Strom abhängig ift. Hierauf entwidelt er 
die Vorgänge der Strombildung bei den Mafchinen verſchiedener 
Syfteme und für die Erzeugung von Bogenlicht und Glühlicht. 
Den Schluß dieſes Abſchnittes bildet die Darftellung der prak⸗ 


tiſchen Anlagen, die Berechnung ber Koften und die Mefjung 





' der erzielten Effecte. 





„elektrotechnifchen Bibliothek” eingeleitet, welche, aufacht Bände 


berechnet, wie es ſcheint alle technifchen Anwendungen der Elek— 
trieität umfaſſen fol. In diefem erften Bande ift die jegt 
„brennende“ Frage der elektrifchen Beleuchtung abgehandelt, in 
einer Beziehung noch etwas zu früh, weil eim befriedigender 
Abſchluß noch nicht gewonnen ift, aber doch wieder zu rechter 
Beit, um für bie weiten Sreife, welche fich für den Gegenftand 
intereffieren, die augenblidliche Sachlage Mar zu ftellen. In 


Der zweite umfänglichere Abjchnitt bes 
Werkes geht dann auf die Einzelheiten einerjeit ber zur Licht: 


erzeugung verwendeten Mafchinen, anbererfeits ber eleftrijchen 


Lampen und Kerzen ein; die Verwendung der Secundärbatterien 
wird nur flüchtig erwähnt, weil deren praftifche Erfolge noch zu 
unficher find. Diefe Zufammenftellung der Maſchinen und 
Lampen ift außerordentlich vollftändig und gewährt ein deut: 
liches Bild ber gemachten Fortfchritte, jowie der Mängel und 
Borzüge der einzelnen Syiteme. Ein Unhang, in welchem bie 
für das Maßſyſtem der Eleftricität auf dem Pariſer Congreß 
aboptierten Bezeichnungen erläutert werben, bildet den Schluß 
bes Werkes. Die Darftellung des Berf.’s ift durchweg deutlich 
und genau und wird das Berftändniß auch durch die vortreffliche 
Ausführung der zahlreichen Abbildungen unterftügt. Somit 
fann das Buch Allen beſtens empfohlen werben, welche ber in 
fo überrafchender Entwidelung befindlichen elektrischen Licht- 
technit mit Theilnahme folgen. 








Der Givilingenieur, Hrög. von E. Hartig. Jahrgang 1663. 
2. Heft. 

nb.: Fiſcher, die Gonitruction der Dampfpflüge. — v. Glajje rt, 
Artionddiagramm und Bewegungsmehanismus der Schiffhennäb- 
mafchine. — Werner, über die Methode der „Coast and geodetic 
Survey“ zur Auflöfung von Normalgleichungen. — Gruner, lites 
rarifche Erjcheinungen im Hodbaufahe. — Literariſche Notiz. — 
Allgemeined Neglement der internationalen elektriſchen Ausſtellnug 
in Bien 1883. 
2 und Hüttenmänniſche Zeitung. Red. Bruno Kerl u. Friedrich 

immer. 42, Jahrg. Ar. 17—20. 

Juh.: Bernh. — directe Kupfer- und Silbergewinnung 
aus den Erzen auf galvanſſchem Wege, — B. Eggerp, über Die 
Analvfe der Ofengaſe x. — Tedlenburg, der Diamantbergwerfe: 








 bobrer der American Diamond Not Boring Gomvany in NemsMork 


für Bohrlöher bis zn TO m Länge. — Derj., der Diamantbobrer 
für verticale und horizontale Bohrungen der Diamond Rod Boring 
Gompann in New⸗-York. — Haton de la Goupilliäre, über 
eine Fabrmetbode auf den PVictorlagruben in Auftralien. — Bull's 
Proceß der directen Eiſenerzeugung. — B. Watteune, über die 
Hereintreibmafchine (bosseyeuse) von Duboidsfrancois. —R. Helms 
bader, Studien über die Antimonhüttenproceie. (Schl.) — P. 
Trafeniter, die Eifeninduftrie im Jahre 1880/51, (Schl.) — Iof. 
Binon, über Berbüttung agglomerirter Beſchickungen in Zinköfen. — 
German And Lallemant, Bergmännifches aus der Republica Orieu— 
tal del Uruguay. — Die Schwetelbilang der Metallhütten des Über: 
und Unterhaͤrzes. — Trotlius, die Pernotöfen der Cambria-Stahl⸗ 
werke in Nordamerifa. — €. D. Peters, über büttenmännifce 


Schweißeiſen. — Die Bleis, Silber» und Zinkinduitrie Deutſchlands 
im Jahre 1882, — B. Kosmann, über Die — an. des 
Robvetroleums. — N. Silfverfparre, über Barmwindapparate 
für Hohöfen. — Volhard's Zilberprobe. — Die Bergwerfsinduitrie 
Auitraliend. — Volumetrifhe Manganprobe von Schöffel und, Donatb. 
— Meteorologie und magnetiſche Beobachtungen zu Clausthal, — 
Montanproductenmarkt, Bierteljahrsbericht. — Montanproductenmarft. 


Sprachkunde. Literaturgeſchichte. 
Halevy, J., Essai sur les inseriptions du Safa. 


couronne par lnstitut en 1878, Extr, du Journ. Asiat. 
1582, (341 8. 8. u. 5 Tafeln.) 


In den Einöden füböftlich von Damaskus werben, oft haufen⸗ 
weis, taufende von Steinen und Felsblöden gefunden, welche 





= — 


Ouvrage 
Paris, 


einem einleitenden Abfchnitte, welcher „yftematifche Behandlung | mit roh eingehauenen Infchriften in einer bisher unbelannten 


der elektrifchen Beleuchtung“ überjchrieben ift, giebt der Verf. 


Schriftart bebedt find. Daß diefe Schrift außerordentlich viel 


—— 3" 


8305 


Aehnlichkeit mit dem äthiopiſch-himjariſchen Alphabet bejaß, 
war längft befannt; eine Entzifferung derfelben war trotzdem 
bisher nicht gelungen, zum Theil deshalb nicht, weil nur wenige 
Infchriften veröffentlicht waren. Erſt 1877 machte der Graf 
de Vogüs eine größere Anzahl derjelben befannt. Es ift nun 
das große Verdienſt Halsoy's, in diejer Urbeit, welche 1877 bis 
1882 ftüdweis im Journal Asiatique erfchien und jet ein— 
heitlich als bejonderes Buch vorliegt, ein im Allgemeinen rich- 
tiges Alphabet diefer Schriftart aufgejtellt und den Inhalt der 
Infchriften im Großen und Ganzen erfannt zu haben, Im 
Einzelnen bleibt indeß fpäterer Forſchung noch Viel aufzuffären 
übrig. Namentlich glaubt Ref., daß den Verf. fein bewährter 
Spürfinn im Stich gelaffen Hat bei Aufſuchung der dem ſüd— 
femitischen Alphabeten allein eigenthümlichen Beichen, von denen 
nur 2 erfannt ift. Es ift indeß bereits ZDMG. 36, 661 ff, 
nachgewiejen, daß bie beiden Zeichen, welche Halsͤvy ala bloße 
Varianten bed gewöhnlichen Zeichens für x anfieht, in Wahrheit 
je ihren befonderen Werth haben, und zwar ift das eine ber- 
jelben daſelbſt, wie e3 jcheint mit Recht, = S gejeht worden 
(ſollte phyd, ofyb doch vielleicht dem ’Orswog entjprechen bei 
Wetzſtein, Inichriften S. 361 ?), das andere dagegen = » ober 
5. Wahrſcheinlich wird es aber 5 fein. Wir haben dann 
Nr. 108, 331, 339 (nad) der Zählung de Vogüs's) den be— 


fannten häufigen Namen ls, ferner Nr. 237, 238, 242 m9 
und 739, wozu außer ds, noch zu vergleichen ift Furöowan bei 
Wetzſtein a. a. DO. ©. 336. Namentlih aber lockt zu biefer 
Gleihung das häufige Wort AAr, das auch an nf angefnüpft 
vorfommt (At nn), im Hinblid auf ZOMG. 30, 324, 
Auch ſonſt glaubt Ref., Halsvy's Alphabet noch in einigen 
Puncten abändern zu müffen. Die Zeichen, welche Halövy als 
und 9 auffaßt, lieſt Ref, 1 bez. 1. Unter Berüdfichtigung der 
meijt völligen Gleichheit von 3 und 2 ift dann Nr. 4, 375 ftatt 
"ob zu lefen ann, desgl. 108, 200, 224 bnam; auch 65 
und 115 wird zu lejen fein bnamb bez. ambnd; 399 mbnanı. 
Statt bnoon ergiebt fich dann weiter 322, 323, 334 budın, 


Ra” 
wahrjcheinlich „5! + In, während 47 und wohl auch 66 a. E. 
SNON = nl + dr fein wird; ebenjo fehr häufig mit Fort- 
laſſung des Gottesnamens on — Fr Avoog. Das von Haldoy 


a gelejene und mit „Bitte” überjegte Wort, welches bereits | 


8DWMG. 36, 663 anderweitig in Zweifel geftellt war, ift nun 
ficher anders zu erflären, die ebenda zweifelnd vorgejchlagene 
Lefung rd ift gleichfalls zu ftreichen; das Suffir der 3. Perf. 
masc, fing. ergiebt fi) dann nicht durch 3, jondern wie von 
vornherein wahrfcheinlich durch 7 ausgebrüdt. — Wo Dagegen 
Halevy 7 Lieft, glaubt Ref. 5 Iefen zu müffen; dann erfennt 
man 67, 75, 194, 305, 337 (gewiß auch 323, 372 nur leicht 
verjchrieben; vgl. auch 10, 283) den mwohlbelannten Namen 


23, palmyr. MIN ’Odaivado;. Weiter bietet ſich 89, 108, 
240, 293, 381 Hy = Sye, Aoveudog bei Wetzſtein a. a. D. ©. 
344, während 197, 237 *y — Sys fein wird; 223 und 295 
wie es ſcheint ber Elativ Syel; 327 3. Die ZOMEG. 36, 
663 zweifelnd vorgefchlagene Leſung mw wird damit hinfällig. 


nen num auch einige ftehende Formeln in anderem Lichte; es 
wird 3. 8.337 zu lejen fein main nrin by dyn „und Gruß 
feinem Bruder Ödenat“, ferner 217 nos 0507 ıyımı was 
ungefähr heißen wird „und Segenswunjd (tes) dem Reijen- 
den". — Auch das & fcheint dem Alphabet der Safa-Infchriften 
nicht zu fehlen; Ref. glaubt diefen Buchitaben zu finden 116, 
399 bis, 401, wo unter Berüdjichtigung der defectiven Schrei. 


bung 32 zu Iefen fein wirb (Halsoy ww), durch Tawros der 


— 1883, 23. — Literariſches Centralblart — 2. Juni. — 





806 


Name bezeugt. In 399 findet fich zwei-, wahrjcheinlich aber 
dreimal ein Name, der „eo zu lefen fein wird, = Moynog. 


Auch S6 und 220 wird zu leſen fein Inv5 (etwa zE), und 
natürlich ift diefer Name zu trennen von Ina (Taspmiog, 
Tegnkog), was 28 zu jtehen jcheint. 

Wenn die Infchriften auch zum Theil wenigftens aus hrift- 
licher Zeit herſtammen mögen (vgl. Wetzſtein, Reiſebericht S. 
133 Nr. 4), fo find doch fichere Spuren des Chriſtenthums aus 
ihnen ſelbſt bisher nicht erwiejen, denn die Namen Syooı (ohne 
N, wie nad) hebräifcher Punctierung) und bxoA (? 127) genügen 
dazu doch wohl nicht ganz. — Ein äußerlicher Mangel ift, daß 


' Halevy’3 Numerierung mit der de Vogüé's nicht übereinstimmt, 
ein noch größerer, daß bie Zahlen im Vocabulaire vielfach nicht 
P. 


ftimmen. F. 


Collard, F., Prof., trois universites allemandes considerees 
au point de vue de l’enseignement de la philologie classique 
(Strasbourg, Bonn et Leipzig). Löwen, 1552. Peeters. (Bonn, 
E. Strauss.) (357 8. Gr. 8.) 


Bei dem lebhaften Intereſſe, das die Fragen des höhern 
Unterrichts in unferer vielbewegten Zeit hervorrufen, ift es 
begreiflih, daß auch das Stubium der Philologie auf unferen 
Univerfitäten mit in den Kreis der Betrachtung gezogen wird. 
Nach der Zahl und Heftigkeit der Angriffe, die in der letzten 
Beit gegen die Methode der philologifchen Studien laut wurden, 
fünnte es den Fernerftehenden bisweilen jcheinen, als fei in ihr 


' die eigentliche Wurzel aller wirklichen und eingebildeten Uebel 


zu finden. Der einfichtige Betrachter kann fich jedoch der Be- 
merfung nicht verfchließen, daß gar manche biefer Parteifchriften 
von Autoren herrühren, die über die Sache, von ber fie ſprechen, 
nur eine höchſt wüſte Vorftellung haben. Je lebhafter aber 
diefe Kämpfe find, defto mehr muß es auch das beutfche 
Publicum intereffieren, zu hören, wie fi die Dinge in ben 
Augen eines fremden Beobachters fpiegeln, ber Jahre lang in 
Deutjchland gelebt und alle Fragen des philologijchen Stubiums 
mit regiter Theilnahme verfolgt hat. Herr F. Eollarb, jeht 
Profeffor in Löwen, hat nach Bollendung jeiner atabemifchen 
Studien in der Heimath je ein Jahr in Bonn (1873/74) und 
Leipzig (1874/75) ftubiert, während er Straßburg erft viel 
jpäter bei Gelegenheit eines dreiwöchentlichen Aufenthalts fennen 
gelernt hat. Er hat fich während dieſer Zeit forgfältige Notizen 
gemacht über alles, was ihm Bemerfenswerthes entgegengetreten 
ift, und hat diefelben in dem vorliegenden Werke zu einem 
Gejammtbilde vereinigt. Der Verf. jchildert zunächit bie be- 
treffenden Städte fowie die afabemifchen Localitäten, giebt einen 
kurzen Abriß über die Geſchichte jeder der drei Univerfitäten, 
begleitet Hierauf die Docenten in die Aubitorien oder Seminar- 
locale, ſchildert die Art des Unterrichts, verzeichnet den Umfang 
der Vorlefungen jebes Einzelnen, bringt Notizen über bie 
fiterarifchen Leiftungen, fo namentlich bei Ritſchl, über den aus- 
führlicher gehandelt wird im Anſchluß an Ribbeck's Biographie: 
aber ebenjo wendet er fein Augenmerk den Stubierenden zu, 
handelt über ihre Thätigkeit während der Borlefungen und 
Uebungen, über ihren häuslichen Fleiß, ihre gejelligen und 


‚ fonftigen Vergnügungen, über Sneip» und Verbindungswejen, 


— Durch bieje veränderten Wertungen einiger Zeichen erihei« | Garcer, Carcerpoefie, Duelle; kurz er unterzieht das ganze 


ftudentiiche Leben und Treiben einer Betrachtung bis hin zu 


‚ den entlegenften Einzelheiten, ſogar das Leipziger Convict mit 


jeinen Geheimnifjen wird genau beſprochen. Dabei ift er reblich 


' bemüht, die Lichtfeiten wie die Schattenfeiten hervorzuheben, 
‚ wenn er auch im Gegenſatze zu manchen ähnlichen Schriften mit 


Vorliebe bei den Xichtjeiten verweilt. Eingeſtreut find all- 
gemeine Betrachtungen über die Methode des philologiſchen 
Studiums, über philologifche, hiftorifche, pädagogijche Seminare, 


griechiſchen Inſchriften als ein im jenen Gegenden häufiger | allgemeine Bildung, Fachbildung und dergleichen. Mit erftaun- 


807 


licher Belejenheit werden die zahlreichen modernen Schriften 
über alle möglichen alademifchen Fragen herangezogen, und die 
vielen unter dem Texte beigefügten Literaturnachweiſe dürften 
auch deutjchen Lejern nicht jelten willtommen fein. Freilich 


fehlt e3 auch nicht an Flüchtigkeiten, Verſehen und fchiefen Auf- | 


fafjungen. So wird, um nur Einiges herauszugreifen, ©. 193 
Springer als Docent der Archäologie genannt für Schreiber; 
©. 210 wird eine Schrift Ribbed’3 über C. Balerius Flaccus 
citiert fir E. Valerius Catullus; ungenau find häufig die 
Notizen über die literarischen Leiftungen der einzelnen Docenten, 
fo 3.8. bei Bücheler und Ufener; bedenklich ift, was ©. 243 
über die Ausgabe von Koch (joll heißen Kod) gejagt wird; un— 
zutreffend ift die Bemerkung über Beförderungen S. 191, und 
dergleichen mehr. In vielen Fällen wird ein anderer Beurtheiler 
die Dinge anders auffafjen, als es der Verf. gethan hat: derjelbe 
will ja auch nur feine eignen Eindrüde wiedergeben ohne Leber: 
hebung und Prätenfion. Im Ganzen wird man Herrn Collard 
das Lob nicht verfagen können, daß er mit offnem Blick und 
großer Gewillenhaftigkeit die philologifchen Studien wie das 
ganze ftubentifche Leben verfolgt hat, mehr als manche beutjche 
Kritiker, die mit nichtigem Dünfel ihr Urtheil abgeben. 


Plauti, T. Macci, Amphitruo. 
Gust. Loewe, Leipzig, 18652. Teubner, 
A 3, 60, 


A. u. d. T.: Plauti commoediae, 





Recensuerunt Geo, Goetz et 
(xl, 131 8. 8.) 


T. II, fase, Il. 


Für den Amphitruo ift die Kritik wefentlich auf eine einzige 
Urkunde, den Vetus (B), angewiejen, deren Tert durch die fup- 
plementarischen Hdfchrr. DE J mit feltenen Ausnahmen, wo 
der Urfinianus (D) einen Schritt weiter führt, lediglich beftätigt 
wird. Ein paar Mal, in leichteren Fällen, fördern ung Teſti— 
monia bed Nonius, des Charifius: öfters bieten jene alten Zeugen 
entweber biejelben Corruptelen oder auf gleicher Bafis ein Bild 
fortgejchrittener Verwahrloſung der Ueberlieferung. Diefer 
Urchetgpus, deſſen Capitaljchrift bisweilen noch aus den Ver: 
Ichreibungen ber Eopie hervorleuchtet, repräfentierte eine Re 
daction, die im Ganzen noch jetzt leidlich lesbar ift und jeden- 


falls von fchwereren Schäden (Lüden, Dittographien u. dgl. | 


abgerechnet) ziemlich verſchont war. Die vorliegende recensio 
der beiden Genoffen bietet auch eine kritifche Bearbeitung der 


von Örammatifern citierten, in leßter Zeit ſchon mehrfach behan- | 


— 1853. 8 23. — Literarifhes Gentralblatt — 2. Juni. — 


£08 | 
| Bierbaum, F. ]., Dr. ph. u. Prof, history of the english 
language and literature from the earliest times until the pre» 
sent day including the literature of North America. Heidelberg. 
1883, Weiss. (VIII, 269 8. Kl. 8) ef 2, 60. 


Es iſt ein recht glüdficher Gedanke, eine lurzgefaßte Ge: 
ſchichte der englischen Literatur als Leitfaden für die Literatur: 
geihichte für Lehrer, Studenten und die oberen Schulclaffen zu 
jchreiben. Denn, obgleich viele Werke diefer Urt bereits abgefaht 
wurben, haben wir doch noch fein zuverläffiges und handliches 
Befonders fehlten allen bisher erfchienenen furzgefaßten Lite: 
raturgejchichten eingehendere Duellennachweife. Diefem Mangel 
nachzubelfen, ift num das Beftreben bes vorliegenden Buches, und 
ber Verf. verwandte ganz befonderen Fleiß auf die literariſchen 
Nachweiſe. Daß diefe letzteren aber überall zuverläffig feien, 
läßt ſich num allerdings nicht behaupten. Wir wollen jedoch 
daraus, bei der großen Schwierigkeit der Aufgabe, dem Berf. 
feinen zu großen Vorwurf machen. Die Schwierigkeit Tiegt 
darin, daß die betreffenden Schriften hier in Deutjchland oft 
nur mit größter Mühe und vielen Kojten, oft überhaupt nicht 
zu haben find und man fi) dann vielfach auf unvolljtändige 
Katalogangaben verlafjen muß. Manche von Bierbaum’s Lite: 
raturangaben find daher unzureichend, andere geradezu falſch. Wir 
geben ein Verzeichniß der Verjehen, die und entgegentreten, in 
ber Hoffnung, daß diefe Bemerkungen bei einer Neuausgabe des 
Werkes, die wohl bald erfolgen wird, Beachtung finden. Tie 
ältere Zeit hätte etwas forgfältiger ausgearbeitet werben follen. 
So fteht S. 13 eine fehlerhafte Inhaltsangabe des Beomulfe- 
liedes. ©. 29 wird das Leben Chaucer’3 gegeben. Hier iſt 
eine merkwürdige Bermifchung der Ergebniffe der neueren For- 
ſchung mit alten Fabeln. Während richtig Chaucer's Geburts: 
jahr um 1340 (nicht: in the year 1340) angeſetzt wird, auch 
fonft fi) manches durch neuere Forſchung Feitgejtellte Findet, 
wird ©. 30 die alte Fabel, daß Ehaucer ſich in die inneren 
Kämpfe des Landes eingelaffen hätte, gefangen und nur durch 
Berrath an feinen Freunden befreit worden fei, wieber auf: 
gewärmt (allerdings mit einem it is said). Allein bie ältere 








Zeit fommt in folhen Werfen immer jchlechter weg als bie 


beiten Bruchftüde der verlorenen Partien. Statt im Allgemeinen | 
das Lob zu wiederholen, welches den bewährten Hrögbrn. ſchon 


bei früheren Lieferungen gezollt ift, mögen einige furze Einzel: 
bemerfungen die Aufmerkſamkeit bezeugen, womit Ref. auch 
biefen Text begleitet hat. Die conjequente Leberlieferung Teloboi 


Neuzeit. Ref. will fi) daher zur neuen und zwar zur aller: 
neueften Beit wenden. 

Gegen die Unordnung der einzelnen Schriftiteller möchten 
wir bier doch etwas einwenden. Bierbaum ftellt fie nad) ihrem 
Geburtsjahre. Beſſer wäre doc) unferes Eradıtens, wie dies in 
Literaturgefhichten immer mehr Mode wird, fie folgen zu laſſen, 


' wie fie in die Literatur eintraten. Marryat z. B. war ja aller: 


wird doch wohl zu Formen wie Ptolomaeus, Neoptolomus, 
Beronice, Bellorofontes und vielen anderen ähnlichen zu ftellen 
fein. Gut ift V 408 verbefjert, allzukühn V. 930. Sehr 


ichwer fällt uns an Interpolation zu glauben bei einer Formel 
wie igitur qui possim, V. 340. Ungern fehen wir im Terte 
das Luchs ſche Perfectum abstinei, V. 926. Unzunehmen nad) 
unferer Meinung war die Umftellung 508. 510 f. 509. 
512 von Brir. ®. 522 würden wir ftatt der matten Er— 
gänzumg omnes nad) clanculum ein auch durch Buchftaben- 
ähnlichkeit empfohlenes paulum vorziehen. V. 632 fteht doch 
in den Hdſchrr. unzweibeutig: red eveniant tua, was freilich 
fo nicht in dem Vers geht. Wir vermuthen einen iambifchen 
Octonar: utinäm di faxint, dieta infecta red ut eveniant tua 
(vgl. V. 884). Beſſer betont und beglaubigt ala Blöpharondm 
qui re divina (®. 965) fcheint uns: Blöpharonem, üt (mox) 
2 — Weiteres mag für einen anderen Ort aufgeſpart 
eiben. 





dings 13 Jahre älter als Bulwer, jedoch wurde letzterer früher 
als Schriftjteller befannt: Pelham, der Bulwer's Ruhm be 
gründete, erfhien vor Marryat's Mildmay, es gehörte alſo 
Bulwer vor Marryat. Warum aber Carlyle ajt S. 231 be- 
handelt wird (denn die Unordnung lann auch nicht nach den 
Todesjahren fein), fieht man nicht ein. — Es mögen nun Einzel: 
heiten noch folgen: Als Marrya's Erftlingswert wird Adven- 
tures of a Naval Officer, aber nicht der andere Titel dazu an— 
geführt, unter dem es jet, ausjchließlich faſt, befannt ift: 
Frank Mildmay. Da Marryat mit Recht ala der Schriftjteller 
bes Geelebens bezeichnet wird, jo wären doch die paar Ro— 
mane, bie nicht auf der See fpielen, wie „Yaphet”, als ſolche 
zu bezeichnen gewefen. Oder follte Bierbaum mit Morley in 
den Fehler verfallen fein, genannten Roman für eine See— 
geichichte zu halten? Life and Letters of Captain M. werden 
nur in ber theuren, jegt vergriffenen englifhen Ausgabe ans 
geführt, während diefelben ala Vol. 1276 der Tauchnitz edition 
zu haben find, — Bei Bulwer wirb eine Biographie von 
Aſhley angeführt, die nicht an diefe Stelle gehört. Während 
Sul. Schmidts Aufſatz gedacht wird, blieb der von Althaus 
(Unfere Zeit X) unerwähnt. Bei Dacaulay hätte die Biographie 
von Morifon, bei Carlyle die von Fifcher nicht fehlen follen ; 


809 


ebenfotwenig die Thaderay’3 von Trollope. Es ſcheint überhaupt, 
daß ſämmtliche Biographien, die Morley in der Sammlung 
Men of Letters erfcheinen läßt, dem Verf. entgingen. — Bei 
Didens wird nicht des wichtigen Werkes von Pierce Dickens 
Dictionary gedacht. — Bei Kingsley findet ſich nichts von ber 
deutfchen Ueberfegung der Memoir and Correspondence. Da- 
gegen wird Howſon's In Remembrance of the author of Hy- 
patia nebft Ueberfegung ſehr unmöthiger Weiſe erwähnt, denn 
es ift dies eine Gebächtnißrede, welche fo gut wie nichts Biograr 
phijches enthält. 

Bir haben und fo eingehend mit dem Buche befchäftigt, weil 
wir es, troß feiner Mängel, für das handlichſte und brauch— 
barjte diefer Urt halten und wünjchen, daß dieje Fehler bei der 
nächſten Auflage abgeſtellt werden, damit das Buch immer mehr 
ein zuverläſſiges gutes Handbuch werde. — Das — im 
Werke wird ſelbſt in England anerlannt. 

Michaelis, G., Ueber die Physiologie u. Orthographie der 
Zischlaute, mit besonderer Rücksicht auf die Heyse'sche Regel. 
Zugleich als 2. Aufl. der Schrift: „Ueb. d. Ph. u. Orth. der 
S-Laute, 1863,“ Berlin, 1893, Mittler & Sohn. (1 BL, 94 S. 
8.) M 2. 

Der auf dem Gebiete der Sprahphyfiologie und Recht⸗ 
fchreibungsfehre unermüdlich thätige Verf. will in diefer neuen 
Auflage das Hiftorijche Material zur Beantwortung der Frage 
vorführen, ob die deutsche Sprache zwei ftimmlofe s-Laute bes 
fige oder nur einen. Michaelis jelbft, der ſich um die Klar— 
ftellung der Urticulationen der verſchiedenen 8-Laute bedeutende 
Berdienfte erworben hat, entjcheidet ſich befanntlich für die 
erftere Anficht, indem er dem mittelhochdeutichen: z nach langem 
Bocal auch jet noch ein „marginales* s entiprechen läßt, wäh— 
rend alle übrigen s nach ihm alveolar gebildet werden, Auch 
dem Ref. ift eine ſolche Scheidung befannt, aber er weicht in 
ihrer Beurteilung von Michaelis ab, indem er fie lediglich für 
einen auf geringen Umfreis (gewiſſe Gebiete der preußifchen 
Provinzen Brandenburg und Sachſen) befchränften Brovinzialis- 
mus hält, nicht für eine Eigenthümlichfeit der gebildeten All— 
gemeinverfehrsipradhe (er möchte Hinzufügen, daß in dieſen 
Dialeften auch anlautendes z nicht jelten in einen einfachen 
„marginalen” Zifchlaut übergeht). Zudem ift es mindeftens 
jehr zweifelhaft, ob die frage nad) dem Lautbejtand einer moder- 
nen Sprache überhaupt auf dem hier eingejchlagenen Hiftorifchen 
Wege gelöft werben lann. Was ald Normal: oder Modeaus— 
ſprache einer beftimmten Zeit zu gelten habe, ift lediglich auf 
dem Wege der directen Beobachtung feftzuftellen. Soweit alfo 
ber Berf. mit feiner Schrift den praftifchen Zweck verfolgt, die 
Unterfcheidung feiner beiden ſtimmloſen s in die allgemeine 
Verkehrsſprache einzuführen, müffen wir uns ihm gegenüber 
ablehnend verhalten; für feine äußerft reichhaltige und jehr in- 


ftruetive Geſchichte der Scheidung und Unterfcheidung der vers 


ſchiedenen s-LZaute dagegen wird fich jeder freund der phone- 
tiſchen Studien dem Verf. zum beften Danfe verpflichtet fühlen. 
E. 8. 


Alterthumskunde. 


Boetiicher, Ad., Olympia, das Fest u. seine Stätte. Nach 
den Berichten der Alten u. den Ergebnissen der deutschen Aus- 
grabungen. Mit vielen Holzsehn. u. 15 Kupferradierungen etc, 
Berlin, 1883. Springer, (All, 407 5, Imp, 8.) M 20. 

Adolf Böttiher war wie wenige Andere berufen, jenes 
inhaltsreihe Stüd der antifen Welt, welches wir unter dem 
Namen „Olympia“ begreifen, auf dem Hintergrunde der deutſchen 
Ausgrabungen in lebensvollem Gejammtbilde darzujtellen. Mit 
fünftleriichem, durch Anſchauung und Umgang genährtem Sinn 
für die Untife, mit oft bewiejener Formengewandtheit ausges 





— 1883, u 23. — Literariſches Gentratblatt. — 2. duni. — 


810 





stattet, it Vötticher zugleich ber Architekt, welcher eine ve Beit fang 
den Ausgrabungen als techniſcher Leiter perfönlich vorftand; 
und wenn biefelben für irgend einen Zweig der Altertjums- 
wifjenfchaft epochemachend geweſen find, fo gilt dies in erfter 
Linie für das Gebiet der Architektur und Tektonik. 

Die Erwartungen, welche man an das Erfcheinen bes Buches 
fnüpfen durfte, find denn aud) volllommen erfüllt worden. Selbft 
dem Gelehrten von Fach kann, ehe das Olympiawerk in einer 
großen, ſyſtematiſchen Publication feinen Abſchluß gefunden 
haben wird, diefes erfte und deshalb befonders fchwierige Unter: 
nehmen, aus dem angehäuften Material ein georbnetes Ganze 
berzuftellen und die Summe unferer Bereicherungen zu ziehen, 
nur willtommen fein. — Die Dispofition des Stoffes jcheint 
uns eine durchaus glüdliche, auc die rechte Mitte zwiſchen 
dem Zuviel und Zuwenig des maffenhaften Details volltommen 
getroffen. 

Auf eine Orientierung über die Landſchaft und ihre Schid- 
fale bis in die heutige Zeit folgt die Hundertjährige „Geſchichte 
der Wiederentdeckung“ Olympia’s, welche indeß nur bis an den 
Beginn der deutfchen Ausgrabungen geführt if. Wer bie 
legteren aus eigner Anſchauung fennt, wird es nur bedauern, 
daß der Lefer von den Wechjelfällen und bem Perſonal derfelben, 
von den Leiden und Freuden der Gelehrtencolonie auf der Höhe 
von Druwa und im Thal des Alpheios garnicht mehr ver- 
nimmt. — Ein langer und trefflicher Abſchnitt, der von ſorg⸗ 
fältigen Studien zeugt, ift dann der Feſtfeier von Olympia, 
inöbefondere den Kampfipielen gewidmet. Wenn wir bier 
etwas vermifjen dürfen, fo wäre es ein ftärferes Betonen bes 
urfprünglichen, religiöfen Charakters der Agone. — Daran reiht 
fid) in vier Kapiteln eine Betrad;tung der baulichen Ueberrefte, 
der anderen Denkmäler und Funde Olympias nach Hiftorifcher 
Abfolge. Troß der erheblihen Schwierigkeiten, welche die 
Datierung zahlreicher Monumente birgt, ift der chronologiſch- 
genetische Gefichtspunct mit Recht in den Vordergrund geitellt 
und mit vielem Geſchick durchgeführt worden. Ein Schluß: 
capitel ergänzt dieſes Bild von feiner topographifchen Seite, 

Ueberall gewinnt man den Eindrud, daß Bötticher den über: 


|; reichen Stoff mit freier und felbfländiger Durchdringung 


reproduciert, Wir heben u. a. hervor bie ftiliftifchen Betrach⸗ 
tungen über den Zufammenhang der Sculpturen am Beustempel; 
die Bedeutung, welche er dem Apollo des Weitgiebels vinbiciert; 
die von der gewöhnlicheren Annahme abweichende, unferes Gr 
achtens zutreffende, Beftimmung des Leonidaion (wo indeß auf 
die entgegenftehende Anficht doch etwas näher einzugehen war), 
die Vermuthungen über die Bauthätigfeit des Ptolemaios 
Philadelphos in Olympia (S, 374 fg.). Auch da, wo ber Berf. 
in controverfen Dingen, nicht immer mit Glück, Partei ergreift, 
jucht er diejelbe mit eignen Gründen weiter zu ftügen. Unter 
die verlorene Mühe rechnen wir dabei freilich den von Treu 
aboptierten Reconjtructionsbeweis der öftlichen Giebelgruppe 
am Zeustempel; ebenjo den Verſuch, die Giebelfculpturen des 
Megareerihaphaufes auf diejelbe Künftlerfchule zu beziehen, 
welcher darin enthaltene Kunſtwerke entftammten, und dieſe als 
gleichzeitig mit der Errichtung des Gebäudes nachzuweiſen; 
enthielt doch auch das Schaphaus der Sifyonier fiher ältere 
Werke, wie den Thalamos bes Myron u. a. m. — In anderen 
Fällen vermiffen wir eine gewiſſe hiſtoriſche Sichtung ardhäo- 
logiſcher und mythologiſcher Thatſachen. Wenn z. B. der Verf. 
in der (fehlenden) Rechten des praxiteliſchen Hermes das Attri⸗ 
but des‘ Handelsgottes, den Beutel, vorauszufeßen geneigt ift, 
fo war die Exiſtenz deſſelben für das vierte vorchriftliche Jahrh. 
erjt nachzumweifen. Wenn ferner für das fünfte Jahrh., und 
gar an einem monumentalen Werke, wie ber öftlichen @iebel- 
gruppe des Beustempels, das Märchen von der unerwieberten 
Liebe bes Ulpheios zur Arethufa — eine Gruppierung dieſer 
beiden Figuren, oder wenn bie Leidenſchaft und der Verrath 


811 


des Myrlilos in die Interpretation der von Treu auf den 
Wagenlenker bezogenen Figur eingeführt wird, ſo operiert der 
Verf. unzweifelhaft mit Beziehungen, welche dem Urheber der 


— 1885, 1828, — Litetariſches Centralblatt — 2. Juni. — 


Giebelcompoſition ſicher fern gelegen haben, wenn nicht gar | 


fremd waren. 

Doch wir wollen uns nicht verhehlen, daß auch heute mehr 
als ein Archäolog von Fach dieſe und ähnliche Anſchauungen 
theilt oder theilen könnte, und dürfen es immerhin anerkennen, 
daß der Verf. welcher durch den Plan feines Buches genöthigt 
war, zu allen Fragen einen möglichſt feſten Standpunct einzu— 
nehmen, dies überall mit Gewiſſenhaftigkeit und durchgebildetem 
Urtheil gethan hat, Es wäre undankbar, noch weiter durch 
Heinere Ausſtellungen die lebhafte Anerlennung zu verhüllen, 
welche wir feiner Schrift im Großen zollen dürfen, 

Durchaus lobende Erwähnung verdient auch die Austattung 
des Werkes. Die Auswahl der Abbildungen ift mit Ueber— 
fegung und Geſchmack getroffen, bie Reproduction meift jehr 
befriedigend. Minder Gelungenes, wie z. B. die Holzichnitte 
der Metopen am Beustempel, hat der Verf. ſelber zu — 
nicht unterlaſſen. 


Kunſt. 


Milchhöfer, Dr. A., Privatdoe,, die Anfänge der Kunst in 
Griechenland. Studien. Mit zahlreichen Abbildgn, Leipzig, 
1583, Brockhaus. (VII, 247 8. Gr, 8.) cf 6. 


Ausgehend von dem Studium ber älteften auf griechiſchem 
Boden gefundenen Gemmen jowie von der eindringenden Be- 
ſchäftigung mit den von Schliemann insbefondere aus den 
myfenäifchen Gräbern and Licht geförderten älteften Monu- 
menten des Kunſthandwerkes auf griechiihem Boden, die er in 
feinem früher von uns beſprochenen Schriftchen über die Mufeen 
Athens beichrieben hat, hat der Verf. den Verſuch gemacht, „die 
früheften Erſcheinungen der Kunſt in Griechenland auf breiterer 
Grundlage ald einen Theil der Gefammtcultur zu ſaſſen und 
ihre einzelnen Züge fich gegenfeitig erläutern zu laſſen“ (Vor— 
wort ©. V). Die Hauptrefultate, welche der Verf. bei diefen 
feinen Studien „gewonnen zu haben wünſcht“, hat er ſelbſt inder 
„Einleitung“ S. 3 f. in folgenden Säßen ausgeſprochen: „Auf 
dem Boden Griechenlands finden wir von je her, ſoweit das vor- 
bandene Material uns leitet, einen feften Stamm localer Bro» 
duction vertreten, Derjelbe läßt fi als Eigentum einer 
arifchen (indoeuropäifchen) Grundbevölferung erweijen. Die 
inneren Berührungspuncte mit auswärtigen, benachbarten 
Eulturvölfern regeln ſich in erfter Linie nad) Maßgabe ber 
Stammesverwandtichaft. Erjt an zweiter Stelle fommen für 
äußerliche Formenbereicherung die Einflüffe des nicht-arifchen 
Drients in Betradht. Am intenfivften vollzog ſich die Miſchung 
der genannten Elemente an joldyen Buncten, welche geographiſch 
die geeignetjte Mittelftelung und zugleich Hijtorijch den Schau- 
plaß ber ältejten, in Griechenland nachweisbaren, jelbjtändigen 
Entwidelung bezeichnen. Die hellenijche Kunft im engeren Sinne 
endlich beruht keineswegs auf lauter neuen Unfängen, fondern 
ift Überwiegend an das Borhergehende gebunden. Alle dieſe 
Beziehungen und Vorgänge finden ihr verwandteftes Gegen- 
bild in der volfsthümlichen Neligionsgefhichte und Mytho— 
logie”, 

Der Gang ber Unterfudhung, durch welche der Verf. zu 
diejen, wie ed uns jcheint, im Großen und Ganzen wohl be+ 
gründeten, im Einzelnen freilich vielfachen Zweifeln und Bes 
denten Raum lafjenden Ergebnifjen gelangt ift, ift folgender: 
Cap. I „Myfenä* (S. 5 ff.) behandelt die Fundftüde aus den 
von Schliemann, beziehungsweije der archäologischen Gejellichaft 
in Athen innerhalb der Ringmauer der Burg von Myfenä auf- 


812 


gebeten Gräbern, aus deren Mafje der Verf. zunächſt eine 
Heinere Gruppe im engeren Sinne bes Wortes orientalifher 
d. h. femitifcher Monumente (wie vor allem die in mehreren 
Eremplaren vertretenen Wjtartetempelchen ©. 8, Fig. 2 und 
Berwandtes) ausſcheidet; ihr ftellt er die weit zahlreichere und 
anjehnlichere gegenüber, die eine Richtung der Kunſt vertritt, 
„welhe ihrem Brincip nach rein ornamental ift* (S. 11 ff.); 
als die urfprüngliche Heimath diefes Stiled nimmt er Klein: 
afien, fpeciell Phrygien an. Die Betrachtung der in Myfenä 
gefundenen Goldringe und gefchnittenen Steine (S. 33 ff.) führt 
dann in Gap. II Die „Inſelſteine“ (S. 39 ff.) zur Unter: 
fuchung der fogenannten „prähiſtoriſchen“ Gemmen aus Griechen; 
fand, deren gewöhnliche Bezeichnung als Inſelſteine nach ben 
Nahweifungen des Verf.'s über ihren geographifchen Ber: 
breitungsfreis als eine einfeitige und daher unhaltbare erfcheint; 
benn außer verfchiedenen Inſeln (befonders Eypern, Rhodos, 
Kreta und Melos) kommt als bedeutfamfter Fundbezirk ſolcher 
Gemmen die Peloponnes, daneben, wenn auch in geringerem 
Mae, Attila, Boiotien und das nördliche Griechenland in 
Betracht. Bon den auf diefen Monumenten erhaltenen Dar- 
ftellungen wird von Milchhöfer befonders eingehend ein öfter 
wiederfehrender phantaftiiher Pierdetypus behandelt und auf 
den Zuſammenhang defjelben mit den griechischen Sagen von 
Demeter-Erinys und Demeter-Meläna, vom Roß Arion, den 
Harpyien u. dgl. Hingewiejen (S.54 ff). Als Träger der durch 
diefe Monumente repäfentierten Runftgattung betrachtet Milch: 
höfer (S. 57 ff.) ein arijches Bolt und zwar Arier von reiner 
Abſtammung, eine Anficht die uns doch nicht ganz ausreichend 
vom Verf. begründet zu fein fcheint. In Cap. III „Die ältefte 
Eultur in Griechenland“ (5. 91 ff.) nennt der Verf., nachdem 
er für jene älteften auf griechiſchem Boden nachweisbaren Bild- 
werfe Unalogien aus indischen Bildwerken (die freilich nahezu 
ein Jahrtaufend jünger find!) herbeigezogen, die Pelasger als 
die arijche Urbevölferung Griechenlands, auf welche dieſe Er- 
zeugnifje ältefter Kunſtthätigkeit zurüdzuführen feien (S. 106 ff.), 
eine Annahme, bie wir weder bejtätigen noch befämpfen fünnen, 
da fie ungefähr ein Unbekanntes an die Stelle eines anderen 
Unbefannten feßt; als höchſt unmwahrfcheinlich müffen wir aber 
die ©. 109 ff. entwidelte Unficht Mitchhöfer's bezeichnen, daß 
bie Karer nicht femitifchen, fondern pelasgiichen, alſo arijchen 
Urfprunges feien. In Cap. IV „Kreta“ (S. 122 ff.) führt 
ber Verf. in jehr anfprechender Weile aus, daß die Inſel Kreta, 
die wir bereit als eine der Hauptfundſtätten der jog. Inſel— 
jteine fennen gelernt haben, ald der Mittel- und Ausgangspunct 
der entwickelteren industriellen und künftlerijchen Thätigfeit der 
früheften Zeit zu betrachten fei. In diefem Eapitel finden wir 
auch S. 135 ff. den Verſuch einer Deutung der bildlichen Dar: 
ftellung auf dem zweimal (S. 35 u. S. 102) als Fig. 39 ab: 
gebildeten größten myfenäifchen Goldringe, gegen welche Ref. 
befonders deshalb Bedenken hat, weil er in dem oben im Felde 
rechts gerade oberhalb der Blume, welche die am weiteften rechts 
jtehende weibliche Figur in der Hand hält, ſchwebenden Figürchen 
nicht mit Milchhöfer das „Figürchen eines Lanze und Schild 
tragenden Mannes“, ſondern vielmehr ein Idol, wahrſcheinlich 
bie ältefte Form des Pallabion, erkennen zu müffen glaubt. — In 
Cap. V „Das homerijche Zeitalter“ (S. 138 ff.) behandelt Mild- 
höfer zumächft die mythifche Gejtalt des Dädalos, in welchem er, 
wie es uns fcheint unzweifelhaft richtig, den Nepräfentanten 
„der uralten Kunſt des Schnigens, Gravierens und Einlegens in 
harten Stoffen“ erkennt, einer Kunft, von deren früher Ent: 
widelung befonders die neuerdings durch Herrn Kumanudis jun., 
Eonfervator der Mufeen der archäologifchen Geſellſchaft in 
Athen, auf mehreren aus den Gräbern von Myfenä ftammenden 
Waffen und Geräthen nach Entfernung einer diden Patinafrufte 
ans Licht gebrachten theils gravierten, theild in Golbplättdhen 
auf dem ausgegrabenen Grunde ausgeführten Darjtellungen 


813 





— 1888. 23. — Literarifhes Gentralblatt — 2. Juni. — 


814 





(j. die ſchon aus der Abbildung im 'A9yrao» bekannte Dolch- 
Hinge mit einer Jagbfcene S. 145, Fig. 64) Zeugniß geben. 
Im Weiteren legt ſodann Milchhöfer (S. 148 ff.) den fort: 
gejchritteneren Standpunct ber homerifchen Dichtungen in 
religiöjer und mythiſcher Auffaffung gegenüber der bisher von 
ihm betrachteten älteren Eulturfchicht dar. In Cap. VI „Bild« 
liche Tradition” (5. 157 ff.) wird auf ben Zuſammenhang hin- 
gewiejen, welcher zwifchen den roththonigen Reliefvafen italifchen 
Fundorts und ben jchwarzthonigen etrusfifchen (fogenannten 
Buchero:)Bajen jowie den Darjtellungen der heſiodiſchen Schild- 
bejchreibung einerfeit$ und jener älteften Kunſt andrerjeits er- 
kennbar ift, und die allmähliche Erweiterung dieſes Bilderfreijes 
beiprocdhen. Auch Hier tritt wieder die Infel Kreta (von wo 
eine höchft merkwürdige, von Milchhöfer zuerft in den Annali 
1880 tav. d’agg. T publicierte, in dem vorliegenden Buche 
©. 169 als Fig. 65 wiederholt abgebildete Bronzeplatte mit 
filgouettenartig ausgefchnittenen und durch Gravierung vervoll- 
ftändigten Figuren ftammt) in den Vordergrund; Milchhöfer 
macht es wahrfcheinlich, dab auch die kürzlich von Puchftein 
unter dem Namen „Inrenäifche Vaſen“ behandelte Gruppe 
alterthümlicher Thongefäße auf fretiichen Urjprung zurüd- 
zuführen jei. Cap. VII „Verwandte Erjcheinungen“ (S. 199 ff.) 
handelt von dem Einfluß Kreta's auf Religion und Cultus 
der Griechen überhaupt; in Cap. VIII endlich „Stalien“ (S. 208 
fi.) betämpft der Verf. zunächſt die Annahme chalkidischen 
Urfprunges der italijchen Metalltechnit (die er vielmehr aus 


der Peloponnes und aus Kreta herleitet) und unterzieht fobann | 


die fchwierige Frage nach dem Urjprung und der Stammesver- 
wandtjchaft der Etrusfer, deren Eultur er als „eine directe 
wenn auch ifolierte Fortſetzung zu der oben charalterifierten vor= 
helleniſchen“ bezeichnet, einer eingehenderen Erörterung, deren 
Ergebniß ift, dab in den Etrusfern zwar eine Mifchung indo- 
europäifcher (pelasgifcher) und afiatifcher Elemente zu erkennen 
fei, das Etrusfertfum aber, wie wir es fennen, ganz und voll 
repräfentiert werde durch die tyrrheniſche (pelasgiiche) Bes 
völferung,. 

Die Ausstattung des Werkes, das, wie die Leſer aus unferem 
Referat erfehen haben werben, eine Fülle von Unregungen zu 
neuer Forfchung über die Unfänge der Kunſtthätigleit in 
Griechenland giebt, ift vortrefflich;; die in den Tert eingefügten Ab— 
bildungen myfenifcher und trojanischer Fundgegenftände beruhen 
auf den Driginalcliches zu Schliemann’s Werfen „Miylenä* und 
„Ilios“; die Gemmen find ſämmtlich nad den Originalen, 
beziehungsweije Gipsabdrüden, von dem Kunſtakademiker Herrn 
Mar Lübke in Berlin gezeichnet. Bu. 





Woltmann, Alfr., u. Woermann, Karl, Geschichte der Malerei. 
Mit vielen Illustrationen in Holzschn, 2. Bd. Leipzig, 1882. 
Seemann. (Xlll, 800 8. Roy, 8.) c#H 36, 

Diefer Band erinnert uns lebhaft an den fchmerzlichen Ber: 
fuft, den die Kunſtgeſchichte durch Woltmann’3 Tod erlitten. 
Welch' ungewöhnliche Arbeitskraft befaß diefer Gelehrte, welche 
Elafticität und welche Spannkraft des Geiftes, welchen feinen 
Geſchmack, nicht bloß ala Kenner, fondern auch im Unorbnen 
und Gruppieren des Stoffes! Inn leßterer Beziehung fchaltete er 
wahrhaft als Künftler, was er freilich nur vermochte, weil er 
in dem Stoff völlig eingewohnt war. So war er denn wie 
wenige Andere zur Abfaſſung eines geſchichtlichen Handbuches 
im bejten Sinne befähigt. Der erfte Band der Gefchichte der 
Malerei hat dies ebenfo bewiefen, wie jener Theil des zweiten 
Bandes, der noch Woltmann's Eigenthum ift. Man lefe die 
wenige Seiten einnehmenden Borbemerfungen zu der Ab— 
theilung „Die niederländbifhe und beutfche Malerei des 
15. Jahrh.'s“, und dann die glänzenden Seiten, welche die Eins 
leitung zur Geſchichte der italienischen Malerei des 15. Jahrh.'s 
bilden: nirgends eine Phrafe, nicht ein gegenftandslofer Satz, 


alfes Rejultat concentrierten überfchauenden Wiſſens. Die 
Gefchichte der deutſchen und nieberländifchen Malerei des 
15. Jahrh.'s ift noch vollftändig Woltmann’s Werk; aus ber 
Geſchichte der italienischen Malerei des 15. Jahrh.'s rühren 
von ihm Her die Capitel über die florentinifche Schule, bie 
toscanisch-umbrifchen Schulen, die Malerei im Süden Ftaliens, 
die Schulen von Padua und Venedig. Bei letzterem Capitel 
entfant in des Wortes vollfter Bedeutung bie Feder der Hand 
bes raftlofen Arbeiters. Ref. hat es für feine fchmerzliche 
EhHrenpflicht gehalten, dem bejonderen Wunfche des Dahinge: 
fchiedenen entfprechend, die Redaction des letztgenannten Capitels 
zu beforgen und das Capitel über die Schulen von Bologna und 
Ferrara, wofür fich einige Notizen über Francia vorfanden, zu 
fchreiben. Die weitere Fortfegung und Vollendung des Werfes 
übernahm Woermann, Was die von Woltmann gefchriebenen 
Abschnitte betrifft, fo ragen fie hervor durch die geiftvolle Selb: 
ftändigfeit, mit der dad Material angeordnet ift. Mit feinem 
Fact ift Wefentliches von Unwefentlichem gefchieben, die Quellen 
find mit glüclicher Wahl citiert, das Abbildungsmaterial, ſoweit 
e3 zugänglich, ftet3 angeführt. Dem Charakter des hiſtoriſchen 
Handbuches entfprechend, ift der Ton der Darftellung ein ent 
ſchieden pofitiver, dem Hypothetiſchen wird fo fehr als möglich 
aus dem Wege gegangen, ſorgſam ift es vermieben, das ganze 
Alphabet divergierender ftilkritiicher Urtheile aufzufagen. Nach 
Anficht des Nef. gehört auch die detaillierte Orientierung über 
die Lage des Kunſturtheils einem beftimmten Werke gegen- 
über nicht in ein hiftorifches Handbuch, fondern in Monographien 
und raifonnierende Kataloge; einige fubjective Schneibigfeit iſt 
nicht bloß dem Künſtler, ſondern auch dem Gelehrten nothwendig, 
wenn fein Werk den Charakter der Einheit und Gefchloffenheit 
nicht verlieren fol. Gegen Einzelnes ließe fich ja polemifieren, 
z. B. aegen die Urt der Butheilung der Arbeiten an Mafaccio 
und Majolino; das über die kölniſche Malerſchule Gefagte 
ließe fih mit dem Refultaten der ausgezeichneten Schrift von 
Scheibler (Die hervorragenditen anonymen Meifter und bie 
Werte der Kölner Malerfchule) vervollftändigen, aber was find 
ſolche Einzelheiten gegen das geleiftete Große, Ganze! Man 
anerkennt um fo lauter, wenn man die Arbeit des Torfo mit der 
Ergänzung deffelben vergleicht. Am meiften tadelnswerth findet 
Nef. fein eigenes Capitel. Zunächſt mangeln einige wichtige 
Literaturangaben und zwar: Bolognini-Amorini's Vite dei Pit- 
tori ed Artefici Bolognesi, mag dies Werk feine eigentliche Be— 
deutung auch erft für die jüngere Malerſchule Bolognas gewin: 
nen; Sr. Francia's zerftörte Fredfen im Palazzo Bentivoglio 
find in Malvaſia's Felsina Pittrice (ed. 1841 I. p. 43) furz 
aber genügend Mar befchrieben; über die Freslen im Oratorium 
der hf. Cecilia handelt ein treffliher Artikel von G. Frizzoni 
im „Buonarroti“, Jahrg. 1876, ©, 125, deſſen Refultate ſich 
aber mit den Angaben des Nef. deden. Mehr aber ſchadete es 
dem Gapitel, daß die Erinnerung an einzelne dort erwähnte 
Gemälde fehr verblichen war, weil Ref. feiner Zeit, der Aussicht 
entbehrend ſich einmal mit diefem Theile der italienischen Kunſt⸗ 
geſchichte eingehender zu befaflen, fich nur dürftige Notizen über 
das Gefehene machte. Diefe Lücken in der Anſchauung machen 
fich in der Darftellung fühlbar. Wenn dem Ref. der Balken im 
eigenen Auge nicht verborgen blieb, fo darf er auch auf die 
Splitter im Auge des Nächten aufmerkfam machen. Woermann 
hat einen Beweis enormen Fleihes und ungewöhnlicher Arbeits⸗ 
kraft damit gegeben, daß er den größeren Theil des zweiten 
Bandes mit ſolcher Schnelligkeit zu Ende führte. Er konnte ſich 
nicht Jahre lang mit der ſchwierigen Aufgabe vertraut machen, 
rascher Entfchluß und fchnelle That war gefordert. Kein Wun— 
der, daß man da noch öfters in die Werfitatt fieht, daß die 
Prägnanz von Woltmann’s Darftellung nicht erreicht ift, daß 
das Urtheil öfters die Hiftorifche Abklärung und fo aud) die de— 
cidierte Form der Ausfprache vermifen läßt, Die Literatur 


815 


angaben zeigen nicht immer ftrenge Wahl; Ref. meint, in einem 
geihichtlihen Handbuch find nur primäre Quellen und bann 
etwa folhe Wrbeiten anzuführen, welche auf der Grundlage 
quellenmäßiger Forſchung neue Refultate zu Tage förderten. 
Welchen Sinn hat die Eitierung einer fo nichtigen Arbeit wie die 
von Schaufuß zur Beurtheilung Giorgione'3 oder gar eines 
Mitthle ſchen Auctionslataloges (S. 706) in einem geſchichtlichen 
Handbuche? oder wozu Arbeiten nennen, in welchen das vor⸗ 
handene Duellenmaterial nur neue Bearbeitung, aber feine Be: 
reicherung fand, wie 4. B. (um beim Nächiten zu bleiben) bie 
Arbeit des Ref. über Andrea del Sarto in Dohme's Kunft und 
Künftler? — Dagegen ift hier und da eine wichtige Urbeit über- 
fehen, jo 3.9. Di Marzo, Delle Belle Arti in Sicilia, was 
zur Folge hatte, daß ein fo hervorragender Vertreter der Kunſt 
bes Einquecento in Sicilien, wie Alibrandivon Meffina, überfehen 
wurde. Die Urtheilsſchwankungen der Stifkritif find allzu liberal 
verzeichnet; Bemerkungen wiedieaufS.378 und auf S. 438 fg. N., 
auf S. 470 N. 3, auf S. 648 N. 2 oder bie ganze Efaffificierung 
der Gemälde Giorgione’s, 1) in folche, für deren Echtheit der 
Berf. mit feiner eigenen Leberzeugung eintreten kann, 2) die 
Giorgione auf die Autorität Giov. Morelli's Hin zugejchrieben 
werben, 3) welche noch von Crowe und Eavalcafelle für echt 
gehalten werben — entiprechen nicht dem pofitiven Charafter 
eines geichichtlichen Handbuches. Als Unterlaffungsfünde möchte 
es Mef. dann bezeichnen, daß Woermann nicht in der Weije 
Boltmann’s fortfuhr, die wichtigften vorhandenen Stiche, Far: 
bendrude zc. der befprochenen Gemälde zu verzeichnen. Wolt⸗ 
mann’s Borgehen fteigert die praftiiche Brauchbarfeit des Hand» 
buches in hohem Maße. 

Diefe Ausftellungen möchten doch nur als ganz bedingter 
Tadel gelten; Fleiß, entichiebenes Streben nach geichichtlicher 
Objectivität, umfaffende Autopfie hat Woermann in reihem Maße 
in den Dienft einer fchweren Aufgabe geftellt, deren Löfung 
einen längeren Aufſchub nicht buldete, falls das Ganze nicht 
gefhädigt werben follte. Die große Zahl der Abbildungen, 
mit welchen ber Verleger den Band ausftattete, find der großen 
Mehrzahl nach gut und zweckentſprechend. H. J. 








Nr. 5. 

Inh: G. Humann, Einiges über Reftauration unferer Kunſt⸗ 
denfmale, insbefondere der Arditeftur und des Kunſtgewerbes. — 
Tb. Hach, das Kirchlein zu Haddebye. (Schl) — E. Paulus, 
& en Bandgemälde in Württemberg. Bortrag. — Miscellen. — 

ronif, 


Vermifchtes. 


——— der k. preuß. Akademie der Wiſſenſchaften zu Berlin. 

. 22,23, 
Inh.: Lipſchitz, Unterfuchungen über die Beitimmung von 

Oberflächen mit vorgefchriebenem Ausdrud des Linearelements. 











Revue des deux mondes. LIll® annce. 3° periode. Tom, 57°, 
2'° live, 

Sommaire: Due d’Aumale, la premiere campagne de Conde. 
IV. Le secours d’Allemagne. — Maxime du Camp, la charite 
privde ü Paris, Il Les dames du Calvaire. — v. Rouslane, Le 
Juif de Soflevka. Derniere partie. — Paul Leroy-Beaulieu, 
le budget de 1884 et la situation finaneie e de la France, — Ferd, 
Bruneticre, eludes sur le XVIll®sicele. Les romaneiers. 1. Alain 
Rene Le Sage. — Eug. Melchior de Vogü&, Aux portraits du sicele, 
— R. Radau, les progrös de la mierographie atmospherique, — 
Revue dramalique. — Chronique de la quinzaine ete. 


Allgem. Militär-Zeitung. Red.: Zernin. 59. Jahrg. Nr. 34 u. 35. 


Inh.: Zernin, Ludwig Freiberr von und zu der Tann-Math— 
fambanfen. — Ecriefausbildung und Feuergefecht der Infanterie in 
ihrer Wechſelbe ziehuug. 1. Präcifion und Geſtrecktheit der Flugbahn. 
— Verſchiedened x. 


— 1883. x 23. — Literariſches Centralblatt. — 2. Juni. — 


816 
en e Japrbüdger. Hrög. von H. v. Treitſchke. 51. Band. 
. Heft. 


Inh.: Julian Schmidt, zur Vorgeſchichte unferer_ claffiihen 
Literatur. — Alfred. Briefe, Hatten Die Römer ein Verſtändniß für 
Naturfhönheit? — Heer und Volfsvertretung. Bon einem deutſchen 
Offizier. — €. Gothein, die Auftände Jitriens und Dalmatiene. 
2. — 9. v. Treitſchke, zur Lage. — Garl Frey, Notizen. 


Defterreichifche Monatsfhrift f. den Orient. Redig. vonA.v. Scala. 
9. Jahrg. Nr. 5. 





Inh.: F. & v. Neumann» Spallart, Dflafien im Welt: 
bandel der legten Jahre. — Ferd. Blumentritt, bie Agriculturs 
und GolonifationdsBerbältniffe auf den Philippinen. — Zur Reform 
der türkiſchen Haudelsverträge. — M. 2. Hanfal, der Aufſtand im 
Sudan 1883. — Miscellen. — Literatur. 

Weſtermanu's illuftr. deutſche Monatöhefte. Hrög. von Ar. Spiels 
bagen. 27. Jahrg. Juni. 

Juh.: Claire v. Glümer, Lütin und Lütine. 3, (Schl.) — 
Levin Shüfina, Lebensderinnerungen. Chr. v. Stramberg. — Hans 
Gierke, japanifhe Malerei. 2. ar. — Otto Zacharias, 
Gharles R. Darwin, der wiſſenſchaftliche Begründer der Dejcendenz: 
lehre. — Aug. Schneegans, Sonnenland und Weinparadies, — 
Emil Peſchkau, Marianne. (Novelle) — Emil Riedel, das 
Schaufpielhaus im Rheinoberg. — Otto Derimis, die deutſche 

ter 





Kaiferfage. — K. Schreiber, aus Paris. — Literariſche Mit⸗ 
tbeilungen. 





Revue critique. Nr. 20, 21. 

Sommaire: Le Juguriha de Salluste, p. £ Schmalz. — Germain, la 
facults des arts et Fanrien collöge de Montpeliier. — Nordenskioeld, 
le voyage des fıöres Zeni et les plus aneiennes earies du Nad, — Ni 
plique Je M. Hulövy & M, IHarkavy. — Ch, Robert el Cagnat, dpi- 
Pas gallo-romaine de Ia Moscilo, 2. — Biblioiböque d’anciens texies 
sangals, B p- W. Foerster. 1-5. — Les Seröes de Guillaume Bouchet, 
sieur de Brosourt. p. Noybert — Varietös. — Chronique. — Aradimie 
a. Inseriptions. — Soridt& des antiquaires de France. — Sociele asia- 

tique. 


Nuova Antologia. Rivista di scienze, lettere ed arti. Anno xvil. 
2. serie. Vol. 30. Fase. 10 


Sommario: R. Bonghi, E. Zola, Au bonheur des dawes. — Camillo 
Botto, la mostra di belle arti e la Nuova Galleria Nasionale. — Tom- 
maso Galanti, agricoltura americana e agricoltura italiana, 111. I 
roduttori nazionali di fronte alla concorrenza estera. (Fine) — Luisa 

aredu, Tornata al secolo. Racconto. (Parte 11.) — Luigi Luzzatti, 
Schulze-Delitzsch.— Un ex diplomatica, la triplice allcanza. — Hassegna 
delle letieralure straniere cec. 


Unfere Zeit. Hrög. von Rud. v. Gottſchall. 6. Heft. 

Ink: Konrad Telmann, Blut um Biut. 3.4. (Sl) — Mar Shasler, über 
moderne Denkmalsplaftif, mit Beziehung auf Das profetierte Hüdertventmal, — 
Ar. v. Hellwald, bie Poiarioridung der Gegenwart. 2. — Nun. v. Bott+ 
fchall. Streitfragen der modernen Bortif, — Buf, Wever, die Heform ber 
ttallentiben Aniverfititen. — Vonis Blanc, Eu Hoprarkider Elan. 2. — 
Die Iberapie der Yungenfdhwintinht. — Paul Debn, Zunchen Orient und 
Dieident. Meiſeſtizzen. 1. — Ghronit ter Begemmwart, — Zheatrullidie drevne. 
— Politniiche Heune. 








Hiſt. wolit. Blätter ꝛc. Hräg. v. Jörg u. Ar. Binder. 91. Br. 
10. Heft. 


Inh: Micelangeio's jüngfted ®eribt. (Schl.) — Bon Mom nah Afüii und Lor- 
tiuncula. (Berii.) — Amei neue Gonveriönsidriften. — Dr. KHapinger fiber Das 
Vauernprogramm meiland des Brafen Yubwig von Arco-Binneberg. — Beitläufe, 
— Zehn Jahre madı dem wiener Krad. — Bur Sprigmorterliteratur, 


Die Grengboten. Med.: Johannes Grunow. 42. Jahrg. Nr. 22. 
Inh. : Blsmard's Jucenſequenz im Streite mit den Ultramontanen. — Scwegungen 
im beuriben Suchhandel. — Aatkarina Die Zweite als Jonrnaliftin. — Yubm. 
Meyer, Pomrejantihe Spaziergänge. 4. (Forti) — Aletla. — Aug. Nie» 
mann, Die Brain von Altenihmwerdt. (Borti.) — Piteratur, — Bropinzen, 


Bolitifhe Wohenfhrift, Ned.: Hans Delbrüd. 2. Jabra. Nr. 20. 


Inh: Delbrüd, der Staatezuſchuß zur Unfallveriherung. — Vutlip, tar all» 
gemeine Stimmredt und tie politiſche Bildung der Nation, — Aus der Woche sc. 


Die Gegenwart. Hreg. von Theophil Zolling. 23. Bd. Wr. 21. 
Inb.: Karl Baumbad, der Barlamentaridnud im Neicherag. — Eruf Boget, 
die Archeiendze. — Georg Winter, Erinnerungen an Kart Wilbelm Rıyid, 
— Ludw. Geiger, eime ſatitiſche Schrift gegen Worte. — Job, & 

neue Briefe vom Büricdhberg. 1. — Aus der Sanptſtadt. — Rotizen. 











ere, 


1 f. literar. Unterhaltung. Drag. von R. v. Gottfſchall. 
tr. 21. 


Inb.: Mudeli v. Bottihball, literariihe Nerlame — Nleris Kar, Sammtungen 
von Gedichten. — Karl Biegen, Neidnlus und Tacitus Im deutſchen Nude 
blldungen. — 3. 3. Honegger, nene Urgäblungen u. Nomane. (Beibl.) — 
Henne · Am Rbon’d Guſturgeſchichte. — Feuſſſeten. — Bıbliograpbie, 


Europa. Red. von H. Kleinſteuber. Wr, 21. 


Zub: D. Shmolfe, die 56, afademifhe Aunftausftiellung in Perlin, I. — Gine 
dentfche Hochſchule. 1. — A. Berghaus, Die Indianer, eine enroräifd-aatiicdh- 
afrilaniıhe Muchrace. 2. — Ghronil. — Literatur 20. 





817 


Wiſſenſchaftl. Beilage der Leipziger Zeitung. Nr. 40, 41. 
Inb.: Die DurBrelucztragbieher in der Vollewirthichaft. — H. Marbach, el 
Thea er. — Paul Lemde, Zonriften 2. bed vorigen Zahrhunderts irer Yeipg 
— tüderbeiprechun; un. 


Allgem, Beitung. Beilage, Nr. 133—138. 
Jud.: Zur Geſchichte der Renaiffance, 2. — Berbarb Rohlfs in Nbeffinien, 2. — 
Mus den Vereinigten Staaten von Rordamerifa, — Der neue Orient. I. — 

5. Reumann, da neue Ar rt des Theaters Im Aranfreid. — Bayern 1. 

der Bauernfrieg. — Sherjer, — der Adria. — Leſſtag 

5 Toleranz. — Briefe Aus der Rerhöbauptfiadt. 1. — Zur Aufl ide 

des Ghiemgaued, — gr Noriaall Fey und feine Sırift den 
Geldyug 1570. 1. — — Bruei — Zur Veurtheilung der meuehten 
anonymen Schrift über Kaſpar Be — Die Lierarconventiom mıt Frank 
nen ®. x KAllız Türers Handzeihnuangn — Br. Wunder, Sans 


Juuſtrirte Zeitung. Rede: Franz Metf &. so. Band, Nr. 2082, 
Anh: Die Barenfrönung in Mosfau, — Das ruſſiſche Arönungsceremoniel, — Der 
Kremel in Mosfau, — Todienſchau. — Dite Jahartaa, RAaturgeſchichtliches 

über A Honigdlene. — vreſſe u, Suchhandel. — Das Matfen des bh. Ever · 

mar zu Wine bet Tougern. — Auguſt Wildelmj, — Sn. Bund, Die bei 

den Pblloforben, Gemalte von Bun, Ss, — Hımmelseridyeinungen. — Poly 
_temiiche 3 Bungellungen. 




















. 2, 25. Jahrg. Rr. 34. 


In u @ M. Bacano, en — (Bert) — SH. Ehrlich, Aus dem Mufit- 
ben ber Gegenmart, 5, — #ilder aus * 9 —8 Atonungeſtadt. — Die 

—* rubladrepatade in Bien — Alſone 6 der Bench im Kloſter. — 

arl öder,. — Megot Samarom, Alena. 643* ardur derion, 
Umſchau anf dem Gebiete ter Erfindungen, 2, Folge. 4. — Nufilide rautı 
Das u on Beau em, * — 2 — ie neue Ariegsalateıie im 





uftrattonen. 
Sonntagẽ · Blatt. Red.: A. Phillips. Nr. 21. 
Inh: 8. Arnefeld, Echte Steine, (Schl.) — Helur,. Aſcheubach, Gin Ber- 
ale Ghefifter. — 2ofe Blätter, — Wluftratlonen, 


®artenlaube. Rr. 21. 
Inh: &. Werner, Gebannt und erföh. (Borti.) — Werd, Mänrer, der Geigen ⸗ 
ig. — VBenuel-Löihe, Im Gongeland. 2. (Sal) — Eine Korepol- 
faprı der Zulunft. — Dan. Sanders, über die Erlernung fremder Spraxgen 
aus Büdern. — Blätter u Blütgen. 


Die Heimat. Hr udn. Anzengruber, Ned.⸗ dJoſ. Rant, 
8. Jen. (2. Bd.) Rr. 3 
Inh,: Ber, Shiftorn, —— 83. ‚pe: Sommerfriihe. (Aorti.)_— * 
Anjengruber, ... Beidpeiden. (Gedicht.) — Gplvelter oreH, Der A 
Ba) — Blumen: Sanfrie. — Geſch adrvenetungen — 3. 
v. Ihümen, tünftidhe Straupenzudt, — pie De gzederbſüche. — 
Burgen, Aloſter und Schlöfer in — Moriz Yilie, Sonn und 
Sept — Sprudmeisheit, — a⸗ aller Be 








Dapeim., Hrsg. von R. König n. ih. 5. Bautenins. ı. Jahro. 


a. 5 Barring, Zwel Bettern. (Fortf.) — Ludw. Freih. v. Ompteda, 

* Mohlthängfeit m London. Wine Büperreipe, 7. — Ab. Irede, 

fer Tre Kontane. Wine Berfuheftation im Kampf gegen das Sunpt- 

— Be Ser von Kubland, — 9, Schreiber, Ak unbeftändige 

— N Erinnerung aus dem Miifionsleven. — Am Hamilientiide. — 

birmer, Brmweis, daß Dr, Martin Luther nie eriftiert hat, — vwaus ⸗ 

— ——e 

Inh. der Beilagen: Alein, der Raider, tie Aaiſerin u, der Großbfarſt Thronfolger 

von "upiane. — Klein, der Morgenftern, — Umjden in fernen Yanden, 


nug em. . eitung des Judenthums. Hrsg. von von 8, Philippfon. 
- Jahrg. Nr. 21, 
d. Reilglı d ti den Bo 
au N — un Per er, . Be dan 8313 — Ka 
Biterarlicher Wocheubeticht. — Beitungsnachridren. — Zeitungsuacht chten. — 
Beuilleron. 
en. Literaturblatt. Hrög. von M. Rahmer. 12. Jahre. 
Img: Mn mad Rn) Cherechte der unbeilbare Wahnfinn als ein les 
deidungegrund ? 


Seine, Yemberger, Anab umd die Jemim, Gregetiſche 
Kun, r Genejis 36 24.— Kroner, Gollectanea. — eieratutbetichie. — 








Ausführlidere Kritiken 


erſchienen über: 
Aeſchylus' Tragddien. Deutfche Nahdichtung von Marba 
(Siegen: Bl. fe. Unterb. aus —— * 
Baudentmaler, mittelalterliche, im Reg.⸗Bez. Caſſel. 1. Lief. (Lübke: 
ſtunſtchronit. XVIll. 32.) 
— ine, episodes de la guerre de 1870 etc. (Beil. 3. Allg. Ztg. 
Köhresnl, 


— Albert Durer et ses dessins. (Luble: Beil. z. Allg. 
4 .) 
Evers, ag oder — —— Bl. xCl, 10.) 


Germain facult& des aıts et l’ancien collöge de Montpellier, 
(Beissier: Revue crit. 20.) * pe 


— 1883, 1823, — Literarifhes Centralblatt — 2 Junt — 


818 


Bibliothek gediegener und lehrreicher Werke ber engl. 


— 











Goebel, 
(KXVI 3) x. GEldepper: N. Jahrb. f. Philel. u. Pad. 
(XXV 

Politik, die Bei im es u. der Kanzler Dr. Leonh. 
v. Ed x. eil . Big. 1 


Neintens, geifing über 
Nogquette, Friedrich Preller. dr. f. ei. Ban. XVill, 8.) 
Schäfer, "bie Baubütte. 1. Br. (Redtenbacher: - Kunftchrenif, 


(XVII, 30.) 

Sittl, die — ach chiedenheiten — en Sprache. 
(Bogel: N. Jahrb. f. Philol. u. Päd. CXXVIL, 

Taurel, de christelijke Kunst (lart het) 4 Holland en 


Vlaanderen. 2. Bd. (v. Burzbadı: F Kuuſtchronit. XVIII, 31.) 


sierung N — 
t 


BE nt 





— — 


Bom 19. bis 26, Mai find nachſtehende 


nen erfchienene Werke 
auf unferem Medartiondbursau eingeliefert worden: 
Aupapätifa Sütra, das, erftes Upänga der Jaina. 1. Th. Ein— 
— * und Gloſſar von Leumaun. Leipzig, Brockhaus. 
166 ©. 8.) 
Baͤdeker, —— — f. Reiſende. Leipzig, Bädeker. 
Cxxil. 371 ©, A. 8.) ) > 
Bossuet, oeuvres inedites. Publices elc, par Mönard. Toine II. 
en büet. (0: 8) = n fon f. 
aemmerer, edrich des Großen * oplan f. das Jahr 1757, 
Berlin, Mittler & Sohn. (8. ' 
Dahn, philofophifche Studien. Serlin, Jauke. (V, 268 ©, 8.) 
Edda, die proſaiſche, im Auszuge mebit Völfunga » faga und 
Nornageits « thattr. Mit ausführlihem Gloffar bray. von 
A F zb. 1. Gloſſar. Paderborn, Schöningh. (VI, 
06 
Franp, die Weltpolitit unter beſond. Beziehung auf Deutjchland, 
3. Abth. Ghemnig, Schmeipner. (8.) 3, 60. 
Berlin, Mittler & Sohn. 


Gelfeler, die Ofterinjel. Bericht xc, 
(8.) M 2, 75. 

G —* der zweite pariſer Krach. Leipzig, Grunow. (Gr. 8.) 

60 

v. & er 3 Ropbadı u. Jena. Studien. Berlin, Mittler & Sohn. 

———— die Theerfarben⸗Fabriken der Actien⸗Geſellſchaft 
—— vorm. Meljter Lucius & Brüning“ zu Höchſt a, . 
a 


nitärer u. ſocialer Beziehung. Heidelberg, act er. ($.) M 5 
— —— exegetiſches, zum alten Teſtament. eaa 


* 8.) 
a $ Die Sprühe Salomo's von Bertheau und der Pres 
"Dig er Salomo von Hipig, in 2. Aufl. brög. von Nowad. „A 6. 
Hofie fy, über die Bedeutung der praftifchen Ideen Herbart's für 
die allgemeine Neithetif, Prag, Nzivnac. (31 ©. 8.) 
Jahn, die Elektrolyſe und ihre Yes für die — * und 
angewandte Chemie. Wien, Hölder. 
Jahrbuch, geographiſches. — Mr. X BB 1882, 
Hrög. von Wagner. Gotha, J. Pertbes. (Amp. 16.) cH 9. 
Zonäs, Studien und Vorträge auf dem Gebiete des Lebensver⸗ 


re Berlin, Puttkammer & Mühlbrecht. (83 ©. 
airduer, Katehismus der Pfuchologie, Leipzig, Weber. (Kl. 8.) 
3 


Krumbacher, de codieibus quibus interpretamenta Pseudodo- 
sitheana nobis tradita sunt, Münden, Straub, (68 S. 8.) 
Magnus, die Blindheit, ihre Entitchung und ibre Verbätung. 

Breslau, Kern's Berl, ($.) 6. 
Meyer, die modernen Theorien der * ꝛc. 4. Aufl. 3. Buch, 
Breslau, Maruſchlke & Berendt. (Gr. 8.) cM 7 
Moliöre, — Berlin, Weidmannu. 
talien von der erſten 


Grklärt von Aritice. 
8) AM 1, BR 
h. Jena, Coſtenoble. 


Mothes, die Bantunf des Mittelalters in 
and bis zu ihrer höchiten Blüthe, 4. 
(Ju 
Müller, Yoitifhe Geſchichte der Gegeuwart XVl. Das Jahr 1882. 
Berlin, Springer. G.4, 
Reipzig, Scholtze. 


oe 38 geſammte Eiſenbahnbau. 2. Heft. 


or ae der kirchlichen KunftsArhäologie, 5. Aufl. An 
Verbindung mit dem Berfaffer bearb, von Wernicke. 1. BD. 1. Lief. 
Reipzig, T. D. Weigel. (Roy. 8.) 4, 

zeit rge, Heuril Ipien. Reipgig, Schlide. (A. 8.) cH 6. 

8* ion, > ae ner Waffenſage. Deutſch ꝛtc. 

agen, R 

PBrölß, Fr 34 * Krb Pa Literatur u. Kunft in Deutſch⸗ 
land von der Neformation bis auf die Gegenwart. Bd, 1,2, Ebend, 
(Gr. 8.) cM 22, 50, 


819 


— 1883, 18 923. — Literariſches Centratblatt — 9. Sun, — 


“an 


820 





Prup, Aulturgefchichte der Areuzzüge. Berlin, Mittler & Sohn. 
8.) cM 14. 


Richter, der Oberfulgbach-Bletfcher 1880-52. Salzburg, Verlag 
Eüertier Nie nsöffche Bolfediihtung u. Sage. 1. Sief. Leing 
effler, die fran e Bolked u. e. 1, Lief. Leipzig, 
Sailer. (8.) * 1, 80. * ' * 
Schmelhl, Samuel und Saul. 1551. Wien, Konegen. (Kl. 8.) 


ch. 0, 60. 
Seemüller, Studien zum Meinen Lucidarius (Seifried Helbling). 
Wien, Gerold's Sohn. (110 ©. How. 8. 
Sinemus, die Reformation u. Gegenreformation in der ebemaligen 
rrichaft — amAhein. Mit Borwort von Krafft. Barmen, 
lein. (IV, 108 ©, 8.) 
Bahn ad Kiffingen. 2. Aufl, Leipzig, Engelmann. (Al. 8.) 


Stewart, Phyſik. Deutiche nn. von Warburg. 3. Aufl. 
Straßburg, Trübner. (16.) A 0, 80, 

Wagner, quaestiones de epigrammmnalis graeeis ex lapidibus col- 
leclis granmaticae. Leipzig, Hirzel. (8.) cM 2. 

Belder, Schillers Schädel und Todtenmadfe, nebſt Mittheilungen 
über Schädel u. Zodtenmasfe Kant's. Braunfchweig, Vieweg & 
Sohn. (Gr. 8.) cH 10. 

Wernide, Grundzüge der GlementarsMecanif, 
Schwetſchle & Sohn. (8) oA 4. 

Zeitftimmen, protejtantifhe, II. Gin Beitra 
evang. Landeskirche in Preußen x. 
Springer. (8.) ef 1. 


Grebner, geolo a Profile durch den Boden der Stadt Leipzig 
ar * nachſter Umgebung. 2 Blätter. Leipzig, Hinrichs. 
(Ro 


—, der Boden der Stadt Reipzig._ Erläuterungen zu den geologir 
ihen Profilen x, Ebd, (9.) Karten u. Erlänt. cM 5. 


Braunfchweig, 


ur Geſchichte der 
Von e — Pi — 


Klepert'e SchulsWandeAtlas der Linder Europas. 5. Lief. Stumme 


zoyhfallihe Wandfarte von Itallen. Maaßſtab 1:1000 000. 

Berlin, D. Reimer. (4 Blätter. Gr. fol.) 5. 

— Schul⸗Wand⸗Atlas der Länder Europas. 6. Kief. Politiſche 
BWandfarte von Italien. Maaßſtab 1:1000 000. Ebend. (4 Bl. 


Gr. Bi cf. 5, 

— phyſikaliſche Wandkarten. Nr, 4, Aſien. Neun Blätter. Maaß— 
ſtab 1:4 000 000. 3, Aufl, Ebend. (Fol.) A 12. 

— neue Wandkarte von Paläaſtina in adıt Blättern. 
1:200 000. 5., neubearb. Aufl. Ebend. (Gr. fol.) HK 8 

— neue Handkarte von Palaſtina. Maufftab 1:500 000, 4,, neus 
bearb. Aufl. ger) bend. cH u, 60, 

— Boll: Schul-Wandfarte von Paläftina in vier Blättern. Maahe 
ftab 1:300 000, 2., neubearb. Aufl, Ebend. (Fol.) cH A. 





Wictigere Werke der ausländifhen Literatur. 
Franzöſiſche. 


Bonnaud, de la mimique chez les fous, dunnces qu’elle peut 
fournir pour le diagnoslie et le pronoslie dans les diverses alfec- 
tions mentales. (60 p. 4.) Montpellier, impr, Cristin, Serre el 
Ricome, 

de Caieu, droit romain: da pecule; droit frangais: da bail ä 
cheptel. (248 p. 8.) Paris, Cotillon et Ci®, 

Catherinot, les axiomes du droit francais, Avec une nolice sur 
la vie et les ccrits de l’auleur par Laboulaye, et une biblio- 
graphbie raisonnde des cerits de Catherinot par Flach, (64 p. 
8.) Paris, Larose et Forcel. 

Extrait de la Nouvelle revue historique de droit .frangais et 
ölranger, 

Charaux, Moliöre; la erilique ideale et catholique. (Esquisse de 
la vie de Moliere; les Preeieuses ridieules; l’Avare; ‚les Femmes 
savanles; le Bourgeois gentilhomme; Tartufle: le Malade ima- 
ginaire; le Misanthrope.) (All, 501 p. 18.) Paris, Lefort. 

Chevrey-Rameau, reperloire diplomatique et consulaire,, indi- 
ealion, dans un ordre methodique, des textes du droit frangais 
et du droit internalional positif qui doivent servir de rögle de 
eonduile aux fonelionnaires et agents chargds de la surveillance 
de nos inleröts a l’tranger. (399 p. 8.) Paris, Larose et Foreel. 
Fr. 7, 50, 

Delaurier, essai d’une theorie generale superieure de philosophie 
nalurelle et de thermochimie, avee une nouvelle nomenclature 
binaire notalive pour la chimie minerale et organique. Fasci- 
eule 1. (82 p. 8.) Paris, Tignol. Fr. 2, 

Doulcet, essai sur les ıapports de l’eglise chretienne avec l'élat 
romain, pendant les trois premiers sieeles, suivi d'un mémoire 
relatif ä la date du martyre de sainte felicitt el ses sept fils, 








Maaßſtab 


et d’un appendice épigraphique. (XX, 247 p. et 3 planches. 8.) 
Paris, Plon et Ci®, 

de Fleury, documents in&dils pour servir à l’'hisloire des arts 
en Angoumois, publies d'apres les originaux. (63 p. 4.) Angou- 
löme, Goumard. 

Extrait du Bulletin de la Socict@ de archeologique et histo- 
rique de la Charente, annce 1581. 

Grassoreille, histoire politique du ehapitre de Notre-Dame 
de Paris pendant la domination anglaise (1420-1437). (89 p. 8.) 
Nogent-le-Rotrou, impr. Daupeley-Gouverneur. 

Extrait des Memoires de r Societe de l’histoire de Paris et 
de l’lle-de-France, t. 9, 1892, 

de La Tour-Keyrie, recueil de proverbes, maximes el dictons 
—— precedes d’une notice sur leurs origines, ainsi que 
a description des armoiries de la Provence ei de la ville d’Aix. 
(120 p. 8.) Aix, Makaire. Fr 3, 

Letronne, wuvres choisies, assemblees, mises en ordre et aug- 
mentees d'un index par Fagnan. 1’* serie: Eyypte ancienne. 
2 vol. (XXIV, 520, 603 p. et portrait inedit par Delaroche. ;8.) 
Paris, Leroux. Fr. 25. 

— —, 2° serie: Geographie et cosmographie. 2 vol, (VI, 536, 
570 p. et plan et 4 planches. 8.) Paris, Leroux, Fr, 25. 

Morisson de la Bassetiäre, du pacte de non petendo, en droit 
romain: des partages d’ascendants, en droit frangais, (388 p. 6.) 
Paris, Larose ct Forcel. 

Pélieier, essai sur le gouvernement de la dame de Beaujeau 
(1483-1491). (X, 316 p. 8.) Chartres, impr. Garnier, 

Teissier, les Frangais au Canada, historique de cette ancienne 
eolonie (1562-1763). (143 p. 9.) Limoges, Ardant et Ci®, 














— oo — - — — — 


Antiquariſche Antaloge. 


Mitgetdeilt von Airhboffum Wigamd im Peine.) 
Friedläuder & Sohn in Berlin, Nr. 338, Zoologie, Mammalta. 
Nr. 339, Geographie, 
Nr. 454, Genealogie. 


Graeger in Halle 5, 

Kirhboff & Bigand im Leipzig. Nr. 671, Handelsrecht und 
Handelswiſſenſchaften, Goncursproch,. Nr. 672, Griminalrecht, 
Kirchenrecht, Nr. 673, Staats und Cameralwiſſenſchaften. 

Rother in Berlin. Nr. 10, Iheologie, —— Padagogik. 

Stoll & Bader in Freiburg i/®. Pr. 46, Mediciu. 








Nachrichten. 


Der a, ord, Profefjor in der philoſophiſchen Facultaät zu Göt⸗ 
fingen, Dr. Ernft Steindorff, ift zum ord. Profeffor in derſelben 
Ben die a, ord, Profefioren Dr. Gornelius Doelter und Dr. 

ud. Hoernes an der lmiverfität Graz find zu ord. Profefjoren 
diefer Umiverjität ernannt worden, 

Der a. ord. Profefjor Dr. Jobs, Volkelt in Jena wird im 
Herbſt d. 3. einem Rufe als ord, Profeffor der Phiſoſophie an die 
Univerfität Bafel folgen. 

Der Privatdocent der Theologie Dr. Georg Schnedermann 
in Leipzig iſt von dem Berein für chriftlichstheologifche Wiſſenſchaft 
an Stelle des Profeſſor Kaftan als Docent an die Univerfität Bafel 
berufen worden und wird zu Michaelis dorthin abgeben. 

Der feitherige Docent für Arditeftur, Regierungsbaumeifter 
Stier, iſt zum etatsmäßigen Profelfor an der Fünigl, technifchen 
Hochſchule zu Hannover ernannt und demfelben die in Folge Ans: 
ſcheidens des Profeffors Schuch erledigte Profeffur für Architektur 
verliehen worden. 

Dr. C. A. Tenne in Heidelberg wurde zum Guftos am mine 
ralogifhen Mufeum der Univerfität Berlin ernannt, 

Die ort. Kehrer Dr. Shömann am jtädtifhen Gymnaſium zu 
Danzig, Dr. Kraufe am Gymuaſium zu Strehlen, find zu Ober: 
lebrern an dem genannten Anitalten, —— Dr, Johs. Ar. Germ, 
Krüger am Luiſenſtädtiſchen Real-Gumnafium zu Berlin zum 
Oberiehrer am ftädtifchen Progymnafium dafelbit, 2. Neisto zu 
Sagan u. Jungels zu Patſchkau zu Oberlehrern am Gymnaſium 
zu Gleimig ernannt worden. 

Am Gummafium zu Liegnig wurde der Zitular-Dberlehrer 
Hanke zum etatömäßigen Oberlehrer, der erite Lehrer am Schul» 
lchrerjeminar zu Waldau, K. LXeop. Tobias, zum Director des 
Scyullehrerfeminars zu Nagnit ernannt. 


— — 


In Beranlafjung feines fünfzigjährigen Dienftjubiläums iſt dem 
Präfidenten des Reichegerichts zu Leipzig, Wirkl. Geh, Rath Dr. 


821 


Mart. Ed. Simfon, der k. vreuß. Adlerorden 1. GI. mit Eichen⸗ 
laub und dem Emaillebande des k. Kronenorbens, das Großkreuz 
des k. ſachſ. Albrechtsordens u. das Großkreuz des großh. bad. Ordens 
vom Zähringer Löwen verliehen worden. 

Dem ord, Profeffor in der pbilofophifchen Facultät zu Straße 
burg VE, Dr. Studemund, iſt das Dfficderfreug des k. belg. 
Leopoldordens verlieben worden. 

Dem Profefior der Theologie am der Univerſität Paitor an 
der Thomaskirche und Suverintendent zu Seivaln, Geb. Kirchenrath 
Dr. th. Zechler, wurde anläßlich der ZJubelfeier feiner fünfund« 
gwanglejäbrigen Amtsthätigkeit dafelbit das Comthurkreuz 2. GI. 
des f. har. Derdienftordens und das Comthurktenz 2. GI. des k. 
württ. Friedrichsordens verliehen. 

Dem Dberlehrer am Gymnaſium zu Meierik, 








— 1883, 23. — Literarifhes Centralblatt. — 2 Juni, — 


Profeifor | 


Habmenrieder, it der k. preuß. Rothe Adlerorden 4. Gl, dem | 
Profeffor Dr. Daniel Sanders in Neuftrelig das goldene Dffi- | 


tierfreug des k. griech. Erlöferordens verlieben worden. 

Den Gymnaſial-Oberlehrern Dr. Hedide zu Quedlinburg, Dr. 
Brevfig an Erfurt u. Dr. Aug. Kreutz zu Danzig iſt das Präs 
dicat Profelor, den ord. Lehrern Kopp am RealsProgumnafium zu 





| 


822 


Hofgeismar, Dr. Platb und Dr. Buffenins an der lofterfchule 
zu Roßleben der Titel Oberlehrer beigelegt worden, 


Am 11. Mai + in Blafewig bei Dresden der vormalige Gym⸗ 
nafiallehrer in Küftrin, Dr, Dagobert Bödel, 67 Yabre alt, 

Am 14. Mat + auf einer Gebirgsreife in Dderſchwaben der 
als andgezeichneter Botanifer bekannte Ingenieur und Bahnmeiſter 
in Kißleg, Kolb. 

Am 14. Mat + in Kelly bei Glasgow der Chemiker Dr. James 
Houng im 71. Lebensjahre. 

Am 16. Mai + in Berlin der Provinzialfchulrath Ferd. Wepel, 
67 Jahre alt. 

Am 20. Mai + in Sprottau der Director des Realgummafiums 
dafelbit, Dr. Rößler. 

n der Nacht zum 24. Mai + in Bern der Profeffor der 
Phoftologie an der Umiverfität dafelbft, Dr. Gabriel Guſt. Balentin, 
im 73. Lebensjahre. 

Am 25. Mai + in Paris der Senator Edouard Laboulaye, 
Profeffor am Goflöge de France, im 72, Lebensjahre, 


Literarifhe Anzeigen. 


Im letzten Jahre find nachſtehende Werke wiffenfhaftlihen Ins 
halts in unferem Berlage erfchienen: [139 


Beiträge zur bifter. Syntax der ariechifchen Sprache, herausgegeben 

von Prof. Dr. M. Schanz. Bo. I oder Heft 1-3. AM 5, —. 

Heft 1 enthält: Arebö, die Präpofitionen bei Polybius. A 2,40. 

Heft 2 enthält: Keck, über den Dual bei den griech. ga 

A 1, 80. 

Heft 3 enthält; Sturm, Entwidelung der Gonftructionen mit 
IIPIN. AM 2 


Heft 4: 
ſcheint 
Feſtgabe zur III. Säcularfeier d. Julius Maximiliansellniverfität 
zu Würzburg, dargebradt von B, Gramih, 9. Haupt, 8. 
Müller, Beamten der Kol. Univerfitätsbibliothet. AM 5, —. 
Fleſch, Prof. Dr., Unterfuchungen über VBerbrechergehirne. I. Theil. 
(II. Theil erſcheint im Laufe diefes Jahres). cf. 4, 50 
Gramich, BVerfaffung und Berwaltung der Stadt Würgburg 
13. bis zum 15. Jahrhundert. i 
Haupt, Dr. H., Affitent an der Univ.Bibl., 


’ 


*4 Präpofitionen bei att. Rednern“ enthaltend, ers 
enmädht. 


bom 


AM. 2, —. 
die religlöfen Secten 


Pi —* er der — M 2 — 
ittel, A., Beiträge zur Ge te d. Freiherren Echter von Meſpel⸗ 
brunn. Nebit ———— 5 ” 4 * 


Kleiner, Appellat.Ger.⸗Rath, Commentar zur Civilproceßordnung 
für das deutſche Reich. Bd. Im. II IB; Bo. III oA 8, 
Krüd, M., Nector, zur Gefchichte der bayerifchen Realgumnafien u. 
zum Schufe derſelben. A. 1, 20. 
Linhart, Prof. Dr. W., Borlefungen über Interleibshernien, mit 
Holzſchnitten. Neue Ausgabe. 
üler, Dr. 8. &., 
erften Male herausgegeben und unterfucht. 
Neudeder, Dr. ®,, —— der reinen Logik, 
Bernwerth von Bärnitein, A., 


A 2, 40. 
Beiträge zur Gefchichte u. Literatur 


| 
40. 
st. 


A. 3, —. 
eine griehifche Schrift über — Zum | 
2, 40. 


| 


des deutſchen Studententhumes von Gründung der Älteften Unis 


verfitäten bis auf bie unmittelbare Gegenwart mit befonderer 
Berhdfihtigung des 19. Jahrhunderts. Broſch. M 3, —; geb. 
MA, —. 

Rosenthal, Dr, Ed., Privatdocent in Jena, Beiträge zur deutſchen 
Stadtrechtögefchichte, Heft 1 n. 2. Zur Rechtögefchichte der Städte 
Landshut und Straubing. Nebit Mittheilungen aus ungebrudten 
Stabtbüdern. — 
Scheph, Dr. G. Studienlehrer, Magistri Petri Poponis Colloquia 
de Scholis —— Ein Beitrag zur Borgefhlähte der 
a Hochſchule aus einer Sandferift des 15. Er 
erts. 1, 50 


—* Dr. R., * vom Unendlichen bet Ariſtoteles. AH 1, 60. 
Streifinger, Dr. Zofephus, De Syntaxi Tibulliani. A 1, 20. 


Beitellungen vermitteln alle Buchhandlungen. 





Heidenheimer, Dr. Heinr., Petrus Matyr Anglerins und 
sein opus epistolarum. Ein Beitrag zur Quellenkunde 
des Zeitalters der Renaissance und der Reformation. Preis 
M 4, 50, [146 


Im Verlage von. C. A. Schwetschke und Sohn (M. Bruhn) 


in Braunschweig ist soeben erschienen und durch jede 


Buchhandlung zu beziehen: [147 


Grundzüge 


Elementar-Mechanik. 


Gemäss den Anforderungen der philosophischen Propädeutik 
als Einführung in die 
physikalischen und die technischen Wissenschaften 
für den Unterricht bearbeitet 
von 
Dr. Alex. Wernicke, 


Docent der Mathematik und Philosophie au der herzogl, technischen Hocl- 
schule, zgl. am herzogl. Gymnasium zu Braunschweig, 


Mit 85 Holzsehnitt- Ilustrationen. 
Preis Geh. cH 4, —. . J 
Das angekündigte Werk dürfte wegen der eigenthüm- 
lichen Bebandlung des Stoffes, welche der historisch ge- 
forderten Entwickelung der Mechanik entspricht, wohl 
geeignet sein, weitere Kreise zu interessieren, zumal auf die 
Angabe von literarischen Nachweisen eine gewisse Sorgfalt 
verwendet wurde, 








Bei $. Hirzel in Leipzig erschien soeben: [150 


Kurzgefasstes 


Exegetisches Handbuch 


zum 


Alten Testament. 


VII. Theil: 
Die Sprüche Salomo's von E. Beriheau. 
der Prediger Salomo’s von F. Hlitzig, 


in zweiter Auflage herausgegeben 
von 
Lic. Dr. W. Nowack, 
ord. Prof. der Theologie in Strassburg i. E. 
Gr. 8. Preis: #6, —. 





[143 

Die biogr. Schrift meines Bruders Friedt. Latendorf über 
Reuter's Lieblingslehrer K. Horn (Stifter der bentichen Burſchen⸗ 
[daften) und H. Gefellius iſt bis zum 1. Juli d. J. zum ermäßigten 
reife vom 80 Pf. durch jede Buchhandlung wie direct von mir zu 


beziehen. Diefelbe bietet nach Geiger's Urtheil in der U. allg. 46 
vom 14. Det. 1882 „im Gegenfag zu anderen Schriften wirklich 


Neues und Werthvolles”. 
Poesned. C. Latendorf. 





In J. U. Kern’s Verlag (Max Müller) in Breslau 
ist soeben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu 


beziehen: H . 2 [149 
Die Blindheit, 
ihre 
Entstehung und ihre Verhütung. 


Von 
Dr. Hugo Magnus, 


Docent der Augenheilkunde an der Universität zu Breslau. 
Mit zahlreichen Tabellen und graphischen Darstellungen. 7 
221/, Bogen. 8. Brosch, Preis HM 6, —. 


Das Werk ist kein speciell medieinisches, sondern 
5 verdient die Beachtung weiterer Kreise. 
— INEKIIKIEIEIINNN IN 


Im Verlage von Wiegandt & Grieben in Berlin it 
foeben erfchienen und durch jede Buchhandlung zu beziehen: [141 


Borgiue, Conſ.Rath. Profamen vom Tiſche des Herrn. 
Holkpeuer, Sup, Lic. Der Srief an die Ebräer, ausgelegt. 








In W. Weber’s Verlag in Berlin erfchien: „144 
Die Erlenntnißlehre des Ariftoteles und Kant von Dr. Reinhold 
Biefe. 74 S. Preis M1, —. . 

„Solche Schriften, welche, wie die vorliegende, die Orientierung 


auf einem fo corupierten Terrain wefentlich erleichtern, fünnen nur 
aufs nachdrüdlichite empfohlen werden.“ Kosmos, 79. VIII. 





Soeben erfchien in unferem Verlage und ift durch alle Buche 
bandlungen zu beziehen: [145 


Die modernen Theorien der Chemie 


undb ihre Bedeutung für bie 
chemiſche Aechanik 
von Profeſſor Dr. Lothar Meyer. 
4. Auflage, II. Buch. Echluß⸗Abtheilung.) 
Dogmatik der Atome. 7T. — 
Preis des completen Werkes cH 17, —. 
Obiges „Buch“, weldes in den früheren Auflagen nicht vers 
öffentlicht wurde, dürfte einem lebhaften Intereffe begeanen, 
Berlin, im Mai 1883, Marufchke & Berendt. 


SIIEISIITSIISSIEETISE vs 


SIIIIIHN 
J. Scheible’s Antiquariat in Stuttgart. 
Gegründet 1831. 


Zur gefl. Beachtung! 


Mit der Herausgabe eines Adressbuches der Biblio- 2 
philen Deutschlands sowie des Auslandes beschäftigt e 
itten wir im Interesse möglichster Vollständigkeit dieses 
2 Werkes die Bücherliebhaber höfl., uns gefl. ihre ‘genauen I 
s Adressen einzusenden, womöglich mit Angabe. nach welcher 8 
2 Richtung Betreffender hauptsächlich sammelt. — Von dem I 
S Erscheinen des Werkes werden die Herren Adressaten s. Z. 2 
> in Kenntniss gesetzt werden. h r a 

s Stuttgart. J. Scheibles Antiquariat. 3 
—EEENVEXENEEG 


[133 8 


F 


WISS 


In meinem Verlage ist soeben erschienen: [148 
Edda, die prosaische, im Auszuge nebst Völsunga-saga 
und Nornagests-thättr. Mit ausführlichem Glossar, 
Herausgegeben von Ernst Wilken. IL Theil. Glossar. 
230 S. Gr. 8. Geh. el 5, —. 
Du Theil I, Text, kostet bis auf Widerruf cM 2, 70, 
das complete Werk sonach c# 7, 70. 


Paderborn. 


Berantwwortl. Redasteur Prof, Dr. Jarnde in Leipyig, Goetheſtrahe Kr. 7. — Drud von W. Drugulin in Leipyig. 











> 


eben 


Suther’s 2 


von 
Iulins Köflin. 


Mit authentifchen Jluftrationen: 64 Abbildungen im Text und 
5 Beilagen facfimilierte Autograpbien. 


40 Bogen. 8. Preis cH 8; fehr elegant gebunden 10. 
erfchien foeben in zweiter Auflage. 
Leipzig, 15. Mai 1883, 
Fues's Verlag (R. Reisland). 


Im Verlage von E. S. Mittler & Sohn in Bertin une 
40 


ſchlen foeben: ö ä 
Kulturgefhichte 


Kreuzzüge 


von 
Dr. Sand Pruß, 
ord, öffentl. Profefor der Geſchichte an der Aniverfität Königsberg. 


632 S. Gr, 8. Preis vA 14, —. 


"Gustav Fock ' 








142 
Buchhandlung für wissenschaftliche Literatur 


Sortiment und Antiquariat 


Neumarkt 11 — Leipzig — Gr. Fouerkugel 
liefert prompt unter den günstigsten Bedingungen 
in- u. ausländische Literatur: 
Dissertationen, Programme, Gelegenheitsschrifien ete, 
besitze ich eine grosse Anzahl; nicht vorhandenes bin ich fast 
immer im Stande zu besorgen. — 
Grosses Lager antiquarischer Werke 
aus allen Wissenschaften. 
Preisanfragen beantworte ich gern; auch ertheile ich 
bereitwilligst 
literarische Auskünfte und Rathschläge. 





Antiquarifher Büherverkehr. 
Bibliotheken und einzelne Werke kauft stets [15 


| u 


Literarisches  Gentralblatt 


für Deutfchland. 


Wr. 94.) 


Herausgeber und verantwortlider Nedacteur Prof. Dr. Fr. Zarnde, 


11883. 


Verlegt von Ednard Avenarius im Leipzig. 














Erjcheint jeden Sonnabend. 

vo. Gebhardtu. Harnad, Terte u. Unterfuchnngen zur 
Meſchichte der altchriſtlichen Yiteratur. 

Bave, übe Bölfer waren. 

Bauer, Me Ayrod-Sage u. Bermandtes, 

Räner, die Geneſis der Landſtande Tirole ze. 

Höhblbaum, Mittheilungen a, d. Staatsardsiv von 6öln. 

Delaville le Roulx, les archives, 1a bibliothöque 
et le trösor de l'ordre de St.-Jean de Jerusalem ete. 

Vernand, Schidiale des Gtoßherzogtbume Arankfurt ze. | 

Rirdıengeihichtlides in dırunologifder Meibenfolge ze. 

Aus der Jugend zeit. 


Webhnen, Boden u, Steine. 


Ku, zum Bogelichut. 


tionen u. ihrer Intearale. 
Henry, les deux 


" * 
— + 9. Juni. — 
Bchrendfen, Schulmandlarte der Balkanbalbinfel, 


v. Enderes Arüblingsblumen. | 


‚Palmen, Antwort an verrn E, F. v. Homever 3, | 
Klein, Über Niemann’s Theorie der algebraiſchen Amt 


lus anriens traitd francais ete, 
Reza, ein Beitrag 4. Frage der Elimination des Mercure ıc. 

| Kallowıyp, De normale Oſſiſttation 2c. 

| Simonfen,Aleitg 4. Arbeiten bei d, erfuhten Strafridıter, | 


Preis vierteljährlih AH 7. 50. 

' Iaftrow, Bufendorfs Pehre ven der Monfirofität der 

| „ Neictverfafung. 

Heinrich, Brundlagen zur Beurtbeilung der Aderfrume sc, 

‚Chalmers, an Account on Ihe Structure of Chinese 
Characters &e. 

Larfeld, sylloge inseriplionum Bogotiearum ete. 

Soranigynacciorun velus translalio latina. Ed. liose. 

&tenger, der Hamlet-Abaralter, 

v, Dettingen. über Georg Greftinger von Regeneburg. 

Keferfiein, De Berantwortlidteit der Schule 1c: 


Nde Büherfendungen erbitten wir berechnet und unter ber Adrefſe der Ervedition » BI. (Hodpitalfte. 16), alle Briefe unter ber des Herausgebers (Boetheftr. 7). Aur ſlolche 
Werte fönnen eine Befpredung finden, bie ber Rebaction vorgelegen haben. Bei Correiponbenzen Über Blichet bitten wir fletd ben Mamen ber Berleger berfelben anzugeben 





Theologie. 


Gebhardt, (sk. v., u. Harnack, Ad., Texte u. Untersuchungen 
zur Geschichte der altchristlichen Literatur, 1. Bd. 3. H. 
Leipzig, 1883, Hinrichs. (111, 196 8. 8.3 AH 6. 

I. Harnack, die allercalio Simonis Judaei et Theophili Christiani 
nebst Untersuchungen über die antijüdische Polemik in der alten 
Kirche. 

2. Derselbe, die acta Archelai u. das diatessaron Tatian's. 

3. v. Gebhardt, zur handschrifll. Ueberlieferung der griech, | 
Apologeten,. 1, Der Arethascodex, Paris, Gr. 451. 


Bon den beiden in diefem Hefte gebotenen Abhandlungen 
Harnad’$ ift die erfte die bedeutendfte. Dieſelbe bietet die unter 
dem Namen eines Evagrius überlieferte Altercatio Simonis 
Judaei et Theophili Christiani in einem neuen Terte auf Grund 
von cod. Bamberg. III, 31 (eine Collation des cod. Casinens, | 
hat Harnad leider nicht erlangen können) unter jteter Vergleichung 
des von Martöne und Durand abgedrudten cod. Vindoeinens.,mit | 
erläuternden Noten und einer eingehenden Analyfe des Inhaltes. | 
Hieran fchließt fi eine Unterfuhung über Charakter und Com- 
pofition der Altercatio, welche durch eine jehr beachtenswerthe 
allgemeine Erörterung über die antijüdijche Literatur der alten 
Kirche eingeleitet wird. Der in der leßteren durchgeführte Grund⸗ 
gedanfe, daß die antijüdiſche Literatur nicht ſowohl dem praf; 
tiichen Zwede der Judenbefehrung, als vielmehr dem eigenen 
Bedürfniffe der Heidenkicche diene, jich über die wirklichen oder | 
vermeintlichen Einwürfe des Judenthums gegen das Chriften- 
thum Rechenſchaft zu geben, wird fich wohl aud) in dem Halle 
bewähren, dab der Verf. den Antheil, welchen die jo oder anders 
vermittelte Kenutniß der wirklichen Polemik der Juden gegen 
die Chriſten an der Gompofition jener Schriften gehabt hat, zu | 
gering angejchlagen haben follte. Ueberzeugend weit er darauf 
nach, daß die Altercatio eine Ueberarbeitung einer weit älteren 
Schrift ift, und erörtert dann eine Reihe auffallender Berührungen | 
mit Tertullian’s Schrift adv. Judaeos und Cyprian’s Testimonia, | 
welche zu dem Ergebnifje führen, daß die ältere, urſprünglich 
griechifch abgefahte Grundſchrift der Altercatio fowohl von 
Tertullian als von Eyprian benußt iſt. Dieje Grundſchrift jelbit 
aber erkennt Harnad in dem Dialoge des Jaſon und Bapiscus 
wieder, welche zwijchen 135 und 165 verfaßt fein und vielleicht 
ſchon dem Märtyrer Juftin bei Abfaſſung feines Dialogs mit 
Tryphon vorgelegen haben fol. Sicher ift, daß jich zwifchen der 
Altercatio und Tertullian auffällige fachliche Berührungen, zwi- 





hen jener und Cyprian weitreichende Lebereinftimmungen in 
den Sammlungen biblifcher Beweisftellen finden, Ebenjo erachtet 
Ref. ald erwieſen, daß diefe Berührungen und Uebereinftim- 
mungen fi nur aus einer gemeinfamen Vorlage, nicht aus 
directer Abhängigkeit des einen Schriftftellerd von dem anderen 
erflären. Ob dieſe Borlage aber nun gerade der Dialog des 
Jaſon und Bapiscus gewejen ift, wird fich mit unferen dermaligen 
Mitteln nicht mehr ficher entſcheiden laſſen. Was wir über 
legteren wiffen (Harnad Hat e8 unter 13 Nummern zufammen- 
gejtellt), ſtimmt theilweife gut zu der vorgetragenen Hypotheſe, 
Underes ift damit nur fünftlich vereinbar, oder doch nur in dem 
Falle derfelben nicht entgegen, daß bie UWeberarbeitung (be- 
ziehungsweife Verftümmelung) des älteren Dialoges durch 
Evagrius eine eingreifendere war, als Harnad anzunehmen ges 
neigt ift. 

Die zweite Abhandlung Harnad’3 erörtert die Frage, ob 
die in den Acta Archelai et Manetis citierten Schriftftellen auf 
Tatian's Diatefjaron zurüdgehen. Harnad glaubt dies wahr: 
ſcheinlich machen zu fünnen, gejteht aber ſelbſt zu, feine völlige 
Gewißheit erreichen zu fünnen. 

Die Abhandlung v. Gebhardt's über den Urethascoder Paris. 
gr. 451 giebt fehr danfenswerthe Ergänzungen, beziehungsweife 
Berichtigungen zu Harnad’3 Unterſuchungen über denjelben Ge: 
genftand im erften Hefte dieſes Sammelwerfes, Es ergiebt fich, 
daß Harnack mit unzureichendem Materiale hat arbeiten müffen, 
weil der in der Otto ſchen Ausgabe der Upologeten enthaltene kri- 
tiſche Apparat fich theilweife als unzuverläjfig herausgeftellt 
hat. Genauere Unterfuchungen der betreffenden Hdfchrr., welche 
Herr Dr. v. Gebhardt angejtellt hat, beftätigen zunächft die An- 
nahme Harnad’3, daß die Apologie Tatian’s, außer ihr aber feine 
vollftändige Schrift im Arethascoder abhanden gefommen: ift. 
Ferner erledigen fie die Bebenten, welche auf Grund des bie- 
herigen Materialö gegen Harnad’s Ableitung der codd. Paris. 
174 und Fris. aus dem Mrethascoder erhoben werben konnten, 


| Drittens ftellen fie die Herkunft der Scholien zu cod, Paris. 451 


feft. dv. Gebhardt zeigt, daß in denjelben zwei verfchiedene Hände 
zu unterfcheiden find, die Scholien zweiter Hand aber troß der 
ſcheinbar verjhiedenen Schriftzüge (theils Minuskeln theils 
Semiuncialen) wirflih von Arethas jelbjt herrühren. Wenn 
damit auch die Beweisführung Harnad’s zum Theil Hinfällig 
wird, jo erfährt doc) fein Hauptrefultat eine glänzende Be: 
ftätigung. Dagegen erweift fi) feine Annahme, daß der Titel 
ber Supplicatio des Athenagoras, welcher au&drüdlic den Na- 


827 








— 1883, 24. — Literarifhes Eentralblatt — v9. Juni. — 


men des Berf.ö nennt, erft von einen Schreiber bes 11. Jahr. | 


herrühre, als irrig. Sowohl in der Ueberſchriſt ala (was Dtto 
entgangen ift) in der Unterjchrift ift der Name des Athenagoras 
von erfter Hand (von Baanes) beigefeßt. Schließlich jei noch 
bemerkt, daß eine Neuerhebung des ganzen handfchriftlichen 


harbt und Dr. Ed. Schwark zum größten Theile bereits ins 
Werk geſetzt ift. v. 


Allgemeine evang.«Iuth. Kirhenzeitung. Ned. Fr. Ih. Franke. 
r. 21. 


Inh.: Zur Lutherfeier. 2. — Der Eid im Lichte des Wortes | 


Gottes. — Ein römifcher Katehismns über den Proteftantismus. 
— Aus dem Elſaß. — Aus Hannover. — Die leipziger Paitorals 
conferenz. — Der vierzehnte allgemeine dentfche Proteltantentag. — 
Die Paltoralconferenz zu Eisleben. — Diafporaconferenz. — Die 
ruffifhe Diafpora. — Kirchliche Nachrichten ꝛc. 


Neue evangel. Kirhenzeitung. Hrög. von H. Meßner. 25. Jahrg. 
Nr. 20 u. 21. 

Inh.: Die Jahresverfammlungen der religiöfen Gefellfchaften in 
Kranfreih. 1,2.— Zur Yutherfeier. 1,2. — Der zweite antijüdifche 
Gongreß. — Eine Streitfhrift von D. J. X. Jacobi. — Die evans 

elijche Gemeinde in Agram. — Aus England. — Aus Irland, — 
Das Minifterium Sagalta und die augrchiſtiſche Verfbwörung in 
Spanien. — Eine neue Sammlung claffiiher Dichtungen. — Katar 
fombenfund. — Der Altkatholiciemus, — Die Note vom 5. Mai. 
— Bom böberen Schulweſen. 1. — Hr. Janſen, Aleander. — 


828 


Bauer, Dr. Ad. Privatiloe, die Kyros-Sage und Verwandtes 
Wien, 1862. Gerold's Solın. (86 8. Roy. 8.) AH 1, 40. 


Je weniger erfreulich nüchternen Köpfen die Art erfcheinen 
muß, wie Vollsſagen in neuerer Zeit in der Regel behandelt 


{ N N ‚ werben, um jo mehr verdient diefe jchöne Studie hervorgehoben 
Materials für die Schriften der Apologeten durch Dr. v. Geb: | 


I 





G. Taylor, Klytia. — Aus der evangelifhen Kirche Ungarns, — | 


Der Proteftantismus in Spanien. — Gerhard Rohlfs über Abeſſinien. 
— Gorrefpondenzen. — Literatur, 


Proteſt. Kirenzeitung ıc. Hrög.v.3.€@. Webſty. Nr. 21. 

Inh.: Vom 14. deutſchen Proteftantentage. 1. H. Ziegler über 
Luther als Chriſt. — Vom Grimm Jubiläum. — Ans Straßburg. 
— Aufruf zur Errichtung eines YutbersDenfmals in Erfurt. 


Deutſcher Merkur, Red. U. Gapenmeier. 14. Jahre. Rr.20u.21, 

Inh.: Wohinaus in Preußen ? — Louis Veuillot und fein Febens: 
werk. 3. — Gin Zutberaner Über die Fatbolifche Liturgie, — Müden: 
fängerei im preufifchen Landtage. — Zur Gefchichte des Genfur: 
wefens. — Gorrefpondenzen und Berichte. 





Geſchichte. 


Pape, Joſ. Che Völker waren. Geſchichte der Menſchheit als Fa— 
milie. Bremen, 1883. Heinſius. (123 S. 8) «MA 2, 2. 
Der Verf. will die Geſchichte der Menſchheit als Familie, 
bevor Bölfer waren, vorführen. Demgemäß iſt feine Aufgabe, 
ſchon fofort mit der Erweiterung des Menfchengefchlechtes durch 
die erften Nachkommen des erjten Menfchenpaares einem reichen 


zu werben. An Gelehrſamkeit laſſen es freilich die Vertreter 
der jet vorherrſchenden Richtung in der Negel nicht fehlen, aber 
um fo mehr an eingehender Sichtung des Stoffes, an unbefan- 
gener Auffaſſung der verjchiedenen Weberlieferungen und an 
nüchternem und fritiihem Sinn, Vorzüge welche der Schrift 
Bauer’s in hohem Mafe eigen find. Zwar ob der erjte Theil, 
die Darlegungen über die Kyros-Sage felbit, unbedingter Zu: 
ftimmung ficher fein kann, ift uns zweifelhaft. So trefflich auch 
hier die Scheidung der Ueberlieferungen durchgeführt ift, fo 
werben body die Vertreter der Anficht, Herodot biete eine ur: 
Iprünglich medifche Form der Sage, ſchwerlich ohne Weiteres 
die Waffen ftreden und Büdinger dürfte ſich durch die Angriffe, 
welche fein Schüler gegen feine Berwertdung der Kyropädie 
richtet, vielleicht nicht als überwunden bekennen, aber die Be: 
deutung diefer Ausführungen bleibt darum doch beftehen, Ins— 


beſondere möchten wir noch auf die Yuseinanderfegung aufnerf- 
ſam machen, daß wir bei Kleſias auf alle Fälle nicht die perfische 


Form der Sage zu fuchen haben. Wie es ſich indefjen damit 
immer verhalten möge, der Hauptwerth der Arbeit liegt unferes 
Erachtens in dem zweiten Theile, welcher die verwandten Sagen 
zufammenftellt. Hier wird der Nachweis geführt, daß ſich ganz 


\ analoge Sagen nicht nur bei indogermanifchen, fondern aud) bei 





femitischen und mongolischen Völlern finden. Damit ift der be: 
liebten Manier, urindogermanifches Eigenthum zu finden, two 
felbftändige Entjtehung der Sage bei verſchiedenen Völlern vor— 
liegt, wenigftens in einem wichtigen Falle der Boden völlig ent- 
zogen; wir wollen auch nicht verfehlen, auf den glänzenden 
Nachweis aus der römischen Gründungsgeſchichte aufmerkſam 
zu machen, wie der Geift verwandter Völler einen gegebenen 
Stoff an verfchiedenen Orten unabhängig und doch gleichmäßig 
weiterbildet (S. 59 f.) — Um nad) Recenfentenfitte auch ein 
paar Irrthümer im Einzelnen oder ein paar vorjchnelle Be- 
hauptungen hervorzuheben, fo jei bemerkt, daß Theopompos 
den Philipp ganz gewiß nicht als ein Herrſcherideal Hinftellen 
wollte (S.35; vgl. Bolybios VIII, 11). Ferner durften Momnı- 
ſen's Ausführungen über Nemus faum mit fo pofitiver Sicher: 
heit vorgetragen werden, wie S. 51 gefchieht; fo fein fie in allen 


\ Einzelheiten find, jo können die Aufftelungen U. W. Schlegel’s 


geſchichtlichen Leben mit den alljeitigen Eulturanfängen, in deren | 
Fortfegung unfere Eultur erwachſen ift, nachzugehen an der | 


Hand von Genefis 4 und 5. Dieje Eapitel find wohl zwei- 
fellos als eine uralte, zum Theil runenartige Menjchheitsurtunde 
anzuerfennen, deren erjter Urheber Noah gewejen ift. Un dem 


pofitiv aus ihnen zu erhebenden Schage ift man feither noch 


vielfach vorübergegangen, namentlich an der Erkenntniß, welche 
allererfte Borentwidelung der Menſch gehabt hat, bevor die 
beiden erften Menfchen in dem Paradiesgarten Edens in eine 
anfängliche höchſte Entwidelung eingeführt wurden. Wer an 
diefen Proben nicht genug hat, ber unterrichte fich über das 
Weitere aus dem Buche felbft, 5. B. darüber, daß Adam und 
Eva's erfte Kinder ſchon fofort neben vegetabilischer auch anima: 
lifche Nahrung, vor allem aber Milch von den Hausthieren ge: 


nofjen Haben; nad) des Ref. Unficht ijt die Unnahme, daß neben: | 


bei auch Timpe’jcher Kraftgries und Neſtle's Kindermehl in 
Anwendung gelommen, nicht ausgeichloffen. Der Klarheit der 
Gedanken entjpricht die des ſprachlichen Ausdrudes. 





dod) noch nicht als dadurch widerlegt gelten. Ebenfo erjcheint 
es ung als ungerecht, Atefias für jede Confufion verantwortlic) 
zu machen, die ebenjogut Photios verfchuldet Haben fann (vgl. 
S. 25), Wichtiger ift, daß die intereffante Sage von Habis, 
welche Juftin XLIV, 4 berichtet, ganz überfehen worden ift, 
obwohl fie eine treffliche Parallele zur Kyrosfage und zwar 
wieder bei einem nichtindogermanifchen Volke darbietet. 
F. R. 


Jäger, Alb., die Genesis der Landstände Tirols von dem 
Eude des 13, Jahrhunderts bis zum Tode des Herzogs Friedrich 
nit der leeren Tasche 1439. lunsbruck, 1852. Wagner. (IX, 
419 8. Roy.) cf 8. 


A. u. d. T.: Jäger, Geschichte der landständischen Verfassung 
Tirols. 2. Bds. 1. Th. 

Der auf dem Gebiete der Tiroler Geſchichtsforſchung wohl- 
bewährte und wohlbekannte Verf. hat fi) in dem angezeigten 
Werfe die Aufgabe geſetzt, die Gefchichte der landſtaͤndiſchen 
Berfaffung Tirols auf der breiteften Grundlage und in dem 
weiteften Umfange darzuftellen. In dem überaus lehrreichen 
erften Bande, der 1881 erjchienen ift, hatte er in einer Reihe 
gründficher Unterfuchungen die Entftehung und Ausbildung der 
jocialen Stände und ihrer Rechtsverhältnifje bis in das 15. Jahrh. 


829 


des 13, Jahrh.'s bis zum Jahre 1439, dem Todesjahre Herzog 
Friedrich's. Wir glauben nicht, daß es zum Verſtändniß der 


— 1583, M 24, — Literarifhes Eentralblatt — 9. Juni. — 


830 








Schlußcapitel faht der Verf. die Reſultate feiner Darftellung 


ı nochmals zufammen und hebt die Bedeutung, welche die Land» 
| ftände in der Geſchichte Tirols feit diefer Zeit gewonnen, 


Entwidelung der landſtändiſchen Berfafjung nothwendig gewefen | 


wäre, in jo weitem Umfange die gefammte Landesgeſchichte her- 
anzuziehen. Der Verf. hätte ſich mit einem furzen Abriß be- 
gnügen und nur diejenigen VBerhältniffe eingehender behandeln 
fönnen, welche auf die ſtändiſche Entwidelung unmittelbar ein- 


gewirft haben. So aber bat der Verf. fein Buch mit einem | 


Ballajte bejchwert, der die Lesbarkeit der Darftellung beeinträch— 
tigt und die Hauptpuncte nicht fo überfichtlich und wirkungsvoll 
hervortreten läßt, als dies wünſchenswerth erfcheint. Abgeſehen 


hiervon aber muß die Schrift als ein ſehr werthvoller Beitrag | 


zur deutſchen Rechtsgeſchiche bezeichnet werden. Ausführlich 


ichildert der Verf., wie nach dem Tode Herzog Heinrich’s, des | 
fetten Örafen von Tirol aus dem Görzijchen Haufe (1335), unter | 


der Herrichaft der Luremburger und Wittelsbacher der Adel 
immer mächtiger wurde und die Regierung und Verwaltung des 
Landes thatſächlich in die Hände der Landherren kam. Doc 
ſah fich der Adel ſchon 1362 genöthigt, Abgeordnete der Städte 





und Märkte zu feinen Berfammlungen heranzuziehen, und mit 


Recht Hebt der Verf. die Berjammlung zu Bozen im Herbjte | 


1362 als den Moment hervor, mit welchem das ftädtijche 
Bürgertum in die Reihe der Landftände eintrat (S. 120 ff.). 
Der Berf. weiſt dann die Thätigkeit nach, welche Herzog 
Nudolf IV (1363— 1365) entfaltete, um die Städte und Lands 


gemeinden zu heben und fie in die Zahl der politifch berechtigten | 


Stände einzuführen Die unaufhörlichen Streitigkeiten und 
Landestheilungen, welche feit 1370 die Macht des Haufes 
Habsburg ſchwächten, mußten dazu beitragen, den Einfluß des 


Adels und der Städte zu ftärfen und ihre Nechte zu feitigen. | 


Erſcheinen auch ſchon im Anfang des 15. Jahrh.'s in Folge der 
eigenthümlichen Entwidelung, welche in Tirol die focialen Ber: 
hältnifje genommen Haben, die Landgemeinden als ein ben 
Städten gleichberechtigter Stand (S. 236 f.), fo gelang es doch 
zunächit dem in Bündniſſen vereinigten Adel, die niederen Stände 
zurüdzudrängen, um in den wichtigiten Landbesangelegenheiten 
eigenmächtig und ausjchließlich die Leitung in feine Hände zu 
nehmen und den Landesfürjten von fi abhängig zu machen. 
Bekannt ift, wie in Folge der durch das Eoncil von Gonftanz 
entjtandenen Wirren der ſchwache Herzog Friedrich feiner Länder 
beraubt ward. Sein Bruder, Herzog Ernit, ſuchte ſich die Herr- 
ſchaft in Tirol zu fihern und berief 1415 Abgeordnete des 


Adels, der Städte und der Landgemeinden zu gemeinfamer Bes | 


rathung nad Innsbrud (S. 316 ff.). Als nad Verſöhnung 
der beiden Brüder Herzog Friedrich auch mit dem Papſte und 
dem Kaifer Frieden gejchloffen hatte und wieder in ben Beſitz 
feines Landes gelangt war, hatte er in den legten Jahrzehnten 
feiner Regierung 1418—1439 faft umunterbrochen mit dem 
anfrühreriichen Adel um die Herrſchaft zu ringen. In diefen 
Kämpfen fuchte er fih auf die Städte und Landgemeinden zu 
ftügen und einen Theil des Adels zu ich herüberzugiehen. Er 
war dadurch genöthigt, die Ritter, die Vertreter der Städte und 
Landgemeinden „die Landichaft“ häufig um fich zu verfammeln 
und ihnen weitgehende Rechte zuzugeitehen. In diefen Zeiten 
gewann die landſtändiſche Berfaffung cine jejtere Geſtalt. In den 
legten Regierungsjahren des Herzogs ward das Steuerbewil: 
ligungsrecht der Landſtände von ihm ausdrüdlih anerkannt. 
„Das landftändische Weſen und deſſen Verfaſſung hat unter 


hervor. 





Höhlbaum, Dr. Konst., Mittheilungen aus dem Stadtarchiv 
von Cöln. 1. Hen. Cöln, 1582, Du Mont - Schauberg. (Ill, 
167 8. Gr. 8.) M 2, 40. 

Mit diefem Hefte beginnt der jegige rührige und überaus 
thätige Vorſteher des Kölner Stadtarchiv eine neue archivaliſche 
Beitfchrift, die fich freilih im Weſentlichen darauf beſchränken 
joll, die Schätze des reichhaltigen, feiner Obhut anvertrauten 
Archivs der wiffenfchaftlihen Welt zu erfchließen und welche 
alfo von vornherein jeden Wettjtreit mit den bereits beftehenden 
allgemeineren archivaliſchen und Hiftorifchen Zeitſchriften ablehnt. 
In einem „Ueber Archive“ betitelten Vorworte entwidelt der 
Hrögbr. Zweck und Bedeutung feines Unternehmens. Diejes 
Borwort enthält, freilich in etwas aphoriftifcher Form, eine 
Reihe zutreffender und beachtenswerther Bemerkungen über un- 
jere deutjchen Archive, zumal die Stadtarchive, ergeht fich aber 
bauptfählih in Andeutungen darüber, wie den auf diefem Ge- 
biete noch immer herrichenden Webelftänden abzuhelfen fein 
möchte. Wir fürdhten, daß die hier ausgejprochenen Wünſche 
pia vota bleiben werden und zwar aus Gründen, welche die 
praftijche Unausführbarkeit derjelben im Auge haben, wollen 
aber auch bemerken, daß, jelbft abgefehen hiervon, fich auch vom 
principiellen Standpuncte aus gegen die Ausführungen des 
Verf.'s manches Bedenken würde erheben laffen. — Die übrigen 
Mittheilungen dieſes Heftes find der Abſicht des Hrögbr.’3 ge- 
mäß rein localer Art, fo gleich der zweite Auffaß, in welchem 


ein dem großen hanfeatischen Privilegienbuche des 15. Jahrh.’s 








und mehreren Copialbühern entnommenes Berzeihniß der 
Privilegien und Verträge des hanfeatifchen Contors zu Brügge: 
Untwerpen mitgetheilt wird, Höninger behandelt dann den 
älteiten Uctenbeftand der ftädtifchen Verwaltung Kölns, indem 
er namentlich die älteften fogenannten Schreinglarten einer ein- 
gehenden Unterfuchung unterzieht. Der vierte von R. Tanner 
in Köln verfaßte Urtifel ergänzt durd) einige Bemerkungen den 
von Stumpf und Richthofen geführten Beweis der Fälfchung 
des bekannten Kölner Schiedsipruches von 1169 und endlich 
werden von K. Keller Negeften aus den im Stabtardive vor: 
handenen Eopialbüchern oder Miffiven von 1367—1357 mit- 
geteilt. 





Delaville le Roulx, J., membre de l’Ecole frangaise de Rome, 
les Archives, la Bibliotheque et le Tresor de l'’Ordre 
de Saint-Jean de Jerusalem ä Malte, Paris, 1853. Thorin. 
(286 8. Gr. 8.) 

A, u.d. T.: Bibliothöque des Feoles frangaises d’Athönes et de 
Rome. 1, Sirie, 32° fase, 

Unter den Bublicationen der Fcoles frangaises d’Athönes 
et de Rome ift die neuefte die von Delaville le Roulg unter 
obigem Titel verfaßte Schrift, welche nicht verfehlen wird das 
Inlereſſe der Hiftoriker in befonderem Grade zu erregen. Denn 
fie enthält eine eingehende und höchft lehrreiche Studie über das 
Archiv des Johanniterordens auf Malta, welches, beinahe noch 
vollftändig erhalten, in feiner Reichhaltigleit dem Gejchichts- 
forfcher eine bedeutende Menge urkundlichen Stoffes darbietet; 


beſteht doch dafjelbe noch aus über 4000 Folio Bänden, welche 


| 
| 


theils die Originalurkunden, theils die Kopien folder enthalten. 
Delaville fe Roulx möchte durch feine Studie auf die Wichtigkeit 
diefes Urkundendepots hinweifen und bie Gelehrten in Stand 
jegen, über den Werth des reichen Inhaltes derſelben 


Herzog Friedrich eine Ausbildung erlangt, welche der folgenden | jelbjt fich ein Urtheil bilden zu können. Man weiß, daß der 
Zeit zu ihrer Vollendung mır wenige das Wefen, und nur einige | Johanniterorden nach der Eroberung von Alko durch die Türken 


831 





im Jahre 1291 nach Eypern, fodann im Jahre 1309 nad) 
Rhodus und, nachdem auch diefe Inſel im Jahre 1522 von 
ben Türken in Befiß genommen war, im Jahre 1530 nad 
Malta, welches dem Orden von Karl V als Lehen abgetreten 
worden war, feinen Hauptfi verlegt hat und erft im Jahre 1798 
fih in feinem feitherigen Beſtande auflöjte, ald Napoleon der 
Inſel fi) bemächtigt hatte und der legte Großmeifter, Ferdinand 
von Hombeſch, auf feine Ordenswürde verzichtend fich nach Trieſt 
begab. Wohin aber jeweils der Orben feinen Hauptfig verlegte, 
dahin hat er auch die feit feinem Bejtehen in feiner Kanzlei an: 
gefammelten Urkunden mitgeführt, jo daß fich die ganze Reihe 
derjelben vom Jahre 1107—1798 fat vollftändig erhalten 
hat. Lag es doch allezeit im Interefje des Ordens, alle jene 
Schenkungsurkunden und Privilegien, namentlich die bis zum 
Jahre 1290 in der Hoffnung auf eine künftige Wiederbefit- 
nahme des heiligen Yandes in feinem Hauptardhive jorgfältig 
aufzubewahren. Der Lüden, welche im Berhältniß zur Mafle 
des Borhandenen hervortreten, find es nicht gar viele und werden 
diefelben zumeift durch eine verfehlte Auswahl beim Abzug der 
Ordenskanzlei von Rhodus nad) Malta entjtanden fein, indem 
- man weniger wichtig fcheinende Stüde an erfterem Orte zurüd- 
lieg. Mit Net tritt Delaville le Roulx der öfter fchon be— 
haupteten, aber völlig grundlofen Annahme entgegen, wonach 
das Ordensarchiv mit allen Schäßen des Ordens im Jahre 1793 
auf das franzöſiſche Schiff l’ Orient verladen worden und am 
1. Auguft 1798 vor Abulir in die Luft geflogen fei. Obwohl 
num Schon in früherer Zeit Bofio, Bauli, Baciaudi und in 
neuerer Beit Hopf, de Roziere und Mas-Latrie Urkunden aus 
dem Maltefer Archiv ediert und Nachrichten über dafjelbe ver- 
öffentlicht haben, ift dennoch eine eingehende und womöglich er: 
ſchöpfende Unterſuchung bisher noch nicht veröffentlicht geweſen. 
Delaville le Roulx hat e8 unternommen, eine ſolche zu bieten. 
In vorliegender Schrift giebt er zunächſt ein Inhaltsverzeichniß 
der 17 Serien Documente des Maltefer Archives im Allgemei- 
nen, jodann im Einzelnen ein Inhaltsverzeichniß der drei wich- 
tigſten und älteften Serien I, V und VII, nämlich der documents 
originaux, der Bullaires des grands maitres und der Bullaires 
pontificaux. Er jieht nämlich von den übrigen Serien, welche 
die Urkunden der Maltefer Periode vom Jahre 1530— 1799 


enthalten, ſowie von denjenigen, welche die geiftliche Organijas | 


tion und Functionen des Ordens betreffen, ab, um fpäter auf 
diefelben in feiner beabjichtigten Ausgabe der Regeſten des 
Sohanniterordens ausführlich zurüdzutommen. In diefem ge 
nauen Inhaltsverzeichniß der drei genannten Serien bezeichnet 
Delaville le Roulg die ſchon ven Pauli in deffen Cod. diplom. 
edierten nur mit der Nummer und bem Datum und verweift 
auf Pauli, während er die bisher noch nicht edierten mit einer 
kurzen Inhaltsangabe aufzählt und fodann in einem Appendir 
für die Beriode von Gründung des Ordens bis zum Jahre 1290 
eben dieſe bisher unedierten wörtlich und vollftändig wiedergiebt 
(5. 67— 209), nachdem er vorher noch fich über die Siegel 
diefer Urkunden (S. 18 ff.), über die Bibliothek in La Balette 


— 1883, 224. — Literarifhes Centralblatt — 9. Juni, — 


832 





zeugen, daß ein joldhes Unternehmen in den beten Händen ruht 
und, wenn einmal veröffentlicht, uns einen bedeutenden Schritt 
in der Kenntniß der Geſchichte jenes Ordens weiterbringen und 
namentlich auch den Betrebungen der Sociöté de l’Orient latin 
zu Statten kommen muß. Zum Schluß fei noch erwähnt, mit 
welcher Sorgfalt die auf S. 209—229 gegebene Lifte der 
Wiürdenträger des Ordens und der Ordensbrüder vom Jahre 
1099 — 1290 nebjt jeweiliger Angabe der Daten, welche fi in 
der von Delaville le Roulx unterfuchten Urkunden für die be- 
treffende Berfönlichkeit vorfinden, gefertigt ift. Ein ausführ: 
liches und genaues Verzeichniß aller im vorliegenden Buche 
vorfommenben Perfonen, Orts: und Sachnamen erhöht den 
Werth diefer intereffanten Schrift. H. H. 


Bernays, Guillaume, Adv., Schickſale des Großherzogthums Franf- 
furt und feiner Truppen. Eine culturhiſtoriſche und militäriſche 
Studie aus der Zeit des Rheinbundes. Mit 1 Karte von Spanien. 
Berlin, 1982, Mittler & Schn. (V, 469 S. Gr. 8.) AH 1m. 

Aus der Vorrede ift zu entnehmen, daß der in Folge feiner 

Ermordung vielgenannte Advocat Bernays aus Vorliebe für 

militärgefhichtliche Studien aus den verjchiedenften Archiven 

und fonjtigen Quellen Stoff für eine Gejchichte der Rheinbund— 
truppen gefammelt und nach dem Tode defjelben fein Freund, 

Freih. v. Ardenne, aus diefem Stoff einen jelbftändigen Kern 

ausgefchieden und zu einem eigenen Stimmungsbilde verarbeitet 

hat, das durch culturhiftorifche Streiflichter mehr Wärme und 

Leben erhalten ſollte; danach ift alſo der letztere und nicht Ber: 

nays als der Verf. zu betrachten. Hätte ſich derſelbe begnügt, 

über die Verhältnifje des ephemeren Großherzogthums das We: 
nige, was darüber zu jagen ift, zufammenzuftellen und aus den 

Berichten der Offiziere der primatischen Truppen die Schidjale 

dieſer zu jchildern, jo würde freilich fein Buch nur den vierten 

Theil von dem jegigen Umfange erlangt haben, aber ein brauch— 

barer und lesbarer Beitrag zur Gefchichte der napoleonifchen 


Kriege geworden jein. Er hat-aber vorgezogen, mit ermüdender 


Weitjchweifigleit, was nur im entferntejten Zufammenhange mit 
feinem Gegenftande fteht, des Breiteften herbeizuziehen und 
rhetorifch aufzupugen, Die 22 Seiten lange Charakteriſtik des 
napoleonischen Hofes „fönnte“ nicht bloß überflüffig erfcheinen, 
fie ift es gleich jehr vielem Anderen in Wirklichkeit. Beauliau- 
Marconnay's Dalberg ijt in breiten Citaten ausgenußt, erhält 
aber doch einige Ergänzungen. Das Beite find die Berichte des 
Oberſten v. Welich und des Major v. Fritich über die Schid- 
fale des Frankfurter Bataillons auf dem fpanifchen Kriegs— 
ſchauplatze, wo daffelbe 2'/, Fahr lang alle Leiden des erbittert: 


ſten Parteigängerfrieges, befonders in ber Mancha zu ertragen 


und über ſonſtige noch vorhandene Schäge des Malteferordens, | 


endlich über einen weiteren Plan, den er zu verfolgen beftrebt 
ist, ausgefprochen. 

Delaville le Roulx beabfichtigt nämlich eine vollftändige 
Sammlung aller im Archiv auf Malta und auch anderwärts 
aufbewahrten Documente, feien diefelben ſchon ediert oder nicht, 
in Regeftenform und zwar chronologisch geordnet in drei Ab: 
theilungen herauszugeben: als Urkunden der verichiedenen 
Kanzleien, als Urkunden der Großmeifter und Würdenträger 
des Hoſpitals und als ſolche der Päpfte, zunächft für die erſte 
Periode der Geichichte des Ordens, um ſpäter die Negeften für 
die Rhodus-, ſodann für die Maltaperiode folgen zu laſſen. Ge» 
wiß wird man diefer beabfichtigten Publication mit Intereſſe 
entgegenjehen und kann uns die vorliegende Studie leicht über- 


hatte, che e8 wieder zur Theilnahme an den großen Operationen 
berufen wurde, freilich diefes nur, um fich dem Rückzuge anzu: 
ſchließen, bis es, noch bevor Bayonne erreicht wurde, Gelegenheit 
fand zu Wellington überzugehen. Ein anderer Theil der Frank— 
furter zog unterdes mit gegen Rußland, kam etwas über Wilna 
hinaus und wurde ſchließlich zur Vertheidigung von Danzig und 
Glogau mit verwendet. Die beigegebene Karte der Pyrenäen: 
halbinſel ift in der Terrainzeichnung nicht fehlerfrei; Galizien 
erſcheint darauf als Ebene und das angegebene Kandgebirge 
der caftilifchen Hochebene gegen das Ebrogebiet eriftiert in Wirk: 
lichkeit nicht. 


Kirchengeſchichtliches in chronologiſcher Reihenfolge von der Zeit 
des Baticanifchen Concils bis auf unfere Tage. Mit befond. Ber 
vheffichtigung der Firchenvolitiichen Wirren. Zuſammengeſtellt von 
Dr. Herm. Rolfus. Rortgeiegt von Gonr. Sidinger. 3. Bd. 
1. Lief. Das Jahr 1975. Mainz, 1882. Hupferberg. (VI, 
25658) M 2, 40. 


Bon Büchern, wie das vorliegende, die ununterbrochen fort: 


gejeßt werden, genügt es das Erjcheinen eines neuen Heftes zu 
conjtatieren. Das Buch iſt ultramontan vom erften bis zum 





833 





legten Wort und charakterifiert fich als eine chronologiſche Grup⸗ 
pierung von Nachrichten, die ber „Sermania” entnommen, und von 
Uctenftüden, die eben dafelbft abgedrudt waren. Es ift demnach 
faum etwas Anberes als ein Nepertorium jenes Blattes und macht 
auch nicht einmal den Verſuch, fich zu dem Standpuncte einer ob: 


Gotha, 1582. 3. U. Perthes. (VII, 104 ©. 8.) cM 2. 


„Anſpruchsloſe Erinnerungsblätter, welche lediglich in der 
Form des Selbiterlebten die Frage beantworten follen, inwiefern 
der Sinn für den Staat, für politifches Leben, für ein nationales 
Gemeinweſen der deutfchen Jugend feit dem Unfang der vier: 
ziger Jahre auflebte und bald eine charakteriftiiche Macht in 
unferer gebildeten Jugend wurde”, nur einem Heinen Gefichtd- 
und Erfahrungsfeld, drei Semejtern zu Bonn 1844— 1845 und 


— 1883, M 24. — Literarifhes Centralblatt — 9. Juni, — 





in der Burfchenfchaft entnommen. In diefer Weife ſtizziert der 


ungenannte Verf. jene Zeit der Spannung, in der fich ideal vor: 
bereitete, was bald in greller Thätlichkeit hervorbrechen follte, die 
Geburtszeit des politifchen Intereſſes in der preußischen Jugend, 
die hervorragenditen unter den Univerfitätslehrern, Dahlmann, 
Arndt, El. Berthes, v. Sybel, den Geift der dortigen Burfchen- 
ichaft, als deren tiefften Mangel er die bewußte Abkehr von der 
hriftlichereligiöfen Weltanfhauung hervorhebt, endlich einzelne 
befreundete Commilitonen. Alles nur leicht umriffen, aber ſcharf 
und gedankenreich. 


.. für Numismatik. Red.: von Alfr. v. Sallet. 11. Br. 
1. Seit. 

Inh.: A. Kotelmann, Geſchichte des Geld» und Müngmwefens 
der Mark Brandenburg unter den wittelbadhijchen, den luxemburs 
gifchen und den zwei eriten hohenzolleruſchen Regenten. — Louis 
Blancard, der Gros Zournois, eine Nachahmung des Sarrazinas 
von Mere chriſtlicher Prägung. Ein Brief an Anatol von Barthis 
lemy. — 3. Friedlaender, griechiiche Eigennamen auf Münzen. 
Nachträge und Berichtigungen Pape⸗Benſeler'ſchen Lexikon. — 
Derſ., die Erwerbungen des königlichen Münzeabinets im Jahre 1882. 
— Molf Erman, die im Jahre 1852 vom fünigl. Müngcabinet 
erworbenen orientaliihen Münzen. — Ib. Mommjen, der Denar 
des Q. Salvidienus und die Schäge von Percioli und Metz. — 
Kleinere Mittheilungen, — Literatur. 


Rhenus. Beiträge zur Giefchichte des Mittelrheind x. Med, ©. 
Züld. 1. Jahrg. Nr. 5. 

Zub.: C. v. Ledebur, urkundlihe Nachrichten über die Familien 
von Lanſtein. gerc) — Zur Geſchichte des Königsſtuhls der Wenzelös 
capelle, (Fort) — ©. Zülh, Rechnung des Johannes Hirnielt, 
Kellners im Scyloß Lahnſteln. 1444— 1446. (Rortf.) — Zul. Wegeler, 
Hat Lange die eriten Abbildungen von Lahnſtein geliefert? — Rich. 
Bid, Aus einer verfchollenen Urkundenfammlung. — Bermifchtes. 





Länder- und Völkerkunde. 


0., Schulwandkarte der Balkanhalbinsel. 
Maassstab 1:925 000, Hildesheim, 1682. Gude. (4 Bl. Imp. 
fol.) v. 

Von dieſer Wandkarte läßt ſich im Allgemeinen ableſen, daß 
die wichtigſien Grundſätze dem Bearbeiter abhanden kommen, 
wenn er es nicht in ſeiner Macht hat, ſie richtig anzuwenden 
und durchzuführen. So z. B. legt der Zeichner der Wandkarte 
einen Hauptwerth auf die Erzeugung eines möglichjt klaren 
Bildes von der Plaſtik der Erdoberfläche, um bei dem Schüler 
eine ganz deutliche VBorftellung von den Höhenverhältniffen, der 
orographijchen Gliederung zc. zu erzeugen. Das ijt ein unan- 
fechtbares Princip, auch dann noch, wenn es zum leichteren 
Berftändniß der Schüler auf ein Minimum rebuciert wird, 
einerſeits bejchränkt auf eine kleine Anzahl Farbentöne, anderer- 
jeits auf die Zufammenfaffung zu zahlreicher Heiner Details zu 


Behrendsen, 





834 





Complexiv⸗Gruppen. Wie fieht aber das die Blaftik des Bodens 
vermitteln follende Bild auf Hrn. Behrendſen's Wandfarte aus? 
Erftens liegt feiner Zeichnung fein vollftändiges Schichtenneg 
zu Grunde, fondern nur ein auf das Tiefland und Stufenland 
bis 300 und 500 Meter befchränftes. Lieber 500 Meter er: 


ſcheint ein lichtbrauner Ton, aus dem fich, ſchematiſch nad) 


Richtungen gezogene, regentwurmartige Gebirgszüge erheben, 
beiläufig je nach der Höhenzunahme ſchwächer und ftärfer, hier 
und da in Eleine Öruppen zerftreut, im Ganzen ungenügend das 
beabfichtigte plaftiiche Bild zu erzeugen, und eher geeignet den 
Eindrud einer rohen, unſchönen Undeutung des Terrains zu 
hinterlaffen. Eine jolde Verbindung einer halb-hypſometriſchen 
Grundlage mit Signaturen, die als bloße dide Striche auch 
nicht geringere Wirkungen äußern würden, erfüllt die Abficht, 
den Gebirgsbau zur deutlichen Vorftellung der Erhebungsver- 
hältniffe gelaffen zu laſſen, nicht. Der Autor hatte doch an 
Richard Kiepert's phyfifalifchen Wandkarten von Frankreich, den 
britifhen Infeln ze. jehr gute Vorbilder, welche Behandlung 
des Terrain für eine höhere Unterrichtäftufe geeignet ift. Für 
Elementarclafjen gehören feine ſolchen Wandfarten europäifcher 
Staaten; die niederen Elaffen find durch eine Wandfarte von 
Europa mit dem wenigen Inhalte verforgt, den ihre Schüler 
in ji aufzunehmen vermögen. Den höheren Claſſen der 
Mittelfchulen kann und muß man mehr bieten und braucht der 
Darftellungsart nicht eine Grenze zu fegen, wodurch Inhalt, 
Zweck und Schönheit mit einander in Verluſt gehen. 

Es ſcheint nicht, dab Hr. Behrendfen beabfichtigt, der phyfi- 
hen Wandfarte eine politifche folgen zu laffen, da nad) feiner 
Meinung ed den Schülern zur Aufgabe gemacht werben foll, die 
politiihen Grenzen auf die phyſiſche Wandkarte ſelbſt aufzu- 
tragen. Wir überlaflen ed den Pädagogen, zu entfcheiden, ob 
die Schule die Zeit findet, um die Schüler zu diefer Aufgabe zu 
befähigen und die Uebungen vornehmen zu lafjen. Das Er— 
ſcheinen politiiher Pendentfarten zu den phyſiſchen jpricht nicht 


‚ für die Unnöthigkeit der legteren. Mag man das Gute an Hrn. 


Behrendſen's Karte (Nüchternheit bes topographiichen Details ıc.) 
auch nicht verfennen, jo ijt doch der Mißgriff bei der Darftellung 
der Unebenheiten ein zu auffälliger, al3 daß die Hoffnung be- 
rechtigt wäre, die Wandfarte der Baltanhalbinfel werde mehr 
jein, als eine vorübergehende Erjcheinung, die einer gewaltigen 
Umordnung unterzogen werden müßte, um in dem Kreiſe ähn- 
licher Erſcheinungen eine ebenbürtige Stellung einzumehmen. 


Das Ausland. Herandg. unter Mitwirkung von Ar. Rapeln. 9. 
56. Jahrg. Rr. 21. 

Inh.: A. B. Mever, das Feilen der Zähne bei den Bewohnern 
des oſtindiſchen Archipels, fpeciell bei den Javanern. Nebit einem 
——— Fragebogen. (Mit Abb.) — Aus Lapplands Natur 
und Bölferleben. Nach Paul B. du Ehaillu, (Mit Abb.) (Fortf.) 
— Eine Schülerreiie. — Die Golonijation Senegambiens. Ein 
Beitrag zur Golontfationsfrage. — Ueber Sids@eorgien. — Kleinere 
Mittheilungen. 


Globus. Hrög. v. Rid. Kiepert. 43. Bd. Nr. 20. 
Inh.: Das heutige Syrien. 3. (Mit Abb.) — F. ®. Paul 
Lehmann, Über neuere Mefultate der Gletſcherforſchung und einige 


Erſcheinungen aus ihrer Geſchichte. 2. — Der Reijebericht von Paul 
Pogge. 2. — Hürzere Mittbeilungen. — Aus allen Erdtheilen. 


Mittheilungen der kaiſ. fönigl. geographiſchen Gefellichaft in Wien. 
Hrég. vom Nedactiond- u. Berlagd-Gomite. N, F. 26. Bd. Nr. 4. 
nb.: J. Doblboff, die Alpenbabnfrage in Frankreich und 
der Meitichweiz, ihre Sefchichte und ihre Bedeutung feit der Eröff⸗ 
nung der Gotthardbahn. (Mit Karte u. Taf.) — F. Klein, die 
Figur der Erde. Vortrag. 1-4. — Jul. Albach, über neuere 
Kartographie, 1. — Dr. x M. Ziegler F. — Oscar Lenz, geogra⸗ 
phiſcher Monats-Beriht. — Aranz Nitter v. Ye Monnier, lite 
rarijher Monats-Bericht, — MonatssBerfammlung. 





ä naturwiſenſchaſten. 


Wehnen, Dr., Boden u. Steine. Leitſaden der Mineralogie, Geo— 
logie u. Bodenfunde zum Gebrauche an Real⸗ u. Yandmwirtbichaftss 
jchulen. Mit 16 lithogr. Taf, Berlin, 1882. Parey. (VI, 226 S. 
Br. 8.) MA. 

Plan und Gliederung diefes Buches verdienen durchaus 

Anerkennung, dagegen darf nicht verfchwiegen werden, daß an 

dem Detail der Ausarbeitung, insbefondere in dem erjten Theile 

ſehr viel auszufegen ift. Die drei Hauptabfchnitte find Mine: 
ralogie, Geologie und Bodenkunde, In dem kryſtallographiſchen 

Gapitel ift die Entwidelung der Formenſymbole übermäßig 

furz und wohl hier und da unklar gehalten (3. B. auf Seite 6 


— 1883, M 24. — Literarifhes Tentralblatt — 9. Juni. — 


836 





Leucit und Nephelin find S. 77 als feldipathähnliche „Sefteine* 


' aufgeführt, und dies ift wohl fein Drudfehler, denn derſelbe 


das Verhältniß von ma: a: oo a und o On), dabei wird die 


Angabe der üblihen Synonyma, wie ZTetraeder, Heraeder, | 
NRHombendodelaeder vermißt, im quadratiichen Syftem ift die 
ditetragonale Pyramide ganz weggeblieben. Stellenweije find | 


die Figuren recht confus gezeichnet, wie denn z. B. zwar Die 
trifline Bradiydiagonale von vorn nach Hinten, aber die monofline 
Klinodiagonale von rechts nad links verläuft und in beiden 
Syſtemen die fog. Hauptaren ſchief ftehen. Wie ift e8 da möglich, 


die monoflinen und triflinen Feldfpathe mit einander zu ver- | 
gleichen? Eine ebenſo einfache als unrichtige Unficht hat der | 
Berf. über den Iſomorphismus, wenn er jagt: „man fan in der | 
Structurformel eines Körpers ein Element duch ein anderes, | 


oder eine Gruppe von Elementen durch eine andere erjchen, 
ohne daß eine Uenderung des Kryftalliyftens eintritt“. Leider 
liegt die Sache nicht fo erfreulich einfah. Bei dem Abſchnitt 


über die Farben fennt er nur farbloje und gefärbte Mineralien; | 


daß es auch farbige giebt, wird gar nicht angeführt. Die Dar- 
ftellung der optiſchen Eigenſchaften hat ſich der Berf. jehr leicht 
gemacht, indem er die ganze Lehre von der Doppelbrechung, ben 
optiichen Aren, der Lichtpolarifation wegließ. Darauf folgt ein 
längerer Abjchnitt über die „Entjtehung, Verwitterung und 
Eigenjchaften“ der wichtigjten Mineralien, worin glüclicherweife 
die Reihenfolge des Behandelten gerade umgekehrt ift, wie jie 
diefer jonderbar gefahte Titel angiebt. Die Mineralbejchreibung 
ift eim ftellemveife recht flüchtiger Auszug aus größeren Lehr- 
büchern, der fich weber durch Eorrectheit noch durch Form aus- 
zeichnet. Die foſſilen Kohlen können doch nicht füglich als 
Kohlenftoff unter den Elementen angeführt werben. Bei dem 
Schwefel fangen innerhalb dreier Zeilen vier neue Säße mit 
„Er iſt“ an, auf der folgenden Seite wird in drei Zeilen ziweimal 


Unſinn fehrt S. 103 wieder. Der Leucit ift auch noch dadurch 
merfmwürdig, daß er zwar quadratifch kryſtalliſiert, aber Spalt: 
barfeit3-Andeutungen nach dem Würfel hat: mit Neuem ift bier 
eine ganz veraltete Angabe Eritiflos vermengt. Die Aufführung 
der zahlreichen Combinationsformeln hat ohne die Angabe von 
Winkeln oder wenigjtens des Arenverhältniffes der Grundform 
faum irgend eine Bedeutung. — Bolles Lob verdient aber an- 
geſichts diefer vielen Mängel das Beftreben des Verf.'s, die 
Erſcheinungen der Zerſetzung und Umwandlung, die Ergebniffe 
über Bildung und Entjtehung gebührend zu betonen, wodurd) 
das Buch gerade landwirthfchaftlichen Zweden dienlih wird. 
Ref. will auch gern anerkennen, daf die Hauptabfchnitte über 
Geologie und Bodenkunde im Einzelnen viel befier ausgearbeitet 
find und fit) von Berftöhen viel mehr frei halten, als der mine: 
ralogifche Hauptiheil. Manche Partien, z. B. über die geolo- 
gifche Thätigfeit des Waffers, die Eigenfchaften des Bodens find 
darin ſogar recht gut gelungen; auf diefem Gebiete jcheint fi) 
der Berf. mehr in feinem Elemente zu befinden, Die Schriſt 


iſt einer gründlichen Revifion in hohem Grade werth, in Folge 





| 


unmittelbar hintereinander mitgetheilt, daß die edlen gediegenen | 


Metalle metallglänzend find, ebenjo heißt es ©. 55 „der Fluß: 
ſpath ift durchſichtig bis kantendurchſcheinend“ und dann vier 
Heilen weiter abermals „er ift durdfichtig bis kantendurch— 
jcheinend*, Dies nur eine Heine Probe von der Beſchaffenheit 
des Textes. Auch Drudfehler finden ſich in reichliher Menge, 
3. B. Achantlit (AUfanthit), Greenohit (Greenodit), unmittelbar 
auf einander, Upparate ftatt Aggregate (S. 16), dann bie finn- 
ftörenden auf S. 12 und 13, wo es zweimal Pyramide ftatt 
Prisma heißen muß; ber Verf. hat die Liebhaberei, das C in 
Berfonennamen in K zu verwandeln, 3. B. Kredner, Karnallit. 
Auf S. 75 ftehen einmal zur Erklärung vier griechifche Worte, 
und drei derjelben enthalten zuſammen vier fehler. Beim Quarz 
lieft man „Zwillingskryſtalle mit OP als Bwillingsare (!) 
fommen vor; auch heteromorphe (?) Kryſtalle finden ſich“. Als 
Bwillingsebene des Rutils wird fälfchlich > P angegeben. Was 
mag fi wohl der Berf. unter den „Waſſerbläschen“ denfen, 
die im Quarz figen jollen, und was unter den „Schuppen“ von 
Bryozoen und Infuſorien, aus denen nad jeiner Ungabe die 
Kreide zufammengejegt iſt? Auf völligem Mifverftändniß bes 
ruht der Sat, daß die Kalfnatronfelofpathe aus abwechfelnden 
Lamellen von Natron- und Kalffeldfpath beftehen, wobei gleich 


| 


deren fie recht brauchbar werden fünnte. Bei einer zweiten 
Auflage darf dann auch ein Regiſter nicht fehlen, 


Enderes, Aglaia von, Frühlingäblumen. Mit einer Einleitung und 
metbodiihen Gbarafterittif von Prof. Ir Mor. Willkomm. 
Mit 71 Nbbild. in Karbendrud, nah der Natur gemalt von 
Jenny Schermanl u. Joſ. Sebotb u. zablreihen Holzſtichen. 
Lief. 12. (Schl.) Leipzig, 1883. Arentag. (©. 193 —412. 
Kl. 8.) à A I. 

Die zweite Hälfte des nun vollendet vorliegenden Buches 
bringt an Text außer der Fortſetzung des Capitels „die Früh— 
lingsblumen des Waldes“ zunächſt als neue Abſchnitte allge— 
meinen Inhaltes die Schilderung der „Blüthen der Bäume“ 
und der „Entwickelung der Vegetation im Frühlinge, Keimung 
und Lebensdauer der Pflanzen“. Daran reiht ſich dann von 
©. 312—395 die von Profeſſor Willkomm gegebene jyftema- 
tiſche Ueberfiht der im allgemeinen Texte bejprochenen 172 
Urten, welche 49 familien angehören. Jede diejer Pflanzen 
wird bier kurz und in allgemein verjtändlicher Weife beichrieben, 
nahe verwandte Arten finden, wo es nothiwendig wird, furze 
Erwähnung und der Bolljtändigfeit wegen find auch Standort 
und Blüthezeit noch einmal angegeben worden. Ein ausführ- 
liches Regifter geftattet rafche Orientierung. Die vortrefflichen 
Tafeln bieten an weiteren Abbildungen: Mispel, Weißdorn, 
Sahlweide, Hedentirjche, Preißelbeere, Heidelbeere und lieder, 
ferner den epheublätterigen Frauenſlachs (Linaria cymbalaria), 
Frühlings-Enzian, Bach-Neltenwurz, Sauerflee, weihe Djter: 
blume (Anemone nemorosa), Sreuzblume (Polygala), raub- 
haariges Veilchen, Hohlwurz, Gundermann, Leberblümdhen, 
Akelei, bitteres Schaumfraut, Hungerblümdhen, Kukusblume, 
Pechnelle, Wundflee (Anthyllis), Uder Hornfraut, Wald: Erd- 
beere, Himmelsfhlüjjel (Primula officinalis), Huflattich, Pet: 
wurz, Immergrün und Ehrenpreis (Veronica Chamaedrys u. V. 
triphylios), endlich Wald-Tulpe, Meerzjwiebel (Scilla bifolia), 
Knabenkräuter (Orchis Morio u. O. latifolia) und Goldftern 
(Gagea lutea). Bezüglih der allgemeinen Beurtheilung des 
Gebotenen darf wohl auf das bereits früher Gefagte hingewiejen 
werben (vergl. Jahrg. 1832, Nr. 31, Sp. 1026 u. Jahrg. 1553, 
Nr. 17, Sp. d. Bl.). 


Ruf, Dr. Karl, Zum Vogelſchutz. Eine Darſtellung der Vogel— 
ſchußfrage in ibrer geſchichtlichen Gntwidelung bis zur Gegen: 
wart nebſt Beiprechung aller bisherigen Mafnabmen fowie der 
ri Reipzig, 1882. H. Boigt. (VI, 56 S. >.) 
MH. U, 60, 


Das Heine Werfchen ift genau, was fein Titel befagt, eine 


um 


ad 


darauf die Formel des Anorthits ganz falſch gefchrieben wird. Darſtellung der geſchichtlichen Eutwidelung der Vogelſchutzfrage 


837 


— 1583, E24. — Literarifhes Gentralblatt — 9. Juni, — 


8385 


und der Vogelfchugbeftrebungen, incl. der erlaffenen oder | (Mit Abb.) — %. 4. Schulz, über Gasfenerungen. (Mit Abb.) 


angeftrebten gejeglichen Beftimmungen, welche allfeitig von dem 
rationellen, wenngleih in manchen Nebenpuncten dem Ref. 
etwas zu rigorofen Standpuncte des Verf.'s aus beiprochen 
werden. Es gipfelt das Buch in einer Darlegung derjenigen 
gejeglichen Maßregeln, die der Berf. für wünfchenswerth Hält und 
zunächſt als VBorfigender der Vereine „Wegintha” und „Ornis" 
in Berlin aufgeftellt hat. Wir können dem höchſt zeitgemäßen 


und nüglihen Büchelhen nur eine recht weite Verbreitung | 


wünſchen. N—e. 


Palmen, Dr. J. A., Docent, Antwort an Herrn E. F. von ‚be 
leſungen über Functionentheorie in geometrisher Behandlungs: 


Homeyer bezüglich der „Zugstrassen der Vögel“. Leipzig, 1882 
Engelmann. (IV, 93 8. Ur. 8.) c#H 2. 

In feinem, aud) in diefen Blättern furz befprochenen Buche 
„die Wanderungen der Vögel“ hat v. Homeyer das Bud) Pal: 
moͤn's über die „Zugitraßen der Vögel“ einer jehr abfälligen 
Kritit unterzogen. Wir erhalten nun von letzterem Autor eine 
Antwort auf dieje Kritik, welche durchaus ſachgemäß gehalten 
und mit fteter Rüdficht auf den Umstand, dab v. Homeyer ein 
verbdienter greifer Forſcher auf diefem Gebiete ift, mit voller 


Energie die vielfach ungerehtfertigten Angriffe deffelben zurüd: | 


weift. N—e. 








ed.: G. Dragendorff. 6. Bd. 2. Heft. 

Inh: Weihrauch, Meberficht über die meteorologiſchen Beobach⸗ 
tungen im Jahre 1881. — Gharin, Geologie des Gouvernements 
Zekaterinoflam. — Winkler, über einige in den Oſtſeeprovinzen 
neue Süßwaſſeralgen. — PBidder, zur Grinnerung an 8. €. 
v. Baer. — E. Rofenberg, Beobadtungen an der Wirbelfäule 
eines Edentaten. — Ruſſow, Bau und intwilelung der Sieb: 
röhren und der fecundären Ninde der Dicotylen und Gymnoſpermen. 
— v. zur Mühlen, Berzeichniß der Pfociden Liv-⸗, Eſt- und Kurs 
lands. — Peterſen, Reife nach Turkeſtan und Perfien. — Mans 
delin, Vorkommen der Salichlfänre und eines gelben Rarbitoffes 
in Viola trieolor. — Ruffow, über Tüpfelbildung und den Inhalt 


austriebes x, — Sommer, der Ninnefalns und feine Bedeutung 
für oftbaltifhe Archäologie. — Mandelin, Borfommen der Sali: 
cyljaure in Spiraca.ulmaria etc, — Klinge, die Schachtelhalme 
Yiv:, Eſt⸗- und Kurlands. — v. Koewis of Menar, die Zugvögel 
des Krübjahres 1882. — Mandelin, Salivlfäure in den Blüthen 
von Spiraea ulmaria. — Bruttan, die Manderbeufchrede in Eſt— 
land x. — Braun, fhmwarg gewordene Gidechfen. — Aridolin, 
über Urin Brünnickii. — Grewingk, Mittheilungen über Siemi- 
radzki'e Reife nah Südamerifa. — Kleinere Mittbeilungen. 


XXIX. u. XXX. Bericht der Vereins für Naturkunde zu Gajfel. 
Gritattet von &, Serland. 

Iuh.: Berichte. — 8. Knaßtz, Lepidopterologiſches. Berfuch 
einer Aufitellung und Begründung einer Localfaung für Caſſel und 
Umgegend. — 9, F. Keßler, die Entwickelungs- und Lebens: 
geſchichte von Schizoneura corni Fbr. — K. Bartels, Nachtrag 
zu dem Verzeichniß der bei Caſſel in einem Umkreiſe von ungefähr 
drei Meilen aufgefundenen Koleopteren. 





Arhiv für die Naturkunde Yivs, Ehit u. Kurlands. Greg. von der 
Dorpater NaturforfchersGefellfchaft. 2. Zer. 8. Bd. 41. Lief. 
Inh.: J. Klinger, die Schachtelhalme, Equisetacene L. C. Rich, 
von its, Liv» und Kurland. — M. Sagemebl, Berzeicnif der 
in Eſt-, Yiv» und Hurland bisher gefundenen Bienen. 


Der Raturforfer. Hrog. v. Rilh. Sflaref, 16. Jahrg. Nr. 21. 

Inh.: Experimente über das Nordlict in Lappland. — Ueber 
die Thermo⸗, Aktinos und Piezos@leftricität des Quarzes. — Die 
Wirkungen der verbünnten Luft auf den Organismus, — Kleinere 
Mittbeilungen. — Literariſches. — Gorrefpondenz. 


Ghemifer- Zeitung. Grägbr. G. Kraufe. 7. Jabrz. Nr. 40 u. 41. 

Inh.e: SchulprYupip und fein Düngungsſyſtem. — Die Chemie 
des Beflemer-Gonverters. — Horace Köchlin, über die Gallochanine. 
— Louis Kranje, Erfahrungen beim Zalgeinfaufe. — Die Yiterars 
convention mit Frankreich. — A. P. Laurie, Beziehungen zwiſchen 
den Berbindungswärmen der (Elemente und deren Alomgewichten, 











' folgen. 


— Weichen von Geweben oder Karbitoffen und Gewinnung von 
Eſſigſaäure x. aus demfelben. — Tagesgeſchichte x. 





Mathematik. 


Klein, Felix, Prof, über Riemann’s Theorie der algebrai- 
schen Funetionen und ihrer Integrale. Eine Ergänzung der 
gewöhnlichen Darstellungen. Leipzig, 1882. Teubner, (VIII, 
82 8, Gr. 8) c# 2, 40. 


Diefes Schriftchen, welches hervorgegangen ift aus den Bor- 


weife, die der Verf. in den Jahren 1850 und 1881 gehalten 
hat, ift befonders charakterifiert durch die phyfitalifchen Anfchau- 
ungen, welche den Ausgangspunct der Darftellung bilden. Es 
beginnt nämlich Abſchnitt I, welder einleitende Betrachtungen 
enthält, mit der Deutung der Functionen von x + iy durch 
jtationäre Strömungen in der Ebene, eine Auffafjung, die im 
Wefentlichen der Darjtelung entſpricht, welche Marwell in 


‚ feinem Treatise on Electricity and Magnetisme (1873) ge- 


geben hat. Der Berf. befchränkt ſich aber nicht auf die Deutung 
in der Ebene, fondern er betrachtet weiterhin auch die Strö: 


— — — — — mungen auf der Kugel und fommt ſchließlich zu dem Ergebniß, 
ar eig d. Naturforichers@tefellfchaft bei d. Univerfitäit Dorpat. | 


daß alle Hinfichtlich der Kugel formulierten Fragen fich in gleicher 
Weiſe aufwerfen laffen, wenn an die Stelle ber Kugelfläche eine 
beliebige gefchloffene Fläche tritt. Außerdem aber zeigt es fich, 
daß man die ganze Entwidelung umkehren, das Stubium der 
Strömungen voranftellen und aus ihm erft die Theorie gewifjer 
analytiſcher Functionen entwideln kann. Der zweite Abfchnitt 
hat es mit der Expoſition der Riemann’schen Theorie zu thun. 
Derjelbe beginnt mit der Claffification gefchloffener Flächen 
nad) der Riemann’schen Zahl p, d. H. nach der Zahl der Rückkehr⸗ 
jchnitte, welche man auf einer Fläche ziehen fann, ohne fie zu 


der parenchumatifchen (Elemente der Rinde während des Anospen- | zerjtüden. ‚wei Flachen mit gleichem p lafjen fid ſtet⸗ eindeutig 


auf einander beziehen, und man kann daher bei Unterfuchungen 
über gejchloffene Flächen, fo lange es ſich nur um allgemeine 
Bogenverhältniffe handelt, für jebes p einen möglichjt einfachen 
Typus, eine Normalfläche, zu Grunde Iegen, jo für p = o 
die Sugel, für p = 1 den Ring, bei höherem p eine Kugel mit 
p Handhaben, Nad einer vorläufigen Beftimmung ftationärer 
Strömungen auf beliebigen Flächen wird die allgemeinfte ftatio- 
näre Strömung behandelt, worauf Erläuterungen an Beifpielen 
Die Zufammenjegung der allgemeinften complexen 
Function des Ortes aus einzelnen Summanden, die Bieldeutig: 
feit diefer Functionen, die gewöhnlichen Riemann’schen Flächen 


| über der x + iy: Ebene, der Ringe p — 1 und die zweiblätterige 


Fläche mit vier Berzweigungspuncten über der Ebene, fowie 
endlich Functionen von x + iy, welche den unterfuchten Strö- 
mungen entfprechen, bilden die nächſten Gegenftände ber Er- 
örterung. Bezüglich der Tragweite der vorgeführten Betrach— 
tungen weift der Berf. darauf hin, daß Riemann's Theorie ein 
Mittel bietet, um die Lehre von der conformen Abbildung ge: 
ichlofjener Flächen auf einander der analytifchen Behandlung 
zugänglich zu machen, wie in den Folgerungen, welche Ab» 
jchnitt III enthält, des Näheren dargelegt ift. Hier behandelt der 
Berf. zunächft die Moduln algebraiicher Gleichungen, dann aber 
verfolgt er die vorher entwidelten Brincipien nad) der geometti: 
chen Seite, um die Örundzüge für eine Theorie der conformen 
Abbildung von Flächen auf einander zu gewinnen. Wie der 
Titel angiebt, enthält die Schrift eine Ergänzung zu den ges 
wöhnlichen Darftellungen der Elemente von Riemann’s Theorie, 
welche als befannt vorausgefegt werden. Bezüglich verfchiedener 


‚ Einzelheiten und weiterer Ausführungen ift vielfach auf ander: 
‚ weitige Arbeiten des Berf.'s und feiner Freunde verwiefen und 
dadurch dem Lefer die Möglichkeit geboten, ſich über bie 


839 





Stellung diefer Arbeiten zu einander und ihren Zuſammenhang 
mit der bier vorgetragenen Theorie zu orientieren.  G—I. 


Henry, Charl., Les deux plus aneiens traitds francais d’Al- 
gorisme et de Geometrie, publie ete, Paris (1882), Gauthier- 
Villars. (24 8. gr. 4.) J 

Der Hrsgbr., gegenwärtig Bibliothekar an einer der reichen 

Bücerfammlungen, welhe in Paris noch neben der großen 

Bibliothek exiftieren, hat Schon häufiger Terte durch den Drud 

befannt gemacht, welche dem Mathematiker als von Wichtigkeit 

fi) erwiefen. Auch den gegenwärtig uns vorliegenden Terten 
in franzöfifcher Sprache, muthmaßlich dem Ende des dreizehnten 

Jahrh.'s entjtammend, wird man eine gewifje Wichtigkeit gern 

zugeftehen. Leider ift bie Lesbarkeit berjelben ungemein 

ſchwierig. Auch wer der franzöfiihen Sprache noch jo mächtig 
ift, wird an der alterthümlichen Rechtfchreibung häufig herum: 
buchjtabieren müffen, bis er ein halbwegs veritänbliches Wort 
herausbringt, denn das Kleine Gloſſarium, das der Hrsgbr. bei« 
gab, ift weit davon entfernt vollftändig zu fein. Sachliche Uns 
merfungen vollends, die an vielen Stellen wünſchenswerth 


— 1883, 8 21, — Literarijhes Centralblatt — 9. Juni, — 





erjcheinen, hat der Hrsgbr. fi durchaus erſpart. Wir können 


nicht mit der Bemerkung zurüdhalten, daß er auf diefe Weife 
fich die Arbeit zwar recht ſehr erleichtert, den Nutzen aber, den 
der Drud der Terte mit ſich bringen konnte, entiprechend ver- 
ringert hat, —ı—r 


Medicin. 


Nega, Jul., Assist., ein Beitrag zur Frage der Elimination 


es Mercurs mit besond. Berücksichtigung des Glycocoll- 
Quecksilbers, Strassburg, 1882. Trübner. (50 8. Ur 8) 
A 1, 20, 


Der Verf. befpricht zumächft die Methoden, Duedfilber 


qualitativ im Harn nachzuweifen, und refumiert fodann die Er: | 


gebniffe der bisherigen Unterfuchungen. Seine eigenen Unter: 
fuchungen umfafjen 51 Fälle, die er in tabellarifcher Ueberficht 
mitteilt. Er folgert aus feinen Verſuchen, daß bei Ein: 
fprigungen von Glycocol-Quedfilber der Mercur ſchon nad) 
24 Stunden fi im Harn findet und daß man ihn zwei Monate 
nad) den Injectionen noch nachweiſen kann, aber ſpäter nicht 
mehr, ſelbſt dann nicht, wenn man den gefammelten Urin mehrere 


Tage zur Unterfuchung verwendet. Bei Umvendung von grauer | 


Salbe iſt das Quedfilber erft nach acht bis zwölf Einreibungen 
nadjweisbar. Es ift nöthig, den Harn einige Tage Hinter 
einander zu unterfuchen oder den Gejammtharn mehrere Tage 
zu verwenden. 


Kassowitz, Dr. M., die normale Ossifiecation und die Erkran- 


840 


wachſenden Knorpels in der Richtung der Yängsare. Was bie 


' Gefäße anbetrifft, fo find diefelben jowohl in der Zahl, als in 


der Größe des Qumens und in Betreff des fie umgebenden 
Knorpelmarkes abnorm. Die Bildung von koloſſal ausgedehnten 
Blutgefäßen, ja fogar von wandungslofen Bluträumen iſt be 
zeichnend für die fortgefchrittenere Rachitis, in den Knorpel⸗ 
canälen fommt es zur Bildung von ofteoidem Gewebe und jpäter 
zu einer offificatorifchen Umwandlung des Anorpels jelbft. 
PBerihondrium und Perioft zeigen eine bedeutende Hyperämie, 
eine übermäßige Wucherung der Zellenſchicht und vorzeitige 
Dffification, Die übrigen Eapitel befchäftigen ſich mit den 
Störungen in der Kinorpelverfaltung und der Markraumbildung, 
den Anomalien der Knochenbildung im Knorpel, den Ber 
änderungen im fpongiöfen und compacten Knochengewebe und 
der Dfteomalacie. Die beigegebenen Abbildungen bringen 
Längd- und Querdurchſchnitte durch rachitiſche Knochen meift 
bei mäßiger Vergrößerung. — Die Ausftattung ift eine vor- 
treffliche. 








Memorabilien. Hrög. von Ar. Bep. N. F. 3. Jabra. Heft 3. 

Inh.: G. Mettenbeimer, über den ſogen. Neo-Maltbufianis: 
mus. (Schl.) — Paul Jul. Möbins, Gombination von Morbus 
Basedowii und Paralysis, Nervendehnung. — 9. Jeroni sen., zur 
Behandlung der Angina diphtherie. — €. Engelborn, cafnis 
ftifher Beitrag zur Lehre von der Dvariencompreffion und ihren 
—— zum hyſteriſchen Anfall. — Therapeutiſche Analekten. 
— Literatur. 


‚ Der Irrenfreund. Red.: Broſius. 25. Jahrg. Nr. 3, 


Inh.: Melancholia sine delirio. Anzünden einer Pulvermüble 
um ans der Melt oder ind Zuchthaus zu fommen, — Paraldebud 
als Hypnoticum und Sedativum bei Geiſteskrankheiten. — Aus dem 
Tagebuch eines ehemaligen ſchleswig⸗holſteiniſchen Officiers. — Ueber 
die Theorie der allgemeinen Lahmnug; die folie paralytique und der 
paralytiſche Blödinn find zwei verfchiedene Krankheiten. 


Redts- und Staatswiſſenſchaften. 

Simonfon, A., Anleitung zum Arbeiten bei dem erfuchten Straf: 
richter. Berlin, 1583. Puttfammer & Müblbreht. (IV, 638. 
Kl. 8) AM 1. 

Der Verf. beabfichtigt durch feine Schrift thunlichſt die An- 
leitung zu erjegen, welche die Referendarien von dem Richter, 
bei welchem fie arbeiten, erhalten jollten, häufig aber nicht in 
ausreichender Weife erhalten. Diejem rein praftifchen Zwecke 


entiprehend vermeidet der Verf. alle theoretiichen Ausführungen 
und ſchildert lediglich den Geichäftsgang bei Erledigung der 





' Unträge und Erfuchen, welche an den Amtsrichter geftellt werben 


kungen des Knochensystems bei Rachitis u. hereditärer Syphilis. | 


2, Th. Rachitis. 1. Abth. Mit 4 lithogr. Taf. 
Braumüller, (IV, 151 8. Gr. 8) 6. 

In gleich forgfältiger Weile wie die normale Offification 
führt uns der Verf. die Ergebniffe feiner hiſtologiſchen Studien 
über Rachitis vor. Die Menge intereffanten Details, welche ber 
Berf. bietet, hier auch nur in den fnappejten Umrifjen wieder: 
zugeben, ift ganz unmöglich bei den Schranfen, die in diejer Be- 
ziehung diefem Blatte gezogen find, Wir begnügen uns nur 
Einiges hervorzuheben. Der Verf. ift der Unficht, daß der all- 
jeitig wachjende Knorpel bei der Radjitis feine Veränderungen 
darbietet, diefelben fich vielmehr auf den einfeitig wachjenden 
Knorpel beziehen, theil3 den Knorpel ſelbſt, theils feine Bluts 
gefäße, theils das Perichondrium betreffen. Das einfeitige 
Knorpelwachsthum ift bei Rachitis in abnormer Weife gefteigert, 
die Grundſubſtanz bleibt gegen die Zellen zurüd, es bildet ſich 
eine jehr bedeutende Vergrößerung insbefondere Verbreiterung 
der Säulenzone und überhaupt der gefammten Zone des einfeitig 


Wien, 1882. 


fünnen. Daß er feine Darftellung ben Berhältniffen bei dem 
Amts: refp. Landgericht Berlin anpaft, erhöht die Anſchaulich— 
feit der Heinen, angehenden Referendaren wohl zu empfehlenden 
Schrift. Erwünfcht wäre eine größere Ausführlichkeit bezüglich 
des Verkehrs mit ausländiichen und Sondergerichten geweſen, 
da gerade hier Kenntniß der betreffenden Beftimmungen beim 
Eintritt in die Praxis nicht vorausgeſetzt werden fan. 
K.v. L. 


Jaftrow, Dr. J, Pufendorf's Lehre von der Monftrofität der 





Reichsverfaſſung. Win Beitrag zur Gefchichte der deutichen 
er Berlin, 1882. Mayer & Müller, (74 ©. Roy. 8.) 
HA 1, 60, 


Es ift erftaunlich, welche Dauerhaftigkeit in der Wiffenfchaft 
gewiffe Schlagworte bewahren, die bei näherem Zujehen dem 
Forſcher unter ben Händen zerrinnen. Welch deuticher Staats» 
rechtsfehrer der Gegenwart, der die Zuftände des 1806 zu 
Grunde gegangenen deutfchen Reiches zu fchildern Hatte, hätte 
fi das Wort des großen Pufendorf entgehen laſſen, daß das 


‚ Reich in feine wilfenfchaftliche Kategorie gewiefen werden Fönne, 


841 


— 1883. 8214, — Literarifhes Centrafblatt — 9. Juni. — 


842 











daß es eben ein Monftrum jei. Und jeder hat gemeint, damit 
fur; ein Staatengebilde harakterifiert zu haben, welches in der 
äußeren Form eines Reiches auftrat, deſſen Gtliederftaaten im 
Lehnsnexus zum Haupte ftanden, während doch die Reichsgewalt 
ihnen mit dem Haupte gemeinfam war. Die vorliegende Schrift, 
ein Separatabdrud aus der Ztichr. für Preuß. Geſchichte 1882 
Nr. 7 u. 8, hat das Berbienft, das Wort Pufendorf’s auf den 
rechten Sinn zurüdgeführt zu haben. Lediglich weil jener den 
Bundesjtaat und Staatenbund für begrifflich unmöglich erklärte, 
das deutſche Reich aber diefes Unbegreifliche in Wahrheit zur 
praftiihen Darſtellung brachte, ijt ihm dafjelbe ald Monjtrum 


erfchienen, und vom Standpuncte feiner Lehre aus würde er | 


nicht den geringjten Anftand genommen haben, auch dem heutigen 
deutichen Reiche diefelbe Bezeichnung beizulegen, Pufendorf iit 
gewiſſermaßen der Vater der Ealhoun’schen Theorie. Nur, dab 
der legtere die Möglichkeit des Bundesftaates läugnet, jener 
auch die des Staatenbundes, Der Berf. begnügt fich aber nicht 
damit, die Monftrofität der Neichsverfaffung in den Rahmen der 
Pufendorf'ſchen Theorie zu bringen, er giebt auch eine Kritif 
derjelben nach allen Richtungen Hin, die in fharfen Zügen die 
Mängel des Syſtems nachweiſt und die Borzüge deifelben 
heraushebt. Auch unterläßt er nicht vom modernen Standpuncte 
aus die alte deutſche Reichsverfaſſung in das ftaatärechtliche 
Syſtem einzugliedern, Er fommt dabei zu dem Ergebniffe, da 


das beutjche Reich ein Bunbesftaat geweſen fei, der als ein | N N vÖ 
' der Pflanzenproduction ein höchſt zuverläffiges Bonitierungs- 


anormaler bezeichnet werben müfje, weil jeine Organe nur das 
Intereſſe der Gliederſtaaten wahrnahmen, Wir meinen, daß die 
Charakteriſtik des Reiches ala Bundesftaat ebenfo richtig ift, wie 
die Diagnoſe der Krankheit des Reiches verfehlt. Denn ber 
Berf. fieht in dem heutigen Reiche einen gefunden Bundesitaat, 
und doch hat auch diejes nur Organe, die gliederftaatliche Natur 
haben und, wenn fie wollten, ebenfo particulariftiiche Intereffen 
verfolgen könnten, wie es im Bereiche der juriftifchen Möglichkeit 
lag, daß die Organe des alten deutfchen Reiches centrale Ten- 
denzen hätten verfolgen fünnen. Die Monftrofität liegt darin, 
daß der Bundesſtaat die Maske des Reiches trug, in dem 
Lehnsverhältnifje der deutichen Fürften, welches ihre Unter- 
werfung unter den Saifer bewirkte, und in der rechtlichen 
BWirkungslofigkeit dieſes Lehnsbandes, welche fie dem Lehns- 
herrn gleichwerthig werden ließ. Normal hätte ſich das deutſche 
Reich entwidelt, wenn die Lehnsmonarchie ſich zur abjoluten 


geftaltet hätte. Sie wurde monftrös, weil fie der Form nad) 


bejtehen blieb, aber einen Inhalt empfing, der dem Wefen der 
Lehnsmonardie diametral entgegengejegt war. Wir empfehlen 
die gehaltvolle Schrift der Kenntnißnahme der Fachgenoffen, 


Bierteljahrfhrift für Volkswirthſchaft, Politit u. Kulturgeſchichte. 
Hrög. von Eduard Wiß. 20. Jabra. 2. Bo, 2. Hälfte, 
nb.: Emil Meyer, die internationale SpiritussProduction, 
Spirituds@efepgebung und Spiritushandel. — Zeller, die ftaatliche 
Entfhädigung unfhuldig Berurtbeilter. — Tb.v. Guberstiebenan, 
die Ginführung obligatorifher Arbeitsbüher im Gewerbeweſen. — 
Bollswirtbihartlihe Gorrefpondenzen. — Bücherfchau. 
Zeitſchrift des fal. baver. ſtatiſt. Bureau. Redig. v. Ludw. v. Müller. 
15. Jahrg. Nr. 1. 

Juh.: Die Bewegung der Bevölkerung im Königreice Bavern 
während des Jahres 1881. — Die vorläufigen Ergebnijje der Vieh- 
zäblung vom 10. Januar 1883 in Bayern. — Vorläufiges Ergebnif 
der allgemeinen Berufszäblung vom 5. Juni 1882 im Königreiche 
Bayern. a) Ergebnijfe der Givils und Strafrechtönflege bei den 
Gerichten des önigreich® Bayern, veröffentliht vom f. Staatds 
miniſterium der Juſtiz. — Literatur, — Notizen. 


Oeſterreichiſche Zeitichrift für Verwaltung. Hrög. von C. Ritter v. 
Jäger. 16. Jahrg. Ar. 17— 2%. 

Iub.: K. Peyrer Ritter von Heimftätt, Wird der Pachtvertrag 
über eine Gemeindejagd rückſichtlich jener in das Pachtobject einbes 
zogener Grundftüde, welche während der Pachtperlode Beitandtbeile 
eines Gigenjagdgebietes werden, ungültig? — Aufnahme von Auss 








ländern in den öſterreichiſchen Säculars und Regular-Elerus und 
von Ausländerinnen im öfterreihifhe Frauenklöſter. Stabilitas loci. 
— 2, Preleutbner, weitered in Ungelegenbeit der Durchführung 
des Militärtaxgeieped. — Baecker, Welches ArmenpflegeSyfteu 
it Das beſte? — Mittheilungen aus der Praxis. — Gefepe und 
Verordnungen, — Perfonalien. — Erledigungen. — Hierzu als Beis 
lage Bogen 1—8 der Ertenntniffe des E, E. Bermaltungsgerichtspofes. 


Land- und Forſtwirthſchaft. 


Heinrich, Prof. Dr. R., Dirigent, Grundlagen zur Beurtheilung 
der Aderkrume in Beziehung auf landwirthſchaftliche Pflanzen: 
production. Mit 4 Taf. Abb. und 3 in den Text qedrudten 
Selafgnitten. Wismar, 1982. Hinſtorff. (IV, 24 ©. 8) 

5 


Der Verf. erflärt die Syfteme der Bodenbeurtheilung, 
welche als Werthmejjer des Bodens nur einen oder einige Fac— 
toren der Pflanzenproduction annehmen, auf falſchem Prineip 
beruhend, und fein einziges der zahlreichen Bonitierungsiyjteme, 
welche fich lediglich auf den chemifchen Gehalt des Bodens, oder 
auf deſſen phyfitalifche Beſchaffenheit, oder auf den geologifchen 
Bau ftügen, fei weder für praktische noch für wifjenichaftliche 
Zwecke brauchbar, da die Factoren der landwirthichaftlichen 
Pflanzenproduction jämmtlich gleichwerthig find. Es kann ja 
feinem Zweifel unterliegen, daß die Beachtung aller Factoren 


ſjſtem ſchaffen würde, doch fragt es fich, ob in allen Fällen ein 
folches Syftem praftifch verwendbar wäre. Nah den Vor— 
Ichlägen des Verf.’ fcheint und dies nicht der Fall zu fein, denn, 
wie aus feinen Schlußbemerfungen (S. 179) erfichtlich, würde 
die Bonitur einmal viel Zeit, dann aber auch die Einrichtung 
chemiſcher, phyfifalifcher und meteorologijcher Laboratorien er: 
fordern; da nun aber bei ber Bonitur in den meiften Fällen 
binnen relativ kurzer Zeit und mit ben geringften Hülfsmitteln 
eine annähernd richtige Beurtheilung des Bodens ftattfinden 
joll, 3.8. bei Austauſch, Ablöfung von Servituten, hypothelari⸗ 
jcher Beleihung, Beſteuerung, Erpropriationen ꝛc. reichen die 
neueren Spiteme, 3. B. das Syftem von Thaer, Koppe, Sette- 
gaft, volljtändig aus. Zu Zweden des Kaufes, der Anpachtung, 
Neueinrihtung der Wirthichaft ꝛc. find aber volllommene 
Ertragsanſchläge aufzuftellen, weldye alle Facloren der Pflanzen: 
production, wenn auch vielleicht nicht mit großem agricultur« 
chemiſchen Upparat, in vollſiem Maße berüdjihtigen. Diejer 
Angriff auf die neueren Bonitierungsiyfteme befremdet um jo 
mehr, als der Berf. jelbft nicht einmal ausübender Landwirth 
ift. Abgefehen von den Vorſchlägen über VBerbefferung der Bo- 
nitierungsiyfteme, welche überhaupt nur jehr wenig Raum ein: 
nehmen, ijt das Buch durchaus zu jchägen, denn es behandelt in 
wiſſenſchaftlicher Weiſe und flüffiger Sprache die chemischen und 
phyfitalifchen Verhältniffe des Bodens, ſowie die Himatiichen 
Berhältniffe in ihren Beziehungen zur Pilanzenproduction, und 
giebt in ihnen der Verf. manchen beachtenswerthen Fingerzeig, 
3. B. die Benupung der Pflanzenanalyjen zur Beurtheilung des 
relativen Nährjtoffgehaltes des Bodens (S. 19), und der Hin: 
weis, daß die Wurzel der Pflanzen das bejte Organ fei zur 
Unterfuchung auf im Boden fehlende Bhosphorjäure zc. Deu: 
jenigen Landwirthen, welche ſich Kenntuiß über die Factoren der 
Pflanzenproduction verichaffen wollen, kann dieſes Buch wohl 
empfohlen werden. 


Forftlihe Blätter. Herausg. von Jul. Ih. Grunert u. Bernard 
Borgareve 3. F. 7. Jabra. Seit 5. 

Inh.: Urff, nohmals Koritorganifation. — Schott von 
Schotteniteim, offenes Sendihreiben an Herrn O berforiimeilter 
Borggreve in Münden in Sachen „Fichtungebieb mit Unterbau“. — 
Bücherangeigen, — Mittbeilungen. 





843 


Sprachkunde. Literaturgeſchichte. 


Chalmers, John, An Account on the Structure of Chinese 
Characters under 300 Primary forms; after the Shwoh-wan, 
100 A. D,, and the Phonetie Shwoh-wan, 1833. London, 
Trübner & C. China: Kelly & Walsh, Hongkong and Shanghai. 
Aberdeen: John Avery & Co, 19882, (X, 1998, 8 Mit 2 
Tafeln.) S. 12, 6. 


Die Sinologie ift heute, mehr als zweihundert Fahre nad 
ihren Anfängen, noch immer eine jugendliche Wiffenjchaft, aus- 
geftattet mit allen Reizen, aber auch behaftet mit allen Mängeln 
einer foldhen. Unter den unzähligen Aufgaben, die fie ftellt, 
find offenbar die der hiſtoriſchen Sprach und Schrifttunde die 
wichtigften, weil für alles Weitere entfcheidenden. Die jeltiame, 
auf den erften Anblid fo verzwidte und nach wenigen Wochen 
forgfamen Studiums fo Mare, gefälige Schrift, die einzige 
Wortſchrift der Erde, mußte von Anfang an die Neugier der 
Weſtländer loden; unendlich viel Weisheit ift darinnen gejucht 
und unendlich viel Dummheit hinein interpretiert worden, bis 


— 1883, 24. — Literarifhes Gentralblatt — 9. Juni, — 


544 


| Bufammenfegungen in denen ſie fälſchlich vertaufcht ober ver- 
ſchwunden ift zc., dann Doppelungen, Berbrei- und Vervier— 
' fahungen und bedeutfame Wendungen des Zeichens jedesmal 


mit entfprechenden Zuſätzen. Durch zahlreiche Verweifungen 
gelingt es ihm, in dem engen Raume eine erftaunliche Dienge des 
intereffanteften Wifjensftoffes unterzubringen. Das Bud ift 
zum Blättern und Nachichlagen, nicht zum Lejen; wen aber der 
Gegenftand fefjelt, der hört nicht fo bald mit Blättern auf, 


| nafcht hier und da wie an einem wohlbeſetzten Büffettifch und 


man fo ſachte kühler und verftändiger wurde. Auf Fourmont's 


und Marſchman's Beobachtungen über die phonetiichen Schrift: 
elemente folgte in Gonçgalve's Arte china (1829) ein Verzeichniß 
derjelben, dann, 1841, in Callery'3 Systema phoneticum ein 
nad ihmen georbnetes Wörterbuh. Edklins (Introduction to 
the study of the chinese characters, 1876) machten einen 
erften Verſuch auf Grund diefer Schriftelemente die urſprüng— 
fie Lautverfaffung des Chineſiſchen zu ermitteln; der Gedanke 
war richtig, aber der Verſuch fcheiterte an gewiffen Vorurtheilen 
des Verf.'s. 1878 erfchien Herrn Dr. Chalmers’ Concise K'ang- 
hi Dietionary (3 Bde, Leipzig, T. O. Weigel, 20 A), ganz 
chineſiſch, reich an Schriftzeichen, etwas arm am Compofitis, 
aber das handlichſte, überfichtlichite Werk feiner Art. Es enthält 


gegen 30 000 Beichen, welche nad} den lautlichen Schriftbeitand: | 
theilen geordnet find; diefe vereinigen fich wieder zum Theil zu | 


graphiſch-phonetiſchen Gruppen und find unter die befannten 


214 Glaffenhäupter vertheilt. Wer die erften Schwierigfeiten | 


im Chinefifhen überwunden hat, follte es befigen und möglichft 
regelmäßig gebrauchen; er lernt dabei zehnmal mehr als aus 
den beiten bisherigen chinefifch: europäifchen Wörterbüchern. 
Die Mängel, die dem Buche von feinen chineſiſchen Quellen her 
noch unvermeidlich anhaften mußten, hat Niemand früher erfannt 


als der raſtlos tiefer forſchende Verf. jelbit. Sie betreffen nicht | 


jowohl den praftiichen Werth als vielmehr die laut» und jchrift- 


geſchichtliche Richtigkeit einzelner Stüde feines Syitems, und | 


ein Nebenzived des vorliegenden Buches ift der, auch hier nad): 
zubejjern. 
Die EhHinefen Haben ſich mit jchriftgefchichtlichen Studien 


beſchäftigt, lange bevor man bei uns an dergleichen gedacht hat; | 


die Schrift felbft eben mußte auf die Philologie ganz anders 
anregend wirken al3 unfere Ulphabete. Alte Formen wurden 
verändert, zuweilen vertaufcht oder verloren, und jo find viele 


der heute üblichen Schriftzeichen nur arg entartete Epigonen, | 


Will man fie genetifch begreifen, fo muß man auf die älteften 
Urkunden zurüdgehen und darnach hier ergänzen, dort ftreichen 
oder abändern. Die urfprünglihen Schriftbeftandtheile find 
bildlich, z.B. G — Somne, oder ſymboliſch, 5. B. — — oben. 
Die Zahl diefer primary forms wird verfchieden angegeben, die 
Zählmethoden felbft ſchwanken. Die bier aufgeführten Drei- 
hundert find wohl zum Theil nie jelbftändige Schriftzeichen, 
fondern immer nur bebeutfame Elemente ganzer Bilder und 
Symbole gewvejen; der Berf, hebt fie heraus, um ihre figürliche 
Geltung als folche nachzuweiſen. So gelingt es ihm, die große 
Mehrzahl der einfachen Zeichen unter dreihundert Urtypen zu 
ordnen. Ueberall giebt er neben der modernen Schriftform die. 
jenige, welche er für die urjprüngliche hält, ihre Ausſprache im 
Santon- und Mandarinendialekte, ihre urfprüngliche Bedeutung, 





merft mur, wie der Appetit beim Efjen fommt, nicht wie er 
durch's Eſſen vergeht. Für völlige Neulinge ift dergleichen nicht 
gemacht, und wenn der Berf. S. 4 verlichert, er jchreibe for 
learners, fo vergefje man nicht, daß er fich gleich darauf ſelbſt 
zu den learners rechnet. Wer fih aber in der chinefifchen 
Schrift einigermaßen heimifch gemacht hat, und das iſt wie ge- 
fagt bald gethan, — dem gebe man das Bud in die Hand: es 
ift das genußreichfte und anregendjte in feiner Art. Mängel hat 
es natürlih, und Niemand weiß dies beſſer als der gelehrte 
Berf. Manche der mitgetheilten alten Zeichen find nach des 
Nef. Wiffen nicht die uriprünglichen Bilder, fo Nr. 18 kung, 


Bogen, 91 tsi, Kind, 124 nie, Rind, 283 siäng, Elephant; 
mande Compofita dürften von Anderen richtiger erflärt worden 
fein, 3. B. der untere Theil des befannten kia, Haus, Familie, 


nit als Ci, Schwein, dem es allerdings gleicht, ſondern als 
drei Menfchen, Nr. 15, ©. 11; und anderwärts mag der Verf. 
in feinen Conjecturen zu weit gegangen fein. Allein dies dürfte 
dem Werthe diejes bahnbrechenden Werkes faum nennenswerthen 
Abbruch thun; es gehört zu denen, über die man wohl Hinaus- 
gehen muß, au denen man aber nicht vorbeigehin darf. 

Die Ausstattung ift vortrefilich, zwei Tafeln und zwei Re— 
gifter erleichtern das Nachjchlagen, jo jehr man nur wünſchen 
fann. G. v. d. G. 


Larfeld, Dr. Guil,, sylloge inscriptionum Boeoticarum dia- 
lectum popularem exhibentium. Adnotavit ete. Praemiltitur de 
dialeeti Boeoticae mutationibus dissertatio. Berlin, 1883, G. Reimer. 
(VI, 232 8. Gr. 8.) c# 10. 

Die vorausgeſchickte Abhandlung ift der im Weſentlichen 
unveränderte Abdrud einer Bonner Doctor: Differtation, in 
welcher die Tautlichen und orthographiihen Wandlungen ber 
boeotijhen Mundart, foweit es mit Hülfe einzelner datierbaren 
Inschriften möglich ift, in eine feſte chronologiſche Ordnung ge: 
bracht werden. Großentheils geidicht dies im Anſchluß an 
Meifter's Unterfuchung; doch fehlt es nicht an Berichtigungen 
und jchärferen Beitimmungen der Zeitgrenzen. Wichtig iſt, daß 
als Zeit der Aufnahme des ionischen Ulphabetes die Mitte des 
4. Jahrh.'s mit Entichiedenheit umd wohl mit Necht angenom: 
men wird (S. V). — Die Sammlung jelber bringt, nach den 
Fundorten geordnet, die epigraphifchen Texte in Umfchrift jo, 
wie fie nach den beiten früheren Ausgaben feftgeitellt worden 
find, hie und da mit eigenen Verbeſſerungen oder Ergänzungen 
(3. B. [ara]yxuo[90]» 16, 16), Abweichungen der Original: 
publicationen von einander find am Fuße der Seite im Typen- 
drud genau wiedergegeben. In der Umjchrift ijt neu und zweck— 
mäßig die Anwendung der runden Klammern zur Ergänzung 
der Buchſtaben E und Y auf älteren Inschriften; fie werden 
e|«] und [o]v gefchrieben. Wunderlich dagegen ift, daß für das 
Zeichen O des alten, einheimifchen Alphabetes [w| und für Y £ 
(3. B. 362, 367) in der Umpfchrift [E] geſetzt iſt, als ob eine 
Lücke auszufüllen gewejen wäre. Vergeſſen jcheint die Um 
freibung der langen Bocale in Nr. 353. Die Anmerkungen 
bieten anſpruchslos Manches zur ſprachlichen und fachlichen Er- 
Härung. Die Anfichten namhafter Gelehrter werben ſtellenweiſe 
im Wortlaut mitgetheilt, 3. B. zur Infchrift der Nitamta Nr. 16 
ausführlich die Erläuterung von Foucart in franzöſiſcher Sprache 


845 


(S. 22 fg.). Doch ift auf deff elben Herausgebers chronologiſche 
Erörterung zu dieſer und den mit ihr auf einem Steine über— 
fieferten Injchriften nicht Bezug genommen, In der Aufnahme 
von Emendationen ift Larfeld vorjichtig, bie und da vielleicht 

etiwas gar zu zurüdhaltend gewejen. Meiſter's [r iv: [avez] 71, | 
14, Blaß' üxovgi vu 8v9o 16, 165 (vgl. Roehl zu IGA. 505), | 
hätten mindeitens erwähnt werden müſſen; e «gxei, das der 
Berf. 72° Hat ftehen laffen, ift jicher falih; "Akkordo 316, 5 
war von Blaß (Ausſpr. S. 100) in Algovdo corrigiert. Die 
Bolftändigkeit der Sammlung ift jo gut wie Lüdenlos; ein paar 
Heine Ungenauigkeiten hat Roehl, Philol. Wochenſchr. 1883 
S. 270 fg. nahgewiefen. Die Doubletten bei Meifter (Eilefion 
1—3 =Tanagra 5—6) hat Larfeld ſtillſchweigend getilgt. Im 
Anhang hätte vielleicht die in Ambryfos gefundene fleine Weih— 
infchrift Le Bas, Voy. arch. II n. 973 einen Plag erhalten 
fönnen, deren böotijcher Urfprung durch das Patronymikon 
Zsroxgarsia wahrſcheinlich ift. Weberjehen ift eines der von 
Preller in den Berichten der ſächſ. Gef. d. Wiff. (1854 Taf, 10) | 
mitgetheilten Fragmente von Chaironeia, das nicht ganz ohne | 
Intereſſe ift, weil es im ioniſchem Alphabet die Schreibung 

roovuevoe bietet. Larfeld's Darftellung der Gefchichte des Diph: 

thongen 0: im Böotiſchen (S. XVI) wäre danad) ein wenig zu | 
modıficieren. Der Drud des glänzend ausgejtatteten Buches ift | 
fo correct, wie man es bei einem fo ſchwierigen Saß nur irgend | 
verlangen fann. Daß 490, 4 Askiora fteht für Askıorao und 
daß in Nr. 190 zwei Halbe Beilen (9.a4.... | Auwögılo;) aus: 
gefallen find, beruht wohl auf Schreibverfehen. Deren find auch 
ſonſt ein paar verdriehliche ftehen geblieben: Leuctrae ©. VI | 


zweimal; sermone alias formas vulgares aut aversanti aut 
adseiscenti u. ä. ©. XXIV; vielleicht x|ou.]d [«]v 9 16, 159; 
obrrspauggen 16, 165; napdEra 53°, Der Werth des durchaus 
brauchbaren Buches wird durch fo geringe Anſtöße wenig be— 
einträchtigt. PC. 


Sorani gynaeciorum vetus franslatio Latina, nunc primum 
edita cum additis Graeei textus reliquiis a Dietzio reperlis atque 
ad ipsum codicem Parisiensem nune recognilis a Val, Rose. 
(Cum 2 tab, — Leipzig, 1882, Teubner. (XX, 422 8. 
kl. 8.) cf A, 


Die vorliegende Ausgabe hat ein dreifaches Verdienſt. Erjtens 
entlaftet fie die Gejchichte der griechiichen Medicin von dem 
jüngeren Gynäfologen Moschion. Modxiuroc nepl Yuraızeior 
zador, aus einem Augustanus (s. XVI), jegt Monac. 511, von 
C. Gesner’s Schüler C. Wolf (Bafel 1566) ediert, hatte als 
griechifches Driginalwerf bereits das Bedenken Geöner’s, der 
in feinen legten Lebensjahren an der Herausgabe arbeitete, ſtark 
erwedt, als ihm ein lateinifcher Coder derjelben Schrift, jetzt 
Hafniensis 1653 s. XII, zu Geficht fam, der ihn auf die Ber- 
muthung bradte, der griechifche Tert könne eine (und zwar | 
fchlechte) Uebertragung aus dem Latein fein. Die Frage wurde 
weiterhin durch Reinefius und Lambecius nicht gefördert, ebenjo- | 
wenig durch F. DO. Dewes, der 1793 feiner nad) cod. Vindob. 39 
gemachten Ausgabe den vermeintlichen griechifchen Original eine 
neue lateinische Ueberjegung beifügte. €. F. Weber (de latine 
seriptis quae Graeci veteres in linguam graecam transtule- 
runt) ftellte die Behauptung auf, daß Moschion feinen Heb 
ammenfatehismus aus einem größeren lateinifchen Werk, 
wahrjceinlich des Caelius Aurelianus, des nterpreten der | 
Werte des Ephejierd Soranus, griechifch ercerpiert habe, und 
ihm pflichtet Ermerins in feiner Ausgabe des Soranus negi 
yurıuneiov nadür p. XV bei. Höfer geht (Gejch. d. Med. I’ 
S. 320 ff.) von ihren Anfichten aus, aber nicht ohne bemerfens» 
werthe Stepfis hinfichtlich des Namens Moschion ala Verfaflers 
der lateinischen Urfchrift oder der griechifchen Ueberſetzung. 
Jeder Unficherheit macht nun unfer Hregbr. ein Ende. Das 
Griechiſche ijt eine im 15. Jahrh. entjtandene Ueberfegung aus | 





— 1883. 24. — Siterarifges Eentralblatt. — 9. Juni. — 


Citaten. 


846 





der fateinifchen Compilation eines getwiffen Muftio oder Muscio 
(gräcifiert Mooxio»), ber aus Soranus’ libri responsionum 
medicinalium de mulieribus und aus Commentaren über den 


| nämlichen Gegenjtand fowie aus einer aus 30 Bänden bejtehen- 


den Sammlung von mebiciniihen Schriften gejhöpft hat. Die 
Compilation (der Titel Sorani Gynaeciorum translatio Latina 
ift nicht bezeichnend), in zwei Bücher getheilt, war zum Gebraud) 
gebildeter Hebammen bejtimmt. Der Eompilator ift ein Afri- 
faner, wahrjcheinlich des 6. Jahrh.'s, alfo jünger als die Ueber— 
feger griechiicher Mediciner, Eaelius Uurelianus und Caffius 
Felix, und Vertreter der jüngeren Stufe der Africitas, Diefe 
Einficht ermöglicht uns (und hierin liegt das zweite VBerdienft ) 
die Zertesreconftruction, welche der Hrögbr. auf Grund der 
zwar alten, aber fehr verberbten und abweichenden Eodices, des 
bereits von Daremberg (Oribas. I p. XXV) entdedten Bruxellen- 
sis s. IX/X, des Florent. 73, 1 s. XI und des Hafniensis, zu 
geben verfucht hat, und das forgfältig angelegte Regifter über 
die Spraceigenthümlichfeiten des Afrikaners. Aus dem ge 
wonnenen Tert konnte der Hrögbr. auch manche Stellen in dem 
beigedrudten Soranus negl ywwarxeior herftellen, wie denn die 
Zertrecenfion diefer Schrift gegenüber der editio princeps bes 
Diet (1838) und der Ausgabe von Ermerins (1869) einen 
Fortichritt begründet und das Verdienſtliche bes Bee —— 
erhöht. 











— Edwin, der Hamlet-Charakter. Eine psychiatrische 
Shakespeare-Studie. Berlin, 1883. Dobberke & Schleiermacher. 
(39 5.8) A 0, m. 

Die vorliegende Bereicherung der pfychiatrifchen Shaleſpeare⸗ 
literatur ift nad) dem Urtbeile der medicinifchen Facultät Würz- 
burg, der fie ala Dijfertation eingereicht wurde, „feine wiffen- 
ſchaftliche Arbeit, fondern nur eine belletriſtiſche Ereurfion über 
ein nichtmedicinifches Thema“. Nichtsdeftoweniger bietet fie 
infofern ein gewiſſes Intereſſe, als fie ſicherlich geeignet iſt, 
einen beachtenswerthen Beitrag zur richtigen pfychologiichen 
Würdigung der vielumftrittenen Figur des räthielhaften Dänen: 


prinzen zu liefern. Nach Anficht des Verf.'s leidet Hamlet „an 


Melancholie und Wahnfinn“, ein bischen viel zu gleicher Beit; 
das erjtere dürfte vollfommen genügen und in der That, wenn 
man denn einmal vom Standpuncte der pfychiatrifhen Klinik 
an biefe Dichtergeftalt herantreten will, mit ziemlicher Sicher- 
heit nachweisbar jein. Im Anfchluffe an Krafft-Ebing's Schil— 
derung der Melancholie analyjiert der Verf. die einzelnen patholo- 
aiihen Symptome des „Hamlet-Charalters“ an der Hand von 
Hervorzuheben ift hier namentlich die Schlaffheit und 
Willenlofigkeit einerfeits, die Reizbarleit, Launenhaftigkeit und 
gewaltthätige Heftigkeit andererfeit3, die depreffive Stimmung 
mit pejlimijtiicher Färbung und Anwandelungen von Lebens: 
überdruß, fowie die Sinnestäufhungen. Diefe Ausführungen 
treffen, wenn fie auch ftellenweife noch manche fchülerhafte Züge 
darbieten, in der Sache ficherlich das Wichtige, indem fie ein 
getreues Krankheitsbild des Shaleſpeare'ſchen Helden entwerfen. 
Eine andere Frage ift es allerdings, ob der Werth folcher 
Studien mehr auf dem Gebiete der Medicin oder auf dem— 
jenigen der Uefthetif ober wo ſonſt derfelbe etwa zu _ * 





Oettingen, Wolfg. von, über Georg Greflinger von Regens- 
burg, als Dichter, Historiker u. Uebersetzer, Eine literarhixto- 
rische Untersuchung. Strassburg i/E., 1882. Trübner, (05 8. 
8) AM 2 


(Quellen u. Forschungen u. s. w. H, 49.) 


Die Lyriker de3 17. Jahrh.'s, die theild in bewußtem, 
teils in unbewußtem Gegenſatz zu den Opigianern einen mehr 
volfsthümlichen Ton anfchlugen, haben bisher von Seiten der 
Literarhiftorifer bei weiten noch nicht die gebührende Berück⸗ 


847 


fichtigung gefunden; namentlich ift der Dichter, dem die vors 
liegende Monographie gewidmet ift, allzu ftiefmütterlich behan- 
delt worden. Sein Name wird meift nur im Zufammenhang 
mit feiner Ueberfegung des Eid von Eorneille, der erjten Ueber: 
jegung einer franzöfiichen Tragödie, genannt; als Lyriker ift er 
jogar auch in der großen Sammlung von Müller und Förſter 
nicht vertreten. Greflinger's Lyrik iſt es denn auch, womit 
ſich der Verf. am ausführlichſten beſchäftigt, dabei weiß er auch 
einzelne Stellen in den lyriſchen Gedichten zur Aufſtellung des 
Lebens- und Bildungsganges des Dichters geſchickt zu ver: 
werthen. Zur Würdigung der vielſeitigen Geſchäftigleit Gref⸗ 
linger's auf anderen Literaturgebieten iſt wenigſtens ein Anfang 
gemacht durch ein ausführliches raiſonnierendes bibliographiſches 
Verzeichniß. Der Verf. hat mehrere Bibliothelen zu diefem | 
Zwed durchmuftert, eine Bibliothek, die eine große Anzahl von 
jeltenen Greflinger'ihen Werfen enthält, die Breslauer, haben 
wir jedoch nicht erwähnt gefunden. Bei Aufzählung der Werke, 
die Greflinger beabjichtigt, aber nicht ausgeführt hat, erhebt der 
Berf. gegen Gervinus den Vorwurf, deffen Angabe, Greflinger 
habe den Thomas a Kempis überjegen wollen, jei falſch. Ger- 
vinus ift aber doch durchaus in feinem Recht, denn wenn Gref- 
finger fagt, er habe des Joannes Gerſen vier Bücher de imita- 
tione Christi mit den anmuthigften Dielodien in unfer Deutſch 
bringen wollen, jo iſt damit eben das Werf gemeint, das heut: 
zutage meift dem Thomas a Kempis zugejchrieben wird. Mit 
dem von Greflinger geplanten Drama „der beflägliche Zwang” 
ift offenbar eine Ueberfegung von Lope de Vega's fuerza 
lactimosa gemeint; möglicher Weife hat Greflinger aber diefen | 
Plan ausgeführt, denn das in Danzig 1668 aufgeführte deutiche 
Stüd „der Irrgaſt der Liebe“ ftimmt nad der ausführlichen 
Inhaltsgabe eines Zuſchauers (vgl. Hagen, Geſchichte des 
Theaters in Preußen, S. 137) mit dem Lope'ſchen Drama voll» 
jtändig überein und bie Aufführung bes Stüdes ift auch im weis 
teren Verlauf des 17. Jahrh.'s belegt, Im Uebrigen befchräntt 
jich der Verf. darauf, von Greflinger's dramatifchen Sachen den 
Eid näher zu befprechen die originelle Art, wie Öreflinger feine 
Ueberfegerarbeit in Angriff nahm, ift durch einige gut aus 
gewählte Beiipiele erläutert. Die merkwürdige Beſprechung in 
Gottſched's kritiſchen Beiträgen wird mur fur; erwähnt. Der 
Berf. bemerkt mit Recht, daß eine volle Würdigung der Cid— 
Ueberjegung nur im Zuſammenhang mit der gefammten Ueber: 
l 





jegungsliteratur jener Epoche möglich fei; indes hätte er das 
Verdienſt Greflinger's doch wohl noch illuftrieren können durch 
Zuſammenſtellung mit denjenigen, die um die nämliche Zeit 
franzöfische Tragödien-Ueberſetzungen unternahmen, wie Iſaac 
Clauß und Tobias Fleiicher. Der Bergleich namentlich mit dem 
legteren wäre gewiß nicht zum Nachteil Öreflinger’s —— 





Neue Jahrbücher f. Philologie u. Padagogik. Hrog. von Alfr. Fleck⸗ 
eiſen uw. 9. Mafins. Sr u. 128, Bd. 3. Heft. 

nb.: 3. Nenner, zu Sophokles. — W. G. Roſcher, bie 
Vergiftung mit Stierblut im claffiichen Altertbum. — E.R. Schulze, 
ultra futuri forma oratores Altiei uti maluerint, m an oyıom. — 
E. Albrecht, die Gegner in der eriten Rede des Iſalös. — 9. 
Beloch, die Weibinihrift des Dianabaines von Nrica. — N. 
Sprenger u. U. Eußner, zu Juſtinus. — E. Goebel, ein 
Drudfehler bei Dvidius (trist. IV, 10, 107.) — Th. Stangl, 
Pſeudoboethiana. — A. Fleckeiſen, zu Gicero’s Brutus. — ©. 
Rönſch, zu Gellius (XVI, 7, 4,5). — Ib. Opitz, Salluitins und 
Aurelius Bieter. — F. Sufemibl, Zenon von Kition. — E. Eifen, 
iu Livius (XXI, 3, 6). — A. Kaelker, über Perthes' Borfchläge 
zur Neform des lateinifchen Unterrichts. (Schl.) — 8. Zippel, der 
Unterricht im Yateinifhen auf den Gymnaſien und den Realfchulen. 
— Piper, eine neue Methode des mathematiichen Unterrichts, bei 
welcher die häuslichen Arbeiten fortfallen. — Hoelſcher, Programme 
der höheren Lehranſtalten der Provinz Beitfalen 1891. — Derf,, 
lippiihe Programme, 


— 1883, 24. — Literarifhes Eentralblatt — 9. Juni. — 


848 


Reform. Zeitſchrift des allgemeinen Vereins für vereinfachte deutiche 
Rehtfchreibung. Hrsg. von Ed. Kohmeier. 7.Yahrg. Nr. 5. 
Inh: Anna Weidenmüller, Wilde Blumen. — Toni Mems 
non, Aus Südbrafilien. 1-3. (Gedichte) — Bermiſchtes. — F. ®. 
Aride, W. Jenfen und die Nechtichreibung. — Bereinsnachrichten. 
— Verfchiedenes. 


Gentralblatt für Stolze'ſche Stenograpbie. Hrsg. von den Verbänden 
der Stolze'ſchen Schule, 5. Jahrg. Nr. 5. 

Inh.: Anna Conwentz, Dem Meiiter. (Gedicht) — Zur Ein: 
führung der Stenographie in die Schule. — Die Organifations: 
beitrebungen der Siolze ſchen Schule. (Fortſ.) — Mebertragung der 
Nede des Staatsminiiterd a. D. v. Bernutb. — Aus den Berbänden. 
— Stenograrbiihe Wacht. 

Beilage: Anna Gonmweng, die Bedeutung der Stolze'ſchen 
Stenograpbie für den GultursFortfhritt. (Schl.) 


Pädagogik. 


Neferftein, D., die Verantwortlichkeit der Schule nad Seiten der 
gefundheitlichen Volksintereſſen. (Kin Beitrag zur frage der Eut— 
'ahung unferer Jugend.) Berlin, 1882. Sabel, (104 S. 8.) 
HM 1, 50. 

A. u. d. T.: Deutſche Zeit- und Streitfragen. Grög. von Aranz 
v. Holtzendorff. H. 171/172. 


Die vorliegende Schrift kündigt fich felbft ala einen Beitrag 
zur Frage der Entlaftung unferer Jugend, alſo als einen Bei- 
trag zur „Ueberbürdungsfrage” an. Hat man bei der Discuffion 
über diefe Frage bisher vorherrfchend an die Neberbürdung mit 
Arbeiten, an das gefundheitswidrige Sigen unferer Jugend ge: 
dacht und geglaubt, daß man das zu beffagende Uebel durch 
Vorſchriften über das Maß der häuslichen Arbeiten und über 
die Einführung von Turnſpielen aus der Welt jchaffen fann, jo 
geht der Verf. mit Recht viel weiter, indem er unfer ganzes 
Unterrichts ſyſtem mit Nüdjicht auf die in Rede ftehende Frage 
einer Kritif unterzieht und durch vielleicht nicht überall zu bil« 
ligende, aber doch immer ſehr beachtenswerthe Vorſchläge auf 
feine Umgeftaltung hinzuwirken ſucht. Wir haben die ganze 
Schrift, obwohl wir ihr um ihrer Wirkung willen eine größere 
Kürze wünfchten, mit vollem Jutereſſe gelejen. 


Revue internationale de l’enseignement. Red. Edmond Drey- 
fus-Brisac, 3° annee, Nr. 5. 

Sommaire: Assemblöe generale de la soeicte, tenue le dimanche 
29 avril, ä 9 heures du matin ä l’fcole des Sciences politiques, 
presidence de M. Bufnoir. — M. Buisson, de l’enseignement 
superieur des femmes en Angleterre, en Ecosse et en Irlande 
(3° partie): Du personnel enseignant. — Les theses de la Sor- 
bonne: la — apres Moliére et le theätre de Daneourt. — 
Charles Graux, l’universite de Salamanque en 1875.— de Quatre- 
fages, du röle des sciences dans lédueation. — 0. Greard, 
l'’enseignemeni secondaire des filles, mömoire prösente au Conseil 
academique de Paris dans la seance du 27 juin 1882. (Suite) — 
Soeiele d’enseignement superieur. Actes de la socidtt etc, — 
Nouvelles et informations. — Actes et documents offleiels, 


Rheinifhe Blätter f. Erziehung u. Unterricht. Greg. von ®. Lange. 

Jabra. 1883. 3. Se 

Inh.; Hugo Göring, Über den gegenwärtigen Stand der 
wiſſenſchaftlichen Pädagogik in Deutihland. — Einige Bemerkungen 
zum Gongreh für die Freunde des evangeliichechrütlichen Schulweſens. 
— 9. Föbhring, die indujtriellen Arnenerziebungsantalten in der 
Schweiz. — Rich. Köbler, Pädagogik und Bbiloforbie. — J. Mohr, 
Lecture claſſiſcher Dichtungen in der Volkeſchule. — Mancherlei. 
1. Das u ya Unterrichtswejen. 2. Das ſäachſiſche Unterrichts: 
wefen. — Necenfionen. 


Jahrbuch der Vereins für wiſſenſchaftliche Pädagogik. Hreg. von 
Theodor Boat. 15. Jahrg. 
Inh: Schoel, zur Kritif der Herbartiſchen Religionsphilo— 
fopbie, — Boat, die gegenwärtige —— und das vpada⸗ 
ogifche Univerfitäts- Seminar. — Zillig, die Methodik der Volks— 
Pante unter Berüffichtigung der Schulbugiene und Schulzucht. — 


549 


v. Sallwärt, Locke's Stellung in Der Geſchichte der Pädagogik. 
— Juſt, über die Form des Unterrichts. — Günther, über bie 
Grenzen der nationalen Erziehung. — Juſt, die Logik als Schul: 
wiſſenſchaft. — Ihräudorf, der Apoftel Paulus. (Fortſ.) — 
Freund, Bemerkungen zu der Thrändorf ſchen Abhandlung. — 
Zilfer, lateinifche Einheiten. — Hartung, Nachtrag zu den 
„Metbodifhen Richtlinien für Schulung des Leſevortragö“. — 
Arendt, gebört die Ghemie als Ilnterrichttgegenitand in bie 
Erziehungeſchule? — — ———— über Lüben's Methode im 
naturgeſchichtlichen Unterricht, — Helm, Bemerkungen zu Hofmann's 
Unterricht im Singen in Rein's fünften Schuljahr. 


3eitferift f. — Hreg. v. Joſ. Kolbe, Ad. Bechteh, 


Kuhn. 8. Jabra. 5. Heft, 

Juh.: A. Grienberger, die Berwertbung der Denkmäler, 
insbetondere der Iocalen, im biltortichen Unterricht. — Ferd. Breinl, 
über die Raumanu'ſche Bezeichnung des baftjchen Pinafoide. — Alois 
Pandl, über den Begriff der Stabilität. — Franz Bergmann, 
zur centralprojertivifchen Darftellung der Barallelopipeda. (Beitrag 
zur Theorie der ebenen Schörde) — Schulnachrichten. — Recens 
fionen x, 


Monatsichrift für Das Turnweſen. Hrög. von K. Euler u. Gebh. 
Gdler. 2, Jahrg. Heft 5. 

Inhe: &, Kohlrauſch, Einiges Aber Auswahl und Betreibung 
der Turnſpiele. — A. Germann, Die erh und ibre 
Verwendung beim Mädchenturnen, (Reigen 2) — 6. Lampe, für 
Gumnaſial-Rudervereine. (Schl.) — 9. BHoffer, Über „Born und 





— 1883. 24, — Literariſches Eentralblatt — 9. Juni. — 


850 


meergebiet, (Schl.) — Mu Schmidt, die Hausthiere der alten 
Aegypten, (Schl.) — Hugo Eifig, biologifhe Studien, angeftellt in 
der Zoologiſchen Station in Neapel. 4—T. — Kleinere Mittbeilungen 
und Journalſchau. — Literatur und Kritif. — Notizen. 


Allgem. Militär Zeitung. Red.: Zernin. 58. Jahrg. Ar. 36 u. 37. 
Inh.: Zernin, Ludwig Freiherr von und zu der Tann-⸗Rath— 
jambaufen, Vortrag. (Fortſ.) — Schierausbildung und Keuergefecht 
der Infanterie in ihrer MWechfelbeziehung. 3. Feuerſchnelligkeit. 
Folgerungen für die Schiefausbildung. — Berfchiedenes. — Nach— 
richten. — Kritik. 





Stimmen aus Maria-Laach. Katholiſche Blätter, 24. Bo. 5. Heil. 

Inh.: Dyanam. Zum fhnfzigjährigen Gründungsfeit der Bincenzs 
Bereine. — J. Spillmann, Die — der Titus⸗Oates⸗ 
Berſchwörung. 7. (Fortſ. — 8. Dreffel, neue Funde alter Höhlen. 
3. (Schl) — U Baumgartner, Erinnerungen an Dr. Karl Johann 
Greith, Biicof von St. Gallen, 1. — A. Lehmkuhl. der Eid nm. 


‚ De Grundveiten der gejellichaftlichen Ordunng. 2. (Fortſ.) — ©. 


' Kreiten, 2onis Benillet. — 


Hinten”. — Bekanntmachung. — Beurtheilungen und Anzeigen. — | 


Vermifchtes. 


Vermiſchtes. 


Sitzungsbericht der F. b. Akademie der Wilfenfhaften zu München 
(Feier ihres einbundert und vierzigiten Stiftungstages.) 
Ind.: Ed. Bölfflin, Gedächtnißrede auf Karl von Halm. 
Univerfitätsfhriften. 
Halle-Wittenberg (Inauguraldiil.), Barl Henrichs, zur Ga: 
fuiftif der Haematome der Dura mater. (Haematom mit Verkalkung 
der Wandungen.) (27 ©. 8) — Baul Plettenberg, die Gleich. 


gewichtocurve eines rotierenden unelaſtiſchen Fadeus. (30 ©. 8.) — | 


Herm. Gafvart, Beiträge zur Senntnik des Hautgewebes der 


Gacteen. (53 ©. 8.) — Friß Koegel, die fürperlichen Gejtalten | 


der Poeſie, 1.1. (46 S. 5.) — Herm. Bokemüller, zur Lauts 
kritik der Neimpredigt „Grant mal fist Adam“. (268, 8.) — Max 
Zange, Unterfuhungen Aber Chaucer's Boke of the duchesse, 
34 8.9) — Dir. Goetz, quaesliones de genehivi usu Tbucy- 
dideo. (73 S. 8.) — Richard Heiligenitaedt, de enunliatorum 
finalium usa Herodoleo eum Homerico ex parte comparato. Pars |. 
(56 ©. 8.) 


Gacea. Red.: 9. J. Klein. 19, Jahrg. 6. Heft, 
' Mohr. 





Straßburg (Stiftungäfeler), Friedr. v. Nedlingbanfen, die | 


bittorifche Entwidelung des mediciniſchen Unterrichts, feine Bor: 
bedingungen u. feine Aufgaben. Rede. (325. 8.) (Im Buchhandel. 
Strapburg, Trübner. oA 0, 80.) 


Shulprogramme. i 
ag (Gymnaſ.), Rud. Mara, Geſchichte der höheren Lehre | 
anftalt zu Mejerig während ibres 5ojähr. Beitebens. (57 ©. 4.) 


Pforta (Handesichule), P. Böhme, Nachrichten Über die Bi: 


bliotbek der &, Landesſchaule Pforta. IL. Handſchriften einſchließlich 
J 


Urkunden. (10 ©. 4. 


Deutfge Rundſchau. Herausg. von Zul, R od euberg. 9. Jahrg. 
9. Heit. 


Inh.: Marie v. Ebner-Eſchenbach, Jacob Szela. — (rnit 
Gurtind, die Griechen als Meiſter der Coloniſation. — Freib. 
v. Richthofen, Ein preußiſches Beamtenleben. 3. (Schl.) — Karl 
Ib. v. Juama-Sternegg, vom Nationalreichthum. — Aus zwei 
annectierten Zändern. Erzählungen eines deutſchen Officiers. 19 bis 
22, — Wer. 2%. Kielland, Gift. 1-3. — Karl Arenzel, Pie 
berliner Theater, — Zwei neue Gemälde von Arneld Börklin. — 
RNeue Erwerbungen der fgl. Gemäldegallerie. — Politifhe Nundfchan. 
— viterariſche Notizen. — Biblivgrapbie. 


Kosmos. Aeitjchrift für Entwickelungélehre 1. einheitliche Welt: 
anfhauıng. Serausg. von B. Better. 7. Jahrg. 2, Heft. 

Juh.: Rorfvtb Major, die Tyrrhenis. Studien über gev» 

arapbifche Verbreitung von Ihieren und Pflanzen im weltlichen Mittels 


Recenſion. 


Empfehlenowerthe 
Schriften. — Miscellen. 


Sirius. Zeitſchrift f. populäre Aſtronomie. Hreg.v, Herm,3. Klein. 
R.F. 11.8. 6. Heft. 


Inh: Das Wasbburn:Obfervatorium zu Madifon. — Der neue 
Refractor des aſtrophyſikaliſchen Obfervatoriums in O'Gyalla (lin: 
gar). — Erinnerungen zur Geſchichte des Fraunhofer'ſchen Flint— 
und Kronglafes in München. — Die Arbeiten anf der Sternwarte 
des Harvard:ßoflege Mu Gambridge RA. — Bermifchte Nachrichten. 
— Stellung der Jupitermonde, — Planetenitellung ꝛc. 


Inh.: Aus dem literarischen Nachlaffe von Profeſſor Friedrich 
— Die deutidyen Expeditionen zur Beobachtung des Borübers 
ganges der Venus vor der Sonne im December 1852. (Schl.) — 
Ichn Le Gonte, Schallichatten im Waſſer. — Zur Theorie ber 
magnetiſchen Kraftlinien, — Wilh. v. Bezold, Unterfuhungen äber 
Gewitter in Baiern und Württemberg. — W. Kaiſer, der gegen» 
wärtige Stand des pilanzengeograpbifchen Studiums, — Nitronv: 
miicher Kalender für den Monat Dftober 189%. — Neue natur— 
wiſſenſchaftliche Beobachtungen und Entderfungen, — Bermifchte 
Nachrichten. — Literatur. 


Ruſſiſche Revue, Monatof A für die Kunde Ruflands. Herausg. 
von C. Röttger. 12. Jahrg. 4. Heft, 


Inh.: Fr. Matthaei, der ansmwärtige Handel Rußlands im 
Jahre 1861. — A. Brürdner, die Verhandlungen der „großen 
Kommiffion“ in Mosfan und St. Petersburg 1767—1768. — Andr. 
Blau, die Lage der ruſſiſchen Yandwirtbfchaft während des Jahres 
1582. — Kleine Mittheilungen. — Revue Ruffiicher Zeitfchriften. — 
— Ruſſiſche Bibliographie. 


Revue critique. Nr. 22. 


Sommaire: Wecklein, technique et exteution des chants du ehwur dans 
Eschyle, — Marx, &tudes sur Luchlius, — Charveriat, la bataille de 
Fribourg. — Merlet, &udes iitteraires sur les elassiques francais, — 
Wagner, les &iudes espagnoles de Lessing. — Thâses de doctörat de 
M. Berepas: Du fondement de linduction; Les thöories de lincon- 
naissalle. — Chronique. — Academie des 
antiquaires de France, 





loseriptions, — Soeite des 


Die Grenzboten. Red.: Johannes Grunow. 42. Jahrg. Rr. 23, 
Inh.: Die Brangoien in Tonfin. — Die Bloomſieldſchen Memoiren, — Bewegungen 
im Deutihen Buchbandel. (Schl.) — Genrit Ibiem — Ad. Hofenberg, die 
geohe Aunfausftellumg in Bern. 2. — Hug, Riemann, Die Brafen von 
Alteuſchwerdt. (Gortſ. — Piteratur, 


Bolitifche Wochenſchrift. Red.: Hans Delbrüd. 2. Jahrg. Nr. 21. 
Juh.: Matthlas, Der Werth politiiher Bartellinpfe. — Streitfragen bed Neidhdr 
Rantsrechtes im AReichetage. — Butlig, ber dtutſche Schulverein. — Del 
brück, bie Eitmarien im Gulturlampfe, — Aus der Woche ıc, 


Die Gegenwart. Hrög. von Theophil Zolling. 23. 8b. Nr. 22. 

Ih: With, Singer, Kranfreibe Gelontalpelitit. — Karl Braun Wiesbaben, 

Sammel u. Dammeliprung. Beitrag zur politiſchen Zoologie. — Bruno Wal+ 

den, Die Freundin Wilhelm von Humbelde's.— Wild, Kaufer, Vom Parlier 

„Zalen”. — Yubw, Heveli, tmione, ine Sommererimternng an den 
Garda Ber. 2 — Aus der Haurtſtadt. 


f. literar. Unterhaltung. Hrsg. von R. v. Gottſchall. 
rt. 22. 

Inh.: Rupoll w, Gottſchall, Ein preisgefrönter Dramatifer, — Wired Kirk 
boff, eine Melle in Sibirien. — Dite Beddigen, ultramontane Yiterature 
ichrelbung. — Her. v. Ihering, Zchrüften zur Boologie, — Beuilleton, — 
Bibliegrapbie. 


851 


852 





Europa. Red. von H. Kleinitenber,. Wr. 22, 


Inh: SH. Schmolfe, die 56. afademiihe Aunftausftellung in Berlin, 2 — Eine 
deuſche Sochſchule. 2, Schl.) — U Keferſtein, eine geihictlide Sfigze. 
A. Berghaus, bie Indianer eine euröopäiſch⸗aſtatiſch-aftikantiche Miſchracc. 3. 
Edi.) — Viteratur a7. 


BWiffenfhaftl. Beilage der Leipziger Zeitung. Nr. 42, 43. 


Inh.: Weber die Bedeutung etbnograpbiiber Muſeen. — Eliſabeth Alice, Gin 
Gentrum vergangener Zuge. — Blierbeiprehungen. 


Allgem. Zeitung. Beilage. Nr. 139—145. 
Iub.: 6. A. Königsield, (Nelrolog.) — %. Keller, ein neuer Reman von Beorge 
Zaulor, — Ter Wr: Warfhall Bazaine und feine Schrift über den Feidzug 
1570. 2, — D. B. Strauß u. Tormen, Ingenderinnernngen einer jungen 
Frau. — Auſfgaben u. Arbeiten des beutichen Moiben Areuzes im Jahre 1552. 
— Dr. Georg Anton ©. Huller. (Nefrolog.) — Aus Albanıen. — Der leer 
jebungsihug der deutſch + Iramgönihen Yiterareonvention. — Der Wamıyascar- 
Reiſende Audekert, — Bon der römlihen Aunftausfeilung. 5. (Schlukar.) — 
Tie Keifen der deutſchen Ariegeflotte im Jahre 182. 1.2 — 
giteraturgeldiihte, — Vom Berliner Leben. 3. — Die Ifloriihe Stonze ⸗Aue · 
ftelung in Wien — E. Peſchter, Kin iranzöflihes Volieſchulbuch. 


Muftrirte Zeitung. Red.: Aranz Metſch. 50. Band. Rr. 2083. 


Sub; Reinheld Schmidt, Bum 10fährigen Jubllaͤum der Erfindung des Yufle | Meußel, Gefchichte der Schaufpielfunft in Franffurt aM. (Wälder: 


balleus. — Tie Söhne des Schahe von Perſien. — — Zobtenihau. 
— Alfred Birk, eine neue Alpeubahn. — Yurw, Bund, Teprichſtiderinnen 
in Amfterdam, Gemälde von Erneſtine Ariedrihien, — Gewinerſturm. die 
mälde von Karl Ebert, — vKreſſe und Suchhandel. — Cine Etudentenioaiier- 
fabrt auf ver Saale. — @uft. Schubert, die Raiier-Wilhelmäftrafe in Berlin. 
— Himmelserideinungen. — Praftiſche inte für Pierdefänfer, — Polptechnifde 
Mitbeilungen. 


Ueber Land und Meer. 50. Bo. 25. Jahrg. Nr. 35. 

Ind: &. M. Varano, Junge Kapen. (Avıtl.) — Yo Barren, Aus dem 

Schulte. Grinnerungsbilder. 2, — Bruno Malden, literariihe Plaudereien. 

Engliiche Yiteratur, 3. — Aus der fchmeigeri Landesausftelung. — Br. 

v. Bülow, Cutſtehungsgrund von beutihen Nedensarten, — Beiperieit. — 

A. Mosengel, Aus den Waller Alpen, das Ginfishthal, — Emil Teſcheu⸗ 

dorf. — Gregor Samarom, Plewna. (Fortſ. — Norlsblätter, — Heinrich 

Salizer, die @ondelfahrt, eine fehrreibe Rindergeidhidte., — Dominif, bie 

berliner Kunftausftelung von 188, — Aitronomie: Jun 19534, — Aluftra 
nonen. 


Sonntags⸗Blatt. Red.: A. Phillips. Wr, 22. 
Inb,: Georg Hartwig, Farbenſpiele des Leben? — KGlariſſa voh de, trübe und 


Iihte Tage. — Hemr. Afhenbad, Win Berbrechet als Ghbeftiſter. — Loſe 
Slauert. — Juuſtratienen. 


Gartenlaube. Nr. 22. 
Inb.: E. Werner, Gebdannt und erlöft. (Rerti); — 9. Seruſtein, Am Sarge 
eines groben Bolfdmannes. 1,2 — Ter Allgemeine deutſche Muſilverem und 
deſſen biltoriidye u. etimograrbiide Ausftchung rm Yeipaig. — U. A. Yicbetren, 

roh Feuer in Berlin. Bor 150 Jahren u. jept. — Blätter u, Blütben, 


Die Heimat, Hreg.: Ludw. Anzengruber, Red.: Zof. Rank, 
8. Jabra. (2. Bd.) Nr. 35, 
Inb.: Kerd. Shiftern, Tirlomaten in der Sommerfriide. (Rorti.) — Paul 
Boutaet, Aus den Gyelus „Bommerabende*, 
vilse, Die Beidsicdhte eines Sales. — Mob, Fiſcher, die Arauen. — Ferdinand 


Sa · Noi. 


ri, 6, — Grieſe berühmter Deutſcher. 


Daheim. Hreg. von R. König n. Tb. H. Pantenius. 19. Jahrg. 
rt. 35. 

Inh: Morig v. Reichenbach, Die Prinzeiſin. — Tb. S. Bantenins, die 
Memoiren des Graien M. R. Murtwjen. — Grinnerumgen eines baveriſchen 
Staatsanwalts,. 2. — Zerd. Lindner, eine Sommerfriide im Taunus. — 
Herrun. Vogt, Ein Jabt zu Pierde,. — Am Familientiſche. — Wefundheitsratb. 

Inh, der Beilagen: wei Hinftige Katler, — Umſchau in ſernen Banden. — ©. 
Bogt, von der failerlihen Racht Hohenzollern. 


Htepler. — Aus aller Blelı, 





Schorer's Familienblatt. Redig. von J. A. Mordtmaun u. E. 
D. Hopp. 4.8. Nr, 21, 22, 


Int: Ernft Edfein, Pruftas. (ferti.) — Yul, Stinde, Das Zauberſchloü bes 
19. Jahrhunderts. — Sara Hupler, Sein Gewiſſen. Aus dem Kinderleben. 
— Joh. irrjan. Befrafte Danke, — Bernb, Bater, Die Aa Sorhia ım 
Konftantinoyel. - WUngen Schwiedland, Nidard Wagner'e Gharafterbild. 
Grarhologiſche Studie.) 1.— Nundihan ver Erfindungen, — W, de Beaulieu, 
In der Beer, — Keine. Seidel, der Nadıtigallemwinfel. (Bebiht.) — 
Plauderede. 








Alam. rg 1 des Zudenthums. Hr. von 8, Ppilippf on. 
47. Jahrg. Nr. 22. 


Int: Der jüdiihe Stamm. 6. — Bemerkung gu Ar. 21, ©. 397, — Fiterarifdher 
Wochen bericht. — Beitungsnahridten. — Zerilleton. 


Zavifare Riteraturblatt. Hrög. von M. Rahmer. 12. Jahrg. 
r. 21. 





Inh: ©, Bronemann. Nappeport umd Fuyzatte. 4. — Die Iuden in Indien | Hübfhmann, armenifche Studien. 1. 


(Korti.) — Piteraturberichte,. — Rotlzen. 


1,2. (Gedichte) — | r 
eat | Aahbrnaruber, Wanderungen durch Paläitina, Würzburg (o. 3.), 
Bitter von Arlt. — Bunberfinder. — Burgen, Kıöfter und Schloſſer in Defter- | 


— 1883, 24. — Literarifhes Centralblatt — 9. Juni. — 


Aue belgiſchen 





Ausführlidere Kritiken 
erſchienen über: 
Child, the english and seotlish popular ballads. (Trautmann: 
Anaglia. VI, a 
Dreffel, ber elebte und umbelebte Stoff. (Katbolif, N. F. 
Pr al, 
Rider, —— der neueren Philoſophie. (Witte: Philoſ. 
Monatöb. XIX, 5.) 
Bias — der griechiſchen Lyrik. 1. Ib. (Köſtlin: Deutſches 
tbl. VI, 8.) 
Haffner, Grundlinien der Geſchichte der Philoſophie. 
NR. F. XXV, Mai.) 
Handbuch der theologifhen Wiffenfhaften x. Hreg. von Jödler. 
(Theol. Litbl. 22.) 
v. g rtmann, die Religion des Geiſtes. (Melzer: Philof. Monatsb. 
IN, 5.) 
Iloppe, the ericket on the hearth. (Morsbah: Anglia. VI, 2.) 
Koch, über die Milgbrandimpfung. (John: Deutihe Itſchr. f. 
Thiermed. IX, 3.) 


(Katholik. 


Anglia. VI, 2,) 

Morris, he story of Genesis and Exodus, 
vl, 2.) 

—— tandem, der Sprachunterricht muß umkehren. GKech: 

end.) 

Sommer, die Neugeltaltung unferer Weltanfihten. (Baumann: 
Philoſ. Monatsh. XIX, 5.) 

Thum, —— zu Macaulay's History of England, (Mors— 
bach: Auglia. VI, 2.) 


(Schumann: Anglia. 


Bom M. Mai pie 2. Juni find nachſtehende 


neu erfhienene Werke 


anf unferem Medartiondburean eingellefert worden: 

Baumitark, Plus ultra. Schickſale eines deutſchen Katholiken. 
1869— 1852, Strakburg i/ E. Trübner. (Sl. Ss.) cf 6. 

Birkmever, Rechtsfälle aus der Praxis des Reichs⸗Clvilproceſſes 
I wiſſenſchaftlichen Ausarbeitungen. Wismar, Hinſtorff. (8.) 
of. 2, 40, 

v. Czyublarz, zur Geſchichte des ehelichen Güterrechts im böbmifch- 
ten Landrecht. Leipzig, Breitfopf & Härtel.  (S.) 

Daubenfped, die Schiedsgerichte für Regulierung der Bergfchäden. 
Berlin, Bablen. (A, 8.) A 2. 

ntiheidungen der deutichen Gerichte zum Reichs⸗-Gerichtskoſtengeſetz. 
Hismar, Hinſtorff. (8) A 1. 


Woerl. (Kl. 8) AM 5. 


|». d. Gabeleng, Anfangsgründe der chineſiſchen Grammatik mir 


Uebungsſtücken. Leipzig. I. D. Weigel. (Gr. 8.) 8. 

Geſchichtoͤſchreiber Schlefiens des 15. Jahrhunderts. Herausg. von 
Wachter Breslau, Max & Co. (d.) cf 6. 

Geſetz betreff. das Verfahren in re gen u er ar 
vom 15. Febr. 1880. Handansgabe x. von Kobli. Berlin, 
Bablen, (HI. 8.) cf 1,60. 

u Wider die Humanafter, Straßburg i/E., Trübner. (Rov. 8.) 

Würzburg, Woerl. (Al. 


Gotthard, der, einit und jet. 8.) 


4, 50, 
| Hartmann, Abvffinien u. die übrigen Gebiete der Oſtküſte Afrikas. 


Leipzig, Freytag. (Kl. 8.) HM 1. 


 Saufer, Spalato u. die römifhen Monumente Dalmatiens. — Die 





Neitanrirung des Domes zu Spalato, 2 Vorträge. Wien, Hölder. 
(52 S. @r. 8.) 

Hecker, Militärperfonen im Sinne der Neichögefeßgebung. Berlin, 
v. Deder's Verl. (16 ©. Gr. 8.) 

Heiden, Wie wird fehwerer, rober Boden (Neuland) fruchtbar ger 
madıt? Hannover, Goben. (8.) ef 6, 85. 

Hintner, griechifche Schulgrammatif. 2. Aufl. Bien, SHölder. 
(XX, 36 ©. 8.) 


— ariechifches Mebungsbudh. Ebend. (IV, 243 ©. 5.) 


v. Hoffnaaf, Jenfeitd des Brenners. Würzburg, Woerl. (Kl. 8.) 


N. 2, 50. 
— der armeniſchen 


Etumologie. 1. Ib. Leipzig, Breitkopf & Goͤrtel. (6.) A 4. 
Jacobſen, chemiſch-techniſches Repertorium. 1882. 1. Halbjahr. 
2. Hälfte. Berlin, Gaertner. (8.) I, 75. 


Janſen, Guf., Die Davidsbindler. Aus Robert Schumann's 
* u. Drangveriode. Leipzig, Breitkopf & Härtel. (Gr. 8.) 
MH hi. 


853 


Ianffen, Jobs, Arankreihs Nheingelüfte uud deutſchfeindliche 

e- in früheren Jahrhunderten. 2. Aufl. Freiburg i/Br., 
erder. (8) oA 1, Au. 

Kiehling, Blide in die Mundart der füdlihen Oberlaufig. Iſchopau— 
Nafchte. (46 S. 8.) 

Kleinmann, die Phospbornefrofe. Leipzig, Felix. (8.) cH 3, 60. 

Köhler, allgemeine Mufiklehre für Lehrende u. Lernende. Leipzig, 
Breitfopf & Härtel. (Gr. 8.) 5. 


— 1883. 24, — Literarifdes Gentralblatt — 9. Juni. — 


Zange, Gegen die Erklärung des Organs für pofitive Union zu | 


Gunſten einer bedingten Anerkennung des Miffionirens der Methos 
diften in der evangelifchen Kirche Deutichlande, Bonn, Cohen & 


Sohn. 18.) cH 0, 50. 
u Grundebatfachen des Seelenlebens. Ebend. (Gr. 8.) 
6. 


Neuhacuser, Anaximander Milesius sive vetuslissima quaedam 
rerum universilalis conceplio reslitula, Ebend. 18.) c# 14. 
Nivellements der trigonometrifchen —— der Laudesaufnahme. 

5. Bd. Berlin, Mittler & Sohn i. C. (156 ©. 4. 


) 
Nobl, — (Biographie.) 2. Aufl. Leipzig, Reclam jun. (16.) 


Noordewier, Isocralea, In usum scholarum collegit etc. Grö— 
ningen, Wolters, (II, 56 ©. Gr. 8.) 
bt — Angelo Secchi. Cöln, Bachen i. K. (Gr. 8.) 


Probſt, Beiträge zur lateiniſchen Grammatik. I. Leipzig, Jaugen— 
berg & Sim. (8) 3. 

Radloff, die Haftung des Eigenthümers für den durch Thiere ans 
gerichteten Schaden nach römiichem Recht. Leipzig, T. O. Weigel. 
8) MN, 50, 

Reiniſch, Die Bilin⸗Sprache. 1. Br. 

Berl. (VII, 322 ©. 8.) 

Rodinger, der Raul Bud und der fogenannte Schwabenfpiegel. 
Müncen, Kranz i. C. (d.) AM 3 

ee. rpauf en, der Schädel Raphael'e. Bonn, Cohen & Sohn. 
GA.) A 3. 

Sculz, zur Yiterärgefchichte Des Corpus juris eivilis, Leipzig, 
Breitfopf & Särtel. (Gr. 8.) cH 1. 

Thun, Geſchichte der revolutionären Bewegung in Rußland. Leipzig, 
Dunder & Humblot. (8.) cH 7. 

Tumlirz, Tropen und Figuren nebit einer kurzgefaßten deutſchen 
Metrit. 2. Aufl. Prag, Dominicus. (VI, 95 S. Gr. 8.) 

Huane, Grundlehren der Logik. Breslau, Koebner. (IX, 303 S. 

r. 8.) 

Urkundenfammlung zur Geſchichte des Fürftenthums Dels bis zum 
Ausfterben der Piaſtiſchen — Hrog. von Haeußler. 
Breslau, Max & Go. (44 A 6. 


Texte. 


Urlidhs, Pergamon. Geſchichte u. Kunſt. Vortrag. Leipzig, T.O. 
Hi - ' ” . er ‚ von der American Oriental Society zum Ehreumitglied ermannt 


Beigel, (Gr. 8.) AM 1. 

Wirth, Bismard, Wagner, Nodbertus, drei deutfche Meifter. Mit 
einem Beitrage von Schippel: das moderne Elend u. Die moderne 
Uebervölferung. Leipzig, Muhe. (8.) 


Wictigere Werke der auslãndiſchen Literatur. 
Italieniſche. 


Ardigö, opere filosofiche, Vol. L.: Pietro Pompunazzi e la psi- 
cologia come scienza positliva. (435 p. 8.) Montova, 1882, Colli. 
L.6 


Bassi, di una slatuella del Sonno che si eonserva nel r. Museo 
torinese di archeulogia, e del suo mito nell’ antichitä: studio. 
(137 p. Gr. 8.) Torino, tip, Paravia e Vigliardi. 

Dagli Atti della Soeietä d’archeologia e belle arti, vol, IV. 

Cavour, lettere edite ed inedite, raceolte ed illustrate da Chiala. 
Vol. 1. (CCCVI, 344 p. 8.) Torino, Roux e Favale. L. 8. 

Celesia, storia della letteratura in Italia ne’ secoli barbari. Vol. 2, 
(232 p. 8.) Genova, tip. del r. Istituto Sardo-Muti. L. 4. 

Commedia di Dieei Vergine: rappresentazione dei primi secoli della 
letteratura italiana, tralta da un codice della Riecardiana di Fi- 
renze, . publieata da Alvisi, (85 p. 8.) Firenze, 1882, Lihreria 
Dante, L. 3. 


Finzi, l' asino nella leggenda e nella letteratura: conferenza te- | 


nuta al Circolo filologico di Torino, (43 p. 8.) Torino, Paravia 
e Vigliardi, L. 1, 50, 

(atta, morlologia green; osservazioni sulla deelinazione dei nomi 
eon tema in a, (24 p. 16.) Torino, 1882, Loescher. 

Mai, epistwlario: primo saggio di cento lettere inedite, pubblicate 
per cura di Cozza Luzi. (XIV, 159 p. 16.) Bergamo, frat, 
bolis. L. 3, 50, 


854 





Manfroni, dizionario di voci impure ed improprie, compilato in 
servigio degli studiosi della lingua italiana. (XIV, 267 p. a 2 
eolonne. 16.) Torino, stamp. reale Paravia e Vigliardi. L. 2,80, 

Mangelli, dell’ Orlando furivoso di Ladovieo Ariosto: esposizione 
e osservazioni. (163 p. 8.) Forli, 1882, tip. Croppi. 

Piceinelli, F., della espropriazione per causa di pubblica utilitä, 
—n nel diritto romano. (92 p. 8.) Firenze, 1892, Salani. 

3. 


Vendibile presso l'autore, Cagliari. 

Pineinelli, Gius., la socielä anonima secondo il nuovo codice 
di commereio italiano: saggio. (XIV, 250 p. 8.) Cagliari, tip. 
Timon, L. 3. 

Vendibile presso l'autore, Cagliari. 





Antiguarifche Kataloge. 
(Mitgetbeilt von Riräbeoffu Wiagand im Feirsig.) 
Baer & Go, in Aranffurt a/M. Nr. 128, Zoologie. 


Jurloprudenz. 
Beck'ſche Buchh. in Nördlingen. Nr. 158, Proteitant, Theologie. 


Nr. 130 


‚ St. Goar, Jfaar, in Frankfurt aM. Nr. 57, Bibliographie, Ges 


Leipzig, Grieben's | 


lehrtengeſchichte, Gulturgefchichte, Guriofa. j 
Kerler in Ilm. Nr. 76, Mathematik, Phyfit, Aſtronomie. 
Kühl in Berlin. Nr. 10, Deutſche Literatur. 

Naumann, Heint. I., in Dresden. Nr. 5, Theologie. 


Nadridten. 


Der ord. Profeffor im der mebdicinifdhen Kacultät zu Königs: 
berg iPr., Dr. Hans Alfr. Dobrn, ift zum Medicinalrath u. Mit: 
alied des Medicinal:Gollegiums der Provinz Oftpreupen ermannt 
mworben. 

Ju der philoſophiſchen Aacultät zu Jena babilitierte fh Dr. 
Liebſcher für Laudwirthſchaft, in der mediciniſchen Facultät au 
Berlin der Stabsarzt am mebicinifch s dyirurgiichen Friedrich— 
ra zu Berlin, Dr, Amold Hiller, für innere 

edicin. 

Der Gandidat Carl v. Obſtfelder iſt als Dberlehrer an das 
Progummafium zu Groffen aD. berufen worden. 


— — — 


Der Geh. Regierungsrath Prof. Dr. Stenzler in Breslau iſt 
worben. 

Der Reichsgerichtsrath Jul. Peterfen zu Leipzig wurde von 
der juriftifchen Facultät zu Erlangen honoris causa zum Doctor der 


Rechte ermannt. 


' Iniverfität, Dr. &, Hübner. 


Zu den auswärtigen Gelehrten, denen die Mniverfität Gambridge 
am 13. Juni den Grad eines LL.-D. honoris causa ertheilen wird, 
gehört aud der ord. Profeſſor der claſſ. Philologie an der Berliner 
(Wir mürjen bei diefer Gelegenheit 
die in Nr, 22, ©. 780 d. Bl. gemachte Angabe, daß LL, D, = 
Litterarum Doetor fei, zuräcdnchmen. ZJahlreiche aus England an 
uns gelangte Mittbeilungen bezeugen übereinitimmend, dap LL. D. 
wirfiih Legum Doctor bezeichne, angefichts der jetzt damit belichenen 
Gelehrten allerdings wunderlid.) 

Der Profeffor der Chemie an der Univerfität Berlin, Geb. Re: 
nierungsrath Dr. Hofmann, u. der Bildhauer Profeſſor Reinhold 
Begas zu Berlin, find zu ftimmfähigen Nittern des Ordens pour 


\ le merite für Wiffenfchaften u. Künite ernannt worden, 


Dem Dirertor der landwirthſchaftlichen Akademie zu Poppels— 


) * Geh. green br. Dünfelberg, it das Ehreukreuz 
2. El. 





des fürtl. lipp. Geſammthauſes, dem Boritande der fand: 
wirthichaftlichen BVerjuchsftation zu Pomritz, Profefior Dr. Heiden, 
das Ritterkreuz 1. Gl. des k. fühl. Albrechtsordens verliehen 
worden. 


Am 9. Mai + in Prag der o. Prof. d. vergleichenden Spradı: 


' wiffenfchaft, Dr. Alois Banitek im 58. Lebensjahre. 


Am 20. Mai + in Brezova der Dichter Same Chalupka im 
71. Lebensjahre, in Edinburg der Gründer u. Herausgeber des nad 
ibm benannten „Chambers' Journal“, Dr. W. Ghambers, Baronet, 
83 Jahre alt. _ 

In der Naht zum 22. Mai F in Brüffel der Senator Bar: 
banfon, Juriit, einer der Hauptverfaſſer der beigijchen Berfaflung, 
86 Jahre alt. 


855 


Aus den Fonds der Albrechtſtiftung an der Univerſität 
Leipzig haben nachftehende Gelehrte der genannten Hochſchule zur 
Förderung willenfchaftlicher Zwecke Berleihungen erhalten: die Pros 
fefforen Brugmann, riedr. 26 Drechſel, Gardt— 
banfen, Rauber, Weigert, die Docenten Cruſius, Douck, 
Huber, Kraepelin, 200f6, Marfhalt, Dit, Ryſſel, Sänger, 
Schreiber, Schulpe, Weißmann. 


Zu Michaelis d. J. ift an der hiefigen ftädtifchen Neal: 
ſchule ein afademifch gebildeter Lehrer, welcher die volle Facultas 
für Franzöſiſch und Englifch befigt, fich auch bereits im Unter: 


— 1883. X 24. — Literarifhes Centralblatt — 9. Juni. — 


556 





| richt an einer öffentlichen Anftalt bewährt haben muß, anzu: 
ftellen. Das Gehalt normiert fich je nach den Antecedentien des 
betreffenden Bewerbers innerhalb der Gehaltäclaffe von 3000 
bis 4500 A. oder derjenigen von 2200 bi 3400 oA. Bewer: 
bungen um bie Stelle find bis zum 22. Juni d. J. mit den 
nöthigen Zeugniſſen beim unterzeichneten Stadtmagiftrat ein— 
| zureichen. Die Höhe des beanfpruchten Gehalts ift anzugeben. 
Oldenburg (Refidenz), den 25. Mai 1883. 
Der Stabtmagiftrat. 
v. Schrend. 


[153 





kiterarifhe Anzeigen. 


Soeben erfchien im Verlag von Karl J. Zrübner in 9 
Straßburg: (153 


Plus ultra! 
Schickſale eines deutihen Katholiken 
1869-1882. 


x 


} Von 
Reinhold Baumſtark. 
8 AM, 
Unter der „micht auf die Berge, fondern auf den Simmel e 
2 inweifenden Devife Plus ultra“ will der Verfajier in obigen e 
7 Memoiren den Beweis liefern, daß man ein „warmer, begeis | 
A iterter Patriot und gleichzeitig eim treuer gläubiger Bekenner 7 
—— der katholiſchen Kirche fein kaun“. Die einflufreide Ihätigkeit 
„ des DVerfafiers beim Ausgleich des badifhen Kirchenconflicts % 
A Sowie feine Stellung gegenüber dem politifchen Ultramons 
Atanismus, von dem er — ein langjähriger Führer der katho— 
liichen Bolkspartei in Baden — fid} öffentlich losgefagt, verleihen 
7 dem Buche gerade im gegenwärtigen Augenblide ein uugewöhn« 
5 lich hohes Antereile. 


DEINEN IHNEN IHNEN II INNEN IC UN 


KINN IN 9) 
XXXX 





Neu erschien: 


Die Volks- und Mittelschulen Oesterreich-Ungarns. 


Geschichte, Organisation und Statistik. 


Sepsaratabdruck 
aus der 2, Auflage von Schmid’s Encyklopädie. 
Oesterreich von Dr. E. Wolf. 
Ungarn von Prof, Dr. Schwicker, 


1862. 9 Bogen. Lex,-Octav. Preis HM 4, —. 
Leipzig. Fues’s Verlag (R. Reisland). 


SEI ISTIIIIISSAISSEISSISSCH ISA SL AS TI A — 


RE erichien im Berlag von Karl J. Trübner in S 
afburg: 1548 
—* 

* — * — 
sWiderdie Humanaſter!z 
8 Rechtfertigung eines Viviſectors 2 
* von 2 
Friedrich Golh, 
2 Profeſſor ver one zu Straßburg. R 
[4 Preis ‚—— 

8 Giner der — Biviſectoren wahrt biermit der 3 
Ss Biffenfcaft das Hecht der uneingeichränften Korfchung zum J 


Ss Wohle der Menfchbeit und deckt mit beifendem Spotte alle die * 
S groben Inmwahrbeiten und Entitellungen auf, welche zur Schüruug J 
s der Bewegung gegen die Viviſection nöthig waren. 8 
«— 


f 


Au 


| schaft. 


der periolischen und der ausländischen. 


Im Verlag von Joh, Ambr, Barth in Leipzig ist er- 
151 


schienen: 
_ - unter Mitwirkung von 
N 0 
Theolog. Jahresbericht, Bassermannn. Beu- 
rath, Böhringer, Dreyer, Gass, Holtzmann, Lipsius, 

Lüdemann, Seyerlen, Siegfried, Werner, herausg. von 

B. Pünjer. 2. Baud; enth. die Literatur v. 1882. 461 8. 

Gr. 8. Preis fl 8, —. 

Berichtet in zusammenhängender Darstellung in 12 Haupt-Ab 
schnitten über die theolog. Literatur des Jahres 1882, einschliesslich 
- — Für Bibliotlieken, theol 
Lesezirkel, wie überhaupt für Alle, welche Veranlassung haben, sich 
über die theol. Literatur zu orientieren, unentbehrlich, 

Durch alle Buchhandlungen zu beziehen. 





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Baginsky’s Antiquariat in Berlin, Artillerie Str. 24. 


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74. Musik. 75. Samml. von kostbaren Werken. 76. Mathe- 
matik, Physik, Astronomie. 77. Orientalia, Sprachwissen- 
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XVIIL und 1. Hälfte des XIX. Jahrhunderts). 


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Berantiwortl, Redacteut Brof. Dr. Yarnde in Keipyig, Gvetheftrafie Hr. 7. — Drud von W. Druguli n im Leipzig. 


2 


Literariſche 
für 


Ar. 95.] 





Herausgeber und verantwortlider Nedacteur Prof. Dr. Fr. Zarnde, 








(1883. 


Verlegti von Eduard Aucenarius im Leipzig. 











Erſcheint jeden Sonnabend. 





Detif, über den Weg, yum Wiſſen u. zur Gewlßheit zu 
gelangen, 

Feibnigen’d Briefwechſel mit dem Minifter von Berm 
Rorf x. Hcog. von Doebner, . 

Gvflienbardt, Hadrian m. Alorus. 

Bachmann, die Wedervereinigung D. Lauſiz mit Böhmen, 

@indelo, Geſchichte Des I0jähr. Arieges, 

MM ejer, die Periode der besenprocche, 

Blan, die deuticden Landeknechte. 

Creighton, a history of the papacy &e. 

Reihenipergner, @rlehnifeeines alten Bartomentariers. 

Rütimener, die Bretagne. 


Hatırgeichi 


ber Wlirbelibiere ıc. 
Beuibie, Be D 





16. Juni. · | 


Zittel, Wartin Qutber von 1483—1517, 2 ks, Symbolne-licheno-myeologiene. 
as, methodiſcher Yeirfaden für den Unterricht im der 


eihichte ar. 
Bieversheim, Lehrbuch der wergleihenden Anatomie 


ed · Tlemente. 

Scheffler, die magiſchen Figuren. 

Breuer, Studien z. Metarhoöſik d. Differentlaſrechnung. 

| &rfter st. zweiter Iobresbericht der Unterfuhungsftation des 
Hm Inſt. der Univerität Münden, Hrög. v. Wager. 

Blos, das Kind in rauch u. Sitte der Bölter, 

Drofte, Erd. Discirlinar u. Griminal-Berlapren st. 

t [ \ . Zeumer, formulae Merouingici et Carolini aevi, 

Stanpdfeft, Veitfaden für ben mineralog. Unterridt 2. | Bloch, die Givilproceh-Drdnnung uach mol -rabb. Rechte, 


?enz, Aatechtsmus der deutſchen Reichsvoſt. 

Resumd statistique pour le royaume des Pays-Bas. 
Schmarge, Katediemus der Glehretednit. 
Tacodion, hemiih-tehniibes Mepertorlum. 
Bandbud der Arhitehur, Grda. von Durm. 

Füf, Anleitung zum Feldmeſſen u, Nivellieren, 

bei u. Uri, wei alademlſche Meden ac, 
Chwolson, rorpus Inseriptionum Hebralcarum, 
Canini, &udes etymologigques. 

Livii ab urbe eomdita liber IL, Ed. Frigell, 
Lindenihmit, Tracht u. Bewaffnung des römiſchen 


werd ı. 
Hüpler, Borlagen für Ornamentmalerel, 








Nide Bücerfenbungen erbitten wir bereihnet und unter ber Nörefle der Erpebition d. BL. (Hospitalftr. 16), alle Briefe unter der des Herausgebers (Borther. 7). Mur folde 
Berte önnen eine Beipredung finden, bie ber Redaction vargelegen haben. Bel Correfpondenzen Über Bliher bitten wir Metd den Namen ber Berleger berfelben anzugeben 
————————— EEE — 


Theologie. 


Zittel, Emil, Dr. Martin Luther von 1483 — 1517. Ein Beitrag 
u einem wirklichen Bolfsbuche über Luther's Leben u. Schriften. 

arlörube, 1883. Braun. (77 ©. Kl. 8.) cAH 1,2%. 

Was der Verf, hier giebt, ift nicht ein abgefchloffenes Wert, 
fondern nur eine Probe, wie er meint, daß eine wirklich populäre 
Lebensbeichreibung Luther's beichaffen fein und ausfehen müßte 
und wie man zugleich im Stande fein möchte, die Schriften des 
Neformatord weiteren Kreifen zugänglich und genießbar zu 
machen. Auch ift ja nicht zu verfennen, daß der Verf. mit dem, 
was er über die bisher erjchienenen Biographien des nicht bloß 
der Partei der Lutheraner angehörigen Mannes, fo wie über 
die Art fagt, wie beffen Werke bis jetzt ediert find, im Ganzen 
nur allzufehr Recht hat. Jene Biographien find von Gelehrten 
für Gelehrte gejchrieben und Laffen den voltsthümlichen Ton jo 
fehr vermifjen, daß es (Mef. redet aus eigenen Erfahrungen) 
ſchwer Hält, felbft „Gebildete” zum Lefen derjelben zu vers 
mögen, und was bie Werfe Luther's angeht, jo find fie aller: 
dings in einem Zuftande, der fie für unfer Bolf nun einmal un- 
genießbar macht. Doch aber ift jo ungeheuer Vieles in ihnen 


enthalten, von dem es Schade und ein Berluft fein würde, wenn | 
es unter all dem Wuft, in welchen es eingebettet liegt, vergraben | 


bleiben und nicht doch dem Geifte und Gemüthe unjeres Volkes 
erſchloſſen werden follte, weshalb man es denn gewiß als einen 
glüdlihen Gedanken bezeichnen darf, Auszüge aus Luther’s 
Schriften zu geben, die, nach gewiſſen Gefichtspuncten geordnet, 
das wirflih Werthvolle und Bleibende geben, alles Weitere 
dem Stubium bes gelehrten Hiftorifers überlaffend, aljo gleich- 
fam „Lichtjtrahlen” aus ben Werfen des Neformatord. So 


giebt der Berf, z. B. „Luther-Worte über Kinderzucht im | 





Eiternhaufe, in der Schule und im Leben“, und ebenjo ‚Luther⸗ 


Worte über den Werth der Wiffenihaften und der Gelehrſam— 
feit” 2c., und zwar Alles in einer Zufammenftellung, die, fo 
knapp fie auch ift, doch des Reformators Urt zu denken Mar ins 
Licht ftellt: ganz gewiß ein Weg, der betreten werben muß, 
will man nicht einen der größten Männer unferes Volkes dem 
Staube der Bibliothelen überlaffen. Nur darüber find wir 
zweifelhaft, ob das Hineinmengen diefer Zufammenftellungen in 


| 


die Biographie, wie der Verf. es verfucht hat, zwedmäßig fein | 
möchte. Vielleicht wäre es doch beffer, Beides getrennt zu geben, | 


um nicht das Biographifche durch das Literarische allzu oft zu 
unterbrechen. Doch wie dem fei, es ift zu bedauern, daß der 
Berf , wie er fagt, nicht Muße hat, um fein Wert fortzuführen: 
nad) diefen Proben wäre gerade er der Mann dazu, Bo- 


Rigem. eng. ıkutl. Kirhenzeitung. Red. Fr. Ib. Franke, 
r. 22. 

Ind.: A. v. Scheurl, der Erlaf des preußifchen D.⸗K.⸗Raths 
über die gemifchten Ehen, — Jrland und die Eurie. — Die han— 
noveriſche Pfingſtronferenz. — Aus Schleswig⸗Holſtein. — Das 
Gonto zwifchen der evangel. und kathol. Kirche auf dem Gebiete der 
Mifchehen in Deutſchland. — Die Jahresfeier der evang.⸗lutheriſchen 
Milfion zu Leipzig. — Die berliner Feſtwoche. — Die Jahreöver: 
ammlung des oberbeffifchen Vereins für innere Miffion. — Aus 

Idenburg. — Kirchliche Nachrichten zc.* 


Proteft. Kirhenzeitung ic. Hreg. v. J. €. Webf ty. Nr. 20. 

Inh.: 3. Webffy, zur Vorbereitung auf das Luther⸗Jubiläum. 
— Dom 14, deutjcen Protejtantentage. 2. — Hafenclever, eine 
theologiſche Gontroverfe über den Ertrag der Katafombenforfchung. 
— Die thüringer firdliche Konferenz. 


Der Katholit. Redig. von J. B. Heinrich u. Ch. Mon NR. 
25. Jahrg. Avril,” 3 ch u. Ch fang. R. F 


zu.: Die —— des P. Angelo Secchi. — Univer⸗ 
ſitätsbildung der Katholiken in England und Deutſchland. — Heiden⸗ 





thum und Offenbarung. — Melchior Paul von Deſchwanden. — 
P. Joſeph Kleutgen 5. J. — Die Einführung des Festum lanceae 
«t elavorum sive armorum Christi. — Kiteratur. 


Philofophie. 


Delff, Hugo, Ueber den Weg, zum Wiffen u. zur Gewißheit zu ge» 
langen. Gine Gonfeffion. Leipzig, 1882. Grunow, (IV, 1478, 
Gr. 8.) cM 2. 

Der Berf., der von Kant Manches angenommen hat, ift zus 
frieden, wenn man ihm die Gefelichaft von Hamann und Jacobi 
gönnt, und bezeichnet damit feinen Standpunct. Zugleich nennt 
er feine Schrift eine Eonfeffion und will vermuthlich dadurch 
zu erfennen geben, da er micht den Anfpruch darauf macht, 
ſolches zu bieten, da8 von Bielen angenommen würbe, Tropdem 
findet fih im der Arbeit manches Beherzigenswerthe, indem 
namentlih ben Naturwiffenichaften ein Spiegel vorgehalten 
wird, Es ift etwas Wahres daran, wenn Delff jagt, daß die 


859 
Refultate der Naturwiffenschaften Eonfequenzen von Voraus: 
fegungen find, die wir in uns felbft gebildet haben, fo daß der 
Nüdgang auf die Wiſſenſchaft eine Form fei, dem einen Glauben 
abzujagen und dem anderen einen Schein von Ullgemeingültig- 
feit zu fchaffen. Man muß dem Sat zuſtimmen, daß bie mate— 
rialiftifche ebenfowenig wie die fpiritualiftifche Weltanschauung 
ein Ergebniß der Forſchung fei, fondern die eine wie die andere 
nur Anwendung eines Glaubens. Beruhen nun bie Willen- 
ſchaften und die. philofophifchen Syfteme auf fo unjicherer 
Grundlage, wo haben wir dann etiwas Gewifjes? Delff jagt: 
im Sittlichen, auf deffen unbedingter Geltung „alles menſchliche 
Bildungs» und Vereinsleben” beruhe; dieſem Sittlichen, das ſich 
in und aus ber Religion entwidelt, hat ſich die Wiljenfchaft 
unterzuordnen, und fie barf nicht in bafjelbe mit Willfür zer- 
ftörend eindringen. Es follen die religiögsfittlichen Beſtim— 
mungen zwar vor allem biftorifch, aber doch zugleich einem 
jeden innerlich gegeben fein (wie das zu denken ift, bleibt freilich 
unklar) und unfer Gewiſſen bilden. Wenn nur die Gewiſſen 
Aller uniform wären, jo daß wir darin wirklich das Sichere 
hätten! 

Sodann glaubt Deiff, Gewißheit komme zulegt zurüd auf 
Anſchauung und Empfindung, der Verftand bringe fie mit feinen 
Functionen nicht hervor: „die Wahrheit wird erſchaut, nicht 
ſchlußmäßig gefolgert ; jiegehört der Erfahrung und der Intuition“, 
Das Erkennen fol der Vorzug des Genies fein, das „Upergus“ 
in der Form von apodiktifchen Urtheilen ausipriht. Merk. 
würdig: ift es freilich, daß der Verf., der die Religion über Alles 
bo Hält, auf die erwähnte Intuition jo bedeutenden Werth 
legt. — Manche wunderliche Anfichten im Einzelnen, die mehr 
zur Eonfeffion als zum Wiffen gehören möchten, z. B. die, daß 
bei dem Proceß des Sehens ein Strahl nicht nur in das Auge 
eine, fondern auch von dem Auge ausgeht, wollen wir hier einer 
Beurtheilung nicht unterziehen. 











Leibnizens Briefwechfel mit dem Minifter von Bernitorff und 
andere Leibniz betreif. Briefe u. Acteuſtücke aus den Jahren 1705 


bis 1716, Mit einer Einleitung berausg. von Dr. R. Doebner, 
—** Hannover, 1882. Hahn. (Il, 176 ©. Gr. 8.) 
ch, 2, 40. 


Schr ſchätzbares Material wird uns hier geboten, das ſich 
namentlich auf die Stellung Leibnizens während feiner legten 
Lebensjahre zu dem hannöver'schen Hofe bezieht und, wie der 
Hrägbr, bemerkt, zu einer gerechten Beurtheilung von Leibnizens 
Charakter beitragen lann. Wir ſehen aus diefen Beröffent- 
lihungen, wie kleinliche Furcht von Seiten Hannovers, Leibniz 
möchte mit feiner bewährten Gejchidlichfeit anderen Staaten 
Dienite leiften, die Behandlung des großen Mannes beeinflußte, 
fo daß er in feiner Thätigfeit als Hijtoriograph des Haufes 
ſelbſt wefentlich gehemmt wurde; wir erjehen aus ihnen, wie 
Leibniz ſogar mit der Befriedigung feiner materiellen Unfprüche 
Noth hatte; es wird uns ferner in ihnen die Erbärmlichfeit 
Eckhart's deutlih vor Augen geführt. Daß O. Klopp dieſen 
ganzen Briefwechiel zwifchen Leibniz und Bernftorff mit Aus— 
nahme eines einzigen Schreibens nicht veröffentlicht hat, beruht 
offenbar auf der Scheu, helles Licht über die Differenzen 
zwijchen dem Hofe und Leibniz zu verbreiten. Um jo mehr 
Dank müffen wir für die genaue Herausgabe der Briefe und 
Actenſtücke dem Königlichen Archivar zu Hannover wiffen, der 
in der Einleitung noch eine furze aber treffliche actenmäßige 
Darjtellung der Urfachen des Conflicts vorausſchickt. 





Philoſ. Monatshefte. Ned.: F.Schaarſchmidt. 19. Bd. 5. Hft. 
Inh: E. Feuerlein, die Selbſtpflicht im Syitem der Moral. 
— Mecenſionen. — Yiteraturberiht. — W. Schuppe, zur Abwehr. 
— A. Küöhtmann, Ermwiderung. — F. Aſcherſon, Bibliograpbie. 
— NecenfionensVerzeichnif. 








— 1883, 8 25. — Literariſches Gentralblatt — 16, Juni. — 











860 


Geſchichte. 


Eyſſenhardt, F. Hadrian u. Florus. 
(32 ©. 8.) c# 0, 50. 

Au. d. I: Sammlung gemeinverftändlicher Vorträge, bräg. von 
Nud. Birdhow u, Ar. v. Holpendorff. H. 397. 

Ein Büchelhen, das ſich ganz amüfant lieſt; einzelne Büge 
aus dem Leben und Eharafter der beiden fo verjchiedenen und 
doch wieder einander ähnlichen Perfönlichkeiten, die der Verf. 
als typiſch für ihre Zeit faßt, werden mit anderen Denkmalen 
der Epoche, insbeſondere infchriftlichen, geſchickt verbunden. 
Auch wiſſenſchaftlich wird einiges Neue vorgebradjt, indefien 
unferer Anſicht nach nicht gerade glüdlih, Wenn Eyffenhardt 
z. B. in den befannten Berjen des Hadrian an Florus ftatt der 
überlieferten Worte calices pati rotundos lejen will calices 
pati profundos, fo ſcheint uns im Gegentheil die neue Lesart 
höchſt unangemeffen zu fein und die alte jehr wohl erträglich. 


Derlin, 1882. Habel. 





Bachmann, Dr. Ad., Prof., die Wiedervereinigung der 
Lausitz mit Böhmen (1462). Wien, 1882. Gerold’s Sobn. 
(105 8. Gr. 8.) c# 1,60, 

Nachdem kürzlich Ermifch (N. Archiv f. ſächſ. Geich. 1, 11) 
die gegenfeitigen - Beziehungen zwijchen ben Wettinern und 
Hohenzollern einer» und Böhmen andererſeits in den Jahren 
1464—T1 einer eingehenden Darftellung unterzogen hat, ver- 
breitet Bachmann über ein früheres Stadium diefer Verhältniſſe 
vom Standpuncte des Königs Georg Podiebrad aus neues Licht. 
Er zeigt, wie die umfafjende Reftaurationspolitif deffelben der 
durch den Huffitenkrieg eingetretenen Entgliederung Böhmens 
entgegenarbeitete und zu diefem Zwecke bejonders die Macht der 
Hohenzollern an der Weit: und Nordgrenze zurüdzudrängen 
wußte, den Kurfürſten Friedrih 1462 zur Herausgabe der 
Lauſitz, ohne die verbriefte Pfandſumme erhalten zu haben, 
zwang. Wie diefe Zurüderftattung erfolgte, läßt ſich nur ver: 


muthen, da eine Urkunde darüber nicht eriftiert. Die Weitiner 


verjtand Georg dabei ebenjo gefchidt einzufchüchtern und von 
der Hülfsleiftung an die Hohenzollern abzuhalten. Die beige: 
gebenen 31 Urkunden, auf denen die Unterfuchung beruht, ent- 
jtammen ber Mehrzahl nach dem Weimarer, die übrigen dem 
Dresdener Archive, 


Gindely, Ant., Geſchichte des dreifigjährigen Krieges in drei Ab» 
theilungen. 3. Abth.: Der Schwedische Krieg feit Guſtav Adolf’s 
Tode und der fchwedifchefrangöfifche Krieg bis zum weitfälifchen 
Arleden 1632—1648, Mit 9 Doppelbildern u. 3 Portr. in Holsft. 
Yeipzig, 1992. Freytag. (VI, 232 ©. 8) cH 1. 

A. u. d. T.: Das BWilfen der Gegenwart. 5. Bo, 


In Anknüpfung an bie Anzeige des erften Bändchens (Jahrg. 
1882, Nr. 42, Sp. 1414 d. BL.) ift hier zu erwähnen, dal; 
Gindely für die Begründung des Neuen, was diefe Fortſetzung 
enthält, auf feine ſpäteren Publicationen verweift. Diejes Neue 
bezieht fich erftens vornehmlich auf ben fi allmählich ent: 
widelnden Plan Guftav Adolf’s, fich eine Herrichaft im Innern 
Deutihlands zu begründen. Derjelbe ftammt nach Gindely 
bereit3 aus der Zeit furz nach ber Schlacht bei Breitenfeld, wo 
er fi „in feinem Herzogthum Franken“ die Erbhuldigung leiſten 
ließ, wo er übermüthig zu werden und die Brüden zu verachten 
begann, mit deren Hilfe er die ſchwindelnde Höhe erreicht Hatte, 
daher er auch im Gegenfah zu den proteftantijchen Kurfürften 
dem Frieden abgeneigt war und in Folge beffen in eine feind- 
felige Stellung zu ihnen gerieth, fo daß der von Sachjen nicht 
mehr wußte, ob er fich mehr vor dem Ehrgeiz des Königs oder 
vor der Tyrannei des Reftitutionsedictes hüten ſolle. Neu iſt 


ferner, daß nad) der nämlichen Schlacht von einem Unbelannten 
durch den Kapuziner Ouiroga dem Könige von Spanien das 


ö— —— — > | Unerbieten gemacht worden ift, den König zu ermorben (II, 275). 


861 


Magdeburg iſt nad) Gindely, der hierin Wittich beitritt, nicht 
von den Tilly’jchen angezündet worden, fondern von den Magde- 


— 1583, 8 25. — Literarifhes Eentralblatt — 16. Juni. — 





burgern jelbft, um das Beiſpiel von La Rochelle zu überbieten; 


fogar daß Falkenberg dieſe Katajtrophe vorbereitet habe, ift ihm 
wahrjcheinlih. Endlich entjcheidet fich Gindely auf Grund der 
von ihm aufgefundenen Documente, bis zu deren künftiger Ber: 
öffentlichung er eine proviforifche Unerfennung feiner Ueber: 
zeugung in Anſpruch nimmt, für die Schuld Waldftein’s (wie 
Gindely jchreibt); als die Gründe, auf denen dieſe Beſchuldigung 
beruht, bezeichnet er nur: die nicht wegzuläugnende, den Kaiſer 


bebrohende Verbindung Waldſtein's mit Guftav Adolf durch | 


Graf Thurn, die Verhandlungen Kinsly's mit Feuquidres, bie 
Waldftein’d mit Arnim, die Lügen, mit denen er diejelben vor 
dem Kaiſerhofe bemäntelte, und fein Beftreben, bie ligiftifche 
Armee zu Grunde zu richten. 


Meier, Dr. Ludw., die Periode der Hegenprocefje. Hannover, 1582. 
Schmorl & v. Seefeld. (100 ©, 8.) cf 2. 

Der Verf. ift überzeugt, endlich die Löfung für das fchauer- 
liche Räthfel der Herenprocefje gefunden zu haben. Wenn aud) 
viele Unfchuldige durch diefelben hingemordet worden find, fo 
ftand es doch fo, daß mit weit größerer Wahrfcheinlichkeit die 
Sculdigen getroffen wurden. Diefe Schuld aber beitand in 
dem Genuß von Raufchmitteln, namentlich des Stechapfels, 
welcher neben anderen Einwirkungen auch die Hallucination des 
Fliegens hervorbringt, woraus ſich erklärt, daß bie gefolterten 
Heren wirflih an die von ihnen ausgeſagten Luftfahrten ꝛc. 
glaubten. Gerade in dem Beitpuncte, als die Scholaftif bie 
Idee von ber Teufelsbuhlichaft völlig ausgebildet hatte, drang 
diefes neue zuerft durch Zigeuner eingeführte Raufchmittel ein, 
das zuerft Armuth und Elend, jpäterhin das durch Sitte und 
Brauh vom Genuffe der Spirituofen mehr ausgeſchloſſene 
weibliche Geſchlecht einnahm und welches jo die Urſache des 
Herenwefens und der Hexenproceſſe wurde. Gegenüber ber 
Willfürlichkeit und Unbeweisbarfeit diefer Hypothefe ift darauf 
hinzuweiſen, daß ein richtiges Verſtändniß diefes düfteren Phä- 


nomens fi nur durch eine vergleichende Durchforfhung der | 


Herenacten gewinnen läßt, an der es bier ganz fehlt, und bisher 
bat diefe noch fein anderes Reſultat ergeben, ala daß die Er- 
Härung deſſelben nicht bei den Angeklagten, fonbern bei den 
Anklägern und Richtern zu juchen ift. 


Blau, Dr. Friedr., Oberlehrer, die deutfchen Landsknechte. 
Gulturbild, 


Ein 
Mit 52 Holzſchnitten, 5 photolithogr. Tafeln nach 


A. Dürer, 5. Holbein u. A. und einem Titelblatte nad Sans | 


Holbein. 2. Abdr, Starfe. 


MH. 6, 


Auf Grund des von zeitgenöffiihen Schriftftellern und 
Künftlern Ueberlieferten will diefe Schrift ein treues und 


Goͤrlitz, 1592. (VII, 144 ©. 4.) 


or 


lebensvolles Bild des deutjchen Landsknechtsweſens geben. Als | 


Hauptquellen dienen ihr für Wort und Bild Fronſperger's 
Kriegsbuch und Ud. Reißner's Hiftoria der beiden Frundsberge, 
neben welchen auch die neuere Literatur berüdfichtigt ift. Nach 
einer kurzen Einleitung über bie Entwidelung des deutichen 
Kriegsweſens handelt der Berf. von der Werbung, Mufterung 


und Bereidung, den militärifchen Aemtern und der Gerichtsbar⸗ 
keit, der Bewaffnung, Kampfweiſe und den rühmlichen Kriege: | 


thaten der Landsknechte, unter letzteren am ausführlichiten von 
der Schlacht bei Pavia, den berühmteften Landatnechtführern, 
dem Lagerleben und den Trachten, woran fi eine Vorführung 
ber Landsknechte in Bild, Sarg und Schwan und ein Schluß- 
wort über den Verfall derjelben reihen. Wenn nun aud) die 
Behauptung, das Landsknechtweſen ſei eine Einrichtung, die auf 
die uralte germanijche Auffaffung und bie allgemeine Wehr: 
haftigkeit des Volles zurüdgreife, geeignet ift zu einer irrigen 
Vorſtellung zu verleiten, auch manche Wiederholungen fich Leicht 


862 





\ hätten vermeiden laffen, fo hat doc der Verf. im Ganzen feine 
Aufgabe mit recht viel Geſchick und Erfolg gelöjt. Der Veran- 
ſchaulichung fommt eine große Anzahl meift gut ausgeführter 
Holzjchnitte zu Hülfe, nur berührt es ſeltſam, daß mehrere 
Bildniffe den „Zweihundert deutfhen Männern“ entnommen 
find, während doch die übrigen den Quellen erjter Hand ent» 
ftammen, Und da der Text alles Unftößige, felbft den richtigen 
Namen des über das Weibsvolk geſetzten Weibels, forgfältig 
vermeidet, jo fei das Buch namentlich auch als ein nützliches 
Bildungsmittel für die Oymnafialjugend empfohlen, 





Creighton, M., M. A., a history of the papacy during the 
period of the reformalion, Vol. I, IL, London, 1582. Longmans, 
Green & Co. (XXI, 453; XX, 555 8. Gr. $.) 

Seit Weſſenberg's großem Werke über die Concilien des 
fünfzehnten Jahrh.'s entbehren wir eine zufammenhängende 
Darftellung jener Periode. Und doc ift Weſſenberg's Buch für 
| kritische Ansprüche unzureichend und unfere Kenntniß der Quellen 
ſeit der Beit, wo er jchrieb, bedeutend gewachſen. Auch find zahl« 
reiche Einzelunterfuchungen erfchienen wie Häbler’3 Studien 
über das Gonftanzer Concil, Pückert's Hurfürftliche Neutra« 
lität zc,, welche werthvolle neue Ergebnijje brachten. Um fo 
dankbarer ift das Werf bes Verf.'s zu begrüßen, welches auf 
gutem Quellenſtudium beruht und die Literatur aud der 
deutſchen Hiftorifer genügend verwerthet hat. Der erfte Band 
bes gut gefchriebenen Buches giebt zunächit eine Einleitung, die 
das Wachſen der päpftlichen Gewalt in großen Bügen charalle— 
rifiert und mit dem Jahre 1378 fchließt. Neue Gefichtspuncte 
haben wir Hier nicht angetroffen, aber der Autor hat fich ge- 
nügend umgethan, um ein durchaus zutreffendes Bild entwerfen 
zu können. Die eigentliche Hiftorifche Darftelung beginnt mit 
dem großen Schisma und geht bis zum Schluß des Eoncils von 
Conſtanz. Der zweite Band jchildert das Concil von Bajel und 
führt die Darjtellung bis zum Tode Pius’ IL 1464. Eine An— 
zahl von Einzelausführungen ift in beiden Bänden in den 
Anhang verwiejen, jo daß die Darjtellung ſelbſt nur foweit mit 
Notenmaterial belajtet ift, wie das zum Verſtändniß und zur 
Begründung des im Tert Gejagten durchaus erforderlich er: 
icheint. Der Standpunct des Berf.'3 ift ein durchaus unpartei- 
iſcher und wir ftehen nicht an, feine Leiftung als eine tüchtige zu 
bezeichnen, wenn fie uns auch neue Aufjchlüffe zu verfchaffen nicht 
im Stande ift. 








Neichenfperger, Peter, Erlebniſſe eines alten Parlamentariers im 
Revolntionsjahre 1848, Berlin, 1552. Springer. (VI, 263 5, 
8.) cM 5. 

Abſicht des Verf.'s ift, durch Aufzeichnung des im Jahre 
1848 Miterlebten und als Mitglied der preußifchen National- 
verfammlung Mitgewirften einen Beitrag zum VBerftändniß der 
inneren Entwidelungsgeihichte zu geben und dabei nur jolche 
Einzelmomente zu erörtern, welche für die Würdigung jener 
Beit harafteriftiich, und folche, welche wefentlich dem parlamen- 
tariihen Leben entnommen find. Theilnehmer am Borparla- 
ment, wird ber Verf, nachdem er für die Frankfurter National- 
| verfammlung unterlegen, in Kempen für die preußifche gewählt, 
nimmt in dieſer feinen Sig auf der Rechten und ift Zeuge aller 
Berliner Vorgänge bis zur Verlegung der Berfammlung nad 
Brandenburg, wird vom Minifter v. Manteuffel als außer- 
ordentlicher preußiſcher Bevollmächtigter nach Frankfurt geichidt, 
um dort über die wahre Lage der Dinge in Berlin Aufflärungen 
zu geben, und von ebendemfelben zur Abfaſſung einer Wider- 
legung von Robertus’ Schrift „Mein Verhalten in dem Conflict 
zwifchen Krone und Volt“ veranlaßt, welche als Unhang abge 
drudt iſt. Diefe Aufzeichnungen find, wie es jcheint, nicht un- 
mittelbar unter dem Eindrud bes Erlebten, jondern erjt ganz 
neuerdings gemacht und enthalten neben wenigen neuen Einzel« 





863 








beiten fehr viel Ultbefanntes, ohne diefem durch Tiefe oder Dris 
ginalität der Auffaffung einen neuen Reiz zu verleihen. Der 
politiſche Standpunct des Verf.’s ift ein gemäßigter, fein firdh- 
licher wird nirgends ftörend bemerkbar und ift faft mur durch 
die vollftändige Mittheilung der von dem nachherigen Bifchof 


Ketteler dem ermordeten Lichnowſti gehaltenen Grabrebe an- | 


gedeutet. 


Zeitſchrift des Vereins für Geſchichte u. Altertum Scylefiens. Hrsg. 
von Golmar Grünhagen. 17. Br. 

Inh.: C. Grünhagen, Schlefien unter Kaifer Karl IV. — 
®. Maydorn, der Peterspfennig in Schleſien bis in die Mitte 
ded 14. Jahrhunderts. — E. Wabner, Oppeln in der Franzoſen⸗ 
zeit. Bon 1807-1808. — Kopiep, Geſchichte der katholiſchen 
Pfarrei Patfhfau. — Heinrt. Schubert, die Schule zu Steinan 
a.d, Ober zur Zeit der Plaſten. — Paul Pfotenhauer, Schlefler 
ald Nectoren der Univerität Leipzig in den eriten Jahrhunderten 
ibres Beitehens. — Guſt. Bauch, Laurentius Gorvinus, der bress 
lauer Stadtichreiber und Humaniſt. Sein Leben nnd feine Schriften, 
— Sirſch, das Minoritensftlofter zu Loslau, — Ed. Reimann, 
über die Berbeflerung des niederen Schulweſens in Schlefien in den 
Sabren 1763— 1769, — Arhivalifhe Miscellen, — Zwei Nekrologe: 
Nudolf Maria Bernhard Graf Stillfried. Theodor Scholz. — Bes 





richt über die Ihätigkeit des ſchleſiſchen Gefchichtsvereins in dem | 


Jahren 1881 und 1852, 


Garinthia. Ned: E. v. Jabornega. 73. Jahrg. Ar. 3 u 4, 


Juh.: Karl Baron Hauſer, der Markt Obervellah. Eine 
hiftorifche Skizze mit Benupung des Marktarchives. — Bericht über 
das naturbiftorifhe Kandesmufenm von Kärnten, (Schl.) — Generals 
verfammlung des kärntu. Gefchichtövereind 1983 den 16. März. — 
Vermehrung der Sammlungen des naturbiitorifhen Mufeums feit 
Zahresbeginn, — Mittheilungen aus dem Geſchichtsvereine x, 


Länder- und Völkerkunde. 


Rütimeyer, L., die Bretagne. Schilderungen aus Natur und 
Volk. Basel, 1893, Georg. (VII, 153 8. 8.) c# 2, 80. 

Die Bretagne Liegt abſeits von bem breiten Weg, den bie 
meiften heutigen Reifenden ziehen, und daran mag es liegen, 
daß die Literatur über das Land, zumal die in deutfcher Sprache, 
eine bemerkenswerth geringe ift. Die lebendig und geiftvoll ge: 
fchriebenen Auffäge von Rütimeyer, der wiederholt die Bretagne 
bereifte, dürfen darum willfommen fein. Am intereffanteften 
und Iehrreichiten find der erfte und zweite Theil des Buches, 
gar verfchieden an Inhalt, von den dortigen Dolmen und von 
der Entjtehung der auffallenden Flachheit der Haiden handeln, 
die den Kern des Landes ausmachen. Was Rütimeyer über die 
Dolmen gebracht hat, ihren Urfprung, ihren Inhalt, ihre Ber: 
breitung, zeugt von wiſſenſchaftlicher Borfiht und Vertrautheit 
mit den bretagnifchen Funden, die dem Zoologen hoch angerechnet 
werben darf. Es ift nur ſchade, daß Nütimeyer die Funde vom 
Yuguft 1881 (Rev. arch. N. 8. XLII, p. 310) offenbar nicht 
mehr gejehen hat. Die entlegenere Literatur freilich über die 
Menhirs fcheint dem Verf. nicht in vollem Maße bekannt ge- 
wejen zu fein; ſonſt hätte er bie Gelegenheit fich ſchwerlich ent⸗ 
gehen laffen, das Verhältniß der bretagnifchen Grabftätten zu 
denen in Cornwall Har zu legen, 

Bejonnenheit tritt dem Leſer auch in dem erften Abſchnitt 
wohlthuend entgegen, der von der Geftalt der Bodenflähe ber 
Bretagne handelt. Mit Recht weit Rütimeyer die Einwirkung 
von Gletſchern in der Eiszeit, die den Granit geglättet hätten, 
zurüd. Sichere Gletſcherſpuren haben fich in der Bretagne nir— 
gends ergeben. Der Berf. entjcheidet fich alfo für das Wafler. 
Troß der hohen Strandlinien der gegenüberliegenden Küſte von 
England und troß der Salzjeen in der Bretagne ift ed aber nicht 
nöthig, an Abwaſchung duch Fluthwellen in einer Periode zu 
benten, in der die Halbinfel oder Theile von ihr unter dem 


— 1883. 2 25. — Literarifdes Gentralblatt — 16. Juni. — 





864 


Meeresfpiegel ſich befanden. Bei dem hohen Alter der bretag- 
nifchen Gebirgsformation genügt e3, das langfam aber ebenjo 
ſicher wirlende Mittel ber Berwitterung anzunehmen, deren Mit: 
wirkung ja der Verf. in richtiger Erkenntniß in hervorragendem 
Maße bereits zu Hülfe gerufen hatte. In den Alpen, auf die 
ber Verf. ſich mehrmals beruft, ift oft wahrzunehmen, wie ein 
einmaliges Gefrieren des durchfeuchteten Gefteind ausreicht, um 
da und dort Theilchen befjelben loszulöſen. Werden Jahr: 
taufende und wieder Jahrtaufende vergangen fein, wird mand)es 
Alpenthal ausgefüllt erjcheinen, über deſſen Tiefen jegt ſchwin— 
delnde Felſen hangen. Für eine frühere Ueberfluthung der Bre- 
tagne haben wir nirgends Spuren gefunden (denn die Salzjeen 
find, wie ihr Niveau zeigt, nur durch vorgefchobene Dünen vom 
Meere abgetrennt), wohl aber für eine jeit FJahrtaufenden an 
dauernde Senkung an allen Küſten im Norden und Weiten. 
Finden fich doch im Golf von Douarnenez 20 Fuß unter dem 
Meeresjpiegel Strafen, Gräber, Opferfteine, Urnen (Peterm. 
Mitth. 1871, S. 175), und an der ganzen Nordweftküfte Frank⸗ 
reichs unterirbifche Wälder mit Knochen von Landthieren und 
Schalen von Süßwafferthieren, und ſelbſt Ptolemäus noch läßt 
Pointe de St. Mathieu und Pointe du Raz zu einer Spige zu: 
fammenlaufen, und die Normanniſchen Inſeln mit dem gallifhen 
Feſtlande zufammenhangen. 

Erfreut haben uns die Ausführungen Rütimeher's ©. 39 fi. 
über die Fiordbildungen, in denen der Verf. gleichfalls den 
Gletſchern energiſch zu Leibe gegangen ijt, obgleich noch jelbit 
Reclus und Leipoldt in feiner Bearbeitung von Peſchel's Phyii- 
ſcher Erdkunde nur unter dem Einfluß von Gletſchern ihre Bil- 
dung annehmen wollten. Es ift bei jedem einzelnen Fiord die 
Unterjuchung neu vorzunehmen, ob Fluthwellen, ob Gletſcher, 
ob Bermwitterung, oder ob eine Verbindung mehrerer dieſer 
Urfachen gewirkt haben. 

Die Sprache des Buches ift ſchön; fie ift glatt, Mar und ge- 
wählt. Die Ausftattung macht der Verlagsbuchhandlung alle 
Ehre. Sgln. 


Das Ausland. Herausg. unter Mitwirkung von Ar. Rapelu. A. 
56. Jahrg. Nr. 22. 

Inh.: Albreht Peuck, die Bergletiherung der deutſchen Alpen. 
— Süpdjlaviihes Land und Bolf, Neue Folge. 3. Montenegro. Das 
Boll, — Aus Yapplands Natur und Bolferleben. Nah Paul B. 
du Ehatlin. (Mir Abb.) (Schl.) — Nadıträge und Nachſpiel der 
Iecanette“⸗Expedition. — Eine bolländiicdye Stimme über Nieder 
landiſch⸗Judien. — Kleinere Mittheilungen. — Notizen. 


Globus. Hrog. v. Rich. Kiepert. 43. Bd, Nr. 21. 

JIuh.: Das heutige Syrien. 27. (Mit Abb.) — Der Reife: 
beriht von Paul Pogge. 2. (Schl.) — F. W. Paul Lehmann, 
über neuere Refultate der Gletſcherforſchung und einige Erſcheinungen 
aus ihrer —— 3. (Schl.) — J. 6. Hall's Beſuch in ber 
tkoreaniſchen Hauptſtadt. — Aus allen Erdtheilen. 

Aus allen Welttheilen. Ned.: Hugo Toeppen. 14. Jahrg. Heft 9. 

Inh.: Hugo Toeppen, Bericht über den dritten deutſchen 
Geographentag in Frankfurt a. M., 29. bis 31. März 1553, (Scl.) 
— P. Baarts, Abſtecher ind Gelobte Yand. 9. (Mit Abb.) — 
Hugo Toeppen, Entdeckungen und Urbeiten auf dem Gebiete der 
Geographie im Jahre 1882, 2, 3, — Creveaux' Reife durch Reu— 
Granada und Venezuela. (Schl.) — Aus dem Baueruleben in Siebens 
bürgen. (Shl.) — ©. Zilling, die Steinfalzwerfe bei Staßfurt 
— — Th. Erxheben, die Gebirgsvereine Schleſiens. 
— Miecellen. 


A. Petermann's Mittheilungen aus J. Perthes' geogr. Anſtalt. Hrég. 
von E. Behm. 29. Br. VI. 

Iub.: 3. Partſch, die Veränderungen des Küftenfaumes der 
Regentſchaft Tunis im biftorifher Zeit. — Gerh. Rohlfs, die 
Anzahl der Juden in Afrika. — Ar.v. Schend, Reifen in Antioquia 
im Jahre 1580. — Neuere Forſchungen im Gongos@ebiere, 4. (Schl. 
— Geographifcher Monatsbericht, — Karten. 





865 





— 1883. 8 25. — Literarifhes Gentralblatt — 16. Juni. — 


806 





Naturwiſſenſchaften. 


Standfest, Dr. Franz, Leitfaden für den mineralogischen 
Unterricht an den oberen lassen der Mittelschulen. Mit 1»1 
in den Text gedruckten Holzschn. Graz, 1852. Leuschner & 
Lubensky. (104 8. Roy. 8.) e# 1, 40. 

Der Berf. hält die fogenannte fynthetifche Methode für bie 
dem jugendlichen Alter allein angemefjene und hier einzig zum 
Biele führende und fo ift fie denn auch in feinem Leitfaden zu 
Grunde gelegt. Dem Ref. jcheint diefe Methode manche Nach— 
theile und wenig Nußen zu bieten, doch will er gern zugeftehen, 
daß, wenn einmal daran feitgehalten wird, das Werlchen eine 
vecht geſchickte Arbeit ift. Der Verf. irrt aber, wenn er in der 
Vorrede meint, dab die Mineralogie bis jet eines derartigen 
Leitfadens entbehrt babe: gerade aud in Graz ift vor zwei 
Jahren eine ganz vortrefiliche ähnliche Schrift von dem hoch« 
verdienten, jo früh dahingeſchiedenen Profeſſor Beters erfchienen. 
Ohne weitere Vorbereitung, wie der Bögling Ollendorff's gleich 
in der erften Stunde einen ganzen franzöſiſchen Sag vorgejeßt 
erhält, geht die Mineralbeichreibung mit dem Quedfilber los, 
und nachdem dann neun Mineralien, darunter ausgezeichnet 
feyftallifierte, behandelt find, erfährt der Schüler ganz gelegent- 
lich erſt beim Schwefel, daß es in der Welt auch Dinge giebt, 
die man Kryſtalle nennt. Hier wird dann das rhombifche 
Syſtem bruchftüdsweife erörtert (bei dem noch immer von einer 
„Hauptare* die Rebe ift), während ber Diamant dazu dient, 
einen Theil der regulären Formen kennen zu lehren, der Eifen- 
fies dazu benußt wird, um die anderen und die Hemiebrie zu 
entwideln; in Fig. 18 und 19 flimmt die Bezeichnung ber 
mittellangen Kanten in verwirrender Weife nicht überein. Der 
Bufall in der Reihenfolge will es, daß das heragonale Syftem 
bei dem jehr wenig dazu geeigneten Magnetkies vorgebracht 
wird. Weil erit der Bleiglanz die Spaltbarfeit, die Zinkblende 
die tetraedrifche Hemiedrie und etwas von der Zwillingsbildung 
bringen fol, darf natürlich bei dem weit vorausgehenden Dia- 
manten deſſen oftaedriiche Spaltbarfeit und tetraedrifche Aus— 
bildung nicht ſchon verrathen werden. Da der Duarz vor dem 
Kalkſpath an die Reihe fommt, muß zum Verftändniß des trigo- 
nalen Trapezoeders das beim Duarz eigentlich noch nicht zu er- 
wähnende Skalenoeder vorweggenonmen werben, alles Belege 
für die bisweilen doch nicht zu vermeidende Inconſequenz der 
fynthetifchen Methode. Die Goniometer find ganz willkürlich 
zwifchen die rbomboedriichen und rhombifchen Carbonate einge: 
ſchoben. Daß ein Brachypinakoid eriftiert, vernimmt man ©. 31 
beim Kupferglanz, und auf ©. 51 beim Pyrolufit fommt dann 
auf einmal das Makropinakoid zum Vorfchein. Davon, daß der 
Lernende irgend eine Einficht in den gegenfeitigen Bufammen- 
bang der Kryſtallſyſteme und ihrer einzelnen Formen erhält, 
ann natürlich bei jolhem Verfahren nicht die Rede fein. Doch 
fällt dies allein der Methode zur Laſt; wie ſchon oben angedeutet, 
hat der Verf. rühmliche Mühe und Sorgfalt angewandt, mit 
richtigem Tact das Wejentliche und Entbehrliche geſchieden und 
ſich einer recht Maren und deutlichen Darjtellungsweije befleißigt. 
Bon Flüchtigkeiten und Verſtößen hält jich feine Urbeit durchweg 
frei (die „pechartigen“ Gefteine auf S. 98 find wohl nur einer 
der wenigen Dradjehler ; Beolithe und Thone fehlen). Die 
Holzichnitte fcheinen größtentheild den mineralogijchen Werfen 
von Naumann-Birkel und Groth entlehnt. 





Minks, Dr. Arthur, Symbolae licheno-mycologieae. Beiträge 

zur Kenniniss der Grenzen "zwischen Flechien und Vilzen. 

—— Cassel, 1562. Fischer, (LXX, Vll, 176 8. Lex. 8.) 
8, 


Der Berf., befannt durch feine leidenſchaftlichen Ungriffe 
auf die von Schiwendener begründete Auffaſſung der Flechten 
als auf Algen ſchmarotzender Schlauchpilze, veröffentlicht hier 


| Studien über Formen, welche dem Grenzgebiet zwifchen Flechten 


' und Pilzen angehören follen. Der Standpunct des Buches ift 


genügend dadurch charafterifiert, daß nad Minfs die „ganze 


\ Nichtigkeit” der Schwendener'schen Lehre durch „eracte Forſchung“ 


bereit3 erwiejen ift; wunderbar bleibt dann nur, daß trogdem 
alle hervorragenden Botaniker ber Jetztzeit fie für richtig halten. 
Freilich werden diefelben auch nicht mit Minks glauben, daf „die 
drei ungeheueren Reiche der Algen, Flechten und Pilze dem 
finnigen Forſcherauge als Verkörperungen ebenjovieler grund» 
verjchiedener Naturprincipien entgegentreten”, welher Sa mur 
durch die „Herrſchſucht und Unduldfamfeit der Mykologen und 
Phyfiologen den ohnmächtigen Lichenologen gegenüber” noch 
nicht die nöthige Unerfennung gefunden habe. Nach längeren 
Uuseinanderjegungen über das Mifrogonidium führt dann der 
Verf. eine Menge Urten auf, welche nad) feinen Unterfuchungen 
zu ben Flechten gehören. Es find dies Formen aus den Gattungen 
Ascobolus, Aulographum, Blitridium, Cenangium, Crypto- 
myces, Dermatea, Discella, Ditiola, Dotliora, Dnrella, 
Eustegia, Excipula, Heteropatella, Heterosphaeria, Hymeno- 
bolus, Hysterium, Labrella, Lachnella, Lecanidion, Lecidea, 
Odontotrema, Patellaria, Peltidium, Peziza, Pezicula, Phaci- 
dium, Podophacidium, Pragmopora, Retinoeyclus, Sphaeria, 
Triblidium, Trochila, Tyınpanis. Minks ift ſomit auf dem 
bejten Wege, fich ſelbſt zu widerlegen; nachdem er die Gegenwart 
von Mikrogonidien, welche ja die Flechten den Pilzen gegenüber 
auszeichnen follen, bei Ascobolus, Peziza 2c. gefunden hat, iſt 
zu hoffen, daß ihm der Nachweis auch bei Helvella, Morchella, 
Tuber zc. gelingen wird, womit eben auch jeinerjeit3 bewieſen 
wäre, daß alle diefe Gebilde Einem Reiche angehören; freilich 
würde der Berf. fie dann alle für Flechten erklären, um nur 
nicht die Richtigkeit der „nichtigen“ Schwendener’schen Anſicht 
zuzugeben. 


Bail, Prof, Dr., Oberlehrer, methodiſcher Leitfaden für den Unter⸗ 
richt in der Naturgefchihte in engem Anſchluſſe an die neuen 
Lehrpläne der höheren Zchulen Preupens bearb. Botanik, Heft 1. 
(Curſus I—Il) Mit in den Text gedrudten Holzſchn. u. 2 Taf. 
2., verb. Aufl. Leipzig, 1853, Fues' Berl, (Meisland). (XV, 
148 ©. 8.) I, 20. 


Wie hoch mag fich wohl die Zahl der zur Zeit vorliegenden 
Leitfäden, Lehrbücher zc. für den botanijchen Unterricht in den 
Schulen bereit belaufen? Und doch erjcheinen jährlich neue 
derartige Bücher, von denen leider der größte Theil wenig 
brauchbar ift und oft jogar eine jehr bedenkliche Unkenntniß der 
Berfafjer (aljo der Kehrenden) auf gerade demjenigen Gebiete ver- 
räth, das fie vertreten wollen. ef. freut fich, hier einmal eine 
Ausnahme von der Regel conjtatieren zu können, da der vor» 
liegende Leitfaden zu dem Beſten gehört, was ihm innerhalb 
diefer Literatur in den legten Jahren vorgelegen hat. Das ın 
jeder Hinficht brauchbare Büchlein kann jedem Schüler mit 
gutem Gewiſſen in die Hand gegeben werden. Der Verf., Fach- 
mann und Lehrer zugleich, jchließt fich den neuen Lehrplänen 
für die höheren Schulen Preußens an und theilt jeinen Stoff in 
ſechs Curſe für die Elafjen von Serta bis Ober-Tertia ber 
beiderlei Gymnafien und für die Unter-Secunda der Nealgym: 
nafien und Realſchulen, gleichzeitig aber auch für die ent— 
jprechenden Elaffenjtufen anderer höherer Lehranftalten. Das 
vorliegende erite Heft umfaßt die drei unteren Curſe und giebt 
zunähft als Einleitung eine Notiz über das Sammeln der 
Pflanzen für den Unterriht und die Einrichtung praftijcher 
Schüler-Herbarien. Letztere unterfcheiden ſich von den üblichen, 
die ungergliederten Pflanzen enthaltenden Herbarien dadurch, 
daß fie die auf weißes Papier gellebten Einzeltheile der Pflanze 
veranfchaulichen, jomit gleichzeitig an die Stelle von Detailzeid)- 
nungen treten. Zwei Tafeln erläutern die Einrichtung einer 
ſolchen Sammlung, die für den Schüler jedenfalls den Vorzug 

*i 


867 





verdient und ihm bie Merkmale der Pflanze vorzüglich einprägt, 
indem fie ihn zwingt, Alles genau anzufchauen, die ihm aber 
auch viel mehr Freude macht und durchaus nicht mehr, im 
Gegentheil faſt weniger Zeit raubt, als die üblichen Samm: | 


— 1883. 25. — Siterarijdes Gentraflblatt — 16. Juni. — 


lungen, da der Lehrer die während bes Unterrichtes ja jo wie | 


altes gedrudtes Buch legen läßt, aus dem fie bis zur nächſten 


Unterrichtsftunde troden und zum fofortigen Aufkleben fertig 
herausgenommen werden fönnen, — Was nun die Bertheilung des 
Stoffes anlangt, jo bringt der erfte Eurfus ($$ 1— 25) natur- 
gemäß die Beichreibungen einzelner Pflanzenarten, der zweite 
($$ 26—50) die Beichreibung von Pflanzenarten zum Zwechke 
des Bergleiches und der Bildung des Gattungsbegriffes, der 
dritte Eurfus (88 51— 77) endlich die Beichreibung und Ver: 
gleihung jchwierigerer, in den Vorjahren nicht berüdjichtigter 
Urten (wie z. B. die Mehrzahl der Waldbäume, Compofiten, 
Orchideen ꝛc.), hier und da feine Gattungstabellen, dann das 
Linne’sche Syftem (88 76, 77) umd zwar nicht in todter Auf: 
zählung von Pilanzennamen, jondern unter Einftreuung zahl 
reicher Bejchreibungen, anregender Notizen über Nutzen und 
Schaden ꝛc., wobei auch wichtige außerdeutiche Nubpflanzen 
herangezogen werben. Den Schluß bildet ein ſehr überjichtlicher 
Abri der Terminologie (allgemeinen Morphologie, SS 75 bis 
137) zur Erläuterung des Inhaltes der drei Curſe, und ein 
forgfältiges Regifter gejtattet dem Schüler das rafche Auffinden 
aller Einzelheiten. 
dennoch genügend ſpeciell gehalten, correct und durchaus micht 
durchgängig im trodenen Tone der üblichen Diagnofen, ſondern 
vielfah und wo es die Darjtellung geftattete in anjprechender 
allgemeinerer Form abgefaht. Eirca 100 Holzfchnitte find zur 
Erläuterung beigegeben. Bon leiteren möchten wir fommenden 
Falles einzelne durch beſſere erfegt jehen, z. B. die Blüthe der 
"Ropfaftanie (S. 13), die Staubgefäße zc. der Malve (S. 22), 
die männliche Blüthe der Hafel (S. 56), die nicht recht ge— 
troffen find. 

Im Uebrigen wünjchen wir, daß dem Verf. die wohlver- 
diente Anerlennung dadurch zu Theil werde, daß fein Büchlein 
in Schulfreifen recht weite Verbreitung findet. 


fo jhon zergliederten Theile von dem Schüler jofort in ein | 
| 


Wiedersheim, Dr. Rob., Prof.. Lehrbuch der vergleichen- 
den Anatomie der Wirbelthiere auf Grundlage der Ent- 
wickelungsgeschichte bearbeitet, 3. Th. Jena, 1882. Fischer. 
(X1, 476 8. Roy. 8.) M 12, 

Das Werk, deſſen erjter Theil hier zu befpredhen, ift ein 
für Studierende und zwar, nad der ausdrüdlich betonten Abficht 
des Berf.'E, beſonders für Mediciner gefchriebenes. Sein Zweck 

iſt, diefen Kreifen das Eindringen in die willenfchaftliche Er: 

fenntniß der morphologifchen Bedeutung des menschlichen Kör— 

pers zu erleichtern, da die „menſchliche Anatomie, wenn fie nicht | 
auf dem Boden der vergleichenden Anatomie und Entwidelungs- 
geichichte jteht, zu einem trojtlofen mechanischen und handiwerfs- 
mäßigen Berufe herabſinkt“ (S. IX). Daß dies ein im höchften 

Grade erftrebenswerther Zweck ift, wird jeder zugeben, welcher | 

weiß, wie jehr die morphologifchen Disciplimen bei der Aus- 

bildung der jungen Mediciner durch die phyſiologiſchen und 
ſpeciell pathologifchen zurüdgebrängt worden find und wie jehr 
dem heutigen jungen Durchſchnitts-Arzte die wiſſenſchaftliche 
morphologische Durchbildung fehlt. 

Das Bud ift durdaus eigenartig gearbeitet und beruht 
zum großen Theil auf eigenen Unterfuchungen des Verf.'s, wie 
denn auch die gut und charafteriftiich durchgeführten 346 Holz— 
Schnitte wefentlich Originale darftelen. Wir wollen hier nur | 
beiläufig erwähnen, daß bei den Fig. I u. 3—6 infofern ein 
Mißverhältniß obzumwalten jcheint, als eine VBergleichung der | 
erften mit den Tegteren leicht den Irrthum hervorrufen kann, 
als jeien die Furchungskugeln Theiljtüde des Kteimbläscheng | 








Die Beichreibungen find überall fnapp und | 





der Fortjegung bald entgegenjehen zu fönnen, 


868 


und nicht des ganzen Eied. Im Allgemeinen ift aber befonders 
bie große Deutlichfeit und gute Bezeichnung der einzelnen 
‚ Figuren rühmendjt hervorzuheben. Wir erhalten in dem vor: 
liegenden Band nach einer kurzen Einleitung und einem bie 
Entwidelung und den Bauplan bes ihierifchen Körpers behandeln- 
den allgemeinen Theile, im fpeciellen Theile die Darftellung 
bes Integumentes, des Skeletes, der Myologie — hier hätte 


im Inhaltsverzeichniß beffer „Musculatur" geftanden —, der 


eleftrifhen Organe und des Nervenſyſtems. Den Details 
werden überall entwidelungsgefhichtlihe allgemeine Ueber: 
fichten, fowie eine Beſprechung der wichtigen morphologifchen 
Fragen, welche fih an die betreffenden Organe nüpfen laffen, 
vorausgeſchickt. So z. B. beim Hirnſchädel, wo die Wirbel: 
theorie deffelben eine Ref. ſehr anjprechende Behandlung findet, 
bei den Gliedmaßen, wo die Gegenbaur’sche Auffaffung mit der 
Thacher-Mivart » Balfour'ihen verglihen wird x. Die 
Schwierigkeiten, welche fich heute noch einer nicht ganz fpeciali« 
fierten Darftellung der Musculatur entgegenfeßen, find durch 
weiſe Beichränfung der Darftellung auf die Rumpf: und Kopf: 
musculatur und auf die Darlegung der einfacheren Verhältniſſe 
der niederen Formen, wenn auch nicht vollftändig gelöft, jo doc 
glüdlichft umgangen worden. Die Darftellung des Nerven: 
igftems und beſonders der Centralorgane, die fo ungemein 
wichtig ift für ein Verſtändniß der bei blos defcriptiver Be: 
handlung geradezu faum zu fallenden Anatomie des menfchlichen 
Hirnes, fcheint fehr zwedentiprechend, die Behandlung der 
Geſchmacksorgane beim „Hautſinn“ vom morphologischen 
Standpuncte aus völlig berechtigt. Wir erfennen mit Danf 
die vielfahe Belehrung, welhe wir aus dem Werke geichöpft 
haben, und freuen ung, bei der riefigen Arbeitskraft des Verf.'s, 
N—e. 


Ardiv für die Naturkunde Liv-, Ehſt⸗ u. _Rurlands, Hrög. von -der 
— Naturforſcher⸗Geſellſchaft. 1. Ser, 9. BD. 1. ief. 
: 6. Grewingk, Geologie und —— des Mergel⸗ 
— von Kunda in 6 land, 


Flora. Red.: J. Singer. 65. Jahrg. Nr. 12—16, 

Inh.: Ferd. Pax, Alora des Rehhorns bei Schatzlar. — P. 
F. Keinfc, weitere Beobachtungen über die eigentbümlichen eins 
elligen Körper in der Garbonfohle. — Sipungsbericht des botan. 
zereins in München. P. 8. Strobl, Alora der Rebroden. 


| (Fortf.) — 9. Dingler, Beiträge zur orientalifhen Flora. 2. 


Leskea (?) Heldreiehii Fehlner n. sp. (Mit Taf.) — N. Balewitt, 
über Sporenabjhnärung und Sporenabfallen bei den Pilzen. — 
Beilage, — J. Näller, lichnologiſche Beiträge. 18. — Kiteratur. 


Der Raturforfder. rag. v. Bild. Sflaref. 16. Jahrg. Nr. 2. 
Inh.: Dulkane und Erdbeben im Jahre 1882, — Unterſuchnng 

des infraroten Spectrums mittel® der Rhosphörefcenz.Eriheinun en. 

— Die KoblenitoffsAufnabme der AJuderrübe. — Anatomifhe Ber: 





' Änderungen der Leber bei verfchiedener Ihätigkeit. — Kleinere Mit: 


theilungen. 
Ghemiler-Zeitung. Hrögbr. G. Kraufe. 7. Jahtz. Nr. 42 u. 43. 
Znb.: Garl Arnold, Lupinotoxin, ein in.den Lupinen zu: 


weilen vorfommender aiftiger Stoff. — Die Generalverfammlung 
des Vereins für die Nübengudfers-Induftrie in Hamburg. — Baener's 
25jäbriges DoctorsJubilium, — Die Petroleuminduitrie Amerikas. 
— Die Induſtrie der fünitlichen Düngemittel in den legten Jahren. 

— Mitteilungen aus Staffurt. — F. Wibel, die Aenderungen 
der osmotiſchen Erſcheinungen und Geſee. — Kürzere Mitthei- 
lungen. — Tagesgeſchichte x. 





Mathematik. 


Reusehle, Dr. C. Prof., die Deck-Elemente. Ein Beitrag zur 
deseriptiven Geometrie. Mit re — Taf. Stuttgart, 1882. 
Metzler. (IV, 39 8. 8.) ef 1, 

Unter Borausfegung — Projection auf zwei 
rechtwinklige Ebenen, die nachher in die gemeinſame Beichen- 


— —— — 


869 


— 1883, A 25. — Literarifges Centralblatt — 16, Juni, — 


870 





ebene umgeflappt find, nennt der verſ. abweichend von der 
Bezeichnung Schlefinger'3 „Ded-Elemente* einen Punct oder 
eine Gerade, wenn beide Brojectionen, und ebenjo eine Ebene 
oder eine Gerade, wenn beide Spuren ſich deden. Das Schrift: 
chen Hat num den Zweck, die principielle Bedeutung diejer 
Elemente für die darftellende Geometrie ins rechte Licht zu 
fegen. Bu dem Bwede entwidelt der Berf. eine Anzahl 
fundamentaler, auf diefe Elemente "bezüglicher Säge und zeigt 
dann ihre Verwendung in der Perfpective, in der Theorie der 
Knotenpuncte eines durch feine Haupt- und Brennpuncte 
gegebenen Linjenfyftems ꝛc. Außerdem enthält das Werlchen 
noch eine Darftellung der Grundlagen der darftellenden Geometrie 
nach dem Zenithbegriff und dem Reciprocitätsgeſetz. Als 
Zenith“ einer Geraden in der Ebene bezeichnet nämlich der 
Berf. den unendlich entfernten Punct ihrer Normalen; ebenfo 
ift Zenith einer Ebene ‚der unendlich entfernte Punct ihrer 
Normalen, und unter Benithlinie einer Geraden im Raume 
wird die unendlich entfernte Gerade ihrer Normalebene ver: 
ftanden. Das Schriftchen bildet einen ſchätzenswerthen Beitrag 
zur wiffenfchaftlihen Behandlung der darjtellenden Geometrie 





und wird als folder allen Freunden derjelben willfommen fein. | 


G—l. 


Scheffler, Dr. — die magischen Figuren. Allgemeine 
Lösung u. Erweiterung eines aus dem Alt-rthume stammenden 
Problems. Mit 2 lithogr. Taf. Leipzig, 1882. Teubner. (ll, 
112 8.8) cM 2, 4. 

Diefes Heine, aber recht interefjante Schriftchen beichäftigt 
ſich zunächſt mit den magiſchen Quadraten, welche namentlich 
in früherer Zeit Gegenſtand der Bearbeitung ſeitens namhafter 
Mathematiker geweſen find. Der Berf. giebt zur Conſtruction 


biefer Figuren allgemeine Regeln, welche die älteren, im 


Klügel’fhen, fowie im Hoffmann-Natani'ſchen mathematischen 
Wörterbuch gegebenen Vorſchriften als fpecielle Fälle umfaſſen. 
Sodann behandelt er die erweiterten Probleme der magijchen 
Bolygone und der magischen Würfel, Nachdem er dann nod) 
verjchiedene Anwendungen beiprochen, giebt er jchließlich die 


Beweije der vorgetragenen Regeln. Liebhabern derartiger | 
Unterfuchungen fei das übrigens leicht verftändliche Werlchen | 


beftens empfohlen. G—l. 


Freyer, Prof. Dr., 
rechnung. Berlin, 1882. 





Meber i. Comm. (395. 4.) 


Studien zur Metaphyſik der Differential» | 





Das bloße Wort Metaphyfit hat heute in vielen Kreifen | 


einen fo üblen Klang, daß ein Titel wie derjenige der vorliegen: 
den Abhandlung eher abzujchreden als anzuziehen geeignet ift. 
Und doc verdient diefelbe die Beachtung aller, welche in der 
Mathematik nicht die bloße Rechnung, ſondern auch die wiſſen— 
ſchaftliche Begründung ber einzelnen Operationen intereffiert. 
Die logiſchen Schwierigkeiten, welche dem Differentialquotienten 
anhaften, werden bier in anſchaulicher Weije dargelegt und 


erörtert, und zwar führt und der Verf. zunächft die grund« | 


legenden Erörterungen der Erfinder der Differentialrechnung, 
Leibniz und Newton, vor, jammt den Einmwürfen, welche 
Berkeley Dagegen machte. Dann erhalten wir eine Ueberficht 
über die Darftellungen jpäterer Mathematifer, unter denen 
namentlich Maclaurin, L'Huilier und Camot eingehender 
gewürdigt werden. Der zweite Theil der Abhandlung hat die 
Unterfuhung der Begriffe des Continuierlichen und Discreten, 
des Ertenfiven und Intenſiven bei den neueren Philoſophen 
zum Gegenftande, natürlich ſoweit diefelben bei der Differential» 
rechnung in Frage kommen. Bon Kant und feinen ummittels 
baren Nachfolgern gelangen wir zur Hegel'ſchen Schule und von 


dort fchließlich zu v. Berger, Trendelenburg, Herbart und Lotze. 


Ueberall fucht der Verf, namentlich dasjenige auf, was mit 


felben jo fejteren Halt, größeres Gewicht zu geben. Die 
Löſung des im Differentialquotienten enthaltenen Räthſels 
glaubt er bei dem, von Kantiichen Gedanken ausgehenden 
Mathematifer E. G. Fiſcher gefunden zu haben, und zwar darin, 
daß er dx und dy als intenfive Größen auffaßt und fo erklären 
will, dab nl ertenfiv angejehen wohl — 5 ift, daß diefer 
Quotient aber doc einen bejtimmbaren Werth hat, weil er den 
Erponenten zweier intenfiven Größen angiebt. Wir müffen 
allerdings befennen, daß uns diefe Löfung nicht befriedigt. 
Der Begriff der intenfiven Größe, welcher dem Gebiet der 
Empfindung angehört, ift fchon in der Mechanik von fehr 
zweifelhaften Werthe, in der Mathematik vollends, wenn diefe 
auch nach phoronomiſchen Grundjägen behandelt wird, bildet 
derjelbe ein fremdartiges Element, welches die Klarheit der 
Grundanfhauungen mehr trüben als erhellen kann. Aber wie 
bei fo vielen wiſſenſchaftlichen Urbeiten liegt auch hier das 
Werthvolle und Fördernde weniger in dem getvonnenen Refultate 
al3 vielmehr in der Urt der Unterfuchung, und die Sicherheit, 
mit der dieſelbe geführt ift, das Geſchick, mit dem ſchwierige 
Probleme auf ihre einfachite Form gebracht werben, macht die 
Lectüre diefer Arbeit befonders auch für diejenigen empfehlens— 
werth, welche bisher derartigen Unterfuchungen ferner ges 
ftanden haben, E. S. 


— für die reine u. angewandte Mathematik. ‚Brig. von 
— u. K. Weierſtraß. 9.8 3. Heft. 

: J. Weingarten, fiber die Eigenſchaften des Linien— 
— der Flachen von conſtantem Krümmungsmaap. — J. Wor—⸗ 
vigfy, Studien über die Bernoullifhen und Eulerjhen Zahlen. — 
Study, elementare Beweife einiger geometrifchen Sipe. (Hierzu 
Riga.) — Solzmäller, zur conformen Abbildung der Cyelide auf 
Rechte und unbegrenzte Ebene. (Hierzu Fig.) — Derf., über ges 
wiſſe —— Flächen, welche die Cyelyde als ſpreieen Fall 
enthalten. — J. Thomae, über Integrale zweiter Gattung. 
D. Raufenberger, Beiträge zur Ibeorie der elliptifcden Funcs 
tionen. 2 — Kroneder, über die Bernoullifdhen Zahlen. (Bes 
merfungen zur Abhandlung des Herrn Worpitzky, S. 203 fg.) — 
A. Capley, on the sixteen-nodal quarlic surlace. 





Medicin. 


Erster u. zweiter Jahresbericht der Untersuchungsstalion des 


Iiygienischen Institutes der k, Ludwig-Maximilians Universität 
Müuchen für die Jahre 1880 u. 15%1. Herausg. von Ur. 
E. Egger, Assist. d. Inst, München, 1652. Rieger. M 3. 


Die lebhafte Ugitation, die in der Preffe und in Vereinen 
gegen die oft allzu überſchwenglich vorgejtellte Verfälſchung der 
Nahrungsmittel ind Werk gejegt worden ift, hat doch den einen 
Vortheil gehabt, daf eine Reihe von jelbjtändigen Anftalten 
entjtanden ift, die fi mit der Unterfuchung von Nahrungs: 


‚ mitteln vorzugsweife und nach wiſſenſchaftlichen Grundjägen 





feiner eigenen Anſchauung in Uebereinftimmung ift, um der⸗ 


befaffen. München, feit Jahren in Folge der Anregungen des 
vortrefflihen Bettenkofer die erfte Stelle in allen Fragen der 
Hygieine einnehmend, hat auch ein jelbitändiges Anftitut für 
Hygieine errichtet und den Verf. des vorliegenden Berichtes ganz 
fpeciell mit der Unterfuchung der Nahrungsmittel beauftragt, 
Die Ergebniffe find ſowohl für den Chemiler, wie für den 
Medicinalbeamten von Intereffe, zeichnen ſich durch ftrenge 
Forſchung und vorfihtige Schlußfolgerungen aus und fefleln 
durch die Mannichfaltigkeit der Unterfuchungen, wie tie Schlicht« 
heit der Darjtellung. Beſonders eingehend werden die Unter: 
ſuchungen des Bieres, der Butter, der Eonferven, der Gewürze, 
der Milch, des Waſſers und Weines vorgeführt. Außerdem 
finden wir in dem Berichte zwei Gutachten Pettenkofer's über 
die Verwendung von filtriertem Elbwaſſer als Trink- und Nutz— 
wafjer in Hamburg und über die Verwendung der alten mit 
Quedfilber getränkten Eijenbahnfchwellen für Dfenheizungen 


871 


und Bodenbelegung in Siallen. Am Schluſſe iſt die in der 
That muſtergültige Inſtruction für die Markt: und Bezirks- 
infpectoren der Stabt Münden zur Vornahme der Victualien- 
Beſchau abgedrudt. — Wir begrüßen in dem Berichte eine wefent: 
lihe Bereicherung unferer Kenntniß auf dem Gebiete ber 
Nahrungsmittelßygieine. M. P. 


Ploss, Dr, H. das Kind in Brauch u. Sitte der Völker. 
Anthropologische Studien. 2, bedeutend verm, Aufl, 2 Bde. 
Berlin, 1662, Auerbach, (1V, 394, VI, 478 S, Roy. 8.) 12. 


War fchon die erite Auflage ein fprechender Beweis dafür, 
mit welcher Liebe ſich der Verf. in feinen Gegenstand vertieft 
hatte, mit welcher Gründlichleit er denfelben erforfcht, mit 
welchem Verſtändniß er denfelben gefchilbert hatte, wie der 
Werth des Ganzen durch die Auffaffung eines wiffenfchaftlich 
und praltiſch erfahrenen Arztes befonders erhöht wurde, fo ift 
dieſe neue Auflage ein weiterer Beleg dafür, dab der Verf. feine 
anthropologiſchen Studien mit demfelben Eifer und derfelben 
Sorgfalt und Gewilfenhaftigfeit fortgefegt hat. Wir erhalten 
eine neue, in der That fehr vermehrte treffliche Abhandlung 
über das pſychiſche und culturhiftorifche Leben des Menſchen 
im Kindesalter, zwedmäßig gruppiert, gefällig gefchrieben, ohne 
unnötbige Öypothefen über ben Grund diefes oder jenes Ber- 
fahrens bei den einzelnen Bölfern, und wir zweifeln nicht, daß 
das Werf in feiner neuen Geftalt ſich bald wieder einen großen 
Kreis von Freunden erwerben wird. In dem zweiten Bande 
beipricht der Verf. zunächſt noch die Pflege und die Ernährung 
der Kinder und was damit zufammenhängt, wendet ſich ſodann 
zur fympathetifhen und arzneilihen Behandlung der Neu— 
geborenen, ferner zu den Mißbildungen derſelben. Daran reihen 
jih Gapitel über Kindermord, Ausfegen, Behandlung der 
Bwillingsfinder, über die Sprache, Spiele, Lieder, die Erziehung, 
die Feſte und ihre Bedeutung, die rechtliche Stellung und den 
Abſchluß der Kinderjahre. M. F. 


Deutide — für Thiermedicin X. . Nedig. ı von nd. Bollinger, 
&, Arand, N. Johne, M. Sußdorff. 9.8. 3. Heft. 
Anh.: Fröhner, über Kataleyfie. — Kitt m. Stoß, ein 
Beitrag zur Keuntniß der Pachymening tis spinalis beim Hunde, 
Schmidt-Müblbeim, über die Kortfchritte anf dem Gebiete der 
Milchwirthſchaft. Vortrag. — Pl, zwei veterinärchirurgifche Mit: 
theilungen. — Gutmann, Angioma cavernosum bei einem Pferde. 
Martinaf, der „doppelrotirende Huftrepan“, feine Anwendung 
und praftiihe Bedeutung. (Mit Taf.) — Kitt, ampleide AJufils 
tration bei der Tuberculofe des Geflügels. — Nabe, Tracheitis 
verrucosa verminosa der Hunde, (Mit Taf.) — Zürn, Bericht über 
die im Jahre 1892 veröffentlichten Arbeiten über: Die Krankheiten 
der Bögel. — Kleinere Mittheilungen, — Anszüge und Beſprechungen. 





Redts- und — 9 


Droste, Franz, Priester, kirchliches Disciplinar- u. Criminal- 
Verfahren gegen Geistliche systematisch dargestellt. Paderborn, 

1882. Schöningh. (VII, 247 8. Gr. 8) #3. 

Der Zwed des vorliegenden Buches ift ein ausgefprochen 
praftiicher. Das heute geltende Recht allein wird erörtert und 
ſyſtematiſch zufammengeftellt. Die biftorifche Entwidelung ift 
entweder geradezu aufgeichloffen oder doch nur in ungureichen- 
den Örundzügen gezeichnet. Und doch hätte hier ein fo ergiebiges 
Feld der Forſchung vorgelegen. Der firchenpolitiiche Standpunct 
des Verf.'s ift eim höchſt einfacher. Die Kirche beftimmt die 
Competenz ihrer Gejeggebungsgewalt ſelbſt. Wo fie Geſetze 
anordnet, fann fie auch Strafen drohen, und wo jie Strafen 
jegt, das Strafverfahren handhaben. Der Staat hat demnach 
nur bie durch) die Kirche vorgenommene Grenzberichtigung zivis 
schen ihm und feiner Strafgewalt zu refpectieren und feine welt: 
lichen Machtmittel zur Verfügung zu ftellen, Das legtere erſcheint 


— 1883, X 25. — Siterarifges Sentrafblatt. — 16. Juni. — 


— — — — — — — — — — — — — — 


872 
um fo notöiwenbiger, als die Kirche Todes und verftüimmelnde 
Strafen nicht verhängt. Sonftige weltliche Strafen ftehen in- 
deſſen zu ihrer Hiftorisch begründeten Competenz. Als das Ideal 
der Grenzberichtigung zwifchen Staat und Kirche empfiehlt der 
Berf. die einfchlagende Verordnung des früheren Kirchenftaates 
vom 5. November 1531, So wird denn auch im ganzen Buche 
die Eriftenz eines Staates vollfommen unbeachtet gelaffen und 
nur die Darjtellung der rein-firchlihen Normen gegeben, Darüber 
verliert die Darftellung indeffen an Brauchbarkeit auch für die 
Kreife der katholiſchen Beiftlichleit. Denn der abftracte Stand» 
punct, den der Verf. annimmt, ift eben nirgends ein wirklich 
realifierter, und der Benußer des Buches wird fich noch bes 
ftändig die frage vorzulegen haben, in wie weit der Staat die 
Anwendung der vom Berf. ald geltend Hingeftellten Normen zu: 
läßt. Aber auch jeder Vergleihung mit dem weltlichen Proceß— 
recht geht der Verf. forgiam aus dem Wege. Bemerkungen wie 
die, daß drei Bejtandiheile eines geordneten Strafverfahrens, 
nämlich die Anklage, die Unterfuchung und das Urtheil .. . dem 
Naturrechte angehören, wofür auf Walter’ Naturrecht ver: 
wiejen wird, vermögen für dieſen Mangel kaum zu entſchädigen. 
Der Abdrud einer Anzahl einfchlagender Uctenftüde ift dagegen 
— 





— Karol., — — et Karolini aevi, 
P’ars prior. Hannover, 1862, Hahn, (1, 328 8.. 1 Facsimile- 
Schrifttaf, Gr. 4.) oA 10. 


= ” d. T.: Monumenta Germaniae hislorica, Legum seclio V. 

Unter den Publicationen, welche bie neue Direction ber 
Monumenta Germaniae dem juriftiichen PBublicum bisher 
geboten Hat, nimmt die vorliegende einen hervorragenden Rang 
ein und kann alljeitigen Danfes gewiß fein. Bis jet waren 
die Rechtehiftorifer bezüglich des jo wichtigen Quellenmateriales 
der Formulae in einer keineswegs günftigen Lage, Entweder 
waren fie genöthigt, aus zahlreichen zerjtreuten Bublicationen 
die einzelnen Hormelnfammlungen zuſammenzuſuchen oder ſich 
mit dem Abdrude in Walter’ Corpus iuris germanici zu 
begnügen. Das Erftere war nicht nur mühſam, fondern gewährte 
auch nur zu häufig mangelhafte Ergebniffe, da die älteren Aus- 
gaben nicht mit der Afribie und der Beobadhtung der Methode 
veranftaltet waren, welche der heutige Stand der Forſchung 
erfordert; das Undere war unerſprießlich, da Walter eben nur 
die alten unzulänglichen Ausgaben abgebrudt hatte, und dem— 
nad) die neueren Bublicationen noch außerdem einzufehen waren. 
Freilich hatten mum Rozidre's Arbeiten einen bemerkenswerthen 
Fortſchritt bezeichnet. Er hat in der That auf handjchriftlichen 
Grundlagen feine Terte zu edieren unternommen. ber daß 
dies nicht überall in der genügenden Weife gejchehen ift, kann 
nicht geläugnet werben und hat Zeumer mehrfach Gelegenheit 
hervorzuheben. Denn das Verfahren Rozidre’s, für jede Formel 
eine Handſchrift mit allen ihren Fehlern abzudruden und die 
richtigen Lesarten, felbjt die Löjungen unzweifelhafter Miß— 
verſtändniſſe in die Noten zu verweilen, kann feine Billigung 
erfahren. Und dann bat bekanntlich Rozidre die Sammlungen 
zerriffen, und bie einzelnen Stüde derfelben nach ſyſtematiſchen 
Geſichtspuncten zufammengeftellt, jo daß für denjenigen, der 
fi ein Gefammtbild der einzelnen Sammlung verichaffen wollte, 
doc) noch die Benugung von Walter nach wie vor unerläßlich 
blieb. Das vorliegende Heft enthält die Formulae Andega- 
venses, Arvernenses, Marculfi Monachi, Marculfinae aevi 
Karolini, Sirmondicae, Bifuricenses, Senonenses, Bignonianne 
Merkelianae, Lindesbrogianae und Imperiales e curia Ludovici 
Pii. Bisher ungedrudt find nur einige Stüde. Der Hrsgbr. 
hat überall die einfchlagenden Handfchriften auf das Eorgjamite 
collationiert, und unter dem Texte in einer Rubrik Varianten 
angegeben, in einer zweiten ſprachliche und fachliche Erläute- 


873 





rungen, die aus volliter Sachkenntniß heraus geſchöpft find, | 
Hoffentlich läßt die Fortfegung der vortrefflichen Arbeit nicht 
alzu fange auf ſich warten. 


Bloch, Moss, Prof., die Civilprocess-Ordnung nach mosaisch- 
rabbinischem Rechte. Budapest, 1882. Univ,-Buchdruckerei. 
(108 $. Gr. 8.) 

Dieſe Schrift bildet ein Pendant zu der vom Verf. bereits 
früher (1879) herausgegebenen, welche das moſaiſch-talmudiſche 
Polizeirecht darftellt. Diefe wie jene Schrift macht die wiffen- 
Ichaftliche Beilage zum Jahresbericht der Landes-Rabbinerfchule 
in Budapeſt aus, deren Talmudlehrer der Verf. it. Als folcher 
ift er vorzüglich befähigt und daher auch berufen, die bezeichnete 
Materie nad) den Originalen und der dazu gehörigen Literatur 
durch eine Mare, leicht faßliche Darftellung weiteren Kreifen zu« 
gänglich zu machen. Ein dem Verf. ebenbürtiger Vorgänger, 
nämlich Frankel in dem Buche „Der gerichtliche Beweis nad 
moſaiſch⸗talmudiſchem Rechte“, 
feine Aufmerffamfeit zugewendet und den Civilproceh, aber nur 
in fragmentarischer Weife, beſprochen. Ein anderer Verſuch, 
von Faſſel unternommen, in dem Buche „Das moſaiſch⸗rabbiniſche 
Gerichtäverfahren in civifrechtlichen Sachen“, hat nicht die gün— 
jtigfte Aufnahme gefunden, weil viele Mängel und Lüden darin 
nachzuweifen waren. Der Berf. diefer Schrift beberrfcht, wie 
bereit3 angedeutet, das talmudifche Gebiet vollftändig und legt 
auf jeder Seite in derjelben Zeugniß hierfür ab. Was der Arbeit 
noch bejonderen Werth verleiht, ijt die in den Noten fehr oft 
berangezogene Vergleihung mit dem römifchen und deutſchen 
Rechte. Nicht jelten ergiebt fi) aus diefer Gegenüberftellung, 
daß das talmudiſche Necht, jo 3. B. bei infolventen Schuldnern 
und beim egecutivifchen Verfahren (S. 96), eine Schonung und 
Milde an den Tag legt, gegen bie die graufame Härte des Älteren 
römijchen Geſetzes einen wahren Gegenſatz bildet, Ye ſchwie⸗ 
riger die Aufgabe ift, den Talmud (mit deſſen Herftellung mehr 
als 2000 Gelehrte während eines Zeitraumes von 500 Fahren 


hatte bereitö biefem egenftande | 


— 1883. 2 25. — Literarifhes ECentralblatt. — 16. Juni. — 








beichäftigt waren) durch Ueberjegungen allgemeiner zu machen, 


deſte verdienjtlicher ift e8, wenn hierzu befähigte Gelehrte in 


Monographien von dem reihen Inhalte defjelben nähere Kunde | 


bringen. Es werden hierbei bie verjchiebeniten Disciplinen der 
Wiſſenſchaft gewinnen; es wird aber ferner nicht das geringjte 
Berdienft fein, dab hierdurch auch dem Borurtheil gefteuert 
wird, welches, jei e8 aus Haß, fei ed aus Ignoranz, gegen ben 
Zalmud von gewifjer Seite genährt wird, A. Br. 





um, m, Pofidir., Katehiemus ” deutfchen Neichöpoft. Ein 
Handbuch für den Pofts u, TelegrapbensBerkehr. Mit 10 in den 
Zert gedrudten Formularen. einzig, 1852, Weber. (XV], 260 S. 
HM. 8.) cH 2,50, 

Das Urtheil über das vorliegende Buch läßt fich kurz dahin 
zufammenfafjen, daß daffelbe eine wohlgeorbnete Darftellung 
aller die deutſche Boft und Telegraphie betreffenden Materien 
enthält und damit für das gefammte Publicum, befonbers aber 
für die Comptoird, die Behörden zc., wie für Poſtadſpiranten 
von großem Werthe ift. Die gefeglichen Beftimmungen über 
die deutſche Boft und Telegraphie, die Organifation und die 
Benugung berfelben und der Poſtverkehr mit fremden Ländern 
werden der Reihe nach in einem reichgegliederten Syftem von 
Abſchnitten und Paragraphen aufgeführt und gejchildert. Viel— 
leicht wären einige ftatiftifche Notizen über den gegenwärtigen 
Umfang des Poſt- und Telegraphenbetriebs und eine etwas 
ausführlichere Gefchichte der Entwidelung diefer beiden Inſtitute 
nicht ohne Werth gewejen. Allein für den praftiichen Bedarf, 
zur augenblidlihen Orientierung genügt auch das Gebotene 
vollauf und nach allen Seiten hin, und deshalb fei das Büchlein 
den Intereſſenten bejtens empfohlen. 








| recht fih ergebenden Refultate. Fortſ. 


874 


Resume —— Pr pour le royaume =. ie ae 1850 — 
1881. Haag, 1 Smits. (LVII, 179 8 8.) 


a de la So>icte de statistique des Di -Bas, 

Seitdem das liberale Minifterium Kappeijne van de Coppello 
die mamentlih durch v. Baumbauer zu Unfehen gelangte 
ftatiftische Abtheilung des Departements des Innern befeitigt 
bat, fehlt es in den Niederlanden an einem Mittelpunct für die 
amtliche Statiftil. Nachdem die von der ftatiftifchen Gefellichaft 
im Jahre 1880 auf Errichtung einer Centralftelle angejtellten 
Bemühungen erfolglos geblieben waren, hat die Geſellſchaft 
ihrerjeits (mit einem öffentlichen Zufchuß) es übernommen, die 
zahlreich erhobenen, in Specialpublicationen wie auch namentlich 
im Staatdanzeiger aus den Landtagsdrudjachen enthaltenen 
ftatiftifchen Thatfachen zu ſammeln und überfichtlich für den 
Gebrauch weiterer Kreiſe zufammenzuftellen. Als Vorbild haben 
die befannten, vom Board of Trade herausgegebenen Statistical 
abstracts gedient, demgemäß aus den verjchiedenften Gebieten 
die wichtigften Erjcheinungen fo, wie fie ermittelt find und ohne 
ober mit geringer Beigabe von Verhältnigberechnungen mit: 
getheilt werben. Nur unterfcheidet fich die gegenwärtige (fran- 
zöſiſche Ausgabe der) Veröffentlichung von dem engliichen Mufter 
vortheilhaft dadurch, daß bie Ueberſichten (abgefehen von der 
größeren Reichhaltigfeit) von einer tertlihen Darjtellung aus 
ber Feder bed Präfidenten ber ftatiftiihen Gefellichaft van 
Bruijn⸗Kops begleitet find, welche in fnapper Form die zum 
Berftändniß der Zahlen erforderlichen Erläuterungen über die 
Art ihrer Ermittelung, bezw. über die Quellen, denen jie entnom⸗ 
men, wie über die bejtehenden gejeßlichen Einrichtungen und 
Buftände gewährt. 

Die behandelten Gegenftände umfaffen: den Stand und die 
Bewegung der Bevöllerung (in erjterer Beziehung mit Nach— 
weifung des Ulters, Hamilienftandes); den Uderbau; Boden: 
vertheilung und Benugung, Biehitand; Productenpreife; See- 
fiſchfang, Handel; die Einfuhr, Ausfuhr, Durchfuhr; Schifffahrt 
und Rhederei; Finanzen mit befonberer Berüdfichtigung ber Um— 
legung und der Erträge ber verjchiebenen Steuern; Transport: 
anftalten, Dampfmafchinen, das Schulwefen (Organifation, An⸗ 
ftalten, Frequenz, Koften), Urmenwefen, die Hülftcafjen, Volta: 
banken, Rechtspflege, das Gefängnißwefen, Geld» und Eours- 
wejen, landwirthſchaftliches Creditweſen, die Ablöfung von 
Grundlaften, die indische Handelsgeſellſchaft, der Communal- 
haushalt der Provinzialverbände und Gemeinden, die Aus: 
wanberung, Militär- Confcription, die Qebensmittelpreife, in» 


beſondere auch noch die von gewiſſen Gefängnißanitalten und 


Krantenhäufern gezahlten, endlich die Sanitäts- und Beterinair- 
Polizei. Die Mehrzahl aller gewährten ziffermäßigen Angaben 
erftredt fi) auf eine Reihe von Jahren. Sind dies auch über- 
wiegenb die des lebten Decenniums, greifen fie doch vielfach 
erheblich weiter, oft bis 1850, ja felbft bis 1830 zurüd, wodurch 
bie Veröffentlichung fehr an Intereſſe gewinnt. Ueberall wird 
man dem Rösum6 statistique (zumal einer erften Ausgabe) nach⸗ 
rühmen müſſen, daß er einen reichen Inhalt in zwedmäßiger 
Anordnung und Auswahl gewährt und dem Bedürfni des 
Bublicums mit Berftändniß Rechnung trägt. Für die Forſchungen 
wirb es darauf anfommen, den diesmal nur noch ſchwach ver» 
tretenen Berhältnigberechnungen eine größere Ausdehnung und 
damit dem nüglichen Buche eine noch erhöhte Verwendbarkeit zu 
geben. P.K. 
Blätter für Rechtspflege in —— und Anhalt. : 
D. Bretſchneider. N. F. 10. Br. 2. Seit. 


Inb.: Gnticheidungen 0. — Gleihmann, zur u; 
des Artikel 9 des Meiningiihen Geſetzes vom 15. Juli 1862, betr 
die Anlegung von Grund» und Hoypothekenbuchern. — Unger, Ver— 
ſuch einer Darſtellung der Geſchichte Des Ebegüterrechts der zu der Pflege 
Koburg gebörigen Theile des Fürſtenthums Hildburghauſen und der 
ang der Geſchichte für die gegenwärtige Geftaltung Diefes Ebegüters 


Hr. von 





* 


875 


Techniſche Wiſſenſchaften. 


Schwartze, Th., Ingen., Katechismus der Elektrotechnik. Ein Lehr⸗ 
buch für Techniker und Induſtrielle. Mit 273 in den Text gedr. 
Abb. Leipzig, 1983. Weber. (XII, 294 S. fl. 8.) «HM 4,50. 

Der Titel entipricht nicht ganz dem Inhalte, da ſich die 

Heine Schrift nur auf einige, allerdings jet befonders gepflegte 

Theile der Elektrotechnik bezieht, nämlich auf die eleftrifche Be: 

feuchtung, Transmiffion der Kraft, Telegraphie und Telephonie. 

Zur Einführung in diefe Anwendungen find einleitende Capitel 

über die Grundlehren der Eleltricität und ein umfängliches 

über die Motoren vorausgejhidt. Man wird bei dem bes 
fchränften Umfange des Buches feine erichöpfende Behandlung 
erwarten bürfen, aber freilich ift etwas eingehender überhaupt 
nur bie eleftrijche Beleuchtung beiprochen (auf 54 Seiten), wäh- 
renb der Telegraphie und Telephonie zufammen nur 17 Seiten 


gewibmet find. Hiernach fann die Schrift eigentlich nur zur alle 
gemeinen Orientierung über bie Richtung, in welcher ich die 


praftifche Anwendung der Eleftricität bewegt, dienen. In dieſem 
Sinne ift fie ganz brauchbar, aud) in Folge der zahlreichen guten 
Abbildungen, welche zum Berjtändnig der Apparate und Mas 
ſchinen weſentlich beitragen. 
Spielerei, weil die jedesmalige Frage ſich kürzer und beſſer 


— 1883. X 25. — Literariſches Centralblatt. — 16. Juni. — 





Die katechetiſche Form iſt eine 


durch eine einfache Paragraphenüberſchrift ausdrücken läßt. 


Warum genügte nicht z. B. ſtatt Frage 96: Wie iſt die Con— 
ſtruction der älteſten magnetoeleltriſchen Maſchinen? die Ueber- 
ſchrift: ältere Conſtructionen (da das ganze Capitel ſchon den 
Titel „magnetoeleltriſche Maſchinen“ trägt), und jo iſt es aus— 
nahmslos mit allen Fragen. Im Vorwort iſt ein häßlicher 
lapsus calami (in den termini technici) ſtehen geblieben. 





Jacobsen, Dr. Emil, chemisch - teehnisches Repertorium. 
Uebersichtlich geordnete Mittheilungen der neuesten Erfindungen, 
Fortschritte u. Verbesserungen auf dem Gebiete der technischen 
u. industriellen Chemie etc. 1881. 2. Halbjahr. 2, Hälfte, Berlin, 
1%82. Gaertner. ($. 111—224. 9.) #3. 

Nachdem bereit3 wiederholt in diefer Zeitfchrift (f. Jahre. 

1581, N. 30 und 46 und Jahrg. 1852, Nr. 40, Sp. 1357) 

das chemiſch⸗ technische Repertorium eingehend bejprochen und 


das kürzlich erfchienene Schlußheft des 20. Jahrganges von dem 
genannten Werk faum zu Bemerkungen und Zufägen zu ben 


vermag man deshalb nur zu conftatieren, daß es eben jo leicht 
wie jeine jämmtlihen Vorgänger die gleiche Richtung, Voll 
jtändigfeit, Sorgfalt und Gründlichfeit erfennen läßt und eben- 
falls alle Anerkennung und Empfehlung verdient. Höchitens 
dürfte dann noch weiter hervorzuheben fein, daß der damit ab- 
geichlojiene 20, Jahrgang auf ungefähr 412 Seiten das ver- 
ftändnigvoll ausgewählte und gefichtete Material aus 122 
wifjenichaftlichen und technifchen Beitfchriften in gedrängter und 
tlarer Fafjung enthält, eine Arbeit, welche, wie hier gewifienhaft 


876 





1881, Nr. 19, Sp. 669 d. Bl. von uns befprochen worden iſt. 
Es enthält den Schluß der „Technif der wichtigeren Bauftoffe“, 
von der die Angaben über Walzeijen zu Ende geführt, die über 
Blech, Draht und fonftige Schmiebeifen- und Stahlfabrifate 
angefügt und durch folche über die wichtigiten Materialien des 
Ausbaues, als Zint und Blei, Kupfer und Legierungen, Asphalt 
und Glas ergänzt find, — Die nun folgende zweite Abteilung 
des erjten Bandes befaßt ſich mit ber „Statik der’ Hochbaucon- 
ſtruetionen“ und hat Herrn Profeffor Landsberg von der tech— 


ı nischen Hochſchule zu Darmftadt zum Verfaffer. Rach einer 


allgemeinen Einleitung mit der Feſtſtellung der Grundbegriffe 
ber Statif und Grundlagen der Graphoftatif folgen im erjten 
Abſchnitte die Elemente der Elafticitätd- und Feitigfeitslehre; 


ı im zweiten Abfchnitte die url und Träger, im folgenden bie 


Dachſtühle und im vierten Abjchnitte Die Gewölbe, — Bei der 
Behandlung der Feftigkeitslehre find die neueren, von Wöhler 
und Spangenberg fejtgejtellten Eoefficienten und auf beren 
Verſuche bafierten Gejege, fowie die daraus, bejonders von 
Winkler, entwidelten Formeln berüdfichtigt worden, ba bie ältere 


Methode der Querjchnittöberechnungen vielfach als mangelhaft 


bezeichnet werden muß. Won bejonderer Ausführlichkeit ift der 
Abſchnitt über Stützen und Träger, welch' letztere in Balfen- 
träger (und zwar Balkenträger auf zwei Stützen, Conſolträger, 
continuierliche Gelenkträger und continuierliche Träger) und in 
Spreng- und Hängewerksträger eingetheilt werden. Im gleich 
ausführlicher Weiſe ſind die Dachſtühle behandelt und eingetheilt 
in Balfen-, Sprengwerks⸗ und Conſole-Dächer; ben Schluß 
bilden Ruppels, Zelt: und Thurmdächer. — Um mwenigjten aus: 
führlich iſt der vierte Abjchnitt, die Gewölbe, behandelt, doch 


liegt dies in dem Umftande begründet, daß das fchwieriger zu 
‚ bewältigende Gebiet der Elafticitätätheorie (Winkler, Beitrag 





ausgeführt, viel Hingebung, Ausdauer und tüchtige Kenntniffe 


i i i d | j 
in der tednifhen Ohenzie erfordert und ben Abnchmern des ‘ vorliegt, der zweite Theil (Bauftile) allerdings nur erft wenig 


| vorgejchritten ift, jehen wir unter warmer Empfehlung des 


Wertes viele Zeit, viele Mühe und auch Geld erfpart. 
C. Th. 





Handbuch der Architektur. Unter Mitwirkung von Fachge- 
nossen herausg. von Prof, Jos. Durm u. A. Darmstadt, 1982, 
Diehl. (Imp. 8) 

1. Th. Allgemeine Hochbaukunde. 

1. Bd. 2. Hälfte: Die Technik der wichtigeren Baustoffe. Von 
Pıof, Hauenschild. (Schl,) Die Statik der Hochbaucon- 
struction. Von Prof, Th. Landsberg. Mit 347 Abbild. (VIILS. 
u. 8, 193—464) c#H 10. 


In dem gegenwärtigen Werfe liegt ung nun bie zweite 
Hälfte des erften Bandes vor, deſſen erfte Hälfte im Jahrg. 





zur Theorie ber Bogenträger) hier umgangen worden und ſich 
nur mit der Auffuchung der Grenzen für die Stützlinien bes 
gnügt worden ift, welche ja zur Beurteilung der Stabilität 
eines Gewölbes auch ausreichen. Won ben Gewölben jelbft 
find nur das Tonnengewölbe, das Kreuz⸗ und das Kuppel» 
gerwölbe in bie Betrachtung gezogen, was für das allgemeine 
Bedürfniß des Urchiteften auch genügen dürfte. — Bei allen 


ſtatiſchen Ermittelungen der vorgedachten drei Abfchnitte werben 
auf das Wärmfte den Interefienten empfohlen worden ift, giebt | Neun 8 raedach ſch 


zunächſt die äußeren Kräfte und ſodann die imeren Spannungen 
entwickelt, meift mit Hülfe des höheren Calculs, und dabei gleich 


' zeitig bi i den der Kräftebeſti durch⸗ 
früheren Ausführungen Veranlaffung. Nach) feiner Durdficht zeitig die graphifchen Methoden ber Kräftebejtimmung durch 


geführt und an Beifpielen gezeigt. Die Behandlung ift ſonach 
eine jtreng wiffenichaftliche und den höheren Anforderungen an 
bie technifche Ausbildung des Architelten entiprechende. Drud 
und Ausstattung des Werkes find gleich vorzüglich, wie bei ben 
bisher erfchienenen Theilen deffelben. Der Drudjag ift ziem- 
lich genau durchgeſehen; von wichtigeren Drudfehlern bemerken 
wir noch Seite 264 8. 19 v. o. 8 anſtatt * ©. 435 8.70. 
o. — 90 — 6 ftatt — 90 — 6, Außerdem muß es S. 403 
8. 14 v. o. wohl heißen: meift, ftatt nicht. — 

Nachdem ſomit der erjte Theil (Allgemeine Hochbaukunde) 
bes großartig angelegten Gefammt-Wertes ziemlich vollſtändig 


bereit3 Erjchienenen dem rüftigen Fortfchreiten des Werkes zu— 

verfichtlih und mit großem Intereffe entgegen, das durch die 

Borzüglichkeit feiner bisherigen Bearbeitung geredhifertigt it. 
A. 6. 





Mittheilungen aus den Fünigl. techn. Berfuchsanitalten zu Berlin. 
Hrsg. im Auftrage der königl. Auffichts-Commiſſion. Red.: 9. 
Wedding. 1. Jahrg. 1883, 1. Heft. Berlin, Jul. Springer. 
(4.) Erl. «HK 10. 

Inb.: Mittheilungen der königlichen Auffihts-Gommiftion. 1—6, 

— Böhme, über die Kugellagerung der Normalitäbe für Zugfeitige 

feitöverfudhe, — Ainfener, — über die Eutphodvbrs 


877 


rung bes Roheiſens beim bafifhen Beifemer: (Thomas) Proceife. — 
Böhme, Beziehungen zwiſchen den Ergebniſſen von zwölf deutfchen 
nach den preußifchen und ruffifchen Normen unterfuchten Gementen. 
— Derf., der Einfluß verfchiedener Korngrößen eines zu Gemente 
Normenvroben benupten Sandes auf die Vindefähigkeit der Mörtel. 





Land- und Forſtwirthſchaft. 


Wüst, Dr. Alb., Prof, leichtfassliche Anleitung zum Feld- 
messen u. Nivellieren. Für praktische Landwirthe ete, be- 
arbeitet, Mit 70 in den Text gedruckten Holzschn, Berlin, 1882. 
Parey. (VI, 124 S. Kl, 8.) M 2, 50. 


— — — 





Das vorliegende Heine Büchelchen wird wohl dem praltiſchen 


Zandwirth, der vielfach Meſſungen auszuführen hat, will- 

fommen jein, denn e3 bringt eine ſehr gute und durch Ab- 

bildungen Teicht verftändliche Anleitung zum Berechnen, Theilen, 

Aufzeichnen und Ausmeſſen der Flächen, handelt auch über das 

Meſſen von Höhen und über das Nivellieren. 

Heß, Dr. Rich. Prof., u. Carl Uri, Forftmeifter, zwei afademifche 
Reden bei Gelegenheit der 50 jühr. Jubelfeier der Bereinigung 
der früheren Roritlebranitalt zu Gießen mit der Ludwigsslinivers- 
fität, am 14. Juni 1881 gebalten. 

1. Ueber den Umfang u. die Bedeutung der Koritwilfenichaft als 
Univerfitätsbisciplin. 

1. Ueber die Lichtjeiten des forftl. Univerſitätsunterrichts. 


Siehen, 1382. Rider. (V, 42 S. Row. 8) AM 1. 
Durch die Drudlegung der genannten beiden Feſtreden hat 


— 1883, 25, — Literarifhes Centralblatt — 16. Juni. — 


878 


| ftellungen für das ganze Leben, in dem Vorzug, allgemein 








das Material für die forftliche Unterrichtsfrage eine jehr be> | 


achtenswerthe Bereicherung vom Standpuncte derer erfahren, 
welche die Univerjität allein als bie richtige Unterrichtsftätte 
für den Forftmann betrachten. Außerdem enthält die Heine 
Gedenlſchrift eine begrüßende Anſprache bes Rectors der Univer- 
fität Gießen, ein Feftgedicht und ein Verzeichniß der Gratulanten, 

In dem zuerft erwähnten Vortrag beweiſt der Rebner, daß 
das Univerfitätsftudium in Gießen eine refpectable Unzahl von 
Tocenten und höheren Forjtbeamten geliefert habe und daß 
nach dem heutigen Umfange und der Bedeutung der Forftwiffen- 
ſchaft diejenige geiftige Bildung, Grünblichkeit und Bielfeitigfeit 
durd) das Stubium erreicht werden müffe, welche die allgemeine 
Hochſchule gewähre. Ganz befonders gelte das Letztere für das 


Studium der Biologie, Diykologie, Mathematik und National: 


öfonomie. Sodann aber geht der Vortragende auch von dem 
Standpuncte aus, daß das Forftfach weit mehr als andere 
technijchen Fächer ein Staatsfach fei und daß fonad der Staat 
ein Intereſſe daran haben müfje, die Forftleute denjelben all 
gemeinen Bildungsgang durchmachen zu laffen, wie die anderen 
Verwaltungsbeamten. Die allgemein wiſſenſchaftliche, bie 


juriftifche und die nationalöfonomifche Bildung, wie fie nur das | 


Univerjitätsftudium gründlich und Leicht verfchaffen könne, müſſe 
der Staat von dem forftlichen Techniker fordern; denn derjelbe 
jei berufen, mitzuwirken an der Aufftellung und Durchführung 
eines Waldſchutzgeſetzes, bei der Sicherung der Integrität bes 


Grundeigenthums, bei der Ablöfung der Servituten und bei | 


dem Erlaß eines Forſtſtrafgeſetzes. Es läßt fich nicht verfennen, 
daß die vom Berf. geforderte Ausdehnung des Studiums des 
Forſtmanns denjelben mehr an die allgemeine Hochſchule als 


an die fachliche Hochſchule verweift, und es ift ficher, daß damit 
das Forſtfach am vollfommenften und leichteften die Stellung | 


und Achtung erreichen wird, die ihm gebührt, 





wiſſenſchaftliche Collegien und die foritlichen Grund» und Hülfs⸗ 
wiſſenſchaften umfänglicher und vielfeitiger zu hören, ſucht der 
Vortragende den Vortheil des forſtwiſſenſchaftlichen Univerfitäts- 


unterrichts. Durch denfelben fei der Blid freier und das Urtheil 
ſchärfer geworben, das fonft jo beliebte Generalifieren von der 


Bildfläche verſchwunden und die auf wiſſenſchaftlicher Durd- 
bildung und eingehenden Localftudien ruhende Selbftändigfeit 
ber Berwaltungsbeamten in ben Vordergrund getreten. Diefe 
gewichtige Beitrichtung habe in der Organifationsfrage bereits 
Berüdjichtigung gefunden und fie werde auch in der Unterrichts⸗ 
frage dem Univerfitätsprincip zum Siege verhelfen. 





— —— 


Sprachkunde. Literaturgefchichte. 


Chwolson, D., Corpus Inseriptionum Hebraicarum, enthaltend 
Grabschriften aus der Krim und andere Grab- u. Inschriften in 
alter hebräischer Quadratschrift, sowie auch Schriftproben aus 
Handschriften vom IX,—XV. Jahrhundert. Gesammelt und er- 
läutert ele. Mit 4 photogr. u, 2 phototyp. Taf, nebst einer Schrilt- 
taf, von Prof, Ur. Euting. St. Petersburg, 1882. (Leipzig, 
Brockhaus.) (XVIII, 528 Sp. Fol.) M 20. 


Gerne würde Ref. eine rein fachliche Unzeige diefes Werkes 
geichrieben Haben; aber die Art, wie der Hrögbr., fein befannter 
Gegner, Perſönliches herangezerrt hat, nöthigt ihn, zunächft auf 
biejes zu erwibern. Es gejchehe in möglichfter Kürze. 1) Zu 
Sp. VII: Es ift nicht wahr, daß Ref. („als gottesfürchtiger Mann“, 
jegt der Verf. Hinzu) „romme Warnungen gegen die Unters 
ftügung der gottlojen Zeitfchrift des Profeffors Stade an die 
Mitglieder der Drientaliften:Berfammlung ergehen ließ.” Ref. 
bat, als er in der Generalverfammlung der Deutichen Morgen: 
ländifchen Geſellſchaft im Interefje der ZOMG, welde an 
Abonnenten verlieren werde, gegen materielle Unterſtützung 
jener neuen Zeitſchrift fih äußerte, ber Tendenz derjelben mit 
feiner Silbe Erwähnung gethan. 2) Ob des Ref. Vortrag in 
Trier „Dreiftigfeit” zeigte und „verächtliche Schmähungen” ent» 
hielt, davon kann fich Feder aus dem Abdrud in ZOMG über- 
zeugen. 3) Zu Sp. 7, Anm.: Ref. hat nie behauptet, „daß auch 
alle [von Chwolſon gefperrt] früheren Funde deſſelben [Firfos 
mwitich’ens] in Bauſch und Bogen Fälſchungen feien*. Würde 
er dann wohl drei Jahre feines Lebens auf Herausgabe des 
Codex Babylonicus Petropolitanus verwendet haben? Bol. 
auch des Ref. Zufammenftellungen im Katalog der Beteröburger 
Bibelhandichriften S. XXIX ff. und „jehr viele‘ ZOMG 1880, 
©. 168. 4) Die Sp. 12, 8. 5. 6 dem Ref. in den Mund ge- 
legten Worte hat derjelbe nie gebraucht. In der Anm, beruht 
„Sehr verlegen“ auf einem — Irrthum des Verf.'s. 5) BuSp. 27, 
45: Wo hat Ref. „pofitiv behauptet“, daß es auf dem Friebhofe 
von Tſchufutkale „einen einzigen [von Chwoljon gejperrt] 
Grabjtein gebe, der älter ſei als das 13. Jahrh."? 6) ZuSp. 44: 
Es ift nicht wahr, daß Ref. „die alten vergrabenen Steine nicht 
gefehen“ habe und „auch ihre Lage gar nicht” kenne. — Diefe 
furze Zurüdweifung falfcher Beſchuldigungen möge für jebt 
genügen. Der rein perjönlichen Gehäffigkeiten (Sp. VII: „weiß 
Gott wie jo unter bie Drientaliften gerathen”. Wenn „ber 


— 





Pächter der Maſſorah längſt vergeſſen ſein wird". Sp. 15: 


Der zweite Vortrag behandelt die Vorzüge des forſtlichen 


Univerfitätsunterrichts, mehr vom Standpuncte bes Praktilers 
aus, mit vieler Sachkenntniß und Wärme. Es iſt das erflärlich, 
da der Berf. aus eigener Erfahrung und Anſchauung ſpricht. 
In dem gegenfeitigen Fdeenaustaufch mit Commilitonen anderer 
Berufszweige, in der Beziehung zu Männern aller Berufs: 


| 


„ein wenig bei jüdiſchen Gelehrten... zufammengebettelte rab- 
binijche Gelehrſamkeit“ 2c.) jei nur im Vorübergehen gedacht. 
Zur Sache! Wollte Ref. fich öffentlich mit allen einzelnen 
Aufftellungen auseinanderfegen, jo müßte er ein ganzes Buch 
ichreiben und würde den Verf., da derjelbe fich zu feit engagiert 


ı bat, doch nicht belehren. So bittet er die Benutzer bed Corpus 


Inscriptionum Hebraicarım nad} Zejung defjelben noch einmal 
wenigjtens das zu vergleichen, was Ref. ausgeführt hat in: 
1) ZOMG, Bo. 34 (1850), ©. 163—168, und 2) U. Firko- 


879 


witſch und feine Entdedungen, Leipzig 1876, Hinrichs, bei. 
S.1—9. Am Uebrigen glauben wir uns auf die Erörterung 
einiger wichtiger Puncte befchränfen zu können. Es ift anzu— 
erfennen, daß der Verf. in einer großen Zahl von Fällen theils 
unumwunden zugiebt, Firkowitſch habe gefälfcht, theils wenigſtens 
Zweifel äußert. Aber wer dieſe Inſchriften genau mit den für 
glaubwürdig erflärten vergleicht, wird ſich oft fragen müſſen, 
warum denn das eine Mal geglaubt, das andere Mal nicht ge— 
glaubt werde. Der 1865 von Chwolſon eingenommene Stand» 
punct hatte jedenfalls den Vorzug ber Conjequenz. Ganz eins 
verftanden find wir mit dem Kanon Sp. 509, „daß Alles, was 
durch die Hände von Firkowitſch ging, eo ipso verdächtig und daß 
nur das darunter als echt anzunehmen jei, deffen Echtheit be = 
wiefen [von Chwolſon geiperrt] werden lann“: Schade nur, 
daß der Verf. diefer Regel jo oft nicht gefolgt ift. Die Injchrift 
mit der Vera von Matarcha (Firk. Nr. 37) wird troß der Uns 
nahme zweier Steinmeßen Sp. 367 ff. vertheidigt. Chwolſon 
meint Sp. 371, „daß ein Fälfcher hier gar fein Intereffe haben 


— 1883, 25. — Literarifhes Centralblatt — 16. Juni. — 


fonnte, dieje Fälfchung [I in p] vorzunehmen“. Das jehr nahe | 


liegende Interefje beſtand einfah darin, den Stein um noch 


100 Jahre älter zu machen. — Für das Maß von Kritik, wel- | 


ches der Verf. beißt, find recht harakteriftifch der Abſchnitt über 
die Grabjchriften mit dem ausgefchriebenen Datum nah Myaın 
(Sp. 287 ff.; vgl. U. Firk. ꝛc. ©. 5, 6) und ber ihm folgende, 
Bon Inſchrift Firk. (d. i. Abne Siffaron) 21 jchreibt Chwolſon 
Sp. 289: „Hier liegt eine unzweifelhafte Fälfchung von Firk. 
vor [neron ift in nyarın verwandelt] und zwar eine jehr plumpe 


und leicht erkennbare”. Mit diefem Zugeftänbniß vergleiche 


man bie Art, wie ber gleiche Mafel von Inſchrr. 20 und 22 
abgewaſchen werden joll. 


Die von ihm jelbft auf dem Friedhofe von Tiehufutkale ger 


funbenen Grabjchriften beipricht der Verf. auf Sp. 243— 268, 
Hier ift zunächſt fetzuhalten, daß daraus, daß Firk. diefer 
Grabichriften nicht gedenkt, noch nicht folgt, Daß er fie nicht ge- 


kannt hat und feine Hände an ihnen „ficher nicht thätig“ waren: 
ein jo überlegender Fälfcher, wie Firk. war, hat gewiß dafür 


geforgt, daß künftige Forſcher einige Beftätigungen feiner Ent» 
dedungen finden fonnten. Bei weitaus den meijten der 10 Steine 
ift, um ein glaubliches Alter zu haben, nur die Unnahme er« 
forderlich, daß ftatt n urfprünglich 7 ftand: Differenz von 600 
Jahren, Dieje Annahme fpricht der Verf. jelbit mit größerer 
oder geringerer Entfchiedenheit aus bei den Steinen 12—14, 
17, 22, 24, 27, 29, 30, 32, 33, 36; bei anderen äußert er 
Zweifei oder Ungewißheit: 15, 16, 18—21, 25, 26, 28, 37. 
Inschrift 7, an deren Datum Chwolfon nur „zweifelt”, beliebe 
man auf der Tafel Nr. 47 anzufehen; es ift gewiß, daß das 
Datum urfprünglich ii lautete. Nach Chwolſon ſelbſt ift in 
Nr. 31 „verlegt*, in Nr. 35 im Datum „der legte Buchſtab 
nicht ganz ficher“, die Infchrift des Steines 8 „faft ganz zer- 
ſtört“! Die erften 5 Steine, welche nur 2—4 Buchſtaben, 5. B. 
N (4000 = 240 n. Ehr.!), 55% (4049 — 289 n. Chr.!) ent: 
halten, wird fchwerlih außer dem Verf. Jemand erntlich für 
die ftreitigen Fragen verwenden wollen. Gleiches gilt von dem 


6., auf dem nad) Ehwoljon jelbft x „am äußerften Rande 


des Steines bingefrigelt* und 7 „theilweife zeritört* ift. Be: 
fonderes Gewicht legt der Verf. auf Stein 9, deſſen legte Zeile 
sb nis, di. „4606 d. Schöpf.“ (846 n. Ehr.) lauten 
fol. Daher hat er fich von zwei durchaus achtbaren Männern, 
deren Beugniß wir aud) nad) der materiellen Seite hin nicht ans 
fechten wollen, bejcheinigen lafjen, daß die Abbildung mit dem 
Originale volllommen übereinftimme „und daß... eine nadj- 
trägliche Wenderung des 7 in 7 unmöglich jtattgefunden haben 


kann.” (Für die Stilfehler find die beiden Herren wohl nicht 
verantwortlih.) Aber dies Atteft beweist nichts fir das be= | 


hauptete Alter des Epitaphs; denn 1) 2, „in" — „im Jahre“, 
bat fonft nie einen Punct [Ausnahme nur die verfälichte In— 


850 


fchrift Firk. 59, ſ. U. Firk. ꝛc. S. 4]; 2) 2 unmittelbar vor der 
Jahreszahl, d. h. ohne dazwiſchen jtehendes nie, kommt fonit 
erft feit dem 18. Jahrh. vor [f. Infcher. Firf. Nr. 445, 470, 
494 ꝛc., dgl. noch 436. Hierher auch Firk. 257 und 262, in 
denen 7 zu n gemacht ift]; 3) die Abbildung zeigt nad) > kein». 
Wie die Injchrift zu erklären, fünnen wir ohne Prüfung des 
Originals nicht angeben. Sicher ift, daß X 73 nicht bedeutet „im 
Sabre viertaufend“. 

Diefe Proben werden genügen. Ausdrücklich ſei hier noch 
darauf hingewieſen, daß Ref. durchaus nicht alle einzelnen von 
verjchiedenen Seiten gegen die Firfowitichiana vorgebradhten 
Gründe für überzeugend hält. Er legte und er legt noch be- 
jonderen Werth auf den allgemeinen Nachweis des Zweckes und 
der Möglichkeit der Fälſchungen. Diefer Nahmeis it nicht 
widerlegt; die Wirklichkeit vieler Fälſchungen hat jegt auch der 
Verf. eingeräumt: da wird man e3 wohl nicht für unbillig hal: 
ten, wenn Ref. feine frühere Anficht jo lange in allen Haupt: 
puncten fejthält, bi® „ein mit hebräijcher Baläographie bekannter 
Gelehrter, welcher Beweife von kritiſchem Blid gegeben hat, auf 
Grund eigener Unterfuhung für die Echtheit eingetreten iſt“ 
(ZDMG 1880, 168). 

Ref. will auch gegen feinen Widerfacher gerecht jein. Darum 
erfennt er gern an, daß das Corpus Inscriptionum Hebraicarum, 
wenn wir von Firk. abjehen, eine Fülle werthvollen und inter: 
eſſanten Materiald enthält: namentlih in dem vierten, „In: 
fchriften und Schriftproben“ betitelten Abichnitte (Sp. 55 ff), 
dann auch im ſechsten Abfchnitte über die Duadratfchrift und 
den Gebraud) der Schöpfungsära. Wegen der hier gejammelten 
Angaben und der theilweife recht wohl gelungenen Tafeln, nicht 


' wegen feines eigentlichen Unlafjes wird das hier angezeigte Werl 
Str. 


längere Zeit von Wichtigkeit fein. H. 





Canini, Marco Antonio, etudes etymologiques. Rom, (o. J.) 
Loescher. (XV1, 256 S. Roy. 8.) 

Der ald Dichter, Pubtlicift und politifcher Ugitator bekannte 
Verf. des rubricierten Wertes trat bereit# 1965 mit einem 
etymologifchen Werke, Etimologico dei vocaboli italiani deri- 
vati dal greco, auf (2. Aufl. 1876 u. d. T.: Dizionario etimo- 
logico dei vocaboli di origine ellenica), dieſes Buch wurde 
von der Wifjenichaft verurtheilt und gab Anlaß zu einem hef— 
tigen Streit zwifchen feinem Verfaſſer und Uscoli, Auch von den 
vorliegenden Etudes dtymologiques läßt ſich leider nur fagen, 
daß fie eine arge Verirrung des genialen Mannes find und des 
wiſſenſchaftlichen Werthes ermangeln. In 100 Gapiteln, deren 
jedes ein griechiiches Wort als Stichwort Hat, werden inde: 
germaniche Wörter mit einander verglichen und, nach der äh: 
lung im Vorwort, gegen 700 neue Etymologien vorgetragen; 
die Bergleihung hält ſich aber nicht bloß im Kreife der indo- 
germanischen Sprachengruppe, fondern erftredt ſich auch auf 
Semitifch, Aegyptiſch, ja auf das Duichua und Aymara in Peru 
und Bolivia, über deren muthmaßliche Verwandtichaft mit den 
indogermanifchen Sprachen S. 233— 2412 gehandelt wird. Die 
Wortvergleihungen werden lediglich auf Grund des lautlichen 
Gleihllanges oder Aehnlichflanges vorgenommen, und ganz wil- 
fürlich werden Lautprothefen, Umftellungen ꝛc. jtatuiert. Wir 
greifen aufs Gerathewohl Cap. VI ‘Adsipos S. 16 f. heraus, 
um eine Vorftellung von dem Verfahren des Verf!s zu geben: 
Wurzel labh, lab, löp (contenir, concevoir) wird zu arb, arbh, 
arv, arf, reb, rif, ref, elph, durch Protheſe eines g entiteht fr. 
g-arbh, g-rabh, eines h ahd. h-ref, eines J gried. d-eigis, 
eines 3 äol. d-eigis ꝛc. Daß man nicht bloß mit Hülfe von 
Lerici? Etymologie treiben kann, mag man an fid) ein noch jo 
findiger Kopf fein und noch fo viel Sprachen praktiſch gelernt 
haben, fondern u. a. auch mit den Lautgeſetzen der Spraden, 
deren Wörter man etymologiich zufammenbringt, vertraut fein 
muß, jcheint dem Verf. nicht zum Bewußtſein gekommen 


831 





— 1883, 225. — Literarifhes Centralblatt — 16. Juni. — 


882 








zu fein, und man erftaunt billig, wenn man zuerft in der Ein | 


leitung lieft, wie Canini Eurtius’ Grumdzüge der griech. Etymo= 
logie preift, und dann durch das ganze Buch hindurch fieht, wie 
wenig er die von Eurtius in ber Einleitung dieſes Werkes aufs 
geftellten Grundſätze der etymologiichen Forfchung befolgt. So 
ift denn bie jchon nicht mehr unerhebliche Zahl der ohne die ge- 
nügende ſprachwiſſenſchaftliche Vorbildung und ohne Sinn für 
die geſchichtliche Entwidelung der Sprache gefchriebenen und 
darum werthlofen Werke über Etymologie wieber um eins ver- 
mehrt. Bgm. 





Titi Livii ab urbe condita liber II. Med lörklaringar af A. 
Frigell. Stockholm, 1582. Norstedt u. Söhne. (121 8. 8). 
Frigell's wiffenfchaftliche Arbeiten zu Livius find in diefem 
Blatte wiederholt (Fahrg. 1879, Nr. 2, Sp. 53; 1582, Nr. 7, 
Sp. 220 f.) gewürdigt worden. Die zunächſt dem Unterrichte 
gewidmeten Ausgaben der Bücher I, XXI und XXII mit Er- 
Härungen in fchwedifcher Sprache waren dem Ref. unbefannt 
geblieben. Jetzt Tiegt eine hübjch ausgeftattete Ausgabe des 
II. Buches vor. Der Tert iſt auf Grund der Materialien und 
Unterfuchungen, die ber Hreg. in der Eollation zu ben Büchern 
I— III und in den Epilegomenen zu Buch I niedergelegt hat, mit 
Sorgfalt hergeftellt. Der dem Terte nachfolgende Commentar 
entzieht fich der Beurtheilung des Ref. bis auf die Tateinifch ges 
ichriebenen Anmerkungen, welche die Kritif einzelner Stellen 
betreffen. Cap. 16,5 wird mit fchweigender Ablehnung von 
Mabvigs Conjectur appellati, das handichriftliche appellata 
aufgenommen und der Relativfaß erflärt: qui ex eo agro, quem 
trans Anienem Claudio dederant Romani, crescente multi- 
tudine in alia loca incolenda venirent. 18,3 werben die Worte 
supra belli Latini metum zu dem folgenden id quoque acces- 
serat gezogen und ala Appofition im Sinne von quod supra 
b. L. metum erat gefaßt. 28,2 hat Frigell feine in der Eollation 
©. 87 vorgetragene, durch die Stelle 29,6 geftügte Vermuthung 
delata in den Text gefet; dagegen wurde der ebenda gemachte 
Vorſchlag zu 30,4 imperium sua vi vehemens zü Gunften ber 
von Heertwagen und M. Müller herrührenden Ergänzung 
imperio suo vehemens magistratus aufgegeben. Das Coll. 
©. 58 vertheidigte sub hac pessimi exempli vietoria 55,1 
(„unter dem Eindrude . .“) ift beibehalten und mit einer 
Sammlung von Belegen, bie jedoch nicht alle gleich treffend er» 
fcheinen, begleitet. 45,5 fchreibt der Hräg., Grynaeus folgend, 
res proxime [in] formam latrocinii venerat, da zwar in f. oder 
prope in f., aber nicht proxime in £, zuläffig wäre. 49,4 wird 
unter Hinweifung auf die auch von Madvig herangezogene 
Stelle bei Eutropius I, 16 mit einer Ergänzung gejchrieben 
quorum neminem ducem sperneret egregii exereitus quibus- 
libet temporibus senatus. — Ob dieſer Ausgabe, wie jener 
des I. und XXI. Buches, Epilegomena folgen werben, hat der 
Hrsg. nicht angebeutet. A.E. 


Alterthumskunde. 


Lindenschmit, Ludw., Tracht u. Bewaffnung des römischen 
Heeres während der Kaiserzeit, mit besund. Berücksichigung 
der rheinischen Denkmale und Fundstücke. Dargestellt in 12 
Taf. u. erläutert, Braunschweig, 1662. Vieweg & Sohn. (21 5. 
Gr. 4.) 6 

Diefe neue Schrift des Neftors der deutſchen momımentalen 

Altertdumsforfchung wird nicht nur von feinen Mitarbeitern auf 

diefem ®ebiete als ein weiterer Beitrag zur Kenntniß ber 

römischen Bewaffnung gern entgegen genommen werben, ſondern 
fih namentlich auch als ein Meffliches Unterrichtämittel viele 

Freunde gewinnen. Iſt es doch erft durch die forgfältige 

Sammlung und Unterfuhung ber Fundftüde und der Grabdenk. 


mäler möglich geworben, zu einer wirklichen Anſchauung von der 
Tracht und Bewaffnung des römischen Heeres zu gelangen und 
dadurch die naturgemäß für fich immer etwas unklar bleibenden 
Andeutungen und Befchreibungen der claſſiſchen Schriftfteller 
wirflich zu verftehen. Eine zufammenfaffende Darftellung, wie 
fie für unfere höheren Unterrichtsanftalten verwerthet werden 
fönnte, fehlte bisher vollftändig. Lindenfchmit giebt zuerft eine 
Beichreibung der einzelnen Waffen und Uniformftüde mit im 
Wefentlihen ausreichender Berüdfichtigung der betreffenden 
Literatur, um dann eingehend die zwölf Tafeln geſchickt ausge: 
wählter Abbildungen zu erläutern, welche theild Grabdenkmäler 
römifcher Krieger, theils befonders inftructive Bruchftüde der 
Reliefs der Trajansfäule, theils endlich eine Reihe an verichie- 
denen Orten aufgefundener Originale darftellen. Es wird be- 
greiflich erfcheinen, daß dabei vorzugsweife Denkmale und 
Fundſtücke rheinischen Urfprunges herangezogen wurden; es 
liegt auf der Hand, dab die Zukunft unfer Wiffen durch die 
Ueberbleibfel aus anderen Gegenden noch mannichfaltig be— 
reichern wird, und es wird ſich au Niemand darüber wundern 
dürfen, wenn die Antiquare nicht allen Anſchauungen unferes 
Berf.’3 beitreten follten. Die Abbildungen find übrigens nicht 
getreue Facfimiles der einzelnen Denkmale, fondern der Deut- 
lichkeit halber find die den Gefammteindrud ftörenden Berftüms 
melungen, fowie abftoßende Mängel in der Ausführung ber 
Körpertheile befeitigt worden. Bei einer Publication, bie 
wejentlih als lnterrichtsmittel dienen fol, fann das nur 
Billigung finden. 





Kunſt. 
Hübler, Elisabelh, Vorlagen für Ornamentmalerei. Motive 
aller Stylarten von der Antike bis zur neuesten Zeil, Neue 
Folge. Im Anschluss an Dr. Alb, von Zahn's gleichnamiges 


Werk herausgegeben. Heft IV, Leipzig (o. J.), Aınoldische 
Buchhdlg. (6 Bl. Kl. Fol.) cf 4. 


Die Publicationen der als Lehrerin geſchätzten Heraus- 
geberin unterfcheiden fich jehr zu ihrem Vortheil von zahlreichen 
anderen, welche ben gleichen Zwed haben, Dilettantinnen beim 
Malen auf Holz, Stiden, Aetzen und anderen jet beliebten 
Decorierungsarbeiten mit Muftern zu verforgen. Die Beiipiele 
find gut gewählt (türfifche und Renaiffanceftiderei, Holzintarfia, 
Ledermoſaik u. a.), correct gezeichnet und wenigſtens meiftentheils 
auch gut in Farbe gefegt, dazu nad} den Stifarten gefondert und 
mit praftifhen Winken für die Anwendung verjehen, 


Zeitfehrift für bildende Kunft. Hrög. v. Garl v. Lüpom. 18. Bd. 
8, Heft. * 


Inh.: Conr. Lange, der Cupido des Michelangelo in Turin, 
— 2. Schönfeld, Matteo Givitali. (Sch) — &. v. Luͤtzow, 
Friedrich Gauermann's Einnahme-Buch. (Fortſ.) — Otte Baiſch, 
Einzelheiten aus Genelli's Leben und Brieſwechſel. Nach bandidrifts 
lichen Quellen mitgetheilt. — Kunftliteratur. — Notizen, — Kunfts 
beilagen und Illuſtrationen. 

Kunſt⸗Chronik. Beiblatt zur Zeitſchrift f. bild, Kunſt. 18, Jahre. 

Nr. 28—32. 

Inh.: Neue Erwerbungen der berliner Gemäldegalerie. — 
Laofoonftudien. Erwiderung. — Die malerifdhe Ausfchmücdung der 
neuen Mufeen in Wien. — Die alademifhe Kunftausftellung in 
Berlin. — Die Zahresansitellung im wiener Künitlerhaufe. 2. — 
Literarifche Reflexe der Raffaelfeier in Italien. — Die vierzehnte 
Austellung von Werken alter Meifter in London. — Necenfionen x. 





Vermiſchtes. 
Univerſitätéſchriften. 


Halle⸗Wittenberg (Inauguraldiſſ.), N. Bourwieg, zur Lapa— 
romyomotomie. Bericht über 16, von Dr. E. Küſter ausgeführte 


883 


— 1883, 8 25, — Literarifhes Centralblatt. — 16, Juni, - — 











— Operationen. (43 e. 8.) _ - Paul an — über 
eier rs fupbilitifche ag eu N ieh .8) — 
Brebme, über Myocarditis fibrosn. (36 — Jul. 5 
über Gafuiftit u. — der habituellen 2 u. Unterkiefer⸗ 
luxation. (28 S. 8.) — Nid. Hermann, über die bei Bleiver— 
ge en auitretenden Grfranfungen des Gehitrns. (536. 8.) — 
aurer, über einen eigentbümlichen Fall von ee 
(Endotbollema intravascenlare). 120 ©. 8.) — Emil Schmidt, 
über ein Attractionsproblem. (37 ©., 2 Taf. 8) 





BEN des deux mondes. Lill® annce. 3° periode. Tom. 57. 
3° livr. 


Sommaire: d’Haussonville, la colonisation officielle en 
Algerie. 1. Essais tentes depuis la eonquete, — E. Caro, essais 
de psychologie sociale. 11. Les eonsäquences de I'heredite, — 
Th. Bentzon, Tüte folle, 1" part. — Henry Houssaye, le 
Salon de 1683, — M"® ja duchesse de Fitz- James, la vigne 
americaine. Le congres de Monpellier, — A. Gelfroy, l’Ecole 
aan 7 de Rome. Ses premiers travaux. 1. L’antiquitc classique. 

Valbert, lexpedition du lieutenant Schwalka dans les 
regions arcliques. — F, Brunetiere, Rivarol, d’apres un livre 
recent. Chronique de la quinzaine etc. 


La Revue nouvelle d’Alsace-Lorraine. Histoire, litterature, 
sciences, beaux-arts. 3° annee. Nr. 1. 

Sommaire: Une lettre de Chateaubriand au Conseil municipal 
de Colmar. — Vietor Alfieri en Alsace, d’aprös un nouveau me- 
moire de M. Alfred de Reumont. — Etienne Marcel, une amie 
de Gethe, (Suite) — M. Zöller, die Gegenfüge auf dem Gebiete 
der modernen Bildung und Erziehung. (Schl.) — Le Feld-marechal 
de Moltke litterateur. — Chronique. — Q iestions scolaires. — Cor- 
respondance, 


Deutſche Revue. Sr von Richard Fleiſcher. 8. Jahrg. ®. . ‚Heft. 

Inb.: 3. Caro, Beata umd Halszfa. 2. (Schl.) — H. J. 
Solpmann, die Glaubensgerichte in der proteftantiihen Kirche des 
Rönlgreie Vreußen. — F. W. Beneke, die nationale Bedeutung 
der Kinderbeilftätten an den deutſchen Seeküſten. — 8. v. Henk, 
ein Erlebniß im Ocean. — Felix Auerbach, Die Geſchichte der 
Luft. — 8. v. Bar, die charakteriſtiſchen Züge des neueſten Ber 
brecherthums und der Schuß der Geſellſchaft. — de Gubernatis, 
die Frauen des Haufes Savoyen. — Anton Graf Szeczen, Englands 
volitifcher Einfluß auf den Gontinent. — Berichte aus allen Wilfens 
ſchaften. — Kleine Revuen. — Literariſche Berichte. 


Allgem. confervative erregen für das chriftliche Deutſchland. 
reg. von M. v. Rathuſtus u. D.v. Derßen. Mai. 
Ind.: WBaguer-Rebelin, Freiheitsgedauken. — M. Rumanef, 

Ohne Schönheit. (Fortſ.) — Otto Kraus, Serge Panine, — Ka: 

ramfin in Weimar. Aus dem Ruffifhen. — F. Heiur. Geffchen, 

die Lage in Aranfreih. — A. Ebrard, Janſſen u. die Reformation, 

(Sendehreiben,) — F. Heman, Die religionslofe Moral. — Ein 

Nachtrag zu den Auffäpen über Ferdinand Freiligrath. — Zeichen 

der Zeit. — Monatoſchau. — Neue Schriften. 


Aulgem. — Red.: Jernin. 58, Jahrg. Nr. 38-41. 

Inh.: Zernin, Ludwig Freiherr von und zu der Tann⸗Rath- 
— Bortrag. (Fortf.) — Der Dreufe'ihe Repetier⸗Mechanis⸗ 
mus, conjtruiert im Mai 1881. — Ein Wunſch für die Hauptmannds 
Beförberungsmweife. — Der Stand der Nepetier » Gewehrfrage in 
Aranfreidı. — Kolmar Areih. v. d. Golp, der preußifche Mel im 
der. - — Rachri chten x. 


Bon F Fels um Meer. Spemann's illuftr, Zeitfchrift für das deutſche 
Haus. Red.: Joſ. Kürſchner. 10, Heft. 

zu: : Iwan Turgenj eff, F Fataliſt. Aus dem Ruffifchen 
von uͤh. Lange. 404 Mever⸗Markau, Die Königin der 
Blumen. — Karl Va. Aus —E Bidern. — J. G. Vibert, 
Der neue Gommis. — Johannes Proelß, Badeleben am Nordfees 
ſtrand. — Maximilian Schmidt, Die Schwanjungfrau — E. Hens 
feler, gg — Fran v. ——— die Dynamitver⸗ 
ſchwoörungen. Uffelmann, Mehr Licht! — Dito Baiſch, 
Adolf Lier. Ein —— — Ferd. Avenarins, Guter Rath. 
(Gedicht. — Balduin Möllhauſen, Der Chef des Bigilance— 
Comitees. — Der Sammler, 


Neuer Anzeiger | für Bibliographie und Bibliothekwiſſenſchaft at. 
Hrég. von J. Pepholdt. 6. Heft. 

Inh.: Nachtrag zur — — des Lord Aſhburn⸗ 

ham. — Die Stadtbibliotbet zu Main nrieo Narducci, 

vervollitändigtes Verzeichniß der öffentiiihen Bibliotbefen Jtaliens. 

— 1 Schumann, gothaiſche Schriftiteller. X. Ernft Friedrich 








Wüftemann.. — eiteratur und  Miscellen. _ Agemeine Biblio: 
grapbie. 








Revue eritique. Nr. 23. 


Sommaire: P.de Saint- Victor, ledenx masques. — Le manuel Kantiquiles 
reeques, de Hermann, p Biümner —D’Arbois de.Jubainrille, 
Fatroduclhn ä letude de er literature celtique, — Le Nouveau Testament, 
p: p- de Gebhardt, — Gorlodur, p- 2 miss Toulmin Smith, — Les 
anlomeg de droit francais, par le sieur u — pP eg a et 
Fila — Chrorique. — Acedémie des Inseriplions., 
—“ de France, 





Nuova Antologia. Rivista an — lettere ed arti. Anno XVIII. 
2. serie. Vol. 39. Fasc 
A. Gandolfi. ac — G. Boglietti, Federico II 


roposito d’una rceente pubblicazione. — ‚Stoppani, 
Co ont.) — Luisa Saredo, Tornata al secolo, Raceonto. 


Sommarlo: 
e Maria Teresa, a 
3 ghiaeei polari. ( 
(Parte 3a ed ultima.) — 
e provinciale, Je commissioni provineiali amministratire, — Rassegna 
musicale ece, 


C. Baer, la riforma della legge comumale 





OT Blätter x. Hreg. v. Jörg n. ir. Binder. 91. ®r. 


arten x irifben Arage. Irtand von 1660-1760. — Amel reue Gomeeriiend 
— ften. wenn) — riberzog Ludwig Salvator as &hriitfleller — Aus ber 
# Ende bes Ästnterfeidy dzuges des Öfterreibiihen Parlamente. 


— A eerteir u. . Beityolitit, — Bur neueren deuiſchen Beitihte. 


Die Grenzboten. 


Inh.: Die Aeußerſten — Ein reidetteuet Katbhelit. — Bom alten und newen 
Brietienland. — Dodsley und Gompaanie. — Die Ainderarmurb in Frranfreid. 
— Aug. Niemann, Die Grafen von altenſchwerdt. (dor. ı— giteratur, 


Politiſche Wochenfhrift. Red.: Hand Delbräd. 2. Jabra. Nr. 22 


Inb.: Lewald, Aum — der Keidswerfaffung. — Puilth, die rufülde 
Avpffteuer. — Rus de 


Die Gegenwart. Hreg. von Theophil-Zolling. 23. Bd. Nr. 2, 
®. Behner, die armeniſche Arage. — Wild, Ienien, eine falle Huma- 


3 
—X unſeret Seit. — Jeh. Schert, neue Briefe vom Zurichberg. 2. — Al 


Red.:- Johannes Grunomw. 42. Jahrg. Nr. 24. 


rbons Tbunm, livandiſche Kämpfe. — „Alytia” von Geotge Tanlor, Beſprochen 
Fiais a. Dr ling. — Daniel Sanders, nefligelte und ausfliegende Worte. 
— Aus Di a Dt, 


Blätter f. literar, Unterhaltung. Hr. von on R. v. Gortifqail. 
r. 23, 
Int: Dite Webpdinen, 
Belgen, — Audoif u. Bottihalt. ein preisgefrönter Dramatiter. (Beil) 
slar Velten, erzählene Schriften. — 3. Rähiy, zur Alterthums- 
Tunde. — Beulen. — Tinfiegrapbie. 


die ſiterariſche Meberproduction wnierer Tage und ihre 


Guropa. Red. von 6. gleinſteuber. Nr. 23. 
Inh.: N. Schmolfe, die Si —— © ae Tui 
bramdenburgtkder Feldoberſt. — 9. e 
Glemens AKleilcher, 
Fiteratuc te. 


erg: 3 Berlin. 3. gen 
ergbau J ingungsquelle. 1. — 
Die Träume Reßza Krane ie Altertpum. 1. 


Wiſſenſchafti. Beilage der Leipziger Zeitung. Nr. 44, 45. 
Inb.: Alalleniſche Zuſtande. — Briefe aus Parie. — Bücerbeiprehungen. 


Allgem. Zeitung. Beilage. Nr. 146—152, 


Inh: Staot und rg Kirche in Preußen. — Die Reifen ber deutiben Kriegt- 
flette im Aahre 18552. 3. — Die Auflöiung des böbmiihen Yanbtages ıL feine 
Goniequenien. -— Das 50, niererrheintide Muftfeit 
15. Mai 185). - RM. Schöner, hg eg er ey ri 
Romane u. Momanihrifrteller in Araufreis, 2. Grömannsdörifier, 
Venedig im Dreifiafährigen Arieg. — W. dünfe, dabrdus der Töniglıde 

preuhtfben Aunfiammlungen, — Ar. Runder, jur neuelten ſchen &r- 
——— 1. - Ter IAnbnus von —— — Karl Ladwig v. Bourbon. 
eroleg.) 1, 2 — Briefe aus der Reihehauptka 2 


Juuſtrirte Zeitung. Red.: Franz Metſch. 0, Band, Nr. 2084. 


Inh.: Bon den Zouriflenvereinen, — Das Panorama auf der berliner Hygleine · 
— Bon der Aaliertrönung in Moetau. — Todtenſchau. — #. 
Lindner, Gin deutſchet Urwald, ob, &, Arndt, eine beutidhe An- 
ſtedelung im Norden Ganadas. — Treffe und Buchbandel. — Amalie Äriebrid- 
Materna. — Tad Reierabendbans für deunche een in (Wilhelma · Auguſta · 
Stift) Bandersbeim, — Karl Stieler, "6 Mieberielien. Zu dem Wilde „Das 
Plauderftündden” von 8, Naurp. (Bebiht.) — Volnrebniiche Ritipeilungen. 
— Himmelderiheinungen. — Das neue große ruſſiſche Staattwaypen. 


zu Adın am 13., 14. m. 
Hd Mpreh, 





Aufteilung. 





Ueber Land und Meer. 50. Bd. "25. Jahrg: Nr. 36. 


E. M. Bacano, Im 
und &rportausitellung un 


Juh.: Rs —X AL; Ausftug zur Kolontal · 
tiio. xʒana 

Deutſch nn — br Sndom. —X m % Aranen, 
Negnet, Branı v. öher, 
Meiche · —A— 


mſterdam. — gg = 


— und * Ar fat. — 


— 


— Med: A. Phillipo. Ar. 23 ’ 


Lebent. — Glarifja Yohde, —A und 


® twi rbenipiele 
Inh.: cora Hartwig, Farbenipi dr Derrick als Gheftifter. 


lichte Tage, — Heine, Nibenba 
Loſe Blätter, — Zuuſtratienen. 


@artenlaube. Rr. 23, 
Inh: @. vu Bebannt u. ertoſt. (Korti.); — €, Stöhner, Auf Bene sh 
— 6.8. Fiehetreu, ®roß Feuer in Berlin. Bor 150 Jahren 
ı a K — Wo ®rachpogel, Aehntauſend ) Meilen durch den großen 
der Vereinigten Staaten. 2. — Blätter u. Blüten, 


Die ‚Heimat. Hrag.: ‚gun. Angengruber, Reb.: Hof. Rant, 

8. Jahrg. (2. Br.) Rr. 36. 

Inb,: Werd. Salttem, —— in der Sommerftiſche. GJortſ. — Mob, 
Bertin, @editte, 1, Dsfar Benda, Brite Bandelung. — Web, 
#lidher, die frauen. (Sa. \— A. KAaiierfrönung in Moskau. — 3. Hof- 
mann». ————— Fe „Duartier-Bimerl“. — ug. Joi, Map, Ian 


Mayen's Untdetungsgeibidhte. — Aus aller Weit. 
Dapeim. Hrög. von R. ar u. Ih. 9. Pantenins, 19. Jahrg. 


rt. 35. 
Imk.: genen. Hu Reihenbad, Die vrinjeſſiun ſForſ) — Ein wunderbareß 
rinnerumgen am Karl Witte, — Aufl. Stinde, Muf der Hugiene- 
ung. — ee Briermırlenirage,. — Am Kamilientiſche. 


— ge Beilagen: Die KRatierkrönung in Rostau. — Gewerbliche Umfkan. 








Schorer's Familienblatt. Nedig. von J. N. Mordtmann u €. 

. Hopr. 4.8. Nr. 23. 

Ank.: arm nenn Prufas, (Fort) — Karl Stieler, Eiicherieben, (Sepidst.) 
-6.D. ſchen in der Fremde 


Bovy: 2 Teutſchen en Schmwiedland, 
aan # er’& Gharatterbtid. (Brarheloglige Eiie) — 2ietor Blüth,- 
gen, bie melreiter. — Betteerin, bedanken Über bie Mädchen. 


_ ma Ak; Tage. 2 — Plauderede. 


Augen,  Beitung de6 des des Judenthums. Hrög. von 8, Philippf on. 
Jahrg. 3. 
Anh: Aum —— — er Quergüge, — Literariſcher Modenberidyt. — 

Beitungenagrihten. — feuilleto 











3arifart giteraturblatt. Hr. von M. Rahmer 12, 2. Jahrg. 
r. 22. 


Inh. 6, Bronemann, Mamorort und Lunzalto. 3. (Fortl,) — Die Juden in 
Indien, (ort. — viteraturberichte. — Noten. 


Die Ratı Ratur., „Heraung. von Rarl Müller R. F. 9. Jahrgang. 
t. 2. 
Sn 





Sun, 01 enius, * — * Schott’s in Rordaftika und Das Sabata · 
eer. 5-7. — ®. Raiier, tie normeulihe Rordmerr-tärpedition. D. (@chl.) 

— en Bälterhö fer, über Die Bermmtung der @leftricität ım der Auer 
Fabritarien, cin Abb.) — E, Sanatanıı, die At Der, land und Gron ⸗ 
land, — Ib. Bodim, aderlel Muftit. 7. 8% — 6. Wuif. Notation und Ad- 
Haltung. — :% Jaeger, ran as u Ihre Dertbeitu in den Pilangen« 


Famtıten. 1. . Ari, derAmolit-Brum bei Jointut, Aus Dem Diniichen 
von Heiat, — 1.2. — Karl) Miülier), 8. Mang’s Lebr-Apparate tür 
**2 raphte. (Mit Abb.) — Zur Theorie ber Wleriher-Brmegung. 


8. 5 Moldenbauer, Seamelogbaut. Ferd. Dieffenbad, das Nord» 
Lich 1. feine fosmifdhen Beziedungen. I. — Diverie Mitteilungen. — Kleinere 
BREUER: — Vireramderiht, — Aluftratienen, 


Ansführticpere Kritiken 


erſchlenen über: 

d’Arbois de Joubainville, introduction ä l’&tude de Ia litte- 
rature celtique. (Lotli; Revue crit. 23.) 

v. ei) Staat und fatholifche Kirche in Preußen. (Beil. z. Allg. 

tg. 146.) 

Hermann's Lehrbud der 
Blümner und Dittenberger. 
Revue crit. 23.) 


— — — 


rlechiſchen Antiquitäten, neu hro 
4. Boͤ. 3. Aufl. ( 


. bon 
artin: 


— di k. preuß. Aunftfammlungen. (Lübke: Beil. z. Allg. 
tg. 
Er ii — ers Ed. Ellis. (Schenfl: Itſchr. f. d. öfterr. 


Gymnaſ. XXXIV, 4.) 

Swoboda, thufididei Mn ——— (Serufalem: Itſchr. f. d. 
öſtert. Gimnaſ. XxXx 

Wedlein, über die Tegnit und den Vortrag der Chorgefänge des 
Aeſchylus. (Reinah: Revue erit. 22,) 

Wernid, —— 2. Aufl. (de Jonge: Centralbl. f. allg. 

br re I, 5.) 

Bolfsgruber, Lehrbuch der Kirchengeſchichte f. — (Land: 
fteiner: Ztichr, & d. öfterr, Gymnaj. XXXIV, 

v. Zwiedined»-Südenhorit, die Politik der Varblit Venedig 
während des bdreißigjähr. Krieges, 1. Bd, (Grbmannsdörffer: 
Beil. » —* ätg. 150,) 


Bom 2, bis 9, Juni find nachfehende 


nen erfchienene Werke 
auf unferem Mebactionsbureau eingeliefert worben : 
Annuaire diplomatique et consulaire des &lats des deux mondes, 
1883. Gotha, 3. Perthes. (32.) AM 3. 
Baume, die Kieferfragmente von Ya Nanlette m. aus der Schivfar 
böhle als Merkmale inferiorer —— in der Diluvialzeit. 
Leipzig, Felix. (Gr. 8.) cM 2, 


— — — — — — 





| 


886 
Roftod, Hinſtorff. (8.) 


* Berlin, Springer. 
—8 die fübeder, des kieler Stadtarchives —— Bearb. 
von Wetzel. Kiel, Univerſitäts-Buchh. (VII, 78 ©. 8.) 
— Atrbeiterfrage im Kaufmannsitande, Berlin, Habel. 
(8.) 0, 75. 
Caesaris commentarii de bello gallico. Für den Schu — 
erklärt von Walther. Paderborn, — * (8.) 
Campanini, un precursore del Metastasio. Keggio-Emilia, Bon- 
davalli, (VII, 247 S. Ki. 8.) 
Diez’ Meinere Arbeiten und rer brög. von Breymann. 
- Münden, Oldenbourg. (Roy. 8.) 
Dammann, —— in Altengland. 2. Ih. Leipzig, Baenſch' 


Berl. (IX, 110 ©. 

Ebrard, Peter —8 al Jüngere. Sein Leben n. eine Auswahl 
feiner Bedichte. (8. 8.) cM 2 

Edlbacher, Kandesfunde von Eberöterreid. 2. Aufl. Wien, 
Graefer. (8) AM 8 

NT die Fondsfpecnlation und die Geſeßgebung. Berlin, 
Springer. (9.) cM 4 

Gisler, Borlefungen aber bie jüdifchen re -. Mittelalters, 


3, Abth. Wien, Wallishaufer. (XI, 2 8.) 
nun der Dom zu SHalberitadt. Berlin, Springer. (®r. $.) 


Engelmann, das preußiſche Privatrecht in Anfnüpfung an das 
— Recht fuitematifh dargeſtellt. Breslau, Koebner. (8.) 


— die Geſe — der Derek Prag, Berein z. Verbreit. 


gemeinnüg. Kenntn (16 & ei 
ni Pe er Geſchichte ac. Bie 10—12, Leipzig, N. Dürr. 
) 
ale fer 1, die Bewertfgeft und ihre Entwidelung unter dem allge 
meinen Berggefeg Tür die — — v. 24. Juni 1865. 
Berlin, Guttentag. (VI, 149 ©. 16.) 
Berlin, Enslin. 


26 — ——— 8. Lief. 

Roy. 8.) 

Gerland, der leere Raum, die Conſtitutlon der Körper und der 
Aether. Berlin, Gabel. (8.) cH 0, 50, 

Gozzadini, di una slatuelle elrusche e di una iserizione elrusca 


B Bun mgarten, Doctor Martin Luther, 
0, 

ale ei b, das Veranfchlagen von Hochbauten. 
) ‚40. 


Tarar nell’ Apennino bolognese. Rom, Salviucei. (9 8. 

2 Taf. 4. 

Gumplomicz, der u ef. Seriologifäe Unterfuhungen. 
Innsobruck, Wagner. r. 8.) 


Heinzerlingk, die Aubrisatien = Kautfänt- und Guttaperdhas 
waaren fowie des Gelluloids u. der waflerdichten Gewebe, Brauns 
fchweig, Vieweg & Sohn. G.) cH 8 

v. Hellwald, Naturgeſchichte des Denfcen. Lief. 24—33, Stutts 
BR Spemann. (Gr. 8.) à cH 0, 50. 

Hinrichs, Studien aus Dem Gebiete des preußifhen Hypotheken ⸗ 
rechts. 1. H. Berlin, Guttentag. (V, 99 8.) 

Jung, Materialien zu fchriftlihen nnd mündliden Uebungen im 
latetnifchen Ausdruf 2. Berlin, Gaertner. (8.) AH 2, 40. 


Kalifcher, Goethe ald Naturforfher und Herr du BoissReumond 
als fein Kritifer. Cine Antikritik. Berlin, Hempel. (8.) 


A 1, 60. 
Kehrein’s Handbuch der Erziehung und des Unterrichtes ꝛc. 
e a bearb. von Keller. derborn, Scöningh. (9.) 
Kid, die „neneften Fortfchritte im der Mehlfabrication. Reipzig, 
Felix. (Kon. 8.) oA 5, 50. 


Kinch, quaestiones Curtianae crilicae. Kopenhagen, Gyldendal. 
(105 ©. Gr. 8.) 
über die Anwendbarkeit der mathematifchen 


v. Kirchmann, 
ner auf die Philofophle. Bortrag. Halle a S., Pfeffer. 
Gründung u. Berfall, 


(719 
v. Bu, "Pas nürnberger er 
Aunsbrud, Wagner. (8.) AM 5 
Lemme, die Sünde wider den Beitigen Geiſt. Breslan, Köhler. 
(VI, 115 ©. 8.) 
Mohnike, Blide auf das —5 und Thierleben in den 
—— Malaienländern üniter, Afchendorff. (Roy. 8.) 
0 
Müller, das Rieſenthor des St. Stephandomes zu Wien. unsbrud, 
Wagner. (Sr. 8.) cM 3 
Fael, les guerres sous — XV. T. Il, Paris, Didot & Go, 
26 S. Gr. 8.) 
— leiteratura notarile d'ogni secolo @ paese con eenni 
storiei. Innsbruck, Wagner. (FI. 8.) 2. 
Riefenktanl, die Minitlihe Ernährung des Kindes im erſten 
Lebensjahre. 2. Aufl. Paderborn, Schoͤningh. (16.) 1, 20. 


887 





—— die Farbenwelt. 2. Abth. Berlin, Habel. (8.) 


‚50. 

Schmidt, Handelsgeſellſchaften in dem deutſchen Stadtrehtäquellen 
des Mittelaltere. Breslau, Koebner. (Gr. 8.) 2, 60. 

Schmölde, das Wohnhaus des Arbeiter, Bonn, Strauf. (IV, 
76 5. 8,, 12 Taf. 4.) AM 8, 50. 

Siebed, über Wefen und Zweck des wiſſenſchaftlichen Studiums, 
Berlin, Habel. 18.) 0, 75, 

Sterne, Sommerblumen. Lief. 1, 2. Prag, Tempſky. (RI. 4.) 
Ei . 

Stieve, die Politit Baterns 1591—1607. 2, Hälfte Münden, 
Rieger. (V, 984 ©. Gr. 8.) 

Taylor, the alphabet. An account of the orisin and develop- 
ment of letters. Vol. 1, 2. London, Kegan Paul, French & Co. 
(XV, 358, VII, 398 S. 8.) 

Ih h "ie, » u. A., die Phyfiologie des Mondes. Augsburg, Preys. 
( J 


.) R 

Meber die Bedeutung der neueften Entwidelung des Gefhüpwefens 
in Deutfdyland. Bon einem inactiven Staböofficler der Artillerie, 
Paderborn, Ehöningb. (Gr. 8.) cH 0, 80. 

Ban fteirifches Künitlerlexiton.. Gray, Lenfam. (IX, 

197 ©. 8.) 


Wulfſtan, gr, ber ibm zugeſchriebenen Homilien nebit 
Unterfuchungen über ihre Echtheit. Hrög. von Napier, 1, Abth. 
Text u. Varianten, Berlin, Weidmann. (8.) HT. 


Wictigere Werke der ansländifchen Literatur. 
Italienifhe. 


Beneivenni, questioni ardenli di riforma scolastiea. Torino, 
1882. Tarizzo, L. 4. j 

Coseia, mille de’ piü originali e coneellnsi eanti popolari, sere- 
nale, stornelli, stıambotli, — ece. delle eampagne italiane, ece. 
(210 p. 16.) Roma, 1852. Paolini. L. 2, 50, 

Draghi, storia eronologiea della costruzione del palazzo dueale 
di Venezia; disp, I. (Fol. con 4 tav.) Venezia, tipo-lit. Draghi. 
L. 10. 

Saranno 8 dispense, 

Fazio degli Uberti, liriche edite ed inedite. Testo eritieo, 
preceduto da una introduzione sulla famiglia e sulla vita deli’ 
autore, per cura di Renier. (CCCLXXI, 260 p. 8.) Firenze, 
Sansoni. L. 20. 

Ferrari, i carmelilani scalzi a Venezia: cenni storici. (86 p. 8.) 
Venezia, 1552, tip, dell’ Immacolata. L., 1, 50. 

Maresca, osservazioni sulla vita di Carlantonio del Fiore serilta 
da Bernardo de Dominiei. (50 p. con 3 tav, 8.) Napoli, Furch- 
heim. L. 1, 50. 

Martinetti, dell’ origine delle ultime lettere di Jacopo Orlis: 
studio. (43 p. 8.) Napoli, tip. del Vaglio, 

Palomes, la storia di li Nurmanni 'n Sieilia, euntala di lu griddu; 
cu la junta di li famigghi nobbili chi diseinninu di li cavaleri 
nurmanni e sieiliani. Parte I: Ruggieru Bossu e Rubertu Gui- 
scardu. (215 p. 16.) Palermo, —— li ſrat. Puglisi. L. 1, 50, 

Pepe, nolizie storiche ed archeologiehe dell'antiea Gnalhia. (IX, 

169 p. con 4 tav. 8.) Ustuni, 1582, tip, „Ennio* di Tamborrino. 
3 





Scocia, breve cenno sulla vila e sulle opere di Emanuele Sweden- 
borg, con doceumenti; riveduto, tradotto ed ampliato. (Xl, 184 p. 
8.) Firenze, tip. Ricei. L. 2. 

Spinelli, notizie intorno a Bernabö de Sanclis di Urbino (, .. 1478), 
(100 p. 8.) Milano, frat. Dumolard. L. 3. 


Branzöfifce. 


Brau de Saint-Pol Lias, Perak et les Orangs-Sakcys. Voyage 

‘ dans l’intrieur de la presqu’ile Malaise. (IV, p. avec carle et 
vues du pays d’aprös des photegraphies prises par l’auteur. 18.) 
Paris, Plon et Ci®, 

de Calonne, une representation dramatique ä Amiens, en 1500. 
(25 p. &) Amiens, impr. Douillet, 

Fulgence, un eclaireissement important louchant les origines 
chretiennes, m&moire sur les deux Satuınin de Toulouse. (37 p. 
18.) Perpignan, impr. de l’Esj,erance. 

Gaudry, les enchainements du monde animal dans les temps 
geologiques fossiles primaires. (323 p. avec 285 fig. 8.) Paris, 
Savy. Fr. 10, 

de Longp&rier, euvres, r&unies el mises en ordre par Schlum- 
berger. T. 2. Anliquites greeques, romanes el gauloises, 1'* 


888 





Thicbaut, de lindignite, en droit romain et en droit frangais. (190 p. 
8.) Paris, Larose et Forcel, 

Vallat, quomodo Menandıum quond precipuarem personarum 
mores Terentius transtulerit, thesim hanc traclavit ac parisiensi 
lilterarum facultali proposvit ete, (133 p. 8.) Paris, Rousseau. 


Amerikaniſche. 


Austin, Henry Wadsworth Longfellow: his life, his works, his 
friendships, with personal reeollectiuns, With portraits, illu- 
strations, and numerous facsimiles, (8.) Boston. S. 12, 6. 

Porter, outlines of the constitutional history of Ihe United States. 
(12.) New York. 8. 7, 6. . 


Antiquarifche Kataloge, 


(Mitgetbeilt von Kirhboff u. Biganp im Pelnsig.) 


Adermann, Th., in Münden. Nr. 102, Deutſche Belletriſtik. 
mul Buch. in Carlsruhe. Nr. 101, Guriofa. Nr, 102, 
eDicin. 

Elwert'ſche B. in Marburg. Nr. 8, Meditin. 

Fiſchhaber in Reutlingen. Adelsfunde, Genealogie x. 

Georg in Bafel. Nr. 50, iluitr. franz. Werke, 

Gerſchel & Anheißer in Stuttgart. Rr. 9, Bermifchtes, 

Kampfimener in Berlin. Nr. 207, Redytds u. — 

Kirhhoff & Wigand in Seingig. Rt. 674, 675, YLiterärges 
ſchichte, Bücherkfunde, Belletrijtit (l: Bermijchtes, Literärgeſchichte 
im Algem., Gelehrte, Inſtitute, Buchhandel, Bücerkunde. 11: 
Deutſche Literaturgeichichte u. Belletriitit, holländiſche u. ffandie 
naviſche Literaturgeſchichte und Belletriitit.) Nr. 676, Schöne 
Künste, Aupferwerte, Gurivfa. (Incunabelu, alte franz. u. italien. 
Literatur u. Facetien, Nenlateiner n. latein. Facetien, Gurioja, 
Satiren, Emblemata, Magie, Dämonologie, gebeime Willens 
Bierten, Schreibkunſt, Ibeater, Mitemonit, Spiele, Fecht⸗ und 
Reittunit, Jagd, Praähiſtorik, Kulturs u. Sittengeſchichte, Geremos 
nie und Feitlichkeiten, Ritters u. Ordenswefen, Waffen, Koftüme, 
Toilette, Kochkunſt, Parkanlagen.) Nr. 677, Kandwirthicaft, Korits 
wiſſenſchaft, Thlerheilkunde. 

Köbner in Breslau. Nr. 160, Evang. Theologie, 

Mayer & Müller in Berlin. Nr. 72, Mathematik, Mechanik. 

Merkel in Erlangen. Pr. 73, Rechts: u. Staatswiſſenſchaften. 

Prager in Berlin. Nr. 71, Geſchichte, Rechts- u. Staatölchen d. 
german. Völfer, Nr. 72, Kirchengeſchichte, Kirchenrecht, 

Nettig, G. in Bern. Nr. 11, Selvetien. 

Simmel & Go, in Leipzig. Nr. 83, Differtationen zc. aus der 
claſſ. Philologie. Nr. 54, Geographie, Geſchichte, Numismatit. 
Beip & Schad in Leipzig. Nr, 25, Atronomie, Mathematik, 

Naturwiſſenſchaften ac, 


Auclionen. 
Mitgetbeilt von Denſelben. 
25. Juni in Utrecht (3. 2. Beijers): Vermifchtes. 





Nadridten. 

Der Privatdocent Dr. 3. H. Witte in der philoſophiſchen 
Facultät zu Bonn dit zum a. ord, Profefior in derfelben Kacultät, 
der Privatdocent Dr. St, Gans Gdler zu Putlip an der Unis 
verfität Berlin zum a. ord, Profejjor für Staatswiffenfhaften in 
der philoſophiſchen Facultät zu Halle a/S, ernannt worden. 

Der Privardocent an der Univerfität Leipzig, Lie. Dr. Wild. 
Log, wurde im gleicher Gigenfchaft als Nepetent an die theologiſche 
Facultat zu Erlangen berufen, 

Der Oberlehrer am Gymnaſium zu Gnefen, Dr. Ernit Franz 
Gihner, it zum Director des Gymnaſiums zu Inowraclam, 
der Oberlehrer Ludw. Fr. Heinr. Guſt. Scheibe an der Domidule 
vu Halberſtadt zum Rector der Kloſterſchule Noßleben unter Ver— 
eihung des Prädicats Profefjor ernannt worden. 

Die ord, Lehrer, br. Barow u. Dr. Yange, an der Friedrich— 
Werder'ſchen Gewerbefhule zu Berlin und Ur. Kilie am Realayms 
nafium zu Magdeburg, find zu Dberlehrern an den genannten Anjtalten 
befördert worden. 


Die k. k. Akademie der Wiffenfhaften zu Wien bat den _ord. 
Profeffor der Mineralogie am der Univerfität Leipzig, Dr. Ferd. 
Zirkel, zu ihrem auswärtigen correjpondierenden Dlitgliede in der 
matbematijchenaturwiffenichaftlihen Claſſe erwäblt. 

Die ord, Profefioren br. Aridolin Eifele u. Dr. Bild. Manz 
an der Univerſität Freiburg i/ Br., fowie der a, ord, Profeſſor Dr. 


359 — 1883. 225. — Literarifhes Centralblatt. — 16. Juni, — 890 


Franz Knauff an der Unfverfität Heidelberg find zu Hofräthen IT. Mathematifch-naturwiffenifchaftliche Section, u 


ernannt worden. .. 2, . re & 

Der Profeffor emer., Wir, Staatsraty Meykow in Dorpat, ‚ 1) Für das en ee MD und nähere Be: 
wurde zum Geheimrath, u. der ord. Profeſſor, Staatsrath Mithoff | jtimmung der durch Einwirkung be ichtes auf künftlich 
ebenda, zum Wirkl. Staatsrath ernannt. dargejtellten und mit geeigneten Stoffen gefärbten Kryftallen 


Dem Rector der Kandesfchule Pforta, Profeffor Dr. Boltmann, |" r : AR 
wurbe der k. preuß. Nothe Nolerorden 4. El. dem Director des f. hervorgerufenen photoeleftrifhen Spannungen, ſowie ihrer 





Inftitutes für Meteorologie zu Utrecht, Profeijor Buys Ballot, der Beziehung zu den durch Temperaturänderungen erzeugten 
?. vrenß. Kronenorden 2, Ci., dem Oberlehrer am Dorotheenitädtis thermoelektriſchen Erregungen. 
u er! zu Berlin, Profejfor Dr. Pierfen, derſelbe 2) Für das Jahr 1884 (aus dem Jahre 1880 wiederholt und 
even 3. Si. Deriieden, , = war unter Erhöhung des Preifes auf 1000 Mark): Eine 
Dem Gurator des Dorpater Lehrbezirkes, Senator Geheimratb | ʒ A — 
Baron Stackelberg, u. dem Profeſſor — Wirklichem Staaterath auf eigene Unterſuchungen gegründete Kritik der Lehre von 
Grewingf zu Dorpat iſt der kaſſ. ruf. St. Annenorden 1. GL. | der Homologie der Kleimblätter, 


den ord, !Wrofefforen an der Univerfität daſelbſt, Wirkl. Staatsräthen | 3) Für das Jahr 1885: Eine Unterfuchung der allgemeinen 


Dewald Schmidt, J. v. Holſt, A. Brüdner u. A. Vogel ber | Er: ! ; ap e 
St. Staniflausorden I. GI. verliehen worden. Flächen vierter Ordnung, mit befonderer Nüdficht auf die 


Den Oberlehrern, Dr. 9.8. Herm. Müller am Realgumnaflum Geſammtheit der bei dieſen Flächen auftretenden Geſtalten. 
zu Lippſtadt, ae u. Dr. Gafpar am Gymnafium zu Bonn, | 4) Für das Jahr 1886 (Preis 1000 Mark): Es follen unter 
wurde das Prädicat Profeſſor beigelegt. Berückſichtigung der den Gegenſtand behandelnden Literatur 

EP — auf experimentellem Wege Beiträge zur Löſung der Frage 

Am 2. ir in Bien der P der perfiihen Sprache u. , — * — * 
Director ber oeientelifchen Mlabemie Defeiö, Arien Heint. Nitter geliefert werben, bon welden Berhäftniffen bei kryſtalliſieren⸗ 
von Barb, im 57. Lebensjahre. ‚ den Subftanzen die Entftehung der verſchiedenen Kryſtall⸗ 

Am 24. Mai + in Rom Don Salvador Bermudez de Gajtro, formen oder die gegenfeitige Kombination der einzelnen 


Margues von Lema u. Herzog von Ripalda, ald Dichter u. Diplomat ne R o- ’ : 
a in 66 Bebensjahte ’® \ abhängig ift. Es wird gewünfcht, daß namentlich dabei folche 


Am 26. Mai + in Berlin der Romandichter u. Feuilletonift Dr. Subftanzen in Betracht gezogen werden, welche eine Verall- 


Emil Gofmann. i gemeinerung der gewonnenen Refultate auf die natürlichen 
Ende Mai + in Padua der emer. Profeſſor an ter Hochſchule Mineralvorkommniſſe zulaſſen. 
daſelbſt, Raphael Seraphiu Mini, hervorragender Mathematiker, Mit den beiden oben bezeichneten Ausnahmen beträgt der aus⸗ 





im 76. Sebentjahee. gefeite Preis für jede Aufgabe 700 Mark, doch behält fid) die 


—7 Geſellſchaft vor, nach ihrem Ermeſſen eine Erhöhung auf 
Auszug ausdem Iahres berichte der Fürſt lich 1000 Mark eintreten zu laſſen. Die anonym wei Be- 


2 et 
Jablonowſki'ſchen Geſellſchaft zu Leipzig | werbungsfchriften find, wo nicht die Gefellfchaft im befonderen 
vom März 1883. [163 | alle J—— den J— — — geſtattet, 

RER! ; . ı indeutfcher, lateinifcher oder franzöſiſcher Sprache zu 

I * * —— ul And Kg — — | verfafjen, müfjen deutlich gefchrieben und — ———— dr 
folgende Preisaufgaben geitellt 1 n i mit einem Motto verfehen und von einem verfiegelten Couvert 
I. Hiforifh-nationalökonomifdhe Section. ' begleitet fein, das auf der Außenſeite das Meotto der Urbeit 

1) Für das Jahr 1883: Eine möglichſt vollftändige Zufammens | trägt, inwendig den Namen und Wohnort des Verfafers an- 
ftellung der Thatjachen, welche ſich auf die Mebervölterung, | giebt. Die Beit der Einfendung endet mit dem 30, November 
zumal die Wohnungsnoth der antifen Großſtädte beziehen, des angegebenen Jahres, und die Zuſendung ift an den 
2) Für das Jahr 1854: Eine Darftellung der gejhichtlihen | Secretär der Geſellſchaft (für das Jahr 1993 Geh. Hofrath 
Entwidelung und des gegenwärtigen Bejtandes der Örenze Prof. Dr. W. Hankel, Thalſtraße 15°) zu richten, Die Reſul— 
zwifchen dem hochdeutfchen und dem niederdeutſchen Spradj: tate der Prüfung der eingegangenen Schriften werden durch die 


gebiete öſtlich der Elbe, LSeipziger Zeitung im März bis Mai des folgenden Jahres 
3) Für das Jahr 1885 (aus dem Jahre 1981 wiederholt): | befannt gemacht. 
Regeſten der polnijhen Könige von der Krönung Przemy— Die gefrönten Bewerbungsfchriften werden Eigenthum der 


ſlaw's 11. (1295) bis zum Tode König Alexander's (1506). Geſellſchaft. 








4) Für das Jahr 1886: Wiſſenſchaftliche Bearbeitung der Laut⸗ W. NRofcher, Präfes. 
und Formeniehre der niederjorbifchen (niederlauſiziſch wen⸗ G. Gurtius, W. Hanfel, HL. Leskien, R. Leuckart, 
diſchen) Sprache. W. Scheibner, G. Voigt, Fr. Zarncke, F. Zirkel. 
Literariſche Anzeigen. 
Gustav Fock EIPFPPFFFEFFFFFFEFPEROFFERFFEPERPEFRERRERR 2 
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Buchhandlung für wissenschaftliche Literatur k. Gaertuer⸗ derlag, 9. Zeyfelder, Berlin * N 
Sortiment und Antiquariat Seeden erihlen: —— um 
Neumarkt 41 — Leipzig — Gr. Feuerkugel Maleriaſien 


liefert prompt unter den günstigsten Bedingungen 
in⸗- u. ausländische Literatur. 
Dissertationen, Programme, Gelegenheitsschriften ete. 
besitze ich eine grosse Anzahl; nicht vorhandenes bin ich fast 
immer im Stande zu besorgen. i 
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aus allen Wissenschaften. 


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ihriftlihen und mündlidhen Uebungen 
im lateinischen Ausdruck 
für Ober-Tertia und Unter-Secunda 
von 


Dr. Arthur Jung, 





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— 


— Oberlehrer. 
Preisanfragen beantworte ich gern; auch ertheile ich , ‚ 
bereitwilligst 8 gern; Gr. 8. XVIn. 228 ©. AM 2, 40. 
literarische Auskünfte und Rathschläge. —EXWX 








891 


— 1883. A 25. — Literarifhes Centralblatt — 16. Juni. — 


892 





& PEIIISASSEESSAISE ESS ISDISTEIIE III STASI SS ISA 


8 Neuer Verlag 
: vıı Dietrich Reimer in Berlin SW 


1883.] Anhaltstrasse No. 12. [1583. 
3 — 
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:H. Mohn, Grundzüge der Meteorologie. 
Die Lehre von Wind und Wetter. Nach den neuesten 
Forschungen gemeinfasslich dargestellt. — Dritte vor- & 
besserte Aulage. 1893. Geb. A 6, —. 


Karten von Attika. Auf Veranlassung des Kaiser]. & 


IISIIIITIS 








SIISISITIYTH 


74 


DEISDIIRISE 


h Deutschen Archäologischen S 
a Instituts herausgegeben von E. Curtius und J. A.S 
Kaupert. Heft Il. Inhalt: Athen-Peiraieus. —S 


Atheu-Hymettos. — Kephisia. —Pyrgos. Mit 
erläuterndem Text von A. Blilchhöfer. 1953. Preis S 
5 


AH 16, —. 


Heft 1. Athen und Peiraieus. 4 Karten in 


H * 
H. Kiepert's neue Wandkarte von 
. in $ Blättern. 1: 200,000. Fünfle nach > 
p alaestina der neuen englischen Aufnahme bearbeitete 
Ausgabe. 1883. Preis in Umschlag AH 8, —. Aufgezogen 
in Mappe #4 15, —, mit Stäben A 16, 75. 


H. Kiepert’s Volks-Schul-Wandkarte von : 
Palaestina Blättern. 1:300,000. Zweite voll- 


\ ständig neu bearbeitete Ausgale, 1583, 
Preis in Umschlag c# 4. —. Aufgezogen in Mappe 
8, — mit Stäben A 10, — 


H. Kiepert’s Neue Handkarte von Palae- 


. 1: 800,000, Vierte neu Iwarbeitete Auszabe. 1883. 
siina. Preis gefalst c# 0, 60, 


H. Kiepert’s Physikalische Wandkarten. 
No. 4: Asien. 9 Blätter, 1:8,000 000. Dritte voll- 


ständig berichtigte Auflage, 1883, Preis 
in Umschlag -# 12,—. Aufgezogen in Mappe + 19, —, 
mit Stäben cM 22, —. 


R.Kiepert, Schul-Wand-Atlas der Länder 


i 5. und 6. Lieferung: Italien (physi- 
EuropaS. katisch und politisch). a 4 Blatter. 
1: 1,000,000. j 


„1983. Preis jeder Lieferung M 5, —. 
Aufgezogen in Mappe «#4 9, —, mit Stäben «AH 11, —., 
gu“ Die Lieferungen!bis4enthaiten: Frank- 
reich und Britische Inseln (physikalisch und 
politisch). \ 


> Verhandlungen der Gesellschaft für Erd- 


zu Berlin. Herausgegeben im Auftrage des & 
kunde Vorstandes von Prof. Dr.6.v.Bogu slawakl 
1882, IX, Bd. Preis complet geh, c# 4, —., : 


* Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde: 


zu Berlin. Im Auftrage der Gesellschaft herausg. von 
Prof. Dr. W. Koner. 1862. XVIl Bd. Mit s Karten & 
und derBeilage: Verhandlungen der Gesellschaft 
für Erdkunde, 10 Nrn, Preis complet geh. «HM 13 —. 


Mittheilungen der Afrikanischen Gesell- 


n Deutschland. Unter Mitwirkung des J 
schaft Vorstandes herausgegeben von Dr, W,Er-* 
man. I, Band (5 Hefte). Preis c# 6, —. II. Band 
(5 Hefte). Preis A 6,—. III. Band (4 Hefte). Preis & 
#10, —. 1V. Band 1. Heft. 1883. Preis c# 2, 80.8 
(In Commission.) = 


Das neueste, soeben ausgegebene Heft 
enthält höchst interessante Berichte über 
dieOst-Afrikanische, Flegel’sche und Pogge- & 
Wissmann’'sche Expedition. 2 


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SIIIIISTIAASE SSH 


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SIISIIITISISIIAIH 


SIIIIIIIIS 


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mschlag und Text cart. 1881. Preis HM 12, —. 5 | 
S 


4 


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Bei S. Hirzel in Leipzig erfhien ſoeben und iſt durch ’ 
alle Buchhandlungen zu beziehen: I 
/ Hiftorif 


{= 
= 
—* 


— IK IK I III 


Antinous, 
der Roman 


aus der 
römiſchen Kaiſerzeit 


von 
George Taylor. 


Mit dem Gildnit des Antinons, 

Vierte Auflage. 

- Ein Band in Octav. Preis gebeftet: HM 6, —. 
In elegantem Kalblederband: oA 8, 50. 





Soeben erschien die V. Auflage von [161 


Ad. Pinner, Prof. a. d. Univers. Berlin, Repetitorium der 
anorganischen Chemie. Mit besonderer Rücksicht auf die 
Studierenden der Medicin und Pharmacie bearbeitet. Mit 
28 Holzstichen. 8. 26‘, Bogen. Preis geh. A 7, 50, in 
Leinen geb. HM 8, —. 


1881 erschien desselben Verfassers: 
— der organischen Chemie. V. Aufl. 8. 24 Bogen. 
reis geh. M 7, — in Leinen geb, c# T, 50. 


Berlin, Juni 1883, Robert Oppenheim. 


Im Verlag von Joh. Ambr. Barth in Leipzig * er. 
151 


schienen: 
— 2 unter Mitwirkung von 
Theolog. Jahresbericht, Bassermannn , 5 en- 
rath, Böhringer, Dreyer, Gass, Holtzmann, Lipsius, 
Lüdemann, Seyerlen, Siegfried, Werner, herausg. von 
B. Pünjer. 2. Band; enth. die Literatur v. 1882. 464 8. 
Gr. 8. Preis cl 8, —. 


Berichtet in zusammenhängender Darstellung in 12 Haupt-Ab- 
schnitten über die theolog. Literatur des Jahres 1882, einschliesslich 
dor periodischen und der ausländischen. — Für Bibliotheken, theol. 
Lesezirkel, wie überhaupt für Alle, welche Veranlassung haben, sich 
über «ie theol. Literatur zu orientieren, unentbehrlich. 


Durch alle Buchhandlungen zu bezichen, 


c In Earl Winter’s Univerfitätsbuchbandlung in 5 
* Heidelberg iſt ſoeben erſchlenen: [159 & 
5 Die Mythen, Sagen und Legenden der Zamaiten, 
# (Kitauer). Gefammelt und herausgegeben von Dr. er 
‘ Vekenſtedt, Oberlehrer der alten Spraden am Nicolai: 4 
Gymnaſium zu Libau (Kurland) 5/6. Lieferung. 8. Broich. 6 
2 cM Erſcheint in 2 Bänden oder 8 Lieferungen zum % 
Subferiptionspreis von à 1 HM) — 
„Dies Werk dürfte beſonderes Jutereſſe dadurch beanfpruchen, 7 
daß es nicht mur eine Sammlung von Bolfsüberlieferungen 
bietet, fondern damit auch indirert eine Mytbologie desjenigen % 
Volkes, deſſen Sprache die altertbümlichiten Formen von allen 7 
arifchen Sprachen, die jept irgendwo auf Erden geredet werden, # 
aufweilt, Der Verfafler erfdylieht uns in der Volfsüberlieferung — 
etwa hundert Götters und Dämonengeitalten, von denen nur 
einige der Wiffenfchaft und auch das faum mehr ald dem Na— 
men mac befannt waren. Befondere Beachtung möchte die 
große Stammfage der Jamaiten beanfprucen, welche uns, wie 
es Scheint, ein altes Nationalevos in Projanuflöfung erbalten 4 
bat, Sowohl für die vergleichende Mythologie, wie für Die 
Ethnologie und Bölkerpfuchologie if das Werk von hoher Bes 
deutung.” (KRönigsb. Allg. Zeitung.) 
tA Nach Erſcheinen der 7/8. (Schluß⸗Lieferung hört der Sub: 
feriptionspreis auf und tritt cin erhöbter Yadenpreis ein. 


’ 


IT INKL 


BAT 


ERIIKIIIIIIIIIIIINIIDIIIIINIIITINIION e 


893 





Neuer Verlag von B. G. TEUBNER in Leipzig. 1883. Nr. I. 


Bartels, Dr. Fried., Director ſämmtl. Bürgerfchulen zu Gera, 
und &. Wirth, Lehrer an der höheren Töchterfchule zu 
Guben, deutſches Leſebuch für Mädchenſchulen. Ausgabe. für 
confeſſionell gemiſchte Schulen. In vier Theilen. Gris. Geh. 
n. A 6, 15, 

Einzeln: . 
I. Theil. (VI u. 120 S,) n. «M 0, 55, 
Il. Theil. (VIII u, 264 ©.) n. A 1, 20, 
III. Theil. (VI u, 402°©.) n. «# 1, 60, 
IV. Theil. (XI u. 636 ©.) n. c# 2, 80, 
Der IV. Theil auch in 2 Abtheilungen: 
1. Abtheilung, Brofa. n. c# 1, 50, 
I. Abtheilung: Boefie. n. HM 1, 50, 

Cantor, Dr. (eorg, ord. Professor an der Un'vorsität Halle- 
Wittenberg, Grundlagen einer allgemeinen Mannigfaltig- 
keitslehre. Ein mathematisch-philosophischer Versuch in 
der Lehre des Unendlichen. Gr. 8. (IV u. 47 8.) Geh. n. 
cf. 1, 20. . 

[Feller, Dr. F. E.,] nuovo dizionario portatile italiano-inglese 
e inglese-italiano compilato sui migliori e pid recente vo- 
cabularj italiani ed inglesi e sui vocabularj di Dr. F, E. 
Feller. — New pocketdictionary of the english and 
italian languages compiled from the best and most recent 
eı.glish and italian dietionaries and from the dictionaries 
of Dr. F. E. Feller. 2 Bändchen 32. Geh. in 1 Band 
c#H. 2, 25; gebunden in 1 Band cfM 3, —. 

Einzeln jedes Bändchen in rothem Leinwand -Carton 
dc 1, 20, 

Parte primo: Italiano-Inglese..(II u. 513 $.) 

Second part: English and Italian. (II u. 391 8) 

Gerber, Adolf, Naturpersonification in Poesie und Kunst der 
Alten. Besonderer Abdruck aus dem dreizehnten Suppfte- 
mentbande der Jahrbücher für classische Philologie. Gr. 8. 
(79 8) Geh. n. c# 2, — 

Gilbert, Walteri, ad Martialem quaestiones eriticae, Ex 
programmate gymnasii regii Dresdensis a. 1883. 4. (28 8.) 
Geh. n. A. 0, 30. y 

Halm, Karl, über die Aschtheit der dem Justus Lipsius zu- 
geschrieben Reden. Eine literarhistorische Untersuchung. 
8 (39 8.) Geh. München 1882. -# 0, 60. r 

Jahrbücher für classische Philologie. Herausgegeben von 
Dr. Alfred Fleckeisen, Professor in Dresden, Drei- 
zehnter Supplementband. Zweites Heft. Gr. 8. (8. 239 — 
440.) Geh. n. # 4, —. 

Leſebuch, deutfches, für Realſchulen und verwandte Anftalten, 
Herausgegeben von ben Lehrern der deutſchen Sprache an 
der Königl, Realſchule I, Ordnung zu Döbeln. Dritter Theil: 
Quarta. Ör. 8. (VIII u. 312 ©.) Geh. n. #2, —. 

— Vierter Theil: Tertia. Gr.8. (VIII u. 495.S.) Geh. n. 

0, 80. 

Meurer, Dr. H. Profeſſor, griechiſches Leſehuch mit Volabu 
far, II. Theil: Für Obertertia. Gr. 8. (IV u. 164 ©.) Geh. 
n. c# 1,50. 

Mommsen, August, Chronologie. Untersuchungen über das 
Kalenderwesen der Griechen, insonderheit der Athener. 
Gr. 8. (VIII, 563 8. u. 1 Tabelle.) Geh. n. «# 14, — 


Mommsen, Tycho, griechische Formenlehre (Programm des ' 


städtischen Gymnasiums zu Frankfurt a. M. Ostern 1883). 
4. (488) M1,—.. 

Neumann, Dr.Karl Johannes, Privatdocent der Geschichtean 
der Universität Halle a. S., Strabon’s Landeskunde von 
Kaukasien. Eine Quellenuntersuchung. Besonderer Ab- 


— 1883, 825, — Literarifhes Eentralblatt — 16. Juni, — 


| 





[162 
Pappageorg, Peter N., Codex Laurentianus von Sophokles 
und eine neue Collation im Scholientexte. Besonderer 
Abdruck aus dem dreizehnten Supplementbande der Jahr- 
bücher für classische Philologie. Gr. $. (40 8.) Geh. 
A I, —. 

Rutherford, W. Gunion, of Ballist College, Oxford, zur Ge- 
schichte des Atticismus. Zwei Abhandlungen. Uebersetzt 
von Dr. A. Funck, Lehrer am Königl. Gymnasium zu 
Kiel. Besonderer Abdruck aus dem dreizehnten Supple- 
mentbande der Jahrbücher f. elassische Philologie. Gr. 8. 
(45 8.) Geh. M 1,—. 

Schmidt, Henricus Ludovicus, Quaestiones chronologicae ad 
Thucydidem pertinentes. Dissertatio inauguralis etc. Gr. 8. 
(106 8.) n. of 1, 60. 

Schüße, Dr. Fr. W. Seminardirector, K. S. Schulrath, Schul- 
latechischus. Dr. Martin Luther's Meiner Katechismus. Unter 
Mitwirkung des Conſiſtorialrath u. Superintendent Dr. Otto 
und des weil. Oberpfarrer Dr. Elofter für die evangelifche 
Volksſchule in Frage und Antwort bearbeitet und herausge— 
geben. Zweite verbefjerte Auflage. 8. (IV u. 189 ©.) Cart. 
tn. cf. 0, 65, 

Stier, G. herzogl. Gymnaſialdirector in Zerbit, kurzgefaßte 
griechifche Formenlehre. Mit einem Anhange über die home- 
rifchen Formen. Vierte vervollftäudigte Auflage des griedhi- 
ſchen Elementarbuchs von G. und H. Stier, erften Theile. 
Gr. 8, (VII u. 142 ©.) Geh. n. «H 1, 20, 

— griechisches Elementarbuch, enthaltend Vocabular, Lese- 
buch mit Uebungsstoff und doppeltes Wortregister. Im 
Anschlusse au G. Stiers Formenlehre, sowie an die 
Grammatiken von G. Curtius und E. Koch zusammen- 
gestellt. Vierte umgearbeitete Auflage des griechischen 
Elementarbuchs von G. Stier u. H. Stier zweiten Theils. 
Gr. 8. (XII u. 211 8.) Geh. n. s# 1, 50. 


Wirth, ©, Lehrer an der höheren Töchterfchule in Guben, 
deutjches Lefebuch für Höhere Töchterfchulen. Sechfter Theil. 
Oberftufe. II. Curfus. Vierte Auflage. Gr. 8. (IX u. 650 ©.) 
Geh. n. A 3, 20. 

Wünsche, Dr. Otto, Oberlehrer am Gymnasium zu Zwickau, 
Exeursionsflora für das Königreich Sachsen und die an- 
grenzenden Gegenden nach der analytischen Methode 
bearbeitet. Die Phanerogamen, Vierte Auflage. 8. (LXIV 
u. 422 8.) Geh. n. 4 4, —; in Halbleinwand gebunden 
n. cf. 4, 410. 








Bibliotheca seriptorum Graecorum et Romanorum 
Teubneriana. 

Anthologie aus römischen Dichtern für die obersten Classen 
der Realgymnasien und ähnlicher Anstalten zusammen- 
gestellt von Dr.O. Mann. 8. (VIIIu. 124 8.) Geh. c# 0,60, 

Plotini Enneades promisso Porphyrii de vita Plotini deque 
ordine librorum eius libello edidit Ricardus Volk- 
mann. Vol. I. 8. (XXXIV u, 350 8.) Geh. -# 3, 60. 

Taciti, C. Cornelii, libri qui supersunt. Quartum recognovit 
Carolus Halm. 2 tomi. $. Geh, «# 2, 10. 

Einzeln jeder Band ü -# 1, 20. 
Tomus prior. Libros ab excessu divi Augusti continens, 
(IV u. 373 $.) 
Tomus posterior. Historias et libros minores continens. 
Daraus besonders abgedruckt: 


druck aus dem dreizehnten Supplementbande der Jahr- | — Germania. Agricola. Dialogus de oratoribus. Quartum 


bücher für classische Philologie. Gr. 8. (36 8.) Geh. c# 1. 
Leipzig, 31. Mai 1883, 


recognovit Carolus Halm. 8. (100 8.) Geh. c# 0, 45. 
B. G. TEUBNER. 


895 — 1888, 25. — Literarifhes Gentralblatt — 16. Juni. — 806 


Neue Veröffentlichungen von Otto. Schulze in Leipzig. (157 

Die Philosophie der Stoa nach ihrem Wesen und ihren Schicksalen für weitere Kreise dar- 
gestellt von G. P, WEYGOLDT. 4 HK 

Der Midrasch Ruth d. i. die haggadische Awslegung des Buches Ruth. Zum ersten Male ins 
—** tragen von Lic. Dr. AUG. WÜNSCHE. Angehängt sind einige Sagen von Salomo und drei Petrus- 

f —— ⸗ 

Die vorsemitischen Kulturen in Aegypten’ und Babylonien’von Fritz Hommel. Mit einem Kärt- 
chen Im Texte. 7 

Der Buddhismus und seine Geschichte in Indien. Eine Darstellung der Lehren und Geschichte 
gar —55— Kirche von Prof. H. KERN. Vom Verfasser autorisirte Uebersetzung von Prof. H. JACOBI. 

Karl Christian Friedrich Krause’s System der Aesthetik oder der Philosophie des Schönen 
und der schönen Kunst. Herausgegeben von Dr. PAUL HOHLFELD und Lie. Dr. AUG. WUNSCHE. c#A 8, 50. 

Das Christenthum und die heutige vergleichende Religionsgeschichte von Julius Happel. 2 M. 

Grundzüge der Entwickelungsgeschichte der Religion nach den Quellen von Dr. Hugo Deiff. 


i (In der Presse.) P % a 
Die Räthselweisheit bei den Hebräern mit Hinblick auf andere alte Völker von Lic. Dr. 
, G. WÜNSCHE. -# 1, 50. E z i R . 

Die Schule der Zahiriten, ihr Ursprung, ihr System und ihre Geschichte. Ein Beitrag zur 
j e mubammedanischen Theologie von Dr. IG AZ GOLDZIHER. (In der Presse.) j i 
Einleitung in die Gesetzgebung und die Medicin des Thalmuds von Dr. J. M. Rabbinowicz. 

Be Aus dem Französischen von SIGMUND MAYER. M 5. , 3 
Bibliotheca Orientalis oder eine vollständige Liste der im Jahre 1882 in Deutschland, Frank- 
reich, England und den Colonien erschienenen Bücher, Broschüren, Zeitschriften u. s. w. über die Sprachen, Reli- 
gionen, Zrtigeitäten, Literaturen und Geschichte des Ostens. Zusammengestellt von KARL FRIEDERICL VII. Jahr- 


„gang. 3. e R 

Der Midrasch Debarim rabba, d. i. die haggadische Auglegung des fünften Buches Moses. 
Ins Deutsche übertragen von Lie. Dr. AUG. WÜNSCHE. Mit Noten und Verbesserungen von Rabbiner Dr. J. FÜRST 

ß und Dr. O. STRASCHUN. A 5. 2 B z 

Die Dresdner Gemälde-Gallerie in ihren hervorragendsten Meisterwerken beurtheilt und 
gewürdigt von K. CH. FR. KRAUSE. Aus dem handschrittlichen Nachlasse des Verfassers herausgegeben von 
Dr. P. HOHLFELD und Dr. AUG. WÜNSCHE, A. 2, a. i 5 i 

Literaturblatt für orientalische Fhilelogie unter Mitwirkung von Dr. Johannes Klatt in Berlin 
herausgegeben von Prof. Dr. ERNST KUHN in München. In 12 monatlichen Heften zum Subseriptionspreise von 
A 16. Heft 1 erscheint im October d. J. 





2 





* — — und sind durch alle rn Antiguarifcer Büherverkehr. 
p] Die Soeben erschien: 22 
nis Autiquariatskatalog Nr. 17: Kunstliteratur. Pracht- u. 
ato che Ideenlehre ; Kupferwerke. Musik u, Theater. Buchdruckerkunst. Biblio- 
Dr. August Auffarth. ı graphie. ca. 50 Seiten. 


Gr. 8 Geh. M 2, 40, 34 x : . 
u Antiquariatskatalog Nr. 15: Romanica. Sprache, Lite- 


ratur u. Geschichte der romanischen Völker. ca, 80 Seiten. 
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Von 
Kaut's Einfluß auf die deutſche Kultur. Herren Fachgelehrten ganz besonders empfehle, auf fran- 
Rede bei der Marburger Univerfitätsfeier des Geburtstages | Kiertes Werlangen gratis und france. - 











Sr. Majeftät bes Kaifers und Königs am 17. März 1983 Alfred Lorentz, 
gehalten von Antiquariats- u, Sortimentsbuchhandlung, 
Dr. Hermann Gohen. Demnächst erscheint: BT 
Gr. 8. Geh. Preis cH 0, 80. Antiquarisches Verzeichniss Nr. Il. 
—— Enthalten 
Die die von Herrn Professor Dr. Fr. Zöllner in 
D . ‚ Leipzig hinterlassene Bibliothek: Naturwissenschaften. Phi- 
sprachphilosophischenWerke | 1scpnie. Spiritiemus. 
3 2 og b 
W N R. v. Zahn’s Antiquariat, 
ilhelm Ss V. Humboldt. R. v, Zahn u. Emil Jaensch, 
———— und erklärt Dresden-A. Schlossstr. 12 u. 22. 
Professor Dr. H. Steinthal. Diestel, Gesch. d. A. Test. in der christl. Kirche (Lepr. 
Erste Hälfte. c# 14) liefert zu «A 6 Kerler's Antiquariat, Ulm. [20 
Gr. 8. Geh. Preis HM 6, —. | . . 
Ferd. Dümmler’s Verlagsbuchhandlung | Pammery, chemisches Handwörterbuch (Ldpr. «4 17) 
(Harrwitz und Gossmann) in Berlin. | liefert zu «4 8, 50 Kerler’s Antiquariat, Ulm. [13 


Berantwortl. Nedacteur Brof, Dr. dar ude in Keipsig, Soetheftraße Kr. 7. — Drud von ®. Drugulin in Zeipzig. 


D L, 


Literariſch es 


Centralblatt 


für Deutſchland. 


Ar. 26.) 


Herausgeber und verantwortlicher Redacteut Prof. Dr. Fr. Zarnde. 





(1883. 


ne von Eduard — in zer 


Erſcheint jeden Sonnabend. 





u 2 Juni.. -_ 





Preis viertefjäßelic cl 7. 50. 








Weis, das Leben Jeſu. 
Supplementum codicis apoerypbi. 
Noipb, diologiiche Probleme. 
Aiſch, Die ſociale Arane im alten Rom v. 

Morosi. Yinvito di Eudossia a Genserico 

Du Fresne de Beaucourt, histoire de Charles VII. 
Yademwig. Borpo von Stable. 

Die Hebririnnen von Bien, Hrög. ron Seemann. 
Delare, ies Normands en ltalie ete, 


Ed. Bonnet. | _ Hopf. 


‚Ley, note on a 
' Ihe upper «lo 


Deilenbammer, meine Meiic um die Welt, 
Kinktelin, karzer Abrii der ee X, 

v. Braff. Monographie der Zurbella 

Taldenberg, die Berwandlungen ber Thiere. 

Ep scheme for observation of 


\Saeußler, Beiträge sur mechaniſchen Wärmetheorie. 
ByiR- „über Buchanans Darfellung der Geſchichte Marie | Gremena, Elemente der projertiviiben Geometrie. 
Stuatt o. BbBaeſer, Lehibug der Geſchichte der Medicin zc. 


Nouveau röcueil général de traitds. Ed. Samwer et | Erulen, bas preußiſche Kirchenrecht te. 


Sinfhtus, Syſſtem Des katholiſthen Kirchentechte ıc. 
®amp, der landwirtbicaftl, Grebit ı. jeine Befriedigung. 
Feldmann, fateiniige Suntar. 

Stols, yur lateiniſchen Berbal-Alerion. 

Ray aaud, inventaire des manuserits italiens ete. 
Aprel,das Beben u. bie Lieder ded Trobadore Preire Nogier. 
Wiblisthek der angeljächt. Poefie. Hrög. von Wülder. 
Karten von Xıtila. & von Gurtins n. Haupert. 
Kelcdhner, die Marienthaler Drude der Stadtbirliethet 
\ au Branffur a. M. 


ade Büßerfendungen erbitten ı wir ir berechnet und unter ber Abreſſe ber Erpebttion ». 8, (Hospitalfr. 10), alle Briefe unter der des Herausgebers (Goethe. n. nur folde 
Berte können eine Befprehung finden, bie ber Mebaction vorgelegen haben. Bei Gorrefpondengen über Bücher bitten wir fletd den Ramen ber Berleger berfelben angugeben 


Theologie. 


Weiß, Bernh., das Leben Jeſu. In 2 Von. 2. (Schl. )Bd. Berlin, 
1882, Herb, (IV, 636 ©. Gr. 8.) A 11. 


Was der früherim Jahrg. 1882, Nr. 46, Sp. 1537 fg. d. Bl. 
befprochene erjte Band diefes neuen „Leben Jeſu“ erwarten lie, 
den durchgeführten Berjuch einer Combination der johanneifchen 
Nachrichten mit ben ſynoptiſchen, dies Tiegt num im zweiten Bande 
wirflich vor uns, Nachdem der Berf. den fynoptifchen Berichten 
bis zur Jüngerausjendung gefolgt ift, wendet er fich dem Johannes 
zu: während die Jünger auf Reifen waren, fol Jeſus fich nad) 
Jeruſalem begeben haben, mit welcher Annahme Raum geichafft 
wird, um die Erzählung Joh. 5 unterzubringen. Die Rüdlehr 
Jeſu nach) Galiläa wird mit der Steuerfrage eingeleitet, welche 
Matthäus (17, 24 ff.) umgeftellt Habe. Die „Zeit der Krifis* 
wird durch die Volksſpeiſung bezeichnet, welche dem Volle den 
Anlaß zu einem Aufſtandsverſuche geboten habe (nad) Joh. 
6, 14 fg.). Jeſus aber habe fi dem Sturme der Vollks— 
bewegung, die ihn zwingen wollte, ſich an die Spite der jüdischen 
Revolution zu ftellen, entzogen, und hierdurch fei die „Rataftrophe” 
eingeleitet worden. Das Bolf habe ihn ſeitdem höchitens noch 
für einen Propheten gehalten; Jeſus aber zieht fich von ber 
Volkspredigt zurüd, und tritt zum Beichen, daß die öffentliche 
Wirffamkeit in Galiläa abgebrochen fei, eine Rundreiſe durchs 
Heidenland an. Der Borgang zu Cäſarea Philippi (Matth. 
16, 13 ff. und Bar.) bezeichnet daher nicht die Meffiasprocla- 
mation, jonbern nur die Eonftatierung der Thatfache, daß Die 
Jünger troß des Abfalles des Bolfes, das feine fleifchlichen 
Meifiashoffnungen getäufcht fieht, an dem Glauben an die 
Meffiänität Jeſu fefthalten (wieder auf ®rund von Joh. 6,68 fg). 


Nun erft fchreitet Jeſus „zu feinem größten Leidivefen“ zur 


Gemeindegründung und damals erft entjteht der Todesgebanfe 
in feiner Seele und die Gewißheit von der Heilsnothwendigfeit 
feines Todes, welche doch bis zur Gefangennahme eine mur 
hypothetiſche geblieben ſei. Trotz der bereits abgeſchloſſenen 
öffentlichen Wirkfamkeit Jeſu wird Luc. 13, 1 auf eine Ver— 
ſchwörung der Galiläer bezogen, um ihn auf die Bahn des 
politifchen Meffiastgums zu drängen, während Luc. 13, 31 ff. 
auf den Verjuch des Herodes gedeutet wird, Jeſum mit Lift aus 
Galiläa zu entfernen. Wirflich verläßt Jefus Galilän definitiv 
und fommt zum Laubhüttenfefte nach Jeruſalem. Hierdurch 
wird abermals Raum gefchafft für Einfügung der johanneifchen 





Erzählungen von Cap. 7 an, mit denen ſogar Marcus 10, 1 in 
vollem Einflange ftehen fol, da dort gejagt werde, Jeſus habe 
erft in Yudäa, dann in Peräa fich aufgehalten. Nachdem Weiß 
dem Johannes bis zum Rüdzuge nad) Ephraim (12, 54) ge 
folgt iſt, combiniert er Marc. 10, 32 ff. mit der johanneijchen 
Daritellung in det Weife, daß er Jeſum abfichtlich von Ephraim 
nad) Jericho reifen läßt, um dort mit der Feftcaravane zuſammen⸗ 
zutreffen. In der Leidensgeſchichte wird bie johanneifche Chrono» 
logie gegen die fynoptifche feitgehalten und der johanneiſche Be- 
richt überall unter ftetem heftigem Streiten gegen die „unbegreif- 
lihen* Einwendungen Keim's u. U. bevorzugt, während nicht 
bloß an den Ungaben des Lucas, fondern auch an der älteren 
Darftellung des Marcus (deffen Quelle feit der Verhaftung Jeſu 
verfiegen foll) eine oft ſehr herbe Kritil geübt wird. Auch bei 
den Erfcheinungen bes Auferftandenen wird Johannes ein- 
jchließlich des 21. Eapitels zu Grunde gelegt. 

Ref. hat fich nicht davon überzeugen können, daß biefe mit 
großem Scharffinn durchgeführten Combinationen ein glaub- 
würdigeres und gejchichtötreueres Bilb von dem Entwidelungs: 
gange des Lebens Jeſu geben, als die einfache Darftellung un- 
jerer Synoptifer. Ueberdies fann der Verf. fein Ziel nur dadurch 
erreichen, daß er bald Hier bald da etwas abzieht, umdeutet 
oder zwiſchen den Zeilen lieſt. Auch die johanneifchen Er— 
zählungen müffen fich ftarfe Abzüge und Abſchwächungen ge- 
fallen laſſen: gelegentlich wird über ihre Unanfchaulichkeit lage 
geführt (S. 134, vgl. 142) oder die buchftäbliche Geſchichtlich— 
feit der Berichte beftritten (S. 268, 383 ff., 403, 547 u. ö.). 
Noch ftärkere Einfchränkungen erfährt die Gefchichtlichleit der 
johanneischen Ehriftusreben, welche Weiß faft durchweg auf das 
fynoptifche Niveau zu rebucieren fucht, fodaß fie eigentlich nur 
noch als freie in der Lehrſprache und Lehranſchauung des Evan 
geliften ausgeführte Variationen über gegebene Themata er: 
icheinen. Daß Jeſus folche Gleichniſſe wie die, auf welche 5. B. 
die Neben Cap. 10 rebuciert werben, gefprochen haben kann, wirb 
Niemand beftreiten wollen, aber es fehlt dafür jede Hiftorifche 
Sicherheit. Weit ſchärfer ala mit Johannes geht der Berf. aber 


- mit Matthäus und namentlich mit Qucas ins Gericht. So wird 


die Erzählung des Erfteren von ben Wafjerfünften des Petrus 


Matth. 14, 28—31) „umerbittlich* für unhiſtoriſch erklärt; 


dafjelbe Urtheil wirb über die von Lucas berichtete Ausfendung 
der 70 Jünger, über die Reife durch Samarien und über eine 
Reihe von Detailzügen der Leibensgefhichte gefällt (dreißig 


Silberſelel, Berhör vor Herodes, Worte zu den Frauen, Sonnen- 


899 


finfterniß, Exrbbeben, Berreißen des Tempelvorhanges, Auf: 
erftehung vieler Todten, Grabeswache ꝛc.). Selbft von ben 
Kreuzesworten wird außer dem johamneifchen Worte an die 
Maria und an den Lieblingsjünger nur der Ruf „Eli, Eli” als 
hiſtoriſch verbürgt feitgehalten. 

Die Stellung des Berf.’3 zu den Wundern ift bereits in der 
Unzeige des erjten Bandes charakterifiert. Die ſchroff ablehnende 
Stellung zur „modernen Kritik“, welcher ber Verf, mit Vorliebe 


„die größte Unfritit” zum VBorwurfe macht, contraftiert jonderbar | 


zu der vom Verf. felbit an den Wunderberichten geübten Kritik, 
Allerdings jollen Ereignifje wie die Heilung des Gichtbrüchigen 
(Me. 2,3 f.), der Ubrahamstochter (Luc. 13, 10 ff.), des Man: 
nes mit ber verdorrten Hand, des Kranken am Teiche Bethesda, 
des Blinden zu Bethfaida, des Blinden zu Jerufalem, ber Tochter 
der Kananäerin, des mondfüchtigen Knaben 2c., begleichen die 
Auferwedung des Lazarus wirkliche Wunder fein, deren un— 
mittelbar göttliche Verurſachung Jeſus teils erbetete, theils im 
Beifte erfannte, und in Fällen, wo eine natürliche Deutung durch 
die Beichreibung der betreffenden Kranken als Dämonifcher nahe- 
gelegt ift, wird dieſe Beziehung für irrig erflärt (z. B. S. 326 ff.). 
Uber bei den großen Naturwundern wandelt Weiß durchaus auf 
den Pfaden des Nationalismus, freilich nicht ohne feine natür- 
lihen Deutungen den „gläubigen” Leſern durch derbe Ausfälle 


— 1883, 2 26. — Literarifhes Centralblatt — 23. Juni. — 


900 
Pfunden (S. 68 #) und namentlich auf die ſehr beachtenswerthen 
Ausführungen über die Wiederfunftshoffnung Jefu (S. 295 ff., 
480 ff). Auch die zahlreichen textkritifchen Erörterungen des 


Verf.“s verdienen überall, wo fie nicht durch feinen-Johanneis- 





gegen die „wunderjcheue Kritik“ im Voraus zu empfehlen. Und | 
doch betont er ed ganz im Sinne dieſer Kritik ſehr nachdrücklich, 


daß Ehriftus in den Tagen feines Fleiſches nicht mit göttlicher 
Allmacht und Allwiffenheit ausgerüftet geweſen fein kann, weil 
hiermit feine wahre Menſchheit Jeſu und darum auch feine ges 
Ihichtliche Betrachtung feines Lebens vereinbat fei. Die Sturm- 
befjhwichtigung wird dahin gedeutet, daß Jeſu kühnes Gott: 
vertrauen durch den Erfolg gekrönt worben fei; nur den Leuten 
ſchien es fo, als habe er dem Sturm und den Wellen geboten 
(S. 35 f.). Daß Jefus den Dämonen erlaubt habe, in die 


Schweine zu fahren, ift lediglich die Vorftellung der fpäteren | 


Erzähler: die Thiere wurben ſcheu und ftürzten fich den Abhang 
hinab (S. 41 f.). Die Unmöglichkeit einer wunderbaren Brot: 
vermehrung wird jehr nachbrüdlich betont; vielmehr waren Viele 
der Anweſenden für die Baffafahrt nach Serufalem verproviantiert 
und wurden durch Jeſu Macht über die Gemüther bewogen, ihre 
Borräthe zur Berfügung zu jtellen (S. 196 ff.); das Meer- 
wandeln Jeſu war eine Einbildung der Jünger, die fich wider 
alles Bermuthen plöglih am Lande und Jeſum vor ſich ſahen 
(S. 209 ff). Den Stater fand Petrus nicht im Munde des 





Fiſches, fondern erwarb ihn auf dem gewöhnlichen Wege irdifcher | 


Berufsübung (S. 151). Die Verklärung ift eine Vifion der 
Jünger gewejen (S. 314 ff.). Der Feigenbaum zwar ift wirklich 
durch ein ſymboliſches Gotteswunder verflucht worden (S.150f.); 
dagegen beruht das angeheilte Ohr des Malchus auf keiner ge 
fchichtlichen Ueberlieferung (5. 517). Sehr bemerkenswerth iſt 
auch die Auffaffung des Verf.'s von den Erfcheinungen des Auf: 
erftandenen. Er erklärt fich ſehr beftimmt gegen die Annahme 
einer Wiederbelebung bes irdijchen Leibes; vielmehr ſeien alle 
Erjheinungen des Auferftandenen Erfcheinungen des Erhöhten, 
die Himmelfahrt alfo Fein befonderer Wunderact gewejen 
(S. 598 ff,, 606 ff). Auch die Gefchichtlichkeit des Taufbefehls 
wird in Frage geitellt (S. 631). Dies fcheint ſehr nahe an die 
Borftellung einer „objectiven Viſion“ zu führen, welche Weiß 
gegen eine unverftändige Bolemif ausdrücklich in Schuß nimmt. 
Zur Berwerfung aud) diefer Hypotheſe wird er im Grunde nur 
durch feine Vorliebe für Johannes genöthigt. 

Im Uebrigen muß auch diefem Bande gegenüber anerfannt 
werden, daß derjelbe ſehr viel Lehrreiches und Treffendes, 
namentlich in den Abjchnitten über die Reden Jefu, enthält. 
Beifpielaweife verweijen wir auf die Erörterung über den Todes— 
gebanten Jeſu und über die Verkündigung feiner Auferftehung 
(S. 279 ff.), auf die Beſprechung der Gleichnißrede von den 





mus beeinflußt find, ernfte Erwägung. 


Supplementum codicis apocryphi. |. Acta Thomae graece 
partim cum novis eodieibus contulit parlim primus edidit latine 
recensuit praclatus est indices adiecit Max Bonnet. Leipzig, 
1883. Mendelssohn. (XXX, 220 85.8) oA 5. 

Es gereicht dem Ref. zur ganz beſonderen Freude, das längft 
mit Spannung erwartete Erſcheinen des erften Heftes des Sup- 
plementum codieis apoeryphi anzeigen zu fönnen. Daſſelbe 
enthält die erjte vollftändige Ausgabe des griechiſchen Textes 
der Acta Thomae, und neue zuverläfjige Terte der lateiniſchen 
Miracula Thomae und der Passio Thomae. Bom griechiſchen 
Terte waren bekanntlich bisher durch Thilo und Tifchendorf nur 
erhebliche Theile veröffentlicht. Thilo Hatte die erften 58 Sec: 
tionen publiciert; Zifchendorf fügte die Consummatio Thomae 
hinzu; Wright veröffentlichte darauf das Ganze in ſyriſcher 
Ueberfegung. Uber den wichtigen cod. Paris. gr. 1510, den 
Thilo erwähnt und Tiſchendorf durch Thilo's Erwähnung ges 
fannt hat, hat feiner von beiden einer näheren Betrachtung unters 
zogen. Bonnet fand zuerft, daß derfelbe die vollftändigen grie: 
chiſchen veutaıs Oou« enthielt und entdedte außerdem in codd. 
Paris. gr. 1485, 1551, 1613 noch wichtige Fragmente, welche 
theilweife zur Ergänzung von Lücken dienen, für die Herftellung 
des Tertes aber von mehr oder minder erheblicher Bedeutung 
find. Die neue Ausgabe fügt nach den 29 erften Sectionen die 
bisher nur ſyriſch befannte güsıg 0° epl too nokov ein, nad) 
sectio 58 bietet fie den ganzen übrigen Theil der npates Hau, 
einfchließlich einer neuen Recenfion des waprügor, im Ganzen 
mehr als die Hälfte mehr als die bisherigen Drude, Die Ein: 
richtung der Ausgabe ift diefe, daß Tiſchendorf's Tert, ſoweit 
er reicht, unverändert wieder abgedrudt und nur mit dem voll- 
ftändigen fritifchen Upparate, den Paris. 1510, und für p. 1—7 
die übrigen neuverglichenen Codd. darboten, benußt ift; für 
die zum erften Dale herausgegebenen Stüde hat Bonnet den 
Text von cod. 1510 zu Grunde gelegt, und ben vollftändigen 
neugetvonnenen fritifchen Apparat hinzugefügt. Mit Emenda- 
tionen ift der Hrsgbr., wie es ſich für eine ed, princeps ge- 
ziemt, ſehr ſparſam geweſen. Dem Ref. war es durd) die große 
Liberalität des Hrsgbr.'s ermöglicht, Die neuen Terte ſchon vor 
ihrer Publication für feine apofryphen Upoitelgeichichten zu vers 
werthen. Es wird jet die Sache der im Syrijchen bewanderten 
Gelehrten fein, die noch immer ungelöfte Frage, ob das Syriſche 
Original oder Ueberfegung ift, zur endgültigen Entſcheidung zu 
führen, Für die lateinischen miracula waren wir bisher auf die 
älteren Drude bei Naufea und Lazius, beziehungsweije auf die 
Wiederholungen des von Lazius herausgegebenen fogenannten 
Abdias-Textes (zulegt bei Fabricius im codex apocryphus 
N. T.), für die passio gar nur auf die ſehr ſchwer zugängliche 
Ausgabe in den vitae Sanctorum des Boninus Mombritius 
angewiefen. Den Tert des Nauſea werden Wenige gejehen 
haben; wie gewaltthätig aber Lazius mit dem Terte des fo- 
genannten Abdiad umgeſprungen ift, hat Ref. kürzlich an ans 
derem Orte gezeigt. Bonnet hat den Tert der miracula auf 
Grund des von Ufener verglichenen cod. Guelferbyt. inter 
Wizanburgenses n. 48 und von 9 (bez. 10) von ihm ſelbſt 
collationierten Barifer Eodd., den Tert der passio auf Grund 
von 16 Barifer Codd. (ein 17. enthält nur den Anfang) und 
4 Eodd. von Montpellier (darunter einer nur fragmentarifch), 
ebenfalls nach eigenen Collationen, hergeitellt. 

Die vom Ref. ausgejprochene Vermuthung, daß die miracula 
Thomae (ebenfo wie die miracula Andreae, die [on Ruinart 
und Ujener ihrem wahren Berfaffer vindiciert hatten) von 


901 


— 1883. 826. — Literarifhes Gentralblatt — 23. Jimi. — 





Gregor von Tours herrühren, ift durch die forgfältigen Nachweife | 


Bonnet’3 glänzend beftätigt worden. Das Stüd der miracula, 
welches, wie jchon Ref. bemerkt hat, wörtlich aus der passio 
entnommen ift, betrachtet Bonnet mit überzeugenden Gründen 


al3 eine, freilich fehr alte Interpolation. Wird hiermit auch der | 


handgreiflichfte Beweis für die Briorität der passio hinfällig, 
fo bleibt es doch fehr wahrjcheinlich, daß Gregor die Bajfionen- 
fammlung ſchon vollftändig vor fih hatte, und innere Gründe, 
die der Eompofition der passio felbjt entlehnt find (vgl. des 
Ref. apofryphe Upojtelgeihichten I, 254 fg. Unm. 273), weifen | 
auf die Mitte des 6. Jahrh.'s als Abfaſſungszeit derjelben. Die 
wörtliche Berührung der Stelle der passio über den PBalaft, 
welchen Thomas dem Gundaforus baut, mit der Bejchreibung 
des Balaftes eines Herzogs von Spoleto (Mabillon, Annales 
Benedictinorum II, 410 ad ann. 814) erklärt fich, wie aud) 
Bonnet wahrſcheinlich findet, aus Benußung der passio durch 
den fpäteren Schriftiteller. Denn diefe bis ins 9. Jahrh. herab: | 
zurüden, erfcheint unmöglid. Doch bedauert Ref., der Er | 
wartung Bonnet’3 nicht entſprochen und die betreffende litera- 
riſche Berührung in den apolryphen Apoſtelgeſchichten übergangen 
zu haben. Ebenfo bedauert Ref., nicht ſchon bei Beſprechung 
der Thomasacten einer Frage näher getreten zu fein, welche 
Bonnet in der praefatio (p. XVII) berührt. Die Gefhichte vom 
Sonnentempel, welche den lateinifchen Texten eigenthümlich ift | 
(p. 156, 11— 159, 6), zeigt eine auffällige Berührung mit einer 
Erzählung inder passio Simonis et Judae (FabriciusIl, 631fgg.), 
und es fragt fich, welchem Texte das Prioritätsrecht gebührt, 
Ref. gedenkt im zweiten Theile feines Buches, bei Beſprechung 
der Acten des Simon und Judas, auf diefe Frage zurüdzufom- 
men. Wenn auc) ſchwerlich aus der passio Simonis et Judae 
felbit, fo ift doch die betreffende Erzählung der passio Thomae | 
(und des interpolierten Textes der miracula) wahrjcheinlic deren 
älterer Quelle entlehnt. Jedenfalls ift fie nicht in der Thomas- 
legende, fondern in der Simon Judas-Legende urfprünglich Heis 
mifch. — Der Ausgabe der Terte find beigegeben einindex locorum, 
ein index graecus (das nicht bloß ſprachlich, ſondern auch ſach— 
lich Wichtige mit fetter Schrift) und ein index latinus. Das 
Berzeihniß der Bibelftellen ijt nach Thilo, Tiſchendorf und Wright 
noch erheblich bereichert. Kenner der vorhierongmianijchen Bibel- 
überſetzung jeien noch auf die von der Bulgata vielfachabweichende 
Geftalt der lateinischen Schriftcitate aufmerkſam gemacht. 

Auf die Thomasacten gedenkt der Hrsgbr. zunächſt die Ucten 
des Johannes (einschließlich des Prochoros) und Andreas folgen 
zu laffen. Hoffentlich bejchentt er uns bald mit weiteren Gaben. 
Ganz befonders möchte Ref. ihn auch öffentlich gebeten haben, 
feinen Plan einer neuen kritiichen Ausgabe des ganzen Abdias, 
ſobald feine eit es ihm geftatten wird, auszuführen. Auf die 
bisherigen Texte ijt gar kein Verlaß. y. 








Neue evangel. Kirchenzeitung. Hräg. von H. Mefmer. 25. Jahrg. 
Nr. 22 u. 23. 


Fa Die berliner Feſtwoche. — Evangeliſcher Synodalverein 
der Provinz Brandenburg (Mittelwartei). — Bom höheren Schul» 
wefen. 2. — Die allgemeine deutſche Lehrerverfammlung. — Der 
vierzehnte deutſche Proteitantentag. — Die Generalverfammiung des 
fiberalen Schulvereins für Rheinland und Weitfalen. — Die Bers 
ſammlung des dentihen Schulvereins in Linz. — Der deutſche und 
evangelifche Einflug im Orient. — F. Trb,v. Richthofen, Ehina, 





— Zur utherfeier. 3. — Die legten Beſchlüſſe des Reichstags, — 
Die Lutherfeier. — Bom bugieniichen Congreß. — Die Synode in | 
Rendsburg. 1. — Die öfterreichifche Voltsjdulgefegnovelle. — Frank⸗ 
reich und Tonking. — Ritſchl auf der eriten parifer Societät. — 
Die Jahres⸗Converſazione der evangelifchen Allianz. — Profeſſor Lyon 
und die engliſchen Viviſectiousgegner. — Sklaverei in Nordamerika, 
Auſtralien, auf Madagaskar und in Brafilien. — Correſpondenzen. 


Broteft. ſtirchenzeitung :c. Hrig. v. J. E. W eb ftv. Ar. 23, 

Inh.: Aler, Schweizer, Janſſen über Zwingli und Priefters | 
eöfibat. — D. Haſe's diamantenes Docentens Jubiläum am 4. Juni. 
— Bon 14. deutfchen Proteftantentage. 3. — Zum Allerhöditen | 








902 


Erlaß über die Lutberfeier. — Aus Berlin. — Die fchleswigsbols 
fteinifche Geſammt · Synode. — Aus Defterr.»-Schlefien. 


Deutfcher Merkur. Red. A, Gatzenme ier. 14. Jahrg. Nr.22. 


Inh.: Zum 4. Juni 1883. — Die TripelsAllianz und die po— 
litifhe Moral. 1. — Zur Geſchichte des Genfurwefens in der Ger 
ſellſchaft Jeſu. (Schl.) — Die preußifche Note an den Gardinal 


Jacobini vom 5. Mai 1883. — GEorrefpondenzen und Berichte. 





Zeitſchrift für kirchliche Wiſſenſchaft u, kirchliches Leben. Hrög. von 
G. E. Luthärdt. Heft 6. 


Inh.: Fr. Ed. König, Beiträge zur biblifchen Chronologie. 
— A. Midelfen, Welche dr find Roͤm. 2, 14—16 gemeint?! — 
Bit. Schulße, Urfprung und älteite Geſchichte des Chriftusbildes. 
— Ferd. Körner, über den Erlaß Erzbifchof Albreht's von Mainz 
und Magdeburg Über den vermefjenen Mönch zu Wittenberg vom 
13. Dec, 1517. — 8. Schulze, das Evangelium aus den Gefell: 
fchaftsinfeln, insbejondere auf Tahiti, — D, Zödler, Erklärung. 





Airchliche Monatsfhrift. Hrög. von ©. Pfeiffer u. ©. Jeep. 


2. Jahrg. Heft 9. 

Inh.: Baur, das große Gut der Freiheit, welches Luther der 
Ghriitenheit wieder erobert bat. — General-Superintendent Dr. F. 
Nieden. Eine Lebensſkizze. (Fortſ. — Ktkebuſch, der Apoitel 
Paulus und das Judenthum. — Die köfener kirchliche Konferenz. — 
Das neue Geſangbuch in Hannover, — Monats-Umſchau. 


Blätter für Hymnologie. Hräg. von Albert Fifher. Nr. 6. 

Iup.: U. Fifher, Zinzendorf's Lieder in den ewangelifchen 
ee ange (Rortf.) — Danneil, Bie jtellen fih die neueren 
evangelifchen Gefangbücher zu den Liedern Luther's? (Schl.) — €. 
Kraufe, zu dem Kiede „Heut' triumphiret Gottes Sohn". — Nadı: 
richten. — Fragen und Antworten. 


Philofophie. 


Rolph, W. H., biologische Probleme, zugleich als Versuch 
einer rationellen Ethik. Leipzig, 1852. Engelmann. (V, 171 8, 
Lex.-8.) cf 3. 

‘Der Berf. des vorliegenden Werkes beabfichtigte urfprünglich 
lediglich eine Kritit ber Data of Ethics von Herbert Spencer 
und hat dieje Aufgabe in eingehender, ſcharfſinniger Weiſe ge- 
löſt. Hieran fchloß ſich dann ein Verſuch felbftändiger Be- 
arbeitung ethifcher Probleme. Und diefer Verſuch ift in hohem 
Grabe beachtenswerth. Der Verf. hält feft ander Evolutionslehre, 
welche nicht nur eine wifjenfchaftlich mögliche Theorie ift, ſondern 
welche, wie er meint, als zweifellos richtig anerfannt werden 
muß. „Mag man den Darwinismus immerhin ftürzen, bie 
Evolutionslehre, die genetiiche Hypotheſe bleibt beftehen; ſolche 
Angriffe treffen nicht das Herz der Frage, jie rigen nur hier 
oder dort leicht die Haut.“ Der Verf. bekämpft berebt jegliche 
Teleologie; es giebt feine Tendenz einer Vervollkommnung im 
Thier- und Pflanzenreich, nicht beftimmungsgemäß, fondern be» 


dingungsgemäß entwideln fich die Dinge. Hierauf beruht auch) 


die Möglichkeit aller VBorausfiht und Berehnung. „Haben 
wir uns zum Meifter aller einfchlagenden Beobachtungen ge= 
macht, jo können wir mit derfelben Sicherheit den Lauf eines 
Fluſſes als den Lauf der Entwidlung einer Thierfpecies, den 
Lauf der focialen und politifchen Entwidelung eines Volles 
und den Lauf der Geftirne berechnen und beſtimmen.“ Ebenfo wie 


bei den biologifchen Fragen will der Verf. auch bei der fpeciellen 


Ethik alle teleologifchen Momente fern halten. Nicht wozu das 
Einzelindividuum da ift, fondern was es jelber will, was es 
felber erftrebt, das ift die Frage. Das primäre Handlungs- 
motiv ift nicht etwa bie Luft, fondern gerade das Gegentheil. 


' „Wir kommen“ fagt der Verf. „zu dem Ergebniß, daß wir im Leid 
das primäre Motiv zu fuchen haben und daß Luft ſich nur im 


Anschluß an abnehmendes Leid, an Linderung entwidelt Habe.” 
Nur das Leid wirkt jchöpferifch, „es muß ein Drang in der Form 


| von Leidempfindung oder Jnftinet(?) eintreten“. 


Der legte Abſchnitt des Werkes „Humane Ethil“ ift reich 


903 


— 1883, 26. — Literarifhes Centralblatt. — 23. Juni, — 


904 








an anregenben moralphiloſophiſchen Bemerkungen auch von allge: | zugängliche Arbeiten volftänbig herangezogen; bon belannteren 


meinerem Intereſſe. Einzelne Ausführungen fordern entſchiedenen 
Widerſpruch heraus, das ganze Werk fordert zu erneutem Nach-⸗ 


denken auf, darum ſei es aufs Beſte empfohlen. Sp...a, 


Geſchichte. 


Fisch, Prof. Karl, die sociale Frage im alten Rom bie zum 
Untergang der Republik. Vortrag. Aarau, 1882, Sauerländer. 
(36 $. 8.). c# 0, 60. 

Ein ebenfo anfpruchslofer als anfprechender Vortrag, ber 
wohl geeignet erfcheint, ein Verftändnik für die fo eigenthüm- 





lich entwidelten focialen Verhältniffe des römifchen Reichs in | 


weiteren Streifen zu erweden. Troß ber großen Berfchiebenheit 
ber römischen Verhältniffe von den unfrigen, welche die theil- 


weifen Aehnlichkeiten weit überwiegt, wird die Feine Broihüre | 
Burgund von dem Bündniß mit England abzog. Das erite 


daher wohl geeignet fein, auch zum Nachdenken über die focialen 
Fragen, mit welchen wir jelbft uns zu bejchäftigen haben, in 
fruchtbarer Weife anzuregen. 


Morosi, Prof. Gius,, P’invito di Eudossia a Genserieo. Studio 
erilico, Florenz, 1882, Le Monnier. (ll, 95 8. Imp. #.) 

Die vorgenannte Heine Schrift enthält eime ausführliche 
Kritit der Relation Procop's (de bello Vandalico I, 4—5) 
über die Ereigniffe, die die Befeitigung Kaiſers Valentinian III 
durh Marimus, die Thronbefteigung des Lebteren, ſowie die 
Plünderung Roms durch Genferich begleiten. Der gefammte 
Bericht ift Schon früher mehrfach arigezweifelt worden, zuletzt 
von Wietersheim (Geſch. der Völkerwanderung); unfer Verfaſſer 
hat indeſſen das Verbienft, denſelben in feiner völligen Uns 
glaubwiürdigfeit dargelegt zu haben. Die Unterfuchung zerfällt 
in drei Theile, deren erfter nachweift, daß die Erzählung des 
Procop über die der Gemahlin des Marimus durch Valentinian 
angethane Schmach, fowie die Darjtellung dieſes Umftandes als 
Motiv für die Entthronung Balentinian’s und die Ermordung 
des Aötius keinerlei Glauben verdienen, ba die weftrömijchen 
Scriftteller von allem dem nichts wiffen, vielmehr in Wider: 
fpruch dazu ftehen. Der Verf. wendet jich alsdann zur Prüfung 
der Frage, ob dem Berichte Procop's über die Einladung 
Genſerich's zum Zuge nad) Rom feitens der Kaiferin Eudoria, 
die über das Verfahren ihres zweiten Gemahls Marimus gegen 
den eriten, Balentinian, erbittert ift, Glauben zu ſchenken ift. 
Er kommt auch hier zu dem Refultate, daß die Hauptquellen der 
Beit eine folche Annahme nicht zulaffen, und daß die den Brocop 
ſcheinbar unterftügenden Angaben von Fdatius und Johannes 
Antiochenus nur beweifen, wie eine ſolche Verſion in Spanien und 
Eonftantinopel geglaubt werden mochte. Mit Recht ijt nament⸗ 
ih auf das Stillfhweigen des zeitgenöffiichen Apollinaris 
Sidonius, troßdem diefer den Untergang des Marimus berühtt, 
beionderer Werth gelegt worden. Der Berf. führt ferner aus, 
daß die Expedition des Genferich gegen Rom fich völlig motie 
vieren läßt, ohne eine Aufforderung der Kaiferin Eudoxia an- 
zunehmen, da die unheilbar veriworrenen Zuftände Weitroms 
dem beuteluftigen Vandalenkönig mehr als genug Anlaß dazu 
boten, Es wird endlich in treffender Weiſe dargelegt, wie die 
ganze Legende von dem Yuftreten der Kaiferin Eudoria ſich 
bilden konnte. Der Unterfuchung find noch jechs fehr bemerfens- 
werthe Uppendices angehängt, die fi) mit den die Ermordung 
des Adtius, Balentinian und Marimus begleitenden Um— 
ftänden ſowie mit dem Verhältniß Genferich'3 zum oft» und 
wetrömijchen Kaiſerthum bejchäftigen. Der Verf. ift durchweg 
mit großer Sorgfalt zu Werfe gegangen, die Kritif der Quellen 
ift eine jehr verftändige und fcharfe, die einfchlägige Literatur, 
namentlich die deutfche, ift jelbft bis auf Meine und nicht leicht 














Urbeiten ift unferes Wiffens dem Verf. nur das Buch von 
Dahn über Procopius entgangen, das gerade für feine Unter 
fuchung jeher werthvoll gewejen wäre. Unter allen Umſtänden 
bat uns ber Berf. einen für die Gefchichte jener Zeit jehr werth- 
vollen Beitrag geliefert, das Biel, das er fich geftedt hatte, 
den Nachweis der völligen Unglaubwürbigkeit jenes Berichts 
von Brocop, durchaus erreicht, 








Du Fresne de Beaucourt, histoire de Charles VIl. Tome Il 
Le roi de Bourges, 1422—1435,. Paris, 1882. Libraire de la 
Soeicte bibliographique. (667 $. 8.) 

Die große Bebeutung und der wiffenfchaftliche Werth dieſes 
umfaffenden Werfes ift bereits in der Befprechung des erſten 
Bandes im Jahrg. 1872, Nr. 19, Sp. 627 d. BI. hervorges 
hoben worden. Der zweite Band fteht hinter dieſem nicht zurüd. 
Er behandelt die Gefchichte Karl's VII von feinem Negierungs: 
antritt 1422 bis zum Frieden von Arras im Jahre 1435, welcher 


Eapitel erzählt die Kriegsereigniffe im Zufammenhang, die 
folgenden fünf Abſchnitte ſchildern die Zuſtände am Hofe, die 
bort maßgebenden Berjönlichkeiten und die perfönliche Stellung 
Karl's 4 den Vorgängen, das 7.—11. Gapitel berichten die 
politifchen Verhandlungen, ſowie die Beziehungen zu ben 
anderen Staaten und auswärtigen Fürften und Mächten, die 
beiden legten betreffen bie innere Verwaltung des Königreiches, 
— Befonderes Intereſſe erregt die Darftellung des Verhältniffes 
Karl's zur Jungfrau von Orleans, deren göttliche Miſſion ald 
bis zur Krönung in Rheims reichend der Verf. voll anerkennt 
und vertritt. Der König wird gegen die Vorwürfe, daß er 
jelbft dem Untergang der Heldin verfchuldet, gegen fie undanfbar 
gewejen und nichts zu ihrer Rettung gethan habe, nachdrücklich, 
wenn auc kaum mit dDurchichlagendem Erfolge, vertheidigt. Der 
Berf. betont namentlich, daß dem Könige die gegen Johanna 
erhobene Klage der Ketzerei, welche ja auch ihn traf, die Hände 
gebunden habe. — Auch für die deutfche Gefchichte ergiebt ſich 
mancherlei Neues, namentlich über Verhandlungen mit König 
Sigmund in den Jahren 1424—25, die freilich) ohne wejent- 
liches Ergebniß blieben, dann über die Beziehungen Frankreichs 
zum Reiche und deffen Fürften feit der Eröffnung des Bafeler 


| Eoneils, — Karl VII wird auch hier, wie in dem erften Bande, 


gegen mancherlei ihm gemachte Vorwürfe der Sittenlofigkeit, 
der Frreligiofität und der leichtfinnigen Verſchwendung ver- 
theidigt; es find die allgemeinen unglüdlihen Verhältniſſe, die 
den Hof beherrjchenden Berfönlichkeiten, wie La Tremoile, 
über den jehr eingehend gehandelt wird, welche ihn niederbrüden 
und apathifch erjcheinen laſſen. — Gerade in Urtheilen allge: 
meiner Art wird man mit dem Verf. nicht immer übereinftimmen 
fönnen, ohne deswegen feine ruhige und befonnene Art, feine 
forgfältige Forſchung vertennen zu dürfen. Th, Lr. 


Ladewig, Dr. Paul, Poppo von Stablo u. die Klosterreformen 
unter den ersten Saliern. Berlin, 1893, Pullkammer & Mühl- 
brecht. (VI, 157 8. Gr. 8.) cf 3, 

Der Mann, mit welchem fich die vorliegende Abhandlung 
hauptſächlich befchäftigt, verdiente wohl eine befondere Dar: 
jtellung. Der Verf, hat feine Aufgabe mit Sorgfalt gelöft und, 
foweit Ref. fieht, alles einjchlagende Material zufammengetragen, 
auch dafjelbe kritiſch zu durchdringen geftrebt. In manchen 
Buncten hat er unzweifelhaft die bisherige Forſchung berichtigt. 
Nur verfällt der Verf. manchmal in einen Ton, der nicht recht 
paſſend jcheint; er wird fatirifch umd geradezu höhniſch und 
dadurch gelegentlich ungereht. So gleih im erjten Capitel, 
welches „Eluny und die Cluniacenſer“ im Allgemeinen ſchildert. 
Man ficht daraus wohl, woher ber ftarfe Widerſpruch gegen 
diefelben fam, nicht aber, wie ſich ihr Einfluß fo mächtig in 


905 


ale Schichten der Bevölkerung erftreden konnte. Uber auch 

in den folgenden Abfchnitten fehlt e3 nicht an Wendungen, welche 

dem ®egenftand nicht angemeffen fein dürften. — In einem 

Ercurfe beichäftigt fich der Verf. eingehend mit der Vita 

Popponis, welche nach feiner Unficht von einem unbekannten 

Mönh Onulf verfaßt, von Everhelm von Hautmont über: 

arbeitet worden ift. Sollte nicht in der auf Seite 140 be: 

fprochenen Stelle: Et nos qnidem, qui de eo haec seribimus, 
ipsi similiter totum in funere fuimus, ftatt tutum tantum zu 
fefen jein? 

Die Hbtiffinnen von Effen. Nah dem Brüffeler Katalog mit 
Varianten u. Anmerkungen beraudg. von Dr. Otto Seemann. 
Eſſen, 1883. Aredebeul & Koenen. (VI, 44 ©. 8.) 

Die Brüffeler Handfchrift ift weder Original, noch führt fie 
auf eine alte Grundlage zurüd; fie iſt nur die Abfchrift einer 
um 1650 wahrfcheinli von einem in Eſſen wohnenden Geift- 
lichen, über welchen ſich nichts Näheres nachweiſen läßt, ver: 
faßten hronifartigen Aufzeichnung, bie meift in deutſcher Sprache 
gejchrieben ift. Doch ift fie reichhaltiger als andere. Ahr In— 
halt greift nirgends über localhiftorifche Notizen hinaus. Ein 
Nachweis der etwa benugten Quellen ift nicht gegeben, dagegen 
hat der Hrögbr. in umfangreichen Anmerkungen theils die vor: 
handenen Irrthümer berichtet, theils manche müßliche Notiz 
hinzugefügt, und in dieſen liegt wohl der Hauptwerth feiner 
Arbeit. 


Delarc, O. les Normands en Italie depuis les premieres invasions 
jusqu’ä l’avenement de S. Grögoire VII (850862, 1016— 1073). 
Paris, 1683, Leroux, (Xl, 578 8. Roy. ®.) 

So verbienftlih das Werk für die franzöſiſche Gefchichts- 
literatur fein mag, die beutfche Forſchung wird faum fonder- 
lichen Nugen aus demfelben jchöpfen. In Folge der engen 

Verbindung, in welcher während diefer Zeit die Geſchichte 

Italiens mit der des Reiches jteht, find auch die Anfänge ber 

normannischen Herrfchaft uud die damit znfammenhängenden 

Verhältniſſe vielfach bis in die Einzelheiten unterfucht und 

erörtert worden, wenn auch eine einheitlich zuſammenfaſſende 

Darftellung nicht vorliegt. Namentlich in den einfchlagenden 

Bänden der „Jahrbücher der Deutfchen Gefchichte*, welche ja 

bis zum Tode Heinrich's III reichen, find die erften Beiten und 

Geſchicke der Normannen in Jtalien genau behandelt; dem Verf. 

ſcheinen fie aber unbefanntgeblieben zu fein. Sonft kennt er manche 

deutfchen Arbeiten und benußt fie auch, doch in flüchtiger Weife; 
fonft würde er 5. B., da er Gieſebrecht's Gefchichte der deutjchen 

Kaiferzeit nach der vierten Auflage citiert, die Annales Alta- 

henses nicht nach der früheren Reconftruction, fondern nad} dem 

feit Jahren in den Monumenta Germaniae vorliegenden voll» 
ftändigen Abdrud benutzt haben, Er erzählt die Ereignifje gern an 
der Hand der Quellen, die er manchmal in Ueberſetzung feiten: 
lang wörtlich anführt ; boch läßt er die Kritif dabei nicht außer 

Acht, wenn fie auch nicht immer tief geht und faum weſentlich 

neue Ergebniffe erzielt. Die äußere Ausftattung iſt jehr gut, 

leider find zahlreiche Drudfehler vorhanden, 





Forst, Ir. Herm, über Buchanan’s Darstellung der Ge- 
schichte Maria Stuart’s (Rerum Seoticarum historia l. XVII— 
XIX). Bonn 1882. Habicht. (77 8. Gr. 8.) c#H 1, 50. 

Diefe Differtation hebt aus Buchanan’s Geſchichte Maria 

Stuart’3 einige Hauptabfchnitte, 3. B. Maria’s Reife nad) dem 

Norden 1562, das 18. Buch im Verhältniß zu der Detectio 

und bem Book of Articles, die Unterhandlungen zwiſchen 

Murray und Elifabeth im Sommer 1568, die Eonferenzen zu 

Vork 2c. Heraus, um durch Vergleihung derfelben mit anderen 

Quellen theil® zu zeigen, welche Quellen Buchanan benußte, 

theil3 wie weit feine Erzählung mit der Wahrheit übereinftinmt 


— 1983. 26. — Literarifhes Centralblatt. — 23. Juni, — 





906 


ober von ihr abweicht, und endlich, wie fich einige feiner Uırgaben 
mit anderweit befannten Thatfachen combinieren laffen und da— 
durch unfere Kenntniß vermehren. Die zwar vieles Bekannte 
wieberholende, aber mit gefunder Kritik geführte und klüglicher— 
weiſe von Polemik fich fernhaltende Unterfuchung kommt zu dem 
Refultat, dab Buchanan's Werk für die Geſchichte Maria's aus- 
giebiger verwerihet werden kann, ala es bis jetzt geſchehen ift. 


Nouveau rdeueil general de traites et autres actes relatifs aux 
rapports de droit international. Conlinuation du grand recueil 
de G. Fr, de Martens par Charles Samwer et Jules Hopf. 
2° serie, Tome VIl. Göttingen, 1662. Dieterich, (725 8. 
Gr. 8) cf 28. 


Diefer ganze Band ift ben Protofollen und Berichten der 
auf Grund des Berliner Vertrags zur Ausarbeitung der Ors 
ganifation von Oftrumelien niedergefegten europäiſchen Com: 
miffion (30. Septbr. 1878 bis 4. Septbr. 157%) gewidmet. 
Der Tert ift nad) dem englischen Blaubuche, von demjenigen 
Stüden, welche in demjelben fehlen, nad) dem Driginaldrude 
gegeben. 


— — der deutſchen Geſellſch. f. Anthropologle, Eth⸗ 
nologie u. ürgeſchichte. Ned.: Johs. Rauke. 14. Jahrg. Nr. 5. 
Inh.e: Einladun * 14. allgemeinen Verſammlung der deutſchen 
anthropologifchen Ger ſchaft in Trier. — Weitere Beitrittserflärugen 
ur Frankfurter craniometrifhen Berfländigung. — 8. Keiner, 
Erein als Geld. — Discuffion zur Nephritfrage: 1. D. Fraas. 
2.9 5 her. — Nnthropologifhe Notizen von Amerika, — 
Literaturbefprehungen. 


Mittheilungen des Bereind f. Geſchichte d. Deutfchen in Böhmen. 
Hrög. von Ludw. Schlefinger. 21. Jahrg. Ar. 4, 

Juh.: 3. Loſerth, Beiträge zur Älteren Geſchichte Böhmens. 
— 2, Schlefinger, ein deutſches Formelbuch. — Heinr. Gradl, 
Beiträge zur Geſchichte Nordweitböhmens, 2, — Ant, Aug. Naaff, 
das deutfche Volkslied in Böhmen. 5. W. Katzerowſky, 
meteorologiſche —— aus Saaz. — Dr. Alexander Wie: 
chowſty. — Die Siiftebibllothetk zu Admont. 


— ——— — — 





Länder- und Völkerkunde. 


Deisenhammer, Dr. Carl, meine Reise um die Welt. Wien, 
1882. Gerold’s Sohn. (VII, 791 8. Gr. 8.) cM 12. 

Ein reifeluftiger Defterreicher, der fi 1375 aus dem Ge— 
ihäfteleben zurüdgezogen und dann feinen längft gehegten 
Lieblingswunſch, eine Reife um die Erde zu machen, zur Aus: 
führung gebracht Hatte, jchildert in dieſem umfangreichen Buch 
feine Reifeeindrüde, indem er zugleich diejenigen Länder, in 
denen er auf feiner Reife längere Zeit verweilte, geographiſch— 
ftatiitifch darzuftellen verfucht, verhältnißmäßig am ausführ- 
tichften die Auftral-Eofonien. Der Verf. führt uns durch Nord» 
amerifa, die Südfee, Neufeeland und Wuftralien nach Nieder: 
(ändifch-Indien, Hongkong und Canton, von Japan dann zurüd 
nad) VBorderindien umd über Wegypten heimwärte, Er beab- 
fichtigte nicht die wifjenfchaftliche Länder: und Völferkunde zu 


bereihern, jondern den Freunden diefer Wiſſenszweige „einige 
Belehrung und Aufklärung” zu fchaffen. Hiermit ift er nicht 
überall glüdlich gefahren, da er öfters unkritiſch Mittheilungen 
aufgenommen bat, welche ihm unterwegs mündlich oder theil- 
weije auch durch Bücherftubium zufamen, bie aber nichts weniger 
thun als belehren und aufflären. Zu den gar zu häufig incor: 
recten Angaben über Berghöhen gefellen ſich bebenkliche Cha- 
rafterifierungen bed Bodenbaues, z. B. „durch die ganze Länge 
der Inſel (Nippon) zieht fich ein mehr ober weniger hod) empor: 
ragender Bergrüden“. Bon berfelben Infel Heißt es, fie fei 
„ein Gebilde des Vulkanismus und wurde wahrjcheinlich einmal 
durch die gigantische rohe Naturkraft aus den Tiefen des ftillen 
Oceans emporgehoben"! Ferner fol es in Auftraliens „tiefer 
. 


907 





— 1883,26, — Literarifhes TCentralblatt — 23. Juni, — 


908 


Wildnif“ nichts ala „Ganz. Cannibafen oder Dalb· Cannibalen“ | ſtellt. Der Schwefel ſteht unler den Erzen zwiſchen Eifenties 


geben; erjtere haben „einen unerfättlichen Durft nach Menfchen- 
bfut und laſſen feine Gelegenheit unbenügt vorübergehen, ſich 
foiches zu verfchaffen". Wohlthuend ftechen von jolhen Märchen 
die vielen und gründlichen Bemerkungen über die wirthichaft- 
lichen Berhältniffe der durcdhreiften Länder ab, namentlich die 
über Landwirthſchaft und Handelsverlehr. Der Ausdrud und 
die Wortfchreibung find nicht immer muſterhaft. Zu dem (jebt 
freilich vielbeliebten) „Breitegrad* ftatt Breitengrad fommt 
Hedder (für Header), Haway (für Hawaii), Raffle (für Raffles) ıc. 
K—f. 


Das Ausland, Herandg. unter Mitwirkung von Ar. Ratzel u. A. 
56. Jahrg. Rr. 23. 

Inh.: Am 28. Mai 1883, — Mar Buchner, Beiträge zur 
Ethnographle der Bantır. 3. — Ueber den Berlanf der lepten Ex— 
vedition des Obriſten N. M. Prſchewalſty. — Ueber Zuitand und 
Zukunft Japans. — Gottlob Ad, Ktrauſe, noch einmal die Fulen 
(AulsBe) in Afrika und ihr Urſpruug. (Mit Karte) — A. B. Mever, 


die „Nepbritfrage* in Amerika. — Kleinere Mittheilungen. — Notizen. | 





Globus. Hrég. v. Rih. Kiepert. 43. Bd. Nr. 22. 

Inh.: Das heutige Syrien. 28. (Mit Abb.) — Sans Mever, 
Von Nagafafi nach Hiogo, Kobe und Dfafa. 1. — Ileber einige 
Gebräuche der Bewohner von Gelebes. 1. — Ab. S. Gatſchet, 
Wie Indianer meſſen. — Hürzere Mttheilungen. — Ans allen 
(Grdtbeilen. 


Mittheilungen der kaiſ. königl. geograpbifchen Geſellſchaft in Wien. 
Hreg. vom Redactionss u. Berlags:Gomite. N, F. 26. Bd. Nr. 5. 
ar: I. Dobihoff, die Alpenbabnfrage in Frankreich und 
der Weſtſchweiz, ihre Gefchichte und ihre Bedeutung ſeit der Eröff⸗— 
nung der Gotthardbahn. (Mit Karte.) — F. Klein, die Figur der 
Erde, Vortrag. (Mit Taf.) — Jul. Albach, über neuere Kartos 
grapbie. — Geographiſcher Monatsberiht. — Necenfionen, 





Naturwiffenfhaften. 


Ninkelin, Dr. phil. Friedr., kurzer Abriß der Mineralogie ein« 
ſchließlich der Daritelung der wichtigſten geologiſchen (Frfcheis 
nungen, Für Realgymnaſien ze, Mit 141 in dem Text gedrückten 
neun. Wiesbaden, 1883. Bergmann. (VI, 82 5, 8) 

MH. 1, 60, 


DZ 


allgemeinen Gang der größeren Lehrbücher und man kann ſich 
mit der dadurch gegebenen Ausſchließung der neuerdings vielfach 


beliebten fynthetifchen Methode nur einverjtanden erklären. Ju | 


der Ausführung tritt aber, mit Ausnahme weniger, halbwegs 


gelungener Partien, große Flüchtigfeit und Oberflächlichkeit 
hervor. Der Verf. hebt hervor, den Abbildungen bejondere | Yronologid) gei i : 
' ein fait die Hälfte des Tertes einnehmender „Allgemeiner Theil‘, 


Sorgfalt gewidmet zu haben: aber das Magneteifen-Dftacder 
dig. 13 iſt unrichtig eingefegt, auf S. 6 fteht in Fig. 14 daffelbe 
Birfonbild, welches foeben jchon in Fig: 8 auf S. 5 gegeben 
wurde, daſſelbe ſchlechte Gyp&bild ehrt ſogar viermal wieder 
(Fig. 11, 62, 75, 100), das Rhomboeder Fig. 72 ijt ganz falſch 
gejtellt, die Fig. 64, auch 113 ift total verzeichnet, viele andere 
find ganz fchief gerichtet und ohne Weiteres nicht verftändlich; 
Fig. 116, der Augitquerjchnitt, weift drei ſchlimme Fehler auf. 


Techniſch find die Bilder dabei fehr primitiv gerathen. Die | 


fryftallographifche Bezeichnung, auf welche „der Verf. befonderen 
Werth legt“, befteht einfach darin, daß z.B. Prisma Pr, Kino: 


pinafoid K, Bafis B, Mafrodoma Md Heißt. Weshalb mögen 


wohl die Kryſtallographen nicht ſchon längſt auf eine jo nahe 
liegende Flächenfignatur verfallen fein? Die Ofaide werden 


immer Doppelpyramide genannt, und jo kommt es denn, da 


das reguläre Oftaeder die regelmäßige vierfeitige (!) Doppel- 
pyramide, das Tetraeder die regelmäßige vierfeitige Pyramide 
heißt, wobei der Schüler gewiß nicht einfieht, weshalb man diefe 


„Pyramide“, abweichend von einer ägyptifchen, auf die Kante | 


| 
| 


und Slanzfobalt, der Barht ſoll nach drei auf einander jent: 
rechten Richtungen fpaltbar fein, im rhombifchen Syſtem werde 
gewöhnlich die längfte Ure als „Hauptaxe“ gewählt ıc. In 
einer jehr fonderbaren Weife find die geologischen MittHeilungen 
mit der Mineralbeichreibung verflochten: Schichtenlage, Sedi— 
mentierung, Faltung, Scichtenftörung finden fich zwifchen 
Kaltfpath und Aragonit eingefchaltet, die Lehre von den Feld- 
arten, auch die Bildung der Trümmergefteine, der Transport 
buch Waſſer, ſogar die Gletſcher find eingefchoben zwijchen die 
Beolithe und Thone, und an die Thone reiht ſich dann die Be- 
ſprechung der Quellen, des Bulfanismus, die Bildungsgefchichte 
ber Erde, ein wahrhaft unerhörtes Durcheinander, im welchem 
überhaupt fein Plan, nicht einmal ein unrichtiger, zu entdecken 
iſt. Bon der Nachläffigkeit des Stiles mögen zwei Proben 
folgen: „Durch das im taufenden von lüften und Sprüngen 
eindringende fohlenjäurehaltige Waſſer werden Beſtandtheile der 
Erdrinde aufgelöft und durch diefe Waſſer entführt"; „aus biei- 
haltigem Glaſe werden künftlihe Diamanten hergeſtellt“. Das 
Schriftchen ift eine recht leichte Waare. 


Graff, Dr. Ludw. v., Pro“, Monographie der Turbellarien. 
l. Rhabdocoelida. Mit 12 Holzschn. u, 1 Atlas von 20 z. Th. 
eolor. Taf, Leipzig, 1982. Engelmann. (X1l, 441 5. Imp. fol.) 
eK. 100, 

Ein Prachtwerk ſowohl dem Inhalte, ald auch der Aus— 
ftattung nach, das Reſultat einer fünfjährigen Arbeit des 
Verf.'s! Es ift eine ſyſtematiſche Monographie zunächjt der 
rhabdocoelen Turbellarien, da bei dem in baldiger Ausficht 
ftehenden Ericheinen einer großen neuen Publication über die 
dendrocvelen Turbellarien des Golfes von Neapel, ſchon jet 
mit einer monographifchen Bearbeitung auch diefer zweiten 
Gruppe hervorzutreten, nicht paſſend ſchien. Es ift hier nicht 
der Ort, auf die Einzelheiten diefer Schönen Arbeit einzugehen, 
wir wollen daher nur betonen, daß für den Verf. zunächjt die 


' Eyftematif, die Feititellung und Beſchreibung der einzelnen 


Arten, Genera und Familien im VBordergrunde ftand, uud daß 
er von ben ficher befannten 168 Urten 70 felbft von neuem 
unterfucht und 30 neue Arten hinzugefügt hat. Dies war nur 


| dadurch möglich, daß derjelbe außer den Binnengewällern die 
Der mineralogifche Abſchnilt verfolgt in feiner Anlage deu | 





verfchiedenen europäischen Meere und zwar Mejjina, Neapel, 


' Trieft, Helgoland, Dftende und Millport durchforſchte, ſowie 


von den verfchiedenften Seiten bereits gefammeltes Material zur 
Dispofition geftellt erhielt. Iſt num gleich dem Berf., wie er 
fagt, „die Anatomie ftet3 nur Mittel zum Zweck“ geweſen, jo 
ift diefelbe dabei nicht zu kurz gefommen. Folgt doch dem 
chronologiſch geordueten Literaturverzeihniß von 396 Nummern 


von welchem wieder die Unatomie und Phyfiologie circa 140 
Seiten einnimmt. Wuch verfteht es ſich von ſelbſt, daß eine 
wirklich wilfenschaftliche Bearbeitung äußerlich verhältnißmäßig 
jo einförmig geftalteter Thiere ohne ein genaues Eingehen auf 
die Anatomie unmöglich gewejen wäre, So hat der Verf, ſich 
denn auch im reichlicher Weife ſowohl der Quetſch- als der 
Schnittmethode bedient. Borläufig ausgefchloffen ift aus Leicht 
zu wiürdigenden Gründen die Darlegung der entwidelungsge: 
Ihichtlihen Beobachtungen. Den Schluß des allgemeinen 
Theiles bilden kürzere Capitel über Decologie, Chorologie und 
Syftematif. Der ſpecielle Theil umfaßt in drei Tribus und elf 
Familien im Ganzen 267 Arten, wobei allerdings zu bemerfen, 
daß ein Theil derfelben vorläufig noch zweifelhaft ift. Die 
durchgehends vom Verf. felbft gezeichneten und von Werner und 


' Winter in Frankfurt a/M. lithographierten Tafeln gehören mit 
zu dem Schönſten, was wir in diefer Hinficht gefehen haben. 


N—e, 


909 


Taſchenberg, Dr. Otto, Privatdoc., die Verwandlungen der Thiere. | 
N. 1. 


Mit 85 Abb, Yeipzig, 1882. Freytag. 
Das Wiſſen der Gegenwart. 7. BD. 


In durchaus gemeinverftändfichem, aber zugleich völlig ſach— 
gemäßem und ernitem Bortrage werden von dem Berf. zunächſt 
die Bedingungen und das Weſen der thieriſchen Verwandlungen 
auseinandergefeßt und dann in acht Capiteln die hervorragenden 
Züge der Metamorphofen der einzelnen Thiertypen befprochen. 
Ein Abſchnitt über Generationswechſel und Heterogonie, ſowie 
über die „VBertwandlungen der Thiere im Laufe der Jahr: 
taujende*, d.h. ein kurzer Abriß der Transmutationshypothefe, 
bilden den Schluß; durchweg gute Elih6s gewähren ausreichende 
Illuſtrationen zu der angenehmen und feſſelnden Darftellung 
des Büchlein, das, ohne wejentlic Neues bieten zu wollen, 


(268 S. 8.) 


inen werthoollen Band der „deutſchen Univerſalbibliothek für | 
er i 1% | \ Beichreibung ſehr ſchön charakterijiert. Die Aufftellung von fünf 


Gebildete“ darftellt. 


N—e, 


Ley, W. Clement, Note on a proposed scheme for obser- 
vation of the upper clouds. s, |. e. a. [London, 1982. 
(12 8.8.) 

Der befannte englifche Meteorolog, Hr. Baftor Clement Ley, 
hat joeben die vorliegende Heine Brochure publiciert. Es ſcheinen 
Vorſchläge zu fein, die er der im vorigen Jahre nieberge- 
festen internationalen Wolfen-Commiffion zur Annahme vor- 
zulegen beabfichtigt. Wie Hein die Schrift ift, fteht man doch 
einem in woiflenjchaftlicher Beziehung außerordentlih inter: 
effanten Verſuche gegenüber. Der Meine Aufjag beruht auf 
jelbftändigen Beobachtungen, zeigt auch eine Sicherheit in feinen 
Schlußfolgerungen, die jehr wohltuend auf den Leer wirft. 
In der Meteorologie waltet jedoch die beiondere Schwierigkeit, 
daß die wiſſenſchaftlichen und die praftifchen Intereſſen gar oft 
nicht congruieren. Dies ift auch der Fall in dem vorliegenden 
Verſuche. Der ehrwürdige Verf., den Ref, leider nicht das Ver— 
gnügen Hatte kennen zu lernen, als er vor zwei Jahren in 
London war, hat hier, und zwar mit größerer Confequenz, den 
Gedanken feines engliichen Vorgängers, Forſter, aufgenommen, 
und den Cirrus · Wolken, von denen allein hier die Rede ift, nad) 
ihren Einzelformen verfchiedene Namen gegeben: Cirrus (Curl- 
cloud), Schweifwolfe; Cirro-flum (Gossamer-cloud), Draht: 
wolfe (Sturmftreifen); Cirro-velum (Veil-clond), Schleier: 
wolfe; Cirro-nebula (Veil-haze), Federwolfen:Nebel; Cirro- 
granum (Granular-curl-cloud), Schäfchenwolte. Man verfteht 
aber nicht, warum er, da es bei einer Sache von fo außerorbent: 
licher internationaler Bedeutung ganz befonders darauf anfommt, 


das allgemein anerfannte und geprägte Material der Kunft« | 


fprache, wenn man fo fagen darf, zu benußen, warum er nicht 
allein den neuen, von Boöy vorgejchlagenen, von verſchiedenen 
Meteorologen aufgenommenen und jet überall auf dem Conti— 
nent angenommenen Namen Cirro-pallium (Federwollen— 
Mantel), jondern auch die jchon von Gomward ſtammenden und 
überall benugten Namen Cirro-cumulus (Schäfchen) und Cirro- 
stratus (gejchichtete Federwolke) ohne zwingende Urſachen 
verlaffen will. Es fommt ja doch bei der Beobachtung bejonders 
darauf an, daß der, leider oft wenig geübte Obfervator nicht 
durch Namenwechſel in Verwirrung geräth. Darin muß man 
jedoch mit dem gelehrten Verf. einverjtanden fein, daB eine 
nähere Bejtimmung der Cirri nothwendig ſei, und in des Ref. 
Aufjage Sur les formes des nuages in den däniſchen und fran- 
zöfischen meteorologischen Annalen (Copenh. u. Paris 1880—81) 
ift Schon der Name filiformis (Cirro-filum) von Forfter wieder 
hervorgezogen und dem neuen Namen Velum als Nebenform 
hinzugefügt. Die in wiflenschaftlicher Beziehung fo deutliche 
Erllärung des Verf.'s in Betreff der Cirrus-Wolken wäre 
gewiß für die Beobachtung werthvoller geworden, wenn er bie 
früheren Namen bewahrt hätte, Des Verf.'s Cirro-nebula iſt 
ja nur, was Ref. ſchon Velum genannt hat; Cirro-granum ift 


— 1883. X 26. — Literarifhes Centralblatt. — 23. Juni. — 


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Cirro-camulus (Cumulus bedeutet ja hier bie cumulative Geſtalt 
ber Federwolke), Cirro-velum ift, nad des Berf.’s eigener 
Beichreibung, des Ref. Cirro-pallium. Zroß der erjtrebten 
Bolljtändigkeit fehlt ihm doch ein Name für die dünnen geſchich— 


| teten Wolfen, Cirro-stratus (d.h. die geichichtete Federwolte), 


in welche Cirri, als Vorläufer vor dem Cirro-pallium, übers 
gehen, während diejes fih noch am Horizonte ald Woltenbant 
(paries) zeigt. Wenn man die Anzahl der Namen befchränten 
will, wäre e3 befler, den Namen Cirro-flum (der ein fehr dünner 
Cirro-stratus ijt) als Hauptform wegzulaffen, und man hat in 
den vier Formen: 1) Cirrus, 2) Cirro-stratus (mit den Bei« 
formen: Cirro-filum, die ausdrudsvolle Bezeichnung der Sturm» 
ftreifen, und Cirro-velum, der Leichte Federwolken-Nebel— 
ichleier), 3) Cirro-cumulas, 4) Cirro-pallium, auf allgemein 
verftändliche Weife diefelbe Reihenfolge, die der Verf. in feiner 


Bahlenfcalen zur Angabe der Formen, Menge, Richtung, Bes 
wegungsjchnelligfeit und Mächtigkeit der Wolken fheint im 
Ganzen praftijch für die Telegraphierung geordnet zu fein, Nur 
macht fie eben fo wenig wie die Befchreibung der Wolfen eine 
Abweichung von den älteren Namen nothwendig. Vielleicht 
fonnte man fich, in der dritten Scala, der der Richtung (Lage- 
oder Bewwegungsrichtung), mit acht Compaßftrichen (ftatt 16), alſo 
mit zehn Rubriken (d. h. außer den acht Zahlen mit O für Wind- 
ſtille, 9 für unbeftimmte, umlaufende Winde) begnügen. In 
ſolchem Falle, wo man fi, auch in ber dritten Scala, mit 
Einzelzahlen ftatt Doppelzahlen behelfen könnte, twäre es möglich 
die Telegramme auf fünf Zahlen zu befchränten, während man 
nad) dem Syfteme des Berf.'s zwei Reihen von fünf Zahlen 
nöthig hat. Soll wirklich eine internationale Beobachtung 
ber Wolfen in Ausführung treten, jo kommt es in erfter Reihe 
darauf an, die ſchon gewonnene fefte Grundlage zu bewahren. 
Ph, W—ch. 


Haeussler, J. W., Beiträge zur mechanischen Wärne- 
theorie, insbesund. die mathematische Behandlung der von 
der Wärme geleisteten inneren Arbeiten. Leipzig, 1882. Teubner. 
(16 8. Gr. 8.) M 1, 20. 

Der Berf, obiger Abhandlung unterwirft einige Fälle der 
mechanischen Wärmetheorie der Betrachtung unter neuen Ges 
fihtspuncten, indem er die Molefularbewegungen, auf welche 
die Wärmeerjcheinungen zurüdzuführen find, in vier verfchiedene 
Formen zerlegt: gradlinige, gradlinig oscillierende, rotierende 
und rotierend oscilierende. Nah Entwidelung der hierfür 
geltenden Gleichungen wendet er diejelben auf verjchiedene Fälle 
an und gelangt hierbei zu Refultaten, welche mehrfach von den 
bisher angegebenen abweichend find ; fo wird 5. B. die Temperatur 
des abjoluten Nullpunctes angenähert auf —162° jtatt —273° 
bejtimmt. 

Der Naturforfher. Hrög. v. Bilh. Stlaref. 16. Jabra. Nr. 23. 

Inh.: Mittlere Windrichtung in Nordweſt-Sibirien. — Bildung 
von Sulfiden durd Drut. — Iſt Die Lunge luſtdicht? — Ueber 
die Athmung und Transſpiration der Pilze, — Kleinere Mittheilungen. 


Annalen der Hydrographie u, maritimen Meteorologie, Hrog. von der 
faiferl, Apmiralität,. 11. Jahrg. 5. Heft. 

Inh.: Hoffmann, vorläufige Nefultate von Gezeiten Beobadhs 
tungen am felbitregiftrirenden Pegeln am der Oſtſee. — Bericht über 
die im Winter 1652—93 an das Falferlibe Obſervatorium zu Wil: 
helmshaven zur Prüfung eingefendeten Ghronometer, — Gugen 
| Gelcich, geldyichtlice Bemerkungen zur Littrow'ſchen Methode der 
Zeitbeitimmung aus Gircummeridianböhen. — Karder, aus den 
Neileberichten ©. M. 5, „Garolar. — Gingänge von metcoro: 
loglſchen Journalen bei der deutſchen Seewarte im Monat Dezember 








1882. (Scht.) — Eingänge von meteorologiichen Journalen bei der 
deutjchen Scewarte im Monat Januar 1553, — F. 6. Meyer⸗ 
beine, aus den Reifeberichten der deutichen Bart „Humboldt“. 1—3, 
— Befchreibung der Weitküfte von Borneo zwiſchen dem Fluſſe 
| Pamwan und Pontianak. — Orkan im östlichen Theile des nördlichen 


91 


Stillen Dreand. — PBergleichende Weberfiht der Witterung des 


Monats Februar 1883 in Nordamerifa und Gentraleurepa,. — Kleine 
budrograpbifche Notizen x. 
Archiv für die Naturkunde Liv⸗, Ebits u. Kurlands. Greg. von der 
Dorpater Naturſorſcher⸗Geſellſchaft. 1. Ser. 9. Bd. 2. Heft. 
Inb.: U. Paulfen, über Die Zu es einiger Glas- 
verlen alter Gräber Livlands. — G. Baron Schilling, über den 
am 28, Juni 1672 beim Dorfe Tennafilm in Gitland gefallenen 
Steinmetcoriten,. (Mit FR) — A. Eberbard, der Meteorit von 
Sewrjukowo im Gouv. Aurff, gefallen am 12. Mai 1674.(Mit Taf.) 
— 6. &rewingf, über ein nidelbaltiges Stũck Eifen von Sanarka 
am Ural. (Mit Fig.) — Berzeihnig der Meteoriten- Sammlung der 
Univerfität Dorpat im December 1852, nebft Bemerkungen. 


GhemifersZeitung. Hregbt. ©. Kranfe. 7. Jabız. Nr. 44 u. 45. 
Inh.: Was verfteht man unter „hemifh rein?“ — Mittheis 
lungen aus Staßfurt. — Gbemie und Gbemifer in Amerifa. — Ein 
Meberblik über die Düngerinduftrie Deutfchlands in 1982. — Th. 
3 de, die Gonftitution der Zuderarten. — 6, Lauth, über die 
abrication und das Berbalten des Scvresblan auf Porzellan im 
euer. — Berein zur Beförderung des Gewerbefleißes. — Apparat 
zur Berarbeitung des Gaewaſſere. (Mit Abb,) — Kleinere Mits 
theilungen. 


Tr — —— — 


Mathematik. 


Cremona, Prof. L., Dir., Elemente der projectivischen Geo- 
metrie, Unter Mitwirkung des Verlassers übertragen von 
Fr. R. Trautvetter. Mit 214 Fig. im Text, Stultgart, 1882. 
Cotta. (XXI, 311 8.8) M 5. 


Die vorliegende deutſche Ausgabe der im Jahre 1873 er- 
jchienenen Elementi di geometria projettiva von Cremona ift 
in der Hauptjache eine Ueberſetzung; doch Hat der Verf. ſelbſt 
an verjchiedenen Stellen, jo namentlich in den von den perjpec- 
tivifchen Figuren und der Eollineation handelnden Paragraphen 
mehr oder minder wejentlihe Veränderungen vorgenommen, 
und auf feine Anregung find die Chasles’schen Beweiſe der 
Fundamentalſätze über die Erzeugung der Kegelfchnitte durch 
projectivifche Strahlenbüfhel und Punctreihen durch Beweiſe 
von Ed. Dewulf erjegt worden. Auch find in der deutfchen 
Ausgabe die Figuren, welche dem Original in einem befonderen 
Atlas beigegeben find, als Holzfchnitte dem Tert einverleibt, 
eine Abänderung, die im Intereſſe der bequemeren Lectüre des 
Werkes nur mit Freuden zu begrüßen ıft, Da die Schrift 
Cremona's noch nicht allgemein befannt fein dürfte, fo mag bier 
eine kurze Skizze ihres Inhaltes folgen. Nach Aufftellung einer 
Anzahl von Definitionen werden die perfpectiviihen und die 
collinearen ebenen Figuren und, allerdings nur ganz furz, die 
collinearen und perfpectivifchen Figuren im Raume befprochen; 
nachdem dann noch die geometrischen Grundgebilde im Allge— 
meinen betrachtet worden find, wird das Princip der Dualität 
auseinandergejegt. Projectiviihe und harmoniſche Gebilde find 
die nächften Objecte der Darftellung. Dann werben die Doppel» 
verhältniffe (in der älteren Möbius’schen Bezeichnungsweiſe) 
behandelt; nachher folgen Eonftructionen projectivifcher Gebilde 
und die Theorie der Involution. Die Betrachtung projectivifcher 
Gebilde am Kreis und an den Kegelfchnitten und darauf bezüg- 
liche Uebungen bilden den Inhalt der nächften Paragraphen. 
Insbefondere wird hierauf den Sätzen von Pascal und von 
Brianchon, fowie dem Lehrfaße von Desargues und den aus 
diefen Sätzen fließenden Folgerungen eine eingehendere Be: 
handlung zu Theil. Dann folgen ein paar längere Baragraphen, 
welche ſich mit entiprechend gemeinfchaftlihen Elementen und 
Doppelelementen, ſowie mit Aufgaben des zweiten Grades be— 
ichäftigen. Hieran fchließen fih die Theorien der Pole und 
Polaren, der conjugierten Durchmeffer und der reciprof-polaren 
(ebenen) Figuren im Allgemeinen. Eine Reihe von Folgerungen 
und Conftructionen bildet den Schluß. Man fieht hieraus, daß 
das Werk eine ziemlich eingehende Theorie der ebenen Elementar- 


— — 





— 1883, X 26. — Literariſches Centralblatt. — 23. Juni, — 


912 


gebilde und ihrer Anwendungen auf die Kegelſchnilte enthäft. 
‚ Im Vergleiche zu verwandten Schriften ift die reiche Auswahl 
‚ bon conftructiven Anwendungen als ein bejonderer Vorzug ber 
Cremona ſchen Schrift zu bezeichnen. Möge die deutiche Aus: 
gabe derjelben recht viel Verbreitung finden. Gl. 





Arecbiv fur Mathematik og Naturvidenskab, Udgivel af Sophus 
Lie, W. Müller og 6. 0. Sars, 7. ld. 3. og 4. Hefte, 

Inh.: Amund Helland, om Islands Jekler og om Joekelel- 
venes Vandmengde og Slamgehalt. — Idem, Hoidemaalinger 
fra Island. — Elling Holit, ein Paar funthetifhe Methoden im der 
metrifchen Geometrie mit Anwendungen. — Karl Pettersen, Bidrag 
til de norske kyststrogs geologi med kart og proßtavie, — Sopbus 
Lie, über gewöhnliche Differentialgleichungen, die eine Gruppe von 
Iransformationen geitatten. 


Zeitfcprift für mathemat. u, naturwiffenjchaftl. Unterricht, Hrsg. von 
I. C. 2. Hoffmann. 14. Jabra. 4. Heft. 

A Ludwig, einige wichtigere Abſchnitte aus der mathe: 
matifhen Botanik, 2. — Ar. Roth, die Gombinationen mit unbe: 
Ihränfter Wiederholung. 1. Ib. Kritiſche Umſchau. — Kleinere 
Mittheilungen. — Sprech und Diecuifions-Saal, — Recenfionen, 
— Dronde, Bericht über den 3. deutſchen Geograpbentag zu 
Aranffurt a/M. (29.—31. März 1883). 1. Tb. — Zu den EL 
IhulsSeminarien: Die Ausbildung der Gandidaten für das höhere 
Lehramt vor dem preußifchen Abgeordnetenhaufe. — Einladung zur 
NaturforfhersBerfaummlung (1853) in Areiburg UB®. — Kurd Laß— 
wiß, Proft, der AauftsTragödie (—n) ter Theil. 


Mathematifhe Annalen. Hrsg. von F. Klein uud Ad. Maver. 
22. Band. 1. Heft. 

Inh.: Otto Stande, geometrifhe Deutung der Additiond 
theoreme der buperelliptifchen Integrale und Functionen 1. Ordnung 
im Syſtem der confocalen Alächen 2, Grades. — Walther Dod, 
aruppentheoretifhe Studien. 2. Weber die Zufammenfegung einer 
Gruppe discreter Operationen, über ihre Primitivität und Iranss 
itivitat. — Alfred Pringsbeim, über gewiſſe Neiben, welche in 

etrennten Gonvergenzgebieten verfchiedene Willfür vorgefchriebene 

———— darſtellen. — F. Lindemann, über die — 

aleichuug der Functionen des elliptiſchen Kylinders. — Karl Rohn, 

ein Beitrag zur Theorie der biplanaren Knotenpuncte. 

Zeitfrift für Matbemarit u. Phyſik, brag. von DO. Schlömild, 
G. Kahl u. M. Gantor, 28. Jabra. 3. Heft. 

Inb.: &. Bobn, über den Einitellungsfpielraum am Kernrobr 
und Die Parallare. (Mit Abb.) — Stoll, das Problem der fürs 
eiten Dämmerung. — Biehringer, Über Gurven auf Rotatiouss 

äcen. (Schl.) — Kleinere Mittheilungen. — 9. Weifenborn, 

Bemerkungen zu den Archimediſchen — gr ee. der irrationalen 
Duadratwurzeln. — Ginladung zum 7. Congreß ruffiiher Naturs 
forſcher und Nerzte in Odeſſa. — HNecenfionen. — Bibliographie 
vom 1, Februar bis 30. April 1883, 


Medicin. 


Haeser, Heinr., Lehrbuch der Geschichte der Medicin und 
der epidemischen Krankheiten, 3. Bearbeitung. 3. Bd. Jena, 
18%2. Fischer, (XVI, 995 8. Roy. 8) AM 21. 

Mit dem vorliegenden Bande gelangt die dritte Bearbeitung 
von Haeſer's Gefhichte der Medicin zum Abſchluß, fiebzehn 
Jahre nad dem Erfcheinen der zweiten Auflage. Der hervor: 
ragende und allgemein anerkannte Werth der Arbeit läßt es 
entichuldbar erfcheinen, wenn das Lob diejes mufterhaften 
Buches, eines Prachtſtückes der medicinifhen Literatur, hier 
nicht von Neuem angeftimmt wird und ef. ſich damit be- 
gnügt, die wefentlichjten Uenderungen diefer neuen Auflage nam: 
haft zu machen. Zunächſt ift Hervorzuheben, daß der Tert an 
jehr vielen Stellen ungearbeitet worden ift, daß allen neueren 

‚ Arbeiten von irgend welcher Bedeutung Beachtung geſchenlt und 
die Ergebniffe dem Ganzen kritijch einverleibt worden find, Der 
| Anhang der zweiten Auflage ift theilweife dem Texte einverleibt 
worben, theilweife findet er ſich unmittelbar hinter den be- 
treffenden Capiteln eingereiht. Die Literatur ift am Anfange 


913 
jedes Capitels gegeben. Auch im Drude find praftifche Aende- 
rungen infoweit beliebt worden, daß nur der eigentliche Örundge- 
danke des Paragraphen groß, die Belege Meiner, die Literatur 





und Eitate noch feiner gedruckt find, Die Eintheilung des | 


Ganzen ift nad) der Richtung hin geändert, daß das dritte Buch, 
die neuere Zeit behandelnd, mit der Gejchichte der Syphilis be- 
ginnt; bei der Schilderung der Cholera unterjcheidet der Verf. 
vier pandemifche Verbreitungen: von 1816—1837, von 1840 
bis 1850, von 1552 — 1860, von 1863— 1873. Um Scluffe 
geht der Verf. näher auf die neueren Unterfuchungen über die 


Entjtehung und Berbreitung der epidemifchen Krankheiten | 


(Boden, Bodenwaffer, Bodenluft, organifch belebte Krankheits— 
gifte) ein. — Diefe neue Bearbeitung hat im Uebrigen auch 
durch Ueberfichtlichkeit, Verbefferungen im Stil und Herbeis 
ziehung der neueren Literatur eine wejentlidhe Bereicherung 
gefunden. 


Arhiv f. patbolog. Anatomie u. Phufi 
Hrög. von Rudolf Birchow. 9, F. 
Inb.: Mart. Bernhardt, über die fogenannte „temporäre 
Form“ der acuten atropbiihen Spinallibmung Erwachſener. — I. 
®. Bug, über Urachus und Urachuscyſten. (Hierzu Taf.) — Al. 
Gobnbeim n. Gharles S. Nov, Unterfucungen über die Gircus 
lation in dem Nieren. (Hierzu Taf.) — Gult. Bonmer, über die 
Tftoflaitentbeorie. Schl.) — 8. Lewin, Interfuchungen über das 
chemiſche und pharmakologiſche Verhalten der Folia uvae ursi und des 
Arbutins im Ihierförper. — R. Müller, Beiträge zur watholos 
giiden Anatomie der Syphilis hereditaria der Neugeborenen. — 
. Böhm, Über toxiſche Darmepitbelerfoliation. Brieflide Mits 
theilung an den Serausgeber. 


Gentralblatt für — Sefundheitspilege. Hrog. von Finkeln— 
burg u, Lent. 2. Jahrg. 5. Heft. 

Inh.: S. Wolffberg, über den Nährwerth des Alkohols. — 
Das neue ſtädtiſche Parillon-Arantenbaus in Erfurt. Nach einem 
Berichte des Magiitrats der Stadt Erfurt. (Mit 3.) — Nach-⸗ 
weifung über Kranfenaufnabme und Beſtand in den Stranfenhäufern 
aus 54 Städten der Provinzen Weitfalen, Rheinland und Heſſen— 
Najfan pro Monat en ag — Sterblichkeits-Statiſtik von 57 
Städten der Provinzen Weitfalen, Rheinland und Helfen-Raffau pro 
Monat März 18553. — SHleinere Mittheilungen. — Yiteraturbericht, 


Klinijche Monatsblätter f. Augenbeilfunde,. Hrsg. von®. Jchender, 
21. Jahrg. Juni. 

Inh.: H. Sattler, über die Natur der Jequiritv-Ophthalmie. 
— A Boffins, ein Aal beiderfeitiger ſymmetriſcher Gorneals 
trübung, eutitanden mach einem epileptiichen Anfall, mit partieller 
— — Derf., congenitale Anomalien der Iris. 
— Derf., gebeilte Meningitis nach Enucleation eines nicht an 
eitriger Panopbthalmitis erkrankten Auges. — Referate. — Offene 
Gorrefpondenz. — Bibliographie. 5. 


Deſterreichiſche Vierteljahresihrift für wiſſenſchaftl. Beterinärfunde, 
Redd.: Müller u. Forſter. 59. Bd, 1. Heft. 

Inh.: Bericht über das wiener k. k. Thierarznei⸗-Inſtitut für 
das Studienjahr 1881,82, — 6. Stord, über eine Lamm⸗Miß— 
geburt, Perocephalus aprosopus, und über das Zuftandefommen ders 
felben. — Analeften. 


Defterreichif he Monatsihrift für Thierheilkunde mit Berũuckfichtigung 
ag t u, Landwirthſchaft. Ned, von Alois Koch. 8. Jahrg. 
r. 6. 


ologie u. f. Minifche Medicin 
2. Bd. 3. Hft. " 








Inh.: Lechner, Univerſal⸗Huf-Längen ⸗ und Winkelmeifer. (Kortf,) 
— Welßberg, ein Rall von furibundem Milgbrand. — %, Kund— 
fin, Gntwidelung des Hufes und der Klauen. (Kortf,) — Verſchie⸗ 
dene Nachrichten &. 

Beilage: Revue für Ibierbeilfunde u. Thierzucht. Red. von Alois 

Koh. 6. Bd. Nr. 6. 

ar ob. Schlechter, die Vererbung der Größe anf die 
weiblihen Nachkommen bei den Pferden. — P. Mégnin, Synga- 
mus trachealis (Sieb.). (Kortf.) — Kleinere Mittbeilungen, 


— 1883. 26. — Literarifhes Centralblatt — 23. Juni, — 


914 


| Rehts- und Slaatswiſſenſchaften. 


| Trufen, H., das preufifche Kirchenrecht im Bereiche der evangelifchen 
Landeskirche. Zum praktiſchen Gebrand; für Verwaltungsbeamte, 
Richter x., erläutert. Berlin, 1683. Guttentag. (X, 675 5, 
Sr. 8.) cf 12. 

Das vorliegende Buch giebt feine wiſſenſchaftliche Erörterung 
feines Stoffes, jondern den Tert der preußifchen evangelifchen 
Kirchengefegeund der einjchlagenden Titel des Allgemeinen Land⸗ 
rechtes mit commentierenden Noten. Nachdem VBogt’s preußifches 
Kirchenrecht als Längft veraltet bezeichnet werden muß, entſpricht 
diefe Urbeit des Verf.'s nicht nur dem praftiichen Bebürfniffe 
aller derjenigen, welche im Dienft der preußiichen Landeskirche 
bethätigt find, fondern es wird auch in den Kreiſen der Gelehrten 
dankbare Aufnahme finden und manche Stunde leidigen Suchens 
zu erfparen im Stande fein. Es wäre recht zu wünfcden, daß 
der Hrägbr., auf feine tüchtige Vorarbeit geftüßt, auch eine 
ſyſtematiſche Verarbeitung des Stoffes folgen ließe. 


Hinschius, Dr. Paul, Prof., System des katholischen Kircheu- 
rechts mit besond. Rücksicht auf Deut»chland, 3, Bd. 2. Hälfte, 


2. Abth. Berlin, 1883. Guttentag. (VIN 8. u, 8. 669 — 853, 


Imp. 8.) 


A. u.d, T.: Hinschius, das Kirchenrecht der Katholiken u. 
Protestanten in Deutschland. 3. Bd. 2. H. 2. Abth. 


Der dritte Band des großen Unternehmens ift mit dem vor- 
liegenden Hefte zu Ende geführt. Der Berf. behandelt in dem— 
jelben das kirchliche Geſetzgebungsrecht, und feine Darjtellung 
ift durchweg Förderung der Wiffenihaftl. Won befonderem 
Intereſſe ift die Behandlung der neuerdings vielfach ventilierten 
Dispenfationsfrage, Wir ftimmen ganz mit dem Verf, überein, 
wenn er den Dispenjationsbegriff im Gegenfog zu Scheuer! 
formuliert; dagegen möchten wir Einſprache erheben, daß die 
jogenannten umechten Die penfationsfälle als Ausflüffe des Geſetz— 
gebungsrechtes bingejtellt werden. Sie find feine Satzungen 
objectiven Rechtes, jondern Berwaltungshandlungen in Gemäß- 
heit des objectiven Rechtes, 





„ji fatbol. Kirchenrecht. brog. von Ar. SD. Bering. N. F. 
Band, 3, Seit, 





Archiv 
43, 

Inb.: P. Wittmann, die Wabl-Gapitulation der Fürſtbiſchöfe 
von Bamberg. — Attenbofer, lrtbeil des Dberger. von Luzern 
vom 26. März 1581, betr. die Grbfübigfeit der Mitglieder eines 
relig. Ordens. — 9. Jaromir, die Firdl,spolit. Gejepgebung des 
Königreibs Serbien. — v. Schlidting, die rutbenifche Kalender: 
frage in Oſtgalizien (nebit dem Grlaß des lemberg. rutben.sfath, 
Bisthumsverwalters vom 2, April 1533). — Die —— Leo's XIII. 
für den Orient. — Ac’a Leonis PP. Xi. 1. — F. Geigel, Bers 
bejierung der Lage der kathol. Geiſtlichen in Elſaß-Lothringen. — 
Anfprace des preuß. evang. Oberfirhenratbes vom 11. April 1883, 
betr. die gemifchten Ehen. — Nouriffen, eumpendia doctrinae 
moralis et eivicae et episcopi Galliae nebft den döerets d'abus und 
Staatsratbögutachten vom 26, April 1553 über Sperrung der geiftl. 
Behälter, — Acten über die Aufbebung des apoitoliihen Vicariates 
von Genf und die Ernennung Mermillod's zum Biſchof von Yaufanne 
und Genf. — Erlaß des öiterr. K.“M. vom 25, Nov, 1873, betr. 
die Aufnabne von Ausländern in öfterr, Klerus oder Klöſtern. — 
Literatur, — Kurze Mittheilungen. 


Land- und Forftwirthfchaft. 
Gamp, Neg.-Nath, der landwirthichaftliche Eredit und feine Bes 
felebigung. Berlin, 1853. G. Reimer. (VII, 207 S. Gr. 8.) 


Der Verf. geht davon aus, daß die Hoffnungen des land» 
wirtbichaftlichen Grundbefiges auf eine befriedigende Regelung 
bes Creditweſens, obgleich legtere immer mehr eine Lebensfrage 

wird, bis jet nicht erfüllt worden find. Zur Zeit jcheint nun 
in der deutjchen nationalöfonomischen Wifjenfchaft, wie auch in 


915 





— 1883, 26. — Literarifhes Centralblatt. — 23. Juni, — 


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anderen Kreiſen zu Gunften der Landwirtbichaft und ihres 
Schußes ein Umfhwung der Unfichten eingetreten zu fein, fo 
daß die Forderung der Landwirthſchaft, mindeftens den gleichen 
Anſpruch auf ftaatlichen Schuß und Förderung wie die anderen 
Productiongzweige zu haben, faum mehr zurückzuweiſen fein 
dürfte, zumal fie weit ungünftiger als dieſe fitwiert ift; während 
fi) 3.8. durch die Erweiterung und Vervollkommnung ber Ber: 
fehrsmittel des Auslandes das Riſiko des Kaufmannes und 
Babrifanten vermindert, erhöht fich das des Grundbeſitzes, 
indem immer ſchärfer die Uebermacht der überjeeiichen Con— 
currenz hervortritt. Der Verf. befpricht im erften Theile den 
hypothefarifchen und im zweiten den PBerjonal-Eredit. Der 
erfte Theil handelt zunächft von den allgemeinen Urſachen der 
Ereditnoth, beleuchtet die Forderungen des Grimdbefiges, die 
gegenwärtige Art der Ereditbefriedigung. und ihre Mängel, die | 
Befriedigung der Forderungen des Grundbefiges und die Be: 
theiligung des Staates an der Löfung der Örundereditfrage. 
Der zweite Theil befpriht die Beichränfung der hypothelariſchen 
Belaftung, ſowie den eigentlichen Berfonal- und Lombard-Erebit. 
Zu den Mitteln, welche der Berf. bem Örundbefig zur Erlangung 
eines relativ billigen Zinsfußes angiebt, gehört die Unfündbar- 
feit der Hypothef, denn nur diefe allein ſchützt den Schuldner 
vor einer Erhöhung des Zinsſatzes, doch fichert fie ihm nicht die | 
jeweilige angemefjene Ermäßigung des Zinsſatzes bei Verände— 
rungen des Geldmarktes zu feinen Gunften. Um nun den 
Grundbeſitz aus den Händen des Capitals vollftändig zu be 

freien, empfiehlt ber Verf. die allmähliche Befreiung von jeder | 
Urt dingliher Belaftung auf dem Wege der allmählichen 
Amortifation der eingetragenen Forderungen. Die Ausfüh— 
rungen bed Berf.'s find ftreng wiflenfchaftlich gehalten und 
legen zugleih Zeugniß von der genauen Kenniniß der Verhält— 
niffe ab, jo daß auch derjenige, deſſen Standpunct nicht mit dem 
bes Berf.'3 übereinftinmt, Vieles daraus zu lernen vermag, 
daher dieſes recht zeitgemäße Buch nur empfohlen werben kann. 








Jahrbuch des ſchleſiſchen ForitsBereins für 1882. Hreg. Ad. von 
Trammip. 

Inh.: Verhandlungen der 40, Generalverfammlung des ſchleſiſchen 
Koritvereind au Oblau am 3,, 4. u. 5, Juli 1882, — Guſe, Die 
11, Berfammlung deutfcher Korftmänner in Koburg vom 28. Auguſt 
bis 1, September 1882, — Porenz, die 28. Verfammlung des | 
ſachſiſchen Foritvereind zu Altenburg vom 10. bis 12. Quli 1882, | 
— Glias, Die 24. Generalverfammlung des böhmiſchen Aoritvereins 
von 7. bis 9, Auguft 1882, — Yignig, die Ausbildung für den 
fönigl. preuß. Rorftverwaltungedienit. — 9. v. Saliſch, die Kiefer | 
in ibrer forftäftbetifchen Wedentung. — Gogbo, das Alter des | 
Edelhirſches. — Hegewald, der Foͤrſterhund. — Gelege, Statuten, | 
Verfügungen, Entſcheidungen ꝛc. 








Gentralblatt für das geſammte Forſtweſen. Hrsg. von Arthev. Seckene 

dorff. 9. Jabra. 5. Heft. | 
And: Karl Petraſchek, Giniges and dem Mafferban im Dienite 
der Koritwirtbichaft. — Adam PBenszl, zur ftaatliben Beföriterung 
von Privamwaldungen. — F. v. Thüm en, zwei gemeinfame Fichten« 
fhädlinge. — F. A. Wachtl, Tomicus typographus und Agrieus 
melleus als Verbündete im Kampfe mit der Fichte, — Bine, Ib. 
Mageritein, Einiges aus der Naturgefchichte der Tannenrindenlänfe | 
„Chermes 4,” — Literariſche Berichte 2. 


Spradhkunde. Literaturgeſchichte. 


Feldmann, Joſ., lateinifhe Eyntar, in dem Hauptregeln mit Rüd» 
ſicht auf Die Ergebniſſe der vergleichenden Sprachwiſſenſchaft übers 
ſichtlich zuſammengeſtellt. Hannover, 18*2. Hahn. (X, 69 ©. ı 
8.) 1, 20. 

Das genannte Schrifthen faht das Hauptfächlichfte der 
lateiniſchen Syntar im Anſchluß an die Nepos- und Eäfarlectüre | 
für Quarta und Tertia zuſammen. Größere Durchfichtigfeit und | 





Vereinfachung der Regeln iſt füc diefe Claffenftufe durch die 
Berüdjichtigung der Rejultate der vergleichenden Sprachwiſſen 
Schaft nicht erzielt worden. Selbft der mit der wiſſenſchaftlichen 
Syntax vertraute Lehrer wird zur Beit den Ablativ faum in der 
befolgten Weife auseinanderzerren oder $ 15 den Ablativ der 
Städtenamen auf die frage woher und $ 47 den Accufativ der- 
felben auf die Frage wohin erlernen lajjen. Die Beifpiele find 
oft ungemein fad. Warnende Erklärungen wie nihil memora- 
bilis $ 34 Anm., mei interest $ 10, colendum est virtutem 
$ 112, occasio utenda est $ 113 Anm. wären befjer unter- 
blieben. Der Verf. wird Hoffentlich feinen Schülern für die 
Ueberjegung des beutjchen „um zu“ nicht das partic. fut. act. 
an erjter Stelle empfehlen, $ 115, 1 Anm. Auch neu componierte 
Neimregeln haben feine Eriftenzberechtigung, wenn fie der 
Auantität und dem Accente Hohn jprechen wie $ 53. 868 iſt 
cum primum zu lejen. Bei der allgemeinen Klage über Ueber 
bürdung ift eine compendiariiche Zufammenftellung und metho- 
diſche Sichtung des grammatischen Lehrſtoffes unferer höheren 
Schule eine Forderung der Zeit. An jeder Schulgrammatif 
fann und muß diefe Sichtung von dem einzelnen Lehrer vor- 
genommen werden. Feldmann's Arbeit wird dabei nur nügen 
fünnen, e. 8. 


Stolz, Dr. Friedr., Gymnas.-Prof, zur lateinischen Verbal- 
——— Studien. Innsbruck, 1882. Wagner. (VI, 74 8. &.) 
M 2. 

Der Berf. behandelt in diefer Schrift die beiden ſchwierigſten 
Formen des lateinischen Tempusiyitens, das Imperf. Conj. 
und das Perfect. Die Methode, nach der er verfährt, kann bier 
um fo mehr unerörtert bleiben, als fie in den legten Jahren 
oft genug discutiert worden ift. Im vorliegenden Fall hat fie 
nicht zu Ergebniffen geführt, bei denen man ſich beruhigen 
fünnte. Das Amperf. Conj. foll mit dem Andicativ der 
ſchwachen Aoriſt im Griechiichen identisch fein. Zur Stütze 
diefer Hypotheſe wird diejenige Form im Lateinifchen aus- 
gewählt, welche fich mit einer entipredyenden griechiichen Laut: 
lich dedt, und das Weitere findet fi dann leicht: starem — 
stasm entjpridt &-ormsa — doryap. Dieſelbe Bildungsweile 


läßt fih auf ale Wurzelverba mit vocaliihem Auslaut an 


wenden, alle conſonantiſch auslautenden Wurzelverba freilich 
ſowie die große Maſſe der abgeleiteten müffen Analogiebildungen 
fein, durch welche die uriprünglichen Formen verbrängt wurden. 
Doc haben ſich die Tautgefeplichen Fortjeger der Aoriſte noch 
in Reiten erhalten: dixem entipricht &deıEa. Formen von diefer 
Urt find aber befanntlich felten und, wo fie vorfommen, Plus: 


' quamperfecta, Ueberdies iſt es völlig unglaublich und wieder— 
' fpricht einem von der neueren Sprachwiſſenſchaft oft betonten 


Grundjag, dab aus derfelden Grundform jo ganz verſchiedene 
Bildungen und dazu noch mit ganz verfchiedener Bedeutung 
entfproflen find. Denn auch dixi ift urjprünglich Aoriſt, der 
nur feine Perfonalendungen dem Perfect entlehnt hat, und 
videram — viderem (Neuſchöpfung nad) -bam, -bas, -bat!) 
ift ebenfalls Aoriſt. Schließlich ftimmt bei starem — darmea 
weder die Quantität des &, wofür die Analogie des Präſ. Conj. 
angerufen wird, noch die Bedeutung, die S. 39 fehr känſtlich 
vom Indicativ in den Conjunctiv übergeführt wird. Wenn 
crederes, putares auf Indicative des Aoriſt zurücgehen, jo 
bezeichneten fie niemals einen in der Vergangenheit möglichen 
Fall, dies it gerade das Gegentheil der Moriftbedentung. — 
In dem Abſchnitt über das Perfect glaubt der Verf. „eine 
befriedigende Erklärung über die Entftehung und Ausbildung 
der Perfectflerion im Lateinischen gegeben zu haben.“ Rei. 
ift der Anficht, daß eine folche überhaupt noch nicht gegeben iſt 
und bei dem Mangel genau entiprechender Formen in den ber» 
wandten Sprachen vielleicht auch nie gegeben werben wird. Der 
Beweis, daß die urſprüngliche Flexion des Perfectſtammes 


y17 
unthematifch war, iſt im Lateiniſchen noch viel ſchwerer zu 
erbringen als im Griechiſchen, Qualität und Quantität des dem 
lat. Perfeet eignen Bildungsvocals wollen damit gar nicht 
ſtinmen. Was namentlich die Qualität dieſes Vocals anlangt, 
jo bringt e3 der Verf, nicht über ein Spielen mit verfchiedenen 
Möglichkeiten hinaus, — Der Werth der ganzen Schrift, welche 
noch zwei Ercurfe über das Fut. eract. auf-asso, -e3so und über 


disco, deceo enthält, liegt mehr in der Kritit abweichender | 


Anfichten als in den eigenen pofitiven Aufftellungen. immer: 
hin find auch diefe nicht ohne Geſchick vorgetragen und verdienen 
Berüdfihtigung. cl. 





Raynaud, Gaston, inventaire — manuscrits — de la 
Bibliotheque naſionale qui ne figure pas dans le ealalogue de 
Mansard. Paris, 1562. Champion. (152 8. 8.) 

Diefe Schrift, ein Auszug aus dem Cabinet historique, 
Jahrg. 1881, iſt ein Supplement zu dem Katalog der italienischen 
Hdfchrr. der Barifer Bibliotheken von Marjand, welcher in 
zwei Bänden 1835—1838 erſchien. Die Schrift führt nicht 
nur die feit dem Jahre 1835 angejchafften, jondern auch die 
von Marjand überfehenen jchon früher auf der Nationalbibliothet 
vorhandenen Manuferipte auf. Die meiſten derjelben find aus | 
dem 16, und 17. Jahrhundert und für die politifche und Eulturs 
geſchichte ihrer Zeit von Intereffe, während die Nationalliteratur | 
nur wenig vertreten if, 

Appel, Carl, 

eire Rogier. 


das Leben und die Lieder des Trobadors 
Berlin, 1882. G. Reimer. 


— 1883, 26. — Siterarifges Sentralblatt — 23. Juni. — 





4 


918 





zugänglich if. Der zweite, eben erſchienen⸗ dalbband zeigt uns 
von neuem die Eractheit und Gewiffenhaftigfeit, die wir an dem 
Herausgeber bereit3 gewöhnt find. Den Hauptinhalt des Buches 
bildet der berichtigte Text des Beowulfliedes, nachdem der erſte 
Halbband neben „de3 Sängers Weitfahrt*, „Waldere* und 
„Kampf um Finnsburg* bereits den Tert nach der Hdſchr. ge: 
bracht hatte. Sonſt enthält der zweite Band nur Kleinere Denk: 
mäler: Des Sängers Troft, Wanderer, Seefahrer, Ruine, 
Bauberfprüche, Runenlied, Lieder aus ber angelfähfifchen 
Chronik. Es ijt jedenfalls fehr pafjend, bei ſolchen Gedichten, 
die der Kritik zu jchaffen machen, einen doppelten Abdruck (Tert 
nad) der Hdſchr. und berichtigten Text) zu geben: neben Beowulf 
find es noch fünf Stüde, bei denen fich dies nöthig machte. Unter 
dem Texte geben zahlreiche Unmerfungen alle nöthigen Notizen 


| über Lesarten, Befferungen früherer Herausgeber ıc. Im Terte 
ſelbſt läßt Wülder alle Uccente der Hdfchrr. weg und giebt am 


| 


(108 8.8) M 2 


Beire Rogier werben wir zwar faum unter die hervors | 


ragendften Troubadours zu rechnen geneigt fein, indeſſen beweift Bhilot want. Sre: von €. v. Seuif F 4. Suppfem ad, Heft. 


ſchon die Erwähnung deffelben in dem befannten Schmähliede 
Peire's d’AUlverahe, daß er zu feiner Beit ſich eines nicht uner> 
beblichen Anfehens als Meifter der Sangeskunſt erfreute. So 
ift es denn mit Dank aufzunehmen, wenn uns hier eine voll» 
ftändige Ausgabe feiner uns erhaltenen Lieder geboten wird. 
Diefelben waren ale ſchon (durch Raynouard, Mahn, eines 
legthin von Chabaneau) veröffentlicht worden, eine auf das ge- 
fammte handjchriftliche Material ſich ftügende Ausgabe aber 
war bisher noch nicht erfchienen; es ift dem Hrögbr. geglüdt, 
dafjelbe bis auf eine jo gut wie werthloſe Hdichr. (der auf Bapier 
geichriebene Theil der Modenejer) zufammenzubringen und fo 
eine im Wefentlichen befriedigende Ausgabe herzuftellen. Der 
kritiſche Apparat ift unter den Text gejtellt und recht überfichtlich 
angeorbnet, doch hätte die Klarheit mod) gewonnen, wenn für 
die dafelbft vorfommenden deutfchen Wörter abweichende Typen 
gewählt worden wären. Den Liedern unferes Troubadours hat 
ber Hregbr, diejenigen Hinzugefügt, die ihm (nach des Hrögbr.’s 
Anficht) mit Unrecht zugejchrieben worden find, Die der Aus: 
gabe vorangejtellte Abhandlung beſchäftigt ſich vornehmlich mit 
dem Leben des Dichters, in welcher Beziehung es freilich dem 
Hrsgbr. nicht gelungen ift, Neues von erheblicher Bedeutung 
aufzufinden. Recht intereffante Bemerfungen findet man in den 
a die Texte Ieigenben Unmerkungen. Sgt. 


Bibliothek der angelsächsischen Poesie. Begründet von 
Chrn. W, M. Grein, Neu bearb,, verm, u. nach eigenen 
Lesungen der Handschriften herausg, von Rieh, Paul Wülcker. 
1. Bd. 2, Hälfte. Cassel, 1883. Wigand. (IV 5. u. 8. 149 - 
422, 4 photolith, Tal. 8.) c#H 8. 

Mit der nun vorliegenden zweiten Hälfte wird der erfte 
Band der neuen Auflage der Grein'ſchen Bibliothek vollendet. 
Wir wollen glei) dem Wunjche Ausdrud geben, es möge die 
Fortjegung des Werkes nicht lange auf ſich warten fafjen, denn 
bis zur Vollendung defjelben werden ſich Viele in ihren 
Studien wejentlid gehindert fehen, da die erjte Ausgabe der 
Bibliothek volljtändig vergriffen und auch fonjt nicht eben Leicht 








| 


Ende des Bandes ein Berzeichniß derſelben (mit Ausnahme der 
Stüde aus den Ereterbucdhe); die literariſchen Nachweiſe find 
für den Studierenden von Wichtigkeit; ausführliche Angaben 
de3 gejammten Apparates verjpricht Wülder für feinen Grundriß 
der Literaturgefchichte. Die beigefügten PHotolithographien der 
Hdſchrr. (Beowulf, Käfthen aus Walfifhbein mit Runen zc.) 
find fauber und deutlich und machen dem Photographen alle 
' Ehre. Kleine Uusftellungen laſſen jih an dem vorliegenden 
Buche wohl machen und fie werden auch ficher gemacht werben; 


| wir würden e3 aber bei den zahlreichen Vorzügen des Werfes 


als ein Unrecht anjehen, wenn wir uns die Freude über das Er: 
ſcheinen deffelben durch ihre Aufzählung an dieſer Stelle trüben 
laffen wollten, Fr. 


Inh.: Alex. Enmann, eine verlorene Gejchichte der römlſchen 
Kaifer und das Buch de viris illustribus urbis Rumae. Quellenjtudien, 
— Miscellen. 


Archiv für ſlaviſche Philologie. Hrig. v. B. Jagié. 7.2. 1. Hit. 

Juh.: R. Scholvin, Einleltun in das ——— 
Evangelium. — U. Schachmatow, Beiträge zur ruſſiſchen Gram⸗ 
matif. — PB. Syrku, zur mittelalterlichen Erzablungeliteratur aus 
dem Bulgariſchen. — Anzeigen. — Kleine Nittheilungen. 


Zeifihrift f. d. öſterr. Gymnaſien. Redd. ®, Hartel, K. Schenft, 
4. Jahrg. 4. Heft, 
Inb.: Ar. Bogel, zum und der —— des Soferhus. 
— Rud. Maxa, Verg. Eel. 60—63. Verg. bel, I, 5 
g. Prammer, zu Caesar ie Yello gallieo. En Per a BE 
de morte Pervgr. e. 43. — Literarifche Anzeigen. — Job. Schmidt, 
der deutjche Unterricht im Obergymnaſium. — Miscellen. 


3eitforift pe 2 —— Hrög. von H. Kern u. H. J. 
N. F. 17. Jahrg. Juni. 
nn er Frid, Mittpeilungen aus de Praxis des semina- 





rium praeeptorum an ben Francke ſchen Stiftungen zu Halle. 2. 
(Präparation anf eine Muſter⸗Lection in Quarta: Behandlung des 
Sedichts von Hölty „Das Feuer im Walde“, * Sauneg, 

tymologie. 2. 


Randgloſſen & Gurtius‘ Grundzägen der ariedifhen 


Kiterarifche Berichte. — D. Jäger, zum Gedächtniß Dietrih Yands 
fermanns. — Jahresberichte des philologiſchen Bereins zu Berlin: 
. Mewes, Horatius. (Fortſ.) 


Alterthumskunde. 


Karten von Attika. Aufgenommen dureh Offieiere und Beamte 
des k. preuss, Grossen Generalstabes. Mit erläut Text herausg. 
von E. Curtius u. J, A. Kaupert. Erläuternder Text. Hen 
2 von Art. Milehhöfer. Nebst 4 Karten. Betlin, 168%, 
D, Reimer, (49 S., Karten Gr, fol.) AH 16. 


Die erite Lieferung diefes hochbedeutenden Wertes (welches 


für einen Neubau der Topographie Attila's ein jiheres Funda- 
ment ſchafft) haben wir im Jahrg. 1582, Nr. 20, Sp. 683 d. Bl, 


919 


— 1833, 8 26. — Literarifhes Eentralblatt. — 23. Juni, — 


ne 


920 


befprochen. Ihr iſt mit erfreuficher Rafchheit die ziveite gefolgt. | von Uttifa in der beabfichtigten Ausdehnung fertig vorliegen 


Das zu diefer gehörige Kartenheft umfaßt vier Blätter, welche 


wird. Ref. unterläßt es daher auch, auf Details des Mild- 


ebenfoviele Sectionen einer auf Grund neuer Aufnahmen im höſer'ſchen Textes, wie z. B. auf die Controverfe über die Lage 
Maßjtabe von 1:25000 ausgeführten Gefammtkarte der Land» | des Demos Gargettos (S. 22 und S. 36) einzugehen; mur die 


ſchaft Attika repräfentieren. Blatt 3, auf Grundlage der von 
Herrn von Alten während der Jahre 1875—1877 gemachten 
Aufnahmen von J. U. Kaupert redigiert und gezeichnet, giebt 
die Section Athen-Peiraieus, d. h. das Gebiet weitlich und jüd- 
weftlih von der Stadt bis zu den Bergen von Sfaramanza im 
Weiten und dem Golfe von Salamis bis über das Kap Kolias 
(b i. das die phalerifche Bucht im Often begrenzende Vorgebirge 
bon Trispyrgi) hinaus im Süden. Das gegen Oſten an Blatt 3 
ſich unmittelbar anfchließende Blatt 4 enthält die Section Athen- 
Hymettos, aufgenommen und gezeichnet 1575— 78 von Steffen 
und Kaupert, von der Stadt Athen im Nordweften bis zum 
öftlichen Fuße des nördlichen und mittleren Hymettos; der von 
den Alten Anydros, jegt Mavrovuni genannte, durch einen tiefen 
Einſchnitt und Paßweg von dem mittleren getrennte ſüdliche 
Theil des Gebirges liegt außerhalb der Südgrenze dieſes 
Blattes, wie auch der Iekte Ausläufer des nördlichen Theiles, 
von ber legten Einfattelung ab, auf welcher das Kloſter des 
h. Joannie Kynigos liegt, jenfeits der Nordgrenze deſſelben 
fällt, Un den Norbrand von Blatt 4 fchlieft ſich unmittelbar 
Blatt 5 an, welches die Section Kephifia (aufgenommen und 
gezeichnet 1878—79 von ©, v. Alten) enthält; das Quellgebiet 
der bedeutendften Zuflüffe des Kephiios und der jänmtlichen 
Wafferleitungen, welche die Stadt mit Waffer verſorgten. Den 
öftlichen Abſchluß des Blattes bilden der eben erwähnte nörd⸗ 
lichfte Theil des Hymettos mit dem (verlaffenen) Kloſter des 
. Joannis Kynigos, die zwiſchen Hymettos und Brilettos ſich 
hinziehende Ebene und der weſtlichſte Theil des letzteren Gebirges 
(des Pentelikon); gegen Weſten reicht das Blatt noch ein wenig 
über eine in nordfüdlicher Richtung von Menidi nach Patifjia 
gezogene Linie hinaus. Blatt 6 endlich, das fi) an Blatt 5 
gegen Weiten, an Blatt 3 gegen Norden anfchlieft, ift als 
Section „Pyrgos“ bezeichnet nach dem volfsthümlichen Namen 
eines am Öftlichen Rande derfelben gelegenen, von der Königin 
Amalia als Mufterwirthichaft angelegten, jegt längſt in Privat: 
hände übergegangenen Gutes „Amalienruhe”; das 1878 — 79 
von Siemens aufgenommene und gezeichnete Blatt umfaßt das 
Gebiet nordweſtlich von Athen, zu beiden Seiten des die Haupt: 
verbindung zwifchen der Ebene von Athen und der von Efeufis 
bildenden Paſſes von Daphni, defjen Grenze gegen Dften durch 
die Ortſchaften Sepolia und Epano-Lioffia, gegen Weiten durch 
die Bucht von Eleufis und die gegen Norden dieſe begrenzende 
Ebene bezeichnet wird, 

Der von Arthur Mithhöfer verfaßte erfäuternde Tert zu 
den bisher befprochenen Starten zeigt auf den erjten Blid eine 
auffalende Ungleichheit, indem der zu Blatt 3 (S. 1—17) und 
zu Blatt 4 (S. 18—32) weit ausführlicher, in alle topographi- 
ſchen Detaild eingehend gehalten ift, während von da an, zu 
Blatt 5 und 6, eine kürzere Faffung des Tertes eintritt. Diefe 
Ungleichheit wird erklärt durch eine dem Texte zu Blatt 5 
vorausgeſchidte Notiz des Hrsgbr's E. C. (Ernft Curtius), 
wonach bie lürzere Tertredaction, bei deren Abfaſſung der Verf. 
noch nicht in der Lage gewefen ift, mit den Nartenblättern in 
der Hand eine erneute Necognofcierung der dargeftellten Terrain: 
abjchnitte vornehmen zu fönnen (mas alfo für die Blätter 3 und 
4 geichehen ift), vorgezogen worden it, um die fortfchreitende 
Veröffentlichung der attiichen Kartenblätter nicht aufzuhalten: 
eine Bemerkung, die gewiß jeder Freund ber attijchen Topo- 
graphie mit Freude begrüßen wird, da fie die ſichere Hoffnung 
auf ein rafches Fortfchreiten der Publication des Kartenwerkes 
erwedt: mit Recht fügt E. Curtius hinzu, daß eine Reihe 
wichtiger topographiicher Fragen doch erſt dann gründlid) be- 
handelt werden kann, wenn die in Arbeit begriffene Aufnahme 


I 
i 





Bemerkung möge ihm geftattet fein, daß die in feiner Geographic 
von Griechenland gegebene Anjegung des Demos Halimus bei 
Trachones, welche Milchhöfer (S. 2) mit Recht verwirft, ſchon 
längit von ihm ſelbſt auch öffentlich zurüdgenommen worden ift, 
nachdem inschriftliche Funde uns Trachones als Stätte des Demos 
Aixone kennen gelehrt haben, Bu, 


Bullettino dell’ instituto di corrispondenza archeologica. Nr. V. 
Mai. 


Inh.: 1. Berichte Über die Zikungen des Inſtituls vom 6., 13. 
und 20, April, — Il. Ausgrabungen: a) Ausgrabungen in Orvieto 
(Brief des Herrn Riccardo Mancint an W. Henzen); b) Bruch— 
ſtücke von Bafen mit geometrifhen Ornamenten im Gebiet von 
Zarent (Brief des Herrn Prof. Luigi Viola an W. Helbig). — 
I. Denkmäler: W. Henzen, ein Aragment der Acta fratum Ar- 
vallum. — IV. Bemerkungen: E. Paie, epigraphiſche Bemerkungen. 


— Zeitung. Hrog. vom Archaͤolog. Inſtitut des deutſchen 
ef. 


Reichs. ed. Max Aränkel. 41, Jabra. 1. Heft 
Inh. P. 3. Mever, neue Durieſchalen im berliner Mufenm. 
(Mit Abb.) — ©. Kieſeritzky, der Apollo Stroganoft. (Mit Abb.) 


— U. Kalkmann, über Daritellungen der Sippolytos- Sage. 1. 
(Mir Abb.) — Miscellen. — Berichte, 





Vermifchtes. 

Kelchner, Dr. Ernst, die Marienthaler Drucke der Stadt 
bibliothek zu Frankfurt a/M. Bihbliographisch beschrieben. Mit 
5 Fıuesimile-Taf. in Lichtdruck. Frankfurt a/M., 1683, Baer & Co, 
(10 8. Gr, Fol. Taf. Kl, Fol} b. 

Die Drude, welche aus dem Klofter Marienthal im Rheingau 
hervorgegangen find, waren weder zahlreidy noch haben fie ſich 
in einer größeren Anzahl von Eremplaren erhalten, Sie gehören 
vielmehr, da die Drudthätigkeit der dortigen Kogelherren ſich 
auf den furzen Beitraum von 1469-— 1494 befchränfte, zu den 
typographijchen Seltenheiten. Um jo größeres Intereſſe bieten 
di. je Inkunabeldrucke dar für den Bibliographen und Biblio: 
philen, welche gewiß die in der obigen Schrift gegebenen Nach— 
weifungen und Bejchreibungen von drei in der Stabtbibliothef 
zu Frankfurt a. M. vorhandenen Marienthaler Druden freudig 
begrüßen werben. Nur einer derjelben, das Psalterium und 
Brevisrium Moguntinense vom Jahre 1474 (Hain 3562), ift 
datiert und mit Ungaben des Drudortes verjehen, die beiden 
anderen haben weder Drudort noch Druder noch aud eine 
Jahreszahl, doch ergiebt eine Vergleihung ihrer Typen mit 
denjenigen feines Breviard unzweifelhaft, daß ſowohl das 
Diurnale Moguntinum (Hain 62%4) wie auch die Poſtilla des 
Nikolaus von Lyra über die vier Evangelien (Hain 10355) in 
Marienthal gedrudt worden find. Dieſes pofitive Ergebniß der 
Heinen Schrift wird durch ein negatives ergänzt. Der Verf. 
weist nämlich auf Grund mitgetheilter Fachimiles nad), daß die 
bei Hain unter 10.354 verzeichnete Lyra'ſche Boftilla kein Marien: 
thaler Drud fein kann, fondern dem Bafeler Druder Berthold 
Nuppel aus Hanau zugeichrieben werden muß. Das Heft ift 
feinem Zwecke gemäß; (es entftand als Feitichrift zu dem fünfzig- 
jährigen Dienftjubiläum des kürzlich verftorbenen Frankfurter 
Stabtbibliothefar Dr. Haueifen) äußerft ſplendid und prächtig 
ausgejtattet. 


Sitzungsberichte der k. preuß. Akademie der Wiffenfhaften zu Berlin. 
1884. 2426, 

Inh: Weber, über das Gampakagrefbibifatbanafam, die Ge— 
jchichte vom Kaufmann Fampaka. — Schmidt, Bericht am die 
königliche Akademie der Wiſſenſchaften zu Berlin, fiber Die im Anfe 
trage derfelben im Winter 1882/83 ausgeführte epigrapbifcdhe Reife 


921 


— 1883, 26. — Literarifhes Gentralblatt — 23. Juni, — 





nach Algier und Tunis. — Schott, über eine hinchfh verfahte ; Wifenfaftl. Beilage der Leipziger Beitung. Nr. 46, 47. 


und Im unſerem Jahrhundert and Licht getretene Erdbeichreibung 
unter dem Titel Jing huan tschi 1j6, d. b. Erdfunde in furger Dar: 
Hellung. — Siemens, über bie Sutaffigteit der Annabme eines 
eleftriichen Sonnens Potential und defien Bedeutung zur Erklärung 
terreftrijcher Phänomene. — v. Helmbolg, zur Thermodynamik 
hemijcher Borgänge. Dritter Beitrag. 


—— der matbem.sphufifal. El. d. f. bayer. Alademie der 
ifenfhaften zu Münden. 1883, 1. Heft. 

Inh.: F. Kohlrauſch, über die Meſſung localer Variationen 
der erbmagnetifchen Horizontal-Intenſität. — A. Miller, über den 
Einfluß der durch Dilatation erzeugten Temveraturveränderung auf 
die Meflung der eriteren. (Mit einer Tafel.) — 8. Mattbiehen, 
über die Korm der unendlich dünnen aſtigmatiſchen Strablenbindel 
und über Die Kummer'ſchen Modelle, (Mit einer Taf.) — Perfin jun, 
über Einwirkung von Trimethylenbromid auf Natracetefiigeiter. — 
Ar. Pfaff, Berſuche, die abfolnte Härte der Mineralien zu beſtim— 
men. — Bogel, über die Ghininreaction mit Ferrochankalium. — 
v. Boit, über den Werth der Weizenfleie für die Ernährung des 
Menihen. Rad Berfuchen von M. Rubner. — W. Gef, über 
die Biegung und Drillung eines unendlich dünnen elaſtiſchen Stabes. 
— v. Gümbel, Beiträge zur Kenntnih der Texturverhältniffe der 
Mineralkohlen. (Mit 3 Tafeln.) 


Univerfitätsfhriften. 

Halle-Wittenberg (Imauguraldiil.), Eugen Schwetſchke, zur 
Gewerbegefhichte der Stadt Halle von 180— 1580. 1. Bd. 1660— 
1806. 1. Salzwefen, Braumejen, Stärkebereitung. (VI, 235 5, 8.) 








Säulprogramme. ü 


Stettin (Marienttifts:Gumnaf.), Eruft Schmolling, Aber den 
Gebrauch einiger Pronomina auf attiihen Inſchriften. (21 S. 4.) 


a und Literariſche Chronik der Schweiz. 13. Jahrg. 
r. * 

Inh.: Bibliographie. — Referate. — Ehronik. — F. I. Schiffs 
mann, Samuel Apiarius, der Älteite Buchdrucker Solotburns (1565 — 
— — Derſ., Johannes Buchſtab von Winterthur. — Mecen— 

onen. 


S hmeipner's internationale Mouatsichrift. Redig. von G. ©. 


Nittner. 2.2. 4. u. 5. Heft. 
Inh.: C. 9. Nittner, zur Bagabondenfrage. — Der Erſatz 
der Neligion durd Bolllommenerede x. — 6, 9, Nittner, Der 


NormalsArbeitstag. — Stenographifcher Bericht über den 2. anti« 
jüdischen Gongeeß, einberufen durd die „Allgemeine Bereinigung 
zur Bekämpfung des Judentbums” (Alliance antijuive universelle) 
in Ghemnig am 27. und 28. April 1893. 


Revue eritique. Nr. 24 


Sommaire: Cawvadias, histoire de Fart gree..— 1. Müller ei Woelfflin, 
actes du seminalre philologique d’Erlangen,. — Ellinsen, le Senat dans 
Fempire d’Orient. — (Euvres complötes de La Rochefoueauld, 


Chassang. I. — A. de L.a Borderie, archives du bibliophile breton. | 


— Varietös. — Chronique, — Academie des Inseriptions. — Sociele 
des antiqualres de France, 


Die Grenzboten. Red.: ZJobannes Grunow. 42. Jahrg. Nr. 25. 

Inb,: Tie Bemerbeorinungsnovele. — MR. Seidel, zur Auslegung Kants, — 

8. Vever, Pompejantide Spaziergänge. 5. (BbL) — MW. ——— 

muſit aliſche a — Tie eve preuhliche Bubhaftationtordpuung. — Aug. 
Niemann, Die Gralen vom Alrenihweret. (Aeri.) — Notizen. 


Politiſche Wochenſchrift. Red.: Hans Delbrüd. 2. Jabra. Nr. 23, 


Ihe: Die Note vom 5. Mai und die Vorlaye vom 5, Juni. — v. Blottwell, 
sur Geſchichte Der Arbeitereolonien im Ereußen. — Alöpvel, der Ghimatter 
der Berwaltungsrehtivredung. — Aus der Wocht. 


Die Gegenwart. Hrög. von Theophil Zolling. 23. Bd. Nr. 24, 
In: Kari Plind, England in Südairifı. — Er. vd. Hartmann. die neueſte 
Heiorm unicres böberen Schulmeient. — Relir Dahn, Die Freie — WM, 
Doempfe. Johannes Brabms und feine neueſten Berle. — berm, Mid. 
Nidter, rneft Renau's Angenderin erumgen. — V. 8. Roſegaer, Bettel- 

Aue der aurmadt. 


Blätter f. literar. Unterhaltung. Hrog. von R. v. Gottſchall. 
Nr. 24. 
Inb.: A. Sul zbach, vpadagogiſche Schriſten. — Wilb,. Budner. jur deutſchen 
viteraturgeiichte. ¶ Pina Bagt, Momane und Novellen. — Konrad Her» 
man, jur Aant⸗Literatur. — Benilleton. — Bibliograpbie. 


Europa. Red. von 9. Kleinfteuber. Nr. 24. 


Inb.: 9. Schmolte, Die 56, afademiihe Aunfausflellung in Perlin. 4. — 4. 
Berabans, Die Berfüngungsquelle, 2. (E1.) — Giemend Fleiſcher, tie 
Träume und ipre Vedeutung tim Alteribam, 2. (Schl. — Was ſich die Ganß 
erzäblen. — Yileratur 2, 


manns *brentag. Ein Wild aus den Nipen, 











922 





Inh.: Brig Wernid, Wanderungen durch vie Hugiene-Ausftelung. 1. — Das 
ſech⸗ te fidylefiihe Muftielt. — Dürer’s Seibfbildnis vom Jabre 149, — Briefe 
aus Parts, — Ter Fictator von Wilna. — Lucherbeſprechungen. 


Allgem. Zeitung. Beilage. Nr. 153—159. 

Inh.: Tie Anfänge der Aunft im Briecchentand, — Karl Bud v. Bourbon, 
(Refrolog.) 3, 4. — Zu Wiens Ehrentagen. 1, — Die Krönungsfeier in Mostan. 
— 8 Steub, Tircliihe Arabesten. — ft. Th, Seigel, Bon KAlftrin bis 
Übeinsterg. — Ar, Dunder, zur neuelen deutſchen Grzählungsliteratur, 2. 
— Auch zur Bymmalialfrage. — #. Neber, zur — der houl andiſchen 
Maierei. — Die fünflieriihen Schmudmirtel der Poeſie. — Ar. v. 
IF ufen, eine Erinnerung an Welbelm v. Humboldt, — Relrologe m ner 
finflier. (31. Arany v. Sei) — Bur vollswirtbihaftlihen Piteramı, — Die 

Hodizeittgefhente des Pringen Wilhelm von Preuken, 


Fluftrirte Zeitung. Red.: Franz Metſch. 80, Band, Rr. 20985, 
Inh: Die Aarenfrönung in Mostau — Todtenſchau. — In einer ſpauiſchen Schul 
maßberwerfftatt. Gemälde von Iofe Plovera. — Die &aft-Hiver-Prüde. — Die 
Waſſerveſt. — Preſſe und Suchhandel. — Willian Marfhall, Ter alte 
gdermanı, — Poigtehniihe Mindeilungen. — Himmelseriheinungen. 


Ueber Land und Meer. 50. Bd. 25. Jahrg. Nr. 37. 


Ind: E. M. Bacano, Junge Kapen. (Aortl.) — M. Lorging, Zrantatlan- 
Hide Stiggen. 2 — Tie Huglene- Ausftelung in Berlin. — Der Gorie des 
1. Bat im Scololnitipart in Woslan. — Bregor Samarom, Plemma, (Aorti.) 
— Lin id veriept worden — A. Meinbardt, Ar gen. — Rotigblätter, 
— 3.0, ®run-Barnomw, Erinnerungsblätier aus einem Onjeebade, Binnowip. 
— Tie Krönung in Mosfau, — Aluftrationen. 


Aus allen Zeiten u. Landen, Hrég. von Otto Sievers u. Harald 

Bruhn. 1, Jabra. 9. Heft. 

Iub.: Zerd. Schiftorn, zur Belagerung Wiens 1653. — Aridelin Hofimann, 
Katbarina v. Aragen ı, ihre engliihen Geiratben. 2 — Karl Braun ⸗ Wies⸗ 
baden, Drei Tage ans dem Leben eincd deutſchen Minifters. — Hartw. Hiric. 
feld, Mahti. — Seinrih von Blauen. — ®. 3. Freib. v. Neden-Eöbel, 
der Hanewurſt umd Das aejiltete Drama. Cine Eyilode aus dem Leben Friedtich 
Ludwig Schröders, — Br. v. Hellmald, Affenſo d'albuquerque, der Begründer 
der portugiefiiden Madıt in Idien. — Hiftorietten, 


Sonntags-Blatt. Red.: A. Phillivs. Nr. 24 
Inb.: Georg Hartwig, Karbenipiele des Yebent, — Sn Lohde, Zrübe und 


Tidyte Tage. — Hemer, Nibenbad, Ein Berbreidber als äfter. 3 I) — 
Aleine nen, — Bol —X — ie nn. 


Gartenlaube. Rr. 24. 


Inb.: Zes von Neuf, vie Hodszeitsrelie. — FF. Lindner, Am ECinſprung. Ein 
Bild aus dem Tbierleben des Waldes. — 6. Sterne, Ameisen ald geibwagen 
von Pllanzen. — A. Vernttein, Iwel Brüder — & Werner, Bebannt u, 
eriöft. (dertl.; — Wlätter u. Blüthen, 


Die Heimat. Hrög.: Ludw. Anzengruber, Reb.: Jof. Rank, 
8. Jahrg. (2. Bd.) Rr. 37, 
Inh: Kerr. Shiflorn, Tirlomaten in der Sommerfriihe, (Kerti.) — Pubm, 

Sendach, Mevdiciniihes Gutieſum. (Gedicht. — Rd, 9, Pobinellt, Bei 
der Hergallerlierften allein, (GGedicht) — Md, Stiltfried, Zuverſicht. (Be- 
dicht.) — MN. Pürde, Meine Brantfabrt über den Semmering. — Dstar 
Benda, Brille Wandelung. (Bdr.) — Lacrroma, Am Grabe Pelrarca's. — 
Proſeſſor Kaspar Jumtuib, — Bleumenfis, alte Bauten um u. in Wien. 5. 
er hy? Io. Map, Jan Mayen’s Entdedungsgeſchichte. (SSal) — Aus 
aller 1. 


Da kim. Hrög. von R. König u. Tb. 9. Pantenins. 19. Jahrg. 
t. + 














Inb.: Morig v, Relchenbach, Tie Prinzeſfin. Forf) — Ab, Midter 
Dr, Luther u. fein ®arbier. — Karl Albertfon, Die Näbnadel des Heiman. 
Hugo Armold, Der Georgiritt zu Btain in Bayern, — Am Famillentiſche. 
— Nehtöraib, — Hauswirtbfcartlihe Fortſchritte. 


Inb, der Bellagen: Die Katſerkrönung in Mosfau, 


de# Judenthums. Hreg. von ®. Philtppfon. 
r. 23. 
eines Minifterd. — Binige Duerzüge. 2. — Emeft Renan, 
Ientität und die allmälicdye Trennung des Judentums und 
des Ghritentbums. 1.— BZeltungsnahricdten. — Beuilleton. — Bermifdıtes. 





Algem, Zeitung 
47. Jahrg. 
Jul: Ter Bortra 

die uriprünglü 





Jüdiſches Literaturblatt. Orog. von M. Rahmer. 12. Jahrg. 


Nr. 23, 


Inh: ©, Bronemann, Mapporort und Luzzatto. 3. (Korif.) — Ueber Sch'ina 
und SO TS, — Piteraturberidte, — Rotizeit. 


Der Weidmann. on Freunden des edlen Waidwerks herausgegeben. 
14.80. Nr. 33—59. 








Inb.: Andeutungen über Das Breidfuchen mit Ehmeisbunden — Raturgeidichtlide 
Beodachtungen und @eltenbeiten. — Der Rörfterhund. — Relrolog. — Die 
neune General-Verfammlung des Allgemeinen Deutihen Zagdſchuß · Vereins. 
— Von der Buar, — Bereinsmadrichten tr, 

Ausführlichere Kritiken 
eribienen über: 
Bauer, Tbemiftofles. (Solzapfel: Philoſ. Anz. XXIII, 3/4.) 
Beloch, der italifhe Bund unter Noms Hegemonie. (Joeller: 


Gbend.) 








923 — 1883, A126. — Biterarifges Gentralblatt — 23. Juni. — 924 

Bode, Studien zur ae der polläudifgen Malerei. (Reber: Keferfein, die Geufeffionsfeufe uud ihre Gonfequenzen. Bien, 
Beil. z. Allg. Ztg. 157. Pichler's Wwe & Sohn. 18.) 

Brambad, das ——— u. bie Tonarten des chriſtl. Abendlandes | Kluge, etymologifches Wörterbuch a deutfchen Sprache. 5. Lief. 


im Mittelalter ꝛc. (Reimann: Philol. Anz. XXI, 34.) | 
Gobn, volkewirthſchaftliche Aufſaͤtze. (Beil, z. Allg. ötg. 159.) 
Curti Rufi historiaraum Alexandri Mani tibri qui supersunt, 


Recogn. Vogel. (Heller: Philol. Anz. XXI, 3/4.) 
Fanta, der Staat in der Zllas und Obdpiler, (Seeliger: 
Ebend.) 
Horatius' Satiren. Erfl. von Schü. (Weidner: Ebend.) 
Karbaum, kurz gefaßte — Formenlehre. (Ballas: Itſcht. 
f. d. Gumnaflalm. N. J. XVI Juni.) 
Lenormant, la Grande- Gröce. (Philol. Anz. XXI, 3/4.) 
Süding, franzöfifche Grammatit f. d. Schulgebraud, (Zobler: 


tichr. f. d. Aymnafialw. R. F. XVII, Juni.) 
Madvig, die Verfaſſung und et ri römiſchen Staates. 
(Pöhlmann: Philol. Anz. XXI, 374.) 
Milchhöfer, die Anfänge der Kunft in Griechenland. (Beil, 3. 
Allg. Ztg. 153.) 

Neumann, Über die nad Sreids, 
ortfchreitenden Entwickelungen. 
buf. XXVIN, 3.) 

v. dest darftellende und projestive Geometrie. (Rodenberg: 

end, 


) 
Säle, Geſchichte er römijchen Kaiferzeit. 


Kugel» und Golinderfunctionen 
(Wagner: Itſchr. f. Math. u. 








1.20. 1. Abth. 
(Philel, Anz. KA, 
Schmidt, Die Ethik = alten Griechen. 2. Bd. (Müller: 
Ebend.) 
Bom 9. bis 16. Juni find nachſtehende 
nen erfchienene Werke 
auf unferem Mebactendbureau eingeliefert worden: 
— n, rer an Hrsg. von Dames u. Kauſer. 
in, En Reimer, (Gr. 4.) 
. BD. 2. Heft: W. Reif. 1 Die —— Verhaͤltniſſe der 
——— foſſiler Saugethier⸗-Knochen in Ecuador. — 
W. Branco. Il. Beſchreibung der Fauna. A 28 
Aus Grabergog Yobann'a Tagebuch. 
Leuſchner & Lubenſky. (8.) AH 2, 50 
— — la religion vedique d’apres les hyınnes du Rig-Veda. 


(Il, 512, 370 ©. Ron. 8.) 
Berlin, Eilenfhmitt, 


It, Ul. Paris, Vieweg, 

Bergbau, — der Ein, 5.20, 

11, ©. 737—8H4. Gr. 8.) 

Brefeld, —XE Unterfudhungen über hefenpilze. 5. Heft. Leipzig, 
Relic. (4) cHM 2. 

Buchwald, Biſchoſs- und Fürſten⸗Urkunden des 12. w. 13. Jahre 
hunderte. Roſtock, Werther. (Gr. 8.) 16. 

v, Druffel, Kaifer Karl V und bie — Curie 1544 - 1546. 
3. Abth. Münden, Franz. (Ad) cH 3 

Evers, Martin Luther. I Mainz, Kirähem. (vi, 232 S. 8.) 

Fichte's urue e Schriften u. Ideen mit blographiſcher Ein: 
leitung er von erftein, Wien, Pichler's Wwe & Sohn. (9.) 

Era = fogenannte Rebendmagnetiömus oder Hypnotiomus. 
Mainz. Kirchheim. (VII, 119 ©. At. 8.) 

Fröhlich, die wiſſeuſchaftliche Pädagogik in ihren Grundlehren ge— 
meinverständlich Dargeftellt und durch Beifpiele erläutert. Wien, 
Pichlers Wwe & Sohn. (KU. 8.) 2. 

Gefenius’ hebraiſches u. haldälfches Handwörterbuch über das alte 
Teſtament. 9. Aufl. Von Müblau u. Bold, 2. Häfte, Leipzig, 
F. C. W. Vogel. (LXVI, S. u. S. 321—978. Roy. 8.) 

Hagemann, Aug., Gocttheis Iphigenia auf art wer von 
Paul Hagemann. Riga, Scnafenburg. UV, 69 ©, 

Sat, die —— —— der — —* Alter⸗ 
thum. Acht Borlefungen. Ueberſetzuug von Harnack. Gießen, 
Rider. 8.) AM 4 

Hartig, die tefheltungemerfmate der wichtigeren in Deutſch⸗ 
faud wacfenden Hölzer Aufl. Münden, Rieger, 92 ©. 8.) 

Sofmann, zur Erinnerung an Friedrich Wöhler. Berlin, Dümmler's 
Berl, (164 S, Gr. 8.) 

Sol inger v. Weidic, die einfachen Formen des franzöſiſchen 

Aeitwertes In — Darſtellung. Graz, Leuſchner & Lubenſky. 
en 8.) 

Hübler, Epefchliefung und gemifchte Ehen in pass ur Net 
u. Braudı der Katbolifen. Berlin, Hertz. (IV, 110 8, 8.) 

Jarz, Über die philoſophiſche Propädeutif als — Disiplin | 
für die Goncentration bes — ——— ien, Pichler's 





Wwe & Sohn. (Imp. 8.) A 0 
Kariten, dentſche Flora. Ybarmacenif>mediinif Botanif, 
en Berlin, 1882/83. Spaeth. (5, 817—12U8. Imp. 8.) 
1, 50, 


| 
Fees. von Ilwolf. Graz, 
| 


Straßburg E.. Trübner. 
Kolb, Statiftif der Neuzeit. 
r — Statiftif x. 
ü ch 2. 60. 
enter, Ghronologie. Unterſuchungen über das Kalendermeien 
der riechen x. Leipzig, Teubner. Gr. 8.) cH 14. 
Neues ans der Geographie, Kartographie und Statiſtik Enropas 
und feiner Golonien. 13. Jahrg. Bearb, vom Großen Generals 
Rabe, geagraph. eſtatiſt. Abth. Berlin, Mittler & Sobn. (8.) 


Nielsen, Kjebenhavn i Aarene 1536— 1660. 2. D. 2. H. Kovens 
bagen, Gab. (5. 19-34 S 

Petrarca, il Canzoniere. Rivedulo eec. da Scartazzini. Reipzig. 
Brockhaus. (AI. 8.) AH 3, 50. 

Plotini Ennendes ete. Ed, Volkmann, Vol. 1. Leipzig, Teubner. 
(Kl. 8.) A 3, 60, 

Ramorino, contributi alla storia biografica e erilica di Antonio 
Becendelli detto il Panormita. Palermo, Virzi. (89 8, Imp. 8.) 
Reich, Die Abhängi or der Civiliſatlon von der gerfntigteit des 
Menſchen ı, 2. Minden, Bruns. (8) AH 6 

Schmid: — ——— Katechismus der Gerechtigkelt j. 


(Roy. 8.) 1, 50. 
un Zupplenent 
Lief. 1, 2. 


um Handbuch 
eipalg, Felir. 


7 Tag Bien, Pichlers Wwe & Sohn. (Gr. 16.) 

Sundby og Baruül, dansk-norsk-fransk Urdbog. J a Kopen⸗ 
bagen, Gyldendal. (Bd. Il. ©. 177—256, Imp. 

Suek, die Sintfluth. Geologifche Stubdie. — Tempitv 
(Jump, 8.) #4. 

(Thlinen.) rg von Thünen. Ein Forfcherleben. 2, Aufl. 


Roftod, Sintterff. A 6 
Heber den Rupenert — —— Maſchinen, insbeſondere 


bei der elekiriſchen Kraftübertragung. Münſter, Aſchendorff. 
(Gr. 8.) oA 0, 50, 

Billicus, zur Geſchichte ber ——— x. Wien, Pichler's Wire 
& Sohn. Amp. 8.) 4 2 


Walras, theorie mathe — * la richesse sociale, 
Dunder & Humblot, (253 5, 4,) 
Weber, re Leben u. Bildungsgang. Leipzig, Engelmann. (Gr, 8.) 
0,4 

Young, die Sonne. geieslg, Brockhaus. (RI. 8.) AH 6. 
v. Zabn, die deutichen zu in Friaul. Graz, Venichner & 
„„Erbenit. (&r, 16.) 

geißberg, Aus ber Sage bes (rzberzogs Karl, Bortrag. 
* ien, Gerold's Sohn. (54 ©. Kl. 8.) 


Leipzig, 


Wictigere Werke der ausländifchen Literatur. 
Franzöſiſche. 


Bonjean, de la restitutio in integrum accordöe aux mineurs de 
vingt-eing ans, en droit romain: des actions en nullit& ou resei- 
sion des actes interessant les mineurs, en droit frangais. (194 p. 
8.) Paris, Cotillon et C*, 

Foulques de Villaret, M'® de, recherches historiques sur 
l'ancien chapitre de l’eglise d’Orleans, de son origine jusqu'au 
XVI® sieele, avec documents inedits et plan de l’aneien eloitre. 


(184 p. 8.) Orleans, Herluison. 
Eansile, eiude sur F’Yemen d’apres les decouverles recentes, 
pröcedee d’un apergu general sur l’Arabie. (35 p. Petit 4.) 


Rouen, impr. Cagniard, 

l.ocard, eontribution a la faune malacologique fransaise. II. 

Monographie du genre Lartelia,. (26 p. et planche, 8.) Lyon, 

impr, Pitrat aink, 

Migne, patrologie eursus completus, Series lalina, in qua pro- 
deunt palres, doclores seriptoresque ecelesie latine a Tertulliano 
ad Innocentium II, Patrologie tomus 143. Hermannus contractus 
monachus Augie Divilis; Humbertus cardinalis; S. Leo IX, 
Vielor Hl, Stephanus XI, Nicolaus Il, tr. pp.; Stephanus, car- 
dinalis: Maurilius Rothomagensis, ele. Tomus unicus, (604 p. 
ü 2 col, Gr. 8.) Paris, Garnier [reres, 

— — Series latina prior, in qua prodeunt pntres, doctores scrip- 

toresque eeelesie Iatine a Tertulliano ad Innocentium Il. Pa- 

trologiee tomus 149. Victor Ill, rom. pont.; S. Anselmus Lucen- 
sis; Willelmus primus Anglorum rex; Guitmundus archiepisco- 
pus Aversamus; 8. Anastasius, monachus et eremila; Bartholo- 
mus abbas; Durandus abbas; Osbernus monachus; Udalricus; 
Godefridus, ete,; gesta pntiſſeum Cameracensium. Tomas unicus., 
(786 p.ä 2 col. Gr, 8.) Möäme maison, 


925 





— 1888, 826. — Literarifhes Gentralblatt — 23. Juni, — 








Morel, histoire d’Aoste (Isere}, autrelois Augustum Allobrugum. 
Preeedie d’une notice drtaill avec eammenlaire descriptif, ey- 
mologique et epigraphique. (LAXXIV, 44 p. &) Grenoble, Drevet. 
Fr, 2, 50. 

de Ruble, le Duc de Nemours et Mlle de Rohan (1531-1592). 
(VM,. 187 p. 8.) Paris, V* Labitte. 


Niederländiſche. 
D’Avaux, negocialions pendant les anndces 1643, 1697, 1698, 
publices pour la premiere lois d’apres le manuserit conserv& ä 


la bibliotliöque de l’Arsenal ä Paris, Tome I, (4 en 47T bl 


Roy. 8,) Utrecht, Kemink en Zoon. Fl, 5, 40. 

— — Tome Il, (4 en 437 bl. Roy. 8.) Aldaar. Fl.5, 60. 

Werken van het Historisch Genootschap gevestigd te Utrecht. 
Nicuwe rceks. No. 34 en 35. 

Berns, de gasthuizen van Amsterdam van de 14e ceuw tot op 
heden. Met cen plan voor een nieuw ziekenhuis op de terrei- 
nen van het burgerlijk armbestuur bij hel Buitengasihuis en 
een plan voor een nienwe buurt op het terrein van het Binnen- 
gasthuis. ſ80 bl. met 2 gelith, uitsl, platen. Roy. 8.) Amster- 
dam, van Heteren. Fl. 1. 

van Berkhout, register op hel ond-archiel van Hasselt, (8. 447 
en 3 bl. Roy. 8.) Zwolle, Erwen Tijl, 

ten Brink, litterarisehe schelsen en kritieken. De litteraluur der 
Reinaert-sagen. — Marie de Fuldau. — Bilderdijk. — A. Pier- 


son. — B. ter Haar, — J. J. van Öosterzee. — De Vlamingen | 


over Multatuli. — Lindo en Cremer. — J. P. Heye. — Anna 
Rooze van J. J. Cremer, — Jacob van Lennep. (4 en 185 bl. 8.) 
Leiden, Sijthoff. Fi. 1, 90. 

Jonckbloet, geschiedenis der nederlandsche letterkunde. 3e deel. 
(8 en 418 bl. 8.) Groningen, Wolters. Fl. 2, W, 


Schwediſche. 
Arsskrift, Upsala universitets. 1883, (8.) Upsala, Akad. bokh. 
Program. 
1. Sahlin, om grundformerna i logiken. (46 s.) Kr. 0, 75. 
Grubbe, Alosofiska skrifler i urval, Uigifna af Nybleus och 
Geijer (8) Lund, Lindstedt, 
V, Inledning till en foreläsningskurs i leorelisk Ailosofl, Feno- 


menologi eller om den sinliga erfarenheten. (324 3.) 1882, | 


Kr. 4, 50, 
Vi. Ontologie, eller om del absoluta urvärsendet. (210 =.) 
1882. Kr, 3, 50, 
Norwegiſche. 


Foslie, Bidrag til Kundskab om de til gruppen Digitaue herende 
Laminarier. (32 8. 8.) Christiania, Dybwad, Kr. 0, 50, 

Lie, Untersuchungen über Differentialgleichungen. I, 11. (12,68. 
8.) Christiania, 1582, Dybwad, ä Kr. 0, 25. 

Otto, om kvantitativ Spektralanalyse og dens Anvendelse til Be- 
stemmelse af Blodets Farvestoffe. (215, 8.) 1882, Samme Forlag. 


Kr. 0, 50, 
Däniſche. 


Andrw, Seneca pù sin Villa ved den appiske Vei. Et Studie fra 
via Appia, (98 S. 8.) Kiobnhavn, Gyldendal, Kr. 1, 50. 


Horn, Grondtvigs Liv og Gjerning. Ei biogr. Forsog. I H, (808, | 


8.) Kiobnhavn, Schenberg. Kr. 1. 
Serensen, om Mahabharata’s Stilling i den indiske Literatur. 
l. Forssg pä at udskille de zldste Bestanddele. (392 8. 8.) 


Kiebonhavn, Klein, Kr, 8, 

Loffler, Udsigt over Daumarks Kirkebygninger fra den tidligere 
Middelalder (den romanske Periode). 
Kiebnhavn, Reitzel. Kr, 10, 


ed Ilustr. (316 8. Imp. 8.) 





Y Prof. Fr Zöllner, Leipzig 7 


Wir übernahmen mit der von ihm hinterlassenen Biblio- 


tbek auch die meisten seiner Publicationen in mehreren | 


Exemplaren und bitten solche bei Bedarf von uns zu ver- 
langen. 


Katalog unter der Prosse. 
R. v. Zahn’s Antiquariat. 


R. v. Zahn u. Emil Jaensch. 
Dresden-A. Schlossstr. 12 u. 22. 


Literariſche Anzeigen. 


[166 | 


Antiguarifche Aataloge. 
Mitgetbeilt von Zirhaboffm. Bigand im Yeipain.) 


Adermann, Tb, in Münden. Pr, 97, Genealogie, Heraldik, 
Rumismatit x. Pr. 98, Guriofitäten der Medicin. Nr. 99, 
Schriften üb. Freimanrerei, Illuminaten #0. Ne, 101, Geſchichte 
taliens, italien. Sprache und Literatur ꝛtc. Nr. 102, Deutſche 

elletriſtik. 

Baer & Go, in Fraukfurt MM. Nr. 129, Zoologie. Nr. 332, 
Bermiſchtes. 

Butſch' Sohn in Augsburg. Nr, 34, Bermifchtes. 

Köbner in Breslau. Nr, 161, Eulturgefhichte. 

Mayer & Müller in Berlin, Rr. 73, Chemie, Technologie. 

Simmel & Go. in Leipzig. Nr. 84, Geographie, Geſchichte, 
Numismatik, 

v. Stodar in Regensburg. Nr. 103, Kathol. Theologie. 


Nachrichten. 
Der Privatdocent Dr. Ar. Bogt in Greifswald ift zum a. ord, 
ertenee in der philoſophiſchen Facultät dafelbit, der a. ord. Pros 
eſſor Dr. DO, Bebagbelin Heidelberg zum ord, Profeifor der deutfchen 
Sprade und Literatur an der Univerfität Bajel ernannt worden. 
Der Oberlehrer Dr. Wittid am Realaummafium zu Caſſel 
wurde zum Dirertor biefer Anſtalt erwählt. 


Am 2. Juni + in Rom der Philofoph u, Schriftfteller Alberto 
Mario 








Am 4. Juni 7 im Bifchweiler der vormalige Pfarrer an der 
| era Kirche dajelbft, Ar. Wilh. Culmann, im 89, Rebens- 
jahre. 

Am 7. Juni + in London Sir George Bowver, ansgezeich— 
neter Nechtögelehrter u, Scriftiteller, Im 82. Lebensjahre. 
| Bor Kurzem + in Gaffel der Pädagog Ehren. Liebermann, 
' Pröfident des heififchen Bolkäfchuflehrervereins. 





Verſuchter Betrug. 


Bon Seiten der medicinifchen Facultät der Univerfität 
Erlangen geht und bie nachſtehende Mittheilung zur Ver— 
öffentlichung zu: 

„Ein gemiffer Matthew Sonpielle aus Montreal in 
Canada meldete fich bei der biefigen mediciniſchen Facultät mit dem 
Gefuch um Bulaffung zum Promotions⸗Kramen unter Einreichung 
einer Abhandlung über Diabetes als angeblich von ibm verfaßter 
Differtation. Der Referent, welchem dieſe Arbeit vom Deran zur 
— — wurde, conſtatierte, daß dieſelbe die wörts 
liche Abſchrift einer im Jahre 1873 im 11. Bande des deutſchen 
Archivs für kliniſche Medicin erfchienenen Abhandlung von Dr. Bürgel 
ſel. Die in der Abhandlung vorkommenden deutfihen Namen der 
' Patienten waren anfänglich beibehalten, dann aber ausradiert und 
durch englifhe Namen erfeht, der Name des Herrn Profeſſor Lieber: 
meiſter, welcher die Arbeit des Herrn Bürgel veranlaßt hatte, war 
| in den eines (mahrfcheinlich mythiſcheu) Profeffor Spencer vers 
; wandelt”, 

Berichtigung. Der Preis des in Nr. 22, Sy. 766 d. Bl. beſpr. 
Werkes von Lehmann und Schnorr von Garolsfeld: Die 
| Njälsfage it oA 6 (nicht 9). 





Neu erschien: 


Die Volks- und Mittelschulen Oesterreich-Ungarns. 


Geschichte, Organisation und Statistik. 


| Separatabdruck — 
aus der 2. Auflage von Schmid’s Encyklopädie. 
Oesterreich von Dr. E. Wolf. 
Ungarn von Prof, Dr. Schwicker. 
1882. 9 Bogen. Lex.-Octav. Preis cf 4, —. 


Leipzig. Fues’s Verlag (R. Reisland). 


| 
i 
3 
| 
J 
i 





927 





u > u ou > u nn. nv ro. nr... nn... 6020077 


Soeben erjdien im Berlag von Karl J. Trübner in 
Straßburg: 3 [164 } 


Plus ultra! 
Schidjale eines deutihen Katholiken 
1869 —1882. 


=. 


8 AM, — 

Unter der „nicht auf die Berge, fondern auf den Himmel 
binmwelfenden Devife Plus ultra“ will der Berfatier in obigen 
Memoiren den Beweis liefern, daß man „ein warmer, begeis 
fterter Patriot und gleichzeitig ein treuer aläubiger Belenner 4 
der katholiſchen Kirche fein kann“. Die einflußreiche Ibätigfeit 
des Verfaſſers beim Ausgleich des badifhen KHirchenconflicts $ 
jowie feine Stellung gegenüber dem politifchen Ultramons — 
tantemus, von dem er — ein langjähriger Führer der fatbos 
lichen Volkspartei in Baden — ſich öffentlich losgefagt, verleihen ; 

; 


3 
5 
— 
— 
Reinhold Sanmflark. 
— 


dem Buche gerade im gegenwärtigen Augenblicke ein ungewöhn: 
— lich hohes Jutereſſe. 


Wichtig für Philosophen und Philologent 


Nr. 24 der Deutschen Literaturzeitung enthält ausser | 





drei anderen auf Plotin bezüglichen Recensionen eine ausführ- 
liche von Valentin Rose über Dieterici's Uebersetzung 
sogen, Theologie des Aristoteles. Es wird darin nachzewiesen, 
1) dass diese arabische Schrift dieälteste Handschrift des 
Plotin vertritt, 2) dass Plotin die Quelle der Be- 
sonderheit des arabisch -aristotelischen Schola- 
sticismus ist. 


Wir haben von dieser Nr. eine Anzahl über die Auflage | 
drucken lassen und stellen dieselbe, soweit der Vorrath reicht, 


zum Preise von 75 Pf. zur Verfügung, [165 
Berlin. Weidmann’sche Buchhandlung. 





In meinem Verlage ist soeben erschienen: 1167 
CORPUS 
INSCRIPTIONUM LATINARUM 
CONSILIO ET AUCTORITATE 
ACADEMIAE BIRTERAETE AUGEN BORUSSICAE 
EDITU 
VOLUMEN X 
INSCHIPTIONES BRUTTIORUM, LUCANIAE, CAMPANIAE, 
SICILIAE, BARDINIAR LATINAE 


EDID 
TH. MOMMSEN 
PARS PRIOR INSCRIPTIONES BRUTTIORUM, LUCANIAE, 
CAMPANIAE COMPREHENDENS 
PARS POSTERIOR INSCRIPTIUNES SICILIAE ET SARDINIAE 
COMPREHENDENS. 
Cart. A 124, — 


Berlin, den 12. Juni 1883. G. Reimer. 


Gustav Fock 


Buchhandlung für wissenschaftliche Literatur 
Sortiment und Antiquariat 


Neumarkt 41 — Leipzig — Gr. Feuerkugel 
liefert prompt unter den günstigsten Bedingungen 


in- u. ausländische Literatur. 
Dissertationen, Programme, Gelegenheitsschriten ete. 


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besitze ich eine grosse Anzahl; nicht vorhandenes bin ich fast | : n £ 
g ‚ e#«. 14) liefert zu A 6 Kerler’s Antiquariat, Ulm. 


immer im Stande zu besorgen. 
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bereitwilligst 
literarische Auskünfte und Ratschläge. 


— 1883. 826. — Literarifhes Centralblatt— 23. Juni, — 


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der | 





928 


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—* = Pr an 38 

S Soeben erfchien im Verlag von Karl %. Trübner in s 

S Straßburg: I 1165 8 
a ” * 

SWiderdie Sumanafter!: 

Rechtfertigung eines Viviſectors 3 

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Friedrich Golh, 

Profeffor der Phyfiologie zu Straßburg. 2 

Preis HM 1, —. 2 

Einer der angefeindetſten „Viviſectoren“ wahrt hiermit der > 


| S Wilfenfchaft das Recht der umeingefhränften Korfhung zum I 


S Wohle der Menjchheit und det mit beifendem Spotte alle die * 
© groben Unwahrheiten und Entitelungen auf, welche zur Schürnng I 
Ss der Bewegung gegen die Birifection nöthig waren. 
— 


Im Verlag von Joh. Ambr. Barth in Leipzig ist er- 
schienen: [151 


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Theolog. Jahresbericht, Bassermanan,, Ben- 
rath, Böhringer, Dreyer, Gass, Holtzmann, Lipsius, 

Lüdemann, ag Sec Siegfried, Werner herausg. von 

B. Pünjer. 2. Band; enth. die Literatur v. 1882. 464 8. 

Gr. 8. Preis #8, —. 

Berichtet in zusammenhängender Darstellung in 12 Haupt-Ab- 
schnitten über die theolog. Literatur des Jahres 1882, einschliesslich 
der periolischen und der ausländischen. — Für Bibliotheken, theol. 
Iosezirkel, wie überhaupt für Alle, welche Veranlassung haben, sich 
über die theol. Literatur zu orientieren, unentbehrlich. 

Durch alle Buchhandlungen zu beziehen. 


von 


In meinem Verlage ist soeben erschienen: [168 


Palaeontologische Abhandlungen. 


Herausgegeben 


von 
W. Dames und E. Kayser. 
Erster Band. 
Heft 2, 


Inhal 


t, 
W. Reiss. 1. Die geologischen Verhältnisse der Fundstellen 
‘ fossiler Säugethier-Knochen in Ecuador. — 


W. Branco. II. 
Beschreibung der Fauna, Mit 19 Tafeln. broch. AM 28, —. 


Berlin, den 12, Juni 1883. G. Reimer. 





Antiguarifher Büherverkehr. 


Soeben erschien: [22 
Antiquariatskatalog Nr. 17: 
IXunstliteratur. 
Pracht- u.Kupferwerke. Musik u, Theater. Buchdrucker- 
kunst. Bibliographie. Ca. 50 Seiten. 


Antiquariatskatalog Nr. 18: 
KRomanica. 

Sprache, Literatur u. Geschichte der romanischen Völker. 
Ca. 80 Seiten. 

Ich versende diese reichhaltigen Kataloge, die ich den 
Herren Fachgelehrten ganz besonders empfehle, auf fran- 
kiertes Verlangen gratis und franco. 

Leipzig, Augustusplatz 2, 
Alfred Lorentz, 
Antiquariats- u, Sortimentsbuchhandlung. 


Diestel, Gesch. d. A. Test. in der christl. Kirche (Ldpr. 
[20 


Dammer’s*) chemisches Handwörterbuch (Läpr.c# 17) 
liefert zu “A. 8, 50 Kerler’s Antiquariat, Ulm. 18 

*) Hiernach ist der Name des Verf.'s in der Anzeige Nr. 2, 
Sp. 856 d. Bl. zu berichtigen. 








Berantwortl, Redacteur Brof. Dr. YJarnde in Leipzig, Gertheftrafe Nr. 7. — Drud von W. Drugulin in Leipsig. 


Literarifches Centralblatt 


für Deutfhland. 
Ar. 97. Herausgeber und verantwortlicher Rebactent Prof. Dr. Fr. Zarnde, 11883. 


verlegt von Eduard Ancenarius in Leipzig, 
ü Preis vierteljährlich A 7. 50. 





Erſcheint jeden Sonnabend. -— 30. Juni. — — 


Bosworth, an anglo-saxon dielionary, 
Garfole, Sartor Neiartus. 

Leland, ihe Gypsies 

Saintsbury, „a short history of french literature. 


Breriche, zur modernen Naturbeiradtung. 

v. Hellwald. Naturgeidichte des Menſchen. 

Soffer, die Hummeln Sieiermarks. 

Poensdgen, die motoriihen Verrichtungen des meuſch⸗ 


Baumgarten, eime deutiche Meveille zum Lutherfeſt am 
10. Rovember 158. 

Bernus, notice bibliographique sur Richard Simon. 

Heinze, der indomonisnus in der griech. Philofonbie, 








Muir, annals of Ihe early Caliphate from original | lichen Wagens x. averkornvanRijsewik, de oude rotterdamsehe 
sources. Samuelion, Sandiiltration u. conft. Wafferverforgung. | Schouwburg. 
Hiftoriibe Unterluchungen. m. Fiist, Sind gleihe Erundiäpe des internatienalen | Beicdreivende Zuritellung d. ält, Bau u. Aunfldenfmäler 
Meblis, Studien zur älteften Weichicdyte der Mheinlande, | Strafrechts für die europ. Staaten anzuſtreden ac. | _bes Aönigreihe Sachſen. 
Feupold Perthold von Budrap. v. Yippmann, bie Auderarten u. ibre Deriwite, Sommer, bedr, Darftelung der Älteren Bau ⸗ n. Auufl- 
Ulrich, Beihicte Des römiidhen Königs Wilbelm von | Guimanı, eiymoloniibe Aufläge u. Brunpfähr. | _ benfmäler des Areiies Weikeniee. 
Selland 147-1256, Solsermann, beutic-frangdi. rhraſeolog. Wörterbuch, | Siller, Boribe's mmikalifhes Veren, 
Die Böiter Deſterreich · Ungarns. Gelther, bie albanefliben u. ſariſchen Schriften, | Bußler, Geſchichte der Mufif, 





Ale Bllnerfendungen erbitten wir berechnet und umter der Adreſſe der Erpebdition d. BI. (Hospitalftr, 16), afle Briefe munter ber dee Hernusgebere (Woctbeftr. 7). Nur folde 
Bertetönnen eine veſprechung finden, bie ber Redaction vorgelegen haben. Bei Gorrefpondenzen über Bilder bitten wir fletd ben Mamen der Berleger derfelben anaugeber. 





r Bernus, Aug., notice bibliographique sur Richard Simon. 
Cheologie. Basel, 1882. Georg, (48 S, Roy. 8.) 

Baumgarten, Prof. Dr., Eine deutſche Reveille zum Lutherfeit am | ep Ingetd) — IE I SENS 
* — 1883. Ludwigsluſt, 1883. Hinftorff. (49 ©. 8.) Dieſe Heine Schrift enthält eine höchſt ſchätzenswerthe Zu— 
— ſammenſtellung der Schriften des befannten franzöſiſchen Theo— 

Was der Verf. mit diefer in feiner gewohnten Freimüthigfeit | logen Rihard Simon, welcher, geboren im Jahre 1638 und 
gefchriebenen „deutſchen Reveille“ beabfichtigt, jagt jhon der | geitorben im Jahre 1712, feiner Zeit befonders durch feine 

Titel der Schrift. Sie foll ein „Weckruf“ für diejenige Kirche | „Kritifche Gefchichte des alten Tejtamentes* nicht nur in theo— 

fein, welche nach Luther's Namen fich nennt, ohne dem Geifte | logischen reifen, fondern weit über diefe hinaus das größte 

des Reformators treu geblieben zu fein, und es find allerdings | Uuffehen erregt hat. Was eine bibliographiiche Arbeit über 
eine Reihe von ernten Defiderien, welche ber Berf, feiner Kirche | Simon befonders ſchwierig macht, ift der Umſtand, daß er nicht 
ans Herz zu legen verſucht. Daß das Gebäube der jogenannten | nur fehr Häufig feinen wirklichen Namen unter Pſeudonymen, 

Iutherifchen Kirche feineswegs dem Grunds und Aufriffe ent- | wie Le prieur de Bollville, Le Sieur de Moni, Hieronymus 

jpricht, wie derjelbe im Sinne Luther's gelegen hat, behauptet | Te Camus, Joh. Reuchlinus u. U. verbarg, fondern die gelehrte 

der ehemalige Roftoder Profeffor nicht nur, fondern weift es zu | Welt auch durch Angabe falſcher Drudorte irre zu führen fuchte, 
jedes Unbefangenen Befriedigung aus Luthers Schriften nad, Der Berf. der obigen Schrift ift mit anerfennenswerther Sorg— 
befonders in dem Abjchnitte, der „Luther's Rath das Thor der | falt bemüht geweſen, diejen jegt jo gut wie verfchollenen Druden 

Zukunft” überjchrieben ift, und e3 wäre wohl zu wünſchen, daß, nachzufpüren, und giebt von ihnen, deren Zahl fi) auf 212 be- 

was hier mit ded Neformators eigenen Worten in großen Zügen | Läuft, eine genaue und zuverläffige bibliographifche Bejchreibung, 

zufammengeftellt ijt, eine alljeitige Beachtung finden möchte. | indem er diefer Urbeit noch ein Berzeichniß der von Simon nur 

Einen wejentlichen Theil der Schrift bildet dann aber aud) eine | geplanten, ferner der ihm fälſchlich zugefchriebenen und endlich 

Abwehr der Ungriffe, wie fie neuerlichft wieder von Seiten der | der über ihu erfchienenen Werke hinzuſügt. Alle Bücherfreunde 

Anhänger des Papſtthums, namentlich) in dem befannten Buche | und Bibliothefare werden dem Verf. für jeine mühjame und 

Janfjen’s, gegen Luther und fein Werk erhoben worden find | jchwierige Arbeit dankbar fein, 

und zwar zur Beängftigung nicht weniger ſchwacher Gemüther. 

Da ift es denn eine Freude und ein Trojt, von wirklich fundiger | Reue evangel. Kirchenzeitung. Hrög. v. H. Meiner. 25. Jabra. 

Hand dargeftellt zu jehen, daß das Werk der Reformation, wie | Rr. 2. 





: irffi : Inh.: Nach der Kaiferfrönung. — Die londoner Matverfamm: 
eö von Luther begonnen werben * —— nn — lungen. 1. — Die Generalverſammlungen der ſchottiſchen —— 
werf“ angeſehen werden darf, ungeachtet der Mängel, welche ber | _ Die Gonfeiliondfrage im der Kirche der evangelifchen Presbp— 


lutheriſchen Particularlirche ankleben, und wenn irgend Etwas | terianer. — Die vereinigten Kreisfunoden von Berlin. — Die han: 
aus biefer Schrift far werden muß, fo ift es dies, daß die | noverſche Pfngitconferenz. — Die Synode in Rendsburg. 2, — 
Signatur der Zeit ung nicht auf eine Rückkehr zum Papfttgum | Köftlin, M. Luther. — Gorrefpondenzen. — 
hinweiſt, ſondern darauf, daß die proteſtantiſche Kirche auf den Proteſt. Kirchenzeitung ıc. Hreg. v. J. . Webſty. Nr. 24. 
Grundlagen müſſe ausgebaut werden, wie fie Luther wieder ger Zuh.: Alex. Schweizer, Jauſſen über Zwingli und Prieiter: 
legt hat, und zwar gemäß dem Grund: und Aufrifje, wie er ihn | cölibat. 2, — Zur berliner Stadtjynode., — Bom 14. deutſchen 


Zune 8: ; ; ; Proteftantentage. 4. — Luther⸗Gedenktage: 5. Luther's Hochzeits— 
im Sinne gehabt hat. Auch hier gilt es einen Ausbau, zu wel- tag Aelis Dahn an D, Rart Hufe qum er 


chem die Pläne noch vorhanden find, und ziwar einen ganz atte | 1583. __ "Aus Naflan. — Die alla, kirchliche Ghronif für 1882 
deren und wichtigeren, ala den, der vor nicht langer Zeit in der n — — 
alten Pfaffenftadt am Rheine vollendet worden iſt. Möge Deutſcher Merkur. Red. A. Bapenmeier. 14. Jahrg. Nr. 22. 


: i in! , nb.: Die Gedenkfeier der vor 10 Jahren erfolgten Biichofe« 
Baumgarten’s Wort nicht vergeblid) gerebet fein! Ps BR Die Tripel⸗Alllanz und die politifihe Moral, 2. — Gorres 


fpondenzen und Berichte, 








931 





Heinze, Max, der Eudämonismus in der griechischen Pbi- 


losophie. Erste Abhandlung. Vorsokratiker, Demokrit, So- 
krates, Leiprig, 1883. Hirzel. (115 8.4) 4 


Des VII. Bds. d. Abh. der philol.-histor. Cl. d. k. sächs. Gesell- 
schaft d. Wiss, Nr. VI. 


Die mit äußerfter Vorficht gepaarte Accurateſſe diefer ſchö— 
nen, mit weitfehender Gelehriamkeit geführten Unterfuchung 
wird als monographifcher Beitrag zu dem ftolzen Bau unferer 
hiſtoriſchen Philoſophie von allen Kennern mit Beifall und 
Danf aufgenommen werden. Eine Gejchichte der Begriffe hat 
man längjt als einen ſchwer vermißten Beftandtheil unferer 
Forſchung gewünfcht und zum Theil auch in muthigen Augriff 
genommen. Die dabei eintretende Schwierigkeit ift die, daß in 
den Geiſteswiſſenſchaften das ifolierende Verfahren nicht zu den 
Erfolgen führen kann, die es thatjächlich in den Naturwiflens 
ſchaften gehabt hat. In diefen ift es jchon von Nutzen, wenn 
nur ein einziger Erjcheinungsfreis mit praftiih brauchbaren 
Begriffen beherricht wird; das Ganze ber gejegmäßig wirkenden 
Natur bleibt als eine zwar unbekannte, doch unerjchütterliche 
Borausfegung beitehen. In den philofophiichen Syitemen aber 
ift das Ganze das VBorausgehende und Belannte, aus dem bie 
Elemente feiner Gliederung abgeleitet und beleuchtet werben 
müſſen. Wollte man diefen Weg mit dem hiftorischen zugleich 
einschlagen, jo würde es zu feiner Gefchichte der Begriffe fom- 
men, weil die Aufgabe in diefer Combinierung nicht zu über- 
wältigenden Widerftänden begegnen muß. Man hat ſich aljo zu 


einer Theilung der Arbeit zu entfchließen. Die eine debuciert | 


aus der Grundidee des Syſtems den Ort und Inhalt feiner Be: 


menen Documente einen ftreng philologiſchen Weg, fammelnd, 
fichtend und mit alleiniger Abzwedung auf die Juterpretation der 
zeitlich erfchienenen Lehren. Daß beide Wege fich nicht deden 
noch deden können, verfteht ſich von ſelbſt, und fo werden je nach 
ber angewenbdeten Methode die Ergebniffe verjchieden ausfallen, 
vielleicht, wie Nef. ed angefichts diefer ausgezeichneten Arbeit 
lebhaft verjpürt, zu völliger Divergenz der Meinungen. Bu 


einer näheren Erörterung derjelben, in der das Recht und bie 


Untinomie beider Brincipien an das Licht gejtellt werden müßte, 
giebt dieje Zeitichrift leider feinen Raum, was wir um fo mehr 
bedauern, als die große Befonnenheit dieſes Forſchers eine 
principielle Auseinanderfegung über die Defiderata in der Bes 


handlung feines Problems ung fo erwünscht wie fachlich fürdernd | 
L. 


erſcheinen läßt. A 





Geſchichte. 
Muir, Sir William, Annals of the early Caliphate from original 


sonrces, With a map. London, 1683. Smith Elder & Co. 
(XIX, 470 8, Gr. 8.) 


Der gelehrte und fruchtbare Berf. ift dem Lefer durch fein | 


Leben Mohammed’s, von dem erft vor wenigen Jahren eine 
neue Bearbeitung in einem Bande erjchienen ift, ſowie durch 
verfchiedene andere den Islam betreffende Arbeiten längſt 
rühmlich befannt, ſowohl als Kenner des Arabiichen wie als 
gründlicher Geſchichtsforſcher und anziehender Gefchichtsfchreiber. 
Das vorliegende Werf hat er zivar, wie in der Vorrede zus 
aeitanden wird, unter Benutzung feiner Vorgänger gefchrieben, 
doc kann es iniofern ganz als fein eigenes Product angejehen 
werden, ald er überall auf die arabifchen Quellen, fo weit fie 
ibm zu Gebote ftanden, zurüdgegangen ift, auch manche neue 
beranziehen konnte, welche den früheren Bearbeitern der Ge— 


I 


| 





| 
| 


032 


Engländer, welcher eine fo wichtige Periode der Weltgefchichte, 
wie bie ber erſten Khalifen, mit welcher der Verfall des byzan- 
tinifchen, perfifchen und weſtgothiſchen Reiches in enger Be 
ziehung fteht, aus arabifchen Quellen geſchöpft, mit abend: 
ländifcher Kritik aufgefaßt und mit jehr gewandter Feder dar: 
geftellt hat. 

Der Berf. geftatte uns einige Bemerkungen zu machen, 
welche mit des Ref. Geichichte der Khalifen in Beziehung ftehen 
und zum Theil eine Rechtfertigung der dort ausgefprochenen 
Unfichten enthalten, von denen der Verf. abzumweichen für gut 
gefunden hat. Bor Allem weiß Ref. nicht, warum der Verf, bei 
der erſten Khalifenwahl nichts von den hinzugelommenen Benu 
Aslam erwähnt, welche mit den Kureiſchiten verwandt und ver: 
bündet waren und die, nach Tabari, den Ausſchlag zu Gunften 
Abu Bekr's gaben, oder wenigftens einen ftarfen Einfluß auf 
beffen Wahl zum Khalifen ausübten (vgl. Geſch. der Khal. I, 5). 
©. 59 ift die Gefchichte der zivei Sängerinnen nicht genau an- 
gegeben. Nach Tabari ift der einen nur eine Hand abgehauen 
worden, auch ift der anderen mur ein Vorderzahn ausgeriſſen 
worden. Die Schlacht von Fihl oder Fahl jet der Verf. nad) 
der Einnahme von Damajt. Uns fcheint die Tradition, nad) 
welcher fie früher ftatt fand, den Vorzug zu verdienen (ſ. ebdi 
S. 47 Anm.). Auch weiß Ref. nicht, warum Sir William Muir 
die drei Schladhttage von Kadefia nicht jo benennt und deutet, 
wie er ed (S. 67) gethan. S. 226 ſchreibt der Verf. in Bezug 
auf Abbas: his antecedents during the life of Mohammed 
were not much to his credit. See life of Mohammed p. 417. 
Hier lieft man: the truth is that he (Abbas) always sailed 


| with the wind and tide, it is quite possible that since the 
griffe, die andere geht an dem Faden der gefdhichtlich überfoms | 


treaty, and especially since the pilgrimage he may have 
been in collusion with Mohammed etc. Daß aber Abbas ſchon 
früher, zur Zeit ald Mohammed noch jehr ſchwach war, zu ihm 
in freundlicher und wohlwollender Beziehung ftand, unterliegt 
feinem Zweifel, da er ihm vor dem Treffen von Ohod Kunde 


| von dem Ausrüden der Meffaner gegen ihn gab und zwar durch 


einen Boten, welcher die Reife von Mella nad) Medina in drei 
Tagen zurüdlegte. Wenn fich auch nicht läugnen läßt, daß die 
Hiftorifer der Abbafiden Manches erdichtet haben, um Abbas zu 
verherrlichen, jo trägt doch diejer Bericht wegen der dabei an: 
gegebenen näheren Umftände das Gepräge der Echtheit. Außer 
ber Ungabe ber Reifezeit wird nämlich noch berichtet, Mohammed 
habe ji) den Brief von Ibn Kaab vorlefen laſſen, theilte ihn 
Saad Ibn Rabia mit und empfahl beiden deſſen Inhalt geheim 


' zu halten bis zur Rücklehr nach Medina (Mohammed befand fichin 


Kuba, als er den Brief erhielt), um fich, ehe er befannt wurde, 
mit den Häuptern der Mufelmänner zu berathen. — S. 245 
hält ber Verf. die Correfpondenz zwifchen Omar und Amru für 
apofryph, weil fie nur auf jpätere, weniger zuverläffige Uutori- 
täten fich jtüßt, weil e8 dem Charakter Omar's widerfpricht in 
fo barſchem, unvernünftigem Ton zu fchreiben und feine Statt- 
halter zu drängen, auf Koften der von ihnen verwalteten Pro: 
vinzen brüdende Steuern zu fordern; um fo weniger ald dazu 
fein Grund war, da ja um diefe Zeit die Schäße der Welt nad) 
Medina ftrömten. Außerdem fand die Entfegung Amru's durch 
Jon Abi Sarh, mit welcher diefer Briefwechiel ſchließt, erit 
unter der Regierung Omar's ftatt. Ref., der diefe Eorrefpondenz 
als eine Hiftorifche Thatſache angefehen hat, kann durch die von 
Sir Muir vorgebrahten Einwürfe nicht beftimmt werden, feine 
Anficht zu ändern. Bor Allem muß bemerkt werden, daß dieſe 
Briefe nicht von later and less reliable authorities mitgetheilt 
werden, fondern von Ibn Abb Alhakam, der im Jahre 257 der 


‚ Hibjrah gejtorben ift, folglich zu den ältejten arabijchen Hiſto— 


| 


rifern zählt. Er hat jogar dieſe Briefe nicht nach mündlicher 


' Tradition mitgetheilt, fondern fie fchriftlich vorgefunden, und fie 
ſchichte des Khalifats noch nicht zugänglich waren. Wie dem | tragen das Gepräge des Altertfums durch ihren Stil, indem 


933 





Yon Abd Alhalam fich genöthigt fieht, manche Ausdrücke zu er- 
flären, weil fie zu feiner Zeit nicht mehr gebräuchlich waren. 
Was die weiteren Gründe betrifft, die den Verf. bewogen haben, 
an der Echtheit diejer Eorrefpondenz zu zweifeln, jo erjcheinen 
fie leicht widerlegbar, Omar's Härte gegen feine Statthalter 
finden wir aud) bei der Entjegung Chalid's. Ein von Tabari 
angeführter Brief Omar's an den Statthalter von Kufa fteht 
an Härte dem an Amru nicht nach, Omar's unerjättliche Hab- 
gier zu Gunſten des isfamitifschen Staates, trog aller Schäße 
die nach Medina flofjen, fennen wir aus feinem Verfahren gegen 
die Kufaner, welches fchließlich zu feiner Ermordung führte. Er 
fagte felbit: „ch bin ein Kaufmann zum Vortheil der Mufel: 
männer." Was Fon Ubi Sarh angeht, jo wurde er allerdings 
erft unter Othman zum Statthalter von ganz Aegypten ernannt, 
aber jchon Omar erhob ihn zum Bräfecten von Oberägypten. 
Der Berf. ſelbſt jchreibt (S.298) von Jbn Abi Sarh: Possessed 
of administrative ability he had been appointed by Omar to 
the government of Upper Egypt. 

Schließlich können wir nicht unterlaffen, zu bemerken, daß 
der Berf., indem er der Anficht Cauſſin de Perceval’s folgt, die 
Hidjrab, das heißt die wirkliche Auswanderung Mohammed’s 
nach Medina, in den Monat Juni jegt, während Ref. ſchon vor 
vierzig Jahren in der Vorrede zu feinem Leben Mohammed's 
(S. XXI) die Zeitrechnung diejes gelehrten Franzoſen gründlich 
widerlegt bat, und auch Sprenger Mohammed im September 
in Medina anfommen läßt und zwar, wie Ref, am 20., an 
welchem Tage die Juden ihren Verfühnungstag feierten. Es ift 
bier nicht der Ort, dieje Frage näher zu erörtern, wir begnügen 
uns damit, zuerflären, daß ſich außer den angeführten Bemweijen 
noch manche andere beibringen lafjen. 

Dem herrlich auägeftatteten Buche ift eine ſchöne Karte von 
Arabien und den angrenzenden Ländern beigegeben. Die Lage 
von Kadeſia jcheint nicht ganz richtig zu jein, ebenfowenig die 
von Udjeib. Beide Pläge müſſen mehr öſtlich placiert werden, 
denn fie lagen auf dem Wege zwifchen Bafjrah und Kufa. Auf 
dem Wegypten barjtellenden Theile der Karte jowohl wie im 
Terte, wo von der Eroberung Aegyptens die Rede ift, findet ſich 
auffallenderweife nichts von der Feſtung Babylon, auf dem öjt: 
lihen Nilufer, die erſt nach einer Belagerung von mehreren 
Monaten genommen, oder von den Griechen aufgegeben wurde. 

Auch ein jehr brauchbares Negifter findet fich hinter ber 
Karte, und Ref. hat nur wenig Eigennamen gejunden, die nicht 
richtig zu fein fcheinen. So Ricca für Raktah, Bibirfan für 
Bibrifan, Samfat für Sumeifat. Bei Nifibin fteht in der Ans 
merfung now Diar Bekr, was befanntlich auf das folgende 
Amida paßt. Vielleicht ift nur durch einen Drudfehler die An: 
merkung auf Nifibin bezogen worden. 

Ref. ſchließt mit dem Wunſche, der Verf. möge fein vor- 
treffliches Werl wenigjtens bis zu den erften Abbaſiden fort- 
legen. ..l. 


Mitgliedero der historischen Seminarien zu Greifswald u. Bonn. 
Bonn, 1882. Strauss, (V, 364 8. Gr. 8, 1 Karte 4.) c#% 13,50. 
Einen Sammelband mit Unterfuchungen, welche Arnold 
Schäfer von 19 Schülern in Greifswald und Bonn gewidmet 
find, wird jeder Philologe und Hiftorifer mit großem Jnterefje 
in die Hand nehmen. Iſt es doch ſchon längſt anerkannt, wie er 
es veriteht, von den Vorzügen, welche ihn ala Geſchichtsforſcher 
auszeichnen, „der gewifienhaften Sorgfalt und erjhöpfenden 
Vollitändigkeit in der Sammlung des Materials unter gleich: 
mäßiger Berüdjichtigung monumentaler und literarifcher Uebers 
lieferung, der fritifchen Prüfung und Sichtung der Quellen, der 
eindringenden Schärfe der Unterfuchung, der Liebevollen Ber: 
tiefung die in Vergangenheit“ (S. III) durch Lehre und Beifpiel 


— 1583, 27. — Literarifhes Gentralblatt. — 30, Juni, — 





J 





934 


auch feinen Schülern mitzuteilen. So zeigen denn auch bie 
bier vorliegenden Aufſätze fämmtlich den Einfluß des Lehrers 
in der ſoliden Gelehrfamteit und jicheren Methode, mit der fie, 
gejtügt auf eine gründliche Behandlung der Ueberlieferung, Har 
und beftimmt ihrem Ziele zuführen. Daß die Refultate jelbft - 
nicht überall in gleicher Weife den Beifall der Mitforfcher 
finden, ift bei einer jo großen Anzahl von Abhandlungen natür- 
lich, aber auch, wo dies nicht der Fall ift, enthalten fie wenigftens 
durch überzeugende Wegräumung anderer unrichtiger Anfichten 
oder durch überfichtliche Ordnung und Kritit des Materials 
einen wejentlihen Beitrag für eine erneute Inangriffnahme der 
Frage. Stofflich beivegen ſich die Arbeiten theils auf Dem Grenz: 
gebiet zwiichen Philologie und Gedichte, theils in den verjchie- 
denen Perioden der Geſchichte jelbft, von Solon bis in das 
15. Jahrh. hinein, theil® auf dem Gebiet der Geographie; ge: 
ordnet find fie chronologiich und beginnen mit einer Unterſuchung 
B. Nieſe' s („Zur Geſchichte Solon’s und feiner Zeit“), welche 
die gewiß richtige Tendenz verfolgt, in vier Capiteln (Solon's 
Reiſen, Epimenides von Kreta, Der heilige Krieg, Salamis) 
nachzuweijen, daß das Wild des athenifchen Gejeggebers, wie 
ed und gewöhnlich erjcheint, erft in fpäterer Zeit mit feinen 
jtarfen und hellen Farben ausgeſtattet ift, ohne daß jedoch den 
Aufſtellungen im Einzelnen (3. B. daß die Inſel Salamis erit 
nach der Geſetzgebung erobert jei) immer beigepflichtet werden 
fünnte, An zweiter Stelle kritifiert ©. Löſchcke die Legende, 
daß Phidias in der 86. Olympiade erft nad) der Verbannung 
aus Athen die Zeusftatue in Olympia geihaffen und dann in 
Elis feinen Tod gefunden habe, und vertritt die Richtigkeit ber 
von feinen Vorgängern meift verſchmähten Ueberlieferung, daß 
er DI. 85, 3 in Athen im Gefängniß gejtorben und aljo 
die Statue des Zeus älter fer ala der Parthenon, defjen Bau 
im Anſchluß an Köhler's fcharffinnige Combinationen in die 
Jahre 447/46—435/34 verlegt, demnach auf einen kürzeren 
Zeitraum befchränft wird, als dies die gewöhnliche Annahme 
will. TH. Fellner fucht durch eine Unalyje der Hellenika des 
Zenophon als die Idee, welche ihrem Berfaffer bei den letzten 
fünf Büchern vorſchwebte, die Geſchichte der jpartanijchen Ober: 
herrſchaft in Griechenland darzulegen; feine Charakteriſtik der 
Darftellung als lüdenhaft, oft unklar und memoirenartig ift ge— 
wiß treffend, dagegen zweifeln wir an der von ihn in dem Werte 
gejuchten Tendenz; auch daß Zenophon „Humer“ beſeſſen habe 
(S. 53), können wir ihm nicht recht glauben. 

Die vierte Abhandlung („Antike Anfichten über das jähr- 
liche Steigen des Nil, von U. Bauer) fällt in das Gebiet der 
alten Geographie und liefert, indem fie die Anſichten der Alten 
von Thales bis Aelius Ariftides über die Urjachen der Nil» 
überſchwemmung in ihren einzelnen Stadien entwidelt, einen jehr 
lehrreichen Beitrag zu der Gejchichte der geographiichen Bor: 
ftellungen im Altertum überhaupt. Mit ihr zufammen mag 
bier gleich der Verſuch F. Philippi’s genannt werden, auf 
Grund von mittelalterlihen Karten die Form, mathematijche 
Grundlage und allgemeinen Eonturen der Weltkarte des Ugrippa 
feftzuftellen, 

Am umfangreichften ift der fünfte Aufſatz: „Die urfprüng- 
lihe Bedeutung und Competenz ber aediles plebis” von W, 


' Soltau; daß in dem Nefultate, wie es S. 115 f. zujammen: 


gefaßt wird, Manches hypothetiſch ift, geiteht der Verf. jelbit 
ein; jedenfalls hat er ſich durch die Befeitigung der zahlreichen 
und haltlofen Bermuthungen, wie fie über die aediles plebis 
auch von bejonnenen Forichern vorgebracht find, ein unbeitreit- 
bares Verdienft um die fchiwierige Feitftelung ihrer Bedeutung 
erworben. Um bei der römiichen Geſchichte ftehen zu bleiben, 
fo bejtimmt 8. Banzer die Thaten und Jahre der römijchen 
Feldherren in Britannien bis Ugricola genauer, ald es bisher . 
geſchehen ift, und hier und da im Gegenfag zu E. Hübner; 


J. Asbach bemißt in einer jehr gelehrten und gründlichen 


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— 1883, 27. — Literarifdes Gentralblatt. — 30. Juni. — 


Unterfuchung die Dauer des Conſulats, wenigftens unter ges | 


wiffen Kaifern, auf beftimmte Zeiträume, während man früher 
für diefelbe durchweg Unordnung und Willlür angenommen 
hatte, und zeigt die allmählich immer weiter greifende Bevor- 
zugung der das Jahr eröffnenden Confuln. 3. Kreuger er: 
örtert, feine Difjertation über Herodian fortjegend, das Ver: 
hältniß der Nachrichten des Dio, Herodian und der historia 
augusta zu einander und läßt den zweiten in der Geſchichte des 
Kaiſers Severus bis zum Kampfe mit Niger vom erjteren ab 
hängig fein, dann ſich von ihm losfagen, weil er für den Kaiſer 
zu ſtark Partei nahm. 


Mehr der Philologie als der Gefchichte gehören an die Ab— | 


bandlungen von 9. J. Müller (Onufa), P. E. Sonnenburg 
(Der Hiitorifer Tanuſius Geminus und die annales Volusi) und 
C. Hachtmann (Zur Germania des Tacitus). In der erjten 
giebt der tüchtige Erneuerer des Weifenborn’schen Livius einen 
Excurs zu jeinem Commentar von zwei Stellen des Livius; 
wenn er aber an der erjten (XXII, 20, 4) das überlieferte Onufa 


in Denuja („Weinheim”) ändert, weil für gewöhnlich nur Ins | 
| darüber die Anfichten ſchwanken, ift bei der Ungenauigfeit der 


jeln von Thieren abgeleitete Namen gegeben würden, jo fönnen 
wir darin feinen zwingenden Grund zu einer Eonjectur jehen 
(vgl. den von ihm ſelbſt aus Plin. n. h. IV, 82 angeführten 
Städtenamen Ophiufa), ebenfowenig die daran gefnüpfte Ver: 
muthung, daß dies Denufa in der Nähe des den gleichen Namen 
tragenden Neu⸗Karthago gelegen habe, billigen; auf mehr Bei: 


fall wird die Behandlung der zweiten Stelle (XXI, 22, 5) und 
die Abweifung der an und für fi höchſt probabeln Conjectur 


von M. Müller, der Onuja in den Tert jeßen wollte, rechnen 
tönnen. Sonnenburg bejtreitet die zulegt namentlich von M. 
Haupt ausgeführte und jet allgemein acceptierte Hypotheſe, 


daß Gatull in dem 36. Gedicht mit der cacata charta bes 


Bolufius die Annalen des Tanufius Geminus verfpottet habe, 
ohne hinreichende Begründung. Bon Hachtmann's Beſprechung 
dreier Stellen der Germania erjcheinen uns die Eonjecturen zu 
Cap. 3 (in acie für das verzweifelte haec) und Cap. 13 (ita 
terra pura — ut imitentur) beachtenswerth, weniger die Er— 


- 


tlärung von haud perinde in Cap. 5. 


In das Mittelalter leiten ung hinüber B. Bolz in feiner | 
überzeugenden Heplif (über das Jahr der Schlacht bei Pollentia | 


103) gegen Pallmann, und A. Auler, der, die Darftellung 
Ebert’s theils berichtigend, theils ergänzend, die Lebensumjtände 
des Biſchofs Victor von Vita behandelt und in einer jcharfen 
Kritik feines Berichtes über Genſerich's Regierung feinem Werk 
nur den Werth einer Barteifchrift von fatholifchsrömiicher Seite 
gegen die arianischen Barbaren zuerfennt. Auch die Byzantiner 
bleiben nicht unvertreten: ihr gründlicher Stenner C. de Boor 
beichäftigt jich mit der Weltchronif des Georgios Monachos und 
imterzieht die Darftellung der Kaiſer Leo I, Zeno und Anaftafios 
in den jtarf von einander abweichenden Hdfchrr. einer forgfältigen 
Prüfung, um jo einen fejten Anhalt für eine fichere Tertes- 
gejtaltung und die Duellenforfhung zu gewinnen, 

In der nächſten Abhandlung beipricht P. Ewald die Ueber— 
lieferung der jo wichtigen Sammlung der Briefe Gregor's VII 
in feinem Regiſtrum und macht es glaublich, daß die Abſchriften 


dejjelben nach den Eoncepten angefertigt find; e8 folgt B. Haffe | Ü 
nd 4 ig Kin ' geordnete Rolle gefpielt hat. 


| wejentlich eine negative, Er hat nicht einmal verfucht der Los: 


„Die Erhebung König Friedrich's 1*, um auf Grund eingehender 
Detailunterfuhung die tumultwariiche Wahl und Krönung des 
Staufers darzulegen und wie oberflächlich, jchablonenhaft und 
übertrieben der Bericht Otto's von Freifingen über die Er— 
eigniß ift; fodann R. Tannert mit dem Nachweis, daß bei der 
Wahl von 1257, mit welcher jih das Kurfürjtencolleg im We- 


jentlichen feſt geitaftet hat, auch der Herzog Heinrich von Baiern | 


anweſend war, aber nicht als Herzog ſondern als Pfalzgraf bei 
Rhein, zu welcher Würde er durch den englifch-pfälzifchen Ver- 
trag vom 26. November 1256 gelangt war, Der legte Aufjag 
endlich, von M. Hoffmann, Hat zum Gegenftand den für 


I 
I 





| 





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Schleswig. Dolſtein und die Hanfeftädte Lübel, Hamburg 
und Wismar fo ruhmvollen und für die Geſchichte des Sund- 
zolles fo bedeutungsvollen Frieden von Wordingborg, für den 
feit Dahlmann und Waitz werthvolles neues Material bejon- 
ders in ben Hanfereceffen und den dazu gehörigen Actenſtücken 
veröffentlicht worden war. 


Mehlis, Dr. C,, Studien zur ältesten Geschichte der Rhein- 
lande. Mit 2 Taf, 6. Abth. Herausg. v. d. histor. Verein« 
der Pfalz. Leipzig, 1883. Duncker & Humblot. (IV, 64 8. 
Gr. 8.) M 2, 40 

Die vorliegende Schrift, welche drei Aufſätze von verſchie— 
denem Umfange enthält, legt die Ergebnilfe mehrjähriger ſorg— 
fältiger antiquarifcher Unterfuhungen dar. Mit vielfeitiger 

Sad» und Literaturfenntniß ausgejtattet, hat der Verf. feine 

Arbeiten auf dem Gebiete der Alterthumskunde der mittleren 

Rheinlande fortgefegt und bringt nun an erfter Stelle inter: 

effante Nahweife, dag der von Ptolemäos weitlih von Worms 

angeführte Ort Rufiana das jekige Eifenberg fein müſſe. Daß 


Ortsbejtimmungen bei Ptolemäos ſehr begreiflih. Sehr ein- 
gehend erörtert der Verf. die metallurgifchen Funde jener Ge- 
gend, die älteften Baurefte, einige Infchriften u. U. Weitere 
Belege für die einzelnen Angaben folgen dann von S. 33—12. 
In dem folgenden Auffage „Die prähiftorifche Karte der Pfalz“ 
werden u. a, Ueberrejte aus der Steinzeit und Spuren von ur- 
alten Bfahlbauanlagen nachgewiefen. Bon dem reichen Erfolge 
diefer Forfchungen zeugt es, daß nad) Angabe des Verf.'s in 
der Pfalz (bis im die fränfijche Periode herein) 541 Fundſtellen 


| an 328 Orten nadjgewiejen find. Un dritter Stelle endlid eine 


populäre Beſprechung der localen und hiſtoriſchen Verhältniſſe 
des Weilberges bei Ungitein. Beigegeben ijt ein genauer Plan 
der Gegend von Eifenberg und andererfeits die Abbildung einiger 
vorgefundener Sculpturen ꝛc. Da leider in der Schrift einige 
Drudfehler vorfommen, ift es fraglich, ob die wiederholt ſich 
findende Schreibung „längjt einer Straffe" und (S. 57, 8. 3 


v. u.) „das Ort“ vom Berf. berrühren? Der wilfenfchaftliche 


Werth der Schrift foll durch dieſe Frage nicht verringert werden. 


Leupold, Dr. Edw., Berthold von Buchegg, Bischof von Strass- 
burg. Ein Beitrag zur Geschichte des Elsass u, des Reichs im 
XIV, Jahrhundert, Strassburg WE., 1882, Trübner, (V, 178 8. 
Gr. 8) -# 3,50, 

Wenn auch Müller in feinem trefflihen Buche über Ludwig 
den Baiern den firchenpolitifchen Kampf bis in die Kreiſe der 
einzelnen deutſchen Epifcopate hinein verfolgt hat, fo liegt es 
doc auf der Hand, daß hier noch durch Specialforfchungen in 
reihem Maße Nachträge gebracht werden können. Diefer Auf- 
gabe hat fich bezüglich des Straßburger Biſchofs Berthold 
von Buchegg der Berf. der vorliegenden Schrift unterzogen, 
welche unter Benußung aller einfchlagenden Hülfsmittel, mit tüch⸗ 
tiger Methode und in anfprechender Form wohl dem Straßburger 
biftorifchen Seminar entwachſen ift. Nur fchade, daß die Ber- 
ſönlichleit Berthold's ein geringes Intereſſe darbietet, wie er 
denn aud) in dem welterfchütternden Kampfe nur eine unter- 
Die Bedeutung des Mannes ift 


löjung der Stadt von dem Epifcopate Straßburg ein Hemmniß 
entgegen zu fegen, und dieſer Umſtand bat die Straßburger 
veranlagt, ihm ein danfbares Ungedenten zu bewahren, welches 
der Mann im Uebrigen fonjt faum verdient hätte. Ob der Stoff 
für eine eigene Bearbeitung darum lohnend war, ericheint ebenjo 
zweifelhaft, wie es zweifellos ift, daß die Seiten der Betrachtung, 
welche er darbietet, vom Verf. genügend und nicht ohne Geſchick 
gewürdigt worden find, 





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Ulrich, Dr. Ad, Geſchichte des römischen Königs Wilhelm von 
Holland 1247—1256, Hannover, 1882. Hahn. (VI, 137, ©. 8.) 
ch 2, 40, . 

Der Verf. hat an feine Arbeit viel Sorgfalt und Fleiß ge- 
wandt und eine eingehende und wohl erfchöpfende Darftellung 
von Wilhelm’s Perfönlichkeit und Regierung gegeben, welche 
bisher fehlte. Wefentlid Neues konnte er* freilich nicht bringen, 
wenn er auch mande Einzelheiten, namentlich die holländiſch— | 
flandriſchen Sachen, welche bereits früher von Sattler bearbeitet 
wurden, noch genauer unterjucht hat. Es ift aber nicht möglich, 
nad) den zahlreichen neueren Schriften diefen wenig erfreulichen 
Beiten, wenigftens was die allgemeinen politiſchen Verhältniſſe 
anbetrifft, neue interefjante Seiten abzugewinnen und dem Könige 
Wilhelm, über den das bisherige Urtheil unangefochten bleibt, 
größere Bedeutung beizumeffen. 

Forſchungen zur Deutfchen Geſchichte. Hrsg. v. der hiſtor. Commiſſion 
bei der kgl. bayer. Akademie der Wilfenichaften. 23. Bd. 2. Heft. _ 

Inh.: K. Hartfelder, Straßburg während des Bauernfrieged 
1525. — Ar. Zurbonfen, der rleinifche Landfriedensbund von 
1254 im deutſchen Norden und in den Niederlanden. — H. v. Eicken, 
die Kegende von der Erwartung des Weltunterganges und der Mieders 
kehr Ghrifti im Jahre 1000. — Eine Krönungsformel des —— 
Königs. Mitgetheilt von J. v. PilugfsHarttung. — J. Garo, 
zu einer Stelle der Annales Reinhardbrunnensis. — Zur Kaifers 
wahl 1519. Mitgetbeilt von A. Rezek. — Der Einzug Karl's V. 
und Kerdinand's 1. in Aachen zur Krönung 12. Januar 1531. Mits 
getbeilt von Fr. Noad.. — M. offen, die angeblichen protes 
Nantifchen Neigungen des Bifchofs Jutins Echter von Würzburg. 


Länder- und Völkerkunde. 


Die Völker Defterreich »Ungarnd. Ethnographiſche und culturs 
biftorifche Schilderungen. Wien, 1883. Prochadka. ($.) 

8. Bd. Blach, Dr. Jarosl., die Öcho-Sfaven. Helfert, Joſ. 
Alex. v., Volkslied m. Tanz. Das Wiederaufleben der böhmifchen 
Sprade u. Yiteratur. Die älteſten Deufmale böbmifhen Schrifts 


thums u. der Streit über deren Echtheit. Drei Studien. (VI, 


450 8) MT. 

Diefer neue, abermald in Drud und Papier ſchön ausge- 
ftattete Band der ethnographiſch-culturgeſchichtlichen Darftellung 
der „Völker Oeſterreich-Ungarns“ ift den tichechifchen Böhmen, 
Mähren und Slovaken gewidmet; indeffen nur die vorangeftellte | 
„Meberfichtliche Darſtellung“ von Jaroslav Vlach bezieht ſich 
auf dieſe drei Bruderſtämme, einigermaßen wenigſtens, gleich— 
mäßig, obwohl hier bereits die Slovaken, die doch in Folge 
treuerer Bewahrung des alten Tſchechenthums von bejonderem 
Intereffe für eine geſammttſchechiſche Wollstunde geweſen 
wären, etwas fur; wegfommen, da neuerdings bie böhmijch- 
mährijchen Tſchechen auf die Stovaten übel zu fprechen find, 
feit Ießtere einen ihrer Dialekte zur felbjtändigen Schriftipradhe 
erforen haben. Schon bei früherer Gelegenheit ift es an dieſer 
Stelle ausgeſprochen worden, daß es überhaupt mißlich erfcheint, 
Völker ſchildern zu wollen, indem man ihre Gejchichte erzählt | 
und Einiges über ihre Sitten und Bräuche beibringt. In diefem | 
ftarfen Band von 450 Seiten erfahren wir eine Maſſe gefchicht- 
licher Einzelheiten (fogar ein ziemlich ausführlicher Abriß der 
Kirchengeſchichte Böhmens ift mit eingelegt in die „Ueberficht- 
liche Darjtellung“), aber wie ein Tſcheche ausfieht, das verräth 
fein Sterbenswörtchen dem Leſer. Ohne ſich in Anthropologis 
ſches zu vertiefen, hätte eine einzige gute Abbildung Typus und 
Tracht beſtens veranfchaulicht, während jo allein der letzteren 
gelegentlich Berüdfichtigung geſchenkt ift in viel weniger anjchau- 
lihen Worten. Den Hauptinhalt des Bandes bilden die-drei 
faft bloß auf Böhmen bezüglichen Studien des Freiherrn 
v. Helfert. Die erfte derfelben ift eine an fich recht dankens- 





werthe literarhiftoriiche Studie über das böhmifche Volkslied 


mit zahlreichen, ftet3 zugleich ins Deutfche übertragenen Iyrifchen 
Belegen; ſehr zwedmäßig wurde damit die Geſchichte der böh— 


miſchen Vollstänge verbunden, denn dieſes fangesfuftige 


Tichechenvolf erfindet ſich zur Melodie auch gern gleich einen 
neuen Tanz (die Polka wurde ja auf diefe Weife Unfangs der 
Bierziger von einem böhmifchen Bauernmädchen erfunden), Die 
zweite Abhandlung giebt eine Ueberfchau der jeit Wiederauffeben 
der böhmischen Sprache als Literaturiprache erfchienenen Werke 
in feßterer, die dritte jchildert in großer Ausführlichkeit den 
Streit um die Echtheit der älteften Denkmale böhmifchen 
Schriftthums, befonders alfo den um die Königinhofer Handichrift, 
was freilich, faum mehr in den Rahmen einer Ethnographie der 
Cedho:Staven hineingehört. — 


Das Ausland. Herausg. unter Mitwirkung von Fr. Rapeln. A. 
56. Jabra. Rr. 24, 

Juh.: Politifche und wirthſchaftsgeographiſche Nüdblide. 6. Die 
neneiten Phaſen der englifchen Politik in Südafrifa. — E. Robert 
—3318 an die Freunde deutſcher Afrika⸗-Forſchung, coloniſatoriſcher 

eſttebungen und der Ausbreitung des deutſchen Haudels! — J. 
9. Schwider, die Zeitfhriften in Ungarn. Eine ſtatiſtiſche Skizie. 
— Köpfefchnellen im füdlihen Borneo, — Kleinere Mittheilungen. 
— Notizen, 


Yaturwiffenfhaften. 


Frerichs, Dr. Herm,, zur modernen Naturbetrachtung. 
Vier Abhandlungen. Bremen, 1882. Fischer. (148 8. s.) 
ch 2, 50. ; 

Der Streit über die Orundgefege der Natur, welcher durch 
bie Darwin’she Defcendenzlehre wieder lebhaft angefacht ift und 
mit größerer Erbitterung in Deutſchland wie anderswo geführt 
wird, bildet den Inhalt der pbigen vier Abhandlungen. Sit 
Sein, Bewegung und Leben nur ein Product der Materie und 
von rein mechaniichen Gejegen abhängig, oder herrſcht noch ein 
Anderes in der Welt, welches uns zwar immer mit der Materie 
verbunden erjcheint, aber anderen Geſetzen folgt und auf ein 
von der Materie unabhängiges Princip hinweiſt? Diefes 
Thema variiert der Berf. in wohlthuend objectiver Weife durch 
feine Betrachtungen. Die erfte Abhandlung: „zur moniftifchen 
Weltanſchauung“ enthält den Beweis, daß die von der materia- 
liſtiſch mechaniſchen Hypotheſe erzielte einheitliche Naturauf: 
faſſung unhaltbar iſt, daß daneben ein Gebiet des Geiſtes be— 
ſteht, daß aber zu einer höheren moniſtiſchen Anſchauung in der 
Annahme von der Durhdringung und Vereinigung beider Ge: 
biete zu gelangen jei. Die Abhandlung: „Mechanismus und 
Zwedmäßigfeit in der Natur“ bejpricht die teleologifche und die 
mechanische Naturauffaffung, den Kampf beider Richtungen und 
weit jeder eine berechtigte Sphäre an. In den beiden legten 
Abhandlungen, „Kampf und Entwidelung“ und-„zur Ethit” be: 
tjtelt, geht der Verf. jpeciell auf das Thema des Darwinismus 


‚ein und erkennt die Bedeutſamkeit, ja Nothwendigkeit diefer 


Lehre für das Verftändnig der Entwidelung auf phyſiſchem 
Gebiete an. Unter Hervorhebung des Unterjchiedes der von 
Darwin felbft entwicelten Folgerungen und der der deutjchen 
materialiftifhen Darwinianer, weiſt der Verf. die allgemeine 
Gültigkeit der Hypothefe, ihre Anwendbarkeit auf die geijtigen 
Fortſchritte und auf das unbegrenzte Weltall zurüd. Man wird 
durch dieſe Abhandlungen lebhaft an die Debatten über Darıvi- 
nismus im preußiichen Abgeorbnetenhaufg erinnert, Debatten 
wie fie wohl in dem Parlamente feiner anderen Nation als der 
„philoſophiſchen“ denkbar find. Die Schrift ift Jedem, der mit 
Untheil den Bemühungen folgt, das große Problem der Be- 
ziehung zwifchen Geijt und Materie zu löſen, beftens zu 
empfehlen, = 





+ 


939 





940 





Stuttgart, 1882. Spemann. (5. 361—480, Gr. 8.) | 
a cf 0, 50. — 

In den vorliegenden Lieferungen, welche ſich ausſchließlich | 
mit den Bewohnern Amerikas bejchäftigen, wird zunächſt die 
Schilderung des mexikanischen Wölkerkreifes beendet. Hierauf 
folgt die Darjtellung der mittelamerifaniichen und fübamerifa- 
nischen Racen bis zu den Peſcheräh hinab, mit welchen bie 
Reihe der eingeborenen Stämme ſchließt. Um Ende ber 
23. Lieferung beginnt dann die Betrachtung ber „fremden Ele: 
mente in Amerika“ mit den Yankee's. N—e | 








Hoffer, Prof. Dr. Ed., die Hummeln Steiermarks. Lebens- 
geschichte u, Beschreibung derselben. 1. Hälfte. Mit 1 lithogr. 
u. 2 chromolith. Tal, Graz, 1852. Leuschner & Lubensky. 
(IV, 92 S. Rof. 8.) HM 3 

Vorliegende Urbeit beweiſt, wie viele andere, in erfrenlicher 

Weiſe das ſeit Jahren zunehmende Intereſſe, weldes dem | 
ſchwierigen Studium ber Öymenopteren entgegengebradht wird, 
Die bis jept vorliegende erjte Hälfte des Werkes enthält haupts 
jächlich den allgemeinen Theil, in welchem unter 15 bejonderen 
Ueberfchriften folgende Verhäftniffe der durch ihr Staatenleben 
fo intereffanten Hummeln in anziehender Weife geichildert 
werden: 1) Lebensweife der Hummeln im WUllgemeinen, 
2) Lebenäweife” der Weibchen, 3) Lebensweife ber Arbeiter, 
4) Lebensweife der Männden, 5) Ueber den fogenannten 
Trompeter in ben Hummelnejtern, 6) Metamorphofe der Hum— 
meln, 7) Neſtſtoffe und Nefter, 5) Bau ber Waben und Bellen, 
9) Sammeln von Blüthenftaub und Honig und Bereitung des 
Wachſes, 10) Gemiſchte Hummelgefellichaften, 11) Feinde der 
Hummeln, 12) Schonet die Hummeln! 13) Geographiiche Ber- 
breitung der Hummeln, 14) Bezeichmung, Eharakteriftif und 
Körperbau ber Hummeln, 15) Stellung der Hummeln im 
Syſtem und Unterfcheidung berielben von anderen hummel- 
artigen Hymenopteren. Der „Befondere Theil“ befteht in der 
Beichreibung der einzelnen Arten, Diefelbe ift eine jehr jorg- 
fältige, behandelt die drei Formen von Individuen eines Stodes 
im Einzelnen und trägt den mamnichfachen Farbenvarietäten 
Rechnung. Es find bis jetzt vier Arten (Bombus lapidarius, 
confusus, masturcatus und Rojellus) veſchrieben und auf zwei 
chromolithographiſchen Tafeln abgebildet, während auf einer 
ſchwarzen Tafel einzelne Körpertheile, namentlich die Mund« 
teile, wiedergegeben find. Wir fehen mit Intereſſe der Forts 
jeßung des verdienftvollen Werkes entgegen, 





— Zeitung. Red.: U. de Barv, 2, Juſt. 41. Jahrgang. 
Nr. 21—-24. 

Inh.: G. Hoffmann, Culturverſuche über Variation. (Schl.) 
— F. Tſchaplowitz, Giebt es ein Transpirationd- Optimum? — 
H. Kurth, Bacterium Zopfi, — Literatur. 


Flora. Red.: J. Singer. 65. Jahre. Nr. 171.18. 
Juh.: N. Zalewffi, über Sporenabichnärung und Sporens 
abfallen bei den Pilzen. (Scht.) — I. Müller, lichenologiſche 
Beiträge, 18. (Fortſ. — Ferd. Par, Alora des Mebborns bei 
Schatzlar. (Fortſ.) — Sipungsbericht des botan. Vereines in München. 


Gntomolog. Nachrichten. Hrög.vonf.Katter. 9. Jahrg. Heft 10. 
Inh: A. Spever, zur Berichtigung einer wunberlicen Pu— 
blication, — Armin Hufz, Colias Hyale La, deren Aberrationen 
und unter diefen ganz befonders ab. 9 flava Husc. — 9. Lam— 
precht, Saturnia carpini Schi, — Ueber einen Geometriden vers 
folgenden Afilus. — Künftliches Futter für Schmetterlinge. — Alex. 
Mocfärv, 1. Aus der Geſchichte der Literatur der Goldwespen. 
2. Zur geograpbifchen Verbreitung der Goldwespen. 





Der Raturforſcher. Hrög. v. Wilh. Stlaref, 16, Jahrg. Nr. 24, 
Juh.: Weber die Sichtbarkeit der dunklen Seite des Planeten 
Venus. — Das Neductionsvermögen des Zinf, Magnefium und Eifen, 
— Die RWärmeerzeugung bei der Abforption von Gaſen durch feite 
Körper und durch Alüffigkeiten. — Ueber phyſiologiſch erflärbare 


lungen. 





Chem. Gentralblatt. Red.: R. Arendt. 3. F 14. Jahrg. Nr. 20— 25. 


Inh.: Wochenbericht. — Apparate mit Abbild. — Kleinere 
Mittbeilungen, 


Ghemiter-Zeitung. Hrögbr. G. Aranfe. 7. Jahtz. Nr. 46 u. 47, 

Inh.: Berfammlung baverifher NabrungsmittelsGhemifer am 
25. und 26. Mai in Münden. — Mittheilungen aus Staffurt. — 
M. Baswip, die SpiritussInduftrie in den lepten Jahren. — Das 
öfterr. Geſeß vom 15. März d, J., betreffend die Abänderung und 
Ergänzung der Gewerbeordnung 2, 


em——— — — — 


Medicin. 


Poensgen, Dr. Eug., die motorischen Verrichtungen des 
menschlichen Magens u. ihre Störungen mit Ausschluss der 
Lehre vom Erbrechen. Mit einem Vorwort von Prof. Dr. 
Kussmaul. Strassburg jj/E., 1662. Trübner. (XIII, 167,5. 
Gr. 8.) M 4, 50. ° 

Der Werth der Arbeit beruht auf der äuferft forgfältigen 
und genauen Sammlung des ungeheuer reichen, fehr zerftreuten 

Materiales in der Literatur und in der überjichtlichen Anord: 

nung und Gruppierung beffelben um kurze, beftimmte, als fun: 

damentale Thatſachen hingeftellte Säge. Das Urtheil des 

Verf.“s ift allenthalben fachlich, kurz, gemäßigt. Der erſte Theil 

behandelt die Unfichten der Aerzte über die motorischen Ver— 

richtungen des Magens bis zur Zeit Haller's, der zweite die der 
neueren Zeit, in beiden Theilen zuerft die Phyfiologie, dann 
die Pathologie. Im dem zweiten Theile werden die Be 
wegungen des Magens, der Kardia und des Pylorus getrennt 
beiprochen. Im Unhange ſchildert der Verf. die Numination 
beim Menfchen, wobei er zwei mit Erfolg behandelte Fälle aus 
feiner Praris mittheilt. — Auf kurze beftimmte Sätze, durch 
größeren Drud hervorgehoben, folgen die Belegitellen unter 

Betonung der wichtigften Unfichten und abweichenden Meinungen 

der Verf. in Heinerem Drude. Ein genaues Literaturverzeihniß 

und Autorenregiſter ſchließen die tüchtige Arbeit ab. 





Samuelson, S. Arnold, Ingen., Sandfiltration und constante 
Wasserversorgung. Antwort auf das in der hamburgischen 
Wasserversorgungsfrage erstaltete ete. Gutachten der Civ.-Ing. 
Henry Gill u, Aug. Fölsch. Mit 2 Taf, und 5 in den Text 
gedr. Skizzen. Hamburg, 1882. Voss, (59 8. Roy. 8.) 
ef. 2, 40 . 

Im Wefentlihen eine Widerlegung von Unfichten, die die 
Herren Gill und Fölſch in einem Gutachten über die Verhält— 
niffe der Wafferverforgung Hamburgs ausgeiprochen haben, Es 
ift unthunlich, auf die Einzelheiten einzugeben, da man dazu die 
genaue Kenntniß des betreffenden Gutachtens haben müßte, von 
dem in der Schrift nur einzelne Säge hervorgehoben werben. 
Der Berf. hält im Wefentlichen die dermalen für Hamburg be> 
jtehenden Einrichtungen für praktifch, tritt der Behauptung, daß 
eine Waffervergeudung jtattfinde, entgegen, verwirft bie Ein: 
richtung von Waſſermeſſern, da er durch deren Einführung eine 
Herabminderung des Confums auf 100 Liter per Kopf im 
täglichen Durchichnitt nicht erwartet; er ift für große Hilter- 
Oberflähen und für eine vollitändig gleihmäßige Durchfluß- 
geſchwindigkeit des Waſſers durch diejelben, Erwähnung ver» 
dient der vom Berf. gebrauchte Apparat zur Bejtimmung des 
Klarheitsgrades des Waſſers. — Die ganze Frage ift aus: 
ſchließlich vom technifchen Geſichtspuncte aus betrachtet. 


— — 


Deutſches Archiv für Min. Medicin. Redig. von H. v. Ziemſſen 
u F. U Zenker. 33. Band. 3 u. 4. Heft. 

Inh.: v. Ziemffen, die künſtliche Gasaufblaähung des Dickdarme 

u Nagnoſtiſchen und, therapeutiſchen Jwecken. — Meuche, Die 

— — — —— in Oberheſſen felt Herbſt 1879. — Bubnoff, 





941 


— 1883, M 27. — Siterarifäes Eentralblatt — 30, Juni. — 


942 





über die phyfiologiſche und tberapentifhe Wirkung der Adonis-ver- 
nalis- Pflanze, — Freundlich, ftatiftifch-Flinijche Notizen über die 
auf der medicin. Klinik zu Freiburg i. B. vom 1. October 1876 
bis 31, December 1881 zur Behandlung gekommenen Fälle von 
Typhus ahdominalis. — Janffen, die Grutperfpiration beim ges 
ſunden Menſchen und bei Nephritifern. — Sabli, zur Lehre von 
den fpinalen Zocallfationen. Sectionsbefund bei einer alten Kinders 
lähmung mit eng localifierter Atrophie. — Sped, Unterfuchungen 
über die Ginwirfung der Abkühlung auf den Atbemproch. — 
Schreiber, zur vbwfikalifchen Unterſuchung des Oeſophagus und 
des Magens (mit befonderer Berüdfjichtigung des intrathoracalen 
intraabdominalen Druds), (Mit Taf.) — Kleinere Mittheis 
ungen. 





Deutſche Zeitfährift f. Chirurgie. Nedig. von U, Lücke u. €. Roſe. 
18. Band, 5. u. 6. Heft. 

Inh.: Fiſcher, ein Ladeſtock im Gehirn. Heilung. (Mit Taf.) 
— Jaffé, über Anochentubereulofe, — Neudödrfer, zur Aetbers 
und Stifoxudulnarkofe. (Fortſ.) — Wolberg, kritiſche und exveris 
mentelle Unterfuchüngen über die Nervennatb und Nervenregeneration. 
(Fortſ. — Wipel, Beiträge zur Kenntniß der fecundären Beräns 
derungen beim musculären Schiefhalſe. — Kleinere Mitteilungen. 
— Beſprechungen. 


Deutſche Monatsfhrift für Zahnheilkunde. 
1. Jahrg. Juni, , 
Inh.: Schienfer, Unterfuhungen über die Verfnöcerung 
der Zahnnerven, ibre Urſachen, Erfcheinungen, Folgen und Behand- 
fung. Preisihrift. (Foriſ. — Kübns, ein verbefferter Zungen« 
halter. — Telſchow, Entgegnung. — Blume, Gugiene-Ausitellung 
in Berlin 1883. — Ohio State Dental Society ete. . 


Memorabilien. Hrög. von Ar. Be. N. F. 3. Jahre. ‚Heft rg 
Juh.: Balenta, Gangrän der Harnblafe in Folge von Re- 
troflexio uleri gravidi IV. mensis — fpotaner Abortus — Tod ob 
Peritonitis purulenta. (Rortf.) — 8%. Schmig, Behandlung der 
Diphtheritis, ſpec. mittelft Pinfelung mit Höllenjtein-Zöfungen, — 
Theraventifche Analeften. — Literatur. 
Der Irrenfreund. Red.: Brofins. 25. Jahrg. Nr. 4. 
Inh.: Wiederholtes Berbredyen der öffentlichen Gewaltthätigkeit. 
— Iraeundıa morbosa eines Epileptiſchen. — Geiſtige Erfranfung 


im Einzelhaft. — Beiträge zum Studium der langfainen Genefungen. 
— Schufverlegung am redyten Oberarm, Reflerpiuchofe, — Literatur, 











Redts- und Staatswiffenfhaften. 


Liſzt, Dr. Fr. von, Sind gleiche Grundfäge des internationalen 
Strafrehts für die enropälichen Staaten anzufireben, und eventuell 
welche? Gutachten, im Auftrag der ſtändigen Deputation des 
deutſchen Juriftentages erftattet Fertin u. Zeipzig, 1582, Gnttentag. 
(34 ©. 8.) 

Der Juriftentag ift den in dem Gutachten ausgefprodhenen 
Anſchauungen im Wefentlichen beigetreten, andererjeits iſt ein 
Ungriff auf dieſelben nicht ausgeblieben (v. Bar im Gerichts» 
faal Bd. 34, ©. 451—504). Eine erneute Befprechung der 
ftreitigen Buncte würde an dieſer Stelle viel zu weit führen, 
Ref. muß fich vielmehr darauf bejchränfen, einige der wichtigsten 
von Profeſſor dv. Liſzt gegebenen Gefichtspuncte hervorzu— 
heben. — Um Eollifionen der Strafanfprücde verjchiedener 
Staaten möglichft zu vermeiden, fol die Grundlage für die 
Regelung des Gebietes, auf welchem die heimischen Strafredhts- 
fäße gegenüber den ausländifchen gelten, das Territorialprincip 
bilden. Nur gegen Hoc): und Landesverrath muß jeder Staat, 
auch bei Handlungen im Auslande, fi) durch Behauptung eines 
eigenen Strafanfpruches ſchützen. Bezüglich der weiteren Car: 
dinalfrage der Auslieferung geht der Verf. bavon aus, daß dabei 
ein Act der Rechtshülfe und nicht der eigenen Rechtspflege in 
Frage ſtehe. Diefe Gegenüberftellung der Verfolgung eines 
eigenen Strafanfpruches und der Hülfeleiftung zur Berwirklichung 
eines fremden ift von größter Tragweite und kann nicht Durch 
den Einwand Hinfällig gemacht werben, daß auch die Rechtshülfe 
im weiteren Sinne zur Nechtöpflege gehört. Es ergeben fi 








daraus bie weittragendften Confequenzen für das Recht der 
Auslieferung überhaupt, Confequenzen, die freilich bei allen 
denen auf Wiberfpruch ftoßen müffen, welche es für eine Pflicht 
des Aufenthaltsftaates erachten, den fremden Staatsbürger dem 
Strafanipruch des Heimatsjtaates gegemüber in Schuß zu 
nehmen. Das würde bei dem Beftehen eines Weltauslieferungs- 
vertrages allerdings nicht mehr angehen, das ift aber wohl fein 
Grund, einen ſolchen Weltvertrag, auf den der Verf. hinweiit, 
nicht anzuftreben. Für politiſche Delicte Hält der Verf., wohl 
mit vollem Recht, die Auslieferung für ebenfo principiell be- 
rechtigt äld gegenwärtig undurchführbar. Mafgebend für die 
Begriffsbeftimmung fei die politifche Natur des angegriffenen 
Rechtögutes, nicht das Motiv des Thäterd. Die vorfäpliche 
ZTödtung des Staatsoberhauptes jei alſo ein eminent politisches 
Delict, bei welchem aber heute jchon der Grundſatz der Nicht- 
auslieferung durchbrochen werben müſſe. Bezüglich des delit 
connexe müſſe der überwiegende Charakter der Geſammthand⸗ 
fung darüber entjcheiden, ob fie ala politifches oder als gemeines 
Verbrechen anzufehen fei. Soweit durch internationale Angriffe 
auf gewiffe Nechtsgüter das Bedürfniß einer internationalen 
Abwehr erzeugt werde, feien internationale Bereinbarungen 
ee ſtrafrechtlichen Schuß biefer Rechtsgüter wünſchens⸗ 
werth. 

Die kleine, aber inhaltsreiche und gedanlenvolle Schrift muß 
als ein werthvoller Beitrag zum internationalen Strafrecht be- 
zeichnet werben, . 

Deſterreichiſche Zeitfchrift für Verwaltung. Hrög. von C. Ritter v. 
Jäger. 16. Jahrg. Rr. 21—24. 

Inh.: Heinr. Freib. v. Hammer-Purgſtall, repficierende 
Bemerkungen zum Gegenitande der Durchführung des Militärgefehes. 
— 6. Baidele, die ſtaatlichen Aufgaben zur Bekämpfung der 
Trunkſucht. — Mittheilungen aus der Praxis. — Notiz. Alar Pr 
und Berordnungen. — Perfonalien-— Erlediqungen, — Hierzu als 
rg Bogen 9—13 der Erfenntniffe des k. f. Berwaltungsgerichts: 
Statiftifhe Monatöfhrift. Im Auftrage d. k. k. ſtatiſt. Central— 

Gommijfion red. u. brög. v. d. £, £, Dirertion der adminiitent, 
Statiftif, 9. Jahrg. 5. Heft. 

Inh.: F. 8. v. NeumannsSpallart, der Werth der Gerealien: 

Ernten in Dejterreihellngarn. — Franz v, Jurafchef, die mittlere 


fern IH in Deiterreidh 1830 —1881. — Mittheilungen und 
Miscellen. — Literaturbericht. 5 i 


Techniſche Wiſſenſchaften. 
Lippmann, Dr. Edm, O. von, die Zuckerarten und ihre 
erivate. Braunschweig, 1582. Vieweg & Sohn. (XII, 
238 8. 8.) A 6. 

Dieſes Werk bringt eine recht vollftändige Darftellung des 
gegenwärtigen Standes der Buderchemie, eine ſyſtematiſch ge- 
ordnete Zujammenftelung des von der Literatur gebotenen 
Materiales über Vorlommen, Reindarftellung, phyſikaliſche und 
chemiſche Eigenjchaften, Gährung, directe Derivate, analytifchen 
Nachweis der ſämmtlichen Buderarten und ihrer Iſomeren. 
Nah Feititellung des Begriffes der Zuderarten nach Fittig 
werben im erjten Theile die einzelnen Glieder der Glykoſe— 
gruppe, im zweiten diejenigen der Rohrzudergruppe und im 
dritten bie Eonftitution und die Entitehung der Zuderarten in 
der Pflanze, fowie die Beziehungen der optifchen Conſtanten 
abgehandelt. Als Schluß folgen noch einige Nachträge von 
Urbeiten, welche während des Drudes erfchienen find, ſodann 
ein Sad: und Autorenregifter; die bis auf wenige Ausnahmen 
ſehr vollftändigen Literaturnachweife finden fich im Texte fort: 
laufend mitgetheift. 

Bei der mehr und mehr zu Tage tretenden Gejtaltung der 
Buderinduftrie zu einem vorherrichend chemiſchen Großgewerbe 


943 








hat in den legten Jahren in fteigendem Maße die Zuderchemie | 
das nterefje der im diefer Branche thätigen Chemiker in 
Anſpruch genommen und fich das Bebürftiß nach einer Zu | 
jammenftellung des einfhläglichen, in zahlreihen Beitichriften 
der verfchiedenften Urt zerftreuten umfangreichen Materiales 
geltend gemacht. Der hohverdiente Verein für die Rübenzudere 
industrie des deutjchen Reiches fchrieb deshalb bereits im Jahre 
1578 zwei Preife für die beiden beften Monographien der bes | 
fannteren Zuderarten aus und frönte mit dem erſten derjelben 
auf Grund der Beurtheilung competenter Fachmänner eine kurz 
gefaßte Urbeit des Verf.'s des vorliegenden Werkes, welche in 
der Vereinszeitfchrift zum Abdrud gebracht wurde, So fand fie 
zwar feine weite Verbreitung, wohl aber große Anerkennung bei 
den Zuderchemifern und lieferte den Beweis, dab ihr Verf. in 
hohem Grade zur Herausgabe eines felbjtändigen Werkes wie 
das vorliegende berufen war. 

Daſſelbe erweift fich nun als eime gänzliche, vielfach er 
weiterte Umarbeitung der früheren Monographie, welche mit 
großer Sorgfalt alle bis in die neueſte Zeit veröffentlichten Ab- 
bandlungen bis auf wenige Ausnahmen berüdfichtigt und fich 
vor Allem durch große Zuverläffigkeit in der Wiedergabe der 
Ergebniffe und Ausführungen der Arbeiten auszeichnet. Die 
Behandlung ift eine ftreng wifjenjchaftliche, die Anordnung des 
Stoffes überjihtlih und zwedmäßig, die Faffung ebenfo Mar 
al3 anregend und mit großer Sachkenntniß durchgeführt. Man 
muß ihm ſomit das Zeugniß geben, daß es feine Aufgabe, eine 
erichöpfende Darjtellung des heutigen Standes der Zuderchemie 
zu liefern, in fehr befriedigender Weife gelöft hat und nicht 
allein feinem Verf. zur Ehre gereicht, fondern auch den deutichen 
Buderinduftriellen, für deren alltäglichen Gebrauch es ja in 
erjter Linie beſtimmt ift, indem es als ein rein wifjenfchaftliches 
Wert die Bildung, Tüchtigfeit und das wiſſenſchaftliche Streben 
derjelben glänzend nachweiſt und überhaupt auf eine hohe 
Entwidelungsftufe der deutſchen Buderfabritation ſchließen 
fäßt. 

Das Werk muß aber den in der erwähnten Branche thätigen 
Chemitern nicht allein auf das Wärmſte empfohlen werden, jons 
dern auch weiteren Kreiſen bei der großen Bedeutung der 
Buderarten, als häufige Beitandtheile pflanzlicher und thierifcher 
Säfte, ald Genuß- und Nährftoffe, fowie als eine Gruppe 
organischer Verbindungen, deren Gonftitution noch nicht end: 
gültig feftgeftellt und deren Synthefe noch nicht gelungen ift. 
Sicherlich) verdient es demnad die Beachtung der Phyfiologen, 
Agrieulturchemifer, der Milchwirthe, der Vorjtände der Eontrol 
ftationen für Nahrungsmittel und insbefondere der Chemiker, 
welche eifrig beſtrebt find, die Wiffenfchaft durch Forſchungen 
zu bereichern. Sie alle werden das Werf um fo mehr willkom— 
men beißen, als die Zuckerchemie namentlich in den legten 
Jahren wejentliche Erweiterungen durch recht werthuolle Unter: | 
juchungen erfahren hat und fomit das gediegene Werk von Dr. 
R. Sachſſe, über Farbftoffe und Kohlenhydrate zc., welches | 
bereitö 1577 erjchienen iſt, nicht mehr ausreichend erſcheint. 
Es fei jomit nochmals hiermit Allen auf das Wärmſte 
empfohlen und dem Verleger für die vorzüglihe Ausftattung 
in Bapier und Drud Anerkennung ausgefprochen. CT. 





Dur und Hüttenmännifche Zeitung. Red. Bruno Kerl u, Frledrid 
immer. 42. Jahrg. Rr. 21-24. 

Inhe: Mart. Atliani, die Verarbeitung der Erze vermittelit 
(Sleftricität. — B. Eggertz, Über die Analvfe der Dfengafe x. 
(Fortſ. — U. Tamm, Parnell’s Methode der Verarbeitung armer 
bleis, kupfer⸗ und filberhaltiger Jinkblende. — Millor's elektrolytiſche 
Zintorobe,. — Montanproductenmarft. — Mittbeilungen aus den Vers 
bandlungen des bergmänniihen Vereins in Freiberg. — Inductionds 
wage von Hughes zur Auffuchung metalliiher Maſſen. — Troilius, 
analvtifhe Methoden aus den Dereinigten Staaten. — X. Ninman’s | 
Apparat zum Unterſuchen von Brennmaterlalien. — Wagen-Aus- | 
Nürzungsvorrichtungen bei Geitellforderung. — Berg» und Hütten- 


— 1883, M 27, — Literarifhes Eentralblatt — 30. Juni, — 


944 


männifches von der berliner Austellung auf dem Gebiete der Hogiene 
und des Rettungsweſens. — Verarbeitung der kupferhaltigen Riotinto— 
kieſe. — Modificierter engliſcher Kupferhüttenproceß. — Juter— 
nationale Aueſtellung für Bergbau, Hüttenweſen und Keramik in 
Madrid. — Die Chemie der Beſſemerbirne mit faurem und baſiſchem 
Autter. — Natur der Schlagwetter. — Nidelgewinnung aus Gars 
nierit. — Nordenfröm, über Schwedens Abbanmethoden. — 
Ueber Gtasausicheidungen im Stahl. — Ueber Patinabildung. — 
Einfluß des Ihomasprocefied auf den deutfchen Bergbau und auf 
die Eiſen- und Stablinduitrie. — Der Ihbomosproch im Peiner 
Walzwerk. — Balling's maapanalvtifche Zintprobe mit Schwefel» 
natrium und Pbenolpbtalein. — Neue Literatur, 


Sprachkunde. Literaturgefhicte. 


Culmann, F. W., etymologische Aufsätze und Grundsätze. 
VI. Umschau auf dem Gebiete der historischen Zeitformen und 
ihrer Augmente. 2. Beitrag zur Aufklärung grammatischer 
——— Strassburg i/E., 1883. Schmidt, (48 8. 8.) 
A 1. 


Der Berf. Härt feit 1869 durchfchnittfich durch Ein Opus 
jährlich das ſprachwiſſenſchaftliche Publicum über „grammatiiche 
Geheimniffe* auf und ift demgemäß auch in dem Eritifchen 
Organen ein gewohnter Gaft. Freilich ein Gaft, dem unferes 
Wiſſens uoch nie von Seiten ſachverſtändiger Kritik ein freudiges 
Willkommen zu Theil geworden ift. Mit derfelben Zädigfeit, 
mit der Herr Culmann feine Theorien über Lautwandel und 
Wortdildung immer und immer wieder vorlegt, hat auch die 
Kritif immer wieder darauf hinzuweiſen, daß diefelben, weil 
mit jeder willenfchaftlihen Methode im Widerſpruch ftehend, 
unannehmbar find, Mit Rüdficht auf die in „Umfchau* Nr. III, 
IV, V und VI gebotenen, aber von der Wiſſenſchaft bislang 
noch unbeachtet gelaffenen Aufflärungen fragt der Berf. ©. 6: 
„Wie Large noch foll die Sprachwiſſenſchaft verzichten auf eine 
rationelle Theorie der Wortbildung!” Wir fürchten, dieſe 
Quousque tandem- Stimmung des Verf.'3 gegenüber ber 
Sprachwiſſenſchaft begegnet einer analogen Stimmung gegen 
Herrn Eulmann abfeiten aller der Gelehrten, denen aus irgend 
einem Grunde die Pflicht obliegt, die Culmann'ſchen Schriften 
durch⸗ oder wenigftens anzulefen; denn amüfieren thut fid) bei 
der Lectüre diefer grammatiichen Schnurrigfeiten, da es immer 
diejelben find, wohl jchon feit lange Niemand mehr. Rgm. 








Holtermann, Ad., Dr. phil., deutfch-franzöfifches phraſeologiſches 
—— Dortmund, 1882. Köppen. (VII, 336 S. Gr. 8.) 
Ein Hülfsmittel zur Abfaffung freier franzöfifcher Arbeiten 
aller Art will uns der Verf. vor Allem bieten. Er hat dazu 
den Weg eingefchlagen, eine Ausleſe wichtiger deutfcher Wörter, 


‘ namentlich jolcher, die in den mannichfaltigiten Redewendungen 


wiederkehren, alphabetijch zufammenzuftellen und unter jedem 
dieſer Stihwörter eine Reihe meift unüberfegter franzöſiſcher 
Phraſen zu vereinigen, die nur bei Ueberſetzung durch echt 
beutfche Redewendungen zu jenem Stichwort (oder bisweilen 
einem naheliegenden Synonymum) führen und fo in demſelben 
ihr Bindeglied finden. Es ift alfo bei der Benugung an das 
ſelbſtthätige Sprachgefühl des deutſchen Leſers appelliert und 
fo zugleich eine Anregung zum Nachdenken gegeben, die in dem 
Buche zu lefen verloden kann. Daß die beigebrachten franzöfi- 
hen Phrafen correct und gut find, verfteht ſich. Beſchränkung 
in der Auswahl war geboten, Erweiterung des Heinen und 
billigen Büchleins aber ift von dem Erfolge defjelben abhängig 
gemacht. Das Buch ift uns bei wiederholter Benugung in der 
Praxis recht brauchbar erfchienen, wenn es natürlich auch nicht 
immer die erwünjchte Auskunft gab. Als Beifpiel von der Art 
des Verfahrens laſſen wir den Artikel U folgen: Un engage- 





945 

ment en amene un ‚auire. — Puisque le vin est tir6, il faut 
le boire. — D’un bout à l'autre. — Je suis l’alpha et 
l’omöga. Kn. 
Geitler, Dr. Leop., die albanesischen und slavischen 


Schriften. (Mit 25 phototypischen Tafeln.) Mit Unterstützung 
„der Kaiserl. Akademie d, Wiss. in Wien. Wien, 1563. Alfr, 
Hölder. (IV, 188 5. 4.) cM 28. 

Was das Etrusfijche für die Sprache, das ift das Glagoli- 
tifche für die Schrift: ein ungelöftes Räthjel; wir fünnen jeden 
einzelnen Buchſtaben mit vollfommener Sicherheit lefen und 
find doch nicht im Stande, dem Ganzen feinen richtigen Plaß 
zuzuweiſen. Geitler verdient aljo unjeren Dank, wenn er ſich 
daran macht, diejes paläographifche Räthſel zu löfen; er thut 
dies in der Weife, daf er das Glagolitifche durch Vermittelung 
einer albanefifchen Schrift ableitet aus der griechischen und 
römifchen Eurfive. — In dem erften Theile behandelt er die 
albanefiihe Schrift, ihre lateinischen und griechifchen Elemente; 
der zweite Theil ift dann fpeciell dem Gtlagolitifchen gewidmet. 
Beigegeben find 25 vorzügliche Schriftproben, die ſämmtlich 
den hoch geiteigerten Anſprüchen unferer Zeit vollftändig ge— 
nügen, mit Ausnahme von Einer häßlihen Zinkographie. Der 
Verf. hat ſich feine Sache keineswegs leicht gemacht, mit großem 
Ernjt und Fleiß hat er ſich eingelejen in die ſchwierige Curſive, 
um ben einzelnen Formen der albaneſiſchen und flavijchen 
Schriften (d. h. Schriftarten) nachgehen zu können. Ob er aber 
jein Hauptziel erreicht hat, bleibt allerdings zweifelhaft. 

Man wird zwei Fragen wieder jcheiden müffen, die hier zu 
einer zujammengezogen find, die nad) dem Urfprunge 1) des 
Albaneſiſchen und 2) des Ölagolitifchen. Bom Albaneſiſchen befipen 
wir überhaupt nur einige ganz junge Blätter, die ungefähr um 
das Jahr 1800 gejchrieben find; für die vorhergehenden Jahr« 
hunderte haben wir feine Spur, feine Erwähnung bei irgend 
einem Schriftiteller. Fit es wirklich denkbar, daß diefe Schrift 
vor dem Abſterben der Eurfive entjtanden jein und danı 1000 
Jahre eriftiert haben follte, ohne irgend ein Denfmal aus diefer 
Beit zu hinterlaffen? Und doch ift das die unerläßliche VBorbedin- 
gung für die solgerungen des Verf. Und ferner, ift e8 denkbar, daß 
eine curfive Schrift 1000 Jahre hindurch gejchrieben wurde und 
dann am Schluffe noch fo viel Hehnlichkeit mit der früheren auf- 
weit? Je mehr Unalogien der Verf. mit großem Fleiß zu— 
fammenftellt, dejto mehr wird der Leſer ftußig; denn mit dem 
jelben Rechte fünnte man vorausjehen, daß ein Greis noch das 
Ausſehen eines Kindes bewahrt habe. — Ref. hält jene alba= 
neſiſche Schrift vielmehr für ein Kunſtproduct irgend eines 
Schulmeifters (vielleicht deffelben, bei dem v. Hahn jene Blätter 
erworben), dem bei der Bildung feines Ulphabetes bejonders 
bie Formen der jüngsten griechiſchen Minuskel und vielleicht auch 
der glagolitiſchen Schrift vorjchwebten. 

Wer aljo diefe Borausfegung des Verf.'s ablehnt, wird 
auch natürlich einen Theil der Folgerungen zurückweiſen müffen, 
die der Berf. gezogen hat, in Bezug auf die glagolitifche Schrift; 
einen anderen Theil lann er anerkennen, indem er directe Ber: 
wandtjichaftsverhältniffe fubjtituiert, wo der Verf. eine Ver— 
mittelung durd das Wlbanefifche angenommen bat. Schon 
Lestien hatte die Bermuthung ausgeſprochen, daß die glago- 
litiſche Schrift eine unciale Stilifierung der griechischen Minuskel 
fei; der Verf. weiſt nun bejonders auf die nahe verwandte 
Deinuskelcurfive hin; namentlich betont er auch die Wichtigkeit 
der römifch-curjiven Elemente, von denen er jogar das glagos | 
litiſche K ableitet, das doc) wohl ficher dem Griechifchen zuzu- | | 
weifen ift. Im Einzelnen wird hier natürlich Manches zweifel- 
haft bleiben müſſen; dagegen ift ein bauerndes Verdienſt, daß 
ed dem Berf. gelungen ift, das Alter der älteften glagolitifchen | 
Scriftdenfmäler richtiger zu beftimmen. Da datierte Hdjchrr. 
durchaus fehlen, fo hatte man die Zeit der ältejten Hdfcher, bis | 





— 1883, 27, — Siterarifges Gentralblatt — 30. Juni, — 


946 


jegt nur nad; ber Sprade zu beſftimmen verſucht; der Berf. 
ſchlägt einen anderen Weg ein; er geht aus von dem Geſetz der 
Linien, das Ref. für bie griechiſche Palãographie nachgewieſen 
hat, daß nämlich die griechiſchen Hoſchrr., die jünger find als 
das Fahr 972, nur noch Buchitaben zeigen, die von der Linie 
berabhängen. Da nun bie glagolitifcyen Hdſchrr. denſelben 
wunderbaren Wechiel von ober- und unterzeiliger Schrift zeigen, 
fo ſetzt er mit vollem Recht auch die glagelitiichen Hoſchrr. mit 
oberzeiliger Schrift dor das Jahr 972; und damit gewinnt er 
einen feiten Punct, der für bie Geſchichie der — — 
wichtig iſt wie für die der Schrift. 





based on the 
"an enlarged by 


Bosworth, Jos., an ee: dictionary, 
manaseript eolleclions of the late ete, Edite 


T. Northeote Toller, M. A. Part I, I, A—Hwi, Oxford, 
1682. Clarendon Press, (VI 8. uw 8 1—5%. Gr. 4.) 
AH. 30. 


Schon Bosworth jelbjt hatte die Abficht, fein großes, 1838 
erjchienenes Wörterbuch des Angelfächfischen vollftändig umzu« 
arbeiten und neu herauszugeben, Bei Bosworth'3 Tode wußte 
man, daß er viele Schriften, befonders Glofjen und Proſawerke, 
zu diefem Bwede lexilaliſch ausgezogen habe, allein nur wenige 
Buchftaben waren für eine Neuausgabe ausgearbeitet; bie 
Sammlungen für die übrigen Buchſtaben erwieſen fich bald ala 
mangelhaft, es mußten alſo die betreffenden Werke aufs Neue 
leritalifch durchgejehen werden. Ein Plan für das Ganze fehlte, 
e3 war daher derjelbe aus dem ausgearbeiteten Stüde zu ent» 
nehmen. Der Theil, welhen Bosworth ziemlich drudfertig 
ftellte, war A—Fir (das erjte Heft), diefer kann alſo noch als 
Bosworth'3 Eigenthum bezeichnet werden. Schon im zweiten. 
Hefte war ſehr viel nachzutragen, die zweite Hälfte läßt ſich 
ziemlich als eigene Urbeit Toller's bezeichnen. Beſſer für das 
Unternehmen wäre es gewejen, die Bietät gegen Bosworth ganz 
bei Seite zu fegen und dafjelbe ganz neu auszuarbeiten. Da 
dies nicht geſchah, war Toller von Anfang an gebunden; aber es 
werben viele Ungleichheiten in der Ausarbeitung zu Tage treten, 
Betrachten wir das Heft I (aljo das von Bosworth ausge: 
arbeitete), jo tritt auch hier fein einheitlicher Plan entgegen. 
Zum Lobe der zweiten Uusgabe fei gejagt, daß diefelbe gegen 
die erjte jtarf vermehrt und verbefjert iſt; faljche Wörter (d. h. 
ſolche, die gar nicht angelſächſiſch find) und falſche Formen (be+ 
jonders Nominativformen) wurden berichtigt, die Belegftellen 
vermehrt, dagegen Etymologien aus dem Hebräifchen hinweg» 
gelafjen, aud) viele neue Wörter, z. B. auch viele Eigennamen, 
aufgenommen, Allerdings wären fo veraltete Artikel, wie 
AÆlfrie, Cedmon, Cynewulf befjer hinweggeblieben. Ein ftarfer 
Tadel, welcher Bosworth trifft, iſt der, daß er ohne weitere 
Bemerkung und ohne Berechtigung den ganzen Grein’schen 
Sprachſchatz in fein Werf verarbeitete, Da nun einmal der von 
Bosworth verfaßte Theil gedrudt ift, jo möchte Nef. für die 
folgenden Hefte dem Hrögbr. rathen, lieber die Ungleichheit mit 
dem erjten Hefte nicht zu jcheuen und das Folgende, das von ihm 
ja faft durchweg neu zu bearbeiten ift, nad) feinen Grundjägen 
anzuordnen und durchzuführen. Alsdann werden auch feine 
Verdienſte, welche jegt ganz verſteckt find, mehr hervortreten, 
Bisher jheint ji Toller's Thätigfeit vorzugsweiſe auf die Ber 
richtigung der Verſehen und fehler Bosworth's und auf Ber- 
volljtändigung des Materiales zu bejchränfen, Die Unordnung 
und Yusarbeitung der einzelnen Artikel ift wohl meiſt noch 
(auch in Heft II) von Bosworth gegeben. Bejonderd möge 
Toller Zujammengehöriges nicht fo aus einander reifen, wie 
Bosworth es gethan hat. Hoffentlich erjcheinen die folgenden 
Hefte, troß der großen Urbeit, die zu ihrer Ausarbeitung nöthig 
ift, bald: das unfertige Wörterbuch ift wenig nütze. Wir 
werben alddann, wenn dad Ganze vollendet ift, nochmals barauf 
zurüdfommen, B. W. 


947 


Garlyle, Thomas, Sartor Refartus. Weberjegt und zum eriten 
Male mit Anmerkungen u, einer ausführlichen Biograpbie Carlyle's 
verjehen von Thomas A, Fiſcher. Leipzig, 1982. DO. Wigand, 
(XV, 283 ©. @r. 8.) 

Das Werk zerfällt in zwei Theile: in die Biographie 
Garlyle'3 und in eine Weberjegung feines bebeutenditen 
Nomanes, des Sartor Refartud. Der erjte Theil ift eine 
fehr verdienftliche Arbeit. Eine in jeder Hinfiht genügende 
Lebensgefchichte wird man erjt fchreiben Fönnen, wenn der ganze 
Briefwechjel diefes Mannes zugänglich geworden ift und wenn 
wir feinem Leben objectiver gegenüber ftehen. Was aber bei 
dem jeßigen Material in unferer Zeit geleiftet werden fonnte, 
das ijt in der vorliegenden Biographie gejhehen. Sehr erwünscht 
ift auch, daß Fiſcher im Anhange I die wichtigeren Ereigniſſe 
aus Carlyle's Leben, und im Unhange II ein zeitlich geordnetes 
Verzeichniß fämmtlicher Schriften giebt. Die Ueberfepung des 
Sartor Refartus ift recht gewandt. Ebenjo die Uebertragung 
von Briefen in der Lebensbejchreibung. Nur jelten begegnen 
und Wendungen, die an dad Original erinnern (wie 5. B. 
©. 115: Das Bud kaufe ich nicht, wenn ich es helfen Fan). 
Die Anmerkungen, die zum Sartor Nejartus gegeben werden, 
zeigen ein volles Berftändniß des Driginales und find zum 
Verftändniffe durchaus nothwendig. Durch diefe Verdeutſchung 
ift die frühere von Kretzſchmar volljtändig in den Hintergrund 
gedrängt worden. Wir können daher das Buch in feinen beiden 
Theilen allen Freunden Carlyle's in Deutfchland beftens em« 
pfehlen. 

Auf die Correctur hätte etwas mehr Sorgfalt verwendet 
werden ſollen: es finden ſich recht viele Druckfehler, die nicht alle 
berichtigt worden ſind. R. W. 





Leland, Charles G., the — Boston, 1882. Houghton, 


Milllin and Company. (VII, 372 5, 8.) 

Der Berf. ift durch frühere Arbeiten über die Zigeuner 
rühmlichft befannt; befonders fein Buch The English Gypsies 
and their language hat verdiente Unerfennung gefunden, Er 
ift durch praftiihe Ausübung mit den verfchiedenen Zigeuners 
munbarten vertraut und auf ausgedehnten Reifen mit den mannich⸗ 
faltigften Eremplaren diefes Volkes in Berührung gefommen. 
Dabei verfügt er in feltenem Maße über die Gabe anmuthiger 
Ganferie. Diefe Eigenfhaften machen auch fein neueſtes Buch zu 
einer jehr intereffanten Erfcheinung. Dafjelbe enthält eine Ans 
zahl fenilletoniftiicher Schilderungen aus dem Leben und Treiben 
der ruffiichen, öfterreichifchen, engliichen, fymrifchen, amerifa- 
nischen und ägyptifchen Zigeuner, durchweg auf Autopfie beruhend 
und vortrefflich gejchrieben; ihnen ſchließen fich ein paar mehr 
wiffenichaftlich gehaltene Auffäge an: der erjte giebt ein Ver: 
zeihniß von Bigeunernamen aus England; dann folgen einige 
Erzählungen im zigeunerifchen Urtert und englifcher Ueberfegung. 
Der Efjay über den Urfprung der Zigeuner ift in erweiterter 
Form vor der Londoner Philological Society und dem Drien: 
taliftencongreß in Florenz gelejen worden; er wird nicht ers 
mangeln vielfachen Widerfpruch hervorzurufen, bejonders dürfte 
die neue Erflärung der Namen Zingan aus Cen-kan = Mond» 
Sonne, bei welcher an ein Bigeunermärchen angefnüpft wird 
(S. 339 ff.), Schwerlich bei irgend Jemandem Beifall finden. 
Am werthvolliten von philologischen Gefichtspuncte ift der letzte 
Beitrag: Shelta, the tinkers talk mit einem reichhaltigen Ver: 
zeichniffe von Wörtern einer befonderen Geheimfprache zigeuts 
nerifcher SKeffelflider, die der Verf. zwei Individuen abgefragt 
hat; fie enthalten ohne Zweifel einen ſtarken Procentſatz keltiſcher 
Beftandtheile, und es wird Sache der Steltologen fein zu be: 
ftimmen, welcher feltifchen Mundart diefelben entnommen find, 
Eine Ueberjegung des ganzen Buches ins Deutjche würde gewiß 
ein recht dankenswerthes Unternehmen fein, da (außer dem neuen 
Schwider'jhen über die Zigeuner in Ungarn und Siebenbürgen) 


— 1883, 27, — Literarifhes Centralblatt. — 30, Juni. — 


948 


bei ung ein neueres, populär gefchriebenes Werk über die Zigeuner 
nicht eriftiert. G.M...r. 





Saintsbury, George, a short history of french literature. 
Oxford, 1862. Clarendon Press. (IX, 591 5, 8.) 

Das vorliegende Werk kann im Allgemeinen empfohlen wer⸗ 
den. Der Verf. hat fich feiner wahrlich nicht leichten Aufgabe, 
in dem furzen Raume eines mäßig ftarfen Bandes ein Bild der 
Entwidelung der franzöfiichen Literatur von ihren früheften An- 
fängen bis zu dem neuejten Beiten zu geben, im Großen und 
Ganzen mit Geſchick, Sorgfalt und eingehender Sachkenntniß 
entledigt. Die Mängel, die das Buch bietet, liegen theilweife in 
den eben angebeuteten Schwierigkeiten begründet, können dem 
Berf. alfo nicht geradezu zum Vorwurf gemacht werden. So ilt 
es jedenfalls eine der denkbar fchwierigften Hufgaben, wenn man, 
wie der Verf, auf 154 Seiten ein Bild der mittelalterlichen 
franzöfiichen Literatur (wobei fogar die provenzaliiche noch be: 
handelt wird) geben will. Aber auch unter Berüdfichtigung diefer 
erſchwerenden Umſtände iſt esmicht zu billigen, Daß den Chansons 
de geste, die doch einen fo hervorragenden Platz in diefer Lite- 
ratur einnehmen, nur ein Naum von etwa 15 Seiten eingeräumt 
worden ift (Cap. II), wenig mehr als der Miscellaneous prose 
defjelben eitraumes (Cap. XII), die doh an Bedeutung fich 
mit der franzöfiichen Bolksepif auch nicht im Entfernteften meflen 
fann. So ift e& denn nicht anderd möglich, ald daß der Lejer 
von dem Charakter der Chansons de geste ein jehr unvoll- 
fommenes Bild erhält. Der Verf. hätte, wollte er dieſem Ab: 
fchnitte feinen größeren Raum zugejtehen, beffer gethan, das 
Rolandslied als Mufter der Gattung einer eingehenden Be- 
trachtung zu unterwerfen und außerdem lediglich die Titel 
einiger anderen Chansons de geste zu nennen. Die furzen 
Süße, mit denen er die Nennung einer Reihe derſelben begleitet, 
find doc) meift derartig, daß fie demjenigen, der jene nicht ge- 
lefen hat, jo gut wie nichts fagen, wie z. B. (S. 21): Berte 
aus grans Pies is a very graceful story of womanly innocence. 
Doon de Maience, though not early, includes a charming 
love-episode, — Einige weitere Bemerkungen mögen das Ju- 
tereffe bezeugen, mit dem Ref. befonders den erſten Abſchnitt 
gelejen hat. ©. 8: das Lied (carmen) auf St. Faron wird uns 
pafjend prose cantiele genannt. S. 37: die Ungabe, daß 
Chrestien de Troies composed a poem on William the Con- 
queror ift durchaus irrig, bezw. irreführend. S. 42: daß der 
Aleranderroman von allen Epen aus dem Alterthumskreiſe 
beyond all question das wichtigjte fei, ift eine durchaus jub- 
jective, durch nichts begründete Anficht des Verf.’s, und ebenjo 
unbegründet ift es, wenn derſelbe die von Michelant heraus: 
gegebene Verſion dieſes Epos als weit bedeutender bezeichnet, 
als diejenige Ulberic’s, wenn nicht etwa der Umftand, da die 
letztere uns nur zum Heinften Theile erhalten, fie zu der minder 
bedeutenden ftempeln ſoll. S. 62 ift es nicht Peire Vidal, ſon⸗ 
dern Raimon Vidal, der ſich über die romanz und pasturellas 
ausgeiprochen hat; in ähnlicher Weife hat der Verf. S. 82 Peire 
Vidal mit Peire Guillem (Bartih, Gr. S. 22) verwechlelt. 
Bon Drudfehlern bemerken wir S. 10 Anm.: Montglauc, fies 
Montglane; S. 30: Aurcafjes, lies Carcaſſes; S. 105 Anm. 
lies 1140 ftatt 1449 (Jahr der Befreiung Karl's von Orleans). 

Sgt. 





Haverkorn van Rijsewik, P., de oude rotterdamsche 
Schouwburg. Rottenlam, 1582, van Hengel & Eeltjes. (All, 
418 8. Gr. 8) AH 7, 50. 

Haverforn van Rijjewif darf das Verdienft für fi in An: 
fpruch nehmen, einen bis jegt wenig beachteten und nur jehr 
oberflächlich befannten Theil der Geſchichte des niederländifchen 

| Dramas genau unterfucht zu haben. Die Ergebniffe feiner For— 
ſchungen ftellt er mit größter Sorgfalt zufammen. Haben die 


949 








meiften Literarhiftoriter, wo e3 fich um das holländische Drama 
handelte, ausjchließlih das Amfterdamer Theater in Betracht 
gezogen, fo. befchreibt der Verf. des vorliegenden Werkes die 


— 1883, 327. — Literarifhes Gentralblatt — 30. Juni. — 


Geſchichte des Rotterdamer Theaters in den Jahren 1773 bis | 


1798. Bu den belangreichjten Ereigniffen diefer Epoche gehören 
die Ankunft Fan Punt's mit einer Amfterdamer Schaufpieler- 
geſellſchaft (1773), die Aufrichtung eines Theatergebäudes in 
Rotterdam (1774 eröffnet), die Beziehungen zu dem berühmten 
Scaujpieler Maarten Eorver, defjen Ernennung zum Director 
(1776) und das Directorium Snoel's (1792— 1795). In den 
zulegt genannten Fahren wurden immer mehr Theaterftüde von 
deutſchen Schriftitellern (wie Kotzebue, Iffland, Bregner, Gotter, 
Möller, Fr. L. Schröder, Engel u. a.) überſetzt und aufgeführt. 
Ein bejonderes Intereffe erregen die biographijchen Notizen, 
welche fich auf drei der berühmteften holländischen Schaufpieler, 
Ward Bingley (geb. 1757 in Rotterdam, F 1815), Johanna 
Cornelia Wattier (geb. 1762 in Wotterdbam, F 1827) und 
Undries Snoef (geb. 1766 ebenfalld in Rotterdam, j 1829) 
beziehen. Mehrere Detailforichungen in Haverforn van Rijſewil's 
Urbeit haben culturgefchichtlihen Werth. Wundern mag es 
Manchen, daß Punt und jeine Frau im Fahre 1774 als Schau: 
ſpieler 4000 Gulden verdienten ! 

Es ift jchon bemerkt worben, baf der Verf. forgfältig ges 
arbeitet bat. Sırthlümer wie ©. 365, wo die Komödie 
Jemand en Niemand dem Jan Vos ftatt deſſen Better 
Jzaäk Vos zugeichrieben wird, und ©. 327, wo ein paar Zujt- 
ipiele Holberg's deutſche Komödien genannt werden, find felten. 

R. A. K. 


Philologus. Hrog. von E. v. Leutſch. 42. Band. 2. Heft. 
Inhe: M. Erdmann, Hippodamos von Milet und die ſymme—⸗ 
triſche Städtebaufunft der Griechen. — Ernſt v. Leutſch, zu 
Theognis. — Ih, Bergk, die Liſte der delphiſchen Gaſtfreunde. — 
Grnit v. Leutſch, zu Theognis B. 15 ff. — K. Walter, kritiſche 
Bemerkungen zu Sophokles. — K. Bopſen, zu Julius Balerins. 
— % Lungak, über den Status der eriten Nede des Iſaeus „über 
die Erbihaft des Kleonymos“. — K. Bonfen, zn Julius Valerius, 
— Derf,, zur Handfihriftentunde des Gornutus und Palaephatus 
(Codex Ravii). — Derf,, zu Julius Valerius. — M. Schanz, 
die Analogiſten und Anomaliiten im römifchen Recht. — K. Bonfen, 
y Julius Valerius. — Phil. Thielmann, über die Benufung der 
ulgata.zu jprachlichen — —— — 6. Hartung, zu Cato 


de moribus. — Jahresberichte: 


Gutropind. — 
Miscellen. 


Wagner, 


Blätter für das baver. Gumnaflalfchulmefen. Ned. von A, Deuers 
ling. 19. Bd. 5. u. 6. Heft. 

Inh.: J. 8. Fleifhmann, die Schlaht bei Marathon. — 
Karl Zettel, Auf welche Weife fann der Unterricht in der deutſchen 
Sprache nnd Literatur an unferen Studienanftalten methodiſch und 
ſyſtematiſch betrieben werden? — Tb. Stangl, önosörnres in 


Gicero’s rhetorifhen Schriften und den fateinifchen Rhetoren. 2. — | 


PH.8.Nrafft, zwei Sonette aus dem Jtalienifhen. — Necenfionen. 
— Piterarijche Notizen. — Bibliograpbie, 


Alemannia. Hrög. von Anton Birlinger. 11. Jabra. 2. Heft. 

Inh.: A. Birlinger, Findlinge. — Derf., aus einem Res 
cepthefte. 17. Jahrhundert, — M. R. Bud, Malefiz-Gericht und 
Ordnung. — Derf., Hexenproceſſe aus Oberjhwaben. Auszüge. — 
K. Bartſch, Johannes Pauli als Prediger. — 9. Birlinger, 
gr Sprühmwörterliteratur. — Derf,, die Namen Schönbuch und 
Blaubeuren. — Derf., von den Weinen. — Derf., zum alemans 
nifhen und ſchwäbiſchen Wortſchatze. 





950 








Kunſt. Tonkunf. 

1) Beschreibende Darstellung der älteren Bau- u. Kunst- 
denkmäler des Königreichs Sachsen, Herausg. vom k. sächs. 
Alterthumsverein. 1. Heft: Amtshaupimannschaft Pirna, bearb. 
von Dr. R, Steche, Dresden, 1882. Meinhold & Söhne, 
(100 S., 6 Taf, Imp. 8, 3 Taf. qu. fol.) M 4. 


2) Sommer, Gust,, Bauinsp. a. D., beschreibende Darstellung 
der älteren Bau- u. Kunstdenkmäler des Kreises Weissensee, 
Unter Mitwirkung von Dr, theol, Heinr. Otte, Past. em., be- 
arbeitet. Halle »/S., 1882, Hendel. (III, 73 8. Imp. 8.) #3. 

A. u. d. T.: Beschreib. Darstellung der Bau- u. Kunstdenkmäler 
d. Prov, Sachsen u, angrenzender Gebiete, Herausg. v. d. histor, 
Commiss. d. Prov, Sachsen, 6, H, 

Die Inventarifierung der deutſchen Kunſtdenkmäler macht 
erfreuliche Fortſchritte. Der k. fächfische Altertgumsverein hat 
e3 übernommen, auf Koften der k. Staatsregierung bag Inventar 
der Kunftdenfmäler des Königreiches herzuftellen. Der Löfung 
diefer Aufgabe hat Puttrich's umfafjendes Wert „Denkmäler der 
Baulunſt des Mittelalters“ in ausgezeichneter Weifevorgearbeitet; 
allerdings nur für die Beſchreibung der Kunftdentmale bes 
Mittelalters, Bei Entwurf des Planes wurde mit Recht auf 
Lotz' muftergiltige Urbeiten diefer Urt Rüdficht genommen, 
nicht aber in allen Buncten, namentlich wenn man nicht bloß 
Lob’ allgemeine deutſche Kunfttopographie, fondern aud) feine 
Specialarbeiten diefer Art, wie befonders feine „Baudenkmäler 
im Neg.»Bezirt Wiesbaden“, im Wuge behält, So jhließt der 
Plan des ſächſiſchen Allerthumsvereins die Notierung der vor: 
hriftlichen Denkmäler grundfäglich aus, während dies z. B. in 
Lotz' vorhin genannter Arbeit nicht der Fall ift; daß die Kunft- 
denfmäler des 17. und 18. Jahrh.'s, welche ſonſt furz abgethan 
zu werben pflegen, hier ausführlihe Berückſichtigung finden 
follen, kann Ref. bei der Fülle des Hervorragenden, das Sachſen 
gerade aus dieſer Zeit befigt, nur billigen. — Mißlicher erfcheint 
Ref, der Grundfag, bei Fragen der Entjtehung eines Werkes 
dem kunſtkritiſchen Urtheil die gefchichtlihe Unterſuchung 
ganz unterzuordnen, Thatſächlich zeigt der erfte vorliegende 
Theil auch hervorragenden Werken gegenüber eine allzu dürftige 
hiſtoriſche Orientierung. Log hätte auch hier wieder Muſter 
jein können, Alles Lob verdient dagegen die Beichreibung und 
Erläuterung der Denkmäler. Sie ift ftreng fahli und von ans 
gemefjener Kürze. Das Princip, welches bei Auswahl der 
Illuſtrationen befolgt ward, billigt Ref. Nur ganz Unbekanntes 
ober ungenügend Publiciertes wurde gebracht. Die facfimilierten 
Wiedergaben alter Abbildungen von Schloß und Garten Sedlik, 
Hohenftein, Pirna, Königftein find von hohem Intereſſe; einige 
Abbildungen im Lichtdrud, fo z. B. der reizende Nenaiffances 
Erker und das Renaifjance-PBortal aus Pirna bereichern in dans 
fenswerther Weife das kunftgefchichtliche Anſchauungsmaterial. 
Sehr zu loben ift dann die Wiedergabe vorgefundener Wert: 
meijterzeichen. Die Literaturnachweije find von entſprechender 
Bollitändigfeit. 

Bon der Beichreibung der Bau: und Kunftdenkmäler der 
Provinz Sachen ift das fechite Heft erfchienen, das den Kreis 
Weißenſee behandelt. Die Mitwirkung Otte's giebt ſchon die 
Gewähr, daß neben der Beichreibung und technifchen Erläu- 
terung der Denkmäler auch die Geſchichte derfelben zu vollem 
Rechte kommt. Hervorragende Kunftwerfe waren in dieſem 
Hefte allerdings nicht zu verzeichnen; größeres kunſtgeſchicht⸗ 
liches Intereffe haben nur die Kirchen zu Ottenhaufen und 
Gangloffſömmern, welche die Anlage von Doppeltgürmen auf 
gemeinfamem Unterbau zwifchen Schiff und Apfis zeigen, und 


das Nathhaus zu Sömmerda (Frührenaiffance). Hervorzuheben 


ift auch die genaue Mittheilung vorhandener Glodeninjchriften 


‚ mit ihren Jahreszahlen. Dankenswerth ijt die am Schluß des 


Heftes gegebene kunftftatiftifche Ueberficht, welche. die kunſtge— 
Ihichtlihe Bedeutung der Denkmäler des Kreiſes firiert, und 
endlich die Glodenjchau. H. J. 


951 
Hiller, Feb, Goethe's mufitalifches Leben. Cöln, 1583, Du Monte 
Schauberg. (V,86 8.8) AH 1, 50. 


Hiller, den man gewohnt ift als muſikaliſchen Schriftfteller 
unter die Feuilletoniften zu zählen, tritt hier mit einer erften 
und rechten Monographie, einer mit großer Gewiſſenhaftigleit 
ausgeführten hiſtoriſchen Studie hervor, die den lebhafteſten 
Beifall verdient und finden wird. Denn Hiller's befanntes 
Formtalent Hat es vermocht, auch diefer anfcheinend trodenen 
ud Bücherftaub aufrührenden Unterfuchung eine gefällige und 
anziehende Faſſung zu geben, Es ift ihm gelungen, ein höchſt 
lebendiges Bild von Goethe zu entwerfen, das denjelben durch 
fein ganzes Leben von der mufifalischen Seite zeigt. Und wahr: 
baftig, e8 war ber Mühe werth. Der Grundgedante der Schrift, 
der auf allen Seiten derfelben volle Beſtätigung findet, ift, daß 
Goethe „die Tonkunſt aufs innigjte liebte, ehrte, empfand und 
verftand, daß aber leider fein Glück mit derfelben feiner Liebe 
nicht gleichfam, daß er mehr fäete als erntete, mehr gab als 
eınpfing, Höheres anftrebte als erreichte!” (S. 86). Es fehlte 
ihm der nähere Umgang mit einem wirklich —— Muſilker; 
Kayſer, Reichardt und Zelter waren alle drei nicht die Männer, 
welche den Intentionen feines Rieſengeiſtes hätten voll gerecht 
werben können. Ganz befonders interefjant find Göthe's Aus— 
loffungen über die Theorie der Muſik; er ann fich nicht bes 
ruhigen über die ungenügenben Erflärungen ber Molltonart ; 
von der Erniedrigung der Terz will er gar nichts wiffen. „Ein 
Theorift nordijcher Nationen, der von den Molltönen ausginge, 
könnte ebenfo gut jagen, die große Terz... jei eine erhöhte 
Heine.... Daß die Theilung der Saite in beftimmbare Theile 
Klänge hervorbringt, die für das Ohr harmonisch find, ift ein 
jehr Hübjches Experiment, das denn auch eine gewiſſe Tonleiter 
(die Durtonleiter) begründen möchte; aber was auf diefe Weife 
nicht gelingt (nämlich die Begründung ber Molltonleiter), follte 
e3 nicht auf eine andere Weije möglich jein?.. Man müßte auf 
ein Experiment ausgehen, woburd man die Molltöne gleichfalls 
als urfprünglich darftellen könnte“. Ya er geht foweit, zu be 
haupten, daß Dur und Moll doch gleich urfprünglich find, mag 
es ſich phyſilaliſch erweifen Lafjen oder nicht; „der Menſch an 
ſich ſelbſt, infofern er fich feiner gefunden Sinne bedient, ift der 
größte und genauejte phyjifalifche Apparat, den es geben kann“ 
(S. 72), d. h. mit anderen Worten: die Thatſachen unferes 
Empfindens find ebenfo verläßliche Erjahrungen wie die mit 
todten Inftrumenten angeftellten. Gewiß ein richtiger und be: 
beutfamer Sat. H. Rmnn 


Bußler, Ludw., Geſchichte der Muſik. Sechs Vorträge über die 
fortfchreitende” Gutwidelung der Mufit in der Geſchichte. Berlin, 
1882, Habel. (VII, 176 &, 8.) cM 3. 

Der Berf., der ſich durch mehrere brauchbare Lehrbücher 
einen guten Namen unter den Mufitpädagogen erworben hat, 
bewegt ſich auf dem Gebiete der Geſchichte der Tonkunſt offen— 
bar mit geringem Glück. Die vorliegende Schrift iſt aus ſechs 
an den Oberclaſſen eines Conſervatoriums gehaltenen Vorträgen 
entjtanden; um jo mehr durfte man wohl erwarten, daß einer- 
ſeits eine weife Defonomie in Wahl und Vertheilung des übers 
reichen Stoffes walten, andererſeits aber die Darjtellung bes 
biftorifchen Entwidelungsganges der Muſik fich bis in die Gegen- 
wart erjtreden werde, um das theilnehmende Verſtändniß für 
die Fünftlerifchen Beftrebungen unferer Zeitgenoffen fördern zu 
helfen: nur don diefen Gefichtspuncten aus fünnen ähnliche 
populäre Schriften geichaffen und beurtheilt werden. Bußler’s 
„Geſchichte der Muſik“ entfpricht jedoch keiner der beiden An- 
forderungen in gemügender Weife. Die Ueberfichtlichteit des 
Ganzen leidet hauptſächlich durch ein gewiſſes Mißverhältniß 
in ber Dispofition des biftorifchen Stoffes, durch welches zu- 
nächſt das 19. Jahrh. verkürzt wird. Während 5. B. der Theorie 
NRameau's 6 Seiten gewidmet werben, wird Berlioz’ auch nicht 








— 1883, M 27. — ETTERRTT I Eentralblatt — 30. Juni. — 


ee 555: 


952 





mit einem Worte egebadht (wie ‚denn überhaupt bieg ganze moberne 
Programmmufik, die fich doch nicht mehr ignorieren läßt, für den 
Verf. gar nicht zu eriftieren ſcheint); die italienische und fran- 
zöfiihe Oper unferes Jahrhunderts ift mit einigen wenigen 
Zeilen abgethan, ohne daß dabei ein Verdi oder Gounod er- 
wähnt würde; daffelbe gilt von der älteren deutichen Oper, 
indem von R. Kayſer bloß der Name angeführt erjcheint, 3. U. 
Hiller und G. Benda aber nicht einmal genannt werben; ber 
gefammten Muſik nach Beethoven find nur 12 Seiten zugewiefen, 
während der altgriechifchen Tonfunft ganze 20 Seiten zur Ver— 
fügung geftellt werden ꝛc. Mittelft der beliebten Wendung von 
den „Örenzen der Muſik“ weicht der Verf. einem näheren Ein- 
gehen auf die zeitgenöffifche Kunſt aus. Sind aber fünftlerifche 
Beftrebungen und Thaten einer hiſtoriſchen Aufzeichnung und 
ſach lichen Erläuterung etwa darum minder werth, weil fie und — 
näher ftehen, als andere? Und mehr als eine folche, aud) der 
Gegenwart gegenüber immerhin mögliche Aufzeichnung und Er- 
fäuterung wird doch wohl nicht verlangt, namentlich nicht von 
populären Schriften, wie die vorliegende. O. H. 


— 


Jahresbericht der Leſe- und Redehalle der deutſchen Studenten in 
Prag. 1882- 1883. 
Juh.:? Rob. Schuürdreher, Richard Wagner. — Vincenzo 
Monti, Die Basoilliana. Zweiter Gefang. Deutſch von Ariedrid, 
Adler. — Jahresbericht. 


Revue des deux mondes. LIll® annee. 3° periode. Tom, 57*, 
4° livr. 
Sommaire: Th. Bentzon, Tüte folle. 2° partie. — Gaston 
Boissier, promenades archtologique. La maison de campagne 
d’Horace. — Alb, Gigot, la demokratie auloralaire aux Elats- 
Une La jeunesse et la vie militaire d’Andre Jackson. — A. 
Bardoux, Pauline de Montmorin, comtesse de Beaument I. Sa 
famille, ses premicres amilies. — Denys Cochin, les falsilicateurs 
et Je laboratoire munieipal. — Ouida, les fresque. 1”° partie. 
Traduetion de Hephel.— Arvöde Barine, la r&volte de !’homme. 
— Revue dramalique ele. 


Allgem, Militär-Zeitung. Red.: Zernin. 59. Jahrg. Ar. 4245. 

Inh.: Zernin, Ludwig Areiberr von und zu der Tann-Rath— 
fambanfen. Bortrag. (Xerti.) — Golmar Areib. v. d. Golk, der 
preufiiche Adel im Heere. (Korti,; — Moltle u. Gambetta. — Der 
neue Nevolver jchweizerifcher Ordonnanz von 15%2 für unberittene 
Offiziere. — Notbplep, Über das Infanterie-Feuer. — Verſchie— 
denes. — Nachrichten ır. 


Ungarifee Nevur. Hrsg. von Paul So un falvyn. Guft. Gein rich. 








6. Seit. 

Inh.: Joh. Hunfalvy, die maqvarifchen Ortsnamen u. Herr 
Profeiior Heinrich Kicyert. — Benjamin v. Kallay, Ungarn an 
ben Grenzen des Orients u, Occidents. — Franz Salamen, zur 


ungariſchen Kriegsgefhichte im Jeitalter der Herzoge. 2, — Kurze 
Zißungsberichte. — Ungarifche‘ Bibliographie. 


Natur und Offenbarung. 29. Band. 6. Heft. 

Inh.: EC. Braun, Über Venus-Durchgänge und die neneren 
Arbeiten zur Beltimmung der SonnensBarallage. (Fortſ.) — Erich 
Waemann, der — int — Bild aus dem Inſtinctleben 
der Ibiere. (Fortſ. — D. Schhüp, neue Fortſchritte bei der 
Anwendung der elektriſchen Sicaft. — Herm. Jürgens, das Grund— 
geſetz der organifcen Gntwidelung. (Schl) — 6. ®utberlet, über 
Hypnotiemus. (Fortſ.) — Recenfionen. — Vermifchtes. — Himmels: 
Gridyeinungen. 


Oeherreidifge Monatefärif den Drient. Nedig. von. v. Scala. 
9. Jabhrg. Nr. 6 

Inb.: — Schlagintweit, der Handel im perfiſchen Golfer 
— 5X v Neumann: Spallart, Ditafien im Welthandel der 
leiten he, — Garl Freih. v. SERIKEREIN: verfi ihe Verwal: 
tungezuftände, — 6, 6. Gollver, China Grad. — J. M. Stödel, 
kanbeimpehliifhe Betrachtungen. — ER: 


953 


Revue critique. Nr. 25. 


Sommaire: (Euvres d’Ennodius, p. p. Hartel, — Rogers, histoire de 
Yagrieulture et des prix en Anglelterre, 1&4—1582, — Casanova, la 
rerile sur lorigine et la patrie de Christophe Colomb, — Chronique. — 
Acadimie des Inseriptions. 





Nuova Antologia. Rivista di seienze, lettere ed arti. Anno XVIN, 

2. serie. Vol. 39. Fase. 12. 

Sommario: F, Rodriguez, Henry Wadsworth - Longfellow. — Marco 
Minghetti, Raffaello a Roma sotta Giulio II, — E. Galloni, le 
ino ioni del 1852 in Italia. — Neera, La Negnldina. Racconto. I. — 
A. Gallenga, Fltalia, il suo eommereio e Je colonie, — Notieie 
schientifiche, — Nasmgna ece. 


Unfere Zeit. Hrög. von Rud. v. Gottſchall. 7. Heft. 

Inh.: Sans Wach enhufen, maznetiihe Inelinatien, 1-8, — @uf, Bortig, 
unfere moderne Bartenfunft. I. — Zeruin, Marſchall Bazaine und feine 
meuefte Det ibiaungsläriB. —d. 0. Scheel, vie Arage der Handelobilanz. 
— Lonie Vlanc, Kin diogtarhucher Shan. 3. — Cugen Babel, Werträrd 
aus dem rufjiichen Yiteratunleben. 11. Iwan Zurgeniew. 1.— Baul Debn, 
Iwiſchen Orient u. Drcıdent. Meiſeſtizzen.) 2 — Paul Schönield, Giovanni 

Yupre, — Gbrenif der Gegenwart. — Fiterariihe Berue — Politiſche Henne. 


Hit, »polit. Blätter ꝛc. Hrsg. v. Jörg u. Ar. Binder, 91. Bd—. 
12. Heft. 

Inh: Bon Nom nab Aſſiſi w Portiunmia, (Schl.) — Die Stellung des Oyrortu- 
nismus zum Sorialiamus in Aranfreıdı. — Goeibe's Lehr u. Wanderjahre in 
Beimar u, Italien, — Ueber neuere Schriften in ber Lueratur der Amerifaner. 
— Beitläufe — P. Angelo Secchi. 

Die Erenzboten. Red.: Johannes Grunow. 42, Jahrg. Nr. 26. 

Inh.: Was im Gellegium Germanitum geledrt wird. — Unſre Keuerverfiherunger 
eſellichaften. — 9. Blaifen, suc Auslegung Kants, Entgegnung. — Die 
zanzöriche Gelonialporitif u, England. — Aug. Niemann, Gr @rafen von 
Aicuſchwerdt. (Borti.) — Literatur. 


Politiſche Wochenſchrift. Ned.: Hans Delbrüd. 2. Jabra. Nr. 24, 
In: Delprüd, der Gultwfampf der Zukunſt. — Maturus, der zeitmeilige 
Ridtritt des Kerm vw, Bennigien, — Paflen, methodiſtiſche Anläuſe in 
Deutſchland. — Butlik, zur Kenntniß Rublandd — Mus der Woche. 


Die Gegenwart. Hrég. von Theophil Zolling. 23. Bd. Rr. 25, 


Inhe; Wilh. Beiger, Nuplands jüngfte Fortübritte in Gentralaien. — Remember, 
Ghartes Bradlaugb u. Das engliibe Parlament. — Jul. Duboe, zur Arage 
der Tedeoftraie. — I Arobidammer, über die Tbantafle. — in neavel 
taniicher Kolkaroman. Dom Adone. Dem Aabılanten Glan Francesco Sabat- 
tini madersäiblt von Robert Waltınülier. Beirroden von Tb. Zolling. — 
&. Droempte, Zehannes Brahms und Seine neusten Werte. (Schl) — 
Aus der Hauptſtadt. 


— f. literar. Unterhaltung. Hrsg. von R. v. Gottſchall. 
. 25. 

Ink: Reinhard Moſen, die Briefe Berftortener, — Alſt. Friedmann, beutihe 
Dichter in Deſterreich. — 3.2. Somegger, neue Romane, — Ad, Heerfloh, 
zur franzöflihen Yiteraturgeichidhte, — Laniel Sanders, zur deutſchen Gulturs 
geſchichte. -— Aenılleten, — Bibliograpfbie. 


Gurspa. Med. von 9. Kleinfteubern. Nr, 25. 


Inh: 5. Schmolke, die 56, alademiſche Kunftausfleliung in Berlin. 5, — 
Anton Nanele, Kümtbner viebe in Liedern. (2, Serie.) 1.— 9. Bergbaus, 
Mtopien. — Ghrauta, die Metterin der Stadt Wregeng. — Piteratur 2c. 


Wiffenfhaftl. Beilage der Leipziger Zeitung. Nr. 48 u. 49. 


Inh.: Merig Braid, eine philoſorhiſche Preisihriit. — Friß Wernid, Man 
derungen durch Die Hogitue ⸗Ausſtellunz. 2. — Slicherbeſprechungen. 


Allgem. Zeitung. Beilage. Nr. 160—166. 

Inb.: Zur Grinnerung an Friedrich Wöhler. — Gotteaw, Reife durd Sibirien, — 
Mantıni üurer die ttalienlihe Kolitil. — Der deutche Hülfseereın in Rew-Nork. 
— &. Göriter, fünf Büher Yeonardo da Binci'e. — Cine Parallele. — Briefe 
aus Briefe Behmen. 1. — Das Bolt in Waffen. — A. Perez, neue Aoridınngen 
Üder das reutibe Bauernhaus. — Zeit writt ffir Italieniihe Piteraturgeidsichte, 
— Die ſaweizeriſche Yanresausftelung in Zünd. 2. — Au Bent Ehrentagen. 
2. — Die heiten der deutſchen Ariegetlorte im Jahre 1882. 4, — Über. Berger, 
neue Yublicationen über Wrieheniand. — Die internationale &pport ıı, Golunial- 
ausftellung zu Amfterdam, 3. 


Juuſtrirte Zeitung. Red.: Franz Metſch. 80. Band, Rr. 2056. 


Int: Tie Jarenfrönung in Mostau. — Benetianliser Fiſcherlnabe. Gemälde von 
Gugen Blaas. — Lie feier tes Iohınnistages im ſrüdtren Jahrhunderten. — 
Zoptenfdau. — Otte Jach arias, der Yeudläfer (das Solanniswlirmden). — 
send. Dieifenbad, vie Dernißtelt der Wolisicludt im Aieber's „Areiidhüg”. 
— tree und Suchhandel. — Verndte aus Dem Deutiden Reichetaz. 2. — 
Otto Moser, das Schloß zu Merierurg. — Baltber's von der Bogelmeite 
Grabgatte. — Himmelzerieinungen. — Siegiried, Gturve von Aonjlantin 
Dauſch. — Glalfificarien ter Barten- und Zopinelten. — Volhtechniſche Mit 
Ibelintiigen. 





Neber Land und Meer. 50. Bd. 25. Jahrg. Rr. 38. 


Inb.: E. M. Bacano, Junge Katzen. (Schr) — UErnſt Eaſtein, Erbolung. 
(Eday.) — J. v. Brun-Barnew, Erinnerungdhlätier aus einem Dfifeebade, 
Zinnowig. (SL) — Breger Samarom, Pilewna. (Aorti) — w, Magner, 
Uni der Robvenjagd an ter Rordiee. — är. v. Bülow, Eutfebungegrumd 
von deutihen Medensarten. — 5. Brugicd, bie Meile des Brinzen Arterich 
Karl von Preußen nach dem Orient. 4. — Tie umnfreiwillige Berichte, — Das 
Reit der Shripen zu Ehren der Kinweihung des neuen Schiebftandes in Meran. 
— Tie Euthätlung der Dentmädter ver Brüder Wilbelm u. Nierander v. Gum 
Boldt in Serlin.— Das Birkenmwäldden im Baumyarıen u Prag. — Saher- 
Mafccd, Kayores, eine Beidyihte aus dem polniſchen @hetto, — Norijblätter, 
— Zuuſtratlonen 


— 1883, 27, — Literarifhes TCentralblatt — 30. Juni, — 


954 





Sonntags-Blatt. Red.: A. Phillips. Nr. 25. 
Inb.: Georg Hartwig, Karbeniplele des Lebens, (ori) — Clariſſa Lohde 


Zrübe und lichte Tage. Fort) — Haſendraten. — X. v, Rotbihüßg, Fin 
a —A abe atlonen. a. 


Gartenlaube. Nr. 25. . 
Inb.: Zos von Reuß, Die Hochſelterelſe. ri) — In der Sommerfrifche. — 
Mod, Keil, eine neue ciafiüie — A — 6 We ee 9: 


baunt u. erlö. ıdorti,) — Herd. Hey’l, Won der rheini Landftraße. — 
Blätter u. Bluͤthen. i — — — 


Die Heimat. Hrög.: Ludw. Anzengruber, Red.: Joſ. Rank. 
8. Jahrg. Rr. 38. (2. Bd.) 

Inh.: Ferd. Schiftorn, Dixlomaten In der Sommerfriſche. Gortſ. — Karl 

v. Brund, Sonett. Mach Longfellow.) An den Frühling. (Gedichte.) — 

Rud. Lotbar, Gin Ideal. Graf Ketter, Wrübling an den Alpenſten. — 

Bruno Walden, Aus dem Hof- u. Dipiomatenleben, 1. — Alaus Brot. — 

Die Schaßkammer des Zaren. — Wie Die Widen ſich begrühen. ine ethno- 

gabe jociale Plauverei, — Eug. Iof, Map, die Türfenidange, der Fünftige 

eſidenzratt Blens, — Leſſers u. feine Kamille, 


Daheim. Hrög. von A, König n. Ib. H. Pantenins, 19. Jahrg. 
tr, 38. 

Inh: Morik vo, Neibenbad, Die Pringeifin. GGorſ.) — Eh. 9. Bantenius, 
Der ruifiibe Hamlet. — Grinnerungen eines bayeriihen @taatsanwalıs, 3, 
a — Reues vom alten Beruftein. — Am Familientiſche. — Gefundheits« 
rarh. 

Juh. der Beilagen: Der Aübrer der Natlomalliberaten, — Th, 9. Bantenius, 
Eine militäriihe Nettung — Umſchau auf gewerblidiem @ebiete. — Umfchau 
in fernen Yanden. 


Allgem. Zeitung des Judenthums. Hrag. von 2. Philippf on. 
47. Jahrg. Nr. 25. 
Inb.; Ndolpbe Grömieur im Iabre 1848, — Erneſt Renan, bie uripränglide 
zn und die allmälide Trennung des Judenthums und des Ghriftenthume. 
— Der neueſte Era des ungarliden Gultueminiftere, — Beitungsnabricten. 
— Zeuilleton. — Hiftorifdre Hotig 


Züpifars Literaturblatt. Hrög. von M. Rahmer. 12. Jahrg. 
t. 24. 
Inhe: S. Gronemanu, Naprorort und Luzzatto. 3. (Schl) — Die Auren in 


Indien. (sdorti.) — Axener, Gollertanen, — Aus einem Bortrage Menan's. 
— Piteraturberichte. — Notizen. 

















— — — — — — — . — 


Ansführlichere Kritiken 
eridienen über: 


Bidell, zur Erinnerung an die Elifabethfirche in Marburg. (Zufti: 
Kunftchronit. XVII, I) 8 
Casanova, la verite sur l'origine et la palrie de Christsphe 
Colomb, (Harrisse; Revue erit. 25.) 

Daab, der Thalmud in Vorträgen. (Theol. Litbl. 23.) 

D ———— u. Vandallsmus. (v. Lübke: Kunſtchronik. 

36.) 

Eiſele, Gognitur u. Procurator. (Lenel: Itſchr. d. Savigny⸗Stift. 

+ Rp. IV, 1.) —— * 

Tnn opera omnia, ed, Hartel. ombart; NR, Jahrb. f. Philol. 
u. Päd. CXXVI, 4.) siehe 

Frand, Hülfsebuh f. dem evang. Religionsunterricht in Gum« 
nafien. 2. Abth. (Schirmer: N. Jahrb. f. Philol. u. Pad. 
are 4.) in Waff m 

v. d. Sol, das Volk in en. (Beil. 3. Allg. Zta. 163.) 

Grifar, Salileiftudien. (Natur u. Offenb, xx 9 

Jacobi, Anthologie aus den Elegifern der Nömer. 1,2, (Harneder: 
N. Jahrb. f. Philol. u. Päd. CXXVI, 4.) 

Karten von Attika. Hrög. von Gurtins und Kaupert. 9. 2. 
(Belger: Beil. 5. Allg. Itg. 166.) 

Lachner, die Holzarchitektür Hildesheims. (v. Lübke: Itſchr. f. 
bild. Kunſt. XVIIl, 9,) 

de La Rochefoucauld, oeuvres complöles, ed. par Chassang. 
T. I. (Revue erit. 24.) 

Lotheiſen, Gefhichte der franzdfifhen Literatur im 17. Jahrh. 
3. Bd. (Seerflog: Bl. f. lit. Unterb. 25.) 

1—5. (Kunfthronif. 


— — 


M AR ornamentale Formenlehre. H. 

ill, 33.) 

Müller, bebr. Schulgrammatik. (Sache: R. Jahrb. f. Philol. u. 

Päd, CXXVIN, 4.) 

— — der Linear⸗Perſpectlve ꝛc. (Kunſtchronik. 

Rolfett, die Goethebildniſſe. (Schröer: Itſchr. f. bild. Kunſt. 

. 9.) 

Schmwebel, deutſches Bürgertum. (Sanders: BE. f. lit. 
Unterb. 25.) 

Wlaffat, Edict w. Klageform. (Beller: Itſchr. d. Savigny Stift. 
f. Rechtsgeſch. IV, 1.) 


— — = — — > en 


955 


— 1883, M 27, — Biterarifges Gentralblatt — 30, Juni. — 


— 
956 





Vom 16. bit 3. Auni find nachſtehende 
neu erſchienene Werke 


auf unſerem Medoctionsburenu eingeliefert worden : 


Bibelglaube u. Chriſtenthum, im AZufammenbange des neuen Teita- 
ments mit dem alten Zeitament men — - einem 
Veteranen. Königsberg i/Pr., Hartung. ($.) 

(8.) 


OnEL, vum Geſetz und zum Zeugniß. Bien, Sauter. 
Caesaris commentarii de bello gallico. se von Rheinhard. 


4, Aufl. Stuttgart, Neff. (VI, 244 ©. 8 


Gomte, die pofitive —— im Auszuge von Rig. 

— von v. Kirchmanu. 1. Bd. Heidelberg, Weiß. (8.) 
40. 

släpenn, die Perſönlichteit Gottes. Leipzig, Hinrichs, (8.) 
v. 


Beast * Il Franz Grillparzer's. Wien, Hartleben. 


Gneiit, das englifche Verwaltungsredht der Gegenwart ar ur 
gleldung mit den beutjchen Berwaltungsſyſtemen. 3, Aufl. 1 
erlin, * er. (Gr. 8.3 9 
Hahn, der Pilsjammler. Gera, — G. AM 4. 
Haeusler, Geſchichte des Fürſtenthums —* bie zum Auss 
** der piaſtiſchen Herzogslinie. Breslau, Mar & Go, 6.) 


5 
v. Hellwald, Kulturgefhichte im ihrer natürlichen Gntwidelung 
6 zur — 3, Aufl, Lief. 2—8, Augsburg, Lampart. 
s) A 
—— u. ya BerRime in der Haiferzeit. 1. Abth. Prag, 
emp 
Kaifer, Beiträge u Bali der Bodenwirthichaft mit — 
— anf die Waſſerſtandefrage. Berlin, Springer. (Gr. 8 


Keil, Rob. u. Rich, die Gründung der deutſchen Burſchenſchaft in 
Jena. 2. Aufl., neu bearb. von Rob. Keil, Jena, Mauke. (8.) 


2, 25. 

Knorr, das ruſſiſche Heeres: Sanitätswefen während des Feldzugs 
1877— 78. Hannover, Helwing. (Ron. 8.) 8, 

Königkein, die Anomalien der Nefraction und Accommodation, 
Wien, Braumüller. (Gr. 8.) A 2, 40. 

Lehmann, Preußen und die —* Kirche feit 1640. 4. Ib. 
Leipzig, Hirzel. (Roy. 9.) AH 16. 

Lippert, allgemeine Geſchichte des Prieiterthums. 1. Bd. Berlin, 

Ib. Hofmann. (8) cH 6. 


Locke's Leitung des Veritandes. Neberfegt u. mit Einleitung vers 
1. 


ſehen von Meyer. Heidelberg, Weiß. (Kl. 8.) H 
Lotze, ——— der Metaphyſit. 864. Hirzel.  ($.) 
Maaf, riftiche Philoſophie. ie der Welt aus einem 
Principe. Jena, Pohle. (101 ©. 8.) 


Maxwell, Lehrbuch der Elektricum u. des Magnetiömud. Deutſche 
—— von Weinſtein. 2. Bd. Berlin, Springer, (Gr. 8.) 


Maydi, über den Darmkrebb. Wien, Braumüller. (Gr. 8.) 


4. 
Molkenboer, Geſchichtsunterricht u, —— u. Soldatenweſen. 
Leipzig, Mutze. (VI, 87 ©. Kl. 
Müller, W., das Baurecht i in den — Gebieten Preußens. 
Berlin, H. ®. Müler. (8) cH A 
ae Willib., Gerhard von —— Wien, Braumüler. (Gr. 8.) 
3, 60, 


Notbnagel, einige Bemerkungen über das Diagnoficiren bei 
inneren Krankheiten. Ebend. (Gr. 8) AM. 0, 80, 

One ff, ber, gef gefammte Eifenbahnbau. 4. Het. Leipzig, Scholpe. 
(Al. 5.) 


Rheinführer. Bon — bis zur hollandiſchen Grenze, Würzburg, 
Woerl. (16.) cf 

Schwalbe, Le — m Anatomie der Sinnesorgane. 1. Lief. 
(Grlangen, Bejold. (Roy. 8.) HM. 7 

Schleiniger, ir an der Seefante 20. 4, Aufl. Freiburg i/®., 


Herder. (Kl. 8 
v. Eöreiper,tergenfit, Abbazia. Wien, Hartleben. (VII, 
144 S 


Schubert, ——— von arithmetlſchen u. algebraiſchen Fragen 
und Aufgaben, verbunden mit einem fuitematifchen Aufbau ber 
Begriffe = der Arithmetik f, höhere Schulen. 1,9. Potsdam, 
Stein. (RI. 8.) HK 1, 80, 

Squier, 9 eru, Ins Deutſche übertragen von Schmid, Lief. 6—8. 
Leipzig, Georgi. (8.) äcH 0, 80. 

Strad, bebräifhe Grammatik mit Nebungöftüden x. SKarlörube, 
Reuther. (XIV, 163 S. Al. 8.) 


Sirafgeſebbuch tab, für das deutfhe Reich, Mit on lints 
—— en des Mei RER: Hreg. von Daude. Berlin, 
9. W. Müller. (16.) 

Tobler, die 53 — der Sprüche des Dionyfius 
Gato. Berlin, Akad. d. Wiffenihaft. (87 ©. 4.) 

m. die Welt ohne zu wollen, Würzburg, Woerl. (343 ©. 16.) 





— des Hils⸗Solling⸗Forſt· Vereius. Hrog, von dem 


Vereine, Jahrg. 1882. Berlin, Springer, (8.) oA 1, 20. 
Vining, das eheimniß des Hamlet. Aus dem Eugl. er 
Anotla (X, 102 S. A. 


ch. — Brockhaus in Comm. 
on. sent vom Zap und Aufſat. Potsdam, Stein, (AI. 3 


v. Bölberndorff, das baverifche Geſetz, die gegen bei 
Viehveräuferungen betreffend, mit Bezugnahme auf die badiſch— 
ee Geſehze. Erläutert 2c. 2. Aufl, Münden, Kaijer. 


8.) 50, 
BINRERE: I Politik Friedrih Wilhelm IV. Berlin, Pobl. 
Wittenbauer, Kinematit des Stahles. Graz, Leuſchner & Zur 
benfy. (Br. 8.) AM 4. 
Ziegler, ein geographifher Text zur geologifhen Karte der 
Grde, Mit Atlas. Bajel, Schwabe (8., Atlas Kol.) cH 16. 
Iwangsvollitredung,, die, in das unbewegliche Vermögen im 


Beltungsgebiete der preuß. Grundbuchorbnung. Drög. von 
Rudorff. 1. tief. Berlin, Ö W. Müller. e ef. 3. 


wichtigere Werke der ausländifchen Literatur. 
Franzöſiſche. 


Adam, les idiomes négro-aryen et maléo-aryen, essai d’hybri- 
dologie linguistique. (76 p. 8.) Paris, Maisonneuve ct c, 

Brachet, dietionnaire des doublets ou doubles formes de la langue 
Trangaise. Supplöment. (4° fase.) (27 p. 9.) Paris, Viewer. 

r. 2,5 
Collection philologique, recueil de travaux originaux ou tra- 
duits relatifs ä la philologie et à l’histoire litteraire, 

Cartulaire et divers acles des Alıman, des de Lautree et des de 
Levis, seigneurs de Castelnau-de-Bonafous, Villeneuve-sur-Vere, 
Labastide-de-Levis, ete., X11° et XIV® siöcles, publies par Cabi 
et Mazens. (LXXVIil, 235 p. avec 9 planches de fac-similes 
palcographiques et armoiries. 8.) Paris, Picard. 

Crie, les origines de la vie, essai »ur Ja flore primordiale, Ur 
ganisation, developpement, allinites: distribution geologique et 
geugraphique, (79 p. avec figures. 8.) Paris, boin. 

Crrozals, les Peulhs, &tude — — alricaiue. 
Paris, Maisonneuve et Cie. 

Dissard ct Vingtrinier, & graphie Iyonnaise; inseriplions 
funeraires de la rue de Trion. arem au sujet de deux inscriptions 
Iyonnaises du musce de Lyon. (23 p. 8.) Lyon, Georg. 

Dumeril, Lord Erskine, &tude sur le barrenu anglais ä la fin 
du XVIN® siecle, (vll, 377 p. 8.) Paris, Thorin, 

Extraits des auteurs grees eoncernant la geographie et V'histoire 
des Gaules. Texte et traduetion nouvelle publics pour la Socielr 
de l’histoire de France par Cougny. T.4. (VII, 406 p. ®.) 
Paris, Loones. 

Lallier, de la condition r&solutoire et de ses effets dans le droi! 
romain, elude sur le renouvellement des inseriplions des privi- 
löges et hypothöques, en droit francais (art. 2154 c. c.) (-VII. 
134 p. 8.) Paris, Larose et Forcel. 

Pannier, les lapidaires frangais du moyen äge, des Xll®, X1ll° 
et XIV® siöcles, reunis, classes et publies, accompagnes de pré— 
faces. de tables et d’un glossaire, Avee une notice preliminaire 
par Gaston Paris. (Xl, 347 p. 8.) Paris, Vieweg. 

Regnaud, nouveaux apercus sur le vocalisme indo-europeen. 
precedes d’une analyse critigne des systömes actuellement en 
vigneur. (31 p. ®.) Ixe, impr. Pitrat aine. 


Italieniſche. 


Alti della Societä Ligure di storia patria, volume XVI. 
Gr. 8.) Genova, tip, del r, Istit. dei Sardo-muti. 
Contiene: Prayer, Oliviero Cromwell dalla battaglia di Wor- 
cester alla sua morte: corrispondenza dei ranpresentanti geno- 
vesi a Londra, Introduzione, Alcune nolizi» sulla rivoluzione 
inglese, ed antecedenti del Cromwell. Corrispondenze diverse 
dal 1651 al 1655. — Poggi, di un tesoro sepolerale dell’ epoca 
longobarda. 

Bassi, di una staluella del sonno che si conserva nel r. Museo 
Torinese di archeologia, e del suo mito nell’ antichitä. (96 p 
con 3 tav. 8.) Torino, frat, Bocea. L. 3, 50. 

Dagli Atti della Societä di archeologia e belle arti per la 
prov. di Torino. 





271 p. $.) 


(582 p. 


957 


— 1883, M 27. — Literarifhes ECentralblatt — 30. Juni, — 


958 








Belgrano, la porta soprana di Sant’ Andrea: cenni storici, se- 
guile da cenni artistici, di Alfredo d'’Andrada e da cenmni 
teeniei, di Parodi. (63 p. con 4 tav. 4.) Genova, tip. del r. 
Istituto dei Sordo-muli. 1582, 

Bellueei, i’ uomo terziario in Portogallo, (47 p. con 1 tav. 8.) 
Firenze, 1882, 

Dall’Archivio per l’antropologia e l’etnologia, volumi XI, XI, 

Beltrami, sulle funzioni associate, e specialmente su quelle della 
calotta sferiea: memoria. (38 p. 4.) Bologna, tip. Gamberini e 
Parmeggiani. 


Dalla serie IV, tomo IV, delle Memorie dell’ Accead. delle | 


seienze dell’ Istit. di Bologna. 

Celesia, storia della letteratura in Italia ne’ secoli barbari. Vol. 2. 
(428 p. 16.) Genova, = del r. Istituto dei Sordo-muti. 

Crivellucei, storia delle relazioni tra lo stato e la chiese nel 
medio evo. (155 p. 8.) Palermo, 1882, tip. Amenta, 

L.ettere inedite al marchese Emanuele d’Azeglio, documentate a 
eura di Bianchi. — Lettere. (XV, 392 p. 8.) Torino, Roux e 
Favale. L. 6. 

Mamiani, novelle, favole e narrazioni edite ed inedite, la prima 
volta unite e riordinate,; aggiuntovi un ragguaglio fra Manzoni 
. — con prefazione. (XVI, 372 p. 16.) Napoli, Morano, 

„3, 50, 

Montieolo, la cronaca del dineono Giovannino e la storia po- 
litica di Venezia sino al 1009: appunti. (144 p. 4.) Pistoja, 
1882, tip. Bracali. 


Papadopoli, sulle origini della venela zeccea, e sulle antiche 


relazioni dei Veneziani cogli imperatori eonsiderate dietro l’esame | Orden 2. CI. mit dem Stern verlieben. 





delle primitive monele, (48 p. con 3 tav. 8.) Venezia, 1882, tip. 


Antonelli. 
Prosdocimi, nolizie delle necropoli euganee di Este. (35 p. con 
8 tav, 8.) Roma, 1882. 
a. ‚ fondamenti di geodesia, vol. 1, (403 p. 8.) Milano, Hoepli. 
. 10, 
De Zoltz, prineipii della eguaglianza di poliedri e di poligoni 
sferiei, (48 p. 8.) Milano, Briola, L 


Englifde 


Abel, Slavie and Latin: Ilchester lectures on comparative lexico- 
graphy, delivered by the Taylor Institution, Oxford. (120 p. ®.) 
London, Trübner. $. 5. 

Anderson, Scotland in pagan times: the iron age. The rhind 
leelures in archwology for 1881. (332 p. 8.) —— Douglas, 

Barclay, Bp. Joseph Barclay, third anglican bishop of Jeru- 
*5 a missionary biography. (604 p. 8.) London, Partridge. 

. 18, 

Boehmer, bibliotheea Wiffeniana; spanish reformers of two cen- 
turies from 1520. Vol. 2. (8.) London, Trübner, S. 18, 

Curtis, Valezquez and Murillo: a descriplive and historical ca- 
talogue of the works of Don Diego de Silva Valezquez and 
Bartolome Esteban Murillo; eomprising a classified list of Iheir 
paintings, with deseriptions, their history from the earliest known 
dates &e, 
Low. S. 31, 6. 

Frankfurter, handbook of pali; being an elementary gramma:, 
a chrestomalhy and a glossary. (8.) London, Williams & N. 
Ss. 16, 

Gallenga, iberian reminiscenees, Fifteen years’ travelling im- 
pressions of Spain and Portugal. 2 vols. (400 p. 8.) Londen, 
Chapman. $. 32. 

Kinnear, eruces Shakespearianse: diffieult passages in tlie works 
of Shakespeare. The text of the folio and quartos collated with 
the sections of recent editions and the old commentators, with 
original emendations and notes, (506 p. #8.) London, Bell & 5. 


Moore, Lepidoptera of Ceylon, Part 6. London, Reeve. S. 31, 6. 

Outlines of the philosophy of Aristotle. Compiled by Wallace. 
ärd edit. fep. (S.) Cambridge Warehouse. S. 4, 6. 

Stirling-Maxwell, don John of Austria: passages from the 
history of the 16th century 1547-78, 2 vols. (Folio) London, 
Longmans. 8. 525, . 

Vinaya Pitakam. One of the Fr buddhist holy’seriplures in 
the pali languase. Edited by Oldenberg. Vol, 5: the Pari- 
vära, and indices. (8.) London, Williams & N. S. 21, 


Antignarifche Kataloge. 
(Mitgetbeili ven Atrhboffn. Bigamd in Peingig.) 
in Augsburg. Wr. 58, Vermifchtes. 


Hang 
h in Mailand. Nr. 13, italienifche Literatur. 


Hoep 


With original etehings. (424 p. Roy. 8.) London, | 





? 


| 














Kerler in Im. Nr. 78, Raturwiffenfcaften.. = 
——— in Baſel. Nr. 169, claſſ. Philologie, Archäologie, 
tientalia. 


Uachrichten. 


In Königäberg i/Pr. bat ih Dr. Oscar Erdmann für deutſche 
Sprache u. Yiteratur, in Leipzig Dr. Otto Grufius für claffijche 
Philologie babilitiert. 

Am f. Realgummnafium zu Berlin wurde der ord. Rehrer Dr, Otto 
Städel zum Oberlehrer befördert. 

Der Privatdocrent der deutihen Philologie Dr. M. Roediger 
an ber Iniverfität im Berlin ift zum a. 0. Profeffor dafelbft ers 
nannt worden. 

Der Director des Königl. Gyumnafiums zu Oppeln, Dr. Benpel, 
ift in gleicher Eigenfhaft an das Königl. Gymnaſtum zu Sagan 
verfeßt worden, 





Dem Privatdocenten Dr. Aug. Berntbfen an der Iniverfität 
Heidelberg ift der Gharafter ald a. ord, Profeffor in der philofophi: 
fchen Racultät dafelbit verliehen worden. 

Dem Profeffor in der philoſophiſchen Facultät zu Halle a / S. 
Seh. Negierungsrath Dr, Kühn, wurden die Ritterinfignien 1. GI. 
des herzogl. anbalt. Hausordens Albrechts des Bären, dem Profeilor 
Dr. Auwers an der Iniverfität Berlin der kaif. ruf. Stanislaus: 


Am 8. Juni F in Portici der Alterthümerfammler Aleſſandro 


Gaftellani. 
run + iu en: 


Am 10. der Senator Otto Banucci, 
Profeijor der Literatur und Geſch 


chte am höheren Inftitut dafelbit, 
im 75. Lebensjahre. ’ a ; 


Am 11. Juni F in Hamburg Profeffor Karl Grädener, Mufit- 
theoretifer u. Componift, im 71. Lebensjahre. 

Am 12. Juni 7 in Padua der Profeffor der romaniſchen 
Philologie am der Univerfität dafelbit, Dr. Hugo Ganello, im 
35. Lebensjahre, 

Am 15. Juni + in Bonu der Gymnafialdiretor a, D., Geh. 
Hoftath Dr. Herm. Pertbes. 

Am 19. Juni F in Würzburg der Profeffor der Dogmatif an 
der Umiverfität dafelbit, Dr. Heinr. Joſ. Dominicus Denzinger. 





Bitte, 

Beſchäftigt mit einer „Geſchichte der deutfchen Bolkspvefie feit 
dem Ausgange des Mittelalters bis auf die Neuzeit“ würde ich für 
gätine Meberlajfung von einfchläglihem Duellenmaterial fowie für 

ittheilung von Juedita fehr dankbar fein. 


Hamm in Weltfalen, Dr. Otto Weddigen. 


Litterarifcher Verein in Stuttgart (Tübingen). 
Der Unterzeichnete ei biermit zur Kenntnis, daß er vom 

—545* des Vereins als Nachfolger des verewigten Herrn Pros 

feſſots Adelbert von Seller zum Präfidenten beſtellt worden iſt. 


Tübingen, 16. Juni 1883. 
Dr Wilhelm Ludwig Holland, 
Profeffior an der k. Iniverfität. 


Berihtigung. 

In der Anzeige des Buches des Prof, Nielfen in Kopenhagen 
„Aus dem inneren Leben der katholiſchen Kirche” Nr. 23, Sp. 785 
d. Bl. war es als ein dilettantifches Verfahren getadelt worden, daß 
das Breve Ouod de fidelium nadı dem Gitat in der Anmerkung 
nicht direct, fondern aus Nivpold „die romiſch⸗katholiſche Kirche in 
den Niederlanden“ benugt worden fei. Hert Profeifor Dr. Rielſen 
bittet und nun, zu feiner —— unſeren Leſern mitzuthellen, 
daß jenes Breve nicht nad Nippold, ſondern nach Münd, „Bolls 
ſtandige Sammlung aller Goncordate (Leipzig, 1835)" benutzt 
und auch citiert geweſen fei. Nur fei durch einen böfen Drudfehler 

erade die died Gitat enthaltende Anmerkung ausgefallen, und es 
eien dadurch alle folgende Anmerkungen (von S. 375—380) um 
eine Stelle nad vorn verfhoben. So ſel die folgende Anmerkung, 
die zur Darftellung des bolländifhen Katholiciemus gehört und auf 
Nippold verwielen habe, zu jener Bulle gezogen ꝛc. 

















— 





959 





— 1883. 8 27. — Literarifhes Centralblatt. — 30. Juni. — 


960 





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ſtatiſtiſches Material über LandgütersPreife und (Erträge, Preife 
landwirtbichaftl. Producte x, Auf Grund der gothaifchen geneolog. 
Tafhenbücer bat der Perf. zum eriten Mal eine nad Provinzen 
und Größenclaffen geordnete Grundbeſitz ⸗ Statiſtik des höheren deutfchen, 


öfterreichifchsungar. 2. Adels re ee Er zeigt dabei, dafı | 


die größten großbritannifchsirifchen Katifundien, von 
einer hochſchottiſchen Ausnahme abgefeben, von den größten 
deutſchen Latifundien an Größe enorm übertroffen 
werben. Gr weiit auch ein ſtarkes Wachsthum des Katholis 


tismus unter dem böberen dDeutfchen ı. Adel d Miſch⸗ 
eben und Uebertritte ſtatiſtiſch nach. ſa —— 


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, Der Verfasser hat nicht nur eine allgemeine Fasslichkeit 
seines Lehrvortrags der gesammten musikalischen Theorie 
erstrebt, sondern dieselbe auch bereichert, indem er die Er- 
gebnisse der neueren Musikwissenschaft, wie sie besonders in 
M. Hauptmann's Buche „Die Natur der Harmonik und der 
Metrik“ vorliegen, berücksichtigte und deren Consequenzen 
auf den Organismus der Form anwendete. 175 


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Cheney, the sources of Tindale's New Testament, | Sanfiide Wisbyfahrt. 
Zittel, vle Paulus-Briefe überlegt u. erftärt. v Nidibofen, Ebina. 
midt, die Eibik der alten Griechen. Darwiniftiihe Schriften. 
v, Deftinon, die Quellen des Alavius Iofepbus in Der 
jariihen Arhäologie. 

Tartara, dalla battaglia della Trebbia ece. 
Urtundenbuch 2ior, 
Silteprand,. 
Nielsen, Kjebahavn i Aarene, | 
Bertbeimer, bie Heiratly der @rgbergogin Marie Loulſe 

mit Rapolcon 1. | 


miſchen Mineralanatvie. 


&lreld, die Religion u. der Darwinidmus, 

Philipp, über Urjprung rc. der ihier. Orgamidmen. 

v, Babe u. Mah, Handbud t E 

Ei. u. Murländiiches. Hrög. von Bertfan, Bericht über die wiſſenſchaftl. Leitungen im 
\ _ @ebiete der Entomolegie ꝛc. 

Patihenberger, kurze Anleitung zur qualitativen che | Borlefungen im Winterieme 


Deep, die Gefundbeitswerhättuifte Mündens. 


(#llidiger, die Ghinarinden, 
Maurer, die unechte Beburt nad altnordiſchem Rechte. 
® —* 10, bie Sausgeſehze der regierenden beuticyen Zur ſten · 
ufer. 

r. Reinhardföttner, bie plautinifchen Luſtſpiele ix, 
Kock, studier öfver fornsvrensk \udlära, 

SE miles, Georg Moore. 

Milbpöfer, die Beireiumg des Promeibens. 

Her 1883/84, 1) Bern; 2) Ber 

\ wife unſtſchule; 3) Kern. Thierarzneifdule); 4) Braun« 
ſchwelg. (Zedin. Sochſchule). 


des Beinbaues 


Werte tönnen eine Befprehung Ainben, die ber Aedaction vorgelegen haben. Bei Correſpondenzen Über Sücher bitten wir Metö ben Namen ber Berleger derſelben anzugebtn. 





Cheologie. 
Cheney, J. L., The sources of Tindale's New Testament. 
Halle, 1963. Karras. (40 8. 8.) 

Dieſes Schriftchen ift von einem Amerifaner, ber in Deutjch- 
fand ftubierte, verfaßt worden. Dafjelbe erörtert eine Frage, welche 
heute noch ftreitig ift: welches die Quellen und Auctoritäten 
waren, aus denen die englifche Ueberjegung des N. Teſtamentes 
gefloffen ift, welche Wilhelm Tindale (fo, und nicht Tyndale, 
jchrieb der Mann, wie man jegt weiß, ſich felbft) 1526—1535 
in verjchiedenen Auflagen hat erjcheinen laſſen. Diefe Ueber» 
fegung hat um fo größere Bedeutung, als fie in weſentlichen 
Stüden, zumal in Hinficht des englifchen Ausdrudes, die Grund⸗ 
lage geworden ift für die in England, feinen Colonien und in 
Nordamerila verbreitete, ſtaatskirchlich autorifierte, neueftens 
revidierte Bibelüberfegung. Und daß letztere ein hervorragendes 
großartiges Meifterftüd engliſchen Schriftthums fei, ift allerfeits 
anerfannt. 

Was nun die Quellen betrifft, aus denen Tindale bei feiner 
Ueberjegerarbeit gejchöpft, jo behaupten feine Beitgenofjen, jo- 
wohl die römifch-Fatholiihen als die evangelifchen, er habe 
Luther's Ueberfegung des N. Teftamentes zum Worbild ge— 
nommen und unter deſſen perfönlicher Zeitung gearbeitet. Diejer 
Anfiht Huldigen heute noch Viele. Neuere engliiche Forſcher 
dagegen behaupten, Erasmus ſei ed geweſen, ber Tindale zuerft 
auf den Gedanken gebracht habe, die Bibel zu überjegen, und 
das griechiihe N. Teftament in Erasmus’ Uusgabe fei die aus- 
fchlieliche Grundlage feiner Urbeit geweſen. Der Verf. diefer 
Abhandlung unterfucht nun den Thatbeftand in der Weife, daß 
er einige Eapitel des Ev. Matthäi (Cap, 2—7) und den Brief 
an die Galater (die handfchriftliche Abhandlung umfaßte noch eine 
Anzahl Eapitelaus anderen neuteftamentlihen Schriften) als Bei⸗ 
jpiele herausgreift und die Ueberſetzung Tindale’s in diefen Stüden 
darauf anfieht, wie fich diefelbe zum Grumdtert in der dritten 
Auflage des griehifhen N. Teſtamentes von Erasmus, zur 
Bulgata, zu Luther's deutſcher Ueberfegung im N. Tejtament 
vom September und vom December 1522, zu Wiclif’3 mittel- 
englifcher Ueberjegung (Orforder Ausgabe 1850) und zu ber 
lateinifchen Ueberjegung des Erasmus (3. Ausg. feines griech. 
N. T. 1522) verhalte. Bon Tindale's englifhem N. Teftament 
felbft hat der Verf. die verfchiebenen Auflagen von 1526 (refp. 
1525) an bis 1535 zu Örunde gelegt. Das Ergebniß feiner 
mühfamen und eracten Bergleichung, welche er im Einzelnen 


vorlegt, und aus ber er jchließlich die Summe zieht, ift Folgen- 
des: 1) Tindale's englifhes N. Teftament zeigt allerdings 
Spuren des Einflufjes von vier Meberfegungen (Bulgata, Wiclif, 
Erasmus, Luther); 2) diefe Spuren von Uebereinftimmung find 
in Betreff Wiclif’3 und der Vulgata völlig ohne Belang, in Be: 
treff des Erasmus und Luther's zeigen fie ftärferen Einfluß des 
Erjteren als des Letzteren; 3) Tindale ift dem griechifchen Tert 
des Erasmus, nebenbei der Lateinifchen Ueberjegung deſſelben 
gefolgt, hat Letzterer hie und da den Vorzug gegeben. Bu be- 
merfen ift hier, daß der Ausbrud des Verf.’3 bei diefem Punct, 
S. 40, unzutreffend ift, fofern der Begriff „Berfion“ auf den 
griechiſchen Tert des Erasmus nicht paßt. Kurz, das Refultat 
ift, daß Tindale's Neues Teftament in der Hauptfache eine felb- 
ftändige Ueberfegung aus dem griechifchen Grundtert if. Und 
diefe Arbeit des reformatorifhen Mannes ift in der officiellen 
englifchen Bibel als Grundlage bis Heute geblieben, 

Die Abhandlung ift ein würbiges Erzeugniß amerikanischer 
Geiftesarbeit, Hand in Hand mit deutſcher Wiſſenſchaft. 

G.L. 


Zittel, Emil, die Paulus-Briefe überfegt u. erllärt. 1. Lief. Karls. 
rube, 1883. Braun. (8. 1-48. 8.) cH 0, 80. 
A. u. d. T.: Ramilienbibel des neuen Teftamentes. 2. Bd. 1. Lief. 


Jeder Verſuch, die Bibel größeren reifen verftändlich zu 
machen, verbient Anerkennung und zwar um fo mehr, je jelb» 
ftändiger dabei der Verfaffer zu Werke geht. Das ift hier der 
Fall, wie fi das von dem Verf. auch faum anders erwarten 
ließ. Die Arbeit bafiert nicht auf dem orthodoren Standpuncte, 
dem die Authenticität der biblifchen Bücher ald Dogma feftiteht, 
fondern auf bem kritifchen, oder jagen wir lieber auf dem Hifto- 
riſchen Standpuncte. Nun geht aber der Berf. in feiner Selb- 
ftändigkeit jo weit, daß er bie Reihenfolge, zunächſt der paulini- 
chen Briefe, in der Weife, wie er fie jich denkt, durchnehmen 
will. Er thut dies, wohlgemerkt, in einem Buche, das für die 
Familie, alfo im Ganzen für Nichttheologen beftimmt ift. Wir 
fönnen Hinfichtlich diefer Anordnung (und wir halten fie für 
weſentlich) dem Verf. nicht beiftimmen. Unferes Erachtens mußte 
er von denjenigen Briefen ausgehen, die von allen Theologen 
anerkannt find (Galater, Korinther, Römer), dann zu ben Briefen, 
die von Einigen Hinfichtlich ihres paulinischen Urfprunges ans 
gezweifelt werben, und fo fortlaufend bis zu ben Paftoralbriefen 
ober auch bis zum Hebräerbrief, den wohl Niemand mehr für 
paulinifch ausgiebt. Dann mochte er immer noch feine An— 


963 


— 1883, 28, — Literarifhes Gentralblatt — 7. Juli, — 


964 





ſchauungen fundgeben und jelbft den zweiten Theffalonicherbrief 
für echt halten, die Nichttheologen befamen dann aber ein 
Hareres Bild davon, wie weit die kritiſche Theologie in Betreff 
des Neuen Teftamentes geht. — Vielleicht würde es der Sache 
förderlicher gewefen fein, wenn bie Erflärungen etwas kürzer 
gefaßt worden wären. L. 





Allgemeine evang.»luth. Kirchenzeitung. Nr. 23—25, 

Inh.: K. Walder, nene Beiträge zur Konverfionsitatiitil. — 
Aus Berlin. — Die bannoverifche Mfingitconferenz. 2. Aus 
Ungarn, — Dom Batlcan. — Das Kutbherjubiläium in Amerika. — 
Die Jabhresverfammlung der füdweitdentfhen Gonferenz für innere 
Miffton. — Die vereinigten berliner Areiöfounoden. — Aus Schlefien. 
— Die lutheriſche Gonferenz zu Bielefeld. — Die Eheordnung der 
bt. Schrift, 1. — Der Gonfirmandenunterridt. — Das General: 
Goneil der evlutheriſchen Kirche in Nordamerifa. — Die 25, all: 
gemeine deutfche Lehrerverſammlung. — Aus dem Guftau-Adolf: 
Verein. 1, 2. Die weiblihe Diakonie — Aus der Provinz 
Sachſen. — Zum Ehrengedächtniß des eriten Intherifchen Miffionars 
Fiegenbalg. — Aus dem Elſaß. — Der Fall Hanne. Aus Ham: 
burg. — ine bedenkliche Perfpective. — Heidentbum. Gin Blatt 
ans dem religiössfittlihen Leben Süditaliens. 1. — Zur Eonverr 
fionsftatiftif. — Kritiſches und Antifritifches aus Niederland. 1. — 
Kirchliche Nachrichten. 


num — Kirchenzeitung. Hreg. von H. Meßner. 25. Jahrg. 
r. 25. 


Inh.: Allgemeine deutſche Lutherſtiftung. — Die fühweitdentfche 
Gonfereng für innere Miffion, — Die 13. Beneralverfammlung der 
Sefellfichaft für Verbreitung von Volksbildung. — Die greifswalder 
Gonferenz. — Die Synode in Rendsburg. 3. — Franfreidy und 
Madagaekar. — Die Generalverfammlung der Geſellſchaft für innere 
Miſſion in Valence. — Die londoner Maiverfammlungen. 2. — Cor: 
refpondenzen. 


Proteft. Kirchenzeitung ıc. Orög. v. 3. E. Webſty. Nr. 25. 

Inh.: R. Senerlen, die Gefegesvorlage betr. die Abänderung 
der Firchenpolitifchen Gefepe vom 5. Juni 1893. — M. Walder, 
neue Beiträge zur Gonverfiond-Statifti, — Ih. Woltersdorf, 
zur MifchehensStatüti. — 9. Webſky, ©. Taylor's Klytia. — 
Aus Elſaß⸗Lothringen. 


Deutſcher Merkur. Red. A. Gapenmeter. 14. Jahrg. Nr.24. 


Inh.: Aphorismen von RN. Baumſtark. — Darwinismus uud 
Ghriftentbum. — Gorrefpondenzen und Berichte. 








Philofophie. 
Schmidt, L.eop., die Ethik der alten Griechen. In 2 Bdn 
Berlin, 1682. Hertz, (V, 400; VI, 494 $. Roy. 8.) c# 7 

Einigermaßen abweichend von dem gewöhnlichen Sprach: 
gebrauch, der „Ethik“ im Sinne der Wiſſenſchaft vom Sittlichen 
nimmt, giebt der Verf. unter dem Namen einer „Ethik der alten 
Griechen“ eine Darftellung der bei diefem Volke vorhandenen 
Vorftellungen und Uebungen, foweit fie das Gebiet des Sittlichen 
betreffen. Die Aufgabe ift ungemein groß und bedeutend, der 
Verf. hat fie mit feinem Geifte und großem Fleiße angegriffen, 
und was er geleitet, ift durchaus erfreulich und fördernd, auch 
wo e3 nicht erfchöpfend ift. 

Das Werk zerfällt außer einer Einleitung, welche die „Fund: 
gruben* für unjere Kenntniß des griechiichen Vorſtellungskreiſes 
in den literarifchen Dentmälern nachweift, in zwei Bücher, von 
denen das erjte die „allgemeinen ethiichen Begriffe“, das zweite 
„die einzelnen Pflichtenkreife* behandelt, Jenes ſtellt in vier 
Gapiteln die religiöfen Vorausſetzungen der Sittlichkeit, die 
Motive des fittlih Guten, die Urfachen zur Abweichung vom 
Guten, die Terminologie des Guten und Schlechten dar; dieſes 
ſchildert in zehn Capiteln die altgriechifche Auffaſſung des Sitt- 
lichen im Verhältniß zu ben Göttern, zur Naturumgebung, zu 
ben Berftorbenen, zur Familie, zum Staate, zu den Mitmenjchen, 
in der Gaftfreundfchaft, in Freundſchaft und Feindſchaft, in der 


\ Behandlung des Befiges und im Verhältniß des Menfchen zu 

ſich ſelbſt. Zahlreiche Anmerkungen am Schluffe jedes der beiden 

ı Bücher geben Quellenbelege und Einzelausführungen; forgfältig 
gearbeitete Regifter, eines über die ethifhen Ausdrücke der 
Griechen und ein zweites Literatur: und culturgefchichtlicher Urt, 
beſchließen das Ganze. 

Der Verf. verfährt regelmäßig fo, baß er bei jebem einzelnen 
Puncte, der in Betracht fonımt, zunächft die altgriechiiche Auf: 
faffung im Ullgemeinen bezeichnet, und dann dafür eine Reihe 
von Belegen aus allen Beitaltern des griechifchen Lebens und 
der griechifchen Literatur anführt, dabei auch gelegentlich auf die 
Modificationen Hindeutend, die der betreffende Vorſtellungskreis 
theils im Laufe der Zeiten, theils nad) der Befonderbeit der ein- 
zelnen Lebenskreiſe oder der einzelnen Autoren erfahren hat. 
Das Werk ifl dadurch zu einer wahren Fundgrube geworben, in 
der man jedesmal die wichtigften Ausſprüche griechischer Autoren 
auf überfichtliche Weife zufammengeftellt findet. Der Berf. hat 
feinen feingebildeten Sinn für das Charakteriftifche, wie von ihm 
zu erwarten war, auch hier bewährt. Er ijt überall umfichtig 
und forgfältig; einzelne Abjchnitte wie den über die Terminologie 
des Guten und Schlechten oder den über bie religiöfen Vor: 
ftellungsfreife darf man als befonders gelungen hervorheben. 
Bon einer wohltguenden Hingebung an feinen Gegenftand er» 
füllt, ftrebt er doch vor allem nach der Treue des ftreng objec- 
tiven Berichterftatterd und verhüllt feineswegs die Schäden und 
Mängel der griechischen Anlage. Die Wärme, mit welcher er 
für den Staat der Athener eintritt (II, S. 250; 269), verdient 
volle Billigung; daß überhaupt attifches Leben und Denten im 
Borbergrunde ſteht, liegt in der Natur der Sache. 

Indeffen, die Anlage des Buches, wie fie nun einmal ift, 
bringt doch auch einzelne Uebelftände mit ſich. Daß die Ein- 
theilung des Ganzen wenig glüdlidy ift, wird ſich ſchon aus 
der oben mitgetheilten Ueberficht des Inhalts ergeben haben; 
die Folge ift, daß die einzelnen Erfcheinungen des griechiſchen 
Lebens vielfach im ziemlich willtürlicher und wenig fachlicher 
Folge an uns vorüberziehen. Ein in diefem Sinne ganz un: 
glüdliches Eapitel ift II, 10: „Der Menfch im Verhältniß zu 
fich ſelbſt“, wo unter anderem Wahrheitsliebe, Ehrliebe, Anftand, 
Schäßung der verschiedenen Berufsarten behandelt werden. Sehr 
Ungleihartiges findet fi) auch in den Gapiteln I, 2 und‘3, fo 
geihidt dann auch das Einzelne ausgeführt ift. Vielfach fließt 
ununterſchieden zufammen, was als charakteriftifcher Beſitz des 
griechischen Volkes ober einzelner Abtheilungen beffelben und 
was als frei erworbenes Eigenthum einzelner Männer, der 
Dichter, Philofophen, Moraliften anzufehen ift. Insbeſondere 
muß es das Gefammtbild einigermaßen beeinträchtigen, daß die 
Refultate ausdrücklicher philofophifcher Speculation von dem 
Boden vollksthümlicher Vorſtellung, auf dem fie allerdings er: 
wachfen find, nicht genügend gefchieven werden. Dem Plane 
des Ganzen entipricht es, daß auf die Continuität, mit welcher 
der griechifche Geift fich felbft treu bleibt, und auf das Gemein; 
fame, was ſich durch die Verfchiedenheit der Stämme wie der 
Beiten hindurchzieht, der hauptfächliche Nachdrud gelegt ift und 
an die localen Befonderheiten, wie an die im Wechfel der Zeiten 
eingetretenen Veränderungen nur zuweilen erinnert wird; gleich: 
wohl knüpft fich gerade an diefe Befonderheiten, insbefondere 
daran, wie die fittliche Forderung fi immer mehr von dem 
Aeußeren der That auf das Innere der Gefinnung richtet, ein 
fehr weientliches Intereſſe. Es mag ferner in der Natur des 
Stoffes Liegen, daß die Scheidung zwifchen dem eigentlich Do- 
ralifhen und dem Gebiete des Rechts einerfeits, der Sitte an— 
dererſeits ſich faum in aller Strenge vollziehen ließ; gleichwohl 
hätten die unterfcheidenden Gefichtspuncte für das öffentliche 
und private Recht, für Völkerrecht und Politik, für das wirth- 
Ihaftliche Leben und feine Regelung theils eine eingehendere Be⸗ 
handlung, theils eine geeignetere Stellung finden können, Biel: 


965 

fach beweift der Verf. im Einzelnen einen jcharfen Blick für das 
Principielle der griechifchen Anfchauungsweife (3. B. IL, 323; 
68 ff.); indeffen unterläßt er e3, die Principien an die Spige zu 
jtellen und die Einzelheiten darauf zu beziehen. Das unendlich 
Bedeutſame im der griechifchen Auffaffung vom Staate und von 
der Bürgerpflicht, von der Bebeutung der Berfönlichkeit und ihrer 
individuellen Bildung, die eigenthümliche Art des Selbitgefühls 
in ihrem Unterfchiede von dem, was wir „Ehre“ nennen, und 
die eigenthümliche Stimmung gegenüber der Luft und bem 
Schmerze, den Aufgaben und dem Ertrag des Lebens, das alles 
ift doch mehr impficite berüdjichtigt, als ausdrüdlich in das ges 
bührende Licht geftellt. 

Aber was man auch noch weiter wünfchen möchte, jebenfalls 
verdient der Verf. den herzlichiten Dan für das, was er gebracht 
bat. Es iſt zu hoffen, daß fein Buch ſich in weiten Streifen ein- 
bürgern wird. Es wird ſich dem Ethiker und dem Philologen 
gleich nüglich erweifen, und man muß es in aller Weife als eine 
jchöne Frucht an dem Baume hHelleniftifcher Studien entgegen- 
nehmen, von denen doch immer wieder der reichite Gewinn für 
die Zunahme humaner Bildung zu erwarten ift. Wir wiünjchen 
dem Berf. baldige Gelegenheit, in einer neuen Auflage der Größe 
der Aufgabe in noch höherem Maße gerecht zu werden. Manches 
wirb fich beftimmter berausarbeiten laffen, auch ohne daß die 
Grundanlage des Buches wefentlich geändert wird, -88- 





Geſchichte. 

Destinon, Justus von, Dr. phil, die Quellen des Flavius 
Josephus in der jüdischen Archacologie, Buch XII—XVII — 
jüdischer Krieg Buch I, Kiel, 1882. Lipsius & Tischer. (1288. 
Roy. 8.) eff 3. 


A. u. d. T.: v. Destinon, die Quellen des Flavius Josephus. 1. 


Nahdem wir vor nicht langer Beit von Bloch eine Unter- 
ſuchung über die Quellen der Archäologie des Joſephos erhalten 
haben, fommt diefe neue zu grundverfchiedenen Ergebniffen. Sie 
war eigentlich bereits vor dem Erjcheinen bes Buches von Bloch 
vollendet, hat aber dann eine Reihe von Zufäßen und weiteren 
Ausführungen erhalten, welche fich polemich gegen Bloch wen- 
den. Die Aufftellungen Deftinon's find im Wefentlichen folgende. 
Joſephos Hat das erfte Bud) des „Füdifchen Krieges“ und bie 
Archäologie unabhängig von einander gefchrieben; ihre Ueberein: 
flimmungen rühren daher, daß Jofephos beide Mal derjelben 
Quelle gefolgt iſt. Und zwar ergiebt fich aus äußeren wie aus 
inneren Gründen, daß Joſephos in beiden Fällen nur einen ein— 
zigen Autor benutzt oder, wenn man lieber will, ausgejchrieben 
hat, welcher bereit3 die verfchiedenen Driginalquellen, auf die 
das 11.—13. Buch der Archäologie zurüdgeht, in einander ver⸗ 
arbeitet hat. Dieje Original oder „erften” Quellen find jüdische, 
aus der Tradition ſtammende Aufzeichnungen, nicht identisch mit 
der XVI, 23, 24 genannten Schrift, weiter für bie fyrifchen 
und ägyptifchen Dinge Polybios und Poſeidonios und endlich 
das erjte Maklabäerbuch. Dazwifchen finden fi eine Anzahl 
Stellen aus Polybios, Strabon, Agathardidas und Nikolaos 
von Damaslos, welche Joſephos aus eigenen Ercerpten hinzu- 
gefügt hat, aus Excerpten, welche er fich erft nad} der Abfaſſung 
des „Jüdiſchen Krieges“ angelegt hatte, Die felbjtändige Be- 
nutzung dieſer Schriftjteller ift nur an den Stellen anzunehmen, 
wo fie ausbrüdlich citiert werden. Das erfte Makkabäerbuch 
hat Joſephos, bez. feine Hauptquelle, nicht in der uns erhals 
tenen griechiſchen Ueberſetzung benutzt (ob im hebräifchen Original, 
läßt Deftinon dahingejtellt), ja es ift aller Grund zu der Uns 
nahme vorhanden, daß es ihm in einer Geftalt vorlag, two ihm 
der Heutige Schluß noch fehlte. Für die Bücher 14—17 find 
die Hiftorien des Nifolaos von Damaskos die Hauptquelle, 


— 1883, 28, — Literarifhes Centralblatt — 7. Juli. — 


966 


welche Fofephos zuweilen durch eigenes Räfonnement unter 
bricht, um feine eigene dem Herodes ungünftige Anfchauung zur 
Geltung zu bringen. Außerdem benußte Joſephos die Hypo» 
mnemata Strabon’s, aber nur dort, two er fie ausdrüdlich citiert, 
und eine einheimische auf der Tradition beruhende Duelle. Als 
Nebenrefultat der Unterfuchung ergiebt fich u. U., daß ein großer 
Theil der auf Herodes bezüglichen Abfchnitte der Hiftorien des 
Nikolaos erft nach dem Tode des Königs gefchrieben ift. 

Es leuchtet ohne Weiteres ein, daß diefe Aufftellungen 
ebenſo überrafchend, als für mannigfaltige Gebiete von größter 
Wichtigkeit find, Sie auf ihre Haltbarkeit nachzuprüfen, lann 
nur Sache der eingehendften Einzelforfchung fein. Die Beweis- 
führung ift durchaus das, was man methodijch nennt, die Polemik 
gegen Bloch wie gegen Grimm geſchickt und meift zutreffend. 
Verhehlen dürfen wir freilich nicht, daß es wohl geeignet ift, 
Miftrauen zu erregen, wenn wir wahrnehmen, daß der Berf. 
Niſſen's angebliches Geſetz der Quellenbenugung der antiken 
Hiftorifer ohne Weiteres als ficher vorausjegt. — Die Dar- 
jtellung ift nicht überall correct; au) das Monftrum „anormal“, 
welches einige jüngere Philologen zu lieben fcheinen, hat ſich 
eingebrängt. 


Tartara, Mess., dalla battaglia della Trebbia a quella del 
Trasimeno, ÜQuestioni di storia romana, Turin, 1882. Löscher. 
(133 8. Roy. 8.) 

Die vorliegende Schrift bekundet Kenntniffe, Scharffinn und 
gefundes Urtheil in reihem Maße und verdient bei Studien über 
ben zweiten punifchen Krieg forgfältige Beachtung. Sie richtet 
fich im Wefentlichen gegen Seed’3 betannte Abhandlung über ben 
Winter 218/17, zieht indefjen auch) eine Menge anderer Fragen 
herein, neben folchen, welche die durch den Zitel bezeichneten 
Ereigniſſe betreffen, aud) einige andere, namentlich ſtaatsrecht⸗ 
fiher Natur. Der Berf. will hauptſächlich beweifen, daß 
Livius mit feinen Angaben über die Zeit der Comitien, in denen 
Flaminius und Servilius gewählt wurden, Recht hat, daß ebenfo 
an den Angaben bes Livius über die vorzeitige Abreife des 
Flaminius zum Heer und was damit zufammenhängt, feſtzu— 
halten fei und daß Appian über die römischen Rüftungen vor 
der Schlaht am Trafimenus richtig berichtet habe. Er fucht 
ferner zu zeigen, daß der Beweggrund, welcher Flaminius zu 
feiner Handlungsweife beftimmte, darin zu fuchen fei, daß dieſer 
einer Vereinigung ber beiden confularifchen Heere entgegen war, 
weil er allein zu fiegen hoffte, und endlich, daß Appian Hann. 
Gap. 9 über Centenius Richtiges aus Fabius Pictor mittheile. 
Die Beweisführung, formell nicht immer jehr jchön und auf: 
fallenderweife häufig an Schloſſer's Art erinnernd, ift außer: 
orbentlich gejhict, für viele Einzelheiten jcheinbar zwingend. 
Faßt man das Ganze aber zufammen, fo bleiben der Zweifel 
übergenug. Das liegt daran, daß der Verf. immer nur die 
grade vorliegenden Einzelheiten betrachtet, nicht daran denkt, 
daß Refte von zwei grundverfchiedenen Berichten vorliegen künn- 
ten, die im Bujammenhange betrachtet werden müßten. Den 
Satz von Seed, daß man ſich bei der Vergleichung von Polybios 
und Livius fo verhalten müſſe, wie ein Kritifer gegenüber zwei 
unabhängigen Handfchriftenclafjen, von denen die eine notorifch 
interpoliert fei, hat er widerlegt; feine eigenen Aufſtellungen 
fcheinen uns noch mancher Revifion zu bebürfen. Diefe dürfte 
mit Erfolg freilich nur möglich fein, wenn man einmal die ganze 
Geſchichte des Krieges wenigftens bis zur Schlacht von Cannae 
im Zufammenhange kritifh behandeln wollte. Im Auge wird 
man dabei namentlich auch behalten müffen, daß Polybios nicht 
einen Bericht, jondern die kritifche (und daher fubjective) Ver: 
arbeitung mehrerer Berichte giebt. Die Schwierigkeiten, welche 
der Darjtellung des Livius entgegenftchen, find von Tartara 
meift überzeugend befeitigt, aber freilich nicht alle. Cicero de 
div. 1,35 3. B, enthält fraglos zwei Prodigien, die ſich an zwei 


967 


— 1883, 28, — Siterariiges Gentralblatt. — 7. . Juti. — 


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verſchiedenen Orten ereigneten, und von dieſen ſieht das erſte 
ganz fo aus, als ob es in Rom ſtattgefunden hätte. Die Polemik 
mit Seed wird übrigens zum Theil durch defjen Ausdrucksweiſe 
erſchwert; er hat die von feinem Meiſter ſchon im Unfang feiner 
Laufbahn diefem fchreibluftigen Jahrhundert gegenüber empfoh- 
lene inappheit zuweilen fo übertrieben, daß man viel Mühe hat, 
zu begreifen, was er will, noch mehr, wie er jchließt. Es gilt 
das z. B. von feinen Aufftellungen über die Legionen von 217. 
Gerade hier fcheint und aber auch Tartara zu fehlen, welcher 
anzunehmen jcheint (S. 112), am Trafimenus jei nach Polybios 
gar Niemand von dem römifchen Heere entlommen, ein vers 
fehrter Schluß ex silentio (vgl. Bolyb. III, 55, $). Weiter auf 
Einzelheiten einzugehen, glauben wir uns an diejem Orte ver: 
fagen zu follen. F. R. 


Urkundenbuch, Liv-, Est- und Curländisches. Begründet 
von F. G. v. Bunge, im Auftrage der baltischen Ritterschaften 
und Städte fortgesetzt von Herm, Hildebrand. Band 7. 
1423 Mai — 1429 Mai. Riga, Moskau, 1861. Leipzig, Stein- 
acker, (XXXll, 608 8. 4.) c# 20. 


Der weite Weg und die mehr als erwünfcht mangelhafte 
Verbindung der ruffiichen Dftfeeprovinzen mit Deutichland 
mögen e3 für diefes Mal entfchuldigen, wenn die Anzeige der 
obigen, lange erjehnten Arbeit etwas verfpätet erfolgt. — 
Nachdem F. ©. v. Bunge, deffen hohe Verdienfte um die liv- 
ländifhe Geſchichtsforſchung in letzter Zeit auch in diefen 
Blättern bei verjchiedenen Gelegenheiten die gebührende Aner: 





fennung gefunden haben, ſich genöthigt erflärt hatte, feine Urbeit | 


an dem von ihm begründeten Urkundenbuche nieberzulegen, 
wurde von den Ständen der Lande Dr. Hermann Hildebrand 
mit der Weiterführung des großen Werkes beauftragt. Noch 
ehe das letzte Heft des jechiten Bandes, welcher die Nachträge 
für feine bis in den Mai 1423 reichenden fünf Vorgänger ent- 
hält, erfchienen war, ſchon im Juli 1872, fonnte der neue 
Hrsgbr. die Vorarbeiten für die ihm übertragene Fortſetzung 
beginnen. Damit die zwijchen den Unfängen der Vorbereitung 
und ber Uusgabe bed neuen erjten Bandes verftrichenen neun 
Jahre, welche Hildebrand in angeftrengter Urbeit allein dem 
Urfundenbuche gewidmet hat, nicht als eine zu lange Frift er- 
fcheinen, berichtet er felbft in dem Vorwort, daß er feine 
Sammlung viel weiter hinab ausgedehnt, daß er, um die Wieder: 
holung weiter Reifen zu vermeiden, in den 39 von ihm burch- 
forſchten Archiven und Bibliotheken, die fi) von St. Peterdburg 
bis Köln und von Stodholm bis Wien erftreden, gleich eine für 
nicht weniger als zehn Bände ausreichende Mafje von Material 
zufammengebradht hat. Nah dem Maße des vorliegenden 
Bandes gemeffen, der nur ſechs Jahre umfaßt, würden diefe 
zehn Bände, zumal eher auf ein Anwachſen als auf eine Ab- 
nahme des urfundlichen Stoffes zu rechnen ift, noch lange nicht 
bis zum Abſchluſſe des 15. Jahrh.'s hinabreichen, und da 
brängt ſich leicht die Frage als eine doch nicht unberechtigte auf, 
ob nicht eine noch weitere Kürzung, eine in noch größerem 
Maßſtabe angewandte Zurüdführung auf die Negeftenform am 
Plage wäre; denn, wenn auch, wie es fcheint, die anerfennens: 
werthe Freigebigleit der Livländer felbft die Herftellung eines 
fo umfafjenden Werfes möglich macht, fo würde doc) die Un- 
ſchaffung defjelben natürlich auf öffentliche Inſtitute befchräntt, 
feine Verbreitung und Benugung mehr als gut erfchwert bleiben, 
Aber freilih: wer wollte da die Grenzen zu beſtimmen, wer 
dem Hrsgbr. an diefem oder jenem PBuncte ein Halt zuzurufen 
wagen? — Bon den 513 Nummern bes Bandes find etwas 
mehr als die Hälfte, 446 Stüd, dem Rathsarchiv zu Reval 
entnommen, in welchem in letzter Beit auch andere archivaliſche 
Schätze in überrafchend reihem Maße zu Tage gefommen find; 
dann folgt gleich das Staatsarchiv zu Königsberg mit nur 187 
Urkunden, während von den anderen heimijchen und aus- 


ländiſchen Sammelftellen n nur 4 zwifchen 10 und 20, teine 


' der biöher bereitö gebrudten Stüde erreicht nicht 100. 


mehr, ihrer 16 aber gar nur je eine geliefert haben. Die Zahl 
In 
einer Einleitung, S. IX-XXXII, giebt Hildebrand eine Dar- 
ftelung derjenigen Beziehungen des livfändiichen Orbensftaates 
und feiner Städte und Bifchöfe zu einander und zum Auslande, 
welche in dem Beitraume des Bandes von Bedeutung waren 
und durch das neue Duellenmaterial weitere Aufklärung erhalten 
haben. Bei dem Abdrucke felbft geht jedem Stüde zuerft ein 
Regeſt voraus, welches bei eigentlichen Urkunden meift furz ge: 
halten werden konnte, bei Briefen und ähnlichen Schriftftüden 
mit oft recht mannichfaltigem Inhalt möglichft alle Puncte be: 
rüdfichtigt. Nicht recht erfichtlih ift, warum nicht bei jedem 
nur in Regeftenform gegebenen Stüde wenigſtens das Datum 
in der originalen Sprache beigefügt wurde, nicht weil daburd) 
die befondere Angabe über die Sprache überflüffig geworden 
wäre, fondern weil bei allem Bertrauen eine Nachprüfung 
gerade bes Datums nur zu leicht erwünfcht fein fann. Dem 
Regeft folgen Anmerkungen über das handſchriftliche Material: 
über den Wufbewahrungsort, die Form der Ueberlieferung 
(Original, Eopie oder dgl.), den Schreibjtoff, die Siegelung, 
dann Angaben früherer Erwähnungen oder älterer Drude, 
endlich Unterfuchungen über die Einordnung undarierter Stüde, 
über Echtheit u.ä. „Bei Behandlung der Terte find die Grund- 
fäße befolgt worden, welche Koppmann im erften Bande feiner 
Hanfereceffe aufgeftellt hat.“ Diefe Methode bietet in ber That, 
zumal für die Wiedergabe von Schriftjtüden aus den legten 
Jahrhunderten des Mittelalters, fo viele Vortheile, daß fie mit 
Necht faft allgemeine Aufnahme gefunden hat. Nur mit einem 
Puncte derjelben, der hier Erwähnung finden möge, können wir 
ung nicht einverftanden erflären, und für die früheren Jahr: 
hunderte noch weniger al® für die jpäteren, daß nämlich bie 
Zahlen durchweg in arabifchen Ziffern gegeben werben: man 
erhielte durch den engeren Anſchluß an die Vorlage ein richti- 
ered Bild derjelben und ohne Frage eine fiherere Grundlage 
für die fritifche Prüfung, das Auge aber würde fich ſehr bald 
an die römischen Hahlzeichen gewöhnen. — Einem anerkannt jo 
gewifjenhaften diplomatiſchen Arbeiter gegenüber wie bem neuen 
Hrögbr. des Livländifchen Urkundenbuches bedarf es feines 
weiteren Nachweijes für die Genauigkeit und Zuverläffigfeit der 
von ihm gegebenen Abdrüde, es bedarf faum der Verficherung, 
daß fich aus diefen ſelbſt nirgends ein Verdacht auf ein größeres 
Verſehen ergeben hat; und aud die Vergleichung einzelner 
Stüde mit den im Königsberger Staatsardive vorhandenen 
Driginalen hat mur die gehegten Erwartungen durchaus be— 
ftätigt. Zu der Wahl eines foldhen Arbeiter darf man ben 
Männern, welchen die würdige Fortfegung bes patriotifchen 
Werkes am Herzen gelegen hat und noch liegt, aus voller lleber- 
zeugung alles Glück wünfchen. — Der Tag b. Austini martiris 
in Nr. 747 fg. ift wohl der 11. October (nach Grotefend S. 105 
translatio secunda Augustin), Das Datum upp hilge 
wynachten daghe in dem Briefe Nr. 769 als Plural zu faſſen 
und mit „Dec. 25 f.* aufzulöfen, ift doch fein Grund vorhanden. 
Der episcopus Fernensis in Nr. 770 ift ohne Frage nad) Ferns 
ober Fearns in der füdöftlichften Ede Irlands zu verjeßen 
(j. Weidenbad) ©, 272); übrigen® wird von berjelben Seite, 


| von welcher uns diefe Hinweifung fommt, der anſprechende 


Vorſchlag gemacht, auch bei Schannat ftatt Wormatiensis War- 
miensis zu lefen. In Nr. 774, 8. 12 dürfte in den zwei ent- 
ftellten Worten vielleicht leviter delebilis fteden. Eine wörtliche 
Uleberfegung der wenigen ruſſiſchen Stüde Nr. 399— 102 wäre 
troß der Regeften erwünfcht gewefen. — Die den Band 
ſchließenden Regifter (S. 575-—608), das Ortsregifter und das 
doppelte Perfonenregifter (nach VBor- und Zunamen und nad 
Ständen), haben die auf ihre Genauigkeit gemachten Proben 
wohl beftanden. Wuffallen muß darin nur, daß die nieder 


969 





ſächſiſche Kofeform Henning (befanntlich file Johann) 6 589 


unter Heinrich geftellt ift. — Die Ausftattung entfpricht würdig 
bem inneren Werthe. K. L. 


Nielsen, Dr. O., Arkivar, Kjebenhavn i Aarene 1536—1660. 
1. Bd., 2. Bd. 1. Heft. Kopenhagen, 1880/82. Gad. (I, 386 S.; 
1, s. 1—192, Gr. 8.) 

Eine Fortfegung der im Jahrg. 1850, Nr. 13, Sp. 423 
d. Bl. beſprochenen Geſchichte der dänischen Reichshauptſtadt 
bis zur Einführung der Reformation. Sie trägt denſelben 
chronikartigen Charalter wie jene und bietet eine ſorgfältige 
Bufammenftelung aller auf die Stadt umd deren innere tie 
äußere Verhältniſſe bezüglichen Daten. Eine wirkliche Ver: 
arbeitung des zum Theil recht reichen Materiales hat der Berf. 
hier jo wenig wie früher angeftrebt. Am gelungenften find die 
Abſchnitte über Bürgermeifter und Rath fowie über Armen- und 
Stirchenwejen. 1- 6. 
Werthheimer, Ed., Prof,, die Heirath der Erzherzogin 

Marie Louise mit Napoleon I. Nach ungedruckten Quellen. 
Wien, 1882, Gerold’s Sohn. (38 8. oy. 8.) 

Diefe Schrift fucht auf Grund von ungebrudten, ben fran- 
zöſiſchen Archiven entnommenen Quellen einige Buncte ber 
Heirath Napoleon’3 mit Marie Lonife näher zu beleuchten. Sie 
liefert demnach verfchiedene Zufäge zu dem bekannten, ausführ- 
lihen Werte Helfert's „Marie Louife”, wie 5. B. über die 
Perfönlichkeit der neuen Kaiſerin, die Feftlichkeiten bei Gelegen- 
heit der Bermählung ꝛc. Als befonders intereffant ift die Aus: 
führung über die Mittel und Wege zu bezeichnen, welche gewählt 
wurden, um die Bedenken des Erzbiſchofs von Wien über die 
Nichtigkeit der erften Ehe Napoleon’s zu zerftreuen (S. 22 ff.). 
Eine ausführliche Mittheilung der betreffenden Actenjtüde wäre 
bier ſehr zu wünfchen gewejen. ©. 7 ff. behandelt Werthheimer 
die Frage nach dem Autor der Heirathsidee und fommt zu dem 
Rejultate, daß nicht Napoleon, ſondern Metternich der Urheber 
diefes Planes war, und daß lehterer die in feinen Memoiren 
enthaltene Erzählung, wonach Napoleon auf einem Mastenballe 
als Brautwerber aufgetreten wäre, einfach erfunden habe, weil 
er nicht als erjter Berfucher zur Verheirathung der Erzherzogin 
mit dem geftürzten Kaiſer angefehen fein wollte. Mithin wirft 
die Werthheimer'ſche Arbeit ein intereffantes Streiflicht auf die 
in ihrer Ölaubwürbigfeit ſchon mehrfach angezweifelten Memoiren 
Metternich's. 





Hanſiſche Wisbyfahrt. Herausg. auf Veranlaffung des Comites 
der banfijchen Wisbyfahrt von 1851. Meifebericht u. hiſtoriſcher 
Beitrag von Dr. Karl Koppmann. 28 Tafeln. Stizzen mit er: 
länterndem Zext von L. Klingenberg und F. W. Rauſchen— 
vera: Hamburg, 1883. Bob. (V, 3 S. Non. fol.) 

18. 


Diefes prächtig ausgeftattete Werk, herausgegeben von dem 
Eomits, welches im Juli 1881 eine Vergnügungsfahrt nad) 
Wisby ins Werk gefeht hatte, beſteht aus drei verichiebenen 
Theifen, zunächft aus einem frisch gefchriebenen Reifebericht aus 
ber Feder von K. Koppmann. Derjelbe Gelehrte giebt jodann 
eine Darftellung der Verhältniffe Wisby's in der Hanfezeit, 
worin auf Grund der neueften Forfchungen, wie bei einem fo 
ausgezeichneten Kenner jener Epoche jelbitverftändlich ift, eine 
anſchauliche Schilderung der Bedeutung der Stadt und der 
Inſel im Mittelalter unter Ausscheidung der jo üppigen fagens 
haften Elemente enthalten ift. Das größte Intereffe für weitere 
Kreife dürfte der dritte Theil erregen: er enthält 28 autogra- 
phierte Tafeln mit architeltoniſchen Darjtellungen aus ben 
während der Fahrt befuchten Gegenden, insbefondere aus 
Sotland, Diefelben find nad) Zeichnungen der Architekten 
3. Raufchenberg in Bremen und W. Klingenberg in Oldenburg 
angefertigt: von denjelben Herren ift dazu ‚ein erläuternder 


— 1883, 285, — Literarifhes Eentralblatt — 7, Juli. — 





970 





Text geliefert, in dem ſie namentlich den Nachweis des Zu— 
ſammenhanges der gotländiſchen Baukunſt mit der rheinifchen . 


' zu führen fuchen. Das Werf, ein ſchönes Beichen dafür, daß es 


feineswegs lediglich Bergnügungsziwede waren, welche die Mit 
glieder der Fahrt zu ihrem Unternehmen bewogen, kann überall 
einer beifälligen Aufnahme ficher fein und wird gewiß das 
Interefje für jene Infeljtadt, deren Namen mit dem ftolzeften 
Aufſchwunge des Hanfebundes unlögfich verknüpft ift, in weiteren 
Kreifen verbreiten, 

Anzeiger für Die Kunde der deutfchen Vorzeit. Red.: A. Effenwein, . 

8. 6. Frommanun. N. F. 30. Jahrg. Rr. 6. 

Inh.: Hand Böſch, ein Brief des Gabriel Holzſchuher aus 
Indien vom Jahre 1550. — Sphragiftifche Notizen. — Herm. 
v. Eelk ing, alte Gefchüginfchriften in der Stadt Bremen. — N. 
Gfjenwein, Bermählung und ——— Abbildung von 1468. 
— Derſ., Belagerung einer Stadt. Darſtellung vom Jahre 1468. 
— Gbronif des germanifhen Mufeuns ꝛt. 


*— Zeitſchrift. Hrog. von Heinrich v. Sybel. N. F. 13. Br. 
. Heft. 


Indh.: Wilh, Manrenbreher, Beiträge zur beutfchen Ger 
ſchichte 1555 — 1669. — Arnold Gädeke, die nenere Literatur über 
Maria Stuart, — Metternich's tepliper Denkſchrift. Mitgetheilt 
von P. Baillen. 


Mittheilungen des Vereins für Feſchichte und Topographie Dresdens 
und feiner Umgebung. 4. Heft. ” 
JInh.: DO. Richter, der Bufprediger Johannes von Gapiftrano 
in Dresden und den Nachbarſtädten 1452, — Ein Brief Weland: 
thon's. Mitgetheilt von DO. Rihter..— Dresdener Strafenfcenen 
vom Jahre 1552. Mitgetheilt von Demf. — E. Widemann, Alt⸗ 
Dresden und deſſen Brand im Jahre 1665. — G. Gurlitt, eine 
Duelle dur Baugefchichte Dresdens. — A. Hantzſch, die Spiegel: 
Schleife bei Dresden. — Eine Ordnung für dad Mummat der Areuzs 
ſchule aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. Mitgetheilt von S. 
Melper. — Derf,, über dramatifche Aufführungen an der Kreuz⸗ 
ſchule. Nachtrag. — Kleinere Mittheilungen. 





Länder- und Völkerkunde. 
Richthofen, F. Frhr. von,„China. Ergebnisse eigener Reisen 
und darauf gegründeter Studien, Berlin, 1882/83. D. Reimer. 
2. Bd,: Das nördliche China. Mit 126 Holzschnilten und einer 
farbigen Ansicht ete. (XXIV, 792 S, Gr. 4, mit 2 Karten fol. 
u. 5 geologischen Profilen. Gr. qu. fol,) c#. 32, 
4. Bd,: Paläontologischer Theil. (XVI, 288 8. mit 54 Taf. gr. 4.) 
ch. 30, 

Richthofen's großes Werk über China liegt jet bis auf den 
erſt in einigen Jahren zu erwartenden dritten Band und den zu 
Band 2 und 3 gehörigen geologijch « orographifchen Atlas 
vollendet vor. 

Der als Schluß des Ganzen ausgegebene paläontologifche 
Theil enthält die Bearbeitung der für die Altersbeftimmung 
der Sedimentformationen wichtigiten Berjteinerungen, welche 
der Verf. auf feinen Forſchungsreiſen durch China (und Japan) 
gefammelt hat. Er jelbft war durch die umfaſſende geologiſch— 
geographifche Berwerthung feiner oftafiatifchen Forſchungsergeb⸗ 
niffe zu fehr in Unfpruch genommen, jo daf er die Ausarbeitung 
diefes Schlußtheiles feines Werles in andere Hände legen mußte. 
Selbftverftändlih waren es nur hervorragende Sadjfenner, 
welche ſich an diejer Leiſtung betheiligten, die denn aud), ſowohl 
was die Befchreibung und Bejtimmung der Funde wie was die 
bildlihe Darftellung derfelben (auf 54 Tafeln in Steindrud 
und in einer großen Anzahl eingedrudter Holzfchnitte) betrifft, 
muftergültig genannt werden darf. 

Die Bearbeitung der Berfteinerungen aus dem Thierreiche 
rührt her von Emanuel Kayfer und Wilhelm Dames in 
Berlin, Konad Schwager in Münden und Guftav Lind— 
ftröm in Stodholm. Sie bringt eine ftattliche Erweiterung 

+ 


971 


— 1833, 28. — Literarifdes Gentralblatt. — 7. Juli. — 


972 








unferer — — der Fauna aus der canıbrifchen, filurifchen, 
bevonijchen und carbonijchen Formation, namentlich aus den 
Claſſen der Foraminiferen, Korallen, Trilobiten, Brachiopoden. 
Weiter in die Entwidelungsgefcicdhte der Erde führen die 
pbytopaläontologifchen Funde, nämlich bis in die Jura» und 
Tertiärformation. Sie wurden fämmtlih von Schent in 
Leipzig bearbeitet und liefern eine Fülle des Neuen, insbe: 
fondere für die Flora der Steinfohlenzeit, aus welcher unzweifel- 
hafte Gefteinslagen in fogar ungeheuerer räumlicher Ausdehnung 
zuerit für China nachgewiejen zu haben eines der Hauptver- 
. dienfte Richthofen’s ausmacht. Uebrigens liegt noch eine bedeu- 
tende Menge ber von unjerem Forſcher heimgebrachten 
Betrefacten, die im vorliegenden Werte nicht mit befchrieben 
find, zu weiterer Bearbeitung vor, und zwar gegenwärtig im 
Beſitz des mineralogiſchen Muſeums der Berliner Univerfität ; 
darunter eine umfangreihe Sammlung von Säugethierzähnen 
aus den Höhlen der fühweftlichiten Provinz des chineſiſchen 
Reiches, aus Jünnan (von wo fie in großen Mafjen ſammt 
Knochenreſten der ausgeftorbenen Thierarten auf dem Jangtſe⸗ 
fiang verfahren werden, um in den Apotheten Ehinas zu Heil- 
zweden Verwendung zu finden). Auf dem Transport verloren 
gegangen ift leider Richthofen's Sammlung der chinefischen 
Lößſchnecken; doc möchte fich diefe Lücke bei der Maffenhaftig- 
feit der Conchylieneinſchlüſſe duch des chineſiſchen Lößvor⸗ 
Tommens und defjen verhältnißmäßig jo leichter Erreichbarkeit 
am eheſten ausfüllen lafjen, wenn nur reifende Forſcher oder 
Mifjionäre gelegentlich dieſer Sache ihre Aufmerkſamkeit widmen 
wollen. 

Für epochemachend in dem doppelten Sinne, wie es der 
erſte Band des vorliegenden Werkes zweifellos geweſen iſt, 
müſſen wir auch den zweiten Band erklären: in geologiſcher und 
in geographiſcher Beziehung. Die Großthat des Erſtlings— 
bandes war die tiefe geologijche Begründung des Begriffes 
„Gentralafien*, die Verwerthung der an diefem gewaltigen 
Beifpiel von Richthofen zuerft ergründeten Theorie über das 
Weſen abflußlofer Feitlandräume, der „Lößtheorie“, für andere 
Landestheile Afiens, ja für alle Eontinente; das Eingehen ferner 
in die ſchwer wiegenden Rüdwirkungen der Naturbejchaffenheit 
abflußloſer Binnenlande auf die Eulturgefchichte ihrer Bewohner, 
endlih die aus eingehendften Literaturjtudien gejchöpfte Dar: 
legung des bisherigen Entwidelungsganges der Berührung 
unferes Eulturfreifes mit dem chinefifchen, in welchem, eben 
durch die verfehrsfeindliche Natur der centralafiatifchen Plateau 
maſſen lange Jahrhunderte hindurch von dem unfrigen hermetifch 
getrennt, diefe völlig eigenartige Nation erwuchs, die immer 
noch weit über ein Viertel der ganzen Menjchheit ausmacht. 
Führt uns der zweite Band auch nicht jo tief in die gefchichtliche 
Sphäre, jo wäre es doch ein ſehr oberflächliches Urtheil, wollte 
man etwa nach flüchtigem Durchblättern des mächtigen Bandes 
mit feinen vielen geologiſchen PBrofilbildern ihn abihun mit der 
Bemerkung, es jei ein Buch nur für den Geologen. 

Nord: Ehina ift der Gegenjtand diefes Bandes, aljo China 
bis zum großen „Theiler des Reichs“, ala welchen uns v. Richt 
hofen den vormals allein auf Eentralafien befchränft geglaubten 
Kusnlun kennen gelehrt Hat, In einem überfichtlich gehaltenen 
Einleitungscapitel, das fein Geograph, vor allen feiner unferer 
Geographielehrer ungelejen laſſen follte, entwirft uns der Verf. 
zunächſt in großen Zügen ein Bild der Wiegenftätte der chiner 
fiihen Nation überhaupt, der in Bodenbau, Klima und Anbau 
jo verjchiedenen zwei Hälften Chinas, der lößbededten, Hirſe 
und Weizen bauenden nördlichen und der vom Tſinling-Gebirge, 
d. h. dem chinefifchen Kuönlun ſüdwärts gelegenen mit Reis— 
und Theebau, aber fo gut wie ganz ohne Löß, und ſchildert 
darauf in fuapp gehaltenen Charakteriftiten die jämmtlichen 18 
Provinzen des eigentlichen chinefiichen Neiches. 

Sobald nun die Einzeldarjtellung auhebt, welche in brei 


umfangreichen Abteilungen 1) die fübtiche Mantſchurei (das 
China außerhalb der Mauer, die Provinz Echöngfing), 
2) Nordoft-Ehina, d.5. die Provinzen Schantung, Tſchili, Schanft 
und Honan, 3) Nordweft-Ehina, d. h. die Provinzen Schenfi 
und Kanſu behandelt, wiegt allerdings der geologische Geſichts- 
punct vor, Weit über die Grenze hinaus, welche der Verf. am 
Schluß feines erften Bandes der geographifchen Forfchung jegte, 
dringt diefe Unterfuhung in die volle Tiefe des Raumes und 
der Zeit, um die bis dahin (außerhalb des Fleinen Forjchungs« 
feldes, das der norbamerifanifche Geolog Rafael Bumpelly ſich 
auserforen hatte) fat noch gänzlich unbekannt geweſene Ge— 
' ftaltung des nordchineſiſchen Bodens uns zu erläutern, nicht nur 
nach der Heußerlichkeit, in der fich dem Betrachter der Yand- 
ſchaft das Relief derjelben darbietet, ſondern auf alle die Ent: 
widelungsphafen bin, die feit den früheften ung erfennbaren 
Epochen der Erdgeſchichte bis auf die legte (wahrſcheinlich erit 
| in die Wera unjerer Eiszeit fallende) Lößbededung und bie 
derſelben nun wieder nachgefolgte Erofion unter mehrfachen 
' draftifchen Klimawechſeln zwifchen fteppendürren und tropijch 
| feuchten Perioden an der Ausformung diefes Bodens gearbeitet 
' haben. 

Es ift eine ftaunenswerthe Leiftung eines einzigen Forſchers, 
Haie Ergründung der Tektonik Nordchinas troß der den geolo- 





giſchen Einblid wie abfichtlich erſchwerenden Ueberdedung der 
tragenden Felsmaſſen des Untergrundes durch die fteten Löß— 
verebnungen! Wir jagten nicht zu viel, daß eben auf Chinas 
Boden nod) fast Alles zu thun war, gerade in orologiſcher Be- 
ziehung. Wir wußten eigentlich nur von einer großen, dicht be- 
völferten Norboftebene, die wir (es ftellt fich heraus: mit Un- 
recht) die größte Deltaflur generalifierend nannten, und von 
einer Menge von Gebirgen, die auf den älteren Karten in lieb- 
lichfter Raupenform auf allen Wafferfcheiden hinkrochen, aber 
auch auf neueren Zandesdarftellungen, mehr kartographiſch ver⸗ 
ſchönert als kritiſch berichtigt, zur Schau traten; im Uebrigen 
florierte noch vielfach der ſtillſchweigende Dispens von weiterer 
Klarlegung, indem man da in den Hintergrund nach Tibet zu 
die „hinefischen Alpen“ verlegte, die dann in „Zerraffenland“ 
zur Miündungsebene der beiden großen Ströme fi ab- 
jentten. 

Jetzt ift tabula rasa zu machen; auf dem von erfundenen 
Waflericheidegebirgen gefäuberten Kartengrund erhebt fich ein 
durchaus neues orographifches Gemälde; und das Schwierigfte, 
das fonft die Gebirgsforfchung erft zu frönen pflegt, wird uns 
bier gleichzeitig mit der erjten ficheren Feftlegung der Gebirge» 
umriſſe gewährt: die Netiologie des Gebirgsbaues. Verſchweigen 
darf man dabei freilich nicht, daß hier zwifchen der äußerlichen 
DOrographie und der Lehre von der Orogonie noch eine Lücke 
klafft. Der Berf. war auf feinen mühevollen Reifen, deren Er- 
gebnifje beinahe ganz allein diefe Landeskunde von Ehina bilden, 
für genauere Höhenmeffungen nicht mit den nöthigen Inſtru— 
menten verjehen. Er konnte ziwar nad) Aneroidablejungen einige 
\ wichtigere Buncte auf allen jeinen Gebirgstouren am Wege, an- 
näbherungsweije beftimmen und mit feinem bei früheren Alpen- 
jtudien fein gefhärften Augenmaße auch fernere Horizontlinien 
auf ihren Höhenverlauf abſchätzen, aber ſelbſtverſtändlich reicht 
das nicht aus zur eracteren Ermittelung orometrijcher Werthe. 
Chinas Orometrie ift alfo nur angebahnt; Chinas Orographie 
und Geologie aber wird und nach Erjcheinen des zur Beit noch 
ausjtehenden Bandes dieſes Werkes in allen weſentlichen Grund- 
zügen fertig vorliegen ! 

In Heinerem Drud ift ſtets das Detail der Reifeforichung 
für die einzelnen Abfchnitte gegeben; dann folgt die Darlegung 
der generellen Ergebniffe, zuerſt und am eingehenditen der geo- 
logiſch⸗teltoniſchen, denen aber ſiets auch vortreffliche Erörte— 
rungen über Klima, Bevöllerung, Production und Berfehr, 
ſowie über die geogröphiſch-geſchichtliche Urfächlichkeit hervor- 








973 
vagenber Städte folgen; in in Tehterer Hinſicht ift namentlich auf 
die geiftvolle Begründung der Stadtlage von Peking und der 
noch älteren Capitale Hficngan-fu zu verweifen, der Richthofen 
gewiß mit vollftem Rechte eine großartige Neublüthe vorausfagt 
für die Beit, wo in das uralte Eulturbeden des lößgelben 
Weiho die Europa mit China verfnüpfende Eifenbahn ein- 
münden wird. 

Die Form der Darftellung fteht auf der Höhe durchfichtiger 
Klarheit und edler Einfachheit, wie im erften Bande. Immer 
erfreut und erfrifcht, wenn man dem Verf. durch die mit echter 
Naturforjchergeduld durchmuſterten Einzelheiten gefolgt ift, bie 
Schärfe des inducierten Schluffes, die Weite des fich eröffnenden 
Blicdes, die genial geographifche Bermählung des rein Phyſiſchen 
und des Eulturellen bis hinab 3.8, auf die Verfchiebenartigfeit 
des Löhlorns, aus welcher fi die Plattdedung oder die Dedung 
im Spigbogenquerfchnitt für die Millionen unterirbiicher Erd» 
zellenwohnungen der bienenfleißigen Lößleute ergiebt. 

Nur bezüglich der gewählten Längen- und Höhenmaße er- 
übrigt eine Bitte. Unfere Uebergangszeit reflectiert fich in dem 
Werke: neben „geographiſchen“ Längenmeilen (nämlich den 
englifchen, die man allerdings allein fo nennen follte) jelten das 
Kilometer, neben deutſchen Quadratmeilen noch feltener das 
QDuadratfilometer und neben den „Fußen“ (feet) in diefem 
zweiten Bande faft nirgends das Meter. Schon heute muß der 
deutiche Benußer, und doch nicht bloß diejer, namentlich die 
Höhenmaße fich alle wohl erft umrechnen, da wir von der Maß— 
einheit der Barijer Fuße uns mehr und mehr entwöhnen, bie 
der englifchen Fuße uns aber vollends nie vertraut war. Zudem 
wird jedoch diejes Werk ohne Zweifel in eine ferne Zukunft 
hineinleben, in der der „Fuß“ ein ganz fremder Maßbegriff für 
Gebirgserhebungen fein muß. Vielleicht könnte da der dritte 
Band in etwas landläufigere Maßwahlen einlenten. 

Der Raum gejtattet und nur noch darauf aufmerkfam zu 
machen, daß der zweite Band feinem Vorgänger auch darin 
ebenbürtig zur Seite fteht, daß er (am Schluß) einige für die 
Lehre der fortdauernden Erdumgeftaltung im Ullgemeinen wich- 
tige Theoreme darthut. Sie betreffen die „Umlagerung ber 
Zerfeßungsproducte auf dem Boden der Feſtländer“ (Laterit- 
bildung in tropiſch heißfeuchten Gegenden, aljo in ber Stein- 
tohlenzeit wahrjcheinlich rings um die Erde, woher vermuthlich 
die Maffen des „Rothtodtliegenden*, Denudationdvorgänge in 
anderen Klimaten, Entftehung von „Aufihüttungs”. und „Xöß- 
regionen“) und die mit glüdlihem Ausdrud fo genannte „Ubra: 
fion“ der Brandungsiwelle (zumal bei Senkung des Landes 
ficherlich der mächtigfte Factor der Küftenumgeftaltung durch 
das Meer) mebft der ihr entiprechenden, discordant auf die 
glattrafierte, dem Meer friſch einverleibte Küſtenzone ausgeübten 
„Zrandgrejfion“ mariner Sedimente. K—f. 


Das Ausland. Heransg. unter Mitwirkung von Fr, Rapelm. a. 
56. Jahrg. Rr. 25. 

Inb.: Rerdinand v. Richtbofen’s „China“. 2, KentralsAfien. — 
Ein Tamaiitifches Kultusbild. (Mit Abb.) — Die Viehwirtbichaft 
der Herero. 1, 2. — Rudolf Birhow über Alerander v. Humboldt. 
— Jul. Hann, über die Gintbeilung der Erdoberfläche in Alimas 
zonen. — Weber Britifdh» Columbia, — Kleinere Mittheilungen. — 
Notizen. 


Globus. Hrsg. v. Kid, Kiepert, 43. Bd. Nr, 23, 
Inh.: Das heutige Syrien. 29. (Mit Abb.) (Schl.) — Die 
Todas, 1. (Mit Abb.) — Hand Mever, von Nagafafi nach Hi 
Kobe und Dfafa, 2, (S 2. — Ueber einige Gebräuche der 8 
wohner von Gelebes. 2, (Scht.) — ©. Wallis, auf der Oſtküſte 
Yuzons, 1. — Kürzere gittheilungen, — Aus allen Erdtheiten. 


— 1853, 28. — Biterarifhes Gentratblatt, — 7, Juli, — 


974 








naturwiſſenſchaften. 


Darwinistische Sehriſten. Leipzig, 1883. E. Günther. (Gr. 8.) 


Nr. 13. Elfeld, Carl Jul, die a u. der Darwinis- 
mus, Eine Studie, (IV, 90 5.) cf#M 2 
Nr. 14. Philipp, $., über Ursprung u. Lebenserschei- 


nungen der thierischen Organismen. Lösung des Pro- 
blems über das ursprüngliche Entstehen organischen Lebens in 
unorganisierter Materie, (V1, 179 S.) cH 3 
Zwei Effays, von denen ber erſte eine „Rettung“ des Dar- 
winismus nach allbefannten Recepten giebt, während der andere 
die „Löſung“ des Problems über das urfprüngliche Entftehen 
des organischen Lebens in unorganifierter Materie zu bieten ver: 
fpricht, eine Zuſage, die felbftverftändlich nur auf dem Titel 
figuriert, im Text aber nicht eingelöft wird, Ein Euriofum 
bietet das letztere Werk außerdem noch: ſämmtliche Seiten: 
zahlenangaben des Fnhaltöverzeichniffes find faljch, mit Aus- 
nahme ber erjten, da das Buch wirklich mit Seite 1 anfängt. 
N—e, 





Babo, Frh. A. von, Dir., u. E. Mach, Dir, Handbuch ded Wein, 
baues u. der Hellerwirtbfchaft. 2. Bd. Kellerwirthſchaft. Mit 
206 in den Text gedrudten Holzſchn. Berlin, 1883, Parey. 
(XVIN, 879 ©. Gr. 8.) HM 20. 

Hatte der im Jahrg. 1881, Nr. 43, Sp. 1476 d. Bl. an- 
gezeigte erfte Band den Weinbau behandelt und bamit fich ſpeciell 
an die Weinbergsbefiger gewendet, jo wirb der jebt vorliegende 
zweite Theil des Wertes das weitgehendfte Intereffe der Wein- 
Großhändler, Kellermeifter, Chemiker u. U. in Anſpruch nehmen, 
welche den ausgepreßten Rebenſaft berart zu pflegen haben, daß 
derjelbe im Vollbeſitz aller feiner guten Eigenfchaften der Men— 
ſchen Herzen zu erfreuen vermöge. Gebe der Himmel und das 
bürgerliche Gefeß, daß recht bald nur dieſe einzige Elaffe wahrer 
Weinwärter eriftiere! Was die „Mantfcher” unter Umftänden 
mit ihren fogenannten „Weinen“ anftellen, erfahren wir unter 
der Hand in dem Abſchnitte über „Künftliche Verbefferung und 
Bermehrung des Weines”. „Kinogummi, Nußertract, Calmus- 
wurzel, bittere Mandeln, Himbeeren, Gewürznelfen und jelbft 
Sciffstheer müffen herhalten, um aus rauhen orbinären Lands 
weinen oder noch häufiger aus petiotifierten oder Trefterweinen 
die koftbarjten Edelweine herzuftellen (?!)*, anderer Dinge, als 
da find Gampecheholz, Glycerin, Gyps zc., nicht zu gedenken, 
Wir müffen e8 uns auch für den zweiten Band verfagen, auf 
ben reichen Inhalt fpeciell einzugehen, und uns mit Ungabe des 
Hauptinhaltes begnügen. In dem erften Abfchnitte (S.1— 123) 
findet die „Chemie des Weines” bezüglich der Zuſammenſetzung 
der Trauben und des Moftes, der Gährung, des Reifens und 
der Bufammenfegung des Weines, ſowie der phyfiologifchen 
Wirkung des legteren eine ausführliche Behandlung. In den 
beiden folgenden Eapiteln werden die nothwendigen Eigenfchaften 
der Kellerräume (S. 124— 164) und der Aufbewahrungsgefäße 
für den Wein (S. 165— 200) erläutert. Daran ſchließt fich die 
Beiprechung der allgemeinen Kellermanipulationen (S. 201 bis 
271: Einfüllen, Abziehen, Schönen, Lüften 2c.), fowie der Eigen: 
ichaften, Behandlung ꝛc. der Weiß- und Rothweine (S.272 bis 
345). Als weitere Abſchnitte folgen: die künstliche Verbefferung 
und Vermehrung des Weines (S. 346—397), die Herrichtung 
der Flaſchenweine (S. 398— 433), die Bereitung der Deffert:, 
Süß- und Schaumweine (S. 434— 517), die Fehler und Krank: 
heiten der Weine (S, 518—553), die Beurtheilung der Weine 
durch die hemifche Unalyfe und „durch bie Koſt“ (S. 554 bis 
674), dann die Nebenproducte der Kellerwirthichaft (Spiritus 
und Branntwein, Weinjäure, Trefter, Weinelfig ꝛc., S. 675 bis 
752). Der legte Hauptabfchnitt (S. 753—879) giebt, nad) 
Ländern geordnet, eine Statiftif der Weinproduction, aus deren 
(mit Referve aufzufafjenden) Zahlen nur hervorgehoben werben 
fol, ydaß die jährliche Production beträgt für: Frankreich 56, 


975 


Italien 27, Spanien 21, Defterreih-Ungarn 14, Portugal 5, 
Deutichland 3'/, Millionen Hectoliter, daß die gefammte jähr- 
liche Weinprobuction der Erde ſich auf ca. 140 Millionen Hee— 
tofiter (im Werthe von mehr als einer Milliarde Gulden) be- 
faufen mag. Diefer Wein-Ausbeute flanden im Jahre 1879 an 
in Europa und Nordamerifa gebrautem Biere 126, 7 Millionen 
Hectoliter gegenüber. 








Leistungen im Gebiete der Entomologie während des 
Jahres 1881. Berlin, 1862, Nicolai. (Ill, 298 8. 8.) 10. 
Der Verf. ſetzt feine rühmlichft befannten Jahresberichte 
fort und behandelt auf 298 Seiten die während des Jahres 
1881 erfchienene Literatur über Krebfe, Taufendfüße, Spinnen 
und Anfecten. 





Latschenberger, Dr. J., kurze Anleitung zur qualitativen 
chemischen Mineralanalyse, Für Mediciner. Freiburg i/Br., 
1883. Mohr, (VII, 99 8. 8.) c# 1, 80. 

Die hohen Anforderungen, welche an das Wiffen und Können 
bes Mebiciners heutzutage geftellt werben, machen fich in be- 
fonders unliebfamer Weife bei dem Studierenden durch die Zahl 
und Mannigfaltigkeit der VBorträg: und Uebungen geltend, Ein 
jedes Bemühen, das wie bei vorliegender Anleitung in erfolg: 
verheißender Weife die auf Hüffswiffenfhaften und auf jene 
Uebungen, die nur Mittel zum eigentlichen Zweck find, zu ver- 
wendende Zeit abzufürzen geeignet ift, muß immerhin mit Un: 
erfennung begrüßt werden. Diefen Erfolg erjtrebt der Verf. 
dadurch, daß er den praftifchen Eurs gleichzeitig neben der 
theoretichen Vorleſung über Chemie herlaufen läßt, und ferner 
durch die bei erfterem eingehaltene Beichränfung auf die abfolut 
nöthigen Stoffe, auf die einfachiten Methoden, auf ein feſt be- 
grenztes Biel. Iſt dieſes Biel in der Einübung der analytischen 


Grundfäße erreicht, fo kann man getroft erwarten, daß der Arzt | 
jede ihm fpäter bei der Diagnofe etwa vorlommende Aufgabe in ' 


diefer Richtung zu bewältigen im Stande fein wird. Zum 
Schluß noch die Bemerkung, daß diefe Anleitung auch für Nicht: 
mediciner zur erften Einführung dienen könnte, 


Flora, Ned.: 3. Singer 66. Jahrg. Nr. 19 n. 20. 

Anb.: Ed. Neubner, Beiträge zur Keuntniß der Calicieen, 
(Mit Taf.) — 9. Dinpst: Beiträge zur orientalifchen Flora. — 
3. Müller, lichenologifhe Beiträge. 19. (Kortf.) 


Monatsichrift des deutichen Vereins z. Schuße der Vogelwelt. Ned. 
von W. Thienemann, Liebe, Rev u. A. 8. Jabra. Nr. 5. 
Inb.: HK. Th. Liebe, ornithologiſche Skizzen. 6. Der Eis: 
vogel (Alcedo ispida). (Mit Abb.) — U. Frenzel, aus meiner 
Bogelitube, 22. Chrysospiza euchlora (der abeſſiniſche Goldſvperling). 
— ®. Haufe, zur Züchtung der Neisvögel. — Kleinere Mittheis 
lungen. — Literariſches. 


Der Raturforſcher. Hrög. v. Wild. Sflaret. 16, Jabra. Nr. 25. 
Inh.: Hyvotheſe über die Entitehbung des Blißzes. — Defors 
nation polarifierter Elektroden. — Weber galvaniſche Erſcheinungen 
am feimenden Samen, — Die Luft des Seewaflers und die Abs 
lagerungen im Nordatlantic. — Kleinere Mittheilungen. 


Ghemiter-Zeitung. Hröabr. G. Kranfe. 7. Jabra. Nr. 48 u. 49, 

Inh: J. Morig, über den Einfluß des Alkohol: und Glycerin: 
Gehaltes auf die allmälige Abfcheidung des Weiniteins, — KHanfer, 
Verfammlung baverifcher Nahrungsmittel: Chemiler am 25. und 
26. Mai in Münden. Vortrag. — Lothar Meyer, die Grundlagen 
der Thermochemie. — Mittbeilungen and dem Univerfitäts-Paboras 
torium zu Halle. — W. N. Hartlev, über die Selbitreiniaung 
der durch Torfmoorwafler verunreinigten Ströme — Daritellung 
von Eoblenfaurem Strontium aus den Nüditänden der Strontians 
verbindungen bei der Audergewinnung. (Mit Abb.) — NR. Hranfe, 
über die Gonfiiteng verfchiedener Mineralöle bei aleichen ſpeciſiſchen 
Gewichten und bei gleicher Temperatur, — Borträge auf dem Ges 
biete der Hygiene. — Soeiötö industrielle de Mulhouse, — Tagess 
geſchichte ꝛtc. 


— 1583, 28. — Literariſches Centralblatt. — 7. Juli. — 





| 








Medicin. 

Beetz, Dr. med. Felix, die Gesundheitsverhältnisse der k.ı. 

Haupt- u. Residenzstadt München. Ein hygienischer Führer für 

Einheimische u. Fremde, Mit 15 Abb. u. 5 Plänen. München, 
Rieger. (VI, 115 8. Roy. 8.) 3. 

In den weiteften Kreifen ift die Annahme verbreitet, daß 
München eine ungefunde Stadt fei, daß insbefondere der Unter: 
leibstyphus dafelbft in ungewöhnlicher Ausdehnung auftrete. 
In müchterner, ruhiger und klarer Weife widerlegt der Berf. 
diefe irrigen und übertriebenen Anfichten, zeigt an der Hand 
einer umfichtigen Statiftif, wie fich die Berhältniffe in Wirklich— 
feit verhalten und wie unverkennbar in den lehten Jahren eine 
Beflerung eingetreten if. Er führt weiter in überzeugender 
Weife vor, wie die Berbefjerungen Münchens in gejundheits- 
polizeiliher Hinficht geradezu epochemachend und muftergültig 
find. Auch im Tone feiner Darftellung hat der Berf. das Rich— 
tige gefunden und ohne breit zu werben oder ins Triviale zu 
verfallen die Berhältnifje in einer für Laien wie Sachverſtändige 
gleih angenehmen, wie faßlihen Weife vorgeführt. Zur Er- 
läuterung find der Arbeit beigegeben: ein Plan von München, 
graphifche Darftellungen über Sterblichkeit und den Altersaufbau 
der Bevölkerung, die Einrichtungen der Siebe und der Goſſen— 
einrichtungen in den Häufern und vier in Mayr's Manier aus: 
geführte geographifche Kärtchen, aus denen die Durchſchnittszahl 
der Bewohner eines Haufes in dem verfchiedenen Bezirken, bie 
Mortalität überhaupt, die der Kinder des erſten Lebensjahres 
und die an zymotifchen Krankheiten in den einzelnen Diftricten 
hervorgeht. 


Flückiger, F. A, die Chinarinden in pharmakognostischer 
Hinsicht dargestellt. Mit VII lithograph. Taf, Berlin, 1983. 
Gaertner's Verl. (70 8. Imp. 8) . 

Hlüdiger's pharmakfoguoftifche Arbeiten gehören anerlannt 
zu dem Bejten, was auf diefem Gebiete eriftiert, und die in Ge— 
meinfchaft mit Dr. Hanbury herausgegebene „Bharmacographia“, 
jowie die neue Auflage der „Pharmalognofie des Bilanzen: 
reiches“ ftehen wohl umerreicht da. Aus letzterem Werke ift die 
vorliegende ftattliche Abhandlung ein Sonderabdrud, der jedod 
in mehrfacher Richtung ergänzt und durch acht jchöne (der 
„Pharmafognofie* fehlende) Tafeln geziert ift, von demen fünf 
Blüthen- und Fruchtzweige der officinellen Einchonen, 1) die 
Remijia pedunculata darftellen, die legten beiden Tafeln den 
anatomifchen Bau der echten Ehinarinden und der China cuprea 
erläutern. Auf diefe Weife wird es einem weiteren Leſerkreiſe, 
als demjenigen der „Pharmakognofie”, möglich, Belanntichajt 
mit den Ehinarinden zu machen und die Wichtigleit des Gegen- 
jtandes rechtfertigt, wie Flüdiger jelbft hervorhebt, auch voll- 
fommen eine derartige Behandlung. Vermag doch der Weltmartt 
mit Rüdficht auf die Geldfummen, welche die Chinarinden in 
Bewegung feßen, diefe als das wichtigite Arzneimittel zu be: 
zeichnen. Es iſt überflüffig, zum Lobe der überaus Elar gehal- 
tenen Darjtellung viele Worte zu machen. Wir begnügen uns 
daher mit der Ungabe des in 18 Capitel gegliederten Inhaltes. 
Den Anfang macht die Erläuterung der Öruppe der Eucinchoneen 
in der Familie der Rubiaceen, ſowie fpeciell der Gattung Einchona 
und der fyftematifchen Gruppierung ihrer Arten. Bon legteren 
werben die officinellen Arten einzeln charakterijiert und an fie 
reiht fih dann die Gattung Remijia, aus welcher Remijia 
pedunenulata und Remijia Purdieana die ald China cuprea be 
zeichnete Rinde liefern, Die Heimath der Einchonen, die Eultur 
derjelben vorzüglich in Oftindien und auf Java und die Ein: 
ſammlung der Rinden bilden den Gegenftand der folgenden Ab: 
fchnitte. Darauf werden Ausfehen und anatomifcher Bau der 
Rinde, der Inhalt der Gewebe mit Rüdficht auf den Sig der 


| Alfaloide, ferner die Sorten der echten Chinarinden jpeciell be: 


977 


— 1883, 28, — Literarifhes Gentralblatt — 7. Juli. — 


978 





iproden, denen ſich die Aufführung der fogenannten unechten, 
nicht von Urten der Gattung Cinchona abjtammenden Rinden 
anschließt. Unter legteren hat die fpeciell behandelte fupfer- 
farbene und daher ala China cuprea bezeichnete Rinde der ob: 


genannten Remijia⸗Arten die überrafchende Thatſache zu Tage - 


gefördert, daß Ehinin und die verwandten Bafen nicht auf die 
Gattung Cinchona beſchränkt find. Diefe feit Juni 1879 in 
immer fteigenden Ouantitäten auf den Londoner Markt gebrachte 
Rinde liefert ungefähr zwei Procent Ehininfulfat und nur ge— 
ringe Mengen der Nebenalfalorde. Handelsſtatiſtik, chemifche 
Beitandtheile der Chinarinden, quantitative Bejtimmung der 
Altaloide und Fabrikation des Chinins bilden den Juhalt der 
folgenden Capitel, die intereffante Geſchichte der Chinarinden, 
ein Verzeichniß von 38 neueren Schriften über die Cinchonen 
und deren Rinden, fowie endlich ein bie raſche Orientierung er: 
möglichendes Negifter den Schluß des trefflichen Buches. 


Arhiv für die gefammte Pbyfiologie des Menfhen n. der Thiere 
Hrsg. von E. F. W. Pflüger 31, Bd. 5. u. 6. Heft. 

Iub.: S. de Jager, über das Berhältnif des arteriellen Blut— 
drudes bei plöglicer Inſufficienz der Nortaklappen. — Hermann 
Aubert, die Helligkeit des Schwarz und Weiſt. — Ih. Jawarye 
fin, über die Kettreforption im Dünndarme. (Hierzu Taf.) — Jar. 
G. Otto, Beiträge zur Kenntniß der Blutfarbitoffe. — Derf., 
Studien über das Metbämoglobin. (Hierzu Abb.) — Rob. Pott, 
Berjuche über die Nejpiration des HühnersEmbryo im einer Sauers 
ftoffatmofpbäre. (Hierzu Taf) — Bit. Urbantfhitich, über die 


Wechfelwirkfungen der innerhalb eines Sinnesgebietes geſetzten Er— | das Licht der Welt erblit hatte. Iuzwifcen hat die ebenfo 


regungen. B. Henfen, Bemerkungen zu dem Aufſatz: Ueber 
den Berlanf der die Pupille verengenden Nerwenfajern im Gebirn. 
— 6. Pflüger, Über den Einfluß der Schwerkraft auf die Theilung 
der Zellen. 


Redts- und Staatswiſſenſchaften. 


Maurer, Konrad, die unechte Geburt nach altnordischem 
Rechte. Aus den Sitzungsberiechten der philos.-philol. hister. 
Classe der k. bayer. Akad. der Wiss. 1853. left I. (66 5.) 


Die vorliegende Abhandlung Konrad Maurer's hat ſich 
engere Örenzen geftedt, als die vor nahezu einem Menſchenalter 
von Wilda veröffentlichte Abhandlung „von den unechtenstindern“, 
da fie nur das altnordifche Recht im engeren Sinne behandeln 
will; innerhalb diefer Grenzen aber bedeutet fie einen großen 
Fortichritt ſowohl gegen Wilda's Arbeit wie gegen die bisherigen 
Aufftellungen ftandinavifcher Rechtshiftoriter, welche letzteren 
hier mannichfach berichtigt werden (3. B. S. 19— 23, 28—30, 
23—21). Die terminologifchen Unterfuchungen über laungetnir 
menn und frillubörn, skirgetinn und skilgetinn (S. 12—18) 
settleiding und arfleiding (S. 74, 75) zeichnen fich durch bie 
Maurer eigene Gründlichkeit und Vorſicht aus. Für weite Kreiſe 
von Intereſſe ift die allmähliche Ausbreitung der den Unehelichen 
gewährten verwandtichaftlichen Rechte und Pflichten auf Island. 
Drei Stufen der Entwidelung ſcheidet Maurer; auf der urfprüng- 
lichften erfcheinen die Unehelichen als „von allen verwandtichaft 
lichen Rechten und Pflichten jo gut wie völlig ausgeſchloſſen“ 
insbefondere als erbunfähig. In der zweiten Periode erhält der 
erjte Grad der unehelichen Defcendenz und Seitenverwandtichaft 
hinter dem erjten Grab der ehelichen Defcendenz und Seiten- 
verwanbdtichaft verwandtſchaftliche Rechte. In der dritten wird 
den Unehelihen bis zum dritten gleichen Grade Hinter den 
entfprechenden ehelichen Graben eine eventuelle Berechtigung 
zugeftanden (S. 14, 45). Eine entiprechende Entwidelung jucht 


Maurer in Norwegen für den pyborinn sunr, d. 5. den aner= 


kannten Sohn von einer Unfreien, welcher vor feinem dritten 
Lebensjahre freigelaffen worden war, nadzuweifen, während 


er für den hornüngr, d. h. Sohn von einer freien Friedel, und | fagungen, teils Tediglih auf Obfervanz beruhen. 





hrisäugr, d. 5. Sohn von einer Freien aus einem borüber- 
gehenden Verhältniffe bei Anerkennung oder Beweis der Bater: 
ſchaſt urſprüngliche Gleichftelung mit dem echt Gebornen 
annimmt (S, 47—61). - j 

Den Schluß der Abhandlung bildet eine Beſprechung ber 
Legitimation. Während das isländifche Recht des Freiftantes 
eine ſolche nicht kennt, weiſt das norwegiſche Recht eine 
altnationale Zegitimationsform in der wttleiding auf, deren 
Eharakterifticum ift, daß es fich weniger um eine künftliche 
Schaffung der Kindesrechte, wie um eine Einführuug in den 
Gejchlehtsverband handelte, daher den Legitimationsact jedes 
Mitglied des Gejchlechts vornehmen durfte, Im Laufe der Zeit 
wurde fodann die fanonifche legitimatio per subsequens 
matrimonium recipiert, Eine Urkunde des Dipl. Norveg. von 
1400 (IM, 551) zeigt, daß auch bei diefer eine Förmlichkeit 
ftattfand, die Knieſetzung, indem die Neuvermählten das uneheliche 
Kind auf ihr Knie jegten und e8 fo zum ehelichen machten. 

K.L. 








Schulze, Ir. Herm., Prof,, die Hausgesetze der regiergnden 
deutschen Fürstenhäuser. 3. Bd. Jena, 1883, Fischer. ıX, 
794 8. Imp. 8.) 

Mit dem vorliegenden Bande ift diefes Werk zum Abſchluß 
gediehen, nachdem feit dem Erfcheinen des zweiten Bandes (1878) 
ein verhältnißmäßig kurzer Zeitraum verfloffen ift, während 
der erfte Band (1862) bereits 16 Fahre vor feinem Nachfolger 


mühevolle wie verdienftliche Arbeit des Verf.’3 fich längſt all- 
gemeine Anerlennung errungen. Die Rechtswiſſenſchaft, und 
nicht fie allein, wird daher die Vollendung der Sammlung mit 
Freuden begrüßen. . 

Der vorliegende Schlußband theilt nicht nur die Vorzüge 
ber früheren Bände, fondern übertrifft diefelben in mancher 
Hinfiht. Die Duellen, um deren Herausgabe es fich Handelt, 
find wieder mit ficherem Tacte ansgewählt und mit großer 
Sorgfalt ediert. „Der Verf. hat bei der Sichtung des auf: 
zunehmenden Materials fein Augenmerk darauf gerichtet, daß 
binfichtlich der für das geltende Hausrecht unmittelbar relevanten, 
Urkunden abjolute VBollftändigkeit erzielt, Hinfichtlih der nur 
noch hiftorifch bedeutungsvollen Documente aber nichts Wichtiges 
weggelafien werde. Bei den ſchon gebrudten Quellen hat er 
fi mehrfach nicht mit der Benußung der beften Drude begnügt, 
fondern ift auf die in den Archiven aufbewwahrten Originale 
zurüdgegangen. Zugleich aber ift es ihm gelungen, eine Anzahl 
bisher nur wenigen Eingeweihten zugänglicher Fawilienurlunden 
von erheblichem hiſtoriſchem und juriftiichem Werthe zur erit- 
maligen Publication zu bringen. Dem Urkundenbuch jeder 
Dynaftie hat er auch jeht wieder eine Einleitung vorangeftellt, 
in welcher er die Geſchichte und die gegemwärtigen Rechtsver— 
hältniffe des betreffenden Haufes auf Grund umfafjender Studien 
in überfihtlicher Weife darlegt. Diefe ebenfo gründlichen wie 
gefälligen Darftellungen müfjen in ihrer lichtvollen Anſchaulichkeit 
als Muſter ihrer Art bezeichnet werben. . 

Was dem dritten Bande eine ganz hervorragende Bedeutung 
verleiht, ift der Umftand, daß das legte Drittel deffelben dem 
Hausrecht der Hohenzollern gewibmet ift. Dedt fich doch die 
Geſchichte dieſes erlauchten Geſchlechts nahezu mit der Gefchichte 
ber politiichen Wiedergeburt unferes Volkes! Gleichwohl war 


| gerade das hohenzollerifche Familienrecht feiner inneren Ent: 





widelung und heutigen Gejtalt nad) bisher nur wenig bekannt. 
Auch fehlt es, während das fürftliche Haus Hohenzollern unterm 
24. Januar 1821 ein bier zum erften Male gebtudtes Haus- 
und Familiengeſetz erhalten hat, dem königlichen Haufe an einer 
Eodification feines Hausrechts, deſſen Befgnderheiten daher 
theils auf den im Laufe der Jahrhunderte getroffenen Einzel: 
Um fo 


979 


danfenäwerther ift es, daß der Verf. in der ausführlichen Ein- 
- leitung Hier nicht nur mit ganz befonderer Liebe und Sorgfalt 
das geſchichtliche Werden des Haufes verfolgt, ſondern auch 
deſſen gegenwärtige Rechtsverhältniffe mit Hülfe der hm von 
competentejter Stelle gewährten Information in fyftematifcher 
Form · eingehend dargeftellt hat. Für das größere juriftifche 
Publicum ift das bier Gebotene ein vollkommenes Novum 
erften Ranges. 

Ein jehr erhebliches Hiftorisches und juriftisches Intereſſe 
nehmen auch die ſächſiſchen Hausgefege in Anfpruch, welche 
mehr gls das erfte Drittel des Bandes fülen. Wenn diefe 
Edition mit der Theilungsurkunde von 1485 eröffnet wird und 
von da an lange Zeit hindurch die Gefchichte dieſes Hausrechts 
eine Geſchichte der Theilungen bleibt, jo ift der in diefem Puncte 
hervortretende Gegenſatz zum hohenzollerſchen Hausrecht außer: 
ordentlich lehrreich. Denn nicht zum Mindeſten Hierauf beruht 
es, daß die Sammlung der Hohenzollerfchen Hausgeſetze mit den 
Urkunden über die Wiederherftellung des deutfchen Kaiſerthums 
fließen kann, während das Wettinifche Urkundenbuch von 
großaztigen Anfängen zu Denkmälern der Kleinftaaterei führt. 
Wie bei den Hohenzollern die frühzeitige energtfche Eoncentration 
bes Familienrechts den Grund zu einer Entwidlung legte, die 
in der Erneuerung der Kaiſerwürde durch einen Hobenzoller 
gipfelt, jo brachte die Wettiner vor Allem die feit jener ver- 
hängnigvollen Grundtheilung zur Hartnädig feitgehaltenen 
Familientradition gewordene erjplitterungstendenz um die 
norddeutſche Großmachtſtellung, welche das Geſchick ihnen als 
Geſchenk in die Wiege gelegt zu haben ſchien. Gerade eine Ver: 
gleihung des Hausrechts der Wettiner mit dem Hausrecht der 
Hohenzollern"vermag fo in frappanter Weife den merfwürdigen 
inneren Zuſammenhang zu offenbaren, welcher zwifchen ber 
vom befonderen Familiengeift der einzelnen deutfchen Herren- 
geichlechter ihrem Familienrecht eingepflanzten Richtung und den 
Scidjalen des deutſchen Staatswefens befteht. Auch im Uebrigen 
aber ift das ſächſiſche Hausrecht reich an eigenthümlichen und 
interefjanten Erſcheinungen. E3 mag hier nur auf die wunder: 
bare Fügung bingewiefen fein, welche in der Berufung gerade 
„der jüngjten Linie dieſes Hauſes auf drei außerdeutſche Königs— 
throne liegt, ° 

Außerdem bringt der vorliegende Band die Hausgefeße der 
fürftlihen Häufer Schwarzburg und Walded und namentlich 
auch die des königlichen Haufes Württemberg. Leßtere bieten 
das Beifpiel eines in gerader Linie emporfteigenden Familien- 
rechts, welches zeitweife jogar in faft tyrannifcher Weife die 
einzelnen Familienglieder zu Gunften der Einheit und Größe 
bes Haufes vergewaltigt hat. 0.6. 


Sprachkunde. Literaturgeſchichte. 


Reinhardstöttner, Dr. Carl von, Doeent, die plautinischen 
Lusts viele in späteren Bearbeitungen, I. Amphitruo. Leipzig, 
1883, Friedrieh. (77 8. gr. 8.) 


‚Was ber Verf. über den plautinifchen Amphitruo voraus: 
ſchickt, iſt aus allerhand guten und fchlechten Büchern zufammen- 
gerafft und verräth, milde ausgedrüdt, daß er auf dem Gebiet 
der elaſſiſchen Philologie Dilettant ift. Auch feine äfthetifchen 
Urtheile über die Fabel im Ganzen und ihre Durchführung im 
Einzelnen find nur flach und phrafenhaft. Das Uebrige giebt 
einen für dem erften Anlauf immerhin brauchbaren Ueberblick 
über die Bearbeitungen des Stoffs im Mittelalter, bei Spaniern, 
Italienern, Franzpfen, Engländern, Deutjchen bis auf H.v. Kleiſt. 


— 1883, MÆ 28. — Literarifhes Gentralblatt — 7. Jul. — 


980 


Kock, Axel, studier öfver ſornsvensk hudlära. Lund, 1952. 
Gleerup. (242 5, 8.) 3, 40, 

Axel Kock's Arbeiten auf dem Gebiete der altſchwediſchen 
Laut» und Uccentlehre zeichnen fich weniger durch geniale Er- 
Märungsverfuche als durch fleißiges Zufammentragen von Beis 
ipielen aus möglichſt vielen Quellen aus, Der Berf. läßt in 
der Regel die Stellen felbft ſprechen und zieht aus dieſen das 
ſich mit logifcher Confequenz ergebende Geſetz. Unterfuchungen 
diefer Art fordern weniger zu Widerfprüchen auf und fcheinen 
in Folge deffen weniger anziehend, allein fie find nothwendig 
und behalten als Materialfammlungen dauernden Werth. 
Hierin Liegt die Gediegenheit von U. Kock's Urbeiten ; wo er 
dagegen Erflärungsverfuche unternimmt, wozu ihm die Quellen 
weniger feſte Handhabe bieten, find diefelben nicht immer 
glücklich. Namentlich giebt derjelbe dem Einfluffe des Accentes 
auf Tautliche Veränderungen einen Umfang, wie er wohl nicht 
immer angebradht ift. So zeigt fih A. Kock aud in feinem 
neueften Werke. An gelegentlih bingeworfene Bemerkungen 
Anderer anfnüpfend, oder feine eigenen früher ausgeiprocdenen 
weiter ausführend, will der Verf. im vorliegenden erften Theile 
feiner Studien über die altfchwedifche Lautlehre einigen wich— 
tigen Buncten einen Abſchluß geben. Er hat hierbei die Sprache 
bis zum Schluß des 14. Jahrh.'s in erjter Linie vor Augen, 
allein er verfolgt die Lautentwidelungen auch in den fpäteren 
Perioden und läßt das Neuſchwediſche nicht unberüdjichtigt. 
Der erjte Abjchnitt (S. 1—35) behandelt den neufchwediichen 
v-Laut in den Hdſchrr. des 14. Jahrh.'s, welcher bald v (oder 
u), bald w (in den Verbindungen sw, tw, thw, dw, hw) ge: 
ſchrieben, dort ein labiodentaler, hier ein labiolabialer Laut ge: 
weſen ift. Den Wechſel des k und gh im einer Reihe alt- 
ſchwediſcher Worte, welcher im zweiten Abfchnitte (S. 35 —50) 
bejprochen wird, erflärt der Verf. daraus, daß die urfprünglich 
mit k beginnende Silbe tonlos gewejen und daß in Folge deffen 
k zu gh geworden fei. — Ein dritter Aufſatz (S. 51—69) bes 
handelt das Auftreten des c und deſſen lautlihen Werth. 
Daſſelbe fteht im 14. Jahrh. für k in den Verbindungen sc, 
el, et und einigen Wörtern, jedoch nie vor palatalem Bocal, 
wo ſtets k gefchrieben wird. Daran fchließt fich eine Unter: 
juchung über ch (S. 70—111), bei welcher der Verf. namentlich 
das Auftreten des Lautes in den 1451 gefchriebenen Regeln 
des Kloſters von Badftena ins Auge faßt: ch findet ſich hier 
und in einer Meihe von Hdſchrr. aus der Reformationgzeit 
ſowohl für deutjches ch als auch als Uebergangslaut des alt: 
ſchwediſchen k zu neuſchwediſchem gh. Befondere Beachtung 
verdient in diefem Abfchnitte die Differencierung des altſchwed. 
ok in och (= und) und ock (— auch), welche U. Rod auf die 
Betonung der betreffenden Eonjunction zurüdführt; von den 
mancherlei bis jeßt gemachten Verfuchen, diefe Differencierung zu 
erflären, ift mir diefer der einleuchtendfte. Dagegen find für die 
Annahme, daß die pronomialen du, där u. dgl. direct auf pii, 
par zurüdgehen (gegen Noreen und Xeffler, S. 111— 115) 
feine neuen Stüßen vorgebracdht; die Frage, ob im gemeinnord. 
fowohl pü als du eriftiert habe, in legter Beit mehrfach an- 
geregt, ijt durchaus noch nicht erledigt. 

Der noch übrige Theil des Werkes ift den Vocalen der 
End» und Ubleitungsfilben gewidmet. In den erjten Abjchnitten 
fucht der Verf. nachzuweifen, wie in einer Reihe von Hdſchrr. 
der der Stammfilbe nächftliegende Vocal von der Qualität des 
Bocals der Wurzelfilbe beeinflät wird (S. 116—171), Er 
nennt diefen Vorgang „Vocalharmonie*. Hieran [ließen ſich 
die Unterfuchungen über den Bocalwechfel in den Endungen und 
Suffiren, wenn derfelbe von der Ouantität der Stammfilbe ab- 
bängig ift. Ob der für legteren Vorgang gewählte Ausdrud 
Vocalbalans“ befonders glüdlich gewäplt ift, läßt Ref. dahin— 
geſtellt. Die Ergebnifje jedoch find in der That interefjant, 
wenn auch die Frage nah der Urfache des Wechſels große 


981 


— 1883. 28, — Siterarijdes Gentralblatt. — 7. Juli. — 


982 





Schwierigkeiten. — 
ſind die Ausführungen des Verf.'s („im altſchwediſchen ſteht nach 
furzer Stammfilbe u, ſonſt o“) überzeugend und Ref, ſtimmt 


Was bie offenen Endſilben betrifft, io | | 


ihm gegen %. Wimmer bei, daß das Nichtauftreten diejes 
Wechjels im altisländischen und altbänifchen (was überhaupt an 


der Hand der Hdſchrr. noch gar nicht genau unterfucht ift) fein 
Gegenbeweis gegen das Geſetz ift. Diejes wäre es nur, wenn 
es ſich nachweifen ließe, daß die Dehnung furzer Stammfilben 
gemeinnordiſch fei; dieſelbe ift aber erft nach der Trennung der 
einzelnen Zweige vor ſich gegangen und die Beifpiele aus der 
älteren Periode find vereinzelt und zweifeldohne dialectiſch. 
Dagegen jcheint Ref. die Ausdehnung des Geſetzes auf die ges 
ichlofjenen Endfilben und Suffire ſelbſt im Hinblick auf die 
labiale Natur des fließenden m durch U. Kock nicht erwieſen; 
die vom Berf. angeführten Beifpiele fprechen jelbft dafür, 
daß fich Hier feine fo fefte Regel aufjtellen läßt. E.M 





miles, Dr. Sam., Georg Moore, ein — u. Menfchenfreund. | 


Autorif. Ueberjegung and dem Engliſchen von Angufte Daniel. 
Gotha, 1582, F. N. Perthes. (Il, 367 S. ar. 8.) HM 6. 

Die Lebensbefchreibung eines Mannes, der ſich aus ärm- 
lichen Berhältniffen emporarbeitete zu einem der angefehenften 
Kaufleute London’s liegt hier vor uns, Doc) das, was Moore 
als Kaufmann (fo bedeutend es ift), ift gering, verglichen mit dem 
was er ald Menfchenfreund geleijtet hat. Er gründete und ver: 
größerte mehr wohlthätige Unftalten in England als irgend ein 
anderer Privatmann; ganze Stabttheile Londons, wie die Doofs 
oder Somers Town verdanfen Moore Verbefjerung ihrer Lage. 
Als eifriger" Chriſt fuchte er, ftets die Menfchen nicht nur 
materiell, fondern auch moralisch zu heben, doch war er dabei 
nicht engherzig, alle Sekten unterftügte er in gleicher Weife, 
Selbſt über England hinaus erftredte fich feine Thätigfeit: die 
Pariſer, nachdem die Belagerung aufgehoben war 1871, willen 
davon zu erzählen. Kurz, ed wird uns bier das Lebensbild 
eines Menjchenfreundes im edelften Sinne des Wortes und 
zugleich eines der befceidenften und liebenswürdigſten Männer 
vorgeführt. 

Die Neberjegung bes engliichen Werkes ift eine vortreffliche, 
fie Tieft fi wie das Driginal und fie ſei darum ER 
empfohlen. R.W 
Beipalger Studien zur chaffifchen Philologie. Hreg. v. G. Curtius, 

ange u. N. 6. Band, 1, Heft. 

Inh.: Theod. Matthias, de Apollonii Dyscoli epirrhematiei 
et syndesmiei forma genuina. — Guilelmus Frye, de Heraelidae 
Milesii stadiis homerieis. — Georg Eurtius, oußeig unBeis. 


Straßburger Studien. Zeitihr. für Geſchichte, Sprache u. Literatur 
ee Hrsg. von Ernſt Martin u. Wilb, Wiegand, 1,8». 
eft 
Juh.: Wilb. Soltau, Jacob von Mainz, Mattbias von Neuen— 
burg oder Nibertus Argentinenfis. — Wilh. Scherer, Wolfhart 
Spangenberg. — Adolf Sorin, Nachtrag zu den DOrtsbeftimmungen 
in den weißenburger Urkunden. — K. Martin, Gritie. — Derf., 
literarhiſtoriſche Notizen. — G. Martin u. W, Weigel, Ber: 
— der in den Jahren 1870-1882 erſchlenenen Literatur über 
das Elſaß. 


Zeitſchrift für deutſche — hrog. von 6. Höpfner u. Zul. 
Zader 15.9. 2% 

Inb.: P. —— die Ballade und Romanze von ihrem 
erſten Auftreten in der dentichen Kunſtdichtung bis zu ihrer Aus— 
bildung durch au + — 6. Martin, zur Audrun. — K. Kinzel, 
zur Kenntniß der Alexanderfage im Mittelalter. — E. Kettner, 
ji Kritit des Nibelungenliedes. Der Empfang der Gäſte. (Mit 

abelle.) — Miscellen und Literatur. 





Statüftifches. — F. Wilh. 


das Thronfolgerecht der — Kronpringenföhne. Zu Seros 
dotos VII 3. — E. Goebel, zu Platon's Apologie des Sokrates.” 

— ®. Gilbert, zu Dvidius’ Fasti (VI 803—806). — E. Hiller, 
das Fragmentum Cuiacianim des Tibullus. — a Goliſch, zu 
Livius (VII 40, 9) und Aellus Spartianus (v. Sev. 22, 4). — Ib. 
Etangl, Pſeudoboethiana. (Schl.) — 3. G. Cuno, Wifibada. — 
W. Gebhardi, Literaturbriefe. Ueber die neueite Literatur des 
Horaz und Berwandted. 1. — 2. Zippel, der Unterricht im Las 
teinifhen af den Gymnaſien und Realichulen, (Schl,) — Das 
Aranzöfifche im Gymnaſialunterricht. — Ein Stopfenfjer aus dem 
griechiichen Unterricht. — G. Stier, Kriedrih Wertrup, Nekrolog. 
— Recentones. 2 





Reform. Zeitfrift des — Vereins für vereinfachte dentjche 
Rechtjchreibung. Hrsg. von Ed. Kohmeier. 7. Jahrg. Nr. 6. 
Inh.: Ar. Wilh. Aride, die Golonienfrage und „Schorer's 
Kamilienblatt”. — Aremdwörter. (Korti.) — Karl Knork, das 
Stydium der deutſchen Literatur in Amerika. — Bermifchtes. 
Fricke, W. Jenſen und die Nechtichreibung. 
(Schl.) — Plate Nechtichreibung. — Verfchiedenes, 


Kunfl. . ; 


Milchhöfer, Artb., die Befreiung des Prometheus, ein Fund 
aus Pergamon. 42. Programm zum Winekelmannsfeste der 
archaeologischen Gesellschaft zu Berlin. Mit 1 Taf, u, 3 Zink- 
drucken. Berlin, 1582, G. Reimer. (lil, 43 8. 4.) 


Wen die Aufgabe zufällt, einen neuen Fund aus Pergamon 
bei dem deutſchen Publicum einzuführen, der darf von.vorn- 
herein der entgegenfommenden —— nicht nur der Fach⸗ 
gelehrten, ſondern auch weiterer Kreiſe der Gebildeten gewiß 
fein. Wer man muß geſtehen, daß die Urt und Weiſe, wie im 
vorliegenden Fall ſich der Verf. diefer Aufgabe entledigt hat, 
jeues ihm im Voraus fichere Intereſſe feines Leſers bedeutend 
zu erhöhen geeignet ift. Er hat es verftanden die ihm zunächjt 
obliegende Specialunterfuhung zwanglos auf die Höhe der Er» 
Örterung wichtigfter kunſthiſtoriſcher Principienfragen zu er- 
heben; auch intereffante Einzelcontroverjeg wie bie über das 
attalifche Weihgeichent zu Athen finden in der Abhandlung eins 


gehende und, auch wo ber Leſer nicht überzeugt wird, immerhin 


anregende Beiprehung. 

Der erfte Theil S. 1—5 enthält außer den Fundbnotizen 
eine genaue Befchreibung der drei auf der Tafel in vorzüglichem 
Lichtdrud wiebergegebenen Sculpturen. Fein beobachtete Diffe- 


»renzen in der Sorgfalt der Formengebung, die alle drei auf eine 


" Hauptanficht, den gelagerten Berggott insbefondere auf ſchräge 


Rüdenanficht von oben berechnet erkennen ließen, führten zu der 
dort befolgten Unorbnung Im zweiten Theile S. 6—14 
werden noch vier antife Wiederholungen deffelben Themas auf- 
gezeigt. Da von diefen drei Gemälde find, deren plaftifcher 
Urfprung, wie ber Berf. nachzuweiſen bemüht ift, Feine Analogien 


hätte, fo exfennt derſelbe das gemeinfame Vorbild, das wir für 


Neue Jahrbücher f. Biologie u, Padagogil. Grog. von Alfr. Fled⸗ | 


eifen u. 9. Majins. 127. u. 128. Br. 4. Heft. 
Ind: D. Ernjins, Studien zu Babrios und den Nifopela. 
— 1 Gemoll, zur Erklärung und Kritik der Homeriſchen Ges 
tihte. 1, — Gb. Ziegler, zu Theoguis. — ©, Heidtmann, 


jene Reihe von Replifen vorauszufeßen berechtigt find, in einem 
berühmten Gemälde des Alterthums, fpeciell in dem von dem 
älteren Seneca Controv. X, 34 erwähnten des Parrhaſios. 
Hierauf folgen Erörterungen über die Aufftellung ber Gruppe. 
Ob der mit unferen Figuren gefundene Ledatorjo einem Pendant 
zur Prometheusgruppe angehörte, bleibt fraglih. Der vierte 
Theil von S.24 an befchäftigt fi) mit der Beitbeftimmung des 
Kunftwerls. Der Berf. ſetzt dafjelbe in Beziehung zu ber 
Gruppe von aus der Zeit Eumenes II auf uns gekommenen 
Marmorwerken. Die harakteriffiichen Unterfchiede zwiichen ben 
leßteren und denen der attalijchen Gruppe‘ erklärt er aus ber 
Bevorzugung ber Bronze ald Materials in der älteren, des 
Marmors in der jüngeren Beriode der pergamenijchen Kunft- 
übung und im Zufangmenhange damit durch die Unmahme zweier 
verjchiedener Kunſtſchulen. Weiteres Eingehen auf das Einzelne 
verbietet der Raum diejes Blattes, nur auf das in den YAı- 


983 s 


merfungen S, 31—43 niedergelegte, reihe Material will Ref. 
noch ausdrüdlich Hinweifen, 


u = I tirchliche Kunſt, brög. von Theodor Prüfer. 7. Jahrg. 
r. 6. f 
Inhe: 8, Wagner, kirchliche Aleinfunft aus dem früben Mittels 
alter. — 6. Humann, Einiges über Neitanration yuferer Kunits 
denfmale, inäbefondere der Architeftur und des Kunflgewerbes. — 
A. Kaſten, Beiträge zur Baugeſchichte des camminer Doms. (Fortſ.) 


— #. Barth, Neitauration kirchlicher Baudentmäler im SGerzogs 
thum Braunſchweig. — Miscellen. — Ghronit, — Literatur, 


vn für bildende Kunft. Hrög. v. Carl v. Lützow. 18, BD. 
eft 9. 


.v. Latzow, die Ergebniſſe der öſterreichlſſchen Expe— 
Lykien. — Konrad Lange, der Cupido des Michel— 


uh 


26 
tie nad 


angelo in Turin, (Schl.) — 6. v.Lübow, Friedrich Gauermanı's 


Einnahme-Buch. (Fortj.) — E. Kaleſſe, das Muſeum ſchleſtſcher 
Altertbümer in Breslau — KAunftliteratur, — Th. Dieitel, zur 
—— des römifchen Bildhauers Francesco Manglotti. — Notiz. 
Kunſtbeilagen und Illuſtrationen. 
Kunſt⸗Chronik. Beiblatt zur Zeitſchrift f. bild, Kunſt. 18. Jahre. 
Nr. 33 36.. 
uh.: Die Kunſt auf der berliner Hygiencausſtellung. — Die 
14. Ahöftellung von Gemälden alter Meifter in London. (Schl.) — 
Die Dentmäler der Brüder v. Humboldt in Berlin. — "Aus den 
haager Archiven, 9, 10, — Ausitellung altsorientalifcher Stoffe im 
öiterreichifchen Mufeum, — Alte Wandgemälde in Schwaben, — 
Die Bandgemälde von Oberzell auf Reichenau, — Rerenfionen, 





— 3 = — —E — 


Vermiſchtes. 
Univerfitätsfhriften. 
Halle-Wittenberg (DOfterprogramm), Herm. Hering, Die Liebes⸗ 
thätigfeit des Mittelalters nah den Arenzzügen. (45 ©. 8.) — 
(Inauguraldifj.), Bruno Baentich, die Würte, ihre Namen u. ihre 
bildlihe Anwendung im den altteitanentlihen Schriften, 1. Ib. 
(45 ©. 8.) — Frid, Neubauer, Atheniensium republicae quae- 
nam Romanorum temporibus fuerit condieio. (46 ©, 
Leipzig (Jnaugufaldifl.), Konrad Häbler, der Streit Ferdinaud's 


des Katholifchen m. Philipp's I um die Negierung von Gaitilien 
1504— 1506. 


zuges. 1. 


Schulprogramme. 


Meißen Fürftene u. Landesfchule St. V Angermannz 


geographiſche Namen Altgriehenlands. (1 ©. 4. 
Deutfee Rundſchau. Herausg. von Zul. Rodenberg. 9, Jahrg. 
). Seit. 


nb.: Mer. 8. Kielland, Gift. 4-9, — 6G. Hirſchfeld, 
ein Ausflug im den Norden Kleinaſiens. 1, 2. — Aus zwei annec⸗ 
tierten ändern. (Erzählungen eines deutfchen Dfficiers, 23—26, 
(Schl.) — Herm. Kranichfeld, das Zeitalter" des Stable. — 
— Rohlfs, Die Madagaffiihe Geſandtſchaft. — Die berliner 
roße Ausftellung von 1853. — Politifche Rundſchau. — Paul 
aillen, nenere hiſtoriſche Literatur, — George Taylor's „Klytia“. 
— Literarifhe Notizen. — Bibliographie, 


Defterreichifche Rundicau. Herandg. von Ant. Edlin ger. 1. Jabra. 


5.1 6. Seit. 


Inb.: Alex. 'v. Roberts, La Speranza. — Gut. Dahlke, 
BWaldeultur u. Waldverwüftung in Südtirol. — Martin Greif, 
Sehnſucht nach dem BES: — Üugen Guglia, Preußen vor 
der Bejrelungsfriegen, Mittbeilungen aus dem bandichriftlichen 
Tagebuch eines öſterreichiſchen Officiers. (Schl.) — Moriz Jotai, 
Zwei Hochzeiten. Aus dem Ungdtifchen von Julian Weif. — M. 
Ihau Ihe ‚ die Stellung der Kunſtgeſchichte als Wiſſeuſchaft. — 
Alex. Freib. v. Warsberg, eine Neife durch das Neid des Sar: 


vedon. 4, — Drei Gedichte Aus dem Böhmijchen Aberf. von Karl | 


Müller — Adolf Kolatſchek, Was it Föderalismns? — Joſef 
Kin, Gloden-Tragödie. Aus dem Ungarifchen von Yadisl, Neuges 
bauer. — Ariptemmermener, Iwan — — G. Bühler, 
eine Neife durch die indiſche Wüſte. — J. Schipper, altenglifche 
Sumoriften. Geoffrey Ghaucer, — Alfred Kirchhoff, das Dars 


— 1883, 28. — Litgrarifhes Centralblatt — 7. Juli. — 





— — — — — — — — — — — — 
— — — — — 





984 


win ſche Princip-in der wirthſchaftlichen, ſtaatlichen u. ſittlichen Ent: 
widelung der Bölker. — 3.9. Wehle, Aretbi u, Plethi. Por— 
träts, nach dem Leben gezeichnet, — Parlamentarlſche Rundſchau. — 
Kritifche Rundſchau. . 


Allgem, Militär-Zeitung. Red,: Zernin. 598. Jahrg. Nr. 46417. 
Inh.: Oberft Lecomte und die Schweizer gi m _ 


Troft, die militärs wirtbfcaftlide Lage der Hofaten. — Berjchie: 
ſchiedenes x. : 


—— Jahrbücher. Hreg. von H. v. Treitſchke. 51. Band, 
6 Peft. 


Inh.: Mor. Alsberg, die Urbevölkerung Europas. — Ehr. 
Meyer, Preußen u. Frankreich von 1795—1807. — Wilh. Yang. 
Gavour's Lehrjahre. — Herm. Grimm, die Standbilder Alexander s 
u. Wilhelm's von Humboldt vor der k. Umiverfität zu Berlin. — 
9. v. Treitfchke, das Hirhengejep vom 5. Juni. — Notizen, 


Weſtermann's illuftr, deutihe Monatshefte. Hrag. von Ar. Spiels: 
bagen. 27. Jahrg. Juli. 

Juh.: H. Lorm, Der fahrende Geſelle. 1. — Levin Shüding, 
Yebenserinnerungen. — Bruno Bucher, für das Heidelberger Schloß. 
— Aug. Lammers, die Kunſt des Wohltbuns. — Herm. Keller, 
die Hochfluthen der Ströme, — Gerh. Noblfs, Kaffee, — Emil 
Mepger, die —— Ueberwinterung Leigh Suith's auf Franz⸗ 
Joſepheland u. feine Rettung. — Guſtäv zu Putlig, Der alte 
enter. Skizze aus alter Erinnerung. — Max Kreper, Karl 
Suffow u. feine Werke, — Gorrefpondenzen, — Literarifhe Mits 
theilungen. — Literariſche Notizen x.  - 


Revue critique. Nr. 26. 


Sommaire: Schreiber, FAlhend de Phidias. — O. de Gebhardt, les 
miniatıwıes du Pentateuque- Ashburshbam. — Jansen, J. J. Houssenu, 
fragments incdits, — Theses de M. Bourgoin: Marius Vietor; Valentin 
Conrat. — Chronique., — Academie des Inseriptions, — Socieit des 
Antiquaires de France. 


Politiſche Wochenſchrift. Red.: Haus Delbrück. 2. Jahrg. Ar. 25. 
Sub: Sinihius, über den Erlah des Fürfibiicofs von er vom 19, Mirı 


>55 ,— Put litz, zur Kenntnis Kuptande. — Aus der 


Die Gegenwart. Hrsg. von Theophil Zolling. 23. Bd. Nr. 26. 


Jah: Scrutator, Die lrgebnijie der Berufszäblung. — Bar Braum. Bies- 
baden, Die Katten, Beitrag jur politiiben Hoologie. — Siegſ. Samoim 
Gmiite Praga. — Theorhiel FJolling, Moden Saumann als Aedacteur. — 

int, cher, eine Winktugerfahrt des Erald, — Heint. Welti, die pariier 
uſttjaiſen. — Wotigen. 


— f. literar. Unterhaltung. Hreg. von R. v. Gottſchall. 
t. 26. 

Anſon Schloſſer, die Vöoller Deflerreih-Ungams, — Setlnuh Mielle, 
neue virit. — 3. 3. Houegger, neue Homane, (Beibl.) — Tb, Paur, zur 
italieniſchen Piteratur. — Haus Brup, neue hiſtorſſche Literatur, -- Henilleron. 
— 2iblivgrapbie, 


Curopa. Red. von 9. Kleinfteuber. Wr. 26. 


Inh: 9, Schmoife, die 54, akademische Hunflawaftellung in erln. & — 
Anton Ragele, Kärmibner Liebe im Luedern, (2, Serie.) 2 — B. Spies, cin 
Veſuch des Meißner und feiner Umgebung. — Mierellen. — Yiteratur ac. 


Wiſſenſchaftl. Beilage der Leipziger Zeitung, Nr. 50 u. 51. 

Sub: PB, v. DMelingo, Sfiggen aus Aben, 7.— Friß Bernid, Wanderungen 
durch Die Suglene-Musftellung. 3. — um Andenken an den erften lutberiidsen 
——— Barhelomaͤus Ziegenbalg. — Jahresbericht der fünfilich 
Jablonowitt ſchen Geſeliſchaft. — Briefe aus Parie, — Sücherdeſprechungen. 

Allgem. Zeitung. Beilage, Nr. 167—173, 

Inh: Politit u. Sprachwiſſenſchaft. — Br. Pet, neuere Kunſt in Hamburg. — 
Briefe aus Böhmen. 2. — Die Kümpfe im Albanien. — Siener Briefe, 161. — 
Tie jhweizeriihe Yantesausftellung ın Bürih. 3. — A. Bartid, Melbert 
v. Aeller. Rekrolog· · — 9. Brüdmer, zur Frage von Krieg und frieden. — 
Briefe aus der Reſchehauptſtatt. 4. — D. Dünger, cin Goethe -· Jubiläum 
auf dem Thüringerwnlde. — Chatlone Diede, die Freundin Wuheim v. Hum- 
bolet’s. — Marıme Tu Gamp'e „Erinnerungen“. 1,2. — Die Wellen ver 
deutſchen Ariegenloite inf Jahre 1532. 5. — WE, Dnden, Wichener Stuoien über 
Darıa Stuart. 1. = Bon Zraunftein nach Berchtesgaden, — Gortfried Keller’s 
neueſte Novellen. — W. Lübke, die eguptiiche Run 


Zuuſtrirte Zeitung. Red.: Frauz Metfch. 80. Band, Rr. 2087, 


Ind.: W. Aaulen, das fünfgigjährige Jubildum der Melbaimdbölshen. — Mob. 
Beibler, Aus ver Opgieine-aueftellumg zu Berlin. — Das zwelhundertſabrige 
Sttunge ſeſt der beiden älteften Kegimenter ber ruijiiden Armee, — Zodtei 
idau. — Emil Jonas, Stopenhagen. — Paul Herz, Das Arippentbal in der 
jächfishen Schwer. — Breſſe und Buchhandel. — Konrabın Arenper u. ſein 
Deufmal in gg © — Das See ⸗Hoſpun auf Norternen. — Polvredniime 
Witebeilungen. — tifried Semper's Grabtentmal in Non, — Himmels 
erjdyeinungen. 


Ueber Land und Meer. 50. Bd. 25. Jahrg. Nr. 39, 


Inb.: Iob, van Dewall, Der Kommandant, — Etlſe Pohko, Porirätlilisgen u. 
Eriumerungen, Lie Pidtter, nete Folge. 4. — Die Krönung in Mottau: Jun 
mination des Kremels. — Arıflofraten der Hundewel, — 6. Schreiber, die 
parifer Preſſe. — Gregor Samarom, Pleuna. (derii) — Das Wölferrihe 
vufnan. — Lea. — Norizblättet. — Gin Aueflug zur Golonial u. Wrport- 


985 


— 1883, 828, — Siterarifhes Tentralblatt — 7. Juli. — 


986 





ausflelung nad Amferdam. — Das Kaiferpaar im Arönungsornat, — Gon« 
tadin Areuger's Denfmal in Meßlirch. — Die Hieienhängebrüde über ven Walt- 
Biver, von einem DTeutichen in Rew · Yort. — Mluftrationen, 


Sonntags Blatt. Red.: A. Phillips. Wr. 26, 
Inh. Beorg Hartwig, Barbenipiele des Lebens, (Aorti,) — Glarifa Lohde, 
Trübe und lichte Tage, (Kerl) — Emil Nomminger, Bkinvau u. bandel 
in der Dart, — Macene u. Genies. — Loſe Blätter, — Suuftrationen. 


wartenlaube. Rr. 26. 

Inb.: Bot von Reuß, Die Hodyzeitsreiie. (Schi) — Theod. Herm. Lange, In 
den Hütten Der Aueſatzigen vor Jeruſalem. — &. BWermer, Bebannt u. erlöft, 
(dort) — vilder aus Der Hugiene-Audftellung. 1. — 3 Loewenberg, zut 

eneologie der Familie von Humboldt. — Blätter u, Blüthen, 


Die Heimat. Hrög.: Ludw. Anzengruber, Red.: Jof. Rank. 
8. Jahrg. Wr. ss (2. Bo.) — ſ 


Inh: Werd, Shiftorn, Dirlomaten in ber Sommerfriſche. 

Frledmann, Geiſterzug. (Beriht.)— I. Panıfen, Die arme Trine. Aus 
dem Norweziiden von 3. G, Poehion — Ida Barber, Bon der Hyglene · 
Aueftellung. — Lut w. Robl, Stätten ber Erinwerung an Hayın, Mo;arı u. 
Beeibonen ın Wien, — Henrit Ibſeu. — Alphonjine, Sommermoben. — 
Burgen, Kloſter u. Schloſſer ın Defterreid. 7. — Heine Bilder aus der Natur. 
15, — Spruchmeisheit, — Aus aller Weit, 


— Hrög. von R. König n. Ih. H. Bantenind. 19. Jahre. 


Int: Morip v, Neihenbah, Die Pringeifin. (Forſ.) — Zul. Lobmeier, Das 
ob de» Hauhtabals. (Webidht.) — Haus Arnold, Ter „gebrauchte Binde: 
— Karl Bod, der Adırig von Slam u. jene Heforımen, — ie. 
— Hauswirtbihaftlige Kortichritte, 

Inh, der Berlagen: Die Hieienbrüde Über den Eaſt River bei New Dort. — Um« 
ſchau auf gewerblichem @ebiete. 








Fort.) — Wir. 


m Aamilient 


Schorer's Familienblatt. Redig. von J. A. Mordtmann m. €. 
. Hopp. 4.20. Nr. 24—26, 


Inh,: Ent dein, Brufias (ferti) — W. Flich, girine, — Bicter 
Blütrhgen, Die beiden Scimmelreiter. (Schl.) — Il, Stinde, Moperne 
Duadjaiver. 1. 2 — Bettrerfa, Gedanten über Me Maͤdchenwelt unjerer 
Tage, 3. Schl.) — Konrad Jentſch, Jullauus Mpohata, (bericht) — Hier 
riime Aneleoten, 8.: Perer der Grohe. — Napoleon l. — Die türger von 
@eifa. — Preisauefbreiden. — Difiy Schubin, Memento mori. — Julius 
Zeljing, beim club der Gonfurreng für bemalies Beihirr, — S. Hußler, 
Gefiegt. Aus Dem Kindetleben. — Zulius Stinde, Stadt und Land. — 


Plaubderede, 
Allgem. Zeitung des Judentbums. SHrög. von X, Philippfon, 
47. Jahrg. Pr. 26. 


Inh.: Im dem Angelegenheiten der ruiftfben Juden. — Erneſt Reuan, bie um 
— Einheit u. Die allmaͤliche Trennung des ZJudenthums u. des Gbriften- 
thume. 4. — Beitungsnadridten,. — Bewilleton. — Vermiſchtes. 


Stan titeraturblatt. Hrog. von M. Rahmer, 12, Jahrg. 
r. 25, 


Inb.: Mahler, über den Talmud als Quelle für dad Studium der Geſchlchte der 
eng eg (Bortrag.) — Bemerbungen u. Erflirungen. — Piteraturberichte. 
— Rotien. 


Vorlefungen im Winterfemefter 188384. 
1, Bern. Unfang: 15. October, r 


1,0. Gvangelifhrtbeologifhe Facultät. 

Pf. ord. Dettli: Geſchichte des Canons, des Textes, der 
Ueberfegungen u. der Auslegung des N. Teft.; ErMärg von Jefaja 
40—66; altteft. Uebgn, a) — b) egegetiihe. — Sted: 
arab, Sprache; Einleitg ind N, Teft. 1., jpec. Tb.; Erklärg des Briefes 
an die Galater; Sem.: Narcusevangelium,. — Nipp old: theolog. En⸗ 
cuflopädie u. Metbodologie; allgem. Geſchichte der chriſtl. Religion u. 
Kirche 3. Th. ; Gefchichtöquellen des Neformationszeitalters; Literaturs 
geichichte des Lebens Se: — Langbans: allgem. rn er u gr 
2. Th.; ——— der chriſtl. Ethik; dogm, Repetitorlum. — ller: 
chriſtl. Ethik 2. Th., ſpec. Ethik; Homiletit; exeget.vrakt,, homilet. 
u, fatechet. llebgu. — Prdoce, Sclatter: Lehre Jeſu nach den 
Syunoptifern; nenteft. Mebgn; die Beziehungen zwijchen Philofopbie 
a — ſeit Gartefind, — Rüetſch: chriſtl. Dogmengeſchichte 


I. b. Aatheliſch-theetogiſche Facutät. 


Pf. ord. Herzog: Erklärg des Marcusevangeliums; Einleitg 
in das N. Teſt.; fatechet. u. bomilet. Uebgn. — Hirſchwälder: Dogmas 
tif(Ghriitologie) ; theolog. Ethif 3. Th. ; a n.vergl. Darftellg der 

auptjählichiten Formen des chriſtl. Gultus; Erklärg ausgew. Ab- 
hnitte aus Auguſtin's Werken; Gonverfatorium, — Woler: Re 
formationsgefcichte; Kirchenrecht; kirchengeſchichtl. Meban.; kirchen⸗ 
rechtl. Ueban. — Mihaud: histoire de l’eglise 11° parlie; thöologie 
dogmatıque (suite); traite des religions comparees; theologie morale 
(suite); repelitions et exercices, 
II. Jurtfifhe Jacultät. 
Pf. ord. König: berniſches u. ſchweiz. Obligationenrecht; 





— Seerleder: deutſches Privatrecht; Handelsrecht nach dem ſchwelz. 
Obligationenrecht mit Beruͤckſ. des deutſchen u. des franzöſ. Handels- 
aefegbuhs; Kirchenrecht. — Silty: —* ſ. Bundesſtaatsrecht; 
allgem. Staatsrecht; Geſchichte des eidgenoff. Bundesſtaatsrechts. — 
Stooß: deutſches u. bern. Strafrecht (allgem. Pr Revetitorium 
u. Examinatorium des bern, Givilprocefrechts; Leſung u. Erklär 
der 6.6... — Duden: Nativnalölonomie mit bejond. Nüdt, 
auf die wirthſchaftl. Zuftände der Schweiz; Nationalöfonomit des 
Aderbaues; Steuerlehre; volfswirthfchaftl, Practicum. — Pf, extr. 
Roffel: droit eivil frang. (successions, donations entre vifs et 
testaments; code federal des obligations (cession, vente, louage des 
des choses, ele. Art, 183—392); exereices praliques. — Prdoce. 
Marcnfen: Pandelten 3. Tb. (Familiens u. Erbredt). — John: 
Geſchichte u. Theorie der Statiſtik; voltkswirthſchaftl. Grundbegriffe. 


MI. Medicinifge Kacultät. 


Pf. ord. Aeby: pi. Anatomie ded Menſchen, Skelet; ſyſt. 
Anatomie des Menſchen, Muskeln u. Eingeweide; Gewebelehre; vergl. 
Anatomie; Nepetitorium u, Examinatorlum. — Grüpner: animale 

bufiologie; phufiofog. Hebgn j. Vorgerüdtere. — v. Nendy: über 

brung u. Faäulniß mit Nüdf. auf Infectionskrankheiten n. öffentl. 
Gefundheitspflene; Gurfus der zoochem. Analyfe; prakt, Arbeiten im 
Zaborat. — Luchſinger: experiment. Pharmakologie 1. Th.; allgem. 
Phyfiologie; Arbeiten im Laborat. — Langhans: ſpec. patholog. 
Anatomie; milroffop. Curſus der patholog. Anaromie; Sections- 
—— — Lichtheim: medic. Klinit m. Politlinik; fpec. Pathos 
logie u. Therapie (Krankheiten der Gircnlationd: u, Reſpirations— 
organe). — Kocher: chirurg. Klinik u. Poliklinik; allgem. Ghirnrgie. 
— P. Müller: geburtshülfl..gunäfolog. Klinik u, Poliklinik; Pro- 
päbeutif der Geburtähülfe u. Gynäkologie zur Einführg in das Ein. 
Studium diefer Fächer. — af füger: Klinit u. Poliklinik der 
Augenkrankheiten; opbthalmoffop. Gurfus; theoret. Augenheilkunde: 
Erkrankungen der Gornea u. Gonjunctiva. — 6. Emmert: gerichtl. 
Medicin mit gerichtsärztl. Kafuiitik; öffentl. Gefundheitspflege, Dugiene, 
mit Einfhl. der Sanitätspoligei; Graminatorium u. Nepetitorium 
der Staatsmedicin; fpec. Ehirurgie (die Hernien). — 9. Bogt: 
wiffenfchaftl. Hyglene; Nepetitorium der Hygiene; Seuchenlehre; 
ſtatiſt. Uebgn. — PT. extr. Schaerer: Vſychiatrie mit klin. 
Demonjtratt. — Demme: Alinif der Kinderkrankheiten, mit prakt. 
Uebgn in der ——— Poliklinik der Kinderkraukheiten; theoret. 
Curſus der Kinderkraukheiten: die Ayſeg u. Pathologie der 
Ernahrg des Kindesalters. — Prdoce. v. Erlach? die Heredität 
in der Syphilis; einzelne Abſchnitte aus der Syphilislehre nad 
Auswahl; Ohrenbeiltunde mit praft. Mebgn. — Emmert: 
theoret. Augenbeillunde (Refractiond: u, Accommodationsanomalten, 
Strabismus x.); Augenfpiegelenrfus; praft. Uebgn in der Diagnoftit 
von Angenfranfheiten, — Balentin: Ohrenheilkunde; Arzneimittels 
lebre. — Gonrab: Digg Abfchnitte aus der Geburtshälfe n. 
Gynäkologie; gunäfolog. Therapie mit Demonitratt.; Repetitorium 
der Geburtähülfe u. Gynäkologie. — Girard: Berbandeurfus mit 
Uebgn; Repetitorium der Chirurgie; über Fracturen u. Lurationen. 
— Albrecht: Kinderfranfheiten. — Dubois: Gleftrotherapie mit 
prakt, Uebgn. — U. v. Ins: dermatolog. Klini, — Did: über 
Bedenanomalien; Repetitorium der Geburtshülfe; Krankheiten der 
Vagina u. des Uterus. — Bircher: fpec. Chirurgie (Krankheiten 
der männl. Harn⸗ u, Geſchlechtsorgane). — Fleſch: Anatomie der 
Sinnesorgane mit Demonjtratt; ausgew. Theile der plajt. Anatomie. 

IV. Phlieſophiſche Facultät. 
1, Abtbeilung. 

PA. ord. Hebfer: Geſchichte der deutſchen Bhllofophle ſelt 
Kant; philoſoph. Freiheitslehre; philoſoph. Uebgu. — Trächſel: 
Pſychologie; Kunſtgeſchichte KKunſt der Roͤmer); Geſchichte der Phi—⸗ 
loſophie des Mittelalters u. der neueren Zeit bis Kant. — Hagen: 
Ensyklopädie der Alterthumswiſſenſchaft; Ariftopbanes' Wolfen ; Bons 
peji u. Herculaneum; im Sem.: Erflärg von Vergil's Eflogen. — 
Morf: Gefhichte der frangöf. Literatur im 18. Jahrh.; Arloft’s 
Orlando furioso; ausgew. Gapitel aus der Gefchichte der Literaturen 
der roman, Völker; im Sem.: a) Interpretationsübgn an Texten 
des 16. Zahrb.; b) altprovenzal. u. nt Uebgn. — Hirzel: 
Gsefchichte der neueren deutſchen Literatur feit dem Anfange des 
19. Jahrh.; literar⸗hiſt. padagog. Uebgn (Interpretation von Haller's 
Gedichten); Titerarsbift.sfrit, Uebgn. — Hidber: Geſchichte der 
Schweiz vom Beginn der Neformation bis zum Banernfrieg; Ges 
ichichte des Bauernfrieges im Jahre 1653 u. feiner Folgen bis zum 
Sturz der ariftofrat. — — im Jahre 1798; Repetitorium der 
Schweizergeſchichte mit Nädficht anf die allgem. Geſchichte; Sem.: 
a) tbeoret. Abth.:; Urkundenlehre, Ehronologie, Sphragiftif; b) praft. 
Abth.: Uebgn im Lefen, Erfären alter Schriften. — Stern: allgem. 
Geſchichte des Zeitalters der Meformation n. der Heligionskriege 
(1517 — 1648) ; @efchichte der preuß. Neformzeit (1807—1813) ; Sem. : 
a) biltor.sfrit. Ueban, b) bilter.»pädagog. Uebgn. — Midhanp: 


‚ Nepetitorium über dinge. Sachen- u, Erbrecht; Berfiherungsrecht. | bistoire de la lilterature franeo-suisse au 19° siecle (suite). — 


987 








Pädagogif; Didaktif mit Uebgn. — Hitzig: Demofthenes’ Rede 
ro corona; Bebhandlg ausgew. Kapitel der Gumnafials Pädagogik; 
m Sem.: Reden des Ihufydides. — Better: Geſchichte der deutichen 
Kiteratur bis Ende des 16. Jabrb,; mittelbochdeutfche Grammatik; 
altdeutiche Mebgn: a) Juſtinger's Bernerchronif, b) ein beliebiges 
Dentmal eines altgerm. Dinleftes. — Prdoce. Jahn: Longinvs: 
Vom Erbhabenen; Zacitus: dialogus de oratoribus, — Dübi: röm. 
—— im Proſem.: 5) Repetitorium der alten Geſchichte; 
b) lateluiſche Stilübgn. — E. Müller: Sanskrit; gried. Grame 
matit; Gefchichte der altengl. Literatur. — Heß: Harmonielehre; 
Geſchichte des evangel. Gemeindeliedes. 


2, Abtheilung. 


Pf. ord. Schäffli: analyt. Mechanik; binäre quadrat. Kor: 
men; ellipt. Runctionen; Differentialgleihungen; mathemat. Uebgn. 
Forſter: Experimental-⸗Phyſik 2, Th. (höhere Optik, Wärme, Magnes 
tismus, (Eleftricität); Revetitorium u. Ergaminatorium der Phüſit; 
Meteorologie; phyſikal. Practicum, a) Mebgn im (Experimentieren, 
b) Uebgn im phyſikal. Meffen. — Schwarzenbad: Gbemie der 
organ. Berbindgn mit Einſchl. der Analyfe organifcher Aörper; 
gericht. Chemie; praft. Gurje im Yaborat.; Graminatorium u. Nes 
vetitorium der —— hemie. — Fiſcher: Botanik 2. Th. 
(Morphologie u. Syſtematik der Kryptegamen); Auleitg zum Unter— 
ſuchen u. Beſtimmen kryptogam. Pflanzen; Demonſtratt. u. Excurſionen 
zur Kryptogamenkunde; Repetitorium der Botanik mit ſpec. Berückſ. 
der offit. Pflanzen; botan. Uebgn. — Badımann: allgem. u. fpec. 
Mineralogie; mineralog. Uebgn; ſtratigraph. Paläontologie; geolog. 
Colloquium; Demonftratt. im naturhiſtor. Muſeum. — Studer: 
vf Zoologie (Wirbellofe); allgem. Zoologie: zoolog. Uebgn. — 

HM. exir. Siedler: Elemente der Aftronomie; Anwendg der Ins 
finitefimafrehnung auf Geometrie. — Schönholzer: ntegrals 
rechnung; Theorieder Gleichungen ;algebr. Analyfis;analyt. Geometrie. 
— Berrenond: Pharmafognofie mit prakt. Demonitratt. ; mifrojtop. 
—* zur Pharmakognoſie; chem. Laborat. — Prdoce. Blajer: 
Vorbereltungscurfus f. Officiersaſpiranten der Artillerie u. des 
Genie; Balliftit; ebene Trigonometri, — N. Benteli: darſtell. 
Geometrie 2, Th. Etraienfägen u. Rotationsflähen; Nepetitorium 
der daritell. Geometrie; ethodik des techn. Zeichnens; prakt, 
Geometrie 1. Tb.; praft, Geometrie (Ergänzungen u. Repetitorium). 
— Graf: mechan. Behaudlg der Eleftricität; ausgem, Gapitel aus 
der theoret. Optik; mathemai. Uebgn. — Schaffer: Chemie der 
Zebensmittel; prakt. Anleitg zur Kebensmittelunterfuchg. — Petri: 
Nepetitorium der Geographie u. geograph. Uebgn; Urgeſchichte des 
Menihen; Amerika. — Lehrer Künzler: engl. Sprade a) unterer 
Gurfus, im deutfcher Spradhe, b) oberer Gurlus, in engl. Sprade 
(ectüre, Ueberſetzen ins Englifche u. Literaturgefchichte). 


2. Bernifche Kunſtſchule. Unfang: 15. October. 

Bolmar: a) allgem, tbeoret. Gurfe: die Hülfswifjenfchaften der 
zeichnenden Aunſte a Saar Licht u. Schatten); b) theoret.⸗ 
prakt. Gurfe: malerijche Perfpective, Raltenwurf, maler. Gompofition; 
e) praft. Curſe: anatom. Zeichnen, landſchafti. Zeichnen u. Malen, 
alad, Zeichnen u. Malen nah Gyps m. nach der Natur. — W. 
Benteli: Zeichnen u. Malen von Landfchaften, Stillleben u. Kopf⸗ 
modellen, akad. Zeichnen n. Malen; maler, Perfpective; Methodik 
des Zeichenunterrichts an der Volksſchule. — Alb. Benteli: cons 
ftruetive Perfpective; techn. Zeichnen. — Laurenti: Modelliren. 


3. Bern. (Thierarzneifhule) Anfang: 15. Octbr. 


Pf. Aeby: Zoologie u. vergl. Anatomie. — Schwarzen: 
badı: organ. Chemie; Arbeiten im chem. Kaborat.; Nepetitorium der 
Ghemie. — Foriter: Phyſik; Repetitorium der Phyſik. — Badı- 
mann: Mineralogie. — Fiſcher: Nepetitofium der Botanif, — 
gieja: Diteologie; ſyſt. Anatomie; Präparierübgn; Hlitologie, — 

uchſtager: Phofiologie 1. Tb.; Zorifologie. — Guillebean: 
vatholog. Anatomie; vatholog.⸗hiſtolog. Gurfus; Geburtshälfe; 
Gertionen. — Berdez: fpec. Pathologie, u. Therapie; Thierzucht; 
ftationäre Klinik; allgem. Iherapie, — Doce. E. Heß: Gbirurgie; 
ambulat. Klinit; Operationsäbgn; Hufbefhlag. — Rover: Nacens 
lehre; Seuchenlehre u. Beterinärpolizei, 








R. Blafins: Gewerbes, Schuls u. öffentl. Geſundheitspflege; 
hyglen. Unterfuchungsmethoden. — W. Blafius: Zoologie u, Bor 
tanif; Pflanzenphuftologie u. mifroffop. Uebgn. — 
binder: landwirthſchafil. Disciplinen. — N. Dedefind: Rechts— 
wiffenfhaft u. Baurecht. — R. Dedekind: höhere Mathematik. — 
Edtermeier: Ormaments u. Fiqurenmodellieren. — Grote: Pbars 
makognoſie. — Häfeler: Eiſenbahn u. Brüdenbau, — Knapp: 
Agriculture m. techn. Chemie; Metallurgie; Leitz des chem.stechn, 


neritens | 


988 


Scheffler: Mechanik; Mafchinenlehre. — Sievers: Geſchichte; 
Yiteraturgefchichte. — Sommer: daritell. Geometrie; Mathematif. — 
Ey: ng Sprache n. Literatur. — Zoppe: architekt. Entwürfe. 
— Uhde? antite Baukunft ; Privat» u. öffentl. Gebäude; Geihichte 
der Bankunft für Bauingenieure; Baugeſchichichte des Henaiflance» 
zeltaltersd. — v. Wagner: Waſſerbau; Meliorationen; Technik des 
Wiejenbanes. — Weber: Phyſik; phyſikal. Practicum. — Bedurte: 
analyt. u. gerichtl. Chemie; Maaßanalyſe; Unterfuhg von Nabrungss 
mitteln; pbarmacent. Golloquia. — Brunner: Projectionss, Yincars, 
Mafchinens, Plans u. topograpb, Zeichnen. — Zeigen: Aquarels 
lieren. — Müller: analyt. Chemie; techn.schem. Unterſuchnugs— 
methoden. — Pattenbanfen: Eee u. Kartographie; Geos 
daſie; dioptr. Inſtrumente. — Sörrenjen: Grundzüge der techn. 
Mechanik. — Wernide: Philoſophie; mathemat. Repetitorium. — 
Hertel: Stenograpbie. 








Ausführligere Kritiken 
erſchlenen über: 
Abel, Slavie and Latin. (Beil. z. Allg. Ztg. 167.) 
Dante’s göttliche Komödie. Ueberfegung, Gommentar 3, von 
Kopiſch. 3. Aufl. Mevid. von Paur, (Baur: BI. f. kit. 


Unterb. 26.) 

Du Camp, souvenirs litterairess, (Beil. 3. Allg. Ztg- 

171,72.) 

Areund, Beiträge zur antiohenifchen und Fonitantinopolitanijchen 
Stadtchronik. Gelzer: Iiſcht. j. wiſſ. Theol. XXVI, 4.) 

Gering, Islendkz aeventyri, 1. Bd, Text. (Heinzel: Itſchr. f. 
deutjches Alterth, u. d. Lit. R. F. XV, 3,) j 

Haller, altfpanifhe Sprihwörter x. Gegnet: Dentiches Lite⸗ 
raturbl, VI, 12,) 

Horſtmann, Barbour. (Schröder: Ztichr. |. deutſches Alterth. u. 
d. Lit. N F. XV, 3) 

Jansen, Jean-Jacques Rousseau. (Tourneux: Revue erit. 26.) 


Kirpiönifov, Schriften zur deutfchen Heldenfage und Yegenden« 
forfhung. (Heinzel: Itſchr. f. deutjches Alterth. m. d. Lit, N. F. 


Müller, Beiträge zum Leben und Dichten D. G. v. Lohenſtein's. 
(Fichtenftein: Ebend.) 

Schreiber, die Athena Parthenos des Phidias u. ihre Nahbildungen. 
* * ren —— ————— 
eſelovſty, der heilige Georg. einzel: Itſchr. f. deutj 

Alterth. u. d. Lit. R. F. XV, g 

Völker, die, Deſterrelch-Ungarns. Bd. 1, 3, 5, 9, 10% (Schloſſar: 
Bl. f. fit. Unterh. 26.) 

Weinhold, deutiche Frauen. (Fingerle: Itſchr. f. deutſches Alterth. 
u. d. Lit. R. F. XV, 3) 


nr 


Vol. 2. 


Bom 23, bis WO, Auni find nachſtehende 


nen erfchienene Werke 
auf unferem Revactionsbureau eingellefert worden: 

Bertram, Theodoreti, espiscopi Cyrensis, doctrina christolo- 
giea, quam ex ejus operibus composuit etc, Hildesheim, Bora 
meier. (8.) oA 2, 50. 

Bibliotheea rabbinien. Gine Sammlung alter Midraihim zc, übers 
tragen von Wünfche. 24. Lief. Leipzig, D. Schulze. (S. 97 
bis 192. 8.) 

Bonet, l’arbre des batailles, public par Nys. Brüffel, Muquardt. 
(XXVIl, 256 ©, Gr. $,) 

Brüdner, Handbuch der deutfchen Reihagejepe 1867—1883. 2. Heft. 
Erlangen, s & Enke. (Gr. 8.) oA 1, 60, 

Ciceronis de legibus libri ex recognitione Vahleni iterum 
editi, Berlin, Vahlen. (8.) AM 4, 

Danbenfped, die Sciedsgerichte für Regulirung der Bergfchäden. 
Ebend. (HI. 8.) AM 2. 

Danielsson, grammaliska anmärkningar, 
(Roy. 8.) 

I. Um de indoeuropeiska femininstammerne pä-# ete. (63 $.) 


IH, Um de grekiska substantiverna med nominalivändelsen-w. 
(59 5.) 


Upsala, Lundström, 


989 


Eleutherus, Pasaelogices. Vol. I—-1. Turin, Löſcher. (734, 
688, 804 ©. 8.) 

Graclius. Deutfches Gedicht des 13, Jahrhunderts. Hrsg. von 
Graff. Strapburg i / E., Trübner. (8.) oA 5. 

Friedmann, un poäta politico in Germania sul principio del sec, 
Xlll. (Gualterio di Vogelweide,) Livorno, Vigo. (VIII, 186 S. 

Ki. 8.) 

Gef das, betreit. das Verfahren in herein gu rs = 
beiten vom 18. Xebr. 1850. Handansgabe von Kohli. Berlin, 
Bahlen. (HU. 8.) cH 1, 60. 

Hellmann, Wepertorium der deutſchen Meteorologie. Leipzig, 
Engelmann, (Roy. 8.) Mid. 

llenry, étude de lanalogie en general et sur les formalions 
analogiques de la langue greeque. Paris, Maisonneuve & (ie, 
(X, 441 ©. Roy. 8.) 

Lattmann, lateinifches Lefebuch. 2. Th. 7. Aufl. Göttingen, 
Vandenhoeck & Ruprecht. (8.) AH 2. 

—, Anmerkungen für die Präparation und für dem Unterricht zu 
Cornelii Nepotis liber de excellentibus ducibus exterarum gen- 
tium elc, Ebend. (8.) c#AH 0, 40, 

Meifter, zur griechifchen Dialeftologie. (Ebend. (4.) cH 0, 80, 

Meyer, kritifchsegegetiiches Handbuch über den — Brief an 
die Korinther. 6. Aufl. Neu bearb. von Heinrici. Ebend. 


(8.) 5. 
Müller, Johs., Luther's reformatorifche Verdienfte um Schule und 
Unterricht. 2. Aufl, Berlin, Gaertuer. (8) oA 1. . 
Müller, Ibeod,, angelfähfige Grammatif. Anus dem bandichrift 
lichen Nachlaffe des Berf. bersg. von Hilmer. Göttingen, Baudens 
hoeck & Ruprecht. 18.) 4, 40, 

Mäller, ®. F. Helgoland. Mit 29 Zeichnungen von Erelt, 
Hamburg, Döring. 19m. 8.) 4. 

Nicolai, Geſchichte der griechifchen Literatur f. höhere Schulen x. 
Magdeburg, Heinrichshoſen's Verl. (8.) cH 3, 

Nöldeke, Vorkommen u. Urjprung des Petroleum. Gelle, Schulze. 
(Sr. 8.) cH 3, 60. 

Renan, histoire des origines du christianisme, 
Paris, C, Levy. (IV, 297 ©. 8.) 

Riezler, Geſchichte des fürftlihen Hanfes Fürftenberg bis zum 

bre 1509, Tübingen, Zaupp in Gomm. (XXIV, 49 &, 


oy. 8.) 
Röhm, Gedanken über die Union. Hildesheim, Borgmeyer. ($.) 
eh. 0, 50 


Index general. 


Salomon, Nomenclator der Gefühfruptogamen. Leipzig, H. Voigt. 
(X, 355 ©. Kl. 4.) ä 

Schule u. Hand. Bon einem füddentfhen Schulmanne Straßburg 
i/E., Trübner. (8.) c# 0, 80. 

Stein, Luther's muſikaliſche Bedeutfamfeit und Wirtſamkeit und 
ihre fegensreichen Folgen. Wittenberg, Gerrofü. (AMl. 8.) 
cH. 0, 5U 


v. Stein, das Gefundheitöwefen. 1. Hauptgebiet, 2. Th. der 
inneren Berwaltungsichre. 2. Aufl. Stuttgart, Gotta. (XV, 


456 ©. 8.) 

Ex: das Antlip der Erde, 1. Abth. Prag, Tempfky. (God 4.) 
A 10. 

Voefte, Neligionsbuch für die BVorfchulen höherer Lehranftalten. 
Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht. (Kl. 5.) A 0, 60. 

Zorn, das Staatsrecht des deutſchen Reiches. 2. Bd. Berlin, 
Guttentag. 0X, 677 5. Roy. 16.) 

v. Zwadsholzhau 64 die Lichenen Heidelbergs mach dem 
Suiteme und den Beitimmungen Nylander's. Heidelberg, Weiß. 
(8) HM 3. 

Bimigiselifredungierbunng, die, in Immobilien. Textausgabe 
mit Einleitung von Jäckel. Berlin, Vahlen. (Ki. 16.) 1. 


Widtigere Werke der ausländifchen Kiteratur. 
Franzöſfiſche. 

Bayle, les eroix couvertes, mémoire prösente au congres archeo- 
logique d’Avignon. (36 p. 8.) Avignon, impr, Aubanel freres, 
lung, Lucien Bonaparte et ses memoires (1775-1840), d’apres 
les papiers deposes aux archives elrangeres el d'autres docu- 

ments incdits. T. 3. (497 p. 8.) Paris, Charpenlier, 

Jurien de La Graviere, les campagnes d’Alexandre; le drame 
macedonien. (XX, 199 p. et carte de l’Asie Mineure.) Paris, 
Plon et C*, 

Les eorrespondants de Peirese. V. Claude de Saumaise, leltres 
inedites eerites de Dijon, de Paris et de Leyde à Peirese (1620- 
1637), publiees avec avertissement, notes et appendice, par Ta- 
mizey de Larroque. (186 p. ®.) Dijon, impr. Darantiere,) 

T hierr y, dix ans d’etudes histuriques, (439 p. 8.) Paris, Didot 
er lc, 


— 1883, 828. — Siterarifhes Gentralblatt — 7. Zul. — 


990 
Engliſche. 

Beard, the reformalion of the sixteenth century in its relation 
to modern thought and knowledge: lectures delivered at Oxford 
and in London, in april, may, and june, 1883. (Hibbert lectures, 
1883.) (450 p. 8.) London, William & N. S. 10, 6. 

Blades, numismata typographica; the medallic history of print» 
ing. With plates. (4.) London, Printer's r. office. S. 10, 6. 

Grindon, the Slukespeare Flora: a guide to all the prineipal 
passages in which mentions is made of trees, plants, llowers, 
and vegetable produetions. With comments and botanical par- 
liealismus. (330 p. 8) Manchester, Palmer & H. 8. 6, 

Kee ping, the fossils and palzontological affinities of the neoco- 
mian deposits of Upware and Briekhill. With plates. Being the 
ag price essay for 1879, (8.) Cambridge Warehouse, 

. 10, 6. 

Kuropatkin, Kashgaria (Eastern or Chinese Turkestan): histo- 
rical, geographical, military, and industrial, Translated by 
Gowan. (Roy. 8.) London, Thacker. S. 10, 6, 

Saltair na rann: a collection of early middle irish poems. Edited 
from ms. Rawl. B. 402, in the Bodleian Library. By Stokes, 
(Small 4.) Oxford Warehouse, $. 7, 6. 

Warren, the Leofrie missal as used in the eathedral of Exeter 

during the episcopate of its first bishop, A.D, 1050—1072; tog- 

either with some account of the red book of Derby, the missal 
of Robert of Jumiöges, and a few other early manusepript ser- 
vice books of the english church; wilh introduetions and notes. 

(400 p. 4.) London, Frowde. S. 35. 








— — — 





Antiquariſche Kataloge. 
(Ditgerbeilt von Riraboff u Wianand in Peinig.) 
Bermann & Altmann in Wien. Nr. 78, Nationalötonomie und 

Staatswiffenfchaften. 
Lehmann, P., in Berlin. Nr. 25, Theologie. Nr. 26, Philoſophie. 
Levi in Stuttgart. Nr. 44, Belletriftif, 


AMadridten. 


Der Prof, der dentfchen Philologie Dr. Eduard Sievers in 
Jena hat einen Ruf an die Univerfität Tübingen angenonmen. 

Der a. o. Profeffor der romanifhen Philologie an der Uni— 
verfität — YB., Dr. Friß Neumann, iſt zum ordentlichen 
Profeffor a. ernannt worden. 

Der Oberlehrer Dr. Joh. Phil. BWeinmeifter an der ſtädt. 
Nealfchule I. O. zu Leipzig ift ala Profeffor der Mathematit an 
die Forftafademie zu Tharandt berufen wotden. 

Der Seminardirector Dr. Rud. Braxator zu Ober⸗Glogau 
wurde zum Regierungds u. Schulrath ernannt u. der Regierung in 
Pofen zugewiejen. 

Der Rector des Real-Progymmafiums zu Wollin, Dr. Ernft 
un ift zum Director des Realgymnafiums zu Dortmund ernannt 
worden. 

Die ord, Lehrer Dr. Paul Lehmann am Falf:Realgummafium 
4 Berlin, Dr. Pohlmey am Gumnafium m Gütersloh, Emil 

ieöner am Gymnafium zu Bromberg u. ZitularsOberlehrer Dr. 
Keller am Gumnafium zu Duisburg find zw (bes. etatsmäßigen) 
Oberlehrern an benjelben Anftalten befördert worden. 

In ihrer Eigenfchaft als Oberlehrer wurden verſetzt: Profeſſor 
Rautenberg am Gyummafium zu Dentfchsftrone an das Gumnafium 
n Marienburg, Dr. Lucke am lepteren an das Gymnafium zu 

eutſch⸗Krone. 





Dem ord, Profeſſor der Medicin am der Univerſität Königsberg, 
Medicinalrath Dr. Ernſt Neumann, ift der Gharafter ala Geh. 
Mebicinalrath, dem ehemaligen k. bayer. Iniverfitätsprofeffor Dr. 
Schöne zu Paris der k. preuß. Rothe Adlerorden 4. GL., dem 
ord. Profeflor in der philofophifchen Aacultät zu Leipzig, Dr. Wilh. 
Wundt, das Ritterkreuz 1. GI. des k. fühl. Verdienitordens verr 
lichen worden, 


Am 16, Juni + im Frangensbad der Bankier Adolf Samter 

aus Königäberg, Verfaffer mehrerer national-ötonomifchen Schriften. 
n der Nacht zum 18. Zuni + in Berlin der frühere Redacteur 

der Magdeburger und Mitarbeiter der Vofſiſchen Zeitung, Julius 
Hoppe, im 67, Lebensjahre, 

Am 20. Juni + in Bifhopstown der Bifhof von Natal (Afrika), 
Dr. John William Eolenfo, tbeologifher Scriftiteller u. Heraus: 
geber mehrerer Werke in der Zulufprade, 69 Jahre alt, 

An demfelben Tage F in Reitomiäl der rofeflor am bortigen 
Gomnafium u. Schulinſpector Alois Adalbert Smilovffi, befannt 
ald Dichter u. Romanfchriftiteller. 


In der legten Hälfte des Juni F in Rom der Profeſſor de 
Gpirärgie Eipriani. Junt + in Nom der Profeffor der 


— ee — ——— — 


991 





fiterarifde Anzeigen. 


Soeben erſchlen: 
Dr. 


(181 


Hermann Schubert, 

Dberlebrer an der Gelehrtenſchule des Johanneums in Hamburg, 
Sammlung vonarithmetifchen und algebraifchen Fragen 
und —— verbunden mit einem ſyſtematiſchen Aufban der 
Begriffe, Formeln und Kehrfäge der Arithmetik für höhere Schulen. 

1. Seit. an mittlere Klaffen. Bro. A 1, 80. 

Das 2. Heft, für obere Klaffen, fowie die Nefultate werden im 
Sommer eriheinen, 

Diefe Sammlung wird den aritbmetifhen Unterrichtöſtoff in 
dem Umfunge enthalten, welcher die Anforderungen der preuß. Ber: 
orduung über Entlaffungsprüfungen vom 27. Mai 1582 bedingen. 

Die methodiſche Anordnung, wefentlih neu und praktifch, nimmt 
befonders darauf Rüdficht, den Unterrichtöftoff für die unteren Stufen 
tbeild zu vereinfachen, theils au erweitern, um dem Schüler eine 

eficherte Grundlage und ausreichendes Verſtändniß für das weitere 
Kortfepreiten auf diefem Gebiete zu gewähren. 


Lehre vom Sab und Auffat 


von 
©. Vogel, 
Director des Realgumnaliums in Perleberg. 
Ein Hülfs- und Unterrichtsbuch für den deutſchen Unterricht in 
ben unteren und mittleren Klaſſen höherer Schulen. 
Kart. cM 0, 80, 
„Der erite Sap, den der Sertaner felbititändig baut, foll das 
Embryo des Abiturientenauffages fein.” (Aus der Borrede.) 


Aug. Stein's Verlagsbuchhandiung in Potsdam. 








Verlag von Breitkopf & Härtel in Leipzig. [176 


Zur Geschichte des ehelichen Güterrechts 
im böhmisch-mährischen Landrecht. 
on 


Dr. Karl Ritter von Czyhlarz, 


Professor der Rechte an der deutschen Universität zu Prag. 











Soeben erfhien in unferem Berlage und iſt durch alle Buch 
bandlungen zu beziehen: 1145 


Die modernen Theorien der Chemie 
undb ihre Bebeutung für bie 
hemifhe Mechanik 
von Profefjor Dr. Lothar Meyer. 

4, Auflage. II. Buch. (SchlußsAbtheilung.) 
Dynamik’) der Atome, cl 7, —. 

Preis des completen Werkes HM 17, —. 


— 1883, 828, — Literarifdes Gentralblatt — 7. Juli. — 





Dbiges „Buch“, weldes in den früheren Auflagen nicht vers | 


öffentlicht wurde, dürfte einem lebhaften Intereſſe begegnen. 


Breslau, im Mai 1883. Aaruſchke & Kerendt. 
) Siermady ift die Anzeige in Ar. &, Sp. 823 d. DL. zu berichtigen. 


R. Gnertner's Verlag, 9. Henfelder, Berlin SW. 
Soeben erfchien: [182 
Müller, Joh. (Oberlehrer), Luther's reformatorifche Berdienfte 

um Schule und Unterricht. 2, verm. Aufl. 8. AM 1, —. 


Neuer Verlag von Breitkopf & Härtel in Leipzig. | 


Armenische Studien 


0 
H. Hübschmann. 
I. Grundzüge der armenischen Etymologie. 
Erster Theil. 


Gr. 8. VI, 102 S. Geh. M 3, —. 1174 








Zum Luther Jubiläum! 
In Frieder. Maucke's Verlag in Jena erſchlen forben: 
Die Wittendergifhe Kadtigall 
Die man jekt höret überall. 
Ein allegorifches Gedicht 
von 
Hans Sachs. 
Sprachlich ernenert und mit Einleitung und Anmerkungen verfeben 
von 
Karl Biegen, 4 
8. leg. geb. Mit dem alten hr tt, ſowie mit Luthers Bappen 
E Farbendrud und facfimilierter Haudſchrift. 
Preis 1, 50, 

Dies trefflichfte Lobgedicht auf Luther erfheint hier überhaunt 
zum erften Male ald Separatdruck in jeitgemäßer Uebertragung, 
mit literarsgefdhichtl. Einleitung und Anmerkungen (aus der Feder 
des foradhe und formgemwandten Leipziger Schrittitellers Dr. Kari 
Siegen), fowie mit Hand — wichtiger Borrede und Rand⸗ 
bemerkungen und des Dichters „slagerede auf Kuther"; Die artiſtiſchen 
Beilagen erhöhen noch den Werth des Buches, das in feiner Eigen⸗ 
artigkeit allen Zutherfreunden micht warm genug empfohlen werden 
fann. 


In Heinrichshofen’s Verlag, Magdeburg, erſchien 
fveben: j [184 
Geſchichte 


der griechiſchen Literatur 


für höhere Schulen —— zum Selbſtſtudium. 


on 
Dr. phil. Rudolf Nicolai. 
(Auszug aus dem größeren Werke des Berfaffers.) 
Preis A 3, —. 


Soeben erſchien im Verlage von Karl J. Trübner in 
Straßburg: [180 


Etymologiſches Wörterbudy der deutfchen Sprache 
von Dr. Friede. Kluge, 
PrivatDocenten an der Univerfität Straßburg. 
5. Lieferung. Lex. 8. Preis A 1, 50 


Die 6. und 7. Lief. (Schluß des Werkes) erfheinen im Auguft. 


Strassburger Studien. 
Zeitschrift für Geschichte, Sprache u. Literatur des Elsass. 
Herausgegeben 
von Ernst Martin und W. Wiegand. 
1. Band. 8. Preis c# 12. 


Eraclius. 
Deutsches Gedicht des XI. Jahrhunderts. 
Herausgegeben von Harald Grserf. 
8. Preis 5. ö 
(Quellen und Forschungen zur Sprach- und Culturgeschichte 
der germanischen Völker. 50. Heft.) 


Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. 


Soeben erschien: 


Die Sonne. 
Von 





[183 


. A. Young. 
Mit 82 Abbildungen und 2 Lichtdrucktafeln. 
8. Geh. AM 6. Geb. MT. 
(Internationale twissenschaftliche Bibliothek, 58. Band.) 


Berantworti. Redarteur Erof. Dr. Harnde in Leipyig, Boetbeitraße Kr. 7. — Drud von W. Drugulim in Leippig, 


Literariſch (blatt 


Mr. 99.] Herausgeber nnd verantwortlider Rebericnt Prof. Dr. Fr. Zarnde, [1883. 


Verlegt von Eduard Avemariug in Leipzig. 


ü — = 14. Juli. »— Preis vierteljährlich A 7. 50. 














Erſcheint jeden Sonnabend. 


Busdbismus u, Chriſtenthum. Gridlon, Raturgeſchichte der Inferten Destichlands, ILueianus Samosstensis, Rer. Fritzschius. 
Der Midraſch Schemot rabba, Uebertr. von Wünfde. Baim, Grundriß der anatitat.n quantitat, dem, Analgie. Hartman, studia Anliphonten. 
Beder, bad Nerrologium der vermaligen Präntonitri- Aumze, populäre Heilkunde, Yorbeiien, Geſchihte Der franzöniben Literatur im 
senier- Abtei Arnſtein an ber Yabı, Staffel, bie vribordipifhe Bummalik sc. 17. Zahrbundert. 
Bobinger, Healierifen Der deutſchen Alterthiimer, Horn, us Staaterecht bes deutſchen Meidıes. Arbök hius isienzka fornleifafelags 1892 
Urkundenbuch ber Deutiherdensäommende ic, Bearb, von Hrabal, Hülfssudh fir Damefmaldinen-Tebniler. Roſcher, Meltar w, Ambroſia 
Aatebs, Steffen. die Yandwirthäikaft bei den altamerikantidıen | Airnbaber,. bie naſſaulſche Simultauvolteſchule. 
“imditer, Das Urfandenmeien Karl'a IV ı, Aulturvoiteru. Jahn, PivvSologle als Grundwiſſenſchaſt der Vidagegil 
Brodbaue der Kurfürſtenſag au Ruruberg im 3,1646. Guinness, grammar of ıihs Congo lauguage Brafiater, SGandbud fiir Öfterceichifdre Uniwerfitäts: u 
ar, Me „Bamberger“ bei Polen. Inseriptiones Graecas antiquissimae praeler Allicas Btunen-Biplioibefen, 
Rleinraul, Hom in Wort uw Bild. \ in Attlea repertas. Eid, Roeh ! 


Aüe Büserfendumgen erbitten wir dertchuet und unter der Hdrefle der Erpedition d. 61. (Hoßpitalftr.16), alle Briefe unter der bed Serausgeher (Bactheftr. 7). Mur loiche 
Werte töunen eine Befpredung finden, bie der Hedartiom vorgelegen haben, Bel Correſpondenzen Über Bücher bitten wir fietö ben Namen ber Berleger berfelben anzugeben. 





€ lo Eonftruction dieſer Sammlungen hat man allerdings hierbei die 
heo gie. zum ne et ya ag zu — 
Buddhi Christenthum. Mil ei Anl über das | Dem aufmerffamen Forſcher wird durch den inneren Gehalt un 
—— on einem Hindu. Zürich, 1882, Rudolpht & Klemm, die jprachliche Ausdrucksweiſe nicht felten ein genügender Anhalt 
(28, Kl.8) AM 1. hierzu geboten. — Bei ber Beurtheilung des Midraſch's zum 
Eine leichte Cauferie, die einiges Intereſſe nur deshalb ver- | fünften Buche Mojes war daher die große Abhängigkeit vom 
dient, weil fie deutſch von einem Hindu geſchrieben ift, der ge: | alten Tarchuma mehr zu betonen. Es würde dann bie in ber 
wiſſe Anſchauungen der modernen europäifchen Wiſſenſchaft in —— gm peeralg rt — 
den philoſophiſchen Ideen des Buddhismus vorgebildet finden | Eine andere Faſſung erhalten haben, ba eine Benutzung Der 
möchte, und der die höher ftehende Religion nicht im Chriſten- älteren Quelle Seitens Raſchi wohl nachzuweiſen ift. — Wenn 
thum, fondern im Buddhismus zu erblicen ſcheint. Die Inder | wir auf eine Verſäumniß noch aufmerfiam machen, jo geſchieht 
find in wenigen Stücken weiter gefommen, als die Griechen, in | e$ vorzüglich deshalb, weil fie noch nachgeholt werden Fönnte, 
fehr vielen find fie Hinter den Griechen, namentlich Hinter | Die Midraſch-Haudſchrift (Nr. 229) in ber königlichen Bibliothek 
Ariftoteles zurüdgeblieben. Mit den Griechen foll man fie in u nun — u rin Sa priisen - uns 
den Wiſſenſchaften zumächit vergleichen, nicht aber z.B. ihre | Neren Ausgaben ganz; abweichende Recenſion, Die ihren älteren 
—— 9 rk *— ——— Urſprung deutlich erkennen läßt. Sie in "einer Ueberfehung 
beeinflußt worden iſt, mit den Entdeckungen eines Copernicus, näher befannt zu geben, vielleicht auch den Text ſelbſt dazu, der 
Kepler u. a. m.! Das Vergleichen ift ein wichtiges wifjenfchaft- - wenige — — * —* —* —— Zu⸗ 
liches Princip, kann aber ohne gründliche Kenntniß und Ueber- | gabe zu einem Der folgenden Hefte hinzunehmen. r. 
fegung leicht im ein werthlofes Spiel ausarten. Auch andere — — — 
Dinge werden ungenau dargeſtellt, ſo wird auch nicht mit einem m, geyans- -Tuth. Kirhenzeitung. Med. Ar. Th. Franke. 
Worte angedeutet, daß die von den Brahmanen ausgebildete Snb.: Die Cheordnung der bl. Schrift. 2. — Aus Baden. — 
Lehre von der Seelenwanderung durch bie Buddhiſten in ihrem | Der —— und —— er Aus der Nein: 
Kern umgebilbet worden ift. Und die Inder follen micht „Die | vrovinz. — Aus Italien. — Heidenthum. Gin Blatt aus dem re» 
tindiſchen Vorftellungen eines localen Himmels oder einer localen | liglös-tittlichen Leben Süpitaliens. 2. — Aus ber vu. Bofen. 
Hölle“ (S. 15) gehabt Haben! Um über den Sinn des Nirvana — und Antlikritiſches aus Niederland. 2. — Kirchliche 
ins Klare zu fommen, dazu gehört außer tieferen aus den Quellen — en ee 
ſchöpfenden Stubien eine bejtimmte und Mare Frageftellung. | Neue ewangel, Kirchenzeitung. Hrög. v. H. Meßner. 25. Jahrg. 
Man muß fragen, was hat Buddha, oder was hat die alte Kirche, R. Fol # : | j 
ober maß biee ober jene Spätere Schule Darunter verftanben, | _ zii; Das Krhemelbiihe Ge, —Sanfen um Kine Arie 
denm jeit mehr als 2000 Jahren Hat es Millionen und aber yeim von Humboldt. 11. Auflage. — P. Schwarzkopf, Bruder 
Millionen von Buddhiſten gegeben, und diefe haben nicht ale Gerhard. — Herm. Schiller, Gefchldhte der römifhen Kaiferzeit. 
zu jeder Beit und überall daſſelbe geglaubt. Dre 2. Krapf. — Gorrefpondenen. 
Proteſt. Rirddenzeitung ıc. Hrög.2.3.€. Webſty. Rr. 26. 
Inh,: Alex. Schweizer, Jauſſen über Zmwingli und Prieiters 





Der Midrasch Schemot rabba, Zum ersten Male ins Deutsche 
übertragen von Lie. Dr. Aug. Wünsche. (Fortsetzung.) Leipzig, 


} 3 — colibat. (Fortſ. — Thomas, zur Luther⸗Jubelfeier. Ein Synedal⸗ 
ee — — = ae he zu \ Referat. — Briefe aus der Schweiz. 1.— Daritellung der Ritſchel'ſchen 
A. u. d, T.: Bibliotheca rabbiniea, Lief, 17. Theologie von Julius Thikötter. — Theodor Kolde's Analecta 


Das verdienftvolle Unternehmen, über welches in diefen | Ilherana. — Bon der meißuer Konferenz. 
Blättern bereits mehrere Male berichtet worden ift, fchreitet Deutſcher Merkur. Red. A. Gatzenmeler. 14. Jahrg. Rr.23. 
rüftig fort. Auch die jüngeren Midrafchim gewähren oft einen Fub.: Der Papit und die rebellifchen Irlinder. 1.— R. Baum: 
intereffanten Einblid in die Entwidelumg der gottesdienftlihen Hark, Aphorismen. (Fortſ.) — Darwinismus und Chriſtenthum— 
Vorträge in den Synagogen Paläftinas. Bei der eigenartigen | Echl.) — Eorrefvondenzen und Berichte. 


945 
Zeitſchrift f. wiſſenſchaftl. Theologie. Herausg. v. A, Hilgenfeld. 
26. Jabra. 4. Hft. 5 

nb.: N. Hilgenfeld, ein confervatived „Leben Jeſu“. — 
W. Grimm, über die Stelle Rom. 8, 26. 27.— 9. Holpmann, 
der Kolofferbrief und feine neneite Auslegung. — Joh. Dräfete, 
über die Abfaffungszeit des pſendojuſtiniſchen "Exdesis nistews 
iror mepl rprdßos. — DH, Röuſch, Worauf beruht die Jtalaform 
Iſtrahel? — Anzeigen. 


Geſchichte. 
Becker, Dr., Staatsarchivar, das Necrologium der vormaligen 


Prämonstratenser-Abtei Arnstein an der Lahn, Wiesbaden, 
1881. Niedner. (VIll, 347 5. Imp. 8.) 


A, u. d. T.: Annalen des Vereins f. nassauische Altertıumskunde 
u. Geschichtsforschung. 16, Bd; 

Eine überaus forgfältige und fleißige Uusgabe des Arnfteiner 
Necrologiums aus der früher in Jdftein, jegt in Wiesbaden bes 
wahrten Hdſchr. des Provinzialarchivs. Die erjte Anlage des 
Necrologiums ftammt aus dem 13. Fahrh., fie iſt nicht lange 
vor 1232, aber auch nicht lange nach den Fahren 1232 1254 
vorgenommen. Die größte Zahl der nefrologifchen Eintragungen 
ftammt aber erſt aus dem 15. Jahrh. Der Tert der Hdſchr. 
iſt theilweis in troftlofem Zuſtande überliefert, weil die alten, 
im Laufe der Beiten ſtark au&geblaßten Schriftzüge allzuoft von 
fpäteren ummwiffenden Scjreibern mit Tinte nachgezogen, babei 
die urjprünglihe Orthographie der Eigennamen in unebener 
Weife geändert wurde. 
Sorgfalt des Hrsgbr.'s gelungen, faft fteis das Alte und Echte 


— 1883. 29. — Literarifhes Centralblatt — 11. Juli. — 


| 


ee 


996! 


deutlich au, dab es auf Beitellung entflanden, bofi, ba von‘ 


ı Lieferung zu Lieferung gewiß der, Verleger den Verfaſſer 


drängte, es manchmal gar zu fabrikmäßig gearbeitet ift. So ent: | 
ftand eine gewiffe Ungleichheit in der Darftellungsweile und 
Behandlung, e3 war unmöglich, mit voller Sicherheit gleich im | 
Unfang den Plan aufzuftellen, was aufzunehmen, was auszu⸗ 
ſchließen ſei. Das hat der Berf. ſelbſt in aller Beſcheidenheit 
zugegeben, und jo wollen und dürfen wir ihn nicht tadeln. Unser 
Urteil ift: von einer hervorragenden wifjenfchaftlichen Leiftung 
fann feine Rede jein, der Forjcher wird das Buch kaum je be 
nugen können, vielleicht genügt es dem Bedürfniß des großen | 
Publicums, das fih raſch, wenn auch nur oberflächlich, unter 
richten will, WA. 





| Urkundenbuch der Deutschordens-Commende Langeln u. 


der Klöster Himmelpforten u. Waterler in der Grafschaft Wer- 
nigerode. RBearb. ete, von Dr, Ed. Jacobs. Mit 4 Urkunden- | 
anlagen in Lichtdruck u. 15 Siegeltafeln. Halle, 1892, Hendel. 
(XX, 731 8. Gr. 8) M 22. | 
A. u. d. T.: Geschichtsquellen der Prov, Sachsen. Hrsg. von der 
histor. Commiss. der Prov, Sachsen. 15. Bd, 

Das vorliegende Urkundenbuch, welches eine Abtheilung 
der von der hiſtoriſchen Commiffion für die Provinz Sachſen 
herausgegebenen Geichichtsquellen bildet, vervolljtändigt und 
ergänzt in willtommenjter Weife die von der legteren bereits 
entweder unmittelbar felbft in die Hand genommenen ober durch 
ihre materielle Unterftügung ermöglichten Duelleneditionen. Der 


Hrsgbr. ift jedem Freunde der deutſchen Provinzialgeſchichte als 


Trotzdem ift es dem Fleiß und ber | 


wieder herzuftellen. Wo freilich alte Eintragungen durch Ra- | 


dierung befeitigt worden, erlahınte auch das Können des Hrsgbr.'s. 
Die Drudeinrihtung ift jo getroffen, daß die verfchiedenen Ein- 
tragungen je nach ber Zeit, in der fie entftanden, durch befondere 
Schrift, rejp. durch Hinzugefügte Bemerkungen kenntlich gemacht 
find, Sehr ausführliche Anmerkungen, die das Chronologiiche, 
Hiftorische und Geographiiche erörtern, find vom Hrögbr. unter 


dem Text hinzugefügt, ein Gloſſar, ein Regifter und eine Epacten- | 


tafel am Schluß des Bandes erleichtern das Suchen nad) be: 
ftimmten Namen ꝛc. Bon den Beilagen hebt Ref. namentlich 
die „Zur Gefchichte der Abtei Arnftein“ überjchriebene als 
wichtig hervor, und fügt hinzu, daß der ältefte Coder der Vita 
Lodewici comitis in Arnstein, des Gründers der Abtei, im Briti- 
ſchen Mufeum aufbewahrt wird, bort auch, nach ihm vor längerer 
Zeit zugelommenen Mittheilungen, noch andere Arnfteiner 
Hdſchrr. liegen, jo daß es vielleicht gelingen fünnte, dort auch 
das ältere, erjte Necrologium der Abtei, das Gerden noch im 
Jahre 1785 im Archiv derjelben fah, wiederzufinden. W. A. 





Göpinger, Ernſt, Neallegiton der deutſchen Alterthümer, Ein 
Hands u. Vachſchlagebuch ze. (19 Kiefgn.) Leipzig, 1891/82. Urban. 
(IV, 803 ©, Gr. 8.) cf 19. 

Das im Jahr 1881 begonnene Werk hat mit der Lieferung 
15/19 feinen Abjchluß erreicht. Das Bedürfniß zu einem fol: 
chen Bud war lange vorhanden, und Ref. meint, daß auch ein 
erites Wagniß, wie das vorliegende Werk es fein ſoll, feine Be: 
rechtigung hat. Freilich muß die Frage aufgeworfen werben, ob 
eine Arbeit, die nach der ausdrüdlichen Erklärung des Verf.'s 
feinen Anſpruch auf felbftändige fachwiſſenſchaftliche Forſchung 
macht, die ſich Tediglich auf die Arbeiten anerfannter Forfcher 
ftügt und von Controverjen möglichft abjah, überhaupt zweck · 
‚ entfprechend fei; denn wohl auf feinem Gebiete gilt es fo wie hier, 
mit älteren falfchen Anſichten aufzuräumen, auf feinem Gebiet 
ift auch die Forſchung in fo ftetem lebhaften Fluß begriffen, wie 
bier. Wer auch nur Compilator fein will, muß mit gründlicher 


Vorbildung, ſprachlicher, hiftorifcher, theologiſcher und juriftifcher 


ausgerüftet fein. Man fieht dem vorliegenden Werte nur allzu- 





Leiter der Zeitſchrift des Harzvereins für Geſchichte und Alter: 
thumstunde, als Berfaffer zahlreicher größerer oder kleinerer 
Urbeiten auf diefem Gebiete, vor allem auch als Bearbeiter der 
Urkundenbücher von Drübeck und Ilſenburg auf das Vortheil- 
haftefte bekannt. Durch die beiden zuleßt genannten umjafjenden 
und erihöpfenden Werke hat er fich um die genaue Kenntniß der 
mittelalterlichen Zuftände in der Grafichaft Wernigerode ein 
hervorragendes Verdienft ertvorben, welches er durch bie vor- 
liegende Publication erhöhet und zu einem äußeren Abſchluſſe 
bringt. Denn durch diefe dürfte der mittelalterliche Urfunden> 
ſchatz der Grafſchaft Wernigerode im Wefentlichen gehoben und 
der hiſtoriſchen Forſchung erichloffen fein. Das Heine aber in 
geſchichtlicher Hinficht fo merfwürdige Gebiet kann fich mit gutem 
Grunde des Vorzuges rühmen, daß die urkundlihen Quellen 
feiner Vergangenheit nunmehr der allgemeinen Benugung in 
einer Bollftändigkeit und in einer fo trefflichen Bearbeitung vor: 
liegen, wie dies von den meiften beutichen und zumal nord: 
deutjchen Ländergebieten leider noch nicht behauptet werben 
fan, 

Es jind weder jehr alte, noch jehr bedeutende Stiftungen, 
denen diefe Publication gewidmet iſt, aber fie füllt trogdem in 
mancher Hinficht eine fühlbare Yüde in unferer Kenntniß von 
den vorharzifchen Gegenden aus, Troß aller von dem Hregbr. 
bei Sammlung des Materials aufgerwandter Mühe hat derjelbe 
in Bezug auf die Kommende Langeln nicht mehr als hundert 
Nummern, darunter manche nur regejtenartige Notizen, zuſam— 
menzubringen vermocht: die Geſchichte des Ortes als Ordens: 
conımende beginnt erft mit dem Jahre 1219. Nicht viel reicher 
und noch jpäter (1253) anhebend ftellt jih der Urkundenſchatz 
bes feinen, ehemals zwijchen Wernigerode und Ilſenburg ge 
legenen Auguſtiner-Eremitenlloſters Himmelpforten dar, und 
auch die Urkunden des ehemaligen Eiftercienfernounenklofters 
Waterlev (Waflerleben), welches fi einjt durch das dort auf: 
gefundene heilige Blut eines weitverbreiteten Rufes erfreute, 
erreichen noch nicht die Zahl des dritten Hunderts. Uber nament- 
li für die Kenntniß der allgemeinen Eulturzuftände des fpä- 
teren Mittelalters jind die bier veröffentlichten Urkunden nicht 
ohne Bedeutung. Ihre forgfältige, foweit Ref. zu ſehen vermag, 
muftergültige Herausgabe bildet den eigentlichen Kern des vor» 


997 





— 1883, 2 29. — Literarifdes Centralblatt — 14. Juli. — 


998 





liegenden ftatilihen Bandes. Der Hrsgbr. hat ſich aber damit | fchlagender Vortheil) dadurch wenigftens muihmaßen zu können, 
nicht begnügt, ſondern er hat, geſtützt auf dieſe Urlunden- 


ſammlung, zugleich von allen drei Stiftungen eine bis in die 
Einzelheiten hineingehende, intereſſante hiſtoriſche Darſtellung 


gegeben, welche namentlich ihre Wirkſamkeit auf geiftlichem Ges 


biete und ihren Einfluß auf das religiöfe Leben klar zu legen 


fucht. Dieſe Darftellung gejtaltet fih insbejondere bei dem | 


Klofter Himmelpforten durch die Berüdjichtigung feiner Be— 
ziehungen zu der ſächſiſch-deutſchen Eongregation des Andreas 
Proles zu einem in hohem Grade anjprechenden Eulturbilde, 
Es folgen dann weiter eingehende Erläuterungen zu den auf 
den 15 beigegebenen Tafeln abgebildeten Siegeln und PBapier- 
und Wafferzeichen, eine Zugabe, welche nicht allein dem eigent- 
lichen Sphragiftifer, fondern auch dem Hiſtoriker im Allgemeinen 
willfommen fein wird. Unter den Siegeln der Harzgrafen dürfte 
dasjenige des Grafen Heinrich von Blanfenburg (Taf. IX, 65) 
wegen feiner eigenthümlichen Darftellung ein befonderes Intereſſe 





in Anſpruch nehmen. Ein genaues, überjichtlich georbnetes | 


Orts⸗ und Berfonenregifter, dem ſich ein Sachregifter zugleich 
mit einem Gloſſar anichließt, erleichtert in erwünfchter Weiſe 
die Benutzung des Buches. Endlich müfjen wir noch der trefflich 
in Lichtdrud ausgeführten Facſimiles von vier Urkunden ges 
denken, welche dem Bande zu hoher Zierde gereichen, wie denn 
überhaupt deſſen typographiiche Ausftattung nichts zu wünjchen 
übrig läßt. Diefe Facſimiles geben einmal die große ſchöne 
Urkunde des Biſchofs Friedrich von Halberftadt für den’deut- 
chen Orden von 1225, jodann die Urkunde des Grafen Heinrich 
von Blanfenburg für die Ordensbrüder in Langeln von 1289, 
endlich die beiden Ausfertigungen der Schenkung Dietrich's 
von Hafjerode für Himmelpforten vom Jahre 1253 wieder, 

Das Buch ift dem regierenden Grafen Otto zu Stolberg- 
Wernigerode gewibmet, von dem es befannt ijt, daß er ejnen 
offenen Sinn für wiffenfchaftliche Beftrebungen hat und ftets 
bereit ift, namentlic) folche, die auf die Erforſchung der geſchicht⸗ 
lichen Zuftände feiner Grafichaft gerichtet find, eifrig zu fördern. 
Nicht nur er, fondern auch alle Freunde ernfthafter hiſtoriſcher 
Forfchung werden dem Hrsgbr. für feine mühjame, jorgfältige 
und gebiegene Urbeit Dank wiſſen. 





— Theod., das Urkundenwesen Karl’s IV und Seiner 
Nachfolger (1346—1437). Stuttgart, 1882. Cotta. (VIII, 222 5. 
Ur, 8.) ef. 7. 

Bon den Herausgebern der „Kaiferurfunden in Abbildungen“ 
aufgefordert die luremburgifche Periode zu bearbeiten, hat der 
Berf. (in dem wohl die geeignetjte Perſönlichkeit für Löfung 
diefer jpeciellen Aufgabe von vornherein gegeben war) fich ber 
mühjamen Vorarbeiten unterzogen, das reichhaltige Material 
einer ganzen Reihe von Urdiven unterfncht und auf Grund 
dieſes die Auswahl der dereinſt abzubildenden Stüde getroffen. 
Aus der Fülle der erlangten Kenntniſſe entftand aber weiter das 
uns vorliegende Buch. Wenn der Verf. im Vorwort jagt: „Ein 
bisher ganz unbebautes Gebiet der Forſchung lag vor mir, in 
dem es bie erften Wege anzulegen galt“, fo ift dies infofern 
volljtändig richtig, als es galt, möglichft alle Originale aus der 


in welchem Archive und in welchen Mbtheilungen derfelben die 
Stüde zu ſuchen fein. Mit dem Aufhören dieſes treuen Füh— 
rers wachjen auch die archibaliſchen Schwierigkeiten. Der Berf. 
geiteht jelbft, daß für die Zeit Karl's IV ihm ungemein viele 
Originale vorgelegen, viel weniger für die Periode Sigismund's, 
zumal in ben meijten Archiven die Kaiferurkunden nicht von den 
anderen, den territorialen, gejondert find. Hätten wir für dieſe 
Epoche Regeften, die nach dem Mufter der Huber’fchen gearbeitet 
wären, das Suchen wäre ungemein erleichtert. Der Verf. war 
alfo ſchließlich nicht im Beſitz eines völlig ausreichenden Materials 
von Originalen (auch mande Drudwerfe waren ihm, wie er 
klagt, nicht zugänglich), und fo dürfen wir fagen, daß er nicht 
eine vollftändige Diplomatif der Luxemburgiſchen Periode ge- 
liefert, wohl aber den Grundftein zu einer folchen gelegt und 
auf diefem den erften Aufbau verfucht, Diefe Beobachtung aber, 
fowie aud) die noch weitergehende des Nef., daß die Anordnung 
wohl etwas anders, noch jyftematifcher hätte fein können, ſoll 
das große Verdienſt des Verf.'s in feiner Weife ſchmälern; noch 
lange Beit wird vergehen, gewaltige Vorarbeiten müſſen noch 


| unternommen werben, ehe etwas Anderes an bie Stelle des vor- 





betreffenden Zeit kennen zu lernen und heranzuziehen, falfch aber | 


infofern als bereits Huber, bei feiner Ausgabe der Regeiten 
Karl’s IV wenigftens drei Archive, das der faijerlichen Statt 
halterei zu Innöbrud, das kaiferliche geheime Haus, Hof und 
Staatsarchiv zu Wien und das fünigliche Reichsarchiv zu 
München für feine Zwecke ausgebeutet und in der Einleitung zu 
den genannten Regeften die Ranzleiverhältniffe unter Karl IV 
in höchft eingehender und anregender Weife beſprochen hat. Der 
große Werth der Böhmer-Huber'ſchen Negeften für den Berf. 
läßt ſich auch daraus erkennen, daß es ihm erjt durch biejes 
Werf möglih war, den gejammten Urkundenvorrath aus der 
Beit Karl's IV zu überbliden und (ein nicht hoch genug anzu: 


liegenden Buches gefegt werden kann, denn es enthält des Wiffen- 
werthen und Intereſſanten wahrlich genug. Ref. möchte ſich 
nicht verjagen, hier namentlich auf die eingehende Beſchreibung 
der noch erhaltenen Reichsregiftraturbücher, fowie auf die Er- 
örterung, wie ber zweiföpfige Reichsadler entftanden, hinzumeifen. 
Sieben bisher ungedrudte Kaiſerurkunden find im Anhang mit- 
getheilt. — Da inzwifchen auch die Lieferung V der Kaiſer— 
urfunden in Abbildungen erfchienen ift, in welcher der Verf. auf 
24 Tafeln 30 Driginale der Iuremburgifchen Periode hat ab- 
bilden Laffen, fo haben wir an dem befprochenen Buche und an 
ben erwähnten Abbildungen ein vortreffliches Hülfsmittel zur 
Kenntniß des Urkundenwefens von Karl IV bis auf —— 
erhalten. W.A 





Brochaue, Dr. Heinr,, der Kurfürftentag zu Nürnberg im 1 Jahre 
1640. Gin Beitrag zur „un: * 30jahr. Krieges. Leipzig, 
1883. Brockhaus. (All. 278 S 6. 

Der uriprünglich auf — — nach Frankfurt aus⸗ 
geſchriebene, aber dann 3. Febr. 1640 zu Nürnberg eröffnete 
und 7. Juli beendigte Kurfürſtentag bildet die Vorſtufe zu dem 
Regensburger Reichstage, mit welchem der achtjährige Zeitraum 
der allgemeinen Friedensverhandlungen anhebt. Denn mehr 
noch als mit der Auffindung von Mitteln zur Fortführung des 
Krieges beſchäftigte ſich derſelbe mit der Anbahnung des Frie— 
dens nach innen und nach außen; die für erſteren von Sachſen 
empfohlene Ammeſtie fand, obgleich vielfach berathen, feine Er- 
fedigung, bei legterem handelte es fich dafeldft nur um die 
Separattractate mit Schweden, die aber auch an der Frage der 
Entſchädigung Brandenburgs für die an diefes abzutretenden 
Theile Bommerns jcheiterten. Jedoch find weder die über diefe 
beiden Buncte abgefaßten Gutachten noch das über den Juſtiz— 
punct dem Kaifer übergeben worden. Dagegen fahte das Col- 
legium über Einzelfragen, deren Löſung nicht vor den Reichstag 
gehörte oder noch vor dem Reichstage wünſchenswerth ſchien, 
zahlreiche Beichlüffe, um dadurch im Reiche nad) allen Seiten 
hin für Vorbereitung erträglicherer Zuftände zu wirken. Gleich» 
zeitig gewährt die Thätigfeit der Geſandlen einen Einblid in die 
Politik ihrer kurfürftlichen Herren, in welcher das confeffionelle 
Motiv jehr zurüdtritt; Baiern fieht fi um des eignen Inter: 
ejfes willen auf bie Seite der beiden proteſtantiſchen Kurfürſten 
gedrängt, jucht aber doch mit den geiftlichen enge Fühlung zu 
behalten, Sachjen und Brandenburg laffen ſich aud hier durch 
ihre Deferenz gegen die faiferliche Auctorität leiten. Dies ber 
„Hauptinhalt der von dem Berf. aus -Berliner, Dresdener, 
Münchner und Wiener Urchivalien mit großem Fleiße gewon— 


9 


nenen Refultate, deren Berdienftticheit dadurch nicht geſchmälert 

wird, daß fie ſich nur auf eine Nebenſeene des großen Dramas 

beziehen. 

Bär, Dr. Mar, Archiv Affiftent, die „Bamberger“ bei Pofen, zu: 
gleih ein Beitrag zur Geſchichte der Polonifierungsbeitrebungen 
in der Provinz Poſen. Pofen, 1882. Jolowicz. (745 8.) 


Neun in der Nähe von Poſen gelegene Dörfer, fieben davon 
ehemalige Kämmereidörfer der Stadt, haben eine Bevölkerung 
deutſchen Urſprungs, welche gemeinhin als „Bamberger“ be⸗ 
zeichnet wird, Nach des Verf.s Ermittelungen hat die Ein— 
wanderung derſelben nad) dem Nordiſchen Kriege begonnen, wo 
die Stadt die durch Krieg und Peft verwüfteten Dörfer mit der 
Verpflichtung, fie von Grund aus neu zu errichten und mit deuts 
chen Coloniſten zu befegen, verpachtete; die erften von diefen 
famen 1719, andere jpäter. Nach den im Bamberger Archiv 
befindlichen Nachweiſen ftammt ein Theil der Einwanderer 
wirflih von dort, aber aud aus Würtemberg, Preußen find 
deren herbeigezogen, Nach der Schilderung ihrer vechtlichen 
Berhältniffe zu den Grumdherren, ihrer Sprade umd Sitten 


— 1883, M 29, — 2iterarifges Gentralblatt — 14. Juli. — 


1000 
dem Din und Her der Archäologen nicht unferen Apollo zunben, 
den jhönften unter den Göttern, den himmlischen Bringer des 
Lichtes, den Urquell aller Reinheit und Klarheit, Ordnung und 


' Harmonie, die erhebendjte, das Gemüth noch jeßt tief ergreifende 


zeigt der Verf. auch noch die Entgermanijierung diejer Anfiedler | 


durch die Kirche und die 
ſyſtematiſch durch die katholische Geiftlichkeit betriebene uud 
vollſtändig gelungene Bolonifierung derjelben und bezeichnet 
daher als das Mittel, das verlorene Gebiet wiederzuerobern, die 
Einrichtung einer deutjchen Fatholifchen Kirche daſelbſt. Das 
Scriftchen iſt — 


Carinthia. Red.: E. v. — 73. Jahrg. Nr. 5. 
Inh: Karl Baron Haufer, der Markt Obervellah, — Kleine 
aefchüchtliche Nachrichten, 1,2. — Mittbeilungen aus dem Geſchichts— 


vereine, — Mittheilungen aus dem naturbiltoriichen Muſeum. 





Länder- und Völkerkunde 


Kleinpaul, Dr. phil, Rud., Rom in Wort u. Bild. Eiue Schil- 
derung der ewigen Stadt u. der Campagna, Lief. 31 — 36. 
Leipzig, 1683. Schmidt & Günther, G. 357 — 428. Fol.) 
no . 

Nach Abſchluß der ausführlichen Schilderung der Gemälde 
Raffael's in den Stanzen und Loggien des Vaticans bringt 
Lief. 31 zumächft kürzere Beichreibungen der vaticanischen Ge— 
mäldegalerie (unter fpecieller Hervorhebung von fünf der be: 
deutendften Meiſterwerke derjelben) und der vaticanischen Bi— 
bliothek (wobei auch dem unter dem Namen der „Aldobrans 
dinischen Hochzeit“ bekannten antifen Gemälde eine Seite mit 
Abbildung [S. 369] gewidmet ift), Mit S. 370 (Lief, 32) 
beginnt dann unter der Ueberfchrift „Der Batican (II)* die 
durch zahlreiche Abbildungen iltuftrierte Beichreibung der vati- 
canifchen Antitenfammlungen (Museo Pio-Clementino; Museo 
Chiaramonti; Braccio Nuovo; vaticanifche Gärten), welche bis 
zum Schluß der 35. Lieferung (S. 416) reicht. Nach einigen 
allgemeinen Bemerkungen über die Bedeutung und bie Geſchichte 
diefer Sammlungen werden wiederum eine Anzahl der bedeuten- 
deren Bildwerle derjelben im Einzelnen theils ausführlicher, 
theils kürzer befprochen: in welchem Tone dies gefchieht, davon 
mag die folgende auf den Apollon von Belvedere bezügliche 
Tirade eine Probe geben. Nachdem der Verf. die neuere Deutung 
diefer Statue als des die Aegis tragenden Apollon Boedromios, 
der die Gallier von feinem Tempel in Delphi zurückſcheucht, er: 
wähnt bat, fährt er (S. 397) fort: „Und ob die Aegis fie ver- 
hülle, die Sonne bleibt am Himmelazelt. Der eine fagt: ich bin 
Pauliſch, ein Anderer jagt: 


Schule, insb die feit 1848 | r . > : 
lt. Kmabeionbere bie. IE | Linien“, von welchem Lief, 36 die Gefchichte der Engelsburg 


' (Moles Hadriani) und die Schilderung der Engelsbrüde (Pons 
‚ Aelius) nebjt den dieſer zunächit benahbarten Straßen und 


ich bin Chriſtiſch, der Dritte jagt:- 
ich bin Apolliſch. Bleiben wir Apolliſch und laffen wir und über | 








Geſtalt der griechischen Religion. Seinem Dienft gehören wir 
ja zu, find wir doch das heilige, priejterliche Volk der Hyper: 
boreer, die jenfeit$ der Berge im hohen Norden, wo unzählige 
Unfterbliche feierlich über die Erde fchreiten, lichtvoll und felig 
feben, dem Apollo opfernd und feine Muſik, feinen Geſang und 
feine Dichtung pflegend, Er liebt uns, er befucht uns gerne, 
und wenn wir ihm im römifchen Belvedere feinen Befuch zurüd- 
geben, jo wollen wir nur fein Licht und feinen Geift auf uns 
wirken laſſen und uns daran erinnern, daß wir nach der eigenen 
Sage der Griechen feine Auserwählten, daß wir eine Apollinifche 
Gemeinde find.” Welcher Clafje von Lefern der Verf. durd 
derartige Phraſen zu gefallen oder zu imponieren hofft, das ift 
ung, wir geftehen es offen, völlig unverftändlich. — Ein Heiner 
factifcher Irrthum ift dem Verf. S. 378 untergelaufen, wo er 
von Abbildungen des olympifchen Zeus des Phidias auf attifchen 
(ftatt elifchen) Münzen ſpricht. — Mit der 36. Lieferung hebt 
ein neuer Abfchmitt der Befchreibung des modernen Rom an: 
„Die Engelsburg, die Engelsbrüde und die von ihr auslaufenden 


Plägen bringt. — Der 34, Lieferung ift eine „Erklärung“ des 
Verf.'s und der Verlagshandlung beigegeben, laut welcher es 
dem Berf. unmöglich ift, den ungeheuren Stoff in 36 Lieferungen 
wenigftens annähernd zu erſchöpfen und das Werk fo zu Ende 
zu führen, wie es bisher gehalten worden ift, daher die Verlage» 
handlung ſich entichloffen hat, noch weitere 6, im a. * 
42 Lieferungen zu veranftalten. 


Das Ausland. Herausg. unter Mitwirkung von Fr. Rapel u. N. 
56. Jahrg. Rr. 26, 

Inh.: Nenmayer, Bericht über den Stand der deutſchen 
Polarforfhung an den deutfchen Geograpbentag in Frankfurt a, WM. 
Die deutjchen Unternehmungen im Sujteme der a 
Polarforſchung. — E. Pechuelstoejche, der Ueberfall bei Mowa. 
— Arik Hommel, zur Geſchichte und Geographie Südarabiens. 
(MI Abb.) — Profeitor C. Keller's zoologiſche Unterfnhungen am 
Rothen Meer. — Kleinere — — — Rot ner: 





Globus. re ©. nich. alevert. 43. Bd. ar. 24. 

Inh.: Die Todas, 2. (Mit Abb.) (Schl.) — Gin Beſuch auf 
Ofinawasfhima (Linsfin-Archipel). (Mit Abb.) — G. Wallis, auf 
der Oſtküſte Luzons. 2, (Schl.) — Der Nordrand des Nil: Deltas. 
— Südamerifanifhe Schapfudherei. — Aus allen Erdtbeilen. 


Mittheilungen der deutſchen Geſellſchaft für Natur: u. Bölterkunte 
Ditafiend. 28. Heft. 1993. Februar. (Bd. 3.) 

Inh.: E. Baelz, die fürperlichen Gigenfhaften der Japaner. 

(Mit Abb.) — 121 avet, das japaniſche Vereinsweſen in Tokio. 


| — 6. Gottfhen. E.M. Satow, Bemerkungen zu O. Schütt’ 


topograpbifcher Skizze des Aufl. — Sipnugsberihte. — Nachtrag 

zu „Das Ipantige Vereinsweſen in Tokio“. 

a. Betermann's Mittheilungen aus J. Perthes' geogr. Anjtalt. Gray. 
von E. Bebm. 29. Br. Vin, 

Inhe: Nob, Ed. Flegel's Neife nadı Adamaua, März 1892 bis 
März 1883, — Rerd. v. Mueller, allgemeine Bemerkungen über 
die Flora von Aufralien. Vortrag. — Eim in-Bey, Nundreife durch 
die Mudiriö Hobl. 1, 2. — Weograpbifcher Monatsbericht. 
Beogtapytiie Literatur. — Karten. 


1001 


— 1883, 29. — Literarifhes Eentralblatt — 14. Juli. — 





naturwiſſenſchaften. 


Erichson, Dr. W. F., Naturgeschichte der Insecten Deutsch- 
lands. Fortgesetzl von Prof, Dr. 
u. A. 1. 
Weise, 


Abtlı, Coleoptera. 6. Bd. 2. Lief. 
Berlin, 1882, Nicolai. 

Es werden in diefer zweiten Lieferung die Cryptocephalini 
(vgl. Jahrg. 18582, Nr. 34, Sp. 1146 d, BL.) zu Ende geführt: 
die Gattung Cryptocephalus mit 69, Pachybrachys mit 8 
und Stylosomus mit 3 Arten. Sodann folgen bie Eumolpini 
und ein Theil der Chrysomelini (Colaphus, Gastroidea, Ento- 
moscelis, Timarcha und von der artenreichen Gattung Chrysomela 
15.Arten). 


Bearb, von Jul, 


Palm, Mag. i., Grundriss der qualitativen u. quantitativen 
chemischen Analyse, nebst einer Generaltabelle der wichlig- 
sten Pfllanzen-Alkaloide u. einer Speetral-Tafel. 
Voss’ Sort. (VII, 190 8. Kl. 8.) AM 4. 

Ein unverfeunbar aus der Praxis hervorgegangenes, daher 
in feiner ganzen Anlage ein praktiſches Buch; es ift äußerft kurz 
und gedrängt gehalten und trogdem in doppelter Hinficht jehr 
reihhaltig; einmal, indem bei einzelnen Stoffen oft eine jehr 
große Anzahl von NReactionen angegeben ift, die man jelbjt in 
den größeren Werfen nicht alle findet; dann Hinfichtlich des In— 
haltes überhaupt, indem faum ein Zweig der allgemeinen 
Analyfe fehlen dürfte. Ref. begnügt ſich damit, aus dem reichen 
Inhalte, abgejehen von der qualitativen VBorprüfung auf trodenem 
Wege, der qualitativen und quantitativen Beitimmung bier noch 
hervorzuheben die Zitrieranalyje; bie organische Elementar- 
analyfe; die Alkaloide mit Reactionstabelle der wichtigiten 
Altaloide; Harnunterfuhung nad normalen und pathologijchen 
Beitandtheilen; Harnfedimente; analytiihe Beftimmung von 
Stoffen der phyſiologiſchen Chemie; Schema zur Ermittelung 
der Gifte in gerichtlichen Fällen, Hülfszahlen und Tabellen zur 
Berechnung der analytifchen Ergebniffe; Spectralanalyje; Sad 
regifter. Dies alles auf 190 Seiten. Dan erfieht, daß der 
Berf. Gerichtächemifern und Werzten mit dem compenbiöjen 
Werlchen einen Dienft leiften wollte. Aus der Lectüre über- 
zeugt man fich unfchwer, daß der Berf. beftrebt war, dem 


Leipzig, 19»2. 


heutigen Standpunct der Wiſſenſchaft gerecht zu werben. Auf | 


der anderen Seite muß aber auch mehrfach über Ungenauigfeit 
geklagt werben, die theils durch die Kürze des Ausdruckes, teils 
durch die Redaction an und für ſich verfchuldet ift; ebenjo über 


die Menge der Drudfehler, die ji befonders in den Formeln | 


und den Zahlenangaben breit machen; merlwürdig ift der Druck⸗ 
fehler auf S. 1 Eloipil (doch wohl von Aeoli pila). 


GEntomolog. Nachrichten. Hrög.von$.Katter. 9. Jabra. Heft 11:12, 

Inh.: H. 3. Kolbe, über das Genus Myopfocus und deffen 
Specied. — Heinr. Groß, Lepidopterologiihes aus unferen Alpen. 
— Rich. N. v. 1 J 
Kolbe, über die Racen des Psucus Taprobanes Hagen in Oſtindien. 
— A. Gutheil, die thüringischen Dorcadionarten, — Emil Hallama, 
eoleopterologifhe Beobachtungen. — 3. Hatter, die Ganthariden 
spec, Meloö als Heilmittel der Tollwuth. 


Ghemiter- Zeitung. Hrögbr. G. Krauſe. 7. Jabız. Nr. 50 u. 51. 

Inb.: Das Neichsgefep Über die Krankenverficherung der Arbeiter. 
— €, Heiden, der AvedsGuano, ein meuer pbospborfäurereicher 
Guano. — A. Gawalowſk, Beitrag zur Prüfung der Abfall 
produete und Reinfabricate des Blutlaugentalzbetriebes. — A. Hirfths 
berg, eine Methode der Gonfervierung der Kartoffeln. — Mittheir 
lungen aus dem techn.schem. Laboratorium des vereideten Stadtchemifers 
Dr. &. Neuböffer in Mündens&ladbah,. — Zur Frage über die 
Feſtſetzung einheitlicher Anterfuchungsmetboden. — Bericht über die 
Mineralöls$udnftrie pro 1882. — Die Silberminen und Schmelze 
werte Amerifas. — Ob Bafelin oder Unguentum Paraffini. — A 


Stein, tentbredinologifche Studien, — 9. I. | 


H, Schaum. Dr. G. Kraatz | 


(S. 103368. 8.) cH 4, 50. | 

















Medicin. 
Kunze, Dr. C. F. Arzt, populäre Heilkunde. 1. Hälfte. Halle a/S., 
1882. Tauſch & Groffe. (VII, 320 S. 8.) A 3. 


Mit Ausnahme von zwei Eapiteln, die Diät im Wochen: 
bette und die venerischen Krankheiten betreffend, giebt der Verf. 


geſammelt die Urtifel wieder, die er feit 1 Jahren in der 


Saalezeitung in Halle veröffentlicht Hat. Ref. bedauert es leb— 
haft, daß derdurd feine wiffenfchaftlichen Arbeiten mit Recht ge: 
ſchätzte Verf. fih hat verleiten laffen, auch bis in das Gebiet 
ber populären Heilkunde herabzufteigen. Wenn er die edle Ab— 
ficht Hat, durch fein Buch zum Denken anzuregen, die Krankgeits- 
zuftände und ihre Entjtehung dem Laien bis zu einem gewiffen 
Grade zum Verſtändniß zu bringen, die Grenze anzugeben, wo 
das Terrain des Laien aufhört und das des Arztes beginnt, den 
Aberglauben zu verbannen und die Medicinalpfufcherei unter: 
drüden zu helfen, jo hätte ihm die tägliche Erfahrung jagen 
müſſen, daß dieſes alles ganz jchön klingt, daß aber nichts da- 
hinter ift, man fich bei ſolchen Redensarten nur in bedauerlicher 
Selbfttäufhung bewegt. Bon diefen Bedenken abgefehen, hat 
der Verf. feine Aufgabe im Allgemeinen redjt gut gelöft und 
ein für Laien brauchbares Buch geliefert. Wie leicht man aber 
troß aller Borficht die Grenzen eines folchen Werfes über: 
ſchreiten kann, möge folgender Saß zeigen: „Die Urjache der 
zahlreichen Todesfälle Liegt nicht in der WBösartigfeit der 
Diphtheritis, fondern vielmehr in der Hartnädigfeit, mit welcher 
man die bisherigen jchädlichen Behandlungsweifen beibehält. 
Bei der einfachen, jogleich zu befchreibenden Behandlungsweife 
von mir ift bis auf die Fälle, welche al3 allgemeine Blutver- 
giftung anfangen oder in denen der diphtheritifche Proceß nicht 
allein mehr auf den Rachengebilden fit, fondern fchon auf die 
hinteren Nafenöffnungen oder auf den Kehlkopf fortgefchritten 
ift, alfo vernachläffigte find, mit faft abfoluter Sicherheit die 
Heilung zu erwarten und jtarb mir von den zahlreichen Fällen, 
die ich feit vier Jahren in den Händen gehabt, Fein einziger 
Patient! Daß meine Fälle nicht bloß leichte waren, jondern 
zum Theil folche, in denen der Proceß fchon auf die hinteren 
Nafenöffnungen fortgefchritten war oder Heiferkeit auf den 
Uebergang auf den Kehlkopf Hinwies, geht aus der großen 
Anzahl der von mir behandelten Fälle hervor, die doch nicht alle 
leicht gewejen fein können; zudem wird eine große Anzahl 
biejiger Familien meine Erfolge zu beftätigen im Stande fein. 
Im Beginn der Rachenbräune iſt die Sicherheit der Heilung 
geradezu eine abfolute und die diphtheritiiche Erkrankung in 
diefem Stadium nicht viel fjchlimmer, wie ein einfacher 
Schnupfen.” Für die Leſer d. BI. haben wir nicht nöthig diefe 
Süße zu zergliedern, 


Staffel, Dr. Franz, die orthopädische Gymnastik als Grund- 
lage der Therapie der Skoliose, Würzburg, 1882, Stahel. 
(38 $., 1 Taf. Roy. 8.) cf 2. 


Der Verf. geht im Wefentlichen von der Unficht aus, daß 
die Skolioſe entjteht, indem in Folge fortgejegter ungleich: 
mäßiger Belaftung der Rücdgratselemente gewiſſe Theile durch 
andauernde abnorme Zufammenpreffung verfürzt, andere durch 
eorrefpondierende Dehnung demgemäß verlängert werden. Er 
findet deshalb die Aufgabe der Therapie darin, diefen Factoren 


entgegenzuwirlen und jo die förperliche Symmetrie wieder her: 


Müng, die Beitimmung des Schweſelkohlenſtoffes in Sulfocars | 


bonaten. (Mit Abb.) — Kleinere Mittheilungen. 


zuftellen und fucht diefes durch eine forcierte Geradbiegung und 
Umkrümmung, die er Redrejjierung nennt, zu erreihen. Dazu 
ichlägt er die Liege-AUpparate vor, die er den Portativ-Appa— 
raten vorzieht, weiter methodische gymnaſtiſche Lebungen, die den 
Stoliotifhen fähig machen, fich jelbft momentan zu redreffieren, 


' und diefe Fähigkeit allmählich zu einer dauernden erheben. In 


Betreff der fpecielleren Ausführung der Methode müfjen wir 
. ** 


” 


* 


1003 





— 1883. 3 29. — BIERTRELTEOR Eentralblatt — 14. Juli. — 


a 


1004 





auf da das Schriften ſelbſt verweifen. — Est tlingt recht hübſch, 
aber — ob es wohl auch helfen wird? 


Redts- und Staatswiſſenſchaften. 


Zorn, Philipp, ord. Prof., 
Reiches. Il. Band: das Verwaltung-- und äussere Staalsrecht, 
Berlin und Leipzig, 1863. Guttentag (1, 677 8. =) 


Der Berf. motiviert die verzögerte Erjcheinung dieſes 
zweiten Bandes fehr triftig mit dem Stoff und mit dem Umfang 


deſſelben im Vergleich mit dem erjten; in dem erften wejentlih | 


verfaſſungẽrechtlichen konnte auf die mannichfachen, zum Theil 
ausgez ten früheren Darſtellungen vielfach verwieſen und 


ein ‚turzgefaßtes Lehrbuch“ des Verfaſſungsrechtes gegeben 


werden. Hier im Verwaltungsrecht und in dem „äußeren 
Staatsrecht“, wie der Verf. das nennt, lag die Sache anders; 


der Stoff ift noch wenig juriftiich behandelt, das ganze Material | 


das Staatsrecht des deutschen 





mußte erft aus den Gefegen, Verordnungen und Staatsverträgen 


berausgearbeitet werben bis in das Detail. Die bejte Vorarbeit 
für das legt genannte Gebiet hatte übrigens der Verf. fich ſelbſt 
geihaffen, in feinen vortrefflihen Abhandlungen über die 
Deutfchen Staatsverträge in der Beitjchrift für die gefammten 
Staatswiſſenſchaften 1850 S. 1—39 und über das Deutiche 
Conſularrecht in Hirth's Annalen 1852. Die mit dem Fleiß 
und der Sauberfeit, welche alle Arbeiten des Verf.'s auszeichnet, 
durchgeführte ftets jelbftändig aus den Quellen jchöpfende Dar: 
ftellung behandelt in dem VII. Buche (Buch I—VII bilden 
Band I) die einzelnen Zweige der Reichsverwaltung (Poſt-, 
Telegraphen⸗, Eijenbahn:, Mak- und Gewichts, Münz-, Banks, 
Gewerbe-Wefen) im IX. das Reichsfinanzrecht, im X. die Ge 
richtöverfaffung, im XI. das „äußere Staatsrecht“ des Reiches 





(die Staatöverträge, das Gefandtihaftsrecht, das Confularrecht, 


das Seerecht in Friedenszeit). Das Buch leiſtet Borzügliches | 


in allen diefen Gebieten; in manchen ijt es hors de concours: 
die gründliche Sorgfalt in Beibringung und Erſchöpfung des 
Materiald und die fharffinnige (manchmal nur allzu icharfe!) 
juriftifche Conftruction machen die Arbeit überall höchſt werth⸗ 


voll, Dieje volle und warme Anerkennung jchließt nicht aus, 


daß Ref. die principielen Bedenken nicht mur gegen einige 
Grundanſchauungen des Verf.'s, auch gegen gewiſſe Seiten der 
Methode jeiner Eonjtructionen aufrecht halten und aud) gegen- 


| Klagen. 


SE für, Rirhenrett Hrég. v. R. Dore u. 6. Friedberg. 


3. u. 4. Heft. 

— Kahl, Cipilehe und kirchliches Gewiſſen. Erör— 
terungen zu den Scriften von Sohm, die obligatoriſche Givilebe 
und ihre Aufbebung und v. Dettingen, obligatorifche und facnltative 
Givilehe nach dem Ergebniffe der Moralſtatiſtik. 1. Art. — A. Hart: 
mann, über einige ragen, welde das Einſpruchsrecht bei der 
Pfarrwabhl betrefim. Mit befonderer MRüdfiht auf die preußiſche 
Verordnung vom 2. December 1974. Adolf v. Scheurl, zur 
Verfaffungsfrage in der proteſtantiſchen Yandesfirdhe Baterns dies 
feits des Rheins. — Miscellen. — Rechtſprechung. — Kiteratur. 


Beitichrift der Zavigun- Zeitung für Rehtegefiichte, . org. von 
B. v. Roth, E. J. Bekker u. A. 4. Band. 1. Heft. Romaniſtiſche 
Abth. 1. Heft.) 

AInh.: Paul Krüger, die Sinai-Scholien zu Ulpian's librr ad 
Sabinum, — G. Demelius, zur Erklärnug der lex metalli Vipa- 
seensis. — E. Zaharine v. Lingentbal, zur Lehre von ber 
laesio enormis, — H. W, Münderlob, zur Geſchichte der Belip: 
Be (Schl. — A. P. Bremer, Ulpian's Berbältniß zu Gallien. 
E. 3. Bekker, zur Xehre von Gondictionen und adjecticifcen 
— Paul Krüger, zur Zormel der activ de pe ulio. — 
O. Yenel, Suellenforfdungen in den — — (Schl.) — 
v. d. Leyen, ein Inder zu den Digeſten. — E. Sehling, das 
Strafſyſtem der lex Julia de adulteriis, — Miscellen. — Literatur. 
— Von der Savignw Stiftung. (11, 236, 240.) N. v. Bring, 
Gutachten für die Fönigliche Afadenie in München. 


Archiv für die civiliſtiſche Praxis. Hrn. von Bülow, Degenkolb, 


Franklin, Mandry. N. F. 16. Bd. 2, Heft. 
Inhe: Bop, Condietin possessionis und VBolitrefungsvfändung. 


— Hellmann, Klagerbebung bei dem unzuſtändigen Gerichte. — 
Gretfhmar, die Miethränmumgsitreitigfeiten nach den Relche- 


| jwitisgefepen. - — Schwelbad, über die Zeitbeſtimmungen im Givil: 


vrocen. — Schneider, Grörterungen zur Givilprereporduung. — 
Übnforge, zur Nuslequng des $ 504 der Dutichen GivilsProceh: 
Ordnung. — v. Krämel, praktiſche Bemerkungen zu der Yebre 
vom Zwiicenurtbeil. 





— — 


echniſche ER 


Hrabäk, Jos., Prof., Hülfsbuch für .. fmaschinen-Tech- 
niker. Mit einer theoretischen leilage. Unter Mitwirkung von 
Adalb. Küs, Adjunet, herausgegeben. Mit Holzschnitten. Berlin, 
1884. Springer. (1. Ser, XXVIH, 159 8.; Beilage VII, 220 8. 
4) 16. 


Das Buch enthält für die hauptſächlichſten Dampfmaſchinen 





Gattungen tabellariſche Zuſammenſtellungen aller weſentlichen 


über dieſem zweiten Bande in gar vielen wichtigeren Fragen, jo 


über das Wejen des Völferrechtes, über die Rechtsnatur und 
Rechtswirkung von Staatsverträgen (vor deren Veröffentlichung 
in einem der vertragenden Staaten als Geſetz), über die den 
Gliedſtaaten durch das Reich nad) unferer Meinung nur bejchränfte 
aber nicht entzogene Souveränität und allen Folgerungen hieraus, 
zu des Verf.s allergetreuefter und beſtimmteſter Oppofition 
zählen muß. Dabei ſei aber gleich hervorgehoben, daß Ref. 
nicht im Mindeften den Theorien und der Methode (d. h. der 
juriſtiſchen Methodelofigkeit) von Bluntſchli zuneigt, deren Be: 
fämpfung vielmehr ein Hauptverdienft des Verf.'s ausmacht. 
Ref. darf dies hier und jet ohne Verlegung der Pietät gegen 
einen Berftorbenen ausfprecben, da er bei Lebzeiten Bluntſchli's 
biefen feinen Proteſt gegen die ftete Confundierung von Recht 
und von frommen Wünjchen und „Boftulaten“ oft genug, auch 
Öffentlich, ausgedrüdt hat. Ref. fann ſich hier auf Andeutung 
jener Differenzen mit dem Verf. beichränfen: ausführliche Er- 
a derjelben wird an anderem Orte ftattfinden. Auch in 
diefen Streitpuncten ift iedoch überall der Scharfſinn und die 
Bolgerichtigfeit des Verf.'s voll auzuerfennen, der er 
richtet ſich nur gegen die Brämiffen. BAR n. 


Ungaben, welche zur Berechnung und zum Bau der Majchinen 
jowie zur Ermittelung des Dampfconfums von Wichtigkeit find, 
und behandelt die Auspuffmafchinen mit Eouliffenfteuerung, 
vesgleichen mit Erpanfionsfteuerung, ferner die Eincylinder: 
und Zweicylinder-Condenſations-Maſchinen. Der erſte Theil 
beiteht aus zwei Tabellen-Serien nebit Gebrauchsanmweifung, 
von denen die eine auf 97 Seiten die Maſchinen von 16,2 cm 


' bis 115 cm Eylinderdurdhmeffer, die zweite auf 47 Seiten die 
Maſchinen von 115 bis 303 cm Eylinderburchmefler umfaht 


| 
| 
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und die auf I m Stolbengefchtwindigfeit rebucierte Arbeit in 
‘PBferdefräften, jowohl für die indirecte als auch für die nad) 
Abzug der Majchinenwiderftände verbleibende Nettopferdefraft 
unter der Unnahme der verichiedenften Fülungsgrade und Dampf: 
Ipannungen angiebt, wobei zugleich der Dampfconfum pro in- 
‚ directe Pferdekraft und Stunde mit aufgeführt wird. An diejes 
Togbellenwert ſchließt fich als zweiter Theil des Buches die 

Theoretiſche Beilage”, in deren eritem Abfchnitte die Dampf: 
vertheilung der einfachen Scieberfteuerungen und der Eouliffen- 
fteuerungen auf analytifchem und graphifchem Wege in befannter 
Weiſe entwidelt und die Dampfwirkung für die verjchiedenen 
Phaſen der Dampfvertheilung erläutert wird, während in ben 
jpäteren Abjchnitten die Ummwandlung der allgemeinen Formeln 
in Bezug auf die verjchiedenen Mafchinengattungen und die 
Anwendung der dadurch gewonnenen Nejultate gezeigt wird. 


1005 
Die auf dieſe Weiſe für die verfchiebenen Maſchinengattungen er- 
haltenen numerifchen Wefultate find nun wieder in Tabelfen 
derart zufammengeftellt, daß daraus fir verfchiedene Neuerungs- 
verhältnifje und verjchiedene Füllungen die zufammengehörigen 
wichtigsten Angaben in Bezug auf die Dampfwirkung zu ent- 
nehmen jind. Es werden fodann die Beziehungen zwijchen der 
indirecten Arbeit und der nach Abzug der Bewegungswiderſtände 


nußbaren Dampfverbrauche, dem’ Abkühlungsverlufte und dem 
aus Undichtigkeiten herrührenden Dampfflüffigkeitsverlufte zu— 
ſammenſetzt. Auch die aus diefen Unterfuchungen gewonnenen 
numerifchen Reſultate jind in Tabellen zujammengeftellt, an 
. welche ſich weitere Hülfstabellen mit Angabe der beiten nor- 
malen Füllungen, paffender Eylinderverhältniffe und Kolben- 
geichwindigfeiten, ſowie der geeignetjten 


— 1883. 29. — Atereiſs⸗⸗ Centralblatt. — 14. Juli. — 


1006 








Bodens zumwendet; hieran ſchließt ſich ver} Bilanzenbau und zwar 


| 


der Dampfmajchinen verbleibenden Nugarbeit aufgejucht und | 
die Größe des Dampfconfums befiimmt, welche ji aus dem | 


die Heritellung und Bearbeitung der Felder, ſowie die Cultur 
der Gewächſe und jchließlich die Thierzucht. Am ausführlichiten 
behandelt der Verf. die Landwirtgichaft des Incareiches, welche 
von allen übrigen die höchſte. Stufe der Entwidelung, na- 
mentlich in Bezug auf die Bes und Entwäfferung der Län- 
dereien erreicht zu haben fcheint, auch liegen gerade über fie die 
zahlreichiten und zuverläfjigften Mittheilungen vor. Der Land- 
wirthichaft diefer vier alten Eulturftaaten war der Maisbau, 
die Bewäſſerung, der Mangel an Zugvieh und der Umftand 
gemeinfam, daß die Uderbauer nicht volltommen freie Beſitzer 


‚ ihrer Scholle waren. Diefes intereffante, durchaus wifjenfchaft- 


Schwungradaverhält- 


niffe anfchließen. Dabei ift die Anwendung der Tabellen durch 


zahlreiche Beijpiele erläutert. Wenn bei Beftimmung des Span 
nungsdiagramms von der Anwendung der mechanischen Wärme: 
theorie abgejehen ift und für die Erpanfion und Compreffion 
einfach das Mariotte ſche Geſetz zu Grunde gelegt ift, jo hat dies 
feine Berechtigung, da eine zutreffende Berüdjichtigung aller 
Vorgänge im Dampfcylinder bis jetzt nicht möglich iſt und zur 
einfachen Durchführung der Rechnung in Betreff der ſonſtigen 
Spannungsverhältniffe ja doch manche willtürliche Annahmen 
gemacht werden müſſen und die auf dieſe Weile fich ergebenden 
Werthe der indicierten mittleren Dampffpannungen, der in: 
dicierten Arbeitsleiftungen, ſowie des nugbaren Dampfverbrauchs 
für die Praxis im Allgemeinen genügend genau fein können. 
Allerdings erjcheinen die Werthe des nugbaren Dampfverbrauchs 
für die Zweicylinder-Mafchinen zum Theil etwas zu gering und 
die Werthe für den Gefammtdampfverbrauh für die Auspuff 


maſchinen zum Theil etwas zu groß. Trogdem verdient das | 


Werk volle Anerkennung, da es die Refultate einer ſehr müh: 
famen Berechnung giebt, die mit großer Ausdauer durchgeführt 
ift und nicht nur geftattet, die Hauptverhältniſſe einer zu er: 
bauenden Dampfmajchine mit Leichtigkeit zu ermitteln, fondern 
auch die Möglichkeit gewährt, in mancher Beziehung über die 
zwedmäßigften Neuerungdvergättnifie Aufſchluß zu verichaffen. 


ven E. Hartig. 





Der Givilingenieur. 
3. Heft. 

Inh.: Hüppner, Gonftructionen zur Bereinigung von Kräften 

im Raume. — Almauiſt, Narimalmomente einfacher Träger unter 

Berhffichtigung des Eigengewichtes. — Grübler, allgemeine Eigen: 


Hrsg. Jahrgang 1883. 


lich gehaltene, ſehr klar und überſichtlich geſchriebene Buch iſt 


den Jntereſſenten als wichtiger Beitrag zur Kenntniß ber alten 
Völker Umerifas nur zu empfehlen. 





Forftlihe Blätter. Gerausg. von Jul. Th. Grunert u. Bernard 
ee 4. F. 7. 504 Heft 6. 
W. Daube, chemiſche Analvfen des Kerns: und Eplints 
PORN. ih er Waldbäume. — Shimmelpfennig, über die 
neueiten Hochwaſſer und Eisbeſchädigungen der Elbe. — Bächer— 
anzeigen. — Wittheilungen. 


Die landwirthſchaftlichen —————— 
—— 29. Bd. Heft 3. 

: Adolf Maver, Iſt Die Kunſtbutter von geringerem Ger 
* —*— als die natürliche Butter? — ulze, zur 
—* des Aſparagins. — C. Councler, —— Blätter 
in Waſſercultur gewachfener Bäumchen, vergliden mit demjenigen 
auf feitem Boden erwacjener, — Niederjtadt, die Beitandtheile 
und Eigenſchaſten einiger Waſſergewächſe. — Derf,, Unterfuchun 
der Blüthenblätter von Rosa centifolia. — Ernſt v. Raumer, Kal alt 
und Magnefia in der Pflanze, 


Hrög. von Fried. 


— — — 


Sprachkunde. Literaturgefhichte. 


Guinness, H. Grallan, Dir, grammar of the Congo language, 
as spoken in Ihe catıract region below Stanley Pool. London, 
1582, Hodder and Stoughton. (Siegle.) (XV, 267 5. Kl. 8.) 


Die Zahl der Miffionare, die bei ihren Sprachſtudien zus 


‚ gleich wifjenfchaftliche Zwecke verfolgen, mehrt fich in erfreulich: 
ſter Weife, und von Jahr zu Jahr erhalten wir aus den Diffions- 


fchaften der zwangläufigen ebenen finematifchen Ketten, — Werner, | 


die Waſſerſtandsbeobachtungen in Norwegen, — Mebufe, 
eine neue Gonftruction für die Achſe der Schraubenbewegung, durch 
welche ein ſtarrer Körper aus einer gegebenen Lage in eine zweite 
übergeführt werden kaun. ". 


Land- und Forſtwirkhſchaft. 


Steffen, Max, die Landwirthschaft bei den altamerikani- 
schen Kulturvölkern. Leipzig, 18%. Duncker & Humblot. 
(VI. 1308. 8) AM 3, 20, 

Sowohl Wal in jeiner Anthropologie, wie auch Bajtian in 
feinem Werke „die Eulturländer des alten Amerika” erwähnen 
nur obenhin die Landwirthichaft derjelben, weshalb wir dem 
Verf. zu Dank verpflichtet fein müflen, an der Hand eines 
reihen Duellenmateriald die hochentwidelte Landwirthſchaft 
jener Ugriculturjtaaten zu unferev genaueren Keuntniß gebracht 
zu haben. Der Berf. befpricht die Landwirthſchaft der vier 
Eulturvölfer, der Aztefen, Mayas, Chibchas und Incas in der 
Weife, daß er zunächft die Quellen, aus denen er gejchöpft bat, 
aufführt und fich hierauf der Verteilung und Befigart des 


über | 


drudereien einzeliprachliche Werke, die von tiefer, wahrhaft 
organischer Auffaffung oft fehr jchwieriger Sprachtypen zeugen. 
Ueberraſcht dürfen wir alfo nicht fein, wenn uns aud) in dem 
vorliegenden prächtigen Büchlein eine Arbeit geboten wird, die 
den Theoretifer entzüden muß, während fie doch in erjter Reihe 
für den Praftifer bejtimmt iſt. In der That hatte auch der 


Verf. nad) dem grammatifchen Schema nicht weit zu ſuchen. Die 


Sprachen, der großen Bantu-Familie ſtehen einander im Baue 
weit näher, als etwa die indogermanifchen, uralsaltaifchen oder 
malaiifchen; etwa fünfundzwanzig von ihnen find grammatifch 


‚ bearbeitet, und die Form diefer Arbeiten ift eine nahezu conftante 
‚ getvorden. Das aber ift Herrn Guinneß Hoch anzurechnen, daß 
| er auch der Geſchichte der Sprache feinen Blid zugewendet hat. 


Im Kahre 1659 erfchienen zu Nom Regulae quaedam pro 
diffieillimi Congensium idiomatis faciliori captu ad gram- 
maticae normam redactae a F. Hyacintho Brusciotto à 
Vetralla, Coneionatore Capuceino Regni Congi Apostolicae 
Missionis praefecto, ein höchft feltenes Büchlein, das nun auf 
Herrn Guinneß Veranlafjung in englischer Ueberjegung neu 
herausgegeben worden ift (Grammar of the Coügo Language 
as spoken two hundred years ago, transl. from the Latin of 
Brusgiotto. London 1882, XII, 112 ©. 12.). Tas Congo ift 
fomit die einzige Bantufprache, deren grammatifche Entwidelung 
wir verfolgen lönnen, und eine Bergleihung der beiden Bücher 


1007 


— 1883. 29. — Literarifges Gentralblatt — 14. Juli, — 


ei 


ergiebt eine auffallend rafche Veränderung, namentlich auch i im | Schweigen entgegenfept ober fi Höchftens in Nebenſachen zu 
rechtfertigen ſucht; nicht minder unerhört wäre es freilich, wenn 

Das uns heute vorliegende Buch enthält S. 1—177 bie | wir einen Gelehrten vorr den Kenntniffen, dem Talent und den 
Örammatif, S. 175 — 252 Lefeftüde, eıft mit, danm ohne | 


Formenweſen. 


zwiſchenzeilige Ueberſetzung, ©. 253—267 als Anhang eine 
allerdings ſehr unvollſtändige Lifte von Werfen über Bantu— 
ſprachen. — Ein Dictionary of the Congo Language by Henry 
Craven ift gleichfalls im vorigen Jahre im Verlage von Hodder 


und Stoughton erfchienen, aber dem Re. noch nicht augegangen. | 


G.v.d.G 


Inseriptiones Graecae antiquissimae praeter Alticas in Allien | 


repertas. Edidit Herm, Rochl, Berlin, 1582. G, Reimer. 
(V, 193 8. Gr. Fol) #16, 

Eine neue Sammlung der älteren griechifchen Inſchriften 
gehört feit langem zu den am lebhafteſten gefühlten Bebürfniffen 
der Hiftorifer und Philologen, und das vorliegende Unternehmen 
der Berliner Afademie fonnte einer freudigen Aufnahme gewiß 
fein. Die Berliner Afademie genießt zugleich in epigraphijchen 
Dingen eines jo glänzenden und jo wohl begründeten Ruhmes, 
dab die Erwartungen ziemlich hoch gefpannt fein mußten. Dean 
durfte erwarten, wenn das Griechiſche nicht als ein Stieffind 
ericheinen jollte, ein Seitenftüd zu dem zu erhalten, was feiner 
Beit durch die gemeinfame Arbeit von Ritfchl und Mommfen 
für die älteren lateiniſchen Infchriften gethan worden war. Ver: 
wunderlih muß es dabei allerdings erfcheinen, daß eine fo un: 
endlich fchwierige Arbeit, welche eine Vereinigung der aus: 
gedehnteften und hervorragendften Kenntniſſe erfordert, Roehl 
anvertraut worden iſt, der ſich zwar durch einige epigraphiſche 
Arbeiten vortHeilhaft befannt gemacht, aber doch nirgends gezeigt 
hat, daß er auch einer Aufgabe, wie der vorliegenden, gewachjen 
jei. Man erfieht zudem aus der Borrede, daß Roehl keineswegs 
bloß die ausführende Hand gewejen ift. Die Verbindungen der 
Akademie und die bereitwillige Hülfe vieler Gelehrten haben ihm 
freilich für die Neußerlichkeiten des Werkes zu Gebote geftanden, 
aber fonft wird nur des Beiraths von Kirchhoff gedacht und 


zwar in einer Weile, welche anzudeuten fcheint, daß der Betrath | 


diejes ausgezeichneten Epigraphifers eben nur ein Beirath, feine 
Leitung gewejen ift. Indeffen, wir haben hier lediglich über das 
Wert ſelbſt zu berichten. 

Die Sammlung umfaßt die griechifchen Infchriften aus ber 
Zeit vor dem Unfang des 4. Jahrh.'s v. Ch. und vor der all» 
gemeinen Annahme des ionischen Alphabets, mit Ausnahme 
der attifchen und der aufgemalten, folvie der Münzlegenden. Nur 
in wenigen Fällen iſt über diefe Grenzen hinausgegriffen worden 
und, wo Zweifel fi) erhoben, hat ſich Noehl mit vollem Recht 
für die Aufnahme entſchieden. Die Unordnung ift geographifc. 
Im Ganzen ift ziemlich daffelbe Berjahren beobachtet worden, 
wie im Corpus Inscriptionum Atticarum, mit dem Unterſchiede 
jedoch, dab von jeder noch vorhandenen und erreichbaren In— 


ſchrift ein Faeſimile in Holzichnitt gegeben worden ift. Was die | 


Sammlung und kritiſche Sichtung des Stoffes betrifft, fo wird 
man wenig Beranlaffung haben, Ausitellungen zu machen, wird 
man ſich jreudiger Dankbarkeit überlaffen fönnen; man wird 
nicht nur das weit Zerftreute gefammelt, fondern auch vieles 
Neue und biäher Unzugängliche verwerthet finden. Echte und 
verdächtige Anfchriften jind nicht geichieden, indeffen ift bei 
den einzelnen Nummern das Nöthige gejagt. Daß Lenormant 
von Roehl zu den Autoren gerechnet wird, auf deren alleinige 
Autorität hin man keine Inſchrift für echt halten dürfe, hat feit: 
dem eine heftige Polemik hervorgerufen. Uns fcheint Roehl 
durchaus richtig verfahren zu fein; er hätte fein Anflagematerial 
noch durch das, was B. Schmidt im Rheinischen Muſeum 1876 
©. 273 ff. mittheilt, vermehren fünnen, Es ift unerhört, daß | 
ein Gelehrter jo vielen und ſchweren feit Jahren von dem ver: 


1) 








unbeftreitbaren Berdienjten Lenormant's definitiv den Fäljchern 
einreihen müßten. Zugeben muß man Lenormant, daß Roehl 
die zugänglichen unter den von jenem veröffentlichten Jnfchriften 
einer autoptijchen Prüfung hätte unterwerfen müffen. 

Fragen wir nun, was Roehl aus dem von ihm und für ihn 
gejammelten Stoffe gemacht hat, jo müſſen vornehmlich drei 
Dinge in Betracht fommen. Einmal die ſprachliche Behandlung 
und die Ergänzung der Inſchriften, dann die hiſtoriſche und an- 
tiquarifche Erflärung und endlich die paläographifche Seite. 
Was das Erfte anbetrifft, jo find bereits von Anderen die er: 
heblichjten Einwendungen erhoben worden und ein Mann wie 
Eomparetti hat das ganze Unternehmen in den fchärfften Aus— 
brüden verurtheilt; e3 fanı indeffen kaum die Aufgabe diefer 
Unzeige fein, in diefen Kampf einzutreten, Noch weniger wird 
man an dieſer Stelle eine Beurtheilung der interpretatorifchen 
Leiftungen Roehl's erwarten, da jich die doch nur auf eine 
weitläufige Erörterung ganz disparater Einzelheiten ftügen 
fönnte; Berdienft und Mängel des unentbehrlihen Buches 
in diefer Beziehung Seitzuftellen, dürfen wir getrojt ber 
Zeit überlaffen. Dagegen jcheint es uns wohl angemeffen, 
Einiges über den paläographiichen Werth des Werkes zu jagen, 
um jo mehr, als diejer in der Deffentlichkeit noch nirgends näher 
erörtert worden ift. Es erfcheint uns das ald um fo wichtiger, da 
man einestheild geneigt fein wird, ſich unbedingt auf dieſe 
Publication zu verlaffen, anderntheils die Hoffnung nicht unbe- 
gründet zu fein fcheint, hier genügendes Material zur Controle 
von Kirchhoff's Studien zur Geſchichte des griechischen Alphabets 
zu erhalten, welche fich als in manchen Einzelheiten nicht unbe: 
dingt zuverläffig eriwiefen haben. Roehl's Ausstattung ift ja 
viel reicher und wir haben feinen Grund, auch ihn für pessime 
oculatus zu halten. Vergleichen wir num, wie es fich gehört, 
dieſe Inscriptiones Graecae antiquissimae mit rRitſchl's 
Priscae Latinitatis monumenta epigraphica, fo ift der Ab: 
ftand ein gewaltiger. Der Holzichnitt, in&befondere in der 
Weife, wie er hier ausgeführt ift, ift ein elendes Ding im Ver: 
gleiche zu den meilterhaften Lishographien jenes Werkes und 
wenn uns die Berliner Afademie jegt, wo ihre Mittel jo viel 
bedeutender find, ein Bud) vorlegt, das einen ſolchen Rüdichritt 
bezeichnet, fo läßt das befürchten, daß Immanuel Bekler's Un: 
ſichten über das Yaclimilieren in der Ulademie zum Siege ge 
langt find. Wir hatten nach manchen gelegentlichen Neußerungen 
in der Preſſe eher das Gegentheil erwartet und die technifche 
Möglichkeit, Ritihl zu übertreffen, Liegt ja heute in der That 
vor. &3 ijt gewiß gut, bei folhen Unternefmungen auch) an die 
Höhe des Preifes zu denken, aber in diefem Falle galt es doch 
zunächſt, das wiſſenſchaftliche Bedürfniß zu befriedigen, und wo 
fo bedeutende öffentliche Mittel zur Verfügung ftehen, jollte doch 
diefer Geſichtspunet in erfter Linie verfolgt werden. Indeſſen, 
es ſei, ftimmen wir unfere Anfprüche herab und unterfuchen wir 
ohne weitere Veruleihung den Werth deffen, was ung geboten 
wird. Welche Hülfsmittel für die Zeichnungen zu Gebote 
ftanden, wird jebesmal angegeben; two es anging, find e3 Ab— 
Hatjche oder Bipsabgüffe, häufig trat noch die Einficht des Dris 
ginales hinzu, Wer aber die Zeichnungen ausgeführt hat, wird 
nicht ausdrücklich geſagt. Nach dem Wortlaute verjchiedener 
Stellen müffen wir indeffen annehmen, daß es Roehl felbft ge: 
weſen ift, dem man und der fich alfo auch die nöthige Fünft- 
feriiche Befähigung zugetraut hat. Und num bedauern wir, es 
ausiprechen zu müffen, daß Roehl ein folches Vertrauen in 
feiner Weije gerechtfertigt hat. Die Abbildungen entiprechen 
den Originalen nur jehr unvolllommen und jehr ungenügend. 
| Dem Zeichner gebt das ab, was bie Archäologen Stilgefühl 


ſchiedenſten Seiten her erhobenen Bejchuldigungen beharrlihes | nennen und die Zeichnungen jelbft find jeher roh. Die Aehulich— 


1009 


— 1883. AM 29, — Biterarijges Gentralblatt — 14, Juli, — 


1010 





feit in in den Buchftabenformen, welche erftrebt wird, ift nur eine | und am Schluſſe des ganzen Buches S S. 159 ff. eine gleichfalls 


ganz ungefähre. 
bauptungen nicht auf Abklatſche berufen, die doch nur Wenigen 
zugänglich find, wir wollen vielmehr Beifpiele vorbringen, welche 
Jeder controlieren kann, der fih für die Sache intereifiert, 
Nr. 336, Inſchrift von Ithaka. Roehl will quanta maxima 
potuit similitudine die Abbildung bei Comparetti, Iscrizieni 
greche di Olimpia e di Ithaka (Accademia dei Lincei 275) 
wiedergeben. Das ijt völlig mißglüdt. Die Linien find bei 


jeder Genauigkeit. Nr. 488, Inſchrift der Statue des Chares. 
Davon wie von den im Folgenden befprochenen Inſchriften 
findet jich die autotype Wiedergabe eines Abklatſches, wobei aljo 
jeber Beichenfehler ausgeſchloſſen ift, in der Palaeographical 
Society (Tafel 76). Ein Bergleich zeigt, dab die Zeichnung 
bei Roehl ſchlecht ift, die Stellung der Buchſtaben zu einander 
ift ungenau und einzelne Buchftaben find völlig verzeichnet. 
Nr, 341, Weihinfchrift von Kerfyra. Palaeographical Society 
Tafel 77°, Die Buchftaben find zum Theil ganz faljch wieder- 
gegeben, beifpielsweije das und das K, Nr. 510, Helm bes 
Hieton. Palaeographical Society Tafel 77°. Die Buchftaben 
find zum Theil lächerlich verzeichnet ; wir verweifen auf die A, 
die E, die r. Much das zweite A Beife 3 iſt falſch wiederge- 
geben, der Querftrich ragt nicht nur rechts, jondern auch links 
hervor. Nr. 110, Vertrag der Eleer und Eväer. Palaeogra- 
phical Society Tafel 78. Man fieht deutlich, daß ſich Roehl 
alle Mühe gegeben Hat, auch die kleinſten Eigenthümlichfeiten 
ber Infchrift wiederzugeben. Es ift ihm aber nur ſehr mangel- 
haft gelungen. Die Stellung der Buchftaben zu einander ift 
mehrfach nicht richtig, die Buchitaben felbft find vergröbert, die 
einzelnen Winkel zuweilen ganz falich. Zeile 3 fehlt die Inter: 
punction hinter 7 O1. Nach dem Ergebniß ſolcher Proben wird 


man die Noehl’ichen Abbildungen zwar noch für manche Zwede | 


ganz brauchbar finden, man wirb aber wohltgun, fich nicht zu 
jehr auf fie zu verlaffen, werm es fih um Zweifel über einzelne 


Buchſtaben Handelt, und ihnen unbedingt zu mißtrauen, wenn | 


man feinere epigraphifche Unterjuchungen irgend welcher Art 
vornehmen will, Und die werden ja auch auf dem Gebiete des 
Griechiſchen ſchließlich doch einmal 8 amgeftelt werben. F. R. 





Lucianus Samosatensis. Franciscus Fritzsehius recensuit, 
Vol, IM. p. Il. Rostock, 1582. Werther. (CXX, 162 8. Gr. 8.) 
AH 8 

Der derzeitige Neftor unter den beutfchen Bhilologen, Prof. 

Fr. V. Fritzſche in Roftod, Hat von feiner vor länger als 

20 Jahren begonnenen kritiſchen Gejammtausgabe der Werke 

des Lucianus nach längerer Pauſe (die erſte Abtheilung des 

dritten Bandes ift unferes Wiffens im Fahre 1574 erfchienen) 
ein neues Heft ans Licht treten Laffen, welches die Fortfegung 
der Todtengefpräce (von Dialog XI an) und außerdem die 
beiden Dialoge Xagos ij 7 enxonolwreg und Kurankoug i zugan- 
vos enthält. Unter dem Texte jteht der kritifche Apparat, joweit 
er dem Hrögbr. bei der Bearbeitung der betreffenden Stüde zu 

Gebote geftanden hat, mit eingemifchten kritiſchen Bemerkungen 

des Hrsgbr's, zum Theil auch feines Sohnes Theodor Fr., 

in welchen befonders die jorgfältige Beobachtung des Sprad;- 
gebrauches des Lucian fowie der rhythmiſchen Gliederung der 

Wortftellung und des Satzbaues bei demjelben hervortreten. 

Als Nachträge zu dem vom Hrögbr. ſelbſt für die Feitftellung 

des Tertes verwertheten fritiihen Apparat finden wir am 

Schluß der Todtengeiprähe (S. 79 fa.) Sommerbrodt's Mit- 

theilungen über die Lesarten der Lucian-Handſchriften an der 

St. Marcus: Bibliothek in Venedig zu dialogi mort. 23 ff. aus 

dem Rhein. Muf. Bd. XXIV wiederholt (wobei feltfamer Weije 

die Lefer die einleitenden Worte, welche Fritzſche dieſer Collation 

‚ borausgejchidt hat, zweimal zu lefen befonmen S. 55 u, 75) 


Wir wollen uns zum Beweije für diefe Bes | 








Sommerbrodt verdanfte Bergleichung eines cod. Mutinensis zum 
Dialog Cataplus (beide Collectionen nad) der edıtio Teubne- 
riana vom Sabre 1852). Daß es aber überhaupt mit unjeren 
Hülfsmitteln für die Recenfion des Tertes des Lucian noch nicht 
zum Bejten beftellt ift, erjehen wir beutlich aus Fritzſche's Prae- 
fatio, indem berjelbe (S. VI f.) bemerkt, die Meinung, daß er 
vollftändige Eollationen der beiden codd, Vaticani n. 90 (f) 


und n. 87 (U) befige, ſei unrichtig: er kenne von dem legteren 
Noehl bald zu frumm, bald zu gerade, die Winkel entbehren 


nur die Mehrzahl, von dem erjteren nur einen jehr geringen 
Theil der Lesarten; außerdem habe €. 8. Kayſer auf einen 
cod. Urbinas n. 118 bombyc. saec. XIII als werthvoll für 
die Kritik der Lucianiſchen Schriften Hingewiejen, von welchem 
bisher nichts ald das pfeudolucianiihe Schriftchen Nero ver- 
glichen fei. So bleibt aljo für die Recenſion des Tertes des 
Lucian einem künftigen Herausgeber nad) Frigiche noch genug 
zu thun übrig. — Was bie Feititellung des Textes durch Fritzſche 
betrifft, jo ift derjelbe dabei im Wefentlichen effektijch verfahren . 
nad) dem von ihm felbft in der Praefatio S. VII ausgejprochenen 
Grundfage: Contra in Luciano antiquos codd. et bonos con- 
sulere omnes, meliores crebro sequi, interdum etiam dete- 
riores praeferre et in difficili loco omnia ponderare monu- 
menta cogimur. Wir wollen die Berechtigung diejes Verfahrens 
namentlich bei dem jegigen Stande unjerer Kenntniß der hand» 
fchriftlichen Ueberlieferung des Lucian nicht geradezu in Abrede 
ftellen, glauben aber doch, daß der Hrögbr. in vielen Fällen befier 
gethan haben würde, den Lesarten der von ihm ſelbſt als die 
zuverläfjigften Führer anerfannten Handjchriften, des Vindob. B 
und des Vatic. A (namentlich des legteren, der troß mancher 
bandichriftlihen Interpolationen doch an vielen Stellen allein 
unter den bisher befannten Codd. das Richtige erhalten hat), den 
Vorzug vor den von ihm aufgenommenen der codd. deteriores 
zu geben. 

Auf die Praefatio folgen (S. IX ff.) Prolegomena, welche 
in fünf Capiteln verſchiedene auf Lucian bezügliche, vom Berf. 
früher in Programmen der Univerfität Roftod veröffentlichte 
Abhandlungen mit kurzen meift zur Abwehr von Widerjprud) 
beftimmten Borbemerfungen enthalten. E3 find die folgenden: 


| Cap. I p. XIII ss. De fragmentis Demonactis philosophi 


(zuerft Roftod 1566). Cap. II p. XXVIII ss. De Luciani So- 


‚ strato (1865). Cap. III p. XLIX ss. De Luciani Necyomantia 


(1864). Cap. IVp. LXIV ss. De libris Pseudolucianeis (1850). 
Cap. V P- LXXXIV ss. De numeris orationis solutae disser- 
tatio prima (1875). Bu. 


Hariman, d. h., studia Antiphontea. Leyden, 1682, 
Smits, (30 8 

Die — Schrift, ein holländiſches Gymnaſial— 
programm, iſt angeregt durch Sernſtedt's neue Ausgabe des 
Antiphon, welcher der Verf. verdientes Lob ſpendet. Hartman 
behandelt eine große Anzahl Stellen der 1., 5. und 6. Rebe; 
der Tetralogien wird am Schluß (S. 36 ff.) noch eine kurze gute 
Echtheitäfrage berührende Beiprehung zu Theil. Der Berf. 
gefteht bier den Argumenten Herwerden’s und Dittenberger’s ihr 
Gewicht zu, kann fi) aber doch nicht ganz entichließen, dieſe 
Neden einem jpäteren Nacdahmer und Fälſcher beizulegen. 
Gewiß mit Recht; denn wären fie nicht von Antiphon, jo müßten 
fie doch derjelben oder einer etwas fpäteren Zeit zugejchrieben 
werden. Minder conjervativ ift der Berf. in der Wortkritik; 
namentlich neigt er jehr zur Tilgung vermeintliher Inter— 
polationen. Manches indeß ift beachtenswertd. Auch beichränft 
fi der Verf. durchaus nicht auf die Vorlegung eigner Con- 
jefturen, fondern ift auch zur Erklärung beizutragen bemüht, 
oder macht auf Reiske'ſche Anmerkungen aufmerlfam, oder ver: 
theidigt eine mit Unrecht angefochtene Leſung. So dr de wihe 
&ö6d 7» B. 17 G. 10 ff.) durch Erörterung der Gebraudjsweijen 


de Breuk & 


1011 





— 1883, JE 29. — Biterarifges Gentralblatt. — 11, Juti. — 


1012 





von walu, und dmeitsro VIy 7 6, welches durch Dobree's dndssro | 


— war x (©. 37). R. 


Lotheisen, | Ferd,, Geschichte Po EB Literatur 
im 17, Jahrhundert. 3. Bd. Wien, 1883, Geruld’s Sohn. (383 8. 
8) cM 9. 

Der vorliegende dritte Band diefes ausgezeichneten Wertes 
behandelt u. a. Boileau, Lafontaine, Mme de Sévigné und die 
großen Kanzelredner, der vierte und lebte Band foll uns Molidre 
und Racine vorführen. Hinfihtlih des Stils gilt auch von 
diefem Bande das jchon bei Gelegenheit der Beſprechung des 
erften Bandes vom Ref. (vgl. Yahrg. 1878, Nr. 32, Sp. 1016 
d. Bl.) ausgejprochene Lob. Daffelbe joll auch durch die folgende 
Bemerkung nicht geichmälert werden, Der Berf. hat öfter 





Ueberjegungen aus den von ihm behandelten Schriftftellern in | 


den Tert eingeftreut, während er das franzöfifche Original unter 
den Zert verweilt. Man könnte jagen, der Verf. hätte ruhig 
das Franzöſiſche in den Tert ftellen, die Ueberfegungen dagegen 
fi) erſparen fünnen, denn eine entjprechende Kenntniß des Fran— 
zöfifchen ift doch bei allen Leſern, am die fein Buch fi) wendet, 
vorauszufeßen. Laffen wir aber diefe Methode des Verf. gelten, 
jo kann man in manchen Fällen den Wunſch nicht unterbrüden, 
daß die gegebene Ueberjegung mit größerer Sorgfalt binfichtlich 
des dichterischen Ausdruds behandelt worden wäre. So z. B., 
wenn ©. 181 folgende Verſe erfcheinen: „Ein Paradies ſchien 
mir die Welt zu fein, Das Leben eine Kette heitrer Tage, Ber: 
ſchönt von Blumenduft und Sonnenschein, Bon Freundicaft 
und wohl auch von Liebesplage*. Daß Plage das Leben ver- 
jchönere, ift doc) eine Borftellung, die durch das Reimbedürfniß 
des Ueberſetzers nicht annehmbarer wird, zu der übrigens das 
Driginal nicht den geringiten Anhalt bietet. — Noch eine Ber 
merfung möge hier eine Stelle finden. Berf. jpridt S. 196 
von Lafontaine’3 Vorgängern auf dem Gebiete der Fabel, Wenn 
er aber hier von den Indern, Juden, Griechen und Römern 
fpricht, jo durfte auch das Mittelalter, welches bekanntlich eben- 
falls die Fabel liebte, nicht übergangen werden. Wenn dann 


©. 198 als Quellen Lafontaine’s furziveg „der weije Brahmane | 


Bilpay“, jowie „Lokman der Araber” genannt werben, muß ba 
nicht der Lefer zu dem Glauben fommen, dab Lafontaine die 


' Slöamannafaga ihren Schauplag gehabt, 
' berühmte Gegend um den Breidaijördr. 





Sprache der Inder und Uraber geläufig gewejen jei? Wenn 


ebenda al3 eine Quelle feiner Fabeln die alten Fabliaur erwähnt 
werben, fo ift zu bemerken, daß diefelben wohl für Lafontaine'3 
„Contes“, dod gewiß nicht für feine Fabeln als Quelle gelten 
können, — Durch folche Heine Mängel wird indefjen der Werth 
des Buches leineswegs beeinträchtigt; möge es dem Verf. ger 
lingen, dafjelbe recht bald zum Abschluß zu bringen. Sgt. 


Arbek hins isienzka® fornleifafelags 1882. 
(ill, 107 5, I Taf, Roy. 8.) 


Die Urbeiten der isländischen Alterthumsgeſellſchaft ruhen 





Reykjavik, 1882. 


| Zandnämab. Cap. 


Geſchichte Mlfila’s, — Spille 


Dlfusa und pjore⸗ im Südiweften der Inſel, behandelt, wo die 
der 2. die jagen 
Eingehend unterjucht 
hier der Berichterjtatter die Orte, wo einft der Schild des 
Stalden Einar jfälaglam ans Land kam (Landnämab. Cap. 11), 
wo Steinölfs Leute mit pörarin fämpften (Gullp. ſ. Cap. 15. 
22), wo die Laxdielasasra fpielte, wo die 
pörsfäule des pörölfr Moftraffegg (Eyrb. Cap. 4) anſchwamm 
und wo der norwegische Herje feine neue Heimath gründete. 
Es unterliegt feinem Zweifel, daß die Kejultate diefer Aus: 
grabungen noch bedeutender fein würden, wenn dem Verein mehr 
Mittel zur Verfügung fländen und wenn bemjelben auch von 
deuticher Seite mehr Aufmerkſamkeit und Theilnahme gewidmet 
würde. Die Ergebniffe der Nahforihungen haben nicht aus- 
ichlielich für den Norbländer Bedeutung; wie diefelben oft für 
das gefammte germanifche Alterthum wichtig find, mögen unter 
anderen die Funde zu Hangarad (vgl. ©. 52) bezeugen, welche 


| zeigen, wie man dem Todten dad Roß mit ins Grab gab, damit 


er in Balhöll einreiten fünne, und wie man ihm den Speer zur 
Seite legte: ein treffliches Zeugniß, wie ſich altgermanijche Ge 
bräuche auf Jsland bis furz vor Einführung des a 
bis um das dahr 1000, erhalten haben. E.M. 


Zeitſchrift f. deuſche⸗ Alterthum u. deutſche Literatur. Orte von E. 
Steinmeyer, R. F. 15. Br. 3. Hell. 

Inh.: Kaufmann, Pritifche Unterfuhung der Quellen zur 
r, Studien über Ulrich Füetrer. — 
Wilmanns, der ſtraßburger Alexander und Eilhart's Triſtrant. — 
Brahm, Parricida in Schiller'e Tell, — uf, Königäberg, der 
Dichter der Klage über die Ermordung Friedrich 3 von Braunſchweig. 
— tichtenitein, Sarantasınd. — Denifle, zu Bruder Berthold. 
_ Schönbach, Predigtbruchſtücke. 6. — Derf., Segen. — Stein— 
meyer, ein Dieboſegen. — Hofmann, ahd. ä gennamen. — Re 
cenſionen. — Steinmeyer, zur Notiz. 





Mythologie. 


Roscher, Dr. Wilh, Heinr., Prof., Nektar u. Ambrosia. Mil 
einem Anhang über die Grundbedeutung der Aphrodite u. 
Athene. Leipzig, 1883, Teubner. (VI, 116 8. 8.) cf 3.60. 


Diefe neuefte mythologifche Monographie Nojcher’s, welche 


' wohl ebenfo wie die früheren ſeinerzeit vom Ref. in dieſen Blät- 


hauptjächlich auf Sigurd Bigfüffon, welcher dem jungen Bereine | 


jeine Kräfte widmet und defjen Unterfuchungen wie das erfte | 


Jahrbuch auch das zweite fat volftändig füllen. Er verbindet 
die Umficht des Archäologen mit großer Belefenheit und philo- 
logiſcher Gründlichkeit und gern fehen wir darüber hinweg, 
wenn er bier und da etwas zu redjelig wird, während wir es 
ihm großen Dank wiffen, wenn er uns berichtet, wie Epijoben 
aus den alten sögur noch heute im Vollsmunde der betreffenden 
Gegenden fortleben. Ueber die Tempeleinrichtung auf Island 
giebt uns Sigurd Bigfüffon weitere höchſt willtommene Nach— 
richten au der Hand feiner Ausgrabung in Ljärffogar und 
Rutsſtadir am Breidafjördr, und feine Erörterungen über 
die Verehrung der Götter im Norden nad) den sögur find ein 
ſchätzenswerther Beitrag zur nordiſchen Mythologie. 


J 


tern beſprochenen als Vorarbeit zu einem Handbuche der grie— 
chiſchen Mythologie vom vergleichenden Standpuncte zu be 
trachten iſt — einem Werlke, deſſen baldige Vollendung freilich 
wir leider kaum erhoffen dürfen, da auf dem Umſchlage der vor: 
liegenden Arbeit zunächft ein von Rofcher im Werein mit 
mehreren Gelehrten herausgegebenes Handlexikon der griechiſchen 
und römischen Mythologie zum Erſatz des jet veralteten 
Jacobi'ſchen Wertes als demnächft zu ericheinen beginnend an- 
gekündigt wird — beichäftigt jich in ihrem Haupttheile mit der 
Unterredbung der urfprünglichen mythiſchen Anſchauung der 
Griechen über die jpäter gewöhnlich als „Göttertrank“ und 
„Bötteripeife" geichiedenen Begriffe Nektar und Ambroſia. 


Indem der Verf, in VII Kapiteln nad) der aus ſeinen früheren 


Den bei | 


weiten größten Theil des Heftes füllen die Berichte über die | 


Nachgrabungen, von welchen der erjte die Gegend zwijchen ber 


Arbeiten bekannten Methode die Eigenſchaften, welche die Griechen 
einerjeits dem Honig, anderfeits dem Nektar und der Ambrojia 
zujchrieben, einander im Einzelnen gegenüberftellt und als durd) 
aus übereinftimmend erweist, gelangt er zu dem Ergebniffe, „dab 
röxrag und außgonia uriprünglich nur verjchiedene Formen der: 
felben Subftanz, des als himmlischen Thau gedachten Honigs 
waren, welcher bald als Speife bald mit Wafjer verdünnt und 
gegohren als beraufhender Trank (Meth) genofjen wurde“ 
(S.9fg.). Wenn er dieje an fich ſehr anjprechende Auffaſſung 
auch auf etymologischen Wege zu begründen jucht, indem er mit 
G. Eurtius »errup etymologifch mit voralor zufammenbringt _ 


1013 


und Gonach ale (Füße) Lederei deutet (©. 27), fo muß Ref. 
diefe Deutung als eine höchſt ummwahrfcheinliche, dagegen U. 
Kuhn's Zufammenftelung des Werkes »exrup mit verpos als 
die zunächſt auf der Hand liegende, weitaus plaufibelfte bezeich- 


nen. Halten wir dieſe Deutung fejt, jo dürfen wir wohl ans | 


nehmen, daß außgosia urſprünglich die Speife und den Tranf 
der himmlifchen Götter, welchen dieje ihre Unsterblichkeit ver: 
danken, »ixıug die Speife und den Trank der abgejchiedenen 
Seelen in der Unterwelt, der Heroen und Unterweltgottheiten, 
welche diefen ihre Fortexiſtenz fichert, bezeichnete. (Daß auch 
den Seelen der Abgeſchiedenen, wie den Göttern Honigopjer 
dargebracht wurden, hat Rofcher ſelbſt S. 657 dargelegt.) Als 
dann die Borftellung von einer befonderen Nahrung der abge: 
fchiedenen Seelen mehr und mehr in den Sintergrund trat, 
wurden beide Ausbrüde, «ufgoni« und vexzup, ohne Unterfchied 


von der Nahrung und dem Getränt der Götter im Gegenfaß zu | 


dem der fterblichen Menſchen gebraucht. — Die den Detail- 
unterfuchungen vorausgefchidten „Vorbemerkungen“ (S. 1—12) 
enthalten außer einigen nachträglichen Bemerkungen zu früheren 
mythologischen Arbeiten des Verf. eine Ueberſicht über die durch 
die vorliegende Unterfuchung gewonnenen Refultate, durch welche, 
da den Borbemerfungen auch noch eine ziemlich eingehende 
„Weberfiht des Inhalts“ (S. V— VII) vorhergeht, nicht 
wenige Wiederholungen derjelben Gedanken und Ausführungen 
veranlaßt worden find; auch innerhalb der 7 Kapitel der Detail- 
unterfuchung finden ſich, befonders in ben Eitaten, ziemlich viele 
Wiederholungen. Beigegeben find der Schrift zwei fürzere 
jelbjtändige Ubhandlungen: 1. Die Grundbedeutung der Aphro- 


bite (S. 76 fg.), ein jehr beachtenswerther Verſuch, die ur: | 


ſprünglich orientalifchen Borjtellungen in den Aphroditemythen 
von ben urfprünglic griechiſchen ftreng zu fondern; 2. Die 
Grundbebeutung der Athene (S. 93 fg.): hier wird Athene nach 
dem Borgange von Myriantheus u. a. als Göttin der Wetter: 
wolfe und des Bliges erklärt, eine Deutung, die Ref. burchaus 
nicht billigen fan und gegen welche jchon zur Genüge die 
äußerft fünftliche und gefuchte Erklärung der Auffafjung der 
Athene als Göttin der Klugheit fpricht, indem der Verf. diefelbe 
aus der Function de Spinnens und Webens erklärt, die ihrer- 
ſeits aus der Auffaffung der Göttin als Wolfengöttin hergeleitet 
wird (©. 100 fg.). Der von Roſcher an erjter Stelle für feine 
Deutung geltend gemachte Geburtsmythus nöthigt uns feines: 
wegs zu derjelben, da er auch bei der Auffaſſung der Athene als 
der Götttin des reinen Himmelslichts, des Aethers, wie er be 
fonders nad) dem Gewitter und durch dafjelbe zur Erfcheinung 
fommmt, feine ausreichende und einfache Erklärung findet. Bu. 


Pädagogik. 


Firnhaber, Dr. €. G., die naffauifche Simultanvoltsfhule. Ihre 


Entitehung, gefepkiche Grundlage u. Bewährung nebit einer Ges | 
Wiesbaden, | 


ſchichte der alten naſſauiſchen Volkoſchule. 2. Bd. 
1884. Kunze's Rachf. (IV, 484 ©. Roy. 8.) AM 5, 20. 


Das naſſauiſche Schuledict vom 24. März 1817 verfolgt, 


wie der Verf. vorliegenden Werkes jagt, gemeinfam mit andern | 


Edicten das Biel, die verfchiedenen Eonfejfionen des paritätifchen 
Neuftaates nach Aufhebung des diejelben trennenden Territorial« 


tirchenthums in friedlichen Zufammenleben zu einen. Es jei, 
fährt er fort, nicht allein deshalb der Erhaltung werth, fondern | 
weil es eine gefegliche Grundlage biete, die in andern Provinzen | 


Preußens bisher vergeblich erjtrebt werde, und weil es noch 
immer den großen Fortſchritt vor andern Schulgefeßgebungen 
erfennen laſſe, der ihm bei feiner Emanierung von allen Seiten 
bereitwilligft zugeftanden worden fei. Als in neueſter Zeit die 


Simultanfhule immer heftiger angegriffen wurde, nahm die | 


— 1583, 129. — Siterarifdes Sentrniblatt — 14, Juli, — 








1014 





Arbeit bes Berf. von ſelbſt ben Charafter einer Schuhſchrift 
für die Simultanſchule an, mit der Tendenz, an einem Beiſpiele 
zu zeigen, daß und in welcher Organiſation unter gegebenen 
Verhältniſſen die chriſtliche Simultanſchule auch in Deutſchland 
die einzig richtige Form der öffentlichen Schule ſei.“ — Das 
ganze Werk zerfällt in neun Bücher. Das erſte, einleitende Buch 
beſpricht die Entſtehung des Herzogthums in der Form eines 
paritätiſchen Neuſtaates mit der ausgedehnteſten confeſſionellen 
Richtung feiner Bewohner, deren Gleichberechtigung und fried- 
liches Zufammenleben begründet werden mußte, und die am 
Ende des vorigen und zu Anfang diejes Jahrhunderts hervor: 
tretende, eine Staatenbildung ohne Rüdficht auf die Confeſſion 
der Bewohner erjt möglich machende Beitjtrömung. Das zweite 


' Buch enthält dann eine Geſchichte der alten Volksſchule in den 


Ländern der Walramfchen Linie. Das dritte Buch berichtet über 
die Berfuche, das katholische Schulwefen in den Entſchädigungs⸗ 
landen zu ordnen, und das vierte über die Organifation des ger 
ſammten Schulwefens als eines hriftlich-fimultanen. Das fünfte 
Bud enthält das oben erwähnte Schuledict und die allgemeine 
Schulordnung, das fechfte die Dienftinftructionen für die Schul» 
injpectoren und bie Ortsfchulvorftände, die Schulordnung und 
den Lehrplan für das Lehrerſeminar, das fiebente die ſpäteren 
Geſetze und Verordnungen für das Volksſchulweſen. Das achte 
Bud) beipricht die Aufnahme der neuen Schulorganifation, und 
das neunte enthält einen Ercurs über den Religionsunterricht 


' und insbefondere über den allgemeinen Religionsunterricht. — 


Man mag in der Beurtheilung der Simultanfchule einen Stand» 
punct einnehmen, welchen man will, der gründlichen und aus 
Liebe zur Sache herborgegangenen Urbeit des Verf.'3 wird man 
Anerfennung zollen und das wärmfte Intereſſe entgegenbringen 
müſſen. Huf das Einzelne näher einzugehen, ift hier nicht der 
Dr. 


Jahn, Max, Lehrer, Psychologie als Grandwissenschaft der 
Pädagogik. Ein Lehrbuch f, Seminaristen ete. Leipzig, 183. 
Froliberg. (Vill, 157 8. 8.) c# 2, 50. 

Die Wichtigkeit der Pſychologie für die pädagogifche Theorie, 
die Nothwendigkeit pfychologifchen Studiums für den Erzieher 


wird faum geläugnet werben. Vielfach aber begnügt man ſich 


mit der theoretiichen Unerfennung dieſes Abhängigfeitsverhält: 
nifjes, in welchem die Pädagogik zur Piychelogie jteht; ernftes, 
eingehendbes pädagogifches Studium ift nicht aller Lehrer Sadıe. 
Freudig begrüßen wir daher die Verfuche, die Piychologie als 
Grundwiſſenſchaft der Pädagogik darzuftellen. Ihnen reiht ſich 
auc) das vorliegende Buch in würdiger Weife an. Sollten wir 
in Beziehung auf daffelbe einen Wunſch ausfprechen, jo wäre es 
befonders der, daß es etwas ausführlicher auf das Einzelne ein- 
gehen möchte. Auch fragt es fich, ob es die für die Pädagogif 
wichtigen Capitel wirllich ganz erjchöpft; wir haben wenigjtens 
Einzelne, worüber wir Belehrung fuchten, nicht darin ge: 
funden. 


Revue Internationale del ’enseignement. Red, Edınond Drey- 
fus-Brisaec. 3° auuée. Nr. 6. 

Sommaire: Edmond Dreyfus-Brisae, Tidouard Laboulaye. 
— Alfred Croiset, l'enseignement superieur et la TAT 
aux agregalions de l’enseignement secundaire, — P. Michie 
et J. Forsyth, l'academie militaire des Etats-Unis ä West- Point, 
— E. Bourgeois, l’enseignement classique et le recrulement de 
l’enseignement superieur,. — Stuart Mill, sur la liberte de l’en- 
seignemeut, (Ext ait de la Liberte,) — Soeiele d’enseignemen! 
superieur:; actes de la sdeiété. — Nouvelles et informations, — 
Actes et doeuments offieiels. 


Beitfänit das Realſchulweſen. Hrög. v. Jof. Kolbe, Ad. Bechtel, 
Bes; 8. Jabrg. 6. Heft. 

ge Felix Zv&rina, eine glottologifhe Studie. — Jul. 

Hoffmann, die Geographie an der Oberrealichule. — Bemer⸗ 


fungen der Redaction bierzu. — Alois Höfler, zum Beweife des 


Huvghens'ſchen Principes. — Programm einer Austellung durch den 
Verein deutfcher Jeichenlehrer im Jahre 1884. — Ginladumg zum 
Eintritte in den Zweigverein der Turnlehrer in Mäbren. — Archiv. 
— Necenfionen. — Xiterarifche Anzeigen. 


Monatsihrift für das Turnweſen. Hrög. von G. Euler u. Gebh. 
Edler. 2. Jabra. Heft 6. 

Inb.: &. Edler, aus der „Allgemeinen deutjchen Ausftellung 
auf dem Gebiete der Hygiene und des — in Berlin“, 
— 1. Hagelberg, Giniges aus dem Sculturnen in Sarburg. 
(Schl.) — Gutachten des wiener mediciniſchen Doctoren»Gollegiums 
über den Werth und Nupen des Turnunterrichts in den Schulen, 
namentlich in den Mäpchenfhulen. — H. Wortmann, einige 
Gruppen Hantelübungen. — Befähigungszeugniffe ans der Turms 
lehrer Prüfung 1883, — Bermiſchtes. 





Vermifchtes. 

Grassauer, Dr., Ferd, Custos, Handbuch für österreichische 
Universitäts- u. Studien-Bibliotheken, sowie für Volks-, 
Mittel- u. Bezirks-Lehrer-Bibliotheken. Mit einer Sammlung 
von Gesetzen ele. Wien, 18%3, Graeser. (V, 314 8.8.) cM 5. 

Das vorliegende Buch beabjichtigt außer einer Sammlung 
der wichtigiten in Oeſterreich erlaffenen Geſetze und Verord— 
nungen in Bezug auf das öffentliche Bibliothefswejen nament: 
lich ſolchen Bibliothefsvorftänden, denen eine ftreng fachmän— 
nische Ausbildung abgeht, die nöthigen Winke und Hülfen zu 
äwed: und ordnungsmäßiger Verwaltung der unter ihre Obhut 
geitellten Bücherfammlungen zu gewähren. Es hat, wie der 





Berf. ausprüdlich hervorhebt, bejonders die Hleineren Biblio: | 


theten, deren Berwaltung nicht von Bibliothelsbeamten, fondern 


— 1883, 829. — Literarifhes Gentralblatt — 14. Juli. — 





von Lehrern und Profeſſoren bejorgt werden, im Auge, Dem: 
gemäß hat fich der Verf, entjchloffen, feinen urfprüngfich nur | 


auf eine Zufammtenjtellung jener amtlichen Regulative hinaus: 
gehenden Plan dahin zu erweitern, daß er in drei Abjchnitten 
aud die innere Einrichtung kleinerer Bibliothefen behandelt, 
fodann eine Ueberjicht über die wichtigften Werte der Biblio- 
thetswiſſenſchaft giebt und endlich die Elemente der Bejchreibung 
von Bıbliothefsbejtänden, die Katalogifierung, Aufftellung, 
Inftandhaltung ꝛc. der Bücherfammlungen behandelt. So ijt 
ein recht brauchbares und zwedentiprechendes Buch entjtanden, 
welches freilich feine jelbjtändige wiſſenſchaftliche Bedeutung 
beanfpruchen fan, aber, fleißig und mit Liebe gearbeitet wie 
es iſt, dem praftijchen Bedürfniß, den es in erjter Reihe zu 
dienen beabjichtigt, volllommen gerecht wird. Für leßteres find 
die Fingerzeige, welche das Buch giebt, nicht nur ausreichend, 
fie gehen unferer Unficht nad) ſelbſt bisweilen über das Noth- 
wendige hinaus, namentlich in den eingehenden Vorſchriften 
über dig Behandlung der Manuferipte und Incunabeln, da 
dieſe doch in den Bibliothefen, für welche der Verf. hauptſäch— 
lich jchreibt, nur jelten vorfommen werden, Indeß wird man 
ſich dieſes Zuviel immerhin lieber gefallen lafjen, als wenn der 
Berf. in das entgegengejegte Ertrem verfallen wäre. Wir 
wünjchen, daß diefer Wegweifer auch über die Grenzen Defter- 
reihs hinaus von den Vorſtänden Heinerer, zumal Schulbiblio- 


thefen, recht fleißig bemußt und daß ihm entfprechend von ihnen | 


möge verfahren werben. 
Eikungsberichte der k. preuß. Akademie der Wiffenfchaften au Berlin. 


1884. 27—20, 
JIuh.: Webſky, über ee rg und Eichwaldit vom Berge 
Softuj in Daurien. — Baginfko, zur Phyſiologie der Gehör: 


Schnee, — Roth, über geröllführende Gneiße von Obermittweida 
im fächfifchen Erzgebirge. — Derf,, über die Vorkommen der Hüte 
Yabrador. — Frey, Über das Todesjabr des Arnolfo di Cambio. 
(Sierzu Taf. VI) 


Umiverfitätöfhriften. 


Halle-Wittenberg (Jnanguraldilf.), Karl Pep old, petrographlſche 
Studien an Bafaltgeiteinen der Nbon. (48 ©. 8.) — P. Weise, 
d: Bacchidum Plautinae retraetatione quae lertur. (62 8. 89.) 


1016 








Yeipzig (babilitationsfhrift), Otto Crusius, analecla critica 
ad paroemiographos graeeos, (44 5. 8.) — (Inauguraldifl.), Garl Eidys 
born, die —— Gottes. Eine religionsphiloſophiſche Unter— 
ſuchung. (107 S. 8.) — Herm. Ehrenberg, zur Geſchichte des deuts 
ſchen Reichstages in den Jahren 1273— 1378. Berufung, Ort u. Zeit. 
(592.8. — Ni, Gelbe, Herzog Johann von Görliß. 1201 ©. 9.) 
— Frauz Joſtes, Johannes Beghe, ein bdeuticher Prediger des 
15. Zabrbunderts, (45 ©. 8.) — Carol. Scheffler, de rebus 
Teivram. (99 8. 8) — Emil Schmeider, die deutichen Städte: 
Kr der hohenſtaufiſchen Kaiſer Friedrichſs I und Seins 
rich's IV. (795. 8) — Dokar Hermann, geometriiche Unter 
juchungen über den Berlauf der elliptifchen Transfeendenten im 
complexen Gebiete. Mit 1 Taf. (36 S. 8.) — Erwin Papperiß, 
über das Problem der fürzeiten u. weiteiten Entfernung eines Punctes 
von einer Oberfläche 2. Ordnung. (86 S. 8.) — Dito Seife, 
die Mundtbeile der Rhynchoten. Nach Unterfuchungen au einigen 
Wajferwanzen. Mit I Taf. (63 ©. 8., Zaf. 4.) — Bernd. Hoff: 
mann, die Thränenwege der Vögel und Meptilien. Mit 3 Taf. 
(73 S. 1 Taf. 8., 2 FR Duerfol.) — Paulns Schiemenz, über 
das Herlommen des Autterfaftes und die Speihyeldrüfen der Biene, 
nebit einem Anbange über Das Riechorgan. Mit 1 Taf. (67 S. 8, 
Taf. 4.) — Bruno Steglid, über den Medanismus des Pferdes 
bufes mit befonderer Berädfichtigung der Hufrotationstheotie des 
Prof. Dr. Fechner in Wien. Mit 1 Taf. (13 S. 8., Taf, 4.) — 
Rich. Bed, das Dligorän von Mittweida mit befonderer Berl: 
fihtigung feiner Flora. Mit 2 Taf. (36 S. 8,, Taf, 4.) — Aranz 
Hammerſchmidt, Beiträge zur Kenntniß des Gyps⸗- u. Anhydrit⸗ 
geſteines. (41 S., 1 Taf. 8.) — Max Hoflrung, Unterſuchungen 
über den Nubellan. (31 S., 1 Taf. 8.) — Gut. Klemm, mikro— 
fkopifche Unterfuchungen über pſammitiſche Geſteine. (37 S. 8.) — 
Wilh. Rob. Neſſig, die vor Eruptivgeſteine des mittleren 
Elba. (134 ©. 8.) — Gruk ennel, über Mekonſäure n. einige 
Derivate derjelben, (28 S. 8.) — Jul, Eug. Wagner, über die 
Fähigkeit von Salzlöſungen. Mit 1 Taf. 33 ©. 5, Taf. 4.) — 
ne 0“ op», das angelfähfifche Gedicht „Criſt u. Satan“, 
(3 .8 , 


La Revue nouvelle d’Alsace-Lorraine, Histoire, litteralure, 
sciences, beaux-arts. 3° annee. Nr. 2. 
Sommaire; L’administralion generale de l’ancienne province 
d’Alsacee — Elienne Marcel, une amie de Guthe. (Fin.) — 
A. Husson, l’art en France au XVIẽ et au XVIl® siecle. — Ex- 


‚ plorations autrichiennes en Asie Mineure. — Une cause celöbre 








‚ Erwin Klebe, Zur Belimpfung der Krankheiten. 


alsacienne ou une erreur judieiaire en 1754. — Correspondance. 
— Chronique, 


Deutfche Revue, Hrög. von Ridyard Fleiſcher. 8. Jahrg. 7. Heit. 

Inh.: Ludw. Hevefi, die Arbeiten des Herkules. — Der deutiche 
Reichsfangler und die inneren Berbältniffe in Deutjchland und in 
Preußen. — Marco Mingbetti, Rafael in Nom unter Julius 11. 
1. — v. Bonin, über Luftſchiffahrt. — Karl v. Scherer, cine 
Geſandtſchaſts reiſe nach Peking. — Alfred Stern, Actenttüde zur 
Geſchichte des Jahres 1800. — E. Laspenres, die deutichen Inis, 
verfitäten, 4. — Berichte aus allen Wiſſenſchaften. — Kleine Revuen. 
— Yiterarifche Berichte. 


Allgem, MilitärsZeitung. Red.: Zernin. 58. Jabra. Ar. 48-49, 


Inh.e: Aranfreich und Tongfing. — Troſt, die militärs wirths 
ſchaftliche Lage der Kofafen. (Zorth) — Berfchiedenes 1. 


Bom Fels zum Meer. Spemann's illuſtr. Zeitichrift für das deutiche 
Haus, Red.: Joſ. Kürfhner 11. Heft. 

Inh: Karl BraunsWiesbaden, die Kunft zu reifen. — Lorenz 
Wbitemann, eine Metropole des Fiſchfangs. — A. v. Noberts, 
Die Penfionärin. — Karl Stieler, Aus'm Wirthshaus. Gedichte 
in oberbairiiher Mundart. 1—5. — beinr. Dünker, Eine Arbeits: 
ftärte Goethes (Dornburg). — Ar. Ananer, zwei ftille Fiſcher. — 
Pathologiſche 
Skizzen. — Mart. Greif, Geſegnete Weiherſtunde. — H. Schmidts 
Rimpler, optiſche Tauſchungen. — Mar. Schmidt, Die Schwan: 


| —— Schl.) — Hoffmann v. Fallereleben. „Bitte“ com⸗ 


voniert von H. Hofmann. — Dokar Schwebel, Bilder aus der 
Altmark, — Der Sammler x. 


Sirius. Zeitfchrift f. vopuläre Aftronomie. Hrög.v. Herm, 3. Klein. 
N. F. 11.88 7. Heft. 


Inh.: Das Obfervatorium des verftorbenen Dr. Henrv Draver. 
— Die Bewegung des Merkfurperibels. — Photometriihe Meſſung 
der Sonne, ded Mondes und einiger Fünitlicher Lichtquellen. — Die 
Zichtbarfeit der dunklen Seite der Benus. — Erinnerungen zur 


1017 





Geſchichte des Frauenhofer' 
— Vermiſchte Nachrichten. 


Schmeigner'd internationale Monatsſchrift. Redig. von C. 9. 
Rittner. 2. Bd. 6. Heft. 

Inh.: Nachtrag zu dem ſtenogr. Bericht Über den Congreß. — 
Nandh, Wünfhe u. Möglichkeiten. — Wine dramatiiche Kritik des 
judenhaften Liberalismus. — Rittner, Naudb, die Juden u. der 
deutjhe Staat. — Derf., die gewerkfichaftlihen Vereinigungen in 
England. — Zur Behandlung der Judenfrage. — Bücherbefpredhungen. 
— Mittheilungen vom Kriegsjchauplap. 


Gaca. Red.: G. J. Klein. 19. Jahrg. 7. Heft. 


Inh.: Die Hochwaſſer und ibre Urfachen. — Albr. Pend, ges 
preßte Konglomerate und Silurfoffilien der Halbinfel Bergen, — 


ſchen Flinte und Kronglafes in München. 


K. Müllenboff, über die Entitehung der Bienenzellen. — Aus | 


dem literarifchen Naclaffe von Profeffor Friedrich Mohr. — Mob. 
v. Schlagintweit, Nomenclatur der Pacifiſchen Eiſenbahnen Nord— 
amerikas. — An die Freunde deuticher Afrika-Forſchung, colonifas 
torifcher Beſtrebungen und der Ausbreitung des deutichen Handels! 


— Nitronomifher Kalender für den Monat November 1883, — 


Neue maturwillenfchaftlihe Beobachtungen und Entdeckungen. — 
Bermifchte Nachrichten. — Literatur. 


Revue eritique. Nr. 27. 


Sommaire: Kuntze, prolögomänns de 'histoire ramaine. — Haller, recueil 
de proverbes &paxnois anterleurs & Cervantes. — Leitres de Joachim du 
Bellay, p. p. de Nolhae, — d’(Ettingen, Grefllinger de Ratisbonne. 
— Bougeault, ende sur Iötat mental et la mort de J. J, Rousseau. — 
Ricard, les premiers jansenistes ei Port Royal, — Varläids. — Chronique, 
— Arcademie des Inseriptions. 


HiRyolit Blätter x. Hrög. v. Jdrg u. Br. Binder. 92. Dr. 
1. Heft. 
Inb.: Die katholiihe Tiaſpora Norddeutſchlanda. — Kigblide Auftinde und Aus 
ihren ſonſt und jest — Monismus und Materialismus. — Der bandels: 
volitiſche Drittelmeg nad Afien, — Zut neueren chriſtlich ⸗ arabiſchen Literatur, 


Die Grenjboten. Ned.: Johannes Grunow. 42. Jahrg. Nr. 27 
u. 28, 


Iub,: Rußland und ber alleinſeligmachende Gonfitutionslismus, — N. Aehler, 
bad Schwurgeridt. Gin Uebelltand a ey ed Nettawelen, — Die mündener 
ebruarumruben des Jahres 1849. ach einem zeityenöfiiichen Beticht. — 
tedrih Preher. — Yiterarkitoriicher Dilettantidmus. — Aug, Niemann, 
je Grafen von Atenihmwerdt. (Forti.) — Aus dem Schuldbuche ber Aort- 
Ihrittapartei. Patrlotiihes und Vropheriiches, 1. — Wine untelaunte 11 
Butber's Üiber Me Musi, Mitgetbeiit von H, Holftein. — Die romantiise 
Schule In Frankreich, — Piteralur, — Notizen. 


Politiſche Wochenſchrift. Red.: Hans Delbrüd. 2. Jahrg. Nr. 26, 
Inh: Deibräd, Ganefa. — Putlig, die Währungsirage im Neibstag. — 


gögrel, Gemerbeorbnung und Wermwaltungsrechtiprehung. — Mus ber 
it. 











Die Gegenwart. Hrsg. von Theophil Bol King. 23. 8b, Nr. 27. 


Int: Karl Baum bach, die Rovelle zur deutſchen Bewerbeurbnung. — Welis 
Dabı, über germaniidhen Hausbau. — Mob. Waldpmülier, 3.3. Kraſzewſti. 
— Theophil Bolling, Berliner Sittenbülder, — & pertator, engliihe Kunft · 
suftände — Emil Jeiatan, Aus der Familie Don Quiſotes. — Aus der 
Hauptſtadt. — Notizen, 
ar f. literar, Unterhaltung. Hreg. von R. v. Gottſchall. 
t. 27. 


Inb.: Aud. v. Gotiſchall, das moderne Epos, — Hein, Sulthaupt, neue 
Dramen, — Morig Willtomm, zur Planzenfunde — #. Holgbanien, 
Dichtungen und Gedichte, — Konrad Germann, Pbilofophiicdes, — Feuilleton, 
— ibitegrapbie, 


Europa. Red, von 6. Kleinſteuber. Nr. 27. 


Tube: SH. Schhmolfe, die 56, afademiihe Aunflausflelung in Berlin. 7. — 
Anton NRagele, Kärnibuer Liebe in Liedern. (2. Serie.) 3. (El) — A. 
Bergbaus, George Jacques Danton, 1, — Hansiprüde und Inichriften im 
Eliab. — Literatur 2. 


wiſſenſchaftl. Beilage der Leipziger Beitung. Nr. 52 m. 59. 


Inh. Brig Wernid, Wanderungen durd die Guuenetinahäung. 4, — Hugo 
Roſch, ein Licbesbrief aus alter Zeit. — 6 ardach, Idpziger Theatet. — 
P.v. Melingo, Stizzen aus Athen, 8, — Bücherdeſrrechungen. 
Allgem. Zeitung. Beilage. Nr. 174—180, 
Int: Dr. Voreny Saufer, Meihhsgerihteratb. (Metrolog.) — Gottfried Keller's neueſte 
Rovellen. Schl.) — Aus den vereinigten Staaten von Rordamerita. — Fran 
sie Rünitier und Aunftriästumgen der Gegenwart. I—4. — Ar. vu Yöber, 
vom Urfprung des deutidhen Mangels an Staateſinn. — 3 Biatter, bie 
neueſten Mejormen der amtlichen Statidik im Deſterreich. — Die Meilen der 
Deutichen Ariegsilotte im Jahre 1882. 6. (Bihlusart.) — Aus Kartebad. — In 
diſchee Erziebungsmweien. — Zu Wiens Ührentagen. 8. — Aur &utmwidelungs 
geſchichte des Cigenthums. 


Iuuftrirte Zeitung, Red.: Franz Metſch. 81. Band, Nr. 2088. 
Inh.: Karl Bottchet, Goethe in Karlsbad, — Bom — — Sundes · 
ſchießen im Dresden. — 3.1. Honegger, PR. Rofegger. — Todtenſchau 

— Ter Mond u, das Wetter. — Tie Brandihapung von Witby. Bemälde 

von Karl &uftau Sellgeift. — Der Brand des Mattıbaufes in Aachen. — Preſſe 


— 1883, 29. — Literarifhes Centralblatt. — 14. Juli. — 


| 


i 











 Glafer, Gandbuh des Strafproceiies. 


1018 








u. Buchhandel. — 9. Foewenberg, die Denkmäler Miihelm’s u. Alerander's 

von Humboldt in Perlin. — Ter Springbrunnen vor ber berliner Natienal- 

in — Neue Goldſiſche. — Hlmmelserfheinungen. — Polgtehniihe Mit- 
lungen. 


Ueber Land und Meer. 50. Br. 25. Jahre. Ar. 40. 


Inb,: Ich, van Demall, Der Gommandant. (Aorlf.) — G. Schreiber, bie 
yarlier Breſſe. Bar.) — Win Beſuch bei einer tirtiichen Prinzeſſin. — Frei ⸗ 
herr Allolaus Bay von Bayı. = Die internationate Ruterregatta in Wien. 
— Tas Boltsielt auf Dem (hodinifer Felde. u Samarow, Plewna. 
(Kor), — D. Heune am Abyn, ein Ausflug in Die Ureit, — R. @pp. Im 
vertenſtlibchen. — Die Pharmazeutenidyule in Paris, — Eugen Ioiet Map, 
der franydfiid-anamitiide Gonflit. — 9. a? Aus dem Wufilieben ber 
Begemmwart. 5. — A. Noderidh, Deufiprücde. — Rotigblätter. — “ftronomie, 
Jult 1883, — Aluftrationen. e 


Sonntagsd-Blatt. Red.: N. Phillips. Nr. 27. 


Iuh.: Beorg Hartwig, Warbenipiele des Lebene. (Fortſ.) — Glariſſa Lohde, 
Trübe und lichte Tage. de veuchtende Thlere und Pilangen, — Vedereien 
im 16. Jahrhundert. — Loſe Blätter. — JUuſtratlonen. 


wartenlaube. Ar. 27. 


Inh.: E. Werner, Bebaunt u. erlöh. (Bortl.); — Das deutihe Reichewaiſenhaus 
in Lahr. — Die Weltſprache der Sceſahter. — 8. Pidter, Itwilchen ee 
Welten. — Marie Gaim, die nationale Kochſchule in Yonden, — rnit 

Scerenberg, Memento morl, — Hermine Willingen ($. Wilfrien), 

Tas heilig’ Dim’. — Blätter u. Wüthen, . 


Die Heimat. Hrög.: Ludw. Anzengruber, Red.: Joſ. Rank. 
8. Jahrg. Rr. 40. (2. Bd.) . 

Inh.: Ferd. Shiftorn, Dirlomaten in ber Sommerftiſche Fortſ. — Rob. Fiſcher, 
Gedichte 1—3. — 3.6, Peettion, Die arme — — Arledr, Sk lögl, 
Grobheiten über das alte Burgibeater. — Bruno Walben, Aus dem Hof ı. 
T irlomatenieben. 2. — Koloman Tiſza. — Karoline Murau, Die lehie Ehre 
auf hober Ser. — Burgen, Kiöfter und Schlöffer in Deſterrelch. 8, Leo 
Sendringen, die Muthprove. — Literatur, — Mus aller Welt, 


Dayeim, Hrög. von R. König u. Th. H. Pantenins. 19. Jahrg. 
Ar. 20. 








Int: Merig v. Reibenbadr, Die Prinzeffin. (dortf.) — Ter Shlangenbändiger. 
— Balidier Start. — Unſer Auswanderer. — Urfprung der Fudataufe, — MR. 
v. Bülom. Ter Schulmeiſter. — Bortbe- und Ziihbein. Au dem Bildnik 
Gocıhes (1737) von Joh, Heinze Wilh. Tiſchbein. — Am Familientiidhe, — 
@ejunpheitdrath. . 

Ind. der Beilagen: A. A. Regnet, Im Hopfe der Bavaria. — Umſchau in fernen 
Landen. — Umſchau anf gewerblidem Gebiete. 


Schorer's Familienblatt. Redig. von 3. A. Mordtmann u. 6. 
“Hopp. 4. Bd. Nr. 27, 

Inh: Difie Shubin, Memento mori. (Fortf.)— ®. Ridard, Rundſchau der 
Erfindungen. — Eugen Scdmwiedland, Brayhologsides. Briefe an eine 
Dame über baudibriitendentung. 4, — Friedt. Auauer, Wie alt fle werten? 

— Gm Wein, Prufias. (dort. — Plauderede, . 








Allgem. Zeiten des Judenthums, Hrög. von 2, Philippfon. 
47. Jahrg. Nr. 27. 
Inb.: In den Angelegenheiten der rufflihen Juden, 3. — Die Schlußrerhandlung 


im Zisa-tflarer Proceh. 1, — Riterarifcher Wochenbeticht. — tungsnadı- 
richten. — Beuilleton. Bm: 


Züpifäes @iteraturblatt. Hrög. von M. Rahmer. 12. Jahrg. 
r. 26. 


Inh. Mahler, über den Talmud als Quelle für das Studium der Beibidte der 
Mathematit. (Vortrag) — Tie Juden in Inblen. (Fortſ. — Der Paläfina» 
Kanal. — Piteraturberihte, — Notigen. 





——=a— mn — — — — — 

Ausführlichere Kriliken 

erſchlenen Aber: 

Abel, die Baumpflanzungen in der Stadt und anf dem Lande, 
(Gentralbl. ſ. d. gef. Foͤrſtweſen. IX, 7.) 

du Bellny, letires, publ. par de Nolhac. (Revue cril. 27.) 

Breymann, die Lehre vom franzöſiſchen Verb auf Grundlage der 
en —— Mayer: Itſchr. f. d. Gymnaſialw. N. F. 

Juli, Aug. 
Felix, der Einfluß der Natur auf die Entwickelung des Eigenthums. 


(Beil. 3. Allg. Itg. 180.) 
rn Itſchr. f. d. 


pi Recht d. Gegenw. X, 3/4. 
Handbuch der Botanik, Hrög. von Schent, (Wilfomm: Bl. f. fit. 
linterb. 27.) 


Sandwörterbud der Pharmalognofie des Pflangenreihs. Hreg. von 
Biene Bi Aa Ebend.) —— 
1. (Rühner: Ziſchr. f. d. Gym⸗ 


Hauler, lateiniſches Uebungsbuch 
nafialm, N. F. XVI, Zul, Aug.) 

Hye v. Glunek,- Sammlung der Erkenntniſſe des k. k. Reichs⸗ 
erichtes. (Bidermann: Ziſchr. f. d. Privat» u. öff. Recht d. 

- Öegenw. X, 3/4.) 

a BL die rechtliche Natur der Staatsverträge. (Thon: 
end.) 

Iofupeit, Suntäz der lateinischen Sprache. (Woerlig: Itſchr. j. d. 
Gymnaſialw. N, F. XV, Juli, Aug.) 


Privats u. 


1019 


Rraufe, Bochdeutfche Sprachlehre Gemß Ebend.) 
"ale. Geſchichte des be Volkes, Hrég. * Matthäi. 
— hier | Bolksw., Politik u. Kulturgeſch. 





—V Bette zur ar des altiprachlichen Unter⸗ 
Si 50 Noet ihr. f. d. Gummafialm, N, 5. XVII, 
Juli, . 





Bom 30, Ichsi bis 7. Juli find nachflehende 
nen erfchienene Werke 


auf unferem ebactionsburenu eingeliefert worden: 

Nudebert, Beiträge ge ee ng Vortrag. Berlin, 
Dümmler’ö Berl, (64 S. 

Baudiffin, foriale Fragen = Gegenwart, Dresden, v. Grumb— 
fow. (8.) A 1, 20, 

Bauer, Bon der Sefefen Determinante der Heſſe'ſchen Aläche, 
— Kirn dritter Ordnung. München, Kranz i. Comm. (4.) 

5 

v. Bauernfelb, das bayerifche Präcifions-Nivellement. 6. Mittheis 
lung. Ebend. (4.) A 2, 50, 

Bechſtein, die germanifche bilologie voraugsweife in Deutſch⸗ 
land ei 1870, Leipzig, Aues's Berl. (NReisland). (Nov. 8.) 


eH. 0, 80. 
Bennet, Abhandlung über Eleftro:Diagnoftif bei Krankheiten des 
er Deutih von Diep. , Halle /S., Knapp. 
r. 
Bergk, fünf Abhandlungen zur Geſchichte der rlechiſchen Philo⸗ 
—— und Aſtronomie. Hrog. von Sturide. Ebend. (8.) 


Beringer, kritiſche Vergleichung per elektriſchen Kraftübertragung 
mit den gebräuchlich ag — Uebertragungsfyftemen. 
Berlin, Springer. (Gr. 8.) 2, 40. 
— Rouffeau's Religionsphilofophie. Leipzig, Fock. (8.) 
Görut, Mr Grund u. Zweck. Dresden, v. Grumbfow, (S.) 
1, 80 
Cordier, bibliographie des oeuvres de Beaumarchais. Paris, 
Quantin, (VI, 143 5.8) 
Dafert, nn Wilhelm Leibniz ala Deutſcher. Wien, Gerold's 
obn. (8.) 
Encytlopãdie der Raturwiffenfcaften hrög. von Förſter u. 4. 
Breslau, Trewendt. (Gr. 8 


ya. 33. Lief.: Ban der Botanif, Hrsg. von Schenk. 
(3. Br. S. 113256.) 
2. Abth., 14. Lief.: Wittſtein, Handbuch der Pharmalognofie 


des — 6. Lief. (S. 721—864.) 

Fahlbeck royaule et le droit royal —— durant la pre- 
miere periode de l’existenee du royaume (496—614). und, 
Gleerup. (XV, 346 ©. Gr, = 

Frifchbier, preußiſches Wörterbuh. 9. Lief. Berlin, Enslin. 
(Nov. 8.) 2. 

Goͤtz, das Donangebiet mit Rädfiht anf * Waſſerſt raßen ꝛtc. 

8.) 


Stuttgart, Grüninger. (XVII, 481 S. Gr. 8, 

Hahn, — Berſuch einer auf ie u. geologi ar 
u > —5——— Eintheilung der Infeln. Leipzig, 
& Go, 

Haupt, Saufeine ur —D der Geſchichte des Bergbaues. 
4. Lief. Leipzig, Felix. (8.) cH 4. 

Heubner, bie —— Diphtberie. Leipzig, Veit & Go. 
($r. 8.) 2, 40. 


Silber, recente und im Löß gefundene en aus Ghina. 1. 
(Bien, 1882, Staatsdruderei,) (40 S. ®r. 8.) 
"Jäger, Aus der 5 Ein padagogiſches Teitament. Wiesbaden, 
Kunze's Nachf. MA 3, 
— 2* Bari. ‚sw, von der k. k. ſtatiſt. Gentral-Gommifs 
Wien, Gerold’s Sohn. (Mon. 8.) 
Für das Jahr 1880, X. Heft. Sanitätöwefen u. Wohlthaͤtigkeits⸗ 
anftalten x. (IX, 67 ©. 
Für das Jahr 1881. IX, Heft. Sparcafien. (45 ©.) 
— über die Fortſchritte auf dem Gebiete der reinen 
Ghemie. Hrog. von — 9. Jebrs. Beriät |. d. 3. 1881, 
Tübingen, Laupp. (Gr. 8.) cM 1 
Run: die — und ihr Bible, Bugern (. 3). Prell. | 


(Kt. 8.) 

Knies, die volitiihe Defonomie vom geſchichtlichen Standpınete. 
Neue . Aufl. der politifchen Delonomie vom Standpuncte der 
—— Methode. 2. Hälfte. Braunſchweig. Schwetſchke & 
Sohn. (XS. u. ©. 241—533. $.) 


— 1883, A 29, —sttererijges Gentralblatt — 14. Juli, — 





1020 


Statiftit der Neuzeit. 3. Lief, geipig, Felix, (8.) 


2, 80. 

Krimm el, die Kegelſchnitte in elementarsgeometrifher Behandlung. 
Tübingen, Laupp. (8.) oA 2, 60. 

Kukula, de tribus pseudaeronianorum scholiorum recensionibus. 
Bien, Konegen. (49 ©. 8.) 

Sebi, a aa ur —— und Hiſtologie der Thiere. 

onn, Strauß. (Roy. 8.) HM 2 

Yoemy, —— en zur —5* Künitlergefhichte. Wien, 
Gerold's Sohn. (Kon. 8.) 

Zueger, Theorie der ee des — in den Alluvionen 
der Flußgebiete. Stuttgart, Neff. (Nov. 

Mac, die Mechanik in ibrer Gutmidelung biforifchrtritifch darges 
ſtellt. Leipzig, Brodyans. (FI. 8.) 

Marchet, die rechtliche Stellung der land» u. forftwirtbichaftlichen 
—— in Deſterreich. Wien, Gerold's Sohn in Comm. 
(Gr, 8.) AH 1,60. 

Maskart, Handbuch der itatiitifchen Klektrichtät. Deutih von 
Wallentin. 1. Bd. 1, Abth. Wien, Pichler's Wwe. (Gr. 5.) 


cH. 14. 
Neuber, Anleitung zur Technik der autiſeptiſchen Wundbehand: 
Ku und des Dauerverbandes. Kiel, Yipfins & Fiſcher. (Mov. $.) 


Nadı 
der 2. Aufl. aus dem Ruffifhen übertra . von Pech. 2. Br. 
1. Hälfte. Leipzig, ‚ Brodbaus. (8.) — 

Rheinhard, Gä A Mheinbrüde. Cine —* kritiſche Studie. 


Stuttgart, Neff. (Rov. 8.) 0, 50, 
Wien, Gerold's Sohn. (Er. 8.) 


Kolb, 


.. u. Spaſovié, Geſchichte der flavifchen Literaturen. 


Ren: Afrika ald Gandelsgebiet. 

5 

Nöfiger, Neusdengitett (Burfet), Geſchichte und Sprache einer 
rn Golonie in Württemberg. Greifswald, Abel. 6.) 

1, 50 

Sachs, Hand, Die Wittenbergifche Nachtigall, Die man jept böret 
überall. Ein allegorifches Gedicht, ſprachlich erneuert von S iegen. 
Tena, Mauke'e Berl. (SU. 8.) cH 1, 50. 

v. Sarwen, das Staatsrecht * Königreichs Württenberg. BP. 1,2. 
Tübingen, Laupp. (8.) AM 1 

— —— die Incorporation des "Swotbefencredits. Ebend. (*.) 
43 

Schlegel, die Stellung der Homöopathie zu 2 ——— 
der Heilkunde. Kiel, Lipſius & Bio (Sr. 8.) cM 2. 

S — — das Gi und feine Befruchtung. Breslau, Kern. (4.) 


AM 1 

eler, Lehrbuch der —— * ee Techno⸗ 
logie ꝛc. 1. Bd. Wien, Faeſy. (Gr. 8.) 

Schwetſchke, zur TEN: der Sa alte a/S. von 
ng 1. Bd. Tb. Sale 5, Schwetſchke's Berl. 
(8.) 

Stein, esligenie ur des ———— Körpers. 2. Aufl. 

Halle —F napp. (Gr. el. 3 

ee Hiſtorien. *— Fu Erflärt von Prammer. 
Wien, Hölder. (8) « 

Waip, die Berfaffung des Tränen Reihe 2. Bd. 2. Abth. 2. Aufl. 
Kiel, Homann. (8.) AM 8 


Wictigere Werke der ausländifhen Literatur. 
Franzöfifhe. 


Antoine, de casuum synlaxi Vergiliana thesim facultati litte- 
rarum Parisiensi proponebat ete, (259 p. 8.) Paris, Klincksieck. 

Baret, étude sur la langue anglaise au XIV® sieele, presentee ä 
In facult: des lettres de —— (X, 221 p. 8.) Cerf. 


Blancard, des monogrammes ETeE: ı HR inserits sur Je champ 


de certains deniers eapütiens. (5 p. et planche. 8.) Marseille, 
impr. Barlatier-Feissat püre et fils, 

C horier, histoire generale de Dauphind, depuis l’an M de N.-S 
jusqu’ü nos jours, 2 vol. (731, 883 p. 4.) Valence, impr. Che: 
nevier et Chavet. 

Fagnet, la tragedie frangaise au XVIS siecle (1550-1600). (397 p. 
8.) Paris, Hachette el die, 

de Goureuff, un poëte breton diseiple de Ronsard: Frangois 
Auffray. (59 p. 8.) Nantes, impr. Forest et Grimaund, 

Guigue, le Livre de raison d'un —— de Lyon au XIV* 
siecle, texte en langue vulgaire (1314-1344). 130 p. 8.) Lyon, 
Meton, 

Halévy, melanges de erilique et d'histoire relalifs aux peuples 
scmitiques, (VII, 452 p. $.) Paris, Maisonneuve et C!*, 


1021 — 1333, 8 29. — Literarifhes Tentralblatt. — 14. Juli. — 1022 











Kirste, &udes sur les Pratisakhjas,.- (44 p. 8.) Paris, Impr. na- 
tionale. 

Extrait des M&moires de la Soeicte de linguistique, t, 5, 2° 
fascicule, 

Lebleu, droit romain: de pignoribus et hypothecis, et qualiter 
ea contrahantur, el de paclis eorum (dig. lib. 20, til. 1, 2, 3); 
droit frangais: ’hypotheque maritime (loi du 10 decembre 1874). 
(256 p. 8.) Lille, impr. Lefort. 

Rubat du M&erac, droit romain: de l’oceupatiun: droit francais: 
de la nullit@ des brevets d’invention, (222 p. 8.) Paris, Cotillon 


et Cie, 
Italienifäe. (Mitgetbeilt von Kirhboffn. BWigamd in Leipsig.) 
Alessio, saggio sul sistema tributario in Italia e sui suoi efletti | Altner's B. in gwickau. Rr. 3, Bermifchtes. 


| Amerikaniſche. 
economiei e sociali. Parte I: Le basi economiche del sistema | Cohn, Alb., in Berlin. Nr. 153, Vermiſchtes. 
| 


Games and songs of american children. Collected and compared 
by Newell.(8.) New York, 8. 7, 6 

Ward, dynamic ‚soeiology; or, applied social science, as based 
upon stalistical soeiology and the less complex »ciences, 2 vols, 
(12.) New York. S. 25. 


— — — — — — —— —— — — 


Antiquariſche Aataloge. 





tributario. Vol. 1: Le imposte direlte, (VIII, 391 p. 8.) Torino, | Löfſcher in Turin. Nr. 44, Medicin. 
[rat, Bocea. L. 6. m Münjter in Verona. Nr. 57, Bhilologie. 

Alli e memuvrie delle ır, Deputazioni di storia patria per le pro- | Schmidt in Halle. Nr. 456, Bibliographie, Literatur, Aunftges 
vineie modenesi e parmensı, Serie Ill, volume I, parte I e Il. ſchichte x. Nr. 457, Schriften üb. Großbritannien und Irland, 
rw 254, 330 p. con 2 lav. 8.) Modena, tip. Vincenzi e Nip. Schweden u. Norwegen. 


Biblivtheea historiea italieca, cura et studio Societatis Longobar- 
dieae historieae studiis promovendis. Vol, II. (LXXII, 336 p. 8.) 
Mediolani, fratres Dumolard. L. 20. 

Contiene: Vignati, codice diplomatico laudense; parte Il: Lodi 


Nadridten. 


Ernannt wurden: der a. ord. Profeifor far Mineralogie und 


nuovo, 
ini, Mi i suvi i storiei i er Geologie an der technifchen Hochſchule zu Darmitadt, Dr. Mid. 
3 7 20ER Ne VAREL —— Zepfiusd, zum ord. Profeſſor an dieſer anfatt; der Privatdorent 


Dr. Ernft Fiſcher in Straßburg zum a. ord. Profeſſor in der 
medicinifchen Facultät dajelbit; der Privatdocent an der ig 
—— Peg be otti, Er a, un Fed er 
Liceo gi io (il r.) „Filangeri“ in Montel Ik lasti athematif an der Univerfität Szernowip; Pr. Stephan Baw 
Per * — "1882. "tip. Norcia. ee zum a. ord. Profeffor der Sritlihen Philoſophie und der Funda⸗ 
Contiene: Lumini, il sentimento della natura in Dante: studio, | entaltheologie an der Aniverfität grakau; der Profeffor an der 
Liceo ginnasio (il r.) „Marco Foscarini“ nell’anno scolastico 1880-81. er ranftalt in Budweis, Dr Leo Schneedorfer, zum 
(79 p. 8.) Venezia, 1682, tip. Antonelli. ord. Profeſſor des Bibelftudiums des neuen Bundes an der theolo- 
Contiene: Martini, dei varii melodi per misurare la velocitä giſchen Rarultät zu Prag; der Privatdocent Dr. Joſ. KRatzl zum 
del suono nei gas. * a. ord. Profeſſor der politiſchen Dckonomie an der Iniverfität zu 
Liceo ginnasio (il r.) „Marco Polo“ in Venezia nell’anno scolastico | Prag mit böhmifcher Vortragsfprade. 
1880-81. (100 p. 8.) Venezia, 1882, tip. Antonelli. Der Oberlehrer Jobs. Hollenberg am Gymnafium zu Mörs 


Contiene: De Luechi, sui melvdi e processi di analisi speltrale - — Eigenſchaft an das Gymnaſium zu Bielefeld berufen 
orden. 


Folengo, le opere maccheronicche di Merlin Cocai, pubblicale 
per cura di Portioli, vol. I. (CXVI, 306 p., col ritratto del- 
l’Autore, 8.) Mantova, Mandovi. L. 6. 


quantitaliva, » 
Liceo ginnasio (il r.) „Pietro Verri“ di Lodi nell’anno scolastico Am Friedrihs-Gymnafium zu Frankfurt a/D. wurde der ord. 

1882-83, (39 p. 8.) L.odi, tip. Dall’Avo. Lehrer Dr. Th. Siebert zum Öberlehrer befördert. - 

Contiene: Inaugurazione dei busti di Giuseppe Riccardi e Paolo — — 

Gorini, 

; innasio (il r. ito Livio“ di Den Profefioren an der Korftafadenie zu Tharaudt, Geh. Gofs 
Liceo ginnasiv (il r.) „Tito Livio“ di Padova. (126 p. 8.) Padova, räthen Mar. Rob. Brefler und Dr. Jul. A. Stödhardt, K 


1882, tip, alla Minerva dei frat. Salmin. 

Contiene: Valeriani, l'infinito nelle scienze malematiche e 
naturali, 

Manzoni, opere inedite e rare, pubblicate per cura di Bram- 
billa, da Bonghi. Vol. I. Poesie inedite vo rare, (312 p., con 
prefazione, e con l’autografo del Cinque ma;gio ed altri. 9.) 


Erſterem bei feinem Webertritt in dem | a. das Comthurkreuz 
2. Gl. des f. fühl. Albrechtsordens verliehen worden. 

Den Oberlehrern Schaeffer am Gymnaſium zu Prenzlau, Dr. 
Gallius am Königsftädtifchen Gymnaſium zu Berlin, Leviſſeur 
am Leibnig-Gymnafium dajelbit, Ir, Emsmann am Realgymnaſium 

Milano, frat, Rechiedei. L. 5. zu Franffurt yD,, Dr. Scholle am Falt:Realgumnaflum. au Berlin 
Massaroli, Phul e Tuklapalasar Il, Salmanasar V e Sargon: | Und Dr. Slemens Dsw. Richter am f. Gymnafium zu Wurzen iſt 
questioni biblio-assire. (%.) Roma, 1882, tip. Poliglotta. L.2,50, das Brädicat Profeffor beigelegt worden. 
Pignoceo, cenni storiei sulla r. accademia delle seienze mediche | Dem ord. Lehrer Max Sonntag am Friedrichs-Gymnaſium 
di Palermo, dal 1621 fino al presente, con i documenti, ecc. | 34 Zranffurt a /O. wurde der Titel Oberlehrer verliehen. 
(46 F 16.) Pas —— * Lao. —— * — 
Salvadori, ornitologia della Papuasia e delle Molueche: parte IL P A &; 
(XV, 595 p. 4.) Torino, 1892, stamp. reale, ditta Paravia e C. Am 26. Juni + in Richmond der General Sir Edward 
di 1. Vigliardi. L. 20. Sabine, berühmt durch feine Polarreifen und dur feine wiljens 
ſchaftlichen Forſchungen und Arbeiten auf dem Gebiete des Erd— 








Engliſche. magnetismus, 95 Jahre alt. 
Sonnenschein, Bentley's Plautine emendations from his copy Am 3. Zult 7 in Marburg ber Profejior der Nechte am dortiger 
of Gronovius. (Small 4.) Oxford Warehouse. 8. 2, 6. Univerfität, Ur. Arnold, im 57. Lebensjahre. . 
Van Laun, history ol french literature. 3 vols. (8) London, Bor Kurzem + in Oxford der Mathematiler William Spottis- 
Chalto, 8. 22, 6. | woode, im 59. Lebensjahre. 


An die Herren Verleger richten wir die Bitte, alle menen Unternehmungen ihres Verlages, die auf wiſſenſchaftliche 
Bedeutung es erheben, aldbafd nad ihrem Erfeinen an die Erpedition dieſts Blattes, Hoſpitalſtraße Nr. 16, (nicht in 
die Wohnung ded Herandgebers) einzufenden; wene Auflagen früher erſchienener Werle können aber nur im feltenen Fällen Beriid- 
fihtigung finden, — Die Erpedition erbittet alle Zufendungen mit Factur (berechnet), fieht ſich aber ald berechtigt an, mad erfolgter 
Beſprechung den Betrag ded Buches auf dem Conto zu tilgen. Befonderd werthvolle Werke find wir aud nach erfolgter Beſprechung 
zurüctzuſenden erbötig, wenn bei ihrer Einlieferung ein daranf gerichteter Wunſch ausgeſprochen wird. — Unberechnet zugeſaundte 

er werden nicht remittirt. 
En Zugleich — wir und, au rechtzeitige Einſendung der Vorlefuugsverzeihniffe nnd der Univerfitätä= wie ber 
Shulprogramme und der Differtatiomen zw erinnern. Auverläffige Nahrihten über erfolgte Anftellungen, Auszeichnungen 
und Todesfälle in dem Kreiſe der Gelehrtemwelt werden mit Daul benußt werden. 

Bei Eorrefpondenzen über Bücher bitten wir ftetd die Namen der Verleger derjelben hinzuzufligen. 





1028 — 1883, 229. — Literarifhes Centraflblatt — 14. Juli. — 1024 
* + + 
Literarifdhe Anzeigen. 
Neu erschien: [185 p meinen. Verlag ist übergegangen: [187 


Agthe, Schedae Aristophaneae # 0, 30 (be- 


Fünf Abhandlungen " 
handeln u. a. die Frage, betr. das Zusammenarbeiten des 
Eupolis mit dem Aristophanes), 


Geschichte der griechischen Philosophie nd Astronomie | """"earanne: ee. 3, 0 


zu cM 2, 40, 
Theodor Bergk. | Anhang dazu ‚40 


Herausgegeben 
von 
Gustav Hinrichs. 
1214, Bogen. Gr. 8. Preis cM 4, —. 
Leipzig, im Juli 1883. 
Fues’s Verlag (R. Reisland). 


Verlag von C. A. Schwetschke & Sohn (M. Bruhn) 
in Braunschweig. 


Soeben ist erschimen und durch alle Buchhandlungen zu 


beziehen: [189 | 
— EHER ER EC En nee ee nv 7 en ni) 


Die politische Oekonomie 


vom geschichtlichen Standpuncte. 
E Von 
Karl Knies. 


eue 
durch abgesonderte Zusätze vermehrte 
Aufage 
er 


„Politischen Oekonomie vom Standpuncte der geschicht- 


lichen Methode.“ 
Zweite Hälfte, 


Preis fl 6, —. 
Preis des nunmehr vollständig vorliegenden Werkes # 11. 


In Hugo Voigt’s Hofbuchhandlung in Leipzig ist soeben 
1 


erschienen: [192 


Nomenelator 


der 


Gefässcryptogamen 
oder 
alphabetische Aufzählung 
er 


Gattungen und Arten der bekannten Gefässoryptogamen mit 
ihren Synonymen und ihrer geographischen Verbreitung 
von 


Carl Salomon. 
8. 385 8. Preis c# 7, 50. 


Ren erfchien: [190 
* D i + + 
germaniſche Philologie 
vorzugsweife in Deutſchland jeit 1870. 
Ein encyklopädiſcher Ueberblid 


von 
Neinhold Bechitein, 
ordentl, Profefior an der Univerität Noftod. 
Separatabdrud 
aus der zweiten Auflage von Schmid's Encyklopadie. 
2), Bogen, Lex.⸗9. Preis oA 0, 80. 


Leipzig. Fues's Verlag (R. Reisland). 


' Goslar, d. 29. Juni 1553. 


L. Koch’s Buchhandlung. 


In der Matth. Rieger'ſchen Buchhandlung in Augsburg int 
foeben erſchienen und zu haben: fit 


Ausgewählte Schulreden von Schufrath Dr. G. C. Mezger, 
weıland Rector des proteft. Gymnaſiums und Vorftand des 
Collegiums bei St. Unna in Augsburg. Herausgegeben von 
Friedrich Mezger, kgl. Gymmafial-Profeffor. 250 Seiten. 
Preis cH 3, —. 


In J. H. Kern's Verlag (Max Müller in Breslau / 
ist soeben erschienen: [188 


Das Ei und seine Befruchtung. 


Dr. Anton Schneider, 


Prof. der Zoologie u. Direelor des zoolog. Maseums der Univ. Breslan. 
11', Bogen. Gr, Quart mit 3 Holzschnitten u. 10 Tafeln. 
Preis: Cartonniert cA 14, — 


EEE 
Erklärung. 


In den Yahresberichten der Geſchichtswiſſeuſchaft II; 1, 74 


f 


ß 
ö 


x 


1186 


ſchrelbt Herr Dr. Steinjdneider: 


„Das letzte in unferem Berichte iſt das nädyite, aber leider 
nicht das beſte. Hans Jungfer's Brojhüre (die Juden unter Arie: 
drib d. Gr... Leipzig, F. W. Grumow; vergl. Grenzboten Nr. 34) 
dient mehr der Tendenz als der Geſchichte; und der Name M, Mens 
delsſohn's ... . bat im Em. Schreiber — einen Abjchreiber ge 
funden (Nachweis der Plagiate . . .).” 

Es beliebte Herrn Dr. Steinfhneider meine aus den Quellen 
aefhöpfte Daritellung mit dem Buche eines „Abichreibers“ zufammen: 
—— und die Anzeige meiner Schrift auoſchließlich auf allgemeine 

orwürfe zu befchränfen, ohne diejelben irgendwie aus dem Jnhalte 
zu begründen, und obne den Juhalt überhaupt nur mit einem Worte 
anzudeuten. Dieje Art von Kritik bildet einen auffallenden Gegen: 
fat zu dem in den Jabresberichten d. G. nicht erwähnten objertiven 
‘Heferat über die betreffende Schrift in Subel’s Hiſtor. Zeit: 
ſchrift 46, 310 und entfpricht wenig den Pflichten eines Meferenten ; 
fie ift gebäffig und ummiljenfchaftlic und „dient mehr der Ten: 
denz als der Geſchichte“. Man vergleiche auch, mie derjelbe 
Herr Kritifer eine Tendenzbrofchüre des Dr. Paulus Gajiel, melde 
mit den „Gapitalen Imdiiher Sage und Macht“ beginnt umd bei 
Stöder und Treitſchke endigt, nachdem u. A. and von der „jüdtfchen 
Abjtammung der Engländer“ die Rede geweien, in den Jahres. 
dv. 8. als Skizze eines „wiſſenſchaftlichen“ Vortrags, als 
„Borläufer tieferer Studien” gelten laßt! — Seine Kritit konnte 
mich daher nur in der Mebergengung beitärfen, daß eine Schrift, 
welche zur richtigen Würdigung Friedrich d. Gr. beitragen will, 
indem fie unbegrümndeten Angriffen hiſtoriſche Documente umd Ur: 
tbeile von Zeitgenoſſen entgegeufeilt, allerdings der Geſchichte dient. 
Dr. Hand Jungfer. 


Berlin. 


EEE ERREGER 


Verautworil. Redacteut Brof. Dr. Barnde in Leippig, Goetheſtrahe Ar. 7. — Drud von W. Drugniim in Leipsig. 


york, 


Literariſches Centralblatt 


ür Deutſchland. 


Herausgeber und — Redacteur Prof. Dr. Fr. Zarnde, 


(1883. 


verlegt vou Eduard Ancenarius in Leipzig. 


Ar. 50.) 











Erſhini jeden Sonnabend. 


er 21. Juli. 








Preis viertefjäßefich A 7. 50. 








Pitt, Martin Luther's Leben u. Wirfen, 

Ianden, Aeander am Heichstage zu Worms 1521, 
Witte, Üiber Arciheit des Willens. 

Deri, Erundzü e der Gittenichre. 

Dabn, pbilofophifihe Studien. 

Schröder. die Franfen u, ihre Bedht. 

Bernbarbi, Koncad IN. 

Urkundenbuch der Stadt Duedlinburg. Bearb von Janidr, 


fein, 
Menes aus der Geograrhie, 


Orpert, die Kranfenhänfer. 


gang der Ditonen, Zeitalter Nierander’e, 


Europas und feiner Golonien. 
Yaude’s erfter Ergänsungsband zu Yırras' u. Dberbied’d 
ifiuftrirtem and buch der Opftfunde 


&laler, Handbuch des Strafproceſſes. 
Ripid. Geſcichte Des deutſchen Bolfes bis zum Aus: Müller, Geſchichte der zriechiichen Yiteratur bis anf das 


v. Kalle, Geſchichte des ſürſtlichen KHauſtee Liechten | Flattner, ftanzöſiſte Schulgrammauit. 


2beet. echiedenis Der Neberlandidhe Letler⸗ 

unde. 

BWeitpbal, Ariorenus von Tarent Melit u. Rhothmit 
des claſſiſchen Hellenenibums ıc. 

Deri,, die Munif des griecch. anerthums nad) den alten 
Duellen new bearbeitet 

—J an ber Dorpatır Univerfität im 2 Semelter 
* 


Aartographie und Statiſtit 


Alte Bügerfendungen erbitten wir derechnet uub unter der Nörefle ber Ervedition d. BL. (Hospitalftt. 16), afle Briefe unter der bed SHeraudgederd (Gocihefr. 7). Mur ſoiche 
Bertetünnen eine Befpredung finden, die ber Redactlon vorgelegen haben. Bel Gorrefpondenzen über Bilder bitten wir fietd ben Ramen ber Berleger berfelben anyugeben. 





Cheologie. 

Plitt, Dr. Guft., Prof,, Dr. Martin —— Leben u. Wirken. 
Zum 10. Nov. 1883 dem deutſchen evangel. Volke geſchildert. 
Bollendet von E. F. BAIMTIER, Paſtor. ——— 1883. Hinrichs. 
570.8) M 4,5 

Daß dies Buch eigentlich Neues barböte, fann man nicht 
fagen. Es find feine neue Forſchungen, auf die es fich gründet, 
noch auc) find es neue Gefichtspunete, unter die hier die Geftalt | 
und das Verhalten des Reformators gejtellt wird. Dennoch hat | 
das Buch feinen unverfennbaren Werth, den man gern zugeftehen 
mag, auch wenn man nicht in allen Urtheilen mit dem Verf. 
übereinzuftimmen vermag. Es ift für „das deutfche evangelifche 

Bolt“ beftimmt, veranlaßt durch das bevorjtehende Lutherfeſt, 

und zeichnet in überaus lebendiger und anfchaulicher Art feinen 

Helden, ohne dabei in geiftlofen Ton zu verfallen, den man fo 

oft gemeint bat als den „populären“ bezeichnen zu bürfen. 

Vielleicht könnte man jagen, das Buch fei zu ſehr in dem Tone 

eined bloßen Panegyrifus gejchrieben, und Thatfache ift aller: 

dings, daß unter Allen, die jemals deutfche Luft geathmet, dem 

Berf. Niemand an Luther heranreiht. „Am der Gejchichte 

der hriftlichen Kirche nächſt den Apofteln feine fo hervorragende 

Berfönlichkeit, wie Marin Luther“, das ift der Satz, der an der 

Spiße fteht, das die Tonart, die überall durchklingt, und da ge— 

fchieht es denn leicht, daß die Kritif, wie fie doch von dem 

Hiftorifer geübt werden foll, in den Hintergrund tritt und andere 

Männer neben dem einen ungebührlich in den Schatten gebrängt 

werden. Namentlich ift dies hier mit der Perſon Zwingli's ge: 

ſchehen, deſſen Stellung in feinem Streite mit Luther aud in 
dieſer Schrift viel zu wenig gewürdigt und lediglich vom Stand» 
puncte des Lutherthums, wie e3 ſich in unferen Tagen geftaltet 
bat, beurtheilt wird. Doch das find Bemerkungen, die eben auf 
einem anderen Standpuncte, ald dem des Berf.'s, ſich von ſelbſt 
ergeben, und bie uns nicht Kindern, dem Buche unſere An— 
erfennung zu zollen. Zu Luther's Geftalt bliden auch wir mit 

Ehrfurcht und Dankbarkeit hinauf und freuen uns des felten 

Beugniffes der gemeinfamen evangelifchen Wahrheit, von dem 

auch dies Bud) voll ift. Pe | 


Jansen, Dr. ph. Karl, Prof., Aleander am Reichstage zu 
Worms 1521. Auf Grundlage des berichtigten Friedrich’schen 
Textes seiner Briefe zur Sücularfeier von Luther's Geburt dar- | 
gestellt. Kiel, 1883. Lipsius u. Tischer. (72 $. 4.) c#H 3,60. 

Aleander war der Vertreter der päpſtlichen Politik auf dem 

Reichstage zu Worms, im Jahre 1521, und eben deshalb find 











\ denn die Briefe, welche er während ſeiner Anweſenheit zu Worms 


an ben Gardinal-Staatsfecretär Julius von Medici, ben jpäteren 
Papſt Clemens VII gerichtet hat, von dem höchſten Intereſſe. 
„Einen Kampf”, jagt der Verf. mit Recht, „verfteht keiner, der 
nicht beide Gegner kennt”, und die Gegner Luther's lernt man 
benn allerdings aus diefen Berichten ihres Vertreters auf das 
Deutlichſte kennen. Doch find diefe lange Zeit hindurch nicht zugäng- 
lich gewejen. PBallavicini hat fie für feine Geſchichte des triden- 
tiniſchen Eoncils, allerdings nur im befchränftem Umfange, be- 
nußt, aber fpäter waren fie in der Baticana entweder nicht mehr 
alle vorhanden oder wurden doch nicht zur Einficht verftattet, 
bis fie dann dem bekannten bänifchen Theologen Münter „durch 
Zufall in einer römischen Bibliothek”, der des collegium ro- 
manum, im Sommer 1786 in die Hände fielen und von ihm zu 
feiner Gefchichte der Nunciatur Hieronymi Aleanvers auf dem 
Neihätage zu Worms" („vermifchte Beiträge zur Kirchen: 
geſchichte“ 1798) bemußt wurden. Wllein eine Publication der 
Briefe ſelbſt erfolgte duch Münter noch nicht, und die von ihm 
gemachte Abjchrift fcheint auch verloren gegangen zu fein, Erſt 
€, Friedrich Hat in den Abhandlungen der Münchener Afademie 
(III. Cl. XI. 3b. III. Abth.) nebft einer Abhandlung, „den 
Reichstag zu Worms im Jahre 1521 nach den Briefen des 


ı päpftlichen Nuntius Aleander“ betreffend, auch einen Abdruck 


einer von ihm 1869 auf der Stadtbibliothek zu Trient (Eod. 
Mazzetti 90) gefundenen Abjchrift der Briefe veröffentlicht 
und dadurch eine nähere Einficht derjelben möglich gemacht, nur 
daß auch hier noch viele Unklarheiten blieben und namentlich der 
von Friedrich veröffentlichte Tert theils ſchon durch den Ab— 
fchreiber, theild aber auch wohl durch Nadhläffigkeiten beim Ab— 
druck ſehr verderbt erfchien. Auch war die Zeilbeftimmung der 
Briefe nicht immer richtig, manche fogar gar nicht datiert. Und 
bier nun hat ſich der Berf. das Verdienſt erworben, mit großem 
Scharffinn nicht bloß den Tert richtig zu ftellen, fondern auch 
die Neihenfolge der Briefe und die Zeit ihrer Ubfaffung genauer 
zu beftimmen, dadurch dann aber auch in die Verhandlungen des 
Reichstages, in die Umtriebe der Parteien, namentlich aber aud) 
in die Urt, wie päpftlicherfeit3 die Angelegenheiten der Re: 
formation behandelt wurden, ein gutes Licht zu bringen. Dan 
lernt die päpftliche Politik hier gründlich kennen, und das ift 
angeſichts einer Geſchichtsſchreibung, wie fie durch die Anhänger 
Roms in neuefter Zeit verfucht worden ift, gewiß überaus heil- 


ſam. Dean braucht fich in der That nur recht in dieſe Aleander'- 


[hen Mittheilungen an den Cardinal-Staatsfecretär Paul’s II, 


1027 





zu vertiefen, um die Tendenzen würdigen zu lernen, welche ba 
mals den „heiligen” Stuhl leiteten. Ps. 











Allgemeine evang.»luth. ſtirchenzeitung. Rr. 27. 

Inh.: Zur kirchlichen Lehre vom Beruf. 1. — Das neneite 
preußiſche Kirchengeſeß. — Die Audenmiffionsconferenz zu Berlin. 
— Das Ziegenbalg: Jubiläum in Pulsnig, — K. W.e F. Lichtens 
berg. — Ans Baden. — Die bayeriſche Paitoralconferenz. — Die 
meißener Gonferenz. — Kirchliche Nachrichten zc. 


* evangel. Kirdenzeitung. Hreg. von $. Mefiner. 25. Jahrg. 
r. 27. 





Inh.: Das Jobanniterfeit in Sonnenburg. — Die berliner 
akademifche Kunftansitellung. — Die berliner JZudenmiffionsconferenz. 
— Gottfried Kinkel. — Eine Scheidung im Lager der Spiritiften. 
— Franfreih und die römifhe Kirche. — Neligiofe Berſammlungen 
in Franfreih. — Die Generalverfammlung der irifchen Preoby— 
terianer. — M. B. Lindau, Yucas Cranach. — „Briefe aus der 
Hölle“. — Gorrefpondenzen. 


Inh.: Alex. Schweizer, Janſſen über Zwingli und Prieiters 
cölibat. (Fortf.) — I. Webſky, das neue Fircenpolitifche Befep. 
— Bon der meißner Gonferenz. 2. — Nüdblid auf Die fchleswig- 


holſt einiſche Gefammt-Synode. 1. 


Deutfher Merkur. Red. A. Bapenmeier. 14. Jahrg. Are. 
Zub.: Die Ältefte Kirchenverfaffung. — Aphorismen von R. 
Baumſtark. (Fortf.) — Gorrefpondenzen und Berichte. 


Zeitfchrift für firchliche Wiſſenſchaft nu. firchliches Leben. Hrög. von 
G. €. Luthardt. Heft 7. 

Inh.: N. Kübel, apokalyptiſche Studien. — A. Zimmer, 
2. Kor, 11. 22 und Phil. 3, 5. — E. Engelhardt, Veit Dietrich's 
Trene gegen die Iutherifhe Lehre. — O. L. Münchmeyer, U. 
Ritſchl's Lehre von der Rechtfertigung. — Wild. Gußmann, Eid 
und Meineid. 


Jahrbuch der Geſellſchaft f. die Geſchichte des Proteitantismus in 
Deiterreih. 4. Jahrg. Heft 1. 

Zub.: Carl R. v. Otto, Tauberiana.. — Garl Reiffen- 
berger, zwei Predigten des Hofpredigers Abraham Scultetus. — 
Nob. Leidenfroit, Neligionsbefchwerden der evangelifchen Stände 
von Steiermark, Kärnten und Krain. — 3. Scheuffler, öiter 
reichiſche Exulanten in Sachſen. — Alfred Grenjer, heraldiſch- 
genealogifche Wanderungen auf den wiener evangeliihen Friedhof. 
— Bericht des Central⸗Ausſchuſſes über das Vereinsjahr 1592. 
Theol. Studien u. Kritifen. Hrög. von J. Köftlinn. E. Riehm. 

Jahrg. 1883. 4. Heft. 

Zub.: Hering, die Kiebeöthätigkeit der deutfchen Neformation. 
1. Art. — Uiteri, —— der Zwingli'ſchen Sacramentss und 
Tauflehre bei Bullinger. — Kleinert, Sind im Bude Kobeletb 
anßerbebräifche Einflüffe anzuerkennen? — Schmidt, die Bedeutung 
der Talente in der Parabel Mattb. 25, 14—30. — Recenfionen. 


Der — Redig. von J. B. Heinrich u. Gb. Moufang. N. F. 
25. Jahrg. Juni, 

Inh.: Die Weltanfhauung des P. Angelo Sechi. — Der 
Diaconat in der Apoftelgefchichte und den pauliniſchen Briefen, — 
(Ergänzungen zu Jauſſen's Geſchichte des deutſchen Volkes. — Das 
neneſte Merk über die Buhbücher. — Melbier Paul von Deſchwan— 
den. — Die Apoftel ded Herrn von Edmund Behringer, — Literatur. 








Philofophie. 


1) Witte, Dr. J. I., über Freiheit des Willens, das sittliche 
Leben u. seine Gesetze. Ein Beitrag zur Reform der Erkenniniss- 
theorie, Psychologie u. Moralphilosophie. Bonn, 1962. Weber. 
(X1, 335 8. lioy. 8.) el. 9. 


2) Ders., Grundzüge der Sittenlehre. Ein Compundiam der 
Moralphilosophie, Ebenda. (45 5. Roy. 8.) -# 1, 20, 

Nicht geringe Ziele find es, die fich der Verf. geftedt hat. 
Im Borworte des Buches „über Freiheit des Willens“ bezeichnet 
er es als feine eigentliche Aufgabe, eine dem heutigen Stande 
des Wiffens entfprechende Reform der Ethik herbeizuführen; 


— 1883, 3 30. — Literariſches Centralblatt — 21. Juli. — 








1028 





auf dem Titel wird das Buch charakteriſiert als ein Beitrag 
nicht mur zur Neform der Moralphilofophie, ſondern auch zur 
Reform der Erfenntniftheorie und der Piychologie. Ausdrüd- 
fich verfichert der Verf., daß er fich zur Ausführung eines jo 
bedeutungsvollen Unternehmens reichliche Zeit genommen hat; 
das nonum prematur in annum ſei von ihm fajt wörtlich be: 
herzigt worden. 

Da ber Verf. ſehr Vieles und Verfchiedenes auf einmal 
will, fo darf man fich nicht wundern, daß er jehr weit ausholt, 
daß der Gang der Unterfuchung fein ftetiger und das Jnterejie 
des Buches fein concentriertes iſt. In einem erften Theil wird 
die Lehre von der Willensfreiheit auf die Erkenntnißlehre be: 
gründet. Der Verf. wendet ſich gegen den Empirismus ebenjo 
wie gegen den neuen Rantijchen Stepticismus und begründet 
einen „objectiven Kriticismus“, der ſich der Jdentitätsphilojophie 
ſtark annähert. Die Welt und das denkende Subject ruhen auf 
einer gemeinfamen, univerjell gültigen geiftigen Grundlage; der 
Vernunft im Denken entipricht die Vernunft in den Dingen; 
allein in den Bernunftgejegen ift das Allgemeingültige und 
Nothwendige, und fie allein gewährleiften die Wahrheit der Er- 
fenntniß. Dem entiprechend giebt es auch für das Begehren ein 
Ullgemeingültiges und Unbedingtes, was über alle Erfahrung 
hinausweilt, ein Sollen von unbebingter Gültigkeit und eine 
unbedingte Werthihägung. Damit ift die Quelle der Willens- 
freiheit gegeben. — Ein zweiter Theil begründet die Willens: 
freiheit auf die Piychologie. Die Seelenvermögen werden als 
feelifche Subftangen bezeichnet, ein Sat, dem Ref, feinen rechten 
Sinn abzugetwinnen vermag, jo großen Nahdrud aud) der Verf. 
auf denjelben legt. Es wird im Begehren eine Entwidelung 
durch fünf Hauptſtufen aufgeftellt: Trieb, Wunſch, Begierde, 


| Streben und Trachten, endlid) der Wille. Diefe Stufen werden 


charalteriſiert durch die jtetig fortjchreitende Abftreifung der Ab— 
hängigfeit von Erfahrungseindrüden bei zunehmender erfolg: 
reicher Aneignung derſelben. Weber diefe Aufjtellung von fünf 
Stufen, noch die Abgrenzung derfelben wird leicht Zuftimmung 
oder Berftändniß finden. Das Nefultat ift, daß, während das 
Begehren ſchon von vorn herein auf einer urfprünglichen Ber- 
nunftgrundlage ruht, das Werthbewußtfein ſich im Gange der 
Entwidelung immer entjchiedener von allem Fremden und 
Aeußerlichen Tosreift, bis fich zuletzt der charaftervolle Wille 
als ein Syflem von Marimen in urfprünglicher Eigenart zu 
behaupten vermag. — Ein dritter Theil betrachtet die Willens- 
freiheit im Zuſammenhang mit der Sittenlehre. Wir heben nur 
das Auffälligfte hervor. Das Sittliche ſetzt der Verf. in bie 
Uebereinftimmung mit der Stimme des Gewiſſens. Die Stimme 
des Gewiſſens ſei ein eigenthümliches Gefühl der Luft und Un- 
luft von rein pſychiſcher und geiftiger Art; in ri feien die Nor: 
men abfoluter Vernunft enthalten; durch fie wiſſen wir in jedem 
einzelnen alle genau, welche Handlung die einzig richtige ſei; 
Pflicht fei, was die Gewifjensftimme ung gebiete; über das fitt- 
lich Zuläffige oder Unzuläffige fönnen wir nie im Zweifel fein. 
Im Gewiffen haben wir die Anſchauung des Unbedingten, eine 
productive Anſchauung nicht eines Seins, fondern eines Sollens. 
— In einem Anhange, den der Verf. in der zweilen oben: 
genannten Schrift noch befonders hat abdruden laſſen, zeichnet 
er die Grundzüge der Sittenlehre. Es ftellt zunächft ein neues 
Grundgefeh der Moralität auf, welches lautet: „Handle fo, daß 
in jeder deiner Handlungen ſich ftet3 zugleich (1) irgendwie (!) 
ein Erfolg (!) der Vermunft über die Sinnlichkeit darftelle.“ 


Daran ſchließt fich ein Umriß der Pilichtenlehre, der Güterlehre 


und der ZTugendlehre, der ich ſtark an Schleiermacher aus 
lehnt. 

So ſympathiſch dem Ref. der Standpunct des Verf.'s in 
manchem Betrachte ift, fo jehr bedauert er, dem gutgemeinten 
Bude eine wefentlichere Bedeutung für die Aufhellung der in 


‚ demfelben behandelten Probleme nicht zuerkennen zu können. 


Es fehlt überall an Präcifion ebenfofehr des Ausdruckes wie 
des Gedankens; in den meisten Fällen muß man, was der Verf. 
meint, eher troß jeinen Worten errathen, als man es aus feinen 
Worten entnehmen kann. Für feinen eigentlichen Gegenstand, 
den Begriff der Willensfreiheit, bleibt das Buch ohne Frucht, 
weil die verjchiedenen Bedeutungen, in denen man von Freiheit 
fpricht, ungefchieden durch einander gehen. Man vergleiche fols 
gende Säge: Der freie Wille ift der rein vernünftige oder fitt- 
fihe Wille. — Die Freiheit des fittlichen Willens bedeutet die 





— 1883, 8 30, — Literarifdes Centralblatt — 21. Jul. — 


Fähigkeit zu rein vernünftiger Selbftbeftimmung. — Die Wiltür | 


als die Fähigkeit zwiſchen Sinnlichkeit und Vernunft zu ſchwan⸗ 
fen, ift ein Mangel gegenüber der vernünftigen Beftimmtheit. — 
Freiheit des Willens ift Unabhängigkeit von empirifchen Ur- 
jachen, Abhängigkeit von der reinen Vernunft. — Der Wille ift 
frei, weil er nicht der mechanifchen Caufalität unterliegt, weil 


dern durch ihn ſelbſt gefchieht. — Willensfreiheit ift die Fähig— 
feit, im gegebenen Augenblid gemäß der praftifchen Vernunft 
zu wollen oder nicht zu wollen (S. 84 ff. 88. 205. 220 ff.). 
Daraus ift unmöglich Hug zu werden; in diefem Stile aber be 
wegt ſich das ganze Bud. Befonders unglüdlich ift der Verf. 
in der Wahl feiner Termini; das Schlimmere ift aber, daß er 
ihre Bedeutung dann nicht einmal feſthält. Er unterjcheidet 
3. B. (S, 176) Handlung von That; jene Ausflug des Be: 
gehrens, ohne fürmliche Ueberlegung, diefe Aeußerung des Wil- 
lens, aus förmlicher Ueberlegung hervorgehend. Nachher wird 
mit Borliebe oder ausschließlich von Handlungen jo geſprochen, 
daß in ihnen das Sittliche liegen fol. „Nur Handlungen können 
fittlih werden“; „Wflichterfüllung ift Handlung im Einklange 
mit der Stimme des Gewiſſens“ u. ſ. f. Jedenfalls würde, auch 
ganz abgefehen von vielem ganz Unhaltbaren in der Lehre vom 
Willen, vom Gewilfen, von der Eaufalität, ein höheres Maß 
von Strenge in Sprachgebrauch und Beweisgang das Bud) 
fruchtbar gemacht und das Verftändniß deffen, was der Verf. 
will, erleichtert haben, -88- 


Dahn, Felix, philofophifche Studien. Berlin, 1883. Yanke. (V, 
268 ©. 8.) 


T.: Dabn, 


A. u. d. Bauſteine. 
4. Reihe, 2. Schicht. 


Geſammelte kleine Schriften. 


Dieſe Sammlung enthält eine Reihe von Jugendarbeiten 


des Berf.'s, die ſich auf den platoniſchen Phädon, Rohmer's 
Gott und feine Schöpfung, Prantl und feine ultramontanen 
Gegner und Joh. Huber's Philofophie der Kirchenväter be- 
ziehen. Sie machen als folche wohl nicht Anſpruch darauf, als 
philoſophiſche Schriften im engeren Sinne des Wortes angejehen 
und beurtheilt zu werben; um fo leichter ift es, ihnen die An— 
erfennung zu zollen, dab jie mit einer fehr reſpectablen Kennt- 
niß der bezüglichen Materien dialektiſche Gewandheit und 
ibealiftifchen Schwung verbinden. Sollten diefe Abhandlungen 
unter dem gebildeten Publicum Aufnahme finden, fo würde man 
in ihrer Wirffamfeit ein ſchätzbares Correctiv bedenklicher Rich— 
tungen unjerer popularifierenden Weltweisheit erbliden können. 
A.K. 


Geſchichte. 


Schröder, Dr. Rich., Prof., die Franken u. ihr Recht, Weimar, 
1881. Böhlau. (82 8. Gr. 8.) -# 1, 60. 

Ein Separatabdrud aus der Zeitfhrift der Savigny:Stiftung 

für Nechtögefchichte. Der Verf. weit darauf hin, dab, nachdem 

Sohm in feinem Aufſatz „Fränfifches Recht und römifches Recht” 


die große Bedeutung dargelegt, die dem fränkischen Recht, ins» | 








1030 


lands, ja Europas, zukomme, es angezeigt erſcheine den Aus⸗ 
gangspunct für den Stamm der Franken und ſein Recht in 
möglichſt abſchließender Weiſe feſtzuſtellen. Der fränkiſchen 


Urgeſchichte war die erſprießliche Thätigkeit des Verf.'s ſchon 


in den letzten Fahren in mehrfachen Einzelunterſuchungen zu: 
gewandt worden. Hatte namentlich Müllenhoff gegen mand)es 
hier gefundene Refultat Proteſt einlegen zu müfjen geglaubt, jo 
war für ben Verf. gerade dadurch mit Veranlaſſung gegeben, 
feine früheren Rejultate neu zu begründen und die bisher zer 
ftreuten Arbeiten einheitlich zufammenzufaffen. Im erften Ab— 
ſchnitt wird von der Herkunft der Franken gehandelt, von den Cha: 
maven und Chattuariern, jowie den alten Sigen derſelben aus— 
gegangen, erörtert in welcher Weije fich am fie, gewiſſermaßen 
wie an einen Kern, die Stammesbildung der falifchen und 


ripuariſchen Franken angefchloffen; dann (in feit ausgefprochenem 
der Zwang auf den Willen nicht durch fremde Caufalität, ſon- 


Gegenjag zu Müllenhoff) die Zugehörigkeit der Chatten zu den 
Franken fejtgeftellt und das Nefultat gewonnen, daß der Stamm 
der ſaliſchen Franken fich weit überwiegend aus chatliſchen Volks— 
elementen zufammengefegt hat. Im zweiten Abſchnitt befpricht 
der Verf. die fräntifchen Volksrechte, namentlich die Entſtehung 
ber Lex Salica, welche zwifchen 486 und 496 als in erjter Ge: 
ftalt aufgezeichnet nachgewiefen wird. Wichtig find in diefem 
Capitel die aus urfundlichen, fich über das ganze Mittelalter 
erjtredenden Belegen gewonnenen Beugniffe für das Gel 
tungögebiet der einzelnen Rechte. Am ausführlichiten ift der 


| dritte Ubjchnitt: „Die falifche Agrarverfaffung und das Bodens 


regal" gehalten. Der Verf. ftellt auf, daß die Agrarverfaſſung 
der ſaliſchen Franken auf dem Dorf- und nicht auf dem Hofſyſtem 
bafiere, daß fie noch im 6, Jahrh. auf dem Syftem der ftrengen 
Feldgemeinſchaft beruhe, und daß das ſaliſche Recht gekenn: 
zeichnet jei durch das von ihm in das deutſche Reichsrecht über- 
gegangene Bodenregal, die rechtliche Stellung der Gemeinden 
aljo die jei, daß fie ein Nußungsrecht zur gefammten Hand be— 
faßen, das Eigentfum an Grund und Boden aber dem Könige 
zuftand, Aus diefem Bobenregal des fränkiſchen Königs ent- 
jpringe auch die Ubgabe, die fich überall in den Gebieten, wo 
ehemals jalijches Recht gegolten, nachweiſen laffe, und die mit 
dem. jpäteren mittelalterlichen Namen „Medem“ bezeichnet 
worden. „Im Zufammenhange mit dem Rechte des fränkiſchen 
Königs, Jedermann die Niederlafjung auf Gemeindeland zu 
gewähren, erjcheinen der Medem umd die mit demfelben ver: 
bundenen Abgaben als die Gegenleiftung der einzelnen Mark: 
genofjen für das ihnen zur Nugung überlaffene Land.” Dies 
in Kurzem der Gang und die Nejultate der überaus anregenden 
Unterſuchung. In einigen Buncten wird der Verf. allerdings 
auf Widerſpruch ftoßen, Ref. bekennt namentlich nicht von der 
jtatuierten Exiſtenz des Bodenregals überzeugt zu fein. Seiner 
Anſicht nad) Hat der Verf. den berühmten Titel 45 der Lex 
Salica : de migrantibus falſch interpretiert. Ref. hält an der 
alten Anficht, die Hier Neuordnung erkennen will, feſt. Eine 
ſcharfe Unterfuchung über die Rodungen und den Grund Rech— 
tens, auf welchen hin fie unternommen, fteht noch aus, denn 
Beſeler's Neubruch und Inama-Sternegg’s Ausführungen in 
der beutfchen Wirthfchaftsgefchichte Haben den Gegenftand nur 
geitreift. Gerade aus den Rechtsverhältniffen, die Rodung her: 
beigeführt haben, wird fich des Verf.'s Anficht vom Bodenregal 
am ſchlagendſten widerlegen lafjen. Sei dem, wie e8 wolle, dem 
Berf. gebührt das Verdienſt, eine Reihe der anregendften Fragen 


‚ auf dem Gebiet der älteren Berfaffungsgeihichte neu in Fluß 
ı gebracht zu haben. W.A. 


| Bernhardi, Wilh., Konrad III. Ih. 1,2, Leipzig, 1983, Dunder 


& Humblot. (XXXVIIIS. u. ©. 1464, 4655— 968. 8.) AH W. 
U. u. d. T.: Jahrbücher der deutſchen Geſchichte. 


Die beiden ftarfen Bände können als Fortfegung der Jahr- 


befondere dem falifchen, für die ganze Rechtsentwidelung Deutſch-⸗ | bücher des deutjchen Reiches unter Lothar von Supplinburg be« 


1031 


trachtet werben, welche wir demfelben Autor verbanfen. Wie 
diefEintheilung des Stoffes, die Artjder Bearbeitung und Dar- 


— 1883, 30, — Siterarifges Gentraiblatt — 21, Juli, — 





1032 


ihm gefammelten® und veröffentlichten Urkunbenmaterialö ei eine 
| zufammenhängende Gejchichte der Stadt bis zu ihrer Unter: 


ftellung dieſelbe ift, jo Hat auch der Gegenftand eine gewiffe | werfung unter die Hoheit der Uebtiffin gegeben, in welcher er 


Wehnlichkeit. Zwar waren die Zuftände des Reiches unter Lothar 
günftiger, aber als Perfönlichkeit und Regent war er feinem 
Nachfolger, dem erſten Staufer, nicht überlegen. Beide Herricher 
find zwar wadere Männer und Kriegshelden, aber keine Staats- 
männer, Was fich fchon unter Lothar vorbereitet, fommt unter 
Konrad zu jchärferem Ausdrud, Das Reich geht entichieden 
zurüd, feine inneren und äußeren Berhältniffe nehmen eine üble 
Wendung und der unglüdjelige Kreuzzug drüdt Konrad's Re 
giment vollends den Stempel des Mißlingens auf. Der Verf. 
hatte demnach einen ebenfo jchiwierigen, wie wenig erfreulichen 
Vorwurf, umſomehr, da fich diefem mefentlich neue Seiten durd) 
etwa in letzter Zeit hinzugelommenes wichtiges Material nicht 
abgewinnen ließen. Um fo dankenswerther ift die große Sorg— 
falt, weiche er ſowohl der Unterfuchung, wie der Darftellung 
gewidmet hat, jo daß man feine Bearbeitung dieſes Beitabfchnittes 
wohl erfchöpfend nennen kann. 





Urkundenbuch der Stadt Quedlinburg. Bearbeitet von Karl 
Janicke,. Herausgegeben unter Mitwirkung des Harzvereins für 
Geschichte u. Alterlhumskunde, Ortsvereins Quedlinburg, vom 
Magistrate der Stadt Quedlinburg. 2, Abthlg. Mit 26 Kunst- 
en Halle, 1882, Waisenhaus. (CV, 419 $. Gr. 8.) 

Nach einer Zwifchenzeit von faft zehn Jahren erfcheint jetzt 
ber langermwartete zweite Band des Urkundenbuches der Stadt 

Quedlinburg, mit welchem daffelbe feinen Abſchluß erreicht. Die 

in perfönlichen Verhältniffen des Hrsgbr.'s, des jegigen Archiv- 

rathes 8. Janicke in Hannover, begründete Verzögerung in der 

Fertigftellung dieſes Schlußbandes ift demfelben in zwiefacher 

Hinfiht zu Statten gefommen. Einmal ift dadurch ermöglicht 

worden, noch einiges nicht unwichtige Quellenmaterial, welches 

inzwifchen zu Tage gefommen ift, dem Bande, wenn aud nur 
in den Nachträgen einzuverleiben, ſodann aber hatte jene Ver: 
zögerung den Anlaß geboten, ihn reicher, als es bei Quellen: 
werten diefer Art gebräuchlich ift, mit Runftbeilagen auszuftat- 
ten, welche den Werth diefer Publication in nicht geringem Maße 
erhöhen. Abgeſehen von den neun Siegeltafeln, zu denen Herr 

v. Mülverftedt zu Magdeburg mit bekannter Gründlichkeit einen 

befehrenden Commentar geliefert hat, beftehen diefe Beilagen 

theils in Facfimiles einiger befonders merkwürdigen Urkunden, 
teils in Stadtplänen älteren und jüngeren Datums, theils end» 
lich in lithographierten oder durch Holzichnitt wiedergegebenen 

Sejammt- und Detailanfichten der Stadt aus den a 5 Wi 

Beiten ihrer Entwidelung. Bürgermeifter Brecht, der ſich über: 

haupt um das Zuftandefommen des Buches in hervorragender 

Weiſe verdient gemacht bat, bat zu dieſen Kunftbeilagen die 

wünfchenswerthen, in hohem Grade intereffanten Erläuterungen 

gegeben. Dem eigentlihen Hrsgbr. blieb daneben die Haupt: 
aufgabe, die Edition der ftädtifchen Urkunden bis zu dem von 


vornherein ald Schluß deffelben in Ausficht genommenen Beit- | 


puncte, der Einführung der Reformation, herabzuführen, Er 
hat fich derfelben mit der Umficht und Sacjfenntniß entledigt, 
die er bereits bei dem erjlen Bande bethätigt hatte und welche 
bei der Beſprechung des letzteren im Jahrg. 1873, Nr. 18, 
Sp. 553-—554 db. DI. die ihnen gebührende Anerkennung er: 
fahren haben. Eine hochwilllommene Zugabe zu dem urfund- 
lichen Theile des Bandes im ftrengeren Sinne ift der genaue 
und correcte Nbdrud des älteften, aus dem Beginn des 
14. Jahrh.'s ftanımenden, freilich nicht ganz volljtändig erhal- 
tenen Stadtbuches, der einzigen zufammenhängenden Quelle für 
die verfafjungsgefhichtlihe Entwidelung der Stadt. Auch der 
gleichfalls im Anhange mitgetheilte ftädtifche Codex epistolaris 
(Briefcopiar) ift nicht ohne Intereſſe. Der Hrögbr. hat außer: 
dem in der Einleitung unter Benugung und auf Grund des von 


die Reſultate feiner Forfchungen zu einem anziehenden Bilde 

zufammenfaßt. Nimmt man Hinzu, daß durch ein ausgiebiges 

Orts- und Berfonenregifter für die bequeme Orientierung in 

dem Buche geforgt ift, jo wird man mit und der Meinung fein, 

daß bier ein Quellenwerf vorliegt, das in feinem inneren Gehalte 
und in jeiner äußeren Ausſtattung dem Bearbeiter und ben Ber- 
aulaſſern zu gleich hoher Ehre gereicht. 

Ritzſch, Karl Wilh., Geſchichte des deutſchen Volkes bis zum Aus» 
gang der Ottonen. Nach deffen binterlaffenen Papieren u. Vor 
lefungen berausg, von Dr. Georg Mattbäi. Knie, 1883, 
Dunder & Humblot, (XVIl, 372 S. Gr. 8) HM 7 

A. u. d. T.: Nigfhb, Geſchichte des deutfchen Bolten pri zum 
Augsburger Religionöfrieden x. 1. Bd. 

Wenn ein Mann von der wiljenichaftlichen Bedeutung bes 
vor drei Jahren verftorbenen Karl Wilhelm Nipfh plötzlich 
feiner Nation und der gelehrten Welt entriffen wird, fo ift es 
begreiflic und natürlich, daß fich neben der Trauer um den Hin- 
gejchiedenen auch das Verlangen geltend macht, das, was er 
etwa an Bruchjtücden feiner hervorragenden Thätigkeit auf dem 
ihm eigenthümlichen Wiffensgebiete hinterlaffen hat, der Ver- 
geffenheit zu entreißen und ber Mit» und Nachwelt zu erhalten. 
Diejem gewiß in vollem Maße berechtigten Verlangen verdanft 
das vorliegende Buch fein Erſcheinen. Es will verfuchen, die 
ebenfo eigenartigen wie anregenden und begeifternden Bor- 
lefungen, welche der Verewigte während einer langen Reihe von 
Jahren über deutſche Gefchichte zu halten pflegte, einem größeren 
Kreife, als derjenige feiner unmittelbaren Schüler war, zu er: 
fchließen und dem Verjtorbenen damit zugleich einen Platz in 
der großen Bewegung der hiſtoriſchen Studien zu fichern, die er 
felbft einmal als die eigenthümlichſte Erfcheinung unferes wifjen: 
ſchaftlichen und nationalen Lebens bezeichnet hat. Die Aufgabe 
war für den Hrsgbr. feine leichte. Ueber einzelne Partien der 
in diejem Bande behandelten Beit, wie über die römifchen Feld» 
züge in Germanien, die Völkerwanderung und die Liudolfinger, 
waren zwar von Nitzſch felbjt Herrührende Aufzeichnungen vor- 
handen, aber für andere Zeiträume mußten, da er nicht die Ge— 
wohnheit hatte, feine VBorlefungen nach einem ausgearbeiteten 
Eollegienhefte zu halten, die Niederfchriften feiner Schüler her- 
angezogen werben. Aus einem jo heterogenen Material, wie es 
bier vorlag, ein einheitliches Buch zu geftalten, das nicht mur 
den überlieferten Gedanken Kar und unverfälfht zum Ausdruchk 
bringt, fondern auch die Denkweiſe, Methode und Darftellung 
des Verftorbenen möglichit treu wiedergiebt, dazu gehörte ficher: 
ih außer einem großen natürlichen Geſchick ein Sichverjenten 
in die ganze Auffaffung des Meifterd und eine ſich ſelbſt ver- 
läugnende Hingabe an feine Art und Weife, die hiftorifchen 
Dinge zu fehen. Soweit wir zu erfennen vermögen, hat ber 
Hrsgbr. dieje Schwierigfeit mit Glück gelöft. Der ganze vor- 
liegende Band macht durchweg, auch in ftiliftifcher Hinficht, ben 
Eindrud einer Nitzſch'ſchen Arbeit und erfcheint wie aus einem 
Guſſe gefchrieben, Die Eigenthümlichkeit der Auffaffung, die 
eindringende Art der Betrachtung und der weite Blid, der die 
übrigen Arbeiten von Nitzſch auszeichnet, fommen auch hier 
durchaus zur Öeltung und zu dem ihnen angemefjenen Ausdruck. 
So erhalten wir denn in diefem Bande eine Darftellung der 
früheften und früheren Geſchichte unſeres Volkes, welche durch 
die Fülle neuer Gefichtspuncte, die umfafjende Berüdfichtigung 
des wirthichaftlichen Lebens der Nation, fowie durch einen zu- 
treffenden und geiftreihen Parallelismus mit den Zuftänden 
und Entwidelungen der alten Eulturvölfer und wiederum der 
übrigen mittelalterlichen Staaten- und Völlergruppen alle an» 
deren und belaunten Darftelungen unjerer vaterländijchen Ge— 





1033 





— 1583. 30. — Literarifhes Gentralblatt — 21. Jul. — 


1034 





ſchichte übertrifft. Wir heben ein paar Beifpiele hervor, auf die 
ſchon der Hrögbr. aufmerkfam macht, hervor. Um die Urfachen 
des Berfalles des Karolingerreiches aufzudeden, genügt es Nitzſch 
nicht, die Schwäche Ludwig's des Frommen und die verhängniß- 
vollen Folgen des fränkischen Theilungsprincips, auch nicht den 
ungelöften Gegenfaß zwiichen Klerus und Laienadel in den Be: 
reich der Betrachtung zu ziehen: er ftellt jenem Reiche zugleich 
die großen Weltreiche des Alterthums gegenüber, er findet, daß 
bei ihnen die zufammenhaltende Kraft vor allem in den gemein: 
ſamen Interefjen eines gleichartigen Verkehrlebens gelegen habe, 
und bemerkt, daß dem Reiche Karl's des Großen eben diefe 
Kraft gefehlt Habe. Sein Urteil über den Werth der alten 
deutſchen Reichsverfaſſung, insbefondere über den Segen oder 
Unfegen des Kaiſerthums, wird durch nichts Anderes beftimmt, 
als durch die Anficht, die er fich durch Vergleichung mit den 
jlaviihen und weſtfränkiſchen Verhältniffen über die Lage des 
deutihen Bauern in biejer Periode gebildet hat: er unterjucht, 
inwiefern jene Berfaflung den innerjten Bedürfniffen biejer 
„wahren Beitandtheile der Nation“ entiprochen habe, indem er 
die Beziehungen aufdedt, welche zwifchen der wirthichaftlichen 
Sicherheit und Stabilität diefer bäuerlichen Bevölferung einer- 
und dem Jmperium ber Ottonen andererfeits beftanden, Es foll 
dabei nicht verjchwiegen werden, dab die dem Berjtorbenen 
eigenthümliche Anſchauungsweiſe ihn bisweilen zu Combina- 
tionen verleitet, die vor der ruhigen und befonnenen Forſchung 
ſchwerlich werben bejtehen können, aber der Hrsgbr. hat voll: 
fommen Recht, wenn er jagt: „Diefe Gedanken, jo kühn und an— 
greifbar fie erfcheinen mögen, fie find alle gewiffermaßen aus 
einem Guß, hervorgegangen aus dem Grunde eines in fich feft- 
geichloffenen Denferlebens, errungen und erkämpft im Laufe 
— Jahrzehnte langen, ernſten, niemals raſtenden Geiſtes— 
arbeit.“ 

Der zweite Band des Buches, deſſen Erſcheinen noch in 
dieſem Jahre erfolgen ſoll, wird die Zeit der ſaliſchen und 
ſtaufiſchen Kaiſer, der dritte die weitere Geſchichte bis zum 
Augsburger Religionsfrieden behandeln: eine bis auf die neueſte 
Zeit herabreichende Schlußbetrachtung wird dem Ganzen die 
nothwendige Abrundung geben. 





Falke, Jacob von, Bibliothelar, Geſchichte des fürſtlichen Haufes 
Lichtenitein. 3. Bd, Wien, 1883. Braumäller. (VI, 426 ©. 
Gr 9.) c#H 12. 

Mit diefem Bande ift die Gefchichte des Haufes Liechten- 
ftein, von welcher ber ecfte Band, bis zum Unfange des ſechs— 
zehnten Jahrhunderts reichend, 1868 (vgl. Jahrg. 1869, Nr.2, 
Sp. 35 d. Bl.), der zweite, das ſechszehnte und fiebzehnte Jahr: 
hundert umfaffend, 1877 erjchienen tft, vollendet. Der dritte 
Band behandelt die Geſchichte der verfchiedenen Glieder dieſes 
Haufes vom Ende des fiebzehnten Jahrhunderts bis zum Tode 
des Fürſten Johann im Jahre 1836. Es fallen in dieſe Zeit 
Perjönlichkeiten, welche ald Diplomaten oder Militärs eine jehr 
bedeutende Rolle fpielten, jo Anton Florian, der Erzieher und 
DOberjthofmeifter des zweiten Sohnes K. Leopold's 1, des ſpä— 
teren Kaiſers Karl VI, Joſeph Wenzel, der Sieger über Frans 
zofen und Spanier bei Piacenza (1746) und Organifator der 
Öfterreichifchen Urtillerie, und endlich Johann, der fich in den 
Kriegen gegen den Kaiſer Napoleon einen großen Namen 
. gemacht hat. Mit Recht ift biefen drei Männern der größte 
Theil des ganzen Bandes eingeräumt. Der Verf. war in der 
Lage, aus dem Liechtenftein’schen Archive manche werthvolle 
Materialien beizubringen, darunter Briefe vom alten Deffauer 
und von Friedrich dem Großen ald Kronprinzen, deffen Freund- 
Ichaft Fürft Wenzel, ald er Gefandter in Berlin war, fich zu 
erwerben wußte und den er fi durch Geldvorſchüſſe ver- 
pflichtete. Wie ſchon bei der Beiprechung des erjten Bandes 
. hervorgehoben worden ift, hat der Verf. auch in den folgenden 





| 








fi) auf die Darſtellung ber Lebensſchickſale der Angehörigen 
des Haufes befchräntt, dagegen von einer Gejchichte des Bejig- 
ftandes deſſelben vollftändig abgefehen. 


Nhenus. Beiträge zur Geſchichte des Mittelrheins x. Ned. G. 
Zälch. 1. Jahrg. Ne 6, 

Jub.: GE. v. Ledebur, urkundliche Nachrichten über die Kar 
milien von Kanftein. (Kortf.,) — 3. Hellbach, zur Geſchichte des 
Königeitubls und der Wenzelscavelle. (Korti.) — G. Zülch, Rech— 
nung des Johannes Hirßfeldt? Kellners in Schloß Lahnſtein. 1444 
bie 1446, Fortſ.) — Rich. Pic, Aus einer verfchollenen Urkunden: 
ſammlung. 


Berichte u. Mittheilungen d. Alterthums-Vereins zu Wien. Bd. 21. 

Inb.: Fr. Kenner, der römiſche Grabſtein von der Zweier: 
wiefe bei Fiſchau. — Karl Lind, Beiträge zur Kunde mittelalters 
licher Denkmale in Niederöfterreih. 1—3. — Konrad Meindl, die 
Grabmonumente des Chorberrenitiftes Neichersberg am Inn. (Mit 
Illuſtr.) — Ad. Berger, Studien zu den Beziehungen des Erz: 
berzogs Leopold Wilbelm von Defterreid zu dem Grafen Johann 
Adolf zu Schwarzenberg. — E. v. Sartmannsfrangenshuld, 
das wiener Bürgerthum und fein Geſchlechterbuch. Bortrag. — Alois 
Hanfer, die Dreifaltigkeitsfänte am Graben in Wien. (Mit Illuitr.) 
— Gb. v. Saden, ein Altar im Stile der Frübrenaiffance in der 
Kirche Maria Stiegen in Wien. (Mit Alufte.) — 6. M. Blaas, 
Gifenarbeiten aus dem 16. u. 17. Jahrhundert in Niederöiterreich. 
(Mit Illuſtr.) — 3. v. Helfert, Caspar Idenko Graf zu Gapliers, 
(Mit Illuſtr. — Ed. v. Saden, die Kirche zu Murftetten und 
die Grabdenkmale der Familie Althann Dafelbit. (Mit Illuſtr.) — 
G.M. Blaas, die Regenbogenfhäffelchen. (Mit Zlujtr.) — Kleinere 
Mittbeilungen. 


Länder- und Völkerkunde. 


Neues aus der Geographie, Kartographie und Statistik 
Europas und seiner Colonien. 143. Jahrg. Queliennachweise, 
Auszüge etc, bearb, vom Grossen Generalstabe, geograph.- 
stalist, Abtleilung. Berlin, 1853, Mittler & Sohn. (XIV, 
657 8.8.) cM 13. 

(Registrande der geograph.-slatist. Abtheilung des Grossen General- 
stabes. 13. Jahrg.) 


Der XII. Jahrgang diefer gediegenen Bufammenftellung 
aller Erſcheinungen im Gebiete der Geographie, Kartographie 
und Statiftif ber Staaten von Europa und ihrer Eolonien liegt 
in einem ftattlichen Bande von 41 Bogen vor und bekundet auf 
jeder Seite die umfafjendfte Sorgfalt, jo volljtändig als möglich) 
alle Bublicationen, feien es jelbftändige Werke oder Aufſätze in 


- Beitfhriften, die in den Rahmen des Programms fallen, in 


feitgehaltenen Rubrifen und Unterabtheilungen aufzuführen, 
nöthigenfall® auch auszugsweife zu geben. Der Militär vor 
allen, aber auch jeder Gelehrte, der Geographie und ihre Hülfs— 
wiſſenſchaften aus Beruf oder als Lieblingswiſſenſchaft betreibt, 
felbft der Gejhäftsmann begrüßt diefe periodische Publication 
mit nie getäufchter Erwartung. Die Einrichtung des 41 Bogen 
ftarfen Bandes ift Diefelbe geblieben; auch die Haupttendenz, den 
Militär von allen Veränderungen zu unterrichten, die in der 
Organifation de? Kriegsweſens und ber Armeen aller euro- 
päiſchen Staaten vor fih gehen. Diefe, mit Inbegriff der 
Notizen über die topographifchen Aufnahmen, nehmen faſt Y« 
der Seitenzahl ein. Ein bejonderer Werth Liegt in den, nad) 
Bedarf mehr und weniger volljtändigen Uuszügen aus Zeit: 
fchriften und Werken, die Häufig von großem Intereſſe find. 
So 3. B. im allgemeinen Theile die Artifel über den Benus- 
durchgang (S. 29), über die verjchiedene Unziehung von Boden 
und Bäumen auf Bligichläge (S. 46), über die Natur des 
Norblichtes (S. 17), über Einrihtung im Weltpojtvereine 
(S. 60 ff.), über Ausdehnung des Eifenbahnneßes, auch zwifchen 
Rußland und Indien (S. 61 ff.), über die Landengen von 
Panama und Krah (Malacca) (S. 70, 71), über militärische 


Aöronautit (S, 76) u. a. m., ferner bei Europa über die 
+ 


1035 





St. Gotthardbahn (S. 101), über den Tunnel unter dem Canal, 
über die Schifffahrt auf der Donau (S. 108), über europäifche 
Auswanderung (S. 112). Je weniger man Gelegenheit hat, 
wiſſenſchaftliche Journale in großer Zahl beiſammen zu treffen 
und je weniger man auch in diefem günftigen Falle Hinlängliche 
Beit hat, fie ale durchzujehen, deito wilfommener muß ein jo 
bequem eingerichtetes Nachjchlagewerk fein, das alle wichtigen 
Notizen fammelt und die intereffanteften in Auszügen giebt. 
Sollte das Gerücht des Eingeheng diefer vortrefflichen periodi- 
chen Schrift zur Wahrheit werden, gerade nun, wo ſich die Re— 
giftrande ein weites Terrain gefichert hat, fo würde dies gewiß 
ein inniges Bedauern bei Allen hervorrufen, die den Werth der 
Negiftrande ſchätzen gelernt haben, und zwar um fo mehr, da 
man in Unfenntniß eingetretener Hinderniffe ift, die eine Fort— 
fegung nicht mehr geftatten. 


Das Ausland, Herausg. unter Mitwirkung von Ar. Rapeln. A. 
56, Jahrg. Nr. 27, 

Inh.: Der Barilochi-Paf. Bin wiederentdeckter Weg über die 
Anden. — K. A. Zittel, das Sabarameer, — Die Viehwirthſchaft 
der Herero. 3. Brunnen und Tränken. — Max Felticineane, 
Rumänien ein Juduſtrieſtaat? — Die DelagoasBai. — U. B.Mever, 
ein Nobnepbritfund in Steiermart, — Kleinere Mittheilungen. 


Globus. Hrsg. v, Rih. Kievert. 44. Bd. Ar. 1. 

Inh.: Tebefja in Algerien. 1. (Mit Abb.) — Pechnels 
Loeſche, Bergumriffe. (Mit Abb.) — W. Hobelt, ein Streifzug 
ins Basfenland. I. — Aus allen Erdtheilen. 


Mittheilungen der Ralf. Fönigl. geographiſchen Geſellſchaft in Wien, 
Hrög. vom Redactiondg: u. Berlagd-Gomite. N, F. 26. Bd. Nr. 6. 
Inh,: Anton Nebmann, das IransvaalsWebiet des ſüdlichen 
Afrika in vbufifalifchegeograpbiicher Beziehung. 1. (Mit Karte u. 
2 Taf.) — J. Doblhoff, die Alpenbabnfrage in Fraukreich und 
‚der Weltfchweiz, ihre Geſchlchte und ibre Bedeutung jeit der Eröff⸗ 
nung der Gotthardbahn. (Mit Karte u. 1 Tal.) — G. Kreitner, 
Bericht über den 3. deutichen Geographentag zu Frankfurt a. M. — 
Notiz. — Recenfionen. 


Naturwiſſenſchaften. 


Lauche's erſter Ergänzungsband zu Lucas' und Oberdied's illu- 
ſtrirtem Handbuch der Obſtkunde. Herausg. im Auftrage des 
Deutſchen Pomologen-Bereins. Mit 367 Durchfchnittszeihnungen, 
Berlin, 1884. Parey. (XVI, 732 ©, 8.) l0o. 


Das Werk ftellt ſich die Wufgade, die in den legten Jahren. 


neu gezogenen, ſowie die neuerdings weiter verbreiteten befannten 
älteren, aber im „Handbuche“ nicht aufgeführten Objtforten zu 
bejchreiben und zu iluftrieren, Es jchließt fi) in der Nummerierung 
der Sorten dem Aucas-Oberdied’ichen Handbuche unmittelbar 
an und bringt fo unter Nr. 690—839 Wepfel, Nr. 763—912 
Birnen, Nr. 233—235 Kirſchen, Nr. 251-—259 Pflaumen, 
Nr. 1-35 Uprifofen (im Handbuche bis dahin fehlend) und 
Nr, 89— 108 Pfirfiche, im Ganzen alſo eine reiche Auswahl. 
Sortimente für alle örtlichen und klimatiſchen Berhältniffe zu— 
jammengeftellt (wie ſonſt wohl in dergleichen Werfen üblich) 
werden nicht gegeben, und das mit Recht; denn jo, wie bieje 
Berhältnifje auf dem Papiere jtehen, kommen fie in Wirklichkeit 
wohl nie vor und es muß Jeder die für fein Gebiet pafjenden 
Sorten jelbft wählen. Tie kurzen Bejchreibungen geben in con« 
ſtanter Folge und als Abjäge markiert: Heimath, Literatur und 
Synonyme, Geftalt, Kelch, Stiel, Schale, Fleiſch, Kernhaus 
(rejp. Stein), Neife und Nutzung, Eigenſchaften des Baumes. 
Die Abbildungen find in einfachen, Fräftigen Linien ausgeführte 
Durchſchnitts zeichnungen, nach denen freilich manche Sorten 
allein nicht beſtimmbar ſind; denn viele gleichen einander, wie 
ein Ei dem anderen. Bisweilen ſtimmt auch die Beſchreibung 
nicht mit der Zeichnung überein. Denn wie z.B. der Verf. es 


— 1883, 50. — Literarifhes Centralblatt. — 21. Juli. — 


1036 


verantworten will, die Aepfel Nr. 704 (Arneth), 746 (Königin 
von Franfreich) und andere ala „hochgebaut-fegelförmige” zu be 
zeichnen, wo der Durchſchnitt in feiner Weife an einen „Kegel“ 
auch nur erinnert, müfjen wir (wie die Vertretung mancher 
anderen incorrecten, d.h. mit der Ubbildung nicht harmonierenden 
Bezeichnung) ihm überlaſſen. Im Uebrigen wird das reichhaltige 
Bud) dem Obftzüchter unentbehrlich fein. 


Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie u. Paliontologie, Grea. 
E. W. Benede, 6. Klein ud ©. Hofenbufe,. 1883, 
2. Band. 1. Heft. . 

ae Arthur Berker, über die dunklen Umrandungen der 

SHornblenden und Biotite in den maffigen Seiteinen, — DO. Mügae, 

über Gleitflächen an Guys, —— — 7 Auripig: 

ment und Gvanit, (Mit Holzihn.) — M. Neumapyr, über einige 

Süßmwaffercondyylien aus China. (Mit Holzſchn.) — Derf., über 

Brachialletiten („nierenförmige Eindrüde”) der Productiden. (Mit 

Taf.) — Derf., über einige tertiäre Sußwaſſerſchnecken ans dent 

Orient, (Zit Taf.) — Derf., der Bericht des Francesco del Nero 

über die Bildung des Monte Nuovo bei Neapel, — Jules Marcon, 

Mitthellungen über die Geologie Californiens. — G. Lind, ge 

nene Spongiengattungen. (Mit Taf.) — 6. Haſſe, paliontologiihe 

Streifzüge im Britiſch Muſeum. — Rudolf Daensler, Über die 

nene Koraminiferengattung Ihuramminopfis. (Mit Taf.) — Ibeor. 

Gjernpfhemw, einige Bemerkungen über die ſiluriſchen und devo: 

alten Ablagerungen im füdlichen Ural. — Briefliche Mittheilungen. 

Referate. — Neue Biteratur, 


Flora. Red.: J. Singer. 66. Jahrg. Pr, 21 u. 22, 

Juh.: P. F. Reinſch, über parafitifche Algensähnlihe Pflauzen 
in der ruffifchen Blätterfoble und über die Natur der Pflanzen, 
melde dieſe Kohle zufammenfepen. (Mit Taf.) — J. Müller, 
lichenologiſche Beiträge. 18. (Schl.) 


Monatöfchrift des deutjchen Vereins — Schupe der Vogelwelt. Rev. 
von ®. Tbienemann, Liebe, Rey u. A. 8. Yabrzg. Nr. 6. 


Inhe; W. Ibienemann, Nodı etwas über den Sperling. — 
9 Schacht, unfere Epötter. 1. — Wepel, Verbreitung der Zwerg: 
trappe in Thüringen. — Ariedr. Trefz, die Schwalben. — 3. 
v. Pelzeln, über die zweite Ansitellung des ormithol. Vereins zu 
Wien. — G. Krezſchmar, pie. Ang Beobahtungen aus der 
görliger Halde. — Schleiffer, einige ornitbologiihe Beobach— 
tungen. — N. Töpel, einige Beobadhtungen über die Kranichzüge 
diejes Arübjahrs. — Kleinere Mittheilungen. 


Zeitfhrift für Raturwiſſenſchaften. Hrög. im Auftrage des natur: 
wiſſenſchaftl. Bereins für Sachſen und Thüringen von Braß, 
Dundern A. 4. Folge. 2. Bd. 1. Heft. 

Inhe: H. Gaspari, Beiträge zur Kenntnif des Hautgewebes 
der Garten. — Gompter, zur offen Alora der Lettenkohle 
Thüringens. (Mit Taf. u. Holzſchn.) — Dewip, Bemerkungen über 
Tentacnliten. (Mit Holzſchn.) — Berichte, 


Der Naturforfder. Hrög. v. Wilh. Sflaref, 16, Jahrg. Ar. 261.27. 
Inh.: Ueber das elektrifche Potential der Sonne. — Weber den 
fritiihen Punct der verflüffigbaren Safe. — Die Grundlagen der 
Thermochemie. — Ileber die Zeichnungen der Bögel und Säuge— 
thiere. — Atmofpbärifche Abferntion im infrarotben Theil des Sonnen« 
ſpectrums. — Antimontrifulfid in wäfleriger Yöfnng. — lleber die 
Entſtehung der Bienenzellen, — Kleinere Mittheilungen. 


Annalen der Hudrograpbie u. maritimen Meteorologie. Hrog. von der 
faiferl, Admiralität,. 11. Jabra, 6. Heft. . 


Inh.: Die phyfiſche Geographie und Meteorologie der das Gap 
der guten Hoffnung umgebenden Meerestbeile im Südatlantifchen 
und Indiſchen Ocean, zwiſchen 30’—509 SBr, und 100-409 O⸗Lg. 
3, Stürme. (Schl.) — Rollmann, über Beſteckrechnung auf niederen 
Breiten. — Bericht über die fechite auf der deutjchen Scewarte im 
Winter 1552/83 abgebaltene Goncurenzs Prüfung von Marine⸗GEhro— 
nometern. — R. Knoop, aus ben —— der deutſchen Bark 
„Geres“. — Eingänge von meteorologiſchen Journalen bei der 
deutſchen Seewarte im Monat Februar 1883. — Der Hafen von 
Quilimane an der Oftküſte von Afrika, mit Zuſatz von der deutſchen 
Seewarte. — Hafen von Tjilatjap, Südküfte von Java. — Ber 
ftimmung von fecrundären Meridianen in Oſtindien, China und Japan 
durch den eleftrifchen Telegrahh. — 3. R. Bartlett, Zuſatze zu 
den Artikeln: Tieflothungen in dem weitlidyen Theile des Karaibifchen 
Meeres (1850) und im Solfitrom (1551). — Tieffeelotbungen des 
B. St. S. „Alert“ im Mai und Jult 1881, füdlic von den Bonin- 
Inſeln. — Orkan im öftlichen Theile des Stillen Oceans am 31. Juli 


1037 


— 1883, 8 30. — Literarifhes Eentralblatt — 21. Juli. — 


1038 








1882, — Vergleichende Meberficht der Witterung des Monats März 
1883 in Nordamerifa und Gentraleuropa. — Kleine hydrographiſche 
Notizen. — Tabellen, 


Ghemiter-Zeitung. Hrogbr. G. Kraufe. 7. Jahrz. Nr. 52 u. 59. 

Inh.e: 3. Schnans, die Entwickelung der photographiſchen 
Berfahren. — Bericht über die MineralsInduftrie pro 1882, (Schl.) 
— Die Silberminen und Schmelzwerke Amerikas, (Schl.) — Zur 
Meform des öjterreichifchen Privilegiens( Patent) Rechtes. — Zur 
Lage der Eifeninduftrie. — Entfcheidungen in Patentitreitigkeiten. 
— Knublauch, über eine einfache Gontrole bei der Verarbeitung 
ammoniafbaltiger Rlüffigfeiten. — Extractiond-Apparat für Verſuchs— 
und Kabricationsejwede mit Ginrichtung zur Wiedergewinnung des 
Löfungsmittels, von Wegelin & Hübner Ih Halle a. S. — 9, Kolbe, 
die chem. Gonititntion der Garufänre und feiner Derivate, wie 
Gaffen x. — W. Wallace, über Die Berwitterung des Sanditeins, 
— Gontinuirlihe Erzeugung von Waffergas. (Mit Abb.) — Kleinere 
Mittbeilungen, . 


. 


Medicin. 

Oppert, Dr., die Krankenhäuser. 

richtung. Mit 58 Abb, Leipzig, 1882. C. Scholtze. (108 5. 8.) 
MM. 2. 

In nappfter Form verbreitet fih der Verf. über die Grund» 
jäge, die bei der Erbauung neuerer Krankenhäuſer in Frage und 
zur Ausführung gefommen, befpricht den Bauplan, die Verſor— 
gung mit Waffer, die Heizung und Ventilation, die Einrichtung 
der Krankenſäle, der Wafch-, Bade: und Desinftcieranftalten. 
34 neuere Krankenhäufer, theils Deutjchland, Frankreich, 
England, Rubland, Nordamerika angehörig, werden kurz nad) 
ihren wejentlichften Einrichtungen bejprochen und die Pläne 
durch einfache Skizzen erläutert. Das Werf ift ganz geeignet, 
einen rafchen Ueberblid über alle bei Krankenhäuſern in Frage 
kommenden Buncte zu gewinnen. Durch die große Kürze ift der 
Stil bisweilen etwas beeinträchtigt. Die Abbildungen find troß 


Anlage, Bau und Ein- 


Archiv f. patbolog. Anatomie u. Phyfiologle 
Hrög. von Hudolf VBirhom. U. F. 3. Bd 
Inh.: Beobachtungen über Herne und Kerutbeilungen in den 
Hellen des Knochenmarkes. Mitzetbeilt von Aul, Arnold. (Bierzu 
Taf.) — Paul Gramwig, Die fogenannten Yipome der Niere, 
(Hierzu Taf.) — 9. Zollin, die Jtaliener und die Entdefung des 
Blutfreislaufs. — Jacob, Giebt es bautreizende Bäder oder nicht? 
Auf Grund eigener alter und neuer Beobachtungen beantwortet. — 
v. Dit, über den Einfluß der Kochſalzinfuſion auf_den verbiuteten 
Organismus im Bergleich mit anderen zur Transfufion verwendeten 
Zu keiten. (Hierzu Taf.) — Hugo Nibbert, über Reforption 


von Waſſer in der Markjubitang der Niere, 


Mittheilungen aus der chirurg. Klinit zu Tübingen. Hrsg. von 
Paul Bruns. 1. Heft. 

Juh.: PB. Bruns, Über die Biegungsbrüche der Röhrenkuochen. 
(Hierzu Taf.) — Rich. Reiff, über den Biegungsbrud bei homo— 
genen Gulindern oder culindrifchen Röhren, (Mit Holzſchn.) — E. 
Meibel, Statiſtik der Ampıtationen und Erartifulationen an der 
chirurgiſchen Klinik Tübingen aus den Jahren 187782. — 9. 
Fiſcher, über die Kropferftirpationen an der tübinger Klinik. — 
R. Auöller, Beiträge zur Caſuiſtik der Fremdförper in der Harns 
blafe. — ©. Walcher, über die Verwendung des „Holzſtoffes“ zum 
antifeptifchen Berbande, insbefondere den SublimatsHolzwolleverband, 
Kleinere Mittheilungen. 


Gentralblatt jür allgen. Gefundheitspflege. rag. von Finkfelus 
burg u. Leut. 2. Jahrg. 6. Heft. 

Juh.: Die allgemeine deutfche Austellung auf dem Gebiete der 
Hoglene und der tauchen. — Henrici, Krankenhaus im 
Sosfar, (Mit Holzihn.) — Wolbert, einfache Prüfung der Luft 
reinbeit in Wohnräumen, (Mit Helfen.) Nacmeifung über 
Kranfenaufnahme und Beltand in den Krankenhäuſern aus 54 Städten 
der Provinzen Weitfalen, Nheinland und HejjenNafjau pro Monat 
April 1883, — Sterblichleits-Statiltif von 57 Städten der Provinzen 
Weſtfalen, Rheinland und Hefien-Naffan pro Monat April 1883. — 
Kleinere Mittheilungen, — Kiteraturbericht, 





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Defterreihifhe Monatsſchrift für Thlerheilkunde mit Berheffichtigung 
. Viehzucht u. Landwirtbfchaft. Med. von Alois Koch. 8. Jahre. 
r 7. 


Inh.: Ih. Kite, hiſtologiſche Unterfuhungen über Aphtenfeuche, 
— 2. Kundfin, Entwidelung ded Hufes und der Klauen. (Kortf.) 
— Felix Gabriel, über ein nadtes Pferd. — F. v. Cheldhomffu, 
zur antifeptifchen Behandlung penetrirender Gelenkswunden. — F. 
Lahue, Filaria papillosa, — Verſchie-dene Nachrichten xc. 

Beilage: Revue für Ibierheilfunde u. Ihierzucht. Red. von Alois 

Koch. 6. Bd. Nr. 7. 

Inb.: N. Hoch, die Nematoden der Schaflunge. (Fortſ.) — 
Ed. RPerrontito, über die Lebenstenacitit des Milzbrand-Virus 
in feinen beiden formen ald Spore u, als Bacillus Anthracis (Cohn). 
— Joh. Schlechter, die Vererbung der Größe auf die weiblichen 
Nachkommen bei den Pferden. (Schl.) — P. Megnin, Syngamus 
trachealis (Sieb). (Fortf.) 


Redts- und Staatswiſſenſchaften. | 


Glaser, Dr. Jul, Handbuch des Strafprocesses. 1. Ed. 
35* 1883. Duncker & Ilumblot, (XVIl, 756 8. Koy. 8.) 
A. u. d. T.: Systemalisches Handbuch der deutschen Reelts- 
wissenschaft, Unter Mitwirkung d. Prell. DDr. H. Brunner 
. De hrsg. von Dr. Karl Binding, Prof, 9, Abth. 4. Th., 
Schnell nach der Ankündigung des großen Werkes ift der 
erfte ftattliche Band erfchienen; das Unternehmen darf des all- 
gemeinen Wohlwollens ficher fein, die Anlage des Ganzen hat 
fih in anderen Disciplinen bereits bewährt, die Empfehlung 
eines Sadverftändigen von hervorragendfter Bedeutung hat 
demfelben die Wege geebnet, die Namen des Hrögbr.'s und 
feiner Mitarbeiter lafjen erwarten, daß des Guten viel, des 
Borzüglichen nicht wenig geboten werden wird. Aber noch ein Um⸗ 
ftand fpricht Schon im Voraus für eine günftige Aufnahme; die 
Auswahl der beigezogenen Kräfte weiſt darauf hin, daß das 
Unternehmen dem großen Werfe der deutſchen Juftizreform 
gegenüber, welches wir als ein Mittel innerliher Durchwachſung 
hoch Halten, nicht ablehnend ſich verhalten wird, fondern bie 
Borzüge deffelben willig anerfennt und auf demfelben weiter zu 
bauen bereit ift. 

Konnte es einmal nicht ein Reichsangehöriger fein, der die 
Neihe eröffnete, fo war Niemand da, der jo wie der Verf. 
hierzu befähigt gewefen wäre; ihm, ber feit Jahren für Bejeiti- 
gung alter und mangelhafter beutfcher Proceßformen gekämpft 
bat, und dem es beſchieden gewefen, die von Fahr zu Fahr ver- 
theidigten Säße nun felber ins Leben einzuführen, wird der 
deutfche Juriſt gern fein Ohr leihen; und ließ die einleitende 
Bemerkung, dab das Werk beſtimmt fei, die öfterreichifche und 
die deutſche Strafprocekorbnung zu erläutern, das Bedenken 
entftehen, ob der Verf. im Stande fein werde, neben dem eigenen 
Kinde auch das fremde mit gleicher Liebe zu umfafjen, fo führt 
doch die Durchficht zu der Ueberzeugung, daß wir feinen Grund 
zur Klage haben, denn jedenfalls ift ung der Verf. fein Stief- 
bater geweſen. 

Die grundlegenden Gedanken, nad) denen das Werk aufge: 
baut ift, find ausgefprochen inder Vorrede: „die wiffenfchaftliche 
Bearbeitung des neuen Rechtes hat vor Allem die Verbindung 
zwifchen Vergangenheit und Gegenwart herzuftellen, zu fondern 
was wirklich neu ift von demjenigen, was nur in neuer Faſſung 
und Umgebung ericheint, das erjtere aus fich heraus, das ges 
ſchichtlich Gewordene aus feiner Geſchichte zu erklären, aus dem 
literarifchen Upparat vergangener Epochen auszufcheiden was 
antiquiert ift, dagegen das auch für die Zukunft Werthvolle aus 
der jeine Benutzung erſchwerenden Umgebung herüberzuretten 
auf das Gebiet des neuen Rechtes." 

Dieje felbftgeftellte Aufgabe hat der Verf. ſchon in dem bis 
jegt Gegebenen trefflich gelöft und uns zu hohem Danfe vers 


1039 


pflichtet. Der vorliegende erfte Band umfaßt in Buch 1 die ges 
fammte Einleitung und in Buch 2 die Lehre vom Beweije, die 
jedoch mit diefem Bande noch nicht zum Abſchluſſe gelangt ift. 
Der Werth des Aufbaues fann demnach vorläufig noch nicht 
bemefjen werben, 

Die Darftellung in Gap. I und 2, Abth. 1 „der Straf- 
proceß und die feine Geſtaltung beitimmenden Momente und 
die gefchichtlihe Entwidelung der Grundform des Strafpro- 
ceffes” fußt wefentlich auf der Urbeit des Verf.'s in v. Holen- 
dorff's Handbuch Bd. 1; am Schluffe von Cap. 2 und in Cap, 3 
giebt der Verf. eine vorzügliche Ueberficht der Reformbeftre- 
bungen in Deutſchland und Defterreih, und der Leiltungen, 
welche in den vorangegangenen Eodificationen zur Erſcheinung 
gefommen find; er weift nach, wie die anfängliche entjchiebene 
Anlehnung an das franzöfiiche Vorbild im Laufe der Jahre und 
wejentlich mit in Folge einer genaueren Kenntniß des englifchen 
Nechtes einer felbjtändigeren Auffaſſung Pla gemacht, und 
diefe in beiden neueren Gefeßgebungen ihren Ausdruck gefunden 
bat; ſodann werden ($ 19) die Dauptergebnifje der geichicht- 
liben Entwidelung an der Hand der wiſſenſchaftlichen desiderata 
zufammengeftellt und ($20— 25) die Hauptgrundjäge des neuen 
Strafproceffes erörtert. Als den Kern des Anklagegrundſatzes, 
wie derfelbe auch im Geſetze fanctioniert fei, bezeichnet der Verf. 
©. 217, „daß dem Strafprocefje der Charakter eines Streit: 
verhältnifjes gewahrt werde zwiichen zwei Parteien mit ſelbſt⸗ 
ftändiger Berechtigung und unter den Augen eines Richters, 
defjen Unbefangenheit möglichit zu fihern ſei“. Bei Beſprechung 
des Legalitätsprincipes liebäugelt der Berf. mit dem Opportu: 
nitätsprincipe (S. 218 N. 7), unter Hinweis darauf, daß dass 
felbe in Defterreich wenigftens für das VBorverfahren gewahrt 
ſei; diefes mag hingehen, wenn aber weiter (S. 224) der Berfuch 
gemacht wird, auf dem Wege einer Berüdfichtigung der pro— 
ceffualen Zwedmäßigkeit dem Legalprocefie auch für das 
deutiche Verfahren beizufommen, jo muß diefer Verſuch zurüd- 
gewiefen werden, Daß der Verf. fich für die, gegenüber anderen 
Vorſchlägen durchgeſetzte Erhaltung des Schwurgerichtes aus- 
jprecben werde, war zu erwarten; den Ausführungen S. 173 f. 
und 259 f. tritt Ref. bei. 

Die Ausicheidung des Sonberverfahrens bei beflimmten 
Strafſachen ($ 26) und die Darlegung der Quellen des Straf: 
procebrechtes ($ 27) hätte vielleicht eine weitere Ausführung 
verdient, ſehr eingehend aber und zutreffend find die Bemer- 
kungen des Verf.'s über die zeitlichen Grenzen der Wirkjamfeit 
der Strafprocehgefepe ($ 28, ©. 307, 314 f.) und über die 
Brundfäge, welche bei der Auslegung und Anwendung ber 
Quellen zu beobachten find, Eine ausführliche Ueberficht über 
den literariſchen Apparat ($ 30) fchließt das erjte Buch. 
Außerdem aber ijt bei jeder einzelnen wichtigen Frage eine jpe- 
cielle Literaturüberficht vorangeftellt, die hierauf verwendete 
Mühe erhöht wejentlich die Brauchbarkeit des Werfed. Das 
zweite Buch enthält in Abt. 1 die allgemeine Lehre vom Ber 
weife und dem Verfahren; wie bei der Beweiswürbigung die 
fubjective Ueberzeugung des Urtheilenden fich bildet, und welche 
Hülfsmittel perfönlicher und fachlicher Art dem Staate zu Ge- 
bote ftehen, um diefe fubjective Wahrheit der objectiven möglichft 
nahe zu bringen, wie ungeeignet hierzu jede pofitive Beweis— 
theorie ift, wie nur die innere gewiſſenhafte, an das regelrecht 
vorgeführte Material und an die Befolgung der Regeln der 
Logik gebundene Arbeit des Urtheilenden die Aufgabe zu löjen 
vermag, ift in Cap. 1, $ 32—35 fehr gut erörtert; in $ 36 find, 
pojitiv und negativ, die Gegenftände des Beweifes und die rela- 
tive Pflicht der Beweisführung dargelegt. Cap. 2 enthält die 
Grundjäge über die Sammlung der Beweismittel für die Haupt» 
verhandlung und die Darlegung der Barantien, welche das Geſetz 
geichaffen hat, um eine mißbräuchliche Ausdehnung des inquifis 
torijchen Charakters des Vorverfahrens zu hindern ($ 39), jowie 


— 1883. 30. — Literarifhes Gentralblatt — 21. Juli. — 


1040 


die Ausführung der Nechte der Brocekbetheiligten, des Vor: 
figenden und des Gerichtes während der Vorbereitung der 
Hauptverhandlung ($ 410). In $ 41, 42 hebt der Berf. zumächit 
den durch $ 244 in die®rundfäge der Beweisbeichaffung Hinein- 
gebrachten Widerſpruch hervor, deffen Bedeutung etwas zu hoch 
angeichlagen wird, und erörtert die VBorausiegungen, welche Das 
Geſetz für die Benugung der von den Procekbelheiligten bereit: 
geftellten und vom ®ericht herbeigezogenen Beweismittel aufftellt. 
Ausführlich ift fodann ($ 14) auf die bei der Bemweiserhebung in 
der Hauptverhandlung durch bedingte Einführung des Kreuzver— 
höres, jowie in Betreff des Eontrolrechtes des Berichtes hervor: 
gerufenen Streitfragen, die aus dem Grundſatze des $ 219 fich 
ergebenden Eonjequenzen und die Ausnahmen von dem aufge: 
ftellten Principe eingegangen; diefen Ausführungen kann durch— 
weg beigetreten werben. Wbth. 2 behandelt in Cap. 1 ben 
Beugenbeweis, Zeugrißpflicht ($ 47), Befreiung von der Beugen- 
audfage ($ 48, 49), Entgegennahme und Ablegung des Beug- 
niffes ($ 50), Beeidigung der Zeugenausfage ($ 51); fodann in 
Eap. 2 die Ausſage des Beichuldigten und die Entgegennahme 
derſelben ($ 52, 53); in Cap. 3 die fachlichen Beweismittel und 
perjönliche Bermittelung ihrer Benugung; die eigentlich ſach— 
lichen Beweismittel ($ 54), Augenſchein ($ 55), Sachverftändige, 
ihre Berufung und Beeidigung ($ 57, 58), fachverftändige 
Unterfuchung fachlicher Beweismittel ($ 59), und Ausfage der 
Sachverſtändigen ($ 60), endlich den Indicienbeweis ($ 61). 
Eine nähere Analyje diefes Theiles des Werkes ift bei dem 
Reichthum des Materialed umausführbar. Wie das Wefen der 
einzelnen Beweismittel, ihre natürliche und fpecifilche Bedeutung 
erfaßt und begründet ift, wie die Wechfelbezichungen der Wirk: 
famfeit der verfchiedenen Beweismittel unter einander und die 
VBorausfegungen nachgewiejen find, unter denen die Wirkfamfeit 
des einen von einer vorangehenden Benupung des anderen ab- 
bängig wird, wie die Grundfäße feftgejtellt und dargelegt find, 
nach denen zu verfahren ift, damit die Beweiserhebung nicht 
bloß geſetzmäßig, fondern im höchſten Sinne auch zwedmähig 
ſich erweife, das Alles muß im Buche nachgefefen, ftudiert und 
gewürdigt werden. Die volljtändigite theoretische Beherrſchung 
des Stoffes und ein verftändnißvolles Eingehen auf die Bedürf- 
niffe und die Schwächen der Praxis haben hier zu einer Leiftung 
geführt, die wahrhaft bewunderungswürbig ift und die lebhafteite 
Erwartung für das noch Ausftehende erzeugt. 

Gegenüber dem fo reichlich Dargebotenen barf auch auf fol: 
gende Buncte hingewiefen werden, deren Beiprechung oder nähere 
Begründung erwünſcht gewejen wäre: 

1) eine Erörterung der organifatorifchen Beitimmungen über 
Einrichtung der Gerichte, Stellvertretung und Stellung der 
richterlihen Beamten und Hülfsbeamten; 

2) Beiprechung des Eröffnungsbejchluffes nad) feinem gejeß- 
lichen Mindeftinhalte und in feinem Verhältniffe zur Untlage: 
ſchrift und zum Urtheile; 

3) Gerichtöpolizei während ber verſchiedenen Proceh- 
ftabien; 

4) die der Straf⸗Proceß⸗ Ordnung eigenthümliche Auffaffung 
ber Stellung des Borfigenden in der Hauptverhandlung zum 
Gericht und die Berufung auf die Entfcheidung des Teßteren als 
Unterlage für die Revifion; 

5) Behandlung von Jncidenzpuncten bei ber Verhandlung, 
Ausbleiben, Renitenz und daran geknüpfte Anträge, Beſchlüſſe 
und rechtliche Folgen; 

6) Notorietät ald Beweismittel. 

Die buhhändlerifche Herftellung in Format, Drud, Papier 
ift vorzüglich, auf Correctheit des Satzes ift ganz befondere 
und erfolgreiche Aufmerkſamkeit verwendet. 


— 1883. 30, — diterarifgen Eentralblatt — 21. Juli. — 


1042 





Sprachkunde. £iteraturgefdjichte. 


Müller, Karl Otfried, Geschichte der griechischen Literatur 
bis auf das Zeitalter Alexander's. Nach der Handschrift des 
Verf.s berausg. von Dr, Ed. Müller. 4. Aufl, mit Anmer- 
kungen u, Zusätzen bearb. von Emil Heitz, Prof. 1, Bd, und 
2, Bd. 1. Hälfte. Stuttgart, 1882. Heitz. (XVI, 636; VI S. u. 
8. 1—210. 8) Bd. 1u.2 cA#K 12. 

Das raſche Erfcheinen einer neuen Auflage, während doch 
die vorige erft 1875 — 76 herausgefommen war, zeigt deutlich, 
wie D. Müller's Literaturgefchichte, weit entfernt zu veralten, 
immerfort als ein wirklich claffiiches Wert werthgehalten und 
gefucht wird, Mögen andere Schriften eingehender und genauer 
fein: fo Tebensvoll und geiftvoll darzuftellen, fo das eigentliche 
Weſen eines Literaturwerfes und einer Epoche zu erfafjen, wie 
dad D. Müller gegeben war, verfteht Niemand fonft. Der 
Hrögbr. E. Hei verheißt nun wiederholt, daß er das zur Bol« 
lendung gemäß dem urjprünglichen Plane Fehlende felbft hin- 
zufügen und die Darftellung bis auf das Zeitalter Alerander's 
fortführen werde. Eine Bürgschaft hierfür ift die jeßt geſchehene 
anderweitige VBertheilung des Stoffes auf die zwei Bände, fo 
daß der zweite Band, deſſen erfte Hälfte vorliegt, nunmehr ftatt 
mit dem 20, mit dem 27. Gapitel (Komödie) beginnt. Die 
berichtigenden oder vervollftändigenden Noten bes Hrögbr.’s 
find im Vergleiche zu ber vorigen Auflage etwas, jedoch nicht 
erheblich, vermehrt. In diefer Hinficht ift e8 ſchwer, ein be 
ſtimmtes Maß des Nothiwendigen oder Wünſchenswerthen feſt— 
zuftellen ; im Allgemeinen ift das Verhalten des Hrögbr.'s, der 
fi) vor einem Uebermaß der Zufäge hütet, gewiß zu billigen. 
Immerhin hätten einzelne notorifche Irrthümer Müller's kurz 
berichtigt werden fünnen: fo II, 135 die Angabe, daß aus 
Andokides' Geſchlechte die Myfterienherolde genommen ſeien. 
In den Noten find einzelne Drudfehler teils ftehen geblieben, 
theils Hineingefommen: ſo ©. 23, 1 Eperdovmoios, 29, 2 Eugog, 
dajelbft 4 row und unge (ftatt Taugpo), 36, 3 uoidov,. Der 
angefündigte Schlußtheil wird Hoffentlich nicht zu Lange = ſich 
warten laſſen. 


Plattner, Ph., Oberlehrer, franzöſiſche Schulgrammatik. Karlsruhe, 
1883. Bielefeld. (XI, 322 ©. 8.) M 2. 

Eine Reaction gegen die auf die Spitze getriebene „wiflen- 
ſchaftliche, d. h. ſprachwiſſenſchaftliche“ Behandlung der Schul: 
grammatif Hat fich neuerdings auch auf dem Gebiete des Frans 
zöſiſchen geltend gemacht (vgl. Foth's Aufjag in den „Jahrbüchern 
für Philol. u. Pädag.“ 1882, ©. 630 ff.: „Die neueſten Dar» 
ftellungen des franzöfifchen Berbums für die Schule. Ein 
Mahnwort"). Plattner’3 Grammatik, deren Berf. u. U, den 
Lefern der „Zeitichr. f. meufr. Spr. u, Lit.“ durch gründliche 
grammatifche Unterfuchungen über den modernen Sprachgebrauch 
im Franzöſiſchen vortheilhaft bekannt ift, bewegt fich in gleicher 
Richtung und verdient dabei ber befundeten Sprachkenntniß wie 
der praftiichen Anlage halber Lob. Mit großer Umficht und 
Genauigkeit ift die jegige Sprache, fo wie fie wirklich ift, ftubiert 
und in ihren mannichfaltigen Exrfcheinungen ftreng grammatiſch 
regiftriert, um dem Lernenden zu voller und verftandener Cor⸗ 
rectheit des Ausdrucks zu verhelfen. Wenn man fich in den 
außerorbentlichen Reichthum des gebotenen Materiales vertieft, 
bei weldhem übrigens der eigentliche Hauptlernftoff und bie 
nebenſächlichen, aber gelegentlich nöthigen Einzelheiten fchon 
durch den Druck mit Geſchick und Einficht gefchieden find, fo 
wird man dem Talent ber Darftellung und der mit grammatifchem 
Urtheil gepaarten Beobachtungsgabe bes Verf.'s felten die An— 
erfennung verjagen können. Belege dafür oder Ausſtellungen 
zu einzelnen Buncten (deren wir wohl manche wüßten) anzu= 
führen, ift hier nicht der Ort. Doch fei wenigftens erwähnt, daß 
uns das Capitel vom Comparativfag mangelhaft durchdacht und 


ausgeführt erfchienen ift; auch findet fich hier der ftörende Fehler 
tant für autant (S. 307, 3.7 v.u.). — Daß Plattner vielfach 
auf Lücking fußt, ift natürlich: fo lehnt er fich in der Ein: 
theilung des Verbums an ihm am und fcheidet nicht nur die 
Verben auf -evoir, fondern auch die auf -re und die auf -ir 
mit reiner Stammform aus der Reihe der „Hauptconjugationen“ 
(Lüding: „Herrſchende Conjugationen“) aus, um fie als „abge: 
zweigte“ (Lüding: „archaifche”) ganz mit der ftarfen umb ano» 
malen (den fogenannten „unregelmäßigen“ Verben) zu ver- 
mischen. Diefes Verfahren dürfte befonders für den Unterricht 
am Gymnafium noch manchem Einfpruch begegnen. Plattner's 
Bud, in welchem die Hinweife auf das Latein und die Hiftorifche 
Begründung mit voller Abficht ſpärlich bemefjen find, hat über- 
haupt mehr die Realgymnafien im Auge. — Der Grammatik 
follen ein Uebungsbuch und ein Elementarbuch als nothtwendige 
Ergänzungen folgen, Fallen beide entfprechend praltiſch aus, jo 
darf man Plattner's franzöſiſchen Lehrbüchern, wenn auch das 
vorliegende in einzelnen Puncten noch Reviſion nöthig hat, eine 
Zukunft prophezeien. Kn. 


Jouckbieet, Dr. W. J. A. Geschiedenis der Nederlandsche 
Letterkunde. V. Deel. Derde, geheel omgewerkte uilgave, 
Groningen, 18%3. Wolters. (4 Bll., 418 8. 8.) 


3 an ar T.: Gesch. d. Ned. Leiterk. in de twee laatste eeuwen, 
. Deel. 
Bon ber dritten Auflage der holländifchen Literaturgefchichte 
Jonckbloet's find der dritte und vierte Theil bereits früher er- 
fchienen, ber fünfte Theil, welcher das 18. Jahrh. und den An: 
fang des 19, umfaßt, Liegt gegenwärtig vor. Im Gegenſatze zu 
dem 17. Jahrh., ber Blüthezeit der holländischen Literatur, 
wirb das 18. ganz richtig al3 eine Periode des Verfalles be- 
zeichnet. Die damalige Poefie ift im Großen und Ganzen höchſt 
unerguidlich, und e8 wird wohl darin die Urfache zu finden fein, 
daß die meiſten Literarhiftorifer das Studium des 18. Jahrh.'s 
mehr oder weniger vernachläffigt haben. Noch immer ift ein 
großes, wenn auch nicht gerade unabfehbares Feld zum Be- 
arbeiten übrig geblieben. Bergleicht man die vorliegende dritte 
Auflage mit der zweiten, fo wird man fehen, das Jondbloet 
vollfommmen berechtigt war, erftere eine geheel omgewerkte 
uitgave zu nennen, Ref. weift der Kürze wegen nur hin auf die 
ausführlichen Urtifel über 2. Schermer, Bunt, Corver, Smits, 
J. de Kruyff, 2. Pater, de Haes, 2. Trip, Le Francg van 
Berkhey ꝛc. Verwunderlich ift es indeffen, daß einer merk— 
würdigen Erſcheinung, des Jacobus Bellamy, deſſen Einfluß 
nicht unterſchätzt werden darf, faſt nur beiläufig Erwähnung 
gethan wird (S. 190). Sehr bemerkenswerth find die Seiten, 
welche der Elifabeth Wolff-Bekker gewidmet find; die Werke 
diefer frischen, geiftvollen und edlen Frau und ihrer Freundin 
Ugatha Deken verdienen noch Heute viele Lefer zu finden. Die 
legten hundert Seiten des Buches Handeln über die Literatur: 
nekbiche im Unfange diefes Jahrhunderts. Beſonders wichtig 
erfcheint uns der Abjchnitt Inleiding tot de negentiende eeuw 
(S. 334—362). R.A.K. 





Tonkunft. 


1) Westphal, Rudolph, Aristoxenus von Tarent Melik und 
Rhythmik des classischen Wellenentbume übersetzt und 
erläutert. Leipzig, 1883. Abel. (LXXIV, 508 8. Gr, 8.) 


2) Derselbe, die Musik des griech. Alterthums nach den 
alten Quellen neu bearbeitet. Leipzig, 1883. Veit & Co. (VI, 
354 8.8) 0. 

Ueber den zweiten Theil des eriten Werkes S. 163— 163 
und ben erften Theil bes zweiten S. 1—262 fich auszuſprechen, 
bleibt den Mufitern vom Fach überlaffen. Unſere Unzeige gilt 
vornehmlich den in beiben Werfen von der helleniſchen Rhythmik 


1043 





handelnden Abfchnitten. Es find über 20 Jahre her, feit Weit- 
phal als Supplement zur Roßbach'ſchen Rhythmik feine „Frag: 
mente und Lehrfäße der griech. Rhythmik, Teubner 1861* ers 


— 1883. 30, — Literarifhes Gentralblatt — 21. Juli. — 





ſcheinen ließ. Die aus Ariftorenus erhaltenen Fragmente find | 


dort S. 26—41 zu finden. Das an erfter Stelle erwähnte 


Werk bietet und nunmehr S. 1—163 eine treffliche Weber: | 


ſetzung diefer Fragmente, welche höchſt zwedmäßig in einzelne 
ss abgetheilt werben, und einen fortlaufenden Commentar zu 
diefen SS. Wer aus Erfahrung weiß, mit welchen Schwierig. 


feiten eine Ueberjegung des Uriftorenus verbunden ift, wird | 


diefem Theile der Wejtphal’fchen Zeiftung die vollfte Anerfen- 


nung zollen. Nicht minder auch dem Gefchide, mit welchem die | 


60 88 geordnet find. Denn da der Verf. die ariftorenifche Theorie 
des Rhythmus in den S. LXXII aufgeführten fünf Abfchnitten 
behandeln wollte, hat er den in den Fragmenten S. 28—35, 8 
gebotenen Stoff erft bis zu $ 22 behandelt, dann aber 26, 24, 
23, 29, 27, 28, 25, 30 — 36 (S. 37, 18) zu ordnen vorge» 
zogen, ©. 37, 19— 39, 5 in den 8 54-59 abgehandelt, worin 
allerdings $ 37 —53 Ergänzungen Weftphal’s in ariftorenifchem 
Sinne und Stile find, und ſchließlich S. 27, 141—31 als & 60 
beiprocdhen. So greift allerdings Alles aufs Schönfte ineinander, 
und wir glauben es dem Verf, gern, wenn er uns in feinem 
Üriftorenus die Früchte 30jähriger treuer Studien geboten zu 
haben verfichert. Sind doch auch ſchon einer jeden feiner früheren 
Arbeiten, wie 3. B. ben Elementen des mufifalifchen Rhythmus, 
Jena 1872, die unverfennbaren Spuren diefer Beichäftigung auf: 
gedrüdt. Wagt nun auch Ref. nicht zu behaupten, daß er ſich 
eined gleich vertrauten Verkehrs mit dem großen Tarentiner 
rühmen könne, fo fühlt er fich doch vertraut genug mit ihm, um 
fih im Ganzen zu den Weftphal’fchen Deutungen (namentlich 
bezüglid) der Borr. S. LXXI fg. befonders hervorgehobenen 
Puncte) befennend, im Folgenden aus beiden Werten Einzelnes 
anzubeuten, worin er ſich noch nicht ganz zu den Auffaſſungen 
Weſtphal's bequemen kan, 

Eine befondere Mühe Hat ſich Weftphal mit der Auffindung 
der ijoliert vorfommenden Tacte gegeben: jo zuerft mit dem 
Tzeitigen Epitrit, Er findet ihn als zweiten Beitandtheil des 
lovıxov Diuergov urarkoueror, deſſen erfter ein dritter Paeon 
fi: “ou, —u2—, Die Möglichkeit kann zugegeben werden; 
folgte nur dieſem Paeon immer der zweite Tact in obiger 
Geftalt, und ginge dem Epitrit nicht auch ein Tact von vollen 
fech$ Seiten voraus: Yalaum zur slougdn; Haog ovdd rngdaneı; 


dvere, vor öredog | "Elkuror (cf. Eur. Cyel. 502); ayopsvra | 
Es ſcheint aljo der wirklihe Epitrit (3:4) | 


pi govo' üreidn. 
noch nicht entdedt. Ebenjo glaubt er ben großen Epitrit und 
saloveg rıßaroi beiSoph. OT. 483—97 — u L— wu L— 

—entdeckt zu haben. Im Zufammenhange mit 


II nn N 


dem vorangehenden $ nimmt ſich das recht hübſch aus: aber | 


man kann dabei zwei Fragen nicht unterbrüden: 1) wenn doc) 
garır slu Orldınoda Aufdanidug ein ion. trim, catal. ift, warum 
fol -3ad’ ögür ovr units fein ion. dim. catal. jein? 2) mit 
welchem Rechte wird + —-—- paeon epibatus genannt, 
wenn derſelbe nach Ariſtides Quinct. doch jo ausfah: *——— ? 
Etwa weil wir au = — finden, was doch Weftphal 
felbft 3.8. in ’Asauarzidog "Ellag ganz rihtig “ vu t— 
maß? Oder foll etiva gar Aesch. Pers. 106 nolda» 7 arauıuaeız 
auch Epibatus werden? — Erachtens fahren wir doch lieber 


[4 


| [vr | ww 


fort Aesch. Pers. 97: — — 
— zu meſſen, und danach auch die vierte und 
fünfte Periode des Sophokleiſchen Beiſpiels zu behandeln. 
Weiter ſoll ein triplaſiſcher Tetraſemos Assch. Prom, 397, 
Soph, El. 1058 in ordrw os räcg ou — und xl zoig a vodı» 
gefunden werben. Dagegen erheben wir ganz entfchiebenen 
Widerſpruch. Diefe triplafifche ſpondeiſche Dipodie ift erfichtlich 








1044 
nichts anderes, als der Reit eines avaxkousros, deffen Anfang 
nicht durch Ae&ıs gefüllt war: 
“u gröjvw ws rüg or koudrag rülyag Algoundei, 
“w— roix ürader | Ygorıuwra rous olwrorg. 

Auf ſolche nur der Lexis nad) unvolljtändige Tacte ift lange 
nicht genug geachtet, und über Ioniei a minori wie a maiori ift 
bezüglich) der Scheinformen, unter denen fie ſtecken, weit mehr 
zu fagen als unfere Metrifer lehren. Eines der lehrreichften 
Beifpiele Soph. El. 504— 15. Auch OR. 470, 71. Bezüglich 
der vereinzelt auftretenden Pyrrhichien theilen wir dagegen 
Weſtphal's Anficht, daß es Nürzen feien, denen nach Longin 
Längemverth zufommt, und möchten fie jegt auch in vıpösee’Ar-, 
23h zul-, Auiag el- ixerug u. ſ. f. finden. 

Auch der Trochäus Semantus gehört unter die Lieblings: 
themen Weſtphal's Er kommt auf ihn dreimal zu ſprechen, 
Ariſtox. S. 53 und die Mufit ©. 301, 8.54. Un ſãmmtlichen 
Stellen wird er als eine baftyfifche Tripodie gefaßt, in der 
jeder Versfuß durch die nangi zerpuonmog dargeftellt fei: 
Zu u 22.., wobei (wie ſich aus ©. Bad Mar 
machen laſſe) die Dattyfen der begleitenden Kithara, die ypöro. 
acurdsıo. der Stimme zugefallen feien. Als Beifpiel aus dem 
Altertfume wird Terpander fr. 1 (Clem. Alex. Strom, p. 655 
Sylb.) herangezogen: 

Zei nurıwr agya, rar ı09 dyı|L@p, 

Zei, vol neu no ralrav | turw» apxur. 
Genau wie bereits Rob. gr. Rhyth. 1554 S. 100 gejchehen 
war. Bergt? ©, S13 nennt das parum verisiwile, wir halten 
e3 für unmöglich, weil fo die Kola eine unerhörte katalektiſche 
Geftalt erhalten würden. Denn eine durch Adkıs ausgedrüdte 
daktyliſche Tripodie fann 2 — -— = oder Hu u 
oder +2 — oder -— — ausfehen, aber niemals zu - AA 
zufammenfchrumpfen, Natürlich ift es auch mit Otfr. Müller's 


_ ww Lun 


ı Moloffern nichts; feine auiowes emßaroi hat Bergk(2631) ſelbſt 





aufgegeben; gegen Ritſchl's (Rh. Muf. 1812 ©. 277) anapä 
ftiihe Meffung, die durch Wrift. Pac. 372—4 empfohlen 
werben künnte, jpricht die gravitas nomi; und fo werden doch 
wohl daktylifche Tacte übrig bleiben, gegen welche Weitphal 
nad dem, was er Mufit S. 276 jelbft jagt, kaum etwas eins 
wenden faun: 
Zeus du Ur anfang, Urgrund des Weltalls! 
Zoͤus, dir ſond' ich diefes Preislieds Wnfang. 
De 
Be 431143313 a 

Wie Gevaert die Sache anfieht, ift leider aus feiner histoire 
et tlıöorie de la Musique Il, 318 nicht zu erjehen, da er nur 
ganz allgemein von rhy thmes de choral redet. Jedenfalls ijt 
die Bergl'ſche 3813 Abtheilung der Kola richtig. 

Das wichtige Capitel über die Triole iſt am Harften Ele: 
mente S, 31 ff. abgehandelt; mit ihm fteht im engjten Zu— 
fammenbange, was über die Rhythmierung der Daktyloepitriten 
gefagt ift. Mit Recht nämlich ift Weſtphal der Unficht, welche 
er Griech. Metr. 1868 $ 616 und Elemente 1872 ©. 32 
darüber vorgetragen hatte, auch Uriftog. S. 119 treu geblieben, 

— 
3 
indem cr Pind. Ol. II mißt: Zu — |< | “uw —— | 
| ER | Tacte wie Kılıdias IgE — ra | 1dgu re 


id! 


I# | 
1 


A NIE D 


' dawe | finden dadurch ihre Erledigung, ebenjo wie die Berbin- 


‚ bung der zwei Tacte w raulag Arös Er Ile u. dgl. 


Nur was 


3 
die Schreibung diefer Triofen ald -— betrifft, fürdhten wir 
den billigen Widerfpruch bes Muſikers. Denn da zwei vaxgal 
doch in Wahrheit > gleich find, können ihnen doch un: 
möglih > gleichgefegt werben, am wenigften wenn dieſe 


1045 





— 
3 — 
— in Wahrheit oo = vu find. Wenn ſolche Tacte 
— 
-—— geichrieben werden, liegt unferes Erachtens die 
Gefahr eines Mifverftändniffes weniger nahe, da jedermann 
an 


3 
weiß, daß —— — — — — ift. Warum übrigens Weftphal jept 
Ariſtox. S, 71 in Soph. Trach. 100 plöglich jambiſche Dimeter 
findet, ftatt wie früher Epitriten, ijt und um jo weniger Har, 
als doch die ganze Strophe dactyloepitritiſch gebaut ift. 

Bon bejonderem ntereffe ift noch, was Xriftor. 151 und 
die Mufit S. 317 ff. (vgl. auch allg. Theorie der muſilal. 
Rhythm. feit J. S. Bad) 1881) über die irrationalen Tacte 
ausgeführt wird. Namentlic) interejfiert der irrationale Dactylus 
„der freilich felten genug vorkommt“. Schon Th. Bergf hatte 
ihn alfo glücklich bei Archiloch. fr. 115 xal Ajewas üpdo» 
Överamakongentdedt. NurSoph. Trach. 1042 süraros eivaror 
uxundıa wögo wurde er an unvechter Stelle gefucht, hier gehört 
soon ins folgende Kolon. Aber Dunkelheiten bleiben auch hier 
zurüd. Wie ift die Jrrationale in Ar. Lyſ. 254 zugpse Apunng 
roũõ ade zu fchreiben umb auszuführen; ferner wo finden 

ı 244 


wir den Päon &loyog —- IP Vielleicht Pind. Ol. II 
öptönolr? Auch fei die Frage erlaubt, ob es Muſik S. 318 
ftatt „im Inlaute eines Trochäifchen Kolons“ nicht „Dimeters“ 
heißen muß, denn die in legterem erlaubte irrationale ift doch in 
der trochãiſchen Tetrapodie feinesfalls geftattet (vgl. Ariftor. 26). 
Endlich gejtehen wir, an Bacchien immer noch nicht zu glauben; 
aus Philoet. 396 Täßt ich nichts für nichts gegen fie beweifen, 
aber Elect. 1242 Trach. 838 u.a. D. ftehen jambifche Dipodien 
(—.—), aber feine Bachien (+ ——). 

Zum Schlufje noch zwei Bemerkungen. Muf. ©. 270 
werben bie vier rhythmiſchen Syfteme aufgezählt, 1) Bersfuß 
(einfacher Tact), 2) Kolon (zufammengejegter Tact), 3) Periode, 
4) Syitem (Strophe). E3 wäre gut gewvefen, hier auf Elemente 
des mufif. Rhyth. S. 144 wegen 5) Pericope zu verweifen: 
aber zwijchen 3 und 4 ift offenbar noch eine Lücke, die durch 
„Periodengruppen” zu füllen war. Ein antifer Name jcheint zu 
fehlen; vielleicht fönnte man fi) über rujua einigen: und z. B. 
Pind. Ol. IV epod. von anep — !ür das erjte, von oirog — 
xgövov das zweite ruzum rechnen. Das erfte beftünde aus zwei 
breigliedrigen Perioden, das zweite aus drei ziweigliedrigen. 

Die zweite Bemerkung betrifft Muf. S. 168. Die dort ge 
gebene Genealogie beruht natürlich in letzter Inſtanz auf 
Schol. Plat. Alec. Ip.118 c. Die Stelle dürfte aber Lüdenhaft 
fein und wird ed wohl zivei Ugathofles gegeben Haben: diatrib. 
in dithyr. p. 139. 

Wir brechen bier ab, uns vorbehaltend über Nriftor. 
©. 165— 202 und S. 469—506 an anderer Stelle nad) dem 
Erſcheinen der angekündigten Ausgabe des Ariftorenus zu han- 
dein. Möge diefelbe recht bald in unfere Hände gelangen, 
womöglih in ebenfo vorzüglicher Ausstattung, wie fie bie 
Herren Verleger ben beiden oben angezeigten Werfen haben zu 
Theil werden laſſen. Einftweilen fei jüngeren Philologen, ehe 
fie afademifche Borlefungen über Metrik bejuchen, dringend 
empfohlen, fich für diefelben durch ein grünbliches Stubium von 
Nr.2, II „der Rhythmus der griechischen Muſik“ vorzubereiten, 
Gleich Gediegenes in gleich bequemer faßlicher Form kann ihnen 
nirgends geboten werben, a 


 Yermifchtes. 


Sißzungsberichte der k. preufi. Afabemie der Wilfenfchaften zn Berlin, 
1883, 30-31. 





Inh: Aroneder, Bemerkungen über die Multiplication der 
elliptiihen Aunciouen. — Mommfen, Anfpradıe. — BPreisfrage 


— 1883. 830. — Literarifhes Centralblatt — 21. Juli. — 


| 


1044 


der Gharlottenitiftung für 1883. 
über dejjen Reife nady Angora. 


Sifungsberichte der matbem.sphufifal. EI. d. f. bayer. Akademie der 
sifenfchaften zu Münden. 1883. 2. Heft. 

Inh.: v. Boit, Nekrologe. — M. v. Pettenkofer, über 
Vergiftung mit Leuchtgas. — Radlkofer, über den fultematifchen 
Werth der Pollenbejchaffenbeit bei den Ncanthacen. — F. Kohl— 
ranfc, iMber einige Beſtimmungsweiſen des abfoluten Widerflandes 
einer Kette, welche einen Erdinduetor m. ein Galvanometer enthält. 
— Bauer, von den geltaltlichen Berhältniffen der parabolifchen Curve 
auf einer Fläche dritter Ordnung. 


Univerfitätsfhriften. 
Leipzig (Imauguraldiii.), Wild. Schul, die Arbeit als Duelle 
u. Mah des Wertbes, (27 ©. 8.) — Ant. Victorin, zur Be— 
—— des wirthſchaftlichen Arbeitöverkebrd. 187 S. 8) — 
udw. Wiegand, Beiträge zur Kritik der Rübenzucker-Beſteuerung. 
(46 S. 8.) — Dstar Herzog, die Schafzucht in Ungarn, Urſachen 
ihres Berfalles u. Mittel zu deren Hebung. (63 ©. 8.) — James 
Loring Cheney, the swurees of Tindales new Testament, 
(40 S. 8.) — Nich. Diebe, Eichendorff's Anfiht über romantifche 
Poefie im Zufammenbange mit der Doctrin der romantliihen Schule 
aus den Quellen dargelegt. (70 S. 8.) — Ri. Friedrich, Bin— 
centind von Beauvais als Pädagog nad feiner Schrift de eruditione 
filiorum regalium. (43 ©. 8.) — Alfr. Leicht, Iſt König Alfred 
der Berfaifer der allitterierenden Metra des Boetius? (485. 8.) — 
Arth. Peter, die dentihen Profaromane von Kanzelot, ihr Ber: 
haͤltniß zur Quelle und zu einander. (57 ©. — Dtto Seebaf, 
über Golumba von Luxeuil's Klofterregel u. Bußbuch. (66 S. 8.) — 
Reinhold Spiller, Studien über Albrebt von Scharfen berg und 
Ultich Füntrer. (655 S. 8.) — Gugo Schiller, der Jufinitiv bei 
Chretien. (69 S. 8.) — Lud. Buchhold, de paramenseos {ad 
litteralionis) apud veteres Romanorum poelas usu. (110 5. 8.) — 
Gust, Ed, Erdenberger, de vocalibus in altera composilarum 
voeum lalinarum parte atlenuatis, (61 8. 8.) — Guil. Frye, de 
Heraclidae Milesii studiis Homerieis commentalio philologien. 
ar S. 8.) — Joan, Gilbert, meletemata Sophoclea, (38 5. 8.) — 
‚ G. Koch, de principe iuventutis. (47 8. 8.) — Theod. Mat- 
thias, de Apollonii Dyscoli epirrhemaliei et synmdesmiei forma 
genuina. (28 8. 8.) — Rob, Schroeter, quas formas nominum 
Ihemala sigmatica in vocabulis composilis graeeis induant. (95 8. 
8.) — Riecardus Wagner, quaestiones de epigrammalis graeeis 
ex lapidibus collectis grammaticae. (127 8. 8) — Ant. Hub 
über das „Meifir" genannte Spiel der heidnijdyen Araber. (62 ©. 
8. — Ernit Krofer, gleichnamige griechiſche Künftler. Gin Beis 
trag zur antifen Künftlergefbichte. (40 ©. 


— Bericht ded Herrn Humann 


vn. des deux mondes. LIlI® annde. 3° periode. Tom. 58°. 
1° livr, 

Sommaire;: Maxime du Camp, la charite ä Paris. Ill. Les 
Hospitaliers de saint Jean-de-Dieu. — Th. Bentzon, Tiöte folle. 
3° partie. — Comte d’Haussonville, la cnlonisalion officielle 
en Algerie, 11. Son röle actuel. — A. Geffroy, l’ Ecole frangaise 
de Rome. Ses premiers travaux. Il. Moyen äge, — Eug.-Melchior 
de Vogüe, un changement de reögne. La mort de Catherine II 
et l'avenement de Paul I. — Ouida, les fresque, Derniöre 
partie. Trad. de Hephell. — G. Valbert, Madagascar ct les 
missionaires anglais. — F. Brunetiere, la eritique de l'art en 
17° sicett, d’apres une publication recente, — Charles Richet, 


Inb.: Edm. Schmidt, dad IV. Gapitel der Regel des bi. 
Benedict. — Romuald Scarella, notae chronologicae de Ben, 
mon. S. Maria de Praglia, suppresso prid. Non. lun. 1868. — 
Anfelm Salzer, über die Entwidelung der hriftlicsröm. Hymnen- 
voefie. (4. Urt) — 9. Liudner, die Schriftiteller O0. S, B. im 
—— Königreich Württemberg x. (Fortſ.) — Herm. Ulbrich, 
das bildende Moment des Gymnaſial⸗Unterrichtes im den altclaffiichen 
Spraden. — P. Ambrofins, die erfte Kircenverfammlung auf 
deutfchem Boden. (2. Art.) — Ben. Gfell, das Stift Heiligenkreuz 
und feine Befikungen Im Jahre 1683. (2. Art.) — Rob. Dfner, 
die Pflege der Mebdicin im BenedictinersOrden. — Dite Schmidt, 
Beiträge zur Gefchichte des ehemaligen Benedictiner-Stiftes Mondfee 
in ObersDefterreih. (Fortſ.) — Adalbert Dungl, die öfterreichiiche 
Benedictiners@ongregation. (3. Art.) — gran S. Tomanit, aus 
dem Sonettenfranze „S. Benedict u. fein Orden“. (Fortf.) — Ben. 
Braunmäüller, Neihe der Aebte von St. Emmeram In Regensburg. 
Pius Schmieder, ober war der Meformabt Theodorich 
von Kremsmäünfter? (saec- XL) — Phil. Diel, excidium vere 


— 


1047 








— 1883, 8 30. — Literarifhes Eentralblatt — 21. Juli. — 


1048 





horribile abbaliae Sti Maximin prope Treviros ete. (1) — Seb. 
Brunner, Gorrefpondenzen u Actenftüde zum Leben u. Wirken 
des Biſchofs Kriedrih Nanfea in Wien. — F. W. E. Roth, Gonrad 
von Modenberg, Abt zu Johonnisberg im Rheingau 0. 8. RB. — 
J. B. D. Ioft, zur Geichichte des Gäctlienkloiterd in Cöln. (Schl.) 

— A, Goldmann, zwer unedierte Briefe des Trithemius. — Liter 
ratur. — Wutyeiuungen u. A. 


Kosmos, Zeuſchrift für Entwickelungslehre u. —— Welt⸗ 
anſchauung. Herausg. von B. Better. 7. Jahrg. 3. Heft. 


Inh.: B. Carneri, die Quelle der Ideen, vom antbropolos 
giſchen Standpunct betrachtet. — Alft. Nebring, fauniftifche Bes 
weife für die ehemalige Vergletſcherung Dordoeuhtan — Dur 
win's Moral. (Rach Laͤvy⸗Bruhl.) — Frip Müller, angebifjene 
Alügel von Aeraea Thalia. Nadtra a dem Nufjage über die 
Achnlichkeit durch Ungenießbarkeit geh bter Schmetterlingsarten. 
(Mit 1 Holzichn,) — Karl Kautfty, Die Entitehung der bibliſchen 
—— — Kleinere Mittheilungen. — Literatur u. Kritit. — 

otizen, 


Stimmen aus Maria-⸗Laach. Katholiſche Blätter. 25. Bd. 6. Heft. 

Inh.: Th. Schmid, das Kunftwerk der Zukunft u, Pr Meitter. 
— F. Ghrle, die nene Schule des bi. Bonaventura. — 6. Schnee» 
mann, die —— Kirchenpolitik in Kleve-Mark. — A. Baum— 
gartner, Niederländifche Skizz en. 4. (Fortſ.) — W. Kreiten, 
Annette von Drojfte ++ —— literariſcher Entwidelungsgang. 3. 
(Fortſ.) — Renward Bauer F.— Recenſionen. — Empfehlendwerthe 
Schriften. — Miscellen. 


Natur und Offenbarung. 29. Band, 7. Heft. 

Juh.: 8, Dreffel, über die —— in der chem 43 
Aromenlepre. (Fort) — €. Gutberlet, über —— ( 
— Grih Wasmann, der Trichterwidler, ein Bild aus dem n 
ftinetleben der Thlere. (Fortſ.) — Aloys ‚Degslin, die ewige 
tie der Materie. — Erwiderung. ecenfionen. — der 
miſchtes. 


—— und Literariſche Chronit der Schweiz. 13. Jahrg. 
r. 6b. 


Inh.: Bibliographie. — Referate. — Ghronit, — F. Iof. 
Schiffmann, Samuel Apiurius, der Ältefte Buchdrucker Solothurns 
(1565— 1566). (Sch.) — Ders., Fr. de Sales introduelion ü la vie 
devote, — ecenfionen, 
Neuer Anzeiger für Bibliographie und Bibllothetwiſſenſchaft x. 

Hrög. von nn Pepboldt. 7. Heft. 

Inh.: Schumann, gothalſche Schriftſteller. X. Ernſt 
Friedrich (Schl.) Ein von Tauſeuden und Abers 
tanfenden gefeierter Dichter. — Geheimrath Dr. Friedrich Albert 
v. Yangenn in Dresden. — Nachtrag zum Berzeichniffe der Zöllner's 
— chriften. — Literatur und Miscellen. — Allgemeine Biblios 
arap ie. 


Nuova Antolo ia. Rivista di — lettere ed arti. Anno xvm. 
2. serie. Vol. 39. Fasc. 1 


Sonmario: ug = usle Villari, — Errieo Buckle e la sun storia della 
eivilid. — Giovanni Bog lietti, Ugo Bassville a Roma seecondo le 
ultime —— — Caterina Pi pH ni-Beri, In Culabriu. Passeg- 

iste, — BMPESE i 7 —— — Neera, La Regakdina. 

acconto. 11, — neh f itiea eceleslastica della Prussia, — 
0,Muruechi, il tempio Iside" prlsse la Minerva e le recenti seoperle- 
— Rassegna politica eec. 


Die Grenzboten, Reb.: Johannes Grunom. 42, Yapız. Mr. 29. 


Inb.: Aus Dem eihbaiie der Kortichrittöpartei. Patrietiihes und Bropbetiiches. 
1 Gemiſchte Ehen. — Hihard Murber, Uuſtrierte Prachtwerle des 15. 
n. 16, Jabrhunderts, — Die Aranzojen iu Mabdagart ar. — Aug. Niemann, 
Die Grafen von Altenfhwerdt. (Borti.) — Notizen. 


Die Gegenwart. Hrög. von Theophil Zolting. 23.8, Nr. 28. 
Ant, = a Debn, Basis zwiſchen Aranı Be u. Blaven. — Gapltiolinus, 
Darie, Kin italienischer Areiheitötämpfer. — Dlim, Zeuung u. 

—E Karı © 8 ein —— —— Seint. Breitinger, neuere 
Anjihten über Di englifdhe Literaturfprade. — Karl Braun Wiesbaden, der 
Widder. Beitrag zur polittichen Boologie. — | — Aus berHauptftadt, 


u f. literar. Unterhaltung. Hr von R. v. Gottſchall. 
t. 
Inh: Rovellen u, Romane, — Rud,. Dochn, zur rhiloiophiiden u. geihihtligen 


Literatur, — Wfr. Altchhoff, Aus Geylon u. Rortafrita. — illeton, 
Bibliographie, 5 j un 


Guroya. Red. von H. Kleinſteuber. Ar... 


Inb. * Schmolte, die 56, akademiſche anmneenun⸗ in Berlin. 8. — 
A. Bergbaus, **** ques Danton, 2. (Schl. — Erntebtaͤuche. i. — 
aue ueberlieſerungen ü * Beiljagung ans Vogelgeidrei. — Kiteratur “. 











BWiffenfhaftl. Beilage der Leipziger Zeitung. Pr. 54 u. 55. 

Iub,: 3. & Auntze, die Wagner-Mufl. — S. Marbadı, lcipgiger Theater. — 
Codex diplomaticus Saxonine regine, bejpr, von &, am Ende. — Büder- 
beſotech ungen. 

Allgem, Zeitung. Beilage. Nr. 181—197. 

Inh.: €, erine ——— —— der Glaififer*. 2. — Nefrologe mün- 
dyener & Gnfller, ie internationale Expott · u. Goloniatausitellung gu 
Nınferda m, — — * Bett, die mündener —— unſtaue SB 2, 

On Gichener Studien über Waria Stuart, 2, — © 

Srebkmblänen a Mtrien u. Friaul. 4. — Sche openhauer u Johann Auaufl 

en — B. L die, Kunſtgeſchichtliches ans der Schmerz. — Tre Fontane, 

— R&. v. Scherzer, Aſtzla aid Handelögeblet. — Grjberjog Kari umd bie 

Paletten von Aipern und Wagram, — M. Bucmer, afritaniide Meifcihugen. 
& Bolf, Die ZürtenReuer und Die —* in Zrantfurt a. M. 


Zuuſtrirte Zeitung. Red.: Franz Metfch. $1. Band. Rr. 2089, 


Inh.: Bra Chambord. — Die wiener Wallfahrt nach Mariazell auf der Raſt. — 
Aranı &nauth, die St. Morisburg ın Sulle an der Saale. — Zodtentda ı 
— wg iniernationale ——— in Münden. — Der Tirga + Gizlarer 
Proccũ. — Preiie u Tie Benetianifhe Nacht auf der Elbe. — 
—E Btbeiungen — — Himmeiseridieinungen. 


Ueber Land und Meer. 50. Br. 25. Jahrg. Nr. 41. 


Inh,» Johe. van Dewall, Der Gommandant, (del) — E. M Baranı, 
Theatralia, Geſchichten und Gedanfen aus der Tbeatermelt. 1. — 6. Ab, 
DMegnet, Neihenball. — Eın Kinderbegrätmik in Gbhioggia. — Der ſchſuche 
Fringenraub, — 8 Brugſch, die Aeiſe des Prinzen Arteprich Karl von Preußen 
nach Orient, 5, — Gn gor Samarom, Plewna. at = Dar Yorking. 
transatlanttiche Sy; jen. — Roti blatter. — Archime — Tas Inh 
der Aauarelliien PA Ponven. — fr u Bülom, Gnthehungsgrand von deut · 
chen Redensarten. — Zuuſtrationen 


Genntagt-Blatt. q 








Red.: A. Phillips. Nr. 28. 


Inh: Georg Hartwig, Warbenipiele des Yebens. (Jdorti.) — Glarifa Lohde, 
ne und Lichte Tage. (Berti) — Mothlehlchen. — Yoje Blätter. — Junftra 
enen. 





Dartenlaube. Nr. 28. 
Intı.: @, Beenss. Gebannt und erlöf. (Bor) — Teutſchlauds merfwürdige 
@äume. 3. Der Lurberbanm bei Worms. — 2. R. Martini, Gamara und 
feine MarmorIudufrie. — Br. Helbig, Der „arıne Reiiender, 1, — Blätter 
n. Büren. 

Die Heimat. Hr: Emm. Angengruber, Red.: Joſ. Rant, 

8. Jahrg. Rr. 41. (2.8 
Inh.: Berd. Shiftern, — in der Sommerftiſche. Fortſ. — Ab, Paster 
Die goldene Lyra, (Bediht) — Paul v. Shöntban, ine alte Arau. — 
Jevannlarag. — ine im Bi KRauditudien, — Hartl Same. — Burgen, 
Klöder und = er in — 9%. — Yu Ba ‚ Bon der Goyieue- 
Ausftellum = au 2 Jeſ. Map, Deſerreich —* Fahre 15 v. Ghr. bis 

— Au⸗ er Welt. 


1. Juli 128%. 
Dapeim. Hrög. von R. König nm. Ib. H. Pautenius. 19. Jahrg. 
t. 41, 

Ind.: Morig v. a a —— Die gu fin. (Fortg.) — Das rorke Are in 
Deuticlan zoi, weanung Anna’s von Deiterriich mit 
Ludwig Ki im Schloſſe zu I Den (Bedit.) — Ich. Bolte, Fepel's ab⸗ 
use. Ein *eitrag zur nung in der Weikihie. — M. v. Bülem, 

Schulmeiſter. (Ber) — Die ofen in Zongfing.— Strummeln. Kob. 
Eee, auc Lurheriiteratur. 2, — Ylım —— — Geſund heitsrah 

Inh. der Beilagen: Tb. 9. Hetmann, die Benetianiſche Racht dei Belegenbeit des 
u mitteldeutjhen Bundesiciepens in Dresden, — Umſchau auf gewerbligem 

tete, 


Schorer's Familienblatt. Den. von J. A. Mordtmann n. E. 
Hopp. 4.8 Nr. 28. 


—* — qxbvbix Memento mori, (Fortſ.) — Aus dem engliſchen Me· 


—— — Ledn deme Wang’ au meine Wang'“, Bier von Adoif 
Jen en. Für taneforte vertragen von Ib. Kirchner. — 9. Seidel, Allerlei 
von alten Büchern. — Aug. Beder, ur t. (Bebicht.) — Br. Random, 
Berufsreder und Fernbörer, — Ernk Edfkein, Prujins. (Bort.) — Paul 
v Schöntban, Im Theater, — Plauderede, 
Allgem. Zeitung des Judenthums. Hrög. von 8. Philippfon. 
AT, Jahrg. Nr. 28, 
Sn: a den Angelegenbeiten der ruffifchen Juden. 4, 


— Die ee Preiie 
den Zilgafiglarer Proceh, — Die —— —— im 
— — geltungenachtiauen. — SFeuilleion. 
Judiſches eiteraturblatt. 
Rr. 27. 


Inh: Lewin, die Reuchriften auf der Inſel Mallörla. — Aroner, Gofertanea. 
— 7 Pteraturberichte, — Rotijen. 


Der Waidmann. don Bon ‚Brennden des edlen Waidwerks herausgegeben. 
T 


Inh.: — — no Diana-Pulver oder hirſchmatle? — Des königt, 
Dberf ı Bormann-Bierstau gerad er 16 Ender mit drei Stangen 
auf drei Moienföden. — Der Drömling. — Bereindnachridten. — Ratur 
—— — Beodachtungen und Seltenheiten. — Wannigfaltiged. — Mluftra: 
onen, 


üga-&jjlarer 





orog. von M. Rahmer. 1 12. Jahrg. 





Die Ratur. Heransg. von Karl Müller, N. 3. 9 Japrgany. 
Nr. 23—26, 
E. Detieffen, Wurzeln und grüne Blätter. — Ben. Dieffenbad, Tas 


ordlicht u, feine Fodmiidren Beziehungen. 2, — M, Alsberg. Kranflrits 
Anl —* u, Bererbung. — Dito Pengig, der Gatien des Pataine Orenge 


1049 


(Ah Hanbury in Mortola. 1.0.2. — Serm. u KRIRMENT, die geſtal · 
u 


teı 

ber 
deutſche Schaumwein. (Dir Abb.) — Kerd. Dieffenbadı, keamiidpkufifaliidse 
Mittveilungen. — Aerz, ıur Henninis Der Maſſe Anpitirs, (Mit Abb.) — 
Karl Müller, über ven Biuih-zang in Arain. (wit Abbh — 5. Kiiderr 
Sigwart, Schonet die Planzen. 1. — Zb, Bopin, allerlei Muſtik. . — 
2iteraturberihte. — Kleinere Mittheilungeit. 





Vorlefungen an der Dorpater Univerfität 
imlil. Semefter 1883. 
Anfang: 19. Auguft. 
1. Iheologifhe Jacultat. 


PT. Bold: Ginleitg in das A. Teit. Ih. 2; Jeſaias, Gay. 
40—66; Mepetitorinm über bebr, Grammatik. — Alex. v. Dettins 
gen: bibl. Theologie des N. Teit.; Gefchichte der Dogmatik; dog⸗ 
mat. Gonverfatorium, — Müblau: Jobannesevangellum; curjor, 
GErflärg der pauliniſchen Briefe; Gonverfatorium über den Yehr: 
begriff des SHebräerbriefed. — F. Hoerjchelmann: Liturgik; 
vralt. Sem. — Bonwetſch: bibl. Gefcdichte des N, Teit.; Kirchen⸗ 


dichte Th. 4. 
geflchte Th 1. IJurihifhe Racultät. 


Pf. DO. Schmidt: Theorie des Givilprocefles. — Mevufow: 
Injtitutt. des rom. Rechts. — Engelmann: ruſſ. Staatärecht; 
Behördenverfaffun der Ditjeeprovinzen für Studierende der polit. 
Dekonomie. rdmann: Gouverſatorium u. Repetitorium der 
Pandekten u. des provinciellen Privatrechts; Gandelds, Wechfels u. 
Seerecht. — v. Rohland: Theorie des Strafrechts; Strafredtss 
practicum. — Doc. Bergbohm: Theorie des Staatsrechts. 


UL Medieiniſche Aacultät. 


Pf. Stieda: Anatomie des Menſchen Ib. 2; anatom. Prär 
parierüban; topograpb. Anatomie. — Dragendorff: vbarmarent. 
Gbemie Tb. 1; Pbarmatognofie; Gefchichte der Pbarmarie; praft. 
Ueban f. Mediciner u. Pharmaceuten. — Vogel: Poliklinik; Hofpitals 
Hinit; Gurfus der Bruſtkrankheiten. — Alex. Schmidt: jpec. Phys 
fiologie des Menſchen Ih. 2. — Hoffmann: medic. Klinik. — 
v. Wahl: dirurg. jtationäre u. ambulat. Klinik; ſpec. Chirurgie; 
Akiurgle. — Rojenberg: Eutwickelungsgeſchichte der Wirbeltbiere 
mit beſond. Berüdf. der Gntwidelg des Menſchen; Hiſtiologie; 
Practicum über Entwidelungsgeichichte der Wirbeltbiere, — Koöerber: 
nerichtl. Medicin ; gerichtsärztl, Caſuiſticum; gerictl. Sectionen, jo 


oft ſich Gelegenheit bieret. — Raehlmaun- Mlinif der Augenkranke | 


beiten; ſyſteinat. Augenbeiltunde Ih. 2 (Rranfheiten der Choroldea, 
der Netzhaut n. des Sehnerven u. Motilitätsjtörungen des Auges); 
Gurfus der Ophthalmoſkopie. — Emmingbaus: pluchiatr, Klinik; 
Pſychlatrie. — 5. Mever: Diätetif; Arzneiverordnungslcehre; prakt, 
Arbeiten im Juſt. Doce. Bunge: praft. Neban in der vatholog.: 
chem. Diagnoftik f, Anfänger; phufiolog. Unterfuchgn f. Fortgeſchrit⸗ 
tenere. — Kepler: geburtshlfl. Operatt. mit Uebgn am Phantom, 
— Gel, Apotheker E. Mafing: chem. Maaßanalvſe; Reperitorium 
der Pharmacie. — Proſettt. Wiffzemjfi: Diteologie. — Braun: 
die tbieriichen Parafiten des Menſchen; biltelog. Practicum. — 
Prdoc. Mandelin: Wertbbeitimmung der offic, Arneimittel mit 
beſond. Berüdj. der ruſſ. Pharmacopoe; Mevetitorium der pharma 
cent. Chemie u. Phuarmalognofie f. Ältere Mediciner. — Lehrer 
Witas⸗Rhode: Klinik der ZJahnkrankheiten; Curſus der Opera— 


tlonotechnit. 
IV. Hifhorifhrphilelogifche Facultät. 

Pf. Mitboff: Iheorie der polit, Defonomie; nationalsöfonom. 
Practionm. — Leo Meyer: Wortbildung des Griechiſchen u. Yateis 
nifchen; ErHlärg des Beovulf nebit vorausgeſchickter grammat. Ueber⸗ 
fidyt über dad Angelfählifche; ſprachwiſſenſchaftl. Uebgn. — Brüdner: 
ältere Geſchichte Rußlands; Statiitif Muplands mit befond. Beräd]. 
der Wirtbfchaftögeihichte; AInterpretstion von Netenitüden der Bes 
ſchichte Nuplands im 17. Jahrh. m. vract. Uebgn. — Teids 
möüller: Gejdyichte der alten Philoſophie; Pädagogik; philoſoph. 
Practicum, W. Soerjdelmann: Metrit; latein, Suntar 
(KRortf.); Cieero de finibus u. fatein. Scripta. — Mendelsfohn: 
rom. Geſchichte Tb. 2; Reden des Thukydides. — Loeſchcke: Kine 
leitg in das Studium der Philologie m. Archäologie; ausgew. 
Kapitel der griech. Suntar; curfer. Lectüre griech. Profaifer; 
archaͤolog. Uebgn. — Hansmann: Deutſche Berfaffungsgefchichte; 
hiſtor. Uebgn. — Walp: Geſchichte des Jeitalters der Reſormation; 
Quellenkunde zur Geſchichte des 16. Jahrh. — Wiskowatow: 
allgem. Curſus: Geſchichte Der neuen ruſſ. Literatur; ſpec. Gurfus: 
Geſchichte der ruſſ. Literatur vom Beginne des 16. Jahrh.; ältere 
Sprachdenkmäler u. Chroniten, verbdn mit prakt. Uebgn. — Bücher: 
Vevölferungd:, Wirthſchafte- u. Enltturſtatiſtikz nationalsöfonom.s 
ſtatiſt. Practicum; Uebgn im der ſtatiſt. Technik. Doc. 











1050 








V. Bhnficosmathbematiihe Facultät. 


Pf. Axth. v. Dettingen: Phufit_ Th. 2; mechan. Wärme⸗ 
theorie; Golloquium über neuere Forſchungen im Gebiete der 
Phyuſik. — KC. Schmidt: Chemie Tb. 1; amalut. Chemie; vraft, 
Arbeiten u. anolyt. Uebgn im Berein mit Lembe u — Helm: 
ling: Difierentialrechnung mit Anwendg auf analut. Geometrie der 
Ebene u. des Naumes; analyt. Geometrie der Ebene u. des 
Raumes; Practicum über Differentialrechnung. — Grewingk: 
allgem. Mineralogie ; paläontolog. Practicum. — Schwarz: theoret. 
Aftronomie Th. 2 (Störungsrechnung). — Ruffow: medic.sphare 
macent. tſyſt.) Botanik; Anatomie der Gewächſe (HGolzgewächſe); 
mifroffop. Practicum. — Brunner: Pflanzenbau; Practicum f. 
Landwirthe. — Weihrauch: Grbmagnetismus Ih. 2; Elemente 
der böberen Analvfis. — Doce. Yemberg: Gafomerrie; Golloguium 
über fpec. Theile der Chemie; praft, Arbeiten u. analyt. Uebgu im 
Verein mit G. Schmidt. — Guleke: Bauſtole. — Linditedt: 
neuere Geometrie u. Algebra Tb. 2; Differentialgleihungen; mathe: 
mat. Seminar. — Prdoc. Klinge: Repetitorium der allgem. Bos 
tanif; prakt. Uebgn im Beſtimmen einheimifcher Gewäcfe; botan, 
Greurfionen im der geeigneten Jahreszeit. 


Neligionslebrer. j 


Profeſſor der Theologie für Studierende ortbodorsgrieh. Gons 
feffion Alexejew: Grundlehren der Theologie; bibl. Geſchichte. — 
Religionslehrer f. Studierende römifchsfath. Gonfeffion v, Bietfies 
wiez: dogmat. Theologie; Kirchengeſchichte. 


Lect. Reste: eitnifche Grammatik, verbdn mit praft. Meban; 
Erlauterg des Epos Kalewipoeg (Fortſ.); eſtn. Mythologie. — 
Saget: Elniges von Moliére und Lefage; prakt. Uebgn; Elementare 
curſus der franzöſ. Spradie. — Lauten bach: Syntax der lettiſchen 
nn praft,. Uebgn, verbon mit einem (lementarcurius der 
ett. Sprache, 


TE Seren Tr 


Ausführlihere Kritiken 

erſchienen über: 

Beramann, die Grundprobleme der Logif, (Nabus: iloſ. 
—t XIX, 6/7.) — ꝰbueſ 

Bultbanpt, Dramaturgie der Claſſiker. 2. Bd. (Fritze: Beil, z. 
Allg. ta. 181.) 

Dabn, Kel,, rechtöpbilofepbifhe Studien. (Pranti: Krit. Viertels 


jſcht. f. Gefepgeb. u. Rechtswiſſ. N. F. VI, 2,) 
Daubenſpeck, die Haftpflicht des Bergbeſitzers aus der Beſchädi— 


gung des Ghrumdeigentbums nad preuß. Recht. (Fleiſchmann: 
Ebend.) 
Dunder, Geſchichte des Alterthums. Bd, 6, 7. (Hirfh: Mitth. 


aus der hiſtor. Lit. Xi, 3.) 


der, die Glaubensparteien in der Eidgenoſſenſchaft. (Schmidt: 
(&bend.) 
Glaſer, Beiträge zur Reform des öſterr. Givilproceffes x. 


———— Krit. Vierteliſcht. ſ. Geſetgeb. u. Rechtswiſſ. N. F. 

— . 2.) 

Hafjel, Geſchichte der prenf. Politik 1807—1815. 1. Ih. (Jaſtrow: 
Mittb. aus der hiſtor. Lit, XL, 3.) 

Huſchke, die Lehre des römifchen Nechts vom Darlehn x. 
Krit. Vierteljichr. f. Geſetgeb. u. Rechtswiſſ. N. F. VI, 

Keiver, Die neuentdeckten Juſchriften über Cyrus. (vers: Mittb. 
aus der hiſtor. Lit. Xl, 3.) 

Köſtlin, Martin Luther. 2. Aufl, (Theol. Litbl. 28.) 

Cchmann, Verlobung und Hochzeit nad den nordgerman. Rechten 
des früberen Mittelalters, (Maurer: Arit. Biertelilhr. f. Geſetzgeb. 
u. Rechtswiſſ. N. F. VI, 2.) 

v. Drelli, die altteit. Weiſſagung von der Bollendung des Gottes: 
reiches in ibrer geſchichtl. Entwidelung. GRiehm: Theol. Studien 
u. Arit. 1853, 4.) 

Neun, die Geſchichte der heiligen Schriften des alten Teftaments. 
(v, Baudiffin: Ebend.) 

Schmitz-Dumont, die Einheit der Naturfräfte x, (Michaelis: 
Philoſ. Monatsbefte. XIX, 6/7.) 

Schulpfy, das Quadrat der Bildung. (Michaelis: Ebend.) 

Stobbe, Handbuch des dentſchen Privatredts. 1. Bd. 2. 9 
—— Krit. Bierteliſcht. f. Geſetzgeb. u. Rechtewiſſ. N. F. 
"1, 2.) 

Strafgeiepbud f. Rußland. Entwurf der Ned.:Gommiflion, und: 

Strafgefepbuch F. Rußland. Allg. Tbeil. Ueberſ. v. Gretener, 
— Krit. Vierteliſcht. ſ. Geſetzgeb. u. Rechtswiſſ. N. F. 

5 


(Brinz: 
q. s 


1051 





— 


— 1883. 8 30. — Literariſches Centralblatt. — 21. Juli. — 


1062 





Straßburger, über den Ban und dad Wachsthum der Jellhäute. 


(Vetter: Koömos. VII, 3. 
Unger, Kyarares und Aſtyages. 
zit. X1, 3.) 
Unterfuchungen, hiſtoriſche. Arnold Schäfer 
(Winckler: Mitth. aus der hiſtor. it. XI, 3.) 
Wagner, Gandbuch des amtögerichtlichen Berfabrend in der freir 
willigen Rechtspflege f. d. Kar. Bayern. (Böhm: Arit, Vierteljſchr. 
f. Geſetzgeb. u. Rechtöowiſſ. R. F. VI. 2. 


x. gewidmet x. 


(Evers: Mitth. aus der hiſtor. 


Weber, Welches Syitem des ehelichen Guüterrechts empfiehlt fich als | 


Principalſuſtem für das bevorftehende Reichscivilgeſeßzbuch? (Barı- 
zetti: (Ebend.) 

Wille, Philipp der Großmütbige von beiten und die Reftitution 
Ulrich's von Württemberg. 
zit. XI, 3.) 


Bom 7. Mb 14. Yuli ind nadftebende 


nen erfchienene Werke 


auf unierem Aedactionebureau eingeliefert worden : 


v. Braumübhl, über die reducirte Ränge eines geodätifchen Bogeus 
u, die Bildung jener Alächen, deren Normalen eine gegebene Aläche 
berühren. München, Arınz in Comm. (20 &, .) 

Böbtlingf, Napoleon Boneyarte u. der Raſtadter 
Leipzig. Dunder & Humblot. (8.) A 2. 

Cornelii Nepotis vilae, In usum scholarum recens, Gitlbauer. 
Freiburg Br, Herder. (88) 1. 

Darwin, über die Entſtehung der Arten durch matürtiche Jucht⸗ 
wahl 2. Ueber. von Bronn. Durchgeſehen ꝛc. von Garus. 
7. Aufl, 1. Lief. Stuttgart, Schweizerbart, (8.) A 1. 


ejandtenmord. 


Delitzsch, Frz., Ihe hebrew new testament of Ihe british and | 


S. 


Bee Bible Sueiely, Leipzig, Dörfling & Franke. 

+ 8.) 

v. Deitinon, Aleardgov araßanıs, Griechiſches Lefebuch f. 
Umtertertia. Stiel, —*8 & Tiſcher. (Kl. 8.) l, 50. 

Felix, der Einfluf der Natur auf die Eutwickelung des Eigenthums. 
Leipzig. Dunder & Humblot. (8.) AK 7. 

Glafer, Beiträge zur Behre von Beweis im Strafproceh. Ebend. 
(Roy. 8) 9. 

v. Helfert, der Chef der wiener Stadtveriheidigung 1683 gegen 
die Zürfen, Leipzig, Freytag. (Gr. 8.) HM 2. 

Jahrbuch f. Enticheitungen bes Sammergerichts in Sachen der 
nichtitreitigen Gerichtsbarkeit u. in Straftaden hreg. von Jobom 
u. Küntzel. 3, Bd. Berlin, Bablen. (83 3. 

a — f. Gemeinnüpigfeit. 1891/82. Zürid, Herzog. 
(8.) e 2, 50, 


(37 


Keller, der jaturnifche Vers ala rbuthmifh eriwiefen. Leipzig, 
Freytag. (8) oA 1, 50, 

Lacher, die Echulüberbürtungsfrage. Sachlich beleuchtet. Berlin, 
Habe. (8.) cH 0, 15. 


Mann, die Atomgeſtalt der chemiſchen Grundſtoffe. 
hardt. (43 S. 8.) 

Moguel, Calderon et Goethe ou Faust et le Magicien prodi- 
gieux, Traduit en francais par Magnabal, Paris, 
{XXVl, 207 8. 16.) 


Berlin, Luck⸗ 


(Schmidt: Mitth. aus der bilter, | 





Leroux. ! 


Müller, der Juſammenbruch des tbeologifchen Proteitantismns n. 


Anne des Soujähr. Räthielde. Strapburg iſt., Kauſer. 18.) 

ef. 0, 80. 

v. Pflugk⸗Hartung, ler italicam. 1, Abth. Stuttgart, Kohl⸗ 
hammer. (Br. . 9. 

Oſthoff, — Eiſenbahnbau. 5. Heft. Leipzig. Scholtze. 
(A. 8) AM 2. 

Raeinet, le eostume historique, 14° livr. Paris, Didet & Go, | 
4.) c# 10. 


Never, die Aupferlegirungen, ihre Daritellung u. Verwendung bei 
den Völkern des Alterthums, iD. D. u. J.) (Wien. (16 ©. 4.) 

Roug, Über die Zeit der Beſtimmung der Hauptrichtungen des 
Froſchembryo. Leipzig, Engelmann. 18.) AH 1, 

der Küche und Heller im Alt:Rom. Berlin, Sabel. (8.) 
eo, 50, 

Schell, die Methoden der Tachymetrie bei Anwendung eines 
Oeular⸗Filar⸗Schrauben⸗Mikrometers. Wien, Seidel & Sohn, 
(&r. 8.) AM 1, 60, 

Schlifum, Bereitung u. Prüfung der in der Phormacopoen ger- 
manien ed, IH nicht enthaltenen Arzneimittel, 1, Lief. Leipzig, 1594. 
E. Gunther's Berl. 8.) HM 2. 

Shmip, die Bupbücher und die Bußdisciplin der Kirche. 
Kircchbeim. (8.) A 15, 

Selenfa, Studien über Entwickelungkgeſchichte der Thiere. 1. Seit, 
Wiesbaden, Kreidel's Berl. (Juw. 4.) A 12. 


Maluz, 





Stobbe, Handbuch des deutſchen Privatrechts. 2. Bd, 2. Aufl. 
Berlin, Hertz. (X, 7118. 8.) j 

Uffelmann, die Eutwickelung der altgriechiſchen eillunde. Berlin, 
Sabel, 18.) «AH 0, 50. 

Billari, Nicole Maciavelli und feine Zeit, 3. Bd—. 


Ueberſ. von 
Heuster. Nudolitade, Hartung & Sohn. 


3) AS. 


Widtigere Werke der ausländifhen Literatur. 
Shwedifde. 


Bihang till kongl. svenska Vetenskaps-nkademiens handlingar. 
vi, 1. hit. (8) Stockholm, 1862, Norstedt & Süöner. Kr. 9. 
l. de Klercker, reeherches sur la dispersion prismatinne 
de la lumiere, (55 p. et 1 pl.) 
2. Gylden, undersökningar af himlakropparn as rörelser, 
111, (168 s.) 
3. Holm, de svenska asterna af trilobitslägtet Ilkenus (Ial- 
man). (148 s. ©. 6 pl.) 
Ehrensiröms efterlemnade historiska anteckningar, utgifna al 
Boöthius 4. hit, (ll, 320 s, 8) Upsala, Schultz. Kr. 3, 
Hammarstrand, romerska rikels fürfaltningshistoria Iran 
Augustus till vestromerska rikels fall. Förra afdelninggen, Fürra 
hf. (156 5. 8.) Upsola, Almyvist& Wiksell, (1582) Kr. 1, 50. 
Key, fürsök till svenska tidningspressens historia, Första delen. 
1634—1719. Med fotolitografiska afbildningar af nügra bland 
Sveriges Aldsta tidningar, (VIll 0, 200 s. 0, 4 s. facsimile, 8.) 
Stock holm, Bonnier. Kr. 2. 50. 
Sjögren, försvarskriget i Lifland 1701 och 1702. 
aftandling. (54 s. 8.) Stockholin, Norsted & Söner. 


Norwegiſche. 

v. Bracara's Schrift de eorrectione rusticorum, zum ersten Male 
vollständig und in verbessertem Text herausgegeben, mit An- 
merkungen begleitel von Uaspari,. IDerausg. von der Gesell- 
schaft der Wissenschaften zu Christiania. (2 Bl. CXXV, 448.8.) 
Chrislianin, Dybwad. Kr. 3. 

Brogger, die silurischen Etigen 2 und 3 im Kristianiagebiel 
und auf Eker, ihre Gliederung, Fossilien, Schichtenstörungen 
und Contaetmelamorphosen, Mit 47 Fig., 12 Tafeln und 1 genl. 
Karte, Univ.-Progr. für 2, Sem. 1882, (1 Bl., VIII, 388 8. 4.) 
Christiania, 1882, Aschehoug & Co. Kr. 12. 

Nordhavs Expedition, den norske, 1876—1678. (The Norwegian 
north-atlantie-expedition 1876-1878.) Stor tosp. 4. 1982. Samme 
Forlag. 

Vi. Wanielsen og Koren, Zonlogi. Holothurioidea. 
13 Pl. og 1 Kart, (2 Bl. 95 S.) Kr. 12. 

Vi. Armauer Hansen, Zoologi. Annelida. Med 7 PL »g 
1 Kart. (2 Bl, 54 8.) Kr. 7. 

VII. Friele, Zeologi. Mollusen. I. Buceinide, Med. 6 Pl. og 
1 Kart. (2 BL, 38 8.) Kr. 7, 

IX. Schmelck, Chemie, I, Om Sevandets faste Bestanddele, 
Il. Om Havbundens Alleiringer. Med I Tresnit og 2 Kaıter. 
Kr. 8. 

Reusch, silurfossilier og pressede Konglomerster i Bergensski- 
ferne, Med 89 Pie, 2 Pl. og I geol. Kart. Univ.-Progr. for 
1 Halvär 1883. (2 Bl, 152 8. 4.) Samme Forlag. Kr, 3, 50. 


Dänifdhe 
Koch, den danske Kirkes Historie i Arene 1817—1854. 
(80 5. 8.) Kisbnhavn, Gad, Kr. 1. 
Holm, om det Syn pa Kongemagt, Folk og borgerlig Frihed der 
udviklede sig ı den dansk-norke Stat ı Midten af 18de Arlı. 
(1746—1770). (136 5. 8.) Samme Farlag. Kr. 1, 60, 


Historisk 
Kr. 0, 75. 


Med 


IH. 


Autiquariſche Kataloge. 
Mitgetbeilt von Rtrhkbeff u. Wigamp im Peiniia.) 
Bielefeld’s B. in Garlärube. Nr. 103, Drdenswefen. 
Haugg in Augsburg. Ar, 59, Baria, Guriofa. 
Trübner in Strapburg. Pr. 36, Drude d. 15.—17, Sabrb.; 
Alſatica. 
Boelcker'd Antiq. in Frankfurt aM, Nr, 102, ältere deutſche Kite 
ratur bis 1750. 


Yadridten. 

Profeffor Dr. Ludw. Elſter an der techniſchen Hochſchnle zu 

Aachen iſt ala a. ord. Profeffor der Staatewiſſenſchaften am Die 
Univerfitär Königsberg iPr, berufen worden, 


1053 





Die ord, Lehrer Walter Kuek am Gymnaſium zu Anfterburg, 
Joh. Pet. Schmitz am Gymnaſium zu Montabaur u. Dr. Eggers 
am Mrichögumnafium zu Norden wurden zu Oberlehrern an ben ger 
nannten Anftalten ernannt, 





kiterarifde Anzeigen. 


— 1883. 8 30. — Literarifhes Gentralblatt — 21. Juli, — 


1054 





Dem Oberlehrer Dr. Ang. von Morftein am Wilhelmegym- 
nafium zu Königäberg iPr. it das Prädicat Profeffor beigelegt 
worden. 


Am 11. Juli F in Wien die Schriftitellerin Fran Aglaja von 
(inderes, 49 Jahre alt. 








Verlagsbericht der Weidmann’schen Buchhandlung in Berlin. 


April— Juni 1883. 


Bn Lateiniſches Webungsb 
RR ä ae El 


(21 8. 8.) Gr. 8. Geh. -%# 0, 40. 

Gisi, M., Sedaine, sein Leben und seine Werke. Mit beson- 
derer Beziehung auf „Le Philosophe sans le savoir.“ (51 8.) 
8. Geh. cM 1, — { 

Haale, A., und R, Köpfe, Aufgaben zum Meberfeken ind Lateinifche 
nebit deutjchrlateiniichem Wörterverzeichniß für Quarta und Unters 
Tertia im Anfhlup an die Grammatif von GillendtsSeuffert. 
1. Abteilung für Duarta. Gifte Auflage. (VIII u. 196 &.) 
Gr. 8. Geh. oA 1, 60. 

—— 2. — Für UntersTertia. Elfte Auflage. (IVu. 196 ©.) 
Gr. 8, Geb. “A 1, 60. 

Handbibliothek, Philologische, 101.—102. Lieferung: Topo- 





raphie der Stadt Rom im Alterthum von H. Jordan. | 


* 


rster Band. Zweite Abtheilung. (Bogen 10—15.) 103. Liefe- 
rung: Römische Mythologie von L. Preller. Dritte Auf- 
lage von H. Jordan. Zweiter land. (Bogen 25 — Schluss.) 
104.—105. Lieferung: Griechische Literaturgeschichte von 
Zu eTE k. Erster Band. (Bogen 1—14 und Titelbogen.) 

Herder’& fümmtlihe Werke, Herausgegeben von Bernhard 
Sechſter Band, (XXI u. 530 ©.) Gr. 8. Geh. MA, 

— — Ausgabe auf Schreibpapier. cH 6, —. 

— — Benjamin Franklin's Rules for a Club established in Phi- 
ladelphia, übertragen und ansgelegt als Statut für eine Gefells 
ſchaft von Freunden der Gumanität. 1792, Aus dem Nachlaß vers 
öffentlicht und Eduard Simfon zum 22, Mai 1883 zugeeignet von 
Bernhard Suphan. (30 ©.) Gr. 8. Geh, A 1, —. 

Jessen, P., Die Darstellung des Weltgerichts his auf Michel- 
angelo. Eine kunsthistorische Untersuchung. Mit 8 Tafeln 
in Lichtdruck. (62 8.) Folio. M 10, —. 

Isaei orationes cum fragmentis a Dionysio Halicarnassensi 
Servatis edidit H. > 
N. 2, 40. 

Katalog der Ausstellung von Gemälden älterer Meister im 


Supban. 


Berliner Privatbesitz veranstaltet zu Ehren der* silbernen | 


Hochzeit 1.1. K.K. u. K. K. Hoheiten des Kronprinzen und 
der Kronpriuzessin in der Königlichen Akademie der Künste. 
25. Januar bis Anfang März 1553. (VIII u. 69 8) Kl. 8. 
Geh. A. 1, 50. 

Kunstgewerbe-Museum zu Berlin. Fünfte Sonder- Ausstellung 
5. Juni—8$, Juli 1883. Hochzeitsgeschenke Ihrer Königlichen 
Hoheiten des Prinzen ‘und der Prinzessin Wilhelm von 
Preussen. Zweite Auflage. (16 S.) Kl. 8. Geh..-# 0, 15. 

Marx, Anton, Hülfsbüchlein für die Aussprache der latei- 
nischen Vocale in positionslangen Silben. Mit einem Vo: 
wort von Franz Bücheler. 
der (Quantitätsbezeichnungen in den lateinischen Schul- 
ger von Ilermann Perthes. (XII u. 80 8.) Gr. 8. Geh. 
ch. 2, 40, . 

Monumenta Germaniae historica inde ab anno Christi quin- 


gentesimo usque ad annum millesimum et quingentesimum | 


edidit societas aperiendis fontibus rerum Germanicarum 
medii aevi. Epistolae saeculi XIII e registis pontifi- 
cum romanorum selectae per G. H> Pertz edidit 


Buermann. (XVI u. 156 8.) 8. Geh. 


issenschaftliche Begründung | 





arolus | 


Rodenberg. (XVII u. 786 5.) Hoch 4. Ausgabe auf Schreib- 


papier -/# 30, Ausgabe auf Druckpapier -# 20, —., 


[194 


Münzel, Robertus, Quacstiones mythographa=. (VIII u. 25 8.) 
Gr. 8. Geh. A 1, 20. 


‚ Nicolai, Adolf, Materialien zum mündlichen und ſchriftlichen Ueber— 


fegen aus dem Deutfchen ins Griechiſche. Nach Regeln geord— 
net. Fur obere Glaffen, vorzugsweife für Secunda. weite mit 
einem Borabularium verfehene Auflage. (VI u. 151 ©.) Gr. 8. 
ch, oA 1, 60. 

Preller, L., Römische Mythologie. Dritte Auflage von H. Jor- 
dan. Zweiter Band. (XII u. 490 8.) Gr, $. Geh. A 5, — 
Sammlung englischer Denkmäler in kritischen Ausgaben. 

Vierter Band: Wulfstan, Sammlung der ihm zageschrie- 
benen Homilien nebst Untersuchungen über ihre Echtheit 
herausgegeben von Arthur Napier. Erste Abtheilung: Text 
und Varianten. (X u. 318 8.) Gr. 8. Geh. c# 7. Ausgabe 

auf Kupferdruckpapier c# 10, —. 

Tiroeinium philologum. Sodalium regii seminarii Bonnensis. 
(IV u. 135 8.) Gr. 8. Geh. c# 3, —. 

Vega, Georg's, Freih. von, logarithmisch-trigonometrisches 
Handbuch Neue vollstündig durchgesehene und erweiterte 
Stereotyp-Ausgabe. Bearbeitet von C. Bremiker. 67. Auf- 
* von F, Tietjen. (XXVIII u. 575 8.) Gr. s. Geh. 
of. 4, 20, 


Archiv für slavische Philologie. Unter Mitwirkung von A. 
Brückner, A. Leskien, W. Nehrivg herausgegeben von V. 
Jagid. Siebenter Band. Heft I. pro 1.—4. Heft. Gr. 8. 
Geh. fl. 20 


Zeitschrift für Numismatik. ug von Alfred von Sallet. 
Elfter Band. Heft I. pro 1.-4. Heft. Gr. 8. Geh. cM 14,—. 


Sammlung französischer und englischer Schriftsteller mit 
deutschen Anmerkungen. Herausgegeben von E. Pfundheller 
und G. Lücking. 


Guizot, Histoire de la revolution d’Angleterre. Erklärt von 
Bruno Graeser. Dritter Band: Histoire du protectorat de 
Richard Cromwell. Erste Abtheilung. Buch I u. II. (148 5.) 
8. Geh. -f#. 1, 50. 

Moliöre, Ausgewählte Lustspiele. Zweiter Band: Le Tartufe, 
Erklärt von H. Fritsche. (176 8.) 8. Geh. c# 1, 50, 

Sedaine, Le Philosophe sans le savoir. Comtdie en cinq actes 
et en prose, Erklärt von M. Gisi, (90 8.) 8. Geh. ch. 0, 90, 


Sammlung griechischer und lateinischer Schriftsteller mit 
deutschen Anmerkungen. Herausgegeben von M. Haupt 
und H. Sauppe. 


Caesaris, ©. Julii, commentarii de bello gallico. Erklärt 
von Fr. Kraner. Dreizehnte Auflage von W. Dittenberger. 
Mit einer Karte von Gallien von H. Kiepert. (400 8.) 8, 
Geh. M 2, 25. , 

Livi, T., ab urbe condita libri. Erklärt von W, Weissen- 
born. Siebenter Band, Erstes Heft. Buch XXX1, XXX. 
Dritte Auflage besorgt von H. J. Müller. (IV u. 190 5.) 8. 
A 1, 5U. ’ 

Plato’s ausgewählte Dialoge. Erklärt von C. Schmelzer. Dritter 
Band: Phädo. (118 8.) 8. Geh. oM 1, 20. J 

Vergil’s Gedichte. Erklärt von Th. Ladewig. Erstes Bändchen: 
Bucolica und Georgica. Siebente Auflage von Carl Schaper. 
(VIII u. 211 8.) 8. Geh. „AM 1, 80. 


1056 





Neuer Verlag von B.G. TEUBNER in Leipzig. 1883. Nr. NT 


Briefwechsel zwischen August Bueckh und Karl Ottfried 
Mueller. Gr. 8. (X u. 412 8.) Geh. n. # 9, —. 

Burmester, Dr. L., Professor der darstellonden Geometrie 
am Königlichen Polytechnikum zu Dresden, Grundzüge 
der Reliefperspective nebst Anwendung zur Herstellung 
rehefperspectivischer Modelle, Als Ergänzung sum Per- 


spectiv-Unterricht an Kunstakademien, Kunstgewerbe- 


schulen und technischen Lehranstalten bearbeitet. Mit 
drei lithographierten und einer Lichtdrucktafel. Gr. 8. (IV 
u. 30 8.) Geb. n. # 2, —, 


Giala, Otto, franzöfiihe Schulgrammatit mit Uebungs- und 


= 1883. A 30. — Literarifdes Ceutralblatt — 21, Juli. — 


Leſeſtücken. Mittlere Stufe. Zweite Auflage, umgearbeitet 


von 9. Bihler (PBrofeffor am Gymnafium 
Gr. 8. (VIII u. 200 ©.) Geh. n. M 1, 60. 


zu Karlsruhe). 


Commentationes philologae Ienenses, ediderunt seminarii 


philologorum Ienensis professores. Vol. II. Gr. 8. (III u, 
327 8.) Geh. n. c# 6, —. 

Herodiani ab excessu divi Marci libri octo, edidit Ludo- 
vicus Mendelssohn. Gr. 8. (XX u. 255 8.) Geh. n. 
ec. 6, 50. 

Koch, Dr. Ernſt, Symnafialdirector zu Birkenruh bei Wenden 


(Livland), kurgefaßte griechifche Schulgrammatit. Bweiter | 


Theil: Syntar. Gr. 8. (160 ©.) Geh. n. AH 1,20. 

koch, Max, Privatdocent an der Universität Marburg, über 
die Beziehungen der englischen Literatur zur deutschen 
im 18. Jahrhundert. Separatabdruck aus den Verhand- 
lungen der 36. Philologen-Versammlung. Gr. 8. (10 8.) 
Geh. c# 0, 75. 

Neumann, Dr. F., Professor der Physik und Mineralogie, 
Einleitung in die theoretische Plıysik. Vorlesungen, ge- 
halten an der Universität zu Königsberg. Herausgegeben 
von Dr. ©, Pape, Professor der Physik an der Universi- 
tät zu Königsberg. Mit in den Text gedruckten Figuren. 
Gr. 8. (X u, 291 8.) Geh, n. #8, — 

Pein, Dr. A., Lehrer an der höheren Bürgerschule zu Bochum, 
Aufgaben der sphärischen Astronomie, gelöst durch plani- 
inetrische Constructionen und mit Hülfe der ebenen Tri- 
gonometrie. Mit drei Figurentafeln. Gr. 4. (VIII u. 48 $.) 
Geh. n. c# 1, 20. (In Commission.) 


Richter, Gustav, Grundriss der allgemeinen Geschichte für 
die oberen Classen von Gymnasien und Realschulen. 
Erster Theil. Als neue Bearbeitung des Grundrisses von 
R.Dietsch. Des Grundrisses neunte, der neuen Rear- 
beitung zweite Auflage. Gr. S. (VIu. 1578.) Geh. c# 1,20, 


Kumpel, loannes, lexicon Pindaricum. Gr. 5, (498 8.) Geh. 
cf. 12. 

Leipzig, 30. Juni 1883. 

Sueben erschien: [195 


Die Axiome der Geometrie 
und ihr „philosophischer Untersucher“ 


Benno Erdmann. 


ö Von 
Julius Jacobson, 


ir, phil, u. Dr. med. 
»/, Bogen. Gr. #8, Broch. -# 1, dr, 

Zugleich machen wir, um wiederbolten Anfragen zu be- 
gegnen, von neuem darauf aufmerksam, dass das von Dr. Rud. 
Reicke als Manuscript herauszegchene letzte Werk 
Kunt’s betreffend den „Uebergang von den metaphysi- 
schen Anfangsgründen der Naturwissenschaft zur 
Physik“ nur in der „Altpreussischen Monatsschrift* und 
nicht als Separatabdruck erscheint. 

Königsberg i. Pr,, d. 6. Juli 1883, 
Ferd. Beyer’s Buchhandlung. 





—— 


1056 





[193 

Schapira, Dr. IHermaun, (Mitglied der neurussischen Natur- 
forschergesellschaft zu Odessa) in Heidelberg, Erwei- 
terung der Begriffe der arithmetischen Gruudoperationen 
und der allgemeinen Confunetionen. Zwei Vorträge, ge- 
halten in der matkematischen Section der 55. Versamm- 
lung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Eisenach am 
13. September 1552. Gr. 4. (20 8.) Geh. «# 1, —. 

— Grundlage zu einer Theorie allgemeiner Cofunctionen. 
Vortrag, gehalten in der mathematischen Section der 
54. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu 
Salzburg am 19. Sept. 1551. Gr. 1. (20 8.) Geh. «# 1,20. 

Schlömilch, Dr. Oskar, Geb. Schulrath im Königl. Säch- 
sischen Cultusministerium, Grundzüge einer wissenschaft- 
lichen Darstellung einer Geometrie des Masses, Ein Lehr- 
buch. Erstes Heft: Planimetrie. Sechste Auflage. Mit in 
den Text gedruckten Holzschnitten. Gr. S. (VL u, 162 S.) 
Geh. n. M 2, —. 

Schomftein, Richard, die Leberbürdungsfrage und die höhere 
Mädchenfchule, im Anschluß an die Jahresberichte beſprochen 
und der Schule wie den Eltern gewidmet. (Separatabdrud 
aus der „Zeitſchrift für weibliche Bildung“ XI. Baud). Gr. 8. 
(29 &,) Geh. ol 0, 45. 

Scheridan, Richard Brinsley, the Rivals, A comedy in five 
ucts. Für den Schulgebrarch erklärt von Dr. L. Riechel- 
mann, Director des Realprogywnasiums zu Thann im 
Elsass. Zweite umgearbeitete Auflage. Gr. 8. (XVII u. 
1412 8.) Geh. c# 1, 50, 

Thiofridi Epternacensis vita Willibrordi metriea. Ex ood. 
Gothano edidit, recenswit, prolegomenis, commentario, 
indieibus instruxit Konradus Rossberg. 8, (XXVII 
u. 125 8.) Geh. -# 1, 50. 

Verlamdlungen der sechsunddreissigsten Versammlung 
deutscher Philologen und Schulmäuner in Karlsruhe vom 
27, bis 30, September 1882. Mit 2 litıographierten Tafeln. 
Gr. 4. (IV u. 334 8.) Geh. u. M 12, —. 


Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum 


Teubneriana. 

Euclidis opera ommia. Ediderunt J. L. Heiberg et H. 
Meuge. Euclidis elementa. Edidit et latine interpre- 
tutus et J. L. Heiberg, Dr. phil. Vol. I. Libros I—IV 
centiuens. 8. (X u. 333 3.) Geh. -# 3, 60, 
Schulausgaben griechischer und lateinischer 

Classiker mit deutschen Anmerkungen. 

Livi, Titi, ab urbe condita liber XXII. Für den Schulge- 
brauch erklärt von Eduard Wölfflin. Mit einem Kärt- 
chen. Zweite Auflage. Gr. 8. (VI u. 1028.) Geh. A 1, 20, 

. B. G. TEUBNER. 


Antiguarifher Büherverkehr. 


Eine Sammlung werthvoller Werke verkauft J. A. Star- 
zardt, Berlio, Markgrafenstrasse Nr. 18. [25 


Dabei: Ritter, Erdkunde. 22 Bde. Berlin 18522 —54, 
weiss Pap. Hfrzbd. statt 360 A für 150 ck Humboldt, 
Ueb. d, Kawi-Spr. 3 Bde. Hfrzbd. 60 AM Lassen, Ind. 
Alterthumskunde. 4 Bde. 1917/52. 40 -“ Wuttke, Gesch. 
d. Heidenth. 2 Bde. Bresl. 1882. Br, 30 -%X Buschmann, 
Grammat. d. sonor, Sprachen, 3 Bde. 1564/69. 15 HK 
Oeuvres de Frederic le Gr, 43 vis. 4,, mit d. Menzel'schen 
Stichen. Br, unbeschn. 650 -# Von meinem antiquar. Lager 
sind c. 150 Cataloge ausgegeben. 


Verantweortl, Redacteur Erof. Dr. Zarıde in Leipygig, Gortheftraße Kr. 7. — Drud von W. Drugulin in Leipzig. 


©\ 


Literariſches 





für Deutſchland. 


Herausgeber und verantwortlicher Redacteur Prof. Dr. Fr. Zarude, 





Verlegt von Eduard Auvsmarins in Leipzig. 





Erſcheint jeden Sonnabend. 








Havet, Maitre Ferdnand de Cordue et lV'universitö  Gbavanne, 
de Paris aux XV. siöcle. 

Corpuseulum insceriptionum Vitebergensium. Sräg. 
von Stier. 


%. De. Grundzüge der Logik u. Enepfiopätie der Phile- 
epbie. 


Deſte treich · Ungarn x, 


Neuf, die Kangalgaſe. 


Jordanis Romana et Getica. Ree. Mommsen, 
Codex diplomatieus Saxoniae regiae. Htog. von | 

Bollen. Ermiid. 13 
Boat, die Politit im Banernfrieg ı, 


dorff. 


—- 28, Juli. — 
vpbſit allſch· fRariftifher Hand Wilas won | 


Mever u. Seubert, die Atemgewichte der Elemente 
aus den Driginalzahlen neu beredjnet, 


fe 
Schulz, zur Plterärgeidicte des eorpus luris eivilis, tariolum, 
Dertmunter Statuten u. Urheile. Steg. von Frendr|g’Arbois de Jubainville, introduction ä l'ötude 





. Preis vierteljährlich A 7. 50. 


Püg, granblihe Darftelung der Metallpreiie der Iehtver- 
gangenen 25 Jahre x, 

Ter Perirlus des Grpihrälihen Meeres ꝛc. Hrit. erfi. 
von Babriciu®, 

Hennen, de Hannonis in Penulo Plautina ete. 

Goetz, de compositione Penuli Plaulinse commen- 








de la littörature celtique, 


n wof, Taufhhandel u. Beldfurrogate im alter u. Bee Borlejungen im 73 18584, 5) Lelyzig; 6) 
Zeit. | b 


Baiel; 7) Münden; 8) 


Ale Büerfendungen erbitten wir berechnet und umter der Hdreffe der Erpedition d. BI. (Bodspltalftr.16), alle Briefe unter der des Herausgebers (Goethent. 7). Mur ſolche 
Berte lünnen eine Befpregung finden, bie der Mebaction vorgelegen haben, Bei Eorrefpondenzen Über Blider bitten wir Metö ben Namen ber Berleger berfelben anzugeben. 





Cheologie. 
Havet, Julien, Maitre Fernand de Cordue et l'universite de 
Paris au XV® sieele, Paris, 1883, (30 8. Gr, 8,) 

Fernando von Cordova ift einer von ben Humaniften bes | 
15. Jahrh.'s. Das geht nicht bloß aus feiner Beichäftigung mit 
Plato und Ariftoteles und aus feinem Verhältniffe zu Beffarion, 
jondern auch daraus hervor, daß er hauptſächlich durch feine 
Spradhkenntniffe bei der Pariſer Univerfität ein überaus 
großes Auffehen erregt hat. Ohne Zweifel find ja die Berichte, 
welche wir über fein Auftreten in Paris haben, fowohl der in 
der von Weiland publicierten „Vierten Bairifchen Fortfegung 
der Sächſiſchen Weltchronil” (Mon. Germ. hist. Scriptorum, 
qui vernacula lingua usi sunt, II. p. 373 ff.), als aud) das in 
der Chronique de Matthieu d’Escouchy I, p. 69 ff. und in 
dem Journal d’un boürgeois de Paris, p. 381 f. enthaltene, in 
hohem Grade übertrieben; eben nichtsdeftoweniger find fie ein 
Zeugniß von der geiftigen Bedeutung des Mannes und ftellen 
uns zugleich vor die Augen, mit welhem Mißtrauen die Bes 
ftrebungen, denen dieſer Spanier zugethan war, von ber 
zünftigen Gelehrſamkeit jener Tage betrachtet und aufgenommen 
wurden. Auch Fernando von Eorbova mußte e3 erleben, daß 
man feine jtupende Gelehrjamkeit feinem Geringeren als dem | 
Teufel zufchried, daß man in Paris alles Ernjtes überlegte, ob | 
er nicht für den verheißenen Antichrift felbft gehalten werden 
müffe, und Hätte der Mann es nicht für gerathen gehalten, jeinen 
Aufenthalt in der Stadt abzufürzen, welche fich rühmte, die erfte 
Univerfität der Chriftenheit zu beherbergen, wer weiß, welches 
fein Loos hätte fein müſſen? So hat diefer Mann, der, aud) 
harakteriftiih genug für jene Beit, doc) zulegt ald Subdiafon 
des Papftes zu Rom geftorben ift, denn allerdings eine große 
culturhiſtoriſche Bedeutung, und es ift das Verdienſt vorliegen- 
der Schrift, mit großer Sorgfalt Alles zufammengeftellt zu 
haben, was über die Perfönlichkeit und Lebensgejchichte, forvie 
auch über die zum Theil noch vorhandenen Schriften dieſes 
vorreformatorifchen Gelehrten zu ermitteln war. Ps. 


Corpusculum inscriptionum Vitebergensium, Die fateinifchen 
Iujhriften Wittenbergs darunter Luther's fünf und neunzig Sähze. 
Lateiniſch u. deutſch mit einem Anhange deuticher Anfchriiten bers 
ausgegeben von G. Stier. 2. Sedächtnif » Ausgabe, durch die | 

Wittenberg, 1883, 


I 





Melanchıtbon » Anfchriften vermehrt, 
(X, 163 ©. I. 8.) cAM 0, 75. 


Bur Vorbereitung auf die bevorftehende Lutherfeier ift ſchon 
manches Büchlein gejchrieben worden. Auch hier haben wir ein 


Serroji. | 





rismen von R. Baumſtark. 
| I— 1, — Der Papſt und die rebelliſchen Itiänder. 2. — Corre⸗ 


ſolches vor uns. Schon früher ſind die Inſchriften, beſonders 
die lateiniſchen, die ſich in Wittenberg vorfanden, geſammelt 
worden, zuerſt durch Balthaſar Mentz bei Gelegenheit des erſten 
Säcularfeftes der Univerſität Wittenberg. Auch der Verf. hat 
bereit3 1854 eine Sammlung berjelben herausgegeben, welche 
bier berichtigt und vermehrt in neuer Auflage erfcheint. Ein 
vierfaches Regifter (Inhaltsüberficht, chronologische Ueberficht, 
Berzeichniß der Berfonennamen, geographiſches Verzeichniß) er: 
leichtert das Auffuchen. 8. 


Allgem. evang.»Iuth. Kirchenzeitung. Nr. 28. 

nd.: Zur kirchlichen Lehre vom Beruf. 2. — Die Eidess 
abnahme. — Aus Bremen. Ein Lebenszeichen aus der refor: 
mierten Kirche Ditfrieslands, — Aus Sachſen. — Aus der Provinz 
Sachſen. — Aus Schlefin. — Aus Sahfens@oburgs&otha. — 
ſtirchliche Nachrichten zc. 


ur mung Kirhenzeitung. Hrög. v. H. Meiner. 25. Jahre. 
rt. 28, 

Inh.: Aus Metternich's nachgelaffenen Papieren. — Martenfen, 
Aus meinem Leben, — Der deutfche Aerztetag. — Profeffor Golb 
wider die Humanafter. — Aus Baden. — Zur Lage in Irland. — 
Stlavenhandel in Maroffo, — Bon den Mormonen, — Aur Luther: 





‚ literatur, 1. — Angelo Schi. — Eorrefpondenzen, — Nachrichten. 


Deutfher Merkur. Red, A. Gapenmeier. 14. Jahrg. Nr. 271.28, 


Inh.: Hirtenbrief des Biihofs Dr. 3. H. Reinkens. — Apho— 
(Schl.) — Ein katholiſches Urteil über 


vondenzen und Berichte, 


—— für proteſt. Theologie. Sr. von Sei fe u.9. Jahrg. 1883, 
[2 eft. 


Juh.: Wilh. Bender, zur Geſchichte der Emancipation der 
natürlihen Theologie. — W. F. van Manen, zur Literaturgefchichte 
der Kritif und Exegefe des Neuen Teſtaments. — P. Gorfien, 
die Bibeln des Gaffiodorius_und .der Goder Amiatinus. — Jobs. 
Dräſeke, zu Bictor Ruoſſel's „Gregorius Thaumaturgus“, — 
Nippold, die englifhen Romfahrten im 19. Sul Tem in ihren 
Urfachen, ihren verjhiedenen Stadien und ihrer Rückwirkung auf 
die church of England. 


Kirchliche mozateguni Hrog. von G. Pfeiffer u. 9. Jte». 


2. Jahrg. Heft 1 
Juh.: Ar. Zimmer, zur Hebung des evangelifchen Kirchen- 
efanges. — GeneralsSuperintendent Dr. F. Nieden. (Eine Lebens: 
663 (Schl.) — Kikebuſch, der Apoſtel Paulus und das Judens 
thum. — €. F. Bynelen, aus Hannover, — Monats Umfchan. 








1059 





Blätter für Humnologie. Hrög. von Albert Fiſcher. Nr. 7, 
Indh.: U. Fiſcher, Jlngenborf'e Lieder in den evangelifdhen 
Sefangbüchern. (Schl.) — K. Big, zur Ridtigftellung einer Kon» 
troverfe. — Joeh. Bahmann, weitere Notizen über Die Krenling» 
baufen’ihen Geſangbücher. — Zur neueiten hymnologiſchen Literatur, 
— Fragen und Antworten. : 


Grifar. 7. Jahrg. 3. Hef 
Inb.: Bender, Card. Wolfen der intellectwelle Irbeber des 
Eheſtreites Heinrichs VIIL von England. — Stentrup, Bom abs 
folnten Leben, — Ch. Pefch, über die Berfon des Kephas, Gal. II, 11. 
— Granderatb, zur Gontroverje über den Formalgrund der 
Gottesfindfchaft. — Recenfionen. — Bemerkungen und Nachrichten, 


Philofophie. 

Lotze, Herm., Grundzüge der Logik u. Encyllopädie der Philoſophie. 
8.) .: 

Unter den zur Lehre der Philojophie Berufenen wird 


Mancher ein anerfanntes Compendium der Logik vermiffen, das | 


am beften bei den Borlefungen in den Händen der Studierenden 
vorauszufegen wäre. Bei allen andern philoſophiſchen Dis- 
ciplinen macht die Kraft der Individualität nach deutfcher Weiſe 
den gemeinfamen Gebrauch eines Grundriſſes unräthlich, ja un: 
möglich. Lotze hat num eigentlich wie für Anfänger gejchrieben. 
Er foll ein Meifter des anfchaulichen Vortrags gewefen fein; 
den Vorzug einer anſchaulichen Schriftform wird man ihm aber 
nicht nachrühmen wollen. Mit Spannung nahmen wir bieje 
feine Dietate zur Hand, in denen der gewiegte Denker den Ertrag 


— aus Vorleſungen. Leipzig, 1883. Hirzel. (II, 120 ©. | 
2. 


— 1883. 8 31, — Literarifdes Centralblatt. — 28. Juli. — 





feiner logiſchen Einfichten für die alademiſche Jugend zufammen- | 


gefaßt hat. Wir zweifeln, ob fie allein die dargebotene reife 
Frucht zu verwerthen im Stande fein möge, aber wir zweifeln 
nicht, daß fie unter der Anleitung eines Lehrers treffliche 
Dienfte leiften fan. Ju jo gebrängter Form ift noch nicht ein 
fo zuverläffiges logisches Lehrbuch veröffentlicht worden. Aller: 
dings würde ein Jüngerer an jeinem Sinn für die abftracte 
Formel Leicht iraucheln, feinen gelegentlichen Neuerungen der 
Schulanſicht fein Verſtändniß abgewinnen: aber unter einer 
guten didaltiſchen Führung könnte es zu einer ficheren und viel: 
feitig anregenden Norm dieſes ſchwierigen Unterrichtskreiſes 
werben. 

Der zweite Theil, die Encyklopädie, wird denen nicht will: 
fonımen fein, welche außerhalb der unfehlbaren Erkenntnißtheorie 
fein Heil finden. Daß aber gerade dieſer in dem Bedürfniß 
der Studierenden liegt und daß dieſes wiederum, wo es Danf 
den froftigen Lehren der Zeit nicht mehr vorhanden ift, wieder 
gewwedt werben muß (o yüp Zuvontxög dsulsurnög) loſtet viel: 
leicht noch einige Beit zum Einfehen, wird -jedod einmal ein- 
gejehen und beachtet werden. Die „philofophijche Straft, jo 
urtheilte noc) ein Dann von der nüchternen Denfart Trendelen- 
burg's, liegt immer im Ganzen.” Unſer Ganzes ijt aber die 
Erfenntnißtheorie mit ihren ſteptiſchen Efftafen geworden, Die 
wenigen Säbe, die Loge gegen ihre dominierende Stellung 
wendet, Hären mehr über ihre Ansprüche auf und find ents 
fcheidender für ihre Leiftungsfähigkeit als ganze Bücher, die von 
ihren Adepten gefchrieben find. Bezüglich des Gehaltes diejer 
Encyflopädie will es uns nun allerdings fcheinen, als ob die 
Lotze'ſchen Schäße nicht ohne Schaden zu paragraphierten 
Duinteffenzen verdichtet werden; doch wird ein Kenner feiner 
Dentweife ihnen mühelos das Eolorit hinzuzufügen wiffen, durch 
das feine jchliht geprägte Form ſich auf die Höhe weiter philo- 
fophifcher Ausblide zu erheben ſcheint. Denn es ift doch wahr, 
daß das Feſſelnde des Lotze'ſchen Genius in dem lag, was er in 
verwandten Naturen nicht als Begriff, Sondern als eine bejtimmte 
innere Dispofition anzuregen wußte. Nicht umfonft hat er dieſes 





1060 


Gefühl gegenüber dem reinen Intellectualismus in Schuß ge- 
nommen; es war vielmehr feine eigenite Sache, die demgemäß 
in der Auslegung feiner Borlefungsdictate mitgeführt werben 
muß, wenn ihre blajjen Schemen an den glänzenden Geiſt er: 


innern follen, der fie einft mit fruchtbarem Leben erfüllte. 
Zeitfeprift für katholiſche Theologie. Medig. v. I. Wiefer u. ©. | — 
t. 





Philoſ. Monatshefte. Ned.: FK.Schaarſchmidt. 19. Bd. 6. u. 7. Hft. 
Inhe: F. Staudinger, noch einmal Kant's ſonthetiſche Ein— 
beit der Apperception. — B. Muͤnz, Lode’s Ethil. — J. Bau— 


mann, nochmals „Wundt's Lehre vom Willen und fein animiſtiſcher 


Monismus“. — Baibinger, eine augebliche Widerlegung der „Blatts 
verfeßung“ in Kant's Prolegomena, — Rerenfionen. — Literaturbericht. 
F. Aſcherſon, Bibliographie, — RerenfionensBerzeihniß x. 


— 


— — 


Geſchichte. 
Jordanis Romana et Getica. Reeensuit Theod. Mommsen, 
Berlin, 1882. Weidmann. (LXXUI, 199 8. Gr. 4.) cf 8, 
A, u. d. T.: Monumenta Germaniae historica etc. Auclorum 
antiquissimorum tomi V pars prior. 
„Mit mehr als Ungeduld, mit einer Urt von Verzweiflung 
erwarten wir jeit wenigitens zwanzig Jahren auf die neue Aus: 
gabe des Jordanis.“ Diefer von Waitz im Jahre 1861 aus— 





| gejtoßene Schmerzensjchrei Hang bis zum Jahre 1582 immer 


von Neuem wieder. Ein eigenes Verhängniß begleitete die 
Monumwenta-Ausgabe des Jordanes bis zum legten Tertbogen. 
Kaum hat diejer die Druderei verlaffen, als der Arbeitsraum 
bes Herausgebers ein Raub der Flammen wurbe, mit ihm vier 
Hdſchrr. des Jordanes, unter ihnen die befte von allen, die alte 
in angelſächſiſcher Schrift gejchriebene Heidelbergen Habent 
fata sua libelli! Aus Fulda (?) nah Mainz, von ba nad 
Heidelberg wanderte diefer Codex, dann ſchenkte ihn Tilly nach 
Rom, von hier entführte ihn Napoleon nach Paris, deutjche 
Waffen erwarben ihn wieder. Nun ift er in alle Winde ge 
flogen, aber die neue Ausgabe ftieg wie ein Phönir aus der 
Gluth! Mag aud) das nun vollendete Werk dem Hrsgbr. trübe 
Erinnerungen weden, es ift doch feier gewaltigen Arbeitskraft 
zu danken, daß wir die verbramnten Hdſchrr. für alle Zukunft ge— 
troft entbehren Fönnen. Schon die Fülle der Hdſchrr, die zu 
fihten und zur Benugung auszuwählen waren, erfchwerte bie 
Ausgabe, Wenn Ref. recht gezählt hat, fo waren, al3 Mommfen 
fih an die Urbeit machte, 40 vorhanden, wozu noch Ercerpte 
bei anderen Uutoren des Mittelalters famen, Auf Grund diejes 
Materiald hat Mommfen drei Handfchriftenclaffen feftgeftellt, 
bie ſammt und jonders auf ein Archetypon zurüdführen und be- 
reits im achten Jahrhundert vorhanden gewefen fein müflen. 
Die Romana find nur duch Hdicher. der erften Glaffe über- 
liefert (fie waren jedoch in dem Urcober der zweiten Claſſe einft 


vorhanden), und jomit war die Conftruction des Tertes eine 
' einfachere als bei den Getica. Hier mußten für die Orthographie 


die allein von Jnterpolation freien beiden beten Vertreter der 
erſten Claſſe, der Heidelberger und der Vaticanifche Coder, den 
Ausfchlag geben, für den Text felbft das Zufammenftimmen 
zweier Claffen der, dritten gegenüber. Mommfen zweifelt 
übrigens nicht, daß, wenn von der zweiten und dritten Elaffe 
ältere und reinere Hdjchrr., als es thatſächlich der Fall ift, er» 
halten, diefe im bedeutend höherem Maße die Tertgeftaltung 
beeinflußt haben würden. Wenn num aber Mommfen feinem 
Princip treu an der einzigen Stelle, wo der Autor fich ſelbſt 
im Text nennt (Get. 50 — ©, 126, 24), die Genetivform 
Jordannis aufgenommen, war er dann nicht auch verpflichtet, 
in der Vorrede und ſouſt die Form Jordannes zu gebrauchen? 
Intereſſant ift übrigens (was man bisher geläugnet), daß die 
von J. Grimm bevorzugte und als „Ebertühn" erklärte Namens- 
form Jornandes durch die zweite Handfchriftenclafje hinlänglich 


1061 

bezeugt wird. Als Ueberfchriften hat Mommfen (was des da- 
durch ermöglichten bequemen Citierens wegen nur zu loben) die 
Zitel Romana, und Getica gewählt. Für Die letzteren fteht aus 
Jordanes jelbit feſt, daß er fein Werk: de origine actibusque 
Getarum benannte, für die erfteren ift der handſchriftlich gar 
nicht bezeugte Titel: de regnorum et temporum successione 
hoffentlich jegt für immer aufgegeben und hat deu beftbezeugten: 
de summa temporum vel origine actibusque gentis Roma- 
norum Platz gemacht. Die Romana waren 551, wahrſcheinlich 


Fahre abſchloß. Noch einmal wurden, jegt mit Benutzung der 
Getica, die Romana durchgearbeitet, beide Werfe, wie Mommſen 
will, noch im Jahre 551 ausgegeben. Ref. möchte nicht ganz 





beiftimmen, für die Ausgabezeit der Romana ein fpäteres Jahr | 


annehmen, da er gegen Mommjen das jam dudum in der Vor: 
rede ber Romana doch von einem größeren Zeitraum gejagt 
glaubt. Es ergiebt ſich aber mit voller Sicherheit, daß Jordanes 
nur kurze Beit auf die Ausarbeitung der Getica verwandt hat, 
und jo erflärt fich, mögen auch die Vorarbeiten längere Zeit 
bereit gelegen haben, die Formloſigkeit und die ungleiche Stoff- 
vertheilung in diefem Buche am beiten. 


Hat man, um die Perſon des Jordanes feftzuftellen, bisher | 


— 1883. 31. — Literarifdes Centralblatt. — 28, Juli. — 


1062 





einfach, weshalb Jordanes ſich Caſſiodor's Buch nicht wieder 
verichaffen konnte, während Marcellin’s Annalen ihm zugänglich 
waren.” Da nun aud, wie Mommfen nachweift (S. XXIX), 
Jordanes ein Eremplar des Marcellin kannte, das ausführlicher 


gehalten war, als die und vom diefem Autor überfommenen 
Sdſchrr., das weiter wahrfcheinlich bis auf das Jahr 551 fort: 


geführt war, ein jolches in Eonjtantinopel am Teichteften zu- 


gänglich fein mußte, fo wächft die Wahrfcheinlichkeit dafür, daß 
Jordanes in Eonftantinopel jelbft feine beiden Hiftorifchen Werte 
fogar ſchon vor dem April diefes Jahres, niedergefchrieben, dann | 
ging Jordanes an die Getica, die er gleichfals in demfelben 


gejchrieben, ungemein, Aber, verhehlen wir es nicht, ein fefter 
Beweis ift weder für noch gegen möglich, alles fteht und fällt 
mit der Hypotheſe von der Identität unferes Autors mit einem 
ber beiden obengenannten Jordanes. Und fehr bedenflich find 
die Annahmen früherer Forſcher über die Perfönlichkeit des 
Autors gegenüber dem Refultat, dad Mommfen aus der Sprad)e 
des Jordanes gezogen (5. XXVII): Denique etiam in ortlo- 
graphicis ot grammaticis quaedam Jordanes habet non ex- 


' plicanda nisi ex Latinitate quae graecisset, ut eum Latinam 
| linguam didieisse conicias in ludo litterario Graeco, denn das 


weift nicht auf Unteritalien, fondern, wenn wir nicht das uns 


' wahrfcheinliche Ravenna und das Erarchat herbeiziehen wollen, 


regelmäßig den von J. Grimm eingefchlagenen Weg, der in dem | 


Vigilius, dem die Romana gewidmet, den Papſt gleichen Na— 
mens zu erkennen glaubte, verfolgt; hat man in ber Umgebung 
dieſes Bapftes und zwar gerade im Jahre 551 nach einem Jor— 
danes Umſchau gehalten, auch glüdlich den Jordanes, Bifchof 
von Eroton, gefunden; hat dann Schirren noch für das Jahr 556 
einen Jordanis defensor ecelesiae Romanae nadhgewiejen: fo 
ſchloß man weiter, daß einer von biejen beiden unfer Jordanes 
fein müſſe. Schon A. Ebert bat in jeiner Geſchichte der chriftlich- 
lateinifchen Literatur gegen die dentificierung des Papftes mit 
dem von Jordanes genannten Vigilius Broteft erhoben, Mommſen 
fich diefem voll angeſchloſſen. Mommſen hält dafür, daß or: 
danes nur Mönch, nicht Biſchof gewejen, daß er, der Möſogothe, 
oder richtiger Alane, in Möſien ſelbſt feine beiden hiſtoriſchen 
Werke verfaßt, und meint er, dab Tomi, Marcianopolis oder 
Anchialis am beften als Wohnplag des Jordanes anzunehmen 
fei. So erklärt fih auch nad) Mommfen, daß Jordanes cher 


Ktalienern möglich geweſen, daß er die Alanengefchichte, ſowie 
die Gebiete von Möſien und Schythien mit Vorliebe berüd- 
fichtigt habe; daß alfo in diefen Theilen feiner Getica er unab> 
bängig von Caſſiodor eigene Arbeit geliefert habe. Die Ent 
jcheidung wird, da Caſſiodor's Gothengefchichte verloren, natürs 
Lich ſchwer, wenn nicht unmöglid) fein. Def. geiteht, dafs ihm 
die Mommſen ſche Ausführung ungemein einleuchtend erfchienen, 


auf Thracien und Möfien, wo eine ſolche Schulbildung am 
erjten möglich war. 

Sehr genau hat fih Mommfen in der Vorrede über die 
von Korbanes benugten Quellen ausgeiprochen. Mommſen fteht 
hier weſentlich auf den Schultern feiner Vorgänger, hat aber 
deren Reſultate noch vertieft. Ref. begnügt ſich hier auf Ein- 
zelnes binzumeifen, jo 5. 3. auf die Mappa geographica 
(S. XXXI), die al$ aus dem zweiten Jahrhundert ftammend 
nachgewiefen wird, auf die längere Ausführung über Priscus 
(S. XXXIV—XXXVIN ımd Die dort vorgebrachte anfprechende 
Bermuthung, daß Nenatus Brofuturus Frigeridus in feiner, 
uns bis auf wenige durch Gregor von Tours gerettete Frag: 
mente verloren gegangenen Zeitgeſchichte auch den Priscus bes 


nutzt habe. Much die Ausführungen über Ablabius(S, XXXVII 


u. f.) find ungemein beadjtenswerth; wenn er erhalten, meint 
Mommfen, wirbe er vielleicht mit Herodot zu vergleichen fein, 
da er in gleicher Weile wie diefer die alten Bolfsfagen der 
Gothen, die in den epifchen Geſängen berjelben bis auf feine 


Zeit fortgelebt, und die gelehrten Aufzeichnungen der griechifchen 
von den Vorgängen in Byzanz Hunde gehabt, als dies den | 


daß fich aber doc; ein Bedenken bei derjelben aufdrängt. Mag + 


man nämlich von ber -feierlich genug in der Vorrede zu den 
Getica gegebenen Berfiherung des Jordanes, er habe bereinft 
bon einem dispensator des Caſſiodor die Gothengeſchichte dieſes 


Hiftorifer bemußt habe. Dagegen hat Schirren (Deutſche Lite: 
ratur-Beilung 1882, S. 1420 fg.) Proteft einlegen zu müſſen 
geglaubt und aufgeftellt, daß die nachweisbare Kenntniß von 
gothiſchen Dingen bei Ublabius durchweg innerhalb des grie— 
chiſchen Horizontes falle, alles was dem Ablabius ficher zu- 
fommt, ſich durchaus mit Derippus decke. Man darf aber nicht 
vergefien, da Mommfen ſich überaus behutfam ausdrückt, es 
aus den wenigen Stellen, wo Ublabius direct genannt wird, 
fehr ſchwer, ja unmöglich ift ein fiheres Refultat zu ziehen. — 


Wirft dann Mommfen (S. XLIII) die Frage auf, ob zu unter: 


auf drei Tage zum Leſen erhalten, und (jo dürfen wir weiter | 


interpretieren) fi damals feine Uuszüge gemacht, aber in feinem 
Gedächtniß den Hauptinhalt und den Gang der Erzählung feit- 
gehalten, denfen wie man will, eins gebt doch mit Sicherheit 
daraus hervor: Jordanes hat das Buch wirklih einmal von 
einem (unfreien? cf. S. XLI) Wirthſchaftsbeamten des Cajfiodor 
erhalten. Er muß aljo, wenn auch nur vorübergehend, in der 
Nähe einer Befigung des Caſſiedor gelebt haben. Caſſiodor 
bat aber wohl nur in Bruttien Befitungen gehabt, wenigitens 
laſſen fi) anderswo gelegene nicht nadjweifen. War Jorbanes 
alfo Biſchof von Eroton, jo war er räumlich gar leicht im Stande, 
fich die Gothengefchichte des Caſſiodor zu verfchaffen. Begleitete 
er ben Bapft Bigilius nad Conftantinopel und fchrieb er hier 
551 feine Getica, „jo erklärt jih”, wie Wattenbach jagt: „jehr 


fcheiden, was in den Getica dem Caſſiodor, was Jordanes an: 
gehöre, und hat er im diefer Hinficht ohne Zweifel viel Richtiges 
zu Tage gefördert, jo jcheint dem Nef., als ob durch eindringen: 
des Studium des Terted bier noch weiter zu kommen wäre, 
3. B. in Cap. 57 der Getica, wo eine längere, wohl aus aus- 
führlicher Darftellung geichöpfte Erzählung von den eingewebten 
annaliftiichen Notizen fich bedeutfam abhebt. " 

Derdem Ref. zugemeffene Raum zwingt zur Kürze. Hervor- 
heben möchten wir die praftijche Eintheilung des Textes in Bara- 
graphen, ſowie die Beifügung benugter oder verwandter Stellen 


‚ anderer Autoren umter demjelben. Reichhaltige Indices find bei- 


| 


gegeben. Müllenhoff Hat in ihnen, auf Bitten Mommfen's, die Go- 
tica aliaque barbara nomina complura apud solum Jordanem 
inventa, erffärt. Eine reiche Fundgrube für Germaniften! Der 
Hrögbr. hat die Orthographica im dritten Jnder erläutert und 
in ber vorausgeſchickten Vorrede ausführlich ſich über die einzu« 


1063 


— 1883. 231. — Literarifhes Centralblatt. — 28. Jul — 


1064 





fchlagenden Wege ausgelaffen, ſomit einen überaus wichtigen 
Beitrag zur Kenntniß des Vulgärlateins geliefert. Vielleicht 
war Mommfen allzujehr elaſſiſcher Philologe, der, vor dem bar- 
barifchen Latein des Jordanes zurüdichaudernd, den Tert deffel- 
ben mehr ala nöthig geglättet hat; er glaubt, daß in Bezug auf die 


barbaries des Ausdrudes der Autor weniger, als jeine jpäteren | 


Abſchreiber gejündigt. Ref. wäre geneigt dem Jordanes doch 
mehr Fehler in die Schuhe zu ſchieben. Uber mag man aud) in 


Kleinigkeiten mit dem Hrögbr. rechten, das Ganze, das er ger | 


ichaffen, ift eine betwundernäwerthe Leiftung, die zur Nachahmung 
reizt, und allen hiftoriihen Studien über die Gothengeſchichte 
die erwünfchteite, jo Tange ſchmerzlich entbehrte Grundlage neu 


bereitet hat. Möge nun die verfprochene Ausgabe der Heineren 


Eonfularchroniten bald nachfolgen! W.A. 


Codex diplomaticus Saxoniae regiae. Herausg. von Ülto 
Posse u, Hubert Ermisch. Leipzig, 1883. Gieseke & Devrient, 
1) 2. Haupttheil, vll. Bd. 
Urkundenbuch der Städte Kamenz u, Löbau. Herausg, 
von Herm. Knothe. Mit 1 Taf. (XLI, 351 5. 4.) c# 20, 
2) 2. Haupttheil, XII. Bd. 
Urkundenbuch der Stadt Freiberg in Sachsen.. Her- 
ausg. von Hubert Ermisch. 1. Bd. Mit 3 Taf, (XXXVI, 
641 8.4.) cH 32. 
Nüftig ſchreitet unter Leitung der beiden von ber f. Staats» 
regierung bejtellten Hrsgbr. die Publication der ſächſiſchen Ur— 


fundenihäge fort. Beide jegt vorliegende Bände können als | 


wahrhafte Bereicherung unferer mittelalterlihen Duellenliteratur 
bezeichnet werden. Es ſei geitattet, Hier zuerjt auf das Urfunden- 
buch von Kamenz und Löbau, obichon dies wenige Wochen jpäter 
als das Freiberger erfchienen ift, einzugehen. Die Herausgabe 
wurde dem beften Kenner der oberlaufigiichen Geſchichte, Pro» 
feffor H. Knothe, übertragen. In forgfältig ausgeführter Ein: 
leitung hat derfelbe ſich über den Stoff verbreitet und in kurzen 
Bügen eine Geſchichte der beiden in Betracht fommenden Städte 
entworfen. War für die anderen Bände des Codex dipl. Saxoniae 


das Jahr 1485 als Endpunct feſtgeſetzt, ſo mußte hier der jo- | 


genannte Pönfall des Jahres 1547, die ſchwere Strafe, die der 
böhmische König dem oberlaufigifchen Sechsſtädtebund auferlegte 
und rüdjichtstos eintrieb, eine Strafe, die ben früheren Wohl- 
ftand der betreffenden Städte auf Jahrhunderte ſchädigte oder 
gänzlich vernichtete, als geeignetfter Beitpunct zum Abſchluß 
dienen. Das Bild, dad Knothe uns von Kamenz und Löbau 
entwirft, ift ein fein und charakteriſtiſch gezeichnetes, die Ent- 
ſtehung der Ratheverfafjung, wie es ſich gebührt, ift in den 
Vordergrund gerüdt, die Theilnahme an der Abwehr der 


Huffiten beleuchtet, die legten Tage ehemaliger Blüte geihils | 


dert, Für Kamenz namentlich find die bemofratifchen, faſt etwas 
ſocialiſtiſch angehauchten Beftrebungen der niederen Bürger 
ichaft von Hoher Bedeutung. Bon den 275 Urkundennummern 
für Kamenz fonnte die bei Weiten größte Zahl dem, troß 
wieberholter Stabtbrände ziemlich unverletzt gebliebenen ſtädti— 
ſchen Archiv entnommen werden. Underes lieferten die Archive 
des Kloſters Marienftern, die Staatds und Stadtardjive von 
Berlin, Dresden, Bauen, Görlitz u. a. m. „Ueber den Urkunden 
der Stadt Löbau“, jagt Knothe, „hat von je her ein eigener Un— 


jtern gewaltet.“ Bu den Berluften durch wiederholte Feuers 


brünfte, find noch in neuerer Zeit ſolche (unaufgeflärte?) hin- 


zugefommen. Bon den 155 Nummern für Löbau konnten dem | 


dortigen Stabtarhiv nur 80 Stüd entnommen werden, viel 
lieferte die Abfchriftenfammfung der Hiftorifchen Geſellſchaft für 
die Oberlaufig. Sowohl für Kamenz als für Löbau hat Knothe 
die Stabt- und Rügebücher benugen fönnen. Die Terte find 
nach den von ber Oberleitung aufgeftellten Regeln bearbeitet, 
ein forgfältiges Regifter und ein ganz furzes Gloſſar beigegeben. 
Die Siegelabbildungen auf der angehängten Tafel find gut ges 





rathen. — Hoffentlich entfchlieht fi) der verdiente Hrsgbr., die 
| zahlreichen Urkunden, die fih auf den feit 1346 blühenden ober: 
laufigifchen Sechsftädtebund beziehen, und die hier ausgeſchloſſen 
waren, in ihrer Gefammtheit zu bearbeiten. 

In dem zwölften Bande des Cod. dipl. Saxoniae hat Ermiſch 
die Urkunden der Stadt, der Klöſter und des Collegiatftiftes von 
Freiberg in der, ftattlichen Zahl von 863 Stüd (ungerechnet die 
Nachträge) vorgelegt. Für den zweiten Band find die Urkunden 
zur Seichichte des Freiberger Bergbaues, der dortigen Münze, 
ferner das Freiberger Bergrecht, das Stadtrecht, der fogenannte 
| Liber Truffatorum oder das Verzellbuch, die Rathslinie, Aus— 
züge aus den Stadt: und Gerichtsbüchern u. dgl, m. beftimmt. 
Bei der rüjtigen Urbeitäfraft des Hrsgbr.'s dürfen wir hoffen, 
biefen zweiten, an Wichtigfeit ganz gewiß befonders hervor- 
ragenden Band in nicht allzulanger Beit zu erhalten. Der Hrögbr. 
beginnt feine Vorrede mit den Worten: „Unter allen Städten 
bes Königreichs Sachſen dürfte feine eim fo reiches und nad) jo 
verfchiebenen Seiten hin intereffautes Material für ihre ältere 
Geſchichte befiken ale Freiberg.” So dürfen wir und nicht wun- 
bern, daß gegen 620 Nummern hier zum erften Male mitgetheilt 
werben, bie bisher gedrudten Texte aber von den Willfürlich- 
feiten früherer Hrsgbr. gereinigt und fo erft wiſſenſchaftlich 
brauchbar gemacht worden find. Den größten Beitrag lieferte 
natürlic) das Rathsarchiv zu Freiberg felbft, ſowohl an Drigi- 
nalen, wie an Auszügen aus den Stadt: und Gerichtsbüchern, 
Neuerdings hatte v. d. Ropp empfohlen, die Stadtbücher im 
Bufammenhange mitzutheilen, nicht die einzelnen Einträge den 
Urkundenbüchern da einzufügen, wohin fie der Zeit nad) gehören. 
Der Hrögbr. hat, jo jehr er das Berechtigte diefer Forderung an- 
erfennt, doch nicht von dem bisherigen Modus, der eine chrono⸗ 
 fogifche Anordnung innerhalb der einzelnen Bände des Cod. 
dipl. Saxoniae verlangt, ganz und gar abweichen wollen und 
deshalb einen Mittelweg eingeichlagen. „Diejenigen Einträge 
der Stabtbücher, welche jelbjtändige Bedeutung für die Stadt: 
und Kloftergefchichte Haben, find Hier chronologiſch eingereiht 
| worden,“ dem zweiten Band dann zufammenfaflende Mit: 
theilungen aus den Stadt- und Gerichtsbüchern vorbehalten ge- 
blieben. Bon der erjteren Art jind, wenn Ref. richtig gezählt 
hat, doch 89 Stüd hier aufgenommen, ein Beweis für die Neich« 
haltigfeit gedachter Quellen. Bon fonft benupten Sammlungen 
und Archiven hat das Dresdener Hauptftaatsarchiv, wie zu er— 
warten war, die Hauptäusbeute gewährt. In der Einleitung 
hat Ermiſch die Quellen zur Gejchichte von Freiberg bejprochen, 
dann einen kurzen Ueberblid über die Gründung und Entwidelung 
der Stadt gegeben. Alles dies mit der Sorgfalt, die wir von 
ihm gewohnt find. Die drei beigegebenen Tafeln enthalten 43 
Siegelabbildungen, die diesmal nicht unmittelbar nach den Dri- 
ginalen, fondern nad; Gipsabgüffen derfelben phototypiich her- 
+ geftellt find. Jeder, der die Schwierigkeit kennt, mit welcher 
‚ bisher phototypiiche Siegelabbildungen zu fämpfen hatten, weiß, 
daß durch das beliebte Verfahren ein deutlicheres Bild, und, 
' fügen wir hinzu, ein durchaus getreues erzielt wird. Der Hrsgbr. 
preift auch, daß nun der ftörende Siegelrand befeitigt werden 
fonnte. Die Terte find mit höchſter Sorgfalt gegeben; wo es 
anging, nur Auszüge oder einfaches Regeſt mitgetheilt. Die 
noch fehlenden Regifter werden dem zweiten Bande zugefügt 
werden. — Dem Bıögbr. gebührt für feine treffliche Arbeit 

W.A. 











hohes Lob. 





\ Vogt, Wilh., die bayrifche Politik im Bauernfrieg und der Kanzler 
br. Leonhard von Ed, das Haupt des fchmäbifchen Bundes. 
Nördlingen, 1853, Bed. (XVI, 459 S. 8.) MT. 

Die Parteiftellung, welche Baiern gegen die religiöfe und 
politiſche Reformbewegung des XVI. Jahrh.'s eingenommen, ın 
ihren Anfängen und ihrem für die deutſchen Geſchicke fo ent- 
ſcheidenden Fortgange darzuftellen, ift eine noch vielfach unge: 


1065 


löfte, ihrer Bedeutung wegen nothiwendige, bem vorhandenen 
Materiale gegenüber aber lohnende Aufgabe der Geſchichts— 
Ichreibung. Daß Hier nicht religiöfe Gründe allein beftimmend 
einmirkten, fondern die Stellung Baierns zu Kaiſer und Defter 
reich, fowie zu den Broteftanten eine berechnende und ſtets be— 
wegte Bolitif gebot, macht die Frage ſchwierig. Zur Geſchichte 
dieſer baierifchen Politik bietet num vorliegendes Buch einen fehr 
wichtigen Beitrag, weil ber Verf., ein durch frühere Arbeiten 
ſchon vortheilhaft befannter Hiftorifer, ben richtigen Weg einge- 
Schlagen und bei Betrachtung der baierischen Politik während 
des Bauernkrieges den baierischen Kanzler Leonhard von Ed | 
zum lebendigen Mittelpuncte feiner Darjtellung genommen hat. 
Nachzuweiſen, daß der allmächtige Staatsmann mit die Haupt- 
ſchuld am Bauernfriege trage, ift Zweck des Buches, Ed ift ein | 
Feind der Bauern, weil er als ein Feind der Reformation in | 
der Bauernerhebung nur einen Ausfluß der Lehre Luther's ficht 
und ihm als Vertreter des abjolutifiischen Syſtemes jede freie 
Regung bei Bauernfhaft und Städten zuwider ift. Aber noch 
mehr! Bon dem Eugen in Intriguen gewandten Staatsmanne 
wird die Bewegung der Bauern im felbjtfüchtigen Interefie 
Baiernd ausgenüßt, um insbefondere ben jhwäbifchen Bund | 
gegen Herzog Ulrich von Württemberg zu gewinnen, beffen 
Niederwverfung Baiern in erfter Linie im Auge hatte. Im | 
Bunde, weldem die Gefahr vor den Bauern vorgefpiegelt wird, 
zieht Ed aud die friedlich Gefinnten zur Kriegspartei herüber, | 
Gegen die Bauern, von welchen nad) den Mittheilungen Bogt’s 
jene in Baiern felbjt weniger Drud empfanden, wird in der 
ichnödeften Weife verfahren, von Bactieren ift nur im Falle der 
äußerjten Noth die Rede, Verträge und Waffenitilljtände werben 
gebrochen und die Bauern jelbjt zum Aufftande getrieben. Die 
friedliebende und verjöhnliche Politik Ferdinand's und des 
Bundes wird dur Eck's Hehereien durchkreuzt. Man lernt 
den Bauernaufftand erft recht verjtehen, wenn man, auf Grund | 
der Vogt'ſchen Mittheilungen, bedenft, wie ſchwer an dem frei» | 
heitlich gefinnten Bolfe gefündigt worden. Auf Einzelheiten, 
namentlich die Salzburger Händel einzugehen, geftattet ung ber 
vorgejchriebene Raum nicht, Die Darjtellung des Buches zeigt 
maßvolles Urtheil, ſowie einfichtsvolle und Hare Verarbeitung 
des vorhandenen Materiales. So halten wir die Charafteriftif | 
Eck's für vortrefflih. Wenn einmal die politifche Wirkjamkeit | 
dieſes mit den entjcheidenden Ereigniffen der erjten Hälfte bes | 
16. Jahrh.'s eng verbundenen Mannes dargejtellt werben | 
fann, wird das Vogt'ſche Buch erft recht feinen Nutzen bringen. 
J. W. 











Gorreipondenj-Blatt der deutjchen Geſellſch. f. KR th» 
nologie u, Urgefchichte, Ned.: Johs. Nanke, 14. Jahrg. Rr.6 u. 7. 
Inh: Ludw. Leiner, Gerätbe von Kupfer und Ffupferreicher 
Bronze. — 9. Fifcher, über Steinfhneidefunit der Alten. — 
G. Meplis, Alintwerfzeuge aus der Pfalz. — Mittbeilungen aus 
den Zocalvereinen, 14. — G. Meblis, Pfahlbauten in der Süd» 
pfalz. — G. Meſſikommer Sohn, ein wertbvoller Bronzefund. 
— Lauth, die figurativen Hierogiyphen in ihrer Bedeutung für 
die Prähiftorie. — Literaturbeſprechungen. — Kleinere Mittheilungen, 


—.. für die Kunde der dentjchen Borzeit. Ned.: U. Eſſenwein, 
. 6, Frommannu. R. F. 30. Jahrg. Nr. 7. 

Inh.: Hans Böſch, ein Brief des Gabriel Holzſchuher aus 
Indien vom Januar 1550. (Schl.) — Th. Diitel, Nachrichten über 
Baltbafar Hader aus Nürnberg, — Wachter, Schiedsſpruch zwiſchen 
Ritter Florinus von Saffendorp und der Bürgerſchaft von Soeit 
über gemeinfchaftlihe Berigrechte an Salzwerken in Saffendorf, Hr. 
Soeit. 1285, April 13, — A. Effenwein, Turnier. Abbildung 
vom 3. 1468. — &, Korth, Schädigung eines Bertriebenen. — 
PB. Zimmermann, zur welfiihen Siegelfunde, — C. Will, ein 

rief von Leibniz. — Ghronif des germanifchen Mufeums ac. 





Anzeiger für ſchweigeriſche Alterthumskunde. Red.: I. R. Rabn. 
1883. Nr. 3. j 


Inh: H. Meffitommer Sohn, Ausgrabungen anf der „Heiden: 
burg” im Aathal. — Ehr. Kind, der falezer Bronzefund. — 


— 1883, 31. — Literarifhes Gentralblatt — 28. Juli, — 





1066 


Bronzefunde aus den Pfablbauten bei Zürih. — Nömifcher Altar 
ftein. — R. Rip, Gräberfunde aus dem Wallis. — J. Wyrſch, der 


| Ihurm an der „Seefuhren” zu Buochs. — Ib. v. Liebenau, zur 


Geſchichte des Klofterbaues von St. Urban. — Sal. Vögelin, 
Raradenmalerei in der Schweiz. (Fortſ. — 3. R. Nabn, zur 
Statiſtik ſchweizeriſcher Hunftdenktmäler. 5. — Miscellen. — Kleinere 
Rachtichten. — Literatur, 


Anzeiger f. ſchweizer. Gefchichte, Hrsg. von derall 
Geſellſchaft d. Schweiz. N. F. 14. Jahre. 
ge: Tb. v. Liebenau, zur Geſchichte der Abtei Maſſino. — 
& ever v. Knonau, Papft Gregor IX, und der Wablitreit im 
St. Gallen nad dem Tode des Abtes Konrad von Bußnang (1240). 
— Th. v. Liebenau, drei Urkunden König Rudolf's. — Derf,, 
Projert eines Städtebundes aus dem Jahr 1366. — Derf., aus 
einem franzöffchen Galendarium. — Derf., aus aargauiſchen Jahr— 
zeitbüchern. — Alex. Daguet, Vabbe de Bonmont Aymon ou 
Ame de Gingins, candidat des Fribourgeois, ä l’evächt de Genéve 
(1513). 


d. aefchichtforfchenden 
St. 2. 


Chavanne, Dr. Jos., physikalisch-statistischer Hand-Atlas 
von Oesterreich-Ungarn in 24 Karten mit erläuterndem 
Text, unter Mitwirkung von Vincenz von Haardt, w A. 
herausgegeben. 1.—3. Lief. Wien, 1682, Hölzel, (13 Bl. 
Text, Imp, fol., 9 Karten ä 50,72 cm.) ä cM T. - 

Aehnlih den Atlanten über phyſiſche und ftatiftifche Ver: 
hältniffe, die über Nachbarſtaaten bereits beftehen, unternimmt 
es die Hölzel’jche VBerlagshandlung in Wien einen phyfitalifch- 
ftatiftifchen Atlas für Defterreich-Ungarn Herauszugeben, von 
dem bie erften drei Lieferungen vorliegen. Dem Plane nad) ſoll 
er aus 24 Blatt beftehen, wovon 15 dem phyſilkaliſchen Theile, 


' 9 dem ftatiftifchen angehören. Erfterer umfaßt die klimatiſchen 


Ergebniffe, Stromgebiete, Höhenlage, Boden und Naturpros 
duction nebſt einer ethnographiſchen Karte, letzterer die Bes 
ziehungen auf Profeffion, Bewegung und Bertheilung der Be- 
völferung, landwirthſchaftliche Eultur, Heer- und Ereditwejen. 
Die Induftrie ift ausgefchloffen. Jeder Starte ift ein Text bei- 
gegeben mit Erläuterungen und Tabellen, 

’ Die drei Lieferungen enthalten aus der Abtheilung I folgende 

arten: 

Nr. 1, 2, 3 mit den Eurven für die mittlere Jahres-, 
Januar⸗ und Julis-Temperatur von Grad zu Grad bearbeitet 
von Dr, Joſ. Ehavanne, gegründet auf die Beobachtungen von 
320 Stationen, wovon 42 drei Decennien umfaffen und feine 
weniger als fünf Jahre. Nebenkarten zeigen die Vertheilung 
ber Temperatur-Marima und Minima. Wenn aud) die höchit 
ungleiche Bertheilung der Stationen eine allortige Verläßlichkeit 
bes Berlaufes der Eurven nicht geftattet, jo bietet doch das Ge— 


ſammtbild genügenden Stoff zu interefjanten Bergleichen. 


Nr. 4, Regenkarte vom General Earl von Sonklar, mit Ein- 
ziehung der Nachbarländer, eine Zufammenftellung der Refultate 
von mehr als 700 Beobadhtungsftationen (j. die Tabelle im 
Zertbogen), worunter 220 aus Böhmen allein, eine gründliche 
Bearbeitung, wie alle aus diefer Hand, mit ausführlicher Er- 
fäuterung über Anlage und Wusführung der Karte, Die 
Regenmengen der Stationen erfcheinen auf der Karte roth 
gedrudt. 

Nr, 8, Stromgebiete von Vincenz von Haardt, eine bürflige 
Löfung einer jehr umfangreichen Aufgabe, mit einem begleitenden 
Zerte, in dem jedoch nur wenige gelegenheitlihe Andeutungen 
über Arenlverhältniffe, Lauflänge, Waſſermenge, Fall, Tiefe, 
Sciffbarkeit ꝛc. vorfommen. 

Nr. 9, Höhenkarte von Dr. Ehavanne, mit den Stufen von 
100, 300, 500, 1000, 2000, 3000 Meter, diefelben, die 
Berghaus auf der hypſometriſchen Karte von Mitteleuropa im 
Stieler'ichen Atlas angewendet hat, Der doppelt große Mafjitab 
hätte Schon Zwiſchenſchichten geftattet, wodurch viele Culmina- 

44 


1067 





Das Tertblatt enthält eine jchägenswerthe Tafel mit den in 
neuefter Beit beftimmten Höhen der wichtigften Donau⸗Pegel und 
Bahnhöfe. 

Nr. 10, geologische Karte von Profeffor Dr. Fr. Toula, ge- 
währt ein auf 15 Hauptformationen reduciertes klares Bild der 
geologifchen Verhältniffe der Monarchie mit Einfchluß des 
Dceupationägebietes, bildet eine gute Grundlage zu den jpäter 
zu erwartenden Boden- und Productenfarten defjelben Autors 
"und ift mufterhaft ausgeführt, 

Aus der Abteilung II find folgende Karten geliefert: 

Nr. 17, Heerwejen (mit Ausschluß der Marine), mit. zwei 


Nebenkarten (Bertheilung der Gejtellten unter dem Normal: 


maße, 1-554 M,, und über 1-705 M,), 
Nr, 18, Unterrichtsivefen, beide von Fr. R. v. Le Monnier. 
Erftere Karte zeigt die Territorial-Eintheilung des k. k. Heeres, 


die Örenzen, Nummern und Sige der Commanden, Ergänzungs: | 


. bezirke und Landwehrbataillone, mit Farben die Tauglichkeits: 
Brocente von 5 zu 5%/,, die Stärke der Garnifonen; das Tert: 
blatt giebt eine Leberficht der Armee nad dem Friedens: und 


Kriegäftande, nach den Zahlen des Grundbuches und nad) Pro: 


centen, das Berhältniß der Waffengattungen unter fich, die 
Vertheilung der Stellungspflichtigen, das Nationalitäts- und 
Confeſſions⸗Verhältniß, die Sprachkundigfeit des Dfficiers- 
corps u. S. f., fchließlich die Dislocation vom Jahre 1881, 

Die Karte über das Unterrichtswefen bringt durch verfchie- 
bene blau und roth gebrudte Affixen die Sie der Lehranftalten 


(Gochſchulen, Mittelichulen und Fachſchulen) zur Unfchauung, | 


den Charakter derfelben zc. nach) dem Stande des Jahres 
1881/2, duch Farben die Elementarbildung des Volles nad) 


PBrocenten der leſe⸗ und ſchreibelundigen Recruten (1874). | 
Das dazu gehörige Tertblatt enthält die Begründung der Dar: | 
ftellung und Tabellen über das Verhältnig der Schulen zum | 


Ureale, die Procente der jchulbefuchenden Kinder (der Knaben 
bejonders), über die Zahl der Lehranftalten und ihr Verhältniß 
zur Vollszahl. Bei der Karte wirkt es jtörend, daß die Farben— 
jcala nicht im gehöriger Steigerung durchgeführt ift, indem 
zwifchen der erften und dritten bunfelviolettfarbigen Elaffe die 
zweite in leicht rofenrother Farbe erfcheint, wodurd im Total- 
bilde das große Uebergewicht der weitlichen Reichshälfte ver- 
foren geht. 

Im Ganzen liefern die drei Hefte den Beweis, wie fehr die 
zu Opfern ftet3 gern bereite Berlagshandlung ſich das wohlbe- 


gonnene Unternehmen angelegen fein läßt, und wie jehr fie be» | 


ftrebt ift, ihrerfeits durch ein folides und elegantes Aeußere die 
wifjenfchaftlichen Beftrebungen der Autoren zu ehren. 
Das Ausland. Herausg. unter Mitwirkung von Ar. Rapelw. A. 
56. Jahrg. Nr. 28, 
Inh.: Deutfche Arbeit im Battalande.. — Ar. Kirchhoff, 
die Karbenbezeichnung der Samopjeden und Queensland» Anitrafier 
nebſt vergleihendem Dinblid auf diejenige der Nubier und Ninos. 


C. G. Büttner, die Biehwirtbfchaft der Herero. 4. (Schl.) — | 


Zum Unterricht in der mathematiichen Geographie in den unteren 


und mittleren Klaſſen höherer Schulen. — Genji Monogatari. — | 


Kleinere Mittheilungen. — Notizen. — Literatur. — Correſpondenz. 


Globus. Hrég. v. Ri. Kievert. 44. Bd. Nr. 2, 

Inh.: 
ein Sireifzug ins Baskenland. 2. (Schl.) — Die Unterſuchung der 
Oſter⸗Inſel durch ein deutſches Kriegeſchiff. — Sang Djie Djoa, 
die Proceſſion vor dem —— Papier, — Kürzere Mitthei— 
lungen, — Aus allen Erdtheilen. 











Aus allen Welttheilen. Red.: Oskar Lenz. 14, Jahrg. Heft 10, 


Inh.: Ddfar Lenz, Islam und Afrikaforſchung. — Wanderungen | 


in Toscanı. — Hugo Toeppen, Entdefungen und Arbeiten auf 
dem @ebiete der Geographie im Jahre 1882, 4—8. — B. Yang: 
kavel, die Ziegen auf den Infeln unferer Erde, — W. Roter— 


mund, Gharakterbilder aus der Provinz Rio Grande do Sul. — 


— 1883, 31. — Biterarifhes Eentralblatt. — 25. Juli. — 
tionspuncte (3. B. im Hochkarft) erfichtlich geworben wären. | 


Tebeffa in Algerien, 2. (Mit Abb.) — ®. Kobelt, | 


1068 


„Rußland, Land und Leute“. (Mit Abb.) — Karl Lehner, Mon: 
 tona und fein Staatöfort. — Ib. Erxleben, die Reifen in 
Kaukaften vor hundert Jahren und jetzt. — Miscellen. 


| 


— —— — — — — — 


Naturwiſſenſchaften. 


Meyer, Dr. Lothar, Prof., u. Dr. Karl Seubert, Prdoe., die 
Atomgewichte der Elemente aus den Originalzahlen 
neu berechnet. Leipzig, 1853. Breitkopf & Härtel. (X, 245 S. 
Gr, 8.) 6. 

Dem Berf. der „modernen Theorien der Chemie“ verdanken 
wir in dem vorliegenden Werke eine Gabe, der ſowohl in theo» 
retifcher wie praltiſcher Hinficht zum mindeften das gleiche Ver: 
dienst um die Wiffenjchaft zuerkannt werben muß, wie dem eben 
erwähnten Werke. Iſt es doch wohl kaum nöthig darauf Hinzu: 
weifen, daß für jede eracte Wiffenfchaft zur Begründung und 
' Ausbildung der Theorie wie auch für praftiiche Zwecke eine 

dem jeweiligen Stande der experimentellen Methoden und Hülfs- 
mittel entfprechende genaue Kenntniß ihrer fogenannten conftanten 
Bahlen geradezu eine Lebensfrage ift. Die hemifchen Eonftanten 
find zumächjt die Mtomgewichte, in Bezug auf welche leider die 
Chemiker bisher, ob aus allzugroßer Bequemlichkeit oder in der 
 Speculation nad) einem fogenannten Einheitdelemente fei bahin- 
geſtellt, fich in viel zu ausgebehntem Maße abgerundeter Nähe: 
rungszahlen bedienten. Wir fönnen es nur mit Freuden be— 
grüßen, daß die Veröffentlihungen von F. W. Clarke (befonders 
in Smithson. Misc. Coll. Nr. 441 vom Jahre 1852) nicht ab- 

' gehalten haben, das vorliegende Werk herauszugeben, in welchem 

es Herr L. Meyer mit der zur Bewältigung des großen Mate- 

riales wünjchenswerthen Unterftügung eines jüngeren fleißigen 

Arbeitögenoffen unternimmt, die Mtomgewichtsbeftimmungen der 

Elemente nad) den Driginalarbeiten zujammenzuftellen, nad) 

' den Beziehungen, in welchen fie mit anderen Elementen fi) ver— 

' binden, überfichtlich zu ordnen und nad) den Driginaldaten die 

Berechnung zu wiederholen. Wie wichtig gerade die wiederholte 

Berechnung gewejen, erhellt daraus, daß die Verf. badurd im 

| Stande waren, eine Anzahl zum Theil ganz gangbarer Zahlen 

als Drudfehler der DOriginalabhandlungen zu erweifen und 
durch Rückwärtsrechnen ihren wahren Werth zu ermitteln. Die 
von den Verf. angewandte und in der Einleitung beſprochene 

Rechnungsmethode zur Beſtimmung des Meittelwerthes ift 

durchaus zwedmäßig; werthvoll aber ift es auch, daß fie die 

jeder Verſuchsweiſe entiprechenden Marimal- und Minimal: 
werthe beigefügt haben. Wenn aus einzelnen Bergleichungen 

und Nachrechnungen des Ref. ein Schluß auf das Ganze erlaubt 

ift, jo kann der Drud, abgefehen von unbedeutenden Kleinigkeiten, 
als jehr correct bezeichnet werben. Indem Ref, nochmals den 
hohen Werth der Zufammenftellung betont, fpricht er in Leber: 
einftimmung mit den Verf. den Wunjch aus, daß die aus dem 

Werke gefchöpfte Wahrnehmung von der Ungenauigkeit und Un— 

fiherheit vieler Atomgewichtszahlen zu erneuten Bejtimmungen 

derjelben die Anregung geben werde. 





Botanifhe Zeitung. Red.: U, de Bary, 2. Juſt. 41. Jahrgang. 
Nr. 25—28, 
Inb.: H. Kurth, Bacterium Zopfi, (Schl.) — 3. Wiesner, 
' über die Wachsthumsweife des Gpicotyls von Phaseolus multillorus, 
— 2. Aſcherſon, zur Gefchichte der Wurzelfnotenbebaarung. — 
I Wortmann, über den Einfluß der ftrablenden Wärme auf 
wachfende Pilanzentheile. — Literatur, 


Botaniſche Jahrbücher für Syſtematik. Pflangengeihichte n. Pflanzen: 
geographie. Hrög. von A. Engler 4. Bd 3. Heft. 
Inb.: Rud. Marloth, über mechanifche Schupmittel der Samen 
gegen ſchaͤdliche Finflüffe von außen, (Mit Taf.) — Frz. Aradın, 
ber die Bedeutung der gegenwärtigen Verticalzonen der Pflanzen 
für die Keuntniß von den allmälichen Nivcauveränderungen ber 
Grdoberflähe. — Selmar Schoenland, Über bie Entwidelung 





1069 





der Blütben und Frucht bei den Platanen. (Mit Taf.) — ug. 
Warming, tropiidhe Fragmente. 1. Die Beitäubung von Philo- 
dendron bipinnatifidum Schott. (Mit Holzſchu) — U. Engler, 
Beiträge zur Keuntniß der Araceae IV. 11. — Beiblatt Ar. 4: 
Prix fonde par Augustin-Pyramus de Candolle pour la meilleure 
monographie d'un genre ou d’une famille des plantes. — Notizen 
über Pflanzenfammlungen. 


Unterſuchungen aus dem botanifchen 
von ©, Berfer. 1. Bd. 2. De 

Inh.: Ar. Schwarz, die Burzelhaare der Pflanzen. (Mit 
Abb; — N. Wieler, die Beeinfluffung des Dalan durch ver⸗ 
minderte Partiärprefjung des Sauerktoffs. (Mit Holzſchn.) — Georg 
Klebs, über die Organijation einiger Alagellatens@ruppen und 
ihre Beziehungen zu Algen und Infuforien. (Mit Taf.) 


Flora. Red.: I. Singer. 66. Jahrg. Nr. 23—25. 

Juh.: P. F. Reinfch, ein neuer algoider Tupns in der tig» 
marienfohle von Aurafino (Rußland). (Mit Taf.) — Sipungsbericht 
des botan. Bereines in Münden. (Mit Taf.) — P. 8. Reiüſch, 
Notiz über die nemerdings in Dem Polarkreife entdedten Steinfohlen« 
flöge. — 9. Karſten, zur Kenntniß der Gntwidelung der Gins 
chonen⸗ Alkalolde. — 6. Warnftorff, die Torfmoofe des v. Alos 
tow'fchen Herbarium im fönigl. bot. Mufeum in Berlin. (Mit Taf.) 
. Hoffmann, Torrubia einerea Tul. f. brachiata. (Mit Taf.) 
— Anton Heimerl, über Achillea alpina L. und die mit diefem 
Namen bezeichneten Formen. — Ferd. Par, Flora des Rehhorns 
bei Schaglar. (Fortſ.) 


Arbeiten aus dem zoologiſch-zootomiſchen Inſtitut in Würzburg. 
Hrsg. von Julius Sant. 6.8d. 2. Heft. 

Inh.: PB. Sarafin, über drei Sinnedorgane und die Fußs 
drüfe einiger Gaftropoden. (Mit Taf.) — R. Timm, Beobachtungen 
an Phreoryetes Menkeanus Hoflmr. und Nais, ein Beitrag zur 
Kenntniß der Faunag Unterfrankens. (Mit Taf.) 


Der Raturforfäer. Hrég. v. Bild. Stlaref, 16. Jahrg. Nr. 28, 

Inh.: Ueber die Entitehung der Gewitter und Stürme, — 
Meber erzwungene Schwingungen von Platten. — Die Osmoſe der 
Salge und die Gonititution ihrer Löſungen. — Ueber die Waffer« 
bewegung in den Pflanzen. — Slleinere Mitteilungen, 


Ghemifer- Zeitung. Hrögbr. 6. Kraufe. 7. Jahrg. Nr. 54 u. 55. 

Anb.: Meber die Thätigkeit des Patentamtes im Jahre 1882, 
— lleberfiht der feit 1. Zuli 1877 angemeldeten, ertbeilten und 
erlofchenen Patente. — Die Frachten für Harzöle, Wagenfchmiere 
und verwandte Stoffe und ihr Einfluß auf die inländifche Induftrie 





— 1883. 2 31. — Literarifhes Gentralblatt — 28, Juli. — 





‚ rofe. 





biefer Producte. — Drudfarben tür Indigo und Baumwolle von | 


Schlieper & Baum in Elberfeld, — Kürzere Mittheilungen. 


Medicin. 


Renk, Dr. Fr., Prdoc., die Kanalgase, deren Bedeutung und 
technische Behandlung. Mit 25 Abbild. München, 1582, 
Rieger. (120 S. Gr. 8, 3 Taf. qu. fol.) cM 3. 


Sehr beachtenswerthe, Mare, nüchterne, auf zahlreichen Be- 
obachtungen und Berfuchen wie maßvoller Kritik beruhende 
Arbeit, die dem Studium der Dedicinalbeamten und Techniker 
nicht warm genug empfohlen werden kann. — Der Berf. erörtert 
zunächſt, was man unter Canalfuft verſteht und woraus diefelbe 


hygieiniſche Bedeutung derfelben beimohnt. Wir fließen ung 
aus den vom Verf. fpeciell angeführten Gründen ebenfalls der 
Anſicht an, daß bislang ein Zufammenhang zwiſchen Canalgafen 
- und der Ausbreitung, beziehentlich Entftehung epidemiſcher 
Krankheiten nicht geliefert worden ift, daß die Canalgafe dagegen 
eine Verunreinigung der Athemluft in unferen Häufern bedingen, 


die einen nachtheiligen Einfluß auf unferen Körper ausübt, na 


mentlich das gefammte Nervenfyftem zu alterieren vermag. Was 
die Urjachen für das Eindringen der Canalgaſe in das Imere 
ber Häufer anbetrifft, jo find dies bei den Entwäflerungsanlagen 
ohne Wafjerverfchluß, Temperaturdifferenzen und Wind, Bei 
Anlagen mit Wafferverfchlüffen wird das Eindringen der Gaje 
direct bewirkt durch das Leerziehen des Verfchluffes oder fchlechte 





1070 


Arbeit, weiter durch das Volllaufen eines Fallrohres, ingleichen 
durch den voll fließenden Hauscanal, Außerdem wird das Ein- 
dringen noch auf indirectem Wege bedingt. Diefem Theile find 
vorzugsweife eine Unzahl Verſuche, durch Abbildungen erläutert, 
gewidmet. In dem letten Theile giebt der Verf. in ausführ- 





—llicher Weife die Vorrichtungen an, durch welche man bie darge- 
Institute zu Tübingen. Hrög. 
ft. 


legten Uebelftände am beiten und einfachiten vermeidet, und ver- 
breitet fich zuleßt über die Wege, wie man die Canäle am 
zwedmäßigften ventiliert. Auch diefer Abſchnitt ift durch zahl- 
reihe Abbildungen erläutert und ruht auf Experimenten. 
M. F. 


Deutfche a für Zahnheilkunde. Med.: Rob, Baume. 
1. Jahrg. Juli. ⸗ 

inh.: Programm für die am 6., 7. und 8. Auguſt 1883 in 
Rranffurt MR. abzubaltende 22. Jahresverfammlung des Gentrals 
Bereind dentfcher Zahnärzte. — Parreidt, zur Diagnofe der 
Pulpareizung und des empfindlichen Zabnbeins, — Blume, aus 
der Praxis. — Scheff jun., eine neue Extractionszauge für obere 
umd umtere Praemolares (Bieuspidatı), — Zelfhomw, die Gonti« 
nuous⸗Gum⸗Arbeit vom praktifhen Standpuncte aus betrachtet. — 
Blume, Hugiene-Ausitellung in Berlin 1883. (Fortſ.) — Kahnd, 
Grwiderung. — Bereine ꝛc. 


Klinische Monatsblätter f. Augenheilkunde, Hrög. von®. Zehender, 
21. Jabra. Juli. 

Inh: 2. de Weder, über ben kliniſchen Gebrauch der Zequis 
ritvophthalmie. — G. Maperbanfen, zur Caſuiſtik der Geſichts— 
täufchnngen. — A. Boffins, doppelte Chorioidalruptur. — Derf., 
Schußverletzung des rechten Auges, Atrophia optiei bei intactem 
Bulbus, abfolute Amanrofe, — Derf., Fall beim Turnen auf die 
Tubera ischii mit nachfolgender faſt vollitändiger rechtfeitiger Amaus 
Später Hemiparesis sinistra. Ausgang in Atrophia opliei 
dextra, mit tbeilweifer Wiederheritellung des Viſus und Rüdbildung 


\ der Hemiparefe. — Derf., ein Fall von hochgradiger Intoricationds 


ampiyopie ohne centrales_ Scotom mit Ausgang in vollitändige 
Heilung. — Derf., ein Kal acuter einfeitiger Neurilis optici. — 
Derf., beiderfeits Neuritis nad Erysipelas capitis et faciei. — 
Derf., beiderfeitö Atrophia optiei nach Embolie der Art, centralis 
retinae. Inſuffic lenz der Valvula mitralis. 2. Totale Amanrofe, R. 
Amblyopie. — Dffene Gorrefpondenz. — Bibliographie 6, 


Redts- und Stantswiffenfdaften. 


Schulz, K., Prof. Dr, Zur Literärgeschichte des corpus 
iuris eivilis. Festgabe zum fünfzigjährigen Amtsjubiläum des 
Reichsgerichtspräsidenten Dr. Eduard Simson. Leipzig, 1883, 
Breitkopf & Härtel. (34 8.8.) I. 


Die erfte nicht gloffierte Ausgabe der Inftitutionen und des 
Eoder ift bekanntlich) im Jahre 1511 zu Paris erfchienen. Die 
erjte Ausgabe des geſammten corpus iuris civilis ohne Gloſſe 
aber jeßte man bisher in das Jahr 1525 (— 1527), Dies er- 
weift ſich jegt als unrichtig. In der Sammlung des Reichsge⸗ 
richtes in Leipzig befindet fich eine ungloffierte Gefammtaudgabe 





des corpus iuris civilis aus dem Jahre 1518, Ihre Beſchrei⸗ 
' bung liefert bie vorliegende Schrift des Bibliothefard am 
beftehe, und beichäftigt fih dann eingehend mit der Frage, welde 


Reichsgerichte, Profeſſor Dr. Schulz, der fie dem Präfidenten 
Simfon als Feitgabe zum Amtsjubiläum gewidmet hat. Sie 
bietet in der That einen jehr ſchätzbaren Beitrag zur Literärge- 
ſchichte des corpus juris. Die genannte Ausgabe Tiegt 
in fünf Bänden vor; die Inftitutionen fehlen. Schulz nimmt 
an, daß diefelben überhaupt nicht beigebunden waren, Als Ber: 
feger ijt der Buchhändler und Buchdruder Franciscus Regnault, 
librarius ieratus universitatis Parisiensis, genannt. Schulz 
führt jedoch aus, daß fie höchſtwahrſcheinlich von Andrö Bocard 
in Pari® gedrudt fei. Hocintereffant ift der vom Hrögbr., 
Egidius Daurigny aus Beauvais, an Regnault gerichtete Brief, 
der dem Werfe vorgedrudt ward. In demfelben rechtfertigt 
Daurignt fein Unternehmen, die Gloſſe auszufcheiden, eingehend. 
Der Brief beginnt mit den Worten: cum animadverteres vir, 


1071 





spectatissime, quanto sit textuum legalium amatoribus im- 
pedimento ingens illa glosarum congeries ac variarum opi- 
nionum cumulata perplexitas ꝛc. Die Ausgabe zerfällt, wie 
die glojfierten, in die fünf Theile: Digestum vetus, infortiatum, 
digestum novum, codex und volumen. Bon diefen find nur 
zwei Theile datiert, Schulz glaubt aber, daß die anderen brei 
Theile auch aus dem Jahre 1518 ftammen. Die Ausgabe ift 


eine editio mixta und zum großen Theile ein Abdruck aus der | 
Eigenes ijt von | 


Fradin'ſchen Ausgabe vom Jahre 1511, 
Daurigny nicht Hinzugethan, ja feine Eorrectur ift oft wenig 
forgfältig. Eine zweite Auflage erfchien in den Jahren 1523 
bis 1531. Bemerkenswerth find noch die Ausführungen von 
Schulz; darüber, daß nicht, wie gewöhnlich angenommen wird, 


die Frabin’fche Ausgabe des digestum vetus von 1510 umd bie - 
des digestum novum von 1511 die erjte Originalausgabe mit | 


den Florentinifchen Varianten ift. Als ſolche weift Schulz 
vielmehr eine vom Magifter Nicolaus de Benebictis zu Lyon 
1509 gedrudte nad. 





Dortmunder Statuten u, Urtheile. Von Ferd. Frensdorff. 


Halle a/S., 1882. Waisenhaus. (CLXXXI, 352 8. Gr. 8.) 
ef. 10, 40. 
A.u.d. T. Herausg. v, Verein f. 


Hansische Geschichtsquellen. 
hansische Geschichte. Bd. II, 

Die feit langer Zeit erwartete Ausgabe von Dortmunder 
Statuten und Urtheilen aus der bewährten Hand Frensdorff's 
liegt num als dritter Band der Hanſiſchen Geſchichtsquellen vor, 
und gewiß wird Jeder, der für die Rechtsgeſchichte des Mittel- 
alters Interefje hat, dem Hrsgbr. für die mühfame Arbeit zu 


febhaftem Danke verpflichtet fein, Bwar enthält die neue Aus. 


gabe nur zu geringem Theile völlig Unbelanntes, aber wem 
irgendwo eine Neuedition am Plage war, fo war dies mit den 


Dortmunder Rechtsquellen der Fall, Nicht mur ift es dem | 


Hragbr. gelungen, zwei bisher unbenußte wichtige Handichriften, 


darunter das verjchollene „große Stadtbuch“, wieder zu ent | 


deden, welche die officielle Redaction einer großen Menge von 
Beftimmungen darbieten, die bisher nur aus höchſt ungenauen 
ipäteren Abjchriften befannt waren, ſondern es zeigte auch die 
Vergleihung der Dreyer'jhen Ausgabe mit der Handſchrift, 
nach welcher fie veranftaltet ift, wie unbedingt nöthig eine neue 
Ausgabe fei. Die Flüchtigkeit und Ungenauigfeit Dreyer's war 
ſchon feit längerer Zeit bekannt, da er aber geradezu unehrlich 
gewefen ift, ohne Weiteres Fälfchungen vorgenommen hat, ift 
von Frensdorff, wie ſchon in Bezug auf lübiſche Rechtsfagungen 
(Hanfiiche Geſchichtsblätter 1879, ©. 33 ff., insb. 48), fo jetzt 
auch für Dortmund in eclatanter Weife nachgewieſen worden: 
hat er doch u. U. vier Paragraphen aus dem Privileg des Königs 
Ludwig vom Jahre 1332 ohne Weiteres als Artikel des Stadt» 
rechtes aufgenommen, und es find dann dieſe Beftimmungen 


jpäter vielfach als wichtige Beweismittel verwendet worden 


S. 13 f., 46). 
Geht hieraus hervor, daß ſchon die bloße Ausgabe ein Be— 
dürfnig war, fo find damit die Verdienfte Frensdorff's noch 


feineswegs erſchöpft. Außer den Terten giebt er uns eine werths | 


volle Einleitung, Noten und Regifter. Die erftere enthält nicht 
nur eine ausführliche politiiche und Verfaffungsgeichichte der 
Stadt während des Mittelalters (dazu gehören die Beilagen | 
1— 14), fondern neben einer Betrachtung der äußeren Stellung 
derfelben (Landfrieden, Femgerichte) auch einen ganz befonders 
werthvollen Abſchnitt über die Betheiligung Dortmunds am 
deutichen Handels» und Gewerbeleben, auf Grund der neuer 
ſchloſſenen hanſiſchen Quellen. Sodann wird die Entwidelung 
des Dortmunder Rechtes im Zufammenhange behandelt, während | 
in den Noten vielfach, wichtige Einzelbemerfungen ſich vorfinden, 

z. B. S. 33 N.25 (Verhältmiß zum Sachſenſpiegel). Kann fi | 


* auch die Bedeutung Dortmunds für die Rechtsgeſchichte land. = Th. 


— 1883, M 31, — Siterarifges Gentralblatt — 28. Juli. — 


1072 





nicht mit der gübeds und Magdeburgs weiten, fo ift fie doch 
namentlich wegen der Beziehung zur Reichsgewalt, ob reveren- 
tiam imperii, wie e8 in den älteften Hdjcher. heißt, immerhin 
eine hervorragende, die Eimwirkung Dortmunder Rechtes auf 
Hamburg parallel der des Soeſter auf Lübeck ift fehr beachtens- 
werth, auch blieb die Stadt noch in der fpäteren Zeit ein 
immerhin nicht unmwichtiger Oberhof; über den letzteren Gegen» 
ftand handelt Beilage 15 (S. 235—308) ausführlich, wobei 
namentlich bie Wefeler Urtheilsfammlungen ein genaueres Ver— 
ftändniß des Dortmunder Rechtes jelbft ermöglichen. 

Die einzelnen Beftandtheile des Dortmunder Rechtes: die 
Tateinifchen Statuten (13.Jahrh.) nebft ihren deutichen Anhängen, 
dasgroße Stadtbuch (gröftentheils 14. Jahrh.), das Urtheilsbuch 
(Anfang 14, oder Ende 13. Jahrh.), die jüngften Statutenfamm- 
lungen (bis zum 15. Jahrh.), find ebenjo wie die Beilagen von 
reichhaltigen Noten begleitet, die auf verwandte Rechtsdentmäler 
und auf die in Frage fommende Literatur verweifen. Für die- 
ſelben wird man dem Hrögbr, um jo mehr zu Danfe verpflichtet 
\ fein, je jeltener in Folge der modernen Arbeitstheilung zwifchen 
' Herausgabe und Commentierung dergleichen gerade in neueſter 
Beit geboten zu werben pflegt. Das Wortregifter wird aud) der 
niederdeutſchen Sprachforſchung zu Gute fommen. 

In dem Borwort fpricht der Hrsgbr. von feinem Verfprechen 
‚ einer Neuausgabe des lübiihen Rechtes, und es jcheint, als ob 

dieſe Abſicht noch längere Zeit unausgeführt wirb bleiben 

müffen. Sollte da nicht der Wunſch ein gerechtfertigter fein, 

dab wenigftens eine Ausgabe der lateinischen und der beiden 

Eodices für Elbing und Stolberg, etwa zu afademifchen Sweden, 

erjcheinen möchte, welche zugleich dieſe wichtigen Hülfsmittel 
der wiljenfchaftlihen Forſchung zugänglich machen würde? 
R. W. 











Ilwof, Franz, Tauschhandel und Geldsurrogate in alter und 
neuer Zeit. Graz, 1882, Leuschner & Lubensky. (Ill, 91 8. 
| Gr 8) oA 1, 70. . 

Die Meine Schrift, die aus einem Bortrage entftanden ift, 
ſchildert den Zaufchhandel und die Geldſurrogate bei den 
Bölkern aller fünf Exrdtheile, von den Negyptern beginnend bis 
' zu den Yuftraliern herab, Um jedoch Mißverftändniffen vorzu- 
beugen, muß gejagt werben, was der Verf. unter „Beldfurro- 

aten“ verfteht. Er begreift darunter nicht, twie man vermuthen 
Pole, Ereditzeichen, die als Geld fungieren, fondern diejenige 
allgemeine Waare, gegen welche jede andere Waare umgetaufcht 
werden kann. Es handelt fi aljo um das „Naturalgeld“, 
welches der Verf. mit dem wenig angemefjenen Namen des 
Seldfurrogates belegt Hat. Die Schilderungen felbft find an- 
ſchaulich, die vorhandene Literatur ift fleißig benußt, jo daß das 
Schriftchen zur Orientierung über die fragliche Materie —. 
‚ empfohlen werden kann. 








Pütz, J., graphische Darstellung der Metallpreise — 
| vergangenen 25 Jahre nach amtlichen Quellen bearbeitet, 
Iserlohn, 1883, Büädeker, (1 Bl. Imp. fol) A 1, 50, 

Diefe Karte verzeichnet in farbigen Linien-Diagrammen die 
Preisbewegung des Kupfers, Rohzinls, Bleis, Stabeifens und 
Roheiſens in den Jahren 1857— 81, Die Zeichnung ift ſehr 
jauber ausgeführt; wie weit fie correct ift, läßt fich natürlich ohne 
einen Vergleich mit dem Zahlenmaterial, das uns nicht vorliegt, 
nicht feftftellen. Das Rejultat der Darftellung ift ein erhebliches 
Sinken der Metallpreife feit 1857, das mur durch ein unmäßiges 
Auffchwellen in den Gründerjahren 1872 und 73 unterbrochen 
wird, R. F. 


Jahrbuch f. Gefepgebung, Bermaltung u. Beltemirtsfchaft im Deutſchen 
Reich, Hrsg. von Guſtav Schmoller. 7. Jahrg. 3. Heft. 

Lujo Brentano, die chriſtlich⸗ſociale Bewegung in Eng⸗ 

rhr. v. d, Bolk, die Entwicdelung der oftpreufifchen 


1073 





Landwirtbichaft während der letzten 25 Jahre (1856 —1881). — Emil 
Sax, bie ölterreichifche Gewerbenovelle von 1883, — Wilh. Stieda, 
ruſſiſche Zollpoliti, — Guſt. Shmoller, zur Metbodologie der 
Etaatdr und Sorialwilfenfhaften. — Brüning, die Heranziehung 
der Beamten und Dfficiere zu den Gemeindeiteuern. — Kleinere Mit⸗ 
tbeilungen. — Kiteratur. 


Vierteljahrihrift für Volkswirthſchaft, Politit u. Kulturgeſchichte. 
Hrög. von Eduard Wiß. 20. Jabrg. 3. Bd. 1. Hälfte. 
nb.: Emil Mever, die internationale Spiritus Production, 
SpriritussGefekgebung und Spiritushandel. 2. Karl Brauns 
Wiesbaden, die Ueberwachung des Dampffefiel« Betriebes, — M. 
Blod, volföwirtbihaftliche Gorrefpondenz aus Paris, — Büchers 
bau. 


Zeitſchrift für das Private und öffentliche Recht der Gegenwart, 
Heransg. v. G. ©. Grünbut. 10. Br. 3. u. 4. Heft. 

Inb.: Ad. Exner, der Begriff der höheren Gewalt (vis major), 
im römifchen umd heutigen Berkehrsrecht. — Schloßmann, zu dem 
Sape: Per liberam personam nobis adquiri non potest. — Fr. 
Thaner, das Religionsbefenntnig von Kindern der fog. Gonfeffions» 
lofen. — Ant. Randa, die Enteignung. — Ferd. Lentner, Die 
Fortbildung des öſterreichiſchen Preßrechtes. — Literatur. 


Jahrbücher für Nationalöfonomie u. Statiſtik. Hrög. von Johannes 
Gonrad. R. F. 6. Bd. 6. Heft. 

Inb.: A. Sartorind nv. Waltershbaufen, die Gewerkvereine 
in den Pereiniaten Staaten von Amerifa. — M. HGoeniger, die 
wirtbihaftsgefhichtlihen Studien in Deutjhland im Jahre 1882, 2. 
— leberfiht Über die neueiten Publicationen Deutfcdlands und des 
Auslandes. — Die periodiſche Preffe des Auslandes. — Die per 
riodifche Preffe Deutjchlande. 

Deſterreichiſche Zeitfchrift für Verwaltung. Hrög. von E. Ritter v. 
Jäger. 16, Jahrg. Nr. 25—28. 

Inh.: 6. Waidele, die ftaatlihen Aufgaben zur Befimpfung 
der Trunkſucht. — Anton Poffelt-Gforidh, der politifche Ehe— 
donfens im Kronlande Salzburg. — Mori Gaspaar, das Inftitut 
cer Gewerbesinfpectoren in Deiterreich. — Mittheilungen aus der 
Praxis. — Literatur. — Geſetze und Verordnungen. — PBerfonalien. 
— Erledigungen. — Hierzu als Beilage Bogen 14—16 der Erfennts 
niffe des ' f. Berwaltungsgerichtähofes. 


Arbeiterwohl. Red.: Franz Hitze. 3. Jahrg. 2. Omartal, 

Inh.: Praktiſche Winfe über Anlage und Ginrichtun 
Arbeiter-Wobnungen. — Fabrit: Ordnung für die Liſche Fabrik in 
N. — Arnold Zofepb Bongartz. — Aus Jabresberichten über Ars 
beiterinnensBereine und ⸗Hoſpize. — „Schaut ber, jo lebt man gut 
und billig.” 





- — — 


Sprachkunde. Literaturgeſchichte. 


Der Periplus des Erythräischen Meeres von einem Unbe- 
kannten. Griechisch u. deutsch. Mit kritischen u. erklärenden 
Anmerkungen nebst vollstindigem Wörterverzeichnisse von 
B. Fabricius, Leipzig, 1883. Veit & Co. (185 8. Gr. 8.) 
A 6. 


Der um die Bearbeitung ber kleinen Geographen hochver: 


— = = = 


diente Verf. hat unter Anderem bereits im Jahre 1849 eine von 


Fachleuten wohl gekannte und benußte Ausgabe bes vorliegenden 
Beriplus erſcheinen laſſen. Bei biefer Ausgabe war in Folge 
eines erflärlichen Ireihums die Vergleihung der maßgebenden 
Heidelberger Hoſchr. verfäumt worden, auch hatten die Wirren 


jener Beit die Beſchaffung eines größeren zur Erklärung nöthigen | 
Hülfsmateriald unmöglih gemadt, Heute legt ung ber Verf. 


diefe für die Gejchichte der Geographie und des Handels fo 
äußerft wichtige Schrift in einer neuen Bearbeitung vor, bie 


allerdings in Rüdficht auf Sorgfalt und Durchforſchung des 


erreichbaren Hülfsmaterial3 faum etwas zu wünfchen übrig läßt. 


Sie bildet eine unumgängliche Ergänzung zu der Ausgabe 


E. Müller’3 (Geogr. Graeei min. Vol. I), indem fie neue 
Hülfsarbeiten (z. B. Sprenger, Dillmann, Guillain, Vivien de 


St. Martin u. U.) beranzieht und eine durchgreifende Tertver- | 


befjerung bietet, die fich insbejondere auf forgfältiges Stubium 


— 1883. M 31. — Literarifhes Centralblatt — 28. Juli. — 


von | 


1074 


der eigenthümlichen Ausdrucksweiſe des Autors ftügt. Die 
Einleitung befpricht zuerft S. 1—5 die Schidjale und die Be- 
nutzung bes Heidelberger Gober (Cod. Pal. Gr. 398) und be» 
fchreibt diefen und die Londoner Hdichr., welche die aus jenem 
verlorenen Schriften ergänzt, übrigens aber ganz von bemfelben 
abhängt. S. 6— 10 folgt ein Berzeichniß der ficher verfchriebenen 
und verbefferten Stellen als Hinweis auf die nothiwendige Art 
ber Textkritik; S. 11—22 werben ausführlich die älteren Aus— 
gaben und Bearbeitungen beſprochen; S. 22 behandelt die 
Frage nach dem Verf. des Periplus, der wahrjheinlih ein 
ägyptiicher Kaufmann war, und dem der Name Arrianos nach 
anderen im Eoder enthaltenen Schriften irrthümlich beigelegt 
zu fein fcheint, S. 23—27 bie Frage nach der Abfafjungszeit, 
die, was faum noch zweifelhaft fein fann, mit Dillmann und 
' einer Reihe der gewichtigften Beurtheiler in die Zeit vor Been- 

digung ber historia naturalis des Plinius gefegt wird. Es 

folgen nun von S. 28—31 eine allgemeine Eharafteriftif des 

Inhaltes und der ſprachlichen Eigenthümlichkeiten, von ©. 32 

bis 35 aber eine Zujammenftellung aller Fehler und Verſehen, 

auch der geringfügigften, die in der Müller'ſchen Ausgabe zu 

finden find. Nach diefer Einleitung folgt der Periplus von 
ı ©. 36—113, links der griechiſche Text, recht3 die deutſche 

Ueberjegung, jener verweift mit Zahlen auf die in den Fußnoten 
| gegebenen tertfritifchen Erörterungen, dieſe in Buchftaben auf 
' fachlich) erflärende Bemerkungen, die von S. 111—167 anges 

hängt find. Den Schluß bildet von S. 168 —187 ein vorzüg« 
\ liches Wörterverzeichniß, welches unter I die Eigennamen, in 
geographifche, Hiftorifche und Monatsnamen gefondert, unter II 
alle übrigen Wörter aufführt, und einige nachträgliche Bemer- 
fungen. Ueber bie Tertgeftaltung wird wohl noch nicht das 
legte Wort gefprochen fein. Wenn fie mitunter kühn und weit- 
gehend erfcheint, jo muß man dagegen halten, daß der Verun- 
ftaltung der Höfchr. mit Zaghaftigkeit nicht beizulommen ift und 
daß die VBerbefferungen im Einzelnen auf mühfamer Erwägung, 
im Ganzen auf gründlichen Vorarbeiten beruhen. Ref. hat vor 
ber Hand nur bei xarelsuyuere in $ 60 und bei ber Herjtellung 
der verborbenen Stelle in $ 61 Zweifel empfunden. Die eber- 
| feßung ftrebt nach Deutlichkeit, die Erläuterungen find reich 
' haltig umd zeigen im Einzelnen große Sorgfalt (ſ. 5. B. die Be- 
| merfungen über das ſchwer zu erflärende uslispdor ©, 121, 

188). Umerörtert bleibt die Stellung des Beriplus zur allges 
' meinen Gefchichte der Geographie, fo die wichtigen Angaben der 
' 88 18, 63, 64, in denen die Abhängigkeit von dem fogenannten 

Eratojtheniih-Strabonifchen Bilde der Oekumene deutlich vor- 
liegt, eine Thatjache, die für die Ubfafjungszeit und für bie 
Betrachtung der auf Marinus und Ptolemäus führenden Ueber: 
gangsperiode von hoher Bedeutung iſt. Lag diefe Beſchränkung 
im Plane des Berf.’s, jo wäre es freilich auch gerathener ge: 
wejen, die Bemerkung Klunzinger's über den Namen des 
Erythräifhen Meeres (5. 114), welche der fon im Alters 
thume fo viel behandelten und durchaus nicht bedeutungslofen 
Frage in feiner Weife gerecht wird, und bie unflare und unrich— 
‚ tige Notiz über die Mäotis und das Kafpiiche Meer (S. 166) 
\ zurüdzuhalten. Unbejchadet feiner Anſicht von dem hohen 
Werthe des Buches möchte Nef. noch die Ueberſetzung in $ 25 
„ſüdlich vom Avalitiſchen Meerbufen“ beanftanden und eben- 
bafelbft bie Ueberjegung von vuraywr und zoiz Zrw daipova; 
in$ 46 die Beziehung von eirayoyj; auf das einfahrende Schiff, 
trog ber gewöhnlichen und kurz zuvor belegten Bedeutung des 
Wortes. In 8 57 ift die Ueberfehung von oyiua durch Be- 
ichaffenheit, da es ſich um die Erfenntniß der relativen Lagen- 
verhältniffe der Meeresfüften handelt, zu unbeftimmt. Das 
Wort agyopciusvor ing 35 (vgl. S. 146) wird fi wohl am 
beften nad) Strab. XVI C. 765 (Cap. 3 $ 2) erflären laſſen. 
Unzweifelhaft richtig deutet der Berf. den Ausdrud rpaymktsır 
in $57; das folgende avrszöusvo: (artrdyovas C.) indeſſen möchte 

* 

















1055 


— 1883, 31. — Literarifhes Centralblatt — 28. Juli, — 


1076 





Nef. in Rüdfiht auf den nächitliegenden Gegenjah lieber auf 
das Lavieren gegen den Sübwejtwind auf offener See beziehen, 
bas für die nad Limyrife fahrenden auf längere Zeit, für bie 
nad) Barygaza jegelnden nur drei Tage nöthig wurde. 
B—r. 





Hennen, Gerhardus, de Hannonis in Penulo Plautina preca- 
tionis quae fertur recensione altera Punica. Marburg, 
Ehrhardt, (48 8.98) «AH 1. 

Eine Orientierung über die höchſt interefjanten, namentlich 
jeit Gefenius und Wer vielfach ventilierten Fragen in Bezug 
auf Urfprung, handichriftliche Meberlieferung, Verhältniß unter 
einander und zum lateinifchen Terte, metrifche Beſchaffenheit 
und ſprachliche Eigenthümlichkeit der verfchiebenen Recenfionen 


des punifchen Monologs im Poenulus erwarte man von vor 
liegender Schrift nicht; diefelbe beſchränkt fich Tediglich auf die | 





Betrachtung des jeit Movers jogenannten jüngeren punifchen 
Tertes, aljo desjenigen, ber im Umbrofianifhen Balimpfeft gar | 


nicht enthalten, in ben übrigen Codd. vorangeftellt ift, Poen. V, 


Herftellung 10 gleichartiger Senare, weldher auch durch die 
Schroeder'jche Bearbeitung (die phöniziiche Sprache, Halle 1869, 
vgl. S.302) noch nicht Genüge gefchehen ift, wiederholen wird, 
wiffen wir noch nicht. Die Abhandlung leidet an großer Breite. 
Die Darftellung würde an Klarheit gewonnen haben, wenn die 


' eben genannte Bearbeitung von Paul Schroeder, dem die gram— 
matiſchen, lexilaliſchen, epigraphiihen und handſchriftlichen 
1882. 


Kenntniſſe und Hülfsmittel am reichlichſten zu Gebote ſtanden, 
zu Grunde gelegt worden wäre, während der Leſer bei der vom 
Verf. gewählten Anordnung nach der zeitlichen Aufeinanderfolge 
der einzelnen Erkllärungsverſuche ben Eindruck einer viel größeren 
Unficherheit erhält, als es dem wirklichen Stand ber wiffen- 
ſchaftlichen Forſchung auf diefem Gebiete entjpricht. 

Eine Bearbeitung kritiſchen Materiales, wie die vorliegende, 
kann einen dreifachen Werth haben: der erjte liegt in der jorg- 
fältigen Zufammentragung bes zerftreuten Stoffes felbft, der 
zweite in der überjichtlihen Anordnung deſſelben, ber dritte 
endlich in der fritifchen Sichtung. Wir müffen geftehen, daß die 


‚ vorliegende Schrift troß einer Menge ſchätzenswerther Nach: 


1, 1—10, Der Berf. bezeichnet feine Abhandlung als eine fris | 


tische Beleuchtung und Ergänzung der bisherigen Herftellungs- 
und Deutungsverfuche dieſes Tertes und zerlegt fie in vier ge- 
trennte Abfchnitte, von denen der erjte die Kritik der früheren 
Aufftellungen in eregetifcher, der zweite in metrifcher Beziehung 
geben fol, während dem dritten die Reconjtruction des Verf.'s 
jelbft, dem vierten endlich Fritifche, grammatifche und lexilo— 


graphifche Folgerungen vorbehalten find. Diefe Sonderung ift 


höchſt unglücklich, da ihr zu Liebe oft gerade da, wo man mit 
Spannung des Verf.’3 ſchließliche Entiheidung erwartet, die 


Unterfuhung abgebrochen und auf einen fpäteren Theil ver« | 


wiejen wird. Es muß das um fo ftörender wirfen, wenn ber 
Leſer fih am Schluffe des ganzen Schriftchens durch die Mits 
theilung überrafcht fieht, daß der zweite, dritte und vierte Theil 


erft demnächſt erjcheinen follen, indeß ſchon jegt beim Verf. bes 


ftellt werden können. So befteht denn die Uusbeute des Vors 
liegenden in der Zufammenftellung derjenigen einzelnen Wörter 
und Wortcomplere, welche nach des Verf.'s Meinung von den 
früheren Interpreten richtig eruiert worden find. Diefe Zu- 
fammenftellung umfaßt etwas über die Hälfte ſämmtlicher Tert- 
worte: für den Leſer, wie leicht einleuchtet, bi$ auf Weiteres ein 
todtes, weil vielfach zujammenhangslofes Material. — Zeigt 





fich in diefer Anordnung des Ganzen ein gewiffes mechanifches | 
Verfahren, jo trägt die Durchführung des Einzelnen im mehrs 


facher Beziehung einen ähnlichen Charakter. Der naturgemäß 
mit hereinipielenden plautinifchen Textlritik ift der Verf. ſelbſt 
nicht näher getreten. Es ergiebt fid) das beiſpielsweiſe aus der 
zum Mindejten ſehr mijverftändlichen Ungabe über den Palimpſeſt 
auf S. 7 und aus der Bezeichnung und kritiichen Verwendung 
(5.29) des cod. Lips. Die Treue der Ueberlieferung in unferen 


Plautushandichriften wird überfchäßt, die Forderung bes Uns | 


ſchluſſes an den Wortlaut des betreffenden Lateinischen Verſes 


in äußerlicher Weije übertrieben. Aus diejen beiden Geſichts 


puncten abgeleitete Argumente find nebft den dem Gebiete der 
Grammatik, Epigraphif und Lerifographie entlehnten die 
häufigften; die Handhabung aller diefer Argumente aber macht 
nicht felten den Eindrud willfürlicher Subjectivität. In gram— 
matifcher Hinficht verlangt ber Verf. im Anſchluß an Schroeder 
möglichſt enge Anlehnung an das Hebräifche; ferner warnt er 
aufs Nachdrücklichſte vor der Einführung jonft nicht nachweis— 
barer Wörter und Wortformen, eine Strenge, mit der man ſich 
nur jehr einverftanden wird erflären können. Auch in metrifcher 
Beziehung bringt er, fo viel jich aus den Andeutungen im vor—⸗ 
liegenden erften Theile erfennen läßt, namentlich im Gegenfage 
zu Movers auf größere Strenge, 3. B. Hinfichtlich der Cäſur 
und bes Wortaccentes, Ob er auch die von Fr. Ritichl ſchon 


1842 (Mhein, Muf. N. 5. II, 160) aufgejtellte Forderung der | 


weife doch nur nach der erjten Richtung hin ihre Aufgabe 
wirklich erfüllt Hat; namentlich ift die Zufammenftellung der 
Literatur auf S. S— 14 werthvoll, wenn auch Feine Ungenauig⸗ 
feiten in ben Jahreszahlen mit untergelaufen find, Dagegen 
glauben wir nicht, daß die große Maffe der vom Verf. verwor⸗ 
fenen Deutungen durch die hier erfahrene Behandlung als end» 
gültig befeitigt gelten kann ; doch ertwarten wir von der jemitifchen 
Sprachkenntniß des Verf.'s, daß gar manche berjelben im 
dritten Theile der Ubhandlung durch evidente Gegenvorjchläge 
von feiner Seite noch befeitigt werden wird. A. 





Goetz, Georg, de compositione Poenuli Plautinae commen- 
tariolum. (Enthalten im Jenenser Lektionskalog für das 
Wintersemester 1883/84.) Jena, Neuenhahn. (9 8. 4.) 

Ein Feiner plautinifcher Streifzug, der ein glänzendes Re— 
fultat geliefert hat. Die längft beachteten merfwürdigen Wider: 
ſprüche und Unebenheiten in der Compofition des Poenufus 
werben einer neuen Prüfung unterzogen, und nach Widerlegung 
der jüngjten Erflärungsverfuche von Reinhardt und Franden 
wird ein ebenfo einfaches als glückliches Heilmittel vorge: 
ichlagen: die beiden Scenen IV, 1 und 2 bildeten urjprünglich 
ben Unfang des zweiten Actes. Die Wirkung diefer Umftellung 
ift eine überrafchende: die Widerfprüche Löfen ſich von jelbit, 
die Annahme einer ungeſchickten Contamination fällt in jich zu— 
fammen, Ag. 





d’Arbois de Jubainville, H., Prof.. introduction à l’etude de 
la litterature celtique. Paris, 1853. Thorin. (412 5. ®.) 

Diefes ſchöne Buch enthält den erjten Eurfus von Vor— 
lefungen, den der Verf. am Colldge de France gehalten bat. 
Aus feinem Urjprunge erklären fih die Wiederholungen, die 
bier und da vorfommen (3. B. S. 100 und S. 148). Die An— 
tritt8vorlefung führt den Titel Celtes et Langues Celtiques, 
fie Handelt von der Borgejchichte der Celten, von den erhaltenen 
celtiichen Sprachen, berührt die verjchiedenen Gebiete der celti- 
ſchen Philologie und greift mit Geſchick einzelne Buncte zur Er» 
fäuterung heraus. Wuf die S. 11 gegebene Erflärung der 
Wörter Walh, Walah, Wälsch aus dem celtijchen Vollsnamen 
Voliae mit Bezug auf Caes. Bell. GalL VI, 24 ift auch Ref. 
unabhängig von Bajton Paris und dem Verf. gefommen, was 
bier zur Empfehlung der Sache erwähnt fein mag. Nach ein- 
leitenden Worten über das Ulter, den Umfang und den Inhalt 


| der erhaltenen celtischen Literaturen wirft der Verf. die Frage 


nah den Uutoren auf, ſpeciell nach den Autoren der iriſchen 
Sagenliteratur, nennt als ſolche die fo oft erwähnten file der 
irifchen Texte, identificiert diefe mit ben ovarsıs (vates), welche 
Strabo neben den dpuides und Zugdoı nennt, und bahnt fich jo 


1077 





den Weg, um ausführlich in einem erften Buche von ben Barden, 
in einem zweiten von den Druiden, in einem britten von ben file 


zu fprechen, auf die es ihm für jeine Zwecke am meiften ans 


kommt, Ueberjichtlich, in gut lesbarer und angenehmer Form, 
die Maffe der Eitate in bie Anmerkungen verbannend, führt uns 
der franzöfifche Gelehrte eine Fülle intereffanter Thatfachen vor. 
Er hat die gedrudte Literatur jorgfältig benugt, auch Hand- 
ichriften, und citiert feine Quellen mit großer Gewifjenhaftig- 


feit. Sehr geichidt ift die Anlage der einzelnen Capitel: voran | 
jtehen die Nachrichten der lateinischen und griechifchen Schrift: | 


jteller, und an dieje jchließen ſich gleichſam als Belege oder als 
weitere Ausführung die intereffanteften Angaben und Schilde: 
rungen aus den altirifchen Quellen. Durd den hiſtoriſchen 


Sinn und durch dieſe Combination von claffifcher und celtifcher | 
Gelehrfamfeit zeichnet fich der Verf. vorteilhaft vor O’Curry | 


aus, beffen Lectures On the Manuscript Materials of Ancient 
Irish History und On the Manners and Customs of the 
Ancient Irish aber noch immer einen wahren Schat von Mate- 


rial enthalten und vom Verf. nad Gebühr gewürdigt worden | 


find, Aus dem erften Bude (S. 51—81) ift das wichtigfte 
Refultat, daß die Barben in Irland gering geichägt waren, fie 
ftanden außerhalb der gelehrten Zunft der file und verjtanden 
fi nicht auf die Künste derſelben. Freilich wollen die That- 
fachen nicht immer zu dem Unterfcheibungsbedürfnifie ftimmen. 
Der Berf. bezeichnet S. 78 ff. ald ein Bardengedicht das fchon 
von Stofes überfegte Lobgebicht auf einen König Wed. Jeden— 
falls erhebt fich Hier die frage, wodurch fich denn daffelbe von 
den Gedichten, welche ben file zugeichrieben werden, unterſcheidet. 


Das zweite Bud (S. 83— 210) ijt den Druiden gewidmet. | 


Hier ift die Vergleichung der claffifhen und der celtischen 
Quellen ganz befonders lehrreih. Eine jo zuverläffige und aus: 
geführte Darftellung ihres Weſens gab es noch nicht, und bie 


fajt vollftändige Uebereinftimmung der verichiedenen Quellen | 


erhöht den Eindrud, Die Druiden erſcheinen ald Wahrjager, 


Bauberer, Aerzte, Briefter und Philofophen. Wir erfahren von | 


den Ehren, die ihnen erwiefen wurden. Sie fchreiben ihr Willen 
nicht im Bücher. Auch nad) der irischen Tradition fcheinen fie 
aus Britannien zu flammen, freilich wird in Irland immer nur 
Alba, d. i. Schottland, genannt (vgl. S. 204 ff.), während 
Gäfar doch jedenfalls den füdlichen Theil von Großbritannien 
gemeint hat. Nur als Richter erjcheinen die Druiden nicht in 
Irland (S. 210), und ebenjowenig jehen wir fie in Irland in 
großen Verfammlungen tagen. Die Nachrichten über die bri— 


tannischen Druiden in britiihen Quellen find jehr jpärlich. | 


Deutlich zeigt fich bier von Neuem, wie jehr in Britannien bie 
celtiiche Nationalität in ihrer Eigenart durch die römifche 
Herrſchaft gebrochen worden war. Aber mit Vorficht wird man 
die Anficht aufnehmen müffen, daß derwydd (der Druide) im 
Eymrifchen eine Neubildung fei, wie S. 238 behauptet wird. 
Das dritte Buch (S. 241—390) handelt von den file. Hier 
concentriert fih das Hauptinterefje des Verf!s, denn die file 
find die eigentlichen Träger der altiriſchen Literatur. 


bärd und file ftreng durchgeführt erjcheint, hier jehen wir 
weiter, dab auch die ſcharfe Unterfcheidungslinie zwijchen drui 


und file fehlt. Letztere erfcheinen gleichfalls als Wahrjager, ber | 
Bauber imbas forosnai S. 248 ift von dem S. 151 erwähnten, | 


bei dem aber der Druide betheiligt war, in feiner Weije generell 
verſchieden, und fo laſſen fich Leicht noch mehr Berührungspuncte 
finden. Dieſelbe Beobachtung macht der Verf. S. 48 auch 
jchon über bie Berichte der Alten. In Irland find die urjprüng- 
lichen Verhältniſſe theils durch naturgemäße Weiterentwidelung, 
theils aber durch den Einfluß des Chriſtenthums verjchoben 
worden. In der hriftlihen Ordnung war fein Bla mehr für 
den Druiden, der vor Allem der heidnijche Priefter war, alle 
feine übrigen Functionen ftanden damit in Zufammenhang. Der 


— 1833, 831. — Literarifhes Gentralblatt. — 238. Juli. — 


Schon | 
oben drängte fich uns die Frage auf, ob der Unterfchieb zwifchen | 


| Verf. hebt hervor, wie in ber jpäteren Rangordnung der Platz 
des Druiden von dem dhriftlichetheologifchen Gelehrten einge- 
‚ nommen ift. Der Druide lebt in ben alten Sagen fort, aber 
| feine Functionen und Künfte gehen auf den Stand ber file über, 
| denen durch das Chriſtenthum nicht in derſelben Weife ber 
' Boden entzogen war, Bor Allem ift das Rechtfprechen auf fie 
übergegangen, und mit ben Verſammlungen ber gallifchen 
Druiden im Lande der Carnutes, denen ber Verf. ©. 210 ff. 
nichts Entfprechendes zur Seite zu ftellen weiß, find bie Ber» 
ſammlungen der irischen file zu vergleichen. Auch die fo merf- 
würdige Kraft der Satire, welche den file zugefchrieben wird, 
mit ihren magischen Wirkungen (Beulen im Gejicht) gehört zu 
dem druidiſchen Erbe berfelben. Der Verf. widmet ihr eines 
feiner intereffanteften Capite. Ba der Verf. auch das irijche 
Recht in den Kreis feiner Specialftubien gezogen hat, jo hätte 
er bier hinzufügen fönnen, daß Geficht und Ehre in Irland 
durch daſſelbe Wort (enech) ausgedrüdt werben und daß das 
Erröthen des Gefichtes ala der ſichtbare Ausdrud der verlegten 
Ehre angejehen wurde. Die Hauptbedeutung der file liegt aber 
darin, daß fie die Erzähler der alten Sagen und Geſchichten 
find. Diefer Seite ihres Wefens find die legten Abſchnitte ge- 
widmet, die uns ſchon auf ein neues Buch des unermüblichen 
Verf.'s vorbereiten, in welchem er einen Ueberblid über die er- 
haltene große Maſſe der irifchen Terte geben wird. Das legte 
Eapitel, über die Schulen Irlands im 6,, 7. und 8. Jahrh., 
giebt zum Theil neue Mittheilungen über diefen Gegenftand, 
die wenigjtens dem Ref. unbefannt waren, und fchließt mit dem 
Ausdrud einer gewiffen Bewunderung für den Glanz von Alt» 
irland, die jeder Lefer diefes Buches theilen wird. wi, 








Arkiv for nordisk Filologi. Udgived ved Gust, Storm. 1. Bind. 
3. Hefte, 

Indh.: Axel Kock, Ordförklaringar. — F. V. Norelius, 
| strödda Anteckningar om svensk spräkbruk under 1600- och 
1700-talen. — Gustav Storm, om Redaktionerne af Jomsvikin- 
gasaga. — Sophus Bugge, Bemerkninger til norrene Digte. 
I. Hyndluljsd,. — L. Fr. Leffler, undersökning om de germanske, 
i sinerhet nordiska formera af adjektivet hög,. — Th. Möbius, 
über die Ausdrücke fornyrdislag, kviduhättr, 1j6dahätte. — Blan- 
| dinger, 

Zeitichrift für das Gymnaſial-Weſen. Hrog. von H. Kern u. H. J. 
Müller N. F. 17. Jahrg. Juli, Auguſt. 
„ Inh: R. Schmidt, der linterricht in der Erdkunde auf Guns 
‚ nafien. — F. Kuntze, die preußiſchen Schulreform und der Unter- 
' richt im Mittelhochdeutſchen. — 3. Lattmann, Aquila avium 
regina. Auch rex avium? — H. J. Müller, zu Livius. — Literas 
riiche Berichte. — Berbandlungen der DirectorensBerfammlungen 
in den Provinzen des Königreichs Preußen, 11. Band. — Jahress 
berichte des philologifchen Vereins zu Berlin: W. Mewes, Horatius, 
(Schl.) 9. Zurborg, Xenopbon. H. Magnus, Ovid und die 
römischen Elegiker. 


| Zeitfchrift f. d. öfter. Oymnafien. Nedd.: W. Hartel, K. Schentt. 





34, Jahrg. 5. Heft, 
Anh.: EG. v. Pauder, über juitinifche Syntar. Ein Beitrag 

zur bitorifchen Syntax der lateiniihen Sprade. — Franz Weih⸗ 
rich, zu der Form prode est = prodest. — Literariſche * en. 
— Bericht über die Thaätigkelt des Bereins „Inneröſterrelchiſche 
Mittelſchule“ in Graz in den Jahren 1881,82. — Miscellen. 


_ Yermifhtes. 


Sitzungsberichte der F. preuß. Akademie der Wiffenfchaften au Berlin. 
1583. 32—33. 





Inh.: Schwendener, zur Theorie der Blattftelungen. (Hierzu 
Taf.) — Gurtius, Studien über die Tempelgiebel von Olympia. 
Sipungsberihte der philoſ.⸗philol. u. hiſtor. Claſſe der f. b. Aka: 

demie der Wiffenfchaften zu Münden. 19883, 2, Heft. 

Inh.: v. Prantl: zur Cauſalitäts-Frage. — G. F. Unger, 
zur Geſchichte Der Pyothagoreier. — K. Krummbacher, eine neue 
Handſchrift der Grammatik des Doſitheus und der Interpretamenta 


1079 


Leidensia. — Oblenfhlager, Bedaium u. Die BedainssInfchriften 

aus Chieming. — GI. Hellmuth, über Bruchſtücke von Ovid's 

Metamorphojen in Sandfchriften zu Seipsi und München, — N. 

—— el, Scenentitel und Scenenabtheilung in der lateiniſchen 
mödie. 


Univerfitätsfhriften. 


Bonn it) Sebast. Dehner, Hadriani reliquiae | 


particula |. (46 — Joann. Frid, Marcks, symbola critica 
ad epistolographos graecos. (54 8. $,) 

alle-Wittenber —— Karl Boehm, Beitrag zur 
Kenniniß vom „plexiformen Neurom“. (30 S. 8.) — Geo. — 
Keferſtein, über die Wirkungen der Hautreige u. ihre Verwerth— 
barkeit für die praftifche Mediein. (2358. 8.) — Otto Rebmann, 
ein neuer Fall von Acardius amorphus (Amorphus Foerster). 


mann, Pbilippsburg im —5 par Th.: Bis zur Ein- 


Kiel (Inauguralbiſſ.), Jul. Wassner, de heroum apud Graecos 
eultu, = S. 8.) (Im Buchhandel: Kiel, Lipfius & Tifcher. 
Königsberg (Ind. lect.), Henr. Jordan, observationes Romanae 
subsieivae. (14 8. 4. 

Leipzig (Antrittsrede), Ferd. Frh. v. Richthofen, Aufgaben 
u. Methoden der heutigen Geographie. (72 S. 8.) (Im Buchhandel: 
—J Veit & Co, 1, 80.) 

ünſter (Jnauguraldil.), Guſt. Schnürer, Pilgrim, Erz— 

ar Göln. Studien zur Geſchichte Heinrich's II u. Konrad'e l. 
106 


ort Reinhold Behftein, Denkfchrift zur Feier der 25jähs 
8 re des deutſch⸗philologiſchen Seminars der Univerfität, 





Säulprogramme. 

ruhe (höhere Bürgerfchnle [Mealihule)), Jahresbericht. 

Mediaſch u Gumnaf. A. B.), Rud. Branſch, Kaifer 
Friedrich's II (IV) Beziehungen zu —— in den Klee 1440 bis 
1453. Eine Vorſtudie. Aus dem Naclaffe des Verfajfers beransg. 
von Garl Werner. (IV, 528. 4. 

Ag (Realgumnaf.), Ebeling, Jahresbericht. (20 S. 4.) 

Wien (Leopolditädter Gommunale Reale u. Obergymnaſ.) Garl 
Zimfa, die nr a Technik des Gatullus, 2. Th. (408. 8.) 

—Etaats⸗Realſchule u. | Snap sichule am Schottens 
felde), Franz Billiens, die Entwidelung des Merrehnens, 4. ) In⸗ 
diſch⸗arabiſche Rechenkunſt. Vom 9.—16. Jahrhundert, (34 ©. 4.) 


*) Die Cinteltung und Abih. 1-3 biefer Nrbeit find im den Programmen für 
157950 u, 183081 unter ben Ziteln: „Das Zablenmeien ver Bölter im Altertbume* 
u, „Die Gntwidelung des Atfferredhnend“ enthalten. 


Allgem. Militär-Zeitung. Red.: Zernin. 59. Jahrg. Nr. 50-51. 

nb.: Guftoga 1848 u. 1866. ine Parallele. — Der Stand 
der Repetier⸗Gewehrfrage in Franfreid. — Troſt, die militär- 
wirtbfchaftliche Lage der Koſaken. (Fortf.) — Verfchiedenes. — Nahe 
richten, — Kritik. — Feuilleton. 


Ungarifhe Revue. Hräg. von Paul Hunfalvy u. Guſt. Heinrich. 
i. Heft. 

Inh.: Wild. Fraknsi, Ungarn und die Liga von Gambrav. 
Aus unbenugten Duellen in italienifhen und ungarifchen Archiven. 
— Morig Kiß, das Nechtögutachten der mündener Juriftenfacultät 
in der Nectsfrage der ſächſiſchen Nationsuniverfität. — Anhang: 
G.-A. XI : 1876. Ueber den Königsboden, über die Regelung der 
Sadhfen-Univerfität und über das Vermögen der Univerfität. — Uns 
garifhe Bibliographie. 


— * Jahrbücher. Hrög. von H. v. Treitſchke. 52. Band, 
1. Heft. 


nb.: 5. Fechner, Mar Lehmann's Arhivpublicationen. — 
Th, Benzelburger, der Abfall der Niederlande und die ultras 
montane Geſchichtſchreibung. — Die deutſche Anfiedelung in aufers 
europkifchen Ländern. — Edm. v. güdinghaufen Wo 


— 1883. 331. — Literarifhes Centralblatt. — 28. Juli. — 


(31 ©. | 


ff, drei | 


1080 | 


| Stufen in der Welterfenntnig. — Politiſche Correſpondenz. — | 
Notizen. 


| . 
ODeſterreichiſche Monatöfhrift f. den Orient. Redig. von A. v. Scala. 
\ 9 Jahrg. Rr. 7. 

| Inh.: Das orientalifhe Kunftgewerbe. — Ferd. Blumentritt, 
die Aaricufturs m. Golonifationsverbältniife auf den Philippinen. — 
2. M. Hanfal, der Aufitand in Sudan 1883. — Briefe Emin 
Bey's m. Dr. Junker's, mitgetbeilt von Demielben. — 3. €. 
Polak, das verfiihe Opium. — 3. M. Stoedel, bandels: 


| 
| yolitifhe Betrachtungen. — Miscellen. 
| Weftermann’s illuftr. deutfche EEE: Hrög. von Ar. Spiel: 


bagen. 27. Jahrg. Auguſt. 

Anb.: 5. Lorm, Der fahrende Gefelle. 2, (Korti.) — Nlfrer 
Stern, der Urfprumg der Bartbolomäusnaht nad *den neneiten 
Unterfuhungen. — Heint. A. Brunfe, Sumatra und die neuen 
Golonien der Holländer in Deli.— Karl Müller, unfere fhonene: 
wertben Tbiere. — Kon, Malf, das Gay von Sorrent. Gine 
archäologiſche Stizze. — Guſt. Floerke, Fragmente aus den rö— 
miſchen Bergen. 1. — Max Goldſtein, Richard Wagner. — Mob, 
Falck, Don Joſéè Clavijo v Faxardo. — Gorreſpondenzen. — Lite: 


| 
‚ rarifhe Mittheilungen. — Literarifhe Notizen. 
Revue critique. Nr. 28, 29. 








Sommaire: Boucher, tahleau de la Hitdrature anglaise, — Nöaume, #iude 
historique et Hitlraire sur Agrippa d’Aubigne, — Journal de Haller, 
1722—1727, p. p. Hirzel. — Bournand, histoire de Yart.— Theses 

de Dumerl. — Schrader, les inseriptions eumelformes et V’Ancijeu 

Testament. — J, Martha, les sacerdores athöniens — De Felice, 

Lamhert Daneau. — Letire de Chassang. — Chrontque, — Acadümie 

des Inseriptions. — Socidi# des Antiquaires de France. 


Nuova-Antologia, Rivista 
2. serie. Vol. 40. Fase. . 
Sommario: F. Rodriguez, Henry Wadsworth Longfellow. (Tramonto — 

33* ltaliane — Excelsior.) — Ad. Boreognonl, una monser 
tel Cinquerento. Suor Felice Rasponi. — A. Errera, le assieurazioni 
contro I danni e sulla vita dell'uomo e Il nunvo codier di eommereio 








di seienze, lettere ed arti. Anno XVIII. 
14. 


italiano. — Neera, La Regaldina. Racconto. 11, (Fine) — O Baratieri, 
le eondiclonit militart della Cina, — R. Ereulei, le pliture murali 


seoperte nel palazzo dei eonservatorl in Campidoglio. — Notizia let- 
teraria ecc. 
— Blätter ꝛt. Hrog. v. Jörg m. Fr. Binder. 92. ®p. 
. pet. 


Inb.: Mefultate und Alele der neueren Raturforfdung. 1. Art, — Die fatbofiike 
Diafrora Norbdeutihlands. (Morti.) — Kirhlie Auftände umdb Musicdten fonft 
und jept. (Bhl,) — Die Arbeiterbewegung In Defterreih, — Beittäufe, — 
Kiofter Indersporf. 


Die Grenzboten. Red.: Johannes Grunow. 42. Jabra. Nr. 30. 


Inh: Die ſoelale Breiehachung. — Mehteihup und Mebtsfiberbeit im Melde. — 
Aur Bolitik Friedrich Wilbelm's VI von Preußen. — I. Miner, Friedrich 
Scblegel. 1. — A. Moienberg, Der yariler Salon, 1. — Die ®eteidiaung 
Englands durd Admiral Pierre. — Auz. Riemann, Die Brafen von Riten- 
ſchwerdt. (Aortl.) — Biteratur. 


Die Gegenwart. Hrög. von Theophil Zolling. 23. Br. Nr. 29. 

Inb,: Eugen Babel, Mukland nab ber —— — — fr. Dorabläth, famitire 

Belehrung. — Mar Halbe, Am Waſſerſall. — Garl du Brei, Materialis- 

mus und Meämeriömud — I. Ulrich, ine neue Biogranbie Boron’d. — 

Gäfar Barazetti, bie Ortämamen ald Geſchichigquele. — M, Lindemann, 

sur Bibltotbefdfrage., — F. Auerbach, die Einneimabrnebmungen und Die 
Klınfte. — Notizen, 


Blätter f. literar. Unterhaltung. Grög. von R, v. Gottſchall. 
rt. 29. 

Iub.: Rud. v. Bottiball, Die Literarconvention zwiſchen Deutichiand n. Aranf« 
rei. — David Niber, die neuefte Sbafeineare-diteratur. — Gmil_ Tanbert, 
neue loxiſche u. eriibe Dichtungen, — Zur Bogelkunde. — Dite Weddigen, 
Vermildhre Schriften. — Feuilleton. — @ibliograrbie, 


Med. von H. Kleinftenber. Nr. 29. 
Inb.: SH. Schmolke, die 56. afademiibe Aunflansflellung in Berlin. 9. — 

Erntebräube. 2. (Schl.) — Zwei Heroen deutihen Geiſtes. 1. — Der trte 
Prinz von Waled, — Literatur 2. 


Biffenfdaftl. Beilage ber Leipziger Beitung. Tree 
Iub.: Frelb. v. Biedermann, bie dresbener veriobiihe Preiie feit ihrem Seginn 


bis jept. — Briefe aus Vatie. — ſ. Marbach, leiriiger Theater, — Bücher: 
befpredhungen. 





Allgem. Zeitung. Beilage, Nr. 188 -194. 
Iub.: &, Ehmidt, Leſſing's „Bademerum*, 1.2 — Ar. Pebt, vie mündener 
internationale Runkanstellung. 2. — Grilog_am den Mabien in Bölmen. — 
M, Buchner, afritaniihe Rerielfiggen. 2 3. (Sihlusart.) — Gin amerikaniſches 
Urtbeil über Das neue Deutihe Meih. — 6. Shucard, zum Bactellrſchen 
Belege. — A. Stern, Metternich und bie preußlihen MNeibetänte — # 
v. Sherzer, Don Biovanni Prato. (Mefrolsg.) — Die internationale Erworr- 
und Geolonislausftelung zu Amfterdam. 5. — Wilbelm Arnoid. — B. Bor« 
mann, Das Weien des Momaned, — Friedrich Auguſt v. Baufi. — Neue 
| ſtaatewiſſenſchaftliche Piteratur. 1. — 8, Grün, sum Andenfen an Bertha 
Beuerbad, — WB, Yübfe, Die Antife in der Menaifianre, 


1081 


— 1883, MR 31. — Literarifhes Eentralblatt — 28. Juli. — 


1082 











Illuſtrirte Zeitung. Red.: Kranz Metſch. 81. Band. Nr. 2090, 
Inh.: Die Gholeragefaht. — Meinem Ortmann, Das Algemeine Deutſche 
Ariegetieſt in Hamburg. — Das Berlibäl der Internationalen Aunftausftellung 
in Münden. 2.— Zodtenihau, — Die Gedenktafel tes böhmiiden Neformato re 
Hieronymus von Prag in Gonſtanz. — Preiie und Buchhaudel. — Ter Brand 
des Nathbau zu Aachen. — Die Internationale Golonialausftelung in 
Amfterdam. — Bolblechniſche Mitthellungen. — Himmelderiheinungen, — 
Ein amerikanisches Däumlingepaar, 
Ueber Land und Meer. 50. Bd. 25. Jahrg. Rr. 42. 

Inh: Jobe. van Dewall, Der Gommandant, (Fort) — Mar Lorging, 
transatlantifhe Skizzen. 2, (Schl.) — Büntber v. Areiberg. Im Hauſe des 
dramatlichen Dichters, Grinnerung om eine Abgejhiedene. — Ferdinaud Anab, 
— Das Amlelneh. — Gtegot Samaromw, Plewina. (Borti,)— Artbur B@erion, 
Umſchau auf dem Gebleie der Erfindungen. 2. Folge. 7. — Hotigblätter. — In 
der Kiofterbibliothel. — Die Fenersbrunft in Hahen. — D, Henne am Abon, 
Die neue Tellsfapelle am WBiermaleftätteriee. — Mluftrarionen. 


Sonntags-Blatt. Red.: A. Phillips. Nr. 29. 
Inh: Beorg Hartwig, MHarbenipiele des Lebent. ort.) — Glarifa Pohre, 
ad und lichte Zage. (Herti) — Arieda — Kleine Frauen ⸗eitung. — Leſe 
tter, 








@artenlaube, Nr. 29. 

Ind.: EC. Werner, Gebannt umd erlöh. (Berti) — Ar. Helbig, Der „arme 
Helfende*. 2. — Der Brand in Nahen am 29, Iuni vd. 9. 1,2 — Kud. 
ve. Sottidhall, die Tbeater in Paris, — Ienny Sirſch, Bilder aus der 
Sugteneausftellung. 22 — Blätter u. Blütben. 


Die Heimat. Hrög.: Ludw. Anzengruber, Red.: Jof. Ran. 
8. Jahrg. Rr. 42, (2. Bo.) 
Inh: Erwin Thurn, Eine muſifaliſtte Familie. — Inlins von der Traun, 
Sturm u. Rube. Mondnacht. (Berichte) — Fetd. Schiftern, Dirlomaten 
in der Gemmerfriihe, (Aorti,) — Anbr, PDstleger, Der türkiide Saal im 
Adnigeihleh am Schaden. — Alpbonline, Gopieren alter einen. 
Rikereien. — Brany Aiſſel. — Erafi Helter, Sommer am Mondiee. — Die 
nn Wind — Kleine Bilder aus Der Natur, 16 u. 17. — Aus 
aller t. 


Da * Hrög. von R. Kö nign. ib. G. Pantenins. 19. Jahre. 





Inh: Morig v. Neihenbadh, Die Prinffin. (Aorıl,) — Vapvenbeim. Zu 

dem Wilde von Arig Steltenberg. — SH. Böll. „Zur Geſunddeit:“ — M. 
v. Bülow, Der Schuimelfler. (Fertſ.) — Walter Thomfen, Unter den 
Singalefen. — Luiſe v. Falfen, Kleine Gefangene. Aus ber Mappe einer 
alten Junger, — Am Famitientifde, — Kedtsrats. — Geſundheiterath. 


Inh. der Beilagen: Herm. Vogt, eim deutſches Kriegerſeſt. 


Schorer’s Familienblatt. Redig. von 3. U. Mordtmann u. €. 

D. Hopp. 4.8). Nr. 20. 
Fub.: Diſip Schubin, Memento mori, (Shi) — 8, Hugler, Des Nady 
bare Aunge. And dem amerifaniichen Hinderleben. — Ernſt @diftein, Prufias. 
Berti.) — Gine wiederentdedte Kunſt. — %, Hoeclie, die Deutiben in ber 
remde. 4. — Hermine v. Hillern, Liebesglaube. (Gedicht.) — Plauderede. 


u. Beitun des Judenthums. Hr. von 2, Philippf on. 


Jahrg. Rr. 29. 
Inh.: Das moiniihe Brjeg. — Die Schlußverhandlung im Zifga» Eizlarer Procen, 
3. — Beitungsnahridten. — Feuilleton. 


3arifes Eiteraturblatt. Hg. von M. Rahmer. 12. Jahrg. 
x. 28. 
Inh. Bewin, die Neuchriften auf der Iniel Mallorka. (Korti,) — Paufus Gaffel 


holoct. — Zur Gefcdichte der emgliich » jüdischen Preiſe. — Piteraturbericht, — 
Notizen, 








— — imma 


Vorlefungen im Winterfemefter 1883 84. 


5. Leipzig. Anfang: 15. October. 
1. Theologifhe Facultät. 


Pf. ord. Bold. Schmidt: Auslegg des Evangeliums Johannis ; 
neuteſt. Kritik u. Germenentif; katechet. Geſellſchaft; katechet. Uebgn 
der Lauſitzer Predigergeſellſchaft. — Kahnis: Kirchengeſchichte 1. 
Tb.; Enchtlopädie der Theologie; neuere Kirchengeſchichte; Leltg der 
Uebgn des theolog. Vereins. — Luthardt: Sunopje der vier 
Evangelien; Dogmatik; dogmat. Geſellſchaft; dogmat. Uebgn der 
Lauſ. ——323 — Lechler: chriſtl. Dogmengeſchichte (nach ge⸗ 
druckten Paragraphen); —— Repetitorium. — Frz. De: 
litgich: altteit. Heilsgeſchichte; Galaters u. Kacobusbrief; fortgefehte 
Grklärg der bebrävsaram. Sprüdwörterfammlung Millin desrab: 
banan (im Instit. jud.); Erklärg der Parabeln des Mattbäus-Evans 
gelinms (in der engl. exeget. Gejellfcaft); Xeitg des Hebraicum 1 
der Lauſ. Predigergef. (Erflär. des gried. u. heräifh überfegten 
Nömerbriefes). — Arie: Auslegg des J. Korintherbriefes; Dogs 
matif 2. Ib. rar Tor u. Pnreumatologie); über die voiffenfhaftt. 
Grundlagen des Glaubens an die verfünl, Uniterblichkeit (für die 
Studierenden aller Fac.); exeget. Sem.: A. u. N. Teſt.; —* Pre⸗ 
digergef.: a) bibl.stheolog. Abih. des N. Teſt. b) bomilet. Abth. — 
Baur: Erflärg der Palmen; Syſtem der praft, Theologie 2. Th. 





EEE a ER SEE 2 EEE — nenn nn 


(Homiletif, Liturgif n. f. w.); bomilet. Sem.: a) 1. Abth., b) 2. 
Abth.; Hebraicam I der Lauf. Predigergef. — R. 6. Hofmann: 
Sumbolit; Pädagogif u. Geſchichte ea praft, Auslegg des 
Heinen Katechismus Luther's (Natechumenenunterricht) ; Patechet. Sem.; 
pädagog. Sem.: a) praft. Uebgn, b) Beſuche von Lehr: u. Err 
ziehungsanftalten. — Pf. ord. hon. Hölemann: fatein. Erflärg 
des Briefes Pauli an die Philipver; exeget. Verein des A. u. N. 
Zeit. (einfchließl. der Societas exeget. Lips. Wineri): * der von 
der hafle’fchen Revifionsconferenz beſchloſſenen Aeudergn der luth. 
Bibelüberfeßg nad) den Grundtegten (Fortf,, meffian, Stellen), in 
latein. Sprache, verbdn mit Referaten der ordentl. Mitglieder, exeget. 
Abhandlungen u. Disputatt. — Prdoce. Guthe: Erklürg des Je— 
ſaia; Geographie von Paläftinı. — Ryſſel: Erflärg der Geueſis. 
— König: Einleitg im das N. Teftament; Ueban in der bebr, 
Grammatil, — —— — 2. Hälfte (Mittelalter); 
Geſchichte u. Archäologie der Fir. Kunſt bis zum Ausgange Des 
Mittelalters (a Demonftratt.); Leitg der hiſtor. Uebgn der Lauf. 
Predigergeſ. (Neformationsgefdichte); kirchenhiſtor. Geſellſchaft (ers 
türe patrift. Schriften). — Loofs: Einleitg in das N. Teſt.; 
firhenhiftor. Gefellfchaft (Theodoret h. e. Im. ID). — Gwalb: 
Ausleg des Nömerbriefes; Erklärg ausgew. Stellen des N, Teſt. 


u. Juriſtiſche Facultät. 


Pf. ord. Kunde: innere Geſchichte des röm. Medıtö (mit 
Einſchl. der Geſchichte des Givilproceffet); Pandelten 2. IH. (Rar 
milien« u. Erbrecht); röm. Staatsredht (für Zuriften u. Philologen). 
— Windfheid: Pandelten 1. Th, (allgem, Theil, Sacheurecht. 
Obligationenrecht); Erklärg des 18. Buches der Digeften vom 2. 
Titel an. — Diterlob: deutſcher Givilproceh; civilproceßrechtl. 
Sem. — O. Müller: fönigl. ſächſ. Privatrecht auf der Grundlage 
des bürgerl. Geſetzbuches 2. Th.; ausgew. Lchren des dat, Pri⸗ 
vatrechts; Pandekten-Practieum u. Repetitorinm mit ſchriftl. m. 
mündl. Uebgn in der Exegeſe. — Ad. Schmidt: Inſtitutt. u. 
äußere Geſchichte des röm. Rechts; Pandekten 2. Ib. GFamilien⸗ n. 
Erbrecht), nach dem Lehrbuche von Arndts. — Em, Friedberg: 
deutſche Staats⸗ u. Rechtsgeſchichte; deutſches Reichs- nm. Landes» 
Staatsrecht; Handels⸗, Wechſel- u. Seerecht; Uebgn der kirchen⸗ 
rechtl. Geſellſchaft. — Stobbe: deutſches Privatrecht mit Einjchl. 
des Lehurechts; kathol. u. evang. Kirchenrecht; germaniſt. Lu. — 
Binding: deutſcher Strafproceh; deutſches Reihsitantsrecht; Straf 
rechtösPracticum. — Wach: Strafrecht; Goncursproceß und fogen. 
fummar, Proceffe; Givilprocehpracticum. — Pf. ord. hon. Mor. 
Voigt: Encyflopädie des Rechts. — Pf. extr. Götz: Wechfelrcht; 
über einen der Hauptheile der Pandeften im cofloentor, Form, bes. 
mit Duellensectüre; Ihemata ans dem Givilrehte. — Prdoce. 
MWeismann: Encuflopädie des Rechts; Geſchichte des röm. Givils 
proceſſes; Strafrechtärepetitorinm mit praft. Uebungen. —R. Bag» 
ner: Handelös und Wechſelrecht; Seerecht; Völkerrecht. 


III. Medicinifhe Facultät. 


Pf. ord. Braune: fol. Anatomie des Menfchen (Auochen, 
Gelenke, Muskeln u. Gefäße); Präparieribgn (in VBerbindg mit His), 
— Radius: — ne m mit Demonitratt.; öffentl. u. private 
Hygiene. — Credé: geburtshälfl. u. qumäfolog. Klinik u, Poliklinik; 
über geburtshülfl. Operationen, mit Ginübg bderfelben am Phans 
tome. — €. 2. Wagner: medic. Alinit; Gurfus der Percuſſion 
u. Auscultation (in Berbindg mit Näther). — Ludwig: Phnfiologie 
der Empfindung u. Bewegung; phyſiolog. Beſprechan; shaft 


für Rortgefhrittenere. — Thierfch: Borlefung über es 
gie . Th.; chirurg. Klinik. — Cocciuns: Klinik für Augenkrank⸗ 
elten; Angenipiegelcurfus u. Opbthalmometrie; per. Pathologie u. 


Therapie der Krankheiten des Augapfels, — His: ſyſt. Anatomie 
des Menfchen (Eingeweide, Nerven u. Sinnesorgane); Präparierübgn 
(in Berbindg mit Braune). — Cohnheim? demonftrat. Gurfus 
der pathol. Anatomie zugl, mit Sectionsübgn; praft.smifroftop. 
Gurfus der vatholog. Hiftologie (in Berbindg mit Weigert; ers 
verimentelle u. mifroffop, Arbeiten im Ba . nf. — Frz. 
Hofmann: fiber die des Menſchen, jowie über Nabrungss 
mittel u. ihre Verfälfchungen; Curſus über nuien. Unterfuchan; experis 
ment, Arbeiten n. Uebgn im bugien, Inft. — Pf. extr. Sonnentalb: 
— Practlcum; gerichtl. Mediein f, Juriſten. — Carus: 
natomie u. bufiologie der Hausfängetbiere; die Entwidelungss 
vorgänge im Thierreihb. — Winter: Einleltg in das Studium 
der Medicin; Neceptierfunft, nebſt Meberficht der wichtigiten Arzneis 
mittel, — Hennig: Geburtshülfe; pädiatr. Privattlinit. — Nes 
clam: hen Si (d. b. öffentl, Geſundheitspflege in Fleis 
neren u. großen Gemeinden) mit Demonitratt. u. Erperimenten; 
erichtl. Medicin (mit Demonitratt,). — B. Schmidt: chirurg. Polis 
(init; Anatomie am Lebenden, — Wenzel: über Anatomie, Phys 
audi u. Diätetif des menſchl. Körpers (insbeſ. für Pädagogen). 
— Rauber: ig u Practicum (Wirbeltbiere); Urs 
—— des Menſchen 3. Th.; Nepetitorium der Anatomie des 

enfhen. — Heubner: Diftrietspoliflinit; fpec. Pathologie u. 


1083 


Therapie der Kinderkrankheiten 2. Tb. (Infertionsfrankheiten). — 
Hagen: otiatr. Poliklinik; larvngiatr. Polilinik; Curſus der Ohren⸗ 
beilkunde (mit Demonftratt.); Curſus der Larungoffopie. — Flechſig: 
pſychiatr. Klinik: a) f. Nufeultanten, b) f. Praktifanten; Sirns 
anatomie mit Rückſ. auf die Pathologie. — Drechſel: phyſiolog.⸗ 
chem, Practicum; vbofiolog. Ghemie mit beſond. Berhdf. des Stoff: 
wechſels. — Weigert: fpec. pathol. Anatomie; praft.» mifrofton. 
Gurjus der patbolog. Hiltologie (in Verbindg mit Cohnheim). — 
Ad, Strümvelfl: medic. Poliklinik; fpec. Pathologie u. Therapie 
2. Ih. (Krankheiten des ag mi der Nieren u, allgem. Er—⸗ 
näbrungsitörgn). — Prdoce. Meifiner: gerichtl, Geburtsfunde ; 
tbeoret. u. praft. Dperationslehre f. Gebürtshelfer. — Hanke: 
Einũbg geburtshülfl. Overatt. am Phantom. — Nanmann: allgem. 
Therapie u. Gudrotherapie. — Friedländer: fpec. Pathologie u. 
Therapie der Rocalfrankheiten. — Fürit: geburtshülfl.sgunäfolog. 
Propädentif nebſt Phbantomübgn; Demonftratt. ausgew. Fälle von 
Kinderkranfheiten, in Berbindg mit Receptiers u, Impfübgn (in der 
vädiatr, Privatpoliklinit), — Schröter: rg ge Pas 
thologie u. Therapie der — — An “ zur Augenunters 
ſuchg; Privatpoliflinit f. Augenkranke. — Schon: Augenfviegels 
us; Augenoperationscurfus; die Krankheiten deö Auges in Ber 
iehg zu Allgemeinleiden. — Tillmanns: dhirurg. Operationdcurs 
* chirurg. Berbandübgn; über Fracturen u. Luxationen. — 
Schildbach: orthopäd. Poliklinit. — Heſſe: Anatomie u. Phyr 
fiologie des menſchl. Kauapparates; über Pflege u. Behandlg der 
Zähne. — Hüter: augenärztl. Privatpoliflinif; angenärztl. Pros 
pädentif (äußere Unterſuchg; eg er ger lan u. Runctionde 
vrüfg des gefunden u. kranken Auges) nebit Angenfpiegelübgn. — 
2.%.0.2efjer: hirurg. Privatpoliflinif ; hirurg. Berbandcurfus; über 
lebenbesrettende Operatt. — buber: über Geſchwülſte. — Gaule: 
Curſus der normalen Siftologie; biftolog. Yaborat.; Hiſtologlie 
des Gentralnervenfuften:. — Moldenbaner: Über die Erfrankan 
des oberen Abfchnittes des Refpirationdtractus, mit praft. Uebgn in 
der Laryngoſkopie u. Rhinoſkopie; Pen ri — Sänger: 
eburtsbält, Propädentif (theoret, Seburtöhälfe u. Phantomüban); 
Npufiologie u. Pathologie des Wochenbettes. — Köllifer: dyirurg. 
Berbandenrfus u. Inſtrumentenlehre; die chirurg. Erkrankgn der 
männl. Harn⸗ u. Geſchlechtsorgane; chirurg. Privatpoliflinit (Pros 
pädentif), — v. Frey: die Lehre von der ker 5 phyſiolog. 
Verſuchemethoden. — Altmann: die Auatomie des Auges 2. Ih. 
— 6. Leſſer: Pathologie u. Therapie der Hautkrankheiten (mit Krane 
fendemonftratt.); über Supbilis. — Yanderer: Berbandeurfus u. 
eine Ghirurgie. — Kracpelin: experiment. Pfuchologie (befon- 
ders pſychophyſ. Maafmethoden u. Zeitmeſſungen) mit Demonitratt. 
u, prakt, Uebgn; gerichtl. Pfuchatrie mit prakt. Mebgn in der Ans 
fertigung von Gutachten (f. Mediciner u. Juriſten); über Sinnes- 
täufchungen u. Wahnideen. — Möbtus: neuropatbolog. Diagnoflif; 
Gurfus der Gleftrotherapie; Krankheiten des Rückenmarkes. — 





Scheube: lin. Propädentif ; praft. Gurjus der qualitat. u. 
quantitat. Harnanalyſe; über die wichtigſten exotifhen Krank— 
range — Pf. extr. Brenner, Prdoce. Baelz, Emmerid 
eſen nicht. 


IV, Phiteſophiſche Kacultät. 


PM. ord. Nibbed: Encuflopädie u. Geſchichte der claff, Phi⸗ 
lologie; Erflärg ausgew. Satiren deö Juvenalis; phllolog. Geſell⸗ 
ſchaft jet altlatein. Sprachdenkmaͤler, befond. Inſchriften n. 
Beſprech ja ftl, Arbeiten). — Drobifch: Grundlehren der Relis 

ionspbilofopbie. Rleifher: Erklärung des Koran mad 
Beidhäwi: Erklärg der Mu ällafät nah Arnold’s Ausg.; Erklärg 
des Guliſtan von Saadi; Erflärg türf. Geſpräche; Ueban der arab, 
Geſellſchaft. — Roſcher: prakt. Nationalötonomit u, Wirthichafts: 
Polizei; Finanzwiffenihaft; Hauptlehren der landwirthſchaftl. Politik 
n. Statiftit, — Hankel: Phyſik 2. Tb. (Magnetismus, Eleftricität 
u. Wärme); phyfikal. Uebgn f. Fünftige Lehrer u. Mebiciner; phyſikal. 
Ueban f. Kortgefchrittenere. — Zarucke: deutihe Grammatik; 
Walther von der Bogelweide nad Lachmann's Ausg.; Uebgn des 
deutſchen Sem.: a) Uebgn der ordentl. Mitglieder, b) Uebgn der 
außerordentl. Mitglieder (mittelbochdentfche Abth.). — Overbed: 
antife Kunftlehre, d. i. Technik n. Neitbetif der bild. Kunſt; Uebgn 
des ardäoleg. Sem. (Pauſanias' Beſchreibg der Akropolis von 
Athen). — Gurtind: Erflärg von Homer's Alias mit einer Einleitg 
über die Geſchichte u. Sprache der homer. Gedichte; Uebgn des 
vbilolog. Sem. (Interpretation von Euripides’ Jpbigenie in Taurien 


u, Disputieren über fchriftl. Arbeiten); grammat. Gefellfchaft. — | 


Mafins: allgem. Erzichungslchre; Schulen u. Schulordngn des 
16. u. 17. Jabrh.; Uebgn des pädagog. Sem. nebit Vorträgen 
über Methodit, — Ebert: Gefcichte der — Literatur des 
Mittelalters; roman. Geſellſchaſt (provenzal. u. altfranzöſ. Lectüre). 
— Kolbe: organ, Experimentalchemie; chem. Practienm f, Anfänger; 
praft.schem, lchyn u. Unterfuchan f. Kortgefchrittenere. — G. Voigt: 


deutiche Geſchichte vom Ansgange der Staufen bis zum Tode 


— 1883. M 31. — Literarifhes Centralblatt. — 28. Juli. — 


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1084 


Maximilian’ I.; Geſchichte Alexander’s d. Gr. u. der bellen. Welt 
bis 146 v. Chr. — Scheibner: Einleit. in die Aunctionentbeorie. 
— Schenk: Exrperimentalphyfiologie der Pflanzen; botan. Laborat. 
f. Anfänger n. Rortgeichrittenere. — Neumann: mod; näher zu 
bezeichnende Kapitel aus der Mechanif, refp. der matbemat. Phyſit 
(im Anfchl. an Die Vorlef, des vergangenen SommerSemceiters); 
mathemat. Sem, — Leudart: vergl. Anatomie; z0olog.sjootom. 
Practicum f. —— u. Geübtere; zoolog. Ge —* — Blo— 
meyer: allgem. Grundſätze des Acker- u. Pflanzenbaues; ſpec. 
Pflanzenbau 2. Th. (Eultur der Handelsgewächſe u. Wieſen). — 
Zirkel: allgem, Mineralogie nebſt repetitor. Uebgn; mineralog. u. 
geolog. Arbeiten u. —— im Juſt. — ©. Wiedemann: 
anorgan. Exrperimentalchemie; chem. u. phyſikal. Arbeiten im Laborat. 
— Lange: röm. Staatsaltertbümer; * des philolog. Sem. 
(Interpretation von Cicero's Briefen u. Disputieren über ſchriftl. 
Arbeiten) ; Uebgn der röm.santiquar. Geſellſcha nterpretation von 
Gicero’s8 de y 97 Buch III nm. Beſprechung fehriftl, Arbeiten). — 
Springer: Geſchichte der deutichen Kunſt; Duellenkunde der Kunit: 
geldichte; funfthiiter. Uebgn; Anleitg u funithiitor. Arbeiten S. 

eübtere. — Krehl: Erflärg der Traditionsfammlung des Buhäri; 
Erflärg des Spieilegium syriacum von Gureton; Erklärg des Buches 
Henoch nad der (äthiop.) Ausg. von Dillmann. — Hildebrand: 
über das ältere u. neuere Volkslied im feiner literars u. culturge- 
ſchichtl. Erklaͤrg der Gudrun. — Fricker: Rechtephiloſo— 














phie (Naturrecht); Volkerrecht. — Ebers: Lectüre u, Analvie 
dhwierigerer hlerat. Texte ı. Einfügrg in das Todtenbuh (Korti. 
es Collegs im vorigen Semefter); die Denkmäler des alten Aegypten. 
— —— Geſchichte der neueren Philoſophie von der Nemaiffance 
bis zur Gegenwart; philoſoph. Uebgn (Kant's Prolegomena au einer 
— fünftigen Metaphvſik). — Wundt: Logik u. wiſſenſchaftl. 

ethodenlehre; Elemente der VBölkerpfuchologie; Sem. f. experiment. 
Pſychologie f. —— ii — Leslien: Grammatik der 
altbulgar. (firchenflav.) Sprache; an. im Leſen u. Erklären alt« 
ferb. Zexte. — Lipſius: ErHärg von AÄeſchylos Perſern mit Einleitg 
über das griech. Bühnenweſen; Uebgn des philolog. Proſem. 
—— on von Eurlipides“ Medea (Fortſ.) u. Dispntieren über 
bhandlgu); Uebgn des Faif. ruf. vphilolog. Sem.; leban der 
riedh. » antiquar. Draft (Interpretation von Demoitbencs' 

idiana u. Beiprehg von Arbeiten). — v. Noorden: Geſchichte 
Europas im Zeitalter der Nenaiffance u. der Kirchenreformation 
(1378 bis 1648); Ueban des biftor. Sem. (ansgew. Kragen and der 
deutfchen Berfafungsgeläite — Windiſch: SansfritsIuterpretation 
für Anfänger; Ueberblick über die Sansfrit-Literatur; Ginführg in 
den Veda; iriſche Uebgn. — Bülder: Geſchichte der altenal. 
Literatur; über Tennyſon's Leben u. Dichtungen, nebit Erflärg von 
deffen „Idylis of the King“; angelfähf. Geſellſchaft. — Klein: 
ellipt. Runctionen; Uebgn des mathemat. Sem.: ausgew. Gapitel 
der Aunctionentheorie (in Berbindg mit Dvd). — Bruns: Bahn 
beitimmung u. fpec. Störungen; Sem. f. wiffenfhaftl. Rechnen. — 
v. Ridhtbofen: — Geographie 2. Ih.; Geographie von Oft 
Aften; geograpb. Kolloquium. — Pf. ord. hon. %. Strümpell: 
Ginleitg in die —*2* u. Logik; Ethik oder die Lehre von den 
ſittl. Grundwahrbeiten; wi en. idagog Practieum. — Wars 
bad: über Goethe's Fa +. — Biedermann: Geſchichte der deut⸗ 
(den Riteratur im 16. u. 17. Jahrh.; Geſchichte der deutichen 
iteratur im 19. Jahrh.; allgem. Gefchichte von 1840 bis 1871, mit 
einem Nüdblid auf die Zeit von 1815 bis 1840; deutſche Gulturs 
geſchichte vom Ende des nterreguums bis zum Untergange des 
alten deutichen Reiches (1273— 1806); culturbilter. u. literarbiftor. 
Geſellſchaft. — Eredner: allgem. Geologie; die Lehre von den 
GErzlagerftätten. — Wend: Geſchichte des Abendlandes von der 
Völkerwanderung bis zur Beit Karls d. Gr.; Geſchichte Deutſch⸗ 
lands in der eit Ariedrich’s d. Gr. m. Maria Thereſias. — Knorr: 
prakt, —* J. Anfänger u. Geübtere im agricultur⸗chem. Laborat.; 
Borlefgn über Agriculturchemie. — Stobmann: techn. Chemie oder 
chem. Technologie 1. The; Practicum im dem. Raborat. des land⸗ 
wirtbfchaftl.sphufiolog. Inſtitute. — Hermann: Ginleitg in die 
Pbilofophie u. Logik; vergl. Darftellg m. Kritik der wichtigiten 
neueren pbilofopb. Syſteme; über die Grundbegriffe der Aeitbetit. 
Ad. Maver: dynam. Differntialgleihn; Meban im matbemat, 
Sem. — von der Sabeleng: chinef. Grammatik, höherer Gurfus; 
Confuelus u. das Chinefenthum ; japan Grammatik; linguiſt. u. finolog. 
Ueban. — PT. extr. Jacobi: allgem Landwirticaftslehre; Ginleita 
in Das Studium der Gameralwilfenchaften; über Etymologie. — 
Edftein: Didaktik der Unterricht — des Gymnaſiums; 
vädagog. Sem. — Brandes: Be chte des Drients bis auf 
Alexander d. Gr.; Geſchichte der german. Nechtöquellen bis auf den 
Sachſenſpiegel; germaniit.santquar, Geſellſchaft. — ©. Hirzel: 
Pbarmarie (anorgan. Praͤvarae). — Seydel: ———— 
der Geſchichte der Philoſophie Encyklopädie der Philoſophie, d. i. 
ſyſt. Meberficht Aber die hanptfächlichiten philoſoph. Probleme u. 
Standpuncte. — Püdert: Geſchichte der Päpſte im Mittelalter ; 


1085 


Neberfiht der preuß. Geſchichte vom großen Kurfürften ab. — 
Birnbaum: Thierzucht 2. Th.; Buchführung; Geſchichte der Wirth: 
fhaft mit Nüdficht auf Tagesfragen. — Zürn: Gefundbeitspflege 
der Hausſaͤugethiere; thierärztl. Geburtshülfe u. die Krankheiten der 
Zuctthiere; veterinärklin, Demonftratt.; Arbeiten im Laborat. der 
Beterinärklinit. — Carſtanjen: gericht. Chemie mit Experimenten, 
— Paul: Gefhichte der Muſik vom 16. Jahrh. bis zur Gegenwart 
nebit einer Einleitg über die Muſik des Mittelalters; Harmonik, mit Mes 
bungsbeifpielen; Sarmonif u. Metrik der Griechen, dargelegt in acht freien 
Borträgen. —, on der Mühll: Einleitg in die analyt. Mechanik; mathes 
mat.phyfikal. Uebgn im Sem. — Arndt: —5** der deutſchen Lite⸗ 
ratur von Gottſched bis auf Goethe's Tod; latein. Palaͤographie u. | 
Handfhriftenfunde, verbdu mit prakt. Uebgn; Geſchichte der Kreis 
beitsfriege; Uebgn des Sem. (Unterſuchg mittelalterl, Geſchichtsquellen). 
— Gardtbaufen: rom. Kaiſergeſchichte; Uebgn einer paläogras 
pbifchen Geſellſchaft f. Geübtere; Uebgn des Sem, — ra⸗ 
en aus der röm. Kaiſergeſchichte). — R. Hirzel: Erklärg von 
riitopbanes’ Acharnern, mit einer —— über die, Geſchichte der 
alten Komödie; philolog. Geſellſchaft (Ariftoteles‘ nikomächiſche 
Ethith. — Friedr. Delipich: Einführg in das Studium der Afyrios | 


logie; hebr. Grammatif in Berbindg mit prakt. Uebgn; orlental. 
Beisheit (Lebenameisheit, Ethik, le der vorberoflatilhen Völker); 
Erklärg des collationierten vierten Bandes des Londoner Anfchriftens 
werked, — Eilh. Wiedemann: Ueberſicht über bie Experimentals 
phyſikl. — E. v. Meyer: tbeoret, Chemie. — erbige: Ghemie der 
aromat, Verbindgn; Alkaloide, — Brugmann: Sanskrit:Grams | 
matit 'f. Anfänger (nad) ei Elementarbudh der Sansfrits | 
fprache ; vergl. Grammatik der indogerman. Spraden 1. Tb. (Kaut- 
fehre); Uebgu des Raiferl, ruf. philolog. Sem. rdoce, 
Weiske: Ueberfidt der Phyſik. — Sache: Einleitz in die Agris | 
culturchemie. — Luerſſen: Naturgeſchichte der Algen, zur uud | 
Flechten; Nepetitorium der Botanik, verbdn mit Eraminatorium u, | 
Demonjtratt. — Wolff: pbilofoph. Ethit. — Walder: die Ars | 
beiterfrage mit beſond. Berüdf. der engl. u, deutſchen Gewerkvers | 
eine; nationalöfonom. u. ſtatiſt. Uebgu. — N. Friedberg: theoret. 
Nationalöfonomif; Theorie der Statüjtif u. Ueberblick über die Bes 
völferungsftatifti. — BirhsHirfchfeld: bifter, Grammatik der 
franzöf. Sprade; Erklärg von Gorneille's Cid nebſt einer Einleitq 
über die Geſchichte des franz. —— roman, Geſellſchaft (Er⸗ 
Härg von Dante's Göttlicher Komödie. — Lindner: allgem, Mes 
ligionsgeſchichte; Lertüre ausgew. Stüde aus Manu's Geſeßbuch; | 
Zend: Avefta. — Chun: fper. 5* der Wirbelthiere; über 


ollusfen u. Tunicaten,. — Ed. Meyer: arich. Geſchichte; Uebgn 
des Sem., Abth. f. alte Gefchichte (Abichnitte aus der griech. 
Berfaffungsgefhichte). — Dit: Vorträge über Die chem. Tagesliteratur, 
— Hahn: phyſ. —— von (Europa mit beſond. Berückſ. des 
Alpengebietes; Känderfunde von Afrika, Sud⸗Amerika u. Auftralien ; 
Uebau der geograpb. Gefellfhaft (Kolloquium über neuere geograph. 
Forihan u. Befpredhg von Charles Darwin's Heije eines 
forfhers um die Welt, Ausg. von Garnd, Stuttgart 1875). — 
Holzapfel: Erflärg von Plutarch's Themiftofles u. Perikles; Uebgu 
über audgew. Fragen aus der griech. u. röm. Geſchichte. — Ro 
Anwendg der Differentialredhnung auf Flächen u. Gurven, 
Schreiber: über den Stil in den bild. Künften; Einleitg in die 
Kunftardäologie (Encyklopädie u. rg © derfelben); Uebgn 
der archäolog. Geſellſchaft (Erklärg ausgem. Bildwerke). — Tech— 
mer: Einleſig in die Sprachwiſſenſchaft? Phyſtologie der fihtbaren 
Sprache (Srapbif),Entwidelg der Schrift, Principien der Orthograpbie; 
Uebgn der Geſellſchaft f. Sprachwiſſenſchaft mit befond. Berudf. der 
neueren, namentl. der roman. Sprahen. — Marfball: Darwiu' ſche 
Theorie (f, Studierende aller Facultäten); Naturgefchichte der —* 
thiere Curopals. — v. Bah der: Einleitg in die german, Philologie; 
über die Thierſage mit Erklaärg des Heinefe Bos; Uebguderaußerordentl. 
Mitglieder des deutichen Sem. (althochdeutſche äbth,). — Kraiffe: Bier | 
webelehre der Thiere mit Einſchl. d. Zellenlehre; prakt. Gurfus der 
Gewebelehre im Anfchl. an vorgenannte Borlefg. — Schur: die 
Elemente der Differential» u, Antegralrehnung; Webgn zur Diffe- 
rentials u. Sntegralrechnung. — Dy dt: projective Geometrie; geometr, 
Uebgn im Anfal. an vorgenannte Vorlefg (im Auftrag des mathem. 
Sem.); Uebgu über ausgem. Gapitel der Functionentbeorie (in 
Berbindg mit Klein, — Harzer: die wichtigſten Nefultate der 
Altronomie (f. Studierende aller Facultäten); Beſſel'ſche Kunctionen 
mit befond. Berk, ihrer Anwendg in den Naturwiſſenſchaften. 
— AUmbronn: vergl, Anatomie der Pflanzen; über Pflanzenfranfs 
beiten. — Fiſcher: u der Moofe u. Gefäßkryptogamen; 
botan. Collequium. — v. Shubert-Soldern: Kectüre u. Erklärg 
von Hume: „Eine Unterfuchung in Betreff des menſchl. Veritandes“, 
— Hankjih: Ihermochemie; Repetitorlum der anorgan. Chemie. 
— Grufins: Geſchichte der griech. Lyrik nebit Erklärg ausgew. 
Stüde; Interpretation von Ariſtoteles Poetik u, Befprechg einfchlag. | 
Literarhifter. Fragen, — Kögel: Geſchichte der niederdeutichen 
Sprade n. Literatur nebit Erflärg des Heliand (mac der Ausg. | 


aturs 


bn: 





— 1883. 831. — Literarifhes Sentralblatt — 28. Juli. — 


1086 
von Behaghel, Halle 1882); mittelhochdeutſche Uebgu für Anfänger 
(Zectüre des armen Heinrih von Hartmann von Aue nach der Ausg. 
von 9. Paul, Halle 1882), — Lect, Lan per: allgem. Muſiklehre; 
mufifal, Kormenlebre; —— Geſangũbgn in drei Abtheilgu; Uebgn 
des Univerfitäts-Sängervereins der Pauliner. 


B er: Uebgn in Schattenlehre, Perfpective, Freibandzeichnen 
u. Malen, 

Pf. ord. Fechner, Pf. extr. Nindwig, Prdoc. Rolph 
lefen nicht, 





6. Bafel. Anfang: 15. October. 


L. Iheologifhe Aacultät. 


Pf. ord. Ghr. Johs.Riggen bach: evang. Glaubenslehre, 2. Hälfte; 
Erklaͤrg des Briefes au die Salater; fatechet. Uebgn. — Overbed: 
Erklarg des Evangeliums Kobannis; Geſchichte der hriitl. Yiteratur 
bis Euſebius; Lectüre von Tertullian’s de praseriplione hierelicorum, 
— Stäbelin: Kirchengeſchichte feit 1648; Yeben u. Lehre Zwinglis; 
Repetitorium der neueren Kirchengefhichte. — Schmidt: rklärg 
der Dffenbarung Johannis; Grammatik der meuteit, Sprache mit 
Uebgn in curfor. Lertire; Einleitg im die canon. Bücher des N. 
Teft.; Ueber forinle Anfhanungen im N. Zeit. u. im der jpäteren 
Kirche, — Stodmever: exeget. m. pract. Auslegg der Gleichniſſe 
Jefu nach Matthäus; bomilet. Sem.: 1. Curſus. — Smend: fvec. 
(Finleitg in die canon, Bücher des U. Zeft.; Erflärg_der Bücher 


' Göra u. Nehemia; Lertüre ausgem. Abſchn. and den Schriften des 


Joſephus. — v. Orelli: allgem. Religionsgefhichte; Erklürg Heiner 
vorexil. Propheten; altteit. Nteban. — Prdoce. Böhringer: das 
Gemeinſame u. Unterfceidende der Hauptconfeffionen (Symbolik). 
— Marti: Grammatif der hebr. Sprache ; Sprich f. Anfänger. — 
Bernd. Riggenbah: Paſtoraltheologie; Gvangelium Mari. — 
Heman: Mel —— *7* Lectüre von Auguſtinus Confessiones. 
Buch X, mit Einführg im die theolog.-philoſoph. Grundgedanken des 
Auguſtinus. — Schnedermann: bibl. Theologie des N. Zeit. ; 
Ueberficht über die Ethik der neuteit. Schriftiteller. 


U. Jariſtiſche Facultät. 


Pf. ord. Audr. Henusler: deutfches Privatrecht, mit hiſtor. Eins 
leitg als 2, Th. der deutfchen Rechtsgeſchichte; Theorie der ſummar. 
Proͤteſſe u. des Concursproceſſes; Givilprocehpracticum,. — Schulin: 
Bandelten 1. u. 2. Th,, mit befond. Berädi. des ſchweiz. Obliga: 
tionenredhts. — Teihmannz; Juſtitutivnen des rom. Rechts; Straf⸗ 
proceh; Aamilienrecht als Materie des internationalen Privatrechte. 
— Huber: ſchweiz. Privatrecht mit Aueſchl. des Obligationenrechts ; 
die Verfafjungen der ſchweiz. Kantone; privatrechtl. Practicum. — 
Pf. extr. Speifer: Handelsrecht auf Grund des jehweiz. Obliga— 


tioneunrechts. 


III. Mepicinifhe Jacultät. 


Pf. ord. Rütimeyer: Naturgeſchichte der Wirbeltbiere; Re— 
petitorium der vergl. Anatomie. — Socin: dirurg. Klinik; allgem. 
Ghirurgie; dyirurg. Kränzchen, in Berbindg mit Immermann. 
— Jınmermann: mebdic. Klinik; Hin. Propädentik, theoret.spraft. 
Gurjus; Krankheiten des Nüdenmarkes u, verlängerten Markes; medic. 


Kräanzchen, in Verbindg mit Socin. — Bifchofi: geburtsbülil. u. 


gynã * Klinik; geburtshülfl. Dperationscurſus; Arauenfranfheiten. 
— Fr. Miefher, Sohn: Phyſiologie der animalen Functionen; 
vphyfiolog. —— — Roth: allgem. Pathologie u. patholog. 
Anatomie; Sertionscurfus. — Wille: theoret. Pivchiatrie 2. Ib. 
(ver. Pathologie); pſychiatr. Klinik; forenfe Pfuciatrie. — Schien: 
ophtbalmolog. Klinik; theoret. Augenheilkunde 1. Ih.; epbtbalmolog. 
Boliflinit. — Kollmann: defeript. Anatomie 1. Tb. (Dfteologie, 
Syndesmologie, Myologie, Splanhnologie u. Angiologie); Secierübgn ; 
anatom. Kränzden u. Sitas viseerum, — Pf. extr. Hoppe: Arzs 
neiwirfungslehre; Verfuche mit Arzneimitteln. — Ed. Hagenbadıs 
Burdbardt; Klinik im Kinderfpital; Kinderkrankheiten. — Maf— 
fini: Poliklinik; Arzneimittellehre. — Ab. Burdhardt»Merian: 
ausgew. Abſchnitte aus der prakt. Obrenbeiltunde; Ohrenklinik. — 
Prdoce. Richter: Krankheiten der Mefpirations- u. Girenlas 
tiondorgane 2. Th. (Krankheiten der Pleura, der Lungen, des Herz 
jend u. der Gefäße); Nevetitorium der fper. Pathologie u. Therapie. 
— Gourvoifter: Hepetitorium der fpec. Chirurgie. — dv. Zur: 
erichtl. Medicin. — Gönner: Nepetitorium der Geburtshülfe ; 

ochenbettfrankheiten. — Albr. Ed. Burdfbardt: Gewerbekrauf⸗ 
beiten. — 90 je: Repetitorium der er reg (nach dem Hand⸗ 
buch von Ed, Mever); tbeoret.spraft. Unterricht im Gebrauche des 
Augenfpiegel. — PA. ord. Ar. Miefher, Later, Prdoce, 
de Wette, Göttisheim leſen nicht. 


1087 





— 1883, #31, — Literarifdes Centralblatt — 28. Juli. — 


1088 





iv. Phiteſerphiſche Jacoltät. 
a) Philologiſch-hiſtoriſche Abtheilung. 


Pf. ord. ee LE in Gulturgefchichte ; ital, Runit 
feit 1400; Acchiteftur der Renaiſſante. — Bin der: jchweiz. Ber⸗ 
faſſungsgeſchichte von der Neformationszeit an, für Hiſtoriker u. 
Juriſten; hiſtor. Uebgn. — Maähly: Erklärg der Dreiteia des Aeſchy— 
us; die formalen Theile der Philologie (Grammatik, Kritik, Hers 
menentit); Sem.: Duintilian, 1. Buch. — Miſteli: griech. Yauts 
u. Formenlehre; Sanskritcurfus f. Anfänger; Sansfritcurfus [ 
BVorgerüdtere; griech. Schreibübgn. — Soldan; hiſtor. Grammatif 
der Manssf. Sprache: Laut: u. Formenlehre; histoire de la litti- 
ralure frangaise au moyen üge; Lertüre von Shafefpeare'd Hamlet ; 
franadf, Krängben. — Badernagel: griech, Epigraphik; Erklärg 
des —83 im Sem.: Herodot. — Thun: allgem. Volkswirth— 
gel re; foriale Theorien u. Entwidelan; im Sem.: volfswirth- 
ſtl. Gefeßgebung der Schweiz, — Bolkelt: Geſchichte der Philos 
fopbie von Bacon u, Descartes bis Kant (exel.); Ginleitg im die 
Bbilofopbie; etbifche Uebgn im Anſchl. an Kant's „Sritif der yraft. 
Vernunft“; Sem,: Lectüre pädagogiſcher Schriften Herbart's. — 
Behaghel: Enemelopädie der german. Philologie, Erklaärg des 
Ulfilas; altengl. Uebgn (Beowulf); textkrit. Ubgu Mittelbochdeutich) ; 
meudentfche Uebgn (Hebel); deutſche Gejellihaft. — Pl. extr. Joh. 
Jak. Merian: Medea des Euripides; Satiren des Horaz. — Ber» 
noulli: gried. Kunſtuytholvgie. — Meyer: Tacitus‘ Germania. 
— Fritz Hagenbad: Geſchichteder röm. Literatur ; Juvenal's Satiren. 
— Born: Shakeſpeare's dramatifhe Werke. — Boos: deutſche 
Gefchichte im Mittelalter; hiſtor. Uebgn; paläograph. Uebgn. — 
Bolliger: Lectüre u. Beſprech. einiger Abjchnitte aus Lotze's Mir 
frofosmus,. — Bufer: Revolutionszeitalter; Commyne's Memoiren, 
—— Leſen u. Erklären. — Prdoce. H. Heusler: Ueberſicht 
ber die geſammte Geſchichte der Philoſophie, zugleich ala Repeti⸗ 
torium ; Principien der Pädagogik. — Alb. Burdhardt: Geſchichte 
der Reformation in der Schweiz; ſchweiz. Kunſtdenkmäler. — Bagge: 
allgem. Muſiklehre (Tonſyſtem, Rhythmik, Melodit, Harmonielehre, 
—— — Baumgartner: Geſchichte des röm. Kaiſer— 
reichs; hiſtor. Uebgn. — Pf. ord. Steffenſen wird nicht Die. 


b) Mathematifchsnaturwiffenfhaftlihe Abtheilung. 


Pf. ord. Ed. ee GExverimentalpbufit 2. 
Th. (Licht, Wärme, Eleftricität); amalyt. Mechanik als Einleitg zur 
mathemat. Phyſik; Repetitorium der Exrperimentalphpufit. — Kinkelin: 
Differentinls u, Integralrehnung 2. Th.; analyt, Geometrie; algebr. 
Analyfis; mathemat. Uebgn. — Müller: Einleitg in die Mineralos 
ge Geologie, insbefondere Petrograpbie; Uebgn im Beltimmen der 

ineralien. — Piccard: organ. Chemie; medic.schem. Uebgn; chem. 
Practicum, — Böhting: allgem. Botanit; mitroftop. Gurfus; 
botan. Practicum f. Geübtere; Naturgefcichte der Pilze. — PT. exir. 
Ar. Burckhardt: Leitung der pidagog. Uebgn des Sem, — Krafft: 
analyt. Chemie; Thermochemie. — oce. Balmer: daritell. 
Geometrie 2. Th. — Grießbach: allgem. u. fpec. Zoologie der 
Arthropoden. 





7. Münden. Unfang: 2. Novbr, 
1. Theolegiſche Facultän. 


PT. ord. Alois Schmidt: Apologetik, verbdn mit/einem Converſa⸗ 
torium. —Schegg: N.Teft.: Erflürg ber Anofelgefläte; bibf, Hermes 
neutil.— Silbernagl: Kirchenrecht (Einleitg, Verfaſſg d. kath. Kirche); 
Kirchengeſchichte (von der Gründg der Kirche bis zum vierten allgem, 
Bond). — Birtbmäüller: —— (allgem. ab); Ency⸗ 
flopädie der —— chriſtl. Myſtit. — Bach: —“ e (Ency⸗ 
klopãdie, Erkeuntnißlehre u. Logik); Geſchichte der rg > if; paͤdgog. 
Piochologte. — Schönfelder: Einleitg in die bi. drik des A. 
Teit.; Erklärg des Propheten Afaias; Elemente des Claſſiſch- 
Armen iſchen. Andr. Schmid: Paſtoraltheologie (Homiletik, 
Ziturgif); Kirchenmufik; homilet. Sem.: Uebgn. — Prdocc. Barden— 
hewer: Elemente des Hebräiſchen; Uebgn im Hebräiſchen oder 
Bibliſch⸗Aramaͤiſchen. — Atzberger: die Religlonen des Heiden— 
thums vom apologet. Geſichtspuncte aus. — Pf. ord. v. Döllinger 


ti icht. 
de * 11. Juriſtiſche JFacultät. 


PT. ord. v. Plauck; Civilproceß. — v. Brinz: 
ohne Erbs u. Familien-Recht; Uebgun im Sem. — v. Maurer: 
Gefchichte der nordgerman. Rechtsquellen. — Bolgiano: deutfcher 
Givilproceh (mit Augrumdlegung feines Handbuches des ReGC.⸗Pr.— 
Nechts, mit vorgugdw. — des gemeinen Proceſſes f. Studierende. 
Allgem. Tb, Stuttgart, Euke. u die Lehre vom Gericht nach 
den dentſchen Juſtizgeſetzen; cioilprocejjuale Mebgn im Sem. ; franzöf. 
Givilprocen, — Aug. Geyer: Strafproceh; Strafrecht (befond. 2): 
caſuiſt. Meban im Strafrecht. — Seuffert: Inititutionen des röm. 
Privatrehte, — v. Sicherer: deutſche Nechtsgefchichte; deutſches 


andelten,- 


— — — — — — 





Privatrecht. — v. Holtzendorff: Strafrecht; allgem. Staatsrecht. 
— Berchtold: deutſches (Reichs⸗ u. Landes⸗) Staatsrecht; Kirchen— 
recht (der Katholiken u. Proteſtanten); Eherecht. — Mar Seydel: 
bayer. Staatsreht (nach feinem Grundriß. Münden lit. » artift. 
Anstalt, 1883.) — Prdoee. Hellmann: Familien- u. Erbredt ale 
Iheil der Pandelten; Goncursrcht u. Goncursproceh. — Lotmar: 
röm. Rechtögefchicdhte. — Yömwenfeld: röm. Rechtsgeſchichte; civil: 
rechtl. u. civilprocehrehtl. Gonverfatorium. — Harburger: Straf: 
recht; Encyklopaͤdie der Rechtswiſſenſchaft 1. Th.; Völkerrecht. — 
PT. ord. Paul v. Roth, Prdoc. Grueber lejen nicht. 


III. Staatswirtbihaftlide Bacultät, 


Pf. ord. v. Schafhäutl: ig in Berbindg mit Perre: 
rer u. in gealehg auf den Bergbau u, das Hüttenweſen; 
ifenbütten: u. Salinenfunde. — Joh. A. R. v. Helferich: Finanz⸗ 
wilfenfchaft; öfonom. Politit, — Heyer: Waldwertbrehnmung u. 
forſtl. Statik. — v. Riebl: Lehre von der bürgerl. Geſellſchaft u. 
Geſchichte der focialen Theorien; Gulturgefchicdhte der Nemaiflances u. 
Neformationdzeit. — Karl Gaver: Idbau u. Waldpflege. — 
Gbermayer: Bodenkunde u. Chemie des Bodens; naturgeiegl. 
Grundlagen des Aders u. Waldbaues; prakt. Arbeiten im foritl.: 
chem, Laborat. — Franz v. Baur: Holzmeßkunde in Verbindg mit 
praft. Uebgn in derfelben; Practicum im forjtl. Verſuchsweſen. — 
Hartig: Anatomie u. Phyſiologie der Pflanzen mit mikreſtop. 
Demonitratt.; mifroffop. Practicum; mifroffop. Practicum f. Geibte. 
— Prdoce. Neuburg: Rationalöfonomie; Verwaltungslehre; nativ: 
nalöfonem. Uebgn. — R. Weber: Staatsforftverwaltungslchre; 
Forſtgeſchichte. — PF. ord. K. F. Roth lieft nicht. 


IV, Medicinifhe Bacultät. 


PiT. ord. v. Bietl: medic. Klinik; Ein.stberapeut. Befprechungen. 

— Seitz: — u. Arzneiformellehre; medic. Poliklinit. — 
Lud. Andr. Buchner: Pharmacie, dem. Th.; Pbarmacie, allgem. 
und pharmafognoft. Th; chem. Ueban im pharmaceut.« chem. 
Yaborat.; Ueban im Arzneidispenfieren mit einem Gonverfa: 
torium Über Arzneimittel, — v. Pettenkofer: Ueban im Onaien. 
Laboratorium f. Vorgerädtere. — v. Nußbaum: dirurg. Klinik; 
Ghirurgie. — Aug. v. Rothmund jun.: theoret. Vorlefg über 
Angenheilfunde; opbtbalmolog. Alinit n. Poliklinik; ophtbalmoftor. 
Gurfus in Berbindg mit Eversbufh. — v. Voit: Phufiologie 
1. Ih. (Ernährung), phyſiolog. Gurfus; Uebgn im Laborat., gemein: 
fchaftl. mit Nubner; Arbeiten f. Gehbte. — v. Ziemfien: medic. 
Klinit; fpec. Pathologie u. Therapie; Arbeiten im Min. nit. f. 
Gehbte, in Verbindg mit Bauer. — Win tel: Pathologie u. Therapie 
der weibl, Serunlorgane ; aunäfolog.sgeburtsbülfl. Klinik; geburtsbülil. 
Operationslehre (Operationsceurfus), — Kupffer: Hiftiologie ; allgem. 
Zeugungslehre u. Anatomie der Serualorgane; biltiolog. Practicum 
, Geübte. — v. Gudden: pfuchiatr. Klinik. — Rüdinger: defeript. 
natomie des ei sc 1. Th., mit Ausſchl. der Sexualorgane; 
PBräparierübgn. — Bollinger: allgem. Pathologie, gemeinfhaftl. 
mit v. Höplin; patholog. Anatomie; vatbolog.»biftiolog. Pracs 
ticum in 2 Abth.; —— Uebgu u. Demonftratt.; Ars 
beiten im patbolog. Inſt. 1. Geübtere. — Pf, extr. 9. Ranfe: 
PBoliklinit der Kinderkraukheiten; Referatitunde f. die Practicanten 
der Diftrictöpolitit. — Aman: gunäfolog. Poliklinik in Berbindg 
mit fuitemat. Vorträgen über Bränenkrenfielien: geburtshälfl. Ope⸗ 
rationdlehre mit Phantomübgn. — Martin: über gerihtl. Medicin ; 
über Medicinalgefepgeba;gerichtöärztl. Practicum. — x ertelzambnlat. 
Klinik u. Operationscurfus f. Arankbeiten des Kehlkopfes, der Yuftröbre, 
des Rachens, der Naſe x. (Diagnoit. Curſus); larungosrhinofkop. Furſus. 
— v. Bök: Arznelimittellehre mit Experimenten n. Arznelformens 
lehre mit praft, leban. — Jof. Bauer: medic.spropädent. Alinif; 
vhyſikal.⸗diagnoſt. Eurfus in Verbindg mit Stinping; Arbeiten 
im fin. Int. in Berbindg mit v. Ziemffen. — Pf. hon. v. 
Hauner: Klinif u. VBorlefgn im Hinderfpital. — Prdoce. Hofer: 
volizeil, m. gerichtl. Thierheilfunde, — Wolfiteiner: über Epis 
demien. — Poffelt: fopbilit.»dermatolog. Klinit; Syphilis. — 
Schech: Diagnoitif u. Therapie der Krankheiten des Kehlkopfes in 
Berbindg mi, einem larungoffop.srhinofkop. Furſus. — Frz. Schwen— 
ninger: über Gernien; Berband- u, Anitrumentenlehre,. — Tap— 
peiner: Analvfe des Harns mit beſond. Nüdf. auf patholog. Ver: 
bältniffe; Arbeiten im Laborat. des patholog. Inſt. — Ar. Bezold: 
Gurfus der Obrenbeilfunde, in Verbindg mit Min, Demonftratt. — 
Bonmet: milroftop, Gurfus der normalen Gewebelehre. — H. 
Helferich: allgem. Gbirurgie; chirurg. Poliklini, — Rent: 
hygien. Practicum. — Deller: Augenſpiegelcurſus; ophthalmolog. 
Ambulatorium; patholog.⸗hiſtiolog. Arbeiten ſ. Geuͤbtere im patholog. 
Juſt. — Mefferer: propädent.schirurg. Klinik; Curſus der Verbands 
u. Inſtrumentenlehre. — Hans Buchner: ũber die niederen Pilzen. deren 
** f. die Pathologie. — Ganzer: Griminalpfuchologie. — Her— 
z0g: fiber die zu. e in patholog.zanatom, u, Min,schirurg. Bezieba 
tm patholog. Init.; Berbandeurfus mit einem Repetitorium itber Frak— 
turen u, Zurationen. — Eversbuſch: die diagnoſt. Unterfuhungss 


1089 


— 1883, M 31. — Literarifhes Eentralblatt, — 28. Juli, — 


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— — — 5 








Methoden des Auges; patholog.-hiſtiolog. Arbeiten f. Geübtere im 
Laborat.; Augenfpiegeleurfus in Berbindg mit v. Rotbmund jun. 
Stumpf:theoret, Beburtsfunde,. — A romm el: Pathologie n. Therapie 
der Geburt mit Phantomübgn; qunäfolog. Ambulatorium. —Rüdert: 
Angiologie. — Stinping: (leftrotberapie u, Gleftrodiagnoftif; phy⸗ 
fifal,sdiaguoft. Curſus in Berbindg mit 3. Bauer. — v. Hößlin: 
allgem. Pathologie, gemeinfhaftl. mit Bollinger. — Rubner: 
Uebgn im —3— Laborat., —— mit v. Boit. — 
Schreiber: Repetltorium der Chirurgle; über Krankheiten der 
Knochen u. Gelenke mit patbolog.sanatom, Demonftratt. — PT. ord. 
v. Rotbmund sen. u. Prdoc. v. Liebig werden fpäter anfüns 
digen; Pf. ord. v. Siebold lieſt nicht. 


V. Phbilofopbiihe Kacultät. 


Pf. ord. v. Jolly: Experimental-Poyfit 1. Tp.; Anleitg zu | Literatur im Mittelalter; Gefchichte des deutichen Dramas im vo- 


Exerimental⸗Unterſchuchgn. — v. Schafhäutl: Geognofie in Ber: 
bindg mit Vetrefaktenkunde u. in Bezichg auf den Bergbau u. die 
Hüttenkunde; Bergbaufunde, — Beders: Einleitg in die Philos 
ſophie, Pſychologie, Logik u. Metaphufil. — Gornelins: deutſche 
Geſchichte im Zeitalter der Neformation. — v. Seidel: Elemente 
der Differential» u. Integral-Rechnung 1. Th.; Wabrfcheinlichkeites 
Lehre in ibrer ——— die Theorie der Ausgleichg von Beobs 
achtungd»Mefultaten („Methode der Fleiniten Quadrate“); analyt. 
Ueban im matbem.-phufifal. Sem. verbon mit Vorträgen, — v. 
Nägeli: Lehre von der Zelle u. den Geweben im Pflangenreiche 
als 1. Th. der allgem. Botanik. Frobfhammer: (nes 
Hopädie der Philofopbie mit Logik, einleitungsweife vorher: über 
akad, Studium n. Xeben; Geſchichte der Philoſophle; philoſoph. 
Uebgn. — Hofmann: Altbochdeutih u. Altfähfiich; Altfranzöfiſch; 
german. Uebgn; roman. Ueban (Poema del Cid). — v. Giefebredt: 
Geſchichte der deutfchen Kaiferzeit; hiſtor. Sem.: a) päda - Abth., 
b) Erit, Abth. — v. Prantl: Logif u, Enchklopädle der Bi ofoghie; 
Entwidelg der Philofophe feit Kant. — v. Löher: Uebgn u. Vors 
träge in Diplomatik u. Archivkunde. — v. Ehrift: die Tragüdien 
des Sophofles, ſpec. Erflärg des Oedipus tyrannus; im Sem.: 
Juterpretation von Ariftoteles’ de anima u, griech. Stiläbgn. — 
Radlfofer: allgem. Botanif; mikroſtop. Practicum; Leitg 
mitzeftop. u. ſyſtemat. Arbeiten im botan. Saborat. — Burfian: 
Geſchichte der griech. Literatur mit Ausſchl. des Drama; Geſchichte 
der claſſ. Altertdumswiffenfhaft von 3. Windelmann u. Fr. A. Wolf 
bis zur Gegenwart; im Sem.:Erfürg der Charaktere des Theophraſtos. 
— Garriere: Aeſthetik; Shatefpeare im Licht der vergl. Lite⸗ 
raturgeſchichte. v. Brunn: Geſchichte der griech. Kunſt; im Anſchl. 
daran: über die antiten Schriftquellen der Kunitgefchichte; archäolog. 
Uebgn. — Zittel: Paläontologie; palüontolog. Uebgn; Anteitg 
zu ſelbſtſtänd. Arbeiten im Gebiete der Geologie u, Paläontologie. 


— Guf. Bauer: Algebra (Theorie der Gleichungen); funtbet. | 


Geometrie; mathemat. Sem. — Bogel: Tandwirtbicaftl.stechn. 
Ghemie mit prakt. Uebgn. — Wölfflin: Grammatif des Bulgär— 
lateins mit Grflärg ausgew. Briefe Gicero’s; im Sem.: Erklärg 
des dritten Buches Des Polpbius mit Vergleichg von Livins, B. 21, 
nebft Leitg der latein. Stilübgn; philofog. Societät. — Baever: 
anorgan, Experimentalchemie; prakt. Uebgn im dem. Laborat. — 
Groth; Mineralogie mit prakt. Neban; kryſtallograph. u. mifroffop, 
Practicum f. Chemiter. — Friedrich: deutſche Weltgeſchichte. —- 
Bermans: Geſchichte der deutſchen Literatur vom Ausgange des 
Mittelalters, nebſt einleit. Neberficht der Älteren Literatur; Ginleitg 
in das Studium Shalefpeare's: hiſtor.⸗krit. Meberficht der Comedies 
nebit Erklärg einzelner Scenen; literarshifter. Uebgn: 1) Goethe's 
Fobigenie in ihren verjchied. Bearbeitgn, mit befond, Rüdficht auf 
die antike Tragödie, 2) literarsbiltor. Vorträge. — Trumpp: arab, 
Grammatik wit Interpretationdsllebgn f. Anfänger; Fortſetz. des 
perfifhen Gurjus. — Breymann: hiſtor. Grammatik ber franzöf. 
Sprache (Formenlehre); Encyklopädie der franzöſ. Philologie; literars 
hiſtor. Vorträge u. Disputierübgn im Sem.; Lehre von der franzöf. 
nu. engl. Ausfvrache mit lautphyſiolog. Begründg. — Kuhn: Ans 
fangsgründe des Sanskrit; Grammatik der Aveſta-Sprache; über 
die Literatur der alten Iranier. — v. Hertling: Metas 
phyſik; Geſchichte der griech. Philofophie; Aber Staat n. —— 
— Seeliger: über die Berechnung von Planeten⸗ u. Kometens 
bahnen; über den Einfluß der Aberration, Präceifion u. Nutation 
auf die Firfternörter, — Pf. extr. Jobs. Nanfe: Anthropologie in 
Berbindg mit Ethnographie der Mrs u. Naturvölter; Borlefg u. 
Gurjus der medicin. Phyſik; Arbeiten im Laborat.; Gurjus der 
Anthropometrie f. Aerzte u. Studierende. — Pff. hon, Wagner: 
Völkerkunde. — v. Gümbel: allgem. Geognofie. — Lauth: Die 
Geographie Des alten Aegygten; die ägypt. Gräber u. ihre Monus 
mente. — Rodinger: über Schriftwefen des Mittelalters u. latein. 
wie deutſche Paläograpbie. — Prdoce. Narr: analyt. Mechanik; 
Uebgn aus der analyt. Mechanit; Einfeitg in die prakt, Phyſik mit 
beſond. Berüdf. von magnet. n. eleftr. Meffungen. — v. Bezold: 
Geſchichte der röm, Kaiferzeit. — Stieve: Geſchichte Deutſchlands 
im Zeitalter der Gegenreformation u. des dreißigjähr. Krleges; 








ı mongfeld: Geſchichte der 317 


biftor. Mebgn: Quellen der Geſchichte Kaiſer Ludwig's des Baiern. 
— Spangenberg: Zoologie; Uebgn im Beſtimmen u. Zergliedern 
der Ihiere; Demonkrait. im Anfchl. an das Gofleg über „Zovlogie”. 
— v. Druffel: deutſche Geſchichte vom wetfäl. Arieden bis zum 
wiener Congreß; hiſtor. Uebgn: Quellen der Neformationszeit. — 
Pringsbeim: Functionen-Theorle; nnendlihe Reiben. — Homer 
mel: Arabifch: Lectüre vorislamlicher Gedichte (oder ftatt deſſen: 


| literaturgeichichtl. Meberfiht über die vorislam. Dichter); ſumero⸗ 


akkad. Grammatik. — Julius: Ueberſicht Über die Sculptur und 
Malerei der MNenaiffance, Uebgn über Vitruvius. — Brenner: 
deutſche Alterthumskunde u. Staͤmmegeſchichte; Altnordiſch. — Si: 
Nevolution im 17. Jahrh.; hiſtor. 
jur ausgew. Kapitel der organ. 


Uebgn (Mittelalter), — Dito 
ber die Gefchichte der deutſchen 


Chemie; Munder: Ueberſicht 


rigen Jahrh. — Max Pland: mathemat. Optik; phyſikal. Collo⸗ 
qulum, gemeinſchaftl. mit Grüß. — Jodl: Ueberblick über die 
Geſchichte der Philoſophie von den Anfängen der Speculation bis 
er die Gegenwart, — —5 Theorie der Wärme; phyfikal. Collo⸗ 
auinm, gemeinfhaftl. mit Pland. — Debbele: Petrograpbie; 
Anleitg i mifroffop.spetrograpb. Unterfuhgn. — Zimmermann: 
analyt, Khemie. — Debmiden: grieh. u. gried.sröm, Metrif 
nebit Geſchichte der meer. Disciplin; metr. Uebgn. — Pend: 
phyſikal. Erdfunde; kattograph. Uebgn. — Paulv: Forſtzoologie; 
Demonſtratt. im Auſchl. an das Colleg. — von der Pfordten: 
Einleitg in das Studium der griech. Dialekte, verbdn mit Interpres 
tationsellebgn ausgew. Inſchriften. — K. Bezold: Syriſch f. Ans 
fänger; affor. Grammatit mit Iuterpretationssllebun; Ueberſicht 
über die babvlonifdysaffor. Literatur. — Lect. Gehant: über die 
franzöf. Literatur. — Pf. ord. v. Söltl, Pf. hon. v. Neber 
lefen nicht; Prdoce. Königs u. Friedländer werden fpäter 

ankündigen. ⸗ 





8. Kiel. Anfang: 15. October. 

1. Theoelogiſche Facultät. 

Pf, ord. 6. Lüdemann:bomilet. Scm.; katechet. Sem.; prakt. 
Theologie 3. Ih. (Theorie der Predigt, der pfarramtl. Seelforge n. 
des Slirchenregiments). — Kloftermann: Ueban des altteft. Sem,; 
die evangel. Lehre auf Grund des Meinen Katechismus Luther's für 
Aubörer aller Racultäten; ni der Pfalmen; über die Propheten 
des A. Teſt. u, ihre Schriften. — je: Deut 1. Th.; Dogmatik 
2. Tb.; Sem.: Uebgn der fultemat. Abth. — W. Moeller: Uebgn des 
kirhenbift, Sem. ; Kirchengefchichte von der Reformation an; Dogmen⸗ 

eſchichte. — Haupt: Sem, , neuteft. Abth.; Erflärg der Parabeln Jeſu; 
inleitg in die neuteſt. Schriften; Erklärg des Briefes an die Römer. 
Pf. extr. 9. Lüdemann: der Brief Pauli au die Galater; Ge— 
fchichte des apoftol, Zeitalters, — Prdoc. Baethgen: hebr. Bram: 
matif; bebr, Uebgn. 
II. Yurikifhe Racultät. 


PA. ord. Hänel: Geſchichte des deutſchen Staatsrechts; 
ausgew. Gapitel des preuß. Berwaltungsrehts (Organifation der 
Staatsverwaltung u. der Selbftverwaltung; Bölkerreht. — Wieding: 
Givilproceh; ftrafrehtl. Mebgn. — Brodbaus: deutſche Nechtö- 
gefhichte: deutfched Privatreht. — Schott: interpretation des 
ibr. 27 Die; Pandekten 1. Th. (anschl. des Familien- u. Erbs 
rechts). — Zenel: Inſtitutt. u, Geſchichte des röm. Privatredts; 
Pandeften 2, Th. (Kamiliens u. Erbrecht); Pandektenpracticum ; 
rom, Givilproceh. — Prdoc. Zebmann: Handelsrecht mit Einſchl. 
des Seerechts; Wechſelrecht; Mepetorium der jurift, Hauptdisciplinen. 


II. Medicinifhe Kacultät, 


Pf. ord. Lipmannn: geburtsbälfl.sgumäfolog. Klinik, in 
Berbindg mit theoret, Borträgen. — Edmard: ausgew. Gapitel 
der Chirurgie; hirurg. Klinik. — Henfen: Egverimentalphufiologie 
2, Tb.; phyfiolog. Uebgn; Propädeutif der Pſychophyſik für Stu- 
dierende aller Kacultäten. — Heller: allgem. Pathologie u. patholog. 
Anatomie; patholog.sanatom. Demonitrationds u. Sections⸗Curſus; 
Arbeiten im patholog. u — Bilder: Angenklinif; Augenbeils 
funde; u us. — Flemming: Anatomie der Menſchen 
1. Th.; biftolog. Curſe; Arbeiten für Geübtere im anatom Jnit.; 
anatom. Präparierübgn (gemeinfhaftl. mit Panſch); 1. Curſus: 
Muskeln, Gelenke, 2. Eurfus: Gefäße, Nerven, Gingeweide. — 
Duinde: über die Krankheiten des Blutes u. der Ernährung; 
biagnoft. Uebgn; medic. Klinit, — Pf. exir. Bodendahl: ger 
richtl. Medicin. — Edleffen: parafitäre Krankheiten; Infectionds 
franfheiten; medic. PBoliklini, — Peterfen: , Chirurgie; über 
Berrenkungen; Berbandeurfus; chirurg. Politlirit. — Panic: 
Knochen» u. Gelenklehre; topograph. Anatomie des Truncus; anar 
tom. Präparierüban gemeinfhaftl, mit Flemming; Statif u. Mes 
chanik des menſchl. Skelets. — Fald: Min. Argneimittellebre mit 
Experimenten; pharmafognoft. Demonftratt. nach feiner Heberficht d. 


1091 


Drogenkunde (f. Mediciner); erperiment. Toxikologie mit beſond. 
Berl, der klin. wichtigen —— theoret. u. praft. Recep⸗ 
tierfunde; vbarmafolog, Unterſüchgn im Laborat.; Pharmakognoſie 
mit Demonſtratt. nad ſeiner „üeberſicht der Drogenkunde“ (f. 
> pre — Prdoce. effen: gerichtl. Pſychiatrie. — 

eeger: vener. Krankheiten. — Dühnbardt: Gapitel der Pathos 
logie des Nervenfvitens; eleftrostberapent. Uebgn. — Bertb: 
ausgew. Garitel aus der Gunäfologie; Vorleſgu über Die —— 
Geburtshülfe mit Fin. u. anatom. Denia: — Menber: 
— Chirurgie. — Paulſen: Curſus der Laryngoſkopie u. 
Rhinoſtopie. — Fricke: Pathologie u. Therapie der Jahn- reſp. 
Mundkrankheiten; Klinikef. Jahn- reſp. Muundkrankheiten. — Prdoc. 
Rheder lieſt nicht. 


IV. Pbilofophbifhe Facultät. 


Pf. ord. Forchhammer: im Sem.: Aeihylos' Sieben gegen 
TIheben; Tovograpbie von Athen u. Attica, Theben, Sparta u. 
anderen Städten. — Himly: der allgem. Experimentalchemie 1. Th.; 
vraft.chem. Nebgn aller Art. — Karſten: Meteorologie u. Klimas 
tologie; Experimentalpbufit 1. Th.; vbofifal.praft. Uebgn; pbufis 
kal, Golloquien. — Seelig: Gncyklopädie der Staatswillen 
fchaften; allgem. u. deutſche Statiftil. — Weyver: Uebgn des 
mathemat. Sem.; Ginleitz in die theor, Aftronomie; algebr, Anas 
lyſis; Integralrechnung. — Tb. Möbius: Erklärg ausgew. Edda- 
lieder; über däniſche Sprache m. Literatur; gotifche Uebgn (im 
J. — 8. Möbins: zeolog. Belprehan; vergl. Anatomie; 
geist. Practicum a) f. Anfänger, b) f. Geübtere, — Hoffmann: 

ih, Anfangsgründe; Arabifh, Porti.; Syriſch, Fortſ.; 
Hebräifch, Erklärg des Buches Hiob. — Backhaus: Einleitg in Die 
Nationalöfonemie; landwirthſchaftl. Betriebsorganifation; landwirth⸗ 
ſchaftl. Taxationslehre. — Yadenburg: die dem. Beziehgn u. 
Eigenfchaften der Alkaloide; allgem. Erperimentalhemie; praft.schem. 
Uebgn. — Schirren: deutiche Geſchichte bis zum XII. Jahrh.; 
hiſtor. Seminar, — Pfeiffer: Uebgn des deutſchen Sem.; Erklärg 
des Parzival von Wolfram v. Eſchenbach. — Piſchel: Einleitg in 
die Eprachmwilienichaft; Sunffritübgn. — Pochhammer: Algebra 
u. Determinantentbeorie; über Differentialgleihungen mit einer un— 
abhäng. Variablen; mathemat. Sem. — Engler: über die lebenden 
u. foſſtlen Ardegoniaten u. Gymnoſpermen; Morphologie u, Phyſio— 
logie der Pflanzen; milreoffop. Practicum; botan, Golloguium f. 
Borgefchrittene. — Stimming: Uebgn im Altfranzöfifchen; Ges 
ſchichte der altfranzöſ. Literatur 1. Tb. — Fiſcher: Geographie 
der Mittelmeerländer; Gefchichte der Entdeckung Amerifas; 
Colloquia. — Erdmann: Pfucologie; Gelhichte der Pädagogik 
jeit Rouſſeau; philoſoph. Uebgn: Juterpretation ausgew. Abfchnitte 
von Kant's Kritik der reinen Bernunft, — Krueger: Anterpolas 
tionsrechnung u. mechan. Quadratur mit Anwendg auf die Aftronos 
mie; fpbär. Aftronomic; aftronom. Uebgu. — Foerfter: rom, 
Privatalterthümer; Grflärg der Gedichte Gatufl's; —ã— der 
Griechen u. Nömer; Sem.: 1) Dieputatt. über fhriftl. Arbeiten, 
2) Horaz' Epiſteln. — Blaf: Erklärg von Tacitus' Dialogus im 
Brofeminar; über Kritit u. Hermenentit. — Bufolt: Seminar, 
Abth. f. alte Geſchichte; ältere griech. Geſchichte. — Bürfing: aus: 

ew, Gapitel der phyfikal. Kroftallograpbie; Mineralogie n. Arys 
allograpbie; mineralog. u. petrograpb. Uebgn; Anleitg zu ſelbſtſtänd. 
mineralog. u. petrograpb. Arbeiten, f. Vorgerüdtere. — Pf. extr. 
Saffe: bitter. Uebgu aus der fchleswigsbolfteinifhen Geſchichte; 
Geſchichte des 19. Jahrh. feit 19815. — Yeo: Curipides' Meden; 
altlatein. Profodie u. Metrif mit Uebgu. — Peters: analyt. Mes 
chanit; Wahrfceinlichkeitsrehnung. — Prdocc. Groth: 485 
der deutſchen Sprache u. Literatur; deutſche Syntax. — Alberti: 
Platon u. Ariitoteles über den Staat. — Emmerling: über die 
unter mormalen u. vatbolog. Verhältniſſen durch die Nieren auds 
geſchied. Subſtanzen u. deren Beſtimmg; Agriculturchemie. — 
Herm. Möller: Erklärg der kleineren altengl. Dichtungen (nach 
Wulter: kleinere angelſaͤchſ. Dichtungen. Halle 1882); mittelengl. 
Ueban (nach Supipa: alts u. mittelengl. Uebungsbuch. 2. Aufl. 
Bien 1882). — Pletſch: alts u. mittelhochdeutſche Grammatik. — 
Tönnied: Elemente der Ethik. — Rügbeimer: die aromat. 
BVerbindan; Nepetitorinm der organ. Fhemie. — Lamp: Methode 
der Meinten Quadrate; matbemat. Geographie. — Haas: Geologie 
der Alven; Paläontologie, mit Ausfchl. der Wirbelthiere. — Herb: 
Theorie der Gleftricität u. des Magnetiömud; Optik, f. Mediciner. 
— Leett, Sterrog: über die Ausſprache des Franzöſiſchen; Erklärg 
von Zoinville's Geſchichte Ludwig's des Heiligen; neuftanzöſ. Uebgn. 
— Heiſe: Geſchichte der engl. Literatur bis pm 14, Nah 
Shakeſpeare's Titus Androniens; Uebgn im Engliſchen. — M. 
vn Sarmonielebre u. Gontrapund; Gefang u. Orgelfpiel f. 
die Mitglieder des bomilet. Seminars; akadem. Geſangverein. — 
Prdoce. Gottſche lieſt nicht. 





— 1883, 831, — Literarifhes Centralblatt. — 28, Juli. — 





eograpb. | 





1092 





Ausführlihere Kritiken 
erſchienen über: 

—— tableau de la litterature anglaise. (Jusserand: Revue 
erit, 

de Felice, Lambert Daneau, pasteur & professeur en theologie. 
Sa vie, ses ouvrages ete. (Douen: Revue erit. 29.) 

7 er der Eid. (Lehmkuhl: Stimmen ans Maria-Laach. 

Kiene, die Epen des Homer, (Seibel: Bl. f. d. bayer. Gymna— 
fialfchulwefen. XIX, 7.) 

Kremeng, die Offenbarung des bi. Johannes im Lichte des Evang. 
.- Johannes. (Hnabenbauer: Stimmen aus Maria-Laach. 

‚6. 

Martha, = sacerdoces atheniens. (Decharme: Revue crit, 29.) 

Reaume, etude historique et litteraire sur Agrippa d’Aubigne, 
(Revue crit, 28.) 

Schrader, die Ketlinfchriften und das Alte Teftament. 2, Aufl. 
(Salevg: Revue erit. 29.) 

Spielhagen, Beiträge zur Theorie u. Technik des Romans. (Bor« 
mann: Beil. d Allg. Itg. 193.) 

Waller, die Offenbarung des beil. Johannes im Lichte der beil. 
—— ꝛc. (Knabenbauer: Stimmen aus Mariastaadı. 
555, 6.) 








Bom 14. bis 21. Iuli find nacheheude 
nen erfchienene Werke 


auf unferem Mebactionsbureau eingellefert worben : 
Arbeiten, atronomifchsgeodätifche, in den Jahren 1881 u. 1882, 
en d, pr, geodät, Inft.) Berlin, Stankiewicz. (VI, 
.4.) 
— Geſchichte des Allgäu. H. 5—9. Kempten, Köſel. (8.) 


a ’ . 

Bed, die Grbauungsliteratur der evangel, Kirche Dentidiands. 
1. Ih. Erlangen, Deichert. G.) A 5. 

Bizzozero, Handbuch der kliniſchen Mikroftovie. Deutſche Ausg. 
beſorgt von Luſtig u. Bernheimer. Mit Vorwort von Nothe 
nagel, Erlaugen, Beſold. (Gr. 8.) As. 

v. Broglie, Friedrich Il u. Maria Thereſia nach neuen archivaliſchen 
Quellen. 1740/42, Ueberſ. von Schwebel. Minden, 1884. 
Bruns. (8.) c# 10, 50. 

Buſechel, das gefeplice Zindmarimum beim foenus nautieum nad) 
1,26 Cod. de usuris 4, 32. Erlangen, Deidert. (Ör. 8.) A 1. 

Gentralblatt, biologiſches. Hrog. von Nofentbal, 2. Br. Erlangen, 
1892,83, Bejold. (Gr. 8.) cf 16. 

Gremer, biblifchetheologifches Wörterbuch der nenteitamentlichen 
— 3. Aufl. Lief. 6, 7. Gotha, F. U, Perthes. (Gr. 8.) 


4. 

Dietrihs & Parifius, Bilder aus der Altmark, Lie. 7, 8. Gams 
burg, Richter. (4.) à A 2. 

Ebers u. Guthe, Paläftina. Lief. 33—42, Stuttgart, Deutſche 
Berlagsanft, (Fol.) à cM 1, 50. 

Eder, die Hirmwindungen des Menfchen 2. 2. Aufl. Braunfchweig, 
Vieweg & Sohn. (Gr. 8.) of 2. 

Enceyelopädie, allgemeine, der Künſte u. Wiffenfhaften, brög. von 
Erfh u. Gruber, 2. Set. HN. Hrög. von Kesfien. 33. Ib. 

eipsig, Brodbaus. (4.) oA 11, 50, 

Engel, geognoftifher Wegweiſer durh Württemberg. 

hwelzerbart. (Gr. 8.) oA T, 60. 

Haud, die Biſchoöfswahlen unter den Merovingern, Grlangen, 
Deichert. (8.) A 1, 20. 

v. Hellwald, Amerika in Wort u, Bild, 1. Lief. Leipzig, Schmidt 
& Günther. (Fol) oA 1. 

v. Heyden, Reitter et Weise, catalogus coleopterorum Europae 
et Caucasi. Ed. Ill, Berlin, Nicolai. (SU. 5.) cH 6. 

Höhlbaum, Mittbeilungen aus dem Stadtarhiv von Göln. 2, 9. 
Göln, Du Mont-Scauberg. (Gr. 8.) cH 3, 60. 

v. Holzinger, über die Parepigraphae zu Ariſtophanes. Wien, 
Mayer. (61 S. Imp. 8.) 

Hurter, nomenelator litesarius recentioris 
—— Tom. Ill. Fasc. 1, 2. Innöbrud, Wagner. 

0 


Stuttgart, 


thevlogiae eatlıo- 
(Kt. 8.) 


of. 7, 20. 

Zacobfen, hemifchstechnifches Repertorinm, 1882. 2. Halbj. I. Hälfte. 
Berlin, Gaertner'd Berl. (Br. 8.) oA 3, 20. 

Jacobſon, die makroſtopiſche u. mikroſtopiſche Fleiſchſchau. Salz: 
wedel, Klingenſtein. (8.) I, 50. 

Jacoby, a Paͤdagogik auf Grund der chriſtlichen Gtbif. 
Gotha, F. N. Pertbes. (8.) cH 5. 

Keftner, Beiträge zur Beldiihte der Stadt Thorn. Thorn, Lam⸗ 
bed. (Ill, 290 ©. 8.) 


1094 





1093 — 1883, 31, — Siterarifhes Centralblatt. — 28. Juli. — 
88. aais, die Nematoden der Schaflunge, Wien, Perles. 
a —* A, die Urſachen der Hochwaſſer-⸗Kataſtrophe in den 

ea Salzburg, Berl. d. deutſchen u. diterr. Alpenvereins. 


Kormann, das Buch von der gefunden u. Franfen Frau x. 2. Aufl. 
Erlangen, Befold. (Al. 8.) AM 3, 20. 
Kraul, B, Rehrbuch der Somiietit Gotha, F. a. Pertbes, (AL 8.) 


—— Handbuch der — 1. + Lief. 23. Straß- 
burg E., Schmidt. (5. 65—222. Or. 8.) 

Lefevre, guide praligue du eompositeur et de l’imprimeur topo- 
graphes. Nous. edit, Paris, Didot & Go. (Ron. 8.) cH 16. 

on die *— von Druckwerken. 4. Aufl. Leipzig, Weber. 
{ 8.) 

Lutber' ; "Shriften in ——— brög. von Delius. Gotha, F. A. 
Perthes. (Kl. 8.) A 2,4 

Mahreuholß, Voltaire im irtpeie der Zeltgenofien. Oppeln, 
Frauck's Buhh. (Er. 8.) HM 3 
Maybaum, die Entwide —X des ir Provhetentbums, 

- Berlin, Düummler's Berl. (IV, 128 A 

ac kl die Brüden ” alten — — Deichert. 
Gr. 

red Pre Jahr zu re Neifen in Paraguay. MWaudäbed, 
Dlende & Go, (151 ©. 8.) 

Mordimannn. ——— Abaiſche Denkmäler, 
Sobn. (114 ©. 4.) 

ae Deutichlands BetreiderErtrag. Greifswald, Abel. (Imp. 4.) 

Raturgefiichte illuftriete, der Thiere. Hrsg. = Martin. H. 4 

bis 45. Neivzig, Brockhaus. (8.3 a cH 0, 

NRabenborit's "Argptogemenfioa von —8 Deſterreich u. 
der Schweiz. 1. Bd. Lief. 9--11, 
Kummer. (Br. 8.) ü 2, 40, 

Reelus, nouvelle geographie universelle, La he et les hom- 
mes. Livr. 459—484. Paris, Hachette, (Hoch 4.) ä «# 0, 40, 

Nenan, der Yslam und die Wiſſenſchaft. Vortrag. Kritik dieſes 
Vortrags vom gr A Eddin und Renan's Grwiderung. 
Bafel, Bernheim. 

Recueil general, —— de traites el aulres actes relatifs aux 
rapports de droit international. Continuation ete. par Hopf. 
2° ser, Tome VIII. 1'* live, Götlingen, Dietrich, (Gr. 8%) c# 9. 

Rogge, Hugonis Grolii operum deseriptio bibliographica ete. 
Hang, Nijhofl, (X, 76 8. Roy. 8.) 

Seartazzini, a in Germania. Parte 2%, 

(360 8, Imp. 8.) 
ann ausführliches Lehrbuch ber —— ame: 
1,2. Braunſchweig, Vleweg & Sohn. (8.) 

er Graf Sedendorff n. die Publiciſtik zum ar von 

Rüffen von 1745. Gotha, 8. A. Perthes. (8.) 2, 40, 


Mailand, Hoepli, 


Seyp, 
ſchen onbienfirde u. die übri je Tempel Jeruſalems. Vünchen, 


1882. Kellerer. (Roy. 
in deutfchen Reichsproceßrecht. 


8.) 
Tinſch, Die Staatsanwaltfchaft 
Grlangen, Deidert. (8) AM 3, 
Tolle, das Betheuern u. Beſchwören in der altromaniſchen Poefie 
mit befond. Berüdfichtigung der franzöſiſchen. Ebend. 18.) 


ch 1, 20. 

kann die Älteften, von er 7 in Schaffbanfen, Rheinau u. 
Muri. Hreg. von Baumann, Meyer v. Kuonan u. Kiem. 
Bafel, Schneider. (Gr. 8.) 6. 

Berhandlungen der vom 11.—15, Sept. 1882 im Haag vereinigten 
permanenten Gommiffion der europ. —— red. von 
Hirſcheu. v. Oppolzer, Berlin, G. Reimer, (VI, 155 ©. 4.) 

Weber, allgemeine ——— 2. Aufl. 4. vd. Leipzig. Engel: 
mann. (XIV, 964 ©. s,) 

Weygoldt, die —E der Stoa nach ihrem — und ihren 
Schickſalen. Leipzig, O. Schulze. (V, 218 ©. 

— bibliſches, für das — ie 

. Bier. ER —— up. 8 


Wigtigere Werke der ansländifgen Literatur. 
Franzöſiſche. 


haret, quid anglica linzua latine debeat, has theses Burdigalensi 
litterarum facultati proponebat. (68 p. 8.) Paris, Cerf et fils. 
Barrois, recherches sur les terrains anciens des Asturies et de 
la Galice. Ouvrage accompagne d’un atlas de 20 planches. 
(630 p. 4.) Lille, Six-Horemans, 
Extrait des M&emoires de la Societe göologique du Nord, t. 2; 
Mömoeire n®, 1, 1882. 


* von Zeller. 


Wien, Gerold's 


NR, u. Bernd, Sepp, die Felſenkuppel einer juitintanis | 





2. Bd. Lief. 1,2. Leipzig. 


— 








s8aceardo, sylloge fangorum omnium 


Böch amp, les mierozymas dans leurs — avec r bötirogänia, 
lhistogenie, la —— et la pathologie, examen de la pan- 
spermie atmospherique continue ou disconlinge, morbifere ou 
non morbilere. Avec5 planches lithographises. (XXX VII, 996 p. 
8.) Paris, Bailliese et fils 

Bernard, decouverte d’une statue de Bacchus dans la rue des 
Fosses Saint-Jaeques, notice. (39 p. et heliogravure, 8.) Paris, 
impr. de Soye et fls, Fr. 2. 

Boursan, droit romain: da contrat de soeiele; droit [rangais: 
de l'administration des socieles anonymes. (XV, 197 p. 8.) 
Paris, Larose et Forcel. 

Danjou, droit romsin:; composition et revenus du domaine de 
l’etat: droit francais: droits des ereanciers chirographaires, pri- 
vilögies et hypothecaires sur les navires, (266 p. 8.) Paris, 
Chevalier-Mareseq. 

Deshayes de Merville, des eflets de l’adoption et de l’adro- 
galion, en droit romain; du nom eommereial, en droit frangais. 
(246 p. 8.) Paris, Rousseau. 

Dumaine, droit romain: de la garanlie de l’övielion en maliere 
de vente; droit frangais: Iögislation des cours d’eau non navi- 
gables ni Nlottables, eonsidörde plas speeialement dans ses rap- 
ports avec l’agrieulture et l’industrie, (271 p. 8.) Paris, Larose 
et Forcel. 

Larue, droitromain: de la ratification des actes du gerant d’affaires; 
droit frangais: de la responsabilite des fondateurs, des admini- 
strateurs et des commissaires de surveillanee de la Soeidte ano- 
nyme. (XL, 196 p. 8.) Paris, Larose et Forcel. 

Livre (le) des morts des anciens Egyptiens. Traduclion complete 
d’apres le papyrus de Turin et les manuserits du Louvre, 
accompagnee de notes et suivie d’un index alphabelique, par 
Pierret. (IX, 665 p. 18.) Paris, Leroux. Fr. 10. 

Longnon, documents parisiens sur liiconographie de saint Louis, 
publies d’apres un manuscrit de Peirese conserve a la biblio- 
thöque de Carpentras, (72 p. 8.) Paris, Champion, 

Omont, notes sur quelques manuscrils d’Autun, Besangon et 
Dijon; précédées du projet d’un catalogue gendral des manuserits 
de France en 1725, (51 p. 8.) Paris, Champion. 

Pey, l’Allemagne d’aujourd’hui (1863- -1582), ẽtudes politiques, 
rn a littöraires. (XII. 285 p. 18.) Paris, Hacheite et C'*, 
Fr. 3, 

v ae Jean XXI, sa vie et ses @uvres, d’apr&s des docu- 
ments inddits, (VI, 230 p. 8.) Plon et C®, 


Italieniſche. 

Atti del r, Istitulo veneto di scienze, lettere ed arti dal nov. 1562 
all’ ottobre 1883, Tomo I, serie 6, disp. 4. (Da p. 441 a 557, 
e da LXXIX a CCXXIL 8.) Venezia, ip. G. Antonelli. 

Alti e Memorie della r, Deputazione di sloria patria per le prov. 
di Romagna. 3, serie, vol. I, fase, I (gennaio-febbraio 1883}. 
(64 p. 8.) Bologna, presso la r, Deputazione suddetta. 

Bianchi, le carte degli archivii piemontesi, politiei, amministra- 
tivi siudiziarii, finanziarii, eomunali, e di conti morali. (XXXIX, 
568 p. Gr, 8.) Torino, Bocea, 

Cesca, la sollevazione di Capodistria nel 1348: cento documenti 
ze. ecc. (193 p. 16.) Padova, 1892, Drucker e Tedeschi. 

. 2, 50. 

Forteguerri, novelle edile ed inedite, (XVI, 
1882, Romagnoli. L. 7, 50. 

de Gerbaix Sonnaz, studii storiei sul contado di Savoja e 
marchesato in Italin. Volume I, parte 1. (207 p. 8.) Torino, 
Roux e Favale. L. 4. 

Giornale storico della letleratura italiana, direlto e redalto da Graf, 
Novati, Renier. Vol.l, anno l, Firenze, Loescher, Per un anno 
L. 25. 

Guardueci, sopra due problemi di trigonometria sferoidiea: nola. 
(11 p., con 1 tav. Gr. 8) Torino, 1582, tip. Bona. 

Manfredini, l’ordinamento gindiziario e le riforme: studio. (VII, 
214 p. 8.) Padova, 1582, tip. Sachelto, L. 3, 50. 

hucasque eognitorum. 

Vol, 1, (XIX, 766 p. 8.) Patavli, 1892, typ. Seminarii. L. 40. 


Engliſche. 

Art, the, of (Michel-Angelo) Buonarrotti, as illustrated by the 
various colleelions in Ihe British Museum, With illustrations hy 
Fagan. (Roy. 8) London, Dulau, 

Day, folk-tales of Bengal, (286 p. 8.) London, Macmillan. 5.4, b» 

Sinnett, esoteric buddhism. (288 p. 8.) London, Trübner. 5. 7,6. 

Tudor, the Orkneys and Shetland: Iheir past and present state 
With chapters on geology by Peach and Horne; and nules on 
the flora of the Orkneys by Forteseue; and notes on Nr llora 
of Shetland by White. (720 p. 8.) London, Stanford. S. 21. 

Williamson, the foreign commerce of England under — Tudors. 
The Stanhope Essay for 1853, (70 p. 8.) Oxford, Blackwell.S, 2. 


254 p. 16.) Bologna, 


1095 ° — 1883, 8 31. — Literarifhes Centralblatt. — 28. Juli. — 1096 





| der Anmerkung, ich babe mic bereit erflärt, eine von ibm eins 
— — — * geſaudte Entgegnung in mein Blatt — bis heute aber fei 
En. aerbe ee ee der verfprochene Abdruck unterblieben, obgleich fait ein Jahr darüber 
Butſch Sopn in Augsburg. Rr. 37, Bermijchtes. bingegangen fei, und dies ſei gefchehen „jedenfalls auf birecten 
Gohen & Sohn in Bonn. Nr. 60, Zoologie, F Betrieb des Herrn Dr. Hugo Niemann“. Er macht alfo mir den Bor 
Jolovicz in Soſen. Rr. 79, Jurisprudenz u. Staatöwiflenfhaften. | wurf einer umehrenhaften Handlungsmweiie, indem er behauptet, ich 
*indner in Straßburg. Nr. 5, Architeftur, Bau- m. Jugenieurs | Gabe ein aegebenes Berfprechen nicht erfüllt, und dem Herrn Dr. ©. 
wiffenfchaft ꝛc. — * Miemann, er habe and egoiſtiſchen Gründen auf dieſe meine Hand» 
Preit in Luzern. Nr. 11, Mathematit u. techn. Wiſſenſchaften, (ungsweife Einfluh geübt. Gr felber erklärt, daß unfer Benehmen 
Raturwiſſenſchaften. F gegen die von uns erwartete „Ehrenhaftigkeit“ verſtoßen babe. 
Stephanus in Trier, Rr. 1, kathol. Theologie u. Bermifchtes. Seit Decennien bin ich daran gewöhnt, der Nervofität der Herren 
— — — B j Muſiker, die zuweilen bis zur Ungurehnungsfähigkeit gebt, Biel nach: 





zuſehen, aber ich geſtehe, daß bier meine Geduld, an ihrer @renze 
Uachrichten. ‚ angelangt iſt. Jene „Entgegnung“ des Herrn O. Tierſch, die vom 
ß 3. Juli 1882 datiert ift, ſteht abgedrudt in der Nummer d, BI. vom 
, Dem Privatdocenten Dr. Münfter in der medicinifhen Facul-⸗ 15." Juli deifelben Jahres, it alfo in der denkbar Fürzeiten Friſt 
tät zu Königsberg i. Pr. ift das Prädicat Profeffor beigelegt worden. zum Abdruf gelangt! — Womit haben wir es alfo bier au thun, 
Dem Profefjor Dr. v. Beetz an der techulſchen Höchſchule zu wieder mit Unzurechnungsfäpigkeit oder mit kecer und verlogener 
Münden wurde der f, preuß. Aronenorden 2. Gl., dem Geheim⸗ Berläumdung ? 
Rath Profeffor Dr. Herm. Schulze zu Heidelberg derſelbe Orden Rach diefer Klarlegung habe ich wohl nicht mehr nöthig, auch noch 
fowie das Gomthurfreuz des k. Ordens der rumän, Krone verliehen. | pie übrigen Unwabrbeiten jener Anmerkung richtig zu len. 6 
ee - handelte fih 3. B. in dem Briefwechfel mit dem Herrn Tierſch nicht, 
‚Am 3. Juli + in Neapel Anton Mirabelli, Profeſſor der | wie jene Anmerkung ſich den Anjchein giebt, um eine und dieſelbe 
Iateinifhen Sprade und Literatur am der Univerfität dafelbft, im | Gmtgegnung, fondern, nachdem id eine breite umd tactlofe fategorijc 
21. er ge en . abgelehnt hatte, fandte mir der genannte Herr am 3, Juli mit 
Am 10. Juli in Kürftenfeld bei Brud im Oberbayern der | einem windelmeichen Briefe eine andere, die ich dann die Schwäche 
Profefior für Forſtwirthſchaft an der Univerfitit München, Geb. Fehabt babe aufzunehmen, wolir mir jept verdiente Strafe wird. 
Reg. Rath Dr. Guſt. Hever, im 55. Lebensjahre, * Auch it über unferen „längeren unerquidlicen Verhandlungen“ wicht 
Am 14. Juli + in Dresden der Präfident des evangelifdheluthes | „der Termin für Aurufung gerictliher Hülfe verloren gegangen“, 
rifchen Landesconfitoriums, Bernh. v. Uhde, 66 Jahre alt, denn die Gorrefpondeng hat mit dem Brief des Herrn Tierſch vom 


Am 16. Juli + in Berlin der Director des Luifenftädtiihen | 93, Xuni b d der lchte Brief dericlben i 3, Auli 
Gymnafiums dafelbit, Dr. Klemens, im 53. Lebensjahre, im Bent | fie & alfo Er Tape pen rief derjelben ift vom 3. Juli, 











nor anf der Juſel Wight der Drientalift Edward Kaftwid im Ich weiß wohl, dap id, und mit mir Herr Dr. Riemann, den 
69, Rebensjahre. Herrn Tierſch durch die Gerichte empfindlich belehren laſſen fünnte, 
Eu m ara un — = — was er der Wahrbeit und was er der Ebre Anderer ſchuldig fit, 

Erklärun 9. aber ich will noch einmal der „Nervoſität der Herren Mufifer“ durch 


Der ftädtifche Mufifiehrer, Herr Otto Tierfch in Berlin erfärt die Finger fehen und glauben, daß der Herr Muſiklehrer an der ihm 
in einer Io eben erfchienenen Brofjhüre Über die Ungulänglichkeit des bier ertheilten Lection vorläufig genug haben werde. 
heutigen 


Fr. Zarnde. 








uſikſtudiums (Berlin, bei R. Oppenheim) S. 41 fg. in 
kiterarifhe Anzeigen. 


Verlag von C. A. Schwetschke & Sohn (M. Bruhn) _. Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. 
in Braunschweig. | 





n i u ‘ Soeben erschien: [197 
Soeben ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu | . . 
beziehen: [189 Die Mechanik 
D 1 & p 0 liti sc h e 0 Be k onom ie in ihrer Entwickelung historisch-kritisch dargestellt 
s i { von 
vom geschichtlichen Standpuncte. Dr. "che Mach. 
Von Mit 250 Abbildungen. $. Geh. cH 8. Geb. M 9. 
Karl Knies, (Internationale wissenschaftliche Bibliothek , 59. Band.) 
Neue 000001111111 —— 
durch a ee — vermehrte Antiguarifcer Büherverkehr. 
er . 2 
„Politischen Oekonomie vom Standpuncte der geschicht- | Soeben erschien: P A [26 
lichen Methode.“ Bücherverzeichniss 
Zweite Hälfte, | von ” 
Preis AH 6, —, | Karl J. Trübner, 
Preis des nunmehr vollständig vorliegenden Werkes <A 11. Buchhändler a i. E. 
Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Deutsche Literatur des NV.-XVII. Jahrhunderts 
1196 Alsalica. 
Soeben erschien: (1092 Nummern.) 


Dieser reichhaltige Catalog steht auf Verlangen gratis und 


GESCHICHTE DER SLAYISCHEN LITERATUREN  rauco zu Diensten. Karl J. Trübner. 
0 — — — — 
Nach der a re SEAN ragen Ontalog 02 meines Dücherlagen Augen- u. Ohrenheilkunde. 
900 Nummern. 


von 
TRAUGOTT PECH. Tübingen. A. Moser’sche Buch- und 
Zweiter Band, erste Hälfte: Geschichte der poln. Literatur. Antiquariatshandlung. 
8. Geh. -# 9. Geb. oA 10, 50. Franz Pietzcker. 


VBerantworti. Redacteur Brof. Dr. Harnde in Leipzig, Gortbeftraie Kr, 7. — Drud von ®. Drugulin in Beipsig. J 


Fri DIN 


\ 


v 
* 


Literariſches“Ceutralblatt 


für Deutſchland. 


Ur. 32.] 


Herausgeber und verantwortlicher Nedacteur Prof. Dr. Fr. Zarııde, 


(1883. 


—— von Eduard Aucuerine im IR 





Erſcheint jeden Sonnabend. ü 


Wendt, die riftl, Lehre von der menſchl. Bolfommenbeit. 2° 
Annlecta Lutherana, Sröa, von olde, 

Die Ghronifen der mittelrbeiniihen Stäpte, 
Höblbaum, Mittheilunaen aus dem Stapdtardıiv von Göin. 
Hoogeweg, bie Ghronit des ſog. Martinus Auldenfis, 
Carö, über eine Neformativ —* des 15. Jabrh. 
Smith, Leonora Christina Grevinde Ulfeklts Historie. 
Jung, ber Weittheil Auftralien. 

Mohn, Grundzüge der Meteorelo = 

v. Bezold, Die Kälterüdfäne im 

Ebſteln, die Natur u. Behandlung der Gicht. 


deutun 


des Dion, Gato. 


— 4. Auguſt. ⸗— 


mann, Me Gutzundung des Secdenbauchfello 1. 
uſchke, die Lehre des römiiben Rechts vom Darlebn ıc, 
Denn, das nene Nürnberg u. feine internationale er 


Die — Induſtrie. Mer, Jacobfen, 
Krapf, a dielionary of the Suahlli language. 
Martin, le manuserlt d’Isocrate ele, 
Dehner, Hadriani reliquise, parlicula I. 
int, über bir Sprache der Chronlque rimde ı. 
' Zobler, die altwenetianiiche Ueberſehzung der — 


Preis. vierieliahrlich AT50. 


Aunftbiftoriibe Sammlungen ꝛc. Steg. vonv, Engerth. 
Schlie, beicreibendes Berseichnif Älterer Meifter ꝛe. 
wortig. die nationale Bedentung Des Aunftgewerbes, 
Bukler, PartiturStudlum, 
Frid, das Scminarium praeceplorum 2. 
lteport of the Commissioner of education ke, 
| —— — im Winteriemefter 1951. 9) Rdnigebern; 
10) Bonn; 11) Berpelsderf, (Yandıe, Akademie): 12) 
güryburg; 131 Prag; 14 Hobenhelm. (Zaudw, Afademie) ; 
15) Hannover, (Tlrerargneli Ahle), 


Me Bitperfendungen erbitten wir berechutt und unter ber Möreffe der Expedition d. BL. (Hospitalfte. 16), alle Briefe unter der des Herausgebers (Gociheftr. 7). Mur ſoicht 
Bertelünnen eine Befprehung finden, die ber Nebaction vorgelegen haben. Bei Korrefpondenzen Über Bücher bitten wir fletö ben Namen ber Berleger berfelben angugeben. 


Cheologie. 


Wendt, 9. H., Prof., die chriftliche Lehre von der menfchlichen 
Bollfommenheit unterfudt. Göttingen, 1852. Bandenboef & 
Rupredt. (VI, 230 ©. Gr. 8.) MA. 

Unbefangenheit und Schärfe des Urtheils zeichnen diefe 
Monographie eben fo fehr aus, wie ein warmes Intereſſe für 
den behandelten Gegenſtand und ein befriedigendes Ergebuiß, 
bei welchem der Verf. zulegt anfommt, 


zwar nicht bloß bei den Fachleuten, in Anfpruch nehmen kann. 
Es handelt fi) nämlich um das, was man gewöhnlich als den 
Urftand des Menjchengefchlechtes in den dogmatijchen Lehr- 
büchern zu bezeichnen und abzuhandeln pflegt, al3 den Buftand, 
in welchem fich die erften Menjchen „vor dem Falle“ befunden 
haben, und dba ift es denn zumächft ein gefchichtlicher Theil, in 
welchem wir über die Entwidelung diefer Lehre in Kenntniß 
gefegt werben, wie fie in der chrijtlichen Kirche ftatt gefunden 
hat, bei den Apologeten und den griechiichen Vätern bis auf 
Johannes von Damaskus, in der abendländiichen Kirche wäh— 
rend der patriftifchen und fcholaftifhen Periode, im Zeitalter 
der Reformation und endlich in der evangelifchen Kirche der 
nachreformatorifchen Zeit bis auf Schleiermacher, der bier den 


Schluß bildet. Ganz beftimmt weift ber Verf. hier nach, dab 


da eigentlich zwei Unfchauungen neben einander herlaufen, die 
eine, welche die erften Menfchen jchon in einem Zuſtande von 
urfprünglicher Vollkommenheit gefchaffen werden läßt, man 
darf wohl jagen, die eigentliche, mannigfach nüancierte kirchliche 
Meinung, und die andere, welche mit größerer oder geringerer 
Klarheit davon ausgeht, dab die Menfchen mit der Beftimmung 
zur Vollkommenheit gefchaffen feien, die legtere als das ihnen 


gegebene Biel der Entwidelung betrachtend. So bei dem, der die 


Reihe beginnt, und bei dem, der fie ſchließt, bei Juſtin dem Mär: 
tyrer und bei Schleiermacher, und gerade der Nachweis, daß 


diefe letztere Richtung neben der eigentlich fogenannten kirchlichen | 


herläuft, ift das bejonders Intereffante in diefem erjten, hiſto— 
riſchen Theile. Den Schluß bildet dann die „kritische Feſtſtellung 
der chriftlichen Lehre von der menschlichen Volllommenheit“, 
und hier zeigt und der Verf. mit großer Schärfe die Unhaltbar: 
feit der „Xehre vom Urſtande“, wie fie in der Kirche hergebracht 
ift, aber nicht ohne zugleich auch den eigentlichen Kern dieſer 
Lehre herauszuftellen, nämlich) das Bewußtfein von der der 
Menfchheit von Gott gejehten Beftimmung, wie fie in Jeſus 


| EHriftus als das uns gegebene Biel vor Augen fteht. 
ı auch diefer zweite Theil der Monographie iſt jehr zu beachten, 


Der Gegenjtand ſelbſt 
aber ift auch der Urt, daß er wohl ein ernjtes Intereffe, und | 





Gerabe 


freilich eine völlige Umbildung der betreffenden Lehre darjtel- 
lend, aber doc auch‘ zeigend, daß der Menſch im Chriſtenthum, 
und zwar nur in ihm, feine menfchliche Beftimmung zu erreichen 
vermöge. Be. 








Analecta Lutherana. Briefe u, Actenstücke zur Geschichte ' 
Luther's. Zugleich ein Supplement zu den bisherigen Samın- 
lungen seines Briefwechsels. Herausg, von Dr, Theod. Kolde, 
Prof, Gotha, 1883. F. A. Perthes. (XVI, 479 8.8.) c# 10. 


Vorliegende Sammlung bietet allerdings nur eine Nachlefe 
dar, doch muß man zugeftehen, eine höchſt intereffante Nachleſe 


' zu den bisher veröffentlichten Briefen und Actenſtücken von, an 


und über den deutſchen Neformator und eine folche, welche dem 
Herausgeber ohne allen Zweifel Mühe und Geld genug gefoftet 
hat, um auch nad) diefer Seite hin allen Danf zu verdienen, Die 
Sammlung, aus ben verſchiedenſten deutfchen und außerdeutjchen 
Archiven und Bibliotheken zufammengebradht, ift eigentlich mehr 
unbeabfichtigt entjtanden, ala daß der Hrögbr. von vorn herein 
darauf hinausgegangen wäre, fie anzulegen. Im Intereffe einer 
Lutherbiographie, wie derfelbe uns erzählt, worauf feine Studien 
und Arbeiten feit Fahren fich zugefpitt hatten, war er urſprüng— 
lich darauf ausgegangen, in den nach handſchriftlichem Material 
für die Gefchichte Lutber's jo oft und fo vielfach durchforjchten 
Urhiven und Bibliothefen hauptfächlich nach dem Briefwechiel 
Spalatin’s zu fuchen, wobei er zugleich hoffte auch wohl Hin und 
wieder noc) einen oder anderen Brief an Luther oder fonftige 
Notizen aus Briefen von Zeitgenoffen zu finden, die ſich für das 
beabfichtigte Werf über Luther verwerthen Tießen. Doc „kam 
bie Sache anders”, Briefe von Spalatin fanden ſich faft überall, 
wohin der Forfcher fich wandte, nur die Briefe nicht, um die es 
ihm hauptjächlich zu thun war, welche für die erfte Wirkſamkeit 
Luther's in Wittenberg von unfhägbarem Werthe fein würden. 
Bon diefen zeigte fid) feine Spur, jo daß die Bermuthung nahe 
Liegt, fie ſeien fchon frühzeitig und zwar abfichtlich vernichtet 
worden. Dagegen hatten die angeftellten Forfchungsreifen in 
anderer Weije einen Erfolg, der „die fühnften Erwartungen 
überjtieg": ein großes, bisher noch nicht belannt geworbenes 
Material, Luther und deſſen Wirkfamfeit überhaupt betreffend, 
fam überall dem Herausgeber in die Hände, eben das, welches 
er num in dem vorliegenden Bande vereinigt hat und von dem 
man gewiß jagen muß, es „fei ein Unrecht geweſen, daſſelbe 


1099 


— 1583, 32, — Literarifhes Gentralblatt — 4. Auguft. — 


1100 





nicht allen Forſchern zugänglich zu machen.” Die hier mit« 
getheilten Brieffchaften und Actenſtücke umfaffen die Zeit vom 
Sabre 1510— 15146, alfo die ganze öffentliche Wirkfamfeit des 
Reformators, und wie ſich der Hrögbr. bemüht hat, einen diplo- 
matifch getreuen Abdrud der mitgetheilten Schriftftüde zu geben, 
fo hat er auch bei feinem unterlaffen, den Fundort zu notieren, 
jo wie auch anderweitige Notizen in Fußnoten zu bringen, Es 
wird von Lutherforfchern nicht überfehen werden dürfen und 
kann allerdings auch als „eine Feſtſchrift zum bevorftehenben 
"Lutherjubiläum gelten“. Bo 





Allgemeine evang.»Iuth. Kirdenzeitung. Rr. 29. 

Inh.: Gotthard Lechler, Luther und das Kirchenlied. Ein 
Gonferengvortrag. 1. — Zum Gedächtniß Lichtenberg's. — Betrach⸗ 
tungen aus dem Pfarramt. Ans der Provinz Sachen, — Aus den 
evangelifhen Gemeinden in Wien. — Bom Batican. — Kirchliche 
Nahrihten x. 


Reue — girchenzeitung. Hrög. von H. Meßner. 25, Jahrg. 
rt. 29, 


Inh.: Die Zacobinifhe Note. — Die Stimmung im jüdiichen | 


Lager. — Aufruf zur Zutherfeier in Wittenberg. — Zur Luther: 
giteratur. 2, — Wider Job. Yanffen. — Zur Konverion in Leal. 


— Die Generalverfammlung der Unitarier. — Preebyterianiſche 
Verfammlungen in Rordamerifa. — Zur Literatur über Goethe. — 
Gorrefpondenzen. 


Broteft. Kirchenzeitung ꝛc. Hrög. v. J. E. Webſkty. Nr. 20. 

Inh.: And Berlin. — Bom badifchen wilfenfhaftlichen Prediger: 
verein. — Rückblick auf die fchleswigsboliteinifche Geſammt-Synode. 3. 
— Briefe moderner Dunfelmänner. — Briefe aus der Schweiz. 2. 
— Prof, Dr. Befeler's Nede im preußiſchen Herreuhauſe. — Berich- 
tigungen. 


Zeitſchrift des 
Band 5. 95 
Inh.: 9. Guthe, Ausgrabungen bei Jeruſalem. (Schl.) 
Mittheilungen u, Nachrichten für Die evangel. Kirche in Rußland. 
Ned. von 3. Ib. Helmfing. N. F. 16. Br. Juni u. Juli, 
Inh.: U. v. Dettingen, Morig v. Engelhardt's driftlich- 


—* Palaſtina⸗Bereins. Ned.: Hermann Guthe. 
eft 4. 


theologiſcher Entwickelungegang. — A. H. Haller, zum livländiſchen 


Sunodalprototofl vom Jahre 1882, — 9. Seefemann, das neue 
Gefangbud. — Zur bevoritehenden Lutherfeier, — Necenfionen. — 
PerfonalsNachrichten von Yan. 1882 big Juni 1883, 


ee für Kirchengefcichte. Hrsg. v. Theod. Brieger. 6. Bant. | 
2. Heft. 


Juh.: H. Neuter, Auguftinifche Studien. 4. — P. Sin: 
—1* die cauoniſtiſchen Handſchriften der Hamilton'ſchen Samm— 
ung im Kupferſtich-⸗Cabinet des königlichen Muſeums zu Berlin. — 
x. Müller, kirdyengefchichtlihe Handicriften in der Hamiltou— 
Sammlung. — 3. U. Jacobi, eine noch ungedrudte Bearbeitung 
des Symbols vom Jahre 351. — N. 
(1521). — Tb. Kolde, Bruderfchaftöbrief des Joh. v. Staupitz 


mittelbar anjhließt, indem fie die Jahre von 1459 —1154 be- 
handelt. Sie hat fich in einer erſt vor furzem für die Mainzer 
Stadtbibliotgef erworbenen Bapierhandichrift erhalten. Das 
Hauptereigniß, welches in ihr erzählt wird, ift die in bie Ge— 
ihide der Stabt fo tief einfchneidende Eroberung und Unter: 
werfung berfelben durch den Erzbifchof Adolf von Naffau im 
Jahre 1462, Der Hrsgbr., Profeffor Hegel, hat ihr eine 
dankenswerthe, über Urfprung und Bebeutung der Chronik be- 
fehrende Einleitung vorausgeſchickt, in ber er unter anderem den 
Nachweis erbracht hat, daß der angebliche Eoder, deſſen Bod— 
mann bei Gelegenheit der Herausgabe eines Theiles dieſer 
Chronik im Rheinischen Archive für Geſchichte und Literatur 
(Band IV) als feiner Quelle gedenkt, in der Weife, wie ihn 
Bodmann befchrieb, gar nicht eriftiert hat, ein Nachweis, der in 


| Verbindung mit anderen bier zu Tage gebrachten Beijpielen von 





der Unzuverläffigfeit und Ruhmredigkeit, um nicht zu jagen 
Lügenbaftigkeit diefes Gelehrten, auf deſſen Verfahren ein höchſt 
bedenkliches Licht wirft. Das zweite Stüd diefer Abtheilung 
enthält außer einem kurzen Carmen elegiacum über die ſchon 
erwähnte Katajtrophe den merkwürdigen plattdeutichen Bericht 
eines Augenzeugen über diefes Ereigniß, der fich in einer Hdichr. 
des Collegium Theodosianum zu Paderborn gefunden hat und 
unfere Kenntniß davon in erwünſchter Weife bereichert. Dann 
folgen noch zwei Meinere Stüde, einmal über den Mainzer Auf: 


ruhr während des Bauernfrieges 1525 und fobann über Die 


Einnahme und Brandihagung der Stabt durch den Markgrafen 
Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach im Jahre 1552, 
endlich aber, unzweifelhaft die werthvollſte Mittheilung bes 
ganzen Bandes, das lange vergeblich gejucdhte Chronicon Mo- 
guntinum (1347 — 1406 und in einer Fortſetzung bis 1475), 


eine hiſtoriſche Duelle, die nicht nur für die Mainzer Dinge, jon- 


dern auch für die Ereigniffe im übrigen Reiche während der 
zweiten Hälfte des 14. Jahrh.'s von hervorragender Bedeutung 


iſt. Die Hdſchr., welcher namentlich Böhmer lange aber ohne 





Röhricht, Die Paſtorellen 


für Chriſtoph Scheurl den Aelteren und feine Familſe (1511 6. Oct.) 


— Nachrichten. 


Geſchichte. 


Die Chroniken der mittelrheiniſchen Städte. Mainz. 
2 Abth. Leipzig, 1882. Hirzel, (XVI, 250, 258 
AH 11. 


Bd. An 
Gr. 8. 


2. 
= 
S. 


A, u. d. T.: Die Ghronifen der deutfchen Städte vom 14. bis ins 
16. Jahrhundert, 18. Bd. 


Diefer Band, der die auf Mainz bezüglichen Chroniken zum 
Abſchluſſe bringt, zerfällt in zwei Abtheilungen. Die erjte der: 


allen Erfolg nachgefpürt hat, ift, nachdem fie feit Bobmann und 
Schaab völlig verfhollen war, von dem Hrsgbr. in einem erft 
in neuerer Zeit durch die Münchener Hof: und Staatsbibliothef 
erworbenen Eoder wieder aufgefunden worden, Dadurch iſt 
diejes Werl von ganz originaler Bejchaffenheit, verfaßt von 
einem glaubwürdigen und gut unterrichteten Beitgenofjen, der 
wahrfcheinli der Mainzer Kloſtergeiſtlichleit angehörte, der 
Bergefienheit glücklich entriffen und der allgemeinen Benugung 
zugänglich gemacht worden. Die Chronik ift befonders anziehend 
und belehrend durch die lebendige Vergegenwärtigung der Sitten 
und Zuftände jener Zeit, fo daß fie im diefer Hinficht geradezu 
einen Platz neben der befannten Limburger Chronik in Anſpruch 
nimmt. 

Hiermit ift derjenige Theil des vorliegenden Bandes, der 


ſich die Edition der hronifalifchen Quellen zur Gefchichte von 


Mainz zur Uufgabe ftellte, abgejchloffen. Der Hrsgbr. hat ihm 
indeß in einer zweiten Abtheilung aus feiner Feder noch eine 
Verfaſſungsgeſchichte von Mainz hinzugefügt, welche die Ent: 
widelung des ftädtifchen Gemeinweſens von jeinen Anfängen bis 
zur Vernichtung der ftädtiichen Selbjtändigfeit durch den Erz: 
biſchof Adolf in jener umfichtigen, gründlichen und zugleich 
durchſichtig-klaren Weije behandelt, die wir von feinen ver- 
fafjungsgejchichtlichen Arbeiten zu erwarten uns längft gewöhnt 


ı Haben. Diefer ziveiten Ubtheilung des Bandes ift zur Er- 


felben enthält den Text der verſchiedenen chronifalen Auf— 
zeichnungen, foweit diefe nicht jchon in dem erſten Bande ihren | 


Platz gefunden haben, mit den nöthigen Einleitungen und Nach— 
weifungen. Un ihrer Spige fieht die von dem Hrögbr. als 


läuterung und Begründung außer einer Reihe urlundlicher Bei- 
lagen, Rathsordnungen, Rechtsgeſchichtlichem, Dienftmanns- 
briefen ꝛc. auch ein Ubdrud des Stadtrechtes von Miltenberg 
angehängt, welches jih in vieler Hinficht mit demjenigen von 
Mainz berührt und mamigfaltige Bergleichungspuncte mit der 
Verfaſſung und den Einrichtungen der mittelcheinifchen Metro- 


„Bweite Mainzer Chronik" bezeichnete Compilation, welche ſich pole darbietet. 


an bie im erften Bande zum Abdruck gelangte Chronik I uns 





1101 


Höhlbaum, Dr. Konst, Mittheilungen aus dem Stadtarchiv 
von Cöln. 1. He. Cöln, 1882, Du Mont -Schauberg. (Ill, 
107 8. 8,) of#% 2,40. 


Seitdem das jo reiche und bedeutende Stadtarchiv zu Köln 


— 1893. 32. — Literarifhes Centralblatt. — 4. Auguſt. — 





1102 





annum 1379 produetum ein Bruchftüd mitgetheilt hat. Die 
einzige befannte Hdfchr., —* im Beſitze von Anton Julius 
von der Hardt, ift jet in Karlsruhe. Hoogeweg's Unterfuchung 
macht zunächſt in hohem Grade wahrfcheinlich, daß Eccard's 


in der Perſon des Hrögbr.'S des Hanſiſchen Urkundenbuches Yermuthung, wonach der Verf. der Chronik ein Geiftlicher in 


einen neuen Vorftand erhalten hat, ift auch ein neues wifjen- 
ſchaftliches Leben in dieſe Urchivräume eingezogen. Eine Frucht 
diefer erhöhten wiffenschaftlihen Thätigfeit find die von Höhl: 


baum herausgegebenen „Mittheilungen aus dem Stadtarchive von | 
Köln", welche in zwanglofen Heften erfcheinen und gewifler- | 
maßen eine focale Ergänzung zu der allgemeinere Gefichtspuncte | 


ins Auge faſſenden archivaliſchen Zeitichrift von Löhers bilden 
ſollen. Doc eröffnet der Hrsgbr. gleich diefes erfte Heft mit 
einem Aufſatze betitelt „Ueber Archive“, der ſich durchaus wei: 
tere Biele ftedt, indem er, ausgehend von einer Beſprechung uns 
jerer deutſchen Archivzuſtände im Allgemeinen, in Vorſchlägen 
gipfelt, wie die zahlreichen Stadtarhive Deutſchlands der theil- 
weiſen Berwahrlofung, in der fie fich gegenwärtig befinden, ent 
riffen, einer ſyſtematiſch gleichmäßigen Ordnung unterworfen 
und für die wifjenschaftliche Forſchung erfchloffen werden könn— 
ten. Es find zum Theil goldene Worte, die Hier geiprochen 
werden, doch kann fich Ref. der Befürchtung nicht verfchließen, 
daß die Bequemlichkeit, der Schlendrian und die Gleichgültigkeit 
gegen dergleichen umfafjende Reformen, welche unfere Beit kenn⸗ 


zeichnen, ftärfer fein werben, als die ibeale Begeifterung des | 


Hrögbr.'s. Der zweite Aufſatz, gleichfalls aus Höhlbaum's 
Feder, bringt ein Verzeihniß der in dem Hanje-Eontor von 


Brügge: Antwerpen verwahrten Urkunden bis zum Jahre 1400, | 


die Fortfegung defjelben einem fpäteren Hefte vorbehaltend. 
Dam folgt von Robert Höniger in Köln ein intereffanter und 
belehrender Bericht über den älteften Actenbeſtand der jtädtifchen 
Berwaltung Kölns, in welchem namentlich die alten Schreins— 
farten, ſoweit fich diefe erhalten haben, bejprochen und unter 
Bejeitigung früherer Jrrthümer die Beit ihrer Entftehung wenig: 
ftend annähernd beftimmt wird. Die Edition diefer Quellen, 
welche bei der Dürftigteit des bislang zur Beurtheilung des 
Urjprunges ftädtifcher Verfafjung zu Gebote jtehenden urfund- 
lichen Materials eine fühlbare Lüde ausfüllen wird, bereitet die 


Geſellſchaft für Rheinische Geſchichtskunde vor, welche fich vor 
Kurzem, auch wohl zum großen Theil auf Höhlbaum’s Un- | 


regung, gebildet hat. Richard Tanner hat dann einen ergängen- 


den Beitrag zu der Streitfrage über bie Echtheit des befannten | „omitiis generalibus regni sub roge Casimiro pro reipublicae 


Kölner Schiedsfpruches vom Jahre 1169 geliefert. Er tritt 
darin gegen Ennen durchaus auf die Seite Stumpf's, der be- 
fanntlich die Echtheit der Urkunde lebhaft beftritten Hat. Inter: 
eſſant ift der Nachweis, daß von den beiden Siegeln, die der 
letzteren anhängen, dasjenige des Erzbiſchofs Philipp, deffen 
Echtheit fich nicht bezweifeln läßt, einer anderen Urkunde ent: 
nommen und in künftlicher Weiſe dem Schiedsfpruche angeheftet 
ift, während das Siegel des Domcapitels fich nicht nur materiell, 
fondern auch formell als eine Fälfchung erweift. Der legte 
Aufſatz von Kaspar Keller bringt den Anfang einer Regeftierung 
der zahlreichen ſtadtlölniſchen Copialbücher. 

Wir wünfchen dem Unternehmen, das nach dem Hier kurz 
ſtizzierten Inhalte des erſten Heftes für die Geſchichte der alten 
Metropole der Aheinprovinz noch manche Belehrung und Be— 
reicherung verheißt, den beften Erfolg. 
lloogeweg, Dr. Herm., die Chronik des sogenannten Mar- 

en Fuldensis. Paderborn, 1883. Schöninszh, (68 8. 8.) 


Münsterische Beiträge zur Geschichtsforschung. 
Theod. Lindner. 2. Heft. 

Diefe Duellemmterfuhung beichäftigt fich mit der um das 
Jahr 1380 entftandenen Chronik eines gewiſſen Martimus, von 
der Eccard in feinem Corpus historieum medii aevi I, 16 11— 
1732 unter dem Titel: Martini Fuldensis chronicon usque ad 


Herausg. von 


Fulda gewefen, das Richtige getroffen habe. Martin war ohne 
Zweifel ein Mönd des Minoritenklofters in Fulda. Er legte 
fein Werf in der damals beliebten Weife der Bapftchronilen an, 
begann bafjelbe jedoch fchon mit der Schöpfung. Eccard Hat 
diefen älteren Theil der Chronik ganz unberüdficht gelaffen. Der 
intereffantefte Theil der obigen Abhandlung ift die Unterfuchung 
über die Quellen der Chronik und ihren durch diefe beftimmten 
Werth. Hier weift Hoogeweg bis zur Evidenz nad, daß ber 
Ehronift eigenthümlicher Weife eine ganze Reihe von Schrift: 
ftellern, die er nie gefehen, gejchweige denn bemußt hat, als feine 
Quellen angiebt, während er bie von ihm wirklich benutzten 
Quellen jorgfältig verſchweigt. Er kannie jene von ihm an- 
gezogenen Schriftfteller vornehmlich dur den Ptolomäus 
Lucenſis, ben er in freiefter Weife ausfchreibt. Es folgt daraus, 
daß, da alle dieje Autoren gedrudt und zwar in befferen Texten, 
wie in dem Ptolomäus Lucenfis vorliegen, der ältere auf fie 
gegründete Theil der Chronik ohne allen Werth für uns ift, 
Aber auch der jelbjtändige Theil der Iehteren, der mit dem 


Papſte Clemens II anbebt, fan auf feine befondere Beachtung 





Anſpruch erheben, da das, was er von jonft unbekannten Nad)- 
richten mittheilt, unerheblich ift und er im Uebrigen von Irr⸗ 
thümern chronologifher und anderer Art wimmelt. So be- 
Ichränft fi, wie der Verf. am Schluffe feiner forgfältigen und 
fleißigen Unterfuhung hervorhebt, der eigentliche Werth ber 
Ehronif nur darauf, daß fie die Unfichten gewiſſer Kreife über 
die Verhältnifje des ausgehenden 14. Jahrh.'s uns ziemlich 
lebhaft vor Augen führt und uns deutlich erkennen läßt, wie 
wenig bejonderd das niedere Volk, dem doch die Minoriten 
meiſtens angehörten, mit den beftehenden Verhältnifjen zu- 
frieden war. 





Caro, J., über eine Reformationsschrift des 15. Jahr- 
hunderts. Eine Untersuchung. Danzig, 1882. Bertling. 
(84 S. Roy. 8) of 1, 50, 

In lichtvoller und höchſt inftructiver Weiſe handelt der 

Verf. über das von Jan Oftrorog abgefaßte Monumentum pro 


‚ ordinatione congestum, welches zuerft 1818 durch Kownacki 


lüdenhaft und mit Tertabänderungen in polnifcher Weberfegung, 
jpäter Durch Bandlie und Wegener im Iateinifchen Text, in einem 
brauchbaren Abbrud jedoch erſt 1978 durch M. Bobrzynifi in 
der Sammlung altpolnijcher Rechtsdenkmäler veröffentlicht wor⸗ 
den und hier nochmals abgedrudt if. Der Werth diefer Schrift 
als hiſtoriſcher Quelle, infofern fie die im Inneren Polens vor- 
handenen Mißſtände einer Kritif unterzieht, erhöht ſich noch) 
durch den Umjtand, daß dieſelbe im Gegenfag zu der aus- 
geiprochen Klerifal» confervativen Staatsauffafjung des Jan 


Dlugoſz wenigitens die Grundzüge des Programms der refor- 


matorifch:antifferifalen Partei der „Füngeren* darftellt, als 
deren einer Oftrorog, ſpäter Caftellan von Meferig und Woi- 
wode von Poſen, zu Öraudenz in ben Königsrath gezogen wurde. 
Die Geburt des Berf.'s ſetzt Caro zwifchen 1430— 1432; daß 
derjelbe zur Zeit des Bafeler Eoncil die Univerfität Erfurt 
bezog, ift gewiß von Einfluß auf feine fpätere Richtung gewefen. 
Nah einer kurzen Schilderung des Zuftandes von Polen zur 
Beit, wo Djtrorog in das öffentliche Leben eintrat, wendet ſich 
Caro zur Firierung des Beitpunctes, in welchem das Monumen- 
tum entjtanden, und ermittelt als folchen im Gegenjag zu dem 
von Janodi überlieferten Jahre 1477 Ende 1155 oder Anfang 
1156, wonach ſich daſſelbe aljo als eine, allerdings von glühen- 
der Baterlandsliebe durchwehte Stubentenarbeit qualificiert, 


1103 


Sigismundi imperatoris gejhöpft ift. 


Smith, 8. Birket, Leonora Christina Grevinde Ulfeldts 
Historie. Med Bidrag til hendes Aeglefülles og hendes när- 
meste Slägts Historie. Del 1, 2, Kopenhagen, 1579 u. 1882. 
Gyldendal. (IV, 460, CXVII; 316, LAXXIX S. Gr. 8.) 

Das wechfelvolle Gejchid des Ehepaares Korfig und Leonore 
Chriſtine Ulfeldt Hat, wie im 17. und 18. Jahrh., jo auch in 
neuefter Zeit wiederholte Bearbeitungen erfahren, indeffen nimmt 
die vorftehende ſchon dem Umfange nad) die hervorragendfte 
Stellung unter ihnen ein. Auf Beranlafjung eines Nachtommen 
der Gräfin, deſſen Unterftügung wir aud) eine deutjche Ueber: 
tragung ihrer Denlwürdigleiten verbanfen (von Biegler, Wien 
1871, vgl. Jahrg. 1872, Nr. 32, Sp. 853 d. Bl., mo aud) die 
Lebensläufe der Ülfeldt's kurz jlizziert find), hat der Verf. durch 
Herausgabe ihrer Aufzeichnungen aus ihrer Gefangenſchaft 1663 
bis 1685 (2. Chr. U. Sammers Minde), fowie Behandlung 
einzelner Lebensabſchnitte ſich den Stoff völlig zu eigen gemacht 
und ihn num zufammenfafjend dargeftellt. Die Erzählung ift 
jließend und angenehm zu leſen troß der peinlihen Gewiſſen— 
haftigkeit des Biographen, der uns feine noch jo geringfügige 
Epifode aus dem Leben feiner Heldin erſpart; wer jedoch in dem 
Werke einen Beitrag zu der äußeren politiichen Geſchichte Däne- 
marks im 17. Jahrh. und insbejondere zu der einjchneidenden 
Umwandlung der Adelsrepublit mit königlicher Spihe in die ab- 
ſolute Monarchie erwarten follte, dürfte ſich arg enttäufcht ſehen. 
Das öffentliche Wirken von Uffeldt, der als Schwiegerfohn 
Chriſtian's IV und Reichshofmeifter, ſowie auf unterſchiedlichen 
Geſandtſchaften eine Zeit lang die erjte Rolle im Staate fpielte, 
wird gefliffentlih nur angedeutet oder gejhidt umgangen. — 
Wendungen wie ©. 119; Det naermere ved disse sendelse 
vedkommer os ikke her, finden ſich nur felten, vgl, S. 185 u. a., 
ja ſelbſt die entſcheidende Frage nach dem Maße der Schuld von 
Ufeldt wird zum Theil offen gelafjen, und iſt in den hierauf 
bezüglichen Abſchnitten der Verf. von einer gewiſſen Parteilich— 
feit für das Ehepaar nicht freizuſprechen. Dafür ſchildert er 
aber die Entwidelungsgefhichte und den Gang des privaten 
Lebens von Leonore mit jolch liebevoller und auch liebens— 
würbiger Genauigkeit, daß er die Bejtalt der begabten und 
energiichen Fran dem Leer in der That perfönlich nahe bringt 
und in diefer Hinficht fich der Aufgabe eines Biographen vollauf 
gewachſen zeigt. Als Beitrag zur Geſchichte der Erziehung fürft: 
licher Kinder im 17. Jahrh., der Lebensweile hochſtehender 





Glüdsrittern im großen Stil beanfprucht das Werk einen nicht 
geringen Werth, doch ann man ſich Angeſichts der unendlichen 
Sorgfalt, welche der Berf. auf Sammlung und Verarbeitung 
des reichen Materiald verwandt hat, kaum des Wunfches ent: 
ſchlagen, daß feine Arbeitskraft ſich einem lohnenderen Gegen- 
ftande zugewandt hätte. r- 0 





| 


| 


f 


| 


Württembergifde Vierteljahröhefte für Landesgefchichte, Hreg. von | 


dem, f, ftatit.stopogr. Bureau. 6. Jabra. Heft 2. 
Iub.: F. Wagner, Die ——*— Verfaſſung des ſchwã⸗ 
biſchen Bundes. — Boffert, zur reutlinger Todtenliſte. — Derf., 
die Herkunft Biſchof Otto's des Heiligen von Bamberg. — 9. 


Fiſcher, Analeften zur Geſchichte der Literatur in Schwaben. 


2. Aus Gräteris Nadhlaf.- — Schneider, die württemberglfchen 
ZSchrlöffer und Burgen um das Fahr 1600. Bortrag. — Kleinere 
Mittbeilungen. — 2. F. DOfterdinger, Geſchichte des Theaters 
in Biberah von 1686 an bis auf die Gegenwart. (Fortſ.) — 
Boffert, Reaeiten zur Geſchichte Oberfhwabens aus dem Ardiv des 
germaniichen Mnfenms in Nürnberg. — Klemm, Müniteritudien. 
Vortrag. — Derf., Warum erwarb Ulm die Herrichaft helfenitein ? 
— N Schilling, drei Herenverbrennungen zu Ulm, — Boffert, 
Biſchof Heinrih von Bamberg und feine Verwändtſchaft mit Konrad 


| 


daß es vortrefflich angelegt und fein Erfcheinen zeitgemäß war. 


1104 





burg. 


Länder- und Völkerkunde. 


Jung, Dr. Karl Em., der Welttheil Auftralien. 3. Abth. I. Mela- 
neſien. (2. Tb.) I. Polunefien. (1. Tb.) Mit 27 Bollbildern m. 
— in = Tept gedr. Abb, Leipzig, 1553. Freytag. (IV, 296 ©. 
Ss) AM 1. 


(Das Wiljen der Gegenwart. Xl. Br.) 


Nach zuverläfjigen Quellen und in anſprechender Form wird 
in diefem Bändchen die in der zweiten Wbtheilung begonnene 
Schilderung Melanefiens weitergeführt und darauf zu Bolynefien 
übergegangen. Bon Melanefien kommen zur Darftellung die 
Salomon» und Santacruz»Infeln, die Neuen Hebriden und 
Neucaledonien; von Polynefien die allgemeinen Charakterzüge, 
dan im Einzelnen Hawait, die Heinen Gruppen Weftpolynefiens, 
die Tonga=, Samoa- und Heinere Nachbarinſeln, während das 
Uebrige dem folgenden, das Ganze abjchließenden Bändchen 
vorbehalten bleibt. Dem popularifierenden Zwed der Einmart- 
Bıbliothef angemefjen, beichreibt der Verf. in gemeinverftänd- 
lichem, nie gejpreizten und doch auch nie ermüdend eintönigen 
Stil Land und Leute, zugleich mit Berüdfichtigung der mercan« 





tilen Jntereffen, der Miſſion und des Hiftorifchen. Allein gegen 


die Namenformung wäre hie und da etwas einzuwenden (Biti 
ftatt Fidſchi, Tuamotu ftatt Paumotu, Pago-Pago ftatt Paugo— 
Pango), namentlich gegen die Ausdehnung des Begriffs Auftra- 
lien auf die polynefiche Infelflur. Die beinahe 60 Holzfchnitt- 
bilder find fänmtlich nad) guten Originalen tadellos ausgeführt 
und recht dienlich zur beſſeren Veranſchaulichung des Tertes. 
K—ff. 


Das Ausland. Herandg. unter Mitwirkung von Ar. Ratzel u. A. 
56, Jahrg. Nr. 29. 

Inh,: Rich. Lehmann, Bericht über die Tätigkeit der Gen- 
tral⸗Commiſſion für wiffenfchaftlibe Landeskunde von Deutſchland. 
Im Namen der Gommiftien auf dem 3. deutjchen Geograpbentage 
erjtattet. — Leigh Smith's Meberwinterung in Franz-Joſeph-Land. 
— Baſtian Über die Mutbologie der Polyneſier. — Der fürzeite 
Weg in das innere von Afrika. — SHieinere Mittbeilungen. — 
Notizen. — Piteratur. 


Wlobus. Hrög. v. Ric. Kiepert. 41. Br. Ar. 3, 
Juh.: Tebeſſa in Algerien. 3. (Mit Abb.) (Schl.) — Dieulas 
toys Reife in Weltperfien nnd Babylonien. 1. (Miet Abb.) — Wilh. 








Berfönlichteiten und des Thun und Treibens von politifchen | Junker, Land und Yente auf Der Grenze des Nils und Melle 


Syſtems. — Der Arzt in Niederländisch Indien. 1. — Ans allen 

Erdtheilen. 

Mittheilungen der kaiſ. königl. geographiſchen Geſellſchaft in Wien. 
Hrsg. vom Redactions- u. Verlags⸗Comité. R. F. 26. Bd. Nr. 7. 
Inh.: Ant. Nebmann, das Transvaal⸗Gebiet des ſüdlichen 

Afrika in phyſikaliſch-geographiſcher Beziehung. 2. (Mit Karte und 

Taf.) — Recenſionen. 








Naturwiſſenſchaften. 


Mohn, H., Prof., Grundzüge der Meteorologie. Die Lehre 
von Wind u. Wetter nach den neuesten Forschungen gemein- 
fasslich dargestellt. Deutsche Originalausgabe, 3., verb, Aufl, 
Mit 23 Karten u. 26 Holzschn. Berlin, 1583, D. Reimer, (XII, 
359 8.8) 6. 


Die Nothwendigfeit der Herausgabe einer dritten Auflage 
de3 vorliegenden Buches, welches im Jahre 1974 zum eriten 
Male in deutſcher Sprache erfchien, ift der beſte Beweis dafiir, 


1105 





— 1883, 832, — Literarifhes Centralblatt. — 4 Auguſt. — 


1106 





Es Hat in der genannten meteorologijchen Literatur fein ähn- | däre und dieſe erft dann erfolgt, wer das Gewebe alle 
liches Wert das Glüd gehabt, drei Auflagen zu erleben. Für | 


die ficherlich nicht ausbleibende vierte Auflage Haben wir nur 
den einen Wunſch auszusprechen, daß noch mehr als bisher in- 
firumentelle Fragen, und zwar ſpeciell mit Nüdficht auf deutſche 


Symptome des vollfommenen Abgeftorbenfeins darbietet. Im 
Einzelnen denkt fich der Berf. den Vorgang fo, daß die ſchwer 
lösliche, gichtifche Subftanz als eine giftige wirft und da, wo fie 
zuerst auftritt, auf das betreffende Gewebe am nachtheiligſten 


Beobachter, behandelt werben, damit dieſe über die von ihnen | einwirken wird. Weiter erörtert der Verf. das Vorkommen der 


gebrauchten Inſtrumente daſelbſt Rath fich holen können. 


Bezold, Wilh, v., die Kälterückfälle im Mai. Mit (chromo- 
un Taf, München, 1882, Franz in Comm, (398. 4.) 
1, 20. 


(Aus Abhdlgn d. k. bayer. Akad. d, Wiss.) 

Vorliegende Monographie liefert ein treffliches Beifpiel, 
wie mit Hülfe der modernen Meteorologie alte Probleme, 
welche oft genug behandelt, aber nie genügend gelöft waren, mit 
Erfolg in Angriff genommen find. Indem der Verf, die mitt- 





| 


} 


I 
I 


Gicht bei Thieren und giebt die Ergebniffe feiner Verſuche, auf 
erperimentellem Wege Harnfäureablagerungen im thierifchen 
Organismus hervorzurufen. Die Erperimente hat er an Hähnen 
angeftellt, theil3 durch Unterbindung der Ureteren, theils durch 
Einfprigungen von hromfaurem Kali. Bei diefen Berfuchen 
hat fich ergeben, daß auf den beiden angegebenen Wegen ein 
Proceh ſich erzeugen läßt, welcher in anatomiſcher Hinſicht 
gleichwerthig dem ift, welchen man bei der Gicht in den einzelnen 
Organen findet. E3 ift dem Ref. unverftändlich, wie man für 
die Gicht als Frankhaften Vorgang im Menſchen daraus Unter: 


leren Iſanomalen der Temperatur für die Mitte Mai mit der lagen für die Entwidelung und die Natur der Krankheit ge— 


gleichzeitigen Vertheilung des’ Luftdrudes in Beziehung ſetzt, 
gelingt es ihm nachzuweifen, daß die jtarfe Erwärmung der 
Luft im Südoften Europas um diefe Zeit als primäre Urjache 
unferer befannten Kälterüdfälle zu betrachten ift. Die „gejtrengen 
Herren“ find aljo geborene Ungarn. 








Der joolog. Garten. Hrög. v. F. K. Noll. 24. Jahrg. Nr. 6. u. 7. 

Inh.: 2, Schlachter, Zahnwechſel und Geweibbildung des 
Rehed, Corvus capreolus. (Mir Abb.) — Zeh. v. Fifcher, aus dem 
Seelenleben eines Bhunders, Macacus erylhracus seu Khesus und 
verwandter Affen. — W. £&, Sigel, Beobachtungen aus dem Thier— 
leben im zoologifden Garten zu Hamburg. — Guſt. Schubert, 
aus dem berliner Aquarium. — G. Haller, über einige im Jahre 
1582 beobachtete Abnormitäten in der höheren Thierwelt. (Mit Abb.) 
— B. Gaebler, der zovlogifhe Garten zu Berlin. — Bericht des 
Berwaltungsratbes der neuen zoologiſchen Gefellihaft zu Frauffurt 
a. M. an die Generalverfammiung der Aetionäre vom 29. April 
1583. — Gorrefpondenzen. — Miscellen. — Literatur. 


Der Raturforfger. Hrög. v. Wild. Sflaref. 16. Jahrg. Ar. 20. 

Inh.: Die Bewequngen Des Rhone⸗Gletſchers. — Ueber die Brod- 
Gaͤhrung. — Zur Phuftologie der Gehörſchnedde. — Kleinere Mit: 
theilungen. 


Ehem. Gentralblatt. Ned.: R. Arendt. 3. F. 14. Jahrg. Nr. 26—20. 





Aub.: J. W. Mallet, Beſtimmung der organiſchen Stoffe im 
Trinfwaſſer. — X. Raudin, Reinigung der geringen fuſelhaltigen 
Alkohole durch Electrolyſe. 
mechaniſch compromirter Luft. — Nüdblid auf die Pharmacie im 
zweiten Quartale 1583. — Neichs-Engquöte über Zucker-Induſtrie. 
— Erptimus Dofon, über die Prüfung der Ammoniakwafler der 
Sasanjtalten. — Bouſſiugault, Gacao und Ehocolade x. 


Medicin. 


Ebstein, Dr. W., Prof, die Natur u. Behandlung der Gicht. | 


Mit 5 Taf. in Farbendruck. Wiesbaden, 1662, Bergmann. 


(vllt, 150 5. Imp. 8.) e/% 14, 60, 


in Betreff der Pathogenefe, durch zahlreiche erperimentelle 
Unterfuchungen, durch wohlgelungene mikroſtopiſche Präparate 


und durch jelbjtändige therapeutische Auſichten, lebendig ge: 
jchrieben, ein treffliches Gefammtbild der Krankheit entrollend. | 


Nach einem geſchichtlichen Rüdblide wendet fi der Verf. zur 
pathologifchen Anatomie, ſchildert die Veränderungen in den 


Nieren, den hyalinen Gelenkknorpeln, den Faferfnorpeln, Sehnen 


und dem Ioderen Bindegeivebe. Er kommt dabei zu der Unficht, 
daß die nefrotifierenden Heerde das Primäre find, bedingt durch 
die Abfcheidung neutralen harnſauren Natrons in die Gewebe, 
während die Äbſcheidung der Fryftallifierten Urate das Secun— 


| 


I 


j 
| 
| 


winnen will, auch fcheint ihm die Chromſäure in ihren Wir- 
kungen nicht mit der Harnfäure auf gleiche Stufe geftellt werden 
zu dürfen, — Ferner erftredten ſich die Verſuche des Verf.'s 
darauf, durch Anwendung von reiner Harnjäure und harnfaurem 
Natron Infiltrate in der Hornhaut von Kaninchen zu erzeugen, 
die auch gelangen, während Verfuche mit Harnftoff, Guanin, 
Kreatin, Kreatinin, Hippurfäure und fünfprocentiger Natriums 
phosphatlöfung erfolglos blieben. 

Nach diefen vorwiegend theoretiichen Betrachtungen fommıt 
der Verf. auf die Gicht des Menſchen, wie fie fich kliniſch dar— 
ftellt. Er unterfcheidet dabei die primäre Gelenkgicht und pri— 
märe Nierengicht;; er fieht in erjterer eine aſeptiſche Form der 
Entzündung und ift der Anficht, daß die abnorme Bildung der 


' Darnfäure in den Musfeln ımd dem Kuochenmarfe in ben 


ji 
| 





— Avbpert, über Glasbläferei mit | 


| 





durch andauernden Unomalie des Stoffwechjeld beruht. 
der Ablagerung der Urate hat man ſich zu vergegemvärtigen, 


meiften Fällen auf einer angeborenen und das ganze Leben hin— 
Bei 


daß diefelben im Organismus in Form von neutralen harnſauren 
Verbindungen circulieren, in den gichtifchen Ablagerungen ſich 
aber als jaure Verbindungen ausjcheiden, daß dazu aber eine 
freie Säure nöthig ift, deren Bildung nur an locale Bedingungen 
geknüpft ift; als ſolche aber wirken die nekrotiſchen Partien, 
Was die Therapie betrifft, jo empfiehlt der Verf. die von ihm 
gegen die Fettleibigkeit gepriefene Diät (Fleifc mit entiprechen- 
der Menge von Fett und Vermeiden der Kohlenhydrate). Bei: 
gegeben find ein Verzeichniß der Literatur, ein Namen- und 
Sachregiſter. Auf dem Atlas begegnen wir zahlreichen Abbil- 
dungen mifroffopifcher Befunde in dem von der Gicht ergriffenen 
Gewebe. — Die Ausführung ift eine muſterhafte. Die Urbeit 
ift eine Feftichrift zur Erinnerung an das fünfzigiährige Jubiläum 
3. Henle's. 

Heitzmann, Dr.'J., die Entzündung des Beckenbauchfells 


beim Weibe, Mit 77 Abbild. Wien, 1553, Braumüller. (V, 
23088) HT 


Die Monographie ift, von vornherein zu bemerfen, durch 


eine Reihe höchſt fchägenswerther Zeichnungen von der be— 
Eine anregende Arbeit, feſſelnd durch neue Geſichtspuncte 


fannten, Kunftgeübten Hand des Verf.'s geſchmückt, welche 
ſämmtlich nach Präparaten entworfen wurden und auf das Au— 
ſchaulichſte dem Zwed des Buches dienen, nämlich die Kenntniß 
der Pelveoperitonitis und ihrer Folgezuftände in weitere Kreiſe 
zu tragen, In der Caſuiſtik ift eine große Anzahl eigener Beob- 
achtungen zur Erläuterung und befjeren Beranfchaulichung der 
gejegten Veränderungen in Diagramme eingezeichnet zujammen- 
geftelt. Die Arbeit enthält über diefe Erkrankung alles 
Wiſſenswerthe und, wie die reiche Caſuiſtik und Statiftif lehrt, 
auf Grund eines großartigen eigenen Beobadhtungsmateriales. 
Mit befonderer Treue ift der Symptorften- Complex der friſchen 
Erfranfung und der erften Folgen wiedergegeben. Dagegen ift 
* 


1107 





— 1883. 8 32. — Literarifhes Eentralblatt — 4. Auguft. — 


1108 





in ber Bearbeitung ber Aetiologie verfchiedenen VBermuthungen | von mutaum und eroditum, hiſtoriſche Bedeutung des Dar: 
älterer Autoren zu viel Rechnung getragen worden. So z. B. | lebens im Contractſyſtem, juriftifches Weſen bes Gefchäftes, 


daß Turnen, Reiten und Mafchinennähen den Grund zu einer 
Pelveoperitonitis legen können oder daß alle Zuftände, welche 
eine Unregelmäßigfeit in der Menftruation bedingen, ohne 
Weiteres als veranlaffendes Moment ber Pelveoperitonitis 
follten auftreten können. Die Zeichnungen find immer in be— 
ſtimmtem Verhältniſſe zur natürlichen Größe gefertigt und als 
muftergültig zu bezeichnen. Zw. 


Arhiv für die gefanımte Phyflologie des Menſchen u. der Thiere 
Hreg. von €. F. W. Pflüger. 31. Bd. 7. u. 8. Heil. 

Ihe M. Nendi um N. Sieber, über eine neue Methode 

die phyſiologiſche Oxydation zu meffen und über den Einfluß der 

Gifte und Krankheiten auf Diefelbe. — N. Löwenthal, über den 


Unterſchied zwifchen der fecundären Degeneration des Seitenitrangs | 


Frhr und Nüdenmarksverlegungen. Mit einem Zuſatz von 
meiner Abhand iun über die Erregbarkeit des Rücenmarks. 2. Art. 
— J. — 


Erforderniſſe deſſelben nach allen Richtungen Hin, Beweis- 
fiherung (Hier fpeciell vom chirographum und der exceptio 
non numeratae pecuniae), Darlehen an Hauskinder, Natur der 
Darfehensobligation und Klage, Gefahr beim Darlehen (Hier 
insbefondere vom fenus nauticum und von den Folgen des 
Unterganges des genus ber bargeliehenen Sachen). Die Ber 
deutung des Buches für die behandelte Lehre erſchöpfend darzu- 
ftellen, ift an dieſem Orte nicht möglich; wir beichränfen uns 


| darauf, auf einiges Wenige aufmerkſam zu machen. 





über die Berfchiedenheiten des Giereimweilies | 


bei befiedert geborenen (MNeitflüchter) und bei nadt geborenen (Reſt- 


dem Eiereiweiß. — ®. ——— über die galvaniſche Reizung 
des Acuſticus. 2. — M. Schmoeger, einige Bemerkungen zu den 
von Shmidt- Mülheim jüngft veröffentlichten Arbeiten. — O. Loew, 
über Eiweis und Pepton. 3. Setfhemom, Notiz über den 


boden) Vögeln und Über die Verhältniſſe zwijchen dem Dotter und | 


I 


Nierenbiutkreislauf. (Hierzu Holzſchn. — Derf., Notiz über die | 


Ausgleihung - der Schlichungs und Deffnungsinductionsfdyläge. 
(Hierzu bolzſchn.) 
Archiv für experiment. $ “iron n. 
R. Boehm, €. Klebs, B. 
17. Bd. 3. u. 4. Heft. 


Inh.: Harnack u. Hafemann, pharmalkologiſche Studien am 
ifolierten Froſchherzen mit beſonderer Berüdfichtigung des Atropins 
und des Hupfers. (Mit Taf.) — Stodvis u. van de Belde, 
experimentelle Beiträge zur Arage der Hippurfäurezerlegung in leben: 
den Organiemen. — Letzerich, experimentelle Umterjuchungen über 





Pharmatologie. Hrsg. von 
auayın. O. Schmiedeberg. 


die Netlologie def Typhus abdominalis. Mit befonderer Berhdfich | consumere ausgedrüdt wird. Ju der Lehre von der exceptio non 


tigung der Trink⸗ und Gebrauchswäſſer. (Mit Taf,) — Beragutb, 
ar mentelle Unterfuchungen über Zubalationdtuberculofe, (Mit 
af. 


Medieinifhe Jahrbücher. Nedig. v. E. Albert, 9. Kundrat u. 
G. Ludwig. 1883. 2. Heft... 





Der Berf. findet die Eigenthümlichleit des Darlehens 
gegenüber den anderen benannten Realcontracten darin, daß es 
ein Vermögensgefchäft, fein Sachgeſchäft ift. Bei allen übrigen 
Realcontracten geht die Obligation auf die obwohl Hingegebene, 


.doch im Vermögen des Hingebenden zurücgebliebene indivi- 
(Hierzu Taf.) — M. Schiff, berictigender Nadtrag au | 9 * g Hiug 3 


duelle Sache; fo felbft bei der fiducia, wo nad) dem Gedanten 
ber Parteien troß der Eigenthumsübertragung die Sache nicht 
aus dem Vermögen des Gebers ausfcheidet. Dem Darlehen 
dagegen ift es wejentlich, daß die Sachen, weil zum Verbrauch 
bingegeben, aus dem Vermögen des Gebers in das des Em: 
pfängers (nicht nothwendig und nicht bloß aus dem Eigenthum 
in das Eigenthum) übergehen. Ref. hält diefe Charafterifierung 
für durchaus zutreffend und hofft, daß fie die üblichen höchſt 


unzureichenden Definitionen des Darlehens endgültig befeitigen 


' wird, 


Unter res quae usu minuuntur verjteht der Verf. 
(S. 16 fg.) nicht ſolche Sachen, die fih im Gebrauch abnügen; 
er faßt minuere hier ald Bezeichnung des juriftiihen Ber: 


' brauchens, namentlich durch Beräußern und Bermengen, und 


Inh.: U. Weihfelbaum, exverimentelle Unterſuchungen über | 


Inhalationstuberculoſe. — A. Weichfelb 


aumm.R.W®,Greenifh, | 


das Adenom der Nieren. (Mit Abb.) — E. Albert, einige ſymo-⸗ 


arapbiihe Meffungen am Menſchen. (Hierzu Taf.) — Heinr. Paſchtis, 
pᷣharmatologiſche Unterfuchungen über 
über Obliteration und Grmweiterung der Ausführungsgänge der 
Gowper'ihen Drüfen. — Hofmokl, Minifce Erfahrungen über das 
Zodoform bei Behandlung chirurgiſcher Siranfpeitsfälle. — A. Spina, 
Unterfuchungen des lebenden Bindegewebes. 


Redts- und Staatswiſſenſchaften. 
Huſchke, Dr. Ph. €, Prof., die Lehre des römischen Rechts vom 


Darlchn und den dazu gehörigen Materien, Gine civiliſtiſche 
— — Stuttgart, 1882. Ente. (V, 244 S. Roy. $.) 
8. 


olchicin. — of, Eugliſch, 


denkt al3 Hauptbeifpiel der res quae usu minuuntur an das 
Geld; dieſe auf den erften Blick beftechende Erflärung möchte 
daran jcheitern, daß gerade der juriftifche Berbraucd des Geldes 
von ben Römern technifch nicht durch minuere, fondern durch 


numeratae pecuniae nimmt der Verf. einen modernen Literal- 
contract an, fteht aber hinfichtlich der Beweisregulierungsfrage 
auf dem Boden der herrſchenden Auffaffung und macht fogar 
den Verſuch, das Inftitut in diefem Sinne als ein durchaus 
billiges Schugmittel des Schuldners zu rechtfertigen; uns will 
jcheinen, al3 ob der Berf. bei feinen Ausführungen S. 115 ff. zu 
ausfhließlich an den Schuldner, der die Baluta nicht empfangen, 
gedacht Habe und zu wenig an den Gläubiger, der die Baluta 
gezahlt Hat und doch Feine andere Beweisficherung befigt als die 
durch die exceptio zernichtete. Bei Darjtellung des SC Mace- 
donianum Jöft der Verf. (S. 184 ff.) die Antinomie zwifchen 
fr. 11. D. (12,1) und fr. 9$ ı D. (14, 6) durch den ſehr ein- 


leuchtenden Borfchlag, am Schluß der legteren Stelle ftatt 


Vorliegende Monographie, deren Verf. e3 wie Wenigen vers | 


gönnt ift Kraft und Friſche des Schaffens bis in das höchſte 


dringen in die Natur des Contracts und ber bei ihm mit in Be: 


condictionem zu lefen: vindieationem. Die condietio ift dem 
Verf. nicht eine nothwendig abftracte lage; er glaubt, die Un- 
gabe des Obligationsgrundes fei hier ſtets üblich (wenn aud 
nicht erforderlich) gewefen; eine fo unbeftimmte Abfaffung der 
Formel, wie in der causa Rosciana, fei, wenigftens nad) aus: 
gebildeter Jurisprudenz und Praxis, „ſicher“ nur felten vorge: 
fommen. Diejes „ſicher“ dürfte durch das S. 203 beigebrachte 
Beweismaterial ſchwerlich gerechtfertigt und auf der anderen 


' Seite die Bebeutfamfeit des fr. 61 pr. (5, 1), einer der Inſerip⸗ 
Alter zu bewahren, ftellt fich das Biel, „durch tieferes Ein: 


tracht kommenden Rechtsfäße oder geſchichtlichen Vorgänge, fo | 


wie durch genauere oder umfänglichere Behandlung der Quellen“ 
auf dem Eontroverfengebiet der Lehre vom Darlchen zu ge 
fiherteren und befriedigenderen Entfheidungen zu gelangen, als 
dies bisher möglich fchien. Daß der Berf. dieſe Aufgabe mit 
ernftefter Gründlichleit in Angriff genommen, braucht bei einem 
Schriftſteller wie Huſchle nicht befonders verfichert zu werben, 
Seine Erörterungen begreifen folgende Buncte: Etymologien 


tion nach zweifellos 


unterfchäßt fein. 


Archivio giuridico, diretto da F. Serafini, Vol. XXX. 
Fasc. 5-6. 

Sommario: Malgarini, del modo di nominare il capo del 
comune, secondo la legislazione comparala, — Brugi, l’art. 168 
del nuovo eodice svizzero (regresso tra i eondebitori solidali). — 
Chiapelli, note sopra alcuni rapporti fra il Liber juris floren- 
tinus e il Brachylogus iuris eivilis. — Ferrini, de iure sepul- 
erum apud romanos. — Bibliografia. 


gerade auf die condictio gemünzten Stelle, 
L. 


1109 


Statiftiifhe Monatsfhrift. Im Auftrage d. k. k. ſtatiſt. Central⸗ 
Commiſſion red. w. hrog. v. d. f. £, Direction der adminiſtrat. 
Statiſtik. 9. Jahre. 7. Heft. 

Inh.: K. Ib. v. JnamasSternegg, die Statiftif der Hupos 
thekarſchulden in Deiterreih. — Heinr. Eprenberger, zur Stas 
tiſtikt der öfterreichifchen Vorſchußvereine. — Mittheilungen und 
Miscellen. — Literaturbericht. 


Techniſche Wiſſenſchaften. 

Dehn, Paul, das neue Nürnberg u. feine internationale Bedeutung. 
München, 1883. Franz. (6518. Kl. 8.) AM 2. 

Das Schriften verdankt der im Sommer 1882 zu Nürn- 

berg ftattgefundenen Landes», Kunſt- und Gewerbeausftellung 

feine Entftehung. Im Anſchluß an die auf derjelben gemachten 


— 1883, 832, — Literarifhes Centralblatt — 4. Auguſt. — 


1110 





mitglieder und insbefondere der Rebacteur vergeblich bemüht 
haben. Er liegt einerjeits in der Unzulänglichkeit der verfüg- 
baren Geldmittel begründet, andererfeits in dem Umftande, daß 
Männer der Praris, von welchen ſehr richtig in erfter Linie 


Beiträge gewünjcht werben, fi) nur ſchwer zur literarifchen 


Wahrnehmungen giebt es eine Ueberſicht über die hauptſächlich⸗ 


ſten in diefer Stadt blühenden Induftrien und knüpft daran einige | 


Winke für ihre künftige Entwidelung. 


Die chemische Industrie. Monatsschrift herausg. vom Verein 
zur Wahrung der Interessen der chemischen Industrie Deutsch- 
lands, Red. von Dr, Emil Jacobsen. 5. Jahrg. 1882. Berlin, 
1882, Springer. (419 8. Hoch 4.) cH 20. 


Unter Hinweis auf die früheren Beſprechungen der „Che: 


Thätigfeit entichließen fünnen. Uebrigens fcheint die Mehrheit 
ber Vereinsmitglieder fein jo großes Gewicht auf Abhandlungen 
technischen Inhaltes zu legen, wie dies aus ben Verhandlungen 
über den von der Generalverfjammlung bejchloffenen Jahres- 
bericht hervorgeht, der von jetzt ab in der Zeitſchrift erfcheinen 
und die Entwidelung der chemiſchen Inbuftrie Hauptjächlich vom 
volfswirthfchaftlichen Standpuncte aus umd die Thätigfeit des 
Vereins jchildern fol. 

Einen jehr großen Umfang, über 60 Procent des Geſammt⸗ 
raumes ber Beitjchrift, befißen die Referate aus der Journal- 
und Patent-Literatur. Ohne ihren hohen Werth für den Prat- 
tifer zu verfennen und beeinträchtigen zu wollen, darf man doch 
wohl eine Kürzung derjelben empfehlen, indem gar viele Patente 
und wiſſenſchaftliche Abhandlungen höchſtens nur eine kurze Er- 


' wähnung verdienen, eine Sichtung, die der erfahrene Fachkundige 


mifchen Induſtrie“ in dieſem Blatte (Jahrg. 1879, Nr. 44, | 


Sp, 1423, Jahrg. 1850, Nr. 31, Sp. 1007 und Jahrg. 1881, 
Nr. 34, Sp. 1153) wird es bei dem hier vorliegenden fünften 
Jahrgange genügen, auch ihm kurzer Hand die wohlverdiente 
Anerkennung zu zollen und auf Grund der bisherigen höchſt 
lobenswerthen Leiſtungen die genannte Zeitſchrift ſelbſt, den 
Inhabern oder Leitern chemischer Fabriken, fowie den Fachge—⸗ 
noffen auf das Wärmfte wiederholt zu empfehlen, wenn auch) 
mancher Zefer bezüglich ihrer Richtung und ihres Inhaltes noch 
einige ganz begründete Wünfche hegen mögen. 


Die Rubrik „Bereinsangelegenheiten” giebt nicht nur ein | 


erfreuliches Bild von der erfolgreichen Thätigfeit des Vereins, 
welcher der Hrsgbr. der Beitjchrift ift, ſowie feiner beiden jehr 
rührigen Zocalabtheilungen und des ihm angefchloffenen Ver— 
bandes ber deutfchen Dünger-Fabrifanten, ſondern bringt auch 
eine Fülle höchſt werthvollen Materiales und fehr viel Lehr: 
reiches in volkswirthſchaftlicher und technifcher Beziehung, jo 
daß der Technologe wie der Mann der Praxis fie als eine er- 
giebige Quelle benugen fann. Trotz verſchiedener Hinderniffe 
und Schwierigkeiten, bei welchen Sonderinterefien, insbeſondere 
der Streit zwifchen Schubzoll- und Freihandeliyftem, vielfach 
mitjpielen, hat der erwähnte Berein in faft allen Fällen drohende 
Benachtheilungen einzelner Induſtriezweige abzuwenden oder 
bereit3 vorhandene zu befeitigen verftanden und Damit feine Auf: 
gabe getreulich erfüllt. Er befaßte fich ferner mit einer Reihe 
höchft wichtiger, noch nicht erledigter Fragen aus verfchiedenen 


Gebieten, wie mit der Unfallverfiherung, der Verbeflerung der | 
Beitimmungen über Conceifionierung gewerbliher Unlagen, 


des Patentgejeßes zc., welche ſämmtlich für die deutjche chemiſche 
Induftrie von großer Bedeutung find, und wird bejtrebt fein, 
defien kann man fich unbedingt verfichert halten, nach Kräften 
deren befriedigende Löfung herbeizuführen. 

Der vorliegende fünfte Jahrgang bringt ferner mehrere jehr 
werthvolle Driginalabhandlungen, von welchen die von H. 
Srüneberg über die chemifche Induſtrie des Drientes, von 
Engler über Petroleum, Neelig über das Patentgeje und die 
chemifche Induftrie und von Lunge über Sobafabrifation Er- 
wähnung bier finden mögen. Leiber ift ihre Zahl nicht groß, 
der von ihmen eingenommene Raum beträgt noch nicht zehn 
Procent des gefammten, es muß dies als ein recht Fühlbarer 
Mangel erklärt werden, dem abzuhelfen fich bis jetzt Vereins— 


nicht ſchwierig bewerfftelligen kann. Ihre Hare Faflung, zived- 
mäßige und überfichtliche Zufammenftellung Lafjen faum etwas 
zu wünſchen übrig, wie dies bei einem jo bewährten Rebacteur 
nicht anders zu erwarten ift. Auch die vollftändige Patentlifte, 
die Hanbelsberichte, die ftatiftifchen Nachweife und die Bücher» 
ſchau verdienen in jeber Hinficht Unerkennung, nicht minder die 
vortreffliche Ausstattung in Papier, Drud und Abbildungen. 
C.T. 





.. und Hüttenmännifdhe Zeitung. Red. Bruno Kerl u. Friedrich 


immer. 42. Jahrg. Nr. 25—28, 


Inh.: B. Kosmann, die Gewinnung von Zink mittelit Elektrolufe. 
— Th. Haupt, techniſche Zuftände des carthaginenfer Bleiberg— 
baues von Djebel Irſas in Tunis, abgeleitet ans bergbausarhäolos 
aifhen Beobachtungen. — Nob. Wimmer, Doetſch's Kupferextracs 
tionsproceh and Kiefen zu Riotinto. Nach E. Eumenge. — Berg: 
und Hüttenmännifches von der berliner Ausftellung Fi jet: Gebiete 
der Hugiene umd des Rettungsweſens. (Fortſ.) — Frübjahrsmeeting 


| des Iron und Steel Juftitute in London. — Silfverfparre, 


über englifhe Warmmindapparate und Gebläfepyrometer, — Liegel's 
Feuerunge ſyſtem. — Meteorologifche und magnetifhe Beobachtungen 
zu Glausthal, — Mannel 8, Hohagen, die Mineralwailer Perus. 
— 3. Kosmann, die Bergbau: und Hütteninduftrie anf der Hy— 


giene⸗Aueſtellung zn Berlin. — Der pFibramer Hüttenproceh im 





Jahre 1881. — Das Carvés'ſche PVercofungsverfahren. — Eieftro: 
amalgamation von Golderzen. — Analvfen von Producten des 
Beflemerproceffes in Schweden. — Anwendungen der flüffigen Kohlen- 

ure. A. Jaumain, über die —— euleb ne der Narben 
des Purdelrobeifend und die Bejcaften eit von Gießereiroheiſen⸗ 
ſchlacken. — Gold⸗Ausfällung mittelit Eifenvitriolds. — Steinerne 
Winderbipungsapparate in Dberfchlefien. — Staffurter Kalifalze 
fabrication. — Rob. Wimmer, die Kieslagerftätten des füblichen 
Spaniens und Portugals. — Ueber neue Sprengitoffe. — Ad. Tamm, 
über die Auflöfungsweife der Eifencarburete zur Phrapborbeftimmung 
durd) Anmenium-Dolybrat. — Das Hupferkiess und Schwefelficd- 
Borfommen in Prettau im Ahrentbal (Südtirol), — Gewinnung 
er — der ftaßfnrter Kaliſalze. — Montanproductens 
markt. 


Der — Hrög. von E. Hartig. Jahrgang 1883. 
4. Selt. 

Inh.: Bergk, Verſuche zur — — des Widerſtandes von 
Eiſenbahnwagen in geraden und geeurvten Gelelsſtrecken unter Be 
zugnahme auf die hierbei zur Verwendung gefommenen Wagen und 
Apparate, — Die Berunreinigung der fließenden Wäffer durch Abfall: 
ftoffe der Fabrifen. — Heyn, über Näherungsformeln zur Beſtim⸗ 
mung der Querſchnitte freiliegender Holzbalken. — Gruner, tech» 
niſche Literatur. — Notiz, den Gefhäftsumfang im kalſerlich deutſchen 
Patentanıt betreffend. 


— — — 


1111 


Sprachkunde. Literaturgeſchichte. 


Krapf, Dr. L., a dietionary of the Suahili language. Will 
introduelion containing an ontlinc ofa Suahili grammar, London, 


1882. Trübner & Co. (XXXIX, 433 8. Imp. 8.) 


Dem Ki⸗ſughili ift in der Gefchichte der Bantu-Forfchungen | 
eine bedeutfame Nolle zugefallen. Die erjten eingehenderen | 


Nachrichten über diefe Sprache verdanken wir dem Berf. des 
vorliegenden Buches. Sie wurden von H. Ewald im erjten 
Bande der Zeitjchrift der Deutfchen Morgen. Gef. mitgetheilt, 
und an fie fmüpfte des Referenten Vater den erften wiſſen— 


ichaftlichen Nachweis der Stammeseinheit des Ki-fuahili mit 


einer Reihe anderer, damals befannter Sprachen des füdlichen 
Afrita. Bald darauf folgte Bott’s viel ausführlichere Arbeit 


über den gleichen Gegenftand. Krapf feinerfeits veröffentlichte 


etwa zehn Jahre fpäter (Tübingen 1850) fein Outline of the 
Elements of the Kisuäheli Language, with special reference 
to the Kinfka Dialect. Hatte er dem Dialekte von Mombas 
al3 dem reineren den Vorzug gegeben, fo jtrebte dagegen 
E. Steere (A Handbook of the Swahili Language as spoken 
at Zanzibar, London 1970, 12.) aus mehr praktijchen Gründen, 
die Sprache des Handeldcentrums zur xowi, duuksxrog zu erheben, 


— 1883, 232. — Literariſches Tentralblatt — 4. Auguſt. — 


f 
| 





1112 


lehrung über die Lesarten im Urbinas erhalten; ein weiteres 
Heft, die Helena und den Euagoras betreffend, wird in Ausficht 
geftellt, Voran aber fteht in der vorliegenden Schrift eine fehr 
eingehende Beichreibung der Hdſchr, und eine Darlegung der 
Schidfale derjelben, ehe fie in den Batican gelangte. Bei der 
Eolation Hat Martin eine genaue Scheidung der verfchiedenen 
corrigierenden Hände vorgenommen, befanntlich eine durchaus 
nicht Leichte Sache, bei der vielfache Ubirrung möglich ift. Nad) 
ihm find es ſechs Hände, vom 10. bis zum 13. Jahrh.; das 
gegenfeitige Altersverhältniß ift er forgfältigft zu ermitteln be- 
ftrebt. Für eine methodifche Tertkritif ift es natürlich unerläßlich, 
zu wiffen, von welcher Hand jede einzelne Eorrectur herrührt; 
man wird überhaupt nicht eher zu einer fefteren Unficht über 
das gegenjeitige Berhältniß der Iſolrates-Handſchriften gelangen, 
als bis das hier für den Urbinas Begonnene für alle wichtigeren 
Hdſchrr. durchgeführt fein wird, Die von Martin mit 4. be- 
zeichnete Hand ftimmt mit dem Ambrofianus (E) faft durch— 
gängig überein; fie ift die jüngite, und was fie hineinbringt, ift 
mehrentheils Berjchlechterung und Interpolation. — Den neuen 
Gewinn für den Tert des PBanegyrifus jucht der Verf. von 


'&. 25 ab an Beifpielen darzulegen. Belfer hat befonders die 


und e3 fcheint darauf zwiichen Mombas und Zanzibar ein Streit 


entbrannt zu fein, bei dem auch delicatere Buncte mit berührt 
wurden. Stehe es um die Eigenthumsfrage wie es wolle, jeden- 
falls enthielt das Steere'ſche Werk das erfte Wörterbuch der 
Sprache, freilich noch ein jehr armes. Fortan gehört das Suahili 
neben dem Zulu, dem Amazosa und dem Mpongue zu den beit- 
befannten Sprachen der Familie. Das vorliegende Werl enthält 
nach einer Borbemerfung des Hrsgbr.'s, des rühmlichſt bekannten 
Herrn Robert Euft, eine gehaltvolle Borrede des Berf.'s, 


S.VII—XI, dann, S. XIII—XXXIX, einen Abriß der Örammatif | 
und endlich das Wörterbuch ſelbſt. Diejes übertrifft feinen | 


Vorgänger um etwa das Vierfache an Umfang. Die Anordnung 


| 


ift ſireng alphabetiich, jo daf z. B. jedes Subjtantivum unter | 


feinem Präſix zu fuchen ift, was allerdings die etymologiiche 
Ueberfichtlichteit beeinträchtigt. Doch das ift nebenfächlich 
gegenüber dem Werthe der Einzelartifel. Die Sammlungen 
anderer Sendboten find ihm einverwebt, verwandte Dialekte 
vergleichend, zuweilen vorläufig ergänzend Herbeigezogen, ara- 


bifche Lehnwörter auf ihren Urſprung zurüdgeführt, meift durch 


Beifpiele oder durch vollskundliche und andere realijtiiche 
Notizen erläutert; man vergl. 5. B. die Artikel muäri, 


pünga u. a. m. 
Der Verf. felbft ift weit davon entfernt, den Ruhm der Boll- 


jtändigfeit für feine Urbeit zu beanſpruchen, und es liche fih 


fragen, ob denn überhaupt ein vollftändiges Wörterbuch einer jo 
bildjamen Sprache denkbar fei. Genug ſchon, daß das Krapf'ſche 
unter allen gleichartigen Werfen aus diefer Sprachenfamilie das 
reichite ift. 

Es war dem ehrwürdigen Verf. nicht vergönnt, das Er- 
ſcheinen diefes feines Hauptwerfes zu erleben. Sein Bild ift 
dem Bande beigegeben; fein Name wird in der Gefchichte der 
Bantuforfchungen unvergeßlich bleiben, G.v.d.G. 





Martin, Alb, le manuserit d’Isoerate Urbinas CXI de la 
Vaticane, Deseriplion et histoire — recension du pancgyriqne, 
Paris, 1881, Thorin. (33 S. Roy. 8.) 

A. u, d. T.: Bibliothöque des deoles francaises d’Athönes et de 
Rome ete, Fase, 24. 

Das Bebürfnig nah einer genaueren Kenntni der beften 
Handfchrift des Iſokrates ift vorlängft gefühlt, und es find auch 
teils durch Hercher, theils durch Fuhr und Leo ſchätzbare Mit- 
theilungen gemacht worden, die fid) aber immer nur auf geringe 
Theile erftredten. Much jegt iſt es nur eine einzige Rede, der 
Banegyrifus, wofür wir durch Herrn Martin gründliche Be- 


mehr orthographiichen Varianten öfters unangeführt gelaffen: 
jo $1 ruc davror wuzas, 126 Pissanlovs. Vorzüglich wenn nun 
von erjter Hand jo etwas dageftanden hatte: $ 42 Zudem, 6 
es zijv. Die Affimilation du udoo verdient Aufnahme; bei & 
kann man zweifelhaft fein; denn wenn wirklich Iſokrates fo 
fchrieb, jo wüßte man immer nicht, ob er den kurzen oder den 
gedehnten Vocal gefprocdhen haben wollte. Die Entjcheidung 
über die Dualform mod, oder mölsı oder möles ($ 17; m. sigir. 
$ 116 20.) wird durch Martin’ genauere Angaben nicht wenig 
beeinflußt, und zwar zu Gunften der Form auf -. Wir 
heben noch hervor: 5 48 Zuron, 49 und 146 andgeiag urdgelar, 
144 dnönger, 153 uedayyosdaov I’ pr. (corr. 1»). Indeß nicht 
nur für ſolche Fragen der Orthographie und Grammatik ift die 
neue Eollation von Wichtigfeit. Ref. kann ſich zwar nicht über- 
zeugen, daß $ 57 die Lesart von I 7 zoig jrrovg avrör (fo, mit 
Spir. asper) allem Streite ein Ende machen müſſe; e& iſt auch 
nicht richtig, was Martin jagt, daß airo» auf die Lakedämonier 
und Thebaner gehe. Dagegen möchten wir an folgenden Stellen 
nunmehr ben Tert ändern. $ 96 xudunsunaur (ft. zrdwenewen) 
nach 7° pr. (corr. 4) und Dionyfios, 108 org wahr eidon- 
noüvrag öre (ft. rorong . » üroe) desgl. nad I’ pr.; rovrong.. or 
corr. 4; für letzteres Wort hatte corr. 3 etwas Anderes herge- 
jtellt; oo: hat überhaupt feine Autorität, 122 Aarrdaruorioug 
TE (-os). 157 noika rocaure (rolle fehlt in 7’ pr., ift aber 
ſchon von 1° hinzugefügt). 182 Erin ft. a, welches feine Auto- 
rität hat. Diefe Aenderung und die in $$ 96, 122 werden fchon 
von Martin verlangt. B. 





Dehner, Seh, Hadriani reliquiae, partieula I. Bonn, 1883, 
Georgi. (46 8. Gr. $,) 

Diefe Abhandlung bietet mehr als ihr Titel anzeigt. Dem 
bloß ihr eriter Theil S. 5—25 ift der Herftellung und Er: 
klärung der infchriftlich, aber leider nur bruchſtückweiſe über« 
fommenen Unfprachen gewidmet, in denen der Kaiſer Hadrian 
nad den im Sommer 128 oder 129 mit ber legio III Aug. 
und ihr beigeordneten Auxiliarcontingenten veranjtalteten Ma- 
növern feine Zufriedenheit mit der von diefen Truppentheilen be- 
wiejenen militäriihen Ausbildung fund gab (C.J.L. VIII,2532). 
Der Berf. liefert eine Reihe von neuen Ergänzungsverjuchen, 
die natürlich nicht alle gleich überzeugend find, aber aus fprad;- 
fihen oder fachlichen Gründen oder weil fie fi) dem Raum 
beffer anpafien, vor den abweichenden von Wilmanns meift den 
Vorzug verdienen, Für die Anknüpfung von Da an Bb hatte 
fich Ref. bereits entjchieden; in Db 10 ift micht zu ergänzen 
coh [I Fl. eq.) jondern coh [VICommagenor.), vgl. VII, 1526, 


1113 


zwiſchen Db und Aa fehlt nicht gar viel, beide Abfchnitte bilden 
wie zeitlich, jo räumlich den Schluß des Erhaltenen. Warum 
hat der Verf. die Bruchftüce nicht in der richtigen Ordnung ab« | 
druden laſſen? — Bon ©. 26 ab folgt eine äußerlich durch | 
Ba 4 motivierte Unterfuchung über die Legionsreiterei ber 
Kaiferzeit, für die zunächft durch forgfältige Zufammenftellung | 
der einjchlägigen Beugniffe der Grund gelegt wird. Gegen bie 
beiden erjten Eapitel (de tempore, de condicione ac dignitate) 
ift nichts Wefentliches einzuwenden; wenn e3 in ben beiben | 
legten (de numero, de ordinatione) dem Verf. nicht in gleichem 
Maße gelingt, uns für feine Anficht zu gewinnen, jo ift nicht fo 
wohl er, ald die Mangelhaftigkeit des Quellenmaterials daran 
Schuld. Den Bedenlen, die der Verf. aus Arrhian gegen die 
Zahl des Vegetius ableitet, würde doch ſchon die von ihm aus 
II, 6178 berechnete Kleinere nicht entgehen. Die Unficherheit 
einer derartigen Berechnung aber wird fich ber Verf. ſelbſt nicht 
verhehlen. Uebrigens ift der Sprung von 120 (Joſephus) zu 
300 (Dehner) doch auch nicht unbebeutend. Die mit Sorgfalt 


gejchriebene Votivinfchrift VIII, 2593 bietet aber wirflih 7; | 
um dies mit voller Leberzeugung für ein Verfehen zu erklären, 
dazu genügen bie von Dehner angerufenen Inftanzen dem Ref. 
nicht. Der Ausgleich mit Eph. ep. IV p. 524 ift vielleicht an- 
ders herzuftellen. Die Infchrift V, 3334 gehört nicht Hierher, | 
fonft würde fie gerade einen praefectus ald ordnungsmäßigen 
Befehlshaber der Legionsreiter bezeugen. Der praef. eq. pro 
legato ift ein interimiftifch den Legionscommandeur vertretender 
praefectus alae. J. Sät. 





Link, Dr. Theod., über die Sprache der Chronique rimée 
von Philippe Mousket, Erlangen, 1892. Deichert. (37 8. Gr, 8.) 
ch. 0, 80. 

Dem Berf., der mit dieſem bybridifch-gefchmadiofen Titel | 
feine Arbeit ſchmückt, ift die als Halliiche Differtation und ala 
Ultonaer Realihulprogramm 1581 erfchienene „Darftellung der 
Mundart von Tournai im Mittelalter” von Schwale leider un- 
befannt geblieben, fo daß nun derjelbe Gegenftand in zwei Ber 
arbeitungen vorliegt, die einander ergänzen und berichtigen. 
Dem Lejer wäre es angenehmer, wenn Herr Linf durch die Be- 
nugung feines Vorgängers mande Irrthümer ausgemerzt und 
Ueberflüffiges befeitigt Hätte; einiges Brauchbare wäre aud) 
dann noch übrig geblieben. Seine Bitte um nachſichlige Kritik 
(S. 3) ift nicht unberechtigt, da es an unklaren oder unrichtigen 
Ungaben nicht fehlt. Er hält apostle und apostole für Neben | 
formen Eines Wortes (5.3), bildet eine Form piercuist (S. 4), 
weiß nicht, daß n und m in fämmtlichen Reimen der altfranzö» 
fifchen Literatur gebunden werden (S. 5), jchreibt dem ai ber 
Endung -aine monophthongiiche Ausſprache zu (S. 10), fragt 
ob auch ei gleichwie ai zu d geworden iſt (S. 10), weil er 
nicht weiß, daß ein Diphthong ei der Sprache feines Autors 
fehlt u. ſ. w. 


— — — — — — — — — — 


Tobler, Ad. die altvenetianische Uebersetzung der 
Sprüche des Dion. Cato. Berlin, 1693, Akad. d. Wissensch, 
(87 8. 4.) 


In der vom preußifchen Staat unlängjt erworbenen 
Hamilton’ihen Sammlung hat fid) auch die Hofchr. der oben 
bezeichneten Ueberſetzung (Cod. Nr. 390) wieder gefunden, 
welche, einft der Bibliothef Saibante zu Verona angehörig, jeit 
lange verſchollen war, Bon ihr hatte zulegt Muffafia in feinen 
Analecta aus der Marcusbibliothel (Jahrb. für roman. u. engl. 
it. VIII, S. 206 ff.) Nachricht gegeben. — Wie Tobler richtig | 
zeigt, ift die Meberfegung zum Zweck des Unterrichtes im Latei- 
nischen verfaßt worden. Diefes ergiebt ſich aus dem, dem italie⸗ 
niſchen gegenüberftehenden lateiniſchen Texte, welder bie 
Dijtihen in Profa aufgelöft enthält mit Einfchaltung kurzer 





— 1353, 8 32, — Literariſches Centralblatt — 4. Auguſt. — 


1114 


lateinifcher Interpretationen (3.B. quoque pro eciam ober nam 
id est quia). So gering auch der Werth der Hdſchr. für die 
Zertfritif bes lateiniſchen Cato ijt, jo mangelhaft auch die 
Ueberfegung, jo ift doch die Hdfchr. durch die letztere von nicht 


| geringem Intereſſe, da biefelbe ein reiches Material für die 


Kenntniß ber altvenetianifchen Mundart bietet. Tobler hat das- 
felbe in der vorliegenden Abhandlung in feiner befannten 
fauberen und correcten Weife ausgebeutet und eine Edition der 
beiden Terte, des lateinifchen wie des italienifchen, hinzugefügt. 





Commentationes philologae Jenenses. Ediderunt seminari 
philologorum Jenenses professores. Vol. II. Leipzig, 1983, 
Teubner, (III, 327 S. 8.) 6. 

Inh.: Gualt. Boehme, Dexippi fragmenta ex Julio Capitölino 
Trebellio Pollione Georgio Syncello eolleeta. — Aug. Becker, 
de Rhodiorum primordieis. — Ricard. Solbisky, de eodieibus 
Propertianis. — Ed. Leidolph, de Festi et Pauli loei Plautinis. 
— Paulus Feine, de Aristarcho Pindari interprete, 





Blätter für das baver. Gommafialichulmefen. Red. von A. Deuers 
ling. 19. Bd. 7. Heft, 

Inb.: Karl Zettel, ein Nahwort. — Heinr. Schiller, zur 
Topographie und Geſchichte des alten Alexandria. 2. — Ih. Stangl, 
buorörrzes in Gicero’s rbetoriichen Schriften und den Iateinifchen 
Rhetoren. 3. — A. Schmig, die reductiblen algebraiſchen Aunctionen. 
— Recenſionen. — Entgegnung von Schlepos mit Duplik von N. 
Schmitz. — Literariſche Notizen. 








Centralblatt für Stolze ſche Stenographle. Hrög. von den Verbänden 
der Stolze'ſchen Schule. 5. Jahrg. Nr. 54. 
Inh.: Rechnungs⸗Abſchluß der Gentrals-Gaffe. — Die Stolze ſche 
Stenograpbie und die allgemeine Gebrauhsihrift mit Stol; Far 
Schriftzeichen. — Zur Einführung der Stenograpbie in die Schule. 


| — Die Drgantfationsbeitrebungen der Stolzefhen Schule. — Aus 


den Verbänden. — Stenograpbifhe Wacht. — Literatur. 


Kunſt. Tonkunf. 


1) Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiser- 
hauses,. Gemälde, Beschreibendes Verzeichniss von Ed. 
von Engerth. 1. Bd. Italienische, spanische u. französische 
Schulen. Wien, 1882, Verlag der Direetion. (XCI, 480 S. 
Roy. $., 1 Plan quer fol,) 


' 2) Schlie, Dr. Friedr., Dir., beschreibendes Verzeichniss 


älterer Meister in der grossherzogl. Gemäldegallerie zu 
Schwerin. Schwerin, 1892, Bärensprung'sche Buchdr. (XXXIV, 
759 8. 8.) 

Es ift noch nicht lange her, da die Refultate der kunſtge— 
ſchichtlichen Forſchung in den Katalogen der Sammlungen ernit: 
bafte Berüdfichtigung finden. Bei dem Eifer jedoch, die unkriti— 
ſchen Namensverzeichniffe durch Fritifche Kataloge zu erſetzen, 
hält man nicht immer im Auge, was der Slatalog bieten ſoll; 


| man giebt leicht zu viel, aber auch zu wenig. Und was joll nun 


ein Katalog bieten? Ref. meint 1) die Inappe Geſchichte der 
Sammlung; 2) von fünftlergefchichtlihen Daten nur Geburtsort 
und -Zeit, Schule, Todesjahr; 3) genaue Beſchreibung des 


‚ Bildes mit Angabe der Technif, des Materiales, der Make und 


Neproduction der Künftlerbezeihnungen. Was die Zuweiſung 
an den Meifter betrifft, jo hat der raifonnierende Katalog ben 
Echtheitsbeweis zu führen, uns eventuell über den Buftand der 
Kritik einem Werke zweifelhafter Abkunft gegenüber aufzuflären, 
während ber Hanbfatalog nur das Rejultat der Kritik kurz an— 
zuführen hat. 

Bei dem von Engerth herausgegebenen Statalog der kaiſerl. 
Galerie in Wien (er ijt auf brei ftarfe Großoctavbände geplant) 
vermißt Ref. zunächft eine der Ubficht ganz zwedentiprechende 
Durhführung; der Hrögbr. konnte doch nicht daran denfen, die 
drei jtarfen Bände als Hanbfatalog dem großen Bublicum zu 

* 


1115 


bieten, er konnte nur den Heineren Kreis der Fachleute im Auge 
haben. Da bietet er zu viel, aber auch zu wenig. 


Für die Einleitung, welche eine kurze Gefchichte der kaiſerl. 


Galerie giebt, Schulden wir dem Hrsgbr. Dank; mehrere darin 
mitgetheilte Documente haben hervorragenden kunftgejchichtlichen 
Werth, jo das Verzeichniß der Rudolphiniſchen Kunſtkammer 
vom Jahre 1650, die Fragmente des Inventars ber Galerie der 
Königin Chrijtine von Schweden, die Mittheilungen über den 
Tauſchhandel mit Florenz; jehr bedauerlich ift es, daß in einem 
jo breit angelegten Katalog wie dieſer, das Inventar der 
Sammlung des Erzherzogs Leopold Wilhelm, bes wichtigjten 
Documentes für die Gefchichte der Faiferlichen Galerie, feine 
Stelle fand. : . 
Nun folgt die Aufzählung ber Gemälde national geichieden 
und dann in alphabetijcher Reihenfolge, leider mit der Claufel, 
daß der populäre Name des Künſtlers ſtets ben Vorrang haben 


ſolle. Damit ift jedes Princip durchbrochen, denn auch, was | 


den populären Namen betrifft, zeigt fih manchmal ftarfes 
Schwanken. Matteo Preti findet ſich z. B. unter Preti ange: 
führt, nicht unter jeinem populären Namen il Calabreje; Ritera 
unter Ritera, nicht unter Spagnoletto, Teofcopoli nicht unter 
il Greco. Und wie drollig nimmt es ſich aus, in einem wiſſen⸗ 
ſchaftlichen Katalog Fra Sebaftiano Luciani unter Piombo, 
Paolo Ealiari unter Veroneje, den Cardi unter dem Namen 
feines Geburtsortes Cigoli fuchen zu müfjen x. Die Biogra- 
phien der vertretenen Künstler werden mit großer Ausführliche 


feit, d. 5. auf 1—2 Seiten Raum, erzählt. Die Abfaffung ders | 


jelben ift das Werf Crowe's. Es ift peinlich, jagen zu müffen, 


— 1883, 832, — Literarijdes Gentralblatt — 4 Auguſt. — 





daß diefe Arbeit des berühmten Forſchers hier als über- | 


flüffiger Balaft erfcheint. Oder will man es vertreten, daß jeder 
Galeriefatalog ein mehr oder minder vollftändiges Künſtler— 
feriton repräfentiere? Mit der ausführlichen genauen Bejchrei- 
bung der einzelnen Bilder (ber Arbeit des Euftoden Wartenegg) 
ift Ref. einverftanden; Ref. ftimmt da volljtändig mit dem Verf. 
des im Folgenden zu befprechenden Kataloges überein, daß bie 


Beichreibung fo befchaffen jein müſſe, daß, wenn es fich um eine | 


Umorbnung Handelt, eine Verwechſelung der Bilder unter | 


einander durch fie verhütet wird, und daß Kunſtforſcher, welche 
nicht jeden Augenblid zur Stelle fein können, für ihre Unter: 
fuchungen den erften Anhalt an ihr gewinnen, Künftlerinfchriften 
find facfimiliert wiedergegeben. In der Zuweiſung der zweifel- 
haften Bilder an bejtimmte Meifter hat man fich im Großen 
und Ganzen confervativ verhalten; nur Crowe und Cavalcafelle 
ift bei der Beſtimmung der italienifhen Abtheilung einiger 
Einfluß eingeräumt worben. „Die Kritik ift den Beſchauern 
anheimgeftellt*, meint der Hrögbr. ; das ift bei einem für Fach⸗ 
feute beftimmten Kataloge jehr jelbitverftändlich, dennoch aber 
verlangt gerade ein folder Katalog die Fritifche Beweisführung 
für die vollzogene „Taufe” und die Orientierung über den Zu— 


ſtand der Kritif dem betreffenden Bilde gegenüber. Ref. hält | 


diefen Mangel für den bedenklichjten des Kataloges. Wie weit 





die Provenienz der einzelnen Bilder richtig nachgewiefen, kann | 


Ref. bei dem Mangel von Bergleihsmaterial nicht entſcheiden. 
Die Rubrik „Reproductionen der Bilder“, in der Hauptſache 
eine Arbeit des verftorbenen Berger, iſt dankenswerth, wenngleich 
fie jehr der Vervollftändigung bedarf. 

Der Katalog der Schweriner Galerie von Schlie ift eine 
nahezu mujtergüftige Leiſtung. Einwenden fünnte man nur, 
daß auch hier dem künſtlergeſchichtlichen Theile zu viel Raum 
gegönnt ward; doch find die Biographien weit kürzer gehalten 
ald in dem früher befprochenen Katalog, und etwas ausführ- 


licher wird der Verf. nur da, wo er Neues zu geben hat ; freilich | 
ift ein Katalog nicht der Ort, ſolche biographiſche Zuſätze und 


Berichtigungen anzubringen, 


1116 


ber Gemälde ift von erichöpfender Ausführlichkeit, Material, 
Technik, Maße werben genau verzeichnet ; in der Bilderbeſtim— 
mung geht der Verf. ohne jeglihe Rüdficht auf beliebte Namen 
mit bejonnener aber jcharfer Kritit vor. Wo bie äußere Be 
glaubigung fehlt, wird reiches Vergleichsmaterial herangezogen, 
oder werden die Meinungen hervorragender Kenner eingeholt, 
um jo zu einem relativ Pr er Ergebniß zu gelangen. Wo eine 
Künftlerbezeichmung vorhanden ift, wurde diejelbe in Facfimile 
reproduciert. 

Der Verf. gefteht zu, daß er fich mit der Reproduction ohne 
Auswahl in Widerfpruch mit ben Beichlüffen des kunftgefchicht- 
lichen Congreſſes von 1873 befinde, wonach von Monogrammen 
und allen Bezeichnungen immer nur eine Auswahl gegeben 
werben jolle; wenngleich nun auch die Berufung bed Berf.’3 auf 
die Inscriptiones Latinae in unferem Falle feine Anwendung 
findet, muß doch zugeitanden werden, daß die Entſcheidung, ob 
Bezeichnungen wichtig oder minder wichtig jeien, in den meijten 
Fällen faum mit Sicherheit getroffen werben kann. „Wer weiß 
und beweift, welches Yacfimile noch einmal von Nußen fein 
wird und welches nicht?“ fragt Ref. mit dem Verf. H.J. 





Portig, Guft., die nationale Bedeutung des Kunſtgewerbes. Berlin 
1853, Sabel. 39 S. 8.) A 0, 75. 

U, u. d. T.: Deutfhe Zeite u. Streitfragen. Hrög. von Franz 
v. Holgendorff. 9. 177. 

Eine in ziemlich aphoriftiicher Form gehaltene Standrebe 
für die Pflege des Kunſtgewerbes vom nationalen Geſichtspuncte 
aus. Die Argumente find nicht neu; die vorangeſchickte Leber» 
fiht der Entwidelung der Ornamentik bei ben verichiebenen 
Völkern läßt das Syftem vermiffen und ift nicht frei von Frrs 
thümern; ob der Verf. fich über die Aefthetif des Kunſtgewerbes 
völlig Klar fei, erſcheint mindeſtens zweifelhaft, wenn er „unter 
den Künſtlern, welche auch in der Neuzeit dem Runftgewerbe 
Entwürfe geliefert haben“, Morig von Schwind „obenan“ ge» 
ftellt wiffen will, vielleicht find ihm die Radierungen bes genialen 
Humoriſten, welche nichts weniger als Entwürfe für das Hand» 
wer fein follten, aber unläugbar viel dazu beigetragen haben, 
die Begriffe Underer zu verwirren, nur dem Namen nach be: 
lannt! Ebenſo ift die Behauptung, daß Thorwaldien Einfluß 
auf die Hebung des dänischen Kunſtgewerbes genommen habe, 
längft widerlegt. Dagegen find die Bemerfungen gegen das 
Bemühen, fih die Formenſprache irgend einer früheren Zeit 
anzueignen, und die Warnungen vor ausschließlicher Pflege der 
Zurusinduftrie verftändig und beherzigenswerth. 





Bussler, Ludw., Partitur-Studium. Modulation der elassischen 
Meister an zahlreichen Beispielen von Bach, Mozart, Beethoven, 
Schubert, Wagner u. A, erläutert, Berlin, 1882. Habel. (VII 
351 8.8) cH 8, 

Wer aus dem erften Titel diefer Schrift auf den Inhalt 
berjelben ſchließen wollte, würde fich enttäufcht fühlen; denn jie 
enthält nicht etwa eine Anleitung zum Lefen und Studieren von 
Bartituren (unter mehr als 700 muſilaliſchen Eitaten findet ich 
ſogar feine einzige wirkliche Partiturjtelle), fondern bloß eine 
Sammlung von Modulationsbeifpielen aus muftergültigen Ton 
werfen älterer und neuerer Zeit. Eine folche wird aber der 
Lehrer ebenfo wie der Schüler als willtommene Ergänzung der 
Eompofitionslehre begrüßen. Eine neue, ſyſtematiſch entwidelte 
Theorie der Modulation zu bieten wird hier nicht beabfichtigt; 
zur Grundlage dient vielmehr die hergebrachte Lehre, und die 
übrigens reichlich genug eingejtreuten theoretifchen Erörterungen 
find nichts weniger als die ftärfjte Seite diefes Werles. Um fo 
verbienjtlicher erſcheint jedoch die reichhaltige, erlefene Beifpiel- 
fammlung. Im erften Buche („Modulation von Tonart zu 


Tie Anorbnung ijt alphabetifh und zwar wird confequent | Tomart") ift das herangezogene Material nach den Mitteln 
der Familienname des Künftlers vorangejtellt; die Bejchreiburg | umd Bielen der Modulation überfichtlich geordnet, wobei 


1117 





namentlich die vergleichende Parallelifierung der harmonischen | 
Bewegung im Sinne des Duintenzirfel3 mit jener des Quarten⸗ 
zirlels hervorzuheben ift; das zweite Buch („Mobulations- 
formen“) liefert jodann in einer ftattlichen Reihe von lehrreichen 
Analyjen des modulatoriſchen Baues ſowohl einzelner Abfchnitte, 
al3 auch ganzer, felbjtändiger Sätze, von Bad bis Wagner, 
einen jhägbaren Beitrag zur muſikaliſch-⸗pädagogiſchen — 





Archiv für kirchliche Kunſt, hreg. von Theodor Prüfer. 7. Jahrg. | 
Nr. 7. 

Inb.: Ang. Reichenſperger, ” Frage wegen des Banes 
eines Neichstagsgebäudes, Rede, gi ten in der 100. Sißung des 
Reichſtags am 9. Juni 1883. — Die mittelalterlihen Bauten Mars | 
burgẽ. — Ghronif. 


Beitfärie für bildende Kunit. Hräg. v. Carl v. güpom. 18. Br. 
Heft 








Inh.: Garl Zufti, die Meiteritatue Philipp's IV, in Madrid 
von Pietro Tacca. — Ad. Rofenberg, die Ausstellung von Werfen 
älterer Meiſter in Berlin. — G. v. Lüpom, Ariedrih Gauermann's 
Einnahme⸗Buch. (Fortf.) — Raul Emil Richter, Fiſchers, nicht 
Fiſcher von Erlah. — SKunftliteratur, — Aunitbeilagen und Illu— 
ftrationen. 

Kunſt⸗Chronik. Beiblatt zur Zeitfhrift f. bild. Kunft. 18. Jahrg. 

Nr. 37—39. 

Inb.: Ans den haager Archiven. 11. —Aa Correſpondenz. 
— Die Eröffnung der internationalen Kunſtausſtellung in Münden. 
— Der pariier Salon. 1. — Seinrich Rreiberr von Ferſtel F. — 
Sanfen- Jubiläum. — Johann Klein 7; Hermann Walde 7; €. 
Kabris 4. — Katalog der internationalen Kunftausitellung zu 
Münden. 





— Ti 








Pädagogik. 

Frick, D., Dir., das Seminarium praeceptorum an den Rrande's 

ſchen Stiftungen zu Halle, Gin Beitrag zur age Lehrers 
bildungs » Krage. Halle a/S., 1883. Büchh. d. Waiſenhauſes. 
(1, 62 ©. ®r. 8.) cH 1, 20. 

Die Ueberzeugung des Verf.s, daß gegenwärtig feine Frage | 
auf dem Gebiete ded gefammten Schulweſens fo dringlich und | 
brenmend fei, als diejenige ber Ausbildung der Lehrer an den 
höheren Schulen, daß aber diefe Ausbildung allein auf prafs 
tiichem Wege und im Anſchluß an Lehranftalten fruchtbar gelöft 
werden könne, teilen wir volljtändig. Daß die praftifche Aus— 
bildung ſich ftügen müſſe auf ein vorausgehendes Stubium ber 
allgemeinen Pädagogik, läugnet auch der Verf. nicht. Die Frande'- 
ſchen Stiftungen in Halle find wie feine andere Unftalt geeignet, 
den Boden für eine praftifche Lehrerbildungsanitalt darzubieten, | 
und e3 war daher eine außerordentlich glüdliche, aber auch nahe⸗ 
liegende Idee ihres jegigen Directors, U. 9. Francke's semina- 
rium praeceptorum neu zu beleben. Wie er dies gethan hat, 
beichreibt er nach einer hiftorischen Einleitung in vorliegender 
Schrift. Die Anleitung, welche den Eandidaten gegeben wir, 
ift eine theoretiſche und eine praftifche. Jene befteht in einer 
allgemeinen didaltiſchen Unterweifung durch den Director ber 
Stiftungen, in einer auf methodifche Unterweifung in den einzel- 
nen Unterrichtsgegenftänden gerichteten Unleitung, bei welcher 
er durch den Rector ber lateiniſchen Hauptfchule, den Director | 
des Realgymnafiums und einzelne Lehrer beider Anftalten unter- 
ftügt wird, und in einem planmäßigen Belanntmachen mit der | 
pãdagogiſch⸗didaltiſchen Literatur allgemeiner und jpecieller Urt. 
Die praftiiche Ausbildung wird erzielt Durch planmäßiges Hos— 
pitieren in ben Stunden vorzüglicher Lehrer, durch Mufter- 
Zectionen und durch eigenes Unterrichten der Kandidaten. — 
Eine bejonbere Abtheilung bed seminarium praeceptorum hat | 
die Heranbildung künftiger Religionslehrer zum Zweck. In 


— 1583. 32. — Literarifhes Gentralblatt — 4. Auguſt. — 





Beziehung hierauf wie auf andere mit dem Erwähnten zuſam⸗ 
menhängende Bejtrebungen begnügen wir und mit einem Hin« 


1118 





weis auf die Schrift ſelbſt. — Es ift ung eine große Freude, 
daß in dem Kreiſe der Gyummafialmänner der Gedanfe an bie 
Nothwendigleit einer theoretifchen und praktifchen pädagogifchen 
Bildung der Lehrer auch an höheren Schulen mehr und mehr 
erwacht und einen jo energifchen Vertreter an dem Berf. der 
vorliegenden Schrift gefunden Hat. Soll dem Unterrichte unferer 
Gymnaſien die eigentliche pädagogifche, d. h. bie erziehende 
Wirkung gefichert werden, fo ift es hohe Zeit, da jener Gedanke 


auch an maßgebender Stelle Anerkennung findet. Da wifjen- 


ſchaftliche Fachbildung und Fertigkeit in der dibaktifchen Technik 
eine binreichende Mitgift für den Gymnafiallehrer feien, das 
glauben nur die noch, welche von der eigentlichen Aufgabe des 
Pädagogen keine Mare Vorftellung haben. 





Report of the Commissioner of education for the year 1880, 
'ashington, 1882. Government printing office. (CCLÄU, 914 8. 

8., 2 Tab. Imp. Fol.) 
Der Bericht des Unterrichtscommifjars in den Vereinigten 
Staaten über das Jahr 1850, In üblicher Weife ertheilt der 
umfangreihe Band Auskunft über das Schulwefen im ganzen 


Land und in den einzelnen Theilen. In Betracht kommen dabei 
ı alle Unftalten ohne Unterſchied ihrer Beichaffenheit und ihres 


Zweckes. Zuſammenfaſſende Notizen und eine ftattliche Reihe 
ſtatiſtiſcher Tabellen ftellen die Zahl der Inftitute, der Lehrer 
und Schüler, bie Höhe der Einnahmen und Ausgaben, die Dauer 
des Schulbeſuches, die Ergebnifje der verfchiedenen Prüfungen, 


den Beſtand der Bibliothefen u. a, feft. Beigefügt find mehr 


oder weniger vollftändige Ungaben über die Pflege des Unter- 
richts in fremben Ländern. Von eigenthümlichem Intereſſe 
dürfte der Ercurd über die Bemühungen der Behörde zur Re: 


‚ Babilitierung des amerikanischen Doctortitels fein. 





‚ Revue internationale de l’enseignement. Red. Edmond Drey- 


fus-Brisac,. 3° année. Nr. 7. 
Sommaire: P. Foncin, l'instruction des indigenes en Algerie. 
— E. Bourgeois, l’enseignement classique et le reerutement de 
l'’enseignement superieur. (Fin) — Paul Fred£rieq, l’enseigne- 
ment superieur de l’'histoire ä Paris. (Notes et impressions de 
voyage.) — Revue r&trospective des ouvrages de l’enseignement: 
des colleges. (Extrait de Diogene à Paris: 1787). — Societs d’en- 
seignement superieur, Actes de la societe, — Nouvelles et in- 
formations, — Actes et doeuments offciels. 


Pädagogifhe Blätter für Lehrerbildung u. Kebrerbildungsanftalten, 
Hrög. von C. Kehr. 12. Bd. 4. Heft. 

et Die Ueberbürdungsfrage mit befonderer Berüdfichtigung 
der Volkoſchule. — Das Bindewort „auch“. Ein Beitrag zur Reform 
der Grammatik. — Wehner, der Wertb des Turnſpiels für die 
Jugenderziehung. — Sonnenburg, der orthographiſche Unterricht. 
— Keller, das rhätliche Seminar Haldenſtein⸗Marſchlins. — Mit: 


| tbeilungen. — Ueberſicht über die neueiten Erfcheinungen aus dem 


Bereiche der Paͤdagogik. — Literariſches. 


Zeitſchrift f. das —— Hrög.v. of. Kolbe, Ad. Bechtel, 
M. Kuhn. 8. Jahrg. 7. Heft. 

Inb.: Grienberger, die Verwerthung der Denkmäler, ind» 
befondere der localen, im biitorifchen Unterricht. — Adalb. Böhm, 
Glementare Ableitung der Kormeln für die Elongation und die Ges 
ſchwindigkeit bei einer pendelartig ſchwingenden Bewegung. — Franz 
Bergmann, BVorjchläge zum Unterrichte in der darktellenden Geo: 





| metrie an Oberrealihulen. — Vorſchriften für die Realfhul-Matus 


ritätöprüfung in Frankreich. — Einladung zum Beſuche der Ber: 
ſammlung der Naturbiftorifer an den Mittelfchulen Böhmens. — 
Recenfionen. — Journalſchau x. 


Vermifchtes. 


Sipungsberihte der k. preuß. Afademie der Wiſſenſchaften zu Berlin. 
1553. 34. ° 











ar Munk, über die centralen Organe für das Sehen und 
das Hören bei den Wirbeltbieren. — A. Kirhboff, über die von 
Thukydides benugten Urkunden. 


1119 


— 1883, 32, — Literarifhed Centralblatt — 4. Auguſt. — 


1120 





Univerfitätsfhriften, 

Berlin (Inauguraldiſſ.), Ni. M. Meyer, die Reihenfolge der 
Lieder Neidbard's von Reuenthal. (163 ©. 8.) 

Halle-Wittenberg (Inanguraldiif.), Ab. Kechter, Beitrag zu 
der Lehre von der Actinomykoſe. (33 ©. 8.) — David ACER 
der primäre Scheidenfrebs. (25 S. 8.) — Ub. Michaelis, über 
hronijche Milztumoren im Kindesalter. (26 S. 8.) Guido 
Dfterbinger, über die Stellung des Schlüffelbeins u. deren Vers 
—— Year a Athmen gejunder u. Franfer Lungen. (56 S. 
8) — Mag Engelmann, Kritik der Kant’fchen Lehre vom Ding 
an fih u. ihre Prämiffen vom Standpunct der heutigen Wiffenfchaft. 
(495. 8)— N. Albredt, das englifhe Kindertheater, (56 ©. 8.) 
— Herm,. Brandes, Über die Quellen der mittelenglifchen Pauluds 


— 


Biſion. (36 S. 5.) — Eugene Pariſelle, über die Sprach— 
formen der älteſten naar rg Ghronifen, (41 ©. 8.) 
Heidelberg (Inauguraldiſſ.) Hugo Neumann, über bie Knochen⸗ 
brüce bei Geiſteskranken. (161 ©. 8.) 
Sähulprogramme. 


Budweis (Deutfche Staats-Nealihule), Matth. Koh, Behand» 
lung der Goniometrie u. Trigonometrie in der Mittelfchule. — 
Sranı Smolif, Begriff des Gegenfages zwifchen den pofitiven u. 
negativen Gröpen. Gin Betrag zum mathematifchen Unterrichte an 
der Mittelihule. (9, 18 ©. i) 

Gili (Staat»Gymnaf.), Ant. Mayer, Stimmt der Gato u, 
Atticus ded Cornelius Nepos in Sprache u. Stil mit den demjelben 
Schriftiteller zugefchriebenen Vitae überein oder nicht? (22 ©, 8.) 

Hal (Obergumnaf. d. Franciscaner), M. Mayr, Tabellen zum 
Beitimmen der Kamilien u. Gattungen der Gicadinen von Gentrals 
europa, nebft Angabe der aus diefem Gebiete bekannten Arten, — 
Flavian DOraler, P. Maximilian Holaus. Nefrolog. (22,6 S. 8.) 

Iglau (Staats-Obergumnaf.), Zul. Wallner, Geſchichte des 
Gumnafiums zu Iglau, 2, Theil. Gefhichte des Gymnafiums unter 
den —— 1625—1773. (50 S. 8.) 

nnsbruck (ObersRealfhule), Herm. Sander, über das Ber 
gnadigungsreht der Stadt Feldfirh und des hinteren Bregrenzers 
walded. (72 ©. 8.) 
* nn (Realgumnaf.), Kapves, zur Geſchichte der Anitalt. 

Kremsmüniter (Obergummaf. der Benedictiner), Seb. Mavr, 
das Lambacher Paffionsfpiel neb . Kirchenliedern. Nach einer 
Handſchrift des Stiftes Lambach. (48 S. 8.) 

eipa (Böhm.) (Communal⸗Ober⸗Realſchule), Fran Steffas 
nides, Wipo u. feine hiſtoriſche Schrift: Das Leben Kaiſer Kon: 
rad's I. (32 ©. 8.) 

Linz (Staats-Dber-Realfchule), Alois Ebner, die Langobarden 
unter den Königen Albuin u. Gleffo. .8 * 

Mannheim (Realgumnaf.), K. Seldner, das Schlachtfeld von 
Pharfalus. Mit Kartenfliszen. (10 S. 4.) 

ariabilf (Kommunals Neals u. Dbergunmaf-) Karl Haas, 
— n für ein Zahlenſyſtem mit beliebiger, ganzer Baſis. 
688. 
Mies (StaatssObergumnaf.), Mart. Strobel, die Bedeutung 
Homer’ für die griechiſche Kunſt. Eine äftbetifche Studie. (23 ©. 9.) 
rag (deutſches Obergumnaf. d. Kleinſeite), Kranz Gafauref, 
das Skelet der jept lebenden Knochenganoiden. Mit 3 lithogr. Taf. 
(44 ©. $., Taf. quer fol.) 

Salzburg (Collegium Borromaeum), Karl Ebner, die anas 

u ZN von Feuerbah u. Spiefer. Mit 1 Fig.⸗Taf. (27 ©. 
) 


Trautenau (Staats ⸗Ober⸗Realſchule), Sranı Haluſchka, Bors 
trag Über die abjolnten u. algebraifchen Zahlen, die Appition u. 
Subtraction. (24 ©. 8.) 

Troppau (Staatt-Gumnaf.), Alex. Neumaier, der Lanzelet 
des Ulrih von Zapifhoven, (42 ©. 8.) 

Wiener-Neuitadt (Kandes-Ober⸗Realſchule x.), Rich. v. Muth, 
Grillyarzer's Technik. (36 ©. 8.) 


Prag (Handels-Afademie), Karl Arenz, Studien zur Geſchichte 
des —* u. des Wechſelrechts. — Joſ. Ubrich, Budget u. 
Nechnungscontrole in Deſterreich. (30, 10 ©. 8.) 








m des deux mondes. LIll® annee. 3° periode. Tom. 59°, 
ivr, 

Sommaire: Th. Bentzon, Tüte folle. Derniere partie. — A, 
Bardoux, Pauline de Montmorin, comtesse de Beaumont, Il. Le 
ministere du comte de Montmorin pendant la revolution, — Charles 
Lavollee, Richard Cobden. — Jules Girard, un historien mo- 
derne de la Gröce, Ernest Curtius, — B. Aube, la theologie 
et le symbolisme dans les Catacombes de Rome, ä propos 
d’une publication récente. — R. Radau, les velements et les 


—— — ———— — nn — — — 


habitations dans leurs rapports avec l'atmosphére. — Revue musi- 
cale. — Revue dramatique etc. 


Aue — Herausg. von Jul. Rodenberg. 9. Jahrg. 
* 14 * 


Inh.: Ernſt v. Wildenbruch, Kinderthränen. — C. Juſti, 
die ſpaniſche Brautfahrt des Prinzen von Wales im Jahre 1623. — 
Die Bun Iufeln als britifche Colonie. — 2. v. Ur lichs, Schiller 
und Fichte. — 2. Sohnde, über den Zuſtand und die Ziele der 
peutigen Phyfik. — Alex. 2. Kielland, Gift. 10—13. (Schl.) — 
A. Lammers, die neue Mäßigkeitöbewegung in Deutihland. — 
Politifhe Rundſchau ꝛc. 


Schweizer. Zeitſchrift für nei weg er Redig. von Ehriftinger 
u. Kempin. 22. Jahrg. 3. u. 4. Heft. 

Inb.: Ih. Rehfteiner, über das Wirken von Armenerziehungs- 
vereinen oder bie —— Liebe in ihrem Beruf zur Armen— 
erziebung. Meferat an die Verfammlung der Thurg. gemeinnägigen 
Geſellſchaft. — Entwidelung und gegemwärtiger Stand der Korte 
bildungsfchulen im Kanton Thurgan. — Auguſtin Heller. Rekrolog. 
— Nachrichten. — Zweiter Bericht über die indnitrielle Anitalt für 
katholiſche Mädchen in Richtersweil, umfaffend den Zeitraum vom 
1. Zanuar bis 31. December 1992. — Zur Bekämpfung des Allobos 
liomus. — Bewerblihe Enauöte. — Zeitgefhichtlihe Notizen. — 
Landamman Karl Muheim. Nekrolog. — Verfchiedenes. 


Schmeißner's internationale Monatsihrift. Redig. von E. 9. 
ittner. 2.Bb. 7. Heft. 





Sommaire: O. Rayet, monuments de l’art antique. — Jung, la roma- 
nisation des provinces oceidentales de lempire romain. — Antoine, 
&ude sur le Simplieissimus de Grimmelshausen. — Chronique. — 


Academie des Inseriptions. — Socikıd des Antiquaires de France. 


Die Grenzboten. Ned.: Johannes Grunow. 42. Jahrg. Nr. 31. 


Inh: Zum Lutkerjubilium, — Bauerliche Zufände in Deutſchland. — D. 
Gumpreht, die Welt und der transicendentale Gegenſtand in Kaut's Kritil 
der reinen Beruunſt. — W, Freudenber 4 die Aufgabe der naqwagzneriſchen 
en — ur Dialeftibreibung. — Aug. Riemann, Die Grafen von Riten, 


en — Notizen, — Piteratur. 
Die Gegenwart. Hrög. von Theophil Zolling. 24. Bd. Nr. 30. 
Inh: 8. Behner, zur Reutralifierung des Gonge. — Karl Baumbad, bie 
Rovele zur deutihen Gewerbeordnung. 2. — @uft. Rarpeles, Jej. Gin 
literarii de Portrait. — W. Stieda, eim Horticritt umferer volldwirthidart- 
—⸗ — 5. Zimmern, Vrofcſſor Palmer. — Aus der Hauptfladı. 
_ ige, 


— — literar. Unterhaltung. Hreg. von R. v. Gottſchall. 
t. 30. 


Inh.; ud. v. Gottichall, zur Theorie des Romans, — Keine. Bulthaurt, 

za Axuſe's „Aegeit, — Air. Kirhboff, eine neue Entbüllung fiber 

hillerd Schädel und Tottenmaste, — I Mahly, zur Atertbumädtunde. — 
Benilleten. — Bibliograpbie. 


Europa. Ned. von H. Kleinfteuber. Nr. 30. 


Juh. Arih. Aleinichmidt, die Herzogin von Bern. 1. — Die Indianer in 
Surinam. 1. — Amei Heroen dentihen Geiſtes. 2. (Buhl) — Ter Bährmann 
Charoun im Bolköglanben ver Reugtiechen. — Yiteratur ic. 


Wiſſenſchaftl. Beilage der Leipziger Zeitung. Nr. 55 m. 59. 
Inb.: Ein amerikanliches Urtbeil über deutihe Zufänte. — Breib, v. Bieder- 
mann, Die Dredtener periodifhe Vrejie jelt ihrem Begium bis jeht. (Echl.) — 
Briefe aus Paris, — Il. Riffers, eine Deutihe Rational ⸗Literatut. — 
Bücerbeipredungen, 


Allgem, Zeitung. Beilage. Nr. 195—200. 


Inh: Scartayzint, Dle Viscontl wu. die Sforza zu Pavia. — Br. Beht, tie 
mündener internationale Aunfausflelung, 3, d. Zur inneren Belköwirtb- 
(daft Mublande — Neue Erzählungen von Mubolf Lindau, — Neue Aaats- 

wiſſenſch aftliche Literatur, 2, — Harmiofe Studien. — a rg Sküpen- 

fe in Lugane. — Onden, Biehener Studien über Maria Stwart, 3, — ®. 

Dahlte, Sonntagmorgen in Iicht. — Amerikaniſche Roman- und Rovellen- 

Lueratut. — U. v. —— — Hochgebitgeſtudien. — Zut 

Reform der italieniſchen Sochſchulen. — Aur Reſerm der Ayrargeiebgebung. — 

Beribiedenes, — Wiener Briefe. 162. (Heinrich v. Berftel +.) — Alf. Stern, 

©. R. Gardiner’s engliibe Geſchichte 109-1612. — 3. Sepp, das Ganaıl. 

project vom ®olf von Atta zum Jordanthal. 1. 


Jluftrirte Zeitung. Red.: Franz Metſch. 81. Band, Nr. 2091. 
Inh.: Mob, Keil, die deutſche Burihenfhaft m. ihr Denkmal. — Theordil 
von Hanſen. — Belgiihe DVollsipiele. — Aug. Beierabend, die Einweihung 

der rejtaurierten Telld+Gapelle am Bierwaldftätteriee. — Tedtenſchau. — Yun, 
Neumann, Areiburg im Breisgau, — Ludw. Bund, Bitteria Mecoremborna. 
Gemälde von Bertda Sieck. — Vreſſe und Budhbandel, — Beriencoitnlen. — 
Wiener Pilder, Bor der Herrnalier Yinie. — Himmelderibeinungen. — Polo 
technische Minbeilungen. 











Ueber Land und Meer. 50, Bd. 25. Jahrg. Nr. 43. 
Inb.: Jobe. van Demall, Der Kommandant. — — 5. v. Stengel, 
Gtyon, eine Crinnerung. — Marius Hecht, Sauernmadchen ans Tifga-Efstar, 
— 2. NoE, Bra — Karl Böttcher, Goethe's legte Wiebe, — Das Belt im 
rufflihen Lalsis in Pera. — Bregor Samarom, Plemma. (Fort) — E. M. 
Bacano, Tbratralia, eſchichten u. Sedanfen aus der Threaterwelt, 2, — Ich. 
v. Sydow, Wlätter für die Arauen. 7. — Notigblätter. — Etſtes allgemeines 
dentiches Striegerieit in Hamburg. — Auf einem dentichen Kaufſfahrteiſchiffe. — 
Sudaumufifanten in Kairo, — Iluftrationen. 

















Aus allen Zeiten u. Landen. Hrög. von Otto Sievers u. Harald 


Brubn. 1. Jabra. 10, Heft. 

Iuh,: Morik Buſſch, Bismardk ı. die Diplomaten. — Br. v. Hobenhanien, 
Die beiten Doroikeen, Ziel Het oginnen von Aurland, — Armeld Wellmer, 
Im Baum Des Ser arl Eugen, — Berd, Lofbeißen, die Memoiren des 
Herzogs von Saint-Simon, — Karl Hrün, fjüddeutiche Seren im 17. Jahr ⸗ 
hundert. — ®, her pöerg. Kaifer Manuel Komnenos — 8. Blafhnit- 
Arudi, Billa d'Eſte bei Ziwoll, — Hiforietten, 


Sonntags:Dlatt. Red.: A. Phillips. Mr. 30, 

Ind,: Georg Hartwig, Aarbenfpiele des Lebent. (Fortſ.) — Der Dradenielt, 
— Glarkfa Lohde, Zrübe umd lichte Tage. (Furtk) — Frieda (Schl.) — 
Das Niefen u, ber Aberglaube. — Loſe Blätter, 


Gartenlaube. Nr. 30. 
Inh: Wild, Käfner, Heife Stunden, — Pebnel-Löihe, Im Gongoland, 2. 
— Zur Erinnerung an Hedwig Reicher Aindermann. — Karl Nub, Wo kom, 
men unſere gefiederten Gaudireunde her? — Morerih Irmer, ein Grlinder 
dese 16. Jahrhunderta. — Blätter u. Bluthen. 
Die mat. Hrög.: Ludw. Anzengruber, Red.: Joſ. Rank. 
8. Jahrg. Rr. 43. (2. BD.) 


av. Wetüeuthurn, dad Sana 
torinm in der Boralpe. — Centad Gelted. — Seinrich Scliemamı. — Weorik 


Pille, Aus den Beiten ihmerer Noih. — MD. HS. Ponimelti, die Martine- | 


wand, — Aus aller Belt, 
— Hrög. von R. König n. Th. H. Pantenins. 19. Jahre. 
r. 43. 


Ins: Morig v. Relcheubach, Die Prinzgeffin. 
Agarben’s Mul, (Ged ſcht.) Au dem Bilde von &, Hermann, — Br. Yeill, 
der Kalenderftreit. Wine eulturhiforliche Remintecen. — M. v. Bülow, Der 
Schulmelſtet. (SL) — Hertm. Bogt, Bei dem binterlafienen Kindern unferer 
alten Krieger, — Am Familleutiſche. — Hauswirtsfimitlide Forlſchritte. 

Inh. der Beilagen: ——— des Bringen Wuhelm von Baden in die Armee durch 
Kailer Wilbelm am 9. Iuli, 


(Ferti) — Seine, Selbel, 





Schorer’3 Familienblatt. Red.: E. D. Hopp. 4. Br. Nr. 30, 
Inh: A. Arnhard, Der Ohangeiter von Könlgdwart. — Ib, Autfhmann, 
die Aunft im Sandwert. — Kid, Dberländer, Win Aannlbalentönig. — 
Bas ift Dowaniı?— E,Preller, Haltwaflerbell, — Ernft @dftein, Prufias. 
Bl.) — Plauderee. 
Inh, der Beallage: Das aachener Natbhaus, — Kleine Muthellungen. — Portrait 
u. Autograpyh von Morig Scharf. 








Algen. Zeitung des Judenthums. Hrög. von 2. Philippfon. 
47, Jahrg. Pr. 30. 


Inb,: Aundgebungen der jndiſchen ftudierenden Ingend, — In den Sngeiogenbeiten 
der ruſſſſchen Juden. 5. — Die Shlußverhandlung im Tiſza + @iglarer Proreh. 
3 — Zeiftungnachrichten. — Feuilleton. 


Japıfaes giteraturblatt. Hrög. von M. Rahmer. 12. Jabra. 


r. 2, 





Zul: Lewin, die Newhriften auf der Inſel Mallorla, (Fottſ.) — Paulus Gafjer, 
Shmlod, (Foriſ.). — Literaturberidht, — Notizen, 


Vorlefungen im Winterfemefter 1883/84. 


9. Königsberg. Anfang: 15. October, 
I Theologiſche Facultät. 


PIT. ord. H. J. M. Boigt: Kirchengeſchichte 1. Th. bis zum 
J. 800; chriſtl. Dogmatik 2,, ſpet. Th.; über ey chriſtl. Reli⸗ 
glonswiſſenſchaft im Anſchl. an die Augsburgiſche Confeſſion f. fünf: 
tige Lehrer böberer ulanitalten; Sem.: ſyſtemat. Abth. — 
Sommer: die ftaatl, u. bürgerl. Altertbümer der Israellten; 
Grklär. der Geneſis; Repetitorium über die Pfalmen; Sem.: altteit. 
Abth. — Erbkam: die dogmat. Streitigkeiten der luth. Kirche im 
16. Jahrh.; * Ethik; Sem.: hiſtor. Abth. — Grau: bibl. 
Theologie des N. Teſt.; über Chriſtenthum u. Kunſt; Erklärg der 
funopt. Evangelien; Sem.: neuteft. Abth. — Jacoby: Geſchichte 
der Bergpredigt; vraft. Theologie 1. .e (Prineipienlehre, Liturgik, 
Somiletit); Pädagogik; Sem.: praft. Abth. — Pf. extr. Klöpper: 
rklärg der Briefe an Die Theffalonicher; Auslegg der Berapredigt. 
— Prdoe. Zimmer: das Leben m. die Lehre ded Apofteld Paulus, 





— 1833, 32. — Literarifhes Eentralblatt — 4. Auguſt. — 





‚ prenft. Selbitverwaltungsrecht; im Sem.: 


1122 


11. Zuriftifhe Bacultät. 

Pf. ord. Süterbod: preuß. Privatrecht; deutſches Reichs— 
ſtrafrecht; Uebgn im Sem. — Dabn: deutjches Privatrecht; deut: 
ſches Reichsverfaffungsrecht; vergl. Berfaffungsreht (ſpet. Th.); 

ſi ———— (Sacfens 


| 89 fowie dogmat.«prakt. ae (deutfches Wechſelrecht). — 
Kr 





ger: Pandekten 2. Th. (Obligationen u. Familienrecht); 
leban. im Sem, — Salkowſkl: rom. Rechtsgeſchichte; Inſtitutt. 
nad feinem Lehrbuche (4. Aufl., Leipz. 1889); Paudekten 3. Ib. 
(Erbrecht); Gonverfatorium über ausgew. Abjchnitte der Anititutt.; 
exeget. a im Sem. — Schirmer: Pandeften 1 Tb. (allgem. 
Lehren u. Sachenrecht); röm, Pfandreht; im Sem.: exeget. Uebgn. 
— Zorn: preuß. Verwaltungsrecht; Kirchenrecht; im Sem.: flnate- 
rechtl, Uebgn. 

I. Medicimiihe Facnltät. 


Pf. ord. Zacobfon: vphtbalmolog. Klinit m. Poliklinik; 
DOperationsübgn am Auge; Über den Aufammenbang zwiſchen den 
Krankheiten des Anges u. den allgem. Krankheiten, — Dobru: ge 
burtshülfl. aunäfolog. limit u. Voliklinikz Geburtsfunde ;_geburts: 
bälfl. Operationscurjus; gunäfolog. Ambnlatorium. — Zaffe: Arz⸗ 
neimittellehre incl. allgem. Arzneiverordnungslehre; Bäderlehre; 
Uebgn im Laborat. mebic. Chemie u. Pharmakologie. — 
Naunyn: medic, Poliklinik; jpec. Pathologie u. Therapie; medic. 
Klinit gemeinfchaftl, mit Schreiber. Ernſt Neumann: 
defeript. patbolog, Anatomie; mifroftop. Mebgn; über Geſchwülſte. 
— Schönborn: dirurg. Klinik u. Poliklinik; über Unterleibs- 
brüde. — Schwalbe: Anatomie des Menſchen (Muologie u. 
Splanchnologie); vergl. Anatomie; Prävarierübgn; Angiologie, — 
v. Wittich: Phufiologie ded Kreislanfes der Athmung u. Eruäbrung; 
Phyſiologle des Auges; prakt. Uebgn im Laborat. gemeinjcaftl. 
mit Yangendorff; Phyſiologie der Auffangung u, Ernährung, — 
Pf. extr. Baumgarten: ra estionds u. Demon: 
ſtrations⸗Curſus; patholog. Hiftologie der Erfranfungen des Auges. 
— Benede: tovograph. Anatomie des menſchl. Körvers; ausgew. 
Gapitel der menfhl. Anatomie, — Berthold: Augenſpiegel-Curſus; 
otriatr. Boliklini. — Bohn: Kinderfrankheiten. — Burow: 
propädent.schirurg. Poliffinit mit Krankenvoritellungen; Laryngoſkopie 
mit Uebgu. an Kranken. — Jul. Caspary: Geſchichte der Sy— 
philis u. ihrer Bebandlg; Dermatologie. — Grünhagen: allgem. 
u. ſpec. Nervenphufiologie; biltolog. Gurfus; medic, Phoſik. — 
Pincus: Aufgaben des Gerichhtsarztes bei Unterfuchan über Kindes— 
mord; gerictl. Medicin (biolog. Th.). — Samuel: allgem. Pas 
thologie; Infestionsfranfbeiten, ihre Geſchichte u. Geograͤphie. — 
Schneider: Vorſtellung von ſyphilit. Patienten; allgem. Ehirurgie. 
— Prdoee. Falkſon: über Knocheubrüche; über Gelentkrankheilen. 
— Langendorfi: Repetitorium der Phyftiologie; allgem, Muskel— 
vhufiologle; praft, Uebgn im Laborat. gemeinjchaftl. mit v. Wittich. 
— Meichede: ie, — mit Vorſtellg von Kranken; 


pſychiatr. Klinik; fvec. Pfychlattie (watholog.canatom. Th. mit Des 
monftratt.). — Münfter: Mocenbettfrankheiten. — Petruſchky: 
gerichtl. Medicin mit prakt, Demonftratt.; gerichtl. medic.spraßt. 
Uebgn; über den Einfluß des Alimas af die Geſundheit. — 
Schreiber: medic, Poliklinik, in Gemeinſchaſt mit Naunnn; 
fpec. Pathologie n. Therapie; phyfikal. Diagnoſtik (in specie praft. 
leban in der Aufenltation u. Percuſſionſ. — Sevdel: über 
* folog. Operationen; —— ten 1. Ih, — Stetter: 
iber Verbände mit Ueban u. * eſprechg der wichtigſten Ver—⸗ 
renkungen u. Knochenbrüche; über Krankheiten des Shreo. — 
Treittel: Uebgn. im Gebrauche des Augenſpiegels; geſammte 
Ophthalmologie. — Boifius: ra = Weka Augenmusfels 
franfgeiten. — Pf. ord. Hirſch. occ. v. Seubliß u. 
Stadelmann lefen nicht. 


IV. Vhllofophifhe Facultät. 


Pf. ord. Walter: philoſoph. Uebgn; Aefthetit. — Baner: 
Elemente der Paläologie; hiſtor. Geologie (Rormationenlehre). — 
Bezzenberger: Erklärg ausgew. Stüde des Aveſta; Sansfrit: 
grammatif, — Rob. Gaspary: botan. Uebgn mad Art eines 
Seminars; lan! Ponfiologie; Pharmakologie. — Kriedländer: 
Geſchichte der Philologie u. Alterthumswiſſenſchaft von der Renaiffances 
periode bis auf die Gegenwart; im Sem.; ausgew. Briefe des 
jüngeren Plinius u. die üblichen Uebgn. — v. der sr über 
die bauptfächlichiten Aderwerkzeuge; laudwirthſchaftl. Betrlebslehre; 
Uebgn im Anfertigen landwirtbichaftl. Veraniclagungen. — Hirich« 
feld: über das alte Lykien n. feine Denkmäler; griech, Kunſtmy— 
thologie; Erklärg der älteiten griech. Infchriften, verbdn mit Uebgn 
in gried. Epigraphif. — Jordan: Alterthümer von Pompel; im 
Sem.: Cicero de legibus; fatein. Syntag mit einer Einleitg über 
die Verwandtfchaft des Lateinifhen mit den Übrigen ital, Mund— 
arten. — Kiffner: Uebgn im roman.sengl. Sem.; bifter. Gram: 
matif der engl, Sprache u. Erflärg ausgew, alter Texte. — 
Xindemann: Ueban im malbemat. Sem.; Theorie der Aunctionen 


1123 


einer complexen Variabeln; analyt. Mechanik. — offen: Repetis 
tortum der Chemie; anorgan. Erperimentalchemie; praft. Uebgn im 
Laborat.; Heines chem. Practicum. — Yubwicd: ausgew. Gapitel 
der griech. Grammatif; (Enripides' Meder (im Sem); Metrit. — 
Luther: ſphär. Altronomie; geugraph. Ortsbeitimmung. — Müller: 
über Sprachen u. Literaturen der ſemit. Bölfer; lebgn in der 
hebr. Grammatik; Erflärg der hald. Stüde des A. Teft,, jowie 
des chald, Lefebuches von Winer (2. Ausg. v. Fürſt, Leipz. 1864) 
mit grammat, Ginleitg; Türkifh nah Dieterici's Chrestomathie 
oltomane (Berl. 2 — Pape: über einige eleftr. Methoden; 
Experimentalphyſik 1. Ih. (Mechanik, Schall, Wärme); praft. Uebgn. 
Prug: andgew. Gapitel aus dem päpſtlichen Kanzleis u. Urs 
fundenweien mit Uebgn; deutſche — — von 800—1254; 
allgem, Geſchichte des 14. u. 15. Jabrh.; Uebgn des hiſtor. Sem. 
(a > f. mittlere u. neuere Geſchichte) — Nittbaufen: Pflanzen- 
chemie; Ghemie der Autterftoffe u. tbierifchen Ernäbrg; Auder: u. 
Spiritusfabrication; chem, Practicum. — Rühl: die Grundzüge 
der mittelalterlichen u. modernen Chronologie; Geſchichte der röm. 
Nepublit feit dem porrbifchen Kriege; Uebgn. des Sem., Abth. f. 
alte Geſchichte. — Schade: Beſchluß der Geſchichte der altdentfchen 
Poefie; altdentfche Uebgu: Erklärg von Dentmälern des 11. u, 12. 
Jahrh. nad) feinem Lehrbuche; Einleitg in die Gefchichte der german. 
Bölker u. Spraden, über ihre Berwandtfchaft u. Nachbärſchaft; 


deutfche Grammatit, — Simfon: Erflärg der Pfalmen, — Spirs | 


aan ausgew. Gapitel der Zoocemie; pbharmacent. Chemie; prakt. 
ebgn im Laborat. mit befond. Berüdf. der torifolog. u. Lebens⸗ 
mittel⸗ Unterſuchgn. — Ihiele: philoſoph. Meban; Pſochologie. — 
Umpfenbac: über die polit. Bedeutg der europ. Nationalitäten; 
Nationalöfonomie 2. Th. (Volfswirtbichaftspolitif); Polizeiwiſſen⸗ 
ſchaft einſchließl. Eufturolitif. — Jöpprig: neuere a 
eſchichte Afrikas; Völkerkunde; geograph. Uebgn. — Pff. extr. 
Banngart: über Schillers äſthetiſch-philoſoph. Schriften u. Ge— 
dichte; deutſche Kiteraturgefhichte von 1748—1805. — Dehio: 
Dürer, Holbein u. ihre Zeit; dentfche Kunſtgeſchichte von den Ans 
füngen bis zum 15. Jahrh. — Garbe: grieh. Grammatif vom 
Standpuncte der vergl. Spradferfäung: Erflärg der Rätnävali des 
Baua. — Kurfhat: Leitz des litauniichen Sem. — Tohmener: 
Lectüre der Chronik Dito’s von Freifing; Befchichte von Nordoft: 
deuffchland im Mittelalter. — Marek: fandwirthichaftl. Demonftratt, 
n. Excurfionen; fvec. Ihierproductionsiehre; Ueban im landmwirtbs 
fchaftl.epbufiolog. Yaborat. — Richter: veterinär-Flin. Demonftratt, ; 
die anßeren Aranfbeiten der Hausthiere; Veterinärgeburtshülfe. — 
Nofenbain: Differentials u. "a Fake, analyt. Geome⸗ 
trie. — Saalfhüp: reg. Seren en; Üebgn in der Löſung 
von Aufgaben and der aualyt. Mechanik; fontbet, Geometrie. — 
Wold, Boigt: theoret. Uebgn der phyſikal. Abth. des mathemat.s 
phyſikal. Sem.; Hydrodynamik; Theorie der eleftr. Ströme; Ars 
beiten im —— fal. Laborat. — Wichert: Quellenkunde 
des deutſchen Mittelalters im Ueberblick, verbdn mit krit. Uebgn; 
deutſche Kaiſergeſchichte bis zum Ausgange der Staufer. — Prdoce. 
Blochmann: ausgew. Gapitel der analÿt. Chemie; Theerfarbſtoffe. 
— Erdmann: über die Dichtungen Hartmann's von Aue verbbn 
mit Anterpretationsübgn. — —* dh: * u. paliontolog. 
Ueban; ausgew. Gapitel der Geologie. — Merguet: die ital. 
Dialelte.— — Degen rg da le Wirbelthiere. 
— Schubert: Grflärg von Tacitus' Annalen, Buch XI; griech. 
Geſchichte von 404—355. — VBolfmann: Einfeitq in die tbeoret. 
Denft. — Pelka: polnifches Sem. — Leet. Fa vre: „Le Joucur“ 
v. Negnard; franzöfifche Dictate; sun der auf die Dictate bezüigl. 
Regeln, insbe. der frangöf, Sunonumif; Kortf, der Ueberſeßung 
des „Meinete Fuchs“ von Goethe ins Frauzöſiſche; Erflärg ausgew. 
Rabeln von La Fontaine. 


Heinrich: deutfhe Stenograpbie nad Babeläberger. — Lau— 
dien: Harmonielehre; Orgelfem. u. Gefang. 

Pf. ord. frz. Neumann lieſt nidyt. — Prdoe. v. Kalfjtein 
wird fpäter anfündigen. 


10, Bonn. Anfang: 15. Dctober. 
I, a. Ratholifhstbeologiihe Kacnltät. 

Pf. Kaufen: ſpee. Einfeitg in die heil, Schrift; Paſtoral⸗ 
tbeologie 1. Th.; Apokalypſe Zobannis; homilet. Uebgn. — Kell: 
ner: Peg Sr 2. Hälfte; Patrologie. — Zangen: Evans 
gellum des Markus; andgew, Stellen paulinifcher Briefe; Kirchen⸗ 

chichte 1. Th. — Menzel: Avologetik; Moral 1. Tb. — Reuſch: 
Samen; Homiletit un. KHatechetit. — Simar: Apologetit; Dog— 
matit 2, Th.; fatechet. Neban. 
1.b. Gvangelijhrtbeofogiihe Facultät. 


Pf. Bender: Luther u. der deutfche Proteitantismus, f. Zus 
börer aller Rac.; Dogmatif; Sem.: dogmat. Abth. — Benratb: 
Lectüre u. Erklärg des Octavius von Minucind; Symbolik. — 





— 1883. 8 32. — Literariſches Centralblatt. — 4. Auguſt. — 





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1124 


Budde: bebr. Ueban; Ka — Ghrijtlieb: Erflärg ſchwie— 
tiger Berifopen; Homiletit; Sem.: bomilet.«fatehet. Uebgu. — 
Kampbanfen: Einleitg in das N. Teit.; Jeſaja; Sem.: altteit. 
Abth. — Krafft: Kirchengeſchichte 2. Th. bis Ende des 16. zehrh- s 
Theorie n. Geſchichte der Miſſion; Sem.: Eirdenbifter. Abth. — 
Lange: Hermenentif; Ethik. — Mangold: eriter Brief an die 
Korintber; zweiter Brief an Die Korintber; Dogmengeſchichte; 
Sem.: nenteit. Abth. — Prdoc, Spitta: Ginleitg in die apofrunh. 
u. pfendapofruph,. Schriften des alten Bundes mit befond. Berückſ. 
des Verhaͤltniſſes derſ. zum N. Teft,; Brief Petri u. Brief Zuda. 


11. Jariſtiſche Facultät. 


Pf. Bechmann: Inftitutt. des rom. Rechts mit einer enchklo— 
pad. Einleitg in die Rechtswiſſenſchaft; ag Givilproceh mit 
Einſchl. der fogen. auferord. Proceharten; Coͤncursrecht u. Gons 
curdproceh; Gejchichte des rüm. Rechts. — Endemann: Handels 
u, Seerecht; Wechfelreht; Gifenbabnreht; Strafproch; Sem.: 
Nehgn des Givilprocefies unter Benupg von Gerichtsacten. — 
Haelſchner: deutſches Staatsrecht; deutſche Reichsverfaſſung; 
Strafrecht. — Hüffer: kath. u. evangel, Kirchenrecht; Eherecht. 
— Kloſtermann: Grundbuchrecht; preüß. Givilrcht. — Loerſch: 
deutſches Privatrecht; Lehnrecht; rhein. Civilrecht. — Schloß— 
mann: Pandelten 2. Ib. (Familien- u. Erbrehti; Sem.: prakt. 
Uebgn im Pandeltenrebt. — v. Schulte: deutſche Staat u. 
Rechtogeſchichte; Sem.: Uebgn im deutſchen, befonders dem Handels: 
recht. — Stinging: Pandeften 1. Ih. (allgem. Lehren, Sachen: 
recht, gg eier, audgew. Lehren der Pandekten. — Prdoce. 
Joers: Duellenfunde des röm,. Rechts. — Yandsberg: Inter: 
pretation der Inſtitutt. ded Gaius; Erörterg einzelner fchwierigerer 
Pandektenſtellen. 


II. Mediciniſche Jacuttät. 


Pi. Binz: Pharmakologie mit Experimenten; Toxikologie mit 
Erperlimenten; pharmakolog. Laberat. — Doutrelepont: Verbands 
lehte u. Verbandeurſus; Hautkrankheiten; Klinik f, Hautkrankheiten 
u. Suphilis. — Finkelnburg: über pſychiſche Krankheiten; über 
die Natur u, die Verhütung der Infectionen. — Finkler: Ein. 
Propädentit; Min. Laborat, — Köfter: fper. vatbolog. Anatomte 
u. Phyſiologie; demonitrat. Gurfus der patholog. Anatomie; patholog. 
Laborat. — v. Leydig: über das Skelet der Wirbeltbiere; = 
Anatomie 2, Hälfte. — v. Mofengeil: per. Chirurgie 2. Tb., 
chirurg. Kraufbeiten der Extremitäten ha er Chirurgie. —W.Naffe: 
vſychiatr. Klinik. —¶ Nußbaum: Praparlerũbgn gemeinſchaftl. mit von 
la Ballette St. George; anatom. Zaborat., gemeinfhaftl. mit 
von la Balette St. George; topograph. Anatomie. — Pflueger: 
fvec. Phyſiologie 2. Th.; vbufiolog. Sem. — Rüble: über ns 
fectionsfranfheiten; per. Pathologie u. Therapie; medic. Klinik u. 
Voliklinikt. — Saem iſch: über die Beziehgn der Augenfranfheiten 
3 Allgemeinlelden; Augenſpiegelcurſus; Augenoperationscurſus; 

ugenklinik. — Schaaffbanfen: Anthropologie; allgem. Phufiolos 
gie; allgem. Pathologie. — Trendelenburg: ansgew. Gapitel 
der fpec. Chirurgie; chirurg. Klinik u. Politlinik. — v. la Bas 
fette St. George: fpec. Anatomie; Präparierübgn; anatem. 
Laborat., Beides gemeinichaftl. mit Nufbaum — Beit: Gynäs 
fologie; Geburtsbälfe; gynäkolog. Klinik. — Prdoce. Barfurtb: 
Lage der Eingeweide. — Burger: Curſus der Larungoffopie; 
Kinderpoliffinit, — Fuchs: ausgew. Gapitel aus der Jatrophyſit 
mit experiment. Demonftratt.; über das Princip von der Erbalta 
der Energie. — Kochs: über Zeugung. — Kocks: aunäfolog. 
Dperationdlehre; geburtshälfl. Operationsceurfus, — NRibbert: 
Revetitorinm der —— — über die Gefhmälite, — 
Rumpf: fpec. Pathologie u. Krankheiten der peripheren Nerven; 
über —— der Krankheiten des Nervenſyſtems mit Alls 
gemeinftörungen; Gurjus der Eleftrotberapie mit Hin, Demonitratt. 
— Ungar: Grundzüge der gerichtl. Medicin f. Juriſten; fiber Die 
phyſikal. Heilmethoden mit befond. Berüdj. der Bulneotherapie n. 
mit praft. Uebgn. — Walb: ausgew. Gapitel der Obrenbeilfunde; 
Ohrpoliklinik. — Witzel: fpec. Chirurgie. — Wolffberg: Bes 
ſprechgn u. Studien über bugien. Fragen; Wohnungéhygiene. 


IV. Phlioſophiſche Facaltät. 


Pf. Andreſen: Über den deutſchen Stil; Über die ans alten 
Perfonennamen hervorgegangenen heutigen deutfchen Aamiliennamen. — 
Aufrecht: Sanskritgrammatik; Megbaduta; ausgew. Hymnen dee 
Rigveda. Birlinger: Literatürgeſchichte des Mittelalters; 
Erklaͤrg der erg Schwantbüher; Grflärg der Gedichte 
Goethes, — Bifhoff: Anfangsgründe der engl. Sprache; engl. 
Grammatik f. Gehbtere, mit mündl. u. ſchrifti. Uebgn; frangöf. 
Grammatif f. Gefbtere, mit praft. Uebgn u. befond. Berückſ. der 
Ausiprahe u. Sunonvumit; Interpretation engl, u. franz. Schrift: 
fteller im der betreff. Sprache nebit Ueberſetzung deutſcher Schriftiteller 
ins Englifhe ref. Franzöſiſche, in der engl. n. kanif. Geſellſchaft. 
— Buͤcheler: Theokrit u. griech. Bukoliker; philolog. Uebgn; im 


1125 





— 1883, 32, — Literarifhes Centralblatt — 4. Auguft. — 


1126 











Sem.: Gantica des Plantus. — Glaufins: Experimentalpbufif, 
Hälfte: Akuſtik, Optif, Magnetismus n. Eleftricität; (Eleftricitäts- 
theorie; Uebgn im Sem. f. die gefammten Naturwillenfchaften. — 
Delind: Erflärg von Dante's Divina commedia, drfter: 
roman, Metrit mit befond, Berüdf. der franzöfiihen; Chretien von 
Troyes' „Cliges'; im Sem.: —— Uebgn im Altfranzöfiſchen. 
— Gildemeijter: arab. Gefchichtsihreiber; Hamafı; Glemente 
des Arabiſchen; Fortf. des Syriſchen; Firdofl, — Hertwig: Zoo— 
logie; Naturgefchichte der menjchl. Parafiten. — Juſti: Gedichte 
der Baufunft des Mittelalters; Vaſari's Leben Michelangelo’s. — 
A. Keule: ausgew. Gapitel der tbheoret. Chemie: Chemie der 
Metalle u. Salze; organ. Chemie; praft. Uehgn im Laborat. — 
R. Kekulé: Grflärg der Denkmäler von Dlvmpia; archäolog. 
Uebgn. — Ketteler: die wictigeren Aufgaben der exverimentalen 
Phouſik; Theorie der Disperfion u. Abforption des Lichtes; prakt. 
Ueban im phyſikal. Laborat. — Klein: ausgew. Satiren Juve— 
nal's; röm, Staatsalterthümer. — An o0dt: Metanbufif; über Die Grund⸗ 
probleme der Ethik. — Kortum: Differentials u, Jutegralrechnung 
2. Th. — v. Laſaulx: Mineralogie; Petrographie; über den Ban 
der Gebirge; mineralog. Ueban f. Anfänger; Anleitg au ſelbſtſtänd. 
Arbeiten aus Mineralogie u. — * — Lipfhig: Grund— 
lagen der Analyſis; Anwendg der a * auf die Theorie 
des Raumes; Mebgn im mathemät. Sem. — Kübbert: Syntax 
der Latein. Sprache; Sem,, 1. Abtb.: Disputierübgn über Pindar's 
Gedichte. — Manrenbrecher: Geſchichte des Heitalterd der Mes 
volution u. der Freiheitskriege; Quellenkunde der Gedichte; im 
Sem.: Quellen zur Geſchichte Luthers, — K. Menzel: Geſchichte 
des Mittelalters bis zum Tode Karl's d. Gr.; latein, Palüographie 
des Mittelalter; im Sem.: Gurfus deutfher Geſchichtsquellen des 
12. u. 13. Jahrh. — Meyer: Philofopbie unferer Zeit; Geſchichte 
der Padagogik; pädagog. Gefellfhaft. — €. Naffe: allgem. Nas 
tionalöfonomie; ſpec. Nationalöfonomie; über Gelds u. Münzwefen; 
nativnalöfonom. Uebgn. — Neuhaeuſer: Pſychologie; Geſchichte 
der alten Philoſophie; phlloſoph. Uebgn. — Prym: arab. Schrift: 
ſteller; Bulgärarabiſch. — vom Natb; ausgew. Theile der Geo— 
logie; Refultate neuerer mineralog. Forſchungen; Uebgn im Sem. 
f. die geſammten Naturwiſſenſchaften. — Rein: Geographie der 
Mittelmeerländer; Oceanographie. — Ritter: deutſche Kaifer: 
gefbiäte bis zum Ausgang der Staufer; im Sem.: Quellen zur 
Geſchichte Nudolfis I. von Habsburg. — Schaarſchmidt: Logik 
u. Euchklopädie der Philofopbie; über die verfchied, Melt: u. Lebens⸗ 
anfihten. — Schäfer: alte Gefdrichte bie zum Untergange des 
weitröm, Neiches; im Sem.: Quellen f. den 3. mafedon. Krieg. — 
Schlüter: jper. Geognofie oder Kormationslehre; ansgew. Kapitel 
der Paläontologie verbdn mit Uebgn; Anleitg zu felbititänd. Arbeiten 
im Gebiete der Paläontologie u. Geognofie. — Schmig: Pharmas 


11. Boppelsdorf. (Landwirthichaftliche Akademie.) 
Anfang: 15. October. 
Dünkelberg: Einleitg im die landwirthſchaftl. Studien; Ber 


' triebölehre 1. Ib.; Encyflopadie der Gulturtechnif; culturtechn. Con: 


; verfatorium u. 


tkoguoſie; über Pilze, — Schönfeld: Methode der Fleinften Omas | 


drate; theoret. Altronomie; praft, aftronom, Uebgn. — Straßs 
burger: per. Botanit; über Pilanzenbefruchtung ; botan.smifroftop. 
Uebgn; Leitz felbititind. botan. Arbeiten; Ueban im ‘Sem. f. die 
geſammten Naturwiffenfhaften. — Trautmann: Geſchichte der 
engl. Literatur von ihren Anfingen bis auf Shakefpeare; Erklärg 
von Shafefpeare's Julius Cäfar; Mebgn in der a Gefellichaft. 
— Ufener: griech. Ziteraturgefdichte; im Sem., 2. Abth.: Des 
moltbenes’ Rede gegen Meidias, — Wallach: Gruudriß der heu— 
tigen chem. Theorie; qualitat. chem. Analyſe; prakt. Uebgn im 
Yaborat.; Pharmacie 1. Ib.; Meban im Sem. für Die gefammten 
Naturwiſſeuſchaften. — Wilmanns: deutfche Literaturgeichichte des 
15, Jahrh.; Einführg in das Studium des Althochdeutſchen; Uebgn 
des german. Sem. — Bitte: Pſychologie; Sefchichte der Aeftbetit 
u, der Aunittbeorien; Geſchichte u. Kritik der Iheorien über Naum 
u, Zeit. — Prdoce. Anihüg: über Iheerfarbitoffe; Nepetitorium 
der anorgan. u. organ. Chemie. — Bertkau: Uebgu im Beitimmen 
der Ihiere. — Frand: deutſche Metrit. — Klinger: Geſchichte 
u, Theorie der chem, Aifinität. — Lamprecht: deutſche Wirth 
ſchaftsgeſchichte. — Lehmann: Anleitg zu felbitit. Arbeiten aus 
Mineralogie n. Petrograpbie; mitroffop. Phufiograpbie der Geſteine. 
— Lipps: Aeithetit; Philoſophle Hume's. — Poblig: Sunoyfis 
der foſſilen Sängetbiere; Weberficht der Geologie Europas mit Ber 
zugnahme auf den Bergbau. — Stärzinaer: rätoroman. Sprade; 
Gefchichte der provenzal. Literatur, — Wiedemann: altegypt. 
Sprache; Gefchichte des Ditens u. Griechenlands von Alexander 
d. Gr. bis auf Auguſtus. — Wolff: ausgew. Gapitel aus der 
empir. Pſychologie, insbefond. über das Affociationsgefeg u. feine 
Verwendg in der Geiſteswiſſenſchaft; Erklärg philoſoph. Schriften. 
— Leett. Aymeric; frangöf. Vorträge über die Literaturgeſchichte 
zur Zeit Ludwigs XIV; im Sem.: Stilübgn im Frauzöſiſchen 
it —“ von Goethe's Leiden des jungen Werther's. — 
— ——— tal, Vorträge über ital. Metrik u. Interpretation ital. 

ichter; im Sem.: ital. Sprachlehre f. Anfänger mit mündl. u. 
ſchriftl. Neben; ital. Sprachlehre f. Geübtere mit Interpretation 
leichterer Schriftiteller u. dentfcher Ueberſetzg. 








Sem. — Werner: ſpec. Pflanzenbau; Wirthſchafts— 
organifation; Rindviehzucht; Demonjtratt. am Rinde; Schafzucht. 
— Dreifch: allgem. Pflanzenbau; Demonitratt, im Laborat. des 
Verfuchöfeldes. — Sprengel: Forſtbenutzung; Foriteinrichtung. — 
Herrmann: Obſtbau; Kandesverfhönerung. — dp unorgan, 
Erperimental:Chemie; landwirthichaftl. Technologie; dem. Practicum. 
— Kreusler: Pilangen-Ernährung u. Düngung. — Avernide: 
Pflangen-Anatomie n. hufiofogie; ponfiolog- u. mikroſtop. Uebgu. 
— Bertkau: rer. bichte der Wirbelthiere. — Finklerz all 
gemeine Geſehze des thier. Stoffwechſels; thierphyſiolog. Practieum. 
— Lehmann: Mineralogie; mineralogifhe Uebgu. — Giefeler: 
GrverimentalsPhyfit; phyfikal. Practicum; laudwirthſchaftl. Ma: 
ſchinenkunde; Mebgn im Entwerfen von Ent u. Bewäljerungsanlas 
en; Zeichnenunterricht f. Landwirthe u. Culturtechniket. — Schu⸗ 
ert: landwirtbichaftl. Baukunde; Weges u. Brüdendau, — Waſſerbau 
1. Th. — Koll: vraft. Geometrie; Landesvermeflung; geodät. 
Jeichnen⸗, Rechnen-⸗ oder Mefübungen. — Beltmann: analyt. 
Seometrie u. Analyfis; Elementar-⸗Mathematik; mathemat. Zeichnen 
u. Rechnen. — E. Naffe: Bolkswirthſchaftöslehre. — Kloſter— 
mann: Kandwirtbihaftsreht. — von la Balette St. George: 
Fiſchzucht. — Schell: Anatomie u. Phyfiologie der Hausthiere; 
äußere Krankheiten der Hausthiere. 


12, Würzburg. Anfang: 2. November. 
1. Iheologifhe Facultät. 


Pf. Settinger; erregt mit Disputatorium; Dogmatif 
mit Disputatorium; bomilet. Sem.; Geſchichte der chriſtl. Kunit. 
— Scholz: Erklaͤrg des Propheten Ezechiel; hebr. Grammarif mit 
Ucberfegungsübgn; exeget. Mebungscurfus, — Grimm: Gregeft 
des Govangeliums nah Johannes; Einleitg in die Schriften des N. 
Zeit. — Rirſchl: Kircbengefcichte, 1. Heitranm: fath. Miſſions⸗ 
aefchichte der meueren u. neueſten Zeit. — Kihn: Kircheurecht; 
»PBatrologie, von Clemens von Rom bis Gonftantin d. Gr.; Lectüre 
ausgew. Bäterfchriften. — Gönpfert: Moraltheologie; Paſtoral⸗ 
tbeologie. -— Prdoe. Stahl: philoſoph. Bropävdeutif f. Theologen; 
Dogmatik; Lertüre des bi. Thomas von Aquin; Berührungspuncte 
von Glauben u. Wiſſen. 


1. Rehtd: und faatöwiffenfhaftlihe Facultät, 


PA. v. Held: deutjches Staatsrecht einſchl. des Reichsſtaats— 
rechts; bayer. Staatsverfaffungs: u. Staatsverwaltungsrecht. — 
Wirfing: Geſchichte u. Juftitutt. des röm. Rechts; Pandelten 2. 
Tb. (Familien u. Erbrecht). — v. Riſch: deutſches Strafrecht; 
exeget. Uebgn in den Strafrehtöquellen. — Böhlau: deutſche 
Hehtögefdi te; Kirchenrecht ; Eberecht ; germaniſt. Hebgn. — Burd: 
bard: Pandekten 1. Ih. (allgem. Theil, Sachenrecht, Obligationens 
tet); Pandektenpracicum. — Kohler: Handels u. Wedielrcht, 
einſchi. Seerecht;auferord. Givilproceh ; röm. u. deutſches Obligationen: 
recht mit befond. Berückſ. der neuern Geſetzgebungen; vergl. Rechts⸗ 
wiſſenſchaft; interpr. Lectüre aus Ulpign's Fragmenten. — Ga. 
Schanz: Nationalöfonomie; Statiſtik; ſtaatswiſſenſchaftl. Sem. — 
Pf. v. Edel lleſt nicht. 


III. Medicinifhe Facultät. 


Pf. v. Kölliker: Anatomie des Menfhen 1. Th., allgem. 
Anatomie, Muskeln u. Eingeweide; mitroffop. Gurfus in der nors 
malen Sewebelehre, gemeinfhaftl. mit Hans Birdhow; gr der 
ae > gemeinfchaftl. mit Phil. Stöhr; Leitg. d. Arbeiten 
im Inſt. f. Mitroftopie, Embrvologie u. vergl. Anatomie mit Hans 
Birchow. — Scanzoni v. Lichtenfels: geburtsbälfl.sgunäfolog. 
Klinif verbdn mit Touchterübgn; geburtshälfl. Operationscurfus. 
— Fick fpec. Ponfiologie des Menſchen (vegetat. Ruuctionen); 
phyñolog. Demonitratt.; phyſiolog. nterfuhgn; ſpec. Bewegungs: 
iehre. — Gerhardt: medic, Klinit. — Rindfleiſch: allgem. 
Pathologie; patbolog.shiftolog. u. medic.schem. Gurjus. — Geigel: 
Voliklinſk mit ambulanter Kinderklinit; öffentl. Gefundheitspflege. 
— Michel: —— Klinit u. Poliklinik; Unterſuchungs— 
methoden des Auges. — Maas: chirurg. Klinik; allgem. hirurg. 
Pathologie u. Therapie mit Demonftratt.. — v. Tröltid: Pathos 
logie u. Therapie der Obrenfrankheiten mit Hebgn im Unterſuchen 
des Obres an Gefunden u. Kranken. — Reubold: gerictl. Mes 
diein; gerichtl. Sertionen, je nad Anfall derfelben. — Kunkel: 
Arzneimittellebre mit Necevtierübgn; bygien. Unterfuchungsmethoden 
(im Anſchluſſe an die Vorleſgu von Seigel); allgem. Therapie, 
ausgew, Gapitel; Arbeiten im pharmafolog. Inſt. — Prdocc. 
Schmidt: theoret. Geburtsfunde. — Helfreidh: Augenoperationd- 


1127 





curſus. — Aug. Stöhr: Repetitorium der ſpec. Pathologie u. 
Therapie; therapeut. Diätetif. — Riedinger: über Fracturen, 
Luzationen u. Gelenkkrankhelten mit Demonitratt.; Min.sdiagnoit. 
Gurfus Chirurg. Propädeutik). — Rofenberger: chirurg. Dpes 
rationslehre mit anatom. Demonftratt. — Matterftod: fpec. Pas 
thologie m. Therapie; Gurfus der Hin. Unterfuchungsmethoden (vor: 
wiegend Percuffion u. Aufcnltation) f. Aufünger u. Geübtere, — 
Nieberding: Gynäkologie; Wochenbettfrankpeiten. — Angerer: 
Verband: u. — —— mit Vorträgen über Aracturen u. 
Yurationen; über Netiologie der Wundinfectiondtranfgeiten. — Pb. 
Stöhr: Dfteologie u. Syndesmologie. — Bad: Phyſiologie u. 
feinere Auatomie des Gentralstervenfvitens; Phufiologie der Sprache 
f. Studierende aller Facultäten. — Hirdhner: prakt. Gurfus der 
Obrenfranfpeiten; die Krankheiten des Obres mit Nüdficht auf die 
gerichtl. Medicin. — Hans Birchow: mifroffop. Gurfus in der nor: 
malen Gewebelehre, ——— mit v. Kölliker; vergl. Oſteolo⸗ 
gie; Parafiten des Menfhen. — Rieger: Pathologie der Geiited- 
frankbeiten; Piuchologie. — Seifert: praft. Gurfus der Laryn— 
ar u. Rhinoſkopie; ausgew. Gapitel aus der fpec. Pathologie 
u, Therapie. 


IV. Bhilofopbiihe Aacuität. 
a) Philoſophiſch-hiſtoriſche Section. 


Pf, v. Urlihs: Archäologie der Kunſt; Aeſthetik mit neuerer 
Kunitgefhichte; im Sem.: Juvenalis Satiren; archäolog. Uebgn. — 
v. Wegele: Geſchichte der neueren Zeit feit dem wiener Congreſſe; 
Sefchichte von Ditfranfen; Uebgn im hiſtor. Sem. — Lexer: Ger 
ſchichte der mittelhochdeutſchen Lyrik, verbdn mit ausgew. Lectüre; 
Geſchichte der deutſchen Philologie; Uebgn im Sem. (mittelhoch⸗ 
deutſcher Gurfus), — Grasberger: Erklärg des Sophokles, Oedi— 
pus in Rolonos; im Sem.: 5) Plauti Pſeudolue, b) griech. Stilübgn. 
M. Schanz: rom, Literaturgefchichte feit Augüſtus; Geſchichte 
der griech. Komödie u. Ariftopbanes’ Fröfhe; Sem.: a) latein. 
Stllübgn, b) Aeſchylus' Prometheus, e) Erit. Arbeiten; grammat. 
Geſellſchaft (Behaudig ſyntact. Probleme). — Mall: bilter, Grant: 
matif der engl. Sprache; Erklärg älterer fpan. Texte; Chanson de 
Koland, — Unger: griech. Geſchichte feit Philippos von Makedonien; 
Ueban des hiſtor. Sem, — Dieterich: philofoph. Anthropologie; 
die Kant ſche ans ophie. — Jolly: Einleitg in die vergl. Zpradıs 
wiſſenſchaft; Sanskrit, 2. Curſus. — Kirſchkamp:, Metapbufil; 
Lectüre von Thomas von Aquin (Lehre von den Bemüthsbewequngen). 
Prdoce, Henner: baver. Sejchichte; über Karl d. Gr. u, feine 
Zeit. — Seuffert: Geſchichte der deutſchen Litteratur im 17. u. 
18. Zabhrh.; Schillers Leben u. Werke; ſtiliſt. u. literar-hiſtor. 
Uebgu im Sem. f. deutfhe Philologie. — Neudeder: erfenntnife 
theoret. Logil. — Schhäffler: ausgem. Gapitel aus der Palios 

rapbie, Diplomatit n. Chronologie (mit praft. Mebgn): a) f. Au— 
änger, b) f. Geübtere. 


b) Naturwiffenfchaftlidematbematifche Section. 


Pf. Mayr: Differentialcaleul; Aftronomie; Logik u. Meta— 
yhufit. — Sandberger: Mineralogie; mineralog. Uebgn; Anleitg 
zu felbitftänd. mineralog. u. geolog, Arbeiten. — v. Sadıs: Ana: 
tomie u. Phufiologie der Pflanzen; Neban am Mikroſtop. — Ge— 
Idrichte der Botanik; Anteitg zu wiſſenſchaftl. Unterſuchgn. — 
Wislicenus: auorgan. Experimentalchemie; über den inneren 
Verlauf chem. Vorgänge; chem. Practicum in allen Richtungen der 
reinen u. analvt. — chem. Halbpratticum; analyt. Practicum 
f. Mediciner. — Prym: analyt. Geometrie der Ebene 1. Th.; 
Uebgu im Anterfem,; Arbeiten im Oberſem. f. Geübtere. — 
Semper: allgem. Zoologie (Zelleu-Gewebelehre u. vergl. allgem. 
Phyſiologie); praft. Gurfus in vergl. Gewebelchre: x) Halbpractis 
cum, b) Gangpracticum; Anleit au wiſſenſchaftl. Unterſuchgn. — 
Kohlrauſch? Experimentalphyſik I. (Mechanik, Akuftit u. Wärme— 
Ichre; matbemat. — 7 — zur Experimentalpbunt; phufifal. Uebgn; 
wiſſenſchaftl.⸗phyſikal. Arbeiten, — Selling: Differentials u. Inte⸗ 
aralrechnung; analyt. Mechanif; mathemat, Theorie der Eleftricität 
u des Magnetismus — Medicus: dem, Technologie 2, Ib,; 
gerichtl. Chemie mit Einſchl. der Yebensmittelunterfuhgn 2. ; Gurfus 
u. Practicum. — Prdoee. Biſchoff: Nepetitorium der organ, 
Ehemie; Gbemie der aromat. Berbindgn ind. Ibeerfarbitoffe; 
analyt. Chemie 1. Th., qualitat, u. Maafanalyfe. — Kennel: vergl. 
(utwicelungsgefchichte der Wirbelthiere; Gurfus der thier. Gewebes 
lehre f. Lebramtscand, u. Medieiner. — Krazer: algebr. Analyfis; 
matbemat. Uebgu. 


13. Brag. (Deutſche Univerfität.) Anfang: 1. October. | 
L Zbeologifhe Kacultät. 


Pi. ord. Borovy: theologia fundamentalis, p. 1. (theoria 
religionis et revelativnis); jus ecelesiasticum, p. 1.— Peter: Kants, 


Worte u. allgem, Sapglehre der bibl.-hebr. Sprache mit analyt. 


— 1883, 32, — Literarifhes Gentralblatt — 1. Auguſt. — 





| 








GChemie; chem.⸗analyt. u. pbofiolog.schem, Eur 


1128 
Interpretationsübgn aus dem 1. Buche Sammel; Laute, Worte u. 
allgem. Saplcehre der fur. Literatur-Sprahe mit Uebgn aus der 
Chreſtomathie von Kirſch⸗Bernſtein; Lectüre ausgew. HooränsSuren 
im Urtexte; Interpretationsübgn aus der ätbiop. Ghreftomatbie von 
Dilimanı. — Rohling: antiquitates bibliecae; explicalio psal- 
morum secundum Vulgatam; Bibel u, Wilfenfchaft (nach dem Ur— 
texte); meſſian. Weiſſagungen (nah dem Urtexte). — Sprinzl: 
theologia dogmatica, p. 1.; über die theolog. Summa des h. Tho— 
mas von Aquin. — Arind: Iheologia moralis, p. generalis. — 
Scueedorfer: historia librorum ss. N. T.; exposito s. evangelii 
secundum Matthacum (e textu originali); exegesis sublimior in 
epistolam Pauli ad Romanos (e textu originali). — Schindler: 
historia ecelesiastica (nevum antiquum et medium); Patrologie. 
— Neinwartb: Paitoraltbeologie (Homiletik mit praft. Ueban, 
generelle Liturgik); prakt. Anleitg zur Berwaltg des b. Bußfacra: 
mented; Erflärg der prager Provinzial-Synode v. J. 1860 in Ber: 
bindg mit den Didceſan⸗Synoden v. I. 1863 u. 1873; Beredſam⸗ 
feit der Kirchenväter. — Smolit: Paitoraltheologie (vom Lehr 
u. Priefteramte der Kirhe); prakt. Anleitg zur Verwaltung des b. 
Bupßfacramentes; en. prager ProvinzialsSynode v. J. 1560 
in Berbindg mit den Didcefan-Sunoden v. J. 1863—1873. 
Doce. Blanda: Katechetik; Shulpidagogi; prakt. Verfuche im 
Katehifieren bei den Schülern der k. f. böbm. Muſterſchule. — 
Elbl: Katechetit; Schulwädagogif; prakt. Uebgu in der Katecheſe. 
— Prdoc. Krüfl: doctrina ecelesiae eatholicae de B. V. Maria; 
doctrina parlis sub utraque ejusque ad protestanlismum in Buhe- 
mia relatio, 


2. Rechts» und Raatömwiffenihaftlihe Racnitär, 


Pf. ord. Esmarch: Geſchichte des rom. Rechts; rum. Givils 
proceh. — v. Czyhlarz: Inſtitutt. des rom. Rechts (uach Maaf: 
abe feines Grundriffes, Prag 1877); rom, Erbrecht; Pandelten: 
Dracticum. — Bering: Quellenkunde u, Literärgeſchichte des röm. 
Rechts; die röm. jura in re aliena (Servituten, Gmphutbheufis, 
Superficied, Pfandrecht); Kircheurecht 1. Ih, — v. Kremer: 


ı Anenrode: deutfche Reichs- u. Rechtsgeſchichte; deutiches Privat: 


recht; im Sem.: germaniſt. Uebgn. — Rulf: Bölkerrecht; allgem. 
Staaterecht; öfter, Strafrecht; Itrafprocefiual. Sem. — Krasnos 
poljki: öfterr. Givilrecht 1. Ib.; öfterr. Familienrecht mit Ausſchl. 
des Eherechts; öfterr. Obligationenrecht, allgem. Tb.; im Sem. : 
Nebgn aus dem öiterr. Givilredht. — Sax: Bolfswirtbidaftslehre ; 
Verwaltungslehre,. — Ullmannu: Handels: u. Wechſelrecht; ciwils 
gerichtl. Verfahren. — Ulbrich: öſtert. Staatöreht; im Sem.: 
Uebgu aus dem öſterr. Staatäreht. — v. Mor: Klichenrecht; 
Statiftif der europäiihen Staaten; ——— — PT. extr. 
Güntmer: gerichtl. Medicin; öffentl. Sanitätspflege. — Prdoecc. 
Janka: die Lehre von den Nechtömitteln im Strafprocefie u. die 
außerord. Arten des Strafverfabrens; öſterr. Strafrebt, befond. 
Ih. — Arankl: der Beſitz u. die Beſitzklagen nach öſterr. Recht; 
die Urheberrechte. — Franz: allgem. Verrehnungswilienicaft. 


LE Dedicinifhe Kacultät, 


Pf. ord. Toldt: defeript. u. topogropb. Anatomie des Men: 
fchen 1. Th. ; anatom, Secierübgn, 1. Gurfus (Muskeln, Gelenke, Eins 
geweide); anatom. Serierübgn, 2. Gurfus (Eingeweide, Gefäre, 

erven). — Hering: Phufiologie 1. Th.; —5*4 zu phyſiolog. 
Unterfuchgn f. Geübtere. — Huppert: medic. Chemie; medic 
chem. Unterfuchgn f. Geübte. — Knoll: allgem. Pathologie; An: 
leitg zu exverimentalspatholog. Unterſuchgn; Demonitratt. am Aranfen- 
bette im Auſchl. am die Borlefungen über allgem. Pathologie (in 
Gemeinschaft mit Löwit). — Maſchkar gerichtl. Medicin; gerichtl. 
Zertionen; geridtl.smedic. Gafnifticum. — Galla: ſpec. Patho— 
logie u. Therapie innerer Kranfpeiten u. medic, Klinik; diagnoit. 
Uebgn u. Beſprechg neuerer Heilmittel u. Heilmethoden. — Pris 
bram: ſpec. Pathologie u. Therapie der inneren Krankheiten u. 
medic, Klinik; Grundzüge der Therapie. — Hasner v. Artba: 
tbeoret,spraft. Angenbeilfunde u. Augenklinik. — Breisfw: ges 
burtsbälfl.sgumifolog. Alinif; Krankheiten des Uterus. — Weber 
von Gbenbof: tbeoret.spraft. Geburtshülfe f. Hebammen in 
böhm. Vortrageſprache. — Guſſeubauer: per, chirurg. Pathos 
logie, Therapie u. Klinik. — Pf. extr. Maver: allgem. u. ſpee. 
Hiſtelogie; Anleitg 3. Gebraude des Mifroffopes; Arbeiten im 
biftolog. Inſt. (nur f. Geübtereſ. — Lerch: gerichtl. w. volizeil. 
* pralt. Unterricht 

in der Chemie; Pharmakognoſie. — Chiari: patholog. Anatomie 
mit Einſchl. der patholog. Hiſtologle; patholog.sanatom, Secierübgu; 
patholog.⸗hiſtolog. Uebgn. — Ganghofner; medic. Poliklinik (mit 
Einſührg in die politlin. Stadtpraxis); prakt. Curſus der Diagnoitit 
u, Iherapie f. Geübtere; die Krankheiten des Kehlkopfes mit Meban 
in der larvugoſtop. Diagnofe u. Yoraltberapie, — Kahler: Gurfus 
der Diaanoltif innerer Krankheiten; die Krankheiten des Nüden: 
marked, — Kaulich; Klinik der Kinderkrankheiten. — Pid: 
Klinik der Hautkrankheiten u. der Syphilis, verbon mit ſyſt. Vor— 


1129 


— 1883, M 32, — Literarifhes Centralblatt — 4. Auguſt. — 


1130 








trägen über Hautkrankheiten; die acuten Exantheme mit Demonftratt. | Gefhichte, — Bachmann: ern. Geſchichte mit befond. Ruͤckſ. 


am Kraukenbelte. — Zaufal: Klinik der Ohrenheilkunde; Anleitg 
zur Unterſuchg des Gehörorgans, der Naſe u. des Nafenracens 
raumes. — Zar. Fiſchel: theoret.spraft. Vorträge über Pſychiatrie n. 
forenj. Pſychopathologie. — Beil: die Lehre von den Knochens 
brüden u. Berrenkungen mit Einfhl. der Verbaudlehre u. Uebgu; 
dirurg. Ambulatorium mit Mebgn in den Wundverbänden u. den 
chirurg. Elementaroperationen. — Prdoecc. Biedermann: Phy— 
fiologie des Gentralnervenfvuitems; Repetitorium der Phyfiologie. — 
Hofmeiſter: über die niederen Pilze u. ihre Bedeutg f. die Theorie 
der Jufectionskraukheiten. — Löwit: Repetitorium der allgem. 
Rathologie; Demonitratt. am Krankenbette (gemeinihaftli, mit 
Knoll, im Anjchl. an deifen Vorlefungen über allgem. Batbhologie.) 
Ott: Min. Unterfuhungsmetboden (Percuffion, Aufeultation ꝛc., 
mit befond. Berüdf. der Karungofkopie); allgem. u. fpec. Balneologie. 
— Perrina: Min. Unterfuhungsmetboden (Aufeultation u. Pers 
uffion): Diagnoſtik der Nervenkraukheiten u. ieftrotberapie. — 
Zof. Fifchel: Min. Unterfuhungsmetboden (Pereuffion, Auſenltation 
u. Laryugoſkopie 2.); die Krankheiten der Ilnterleibsorgaue. — 
Schüp: medic. Gafnifticum. — Haas: Diagnoftif der inneren 
Krankpeiten. — Schenfl: Augenoperationslehre mit Mebgn an der 
Leiche. — Wilh. Fiſchel: geburtsbülfl, Operationsenrfus; die Par 
tbologie der Schwangerfhaft. — Epſtein: Klinik der Krankheiten 
des —J u. Sauglings. Schmid: Pathologie u. 
Therapie der Krankheiten der Jähne u. der Kiefer. — 39* die 
böhm. Gurorte; Min. Balneotherapie. — Popper: die Lehre von 
der Morbilität u. Mortalität; die Kraukheiten der Arbeiter. — 
Suppl. Mareſch: Seuchenlehre u. Beterinärpoligei mit Demon: 
ftratt. am Franken Ihieren u. Gadavern. — Prdoce. Sovfa ı. 
Pi lefen nicht. 


IV. Bhilofopblihe Racnltät, 


PT. ord. Willmann: Geſchichte der pbilofopb. Pädagogik 
feit Kant; Wefen u, Geſchichte der Volksſchule; über den Unterricht 
in der pbilefopb. Proyädentif; pädagog. Sem, Stumpf: 
Piuchologie; das Syſtem Platon's; im Sem.: Interpretation 
vbilofopd. Schriften, jelbitit, Arbeiten der Vorgeſchrittenen. — 
Martv: vraft. Philoſophie; die Philofopbie des Artitoteles; 
philoſophh. Sem. — Durege: Differentiale u. Antegralrehnung; 
Nahrfceinlichkeitsrehnung u. Methode der fleiniten Quadrate; 
matheinat. Sem. — Madı: Experimentalpbufif 1. Th.; andgem. 
Gapitel des Galvanismus verbdn mit praft. Uebgn; Unleitg zu 
vhnfital. Arbeiten f. Geübtere. — Lippich: tbeoret. Mechanit; 
theoret. Optif; graph. Statif; matbemat.phufifal. Meban, — Linne⸗ 
mann: allgem. Chemie; Interricht-in der Analyfe; Arbeiten T. 
Borgefchrittene. — v. Zepbarovich: allgem. Mineralogie f. Lehr: 
amtscand. u. Pharmaceuten; kryſtallograph. Nevetitorium; Arbeiten 
im mineralog. Juſt. — Laube: Palacontologie der wirbellofen 
Thiere; über die Darwinifhe Abftammungsiehre im Verhältniſſe zur 
Palaeontologie; Gonverfatorinm über wichtigere Kapitel der neueren 
Geologie u. Palaeontologie; Arbeiten im geolog. Inſt. — Bei: 
allgem. Botanik f, Mediciner u. Pharmacenten; mifroffop,. Demons 
ftratt. zu den Vorlefan über —— Botanik; Anleitg zum Gebrauche 
des Milrojtopes; Arbeiten f. 
logie u. Suftematit der höheren Sporengewächfe (Archegoniaten) 
nad) den neueiten Forſchgu mit befond. Beridfihtigung der paläon— 
tolog. Runde u. der Deicendenzlehre. — v. Stein: allgem, Zoo— 
logie 1. Th., Naturgefchicste der wirbellofen Thiere; Zoologie f. 
Mediciner; prakt. Neban aus der Naturgefchichte der wirbellofen 
Thiere mit mitroſtop. Demonftratt. — Gindely: öfterr. Geſchichte. 
— Fournier: Geſchichte Enropas im Zeitalter der franzöſ. Nevolution 
1759 — 1815; im Sem.: Forſchungso-⸗ u. Darftellungs-Aufgaben aus der 


chriſtl. Böltern; funitgefchichtl. Uebgn; Geſchichte der neneren deut: 
fchen Kunft. — v. Grün: matbemat. Geographie; Revetitorium der 
mathem, Geographie verbdn mit prakt. Uebgn befonders f. F 
amts⸗Kand. — Peterſen: Geographie von Altgriechenland; üt 


auf Berfaflung u. Necht; ng Stadion u. Metternih; im Sem. : 
a) die Sejchichtsfchreiber der huſſit. Bewegung, Lectüre- ausgew. 


Cadvitel derfelben, b) Recenſion der fhriftl. Arbeiten. — Werunjtv: 


Pa fhicdhte der europ. Staaten bis zum 16. Jahrh. mit 
beſond. Rüdf. auf Defterreih-Ungarn; Diplomat. Uebgn. — Kaempf 
arab. Grammatik verbdn mit Leſelibgn; die Ethif des Maimonides 
nebit Beleuchtg ihres Verhältniſſes zur Erhif des Ariitoteles; exeget. 
ge ng — Prdoce. S. Kantor: Subftitutionstheorie u. Einleitg 
in Die algebr, Gleichungen; ausgew. Abfchnitte aus der Functionen» 
theorie. — Biermann: Theorie der ellipt. Aunctionen. — Pid: 
Theorie der algebr, Gleichungen; Einleitg in die Fahlentheorie, — 
Iumlirz: praft.phufital. Uebgu; Bewegg flüſſ. Körper unter dem 
Einfluß der Reibung. — Gintl: Methoden der Mineralanalyſe mit 
vraft. Uebgn. — Loewl: Geographie von Amerika; geograph. 
Uebgu. — Mzach: jpec. Metrit der Griechen u. Römer mit Uebgn; 
Grklärg einer Auswahl der älteiten griech. Infchriiten; im Profem.: 
Gicero’d Rede pro Milone u. ftilift. —— — Schubert: audgew. 
Partien aus der griech. Literaturgefchichte (mit befond. Berldf. 
der Poefie); im Profem.: gried. Uebgn, — Grünert: arab. Ges 
ſellſchaft: Lectüre von 1001 Nadıt (Die Märdıen vom Todesengel); 
Grammatik der nensperf. Sprahe. — Lambel: über Herder's 
Leben u. Werke. — Minor: die dentihe Nomantit; deutſche Stil: 
übgn. — Leett. Vielmetti: ital. Grammatit mit praft. Uebgn 
im Schreiben u. Zefen; storia della letteratura italiana (il Trecento 
eon esereizii di leilura ed inlerprelazione. — Ricard: franzöf., 
Glementars&rammatif; im Sem.: I) traduelion &erite d’allemand en 
frangais, 2) leetare de Muliere: Le Misanthrope, 3) enseignement 
grammatical donn® par les candidats, 4) enseignement gramma- 


 tieal donnt par le professeur, 5) exercice de composition et de 


eübtere. — Billfomm: Morphos | 


er 


Daritellgn des troiihen Sagenkreifes. — Keller: Horaz's Den | 


u, Gpoden mit ausführl. Einleitg; arhaifhe Periode der röm. 
Literatur; im Sem.: ») Terenz’ Phormio (Xortf.), b) latein. Stils 
übgn. — Ludwig: Sanskritgrammatit; Über die Beziehgn der 
german. Spraden zu den keltiſchen einer u. zu den leitoſlav. 
Sprachen andererfeitd; Grammatit des Suomi (Finnifhen) mit 


Leſeübgn. — Kelle: altbochdeutihe Grammatif; Interpretation | 


altbochdeutfcher Denkmäler; Literaturgefchichte der althochdentichen 
Periode; im Sem.: Erflärg mittelbochdenticher Denkmäler u. Her: 
ſtellg krit. Texte. — Gurnu: ——— das franzöſ. Betonungs⸗ 
ſyſtem mit Uebgn; im Sem.; roman, Uebgn. — Pff, extr. Puchta: 
project. Geometrie; über Reihen (Potenzreiben, Bürrmann’fche Reiben, 
trigonometrifche 2.). — Jung: röm. Gedichte feit dem Gracchen; 
Quellenfunde der alten Geſchichte; im Sem.: a) Polibius' Buch IL, 
verglichen mit Livius B. XXI, b) Necenfion der Arbeiten aus alter 








neueren Gefchichte. — Schulp: Geſchichte der Malerei -bei den | Be En DS HIBENL. DE DEREN EEE mean. 


style. — Holzamer: engl. Grammatif; im Sem.: 1) Lertüre u. 
Interpretation von Shakeſpeare's King Lear, 2) ftilit, Neban, 

onverfatorium über Die jchwierigeren Partien» der Syntax. — 
Kroujty: Stenographie. 


14. Hohenheim. (Landwvirthfcaftliche Aademie). 
Unfang: 15, October. . 


Strebel: allgem. Pflangenproductionstehre einfchließl. der land⸗ 
wirtbfchaftl. Mafcinen- u. Geräthefunde u. der vn von der Mrs 
barmahung u. der Drainage; Schafzucht u. Wollkunde. — v. 
Bopler: allgem, TIhierproductionslehre; landwirthſchaftl. Betriebs: 
lehre; hobenheimer Gutebetrieb; landwirthſchaftliche Buchhaltung. — 
Behrend: Jandwirthſchaftl. Tehuologie u. Exeurfionen; anorgan. 
Experimentalchemie; praft. Weban im. Laboratorium. — Heiß: 
Boltswirtbfchaftslehre, theoret. Th., u. ſtaatswiſſeuſchaftl. Conver—⸗ 
fatorium. — Stamer: Rechtekunde. — Winkelmann: Experi— 
mentalpbufit. — v. Wolff: landwirthſchaftl. Rütterungslchre. — 
Ries: Einleitg in die Geologie; techn. wichtige Mineralien, geolog. 
Demonitratt. u. Excurfionen. — Kirchner: Ginleitg in die Bor 
tanit; Anatomie u. Phyſiologie der Pflanzen; Mikroſtopier-Uebgn. 
— Zipperlen: Anatomie u. Phvfiologie der Hausſäugethiere; 
Arzneimittellehre; thierärztl. Geburtsbälte; Hufbeſchlagelehre. — 
Jäger: allgem, Zoologie. — Schüle: Obſtbau. — Schuiter: 
vraft. landwirthſchaftl. Uebgu. — Keller: Forftencyklopädie u. 
forſtl. Exeurfionen, 


15. Hannover, (Thierarzneifchule.) Anfang: 15. October. 

Dammann: Encyklopädie n. Methodologie der Ihierheilfunde; 
ſpec. Chirurgie; gerichtl. Thierheilkunde; Uebgn im Anfertigen von 
emic; 
Pharmakognofie; pbarmacent. Uebgu. — Luſtig: fpec. — 
u. Thetaple; propädent. Klinik; Spitalklinik f. größere Hausthiere. 
— Nabe: ſpec. pathol. Anatomie; patholog.⸗hiſtor. Curſus; pathos 
log.»anatom. Uebgn u. Obductionen; Spitalklinit f. Heine Haus» 
thlere. — Tereg: Anatomie der Hausthiere; Phufiologie II; anas 
tom. Uebgn. — Heß: Zoologie. — Ehrienbolp: Phufit. — 
Geiß: Theorie des Hufbefchlages. — Arnold: phufifal. u. chem, 


| Repetitorien. — Schneidemäbl:anatem. u. phyfiolog. Repetitorien. 








Ausfũhrlichere Kritiken 


eridienen über: 
van Hermwerden, Pindarica. (Bornemann: Philol. Anz. 5/6.) 
Keller, Hans Dend, der Wiedertäufer. (Prup: Natztg. 339.) 
—— beſchreibende, der alteren Bau⸗ n. ——— des 
Koönigr. Sachſen. 1. H. (Läbke: Kunſtchronit. XVIII, 37.) 
ee r, fritifhe Bemerkungen zu Thukidides. (Philol. Anz. 


1131 


Poetae Iyriei g graeci. Rec, Berek. Wiaeß: Ebend. 
Schneider, de dialeeto Megarica. (Cauer: Ebend.) 
a velus translatio ele. recogn. a Rose. (Helms: 


reich: 








Bom a. #18 28, Juli find nachſtehende 
nen erfchienene Werke 
auf unferem Mebactiondbureau eingeliefert worden : 


An die Mutter von einer Füge rei Meberfegt von Febr. Gotha, 
F. N. Perthes. (Al. 8 
Baumgarten, Zreitfäte vie Geſchichte. 


— 1883, M 32, — Siterarifges Gentralblatt. — 4. Auguſt. — 





1132 


! Urfunden, die, der Grafen de Lagardie in der Untverfitätsbibliothet 


3., durd Nadtrag | 
wre ch N 


verm, Aufl. Straßburg i/E., Zrübner. ($.) 
Bierling, zur * der iſgen Grundbegriffe. 2. Th. Gotha, 
ertb 


: es. (8.) 
— — * el 58 —* Boeah u. Karl Otfried Müller. Leipzig, | 


rem Se nd der deutfchen Reichsgeſ Sch.)Hef 

rüdner, Handbu er deutſchen He eg ehe. 3. ‚Heft. 

Erlangen, Palm & Enke. (8.) cM 1 ( 

Euclidis elementa. Edidit — ele. Meibarg, Vol. I. Leipzig, 
Tenbner. (#1. 8.) 3, 

Bette Oettungen des — 1. Th. Emden, Haynel. (Kl. 8.) 

Freudenſtein, die Rechte u. 


flichten der Polizei u. fhrer Beamten | 


gegen das bürgerliche Publienm nebſt Gommentar zum Gefeh | 


etreff. den Erlaß volizeiliher Strafverfügungen ze. 
Bruns. (8.) cM 2. 
Gostwick, german culture and christianity: 


Minden, 


their | 


in the time 1770—1860. London, 1882. Norgate. (XVI, 
503 8. 8.) 
— Stykker? som findes i det Arnamagnäanske Haandskrift | 


Nr. 351 fol, Skälholsbök og en Räkke andre Haandskrifter etc, 
Kopenhagen, Gyldendal. (Evi, 716 8. Gr. 8, 
de Harlez, de l'exegese et de la correetion des textes avestiques. 


geivaig, Gerhard. (&r. 8.) 6. 

Herodiani ab excessu divi ge‘ Ant oeto, ed, Mendelssohn, 
Reivzig, Tenbner. (8.) cH 6, 

Jäschke, tibelan grammar. ** edition by Wenzel, London, 
Irübner & Go. (VI, 104 ©. AI. J 

Jahresbericht über die Erſcheinungen auf dem ya- der germa⸗ 
nifchen er Drög. von — . deutjche Philo⸗ 
logie in Berlin. 4. Yabrg. 1882. bth Reipaig, Reißner. 


(©. 129-315. 8.) 

Koh, über bie Beziehungen —* je liſchen zus zur deutjchen 
im 18, Jahrhundert. Leip ai ubner.. (40 ©. 8.) 

— — a, Bar ie, * Herenwefens in Franfen. 
Bamberg, Hübfcher. 

v. Xerdenfeld, die —** — und die Karlsbader Bes 


ihläffe. Nördlingen, Bed. (8.) cM 3 
gutber, An den chrütlichen Adel — Nation x. Hrög. von 
Zittel. Karleruhe, Braun. (52 ©. Al. 


Luther als * cher Claſſiker in einer Auswahl * kleineren 


—— Br. Homburg v. d. Höhe, Heyder & Zimmer. 
Maxwell, die Glektricität in elementarer Behandlung. Hrsg. von 
Garmett, Ins Deutiche — —— von Graetz. 6.2 weig, 


Bieweg & Sohn. (8.) 

v. Nathufius, Timothens. 2, Huf, Leipzig, Hinrichs. AH 1, 50. 
Reaması, ren # in Die theoretifche Hui Vorlefungen x, 
SHrög. von Pape, Xeipzig, Teubner. (Roy. 8 
Sarıkın ein —— it. ein ee Befund bei Goethe 1819 

n. 1827. 2, Abdr. Berlin, Nicola A 1 
Nade, Bedarf Luther wider Janffen der gertkeipigung? — x. 


„geile, Hl X ** logi Engelm 
udfle „die Elemente der Pathologie. Leipzig, Engelmann. 
a holog pzig, Eng 


Rumpel, Lexicon Pindarieum. Leipzig, Teubner. (8.) cf 12. 
Schmitt, medicinifche Statiftif der Stadt a die 
Jahre 1850 u, 1551, Würzburg, Stabel. (Gr. 8.) 

Sceley, Stein. Sein Leben und feine Beil. . Bd. Aus ha 
— überf. von Lehmann. Gotha, F. A. Perthes. (8.) 


Seibt, Gradmeffungs-Rivellement zwifchen Smwinemünde u. Amfters 
dam, Berlin, Stanklewiez. (44 5. 4 ws 
te et Biographie des Papftes Urban's II. Berlin, Weber, 


—— Luther's Leben. Berlin, ©. Reimer. (HI. 8.) A 2, 40. 

Neberfichten, ergangen des hamburgiſchen Handels im Jabre 1982 

v ja mmengeitellt von dem bandelöftatiitiihen Bureau. Hamburg, 
mpel. (III, 226, 26 5. fol.) 


Tin Dorpat. Hrög,. von geſes Dorpat, 1882. (Leipzig, Köhler 

ı Comm. XIX, 158 ©. 8 

Birhbom, Beiträge zur Benni der Bewegungen des Menfchen. 
Würzburg, Stabel. (Gr. 8.) cHM 1 

Wellkaufen, Profegomena zur Geiäiäte Iſtaels. 2. Ausg. der 
Geſchichte Ifraels, —X erlin, G. Reimer. (Gr. 8.) 8. 

Winter, die Theologie bes D. Luthardt. Gin Gonferenzvortrag. 
Leipzig, Hinriche. (6.) cM 0, 60, 





Wictigere Werke der ansländifhen Literatur. 
Franzöſiſche. 


Cassagnade,droit romain: des personnes morales; droit fran- 
gais: de la personnalit& des socidtds eiviles et commereiales. 
284 p. 8.) Paris, Larose et Forcel. 

Clouard, bibliographie des a@uvres d’Alfred de Musset et des 
ouvrages, gravures et vignelles qui s’y rapportent. (XXIV, 100 p. 
et portrait d’Alfr, de Musset d’apres la statue de Granet, 8.) 
Paris, Rouqueite, 

— — J. Joubert (1785-1822), Lettres inedites de M. 
de Fontanes, M®* de Beaumont, M. et Mue de Chateaubriand, 
M. Mole, M"* de Guitaut, M. Frisell, M!le de Chastenay, publices 
par de Raynal, avec les portraits de M"** de Chateaubriand 
et de Beaumont, (Il, 303 p. 15.) Paris, C. Levy. Fr. 3, 50. 

Duhail, droit romain: de l’exeption de eo quod facere potest; 
droit frangais: l’assurance contre Tincendie. (LXXXVIL, 341 p. 
8.) Paris, Larose et Forcel. 





' Estienne, deux dialogues du nouveau langage frangois italianize 


| Giry, les etablissements de Rouen, 


et autrement desguizö, prineipalement entre les courtisans de ce 
temps. Reimprime sur l’edition originale et — de l'auteur 
(1578). 2 vol. (XXIV, 220, 324 p. 8.) Paris, Liseux. Fr. 25. 
Gilliot, etndes —— et er sur les religions et insti- 
tufions comparees, ‘Orient, eeident, le Nouveau Monde.) 
(II, 457 p. 12.) Paris, Germer Bailliere et Cie, Fr, 5. 
etudes sur l’'histoire des in- 
slitutions municipales de Rouen, Falaise, Pont-Audemer, Ver- 
neuil, La Rochelle, Saintes, Oleron, Bayonne, Töurs, Cognac, 
Saint-Jean-d’ Angely, Angoulöme, Poitiers, ete. T. 1. (XXVI, 
445 p. 8.) Paris, Vieweg, 
Bibliotheque de l’Ecole des hautes ätudes, 55° fascicule. 
Repertoire des travaux historiques, contenant l’analyse des publi- 
entions faites en France et a l’ätranger sur lhistoire, les monu- 
ments et la langue de la France pendant l'annce 1881. (T. 1, 
annde 1852, avec supplement et index.) (1286 p. 8.) Paris. 
Hachette et Cie. 
Parait tous les trois mois, 


Niederländifce. 


Isoeratea. In usum scholarum collegit Nassau Noordewier. 
(4 en 56 bl. Roy. 8.) Groningae, Wolters. Fl. 0, 75. 
Siekenga, geschiedenis der nederlandsche helastingen sedert het 
jaar 1810. 2e deel. (2 en 327 bl. Roy. 8.) Utrecht, Beijers. 
. 4, 50, 


Schwediſche. 
Aela universitatis Lundensis. Lunds universitets Ärsskrift. Tom. XVII. 
1881—82. (4.) Lund, Gleerup i distrib. 
I. Afdelningen för philosophi, spräkvetenskap och historia. 

Kr. 3, 60, 

1. Wägner, John Stuars Mills logiska system och dess kun- 
skapsteoritiska förutsättningar. II. s. 37. 

2. Geijer, Hegelianism och positivism, Stadier med an led- 
ning af Monrads „Tankeretninger i den nyere tid“ (Chri- 
stiania 1874) och — over den heiere Logik“ Chri- 
stiania 1881) m. A. skrifter, 107 s. 

3. Linde, emendaliones et erilice annotationes ad grecos et 

. latinos seriptores. 63 s. 

4. Wick berg, notes on Ihe origin of the early West-Saxon 
vowel system, 23 s. 

5. Cederschiöld, Fornsögur Sudrlanda. Islündska bearhet- 
ningar af früämmande romaner frän medeltiden. Efter gamia 
— utgiſna. (Forts, frän tom. XV.) Inledning. 

8. 


6. (Ljungren), nägra anmärkningar om Walter Scott och 
hans romandiktning. Inbjudningsskrift. 25 s 

I. Afdelningen för mathematik och natorvelenskap. Kr. 4, 

1. Möller, über die Transformation einer gewundenen Curve 
durch sphärische Inversion, 32 s. 

2. Loven, om plana algebraiska kurvors rektifiabilitet. 31 s 





Rydberg, studier öfver friktionselektriciteten. 12 s. 
- Loven, nägra svafvelhaltiga substitutionsderivat af pro- 
pionsyran. 28 s. 
5. Weibull, om zirkonium och dess füreningar. 75 s. 
6. Hultberg, anatomiska undersökningar öfver salicornia, 
företrädesvis Salicornia herbacea L. 51 5. 0. 5 pl. 
Wickström, Giordano Brunos metalysik. Akademisk afbandling. 
(39 s. 8.) Lund, Gleerup. Kr. 1. 


Norwegifde. 
Forhandlinger pa det 2 nordiske Filologmode i Kristiania den 








— 1883. 8 32, — Biterarifhes Centralblatt. — 4. Auguſt. — 





‘ Verdienitordens vom heil. Michael; dem Präfidenten des geodätifchen 


Inftituts zu Berlin, Generallientenant a. D. Dr. Baever, das 
Großkreuz des k. ſachſ. Albrechtsordens; dem ord. Profefior an der 
Univerfität Göttingen, Geh. Regierungsratb Dr. Sauppe, das 
Gomthurfreug deſſelben Ordens und das Gomthurfreug 2. GI. des 


ı großb. fühl. Hausordens der Wachſamkeit oder vom weißen Falken; 


10—13 Aug. 1881, udg. al Storm. (XVI, 255 8. 8.) Christiania, ı 


Cappelen. Kr. 2. 

Nielsen, Indbereininger fra de osterrigske Gesandter i Kjvben- 
haven 1807—1812, udg, i Uddrag efter Originalerne i Statsar- 
kivet i Wien. (76 8. 8.) Kjebenhaven, Dybwad. Kr. 1, 25. 


Däniſche. 


Gigas, Grev Bernardino de Rebolledo, spansk Gesandt i Kjeben- 
haven 1648—1659. (424 8. og 1 Portret. 8) Kjvbenhaven, 
Schubothe. Kr. 6. 





Antiquarifche Kataloge. 


(Mitgerbeilt von Kirhboffw. Bigamnd im Yeipaig.) 
Gleerup'ſche Univ. Buch. in Lund. Ar. 3, Theologie u. Kirchens 
geſchichte. 
Hauoknecht in St. Gallen. Nr, 55, Vermifchtes. 
Haugg in Augsburg. Nr. 59, Bermifchtes. 


Nadridten. 


Der Privatdocent an der Amiverfität Breslau, Dr. H. Rofin, 
folgt zu Michaelis einem Rufe als a. 0. Profeflor für Staatsrecht 
u. dentfches Recht an der Univerſität Freiburg B. 

Der Oberlehrer am Kneiphöfiſchen Gymnaſium zu Königsberg 
i Pri, Dr. Rich. Arnold, if zum Director des Gymnaſiums zu 
‘Prenzlau ernannt worden, 


Die k. Akademie der Wilfenfchaften zu Münden bat die Pro— 
fefforen Geh. Regierunasratb Dr. Kriedländer in Königsberg 
Br, Dr. Heidenbain in Breslau, Dr. Bit, Mever in Zürid, 
Edmond Hebert, Profeſſor an der Sorbonne u. Profeſſor Gharles 
Friedel an der Ecole des mines zu Paris, Dr. Othniel Marfb, 
PBrofeffor am Yalen Collegium zu Newbaven zu andwärtigen Mits 
aliedern ernannt. i 

Berliebeu wurde: dem Director der techniſchen Staatslehrans 
italten zu Ghemnip, Negierungsrath Dr. Wunder, das Ritterkreuz 
1. Cl. des E, ſachſ. Berdienftordend; dem Profeſſor an der technifchen 
Hochſchule zu Aacheu, br. Wüllmer, das Nitterfreug 1.61. des k. bayer. 





Literarifche Anzeigen. 


Verlag von C. A. Schwetschke & Sohn (M. Bruhn) 
in Braunschweig. 


Soeben ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu 
beziehen: [189 


Die politische Oekonomie 


vom geschichtlichen Standpuncte. 
Von 
Karl Knies. 


Neue 
durch abgesonderte Zusätze vermehrte 
Auflage 
der 
„Politischen Oekonomie vom Standpuncte der geschicht- 
lichen Metlıode,* 
Zweite Hälfte. 


Preis of 6, —. 
Preis des nunmehr vollständig vorliegenden Werkes cM 11. 








dem Oberbibliothekar und ord. Profeffor an der Univerfität Berlin, 
Geh, Obersfegierungsrath Ur. Yepfius, das Großkreuz des großh. 
bad. Ordens vom Fähringer Löwen; dem Oberlehrer Dr. Held und 
dem ord. Lehrer Wagner, beide am Gummaflum zu Gajfel, der 
fürftl. waldeck. Berdienitorden 3. Gl.; dem a. ord. Profeflor an der 
Uuiverfität Halle, Dr. Freytag, das Officieräfreug des f. Ordens 
der rumänifchen Krone; dem Urea an der Alniverfität 
Berlin, früheren Profeſſor an der techniſchen Hochſchule zu Machen, 
Dr. v. Kaufmann, das Mitterfreug des frangoj. Ordens ber 
GEhrenlegion. 


Am 5. Juli 7 in Heidelberg der Publiciit und Schriftiteller 
— — Korſch, früher Redacteur der „St. Petersburger 
Zeltung“. 

Am 14. Juli + in Mainz der vormalige Profeſſor der Chi— 
rurgie am ber Imiverfität Gleßen, Geh. Mevdicinalratb Dr. Ad. 
Wernher. 

In Mitte Juli F in Kopenhagen der Profeſſor für nordiſche 
Spraden und Literatur an der Imiverfität dafelbi, Send 
Srundtoig, im 59, Lebensjahre. 

An 18. Juli F in Apolda im Thüringen der Rector der dor— 
tigen Bürgerſchule, 3. Kouſt. Aronfeld, als Verfaffer einer weit 
verbreiteten „Heimatbstunde von Thüringen u. Umgebung“ befannt, 
56 Jahre alt, 

Am 24. Juli F in Berlin der als a. ord. Profefior an die 
Univerfität Halle berufene bisherige Privatdocent Dr. von Butlip. 





Seitens der Hiefigen ftäbtifchen Behörden ift die Anftellung 
eine zweiten Stadtſchulraths mit einem Unfangsgehalte von 





ı 4800 # beſchloſſen. 


Bewerber um diefe Stelle, welche entweder als Philologen 
die facultas docendi für die oberen Claſſen erworben oder nad) 
Abſolvierung der theologischen Univerfitäts-Studien das Recto- 
rats⸗Examen beſtanden haben, werben erfucht, ihre desfallfige 
Meldung unter Beifügung ihrer Zeugniffe dem unterzeichneten 
Vorſitzenden der Stadtverordneten-Berfammlung, General: Direc- 
en bis zum 15. September d. J. zugehen zu 
laſſen. 

Eine genaue Kenntniß des Volksſchulweſens und des Ber 
waltungsfaches ift erwünſcht. 

Magdeburg, den 17, Juli 1883, 
Die Stadtverorbneten: Berfammlung. 
Liftemann. [195 


Ueber die beiden ersten Phasen 
des 


Spinozischen Pantheismus 
und das Verhältniss 


der zweiten und dritten Phase. 


Nebst einem Anhang: 
Ueber Reihenfolge und Abfassungszeit der älteren 
Schriften Spinoza’s. 
Von 
Richard Avenarius. 
8 Bogen. 8. Preis oA 2, 50. 


Leipzig. Eduard Avenarius. 


1135 


— 1883, 3 32, — Siterneifgen! seniraiklatt — 4. Auguft. 








Fues’s Verlag (R. Reisland) in Leipzig. 


Nach Neulruck des Schlussbandes ist jetzt 
complet:; 


Die Philosophie der Griechen 
nach ihrer geschichtlichen E Entwickelung dargestellt | 


Dr. Eduard Zeller. 
1875,81. 298 Bogen. Preis cM 90, — 
eleg. geb. c# 102, 50. 

1. Theil. Allgemeine Einleitung. Vorsokra- 
tische Philosophie. Vierte Auflage. 1877. 
60 Bogen. x 20, — 

2. Theil, 1. Abth. Sokrates und die Sokratiker, 
Plato und die alte Akudemie. Dritte 
Auflay 1875. 57 Bogen. x 17, — 

2. Theil, 2. Abth. Aristoteles und die alten 
Perlpatstiker. Dritte Auflage. 1879. 60 
Bogen. .# 18, — 

3, Theil, 1. Abth. Die Nacharistotelische 
Philosophie. Erste Hälfte. Dritte Auflage. 
1880, 53 Bogen. x 16, —. 

3 Theil, 2, Abth. Die Nacharistotelische 
Philosophie, Zweite Hälfte. Dritte Auf- 
lage, 1881. 56 Bogen. .# 17, — 

Register zum ganzen Werke. 1882. 6 Bogen. 
Preis Aa 


Reflexionen Kant’s 
zur kritischen Philosophie. 


Aus Kant 'shandschriftl. Aufzeichnungen 
hera eben von 
Benno Erdmann. 


Erster Band, erstes Heft. 
Reflexionen zur Anthropologie. 
1882. 14! Bogen. Gr. $. Preis cH 4, — 


Fünf Abhandlungen 
Geschichte der griech. —T u. Astronomie | Erörterungenprakt Bichiger Materie 


Theodor Bergk. 
Herausgegeben 


von 


Gustav Hinrichs. 


1583. 121), Bogen. Gr. 8. Preis A 4,— 


Giordano Bruno's 


4 





Handbuch des deutschen 
Handels-, See- u. Wechselrechts. 


— Mitwirkung der Herren 


| Prof. Dr. Brunner in Berlin, Prof. Dr. Cohn in 
Heidelberg, Prof. Dr. Gareis in Giessen, Prof. Dr. | 
Grünhut in Wien, Prof. Dr. Klostermann in 
Bonn, Geh. Ober-Finanzrath K och in Berlin, Prof. 
Dr. König in Bern, Prof, Dr. Kuntze in Leipzig, | 
Prof. Dr. Lastig in Halle a. S., Prof. Dr. s 
in Berlin, Justizraih Primker in Berlin, Rechts- 
anwalt Dr. Keatz in Giessen, Prof. Dr. Begels- 
berger in Würzburg, Prof. Dr. Schott in Kiel, 
Prof. Dr. Schroeder in Strassburg, Ministerlal- | 
rath Dr. Freiherr v. Völderndorff in München, 
Prof, Dr. Wendt in Jena, Prof. Dr. W esterkamp 
in Marburg, Prof. Dr. Wolff in Göttingen, 


herausgegeben 
von 
Prof. Dr. W. Endemann. 


Erster Band. 56 Bog. Lex -Oct. Preis M 18, 70, | 

Zweiter Band. 46 Bog. Lex.-Oet. Preis c# 1, —. 

Dritter Band. I. Halbbd. 24 Bog. Lex.8. Pr. M. N, —. 

Vierter Band. l. Halbbd. 15 P of. d, 
(Der Schluss erscheint in kurzer Zeit.) 


Commentar zum Ztraſgeſthbuche 
für das deutſche Keich. 


Don Dr. Friedt. Oslar dv. Schwarze, 
E. ſachſ. Generalftaatsanmwalt, Mitglied der Bundee 
Gommifilon, fomie der NeidstagGommilfion zur Se⸗ 

raihuug des Entwurfs des Straigelepbudıes 


Fünfte verbefferte u. fehr verm, Auflage. 
\ In 7—8 Rieferungen & 8 Bogen, Lex.⸗8. 
* 


Die Liefernngen 1—5 find ausgegeben. 








aus dem deutfchen Strafprocchredte, 
Bon Dr. Friedrich Oslar v. Schwarze, 
Könial. Socht. Heneralftaatsanmalt, 
Erfter Band, | 
16 Bogen, Gr. 8. Preis A 3, —. | 
Jub.: I, Der amtorichterliche Befchl. — I. Die 
| iwatflage bei Beleidigungen und leiden Rönerwer- 
lebungen. — Ul ur Erläuterung des $ 244 der Strai · | 
procegertmung. — IV. Sur, Austegung Des $ 199 Der | 
\ Strafererehordnung. . Die Beihlagnahme von | 


Weltanschauung u. Verhängnis. are und Zeige. — VI. Die Beriheidigung. | 


Aus den Quellen dargestellt 


von 
Dr. Hermann Brunnhofer, 
Kantonshiblioihekar in Aarau, 


1582. 22 Bog. Lex.-Octar. Preis cH 8. — 
_Vierteljahrsschrift 
wissenschaftliche Philosophie 


unter Mitwirkung von 
M. Heinze und W, Wundt 
herausgegeben von 
R. Avenarius. 
1.—VIL Jahrgang (1876— 1582). Preis des 
j ahrgangesvon —— Bogen, in 4 Heften, 
12. —. 
Erscheint auch für 1883, 


2; eleg. eh. 13, W. 


Guraya, Teutf, land. nen bearb, von Prof. Dr. DO, Deliticd. 1852, 
ch, 


; eleg. geh, oA 13, 20, 


Seuiatend, 
AM 5, —; eleg. geb. 
Dental, 


ll, 6, 


eh 11, — eleg. geb. cH 12, W. 


—— der Busch 


Prof. Dr. Herm. Ab. Daniel. 
Fünfte, amgearbeilete und verbefferte Auflage. 
h Mufereuropälfee zündet, neu bearb. von Prof. Dr. D. Delit ſch. 181. 


xbyſiſche ———— nen —— von Prof, Dr. Th.Fiſcher. | 
wolttifde @cograplne, mei bearb, von Prof, Dr. Tb. Klier. | 


|Inangsnäsiige Lichtempfindungen durch Schall | 
und verwandte Erscheinungen 

auf dem Gebiete | 

der anderen Sinnesempfindungen | 


von 
Eugen Bleuler und Karl Lehmann, | 
7 Bogen. Gr. 8. Preis cl 3, —. 





Teitschi für wissenschaflliche Theslogie 
In Verbindung mit mehreren Gelehrten 
herausgegeben | 


Prof. Dr. A, Hilgenfeld. | 


XXVI. Jahrg. 4 Hefte. 1983. Preis «A 12. 


.. 





Berantworti. Redacteur Prof. Dr. Yarıde in Leipzig, Gorikeitraße Ar, 7. — Drud von W. Druguli n in Veiprig. 


9. 


Encyklopädie 


des geſammten 


Erziehungs: und Unterrichtsweſens, 
bearbeitet 


von einer Auzabl Schulmünner und Gelehrten, 
Dach en unter Mitwirkung 
. D, Palmer, „Pidermnis, Ganber, 


Praͤlat Dr. &. a. Schmid, 


Gmmmaftal-ertor in Stuttgart, 
Zweite verbefjerte Auflage. 
| Band I—V, Ler.8. cl 85, —. (BR. VI 
unter der Breffe.) 
Ferner: Band VII—XI der eriten Auflage. 
Preis A 56, 40. 


Hellas und Rom. 


Populäre Daritellung 
‚des öffentlihen und hünslihen Kebens der Gtichen 
und Aömer. 
Von Gonr. Dr. Albert Forbiger. 
Erite Abtheilung: 
Rom im Beitalter der Antonine. 

3 Bde. Gr. 8 Preis cl 10, — 
Zweite Abtbeilung: 
Griedienland Im Deilalter des Perikles, 
3 Be Gr. 8. AM 3, —. 


Des ganzen Werkes 6. (Schluß · Band ift von Proi. 
Dr. Ad, Binder bearbeiten. 


u Die J 


germaniſche Philologie 
vorzugsweiſe in Deutſchland ſeit 1870. 
Ein encykllopädiſcher Ueberblick 


von 
Neinhold Bechftein, 
ordentl, Peofeffor an der Uniwerfität Moflod, 
Separatabdrud 
aus der zweiten Auflage von Schmid's 
Enryflopäbie. 
1883, 21, Bogen. eer⸗b. von A 0, 50. 


ber D 


£uther’s geben 


von Julins Köftlin, 
Zweite Auflage. 


Mit authentifchen lluftrationen: 64 Abbil⸗ 


dungen u. 5 Beilagen. 1883. 40 Bogen. 9. 
Preis HM 8, —; jehr elegant gebunden 
ef. 10, —. 


Goeth e's Leben 
von 4 Dünger, 
Zweite Auflage, 
Mit anibenlifhen Ilufralionen: 
50 Holzfchnitte und 4 Beilagen (fachimilirte 
Autograpbien). 
45 Bogen. 8. Preis MS, —; 
(ehr eleg. geb. AH 10, —. 





1662, 


A. Danicl’s 


iſluſtrierles kleineres 


Handbuch der Geographie. 
Mit 500 Allustrationen und Karten im Terte. 


RE in 30 Lieferungen & 3 Bogen Lexikon-Octav (alfo zu 
16 Seiten) vn Preife von a 60 Pfeunigen. 

I. Baud (Blef, 1-12) Preis MT 

(Flef, 13-90) Preis * in 5; in eleganten Halbirzbd. geb. «HM 13, —. 


, 20; in deganten Halbfranzband geb. «K 9, —. 





ro 


— 
ORZN 


Literariſch es ECentralblatt 


für Deutſchland. 


Ar. 33.] 


Herausgeber und verantwortlicher Redacteut Prof. Dr. Fr. Zarucke. 


—— vou Ednard — in Leipzig. 


(1883. 





Erſcheint jeden Sonnabend. 


— 11. Auguſt. — — 





Breis viertefjäßefich A 1. 50 








®rökler, die Einfhbrung des Ghriftentbums in Die word» | Aligier, etbnoloniibe Boridhungen ı. Studien. 
Willkomm, illustrationes florae Hispaniae etc. 
Xenia orchidacea, 

Bonet, l'arbıre des batailles, publ, per Nys. 
Segar, Iguaz Pbilinp Semmelzeiß, 

Peisrint, die moderne Ratical» Overation der Unterleibs · 


tharingiichen Gaue Frie enſeld u. Haſſengau. 
BVeſtmann, die latholiſche Sitte ıc. 
Arobichammer, fiber Die Geneſie der Menſchheit ıc. 
Briefwechſel zwiſchen Arthut Schereubauer u. Johann 
Auguft Seder. Hreg. von Becker. 
Steenstrup, danske og norske Nger etc. 
Chronicon Islebiense. Srög. v. Größe ru. Sommer. 
Defterlen, hiſt geogr. Worterbuch d. deutichen Mittelalters. 
Rerdam, monumenta historiae Danicae. 
Tbijm, Mbilirp von Marnir. 
KRöbler, die Schlachten von Ricopoli u. Barna. 


Reichenbach, 


brüdıe. 


Matthias, die röm. Brumditener u. das Bertigalreht. 
Meier, die Staptwaldingen von Zürid. 

| Meifter, zur griechiſchen Dialeftologie. 

Brenmann, die Lehre vom franzöftıchen Berb :c, 
Misci, deutibe Worte im Lapiıiben. 


Faesimile di antiehi manoszriti cec. Publ, daMonaei. 

Recueil de contes populsires de la Kabylie du Djur- 
djura, trad. par ividre, 

| Recuei] de contes populaires slaves, trad. par Leger. 
Tomaſchel, yur bifter. Toro ograrbie von Berjien, 

Goeler ». Raveneburg, Rubens u. die Antike, 

Walderfer, ©. V. da Paleſtrina ıc. 

Welder, Schillers Schädel u, Todtenmasfe ıc. 

Roriefungen im Winteriemeiter 13384. 16) Breslau; 17) 
ei ; 15) Erlangen; 19) Strapburg; 20) Jena; 

) Roftod, 





Ale Büderfendungen erbitten wir berechnet und umter ber Adreſſe ber Ervedition d. 8. (Hoppltaffr. 16), alle Ortefe unter ber bed Herausgebers (Goctheſtr. 7). Mur folde 
Berfe lünnen eine Befpredung finden, die der Redactlon vorgelegen haben, Bei Eorrefponbenzen Über Bliher bitten wir fietö ben Namen ber Berleger berfelben anzugeben. 





Theologie. 

Gröfler, Dr. Herm., die Einführung des Chriftenthums in bie nord» 
thuringiſchen Gaue garen und Haſſengau. Halle a S., 1883, 
Pfeffer 1. C. (173 ©. Row. 8.) eH 1. 

A. u. d. T.: Reujahroblätter. Herausg. 
miſſion der Provinz Sachſen. 7. 

Es iſt gewiß wahr, daß, wie der Verf. ſagt, „der Wunſch des 
Forſchers, längſt vergangene Zeiten durch das Licht der Geſchichte 
zu erhellen, ſich nur in den ſeltenſten Fällen verwirklichen läßt.“ 
Aus Mangel an Quellen, welche „die gewünſchte Auskunft zu 
fpenden vermögen”, muß man fich da oft mit „mehr oder min- 
der wahren VBermuthungen oder ganz allgemeinen Schluß. 
folgerungen“ begnügen. Aber eben deshalb ift denn auch hier 
die höchſte Vorſicht geboten, und wenn nun ber Verf. unter: 
nimmt, aus der Wahrnehmung, daß in den „norbthüringifchen 
Gauen Friefenfeld und Hafjengau” eine große Menge von Kirchen 


von ber bilter. Som: 


dem heiligen Bonifatius oder dem heiligen Wigbert gewidmet | 
find, die Vermuthung zu ſchöpfen, daß diefe Dertlichkeiten jchon 


dur Bonifatius und defjen nächſte Schüler dem Ehriftentgume 








unterworfen feien, fo ift das ſelbſt in ber Einfchränfung, in | 


welcher es hier aufgeftellt wird, nicht wahrſcheinlich. Es fommt 
oft genug vor, daß Kirchen einem Heiligen auch in ſolchen Ge- 


genden gewidmet find, welche ganz beftimmt nicht zu dem Ur- | 
beitögebiete des betreffenden Mifjionars gehört haben; fo, um | 


nur Eins anzuführen, weil der Verf. auch diefen Miffionar er- 


wähnt bat, hat Kilian auch in der Nähe von Herford in Weit: | 


falen, nämlich in dem Lippefhen Dorfe Schitmar, eine Kirche 
gehabt, ohne daß auch nur Spuren auf eine Thätigfeit des 
Mannes in diefer Gegend hinweifen, und fo giebt e8 aud) 
Bonifatiuslirchen genug in Gegenden, wo der „Heilige“ nie ge: 
wejen fein fan, Fa, die Thatjache, daß Kirchen auf den Namen 
von Mifjionaren als deren Zitelheilige geweiht find, weift ſchon 
in eine fpätere Zeit hin, wo die Mifjionare bereits in den Auf 
der Heiligkeit gefommen waren, und jo wohl aud) im Norden 
des Thüringer Waldes. Es ijt nicht nöthig, dab in der Ber 
völferung ber Ortichaften, wo Bonifatius-, reſp. Wigbertfirchen 
ſich finden, bei Einweihung der Kirchen noch Traditionen an 
eine dort ftattgehabte Thätigfeit der genannten Männer ſelbſt 
fich gefunden haben: in fpäteren Zeiten, wo es bereits feſtſtehende 
Legende geworden war, daß Bonifatius der erjte Belehrer des 
Thüringer Landes fei, fonnten ihm fehr wohl Kirchen auch dort 
geweihet werden, wo er oder feine nächften Schüler nie geweſen, 


und bei ber Gefliffenheit, mit welcher man den Ruhm bes 
Bonifatius ald des „Wpoftels der Deutſchen“ verbreitete, war 
dies gerabe i in jpäteren Beiten nicht zu vertwundern. Doc) find 
des Berf.'3 Bufammenftellungen auch jo danfenswerth: zeigen 
fie doch, wie weit verbreitet der Ruhm des päpftlichen Send: 
boten in Deutjchland geworben war. ße. 


Besimane F:J,; Privakdse. m die katholische Sitte in ihrer 
geschichtlichen Entwickelung dargestellt, Nördlingen, 1883. 
Beck. (VIII, 128 S. Roy. 8.) c# 2, 50. 

A.u.d. T.: Bestmann, Geschichte der christlichen Sitte, 
1. Lief. 

Nah einer Einleitung, in welcher der Berf. in zwei Ab- 
theilungen einmal „bie heidniſchen Borausfegungen“ und dann 
„die Vorbereitung in Israel“ darzuftellen fucht, ſchildert ex ung 
in biefem Hefte feines auf brei Bände beredjneten Werkes „das 
Chriſtenthum und die Sitte Israels“, d. h. das Chriftenthum 
und feine Sitte, wie es in der erften unmittelbar nach dem Ab: 
fcheiden des Herrn gebildeten Gemeinde geweſen ift und wie es 
fi dann weiter in der Geftalt gezeigt hat, welche es in dent fo- 
genannten Ebionitismus angenommen hatte. Die Erftgenannten 
bezeichnet der Verf. als „die chriftlichen Juden“ und die zweiten 
als „die jüdischen Ehriften“ , Bezeichnungen, welche in einem 
prägnanten Ausdrucke die Unterfchiede angeben jollen, welche 
nad; dem Berf. da bejtanden hätten und die man in dieſem 
Sinne ja auch acceptieren fann. Im Ganzen aber muß gejagt 
werben, daß der Verf. von guten hiſtoriſchen Gefichtspuncten 
ausgeht, und die Urt, wie er eine Erfcheinung aus der anderen, 
ihr vorhergehenden zu entwideln jucht, ift durchaus anerfenneng- 
werth. Nur auf diefem Wege kann in das wechfelnde Leben der 
Geſchichte überhaupt Verftändniß gebracht werben, und ift es 
dem Berf. auch nicht gelungen, in alle Duntelheiten, die gerade 
bier obwalten, Licht zu bringen, fo liegt das offenbar nicht an 
ihm, fondern an dem Material, das ihm zu Gebote ftand. Von 
bejonderem Intereſſe ijt es (und darin möchte auch der Schwer- 
punct diefer Abhandlung zu fuchen fein), zu fehen, wie in dem 
„Heiftlihen Judenthume“, d. 9. im Ebionitismus, zu einem 
überaus bedeutenden Theile diejenige Geftalt des Kirchenthums 
ſchon vorgebildet ift, welche wir mit einem Worte die „mittel- 
alterliche” nennen, und wir läugnen nicht, daß wir nach dem 
bier Gebotenen auf die weiteren Darſtellungen, wie fie der 
Berf. verheißt, fehr begierig find. Des zweiten Theiles zweite 
Lieferung fol „die Heidenchriftliche Sitte” und die dritte „dic 





2.Th, 


1139 
Sitte bes Mittelalters" barftellen; möge es dem Berf. vergönnt 
fein, fie bald folgen zu lafjen. Be. 


+ Allgem. evang. »Tuth. Riräenzeitung. Nr. 30, 


Anh: Gotth. Kechler, Luther und das Hirchenlied. Gin Gons 
ferengvortrag. 2. — Eine meue Agende, — Meifeerinnerungen. 1. 
Aus der en Kirche, — Bom Rhein. — Der Landesverein 
für innere Miffion im Agr. Sachſen. — Kirchliche Nachrichten x. 


Rene enangel, Kirdenzeitung. Hrög. v. H. Mefßner. 25. Jahrg. 
rt, 30, 


Inh.: Die Glaubenseinhelt Tirold, — Herm. Wagener, bie 
Politik Friedrich Wilhelm's IV, — Die Publication des kirchenvöli⸗ 
tifhen Geſetzes. — B. v. Uhde. — Die meißner Konferenz. — 
K. W. F. Lichtenberg. — Erdck's nadıgelaffene Predigten. — Briefe 
moderner Dunfelmänner. — Lutherbüchlein. 1. — Dito Roquette, 
Friedrich Preller. — 9. Jacoby, allgemeine Pädag BT auf Grund 
chriſtlicher Tr — Prof. Friedr. Pfaff's antimaterialittifhe Schrift. 
— 5. u. A. Thierſch, die Phyſſognomie des — — Hart⸗ 
mann, — — Correſpondenzen. 


Proteſt. Kirchenzeitung ꝛc. Hrög. v. J. E. Webfty. Nr. 30. 

Inh.: Guſtav Adolf Schiffmaun. F. — Fr. Rippold, bie 
vapſtliche Berwerthung der Orlentkriſe. 3. — Zur Frage nah den 
Paitoralbriefen. — Nüfblid auf die Dee gölfeinifche Gefammts 
funode. — Aus Hamburg. — Aus Airolo. 


Deutfher Merkur, Red, A. Gapenmeier. 14. Jahrg. Nr. 29. 

Inh.: Die Maigefege — „nichts Neuerliches und nichts Ge: 
waltfames“. 1. in katholiſches Urtheil über Jofef I. (Fortſ.) 
— Gorrefpondenzen und Berichte. 


Beittärift des —* Palãſtina⸗Vereins. Red.: Hermann Guth e. 

Band 6. Heft 1. 

Inh.: J. ————— Beiträge zur Paläftinafunde aus 
arabiichen. Quellen. 3. Neinide, die evangelifche Miffion in 
Palaſtina. — Chr. Paulus, bie Tempelcofonien in Paläftina, — 
„8. ERREGER: die Namen der Pläge, Straßen, Gaffen x. „bes 
jepigen Jernfalem. — Aus Briefen. 


Dhilofophie. 


Frohschammer, J., Prof., über die Genesis der Menschheit | 
und deren geistige Entwickelung in Religion, Sittlichkeit und 
München, 1883, (XVL, 525 S.'8.) 


Sprache. Ad, Ackermann, 
ch. 10, 


Der Berf. Hat feine Idee von ber Weltphantafie als 
ſchöpferiſchem Princip des Seind nunmehr für die Erklärung 


des gejchichtlichen Lebens fruchtbar zu machen verfudht. Die 


— 1883, 33, — Literarifges Gentralblatt — 11. Auguſt. — 





1140 
Berf. vorfi ichtig hinzufügh feine Machtanſprüche beichränten, 
und wir halten es demgemäß für eine richtige Haltung ber 
gegenwärtig herrſchenden Wifjenfchaft, daß fie in dem Natur: 
gebiet mit eherner Eonfequenz die Folgerungen aus ihrem Ab— 
foluten vertritt. Dahin ging auch der Zug, den die ſchöpferiſche 
Speculation (darin durchaus der modernen Naturtheorie ver— 
wanbt) von Spinoza bis Hegel und Schopenhauer hinab genom: 
men hat. Nur mag ſich der Menfch nicht gefallen laſſen, in feiner 
Domäne von einer fremden Macht beherrfcht zu werden. Wie 
fehr er der Idee der allbeherrfchenden Geſetzlichkeit ergeben 
ift, er empört fi) immer von neuem, wenn fie ihn in Berfon 
ergreifen will, und wird zum troßigen Prometheus, der mit 
Zeus den Kampf um das Weltregiment aufnimmt. Er ſchwärmt 
für das Naturgefeb und beugt fich doch nur vor dem Gefeß fei- 
nes Bufens, das ihm andere Bahnen weist, Diefer tiefe Wider: 
ſpruch geht durch das ganze Werk Profeffor Frohſchammer's. 
Er ſchwebt unfiher zwiſchen den heiligen Mächten des Welt: 
jubjects und den Phantafien feiner Berfonalität. Wir wiſſen 


hier feinen anderen Rath, als daß er dem zeitgefchichtlichen Geiſt, 


deffen feuriger Jünger und Vorkämpfer er iſt, ben Geift, der an 
die Einheit und Unwandelbarkeit des Weltgefees glaubt, ohne 
auf freie Fdealität den geringften Verzicht zu thun, auch in fein 
Gedankenſyſtem einführe und entichloffen mit der Subjectivität 
breche, die dann doch nur wie ein Schatten ben wechjelnden Licht: 
und Finftergeftalten der transfcendenten Phantafie folgen kann. 
Eine Einbuße erleidet dabei die Berfönlichkeit nicht, es ſei denn 
die, daß fie ihre Freiheit und die Poſtulate des moralifchen 
Reiches nicht mehr glaubt erflären zu können. Aber wer hat 
das Leben des Grashalms erklärt und zweifelt um der Nicht: 
erflärbarfeit willen an feinem Dafein? Nur unfere verftiegenen 
Berftandesanfprüche bereiten uns hier das Kreuz: unb gerade 
ihnen gegenüber ließe fich aus Profeffor Frohſchammer's Princip 
ein ganz anderer Nutzen ziehen, als er baraus gezogen hat. 
Das ganze Bud) bewegt fich nicht in den Geleifen, noch nach 
den Gefichtäpuncten der neueren Bhilofophie. Wie ed und bünft, 
hat es zu viele Probleme mit einem Mal zu bewältigen unter: 
nommen. Es ſucht geiftvoll und beredt die Beitidee mit einem 


ı Element zu bereichern, dem allzuwenig Beachtung geſchenkt 


Bedeutung, Die diefem Verſuche innewohnt, Liegt unferes Er: | 


achtens in ber wiederkehrenden Einficht, daß weder der Geiſt 
als Individuum noch der Geift als reine Bernunftfunction Die 
zureichenden Gründe für die Geftaltung und Bewegung des 
Menichheitsfebens enthalte. Es ift nicht in Abrebe zu ftellen, 
daß der Gang der modernen Geſchichte religiös, fittlich, wiflen- 
ſchaftlich, politiſch und wirthſchaftlich von dieſem Gedanken be- 
herrſcht worden iſt, daß ſich erſt in unſeren Zeitläufen die auf 


rückläufige Bewegung deutenden Symptome in jenen großen | 
Zügen kundbar machen, in denen der veränderte Geift der Welt- 


geihhichte fich anzufündigen pflegt. Irren wir nicht, jo wiirde 
der Berf. mit diefer Formel, in die wir Verdienft und Tendenz 
feiner bedeutenden Arbeit zuſammenfaſſen, nicht einverftanden 
fein; denn wejentliche Abſchnitte derjelben deuten auf eine an- 
dere Unficht hin. Doch geftatten wir uns zu unterjcheiden, was 
er nad) feiner jubjectiven Phantafie und was vermitteljt diejer 
die Weltphantafie duch ihn anzeigen will. Wir bewegen uns 
jo nicht nur auf dem Boden feiner Syftematif, fondern trennen 
aud damit den bleibenden Gehalt feiner Gedanken von ihrer 
vergänglichen und uns wenigftens nicht ganz durchfichtig gewor⸗ 
denen Geſtalt. Ruft man das Ubfolute in irgend einer Form 
auf die Bühne, fo können feine Relativitätsflaufeln (wie fie der 


wird. Man wird das Buch mit Dank für die hohe Gefinnung 
feines Verfaſſers aus den Händen legen; aber das Maß feiner 
Bedeutung kann erft die Zukunft abſchahen. A. K. 


Briefwechſel zwiſchen Arthur Schopenhauer und Johann Auguſt 
Becker. Herausg. von Johann Karl Becker. Leipzig, 1883. Brod: 
haus. (X, 161 ©. 8.) HA. 

Den Oberappellationsgerichtörath Beder hat Schopenhauer 
den grünblichten Kenner feiner Philofophie genannt. Die ſich 
über die Fahre 1844— 1858 erftredende Eorrefpondenz defjelben 
ift von feinem Sohne in der Erwartung herausgegeben, daß fie 
durch die Bereicherung des Schopenhauer'jchen Charalterbildes 
und bie wejentlichen Erörterungen über feine Fundamentallehre 
willfommener Aufnahme begegnen werben, In der That machen 
bie erften Erwieberungen aus der Feder des Frankfurters einen 
wohlthuenden Eindrud; aber wir überlaffen es Anderen, über 
die Fortjegungen in ähnlicher Weife zu empfinden und zu ur: 
theilen. Die Höhe und Bornehmheit des Standpunctes, den 
wir aus anderen berühmten Briefwechſeln kennen, ift ihm über: 
haupt verjagt geblieben, wie es natürlich ift bei einem Manne, 
der ber Menjchheit feine Ideale zu weifen hatte. Darum kann 
ein wirklicher Antheil an feinem perſönlichen Sein auch nicht 
lebendig werden. Die Deutjchen find nicht zu Mimanfa:-Füngern 
geboren und der Geijt ihrer ziweitaufendjährigen Geſchichte wird 
wieder wie ein Sturmwind feine indifchen Zotosbüfte verwehen. 
Wir machen deshalb fein Hehl daraus, daß uns fein Correfpon- 
bent die intereffantere Bekanntſchaft geweſen ift: ein Mann von 
ernftent Gedankengehalt und felbftändiger Würbe, den Schopen- 


— 1883. 8 33, — Literarifhes Centralblatt — 11. Auguſt. — 


1142 





in der That ein erfreulicher Zug diefer Publication, ganz ge: 
eignet den Nefrolog zu beglaubigen, den der pietätsvolle Sohn 


dem Unbenfen eines vortrefflichen Waterd gewidmet hat. Die | 


befonderen freunde Schopenhauer's werden gewiß aus dieſen 


beachtenswerthen Blättern noch manches Undere entnehmen; daß | 
fie aber wejentlich Neues zum Verſtändniß feiner Lehre bars | 


böten, ift für die Kenntniß, die Ref, von den Dingen hat, nicht 
erſichtlich geworden. A.K. 





Geſchichte. 


Steenstrup, Johs. C. I. R., danske og norske Riger paa de 
brittiske Ver i Daneveldens Tidsalder. 2. Hefle. Kopenhagen, 
1862, Klein. (S. 257—469 u. VII S., 2 Karten. Gr. 8.) 


Das vorliegende Heft jhildert den Ausgang der däniſchen des breißigjährigen Krieges, berühren fie auch wohl Begeben- 


Herrſchaft über die britiichen Inſeln und behandelt in eingehen- 
der Weile das Walten König Kanut's d. Gr. und feiner Söhne, 
Die bereits früher (im Jahrg. 1882, Nr. 4, Sp. 110 f. d. Bi.) 
hervorgehobenen Vorzüge der Arbeit, Zufammenfaffung und 


Das Manufcript der von ihnen edierten Eisleber Stadtchronik ift 
erft vor nicht langer Beit durch den verftorbenen, um die Mans 
felder Gefchichte vielfach verdienten Paſtor Krummhaar, weiland 
in Helbra, bei einem Untiquar in Halle zufällig aufgefunden 
worden: e3 war felbft derfeifrigiten Sammlern auf dem Gebiete 
mansfeldiſcher Geſchichte unbekannt geblieben. Die Veröffent- 
lihung der Chronik duch den Drud rechtfertigt fich einmal durch 
diejen Umſtand, ſodann aber weil fie die einzige Aufzeichnung 
jeitens der ftäbtifchen Verwaltung während der nachreformatos 
rijchen Zeit ift und daher einigermaßen einen officiellen Chas 
rafter trägt, Sie ift nämlich aus den Nieberfchriften der 
jemaligen Stadtfchreiber und Stadtvögte entitanden, welche in 
das Stabtbuch alle ihnen denf- und merkwürdig ericheinenden 


' Ereignifje einzutragen pflegten. Diefe Eintragungen, bie übrigens 


| 


| 


fritifche Sichtung des auf uns gelangten Duellenmaterials, treten 


auch bier zu Tage, während die größere Einheitlichkeit des Stoffes 


den Verf. in den Stand gefeht Hat, die Darjtellung etwas ab: | oft recht Hleinliche und unwichtige Dinge mit einer pedantifchen 


zurunden und lesbar zu machen. Seinem von nationaler Bor- 


liebe beeinflußten Urtheile über das Wefen der dänischen Herr: 
ihaft und den Eharafter Kanut's d. Gr., deifen Beinamen er 


für in jeder Hinficht gerechtfertigt erflärt, wird man jedoch nur | 


mit einigem Vorbehalt beiftimmen fünnen, denn gerade 
Steenftrup'3 Ausführung erweift deutlich, auf wie umficherer 
Grundlage das ftolze, England, Dänemark und Norwegen um: 
faffende Königreich beruhte. Steenftrup freilich will den kaum 
acht Fahre nach dem Tode des Königs erfolgenden Zerfall der 
Dänenherrſchaft ausschließlich auf die fchlechte Negierung der 
beiden Söhne von Kanut, die ſchwächliche Körperbefchaffenheit 
und das Ausſterben des Königshaufes zurüdführen (S. 427 ff.) 
und weijt fogar alle in England laut gewordenen Bejchwerden 


| 


nicht ohne Lücken find, beziehen fich felbftverftändlich vorwiegend 
auf die Gejchichte Eislebens und der Grafſchaft Mansfeld, deren 
Hauptort jene Stadt war, aber hie und da, namentlich zur Zeit 


heiten, bie jich in entfernteren Gegenden zugetragen haben, und 
find fomit, wennſchon in beſchränktem Maße, eine Hiftorifche 
Duelle auch von allgemeinerer Bedeutung. Ihr Hauptvorzug 
ift, daß fie bei ihrem officiellen Charafter in Bezug auf die eis- 
lebiihen und auch wohl auf die mansfeldiſchen Ereigniffe zu- 
verläffig find, wenn wir auch nicht verſchweigen wollen, daß fie 


Ausführlichkeit und Breite berichten. Zu bedauern ift, daß (ab- 


geſehen von anderen Lücken) auch über die Jahre 1539 —1546 


| 


über die Uusartung, Berweichlihung und damit Hand in Hand 


gehende Gewaltſamkeit der Dänen als unbegründet zurüd, über- | 


ſieht aber volltommen, daß die Geſetzgebung von Kanut darauf | gefertigt, Größler dagegen die topographifchen, hiſtoriſchen und 


berechnet war, die fiegreichen Dänen mindeſtens in gleicher Weife 


wie die unterworfenen Ungelfachien in den Rahmen eines ges | 


orbneten Gemeinweſens einzufügen und zu größerer Seßhaftig- 
feit zu bewegen. Diefem, wie die Folge zeigte, mißglüdten Ver: 
fuche verdankt Kanut in erfter Linie und mit Recht feinen Bei- 
namen d. Ör., feine friegerifche Thätigfeit als Eroberer quali: 
ficiert ihn doch höchſtens als den hervorragendften Seekönig des 
jlandinavischen Nordens. 1-0 


Chronicon Islebiense. Eisleber Stadt-Chronik aus den Jahren 
1520—1738. Nach der Urschrift mit erklärenden Anmerkungen 
u, einem Ortsregister herausg, von Dr, Herm, Grössler, Gymnas,- 
Öberlehrer, u. Friedr. Sommer, Beet. a. D, Eisleben, 1882. 
Verl, d, Herausg. Mähnert in Comm, (VIII, 296 8. Gr. 8.) 
ef. 4, 50, 


In der letzten Generalverfammlung ber hiftorifchen Com: 





miffion für die Provinz Sachjen betonte der VBorfigende ders 


ſelben, Brofeffor Dümmler in Halle, wie es im Intereſſe der 
Wiflenihait und der von der Commiſſion veröffentlichten Ges 
ſchichtsquellen liege, daß in letzteren neben den zahlreichen Ur- 
tundenbüchern auch mehr und mehr Chroniken aus dem Gebiete 
der Provinz Herausgegeben würden. Diefem Wunjche find, 
noch ehe er ausgefprochen ward, die Herausgeber ber vorliegen- 
den Ehronif der Stadt Eisleben, von denen Dr. Größler ala 
Specialforfcher für das Gebiet der ehemaligen Graffchaft 
Mansfeld längjt weiteren Kreifen befannt ift, entgegengefommen. 


fi feine Aufzeichnungen in der Chronik finden, fodaß die Er: 
wartung, bier über Luther's letzte Lebenstage, feinen Tod und 
fein Leichenbegängniß eingehende Nachrichten zu erhalten, ges 
täufcht wird. Immerhin bietet die Chronik für die Geſchichte 
der Grafſchaft und namentlich für die Stadtgeſchichte von Eis— 
leben ein ſchätzbares Material, welches der Provinzialforfcher 
fiherlih willtommen heißen wird. Der Tert ift in Rückſicht 
auf die Eigenthümlichkeiten des Eisfeber Dialeltes mit peinlicher 
Gewiffenhaftigkeit, felbft in feinen orthographiſchen Willfürlich- 
feiten, wiebergegeben. Dffen geftanden, hätten wir eine Ueber: 
arbeitung nach beftimmten, wiſſenſchaftlichen Normen vorgezogen, 
Im Uebrigen haben ſich die beiden Herausgeber derart in die 
Editionsarbeit getheilt, daß Sommer das Ortsverzeichniß an- 


Ipradlichen Anmerkungen hinzugefügt hat. Bon einem Berfonen- 
verzeichniß haben die Herausgeber in Rüdficht auf die Mehr- 
foften des in ihrem Selbftverlage erfhienenen Buches abfehen 
zu müfjen geglaubt. 





Oesterley, Dr. Herm., Univ.-Bibliothekar, historisch-geogra- 
bisches Wörterbuch des deutschen Mittelalters, 10. 
Sehl-)Lier. Voggenhusen - Zwolle, Gotha, 1882, J. Pertlies. 
(it S. u. $. 721—807. 4) ofM 2, 40. 

Bwed, Bedeutung und Nutzen diefes Werkes find bereits bei 
Gelegenheit des Erfcheinens der beiden erften Lieferungen im 
Jahrg. 1881, Nr. 32, Sp. 1092 d. BL. gewürdigt worden. 
Seitdem ift die Arbeit an demfelben rüftig fortgefchritten, fobaf 
nunmehr das Ganze vollendet vorliegt. Es jteht außer aller 
Frage, daß damit dem Gefchichtsforfcher ein unfchägbares Hülfs- 
mittel, wie es in diefer Art unferes Wiffens noch nicht exiftiert, 
in die Hand gegeben ift, durch deſſen fleißigen Gebrauch ihm 
eine koſtbare Beit erfpart werden wird. Der Berf. fagt in der 
Selbftanfündigung feines Werkes in Petermann’s geographifchen 


‚ Mittheilungen (Bd. XXVII) mit Recht: „Das jelbjt bei um- 


fafjender Literaturfenntniß und Belefenheit bisher äußerft müh— 
fame und zeitraubende Auffuchen der von einem Schriftjteller 
entlehnten älteren Angaben ift jet ein wahres Kinderſpiel ge- 
worden, denn da von 100 gejchichtlichen Nachrichten ficher 99 
an einen geographiichen Namen gefnäpft find, fo braucht nur 


1143 


der Ortsname nachgefeöfagen zu werden und die gefuchte Quelle 
ift gefunden. Der hierdurch erzielte enorme Gewinn an Leit 
und Arbeitäfraft wird gewiß die Fehler und Mängel vergeſſen 
lafjen, die dem Werke in feiner gegenwärtigen erften Faffung 
noch anfleben, und wenn jeder Benutzer die bemerkten Fehler 
verbeffert und berichtigt, jo wird es bald in vollfommenerer Geſtalt 
erſcheinen können.“ Indem wir uns der hier ausgejprochenen 
Hoffnung anfchließen, begrüßen wir zugleich die ebenda eröffnete 
. Ausficht, daß wir vom der kundigen und gefchidten Hand des 
Verf.'s nun auch ein ähnliches Wörterbuch über die in den 
mittelalterlihen Urkunden Deutjchlands vorfommenden Locali: 


täten und Ortsnamen zu erwarten haben, mit um fo größerer | 


Freude, als die Bedeutung und der Nußen eines ſolchen Werkes 
doc) erjt dann voll zu Tage treten fann, wenn aud) das geſammte 


Urkundenmaterial in derjelben oder ähnlicher Weife bearbeitet . 


fein wird, wie in dem obigen Buche die annaliftifchen und chro— 
nifalen Quellen. 


— Dr, — monumenta historiae — Historiske 
Kildersktifter og Bearbejdelser af dansk Historie isaer i det 
16. Aarhundrede. 2. Raekke. 1. Binds 1. Hefte. Kopenhagen, 
1882, Gad. (192 $. Gr. 8.) 

Herr Rordam hat fich bereit3 durch zwei ftattliche Bände 
als Herausgeber von Quellen zur dänischen Geſchichte, Haupt: 
jächlic des 16. Jahrh.'s, vortheilhaft bekannt gemacht und er- 





öffnet mit dem vorftehenden ‚Hefte eine neue Folge, welche den | 


zweiten Band ber früheren in jehr ſchätzenswerther Weife ers 
gänzt. Den dort mitgetheilten mehr oder minder ausführlichen 
Darftellungen des fiebenjährigen Krieges zwiſchen Dänemarf 


und Schweden (1563— 1570) tritt Hier das Tagebuch eines | 
Deutfchen über den Winterfeldzug von Daniel Ranpau im | 


Schweden 1567/68 an bie Seite. Der unbefannte Verf. ſcheint 
daſſelbe im Auftrage von Ranpau abgefaßt zu haben, denn ein 


— 1883. 33. — Literarifhes Eentralblatt — 11. Auguſt. — 





eingehender Bericht, den Ranpau im November 1567 an Lübed 


fandte, fol in der Hauptfache mit den entfprechenden Abjchnitten 
des Tagebuches gleichlautend fein. Der Hrögbr. erwähnt diejes 
Umftandes nur beiläufig; doch hätte er ihn bei der Beurtheilung 
des übrigens unläugbaren kriegerifchen Gejchides von Rankau 
(er wird S. 5 mit Hannibal und Zenophon verglichen) etwas 
tritiſcher ftimmen follen. — Das Tagebuch ift friih, lebendig 
und mit ſichtlichem Behagen geſchrieben und gewährt einen treff⸗ 
lichen Einblick in das Kriegsweſen und Landslnechtstreiben jener 
Zeit. Einzelne Schilderungen, wie der Verbrennung der Kirche 
von Wadſtena (S. 85), find von köſtlichem Humor erfüllt und 
überall fpricht fich die helle Freude über die tapferen Thaten 
bes waderen Heinen Heeres und feines tüchtigen Herrn Feld» 
oberjten aus, Als Anhang ift eine Anzahl von ſchwediſchen 
Briefihaften abgedrudt, welche während des Feldzuges von den 
Dänen erbeutet wurden und fich in Kopenhagen erhalten haben. 





Sie ertheilen, abgejehen von den Kriegsdaten, Auskunft auch 


über den Irrſinn König Erich's XIV. Das nächſte Heft ſoll die 


entjprechenden dänischen Ucten über den Feldzug, ſowie un: 
gedruckte Aufzeichnungen über das Leben von Rantzau enthalten. 
7F · 





P. PB. M. Alberdingk, Prof., Philipp von Marnix, 
Ein Lebensbild aus der ZJeit des 
1882. Baden. (63 ©. 8.) 


Thijm, Dr. 
Herr von Sanct » Aldogonde, 


Abralles der Niederlande. Göln, 


e#H. 1, 20. 

. Der merhwürdige, als Politiker wie als Schriftiteller gleich 
jehr bedeutende Mann, welchem diefe Schrift gewidmet ijt, hat 
bei feinen Lebzeiten und mehr noch nach feinem Tode je nach 


dem Parteiftandpuncte derjenigen, die fich mit ihm befchäftigten, | 


die verfchiebenartigfte Beurtheilung erfahren. Bon proteftan- 
tifcher oder nationaler Seite als Vorkämpfer der nieberländijchen 
Freiheit bie und da wohl mit zu günftigen Mugen betrachtet, 





1144 


muß er fich in diefer Schrift gefallen Lafjen, als Tobfeind der 
allein feligmachenden Religion, die er durch Wort, Schrift und 
That bekämpft und verhöhnt habe, gebrandmarft zu werben. 
Denn wir haben es hier mit einem jener in unferer Beit immer 
häufiger werdenden Berjuche zu thun, katholijcherjeits die älteren 
Anſichten über den Hiftorifchen Verlauf der Dinge gründlich zu 
reformieren oder vielmehr auf den Kopf zu ftelen. Das Buch 
ift nicht ohne Geſchick, aber von einem ganz einfeitigen Stand» 
puncte aus gefchrieben. Seine Polemik gegen die Häupter der 


ı reformierten Partei, zumal gegen Calvin, trägt den Stempel 


der ausgeſprochenſten Barteikritif. Niemand wird den Fanatis— 
mus des Genfer Reformators, der ihm zu dem unduldfamften 
Handlungen fortriß, in Schuß nehmen, aber es macht doc) einen 
eigenthümlichen Eindrud, die Verteidiger der Alba'ſchen Wirth: 
ſchaft in den Niederlanden, die Freunde der Inquiſition und 
ihrer Blutgerichte religiöfe Duldung predigen zu hören. So wird 
benn auch Philipp von Marnig, den die Niederländer bislang 
als einen derjenigen Männer angejehen haben, die Gut und Blut 
daran fegten, um ihr Land von dem Drude der ſpaniſchen Herr- 
ſchaft zu befreien, uns hier lediglich in der Geftalt eines fanati- 
ſchen Ealviniften und zugleich eingefleischten Egoiften gefchilbert, 


| ber in allem, was er gethan, nur den eigenen Vortheil und die 


eigene Ehre gefucht habe, als ein Mann von Hleinlicher, giftiger 
und verleumderifcher Gefinnung, dem felbft, wenn auch nur an- 
deutungsweiſe, der perjönliche Muth abgejprochen wird. Wenn 
frühere Darftellungen feines Lebens bisweilen eine zu ftarf aufs 
getragene panegyriftifche Färbung haben mögen, fo kann man 
von dieſer fagen, daß fie im entgegengejeßten Sinne ein Zerrbild 
feines Lebens und Wirkens entwirft. 


die Schlachten von Nicopoli 


Köhler, G., Generalmajor z. D., 
Breslau, 1862, Koebner. (67 8. 


und Warna. Mit 2 Plänen. 
Gr. 8.) M 2, 60. 

Diefe in weientlihen Puncten von den bisherigen Darftel- 
lungen abweichenden Schilderungen der Türfenfiege bei Nicopoli 
am 28. September 1396 und bei Warna am 10. November 
1414 fügen fih außer auf mehrere neue Quellen, beſonders 
auf die durch Kanitz (Donaubulgarien und der Balkan, Leipzig 
1879) und durch die öfterreichiiche Generalfarte von Gentrals 
Europa gegebene Aufflärung über die Topographie der Balkan: 


halbinſel. Die hierdurch gewonnene Kenntniß des Terrains der 


beiden Schlachtfelder bildet die Unterlage der jehr genauen und 
iharfjinnigen Unterfuchungen des Generals Köhler. Bei der 
umfaffenden Gelchrfamfeit und bei dem fcharfen kritischen Sinn 
des Verf.'s iſt jede feiner Schriften eine wirkliche Bereicherung 
unferer friegswiffenschaftlichen Literatur und ift nur zu bedauern, 
daß der Verf. jo jelten und fo wenig fchreibt. 


bar Zeitſchrift. Sr. von Heinrid v. Sube 1. R. F. 13. Bo, 


— Mar Lehmann, Staat und Kirche in Schlefien vor 
der Neußiſchen Befipergreifung. — Max Lenz, Janfien's Geſchichte 
des deutichen Volkes. Kine analvtifhe Kritik. — Literaturberidt. 
Archiv * Vereins für ſiebenbürgiſche Landeskunde. R. F. 17. BD, 

3. He 

Inh: J. Wolff, zur Etymologie fiebenbürgiicher Fluß⸗ und 
Bachnamen. — Fr. Teutſch, Beiträge zur alten Geſchichte des 
Schenfer Stubles und der Markgenoifenfhaft im Sachſenland. — 
Guſt. Dietrich v. Germannstbal, Unter Deiterreichs Doypeladler, 
Kriegsgeſchichtliche Erinnerungen an und für feine Yandslente, (Schl.) 
— G. D. Teutſch, zur —*8 der Sachſen unter der Regierung 
Gabriel Batbori's. 


Rhenus. Beiträge zur BIROR ded Mittelrhein x. 
Zülch. 1. Jahrg. Nr. 

Inb.: C. v. Ledebur, RER Nachrichten über die Familien 
von Sanitein. (Kortf.) — 3. Hellbach, zur sn des Königs: 
ſtuhls und der Wenzelscapelle, — (Fortf.) — Züld, Rechnung 
des Johannes Hirkfeldt, Kellners in Schloß Sahne. 1444— 1416, 


Red. G. 


1145 








(Fortſ.) — F. W. E. Roth, der Leberfall in Schlangenbad. 1709, 
— Ni. Pi, aus einer verfhollenen Urkundenfammlung. 6, 7T. — 
Bermifchtes. 


Länder- und Völkerkunde. 


Fligier, ethnologiſche Forfhungen und Studien. Wien, 1852. 
Berfaller. (25 ©. 4.) . 

Herr Fligier hat es für gut befunden, feine Heinen Beiträge 
für den 12. Band der „Mittheilungen der Anthropologifchen 
Geſellſchaft in Wien“ in dieſem Sonderabdrud zu veröffentlichen. 
Außer einigen Bücheranzeigen finden wir darin Miscellen zur 
thracischen und ſolche zur altitalifchen Ethnologie. Die erjteren 
beziehen ſich auf den Verſuch, nachzumweifen, daß die heutigen 
Rhodope-Bulgaren nad) den von ihnen noch heute im Lied bes 
jungenen Sagenftoffen flavifierte Rumänen, die Rumänen aber 
Nachkommen der Thracier überhaupt feien, nicht nur der daci- 
chen. Die andere Miscellenreihe ftrebt durch einige Namen: 
Etymologien illgrifchmeffapifche Vorbewohner in Mittel: und 
Unteritalien aufzuweiſen. Es geht dabei oft wieder recht fühn 
und ſummariſch her. Daß ſelbſt die Trojaner eigentlich Jllyrier 
waren, wird uns auf brei Zeilen mit den Worten bewieſen: 
„Da "so; bei Homer zweifellos ein Digamma zeigt, Jo würde 
der Name des Stadteponymen "os genau dem mefjapiichen 
Bornamen Beilad entfprechen. Nicht mur der Name Troja, 
auch Ilios ift jomit illyriſchen Urſprunges.“ Wer nicht mit den 
Anfichten des Verf.'s übereinftimmt und das jemals hat laut 


— 1883. 833, — Literarifhes ECentralblatt — 11. Auguſt. — 


1146 





natum Wk. und B. macropodum Hack., Hordeum Winkleri 
Hack., Senecio minutus DC. var, gibraltaricus Willk,, Cam- 
panula Bolosii Vayr. und C. speciosa Pourr., Valerianella 
multidentata Losc, et Pardo (und zum Vergleich Analyfen von 
V. discoidea Lois.), Anagallis collina Schousb. var. hispanica 
Willk. und A. parviflora Hoffmannsegg var. nana Willk. und 
ichlieflich Cratasgus brevispina Kze. Der Tert (S. 57—72) 
greift ſchon in die nächfte Lieferung hinüber, da der hier bereits 
befchriebene Cytisus Kunzeanus Willk. noch nicht in Abbildung 
vorliegt. 





| Reichenbach {il., Heinr. Gust,, Xenia orchidacea. Beiträge 


zur Kenntniss der Orchideen, 3. Bd, 3. Heft. Taf. CCXXI bis 
CCXX; Text Bogen 7, 8. Leipzig, 1883, Brockhaus, (4.) 
A 8. 


Die halbeolorierten Tafeln diefer neuen willtommenen 


‚ Lieferung bringen die Abbildungen von Zygopetalum Lawren- 


ceanum (Ecuador und Neu-Granada), Zygopetalum Waile- 
sianum (Brafilien), Aganisia Oliveriana (Brafilien), Cymbi- 
dium Parishi (Burma) und Epidendrum bilamellatum 


‚ (Venezuela). Die fhwarzen Kupfer ftellen dar: Warmingia 


werden lafjen, erhält von ihm auch diesmal arge Schelte. Das | 
Prädicat „albern" ift noch eine Urt Begnadigung. Kiepert’s | 
Lehrbuch der alten Geographie ift „recht arm an geicheuten 
Gedanken“ und, was die Lejer der jetzt wieder fo trefflichen 


Wochenſchrift „Ausland“ höchlich überrafchen wird: „das Aus: 
land, damals ein Weltblatt (nänılich bis 1881), hat jet unter 
der Redaction Fr. Ratzel's an wiſſenſchaftlichem Renommö bes 
deutend abgenommen.“ 


Inh: 3. Audebert, politiſch- und wirtbfdhaftsgeogranhifche 
Nüdblide. 7. Madagaskars Lage und Hülfsquellen. — —“ 
v. Richthofen's „China“. 3. Die Lößtheorie. — Wilh. Tomaſchet, 





Globus, Hrég. v. Ri. Kiepert. 44. Bd. Nr. 4. 


Juh.: Dienlafoy's Neife in Weitperfien nnd Babylonien. 2. (Mit | 


Nbb.) — Der Arzt in Niederländiſch-Indien. 2. (Schl.) — Dsrar 
Scneider's naturwillenfchaftlice Beiträge zur Geographie und Eulturs 
geſchichte. — Die Mois an der Grenze von Frauzöſiſch-Cochin⸗ 
china. 1. — Kürzere Mittheilungen. — Aus allen Erdtheilen. 


Naturwiſſenſchaften. 

Willkomm, M., Prof., illustrationes florae Hispaniae insula- 
rumque balearium. Figures de plantes nouvelles ou rares 
deerites dans le prodromus florae Hispanine ou recemment 
decouvertes en Espagne el aux iles Balcares accompagnees d’ob- 
servalions eritiques et historiques. 
Schweizerbart. 
Das rüſtig fortichreitende und für das Studium der ſpani— 
ihen Flora jo werthvolle Kupferwerk bringt in der neuen 
Lieferung in der gleichen guten Ausſührung wie früher auf den 


Tafeln 39— 17 die Abbildungen von Trichonema Clusianum | _ 
Lge. und T. purpurascens Sweet var. uliginosum Wk., Carex 


Live. V. Stutigart, 1882, | 
(S. 57—72, Taf. XXXIX—XLVIL fol) c#% 12. | 


Eugenii (eine von Profeffor E. Warming ig Brafilien entdedte 
neue Gattung), Thrixspermum muriculatum (Oftindien), Eria 
Curtisii (Borneo), Eria Pleurothallis (Oftindien), Chloraea 
penicillata (Feuerland), Bipinnula Giberti (Montevideo), 
Oliveriana egregia (Medellin) und Trichopilia dasyandra 
zum Vergleich mit voriger Urt. Sämmtliche Urten find vom 
Verf. aufgeftellt worden, Die beiden Tertbogen bringen diesmal 
außer den Beichreibungen ber abgebildeten Pflanzen nichts 
anderes die Orchideen Betreffendes. Im Intereffe der vielen 
Freunde diefer ſchönen Pflanzengruppe, deren Arten ohne Zus 
hülfenahme guter Abbildungen oft nur fchwierig beitimmbar 
find, wollen wir hoffen, daß der Verf., der beite Kenner der 
Orchideen, weitere Hefte in rafher Folge erfcheinen laſſen möge. 








Mittheilungen aus der Zoologiſchen Station zu Neapel, zugleich ein 
Nepertorium für Mittelmeerkunde. 4. Bd. 3. Heft. 

2: W. Salenſky, neue Unterfuhungen über die embruos 

nale Entwidelung der Salpen. 2. Ih. (Scht.) (Mit Taf. u. 5 Zinfo: 





\ grapbien.) — GE. Emery, contribuzioni all’ illiologia. (Con tav.) 





Loscosii Lge. und C, asturica Boiss., Brachypodium muerg- | 


3. Z. Gunningbam, note on the structure and relations of 
Ihe kindney in Aplysia. (With plate) — A. Andres, W, Gies— 
a u. P. Mayer, Neuerungen in der Schneidetechnik. (Mit 


Der zoolog. Garten. Hrög. v. F. C. Noll. 24, Jahrg. Nr. 8. 

Inh.: Bild. Haacke, zur Naturgefhichte der Stummelihwang- 
eidehjen. — Lob. v. Fifher, aus dem Scelenleben eines Yhunders, 
(Macacus erylhraeus seu Rhesus) und verwandter Affen. (Fortſ.) — 
— W. % Sigel, Beobahtungen aus dem Ihierleben im zoologiſchen 
arten zu Hamburg. (Schl.) — B. Gaebler, der zovlogijche 
Garten zu Berlin. (Schl.) — Bericht des BVBermwaltungsrathes der 
neuen zoologiſchen Gefellihaft zu Aranffurt a. M. an die General: 
verfammlung der Actionäre vom 29. April 1883. (Directionsbericht.) 
— Gorrefpondenzen. — Miscellen. — Literatur. 
Der Naturforſcher. Hrög. v. Wild. Sflarel. 16. Jahrg. Ar. 30. 

Inb.: Die Kälterufälle im Mai. — Ueber die Urſache der 
magnetifchen Erſcheinuugen. — Die Borgefchichte des Pferdes in 
Europa. — Kleinere Mittheilungen. — Literarijches. 





GhemifersZeitung. Hregbr. G. Kranfe. 7. Jahtz. Nr, 55 u. 50. 

Juh.: I. Schnauß, über den Einfluß indifferenter organiicher 
Subitanzg auf die photograpbiichen Vorgänge. — Internationale 
Ausitellung für Golonien und Export in Amſterdam, Mai—Detober 
1553. — W. Hampe, die Analvfe der Sprengitoffe. (Mit Abb.) — 
Kleinere Mittbeilungen. 


”* 


1147 





Kriegskunde. 


Bonet, Honoré, Farbre des batailles, public par Ernest Nys, 
Brüssel, 1883. Muquardt, (XXVII, 256 8. Gr. 8.) 

Der vorliegende Tractat ift gegen Ende des vierzehuten 
Jahrhunderts verfaßt, dem Könige Karl VI. von Frankreich ge- 
widmet und aus einer Brüfjeler Handſchrift, die 1456 unter 
Leitung von David Aubert abgejchrieben worden ift, herausge- 
geben. Er enthält eine Darftellung des mittelafterlichen Kriegs— 
rechtes, die bis in das ſechszehnte Jahrhundert fich eines großen 


Anſehens erfreute; ſchon um 1480 zu Lyon, ifter in den nächiten | 
Sahrzehnten wiederholt herausgegeben worden, Was das Werk | 
des Honors Bonet, eines Auguftinerd und Abtes von Salon in 


der Provence, anbelangt, fo entziehen fich die juriftiichen Aus» 
führungen deffelben der Competenz des Ref. Das erſte Bud 
giebt eine theologifche Einleitung, im zweiten wird ein Abrif 
der römischen Gejchichte geboten, das dritte und vierte Buch 
endlich enthält einige für die Kriegs- und Culturgefchichte nicht 
unintereffante Partien. Im dritten Buche ift Cap. VIII wichtig, 
da e3 die Strafen beipricht, welche den Ritter treffen, der gegen 
den Befehl des Heerführers auf eigene Verantwortung einen 
Handftreich verſucht. Das vierte Buch giebt uns Auskunft, 
wann ein Sold rechtmäßig verlangt, wann er verweigert werden 


konnte, wie der Lehnsträger verpflichtet ift feinem Lehnsheren | 
Heeresfolge zu leiſten, ob ein Fürft einem anderen mit Recht | 
den Durchzug durch fein Land verweigern kann. Der Verf. bes | 


ſpricht dann die Frage, ob man die Juden befriegen müffe, und 
bemerft: se ils nous font plente de mal, nous ne leur faisons 
guaires de bien. Die Rechtsfolgen des freien Geleites werden 
darauf dargelegt, über die berechtigte Erhebung eines Löfegeldes, 
über bie Folgen bes Waffenftilftandes gehandelt und bie 
Meinung mit Berufung auf biblische Belegftellen vertheidigt, 
daß es gut jei, wenn ein Heer nicht vor, fondern nach der 
Schlacht fein Mahl einnehme. Sehr ausführlich wird der ges 


richtliche Zweitampf geſchildert. Der Verf..ift überzeugt, dab | 


berjelbe zu verwerfen fei, weil oft der Unfchuldige unterliegt 
und weil überhaupt durch diejes Berfahren Gott verfucht werde. 
Indeſſen da dieſe Inftitution einmal vorhanden ift, fo zieht er 
fie aud) in Betracht, führt die Fälle an, in denen der Zweifampf 
ftatthaft ift, verneint, daß eine Fürftin als Stellvertreterin ihres 
abwejenden Gemahles über den Ausgang eines ſolchen Kampfes 
entſcheiden darf, jpricht dem Ankläger das Recht zu, den eriten 
Streich zu thun, zeigt wer durch einen Stellvertreter für fich 
fämpfen laſſen dürfe. Dann fommt ein Abjchnitt über das 
Wappenrecht, der ſehr intereffant ift, und zum Schluß werden 
die Eigenjchaften eines guten Kaiſers, eines guten weifen Königs 
aufgezählt. 

Der Hrögbr. Hat fi begnügt, eine ziemlich magere Ein- 
leitung dem Tertabdrude vorauszufhiden. Er hat es nicht für 


gut gehalten, einzelne fchwierige Fragen in Anmerkungen oder | 


Excurſen zu beleuchten, einen Index dem Buche beizugeben; ja 


jelbjt eine Table des Matiöres zuzufügen, ſchien ihm überflüffig, 


und doc) würde diefe erft eine Orientierung in ber ziemlich ver: 
worrenen Eompofition ermöglicht Haben. tz. 


Medicin. 


Hegar, Alfr., Ignaz Philipp Semmelweiss. Sein Leben und 
seine Lehre, zugleich ein Beitrag zur Lehre der fieberhaften 
Wundkrankheiten. Mit 1 Abbild, in Lichtdr. Freiburg i/Br., 

Mohr. (52 8. Roy. 8.) c# 2, 40, 


Ein recht anfchauliches, Tebenswahres Bild des Mannes, 


deſſen Lehre von der ebertragbarfeit des Kindbettfiebers zu 
der Beit, als Ref, in Wien ftudierte, alle medicinifchen Kreiſe 


1582. 


— 1883, 33, — Literarifhes Centralblatt — 11, Auguſt. — 


1145 





| lebhaft beichäftigte und fcharf im zwei Lager getrennt hatte. 
Mit der Biographie ift zugleich eine Hare Entwidelung der 
Lehre von den fieberhaften Wundkrankgeiten überhaupt ver- 
| Mmüpft. Der leider fo früh verftorbene Forfcher verdient, daß 
ihm ein fo würdiges Denkmal geſetzt worben ift, wenn jchon 
' man nicht verfennen kann, daß er an feinem Nichterfolge doch 
| auch felbft Schuld trug. Soweit fich Ref. erinnert, ſchrieb er 
fi) Semmelweis, nicht Semmelweiß. Die Ausftattung ift vor: 
trefflih, die Photographie von Semmelweis ſehr gelungen. 


ration 


Leisrink, Dr. H. Oberarzt, die moderne Radical-O 
J lamburg, 


der Unterleibsbrüche. Eine statistische Arbeit. 
1883, Voss. (X, 115 5. Roy. 8.) 7. 
Leisrink hat an der Hand eines von ihm gejammelten 
größeren Materiales den Werth der modernen Radicaloperation 
der Unterleibsbrüche geprüft. Er fcheidet dabei, als unter 
wefentlich anderen Bedingungen vorgenommen, die Radical: 
operationen bei nichteingeflemmmten von denen bei eingeflemmten 
Brüchen. Bon legteren, die wahrſcheinlich viel häufiger als die 
Operationen bei nicht:eingeflemmten Brüchen vollführt jind, hat 
er nur eine relativ Kleinere Unzahl zufammenzubringen vermodt. 
Es dürften deshalb, aud) nach dem Urtheile des Verf.'s, die aus 
der Bufammenftellung der eingeflemmten Hernien gezogenen 
Schlüffe von minderem Werthe fein, — Nur an die Zufammen 
ftellung der Radicaloperationen nicht-eingeflemmter Brüdje 
wollen wir noch eine weitere Beſprechung knüpfen. Bon 
Nadicaloperationen der Leiftenhernien find 169 aufgeführt. In 
14 von diefen war der Tod in folge der Operation, in 6 im 
Folge intercurrenter Krankheiten eingetreten. Recidive wurden 
in 33 Fällen beobachtet. Hieraus berechnet der Verf. 20%, 
' Necidive. Außer Adıt gelafjen ift jeboch bei diefer Rechnung, 
daß die Todesfälle, als bei der Frage der Necidive nicht zu ver- 
werthen, hätten abgezogen werben follen; ebenſo aud) die Fälle, 
deren Endrejultat unbelannt blieb, 54 nad) des Verf.'s Angabe, 
und 6, vom denen wegen zu kurzer Beobachtungsdauer (noch) 
nicht zwei Monate) das Endrefultat als ungewiß angejehen 
werden muß. Nach Ubzug dieier Fälle ſtellt fich die Procentzahl 
ber Recidive auf 37 ftatt 20. Dabei find immer noch) mehrere 
Fälle als ohne Recidiv geheilt angenommen, welche nicht länger 
als zwei bis drei Monate nach der Operation beobachtet wurden. 
Der Verf. hat gegen feine Procentberehnung jchon felbit das 
Bedenken erhoben, daß unter den 54 Hinfichtlich ihres Endreſul⸗ 
tates unbefannt gebliebenen Fällen wohl 20°/, recidiviert fein 
möchten; er hat aber dieſen Einwand zur Rectificierung feiner 
Rechnung nicht benupt. Bei weiten die meiften von den recidi= 
vierten Brüchen verhielten ſich weſentlich günftiger als bie 
operierten Hernien, jo daß der Patient dur die Operation 
wenigftens gebefjert erſchien. Weshalb die auf Seite 35 ange» 
führten Zahlen der recidivierten und ohne Necidiv geheilten 
Fälle nit mit den auf S. 33 und 34 angegebenen Zahlen 
ı übereinftimmen, iſt uns unverftändlich und hätte wohl der Er- 
‘ fäuterung bedurft. — Von nicht-eingeflemmten Eruralhernien 
hat der Verf. 25 Fälle fammeln können. Ein Fall von diejen 
endete durch intercurrente Erkrankung mit dem Tode. Recidive 
wurden in jechs Fällen beobachtet, woraus der Verf. 24%, bes 
rechnet. Da jedoch von zehn Fällen das Endrefultat unbelannt 
blieb und einer jtarb, fo hätte die Berechnung der Recidive 124, 
lauten ſollen. — Endlich) find noch acht Radicaloperationen nicht⸗ 
eingeflemmter Nabel» und Bauchbrüdhe angeführt. — Außer 
dem ſchon oben Bejprochenen berüdjichtigt der Verf. in feiner 
Statiſtik noch: Geflecht, Alter, Todesurfache, Wundverhält- 
niffe, Heilungsdauer, Operationsmethoden und Complicationen. 
— In einem zweiten „Specielles" überjchriebenen Theile zicht 
ber Verf. das Gefammtrefultat aus feinen ftatiftifhen Unter: 
fuchungen, während er im erjten „Allgemeines“ betitelten Theile 
die einzelnen Fälle und einzelnen Bruchformen aufgeführt und 





1149 


beurteilt hatte. Hinſichtlich der nicht-eingeffemmten Brüche | 
lautet das Schlußrefultat: Nur irreponible oder ſchmerzhafte 


Brüche, welche ihre Träger invalide machen, jollen der Radical- 
operation unterworfen werden; alte oder decrepite Individuen 
ſowie Heine Kinder jollen von der Operation verfchont bleiben; 
eine Radicalheilung tritt nur ganz felten, eine Befjerung in den 
meiften Fällen ein; ftets ift nach der Operation ein Bruchband 
zu tragen. — Zum Schluß unterwirft der Verf. noch die ver- 
fchiedenen Operationsverfahren auf Grund feiner Statiftif einer 
eingehenden Beurtheilung. — Das Werk Leisrink's ift jedenfalls 
eine jehr verdienftliche Arbeit. Durch diefelbe möchte die Frage 
nah bem Werthe der NRadicaloperation nicht eingeflemmter 
Brüche (wenigſtens von unferem gegenwärtigen Standpuncte 
aus) um fo mehr als entichieden zu erachten fein, als Leisrint's 
Schlußrefultate mit der Unficht unferer namhafteſten Chirurgen 
übereinftimmen. Wuch in denjenigen Theilen, in denen bie 
Unterfuchungen zu einem unzweifelhaften Ergebniß noch nicht 


geführt haben, wird Leisrink's Urbeit des gefammelten Materiald | 


wegen bleibenden Werth behalten. — Die Ausftattung 
H 


beö 
Werkes durch den Verleger ift eine jehr gute, } 


Ardiv für die gefammte Phyfiologie des Menſchen n. de Thiere 
Hrog. von E. F. W. Pflüger. 31. Bd. 9. u. 10. Heft. 





Inh.: Br. Werigo, bie fecundären Erregbarfeitsinderungen 
an der Kathode eines andauernd polarifierten Froſchnerven. (Hierzu 
Holzſchn) — W. Bechterew, zur Phyſiologie des Körpergleich⸗ 
gewichts. Die Aunction der centralen grauen Subftanz des dritten 
Sirnventrifels. (Hierzu Abb.) 


Situngsberichte der vbwfifaf.smed. Geſellſchaft zu Würzburg. Hr. 
von v. Rinecker, M. Alefh n. Ph. Stöhr. Jabra. 1882. 





Inh.: Nieger, über Hypnotismus. — Birchow, Über einen 


Herztumor. — Angerer, ein Fall traumatiſcher Aphafie. — Gab, 
über die genuine Natur reflectoriiher Athembemmung. — Fleſch, 
über Beleuhtungsvorrichtungen zum Mifroffopieren bei Fünitlichem 
Lichte, — Derf., über eine Mipbildung am Kleinhirn einer Vers 


ri. 
— Raten berger,über Septifümie. — Rieger, Arnold’s | r it, 
Mmüpft ſich nad) dem Verf. nicht an das Provincialtributum, 


Stromwende⸗Elektrode. — v. Bergmann, ein Fall von Kehlkopf— 
exſtirpation. — loan, über Nebennteren der Säugetbiere, 
ſpee. über die der Menſchen. — Fleſch, über in Kranken gemachte 
Graberfunde. — Kölliker, hiitiologifche und rg e Mit⸗ 
tbeilungen. — Birchow, über die Ausbreitung der Bronze und 
Bronzecultur in Europa. — Nieberding, Beitrag zur Myomo— 
tomie. — Hartmann, über die meueiten Fortferitte n der Leles 
rbonie. — Rieger, zur Frage der craniologifhen Racenmerkmale. 
— Gerhardt, über arlenifale Muskeltropble. — Kirchner, über 
Beziehungen des Nervus —— Ohr. — Stöhr, Berich⸗ 
tigung. — Rebletfen, über neue Methoden der Unterſuchung und 
Gultur pathogener Bakterien. — Rindfleiſch, über Zuberkelbacillen. 
— v. Rineder, über Pilyriasis rabra. — Fehleiſen, über Lipome 
der Stirn. — Hindileith, über Trinkwaſſertyphus. — v. Sachs, 
fiber vhyñ ologiſch erflärbare Wachsthumscorrelationen im Pflanzen⸗ 
reich. — Fleſch, weitere Mittheilungen über Gräberfunde in Inters 
franken. — Roth, über Kretinen. — 33, Jahresbericht. — Ber: 
zeichniß der eingelaufenen Werke. 
Memorabilien. Hrög. von Ar. Betz. N. F. 3. Jahrg. Heft 5. 
*8 Fronmüller, das Naphtalin umd die Naphtole. — 
Dert., Tod durch traumatiſche Meningitis; eingekapſelter Gehirn— 
abſceß. — Derf., noch einmal das gerbſaure Cannabin. — Derſ., 
das phosphorſaure Codein. — Dawofſky, das ſpitze Fondylom. — 
Derſ., das breite Condyſom. — Kehrer, über die Infection der 
Schrunden der Bruſtwarzen und denen Behandlung. — Derf.; zur 
Therapie der nefrotifierenden Druckmarken der kindlichen Kopfhaut. 
— Breifty, über die fünftliche Unterbrechung der Schwangericaft. 
— N. Barmwell, Ervfivel durch weiße Delfarbe rafch geheilt. — 
Partſch, Fälle von penetrierenden Bauhwunden. — WB. Jaworſki, 
über den Gebrauch der Mittelfalge per rectum bei Difdarmcatarrh, 
Koproſtaſe und als Abführmittel. — Numpf, zur Pathologie und 
Theravie der Tabes dorsalis. — Neumann un. 2, Müller, Be 
handlung fungöfer Gelenfentzundung mittelit Injection ätherifcher 
Fodoformlöfung. — CK. Rofitanjfy, Beitrag zur Heilung der 
Hyſterie durch Aetzungen der Glitorid. — Lenbe, Beiträge zur 
Therapie der Magenfranfheiten. — Mosler, Gbloral bei Chorea. 
— Ulgmann, die Therapie des Blafenkatarches. — Debove, zur 
Behandlung des einfachen Magengeſchwürs. — Literatur. 











— 1883, 33. — Literarifhes Eentralblatt — 11. Auguſt. — 


1150 





Der Ireenfreund. Ned.: Brofins. 25. Jahrg. Nr. 5. 
Inh.: Weber die fchlafmahende Wirkung des Ncetal (Diaethuls 
acetal). — Simulation von Blödfinn eines zum Tode vernriheilten 


| Mörders. — Ueber pſychiſche Störungen bei Gehörkranken. — Ges 


nitalleiden und Irrſein. — L’hysterie viscörale. — Die preußiſchen 
Irrenanftalten in den Jahren 1877, 1878—1879. — Mittheilungen 
and der Abtheilung für Epilentiihe der Heil-Pflegeanftalt Schloß 
Stetten. 


Rechts- und Staatswiſſenſchaften. 


Matthias, Dr. Bernh., die römische Grundsteuer und das 
Veotigairecht, Erlangen, 1882. Deichert. (I, 84 8. Gr. 8.) 
2 





Der Berf. macht den Verſuch, das römische Grundſteuerrecht 
für die Eonftruction der fonftigen römischen Grundlaften heran 
zuziehen, Er unterwirft in "den ‚beiden erften Abſchnitten die 
finanziellen und juriftifchen Grundlagen des römischen Steuer- 
weſens einer eingehenden Erörterung, während der dritte der 
Betrachtung des Berhältniffes der Grumdfteuer zu den weiteren 
römifchen Grunblaften gewidmet if. Wir referieren hier nur 
über das fpeciell Juriftifhe. Der Verf. glaubt auch für die 
Steuerforderungen eine civilvechtlihe Grundlage fuchen zu 
müffen. Für das tributum civium, bie alte Vermögensfteuer 
der Bürger, findet er (ſchwerlich richtig) den obligationsbegrün- 
denden Act in ber professio bes Steuerpflichtige... Beim 
tributum soli der Brovincialen dagegen nimmt er feine Obli— 
gation des Grundbefigers an; vielmehr ift ihm die Leiftung des 
tributum lediglich die Bedingung, unter der jenem das possidere 
und uti frui eingeräumt ift; wird diefe Bedingung nicht erfüllt, 
fo wird das Grundſtück fraft des dominium populi Romani ' 
eingezogen, und fo erflärt fi dem Verf. in fr. 7 D. (39, 4) 
das vielbefprochene in vectigalibus ipsa praedia, non personas 
eonveniri. Die Grundſteuer der fpäteren Haiferzeit, die iugatio, 


fondern an das tributum civium an; fie ift (ebenfo die neben 
ihr ftehende capitatio) eine partielle Bermögensfteuer, wie das 
tributum eivium eine allgemeine war. Dem entjprechend nimmt 
ber Verf. auch hier diefelbe rechtliche Grumblage der Steuerver- 
pflitung an wie dort: die Steuerpflicht des Grundbeſitzers be- 
ruht auf feiner professio; ber neue Erwerber haftet daher für 
bie fünftig verfallende Grundſteuer nicht ſchon als folder, 
fondern nur fraft einer emendatio professionis, für die Rück— 
ftände nur fraft befonderer Lebernahme, was beides freilic) 
im Unterlaffungsfalle als gejchehen fingiert wird; eine Ent- 
laftung des alten Eigenthümers geht mit dieſer Verpflichtung 
des neuen Erwerbers nicht nothiwendig Hand in Hand. Auf: 
fallend ift bem Verf., daß in einigen Quellenzeugniffen für den 
Fall, daß der neue Erwerber die Steuerlaft nicht agnojciert, 
eine Einziehung (vindicatio) des Grundftüdes als Folge 
erwähnt wird. Er meint, hinter diefer vindicatio müffe noth- 
wendig ein Eigenthum fteden, und fommt fo auf den Gedanken 
eine3 Staatdeigenthbums am gefammten Staatöterritorium, ber 
nur eine Fortfegung oder Wiebergeburt des Gedankens bes 
dominium populi Romani am Provincialboden genannt werben 
fönne, fieht aljo Hier einen Bunct, wo der Grundgedanke des 
alten Provincialfteuerfyftems in das ihm eigentlich fremde 
Syftem des iugatio hereinſpiele. Es läßt ſich leicht errathen, 
wie der Berf. feine fteuerrechtlichen Ausführungen für das Recht 
der Emphyteufe und Superficie® verwertet. Canon und 
solarium feßt er in Parallele zum tributum soli der Brovin- 
cialen. DObligatorifch verpflichtet zur Leiſtung dieſer Gefälle ift 
ihm an fich nur der erfte conductor; ber jpätere Erwerber ift ° 
nur durch die ihm drohende Bindication veranlaßt, ſowohl für 
das künftig Verfallende wie auch für die Rückſtände aufzu- 
fommen ; eine obligatorische Haftung deffelben tritt nur durch 


1151 


einen neuen Beleihungsact ein, und damit bringt ber Verf. den 
consensus des dominus bei Veräußerungen des emphyteuta 
in Berbindung. In der gleichen Form des „Bectigalrechtes“ 
benft ſich der Verf. auch die befannten Alimentenftiftungen, die 
Rentenſchenkung des PBlinius, endlich auch die Gewährung der 
Benutzung gewiller öffentlicher Einrichtungen (Cloaken, ar er: 
feitungen) vollzogen. 


Beiträge zur Srtäuterung des Deutſchen Rechts. Sg. ı von m Rafi ſo w 
u. Küntel. 3. F. 7. Jabra. 4. m. 5. Heft. 

Inh.: Stonietzky, die ſicherſtellende Gypothel in ihrem Ver⸗ 
hältniß zu den Äbrigen ſichexſtellenden Nechtsverhältniffen und zur 
felbitändigen Höpothet. (Scht.) — Heidenfeld, das Hypotheken— 
und Grundſchuldrecht an den Früchten und Nupungen des Pfand» 
arumditüds. — Joſerh Perl, Das Recht des Auffichtsrathes einer 
Actlengeſellſchaft. (Sch) — Paris, weiterer Beitrag zur Aus— 
legung des $ 13 Nr. 3 des Bebauungsgefehes vom 2. Juli 1875. 

— F. Vierbaus, die beutige Geltung des dritten Theiles der 
Allgemeinen Serichtsorduung far die preußiſchen Staaten vom 6. Juli 
1703. — U. Kubn, die Unmöglichkeit der Vollziebung eines Arreites 
und einer einitweiligen mern ug in das Vermögen einer Perfon, 
deren Aufenthalt unbekannt iſt, refp. gegen eine foldhe Perfon. — 
Staub, der Tenor im Pfandproceſſe. Opvenbeim, zu $ 94 
der „Reiche-Givilprocehorduung. — And der Praxis. — Literatur. 
Mecklenburgiſche Zeitſchrift für —D u. Rechtowiſſen schaft, 

brög. von Job, Ariedr. Budde, Air. Bland u. Garl Birk— 
mever. 9. Bd. 2. Heft. 

Inh: Zur Auslegung der Str.⸗Pr.O. $ 211 Abi. 1 u. 2. — 
jur rag e von dem Surhbehaltungerechte an den Juvecten und 
Sllaten. — Entſcheidungen. — literatur. 


Jahrbücher für Nationalöfonomie ı. Statiitit, Sr. von Johannes | 
— . F. 7. Bd. 1. u. 2. Heft. 

Inh.: Pb. nn en Statiſtik der Finanzen 
"in genen, James, das Studium der Staatswillens 
ſchaften in Amerika, a — Ludw. Elſter, die neuen 
preußiſchen Beamtengeſetze. — Ritſchl, die Reform der deutſcheu 
Sandelöfannrern. Warſchaner, die fundierte Staatoſchuld 
Preußens. — Ueberſicht über die neneiten Publicationen Deutſch⸗ 
lands und des Auslandes, 








Land- und Forſtwirthſchaft. 


Meister, Ulrich, Stadiforstmeister, die Stadtwaldungen von 
Zürich. Ihre Geschichte, Einrichtung und Zuwachsverhältnisse 
nebst Ertragstafeln. Mit 2 Bestandeskarten in Farbendruck, 5 
lithogr. Taf. und Holzschn, Zürich, 1883. Orell, Füssli & Co. 
(Il, 225 8.4.) M 10, 

Diefe Schrift, welche in eingehender und fachgemäßer Weife 
die Standortsfactoren, die Eigenthumsverhältnifie, fowie ferner 
die bisherige, jetzige und zukünftige Bewirthſchaftungsweiſe der 
Züricher Stadtwaldungen jchildert und fpecifice das Material | 
enthält, welches durch die fogenannten geometrifchen und tarato= 
riſchen Vorarbeiten zu einer Sorfteinrichtung gewonnen wird, 
verdankt ihre Entitehung der Aufftelung eines neuen Wirth: 
ichaftsplanes. In der That handelt es fich um eine forjtliche 
Monographie über ein befonders intereffantes Gebiet, in welchem 
der durch feine hohe Productionskraft ausgezeichnete Sihlwald 
liegt. Wenn zunächft auch eine ſolche Arbeit in hervorragender 
Weiſe locale Bedeutung hat, jo läßt ſich doch nicht verfennen, 
daß Darftellungen, wie die vorliegenden, aus denen in einfacher 
und klarer Form der Connex zwiſchen Urfache und Wirkung bei 
der forjtlihen Production und Benugung, im Sinne eines 
rationellen Nachhaltsbetriebes, zu folgern ift, für die Hebung 
der Forjtwirtbichaft im Allgemeinen und den verfeinerten Aus— 
bau ihrer Lehre ein recht werthvoller Beitrag find. Beſonders 

hinſichtlich der Forftbenugung rejp. Technologie bietet der etwa 

1150 ha große Züricher Stadtwald ein reichhaltiges Syſtem. 

Es iſt dafelbft zu finden: ein Sägewerf, eine Jmpräg- 

nierungsanſtalt, eine mechanifche Dreherei (für Eſchennutzholz) 


* 


— 1883, 8 33, — Literariſches Centralblatt. — 11, Auguſt. — 


- 
| 


! 


| und eine mechanische Spalterei. 


—— 
1152 


Dabei ift für den erften Moment 
überrafchend, daß von der Geſammtnutzung die Nugholzausbeute 
bisher nur 369%, betragen hat; wenn man jedoch bedenft, daß 
zum Theil das Transportwejen fich dort noch nicht hinreichend 
entwidelt bat und daß in früherer Zeit der Schwerpunct ber 
Wirthſchaft in der Buchen-Brennholzzucht gefucht worben ift, jo 
wird man hierin eine hinreichende Erklärung finden. Dan 
wird es aber gewiß fr gerechtfertigt erachten, wenn der Berf. 
für die Zukunft mehr die Nugholzwirthichaft dadurch pouffieren 
will, daß er das Brincip der Beftandsmijchung in ausgebehnter 
Weiſe zur Richtſchnur nimmt. 

Wir find ferner im Allgemeinen mit den Unfichten des 
Berf.'s über Waldeintheilung (der Bildung der Betrieböclaffen 
und der Abteilungen), über Waldverjüngung und Beftandspflege 
einverftanden und wir möchten zugeben, daß er beftrebt iſt, die 
Umtriebsfrage im Sinne des höchſten Reinertrages zu löſen. 
' Was dagegen die Berechnung des Etats (des jährlichen Hiebs- 
quantums für die nächfte Zeit) und die Hufftellung des Hauungs- 
planes anbetrifft, jo ftehen wir feinesfalls auf dem Standpuncte, 
an welchen der Berf. jebenfalld nur in Folge einer geltenden 
Inſtruction gebunden ift. Die Hiebsjagberehnung aus den 
Saubarkeitsdurchſchnitts zuwachs mit der Vorrathsausgleichung 
innerhalb eines zu beſtimmenden Zeitraumes hat nur mehr 
hiſtoriſchen Werth noch und die Aufſtellung eines allgemeinen 
Hauungsplanes auf eine Umtriebszeit hinaus iſt werthlos. Auch 
erſcheint es räthlicher, den ſpeciellen Hiebsplan nur auf zehn 
Jahre, nicht auf zwanzig Jahre feſtzuſtellen. Die für die Be— 
ſtandskarten gewählte Darſtellungsweiſe iſt für eine raſche und 
ſichere Beurtheilung des Hiebes, und darin müſſen wir deren 
Hauptzweck ſuchen, nicht ausreichend. Wir halten überhaupt 
nur die Zeichnungsweiſe, wie ſie im Königreich Sachſen officiell 
gebräuchlich iſt, für eine entſprechende. Bei derſelben hat jede 
Hauptholzart ihre beſondere Farbe und die Altersabſtufung iſt 
innerhalb derſelben durch den Tichteren oder dunfleren Ton, von 
der Jugend nach dem Ulter hin, ausgedrüdt, überdie® wird ber 


Sieb ſelbſt durch Schraffierung fenntlich gemacht. Unſer be— 


ſonderes Intereſſe haben die vom Verf. dem Buche angefügten 
Local· Erfahrungstafeln des Buchenhochwaldes erregt. Jede 
Mittheilung in dieſer Richtung muß nach den bereits vorliegen- 
ben Beröffentlichungen der deutjchen forftlichen Verfuchsanftalten 
mit Freude begrüßt werben, weil fie nicht mır eine Material« 
Bereicherung involviert, fondern auch den Werth) localer Ermit- 
telungen vor die Augen führt. Papier, Drud und Ausstattung 
des Buches find aufgezeichnet, 








Gentralblatt für das gefammte Forſweſen. Hreg. von Arth.v. Erlen 
dorff. 9. Jabra. 7. Heft. 
Inh.: ®. Keßler, foritlihe Aphorismen ans dem Kanfafıs. 
— 0.0. Guttenberg, zur Aufforftung des Karſtes. — F. Yangen- 
bader, die Tachvmetrie im Walde, — F. Wondraf, über die 
—— Stnatsprüfungen and dem Jagdweſen. — giterarifche 
erichte. — Neueite Erſcheinungen der Literatur x, 
Mitteilungen, aus dem ſorſtl. Berfuchswefen Oeſterreichs. Hrog. 
von A. v. Sedendorff. N.%. 2. Heft. 
Inb.: Felix v. Tbümen, Beiträge zur Kenntniß der auf der 
Schwarzföhre (Linus austriaca Höss) vortommenden Pilze. 1. 


Korftliche Blätter, von Jul, Tb. Grunert u. Bernard 
Borggreve brg. Heft 5 u. 9. 

Inb.: — Vogelgeſang, Gedanken über die „Abwehr“ 
des berrn Guſe. — Ein Mabnruf an die foritlichen Berfuchsftationen. 
— E. Hever, Beſchädigung der Kiefer durch die Zapfenbrecher. 
— Bicheranzeigen. — Mittbeilungen. 


ent 
a 


1153 


1154 








Meister, Rich., zur griechischen Dialektologie, 1. Bemer- 
kungen zur dorischen Accentualion, 1. Die Excerpie zregi Fıa- 
Aion, namentlich in Bezug auf die Abschnitte zegi dwpidos 
Göttingen, 1883. Vandenhoeck & Ruprecht. (16 85. 4.) c# 0, 50. 

(Separutabdruck aus dem Üsterprogranım d. Nicolaigymnasiums 
zu Leipzig.) 

Die uns vorliegenden Heinen Aufſähe find Vorarbeiten zu 
dem die doriſchen Mundarten behandelnden, Hoffentlich bald 
erfcheinenden zweiten Bande des Meiſter'ſchen Werkes über die 
griechiſchen Dialekte. Sie befaffen ſich hauptſächlich mit den 
Beugnifien der alten Grammatifer und bürgen dafür, daß in 
Meiſter's Darftellung der dorischen Dialekte die trübe fließende 
Quelle der Grammatikerliteratur mit derjelben Umficht und 


Sorgfalt benügt jein wird, wie e& in dem bereits erjchienenen | 
erften Band, der Aſiatiſch-äoliſch, Böotiſch, Theffalifh umfaßt, | 


der Fall ift. Bon den „Bemerkungen zur doriſchen Accentuation* 
behandelt Nr. 1 die Parorytonierung von ady« alye; alyaz für 
attiih alya alyes alyas. Da fih wahrſcheinlich machen läßt, 
daß der Nom. Sing. aller dieſe Betonung aufweifenden Wörter 
im Dorijchen orytoniert war, nicht nur alf, oic, Ilav u. a., 
jondern auch mais und ver; gegenüber attiſch mais und vaug, jo 
iſt anzunehmen, daß die Paroxytonierung von alya 2c. durch 
den Ucutus des Nom. Sing. hervorgerufen war, der Ton dieſes 
Caſus wurde für jene anderen Caſus maßgebend. Dabei hätte 
freilich die „ionijche zweifilbige Form »7ö5* als Stüge für das 


doriſche »arg bei Seite bleiben jollen; denn »nüs jtatt des eins | 
filbigen »rös ijt ein fünftliches Machwerk fpäter Zeiten, yezüs | 


war Mufter dazu. Unter 2. wird anjprechend vermuthet, dab 
die Betonung "Alxua» ftatt des zu erwartenden "Axusr aus 








ij 


"Akxuior (vgl. Sen. Plur. mular ftatt mulaor) nach der Una= | 
logie von Terar ion. Terz» und ähnlichen eingeführt ei, Unter 3. | 
wird durch Herjtellung einer corrupten Stelle des Yoannes | 


Grammatitus und duch Hinweis auf die Form auıwar bed 
Allmanpapyros II, 31 das Rejultat gewonnen, daß die Infini- 
tive Aor. auf -a« bei langer Bänultima im Doriſchen parory- 
toniert, nicht properiipomeniert waren. Die 4. „Bemerkung 
beihäftigt ſich mit der öfters jchon behandelten Frage, ob bie 
Dorierifyeras, popjrar (atl.Atysrue, popeitar) Oder kereru, pogyras 
betonten. Eine kritijche Erörterung und gegenfeitige Abwägung 
der in Betracht fommenden Grammatiferzeugniffe, wobei die 
Frage nach der Betonung der contrahierten Futura (ob doajras 
oder oouta) eine Hauptrolle ſpielt, ergiebt, daß die Ueber— 
lieferung zu Gunften der mit der attiichen conformen Accen— 
tuierung ijt. Der zweite Theil des Programms ©. 9 ff. ber 
ſchäftigt fich mit den in legter Inſtanz auf Tryphon und andere 
Alerandriner zurüdgehenden, euge unter einander zufammen- 
hängenden Ercerpten mepi dultxıor. Wie der Verf. gried). 
Dial. 1 ©. 25 fi. (23 ff. auf S. 9 ift Drudfehler) die gegens 
feitige Stellung der Ubjchnitte mag! Alokldog unterfucht hat, fo 
behandelt er hier diejenige der Ubjchnitte neg! Augldog und zeigt, 





Geiſt von jener tiefgehenden, fegensreichen Befruchtung fein wie 
bie claffifhen Sprachen (S. 7). Ob diefer Weg praktiſch zu 
dem erwünjchten Ziele führen wird, ob die von Breymann vor: 
geſchlagene Unterrichtsmethobe, insbeſondere auf das franzöfifche 
Berbum angewandt, wirklich in rationeller Weife zu einem leichten 
Faſſen und jiheren Wiffen der Formen Helfen wird, fcheint mehr 
als zweifelhaft. Ja wir find geneigt, gerade was den Unterricht 
auf der lateinlofen Realjchule angeht, der von Breymann und 
anderen hervorragenden Fachgenoſſen (5. S—43) perhorres 
feierten Plötz'ſchen Methode hinfichtlih der Behandlung des 
franzöfiichen Verbums den Vorzug zu geben. 





Mischi, Jos., Prof., deutsche Worte im Ladinischen. Brixen, 
1892. (Leipzig, Harrassowilz.) (31 8.8) #1 

Boran geht eine Darftellung der Lautbezeichnung, die jehr 
unklar ift; man lieft darin: „Geſchloſſenes a nähert fich mehr 
dem e. Offenes u lautet wie ein franzöfifches u.” Dann folgt 
eine furze Weberficht der Veränderungen, welche die deutſchen 
Laute im Ladinifchen erlitten haben, und fodann die Aufzählung 
und Herleitung von 85 ladmiſchen Wörtern deutichen Uriprungs. 
Einiges ift merfwürdig und alterthümlich, 3. B. bornissl, mhb. 
brunnhiusel, das ins Romanische wanderte und bei uns durch 
pissoir verdrängt ift; röz Kranz zur Unterlage beim Tragen 
auf dem Kopf, ndd. wrasen; scride fröhlich hüpfen, ahd. 
scriechan; ting6 hoffen, md. dingen. Das Meiſte verliert frei⸗ 
lich für den Germaniften dadurch feinen Werth, daß es ſich im 
Deutichtiroliichen wiederfindet. Dahin gehören Worte wie Ante 
bitter, tir. hantig; antlös Fronleichnamsfeſt, mhd. tir, antläz; 
std faig (in einem Kinderspiel) ald Ziel daftehen, von mh. tir. 
feige; giräu Bormund, mbd. tir, görhabe, 


Facsimile di antichi manoscritti per uso delle seuole di filo- 
logia neolatina, pubblieati da Ernesto Monaei, fase. II. Rom, 
18°3, Martell. (2 5. ud 25 Tafeln in Lichtdruck, Imper. folio.) 

Das auf vier Hefte berechnete Unternehmen jchreitet raſch 
vorwärts und das eben erjchienene zweite Heft wird nicht wenig 
dazu beitragen, das bereits durch das erfte begründete günjtige 


‚ Urteil über den Werth und die hervorragende Nüplichkeit und 


Brauchbarkeit der Sammlung zu befejtigen. Die Auswahl ift 
eine jehr glüdliche, fowohl was Sprache, Terte und Schriftart 
anlangt, Der Drud der Tafeln ift noch beffer gelungen, als im 
erjten Hefte, wo in Folge des fihlehten Zuftandes des Origi— 
nales die Reproduction der jehr unvolltommenen Photographie 
der Kaſſeler Gloſſen Einiges zu wünfchen übrig ließ. Die 
Zafeln enthalten Stüde aus folgenden Terten: 26 — 28, 
Roman d’Ajpremont (aus Benet. IV Roland), 29 bis 32, 
Fuerre de Gadres (Uleranderroman, Lugo); 33—39. der voll 


| ftändige Tert des altprovenzalifchen Boeci; 40 — 42. ſechs 


daß auch dieſe die Eriftenz von drei Durch nähere Berwandtichaft 


gebildeten Excerptenfamilien deutlich erfennen laffen. Bgm. 


Breymann, br. Herm., Prof., die Lehre vom französischen 
Verb auf Grundlage der historischen Grammatik. Müıchen, 
1882. Oldenbourg. (VII, 136 5. 8.) M 2, 40, 


Ein für Schulzwede wenig brauchbares Buch. Abficht des 





Verf. ift, eine Reform der franzöfifhen Unterrichtsmethode auf | 


den höheren Lehranftalten und insbejondere auf den lateinloſen 
Realſchulen anzuftreben (S. 1, 2, 121 Anm. 1). Die bisher 
faft ausschließlich übliche empirijche Methode nach Plötz fei zu 
verwerfen und durch eine rationellere, wiffenfchaftliche, auf 
Grundlage der Hiftorifhen Grammatik ftehende zu erſetzen. Erjt 
dann könne die den neuen Sprachen innervohnende hohe, formal: 





Seiten aus den gallo:italijchen (recte altpiem.) Predigten (Turin; 
durch daſſelbe wird eine franzöfiiche Form eliminiert, da dem 
Facfimile zufolge IV, 48 si ftatt li zu leſen ift); 43. Bejcapd 
(Mailand); 44—47. RBappresentazione del Miracolo di Bol- 
sena im alt-orvietanijchen Dialekt, vollſtändig, bis jetzt unbe- 
fannt (Privatbibl. in Orvieto); 48—50. il Conciliato d’amore, 
Ineditum (f. Jahrb. f. r. u. e, Lit. VIII, 205; Venedig). 
Sprachlich ift der Text von Orvieto, deſſen Dialekt bis jept nur 
durch einige in einer Specialpublication über den dortigen Dom 
publicierte Urkunden befannt, befonders hervorzuheben; tert 
fritifch wird die Reproduction des ganzen Boeci unjeren Roma— 
niften ſehr willtommen fein. Es mag hier noch bemerkt werden, 
baß der Verleger aud einzelne Nummern für die Uebungen 
unferer romanischen Seminare, denen die Bublication überhaupt 
nicht genug empfohlen werden kann, in beliebiger Zahl abläßt. 
W. F. 


* 


1155 — 1853. 33, — Literarifdes 





Gentralblatt. — 11. Auguſt. — 1156 





Neue Jahrbücher f. Philologie u. Pad 
eiſen u.  Mafıns 127. u.1 


Inh.: H. R. Pom tow, die Orakelinſchriften von Dodona. — 

P. Stengel, die Einführung der in homeriſcher Zeit noch nicht 
bekannten Opfer In Griechenland. — €. Albredt, zu Antipbon. 
F. Blaß, zu Arhimedes, — G. F. Eugen: die Regierungen 
des Peiſiſtratos. — F. Kern, über den Schluß des zweiten Epei— 
Sen; in Sophokles' Antigoue. — F. Bodemüller, zu Epifuros 
rief an Gerodotoedt. — U Gufner, au uintilianus (X!l 10, 64). 
— 8% Sadée, zu Dionyſios von Halifarnafos, — F. Hultſch, 
Khparz zig rd oyarpıza. Reſte einer verloren geglaubten ——— 


gest Hrég. von Alfr. Flede | 
8. Br. 5. u. 6. Heft. 


— 


| 
ji 
| 


. Örunaner, zu Opidius Metamorpbofen (IX 44. — W. 


Ariedrid, zu Cicero's philoſophiſchen Schriften. — I. Schlenger, | 


au Cicero's Reden gegen Berres (IV 128. — Kraut, 


au 


Sıllufti ist. fr. 1 56). — Päbagogifche Brief ſad. — 
Salluſt tue (hist. fr. 156). — Pädagegiice Briefe aus dem Elſaß. perses pendant plusieurs anndes dans un certain nombre de 


— 2, Gerlach, die Zukunft der Realſchule. — #. Kaelker, über 


Perthes' Vorfchläge zur Reforn des lateiniſchen Unterrichts. (Korti.) | 


— teudtenberger, Dispofttionen zu Tden des — für den 
Schulgebraub, — A, Gartielder, der Humaniſt Geltes ald Lehrer. 
— A. Arlt, die eriten Wochen des griechifchen Unterrichts in Unter 
tertia. — R. Großer, das griechifche Penſum der Untertertia. Letzte 


Ermiderung.. — G. Diialas, neunte ordentlihe Hauptverfamms 
lung des Vereins von Yebrern böberer Lehranitalten der Provinz 
Schieften. — 8. Scheibe, Bericht Über die Verſammlung von 


Schulmännern zu Halberitadt. 


Mythologie. Sagen. 


l) Recueil de Contes populaires de la Kabylie du 
Djurdjura, reeueillis et braduits par J. Rivicıe, Paris, 1962, 
E, Lervux. (VI, 250 8.8) Fr. 5 


DPF 
2) Reeueil de Contes populaires slaves, traduits sur les 
textes originaux par Louis Leger. Paris, 1862, E, Leroux, 
(XIV, 266 8. 8.) Fr. 5. 


Ron diefen beiden neuen Bänden (IV und V) der Lerour': 
fchen Collection de Contes et de Chansons populaires, von ber 
Ref. den erften (E. Legrand's Recueil de contes populaires 
grecs) und dritten (U. Dozon's Contes albanais) in Jahrg. 1851, 
Nr. 38, Sp. 1323, und Jahrg. 1882, Nr, 21, Sp. 718 d. U. 
angezeigt hat, ift der ded Herrn Rividre von ganz befonderem 
Interefle, indem von kabyliſchen Märchen bisher noch gar nichts 
befannt war, Here Rividre hat drei Jahre unter ben Kabylen 
des Diurdjura in Algerien gelebt und aus ihrem Munde in ben 
Winterabenden die bier in treuer Ueberſetzung mitgetheilten 51 
Märchen ſelbſt aufgezeichnet. Nur wenige mögen unter ben 
Kabylen entitanden fein, ſehr viele Dagegen find, wie dies faum 
anders zu erwarten war, Barianten allbefannter, weit ver» 
breiteter Märchen. So 3. B. begegnet und S. 13 das Rham- 
pfinit-Märchen, S. 35 das Märchen von Recht und Unrecht, 
S. 51 das von dem Bruder und feiner wunderbare Eigen- 
ichaften habenden Schweiter, S. 61 das Unibos-Märden, 
S. 99 das vom geftiefelten Kater, S. 159 das von der Hugen 
Dirne, S. 173 der Schwanf von den Ejelseiern, S. 137 eine 
Bariante unjeres „Der Herr der jhidt den Jokel aus“ ꝛc. zc. 


Die Erzählung Jesus-Christ et la femme infidöle (5. 119) ı 
iſt aber jedenfalls Nr, V (La fille du doge) überfegt worden, 


ift eine Variante der in dem türkischen „Bierzig Vezieren“ 
vorfommenden Gefchichte, aus der Wieland’3 Hann umd 
Gulpenheh geihöpft iſt. (Bgl. Archiv für Literaturgefchichte 
III, 416.) Bemerkenswerth ift, daß die meiften der uns ſonſther 
befannten Märchen in der vorliegenden fabylifchen Gejtalt viel- 
fach entftellt, verftümmelt, Tüdenhaft, zuweilen faft unverjtändlich 


find. Es ſpricht dies für die große Treue, mit der Herr Niviöre | 


fie genau fo wiedergegeben hat, wie fie ihm erzählt worden find, 
aber es fragt ſich, ob nicht andere Erzähler ald die, welche Herr 
Riviöre gerade zu hören Gelegenheit hatte, fie minder entjtellt 
gelannt hätten. — Intereſſant find auch die Bemerkungen über 
Sitten und Meinungen ber Kabylen, die Herr Rividre den 
Gruppen, in bie er bie Märchen eingetheilt hat, vorausihidt. — | 


| fahren und fo treu als möglich überjegen! 





Herrn Rividre fei im Namen aller Märchenfreunde lebhafter 
Dank ausgeiprochen! 

Herrn 2, Leger's Sammlung enthält 33 Märchen und zwar 
14 ruſſiſche, 5 polnische, 5 tichechijche, 4 ferbifche, 2 flovafijche, 
2 bulgariiche und 1 flovenisches (Nr, XII, irrig auf S. XIII als 
kroatiſch bezeichnet). Sie find zum größeren Theile bekannten 
ſlaviſchen Märhenfammlungen, einige auch flavifchen Zeit 
fchriften entnommen, Bei der Auswahl fcheint leider mehr der 
Bufall, als ein beftimmtes Princip gewaltet zu haben, Ceux 
[eontes] que je donne ici, fagt Herr Xeger S. VII, sont ceux 
que j'ai remarquds dans mes lectures et dont la traduction a 
autrefois amus6 mes heures de loisir. Aprös les avoir dis- 


rerues ou de magazines, je Jes ai rdunis aujourd’hui. J’ai 
profitö de cette occasion pour reviser soigneusement ma tra- 


' duction. — Es wird vielleicht manchen Leſern willlommen fein, 


wenn Ref. die ihm befannten früheren Ueberjegungen einer 
Unzahl der Märchen hier namhaft macht. Nr. I (Une drachme 
de langue), von dem bosniichen Franziskaner 3. F. Yufic 
(nicht Lukich, wie Herr Leger S. VIII angiebt) aufgezeichnet, 
deutjch in den Grenzboten 1853, II. Semefter, I. Bd, S.155 ff. 
Auf diefe bis dahin unbeachtete interefiante Verfion der dem 
„Raufmann von Venedig“ zu Grunde liegenden Geſchichte bat 
Ref. im Orient und Dccident II, 315 f. aufmerffam gemadıt. 
Val. auch ©, Krek, Einleitung in die flavifche Literaturgejchichte, 


' 8.269. Nr. III (Le Petit Poucet), ſchon von G. Baris, Le Petit 


Poncet et la Grande Ourse, ©. 81 überfegt. Nr. IV (La 
mauvaise femme), engliſch von Ralſton, Russian Folk-tales, 
©. 39, Nr. VII (Le berger et le dragon), deutſch von Wenzig, 
Weſtſlawiſcher Märchenſchatz, S. 116. Nr. IX (Blanche-Neige), 
engliſch von J. T. Naafs, Slavonie Fairy Tales, S. 9, Nr. X 


' (Baba Jaga), engliſch von Ralſton, S. 139, Nr. XIII (L’esprit 


du mort), deutih von F. 9. Leweſtam in „Polnische Boltsfagen 
und Märchen. Aus dem Polnischen des K. W. Woyhcicki“, 
©. 130, Wr. XVII (Le baton enchante), deutjch von Waldau, 
Böhmiſches Märchenbuch, S. 41. Nr. XXVII (Le cheveu 
merveilleux), deutſch von Wilhelmine Karadſchitſch in ihrer 
Ueberfegung der „Volksmärchen der Serben“ von Wulf St. 
Karädſchitſch, Nr. 31, englifch von Naaks S. 41. Nr. XXX 
(Large, long et clairvoyant), dentich von Wenzig S. 130 und 
Waldau S. 325. Nr. XI (Le langage des animans) iſt ald conte 


 bulgare bezeichnet, ſtimmt aber jo wörtlich mit einem von uf 


St. Karadſchitſch mitgetheilten ferbifchen Märdjen (deutfch von 
feiner Tochter Nr. 3, englifch von Naake S. 65 und von Frau 
Mijatovice, Serbian Folk-lore, S. 37) überein, daß die Be— 
zeichnung als „bulgariſch“ wohl nur ein Verfehen ift. Die 
meiften der angeführten Ueberſetzungen fcheinen wörtlicher als 
die des Herrn Leger, der jedoch S. VII ausbrüdlich jagt: Elle 
[ma traduction] n'a qu’un merite, c’est d’ötre fidäle et 
d’avoir dtö faite sur les textes originaux. — Bon ben 
Märchen, die Ref. zuerft durch die vorliegende Weberjegung 
fennen gelernt hat, verdienten die meiften überjegt zu werben, 
bei einigen kann man barüber zweifelhaft fein, unverbientermweije 


ein von Siegfried Kapper in tichehifcher Sprache erzähltes an- 
geblih dalmatinisches Märchen, dem eine wirkliche Volksüber- 
lieferung zu Örunde liegen mag, das aber fehr unvolfämäßig 
und modern aufgepußt worden iſt. — Möchte Herr Leger 
biefem Bande ſlaviſcher Vollsmärchen noch einige folgen laſſen, 
babei aber in der Auswahl nach beftimmten Grunbjägen vers 
Rho. Kö. 


Alterthyumskunde. 


Tomaschek, Wilh,, zur historischen Topographie von 
Persien. L Die Strassenzüge der Tabula Peutingerana. Wien, 
1883, Gerold's Sohn. (89 $. Gr. 8.) 

Das bisher ganz vernadhläffigte elfte Segment der Peutin- 
gerfchen Tafel, den äußerften Oſten des antifen Erdkreiſes um- 
faffend, wird hier zum erften Dale einer eingehenden Unter- 
ſuchung unterzogen. Die fahlen Ortsnamen, mit den einfachen 
Parafangenzahlen der Wegentfernung zwifchen ihnen, wie fie 
das Driginal darbietet, beleben fich auf einmal, indem der Verf. 
durch Heranziehen der Wegvermeffung des parthiſchen Reichs 
(des Iſidor von Charax), des Geographus Ravennas, der 
arabiſchen auf Iran bezüglichen Landesbefchreibungen fowie 
neuer und neuefter Quellen der örtlichen Fixierung jener Namen 
auf die Spur fommt, ja, unter Rüdfichtnahme auf die Natur: 
beichaffenheit der jedesmaligen Gegend mit Hülfe feiner um- 
fafjenden Sprachlenntniß, meift auch ihrer Bedeutung. Bei der 


offenbar nicht unverfehrt gebliebenen Leberlieferung gerade des 


in Rede ftehenden Theil der unter Beutinger'3 Namen gehenden 
Wegelarte mußte der Berf. freilich bisweilen die Ortsnamen 
durch Vergleich mit der anderweiten Quellenüberlieferung erft 
rectificieren, in feltneren Fällen fogar die in Verwirrung ge- 
rathene Unordnung zurecht rüden, was, wie er ſelbſt einräumt, 
nicht immer ohne eine gewiffe Gewaltfamfeit abging. Doch im 
großen Ganzen ftimmen bie jo gefundenen Wegerichtungen und 
Ortslagen in ſehr befriedigender Weiſe mit der Natur der ein: 
zelnen iranischen Landestheile wie mit den anderweiten gejchicht- 


lihen Angaben. Es rechtfertigt fich fomit die VBermuthung des | 
5 . —— — daß ſpecielle Unterſuchung wohl beſtimmte Bezüge zwiſchen den 


Verf.'s, daß in dem iraniſchen Abſchnitt der Peutinger-Tafel, 
wenn auch verkürzt und entſtellt, ein werthvolles, uns ſonſt ver⸗ 
loren gegangenes Document, wahrſcheinlich das Bruchſtück eines 
Itinerars aus der Seleucidenzeit, vorliegt. 


— Zeitung. Hrog. vom Archäolog. Inſtitut des deutſchen 
Reichs. Ned. Max Fränfel, 41. Jabra. 2. Heſt. 

Inb.: A. Kalkmann, über Darftellungen der Hippolytos— 
Sage. 2. (Mit Taf.) — 9. Furtwängler, Kentaurenfanpf und 
Lowenjagd auf zwei archaiſchen Lekythen. (Mit Taf.) — K. Pur— 
aold, Kafon im Stierfampf. (Mit Taf) — O. Roßbach, zur 


— 1883, 33, — Literariſches Centraldlatt — 11. Auguſt. — 


1158 





im Befonderen. Darnach Kann man freilich nicht fagen, daß ber 
Berf. feinem Stoffe ganz gewachſen war. Das ganze Bud) trägt 


' zu wenig ben Charakter jelbjtändiger eindringlicher Forſchung 





an fich, nur das Nabheliegende wurde berüdfichtigt, verwerthet, 


die Löfung ſchwierigerer Fragen faum geftreift, oder ihnen ganz 


aus dem Wege gegangen. Gleich das einleitende Eapitel über 
den Buftand der humaniſtiſchen Studien in ben Niederlanden in 
ber zweiten Hälfte bes 16. Jahrh.'s ift allzubürftig an That- 
ſachen; im Capitel über Rubens’ Jugend und Wanderjahre in 
Stalien ift fein Verſuch gemacht den Einfluß feines Lehrers 
Otto VBänius zu umgrenzen und eine jehr lüdenhafte Nennung 
deffen, was von Werfen der Antike oder Renaiffance Rubens in 
Mantua und Rom jah, kann das Bild der antiquariichen Er» 
ziehung des Künftlers nicht ſchärfer beftimmen helfen. Das - 
Eapitel „Rubens als Alterthumsforſcher“ hätte ſchon aus der 
publicierten Correſpondenz des Künſtlers reichhaltiger geftaltet 
werden fönnen, geſchweige num wenn, was doc) nahe lag, die 
unpublicierte Correfpondenz des Künftlers berüdjichtigt worden 
wäre. Am beften erjcheint Ref. das Capitel: der Künftler und 
die Antike, wo namentlich die verjtändigen Bemerkungen über 
Rubens’ De imitatione statuarum hervorgehoben feien. Die 
zweite und weitaus umfangreichere Abtheilung des Wertes bes 


| Spricht die Gemälde, deren Stoff Rubens der Antife entnommen 
' hat. Die Bejchreibung ift präcis; dankenswerth ift die Angabe 


der wichtigften Reproductionen. . Aber das was die Hauptjache 
war, die Quellen aufzufpüren, woraus Rubens in den befonderen 
Fällen ſchöpfte, hat der Verf. faft immer unterlaffen, wo die 
Erforſchung ſchwieriger war. Das gilt von dem literarifchen 
und gilt von den monumentalen Quellen, Er fagt z. B. (S. 51), 


Eyclen des Decius Mus und Eonftantin d. Gr. und den Reliefs 


der Trajansfäule und des onjtantinsbogens herausfinden 





alteiten griechijhen Kunſt. (Mit Holzfhn.) — Miscellen. — Berichte, | 


— Nbbildungen. 


Kunf. Tonkunf. 


Goeler von Ravensburg, Dr. phil. Friedr. Frhr, Rubens 
und die Antike. Seine Beziehungen zum classischen Alter- 
tıum u. seine Darstellungen aus der elassischen Mythologie u, 


Geschichte. Eine culturgeschichtlliche Untersuchung. Mit 
6 Taf. in Lichtdruck, Jena, 1582. Costenoble. (XI, 224 8. 
Imp. 8.) c# 10. 


Der Berf. hat Hier einen ſehr interefjanten Stoff aufge 
griffen. In welchem Verhältniß fteht der warme Berehrer, aber 
auch der gelehrte Kenner des Alterthums zu dem Künftler, 
deffen Werke zum Mindeften in Form und Empfindung fo ganz 
in dem fünftlerischen Boden der nordifchen Heimath wurzeln? 
Und dann, aus welchen monumentalen und literarijchen Quellen 
ſchöpfte Rubens die Stoffe für die übergroße Zahl feiner Dar- 
jtellungen, welche der antifen Mythologie, Gefchichte und Sage 
angehören? — Die Löfung dieſer doppelten Aufgabe ift nicht 
leicht, fie ſetzt vor Allem intime Kenniniß aller Bedingungen 
voraus, unter weichen Rubens’ Künftlernaturell reifte, und dann 
einen Fond von ungewöhnlicher Kenntniß der claffiichen Schrift: 
quellen überhaupt und des Zuftandes philologijcher und archäo— 
logiſcher Gelehrſamkeit in den Niederlanden zu Rubens’ Beit 


fönnte, aber er hat dieje Unterfuchung unterlaffen. Er ver: 
mutbet den Einfluß der von Rubens befefjenen Gemmen auf 
einzelne Darftellungen, und er geht wieder nicht darauf aus, 
einzelne Fälle zu verfolgen und ein beftimmtes, ſei es pojitives, 


ſei es negatives, Nefultat zu Tage zu fördern. Und diefer Theil 


der Arbeit hätte doch den Verf., deſſen Eritlingsarbeit dem Ge— 
biete der claffishen Archäologie angehörte, befonders reizen 
follen. Für die Auffindung der literarifchen Quellen, aus 
welchen Rubens jchöpfte, der unmittelbaren und mittelbaren 
(Miythologien, Emblemata, Werke jener Zeit) reichte des Verf.'s 
Belefenheit niht aus. So mangelt denm auch dem Buche das 
Endrefultat: die Umgrenzung bes archäologischen Wiſſens des 
Künftlers, und der Berf. wird fich begnügen müfjen, in jeinem 
zweiten Theile einen Beitrag zur noch offen ftehenden Löſung 
der Aufgabe geliefert zu haben: einer Darftellung von Rubens’ 
Berhältniß zur Antike, H. J. 
Walderfee, Paul Graf, G. P. da Paleftrina und die Gefammtaus: 
abe feiner Werke. Leipzig, 1883. Breitkopf & Härtel. (32 5. 
tov. 8.) 1. 
A. u. d. T.: Sammlung muſikaliſcher Vorträge. Heraueg.: 9 
Gr. Balderfee. we ſe DER 
Der verdiente Hrögbr. der in dieſen Blättern mehrfach 
rühmend hervorgehobenen „Sammlung mufitalifher Vorträge” 
verbindet mit einer auf Grund der neueften Forſchungen rechfi- 
cierten biographiichen Skizze den Hinweis auf die im Verlage 
von Breitfopf & Härtel erjcheinende fritifch revidierte Geſammt⸗ 
ausgabe ber Werke Baleftrina’s, welche, vor drei Jahrzehnten in 
Ungriff genommen, zwar langjam, doch ftetig fortichreitet und 
300 Jahre nad Paleſtrina's Tode (1594) beendet jein foll. 
Bon den 30 projectierten Bänden liegen jegt 14 fertig vor. 
Bemerfenswerth ift, was der Berf. S. 4—5 jagt: „Das Land, 
in dem bie Wiege Pierluigi's ftand, deſſen Bibliothefen das 
ganze Material beherbergen, hatte nicht einmal ſoviel für feinen 


1159 





größten Kircchencomponiften übrig, eine Gejammtausgabe feiner 
Werke zu veranftalten. Daß die Anregung hierzu von Deutich- 
land ausging, trogdem hier die Ausführung auf Schwierigkeiten 
ftieß, die in Italien mit Leichtigkeit zu überwinden geweſen 
wären, gereicht unferem Baterlande zur befonderen Ehre. Ge: 
ſchäftlich jcheint zwar unfere Ausgabe, wenn wir das namentliche 
Verzeichniß der Subfcribenten betrachten, keine Reſultate erzielt 
zu haben. Vielleicht träte eine Wendung zum Befjeren ein, 
wenn die Verlagshandlung fich entfchlöffe, neben der PBartitur- 
eine Stimmen-Ausgabe zu veröffentlichen. Freilich müßte einer 
ſolchen eine Umfchreibung der Stimmen in die jegt gebräuchlichen 
Sclüffel vorangehen.* Wenn, wie anzunehmen, bie leitere 
Bemerkung im Einverftändniffe mit der Verlagshandlung ge- 
- macht ift, jo wird man diefer zu einem ſolchen Entichluffe von 
Herzen Glück wünſchen können! H. Rmnn. 


.. für kirchliche Kunst, brög. von Iheoder Prüfer. 7. Jahrg. 
Nr. 8. 





Juh.: Holzkirche in Hogendorf (bei Neutitfhein). — A. Karten, 
Beiträge zur Baugefhichte des caminer Doms, (Schl.) — Miscellen. 
— Chronik. — Kiteratur, 





II = 


Vermifchtes. 


Welcker, Herın., Prof, Schiller’s Schädel u. Todtenmaske | 


nebst Mittheilungen über Schädel u. Todtenmaske Kant's, Mit 
1 Titeibilde, 6 lithogr. Taf. u. 29% in den Text eingedr. Holz- 
stiehen. Braunschweig, 1°83. Vieweg & Sohn. {IX, 160 5. 
Gr. 8.) 10. 

Mit einem erftaunlihen Aufwande von Scharfſinn, Sorgfalt 
und Geduld ift e& dem Verf. gelungen, den ſicheren Nachweis 
zu führen, daß ber big dahin jo genannte Schillerjhädel Eigens 
thümlichkeiten aufweiit, weldye mit der Unnahme feiner Zu— 
gehörigkeit zu Schiller’3 Todtenmasfe unvereinbar jind und 


ſomit die Unrichtigkeit der ihm ertheilten Benennung außer | 


Zweifel jegen. Interefjant, wie die Lectüre einer Criminal 
unterfuchung, ift es, den verjchiedenen Entwidelungsitadien dies 
ſes endgültigen Urtheil3 zu folgen, von denen uns in dent vors 
liegenden Werke eine Darjtellung gegeben wird. Nachdem jich 


nämlich der Schäbel zunächſt als überall viel zu groß für die 


befannte Schwabe’jche Todtenmasfe erwiejen hatte, jchien ſich 
diefes Mißverhältniß aufzuklären, als es dem Berf. gelungen 
war, in Weimar eine zweite, ebenfalls originale, aber in allen 


Theilen größere Maske aufzufinden, und fejtzuftellen, daß die | 


Schwabe'ihe Maste aus gebranntem Thon gefertigt und be— 
teächtlich geichrumpft fei. Allein auch die Weimarer Maske lieh 
bedeutjame Incongruenzen mit dem Scilierfchädel erkennen, 
Gontouren, welche nicht der normalen Die der Weichtheile ent- 
ſprachen, vor Allem aber eine Ajymmetrie im Stande der Naje 
und der Obrlöcher, welche jener des Schädels gerade entgegen- 
gejegt war, Mit großer Wahrfcheinlichleit vermuthet daher der 
Verf., daß der „Schillerſchädel“ in Wirklichkeit dem ebenfalls, 
wie Schiller, im Kaſſengewölbe“ zu Weimar beftatteten Bürger: 
meifter Baulfen angehört habe. — Illuſtriert wird diefes negative 
Nefultat durch eine Betrachtung des Kantſchädels, bei dem die 
meſſende Vergleihung mit der Todtenmasfe zur Evidenz die 
Zufammengehörigkeit Beider erwieſen hatte. Auf die zahlreichen 
Einzelgeiten, befonders auch auf die Unterfuchungen über die 
verichiedenen Formen der Schiefnafen und ihre Nennzeihen am 
Schädel kann Hier nicht eingegangen werben. In ben Beilagen 
giebt der Verf. an der Hand älterer und neuerer Thatſachen 
einen Ueberblid über die Frage nad dem Zuſammenhange zwi⸗— 
hen Hirngewicht und Intelligenz, die er in bejahendem Sinne 
beantwortet. Es folgt eine Polemil gegen Virchow, in der der 
Verf. auf feine Arbeiten über die Wichtigkeit einer anthropologi⸗ 
{chen Würdigung der Höhendimenjion des Schädels hinweiſt, 


— 1883. 33, — Literariſches Gentralblatt — 11, Auguſt. — 


1160 





' mb enblich eine Mittheilung über Danneder's Schillerbäften. 





(58. 





Broebſch, 


Eine Photographie von Schiller's Todtenmaske und zahlreiche 
andere Abbildungen find dem Werte beigegeben. Blidt man 
ſchließlich auf die ganze Arbeit zurüd, fo erhebt fih mit ber 
Hochachtung für die Forfcherarbeit, die in demſelben jtedt, ein 
leifed Bedauern über die Nichtigkeit des endlichen Rejultates. 
Gewiß ift es äußerjt wünjchenswerth, daß die Wifjenjchaft die 
Schädel bedeutender Männer ftudiert, und es harren noch jo 
manche, 3. B. der Goethes, einer folhen Bearbeitung, aber (das 
ift die Frage, die man nicht zu unterdrüden vermag) fteht denn 
die Frucht derartig minutiöfer Forfchungen wirklih in einem 
geraden Verhältnifje zu dem durch fie verlangten Aufwande von 
Scarfjinn und Mühe? Kr. 





Sitzungsberichte der k. preuß. Akademie ber Wiffenfhaften zu Berlin, 
1553. 35, 36. 
Inh: Müllenboff, über den füdörtlichen Winkel des alten 


' Germaniend, — Weber, über Die Gejchichte vom Kaufırann Gampakı, 
Machtrag.e) — Bilden, arfineitiibe Steuerprofeffionen aus dem 


Jahre 154 mn. Chr. und verwandte Urkunden. (Hierzu Taf.) — 
zoepler, über einige Eigenfchaften frenzweije verbundener Magnet 


ſtabe. 


Univerſitätéſchriften. 
Bonn (Inanguraldiſſ.), Frid. Koepp, de gigantomachiae in 
pocseos arlisque monumentis usu,. (66 8. 8.1 
Halle-Wittenberg (Inauguraldiſſ.), Mart. Dabm, Laparotomie 
bei Jens. (21 S. 8) — Joh. Bourzutſchko, zur Hiſtolegie 
des areinoma ventrieuli. (278. 65) — Paul Hartwig, zur Ga 
ſuiſtik des primären Lungenechinotocens. (33 2.8) — Oue 
zur chirurgiichen Behandlung des Blafenkatarrbs. 
21 S. 8.) — Wilh. Thorn, Über die Acfendrebung der Üvarien- 
tumoren. (104 ©, 8) — 3. Ar. Dannemann, Beiträge jur 
Kenntniſt der Anatomie u. Gntwidelung der Meſembrvantbema. 
8) — Karl Wilke, über die anaromiihen Beziehungen 
des Gerbſtoffs zu den Eerretbebältern der Pflanze. (32 S. 8) — 
Guil, Goerbiy, nominum, quibus loca significantur, usus Plautinus 
expomtur et cum usu Terentiano comparatur. (43 8. ®) 


Shulprogramme. 

Grap (erited Staats ⸗Gymnaſ.), Arth. Steinwender, Feſtrede 
zur 600jaͤhrigen Feier Des Anfalls des Herzogthume Steiermark an 
Das Hans Habsburg. — Gaj. Hoffmann, Nekrolog des verſtor—⸗ 
benen Directors Key. Marb vr. Mich, Peinlich. (11, 14 ©. 8.) 

Aremjier (Landes-Ober-RMealſchule), Emil Naimann, Die 
Brunnenwafler der Ztadı Kremſier. (29 S. ».) 

Yandsfron in Böhmen (Staatée⸗Ober-⸗Gymnaſ), E. Jobne, 
die Andromeda des Guripites. (22 ©. 8.) 

Leipa Bohm.⸗) (Ztaat»DOber-Giomnaf.), M. T. Ciceronis phi- 
losophia moralis. Pars altera. Sectio V, Tuilii ipsius, quam maxime 
poterat, verbis ad viam quandam et ralionem revocabat Jos. 
Walter. — P. A. Paudler, k. k. Ordens⸗Ober⸗Gymnaſium — 
f. f. Staats-Obergumnaſium. Gin Beitrag zur neueſten Geſchichte 
des Yeipaer Gymnaſiums. — Die Keier der Verstaatlichung Des bie: 
berigen Ordensgymnaſiums. (46, 7,25 ©. 8.) 

Melk (ObersGiomnaf. d. Benedictineritiftes), Romuald Gum: 
voltsberger, Melt in der Türfennorb des Jabres 1663. — Wahr. 
Strobl, Flora von Admout. (Schl. (78 S. 2 Holsfdn.: 21 5. 8.) 

Stoderau (niederditerr. Landes-Realgymnaſ. u. gewerbl. Kort: 
bildungsichule), K. M. Blaage, die Biene in der deutichen Volks: 
fitte m. ⸗Meinung. — Ueber Die wolitifche, religiöfe u. ſociale Stel 
lung Der Gallier nad Caeſar's Aufzeichnungen Über den galliſchen 
Krieg. 1 04,13 ©. 8.) 

Bien (afad. Gumnaf.), Ad. Weiß, die römiihen Haifer in 
ibrent Verbaltnifie zu Juden u. Ghrüten. (Schl.) (24 ©. 8.) 


a — Magazin. Hrög. von Shönmälder. 59. Bd. 
1. Heft. 
Inb.: Mich, Selbe, Herzeg Johann von Giörlik. 


Altpreußiſche Monatejchrift. Neue Folge. Hrög. v. Nud. Reiden. 
Gruit Wider. 20. Br. 3. u. 4. Heft. 

Inh.: 3. Gallandi, Königsberger Stadtgeichledter. (Korti.) 

— Garl Bedherrn, Die Zt. Georgenkirche zu Raſtenburg. — )- 

Jakobſen, Die Ariome der Geometrie und ihr „vbiloferbiider 

Unterficher” Herr Benno Erdmann. — Gin ungedrndftes Werk von 

Kant and. feinen lepten Yebensjabren. Als Manuſeript berans 


1161 





acgeben von Rudolf Reicke. (Fortſ.) — Kritiken und Referate, — 
Mittbeilungen und Anbang. 


Deutſche Revue. Hrög. von Richard Fleiſcher. 8. Jabra. 8. Heft. 

Inhe: Gräfin Agnes Klindowftroem, Seine Vergangenheit, 
— M. Haushofer, der Spielraum der Täufhung im der Volks— 
wirtbfchaft. — Fr. Bücheler, Properz. — J. van Bebber, die 
Wolfen als Wetterſignale. — Felit Dahn, Kunäla. (Ballade) — 
Karl Bardeleben, über —— Verbrechergehirne. — Franz 
Seitz, die Verhütung der Gholere. — Emil Schlagintweit, 
Galcutta, eine ya > Beltitadt. — E. Laſspepres, die deutſchen 
Univerfitäten. 5. — Berichte aus allen Biffenfchaften. 14. — Kleine 
Revuen. — Literariſche Berichte, 


Allgem. Militär-Zeitung. Red.: Zernin. 59. Jahrg. Nr. 52-57. 

Inh.: Cuſtozza 1848 u, 1866. Eine Parallele. (Schl.) — Zur 
Brage der Einführung eines Kartätſch-Geſchoſſes bei der Aufanterie, 
— Militär u. Civil. — Troft, die militärswirtbfchaftliche Lage 
der Koſaken. (Fortſ.) — Ein Blick anf die k. k. öfterreichijche Armee, 
befonders die Infanterie. — Freih. v. Schlotbeim, eine Bes 
richtigung. — Das Repetier « Gewehr» Syftem Sporer n. Härl. 
— Die griechifche Armee nach ihrer Reorganifation. — Verſchiedenes. 
— Nachrichten ꝛc. 


Sirius. Zeitſchrift f. populäre Aitronomie, Hrög.v. Herm. I. Klein. 

.%. 11.8. 9. Heft. 

Inh.: Ueber die mechaniſche und phyſiſche Gonftitution der 
Sonne. — Weitere Beobachtungen über den Doppelfrater Meifier. 
— Die wichtigen und intereffanten Sternbaufen und Nebelflete mit 
befonderer Berüdfichtigung der ſchon im gewöhnlichen Teleſkopen 
fihtbaren Objecte. — Grinnernugen zur Geſchichte des rauenbofer'- 
ſchen Alint» und Aronglajes in 


Planetenftellung. 





Ruſſiſche Revue. Monatsfchrift für die Kunde Rußlands. Heransg. 


von E. Röttger. 12. Jahrg. 5. u. 6. Heft. 

.Iab.: Ernſt Leyſt, Aufs und Zugang der Gewäſſer im” euro— 
päilchen Nupland. — U. Brüdner, die Verhandlungen der „großen 
Commiſſion“ in Mostau umd St. Petersburg 1767—1768. Echl.) 
— Ar. Matthaei, der auswärtige Handel Ruflands im Jahre 
1581. (Schl.) — Die Operationen der Neichsereditanftalten im 
Jahre 1580, — E. Schulze, der Maler W. Werefchtfchagin. Eine 
biograpbifhe Skizze. — Zur Geſchichte der Juden in Litauen im 
XIV. —XVI, Jahrhundert, — Kleine Mittheilungen. — Nevne ruffis 
icher Zeitſchriſten. — Nuffifche Bibliographie. 


Revue critique. Nr. 31. 


Sommaire: Maxe-Werly, collertion des monuments öpigraphiques du Bar- 
rois, — Kehl, choix d’inseriptions greeques les plus anciennes. — Har- 
risse, Jean et Sebastien Cahot, leur origine et leurs voyages. — Mi- 
moires de Jacques de Puysigur, p. p. Tamizey de Larroque — 
Jackson, liste provisoire de bihliographies geographiqnes spieinles. — 
Theses die doetorat: Henry, Varron ei Fanalagie; dtude sur Fanalogie 
en general, — Chronique, — Acadimie des Inseriptions, — Société des 
Antıquaires de France. 


Unfere Zeit. Hrsg. von Rud. v. Gottſchall. 8. Heft. 
Inh: Hans Wahenhufen, maznetiſche Inclination. 4-8. (Schl.) — 5. Bart- 
fing, Yeon Ühamverta, 1. — Gugen Babel, Perträt aus dem ruſſiſchen 
Ziteraturieben. 11, Iwan Turgeniem, 2. — Ach. Berg, bie Parteien im 
deutichen Meihstage. 4. — Ar. v. Hellmwald, die Polarforihung der Gegen · 
wart. 3. — Guſt. Bortig, uniere moderne Wartenfanft, 1. — Kent. Her» 
mann, die Stellung und Nufgabe der Phtlofophle In der Gegenwart, — D, 
. raund, Iapaneiiche Stitzen. 4. — Ghronit der Begenwart, — Polimche 
ent. 








Die Grenzboten. Red.: Johannes Grunow. 42, Jahrg. Nr. 32. 
Inh.: Engeres und Weiteres, — Gloſſen zu den modernen Greditbeftrebungen, — 
Zur Geſchichte der Megenreformatlon, — 3. Minor, Friedrich Schlegei. 2, — 

“ng. Riemanm, Die Wrafen von Altenichwerdt. (Aortl.) — Piteratur. , 


Die Gegenwart. Hrög. von Theophil Zolling. 24. Bd. Nr. 31. 

Anb,: Die Matt des Suezeanals, — Ludw. Nolre, ein Wort an das aufgeflärte 

Jahrhundert. — 9. Vergbaus, Das geiftige Wigentbumsrecht der aerjte. — 

Karı Siegen, das Saichal von Saulet'e Bebelnen, — Ludw. Getger, Die 

älteften berliner Wechenſchriſten. — 6. DOften, unter modernes Bauweſen. — 

Zuſt. Ebbardt, über Die Zukunft ber Aunflihäge in Nom. Behr 
mann, Vourlak. Gm Stunmungsbild aus Mubland, — Notizen, 


m. f. literar. Unterhaltung. Hrög. von R. v. Gottſchall. 
tr. 31. 
Inh: Meinbard Moien, modernes Mitdentih. — Muſifliteratut. — Midard 
v. Lukawetſch, Nomane und Novellen. — Raturwiſſenſchaftiche Aundſchau. 
— Feuilleton, — (Ausländiiche Litetatut.) — ®ibliograpbie, a 








Europa, Red. von H. Kleinfteuber. Rr. 31. 
Inh: Arıh, Aleinſchmidt, Die Herzogin won Perm. 2. — 4, Berghaus, 
die ührenlegion. — Die Indianer in Surinam. 2, Schl — D. Yebmann, 
Das griehiihe Theater. — vLiteratut ac. 


— — 


ünchen. — Vermiſchte Nachrichten. 
Grläuterungen zu Tafel VI, — Stellung der Jupitermonde. — 


— 1883, 33, — Literarifhes Gentralblatt — 11. Auguſt. — 





1162 


Biffenfhaftl. Beilage der Leipziger Zeitung, Nr. 60 u. 61. 


Inh.: Das Tuchmachethandwert in der Oberlaufig. — 9. Marbadı, Ieipulger 
Theatet. — Berzeichnitz der im Winter-Halbjagre 1883/84 auf der Uninerntät 
Bag zu haltenden Borlefungen. — Boigt, Naturiang im obern Erzgeberge. 
— Bücerbeiprehungen. — Verzeichnis neu erfbienener Schriftwerfe. 
Allgem, Zeitung. Beilage, Nr. 202—208, 
Inh. A. Beey, zur Geſchichte des frangdiiihen Bauernftandes. — Sommertage in 
St. Peterövurg. (Schl.) — Beologiihe Nelieitarte von Sudoſtbayern. — Die 
Zrurpenidau zu Bars am 14, Zuli und Die gegenwärtige Beſchaffenheit der 
franzoſiſchen Armee, — 3. Sepp, dad Ganalprojert_vom Wolf von Alfa zum 
Jordantbal. 3, — Gtudentiihes ans Amerlla, — Schmwider, Keiler-Alein, 
Geſchiane von Ungarn. — 5, A, Kier, zu Braun’d „Bortbe im Urteile feiner 
geugenoſſen“ — PB. #. Krell, fAuttgarter Aumftauflände, — Sibirien u. feine 
Sedeutumg für den Weltbandel, — VBecht, die mündener internationale 
Aunfkaueflelnung, 5. — Weneral Briaimont, — A, Sauer, eine wicdererflan. 
dene Fürftenitadt. — W. vabtke, alte Kanſtwerſe in Zirol, — Ariebrid der 
role ale Areimaurer. . 
Illuſtrirte Zeitung. Red.: Franz Metſch. 81. Band, Ar. 2092, 
Anb,: Vaul Debn, das Öffentliche Geſundheiteweſen. — Mar Dittrid, das 
erfle fächrfüche Kriegerfeht in Teeden. — Binz Yu von Battenberg und 
Vrinzeſſin Birtoria von Heilen. — Das Erdbeben aui Jochta. — Todtenihau. — 
Emil Ionad, Kovenbagens Umgebungen, — ®ilber aus der Schweiz. Die 
@iehbahbahn. — Preiie u. Suchhandel. — Die englijche Bulldogge. — Bolw- 
techniihe Mittbeilungen. — Die Emigteit, Beidhnung von Dite Steig. — Him- 
melderjheinungen. 


Ueber Sand und Meer. 50. Bo. 25. Jahrg. Rr. 44. 


Inb.: Jobe. van Dewall, Der Gommandant. (Fortſ.) — ®. v. Stengel, 
ren, (Schl. — Bruno Walden, literariihe Blaudereien, ſranzoͤſiſche Yıite- 
ratur. 3, — Aus dem alten Münden, — Die Katjerfeftlichteiten in Bra. — 
Der neue mailänder Friedhof. — Gregor Samarom, Blemma. (Fort. — 
Th. Trede, die Aunft auf der Strafe, aus dem neapolitaniſchen Volteleben. 
— Notizblätter, — Graf Kbambord. — Andalufiihe Schönhelt. — Die cultur ⸗ 
hifteriihe Austellung in Bra. — Zuluſtrationen. 


Sonntags-Blatt. Red.: A. Phillips. Rr. 31. 


Inb,: Beorg Hartwig, Marbenipiele des Yebens, 1.) — Die Npoftelfirdhe in 
Klin, — 5* ohde, Zrübe und lichte Tage. Gortſ.) — Einſam. — 
T. v. Mothichatz. Hoͤpfe. — Loſe Blatter. — Yuuftrationen, 


Gartenlaube. Rr, 31. 
‚ Ueber Sllipven. — Harbert Harberts, das erfte aflgem. 











Br.) 


Inh: Erwin Eburn, Cine muflalifbe Familie. (Fotti. — Bel. Niem..., 
@infamteit. (Vedicht.) — Mart. Breif, Sohfommernadt, (Gedicht. — Kerd, 
Shiftorn, Tirlomaten in der Sommerfriite, Fort.) — Alig v. Gotta, 
Bas ift algemeine Bildung? — Ludw. Hohl, Berer's Banderſahre. — 
Dittrich, bie IMjährige Webächtinieler der ymeiten Belagerung Wiens 
burdı Die Türten. — Der Dionat Jull in ber Bedrängnp Wiens mäbrend ber 
Zürtenbelagerung 1683. — Mutolf Birhom. — 8. Neumann, Nadmeort zum 
internationalen Schhadyturnier in Yondon — Mus aller Melt. 


Dabeim. Hrög. von R. König nm. Th. H. Bantenins, 19, Jahrg. 
r. 44. . 
nl: Morig v. Relhenbach, Die Pri ſFotu.) — vudw. Hänfel- 
3 a Midelfulf, Aus einer —— aber wabrtaften Chreutt 
der Stadt Braumichwelg, — Zudm, Ar. d Ompteda, das Daheim deutiher 
Grzieberinnen in Londoͤn. — Wild. Baur, freiberr Johann Heintich v. Schrö- 
der, der hamburger Armenireund. — Sugo Aruold, Uniere Alpenſeen. — 
Leop. Wirte, zur Charatteriſtik Arieorich Miihelm’s IV. — Am Bamtitentiiche, 
— Gelunpheitsraib. 

Juh. der Bellagen: Vom dritten Gongreh des deutichen Schadybundes in Nürnbera- 

— Arik Anders, Yeinwand u. Baummolle. 


Schorer's Familienblatt. Red.: €. O. Hopp. A. Be. Nr. 31. 


Inh.: 9, Arnbard, Der Schapgräber von Aönlaamart. GGertſ) — Eugen 
Schmwiedland, Graphelegiſches. Briefe an eime Dame Über 








andſchriften · 
deutung. 5. — Heim. Keule, Auf dem 5 ine Seegeſchichte. — 
Settse-fa, zur Aranenfrage, — Jeung Hirſch, Des Königs Kälıher, — 
Werkebrte Welt, Luſtſplel in einem Met frei nad dem Aranzdfiiben von Moris 
Ehrlid, — Jeh. Trojan, Aus den DOftfechidern. 1. Warnemünde — 
Ang Mauthner, Der Tod an der Mivlera, — Plauderede, 


Allgem. zw des Judenthums. Hrög. von 2, Philippfon. 
47. Jahrg. Rr. 31. ° 
Inb,.: „Untergang der Pügenbrut!" — In den Angelegenheiten der ruſſiſchen Inden. 
7. — — vor dem Prei»Schmurgericht in — Die Schußverhandtung 
im Tifza + Kizlarer Proceh. 5. — Zeutungenachrichten. — Aenilleton, 


3änifars @iteraturblatt. Hrög. von M. Rahmer. 12. Jahrg. 
t. 


Int,: Lewin, die Reuchriften auf der Inſel Malorka. (Fortſ) — Paulus Gafifel, 
Stwlod, (Ferti,) — Kroner, Gofleetanea, Altes in neuem Gemwande. 
Bürf, GegegenerHäning. — Literaturdericht. — Notizen. 











1163 





Dorlefungen im Winterfemefter 1883 84. 


16. Breslau. Anfang: 15. October, 
. 1.0. Goangelifh:tbeologifhe Kacultät. i 
Pf. Erdmann: Grklärg des Ebräerbriefes mit exeget. u. bibl.s 


— 1833, 8 33, — Literarifhes Centralblatt — 11. Auguft. — 


| 


theolog. Uebgn. — Hahn: Winleitz in das N. Teit.; Erklärg des 


Gvangeliums Matthai; Erklaärg der DOffenbarnng Johannis. — 
Meuß: Encyklopädie der Theologie; prakt. Theologie, Ginleitg u. 
1. Ih. (Katechetik, Homiletik, Liturgie, Lehre von der ſpec. Seel⸗ 
forge); im Sem.: ——— Uebgn; homilet. Uebgn im prakt. 
Inſi. — Näbiger: Einleitg in das U, Teſt.; Erklärg des Hiob; 
im Sem.: altteſt. Uebgn. — Schmidt: Leben Jeſu; chriſtl. Glau— 
bensiehre 2. (ſvec.) Th.; katechet. Uebgn im prakt. Inſt. 
Schulp: Erflärg der jeſalaniſchen Weiſſagungen; altteſt. Theologie; 
neuteſt. Uebgn im Sem. — Weingarten: Kicchengeſchichte der 
erſten acht Jahrh. (Geſchichte der alten ni in Sem.: kirchen⸗ 
geſchichtl. Uebgn. — Prdoec. Koffmane: Kirchengeſchichte 3. Ib., 
von der Neformation an. — Lemme: Erklärg der Abſchiedéreden 
Iefu Joh. 14—17; Dogmengeſchichte. 
Lb. Ratbolifh»tbeologifhe Macuität. 


Pf. Bittner: jvec. Moraltheofogie; über das vatican. Goncil. | 


— Rriedlieb: allgem. u. fpec. Einleitg in die h. Schriften des 
N. Teſt.; Erklärg des Epheſer⸗, Koloſſer⸗ u. PbilipversBriefes ; im 


Sem.: nenteit. Neban. — König: Apologetif(tdemonstratio eatholiea); | 


fpec. Dogmatif 4. (lepter) Th. ; dogmat. Uebgn im Sem. — Lämmer: 
Kirchengefchichte des Mittelalters, verbon mit tbeolog. Literatur: 
geſchichte; archäolog. Uebgu im Sem. — Probit: Paitoraltbeologie 
I. Ib.; Geſchichte der Katecheſe. — N bibl. Ardyiologie 
1. Ih.; Erklaärg des Buches Job; altteit. Mebgn im Sem. — 
Prdoec. Krawutzkyt die Yehre von den Gardinaltugenden ; Ges 
ſchichte der Moraltheologie. — Sdralek: ſchleſ. Kirchengeſchichte; 
Kirchenrecht 1. Th.; Eherecht. 


1. Juriſtiſche Racultät, 


"PA. Brie: deutfche Nechtegefchichte; allgem. deutſches Staats» | 


recht; ftaatsrechtl. Meban im Sem, — Brud: Strafprech; Straf 





vroceppractienm; Strafredt. — Gierke: deutjches Privatrecht mit | 


Einſchl. des Lehnrechts; Handelös, Wechfels u. Seerecht; im Sem.: 
Uebgn im deutichen Recht. — Gitzler: preuß. Givilreht; preuß. 
Pfandrecht; Kirchenrecht der Katholiken u. Proteftanten u. canon, 
MRecht; Eberecht der Katholiken u. der Proteftanten. — Regels— 
berger: Geſchichte des röm. Rechts; Inſtituit. des rom. Rechts; 
exeget. Uebgn in den Pandekten im Sem. — Schwanert: Pandekten 


mit Ausſchl. des Familien- u. Erbrechts; gemeines Familienrecht; 


gemeines Erbrecht. — Seuffert: Civilproceß; Concursrecht u. 
Goncursverfabren; ſtraftechtl. Uebgn; deutſche Gerichteverfaſſung. — 
v. Stengel: juriſt. Enchtlopädie; Kirchenrecht der Katholiken u. 
der Proteſtanten; deutſches u. preuß. Verwaltungsrecht; Uebgn tm 
Verwaltungserecht. — Prdoc. Eger: Eifenbahnrecht; Poſt- u. Te— 
legraphenrecht. 


ME, Medicinifhe Facultät. 


Pff. Auerbadı: über die — — im Beſonderen diejenige 
der Bertebraten; über die Conſtruction nm. den Gebrauch des Mis 
kroffopes. — Berger: allgem. Pathologie u. Therapie der Geiſtes— 
frankheiten; Klinif n. Poliflinif der Krankheiten des Nervenfuitems. 
— Biermer: fpec. Pathologie u, Therapie; über die Schwindfucht ; 
medic. Klinik u. Poliklinif. — Cohn; Hygiene des Auges mit opt. 
Demonftratt. (f. Studierende aller au); Angenfpiegeleurius. — 
Fiſcher: allgem. Ghirurgie; über Maſtdarmkrankheiten; dirurg. 
Klinik u. Poliklinik. — Förſter: Accommodationds u. Nefractionds 
anomalien; Augenheilfunde; opbtbalmolog. Klinik u. Poliktinit. — 
Friedberg: öffentl. Gefundbeitspflege u. Medicinalpolizei (f. Stus 


1164 








— Ba: Pathologie u. Iherapie der Hautkrankheiten; Klinik 
u. Poliklinif der Hauts u. vener. Krankheiten. — Neumann: ge— 
richt. Pſychologie; pſochiatr. Klinik. — Ponfid: allgem. vatholon. 
Anatomie n. Phyſiologie, verbdn mit Demonitratt.; Leitg der Ars 
beiten im patholog. Yuft.; demonitrat. Gurfus der patholog. Ana: 
tomie u. Hiſtologle. — Richter: ſpec. Chirurgie 1. Ib. (Kopf u. 
Rumpf); Gbirurgie der Garnorgane des Mannes. — Sommers 
brodt: ansgew. Gapitel aus der fvec. Pathologie u. Therapie; 
vraft, Ueban in der Diagnoſtik der Hals⸗ m. Bruitfranfbeiten. — 
Boltolint: larvyngoſtep. u. rbinoffoy. Curſus; Anatomie des Ge— 
börorgans mit Beana *— die Krankheiten deſſelben. — Prdocc. 
Born: Morphologie u. Biologie der für die Medicin wichtigen 
Thiere. — Brud: Zabnbeilfunde; zahnärztl. Poliklinit. — Bud s 
wald: Arzneiverordnungslehre; über Nierenfrankheiten (Barncnrfus). 
— Rränfel: gunäfolog. Provädentif; die geburtsbälfl. Operatt. 
mit Uebgn am Phantom, — Freund: die Pathologie der Bacci- 
nation; ausgew. Gapitel der Pädiatrik. — Sottitein: rhineſtop. 
u. larungoffop. Uebgn verbdn mit Poliklinif der Krankheiten der 
—* des Schlundes u. des Kehlkopfes; Uebgn in der Erkenntniß 
u. Heilung der wichtigſten Krankheiten des Gehörorgans. — Jabobi: 
öffentl. Öefundbeitäpflege; gerichtl. Medicin f. Surifen u, Medi⸗ 
einer. — Joſeph: medic, Zoologie mit Einfchl. der Parafitenkunde ; 
Grundzũge der vergl. Anatomie u. Hiitologie. — Kolaczet: Exa— 
minatorium n. NRepetitorium der Chirurgie; dad lehre mit 
Demonitratt. — Kroner: Theorie der Geburtähülfe. — Magnus: 
Augenfpiegeleurfus am Lebenden u. am Phantom. — Nöbmann: 
Ghemie des Blutes u. der Athmung; praft.schem. Uebgn, a) f. Ans 
Paper, b) f. Rortgeichrittenere. — Roux: allgem. ı. ſpet. Ofteor 
logie u. Sundesmologie. — Roſenbach: tbherapeut, Kragen; die 
Krankheiten des Verdauungscanals, der Nieren u. des Stoffwechſels 
(mit Demonſtratt.). — Soltmann: über die natürl. u. fünitl. 
(irmährg der Säuglinge mit Demonftratt.; Klinik u. Poliflinik der 
Kinderfrankbeiten. — Unverricht: Theorie der Hin, Unterjuchungss 
methoden mit Demenftratt.; über die Encheirajen der inneren Me— 
diein, — Wiener: über die malignen Neubildungen der weibt. 
Serualorgane; geburtspälfl. Overationsenrjus, 


5 IV. Phileſophiſche Aacultät, 

Pf. Arzruni: allgem, Mineralogie; über die Fünftl, Mine: 
ralien: Anleitg zu felbitjtänd. Arbeiten im mineralog, Inſt. f. Ger 
ibtere. — Baeumker: Pſychologie: vhiloſoph. Uebgn; Pädagoaif. 
— Garo: Geſchichte des preuß. Staates vom Tode des großen 
Kurfürften an; Geſchichte der — Völker; hiſtor. Uebgu (Quellen⸗ 
kunde). — F. Cohn: Anatomie u. Phyfiologie der Pflanzen; botan. 
Colloquium; mitroſtop. Curſus; Arbeiten im — 
Inſt. — Dove: deutſche Geſchichte vom Vertrage zu Verdun bis 
zum Interregnum; Geſchichte der Kreuzzüge u. ihrer Gulturwirs 
Kunden; hiſtor. Uebgn. — Freudenthal? Geſchichte der griech. 
Philoſophie; philoſoph. —— über Spinoza's Ethik. — Fried— 
länder: Technologie der Brennmaterialien; Spiritus- u. Anders 
fabrication > praft.schem, u. im Yaberat. des Tandwirtbicaftl.: 
technolog. Inſt. — Funke: Wirtbfchaftslehre des Landbaues land⸗ 


wirthſchafti. Betriebölehre); allgem. Ihlerproductionsichre; fand» 


wirtbfchaftl. Kolloquium. — Galle: Theorie der period, Neiben; 


' tbeorifhe Aitronomie, — Gaſpary: frangdf. Kant: u. Formen⸗ 





dierende aller Fac.); gerichtl. Medicin f. Zuriiten u. Mediciner, | 
verbdon mit Demonitratt, and dem breöfauer Kreisphüſikate. | 


Fritſch: über die zum u. Patbologie des Wochenbettes; Die 
Krankheiten der Frauen; über Unterfuchg nn mit praft. 
Uebgn; annäfolog.sgeburtsbälfl. Klinit u. Poliklinik. — Gierke: 
feinere Anatomie u. Phyſiologle des centralen Nervenſyſtems; 
praft, Arbeiten im eh: Inst. in Gemeinſchaft mit Heiden— 
haln; Anthropologie T. alle Facultäten. — Gſcheidlen; phyſiolog. 
(Shemie; über Nabrung, Nahrungsmittel u. deren Berfälfchungen ; 
demonitrat, Gurfus der prakt. Sugiene. — Häfer: allgem. Thera— 
pie; Arzneimittellebre; Geſchichte der Medicin. — Haffe: Mor: 
vbologie des Stelets; Morphologie des Menſchen 1. Th.; topograph. 
Anatomie; Präparierübgn. — Heidenbain: über den Kreislauf 
des Blutes; Phofiologie 2. Th. (Sinnesorgane u. vegetat. Fune— 
tionen); vraft. Arbeiten im phyſiolog. Juſt. in Gemeinfchaft mit 
Gierke. — Hirt: Gleftrodiagnoitit u. Eleftrotberapie; ausgew. 
Gapitel der öffentl. Gefundbeitöpflege f. Studierende aller Far. — 
Klopſch: Geſchichte der modernen Chirurgie; über Milttärdtrurgie. 


| 
| 
| 


lehre; fpanifche Uebgn der roman, Abth. des Sem. f. roman, u. engl. 
Philologie. — Goppert: fruptogam. Gewaächſe; Pflanzengeogranbie 
u. Deutichlands Alora nadı yflangengeogranh. Verbältnifien; Anas 
tomie u. Phyfiologie der Pilanzgen mit mikroſtop. Demonftratt. — 
Gräp: biftor.efrit. Auslegg des Buches Daniel. — Hrünbagen: 
preußf. Geſchichte von 1756 an; hiſtor. Diplomat. Meban. — Herk: 
GEncyHopädie der Philologie nebit Hermenentif u. Kritik; Uebgn des 
philolog. Sem. — Hillebrandt: —* u. iran. Religionsge— 
ſchichte; Fortſetza der Erklärg ved. Schriften; Paliübgn. — Holder 
fleiß: Wollkunde; allgem. Ackerbaulehre; Agricuiturchemie. — 
Junkmann: allgem. Geſchichte vom Concil zu Clermont bis auf 
unfgre Zeit; Uebgn des hiſtor. Sem. — Kölbing: Geſchichte der 
altfranzoͤſ. Literatur; Geſchlchte der engl. Literatur von Milton's 
Tode ab; über Chauter's Leben u. Werke u. Erklarg der Canterbury 
tales; engl. Uebgn im Sem. f. roman. u. engl. Philologie. — 
Körber: über die Philofoybie A. Schopenhauer's; Erläuig der 
Darwin'ſchen Theorie. — Yöwig: anorgan. (Experimentalchemie ; 
über quantitat. Analyſe; Uebgn im Laborat, — ie Ih Gram⸗ 
matik der hebr. Sprache; Erklarg arab. Schriftſteller (aus Koſe— 
garten's arab. Ghreitomatbie); Grammatik der ſamaritan. Sprache. 
— Mepdorff: veterimärtwiftenfdhaftl, u. Fin. Demonftratt,; Ana: 
tomie u. Phofiologie der Haustbiere; Geburtshülfe bei landwirtbs 
fhaftl. Hauethieren; Arbeiten im Laborat. des BeterinärsInit. — 
Meyer: Experimentalphyſik; Uebgn im phyſikal. Beobachten u. Exs 
verimentieren, in Gemeinfhaft mit 2. Weber u. Auerbad; 
leban im matbemat.sphofifal. Sem, — Miastowffu: Nationale 
öfonomit; Finanzwiſſenſchaft; ſtaatswiſſenſchaftl. Meban. — Nebr 
ring: flav, Mythologie 2. Ih.; Götterlebre; voln. Yiteraturgefchichte 


1165 





des 16, Jahrh.; Geſchichte der böhm. Sprache m. Literatur, — 
Niefe: Quellenfunde der alten Geſchichte; rom, Tri je te 
1. ag Ueban des Sem. f. alte Geſchichte. — Oginfki: Enchklo— 
pädie der 
Partſch: über Schnee u. Eis; Geographie der Mittelmeerländer. 
PBolek: die Beziebgn der Chemie zur öffentl. Gefundbeitäpflege 
dur Experimente erläut.; organ. Experimentalchemie mit befond. 
Berückſ. der Pharmacie; Pharmafognofie; praft.schem. Uebgu anf 
dem Gebiete der Pharmacie, der forenj. Chemie u. der öffentl. Ges 
fundheitspflege. — Prätorius: Elemente des — u. der 
Keilſchriſt; bebr. Uebgn; Erklärg des Mufaſſal; Erklärg äthiop. 
Texte. — Reifferſcheld: attiſche Staats⸗ u. Religionsalter— 
thumer; Erklarg des Trinummus Des Plautus; Uebgn des pbilolog. 


— 1883, 33. — Literariſches Centralblatt. — 11. Auguſt. — 


biloſophie; Geſchichte der neueren Philofonhie. — | 


| 
| 


Sem. — v. Richter: Chemie der Benzolderivate; chem. Golloguinm. | 


— Römer: Geologie; —— der metall. Foſſillen; Anleitg 
um Studium der Lehrſammlungen des mineralog. Muſeums. — 
Röpell: allgem. Gefhichte von 1815 bis 15930; Uebgn des hiſtor. 
Sem. — Refanes: Differentialrechnung u. Elemente der Integrals 
redinung; ausgew. Kapitel der analyt. Geometrie der Ebene; Uebgu 
im matbemat,spbhufifal. Sem, — Roßbach: griech. Hunftgefchichte; 
frit. Geſchichte der homer, Gedichte u, Erflärg der erften Rhapſodie 
der Illas; Neban des — Sem.; archäolog. Uebgu. — 
Schneider: Zoologie u. vergl. Anatomie; zoolog. Colloquium. 
— Schröter: funthet. Geometrie; Uebgn im matbemat.spbufifal. 
Sen. — Stenzler: Sansfrit-Sprade, 2. Gurfus; Abriß der ind, 
Cultur⸗ u, Ziteraturgefchichte. — Biſcher: Geſchichte der deutfchen 
Kunft im 15. u. 16. Jahrh.; Geſchichte der ital. Kunft im 15. u. 
16. Jahrh.; kunſthiſtor. Uebgn. — 8. Weber: Theorie des Poten: 
tiald; Grundzüge der Elektrotechnik; u. im phyſikal. Beobachten 
u. Experimentieren in Gemeinſchaft mit Meyer u. Auerbach. — 
Ih. Beber: Logik; philoſoph. Ueban; Gefchichte u. Suftem der 
Pädagogik, — Weinhold: deutfche Grammatik; Uebgn des german. 
Sem, — Weiske: Ihierhemie; prakt. Anleitg au agriculturchem, 
per 1; über landwirthſchaftl. Fütterungsverfuche. — Zacher: 
griech. Dialekte; Demofthenes’ de corona; Uebgn einer philolog. 
Geſellſchaft. rdoec. Auerbach: mechau. Wärmetheorie; 
Atuſtik; Uebgn im phyſikal. Beobachten u. Experimentieren in Ges 
meinſchaft mit Meyer m. 2. Weber. — Bobertagz deutſche Lis 
teraturgefchichte; über Schiller's Wallenftein. — Aränkel: arab. 
Syntax u. Erflärg des Koran; Erflärg des Kitäb al Agäni; ſyriſche 
Uebgn. — Gotbein: Culturgeſchichte Italiens im — der 
Renaiſſance; deutſche Wirthfchaftögefhichte. — Joſeph: Entomos 
logie mit beſond. Berückſ. landwirtbichaftl. Iutereffen. — Hoss 
mann: chem. Geologie; Über Mineralauellen; Vebgn im der Mis 
neralanalufe. — Lichtenitein: altdeutjche Metrik; gothiſche Uebgn. 
— Schwarz: über die wictigiten Bilanzentoffe: orphologie u. 
Syftematif der Gumnojpermen u, Monocotulen. — Stande: analyt. 
Mechanik; über ellipt. Goordinaten. — Wiſſowa: philolog. Ueban; 
Zopograpbie u. Denkmäler Roms. — Lectt, Freymond: bie 
Syntax des DVerbs mit fchriftl. u. mündl. Ueban; über die lite: 
rarifche romant. Schule in 
Bücher der Fabeln von La Kontaine. — Schäffer: Geſchichte des 
evang. Kirchengefanges 1. Abth.; Mebgn im mebhritimm. Gefange. 
— Brofig: Harmonielehre, 2. Abth.; Generalbanfviel als Nevetis 
torium der Harmonielehre; Orgelfpiel. 


Beper: Iandwirtbfhaftl. Baukunde. — Kapfer: Einleitg in | 


die Forftwirtbichaftsichre u. Waldbau. 





17. Freiburg ifBr. Anfang: 15. October. 
1. Iheolegifhe Racultär. 


Pf. ord. Maier: Erflärg des Evangeliums gt gear | 
e1.T.— | 


des Briefes an die Römer. — Stolz: Paltoraltheol 


König: Einleitg in die Schriften des N. Teſt.; bibl, Archäologie | 


oder Aramälfch, — Wörter: riitl, Dogmatik in Berbindg mit 
Fe 1. Hälfte. — Kölfing: Encyklopädie der theolog. 
Wiſſenſchaften; chriſtl. Moral, 1. Hälfte. — Sentis: Kirchenrecht 
1. Th. — Kraus: Kircengefchicdte, 1. Hälfte; Uebgn aus dem 
Gebiete der chriſtl. Archäologie m. Kunitgefchichte. — Prdoce. 
Krieg: Verwaltg der Sacramente mit befond. eg auf Geſchichte 
u. Ardhäologie; kirchl. Symnologie innerhalb der latein. Sprade, 
— Schill: Geſchichte u, Erflärg des Goncild von Trient. 
1. Jurififhe Facultät. 

Pf. ord. Behaghel: Gode Napoleon u. bad. Landrecht; 
Givilproceßpracticum. — Sontag: — deutſches 
Strafproceßrecht. — Eiſele: Pandelten I. — v. Amira: deutſche 
Rechtsgeſchichte; deutſches Privatrecht; privatrechtl. Uebgn. — 
Rümelin: Inſtitutt.; rom. Rechtegeſchichte. — Pf. extr. Rofin: 


Handelds, Wechjels u, Seerecht; allgem. Staatsrecht. — Pf. ord. Kirche, Beſpr 


Rive lieft nicht. 


——— Uebgn über die Kar eriten | 


1166 








III. Medicinilde Facultät. 


Pf. ord. v. Babe: unorgan, Chemie; Anleitg zu Arbeiten 
im dem. Zaborat, — Maier: allgem. Pathologie; vatholog.-hiſto⸗ 
fog. Gurfus; Arbeiten im patholog. Inſt.; gerichtl. Medicin. — 
Hegar: geburtshälfl.sgunäfolug. Klinik; geburtsbälfl. Poliklinik; 
geburtsßüln. Opverationseurfus. — Hildebrand: allgem. Botanik; 
botan.smifroffop. Uebgu. — Manz: Augenfpiegeleurfus; diagnoſt. 
Curſus über die Aunctionsitörgn des Auges; Augenklinit, — 
Bäumler: medic. Hlinif; fpec. Pathologie u. Therapie. — Tho: 
mas: Poliklinik; — gg sinn Kinderkrantheiten. — 
Wiedershbeim: Anatomie des ie 1. Th.; Secierübgn; 
Cytlus von Vorträgen über die wichtigiten Gapitel der Anatomie, 
Anthropologie u. Entwidelungsgefeiäte (f. die Angehörigen aller 
Fac.). — dv. Kries: Phnfiologie der Bewegg u. Empfindg; vpbys 


‚ fiolog. Practicum ; Arbeiten im vonfisiog. Juſt. — Kraske: hirurg. 





I 





im 


Klinik; allgem. Chirurgie. — Pf. extr. aa: fper. 
Ghirurgie (Luxationen, Aracturen u. Gelenkkrankheiten). — Lats 
ſchenberger: phyſiolog. Chemie. — Kirk: pſychiatr. Klinik in 
Verbindg mit theoret. — — Prdoce, Fritſchi: allgem. 
Therapie; öffentl. Geſundheitelehre; Criminalpſychologie f. Zurtiten 
u. Mediciuer. — Engeffer: —— Vorträge aus dem 
Gebiete der Heilkunde mit Berädf. der Paltoralmedicin. — Sad: 
über Syphilis u. Hautkrankheiten; Grundzüge einer allgem. Patho: 
logie u. Iherapie der Hautkrankheiten; über Krankheiten der Naſen— 
höhle u. des Nafenradhenraumes; prakt, Gnrius über Laryngoſtkopie 
u. Rhinoffopie; laryngoſkop. Feriencurfus (in den Ofterferien). — 
Boftröm: patbolog.sanatom, Demonftrationsenrfus; Sectionscurfus; 
patholog.⸗hiſtolog. Curſus; fpec. patholog. Anatomie der Infertions: 
franfheiten ; experimentell vorreist. u. biftolog. Arbeiten. — Pinner: 
Fracturen u. Luxationen nebit Verbandübgn; jpec. Chirurgie (Kopf 
u. Hals). — Straffer: Diteologie u Syndesmologie; topograph. 
Anatomie; Secierüban. — Haft: phufifal. ri über die eins 
fachiten therapeut. Manipulationen (mit pract. Uebgn). — Pf. ord. 
Eder lieit nicht. 


IV. Bhilofophbiihe Kacultät. 


Pf. ord. Fifher: Mineralogie; mineralog.sgeolog. Practi- 
cum. — Schmidt: Geſchichte der griech. Hiſtoriogräphie u. Bered⸗ 
—— Leltg der latein. Dieputatt. u, Catull's Attis im Sem. — 

eismann: Zoologie; z0olog.szootom, Practicum f. Geübtere. — 
v. Holft: Geſchichte Europas von 1795—1815; Sem. f. neuere 
Geſchichte. — Lexis: Finanzwiſſenſchaft; cameralift. Sem. — 
Glaus: organ. Experimentalbemie; ausgew. Gapitel aus der 
Ghemie; prakt. Uebgu u. wirtenfchaftl. Arbeiten im chem. Laborat. 
— Henfe: griech. Metrif; Sophofles' Oedipus Rex u. latein. 
Disputierübgn im Sem; * Sorietät. — Warburg: Er: 
perimentalpbufit 1. Th.; ausgew. Gapitel aus der mathemat. Phyfif; 
vraft. Uebgu im Laborat.; jelbitftänd. Arbeiten f. Geübtere. — 
Paul: Gejchichte der deutfchen Literatur von Gottſched's Auftreten 
bis zu Schiller's Tod; Erflärg des Heliand; mittelhochdeutſche Uebgn 
f. Anfänger; Uebgn des deutichen Sem. — Simfon: rom. Ges 
ſchichte wihrend des Berfalles der Republik; hiſtor. Sem., Abtb. f. 


‚ mittelalterl, Gefchichte. — Riehl: Einleita u. Curſus der gefamm: 


ten Philofopbie; Geſchichte der griech. Philoſophie bis Aritoteles; 
Sem.: Spinoza's Ethik 1. u. 2. Ih. — Neumann: hiſtor. 
Rormenlebre der franzöf. Sprache; kurze Grammatik der provenzal. 
Sprache (mit Berlickſ. des Altfranzöſ.); Interpretation der älteſten 
Em: u. provenzal. Sprachdenfmäler; Lectũte mittelfrangöf. Texte; 

em.: alt ur Uebgn. — Pf. hon. Steup: ———— 
—æe— eden. — PT. extr. Stidelberger: Differential: 


rechnung; polit, Arithmetif; analyt. Geometrie des Raumes. — 


ı ®illgerodt: rl — Experimentalchemie; aromat, Chemie mit 


beiond. Beruf, der Iheerfarben., — Himftedt: Magnetiömus u. 
Gleftricität. — Prdoec. Gruber: zoolog.⸗zootom. Practicum f. 
Geübtere; die Parafiten des Menfhen (mit Demonitratt.). — Holß> 
mann: Sansfrits&rammatit in Berbindg mit Juterpretierübgn f. 
—— — Erklarg einer Epiſode des Mahabharata. — Koch: 
Theorie der Glaftietät,. — Levy: Ueber Dante u. die göttliche 
Komödie; Sem.: provenzal,. Uebgn. — Gräff: quantitat, chem. 
*5* (Gewichtsanalyſeſ; qualitat. dem. Analyfe. — Lect. Rolei 
eit nicht, 


18, Erlangen. Anfang: 29. October. 


1. Iheologifhe Pacultät, 


Pf. ord. frank: Dogmatik, 1. Hälfte; Ethik; Leitg der Uebgn 
im Sem. f. full. Theologie, — v. 3 wiß: Principienlehre der 
prakt. Theologie; Homiletik mit Gefchichte der Predigt; Pädagogit 


u. Didaftif; Uebgn des bomilet. w. 3* Sem. (Katechefe in der 


) 


Neuftädter Schule, Gottesdienſt mit Predigt in der Neuftädter 
wi Arbeiten... — Köhler: Einleitg in das A. 


Teit.; Genefis; Koheleth, im exeget. Sem.; Pirke aboth. — Zahn: 


1167 





GEinleitg in das N, Teitament; Evangelium des Matthäus mit Vers 
gleichg der Evangelien des Marcus u. des Lucas. — Kolde: 
neuere Richengefhidt feit der Reformation; tbeolog. Encuflopädie 
als Einleitg in das theolog. Studium: Uebgn des firdenbiiter. 
Sem. — Hand: Kirchengeſchichte des Mittelalters; Briefe an die 
Epheſer, Philipper u. Kolofier ; chriſtl. Kunſtarchäologie. — Sieffert: 
Hebraͤerbrief; Leben Calvin's; Leetüre von Calvin's institutio reli- 
gionis christ. — Loßz: die Heinen Propheten; aſſyrlſch-babylon. 
Sprads u. Alterthumskunde. — Herzog: allgem. Muſiklehre n. 
SHarmonielchre; Drgelfpiel; Ghorals u. liturg. Geſang. 


Ebrard: Geſchichte des Leidens und der Auferitehung Chriſti 
nadı den vier Evangelien. 


11 Juriſtiſche Racultät. 


Pf. ord. Schelling: deutfcher Givilprocef nad) feinem Lehr⸗ 
buche; ſummar. Redhtöverfolgung. — Geugler: deutſches Privat— 
recht (nach ſeinem Buche „das deutſche Privatrecht in feinen Grund— 
zügen f. Studierende erörtert“, 3. Aufl., Erlangen, Deidyert 1876); 
Rechtögefchichte Bayerns bis 1506; Nedhts-Alterthümer der deutjchen 
Städte, — Marquardien: allgem. Staatörcht; Bölferredt; 
Weſen u. Formen des Bundesftantes. — Yueder: das Strafrecht 
nah feinem Grundrifie zu Borlefungen über deutſches Strafrecht, 
2. Aufl,; Enchklopaäͤdie u. Methodologie der Rechtswiſſenſchaft. 
— Hölder: Pandeften I (allgem. Kehren, Sachen: u. Obligationen» 
recht); civiliſt. Ueban. — Kahl: Erklarg der deutjchen Reichs— 
verfaſſung; Kirchenrecht f. Studierende der Theologie; über das 
Verbältnin von Staat u. Kirche. — Pf. extr. Bogel: deutjches 
Reichs⸗ n. Yandesitaatsrecht; deutſche Staats: u. Rechtsgeſchichte. — 
Prdoc. Mattbiaß: DR, des rom. Privatrechts; Juterpres 
tation des Gajus lib. 11. 


11. Medicinifhe Facultät, 


Pf. ord. v. Gerladh: Anatomie der Sinnesorgane; ſyſt. 
Anatomie 1. Ih., * u. Splauchnologie; Secierrüban in Ber: 
bindg mit Xeo Gerlach. — Zenter: über allgem. Pathologie (mit 
Einſchl. der allgem. patholug. Anatomie); vatbolog.sanatom, Des 
monitrationd: u. Sectiondcurfus ; —— Uebgn; Arbeiten 
im patholog.zanatom, Juſtitut f. Geübtere. — Heineke: chirurg. 
Klinik u. Poliklinik; allgem. Chirurgie; die Krankheiten der Ge— 
Ienfe, — Rofentbal: Pbnfiologie des Menſchen 2. Th., dur 
ande erläut.; Über üffentk u. private Gefundheitöpflege, mit 
Berjuhen; Hebgn in phyſiolog. u. hygien. Arbeiten. — 7 
Encytlopãdie der geſammten ſpec. Pathologie u. Therapie; medie. 
Klinit u. ambulator. Poliklinik; Hin. Viſite. — Zweifel: ges 
hear gene Klinik; theoret. Geburtsfunde, — Sattler: 
ophthalmolog. Klinik; Augenfpiegeleurfus u. Anomalien der Nefracs 


— 1883, 833. — Literarifhes Centralblatt. — 11. Auguft. — 








tion u. Accommodation des Auges. — PA. extr. Hagen: Piuchiatrie | 


mit Hin. Demonftratt. — Filehne: Juntogifationen; Neceptierfunde 
u. Arzneibereitungslehre mit prakt. Uebgn. — Penzoldt: poli« 
klin, Bifite u, Referatſtunde; phyſikal. Diagnoftif (Aufcultationss u. 
Percuffionscnrfus f. Anfänger); über Hautkrankheiten. — 8. Ger— 
lach: Diteologie u. Sundesmologie; Gntwidelungsgeichicte des 
Menfchen n. der höheren Wirbelthiere; Secierübgn in Gemeinſchaft 
mit v. Gerlhach; hiſtolog. u. embryolog. Arbeiten. — Prdoce. 
Fleiſcher: vener. Krankheiten; larynaoffop. Unterfuhgn u. Kebls 
fopftrankheiten; Über Garn u. Sputum mit chem. u, mikroſkop. 
Uebgnu im Xaborat. — Weyl; phyfiolog. Ghemie (die chem. Bes 
Itandtheile der Organismen, Athmung %.); phyſiolog. u. hygien.⸗ 
chem. Arbeiten, a) f. Geübtere, b) f. Anfänger; Nepetitorium der 
Ghemie |. Mediciner, mit befond, Berüdj. der organ. Chemie; Res 
vetitorium der Phyſiologie. Kiehelbah: Obrenbeilfunde; 
N u im Unterſuchen von Obrenfranfheiten, a) f. Geübtere, b) f. 
nfanger, 


IV. Phiteſophiſche Facaltät. 


PH. ord. Makowiczka: Bolkéwirthſchaftslehre; Volkswirth— 
fhaftspoliti, — Heyder: Logik u. Metäaphyſik, als philoſoph. 
Principienlehre; Gonverfatorium über die Grundprobleme der Phi— 
lofophie, verbon mit Lertüre von Stellen aus den Quellenſchriften 
alter. n. neuer Philoſophie. — v. rue: Sansfritgrammatif; 
Erflärg der Safuntalä; arab. Grammatif; vergl. Grammatik ber 
indogerman. Sprachen. — Hegel: neuere Geſchichte feit der Kirchen» 
reformation; deutſche Geſchichtequellen aus dem Mittelalter. — 
Pfaff: — Schopfungsgeſchichte; mineralog.geolog. Prac⸗ 
ticum. — Müller: Erflärgn aus Plato's Republit, VI. u. VI, 
Bud mit Ginleitg in Plato’s Leben u. Schriften; Religion u. Eultus 
der Griechen; im Sem.: a) gried. u. latein. Stilüban, b) GErklärg 
— Abſchnitte aus Polybius. — Lommel: Experimental— 
vhyſik 1. Th.; Theorie des Lichts; phyſikal. Practicum; phyſikal. 
Sem. — Reeß: über Arzneis u. Rutzpflanzen (zugleich botan. 
Pharmakognofie); mifroffop. Uebgu, SGauptabthlg; botau. Prac— 
tieum. — Selen ka: Grundzüge der Zoologie u. vergl. Anatomie; 


| 





1168 


vergl. Entwidelungsgeihichte der Wirbellofen; zoolog. Practicum. 
— Gordan: Differentiale u. Jutegralrechnung; Algebra; Uebgu 
im Sem. — Hilger: pharmacent. Chemie mit Einſchl. Der chem, 
Pharmakognoſie 2. Th.; theoret.spraft. Gurfus auf dem Gebiet der 
Pharmacie, gerictl. Ghemie u. Nabrungsmittelunterfuhgn; über 
Benzolderivate mit ſpec. Berückſ. der Theerfarbeninduftrie; chem. 
Pratticum. — Steinmever: Gedichte ber älteren deutſchen 


\ Literatur; Geſchichte, Aritit u. Erflärg des Nibelungenliedes ; Uebgn 


des deutichen Sem. — Glaf: Staats» u. Gefellichaftstheorie; 
—— — Luchs: rom. Literaturgeſchichte; griech, Metrik mit 
befond, Nüdf. auf Sopbolles; im Sem.: —— der wiſſenſchaftl. 
Arbeiten u. Interpretation von Cicero's Schrift de inventione, — 
Barnbagen: meufranzof. Metrik; Gefchichte der meuengl. Literatur 
(1558 bis zur Gegenwart), 2. Hälfte. — Fiſcher: anorgan. Er: 
verimentaldiemie; prakt, Arbeiten im chem. Yaboratorium. 
Pf. extr. Winterling: über i promessi sposi von Manzoni; 
Privatlectionen im Eugliſchen u. Franzöfiihen. — Schmid: Yogif 
n. Metaphyſik; Geſchichte der Philofopbie. — Noetber: analyt. 
Geometrie ded Raumes; Einleita in die Analyfis u. die Aunctionen 
theorie; matbemat. Uebgu. — Eheberg: Finanzwiſſenſchaft; Ber 
waltungslchre; Geſchichte der focialiit. Parteien. — Flaſch: Ge— 
ſchichte der griech. Kunſt; Eutwickelungsgeſchichte der Architektut im 
Mittelalter; ardäolog. Heban. — Prdoce. Wagner: Shakefpeare's 
Leben u. Werke; Erklärg von Shafefpeare'$ Romeo and Juliet, — 
Heerdegen: PVorübgn zum Sem, Erklarg der Kranzrede des 
Demoithenes. — Pohlmann: allgem, Verfaſſungsgeſchichte der 
roman.sgerman, Welt von den älteiten Zeiten bis zur Begründung 
des deutichen Reiches 1871; hiſtor. Uebgn auf dem Gebiete der alten 
Geſchichte, Tacitus u. die Gäfaren. — Nabus: Logik u. Erkennt: 
nißlehre (mit Darlegg der banptjächlichiten wiſſenſchaftl. Probleme); 
Geſchichte der Pbilofopbie. 


19. Straßburg. Anfang: 15. October, 
1. Ebeologiine Facultät, 


PA. ord. Neuß: Geſchichte der proteitant. Theologie; Erklärg 
au zer Stüde aus den Apofrypben des A. Zeit. ; theolog. Surietät. 
— Gunig: Erklärg des Evangeliums Johannis; theolog. Societät. 
— Krauß: Sumbolif; Homiletif; homilet. Sem. — Holpmann: 
bibl, Theologie des N. Teit.; chriſtl. Pädagogik; neuteſt. Sem. — 
Zöpffel: —A 1. Th.; Dogmengeichicdhte des Mittel: 
alters; kirchengeſchichtl. Sem. — Kaufer: Erklärg des Deutero: 
nomiums; bebr. Archäologie; Encyklopädie der Theologie. — No: 
wad: Erflärg der Heinen Propheten; Neligionsgefhicte der femit. 
Völker 2. Ib.; altteft. Sem. — PT. extr. Zobitein: Dogmatif 
2. Th.; moderne Daritellan des Yebens Jeſu; ſyſtemat. Heperitorium 
(Erflärg der Loci Melanchtbon’s),. — Yucins: Kircchengeſchichte 
3. Th.; die Kirchenväter des 3. Jabrb.; kirchenhiſtor. Nepetitorium. 


MU. Rechts: und Haatewijjenihaftlibe Zacultät. 


Pf. ord. Kövven: Pandekten mit Ausfchl, des Erbrechte. — 

Laband: deutihe Staats» u. Rechtsgeſchichte; Gandelds, Wechſel— 
u. Zeereht; Handelsrechtopracticum. — Bremer: röm. Rechts— 
eſchichte; Erbrecht als Theil der Pandekten; ausführl. Curſus det 
ranzof. Givilrechts (Schenkung u. Erbrecht) — Sobm: Juſtitutt. 
des rom. Nechts; Kirchenrecht u. Eherecht; Pandeftenpracticum. — 
Schulge: Givilprocch; röm. Givilproceh; Bölkerredht. — Niffen: 
Strafproceh; Givilprocehpracticum — Merkel: Strafrebt; Strab 
rechtspracticum. — Knapp: Nationalöfonomie des Ackerbaues, der 
Gewerbe u. des Handels; mationalöfonom. u. ftatift. Uebam (ge: 
meinfam mit Brentano). — Brentano: Finanzwiſſenſchaſt; 
Geld:, Banks u. Greditwefen; mationalöfonom,. u. ſiatiſt. Meban 
(gemeinfam mit Knapp). — Schröder: deutjhes Privatredt: 
Geſchichte der deutichen Wehrverfaffung bis zur Wiederberitellung 
der allgem. Webrpfliht; germanift. Uebgu. — PT, extr. Jim» 
mermann: PBandekten mit Ausſchl. des Erbredits, Gonverfatorinm; 
exeget. Mebgn im Corpus juris; Exegeſe von Gajus Mil. IV. — 
D. Mayer: frangöj. Civilrecht; Berwaltungsredt; ausfübrl. Gurfus 
des franzöſ. Givilrechts OPerfonenrecht, Zachenreht, Obligationen: 
recht allgem. Theil); bad. Yandredit. — Prdoc. Ztrud: allgem. 
Bolkwirthſchaftolehre (theoret. Narionalölonomie). 


5, Reipentein: Ginterg in die Socialpolitit. 
Pf. ord. Geffchen lieſt nicht. 


III. Medicinifhe Facnltät, 


Pf. ord. Hoppe⸗Seyler: vhufiolog. u. patholog. Chemie; 
praft.smedic.schem. Gurfus; Arbeiten im phyſiolog.⸗chem. Yaborat.; 
pract.sbugien. Curſus. — Lüde: chirurg. Klinif u. Poliklinif. — 
v. Redlingbanfen: allgem. Patbologie; die Geſchwülſte; Demon: 
ſtratt. der patbolog. Anatomie u. Sertionsüban; mifroffep, Gurjus 
der patholog. Hiſtologie, nebit Arbeiten im Yaborat. — Waldever: 
fuitemat. Anatomie ded Menſchen 1. Th.; vergl. Dermatologie, 





1169 


Diteologie, Myologie; Entwidelungsgefhichte; Präparierkbgn; Leitg 
jvec, praft, Arbeiten im anatom. Iuſt. — Golp: Experimentals 
Bhyſiologie 2, Hauptth. (Phyſiologie der vegetat. Vorgänge u. der 
Sinnesorgane); Webgn im phyſiolog. Kaborat.; Muskelphöſiologie. 
— Schmiedeberg: Toxikologie in Bezug auf Hygiene u, forenf. 
Praxio; über den Nachweis von giftigen u. fhädl. Subitanzen f. 
bugien. u. forenf. jwede; Arbeiten im pbarmafolog. Laborat. — 
Joeffel: topograph. Anatomie 1. Ib. (Extremitäten, Kopf u. Hals); 
Diteologie n. Syndesmologie; Präparierübgn. — Wieger: Klinik 
der ſyphilit. u. Hautkrankheiten; Geſchichte der Medicin 2. Th.; 
allgem. Iberapie. — Aubenas: accouchements; pathologie de la 
grossesse. — Jolly: allgem. u. ſpet. Piuchiatrie; pfuchlatr. Klinik. 
Kußmaul: medic. Klinik; Krankheiten der Nefpirationsorgane, — 
Laqueur: Klinik der Nugenfrankheiten; Gurfus der Ophthalmoſko— 
pie f. Gehbtere. — Freund: Geburtähülfe; Beckenlehre; geburts⸗ 
bülfl. u. gunäßolog. Klinik. — Pfl. extr. Kobts: mebdic. Polis 
init; Klinik der Kinderkrankheiten. — Kuhn: Erkrankungen des 
äußeren uw. mittleren DObres: Klinik der Ohrenkrankheiten. — 
‚HLi Verbands u. Operationslehre nebit Verbandeurſus; fver. 
Ghirurgie. — Prdoce, Krieger: Sogiene, — Bitfowffi: 
Krankheiten des Gehirns u. Rüdenmarkes; über Alkoholismus u. die 
ande narfot. Intogikationen. — von den Belden: über Darms 
frankbeiten; Receptierkunſt. — v. Mering: über Nierentranfheiten 
mit Uebgn in der Harnunterfuchg; die wichtigſten Arzneimittel in 
vhuftolog. u. therapeuts Hinſicht. — Stilling: fuitemat. Augens 
beilfunde; Gurfus der Ophthalmoſtopie. — Bolff: Klinik der 
ra u. Sautkrankheiten; Pathologie u. Tberapie der Hautfraufs 
eiten. — P. Meyer: Gurfus der PBercuffion u. Aufcultation in 
Berbindg mit einer Vorleſg über die Krankheiten der Gicnlationds 
organe. — Koffel: über —— u. Antiſepſis; chem. Diagnoſtit. 
ae: Gurfus der DOpbtbalmoffopie. — Pf. ord. 
eſt nicht. 








trobl 


IV. PVhileſephiſche Racultät. 


Pf. ord. Midyaelis: Geſchichte der griech. Kunſt bis aur 
Zeit Wexander's d. Gr.; Gatullus; ardäolog. Uebgn. — Noͤl— 
defe: Koran; Hamaſa; Beladhori; Joſua Stylites. — Studer 
mund: Gefcichte der griech. Sprade; Propertius, im Sem.; 
Gantica griech, Iragifer, im Profem,; Quintilian, im Profem, 
— Baumgarten: Sefchichte der Neformationszeit; Uebgn im Sem. 
T. neuere Geſchichte. — Heiß: Geſchichte u. Enchklopädie der claff, 
— —* Interpretation von Cieero de natura deorum. — Laas: 
Logik; über Kant u. Kantianismus; Herbart's Einleitg in die Phi— 
kofovbie (in feminariit. Behandlg). — ten Brink: Cynewulf's 
Glene; Gefchichte der engl. Sprache; Shafeiveare (im Sem.). — 
Gerland: Geophufif; geograph. Sem.: Golloguium; prakt. Uebgu. 
— Söll: Thukydides u. die Entwidelg der griech. Hiſtoriographie; 
Erflär. v. Thufydides 1. Bud; Homer's DOdvffee u. Disputatt., im 
Sem.; attifche Geſetzgebung u. —— —8 im Juſt. f. Alters 
thumowiſſenſchaft. — effer-Bolchorſt: deutſche Geſchichte 
vom Beginne der Hohenſtaufen bis zur Reformation; Uebgn im 
Sem, f. Gefchichte des Mittelalters. — Hübſchmann: Rigveda; 
Megbadüta; Zendgrammatik; Erklarg des Aveſta; altwerj. Keil 
infhriften. — Martin: gotische, altſachſ. u. altbochdeutiche Gram⸗ 
matik; Erklaͤrg des Parzival; goth., altſachſ. u. althochdeutſche Uebgn. 
— Nifſen: Länder- u. Volkerkunde des Alterthums; Geſchichte der 
Samniterkriege, im Inſt. f. Alterthumswiſſenſchaft. — Dümiden: 
die hervorragendſten Städte im alten Aegypten u, ihre Denkmäler; 
altägupt. Grammatit mit Mebgn im MWeberfegen hieroglyph. Ins 
fchriften; ausgew. hieroglupb. u. hierat. Texte; altägupt. Tempel 
infchriften ans den Zeiten der Ptolemäers u. Kaiſerherrſchaft. — 
Gröber: Encyklopädie der roman. Philologie; ital. Grammatik 
(Kortf.); Beiprechg der Arbeiten der Mitglieder des roman. Sem., im 
Sem. — Janitſchek: Geſchichte der Malerei von der altchriſtl. 
Zeit bis zum Ende der Nemaiffanceperiode; ausgew. Biographien 
aus Bafari; ausgew. Gapitel and Iheopbilus Presbyter schedula 
diversarum artium. — Windelband: Piychologie; Geſchichte der 
mittelalterl. Philofopbie; über die Freiheit des Willens. — 
PA. extr. Zacobötbal: Geſchichte der Muſik von der älteften 
chriſtl. Zeit bis zum 16. Jabrh.; Uebgn in der mufital. Gompofition 
(Gontrapumet), im zwei Abtb., T. Anfänger u. Gelbtere; Leitg des 
afıdem, Gefangvereind. — Hennig: Geſchichte der deutſchen Did 
tung von 1781—1832; deutjche Alterthumekunde; Ueban auf dem 
Gebiete der meueren Literatur. — Baibinger: Geſchichte der 
Philofopbie; Grundprobleme der Moral; Erklärg von Herbart's 
padagog. Schriften (im Sem.). — Prdoee. Landaner: Arabifc, 
1. Gurjus; Perfiih, Gultitän. — Wiegand: Grunanse der ges 
ſchichtl. a ——3 Uebgn im Sem. f. Geſchichte des 
Mittelalters, 2. Abt Baver: Geſchichte der Päpfte im 14. u. 
15. Jahrh. — Kluge: mittelbochdeutfhe Uebgn; altengl. Literatur: 
geſchichte; Burn's Gedichte. — Lectt. Lahm: neufranzöſ. Uebgn (im 
Sem.); über franzöſ. Grammatik; Uebgn in franzöf. Grammatik n.Inters 
pretation. — Baragiola: Einführg im die ital, Sprache; Sintassi 


— 1883, 33. — Literarifdes EGentralblatt — 11. Auguſt. — 


1170 











(eont.); Cornelius Nepos; Altvenetianifh, „Cronica deli Impera- 
dori* nach Ascoli's Archivio glottologieo (im Sem.). — Levpt 
GEinführg ins Englifches Hales, Longer english poems ; Uebgn im Sem. 


FJ. Matbematifhe und maturwiffenfhaftlihe Kacultät, 


Pfl. ord. Ds. Schmidt: Zoologie; Arbeiten im zoolog. 
Juſt. — de Bary: Anatomie u. Phufiologie der Begetationsorgane 
der Pflanzen; Thallophyten; botan. Kolloquium; Arbeiten im botan. 
Saborat, — Kundt: Exrperimentalphufif, 2. Th. — Uebgn im La— 
borat.; phyſital. Kolloquium; felbititänd. Unterfuhgn im Laborat. — 
Ghriftoffel: Theorie der partiellen Differentialgleihungen; com: 
plere Integration; Aumwendg der rg en auf Probleme der 
Wahricheinlicykeitsrechnung. — Benecke: Paliontologie; paläonto- 
log. Uebgn. — Anleitg zu felbititänd. Arbeiten in den Gebieten der 
Geologie u. Paläontologie. — Reye: amalyt. Geometrie des 
Raumes; Zablentbeorie; Uebgn im mathemat. Sem. — Flüdiger: 
Pharmafognofie mit Berückſ. techn. wichtiger Pflangenitoffe; Des 
monitratt. zur Pharmafognofie; Arbeiten im Laborat. des pharmas 
cent. Inf. — Fittig: allgem. Experimentalchemie, anorgan, Th.; 
Theorie der — chem. Uebgn u. Unterſuchgu im Las 
borat. unter Mitwirkung von Rofe.—Pfl. extr. Roje: hem. Techno⸗ 
logieder Metalloide (einjchl. der toblenitoffverbindgn). —Rotb:algebr. 
Analyfis; analyt, Geometrieder Ebene ; beitimmte Integrale. — oben: 
Petrograpbie 2. Th. ; Uebgn im Beitimmen von Gelteinen nadımafroffop, 
Kennzeichen; vetrograph. Ueban f. Ungelbte; Anleitg zu felbftitänd. 
petrograph. Arbeiten f. Gehbtere; Meteoritenkunde, — Schering: 
Differentials u. Integralrehnung; Uebgn zur Differential u. Intes 

ralrehnung; böbere Algebra» — Zaharias: Phufiologie der 
engung; Geographie der Planen. — Kohlrauſch: Theorie 
des Lichtes; Gapillarität,. — Prdoce, Garricre: vergl, Gewebes 
lehre. — Schur: Theorie der Berechnung planetarifcher Störungen; 
praft. Uebgu am den Jnftrumenten der Sternwarte. — Wortmann: 
Phyfiologie der Ernährung der Pflanzen. — Doederlein: geo— 
raphiſche Verbreitung der Wirbelthiere. — PT, ord. Bergmanı, 

öhmer, Goldfhmidt, Pf. hon. Euting, Prdoe. Stein: 
mann lejen nicht. — Pfl, ord. Weber, Winnede werden fpäter 
anfündigen. 


20. Jena. Anfang: 22. October, 
I. Theetoglſche Bacultät, 


Pf, ord. Lipfius: Briefe am die Galater u. Römer; Dog: 
matik; Uebgn destbeolog. Sem. (neuteft. Abth.).— Si Ki; fried: Jefaia; 
Ginleitg in das N. Teit.; Uebgn des theolog. Sem. (altteft, Abth.) — 
Seyerlen: chriſtl. Ethik; Homiletik u. Katechetif; Uebgn des bos 
milet, u. fatechet. Sem. — Pf. ord. hon. Grimm: Jobanness 
evangelium; raminatorium über Dogmatif u. Dogmengeichichte. 
— enfeld: Evangelium des Matthäus, Markus, Lukas; bibl. 
Theologie des A. u. N. Teſt.; Kirchengefchichte 3. Th. (jeit 
der Reformation). — Pf. extr. Bünjer: Geſchichte der neueren 
Theologie;.Gefchichte u. Theorie der äußeren u. inneren Miffion. — 
Prdoe. Schmiedel: Erflärg des Gebräerbriefes; Uebgu zur Eins 
führg in die neuteſt. Exegefe u. Kritik; hebr. Uebgn, 1. u. 2. Abth. 
— Pf. ord. Safe lieft nicht. 


11. Jeriſtiſche Racultät. 


Pf. ord. Leiſt: exeget. Uebgn. — Meyer: deutſche Rechts— 
geſchlchte; Berwaltungsrecht. — Wendt: Pandektenrecht 1. Th.; 
im Sem.: theoret. Uebgn u. Duellenforfchung; prakt. Uebgn im ges 
meinen Givilreht. — Thon: ‚Auftitutt.; Pandekten 2. Th. (Kamis 
liens u. Erbredt); Strafreht. — Franken: Civilproceß; Handels 
u. Wechſelrecht; Grundzüge des preuß. Privatredhts. — Loening: 
deutſches Strafproce red ſtraftechtl. Uebgn im Sem.; Givilprocehs 
übgn im Sem. — Pf. ord. hon. Langenbed: fühl. Privatrecht ; 
au ammenlegung von Grunditüden -u. erg von Grundlaiten; 

traftecht des deutfchen Reichs. — Pf. extr. Kuiep: Bandeftens 
eraminatorium u. Nepetitorium; Geſchichte des röm. Civilproceffes. 
— Prdoce. Rofenthal: deutſches Privatrecht; Erklärg des 
Sachſenſpiegels. — Klöppel: allgemeine Staatslehre (Politik); 
Geſchichte der Staatölehre. 


1. Medicinifbe Bacultät, 


Pf. ord. Ried: chirurg. Klinik u. Politlinik; Berbandeurius; 
Ghirurgie. — Schulge: Gurfus gynakoiog. Unterſuchgn gemeinf. 
mit @ich holg;geburtshülfl. u. aunäfolog. Klinik u. Poliffinif ;geburts- 
bülfl. Overationscurfus gemeinj. mit Küftner.— Müller: allgem. 
Pathologie u. allgem. patholog. Anatomie; lin. u. poliklin. Sec» 
tionen. — Preyer: allgem. — u. ſpec. Phyſiologie des 
Menſchen u. der Thiere 1. Th.; phyſiblog. Converſatorium; Leitg 
jelbitftänd. Unterfuchgn u. Uebgn im phyſiolog. Laborat. gemeinſ. mit 
GE. Hofrichter. — Roßbadh: med. Hlinit u. Poliklinik; fpec. 
Pathologie u. Therapie (Refpirations-GirkulationssDigeftionssftranf: 
heiten; propädent, Klinif (Aufkultation, Pereuffion, Rhino⸗ u. Laryn⸗ 


1171 





— 1883. 33, — Literarifhes Centralblatt — 11. Auguſt. — 


1172 





goffopie) gemeinf. mit Leubuſcher; eleftrotherapent. Gurfus ges | „Chevalier au Iyon« von Chretien de Troyes mit einem Ueberbfic 
meinf. mit Keubufcer; medic,shem, Curſus. — Hertwig: full. | 


Anatomie des Menſchen 1. Ib. (allgem. Anatomie, Muskel: u. Eins 
gruen; m neigen Anatomie der Beckenorgane; authropolog. 

Ar (Nervenfyitem u. Sinnesorgane); Präparierübgn gemein]. 
mit Barbeleben u. Maurer. — Kubnt: Klinif der Angens 


frankheiten; Unterfuchungsmetboden des Auges incl. Opbtbalmoftopie ! 


gemeinf. mit Schrader; fver. Pathologie des ai u. des 
Schnerven; Beziebgn zwifchen Allgemeinleiden u. Erfranfungen des 
Sehorgand; Anleitg zu felbititänd, Arbeiten. — Pf. ord. hon. 
Seidel: Receptierfunit. — Pf. extr. Shillbah: Dbrenfranf: 
beiten in —— mit klin. Demonftratt.; Pathologie u. Iheravie 
der Ghirurgie; Repetitorium u. Examinatoriam der Chirurgie. — 
Frommann: Hiftologie; biltolog. Gurfus. — Bardeleben: topos 
raph. Anatomie des Menden; Anohen u, Bänder des Menfhen; 
erz u. Gefäße des Menihen; Präparierübgn gemeinſ. mit Hert— 
win — Beh Dt Klinik der Hautkrankheiten, der ſyphilit. 
it. Kinderkrankheiten; medic. Diftrietöpoliklinit, — Küftner: Par 
tbologie der Schwangerſchaft, der Geburt u. des Wochenbettes; ger 
burtshülfl. Operationscurfus gemeinf. mit Schultze. — Binsd- 
DR DOE. PERWaHL. Klinik (in_der Irrenanftalt); über Zurehnungss 
fähigkeit f. Mediciner u. Juriften. 


IV. Philoſophiſche Facultät, 

Pf. ord. Stiel: hebr. Uebgn mit Erflärg altteft. Schrifts 
ftüde; chald. Sprache mit Erklärg des ®. Daniel; Lectüre arab, 
Schriftftellr. — E. E. Schmid: Er Mineralogie; ont. 
Mineralogie; mineralog. Uebgn. „— 4. Schmidt: bilter, 
leban. Geutber: Experimentalchemie; chem, Practicum, 
ädel: Zoologie 2. Ih. (Stammesgefchichte u. Suftem des 
Ihierreidhe); * Practicum; Leitg zoolog.Specialunterſuchgn f. 
Geũbtere im Yaborat., gewmeinſ. mit deln. — Mor. Schmidt: 
Metrit; Aeihylos' Sieben gegen Iheben; philolog. Sem. — Del: 
brück: Geſchichte u. Grundbegriffe der Syntax; griech. Dialekte 
mit Erklärg dialekt. Jufchriften; Veda- oder Brabmanasterte. — 
Euden: Pjuchologie; Neligionsphilofepbie; Geſchichte der nachkaut. 
Vhlloſophie; philoſoph. Hebgn. — Sievers: deutfche Grammatik; 
Erflärg ausgew. ebdifcher Gedichte; Ueban des Sem.: Mittelbodhs 
dentich, 1. Curſus. — Gelzer: rüm. Kaiſergeſchichte; gried. Qucllens 
kunde; im Sem.: Huperides' Aöoyos drsragsosı — Ihomä: elemens 
tare Functionentheorie; Repetitorium der Anfinitefimalrehnung u. 
deren Anwendg auf Geometrie; mathemat. Sem. — Liebmann: 
a der neueren Pbiloforbie bis auf Kant; über Goethe's 
Fauſt; philoſoph. Belprehgn. — Böp: Ariſtophanes' Fröſche; 
Tibull's Gedichte; im Projem.: Dvid’s Metamorvpheſen. — Stahl: 
Grundriß der Aruptogamenkunde u. Exenrfionen; botan. Practicum ; 
Leitz jelbititänd. Arbeiten, — Sohnde: Ginleitg in die Statik n. 
Dynamik der Alüffigkeiten; mechan. Wärmetheorie; Beiprechan über 
phyñital. Gegenflände, — Pierftorff: Binangwilenihaft; Volle: 
wirtbfhaftspolitif: ſtaatswiſſenſchaftl. Sem. — Pf. ord. 


bon. 


Gädehend: über Olpmpia, Troja u. Mufenä; griech. Aunftmutbos | 


logie; bomer, Bildwerke; Geſchichte der bildenden Künfte im 19. 
abrh.; archäolog. Sem, — Stov; philofopb. Pädagogik; pädagog. 
em. — Ssäfler: Differentiale u. Integralrechnung; populäre 

Aftronomie; Phyſik. 2. Gurfus, nebit Anleitg zum Exverimentieren; 

Zelegrapbie u. andere durch (Eleftricität bewegte Mafchinen. — 

Abbe: Mechanik der feiten Körper; Methode der Heiniten Quadrate, 

— Schäfer: allgem, Geſchichte des Mittelalters; hiſtor. Uebgn. — 

Pf. extr. Reihardt: Agriculturchemiez Pharmacie; gericht. 

Chemie; Elemente der Chemie; hem. Practicum, — Bermebren: 

Plutarch's Leben des Perikles. — Hallier: botan, Pharmalognofie ; 

Kryptogamenkunde; Geſchichte der Pflanzenwelt; botan. Excurſionen 

Eryptoͤgamen). — Klopfleifc: deutſche Mythologie; Uebgn auf 

dem Gebiete der deutſchen Muthologie; Uebgn in den praͤhiſtor. 

Alterthümern Deutihlands. — Cappeler: Sangfrittexte f. Ans 

fänger; Gribarfbadeva's Natmävali. — Frege: höhere Algebra; 





über Beariffsichrift. — Gutzeit: Pharmacie 1. Tb; aualyt. 


Ghemie; Stöchiometrie; vbarmacent, » bem, Graminaterinm. 
Detmer: Experimentalphyſiologie der Pflanzen; Bodenkunde; bo- 
tan, Practicum f. Landwirthe. — Böhtlingk: Geſchichte des 19, 
Sabrb.; Geſchichte der deutfchen Dichtkunſt im 19. Jahrh.; hiſtor. 
Ueban; Societät f. neuere deutiche Literaturgefchichte. — Wilhelm: 
allgen. Morpbologie der Spraden; Grammatif der neuperf. 
Sprache mit Vergleichg der älteren Dialekte; Erflärg ausgew. 
Gapitel des Bendivid u. Yacna, — Prdoce. Bath Aütterungs« 
lehre der landwirtbfchaftl. Nugtbiere; Pflanzenernäbrung. — Stov: 
über Zweck u. Metbode des mathemat. Unterrichts; väbagse- Ge⸗ 
fellichaft. — Gänge: die opt. Hülfsmittel der chem. Analvſe; 
praft, Uebgu in Spectralanalufe, Mifroffopie u. Saccharimetrie f. 
Gbemiter, Medieiner u. Landwirtbe; Grundlagen der Gbemie n. 
Phoſit f. Studierende der Zabnbeiltunde. — Kaldenberg: Ges 
ſchichte u. Hanptprobleme der Moralphiloſophie; Nepetitorium f. 
Geſchichte der Pbilofophie. — Thurnenfen: Interpretation des 


lol 
wiedlein — Merkel: foft. Anatomie 1. Tb. ; topograph. Anatomie ; 


über die epifche Literatur der Franzoſen; Interpretation des Romans 
eton* nebit Einführg in die provenzal. Literatur; Ge= 
aichte der franzöſ. Literatur im 16. Jahrh.; neufranzöſ. Uebgn. 
— Liebfher: allgem. Thierzuchtlehre; Düngerlebre u. Statif des 
Landbaues; auferenrop,. Landwirthſchaft; landwirthſchaftl. Sem. 


Schuſter: Anatomie n. Poofiologie der Hausthiere; Geburts: 
bülfe; Beterinärklinik, 
Pf. ord. Snell wird fpäter anzeigen. 


21, Roftod, Anfang: 15. October. 
1. Theologifhe Kacultät. 


Pf. ord. Bahımann: Auslegg des Buches des Jeſaja; Ho— 
miletif; Erklärg der Weiffagungen des Jefaja gegen auswärtige 
Völker (Gap. 13 ff.); Beſprechg ausgew. Predigten Luther's; Leita 
der homilet. Uebgn im Sem, — Diedboff: Kirchengeſchichte 
1. Th.; —* ende; Zeitg der fatechet. leban im Sem, — 
Schulze: arte 3 des Lebens In Ghrifti nach den vier Evans 
Be Dogmatif; Einfeitg zur Dogmatik; Leitz ſyſt. Uebgn. — 
et inleitg ins N. Tejt.; Erklärg des Briefes an die He» 

tier. 


„Daurel et 


1. Jurififcde Becnltät. 


Pf. ord. Birtmever: Reichs-Civilproceß; fummar. Procefie 
u. Concurs⸗Proceß; Givilproceh » Gonverfatorium, — Bernböft: 
Pandekten 1. Ib. (allgem. Theil u. Sachenrecht); exeget. Uebgu. — 
Merkel: Inſtitutt. des rom. Rechts; rom. Rechtögeſchichte; röm. 
Givilproceh; Givil-Practieum. — Ebrenberg: deutjdies Privats 
recht; gemeines u. medlenburg. Lehnrecht; deutliche Rechtsgeſchichte. 
Loening: Neichsitrafproceh; Kirchenrecht mit Berückſ. des medlen- 
burg. Kirchenrechts. 


II. Mediciniſche Kacultät. 


Pf. ord. Tb. Thierfelder: fpec. Pathologie u. Therapie; 
rolitlin. Beipreban; medic. init. — Aubert: Encyhklopädie der 
Medicin; — —— Functionen); Zeugungs- u. Entwicke⸗ 
lungsgeſchichte; phyſio ß Uebgn. — v. Zehender: Augenheil— 
kunde; opbtbalmiatr. Klinik; Sperations-Uebgn. — Schag: gunä- 
.Klinik; gunäkolog. Poliklinik; Arauenfrankpeiten; gerichtl. 


Secierübgn. — Ab, Thierfelder: fvec. patholog. Anatomie (mit 
Ausnahme der Krankheiten des Nefpirationss u. Anteftinaltractus); 
patholog.sanatom. u. hiſtolog. Demonftrationscurfus, verbon mit 
Serierübgn; Leltg der Arbeiten Geübterer im patbolog. Juft,, ge 
meins. mit Neelſen. — Naffe: phufiolog. u. patbolog. Ghbemie; 
Pharmakologie; Uebgn in phyfiolog. u. —— Unterſuchgn. 
— Madelüng; ſpec. Chirurgie; chirurg. Kinik. — Pf. extr. 
Uffelmann: Kinderkrankheiten; Hygiene; Diätetif; pract. Curſus 
der hygien. Unlerſuchungsmethoden. — Prdoec. Brummerſtaedt: 
Gurfus der geburtshälfl, Operatt. — Schiefferdecker: Oſteologie 
u. Syndesmologie; ſpet. Organhiſtologie mit prakt. Uebgn. — 
Reelfen: fpec. patbolog. Anatomie der Digeſtions⸗ u. Refpirations: 
organe; Arbeiten im patholog. Inſt. f. Geübtere (gemeinf. mit U, 
Thierfelder). — Gies: Arankheiten der Knochen u. Gelenke, 


IV. Philsfonblihe Racnität. 


Pf. ord. Fritzſche: die Metrik der Griechen u. Römer. — 
Schirrmader: deutſche Gefhichte von der Reformation bis zur 
franzöf. Revolution; Geichichte der Geographie; Mebgn im bifter. 
Sem. — v. Stein: Pädagogik; Geſchichte der alten Philoſophie; 
Dindologle. — Bechſtein: altſächſ. Grammatif u, Erklärg des 
Heliand; Geſchichte der german, Philologie, vorzugsweiſe in Deutſch⸗ 
laud, mit befond. Berüdf. des lepten Derenniums; Erklärg andgem. 
Stüfe ans Karl Bartſch's Chreſtomathle de l'aneien frangais mit 
vorausgehender grammat. Ginleitg; deutſch-philolog. Sem. (dad 
Drama des Mittelalter). — Jacobſen: organ. Experimentals 
chemie; chem. Uebgn im Laborat.: a) großes Practicum, b) Meines 
Practicum; hem.spbarmaceut. Präparatenfunde. — Mattbieffen: 
Exrperimentalpbufif 2. Ib. (Wellenlehre, Akuſtik, Wärme, Electricität 
u. Magnetisinus); Elemente der Indnlationstbeorie; praft.sphuNfal. 
Uebgn f. Phyſiker u. Mediciner; mündl. u. fchriftl. —* im phyſikal. 
Sem.— Kraufe: Theorie der beſtimmten Integrale; analyt. Geometrie; 
matbemat. Sem. — Philippi: bebr. Grammatif; arab. Gram— 
matit mit Ueberſetzungeübgn. — Paafche: tbeoret. Nationalötono- 
mie; Statiftit mit vraft. Uebgu; Ey ee Uebgu. — 
Geiniß: Elemente der Mineralogie; Die Geognoſie des norddeutſchen 
Zieflandes; mineralog.-geolog. > im Jnit.; mineralog.geolog. 
Sorietät f. Fortzefchrittenere. — Kaibel: Geſchichte der Poefſſe 
der auguſteiſchen Jeit u. Interpretation ausgew. Gedichte jener Zeit; 
Erfärg von Demofthenes' Rede f. Kteſiphon; Uebgn des pbilclog. 
Sem. mit Interpretation von Statius' Silven u. Theophraſt's Cha- 


1173 








rafteren. — Goͤtte: Naturge efchichte der Wirbelthiere; Entwidelungss 
eſchichte der Wirbellofen; Leitg von Arbeiten Geübterer im a 

ut. — Körte: Ein * in die Archäologie; Erklärg von 
Toftratus sen. u. jun, sizöves; archaolog. Uebgn. — Goe 
item, u. medic.spharmacent. Botanik; Anleitg zur mikroſkop. Unten 
uchg von Pflanzen; Arbeiten im botan. Inſt. f. Geübtere. — 
f. extr. Heinric: agrifulturschem. Practium, — Prdoce. 
Meinbolg: ideiftifhe Vorträge; das gr der fchönen Künfte; 
die Grundzüge der deutſchen Sprache. — Robert! cours pratique 
de frangais; histoire de la litterature gr variations du langage 
ſrançais depuis le 12iéme siecle, — Lindner: engl. Uebgn; 

Shakefpeare's Julius Caſar. — Kretzſchmar: Titurg. Geſangübgn 
mit den Mitgliedern des bomilet.sfatechet. Sem. 


Ausführlichere Kritiken 
erf&ienen über: 

Antoi a0; etade sur le Simplieissimus de Grimmelshausen. (Revue 
erit. 30,) 

Arafthaniang, die franzdf. ‚Setreibehanbelepolktit bis z. J. 18790. 
Beez: Beil. 5. Allg. tg. 202.) 

Rebler, Sefhihte von Ungarn. (Schwider: Ebend.) 

Yung, die romanischen Landfchaften des röm. Reiches x. 
Revue erit. 30.) 

"ih u, Sat owid, Geſchichte der flav. Literaturen. 

Ra ‚ monuments de l'art antique. (Deeharmes: Revue erit, 30.) 

S a engliihe Handelspolitit aegen Ende des Mittelalters x. 
(Schäfer: Sabrb. f. Nationalöf, u, Statift. N. %. XVII, 1, 2.) 


Vergili opera. Virgil with an introduction and notes b 
Erpilon (Kolfter: N, Jahrb. f. Philol. u. Päd, CXXVI, 
5/6.) 


(Iulian: 
(Natzta. 


Bom 38. Juli Ms 4, Auguf ind nahflehende 


nen erfchienene Werke 


auf unferem Medactiondbureau eingeliefert worden : 


Aus ben Papieren des ans x. Iheodor von Schön, 3, Ib. 
Grgängungsblätter. Bd. Berlin, Simion. (VI, 666 S. 8.) 
Albert, Lehrbuch der ee Münden, Rieger. (Gr, 8.) 


el. 12. 
Arago, James Walt, Beat von Wershoven. Berlin, Weir: 
mann. (fl. 8) oA, 


Birmbaum, die Drug. der Nahrungsmittel und Gebrauchs: 
a im Großh. Baden x. Karlsoruhe, Braun. (vi, 

Brunetiere, die —— ars der —— Ueberſ. von Laur. 
Heidelberg, Winter. I. A. 1, 20. 

Burfian, biograpbifäes — Altertpumstunde, 5. Jabra. 
1882, Berlin, Galvamı Gr. 

Congrös international, — Fr; ie demographie ä 
——— (du 4 au 9 sept. 1882), Lxtrait. Genf, Georg. 


(22 .) 

Ging en, krlegsgeſchichtliche. 

Br: * f. Kriegsgefhichte. H. 2. Berlin, Mittler & Sohn. 
50, 

Flach, at graeei qui ab Hesychio pendent, Berlin, Gals 
vary & Go. (Sr. 8.) c# 4, 50, 

de Freitas, prineipios de ne politica, Porto (o. J.). 
Magalhües & Moniz. (344 ©. 

Genuth, die Heilfactoren —— ihre — u. Aus 
wendung. Wiesbaden, Bergmann. (8) 

Generals Nivellement von Liefland, hreg. von ie Taif. livländ. öfos 
nomifhen und gemeinnügigen Soc etät, 2, bis 4. (Schl.)Lief. 
Dorpat, Berl, d. Societät. (V, 447 ©. 4.) 

Gross, Gilda Mercatoria. Gin Beitrag zur Geſchichte der eng- 
liſchen Städteverfaffung. Göttingen, Deuerlih. (VI, 109 ©. 8.) 

Zacobfon, die Ariome der Geometrie und a „philoſophiſcher 
— Herr Benno Erdmann. Königsberg i Pr., Beyer. 
( t. 8.) 

Kamphauſen, die Chronologie der bebräifchen Könige, 
Goben & Sohn. (Gr. 8.) cH 2, 80. 

Zange, die biblifche Lehre von der Erwählung in ihrer Bedentung 
für unfere Zeit. Ebend. (8.) c#H 0, 80, 

v. d. Linde, die naffauer Brumnenliteratur der k. en 
zu Wiesbaden, Wiesbaden, Bergmann. (Imp. 8.) A 6, 


Bonn, 


Hrög. vom Großen Generals 


— 1983. M 33, — Literarifdes Gentreldlatt — 11, Augufl. — 








— — — — — — — — — — — — — 


1174 


Luther, An die Radberrn aller ftede deutſches lands: das fie 
— — aufftichten u. halten follen. (Iſchopau, Raſchte.) 


— die Lehre von der heriditas jacens in ihrem Zus 
fammenbange mit der alten usucapio pro herede. Bern, Haller. 
(IV, 158 ©. A. 8.) 

Meier & Shömann, der attifhe Proceß. Neu bearb. von 
* pſiusé. Lief. 3, 4, 1. Hälfte, Berlin, Calvary & Go. (AT, 8.) 

3, 


Müller, vhotometrifche — — Potsdam.  (Reipzig, 
Engelmann i. Comm.) (4. 
3. Aufl. Straß⸗ 


Mündel, die Bogefen. Han buch r Touriſten. 
burg ni. Trübner. (16.) ‚50. 

Naude, die Falſchung der älteften reinhardöbrunner Urkunden. 
Berlin, Weber, (9) HM 3 











Paucker, supplementum — — Fasc. 1-3. 
Berlin, Calvary & Go. il r. 8.) ä 

Peters, die Fixſterne. Le 1 Bra. (RL. 8 1. 

Pfeiffer, ba — tudien über —— — Wiesbaden, 
Bergmann, (8.) 2, 

Plate“ sau 


ewählte — una von Schmelzer. 4. Br. 
Berlin, Wetdmann, (MI 20. 
san Fri, Adolf Scholl. ein, Galvary & Go, (Gr. 8.) 


Stumpfs®rentano, bie Reichstangter vornehmlich des 10,, 11. 
En 12. —— x. 2. 2. 4. (Schl.)Abth. Junsbruck, 
agner. ($.) 
Tagebuch, das, acer Karl's VII aus der Zeit des öfterreichifchen 
— Fi Autograph hrog. von Heigel. Münden, 
er. ( ) 
sin enge reg Nachträge. Bearb, von v. Lilier. 
Neuburg a. D., Griefmayer. 18.) 0, 80, 


Wictigere Werke der ausländifchen Literatur. 


Branzöfifce. 

Benet, Charles VI à Evreux (1485), documents tirds des ar- 
chives communales, (12 p. 8) Rouen, impr. Cagniard. 

Brisset, la grammaire logique resolvant toutes les diffieultes et 
faisant connaitre par l’analyse de la parole la formation des 
langues et celle du genre humain. (VII, 180 p. 18.) Paris. 
Leroux, Fr. 2. 

Chalot, du principe de l'inviolabilitö du droit de proprict@ chez 
les Romains et spücialement de la constitution el de lexpro- 
prialion pour eause d’utilite publique, en droit romain; de la 
deelaration d’ulilite publique et du jugement d’expropriation, 
en droit francais, (160 p. 8.) Paris, impr. Moquet, 

Collin, de la venditio bonorum, en droil romain; de la situalion 
de V’ineulpe pendant l’instruction pröparatoire, en droit eriminel. 
(320 p. 8.) Paris, impr, Moquet. 

Dubuisson-Aubenay, journal des guerres eiviles (1648-1652), 
publie par Saige. T. 1. (LVI, 358 p. 8.) Paris, Champion, 

Godard-Faultrier, decouvertes arc ologique. (15 p. et 3 pl. 
8.) Angers, impr. Lachese et Dolbeau. 

Extrait des Memoires de la Soeiete nationale d’agriculture, 
sciences et arts d’Angers, 1882. 

Marana, lettre d'un Sieilien à un de ses amis. einen el 

noles par Dufour. (XXI, 150 p. 8.) Paris, Quantin. Fr. 8 
Colleelion des anciennes deseription de Paris. 

Michaud, Louis XIV et Innocent XI, d’apres les correspondances 
diplomatiquer incdites du ministere des affaires elrangeres de 
France. T. 4: Debats theologiques et aflaires religieuses. (524 p. 
8.) Paris, Charpentier. 

de Raismes, du dol et des actions auxquelles il donne naissance, 
en droit romain et en droit frangais. (355 p. 8.) Paris, impr. 
Boudet, 

Taillebois, insceriptions gallo-romaines d&couvertes dans le de- 
partement des Landes, (24 p. et planche. 8.) Dax, impr. Justöre. 
— recheiches sur la numismalique de la Novempopulanie depuis 
les premiers temps jusqu’ä nos jours. (56 p. 8.) Möme maison, 


Stalienifhe. 


Bovio, sommario della storia del diritto in Italia dall’ antica 
Roma ai nostri tempi, disp. 1a 4. (8.) Napoli, Anfossi. L. 1, 

De Cola Proto, il — — al (vIll, 204 p. 8.) 
Messina, tip. del Foro. L. 3 

Miscellanea pubblicata dalla r. | 
serie IV, vol. Il. (164 p., e 
del commercio di Visentini. 





eputazione Veneta di storia .patria, 
re 179, 4.) Venezia, 1882, tip, 


1175 — 1883, 2233, — Literarifhes Centralblatt. — 11. Auguſt. — 1176 








wilfenfhaftlichen Kacultät: Profeffor Carard un. Bundesrichter Heinr. 
. Hafner in Saufanne, Fürſprech Karlv, Deihwanden in Stans, 
— (Mauro), delle 58. PP. iserizioni italiane, (XXXVIII, 209 p. | Gaflationsgerichts: Präfident Heiur. Meyer⸗Finoéoler in Zürich, 
16.) Firenze, tip. Calasanziana. L. 3. Ständeratb Hoffmann in St. Gallen, Rationalraty Niggeler in 
Collezione degli seritti di Ricei, vol. Xl. ‘ Bern; von der medicinifchen Aacultät: Stadts-Ingenieur Bürkli— 
Ricordi, i movimenti infinitesimi nella generale determinazisne* | Ziegler in Züri, Dr. ph. H. F. 8. Matbiejen, Profeflor der 
di misura projeltiva. (65 p. 8.) Viterbo, 4582, tip. Agnesotti. | Phyſik in Noitod, Louis Pafeur, Mitglied der Academie des 
L. 2, 50, . siences zu Paris, Dr. ph. Wislicenus, Profeſſor der Phyſik in 
Studi biograßiei e bibliograßei sulla storia della geografia in Italia, Würzburg; vor der philoſophiſchen Facultät, I. Sect.: Michel Breal, 
pubblieati pel Il congresso geografico internationale. 2, edizione, | PBrofeifor am College de France in Paris, Dr. med. Ph. Jac. W. 
Roma, tip. Romann, , Senke, Profejfor der Medicin in Tübingen, Buchhändler Jac. Huber 
Vol, I, Biografia dei viaggiatori italiani, colla bibliografia delle a Profeitor Job. Mever in Frauenfeld, Maler Stüdelberg in 
loro opere, per Amat di San Filippo. (XI, 742 p. con Baſel; 1. Sert.: Ferd. Hand, Algelog im Trieft, Auguſt 
3 carte, 8.) L. 10. : Jaccard, Profeſſor der Geologie an ber Afademie in Neuenburg, 
Vol. 11: Mappamondi, carte nautiche, portolani, ed altri mo- | Joh. Wild, Profeſſor der Topographie am Polytechnicum in 
numenli eartograliei, speeialmenie italiani, dei sec, XlIl- , Zürich. 


Rieci (Corrado), Ravenna dopo il sacco del 1512. (CXXXI, 191 p. 
16.) Bologna, 1862, Romagnoli. L. 11. , 


XVII, per Uziellie Amat di San Filippo. (XXVl, Dem ord. Profeffor an der Univerſität Greifswald, Geb. Medi: 

325 p. 8.) L. 10, ' eimalrath br. Budge, ift der k. preuß. Aronenorden 2. GI. ver: 
Zardo, Giambattista Niceolini e Federieo Schiller: studio critico, liehen worden. 

(156 p. 16,) Padova, Draghi. L. 2, Dem ord. Lehrer Dr. Arommersbanfen am Gymnafium zu 


Zoncada, Alfieri e Rousseau: conferenze tenute nella r. Univer- | Aranffurt yD. wurde der Titel Oberlehrer verliehen. 
sitä tieinese, (67 p. 8.) Pavia, tip. Bizzoni. L. 1. 


Um 25. Juli + in Weimar der Handelsfhuldiretor Frauz 





— Femme — Schmidt, paͤdagogiſcher Schriftiteller, 50 Jahre alt. j 
In der lepten Hälfte Des, Inli Fin er der —— 
i der moraliſchen Theologie an der Univerfität daſelbſt, Thomas Rawjon 
Hadhridten. Birs, 72 Jahre alt. _ . 
Der Privatdocent Dr. Soltmann in der mebicinifchen Am 1. Auguſt + in Leipzig der Profeſſor in der philoſophiſchen 


Facultät zu Breslau iſt zum a. ord. Profeſſor in derſelben Facultät Facultät dafelbit, Dr. Wilh. Dindorf. 

— —— Por pe ß Kulm, Job | - : . - 
ie ord, 2ehrer Dr. Schulze am Gymnaſfium zu Aulm, ob, ; , , —— 

ub. Püttgen am Symnafum zu Eſſen, und * Titular⸗Ober⸗ Zum 1. October er. iſt die Stelle eines ſtädtiſchen Schul- 

ehrer D. 8. Gaumont am Gymmaflum zu Frankfurt a/M. find zu inſpectors hierſelbſt zu beſetzen. Das jährliche Gehalt beträgt 


(bes. etatömäßigen) Oberlebrern befördert worden. = ie wiſen 
Pe Behrer ob. Gettft. Mademann am Gäulchrer 6000 KH Meldungen von Schulmännern, welche die willen 


Seminar zu Münftermaienfeld ift zum Director diefer Anftalt er Ihaftliche Dualification eines Oberlehrers oder Seminardirec- 


naunt worden. tors haben, find bis zum 20. Auguſt cr. an und zu richten. 
— Berlin, den 2. Auguſt 1683. 

os au Reranlaffung der Iubelfeier —— gang. m 2 au Magiftrat 

hrendoctoren ermannt worden von der theol. Facultät: die Pros | . 44 

fefforen Baffermann in Heidelberg, red bar in Bern und hiefiger Königlichen Haupt: und Refidenzitadt. 

Lie. Zul, Gruft Beboky in Berlin; von der rechtds und ftaats- | gej. v. Forckenbeck. (200 





Literarifhe Anzeigen. 


Neu erschien: (155 | Berlag von Wilh. Schulge, Berlin, Scharrnitraße 11. 
Fünf Abhandlungen Neue Rechtſchreibung. 1100 
zur Eee 


(seschichte der griechischen Philosophie und Astronomie: Granmatit 


ber 
| 


von 
Theodor Bergk. S 
nnd dd neuhochdeutſchen Sprache 
von . | 
Gustav Hinrichs. | A. Engelien. 
12:4 Bogen, Gr. 8, Preis A 4, —. Dritte, verbefferte Auflage. J. 50. 
Inhalt: i — 

I. W ist Plato’s Theaetet abgefasst ? ich 
II. Plato's Gesetze, en Su Geſchichls ⸗Auszug 
III. Ueber die Echtheit der Anktierc, für 


IV, Aristarch von 83 E » » 5 * 
V..Die Philostrate. - die mittleren Claſſen höherer Lehrauſtalten 


Stellenverzeichniss. 


von 
Leipzig, im Juli 1883, Dr. R. Hoffmann. 
Fues’s Verlag (R. Reisland). weite, verbeiferte und vermehrte Auflage, AH 0, 50. 


Verantwortl, Kedacteur Bro. Dr. Harnde in Zeipig, Goetheſtraßt Ar, 7. — Trucd von W. Dragulin in Leipfig. 


Kr — 


Literariſch es 


Centralblatt 


für Deutfdland. 


Ar. 34]. 


Herausgeber und berantwortlihe Nebacteur Prof. Dr. Fr. Zarnde. 





(1883. 


— vou — Aveuarius in Leipzig. 








Erſcheint jeden Sonnabend. 





— = 18, Auguft. 


Preis vierteljährlich AT. 50. 








König, der Offenbarungsbegtiff des alten Teſtaments. 
* Lafion, Softem der Redhtspbiloforhie, * 
Manns; die Lehre des MAriftoteles von der traglſchen 
Katbarjid u. Hamartia rg 


v. Biäudi, nn 
Urfundenbuc; der Abtei St. Ba Bearb, von Bart» 


Aludboh 
" Satailond Nr, 13, 


Riesler, 
laventaire 'sonmmaire des archives communales de la | Deri,. geolog. Profile du 
ville de Strassbourg ete. Redige par Brucker. |», Griegern, das reihe 


v. Reumont, Heine biflorliche Scheri 
3 dem banbieril, Aachlaſſe vL. 


—— —90 des F, württembergifhen Pienler ⸗ 


Kübler, Cheſchllekung u. vera Eben im Preußen 
—5— Bon | er 4 R va 


nad Met u. Braud der Karholifen. 
Taylor, the alphabet, 
Troebst, quaestiones Hyperideae et Dinarchese 
Garnier, tragedies 





gan ig Inbre mai. "Berwaltung in den balt. Provinzen. | Die neunte demiche Eurnichter: — in Berlin, 
mann, Bothein, ber &riftl..foc. Staat der Jefuiten in Paraguay. 

Turmair’s annales ducum Bojarise. SHerautg. von Baader Leihaoa palaczoica. 

\ Gredner, der Boden der Stadt Leipzig. 

d, Boden d. Stadt Leipzig ıc, 

ren, in Deutichland, 


Berihtv, Angerftein, Brendide n. Fielſchmann. 

— 3 im Binterfemeiler 1 . 2) Berlin; 23) 

ray; 24) nn, Polntednicnm); 25) Bürid; 26) 
FR (Forf-Afademie ) 








Mde Büßerfendungen erbitten wir berechnet und unter ber Mdrefle der Expedition d. BI. (Hospitafftr. 16), alle Briefe unter der des Herausgebers (Berthefr. 7). Mur fotde 
Berletönnen eine Beſprechuug finden, bie ber Mebactiom vorgelegen haben. Bei Gorrefpondengen Über Blider bitten wir lets den Namen ber Berleger berfelben anzugeben. 





Theologie. 


König, Dr. Fr. Ed., Privatdoc,, der Offenbarungsbegriff des 
alten Testaments. 2 Bde. Leipzig, 1882, Hinrichs. (V, 
212; IV, 410 8. Gr. 8.) HK 15. 

Das vorliegende Werk fo zu beiprechen, wie es die Be 
deutung feines Gegenftandes fordert, beziehungsweife eine Aus- 
einanderjegung mit feinen Aufftellungen muß Fachzeitſchriften 
vorbehalten werben. Daſſelbe erhebt feinen geringexen Anſpruch 
als den, bie fupranaturaliftifhe Weltanſchauung auf neue und 
diesmal fihere Weife zu begründen, bei den Freunden ber 
riftlichen Weltanfhauung deswegen Beifall zu finden, aber 
auch bei den Gegnern einer tranfcendenten Offenbarung Ge: 
neigtheit zu deren Anerkennung wachzurufen. Wir geftehen, 
daß wir ung zu den erjteren zählen und doch diefem Werke nur 
in fehr befchränftem Maße Beifall fpenden können, auch) zweifeln, 
ob ſachverſtändige Gegner, wie etwa der vom Berf. oft ange- 
führte Küenen, dadurch überzeugt werden. Zwar die Gründlich- 
keit, Gelehrfamleit, Belejenheit des Verf.'s verdient alles Lob, 
Er hat eher zu viel gethan, namentlich im erften Bande, durch 
fortwährendes Unführen und Belämpfen aller möglichen An— 
fihten, daß man vor runden und edigen Klammern den Faden 
der Darftellung faft nicht mehr findet. Einzelne Flüchtigleiten 
follen nicht Hoc) angerechnet werben (3.8.1, 192 typi verbales 
„Sind gottgeordnete Vorausdarftellungen eines Momentes aus 
dem Leben unferes Heilandes durd; Gott. So pflege ich zu de— 
finieren“. II, 13 im ber Ueberfegung von Fer. 31, 26 bas 
fehlende „und fahe auf”, worauf im Folgenden Ulles an- 
fommt 2c.); um fo mehr Bedenken erregt bie dem Berf. eigen- 
thümlihe Anſchauung. » Er will das Selbftzeugniß der alt= | 
teftamentlichen Propheten über die ihnen gewordene Offenbarung 
unterfuchen und faßt dafjelbe in die drei Hauptausfagen zu. 
fammen> 1) Göttliche Berufung und Ausrüſtung mit dem Geifte | 
Gottes befähigen und zum Offenbarungsempfang; 2) Zeigen 
und Sprechen Gottes gewährt uns den Dffenbarungsinhalt; 
3) Nicht das eigene Herz iſt die Duelle unjerer Weiffagung. 
Diefer dritte, wejentlich negative Abſchnitt ergänzt den wichtig- 
ften mittleren durch den Nachweis, daß das Wort Gottes an die 
Propheten nicht irgendwie piychologifch vermittelt geweſen 
wäre, d. 5. daß ihre Weilfagungen nicht hergeleitet werben 
dürften, weber aus ihrem Berufsbewußtfein, noch aus ihrer 
Natur: oder Geſchichtsbetrachtung, nocd aus irgend welcher 
vorausgehenden allgemeinen Dffenbarung Gottes im Geſetze; 








diefelben beruhen vielmehr einzig und allein auf dem offen- 
es ug sau Sehen und Hören der Propheten, be— 
ziehungsweiſe dem entiprechenden Zeigen und Reden Gottes, 
und dieſes beibes ift ein durchaus wirkliches und eigentliches, 

Die Wirklichkeit, die Eigentlichkeit, die Bewußtheit des offen: 
Barungempfangenben Sehens der Propheten“ lauten die Lleber- 
ichriften der $$ 15—17 und bie folgenden 19 und 20 bringen 
„Beweife für die Thatfächlichkeit und Außermenfchlichkeit des 
Redens Gottes“, Wie ernft eö dem Verf. hiermit ift, fei bei- 
ſpielsweiſe Damit belegt, daß er überall, wo es heißt „jo fpricht 
Gott, Spruch Jahve's“, die Propheten auch wirklich dieſe Worte 
als aus dem Welthintergrunde erſchallende articulierte Stimme 
hören läßt, während fonft, wo dies nicht ausdrücklich dafteht, 
der Prophet Manches als eigene Ausführung Hinzutgun mag. 
In Jeſ. Cap. 34 ift fo nur V. 5 unmittelbare Kundgebung 
Gottes, aber diefer Vers auch ganz beftimmt. ef. 13 Hat der 
Vrophet vier Verſe zwiſchen die Gottesmittheilung eingeſchoben, 
ebenſo Zephania Cap. i deren drei, die vorausgehenden und 
folgenden find dagegen unmittelbare Kundgebungen Gottes in 
das Ohr des Propheten. 

Ebenjo, wo die Propheten Viſionen berichten, fehen fie die- 
felben mit leiblichen Uugen in ber für gewöhnlich unfichtbaren 
Welt; „aus überirdiſchem Stoff" gab Gott dem Heſeliel eine 
Rolle und er aß fie. Aus dem für gewöhnlich unfichtbaren 
Welthintergrund kann der reale Geift wie ein Flammenmeer 
hervorwallen. Die Propheten find Männer, die vom Moment 
ihrer Berufung an fi einer fortwährenden Kraftzuftrömung 
bewußt find, doch ift diefelbe für fie nicht die inhaltliche Quelle 
ihres Weiffagens, jondern nur die Vorbereitung auf den DOffen- 
barungsempfang und wenn fie manchmal gleichfam eine Fluth 
im Geiftesftrome gefpürt, in dem Strome ber göttlichen Geiftes- 
reale, welcher alle Nähen und Fernen des unendlichen Uni: 
verfums durchfluthet und auf diefe Männer in befonderem 
Make herabgefendet wurde, jo läßt ſich doch kein finkendes 
Niveau der Geiftesftrömung, Leine Ebbe bei ihnen nachweiſen 
und noch weniger kann zugegeben werden, daß ſie in einzelnen 
Zeiten ſich ganz vom göttlichen Geiſtesſtrome verlaſſen ſpürten. 
Kann Ref. etwas dafür, wenn ihm immer wieder der Vers von 


dem Worte einfiel, das zur rechten Beit fich einftellt? Schon 


lange Hat derſelbe den Fragen, welche diefes Buch behandelt und 
deren Wichtigkeit die Einleitung ganz richtig hervorhebt, den 
Fragen nad) dem Urjprunge und der Sicherheit des propheti- 
hen Selbftbewußtfeind bejonberes Intereſſe zugewandt; aber 


1179 


mag bie „naturaliftifche” Auffaſſungsweiſe eines Küenen und | 


Underer demfelben nicht gerecht geworben fein, jo hat der Verf., 


zu fehr auf die andere Seite des Brettes tretend, noch viel | 


weiter am Ziel vorbeigefhoffen. Indem er fich einzig in feine 
Frageſtellung vertiefte, ift ihm, fo hohe Worte er über den Werth 
der vergleichenden Religionsgefchichte braucht, die Fähigkeit voll- 
ftändig abhanden gefommen, analoge Erfcheinungen zur Auf: 
hellung der vorliegenden zu verwerthen. Auch fonft überfieht er 


troß feiner Gründlichleit maheliegende Fragen. Wenn die | 


Propheten von Geiftesausgiegung reden, fo ift das ein Bild; 
auf welche Anſchauung führt es zurüd? Doc gewiß auf das 
Salben mit Del und nicht auf einen „Geiſtesſtrom“. Wenn im 
Pentateuch „Gott fprad zu Moſe“ ftehende Formel ift, wie ift 
fie zu verftehen und woraus zu erflären? ftammt fie erft aus 
ber prophetijchen Formel „fo fpricht der Herr“? Und wie ver: 
hält fih diefe zu dem „Kamos fprad zu mir” in der Meſa— 
Infchrift? Und wie fann man das Selbjtbewußtfein der Pro— 


pheten und ihre Uusfagen hierüber richtig deuten, wenn man fie | 





nicht mit den neuteftamentlihen Ausſagen Ehrifti und der | 
Apoftel oder mit denen eines Muhammed oder Quther vers | 
gleichen fol? Und wenn ber Inhalt der altteftamenflichen 
Offenbarung nur relativen Werth gehabt, d. h. den auferifraeli- 


tischen Religionsvorftellungen überlegen, aber den neuteftament: 
fihen nicht ebenbürtig war, kann fie dann ihrer Form nad 
abjoluten Werth beanjpruchen, jo unmittelbar, wie der Verf. 


will, von dem Heilsgott abftammen? Und ift es nicht ein | 
fchlimmes Zeichen, wenn alle Augenblide zur Accomodation | 


Gottes an feine Organe Zuflucht genommen wird, II, 312, 348, 
356, 363, 397? Und fchließlih: „Iſt Gott nur der Juden 
Gott, ift er nicht auch der Heiden Gott ?* Diefes unfere princis 
piellen Bebenfen. Daß das Werk des Verf.'“s durch feine 
Gründlichkeit für viele Detailfragen anregend wirken wird, 
zweifeln wir nicht im mindeften; aber daß feine Grundans 
ſchauung nur wenig Buftimmung finden werde, deſſen find wir 
eben fo ſicher. E.N. 


Allgemeine evang.+luth. Kirchenzeitung. Nr. 31. 

Inh.: Die Rothwendigkeit und zweckmäßige Einrichtung evans 
gelifher Predigerfeminare, 1. — Neifeerinnerungen,. 2. Im Odens 
wald. — O. Gleiſs, die Grundtvigiche Vollshöchſchule. I. — Ein 
anglifanifches Jubiläum, — Aus dem Großberzogtbum Heſſen. — 
Die confeffionellen Berbältniffe Sacfens im Jahre 1592. — Kird: 
liche Rachrichten ꝛc. 





Inh.: Ultramontane Polemik. — Schultze-Delitzſch und fein 
Wirken. —, Archidiakonus Schiffmaun. — Von den evangeliſchen 
Kirchen Italiens. — Aus der Diaſpora im fernen Oſten. — Luther: 


büchlein. 2. — Zur Bonifatinsliteratur. — Gorrefpondenzen. 


Broteft. Hirhenzeitung ıc. Hrog. v. J. E. Webſkty. Nr. 31, 

Iub.: Zum züricher Univerfitäts-FJubilium. 2. Aug. 1683. — 
Zwei Landtage in Deiterreih. — Aug. Jacobſen, die Guellenunters 
ſuchnngen zum Leben Jeſu von B. Weif. 3. Webſky, der 
Veſſimismus und Die Sittenlehre., — Nüdblik auf die fchleswigs 
boljteinifhe Geſammt⸗Synode. — Gin katholiſches Urtheil über 
Ultramontanisnus und Gentrum. — Der „Theologiſche Jahres— 
bericht“ von Bernd, Pünjer. — W. Meiffenbad, —*8 auf die 
„Erklärnug“ des br, B. Weiß. 


Deutſcher Merkur. Red. A. Gapenmeier. 14. Jahrg. Nr. 30. 
Inb.: Naives aus Tirol und Berlin. — Ein katholiſches Urtheil 
über Joſeph 11. (Schl.) — Gorrefpondenzen und Berichte. 
Der Katholik. Redig. von J. B. Heinrich u, Ch. Moufang. N. F. 
25. Jabra. Juli. 
Inh.: Die Weltanfhanung des P. Angelo. Schi. — Der 
Diaconat in der Apoſtelgeſchichte und den paulinifchen Briefen. — 


— 1883. 34. — Literarifhes Centralblatt. — 18. Auguſt. — 





1180 


Zeitfhrift für kirchliche Wiffenfhaft u. firchliches Leben. Hrag. von 
G. E. Luthardt. Heft 8. ° 
Juh.: F. E. König, Beiträge zur biblifchen Chronologie. — 
R. Kübel, apofalyptiihe Studien. 3. — K.M. Jttameier, die 
Elias ⸗Sage. 1. — Wild. Gußmann, Eid und Meineid. 2. 
Blätter für Hymnologie. Hrög. von Albert Fifher. Nr. 8. 
Juh.? Bode, Johann Jacob Rambadı und feine Dichtungen. 
— W. Tümpel, der Originaltext des Liedes: „Jeruſalem, du höch— 
ebaute Stadt“. — Nachrichten. — Zur neueften hymnologiſchen 
iteratur, = 








Philofophie. ; 


Lasson, Ad. System der Rechtsphilosophie. Berlin, 1852. 
Guttentag. (XVI, 708 8. Gr. 8.) oA 12, 

Der Verf. fürchtet, daß fein Buch „altmodiſch“ erjcheint, 
weil er viel von Vernunft, von Nerven und Muskeln gar nicht 
redet, weil er auch die günftige Gelegenheit von Bogos und 
Maoris und anderen intereffanten Völkerſchaften zu jprechen, 
ganz unbenugt läßt. Er will weder in die Fußſtapfen von 
Benebict noch in die von Poſt treten, fondern befennt fich im 
Ganzen als Unhänger des Hegel’fchen Panlogismus. Er hält 
auch feſt an den alten „ftaat#bildenden Gedanken des Preußifchen 
Staates“, an dem „Rejpect vor ber Heiligkeit des Rechtes und 
ben erworbenen Rechten, vor der Perſon und vor ihrem Eigen: 
tum“. Er liebäugelt alfo nicht wie der Neu-Eonjervatismus 
und die Neu⸗Orthodoxie mit ben Jdealen der Socialdemofratie, 
bes praktischen Materialismus und des Ultramontanismus. Es 
gehört Muth dazu, ſich allen diefen verfchiedenen lockenden 
neueren Richtungen, fowie auch dem Darwinismus fern zu 
halten, und. ebenjo achtungswerth wie verdienftlich ift der Ver— 
ſuch, ihnen gegenüber wie in der claffifchen Zeit der deutfchen 
Philofophie den Staat zu gründen auf Jdeen der Vernunft, ein 
Berfuch, der folgerichtig und in fyftematifcher Ordnung durd)- 
geführt ift und von Kraft des Gedankens und von Beherrſchung 
des nöthigen Stoffes, auch des gefdichtlichen, zeugt. Die Dar- 
ftellung ift, was nicht unterfchäßt werben darf, eine leicht ver— 
ftändliche, jo daß in diefer Beziehung Laffon nicht an Hegel 
erinnert. Ja die genauere Kenntniß der Heget’schen Philoſophie 
iſt leineswegs nothivendig zu dem Studium des Buches. Wir 


= — — ſfind überzeugt davon, daß Niemand, der fid) für Rechtsphilo— 
vo — Kirchenzeitung. Hrög. von H. Mefiner. 25. Jahrg. 
r. 31. 


fophie intereffiert und von dem Werke genauere Kenntniß nimmt, 
daffelbe unbefriedigt aus der Hand legen wird, ſtimmte er auch in 
den Prineipien nicht mit Laffon überein. Der Verf. erfennt 
alles Hiftorifche als vernünftig an; zwar hat das Hiftorische 


ſeine Anomalien, aber im Wejentlichen-jteht es doc) unter der 
Macht der objectiven Vernunft. Es muß deshalb auch das ge- 


wordene Recht Vernunft in ſich haben. Es ift daffelbe eine 
Offenbarung der Vernunft im endlichen Stoffe, und man foll es 
deshalb preifen und nicht jchelten, wenn es in der Verbindung 
mit der ſchlechten Endlichkeit ſelbſt Mängel an fi hat. Das 
Recht nun nad feiner immanenten Bernünftigkeit zu begreifen, 
es aus dem Principe alles Rechtes abzuleiten, ift dem Verf. die 
Aufgabe der Rechtsphilofophie. Es hat demnach diefe Disciplin 
das Pofitive zur Vorlage und darf fich nicht damit‘ abgeben, 
etwa in der Art des Naturrechtes, ein Recht, das fein follte, zu 
conftruieren. Gerade das ift nach Laffon der Grundirrthum des 
Naturrechtes, dab es die Hiftorische Bedingtheit alles Nechtes 


verlennt und nur „das an ſich Gerechte in allgemeingültiger Weife 


Ergänzungen zu Janſſen's Gefchichte des deutſchen Bolkes. — Die | . 4 Ah h > 
‚ Spricht, nur die Allgemeinheit und Widerfpruchstofigkeit. Unter 


Stellung des Prieiters zur Herz-Jeſu-Andacht. — Vincenz Gaſſer, 
Aüritbiihof von Briren. — Leonis XI constitutio de lege Fran- 
eiscalium lertii ordinis sacenlaris, — Kiteratur. 


zu zeichnen ſucht“. 
Was ijt nun aber die Vernunft, die fich im Hecht zeigt ? 
Sie ift ein formales Princip und fordert als das, was ihr ent- 


der Herrſchaft der Vernunft „werden alle Unterfchiede und 
Gegenſähe durch eim übermächtiges Geſetz der Allgemeinheit 


1181 

und Gleichheit gu Harmonie und Einheit zurüdgeführt“. 
„Seinen Inhalt erhält das Princip durch das Material, worauf 
ed angewendet wird, — Die realen Verhältniſſe des Menfchen 
zunächſt find von der Natur, daf in ihnen das Gejeh mit dem 
Charakter widerſpruchsloſer Allgemeinheit wenigftens bis zu 
einem gewiffen Grabe fi durchführen läßt." Der Ausdruck 
der praftifchen Vernunft in Anwendung auf die Perſonen, die 
äußeren Güter und äußeren Handlungen iſt das Gerechte. 
Zwar folgt der gerechte Wille feiner eigenen immanenten Ber: 
nunft, aber zugleich hält er dadurch den Beſtand der Gemein: 
ſchaft aufrecht. Es wird fo der äußere Zweck wenigftens erfüllt, 
wenn auch der gerechte Wille diefem nicht wrrfrei dient. Das 
Materiale jcheint jo durch das Formale erreicht werden zu 
follen, aber freilich kann dies nach unferer Unficht nicht gelingen. 
Nur durch Fundamentierung des Rechtes auf einer materialen 
Ethik, meinen wir, kann dafjelbe feinen Inhalt erlangen. Ber 
merft ſei hier, daß fi) Laſſon in der Zahl und der Anordnung 
der verfchiedenen Geifteswiffenfchaften nicht an Hegel anfchließt, 
da.er z. B. die Ethik außer der Rechtsphilofophie noch drei 
Disciplinen umfaffen läßt, und daß er auch der abjoluten Hod)- 


ſchätzung des Staates, wie fie jich bei Hegel findet, nicht bei: 


pflichten kann. Im Einzelnen erlennt man fonft vielfach Hegel, 
3. B. darin, daß geitraft wird, weil die Strafe gerecht und ver: 
nünftig ift, daß in der Strafe dem Verbrecher jein Recht ge 
ſchieht. Ob Sätze wie der, daß der Menſch, fobald er lebte, 


ftaatlich lebte, daß ſich der Staat nicht aus Staatslofigfeit ent- | 
das Duell und die Verführung. Die Darftellung ift lebendig, 


wideln kann, u. a, fi) aus dem allgemeinften Principe Hegel's 
und Laſſon's ergeben, ift uns zweifelhaft; für ſich betrachtet, ſind 
ſie aber gewiß ſehr angreifbar. 

Manns, P., Gymnas.-Oberlehrer, die Lehre des Aristoteles 


von der tragischen Katharsis u, Hamartia erklärt. 
ruhe, 1883, Reuther. (86 S, 8.) HK 1, 80. 


Inwieweit der claffiiche Philolog ‚der durchdachten Aus: 
einanderfegung des Verf's zuzuftimmen vermag, Taffen wir 
dahingeftellt fein, In einem Gebiet, in dem eine gleichjam rab⸗ 
binifche Kritik ins Kraut gefchoffen ift, läßt fich über den Aus— 
fall des Urtheiles nichts vorberfagen. Der Diffenfus Hat in 
diefer Frage jolhe Weiten angenommen, daß die befte Inter— 
pretation ander Macht gefahter Vorurtheile fcheitert. Wir 
jchlagen einen Ausweg vor. Steht die Hatharfis:Tehre jo ganz 
außerhalb des ariftotelifchen Gebantenfyftems, um ohne Bezug 
auf diefes richtig ausgelegt werden zu können? ft der Antheil, 





Karls- | 


— 1883, A 31. — Literarifdes 


Gentralblatt — 18. Auguſt. — 1182 


Giäyekl, Dr. Georg von, Priv. aldoc,, — * rel. 
Leipzig (o. J.), Friedrich, (111, 140 8. Kl. 8.) #1, 

Das vorliegende Buch ift die Löfung einer vom — 
verein „Leſſing“ in Berlin geſtellten Preisaufgabe, bie eine 
„gemeinverftändliche Darlegung der fittlichen Geſetze verlangte, 
welche, von einheitlichen Grundfägen geleitet und ausschließlich 


| auf unzweifelhafte Thatfachen der natürlichen Erfenntnif geftüßt, 


eine Richtſchnur des Handelns für die leitenden Verhältniſſe 
des menschlichen Lebens zu geben geeignet wäre”. Wie voraus- 
zufehen, gründet der Verf. fein Syftem auf den focialen Eudai- 
monismus; das ethifche summum bonum ift ihm die größtmög- 
liche Gtüdjeligkeit für die Gefammtheit. Eine Zurüdführung 
dieſes ethifchen Principes auf den Egoismus durch den Nachweis 
der Solidarität individueller und focialer Intereſſen wird von 
dem Verf. nicht verfucht; vielmehr bezeichnet er das Streben 
nad der größten Slüceligeit für die Gefammtheit als einen 
Trieb, der ebenfo unmittelbar gegeben fei, wie derjenige der 


| Seldfterhaftung. Den größten Abjchnitt des Buches bildet die 


Unwendung des gefundenen PBrincipes auf die Verhältnifie des 


ı praftifchen Lebens, Nach einer Grenzbeftimmung der Begriffe 


von Pflicht und Tugend werden mit Geihid und Wärme die 
einzelnen Gruppen derjelben in ihrer Richtung auf das Indivi⸗ 
dumm jelbft, wie auf feine Umgebung aus dem aufgeftellten 
oberften Grundſatze abgeleitet. Bielleicht hätte man Hier eine 


noch etwas klarere Dispofition des Stoffes wünſchen können. 


ı Urkundenbuch der Abtei Sanet Gallen. 





ben ber athenifche Demos an ben Herrlichkeiten feiner Schaus | 


bühne nahm, nicht auch ein pathologifches Symptom, das gerade 
als folches einen Denker von nüchterner Befonnenheit beſchäf— 
tigen mußte? Wir finden, daß feit Leffing diefen beiden Um— 
ftänden feine Beachtung gefhenkt ift. Aus dem Ganzen des 


Syftems fosgelöft und mit einer vollfommenen Abftraction von | 


den gejchichtlichen Verhältniffen, die als mitbeftimmende Mos 
mente in die tragische Theorie des Ariftoteles einfließen mußten 


(oder warum gilt er ala der Meifter der beobachtenden Forfchung?), | 


hat man dieje Frage allein aus dem dürftigen Complex feiner 
poetifhen Lehren zu beantworten geſucht. Was dabei heraus- 


Bejonders leſenswerth erfcheinen des Verf.“s Bemerkungen über 


nur bisweilen durch au viele Eitate und Wiederholungen be- 
ſchwert. 











Geſchichte. 


Herausg, vom 
II. Lief, 20. 

Si. Gallen, 
(X S. u. S. 95—912. Roy. 4.) 


Ilistorischen Verein des Kantons St, Gallen. Th. 
(1241—1360.) 
18761992. 
ach 6. 
In Rüdficht auf die bereits im Jahrg. 1576, Nr.2, Sp. 37 
d. BI. erfolgte Unzeige der erjten Lieferung diefes Bandes wird 
e3 genügen, bier nur im ber Kürze und im Allgemeinen noch 
einmal auf defjen Bedeutung hinzuweiſen. Er reicht bis zum 
Schluſſe der Regierung des Abtes Hermann (1360) herab und 
enthält von eigentlichen Urkunden im Ganzen die ftattliche An— 
zahl von 777 Nummern. Dazu kommt noch der Anhang mit 
Nachträgen zu allen drei Bänden, Beugenausfagen, Briefen, 
Güterverzeichniffen und Aehnlichem. Es ift eim überaus reiches, 
großeniheils zum erften Male veröffentlichtes Urfundenmaterial, 
welches hier der allgemeinen Benutzung in bequemer Weiſe und 


Bearb, von Herm. Wartmann. 
Huber & Co, 


in ftreng wifjenfchaftlicher Bearbeitung zugänglich gemacht wird, 


gefommen ift, beweift ein Ueberblid über die Specialliteratur, | 


die fo voll ift von gewaltſamem Spintifieren als arm an.Licht | fenden und willfürfihen Orthographie haben dem Hrsgbr. 


über die eigentliche Natur des Problems. Und doch dünkt ung, 
daß jene beiden Jnterpretationsmotive ohne Mühe das Ver— 


ftändniß des berühmten Satzes vermitteln, welches der jeit | 


Leffing herfümmlichen Forfchungsweiie unzugänglich bleiben 
müßte, vorausgefeßt, daß man auf das beſchränkte und beſchrän— 
fende aut — aut des Phyſiſchen oder Ethiſchen verzichten ann. 


Der Berf. vorliegender Abhandlung bewegt fich nicht auf diefem | 


Wege, aber wir nehmen feinen Anftand, zu erflären, daf die 
Feinheit und Eindringlichkeit feiner Gedankenführung die ganze 
Aufmerkſamleit des an diefem Problem betheiligten Leferkreijes 
zu verdienen ſcheint. A=K. 


freilich nicht von jo allgemeinen Intereſſe, wie es die beiden 
erſten Bände darboten, aber für Localgefchichte, ſchweizeriſche 
Ortskunde und auch für die Sprachforfchung von ganz hervor- 
ragender Bedeutung. Die deutfchen Urkunden mit ihrer fchwan- 


| befondere Schwierigkeiten bereitet, wir find aber der Meinung, 


I 


-dienen will, vor dem fprachlichen vorwalten zu laſſen. 


daß er Recht getan hat, bei ihrer Behandlung das hiftorifche 
Intereffe, welchem doc ein folches Urkundenwerk in erjter Reihe 
‘m 


| Uebrigen ift der Hrögbr. in Bezug auf die Unordnung und Bes 
\ arbeitung des Stoffes den ſchon bei den erjten Bänden beob- 





achteten Grundſätzen treu geblieben, von denen abzumweichen er 
feine Beranlaffung fand. Ueber Einzelheiten in diefer Hinficht 
mit ihm zu rechten, Liegt und um fo ferner, als bei einer jonft 
im Wefentlichen jo wifjenfchaftlich gehaltenen Urbeit, wie der 


\ vorliegenden, es Meinlich fein würde, darauf befonderes Gewicht 


1183 

zu legen. Vielmehr fchließen wir dieſe kurze Unzeige mit dem 
lebhaften Wunfche, daß der in eventuelle Ausficht geftellte vierte 
Band, der bis zu dem Abte Ulrich VIII berabreichen würde, 
wirklich und ſobald wie möglich erfcheinen und damit das müh- 
fame und hochverbienftliche Werk zu einem naturgemäßen Ab- 
ſchluſſe gelangen möge. 





Turmair's, Johs., gen. Aventinus, annales ducum Bojoariae. 


Herausg. von Sigm, Riezler. 1. Bd. 2. Hälfte, 
Kaiser, (S. 419—679. Imp. 8) A 6. 
A, u. d. T.: Turmair’s simmtliche Werke. 2. Bd. 2, Hälfte. 


Wir begnügen uns hier, das Erjcheinen dieſes zweiten 
Halbbandes der Annales ducum Boioariae, der das vierte Bud) 
der Ichteren enthält, anzuzeigen, indem wir uns eine eingehen- 
dere Beſprechung der ganzen Edition bis zur Vollendung der- 
felben vorbehalten. 


München, 1882. 


Inventaire sommaire des archives communales de la ville 
de Strasbourg anterieures A 1790, rédigé par J. Brucker, 
Archiviste. Serie A. A. Acles constitutifs et poliliques de la 
commune, 3° partie, Strassburg, 1882. Trübner. (V, 320 8. 
4.) A 14. 

(Auch mit deutschem Titel.) 


Es ift befannt, dab die Franzofen uns Deutfchen in Bezug 
auf die Einrichtung, Ordnung und Nutzbarmachung ihrer Archive 
weit voraus find. Sie find jeit fange an der Arbeit, die in den 
Staat3- und Communalarchiven aufbewahrten Urkunden und 
Acten durch Inventarien, die nicht in den betreffenden Archiven 
forgfältig und ängftlih vor profanen Augen gehiltet, fondern 
der allgemeinen Kenntnißnahme durch den Drud übergeben 


werden, für die hiftorifche Forfchung in erwünjchter Weife zus | 


gänglich zu machen. Zu diefen Beftrebungen, die troß ber Los— 
trenmung des Elſaſſes von Frankreich Hier noch fortwirken, kann 
man auch das obige von dem Stadtarchivar Bruder in Straf- 
burg herausgegebene Werk rechnen, deſſen drittem vor Sturzem 


erichienenen Bande diefe Anzeige gilt. Es enthält kurze regeftens 
artige Auszüge aus den im Straßburger Stadtarchive verwahrten | 
Arhivalien, nicht chronologisch geordnet, jondern in großen | 


Gruppen möglichft überfichtlich zufammengeftellt, eine Anord— 
nung, welche ſich bei einer jo großen, die verichiedenartigften 
Beziehungen berührenden Ucten» und Urkundenmaſſe, um die es 
fich hier Handelt, gewiß empfehlen dürfte. Was in diefem dritten 
Bande in der angedeuteten Weife verzeichnet ift, umfaßt zunächit 
die Archivalien, welche von dem Verhältniß der Stadt zu ihren 
Biſchöfen Kunde geben. Sie beginnen mit dem Epifcopate 
Heinrich's don Veringen (1202—1223) und endigen mit dem 
Biſchofe Ludwig Renatus Eduard von Rohan (1779—1785). 
Unter den einzelnen Biſchöfen find die Urkunden und Uctenftüde 
fur; ihrem Inhalte nach verzeichnet (ohne Angabe ihrer 
Datierung), darüber fummarifh die Zahl derjelben nach dem 
Materiale, auf dem fie gefchrieben find, ſowie die Anzahl der 
ihnen angehängten Siegel. Zwei andere Abtheilungen umfaffen 
die Beziehungen Straßburgd einmal zu den Dynaften von 
Lichtenberg und den Grafen von Hanau: Lichtenberg (1249 bis 
1524) und fodann zu ben Warfgrafen von Baden (1541— 1712), 
Unbedeutend ift die Abtheilung, welche den Beziehungen zu den 
Niederlanden und zu einigen kleineren auswärtigen Fürſten ge 
widmet ift, defto reichhaltiger diejenige, welche das Verhältniß 
zu der Schweizer Eidgenoſſenſchaft behandelt.. Dann folgt ein 


wichtiger Abſchnitt über die VBerhäftniffe der Stadt gegenüber - 


dem franzöfifchen Königshaufe von Karl VI an bis auf 
Ludwig XIV, den Eroberer berfelben. Angehängt find die 
Actenſtücke, welche fich auf Feftlichfeiten, Einzüge von fürftlichen 
Berfonen, auf die PBrovincialverfammlungen, Reichsftände, die 
Botſchaften der Stadt zc. beziehen, endlich ein Verzeichniß der 
Arhivalien über den Einfall des Grafen Ernft von Mansfeld 
in das Elſaß während der Jahre 1621 umd 1622, Diefe 


— 1883. 34. — Literarifhes Centralblatt — 18. Auguſt. — 


und feine Kinder, und die LZambertini. 





1184 
Inhaltsangabe mag eine Idee von dem Reichthum des Hiftori- 
chen Materiales geben, welches ſich hier wenigftens in den all- 
gemeinften Umriffen verzeichnet findet und der Forſchung 
immerhin hochwilllommene Fingerzeige giebt, wohin fie fich zu 
wenden hat. Ein weiteres Eingehen auf Einzelheiten verbietet 
der diejer Anzeige zugemeflene Raum. 

Reumont, Alfr. von, Beine hiftorifhe Schriften, Gotha, 1852. 

F. N. Perthes. (VII, 535 ©. 8) A 10. , 

Reumont liebt e3 in den Zwifchenräumen größerer Arbeiten 
auch einmal auf den Seitenwegen der Geſchichte zu wandeln, die 
an dem Memoirenfache oder, was die jüngfte Vergangenheit be- 
trifft, an perfönlichen Erinnerungen vorbeiführen. Eine Aehren- 
leſe, die er hierbei im Laufe eines Vierteljahrhumderts gefammelt, 
legt er uns in diefen Auffägen vor; jedem derjelben ift ein furger 
Quellennachweis angehängt: Der erjte giebt in ber Biographie 
ber Aleſſandra Strozzi, der Gemahlin des 1434 aus Florenz 
verbannten Matteo Strozzi (ft. 1471), ein mit vielen Auszügen 
aus den Briefen diefer Dame (herausgegeben von Gef. Guafti 
1877) durchwebtes Bild des häuslichen Lebens im Beitalter der 
Nenaiffance. Der zweite giebt wejentlih auf Grund von 


' Balazzi’3 1755 verfaßter Schrift eine authentische Darftellung 


ber durch die Abdankung Victor Amadeus II und die nachherige 
Zurüdnahme derjelben in dem farbinifchen Königshaufe entftan- 
denen Wirren; auf die in diefem Familiendrama auch eine Rolle 
jpielende Königin Polyrena hat neuerdings U. Kaufmann in den 
Forſchungen zur deutſchen Geſchichte XI die Aufmerkjamteit ge: 
lentt. Der dritte verbanft feine Entftehung der hartnädigen 
Oppofition der iönischen Repräfentation gegen England, indem 
biefe den Verf. anregte, die Gefchichte und Zuftände der Joni- 
ſchen Infeln unter der venetianischen Herrfchaft genauer in 
Betracht zu ziehen, wobei er bei der Prüfung der einzelnen 
Zweige der Verwaltung zu einer günftigeren als der trabitio« 
nellen Anfiht von der letzteren gelangt. Der vierte, König 
Guſtav III in Machen in den Jahren 1780 und 1791, be» 
Ihäftigt fich vorzugsweife mit Guſtav's Beziehungen zum fran- 
zöfifchen Hofe vor und während der Revolution, zu den Emi- 
granten, dem Grafen Ferſen und daher auch mit der Flucht 
Ludwig's XVI, die Beilage dazu mit dem 1531 dl8 Geheimer 


' Staaterath verftorbenen Grafen Giov, Battifta Baldelli, der bei 


Ausbruch der Revolution im Regimente Royal Allemand diente 
und deffen Gedächtni durch die von feinem Sohne 1880 nur 
für Angehörige und Freunde herausgegebenen Ricordi aufge: 


friſcht worden ift. Es folgt: die legte Stuart, Vittorio Alfieri 


und die Gräfin von Albany, ein Sceideblid auf das nicht heitere 
Innere dieſes Haufes, mit zwei Beilagen, die angeblichen Nach— 
fommen der Stuart, nämlich Thomas Allan, alias James Stuart 
Den Schluß bildet 
wiederum die Biographie einer Dame, der gelehrten, als Ver— 
fafferin der Phyſikaliſchen Geographie und anderer verwandter 
Werke befannten Mary Sommerville, einer von Reumont's per- 
fönlichen Belannten. 


Aus dem handschriftlichen Nachlasse L. Westenrieder's. 
Von Aug. Kluckhohn, 2. Abth. Briefe Westenrieder's, Mit 
einem Anhänge: Tagebücher aus den Kriegsjahren 1805 und 
1809. München, 1582. Franz, (78 8. 4.) MH 2, 20. 
Aus d. Abhandlgn. d. k. bayer. Akademie d. Wiss. 
XVI. Bd, Ul. Abth. 

Die k. bayerifche Akademie ber Wiffenfchaften ift, wie billig, 
bemüht, das Andenken Lorenz Wejtenrieder's, ihres Geſchichts 
Schreiber und früheren überaus thätigen Mitgliedes, in dem 
Andenken der Menfchen lebendig zu erhalten. Den Mittheilungen 
aus den Denkwürdiäfeiten und Tagebüchern defielben, welche in 
der zweiten Mbtheilung des 16. Bandes der Abhandlumgen der 
hiſtoriſchen Claſſe abgebrudt find, werben hier durch A. Klud- 


im. Cl. 


1185 


— 1883. 831, — Literarifhes Gentralblatt — 18. Auguſt. — 


1186 








hohn eine Unzahl feiner Briefe und feine Tagebuchaufzeich- 
nungen über die friegerifchen Ereigniffe der Jahre 1805— 1809 
hinzugefügt. Bon den Briefen bezieht ſich ein großer Theil auf 
die literarischen Arbeiten Weftenrieder's in den Tagen feiner 
angejtrengtejten wiſſenſchaftlichen Thätigfeit. Sie find für bie 
Urt und Weife, wie er für die von ihm geplanten Bücher Nach— 
weife, Beiträge und Quellen fi zu eröffnen fuchte, in hohem 
Grade charalteriftiich und dienen daher dazu, das Bild des 
merkwürdigen Mannes zu vervolljtändigen. Andere biejer 
Briefe von rein privater Natur zeigen eine liebenswürbdige 


Theilnahme des ziemlich vereinfamten Gelehrten an dem Schid- 
fale anderer Perſonen, jelbft folcher, die ihm im Leben nicht ber | 


fonders nahe ftanden, noch andere beziehen jich auf fein amtliches 
Verhältniß und gewähren hier und da Einblide in die damaligen 
inneren Buftände Bayerns. Die Tagebücher find für die Zeit 
geihichte von feiner befonderen Bedeutung, aber fie tragen ben 
Stempel der Unmittelbarfeit der Eindrüde, unter denen fie 
niedergefchrieben wurden, und werden nicht bloß biejerhalb, 
fondern auch al3 Zeugniß der damaligen Stimmung in den 


höheren Kreifen Münchens und Bayerns gleichfalls will: | 


fommen fein, 
Loeffler, Emil v., Generalmajor a, D., Geſchichte des k. württem: 
bergijhen Pionierbataillons Nr, 13. Alm, 1983. Wagner. (VII, 
514. 8.) cM 10. 

Die vorliegende außerordentlich gründlich und liebevoll ges 
jchriebene Gejchichte des k württembergifchen Pionierbataillong 
von 1817—1877 (514 Seiten) enthält auch die gleichzeitige 
Geſchichte des württembergifchen Generalquartiermeifterjtabes 
und die der württembergijchen Infanteriepioniere. Ahnungsvoll 
ichreibt der Verf.: „Findet der ftrenge Kritiker die Thätigkeit 
der Bioniertruppe zu weitläufig behandelt, jo möge er dies mit 
meiner Liebe zu einer Waffe entfchuldigen, in der ich als Dffi- 
zier 30 Fahre mit aller Freudigkeit gedient habe.“ 





Fünfzig Jahre ruffifher Verwaltung in den baltiichen Provinzen. 
Xeipgig, 1883. Dunder & Humblot. (V, 297 ©. 8.) cAH 6,60. 


Die in dem vorliegenden Buche enthaltene reiche Sammlung 


von amtlichen und Halbamtlichen Uctenftüden zählt zu ben werth— 


vollften Beiträgen, welche für die Kenntnif neuerer baltifcher 


und ruffiicher Geſchichte überhaupt geliefert worden find. Alle 
in Betracht kommenden Vorgänge der Liv», eft: und kurländiſchen 
Berwaltungsgeihichte aus den Jahren 1812— 1869 werden 
an der Hand von Urkunden erzählt, die aus ruffiichen Geheim— 
archiven ſtammen und den allgemeinen Charakter der ruſſiſchen 
Politik ebenfo deutlich wiederjpiegeln, wie die Richtung, welche 


diefelbe in den Dftfeeprovinzen genommen bat. Der Leſer wird 


in die Werkftätten eingeführt, welche ſechs Jahrzehnte lang die 


Waffen zu dem Kampf gegen Sprache, Recht, Kirche und Bildung | 
der ehemaligen deutfchen Orbensländer lieferten, der bis Heute | 
fortdauert. — Den breiteften Raum nehmen die auf die Pros | 


paganda ber griechischen orthodoren Kirche bezüglichen Ent: 
hüllungen uud die Schilderungen der gegen die Univerfität 
Dorpat gejponnenen Umtriebe ein, über welche der Verf. ſich 
mit ftaunenswerther Uusführlichkeit zu unterrichten gewußt hat. 
Was zum Berftändniß der in Betracht kommenden Berhältniffe 
und der auf diejelben bezüglichen Uctenftüde erforderlich ift, 


wird von dem Berf, kurz und präcife gefagt, im Uebrigen läßt | 
berjelbe ausschließlich die Urkunden reden, die allenthalben eine | 


unmißverftändfiche Sprache führen. 


Für die allgemeine Richtung der von dem Kaifer Nifolaus | 


befolgten Politif und für den in der damaligen Regierung 
herrjchenden Zwiefpalt find die Tagebücher des Grafen D. N. 
Zolftoi (1845 und 1816) und die aus dem Jahre 1845 jtam- 
menden „Geheimen Berichte über Vorgänge an der ruſſiſch— 
preußifchen Grenze“ befonders bezeichnend, Mit der franfhaften 


| Beforgniß vor einem Hinübergreifen der revolutionären Be: 
wegung nah Rußland paaren fi Pläne zur Erweiterung der 
ruffiichen Machtſphäre auf Unkoſten des durch die Revolution 
gelähmten preußifchen Staates. Die in dem Geheimbericht vom 
5. April 1845 angebeutete Möglichkeit, Memel und Tilfit „ohne 
| Schwertftreih“ für Rußland in Befik zu nehmen (a. a, D. 
©. 201), fteht offenbar mit den auf einen Handftreich gegen 
Berlin gerichteten Plänen in Zufammenhang, über welche das 
im Jahre 1880 erfchienene Buch „Berlin und St. Peterdburg“ 
(S. 17—24) die erſten ausführlicheren Mittheilungen brachte. 
— Bon befonderem Intereſſe find außerdem bie auf diefen Beit- 
abſchnitt bezüglichen Mitteilungen über das Treiben der ruffi- 
ichen Genfur, über die Pläne zur Aufhebung der Univerfität 
Dorpat, die derſelben zeitweife auferlegten Beſchränkungen, und 
über die im Jahre 1849 angeordnete mehrmonatliche Schließung 
der fämmtlichen Buchhandlungen Rigas und Dorpats, 

Die vier Capitel des Schlußabſchnittes „Aus den letzten 
zwanzig Jahren“ (S. 243—297) haben es hauptfächlich mit 
Vorgeſchichte, Entftehung und Organifation der junglettifchen 
Bewegung zu thun, die ala Handblangerin der Auffificierung 
des Dftfeelandes feit Jahr und Tag ben Gegenftand der all 

gemeinften Aufmerffamfeit bildet und unter der Beihülfe des 
früheren Minifterd des Innern, Grafen Jgnatjew, üppig ins 
Kraut gefchoffen ift. 

Sowohl die Auswahl als die Behandlung der mitgetheilten 
Uctenftüde verrathen eine geſchickte, in archivalifchen Arbeiten 
geübte Hand. Das reiche, ihm zu Gebote ftehende Material hat 
den Berf. in den Stand gejebt, hinter die berichteten Thatfachen 

beſcheiden zurüdtreten zu können. — Der Dienft, welchen die 
„Funfzig Jahre“ der baltifchen und der ruſſiſchen Gefchichts- 
forfhung erwiefen haben, muß als ein großer und bleibender 
bezeichnet werben. -I- 








Mittheilungen der anthropologifhen Gejeljhaft in Bien, N, F. 
3. Band. 1. Heft, 

Inh.: Johaun N. Woldrid, Beiträge zur Urgefchichte Böhmens. 
(Mit Taf. u. Text-Illuſtr.) — B. Ra Dem fe, urgeſchichtliche Kor: 
[dnmgen in der Umgegend von Wies in Mittelſtelermark. 1. Die prä- 

hiſtorlſchen Denfmale der * von Wies. (Mit Karte u. Text: 
Illuſtr.) — Baron Nic. Kubinyi jun, das Urnenfeld von Felſoö— 
Rubin. — Kleinere Mittheilungen. — Kiteraturberihte. — M. Much, 
Dr. Eduard Freiherr v. Saden T. Nachruf. — Vereind-Nadricdten. 
| Börres-Gefelihaft. Giltorifches Jahrbuch. Ned. von Georg Hüffer. 
4. Bd. 3. Heft. 

Inh.: Diefamp, die neuere Literatur zur päpftlichen Diplo: 
matif, 2, — Dittrich, die Nuntiaturberihte Giovanni Morone's 
vom Neichstage zu Negensburg 1541, 1. — — — Papſt 
Paul V. und das venetianifche Juterdiet. 2. — Zeitſchriftenſchau. 


Mittheilungen vom Freiberger Altertbumsverein. Hrsg. von Heitz 
rih Gerlach. 19. Seit. 
Inh.: Deutfches Wirthöhausleben im Mittelalter. — Der Dichter 


Johannes von Kreiberg. — Freiberger Steuerregifter vom Jahre 
1546. — Eine verlorene Ghronit der Stadt, — Gottfried Silber: 
mann. — Zur ————— — Bilder aus Freibergs 

er dad Baumefen der Stadt 1882. 


Ver — 1. — Bericht ü 
— Kr berger BürgersGhronit 1882, — Literarifhe Umſchau 1881, 


— I 





Länder- und Völkerkunde. 


Gothein, Dr. E., Doc., der christlich-sociale Staat der Je- 
suiten in Paraguay. Leipzig, 1885. Duncker & Humblot, 
(vul, 68 5. 8.) oA 1, 80. 


| Staats- u, socialwissenschaftliche Forschungen. 
'  Gust, Schmoller. Bd, IV, Hefn 4. 
| Aus den beten Quellen gefhöpft, giebt dieſe nicht umfang: 
aber inhaltreihe Schrift eine kritiſche Analyfe des intereffanten 
Erperimentes eines jtreng folgerecdht ausgebauten chriftlich- 
*4 


Herausg. von 


1187 


— 1883, 34, — Literarifdes Centralblatt — 15. Auguſt. — 


1188 





ſocialen Staates, deſſen Leiter Jefuiten, deffen Untertanen bie | Hand der äußeren Lenker ruhig im Getriebe blieb. Die Auf⸗ 


gefügigen Guaranis im Inneren von Sübamerifa waren. 

Man follte diefen Staat eigentlich) nicht nah Paraguay 
nennen, da die wenigften der Fefuiten-Miffionen oder officiell 
ſogenannten Reductionen, d. 5. indianiſchen Stadbtanlagen, aus 
denen er beſtand, auf das Gebiet der heutigen Republif Para- 
guay übergriffen. Die meiften der (zuletzt 31) Reductionen 
zogen ſich vielmehr am Ufer des Uruguay entlang. Areal und 
Kopfzahl diefes „Jeſuitenſtaates“ waren nicht eben impofant ; 


bebung des Jefuitenordens bedeutete den augenblidlichen Zu— 
fammenbruch des Staates am Uruguay und Paraguay. Die 
Indianer behielten wohl den Communismus bei, übertrugen 
ihm aber auf die Weiber und waren fittlich in feiner Weife ge- 
fördert. Nicht die Sündhaftigkeit hatte man ihnen genommen, 
fondern nur eine Zeit lang die Gelegenheit zum Sündigen, mit 


‚ dem Eigennuß aber zugleich den ſchärfſten Stachel zum Kampf 


in ben beften Zeiten zählte man noch nicht voll 150000 ns | 


bianer; das Großartige des Erperimentes lag aber darin, auf 
welche wunderbare Weife gleichzeitig nie viel mehr als 100 Je— 
fuiten diefen Staat leiteten. Unfer Verf. macht es jehr wahr: 
ſcheinlich, daß die Berfaffung des Wunberftaates, wie fie notoriſch 
von zwei italienischen Jeſuiten erjonnen ift, beeinflußt wurde 
durch den berühmten Staatsroman des calabrefifchen Bettel- 
mönds Campanella, den „Sonnenftaat“. Faft alle in diefem 


Phantasma geforderten Weſenszüge fehen wir im füdamerifa- | 


nischen Jefuitenftaat verwirklicht. Um ben Eigennuß, bie Haupt- 


quelle menſchlicher Sündhaftigkeit, zu vernichten, war das Privat: | 


eigenthum abgefchafft ; rings um die geräumige Kirche, nahe wel— 


gemeinfamen Urbeitshäufer und die Wohnungen der Unterthanen 
geſchaart, darum zog fich die nicht zu Einzeleigenthum aufgetheilte 
Uderflur, endlich folgte die unabjehbare Weidefläche für Rinder 
und Wollſchafe. Was Dann und Weib erarbeitete, gehörte der 
Gemeinde; nur das tägliche Brot, den Mais, mochte fic) ein jeder 
auf feinem, jedoch bloß zur Nutznießung ihm überwiefenen Stüd 
Land in derjenigen Wochenhälfte ziehen, in welcher er nicht auf 
der Gemeindeflur zu arbeiten hatte, die Hauptnahrung d. h. das 
Rindfleifch wurde von Staatswegen geliefert; die Grauen durften 
höchſtens einen Theil der jelbftgeernteten Baummolle zum eigenen 
Hausbedarf verjpinnen und verweben, im Uebrigen galt ihre 
wie alle jonftige Handarbeit wieder dem Staatsganzen. Nichts 
war echtes Privat-Eigenthum als der Weiberſchmuck, den man 
aber wohlweislich auf zwei Unzen Goldes für jede einzelne grau 
beichränfte, 

Schwer, doc) demüthig gewöhnten ſich die Guaranis an die 
Landbeitellung, zu der jeder Neuvermählte einen Pflug geliefert 
betam, williger zeigten fie fi) in Schnißerei, Drechslerei und 


ums Dafein, zur rüftigen Arbeit. Culturgefchichtlich feffelnd iſt 
befonders noch der Schluß der Heinen Schrift, wo der Berf. die 
Beurtheilung des Jefuitenftaates feitens ber Zeitgenoffen be: 
leuchtet, unter denen ein Montesquieu, Leſſing und Herber feines: 
wegs als pure Verächter beifelben auftraten. K—f. 


Das Ausland. Herausg. unter Mitwirkung von Ar. Ratzehu. A. 
56. Jahrg. Rr. 31. 
Inh.: Geograpbifche und —— Spitznamen und Spott⸗ 
eſchichten. — A. Bergbaus, der Wenden Fiſcherei. — Die Jtaliener 
n Affab und den Gallaländern, — Aus der neueften Literatur über 


| Kambodfca. 1,2. (Mit Abb.) — Kleinere Mittheilungen. — Notizen. 


her fi dab Haus bes Vaters dB. des Eirchlichineltlichen Herr» | "uns Orig. m. Bid. Riepert, 14, Br. Or. 5. 


ſchers der Reduction erhob, waren in rechtediger AUnorbmung bie 





— Gorrefpondenz. 








Indh.: Dienlafoy's Neife in Weitverfien nnd Babylonien. 3. (Mit 
Abb.) — Mythologie und Weltanfhauung der Bewohner des Altai. 
— Die Mois an der Grenze von Franzehfh-Godindine. 2. Schl.) 
— Tb, Thoroddfen, ein Ausflug in das füdweitliche Jsland. 1. 
— fürzere Mittheilungen, — Aus allen Erdtheilen. 


Aus allen Welttheilen. Red.: Oskar Lenz. 14. Jahrg. Heft 1 1. 
Inh.: Zul, Piſtor, aus —— — W. Groos, 


der deutſchen Zunge au der Adria Noth und Hoffnung. Wanderbilder 
aus Krain und Küſtenland. — Otto v. Corvin jun, Mariupol 





am Aſowſchen Meere. — Louis Horn, aus der Dobrudſcha. — 


Schmiederei, auch Malerei (von Heiligenbildern), obwohl es 


nicht über Nahahmung der europäifchen Mufter hinauslam. 
Immerhin war der Jefuitenftaat, fo lange er beftand, das ein- 
zige wahrhafte Jnduftriegebiet Südamerifas, weil die Freolifchen 


Spanier und Portugiejen überhaupt Handarbeit verjchmähten. | 


Ora et labora hieß der alltägliche Mahnruf des allmächtigen 
Sefuitenpaters in jeder diefer nach einheitlicher Schablone ein- 
gerichteten und verwalteten Siebelungen. Ungeblih gemäß 
gegenfeitiger Neigung wurden die Leute vom Pater in die Ehe 
gegeben, der Pater leitete den täglichen Gottesdienft wie den 
jpärlichen, unmittelbar an diefen ſich fchließenden Unterricht, 
infpicierte jelbft oder durch feine aus der Unterthanenjchaft er- 


forenen Stellvertreter (Corregidoren) die Hand» und Feld-Arbeit, | 
trieb im Beichtftuhl (dem Erjag des Tribunals) eingehende | 


Seelforge und leitete alle Luft an Sang, Mufif, Tanz ſorglich 


in das ausschließliche Gehege der Kirche über, wo man bei firch= | 


lichen Feften allen Pomp geftattete, auch den ſpaniſchen Fandango 
jo wenig verpönte als die franzöſiſche Menuett. 

Man fieht: der Verſuch, einen Staat auf ausſchließlicher 
firchlicher Grundlage im communiftifchen Geift zu gründen, war 


Schrift zeigt aber jchlagend, daß der lange Bejtand dieſes 
Staates nur in jo fern von und zu jegnen ift, als wir eben da- 
durch die volle Hinfälligkeit eines jo doctrinären Geſellſchafts— 
mechanismus erkennen, der gleich einer Mafchine nur unter der 





B. S. Blunt’s Neifen in Arabien, — Dito Lehmann, die beißen 

Suellen von Hamman⸗Meskhutin im Atlas, — Henry Greffratb, 

die Golonie MWeitauftralien. — Mar Tranfil, die deutſche Kaiſer— 

ftadt Berlin. — Miscellen. 

N. Betermann’s Mittheilungen aus J. Pertbes’ geogr. Anſtalt. Hrsg. 
von E. Bebm. 29. Bd. VIll. 

Inh.: W. Junker, Bericht aus dem Lande der A-Madi, Mai 
1881. — John Baron Müller, kartographiſche Arbeiten des ägup> 
tiſchen Generalitabs im öftlihen Sudan. — Karl Lechner, die 
Rumunen in Zitrien. — 5. Polakowffy, der Biſchof von Coſta— 
Nica bei den Ebirripo-Indianern. Gin Beitrag zur Kenutniß der 
Geographie und Völkerkunde Mittefameritas. — Üriteigung des 
Mount Cook durh Rev. W. S. Green, — Geograpbiiher Monats: 
bericht. — Geographiſche Literatur, — Karte. 

— Ergänzungsheft Nr. 72. 
Inh.: Juan Maria Schuver, Reifen im oberen Nilgebiet. 





Naturwiſſenſchaften. 

Roemer, Ferd., Lethaea palaeozoica. Textband. 2. Liel. 
Mit 65 Holzschn. Stuttgart, 1883. Schweizerbart, (S. 325 —54. 
Gr. Lex.-8.) c#H 12. 

A. u. d. T.: Lethaca geognostica ete, 
einigung von Paläontologen. 1. Th. a 
Nach dreijähriger Unterbrechung ift die zweite Tertlieferung 

des hochwichtigen Werkes erichienen, Allen welche fie ſehnlichſt 
erwarteten, zurdoppelten Freude, weil fie bezeugt, daß Ferdinand 

Noemer die frühere Gefundheit und alte Arbeitskraft glüdlic) 

wieder erlangt hat. Ueber die Anlage und Ausführung des 

großen Unternehmens ift in einer Beſprechung der erften Lie- 


Herausg. von einer Ver- 


ferung viel Rühmendes hervorgehoben worden und fo fei an 
bier in der Indianerwildniß wirklich geglüdt. Die vorliegende | 


diefer Stelle nur gejagt, daß die zweite geeignet ift, die Ans 
erfenmung noch zu fleigern und den Dank für diefes werthvolle 
Bud febhafter zu machen. Zugleich beffagt man aber, dab aus 
der, wenigstens auf dem Titel gedruckt eriftierenden „Vereinigung 
mehrerer Baläontologen” bis jet fein anderes Mitglied etwas 


1189 





hat verlauten laffen. — Die Lieferung beginnt mit den Antho— 
zoen (Korallen), unter denen für das paläozoifche Gebirge allein 
die Zoantharia rugosa und Zoantharia tabulata in Betracht 
fommen, indem der Berf., im Gegenfag zu Dlilne Edwards und 
Haime, keine echten Berforata in diejen alten Schichten anerkennt. 
ei ©. 334 wird eine neue Claffification der Rugofa mitgetheilt, 
welche wohl vor der letzteren von Dybowſtli den Vorzug verdient. 
Bon den Tabulata werden die Milleporiden und Seriatoporiden 
aus guten Gründen abgetrennt, wodurch die erfteren in ihrer 
geologischen Verbreitung auf die paläozoiſchen Formationen be- 
Ichränft erfcheinen. Auch hierfür findet fich eine neue Ueberſicht 
der Familien. Das vielfach gedeutete Pleurodictyum proble- 
maticum ftellt Roemer, al3 entichieden zu ben Favofitiben ge- 
hörend, neben Favofites und Michelinia. Der befannte, oft be- 
ſprochene wurmförmige Körper darin ift in der That eine Ser- 
pula, der Stüßpunct für die erften Bellen des Korallenftodes. 
Aulopora wird als Typus einer befonderen Unthozoenfamilie, 
aber incertae sedis anerfannt. Die neuerdings fo eingehend 
bearbeiteten und verjchieden gedeuteten Stromatoporiden, welche 
man zu den Spongien, zu den Korallen, zu den Bryozoen, zu 
den Bolythalamien, zulegt zu den Hydraetinien gejellt hat, 
ftehen vorläufig unter der zweiten Gruppe ber Göfenteraten, 
den Hybromedufen. Mit der Literatur über die ebenfalls dazu 
gehörigen Graptolithen bricht die Lieferung ab. Möge das durch 
Reichhaltigkeit, Eractheit und Gelehrſamkeit gleich ausgezeichnete 
Werk glüdlichen Fortgang haben. 


1) Credner, Dr. Herm., der Boden der Stadt Leipzig. Er- 
läuterungen zu den geologischen Profilen durch den Boden der 
Stadt Leipzig u. deren nächster Umgebung. Mit 3 Holzschn. u. 
1 Situalionsplane. Leipzig, 1893. Hinrichs. (V, 71 8, 8. 
Karle 4.) 

2) Derselbe, geologische Profile durch den Boden der 
Stadt Leipzig u. deren nächster Umgebung. Leipzig, 1983. 
Ebenda. (2 color. Bl, Gr. Fol.) Karten u. Erläuterung. cf. 5. 


— 1883. X 34, — Literarifhes Centralblatt — 13. Auguſt. — 








Nachdem die Section Leipzig der geologifhen Specialfarte | 


des Königreichs Sachſen nebjt erläuterndem Tert herausgegeben | 


war, bat e8 der verdienftvolle Leiter der Landes⸗Unterſuchung 
im Uuftrage des Rathes von Leipzig unternommen, geologiſche 
Profile durch den Boden der Stadt und deren nächjter Umgebung 


za veröffentlichen und einen befchreibenden Tert hinzuzufügen. | 


Credner hat’zur richtigen Erkenntniß der dortigen unterirbijchen 
Scichtengliederung ſeinerſeits das Meifte beigetragen und war 
dabei in Folge des fast gänzlichen Mangels an geeigneten natür- 


löcher, Schleußen- und Brumnengrabungen oder Baugrund- 
Unterfuchungen angewiefen. Die Stadt liegt auf der ſüdweſt— 
lichen Fortfegung der nördlichſten und niedrigjten (Strehla- 
Oſchatzer) Falte des erzgebirgiichen Syſtems, zu deren Nordflügel 
die von Rothliegendem bebedte unterfiluriihe Grauwade von 
Zſchocher und Plagwitz gehört, welde das Fundament des 
ganzen geologischen Aufbaues bildet, Sind es auch mır oligo- 
cäne, diluviale und alluviale Abfäge, welche darauf lagern, jo 
iſt doc) die Gliederung diefer jugendlihen Schichten reichhaltig 
und intereffant. Von dem Dligocän hat Erebner ſchon 1875 
nachgewiejen, daß darin zwei Braunfohlenftufen unterjchieden 
werden müfjen, die durch marines Mitteloligocän getrennt ters 








ben. Ueber der oberften folgt dad Diluvium, beſtehend aus | 


altem Pleiefchotter (Abſätzen von Seiten der Pleiße, die im 
Beginn der Eiszeit oder noch früher ca. 30 m Höher floß ala 
jept), aus altem Muldeſchotter (erzeugt durch die Mulde, welche 


| 


während der Eiszeit von dem jegigen Grimma aus über Leipzig | 


floß), jodann aus dem fchmalen glacialen Bänderthon, und aus 
dem ſehr verfchieden mächtigen Gefchiebelehm, der Grundmoräne 
des bis hierher reichenden ſtandinaviſchen Inlandeiſes. Das 
Alluvium wird aus Flußkies und »Sand, ſowie aus Aulehm 
gebildet.‘ Alle diefe Ergebniffe finden fich auf einer Tabelle 


| 241) — J. Relix, — über foſſile —2 
Ta 


1190 








ſehr überſichtlich unter Angabe der Gefteinsbefchaffenheit, des 
Gehaltes an organischen Reften, ber Mächtigkeit, Verbreitung - 


und Entjtehungsweife zufammenftellt. Die Profile find in dem 


zwedmäßigen Maßſtab 1:10000 für die Längen und 1:1000 
für die Höhen ausgeführt; außer der geologischen Colorierung 
und Buchftaben-Signatur ift noch die Gefteinsbejchaffenheit der 
einzelnen Schichten ohne Rüdjicht auf ihr geologijches Alter 
durch eine Punctierung oder Schraffierung mit abermaliger 
Dinzufügung weiterer Buchſtaben zum Ausdruck gebracht, ein 
Berfahren, welches volle Billigung verbient, indem es auch den 
in ber Geologie nicht Bewanderten in den Stand jeßt, bie für 
feine bloß praftifchen Bwede ſich ergebenden fragen direct aus 
den Profilen Heraus zu beantworten. Auf die fpecielle Be: 
ſchreibung der Profile in den Erläuterungen (S. 17—71) kann 
natürlich hier nicht eingegangen werben: das Iehrreichfte und 
vollſtändigſte ift zuerft und am ausführlichften behandelt. Der 
Text wahrt den wiſſenſchaftlichen Charakter in jeder Hinficht, 
doch ift durch pafjend eingeftreute und geſchickt gehaltene Er- 
Märungen dafür Sorge getragen, daß er aud) dem gebildeten 
Laien durchaus verftändlich wird. Leber die unterirdiiche Ver- 
teilung der Wafferläufe, welche die Stadt verforgen, erhält 
man ein jehr anfchauliches Bild. Die technifche Ausführung der 


| Profiltafeln ift eine jener Leiftungen von Giejede und Devrient, 


die eben zur Beit nicht übertroffen werden fönnen, Neben Berlin 
ift, foweit dem Ref. befannt, im beutfchen Reiche Leipzig bie 
einzige Stadt, welche in richtiger Würdigung des vielfeitigen 
dadurch erzeugten Nutzens zur Publication eines ſolchen Wertes 
geichritten ift. Das vorliegende muß in jeber Beziehung mufter- 
gültig genannt werben. 

Zeitſchrift der deutfchen geofogifhen Geſellſchaft. 35. Bd. 1, Heft. 


Januar bis März 
Inh.: Braune, über japanifche diluviale Sin 





etbiere. (Hierzu 
(Hierzu 
J — B. Dames, Hirfhe und Mäuſe von Pifermi in Attica. 
(Hierzu u) — W. R. Neffig, die jüngeren Eruptivgeiteine des 
mittleren Elba. — U. Rothplep, zum Gebirgsbau der Alpen 
beiderjeits des Nheines. (Hierzu Taf.) — Tb. Efoerusfhew. 
fiber einem im Gouvernement Saritom im Juli 1882 gefallenen 
Meteorit. — F. Sandberger, über Zirkon tu gefcichteten Fels— 
arten. — 9. Kunifch, Über den ausgewachſenen Auftand von 
Enerinus gracilis Bud. —— Taf.) — K. Picard, über eine 
neue Grinoiden-Art aus dem Muſchelkalk der Hainleite bei Sonders- 
haufen. (Hierzu Taf.) — Brieflihe Mittheilungen. — Berhand- 
lungen der Gefellfchaft. 13. 


| Jahrbuch) der k. k. geologiſchen Reichtanſtalt. 33. Band. Heft 1. 
lichen Profilen wejentlich auf zeitweilige Aufſchlüſſe durch Bohr- 


Januar bis März. 


Inhe: Heinr. v. Founllon, über Verwitterungsproducte des 
Uranpecherzes und über die Trennung von Uran und Hall. — F. 
Sandberger, Über den Bafalt von Naurod bei Wiesbaden nnd 
feine Einfhlüffe., — Franz TZonla, Materialien zu einer Geologie 
der Balkanhalbinſel. — U. Delg u. E. Huſſak, das Trachvtgeblet 
der Rhodope. — A. Bittner, über den Charakter der ſarmatiſchen 
Faunga des wiener Beckens. — Toyakitſi Harada, ein Beitrag zur 
Geologie des Bomelico und der weltlichen Carnia. (Mit Taf.) — 
D. Stur, Funde von untercarbonifhen Pflanzen der Schaplarer 
Schichten am Nordrande der Gentralketie in den nordöſtlichen Alpen. 
— Seint. v. Foullon, über die petrographifche Beſchaffenheit der 
kryſtalliniſchen Schiefer der untercarbonifchen Schichten und einiger 
älterer Geſteine aus der Gegend von Haiferöberg bei St. Michael 
ob Leoben und kryſtalliniſcher Schiefer aus den Paltens und oberen 
GEnnstbale in Oberfteiermarf. 


Monatsfchrift des deutfchen Bereind z. Schuge der Vogelwelt. Ned, 
von ®. Thienemann, Liebe, Rev n. A. 8. Jahrg. Nr. 7. 
Inb.: H. Schacht, unfere Spötter. 2. — W. Tbienemann, 
der Feldtauben Nupen und Schaden. — Jul, Stengel, Bemer: 
fungen über den ſchwarzen Stord. — #. Schlag, der Garten⸗ 
oder Waldrothſchwanz. — W. Thienemann, ch Beitrag zur 
Vervollitändigung ber ————— über den Wanderfalten 
(Falco peregrinus). — N. Frenzel, And meiner Bogelitube. 23. 
Hyphantornis vitellinus (der dottergelbe Weber), — Fran L. M. 
Br Erlebniffe ans meiner Bogelhaltung. — Kleinere Mitthei- 
ungen. 





1191 











faiferl. Admiralität. 11. Jahrg. 7. Heft. 

Ind.: Meteorologifhe und phyſiſch⸗oceauiſche Beobachtungen in 
dem amerifanifhsarktijchen Archipel, ausgeführt von verfdiedenen 
engliichen arktiſchen Expeditlonen in den Jahren 1819-1854. — 
Ueber die Aenderung der Temperatur-Goöfficienten der Ghronometer. 
— Kelch, aus den Neijeberichten S. M. Kbt. „Cyclop“. — Ein: 
ginge von meteorologifhen Journalen bei der deutfchen Seewarte 
im Monat März 19883. — Hödelmaun, Bemerkungen über die 
Durdfegelung der Tſugar⸗Straße im Winter. — E. Scheibe, ans 
den Meifeberichten der Bart „Oberbürgermeilter von Winter. — 
Bein, aus den Neijeberichten der Barf „Ella. — 6.9. F. Ringe, 
aus den Reifeberichten der Bark „Jupiter“, — J. Kühne, Bitte: 
rung von Matupi (Mens Britannien) und Jaluit (Mai bis Auguſt 
1882), nad den Beobachtungen. — TemperatursBeobahtungen im 
ZEN ENGE: — Etrümungsverhältniffe im Arabiſchen Meere, 
Meer = von Bengalen und dem Ghinefifhen Meere. — Dritte 
Tieffees(äxpedition des „Travailleur“ im Sommer 1992. — Ber: 
—— Ueberſicht der Witterung des Monats April 1883 in 
torbamerifa und Gentraleuropa, — Kleine hydographlſche Notizen. 
— Tabellen. 
Der Raturforfer. Hrög. v. Wilh. Sflaref. 16. Jahrg. Rr. 31. 

Inh.: Einfluß der Schwerkraft auf die Theilung der Zellen. — 
Spaltung der optifch inactiven Mandelfäure in ihre beiden activen 
Iſomeren. — Die WärmesEntwidelung durch einen oder mehrere 
Gntladungs: Funken. — Kleinere Mittheilungen. 


Chemiter · geitung. Hrögbr. ©. Kraufe. 7. Jahrz. Nr. 60 u. 61. 
Inb.: Beiträge zur Kenntniß der Oxvantbradinone und deren 


Hetber, — Rüdbli 
zweiten Quartale 1883, — Aleinere Mittheilungen. 








Mathematik. 
Archiv for Mathematik og Naturvidenskab. Udgivel af Sophus 
Lie, W. Müller og 6. 0, Sars. 8, Bd, 1. Hefte, 

Indeh.: J. M. Norman, yderligere bidrag til kundskaben om 


karplanternes udbredning i det nordenfjeldske Norge sendenfor 
polar kredsen. 


Mathematifhe Annalen. Hrög. von F. Klein und Ad. Maver. 
22. Band, 2. Heft. 

Inh.: Otto Staude, geometrifhe Deutung der Additionds 
tbeoreme der buperelliptifchen Saeyrale und Functionen 1. Ordnun 
im Suftem der confocalen Flächen 2. Grades. (Schl.) — Jof. 
&ieriter, über Gonaruenzgruppen von Primzablitufe. — Derf,, 
fiber Relationen zwiſchen Glafienzablen binärer quadratifcher Formen 
von negativer Determinante, (2. Abhdlg.) — Ab. Hurwiß, über 
aritbmetifche Eigenihaften gewiffer transfcendenter Aunctionen, — 
Derf,, über Tangentenconftructionen. — F. Klein, über einen liniens 
geometrifhen Sab. — Derf., zur | der complexen Ele⸗ 
mente in der Geometrie. — Derf,, eine Hebertragung des Pascal'ſchen 
Sapes auf Raumgeometrie. — Derf., über den allgemeinen Functionds 
begriff und deifen Daritellung durch eine willfürliche Gurve. — Panl 
du BoidsNeymond, über die Integration der trigonometriſchen 
Reihe, — Leo Königsberger, Beziehungen zwiſchen den Fun: 
damentalintegrafen einer linearen homogenen Differentialgleihung 
weiter Ordnung. — E. Strob, Reduction zweier Govarlanten 
Binärer Formen. — Heinr. Bruns, die Trägheitsbahnanf der Erd» 


oberfläche. 
Zeitſchrift t 
J. 6. B. Hoffmann. 
Inh.: Ludwig, einige wichtigere Abſchnitte aus der mathe— 
matifchen Botanik, 3, 4. (Schl.) — Kleinere Mittheilungen. — um 
NufgabensRepertorium. A—C. — Rerenfionen. — Programmſchau. 
— Bibliographie. — Dronfe, Bericht über den 3. deutſchen 
Geograpbentag zu Frankfurt aM. 29.—31. März 1853. 2. Tb. — 
Bortrag des Prof. Helmes im der matben.snaturw, Section der 
PhilologensBerf. in Karlsruhe 1882 über Die Behandlung der fchrift: 
lichen mathematijchen SGansarbeiten der Schüler x. (Aber) — 
Miscellen. 
Zeitfcprift für Mathematik u, Phyſik, brig. von DO. Schlömilch, 
E. Kabln. M. Gantor. 25. Jahrg. 4. Heft. 
nb.: Oskar Herrmann, geomerrifhe Unterfuchungen über 
den Verlauf der elliptifchen — im complexen Gebiete. 
(Mit Taf.) — Ludw. Mattbieffen, die Differentialgleichungen in 








über die Kortfchritte der reinen Gbemie im | 


— 1883, 8 34. — Literarifhes ECentralblatt — 18. Auguſt. — 


Annalen der Hudrographie u. maritimen Meteorologie. Hrög. vonder ; der Dioptrif der continwirlic 


| 








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‚ Hide, 


1192 
—V kugelförmigen Kryſtall— 
.6, Bi 


finfe der Fiſche. (Mit Taf.) — ittwer, Grundzüge der 
mathematiſchen Chemie. — A. Schoenilies, über die Bewegung 
eines ftarren räumlihen Sultems. — Hleinere Mittheilungen. — 
Job. Ludw. Heiberg, zum Fragmentum mathematieum Bobiense. 
(Mit Taf.) — ng. Gelcich, über den Borfchlag des Marino 
Ghetaldi, Die Größe der Erde zu beftimmen. (Mit Taf.) — Art. 
Pofke, die Grflärung des Regeubogens bei Artitoteles. (Mit Taf.) 
— Recenfionen. — Bibliographie vom 1. Mai bis 15. Juni 1883. 


Journal für die reine u. —— Mathematik. Hrég. von 
L. Kronecker u. K. Weierſtraß. 94. Bd. 4. Heft. 
Inh.: P. du BoldsNenmond, Über das Doppelintegral. — 
2. Königöberger, Eigenjchaften der algebraifchslogaritbmifhen 
ntegrale linearer nicht bomogener Differentialgleihungen. — Ib. 
eve, über Goordinate m Transformationen m!" Grades. — W. 
Stabl, zur Polarentheorie der Complexe zweiten Grades, — A. 
Ennever, über die Flächen mit einem Syſtem ſphäriſcher Arlms 
mungslinien. — Holzmüller, zur conformen Abbildung, der Cy— 
— Kroneder, die Herlegung der ganzen Größen eines 
natürlichen Nationalitäts- Bereichs in ihre irreductibelen Aictoren. — 
C. Runge, algebraifhe Ableitung der Wultiplication von cos 
am 1%. 


Medicin. 


Griegern, Friedr. v., das rothe Kreuz in Deutfhland. Handbuch 
der freiwilligen Krankenpflege für die Kriegs: und vorbereitende 
—— —— Zeipzig, 1883. Veit & Go. (XIV, 282 ©. 
8.) 4. 


Gekronte Preisfhrift.) 


Mit dieſem Werke hat ber Verf. einen von der Kaiſerin 
Augufta ausgefegten Preis errungen. Der geftellten Aufgabe 
gemäß giebt daffelbe auf Grundlage der Kriegsſanitätsordnung 
vom 10. Januar 1878 und unter Verwerthung der gemachten 
Erfahrungen eine praftifche und fyftematifche Anleitung ſowohl 
für die vorbereitende Thätigkeit der Vereine des rothen Kreuzes 
im Frieden als für deren Wirken im Kriege. — Im erften 
Theile wird die Kriegsthätigkeit beſprochen. Hier wird der 
Leſer zunächft mit dem Umfange und der Abgrenzung der Ge- 
biete der amtlichen und der freiwilligen Krankenpflege (nad) den 
Beftimmungen der Kriegsfanitätsordnung) bekannt gemacht. 
Dann folgt eine genauere Darlegung des Wirfens der frei- 
willigen Pflege bei ihrer ausnahmsweilen Verwendung für die 
Feldarmee, bei ihrer regelmäßigen Mitwirkung im Bereich der 
Etappeninfpection und der Befagungsarmee, bei Anlegung und 
Unterhaltung von Depöts und bei der Bermittelung von Nach— 
richten. Das dritte Gapitel handelt von der Leitung der frei- 
willigen Krankenpflege duch die militärischen und ärztlichen 
Vorgeſetzten, durch den Faiferlichen Commiſſar und deſſen Deler 
gierte. Im vierten Capitel bejpricht der Verf. die Stellung ber 
freiwilligen Stranfenpflege, wie fie nach der Inftruction für das 


— 


Sanitätsweſen der Armee im Felde vom 29. April 1869 fein 


follte, wie fie durch die Kriegsſanitätsordnung vom 10. Januar 
1878 feftgefegt wurde, und wie fie ſich während des Krieges 
gegen Frankreich thatjächlich geitaltet hat. Der zweite Theil be- 
ſchäftigt fich mit der Friedensthätigfeit. Zunächſt wird die Noth- 
wendigfeit dargelegt, eine künftige Wirkſamkeit im Kriege durch 
Arbeiten während der Friedensjahre vorzubereiten. Dann wird 
näher auseinandergefeßt, was in dieſer Beziehung zu thun fei. 
Hier fommen folgende Buncte zur Erörterung. Die Organifa: 
tion der freiwilligen Hülfe, die theoretiichen Vorarbeiten, näm⸗ 
{ih die Kenntnißnahme von den Heereseinrichtungen, und die 
Aufftellung eines Mobilmahungsplanes für die freiwillige 
Hülfe, ferner die fachlichen Vorarbeiten beftehend in Ausbildung 
eine Pflegeperſonals, Bereititellung und Wusrüftung von 
Sanitätscolonnen, Transportmitteln, Depöts, Lazarethen. An- 
gefügt find vier Beilagen Verordnumgen und Vereinbarungen 
enthaltend, auf die im Tert vielfach Bezug genommen. — Das 


1193 
Werk ift mit großer Sachkenntniß gefchrieben und zeichnet ſich 
durch eine ſehr Mare und gemwandte, alle Weitichweifigkeiten 
glücklich meidende Darftellungsweife aus. Zum befonderen Ber- 
dienst gereicht eö dem Verf. dab er freimüthig auf alle Buncte 
hingewieſen bat, in denen die Angelegenheiten der freiwilligen 
Krankenpflege, jei es binfichtlich des Berhältniffes zu Den Staats- 
behörben, ſei es binfichtlih der Organifation, oder der Bes 
ziehungen ber Vereine zu einander, fei es hinfichtlich der Hülfs— 
thätigfeit jelber, noch der Ergänzung und Beſſerung bedürfen. 
— Das Werf wird allen denen, die in den Vereinen des rothen 
Kreuzes irgend eine maßgebende oder leitende Rolle fpielen 
wollen, ein unentbehrliches Handbuch fein, es wirb aber auch 
von allen Freunden der humanen Sache, die ſich über die Ziele 
und die Tragweite der Beftrebungen des rothen Kreuzes be- 
lehren wollen, al3 eine willfommene Gabe angejehen werden. 
Sicherlich wird es auch künftigen, den weiteren Ausbau der frei« 
willigen Hülfsthätigfeit bezwedenben Berathungen zur Grund⸗ 
lage dienen. H—.e. 


Redts- und Staatswiſſenſchaften. 


Hübler, Dr. Bernh., Prof., Eheſchließgung und gemifchte Ehen in | 
Berlin, 1883, | 


ze nah Recht und Brauch der Katholiken. 
erg. (IV, 110 ©. 8.) 

Je mehr die legten Vorgänge bezüglich der gemifchten Ehen 
die öffentliche Aufmerffamteit erregt haben, um fo dankbarer wird 
man dem Berf. fein, daß er in furzer und präcifer Form die 
Entwidelungsphafen beleuchtet hat, welche die fatholifche Lehre 
von den gemijchten Ehen durchgemacht hat. Das Ergebniß ift 
interefjant genug. Es zeigt ein ftändiges Steigen der firchlichen 
Anſprüche, die fich von den in rein katholischen Ländern früher 
geltend gemachten, zur Beit in Deutſchland höchſtens noch dadurch 
unterscheiden, daß nicht die Converſion des afatholifchen Ehegatten 
gefordert wird, Die Illuſion, daß Leo XIII anders die Kirche 
regiere und dem Proteftantismus anders gegenüber ftehe, wie 


fein Vorgänger, muß an ber nadten vom Verf. dargelegten | 


Thatfache ſchwinden. Ob auch die endlich weichen wird, durch 
Nachgiebigkeit mit Rom in den geträumten Frieden gelangen zu 
fünnen? Der Berf. unterläßt es wohlweislich, irgend ein 
Mittel anzugeben, wie der Staat und die evangelische Kirche fich 


den ftet3 erneuten und immer ſchärfer auftretenden Anfeindungen 


bes Katholicismus gegenüber auf dem Gebiete der gemifchten 
Ehen zu verhalten habe. In der That ift Hier die Eivilehe das 
einzige Ausfunftsmittel, Uber darum follte man doch auf evans 
gelifcher Seite aufhören, diejelbe beftändig zu befämpfen. Die 
Einbuße bei ihrer Befeitigung wird nicht die katholische, ſondern 


nur die evangelifche Kirche zu tragen haben. Schließlich möchten | 
wir noch erwähnen, daß die Eitate des Verf.'s aus dem Archiv | 


für fatholifches Kirchenrecht ſämmtlich ungenau find; er führt 


die Bändezahl an, meint aber die ber neuen folge, wobei er | 
überfieht, daß diefe mit durchgehenden an die ber alten Folge | 


fi anfchließenden Bändezahlen verfehen ift, und daß er demnach 
die Worte „Neue Folge“ hätte hinzuſetzen müffen. 
Arhiv für kathol. Kirchenrecht. Hrsg. von Fr. 9. Vering. N. F. 
43. Band, 4. Heft. 

rue Erler, die Juden des Mittelalters. (Kortf.) — Fr. 
Droite, Betheiligung der Geiftlihen an Spare, Leih⸗ und fonftigen 
Bereindcaffen. — Frhr. v, Oberfamp, Erlaß des tal. baver. Vers 
waltungsgerichtshofs vom 11. Aug. 1882, die religiöfe Erziehung 
von Kindern aus gemifchten Ehen betr. — Porſch, die Errichtung 
der Parodyien und die Verleihung des Patronates im Gebiete des 
allgem. preuß. Landrechts, ein 


dung des heiligen Stubles Über die canonifche Befekung der Pfar- | 


reien in Bosnien (1883). — Nourisson, de executione hodierna 


— 1883, 334, — Literarifhes Centralblatt — 15. Auguſt. — 


echtsfall. — Das öjterr, Neicher | 
volfsfchulgefeß vom 14. Mai 1869 nebit den Abinderungen deffelben | 
Durch die Volksfchulnovelle vom 2. Mai 1883 x. — Die Entſchel⸗ | 


1194 





eoncordati Galliei anni 1801. — Schreiben des Präfecten der s. 
eongr. de prop, fide vom 24. Sept. 1852 an die Nuntiatur im 
Münden, die Sammlungen der Drientalen betreffend. — Acta s, 
sedis. 14. — Geigel, das Regulativ vom 20, Juni 1883, für 
die Mittelſchulen in Elfaßstothringen. — Literatur. 


Blätter für Gefaͤngnißkunde. Red.: von Guftan Ekert. 17. ®r. 
1. u. 2. Heft. 





Inh.: Das ———— Freiburg in Baden. — Gefängnißs 
anftalten Ichterhauſen. — Aus den Jahresbericht der bremiichen 

' Strafanftalt zu Dsleböhanfen. — Mittheilungen aus der Praxis, 
insbefondere Desinfertion. — Gutachten für die 1883er Vereinsver— 
fammlung: Lütgen, über Arbeitsbelobnung; Zatfchef, über Zellens 
gefängnipbauten; Wirth, über Arbeitöbelohnungen; Miglig, des— 
gleichen; Knecht, über die Unterbringung irrer Verbrecher; Pincer, 
——— Kraus, über Schutzweſen für entlaſſene Strafgefangene. 
— Literatur, 





— — — —— 


— 


Sprachkunde. Literaturgeſchichte. 


Taylor, Isaac, LLD., the alphabet. An account of the origin 
and development of letters. In 2 vol. London, 1883, Kegan 
Paul, Trench & Co, (8.) 


Vol. I, Semitie alphabets. (XV, 358 8.) 
„ 1. Aryan alphabets. (V, 398 S.) 

Der Berf. dieſes prächtig ausgeftatteten Werkes hat fich eine 
Aufgabe geftellt, deren Schwierigteit er fich nicht verhehlt. Die 
Paläographie hat fich, gedrängt von der Menge bes ihr zu— 
ftrömenden Neuen, in zahlreiche Zweige fpalten müfjen, und 
manche bdiefer Zweige befinden ſich noch in den erften Stadien 
ihrer Entwidelung; um andere, beffer gepflegte walten noch 
heute unter den Specialforfchern tiefgehende Meinungsverſchie— 
benheiten. Wer hier zum Augenblicke jagen will: Verweile doch, 
du bift jo Schön! wer es unternimmt, den gegenwärtigen Stand 
unjeres Geſammtwiſſens in Kurzem zufammenzufaffen, der fticht 
in mehr als ein Wespenneſt. Und gerade vor ber beutjchen 
Kritif wird der Verf. einen jchweren Stand haben. Wir ers 
warten eine Abhandlung und finden eine Odyſſee, ein in behag— 
licher epifcher Breite, doch gut gefchriebenes Leſebuch, das in 
den weiteren Kreifen, für die e3 bejtimmt ift, verdienten Ge- 

fallen finden wird. Die Größe bes Stoffes, die Menge des 
Streitigen muß allerdings noch Vieles entjhuldigen. Wie an- 
gedeutet, it die Unlage des Buches nicht eine ftreng wifjen- 
ſchaftliche. Cap. I: „Die Erfinder der Schrift“, fpricht von den 
verſchiedenen Schriftfyftenen, der amerikanischen Piltographie, 
der chineſiſchen Wortjchrift, den japanifchen Syllabaren, den 
| Keilſchriften und den ägyptifchen Hieroglyphen. Cap. II: „Der 
Urſprung des Alphabetes“, hebt in Mar Müller'ſcher Art bei 
dem Urfprunge des englifchen Alphabetes an und verfolgt dann 
in rafhem Rüdwärtsfchreiten zwei moderne Buchftaben bis auf 
ihre Urbilder in dem Hieratifchen des Papyrus Priſſe. Cap. III: 
„Die urfprünglihen Buchſtaben“, harakterifiert die femitische 
Schrift und erflärt Namen, Zahlenwerthe und Unordnung der 
Buchſtaben. Cap. IV—VI beſprechen die phöniziiche, die aras 
| mäifhe und die füdfemitifchen Schriften, je fammt ihren Nach: 
fommen, aber mit Ausjchluß der arifchen. Diejen iſt dann der 
zweite Band, Cap. VII—X gewidmet. Unter Cap. VII: Das 
griechifche Alphabet, wird in $ 9 epifodifch eine Betrachtung 
ber heterogenen Schriften in Eypern und Kleinafien und ihrer 
bermutheten hititiſchen (chetitifchen) Quelle eingeflochten, Die 
Syllabare der Tjcherofi und der Vei bleiben im ganzen Werte 
unberüdjichtigt, hätten aber wohl eine Erwähnung im einleiten- 
ben Eapitel verdient; beide find felbftändige Schöpfungen, mag 
—* auch eine Anregung von außen her zu Grunde gelegen 
aben. 

Ueberhaupt vermißt Ref. im einleitenden Theile Manches, 

wofür auch der Epilog, Cap. XI, nicht vollen Erſatz bietet. 


Welche pſychologiſche Factoren waren bei der Schriftſchöpfung 
* 


1195 


wirfend ? Freude am bilblichen Darftellen, der Wunſch, ſich zu 
berewigen, das Bedürfniß fich oder Anderen eine mnemonifche 
Hülfe zu ſchaffen. Wo liegt die Grenze zwifchen Bild oder 
Symbol einer» und Schrift andererfeit3? Doc wohl darin, daß 
jene nur zu deuten find, diefe gelefen fein will, mit anderen 


Worten, da das Bild oder Symbol den Gedanken unmittelbar, | 


das Schriftftüd ihm durch Vermittelung der Sprache darftellt. 
Num wird es fich fragen: welche Einheiten der Sprache erfaßt 
bie Schrift: das Wort, die Sylbe oder den Laut? Und hier er- 
geben fich bie drei einzig möglichen reinen Schriftfyfteme. Nun 
mochte erörtert werben, wie die Sprache das Schriftſyſtem be- 
einfluffen kann, welche technifche, äfthetifche, öfonomifche und 
fonftige Gründe bei der Umgeftaltung der Bilder zu Schrift: 
—— und dann der Schriften ſelbſt obwalten mußten, vgl. 
ap. XI. 

Band I S. 24 adoptiert der Verf. Diego de Landa's Un- 
gaben über das Maya-Alphabet, denen neuerdings von Balen« 
tini mit jchwerwiegenden Gründen widerfprochen wird. S. 30 
8.5 v. u. ft. wen. pi. ©. 32 werden die Schwierigkeiten der 
chineſiſchen Schrift arg übertrieben; in manchem Lande Europas 
dürfte noch Heute der Procentfag der Lejensunfundigen weit 
größer fein als im Mittelreiche. S. 34: die japanischen Sylla- 
bare find keineswegs durch oder unter Weglaffung der chine— 
fiichen keys gebildet worden. S. 35: japanische Confonanten, 
ftreihe man ts, da3 organiſch = t ift. ©. 37: das japanische 
Zeichen für ti ift nicht aus dem chineſiſchen für tst, Kind, fon- 
bern aus dem für tschi, wiſſen, entftanden. ©. 38 fteht ftatt 
des Hahafana-Zeichens für no irrig jenes für fu, ©. 39: die 
Annamiten haben fein Syllabar, jondern eine Wortichrift. 
Ebenda bezeichnet der Verf. die Accadier als ein „turaniſches“ 
Voll. Das mag gelten, fo lange er diefen finn- und heillofen 
Namen auf dies eine Volk befchränft, denn dann bleibt eben der 
Name was er am beften immer geblieben wäre, ein inhaltlofer 
Name, 

Das Berbienft der Semiten um die Schrift dürfte der Verf. 
doch überfhägen. Sie haben das Alphabet nicht geichaffen, 
fondern ausgelefen und fih dann mit einem Dinge begnügt, das 


zwiſchen Buchftaben» und Sylbenfchrift die ſchlechte Mitte hält, 


Sie haben auch in diefem Falle in der Defonomie der Eultur- 
geihichte den Colporteurdienft verfehen. Des Verf.'s Er 
klärungen der altgriechifchen Zeichen für v, 9, x, w dürften mans 
hen Bedenken unterliegen. Y leitet er von der ähnlichen phönici= 


ſchen Form bes waw ber, das doch jchon in einer anderen Form | 


durch vertreten ift. ® und Y find ihm Differenzierungen des 
goppa, ebenfo das  fürmige x der Euböer, Böotier ꝛc. — Daß 
Band II, ©. 266 die indiſchen Zahlzeichen für 4, Catur, akro⸗ 
logisch aus €’, für 6, Sas, aus s, und für 7, sapta aus erklärt 


werden, dürfte fchwerlih Billigung finden, — Die Schriften 


ber Armenier und Georgier werden mit Ir. Müller gegen Garbt- 
haufen auf aramäifchen Urfprung zurüdgeführt; in feiner Po— 
lemif gegen den letzteren Forſcher dürfte es ſich aber doch der 


Berf. etwas zu leicht gemacht haben, jelbft wenn das Recht auf | 


feiner Seite wäre. G.1.d.G. 





Troebst, W.,Dr. phil,, quaestiones Hyperideae et Dinarcheae. 
Pars I, II. Berlin, 1881/82. Mayer & Müller. (l: 26 8. 4; 
11: 43 S. 8.) cM 2, 40. 

Der Berf. hatte bereits früher, in Fleckeiſen's Jahrbüchern 
1876, S.205 ff., für die Stelle bes HHpereides gegen Demofth. 
Col. 3 (7) eine neue Erklärung verfucht, welche er im erften 
Theile biefer Quaestiones weiter zu begrünben beftrebt ift. 
Nach des Ref. Ueberzeugung vergeblich: die entgegengejehte, 
von Weil dargelegte Auffaffung kann er nicht widerlegen, und 
bie Schwierigkeiten der eigenen, die er zum Theil ſelbſt fühlt 
(f. ©. 24 f.), nicht befeitigen. Der Werth diefer erften Abhand⸗ 
lung liegt aber darin, daß der Berf. die Handfchriftenfrage für 








— 1883. 8 34. — Literarifdhes Centraflblatt — 18, Auguft. — 








1196 





bie Schrift Alexander's ep! ayyucro» gründlich unterfucht. In 
biefer Schrift nämlich wird die betreffende Stelle bes Hypereides 
eitiert, und es zeigt fich num aus Tröbſ's fehr verbienftlichen 
Mittheilungen, daß ftatt wgoxijasıs porsteis nicht nur der 
Bindobonenfis, fondern aud die maßgebende Hdjchr. Paris. 1 
seooxk. dxrideis bietet, was darnach aufzunehmen ift. ef. ift 
nämlich geneigt, die übrigen Hdfchrr. gerabezu aus dem Paris. 1 
abzuleiten; denn es find nur ganz unbedeutende Kleinigkeiten, 
was fie hier und da richtiger als dieſer bieten. — In der zweiten 
Abhandlung erörtert Tröbft verfhiedene, für die Geſchichte des 
barpalifchen Proceſſes wichtige Stellen des Deinarch. Er ift der 
Unficht, daß der erſte Vollsbeſchluß über die fehlenden harpali- 
ichen Gelber weder von Demofthenes beantragt fei, noch eine 
Unterfuchung durch ben Ureopag angeordnet habe; biejes fei 
vielmehr erjt durch den zweiten Vollksbeſchluß geihehen, welchen 
Demofthenes in Gemeinfchaft mit einigen Anderen beantragte. 
Er hält nämlich die Worte Dein, I, 4: yipoun (fo N, yigurua 
te A) youwarrog IM Anuordsres aou xul ördgamw nollür, Inteiv 
zw Povkjv nepi avrör, für richtig überliefert, Dagegen $ 52 
jchreibt er zunächft mit dem Ref., den er beſchuldigt die Stelle 
verdorben zu haben, zü.. vnplouere, & für 10 wogeou ö, 
ftreiht aber dann das zwifchenftehende nepl Iyrjeewg ur 
zenuarov. Wir halten nur dieſe letztere, von Tröbſt ſchon 
früher vorgetragene Conjectur nach wie vor für unzuläſſig, weil 
der Redner vorher ſchon ein anderes Pſephisma des Demoſthenes 
behandelt hat, alſo die in 882 weiterhin eitierten nicht fo unbe— 
ftimmt eingeführt werden können: Adys di xal ra ungieuara, ü 
öygamye Anwoaddenz xté. Es müßte mindeftens heißen: Adye di 
xuxeiva 1% ynpiruara, Un der erjten Stelle aber ($ 4) fcheint 
ung, wenn weiter nicht? zu ändern, prpiouer« unerläßlih. In 
der Sache indeb kann der Verf. nichtsdeftoweniger zum Theil 
Net Haben, da es in der That nirgends ausreichend bezeugt 
wird, da Demojthenes im dieſer Unterfuchungsfache mehrere 
Piephismen beantragt habe, Ferner fcheint das $ 82 f. und 
$ 62 beiprochene Pjephisma des Demojthenes aus früherer Zeit 
zu fein und eine andere Sache zu betreffen, wie übrigens auch 
Ref. in feiner Ausgabe des Deinarch (j. den Inder unter 
yigoua) Schon angenommen hatte, Unbedingt verfehlt aber ijt 
die S. 37 ff. vorgetragene Erklärung von $ 5: ol de zur 
npoxkjosow uadoica 16 dixaor, was der Verf. auf die der 
Unterfuhung durch den Ureopag vorhergegangene, rejultatlos 
gebliebene Aufforderung zur ftraflofen Nüdgabe der Gelder be 
zieht. Die Stellung der Negation beweift doc klärlich, daß 
nicht das uussiv To Ixasor negiert wird, fondern nur die Urt 
und Weife, in welcher diefes nad) der vom Redner befämpften 
Behauptung des Demofthenes gefchehen follte. Dann aber ift 
rör npoxineeo» (wie ed auch im anderen alle fein würde) 
nicht deutlich gemug, und es muß, wie Ref. in feiner Ausgabe 
vorgeſchlagen, zör aör goxi. gejchrieben werden, zugleich auch 
wegen des Barallelismus mit dem folgenden Gliede: oxda zur 


ahjdear . . dnl voö xaraltvaı Bovloudem. B. 








Garnier, Rob., tragedies. Treuer Abdruck der ersten Gesammt- 
ausgabe (Paris 1555) mit den Varianten aller vorherzchende: 
Ausgaben u. einem Glossar herausg. von Wendelin Foerster., 
1. Bd. Porcie, Cornelie, M. Antoine. Heilbronn, 1862, Hen- 
ninger. (XVII, 213 S. 8.) 3, 60, 

A, u.d. T.: Sammlungen französ, Neudrucke, 
Karl Vellmüller. 3. 
Der Wiederabdrud der Tragödien Garnier's war bei ber 
hervorragenden Bedeutung deſſelben für die Entwidelung der 
franzöfifchen Tragödie ein fehr zeitgemäßes Unternehmen, und 
wir find Herrn Förfter aufrichtig dankbar dafür, daß durch feine 

Ausgabe das Studium Garnier’s jeßt jo bequem gemacht worden 

ift. Auch tHeilt Ref, die in der Einleitung vom Hrögbr. ge 

äußerte Ueberzeugung, daß diefer Ausgabe Arbeiten über jprad)- 
lihe und fonjtige Eigenthümlichkeiten unferes Dichterd folgen 


Herausg. von 





1197 





werden. In der That ift dies bei der großen Negjamfeit, die 

egenwärtig auf allen Gebieten der franzöfiihen Sprach: und 
Siteratarforichung berricht, faft mit Sicherheit anzunehmen. Bon 
der Neuausgabe Garnier's enthält der vorliegende erfte Band 


außer einer furzen Einleitung und einer bibliographifchen Notiz 


die drei Tragödien Porcie, Cornelie, M. Untoine; drei weitere 
Bände werben die übrigen Tragddien bringen; ben Schluß fol 
eine kurze biographifch-literarhiftorifche Notiz und ein Verzeichniß 
der bei Sachs fehlenden Wörter bilden. Der hier gegebene Tert 
ift eine Wiedergabe der erjten Gefammtausgabe, ber Barifer von 
1585; man wird mit biefer Wahl des Hrsgbr.'s durchaus ein⸗ 
verftanden fein, um jo mehr, da ein Verzeichni der Sinn- 
varianten der Sammelausgaben von 1580 und 1582 folgen 











wird. Sgt. 
Pädagogik, 
Die neunte, deutsche Turnlehrer-Versammlung in Berlin 


am 7, 8 und 9. Juni 1881. Bericht über die Berathungen, 
turnerischen Vorführungen und Festlichkeiten, im Auftrage des 
berliner Ortsausschusses erstattet von Dr. Wilh. Angerstein, 
Dr. Hans Brendicke, Karl Fleischmann. Berlin, 1882, 
Angerstein. (1V, 207 8. Gr, 8.) cM 4. 


Während die Berichte über die früheren Berfammlungen 


den Theilnehmern in der einfachjten und billigiten Weife zu- | 


gänglich gemacht wurden, indem fie als Beilage zur Turnzeitung 
erfchienen, hat man dieſes Mal den Bericht in Buchform er» 
jcheinen laſſen und den THeilnehmern dementiprechend eine Ber 
zahlung zugemuthet. Won vornherein joll anerkannt werben, 


daß die Herausgeber außerordentlich gründlich und gewiffenhaft | 


zu Werke gegangen find und einen durchaus erfchöpfenden 
Bericht geliefert haben; ob jedoch der Erfolg die aufgewandte 
Mühe lohnt, erfcheint fraglich. Der Bericht über die berathenden 
Berfammlungen nimmt wenig mehr als die Hälfte des Buches 
ein; alles Uebrige iſt Beiwerf, das, ohne dem Werthe und der 
Bedeutung des Buches irgendwie Abbruch zu thun, bedeutend 
ätte eingefchränkt werben fünnen. Ebenſo wäre ein mehr zu— 
ammenfaſſendes Referat über den Inhalt der Debatten der 
Bearbeitung auf Grund der ftenographiichen Niederjchrift vor- 
äuziehen geweſen. Gerechtfertigt wird die anfpruchsvollere Form 
ber Veröffentlichung durch den Inhalt der Verhandlungen. Die 
Vorträge von Angerftein, Kloſſ und Krampe haben gerade in 
der jegigen Beit, in der das Schulturnen und vor Allem die 


Zurnfpiele eine jo erfreuliche Anregung erfahren haben, befon« 
deres Intereſſe. Dafjelbe gilt von dem Bortrage U. Hermanns, | 


ber ſich über die Turnlehrerinnenfrage eben fo fachlich wie ent- 
fchieden ausſprach. Auch in den Verhandlungen der brei zum 
erjten Male in diefer Form tagenden Sectionen für Geräth- 
kunde, Fechten und Turnpädagogit ijt manche Anregung gegeben, 
die allgemeines Intereffe verdient, und ſchon beshalb find wir 
mit dem Refultate der Verhandlungen über eine Neuorganis 
fation: nämlich Alles beim Ulten zu Iaffen, volljtändig einver- 
ftanben. 
Rheinische Blätter f. Erziehung u. Unterricht. Hräg. von®. Lange. 

Jahrg. 1853. 4, seh. 

nb.: Zur pädagogifchen Tagesordnung. — J. Mohr, Lertüre 

claſſiſcher Dichtungen in der Volksſchule. (Schl.) — A. Sulzbach, 
gegen die Ueberbürdung der Schüler. — Ev. Förſter, die 25. all⸗ 
emeine deutfche Lebrerverfammlung am 15., 16. und 17. Mai in 
—— — Rob. Meisner, Schiller in Herman Grimm's Goethes 
biograpbie. — 9. F. Langer, Fortſchritt oder Nüdjchritt. — 
Recenfionen. 


Zeit x 
M. Kuhn. 8. Jahrg. 9. Heft. 


Sub: Phil. Panlitfchle, der dritte dentiche Geographentag | 


zu Frankfurt aM. — Hans Janufchke, ein Beitrag zur Verwens 


fartft 5. Das Resifuiwelen Di. deſ. Koibe. M.Bettel, al⸗neienne ou une erreur judieiaire en 1754. (Fin.)— J. G. Gros, 


— 1883, 34, — Literarifdes 


E 


| 








| 





| Kroneder, weitere Bemerkungen über die 


Eentralblatt — 18. Auguſt. — 1198 








bung bed Principed der Erhaltung der Energie in der Elementars 
une. — Glemens Barchauel, das Dreifant. Ein Beitrag zur 
methodifhen Behandlung der darftellenden Geometrie an Nealfchulen. 
(Mit Figurentaf.) — Schulnahrichten. — Recenfionen, 


Monatöfchrift für das Turnmwefen. Hrög. von E. Euler u. Gebh. 
Edler. 2. Jabra. Heft 7. u. 8, 

Inhe: H. Schröer, zur gr e der militärifchen Jugend— 
erziehung. — E. Knape, zur Ueberbürbungsfrage. — H. Wort: 
mann, einige Gruppen —— (Schl. — Lenk, Wie wir 
unſere Turnfahrt machten. — Befaͤhlgungszeugniſſe aus dem Gurfis 
der königl. ZurniehrersBildungsanitalt zu Berlin 1882—83 und 
1851— 52. — Befühigungszeugniife aus der u ir Prüfung 
im Frühjahr 19983. — Beurtheilungen. — Vermiſchtes. 





Vermiſchtes. 





— der k. preuß. Akademie der Wiſſenſchaften zu Berlin, 
18883. 37. 


Inh.: Duncker, ein angebliches Geſetz des Perikles. — 
j ultipfication der ellip⸗ 
tifchen Functionen. — Derjelbe, zur Theorie der Kormen höherer 
Stufen. — Boigt, Beltimmung der Glafticitäts-Konitanten des 
Kupfers. — DO berbed, über die magnetifierende Wirkung elektrifcher 
Schwingungen. — Virhomw, über die Zeitbeftimmung der italienis 
ſchen und dentſchen Haudurnen, 


Univerfitätsfähriften. 

Greifswald (Ind, schol.), Udalr. de Wilamowitz-Möllen- 

dorff, de —— Alexandra eommentatiuncula. (15 8. 4.) 

Halle-Wittenberg (Ind. schol.), H. Keil, emendationes Var- 
ronianae. {10 8. 4.) 

Jena (Ind. schol,), Georg Goetz, de compositione Poenuli 

Plautinae commentariolum. (8 5. 4.) 





Shulprogramme. 

Baden (Stadt) (niederöfterr, Landes- Real m. Obergumnaf. u. 
gewerbl. Fortbildungsichule), Frz. Prix, ſprachliche Unterfuhungen 
zu Golumella. (52 ©. 8.) 

Karlöruhe (Gymnaf.), O. Strad, die Propädentif der Geos 
metrie. (28 S. 4.) 

Metten (Studienauftalt im Benedictinerftift), Felieian Fischer, 
Flora Mettenensis. I. (86 S. *4 

Metz (Lyceum), Ferd. Wed, Beiträge zur Erklärung homeriſcher 
Perſonennamen. (31 ©. 4.) 

Mitterburg (Staats-Obergumnaf.), Karl Lechner, das große 
Sterben in Deutfchland in den Jahren 1348—1351. Fortf. (46 ©. 8.) 
* (Staats⸗Gymnaſ.), Wenzel Kloudek, Vergiliana. 
. 8, . 

Weidenau rg eg oh. Holub, Warum hielt fh 
Zacitus 5, 89 bis 96 n. Chr. nicht in Nom auf? Quint. X, 1,104. 
(22 ©. 8. 


Ettlingen (Lehrerſem.), Jahresbericht. (24 ©. 8.) 


Bares des deux mondes. LIll* annde. 3° periode. Tom. 58%, 
ivr, 

Sommaire: Charles de Massade, einquante annde d’histoire 
eontemporaine. M, Thiers. VIl, La crise politique de la France 
apres ja guerre, M. Thiers, l’assemblöe de Versailles et la r&- 
publique. 19 fevrier 1871, 24 mai 1873. — Pierre Lodi, Mon 
frere Yves. 1"° part. — Maxime du Camp, la charit& privee ä 
Paris IV, L’Orphelinat des apprentis, l’abb& Roussel. — Gust. 
Gruyer, le palais de Schifanoia ä Ferrare. — Alb. Delpit, le 
crime de Bernardin. — Aug. Laugel, Coligny. I. La premiere 
guerre de religion en France. — (, Valbert, l’affaire de Tisza- 
Eszlar. — F. Brunetiöre, une nouvelle histoire de la littörature 
anglaise. — Chronique de la quinzaine ete, 


La Revue nouvelle d’Alsace-Lorraine. Histoire, litterature, 
sciences, beaux-arts. 3° annde. Nr. 3. 

Sommaire: L’administration generale de l’aneienne province 
d’Alsace. (Fin.) — Comte dePuymaigre, la lögende de Blondel, 
— M. Zöller, die neueſten Schulreformbeftrebungen und das neue 
Regulativ für die höheren Schulen in Elfaß +» Lothringen. — M. 
Piannenfhmid, alte Gebräuche im Elfag. — Une cause eilibre 


fchottifche Reiſebilder. — Reflexions sur la situation du clerge en 
Alsace-Lorraine, — Correspondance, 





— — 


1199 


Kosmos. Zeitfhrift für Entwickelungslehre u. einbeitlihe Welts 
anfchauung, Herausg. von B. Better, 7. Jabra. 4. Heft. 

Inh.: Herm. Müller, Arbeitstheilung bei Staubgefäßen von 
Pollenblumen. (Mit Holzſchn) — A. Bernid, über planmäßige 
Vernichtung fhädliher Mikroben. — Arip Müller, einige Rache 
träge zu Hildebrand's Buche: Die Verbreitungdmittel der Pflanzen. 
(Hierzu Taf.) — Glemens König, Unterfuhungen über die Theorie 
der wechlelnden continentalen u. infularen Alimate. 1. Ueber Klimas 
wechſel (Overationsbafis u. Theorie). — Sleinere Mittheilungen u. 
Journalſchau. 


Allgem. Militär⸗geitung. Red.: Zernin. 58. Jahrg. Nr. 58-59. 
Inb.: Ein Blick auf die k. k. öfterreichifche Armee, befonders die 





nfanterie. (Schl.) — Die griechiſche Armee nad ihrer Reorganifas 
tion, (Schl) — Die Truppenſchau zu Paris am 14. zult u, Les 
olß, ber 


—— Beſchaffenheit der ſtanzöſiſchen Armee. — 
uderiport u. feine Pflege im Offizier⸗Corpo. — Berſchiedenes. — 
Nachrichten x. 


Vom Feld zum Meer. Spemann's illuſtr. Zeitſchrift für das deutſche 
Haus. Med.: Joſ. Kürſchner. 12. Heft. 

Inb.: Ant. Schlofſar, Aus dem Alvenlande. — Aus H. Heine's 
Traumbildern. — Rich. Boß, Die Sibylle von Tivoli. Eine Ges 
ſchichte aus dem Sabinergebirge. — Georg Hahn, An der Kirchen⸗ 
vforte. — Ludw. Freib. v. Ompteda, Oxford. — Ph. Biedert, 
Milchverderbniß u. —— Rud. Baumbach, Beim Sauren, 
— Mar. Schmidt, Die Schwanjungfrau. Dorfgeſchichte. (Schl.) 
— C. Sterne, die Ackerbau treibenden Ameiſen der alten u. neuen 
Welt. — Gut. Hirfchfeld, die Stellung der Künftler im Alters 
thum. — Joh. Proelß, Barcarole. — Herm. Vogt, Im Revier 
des Brodens, — A. v. Winterfeld, Der zweite Band der Me— 
moiren. Humoreſte. — F. Brunold, Dein Abend fei glücklich. — 
Der Sammler: 3. Uffelmann, Hälfeleiſtung zur Nettung Er— 
trunfener x. 


Brrufilge Jahrbücher. Hrög. von 9. v. Treitf he 52. Band. 
2. Heft. 


Anb.: Alfred Boretins, die Umwandlung des deutjchen Nechtös 
lebens durch die Aufnahme des römischen Rechte. — Suge Sons 
mer, vofitiviitifiche Nequngen in Deutſchland. — Muppverg, ber 
Kaldonatſch⸗See n. feine Umgebung. Gin Ausflug in's Südtirol. — 
Politifche Correſpondenz. — Notizen, 


Biptiograppie und Literariſche Chronik der Schweiz. 13. Jahrg. 
5 





+. ie 
Inh.: Bibliographie. — Referate, — Chronik: Statiſtit 


über das Unterrichteweſen in der Schweiz im Jahre 1881. — Res 

cenfionen. 

Schmeitzner's internationale Monatsihrift. Nedig. von C. 9. 
Nittner. 2.8. 8. Heft. 

De G. 9. Rittner, Nararpolitiihes, 2. — Derfelbe, 
eine tranzöfiihe Stimme ꝛc. — Heinridy Heine, Beiträge x. — 9. 
Naudb, das verfälichte Dilemma. — Mittheilungen vom Kriegs: 
ſchauplatz. 


Gaea. Rede: H. J. Klein. 19. Jahrg. 8. Heft. 

Inh.: A. Irautweiler, die natürlichen Gefälléverhältniſſe 
der Flüſſe. — Herm. 3%. Klein, van Bebber's Unterfuchungen über 
tupiiche Witternngseriheinungen. — Ihorvaldr Thoroddien, die 
vulfanifchen Eruptionen u. Erdbeben auf Island während der ges 
fdrichtlihen Zeit. — Der Asphalt, feine —— Zubereitung 
n. Verwendung. — Emil Dedert, Madagasfar. — Die Entdeckung 
der Benuö-nellen. — Ed. Never, Anwendung der Steinwerkjenge. 
— Der jogenannte „kritifche” Punet der verflüffigbaren Gate. — 
G. Hahn, über Erkrankungen nah dem Genuſſe von Pilzen. — 
Atronomijher Kalender für den Monat December 1853, — Neue 
naturmillenjchaftlihe Beobachtungen u. Entdefungen. — Vermiſchte 
Nachrichten. — Literatur. 


Neuer Anzeiger für Bibliographie und Bibliothekwiſſenſchaft ze. 
Hreg. von I. Pepholdt. 9. u. 9.Heft. 

Inh.: Gin von Taufenden n. Abertaufenden gefeierter on 
Dichter. (Schl.) — Nachtrag zum DVerzeichnifie der Zollner'ſchen 
(Schl.) — Zum Kasyarspanfer- Schwindel. — Der Wunderthäter 
Fürſt Hoheniobe. — A. Schumann, Gotbaifche Schriftſteller. 
X. Friedrich Berger. XII. Heinrich Theodor Habich. — Die Bücher: 
fammlung des NeichdsPoftamts in Berlin. — Literatur u. Miscellen. 
— Allgemeine Bibliographie. 


Revue critique. Nr. 32. . 


Sommnire: P. Girard. l’Aselepleion d’Alhönes. — Dragatzi 
du Pirdce. — Adler, le due Guelfe VJ et son fils. — 


les iheätres, 
Des Robert 


— 1883, 34, — Literariſches 








Gentralblatt — 18, Auguſt. — 1200 





campagnes de Charles IV, due de Lorraine ot deBar, en Allemagne, en 
Lorraine et en Frauche-Comte. — Corrtard, choix de textes pour 
servir ä Wetude des institutions de la France. — Humbert, jugement 
de l’Allemagne sur Moliöre. — Chronique. — Acadimie des Inscriptions. 

— Soeietö des Antiquaires de France, 
Nuova Antologia. Rivista di scienze, lettere ed arti. Anno XVII. 

2, serie. Vol. 40. Fase. 1 

Sommario: G. Zanell a, ‚poraliol letterari. Perey-Byssbe shelley e Giaromo 
ardi. — Marco Minghetti, Naffaello a Roma sotlo Leone X. — 
G. Fanti, Vistenzione agrarla e le schole rurali in Italia — O. Ma- 
ruccehi, scavi di Roma, Il nuovo obelisco delllseo, — C. Donati, 
il male nel bene. Bozetto dal vero. — L. Gatta, il terremoto de Ca- 


samicciola. — D. Chilovi, una eurlositä bibliografica Nindice delle 
Riviste americane ed inglesi. — Rassegna delle lelterature siraniere eec, 


Hit. yelit Blätter x. Hrög. v. Jörg u. fr. Binder. 9. ». 





Inb,: Reſullate und Ziele der neueren Raturforihung. 1. Art. (ShL) — Prensen 
und Aranfreicı in der neueſten Geſchichte. — Die farboliibe Diafpora Morde 
eh, (Berti; — Voetiſches. — Die rapide Bendiferungsjumabme der 

rokflädte, 





Die Grengboten. Ned.: Johannes Grunow. 42. Jahrg. Nr. 33. 


Inb.: Deſterreichtſche Wirren, — 9. Glaifen, die Entſtehung der ſinnlichen Babr- 
nehmung — I. Minor, Wriedric Schiegel. 3 A. Nojenberg, der 
variier Salen. — Zur Erhöbung der Branntweinftener. — Aug. Riemann, 
Die Brafen von Altenihwerbt, (Rorti.) 


Die Gegenwart. Hrsg. von Theophil Zotl ing. 24. Bd. Nr. 32, 


Inb,: Armim Bermann, e I. Affjafem u. Die Zung · Letten u. Jung-Eiten. — 
Mer. Aldberg, meuefte Korihungen über die Bakterien, — SGerm. Fingg, 
Sommerlieder. — @d.v. Hartmann, Meberfiht der wichtigften philefopbiinen 
Standrunete. — Karl Biegen, das Schidial von Stiller's Gebeinen. (Shl.) 
— Friß Koegel, die moderne Denfmalfust,. — Rotigen. 


Blätter f. literar. Unterhaltung. Hrsg. von R. v. Gottfchall. 
T. . 


Inh. Wilh. Buchner, Johann Ghriftian Reinhart. — Richard v. Tufawetid. 
Romane und Novellen, (Meihtl.) — #5. Holabaufen, Hinfel’s madgelaniene 
Dichtung. — Kone. Hermann, zur philefophiihen Literatur, — Gultur 

gelhichtiihes. — Fenifeten. — Bibliegrapbie. 


Europa. Red. von 9. Kleinfteuber. Nr, 32, 

Inh.: Arb, Aleinichmidt, die Heriogin von Verry. 3. (Sch) — Das Seet 

der Seigmachet. 1. — Sagen umd Beidicten aus Vorarlberg. 1. — ine 
Bruͤgel · Studie. — Literatur ie. 


Wiſſenſchaftl. Beilage der Leipziger Zeitung, Nr. 62 u. Fr 


Int: Aung Föbn-Biegel, Ioabim Stüter, der Meformator Rofocks. — Aul, 
Riffere, @ottihall® Voetit in fünfter Auflage. — Bücerveiprehungen. 


Allgem. Zeitung. Beilage. Nr. 209-215. 


Sub: Wiener Briefe. 169. — W. Lübke, alte Auntwerfe in Tirel. (Schl — 
Der chileniihe Airchenſtreit 2 — At, Vecht, tie mündener internationale 
Aunkausflellung. 6 — Mömiike Annalen. I. -— 3.9 Schmwider. das 
Erdreben ron Agram im Jahre 1850, — Nektar u. Ambrofia, — Bruchfüde 
einer eorbierengmianiichen Bibelüberiekung. — Die Ausftellung culturhiforiſcher 
Begenftänte in Grag · — Zur Würdigung Wilhelm Arnold’, — Bavreuth it. 
Parfifst. — Ein Beihähtidreiber des Iohanniter-Ordene, — M. Th. Edel- 
mann, Bemerfungen über den officlellen Bericht der @leiricttätsausftellung 
in Münden 152. — Die Hobeitsaniprüde Vortugaid im Gongo-Beden. — 
Zur italemiften Nefrologie. 1. 


Jlluſtrirte Zeitung. Red.: Franz Metſch. Rr. 2093, (81. Bant.) 


Inh: Ferd. Hen’l, das Nationaldenfmal anf der Meife u. feine Aufttellung. — 
Die internationale Aunftansftellung in Münden. 3, — Tedieuſchau. — R. 
Korfter, das Erdbeben auf Ischia, — U Aaulen, das Dociorjubiläum des 
Berfaſſers vom „Stritwircheier”. -— Die Oberfläche der Planeten Mercur u. 
Benus. — Prefie u, Budhandel. — Der Eod des Garitäns Herb beim Turch · 
ſchwimmen der Riagareftrudel, — Polgtehniihe Mittgeilungen. 


Ueber Land und Meer. 50. Bd. 25. Jahrg. Rr. 4. 


Inb.: Iobs, var Demall, Der Gommandant. (Fort) — Saher-Maich, 
Tie beiden Yieutenantd, eine Öfterreihiihe @oldatenzeibidtee — R. Hab, 
die internanienale Belarforikung im Jabre 1852-189. — Karl Kolibac, 
Am Strante von Scheveningen vor der Badelaifen. — E&. M. Bacano, Die 
Nire. — Bregor SZamaremw, Plewna, (Schl) — Die Deutibe Burihenkhait. 
— Rotijblätter — @, Bürbde, tie legte Sallon der wiener Theater. — Bro 
fefior Aarl Leder, Präfident ber Föntgl. Arademle der Künfte im Berlin, — 
Toren aus Gzenſtechewo. — Lairach. — Auuftrationen. 


Sonntags-Blatt. Red.: N. Phillips. Nr. 32. 


Inb.: @Beorg Sarinig. Barbenfpiele des ebene. Gortſ. —_ Der @ürzenid. — 
Glariffa Lobde, Zrübe und lichte Tage. Ion) — Des Malers Piebe, 
Deunſch von Jennh Piorfomfla. — Yoie Blätter, — Alluftrationen, 


Gartenlaube. Nr, 32, 


Inb.: Ar. Friedrid, Ueber Alivpen. (Fort) — Ein abſchredendes Beſſelet der 
„guten alten Zeit“. — 2, Fürfk, Wien. mo enifteben Die Schulfranfbeiten ? 
lb, Käftner, Heibe Stunden. Sal) — 9. Steiniß, die diinefiibe 
Eu „Zing Duen“, — Land u, Leute in Aurland. — Wfätter ıL 
ütben. 














2 











Inb.: Erwin Tburn, @ine mufifafiite Familie. (Korti.) — Büntber Walling, 
@erißte, 1, 2. — Bed, Shiftorn, Dirlomaten in der Som iſche. 
Sortſ. — Aus der Rotunde (dem Tempel eleftriiher Wunden, 1. I. U, 
KAareis, die internationale eleitriſche Austellung in Mien 18%. — Guido 


1201 


Fir, der Feſtplatß am 12. September 189. — Die Monate Juli, Auguſt u. 
September im der Bedringuib Wiens mährend ber Türrfenbelagerung 1683. 
Berti.) — Bertba Bräfendorf, Die deutiche Frau im Mittelalter, — Braf 
Sugo Alirel u. Victor Areiberr von u — — Auftriacnd, Das Rathbaus 
in Mödling. — Literatur. — Mus aller t, . 


Daheim. Ha. von R. König u. Th. 6. Pantenin # 19. Jahrg. 
r . 


Int: Morip v. Reibenbab, Die Firping (Fort) — Lndw. Hänfel- 
mann, Der Riderfult. (Bd) — 9, 3% Groß v, Zrodau, Sein Bil, 
Bu dem Bilde von Gh. Alaus. (Gbeviht) — Karl Beyerabend, ein Beſuch 
beim Wunderderter von Nuyenmoos. Win Gulturbiid aus Oberöferreid. — 
Sugo Arnold, In Shdtirel. — Mob. Koenig, zur Yuiberliteratur. 3, — 
Am Famillentiſche. — Beluntheitsratb. 

Ind. der Beilagen: K. 9, Regnet, eine bobe Dame auf Reifen, — Umſchau auf 
gewerblidem Gebiete. — Umichau in fernen Banden, 


Allgem. Zeitung, des Judenthums. Hrög. von 8, Philivpfon. 
47, Jahrg. Pr. 32. 
Inh.: Kür die Opfer von Fiiya-Eizlar, — Aus der ruſſiſch⸗ jadiſchen Golonie Seth ⸗ 
lehem · Judah. — Aus Rusland, — Die Iufoerkandlung im Tiſza · Eiglarer 
Frech. 6, — Beitungsnahridten. — Benilleton. 


Die Natur. Geransg. von Karl Müller. N. F. 0. Jahrgang. 
r, 


Inh: &, G, Föhre, Andeutungen über Weien und Urſache der eleftriidhen Erd⸗ 
. some, — 9. — Schenet die Planen. 2 (Shl.) — Er, 
r&len, ben Namen „die Alpen Aünens“ betreffend. Aus dem Dänikden von 
Seine, Helle. 1.0.2. — Pr. Rnaner, Allerlei Märden u. Unrictigteiten, 
die aus unferen zooloniiden Yebrbüchern noch immer nicdı ſchwinden wollen, 
1. u, 2, — Per Dmetere in Mıittel-Amerifa. — 8. Gräs, die Mecumulatoren, 
Mit Rob.) 1.0.2, — Dt 1äalide Variation der Windftärte, — F. Rudom, 
die Feinde des Welnſtodes. CNit Abb.) 1. 1. 2. . Raijer, eim para 
üitiiher Vilz des Waſa ſchwammes. — Internationale eleltriihe Ausftellung, 
Wien, 1584 — Tie Merboven der phuſiſchen Afronomie Nah 6. Wels 
Bortrag in der Association seientiique de France mitgelbeilt von Berd, 
Diefienrad. 1. u. — @. Äliher, Sretttoſtop (m. aftronomifhes Kern 
robr) im Dienfte der Meteorologle. — 3, BHennigien, Schilderungen aud 
Ghina. Aus dem Danlſchen von Heint. Zeile 1.0.2. — Dite Walter 
höfer, über die u einig bei Fortſchritten nadı der Tiefe u. 
Höbe ſentrecht zur Grdoberflädze. 1, — Yiteratur®erihte, — Mittheilungen st. 


Der Waidmann. Bon Freunden des edlen Waidwerks herausgegeben. 

14, 2b, Nr. 4345. . 

Inb,: D. F. Brupve, Die Poſt im Walde. — v. Anfa-Radvanfzkn, Prüfe 
Alles und behaltet Das Pete! — Raturgeſchichtliche —— und Selten 
heiten, — Hugo Graf Yamberg, Bein Brumm. — M, Wolter, bie Jagd» 

verbaltniſſe auf Der Oſtſee und an den Küften derielben, — Nektolog. — Ber- 
einenachtichten. — Mannigfaltiges. — luftrationen. 








—.)l. 








Vorlefungen im Winterfemefter 188384. 
22, Berlin. Anfang: 16. October, 


1. Theologiſche Facultät. 

PU. ord. Dillmann: altteſt. Textgeſchichte; * in das 
A. Teft.; Erflürg der Pſalmen; altteit.sexeget. Neban im Sem, — 
Dorner: Sorietät f. ſyſt. Theologie. — v. d. Bolp: Syſtem der 
chriſtl. Ethik, Socletät f. ſyſt. Theologie. — Kaftan: Erflärg des 
Briefes Jacobi; Dogmatik 2,, fper. Tb. — Kleinert: Erklärg des 
Jeſaia; Erklärg von Jeſaia Cap. 15—27; Gomiletif u. Katechetik; 
bomilet, Uebgn im Sen. — Pfleiderer: bibl. Dogmatik oder 
Syſtem der bibl. Theologie des A. u. N. Teſt.; Geſchichte der pros 
teitant. Theologie; im Sem.: katechet. Uebgn. Sem iſch: 
Kirchengeſchichte 3. Th., ſeit der en Dogmengeſchichte; 
im Sem.: kirchen⸗ u. dogmengeſchichtl. Uebgn. — Steinmever: 
Syſtem der prakt. Theologie; fir. PBerikoven, 2. Hälfte, hiſtor. 
u. exeget.; prakt. homllet. Anleitgzn. — Weiß: Leben Jeſu; Erklärg 
der Korintberbriefe; im Sem.: neuteſt. exeget. Uebgu. — Pf. extr. 
Lommapfch: Erflärg der funopt. Evangelien; über Luther's Leben 
u, Lehre; vergl, Sumbolif, — Mefiner: Evangelium des Paulus; 
Erklarg des Nömerbriefes, — G. Müller: Kirhengefchichte 2. Tb. 
(a, p. C. 800 bis 1517); kirchengeſchichtl. Uebgn. — Piper: 
Quellentunde der Kirchengeichichte; — Kritik u. Hermeneutik, 
vornehmlich f. die Denkmäler des chriſtl. Alterthums; monumentale 
Dogmatit mit Uebgn im chriſtl. Mufeum, — Strad: Geſchichte 
Jsrael's u. Geographie Paläftinad; Erklärg des Buches Hiob; Ers 
Härg der „Sprücde der Väter“ (des ethiſchen Mifchnatractats: Pirke 
Abboth, nad feiner Ausgabe, Leinzig, Reuther 1882); hebr. Grame 
matik mit prakt, Uebgn. — Prdoce. PBlath: allgem. Meliglons— 
gefhihte; Augnitin’s Gonfeffionen; die Beziebgn zwiſchen Juden u. 

briften,. — Nunze: Dogmatif 1., allgem. Theil; die ethifchen 
Sauptprobleme der Gegenwart, — Pf. hon, B. Brüdner lieſt nicht. 
U. Jurliſtiſche Facultät. 

PT, ord. Berner: Rechtsphiloſophie, mit einem Ueberblick über 
die Stantöwäijfenfhaften; Strafrecht nad ſ. Lehrbuch des deutfchen 
Strafrehts, 12, Aufl,, 1982); Strafproceh. — Befeler: deutjches 
Privatrecht mit Einſchl. des Lehnredyts; dentfchrechtl. Ueban (Inter 
pretation des Sachſenſpiegels). — Brunner: dentfche Reichs- ı. 


— 1883. 34, — Literarifhes Centralblatt. — 18. Auguſt. — 


' pretation des 





1202 


Rechtsgeſchichte; Sem., germaniſt. Abth. — Dernburg: Panbelten; 
Sem,, romaniit, Abth.; preuß. Civilrecht. — Ed: Pandeften: aus— 
ew. Givilrechtsfälle. — Gneiit: deutſches Staatsrecht; preuß. Ver: 
Pam 8: u. Verwaltungsrecht; über die Meform der preuf. Staates 
verwaltg; deutfher Civilproteß. — Goldſchmidt: Handelsrecht, 
mit Eluſchl. des Seerechts; Wedhfelrecht; hiſtor. u. prakt. Meban 





aus dem Gebiet des Handeldrehts. — Hinfchins: Kirchenrecht; 


firchenrechtl. Neban; Givilproceh nad den deutſchen Reichsgeſetzen 
unter Berückſ. des gemeinen Rechts; preuß. Ginilteht. — Hübler: 
Kirchenrecht der Katholiten u. Proteitanten; Sem., canonift. Abth.; 
Volkerrecht. — Pernice: Anititutt. ded rom. Rechts; Geſchichte 
des röm. Rechts; rom. Erbrecht; römijchrechtl. Uban. — Pf. hon. 
Aegidi: Encuflopädie n. Metbodologie des Nechts in das 
Studium der Rechtswiſſeuſchaft); Kirchenrecht; Eherecht; Völkerrecht. 
— Pf. extr. v. Cuny: franz. Verwaltungsrecht unter Berüdj. 
des preuß. — Dambadı: Grläutg der heut. deutjchen Reichsver— 
faſſung; Völkerrecht; Strafrecht; ar — — Lewis: Ench— 
Hopädie u. Metbodologie der Nechtswillenfchaft; Kirchenrecht mit 
Einſchl. des Eberechts; deutſche Neiche- u, Rechtsgeſchichte; Jnter- 

achſenſplegels. — Nubo: Bölferreht; Strafrecht; 
Strafproceh; Strafrechtspracticum. — Prdoce, Bernitein: röm. 
Erbrecht; roͤm. Familienrecht. — Coſack: deutſches Privatrecht; 
deutſches Concurs- u. Subhaſtationsrecht. — Ryck: Inſtitutt. des 
rom, Rechts; rom. Erbrecht. 

II. Medicinifhe Facaltät. 

Pf. ord. Bardeleben: Chirurgie mit Demonftratt.; chirurg. 
Klinik im Gharitisfrankenbanfe. — v. Bergmann: Hin. Vorträge 
and dem Gebiete der Chirurgie; chirurg. Klinit im lniverfitäts- 
klinikum. — du Bois⸗Reymond; phof. Anthropologie; Phyfio— 
logie 2. Th. mit Verſuchen; phyſiolog. Uebgn im Laborat. — 
Frerichs: ſpec. Pathologie u. Therapie; medic. Klinik im Charité— 
Krankenhauſe. Guſſerow: Geburtshülfe; Krankheiten der 
Ovarien; geburtshülfl.⸗gynäkolog. Klinit u. Poliklinik im Charité— 
—— — hir F m. Gefchichte der Hellfunde; fper. 
Pathologie u. Therapie. — enden: medic. Diagnoftif; medie. 
Klinik mit Einſchl. der medic. Propädeutik im Charitesftranfens 
baufe, — Liebreich: Chemie des Urind mit Experimenten; Seile 
mittellebre u. Neceptierfunit mit Erperimeuten u. praft. Mebgn im 
Receptieren u. Dispenfieren; Toxikologie mit Experimenten u. praft. 
Uebgn; praft. Uebgn im —— Juſt. — Reichert: Anatos 
mie des Menſchen; Anatomie des Gehirns u. Rückenmarkes; theoret. 
Hiſtologie; mifrofp.sanatom, Curſus mit prakt. Uebgn; Secierübgn. 
— Schröder: iheoret. — über Beckenfehler; geburis⸗ 

alfl.⸗gynotolog. Klinik u. Poliklinit. — — * ber den 

—5 Klinik der Augenkraukheiten. — Birchow: allgem. 
Pathologie u. Therapie mit Einfdyl. der allgem. patholog. Anatomie; 
demonftrat. ars der patholog. Anatomie u. Mifroffovie in Ver: 
bindg mit Auleitg zu patbolog. Sertionen; prakt. Gurfus der pas 
tholog. Siftologie. — Weſtphal: Krankheiten des Nüdenmarfes; 
Alinit der Nerven- u. Geiſteskrankhelten im CharitéKrankenhauſe. 
— Pf. hon. Rofe: allgem. Chirurgie u. Operationslehre ; chirnrg. 
Golleguium. — PT. extr. Baumann: vhufiolog. Chemie 2. Ib,; 
praft, Gurjus der Chemie f. Mediciner; Arbeiten im chem. Yaborat. 
des phofiolog. Iuſt. — Bernhardt: über ansgew. Gapitel der 
Krankheiten des Nervenfuftens mit Krankendemonitratt. ı. praft. 
Uebgn; Gurfus der Eleftrodingnoftif u. Gleftrotberapie mit Kranfen- 
demonflratt, u. prakt. Uebgn. — Buſch: Krankheiten der Zähne 
u. des Mundes; zahnärztl. Poliklinit, — Ehriftiani: Phöſit f. 
Mediciner; Exrperimentalphufif; die Elemente der höheren Matbematif 
mit ausgew. Gapiteln der mathemat. Phyſit f. Mediciner; phyſikal. 
pharmacent, Gurfus. — Ewald: fpec. Pathologie u, Therapie 1. Ih. 
(die Infectiondfrankheiten); die Krankheiten der Berbauungsorgane. 
— Fasbender; Geburtsbälfe, mit Berückſ. der vergl, Geburts: 
funde; geburtsbülfl, Oyerationdcnrfns mit Uebgn am Phantom; 
Krankheiten der Ovarien. — Frängel: Krankheiten der Lungen 
in Berbindg mit Kranfen-Demonitratt.; Aufeultation, Percuffion u. 
die anderen INH smethoden verbdn mit Uebgn; larungofton. 
Curſus. — Fritfſch: die Naturgefchichte der thier. Parafiten; vergl. 
Anatomie; jootem. u. mifroffop. Hebgn. — Gurlt: Lehre von den 
Knochenbrüchen u. Berrenfgn mit Demonftratt.; dyirurg. Overationds 
curfus am Gadaver. — Hartmann: Diteologie u. Sundesmologie 
des Menjhen; Anatomie der Sinneswerkzeuge. — Henoch: Klinik 
u. Poliklinik der Kinderfranfheiten im CharitösSranfenhaufe. — 
Hirſchberg: Augenheilkunde mit Krantenvoritellgn u. Uebgn; über 
DOphihalmoſemiotlk (Aber den Einfluß von inneren Erfranfungen auf 
Störungen des Se en: — Jacobfon: Anleitg zu experimenells 
patholog. Unterfuhgn; Krankpeiten der Lungen u. des Herzens 
mit Demonftratt. — 5. Kroneder: Phyſiologle des Herzens; die 
Lehre vom Kreislauf; Aber phufiolog. Verfuchsmethoden mit Uebgn 
im Gebrauche medic. Apparate mit Operationen an Aberlebenden 
Organen; Unterfuhgn auf dem Gebiete der experiment. huflogle. 
— Küfter: Curſus der chirurg. Diagnofif u. Therapie, verbon 


1203 


— 1883. M 31, — Literarifhes Centralblatt. — 18. Auguſt. — 


mit prakt. Meban; über Hernin. — G. Lewin: Poliktinit der | 


vphilit. u. Hantkrankbeiten; Klinik der ſyphilit. m. Hautsftranfheiten 
m ChariteKrankenhauſe. — Liman: gerichtl. Medicin f. Medis 
einer mit Demonftratt.; gerichtl. Medicin f. Juriſten mit Demonftratt.; 
demonftrat. Gurfus gericht. Obductionen an Leichen des berliner 
Griminafpbofifats ; praft. Gurfus u. Uebgn in der Verrichtg 
Obductionen. — Lucae: Poliklinik der Ohrenkrankheiten; propadent. 
Klinik der Obrenkrankheiten. — I. Meyer: eefprehg einzelner 
Sapitel der Pathologie u. Therapie mit Nüdfiht auf beobadytete 


von | 


Kranfheitsfälle der Poliklinit; medicin. Poliklinit. — 9. Munf: | 
Pivfiologie der Jeugung des Menſchen u. der Thiere; die eine Hälfte | 


der Grperimentalpbufiologie (Muskeln, Nerven, Sinne, Zeugung); 
vbufiolog. Colloquia. — Salko weti: medic. Chemie mit befond. 
Mückſ. auf Pathologie; Arbeiten im chem. Laborat. des pioflsfon- 
Inft.; Grundzüge der Pharmafodunamit. — Schöler: Augenbeils 
funde, unter befond, Berüdf. der Äußeren Augenerkrankungen; Curſus 


der Augenoperatt.; opbtbalmoffor. Gurfus. — Senator: Kinder- 


franfheiten; Aufenltation, Percuffion nu. die übrigen vbofifal. u. 
dem. Unterfuhungsmethoden mit praft. Uebgn; vraft. a der 
medic. Diaguoftit u. Therapie. — Skrzeczka: öffentl. Geſund⸗ 
heitöpflege un. Sanitätspolizei. — Prdoec. Baginfkv: Pathologie 
u. Therapie der Kinderfranfgeiten mit Demonftratt.; über die Ein: 
flüſſe des modernen Schulunterrichts auf den kindl. Organismus 
Schulkrankheiten) — Behrend: Hautkrankheiten mit Demonitratt. 
n. Diagnoit. Ueban. — mes] on: fver. Pathologie u. Therapie 
(1. Th., Die Infectionskrankheiten); allgem. u. fpec. Arzneiveord⸗ 


nungslehre, — Brieger: ſpec. Pathologie, verbdn mit Uebgn in | 


Bezug anf die dabei zu berädfichtigenden Kragen aus der fper. 
Iherapie; Gurfus der Aufenktation m. Percuſſion. — Burkhardt: 
über die vener. Krankheiten u. die parafitiren Erkrankungen der 
Haut; Augenfpiegels w. Nefractionseurfus. — Falk: Geſchichte der 
Heilkunde von den Älteften Zeiten bis zum Beginne des 19. Jabrb.; 
über gewaltfame Todesarten; ausgew. Kapitel aus der Sanitäts— 
pollzel. — U. Fränkel: ausgew. Gapitel der fpec. Therapie, mit 
befond. Berhdf. der anzumendenden Medicamente u. Ueban im Bers 
ordnen derfelben; Aufcultation, Percuſſion u. die ** Unter⸗ 
ſuchungsmethoden mit Uebgn an Kranken. — B. Fraänkel: Curſe 
der Laryngoſkopie u. Rhineſkopie; die localtherapeut. Methoden bei 
Krankheiten der Nefpirationsorgane (fvec. Inhalationstberapie, Prreus 
matotheravie 2.) mit Demonitratt. — Rriedländer: Gurfus der 
path. Siftologie. — Gluck; über Kracturen u. Luxationen; die alls 
em. n. fper. Chirurgie der Geſchwülſte mit Demonftratt. — Güter— 
od: Gurfus der chirurg. Diagnoftif; Curſus der Wundbehandig 
u, Berbandiebre mit Demonftratt.; Mepetitorien der Afiurgie u. 
Chirurgie; Krankheiten der Garne u, männl. Geſchlechtsorgane mit 
Demonitratt. — Guttmann: Über acute Infertionsfranfheiten mit 
Demonitratt. an Kranken; über Percufiion, Aufeultation u. verwandte 
Unterfuchungsmethoden mit Uebgn an Kranken, — Guttjtadt: 
Medicinalftatiitit (Todesurfahen, Krantenhänfer, Irrens, Taub: 
ftummens, Blinden Anftalten) mit Exeurfionen. — Herter: Chemie 
f. Mediciner; prakt. Gurfus der phyſiolog. Chemie mit Berückſ. der 
Sugiene; Arbeiten in feinem chem. Privatlaborat.; dem, Toxikologie. 
— Porſtmann: die Krankheiten der Gonjunctiva, der Gornea ı. 
der Lider; Angenfpiegels u. Nefractions » Gurjus. — Krifteller: 


Gunäfologie. — Landau: Geburtsbälfe, verbdn mit geburtsbülfl. | 


DO perationsübg am Phantom; Gunäfologie mit Demonttratt.; über 
Wochenbetterfranfungen. — zul ar: 
Gapitel der allgem. Patbologie mit feminarijt. Neban; Haut⸗ u. Gier 
ſchlechtekrankhelten mit Kranfenvoritellgn ; über Syphilis. — Leſſer: 
ausgew. Gapitel der Toxikologie. — 2. Lewin: Arzneimittellchre 
mit Experimenten u. Demonitratt., fowie praft. Uebgn im Recept— 
ſchreiben u. Anfertigen von Arzueien; fiber Darftellungds, Wirfungs: 
u. Anmwendungsmweile der neueren Arzneimittel; Zoxifologie mit 
Beruckſ. des chem. u. phyſikal. Nachmweifed der Gifte mit (Fxveris 
menten. — Lewinſky: Aufenltation, Percuffion u. die übrigen 
Unterfuchungsmetboden, verbdu mit Uebgn an Kranken; ranfheiten 
der Haut mit Demonftratt. an Kranken. — Fitten: über Infec— 


ofloguium über ansgew. | 





thums. — A. Kirchhoff: 


tionskrantheiten; Curſus der phyſikal. Diagnoſtik. — Löhlein:; 
fiber die Erkrankungen der Gebärmutter; Geburtöhülfe, verbdn mit | 


Operationsäbgn. — Martin: Geburtöhülfe, verbdn mit geburts- 
büffl, Operationsübgn; Gurfus der gunäfolog. Diagnoftif mit Uebgn; 
über das Wochenbeti. — 2. Maner: Gynäkologie mit Demonitratt.; 
über die Gefchmälfte der weibl. Serualorgane; über Puerperalficher, 
— Mendel: Gehirnanatomie mit befond. Berüdf. der Pſychiatrie; 
Gurfus über die Krankheiten des Nervenfuitems, einſchließl. der 
Pfuchiatrie u. der Elektrotheraple; fiber AZurechnungsfäbigfeit mit 
Demonftratt., f. Mediciner u. Juriſten. — Mitſcherlich: allaem. 
u. fvec. Chirurgie mit Demonſtratt. — Noeli: Nnatomie u. 
Phyſiologie des ig hg in Beziehg zur Klinik der Nervens 
u. Geiftesfrankheiten; über die Beurtbeilg des Geiſteszuſtandes vor 
Gericht mit Demonftratt. — I. Mund: Gurfus der Phyſiologie 


u. Siftologie, mit Demonftratt, u. Verſuchen, als Mepetitorium; Die | 


| Mebgn auf dem Gebiete der Archäolog 


1204 





chem. u. mifroffop. Unterſuchg des Harus im gefunden u. franfen 
Zuftande, mit Demonftratt. m. Uebgn. — Berl: über balneolog. 
Behandlg chron. Krankheiten; Anfcultation, Percuſſion u. verwandte 
Unterfucdungsmetboden mit Uebgn an Aranfen. — Rabl:Rüdf: 
bard: Hiftologie n. Technik der mifroftop. Unterſuchg; antbropolog. 
Schädelmeſſg. — Remak: über die Krankheiten der peripheren 
Nerven: Gurfus der Eleftrodiagnoftif u. Eleftrotherapie mit Demon» 
ftratt.; Gurfus der Eleftrodiagnoftit u. Eleftrotheranie der Aranf- 
beiten des Rervenſyſtems mit Demonftratt. u. Uebgn. — Niefi: 
ausgew. Gapitel der fpec. Pathologie mit Krankenvorſtellgu; Pers 
cuſſion, Anfenltation u. verwandte Unterfuchungsmetbeden mit Uebgn 
an Kranken. — Nunge: geburtäbülfl. Operationslehre, einſchl. der 
Pathologie ded Wochenbettes; Gynäkologie. — Salomon: Chemie 
des Harns mit Demonitratt. — Sander: Pſychiatrie mit Demon 
ftratt; Gurfus der Diagnoftif u. forenf. Beurtbeilg der Geiſtes— 
franfheiten; über Zurechnungs⸗ u. Dispofitionsfäbigkeit. — Schelsfe: 
audgew. Gapitel der Augenheilkunde. — Schiffer: andgem. Gapitel 
der experiment. Pathologie u. Therapie; Pathologie der Harnfecretion 
mit diem. Demonftratt. — Schüller: chirurg. Krankheiten der 
Stinder; Pathologie u. Therapie der Gelenkkrankheiten mit Demon- 
ftratt.; chirurg. Anatomie mit Demonitratt. an Leichen u. an Le— 
benden, — Sonnenburg: allgem. hirurg. Pathologie; Akiurgie 
mit chirurg.sanatom. Demonitratt. — Tobuld: Krankheiten des 
Keblkopfes n. des Rachens; Yarungoffonie mit praft, Uebgn; laryn⸗ 
goſtkop. Curſe. — Trautmann: praft.stheoret, Curſus der Ohren— 
beilfunde. — Beit: Geburtshülfe, verbdn mit geburtshülfl. Opera⸗ 
tiondäbgn über Erkrankungen des Uterus; zen Diagnoitit 
mit Demonitratt.; Geburtäbülfe mit Einſchl. der geburtshälfl. 
Operationslehre. — Weber-Liel: Curſus der Ohrenheilkunde mit 
Uebgn. — Wernich: Encyklopädie u. Methodologie des medic. 
Studiums; Geſchichte, Geographie u. Aetiologie der wichtigſten 
Vollskrankheiten. — Wernide: Curſus der geſammten Neurologie 
mit Krankenvoritellan. — J. Wolff: Gurfus der chirurg. Diag—⸗ 
noſtik mit Uebgu; Turſus der chirurg. Therapie ; —— erband: 
ua — M. Wolff: über Pathologie der Harnjecretion verbon 
mit mifroftop. u. chem. Demonfratt,; ausgew. Gapitel der Patho— 


logie mit Demonitratt, u. praft. Neban; Krankheiten der Harn⸗ u. 


Gefchlechtsorgane mit Demonſtratt. — Wolffbügel: hygien. Inter: 
fuchungsmerboden mit Exrverimenten u. Demonitratt. — Auelzer: 
die Analofe des Harns; Dermatologie u. Syphilis Grumdzlge der 
öffentl, Hygiene. — Pf. hon. v. Lauer lieſt nicht. 


IV, Vhliofopbiihe Facultät. e 


Pf. ord. Beyrich: Geognoſie mit befond. Derüdf. des fogen. 
Alöpgebirges; Berfteinerungskunde.. — Curtius: Geſchichte der 
bild. Künſte bei den Griechen u. Mömern, mit Benutzg der Denk— 
mäler des k. Mufeums; griech. Kunſtmythologie im F. Mufenm; 
ie u. alten Geſchichte. — 
Diltbep: Ergebniffe der — Wiſſenſchaft über Geſellſchaft, 
Staat u. Geſchichte; Logik nm. Grkenntniftbeorie; Pſychologie. — 
J. G. Drovyfen: allgem. Geſchichte von 1815 bis zum Frieden 
von 1871; preuß. Geſchichte mit befond. Nüdf. auf die Verfaſſung 
u. Verwaltg; Uebgn der hiſtor. Geſellſchaft. — Eichler: Erlautz 
andgew. Pflanzenfamilien (Fortſ.); Morp —* der Blütbenpflanzen ; 
Kryptogamenkunde. — Förjter: überſichtl. Fe! der Ergebniſſe 
der Altronomie; Theorie der Naums m. der Zeit-Meffan; GEinleitg 
in die Theorie der Fernröhre. — Grimm: über das Leben u. die 
Werke Raphael's u. Michelangelo’; Uebgn in der neueren Kunft: 
geſchichte. — v. Helmbolg: Erverimentalphufif 1. Th.; die theoret. 
Phyſik unter Anwendg der Elemente der Differentialrehnung: prakt. 
Uebgn im phyfikal. Laborat. — Hofmann: Exrperimentaldemie; 
Leitg praft. dem. Arbeiten im Laborat. in Gemeinſchaft mit Ties 
mann. — Hübner: Geſchichte der griech. Hiſtorlographie; röm. 
Literaturgefchichte (Tb. 2, nah feinem Grundriß); Uebgn feiner 
philolog. Geſellſchaft. — Kiepert: Geograpbie u. Etbnograpbie 
von Aften; Landeskunde Jtaliens mit vorzügl. Berückſ. des Alter: 

ich. Staatöajtertbämer; Euripides' 
Gyflops; Thufydides ; —u Uebgn. — ©. Kirchhofft mathe: 
mat, Optik. — 8. Hroneder: über — beſtimmte Integrale; 
Zahlentheorle. — Aummer: allgem. Theorie der Strahlenſyſteme. 
— Mommfen: röm. Staatsrecht (Senat u. Bolf); Uebgn aus dem 
Gebiet der röm. Geſchichte. — üllenhoff: Geſchichte der alts 
deutfchen Poeſie; deutſche Uebgn. — Rammeldberg: fpec. anors 
aan, Chemie 1. Ib.; über die chem. Natur der Mineralien; praft. 
dem. Arbeiten im Laborat. — Nobert: Geſchichte der griech. u. 
röm, Kunſt vom 4. Jabrb. an; Erflärg röm. Sarkophage; arcdäolog. 
Uebgn; griech. Privataltertbümer mit beſond. Berückſ. der units 
denfmäler. Sahan: (Erflärg des Spieilegium syriacum von 
Sureton mit einer Ginleitg über die ältefte Literatur der- Syrer; 
Uebgn im Leſen u. Erklären for. Handſchriften; Grammatik der 
arab. Sprache; Erklärg des arab. Diwans von Näbigba. — 
Scherer: deutjche Grammatik; Erflärg von Goethe's Fauſt; deutſche 


1205 


— 11883, 34, — Literarifhes Centralblatt — 18. Auguſt. — 


1206 








Uebgn. — Schmidt: vergl. Grammatif des Litanifchen; Titauifche 
Volkslieder; vergl, Grammatit des Sanskrit. — Schmoller: 
prakt, Nationalöfonomie oder Bolkswirtbichaftspolitit (preuß.⸗deutſche 
Gewerbes u. Handelöpolitit vom 17. Jahrh. bis zur Gegenwart); 
Agrarwefen u. Agrarpolitit Deutichlands im 18. u. 19. Jahrh.; 
ftaatöwiffenfhaftl, Uebgn über die deutiche Gewerbes u. Socials 
politit von 1866 an, — Schrader: babylonaſſyr. Alterthimer ; 
Elemente der aſſyr. Schrift u. Sprache, nebſt Erflärg der Keils 
infchriften des f. Mufeums; * ausgew. aſſyr. Juſchriften; 
Grammatik der chald. Sprache u. Erklärg der aram. Abſchnitte der 
Bücher Daniel u. Ezra. — dwendener: allgem. Botauif; 
Leitg der Arbeiten im botan. Inſt.; mifroffop. Uebgn. — Tobler: 
bilter. Syntax des Franzöſiſchen 1. Th.; Erflärg von Cretien's 
Chevalier au Iyon; im Sem.: provenzal. Uebgu. — v. Treitſchke: 
Politik; ir: chte der polit. Theorien von Platon bis zur Gegen: 
wart; Gefchichte des Zeitalters der Reformation. — Vahlen: 
Ariftophanes’ Nitter; Terentius' Adelphi; Erflärg des Gatullus; 
philolog. Uebgn (Eivianiſche Reden) — Wagner: allgem. oder 
theoret. Nationalöfonomie; Finanzwiſſeuſchaft; über —— Fragen 
der deutſchen Social⸗, Wirthſchafts- u. Finanzpolitik; national⸗ 
öfonom, u. finauzwiſſenſchaftl. Uebgn. — Watten bach: Geſchichte 
des Mittelalters; hiſtor. Uebgn (Interpretation von Widukind's 
ſaͤchſ. Geſchichteß — Weber: Grammatik des Sanskrit; Summen 
des Rigveda oder Atharvaveda; Bhavabhüti's Malatimadhavam; 
Zendgrammatif; Privatiffima in Sanskrit, Päli oder Zend. — 
Webfky: Lagerftättenlehre; Mineralogie. — Weierftraß: Theorie 
der Abel'ſchen Functionen. — Weizſacker: allgemeine Verfaſſungs— 
geſchichte; hiſtor. Leg .— Zeller: allgem. Geſchichte der Philos 
ſophie; arlitotelifche * nikomachiſche Ethik, B. VIIL—X). — 
Zupiba: nach einem Abriß der altengl. Grammatif u. Literatur— 
geſchichte Erklaärg von Gunewulfs Elene; über die Function der 
engl. Bräpofitionen mit beſoud. Berüd. des heut. Sprachgebrauchs; 
im Sem.: die Iyrifchen Dichtungen Shakeſpere's. — Acad. scient, 
reg. sod. Yandolt: anorgan. Experimentalchemie; prakt. Uebgn. 
im chem. Zaborat. ; phyfilal.schem. gr — Pf, extr. Mlasılen: 
die Pilanzenfamilien mit befond. Nüdficht anf die andländiſchen; 
Pflanzengeographie von Europa. — Barth: Uebgu in der bebr. 
Grammatik; arab. Syntax u, Erflärg biltor, arab. Texte, Einführg 
in die Zectüre der arab, Originalgrammatifer, — Baſtian; allgem. 
Ethnologie. — Bellermann: Geſchichte der Muſik im Mittelalter 
feit al Di Ghriftentbums bis Franco von Köln im 13, Dabrb-; 
Uebgn im Gontrapunet u. in den Anfangsgründen der mufikal, Goms 
pofition nach feinem Lehrbuche „Der Contrapunct, 2, Aufl., Berlin 
1877%. — Boed: allgem. Bevölkerungs-Statiſtik; ftatift. Uebgn. 
Breßlau: Geſchichte des deutfchen Meiches im Zeitalter der het. 
falifhen u. ftauf. Kaifer (919—1254); Geſchichte deö 17. u. 18. 
Jahrh.; Geſchichte des Parlamentariömns in England; Uebgn der 
biitor.sdiplomat. Geſellſchaft. — A. Brüdner: —— der 
Slaven; vergl. Formenlehre der ſſav. Sprachen; Erklärg älterer 
voln. Texte. — Dames: Paläontologie der Wirbelthiere; über foffile 
Cruſtaceen. — Diels: Demojthenes' de corona; Lukrez mit Ein— 
leitg in Die Philofopbie bei den Nömern; philolog. Uebgn ieh. 
Lyriker). — Dieterici: arab. Grammatik; die Gedichte uta⸗ 
nabbis ed. Dieteriei; Erklärg der Geſchichte Beladfori's ed. Ahl- 
wardt — Garde: Pharmakognofie; über officinelle Harze. — 
Geiger: allgem. Literaturgefchichte der neueren Zeit 1. Ih. ; deutſche 
—— von Kloͤpſtock bis Leffing’s Tod; literarhifter. 
Uebgu; Erklärg ausgew, Komödien Moliered, — Hettner: Difs 
ferentialrehnung u. Einleitg in die Analyfis; Webgn in der Diffes 
rentialrechnung; Anwendg der ellipt. Aunctionen zur Zöfung ausgew. 
Probleme der Geometrie u. Mechanik. — Any: über Anatomie u. 
Arne zug re der Pilanzen in PVerbindg mit mifrojfoy. 
Demonitratt.; botan.smifroftop. Curſus im Auſchl. an vorftebende 
Vorleſg; Leitg botan, Unterfuchg. im pflanzenphufiolog. Juſt. — 
Liebermann: organ, Chemie; dem. Practicum im Laborat.; 
chem. Golloquium. — Magnus: Naturgeihichte der Tallophyten 
(Algen, Flechten u. Pilze); botan. Golloania. — Martens: hi. 
‚joologie; über geograpb- Verbreitg der Ihiere; zoolog. Colloquia. 
Meipen: Theorie n. Technik der Statiſtik; ſtatiſt.hiſtor. Beſprechgu 
u. Demonſtratt. — Midyelet: Syſtem der Philoſophie als exacter 
Wiſſenſchaft; über jede beliebige Disciplin der Philoſophie. — 
F. 9. Müller: Geographie u. Etbnographie von Europa; Über 
die Gefchicdhte der Neuen Welt. — Netto: Einleitg in die höhere 
Algebra; Jutegralrechnung; Webgn in der Jutegralrechnung. — 
O — inleitg in das Studium des Veda; er. des 
Beda; Erklaͤrg ausgew. Abſchnitte des Mahäbhärata u. des Mann. 
Orth: allgem. Aderbaulehre; landwirthſchaftl. Betriebslehre; pralt. 
ae je im agronom.spebolog. Laborat. der landwirthſchaftl. Hochs 
ſchule; Leitg agronom, Arbeiten. — Panlfen: Einleitg in die 
Philoſophie; Padagogik; philoſoph. Uebgn im Anfchl, an die Kectüre 
von Schopenhauer's Welt als Wille u. Vorſtellg. — Pinner: 
anorgan. Erperimentalhemie; organ, Pharmarie; ausgew. Gapitel 








der Pharmace. — Nödiger: Neban im mterpretieren alt u. 
mittelhochdeutſcher Denkmäler; über die Entſtehg der Gudrun u. 
Interpretation des Gedichtes; deutſche Metrit mit Ausſchl. der mu» 
dernen. — Roth: allgem. u. dem, Geologie, — Schneider: über 
neue Schwefelfalze; Über die Methoden zur Beltimmung der Atom— 
gewichte. — Schott: die oſttürkiſche (tfchagatajlihe) Sprache u. 
AÄbulgaſi's „Stammbaum der Türken“; über die Fiteratur der Chi— 
nefen. — Sell: Geſchichte der Chemie; organ. Experimentaldyemie. 
— Spitta: Geſchichte der Inſtrumentalmuſik; über die romant. 
Dper in Deutfchland; Uebgn im — Quellenſtudium. — 
Steinthal: Sprachphiloſophie u. allgem. Grammatik. — Ties 
mann: Chemie der aromat. Berbindgn; quantitat. chem. Analufe; 
Leitg praft. em. Arbeiten im Laborat., gemeinfchaftl. mit Hofs 
mann. — Tietgen: Mechanik des Himmels; Theorie der atmos 
fohär. Strahlenbrechg. — Wichelhaus: Technologie 2. Ih. 
—— Stoffe) mit Experimenten u. in Verbindg mit Excurſionen; 
lebgn im tehnolog. Inſt. — Wittmad: ſyſt. Botanik mit befond. 
Berädf. der officin. u. landwirtbihaftl. Pflanzen; ausgew. Gapitel 
aus ber technolog. Botanik; Über Verfälſchg der Nahrungs u. 
Futtermittel mit Demonftratt. — Zeilen: Donfetagie der Seele 
der bejeelten Naturförper; allgem. Naturgeſchichte, beſond. der 
lebenden Weſen; die Schönheit der Menſchen, Thiere, Pflanzen 
— begründet. — Prdoec. Aron: mathemat. Theorie der 
Gleftricität,. — Biedermann: techn. Chemie 2. Th. (die organ. 
Stoffe). — Branco: Geognofie der Tertiärs u, Duartär-Formation ; 
paläontolog. Heban.— Delbrüd: Befchichte des Krieges von 1870/71; 
biftor, Hebgn. — Deuffen: Geſchichte der griech.eröm. Philoſophie; 


' Erfärg andgew. Stellen gried. u. rom, Schriftiteller (nad der Sammlg 


— Ebbinghaus: Daritellg der 


von Ritter u. Preller) jur Grläutg der Vorleſg über — 
Philoſophie; Einleitg in die indifche Philoſophie u. Erklärg der 
Upanifchad's des Beda. — Doebuer: die funthet. Methoden der 
organ. Chemie; die Induſtrie des Kohlentheers. — H. Dronfen: 
über die Quellen der griech. Geſchichte; hiſtor. Uebgn (Erflärg von 
Ariftoteles’ Politif); fachl. Erklärg von Eäfar's Commentaren Über 
den gall. Krieg nebit einer Einleitg über das röm. Kriegsweſen. 
hiloſophie Kant's verbdn mit 
Interpretation der Kritik der reinen Vernunft; philoſoph. Uebgn 
im Anſchl. an Berkely's „Principien der menſchl. Erkenntniß“. — 
Erman: Glemente der aͤghpt. Schrift u. Sprache; nenägypt. 
Grammatik u. Hebgn im gun hierat. Handfchriften; Interpretation 
ansgew. Abjchnitte aus der älteren religiöfen Literatur der Aegypter; 
kopt. Grammatif, — En rtwängler: griech. Kunſtgeſchichte ‚des 
5. Jahrh. v. Ehr.; ardäolog, Uebgn im F, Mufenm, — Gabriel: 
qualitat. chem. Analyfe; Volumetrie (Titrirmetboden u. Basanalyfe). 
— v. Giäwdi: über die Gemüthsbewegan; Ethik, im Geiſte feiner 
„Srundzüge der Moral“ (Eeipzig 1883). — Glan: Elemente der 
Quaternionen; praft. Mebgn in der Handhabung der zum phyöſikal. 
Unterricht nötbigen Apparate; Meteorologie. — 45; über 
vbufifal. Meßmethoden (mit Demonitratt.), — Hoppe: Differentinls 
rechnung u. Reibentheorie nach feinem Lehrbuche; analyt. Geometrie 
nad) feinem Lehrbuche. — Horjtman ın: mittelengl. Kiteraturgefchichte. 
— Jahn: arab, Suntar mit Vergleichg der übrigen ſemit. Spra: 
chen, befonders des Hebräifchen. — Karſcht allgem, u, fpec. Ento: 
mologie; landwirthſchaftl. Entomologie; Bienenzucht. — v. Hanf» 
mann: Gefchichte der Theorie des ſtaail. Lebens; Volkswirthſchafts— 
Ichre; Finanzwiſſeuſchaft. — E. Kayfer: allgem. Geologie, — 
H. wir A (rperimentalvorleig über Interferenz, Polariſatlon u. 
Doppelbrehg des Lichtes. — Klebs: rom. Gefchichte vom Beginn 
des eriten puniſchen Krieges bis zum Tode Gäfar's; hiſtor. Uebgu 
aus dem Gebiete der röm. Geſchichte. — Knoblaud: analyt. Geos 
metrie; aualyt. Medanif; über berühmte Mathematifer des 15. 
Jahrh. — Kofer: deutsche Geſchichte vom Konftanzer Goncil bis 
um Augsburger Religionsfrieden; Geſchichte des aufgeflärten 
Defpotismus des 18. Jahrh.; hiſtor. Mebgn. — Laſſon: Nedtss 
pbilofopbie; Logik u. Erkenntnißtheorie; ©. E. Leſſing. — Leh— 
manneFilhés: Methode der kleinſten Quadrate u. Theorie der 
Beobocdtungsfehler. — Loſ u: Lehre von den Gebirgsarten (Pe— 
trographie); petrograph. Uebgn im Beſtimmen der Gebirgsarten in 
Verbindg mit mikroſkop. Demonſtratt. — Maaf: Ilias, Bud XVII, 
nebſt Geſchichte der homeriſchen Studien; philolog. Uebgn (Tacitus 
dialozus de oralorihus). — Märder: die Ethik der Alten; Pla— 
ton’s Bücher von den Geſetzen; Rhetorik; rbetor. Uebgn. — Nee» 
fen: Bezieban zwiſchen Phyſik u. Chemie. — Runge: numeriſche 
* algebr. Gleichungen; Theorie der — — — 
Schu bi ausgew, Abſchnitte der Polizeiwiſſenſchaft; medic. Alimatos 
logie; über die Heilfamfeit des Klimas von Jtalien. — Thiejen: 
Ginleitg in Die meſſende Phyſfik 1. Ib. (Bertimmg von Längen u. 
Maaßen). — Weitermaier: Grundzüge der allgem, Botanik; 
ausgew. Gapitel aus der Pflangenpbufiologie. — Will: Entwidelg 
der theoret. Chemie; diem, Golloquium. — Leectt, Baibforpd: 
grammat. u. ſtiliſt. Uebgn im Engliſchen; über die Dichter der 
Seeſchule (Vortrag — ; im Sem.: Uebgn im mündl. u, ſchriftl 


1207 


Gebrauch des Engliſchen, im Anſchl. an Hauff's „Lichtenitein“, — 
Keller: über Boltaire's Leben und Schriften (Vortrag franzöfifch); 
Ueban im Gebrauce des Frauzöſiſchen: ſfrauzöſ. Uebgn im Sen, 
— Michaelis: Phyſiologie der Sprache; dentſche Stenograpbie in 
Verbindg mit prakt. Mebgu; Privatiffima in der deutſchen, enal., 
franzöf., ital. u. ſpau. Stenograpbie. — Roffi: ital. Grammatik; 
ital. Syntax; Erflärg von Giuſeppe Parini's Satire „Il Giorno*“ ; 
über G. Parini's, q, Alerts, B. Monti’s, M. Foscolo's u. I. 
PBindemonte's Leben u. Schriften (Bortrag italieniſchſ; ital. Uebgu 
im Sem. — Pf. ord. Yepiius, Pf. hon. Lazarus, Pff. extr. 
Altbaus, Berendt, Werder leſen nicht, 





23. Graz. Anfang: 1. October. 
L Ihbeologifhe Facuhtät. 


PT. ord. $raidl: lingua hebraiea et interprelatio partium 
select, Jibri Genesis e textu hebr.; librorum Moysis, Josue et Ju- 
dieum partes seleetae e textu Vulgatae; introductio generalis in 
libros V, Test.; lingua arabiea adnexis interpretationis exercitiis. 
— Stanonif: Iheologia dogmatica — Schmid: evangelium s. 
Matthaei perpeluo cum respecia ad reliqua evangelia synoptica; 
epistola s, Pauli ad Ephesios; introduelio in saeros N, Test. libros, 
— Schlager: theologiae moralis pars generalis et specialis, 
Scduiter: historia ecclesiae Christi universalis; patrologia. 
Scherer: über Auguſtin's Werk „de eivitate Dei“; Quellen 
Soſtem des Kirchenrechts; ausgew. Stüde älterer Rechtsquellen. 
Klinger: Paſtoraltheologie; homilet. Uebgn; prakt. Katechetik. 
Suppl. Worm: theologia fundamentalis. 


1. Rehts: und ſtaatäwiſſenſchaftliche Facultät. 


PH. ord. F. Biſchofft öfterr. Bergrecht; deutſche Reichs- u. 
Rechtsgeſchichte; deutſches Privatrecht. — v. Luſchin: die Haupts 
lehren der deutſchen Reichs- u. Rechtsgeſchichte Mecapitulation, f. 
Hörer im 2. Jahre); öſterr. Reichs- u. Rechtsgeſchichte; Exegeſe 
oͤſterr. Rechtsquellen. — Tewes: Inſtitutt. u. Geſchichte Des rom. 
Rechtes; Pandekten (Obligationenrecht, fpee. Theil, incl, Pfandrecht 
mit Bezug auf das moderne Pfandweſen) — Groß: Quellengeſchichte 
Des Kirchenrechts; Syſtem des Kirchenrechts (1.Abth.). — Strobal: 
allgem. öiterr, Privatrecht ; über außercontractl. Obligationen nach öfterr. 
Recht. — Schüße: diterr. Strafrecht; itrafrechtl. Sem. — Hilde— 
brand: Berwaltungspolitit (Polizeiwiſſenſchaft. Berwaltungsichre); 
Nationalöfonomie,. — Bidermann: öſterr. Staatsrecht in Verbindg 
mit den Grundfägen des allgem. — v. Ganitein: öſterr. Givils 
proschredit: Berfabren außer Streitfacen; Handelsrecht. — Pf. 
exir. Wlaſſak: Geſchichte u. Inſtituit. des röm. Nechts; Pandeften 
(Obligationenrecht, allgem. Theil); romanift. Uebgn im Sem. — 
Warga: öfterr. Strafrecht; ftrafredtl. Sem. — Gumplomwics: 
Vermaltungslchre (Volizeiwiſſenſchaft, Berwaltungspolitif); neuere 
— —— — Doc. Hartmann: Staatsrechmungss 
wiſſenſchaft. — Prdoce. Pferſche: Pandekten (Famillenrecht). — 
v. Anders: allgem. öfterr. Familienrecht. — 5. Bifhoff: Na: 
tionalöfonomie; der Staatshaushalt Oeſterreich-Ungarns feit 1568, 

Gerichtl, Medicin ſ. Medic. Facultät. 
I. Medictaiſche Facaltät. 


Pf. ord. Auderkandi: ſyſtemat. Anatomie des Menſchen 
1, Tb. ; anatom. Secieriban; topograph. Anatomie, im Hinblick auf 
ihre prakt.⸗medic. u. chirurg. Berwerthung; cdirurg.sanatom. Ueban. 
— Rollet: Phyſiologie; praft. Uebgn im phyſiolog. Inſt.; Arbeiten 
im phyſtolog. Inſt. f. Borgeihrittene. — v. Ebner: Hiltologie, 
nebit Anleity zum Gebraude des Mikroffopes; Arbeiten im Juſt. 
f. Hiſtologie u. Embryologie. — v. Schroff: Pharmakologie u. 
Receptierkunde; Pharmakognoſie: mikroſtop.-pharmakognoſt. Demons 
ſtratt. — Eppinger: ſpec. patholog. Anatomie mit Demonftratt. ; 
patbolog. Zerierübgn; mikroſtop. Gurfus der vatholog. Anatomie 
(patholog. Hiſtologie). — Rembold: ſpec. Pathologie, Therapie 
u. Kliuit der inneren Krankheiten, — v. Rzehaczeck: ſpec. 
chirurg. Patbologie, Therapie u. Klinit. — Blodig: theoret.spraft. 
Unterricht in der Augenbeilfunde, — v. Hellw: ge —— 
folog. Borträge u. Klinik; geburtshülfl. Operations-Uebgn. — 
v. Krafft-Ebing: theoret. Piuciatrie u. pſychiatr. Klinik; ars 
richtl. Piuchopatbologie f. Mediciner u. Juriſten (mit Demonitratt. 
an Kranten); Hin. Demonftratt. in der Irrenanftalt am Feldhof. — 
Schamenitein: öffentl. Gefundbeitsnfle e; gerichtsärztl, Uebgn; 
ſtaatsarztl. Practirum: Meban in for enſ., chem. u. mifrojfop, Unter: 
ſuchgu; aerichel, Medicin f. Juriſten mit den zum Beritändniffe der 
Yehre et Demonitratt. — Hofmann: medic. Chemie 1. Ib. 
(anorgan. Chemie in ihrer ——— auf Pharmakologie, Fin, u. 
foren). Medicin); Die Theorien der Chemie in ihrer Bedeutg f. den 
Medicinerz; medic,schem. Ueban. — Pſſ. extr. Klemenftewiez: 
allgem. u. experiment. Pathologie, Fieber. Stoffwechſel, allgem. Ges 
birns u. Nervenpathelogie. — Glax: Balneologie u. Hydrotherapie 
mit Demonftratt.; über die Erfranfgu des Magens u. ihre Behand— 


11511 


— 1883, 34. — Literariſches Centralblatt. — 18. Auguſt. — 


Krankenunterſuchg. — Pramberger: theoret »prakt. 


1208 





fung. — Zini: theoret, u. Ein. Borlefgn über Kinderbeiltunde, — 
Börner: geburtsbäffl, Operationslebre m. Uebgn; operative Gynäs 
kologie. — Lipp; Klinif u. Vorträge über Hautkrankheiten. — 
Prdoce, Glar: die Gurorte Mitteleuropas u. Deren Judicationen. 
— Draſch: Revetitorium aus Ponfiologie m. Hiſtologie. — 
v. Hoffer: medieklin. Provädentif mit prakt, —* zu vᷣhyfikal. 
orleſgn über 
fvec. Pathologie, Diagnoſtit u. Therapie der Krankheiten des Re— 
Ipirationds u. Gircnlationsapparates, mit befond. Berückſ. der phy— 
ifal. Krankenunterſuchg; befond. phyſikal. Unterfuchungsmetboden bei 
Reipirationsfranfheiten mit Einſchl. der Karungojtopie. — Emele: 
prakt. Anleitg zur phyſikal. Krankenunterſuchg; Yarungoffopie. — 
Duafı: dirurg. Juſtrumenten- u. Berbandlebre. — Walſer: die 
rurg. Operationslebre; über die bei Luxationen u. Fracturen vor: 
kommenden Manuals u. Berbandoperationen mit Demonitratt. — 
Maker: tbeoret.spraft. Anterriht in der Zahnheilkunde, verbon 
mit einer ambulator. Klinik. — Keffel: über tbeoret.»praft, Obrens 
beilfunde. — Birnbaher: Opbtbalmoffopie u. Functionsprüfung 
des Auges; über Erfrankgn des Schorganes bei Allgemein-Leiden. 
— Berger: über die Anomalien der Refraction u. der Accomo— 
dation des Auges, mis prakt. Uebgn; Refraction vom Standpuncte 
der Schulbvgiene. — Müller: jper. —— u. Therapie der 
Krankheiten des Nervenſyſtems, verbdn mit Bin, Demonſtratt. u. 
diagnoſt. Uebgn; Elektrodiagnoſtik u. Elektrotherapie mit prakt. 
—8* u. Demonſtratt. — Kratter: die epidem. Krankheiten von 
hygien. Standpuncte; Repetitorium der öffentl. Geſundheitspflege. 
— Pf. v. Koch, Prdoec. Tſchamer u. Schlangenhanfen 
leſen nicht. 
IV. Philofophbiihe Facuhtät. 


Pf. ord. Friſchauf: funtbet. Geometrie mit befond. Berückſ. 
der Prineipientbeorie der Elemente; Einfeita in die analvt. Geo— 
metrie, — Boltzmann: Experimentalphyſik; phyſikal. Uebgn im 
Vereine mit Alb, v. Ettinghauſen im phoſikal. Juſt. — v. Pebal: 
Experimentalchemie; prakt. Uebgn im chem. Laborat.; theoret.prati. 
Unterricht in der pharmaceut. Chemie; Anleitg zu analnt.sdem. 
Unterfuchgu f. Mediciner. — Dölter: Elemente der Mineralogie; 
über die Kortichritte der Mineralogie u. Petrograpbie. — Hörnes: 
allgem. Geologie 1., dynam. Th.; Paläontologie der Gorallen; geo— 
108: Gonverfatorium,. — Yeitgeb: allgem. Botanik; mikrofkop. 
Ueban f. Anfänger im botan. Anft.; Arbeiten im botan. Inſt. f. 
tbeoret. u. praft. VBorgebildete. — Gonit. v. Ettin abanfen: Phyto⸗ 
paläontologie; pflanzengefchichtl. Demonitratt. — Schulze: allgem. 
Zoologie mit Demonitratt.; vergl. Oſteologie; Arbeiten im z00log. 
Inft. f. tbeoret. u. vraft. VBorgebildete. — Weiß: allgem. Geſchichte 
der neueren Zeit von 1780 — 1849; bifter.spraft. Neban. — Floigl: 
Geſchichte Des Drients, II. Geſchichte u. Altertbümer der Phöniker. 
— Adam Wolff: Gefcichte der europ. Ariedensichlüffe von 1645 
— 1878; Wilhelm Zell in Sagen. Gefchichte, — Krones v. Ward: 
fand: diterr. Gefchichte mit befond. Rüdf. auf Die neuere Epoche; 
hiſtor. Sem., 2. Abtb., Otto Krifingenfis, Gesta Frideriei 1., mit 
praft. Mebgn im Bereiche der Geſchichte des 12. Jahrh. — Tomas 
ſchek: das europälfhe Mediterrangebiet in allen acoarapb. Bezichan; 
Auſtralien; Vortragsübgn über die phyſikal.-geögraph. Berhältniſſe 
der öfterr.zung. Moͤnarchie in Verbindg mit graph. Darſtellgu, f. 
Lehramtscand. — Guſt. Mever: Sansfritgrammatif nad Bühler’s 
Leitfaden, — v. Karajan: Geſchichte der griech. Literatur . (Evos 
u. Lyrik); Erläutg ausgew. homer. Hymnen; Zem., griech. Abtb.: 
a) Interpretation von Ariitopbanes' Wolfen, b) griech. Stilübgn u. 
Disenfiionen über griech. Theſeu. — Goldbader: Geſchichte der 
röm, Literatur bis zum goldenen Jeitalter; Horaz' ausgew. Satiren; 
Sem., latein. Abtb.: 3 Interpretation des I. Buches der Elegien 
des Tibullus, b) fatein. Stilübgn. — Hergel: des Zopholles Ans 
tigone; Uebgn an Vergil's Neneide U; griech. u. latein. Stilüban. 
— Schönbad: deutſche Altertbumsfunde als Gommentar zur Ger— 
mania des Tacitus; Gefchichte Des engl. Dramas im Yeitalter 
Eliſabeth's; im Sem,, I. Abth.: angeljächt. Uebgn, Erklärg des 
Beovulf. — Krek: Geſchichte der ſlav. Philologie; Einleitg in die 
flav. Archäologie u. Ethnograpbie. — Schudhardt: provenzal. 
Grammatik; ital. Mebgn. — Pl. extr. v. Neinong: prakt, Philos 
fophie; pbilofopb. Societät: Lertüre u. krit. — von Hume's 
„Unterfuchg in Betreff des menſchl. Verſtandes“. — Dautſcher v. 
Kollesberg: Antegrafrehnung u. Functionenlehre; mathemat. 
Uebgn. — Frieſach: Über Berehmung der Planetens u. Kometen: 
babnen. — 9. Streing: andgew. Gapitel der tbeoret. Phunf 
(Wärmeleitg, Potential, Eleftroitatif, Hudrodnnamif, Glafticitär). 
— A. v. Ettingbaufen:, Aluſtik; phyſikal. Mebgn, im Vereine 
nit Bolgmann. — Subic: Hauptſätze der mechan. Wärme: 
theorie u. deren Anwendg. — Gurlitt: Baus u. Bildfunft der 
Griechen 1., von den Anfängen bis Alexander d. Gr.; Topographie 
von Athen u. Attifa; archäolog. Meban in 2 Abthlgu. — Pichler: 
die Staatds u. Nechtöurkunden der Römer; Gefcichte des röm. u. 
buzantin. Münzwefens. — Prdoce. Spitzer: ausgew. Kapitel ber 


1209 


wifienfchaftl. Heitbetit; über den Pofitivismus (Hume, Gomte, J. St. 
Mill). — ———— darſt. Geometrie 1. Th, ſammt Uebgu. — 
Frz. Streing: über Elektrometrie. — Sarzarolliv. Thurn— 
lackh: analyt. Chemie. — Hilber: über die a ger der 
Grdoberflähe. — Huſſak: allgem. Petrograpbie, — Haberlandt: 
— ie der Pflanzen; die Schmarozerpilſe des Menſchen u. der 
Ihiere, ? Hörer der medic, m. philof, Fat. — Heinricher: Die 
Mooſe n. die Gefähfryptogamen. — Bauer: allgem. Geſchichte des 
Altertbums 3. Th. Geſchichte Griechenlands; Quellenfunde der rüm. 
Geſchichte. — F. M. Mayer: öfterr, Geſchichtsquellen. — v. Jwie— 
dined:Südenborft: allgem. Gefchichte vom wiener Gongreh 1815 
bis 3.3.1848. — Zingerle: Minneſang's „Frühling“ in Berbindg 
mit Interpretatt. — Leett. $eiter: prakt. Ueban (frangof. Gon- 
verfation, Zectüre). — Oppler: engl. Grammatif in Berbindg mit 
Zeetüre; Borlefgn im engl. Sprache: Shafefpeare's „Henry VIIL*, 
— Yan. Wolff: die Stenograpble nah Gabelsberger, in ihrer 
Dreitbellung, nämlich der Wortbildung, der Wort: u. Sapsflürzung. 
— Prädocc. v. Hausegger, Klementit, Petfhenig, v. 
beider, Mojfifovics v. Mojsvär lefen nicht, 





24. Stuttgart. (Polytechnicum.) Anfang: 4. October. 


v. Schoder: Polygonometrie u. fpbär. Trigonometrie; Uebgn 

im Auflöfen trigonometr, ber ug ; Mans u. Terraingeichnen ; 
praft, Geometrie I.; höhere Geodaſie; Theorie der Kartenprojectionen ; 
Meteorologie. -— Hammer: nicdere Analyfis; (Elemente der höheren 
Analvfis. — v. Baur: höhere Analviis; reine Mechanik (Statik u. 
Dynamit); nmenere Geometrie der Lage u. des Serge — 
Reuſchle: analyt. Geometrie der Ebene; analyt.⸗geometrt. Uebgn; 
nenere analyt. Geometrie; deſtript. Geometrie. — Seubert: 
Schattenconftructionen. — Mehmke: Functionentheorie; über unend— 
liche Reihen u. Prodnete; Anwendg der Großmann'ſchen Ausdche 
nungslchre auf Hüdrodynamik. — Jaeger: Zoologie; Anthropolo⸗ 
gie. — v. Ahles: Botanik (Anatomie u. Phnfiologie der Pflanzen); 
Pharmakognoſie; mikroſkop. Uebgn. — Schmidt: pharmacent. 
Chemie. — Ed: Mineralogie; ausgew. Gapitel ans der Berfteis 
nerungsfunde, — v. Fed: Exverimentalphufit; pbufifal. Uebgn; 
matbemat. Phyſik. — Nebel: Löfung phyſikal. Aufgaben; Grund- 
güne der praft. Phyſik. — Giefler: Elektrolyſe. — Hell: allgem. 
sperimentaldhemie (anorgan. Chemie). — Neban. im Laborat. f. uns 
thet. u. * Chemie; theoret. Chemie. — v. Marx: analyt. Chemie 
(qualitat. Analyſe); Uebgn im Laborat. f. analyt. Chemie u. — 
Technologie; chem. Technologie; mineral. u. organ, Farbſtoffe u. 
deren Anwendg. — Gantler: Gbemie der Na — Ge⸗ 
nußmittel u. Gebrauchsgegenſtände. — Urech: geſchichtl. Einleitg 
u, Ueberficht der diem. Mechanik. — Häußermänn: über Theer— 
farbeninduſtrie. — Jeran: allgem. mechan. Technologie (Verarbeitg 
der Metalle, Kg u. Gefteine); fpec. mechan. Technologie: a) Eiſen⸗ 
hüttenfunde, b) Weberei. — Groß: Mafchinenzeichnen; Hebevor⸗ 
richtungen; Eiſenbahnfahrzeuge; Mafchinenfunde. — Bad: Mar 
fchinenelemente; Gonitructionsübgn; Dampffeffel mit Einſchl. der 
Kenerungen (1. Th.: Theorie der Kenerung u. * ); Maſchinen⸗ 
conftructt. f. Studierende des 7. Semeſters; Elaſtleitätslehre. — 
v. Kankelwitz: Waffermotoren (Wafferräder) u. Fabrikanlagen; 
Maſchinenconſtructt. — Weyrauch: mechan. Wärmetbeorie; analut, 
Theorie der Angenienrconftrnett. — Dietrich: Eleftrotehnif; Teles 
grapbie u. een eleftrotechn. Uebgn. — Autens 
rietb: techn. Mechanik; graph. Statik der Brüdenconitructt,; Uebgn 
im Gebiete der techn. Mechanik f. Borgerüdtere. — Göller: Bans 
conſtructionslehre f. Ingenieure mit befond. Nüdj. auf den Hoch⸗ 
bau; Eifenbabnbochban; Banformenlehre f. — — v. Hänel: 
Gründung der Bauwerke; Brückenbau; Brüdenconftructionsübgn; 
Encvflopädie der ——————— — Laißle: Straßen⸗ un. 
Eiſenbahnbau; Wafjerbau; Uebgn im —— Lern — u. Waſſer⸗ 
bau, — Lueger: über Waſſerverſorgung. — v. Tritſchler: Baus 
materialienlehre; Hochbaukunde; Entwerfen I. — Dollinger: 
Bauconſtructionslehre. — Bareif: Bauconftructt. f. Maſchinenbauer 
u. Ghemiter. — Seubert: angewandte Perſpective. — Rein— 
hardt: Bauformenlehre; Baugeſchichte. — v. Leins: Entwerfen II, 
— Rieß: Conſtructi. aus dem Gebiet der mittelalterl. Baukunſt. 
— v. Kurtz: Freihandzeichnen. — Kopp: Ornamentenzeichnen n. 
Modellieren. — Gonz: landſchaftl. Zeichnen u. Aquarellmalen. — 
Stieler: Architekturmalen. — Georgii: Geſchichte u. Cultur⸗ 
geſchichte: n) griech. Geſchichte, 9 deutſche Geſchichte des 19. Jahrh. 
— v. Lübke: Kunſt des Mittelalters; Kunſt der Gegenwart 2. Tb.: 
Malerei, — v. Bilder: Gefchichte der neuen deutfchen Poefie 
(Fortſ.); deutſche Redeübgn. — Brodbed: Pädagugik; über Bild⸗ 
bauerkunft. — Schall: Nationalöfonomie. — E. Jäger: Bud: 
haltung. — v. Nüdinger: Rechts- u. Verwaltungöekunde. — 
Arauer: altdeutfhe Sprade und Literatur mit Stilübgn. — 
Hölder: franzöf. Sprade. — Schef: Altfranzöfiich u. —— 
Uebgn. — Koller: engl. Sprache u, Literatur; engl. Literatur, 


— 1883. 8 34. — Literarifhes Gentralblatt — 18, Auguſt. — 





1210 





Borträge in engl. Sprache. — Negele: engl. Sprade. — Metz— 
ger: engl, Sprache f. Borgerüdtere. — Nunzler; ital. Sprache. 
— $räter: Stenograpbie mach dem Suftem Gabelsberger's. — 
Elſeuhaus: Turnen; Fechten. 


25, Zürich. Unfang: 16. October. 
1. Theetogiſche Facultät. 


Pf. ord. Fritzſche; Geſchichte der alten Kirche bis Karl d, 
Gr ; Repetitorium der ———— die Clementinen unter Bes 
rũckſ. der Necoanition. — A. Schweizer: Paſtoraltheologie; ho— 
milet. Uebgu; pbilofevb. Ethll. — Biedermann: Geſchichte der 
Dogmatit; Dogmatif 1. Th.; dogmat. Ueban; Pſychologie, ala 
Grundlage der Ethik u. Pädagogi, — Bolfmar: Erflürg der 
beiden Korintherbriefe; GrMärg der Offenbarung Johannis; Gier 
ſchichte der urchriſtl. Gnoſis. — Steiner: Einleitg in das N. Teſt.; 
Erklärg der Genefis; exeget. Uebgn, 2. Sam. 11 f.; arab. Sprache. 
Keffelring: Erklärg des Evangeliums u. der Briefe Johannis; 
Geſchichte u. Theorie der Miſſion; Galaterbrief; fatechet. Heban. — 
Prdoce. 6. Egli: alttet. Juterpretierübgn. — Heidenheim: 
ErHärg des Buches Daniel; Syrifd. — E. Egli: neuere Kirchen: 
geſchichte der Schweiz. 

u, Stanatdwiffenfhaftlide Facultät, 


Pf. ord. Platter: tbeorct. Nationalöfonomie (aflgem, Tb.); 
Berwaltungsfehre (fpec. Th.); die communiit. Ideen u, Bewegungen 
bis 1848; ſchweizer. Bevölferungs-Statiftif; volfswirtbfchaftl. Neban. 
— Fi: Handelsrecht; Wechfelrecht. — Boat: ſchweiger. Yundes- 
recht. — Treichler: allgem, Nechtölehre; zürcher. Erbrecht; Nepes 
titorlum über das eldgendſſ. Dbligationenreht. — v. Orelli: 
Fa Nechtägefchichte; germaniit. Leben; fathol. u. evangel. 
Kirchenrecht mit befond. rüdf, der Schweiz. — Schneider: 
Snititutt. des röm. Rechts; Pandelten 2. * Sachen⸗ u. Obliga⸗ 
tionenreht). — Lilienthal: Theorie des Civilproceſſes; Theorie 
des Strafproceſſes; Strafrechtspracticum. — Prdocc. Pfenninger: 
ſchweizer. Strafrecht; Geſchichte des Schwurgeridhts. — Meili: 
das fchweizer. Elſenbahn- u, Tramwayrecht. 


11. Mediciniide Kacultät, 


Pf. ord. DO. Rufi: provädent. Klinik; wädiatr, Klinik; Kinder: 
franfheiten. — Frey: Siltologie; Embruologie; mikroſtop. Practis 
cum; Arbeiten im Laboratorium f. Geübtere; Zoologie (niedere 
Thiere). — * v. Meyer: Oſteologie u. Syndesmologle; Anato— 
mie des Menſchen; Repetitorlum der Anatomie; Präparlerübgn. — 
Hermann: zweite Hälfte der Exrperimentalphufiologie (unabhängig 
von der eriten); medien. Phyſik; demonftrat. Gurfus pbofiolog. 
Verſuche; prakt. Curſus der mebic.schem. Analyfe im chem. Yaborat. 
des phyflolog. Iuft.; Arbeiten im phyfiolog. Juſt. — Franfens 
bänfer: geburtshälfl. u. gynäkol. Klinik; tbeoret. Geburtöhülfe. — 
Snguenin: allgem, Pathologie des Nervenſyſtems (Anatomie, pas 
thelog. Phofiologie); medic, Klinik. — Gorner: ophthalmolog. 
Klinif u. Poliklinik; Augenoperationsiehre mit Uebgu. — er n 
Pſychiatrie u. pfychiatr, Mini, — Krönlein: chirurg. Klinik u. 
Poliklinik; allgem. Chirurgie ohne die Schußverletzgn; allgem. Kriegs: 
—— Unterleibsbrüche. — Klebs: patholog. Anatomie; patho—⸗ 
log. Uebgn (Sectionen, Demonſtratt. u. Experimente); Gurfus der 
patholog. Hiftologie; Experimente u. biftolog. Arbeiten f. @eübtere; 
patbolog. chem. Arbeiten. — Pf. extr. Spondly: geburtshülfl. 
Dperationseurins, — Prdoce, Billeter: Pathologie u. Therapie 
der Mundorgane mit Demonftratt. — Soll: jpec. Arzneimittels 
lehre; Seilquellen u. klimat. Kurorte; therapeut, Practiceum mit 
Uebgn J Vorgerücktere. — R. Meyer: Pathologie u. Therapie der 
eriten Luft- u. Speifemege; Gurfus der Laryngo⸗Rhinoſkopie. — 
Brunner: Gurfus der Obrenheiltunde. — Deik: allgem, Pathologie 
u. Therapie. — Müller: Poliklinif; Nepetitorium n. Examinas 
torium der fpec. Pathologie; Curſus über Hautkrankheiten u. Sv- 
vhilis. — Saab: Nefractionds u. Nccommodationsfehler des Auges. 
— Kaufmann: fper. Chirurgie u, Operationdlehre; Fracturen u. 
Fngattonen. — H. v. Wyß: gerichtl. Medicin. — Wyder: Gynä— 
kologie; Krankheiten der Reugeborenen. — Kreis: die vener. Er— 
krantungen; die Hautkrankheiten in überfichtl, Darſtellg. — Lüning: 
hirurg. Diagnoſtik mit Uebgn; Orthopädie. 


IV. Bhilofophiihe Facultät, 
a) Philoſophiſch-philologiſch-hiſtöriſche Section. 


Pf, ord. Avenarins: Einleitg in die Entwidelungstheorie 
der Bhliofonble; Pfochologie; Meban der Studierenden im Halten 
von Vorträgen, — Kym: Logik in Berbindg mit Metaphyſik; —5 
der antiken Philoſophie; phlloſoph. Uebagn. — Schweizer⸗Sidler: 
erſter Sanskritcurſus; Ueberſicht über des Lucketius Dichtung de 
rerum natura, Erläuterg einzelner Partien derſelben; Uebgn auf 
dem Gebiete der latein. Syntax u. latein. Stilübgn; gotbifche 


1211 
Grammatik. — N. Hu Geſchicte der Philologie u. Ueberſicht 
über ihre Geblete; Erf hr der Kröfche des Ariſtophanes; Einleitg 
in die riedh. Anfchriften: Interpretat. attiſcher Aufchriften. — 6. 
v. Bup: Schweizergefhichte 1. Ih. (bis Ende ded 16. Yahırb.); | 
Sefchichte der ſchwelzer. Mebdiationdzeit; Literatur zur Schwei = 
geſchichte; Quellen u. lebgn. — ©. Mever v. Knonau: alte 
ſchichte 3. Ih. (röm. — Geichlchte des Mittelalters; Ehe 
Geſchichte feit 1852; Frit. Meban aus der röm. Geſchichte; vadagog. 
—— Uebgn aus der mill. u. neueren Geſchichte. — Breit» 
tinger: Filterature et sociel® frangaises de 1789 a 1815; cours 
francais ;italien. Syntax, mit Uebgn; seleclions kom Pyron’s poems; 
english course, — Bögelin: die Anfänge des Ghriftentyums; 
Gulturgefchichte des Mittelalters; Holbein’s Thaätigkelt f. die Schweiz ; 
culturgeſchichtl. Weban. Blümner: 7) e Alterthüimer der 
Griechen u. Nömer; Geſchichte der — Malerei; über den Pars 
tbenon; ardävlog. Üleban; ausgew. Satiren bed uvenal. — Bahn: 
mittelalterf. Runftdenfmäler der Schweiz. ,extr. Tobler: 
Erflärg althochdenticher Sprahvenfmäler: Schillers rhilojoph. Abs 
bandian n. Gedichte; mittelengf. Lertire, — 34 ger: deutſche 
Literatur im 17. Jahrh. u. der erſten Hälfte bes Poetik n. 
Rhetorik; ftiliit.rhetor, Uebgn. — Settegaft: rang. Feine | 
altfrangöf. Hebgn; Erklärg von Cervautes „Don Quijote“ ; —— | 
von Spencer'® „Faery Gueene“. — erh Interpretation ved. 
Hymnen nach Delbrüd's Ghreitomatbie; eh. Grammatik 2. Th. 
— % 3. Egli: Amerika nah Natur 8 Gultur. — Prdoce. 
Ktinkel: ErHärg ausgew. Stüde aus den griech. Hiftorifern ; Leben 
im alten Athen. — Stiefel: deutfche Dramatifer des 19. "Jahrh. 
— Dändlifer: ‚Schweizerg eſchichte, Nepetitorinm u. Gonverfator 
rium. — Haag: —— Grammatik. — Sunziker: aufers 
ſchweizer. Volkoſt ulwefen ; Peſtalozzi's Leben u, Schriften. — Bädh > 
told: Geſchichte der dentfchen Literatur im 18. Jahrh. — Ziefing: 
la renaissance en France — Kreyenbühl; philoſoph. Euchflor 
pädle, — P. Schweizer: Uebgn im mittelafterl. Geſchichte. — 
Hennesam Rhyn: Gerhichte der Juden von der Nüdfehr ans dem 
babylon. Exil bis auf 1 — Zeit; Geſchichte der geheimen 
—*—— u, myſt. Be ——— des 18. u. 19. Jahrh 
N. Frey: Geſchichte der deutſchen Literatur von Kiopftod bis Goethe. 


b) Matbematifchenaturwiffenfhaftlihe Section. 


DPI. ord. Kenngott: — Beſtimmen der Minerale. 
— Merz: anorgan. Chemie; chem. Arbeiten im Laborat.; Nebgn 
im Zaborat, nur f. Mediciner; Anleitg zur felbititänd. chem. For⸗ 
ſchung. — N. Meyer: analyt. Geometrie 2. Th. mit Uebgn; Res 
——— der Analyſis n. analyt. Geometrie; Differentialrechnung 
mit Weban; Zablentbeorie. — Pf. extr. Wolf: Geſchichte der 
Boniometrie, Trigonometrie u. Logarithmen. — Denzler: defcript. 
Geometrie 1, Tb.; de —— Geometrie 2, Th.; Uebgn in der deicript. 
Geometrie; Different als Integralrehnung. — Heim: allgem. 
Geologie; "die Gletſcher; techn. — u der Geologie. — Mayer⸗ 
Gymar; Stratigrapbie der Zertiärgebilde; Elementarſtratigraphie. 
— Hofmei fter: eg re ya 1. Tb. (Mechanik, Akuſtik, 
Wärme), — Kleiner: Mechanik; mechan. Wärmetbeorie; Experis 
mentalbyfit; phufifal, Practicum. — Dodel» Port: allgem. Bor 
tanit (Anatomie u, Entwicelungsgefhichte); mifroffop. Demonftratt. 
un. prakt. Uebgn im oo an die allgem. Botanif; Anleit er 
malros u. mifroffop. Zeichnen botan, Objerte, — Prdoce. Ba 
Mineralogie n. Uebgn. im Beftimmen; Ieberfiht der Format Ai 
u. geolog, Befchichte der Erde, — Abeljanz: Hepetitorium der 
organ, Chemle; Chemie u. Unterfuchung der wichtigften Nabrungs« 
en. — Keller: allgem. Zoologie (wirbellofe Thiere); Anatomie 
u. Phyſiologie des Menſchen f. Nichtmediciner 2, Ih.; Naturgefchichte 
der Inſecten. — Zobler: elektr. Beleuchtung ; die moderne Teles 
graphie. — Deifenmenn: matbemat. Geographle. — Alper: 
Zoologie, — Weber: aromat. Berbindan; Ghemie u. Nachwelſung 
der Gifte; prakt. Anleitg im Anitellen von Borlefungsverfuchen. — 
Tauber: Ghemie des Urind mit Demonftratt.; patbolog.cchem. Ars 
beiten; ausgew. Gapitel aus der phyſiolog. u. vatboloy. Ghemie. — 
Soldihm dt: phufifal, Gbemie. — Galm: die modernen Theorien 
der organ, Chemie; Ghemie der Diphenyl-⸗, Triphenylmethau⸗ u. 
Anthracen⸗ GOruppe. Schall: Technik der ——— 








26. Eberswalde. (Forft-Mfademie, Anfang: 15, October. 


Müttrich: Meteorologie u. Klimalehre; Mevetitorium in 
Matbematif; Goordinaten; Grundbegriffe der analyt. Geometrie; 
Holzmefifunde. — Runnebanm: Geod fie; Waldwegebau. — Res 


mele: anorgan. Chemie; —— in Chemie, Mineralogie u, 
Beoqnofie. — Ramann: organ, Chemie. — Brefeld: allgem, 
Botanif, Anatomie m. TH ologie der Pflanzen. — Altum: 


wirbellofe Thiere; zoolog. Ercurſionen; Fiſchzucht u. Präparieren. — 
Dandelmann: Waldban; forſtl. Excurſonen; Ablöſung der 
Waldgrundgerechtigkeiten. — v. Alten: über forſtl. Werkzeuge u. 


— 1883, AM 34, — Literariigen Gen Centralblatt — 15. Ausuſt. — 








| 
| 
| 
| 


| 
Bi 


1212 








iofogie u. Weberfiht | Mafhinen. — Beifing: forſtl. Grcurfonen; Waltwertbresnung u. 
Rentabilitätölehre; Wirthfchaftölehre. Bando: Forſtbenutz. u. 
Forſttechnologie. — Räpell: Givilreht (Sachenrecht). 


Ausführliere Kritiken 


erfäienen über: 
uısjate a, der Altkatholicismus. (Ag. ev.luth. Kirchenzta. 32.) 


Ghrift, der Peffimismus und die Sittenlehre. (Webſty: Proteit. 
Kirchenzta. 31.) 
Geldner, Studien zum Aveſta. 1. Heft, (de Harlez: Beitr. 4. Kunde 


. Indogerm. Sprachen. VIIL 1/2.) 
v. Geil, Poetit, 5. Aufl, (Riffert: Wiſſ. Beil, d. Leipz. 


solemälter, Einführung in die Theorie der iſogonalen Verwandt: 
br 562* der i Abbildungen x. (Puchta: Itſchr. f. Math. 

master (inletg in die h. Schrift a und neuen Teftaments. 
(Himpel: Theol, Quartalſchr. LX 

ı #Knabenbaner, —— des —32 Iſaias. (Ebend.) 

Loewe, Lehrbuch der Logil. (I. Borna Meyer: Philof. Monatsb. 


Mitinowfti, Fra rer —— Lu Kegelichnitte. 
(Schwerin RE Btfdr. f. Math, u. Phyſit. 1, 4.) 

Roſcher, Nektar u. Ambrofia. (Beil. 5. aa. 1A . 212.) 

Schönberg, ar der polit, Detonomie. (Gentralbl. 2 d. gef. 
Korftwefen. IX, 8,9.) 

re F — der Schöpfung. (Schanz: Theol. Quartalſchr. 
weh "das Leben Jeſu. — Kirchenztg. 31.) 

Witte, über die Freiheit des Willens ac. (Schneider: 
Monatöh, XIX, 8.) 


Pbilof. 


Bom 4. bis 11. Auguft find nachſtehende 
nen erfchienene Werke 


auf unferem Medactiondburean eingellefert worden: 

Ablfeld, Berichte u, Arbeiten aus der geburtshülflich ichegunätologl- 
chen Klinit zu Gießen 18861—82, mit Beiträgen von Marchan d. 
eipzig, Grunow. Moy. 8.) ef 10. 

a echt, ——— Köniae u. Kaifer in Golmar. Golmar, Barth. 

—— Bash; Kimchi et Abulwalid Mervan ibn Ganah. 
Etude d’histoire d’exögöse. Paris, 

(16 8. Roy. 8.) 


v. Bauern eind, neue Beobachtungen über die tägliche Periode 
er beftimmter Höhen. Münden, Franz in Gommi, (4.) 


Soeiöt® des eiudes juives. 


an catalogue of the buddhist sanskrit manuseripts in the | 

—— Library, Cambridge ete. Cambridge, University Press. 

(XII, LI. 225 8 8.) 

Dablmann' 9 Diuellenfunde der deutſchen Geſchichte. 5. Aufl. 

Duellen und Bearbeitungen - deutjchen Gedichte, neu ꝛc. zur 

nt * Waltz. 3. Aufl. Göttingen, Dieterich Ihe 

erib 

Deede, N, AR fuprifchen © —— in eplchoriſcher Schrift. 

— rd Umfchreibung. Göttingen, Peppmüller. (Wr. 5.) 

v. — 2 browſki, der Fuche. Wien, Gerold's Sohn. (Roy. 8.) 

Elm, der deutſche Handfertigkeltsunterricht in Theorie und Praxis. 
Weimar, Voigt. (8.) AM A, 50. 

Enesibrasht, studia —— Bien, Gerold's Sohn. (.) 

Fiſchbach, die Geſchlchte der Zextilfunft nebſt Text zu den 160 
Tafeln des Wertes: — der Gewebe. Hanau, Alberti in 
Comm. (Imp. 8.) — 

Frantz, die — in Bezug auf den Gemeinde⸗ 
Kirchenrath nach $ 6 der Kirchengemeinde: u. Synodal -Ordnung 
vom 10. Sept, 1873. Marburg, Elwert. (8.) oA 1, 20. 

Ariedrid, über die vi! der pipe von Halle u/S. 
Halle a /S., Taufh & Große. (8.) AH 0, 50. 

—— Del Beitrag sur Sumenopterenfauna des Saalthals. Ebend. 

Be er Lebrbuh der Anatomie des Menichen. 

ngelmann. (Rev. 8.) cH 24. 


Zeipzig, 





m. rain bei Jerufalem x. Leipzig, Bädeker. v1, 
v. Havel, Sandbuh der Zoologie. 15. Lief. Wien, Gerold's Sohn. 
1) 


Roy, 8.) cH 3, 60, 
Si vet, a ne a a u 8.) FR 
John, der Name Statiftif, ne etumologifch = hiſtor⸗ e. 
Bern, Woß. (16 ©. 4.) " i ” 


(Keller.) Aphorismen aus Auguſtin Keller's pidagogifhen Schriften. 
Dargeftellt von Herzog. (KL. $.) 60. 

MalysMotta, italieniſche Grammatik. 1. Curſ. Münden, Lindauer. 
(Kl. 8.) AH 2, 50. 

. Martin, dad Leben der Hape und ihrer Verwandten. 2. Aufl. 

— N. (8.) = tif huelogiſhe nterfud 

enfa, origines Ariacae, Linguiſtiſch-ethno e Unterfuchungen x. 

Teihen, Prochaſta. (Gr. 8.) 9 7. * 

Pünjer, Geſchichte der chriſtlichen Religionspbilofophie ſeit der 
— —— 2. Bd. Braunſchweig, Schwetſchle & Sohn. (.) 


— 1883, 34. — Literarifdes Eentralblatt — 13. Auguſt. — 








Poincard, de la possession des meubles, en droit romain; de 
la revendication des meubles dans l’ancien droit et sous le code 
eivil, en droit frangais. (276 p. 8.) Paris, Rousseau, 

Renan, le judaisme et le christianisme, identitö originelle et sc- 

aralion graduelle, conference faite à la Socicte des etudes juives, 
e 26 mai 1883, (27 p. 8.) Paris, €. Levy. Fr. 1. 

Reynald, succession d’Espagne; Louis XIV et Guillaume Ill, 
histoire des deux traites de partage et du testament de Charles Il, 
Log la correspondance inedite de Louis XIV, 2 vol, (Xl, 

‚399 p. 18.) Paris, Plon et Cie, 


| Rogier, &ude sur les tabellions et la force probante de leurs 


Sammlung der civilrechtlichen Entſcheidungen des k. k. oberiten | 


Gerichtöhofes. Ir von Glafer, Unger und v. Walther. 
16. Bd. 2, Aufl. Wien, Gerold’s Sohn. (Gr. 8.) cH 12. 
Seibert, Lehrbuch der Geograpbie f. öiterr. Kehrerbildungsanitalten. 

1. Th. 2. Aufl, Prag, Tempſty. Fr MM. 2 
Univerfitäts-Sternwarte, die neue, an 
Mien, Gerold’ 3 Sohn. (Br. 8.) oA 0, 60, 
Zur Reform unferer Gemeinde-Ge ebgebung. Bon einem Praktiker, 
Wien, Gerold’s Sohn. (8.) , 50, 


Wichtigere Werke der ausländifchen Literatur. 
Franzöſiſche. 


de Barthelemy, memoires pour servir à l'histoire du publi- 
canisme, ou l’origine des receveurs generaux des finances du 
royaume. (18 p. 8.) Paris, ä la libr. de la Sociele bibliogra- 
phique. 

Berlaud, des divers modes de preuve, en droit romain; de l'aveu 
en maliere eivile, en droit frangais. (134 p. 8.) Poitiers, impr. 
Tolmer et C*, 

Boucher, la Salpötiere; son histoire de 1656 a 1790, ses origi- 
nes et son fonclionnement au XVIIPS sieele, (140 p. et 4 planches 
hors texte. 4.) Paris, Delahaye et Lecrosnier. 

Darmesteter, &tudes sur l’Avesta, observation sur le Vendidäd. 
(106 p. 8.) Paris, Maisonneuve et Cie, , 

Delaborde, la gravure en ltalie avant Mare-Antoine (1452-1505). 
Denn avec 106 grav. dont 5 hors texte. 4.) Paris, Rouanı. 

r. 


Delisle, nolice sur les manuserits disparus de la bibliotheque 
de Tours pendant la premiere moitie du XIX® sieele. (204 p.) 
Paris, impr. nationale. 

Dry Dupr&, organisation juridique du travail: 1° V’esclave devant 
la loi romaine; 2° corporations dans l'ancien droit; 3° patrons 
et ouvıiers, en droit acluel, (VIII, 152 p. 8.) Paris, impr. Lahure. 

Duclos, histoire des Ariegeois (comte de Foix, vicomte de Couse - 
rans, elc.); de l'esprit et de la force intelleeiuelle et morale 
dans l’Ariege et les Pyröndes centrales. (LXXXIV, 680 p. et 
eaux-fortes par Chauvet, 8.) Paris, Didier et Cie. 

Fauvelle, droit remain: de la paternit& des enfants nes dans le 
coneubinat; droit frangais: de la possession d’elat et de sa force 
probante en matiere de Ailiation. (193 p. 8.) Paris, Cotillon et Cle. 

Gimon, chroniques de la ville de Solon depuis son origine 
jusqu’en 1792, adaptees ä l’'histwire. (XV, 787 p. et planche. 8.) 
Aix, Ve Remondet-Aubin, 

Kruger, Pasteur et le charbon: pasteurisme, isopathie et homao- 
pathie, (67 p. 8.) Paris, Bailliere et Als, 

Marot, wuvres completes revues, sur les editions originales, avec 
prefaces, notes et glossaire par Jannet. T. 1 et 2. (VIll, 296, 
286 p. 16.) Paris, Picard. Fr. 2. 

Morisson de La Bassetiöre, de la condition juridique des 
alienes, en droit romain et en droit frangais, (255 p. 8.) Paris, 
impr. Boudet, 

Perey et Maugras, une femme du monde au XVIIl® siccle, 
Demieres annees de M"* d’Epinay, son salon el ses amis d’aprös 
des lettres &t des documents inedits, (XIl, 611 p. 8.) Paris, 
ü, Levy. Fr. 7, 50. 


Pierling, Antonii Possevini missio moscovitica ex annuis litteris | 


Socielatis Jesu excerpta et adnolationibus illustrata, Accedit 
eardinalis Comensis memorandum de missionibus exteris, (X, 
121 p. 18.) Paris, Leroux, Fr. 2, 50, 


” 


der Türkenfchange bei Wien. | 





Kubaſta & Voigt in Wien. 


actes, en droit romain; de la responsabilite eivile des notaires, 
en droit francais. (240 p. 8.) Paris, Cotillon et C!*, 

Teissier et Laugier, armorial des &chevins de Marseille de 
1660 à 1790, (190 p. avec 68 planches ä 2 col. 4.) Marseille, 
impr, Olive, 

Thierry, rdeits des temps merovingiens, preeödees de consi- 
deralions sur l'histeire de France, 2 vol. (161, 365 p. 19.) Paris, 
Didot et Cie. + 

Thirion, le palais de la Legion d’honneur, aneien hötel de Salm, 
elude precödee d’une notice historique sur le prince Frederie 
de Salm-Kyrbourg. (116 p. et heliogravures. 8.) Versailles, 
Bernard, Fr. 8, 


Antiquarifche Kataloge. 


(Mitgetbeilt von Rirhhboffm. Wigamd in Peipia.) 


Nr. 21, literar. Curioſa. Nr. 25, 
Kunft, Archäologie x. Nr. 26, Geſchichte u. Geographie, Belle: 
triftit, Linguiſtik ac. Nr. 27, Philofopbie, Nr. 29, 30, Vermifchtes. 
Nr. 31, Medicin. Nr. 33, claff. Philologie. 

Riemann’fhe Buchh. in Eoburg. Nr. 13, Bermifchtes. 








Nadridten. 


Der a. ord. Profeifor in der I Facultät au Breslau, 
Dr. Gaſpary, ift zum ord. Profeifor in genannter Facultät, 
der Gonrector am Guymnafium zu Leyden, Dr. Job; Bollgraff, 
zum Profeffor in der philofophifchen Facultät zu Brüffel ernannt 
worden, 

Die Privardorenten Geldner u. Ph. Strand in der philo— 
fopbifchen Aacultät zu Tübingen wurden zu a. ord. Profefloren in 
derjelben Kacultät ernannt. 


Dem Profeffor in der medieinifchen Facultat zu Halle, Geb. 
Medieinalraih Dr. Krahmer, iſt der k. prenf. Aronenorden 2. Gl. 
verliehen worden. 


Am 28. Juli + in Krakau der Dramendichter Ladifl, Ludw: 


Ancaye. 

deln 29. Juli F in Gobleng der Geh. Medicinalrath Dr. Jul. 
Wegeler, ein um die Erforfhung der Gefchichte feiner Heimath 
verdienter Gelehrter. 











Zum 1. April 1884 find an ber in der Umwandlung aus 
einer Realjchule I. Ordnung in ein Gymnaſium mit Real: 
claffen befindlichen höheren Schulanftalt zwei Lehrer: 
ftellen zu befegen. Es wird beanfprucht, daß beide Lehrer 
durch Beugnifje erjten Grades im philologiſch-hiſto— 
rifhen Fade ihre Befähigung zur Unterritsertheilung in 
den oberen Elafjen eines Gymnaſiums darthun, Einer der beiden 
neu anzuftellenden Lehrer, welcher außer dem vorbezeichneten 
Zeugniſſe den Nachweis mehrjähriger erfolgreicher praktifcher 
Thätigfeit an einem Öymnafium zu erbringen hat, ift in Aus: 
ficht genommen, das Ordinariat der zu Oftern 1584 neu zu 
errichtenden Gymnafial-Secunda und fpäter das Orbinariat der 
zu Oftern 1886 neu zu errichtenden Gymnafial-‘Prima zu über: 
nehmen. 

* Gehalt der hier feſt angeſtellten alademiſch gebildeten 
Lehrer beläuft ſich im Mindeſtbetrage auf 2700 «A, im Höchft- 
betrage auf 5000 c# ; bei der Unftellung ift die Anrechnung ber 
an anderen Orten verbrachten Dienftjahre und in Folge davon 


1215 — 1883. 34. — Literarifhes Eentralblatt — 183. Auguft. — 1216 








würde für benfelben bis zur feften Anftellung ein Unfangsgehalt | Bremerhaven, 4. Auguſt 1883, 


| Die Commiffion für das Schulwejen. 
Bewerber um obige Stellen werden aufgeforbert, ihre Mels | Gebhard, [201 








kiterarifhe Anzeigen. 


Neuer Verlag von B. G. TEUBNER in Leipzig. 1883. Nr. IV. 1202 


Soeben sind erschienen: 


Aristophanis Thesmophoriazusae.. Recensuit Adolphus Dritte, verbefferte Auflage. Gr. 8. (VII u, 194 ©.) Geh, 
von Velsen. Gr. 8. (88 8.) Geh. n. cf 2. cf. 2, 410. 

Bardey, Dr. Ernst, algebraische Gleichungen nebst den Weſener, Dr. B., griechiſches Elementarbuch, zunächſt nad) den 
Methoden zu ihrer Auflösung. Dritte, revidierte und aber- | Grammatifen von Curtius u. Koch. Erſter Theil: das Nomen 
mals stark vermehrte Auflage. Gr. 8. (XII u. 378 8.) und bas regelmäßige Berbum auf » nebft einem ſyſtemaliſch 
Geh. n. cM 6, 80, geordneten Bocabularium. Zehnte Auflage, (113 ©.) Gr. 8. 

Ilberg, Joannes, Studia Pseudippocratea. Dissertatio inau- | <A 0, 90, 
guralis quam ad summos in philosophia honores ab am- | Bibliotheca seriptorum Graecorum et Romanorum 
plissimo philosophorum ordine Lipsiensi rite impetrandos Teubneriana. 


— 8. (64 8.) Geh. u Ai, 20. Historicorum Romanorum fragmenta collegit disposuit re- 


Koch, Dr. Ernſt, —— zu Birkenruh bei Wenden — —— Peter. $. (XXVIII u. 428 8.) Geh. 
„d er . HM 4, 50. 
Se u = —— —* er un Poetae latini minores. Recensuit et emendavit Aemilius 
n. 1, 20. Baehrens. Volumen V. (Schluss.) $. (476 8.) Geh. 
Koch, Max, Privatdocent an der Universität Marburg, über | #4, 20. 
die Beziehungen der englischen Literatur zur deutschen Schulausgaben griechischer und lateinischer 
im achtzehnten Jahrhundert. Separatabdruck aus den Classiker mit deutschen Anmerkungen. 
Verhandlungen der 36. Philologenversammlung. Gr. 8. | Anthologie aus den den Lyrikern der Griechen. Für den 
‚(40 8.) Geh. c# 0, 75. . ’ Schul- und Privatgebrauch erklärt und mit literarischen 
Liebe, Dr. Otto, Professor am Königl. Gymnasium zu Chem- Einleitungen versehen von Dr. E. Buchholz, Zweites 
nitz, Uebersetzungsaufgaben zur Einübung der franzö- Bändchen, die melischen und chorischen Dichter enthal- 
sischen Grammatik. Gr. 8. (VIIIu. 92 8.) Geh. n. c# 1,20. tond. Dritte gänzlich umgearbeitete Auflage. Gr. 8. (IV 
Oskar II., König von Schweden und Norwegen, Feitreben ge— u. 220 8.) Geh. c# 1, 80. 
halten in ben Fahren 1864 bis Ende 1871 in ber Königl. ' Cicero’s Rede über das Imperium des Cn. Pompejus. Für 
Schwedifchen Mufikalifchen Akademie von deren derzeitigem | den Schul- und Privatgebrauch herausgegeben von Fr. 
hohen Präfes, dem damaligen Prinzen Oskar Fredrik, nun- Richter. Dritte umgearbeitete Auflage von Alfred 
mehrigen Protector der Alademie. Mit Ullerhöchfter Auto: | Eberhard. Gr. 8. (76 8.) Geh. -# 0, 60. 
rifation überfegt von Emil Jonas. 8, (VI u. 130 ©.) | Herodotos. Für den Schulgebrauch erklärt von Dr. K. 
(Mit dem Bildnis Sr. Majeftät des Königs in Lichtdrud.) Abicht, Director des Gymnasiums zu Oels. Dritter Band. 
Geh. n. 3, 60. ' Buch V. und VI. Dritte, verbesserte Auflage. Gr. 8, (IV 
Schlömilch, Dr. Oskar, Geh. Schulrath im Königl. Säch- u. 224 8.) Geh. -# 1, 80. 
sischen Kultusministerium, Grundzüge einer wissenschaft- | Homer’s Ilias. Für den Schulgebrauch erklärt von J. La 


lichen Darstellung der Geometrie des Maasses. Ein Lehr- Roche, Director des k. k. Staatsgymnasiums in Linz. 
buch. Zweites Hoft: Ebene Trigonometrie. Sechste Auflage. Theil I. Gesang I—IV. Dritte, vermehrte und verbesserte 
Mit in den Text gedruckten Holzschnitten. Gr. 8. (VIu. | Auflage. Gr. 8. (XLIIl u. 18$ 8.) Gel. # 1, 50, 

97 8.) Gr. 8. Geh. n. c# 1, 60. Lucian’s ausgewählte Schriften. Für den Schulgebrauch 


Schornſtein, Richard, die Ueberbürbungsfrage und die höhere erklärt von Dr. Karl Jacobitz. Zweites Bändchen: Die 
Mädchenſchule, im Anſchluß an die Jahresberichte beſprochen Todtengespräche. Ausgewählte Göttergespräche. Der 
und der Schule wie den Eltern gewidmet. (Separat-Abdrud Hahn. Zweite, mehrfach berichtigte Auffage. Gr.8.(1508.) 
aus ber „Beitfchrift für weibliche Bildung“. XI. Bd.) (29 ©.) Geh. AM 1, 20. 

Gr. 8. Geh. AM 0, 45. Sophokles. Für den Schulgebrauch erklärt von Gustav 

Stohn, Dr. Hermann, Lehrbuch der deutfchen Literatur für | Wolff. Fünfter Theil: Oidipus auf Kolonos, von Lud- 
höhere Mädchenfchulen und Lehrerinnen-Bildungsanftalten. wig Bellermann. Gr. 8. (VI u. 202 8.) Geh. c# +, 50 


Leipzig, 7. August 1883. B. G. TEUBNER. 





Berantivortl, Nebactenr Brof. Dr. Harnde im Yeipsig, Goetheftrafe Nr. 7. = Druck von ©, Drugulin in Leiphig. 


/#»” 


Literariſch es Centralblatt 


für Deutfdland. 











Ar 35 ] Herausgeber und verantwortlicher Nedacteur Prof, Dr. Fr. Zarnde. [1883 
BIBIERL von Ernard Ancnerine in £eipzig. 
Erſcheint jeden Sonnabend. 2 Anguf. Preis d viertefjäßrfic A 1. 50. 





Gebhardt, thüringiide Airchengeſchichte. | II er re 








Roehl, imagines inseriplionum Graecarum antiquis- 
— die Eon KAanı'a von der Idealitat des Naumes | Ideville, le marcchal Bu simarum ete. 
er Thun, Geichichte der revol. ungen in Rußland, Jannarafie, deutfd · meugriech. Hantwörterbud, 

ats diopenbauer in feinem Verhältnis gu J. O. Aupta, die Verfehrdmittel Inden. reinigten Staaten ıc, | W ershoven ‚ „Smollet et Lesage. 

Fichte u. Schelling. MNemele, Unterfudrungen über die verfteinerungsführenden | Biblioihöque des Eeoles —— d’Athänes ei de Rome, 
Chrönique de Bourges par Batereau. Publice par Dituvintgeidiebe ı. Mounier, das rorbe Kreuz. 

Haret. ‚DQuenftedt, die Ammoniten des fdmäblihen Jura, Vorlefungen im ——— — 188:184.27) Münfter «A fad, , 
Codex diplomaticus Salemitanus, Urtundenbuch der |Areri d#, Beiträge iur Febre von Der Tuberculofe, 29) Brünn. (Zehn. HSoch ſchule ; 2 Harlerube. PBolxxechn; 

Giferglenierabtei Salem. Hrsg. von vw, Wecd. Yunge, Taſchenbüch für die Soda, Poltafhe- u. Am- nk 30) Thringen; 31) Lemberg; 32) Hoabe · Witten · 
Dazen®, Victor Hugo u. seine Zeit. meniaf-Fabrication, | bern; 38) Greifswald, 34) Marburg; 95) Darmfadt, 

v, Nalgan, einige gute mediendurgiice Männer. Pärker,aconeisegrammar ofthe Malagasy language. | (Zehn Socſculen 36) Ründen. (Korft-Alademie. ) 








Ale Bügerfendungen erbitten wir berechnet umd unter ber Mdreffe der Erpedition d. BL. (Ho9pitaifte, 16), alle Briefe umter ber bed Herandgcherd (Boettenr. 7). Aur ſolche 
Werte tönnen eine Befpregung finden, die der Mebactiom vorgelegen haben. Bel Gorrefpondenzen über Bilder bitten wir Aete den Namen der Berleger berfelben auzugeben. 





Theologie. * a. * die —— — rege Is run 
ei bemerkt, das von literarifchem Intereffe fein möchte: Herder 
Gebhardt, Herm. Pfarrer, thüringiſche Kirchengeſchichte, feinen | wird von dem Verf. als „Hofprebiger“ in Bückeburg bezeichnet 
rent —— 3. Bd. Gotha, 1883. F. U. Perthes. und fo findet man es auch fonft wohl in Literaturgejchichten. 
— Es iſt das jedoch ein Irrthum. Das Bückeburger Fürftenhaus 
Dieſer dritte und „Schlußband“ der thüringiſchen Kirchen- | ift reformierten Befenntnifjes und hatte damals, wie auch heute 
geſchichte reiht ſich feinen Vorgängern in würdiger Weife an. | noch, einen eigenen reformierten Hofprediger. Herder dagegen 
Er umfaßt in zwei Wbtheilungen die neuere Zeit, wie fie feit | war lutherifcher Stadtpfarrer und Generalfuperintendent der 
der Mitte des fiebzehnten Jahrhunderts fich geftaltet hat, nur | Iutherifchen Kirche der Grafihaft Schaumburg Lippe'ſchen 
daß die Beit von 1818 an, aljo unjere eigentliche Gegenwart, Antheils. ße. 
nicht mit in die Darftellung gezogen ift, und es muß anerkannt 
werden, daß diejer Band nicht bloß von einer großen Belefen- wu Ar —— wii 2. Winricht 
heit des Verf.'s zeugt, ſondern auch von einem bedeutenden geliſcher —————— * — Theologie. ® Briefe 
Zalente ſchriftſtelleriſcher Darftellung. Es ift ein geradezu ums | eines Emeritus. 11. — Freimaurerthum und Chriſtenthum. — D. 
geheures Material, das hier verarbeitet worden ift, und gewiß | Gleifs, die Grundtvig’jche Bolkshochſchule. 2. — Eine Schupfhrift 
war e3 nicht Leicht, alles ſich Darbietende in diefen knappen ie u Altkatholiclsmus. — Die Findelhäufer. — Kirchliche Nach— 
Rahmen von 380 Seiten zu fallen, ohne daß Wefentfiches und | "Ten ꝛc. 
Wichtiges ausgelaffen würde. Auch kann nicht geläugnet werden, Reue coa evangel, Kirhenzeitung. Hrög. v. 9. Mefiner. 25. Jahrg. 
daß des Verf.s Urtheile im Großen und Ganzen milde und 
fachgemäß find. Die Zeiträume, welche er barzuftellen Hatte, — Qüuetie Aufine m Deut, hr 
find die des abfterbenden Orthodoxismus und der „Aufklärung“, | Aus der foriafpolitifcien. Literatur. — Die gemifchten Eben in 
wie fie jeit der Mitte des vorigen Jahrh.'s die Signatur des 5* * ern — —* —— — — Hands 
firhlihen Lebens auch in Thüringen geworden ift, und da la ua ber theo en Wiſſenſchaften. — 4. vd. Scheurl, Das ges 
— —* Ferdi des ar erwaißten Glaubens mit meine Deufse Obere — Vene —— a 
lutheriſcher Färbung, wie ihn der Verf. einnimmt, die Gefahr | der fatholifhen Kirche im 19. Jahrhundert. — Stanley und Brazza. 
nahe, ſchwarz in ſchwarz zu malen und die Schattenfeiten, welche | — Gorrefpondenzen. 
an den von ihm zu ſchildernden Erſcheinungen unläugbar her- —— 
vortreten, nur allzuſehr in den Vordergrund der Betrachtung zu — * er nn — * Ai eu ee = 
ſtellen. Der Verf. hat dies nicht gethan. Nicht bloß den Pie⸗ Ueber Schiffmanns Ende. — Briefe aus der Schweiz. 3. — Abr. 
tismus weiß er in feiner Bedeutung für die Zeit zu würdigen, | Thoma, Luthers@edenktage. 6. Lutber's Nomfahrt. — Aus Albrecht 
welche ihn hervorgebracht hat, fondern was von derrationalifti- | Thoma’s Lutherbuch. — Aufruf zur Errichtung eines Lutber-Stand: 
{chen Richtung Tüchtiges geleiftet worden ift, erkennt er auch bildes in Berlin. — Vom züricher Univerfitits-Jubilium. — Aus 
voll an, wiewohl er auch defjen Unzulänglichkeit mit jcharfen — — 
und ſelbſt derben Strichen zu zeichnen nicht unterläßt. Ueberall Deutſcher Merkur. Red. A, Gapenmeier. 14. Jahrg. Nr. 31u. 82. 
aber bekommen wir intereſſante und charakteriftifche Bilder aus Jub.: v. Döllinger’s afademifhe Nede „Ueber Religionsitifter". 
den betreffenden Zeiten und Kreifen, die um fo mehr anziehen, | „Die Maigefepe — „nichts Neuerliches und nichts GSewaltfames“. 

s 3,3. — Ein neues Schlaglicht auf die Primatsfrage aus dem 
als fie meiftens perfönfiches Leben athmen. Nur hier und da | Gafaterbrief. — Das wnerbittlihe Gefeb der Ehre. — Wohinaus 
ſcheint ung des Aneldotenhaften zu viel gegeben zu fein 2 bei | in Preußen? — Gorrefvondenzen und Berichte. 

Einigem möchten wir doch nad) den Quellen fragen, jo 5.8. bei — er _ 

der Aneldote von dem Candidaten, ber „Trumpf auf!“ auf der — ri DEREN TER BA 
Kanzel fagt. Es wird biejelbe Freitich in den verſchiedenſten nb.: Wilh. Baur, deutſches Volksthum und evangelifches 
Gegenden Deutfchlands erzählt, aber ſollte fie mehr als eine | Güriltentyum in Martin Luther, — Leuſchner, Goethes Fauſt 


| Erfindung frivoler Geifter fein? Hier wühte man die Quelle 











und Gottes Wort. = Suge Sommer, die Lotze'ſche Philofophie. 
— Monats⸗Umſchau. 


Theologiſche Quartalfärift. Hreg. von v. Kuhn, v. Himp el u. A. 
65 Fapız. 3. Quartalbeft. 
Ind.: Linfenmann, Schriftitellertbum und literarifche Kritik, 
— ———— rg = — Martens, über die Gefcictes 
ihreibung Bonitho's von Sutri. — NRecenfionen. 





Philofophie. 
Laßwitz, Dr. Kurd, die Lehre Kant's von der Jdealität ded Raumes 
und der Zeit im AZufammenbange mit feiner Kritik des Erkennens 


246 S. Gr. 8.) 6 


Bon dem Urtheile, das die Preisrichter über diefe Arbeit 
gefällt haben, abzumweichen ficht Ref. keinen Anlaß. Er ftimmt 
ihm vielmehr ohne Einfchränfung zu. Wer die heutige Situation 
der Kantfrage kennt, wird dem großen Geſchick, mit dem ſich 
Dr. Laßwig durch ihre Eontroverjen hindurchgeſchifft hat, jedes 
Lob zu Theil werden lafjen und zugleich anerkennen, daß er für 
die Bopularifierung des jchwierigen Stoffes ein bedeutendes 
Talent flüffig zu machen verftanden hat. Es ließe ſich natürlich 
Manches, ja Bieles einwenden: aber auf dem Standpuncte, 
von dem man es unternähme, müßte von der Abficht der Schrift 


— 1883, 35. — Literariſches Eentralblatt — 25. Auguſt. — 


lichen Geiſtes niederzufchmettern. ine weitere Bebentung 
haben fie für ihn nicht, Was ihm an Fichte und Schelling 
gleichſam tödtlich mißftel, war nicht die aprioriftiihe Con— 
ftruction, die er ſelbſt als ein naturwüchliger Birtuofe handhabt, 
fondern ihr überzeugter Glaube an ein Dafein, auf das moraliſch 
gewirkt und das kraft ſolcher Wirkfamkeit aus dem unverfäng: 
lichen Quell perfönlicher Schöpferfraft vervolllommnet werben 
könne. Beide find von Leben und idealiftifcher Zuverficht über: 
fprubelnde Repräfentanten bes abenblänbifchen Eulturgeiftes, 
gegen ben feine ganze Natur fich in frankhaftem Haß verſchworen 


‘ hatte. Im Uebrigen find fie alle brei fpeculative Köpfe, beren 


I 


und dem Impuls, bem fie ihre Entftehung verdankt, abgejehen 


werben. Wir können daher nur wünfchen und hoffen, daß der 


Erfolg, den der geiftreiche Uutor bei den Sachkundigen gefunden | 


hat, ſich unter einem zahlreichen Lejerfreis fo erneuern möge, 
wie es in der Erwartung des hochdenkenden Preisſtifters gelegen 
hat. Ueber die Eontroverje, zu der diefes Buch einen der be- 
deutendften Kantianer unferer Zeit angeregt hat, uns zu äußern, 
liegt zwar feine genügende Urjache vor; doch dürfen wir nad 
einer genauen Prüfung unfer Urtheil dahin abgeben, daß bie 
Verdächtigung wegen Plagiats ebenjo unſchön wie grundlos 
war. Ein Schriftſteller, der die von dem Verf. gewählte Auf—⸗ 
gabe ergriffen hatte, würde unklug geweſen ſein, die äußerſt 


glückliche Bearbeitung, der Herr Kraufe daſſelbe Thema unter: | 


zogen hat, nicht zu Rathe zu ziehen. In ſolcher continuierlichen 


Aneignung und Umbildung wahrhaft werthvoller Leiftungen be» | 


wegen wir uns indgefammt, und wir meinen, daß das große 
Talent des Herrn Krauſe fich Hier nach einer neuen und wich: 
tigen Seite hin bethätigt haben würde, wenn er im nterefle 
des Denfers, in dem er Unfang und Ende der Weidheit be: 
ſchloſſen fieht, diefe mit frifcher Urfprünglichkeit verfaßte und 
ernſt durchdachte Schrift ala erwünfchte Rivalin auf der via 
sacra feiner Wahrheit begrüßt hätte. A. K. 


Willy, Dr. Rud. Schopenhauer in seinem Verhältniss zu 
J. @. Fichte u. Schelling. Eine Abhandlung. Zürich, 1983, 
Höhr. (98 8.8) c# 1, 80. 

Daß Schopenhauer troß feiner faſt abgöttifchen Vorliebe für 
den Bater bes Kriticismus der großen von Fichte her datierenden 
fpeculativen Schule angehört, ift aus dem Gejammtgehalte 
feines Syftemes mit volllommener Deutlichkeit erfichtlich. Aber 
e3 begegnete ihm, was den Geift alles gejchichtlichen Lebens 
harakterifiert: fih mit den Verwandten in einem ftärferen 
Gegenſatz zu fühlen als mit den ausgefprochenen Gegenfühlern 
feiner Gedankenwelt. Bewundernd drüdt er Lode und Eondillac 
an fein Herz und regaliert feine Milhbrüder mit verächtlichen 
Fußtritten. Und dod muß man fagen, daß der Kern feiner 
jpeculativen Anficht noch über Fichte und Schelling binausgeht 
und mit Kant, viel weniger mit den englifchen Empiriften, über: 
haupt nichts Gemeinfames hat, es jei denn den Schein einer 
erfenntnißtheoretifhen Fundamentierung. 


Aber diefe Uns | 








nüpfungen find nur Mittel für ihn, um die Welt des perfün- | 


Objecte und Biele verſchieden, beren Methoden gleich waren. 


Herr Dr. Willy bat, freilich von ganz anderen Geſichtspuncten 
allgemein verftändlich dargeftellt. Berlin, 1893, Weidmann, (XV, | 


aus, die daraus fi) ergebende Concordanz zwifchen ihnen in 


| quellenmäßiger Darftellung zu erhellen geſucht, und wer dem 


Thema noch fremd geblieben ift, wird für feine verdienftlichen 
Nahweifungen fich zum Dank verpflichtet fühlen. Det fprin- 
genden PBunct, von dem aus erft das wahre Sachverhältniß be- 
griffen werden fann, empfehlen wir feiner befonderen Ber 
trachtung: daß nämlich Schopenhauer'3 eigene Lehre über die 
Abhängigkeit des Intellectes vom Willen fein ganzes Syitem 
als Product pathologifch geftörter Willensrichtung aufzufaffen 
geftattet, um deſſenwillen aber die Formen und Acte ber ſpecu⸗ 
lativen Denkart in feiner Weife alteriert. A. K. 
Philoſ. Monatshefte. Red.: G.Schaarihmidt. 19. Bd. 8. Heft. 

Inhe: E. Feuerlein, Kant und der Pietismus. — Ed. 
v. Hartmann, In welchem Sinne war Kant ein Peſſimiſt? — 
Recenſionen. — Literaturbericht. — F. Aſcherſon, Bibliographie. 
— Recenſionen⸗Verzeichniß. 








Chronique de Bourges 1467—1506, par Jean Batereau et 
divers autres habitants de cette ville, Publiee par Julien Havet. 
Paris, 1882. Champion. (8 S. Roy. 8.) 

Die Nationalbibliothef zu Paris hat vor Kurzem einen 
alten Wiegendrud von Werner Rolevind’3 Fasciculus tem- 
porum (Venedig 1480. fol.) erworben. In diefem Buche 
finden fich zu Ende vier mit chronikaliſchen Nachrichten von ver- 
ichiedenen Händen befchriebene Blätter. Sie beziehen ſich auf 
Begebenheiten, welche fich unter der Regierung der franzöfischen 
Könige Ludwig XI, Karl VIII und Ludwig XII, hauptſächlich 
in der Stadt Bourges und in deren nächfter Umgebung, zu— 
trugen. Der Verfaſſer eines großen Teiles diefer Chronik von 
Bourges, welchen etwas ſtolz Mingenden Titel der Hrsgbr. 
diefen Notizen gegeben hat, ift Johann Batereau, der im Jahre 
1471 das Rectorat der Univerfität von Bourges erlangte. Die 
fogenannte Chronik enthält feine Nachrichten von größerer Be- 
deutung, doch aber Manches, was für die Specialgeſchichte von 
Bourges nicht ganz ohme Intereffe ift. Wußer einigen allge 
meinen Daten über bie italienischen Feldzüge Karl’s VIII und 
Ludwig's XII giebt fie nach Art mittelalterlicher Hiftoriographie 
mit Vorliebe Kunde von harten Wintern, Mißernten, Belt, 
Hungersnöthen und Wafferfluthen, unter dem Fahre 1499 auch 
von einem Myfterium oder Paſſionsſpiel, welches im Juli bes 
genannten Jahres 13 Tage lang, wenn auch nicht ununterbrochen 
hinter einander, in Bourges „trefflich und prächtig“ aufgeführt 
worden ift. Die gleich darauf ausbrechende Peſt fcheint der 
Berf. in einen gewiffen caufalen Zuſammenhang mit dieſer 
dramatifchen Aufführung zu bringen. — Der Drud ift nicht 
frei von Leſe- oder Schreibfehlern, falls nicht etwa nur Druck⸗ 
fehler vorliegen. Wir notieren: ©. 3 (5): Reverandissimus, 
©. 6 (17) donus ftatt dominus, ©. 7 (21) Parisius ftatt 
Parisiis. 


1221 — 1888, Ratte Eentralblatt — 25. Auguſt. — 1222 








Codex diplomaticus Salemitanus. Urkundenbuch der zer franzöfifchen Buche zu thun habe, ſo ſcheint er ſich doch wenig 
Sen Bean; —— in Beh er 5; , Mar gemacht zu haben, worin bie von ihm unternommene „freie 
AN. 5 i | Bearbeitung“ der auf Anlaß der Nationalfeier zum 80. Geburts⸗ 

tage des Dichters erfchienenen Biographie bejtehen follte. Ent- 

weder mußte er doc wohl nur eine Ueberjegung, mit den 
nöthigen Weglaffungen, oder eine wirkliche Bearbeitung unter 

Berüdfihtigung der Bebürfniffe und Unforderungen eines deut- 

fchen Lejepublicums liefern, fein Buch ſchwankt aber auf einer 

unficheren Mitte zwifchen beiden hin und her, Wir Deutfchen 
find nicht gewohnt, einen biographifchen und literarhiftorifchen 

Stoff in einer jo ungleichartigen, defultorifchen Art zu behandeln 

wie unfere mehr auf den äußeren Effect arbeitenden Nachbarn 


u i sen im Weiten. Ganz zu vermiffen ift namentlich bie genetifche 
wechſelvollen Schidfalen 1803 jäcularifiert und in eine marf- Entwidelung. Wie es Hat geidhehen können, daß der junge 


gräflich badifche Standesherrfchaft umgewandelt worben war, Benfionär der Bourbons ein begeifterter Werherrlicher des 


hatte troß all der gewaltigen Kriegsſtürme, welche den vielbe | aiters, Qubmwi ifinp’# Sanäfreund, Baier ben Sranfrei 
wegten Süden Deutſchlands Jahrhunderte hindurch heimgefucht, ir fit 1349 ——— Aus rothen — 


feinen Urkundenſchatz unverſehrt erhalten und wie wenig andere Bolsa. 
Köfter der Forſchung in fait Lüdenlofem Zuftande hinterlaſſen. — —— —— — ee zen —— 
Ein Theil des Kloſterarchives war 1840 dem großh. General: alo bergehliherweife Kinrtkäzumg beriangen, ex eryält Adere 
Landes. Archive, ein Theil dem markgräflihen Domanial-Archive —— — Kork se erg geh —— 
einverleibt worden. Daß die Urkunden eines jo reich begüterten, — — Minen eg year Bid 
in feinem Befigitande fo weit zurüdreihenden Kloſters von zroifchen Clafficismus und Romantieismus. Immerhin ift bas 
ie her das Jutereſſe der Forſcher auf ſich zogen, ift erflärlih. | Bug ftoffreich genug, um mandjerlei factifch Wiffenswürdiges 
So war es eine maheliegende Aufgabe der Beitichrijt für die darzubieten. Wusgeftattet ift baffelbe mit einer fehr großen 
Geſchichte des Oberrheins, jenes Material zu veröffentlichen, Zahl von allen möglichen und unmöglichen Jluftrationen in 
und auch die rühmlichjt befannten Bublicationen des Württem- echt franzöfifchem Gejchmad, darunter auch) einigen Zeichnungen 
bergifchen und Fürftenbergifchen Urfundenbuches fanden in den 8 gen Sand. D Werth d Ach 

Salemer Diplomen eine willtommene Quelle. Durch eine zu- Ref — — Aland, ir ch 
fammenfafjende Sammlung aber die theilweiſe nicht immer nah | yannen doc erweden der ee Abt getvorbene Abbe 
Driginalen oder nur in Regeſten wiedergegebenen Urkunden der | Zamennais, der in einen Herzog von Tharandt verwandelte 


Wiſſenſchaft in bequemerer Weife zugänglich zu machen war Herzog von Tarent und Sahe von dem Schlage diefes: „Rarl X 


ber ein lan os efocenen Bee Oel au | Bat nen Tieren eine erütiten Orbnanen u 
die Arbeit auf fih genommen, Der über 500 Seiten ſtarke erlafien“, einiges Bedenlen 
erfte Band des Codex Salemitanus veröffentlicht die Urkunden 
der Jahre 1134— 1266 meift nad) Originalen. Diefelben erſetzt Maipan, Sl. —— — Rd — Tr 
in einzelnen Fällen ein forgfältig und genau geführtes bereits A 13. 


im 13. Jahrh. begonnenes Copialbuch. Den Urkunden voraus | . . ’ 

gehen lurze Regeiten; der Ubbrud jelbit ſchließt fih dem Dri« | 1 Bars er — — — — en 
ginale mit ſolcher Genauigkeit an, daß auch die vielfach vorkom⸗ Berfon a deren Andenten ihm werth fei; in ähnlicher Weite 
mende Bierfchrift wiedergegeben wird, ‚ein Modus, der unferes b eabfichtige ee in dem vorliegenden v ude feinen Sanböleuien 
—*1 — ng zu —— —— eine Sammlung von Charakterbildern medienburgifcher Männer 
f * i di aud) * En BE ae * — ee vorzuführen, die ſich durch ihre perjönlichen Eigenjchaften aus« 
halten wir die räumlihe Trennung ber formula prologi von Fegeichnet haben und durch ihre Thätigkeit dem Medlenburger 
dem textus, wie fie ber Hrögbr. theilweiſe fetgält, nicht für | gie, geworden feien. Er hat die einzelnen Porträts diefer 
begründet. Zu Schluß der Urkunde folgt eine kurze Ungabe Sammlung teils ſelbſt entworfen, theils den Werfen Unberer, 
der Quellen und eine ausführliche dem Sphragiftifer will: Hißweilen aud nur der politifchen Tagespreffe entlehnt. Dah 
tonmene Beſchreibung der Siegel; wo möthig Ihließen ſich die Ausführung fich da als eine ſehr verfchiedene darftellt, wird 
kritiſche Bemerkungen der Edition an. Mit äußerſter Sorgfalt Niemand Wunder nehmen. Ichend welche Gleihmäßigfeit in 
ift das dem ftattlichen Bande beigegebene Ortd- umdb Wort | d Behandlung weift Herr von Malpan ausdrüdtich von fich. 


regifter auggearbeitet; das letztere, ein nomenclator diplo- Was er felbft der Sammluna einverleibt bat, acunt, wenn e# 
maticus, zeigt befonders den forjchenden Rechtshiftorifern einen auch nicht tcnn tief in das W F u —— * —— 


las ia a ee he rg eindringt, von einem gefunden Sinn, einer leichten Auffafjungs- 
macht, jo find die 15 beigegebenen Tafeln von Siegelabdrüden and Dorpellungsgabe. den ben hiftorifchen Sriften bon 
Pe A Bäcdmanı'fhen Lichtbrudanftalt in Karlsruhe Hervor- Männern wie Liſch und Wigger entlehnten Stüden wird man 
zubeben. | F ya — noch —— begegnen. en dann 
' freilich mandes Andere, was hier geboten wird, höchſtens nur 

—— —— rien aa —— Ben ' als ſehr mittelmäßige Arbeit zu bezeichnen. Doc wollen wir 
cation * ” ſebung finden mit dem Hrsgbr. darüber nicht rechten. Wollte er nicht überall 
= felbft zur Feder greifen, jo mußte er fich wohl mit Dem be- 
gnügen, was er gerade über die betreffende Perjönlichkeit vor- 
frei übertragen von Otto Weber. Yeipzig, 1552. Thiel. (408 ©. | fand. Auch erheijcht es die Gerechtigkeit, das Buch im Großen 
Gr. 5) MR. und Ganzen nach den Abfichten des Hrögbr.'s zu beurtheilen. 
Wenn der Verf. zu feiner Entfchuldigung den Lefer daran | Es will eben nur die Erinnerung an eine Reihe „guter mecklen⸗ 
erinnern zu müfjen glaubt, daß er es hier mit einem eminent | burgiicher Männer” Tebendig erhalten. „Den Lejer, jagt er, 


In der Zahl der in den Jegten Jahren auf dem Gebiete der 
Socalforfhung üppig emporwachſenden Urkundenbücer von 
geiftlichen und weltlichen Territorien, von Städten und Klöſtern 
erfcheint mit der vorliegenden Publication eine (nach Jnhalt 
und von den Grundjägen wiſſenſchaftlicher Dipfomatif aus be: | 
trachtet) tüchtige und lobenäwerthe Leijtung. Die nicht weit | 
vom Ueberlinger See gelegene ehemalige reichsfreie Eiftercienfer- | 
abtei Salem oder Salmannsweiler, weiche 1134 von Guntram 
von Abeldreute gegründet und nach faſt fiebenhundertjährigen 














ER A, Victor Hugo und feine Zeit. Nah dem Franzöfiichen 


1223 


— 1883, 9 35. — Literarifhes Gentralblatt — 25. Auguſt. — 


1224 





bitte ich berüdfichtigen zu wollen, daß ich entfernt nicht den 
Unfpruch erhebe, eine Gallerie aller in dem von mir bezeichneten 
Zeitraume (1674—1870) hervorragenden Medlenburger zu 
eröffnen, fondern, daß ich nur freundlich einladen möchte, eine 
bejcheidene Privatjammlung in Uugenjchein zu nehmen, die 


freilih den individuellen Geſchmack und auch die perfönlichen | 


Beziehungen des Sammlers nicht verläugnen fann, doch aber, 
wie ich glaube, Manches bietet, woran Auge und Herz eines 
echten Medlenburgers fich erfreuen. Denn zunächſt für Medien: 
burg jind dieſe Blätter bejtimmt: dringen fie aber darüber 


erfreuliches Bild. 


hinaus, jo wird, was fie erzählen, unferem Lande auch nicht | 


zur Unehre gereihen.“ Darin ftimmen wir ihm volltommen bei 
und wir zweifeln nicht, daß, wie jeine Landsleute ihm gern zu 
der Betrachtung feiner Bilderreihe folgen werden, auch mancher 
Nicht-Medlenburger fi an einzelnen wenigftens diefer kräftigen 
und eigenarligen Geftalten erfreuen wird, beren Lebensge— 
ihichten den Inhalt des anfpruchslofen, übrigens äußerlich ſehr 
wirdig ausgeftatteten Buches bilden. 


Kriegsgeſchichtliche Einzelfchriften. Herausg. vom Großen General« 


ftabe, Abth. für Krlegegeſchichte. Berlin, 1883. Mittler. 
Heft 1. Die preuft. Ariegsvorbereitungen und Operationspläne 
von 1805. Mit 2 Karten, — Die Unternehmung des Detaches 


ments von Boltenitern im oir-Tbale am 26. u. 27. Dec. 1870, 
Mit einer Geſechtsſtizze u. einer Weberfichtäfarte, (VII, 132 S. 
8.) M 2, 50. 

Ueber Anlaß und Zweck diefer Schriften fagt das Vorwort: 
„In den zufammenhängenden Darftellungen der von uns ge 
‚ führten Kriege können die einzelnen Ereigniffe im Hinblid auf 
die Meberfichtlichleit des Gejfammtverlaufes nicht immer fo aus— 
führlich behandelt werden, als dies an fich wünſchenswerth wäre, 
Der Generalſtab beabfichtigt daher, neben größeren gefchichtlichen 
Werfen fortan aucd eingehende Schilderungen einzelner Be- 
gebenheiten zu veröffentligen, Hierbei follen befonders Vor- 
gänge aus dem letzten Kriege ins Auge gefaßt werben, foweit 
fie dazu geeignet erfcheinen, Uuffchlüffe über wichtigere Fragen 
der Truppenführung zu geben, namentlich über den Gebraud) 
und die Leiltungen der einzelnen Waffen, den Sicherheitsdienft 
und Heinen Krieg, das Bejejtigungswefen, die Zufammenfeßung 
und Erhaltung der Heere, Auch in Bezug auf die Geichichte 
der früheren Kriege enthält das Archiv des Generalftabes noch 
viele zu gefonderter Herausgabe geeignete Quellen und Arbeiten, 
deren Veröffentlichung die Anſchauungen vom Kriege bereichern, 
fowie eine tiefere und wichtigere Beurtheilung der Ereigniffe 
und der an denjelben betheiligten Berjonen ermöglichen werben. 
Hauptzwed der zur Löſung dieſer Aufgaben beftimmten 
„Kriegsgeſchichtlichen Einzelfriften ift, auch auf dem Gebiete 
der Einzelforfhung und fritifchen Betrachtung mitzuwirken an 
der Anregung und Förderung der in unferer Armee jeberzeit 
mit Vorliebe gepflegten friegsgefhichtlichen Studien, und follen 
daher auch freiwillige Beiträge von Dfficieren des Deutjchen 
Heeres in diefen Heften Aufnahme finden“. Es ift beabfichtigt, 
jährlich etwa drei Hefte mäßigen Umfanges und in zwangslofer 
Reihenfolge herauszugeben, Preis für den Subfcribenten auf 
ſechs Hefte (ein Band), pro Heft ca. cH 2 biß 2, 50. Die 
beiden gejchict gewählten, grundverfchiedenen, mit Beilagen und 
Karten gut ausgejtatteten Aufſätze des vorliegenden erften Heftes 
bieten im jeder Hinjicht Vorzügliches. Den erften Auffag „die 


preußifchen Sriegsvorbereitungen und Operationtpläne von 


1505“, der einen tiefen Einblid in die damalige preußiiche 
Yolitit und Strategie gewährt, fchlieht folgender Sag: „Lehren 


die Ereignifje von 1905 im politifcher Beziehung, daf ein Staat, | 


welcher in der Beit großer Umwälzungen ſich nur jur Theil 
nahme am Kampfe entjchließgen will, wern ihm feine Wahl mehr 
bfeibt, mothgedrungen das Anfehen bei den übrigen Mächten, 
aber auch die Gewahr jür die eigene Sicherheit einbüßt, fo 





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zeigen die militärifchen Vorgänge, zu welcher Schwäche eine 
Auffaffung vom Wefen des Krieges führen muß, welche das 
Entfcheidende nicht in Vernichtung der feindlichen Streitmacht, 
fondern in der Bejignahme von Terrainabfchnitten und in kunſt— 
vollen, lange vorher geplanten und auf willfürlihen Voraus— 
fegungen beruhenden Manövern ſucht“. Der zweite Auffag 
„die Unternehmung des Detachements v. Boltenjtern im Loir— 
Thale am 26. und 27. December 1870" gewährt dagegen ein 
DOberftlieutenant v. Boltenftern mit zwei 
ſchwachen Bataillonen, einer Escadron und zwei Gefchügen, zu- 
fammen ca. 1100 Dann, als mobile Eolonne von Vendöme 
nah Sougs entfendet, ftößt dort auf überlegenen Feind, ehrt 
daher um und findet nun durch andere franzöfiiche Truppen- 
theile (S— 10,000 Mann, drei Batterien und zwei Mitrailleujen 
unter General de Jouffroy) den Rückweg nad) Vendome verlegt. 
„Nous les tenons cette fois* klingt es durch die franzöſiſchen 
Reihen, aber zu früh, das Detachement Boltenftern bahnt fich, 
die Linien des achtmal ftärkeren Feindes mit dem Bajonet durch⸗ 
brechend, den freien Rückweg nach Vendome. — Sicher werden 
die folgenden Hefte gleich Gutes bieten. 


Ideville, Comte H, d’, le mar&chal Bugeaud, d’apres sa cor- 
respondance intime et des documents inedits, 1784 — 1849. 
Tome Ill. Paris, 1882. Didot & Co. (459 8. 2 Faesimiles. 
Roy. 8.) 

Die erjte Hälfte diefes Schlußbandes beſchäftigt ſich noch 
mit der Wirkſamkeit des Marjchall als Generalgouverneurs 
von Algier, und zwar vom Jahre 1845 an, Einmal jehen wir 
ihn bejchäftigt mit der Niederiwerfung des großen Aufftanbes, 
der in der Provinz Oran feinen Anfang nahm und in weldem 
Poliffier duch die Ausräucherung der Höhle von Dahra eine 
jo traurige Berühmtheit erlangt bat; doch ergiebt ji, daß 
Bugeaud ſelbſt diefe Mafregel als eine im äußerjten Falle zu 
ergreifende angeordnet, auch die Berantwortlichkeit dafür offen 
auf fi genommen hat. Der andere Theil feiner Thätigkeit aber 
gehörte, entiprechend feiner Devije ense et aratro, der Vers 
waltung und der frage betreffend die Eolonifation der neuen 
Erwerbung, und wie er im militärifchen Dingen mit feinem 
Untergebenen Lamoricidre auf gefpanntem Fuße ftand, jo gerieth 
er über dieſe mit feinem Vorgeſetzten, dem Kriegsminifter Soult, 
in Mißhelligkeiten, welche zuleßt feinen Rüdtritt herbeiführten. 
Während nämlich jener aus Eriparnigrüdjihten der Vermin— 
derung der algierfchen Armee und der Einrichtung einer Eivil: 
verwaltung das Wort redete, beſtand Bugeaud auf der Bei: 
behaltung der Militärcolonijation als dem einzigen Mittel um 
die Eolonie zu fichern und für die Aufnahme einer zahlreichen 
Eivilbevölferung vorzubereiten. Den von ihm unternommenen 
gemeinnüßigen Arbeiten, feinen Unftrengungen, die Araber mit 
der neuen Herrichaft auszuföhnen, feiner Schöpfung der arabi- 
ihen Bureaux, feiner väterlichen Sorgfalt für das Heer widmet 
der Berf. eine ausführliche Darjtellung; in diefelbe gehört auch 
die Niederlaffung der Trappijten in Ulgerien, die gleich den 
Jeſuiten an ihm einen eifrigen Vertheidiger fanden. Kurz nad) 
feiner Rüdlehr aus Afrita war Bugeaud in Paris Zeuge ber 
Februarrevolution und führte am 24. auf kurze Zeit den Ober- 
befehl über die Truppen und die Nationalgarde. Er ſelbſt hat 
diefen Theil feiner’Erlebniffe in dem auch bier mitgetheilten 
Briefe gefchildert; freilich vermißt man hier die Angabe, daß die 
Darftellung feines Verhaltens in diefem Briefe beftlimmt war 
Reclame zu machen für Bugeaud's Candidatur zur Präfident- 
ſchaft. Auffallenderweije ignoriert der Verf. ganz Thiers’ Be- 
richt über den 24, Februar bei Senior, Conversations with 
Thiers ete. 1, 5 ff., der ſich viel mit Bugeaud bejchäftigt und 


' jemen Brief ausdrüdlich für ungenau erflärt (S. 21). Freilich 


giebt ſich der Verf. mit Kritit überhaupt micht ab, bis zum 
Schluß ift fein Buch ein einziger Banegyrifus, an defjen Ende 


l ” 


er ſich u dem Belenntnif gebrängt füßte: 
tant de grandeur, de tant de simplieite, de tant de vertu 
nous — d’admiration et de respect. 





u —* zu 1883. Duncker & Humblot. (XIl, 


376 $ 

Die — der revolutionären Bewegungen in Rußland 
fteht mit der Gefammtgefchichte des ruffiichen Staatet in jo 
engem Zufammenhange, daß die eine ohne die andere nicht wohl 
erzählt werden kann. Zu einer abjchließenden Darftellung der 
Phaſen, welche die revolutionäre Bewegung in Rußland bieher 
durchlaufen bat, Hätte es vor Allem einer breiteren politifchen 
und culturgefchichtlihen Grundlage bedurft, als derjenigen, 
von welcher ber Verf. ausgegangen iſt. Der „Rüdblid“, der 
die Einleitung zu dem Thun’shen Buche bildet, nimmt das 


Jahr 1825 und die fogenannte Dekabriften-Berfhwörung zum | 


"in Rus — Geschichte ——— Bewegungen | 
u 


— 18383. 35. — Siterarijges Eentralblatt — 25. Auguſt. — 


Le — de | 





Ausgangspuncte, um den dazwiſchen liegenden Zeitraum ſum-⸗ 


mariſch abzuthun und jodann medias in res, d.h. in die liberale 
Bewegung der legten fünfziger und erſten fechziger Jahre zu 
gehen, aus welcher fich das revolutionäre Treiben der folgenden 
zwei Decennien entwidelt hat. Dem entjprechend entbehren 
auch die übrigen Abſchnitte des Hintergrundes, deffen es für 
eine wahrhaft geihichtliche Daritellung bedurft hätte. 

Us Beitrag zur Beitgeihichte und als Zufammenfaffung 
ber über zahllofe Zeitungen, Flugſchriften, Journale und 
Sammelwerfe verftreuten Materialien, welche für die Kenntniß 
des revolutionären Sectenwejens in Rußland bisher geboten 
werben, ift das Thun'ſche Buch dagegen höchſt werthvoll und 
fhäßenswerth. Die Staats-, Bildungs: und Gefelfchaftszuftände 
des ruſſiſchen Reiches find dem Verf, genau genug befannt ge- 
wejen, um denfelben zur Feſtſtellung der richtigen Geſichtspuncte 
und zu methodifcher Sammlung und Sichtung des Stoffes zu 
befähigen. Die zeitgenöffifche ruſſiſche, deutfche, franzöſiſche, 
engliſche und italienische Revolutions-Literatur hat Herr Thun 
mit Geſchick und Sachkenntniß benußt, das aus den ruffiichen 
Geheimprefien ftammende Material mit bisher noch nicht dage— 
wejener VBollftändigkeit zufammengebracht und mit Hülfe feiner 
Kenntniß der ruſſiſchen Sprache ausgiebig verarbeitet. Den 
Kenner ruſſiſcher Wirthichaftsverhältniffe verrathen die gelegent: 
lichen Ausführungen über die öfonomifchen Gründe der weitver- 
breiteten Unzufriedenheit, welche der Revolutionspartei fort: 
während neue Recruten zuführen, den aufmerkſamen Beobachter 
der Verwaltungspraxis die Nachweiſe der groben und zahlreichen 
Widerfprüche, in welchen Geſetzgebung und Adminiftration Ruß: 
lands ſich fortwährend bewegen. Außerordentlichen Fleiß hat 
ber Verf. auf das Studium der zahlreichen, gegen ruffische Re— 
volutionsmänner geführten Procekverhandlungen verwendet, 
die bisher nur aus flüchtigen Beitungsmittheilungen befannt 
waren, 

Für den werthvolliten Theil des Buches dürften die Bio- 
graphien der revolutionären Führer und Führerinnen anzufehen 
jein, welche in dem Abjchnitt IX enthalten find und die ala 
Belege für die Richtigkeit der Unterfcheidung, welche der Verf, 
nicht nur zwifchen den einzelnen Secten und Gruppen, fondern 
zwifchen der nihiliftiichen und der revolutionären Bewegung 
macht, doppelt ſchätzbar erjcheinen. Der Verwechſelung zwifchen 
diefen beiden Bewegungen (die allenthalben im weitlihen Europa 
berfömmlich geworden ift) macht die S. 36 und 37 gegebene 
Definition des Nihilismus als „jüngjten Pfropfreifes des 
Materialismus und der Demokratie in Rußland” und als 
eigenthümlich ruffiicher Form der „Aufklärungsphilojophie* ein 
für alle Mal ein Ende, Thun's detaillierte Ausführungen über 
die zahlreichen, verſchiedenen und vielfach einander entgegen- 


gejegten Einzelgruppen, in welche das ruffifche Revolutions- | 


wejen zerfällt, bejtätigen übrigens, daß es niemals eine einheits 





1226 





liche nihiliſtiſche⸗ ' Drganifation, fondern immer nur eine viel. 
töpfige, darum nicht minder gefährliche Revolutionshydra in 
Rußland gegeben hat. Auch da, wo man den aus den That- 
fachen gezogenen Schlußfolgerungen des Berf.’3 nicht zuftimmen 
fan, hat man den Eindrud genauer Sachkenntniß und eines 
ſcharfen, auf ſelbſtändiger Beobachtung beruhenden Urtheifes. 
Nach Plan und Anlage reiht das vorliegende Buch ſich den 
im Verlaufe des vorigen Jahrzehntes erfchienenen Monogras 
phien Jäger’s, R. Mayer’s zc. über die focialdemokratifche Be— 
wegung des 19. Jahrh.’S an, Sowohl ald Ergänzung ber in 
dieſen Schriften offen gebliebenen Lüden, wie ald Beitrag zur 
neueren ruffiihen Beitgefchichte, wird die Gefchichte der revolu- 
tionären Bewegungen in Rußland weiten Kreiſen willlommen 
fein, wenn fie glei das legte Wort über dieſe Ergebnifje 
ofteuropäifcher Entwidelung noch nicht jagt. Die dem Werfe 
beigegebene, jehr umfafjende Bibliographie muß der Berück— 
fichtigung künftiger Forſcher befonders empfohlen werden, 
-T- 


Mittheilungen des Vereins f. Gefhichte d. —— in Böhmen. 
Hrsg. von Ludw. Schlefinger. 22. Jahrg. 9 

Inh: Hallwich, Wallenfteind Tod, — * Lieſueer. 
eine alte Dorfurfunde. — 9. Lambel, Bruchitüde des Paſſionals 
und des Buchs der Märterer. — Ant. Aug. Raaff, das deutfche 
Volkslied in Böhmen, 6. — B. Prodafta, über die Entitebung 
und Entwickelung der älteiten Stadtbüher in Böhmen. — N. Arlt, 
zur aelanhte des Braunfohlenbergbanes im nordmeitlichen Böhmen, 
— Miscellen. 


Länder- und Völkerkunde. 


Kupka, P, F., Ingen., die Verkehrsmittel in den Vereinigten 
Staaten von Nordamerika. Mit einer Karte der Vereinigten 
Duncker & Humblot. 


Staaten —* en Leipzig, 1883, 
(X, 413 8. 8.) HM 8,8 
Das vorliegende — iſt im Weſentlichen eine Compilation 
aus den amerilaniſchen ausführlichen Werfen Poor's Manual 
of the Rail roads of the U. St. und Joſ. Nimmo’s jr. Report 
of the Internal Commerce. Wer dieje beiden Originale beit 
oder einfehen ann, der braucht Kupka's Auszüge nicht anzus 
ſchaffen. Während die amerifanifchen Originale fich auf eine 
ftatiftifche furze referierende Darjtellung der Eifenbahnverhält: 
niffe und des Handels der Vereinigten Staaten bejchränten, 
durch ihre Periodicität aber die Lejer auf dem Laufenden er- 
halten, giebt Herr Kupka eine „Ullgemeines” überjchriebene Ein- 
leitung von 40 Seiten zu Canälen, Eifenbahnen, Poft und 
Zelegraphen der Union. Unvermittelt und verftändniglos fteht 
bier eine Zahl neben der anderen. Und doch kann der Werth 
eines folhen Buches nur in einer gründlichen Durchdringung 
und Beherrichung des Stoffes beftehen, da die Zahlen in wenigen 
Jahren veralten. 
Der Verf. befpriht zwar in „Allgemeines“ Handels: 
beziehungen, Zandgefege, Einwanderung, Preis der Arbeit, 


| Bolitif und Verwaltung; allein was er jagt, ift zu furz und au 


oberflächlich, um dem deutſchen Lejer auch nur annähernd eine 
der Wirklichkeit entfprechende Vorjtellung von den hier in Be— 
tracht fommenden Berhältniffen zu geben, Nur zwei Be- 
merfungen mögen dieſen Tadel fachlich begründen. Der Verf. 
giebt zwar auf S. 41— 126 nach amerifanifhen Quellen eine 
kurze Gefchichte und Statiftif der Canäle; indefjen hat er außer 
einigen allgemeinen Redensarten offenbar feine Ahnung von ber 
Bedeutung derjelben für die Entiwidelung der einzelnen Landes: 
theile und des ganzen Landes. Der berühmte Erie-Eanal 5.8. 
begründete die Suprematie von New York über alle bis 1520 
mit ihm concurrierenden Hanbelspläge, mit Bojton, Phila— 
delphia und Baltimore, nicht zu reden von dem viel befjeren 
++ 


1227 





— 1883. 35. — Literarifhes Eentralblatt. — 25. Auguſt. — 


1228 





Häfen Netvport und Norfolt. Indeſſen wurde nicht allein die 
Stadt New York fortan die Empire City, die Handelsmetropole 
des Landes; der gleichnamige Staat fiherte ſich durch den Erie- 
Canal die damals beſte und billigfte Verbindung mit dem Nords 
weften und Weften, zog diefen in dem reis feiner Intereffen 
und Tegte den ganzen Süden lahm, eine Thatjache, die in Ver: 
bindung mit der Retardierung deſſelben durch die Sklaverei nach 
einem Menfchenalter zum Seceſſionskriege führte, Einen folh | 
interefjanten Proceß zu verfolgen, hätte fich wohl der Mühe | 
verlohnt; es jcheint aber, daß dem Verf. jedes Berftändniß dafür | 
abging. Er jcheint auch gar feine Ahnung davon gehabt zu 
haben, welchen Einfluß die Einwanderung auf die Entwidelung 
des Eijenbahmmwefens für das ganze Land geäußert hat. Ein 
paar ſtatiſtiſche Notizen reichen wenigstens nicht Hin, das zu bes 
weifen. Wenn Herr Kupta in feinem Buche ald Motto Wafh. 
Irving's prableriihe Worte „On what prodigious scale is 
every thing in this country* in den verſchiedenſten Tonarten 
variiert, jo würde er doch gewiß nichts Ueberflüffiges gethan 
haben, wenn er den Einfluß der Einwanderung auf den Bau 
von Eijenbahnen hervorgehoben hätte. Letztere find als beftim- 
mende Factoren des nationalen Verkehrs nicht älter als die 
europäiſchen. Nahdem bis 1840 die Eifenbahnverbindungen 
der öftlihen Küften fo ziemlich vollendet waren, fällt in das 
Decennium von 1840—1850 die erjte Verbindung mit den 
großen Inland:Seen und der Vorftoß bis an die Ulleghanies, 
in die fünfziger Jahre die Ueberfchreitung der letzteren bis an 
den Miffiffippi, in Die fechsziger Jahre das Vordringen in den 
damals fernjten Weiten über den großen Fluß hinaus und in 
die fiebenziger Jahre die Vollendung des nunmehr den ganzen 
Eontinent umfpannenden Netzes bis an den jtilen Ocean, Jedes 
Jahr fortgejeßter umd verjtärkter Einwanderung förderte den 
Eijenbahnbau um einen, wenn nicht mehrere Zängengrade. Es 
ift durchaus Fein Zufall, daß jet jchon drei Bahnen über die 
Felfengebirge im Norden, Süden und in der Mitte führen und 
daß deren in wenig Jahren fünf fein werden. Ohne Ein 
wanderung aus Europa und Aſien, ohne die Handarbeit der 
Deutſchen, Irländer und Ehinefen wäre ein jo Schneller Fortichritt 
unmöglich gewejen, er wäre aber auch nicht erreicht worden ohne 
den prodigious Credit europäijcher Eapitaliften, welche, gering | 
gerechnet, um eine Milliarde Mark bei amerikanischen Eifenbahn- 
unternehmungen gebracht worden find. Es ijt ein großes Stüd 
Culturgeſchichte, das ſich auf diefem Gebiete drüben abſpielt; 
der Berf. aber hat fich nicht die Mühe gegeben, diefen danfbaren | 
Stoff zu durchdringen, und weiß deshalb auch nichts darüber zu 
jagen. Was er giebt, ift nicht mehr als ein Gerippe, Schlich- 
lich feien Hier noch zwei pofitive Fehler hervorgehoben. Es 








| 
| 
ir 
| 
| 





heißt nicht Vereinigte Staaten von Norbamerifa, jondern von | 
Amerila, wie Herr Kupfa auf jedem Centſtück hätte leſen küns 
nen. Es würde zu weit führen, hier den gejchichtlichen Urfprung 
des richtigen Titels nachzuweifen. Sodann verwechjelt der Verf. 

©. 142 die beiden Stephenfon, Bater und Sohn, mit einander. 
Ein jolches Verfahren follte einem Ingenieur nicht paflieren. 
Der Vater Stephenfon heißt Robert, der Sohn George. pp. 








Das Ausland, Herandg. unter Mitwirkung von Ar. Ratzel u. A. 
56. Jahrg. Nr. 32, 


Inb.: 9. Polakowſky, deutſche Alottenitation in Koftarifa. 1. 
— N. Küders, die Alpenbewäjlerung im Kanten Wallis, — Yand | 
und Leute im oberen Nil» und Uellegebiet. — Gin Vorſchlag zur | 
Nusfüllung der Läden im geographiſchen Yehrmittel-Apparat, — 
Soleillet in Schoa und KHaffa. — Aus der neueſten Yiteratur über | 
Kambedſcha. 3. Die alten Bauwerke der Khmer. (Mit Abb.) — 
Kleinere Mittheilungen. — Notizen. 








Globus. Hrog. v. Rid. Kievert. 44. Bd, Ar. 6. 


Inh.: Dienlafoy's Reife in Weitwerfien nnd Babvlonien. 4. (Mit 
Abb.) — Ih. Thoroddfen, ein Ausflug in das ſüdweſtliche Is- 


land. 2. (Schl.) — Georg Gerland, der erite Jahresbericht des 
Burcau of Ethnology zu Wafbingten. 1. — Alfred Lortſch, Neus 
Galedonien,. — Kürzere Mittheilungen. — Ans allen Erdtheilen. 





— zu —. 


Naturwiſſenſchaſten. 


Remele, Dr. Ad., Prof., Untersuchungen über die verstei- 
nerungsführenden Diluvialgeschiebe des norddeuischen 
Flachlandes mit besond. Berücksichtigung der Ma k Branden- 
burg. 1. Stück, Allgemeine Einleitung nebst Vebersieht der 
älteren baltischen Sedimentgebilde, Untersilurische gekrümmte 
Cephalopoden. 1. Lief. Berlin, 1683. Springer. (CLII S., 
I photogr. Taf. w. 1 Karte. 4.) M 16. 


Un der Forſtakademie zu Neuftabt-Eberswalde hat der Verf. 
in den letzten Jahren eine Collection von nicht weniger als 
8000 Stück fofjilführender Diluvialgefchiebe aus der Mart 


' Brandenburg zufammengebradt, welde in dem biluvialen 


Mergel-Sand und Grand, namentlich aber auch in den fogenann: 
ten Steinbergen oder Geſchiebewällen vortommen, und von Ge: 
ichieben majfiger und kryſtalliniſch [chieferiger Felsarten begleitet 
werden. Remels beabfichtigt num, nachdem er ſchon früher iu 


| der Beitichr. d. geolog. Gef. mehrere ſehr beifällig aufgenom- 


mene Abhandlungen darüber veröffentlich hat, unter Zugrunde: 
legung diefes höchſt umfangreichen Materials eine Reihe mono: 
graphijcher Arbeiten erſcheinen zu laſſen, welche fich insbeſondere 
auf die Silurgefchiebe und unter diefen namentlich auf die unter 
filurifchen beziehen follen. Neben der Befchreibung der Fauna 
handelt es fich dabei auch um Feſtſtellung des geologijchen 
Horizontes durch Vergleihung mit anftehend belannten Silur: 
ſchichten. In der That fann es nur auf diefem, zuerſt von 
Ferdinand Roemer mit Erfolg befchrittenen Wege gelingen, die 
Geſchiebelunde für die Aufflärung der genetischen Probleme 
unferes Diluviums wahrhaft nugbar zu machen. Die juraſſiſchen 
Gerölle, deren Bearbeitung von Dames zu erwarten ift, ſowie 
die aus dem Senon, ftehen mit Rüdjicht darauf allerdings den 
filurifchen ſehr nach. Die Einleitung zu der vorliegenden erſten 
Lieferung befaßt ſich nad einer Schilderung der Lagerung: 
verhältniffe mit der anziehend dargeftellten Geſchichte der An- 
fihten über die Herkunft der norddeutſchen Geſchiebe, deren Abs 
ftammung aus nördlich gelegenen Gegenden heute nicht mehr 
bezweifelt wird. Da nun für die egacte Nachforfchung über die 
Heimath.ftätten eine genaue Kenntniß der Gefteine und Forma— 
tionen eines großen Theild der nordiſchen Länder unerläßlih 
ift, fo hat Remels ein eingehendes Studium der leßteren zum 
Ausgangspunct feiner Gefchiebe-Unterfuchungen gemadt. Auch 
als Grundlage für den Inhalt der ferneren Lieferungen folgt 
daher in diefer erjten eine Ueberſicht der älteren cambrifchen und 
unterjilurifhen Bildungen Schwedens (Dalekarlien, Nerife, 
Weftgothland, Oftgothland, Schonen, Smäland, Deland), au 
welche ſich fpäter diejenigen Ehjtlands anreigen ſollen. Dieje 
Gliederungen und Eharakteriftiten find in hohem Grade wertb- 


' voll, fie bieten die neuefte und befte Zuſammenſtellung der Un: 


gaben fchwedifcher Autoren, verwoben mit überaus zahlreichen 
jelbftändigen Bemerkungen und Beobachtungen des Verf.s; 
man wird ihm großen Danf wifjen, dab er in jo überjichtlicher 
Weije die höchft ausgedehnte und verjprengte Literatur im Er: 
tract vereinigt, zugänglich gemacht und kritiſch beleuchtet hat. 
Ihren Gefammtausdrud finden feine Ergebniffe in den Tabellen 
auf S. CL und CLI. Eine zwedmähige Zugabe ift die hübſche 
Karte, welche ohne jonjtiges flörendes Beiwerk die Lage der 
verjchiedenen, oft nur ganz Heinen cambrifch-filurifchen Gebiete 
des mittleren und füdlichen Schwedens wiedergiebt, und aud) 


die wichtigsten Aufihlußpuncte markiert, die als meift unbedeu- 


tende Orte auf dem gewöhnlichen topographiichen Karten zu 
fehlen pflegen. Das breit angelegte Werk, herausgegeben mıt 


1229 





— 1883, 35. — Literarifhes Centralblatt — 25. Auguſt. — 


1230 


Unterftüßung des preußifchen Tandwirthfchaftfichen Diinifleriums, zwifchen acuter unb heonifcher Zuberculofe weber ii Betreff 


gereicht dem verdienten und gelehrten Verf. zur großen Ehre. 


Jura, 
Schweizerbart. (S. 1—48. Gr. 8., All. Imp. 4.) c# 15. 
Wenn der beite Nenner des ſchwäbiſchen Jura nah 45jäh— 
riger Thätigfeit im „Flötzgebirge Württembergs” daran geht, 
ein Werk über die hervorragendſte folfile Thiergruppe deffelben 
zu verfaffen, jo fann ein ſolches Unternehmen der allgemeinen 
Uufmerkjamfeit der geologijchen Welt gewiß fein. Aus dem 
Eingang erfahren wir, daß eigentlich TH. Wright's Liasammo- 
niten der britichen Inſeln den Anſtoß gegeben haben, die ſchwä— 
bifchen Repräfentanten in Wort und Bild zu jchildern. Das 


| 


erfle Heft enthält die Pfilonoten, Urieten und Ungulaten aus 


dem Schwarzen ꝛc. Großes Gewicht ift mit Recht auf die Her: | 


vorhebung der „Spielarten“ gelegt. Feder, der mit den anderen 
Werfen Quenftedt’s vertraut ift, weiß von vorn herein, daß er 
in diefem eine außerordentliche Fülle von neuen feinen Special 
beobachtungen zufammengeftellt und einen conjervativen Stand» 
punct feftgehalten finden wird. Und gerade in einem folchen 
Werte felbftändigfter Forfhung möchte man nicht gern die ge 
wohnte Eigenart des Meifters in der Wiedergabe feiner Wahr- 
nehmungen und in feinen Anfchauungen verändert fehen, Auf 
10—12 Lieferungen und eine Erfcheinungsdauer von 3—5 
Jahren berechnet, wird es dem alten Ruhm des jetzigen Prae- 
ceptor Sueviae neuen hinzufügen. Die Tafeln find tadellos 
ausgeführt. 


Botanifche Zeitung. Med.: A. de Bary, 2, Juſt. 41. Jahrgang. 
Ar. 29-32, 

Inb.: 3. Wortmann, über den Einfluß der itrablenden Wärme 
auf wachſende Pilanzentbeile. (Scht.) — PB. Aſcherſon, Heine 
phytegraphiſche Bemerkungen, — A. Mever, über Krvitalloide der 
Tropboplaiten und über die Ghromoplaften der Angiofpermen. — 
3. Boehm, über das Verhalten von vegetabiliihen Geweben und 
von Stärke und Kohle zu Gaſen. — Yiteratur, 


Der Raturforiher. oräg. v. Wilh. Stlaret. 16. Jahrg. Wr. 32. 

ve Koblenfänregebalt der Yuft an entleaenen Puncten der 
Erdoberfläche. — lektricitäts-Erregung durch Gontact von Gaſen 
und glühenden Körpern. — Ueber den Befruchtungsvergang. — 
Kleinere Mittheilungen, 


Gbem. Gentralblatt. Ned.: N. Arendt. 3.R. 14. Jabra. Ar. 30-32. 

Inhe: Wocenberiht. — G. Brügelmann, über die Hruftallis 
fation, Beobachtungen umd Folgerungen. 2. Mittheilung. — Kleinere 
Mittheilungen. 


GhemitersBeitung. Hrogbr. G. Kraufe. 7. Jahtz. Rr. 62 u, 63, 

Inhe: Die Gewerbeordnungsnovelle vom 1. Juli, — Gine 
Neuerung im englifchen Patentweſen. — Beridyt über die gegen: 
wärtige Yage einiger chem.sindujtriellen Unternehmungen in Japan. 
— Soeiete chimique de Paris, — Abdampfung und Irodnung von 
Flüffigkeiten. (Mit Abb.) — Die ſchweizeriſche Yandesausitellung in 
Zürih. — 3. Morip, Analyſe von Beeren-Dbitweinen. — S. M. 
- Jörgenfen, Beiträge zur Chemie der Nhodiumammoniakverbins 
dungen. — Gharles T. Pomery, Beilimmung von Chlor, Schwefel 
fäure und Chrom in Gegenwart organiſcher Subitangen. — 9. Kolbe, 
Was ift Itatin? — Kleinere Mittheilungen. 


Mebdicin. 
Frerichs, Dr. med. Ernst, Privatdoe,, Beiträge zur Lehre von 
der Tuberculose, Mit 3 lithogr, Taf. Marburg, 1852, Elwert. 
(V, 183 S. Gr. 8.) c#% 3, 60, 
Nachdem der Verf. in gedrängtem Umriß die Gejchichte der 
Tuberculoſe und den gegenwärtigen Stand der Frage gegeben, 
befpricht er zunächit die acute Tuberculofe durch Analyfe von 30, 


von ihm ſelbſt beobachteten Fällen und wendet ſich jodann zur 
chroniſchen Tubercufofe, wo ihm ein Material von 250 Fällen 


— — — — — — — —— — — —— 


des erſten Entſtehens noch in Betracht des anatomiſchen Ver— 
haltens der einzelnen Tuberkelknötchen beſteht, ſomit auch ein 
einheitliches Gift beiden Erkrankungen zu Grunde liegt, daß der 
Unterſchied beider Krankheiten nur auf der verſchiedenen Art 
der Weiterverbreilung und auf der verſchiedenen Intenſität der 
Einwirkung des ſpecifiſchen Tuberlelgiftes beruht. Un dieſen 
Theil fließen fich die Verſuche des Verf.’s, die Tuberculofe 
im Thierförper auf experimentelle Weife zu erzeugen. Den 
Schluß des Werkes bildet eine Abhandlung über die Tuberculofe 
der weiblichen Geſchlechtsorgane, wobei er die Sectionsbefunde 
von 15 Fällen mitteilt, Die beigefügten drei Tafeln geben 
graphifche Darftellungen der Häufigkeit der tuberculöfen Er: 
frantungen in den verſchiedenen Organen des menschlichen Kör— 
pers bei acuter Tuberculofe, bei chronischer Tubereulofe und 
eine vergleichende Zufammenftellung beider. — Die Arbeit ver: 
dient volle Beachtung, ift fachlich gehalten, Har gejchrieben, zeugt 
von tüchtigem Beobachtungstalent und maßvgllem Urteil, Die 
Koch'ſchen Enldeckungen find in der Schrift nicht erwähnt. 


Archiv f. patholog. Anatomie u. Phyſiologie u. f. NMinifche Medicin 
Hrög. von Rudolf Birhom. 9. F. 3. Bd. 2, Hit. 

Inh.: Falk, über das Verhalten von Anfertionsitoffen im 
Berdaunngsranale. — Armand Hüdel, anatomliche Unterfuchungen 
über Colpohyperplasia eystiea. — 6, M. Hopmann, die papillären 
Sefchwälite der Raſenſchleimhaut. — K. W. lehrer über die 
Bedeutung der Gefäßnerven für die Gntitehung des Oedems. — 
Th. Dunin, anatomifche Unterfuchungen über Nierenentzändung 
und Morbus Brightii, — Seinr. Köbner, multivle Neurome im 
Bereich des Plexis brachialis sinister, canernöfe Angiome, Lymphau— 
glome und Neurofibrome der linken oberen Extremität, (Hierzu Taf.) 
— N. Popow, Über die Veränderungen im Nüdenmarke nach Vers 
alftung mit Arjen, Blei und Queckſilber. (Hierzu Taf.) — E, Breit: 
ner, zur Gajnifti der Hupopbufentumoren. 


Arhiv für Die gefammte Phufiologie des Menſchen u. der Ibiere 
Hrög. von E. F. W. Pilüger 31. Bd. 11. m. 12, Heft. 
Inh.: Herm. Arntz, über den Einfluß _des Chinins auf Wärme— 
abgabe und Wärmeproduetion. (Hierzu Taf.) — Jul. Schreiber, 
über die Runctionen des Nervus phrenicus. (Pierzu — — Lv. 
Hermann, eine modificierte Conſtruction des Differential-Rheotoms. 
‘Hierzu Taf.) — E. Ziegel, von den japaniihen Läufern. — H. 
Meiste, zur Rortbildungsfrage. — 2. bermann, Bemerkung. 


Deutihes Archiv für Hin. Medicin. Redig. von H. v. Ziemffen 


u. F. U. Fenker. 33. Band. 5. Heft. 


Inh.: E. Wagner, Beitrag zur Keuntniß der fubaenten und 
hronifchen Prreumonien. — Naetber, Beitrag zur Kenntnih der 
entzündlichen er Age der Haut. (Granuloma sarco- 
matodes eutaneum.) (Mit Taf.) — Schreiber, über Pleurals und 
Peritonealdruf unter pathologischen Berbältnifien. — Amburger, 
über Eungencirrbofe. — Stadelmann, über Stoffwechfelanomalien 
bei einzelnen Lebererkrankungen. — Koerner, Beiträge zur Kennt 
niß der Rumination beim Menſchen. 


Deutfches Archiv für Geſchichte der Medicin u. medicin. Geographie 
Hrög. von Heinr. Noblis. 6. Bd. 3. Heft. 
Inh.: Kibn, die Mimatifchen Verbältniffe des Freigerichts. — 
Garl Kerdinand ven Gräfe, der Vater. — BWertner, über bie 
Fortpflanzungsidee der Alten. (Fortf.) — Krititen. — Mitcellen. 


Kliniſche Monatsblätter f. Augenheilkunde. Hreg. von W.Jehender. 
21. Jahrg. Auguſt. 

Inh.: Scherk, Iridotomie und Diſelſion. — Mafrodi, drei 
Fälle von Uystieereus cellulosae subeonjunetivalis nebſt Bemer⸗ 
fungen über den bütologifhen Ban der Kapſel. — Offene Gorres 
fpondenz. — Bibliographie. 7. 


Archiv für Augenheilkunde. Hrög. von H. Knappu. 6. Schweigger. 
12. Band. 4. Heft. 

Inh.: Dax Pefchel, eine nene Augenbandage. — E. Berger, 

ein neues RefractionssOpbtbalmofton. (Mit Abb.) — D. Puürt— 

ſcher, eine eigentbümliche Anomalie der Sehnerven. (Mit Abb.) — 


' Alois Birnbader, ein Fall von Ektopie des Bulbus durch Diteos 


zu Gebote jteht. Er gelangt zu der Anficht, daß ein Unterjchied | 


phyten des Orbitaldaches mit conferutiver Pneumatoſe der Regio 
snpraorbita'ie, (Hierzu Taf.) — Rich. Hilbert, Die Daritellung 
der Geſichtofeldgreuzen. (Mit Abb.) — S. C. Apres, ſympathiſche 


1231 





Entzündung. — Ludw. Schmeidler, bie en en bei 
Tabes dorsualis. (Mit Abb.) — Spitematifcher Bericht über bie 
Leiſtungen und Aortichritte der Augenbeilfunde im eriten Quartal 
des Jahres 1863, Med. von C. Horſtmann. 


Archiv für Ohrenheilkunde. Hrsg. von A. v. Tröltſch, Ad. Poliper 
0.9 Schwarge 230. Br. 2. Heft. 
Inb.: Bürkner, Beiträge zur Statiftif der Ohrenkrankheiten. 
— Zuderkandl, zur Morphologie des Musculus tensor tympani. 
Mit Taf.) — Heßler, Beitrag zur Pathologie und Therapie der 
Perforationen der Shrapnell'ſchen Membran. — Biffenfchaftliche 
Rundſchau. — Literatur, 


Deutſche Monatoſchrift für Jahnheiltunde. NRed.: Rob. Baume. 
1. Jahrg. Auguſt. 
Inhe: Schlenker, Unterſuchungen über die Verknöcherung der 








Jahnnerven, Ihre Urſachen, Erfcheinungen, Folgen und Behandiung. 


Preisfhrift. (Schl.) — Baume, Källe aus der Praxis. — Kleine 
mann, die Entrap’fche Emaillenplombe, — Derf,, Raube's vneus 


matifcher Winkelhammer. — Blume, Hvgiene-Ausitellung in Berlin | 


1883. (Schl.) — Pereine. — Journalſchau. — Berfchiedenes. 


Gentralblatt für allgem. Gefundheitsy 
burg m. Leut. 2, Jabra. 7. 8 
Inb.: 3. Stäbben, das Badewefen in alter und neuer Zeit 
mit befonderer Beziehung auf das in Göln zu erridttende Hobens 
ftaufenbad. (Mit Abb.) — Die allgemeine deutfche Ausitellung anf 
dem Gebiete der Hyglene und des Rettungeweſens. 2. — F. Scholz, 
die Gefundheitslehre In der Volkoſchule. — Nachweiſung über Kranken⸗ 
aufnahme und Beltand in den Krankenhäuſern aus 54 Städten der 
Provinzen Weitfalen, Rheinland und Heſſen-Raſſau pro Monat Mai 
und Juui 1883. — Sterblichkeits-⸗Statiſtik von 57 Städten der Pros 
vinzen Weitfalen, Rheinland und Heſſen-⸗Raſſau pro Monat Mai und 
Juni 1883, — Kleinere Mittheilungen. — Literaturbericht. 
Deutſche Zeitichrift für Thiermedicin rc. Nedig. von D. Bollinger, 
2, Arand, A. Johne, M. Sußdorff. 9.8, 4, Heft. 
Inh.: Bonnet, das Bogelei. — Paulicki, Ihoracopagus 


ege. Hrsg. von Finkeln— 
Heft. — 


beim Kalb, — Derſ., ein fünfbeiniger Froſch. — he) sur | 
Maititis, | 


vergleichenden pathologischen Anatomie und Netiologie der 
— Kleinere Mittbeilungen. — Auszüge und Beſprechungen. — Vers 
ſchiedenes. — Perfonalien, 


Deſterreichiſche Monatsſchrift für Ihierbeillunde mit Berüdfichtigung 


4 Biehzucht n. Landwirthſchaft. Ned. von Alois Koch. 5. Jahrg. | 
t. 8. 


Juh.: Joh. Schlechter, die —— der Pferde auf der 
internationalen landwirthſchaftlichen Thierausſtellung zu Hamburg 
1883. — Garl Hodurek, zur Pferdezuchtfrage in Oeſterreich. — 
L. Kundſin, Entwickelung des Huſes und der Klauen. (Schl.) — 
Verſchiedene Nachrichten ꝛc. 
Beilage: Revue für Thierheilkunde u. Thierzucht. Ned. von Aloie 
Koh. 6. Bd. Nr. 8 
Inh: A. Rod, die Nematoden der Schaflunge (Sch!) — 
P. Meanin, Syngamus trachealis (Sieb.). (Fortf.) — Strebel, 
zur Rauſchbrand⸗Schutzimpfung. 


Techniſche Wiſſenſchaften. 


Lunge, Dr. G. Prof,, Taschenbuch für die Soda-, Pottasche- 
u. Ammoniak-Fabrikation. 
Vereins deutscher Sodafabrikanten, 
(XI, 94 8. KL 8.) 6 


Das Werfchen foll die bisher vermißte Lebereinftimmung 
der analytifchen Verfahren und fonftigen Hülfsmittel zur Be 





Berlin, 1953. Springer, 


ſtimmung oder Berechnung des Werthgehaltes der Rohitoffe | 


und Fabrifate der Sodainduftrie und der verwandten Zweige 
herbeiführen, um einerfeit3 Streitigkeiten zwiichen Verkäufer 


und Abnehmer zu verhüten, andererfeits die Betriebsangaben 


der einzelnen Fabrilen mit einander vergleihbar zu machen, 
Es bringt zu dem Ende zahlreiche Tabellen, eine kurz gefaßte 
are Bejchreibung der analytischen Methoden, außerdem einige 
in der Praxis häufig gebrauchte mathematische, technijche und 


volfswirthichaftlihe Daten, ſowie kurze Auszüge des Patent: 


und Haftpflichte&efeges. Sein reicher Inhalt ijt mit höchſt au: 


— 1883. 35, — Literarifhes Gentralblatt — 25. Auguſt. — 


llerausgegeben im Auflrage des | 








erfennendwerther Sorgfalt und Umficht ausgewählt, gefichtet 
und nad) einem jehr zwedmäßigen Plan, welder die gründliche 
Kenntniß der Verhältnifje der Praxis befundet, bearbeitet, ins- 
befondere gilt dies von den Tabellen und von dem analytijchen 
Theil. Viele der erfteren find gewiffenhaft revidiert, oder um— 
gerechnet, oder auf Grund der Beilimmungen des Hrögbr.'s 
vollftändig neu aufgejtellt, fo daß ſich wohl in feinem anderen 
Werke dieje zahlreichen, für die Praris fo werthvollen Daten in 
einer jo zwedmähigen, überfichtlihen Unordnung, in einer 
folhen Bollftändigfeit und mit fo hoher Gewähr der Buver- 
läffigfeit finden als in dem Taſchenbuch. Im analytifchen Theil 
wird für jeden einzelnen Fal nur eine Methobe bejchrieben, 
aber bie als befte, als zuverläffigte erkannte, dabei ftüßte ſich 
ber Hrögbr. nicht auf feine Arbeiten und Erfahrungen allein, 
fondern diefe Wahl und Beurtheilung ift das Ergebniß des Zu⸗ 
ſammenwirkens von ihm und jeiner Mitarbeiter, deren Namen 
ſchon ein fiheres Urtheil verbürgen. Zur Erreichung des oben 
angedeuteten Bieles find jomit bei Der Bearbeitung des Wertes 
alle Bedingungen pünktlich erfüllt worden, es fehlt jet nur die 
allfeitige Einführung bei den Intereffenten, die man mit Sicher: 
heit um fo mehr erwarten darf, als der Verein deutſcher Soda: 
fabrifanten die Herausgabe veranlaßt hat und mit feinem 
| ganzen Gewicht für das Werk eintritt. Für diefe Kreiſe erſcheint 

deshalb eine Empfehlung kaum erforberlih, wohl aber für viele 
Fachgenoſſen, welche darin vieles Brauchbare und Zuverläffige 











' finden werden. Schließlich darf die vorzügliche Ausftattung in 
| Bapier, Drud und Einband bei einem mäßigen Breife nicht uns 


erwähnt bleiben. C.T 





er und Hüttenmänniiche Zeitung, Red, Bruno Kerl u. Friedrich 
immer. 42. Jahrg. Nr. 29—32, 

Inb.: B. Kosmann, Die Bergbaus und Hütteninduftrie auf 
der Hygiene-Ausſtellung zu Berlin. (Fortſ.) — Rob. Wimmer, die 
' Kiedlageritätten des füdlichen Spaniens und Portugals. Neifenotigen. 
| (Schl.) — 4. Jaumain, über die Zuſammenſetzung der Narben 

des Puddelroheiſens und über die Beichaffenheit von Siefereirch- 
eifenfchladen. (Schl.) — Ueber Darftellung des Martinmetallee. — 
‚ Internationale Ausitellung für Bergbau, Hüttenwefen und SKeramit 
u Madrid, (Fortſ.) — B. Gagerp, über die Beltimmung des 
N o6phors im Kifen. — lieber die Schädlichfeit des Hüttenraudes. 
\ — Deutfche Eiſenverkehrokarten. — Meteorologifhe und magnetiſche 
Beobachtungen zu Clausthal. — Ueber die Anwendung der Elektro— 
Ivfe in der Metallurgie, Nach G. Blas und E. Miejt. — lleber 
die Maafeinheiten für eleftriiche Meffungen. — Mart. Kiliani, 
über elektrolytiſche Metallſcheidunug. — Poetſch's Verfahren beim 
Abtaufen von Schächten im ſchwimmenden Gebirge. — Gewinnung 
methoden des Silbers and ſilberhaltigem Blei. — Die Gewinnung | 
von Ammoniak aus Hobofengafen. — Das cdinefifhe Verfahren der 
Bleiblechefabrication. — Montanproductenmarkt, — Beſprechungen. 


Zeitihrift für das gefammte Local u, Straßenbahnweien. Hrsg. 
von W. Hoftmann, Joſ. Fiſcher-Dick und Ar. Gieſedce. 
2. Jahrg. 2, Seit. 

Inh. R. Hoc, die Betriebsmittel der Localbahnen. Reifeberict. 
(Mit Fig.) fort.) — W. Schaefer, die Loralbabnen in _Volkd 
und Etantswirtbichaft. 2. — W. Hoftmann, der Zuider-Damyf 
tramweg in den Niederlanden. (Mit ig.) — Re Mannbardi, 
der Haarmannihe Straßenbahn» Oberbau. (Mit Fig) — Yel. 
Rifher- Did, die WeichenrGonitrnetionen der Straßenbahnen in 
den Städten. — Derf,, die Straßenbahnen in den Städten. (Schl.) 


Spradkunde. Literaturgefhichte. 


Parker, G. W., a concise grammar of the Malagasy language. 
London, 1853. Trübner & Co, (66 S. 8.) 

Das Programm der Simplified Grammars klingt jo radical, 
daß man ſtutzig werden fünnte. Statt einfach zu jagen, daß dieſe 
Lehrbücher, frei von dem Schematismus der lateinifchen Gram— 
‚ matif, allein dem Baue der zu behandelnden Sprache folgen 
‚ wollen, werden Ausnahmen, Baradigmen, Eintheilung in Decli- 








1233 


fundenes Eligir angepriefen Hätte. Dergleihen wohlgemeinte 
Ueberftürzungen pflegen harmlos zu fein; die Hauptfache bleibt, 
daß die Sprache von innen heraus, ihrem eigenen Geifte ent 
iprechend behandelt werde, und diefer Anforderung dürfte auch 
das vorliegende Bud) in allen Hauptpuncten genügen. Die Dar: 


ftellung ift jehr kurz, aber Mar und überjichtlich; nur hin und 
wieder, z. B. ©. 25 wären erläuternde Beijpiele willfommen | 


gewefen. Etwas mehr analyfierte Leſeſtücke aber hätten mir 


— 1883. Xx 45 — Literarifhes Gentralblatt — 25. Auguft. — 


nation und Conjugation ſchlechthin verworfen, es fehlte nur noch, 
dab man an Stelle des verbrauchten Haufmitteld ein neu ers | 


| 


| 





gewünfcht; das Buch ift troß feiner fplendiden Ausftattung fo 


fpottbillig, daß der Käufer für eine ſolche Erweiterung gern 
einen Sirpence mehr bezahlen würbe. G. v. d. G. 


Roehl, Herm., imagines inscriptionum Graecarum antiquis- 
simarum in usum scholarum composnit ete. Berlin, 18%. 
G. Reimer. (III, 72 8. fol.) 4. 


Wer dieſes Buch oberflächlich anfieht, wird meinen, da eine | 


Vorrede gänzlich fehlt, er habe hier die Facfimiles aus den | 
gänztih Ich —— n ſchen Ueberfegungen ſelbſt find Häufig eben nur Ueberſetzungen, 


Inscriptiones Graecae antiquissimae vor fi, vermehrt um 
eine Anzahl attiſcher Inſchriften, aus didaktiſchen Gründen 
anders geordnet, ala in dem Hauptwerf. Man findet in der 


That die nadten Facfimiles, mit etwas varia lectio, die zum | i } 
H | thümlichen VBerhältniffen der neugriechifchen Schriftiprache, die 


Theil von der in den Inscriptiones antiquissimae abweicht. 
Dean wird fich über das bequeme Hülfsmittel für VBorlefungen 
freuen, wenn es auch nicht für alle Zwecke, welche epigraphiiche 
Uebungen verfolgen, gleih brauchbar ift, und wird ſich ärgern, 
daß nirgends angegeben ift, unter welchen Nummern die ein- 
zelnen Stüde in dem Hauptwerfe zu fuchen find. Sieht man 
fi) die Sache aber genauer an, fo findet man, daß viel mehr 


vorliegt. Zunächſt find eine Anzahl von Facfimiles durch andere | 


erjegt worden. Es kann feinen jchlagenderen Beweis für bie 
paläographifche Unbrauchbarkeit der IGA, welche wir neulich 


hervorgehoben haben, geben, als daß fich der Hrsgbr. zu diefem N 
—— — | Bovprökaxa; (den auch Kind hat) angeführt wird, was bei einem 


Berfahren entichloffen hat, und zwar bei Inſchriften, wie den in 
Olympia gefundenen, welche man in einem von der Berliner 
Alademie heraudgegebenen Werke doch in erjter Linie erwarten 





mußte getreu wiedergegeben zu finden. Daß von dieſer wich: | 


tigen Berichtigung des Hauptiwerfes nirgends Kunde gegeben 
wird, ift ebenſo auffallend als unzweckmäßig. Zuweilen jagt 
der Hrsgbr. indeſſen ausdrücklich, dab fein Facſimile falſch ſei 
(3. B. ©. 52 Nr. 1 der Inſchriften von Naxos — 164 107), 
ohne es indefjen zu verbejjern. Das Buch enthält aber nicht 
nur Berichtigungen zu der afademijchen Veröffentlichung, jondern 
auch einen Nachtrag, indem eine nicht unbeträchtliche Anzahl von 
neugelundenen Infchriften bier facfimiliert find. Diefe werden 
indeflen auch nicht als jolche bezeichnet und der Hregbr. bat fie 
natürlich noch weniger mit einer Umſchrift und einem kurzen 
Commentar begleitet, wodurch er Viele verpflichtet haben würde. 
Rüdfichten auf den Preis, der übrigens hier wie bei dem Haupt- 


werfe bei guter Ausjtattung ein jehr billiger ift, würden dem | 


1234 


(Avuara xpyrıxa, Leipzig 1876) und durch eine neugriechiiche 
Grammatif (Hannover 1877) bekannt, fucht mit dem vorliegenden 


Wörterbuche eine Lüde auszufüllen, die ſich Allen, welche fich 


mit dem Studium des Neugriehiichen befaßt haben, fühlbar 
gemacht haben wird; denn das Weigel’fche Wörterbuch war 
recht ſchlecht und das Heine von Kind zwar recht gut, aber zu 
unvolftändig. Der Verſuch ift ihm in dankenswertheſter Meife 
gelungen. Das Wörterbuch ift fowohl in Bezug auf die über: 
jegten deutichen Worte ald auch auf die Zahl der angegebenen 
griechiichen Bedeutungen fehr reichhaltig. Mit ganz bejonderer 
Freude begrüßen wir die Aufnahme zahlreicher Wörter aus der 
Bulgärjprade, natürlich) mit fpecieller Berüdjichtigung bes 
fretiichen Dialektes, welche durch edige Klammern gekennzeichnet 
find; Hier haben wir eine ganz hervorragende Bereicherung 
unferes Wifjens anzuerkennen. Herr Jannarafis verfichert ung, 
daß er für ben noch zu bearbeitenden neugriedhijch-deutfchen 
Theil etwa zehntaufend vulgäre Wörter gefammelt habe; möge 
e3 ihm gefallen, diefen Theil, der ja für uns Fremde von ganz 
befonderer Wichtigkeit ift, bald herauszugeben. Die neugriedhi- 


von denen man nicht jagen fan, daß fie einen von der Schrift: 
ſprache bereits fejt recipierten Ausdruck repräfentieren. Doc 
ift dies nicht Schuld des Verf.'s, fondern beruht auf den eigen: 


fich eben gegenwärtig in einem Durchgangsftadium befindet, ala 
moderne Culturſprache ja noch jung ift und bei der fieberhaften, 
vorwiegend publiciftiichen Thätigkeit der Hellenen auf literaris 
ſchem Gebiete in ihrer foliden Entwidelung gar jehr geftört 
wird, Wer möchte 5. B. glauben, dab uxrıwofolör uno yagas 
ein abäquater Ausdrud für „freudeſtrahlend“ fei? oder daß ro 
@gzeyoror eine verftändliche Bezeichnung für „Urzeugung“ jei? 
Hier und da fehlt ſelbſt Befannteres, z. B. wird ‚Vampyr“ nur 
duch 76 aiuodıyor mogwokisesor, eine fehr fchwerfällige Um: 
ſchreibung, wiedergegeben, ohne daß der befannte vulgäre Name 


Gegenftande des Vollsglaubens doch gerade zu erivarten gewefen 
wäre. Unter „Wolf" kann die unvermittelte Nebeneinander: 
jtellung der ganz verfchiedenen Bedeutungen Arxos und rapu- 
rosa u, ff. dem Unkundigen Veranlaffung zu Irrthümern 


' werden; bier war ein erffärender Zujag geboten. Doc; Derartiges 


find nur Meine Ausstellungen, die den Werth des Buches nicht 
im Mindeften ſchmälern wollen; daffelde ift vielmehr Jedem, 


der ſich mit Neugriechifch befchäftigen will, ein ganz unentbehr- 


doch faum im Wege geftanden haben. Daß es für Jemanden, 
der fein Epigraphifer von Fach iſt, höchſt ärgerlich ift, fange hin | 
und ber fuchen zu müffen, um fich zu überzeugen, daß eine In= | 


fchrift wirklich neu fei, wird man zugeftehen; die Epigraphifer, 
die fich gelegentlich beffagen, dab die Hiltorifer von ihren 
Arbeiten jo wenig Nugen zögen, follten doc auch etwas dafür 
thun, die Benugung derjelben fo leicht ala möglich zu machen. 
F. R. 


Jannarakis, Dr. Antonios, deutsch-neugriechisches Hand- 


liches Hilfsmittel, G.M...r. 








Wershoven, F. J., Dr. ph., Smollett et Lesage. Berlin, 1881, 
Weidmann. 183 8. 8 

Die vorliegende, nad Inhalt und Form recht anſprechende 
Schrift bietet eine Vergleichung der literariihen Charakterzüge 
von Smollett und Leſage, wobei das llebereinftimmende und das 
Abweichende gleichermaßen hervorgehoben wird. Diefe beiden 
Schriftiteller bieten fi in der That fehr gut zu einer Ber: 
gleihung hinſichtlich ihrer Literarifchen LZeiftungen dar, um fo 
mehr, als Smollett in hervorragendem Maße Leſage nahgeahmt 


ı hat. Im Großen und Ganzen fällt die Vergleichung zu Gunften 





des franzöfifchen Schriftitellers aus. 





Hermes. Zeitſchrift f. claif, Philologie. Hrsg. von G. Kaibel u. 
@. Robert. 99. Band. 3. Heft. 

Inb.: E. Maaß, Tibulliibe Sagen. — E. Siller, die 

Tibulliihe Glegienfammlung. — E. Albrecht, Beiträge zur Text— 


wörterbuch. Unter Berücksichtigung der neugriechischen | -Pritif Des Iſaios. — A. Köhler, Handſchriften römischer Mediciner. 
Volkssprache bearb. 2 Abthlgn, Hannover, 1883, Hahn. (VII, | I. Pseudoplinii medieina. 2. Caſſius Felix. — U. v. Wilamo— 
1372 S. KL 8.) -M 8. | wigpsMöllendorff, Phaeton. — C. Robert, die Pbaetonfage 

bei Sefiod, — M. Aränfel, die Autideſis. — G. Robert, ein 


Herr Dr. Jannaralis in Chania auf der Infel Kreta, bereits 


antifes Numerierungsiwiten und die Bleitäfelhen von Dodona. — 


dur eine Sammlung von Volfsliedern feiner Heimathinfel | K. Jacher, codex Bononiensis des Aefchvius. — R. Köriter, zu 
* 





Achilleus und Polyrena. — F. Blaß, zu dem Papyrusfragment 
aus Ariſtoteles' Politie der Atheuer. — Maaß, au S. 412. 


Germania, Bierteljahrsſchrift für deutſche Alterthumskunde. Hrsg. 
von K. Bartſch. N. R. 16. Jahrg. 3. Heft. 

Inp.: K. Bartſch, zu Prieſter Arnold's Jullane. — Derf., 
voetiſche Bearbeitung des Maccabäerbuhes, — R. Becker, zu 
Ariedrih von Haufen. — Fedor Bed, Wortformen auf eze. — 
A. Birlinger, Bruchſtück eines geiftliben Lehrgedichtes. — E. 
Wilken, metrifche Bemerkungen. 2. Zur Skaldenvoeſie. — ©. 
Wolvert, Brüchſtück aus Ulrich's von dem Türlin Wilhelm, — 
8%, Schmidt, über den Namen Arminius. — %. Neumann, zur 
Geſchichte des Wolfdietrih, — Ostar Böhme, Beiträge zur Alters» 
beitimmung der in Weigaud's Wörterbuche enthaltenen nhd. Wort⸗ 
forınen. — Literatur. — Miscellen. 





Beiträge zur Hunde d. indogerm. Sprachen. Hreg. v. U. Bezzen- 
berger. 8. Bd. 1. n. 2. Heft. 

Inh.: Jſidor Floditröm, zur Lehre von den Conſonanten. — 
N. Berzenberger, Die Vertretung der abgeleiteten altindiſchen 
Femininſtamme auf i im Sermanifhen. — U. F. Pott, azi, ir 
und das AmpliativeSuffir wr lat. ön, fowie Wörter auf -go, -do 
im Nominativ. — 9. Bezzenberger, zur litanifchen Dialekt 
forfchung. — W. Deede, zweiter Nachtrag zur Leſung epihorifcher 
fuprifcher Anfchriften. (Mit Schrifttaf. — F. Fröhde, Etymo— 
logien. — Aus einem Briefe des Herrn Profejfor Jupihtza. — Aus 
einem Briefe des Herrn Profeſſor Aid. 


Zeitſchrift f. d. öfter. Gymnaflen. Redd.: W. Hartel, K. Schentl. 


34, Jahrg. 6. Heft. 


— 1883, 835. — Literarifhes Centralblatt — 25. Auguſt. — 





1236 
Quellen find dem Berf. ebenjo geläufig, wie die moderne funft- 
geichichtliche Literatur. Dazu die conciliante Art des Berf.'s in 
Eontroverjen; er fämpft und befämpft nur mit wiffenschaftlichen 
Thatjahen. Die Notice preliminaire giebt ein ausgezeichnetes 
Bild von Sirtus’ IV Stellung zur Kunſt, von feiner Rüdfichts: 
Iofigteit gegenüber Werken der Antike, jeinem Eifer auf dem 
Gebiete der modernen Kunſt, namentlich der Architektur. Die 
Documents sur les finances de Sixte IV werden auch dem 
Forſcher auf dem Gebiete der politifhen Gejchichte Noms jener 
Beit willlommen fein. Die kunftgefhichtlihen Reſultate diejes 
Bandes kommen in erfter Linie der Architektur zu Gute, Wenn 
fie ung nicht durchwegs überrafchend neu erjcheinen, fo liegt es 
daran, daß ber Verf. einzelne derjelben bereits in Specialftudien 
publicierte. Im Ulgemeinen darf man jagen, daß die Archi— 
tecturgefchichte Roms unter Sirtus IV durch die Urbeiten des 
Verf.'s, vereint mit jenen Milaneſi's, auf ganz neue Örundlagen 


‚ gejtellt wurde. Der Römer Ferri hatte mit der Erforjhung der 


Inh.: Anton Heinrich, Was it und wo liegt Korupediont — | 


F. Maixner, zu Valerius Aedituus. — Herm. Rönſch, Glibanus 
—Karaß. — Derf., über quippeni, quippini. — Derf., zu Minucius 
Relix 28, 7. — Kiterarifche Anzeigen. — E. Brand, zum linters 
richt im Griechiſchen. — Wilh. Manz, über die Augen der freis 
burger Schuljugend. Ein Bortrag. — Miscellen. — Verordnungen ꝛc. 


Blätter für das baver, Gymnafialſchulweſen. Red. von A. Deuers 
ling. 19. Bd. 8. Heft, 

Iuh.: Moriz Kiderlin, zum 22, und 23. Buche von Livius. 

— Franz Krupp, zu Livius J. — Ad. Wittauer, Dvid's Glegie 

auf Zibull’® Tod (amor. Ill, 9. — v. Keppel, Wie eriept Die 

lateinifche Sprache den Conjunctiv Auturi? — Nißl, über Die 





franzöfifche Lectüre an unferen Gumnallen, — Recenfionen. — Ent: | 


gegnung von A, Keſſeler nebft Duplit von G. Wolpert. — Literas 

riſche Notizen, 

Gentralblatt für Stolze'ſche Stenvgrapbie. Hrög. von den Verbänden 
der Stolzeihen Schule. 5. Jahrg. Nr. 55 u. 56. 

Iuh.: Anfichten über Die Neformation der Gurrentihrift. — 
Dannenberg, Gntgeanung auf den Artikel „Die Einführung der 
Stenoarapbie in die Schule“. — Die Fe ie ige der 
W. Stolze'ihen Schule. — Aus den Perbänden. — Stenogräphiſche 
Baht. — Literatur. — Carl Bönfe. (Nefrolog.) 

Jahresbericht, eritattet bei der eier des fünfzehn: 





Bang 
jährigen eitebens der ſtenographiſchen Geſellſchaft mach Stolze zu | 


erlitt. 





Kunſt. 


Bibliothöque des Ecoles françaises d'Athènes et de | 


Rome, publide sors les auspices du Ministere de l’instruction ; Moynier, Guft., das Rothe Kreuz, feine Vergangenheit und feine 


publique, 

Sect. 25. 
le XVI® siecle, 
et des biblioth@ques romaines par M. Eugene Müntz, ancien 
membre de l'’Ecole frangaise de Rome, conservateur etc. 111° 
partie, Sixte V—Leon X, 1471—1521. 1° seelion. Paris, 1982, 
Thorin. (304 8. 8 und 2 Heliogravuren.) Fr. 12. 

Der dritte Band diefes Werkes, das für die Kunftgefchichte 
Roms von geradezu epochemachender Bedeutung genannt werden 
muß, behandelt den Bontificat Sirtus’ IV (1471— 1484). Man 
fennt aus ben beiden früheren Bänden die muftergültige Publi— 
cation des Stoffes. Die Unordnung ift überfichtlih, der Com: 
mentar, welcher die urlundlichen Mittheilungen begleitet, ſchöpft 
ganz aus dem Vollen; die zeitlich abgelegenſten literariſchen 


Les arts ä la cour des papes pendant le XV* et | 
Recueil de documents inedits tires des archives | 


Baugeihichte Roms in jener Zeit zwar begonnen, war aber 
nicht weit über die Anläufe hinausgefommen. Es genügt hier 
zu betonen, daß Baccio Pontelli, deffen Namen mit allen 
römijchen Bauten jener Zeit verfnüpft ward, durch die neue 
Forſchung ganz aus der Eivilbaugejhichte Roms hinausgedrängt 
wurde. — Die Ausbeute für die Richtigftellung zweifelhafter 
PBuncte der Gefchichte der Malerei unter Sirtus IV ift eine ges 
ringere. Gerade da mangelten die Aufzeichnungen des Tejoriere 
ber päpftlichen Kammer, wo uns Aufflärungen am erwünſchte 
ften gewejen wären: in ber Gejchichte der Wandgemälde der 
Siftina. Nur über den malerifhen Shmud der Vaticaniſchen 
Bibliothek erhalten wir durch die publicierten Regifter Platina’s, 
des erjten Bibliothefars der Vaticana, ausführlichen Bericht. 
Sehr erwünjcht fommt auch die von dem Verf. gegebene jorg: 
fältige Publication des Statutes der 1475 gegründeten Bruder: 
ſchaft des heiligen Lucas. In einem Anhange pubficiert der 
Berf. ein Inventar der dem Cardinal d’Eftouteville, dem großen 
Mäcen, gehörigen Kunftwerke, dann das Teſtament des leicht: 
finnigen aber gleichfall3 funftentgujiaftiihen Cardinals Francesco 
Gonzaga, beides Documente von ganz hervorragender funitge: 
ihichtlicher Bedeutung. Schließlih möchte Ref. nur dem 
Wunſche Ausdrud geben, daß der raſtlos thätige Verf, uns nicht 
allzulange auf den Schlußband des Werkes warten laſſen möge. 
H. J. 


Jahrbuch der königl. preug. Hunitfammlungen. Ned. EG. Dobme, 
4. Bd. 3. Heft. 

Inh: Amtliche Berichte aus den f. Kunitiammiungen. — W. 

Boden. R. Dohme, die Anstellung von Gemälden älterer Meiſter 


‚ im berliner Privatbeiig. (Mit Illuſtr) — C. Jurti, das Leben des 





bi. Bonaventura. Gemalt von Serrera d. Nelteren u. Zurbaram. 


| (Mit Abb.) — Herm. Grimm, zu Raphael. (Mit Abb.) 


Vermiſchtes. 


gZukunft. Aus dem Franzöſiſchen übertr. von Dr. A. Stange, 
Bomnal.s@ehrer. Minden iW,, 1883. Bruns. (IV, 180 8. 8.) 
Das Werfchen von Moynier, dem um die Sache des rothen 
Kreuzes hochverdienten Vorſitzenden des Genfer internationalen 


Comitsõs, giebt feinem hauptſächlichſten Inhalte nach eine genaue 


und wahrheitsgetreue Geichichte des rothen Kreuzes. Obgleich 
diefelbe im jchlichtem und anfpruchslojem Gewande auftritt, 
bildet fie doch eine nicht nur lehrreiche, fondern auch anziehende 
und feflelnde Lecture. Wir erfahren aus ihr, wie eine von 
einem Fleinen und privaten reife ausgegangene philanthropifche 
Bewegung fich in verhältnigmäßig kurzer Zeit Bahn gebrochen, 
bei faſt allen civiliſierten Völkern zahlreiche Anhänger gefunden, 


1237 


Univerfitätsfhriften. 

Jena (Inauzuraldiff,), Albin Haberſtolz, Aal von fchwerer 
Mustelgummofe. (15 S. 5.) — Gparles Borgeaud, I. I. 
Rouſſeau's ——————— (ill, 168 S. 8.) — Otto Engler, 
Daritellung u. Kritik des leibnigifhen Optimismus. (63 ©. 3.) — 
Sand Kereritein, die Nealität der Außenwelt in der Philoſophie 
von Descartes bis Fichte. (45 S. 8.) — Rich. Dietrich, über 
die Daritellung der Burzeln der algebraiihen Gleichungen durd 
unendliche —R (44 S. 8) — Emil Lüttig, die Beweguug 
einer jtarren geiämäßie mit Maſſe belegten Geraden auf Enlinders 
flächen, fweciell auf einem paraboliichen Cylinder, unter Einfluß der 
Schwere u. von Anfangsitögen. (39 S. 8) — Paul Brunbaner, 
der Einfluß der Temperatur auf Das Leben der Zagfalter. (Bl, 
115. 8.) — Garl Hauptmann, die Bedeutung der Heimblätter 
theorie für die Amdividualitätsiehre u. den Generationswechſel. 
(41 S. 8.) — Ariedr. Vrollius, Beobadtungen über die Diato— 
maceen der Imgebung von Jena. (111 S. 2 color. Taf. 8.) — 
Karl Düjing, die Kactoren, welche Die Sexualität entjceiden. 
(VW, 378.8) — €. Kallenbach, über Polyne cirrala 
©. Fr. Allur. Gin Beitrag zur Keuntniß der Kieler Bucht. (33 ©. 





21 Taf. 4.) — H. Hentig, Über die — zwiſchen der 


Stellung der Blätter zum Licht m. zu ihrem inneren Bau. 1. Mors 
pbologlicher Theil. (14 S. 8., 2 color. Taf. 4.) — Bernb. Schorler, 
Unterfuchungen über die Zellkerne in dem jtärfefübrenden ‚zellen der 
Söljer. 298. 5) — Wilh. Wedel, Über einige Abköumtlinge 
des Aceteſſigeſters (Metbul » Diacetjäure) u, über die Couſtitution 
deifelben. 159 5. 5.) — Aut. D. Boreades, diopdurıza eis ra 
aloe eis row Gowendionr oyuhıa. (40 ©. ©.) Paulus 
Feine, de Aristarcho Pindari interprete. (45 8. 8.) — Paulus 
Hoehn, de codiee Blandinio antiquissimo. (5 8. 8.) — Allo 
Knott, de fide et fondibus Polyaeni. (488. 8.)— Ed. Leidolph, 
ıte Festi et Pauli locis Plautinis. (54 5. 8.) — 8. A. Oikono- 
mus, 9 väoog Ihraprdos. (32 &. 8) — Use, Streicher, de 
Ciceronis epistolis ad familiares emendandis. (32 8. 8.) — Wilh. 
Porte, Judas Jocharioth in der bildenden Aunit. (1185 S. 8.) 


Shulprogramme. 

Dillingen (Studienanit.), Math. Hausmaun, Geſchichte des 
ehemaligen pärftlichen Alunınates in Dillingen. (V, 124 S. 8.) 

Donaueſchingen —— Ausfeld, über die Quellen zu 
Rudolf's von Eums Alexander. (ll, 24 ©. 4.) 

Grlangen (Studienanft.), Chr. Kelber, Anfıng eines Wörters 
verjeihnifje® zu den libri matheseos des Julius Firmins Maternus. 
(35 ©. 8.) 

Göttingen (f. Gymnaf.), 4. Pannenberg, der Verfaſſer des 
Ligurinus. Studien au Den Schriften des Magilter Gunther. (IV, 
39 2. 4.) (Im Buchhaudel. Göttingen, Peppmüller. + 2.) 

Hof (Ztudienanit.), Kr. Zorn, der Deutfche Aufſatz im der 
eriten Gymmaſialclaſſe. (23 ©. 9.) 

Landau (Ztudienanft.), Yndw. Zoffel, das zweite Buch der 
Gommentare Caſar's über den galliſchen Krieg, ins Deutſche übers 
fegt. (21 ©. 8.) 

Luzern Kantonſchule u. die Theologie), Nicol. Kaufmann, 
die teleologiiche Naturpbilofophie des Ariftoteles m. ihre Bedeutung 
in der Gegenwart. (54 ©. A.) 

Münnerftadt (Studienanit,), Mart. Heid, das dritte Studien: 


genoffenfeit in Münnerftadt am 9. bis 11. Auguit 1880. (468. 8.) | Jlluſtrirte Beitung. Red.: Franz Metſch. Rr. 2094. (1. Band.) 


Regensburg (Eyceum u. altes Giymnaf.), Ar. av. Seidel, 
— ne. Eine Studie aus der franzöftlichen Literaturgeſchichte. 
(458. 8. 

— (neues Gumnaf.), Karl Zettel, Theokrit's Humor, Dars 

elegt am charakteriſtiſchen Stellen feiner mimiihen u. bukoliſchen 
Fils. 7 S. 8.) 

Sprier (Ztudienanit.), Phil. Ihielmaun, Beiträge zur Text 
fritif_der Bulgata, insbejondere des Buches Judith. (64 ©. 8.) 

Tauberbithofsheim (Brogumnaf.), W. Martens, historia de 
sancto Gregorio Papa, ine Projaerzäblung nad dem Gregorius 
Hartmann's von Aue, Nach der heidelberger Gandichrift des 15. Jahre 
hunderts (cod. pal. Nr. 119) beransgegeben. 1. Ih., Zext der Hands 
jarın: I S. 4) (Im Buchhandel, Tauberbifhofsheim, Yang. 
ef. 0, 80.) 


— 1853, 35. — Literarifhes Gentralblatt — 25. Auguſt. — 


Ichiedenes. — ! 


1238 
Allgem. MilitärsZeitung. Med.: Zermin. 59. Jahrg. Nr. 60—61. 
Inh. Die Truvppenſchau zu Paris am 14. Juli u. die gegen- 
wärtige Bejchaffenheit der framzöfijchen Armee. ( dl) — Golß, 
der Ruderfport u. feine Pflege im OffiziersGorps. (Schl.) — Elſaß⸗ 
Lothringen. Eine militärsgeographifche Studie. — Neue Vorſchläge 
zur Verbeſſerung der franzöfifchen Infanterie-Bewaffnung. -— ers 
chrichten x. 
Stimmen aus Maria-Laach. Katholiſche Blätter, 25. BP, 7. Heft. 
Inh.: A. Langhorſt, aus dem Jugendleben des P. Jeſerph 
Kleutgen. 1. — G. Schneemann, die preußiſche Kircheupolitik in 
Kleve⸗Mark. — I. Spillmann, die Juſtizmorde der TitussDatess 
Berihwdrung. 8. (Fortſ.) — W. Kreiten, Annette von Droites 





Hauͤlshoff's literarifcher Entwidelungsgang. 4. (Fortſ.) — U. Baum: 





artner, Niederländifhe Skizzen. 5. (Fortſ.) — Recenfionen. — 
Miscellen, 





Natur und Offenbarung. 29. Band. 8. Heft. 

Inh.: R. Sandmann, Art u. Form. — B. Braun, über 
Venuss-Durchgänge u. die neueren Arbeiten zur Beitimmung der 
Sonnen Parallare. (Schl.) — Erich Wasmann, der Trichterwidler, 
ein Bild aus dem Juſtinctleben der Thiere. (Fortſ.) — Aloys 
Hegglin, die ewige Bewegung der Materie. — Hecenfionen. — 
Vermiſchtes. — GC. Braun, Pimmels-Erſcheinungen im Monat 
September. 


Revue eritique. Nr. 33. 


Sommaire: Chastel, histeire du christianisme, 3. — Cieiron, Cato 
major, j. p. Rinn.— Documents de labbaye de Salem,p.p. de Wecch. 
— Correspondance inddite du duc du Maine avee Basviiie, pP. Joret,— 
Andresen, lelymologie populaire en allemand, 4, dit. — Chronique, 
— Arademie des Inseriptions. 


Die Grengboten. Red.: Johannes Grunow. 42. Jahrg. Nr. 34. 

Inb.: 8. Witte, Militirdieuft und Ueberproductſon. — Zur Grinnerung an 

Friedtid Bil, — Aleiſchel's Lutberfopt, — A. Noienberg, die Ausiteilung 

in Amſterdam und Das Brojest einer Weltausſtellung in Berlin. 1. — Yun. 
Niemann, Die Grafen ven Altenihwerdt. (Fottſ.) — Rotiz. — Literatur, 


Die Gegenwart. Hreg. von Theophil Zolling. 24.8, Nr. 33, 
Ind: D. Bäbr, unfere firdliche Lage. — Karl Baumbah, Die Novelle zur 
beutichen Gbemwerbeortinung. 3. Schl.) — Heinrit Bulthaupts Dramaturgie 

der Glarjiter. Beſprochen von M, Garriere. — Georg Winter, Dante als 


Pelunker, Nach neueren Forſchungen. — Th, Kollıng, Netiesiofen. — Aus 
der bauptiladt. 


Blätter, ! literar. Unterhaltung. Hrsg. von R. v. Gottſchall. 
r. 33. 


Ind: Aut, v. Bottiball, Lichtung und Heben, — Y. Mejger, jdimäbtihe 
Dialelidichtung — Ep. Reich, eiträge in Beimmdhertölchte Der Beielnkaft, 
— Hans Preuß, demſche Beihicite. — I äbly, römiihe Kriegsalteribfiner, 
— Heutlieton, — *ibliograpbie, 


Guropa,. Red. von H. Kleinfteuber. Nr, 33, 


Inh.:_ Beorg Kern, über Das Naturgefübl. 1. — Dat Heer der Seligmacher. 2. 
Bd) — Wine BPruůgel · Stubie. = Viteratur 3. — 


Wiſſenſchaftl. Beilage der Leipziger Zeitung. Pr. 64 65. 


Inh; Georg Müller-framenftein Zwiſchen Landstrone uud Petersbur. — 
Briefe aus Parid. — 9. Marbao, leipziger Theater. — Saat von Woche 
geiätt. 1. — Bücherbeiprehungen, 


Allgem. Zeitung. Beilage. Nr. 216— 222. 
Inb,: Aur Sirularfeier der Auitibifffabet, — Bar itahenilten Refrologie, 2, — 
Die woriemitiihen Gulturen in Negupien und Habelomen. — Areib. v. Hacks 
feidt, Die Bbreveraufferitungen und Wuddacwerbauungen im füröftihen 
Trantteich. — Der montenegeiniice Kalter — Ein fürtlibes Nezwert, — 

Die Aunftbewegung in Ungarı. 1. — Mede des Beh. Ratba Pror, Dr. 4 W, 
Hofmann (Berlin) zur Enibülung des Yierig-Deufmale. — Bolinyorofe, — 

MD. Lumner, Airiiandbe Reiteſtizzen. — Mi, Onden, Siesener Studien 

über Maria Stuart, 4 — D. Röftlin, Goethe und sein Berbiltmii zu den 


Raturwinenſchaften. — Ar. Vecht, Die mündener internationate Runftausftels 
lung. 8 — Alimalto ogie. 


Juhe Eugen WBlttmeyer, der Suegcanal. — Titanta. Bronzegruppe von Gehraim 
Kevier ım Nom. — LYudw. Salameon, Die Entblllung des Burhenidafte 
bentmals in Jena, — Zudtenihau. — Mügen. — Gruft v. Heiie-Wartegg, 
De internationale Golonmalausftelung in Amfterdam. — Preife u, Yudbandel. 
— Guſtav Hever, — Das Belenrenmen in Brüfel, — Polntehntidhe Mit 
theiluugen. — Otto Zachartas, der Hluffress. — Himmelserideinungen, 


Ueber Land und Meer. 50. Bd. 25. Jabra. Nr. 46. 


Iub: E. v. Dindliage, Das Comteſſel. — EM. Varano, Tbeatralia. Be 
ſchichten und Bedanfen aus der Tbeatermelt. 3, — Bauernhaus im Edmwarze 
wald. — Das Lurher» Denkmal in Eisleben. — Zetd. Hew’i, Sinmf zum 
Niederwald. — Die Ralmüden im Zoologiſchen Garten in Ereoden, — Karl 
Kolibad, Am Strante von Schevenitgen vor der Badeſaiſen. (Schl. — 
obs, van Demall, Der Gommandant. (Rorti,) — Tb, Irede, dae Erd ⸗ 
beden auf Ischia, — Rotisblätter. — Das Such der Yeyenten. — Das faifer- 
liche Luftichloß Laxenburg bei Wien. — Karl Alb. Regunelt, Aus der Inter 
nationalen Aunftausftellung in Münden, — Illuftrationen. 


1239 








Aus allen Zeiten u. Landen. Hrög. von Dito Sievers u. Harald 

Brubn. 1. Jahrg. 11. Heft. 

Inb,: Feodor v. Abrpen, Jürgen Wullenweber und das Ende ter Sania, — 
Br. Mitbaus, Barquale U. — Ib Binfler, Gin @litsritter des 
vorigen Jahrhunderte. — y Zrede, das Benedirinerliohter Monte-Gaffino 
u. hr cultuthiſtoriſchen Bedeutung. — Das Begräbnis Brig Meuter's, — 

udtritif. 


Sonntagd-Blatt. Red.: A. Phillips, Rr. 33. 
Ind.: Georg Hartwig, Karbenfpiele bes Lebens, (fort) — Glarifja Rohde, | 
Zrübe und dichte aut. (Fertl) — Ded Malers Piche. (Sal.) — Bram 
Bendt, Giert-MRarmwell, — Loſe Blätter. — Nluftrstionen. 


Gartenlaube. Rr. 33. 
Inh: Ar. Friedrich, Meber Sklivwen. (Fort) — D. Henneram Rhyn, Gin- 
meilting der neuen Zelld-liapelle. — Ad Ebeling, vie Gholera in Aogupten. 
— Ida, — U Bürft, Wie u. wo entitehen die Schulfranfheiten? (Aortl.’— 
Emft Meiner, Auch eine Heldentbat. — Wiüb, Haobach, die Schuhmader- 
ir A Zerlin, — Ludw. Lautz, Dein Bub‘, (Gedichi) — Wlätter uud 
ben, 


— Hrög.: Ludw. Anzengruber, Red.: Joſ. Rank. 
ahrg. Nr. 406. (2. Bd.) 


Erwin Thurn, 








Die 
8. 
far, 
n der 


et) — Ludw. Fo 


Daheim. Hrög. von R. König m. Ib. H. Pantenins. 19. Jahre. 
r. 46. 

Inh. Morig v, Reibenbah, Die Prinzejfin. (fort) — 2. v. Ompteba, 
Prafılide Mobirstigkeit in Londen. ne Bilderreie. 8 — B. Bauit. 
die älteflen Parftgräber. — 8. @. Glaien, Bon der Gholera. — Aamilla, 
Das Megert au einer glüdlihen Ehe. — B. Rogge, Alein ⸗Glinike bei Potd- 
dam. — Am Famillentiihe, 

Inb, der Beilagen: Th. Trede, das Gröbeben von Jecia. 
eorten gegen Die Gholera in Megppten, 


— Bon Sanitätd 


Allgem. Zeitung des Judenthums. Hreg. von 2, Philivpfon. 
47. Jahrg. Mr. 33. 
Inb.: Eine Arie. — Die Schiufverbandlung Im Zilga+ Giglarer Proxch. 7, — 
Eine Kuerländiihe Mortarageibicdte. — In den Augelegenheiten der ruſſiſchen 
Juden. 3. — Zeitungenachtichten. — Fenlleten. 


rs Literaturblatt. Hrög. von M. Rahmer. 
r. 32, 


12. Jahrg. | 


Inf. Der jüriihe Urierung des Oral, — Panins Gaffel, Sholod. (Bert, _ 
———— das ritwelle Bad einer Proielotin, — Piteraturberichte. — 
otijen. 


Vorlefungen im Winterfemefter 1883 84. 
27. Münfter. (Akademie.) Anfang: 15. October. 


I. Ibeoloaljhe Racultät. 


PT. Bisping: Erklärg des Gvangeliums nad Matthäus; | 
allgem, u. befond. Einleitz ins N, Teit. — Schwane: Dogmatik, | 
die Yebre von der Gnade u. Pradeſtination; allgem. Moraltbeofogie; 
fvec. Meoraltheologie, die Lehre von der Tugend der Gerechtigkeit. 
— Hartmann: Kirchenrecht; kirchl. Bermögensreht. — Schäfer: 
Fortſetz. der Erklarg ausgew. Palmen; — des Propheten 
Daniel; Erflärg des Sechttagewerks; Grelärg ber Heinen Provheten 
Habakuken. Zopbonind. — doer. Fechtruvp: Kirchengeſchichte 
1. Th., Fortſe; kirchenhiſtor. Uebgn. — Bautz: chriſtl. Anologetif; 
Dogmatik, über die Erbſünde n. die. Perſon Chriſti. 


11. Phileſephifche Racultät, 


Pf. Spider: über Leſſing's Philoſophie; über Philoſophie der 
Geſchichte; philoſoph. Disputaterium; krit. Bejchichte der Philoſophie 
von Kant bis auf unſere Jeit. — Schlüter: Geſchichte der neueren 
Pbilofopbie feit Baco u. Gartefiud. — Hagemann: Pinchologie; 
Geſchichte der Pädagogik neuerer Zeit. — Bachmann: Differential: 
u. Integralrechnung; über trigenometr, (Fourier'ſche Reihen); Uebgn 
im matbemat. Sem. — Sturm: Geometrie der Ebene 2, Th.; 
Kinematif; Uchgn im matbemat. Sem, — Sittorf: audgew. Gas 
pitel der Dptif; über Gleftricität u. Magnetismus. — Karſch: 
Phnfiologie des Nervenivitems; Anthropologie; fper. Botanik. — 
Hoftius: Geologie; Paläontologie. — Nitfchke: über die ſogen. 
froptogamen Pflanzen; Anatomie der Gewächſe, verbdn mit Demenz 
ftratt.; allgem. Botanif. — Salfomwffi: anorgan. Chemie 2, Th.: 
die Metalle; organ. Chemie; prakt. chem. Ueban, — Landois: 
zeolog. Ueban; über Säugethiere; SHiftologie. — Lindner: Ges 
ſchichte des 17. u. 18, ehr. mit bejond. Berüdf. der brandenburg.: 
preng. Geſchichte; Uebgn des bilter. Sem. f. mittlere u. meuere 
Geſchichte. — Niehnes: Geſchichte der alten Bolfer des Orients; 
Befchichte unferer Zeit feit dem Jabre 1815; Uebgn im bilter, Sem. | 





— 1853. 2 85. — Literarifhes Centralblatt. — 25. Auguſt. — 


ı m 2, 


AArchitekturgeſchichteß — Kovpatſch: 


1240 


— Nordhoff: Geſchichte der kirchl. u, profanen Baukunſt der miti— 
leren u. neueren Zeitz die früberen bäuerl. Verbältnifie. — v. Ocheu⸗ 
fowffi: Staatenfunde; über Geld» u. Greditweien; ſtaatswiſſen— 
fchaftl. Meban. — Langen: Erflärg der Menächmen des Plautus; 
Uebgn im Sem. (Valerii Flacei Argonaut. lib. I u. Theokrit's 
Idvllen); rüm. Altertbämer. — Stabl: griech. Literaturgeſchichte; 

rflärg von Platon's Protagoras; Uebgn im Sem. (Erklarg 
der Ritter des Ariſtophanes). — Parmet: Erklärg des Agricola 
des Tarcitus; Erklärg des Prometheus des Aeſchylos; Bergbau u. 
Hüttenwejen nah den Berichten der alten Schriftiteller. — Stord: 
Erflärg ausgew. Dichtungen der Minnefänger; gothiſche Grams 
matif; deutſche Uebgn. — Körting: Über Moltere'd Leben u. 
Werke; —* Uebgn (Erklärg des altfranzöſ. Rolandéliedes); 
— — Capitel der franzöſ. Süntax; franzöf. u. engl. Literatur: 
eſchichte des 19. Jahrh. — Jacobi: Foriſ. des Sanskriteurſus; 

rHärg ſchwierigerer ind. Schriftſteller; vergl. Grammatik der indo— 
german. Sprachen 1. Tb. — Prdoce. Huffer: deutiche Geſchichte 
vom Beginn des deutſchen Königreichs bis zur Staufenzeit; bilter. 
Uebgn. — Diefamp: frit. ee idyte der Chriftianifierung Deutſch⸗ 
lands; Anleitg zur bitter. Kritik; paläograph. Uebgn. — Eder: 
bebr. Grammatik mit Uebgn; bebr. Zertüre: Deuteronomium; Er— 
flärg der Propheten Jonas, Mihäas, Nahum, Habakuk, Sorhonias, 
Aggaͤus; ſyriſche Schriftfteller nah Wunſch der Zubörer; arab, 
Grammatit. — Leett, Deiters: Erflärg des Luſtſpiels „Se stoops 
to eonqueur“ von Goldjmith in engl. Sprache; engl. Meban; Er— 
Härg des Luſtſpiels „le Misanthrope* von Moliere im franzöſ. 
Sprache. — Grimm: Garmonielehre; Chorgejangübgn. 


28. Brünn. Techniſche Ddochſchule Anfang: 1. Oktober. 


Pf. Unferdinger: algebr. Analvfis u. analvt. Geometrie (in 
der Ebene u. im Naume). — Prentner: Differential u. Integral: 
rechnung, 2. Curſus. — Peſchkar daritell, Geometrie n. conftruct. 
Zeichnen. — Felgel: allgem. u. techn. PBhufil. — Hellmer: 
Mechanik; Uebgn aus der Mechanik; analvt. Mechanik; Encvflopädie 
der Mechanik. — Niefl v. Mavendorf: niedere Geodälie; Plans 
zeichnen; Ipbär. Aitronomie. — Makowſty: Mineralogie; Geolo— 
gie, 1. Gurfus (Petrograpbie); Palkontologie. — Tomaſchek: 
Zoologie; tedın. Waarenkunde; Anleitung zur Kenntniß der Inſecten 
befond. mit Rüdfichtnahbme auf die ſchädl. u. zn Arten derfelben. 
— Habermann: anorgan. Chemie; amalyt. Gbemie; Uebgn im 
Zaborat. der allgem. Chemie, gemeinfchaftl, mit Hönig; Gonvers 
fatorium über allgem. u. analst. Chemie, — Wellner: Mafchinen: 
kunde, 1. Gurfus; Maſchinenkunde, 2. Gurfus; theoret. Maſchinen— 
lehre, 2. Gurfus. — Kraft: mechan. Technologie, 1. Gurſus (Metall 
u. Holz). — Weiß: Maſchinenbaun. Mafchinenconitructten. 1. Gurfns 
urſus. — Profop: Hochbau, 1. Gurfus: Bauconitructt. u. 
Gebändelebre; Hochbau⸗Conſtructionsübgu; Geſchichte der Baukunſt 
ucyklopadie des Hochbaues; 
Enentlovadie der Jugenieurwiſſenſchaften; angewandte graph. Statik. 
— Brit: Baumechanik. 1. Curſus (Keitigkeitslehre); Brückenbau u. 
Brũckenbau⸗Conſtruktionsübgn, 1. Curſus; Brüdenbaus&onftructionss 
übgn, 2. Curſus. — Lorenz: Waſſerbau fammt Conſtructionsübgn; 
Straßen-, Gifenbabns u, Tunnelbau ſammt Gonftrucionsüban. — 
Zulfomffn: dem. Technologie organ. Stoffe; chem. Technologie 
anorgan. Stoffe; Uebgn im Laborat. — Regner v. Blevichen: 
Nationalöfonomie; Ban- n. Eifenbabngefepfunde. — Doec. Ruv— 
rich: Buchhaltung. — Praftorfer: Areibandzeichnen (Architektur: 
zeichnen), 1. Gurfus u. 2. Curſus. — Prdoee. Kolalet: matbemat. 
Phoſik. — Rupp: Geometrie der Lage. — v. Rueber: Berwal— 
ng ee 1. u. 2. Abth. — Honig: Statif des Yandbanes 
u. Düngerlehre. — Adjunct M. Hönig: Uebgn im Yaborat. der 
allgem. Gbemie. 


29. Karlsruhe. (Polytechnische Schule.) Anfang: 1. October. 


Schröder: Differential» u. Integralrechnung 1; Ueban in der 
Differentials u. Integralrehnung 1; „gnteraion der Diferentials 
gleihan; Algebra der Logil. — H. Wiener: Uebgn in der Diffe: 
rentials u. Integralrechnung; Uebgn in der analyt. Geometrie des 
Raumes; graph. Uebgn der Projectionslchre; comitruct. Uebgn der 
daritell, Geometrie 1; conitruct. Meban der graph. Statif. — Wede— 
find: Geometrie der Ebene n. des Naumes; analnt. Geometrie der 
Ebene; Uebgn in der analyt. Geometrie der Ebene; analyt. Gee— 
metrie des Maumes; Uebgn in der analyt. Geometrie des Naumes. 
— Schell: neuere fontbet. Geometrie I; tbeoret. Mechanit; Ber 
bandig von Problemen der theoret. Mechanik. — Balentiner: 
ebene u. fpbär. Trigonometrie u. Polngonometrie; Bahubeſtimmg 
der Planeten. — Ch. Wiener: Projectionslebre; daritell. Geometric; 
conitruet. Uebgn der daritell. Geometrie; graph. Statik; conſtruct. 
Ueban der graph. Statif. — Haid: prakt. Geometrie; geodät. 
Prattienm; böbere Geodäſie; Metbode der Heiniten Quadrate, — 


1241 


Doll: geodät. Practicum; Plans w. Zerrainzeichnen; graph. Auds 
arbeitg der großen geodät. Exeurſion; Mebgn in trigonometr. Bes 
redingn. — Braun: Experimentalphvſik I; Meteorologie 1; Uebgn 
im phyſikal. Yaborat. mit befond. Nüdf. auf elektrotechn. Zwecke; 
(Steftrotechnit auf mathemat. Grundlage, — Schieiermader: 
Uebgu im phyſikal. Yaborat. mit beſond. Rückf. auf elektrotechn. 
Zwecke; phofital. Repetitorium. — Birubaum: anorgan. Exeri— 
mentaldyemie; chem. Collequium; theoret. Fhemie; Arbeiten im chem. 
Laborat. — Kelbe: analot. Gbemie; Maafanalvfe; Chemie der 
Metbanderivate. — Anop: Kryſtallographte, Mebgn im Zeichnen, 
Meſſen u. Berechnen der Arvitalle; Mineralogie, allgem. u. fpec. 
Anorganograpbie; mineralog. Practicum mit mitroffop. Uebgn. — 
Gatbrein: mineralog. Prarkieum mit mikroſtop. Uebgn; Uebgn 
im Reinihlif von Mineralien u. Geiteinen u. Beſtimmg derielben 
mit dem Mikroftop. — Juſt: Anatomie u, Morphologie der Pflau— 
zen; Pbnfiologie der Pflanzen m. Agriculturchemie; Revetitorium 
der Anatomie der Pflanzen; Nepetitorium der Phufivlogie der Plans 
jen; mifroftop.sbotan, Neban; Pflauzenkrankheiten. — Beinling: 
Nepetitorinm der Phyſiologie der Pflanzen; Nevetitorium der Auga— 
tomie der Pflanzen; mifroffop.sbotan. Uebgn. — Nüplin: die 
Lehre von der tbier. elle, von den Geweben u. Organen, mit Des 
monitratt; Zoologie I (Wirbelthiere u. allgem. Zoologie); Revetis 
torinm der Zoologie. — Niffel: Sugieine. — Lehr: Volkswirth⸗ 
ſchaftölehre; Foritwolitit. — Schenkel: deutſches Berfaffungse n. 
Verwaltungsrecht. — Pfaff: franzöſ. Geſchichte ſeit der Revolution ; 
deutſche Geſchichte feit dem 13. Jabrh. I; deutſche Literatur ſeit 
Leſſing u. Goethe l. — Mever: Geſchlchte der Baukunſt im Mittel: 
alter; allgem. Kunſtgeſchichte von den Römern bis zum Ende des 
1. chriſtl. Jabrb.; ausgew. Capitel der Kunſtgeſchichte. — Nohl: 
Geſchichte der älteren Muſik; C. M. v. Weber's Leben u, Wirken, 
— Möry;: franzöſ. Sprache u. Literatur; Beſprechg von verſchied. 
claſſ. Stüden; Ueberſetzgu u. mündl. Uebgn. —, Knorru. Krabbes: 
Freihaudzeichnen; Aquarellieren. — Biſcher: Aiqurenzeichnen; 
Anatomie u. Proportionelehre des menſchl. Körpers. — Yang: 
‚jeichnen von Ornamenten nad Gypemodellen; malerijche Perfpers 
tive; Bauvoranſchläge; Bauftwie des Mittelalters; Zeichnen von Baur 
conitructt. u. Entwerfen von Plänen zu gewöhnt. Wohn: u. Wirth: 
ſchaftegebäuden; Entwerfen von Plänen zu größeren Wohngebäuden 
u. Meineren öffentl. Sebäuden; Entwerfen von Plänen zu größeren 
monumentalen Gebäuden. — Dörr: Zeichnen von Ornamenten nad 
Supsmodellen und Entwerfen von Ornamenten; arditefton. Jeich— 
nen; Zeichnen von Bauconſtructt. u. Entwerfen von Plänen zu ges 
wöhnt. Wohn: u. Wirtbichaftsgebänden:; Zeichnen von Bauconitructt, 
u. Entwerfen von Plänen zu kleineren MWobngebänden; Entwerfen 
von Plänen zu größeren Wohngebäuden u. Beineren öffentl. Ges 
bänden; Gntwerfen von Plänen zu arößeren monumentalen Ges 
bäuden. — Balbach: DOrmamentmodellieren in Thon. — Bau— 
meifter: allgem. Gonftructionsiebre des Ingenieurweſens I (Hole 
conftruction, Eiſenconſtruktion, Mauerwerk); conitruct, Uebgn 
in den Elementen des Jugenieurweſens; allgem. Gonitructionds 
lehre des Ingenieurwefens I (Strapen, Tunnels, Baurüjtungen, 
Gründungen); Eiſenbahnbetrieb. — Sternberg: Brüdenbau I 
(Balfenbrüden); conitruct. Meban im PBrüdenbau; aröfere Entwürfe 
im Ingenieurwefen; Wafjerbau, einſchliefl. Zeebau. — Nupp: 
Steinconitrugt.; Steinconitructt. (Modellieren u. Steinfhnitt). — 
Weinbrenner: techn. Architektur; Uebgn im Entwerfen architefton. 
Gegenitände f. Baningenienre; Zeichnen von Banconitructt. u. Ente 
werfen von Plänen zu Heineren Wobngebänden; Gntwerfen von 
Plänen zu größeren Wohngebäuden u. Bleineren öffentl. Gebäuden; 
(intwerfen von Plänen zu größeren monumentalen Gebäuden; Uebgn 
im Decorieren. — Wartb: techn. Architektur I; Gifenconitructt. 
des Hochbaues; Zeichnen von Bauconitructt. u. Entwerfen von Plänen 
zu gewöhnt, Wobne u. nik eine Entwerfen von Plänen 
zu größeren Wohngebänden u. kleineren öffentl. Gebäuden; Ent» 
werfen von Plänen u größeren monumentalen Gebäuden. — 
Durm: Bauſtile des claſſ. Altertbuns u. der Nenaiffance; Gebändes 
lehte 1; Gebäubdelcehre 11; Entwerfen von Plänen zu arößeren Wohn— 
gebäuden u. Heineren öffentl. Bebäuden; Entwerſen von Plänen zu 
aröperen monnmentalen Gebäuden. — Keller: Mafdinenelemente; 
Mafcinenconitructt.; Ban der bydranlifchen Araftmafchinen; Mas 
ſchinenelemente u. Hebemaſchinen f. Bauingenieure). — Hart: 
Maſchinenconſtructt. Krahnen, Preſſen, Pumpen); Mafchinencons 
ſtrucct. Dampfmaſchinen, Dampfkeſſel, Werkzeugmaſchinen ꝛc.). — 
Graehof: Kinematik; Theorie der Kraftmaſchinen. — Richard: 
allgem. Maſchinenlehre; allgem. Maſchinenlehre Motoren); mechan. 
Technologie (Spinnerei, Weberei); technolog Excurfſionen. — Eng⸗ 
ler: chem. Technologie anorgan. Stoffe (Schwefelſäure, Sodas u. 
Chlortallfabricatlion); chem, al en organ. Stoffe (Juderfabris 
cation u. Gährungsgewerbe); Metallurgie; Uebgn in der techn. 
Analvje; Arbeiten im chem.⸗techn. Yaborat.; technoͤlog. Exeurfionen. 
— Meidinger: tednolog. Erxcurſionen; Brenuftoffe u. Basbeleuchs 
tung; Heizung u. Ventilation; Gleftrotechnig I (magneteleftr. Mas 








— 1883, 835. — Literarifhes Bentralblatt — 25. Auguft. — 





1242 


ſchinen, Beleuchtung n. Trandmiffionen), — Bonhaufen: Korfts 
benupg u. Technologie; Naturgefchichte der Waldbäume; foritl. 
Bodenfunde; Zagdwirtbicaftslebre; fort. Exeurſionen. — Schus 
berg: Bauns u. Beſtaudsaufnahme, Zuwachsermittelg u. Forits 
einrichtg; Waldweg u. Waiferbau; fort. Excurſionen mit praft. 
Mebgn. — Stengel: Encytlopädie der Landwirthſchaft. 


30. Tübingen. Anfang: 19. October, 
4. Gvangelifhstbeologifhr Raruität. 

PT. v. Weizfäder: Kirchengefchicte I. Th. — Kirchengefchichte 
des 19. Jahrh. — Weiß: chriftl. Ethik 2, Th.; Honfiletif u. Kate 
chetit; evang. Bolksichultunde (oder auf Verlangen Pädagogik 
Leitg der prakt, Uebgn in der evangel. Predigeranitalt, — Buder: 
nenteitamentl. Theologie; Erklärg des Galaterbriefes. — Kübel: 
chriſtl. Glaubenslehre 2. Ib,; Erklärg des Nömerbriefes; ezeget.s 
bomilet, Behandig der Perikopen, 2. Hälfte. — Kautſch: bibl. 
Theologie des U. Teſt.; Erklärg des Buches Hiob; Erklärg von D, 
Dinghis Mikhlol. — Repet. Bölter: wöürttemberg. SKirchens 
geichichte; dogmengeſchichtl. Nepetitorium. 


1. Katholifhrtheologifhe Facultät. 


PA. v. Simpel: Ginleitg in das N. Teit.; Erklärg Meiner 
Propheten; armen. Sprache u. iteratur, — v. Kober: kathol. 
Kirchenrecht, 1. Hälfte; Pädagogik. — v. Linfenmann: Morals 
theologie, 1. Hälfte; Paſtoraltheologie, 1. Hälfte (Homiletik, Kate 
heit, — Funk: Kicchengeſchichte, 1. Hälfte; Patrologie. — 
Scans: kathol. Glaubenölchre 1. Hälfte; Sacramentenlehre u. 
Gecratologie. — Kevpler: Erklärg des Matthäudevangeliums; 
Erklärg der Petrusbriefe, . 


III. Jariſtiſche Facultät. 


Pf. v. Mandry: Pandekten 2. Ih.; württemberg. Privatrecht. 
— ve Seeger: Strafrecht; Geſchichte der württemberg. Verfaſſung; 
im Zem.: Interpretation des Pandektentitels ad legem Aquiliam 
(IX. 2). —v. Thudichum: Kirchenrecht mit Einſchl. des Eherechts. 
— v. Bülow: Inſtitutt. u, Gefchichte des rom. Privatrechts; 
rom. Civilproceß. — v. Degenfolb: Pandekten 1. Th. — 
v. Aranflin: deutjhes Privatrecht; Urheber- u. Patentrecht. — 
Hugo Meyer: Strafproceprecht; itrafrechtl. Mebgn im Sem. 

IV, Medicinifhe Facultät. 


Pf. v. Vierordt: Phnfiologie der animalen Aunctionen; 
vhyſiolog. Arbeiten ſ. Geübtere. — v. Säringer: Theorie der 
Seburtäbälfe; gebürtshälfl. Alinit u. bei Geburten; geburtspälfl. 
Oprrationsenrfus. — v. Xiebermeifterr medic. Klinik; ſpee. Pas 
thologie u. Therapie (Krankheiten der Nejpirationds u. Circulatlons⸗ 
Be — a Politklinik; Kinderheiltunde 2. Ih. — 
Nagel: ophthalmiatt. Klinik in Verbindg mit ſyſt. Vorträgen; 
Ungenoperationsichre mit prakt, Mebgn. — Henke: ſyſt. Anatomie 
I. The; topograph. Anatomie; amatom. Präparierübgn gemeinf, mit 
Aroriep: phyſ. Anthropologie (populäre Anatomie u. Phyſiologie). 
— Ziegler: fpec. vathelog. Anatomie; demonitrat. Gurfus der 
patholog. Anatomie mit Sertionsibgn; Demonftratt.; Arbeiten in 
nette: Int. — Bruns: chirurg. Klinik; ausgew. Gapitel der 
ſpee. Chirurgie. — Deiterlen: gerictl, Mediein. — Prdoce. 
Aroriep: Dfteologie u. Syndesmologie; mikroſtop. Anatomie der 
Sinnesorgane; biltolog. Meban (Sinnesorgane); anatom. Präparier- 
übgu gemeinf, mit Henke; Nevetitorinm der Anatomie. — Schleich: 
Iheorie der Augenheilkunde; Beziehgn der Allgemeinleiden u. Organ 
er, gr zu Krankheiten des Seborgans. — Bierordt: phyſital. 
Diagnoftit (Percuſſion u. Anfenltation); Uebgn in den medic. Unter« 
Tuchungsmetboden; Eleftrotberapie; ausgew. Gapitel aus der Geſchichte 
der Medicin. — Wagenbäufer: tbeoret.spraft, Gurfus der Ohr⸗ 
franfbeiten; klin, Demonftratt. (f. Gelbtere). — Assist.-Aerzte. 
Nauwerk: praft. Gurfus der a 9 Hiſtologie; patholog. 
Anatomie des Verdauungsapparates, der Xeber' und des Pantreas. 
— Müller: Verband» u, Inſtrumentenlehre mit vraft, Uebg. —, 
Schloßberger: geburtsbälfl.squnäfolog. Unterfuchungscarfus; ges 
burthulfl. Oyerationsübgn am Shantem 


V. Bhilofoprbliihe Karultät. 


PA. v. Roth: Sanskritgrammatil; Rigveda; Aveſta, Gatba; 
Eanstriteurfus. — v. Köſtlin: Neitbetit der bildenden Künſte; 
über Goethe, fein Yeben u. jeine Werke, — v. Sigwart: Einleitg 
in die Philoſophie u.” Logik; phileſoph. Anthropologie; vbilofopb. 
Uebgn über ausgew. Abſchnitte ans Ariſtoteles' Metaphufil. — 
v. Schwabe: Geſchichte der gried. Kunſt bis zur Jeit Alerander's 
d. Gr; Grflirg ausgew. Satiren des Horaz; im Sem. (oberer 
Gurfus): Mufäos' Hero u. Leander u. Leitg der ſchriftl. Ausarbeitan. 
— Serzog: Theorie der, griedh. y. latein. Syntax; Tacitus' Sie 
ftorien; im Sem. (unterer Gurfus): Demoitbenes gegen Meidias u. 
gried. Ztilübgn. — Augler: Geſchichte des deutichen Bolts u. 


1243 


Reichs bis zur Gegenwart; Giefchichte der ſocialen Revolutionen der 
neueſten Zeit, vornehml. während der Jabre 1848 u. 1871; hiſtor. 
Uebau. — Socin: Arabiſch, 2. Gurfus; Reuverſiſch; Erklärg der 
Geneſio. — v. Gutſchmid: Geſchichte des Orients vor Alexander; 
Erklaͤrg des 13. Buches von Tacitus' Annalen; hiſtor. Uebgu. — 
Prleiderer: Gefchichte der arieh.rröm. Bbilofopbie; philoſoph. 
Ethik. — Robde: Geſchichte der griech. Literatur bis auf die Seit 
Alexauder's d. Gr.; geſchichtl. u, ſuſt. Darſtellg der griech.srom, 
Nhetorif; im Sem. (oberer Curſusj: Salluſt's Catilinänu. latein. 
Stitübgn. — Fehr: Univerfalgefchichte, 1. Hälfte; Geſchichte Europa’s 
ſeit 1848; hiſtor. Gonverfatorium über die Geſchichte des franzöſ. 
Gommunismus u. Socialismus, fowie der Intermationgle bis zum 
all der Parifer Gommune im Jahre 1971; über das Werk des b. 
uguſtinus de eivilale Dei; hiſtor. Uebägn. — Holland: roman. 
Xitteraturgefchichte 1. Tb.; Erflärg_ von Dante's Divina commedia 
nebit Ginleitg über den Dichter u. feine Werke; im Sem.: altfran« 
30f. oder fpan. Gurjus. — Flach: Aeſchylus' Prometbeus mit 
Einleitg über Die äfchyleifche Trilogie Prometheus; ausgew. Epis 
—— Martigl's; Uebgn im Leſen u. Erklären griech. u. latein. 
dandſchriften. — Spitta: Einleitg In das" Syitem u. die” Ge— 
ſchichte der Pädagogik nebſt Beſprechg ausgew. paͤdagog. Fragen; 
Geſchichte der meneren Philoſophie von Descartes bis auf unfere 
zeit mit Berückſ. der gefammten Entwicelg der modernen Gultur; 
vbilofopb. Uebgn über Spinoza's Ethik mit ansführl. Einleitg in 
die Pbilofopbie Spinozas. — Prdocc. v. Pflugk⸗GHarttung: 
Geſchichte der deutſchen Kaiferzeit-im Mittelalter; Yudwig XIV. u, 
feine Zeitgenoſſen. — Geldner: griech. Grammatik; Sanserit- 
curſe. — Straud: Ulfilas mit Daritellg der gotifchen Grammatik 
als Einleitg; Wolfram's Parzival mit einer Ginleitg über das Leben 
und-die Werke des Dichters: altdeutiche Mebgn. — Leett, Pfau: 
histoire_ de la literature frangaise; essais de Montaigne; im Sem.: 
Franzöſiſch, 1. Curſus uw. 2. Curſus. — Schuler: engl. Grams 
matit; Shakeſpeare's King Henry V.; im Sem.: engl. Uebgu— 
1. Gurfus u. 2. Gurfus. — Pf. Sievers wird fpäter anfündigen; 
MD. Kauffmann Tieft nicht. 


VI Staatswiffenfhaftlide Facultät. 


Pf. v. Reber: landwirtbichaftl. Betriebslehre; Landwirt: 
ſchaftelehre 1. Th. — v. Schönberg: Nationalökonomie, allgem. 
Theil, mit Einichl. der Münzs, Banks u. Transvortpolitik; Geſchichte 
des Neltbandels bis in die meuere Feit (zugleich Geſchichte der Volks— 
wirtbichaft im Altertbum); nationafüfonomifhe Webgn (im Sem.). 
— Jolly: Staatörecht Des deutſchen Reichs; württemberg. Staats- 
recht; württemberg. Verwaltungsrecht; im Sem.: Verwaltungsrecdtss 
fälle. — v. Martig: allgem. Rechtslehte (Encyklopädie der Rechts— 
wiſſenſchaft) als Einführg in das Studium der Nechts u. Staats: 
wiſſenſchaften; beutiges Volferredt. — Neumann: Finanzwiſſeuſchaft; 
Agrars u. Koritwolitif (Theil der jogen. fpec. Volkewi ubihattslehre): 
volföwirtbfchaftt. u. ſtatiſt. Uebgn. — v. Rümelin: fociale Statiſtik; 
— v. Rordlinger: Korfteinricdtung; Stadtsforſtwirthſchaftelehre; 
techn. Eigenſchaften der Hölzer. — Lorey: Forſtenchklopädie; 
— —— u. Statik; Forſtbenutzung. — Dorn: Tech— 
nologie. 5 

VII. Naturmwiifenihaftlide Fakultät, 


Pf, v. Quenitedt: Mineralogie ;Arvitallograpbie. — v. Reuſch: 
theoret. Phyſik (Magnetismus u. Gleftricität); phyſikal. Demonftratt. 
u, Veban im matbenat.sphufifal,. Sem.; populäre Aſtronomie. — 
du VoissRevmond: ellipt. Functionen; über beitimmte Integrale 
u. partielle Differentialgleichungen; Seminarübgn. — Eimer: 
vergl. Anatomie u, Entwidelungsgefdichte der Thiere; vergl.hiſtolog. 
Nebgn; Arbeiten im Laborat. — Hüfner: organ. Chemie f, Mer 
dieiner; praßt,schem. Neban f. Anfänger; pbufiolog.schem. Arbeiten 
f. Geübtere. — Lothar Meyer: anorgan. Experimentalchemie; 
vhyſikal. Chemie; Arbeiten im chem. Laborat. — Pfeffer: allgem. 
Botanik (Anatomie u. Morpbologie); mitroffop, Uebgn; Arbeiten 
im botan. Yaborat. — Hohl: Stereometrie; Trigenometrie; GEinleitg 
‚In die Differential u. Integralrechnung; Permutationen, Gombis 
nationen, combinat. Variationen u. deren Anwendg. — Hegel— 
mader: über Thallophyten; ausgew. Abſchuitte aus der Phytotomie. 
— Prdoce. Franz Meyer: Ginleitq in die analyt. Geometrie 
der Ebene; Einleitg in Die Differentials u. Integralrechnung. — 
Sceubert: analyt. Chemie. — Reiff: deferivt. Geometrie der 
Gurven u. Alähen; Gudrodimamif; im Sem.: Uebgu in deferivt. 
Geometrie; Ueban in der Elementarmatbematil, — Apotbeter W. 
Mayer lieſt nicht. 





31. Lemberg. Anfang: 1. October. 
I. Ihestogifhe Facultät. 


Pf. ord. Mazurfiewiez: dogmalica generalis; dogmatica 
speeinlis, — Sarnidi: prolegomena in historiam saeram; gram- 
maben Iinguae bebraieae; exegesis Vet, Foed. e textu Vulgatae in 





— 1883, 35. — Literarifhes Gentralblatt — 25. Auguſt. — 


1244 


librum Proverbiorum (eont.); grammatica dialeclorum orientalium, 
syriacae et chaldaicae, cum exereilalt, pract, — Wapfa: her- 
meneutica bibliea; introduetio in Iıbros ss. N. F.; exegesis subli- 
mior. — Koſtek: Erziehungswilienicaft (deutfh); theologia pasto- 
ralis (ruth.). — Filarfki: theologia moralis, — Delfiewicz: 
historia ecelesiastiea. — Klof: theologia pastoralis (poln.). — 
Pf. extr. Paliwoda: institult. juris eanonieci; de impedimentis 
matrimoni. — Katechett. Ollender: Katechetik u. Methodif (poln.). 
— Bieliczko: Katechetif u. Methodik (ruth.). 


1. Rechts» und Rantswiffenihafitlide Kacultät. 


Pf. ord. Zrödtowffi: Inſtitutt. m. Geſchichte des röm. 
Rechtes. — Pietak: röm. Erbrecht; öfterr. Handelsrecht; Seminars 
übgn aus dem rom, Rechte. — Pilat: Bolkswirthichaftslebre ; 
Berwaltungslehre; volfswirtbichaftl. Sem. — Nittner: Hircens 
recht. — —— oſterr. allgem, Privatrecht; Geſchichte des poln. 
Nechtes. — Sgonowſki: öfter. allgem, Privatrecht (ruth.); 
öfterr, Familienredht (ruth.). — PT. extr. Gryziedi: öfter. 
Strafrecht; allgem, Staatsreht. — Balafits: öfter. Givilprocens 
redt. — Roſzkowfkit von den Diplomat. Gefandtfchaften; Völker— 
recht. — Prdoec. Janomwicz: deutiche Reichs- u. Rechtegeſchichte; 
das Lefen u. die Analvfe der prager Stadtbüder. — Sjahowjfi: 
Theorie der Gorrealobligationen ſammt dem Gommentar der Titel: 
de duobus reis slipulandi et promitendi (J. 111, 16. C. VII, 40) 
und de duobus reis constituendis (D. XLV, 2... — Dobrzanffi: 
öfterr. Straftecht (ruth.). — Feigel; gerichtl. Medicin; prakt. 
Uebgu in der gerichtl, Medicin. — —— öfterr. polit. 
Recht. — Aulezudi: Staatsrechnungswiſſenſchaft; kaufmänu. Bud 
haltung f. ſaämmtl. Hörer u. den vharmacent. Curſus. — Till: 
3* der Codifitation des allgem. bürgerl. Geſetzbuches vom 
Jahre 1811, 

IM. PBhilofopblide Nacnltät. 


Pf. ord. Czerkawſkti: Pbilofophie des Ariftoteled; Gum: 
— — Lifke: allgem, Geſchichte; paläograpb.sdiplomat. 
leban; Uebgn aus der allgem. Geſchichte. — Szaraniewirz: 
Geſchichte der öfterr.sumgar. Monarchie; Uebgn im Gebiete der Ge: 
fdrichte der öfterr.sungar. Monarchie. — Weclewfki: Geſchichte 
der rom. Satyre u. Erklarg der Satvren des Horaz Buch I u. 
einiger aus dem 11, Buche; Sem.: Ueberſetzg u. Grläuterg det 
Dialogs de oratoribus sive de eausis eurruptae eloguentiac; Pro: 
fem.: curfor. Leſen u. Erklärg des Livius ib. XXI a uce — 
Gwiflinfki: Erit. Geſchichte n. Analyſe der Gefchichte des Homer 
u. ſpec. Erflärg einiger ausgew. Nbapfodien der Jlias u. Odyſſee; 
fiber die neueiten ardhäolog. Unternehman, Ausgraban u. Entdedgn 
in Griechenland; Sem.: zunächit Heſtod's —* xai mmegas, bierauf 
die Rede Hipereides; Profem.: cufor. Lertüre einiger Biogranbien 
des Plutarch, u. jchriftl. u. ımludl. Uebgn. — Pilat: Geſchichte 
der poln. Yiteratur; Lautlehre der poln. Sprache; Uebgu im Ges 
biete der poln. Literatur u. Linguiſtik. — Ogonomwfli: neue Des 
tiode der rutben. Literaturgefcichte (rutb.); rutben, Bolkspochie: 
Lieder, Sagen, Sprücwörter (rutb.); Erklärg der Chronik Neitors 
(rmth.). — Zmurko: Grundzüge der Infinitefimalrehnung; Ba 
riationsrehnung. — Stanedi: über das volarif. Licht; Experi— 
mentalpbufif; Mepetitorium aus der Phyſik f. Pbarmaceuten. — 
Rabian: Einleitg in die mathemat. Phyſik; Elektricität u. Mags 
netismus; analyt. Geometrie. — KHreug: allgem. Mineralogie; 
Repetitorium der Mineralogie; ———— Uebgn. — 
Cieſtelftiz vergl. Anatomie der Pflanzen; mikroſkop. Gurins f. 
Hörer der Pharmacie; Disputatorium u. Arbeiten im botan. La— 
borat.; die ni page in Anbetracht der Bedürfniife des Menichen. 
— Radzifzewffi: allgem. anorgan. Chemie; pharmacent, Chemie; 
Abſchnitte von der organ. Chemie; Uebgn im chem. Kaborat, — 
Pfl. extr. Bojciehowffi: Gefcicte von Polen, Reufen m. 
Lithauen vom Berinn des 9. Jahrb.; voln. Divlomatit mit bifter. 
u. rechtohiſtor. Erläuterg der vorgelef. Schriftſtücke. — Nebmann: 
allgem. phyſ. Erdkunde (Kortf.); prakt. Uebgn in der Geograpbie 
f. Zehramtscand. — Werner: Gefchichte der deutfchen Literatur 
von Gottfhed bis Goethe (deutih); Brillparzers Leben u. Werke 
(deutfch); germanift. Sen. (deutich). — Prdoce, Kalina: Laut 
lehre der altfloven. Sprache; Uebgn im Gebiete der ſlav. Philologie. 
— Kretkowſti: Iheorie der Quaternionen von Wilhelm Hamilton; 
Theorie der Gomvergenz von unendlich-gliedrigen Ausdrüden. — 
Zajgezkowſtit höbere Algebra. — Waſowitz: Pharmafoquofie 
des Pflanzenreiches mit Berüdſ. tedın, «wichtiger Rohſtoffe. — 
Leett. Bolinfki: voln. Stenograpbie; deutſche Stenographie. — 
Kropimnidi: engl. Sprade. 


32. Halle-Wittenberg. Anfang: 15. Octbr. 


LI. Iheologifhe Zacultät, 


Pfl. ord. Jacobi: Einfeitz in das N. Teit.; Kirchengeſchichte 
1. Ih.; Gefchichte der Guoſtiker; Patriſtikz im Sem,: Uebgn aus 


1245 


Kirchens u. Dogmengefhichte. — Schlottmann: Erflärg der Ges 
nefis; meſſian. Weiffagungen; bibl. Theologie des A. u. N. Teft.; 
Uebgn in der femit. Gpigrapbif; im Sem.: altteſt. Exegeſe u. 
Katechetit. — Köſtlin: Nömerbrief; evang. Dogmatit 2. Tb. 
(eigentl. Dogmatikj; Erklaärg der Ausgsburg. Conſeſſion; Sem.: 
ſyſt. Ibeologie. — Beyſchlag: ſynopt. Erfärg der drei eriten 
Gvangelien; Erklarg der Bergpredigt; bibl. Theologie des N, Teit.; 
Sem,: neutelt. rg — Riebm: Einleltg in das N. Teſt.; 
Gefchichte der alteit. zegefe; Grflärg des Jeſaja (1. Th, Gap. 1 
bis 39); Uebgn der altteft. Sorietät. — Gering: Metbodologie u. 
Encyklopadie des theolog. Studiums; die Meſchichte u. die gegens 
wärt. Anfgaben der chriftl. Liebesthätigkeit; prakt. Theologie; Sem.: 
Somiletif; bomilet. Proſem. — Kähler: —— der Apoſtel⸗ 
geſchichte auf Grund genauer Erörterg ibrer Glaubwürdigkeit; Aus— 
ſegg des Galaterbriefes; Auslegg der Briefe des Paulus aus der 
Gefangenjchaft, nebit Unterfuchg über ihre Echtheit; Geſchlchte der 
Wirkung u. Geltung der beil. Schrift in der Kirche; neuteſt. Ger 
ſellſchaft. — Pf. extr. Tſchackert: Kirchengeſchichte der Neuzeit 
von ber Reformation bis auf Die Gegenwart; Miffionsgefchichte 
Aftikas u. Amerikas; kirchengeſchichtl. Uebgn. — Prdoc. Krande: 
Grflärg des Evangeliums Johannis; ver. Einleitg in das Evangelium 
Ichannis; meuteit. Uebgn. — Pf, extr. G. Kramer lieit nicht. 


11. Juriſtiſche Racultät. 


Pf. ord. Kittina: Pandeften; röm. Erbredit; gemeines deuts 
ſches Ramilienrecht. — Meier: preuß. Verwaltungsrecht; ftaats- u. 
verwaltungsrechtl. Uebgn; Kirchenrecht der Katholiken u. Proteſtauten. 
— Boretius: deutſches Privatrecht; deutſches Reichs- u. Yandess 
ſtaatsrecht; Erklarg, des Sucfenfpiegelt. — Laſtig: Handels u. 
Seerecht; Wechſelrecht; prenf. Landrecht. — Zitelmann: Juſtitutt. 
des rom. Rechts; Geſchichte des röm, Rechts; Landwirthſchaftorecht; 
romiſchrechtl. Ueban; romaniſt. Societät (Anleitg zu wiſſenſchaftl. 
Arbeiten). — Brunnenmeiſter: ſummar. Proceſſe u, Conturs— 
proceh; Strafrecht; ſtraftechtl. Uebgn. — Pf. extr. Scholl: 
mever: rom. Givilprocep; deutſcher Neichscivilvroceh, verbon mit 
praft. Uebgn. rdoc. Arndt: Strafprocchredt; deutſches 
Neichöverwaltungsrecht; Practicum des Staats» u, Verwaltungsrects. 

III. Mediciniidhe Facultät. 

Pf. ord. 8%. Krabmer: Arzmeimittellehre; Receptierkunit. — 
Weber: medic, Klinik; ambulater. Klinit; Poliflini, — O ls: 
baufen: Frauenkrankheiten; Aranfheiten der Eierſtöcke; gunäfolon. 
Klinit. — Adermann: fpec. vatbolog. Hiſtologie u. Anatomie; 
vatholog. Beiprehgn; ſpec. vatbolog.sanatom. Demonftrationss 
u. Sectionsceurfus; Arbeiten im pathölog. Juſt. f. Geübtere. — 
Welder: Anatomie 1. Th., Die Lehre von den Knochen, Bändern, 
Vinsfeln u. Gingeweiden; Präparieribgn In Berbindg mit Solger. 
— Bolfmann:_ dirurg. Klinik; Aracturen u. Luxationen. — 
Bernitein: Phyſiologie der vegetat. Proceſſe; phufiolog. Kolloquium ; 
phufiolog. Uebgn im Kaborat.; Unterfuchungen im phuflolog. Laborat. 
— Gräfe: ophthalmolog. Klinik; über Accommodationd; u. Refrac— 
tionsfrankheiten des Auges. — Hipig: ausgew. Gapitel and der 
Pathologie u. Therapie des Gebirns; Piuciatrie u. vfochiatr, 
Klinit. — Ebertb: vergl. Anatomie; prakt. Neban in der Hiſto— 
logie; Arbeiten im Yaborat. f. Geübtere; auegew. Bapitel der Ana—⸗ 
tomie. — PIT. exir. 9. Schwarpe: Diagnofe der Krankheiten 
des Ohres; otiatr. Klinik. — Kohlſchütter: ſpec. Pathologie u. 
Therapie 1. Th.; über Balneotberapie. — Harnack: die Genuß— 
mittel des Menſchen (Kaffee, Alkohol 2.) f. Studierende aller Rac.; 
Arzneimittellebre u. Pbarmalologie mit Demonitratt. u. Experi— 
menten; tberapent. Beiprechan; Gurfus im Reccptichreiben; Arbeiten 
im Laborat, — Seeligmülller: Aranfpeiten des Gehirns; Min. 
Demonitratt. an Nervenfranken; über Localiſation der Krankheiten 
im Gehirn; Gurfus in der Gleftrotherapie. — Solger: Präpa— 
rierübgn in Berbindg mit Welder; Anatomie der Zinnesorgane; 
über die Structur der Gier, des Parablaftes u. Die ans ibm ente 
ftebenden Gewebe. — Prdoec. Holländer: die Krankheiten der 
Zähne u. des Mundes; zahmärztl. Klinit, — R. Post: allgemeine 
Pathologie; über angeborene Arankheiten; KRinderkrankpeiten; ambus 
lator. Kinderklinit. — Genzmer: allgem. Gbirurgie; über Arac- 
turen u, Yurationen; Krankheiten der männl. Sarns u, Geſchlechts— 
organe. — Küfner: ſpec. Patbologie u. Therapie; Gurfus der 
Vercuſſion u. Aufeultation. — Gm. Schwarz: Tbeorie der Ges 
burtshülfe; geburtshülfl. Operationseurjus mit vraft, Uebgn am 
Phantom, — DOberft: Über Unterleibsbrüde; cirurg. propädent, 
Klinit, — Hehler: Anatomie u. Phyſiologie des Gehörganges; 
über ausgew. Gapitel der Ohrenheilkunde, mit praft. Uebgn. 

IV. Philefoprhifibe Facultät, 

Pf. ord. Nofenberger: fpbärifche u theoriiche Aitronomie; 
über Interpolation u. mechan. Antegration. — Fr. Pott: vergl, 
Grammatit der gotb. u. altbochdeutfchen Sprache mit dem Griechiſchen 
u. Lateiniſchen; ollgem. Einleitg in das Sprachſtudium; Erklärg des 


— 1883. 35. — Literarifhes Gentralblatt — 25. Auguſt. — 


1246 


ind. Gedichtes Nalad nah Bopp'e Ausgabe. — Erdmann: Eins 
leitg im die Pbilofopbie; Sefchichte der Philoſophie. — Kuno blaud: 
GExverimentalobofit 1. Ib. (Mechanik, Akuſtik, Lehre vom Magnes 
tismus u. von der Eleftricität); Beſprechagn über phyſikal. Gegens 
ftände u. Uebgn im Sem.; Anweiſg im Gebrand der Juftrumente 
u. bei der Anitellg von Verfuben. — Zacher: ausgew. Gapitel der 
beutihen Grammatik; deutſche Mythologie; Mebgn der deutjchen 
Geſellſchaft in 2 Abtblan. — Heil: Metrit der Griechen u. Römer; 
uvenal's Satiren u. Geſchichte der rom. Satire; im Sem.: Soraz 
den; Uebgn des Projem.; Leitg einer philolog. Geſellſchaft. — 
Ulrici: Geſchichte der Philoſophie Kants. — Kühn: Uebgn im 
Sem. f. angewandte Naturkunde; Einleitz in das Studblum der 
Landwirtbicdaft (Emcepllopädie u, Metbodologie der Landwirtbichaftss 
wijlenfchaft); allgem. Ackerbaulehre; Thierzuchtlehrez Uebgn im lands 
wirtbieaftt,phyfioleg. Kaborat. — Goſche: Erflärg der Gedichte 
der Hamaſa; —— des Koran; Elemente der tärk. Sprache; 
deutjche Literaturgefchichte von Opitz bis Gottſched; über Richard 
Warner befonders als Dichter u. Kunſtohlloſeph; literarhiſtor. 
Nebgn. — Dümmiler: rom. Geſchichte jeit der Konigszeit; ältefte 
deutiche Geſchichte; hiſtor. Sem. — Haym: Geſchichte der Philos 
ſophie; Logik; Geſchichte des deutſchen Romans feit Wieland. — 
Krans: Pharmakognoſie; über Kruptogamen; mifroffop. Practicun; 
botan. Sen. — Gonrad: Nationalöfonomie; Geſchichte der 
Nationalölonomie; Finanzwiſſenſchaft; ſtaatdwiſſenſchaftl. Sem.; 
ſtatiſt. Ueban. — Droufen: deutfche Geichichte von den Anfängen 
bis zur Reformation; neueſte (vornebml. deutiche) Gefchichte ſeit 
1845; hiſtor. Sem.; Uebgn zur Ginführg in die menere Kunſt. — 
Kirchhoff: Länderkunde von Europa (mit Ausſchl. von Deutſch-— 
land}; geograph. Uebgn; geograph. Nepetitorium; über Herodot's 
Lauder⸗ u. Bölkerfnnde. — Grenacher: Zoologie als Syſtematik; 
über die Weichtbiere. — Hiller: Geſchichte der griech. Yiteratur, 
insbefond. der Poeſie, feit den ac er Grtlärg von Aeſchylus 
„Sieben gegen Theben“ u. fonitige Uebgn im Sem.; Zacitus, 
Annalen. — Dittenperger: gelch, Staatsaltertbüner; im Pro: 
fem.: Dvid’s Falten; Uebgn im philolog. Sem. — Sudier: 
allgem. Geſchichte der franzof. Literatur; UÜebgn des roman. Sem. 
gemeinfchaftl. mit Wardenburg. — v. Fritjd: Paläontologie; 
Gefteinsiehre ale Grundlage der Bodenkunde; über Vulcane; mine 
ralog., geognoſt. u. palüontolog. Uebgn, gemeinihaftl. mit Küdede; 
—— Sem. — Elze: —— des pſeudo⸗ſhakeſpeare⸗ 
ſchen Luſtſpiels Fair Em; Geſchichte der engl. Lieratur ſeit der 
Reſtauration; Uebgn im engl. Sem. — Volhard: Titriermethoden; 
Experimeutalchemie 1. Ib.; prakt. Uebgn im chem. Yaborat., ges 
meinfam mit Schmidt. — Kantor: Determinantentbeorie; Theorie 
der ellipt. Aunctionen. — Heydemann: Encpfopädie der Archäo— 
logie; über PBompeil; ee leban. — Wangerin: funthet. 
Geometrie; über conforme Abbildg von Flächen; analyt, Mechanik; 
leban des mathemat. Sem. — PIT. exir. Gifenbart: Schiene 
der Nationnlöfonomie; Sinangwiffenfchaft. — Herpberg: Geſchichte 
der Nömer u. der Germanen, von Konftantin d. Gr, bis auf Alboin ; 
Geſchichte des buzantin. Reiches, — E. Tafchenberg: allgem. 
Injertenfunde; Mebgn im Beitimmen der Inſecten; über Käfer. — 
Freytag: audgem. Abfchnitte der ſpec. Thierzuchtlehre; ſpec. Ihiers 
zuchtiehre; landwirthſchaftl. Buchführg u. Abſchäßungslehre. — 
Märder: Agriculturchemie 1. Tb. (die Naturgefepe der Ernährg 
der landwirtbichaftl. Gulturpflangen); Zechnologie der Kohlenhydrate, 
die Tandwirtbfchaftl. Nebengewerbe; technolog. Exreurſionen. 
Bellbanfen: Grllirg des Buches Daniel (auch 1. Zuhörer, Die 
der Elemente des Syriſchen nicht kundig find); Grundzüge der arab, 
Geſchichte u. Yıteratur; Kortfepg der Lectüre oriental. Schriftiteller. 
— Wuͤſt: landwirthſchaftl. Majchiuens u. Geräthekunde; techn. Er⸗ 
curfionen u. Demonſtratt.; Drainage u, Wieſenbau. — Ewald: 
Koritwifienichaft 2. Th.; Geſchichte des Hauſes Hohenzollern; allgem, 
nenere Geſchichte jeit 1660, — Püg: Grundzüge der Ihieranatomie 
n. Phoſiologie; ſporad. Arankpeiten der Hausthiere ; über anſteckende 
Ihierfranfpeiten mit Rückſ. auf die Zoonoſen des Menſchen; Elin, 
Demenftratt. u. diaguoſt. Uebgn im Ibierfpitale verbdn mit dyirurg. 
Overatt. — Schum: allgem. Gefdsichte des Mittelalters bis zum 
12. Zahrb.; Geſchichte der röm. Päpite vom bafeler Goncile an; 
mittelalterl. Diylomatif (vornebmi. der dentichen Kaiſerurkunden u. 
päpftl. Bullen); hiſtor.krit. Uebgn an mittelalterl. Originalbands 
fhriften. — €. Schmidt: über Alkaloide; pbarmacent. Chemie 
1. Ib.; prakt. Mebgn im chem. Yaborat,, gemein‘. mit VBolbard. 
— Oberbeck: andgem. Gapitel der Elektrotechnik; Theorie der 
Elektricitat u. des Maguetiemus; über die Definitionen phyſikal. 
Gonitanten u. ihre Meſſung nach abfolutem Maaß; erperiment. 
Ueban im pbufifal, Laborat. — Kirchner: Verfälfchg u. Prüfg 
der Milch u. der Butter; Mollereiwefen; Ueban nu. Demonitmit. 
im Molkereiweſen. — Krohn: Staat u. Geſellſchaft im 19,- Jabrb. ; 
Erklärg von Kant's Aritif der reinen Vernunft; vbiloford, Uebgn 
über Ariſtoteles' Schrift de anima; über Dante's göttl. Komödie u. 
Erklärg des, Theils. — Glogau: Pfuchologie; Lertäre u. Erklärg 


1247 


— 1883. 8 35. — Literarifdes Gentralblatt — 25. Auguſt. — 


1248 








von Platon's Theätet. — Gering: angelfähl. Grammatif. u. 
Erklarg ausgew. Texte; Geſchichte der angelſächſ. Literatur; mittels 
bochdeutiche ———— der Lieder Walther's von der 
Vogelweide).. — Prdoce. Corneliue: Molerularpbvit; Elemente 
der Mechanik u. Maſchinenlehre. — Brauns: Geologie; Etbnologie 
Oftafiens; techn. Geologie f. Studierende der Kandmwirtbicaft. — 
I Schmidt: Geſchichte des griech. Epos u. Erklarg von Domer's 

lias; Uebgn im Lateiniſchſchteiben; epigraph. Uebgn. — Yüdede: 

ineralogie; Arvitallegrarbie; mineralog., geognoſt. u. paläontolog. 
Uebgu gemeinihaftl. mit u, Fritſch. — Bastkalen ae: altind, 
(Sansfrit:) Grammatif; Sansfritübgn 3. Curſus; Sanstritüban f. 
Anfänger ; griech. Grammatik 1. Th. (Yautlebre), — O. Taf * 
berg: über thier. Parafiten, beſonders diejenigen. des Menſchen u. 
der Saustbiere; -praft. Meban im ergliedern der Thiere f. An— 
fünger. — Wiltheiß: Differentials u. Integralrehnung; Uebgn 
in der Differential» u. Antegrafrehnung. — Baumert: Geſchichte 
der Chemie; Chemie der aromat. Verbindgn. — v. Stein: die 
Lehre Schopenhauer's. — Wend: deutfche Geſchichte vom weitfäl. 
Arieden bis zur Mitte des 18. Yabrb.; Geſchichte der Kreuzzüge; 
hiſtor. Uebgn. — Lehmaun: über die Polarregionen u. ihre en 
terfha; Hülfsmittel u. Methode des geograph. Interrichts. — 
Neumann: Quellenfunde der röm. Geſchichte; die Stellung der 
arieh.sröm. Welt u. des röm. Staates zur chriſtl. Neligion u. 
Kirche; Uebgn auf dem Gebiete der alten Geſchichte (Geſchichtſchreiber 
der mithridat. Kriege). — Zopf: Morphologie u. Pbufiologie der 
Pilze; Pflanzenanatomie. — Leett. Franz: Garmonie u. Modus 
lationslebre; Gurfus im einzelnen u. doppelten Gontrapund. — 
NReubfe: Sarmonielebre u. Curſus im einfachen u. doppelten 
Contrapunct; Yeitg der Uebgn des afad. Gefangvereind; Geſchichte 
der Muſik. — Aue: Dickens' Christmas carob; praft. Uebgn im 
engl. Sem.; Weberfepg von Schillers Geſchichte des 30j. Krieges 
ins Englifhe; Elemente der engl. Sprade u. Erflärg dass leich⸗ 
teren Schriftſtellers. — Wardenburg: Beſprechg ber franzöſ. 
Literatur in Dir Sprache; franzöf, Syntax; Uebgn des roman. 
Sem., gemeinſchafti. mit Sudier. 


33. Greifswald. Anfang: 15. October. 
1. Thrologifhe Bacultar. 


‚Pi. ord. Zötler: neue Kirchengeſchichte feit der Reformation; 
chriſtl. Sumbolif; Sem.: kirchenhiſtor. Hebyn. — Hanne: fiber 
das Chriſtenthum als höchſte geichichtl. Neligiensitufe mit näherer 
Darlegung ihres Berbältnifies zum Zabverbum einerfeits w. zum 
claſſ. Altertbum andererfeits; Über Die Beſtimmung des Menfchen, 
vom Standpunct des chriſtl. Glaubens, illuſtr. durch die naturwijiens 
ſchaftl. Ergebniſſe der neueren Anthropologie ; prakt. Theologie 1. Ib. 
— Gremer: Erklärg des Gebetes des Herrn; drütt, Ethik; Paitorals 
lebre; Sem.: u) neuteſt. Mebgn, b) doqmat. Uebgn; Yeita der bos 
milet. u. paitoraltheolog. Ueban des praft.sibeolog. Inſt. — Bredens 
famp: Winleitg in das N. Teit.; Erklaärg der Gencis; Sem.: 
altteſt. hd > — Pf. extr. Gieſebrecht: bebr. Grammatik; 
GErflärg der Heinen Propbeten der affur. Periode (8. Jahrh. v. Gbr.); 
über Benugg u. Auslegung des A. Teſt. im N. Teit. 


1. Iurihiihe Racnität. 


Pf. ord. Bebrend: deutſches Privatrecht; Handels⸗, Wecielr 
u. Seercht; Sem.: bandelsrechtl. Uebgn. — Gäberlin: deutiche 
Reichds u. Nechtögefchichte, Strafrecht; Itrafrechtl, Neban. — Bier— 
Ling: deutfches Strafprocehrecht; itrafrechtl. Meban. — Senffert: 
Pandelten (ohne Erbrecht); ord. Givilpreceh; Sem.: exeget. Ueban. 
— Pf. extr. Störk: deutſches Staatsreht; Verwaltungsrecht 
(Preußens innere Verwaltg); europ. Völkerrecht im Friedens⸗ m. 
Kriegszeiten (mit Einſchl. des öffentl. Seerechts); Uebgn im Quellen: 
material der Diplomat. Staatengeſchichte. — Fiſcher: röm. Gipil: 
proceh; im Anſchl. daran im Senm.: Uebgn aus Gajus' Inſtitutt. 
Buch IV. — Prdoc. Medem: Grörterg berühmter Griminalrechtes 
fälle; Gefchichte u. Theorie des gerichtl. Beweiſes. — PF. ord. 
Baron wird fpäter anzeigen, 


III. Medicinifhe Kacultät. 


Pf. ord. Bernice: Aranenfrankpeiten 1. Tb.; geburtshülfl. 
Uebgn am Phantom; gynäkolog. Klinik u. Politlinik. — J. Budae: 
foit, Anatomie 1. Ib.; Anatomie der Sinnesorgane; Präparieräban. 
— Grobe; über die Gefhwälite 1. Ib.; allgem. Patbelogie u. 
Therapie u. allgem. vatbolog. Anatomie mit Demonitratt.; demon— 
itrat. u. praft. Curſus der vatholog. Anatomie n. Pbofiologie. — 
Mosler: phufifal,cdiagneit. Curſus; doliflin. Referat; medic. Klinik 
u. Boliflinit. — Yandeis: (ixrverimentalpbufiologie, eine Sälfte; 
Anleita zu jelbititänd, phofiolog. u. biltolog. Unterfuchgn f. Geübtere. 
— Schirmer: ausgew. Gapitel der Augenheilkunde; Angenoperas 
tionsenrfus; ophtbalmojfop. Uebgn; Augenklinik, in Berbindg mit 
dem Ambulatorium der Augenkranken. — P. Bogt: Über ausgew. 








Gapitel der allgem. Ghirurgie; chirurg. Klinik u. Augenklinik. — 
Schulz: Valneologie; Arzneimittellcehre (Theil.) — PM. extr. 
Gicitedt: über Gautfrankbeiten mit Demonitratt.; über Zupbilis 
mit Demonjtratt.; geburtsbälfl. Uebgn am Phantem. — Hacker: 
mann: über Jufectionekrankheiten in Being auf öffentl, Geiund: 
beitspflege u. Dedicinalpolizgei; fiber gerihtl. Medicin. — Arndt: 
über Trovboneurofen; allgem. u. ſpec. Pſychlatrie durch Demonitratt. 
erlänt.; Gleftrodiagneitif u, Elektrotherapie. — Krabler: vbufital, 
Diaguortif; Kindervoliklinik u. Ambulatorium; ansgew. Gapitel der 
Padiatrik. — Sommer: Demonitratt, ausgew. Theile des menſchl. 
Körpers; topogranb. Anatomie mit Demonftratt.; Grundzüge der 
vergl. Anatomie. — Rinne: über Kriegschirargie; jpec, Chirurgie 
(2. Ib., Arankbeiten der Extremitäten), — Prdocee. Bengels: 
dorff: Über Nahrungsmittel m. Diäteti, — v. Preufcben: Pa 
thologie u. Therapie des Wochenbettes; Theorie der Geburtäbülfe, 
— A Budge: Knochen- u. Bänderlebre; Hiftologie u. mifrojfor. 
Anatomie. — Beumer: über öffentl. Gefundbeitspflege u. Medicinals 
polizei. — Strübing: fper. onen u. Therapie. — Löbker: 
dirurg. Anatomie mit Demonitratt.; über Aracturen u. Luxationen. 
— Schondorff: poliflin. Demonitratt. von Obrenfranten. 


IV. Pbilefonbiihe Facultät. 


Pf. ord. Shwanert: chem. Practicum, gemeinichaftl. mit 
Limpricht; ansgew. Gapitel der techn. Chemie; Befprechan über 
pbarmacent.echem. Gegenſtaͤnde; Pharmacke 1. The; analut. Chewie. 
— 6. Baumitark: Wirthſchaftepolitik, allgem. Grundfäge u. ausgew. 
Abſchnitte; Sicherbeitspoligei. — Münter: über Mytologie; Mor: 
vhologie u. Spitematif der Kryptogamen (Pilge ausgejchloffen); 
Pharmakologie. — v. Feilitzſch: Wärmelehre; allgem. Experimental» 
vbufit I. Tb., u. zwar über centrale u. polare Kräfte. — Baier: 
über das Weſen des Chriſtenthums; Logik u, (rkenutnißtbeorie; 
Leitg philoſoph. Uebgn Aber Die verfchied, Principien der Syitem: 
der Philoſophle nu. Fortſeßzg von Kant's Kritik der reinen Vernunft. 
— Limprict: anserlef. Gapitel der Gbemie; Chemie 2. Tb.; 
diem. Practicum, gemeinfhaftl. mit Schwanert. — Ablimwart: 
arab. Grammatik; Erklaärg des Diwäns der Hodseiliten; türf. Grau: 
matif. — Sufemibl: ur des eriten Buched des Lucretius; 
Geſchichte der griech. Profa bis zur Alexandrinerzeit: aritetel. 
Uebgn. — Preuner: ardäolog. u. mutholog. Uebgn; über 9* 
Vaſen u. —— röm. Alterthümer. — Kießling: Geſchichtt 
u. Encyklopaädie der Philologie; Proyerz’ Elegien; im Zem.: 
a) Bergil's Gelogen, b) Serodot. — Schuppe: Geſchichte der 
neueren Philoſophle; philoſoph. Uebgn. — Ullmann: Uebgu im 
Scm. f. mittlere u. neuere Geſchichte; Gefchichte des preuß. Staates 
vom Tode Friedrich's 11. bis zu den Karlsbader Gonferenzen (176 
— 1819) mit Ginleitg; Ueberblick der Geſchichtequellen des 15. u. 16. 
Jahrh. — Thomé? amalut. Mechanik; analvt. Geometrie; Uebgn 
im matbemat. Sem. —v. Rilamowit-Moellendorff: Erklärg 
des Thukydides; über die Sagenitoffe der griech. Tragödie; im Sem. 
a) Platon’s Protageras, b) Gatull, Lode der Berenike. — Ger— 
ftäder: über Fortpflanzung im Thierreich; allgem. n. vergl. Mor: 
pbologie des Thierreichs. — Neifferfcheid: Sefcichte der mittel: 
hochdeutſchen Literatur; Erklärg von Hartmann's Jwein; im Profem.: 
Yeben u, Werke des jungen Goctbe; im Sem.: Erklärg von Difriede 
Gvangelienbuh. — Kofchwik: provenzal, Grammatif m. Erklärg 
der älteften provenzal, Denkmäler; im Sem.: Ueban über Moliere. 
— Zimmer: vergl. Grammatit der griech. Sprache (Laut⸗ n. 
Formenlehre); ind. Neligionsgefchichte; alte u. mittelirifche Grams 
matit. — Liebiſcht phoſikal. u. chem. Kryſtallographie; Mineralogie 
2. Ib. ; kryſtallograph. u. mineralog. Uebgu; Arbeiten im mineralog. 
Int. — PM. exir. Scholz: geolog. Practicum; Geologie. — 
Minnigerode: lebgn im matbemat. Sem; Differentials u. Jntes 
— Theorie ber —— — F. Baumſtark: gerichtl. 

hemie; über Alkaloide; ausgew. Tapitel der Hygieiune (Luft u. 
Waſſer). — Pol: Converſatorium über pommerſche Alterthümet, 
mit Grflärg der betr, Kunſtwerle; Geſchichte des Kloſters Eldena; 
diplomat. Uebgn. — Gredner: vbyf. Geographie Afrifad; Känders 
Funde von Guropa (mit Ausichl, von Deutfchland); über die Urzeit 
u das Alter des Menſchengeſchlechtes. — Seeck: Uebgn des Sem. 
anf Dem Gebiete der alten Geſchichte; griech. Niterthämer, — 
(enratb: Geſchichte der alt: u. mittelengl. iteratur; im Sem.: 
Shakeſpeare's Komeo and Julie. — Mude: tbeoret. Rational: 
öfonomif (Volfswirtbfchaftslehre); Theorie m. Technik der Statiſtik; 
Meoralitatiitif; narionalöfonem. u. ſtatiſt. Uebgn in der jtaatswifien- 
ſchaftl. Geſellſchaft (Fortſ.). — F. Vogt: germaniit. Meban; deutſche 
Etymologie. — Prdoce. Zachariae: Sanskritgrammatik; Inter 
pretation leichter Sauskritiexte; über das grammat. Svſtem der 
Inder nebſt Erklärg des Panini. — Holp: die Atuſtik u. ihre Be: 
ziebgn zur Muſik, Technit m. Medicin; die Pbnfif der Geſtirne 


llosmiſche Phyſit); der elektr. Funke, das elektr. Licht u. die elektr. 


| 
| 


Gricheingn in der Atmofehäre. — Leet. Marx: im Profem.: 
Interpretation von Eh. Dickens' „Ihe Chimes*; Ueberſetzgu deutſcher 


1249 


Texte ins Englifche, engl. grammat. u. Sprahübgn. — MD. Vens 
mann: tbeoret.spraft. Unterricht im .. Kirchengefange f. Iheos 
logen; Theorie der Accorde, Modulation, Bebandig des Chorals, — 
Lehrer Drönemwolf: Intervallens, Accord» u. Darmontelchre. 





34. Marburg. Anfang: 15. October. 
L Theotogiſche Racultät. 
Nanke: Geſchichte des neuteſt. Fanons; Nömerbrief; exeget. 
Uebgun. — Heinrici: Encyklopädie u. Metbodologie; Evangelium 
Johannis; neuteit. — im Sem. — Brieger: Airchengefhichte 
3. Th.; firdengefhictl. Uebgn_ im Sem. W. Herrmann: 
tbeolog. Ethik; ſyſt. Uebgn im Sem. — Gr. v. Baudiffin: Ges 
nefis; Geograpbie Paläftinas; altteit. Mebgn im Sem. — Adhelis: 
rraft, Theologie 2. Th.; Geſchichte der ewang. Miſſion; bomilet. u. 
katechet. Ueban im Sem. — Keßler: Pialmen; bebr. Grammatik. 
— Gornill: Geſchichte des Volkes Iſrael; ausgew. Makamen des 
Juda Charizi nah der Ausgabe von de Lagarde, Göttingen 1863; 
aͤltteſt. exeget. Uebgn f. Anfänger. 


u. Juriſtiſae Racnltät. 


Röftell: Sachſenſpiegel; Kirchenrecht. — Auds: Reichsſtraf⸗ 
proceh; Reichsconcureproceß. — Ubbelohde: Inſtitutte; Pandekten 
nach Arndts; Mecht des Beſitzes. — Enneccerus: röm. Erbrecht; 
röm. Ramilienreht; Exraminatorium über röm. Necht mit exeget. u. 
praft. Ueban. — Weſterkampt deutfches Verwaltungsrecht; deutfches 
Staatorecht; Verfaſſungsrecht der Vereinigten Staaten von Amerifa, 
— ve Liszt: Reichsſtrafrecht; Meichöftrafproceh; Geſchichte des 
deutſchen Strafrehts; Webgn in den Quellen des deutſchen Straf 

rechts (15. Jahrb.); prakt. Uebgn im Civilproceßrecht. — Platner: 
deutfches Privatrecht; deutfche Staats⸗ u. Nechtägefchichte; deutſches 
Erbrecht. — rang: Kirchenrecht; Völkerrecht; Cherecht. — Stamms 
ler: röm. Rechtögeſchichte; Neichscivilprocehrecht; deutſches Gerichts— 
verfaflungsredht, — 3, Schmidt: Pandektenpracticum. — Wolff: 
PBandektenpracticum. 


1. Medicinifhe Facultät, 


Naffe: allgem. Phyfiologie; Neyetitorium u. Eraminatorium 
über Phofiologie der Sinne, — Rofer: Operations u. Verbands 
lehre; chirurg. Klinik; hirurg. Examinatorium. — Lieberkühn: 
Anatomie ded Menſchen; Präparieriban; anatom. Examinatorium. 
— Mannkopff: ſpec. Pathologie u. Therapie; medic. Klinik u. 
Poliklinik; Hin. Craminatorium. — Schwidt:Rimpler: Inter: 
fuchgn mit dem Augeniviegel; opbtbalmiatr. Klinik; ophthalmoſtop. 
Gurfus. — Böhm: Arzneiverordnungslehre u. Meceptierfunde wit 
Receptierübgn; experiment. Unterfuchan im pharmakolog. Init. ; phars 
mafolog. Eraminatorium, — Gramer: propädent. Piuhiatrie; 
viuchiatr, Alinit, — Kalz: Exwerimentalvbufiologie 1. Tb.; Phys 
fiologie der Sinnesorgane; Graminatorium über Pbufiologie. — 
Ahlfeld: tbeoret. Geburtöhülfe: Phoſiologie der Schwangerfchaft 
u. Geburt; Mihbildungen beim Meufden; — — 
Klinik; geburtshälfl. Operationscurfud. — Wagener: Ölteologie; 
Syndesmologie. — Horitmann: Hygiene; gerictl, Medicin f. 
Juriſten; Aoonofen u. Gpizootin. — Lahs: Frauenkrankheiten; 
geburtshälfl. Neyetitorium, — Schotteliuns: patholog. Anatomie 
u. Pathogenefe 2. Th.; fpec. vatbolog. Anatomie der Krankheiten 
der Refpirationsorgane; mifroffop.stechn. Curſus der patbolog. Ges 
webelehre; Anleitg zum felbititänd. patbolog.sanatom, Arbeiten. — 
Hüter: geburtsbüli. Phantomübgn; geburtshälfl, Eraminatorium 
u. Revetitorium. — D. v. Henfinger: Kinderfranfheiten. — 
Saffer: Hiftologie. — Frerich s: phofiolog. Diagnoitif; veneriſche 
—— — Strahl: Zengung u. Entwidelnngsgeichichte des 

euſchen. 


IV. Bhiloiophifhe Facuttät. 


Stegmann: tbeoret, Mechanit 2. Tb. ; geometr. Projertionen. 
— Bwenger: Experimentalchemie 3. Th. mit Mückſ. auf Phar— 
macie m. Medicin; chem. Uebgn; Gxraminatorium über Gbenie u. 
Pharmacie. Dunker: Paliontologie; Examinatorium über 
Geologie u. Palaͤontologie; geolog. u, paläontolog. Practicum. — 


Glaſer: theoret. Rationalökonomie; Geſellſchafts- u. Wirthfchaftss 


ſyſtem der Phufiofraten. — Herrmann: —— des Mittelalters; 
hiſtor. Uebgn. — Wigand: allgem. ı. ſoſtemat. Botanik 2. Th.; 
Pharmakognoſie; Logik in der Natur; botan. Uebgn mit dem Mikro— 
ffop ; mitröſtop. Prüfung der Yebensmittel ; pharmakognoſt. Practicum. 
— Gäfar: rom. Piteraturgeichichte 2. Tb.; Ariſtophanes Fröſche; 
Huperides n. font. Mebgn im philolog. Sem. — 8. Schmidt: 
arieh. Grammatit; Balerius Flaccus u. fonft. Uebgn im philolog. 
Sem. — Melde: Elemente der Aftronomie (Korti.); Experimentals 
vbufif 2. Th.; vraft. phyſikal. Uebgn (mit Keufner m. Elſaß). 
— Diepel: Finanzwiſſenſchaft; Zollweſen u. Sandelöpolitif. — 
Kucae: deutjche Kiteraturgefchichte von den älteſten Zeiten bis 1400; 


— 1883, 835, — Literarifhes Tentralblatt — 25. Auguſt. — 





1250 


germanitt. Sem. — Ymiti: vergl. Flexiondlehre der indogerman. 
Spraden; Sanskrit; Perfiih (fort), — Beramann: Geſchichte 
der Philofopbie; vhiloſoph. Uebgu. — Greef: Zoologie u, vergl. 
Anatomie der Wirbeltbiere; Parafiten. — Stengel: ältefte Denke 
male der franzöf. Sprache; Encuflopädie u. Metbodologie der roman. 
Philologie; roman.sengl,. Sem. — Barrentrapp: Geſchichte des 

eitalters der Reformation; biltor. Sem. — Zinde: organ. Chemie; 
chem. Unterfuchgn; Nepetitorium über anorgan. u. tbeoret. Chemie, 
— Goben: Kants Philofoybie; pädagog. Anfichten der deutſchen 
Philoſophen; philoſoph. Ueban über Kant. — Fifher: Geographie 
der Mittelmeerländer; deutſche Golonifationen; geograph. Uebgn. — 
Bormann: Ältere griech. Geſchichte; althiftor. Sem. — KHlode: 
Mineralogie; Anleitg zum Beftimmen von Kryſtallen. — v. Drad: 
Integralrechnung; geometr. Anwendg der re Uebgn 
aus der Differentialgleihung. — Geh: analyt. Geometrie des Raumes; 
ſphaͤr. Trigonometrie; allgem. Figenſchaften der Gurven; analıst.» 
geometr, Ueban. — v. Sybel: griech. Mythologie; archäolog. Uebgn. 
— Feußner: theoret. Phyſik 2. Ih.; Anwendg der Differentials 
gleichung zur Löſung phyſikal. Aufgaben; Iheorie der Beobachtungen 
u. Ausgleſchung der Beobachtungsfehler; vraft.sphofifal. Uebgn (ges 
meinfhaftl. mit Melde). — Lenz: allgem. Geſchichte von Diocler 
tianbis auf Karl d. Gr.; GBejchichte der engl. Revolution; hiſtor. 
Profen. — Birt: latein, Suntar; Ariftoteles‘ Poetik; Propertius 
u. ſonſt. Uebgn im Proſem. —Natbke: dem. Technologie; Beſprechg 
über neuere chem, Unterſuchgn. — Moeſta: allgem. Geologie; theoret. 
Geologie; Entwidelungsgeihichte der Erde. — Keßler: bebr. 
Grammatit; haldäifch mit Interprett. aus Esra, Daniel u. d. Tare 
gumim; Religion Mubammevs. — Fittica: tbheoret, Chemie; 


analyt. Chemie; Gejchichte der Chemie 1. Th. — Koch: Geſchichte 


der deutſchen Literatur feit dem . der romant, Schule bis 
u Goethe's Tod; literar⸗hiſtor. Uebgn über Leſſing's Laofoon, — 

lein: Geometrie der Lage mit Mebgn. — Natorp: Piuchologie; 
philofopb, Uebgn Über Artitoteles' de anima. — GIfas: theoret, 
Medyanit; Polarifation des Lichtes; prakt. phyſikal. Nebgn (gemeins 
ſchaftl. mit Melde), — Sarrazin: ausgew. Gapitel der engl. 
Syntar; Shakeſpeare's Macbeth; mittelengl. Uebzn. — Stoſch: 
Anfänge des Minnegeſangs in Deutjchland; althochdeutſche Uebgn. 


35, Darmſtadt. Techniſche Hochſchule) Anfang: 16. Dctbr. 


Pf. ord. Dippel: vegetabil. Morphologie u. Phyſiologie; 
mifroffop. Practicum; allgem, Mifroftopie, Th. 1 u. 2. — Dorn: 
Experimentalphyſikz ausgew. Abſchnitte der Phyſik (a. mecan. Wärmes 
theorie, b. Potentialtbeorie mit Anwendg auf Eleftricitätds 
lehre); phyſikal. Practicum a) f, Anfänger, b) f. Fortgefchrittenere. — 
Gundelfinger: Ginleitg in die höhere Matbematif, mit Ueban ; 
Differentials u. Jutegralredinung I u. II, mit Uebgn; analyt. Geos 
metrie I u. 11, mit Uebgn. — Henneberg: matbemat. Sem.; 
Mechanik 1 (einſchließl. der graph. Statik); Mechanik II (analut. 
Mechanik); Elemente der Mechanik. — Landsberg: Theorie der 
Gonttrnett.: (Eifenconitructt. des Hochbaues; Theorie der Gonftructt.: 


Bruͤckenbau II (eiferne Brüden, eiferne Balfenbrüden); Uebgn dazu. 


— Lepfins: Mineralogie; Geologie; — Practicum. — 
Lincke: Maſchinenelemente; Baumaſchinen 1; Maſchinenzeichnen; 
Mafchinenconttrniren; Klnematik. — Marx: Baumaäterialien; Ele— 
mente der Bauconſtruction; Bauſtile 11; Banftilüban; Bauzeichnen. 
— Rell: Trigonometrie; Methode der Heiniten Quadrate; niedere Geo⸗ 
däfie; höhere Geodaäſie. — Rodenberg: algebr. Analvfis; ſynthet. u. 
daritell. Geometrie 1; daritell. Geometrie 11; Arbeiten im matbemat. Inft. 
Roquette: Gefchichte der Literatur im Zeitalter der Renaiſſance; 
über Goethe's Fauſt. — Schaefer: allgem. Kunitgeichichte, 1. Gurfus, 
— Schmitt: eleftr. Eifenbabnfignale; Brüdenbau 1; Uebgn zum 
Grundbau, Brüdenbau Im. I, u. Waſſerbau I; Gncuklopädie des 
Waffer u. Straßenbaues; Erd-⸗ n. Tunnelbau; Waiferbau I. — 
Simons: Gonftructt, des Hochbaues; malerifche Perjpertive; Ornas 
mentik. — Sonne: Gifenbahnbau I u. Straßenbau; Eifenbahn» 
bau 1. — Staedel: anorgan. Erperimentalchemie; Ghemie der 
ed ge einſchließl. der Theerfarbftoffe 2. Th.; chem. Uebgn 
im Yaborat. — Thiel: chem, —— l, 2. an (organ. Tb); 
rem. Technologie II (Technologie des Waſſers, der Brenn u, Leucht⸗ 
ttoffe); chem. Technologie IN, a) Schmiermittel, b) Nabrungss u. 
SGenufmittchh. — Wagner: Aulage u, Einrichtgq von Gebäuden | 
u, I; Entwerfen von Gebäuden; Banfüpra. — Werner: Kraft 
mafchinen II Dampfmaſchinen). — Pf. extr. Eger: frangöf. 
Sprache (ectüre aus Eger's „Choix de la literature technique 
moderne de la France*); Grammatif der ital. Sprade, Lertüre 
von Farina's „„Raeconti e scenin. — Kittler: die Lehre vom 
Magnetismus u. von der leftricität: —— u. dynamo⸗ 
eleftr. Maschinen, Kraftübertragung; eleltr. Practicum. — Kumpa: 
geometr. Zeichnen u. Elemente der Projectionslehre; Freihand— 
zeichnen ; techn. Zeichnen. — Noack: Zeichnen u, Malen. — Prdoce. 
Adamy: Kunſtgeſchichte. — Graefe: Logik; Theorie der Qua— 


1251 





— 1883, M 35. — Literarifhes Centralblatt — 25. Auguſt. — 


1252 





Linien doppelter Krümmung; Theorie der Determinanten. — 
analut. Chemie 1 (Maas u. Gasanalvfe); techn. Analvie. 
v. Koch: B—— — v. Willmann: Glemente der 
Bauconitructt., Uebgn; Steinſchnitt; ſtatiſch unbeitimmte Sufteme; 
Anwendg der graph. Statik auf Brüden: u. Dachſtuhlconſtructt. — 
Lehrer ®öbel: Plan —— I—IN, — Helnzerling: Grunde 
spe der Restsniinh aft. — Klaas: Encyklopädie der Cultur— 
technik, einſchließl Emm u. Drainage; Gonjolidationds: u. 
Separationeweſen. — ————— Encuflopädie der Lands 
wirtbicdaftölebre. 


Anton: prakt. Telegraphie. — Hangen: 
Stern: Gundeiswillenfhe t. 


engl. Sprache. — 





36. Münden. (Sorftafabemie.) Anfang: 15. October. | 


Borggreve: Holzzucht. — Knorr: Forſtſchuß. — Mühl: 
baufen: Koriteintbeilung u. Wegebau. — —“ Forſtbotauit. 
zarte Geodaͤſie. — Daube: Chemie u. Mineralogie. — 

ir 6. Müller: allgem, Botanif. — Mena ger: fpec. Zoologie. 
gie arth: Givilredt. — Eggert: Finanzwiſſenſchaft. 








Ausführlicere Kritiken 


erilemen über: 


Broſch, Lord Bolingbrofe und die Whigs und Zories feiner Zeit. 
(Beil, z. Allg. Itg. 219.) 

Cieeronis Calo major, publ. par Rinn. (Revue erit. 33.) 

Hann, Handbuch * Klimatologie. (Beil. 3. ber —9— 219.) 

Knauz, monumenta eeelesige Strigonensis, eipel: Stimmen 
aus Maria⸗Laach. AXV, 2,) 

Stentrup, praeleeliones dogmaticae de verbo incarnato, (Kaffe: 
Ebend.) 





Bom 11, bis 18, Auguſt And nachttehende 
neu erfchienene Werke 


auf unferem Nedactlonsbureau eingellefert worden : 


d’Arbois de Jubainville, essai d’un catalogue de la litterature 
epique de V'Irlande etc, Paris, Thorin. (CLV, 282 8. 8.) 

Aristophanis Thesmophoriazusae.  Reeens, von Velsen, 
Leipzig, Teubner. (8.) cH 2. 

Arnim’s Tröſt SEN: Hrag. von Pfaff. Lief. 2, 3. reis 
burg i/Br., Mohr. (8.) à cf 1, 20. 

Baharad, Abriß der Geſchichte der Potentiaftheorie. Göttingen, 
Vandenhoeck & Ruprecht. (8.) cH 2. 

Benbam, Katbharine und Graufurd Tait, Gattin und Sohn von 
Arhibald Campbell, Erzbifhof von — Nach dem Eng» 
lifchen von Hensler. Gotha, F. U. Pertbes. (8.) AM 4. 

Bismarf nad dem Kriege. Leipzig, Renger. (IV, 330 ©. = 

Bratke, Juſtus Gefenius, fein Yeben und fein Einfluß auf die 
bannöver'sche Landeskirche. Göttingen, Vandenhoeck & Nupredt. 

4, 


8) M 
Berlin, Augerſtein. ($8,) 


— 

De, Shakeſpeare's Hamlet, Prinz von Dänemark befprodhen x. 

D Böttingen, Vandenhoeck & Rupredt. (8.) 1. 
( } 


ir Horaz und feine Zeit. 

Diefamp, die neuere Riteratur zur päpftlichen Diplomatif, Münden, 
Weiß’ Buchdr. (86 ©. 8. 

Grube, Gerbard (root und feine Stiftungen. Göln, Baden in 
Gomm. (V, 100 ©. 8.) 

Herder, Benjamin Franklin's Rules for a Club established in 
Philadelphia, übertragen und — als Statut f. eine Geſell⸗ 


695 von Freunden der — eröffentlicht von Supban. 
erlin, Weldmann. (Kl. 8.) HM 


allgemeine Turnfunde, 


Berlin, Gaertner's Berl. 


Hoffbaner, kurzer Abriß ur deutfchen ee Frank⸗ 
furt a D. Harnecker & Go, in Comm. 30. 
Keller, Glementarbuch der lateinischen srmenlepre mit einem 


Borabularium. Saalfeld, Niefe. (A. 8.) M 1 
Kingälen, Briefe und Gedenfblätter, brag. von feiner Gattin. 
Heherfepung von Sell. 3. Aufl. Gotha, 3. U. Perthes. (HI. 8.) 


edler, der italienische Geſe nen über die Givils und Militärs 
penfionen. Göttingen, Huth. (31 ©. Al. 8.) 


ternionen mit Anwendg anf die allgem, Theorie der Flächen Sale ı» ——— Völkerrecht. 
e: | 


—— * von Bergbohm. 
8 


. Bd, Berlin, Weidmann. (Gr. 8 
miper römifhe Ehronglogie. 1. Bd. —* (8) AM 8 
iller-Hauenfels, tbeoretiihe Meteorologie, Mit Begleit- 


fhreiben von Hann, Wien, Spielhagen & Schurich. (Gr. 8.) 
Morpurgo ‚ Arbogaste e l’impero romano dal 379— 394. Trieſt, 
Buchdr. d. Lloyd. (34 ©. 8, 
orbof, der Re Gifenbahnsan. 6. Heft. Leipzig, Scholpe. 


oft e kr er rn nadı $ 36 der Neichsconcursorbnung. 
Gajjel, Kav. VII 

Bun, Bi ie in pa —* Büdern Fr ——— 

trop e Textausgabe u. Ueberſetzung. 2. Au reibarg i/dr., 

Mohr. (Gr. 8 0 —— ss 

Peter, historicorum — fragmenta. Collegit ete. 
Teubner. (RI. 8.) 4, 50, 

Poelae ninores. Recens. Baehrens, Vol, 5. Gbend. (Al. 8.) 


of 4, 
—*8 und Schmiele, —— f. höhere Schulen. 
Berlin, Gaertner's Berl. (8.) 
er Unterſuchungen über die — der Klänge ber 
treichinjtrumente. Münden, Aranz in Gomm. (VII, 88 ©. $.) 
Noediger, Paradigmata zur altſächſiſchen Grammatit im "Ans 
(htuß = ER Paradigmata 2. Berlin, Weidmann. (8.) 


—— ——— — Verſuche vom Su a der Social⸗ 
politif, Tübingen, Laupp. (XVI, 168 ©. 8 

Scaffer, zur eg ber — Bean der 
Bindehauterkrankungen ien, Seidel & Sohn (66) 41. 

v. Scheurl, zur —— rage in der proteltantifchen Landes— 
en Bayerns dieffeits des Rheins. Areiburg iBr., Mohr. ($.) 


Schriften Notker's u. feiner Schule. Hreg. von Piper. 2, > 
2. Kief. u. 3. Bd., 1. Lief. Ebend, (St. 8.) à HM 4 uch 

Sterblichkelto⸗ Tafeln, deutiche, aus den Erfahrungen von 23 Sins 
em x. Berlin, Mittler & Sohn. (LXXI, 


Leipzig, 


804 
Thloftidt Fpternaensi vita Willibordi — 


Ed, Ross- 

berg. Leipzig, Teubner. (Kl. 8.) A 1, 
zn. eh us von Nazareth. 2. Aufl, — F. U. Perthes. 
winter Dat, das Wechſelrecht des deutfchen Neiches x. Stutt⸗ 


gart, Gotta. (Gr. 8.) HM 8. 





Wictigere Werke der ausländifchen Literatur. 
Franzöſiſche. 


Album Caranda, (Suite.) Scpnltures meruvingiennes d’Armenlieres, 
Explication des planches; extraits du Journal des fouilles. 1881. 
(28 p. et planches 12 & 22. 4.) Saint-Quentin, impr. Poette. 

— sacra spieilegio Solesmensi patata, edidit card. Pitra, 
T. 4: Patres antenicweni orientales, (XXXIV, 524 p. Gr. 8.) Paris, 
Roger et Chernoviz. 

Ciasca, de Tatiani Dintessaron arabien versione, codieem arabi- 
cum valicanım decimum quarlum deseripsit Iveorumque evan- 
gelii in Tatiani opere contentorum serien exhibait, (27 p. 8.) 
Paris, impr, nationale. 

Clugnet, glossaire du patois de Gilhoe (Ardeche), suivi d’un 
essai gramsmalical, (81 p. 18.) Paris Leroux, 

Coulagne, de la varia lite de Hr men chez les mollusques 
terrestres et d’eau doute. (12 p. 8,) Varis, Chaix. 

Desaivre, le myihe de la mere Lusine (Meurlusine, Merlusine, 
Mellusigne, Mellusine, Melusine, —— ẽlude erilique el 
bibliographigue, (221 p. et planche. 8.) Saint-Saixent, impr. 
Beveist. 

Dupuy. des relations entre la France et Flialie au point de vue 
judieiaire; de l’arbitraire; de la juridietion italienne au préj dice 
des sujels fiangais, etc. (16 p. &.) Paris, Dentu. Fr. 1. 

Flonest, antiquiics gauloises deeouvertes dans le deparltement 
de la Haute-Marne. (28 p. avec ligures et plancle, 8.) Ni gent- 
te-Rotrou, imjr. Daup ley-Gouverneur. 

de Fouchier, Montcontour et ses seigneurs, du XI* au XVili® 
sicele, &tude feodale, (56 p. et planches, 8.) Poitiers, impr. Tol- 
mer et Cie, 

Godemel, droit romain: de l’action familie erciseunde; droit 
frangais: de la societe d’aequöts jointe au regime dotal. (28# p, 
8.) Paris, Cotillon et L, 


1253 





de Guilhermy et de Lasteyrie, inscriptions de la France du 
V® au XVIII siecle, recueillies et publices etc. T. 5: Ancien 
diocese de Paris. (Vl, 619 p. avec fig. et 5 planches hors lexte. 
4,) Paris, impr. nationale, j 

Houllier de Villedieu, de la propricte des noms patrony- 
miques, en droit romain et en droit frangais, (149 p. 8.) Poitiers, 
impr. Oudin. 

Jadart, Edmond du Boullay, historiographe et poete du XVi* 
sieele, heraut de France et de Lorraine, recherehes sur sa noblesse, 
ses alliances el son posterite, avec documents tires des archives 
de Reims et fac-simile de ses armoiries, (71 p. 8.) Reims, 
Renart, 

Jametel, l’enere de Chine, son histoire et sa fabrieation d’apres 
des documents chinois traduits ete. (XXX, 95 p. avec 27 grav. 
d’apres des originaux chinsis. 18.) Paris, Leroux. Fr. 5, 

Joubert, notice historique sur le chäteau du Port-Joulain et ses 
seigneurs d’apres de documents nouveau et inedits (1356-1882). 
2 enux-fortes de Huault-Dupuy. (53 p. 8.) Angers, impr. Ger- 
main et Grassin. 

Lequesne, du louage à longue durce, en droit romain et en 
droit francais. (290 p. 8.) Paris, impr. Lahure. 

Levy, un Tanah, etude sur la vie et l’enseignement d’un docleur 
juif du 11® siecle, (IV, 172 p. 8.) Paris, Maisonneuve et C!*, 
Molinier, étude sur la vie d’Arnoul d’Audrehem, maröchal de 

France (1300-1370). (359 p. 4.) Paris, impr. nutionale. 

Morise, droit romain: de la procedure eriminelle ä Rome depuis 
l’ötablissement de l’empire jusqu'ä la mort d’Alexandre Severe; 
droit frangais: des cas oü l’exereice de l’action publique est sub- 
ordonne a la plainte de la partie lösce. (238 p. 8.) Paris, Co- 
tillon et Ci®, 

Parise, du pignus in causa judicali captum, en droit romain; 
de l’hypotheque judiciaire, en droit frangais, (246 p. 8.) Laval, 
impr. Jamin. 

Perrin, élude sur la mise en scene, Lettre ä M. Sarcey. (88 p. 
8.) Paris, Quanlin. 

Petit, droit romain: des assemblees legislatives ä Rome; droit 
—— du droit de reunion. (292 p. 8.) Paris, impr. Colillon 
e . 

de Rosny, la civilisation japonaise, conferences faites ä lecole 
— des. langues orientales. (VIII, 400 p. 18.) Paris, Leroux, 

r.5. 





Italieniſche. 


Anneo Floro, epitome della stwria romana da Romolo sino a 
Cesare Augusto: antieo volgarizzamento anonimo trallo da un 
manoserilto inedilo e eng: per eura di Calori. (X, 147p. 
8.) Bologna, tip. Gamberini e Parmeggiani. 

Bacco, cenni storici su Avigliana e Susa. Volume secondo ed 
ultimo. (VII, 91 p. 8.) Susa, tip. Galti. L. 2, 

Borzi, studii algologici. Fase. |, (12% p. con 9 tav. Gr. 4.) Mes- 
sina, Capra e C. L. 25. 

Cardon, svolgimento storieo della co -tituzione inglese dalle ori- 
gini ai nostri tempi. Vol. 11. (613 p. 8.) Torino, Loescher. L. 10, 

Cavapnis, instituliones juris publiei ecelesiastiei — in seholis 
ponufſieii seminarii romani tradidit. Vol. 11, II. (248,320 p. 16.) 
Roma, tip. Soeietatis cath. instruclivae, Borgo vecchio. Vol, Il 
L. 3; vol. II. L, 3, 50. 

Deeca, saggio di archeologia ed araldiea biblica, ossia studii 
biblieo-eritiei comparativi sui capi delle tribü d lsraele, e gli 
apostoli di Gesü Cristo, (106 p. 8.) Piacenza, tip. Tedeschi. L. 2. 

Fontana, del principe nelle dottrine politiche del nosiro tempo, 
(VI, 160 p. 16.) Torino, frat. Bocea. L. 3. 

Fulin, errori vecechi e documenti nuovi; a proposito di una re- 
cente pubblicatione del conte Luigi di Mas Latrie: memoria, 
(163 p. 8,) Venezia, 1882, tip. Antonelli. 

Galli, le eorrenti elettriche del suolo: studio preliminare. (34 p. 
Gr. 8.) Roma, Civelli, 

Latino, l' ultims mostra universale, e i nuovi bisogni della vita 
scolastica nel rispello igienico, pedagogico e sociale; note, giu- 
diei e proposte. Con 71 ineisioni e 41 tavole illustrative, (VI, 
279 p. 8.) Roma, tip. Bolta, L. 20, 

ah er alas i codiei miniati, (97 p. con 20 tav. 8.) Torino, Loescher. 

4 - 


Engliſche. 


Dobree's adversaria. With preface by Ihe late prof. Wilhelm 
Wagner. 2 vols, (Boln's collegiate series.) London, Bell. 


— 1883, x 35. — Literarifhes Eentralblatt — 25. Auguft. — 


1254 





Flecker, scripture onumatology: being critical notes on the Sep- 
tuagint and other versions, illustrated by proper names: also 
two appendices on alterations and transcribers’ errors. (88 p. 
8.) London, Paul. $. 3, 6. 

Mitford, through the Zulu country: its battleflelds and its people. 
With 5 illustrations, (320 p. 8.) The same place. 

Moore, lepidoptera of Ceylon, Part 7. London, Reeve, S. 31, 6. 

Phayre, history of Burma, including Burma proper, Pegu, 
Taungu, Tenasserim, and Arakan, from the earliest times to 
the end of the first war with Brittish India. (310 p. 8.) London, 
Trübner & C. S. 14, 

Scearth, the story of the old catholie and kindred movements, 
leading up to a union of national independent churches. (230 p. 
8.) London, Simpkin. $. 3, 6 

Sweet and Knox, on a mexican muslang through Texas, from 
the gulf to the Rio Grande, (8.) London, Trübner & C. S. 14, 


Amerikaniſche. 


Anderson, an historieal aketeh of the discovery ol America by 
the tenth century. Also, a bibliographie of the pre-columbian 
diseovery of America by Watson. (68.) Chicago. 5. 5. 

Martin, ine history of Louisiana from Ihe earliest period; with 
a memoir of the author by Howe; and appended *annals of 
Louisiana from the close of Martin’s “history”, 1815, to 1861’, 
by Condon. (8.) New Orleans, 5. 30, 


Antiquarifche Antaloge. 


(Mitgetbeilt von Rirähoff u Wigamd in Peipsia.) 


Glogau & Go, im Leipzig. Nr. 10, Belletriftit, Kunſt x. 
Hagemann in Straßburg. Nr. 21, Alfatica. 

Meter'fche B. in Tübingen. Nr. 52, Augen» u. Ohrenheilkunde, 
Nofenthal in Münden, Pr. 36, 37, kathol. Theologie. 
Salomon’s Antig. in Dredden. Rr. 3, VBermijchtes. 

Stuber’s Antiq. eig > Nr. 50, Theologie, 
Weſtphalen in Flensburg. Nr. 24, Theologie u. Philoſophie. 





— — — — 


Nachrichten. 


Der a. ord. Profeffor der — Anatomie an ber 
sulkn Univerfität zu Prag, Dr. Hans Ghiari, wurde zum ord, 
Profeſſor feines Lehrfaches ernannt. 

Die Privatdocenten, Pr. Schreiber in ber mebdicinifchen 
Facultät zu ———— —* Dr, Arth. Milchhöfer u. Dr. Paul 
Haupt in der philofophiichen Racnltät zu Göttingen, find zu a, ord. 
Profeſſoren in denjelben Kacultäten ernannt worden. 

In der philoforbifchen Ben zu München habilitierte ſich Dr. 
Rich. Muther aus Obrdruf. ' 

Der Seminardirector Betbe zu Weifienfels iſt zum Negierungd- 
u. Schufrath bei der Regieruug zu Stettin ernannt worden, 


Dem Profefior Dr. ©. aulee an der Forſtakademie zu 
Iharandt it der f. preuß. Motbe Adlerorden 4. GI. verlichen 
worden. Den fürzlich in den Ruheſtand getretenen Profeſſor derfelben 
Akademie, Prefler, bat die philoſophiſche Facultät zu Giepen zum 
Doctor honoris causa ernannt. 

Dem beitändigen Secretär der Akademie der Wiffenfchaften zu 
Berlin, Profeſſor Ur. Anwers, ift der Charakter als Geh. Regierungs— 
rath verliehen worden. 


Am 7. Anguft 7 im Hannover der Buchhändler Morik 

ze * früher Inhaber der Firma Schwetſchle & Sohn in 
raunſchweig. 

Am 8. Auguſt Fin Prag der Gymnaſialprofeſſor Franz Velisſty 
im 43, Lebensjahre, 

Am 9. Auguſt F in Berlin der emerit. Oberlehrer des Cöllniſchen 
Gymnafiums, Bertram, 74 Jahre alt. 

Am 11. Auguſt F in Engelberg (Kanton Unterwalden) der Buch— 
händler Rudolf Beſſer aus Gotha im 73, Lebensjahre. 


1255 


— 1883, 35. — Literarifhes Eentralblatt — 25. Anguft. — 


1256 


Kiterarifhe Anzeigen. 


—GCCCCCEEEEE 
Im Verlage von Eduard Trewendt in Breslau erschien 
“ soebe ı: [206 


Handwörterbuch der Chemie 


herausgegeben von 
Professor Dr. Ladenburg, 
Unter Mitwirkung von 
‚Dr. Berend, Dr. Biedermann, Prof, Dr. Drechsel, Prof. 
Dr. Emmerling, Prof, Dr. Engler, Prof. Dr. Gnehm, Prof, 
Dr, Ueumanu, Prof. Dr. Jacobsen, Prof. Dr. Pringsheim, 
Prof. Dr. v. Richter, Dr. Rügheimer, Prof. Dr. Salkowski, 
Prof. Dr. Tolleus, Prof. Dr. Weddige, 
Prof, Dr. E. Wiedemann, 
I. Band. Mit Holzschnitten, 
Lex. 8. 45 Bog. Preis -# 18, Hlbfrz. gebd. «X 20, 40, 3 
Das Werk wird 4-5 Bände umfassen, die in rascher & 
Folge erscheinen werden. Jährlich soll miudestens ein I 
a Dans herausgegeben werden. Jede gute Buchhandlung $ 
< ist in der Lage den ersten Band vorzulegen und nimmt 
° 
% 


Bestellungen auf die Fortsetzung an. Prospecte gratis = 
—EXXEVCAA 


> 


PR EEE DEE DEF IF 


* 


SIISTISSISIISIAE 


: 
R 


SIIIISSITDIISI 


und franco, 


Im Verlags der J. G. Cotta’seen Buchhandlung in Stutt- 
gart erschien so eben und ist durch jede solide Buchhandlung 
des In- und Auslandes zu beziehen: [208 


Wagner-Lexikon. 
Hauptbegriffe der Kunst- u. Weltanschauung 


Richard Wagner’s 
in wörllichen Anführungen aus seinen Schriften 


zusammengestellt von 
Carl Fr. Glasenapp und Heinrich v. Stein. 
Lex.-Octav, X und 984 Seiten, 
Preis: brosch. -# 15, —; eleg. in Hlbfrz. geb. H# 18, —. 


„Drama“, „Kunstwerk“, „Musik“ haben in dem Gedanken- 
kreise Waugner's einen Sinn erhalten, dessen Bedeutsamkeit 


man beachten muss, um seine Vorschläge und Entwärfe auf | 


künstlerischem Gebiete würdigen zu können; wer jene Worte 
wieder mit vollem Nachdruck gebrauchte und für den vollen 


Ernst dieser Erscheinurgen eintrat, darf nicht wie der Tages- | 


Schriftsteller gelesen werden, sondern will aus sich selbst 
ergründet und hierdurch verstanden sein. Das „Wagner-Lexikon“ 
ee eine Zusammenstellung der zahlreichen, in Wagner's 











ehriften mit besonderem Nachdruck und als Subject eines | 
eigenen Gedankens angewandten, Worte und Begriffe, indem 
es die Erläuterung dieser Begriffe aus den Schriften selbst in | 


ausführlichen Citaten beifügt, Dasselbe soll sowohl zum Nach- 
schlagen benutzt, als auch selbstständig wie eine Original- 
schrift Wagner’s gelesen werden können. Es soll den weiten 
Zusammenhang der ideellen Antriebe deutlich machen, aus 
welchem die künstlerischen Bestrebungen des Meisters her- 
vorgingen und hierdurch nuf eine Belebung jener Autriebe in 
seinem Sinne bewirken, 


Wail;, Georg, Deutſche Berfaffungsgefchichte. II. Bd., zweite 


Auflage. 2. Abth. (U. u. d. T.: Die Verfaffung des fränf. | 


Neiche. II. Bd. 2. Abthlg.) Gr. 8. XIV ©. 3411—648. 
Beh. HM 8, —. 
Der IV. Band wird im Jabre 1884 in 2. Auflage erſcheinen 


und Damit Das ganze Werk (8 Binde) wieder vollitändig gu baben 
fein, [204 


R. Gaertner’s Verlag, H. Heyfelder, Berlin SW. 


Soeben erschien: [205 


Horaz und seine Zeit. 
Ein Beitrag 


zur 
Belebung und Ergänzung der altelassischen Studien 
auf höheren Lehranstalten 


von 
W. A. Detto, 


Gymnaslaltehrer. 
Mit Abbildungen. 
8. X und 198 Seiten. »„C 3, —. Gebunden A 3, 50, 


Geschichtstabellen 
fü 
höhere —— 


Dr. C. Reihwisch Dr. E. Schmiele 


OÖberlehrer ord, Lehrer 
am königlichen Wilhelms-Gymnasium in Berlin. 
Gr. 8. 108 Seiten. c# 0, 80, 


von 
und 


Probehefte (3 Bogen) unberechnet und portofrei. 7 
Fenfhrift der Stadt Berlin 10h 

— zum 10. November 1883. — $ 

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Von 
Dr. Aar Lenz, 
Proſeſſor der Geſchichte an der Nulverſitat Marburg. 
Mir 1 Tilelbilde. 
ca. 13 Bogen ar. 8, gebunden, Subieriptionspreis 2,60 # 
— (In Partien billiger.) 
IR. Gaertner's Berfag, H. Heyfelder, Berlin S.W. 


Martin Zutber. 


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Die 
germanifde Philologie 
vorzugsweife in Deutſchland feit 1870. 

Ein encyflopäbdifcher Ueberblid 


von 


Reinhold Bechftein, 


orfautl. Profeßer am der Nniveriität Moflod, 
Separataborud 
aus der zweiten Auflage von Shmid's Eucyklopädie. 
214 Bogen. Lex. Preis oA 0, 80. 


Leipzig. Fues's Verlag (R. Reisland). 


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zur Ergänzung von Bibliotheken älteror chemisch-pharma- 
ceul. und physikal. Zeitschriften von Scheerer, Gehlen, 
Gren, Crell, Buchner, Trommsdorf; Berlin. Jahrb. T. 
Pharm. 1795— 1835. — Näheres Haasenstein & Vogler, 
Eisleben H P 19. 1203 


Berantwortl. Nebastenr Prof. Dr. Harmde im Leipyig, Bortbeftrahe Kr. 7. — Druf von W. Drugulim tm Beipsig. 


Literarifches 





für Deutfchland. 


Herausgeber und verantwortlidier Redacteur Prof. Dr. Fr. Zarnde, 


(1883. 


Verlegi von Eduard Avcsnarins in Leipzig. 





Wr. 36.] 


Erfcheint jeden Sonnabend, 


— 1, September, ⸗— 





Preis dierteljahrlich A 7. 50. 





Lirſine, Die arofrupben Arofleiaeidichten u. Avoſtel ⸗ 
legenden. 
Dieterici. die ſegen. Theologle bes Ariſtoteles x, 


Jordanixsdeorigine aclibusqueGelarum. Ed Holder. 
Dammanı, Kulturtimwie in Mrkınland. j 
Sidel, das PBrivilegium Otte 1, für die röm. Airche ꝛe. 
Deutibe ibroniten ıc. 

v. Bar, Stat u, fathol. Are in Preußen. 

Nobifs, meine Miiion nadı Apeifinien, 

Ridter, der DOberiulirad-Whlerider, . 
Willkomm, illustrationes Dorse Hispaniae eic. 


ſchwen. Rechtes ır, 





Mile vierſtudungen erbitten wir berechnet und unter ber Adreſſe der Erpebition d. BL. (Hospitaltr. 16), alle Briefe unter der des Herauegebero (Wortheftr. 7). Mur ſolct 


Wintter, die Maakanalufe ze. 
Ueber Die Bedeutung der neueſten Entwidelung bes Be 
ſchntzweſens in Deutſchland 
Airchner, Ratehiemus der Biochologie. ‚Bull, Bromatsptometriihe Tabelle. 
Haberfticd, Beiträge zur Orientierung im Bebiete des | Boetbe's Gerfe. Hrdg 


Tie inpi ben Dlineralien. Hrog. von Barbe, 
Henry, &ude sur Fanalogie en general ei sur les | Rosenberg, Beidkichte der modernen Kunft. 
formations analogiques de la langue grecque. 1 
Die Saga von Hrafnkell Freysgodi, 
KAudrum, brag. von Sumond. 
Audrum, brög. von Martin, 


Mangold Molisred Tarkhuffe. 

Beghe Jebannes, hrög. von Joſtes. 

Yindemann. Beiträges. Gharafteriit A. A. Bottiger's sc. 
Blackie, the wisdom of Goethe, 

von v. Koeper. 

Neftlebmer, das Seitenftettner Gvangeliartum ıe, 
Hafielmann, Initialen ac. 


Oſthoff, De Zumballen und Zurmoläpe der Neuzeit 10. 
Ueber. v, Leut. Borlefungen im Binteriemeiter 188484. 37) Ggernomwiß ; 
3», Böttingen; 39 Annerrud; 40) Sannower (Tedyn. 
Sochſqule 41) Aachen (Zen. Hodyichule). 


Berfetönmen eine Befprehung finden, bie der Hedartton vorgelegen haben. Beil Corteſpondenzen Über Bücher bitten wir fletö ben Namen der Berleger berfelben anzugeben 





Theologie. 


Lipsius, Rich. Adelb., die apokryphen Apostelgeschichten 
und Apostellegenden. Ein Beitrag zur altchristlichen Lite- 
raturgeschichte. 1. Bd. Braunschweig, 1883. Schwetschke & Sohn. 
(IV, 633 8. Gr. 8.) cM 15. 

Die vorliegende, in ihrer Urt claffiiche Leitung wird vom 
Verf. ſelbſt als „VBerfuch einer zufammenfaffenden Darftellung“ 
bezeichnet, der bezüglich der neuteftamentlichen Apofryphen und, 
wie bier gefchehen, zunächſt der apofryphen Upoftelgeichichten 
„mit den heutigen, durch zahlreiche neue Funde und Publi— 
cationen bereicherten Mitteln einmal babe gewagt werden 
müſſen“. Was der Verf. geleiftet hat, ift indeffen weit mehr 
als dieſes. Denn fo zahlreich heute die betreffenden Publi- 
cationen de auf den Bibliothefen vergrabenen Materiales 
immerhin fein mögen: der Verf. ijt denfelben mit feinem Werke 
weit vorausgeeilt und hat eine zufammenfalfende Darftellung 
gewagt zu einer Zeit, wo das Bufammenzufaffende zu einem 
großen Theile erjt von ihm felbjt herbeigefchafft werden mußte. 
Seine Darftellung befaßt fich nämlich in jehr erheblichem Um— 
fange mit bloß handſchriftlichem Materiale, das für jegt nur 
ihm zu Gebote ftand. Unter diefen Umftänden hat jein Wert 
nicht nur den Charakter einer Zufammenfaffung vorausgegan- 
gener Einzelforfchungen, jondern in bedeutendem Grade ben 
einer bahnbrechenden und grundlegenden Primär Forjchung, die 
für längere Beit eine beherrfchende Stellung auf dem betreffenden 
Gebiete einnehmen wird. 

Nah einer einleitenden Charakteriftit der betreffenden alt- 
firhlihen Literaturgattung überhaupt, in welcher auf dieſe 
Baftard-Brüder der neutejtamentlich-fanonifchen Schriften die 
Kategorie der dogmatijierenden (gnoftiichen und antignoftifchen) 
Tendenz-Schriftitellerei äußerft glüdlih und inftructiv ange: 
wandt wird, erörtert der Verf. zunächſt den für alle dieſe 
Üpoftelgefhichten grundlegenden Mythus von der „Wpoftel- 
theilung“, welcher fih als vorgnoftifhen, jüdiſch-chriſtlichen 
Urfjprunges erweift. Dann fährt er nad) einem aus der „Eins 
leitungswifjenichaft" herübergenommenen Schema fort, zuerit 
die fanonartigen Sammlungen der betreffenden Werke als ſolche 


zu befprechen, unter denen namentlich der jogenannte Yeucius | 


Eharinus bei den häretiichen Secten eine derartige Stellung in 
ber That gehabt hat. Auf Grund der patriftiichen Zeugniſſe 


wird eine Art von Gefchichte dieſes häretiichen Kanon oder | 





Sammelwerfes gegeben, welcher vorwiegend ber in eingehender 
Debatte mit Zahn durchgeführte Gedanke zu Grunde liegt, daß 
von einer befonderen Werthihägung ber apofryphen Actens 


" Literatur als des Erzeugniſſes eines alten und angejehenen 


Gewährsmannes (Leucius) feitens der Kirchenfchriftfteller feine 
Nebe fein könne, daß vielmehr eine durchitehende Ablehnung 
diefer Literatur feitens der Kirche, und feit dem vierten Jahrh. 
bereits auch eine purificierende fatholifche Bearbeitungsliteratur 
bezüglich diefer tief ind Volf eingedrungenen Schriftitellerei zu 
conjtatieren fei, während das Wiedererfcheinen der gnoftischen 
Sagen in der katholiſchen Tradition eben aus ber Bermittelung 
jener katholiſchen Bearbeitungen ſich erfläre. 

Der Körper der betreffenden Sammlung wird aus den 
Beugniffen, welche der Bericht des Photius aufs Klarſte ab- 
ſchließt, feſtgeſtellt. Fünf Upoftelgefhichten (Petrus, Paulus, 
Thomas, Johannes, Andreas) waren danad) vereinigt ald Wert 
des Leucius bei Gnoftifern und Manichäern in Gebraud. Was 
aber endlich die Perfon diefes Leucius betrifft, fo gilt er den 
Kirchenichriftftellern fo überwiegend als Häretifer, daß dagegen 
die Heußerungen des Pacian und Epiphanius, welche Zahn für 
die anerkannte Unverdächtigkeit feines alten FJohannes- Zeugen 
anführte, wegfallen und anderweitig erflärt werden müſſen. 
Leucius bleibt auch bezüglich feiner Apoſtelſchülerſchaft ein 
Räthſel, wenn es auch nicht unmöglich ift, daß er fpeciell in den 
FohannessActen als ihr angeblicher Verfaſſer hervortrat, und 
danach auch für den Verfafjer der anderen Apoftel-Ucten ge 
halten wurbe. 

In bedeutendem Grabe auf der Durchforſchung handſchrift— 
lichen Materialed beruht die nun folgende kritifche Erörterung 
über den „Abdias“ und die Lateinische Baffionen-Sammlung. Erjt 
durch die hier vom Verf. gegebenen Aufichlüffe, namentlich auch 
durch die Heranziehung der beiden Wolfenbüttler Codices, wird 
ung ein Urtheil über den fritiichen Werth der Drude von Lazius 
und Naufea möglid. Diefe Sammlung fatholifchslateinifcher 
Bearbeitungen häretifcher Urfchriften, welche ihren Abdias— 
Namen erſt einem Mikverftändniffe der Hrsgbr. verdankt, hat 
nad) Ausweis der Hdichrr. die mannichfachſten Schidjale gehabt. 
Die Terte find in Bezug auf Wortlaut, Anordnung und Beftand- 
theile von großer Verfchiedenheit. Als Redacteur der virtutes- 
Sammlung, die unter Benugung einer ſchon vorausgegangenen 
passiones-Sammlung hergeftellt ift, läßt fich Gregor von Tours 
oder einer feiner Schüler wahrjcheinlich machen, Die einzelnen 


1259 





Bücher diefer Sammlungen waren urfprüglich felbftändig und 
haben jede ihre befonderen Quellen, Diefer ganze Thatbeftand 
wird vom Berf. erfchöpfend erörtert. 

Neben diefen beiden Sammlungen eriftieren noch eine Maſſe 
weiterer Schriften diefer Art, ſowohl katholifche Bearbeitungen 
gnoftifcher napiodos, als auch urfprünglich katholiſcher Herkunft. 
Dieje vereinigt der Verf. behufs gemeinfamer Betrachtung zu 
einer dritten Gruppe. Unter ihnen finden wir die meijt werth- 
loſen griechischen Entomiaften, ferner die Monologien, namentlich 
auch Symeon Metaphraftes hat hier feine Stelle; endlich werben 
die zahlreichen AUpoftelverzeichniffe als Quellen für die Um⸗ und 
Weiterbildung der Apoftelfage in der griechiichen Reichskirche 
verwerthet. Eine reihe Nachlefe lateinischer Schriftjtüde folgt, 
und endlich die vielfältigen orientalischen Quellen, unter denen 
namentlich die ſyriſchen neben Ueberjegungen aud) Selbftändiges 
wie die ſyriſche Johannes: Geſchichte und die „Lehre des Addai“ 
bieten. 

Im zweiten Theile feines Werkes geht der Verf. dazu fort, 
die Acten jedes einzelnen Apoſtels nad einander jedesmal in 
ihrer Gefammtmaffe Fritiih zu erörtern, Der Kanon dieſer 


— 1883, 8 36, — Literarifhes TCentralblatt — 1. September. — . 


4 





Unterfuchungen ift für jegt burchftehend diefer: vor allem Ne: | 
conftruction der gnoſtiſchen Urjchrift, aus der Maffe des vor: | 
liegenden Materiales; dabei auf dem Wege diefer Operation 


Verfolgung des Inhaltes der Sage in alle ſeine Abwandlungen 
und Verzweigungen. Bietet jene Operation ein erhebliches 
quellenkritifches Intereſſe, jo liefern diefe Unterfuchungen die 


Grundlage zur Herftellung einer Gefchichte des Firchlichen Bolls- | 


romane3, wie wir fie bisher noch nirgends hatten, Das Inlereſſe 
des Verf.s felbft gehört freilich, entiprechend der beherrſchenden 
Stellung, die er bezüglich der Kenntniß des Gnofticismus heute 
einnimmt, ganz vorwiegend jenen quellenkritifchen Unterfuchungen 
an. Daher bildet in jedem der folgenden Abjchnitte über die 
Ucten des Thomas, Johannes, Andreas der Paſſus über die 
Fragmente und die muthmaßliche Totalgeftalt der betreffenden 
altgnoftifchen Acken, fowie über den gnoftiich-dogmatifchen Cha— 
ratter derjelben, den eigentlichen Höhepunct. Der Berf. hält 
ſich bezüglich der Reihenfolge der Apojtel zunächſt an den über- 
lieferten Inhalt des Leucius, hat indeß Petrus und Paulus 
dem folgenden Bande vorbehalten und erörtert für jetzt erſt die 
Acten jener drei oben genannten Apoſtel. 

Der Erörterung der Thomasacten fonnte ber Berf. vor 


Allem mit der Recenfion der mpufeız in cod. Paris. 1510 (die | 


Bonnet and Licht gezogen und lange vor der jeßt erfolgten 
Edierung dem Berf, fammt feinem ganzen kritiſchen Apparat 
überlaffen hatte) eine ganz neue Grundlage geben, in welcher, 
unter einer fatholifchen Bearbeitung zwar, aber einer bei weiten 
nicht jo durchgreifenden wie in dem von Wright edierten Syrer, 
der Verf. die gnoſtiſche Grundfchrift im Wefentlichen erhalten 
jehen zu dürfen glaubt. Im Uebrigen konnte der Berf., was 


Vorarbeiten (Gutſchmid, Made, Nöldele, Thilo) zurück⸗ 
greifen. 

In dem Abſchnitte über die Johannes-Acten erweiſt ſich der 
Complex der lateinischen Bearbeitungen im „Abdias“ und der 
passio des angeblichen Melito für die Ausmittelung der gnoſti— 
ichen Grundfchrift wichtiger, als der Prochorus und die ſyriſche 


Johannesgeſchichte, die übrigens beide ausgiebigft erörtert | 


werden. Namentlich aber erjcheint neben den drei echt gnoſtiſchen 
Fragmenten die Zahl der verjchiedenen Prochorus-Codices ent» 
lehnten bearbeiteten Fragmente (deren Edierung durch Bonnet 
in Ausficht geftellt wird) bei Weitem größer als bei Zahn, 
womit freilich auch die Zahl der Eontroverspuncte betreffs der 
Zugehörigkeit ſich fteigert. Doch bedarf e3 faum der Bemerkung, 
daß troß diefer quantitativen Bervollftändigung der Johannes: 
Ucten die phantaftifche Ueberfhägung ihres geſchichtlichen 





1260 


Werthes, deren fih Zahn ſchuldig gemacht hat, die ſchmerz— 
lichften Abzüge erfahren muß. Die gnofüfchen Stüde, nament: 
fi den Hymnus Chriſti Sragm. I erläutert der Verf. zum 
erften Male. 

Bei den Andreas-Acten gewinnt der Verf. durch die Kritik 
einer zwiefahen Schriftenreihe” eine gnoſtiſche Urjchrift „von 
augenjcheinlich jehr erheblihem Umfange Die Andreasjage 
fpielt nämlid; einerjeits in Pontus, andererjeits in Öriechenland, 
Die Bearbeitungen haben ſich der Art in dieſen Stoff getheilt, 
daß zunächſt der pontifche Sagenfreis vorliegt in den befannten 
„zhaten des Andreas und Matthäus in der Stadt der Dienjchen- 
freffer*, als deren einfache Fortſetzung ſodann fich herausſtellt 
„die Thaten des Petrus und Andreas“ (Tifchendorf, apokal. , 
apokr. appendix); während die lateinischen Schriften, die 
virtutes Andreae bei Lazius, die miracula Andreae des 
Gregor von Tours, fowie die passio Andreae, und endlich die 
griehifche: „Thaten und Martyrium des Andreas“ (ala Brief 
der Bresbyter und Diafonen Achaja’s) den in Griechenland fpielen: 
ben Theil der Sage bringen. Zwei andere Bearbeitungen, die 
noch unedierte eines Enkomiaſten und die von Drefjel edierte 
des Epiphanius monachus haben als gemeinfame Duelle eine 
fatholijche Neudichtung der mpufsıs Ardgdov benußt, die zu den 
alten regiodos ſchon mehr unabhängig jic verhält. Der Berf. 
ſchließt diefen Abſchnitt nach Erörterung des gnoftifchen Gehaltes 
der Refte mit einer Unterfuchung der Urfprünge der Andreasjage 
und endlich ihrer foptiichen Geftalt. 

Dem überreichen Inhalt des Werkes gegenüber, von dem 
die obige Ueberficht faum eine Vorftellung giebt, kann von einer 
beurtheilenden Stellungnahme für jept nicht wohl die Nede fein, 
Bei der vielfältigen Unzugänglichteit des Materiales tgut man 
am beiten, dag Gebotene zumächft einfach ad referendum zu 
nehmen. Sollten Bartien namhaft gemacht werden, wo ſchon 
jegt ein Urteil darüber erlaubt ſcheint, welche Ausführungen 
des Verf.s abjchließend oder nicht abfchließend feien, jo dürfte 
zu erjteren wohl unbedingt die Beftreitung der Zahn'ſchen An: 
ſicht über das Leucius⸗-Buch, mit der befonders ergöglichen Auf» 
deckung Zahn'ſcher Sophismen zu Yuguftin und Philafter zu 
rechnen fein, ebenfo wie auch) diejenige über die Hiftoricität der 
Sohannes: Acten und ihre Abfafjungszeit. Zu den Bartien aber, 
auf welche die Debatte noch öfter wird zurückkommen müſſen, 
ift nach Anſicht des Ref. namentlich die Ausführung über das 
Berhältniß von Abdias und Melito zu Leucius zu rechnen, 
namentlih was Delmärtertfum und Gijtbecher anbelangt. Die 
Interpolations⸗Hypotheſe des Berf.’s ift dem Anfcheine nad) zu 
verwidelt, um ohne Weiteres liquide zu ericheinen. Doc) ver: 
bietet ſich hier ein näheres Eingehen, Bedenken gegen die Auf: 
nahme des Fragmentes vom (262 zerftörten) Artemis;Tempel 
in die Fohannes-Mcten von ca, 160 find jchon von anderer Seite 


8 | geltend gemacht. 
die gefchichtliche Würdigung und die Interpretation der gnoftis | 
fchen Fragmente betrifft, hier noch am meiſten auf brauchbare | 


Was aber die eigentliche Duintefjenz des ganzen Buches, 
feine Beiträge zur Kenntniß des Gnoſticismus betrifft, fo wird 
man zumächft wohl beffer thun, die Hunde des Verf.'s der 
eigenen Belehrung zu Grunde zu legen, als feine Refultate in 
Bauſch und Bogen und aufs Unbeftimmte hinaus anzuzweifeln. 

H. Ldnn. 


— — ſirchenzeitung. Hrög. von H. Meßner. 25. Jahrg. 


— Der BProceß von Tiſza⸗Eſzlar. — Obrigkeitliche Ber 
breunung der Evangellen in Spanien. — Vom Lutherfeſt in Griurt, 
Zum Webertritt in Leal. — Gorrefpondenzen. 


Allgemeine evang. »luth. airchenjeitung. Nr. 33. 


Inh, : Nömifche Sumpatbien und —— Begegnung. — Pia desi« 
deria, Aus der Diafpora. — Bom Rhein. — Die Wahrheit über 
die Schulgefepnovelle in Defterreich. 1. — Der Proceh Tiſza⸗Eßlar. 
Eine Stimme aus Ungarn. — Die chriſtlich-ſociale Bewegung in 


1261 — 1883. 36. — Literarijdes 


England. 1. — Gine neue Antibranntwein-Bewegung in Schweden. 
— Aus den Dftfeeprovinzen. — Kirchliche Nachrichten ⁊tc. 


” - 
Proteft. Kirchenzeitung ıc. Hrög. 0.93. E. Webſty. Nr. 33. 
Juh. Die Denkſchrift des evangeliſchen Oberkircheuraths in der 
Mifchebenjache, — Bon züricher Univerfitäts- Jubiläum. — H. Frick— 
böffer: „Die Henefis der Menfchbeit und deren geiſtige Entwidelung“ 
von J. Frohſchammer. — Briefe aus der Schweiz. d. — Gottfried | 
Keller'd JubilänmssGantate und Lied an das Baterland, | 


Deutſcher Merkur. Red. A. Bapenmeier. 14. Jahrg. Nr. 433. 
Inb.: Ein römiſches Kirhenftaatsbuch. — v. Düllinger's afas 

en Rede „Ueber Religionsitifter". — Gorrefpondenzen und 

Berichte. = 





Gentralblatt — 1. September. — 1262 


der „Theologie des Ariftoteles“ behandelt werden. Zwar paht 
der Inder nicht auf diefe Schrift allein, da viele Stoffe darin 
angegeben find, über welche diefelbe gar nicht handelt; trotzdem 
wären folche Berweifungen recht nützlich geweſen, da man durch 
biefelben zugleich jehen könnte, welche von den angeführten 
Sätzen in der Schrift wirklich behandelt werden und an welchen 
Stellen, alfo in welchem Zuſammenhange dies geichieht. Be— 


| merft ſei aber ausbrüdlich und mit Dank anerfannt, daß Ref. 
in einer Inhaltsangabe, welche auf S. XIII—XVIII der Ueber— 


jegung des Werfes vorausgeht, eine recht überfichtliche Skizze 
des gefammten Gedanfenganges gegeben hat. 

Zum Schluffe gedenfen wir noch der intereffanten und 
trefflich orientierenden Einleitung (S. V—XI), welche auf die 


‚ Stellung des ebierten und überfeßten Werkes innerhalb der 


Philofophie. 


Dieteriei, Dr. Fr., Prof., die sogenannte Theologie des 
Aristoteles aus dem Arabischen übersetzt und mit Anmer- 
kungen versehen, Leipzig, 1983. Hinrichs. (XVII, 224 8. 8.) 
A 8, . 





- Auf die Veröffentlichung des arabischen Tertes der „ſoge— 
nannten Theologie des Ariftoteles", über welche im Jahrg. 1853, 
Mr. 19, Sp. 645 d. BL. berichtet worden ift, Hat Dieterici, 
getreu feinem Berfprechen, raſch die deutſche Ueberfegung folgen 
laſſen, durch welche die für die Kenntniß der fpäteren griechifchen 
Philofophie und Literaturgeichichte äußerſt wichtige und inter 
effante Publication auch weiteren Kreifen zugänglich gemacht 
wird, Daß die Ueberfegung ein genaues Berftändniß diefer 
nur in arabijcher Uebertragung erhaltenen pfeudoariftotelifchen 
Schrift vermitteln werde, war nad der äußerſt forgfältigen 
Herausgabe des arabiichen Tertes nicht ander& zu erivarten. 
In der That leiftet die Ueberſetzung völlig, was fie leiften ſoll, 
und ift troß der großen Schwierigkeiten des Inhaltes recht les— 
bar. Kleine Unebenheiten find zwar vorhanden, doch beeinträch- 
tigen fie nicht den günftigen Gefammteindrud. Das Schwierigfte 
war natürlich die Wiedergabe der neuplatonifchen Termini, 
Hier ift theilweife eine jtreng wörtlihe Wiedergabe nicht 
. möglich ; zu erzielen war vor allem Deutlichkeit. Trogdem 
möchten wir 3.8. ftatt „Hochwelt“ den bisweilen und befonders 
in den-Anmerfungen gebrauchten Ausdruck „Oberwelt“ (refp. 
noch wörtlicher: die obere oder höhere Welt) vorziehen. Ein 
merhviürdiges Schwanfen zeigt ber Verf. betreffs eines anderen 
Terminus, Mit Recht bemerkt er, daß es für annijja richtiger 
innijja heißen müffe (3. B. arabifher Tert S. 2, 3. 4 v. u. — 
Ueberfegung S. 2, 3. 3 v. u.); dann aber kann e& nicht griedhi- 
chem rö örs entfprechen, jondern nur Ueberſetzung von ro örros 
fein, wie auch S. 199 der Plural innijjät (3. B. arabifcher Tert 
©. 12, 8.7 — leberfegung ©. 13, 3.3) richtig durch ru 
örıwg övra wiedergegeben wird. Uebrigens bezweifeln wir auch, 
daß das zu ürı (befonders in Stellen, wie die aus der Schrift 
de anima auf ©. 213 citierte) mit annijja wiedergegeben 
werden könnte. Für die deutſche Ueberſetzung find diefe Er- 
wägungen ziemlich unmefentlich, da der Ausdrud „Wefenheit* 
die Sache nicht unrichtig wiedergiebt. Entiprechend dem rich: 
tigen innijja muß es aber auch ftatt al-anna vielmehr al-inna 
heißen (z. B. arabiſcher Tert ©. 118, 3.4 v. u. — Ueber: 
jegung S. 120, 8. 2), wo der Ausdruck „das daß'“ allerdings | 
weber jchön noch zutreffend ift. | 

Un die Ueberſetzung des eigentlichen Werkes fchließt fich die“ 
Ueberſetzung des dem arabifchen Texte beigefügten Inder an, 
welcher die Leberjchrift hat: „Verzeichniß der Hauptfragen, 
welche der Weife im Buche der Theologie, d. h. der Lehre von 
der Gottesherrſchaft, zu löſen verfpricht.” Es wäre dankens— 
werth geweſen, wenn Dieterici zu den einzelnen Säßen bie 
Seitenzahlen beigefügt hätte, wo bie betreffenden Materien in 





neupfatonifchen Literatur und feinen. Einfluß auf die Ent- 
widelung der Philoſophie der Araber, alfo auf die Bedeutung 
des Werkes für die Geichichte der Philoſophie und der gefammten 
Culturgeſchichte hinweiſt, ſowie den eben jo verbienftlichen An— 


' merfungen (S. 181— 224), in denen der Berf. Parallelen aus 


der philoſophiſchen Literatur der Griechen, als der Wiege der 
in jenem Werfe niedergelegten Gedankenwelt, mittheilt und zu- 
gleich eine genaue Erläuterung der Termini unter Bergleihung 
der urfprünglichen arabifchen und griehiichen Ausdrücke giebt. 
Daß Profeffor Dieterici beabfichtigt, „ein Lexikon der arabifchen 
Philofophenfprache zu liefern, in dem jeder Terminus aus dem 
Plato, Ariftoteles, Plotin, Proklus nachgewiefen und arabifch, 
griechisch, Tateinifch, deutfch wiedergegeben wirb“, ift fchon in 
der oben citierten Anzeige feiner Edition des arabifchen Tertes 
erwähnt. 

Vielleicht wird Manchem ein Dienft erwieſen, wenn Ref. 
noch auf das große Werk Dieteriei's über „die Bhilofophie bei 
den Arabern im 10. Jahrh. nah den Schriften der Tauteren 
Brüder“ (acht Bücher) hinweiſt. Für alle diefe Arbeiten auf 
einem ſchwierigen, aber für die geiftige Entwickelungsgeſchichte 
des Mittelalters hochwichtigen Gebiete gebührt dem Verf. volle 
Unerfennung und der Dank der Philofophen wie der Literatur: 
hiftorifer, 

Kirchner, Friedr., Katechismus der 
Weber. (VI, 292 ©. At. 8.) 

Wie man fi zu der Katechismenform bei Darftellung einer 
Wiſſenſchaft aus fahmännifchen Gründen fielen möge, jedenfalls 
entipringt jie einem weit verbreiteten Bedürfniß. Bon diefem muß 
der Werth folcher Bücher erprobt und über ihre Brauchbarfeit 
entfchieben werden. Daß die gegemmwärtige Lage der Pſychologie 
auch dem gewandten Denker auf den Wegen der Bopularifierung 
befondere Schwierigfeiten bereitet, wird der Verf. ſelbſt em- 
pfunden haben; wir glauben daraus die eklektiſche Stellung 
erffären zu können, die er in der Behandlung ihrer einzelnen 
Probleme einnimmt. Sein vielfeitiges Wiffen, feine geiftige 
Beweglichkeit legten fie ihm ebenfo nah wie feine Abſicht, im 
möglichft mannichfaltiger Weife einen der allgemeinen Theil- 
nahme würdigen Gegenftand zu beleuchten, Iſt man im Stande, 
aus dem Kreiſe abgejchloffener Schulmeinung Herauszutreten, jo 
wird man biefes auf ein beftimmtes Publicum abgezwedte Bud) 
als eine jchäßbare Leiftung anſehen, gleich geeignet mit der 
eigenthümlichen Natur des Stoffes und den verjchiebenen 
Methoden feiner hiftorifchen Bearbeitung bekannt zu machen, 
und zwar beides nad) den Geſichtspuncten, auf welche das vor- 
herrſchende Intereſſe der Gegenwart gerichtet ift. A. K. 


Pſychologie. Leipzig, 1883. 
43. 


A 


1263 





Geſchichte. 


— 1883, M 36, — Literariſches Centralblatt. — 1. September. — 


Jordanis de origine actibusque Getarum, Edidit Alfr, Holder, | 


Freiburg ijBr., 1882. Mohr. 
Germanischer Bücherschatz. 


(83 8. 8.) cAH 1,50. 
Herausg. von Alfr. Holder. 5, 


Bildet das fünfte Heft des von dem betriebfamen Hragbr. 
in die Welt gejandten Germanifchen Bücherſchatzes. Da aud) 
bier wiederum feinerlei Vorrede beigefügt, fo find wir über die 
Grundjäße, Die der Hrögbr. befolgte, auf die Notiz des Um— 
fchlages angewiefen, wo wir Folgendes lefen: „Der Text von 
Jordanis' (Fornandes') Gotengeihichte ift, nach eingehendem 
Duellenftubium, auf diplomatiiher Grundlage neu hergeſtellt. 
Außer dem im Jahre 1880 verunglüdten alten Pfälzer Codex, 
welcher vom Hrsgbr. noch rechtzeitig gemau hatte verglichen 
werden fünnen, wurden befonders die Barifer Hdfchrr. zu Rathe 
gezogen." Bald nad Veröffentlichung der Holder’schen Ausgabe 
erjchien auch die lange erwartete, von Dommfen beforgte, in 
der Abtheilung Scriptores Antiquissimi der Monumenta Ger- 
maniae historica. Der reichhaltige fritifche Apparat, den die 
legtere bringt, ermöglicht auch die Nachprüfung der Holder’ichen 
Ausgabe. Freilich hat Mommfen die Pariſer Hdſchrr. gar nicht 
berüdjichtigt, da fie theil® Ueberarbeitungen des Textes guter 
Hdfchrr., theild zu der fchlechteften Elaffe der interpolierten 
Codices gehören, theils gänzlich unbrauchbar feien. Den Heidel- 
berger Eoder hat Mommfen dagegen mit Recht unter die vor: 
züglichjten Zeugen gejeßt und genau verglichen. Sind wir 
jomit außer Stande anzugeben, ob eine Lesart, die ſich nicht im 
Heidelberger Eoder findet, nicht doch von Holder aus. den 
Barifer Hdſchrr. geſchöpft ift, jo will uns doch jcheinen, ala ob 
Holder im Wefentlichen nur den Heidelberger Eoder zu Grunde 
gelegt hat. Freilich muß er dann entweder aus einer bisherigen 
Ausgabe, oder nad) eigenem Gutdünken, was doch Ref. am un: 
wahrſcheinlichſten ift, die barbaries des Heidelbergers getilgt 
haben. Einige Beijpiele mögen genügen. Gap. 23 lieft Holder: 
Ablavio historico referente, iuxta Meotidas paludes — — 
Eruli nominati sunt, der Heidelberger Eoder dagegen: Ablavio 
istorico referente, iuxta Meotida palude — — Eluri nominati 
sunt, welches, wie die anderen Hdjchrr. beweifen, die richtigen 
Lesarten find. Cap. 34 Lieft der Heidelberger (H): Theodoridus, 
Holder: Theodorichus, eine ganz eigenmächtige Aenderung von 
Holder. Ebenda H: in pristina concordia redierunt, Holder: 
in pristinam concordiam redierunt. Cap. 54, H: Quorum 
exitio — — vereti, Holder: Quorum exitium — — veriti. 
Cap. 57, H: Theodorico vero gentis suae regem audiens ordi- 
nato imperator, Holder: Theodoricum vero gentis suae regem 
audiens ordinatum imperator, Ref. fügt hinzu, daß alle diefe 
Lesarten von H, als mit den beiten anderen Hdfchrr. über: 


einftimmend, von Mommſen in den Tert aufgenommen find. | 


Es ergiebt ſich aljo mit voller Beftimmtheit, daß Holder nicht 
erfannt hat, wie der Text zu geftalten war. Unglück wird feine 
Ausgabe gerade nicht anrichten, da für wifjenfchaftliche Forſchung 
doch tet der Mommfen’sche Tert beuugt werden muß. Ob 
fie einem Bedürfniß entgegenfommt, wird wohl am beiten fein 
Verleger nach dem Abjaß derſelben zu ermefjen vermögen. W.A. 


Dammann, A., Dr. th., Kulturkämpfe in Alt-England. Ge- 
schichtliche Darstellung. 2- Th. Leipzig, 1563. Baensch’ Verl. 
(IX, 110 8. 16.) M 1, 60. 

Der Berf., aufgefordert, vor gemiſchtem Zuhörerkreiſe über 
ein allgemeine Beachtung verbienendes Thema Borträge zu 
halten, wählte zu diefem Zwecke ein folches, welches recht ge: 
eignet ift, das Nachdenken über die Ziele und Kampfmittel der 


ultramontanen Partei im jeßigen deutſchen Culturkampfe anzu⸗ 


regen. Es ift nüglich, wenn von berufener Seite daran erinnert 
wird, daß biefelben Herrſchaftégelüſte der fatholifchen Kirche, 
biejelben Prätenſionen, welche ſich in neuefter Zeit bis zum 


1264 





Dogma der Infallibilität des Papftes gefteigert haben, fchon 
feit Jahrhunderten und zwar nicht etwa bloß in Deutichland 
Unfrieden, ja die graufamjte Unduldſamkeit gegen Anders— 
gläubige und bfutige verheerende Kriege veranlaßt haben. 


' Während im erften Theile der Verf. aus der Kirchengeſchichte 





Ultenglands einzelne Abſchnitte, infoweit fie ald Eulturfämpfe 
diejes Landes im Mittelalter zu bezeichnen find, dargeftellt bat, 
beſtrebt er fich im vorliegenden zweiten Bande, die dabei offen 
gelaffenen Lücken ausfüllend, die Geſchichte der riftlichen Kirche 
von England bis zur Neformation in fortlaufender Beitfolge zu 
ſchildern. Er theilt diefe Aufgabe in drei wohlgewählte Zeitab- 
ſchnitte und läßt feinen antirömifchen Standpunct ſchon in den 
Ueberſchriften derjelben (1. Bon der apojtolifchen Zeit bis zur 
Ankunft Uuguftin’s, des römischen Sendlings: 596; 2. Bon 
Auguftin’d Gründung einer römiſch-angelſächſiſchen Kirche bis 
zum Siege der römifchen Hierarchie: 1213; 3. Vom Siege der 
Hierarchie bis zur Reformation, fortgefegte Proteftationen der 
britiichen Kirche) durchſchimmern. Er gedentt der Berfolgungen 
und Grauſamleiten, durch welche die römifche Kirche in England 
ihre Glaubenseinheit vergeblich zu erzwingen erftrebte. Der 
Verf. hat fich bei Ausarbeitung feiner Vorträge mit Sorgfalt 
einer reichhaltigen Literatur bedient, und es kann fein Tadel 
fein, wenn Ref. dennoch hervorhebt, daß der Verf. nicht in der 
Lage geweſen ift, diefes große Literaturgebiet in allen Puncten 
genügend auszunugen. Zwei Unhänge behandeln ſchließlich den 
Urjprung und das Alter der Univerfitäten Orford und Cambridge 
und die Kirchenzucht der altbritifchen Kirche. 








Sickel, Th., das Privilegium Otto I. für die römische 
Kirche vom Jahre 962 erläutert. Mit einem Facsimile, Inns- 
bruck, 1883, (V, 182 8. Iınp. 8.) of 6. 

Ref. erinnert ſich noch genau des Tages, an welchem ihm 

G. H. Prog das durch Theiner's Güte den Sammlungen der 

Monumenta Germaniae gefandte Facfimile der von Dtto I dem 

römischen Stuhl ertheilten Urkunde gezeigt wurde, Allgemein 

war unter den damaligen Genofjen fofort die Anficht, daß man 
es hier keineswegs mit einem, aus der faiferlichen Kanzlei jelbit 
gefloffenen Original zu thun habe, daß, wenn aud) die Buch— 

ftaben der Nahbilduug entichieden für eine Anfertigung im 

10. Jahrh. ſprächen, eine (damm allerdings ziemlich gleichzeitige) 

Fälſchung nicht ausgeichloffen fei. Wenige Wochen darauf über: 


Wagner, 


raſchte Ber die damaligen zur Herausgabe der Monumenta 
| verbündeten Genoſſen mit der Mittheilung, daß er nach fcharfer 





1 


| 





Unterfuchung die Urkunde Wort für Wort als echt eradıte. 
Was der Altmeiſter vor langen Jahren im Kleinen reife der 
Bertrauten damals ausſprach, wird heute der ganzen gelehrten 
Welt dur Sickel's eingehende Forſchung als Thatjache vorge: 
legt. Es iſt fein geringer Triumph, den die römische Eurie 
feiern darf, daß die liberale Eröffnung des vaticanifchen Archives, 
die unter dem Bontificat Leo's XIII ſich vollzogen, es bewirkt, 
daß die Urbeit eines proteitantifchen Hiftorifers einen der älteſten 
Befigtitel der römifchen Kirche als über jeglichen Verdacht der 
Fälſchung erhaben hingeftellt hat. Freilich darf man auch jeht 
noch nit von einem Original in ftrengem Sinne des Wortes 
reden. Die kaiſerliche Kanzlei hat an dem Dictat der Urkunde 
entweder gar feinen oder doch feinen genau erweisbaren Antheil 
genommen, die Anfertigung des vorliegenden Schriftftüdes hat 
fie noch weniger beforgt. Sidel hat lichtvoll bewiefen, daß das 
Bactum in der Hauptſache jchon vor dem Aufbruche Dtto's I 
nach Ftalien entworfen und aufgefegt wurde, daß dann wohl 
noch eine legte Redaction in Rom unter Mitwirkung von Ber: 
tretern der Curie ftattgefunden, und daß ſchließlich ein italieni- 
jcher, oder, noch genauer gejagt, ein römifcher Kalligraph, aus 
dem eigentlichen Originale die vorhandene Ausfertigung mit 
Goldbuchſtaben auf Purpurpergament mühfam genug hergeftellt 
habe, Der Weg, den Sidel, um diefes NRefultat zu geavinnen, 


1265 


— 1883, X 36. — Siterarifges Gentralblatt. — 1. Geplember. — 


1266 








einschlagen mußte, war ein mühfamer, und {abet er uns ein den⸗ außer einem ziemlich flüchtigen Abdruc vom Jahre 1617 (der 


jelben mit ihm zu wandeln, fo verlangt er für Alles, was erauf 
den 182 Seiten größten Octavformales vorbringt, ftrenges, 


aufmerkſames Mitprüfen. Zuerft werden wir mit dem Yeußeren 


der Urkunde befannt gemacht, jedes paläographiiche Merkmal 
wird erivogen, über Burpurpergament, Goldichrift, Verzierung, 
etwaige Beſiegelung, Schreibweiſe und Schreibfehler des Kalli— 
nraphen in dem erſten Abjchnitte: „das Eremplar des Privi- 
legiums Otto's im Baticanifhen Archive“ gehandelt. In einem 
zweiten. Abfchnitte befpriht Sidel „die Ueberlieferung und 
Slaubwürdigleit des Ludovicianum*, d. 5. die im Jahre 817 
dem römijchen Stuhl von Ludwig dem Frommen ertheilte 
Urkunde. Schon Fider hatte fih in feinen Forſchungen zur 
Reichs» und Rechtsgeſchichte Italiens genauer mit-diefer Urkunde 
beichäftigt, Sidel kommt zu dem Refultate, dab das Original 
frühzeitig in Verluſt gerathen, und daß alle Hunde von defien 
Inhalt und Wortlaut auf eine einzige Copie oder Redaction 
des 11. Jahrh.'s zurüdgehe. In einem dritten Capitel befpricht 
Sidel „Faſſung und Inhalt des Ottonianum“. Die Summe 
wird hier gezogen, gezeigt, daß höchſt wahrſcheinlich eine un- 
mittelbare Benußung des Ludovicianum, das alfo als Borurfunde 


zu betrachten, ftattgefunden, dann die Hijtorijchen Ungaben des | 


Contextes geprüft, zugleich die Formeln, die angewandt, erneuter 
Betrachtung unterzogen, ſchließlich noch einmal auf die Autors 
ichaft-zurüdgelommen. Mit den Worten: „Dies Eremplar hat, 
wie wir ſahen, alle Eigenſchaften eines Schriftftüdes und eines 
Urkundenduplicates aus der Zeit Otto's, dazu auch die Eigen- 
ſchaften eines Prachtftüdes, wie ſolche bei derlei Anläffen ange 


Ausgabe von J. 3. Fauft, die ftet3 wieder abgedrudt worden 
ijt) oft nur Excerpte in den Arbeiten und Collectaneen Anderer. 
Seit 1875 hat fih dem Hrsgbr. fein Deaterial bedeutend ver- 
mehrt, und erhat ſeitdem erft die Handfchrift aufgefunden, die jetzt 
die Grundlage feines Tertes geworben if. Mit minutiöjer 
Sorgfalt hat er die Grundſätze herauszuarbeiten ſich bemüht, 
beren Anwendung einen möglichſt authentischen Tert zu liefern 
verſprach. Auch der Sprache des Verf.s hat er philologiſche 
Unterfuhung zugewandt, und es ift ihm gelungen, den Dialekt 
des Berf.’3 genau zu umfchreiben, Dies war nur möglich durch 
ben glüdlichen Umstand, daß ung eine große Anzahl Urkunden, 
die der Verfaſſer eigenhändig gefchrieben hat, erhalten find, wäh« 
rend die Abfchriften und Excerpte der Chronik dem Ende des 16, 
und dem 17. Jahrhundert angehören. Auch die Feftftellung des 
Namens und der Perſon des Verfaſſers wird erft dem Hrsgbr. 
verbanft, der bereitö 1875 die Vermuthung zu begründen unter: 
nehmen konnte, der Verf. fei nicht ein Johannes, wie der 
Drud von 1617 angab, fondern der Limburger Stadtichreiber 
Tilemann Ehlen von Wolfhagen. Auch hierfür hat fih das 
Beweismaterial feitdem fo gehäuft, daß feine Anſicht ſchwerlich 
noch ferner einem Widerfpruch begegnen wird. In den Lied: 
verjen ift wohl noch für Vermuthungen Raum, 5.8. ©. 29, 4 
etwa rechte (=rihte)? ©. 32, 13 habet (:labet); S. 32, 12 


kann doc) ein nicht entbehrt werden, wenngleich es in der ganzen 


fertigt zu werben pflegten. Es kann alfo, nachdem ſich aus der | 


Betrachtung der inneren Merkmale die Echtheit des Hier aufge 
zeichneten Bactum von 962 ergeben hat, füglich als eine auf 
Geheiß des Kaiſers entitandene zweite und falligraphiiche Aus: 
fertigung bezeichnet werden“ jchließt der Verf. feine Darftellung. 
In den Beilagen ift zuerft das Lubovicianum, neu nach Hdicher. 
(vgl. ©. 66 Note) reconftruiert, und dann das Dttonianum in 
genauem Wbdrud aus dem bejprochenen Driginale gegeben. 


erſten Leberlieferungsgruppe und zum Theil auch in der zweiten 
fehlt; ©. 34, 14 irbaren? ©. 37, 4 läu? ©. 37, 25 gewart? 
©. 53, 18. 21 geschien : flien (die in der Chronik angeführten 
Verſe ftehen natürlich nicht unter den für den Verfaſſer feſt— 
gejtellten Zautgefegen); S. 65, 21 rauwen (: auwen); ©. 71,1 
iſt die Erflärung von dipans ſchwerlich richtig: etwa zu dispensa, 
franz. despense — penaria, obsonium monachorum, coenacu- 
lum aulicorum? — Nad den Anhängen und Urkunden folgt 
ein Namenregifter und dann ein mit Hülfe von Febor Bech und 
Edward Schröder fehr tüchtig gearbeitetes Gloſſar. Noch ift 


‚ der gut orientierenden Einleitung und ber fleißigen und fauberen 


Das beigefügte, in Lichtdrud Hergejtellte Faeſimile — 


den unteren Theil des Ottonianum. W.A. 


Boutsche Chroniken u. andere Geschichtsbücher des Mittel- 
alters berausg. von der Ges, [.ä.d.G. Hannover, 1883. Halın. (4.) 
4. Bds. 1. Albth,: 
von Wolfhagen, herausg. von Artı, Wyss. 
tafel in Lichtdr.) A 5, 40 

A.u.d. T.: Monumenta Germ, hist, Seript. qui vernacula lingua 
usi sunt. » 

Die Limburger Chronik (1336—1398), welche uns der 
vorliegende Band bringt, bietet nicht bloß für die politische Ge— 
ichichte, ſondern auch für die Gefchichte der Poefie ein hervor: 
ragendes Intereffe, und fchon Herder und Leffing haben aus 
diefem Grunde auf fie hingewieſen. Der Verf. führt nämlich 
zu den betreffenden Jahren auch die damals im Volke geſungenen 
und „gepftifenen“, oft wechjelnden Lieblingslieder an, zwar 
leider nicht vollftändig, jondern meistens nur fo weit, um bie 
Melodie ficher feitzuftellen, aber doc) ausführlich genug, um 
3. B. erfennen zu fafjen, wie ganz man noch in ber zweiten 
Hälfte des 14. Jahrh.'s im weiteften reifen in ben Formen 
und Gedanfenrichtungen fich beivegte, die an ber Scheide des 
12, und 13. Jahrh.'s ausgeprägt waren. Für die Geſchichte ber 
Vollspoeſie find diefe Notizen noch lange nicht genügend aus: 
genußt worden, fonnten es auch bis jegt faum werben, da wir 
auch für diefe Partien einen lesbaren Tert erft jegt erlangen. 


(176 $., 1 Schrift- 


Die Limburger Chronik des Tilemann Ehlen | 


Anmerkungen unter dem Text zu gedenken. 
Bar, Dr. L. v., Prof, Staat u. katholiſche Kirche in — 
Berlin, 1883. Springer. (IV, 130 ©, 8.) ofl 2. 


Die vorliegende Schrift enthält eine Kritik der preußischen 
Maigefeßgebung und Vorſchläge für die gefegliche Regulierung 








‚ des Verhältniffes von Kirche und Staat. Sie ıft mit beitechender 


Schärfe verfaßt, und es kann dem Berf. das Verdienft nicht 


abgeſprochen werden, ſich gründlich in die feinen Berufsjtubien 


fernliegende Materie eingearbeitet zu haben. Dennoch) find wir 
weder von der Richtigkeit feiner Kritik noch von der des von ihm 
vertretenen firchenpolitifchen Syftems überzeugt worben. Es 


' geht nicht an, im diefem Blatte ausführlich gegen den Verf. zu 


polemifieren. Dazu würde eine Schrift von dem Umfange der 
jeinigen erforderlich fein. Nur das mag bemerkt werben, daß 
wir nicht glauben, die Maigefehe hätten nothwendig zu einem 
Eonflicte mit der katholifchen Kirche führen müſſen. Die von 
dem Verf. bemängelte Unzeigepflicht bei der Beitallung von 
Geiftlichen beifpieldweife ift dem badiſchen Staate ohne Wei: 
teres ſeitens der Curie eingeräumt worden, und warum was 
einem Keinen Staat zugeftanden wird, von einem größeren wicht 
beansprucht werden follte, erfcheint uns unerfindlih. Wenn der 
Berf. beklagt, dab die Eognition über die Einwendungen der 
Staatdregierung einem Gerichtöhof eingeräumt fei, und darin ein 


' poligeiliches Element der preußiichen Geſetzgebung findet und 


Herr Dr. Arthur Wyß, dem wir dieſen verdanken, ift übers | 


haupt der Erjte geweien, der unferer Chronik eine eingehende 
Unterfuchung zugewandt hat, in jeinem, 1875 erjchienenen 
Scriftchen über diejelbe. Die Ueberlieferung ift nämlich eine 
recht verwidelte; wir haben nur ganz ſpäte Handichriften und 


rügt, fo vermögen wir in der Thätigfeit einer unabhängigen 

Juſtizbehörde feine polizeiliche zu erblicken und ſtehen nicht an, 

darin einen Vorzug der preußifchen Maigeſetze vor dem Recht 

der ſüddeutſchen Staaten und dem neueften preußischen Geſetz 

zu erbliden. Wir legen auf die Anzeigepflicht überhaupt nicht 
++ 


1267 — 1883, A 36. —Biterarifäes 


Gentralblatt — 1. September. — 1268 





das große Gewicht, wie bie preußifche Regierung in ihren neueften 
diplomatifchen Verhandlungen. Wir meinen, wenn bie ganze 
Beiftlichkeit Hlerifal erzogen und ultramontan ift, Hilft dem 
Staate die Ablehnung eines Individuums als ungenehm wenig, 
wenn er doch fchließlih ein ungenehmes annehmen muß; und in 


die Lage kommt er, falls nur folhe vorhanden find, Um fo | 


größere Bedeutung mefjen wir aber dem Einflufje des Staates 
auf die Herifale Bildung bei, und fünnen ung mit ben rabilalen 
Vorſchlägen des Berf.’3 nad) diefer Richtung hin wenig be— 
freunden, Wir find auch nicht der Unficht, daß die Maigefeh- 
gebung mit Nothwendigfeit die Niederlage des preufiichen 
Staates habe herbeiführen müffen, bie jegt unzweifelhaft ein- 
getreten ift. Mag aud) der Staat die Einftellung der Seelforge 
beflagen und übel empfinden, dafür Sorge zu tragen ift Sache 
der Kirche und nicht des Staates; diefer hat nicht die Functionen 
ber Kirche zu übernehmen und für das religiöfe Bedürfniß jeiner 
Unterthanen zu forgen, wenn die Kirche Staat fpielt und alles 
der Machtfrage unterordnet. Auch die vom Verf. befürtortete 
Trennung von Staat und Kirche, die übrigens nicht eine folche ift, 
die man gewöhnlich unter diefem Schlagworte verfteht, kann ſich 
unferen Beifall nicht erwerben, und wir find vor allen Dingen 
der Anficht, dab das Syftem des Verf.'3 mit Nothwendigkeit zu 
denfelben Eonflicten führen wird und muß, wie foldhe durch 
die Maigeſetzgebung hervorgerufen worben find, und nur dem 
Staat viele Waffen aus der Hand windet, die er in abstracto 
ja nicht braucht, auf die er trogdem, wie die concreten Verhält- 
niffe liegen, wicht verzichten lann. 





Weftdeutiche Zeit für Geihichte und Kunit. derausg. von 
F. Hettner m. 8. Lambrecht. 2. Jahrg. 3. Heft. 
Sub: Rob, Sneniger, der Urſprung der cölmer Stadtvers 
faffung. — Fritz Möller, ein Nymphaeum in Sablon bei Metz. 
Nebit Plänen von P. Tornomw. R. Goede, Soult in Bonn 





bie abeffinifche Maferei doch wohl nicht fo unbeeinflußt geblieben 
ift, wie Rohlfs annimmt, denn abgejehen von ber von ihm felbft 


| wieberholt hervorgehobenen Bedeutung der Portugiefen für 


Ubeffinien feit dem 16. Jahrh., die ſich doch wohl auch auf in: 


nere Ausihmüdung ihrer Bauwerke erftredt bat, wiſſen wir, 





1795. Zur Gharafteriitif der kupite, Drenpation in den Rheins | 


landen. — Recenfionen, — Beiträge zur Bibliographie 
des Herm. Buſchius. 2, Naffauer Archive, 


Länder- und Völkerkunde. 


Rohlfs, Gerh., meine Mission nach Abessinien. 
des Deutschen Kaisers im Winter 1880/81 unternommen. Mit 
20 Separatbildern u. einer Karte, Leipzig, 1883. Brockhaus, (XX, 
348 5.8.) M 12. 

Es wird wohl noch in Aller Erinnerung fein, daß Gerhard 
Rohlfs im Auftrage und als Ueberbringer eines Briefes des 
deutſchen Kaiſers 1880 nach dem ihm vom englijchen Feldzuge 
von 1868 her befannten Abejfinien ging, um damit den mancherlei 
Annäherungsverfuchen des Beherrichers diejes Landes irgend 
eine Anerkennung zu Theil werden zu laffen. Die Schilderung 
diefer fiebenmonatlichen Reife und die auf derjelben gemachten 
Beobachtungen find in vorliegendem Werke niedergelegt, größere 
wifjenfhaftliche Ergebniffe liegen zum Theil ſchon vor oder find 
noch zu erwarten von dem Rohlfs beigegebenen Naturforſcher 
Dr. Steder, der in Abeſſinien zurüdgeblieben und von da in das 
unbefannte Innere vorgedrungen ift. 

Auch dieſes Werk von Rohlfs hat alle Vorzüge der früheren, 
vielleicht in höherem Maße, und kann nicht nur weiteren Kreiſen 


daß fchon im 15. Fahrh. italienische Maler in Ubeffinien thätig 
waren, ber Benetianer Francesco Brancaleone 3.8. ſchon 1434. 
Sehr werthvoll find auch die Auffchlüffe über bie neuefte Ge— 
ſchichte Abeffiniens feit dem Sturze Theodor's, die Kämpfe mit 
Aegypten, bie hier von der anderen Seite und an ihren Schau- 
plägen ſelbſt uns gefchildert werden, die Belehrung der abefli- 
nischen Muhamedaner, die furdhtbare Entvölferung, Berarmung 
und ber Eulturrüdgang des Landes. Lleberall begegnet man einer 
herrlichen, großartigen Natur, aber auch völligem Menfchen: 
mangel, Sehr anzuerkenmen ift die Sorgfalt, welche richtiger 
Screibung und damit richtiger Aussprache geographiicher Na: 
men zugewenbet wird, um bie gebanfenfofe, in unjerer Bewun— 
derung alles Fremden tiefbegründete Aufnahme englifcher oder 
franzöfifcher Transſeription zu befeitigen. Die phyſiſche Landes: 
funde wird mur gelegentlich gefördert, aber die zahlreichen vor: 
trefflichen Landfchaftsbilder aus der Feder des deutichen Zeich— 
nerd Zander, eines Anhaltiners, der längere Zeit in Abejffinien 
gelebt hat, find eine in diefer Hinſicht ſehr werthvolle Beigabe 
des überhaupt trefflich ausgeftatteten Werkes. Auch die fchon 
befannte Haflenftein’sche Karte ift hervorzuheben, Die Dar: 
ftellungsweije Rohlfs ift befannt; Stilproben wie fie fich auf 
©. 58 im vorlegten Sahe von unten, S. 174 „bejeitete Weihe 
oder S. 237 (Denitta) finden, würde fich Fein Schriftfteller 
eines anderen Culturvolkes zu fchulden kommen Laffen. 
Th. F. 


Das Ausland. Herausg. unter Mitwirkung von Ar. Rapelu. A. 
56. Jahrg. Rr. 33. 
Inhe: Die hundert Katarakte des Yguazu in Miſſiones. — 
Karl Hiekiſch, anthropologifhe und ethnologiſche Mittbeilungen 
nah R, v. Miklucho-⸗Maclay. — 9. Fiſcher, zur Nephrit» und 


| Zadeitfrage. — Aus der neneiten Kileratur über Rambodiha, 4, 5. 


Auf Befehl | 


‚ Galedonien, 2, 


Mit Abb.) — Das Erdbeben auf Ischia am Abend des 28. Auli. 
— Jul, Hann, über das Klima von Bosnien und der Herzegowim. 
— Kleinere Nittpeilungen. — Notizen. — Literatur. 


Globus. Hrog. v. Ric. Kievert. 44. Br. Ar. 

Inh.: Dienlafoy's Neife in Weitverfien und Babpfonten. 5. (Mit 
Abb.) — Georg Gerland, * erſte Jahresbericht des Burean of 
Eihnvlogy zu gu 2. (Schl.) — Alfted Yorifch, New 
Thal des obern Atrato und der Rio Patia 
in Golombia, — Kürzere Mittbeilungen. — Aus allen Grdtbeilen. 








| Mittheilungen der Geographiſchen Geſellſchaft in Hamburg 188 1880,81. 


| 


als anziehender und belehrender Lefeftoff empfohlen werben, 


jondern wird auch dem wiſſenſchaftlichen Forſcher immerhin noch 
manches Neue über dies ſchon viel bereifte, aber durchaus noch 
nicht Hinreichend erforichte Land bringen. Um reichiten dürfte 
die Ausbeute für den Völkerkundigen fein, zahlreiche anziehende 
GEultur- und Sittenbilder find eingeflochten und durch eine Reihe 
von Tafeln am Schluß noch weiter erläutert. Beſondere Bes 
achtung dürfte namentlich das von einem abeffinifchen Maler 
gemalte Bild der Vernichtungsſchlacht gegen die Aegypter bei 

Hudda⸗Guddi 1875 finden, Es fei hierbei jedoch bemerkt, daf | 


Hrög. von L. Friederichfen. Heft. 

Iub.: F. W. Pauli, die Inſel Ghivs in geograpbiiden, 
geotogifcher, ethnologiſcher und — Hinſicht. — John €. 
Herk, die Kolanuf. — F. G. Mälter-Beeck, Kinöte. — 6. 
Sieglerfhmidt, Ueberblick über bie Ergebnijfe der Nordpol: 
Expeditionen unferes Jahrhunderts. — Ed. Nob. Flegel, wei: 
afrikanische Scenerien. — Begleitworte zu den Flegel'ſchen Heid» 
nungen auf Tafel 4—11. — Sipungsberihte vom 1. Januar bis 
ultimo Dezember 1881. 


2 
-. 


Naturwiffenfdaften. 


Richter, Ed., Prof., der Obersulzbach-Gletscher 1880—15%2. 
Mit 1 Karte, 1 Ansicht, Profilen ele,. Salzburg, 1883. Verlag 
d. Deutschen u. Oesterr, Alpenvereins. (57 5. 8.) 


Beobachtungen an den Glelschern der Ostalpen, 1, 


Die eigentliche Veranlaſſung zu den in diefem Schriftchen 
mitgetheilten Unterfuhungen war die Vorausſetzung, daß bie 
num Schon feit faſt drei Jahrzehnten in allen Gebirgen Europas 
herrſchende Periode des Gletſcherrückganges ſich am Ende der 


1269 


— 1883. M 36, — Literarifhes Eentralbfatt — 1. September. — 


1270 





fiebenziger Jahre ihrem Schluffe nähere, und es fomit gelte, 
vor der Umkehrung der Bewegungstendenz den fpäter verbedten 
Moment des niedrigften Standes zu erfaſſen. Obſchon num dieſe 
Bermuthung allerdings nicht eingetroffen ift, verliert doch der 
Verſuch des Verf.'s, eine fartographiiche Aufnahme der Enden 
des Oberſulzbach⸗Gletſchers in einem entjprechend großen Maß- 
ftabe auszuführen, nicht3 von feinem Werth, da auf Grundlage 


derſelben jest alle Umfangs: und Höhenveränderungen bei dem | 


immerhin zu erwartenden Wiedervorfchreiten genau verfolgt 


des unteren Sleticherendes in den Jahren 1580 und 1892 nebft 
dem Borterrain zum Wusdrud, deſſen Beichaffenheit auch die 
legtjährige Abnahme des Gletſchers ſowohl an Länge als an 
Dide mit großer Genauigkeit bemeffen läßt. Der Rüdgang be 
gann bald nach dem etwa in das Jahr 1850 fallenden Marimal- 
ftande. Ueber bie Urbeitsmethode, über die Gefchichte und das 
Maß des Rüdjchrittes wird Näheres mitgetheilt. Recht be— 
merkenswerth, aud) in allgemeiner Hinficht, find die Auseinander⸗ 
fegungen über die Urſachen der Gletſcherſchwankungen, welche 
der Verf. zunächſt in außergewöhnlichen, von einer Reihe be- 
ſonders fchneereiher Winter herrührenden Firn-Anfammlungen 
erblidt; es werben auch bie Gründe dafür entwidelt, daß ſich 
die Gletſcher abwechjelnd immer eine furze Zeit im Vorftoß, 
bedeutend länger bann auf bem Rüdzug befinden. Zugleich be- 
fchäftigt er fich mit der Frage, wie weit zurüdliegend der Beit 
nach bei einer Beränderung ber Gletſcherlänge bie jeweilige 
meteorologifche Beranlaffung zu denfen fei. Er fteht nicht an, 
die Regenperiode von 1842—1852 für die Urfache bes Vor— 
ftoßes, die trodene Periode von 1852— 1872 für diejenige ber 
außergewöhnlichen Dimenfionen des jetzigen Rüdganges zu er: 
Hären, wobei freilich bemerlt werden muß, daß ber an Nieder: 
fchlägen reiche Beitraum von 1872—1875 bis jegt auf die un- 
unterbrochen andauernde Reduction ohne Einfluß gewefen ift. 
Schließlich wird noch auf eineeigenthümliche Beobachtung aufmerf- 
fam gemacht, wie durch Einfturz einer von fließendem Waller 


erzeugten Schotteranſchwemmung ein fteil abfallender ſchein- 


barer Stirnwall entftehen kann. Auf der legten Seite befennt 
fich der Verf. ald ein entjchiedener Gegner der Theorie von der 
Thalbildung durch Gletfcher » Erofion. Die vortrefflihe, an 
manchen Anregungen reiche Schrift, die fich auch durch alle Bor- 
züge einer Haren und gewandten Darftellung auszeichnet, ift ein 
Mufter, wie folche Unterfuchungen angeftellt werden follten. 
Willkomm, Maur., Prof., illustrationes florae Hispaniae in- 
sularumque Balearium. Figures de plantes nouvelles ou rares 
deerites dans le Prodromus florae hispanicae ou recemment de- 
eouverltes en Espagne et aux iles Balcares, accompagndes d’ob- 
servations ceritiques et historiques. Livr. VI. Stullgart, 1882, 
Schweizerbarth. (S. 73—88, Taf. XLVIN—LVI. Fol.) cf 12, 
Die neue Lieferung bringt an Abbildungen auf Taf. 48—56 
die folgenden Pflanzen: Cytisus Kunzeanus Willk., Siderites 
stachyoides Willk., Bellis cordifolia Willk., Crepis Hackelii 
Lge. und C. Triasii Willk., Thymelaea Ruizi Losc., Orchis 
ecalcarata Costa et Vayr., Crocus Cambessedesii Gay, Allium 
Gaditanum Perez. und A. purpureum Losc., Lobularia strigu- 
losa Willk., Alyssum granatense B. et R. und Iberis grana- 
tensis B. et R. Einzelne diejer Arten, wie Allium Gaditanum, 
Thymelasa Ruizi, Orchis ecalcarata, gehören zu den in leteren 
Fahren im betreffenden Florengebiete gemachten Entdedungen. 
In der vorzüglichen Ausſtattung fteht das Heft den früheren in 
feiner Weije nad). 


Winkler, Dr. Clemens, Prof,, die Maassanalyse nach neuem 
titrimetrischem System. Kurzgefasste Anleitung zur Erlernung 
der Titrirmeihode, der chemischen Anschauung der Neuzeil ge- 
mäss bearb, Freiberg, 1883. Engelhardt. (VIII, 988. Gr. 8.) 4. 


Der Verf. will in vorliegendem Werfchen die titrimetrifchen 
Einheiten gemäß den heutigen Anſchauungen von Atom, Molekül 








und Balenz feftftellen und dadurch einer Verwirrung vorbeugen, 
die bei den noch immer traditionellen durch Mohr u, U. unter 
der Herrichaft des dualiſtiſchen Syſtems und der Gmelin’jchen 
Aequivalente aufgeftellten Einheiten deshalb möglich find, weil 
die Titrieranalyfe aud) von Unerfahrenen gehandhabt wird und 
bei vorhandenen Normallöfungen in deren Händen den gewünſch⸗ 
ten Grab von Genauigkeit erreichen läßt. Zur Herftellung ber 
Normallöfungen dient dem Verf. als hemifche Einheit nicht das 


Atom, fondern das Molecül Wafferftoff, indem er behauptet, 
werben fönnen. Die neue Karte (1:5000) bringt den Buftand | 


daß man nur hierburch zu jener Einfachheit gelangt, durch welche 
das frühere titrimetriſche Syftem fich fo vorteilhaft auszeich- 
nete. Erkennt man die Zweckmäßigkeit diefer Neuerung an, jo 
kann man nur ben Wunfch begen, es möge ber Uutorität bes 
Verf.'s gelingen, dieſelbe zur allgemeinen Einführung zu bringen. 
Denn noch in neueften, nach den heutigen Anfichten bearbeiteten 
Werken ift hierbei das Atom Waflerftoff zu Grunde gelegt. Die 
andere Abficht, dem analytifchen Unterrichte einen Leitfaden zu 
bieten, hat der Verf. nach unferer Meinung in vorzüglicher 
Weife erreicht. Durch Beifügung von wünfchenswerthen Tabellen 
ift Die praftifche Vertwendbarkeit des Büchleins erhöht. 


Der Raturforfer. Hrög. v. Bilh. Sflaref, 16. Jahrg. Nr. 33, 
Juh.: Ueber eleftrifhhe Schwingungen und ihre Polarifationds 
Grideinungen. — Ueber die Zufammendrüdbarkeit und Verflüffigung 
ber Safe. — Der Dimorpbismus des Boracit und des Jodſilbero. — 
Einfluß des Partiärdrudes des Sauerftoffs anf das Wafchen von 


‚ Pflanzen. — Kleinere Mittheilungen. 





GChemiker-Zeitung. Hrögbr. ©. Kranfe. 7. Zahrz. Nr. 64 u. 65. 
Inh.: Rich. Kipling, die Torfſtreu. — Die fchhweizerifche 
Landesansftellung in Zürih. (Schl.) — ÜErfte internationale phars 
maceut. Ansitellung in Wien. — Fa. aus Stakfurt. — 
Entſcheidungen in Patentjtreitigfeiten. — Abänderungen des canas 
difchen Patentgefepes. — P. T. Auften u. G. B. Surff, über 
die Reduction der Eifenogydlöfungen, — Kleinere Mittheilungen. 


Sm = 


Kriegskunde. 


Ueber die Bedeutung der neuesten Entwickelung des Ge- 
schützwesens in Deutschland, Von einem inacliven Stabs- 
oflicier der Artillerie. Paderborn, 1883. Schöningh. (48 8. 
Gr, 8.) A 0, su, 


Die Krupp’fchen Verfuche auf dem Schießplaße zu Meppen 
im Frühjahre 1882 haben die vorliegende Schrift veranlaft; 
fie werden in drei Abjchnitten beſprochen: I. Steigerung der 
Leiftung von Flahbahngefchügen; IL. der Schlußftein der jhfte- 
matifchen Ausbildung des Wurffeuers; III. Bejeitigung des 
NRüdlaufes bei Kanonen und Mörfern, 

Der Krupp'ſchen Fabrik ift es gegenwärtig gelungen, nach 
unglaublichen materiellen Opfern und zeitweilig mit großer 
Selbftverläugnung, die Geſchütztechnik und das Geſchützweſen 
der ganzen Welt ihrer Herrſchaft unterzuordnen. Jeder Deutjche 
wird ſich dieſer Erfolge deutfcher Thatkraft und deutfchen Wiſſens 
dankbar und bewundernd erfreuen ; der würdige Chef des Hauſes, 
feine artilleriftiichen Gehülfen, die wiffenfchaftlichen Capacitäten 
erjten Ranges (Groß und Prehn) haben fich durch ihre Energie, 
durch jchöpferifches, von höchſter Wilfenfchaftlichkeit getragenes 
raftlofes Streben uneingefchränfte Anerkennung reblich verdient. 
Und welcher Förderung hat ſich, neben all den großartigen praf- 
tiſchen Schöpfungen, die rein wiſſenſchaftliche Artillerie durch 
Bublicationen der Krupp'ſchen Fabril zu erfreuen gehabt! 

ad I. Die Steigerung der Leiftung der Flachbahngeſchütze 
bafiert auf der Einführung langſamer verbrennenden Pulvers, 
das den langen, ſchweren und doch gut geführten Kupferring 
geihoffen in den zum Verſuch gekommenen jehr langen Schiffs- 
und Küſtengeſchützen große Anfangsgeſchwindigkeiten bei relativ 
Heinen Gasdrüden im Ladungsraume verſchafft. Diefe Neuerung 


1271 — 1883. AM 36, — Literarifdes 


bedarf uode einer längeren Erprobung und werden ſich nöthigens | 


falld aud Mittel finden laffen, um der ſchädlichen Wirkung 
mangelhafter Abdichtung der Geſchoſſe, d. i. der erodierenden 


heißen Gasftihflammen, abzuhelfen. Ref. glaubt, daß die Ge- 


ſchoſſe demnächſt nicht nur gut geführt, fondern befonders mit 
Hettliederung zu verjehen fein werben. Schwieriger als für 
Küftene und Schiffsgefhüge geftalten ſich die Verhältniffe zu 
Steigerung der Zeiftung bei den relativ kurzen Feld» und Be— 
lagerungsgefhügen. Auch bei diefen, insbefondere den Feld: 
geihügen, it der Ausgangspunct ein neues zwedmäßiges 
Pulver, deffen erprobtes Modell „Krupp“ wohl fchon feft- 
gelegt hat. 

ad III. Die Hemmung des Rüdlaufs (Banzerkanone, Pivot: 
fanone und Bivotfederfanone) ift duch Krupp in überrafchender 
Weife bewirkt worden, zunächſt für Feſtungs-, Küften- und 
Schiffsgeſchütze. In der Pivotfederfanone dürften die Elemente 
für Bufferung der Feldgefhüge liegen, womit einer größeren 


Gentralblatt — 1. September. — 1272 





Schuß-Leiftung derjelben, ohne deren praftiiche Verwendung in | 


Frage zu bringen, erft der Weg eröffnet fein dürfte. 

ad II. Ref. ift in der Unficht alt geworden, daß für alle 
Bwede des Krieges, mehr oder weniger, Schießen in hohem 
Bogen nöthig ei, hat aber niemals für gezogene Gejhüge eine 
ichemamäßige Theilung nad; der Seelenlänge in Sanoner, 
Haubigen und Mörjer erforderlich gehalten. Die glatten Ge- 
ſchützrohre erhielten verjchiedene Seelenlänge zu Sicherung der 
Schußpräcifion; die gezogenen Geſchützrohre fihern bei ſonſt— 
geficherter Lage im Ladungsraume, dem Gejchofje felbjt bei 
1—2 Kaliber langer gezogener Seele die Schußpräcifion und 
jo bezwedt die größere Seelenlänge nur die größere Ausnutzung 
der Bulverladung. Die für Schüffe in hohem Bogen benöthigten 
Unfangs-Gefchwindigkeiten laſſen fich in wechjelnder Höhe durch 
die Ladungsgröße und Art der Bulverforte, bei entiprechender 
Gleihmäßigkeit, herbeiführen und es ift möglich, mit den, nach 





dem Sprachgebrauche, mörjerartigen gezogenen Geſchützen die | 
Aufgaben der jogenannten Haubigen zu erfüllen. Wird Hierzu 


berüdfichtigt, daß Efevationen über 35° ungenießbare Streuungen | 


geben, dat daher Wurfgefchüge mit einer Elevationsmöglichkeit 


durch Nablaffeten conftructiv geleiftet werden können, jo möchten 
für mörferartige kurze gezogene Gefüge nur Unterfchiede in 
den Laffeten (Rad» oder Blodivandlaffeten), und zwar nad) 
deren Kriegsverwendung berechtigt fein. Ref. hält gezogene 


Haubigen nicht für Kriegsbedarf und meint, daß das wieder in | 
die Mode gelommene Wort, ebenfo wie die Verſuchsmodelle, 


ehebald verſchwinden werden, wenn auch paßliche Schlagwörter 
zuweilen große Erfolge und Nachbeterfchaft aufzumweifen haben. 

Der Broſchüre wird ein andächtiger und unparteiifcher — 
kreis nicht jehlen. 


Medicin. 


Bull, Dr. Ole B., chromatoptometrische Tabelle. 
1552. Malling. (4 5. Text, 2 Tab, Imp. fol.) 


Titel u. Text in norweg,, engl., deutscher u, französ. Sprache. 


Um den Yarbenfinn zu beftimmen, bebarf es, nach bes 
Berl.’ 3 Unficht, einer zuverläffigen, volljtändigen und bequemen 
Methode. Bon diejer Methode wird verlangt, daß fie es er- 
mögliche, die Farbentöne ſowohl der Qualität al& auch der 
Quantität nad zu prüfen. Bu diefem Zwecke wählt der Verf. 
nur die vier Hauptfarben: Roth, Geld, Grün und Blau und 
verjeßt diefe, um die verjchiedenen Farbenintenfitäten herauszus 
bringen, in bejtimmten Verhältniſſen mit neutralem Grau. — 
Die ganze Tafel ift im zehn Reihen eingetheilt, deren jede je 
zehn farbige (mit Delfarbe auf Papier gemalte) Quadrate von 


Christiania, 


| —— Archiv F * Medicn, 


von 10° fi beicheiben Iaffen, dergleichen Efevationen aber nod | Meittvkoma des Tinten Dvarinne, 





1 cm Seitenlänge enthält. Im ber unterflen Reihe fi nd die 
Farben gefättigt, ihrer Intenfität wegen aljo am leichtejten er: 
tennbar, In jeder höheren Reihe find fie im ganz beftimmten 
Verhältniſſe mit neutralem Grau gemifcht, jo daß die Farben 
der oberjten Reihe felbft für das normale Auge von neutralem 
Grau kaum noch unterfcheidbar find. — In jeder Reihe finden 
fi) die genannten vier Hauptfarben und neutrales Grau in je 
zwei Proben vertreten. Die Prüfung gefchieht nun in folder 
Weiſe, daß man Den, defjen Farbenſinn geprüft werben foll, in 
I Meter Entfernung vor die in guter Beleuchtung aufgehängte 
Tafel ſtellt, ihm dann in irgend einer Reihe ein Farbenquadrat 
bezeichnet und ihn nun auffordert, das völlig gleichfarbige 
Quadrat derjelben Reihe anzugeben. Iſt er im Stande, dieje 
Angabe für die oberjte Reihe richtig zu machen, dann iſt fein 


' Farbenfinn, welchen der Verf. zur Abkürzung mit dem Bud) 


ftaben C bezeichnet, glei '/,; kann er dagegen diefe Unter 
ſcheidung nur in einer tieferen Reihe machen, dann ift jein 
Farbenſinn gleich 1 dividiert durch diejenige Zahl, welche ſich 
über dieſer Reihe eingedrudt findet. Auf diefe Weife kann man 
die Fntenfitäts-Empfindung für Farben numeriſch genau be: 
ſtimmen. Bon theoretifcher Seite betrachtet, muß man dieſer 
Zafel vor den bisher üblichen Probeobjecten den Vorzug einzu: 
räumen geneigt fein; die Erfahrung wird aber erjt zeigen, in 
= weit fich dieſe Vorzüge beim praftifchen Gebrauch be- 
währen, 





Redig. von H. v. Zienffer 
Zenfer. . Band. 6. Heft. 

Juh.: ne her — hepalicum bein Menſchen. — 
Wefener, ein Fall von acutem weit verbreiteten Gfjem, hervor: 
gerufen durdy das Tragen einer Frucht von Anacardium orientale. 
— v. Hoeßlin, über den Fetts und Waſſergehalt der Organe bei 
verſchiedenen pathologiſchen Zuftänden. — Purjeſz, zur Differen—⸗ 
tialdiagnofe der Pleuraerkranktungen. — Runeberg, ein Fall von 
medullärer Pſeudoleutamie. 


Deutſche ‚Beitfarift ——— Redig. von A. Lüden. u @. Roie. 
19, Band, . Ser 

Inh.: — über die Perforation der Blaſe durch ein Der: 
Hierzu Taf.) — Stobwaſſer, 
die Hafenfcharten in der göttinger irurgifchen Klinik vom Detober 
1575 bis Juli 15982, — Roſe, Über die Exftirpation gutartiger 
Vauchgewachfe. (Die Laparektomie — Dumont, über den Erfolg 
der Nervendehnung und Nervenrefection bei Trigeminuswenralgten. 
— Pinner, Die Fractur des Radiusköpfchens. (Mit Taf.) — Bol: 
berg, fritifche und experimentelle Unterfudhungen über die Nerven: 
nath und Nervenregeneration,. (Schl.) — Kleinere Mittheilungen. 





Redts- und Staatswilfenfchaften. 


‚ Haberftih, J., Beiträge zur Orientirung im Gebiete des ſchweiz 


Rechtes mit befond. Rückſicht auf Das Obligationenrecht u. deſſen 
Beziehungen zum agrgauiſchen bürgerl, Gejepbuch. Aarau, 155. 
Sanerländer. (VII, 453 ©. 8.) cH 5. 

Der Berf. unterfucht die Einwirkungen, welche die neuere 
ſchweizeriſche Bundesgejeßgebung auf das cantonale Recht und 
zwar fpeciell des Cantons Aargau ausgeübt hat, indem er die 
einzelnen Beftimmungen der erfteren mit denen des letzteren zu: 
fammenftellt und fodann zeigt, wie weit dieſes außer Kraft ge 
treten ift. Auch für den deutfchen Juriften hat die Schrift Be- 
deutung einmal deshalb, weil auch fürdie deutſchen Einzelftaaten 
ganz Ähnliche Berhältniffe bejtehen, fodann aber namentlid), 


‚ weil das wichtigfte neuere ſchweizeriſche Geſetz, das Obligationen: 


recht, faft durchweg mit dem deutfchen Handelsgefegbuch und 
der Wechjelordnung übereinftimmt, deren verbefferte und ver- 
mehrte Uuflage es genannt werden fan. Einzelne Abjchnitte 
find von J. Frey verfaßt, unter diefen mag insbefondere auf 
denjenigen über den Frachtvertrag (S. 159— 199) aufmerkjam 


1273 


— 1853, 36. — Literarifhes Centralblatt. — 1. September, — 


1274 





gemacht werben, worin auch der Poſt⸗ und Gifenbagntransport 


Inh.: O. Bähr, Wohnſitzrecht und Heimathrebt. — Waag, | 


die rechtliche Natur des Ausfpielgefhäftes und die Frage von der 
Gewäbrleiittung für Fehler bei Diefem Gefchäft insbeiondere. — 
Franf, Wird durch eine Fluß-Ueberſchwemmung das Eigenthums— 
recht an den überfhwenmten Grunditüden fuspendiert? 


Zeitichrift für die gefammte Staatswiſſenſchaft. Hräg. von Frider, 
Schäffle w A. Wagner. 39. Jabra. 3. u. 4. Heft. 

Ind.: Hanſſen, agrarhiſtoriſche Aragmente zur Erkenntniß 
der deutfchen Keldmarkverfaffung von der Urzeit bis zur Aufhebung 
der Keldgemeinfchaft. (Fortf.) Die Aderflur der Dörfer. — Adiches, 
die Beitrebungen zur Förderung der Arbeiterverfiherung in den 
Rabren 1848 und 1849 und K. — ———— — Cohn, 

rt. 31 der ſchweizeriſchen Bundesverfaſſung, betreffend die Freiheit 
des Handels und der Gewerbe. — Schäffle, zur Theorie der 
Deckung des Staatöbebarfes. 2, Art. — Rubland, agrarpolitifche 
Borſchlaͤge auf Grund unferer geichichtlichen Rechtsbildung. — Die 
Gefepgebung des Jahres 1852, — Miscellen. — Literatur. 


Defterreichifche Zeitihrift für Verwaltung. Hrög. von €. Ritter v. 
Jäger. 16. Jahrg. Nr. 2932, 

Inh.: Moriz & abpaar, das Inftitut der Gewerbe-Fnipertoren 
in Oeiterreih. (Sct.) — Die unter dem Miniiterium des Innern 
ftebenden Archive in den einzelnen öfterreichiichen Ländern, — Mits 
tbeilungen and der Praxis. — Gejepe und Verordnungen. — Berfos 





nalien. — Erledigungen. — Hierzu ald Beilage Bogen 17—22 der | 


Erkenntniſſe des Ef. Verwaltungsgerichtöbofes. 


Sprachkunde. Literaturgeſchichte. 


Die indischen Mineralien, ihre Namen und die ihnen zuge- 


hörigen Kräfte, Narahari's räganighantu varga Xill, sanskrit | 


und deutsch mit kritischen und erläuternden Anmerkungen 
herausg. von Dr. Rich. Garbe, Prof. Leipzig, 1992. Hirzel. 
(X, 104 8.8.) cf 3. 


Die Metalle und Edelfteine werden zwar in der inbifchen | 


Literatur vielfach genannt, aber eine zufammenhängende Auf: 
zählung und Beſchreibung berfelben war bis jet noch nicht zu⸗ 
gänglich gemacht worden. R. Garbe bietet uns Hier eine folche 
aus dem umfafjenden mediciniſchen Wörterbuche des Narahari, 
eines fagmirischen Arztes, der im 13. Jahrh. n. Chr. gelebt 
haben fol. Ueber das Werk deffelben hatte ſchon Aufrecht be 
richtet, im Kataloge der Orforder Mſſ. S. 323, Der Tert bes 
hier mitgetheilten 13. Gapitels befteht aus 223 Verſen und ift 
auf Grund von vier Mil. feitgeitellt. Der Ueberfegung find 
erffärende Anmerkungen aus ber indijchemedicinijchen Literatur 
beigegeben. Nügliche Indices befchliegen das Ganze, Der 


Merkwürdig ijt die Bedeutung „groß“ für gätra (— gätrayuta), 
bie ©. 71 nachgewieſen wird. Ein Verjehen ijt dem Hrsgbr. 
in dem Schlußverje paffiert, wo er tena ... Nreimha-krtinä 
überjegt hat „von dem in Nreimhä’'s Wufteage arbeitenden 
Manne*. Im Vorwort S. VI wird diefer vermeintliche Patron 
des Narahari dann weiter zu einem König von Kagmir gemacht 
und dadurch eine Handhabe zur Datierung gewonnen. Allein in 
Wirklichkeit ift Nrsimha-krtin nur eine dem Versmaß zu Liebe 
erfundene Bariation des Namens Narahari-pandita, wie fi 


der Berf. in den Unterfchriften nennt, Garbe Hätte dies ſchon 


aus Aufrecht's Mittheilungen erjehen können, wo in der lang- 
athmigen Schlufunterfchrift Nichts von einem ſolchen Patron 
zu finden ift, wohl aber die Namen feines Vaters und feiner 
Lehrer erwähnt werden. Den Werth der vorliegenden Publi- 
cation kann dieſes Verfehen nicht weiter beeinträchtigen, wir 
empfehlen fie nicht nur den Indianiften, ſondern ebenfo unferen 
Mineralogen, Mebdicinern und Gulturhiitorifern, kurz allen 


| Denen, für welche die Kunde von den Metallen und Edeljteinen 


ein jachliches oder Hiftorifches Intereſſe Hat. Wi. 





Henry, Vict., Dr,, étude sur l’analogie en general et sur 
les formations analogiques de la langue grecque. Paris, 
1853. Maisonneuve et Cie. (X, 441 S. Roy. 8.) 

Die Einleitung (S. 1—66) handelt von der Wirkung ber 

Analogie im Sprachleben mit befonderer Bezugnahme auf die 

Entwidelungsgefhichte ber indogermanifchen Sprachen. Was 


‚ der Verf. über das in ben leßten Jahren jo viel erörterte 





Thema vorbringt, ift nicht neu (dabei fehen wir von S. 18— 21 
ab, wo von Analogiebildungen im Ehinefischen und anderen 
nichtindogermanifchen Sprachen die Rede it, über die dem Ref. 


| eim Urtheil nicht zufteht) und größtentheils von Anderen fchon 
beſſer gejagt. Das Hauptthema des Buches bildet eine Auf⸗ 


zählung und Erläuterung der analogiſchen Neubildungen, die 
das Griechijche feit Beginn feiner Sondereriftenz in Bezug auf 
Stammbildung (S.67— 224), Declination (S. 225 —305) und 


' Eonjugation (S. 307—410) vorgenommen bat. Im Schluß- 


abſchnitt S. 411—424 werden zum Zwed der Exemplification 
drei Stüde attijche Proſaſprache jo ins Urgriechiſche umgeſchrie— 
ben, daß für alle nach des Verf.'s Meinung duch Analogie— 
wirfung ind Leben getretenen Formen diejenigen eintreten, die, 


‚ wie der Verf. glaubt, vor diefer analogijchen Umgeſtaltung ge- 


iprochen wurden. Die Behandlung des originellen Themas be- 
friedigt nach feiner Seite Hin, und wir können nur unjer Be- 
dauern darüber ausiprechen, daß der nicht unbegabte und jchon 


‚ durch mehrere Linguiftiiche Arbeiten vortheilhaft befannt ge- 


Hrögbr. erkennt dankbar die Hülfe von R. Roth und U. Hille- 


brandt an, die der Correctheit feiner Urbeit zu Gute gefommen 
ift. Die indiſche Mineralogie hat einen medicinifchen Charakter, 


denn nicht bloß die Metalle, jondern auch die ſchönen Edelfteine | 


find als Medicamente verwendet worden. Wielleicht wäre e3 
befier geweſen, wenn der Hrögbr. in der Ueberſetzung, anftatt 
dem Terte Wort für Wort zu folgen, fowohl die Namen ala 


auch die Eigenfchaften des betreffenden Metalls ober Stein in | 


einer jachlihen Ordnung gegeben hätte, die im Sangfritterte 
dem Versmaß zum Opfer gefallen ift. Er hat fich viel Mühe 
gegeben, den Sinn der technifchen Ausdrücke richtig zu treffen 
(chäyä, gätra, snigdha, märdava, träsa u. a. m.), hier würde 
ihm ein einheimifcher Commentar von wejentlicher Hülfe geweſen 
fein. Ref. glaubt, daß in diefer Richtung noch Einiges zu beffern 
fein wird. Die chäyä, die Schattierung oder der Schimmer ber 
Edeljteine (S, 72) wird auch fonft erwähnt, jo Merhadüta 
Vers 15, wo der Regenbogen einem ratnachäyävyatikara, d. i. 








worbene Verf. jih einer Aufgabe zuwandte, der er jo wenig 
gewachſen ift oder vielleicht beifer gejagt: an deren Löſung er fo 
ſchlecht vorbereitet herantrat. Die Kenntniffe des Verf.'s nicht 
nur auf dem Gebiet der indbogermanischen Sprachwiſſenſchaft 
überhaupt, fondern auch im Befonderen auf dem der griechiſchen 
Sprachwiſſenſchaft find, wie hunderte von fchiefen Behauptungen 
und Urtheilen beweijen, denn doch zu dürftig und feine Anfichten 
oft zu primitiv, al3 daß man das Buch als ein brauchbares und 
Empfehlung verbienendes fönnte paffieren laſſen. Um ein paar 
Beijpiele zu geben: S. III wird got. p für eine Aſpirata ge- 
halten; S. 35 wird ein indogerm. Abl. Sing. „mätr-6t; skr. 
mätr-ät.?* angeſetzt (vgl. S. 247); S. 46 wird altind. Optat. 
bhäreyam in bhare-ya-m zerlegt und einem griech. *gego-in-» 
gleich geftellt; S. 233 wird innoı-sı auf ein altgriech. *Hnnmo-av 
zurüdgeführt (troß altind. vrkeshu und altbulg. vläc&chü!) und 
die Frage, ob vielleicht *imrmo-av für *örme-ov (vgl. Loc. Sing. 
odxs-,) eingetreten fei, als nicht zu entfcheiden hingeſtellt mit der 
Bemerkung: l’o a pour lui le lithuanien, vilku-Su [sic], 
mais contre lui le palsoslave vlücd-chü [sie]! Herr Henry 
tritt in feiner ganzen Arbeit jehr beſcheiden auf, und wir nehmen 


dem verjchiebenen Farbenſpiel von Ebdeljteinen verglichen wird. | mit Vergnügen davon Notiz. Uber eine andere Schriftfteller: 
= 


1275 


— 1583. 36, — Literarifdes Centralblatt. — 1. September. — 


1276 





tugend, Sorgfalt und Fleiß, vermiffen wir bei ihm ganz und 
gar. ©. III heißt e8: Isole, priv6 des secours quo les grandes 
bibliothöques de Paris offrent aux travailleurs, je n’ai pu 
compter que sur mes seules ressources pour me procurer la 
plupart des ouvrages que j'ai &tudies: de lä bien des lacunes, 
que je ne chercherai point à dissimuler. Darauf folgt ein 
Verzeichniß der Werke, die dem Verf. wirflic) zu Gebote ftan- 
ben. Die er demgemäß auch alle in der gehörigen Weife benugt, 
durchgelejen, ſtudiert hat? Weit entfernt. Daß z. B. das Optativ⸗ 
fuffig von s-%-» uriprünglicdh nicht -iä- (S. 54, 338), fondern 
-j6- geweſen ift, fonnte der Verf. 3. B. aus Guſt. Meyer's Gr. 
Or. ©. 436; daß das Betonungsverbältnig weido; : weudys 
nicht etwas ift, was in feiner anderen Sprache eine Analogie 
habe (S. 107), fondern dem von altind. yägas- : yagäs- gleich⸗ 
fommt, konnte er aus Kuhn's Zeitſchr. 24, 34; daß er über den 
Grund der Betonung von Ano ganz im Unklaren ift (S. 134 f.), 
aus Wadernagel’3 befanntem Aufſatz in Kuhn's Zeitſchr. 
23, 457; daß iracı nicht fteht pour *daoı, trouble par l’ana- 
logie de ivıs (S. 359), fondern auf *Fıd-warzı zurüdgeht, 3.8. 
aus Eurtiud Verb. II: 253 fernen, aus Werfen, die der Berf. 
zur Hand hatte, und jo fteht es in ſehr zahlreichen Fällen. Der 
Verf. Hat die neuere ſprachwiſſenſchaftliche Literatur, fo weit fie 
ihm zu Gebote ftand, großentheils mur flüchtig Durchgebfättert. 
Mangelnde Sorgfalt zeigt fih auch in der ungewöhnlich großen Zahl 
von „Drudfehlern“, von denen in bem ſechs Seiten langen Ber- 
zeichniß ber additions et corrections nur ein Theil verbefjert 
iſt. Auf die neuen Formerklärungen, die ber Verf. giebt (viele 
Anfichten jcheinen nur neu zu fein, indem ihr Urheber nicht ge- 
nannt ift), kann bier nicht eingegangen werben, Mit Ausnahme 
ber ©. 107 vorgebrachten Unfiht, daß der Accent von yeudns 
und dusuerjs durch den von arudjs neben aldog beftimmt fei 
(eine Bermuthung, die übrigens, mit Hülfe des Indifchen, noch 
befier begründet werben fonnte als e3 vom Verf. geſchieht), hat 
Ref. in dem Buch nichts Neues, das zugleich probabel wäre, ge- 
funden. — Zum Schluß fei noch der netten Bildung anormal 
(5.14, 17 2c.) gedacht, die in franzöfifchen und auch in beutfchen 
Schriften von Jahr zu Jahr häufiger zu werben fcheint, bie aber 
felbft in einem Werke, das ausſchließlich von „falfchen Unalogies 
bildungen“ handelt, fich recht unfhön ausnimmt. Bgm. 


Die Saga von Hrafnkell Areragedi. Eine isländische Ge- 
schichte aus dem 10, Jahrhundert nach Christus. Aus dem 
altisländischen Urtexte zum ersten Male ins Deutsche übersetzt 
u. mit ausführlichen Erläuterungen nebst einer kurzen Einführung 
in die isländische Sagaliteratur versehen von Dr. Heinr. Lenk. 
Wien, 1883, Konegen. (XII, 132 S. 8.) c# 2, 80. 


Hätte Kölbing geahnt, daß er durch feine Ueberjegung ber 
Gunnlaugsjaga, welche er in der beften Abficht verfaßte, dem 
Dilettantismus auf dem Gebiete ber nordiſchen Philologie die 
Thore öffnen würbe, er würde zweifeldohne feine Urbeit unter- 





laffen haben. Haft innerhalb eines Monats find in leßter Zeit | 
drei Werke erfchienen, welche gleiche Tendenz verfolgen: Bopus | 


larifierung der altnordifhen Sagas, mit der eifernen Ber- 
wahrung, daß „das Buch durchaus nicht für Fachgelehrte ger 
fchrieben fei*. Hierher gehört auch Dr. Lenf'3 Ueberfegung der 
Saga Hrafnkels hins Freysgopa oder, nennen wir gleich das 
Kind beim rechten Namen, vielmehr der bänifchen Ueberſetzung 
diefer Saga von Weftergaard. Diefe Uebertragung, welder 
eine ziemlich oberflächliche Skizze der isländischen Sagaliteratur 
vorangeht, in einem bier und da faum verftänblichen Deutſch 
verfaßt, ift nicht arm an Ueberfegungsfehlern und Mifverftänd- 
niffen, welche oft durch die bänifche Üeberſetzung veranlaßt find, 
und bringt eine Menge von Randbemerfungen, welche eine wört⸗ 
lihe Wiedergabe bes Urtertes jein jollen, aber ganz unver- 
ftändlih find. Die Anmerkungen am Schluffe der Saga find 
theil3 aus guten, theil® aus weniger guten und veralteten Werten 
zufammengetragen, hier und ba ohne Angabe bes Verfaſſers. (So 





ift z. B. Anm. 2 wörtlich aus Klähn's Artikel „Island“ in 
Erſch und Gruber's Enchflopädie abgeſchrieben.) Selbſtändiges 
Urtheil oder eigene Forſchung zeigt Lenk in denſelben nicht und 
nur hier und da vermag er verſchiedene von ihm benutzte 
Quellen zu einem leidlich gelungenen Geſammtbilde zuſammen⸗ 
zutragen. 


1) Kudrun, herausgegeben von B B.Symons Halle, 1883. Nie- 
meyer, (Altdeutsche Textbibliothek. 5). (VII, 306 8. 8.) co 2, 80. 


2) Kudrun, herausgegeben von Ernst Martin. Halle, 1883. 
Waisenhaus. (Sammlung germanistischer Hilfsmittel für den 
praktischen Studienzweck, II). (XXXIV, 207 8. 8.) M 2, 40, 

In diefen Ausgaben gerathen die beiden ähnlichen Unter 
nehmungen zum erjten Male in eine directe Concurrenz mit 
einander. Gewiß ift ein folder Luxus vom Uebel und es fragt 
fi, ob der germaniftifche Büchermarkt denjelben verträgt, zumal 
bei der gegemwärtigen Ungunft von oben. Die Buchhandlung 
bes Waifenhaufes hat erklärt, baß fie ihre, etwas feltiam be 
titelte Sammlung nicht begonnen habe, um ber fchon im Gang 
befindlichen Tertbibliothet Concurrenz zu machen, ſondern dab 
ihr Unternehmen ſchon vorher geplant geweſen ſei. Indeſſen 
geht doch gerade aus biefer Erklärung hervor, daß noch feine 
ernftlichen Vorbereitungen getroffen waren, al3 das erſte Stüd 
der Textbibliothek erfchien, und daß noch keinerlei Verpflich— 
tungen zur Ausführung des Planes möthigten. Wir meinen 
daher, daß es wohl in der Hand der Waifenhausbuchhand: 
lung gelegen hätte, eine unnöthige Concurrenz zu vermeiden. 

Unnöthig aber ift die Concurrenz minbeftens bei allen ben 

Werfen, auf deren kritiſche Herftellung nicht principielle Gegens 

fäße einen durchgreifenden Einfluß üben. Bu diejen ift aller- 

dings die Kubrun zu zählen. Beide Ausgaben geben die Ab- 
weichungen der Hdfcher. unter dem Terte. Bei der Beichaffen- 
heit der Ueberlieferung ſcheint uns dies durchaus geboten, 

Symons fügt dazu noch eine Menge kritiſcher und erläuternder 

Unmerkungen, fo daß er erheblich mehr bietet als Martin. 

Seine Arbeit tritt dadurch etwas aus dem fonftigen Rahmen 

der Tertbibliothef Heraus, was natürlich aud) den ‘Preis beein- 

fluffen mußte. Auch feine Einleitung ift ausführlicher und 
hat jedenfalls vor der Martin'ſchen den Vorzug, daß fie all- 
feitiger orientiert und namentlih auch bie Literatur, ſoweit 
fie nicht ganz werthlos ift, vollſtändig zu verzeichnen jucht. 
Der Standpunct Martin's ift, von Kleinigkeiten abgefehen, 
derjelbe wie in feiner früheren größeren Wusgabe, d. h. beinahe 
vollftändig bis auf die Heinften Einzelheiten der von Müllen- 
hoff gegebene, ein Stanbpunct, der, joviel dem Ref. befannt ift, 
nur von wenigen Fachgenofjen getheilt wird, der aber jet wohl 
durch Scherer’3 Literaturgefchichte populär gemacht werden foll, 
indem diefe und zumuthet, die Müllenhoff ſche Zurechtſtutzung 


| der Kudrun als „das bedeutendſte Kunftwerf der mittelhoc- 


deutichen Poeſie, foweit fie aus einheimifcher Ueberlieferung 
quillt“, anzuertennen. Biel jelbftändiger ift Symons, nament: 
lich den biöher veröffentlichten Unterfuchungen gegenüber, ſonſt 
allerdings ſiark durch Zarncke's Vorlefungen beeinflußt. Eine 
eingehendere Rechtfertigung feines kritiſchen Verfahrens hat er 
in den Beitr. 3. Gefchichte der deutjchen Spr. u. Lit, IX, 1 ff. 
niederlegt. Der wejentlichfte Bunct darin ift, baß er bie Häufung 
des Cäfurreims im Anſchluß an Zarnde erſt als eine Folge 
ftarfer Ueberarbeitung betradhtet. Der Beweis für dieſe Ans 
ficht ift durchaus überzeugend, und es wird damit der Fritif 
Müllenhoff's und Anderer eine der wichtigften Stüßen entzogen. 
Weniger geglüct jcheint dem Ref. der Beweis für einen andern 
Hauptpunct in ber Kritif von Symons, nämlich, daß alle Nibe- 
lungenſtrophen erft durch Ueberarbeitung in den Tert gelommen 
fein ſollen. Symons betrachtet die meiften als interpoliert, muß 
aber boch zugeben, daß manche nicht zu entbehren find, und 
nimmt für dieſe dann lleberarbeitung aus einer Kudrunſtrophe 


1277 
an. Das bleibt immer ein willkürliches Verfahren, dem der 
feite Boden fehlt. Es ift zweifellos ein Mangel von Kunſt— 
gefühl, Nibelungenftrophen zwiichen die Kubrunftrophen zu 
miſchen. Aber einen hohen Grab von Kunſtgefühl kann ber 
unbefangene Beurtheiler dem Dichter der Kudrun ſchwerlich zu— 
erkennen. In Bezug auf die Uusftattung gebührt dem Unter: 
nehmen des Waijenhaufes der Vorzug.‘ Es wäre namentlich 





— 1883. 36. — Literariſches Tentralblatt — 1. September. — 


1278 





ihm jelber herrührt, oder ob von Underen, iſt micht jicher feft- 


zu wünfchen, daß für die folgenden Bände der Tertbibliothet | t 
‘ Lyrik der Myſtiker und den praktischen, fittenfchilbernden, paden- 


etwas bejjeres Papier verwendet würde. -Dn. 





Mangold, Wilh., Moliere's Tartufle. Geschichte und Kritik. 
Oppeln, 1882. Franck, (VII, 239 8. Gr. 8.) M 5, 60, 
Diefe Schrift gliedert fi im fünf Abſchnitte: 1) Der 
Bildungsgang des Dichter und die religiöjen Verhältnifje 
feiner Beit; 2) Stoff, Entwurf und Tendenz; des Tartuffe; 
3) Die Geſchichte des Tartuffe; 4) Tartuffe vom Standpuncte 
der bramatijchen Technik; 5) Ethiſche und äſthetiſche Kritik. 


zuftellen. Einzelne Wiederholungen und Inconcinnitäten möchten 
das Letztere vermuthen laſſen, anbererjeits ift aber doch der Ton 
wieber zu frifch und charakteriftiich, als daß man glauben könnte, 
nur eine aus dem Gedächtniß von einem Anderen herrührende 
Aufzeihnung vor ſich zu Haben, 

Die Predigten find höchſt anfprechend und höchſt eigen- 
thümlih. Sie halten die Mitte zwiſchen der philofophierenden 


den Donnerreden eines Tauler und Geiler. Zu dem Pathos 


‚ und ber Bielgeftaltigfeit diefer war ihm feine Gelegenheit gegeben 
' dem Heinen Kreiſe feines weiblichen, bem Treiben des weltlichen 


Lebens abgemandten Publicums gegenüber, und vor der fub- 
jectiven Verſtiegenheit der Myſtiker bewahrte ihn fein klarer, 
nüchterner, echt niederbeuticher Sinn. Berftändlichkeit und 
Anſchaulichkeit ift ed, was er erftrebt. Doch fehlt es ihm dabei 


ebenſo wenig an tiefer, ergreifender Junigkeit wie an der Gabe 


Der umfangreichfte diefer Abjchnitte ift der dritte; am meiften | 


angejprochen hat uns ber legte, der fich ſehr gut lieft und wo 
man den Ausführungen bes Berf.’s, die im Wefentlichen auf die 
Rechtfertigung des Dichters feinen Anklägern gegenüber hinaus- 
laufen, mit Bergnügen folgt. Weniger befriebigen die beiben 
erften Abfchnitte, ſowohl Hinfichtlich des Inhaltes als der Form. 
In letzterer Beziehung vermißt man nicht felten Logische Schärfe 


des Ausdrucks, Adel der Form, ja zuweilen fogar das erite Er: 


forderniß des Schriftftellers, die Sprachrichtigleit. Was den 
Inhalt anbetrifft, jo mangelt hier vielfach die rechte Vertiefung, 
man empfängt öfter den Eindrud einer flüchtigen Compifation. 


So ift im zweiten Abſchnitt Moland ſtark benußt worden und | 


zwar einerjeit3 in ziemlich ungefchidter Weiſe, andererſeits in 
einer jolchen, die deſſen Eigenthumsrechte nicht genügend wahrt, 
wenn aud) der Name ein Mal genannt wird. — Troß der ges 


rügten Mängel wird die Schrift Manchem willtommen fein 


zu draſtiſchen Schilderungen aus dem Leben und Treiben ber 
Welt. Gleich die erfte Predigt, in der er über den Gang der 
dreiMarien zum Grabe Ehrifti hanbelt, ift fo recht geeignet, ung in 
die Anſchauungsweiſe des Redners wie in den Kreis feiner Zu— 
bhörerinnen zu verfegen, für die dieſer Gegenſtand ja ein doppeltes 
Interefje Haben mußte. Mit der Phantafie eines Dichters 
malt er alle Einzelheiten aus, erflärt mit verftändiger Ueber- 
tragung, räumt ettvaige Einwürfe aus dem Wege und fchildert 
mit innigem Herzensantheil in einer noch heute zum Herzen 
Iprechenden Weife, um dann zu dem höheren, an die Myſtiker 
erinnernden Thema überzugehen, in welchem die brei Marien ala 
die drei Stufen der menſchlichen Vervollkommnung betrachtet 
werben. Bei der legten diefer, der myſtiſchen ynnicheit, erflärt 


‚ ber biebere verftändige Mann offen, daß er beſſer über fie würde 


und wenn fie, wie zu hoffen, recht Viele zum Studium des 


großen Komilers anregt, jo ift ſchon das ein Berbienit. 
Spt. 





Veghe, Johannes ein deutscher Prediger des XV, Jahrhunderts, 
Zum ersten Male herausgegeben von Franz Jostes, Halle 
1883. Niemeyer. (LIII S., 1 Bl., 468 S. gr. 8) c# 12. 

Mit dem vorliegenden Werke bereitet jein Hrsgr. wohl in 
weitejten Kreiſen eine unerwartete, aber doppelt willtommene 
Ueberrafhung. Denn von einem beutjchen Brediger Johannes 
Veghe war bisher jo wenig Etwas befamnt, daß Eruel in feiner, 
erſt vor drei Jahren erjchienenen, mit minutiöſem Fleiße gearbeite- 
ten Gefchichte der deutichen Predigt im Mittelalter noch nicht 
einmal jeinen Namen kennt, Und hier empfangen wir einen 
ganzen Band Predigten von ihm, fauber gebrudt und gründlich 
erörtert; daß fie nieberbeutjch find, ift nur geeignet ihren Werth 
und unfer Intereffe zu erhöhen. 

Johannes Veghe, aus einer angejehenen münfterischen 
Familie, gehörte von 1451—1504, wo er jtarb, dem Orden 
der Brüder vom gemeinfamen Leben an, war lange Jahre 
Rector des Fraterhaufes ad fontem salientem in Münfter, und 
dann, als er älter ward, jeit 1481, Pater des Schwefterhaufes 
in Nieſink (ebenfalls in Münjter, an der Stadtmauer), Er 
war ein gelehrter Herr, ſtand zu den münjterifchen Humaniften 
in naher Beziehung, ward auch Ende ber 60er Jahren nad) 
Roſtock gefandt, um die dort lebenden Brüder zu einem Convent 

vereinigen. Bor den Nonnen in Niefint hat er in dem noch 
jegt ftehenden Kirchlein die hier gedrudten, jo ziemlich ein 

Kirchenjahr umfaffenden Predigten gehalten, wahrſcheinlich im 

Jahre 1492. Er war alfo nicht ein Öffentlicher Prediger, und 

feine Predigten waren nicht sermones ad populum, fondern nur 

f. g. collationes, wie fie fich auch felber nennen (collacien de 

uns hefft ghedaen unse pater. SDOb bie Nieberfchrift von 


| 


| 


reden fönnen, wenn er fie erſt jelber einmal empfunden habe, 
aber es jei ihm bies bis jegt noch nicht zu Theil geworden. Much 
bie Fragen, wie etwa die Niederfchrift zu Stande gefommen fei, 
legen ſich uns gleich in der erften Predigt befonders nahe. Als 
Anhang folgen noch einige Predigten von Beitgenojien Veghe's. 

Der Hrögbr. hat für forgfältigen, leicht eitierbaren Abdruck 
Sorge getragen und Anmerkungen hinzugefügt, in denen bie 
Ichwierigeren Worte erflärt werden. Die Einleitung orientirt 
"über den Charakter der Predigten und ihren Werth in der 
Predigtliteratur, verjländig und Mar, dann über das Leben des 
Beghe, endlich über den im Kreije der Brüder vom gemeinfamen 
Leben herrſchenden Geiſt, ihre verftändige Religiöfität und ihre 
Beitrebungen für die Anwendung der deutſchen Sprade. Ein 
bejonderes Capitel ift dem Dialekte der Predigten gewibmet. 
Es ergiebt jich hier durch eine mit eracter Methode geführte 
Unterfuchung, daß fi im 15. Jahrh. in Weftfalen eine Schrift: 
ſprache für geiftliche Litteratur gebildet hatte, die wefentlich 
unter dem Einfluffe des Niederländifchen ftand, wie die jpäter 
fi bildende vom Hochdeutfchen beeinflußt ward. 

Dem Hrögbr., der fauber arbeitet und frifch fchreibt, und 
dem manche Thüre offen zu ſtehen fcheint, die für Andere ver: 
fchloffen zu bleiben pflegt, hoffen wir noch öfter mit Publicatio— 
nen aus dem Gebiete der niederbeutichen Litteratur zu begegnen. 
Stehen wir doch offenbar erft an ber Schwelle, die zur Kenntniß 
diejes Gebietes führt. 


Lindemann, Rich,, Öberlehrer, Beiträge zur Charakteristik 
K.A. Böttiger’s u. seiner Stellang zu J.G. von Herder. An- 
hangsweise sind*bisher ungedruckte Briefe Caroline Herder’s an 
Böttiger beigegeben worden. Görlitz, 1883. Förster. (IV, 
148 8.8.) 2 


Eine der vielen literarhiftorifchen Quellenpublicationen, bei 
denen ber Gewinn an intereffanten neuen Thatjachen mit dem 
Umfange in einem fchreienden Mißverhältniſſe fteht. Der Verf. 
bringt zahlreiche unebierte Briefe von und an Böttiger, durch 


1279 





— 1553, 836. — Literarifhes Centralblatt. — 1. September. — 


1250 





die das bereits feftftehende Urtheil über Ubique's Leben und 
Charakter nur bejtätigt wird. Mit ermüdender Weitichweifigkeit 


und Bauen. Etwas interefjanter ift ſchon die Correjpondenz 
Böttiger's mit Herder und befien Frau; in feinen Briefen an 
Herder ergeht ſich Böttiger mit der widrigften Schmeichelei über 
die Schriften aus Herder's legten Lebensjahren und ſucht fein 
Lob zu verjtärten durch boshafte Ausfälle auf Kant's Kritik der 
Urtheiläfraft und Goethes Wilhelm Meifter. Uebrigens erkennt 
man auch hier wieder an einzelnen guten Bemerkungen, daß 

Goethe ganz Recht hatte, wenn er meinte, dab Böttiger nach feiner 
“ Begabung und feinen Kenntniffen gar nicht nöthig gehabt hätte 
ein Qump zu werben. 


Blackie, John Stuart, Prof. em,, the wisdom of Goethe. Edin- 
burgh, 1683. Blackwood & sons. (XIX, 246 S. Kl. 8.) 

Ein Buch, das den deutichen Lejer ſehr ſympathiſch an- 
muthen muß. Es enthält eine nach Materien geordnete Samm- 
lung von Ausſprüchen Goethe's und außerdem in der Einleitung 
(S. 23—83) eine ausführliche Würdigung feines Charakters. 
Der Berf. beichäftigt ich hier hauptfächlich damit, die in England 
gangbaren Vorwürfe gegen Leben und Charakter des Dichters 
zu widerlegen. Befonders übt er feine apologetifche Tätigkeit 
an ber von je her in England fo jtreng beurtheiften Sejenheimer 
Idylle, dann auch an den römijchen Elegien. Er zeigt ſich hier 
ebenfo wie in der Auswahl der Sentenzen als jehr gediegenen 


| 


Wir dürfen beftätigen, was der Brofpect ber Verlagshandlung 


ausſpricht, daß hier die bisherigen Reſultate der Goethe-For— 
berichtet er über Böttiger's Berufung an die Schulen in Löbau | 


ſchung wirflih zu einem zufammenfafjenden Abſchluß gebradt 
find, und die Wirkung in weitefte Kreiſe würde vielleicht noch) 
durchgreifender fein, wenn der Standpunct der Erläuterungen 
etwas weniger vornehm gewählt wäre. Der Inhalt des vor- 
liegenden Bandes entjpricht im Ganzen dem des zweiten und 
dritten Bandes der Ausgabe legter Hand, mit Fortlaffung eint- 
ger Aubrifen, die entweder bereits im erften Bande Aufnahme 
gefunden haben oder für den dritten und vierten Band zurüd- 


‚ geftellt wurden. Hinzugefommen ift „XX. Chineſiſch-deutſche 


Jahres und Tageszeiten“, und faft jede Rubrik ift um einige 


Nummern aus des Dichters Nachlaſſe vermehrt. Vom philolo: 


und gründlichen Goethefenner; für deutfche Leſer bedarf freilich | 


Manches keiner Apologie mehr, zumal nachdem F. Viſcher im 


legten Bande des Goethejahrbuches in fo muftergültiger Weije | 


über das finnliche Element in Goethe's Leben und Dichten ge 
urtheilt hat. Als bejonders werthvoll verdient die Darlegung 


der Anfichten Goethes über Reue und Buße hervorgehoben zu | 


werden, In dem Haupttheil des Buches find mit Recht vor 
alfem die Geſpräche mit Edermann, ſowie die Sprüche in Proſa 
berüdfichtigt; bei der Mebertragung der fentenziöfen Stellen in 


den poetiichen Werken ift dem Verf. Manches vortrefflih ge | 


Iungen. Beſondere Hervorhebung verdient feine VBirtuofität in 
Ueberjegung der Herameter; jo lautet 3. B. feine Uebertragung 


der Worte des Pfarrers in Hermann und Dorothea über 


ben Tod 


— — — — the piteous image of Death stands 

Not to the wise as a terror and not as the end to the pious, 

Wisely the wise man is driven from thougt of death into action 

Wisely the pious from death draws hope of bliss for the future 

Each ıs wise in his way; and death to life is transmuled 

Wisely by both. 
Es wäre indeß bei diefer Auswahl eine Angabe, woher die 
einzelnen Stellen entnommen find, erwünſcht gewejen, ohne 
ſolche Angaben können die Stellen leicht mißverftanden werben, 
wo nicht Goethe jelbit zu uns redet, ſondern Berfonen, die in 
feinen Gedichten auftreten, fo 3. B. in dem geiftvoll überjegten 
Cophtiſchen Liede: 


Let doctors dispute and logieians conclude etc, 





gischen Geſichtspuncte läßt fich ja die Frage aufwerfen, ob dies 
Verfahren kritiſch jo ganz zu rechtfertigen jei, aber für den Zweck 
diefer Ausgabe, „dem allgemeinen Gebrauche“ zu dienen, ift es 
zweifelsohne das allein richtige, und der Hrsgbr., ber das Ge— 
biet wie nur Wenige außer ihm beherrſcht, hat feine Entſcheidung 
überall mit Tact und Einficht getroffen. 





Mittheilungen der Litauiſchen Literarifchen Geſellſchaft. 7. Heft. (11. 1.) 

Inb.: Boelkel, die heutige Verbreitung der Litauer. — Thomas, 
Koncewicz u. Berzzenberger, zur litauifchen Bibliogranbie. — 
Bezzenberger, über Grabfreusformen. — Derf., mundartlide 
Texte. — Jurkſchat, zwei weitere Märchen in galbraiter Mundart, 
— Bücherſchau. 


Kunſt. 


Nestlehner, Alphons, P. o. st. B., das Seitenstettner Evan- 
seliarium des Xll. Jahrhunderts. Mit $ lithogr. Taf. u. 2 Taf. 
in Gold- und Farbendruck, Berlin, 1882. Prüfer, (2 S. Text, 
Gr. Fol.) ef 5. 

Die Bublication ift danfenswerth, aber nur um des Mate: 
rials willen, das geboten wird, Der Hrägbr. verhält ſich allzu 
ihweigjam. Die zwei Seiten Tert geben nur eine Beichreibung 
der Handſchrift ohne jegliche Nachricht über ihre Geſchichte, über 
die Urt, wie fie etwa in den Befig des Kloſters fam. In einer 
Note bemerkt der Hrsgbr, daß, nah Eoftüme, Architektur und 
Ornamentif zu fchließen, die Handfchrift dem XII. Jahrhundert 
entjtamme. ef. möchte dazu bemerken, daß fich aus der erjten 





‚ Hälfte deö XIIL Jahrhunderts eine ziemliche Zahl von Hand- 
ſchriften anführen ließe, in denen die Initialornamentik eine auf: 
' fallende Verwandiſchaft mit der im Seitenftettner Evangeliarium 


In der Vorrede berichtet uns der Verf. in warmen Worten, 
wie ihm die Weisheit des Dichters eine Führerin durchs Leben 


gewejen ift und wie er wünfcht, daß fie dieſe auch für Andere 
werben möge. 


Goethe's Werke II. Bd. (Gedichte, II. Theil). Mit Einleitung 
und Anmerkungen von G. von Loeper. 2, Ausg. Berlin 1883, 
Hempel. (XVI, 560 ©. ar. 8.) 


zeigt. Sollte ſich fein äußerliches Zeugniß für die Zeit ber 
Entjtehung der Handfchrift beibringen laſſen? Wenn nicht, jo 
hätte der chronologijchen Beftimmung durch Unalogien größere 
Autorität gegeben werden müſſen. 





Hafjelmann, Architelt, Initialen nah den Uriginalien des Her— 
ansgebers, Lief. 1-10. Münden, (o. 3.) Schandri &’ Go. 
(100 Bl. Kol.) AH 30. 

Zehn Hefte zu zehn Folioblättern geben etwa 2000 Ini— 
tialen aus der Zeit vom fünfzehnten bis ins achtzehnte Jahr: 
hundert in meiftens guter Photolithographie (von Ch. Brud) 
wieder; einzelne Originale find allerdings jo verwifcht, da bie 
Reproduction zwecklos erfcheint. Die meiften Typen finden ſich 


in jeder größeren Sammlung, doch fommt auch manches Seltenere 


Wir haben unferer Freude über Plan und Ausführung diefer | 


Ausgabe bereits beim Erſcheinen des erften Bandes warmen 
Ausdrud verliehen (vgl. Jahrg. 1882, Nr. 40, Sp. 1363 d. 
Bi.) und wir fünnen nah Durchſicht des vorliegenden zweiten 
nur wiederholen, was wir damals zur Empfehlung gejagt haben. 


| 
| 


vor. Leider entbehrt die Unordnung eines vernünftigen Syſtems. 
In der Regel ift ein Blatt einem Buchftaben gewidmet, und da 
jtehen denn Alt: und Neugothif und Antiqua, Deutſchland, Italien 
und Sranfreich bunt durch einander; ſelbſtändig laufen Alpha— 
bete großen Formats einher; nur ausnahmsweiſe ijt eine Jahres: 
zahl angegeben, und abgefehen von dem oben angeführten Titel 
enthält das Werk nicht eine Zeile Tert, nicht einmal eine Ueber: 
ficht des Inhalts, geſchweige eine Erläuterung defielben. Welchen 


— 1883, 236. — Literarifhes ECentralblatt — 1. September. — 


1282 


Nuhen eine ſo planloſe Publication „der Kunſt und dem Kunſt- lich, die meiſten ſind nur im Grundriſſe dargefteilt, anbern ift 


gewerbe* bringen fol, die ohnehin fo ſehr zur Stillofigfeit 
und Stilvermengung neigen, das vermögen wir nicht abzufehen. 
Rosenberg, Ad., Geschichte der modernen Kunst, 1. u. 
2. Lief, Leipzig, 1882. Grunow. (192 S., Roy. 8.) à oM 2. 
Die Gefchichtichreibung folgt in unferer Zeit dem Gefchehen 
auf dem Fuße. Die politifche Geſchichte der legten Jahrzehnte 
wurde bereits wiederholt dargeftellt; warum ſollte nicht auch 
eine Gejchichte der Kunft der Gegenwart freundliche Aufnahme 
finden? Dem noch gährenden Stoffe gegenüber wird freilich 
objectives Nichterurtheil unmöglich, aber über den Kampf ber 
Richtungen zu orientiren, dem Zufammenhang mit älteren Ric): 
tungen nachzuſpüren, wird dem gemwifjenhaften Berichterftatter 
möglich fein, und auch das iſt danfenswerth. Roſenberg fteht 
nicht auf der Rangjtufe der gewöhnlichen Kunftplauderer in den 
Tagesjournalen; er hat fich bereits durch jolide kunſtgeſchicht⸗ 
liche Arbeiten bemerkbar gemacht und die Kritif der modernen 


Kunft hat an ihm einen ihrer tüchtigiten und fähigften Vertreter. 
So ift er an die vorliegende Arbeit nicht ohne Beruf getreten, 


und foweit das Borhandene ein Urtheil zuläßt, darf man 
Erfreuliches erwarten. Das Vorhaben des Verf. geht dahin, 
die Kunſtenlwicklung von der Zeit der franzöfifchen Revolution 
von 1784 bis 1850 in großen dharafteriftiichen Zügen zu fchil- 
dern, dann aber von der Kunſt nach 1850 ein ausführliches Bild 
zu entwerfen. Die vorliegenden Lieferungen behandeln in drei 
Gapiteln die franzöfiihe Malerei von 1789 bis 1851, aljo 
den Elafficismus, den Naturalismus und die Romantif, die Res 
action des Claſſicismus und die hiſtoriſche Schule. Der Stoff 
ift geſchickt gruppirt; die eigentlichen Helden dieſer Richtungen, 
David, Delacroiz, Ingres treten ſcharf beleuchtet in den Border: 
grund. Tactvolle Verbindung der Erzählung des Künftlerge- 


Ihichtlihen im engeren Sine mit der Beiprehung und Be 
ſchreibung der mwichtigften Arbeiten macht die Lectüre nicht 


bloß belehrend, fondern auch lebhaft anregend, Die Ausftat- 
tung von Seite des Berlegers ift elegant ; die Bignetten zu An: 
fang der Eapitel hätte Ref. gerne vermißt. Hoffentlich laſſen 
uns auch die folgenden Ubjchnitte das günftige Urtheil aufrecht 
halten. H. J. 





Beifärie fr bildende Kunft. Hrög. v. Carl v. Küßom. 18. Br. 
eit 11. 





Inb.: G. v. Lübom, die Ergebniffe der öfterreichifhen Exper 
dition nach Lykien. (Sch!) — Ad. Rofenberg, die Ausitellung 
von Werten älterer Meiſter in Berlin. (Schl.) — Derſ. die alas 
demijche Aunitansitellung in Berlin. — U. Bredius, eine Ter 
Bord» Sammlung. — Hans Boeſch, ein Brief des Goldſchmieds 
Albr. Dürer des Nelteren an feine Gattin Barbara v. 3. 1492, — 
W. Lübke, ein florentiner Holzjchnitt des 15. Jahrhunderts, — 
Kunitbeilagen und Zlluftrationen. 


Kunſt⸗Chronik. Beiblatt zur Zeitfchrift f. bild, Kunſt. 18. Jahrg. 
Nr. 40 u. 41. 


Iub.: Der Parifer Salon, 2. — Die internationale Kunit- 
ansjtellung in Amſterdam. — Bom Ulmer Müniter, 





Pädagogik. 

Osthoff, Georg, Ingen,, die Turnhallen und Turnplätze der 
Neuzeit in Anlage und Einrichtung. Mit Kostenangaben, Mil 
25 Abb. Leipzig, 18582. Scholtze, (79 8. 8.) of 2. 
Deutsche bautechn. Taschenbibliothek, 86. H. 

Das Büchlein kann weder Turnlehrern noch Technifern be: 
fonders empfohlen werben. Es find in demfelben nach einer 
allgemeinen Einleitung über Turnhallen, Tumpläge, Tums 
geräthe, was alles jehr jummarisch abgehandelt wird, 15 oder 
genauer 25 Zurnhallen beſchrieben. Ein Princip, das dabei 
befolgt wäre, haben wir vergeblich gefucht. Einige find mit 
genaueren Koftenanfchlägen verjehen, bei andern fehlen fie gänz⸗ 








ein Situationspları, der Turnhalle zu Brünn fogar zwei Quer: 


fchnitte beigegeben, wieder bei anderen ift eine detaillierte, bei 


andern nur eine allgemeine oder auch gar feine Befchreibung der 
Einrichtung angegeben. Welchen Eigenfhaften die Turnhallen 
bon Hof und Brünn gerade die Auszeichnung einer jo ausführ: 
lichen Darftellung verdanken, war uns gleichfalls nicht erfindlich. 
Da der Berf., wie es fcheint, nur diejenigen Turnhallen be— 
fchrieben, über die ſchon in Fachſchriften berichtet war, wollen 
wir ihm feinen befonderen Bortwurf daraus machen, daß er bie 
Turnhalle zu Stettin befchreibt, obwohl biefelbe ſchon im Jahre 
1865 abgebramnt ift. Bon Nutzen und Jutereſſe ift der Ab- 
jchnitt IX, der eine kurze vergleichende Ueberſicht über die Koften 
von 41 preußifchen Turnhallen enthält. 





Revue internationale de l’enseignement, Red. Edınond Drey- 
fus-Brisac. 3° annee. Nr. 8. » 

Sommaire: P.Fonein, l'instruction des indigönes en Algerie. 

(Fin.} — Eugene Revillout, de Fhérédité. — Emile Boutroux, 


l’agregalion de philosophie. — Felix Stoerk, une nourvelle 
question scolaire en Allemagne. — Paul Dupuy, l’£cole nor- 
male (1810-1883), — Revue retrospective des ouvrages de l'en- 


seignement: Ehapitre extrait de „Education publique“, ouvrage 
altribud ä Diderot. — Henri Marion, la session d’et au Conseil 
superieur de linstruelion publique. — Nouvelle et informatiou. 








Vermifchtes. 


Univerfitätsfähriften. 


Dorpat, Ludw. Schwarz, Feitrede zur Jahresfeier der Stifs 
tung der Univerſität am 12. Dechr. 1882, uebſt Mittheilungen über 
die Preidanfgaben. (48 S. 4.) 

(Inauguraldiff.), Alex. Andreefen, über die Urfachen der 
Schwankungen im Berhältniß der rothen Blutkörperchen zum Plasma. 
(54 5. 8.) — Edm. Affenfeldt, hirurgifche Erfahrungen eines Land» 
arztes, Bericht über das Privathofpital hr Wetoſchkino v. 10, Juni 
1879 bis 15. März 1883. (132 S., 3 litb. Taf. 4.) — Bernb. 
Blehmann, ein Beitrag BR Anthropologie der Juden. (64 ©, 
8., 1 Zab, Fol.) — Id. Brennjohn, zur Anthropologie der 
Zitauer. (61 ©. 8,, 3 Tab. Kol.) — Rich. Butz, Unterfuhungen 
über die phyſiologiſchen Functionen der Peripherie der Nephaut. 
142 ©. 8,, 3 Taf. 4, u. fol.) — Alex. Chlopltüſky, der —— 
iſch⸗chemiſche Nachweis des Pilrotogins in thleriſchen Flüſſigkellen u. 
Geweben. (38 ©. g — ac, Feitelberg, über den Einfluß 
einiger Gifte auf Die Alkalefcenz des Blutes. (45 S. 8.) — Theod. 
Germaun, ſtatiſtiſch-kliniſche Unterſuchungen über das Trachom. 
(IV, 80 S. 8.) — Ditomar Groffet, Bioftatit der Stadt Dorpat 
u. ihrer Landgemeinde in den Jahren 1860—1881. (66 ©. 8.) — 
Edgar Grubert, ein Beitrag zur Phyfiologie des Muskels. (26 S. 
8.) — Unatol Henpelt, über die Behandlung der fubentanen Quer ⸗ 
fracturen der Patella, mit befond. Berückſichtigung der Punction 
des Gelenkes u. der Knochennaht. (52 ©. 8.) — Gottlieb Her— 
mann, ein Beitrag zur Caſuiſtik der Rarbenblindheit. (53 ©. 8.) 
— Hans Jeffen, Beitrag zur Entwidelungsgefchichte der Epithelial⸗ 
Ban (38 ©. 8.) — Walter v. Kieferipty, Bioftatif der im 
Fellinifchen SKreife gelegenen Kirchfpiele DOberpablen, Pilliftfer u. 

I. St. Johannis in den Jahren 1834—1880, (76 ©. 8., 8 Tab. 
4.0. Fol.) — Would, KHieferipky, die Gerinnung des Faferftoffes, 
Altalialbuminates u. Acidalbumins verglichen mit der Gerinnung 
der Kieſelſaure. (88 5. 8,, 1 Taf. 4.) — U. Lenz, die led: 
topbusepidemie 1881/82 im Stadtfranfenhaus zu Riga. (88 ©. 8.) 
— vLadiſl. v. @effer, über Cubitus valgus. (16 S., 1 Taf. 8,) 
— Samjon Naifjurianz, experimentelle Studien über die quantis 
tativen Berinderungen der rothen Blutförperdyen im Fieber. (465, 
8.) — Arth. Mafing, ein Beitrag zur Keuntniß der antifeptifchen 
u. phyſiologiſchen Eigenfhaften des Brenzcatehind, (78 ©. 8.) — 
Johs. Mever, kliniſche ses mg rar über dad Berbalten der 
Ovarien während der Menitruation. (55 ©. 8.) — Friedr. Mobip, 
experimentelle Studien über die quantitativen Beränderungen des 
Himoglobingehaltes im Blute bei feptifhem Fieber. (83 ©. 8,, 
3 Taf. Fol.) — ler. Neumann, der forenſiſch⸗chemiſche Nachweis 
des Santonin u. fein Verhalten im Thierlörper, (56 ©. 8.) — 
Friedr. nanl henbad, über die Wechfelwirkungen zwifchen Protos 
plasma u. Bintplasna. (95 S. 8.) — Überh. v. Rautenfeld, 
morphologiſche Unterfuchungen fiber das Skelet der hinteren Glied: 


1283 


maßen von Ganoiden u. Tefeofiern.. Mit 2 Taf. n. 13 in den Zert | 
gedr. Fig. (47_S. 4.) — Alex. Rofenberg, vergleichende Unter 
Er seien das Alkalialbuminat, Acibatbundin u. Albumin. 
(39 8, x Sagemebl, Unterfuchungen über die Ent: | 
—2* der Epinalnerven. (47 S. 4. 2 Taf. An. Kol.) — Garl 
Schmidt, das Empyema —— Statiſtiſche Unterſuchungen n. 
caſuiſtiſche Mittheilungen. (Beobachtungen aus dem allgemeinen 
SKranfenhaufe in Riga. (106, 40 ©. 4.) — Er. Schwarz, ber 
forenfiichschemifche Nachweis des Gelſemins in tbierifhen Klüffige 
feiten u. Geweben mit eg ng — er —— von 
Strychnin u. dieſem verwandten Alfaloiden. 8.) — Fedor 
Slevogt, über die im Blute der Blngeiilere "vorfommenden 
Körnhenbildungen, (36 S. 8.) — Alft. Sommer, zur Methodit 
der quantitativen Blutanalyfe. (24 S. 8.) — Afr. Smwedelin, 
ein Beitrag zur Anatomie der Dopveldaumen. (45 S. 8.) — Grig. 
Kasparian TZersGregoriang, Über Gemialbumosurin. (31 ©. 8.) 
— Werner Waldhauer, Unterfuchungen ra se die untere Kr 
ſchwelle Karbenblinder. (64 S. 8, 5 Tab. Fol.) — Joſ. Hal. 

Ziemadi, Beiträge zur Kenntniß der Mikrococcencolonſen in den 
—S fepliſchen Erkrankungen. Mit 1 lithogr. Taf. (54 S. 
8., Taf. Kol, 


Schulprogramme. 
Graz (Staats⸗Gewerbeſchule), Jahresbericht u. Programm. (56, 
8.) 


218.8 
Kempten (Studienanft.), Ludw. Erling, „Li lais de Lanval*, 
altframaöftfches Gedicht der Marie de Prance, nebit Ih. Gheftre's 
„Laumfall“ men herausgegeben. (VII, 54 ©. 8.) 
Troppan (Staate- er dieatgute), Flor. Maf K das Kopf⸗ 
zeichnen nad einfachen Gefepen der Geometrie. (6 8.) 


ur des deux mondes. LIII® annde. 3° — Tom, 58°. 
ivr. 

Sommaire: Pierre Loti, Mun frere Yves. 2° p. — Gabriel 
Charmes, linstruction militaire en Egypte. J. Le triomphe du 
parli militaire. — Alfr. Fouillde, la solidarite humaine et les 
droits de l’individ. — A. Bardoux, Pauline de Montmorin, 
eomiesse de Beaumont et sa familille pendant la terreur, — 
Bourdeau, pottes et humoristes de l’Allemagne. Joseph-Victor 
von Schelle. — A. Bailleux de Marisy, moeurs finaneiöres 
de la France. Les banquiers et les banques. — Henri Blaze 
de Bury, la question musicale en ltalie, dapres un livre recent 
— Louis Ganderax, le Conservatoire de déclamation. — Chro- 
nique de la quinzaine etc, 


Allgem. Militär-Zeitung. Red: gernin. 58. Jahrg. Ar. 62—63, 


Inh.: Elſaß-Lothringen. Eine militärsgeograpbifche Studie. 
(Rorf.) — An Mandver⸗Kritik. — Berfihledenes. — hit chten x. 


Deſterreichiſche Monatsfhriftf. f. den Orient. Redig.: vonA.v.Scala. 
9. Jahrg. Nr. 8. 

Inh: Ad. Straufg, bosnifche Induſtrie. — Fr. v. Hellwald, 
zur Tontin⸗Frage. — Sadatake Koba, die Geſchichte des japaulſchen 
— ——— — F. SHirth, China's Handel im Jahre 1882. — 

Schid, der Jordan-Kanal. — Afrika als Handelsgebiet. — 
—*— en. 

Revue critique. Nr. 34. 
Sommalre: druaker, histoire des eg litteraires et esthötiques en 
Allemagne, Opitz, Leibniz, Gottsched, les Suisses, — Armand, les 


medallleurs Italiens des XV. et XVI 24 Heiss, les médaitleurs de 
ia Reualssance, — Varidies 


Nuova Antolo; a. Rivista ” — lettere ed arti. Anno XVIll. 
2. serie. Vol. 40. Fase. 16. 


Sommarlo: A. D’Ancona, — storlei forentini del secolo XV narrati 
da un popolane, — A. Brunialti, la questione dei possedimenti colo- 
niali, 1. La Gran Brettagna, — A. Setti, la mente di Michelangelo a 

roposito di recenti pubblicazioni. — R, Bonght, gli Ebrei in U a. 

isza-Eszlar. — Caterina Bi orini-Beri, in Calabria. Fra gli Alba- 
nosi, — Un Itallano in io, U canale di Suez. — E. Neneioni, 
Fantasia, — Rasogma Laden ca 0er, 


Unfere Beit. Hrog. von Rud. v. — Ha 9. he 





ie. ig — Jh. 

deutichen nr iche tage. 4. (Sb) A. C. Bernin, eher,» von Blotom, 
— Blolfg. @ras, bie Enteidelan der rufflichen In — Paul dB’Rbreft, 

das frangöfiidhe Theater dm iepten Jahrzehnt, 3. — —xX der Gegeuwari. 


—— Blätter x. Hrög. v. Jörg m. Fr. Binder, 92. ». 
4. Heft. 
* ‚ou Golonifationd-Beruf der Frangefen gegenüber den Engländern, — Bapft 
J Rat 3 ra, — Die eherliae —2* Norddeutihlands, (Sl. L- 
De Derublit in Aranfreidı beim Abwiribſcha — Der Urtunden-Kampf über 
Die t Wegenreformatten in Aünfer. — Neue later. 








— 1883, 2 36, — Literariſches Centralblatt — 1. September. — 


I 
1 
N 
| 





— — — — — — — — — — —— —— —— — — — 


1284 








Die Grenzboten. Red.: Jehannes Grunom. 42. Jahrg. Nr. 35. 


” Inh: Der Streitfall von Tamatave. — Neu» Deuticland. — Phil. Sritta, @. 
8. Pobl’s Haytn-Biograpbie. — Don Adone. — Ang. Riemann, Die Grafen 
von altenſchwerdt. rt.) — Notiz. — Literatur. 


Die Gegenwart. orsg. von Theophil Zolling. 24. Bd. Nr. 3. 


Inh,: Bruno Bebıim Ghwarssen. ur reg Rewuinend, — 9. 
Frentag, ——* —2* saßen. — Tb. Rolling, Rab 
ige Ei —— — > le te Ken, Rebtt — Briefen u. anderem - 
en dien Mat 1. Breitimnger, yum Begriffe „Sumer*. — 
inetice Ag —E von Erũ — Serm. Mid. — 

ein Kapitel vom Bölterbah. — Juſt us GoHarıt. * neueſten Ägurtiicden Ab» 

_grabumgen in Bom. _ *. Yen. 


Blätter, f. literar. Unterhaltung. Hrög. von R. v. Gottfgalt. 
Ar. 4. 

Inh: Mud. v. Gottſchall, neue Dramen. — Brofhlrenliteratur, — Rub, 

2 9 Romanliteratur, — Eine viſſondre Dichtung. — Beuilleton, 


Guropa. | Red. ve von n 9. Kleinfteuber. Rr. 34. 


4: eg Kern, Über das Raturgefühl, 2 — Bin Barnum bed Altertbums. 
_ Bu Ulrich, über die ebema 8 rer gung - Den in Franlreich 
u, England, — jur deſchichte des achſpiels. — 





| Bifenfäaftt. Beilage — Leipziger Zeitung. N. 66 u. 67. 


Inh. ar von Goethe geist. 2. — Mundichau auf dem Gebiete der Erd» und 
Nötterfunde. lass, Stizen aus Athen. — —* Sein rich 


P.v 
v. Zonen 


Allgem. Zeitung. Beilage. Ar. 223—229. 


Inb.: 2. Feng, Mabnn’d Aunft- u. a —— * A Scweis, — D, Köllin 
fein Berhätinip turwilenihaften. (Sbl.) — 8. v. Sirant 
uw Zorneyn, Martin Put‘ vis — Ciaſſiler — Tie Incomoration des 
Hwpotbefarcreditd. — Die —— Bolivar in Paris, N Brand, bas 
Antlig der Erte, — 9.0. Bwiedined-Südenhorft, der Iepte Milter u 
der erfte — — Lie internationale &rrort- u. (8 Srammant 3 
miterdam. 6. — ®. v. Strauß u ZTorıen, dineflce Prammatit. 

Dabite, "Im Bafathal, — ©. Schneider, Iohanna kang« 
unterricht. — DM. Sondheim, Sagen der Kaffern. — ie eht, * udn 
chentt internationale Aun —W 9. — 53. Naumann, ——— let für 
Briebric Dies. — Die Aunfbewegung 4 in Ungarn. R 
uftrirte Beitung. Reb.: Franz Metſch. Rr. 2095. 1. Band.) 


Inb.: Ed. Rob. Flegel, deutibe Golonifation in Afrika. — Winkler, bie Futber- 
feier in Erfurt. — Bärwinfel, erfurter ätten, — Kodienlar. 
Uudıw. Bund, Stranpwädter. (Gedicht) Au dem Bilde von Cu ae erib» 

— Lutm. 





beimer. — Perenrinus, das ii Ne u * ei 
€ —— dee Zeimeeniise Minbellungen, = Himmeie: 

alomon, or ran — olytechn —— — — mm 
eriheinungen. — Eommerluft. Gemälde von 4, * 


Ueber Sand und Meer. 50. Bd. 25. Jahrg. Ar. 47. 


Inh,: Er, Dindlage, Das Gomtefiel. (Borti.)— W. Stab, ——2 
— Das Erdbeben anf der Inkl Zechia. — Die Entbülung des Burihenidmite- 
denkmal in Iema, — 5. Brugic, die Meile des Prinzen Arledridh Karl von 
Vreußen nad dem Drient. 6. — Iobe. van Demall, Gommandant, 
(dort) — Gin Aueflug zur Golonlal- u. Emortausftellung nah Amftertam, 
— Rotigblätter. — Arthur Gerion, Umfhau auf dem Webiete der gear 
2. Bolge. 8. — Osarantäne in Brindin. — Herannahendes Gewitter. — Altro- 
nomie. — Mluftrationen, 


Sonntagsb-Blatt. Red.: A. Phillips. Nr, 34. 











[73 twi b le bes Lebent. xiſ.) — Glari I 
—* —S A . — Sue, In der Ball. — Lok 
Blätter. — Alluftrationen, 
Gartenlaube. Pr, 34. 


: Br. Briedricd, Ueber Klippen. (Borti) — SKarbert Harberts, die inter 
"nationale land ſchaſtliche ThlerausReilu in Hamburg. — Lie Auıfenung 
der Germania auf dem Niederwald. ® sürn Wie und wo entfleben da 
Scuitrantgeiten? ( Schl. — Ad. — vie — in Regopten. (Sat) 

— I... — 
Die Heimat. Hrég.: Sube. Ungengruber, Red.: If. Rank. 
8. Jahrg. Rr. 47. (2. Bd.) 
n Sun zburm, ine rn = amilie. (Schl.) — Wilh. Idel, Schu 
— Be Bert, autor, Tipiomaten in der Gemmerfrijte. 
Michael von Bide, — Die Yulcane 
. { uguſt u. September in der 
Bedrängnis Wiens während der hirtenbelagerung 1653. —8 — Die Br 
deutung der fieben Wocentage, — Mint. Baier, feine ®ilder ans der Natur. 
18, — Aus aller Welt. 





| eim. Hrög. von R. König u. Ib. H. Pantenins, 19, Jehro. 


t. 47. 
Inh.; Morig v. Reichenbach, Die Prinzeſfin. (Fottſ.) — St. Waepoldt, 
9 —E ange A (&edicht,) Au dem en Herm, Yang. — Bartholomäus 
egenbalg, der Aboftel der Tamılen, — Meinb, Werner, Im Mlantiiden 
u. — Bei ilder aus gu. und Burbe's Werk über Paläfina, Tert 
ven d. Weler. — Am Familientiſche. 
Andh. der Beilagen: der Beilagen: Ruf? dem — — von Ischia, 


sn eitun - — — Hrög. von k. Philippfon. 
4 ahr t. 34. 


Di + t — Ziljas 
* "Eile Ghlarer Proteß. “ 





Yun > Prorejjed. — Die — eg im 
(St) — Zeitungsnadridy 


1285 





Literaturblatt. Hrög. von M. Rahmer. 12. Jahre. 
x. 33, 


Inh: Briefe aus Sonden. — Salameı Spinner, ein genealogiſches reiben. 
— Haulns Gaffel, Shylod. (Fotn.) — @iteraturberkhke, = aa z 


— — — 





Vorleſungen im Winterſemeſter 1883 84. 


37. Ezernowig. Anfang: 1. October. 
1. Griedifhrorientalifhrtheologifhe Racultät. 


Pf, ord. v. Onciul: bebr, Sprache; Bibelftudium A. ®B.: 
archãolog. Th.; Yertüre u. Erflärg ausgew. Stüde aus den Pfals 
men u. den Propheten nad dem Urtexte; altteit. Sem,; oriental. 
Spradien. — v. Repta: Bibeljtudium R. ®.: fpec. Einleitg in die 
Bücher des N. B.; Erklärg der Briefe des Apoſtels Paulus am die 


— 1883, 36. — Literarifhes Gentralblatt — 1. September. — 


| 


Propheten Jeſaia; D 
Uebgu. — Benbt: 





Korintber; Erklärg der Briefe des Apoitels Petrus; neuteit. Sem.; | 
Grammatik des neuteſt. Sprachidiomd; bibl. Germenentit. — Enieb. | 


Popomicz: Kirhengefchichte, 1. Hälfte, Encyklopädie und Metbor 
dologie der theolog. Studien; kirchenhiſtor. Sem.; SPatrologie; 
dogmat. Theologie, allgem. Tb. oder Aundamental» Theologie. — 
Mitrofanomwicz: praft. Theologie: Einleitg, Homiletif, Liturgik 
(1. Tb.) u. bomilet. Uebgu, Leßtere auch in ruth. Sprade. — 
6. Popowicz: gried.soriental. Kirchenrecht, 1. Hälfte; Repeti— 
torinum aus dem Kirchenrechte; Lectüre u. —“ ausgew. Capitel 
aus dem Nomocanon des Photius. — Suppl. Bojupki: Morals 
theologie 1. Tb. — Doc. Stefanelli: Katechetif, 1, Tb. u, praft, 
Uebgn, die Zepteren auch in ruth. Sprache. 


IL. Rechts: u Mantswiifenfhaftlihe Kacuität, 


Pf. Schuler v. Liblon: deutſche Reichs- u. Nechtögefchichte; 
deutfches Privatrecht; europ. Völkerrecht (in Krieg u. Frieden). — 
Gramein: öfter. allgem. Privatrecht; Handels: u. Wechfelrecht. 
Hiller:_dfterr. matertelles 
recht u. Sirafproceh. — Tomafzezuf: Handelsrecht; öjterr. Givil- 
proceßrecht 1. Th. (ordentl. Verfahren). — Kleinwädter: National: 
öfonomie; volfswirthichaftl. Sem.; Berwaltungslehre, — Pf. extr. 
Hruza: par u. Geſchichte des röm, Rechts, mit Ausichl. des 
Givilproceifes; Pandelten, Sachenrecht; das Darlehn mach röm. 
Rechte, verbon mit Lectüre der Guellen, im Sem, — v. Schrutfa: 
Rechtenſt amm: Geſchichte des rom. Givilprocefies; diterr. Civil: 
procehreht, — Singer: Kirchenrecht; öfterr, Familienrecht. — 
v. Jur aſchet: öſterr. Staatsredht; europ. Statiftil, — Hon,-Doc, 
Barel: Staats» Nechnungswifienihaft u. mercantile Doppit, — 
Pf. extr. Bolan lieft nicht. 


118. Bhilofonbiidhe Facnität. 


PT. ord. Ziegalauer v. Blumenthal: öfterr. Geſchichte; 
die Reformen der Haiferin Maria Therefia; Sem, Abth. f. öiterr. 
Geſchichte: — u, Uebgn. — Loſerth: deutſche Geſchichte; 
über einige Geſchichtoquellen Deutſchlandes im Mittelalter; Uebgn 
im bitter. Sem. — — * latein. Palaͤographie des Mittel: 
alters mit Uebgn; Lectüre u. Erklärg altfranzöſ. Texte. — Wrobel: 
Encytlopadie der Philologie; Erklärg von Platon's Gaſtmahl; Sem.: 
Interpretation von Aljchylos‘ Agamemnon; Profem.: Uebgn im 
Ucberfegen aus dem Latein in's Griehifche. — Hilberg: röm. 
wrivataltertbümer; latein. Kormenlehre; Arittophanes’ Ritter; Sem.: 


Terentins’ Adelphoe; Profem.: Latein. Stilübgn; Practicum über | Optuntlonkcurfuß am Dbaxtem: auaklelse. Miet Se 


latein, Profodie u. Metrik. — Strobl: neuhochdeutſche Gram⸗ 
matit; Angelfähfiich 1, grammat. Einleitg u. Zertüre von Gunemwulfs 
Glene; almerd, Grammatik; Sem.: 1. 


ausgew. Gapitel aus der flav. Lautlehre; die literar. Bewegung bei 
den Slaven in der eriten Hälfte des 19. Zabrb.; Lectlire altjloven. 
Texte. — Sbiera; Geſchichte der romän. Sprache u. Literatur im 
18. u. 19, Jahrh. — Wasmnth: Aluſtik u. Optif; partielle Diffe— 
a re nebſt geometr, u. phyfikal. Anwendgnu; mathemat.: 
phonfal. Sem. U.; Profem, für Mathematik u. Phyſit. — Handl: 
Ecperimentalphyſit 1. Th.; prakt. phyſital. Uebgn. — Pribram: 
allgem. u. pharmaceut. =. dem. Uebgn im Laborat. (f. Ans 
fünger); Anleitg zur Ausführg wiſſenſchafti. Anterfuchgn (f. Bor 
geſchrittene). — Graber: die wirbellofen Thiere. — ee alls 
gem. Botauik in Berbiudg mit Demonitratt. — Pf. extr. Leber» 
borſt: praft. Philofophie; Geſchichte der neueren Philoſophie. — 
Migvtti: Differential» m. erg 1. Gurfus; Einleitg 
in die höhere Algebra; mathemat. Sem. — Bere: allgem. Mineras 
logie; Petrographie; praft. Mebgn in der Mineralogie (nur f. Lehr⸗ 
amtsand.), — Supan: allgem: Gebirgsfunde; Känderfunde von 
Afien ; gan. Ueban. — Doc. v. Altb: Pharmakoguoſie. — 
Leet. Schrödenfug: ausgew. Stüde aus frangöf, Glaffifern mit 
grammat, u. literarhiſtor. Erläutgn. 





u. 3. Gurfus (Uebgn im | 
Mittelbochdeutfhen u. in altdentfcher Metrit). — Kaluznladi: 





trafrebt; Seminarübgn über Straf | 


durch 





| 


1286 








38, Göttingen. Anfang: 15. October. 
L Zheologifhe Facultät. 


Pf. Dubm: Einleitg in das X. Teit.; Erklärg der Gencfis. 
— Bertbeau: Erflärg der Geneſis; Erklärg der chald. Abſchnitte 
des Buches Daniel; Sem.: altteft. Nebgn. — Schulß: Erklärg des 
matif 1. Ih.; Sem.: a) dDogmat., b) homilet. 
inleitg_ im das N. Teſt.; Dogmatif 2. Ih. 
— Biefinger: Erflärg der funopt. Evangelien; prakt. Theologie; 
Sem.: meuteit. u. homilet. Uebgu. — Ritfhl: Erflärg des Römer: 
Sun] theolog. Ethik. — Lanemann: Erklärg der Briefe an Die 
Korintber. — Knoke: Katechetik, Liturgik u. Kubernetif; prakt. 
Auslegg der kirchl. Perikopen; Geſchichte der Paͤdagogik; Sem.: 
fiturg. u. katechet. Uebgn. — Reuter: Kirchengeſchichte der eriten 
at Yahrb.; comparat, Symboli, — Bagenmann: Kirchen— 
aeichidhte der Neuzeit von der Reformation bis zur Gegenwart; 
Arifll, Dogmengeſchichte; Sem.: kirchen⸗ u. dogmengeſchichti. Uebgu. 


II. Juriſtiſche Racnltät. 


PA. Hartmann: Juſtitutt.; Geſchichte des röm. Rechts; röm. 
Civilproceß. — Leonhard: Pandekten, allgem, Th. u. Pfaudrecht; 
rom. Ramilienreht; Pandeltenpracticun ; Jurift. Methodologie u. 
romaniſt. Uebgu. — v. Ihering: röm, Sadenrecht; rom. Obli— 
—— — Wolff: röm. Erbrecht. — Sickel: deutſche 

echtsgeſchichte; Wechſelrecht. — Frensdorff: Uebgnſim (Erklären 
deutſcher Rechtsquellen; deutſches Privatrecht; deutſches Verwal: 
tungsrecht; Wölferreht. — Thöl: Handeläreht mit Wechſel- u. 
Seerecht. — Ziebarth: preuß. Privattecht; hannov. Privatrecht; 
criminaliſt. Uebgn. — Mejer: deutſches Reichs⸗ u. Landes⸗Staats⸗ 
recht. — v. Bar: Strafrtecht; Civilproceß. — Dove: Kirchenrecht 
—— des Eherechts. — John: Strafproceh; Civilproceßprat⸗ 
ticum. 


III. Medicinifhe Facultät. 


PA. Heule: Knochen: u. Bänderlebre; fuit. Anatomie 1 Th.; 
— Anatomie; Praparlerübgn in Berbindg mit v. Brunn, 
— Kraufe: Dfteologie nebit Mechanik der Gelenke; allgem. Hiſto— 
logie; mitroftop, Uebgn in der normalen Hiftologie. — Alügge: 
organ. Ghemie f. Mediciner; chem. Practieum f. Mediciner in 
2 Abtblgn. — Herbit: allgem. u. befond. Phyfiologie mit Erläutgn 
erimente u. mikroſkop. Demonftratt. — Meifiner: Er— 
verimentalpbyfiologie 2 Th. (Phnfiologie des Nervenivitens u. der 
Sinnesorgane); Arbeiten im phyfiolog. Zuit.; über öffentl. Geſund⸗ 
beitöpflege. — Orth: allgem, Wetiologie; allgem. Pathologie; 
demonftrat. Curſus der patbolog. Anatomie. — Eichhorſt: phy— 
fifal. Diagnoitif; laryngoffop. Uebgn; über Unterfuchg des Harns. 
— Marne: Arznelmittellehre u. Neceptierfunde verbdu mit praft. 
Meban im Receptieren u. Dispenfieren; auegew. Gapitel aus der 
Zogikologie; Arbeiten im pharmakolog. Juſt.; Pharmakognofie ; 
pharmakognoſt.⸗mikroſtkop. Uebgn. — Hufemann: gefanmte Arzs 
neimittellebre; ansgew. Gapitel ans der Toxikologie. — Ebitein: 
ſpet. Pathologie u. Iherapie, 2. Hälfte; medic. Klinif u. Poliklinit. 
— Eichhorſt; über Kinderkrankheiten, 2. Ih.; poliklin. Referat: 
ſtunde; phyſikal. Diagnoftif; larungoffop. Uebgu. — König: per. 
Chirurgie; chirurg. Klinik; chtrurg. Poliflinit gemeinſchaftl. mit 
Roſenbach. — Lohmeier; ſpec. Chirurgie; chirurg.diagnoſt. 
Gurfus; die Lehre von den chirurg. Overatt.; chirurg. Porfiklinik, 
gemeinfchaftl. mit König. — Xeber: Klinik der Aunenfrankheiten; 
Augenoperationscurfus. — Schwarg: Geburtsfunde ; — 

eyer: 
vſychiatt. Klinik in Verbindg mit Vorträgen über Pathologie u. 
Therapie der Geiftesfraufbeiten; foren. Piuchiatrie mit Demonitratt. 
an Geiftesfranfen. — Flügge: über Hygiene der Wohnung; biyien. 
Practicum (Anleitg zur bugien. Unterſuchg des MWaflers, Bodens, 
der Luft 2c.); Keitg der Arbeiten im Juſt. f. medic. Chemie u. 
Hygiene; organ. Chemie f, Mediciner. — Effer: Anatomie, Phys 
fiotogie u. jper. Pathologie der Hausthiere 1. Th.; Hin. Demonftratt. 
im Thierfpitale. — Prdoce. v. Brunn: Präparierübgn gemein: 
ſchaftl. mit Henfe; milroffov. Mebgn, a) für Anfänger, b) für 
Geübtere. — Wiefe: phyſikal. Dingnoftif in Berbindg mit yraft. 
Uebgn. — Damſch: Aber phyſikal. Heilmethoden mit befond. 
Berhdf. der Eleftrotherapie mit Meban am Kranfenbett. — Deutſch— 
mann: Augenfpiegelcurfus. — Bürdner: fiber die praftiich wid): 
tigen Abfchnitte der Obhrenbeiltunde mit Einfchl. der Anatomie des 
Ohres u, mit Mebgn im Obrenfpiegel; Poliklinik f. Ohrenkranke. 


IV. Philsjophbiihe Farultät. 


Pf. Baumann: allgem. Geſchichte der Phlloſophie; Logik. 
— Peipers: die Philofophie Plato’s u, die Geſchichte des Plato: 
nismus; die Hauptprobleme der Piuchologie. — Rehniſch: Reli— 
gionsphilofopbie. — Emmeper: Differential: u. Integralrechnung 
nebft rim Einleitg in die analyt. Geometrie der Ebene, — ©. 


C. Müller: Piyhologie; ausgew. Fragen der Pſychologie in einer 


Krümmung; Theorie der ellipt. Aunctionen; Uebgn im mathemat.s 
vbvifal. Sem.; mathemat. Collequien. — —— : partielle 
gegen u. deren Anwendung auf die Lehre vom 
Schall, von der Wärme u. von den galvan, Strömen; Uebgn im 
matbemat.»phufifal. Sem.; erdmagnet. Mefungen in der Societät. 
— Klinterfues: ſphär. Ajttonomie; im Sem.: Ueban in aftronom. 
Rechnungen. — Ehlers: vergl. Entwidelungsgefhicdhte u. Anas 
tomie; über Lebensgewohnbeiten u. aa a’. Ya der Tbiere; 
cotom. Gurfus; zoolog. Uebgn; zoolog. Sorietät. — zu Solmt: 

flanzenanatomie; über tedın. u. medic. wichtige Pflanzen; Anleitg 
u botan. Arbeiten im Laborat. des botan. Gartens, — Reinket 

Nangenphnfiolsgle; mifroffop,sbotan. Gurfud; Arbeiten im — 
phofiolog. Inſt. Uebgn einer botan, Societät. — Klein: Mines 
ralogie; Kruftallograpbie; mineralog. —* tryſtallograph. Uebgn. 
— v. Koenen: Geologie; über einige Klaffen der Foſſilien; pa— 
läontolog. Uebgn; Uebgn im Beſtimmen. — Riecke: Eerimentals 
phyſik 2. Ih.: Magnetismus, Elektricität u. Wärme; Uebgn im 
vxhyſikal. Laborat. gemeiufchaftl. mit 9. Meyer u. Krüger, a) f. 

athematifer, 1. Abth., b) f. diefelben, 2. Abth,, c) f. Pharma- 
ceuten u. Ghemiler; im Sem.: ausgew. Gavitel der mathemat. u. 
Experlmental⸗Phyfik. — Hübner: allgem. (fogen. anorgan.) Chemie; 
Chemie der Benzueverbign; Arbeiten im Laborat. — v. Uslar: 
organ. Ghemie f. Mediciner; Pharmacie. — Tollens: techn. 
Ghemie f. Laudwirthe; über Zuckerbeſtimmungn, befond. dur Po— 
ie praft.schem. Uebgn im agriculturchem. Laborat. gemein: 
[m tl. mit Hölzer. — Bobdefer: Pharmacie; praft.schem. Uebgn 
m Laborat. — Steindorff: Diplomatif, allgem. Th.; palüograph. 
Uebgn; Gefchichte des fränkischen Neiches, vornehmi. unter den 
Karolingern. — Bolquardfen: griech. Geſchichte feit der Mitte 
des 5. Sabıb. v. Ghr.; hiſtor. Uebgn. — Weiland: allgem. Ber: 
faffungsgefchichte der german. u. roman. Völker; hiſtor. Uebgn. — 
Kludbohn: Geſchichte des Zeitalters der Kreuzzüge; deutſche 
Geſchichte von 1648 bis 1867; biſtor. Uebgn. — Wagner: allgem. 
Erdfunde Il: Dceanographie, Klimatologie u. geogräph. Berbreitg 
der Organismen; Geographie der Alpen; geogranb. Uebgn. — 
Hanſſen: Vollkswirthſchaftspolitik (prakt. Nattonalöfonomie). — 
Spetbeer: volkswirthichaftl. Meban. — Dredsler: Einleity in 
das landwirthſchaftl. Studium; allgemein, Aderbaulehre ; landwirthe 
ſchaftl. Betriebolehre; Ueban in landwirthſchaftl. Berechngn. — 
Griepenkerl: die Aderbauſyſteme (Feldwirihſchaft., Feldgraswirth— 
ſchaft, Fruchtwechſelwirthſchaft 2c.); die allgem. u. ſpec. landwirth— 
ſchaftl. Thierproduction (Lehre von den Nitzungen, der Züchtung, 
Ernährg u. Pflege des Pferdes, Nindes, Schafes n. Schweines); 
die landwirtbfchaftl. Nacenkunde; Tandwirtbfchaftlihe Excurſionen. 
— Henneberg: die Lehre vom Futter. — Dilthey: Ge 
ſchichte der 2». Tragödie; im Sem.: a) eitg der Arbeiten u. 
Disputatt., b) Erflärg ausgew. Stüde aus Heſiod. — v. Leutſch: 
das Leben berühmter Philologen der neueren Zeit; Erklärg von 
Pindaros' Oden. — Goedefe: deutjche Literatur des 19. Jahrh. 
— Schmarfon: deutfche Kunſt im 15. n. 16. ZJabrb.; Albrecht 
Dürer’d Leben u. Werke; kunſthiſtor. Uehgn. — Wiejeler: die 
bauliche —— des griech. Theaters u. das Theaterweſen der 
griedh. Theater, Erklärg von Euripides' Auflops; im Sem.: Leitz 
der Erflärg ausgew. Kunſtwerke u. Beurtheilg fchriftl. Arbeiten, 
— Bertbeau f; theolog. Fat. — de Lagarde: Erflürg des Juda 
Harifi hebr. Mafamen nad feiner Ausgabe; Erklärg von Mutanabi's 
Gedichten (Ausg. von Dieterici), — Wüitenfeld: arab, Grammatik. 
Kielborn: Grammatif der Sanskritſprache f, Anfänger; Erflärg 
von Bhavabhütis' Uttararämacharita; Erflärg ausgew. Hymnen des 
Rigveda. — Sauppe: Grundzüge der griech, u. latein, Fpigrapbif; 
Zerentius' Heautontimorumenos u. Adelphoe; im Sem,; Leitg der 
. Arbeiten u. Disputatt,; (Erflärg von Tacitus' Hiftorien B. 1.; Uebgn 
des pädagog. Sem. — Fi: Bildg Des Romens der griech. Sprache; 
Sprahe u. Entſtehg der homer. Gedichte. — Heyne: altjähl. 
Grammatik u. Heliand; Formenlehre des Neubochdeutichen auf hiſtor. 
Grundlage; althochdeuiſche Uebgn. — W. Müller: Erklaärg des 
Nibelungenliedes mit einer (Einleitg Über die deutſche Heldenfage; 
Uebgn der deutſchen Geſellſchaft. — Napier: engl. Grammatik 
(aut: u. Formenlehre); Webgn im Sem. f. neuere Spraden. — 
Bollmdller: hiſtor. Syntag der franzöſ. Sprache; Uebgn im 
Sem. f. neuere Sprahen. — Prdoce. v. Mangoldt: Theorie 
der beitimmten Integrale, mit Uebgn. — Hurmwiß: Zablentheorie; 
Alähen 2. Grades in analyt.» geometr. Behandlungsweiſe. — 
9. Meyer: Gleftroftatit; Mebgn im phyſikal. Laborat. gemein: 
ſchaftl. mit Riecke. — Brod: Anatomie n. Entwidelungsgefchichte 
der Artbropoden; Geſchichte der zoolog. Syſteme. — Hamann: 
vie Parafiten des Menfchen. — Falkenberg: über Thallophyten 
—— u. Pilze), — Berthold: fiber Arhogoniaten u. Gymno— 
permen; über Pflanzenkrankheiten. — Leuckart: theoret. Chemie; 





wanderg u. Bolonialpoliti. — Edler: Uebgn im landwirtbfcaftl. 
Faborat.; Uebgn in landw. Berechnungen. — Milchhöfer; griech. 
Kunitgeichichte; arcäolog. Uebgn. — Schröder: Gedichte der 
deutfchen Literatur von 1795—1505; gotb. Mebgn. — ®ilbert: 
Geſchichte u. Topographie der Stadt Rom. — Bechtel: vergl. 
Grammatif der griech. Sprache. — Bruns: im Profem.: Er— 
klärg der Briefe Seneca's u. Disputatt. über Die Arbeiten der Mits 
glieder. — Andrefen: franzöf. Metrif; grammat. Uebgn im Sem. 
1. neuere Sprachen. — MD. Hille; Sarmonier u. Gompofitions 
lehre, verbon mit praft. Uebgn; Leitg der Singafademie. 


39. Innsbruck. Anfang: 1. October. 
1. Zbeologifhe Facultät. 


Pf. Tuzer: exegesis in epistolam s. Pauli ad Romanos; in- 
troduetio in lıbros sacros N. Test,; hermeneutica biblica; lingua 
hebraiea. — Hurter: iheologia dogmatica (de gratia); sen, dogm.; 
Iheologia dogm. eompend. (thoologia fund.) — Jungmann: Theorie 
der geiftl. Beredtfamfeit; homilet. Sem.; prakt. Liturgit 2. Tb. — 
Jung: Iheologia moralis et pastoralis (selecli tractatus generales, 
de praeceplis deealogi 1—1); theologia moralis pastoralis (de vir- 
tutibus et vitiis; de aliis praeceptis decal.); collationes pastorales ; 
exereilationes pastorales. — Nilles: jus canonicum (de jure 
ceelesiastieco publico; academia juris canonici (de calendario et 
festis utriusque ecrlesiae, occeidentalis et orientalis). — Stentrup: 
!heologia dogmat. (de verbo incarnato); sem. dogmat. — Bidell: 
Grllärg der Pfalmen; bebr. Ueberſeßzungsübgn (aus den Palmen); 
furifche u. chald. Grammatif; arab. Meberfepungsübgn. — Grifar: 
Kirchengeſchichte (die erften 6 Jahrh.); Papitaefchichte des Mittels 
alters (ausgew. Epifoden). — Wiefer: propaedeutica philosophieo- 
theologiea; sem. propaedeut,. — Prdoce. ?imbourg: propae- 
deutiea philosophiae theolog.; sem. propaedeut. — Biederlack: 
prineipia de legibus, earum observatione et transgressione, 


U. Reätd: und Raatswiffenfhaftlide Jacultät. 


PA. Puntfchart: innere GSefchichte u. Juſtitutt. des rim. 
Rechtes; Das gemeine Familienrecht in geſchichtl. Entwidelung; 
romanift. Seminarübgn. — Schiffner: äußere rom. Rechtege— 
ſchichte; Pandekten, Obligationenredt 2. od. befond. Th. (die Schuld» 
verbäftniffe im Ginzelnen); romaniſt. Sem, — Bal be Lievre: 
deutfches Privatrecht; dentiche Neichs» u. Rechtsgeſchichte. — Ihaner: 
Kirchenrecht; Seminarkbgn im canon. Rechte. — Ullmann: Spuftem 
des öfterr. Strafrechtä; allgem, Staaterecht ; Ttrafrechtl. Sem. — Stein 
lechner: öfterr. allgem. Privatrecht. — v. Böhm: NationalsDefo: 
nomie; Berwaltungsichre. — Beidtel: Civilproceß; Handelsrecht; 
Finanzgefepfunde, 1. Abth. (Staatsaufwand, directe Beitenerung). — 
Suppl, v. Echer: dirilto penale; eodice di commereio.—v. Kindins 
ger: diritto civile universale austriaco. — Schott: gerichtl. Mediein 
mit Demonftratt. ; gerichtl. Sertionsübgn nad vorhandenem Material. 


— Doe. Pavyr: allgem. Verrechnungswiſſenſchaft. — Prdoce. 
Fiorentini: storia ed istituzioni di dirilto romano; processo ro- 
mano, — v. Jallinger: germanift. Seminarübgn. — Nihl: 


diritto eanonico. — Borbaufer: Geſchichte des deutfchen Straf 
rechts feit Ende des 15. Jahrh. 


III. Medicinifhe Kacultät. 


Pf. Soll: defeript. Anatomie; topograph. Anatomie, in Gin 
blick auf ihre prakt. medic. u. chirurg. Berwertbung; Demonitratt. 
u. Uebgn im Secierfaal. — Oellacher: Hiltologie des Menicen 
u. der Ihiere; Demonitratt. hiſtolog. Präparate; praft. Arbeiten 
im biftolog.sembruolog. Laborat. f. Beübtere. — v. Vintſchgau— 
Phofiologie des enfden: Leitz anatom,phufioleg. Uebgn; exwert: 
ment. Phyſiologie; Phyſiologie des Geſichtsſinnes. — Yoebijc: 
angewandte medic. Chemie; prakt, Uebgn im chem. Laborat. 1. 
Mediciner; chem. Practicum f. Gaud, der Ponfitatsprüig. — 
Schott: vatholog. Anatomie (allgem. Tb.) mit Berüdt. der 
vatholog. Hiſtologie; patholog.zanatom. Sertiontübgn (mach vor— 
bandenem Material); biftelog. Uebgn. — Tidhurtihentbaler: 


1289 


— 1883, 36. — Literariſches Centralblatt — 1. September, — 


1290 





Pharmalognofle; ————— mit mikrookop. Uebgn: Einleitg 
in die Kinderheilkunde in Berbindg mit einem Ambulatorium. — 
v. Rokitanſky: ſpec. Parbologie u. Therapie u. med. Klinik. 
— Nicoladoni: fpec. chirurg. Pathologie u. Therapie u. chirurg. 
Klinik; theoret. Borlefgn über einzelne Kapitel der dirurg. Pathos 
logie u. Therapie. — Yantidhner: chirurg. Verbaudlebre. — Yang: 
Klinik der ſyphilit. u. Hautkrankheiten. — Schnabel: Pathologie 
u. Iherapie der Augenkrankheiten. — er ſyſtemat. —8 
über Gynäkologie mit beſond. Berückſ. der Operationslehre u. tm 
Berbindg mit einer Privatbeilanftalt. — Bildner: fvitemat. Vor—⸗ 
träge über Tbierbeilfunde ; forenf. Beterinärfunde f. Mediciner u. 
Suriften, mit Berückſ. der gegenwärt. landwirthſchaftl. Verhältniſſe; 
über Krankheiten der Bewequngsorgane unferer Dansfängetbiere. 
Pf. Dieti u. Pleut leſen nicht, Pf. Schauta wird ſpäter 
anfündigen. j 


IV. Phileſophiſche Facultät. 


PH. v. Wildauer: prakt. Philoſophie; Geſchichte der griech. 
Philoſophie: Sokrates, Platon u. Ariſtoteles; Geſchichte der griech. 
Arditektur; archäolog. Uebgn. — Barach-Rappaport: Geſchichte 
u, Softem der praft, Philoſophie; pbilofoyh. Converſatorium. — 
Semper: Geſchichte der ital, Malerei vom 13. bis 17. Jabrb.; 
die Malerei in Tirol m. ihr Verhältniß zur allgem, Kunſtgeſchichte; 
Leitg kunſtgeſchichtl. Uebgn. — Jülg: griech, Älterthümer; Grund: 
rip der griech.srum, Metrik; Platon's Menexenos; Leitg der griech. 
Arbeiten; Proſem.: griech. Stilübgn; Sansfrit, 1. Burjus: Ans 
fangegründe der Grammatik, 2. Gurjus: Erklärg des Nala, 3. Gurjus: 
Nala nach der Ausgabe von Bruce (Zt. Petersburg 1862). — 
Müller: das 1, Buch der Hiſtorlen des Zacitus; Platon’s Menon ; 
Sem.: Duintilian X, Yeitg der latein.. Arbeiten; Projem.: latein. 
Stilübgn. — 9. Zingerle: röm. Privataltertbämer; über philolog. 
Kritif in Berbindg mit Prit, Mebgu an Yivins u. Ovid; Inter 
pretation der Nede des Demoithenes über die Angelegenheiten im 
Cherſoneſos; Proſem. f. Italiener: gried. u. latein. Stifübgn, 
Interpretationsübgn (Pivius XXL); esereizii pratiei di lingua le- 
desca per gli Italiani: 1) sull' use delle preposizioni (eo tinuazione), 
2) esereizii di traduzione e di conversazione (lihri di testo: Le-»ing, 
Minna v. Barnhelin; bemaltio, Libro di lettura IL) — Demattio: 
über die Kormation der franzöſ. Sprache; interprelazione della 
Divina commedia; ital. Uebgn. — %. Zingerle: Grklärg des 
PBarzival; Geſchichte Der neueren deutſchen Yıteratur; im Sem.; 
getsiise u. althochdeutſche Uebagn. — Huber: öiterr. Geſchichte. — 

ufjon: allgem. Geſchichte des Mittelalters; bit. Zem.: Abtheilg 
f. allgem. Geſchichte. — Kaltenbrunner: Geſchichte der Pärite 
im Mittelalter; Ghronologie des Mittelalters, — Wieſer; Ethno— 
grapbie von Europa; das Aeftland von Auftrallen; geograph. Heban. — 
D. Stolz: Infinitefimalrehnung; Sem.: Ucbgn in Infiniteſimalrech⸗ 
nung. — Gegenbauer: Zablentbeorie; Theorie der algebr. auflöss 
baren Gleichungen; Sem. :a) zahlentheoret. Uebgn, byausgem, Probleme 
der Mechanit. — Peche: Methode f. er der Actionsgeſetze. 
— Pfaundler: Emerimentalpbufif (mit ſpec. Nüdj. auf die Studies 
renden der Medicin u. Pharmacie); Optik (Refraction u. Epectrals 
analyfe); praft. Uebgu. — Heller: Zoologie mit befond. Berüdi. 
der medic. u. pharmacent, wichtigen Tbiere; Naturgefchidhte der beim 
Menfhen vorkommenden parafit. Würmer, — Peöritſch: allgem. 
Botanik; phytotom. Demonitratt. ; die niederiten pflanzl. Organisınen 
mit beſond. Beruckſ. der Schizomyceten im ihrer Bezichg zu den 
Sährungsvorgängen, zur Käulnip u. au den Jufectlionskrankheiten. 
— v. Pichler: allgem. v. ſpee. Mineralogie J. Mediciner, Phar— 
maceuten u. Lehramtecand. — Senhofer: allgem, u. medie. 
vharmae. Chemie (1. Abth., anorg. Ehemie); Methoden der amalut. 
Chemie, verbdn mit praft, Uebgn im dem. Yaborat.; praet. Anleitg 
zu analyt.schem. Unterfuchgn f. Mediciger; analut.schem. Uebgü 
1. Iene, welche die Prüfg zu Erlangg bleibender Anitellg im öffentl. 
Sanitätsdienite abzulegen beabfichtigen. — Prdoce. F. Stolz: 
vergl. Weberficht des Verbums der griech. u. latein. Spradie. — 
Wadernell: Leben u. Werke Echiller's von feiner Flucht aus 
Stuttgart bis zu feinem Tode. Mit einem einleit. Ueberblick über 
die Entwickelg feiner Jugend; Ginleita in das Studium der deutichen 
Philologie; exeget.-Frit. Neban auf dem Geblete der Älteren deutſchen 
Phllologie (Leben u. Bedichte Walther's von der Bogelweide),. — 
v. Ottenthal: Gefcidte des Papitebums in der Zeit der großen 


Goncilien des 15. Jahth. — Hocevar: Theotie der Gurven u, 
Flächen (Fortſ.. — Hammert: Anleitg zu chem. u. phyſikal. 
Schulerverimenten. — v. DallasTorre: Anatomie, Biologie u. 


Syſtematik der Oumenopteren. — Blaas: phyſikal. Kroſtallographie; 
mifroffop. Unterfuchungsmetboden Frpitallifierter Körper mit Rückſ. 
auf die Bedürfniffe des Ghbemiters; mineralog. Nepetitorium T. 
Mediciner u. Pbarmacenten. — Leet. v. Vintler: Flementarenrfus 
der franzof. Spräche; Weberfepg u. Erflärg der Ponſard'ſchen Co- 


medie: L’honneur et l'argent. — Pf. Paitor wird fpäter ans 
fündigen; Prdoce. Zollinger u. Brunner lefen nicht, 





40, Hannover. (Techn. Hochichule.) Anfang 1. October. 


Pf. Kiepert: Differentinls u. Integtalrechnung 1.; analyt. 
Geometrie der Ebene; Geometrie der Lage. — Beſſel: Integral: 
rechnung 11.; ebene u. ſphär. Trigenometrie. — Bruns: darſtell. 
Geometrie; Grundzüge der daritell. Geometrie. — Jordan: Grunde 
jüge der praft. Geometrie; prakt, Geometrie; höhere Geometrie, 
einfchliehl, Metbode der fleiniten Quadrate, — Keck: Mechanik; 
Elaſticitätslehre. — Kaulbach: Actzeichnen. — (Engelhard: 
Modellieren. — Heeren: Grundzüge der Chemie; techn. Ehemie. 
Kran: anorg. Chemie; Arbeiten im chem. Laborat, — Pott: 
organ, Chemie. — Quintus Jeilius: Grundzüge der Phyſik; 
Phyſik; Arbeiten im Laborat; mechan. Wärmetbeorie. — Heß: 
Zoologie. — Ulrich: Grundzüge der Mineralogie; Geologie; 
süttenfunde. — Debo: Baucon —— 1 (f. Architekten); 
Bauconſtructionelehre 1 (f. Ardyiteften u. ag ee, fand» 
wirtbichaftl. Baukunſt; Einrichtg der Gebäude; Bauanfchläge u. 
Bauführg. — Köhler: Formenlehre der antiken Baufunft; Ans 
ordnung von Wohnbäufern u. öffentl, Gebäuden; Formenlehre der 
Renalſſance; Entwerfen im Stile der Nenaiffance; Monumentals 
bauten u. Städteanlagen. — Stier: Aquarellieren; Uebgn in der 
Formenlehre der altchriftl. u. roman. Baukunſt; Ornamentit I u, Il; 
InnensArciteftur mit farb. Decoration; Geſchichte des Kunſtgewerbes. 
— Hafe: Kormenlehre der goth. Baukunſt; Entwerfen öffentl. Ges 
bäude, verbdn mit der Korti, der Kormenlehre des goth. Stils; 
Geſchichte der Baukunſt. — Schröder: Entwerfen u. Detaillieren 
von Wohngebäuden; Formenlehre u. Geſchichte der Baukunſt (f. 
Baningenienre); Entwerfen einfacher Gebäude (f. Bauing.). — 
Barkhauſen: Banconjtructionslebre I (f. Baus u. Mafcinening.); 
Bauconſtructionelehre I 4f. Baning.); Eiſenhochbau (f. Architekten 
u. Bauing.). — Yaunbardt: Grundzüge des Straßen: u. Eifens 
bahnbaues; Tracieren; eiferne Brüden In. II. — Dolazef; Gijen- 
bahnbau; Tunnelbau; Stugmanern, Steine u. Holzbrüden. — 
Sarbe: Waflerbau I m. I, — Rifcher: Technologie der Ban 
materialien; allgem. mechan. Technologie; ſpet. Technologie; Heizung, 
Lüftung u. Beleuchtung gelötofl Ninme — Nüblmann: allgem. 
Maſchinenlehre; Grundzüge der Maſchinenlehre (f. Architekten u. 
Baning.); theoret. Maſchinenlehre, einfchlieht. —** Theile der 
techn. Sudrodunamif. — Frank: Mafchinenorgane; Regulatoren u, 
Kinematit; Eiſenbahn-Maſchinenban. — Riehn: Aufn ömafdyinen 
u. Pumpen; Ban u. Theorie der Kraftmafchinen ; —*8 — 
Doce. Müller: allgem. Kunſtgeſchichte. — Kolde: Architektur— 
zeichnen. — Merling: Elektrotechnik; ausgew. Capitel aus der 
elektr. Beleuchtung u. elektr. Kraftübertragung. — Bee e: Mafchinene 
zeichnen; Grundzüge des Mafchinenbaues (f. Bauing.); Experimente 
aus dem Gebiete des Maſchinenweſens n. der techn. Hydraulik (f. 
Mafhinening.); Einrichtg der Werkftätten u. Fabrikanlagen. — 
Schäfer: Bolfswirtbichaftsichre (theoret. oder allgem. Tb.); Ges 
werbeöfonomie. — Engelfe, Küjter: Freibandzeichnen; Aquarels 
liren. — Blanfe: Freihandzeichnen; Landichaftzeihnen; Aquarels 
lieren. — Yanger: Figurenzeichnen. — Prdoce. Haupt: deutſche 
Menaiſſance. — Geb: Bauconitructionslebre | di Architekten) u. I 
(f. Architeften u. Bauing.); landwirtbfchaftl. Bautunft; Entwerfen 
im Stil der Nemalflance; Entwerfen einfacher Gebäude (f. Baning.); 
Practicum f, Architeften. — Galland: Kunft u, Eulturgefchichte 
der Renalffance, — Bepold: Situationszeihnen; Mebungen in der 
böberen Geodäſie u. Metbode der Heinften Quadrate, — Schöttler: 
Heißluft u. Gasmaſchinen; Werkzeugmaſchinen. — Nommel: 
Neftberi, — Gerke: daritell, Geometrie; Schattenconitructionen 
uw. PBerfpective; Steinſchnitt; Nepetitorium der darjtell, Geometrie; 
ausgew. Gapitel der darjtell. Geometrie. — Lehrer Fehler: engl. 
Spradye. — Ad. Mever: franzöfifhe Sprache. . 





I CTechmſche Hochſchule.) Anfang: 8. October. 


PIE. Ewerbeck: Detaillieren von Gebäudetheilen, 1. u. 2. Gurs 
fus; Formenlehre der Baukunſt 1. bis 4. Curſus; Kleinarchiteftur, 
— Damert: Arditeftur der Nenaiffance; Entwerfen von Eiſen— 
babubochbanten; landwirtbichaftl. Baukunſt; Verauſchlagen u. Bans 
führg; Geſchichte der Baulunſt u. Formenlehre, euchklopad. Curſuo. 
— Heuriei: Entwerfen einfacher Gebäude; (Entwerfen mittlerer 
Gebäude; Eutwerfen größerer Gebände; Ormantentif 1. bis 3. Curſus; 
Areibandzeichnen,. — Lemcke: Aeſtbetik; allgem. Kunſtgeſchichte. — 
Meiff: Aigurens u. Landicaftszeichnen u, Aquarellmalen. — Inpe: 
Bautonſtruction; Waſſerbau 1. u. 2. Gurfus; Baumaterialienlehre. 
— v. Haven: Weges u. Eiſenbahnbau 1. u. 2. Gurfus. — Heinzer— 
ling: böbere Bauconftruction mit matbemat. Begründg; Brüdenbau 
1. u. 2. Gurjus; Geſchichte des Brüdenbaues, techn. Formenlehre. 


1291 — 18835. 136. — Yıterarifdhed 


— Helmert: praft. Geometrie 1. bit 3. Gurfus; Gifenbabne 
Tracieren. — Arobn: daritell. Geometrie, encuflopäd. Gurfus; 
Elemente der grapb. Statif; Ibeorie ſtatiſch unbeſtimmter Fach— 
werfträger; bewegl. Brüden, — v. Neiche: Maichinenelemente; 
Ban der Dampfmafchinen u. Kefiel. — Herrmann: mecan. Ted) 
nologie 1. u. 2, Gurfus; AabrifAnlagen u. Werkzeugmaſchinen; 
Baunmafdinen; Bautechnologie; graph. Statif der Mafchinengetriebe. 
— v. Gizycki: beicreib, Maſchinenlehre; tbeoret, Mafchinenlehre; 


Klnematik. — Pinzger, Heizungs⸗-u. Bentilationsanlagen; Hebe-⸗ 


Maſchinen; Theorie u. Conſtruction der Waſſerräder; Locomotivbau; 
Eiſenſchiffbau; Grundzüge der Locomotiv-Conſtruction; Maſchinen- 


elemente, encytflopad. Curſus; Eiſenbahnmaſchineubau. — Lüdere: 


Maſchinenkunde für Berg⸗ u, Hüttenlente 13u. 2. Curſus. — Gro— 
trian: Elektotechnik 1. (phwüfal.) Th., Elektrotechnik 2. (techn.) Th.; 
eleftrotechn. Practictum; phyſikal. Grundlage der elektr. Telegrapbie. 
— Yasvenres: Glemente der Mineralogie, KAruitallograpbie u. 
Mineralogie; petrograph. Geognofie; Mebgn im mineralog. Juit.; 
Anleitg zu ſelbſtſtänd. Arbeiten in dem Gebiete der Arvitallogranbie, 
Mineralogie u. Petrographie. — Dürre: allgem. Hüttenkunde; 
büttenmännifche Probierfunit; Anleitg au metallurg. Verfuchen; 
Entwerfen von Hlttenanlagen; SIEGE KEINE — Schulz: 
Bergrecht u. Bergverwaltg; Bergbaufunde; Aufbereitungstunde; 


Salinenfunde; Entwerfen beramänn. Anlagen; Yuftcomprefloren für 
Bergbaubetrieb. — Stahlſchmidt: techn. Chemie; Entwerfen von | 


dem. Rabrifanlagen; chem.stecn. Practionm — Midhaelis: ans 


organische m. organ. Grperimentalhemie; organ, Practicum. — | 


Glaffen: Chemie der Metalle; Maafanalvfe; Grverimentalchemie: 
encuflopäd. Gurfus; anorgan. Practienm; gerichtl. Chemie. — 
Büllner: Experimental⸗Phyſik; Phyſit in marbemat, n. erperiment, 
Bebandlungsweife; Optik; Wärme; leban im phyſikal. Yaborat.: 
a) f. Chemiker, b) f. Phyſtker. — Ritter: Mechanik 1. u. 2. Gurfus. 
— 9. Stabl: böbere Mathematik 1. u. 2. Gurfus: über Deters 
minanten u. Anmenda derfelben auf analut. Geometrie; mathenat. 
Sem., gemeinfan mit Jürgens. — W. Stabl: daritell. Geometrie ; 


Geometrie der Lage m. graph. Statil. — Jürgens: Glementars | 


Matbematif mit Uebgn; wiſſenſchaſtl. Nechnen; Elemente der analvt. 
Geometrie, der Differential m. Integral-Rechnung mit Weban; 
matbenat, Sem. gemeinfam nit 5. Ztabl. — 
Boffieren u. Modellieren. — Siedamgrogfn: Markſcheidekunſt; 
markſcheideriſches Prarticum. — Holzapfel: allgem. Beognofie 
u. Lageritättenlebre; Paläontologie; ſpec. Geognoſie (Kormations: 


Ichre); paläontolog. Meban; Klemente der Geognofie. — Yebmannz | 
mechban. Bärmetbeorie; angewandte Phoſik; Elektrolyſe; Experimen- 
talvhvſik. encuflopäd. Furſus. — Wark: praft. Telegraphie. | 


Reichel: Gewerbe-Hugieine I. u. 2. Furſus. — Predoce. Frenten: 
formale Ausbildg der Jugenieurbauten; Architektur größerer Gebaͤude. 
Forchheimer: Tunnelban: Uebnngsbeiſpiele aus dem Gebiete 
des — zu böberer Mathematik; ſtädt. Waſſerverſorgg. 
— », Reis: techn. Gaeanalyſe mit Practicum. — Ya Coſte: ſyſt.— 
organ, Ehemie (Fettrelhe); tbeoret. Chemte 1. u. 2 Th.; Gbemie 
der aromat. Berbindan; dem. Colloquium. 


Ausführlihere Kritiken 


erfdlenen fiber: 
Grucker, histoire des doctrines liltraires el esthetique en Alle- 
magne. (Revue erit. 34.) 


Kariten, die Lehre vom BVertrage bei den italienischen Juriſten 
des Mittelalters. (Böhlau: Krit. Vierteljichr. f. Geſegeb. und 
Rechtewiſſ. RN. F. VI, 3.) 

«eonbard, der Irrthum bei wichtigen Verträgen nad röm. Mechte, 
-1, Tb. (Lotmar: Ebend.) 


Mever, Lehrbuch des deutſchen Strafrectes. 
(ibend.) 

Nabn, Kunſt- u, Wanderftndien aus der Schweiz. 
Allg. Bta. 223 u. 224.) 

es: * Incorporation des Hypothekartredits. (Beil, z. Allg. 
ta. 22. 

Schönberg, Gandbuch der polit. Dekonomie. (v. Müller: Krit. 
Bierteljichr. f. Geſeßgeb. u. Rechtswiſſ. N. F. VI, 3.) 

Seelev, Stein. 1. Bd. (Kallſen: Deutiches Yitbl, VI, 20.) 

Zueh, das Autlitz der Erde, (Fraas: Beil. z. Alla. Itg. 225.) 


3. Aufl. (ever: 


Leutz: Beil. 3. 


Doce. Blum: | 


Gentratblatt — 1. September. — 1292 
| 5 Bom 18, His 25. Auguft And — 
nen erſchienene Werke 

. auf unferem Rebartionsbureau eingeliefert worden : 
Annales Bertiniani. Recens. Wai'z. Saunover, Hahn.  (S.) 


ch. 2, 10 

| Arnold, zur Frage der lleberbürdung an den bumaniitiiden Gym— 
nalen. Kempten, Köfel. (16 S. 8.) 

Baumgarten, das Yutberfeit und die medlenburgsichwerin'iche 
Yandestirde. Roſtock, Hinftorff, 82 S. 8.) 

Bericht der Haudels-⸗ u. Glewerbefammer zu Dresden 1881 u. 1882, 
Dresden, 6. Seinrih. (VI, 379 S. Nov. 8.) 

Capitularia regum Franeorum, denuo ed. Boretius, Tom, 1. 
Hannover, Hahn. (4.) cH 6. 

Cauer, delcelus inseriplionum graecarum propter dialeelum 

' memorabilium iterum composuit ete, Leipzig, Hirzel. (XV 
365 ©. 8.) 

Ghroniten, deutſche, und andere Geſchichtsbücher des Mittelalters, 
brög. von der Geſellſchaft f. ältere deutjche Geſchichtekunde. 
Hannover, Hahn. (4 
4. Bde, 1. Abth. 

A. 5, 40. 

Delff, Grundzüge der Entwickelungsgeſchichte der Religion. Leipzig, 
D. Schulze. (X, 359 ©. 8.) 

Delpino, grammalica etimologiea della lingua tedesca. Corso 
elementare compteto, Ferrara, Tipogr. sociale. (Kl. &) «#2. 

Euchklopädie der Naturwifienfchaften, hreg. von Förfter m. N. 
Breslan, Trewendt. (Gr. 8.) 

1. Abth., 34. Lief.: Handwörterbuch der Zoologie, Anthropologie 
u. Ethnologie. (3. Bd. S. 1—128.) of 3. 

2. Abtb., 15. Lief.: Handwörterbuch der Pharmafognofie des 
Plangenreihes. Schl. u. Anhänge (5. 565—950.) A 3. 

2. Abtb., 16. Liei.: Handwörterbud der Ghemie. (1. Bd, ©. 545 
bis 698.) 3. 

Gerlach, Ibeorie der Nbetorif u, Stiliſtik. Für die Schule bearb. 
Deſſau, Baumann, (8) AH 1. 

Geſetz Über den Malzauffchlag ac,, erläutert von v. Map. 2. Hälfte. 
Erlangen, Palm & Ente, (®r. 8.) A 4, 80. 

Horatins’ Oden und Epoden. Aür den Sculgebraudb erllärt 
von Nofenberg. Gotha, F. U. PBertbes. (IV, 233 ©. 8.) 
Kleinpanl, Nom in Wort u. Bild. Lief. 37—46. (Schl.) Yeipzia. 
Schmidt & Günther. (Fol) à A 0, 50. , 
Krane, Neifefunititudien. Aus dem Rachlaß rag. von Hoblfeld 

u. Bünfde. Leipzig. D. Schulze. (XVII, 230 ©, 8.) 

Kaas, zur Arauenfrage. Berlin, Habel, (8.1 AM 0, 75. 

l.essing’s Nathan the Wise, Translated by Corbett. 
Paul, Treuch & Go. (LVI, 185 S. At. 8.) 

Feunis, Eunopfis der drei Naturreiche. 2. Tb. Botanik, 3, Aufl., 
ee von Frank. 1, Br. 2. Abth. Hannover, Hahn. 
8.) 6. 

Lindenſchmit, die Alterthümer unſerer heidniſchen Vorzeit. 4. Br. 

| 1.9. Mainz, v. Jabern. (Gr. 4.) oA 4. 

| Lussy,lerhythme musical, Son origine ele. Paris, Heugel & Go. 
(105 S, Imp. 8.) 

Magnus, fiber ethnologiſche Unterfuchungen des AKarbenfinnes. 
Berlin, Habel. (8.) #0, 50. 

Mittenzweig, Gejekesfunde, Leipzig, Hahu. (Gr. 8.) e#H A. 

Pens, die biblifche Geſchichte in ihrem Zufammenbange. 2. Aufl. 
Kismar, Hinſtorff. (8.) HM 2. 

Nübimann, Vorträge über Geſchichte der theoretiſchen Mafcinen- 
lehre und der damit in Zuſammenhang jtebenden mathematijcben 
———— 2. Sälfte, 1.9, Braunſchweig, Schwetfchte & Sohn. 
Sr.) A 

v. Scherzer, die Anfänge menſchlicher Iuduftrie. Berlin, Gabel. 
(#.) AM 0, 50, , 

Scnippel, über einen merkwürdigen Nunenfalender (fog. Rinitot 
oder Primſtab) des großh. Mufenms zu Oldenburg x. Oldenburg, 
Stalling. (8) AM 3. 

Scholz, die Phyſiologie des Menſchen ale Grundlage einer natur 
gemäſſen Gefundheitsichre. Yeipzig, Weber. (AL 5.) cf 2. 
Simson, the Gipsies ele. New Nork. Miller, (39 ©. 8.) 
Turmair’d, genannt Aventinus, bayeriſche Ghronif, 9 
Yerer. 1.8d. 2. Hälfte. (Bud 11.) München, Kaiſer. (©. 

bis 1184. Imp. 8.) 

' Witte, die Armen Gecken oder Scyinder und ihr Einfall int 
au im Jahre 1439. Straßburg €, Schulp & Go. (4.) 
eh 2, 40. 

Zimmermann, Gruft Theodor Langer, Bibiiotbefar zu Wolfen 
büttel, ein Freuud Goethe's u. Yefing’s. Wolfenbüttel, Zwipler. 
(18 ©. 8.) 





.) 
Die limburger Ghronif, brög. von Woß. 





London, 





von 
681 








1293 — 1883. 36. — Literarifhes Eentralblatt — 1. September. — 1294 
Wichtigere Werke der ausländifhen Literatur. nadrichten 
Franzöſiſche. 
Barth, linseripii ite de Han Chey. (15 p. et planche, Der ord. Profeffor Dr. Schwalbe in der medicinifchen Facultät 
Y Bu korsen. ie EEE 2 zu Königöberg iPr. bat einen Ruf au die Univerſität Straßburg 
Blanchard, Venetes, Nannetes et Samnites. (di p. 8.) Nantes, Angenommen, — nen * 
—— — ERBE) kö Der a, ord. Profeffor au der Iniverfität Gießen. Dr. Aelix 
"larez, histoire des imides. (89 p. 4.) Paris, impr. Chamerot. Mardand, ift zum ord. Profeifor in der mediciniſchen Facultät zu 
Bois, du eolonat, en droit romain; de la competence en matiere Marburg ernannt worden, * 
‚le dommages causös par l’exccution des travaux publics, en Der Privatdocent Dr. E. Strud in Strapburg wurde zum 
droit frangais. (205 p. 8.) Paris, impr. Moquet. Docenten der Nationalöfonomie an der technifchen Hochſchule zu Aachen 


buruy, le cardinal Carlo Carafa (1519-1561), ötude sur le pon-  Mnter Verleihung des Prädicats Profeflor, der Privardocent in der 
üifieat de Paul IV. (XXX, 422 p. 8.) Paris, lächelte et [ie medlcinifhen Aacnltät zu Berlin, Ur Jul, Schreiber, zum 


Fr. 7, 50. a. ord. Profeſſor in der gleichen Facultät zu Königsberg Pr. 
Duverger, de la lei Aquilia, em droit romain; des eauses Frmannt, e — 
d’altenualiun des peines, dans le droit eriminel ſfrançais et Der Privatdocent Dr. Kümmel an der Univerfität Göttingen 
d’apres les prineipales lögislations erangeres de l’Europe, (379 p. bat einen Ruf als a. ord. Profeſſor an der Umiverfität Kiel ange: 
$.) Poitiers, impr. Tolmer et Cle. nommen. 


Gérard, du dol, de ses elfels dans la formation des eontrals, en 
droit romain et en droit frangais. (306 p. 8.) Paris, Larose et 


Forcel. Die theologiſche Facultät a Halle a/S. bat den Pinrrer 
l.oecb, les Juißs à Strasbourg, depuis 1349 jusqu’ä la revolution, ° J. F. 6. Knaate zu Drafenftedt, Reg. Ber. Magdeburg, wegen 
(64 p. 12.) Versailles, impr. Cerf et fils, feiner Verdienite um die Sammlung und nterpretation Der 


Mailliard, chronique. Publice pour la premiere fois d’apres le , Schriften Luther's honoris causa zum Doctor der Theologie 
manuscrit original, avec une traduclion et des notes, par Guigue. ernannt, 

(XXX. 207 p. 12.) Lyon, impr, Perrin. 

Mornard, du henelice de cession d’acltivns, en droit romain; de 
la nature de l'assurance sur Ia vie spceialement de ses effets 
au deeös de l’assurd, en droit frangais, (366 p. 8.) Paris, Rousseau. | 

de Nicolay, descriplion generale du pais et duche de Bürry et 56 Jahre alt 
dioeese de Bourges, avec les cartes geographiques dudiet pais |" * r j . & 

” Re lc plan relev& de l'anlique et moderne cite de Bour;er. — AU ER A a u. Publicit, Senator 
224 p. 8.) Chäteauroux, Aupelil, Fr. 15. 2 nn 7 43 

Patouillard, tabulke analylien fungerum, deseriplions ct ana- Sandelsf 2 —*— A De ber u —— 
Iyses microseopiques des. champignons nouveau, rares ou eri- 74 —— un edentende Paͤdagog, Dr. Georg Dopf, 
tiques, Fasc. 1. (N°® 1 ä 100). (40 p. 8.) Poligny, impr, Gindte. Syn: i r ; e - 

Tanon, histoire des justices des anciennes eglises el commus | Ah zur Auguft f Y — ange ber Sternwarte dafelbit, 
nautes monaslignes de Paris, suivie des regisires incdits de = Fr * a e 34 de HH * Ki . v8 
Saint-Maur-des-Fosses, Sainte-lieneviere, Saint-Germain-des- | b At “ . s R Verfick —— 3 h sn * und Ge⸗ 
Pres, ei du registre de Saint-Martin-des-Champs, (572 p. 8.) te 6: re Prag, Dr. Gottfr. TREUEN 
Paris, L t Forcel. ee 34 .- vor e 

de Valssiere, — pluviales et des sources, en droit ro- | Bor Kurzem 7 in Rarlsrube der Proſeſſor der Forſtwiſſenſchaft 
main; des sources, en droit frangais. (193 p. 8.) Meme maison. 63 en Polytehnicum, Forſtrath Dr. Wilh. Vonhauſen, 

de Villeneuve, droil romain: étude sur lin bonis ou propriet: ı Jahre alt. 
pretorienne; droit frangais: da domaine congeable ou bail A| — — — 
convenant, (417 p. 8.) Paris, impr. Noblet. 


Engliſche. 
Mayo, de rebus Africanis: the elaims of Portngal to the Congo | 4500 HM beſchloffen 


ar Reue Allen 8 — — Bexwerber um dieſe Stelle, welche entweder als Philologen 
Whinfield, the quatrains of Omar Kbayyam: the persian text, , Die facultas docendi für die oberen Klafjen ertvorben oder nach 
m ., verse translation. (346 p. 8.) London, Trübner | Abſolvierung der theologifchen Univerfitäts-Stubien das Recto- 
ee rats⸗Examen beitanden haben, werden erfucht, ihre besfallfige 
“Peshito' of the four holy gospels. (590 p. &) Londen, Paul, | Meldung unter Verfügung ihrer Zeugniffe dem unterzeichneten 


Am 13. Auguft + in Stodholm der Ordensbiſchof und Ober—⸗ 
bofprediger Rritbjef Grafſtröm, auch als Dichter bekannt, 





Whish, clavis syriaea: a key to Ihe aneient syriae version called 


S. 31, 6. Vorſitzenden der Stabtverorbneten-Berfammlung, General-Direc- 
| — bis zum 15. September d. J. zugehen zu 
J J laſſen. 

Antiquariſche Kataloge. Eine genaue Kenntniß des Vollsſchulweſens und bes Ver— 
(Mitgetbeilt von * Aboffu Win s im Beipzig.) waltungsfaches iſt erwünſcht. 
Haugg in Augsburg. Nr, 60, Vermiſchtes. Magdeburg, den 17. Juli 1883. 


re Mr. 25, Iheologie. Pr. 26, Philefepbie, Die Stabtverorbneten- Verſammlung. 


Nanneder in Klagenfurt. Nr. 11, Vermiſchtes. | Liſtemann. [198 
ee EEE FESTE VEBE SER — — 

An die Herren Verleger richten wir die Bitte, alle menen Unternehmungen ihres Verlages, die auf wiſſenſchaftliche 
Bedeutung Anſpruch erheben, alsbald nah ihrem Erſcheinen an die Erpedition dieſes Blattes, Hojpitalftraße Ar, 16, (nicht in 
die Wohnung des Herandgebers) einznjenden; neue Anflagen früher erjhienener Werke Fünuen aber nur im jeltenen Falten Berkd: 
ſichtignug finden, — Die Erpedition erbittet alle Zufendungen mit Factur (beredmet), ficht ſich aber als berechtigt an, nach erfolgter 
Veſprechung den Befrag des Buchts anf dem Konto am tilgen. Beſonders wertbvolle Werke find wir aud nad) erfolgter Beſprechung 
zurückzuſenden erbötin, wenn bei ihrer Einlitſernug ein daranf gerichteter Wunſch ausgejproden wird, — Unberechnet zugefandte 
Bucher werden nidt remittirt, 

Zugleich erlanben wir uns, an vehtzeitige Finfendung der Borleiunnnsverzeihnifje mud der Univerſitäts- wie der 
Schulprogramme und der Tiffertationen zu erinmern. Zurerläüſſige Nachrichten Über erfolgte Anſtellungen, Muszeichummgen 
und Todesfälle in dem reife der Gelchrienwelt werden mit Tank benntzt werden. 

Bei Sorreiponrenzen Über Bicher "bitten wir ftetd die Namen der Verleger derjelben hinzuzufügen. 


1295 


— 1883. 836. — Literarifhes Centralblatt — 1. September. — 


1296 


Fiterarifhe Anzeigen. 


Verlag von 8. A. Brodhaus in Leipzig. 


Erfch und Gruber’s 


Ullgemeine 


[211 


Enephlopädieder Ülifenfchaften und Rünſte. 


Soeben erfhien: 


* Zweite Section. 33, Theil. (Karachitaier — Karl V. von 
Lothringen.) 
4. Gart. »N 11, 50, auf Belinpapier A 15, —. 
Die erfte Section des berühmten Werkes (A—G) liegt in 99 Iheilen 


vollftändig vor. Gin P rojpeet über die Fortführung und Bollen: 
dung ded Werkes iſt in allen Buchhandlungen gratis zu haben, 


IE Neu eintretenden Zubjeribenten werden die bis Ende 
1882 erjcienenen 156 Iheile (Preis <A 1794) zum Preife von 
MH 600 geliefert. Abnehmer des Werkes, weldyen eine größere 
Anzabl von Theilen feblt, erhalten den Thell ftatt zu A 11, 50 
bei Bezug von mehr als 25 Iheilen zu oA 6, von mehr als 50 Theilen 
zu cH 5, von mehr als 100 Ihellen zu 4. 


SIEIISIIIIEIEF TTS TS AI STETS IST IT STASI ISIS IS HE 
2 Soeben gelangte zur Versendung das dritte Heft des S 
S VII Jahrgangs von der r 


Vierte] ahrsschrift 
wissenschaftliche Philosophie 


unter Mitwirkung von 


M. Heinze und W. Wundt 


herausgegeben von 
R. Avenarius. 


sw 


III ISIS ATS 


Inhalt: A. v. Leclair, das kategoriale Geprüge des 
S Denkens in seinem Finflusse auf die Probleme der Philo- 
2 sophie, insbesondere der Erkenntnisstheorie. — H Höff- 
> ding, die psychologische Bedeutung der Wiederholung. x 
— R. Seydel, Raum, Zeit, Zahl. — F, Tönnies, Studie 
zur Entwickelungsgeschichte des Spinoza. 2. Art. (Schl.) 
S— Anzeigen: Oelzelt-Newin, Anton, die Unlösbarkeit 
> der ethischen Probleme; von G. v. Giäycki. — Selbst- 
S anzeigen: Reinhold Biese, wissenschaftliche Propädeu- 
tik. Zur Ergänzung und Vertiefung allgemein humaner | 
Ss Bildung. — Philosophische Zeitschriften. — Bibliogra- * 
> phische Mittheilunzen. 
Preis des Jahrganges * 4 


SIE HAASE TEE IS HAAS AA SA 


WII IIH 


JIrJdt 


wur 


Heften in 36—40 Bogen 


Leipzig, im August 1883. 
N Fues’s Verlag (R. Reisland). 
III IESIISTE TEST ECTS TEE EA HS AI STAH HSTAE TSIAS ID AG 


Berlag der J. Köſel'ſchen Buchhandlung in Kempten. [213 
gu” Sochen erfchienen: eG 


be Frage der Weberbürdung an den 
humaniſtiſchen Gymnaſien. 


DISS 
SIIIIIAIIAH 


[4 


IN 
9 


Von 
Studiendirecter Dr. Bernhard Arnold. 
8. Preis gef. oA 0,35. 
Höchſt intereffant für Pädagogen, Eltern und (Erzieher. 


| handlung des In- und Auslandes zu beziehen: 


Das Wechselrecht des  denlschen Asics 











Im Verlage der J. G. Cotta’schen Buchhandlung in 
Stutigart erschien soeben und ist durch jede solide Buch- 
1209 


mit eingehender 
Berücksichtigung der neuen Gesetzgebungen von 
Oesterreich-Ungarn, Belgien, Dänemark, Schweden 
und Norwegen, Italien, der Schweiz, 
England und Russland. 
Yon 
Dr. Oskar Wächter. 
Gross-Octav. IV u. 556 Seiten. 
Preis H 5, —. 

Di- früheren Arbeiten des Verfassers über Wechselrecht 
(Wechsellehre 1881, Wechselrecht des Norddeutschen Bundes 
1stitt, Eneyklopädie des Wechselrechts 1580) haben in weiten 
Kreisen Verbreitung und Anerkennung gefunden. Inzwischen 
emanierten wichtige neue Codificationenin Dänemark,Schweden 
und Norwegen, ltalien, England und der Schweiz und für 
Russland den Entwurf einer Wechselordnung, welcher dem- 
nächst Gesetzeskraft erlangen wird. Diese und die schon 
früher von dem Verfasser bearbeiteten Wechselgesetze für 
Belgien (1872, 1877 und 1879) und Ungarn (1876) sind in dem 
vorliegenden Werk eingehend behandelt im Anschluss an die 
systematische Darstellung «es gemeinen deutschen Rechts. 
Die Entscheidungen des deutschen Reichsgerichts und des 
vormaligen Reichsoberhamlelsgerichts finden sich vollständig 
allegiert. Elenso wird die neue Literatur verwerthet. In der 
Form der Ausführung ist mit wissenschaftlicher Gründlich- 
keit und Präeision die allgemein verständliche Darstellung, 
wie sie der Kaufmann fordeıt, und die Uebersichtlichkeit des 
reichen Inhalts vereinigt . 





Verlag von £. A. Brodhaus in etipig. [212 
Soeben eridien: 
Die Begründung der Klagen 
deö 
Keichsrechts und des gemeinen Redıts 
nadı dem 
Reichscivilproceß. 
Bon 
Alfred Brinkmann. 
. Zwei Bände, 8. Geheſtet A 21, —. 
Zum Luther-Jubiläum! 1120 
— — — — ee 
Höhe. | —— | Gips, 
Ctm. —7 | 4 
Büste Luther's von Schadow 0 48 | 24 
Büste Luther's von Heidel 65 36118 
' Statuette Luther’s v. Rietschel | 
(Wormser Denkmal) 60 32 2 
Dieselbe Statuette 42 18 | 12 


In denselben Grössen u. Preisen die Büsten u. 
Statuetten Melanchthon’s. 

Luther Medaillons von ©'a, 7 u. 5 Ct. Durchm. mit 
u. ohne Rahmen. 

Kataloge einer reichhaltigen Sammlung antiker ı. 
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Berlin, W., Behrenstrasse 27. 


Berantworti, Medactenr Prof. Dr. Yarnıde dit Yeipiig, Wortbeitrase Ar. T. — Trud von W. Drugulin in Leipuig. 


Literariſches Centralblatt 


ür Deufſ ch land. 
Heransgeber und her Nrbartent Prof. Dr. dr. Zarucke. 


Ar. 37.] * 


verlegt von Ednard — in Leipzig. 


(1883. 


Preis viertefjäßrfich A 1. 50. 





Erſcheint jeden Sonnabend. — 8. September. ⸗— 





| Tandelmann, die deutfhen Nukholzzölle. 
van Eys, outlines of Basque grammar., 

In. HSumboibt, ipradebilofophiihe Werte, 

‚Livi ab urbe comtdita I\bri, Necogn. Mueller. 
Plauti, Mereator. Ed. Goetz, 

nouvelles recherches sur WEnirde de 


| Sandwörterbudy der Mineralogie, Geologie u. Pald onto⸗ 
logie. Hrog. von Kenngeit. 
| Sandbud der Botanif, Hrö von Shent. 
| Beitftein, Handbuch der organiiben Chemie. 
| Mever, Me modernen Theorien der Coemle tt, 
‚ Sunfter, Diagnoftit der Küdenmarkstrantbeiten. 
N —— der Einflui des Morphium 17. | Spagne. 
Schmig, die Bupbüder ı die Busoiseiplin ver Kirche. Ballarge, Henrif Ibien, 
Tehnologifcen Börterbuh x. Krög. von Eger. | raufe, Die Wifienihaft von der Landverſchönettunſt. 
Düntelberg, Enchllopädie u Met ‚wdelogie der Cultur | m. der ſtandiuaviſchen Muſit. 
tedinif, Waxel, Abriß der Geſchichte der portugicſiſchen Muſik. 


Martenſen, Aus meinem Leben. 

Reid, die perfönlice Entwidelung des Menſchen u. Die | 
Giritiiation. 

Thiele, die Phileiopbie Immanuel Aant's ze 

Jung, Leben u, Sitten ter Mömer in ber Aukfergelt, 

Durmanuer, Hefte altgermaniihen Heldenibums c. 

Kong Christian’ den Fjerdes egenhändige Breve. 
Udg. ved Bricka og Fridericia, 

Baumstark, Plus ultea! 

Ferdinand Christin et ia princesse Tourkestanow. 

Biegler, ein gergrapb, Text 4. acvlog. Karte ber Erde. 


Thomas, 





ade Bügerfenbungen erbitten wir berechnet und unter ber Adrefſe ber Erpedition d. BL. (Hodpitalfte. 16), alle Briefe unter ber deö Herausgebers (Boctheftr. 7). Mur ſolae 
Berte tonnen eine Beſprechung finden, die ber Hebartion vorgelegen haben. Bei Korrefpondenzgen über Bilder bitten wir let? ben Mamen ber Berleger berfelben anzugeben, 





Theologie. 


Martenjen, Dr. H., Biſchof, Aus meinem Leben. Mittheilungen ıc. 
1. Abtb. 1808—1837. Aus dem Dänifchen von A. Michelfen. 
Karlörube, 1883. Reuther. (VII, 267 S. Al. 8.) cM 4. 


Biihof Martenjen nimmt, wie als gelehrter Theolog, als 
Dogmatiter und Ethifer, jo auch als praftijher Kichenmann 
eine hervorragende Stellung in Dänemark ein und ift auch auf 
unfere deutjche Theologie nicht ohne einen weitgehenden Einfluß 
geblieben. So aber ift es ja denn auch von Interefle, das innere 
Werben eines folhen Mannes fennen zu lernen, und darüber 
empfangen wir denn in dem vorliegenden Hefte, die Jugendzeit 
des Berjafjers umfaffend, einen wünfchenswerthen, wenn aud) 
nicht immer in die Einzelheiten ſich einlaffenden Aufichluß. 
„Eine volftändige Selbjtbiographie zu fchreiben, welche auch 
Eonfeffionen nad) Auguftin’s Vorbilde enthalten müßte”, dazu 
bat ſich der Verf. freilich „weder aufgelegt noch fähig gefühlt“, 
er will im Gegentheil „von feiner inneren Entwidelung nur 
einzelne Stüde mittheilen, die vielleicht für Jüngere von 
Intereſſe fein könnten, welche ſich in ähnlichen Buftänden der 
Gährung und des Suchens befinden, wie derjenige war, in 
welhem er fich befunden hat”, und jo find es denn allerdings 
nur bruchjtüdweife DeittHeilungen und Undeutungen, was uns 
geboten wird. Doc) find auch dieje von hohem Intereſſe, zumal 
ſich diefelben meiftens auch auf diejenigen Perſonen beziehen, 
unter denen er fich entwickelt hat, und zum Theil recht jcharfe 
Beurtheilungen der Richtungen bilden, die zu feiner Beit um 
die Herrfchaft auf dem Gebiete der Theologie und Philoſophie 
rangen. Wir empfangen da, allerdings vom Standpuncte des 
Verf!s aus geſehen, manch u umrifjenes Porträt, wie von 
feinen dänifhen Beitgenoffen, jo auch von den Männern, welche 
damals in Deutjchland den Ton angaben, von Schleiermaher 
wie von Hegel, von Daub wie von Scelling, von Franz 
Baader, der hauptiächlih Einfluß auf den Verf. geübt hat, jo 
auch von Strauß, Baur und der „Tübinger Schule", auch von 
dem aufjtrebenden Kreife, der zu Wien fih um Lenau und 
Auersperg jammelt, jowie von einem Aufenthalte des Verf.'s 
zu Baris wird uns viel Intereſſantes mitgetheilt und können 
wir nur den Wunſch ausfprechen, daß es dem Verf. gefallen 
und vergönnt fein möge, wie er beabfichtigt, auch aus feinem 
fpäteren Leben ähnliche Mittgeilungen zu machen. ßs- 





Allgemeine evang. »luth. Kirchenzeitung. Rr. 

Inh.: Für das Pfarramt. Eine — er Bf. 25,15. — 
Die baveriichen Divcefanfunoden und die Beerdigung der Selbit: 
mörder. Aus Bayern. — Aus der Pfalz. — Die zweite ſchleswig— 
holſteiniſche Geſammtſynode. 1. — Die Wahrheit übe die Schulgeſeß⸗ 
Novelle in Deſterreich. 2. — Zur religiöfen Phyfiognomit Genfo, 
beſonders im Blick auf den Feldzug der Hellsarmee. 1. — Aus der 
—— Sachſen. — Der Good⸗-Templar⸗Orden. — Kirchliche Nach— 
richten 


25. Jahrg. 


Fo Zum Burſchenſchaftsfeſt in Jena. — Zum firchenpolitifchen 
Couflict. — Dr. Wangemann's Yubiläumsfchritt. — Hutberfeier in 
Wittenberg. — Der jüngite Aufitand in Spanien, — Kirchliches 
aus England. — Bilmar’s collegium biblieum. — Gorrefpondenzen. 


Proteft. Hirchenzeitung ıc. Hrög.v.3.E. Webſty. Nr. 34. 
Inb.: Fipfins’s Nede bei dem fludentifchen Lutherfeſt zu Eiſenach. 

— fr. Nippold, der Friedenspapit Leo XII — R. Eblers, 

über den neuen evangelifcheproteftantifchen Miffionsverein. — Das 

ſtudeutiſche Lutberfeit in Eiſennach. — Briefe aus der Schweiz. 5 

— Aus Zürih. — Aus Braunſchweig. 


— wangel, Kirddenzeitung. Hrög. von H. Meßner. 


Philofophie. 


Reich, Ed., die persönliche Entwickelung des 


Dr, med,, 


Menschen u. die Civilisativn. Minden, 1883. Bruns. (XXI, 
218.8) cM 6, 50. 
A. u. d. T.: Reich, die Abhängigkeit der Civilisation von der 


Persönlichkeit des Menschen u. von der Befriedigung der Lebens- 
bedürfnisse,. 1. Bd. 

Mag fich auch das sans-gene, mit dem der rührige Verf. 
feinen Gegenftänden zu Leibe geht, verwunderlich ausnehmen : 
die Anerkennung eines unabläffigen Strebens im Dienft huma- 
nitärer Intereſſen kann ihm nicht verfagt werden. Allerdings 
entfernt er fich zu fehr von den Gewöhnungen, die der deutjchen 
Wiſſenſchaft ihre Farbe geben, als daß man mit ihm rechte 
Fühlung und Einverftändniß gewinnen könnte. Uber er liebt 
einmal die VBernachläfjigung des formalen Efementes, ſowohl 
im Ausdrud wie in der Ordnung feiner Gedanken, und wird 
durch einen ftarfen Affect für die jittliche und phyfiiche Norma— 
lität im Gegenſatz zu der modernen Berjtandescultur auf diejen 
Ubweg getrieben. Wir zweifeln nicht, daß er vielen Lejern 
ebenjo unterrichtend twie anregend bleiben wird, wenn wir 
unfererfeitd auch gerade fein wiſſenſchaftliches Intereffe mit 


12499 


— 1883. A 37, — Biterarifges TUT LTERTE — s. September. — 


ſeinen Schriften zu verlnüpfen wiſſen; doch ſind wir weit * 


fernt den Verf. deshalb geringer ichägen zu wollen, der in der 
Regel nur nach feinen in der That auffallenden Zwanglofig- 
feiten, nicht nach den, wie uns dünkt, jehr achtungswerthen 
Grundmotiven feiner fchriftftellerifchen Thätigkeit beurtheilt 
wird, In diefem Buche zumal, das die Saiten eines meift ver: 
nachläffigten Themas anfchlägt, wird man Vieles zufammen- 
geitellt finden, was die Aufmerkſamkeit feffeln und zu ber 
an u ae binleiten kann, die dem Verf. — 
remd i 


Thiele, Dr. Günther, Prof., die Philosophie Immanuel Kant’s 
nach ihrem systematischen Zusammenbange und ihrer logisch- 
historischen Entwickelung dargestellt und gewürdigt, 1. Bil, 

E 1. Abth.: Kant’s vorkritische Naturphilosophie. Halle a,S., 1882. 
Niemeyer. (VII, 219 8. Gr. 8) A 6 


Brofefior Thiele hat in derjelben Weile, in ber es heute 
von den Meiften zu gefchehen pflegt, das Kant'ſche Gedanten- 
fyftem zum Ausgangspunct feines philofophifchen Forſchens 
genommen. Aber er unterjcheidet fich dadurch wejentlich von 
Anderen, daß er mit gänzlicher Abwendung von der gegenwärtig 
herrſchenden Orthodorie in Kant nur ein Glied in der Hiftorifch- 
logifchen Entwidelung des menfchlichen Geiftes und in dem auf 
ihn folgenden Dentern gleichfalls nothwendige Glieder derjelben 
zu erfennen glaubt. Daß man ihn dafür einer „reactionären 
Richtung“ geziehen, hat den mannhaften Muth diefes mit Kraft 
und Klarheit echt philofophifchen Denkers natürlich nicht irre 
machen können; das ftolze Wort, das er der unmündig gewor- 
denen Bhilofophie unferer Tage in der Vorrede feines neuejten 
Werkes zuruft, hat unferen vollen Beifall, denn es beruht auf 
der durchaus richtigen Uleberzeugung, daß der Geijt der Menſch— 
heit ein feiner eigenen Gedanfen mächliges Syſtem ift, mit dem 
die Prätenſionen vereingelter Schulrichtungen einen vergeblichen 
Kampf unternehmen, Daß man einen neuen Standpunct in der 
Bhilofophie überhaupt als reactionär bezeichnet, ift ein trauriger 
Beweis von der Eimwirkung der gedankenlofen Schlagwörter, 
die die politifche Bühne beherrfchen, auf den Betrieb der Wahr: 
beitsforfhung, und wir meinen, daß, wenn in der Gefchichte 
überhaupt ein Geſetz ſich fortbildenden Wachsthums enthalten 
iſt, der rigide Kantianismus reactionär genannt werden müßte, 
während Profeſſor Thiele unter die verfchwindende Zahl der 
wirklichen Brogreffiften zu zählen ift. Als folchen begrüßen 
wir ihn und find der Zuverficht, daß fein von der gewiffen- 
bafteften Forſchung und erwärmender Idealität getragenes 
Kantbuch als ein heiljames Ugens gegen die rüdläufige Ge- 
dantenbewegung unjerer Epigonenzeit wirken werde, Wir 
theilen, aufrichtig geftanden, feine abjolute Werthſchätzung des 
erfenntnißtheoretiichen Elementes nicht; aber wenn die Grund— 
lage feines Denfens offenbar die unbedingte Anerkennung des 
waltenden Logos der Gejchichte ift, d. h. der Standpunct, durch 
den Fichte, Schelling und Hegel über den begrenzten Ideenkreis 
Kanl's fi hinausheben, fo fünnen wir ruhig abwarten, bis er 
den immer fubjectiviftiichen Standpunct der bisherigen Er- 
fenmtnißtheorie zu einem nur relativ berechtigten Moment in 
den Manifeftationsftufen des Gefammtgeiftes wieder herabjegen 
lernt. So wie der Begriff vom „Leben der Menſchheit“ ge: 
wonnen ift, den Kant zwar wie jo vieles Andere befaßt, ohne 
ihn jedoch für die Formation feiner Weltanſchauung fruchtbar 
zu machen, ijt jede Schule, jede Zeitrihtung in ihren apodilti- 
ſchen Erfenntnißanfprühen überhaupt gerichtet. Diejer Begriff 
und feine Logifhe Durchbildung ift nun das unausweichliche 
Biel, zu dem unfer philoſophiſches Denken gravitiert, ſeitdem 
die exacte Wiſſenſchaft in großartiger Weite der Conceptionen 
das „Leben der Natur“ ſich zugeeignet und von ihm aus auch 
die geiſtige Welt mit ihren dominierenden Ideen zu beherrſchen 
ſich anſchict. Mit Kant's Grundanſchauung vom aprioriſchen 





——— ——— ———— ——— —— — — ——— — — — — — — —— — — — — — —— 
| 


1300 
Bernunftwejen wird aber Umfang unb Inhalt dieſes Begriffes 
nicht ausgemefjen, wie fchon der immer geſchmähte Herder er— 
kannt, wie Fichte, Schelling, Hegel und Herbart es wieder erkannt 
haben. Indem wir allerdings befürditen, daß Profefior Thiele 
diefer Interpretation feiner Abſicht widerfprechen werde, haben 
wir doc die auf einem genauen Studium feiner Gedankenwelt 
beruhende Ueberzeugung, daß fie richtig fei, und daß fein Buch 
eine Etappe auf der großen Bahn darftelle, die aus ben verküm— 
mernden Eugen der philofophifchen Zeitidee auf die Höhe einer 
biftorifch«fpeculativen Betrachtung des gefammten Geifteslebens 
führen wird. Wir wünfhen ihm dringend die Muße, die mit 
jeltener Gründlichkeit und unbeftehlihem Wahrheitsfinn be— 
gonnene Wrbeit recht bald zum Ende führen zu können. 

A.K. 





Geſchichte. 


Jung, Jul., Leben u. Sitten der Römer in der Kaiſerzeit. 1. Abıb. 
Mit 9 Bollbildern u. TO in den Text gedrudten Abb. Prag, 1883. 
Tempftv. (VI, 19 S. Kl. 8.) Mi 

A. u. d. T.: Das Wiffen der Gegenwart, 15. Bd. 


Ein Büchelchen, das ſich ganz angenehm Liefl und dem 
großen Publicum, das einen oberflächlichen Einblid in die 
Ueußerlichleiten des Lebens in den drei erjten Jahrhunderten 
der römischen Kaiferherrfchaft erlangen will, empfohlen werden 
tann. Neues fteht nicht darin, man hat aber aud) fein Recht, es 
bier zu fuchen. Dagegen könnte es nichts jchaden, wenn der 
Verf. fich ftellenweife größerer Genauigkeit befliffen hätte. Die 
Darftellung ift lebendig, aber ftart von Brovincialismen durd)- 
ſetzt, die gelegentlich eingeftreuten Ueberſetzungen aus lateinischen 
Dichtern find meift hölzern. Die zahlreichen Abbildungen find 
fchlecht und zum Theil unzwedinäßig ausgewählt. 


Durmayer, Joh., Nefte altgermanifchen — in unſeren 
Tagen, Nürnberg, 1883. Korn. Ell, 68 S. 8. cH 1. 


Einer der vielen gutgemeinten aber mit unzulänglichen 
Kräften unternommenen Verſuche, „in gemeinverſtändlicher 
Weiſe und ohne bei dem Leſer eine bedeutendere Kenntniß der 
germaniſchen Mythologie vorauszuſetzen, die hauptſächlichſten 
der zur Zeit in Sitte, Gebrauch, Aberglaube, Sage ꝛc. noch 
vorhandenen Reſte altgermaniſchen Heidenthums zuſammenzu— 
ſtellen und ihren Urſprung, ſowie ihre Bedeutung nachzuweiſen“. 
Das Ganze iſt Compilation, Mißverſtandenes oder überhaupt 
Nichtverftandenes genug anzutreffen. Grimm’s Mythologie 
icheint dem Berf. unbefannt geblieben zu fein. Die Unordnung 
ift eine confufe. Das Büchlein hätte ungefchrieben bleiben 
W. A. 


lönnen. 
Kong Christian den Fjerdes egenhändige Breve. Udgivne 
F C. F. Brieka og J. A. Fridericia. 4—6!* Hefe. (1636 


bis 1640.) Kopenhagen, 16552. Klein. (V, 462 8. Gr. 8.) 


Mit dem fünften und ſechſten Hefte ift der zweite Band der 
eigenhändigen Briefe des Königs Chriſtian IV abgeſchloſſen. 
Sie ſtehen ihren Vorgängern in keiner Beziehung nach; die 
Herausgeber haben vielmehr ihre Aufgabe mit derſelben Sorg: 

falt zu Ende geführt, mit der fie an diefelbe herangetreten find. 

Auch der Drud und die Ausstattung ift eben jo vorzüglich wie 
in den früheren Heften. Befonderes Intereffe erregen in dieſen 
legten Heften die ausführlichen Schreiben des Königs an Korfiz 
Utfeld. Ueberhaupt bieten diefe Briefe ein vorzügliches Material 
für die Beurtheilung der Berfönlichkeit und der eigenthümlichen 
Negententhätigkeit des Königs in feinen fpäteren Regierungs— 
jahren. Und wenn aus diefen Handfchreiben natürlich auch fein 
ganz volftändiges Bild der Negierungsweije Chriftian’s IV 


1301 
gewonnen werben kann, fo Haben diefelben doc; andererfeits den 
großen Vorzug, daß in ihnen die verfchiedenften Geſchäfte berührt 
u verhandelt werden. 


Baumstark, 
Katholiken 1869— 1582, Strassburg i/E., Trübner, 
Kl. 8.) 6. 

Ein Buch wie das vorliegende fann nur von einem Deutjchen 
geichrieben werben, denn nur ein Deutjcher ift eines jo unver- 
wüftlichen Idealismus fähig. Als der Verf. im Jahre 1869 
zur katholiſchen Kirche übertrat, hatte er fich ebenjo des Miß— 
fallens der proteftantichen Kirche wie des Beifalls der fatholi- 


— — — — — 


Reinhold, Plus ultra! Schicksale eines deutschen 
(v1, 392 8. 





— 1883. M 37. — Siterarijdes Gentralblatt — 8. September, — 


1302 


| die Berfönfichfeit eines Papſtes eine fungibte Größe it, und 
daß feine, felbft wenn fie wollte (mas doch bei Leo XIII ftarf 


zu bezweifeln jteht), fich von den Traditionen der päpftlichen 


‚Bolitit emancipieren fann. Diejer aber ift die Befriedigung der 


religiöjen Intereſſen volllommen gleichgültig gegenüber den 
Bielpuncten kirchlicher Machtentwidelung. Der Verf. bekämpft 
die preußische Maigefeßgebung durchweg und giebt doch die beſte 
Rechtfertigung für deren Normen, die eben nicht die katholiſche 


‚ Kirche im Auge haben, welche Baumſtark fingiert und die über- 
haupt nicht vorhanden ift, fondern den aud) von ihm befämpften 
| Ultramontanismus, welcher eben mit der latholiſchen Kirche 


fchen zu erfreuen, Beides focht ihn wenig an; denn micht um | 


äußerer Vortheile willen hatte er den Confeſſionswechſel voll- 


| 


zogen, fondern lediglich weil feine romantiſche Gemüthsrichtung 


in der katholiſchen Kirche bie Befriedigung fand, welche die 
proteftantifche ihr nicht zu gewähren vermochte. So wurde denn 


die fchriftftellerifche Thätigleit Baumſtark's von katholiſcher 


Seite ſtark begünftigt, er jelbft in die Badifche Kammer geichidt, 
wo er mit mehr Eifer als Glück gegen die Jolly ſche Politik 
Front machte. Uber jchon das Jahr 1870 hatte den Keim des 


Unfriedens zwifchen ihm und der ultramontanen Partei gefäet. | 


Der Bildung des deutfchen Reiches ftand der großdeutiche Dann | 
' Rußland erwarb er an dem Deinifter des Auswärtigen Markow 


zwar feineswegs fympathifch gegenüber: aber er jah in den ge- 
Ichichtlihen Vorgängen ein Gottesgericht, dem er fich zu unter: 
werfen habe, und machte feinen Frieden mit Kaiſer und Reich, 
jehr zum Mißbehagen der ultramontanen Partei, die ein preu— 
Bijches Kaiſerthum perhorrefcierte. Allmählich begann er auch 
inne zu werben, daß in der katholischen Kirche nicht der chriftliche 
Geiſt Pflege empfange, welche er in den katholischen Anftitu- 
tionen bewundert hatte, fondern, daß die Kirche fich zu einer 


Rechtsanftalt herausgebildet habe, welche mit dem Staate con- | . . 
| Ulerander gegen ihn eingenommen hatte, den Befehl diejes zu 


eurriert und dieſen fich zu unterwerfen ſtrebte. Er bewegte 
fih in dem für ihn verhängnißvollen Jrrthume, daß es dem 
katholischen Individuum frei ſtehen müſſe ſich von allen Bartei- 
bejtrebungen zu ifolieren, daß man gut katholisch jein könne, 


‚ Deffentlichfeit zieht, 


identiſch iſt. 


la princesse Tourkestanow. |. 
18832. Deubner, (300 8. Imp. 8.) 


Ferdinand Christin et 
1815—1515. Moskau, 
cf 6. 

Die beiden Berfönlichkeiten, deren Briefwechfel hier der 

Hrögbr., Baron Budberg, ruffiicher Gefandter in Paris, an die 

werden den Wenigiten befannt fein. 


F. Epriftin, 1763 zu Mperbun geboren, begann feine Laufbahn 





ohne gleichzeitig ultramontan zu fein. So wurde der Zwieſpalt 


zwifchen ihm und der ultramontanen Partei immer Haffender 


und ſchließlich jo unverföhnlich, daß der ehemals gefeierte Con: | 


vertit immer mehr in den Hintergrund gedrängt und endlich als 
gefährlicher Feind behandelt wurde. Die Erzählung, welche 
der Verf. von dieſem Entwidelungsproceß mit ungejchminften 
Worten in durchweg warmer, beredter, einfacher und den Stempel 
der Wahrheit tragender Darftellung giebt, ift hochintereffant und 
wirft das hellſte Licht auf das Weſen der katholifchen Kirche. 
Wenn irgend Etwas romantijche Gemüther von der Belehrung 
zum Katholicismus abjchreden kann, jo thut es das Buch des 
Verf.'s, welches zeigt, daß für die Befriedigung religiöfer 
Intereifen i in derjelben fein Spielraum ift, fondern, daß es ſich 
bier um eine politifche Machtbeftrebung handelt, die nur Freunde 
und Gegner kennt und die Dagegen Indifferenten zu den legteren 
rechnet. Und wenn Eonverfionsichriften, wie die Erfahrung be— 
zeugt, gewöhnlich eine erftarfende Kraft zu bethätigen pflegen, 
fo ift zu hoffen, daß das Buch des Verf.'s gründlich nad) ent- 
gegengefegter Richtung hin wirken werde, 

Freilich er ſelbſt ift von feinem Wahne noch nicht geheilt. 
Er verkennt, daß der Ultramontanismus eine nothwendige Con— 
ſequenz des katholiſchen Kirchenthumes ſei; er giebt ſich der 
trůgeriſchen Hoffnung bin, daß der heutige Zuſtand nur ein 
vorübergehender ei, und er begreift nicht, daf fein Kampf gegen 
den Ultramontariamus eine Bekämpfung der fatholifchen Kirche 


ift, die außer in den älteften Zeiten nie jo exiftiert hat, wie der. 


Berf. träumt, fondern immer fo, wie er es beklagt. Dabei ijt 
es erflärlich, daß fein Idealismus immer noch nad) Stügpuncten 





fucht, und fo findet er denn in der Berjönlichteit des jegigen | 


Papſtes feinen Troft und feine Hoffnung, ohne zu erwägen, daß | 


im Dienfte Calonne's, ven er auch 1794 in fein Eril nach Ruß—⸗ 
land begleitete, feiner Gefinnung nach ein egaltierter aber ehr- 
liher Royalift, ultrafatholiih, VBerehrer der Jeſuiten. In 


einen einflußreichen Gönner und wurde von demfelben als Ugent 


' ohne anerfannten officiellen Charakter in verfchiedenen Aufträgen 


verwendet, deren eriter 1796 eine geheime Sendung nach Stod- 
holm war, um für bie von Katharina II gewünjchte Allianz mit 
Schweden und die Heirath des jungen Königs mit ihrer Entelin 
Ulerandra Fedorowna zu wirken. Nachher begleitete er Markow 
nach Paris, erhielt aber plöglich, wahricheinlich weil La Harpe, 
fein Landsmann aber politijcher Untagonift, den Kaiſer 


verlafjen; in Genf, wohin ex fich begeben, wurde er dann von 
der franzöfischen Bolizei verhaftet und nach Paris gebracht, wo 


man Drohungen, Borjpiegelungen und harte Behandlung an: 


wendete, um aus ihm für die ruſſiſche Regierung compromiltie- 
rende Ausſagen herauszuloden, doch vergebens, Nah Rußland 
zurüdgefehrt, fand er aber ſtatt Lohnes für feine Treue nur eine 
falte Aufnahme umd verbrachte den Reſt feines Lebens in 
Burüdgezogenheit, Mit einer vertrauten Freundin, der Fürſtin 
Barbe Turkeſtanow, Ehrenfräulein der Kaiferin, die 1819 ein 


ı trauriges Ende durch Selbjtmord fand, hat er in dieſer Beit 


einen fleißigen Briefwechjel geführt und denfelben bei jeinem 
Tode der Gräfin Sophie Bobrinjfy vermacht. Er beginnt 
Juli 1513, enthält aber ungemein wenig, was allgemeines 
Intereffe erregen könnte, Erft find es die vereinzelt und unbes 
ftimmt vom Striegsichauplage einlaufenden Nachrichten, die 
beide einander fchreiben, dann Mittheilungen über Perjönlich- 
feiten und Worfälle aus der vornehmen ruſſiſchen Gejellichaft, 
die ſich übrigens nirgends über das Niveau des harmlojen 
Klatſches erheben, nur felten eine Anekdote eingeftreut, wie die 
von dem nächtlichen Abenteuer des gefangenen Bandamme, Es 
bleibt daher jehr fraglich, ob fich eine jo ausgedehnte Beröffent- 
lichung diejer Briefe verlohnte, 


bar für die Kunde der deutfchen Vorzeit. Ned.: A. Effenwein, 
$%. Arommann. N. F. 30. Jabra. Wr. 8. 

fe Mm. Heyne, über basler Goldfchmiedezeichen. — A. Eifen: 
wein, mittefalterlider Sausratb und das Yeben im deutichen 
Hauſe. 1. — Hans Böſch, Brodverkauf- und Schau-Ordnung für 
die Stadt Chur vom 13. Juni 1408. — Ewald Wernide, Walers 
urfunden aus Yöwenberg in Schleſien. — K. M. Blaas, die Ders 
kunft der bündnerifchseromanishen Sprache. — Derf., die jogenannten 
Urlaubskreuze im Niederöfterreih, — E. Wernide, Acta Barb. 
Kesselerynn et Petri Kesseler de Legvpiez. — 3. Schnell, Ges 
riciebande. — Ghronif des — ⸗ Rufeums x x. 


1303 


— 1883, M 37. — Literarif.des Gentralblatt — 8. September. — 


1304 





Garinthia. Ned.: M. v. Jabornegg. 73. Jabra. Nr. 6. 

Inh.: Simon Laſchitzer, Gefchichte der Alojterbiblietbefen 
und Archive Kärutens zur Zeit ibrer Aufbebung unter ‚Kaifer 
Joſeph 1. — F. Seeland, der Arübling 1583-in Klagenfurt. — 
Fritz Pichler, archäologiſche Miscellen aus Kärnten, — Dittheilung 
aus dem karntu. Geſchichtevereine. 


Länder- und Völkerkunde. 


Ziegler, J. M., ein geograpbifcher Text zur geologifhen Marte 
der Erde. Bafel, 1593. Schwabe. Mit einem Atlas von 17 Karten. 
Gr. 4. (XV, 314 ©. 8) M 1%. 

Mau hat hier die Frucht 20 jähriger Beobachtungen und 
gründlicher Vorbereitung eines Mannes vor fich, der ein langes 
Leben dem Studium der Naturwiſſenſchaften gewidmet hat, der 
als tartograph durch feine epochemachenden Karten der Kantone 
St. Gallen, Glarus und des oberen und unteren Engadins 
fih einen Ehrenplaß gefichert und durch die fie begleitenden 
Texte bewiejen hat, daß er auch der Mann ift, nicht bloß die 
Formen der Natur möglichit getreu wiederzugeben, fondern 
auch ihr Entjtehen und ihre Wandlungen aus allgemeinen Natur: 
gejegen abzuleiten. Seine jpeciellen Studien im befchränften 
Gebiete der Centralalpen führten ihm zu Forſchungen, die fich 
über den ganzen Erbball ausdehnten und feine umfafjenden 
Ktenntniffe aller einfchlägigen Schriften über die Phyſik der 
Erde befähigten ihn, Schlüffe vom Kleinen auf das große Ganze 
zu ziehen und feinen Ideen über die chronologijchen Berände- 
rungen der Erdfrufte eine Grundlage zu geben, die jpäteren 
Forſchern ald Ausgangspunct zur Ergänzung und Berichtigung 
dienen kann. Ziegler's Unfichten ftehen nicht mit den fühnen 
Hypothejen mancher Gelehrten in der Kindheit der Geologie 
auf einer Stufe, fie find nicht auf einfeitiges Wirken einer Kraft 
begründet; Biegler erwägt die Geſammtwirkung aller Factoren 
(Notation, Schwerkraft, Bulcanismus, Waffer, Wärme :c.), 
unterjcheidet allgemeine Einflüffe von localen Urſachen, und 
wenn auch große Gebiete der Erde im Detail noch unerforjcht 
geblieben find, fo fallen doc Streiflichter auf fie, die zu wahr- 
fheinlihen Annahmen Anlaß geben. Ziegler nennt fein Wert 
bejcheidenerweife einen Verſuch, aber diefer Verſuch ift fein Ge— 
bäude auf lofem Grunde, es bafirt ſich auf die Ergebnifje der 
weit vorgejchrittenen Naturwiffenfchaften. Einer furzen Ein- 
leitung folgt Abſchnitt I über Vertheilung der Felsarten, Form 
der Eontinente und ihr Verhältniß zum Deere. Der nächſte 
Abſchnitt umfaßt die hypſometriſchen Verhältniſſe, insbefondere 
bes Meeresbodens, die Abftrömungen aus dem Feſtlande u. a. 
unter jteter Vergleichung der Oſt- und Wejtcontinente. Im 
Abſchnitt III wird der Einfluß des Meeres bei Bildung der 
Erdkruſte gejchildert, die muthmaßliche Entjtehung durch die 
Eondenfation der Dünfte nach allmählicher Erftarrung der 
Kruſte, die Wirkung der dann eintretenden Gezeiten, Senkung 
des Bodens u. ſ. f. Abſchnitt IV ift Bemerkungen über geolo- 
giiche Perioden und dynamische Geologie gewidmet und die 
Abjchnitte V und VI den Rejultaten der Geodäten, Phyſiker 
und Mathematiker in Beziehung auf die Figur der Erde (Geoid, 
dem ein Rotationsellipfoid approrimativ nahe fommt), die uns 
gleiche Die der Kruſte, erwieſen durch Pendelbeobachtungen, 
die losmiſchen Einflüffe auf die Achfe, Rotation und Attraction. 
Im Abſchnitte VII führt Ziegler die Wärme (pofitive nnd nega- 
tive) als geitaltende Kraft ein, betont die Wahricheinlichkeit der 
Eiszeit für die ganze Erde, den jcheinbaren Widerjpruch zwijchen 
der Temperaturzunahme gegen das Erbinnere und Temperatur- 


über die Ausdehnung des Tertiärlandes damit vergleicht. Im 
Abſchnitt VII fommen die Veränderungen in ber Triaszeit zur 
Sprache, demnad) das Wachſen der Eontinente, der verſchiedene 
Salzreihthum der Meere und der fpecifiihe Gewichtsunter— 
ichied, im Abſchnitt IX die Veränderungen in der ZTertiärzeit, 
im Ubjchnitt X die langfamen Niveauveränderungen einzelner 
Stellen der Kruſte, im Abſchnitt XI die vulcaniſchen und feis- 
mifchen Erjcheinungen jpäterer Perioden und deren geringer 
Untheil an weitreichenden Formmwandlungen. Zunächſt folgt 
im Abſchnitt XIL der Verſuch einer geographifchen Chronologie 
der Erdkruſte mit Angabe der überbliebenen Kennzeichen der 
vier Epochen (1. der kryſtalliniſchen Kruſte, 2. die Kohlen» und 
Triaszeit, 3. die Tertiärzeit, 4. die Neuzeit) und zum Schluſſe 
ein conjecturaler Hinblif auf das dentbar:relative Alter der 
Meere. Im Schlußabſatze wird die Langſamkeit der Umbil: 
dungen hervorgehoben, die nur durch die Summirung der 
Wirkungen in vielen Jahrtaufenden großartige Mafjenverände: 
rungen bewirften. — Dem Texte folgt noch ein 23 Seiten 
langes, nad) den Abjchnitten geordnetes Verzeichni des benügten 
Materials. 

Der Atlas befteht (wenn man die Holzfchnitte auf S. 97 
und 142 als Tafel 6 und 17 abrechnet) aus einem Hefte mit 
15 Karten. Nr. 1 ift eine Reduction der größeren geologischen 
Karte von Marcon (vermehrt und neu erjchienen bei Wuriter, 
Randegger u. Comp. in Winterthur) in 8 (?) Blättern, in acht 
Farben gedrudt mit Nachträgen, felbft- in den Oceanen nad) 
den Unterfuchungen des Meeresbodens durch die Challenger: 
Erpedition. Nr. 2, zum Theile eine ältere Arbeit Ziegler's, ftellt 
die hypſometriſchen Verhältniſſe der Gontinente (in Pariſer 
Fußen, 500, 1000, 2000, 4000, 5000) und der Dceane (im 
Faden, 100, 1000, 2000, 3000, 4000) dar, mit deutlicher, aber 
bei den Gontinenten des plaftifchen Eindeuds entbehrender 
Farbenſcala; ein ſehr lehrreiches Kärtchen, troß dem zweierlei 
Schichtenmaß. Nr. 3 entbält Profile einiger Dceane mit Ber 
zeichnungen des Meeresgrundes, Nr. 4 die Linien der Herbit- 
ifobaren und der Sauptrichtungen der Bodenanjchwellungen, 
Nr. 5 Tiefjeetemperaturen. Nr. 6 bringt den Salzgehalt des 
Meeres zur Anſchauung zur Normale I, Nr. 9 eine Merkator- 
projection der Marsoberflähe zum Vergleiche; Nr. 10 eine 
Skizze von Land» und Waffervertheilung zur Tertiärzeit (Wal- 
face), Nr, 11 eine jeismologifche (Erbbeben:) Karte der Erde, 
Mr. 12 die Brojection der Land» und Wafferhalbfugel mit den 
Eurven continentaler Anziehung, den Lothablenftungsmeridianen 
für das Marimum und Minimum, und den Meribianen für 
langen und kurzen Durchmefjer der Wequatorellipfe, mebit zwei 
geologischen Beifpielen. Nr. 13 ein geologiiches Kärtchen der 
Schweiz mit vierzehn Formationsgliedern; Nr. 14 einen Durch— 
fchnitt des St. Gotthard mit den Wärmecurven im Inneren. 
Nr. 15 ftellt die Regionen der heißen Quellen Nordamerita’s 
vor Augen, und Nr. 16 wiederholt in größerem Maßitabe und 
im Zuſammenhange die Tiefen der Südfee zwifchen 30° n. Br. 
und 50° ſ. Br. 

Es war dem SOjährigen Autor vergönnt, fein Werk, die 
Frucht langjähriger Studien, an der er mit wahrem Bergnügen 
arbeitete, vollendet der Preſſe übergeben zu können, vor feinem 
nahen Ende den legten Drudbogen noch zu überbliden und 
den Atlas im Stiche fertig zu willen. Was Humboldt als Ber- 
treter der Naturwiffenichaften für Deutfchlaud war, das war 
Biegler für fein Vaterland, die Schweiz. Er war befähigt, 
daher berechtigt, den fühnen Verſuch einer geographiichen 
Chronologie der Erdoberflächenbildung zu wagen, wenn aud) 


0 | unſere dermaligen Kenntniffe noch überall große Lüden zeigen 
abnahme bei zunehmender Meerestiefe. Es wird auf die Aehn- | 


und es genügen muß, Wahrfjcheinlichteit zu geben, two man Ge— 


lichkeit der Erd- und Marsoberfläche bingewiefen, die ein pafjen- | wißheit noch gar lange nicht, vielleicht nie erreichen kann, 


deres Bergleichsobject bildet als die Mondoberflähe, eine 
WUehnlichkeit, die gefteigert wird, wenn man dieftarte von Wallace 


| 


1305 


Das Ausland. Herausg. unter Mitwirkung von Fr, Rapelu. A. 
56. Jahrg. Nr. 34, 

Juh.: Dad Erdbeben auf Jschia am 28. Juli, 17T. (Mit 

Abb.). — Kleinere Mittheilungen. — Notizen. — Kiteratur. 








Globus. Hrag. v. Rich. Kievert 44. Bd. Nr. 8, 

Juh.: Dienfafoy's Reife in Weitverfien und Babylonien. 6, — | 
(Mit Abb). — Mir. Lortſch, NeusGaledonien. 3. — 3. Audebert, 
bei den Balavc auf Madagaskar. 1. — Die Nord: Borneo:@efells 
ſchaft. — Kürzere Mittheilungen. 


naturwiſſenſchaſten. 


Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläon- 
tologie. Herausgegeben von Prof. A, Kenngott unter Mit- 
wirkung von Prof. Dr. v. Lasaulx und Pr. Rolle, 3. u. 4. 
Lief. Breslau, 186%, Trewendt. (Bd, I, S. 289-550. Lex.-8. 
N. 6. 


A, u. d. T.: Eneyklopädie der Naturwissenschaften. Herausg. | 
von Prof. Dr, W. Förster u. A, 2, Abth. 10, u. 12. Lief. 


Die Encyllopidie bringt auch in Diefen Lieferungen eine | 


Reihe von vortrefflich durchgearbeiteten und abgerundeten 
größeren Artikeln, unter denen namentlich „Erdbeben“, fowie 
„Gebirge und ihre Entſtehung“ von v. Laſaulx hervorzuheben 
find. Diefelben würden jedem größeren Lehrbuch der Geologie 
zur Bierde gereichen, und fie haben deshalb befonderen Werth, 
weil ihr Verf., der u. A. auf dem Gebiete der Seismologie fo 
ihäßbare Specialunterfuchungen angeftellt hat, die neueften Er: 
fahrungen und Anſchauungen, welche vorläufig nur in Zeit— 
jchriften oder bejonderen Werfen niedergelegt find, nicht nur 
zuſammenfaſſend darftellt, ſondern auch kritifch beleuchtet. Dieſe 
Artikel, ebenfalls z.B. derjenige über die Gänge, bieten weitaus 
mebr, als eine der landläufigen Compilationen. Bon Intereſſe 
ift das Glaubensbekenntniß, daß unfer Erbball größtentheils | 
fejt erftarrt fei, daß aber zwiſchen der fejten äußeren Rinde und 
einem feiten Kern eine zulegt erſtarrte, oder vielleicht noch im | 
dem viscoſen Zuftande befindliche Medianzone liege, welche durch 

Aufhebung des auflajtenden Drudes ſtellenweiſe in den leicht: 

flüffigen Zuftand zurüdgeführt werben kann. — Unter dem von 

Kenngott gelieferten Artifel „Erze* ift recht Verfchiedenartiges 

zufammengefaßt: hauptſächlich werden hier nur die Sauerftoffs 

verbindungen ber Metalle näher bejchrieben, z. B. für das Eiſen, 

Mangan, Kupfer, während für Zink und Titan auch die Silicate, 

für Silber die Haloidfalze, für Wolfram die wolframfauren 

Salze, für Blei das Ehromat, Molybdat, Arjeniat und Bana- 

dinat zur jpeciellen Erörterung gelangen, eine fehr fonderbare 

Verſammlung, deren Bereinigung darin begründet fein foll, daß 

unter „Erz“ hier alle metalliihen Verbindungen bejonders vor- 

gebracht werben, welche nicht ſchon unter anderen Stichwörtern 

vorkommen, wie z. B. Spatheifen unter Carbonaten, Schwejel- 

fupfer und Schwefelblei unter tiefen und Glanzen, Grünblei 

unter Phosphaten. So iſt es ein am Ende ganz zufälliger 

Reſt, der hier als „Erze“ fein Obdach findet. Für den Artikel 

„Sluorverbindungen” (die Ehlorverbindungen find als ſolche 

nicht jelbftändig aufgeführt) konnten die neuen berichtigenden 

Unterfuchungen von Groth und Brandl über die Kryolithgruppe 

wohl nicht mehr zur Aufnahme gelangen. Borzüglich ift Kenn” 
gott's Artikel über die chemiſchen Kormeln der Mineralien, wobei 

nur zu bemerken, daß v. Laſaulx's ſog. Titanomorphit, wie 

Cathrein nachgewiejen hat, als jolcher mit der ihm zugejchrie- 

benen Zuſammenſetzung nicht eriftirt. Der wichtige Artikel 

„Fiſche“ enthält nur eine einzige, ziemlich unmotivirte Ab- 

bildung. 














— 1883, 837. — Literarifhes Eentralblatt — 8. September. — 


1306 





Handbuch der Botanik. Herausg. von Prof. Dr, A. Schenk, 
unter Mitwirkung von Prof. Dr. Cohn u,A, Mit zahlreichen Holz- 
schnitten. 12. Lief. (Bd. Ill.) Breslau, 1683. Trewendt. (Bd. III. 
S. 1—112. Lex.-8.) cf 3. 

A. u. d. T.: Encyklopädie der Nalurwissenschaften. 
von Prof. W. Förster u. A. 1. Abth., 32, Lief., 


Der mit diefer Lieferung beginnende dritte Band des Hand- 
buches wird durch eine Monographie über die Spaltpilze er: 


Herausg. 


‚ öffnet, welche wir der Feder des auch fonft durch feine Arbeiten 


über Pilze befannten Dr. W. Zopf verdanken. Dieſe Abhand» 
lung dürfte für Botaniker wie Aerzte von gleichem Intereſſe 
fein, da fie in Harer Darftellungsweife die Ergebniſſe der 
Forſchungen (unter ihnen auch folche des Verf.) über eine Pilz- 
gruppe zufammenfaßt, deren Mitglieder mit gewiſſen Gährungs- 
erſcheinungen, Fäulnißs und Farbftoffbildungsprocefien, fowie 
beftimmten contagiöfen Krankheiten im caufalen Zufammenhange 
ftehen, deren Litteratur zur Beit aber jo gewachſen ift und neben 
einzelnem Borzüglichen fo viele Spreu enthält, daß ein Studium 
berjelben zu den undankbarjten Aufgaben gehört. Nach einer 
kurzen Einleitung über das Berhältwiß der Spaltpilze zu den 
Spaltalgen, über die Berbreitung der erfteren ꝛc. erläutert der 
Berf. in einem erften Abfchnitte die vegetativen Zuftände der in 
Nede ftehenden Organiämen, wobei er (wie wir fchon aus feinen 
früheren Publicationen wiffen) ſich auf den namentlih von 
Billroth und Nägeli vertretenen Standpunct ftellt, daß die 
Spaltpilze (vielleicht mit wenigen Ausnahmen) befähigt find, 
verjchiebene der ſonſt als Gattungen und Sectionen angeſproche⸗ 
nen Formenlreiſe (Eoccen, Stäbchen, Fäden und Schrauben) in 
ihren verfchiedenen Entwidelungsftadien zu durchlaufen. Ein 
zweiter Hauptabjchnitt bejpricht die Sporenbildung, ein dritter 
die Entjtehung der Zoogloea-Formen. Daran reihen ſich dann 
die Capitel aus der Phyfiologie der Bacterien (Ernährung, 
Wirkungen auf das Subftrat, Verhalten gegen niedere und hohe 
Temperaturen — gemwifje Sporen befiten Widerjtandsfähigkeit 
jelbjt gegen Siedehige —, über das Verhalten gegen Safe, Licht, 
Eleftrieität zc.). Hieran ſchließt ſich ein Abſchnitt über die bei der 
Unterfuchung der Spaltpilze einzufchlagenden Wege und danıı 
folgt die die Hälfte der Abhandlung einnehmende jpecielle Ent- 
widelungsgejchichte der einzelnen Formen. Weiter auf die 
(gegenüber anderen Theilen des Handbuches) reich und gut illu« 
ftrirte Urbeit einzugehen, verbietet der bier gejtattete Raum. 
Den Reſt des Heftes füllt der Anfang einer vielverfprechenden 
Abhandlung Goebel's über „vergleichende Entwickelungsgeſchichte 
der Pflanzenorgane”, auf die wir zurüdtommen, fobald ein 
größerer Theil vorliegen wird. 


Beilstein, Dr. F., Prof, Handbuch der organischen Chemie. 
I4. Lief, Hamburg, 1853, Voss. (XXXIII S. u. 8. 2065.— 2185. 
Lex.-8.) ef 3, 

Mit der vorliegenden 14. Lieferung ift nun das große Werf 
zum Abſchluß gelommen; der Verfaſſer ſowohl als der Verleger 
haben ihr Verſprechen eingelöft und damit erreicht, was wir in 
unferer erften Anzeige dieſes Werkes (Jahrg. 1881, Nr. 18, 
Sp. 633 d. BL.) als fo fehr wünjchenswerth bezeichnet haben. 


‚Die Wiffenfchaft hat durch die Ausdauer und die Hingabe des 


Verf.'s ein Inventar ihres heutigen Befigitandes auf dem Ge: 
biete der organifchen Chemie erhalten, wohlgeordnet, mit kurzer 
aber vollftändiger Befchreibung, Angabe der Gewinnungsmethode 
und der Eitate der Originalabhandlungen für jeden ficher er 
fannten Körper. Aber nicht allein ala Hard» und Nadjichlage- 
buch für jeden im Bereiche ber organijchen Chemie Forjchenden 
wird unfer Werk unentbehrlich werden, feine wifjenfchaftliche 
Bedeutung wird fich auch dahin geltend machen, daß die Fach— 
genofjen die in ihm benußte rationelle Nomenclatur, zumal be- 
züglich der Reihenfolge der Namen mehrerer in einer Verbindung 
auftretenden Radikale in der zufammengefegten Bezeichnung 
derjelben, mehr und mehr aboptieren und aud) hierin zur er- 
. 


1307 


wünfchten Einheit fommen werben. Diefe Ueberzeugung iſt um 


io feiter begründet, als die vom Verf. aufgeftellten und befolgten | 


Grundſätze, welche man bei dem Gebrauche des Werkes zum 
Nachſchlagen natürlich beachten muß, faft ganz und zwar ohne 
daß eine Uebereinkunft getroffen worden wäre, mit-jenen über- 
einjtimmen, die bei der Aufſtellung des Generalregiiters der 
Berichte der d. chem. Gefellfchaft maßgebend waren. Schließlich 
möchten wir im Intereſſe des Wertes die Bitte des Verf.'s um 
Mittbeilung etwa gefundener Verſehen, Drudfehler u. dgl. eb: 
haft unterjtügen. 


Prof, die modernen Theorien der 
Chemie und ihre Bedentung für die chemische Mechanik 
3 Kueli. 4, umgenrb, Aufl, Breslau, 18858, Maruschke & 
Berenst. (XXVM S. u. 8. 377-607, 8) oA 7 5 

Wenn man gejagt hat, daß jede Naturwiffenichaft mit In— 
duction beginnt und mit Deduction ſchließt, fo kann e& bei der 

Jugend der chemischen Wiffenichaft und der Compliciertheit der 

von ihr betrachteten Erfcheimengen kein Wunder nehmen, daß fie 

die vielbeneidete Stufe der Phyſik, in den meiſten ihrer Dis— 
ciplinen debuctiv zu verfahren, noch nicht erreicht hat. Diejes 

Streben der Hiffenfhaft nach einen umfaffenden Erklärungs— 

grunde, das in ihren Vertretern zu Anfang diefes Jahrhunderts 

viel lebendiger entwidelt war als fpäter, iſt in erfreulicher 

Weiſe in der neueren Beit auf der Grundlage der kinetiſchen 

‘Brincipien mit den beften Ausſichten auf Erfolg wieder aufge: 

nommen worben. Hierbei handelt es jich, das Wejen der Aifi- 

nität, oder genauer gejagt, den Zuſammenhauüg derjelben mit 
ben anderen Naturfräften zu erfaflen. Damit ift die wahre 

Aufgabe der Chemie geftellt und im der Löſung derfelben die 

eigentliche Theorie der Chemie gegeben. Gerade aus den ver: 

fchiedenen Auflagen des in Rede ftehenden Buches, von welchem 
der ſeit über zwei Fahren erwartete, in dieſer Auflage zum 
erften Male bearbeitete dritte Theil emblich vorliegt, faın man 
deutlich die Verſchiebung deffen erfennen, was jeweilig als dieje 
Aufgabe erkannt wurde. Da der Verf. in dem ſchön geſchrie— 
benen und jeher zu beherzigenden Schlußworte dieſes Buches 
ſich ausführlicher darüber ausläßt, fo mag bier darauf beſonders 
veriviefen fein und namentlich auf das aufmerffam gemacht 
werden, was da Treffendes über den Werth und die Gefahren 
von Hypotheſen wie z. B. jener der Atomverleitung gefagt ift, 
welch legtere ja jo oft in Lehrbüchern und in Abhandlungen zu 

Deductionen verwendet worben ift. Während, wie fchon früher 

bier bemerkt, die beiden erjten Bücher im Großen und Ganzen 

den Anhalt der vorhergehenden Auflage unter der Ueberſchrift 

„die Atome“ und die „Statif der Atome“ wiedergeben, legt der 

Verf. entiprechendb den forderungen der heutigen Wiſſenſchaft 

in dem borliegenden dritten Buche, „die Dynamik der Atome“, 

die Einflüffe der Maſſe, der Wärme, bes Lichtes und der 

Elektriettät auf den Berlauf der chemiſchen Metamorphoſen 

fowie die Stabilität der Verbindungen ebenfo überfichtlich wie 

auf das Weientliche ſich befchränfend dar. Dabei hat er es 
nicht unterlaſſen, wie es auch meiftens die Forfcher gethan, bei 
gleichen Wirkungen Die thermifchen, elettrifchen und mechanischen, | 

Einflüffe in Vergleichung zu ziehen und diefelben gegenfeitig zu | 

controtieren, Wenn bei den bisherigen Auflagen es als eine der 

twerthvolliten Eigenfchaften des Wertes angejehen werden fonnte, 
daß daffelbe das rein Hypothetifche von dem als ficher Erfannten 
ſchied, daß e8 die Buncte hervorhob, wo die Unzulänglichkeit der 

Hypotheſen hervortritt und zur Yufflärung weitere Erfahrungen 

wörbig find: jo ift auch bei dem neuen Theile zu betonen, daß 

der Verf, zur Berhütung überfpannter Ansprüche und Hoff- 
nungen und um die allem Unjcheine mach gedeihlich fich ent- 
widelnde phyſilaliſch-chemiſche Disciplin vor jchwächenden 

Niederlagen und gefährlicher Mifcreditierung zu bewahren, 

überall die Örenzen ihrer heutigen Leiftungsfähigteit angegeben 


Meyer, Ir. Lothar, 


— 1883, 237, — Literariſches Gentralblatt. — 8. September, — 


1308 


hat. Ganz irrelevant biergegen und rein fubjectiv ift &, wenn 
man bei noch unentichiedenen wiſſenſchaftlichen Controverfen, 
ı wie 3.8. über die Entftehung des elektrischen Stromes, über 
' die rein mechanische und chemiſche Arbeit defielben bei der 
Eleltrolyſe und ähnlichen einer anderen als der vom Berf. 
adoptierten Anſicht folgt, zumal der Berf. die entgegenftehenden 
Hypothefen zur Deutung jener inneren Vorgänge angiebt. 


Der zoolog. Garten. Hrag. v. A. 6. Noll. 24. Jahrg. Nr. 9. 

Iub.: Jeh. v. Fiſcher, aus dem Serlenleben eines Bhunders 
(Macaeus erythraeus seu Khesus) und verwandter Affen (Korf.). — 
Ihr KHitt, über den Ban des Horuſchuhs beim Tapir. — E. Ariedel, 
‚jowlogifches and Bremen und Bremerbafen. - D. v. Yoemwis, 
jägergoologifche Rüdblide. — B. Gaebler, der zjuologifche Garten 
an Kopenhagen, — U, Qufin, zoologifcher Garten in St. Petersburg ; 
Verzeichniß des Ibierbeitandes am 1, September 1882, — Korre— 
ſpendenzen. — Miscellen x. 


Der Naturforider. Hrög. v. Rilb. Stlaref. 16. Jahrg. Rr. 4. 
Juhr: Meber die Texturverbältniffe und die Bildung der Minerals 
foblen. Grperimentenes und Ibroretiiches über die Aufanınen= 
drüdbarkeit der Gaſe. — WafiersBerdunitung und Aufnabme der 
Bäume im winterlidhen Zuſtande. — Kleinere Mittheilungen. 


Ehemiker⸗Zeitung Hrsgbr. G. Kranfe. 7. Jahrz. Nr. 66 u. 67. 
Inb,: Berichte über Berfammlungen. — Beaumont I. Gross 
jean, Beiträge zur Chemie der Weinfäure und Gitfonenfäure, — 
8. Etti, zur Geſchichte der (Fichenrindegerbjäuren. — v. Allarb, 
Ye Blanc, Jonbert, Potier u. M. Trescä, Ueberſicht der 
mibrend der (lectrichtäts: Ausſtellung im Jahre 1881 gemarbten 
Verſuche. — Rorlefungen an Univerſitäten. — Ruüͤckblid auf die 
Aortfchritte dor chemiſchen Induſtrie im zweiten Onartale 188%. 


Medicin. 


Schuster, Dr.. prakt, Arzt, Diagnostik der Rückenmarks- 
Krankbeiten. Berlin, 1682. Euslin. (IV, 120 8. Roy. Sf. 
Für den praftifchen Arzt hat der Verf. eine gebrängte, ſyſſe 
matijch geordnete Ueberſicht aller Verhältniſſe, bie bei der Unter— 
| fuchung von Rückenmarkskranken in Betracht kommen, aus der 
Maſſe der ſehr zeritreuten Literatur zufammengeftellt und ein 
nad) allen Beziehungen empfehlenswerthes und jehr brauchbares 
Werk geliefert, welches wir warm der Beachtung der Eollegen 
empfeblen, da es feinem Zwecke vollkommen entipricht und durch 
furze, Hare Darjtellung, zwedentiprechende Gruppirung und Boll- 
ftändigfeit fich auszeichnet. In dem allgemeinen Theil finden 
wir die Anatomie und Phyfiologie des Rüdenmarfes, durd) 
gute Abbildungen erläutert, und die Functionsftörungen, wäh- 
rend der fpecielle Theil fi) mit der Diagnoftif der einzelnen 
Rüdenmarkserfranfungen beichäftigt, wobei der Verf. die ſyſte— 
matifchen Erkrankungen von den diffufen trennt. Huch der Hetio- 
logie gedenkt der Berf. Um Schluffe giebt er eine vergleichende 
Bufammenftellung der den vier großen cerebrofpinalen Erkran— 
fungen zufonmenden Symptome: der Tabes dorsalis, der 
multiplen Heerdfclerofe, der allgemeinen Baralyfe und der ſyphi— 
litiſchen diffeminierten Neubildungen, die er dem Werke Nobin’s 
„des troubles oculaires dans les maladies de l’encephale* 
entlehnt. — Die — iſt gut. 


Rückert, Dr. Johs,, der Einfluss des Morphium auf die 
* Temperatur einiger Warmblüter, Münehen, 1882, Lit-artist, 
Anstalt. (43 8, 9 Tal, Imp. %.) M 2, 40, 


Der Verf. hat an Hunden und Kaninchen erperimentiert, 
auch einige Temperaturbeobachtungen an Menſchen nach gewöhn- 
lichen Gaben von Morphium müriatieum angeftellt. Morphium 
erzeugt bei Hunden und Kaninchen eine Abnahme der Tempe- 
ratur bis 3° und darüber und nimmt im Allgemeinen Die Tiefe 
bes Abfalles mit der Stärke der Gabe zu. Große Doſen über: 
treffen die mittleren weniger durch die Tiefe der Temperatur 


— — — 


1309 





abnahıne, als durch die Dauer derjelben. Die Temperaturab- 
nahme wird durch Wiederholung der Berfuche, durch Wieder: 
holung der Gaben bei einem und demjelben Thiere und durch 
Unruhe der Thiere beeinträchtigt. Die Urfache der Temperatur: 


— 1883. 37. — Literarifhes Centralblatt. — 8. September. — 


abnahme muß in einer Störung "der Regulationsvorgänge | 


gefucht werden, die in Folge herabgejegter Erregbarfeit des 
Nervenfyitens ſowohl des peripheren, als des centralen ſich 
geltend macht. Dofen von zwei Gentigramm haben bei nicht 
fiebernden Menſchen feinen Einfluß auf die Temperatur. — 
Auf den beigegebenen neun Tafeln find die Zemperatur- 
Eurven nad den Ergebnifjen an den Berjuchsthieren wieder: 
gegeben. 


Jahresbericht der Gejellfchaft für Natur: u. Heilkunde in Dresden. 
Sipungsperiode 1552—1583. 

Anb.: Unrub, über Ghinolin. — Pichl, aus dem Gebicte 
der Magentrantpeiten. 

Zeitichrift für Obrenbeiltunde, Hrog. v. 9. Nuappın. S. Moos. 
12. Bd. 4. Heft. 

Inh. S. Moos u. 9. Steinbrügge, hiſtologiſche Befunde 
an 6 Schläfenbeinen dreier an Dipbtberie verftorbener Kinder, — 
9. Steinbrügge, über das Verhalten der Reißner'ſchen Membran 
in der menſchlichen Schnede. (Nachtrag zu Br. X, S. 178 ff.) — 
A, St. John Rooſa, die im Verlauf der Mumps auftretenden 
Erkrankungen des Ohres. — Rich. EG. Brandeis, ein Aal von 
beiderfeitigen objectiven Ohrgeräuſchen mit fündronifchen Bewegungen 
des Irommelfelles und der Gaumenmuskeln. — U, Gitelberg, 
über den Einfluß der Gebörsübungen auf den Gehörfinn der qelibten 
und insbelondere der anderen, nicht gelibten Seite, — Guſt. Brunner, 
zur Wetiologie und Sumptomatologie der jogen. Autopbonie. — 
S. Movsn. Hd. Steinbrügge, zur galvanofanitiihen Behandlung 
chroniſcher Mittelobraffectionen, — Bericht über die Keiitungen und 
Aortichritte der Ohrenheilkunde in der eriten Hälfte des Jahres 
1553. 1 u. 2, 


Redts- und Staatswiſſenſchaften. 


Schmitz, Herm. Jos., Dr. theol., die Bussbücher und die Buss- 
diseiplin der Kirche. Nach handschriftlichen Quellen dargestellt, 
Mainz, 1683. Kirchheim. (XV, #64 8. 9.) AM 15. 

Der Berf. hat eine fünfzehnjährige Thätigkeit auf das vor- 
liegende Buch verwendet, die Bibliothefen Europas auf Buß- 
bücher-Codices unterfuht und das bisher befannte Material 
derjelben in daufenswerther Weije erweitert und klar geitellt. 
Sein Werk wird bei allen Unterfuchungen über die einjchlagende 
Materie nie mehr unberüdjichtigt bleiben können, aber, jo fürch— 
ten wir, mehr auf Bolemit jtoßen ald Zuftimmung finden. Ref. 
wenigjtens kann fi) von der Richtigkeit der vom Berf. vorge— 
brachten Anfichten nicht überzeugen. Das Bejtreben des Berf. 
geht dahin, den Nachweis zu führen, daß die Bußbücher nicht, 
wie wir bisher annahmen, in Irland erzeugt, in England weiter 
ausgebildet und im Frankenreiche zum Abſchluß gefommen find ; 
daß vielmehr Rom und die römische Kirche aud die Heimath 
diefer literariſchen Bewegung fei, und alle Länder aus diejer 
univerfalen Quelle gejhöpft haben. Findet er, daß der Finnianus, 
den er für den Autor des poenitentiale Pinniani hält, in Rom 
gewejen fein ſoll, jo ergiebt ſich für ihn, daß er dort die Buß— 
bücherpragis fennen gelernt habe; Theodor von Canterbury war 
in Rom, folglich hat er ein Bußbuch von dort mitgebradjt. Und 
doch ein römiiches Bußbuch, welches erweislich von der römischen 
Kirche gebraucht gewejen ift, vermag auch der Verf. nicht nach— 
zuweifen, noch viel weniger, daß, wie er behauptet, durch ſyno⸗ 
dale Feſtſetzungen (der Verf. denkt an Provinzialiynoden) ein 
römisches Bußbuch zu Stande gefommen fei, Uber freilich ſucht 
der Berf. auf einem Umwege zu einem Beweife feines Themas 
zu gelangen. Er ſcheidet die Bußbücher in ſolche, welche auf 
dem Boden der Canones ftehen, und das find dann römijche, und 


) 


1310 


in folche, welche nationalfirchlichen Charakter tragen, wie die iris 
chen und britiichen, während die fränkischen fi als ein Gemiſch 
beider Formen charakterifieren. Zu diefem Behufe hat er mit 
großem Fleiße eine Anzahl von Bußbüchern, die er zum Theil 
neu aufgefunden hat, commentirt, um nachzuweiſen, daß fie in 
ihren Bußſatzungen mit den Canones der Eoncilien und den Säben 
des griehiichen Ritus, die als Quelle der Bußpraris angefehen 
wurden, übereinftimmen, ohne mindeftens, wie wir meinen, da— 
bei mit der nöthigen Kritik zu verfahren, um den erjtrebten 
Nachweis wirklich zu liefern. Wenn er darauf hinweiſt, daß die 
nationalfirhlihen Bußbücher die Sünden in acht Slategorien 
theilen, die fanonischen dagegen mit Mord begimmen und daran 
die anderen Sünden fnüpfen, jo ift zuzugeben, daß die ganze 
Buhbücherliteratur nach diefem Geſichtspunet eingetheilt werden 
fann, Aber feine Anknüpfung des Eintheilungsjyitems der jo- 
genannten kanoniſchen Bußbücher an die Collatio legum roma- 
narum et mosaicarum ſchwebt doch vollitändig in der Luft, und 
wenn er gar darin die Eintheilung der zwölf Tafeln erbliden 
will, jo ift das volllommen Phantafie. Seine Meinung, dab 
ein Bußbuch, je älter es fei, um fo ftrengere Sagungen aufftelle 
und um jo mehr für ein kanoniſches d. h. römiſches zu halten 
jei, ift nicht Logifch nothwendig. Vielmehr können, da die Buß— 
bücher Privatarbeiten waren, fehr wohl gegen ältere lare Buß: 
ſatzungen ſpätere ftrengere im Wege der Reaction entjtanden ſein. 
Auch muß er zugeftehen, daß die Bußbücher, die er gefunden 
bat und für römijche erachtet, Beftandtbeile enthalten, welche 
den lanoniſchen Charakter nicht tragen, Aber er Hilft fich damit, 
diefe für fpätere Zufäge zu erflären, und in ben kanoniſchen 
Beitandtheilen den römischen Kern eines der Bearbeitung zu 
Grunde liegenden kanoniſchen Bußbuches zu erbliden. Indeſſen 
iſt vom kritiſchen Standpuncte aus ſolchen Behauptungen ent- 
jchieden entgegen zu treten. Wir müflen die Bußbücher, ſoweit 
wicht deutliche Zeichen von Jnterpolationen vorliegen, als Ein- 
beiten anfehen, und können unmöglich legitimirt fein, fie nad) 
Gefichtspuncten, die wir fubjectiv aufftellen, zufammenzuichneis 
den und im beftimmten Theilen derjelben den uriprünglichen 
Kern anzunehmen, Mit derfelben Willtürlichkeit verfährt der 
Verf. aber auch bei der nterpretation der einzelnen Beſtim— 
mungen der von ihm als römiſch angefehenen Bußbücher, die 
ihm nicht der römischen Lehre entiprechend, alſo unkanoniſch zu 
fein fcheinen. So wird ©. 255 jür Blutrache eine Buße von 
drei Jahren augedroht. Schmitz hält das für eine kanoniſche 
Beſtimmung zu milde und hilft jich damit, daß hier von Ueber: 
fchreiten der Nothwehr geiproden werde, wovon mit feiner 
Silbe die Rede iſt; S. 252 bei der Buhe des Abortus nimmt 
er ohne Weiteres einen culposus an, ©. 254 wo eine Ehe als 
durch beiderieitigen Conſens auflösbar erflärt wird, joll nur 
von separatio quoad thorum et mensam die Rede fein, während 
doc) die Beitimmung durch die gleich darauf folgende, welche das 
repudium verbietet, ihre richtige Bedeutung erhält. Zuweilen 
verfucht er auch gar nicht die feiner Anficht entgegenftehenden 
Momente zu entkräften. .S. 268 wird den Prieſtern und Dia- 
fonen Strafe gedroht, falls fie die eheliche Gemeinichajt fort: 
jeen, während doc nach römischer Anſchauung auch die Sub: 
diafonen zu erwähnen gewefen wären, Der Verf, hilft ſich mit 
Berufung auf eine Synode von Tours; aber die ift doch fränkiſch 
und jteht in einem Gegenſatz zur römiſchen Rechtsauffaffung. 
S. 325 wird das Baden am Sonntage verboten, und das war 
doch bei den Römern erlaubt. Und wie jollen ſich die zahllofen 
Beitimmungen über heidnifchen Aberglauben in diefen „römi— 
ſchen Bußbüchern" erflären, da doch Italien ſchon chriſtianiſiert 
war. Sollten fi) da noch Perſonen gefunden haben, welche 
Kinder durch Sehen auf das Dach vom Fieber zu heilen unter: 
nahmen, welche heidnijche Todtenopfer brachten und im Freien 
heidniſche Gottheiten verehrten? Alles das ijt nur bei Neu- 
befehrten möglich, nur bei den zäh an ihren heidnijchen Ge— 


1311 


— 1888, M 37. — Literarifdes Gentralblatt — 8, Septefiber. — 


1312 





bräuchen Haftenden Germanen, und germanifch find auch alle 
Beitimmungen der von Schmiß für römifch ausgegebenen Buß— 
bücher. So S. 285 Nr. 11, S. 330 Nr. 113, ©. 447 Nr. 32 x. 
Ja wir gehen noch weiter, und meinen geradezu, die Heimath der 
vom Berf. für römifch gehaltenen Bußbücher bezeichnen zu fünnen. 
Diefe finden wir aber in der Lombardei. Dafür fpricht die Aus— 
dehnung des Ehehindernifjes der Verwandtſchaft bis zum fieben- 
ten Grad, worauf Schmiß ein fo ftarfes Gewicht legt, um den 
römischen Urfprung damit zu beweifen. Denn bei den Lango- 
barden erftredten fich die rechtlichen Wirkungen der Bermandt- 
fchaft bis zum fiebenten Grad. Dafür fpricht die Vermifchung 
bon römischen und germaniichen Superftitionen, die in ben ſo— 
genannten römischen Bußbüchern uns entgegentritt. Dafür 
jpricht aber vor allen Dingen das Wort barbanus (S. 274, 
429) anftatt de3 in Rom allein gebräuchlichen patruus; bar- 
banus aber iſt langobardiſch. Auch erflärt es fi fo leicht, daß 
das eine Bußbuch in Montecaffino, deffen Beziehungen zu den 
Langobarden befannt find, aufgefunden wurde. — Wir meinen 
nach alledem über die Entjtehung der Bußbücher, daß fie zu: 
nächſt Privatarbeiten waren. In c. 3. X (5, 10) bezeichnet der 
Bapft diejenigen, welche die vom „römischen Bußbuche" feitge: 
geftellte Strafe für erempt halten, mit „quidam“, was unmöglich 
twäre, wenn dies Bußbuch einer römischen Synode den Urfprung 
verdankte. Bei der Bearbeitung find in verfchiedenem Maße 
die canones und die griechiichen Väter benugt worden. Ein 
rein canonische Beitimmungen enthaltendes Bußbuch eriftiert 
nicht. Alle, welche uns überliefert find, tragen germanifchen 
oder keltischen Charakter. Ein römisches ijt nicht nachzuweisen, 
und der Papſt, vom Franfenreiche wegen der Buße conſultiert, 
verweiſt auf die canones, nicht auf ein Bußbuch. Wir erachten 
deshalb die Unterfuchungen des Berf., fo viel Schäßbares fie im 
Einzelnen enthalten, für durchaus mißlungen, und hoffen nun, 
dab das Gefpenft des poenitentiale Romanum endlich wieder 
zur Ruhe fommen werde. 


Statiftifhe Monatsfhrift. Am Aufrrage dv k. k. ſtatiſt. Kentrals 
Commiſſion red, u. brög. v. d. k. k. Direction der adminiſtrat. 
Statiſtik. 9. Jahrg. 9.1.9. ben. 

Juh.: Karl Hugelmann, die Ehetrennungen in katholiſchen 
Ländern. — Kranz v. Juraſchek, der Einfluß der Ernten und 
Rruchtwreife auf die Volfsbeweaung in Deiterreih. 1872—1851. — 
Job. Motel, die irrfinnigen Deiterreichs im Jahre 1880. — Mits 
theilungen und Miscellen. — Yiteraturbericht. 


Techniſche Wiſſenſchaften. 


Technologisches Wörterbuch in englischer und deutscher 
Sprache. Die Wörter u. Ausdrucksweisen in Civil- u. Militär- 
Baukunst, Schiffsbau, Eisenbahnbau ete. umfassend. In Ver- 
bindung mit P. R. Bedson, ©. Brandes u. A. bearb. u. 
herausg. von Gust, Erer, Prof, In 2 Tliln. 1. Th. Englisch- 
deutsch. Teehnisch durchgesehen u. verm. von 0. Brandes, 
Chemiker. Braunschweig, 1852. Vieweg & Sohn, (VI, 711 8. 
Gr. 8.) ef 9. 

Die Beurtheilung eines Wörterbuches, insbefondere eines 
folchen, welches, wie das vorliegende, einen in fortwährender 
Um» und Neubildung befindlichen Wörterfhag umfaßt, ift nur 
durch Vergleichen folder Wörter, welche dem Fachgebiet des 
Referenten angehören, und unter der Vorausſetzung möglich, 
daß die Wörter anderer Fachgebiete ebenfo behandelt find, 
wie diejenigen, welche der Fachreferent zu würdigen vermag. 
Diefes Verfahren haben wir angewendet und bei einer ſehr 
großen Zahl dementſprechender Vergleiche gefunden, daß wohl 
in vereinzelten Fällen ein Ausdrud anders erklärt worden ift, 
als wir gewünfcht hätten, in der weit überwiegenden Mebrzahl 
ber verglichenen Wörter und Wendungen fich jedoch volle Ueber—⸗ 
einftimmung mit den Notizen herausftellte, welche wir bei dem 


| Leſen engliſcher Bücher und Beitjchriften fanmelten., Wir haben 


hieraus geſchloſſen, daß das vorliegende Wörterbuch die zuver- 
| läffigfte unter den befannten, ähnliche” Zwecke verfolgenden 
Wörterſammlungen ift. Das Bud) ift aber gleichzeitig, ſoweit 
unfere Vergleiche reichen, das wortreichite unter den befannten 
englifch-deutfchen technologischen Wörterbüchern. Bei Benußung 
des Mothes'ſchen Wörterbuches beläftigt die theilweife fehr fette 
Schrift das Auge, Talhauſen's Buch bedient fi, ebenfo wie 
viele andere Wörterbücher, zu Heiner Buchjtaben. Auch in 
diefer Beziehung verdient das Eger'ſche Buch vollen Beifall, 
indem nicht allein genügend große Lettern gewählt find, fondern 
auch abgejehen worden ift von dem Gebrauch fetter Schrift, 
welche die benachbarten ſchmaleren Buchſtaben zu fehr zurüd: 
drängt. Der vorliegende Band des Eger'ſchen technologischen 
Wörterbuches verdient daher in jeder Beziehung volles Yob und 
warme Empfehlung. H. F. 


Düntelberg, Dr. Fr. Wilh,, Dir, Gncplopädie und Methodologie 
der Gulturtehnif. Zum Gebraude an landwirtbidaftliben und 
technischen Lehranitalten 3. Bd. 1, 2, Brauuſchweig, 1853. 
Vieweg & Zobn. (XIX, 482; IX, 49 ©, 8) M 28. 

Den Bemühungen des Verf.'s ift e& zu banken, daß an der 
preußiichen landwirtbfchaftlichen Akademie zu Boppelsdorf im 
Sommerjemefter 1876 ein Lehrftuhl für Eulturtechnit begründet 
wurde, womit der Weg gezeigt war zur Erziehung eines cultur« 
techniſch geichulten Berfonals, welches die Befähigung beſitzt, 
die auf wiſſenſchaftlicher Grundlage entwidelten Brincipien der 
Eufturtechnif in die ländlichen Kreife zu tragen. Sehr bald 
mußte ih mit Einführung diefer neuen Wiffenfchaft der Mangel 
eines Lehrbuches der Eulturtechnit herausstellen, zumal es in 
wichtigen Zweigen derfelben, z. B. in der Terrainlehre für 
Culturtechniker, an jeglicher Literatur mangelte, denn die 
Terrainlehre ijt bis jet nur für militäriiche Zwecke entwidelt 
worden und hat dementjprechend mit der Culturtechnik nur wenige 
Berührungspuncte. 

Diefes waren die Beweggründe, welche den Verf. veran- 
laften, die Lehren der Eulturtechnit in großen Zügen zu- 
fammenzufaffen, und es ift ſomit dieſes Buch das erfte, welches 
die Eufturtechnit als Wiſſenſchaſt in die Literatur einführt. Der 
erfte Band umfaßt die Terrainlehre und zwar die Klimato— 
graphie, Orographie, Hydrographie und Topographie, ſowie 
die Terraindarjtellung und ihre Berwerthung für culturtechnijche 
Dperationen oder die Lehre vom Tracieren. Der Verf. führt 
die Hauptmomente diefer Lehre in fräftigen Zügen, leicht faß— 
licher Form und flüffiger Sprache vor, jo daß es den Stu- 
dierenden leicht wird, fih in das Wefen der Terrainlehre 
bineinzuarbeiten, ein Verdienft, das um fo höher anzufchlagen 
it, als das Material, aus dem geſchöpft werden konnte, überaus 
dürftig war und manche Lüde ausgefüllt werden mußte. 
Der zweite Band beſchäftigt ſich mit der allgemeinen Melio- 
rationslehre, welde die natürlichen Grundlagen derjelben, 
— Boden und Waſſer, ſowie Entwäſſerung und Bewäſſerung 
umfaßt. 

Die Bearbeitung dieſes Bandes läßt den erfahrenen Tech⸗ 
niker, deſſen Biel ſtets darauf gerichtet iſt, mit den geringſten 
Mitteln das Höchſte zu leiſten, überall erlennen. Aus allen 
dieſen Gründen darf dieſe Enchklopädie und Methodologie 
durchaus als Grund» und Echkſtein einer Wiſſenſchaft angeſehen 
werden, welche leider nur zu lange Zeit vernachläſſigt wurde 
und doch berufen iſt, in dem Concurrenzkampfe der deutſchen 
Landwirthſchaft mit dem Auslande eine hervorragende Rolle zu 
ſpielen und derfelben neue Sträfte zu verleihen. In dieſem 
Sinne ift das Borgehen des Verf.'s zur Begründung einer auf 
wiſſenſchaftlicher Bafis ruhenden Eulturtechnif voll anzuerkennen. 
Dieſes Buch wird nicht nur dem Eulturtechnifer, fondern auch 
dem Landwirth ein treuer Nathgeber in allen feinen Meliorations- 


m — — — — 


1313 


arbeiten fein unb ift da daher beſſens zu empfehlen. Die Aus— 
ftattung ift eine vorzügliche, leider jedoch der Preis ein erorbitant 
hoher. 


Land- nnd Forſtwirkhſchaft. 


Danckelmann, Dr. Bernb., Oberforſtinſtr., die deutſchen Rutzholz ⸗ 
unge ine —— —— Berlin, 1883, Springer. (XI, 
d 4.) cM 4, 


Unter den Bublicationen, welche die Vorlage über Holzzölle 
für den deutfchen Reichstag hervorgerufen Hat, verdient jedens 
falld die oben genannte Schrift in erfter Reihe mit genannt zu 
werden. Sie ift zur Orientierung der Reichstagsabgeordneten 
geichrieben und gelangt zu dem Refultate, daß eine mäßige Er: 
höhung der Nugholzzölle durch die Nothlage der Waldwirth- 
ſchaft geboten und mit den berechtigten Intereſſen der übrigen 
betheiligten Erwerbs: und Lebenskreiſe wohl vereinbar fei. Die 
Inhaltsüberfiht ift folgende: 

I. —— ber Nutzholzzölle im preußiſch-deutſchen Zoll: 

gebiete. 

1I. Zollpofitit und Zolltarife des Auslandes. 

I. Nutzholzverkehr des deutſchen Bollgebiets mit dem Aus» 
lande. 
IV. Waldwirthichaft und Holzhandel des Auslandes, 

V. Die Nußholzzölle und die deutſche Waldwirthſchaft. 

VI. DieNugholzzölle und die Holzinduftrie im deutfchen Reiche. 

VII. Die Nußholzzölle und der Holzhandel im deutſchen Reiche. 
VIII. Die deutfchen Nußholzzölle und der Holztransport. 

IX. Nutzholzzölle, Holzconfumenten und Urbeiterfrage. 
Der Berf. ift der Meinung, daß die von der preußischen Staats- 
Regierung vorgefhlagenen Zollfäge angemeffene jeien. Hiernach 
wäre der Boll auf Rohholz zu verdreifachen (pro Feſtmeter von 
0,60 cH auf 1, 80 AM oder pro 100 kg von 0, 10 #4 auf 
v, 30 #4 zu erhöhen), derjenige für vorgearbeitetes Holz zu 
verdoppeln (pro Feſtmeter von 1, 50 4 auf 3 cH oder pro 
100 kg von 0, 25 M auf 0, 50 c# zu erhöhen). Bereits der 
Bundesrath erfannte diefes Zollverhältniß zwiſchen rohem und 
verfeinertem Nutzholz nicht am (er entſchied fi dem Gewichte 
nach für 0, 30 A und 0, 70 A) und der Reichstag verneinte 
überhaupt das Bedürfnig der deutſchen Waldwirthichaft nad) 
der geplanten Zollerhöhung. Sonach ift es beim Alten geblieben. 
Wir geben wohl zu, daß eine Heine Bollerhöhung auf Nugholz 
von dem deutſchen Waldbejiger gern aufgenommen werden mag, 
weil er dadurch einen directen VBortheil genießt, aber wir möchten 
nicht fo weit gehen wie der Verf. und behaupten, daß fich die 
beutfche Waldwirthichaft in einer Nothlage befinde. Was dann 
die Darjtellungsart der Dandelmann’schen Schrift anbetrifft, jo 
läßt fih gewiß nicht verfennen, daß fie ein reiches ftatiftifches 
Material liefert, welches in recht geſchickter Weife gruppiert 
wurde, um den Leſer von der Nothwendigkeit einer Zollerhöhung 
zu überzeugen. Es läßt fich ferner gewiß nicht läugnen, daß die 
Schrift ſchwungvoll gefchrieben ilt und, von den Wogen der po- 
Litifchen Strömung getragen, glatt bahingleitet, es möchte ung 
aber doc) ſcheinen, daß es für das Buch beffer geweſen wäre, 
wenn jeine Abfaſſung weniger tendenziös gehalten wäre. 


Gentralblatt für das gefammte Forſtweſen. Hrög. von Artb.v. Seden- 


dorff. 9. Jabra. 8 u. 9. Heft. 
Inb.: Guſtav Heyer F. — Ar. Baudifch, eine Studie über 
die Ymmandlung berabgefommener Niederwälder. — K. Gufe, in 


Sachen der Schütte. — F. v. Ihümen, über einige, lebende 
Blätter bewohnende Pilze unjerer Waldbäume. — Heinr, Straeledi, 
eine einfache rmittelungsweife der Schaftformzahlen. Rud. 
Hader, eine Maſchine zum Ueberſchulen junger — * 

— F. & KHefteröanef, ein Beitrag zur Geſchichte der Forſt- und 


— 1883, 37. — Siterariiges Centralblatt — 8. September. — 


1314 


Jagdgeſetzgebung Kroatiend. — Alex. Tigermann, der Rundholz— 
bandel in Ungarn. — Literarifhe Berichte. — Nenefte Erſcheinungen 
der Literatur. — Briefe. 


Sprachkunde. kiteraturgeſchichte. 


Eys, W. J. van, outlines of Basque grammar. London, 1884. 
Trübner & Co, (X11, 52 8. 8.) 

Wenn man fi in der älteren grammatifchen Literatur des 
Bastifhen umgefehen Hat, von Larramendi's El impossible 
(sic!) vencido bis zu Inchauſpe's Verbe basque, einem Bande 
von 505 Seiten Öroßquart, angefüllt mit Conjugationsparadig- 
men, vor denen dem glänzenditen Lerntalente grauen muß: jo 
darf man zweifeln, ob hier eine Trübner’jche simpliied grammar 
überhaupt möglich fei. Das Programm diefer Sammlung hat 
freilih fein Bedenfliches. Ausnahmen, Unregelmäßigkeiten 
wegichaffen heißt entweder: fie auf Geſetze zurüdjühren oder 
fie verfchweigen. Das Baskiſche wimmelt von Unregelmäßig: 
feiten, eine Grammatik diefer Sprache auf 52 Seiten Heinen 
Formates und großen Drudes erfcheint wie ein Humbug, es ei 
denn, daß fie eben einen van Eys zum Verfaſſer hätte. Seine 
Grammaire comparde des dialectes basques, Paris 1879, die 
ben Outlines zu Grunde Liegt, iſt reich an neuen Anſchauungen 
und bat darum manchen Angriff von Seiten bedeutender Mit- 
forſcher zu erfahren gehabt (vgl. u. a. Jules Binfon, Revue de 
linguist. XIII, p. 117—123). Das Elementarbüclein war 
natürlich nicht der Oct, wo der Verf. jeine Theorien vertheidigen 
fonnte, aber auch kaum der Ort, wo er ſie ohne zwingenden 
Grund hätte verlaffen dürfen. 

Jede Vereinfachung iſt eine Verallgemeinerung, darum eine 
Gefahr und unter Umftänden eine Unmöglichkeit. Die bastkifche 
Literatur beginnt mit dem Jahre 1545, und ein Vergleich ihrer 
älteften Dentmäler mit den heutigen Mundarten beweijt eine 
ziemlich raſch fortjchreitende Veränderung. Sandhi-Erſcheinungen 
aller Art, Neigung zu Contractionen und Elijionen, ein ver: 
zwidter Bolyiynthetismus, der nur etwa auf der weſtlichen Erd⸗ 
hälfte feines Gleichen findet: das find die Schwierigkeiten, mit 
denen hier die analytiiche Urbeit zu kämpfen hat. In ober: 
ſächſiſchen Mundarten finden fich Gebilde wie wemmerſch'n — 
wenn wir es ihm, aptermerjch — ob ihr mir es, wanjtes'n — 
wenn du es ihm, oder: wenn bu defjen ꝛc. Wären dieje nicht 
ohne Weiteres auflösbar, fönnte nicht jedes der drei Bronomina 
dur ein Subftantivum erfegt werden, oder beſäßen wir nicht 
äußere Buncte, auf denen wir den Hebel anſetzen könnten, ältere 
Urkunden, verwandte Dialekte zc.: jo jtünden wir hier ähnlichen 
Schwierigkeiten gegenüber, wie die basfifchen Grammatifer in 
ihrer Sprache. Hier dürfte es in der That nur eine Hülfe 
geben: jelber zu erleben was jedes Bastenkind durchzumachen 
hat, die wunderliche Sprache jo lange auf uns einwirken zu 
laffen, bis wir im ihr jenen Jnftinet erlangt haben, der wicht 
mehr fehlgehen kann, und dann dieſen Inſtinet ſelbſt in wiſſen— 
ſchaftliche Erkenntniß umzuſetzen. Man mag dabei zur Auf: 
ftellung fogenannter Urformen gelangen, in der That find es 
doch nur Hülfzconftructionen, vielleicht wahrjheinlichere, aber 
ſchwerlich befjer erweisbare als jene der alten Inder. 

Behält man dies vor Augen, jo wirb man dem niedlichen 
Bude alle Anerkennung zollen. Ref., jelbit ein Neuling im 
Baskiſchen, hat es raſch durchgearbeitet und dann Probe halber 
Stüde aus den Paradigmen in Lardizaval’s und Inchauſpe's 
Werfen analyfiert. Dieſer Berfuch gelang über Erwarten, und 
ſchon das will viel jagen. Die Ungabe der Uccente wird man 
ungern vermiffen. S.5 wäre die eberfchrift Dentals an ihrem 
Orte einzufchalten gewefen. S. 10 bei Suffix -n dürfte es beffer 
heißen: -n, in, of. ©. 11 8. 11. o. ft. rano I. rano; ©. 18 


| 8. 2: gizonentzat heißt nit: for the man fondern for the 


1315 


wen (jedenfalls ein Drudfehler). Gern hätten wir es gejehen, 
wenn der Textanalyſe viel mehr Raum gegönnt worden wäre. 
Möchte der Herr Verleger dies bei der Fortführung ſeines ver— 
dienſtlichen Unternehmens berückſichtigen! Die —— des 
Buches iſt en. .1v.d.G. 





Humboldt, Wilh. von, ——— Werke. 
llerausg. und erklärt von Dr. H. Steinthal, Prof. 1, Hälfte, 
Berlin, 1583, Dümmler's Verl. (S. 1—256. Imp, 8.) 6. 

Diefe Ausgabe Humboldt’scher Werke, von der die erite, 

Heinere Hälfte (Bogen 1—16) vorliegt, foll die drei alademi— 

ſchen Abhandlungen „Ueber das vergleihende Sprachſtudium“, 

„Ueber das Entjtehen der grammatijchen Formen und ihren 

Einfluß auf die Jdeenentwidlung“, „Ueber die Aufgabe des 

Gejchichtichreibers" und das große ſprachphiloſophiſche Wert 

„Ueber die Verſchiedenheit des menſchlichen Sprachbaues* 

(Einleitung in die Kawi-Sprade) umfaffen. Der erjchienene 

Theil reicht bis zu $ 8 des Teßtgenannten Werkes. Er beginnt 

mit einer „Notiz über die Manufcripte und die Ausgaben und 

über die Benußung derfelben für die vorliegende Ausgabe“ 

(S. 7—11). Dann folgen eine „Allgemeine Einleitung in 

Humboldt's fprahphilofophiiche Arbeiten“ (S. 13— 21) und 

eine Abhandlung „über den Stil Humboldt’s" (S. 23—31). 

Den Humboldt’fchen Schriften felbft, die fich anfchließen, gehen 

Specialeinleitungen voraus, deren Hauptziwed ift, den Gedanten- 

zuſammenhang klar zu ftellen; bei der großen Schrift hat jeder 

$ eine ſolche Einleitung. In einer diefer Specialeinleitungen 

wird ercursweije „Humboldt's Verhältniß zu Kant“ (S. 230 

bis 242) erörtert. Den Humboldt'schen Tert begleiten Fußnoten 

des Hrögbr.’s, die theils über abweichende Lesarten unterrichten, 
theild und hauptſächlich dazu dienen, das grammatifche Ver- 
ſtändniß des (bei Humboldt'S axorewory;) oft ja nur ſchwer 
oder auch gar nicht zu verftehenden Textes zu fördern. Das 

Hauptinterefje wendet fih der Schrift über die VBerfchiedenheit 

des menſchlichen Sprachbaues, Humboldt's letztem und ber 

deutendftiem Werke, zu. Obwohl die uns vorliegende erite 

Hälfte der Humboldt-Ausgabe fhon Hinter dem erften Zehntel 

diefer Schrift abbricht, fo läßt fich doch ſchon erfennen, daß diefe 

neue commentierte Ausgabe des Werkes das Verſtändniß des— 
felben nicht nur im Allgemeinen fördern, jondern überhaupt erft 
ermöglichen wird. Steinthal fonnte alle auf die Schrift fich be- 
ziehenden (in der öniglichen Bibliothek in Berlin aufbewahrten) 
Manuferipte Humboldt's, die aus den Jahren 1522— 1935 
ſtammen, benugen. Die ganze Entftehungsgefchichte des Wertes 
liegt jegt Har vor Augen. Wir erkennen, daß es mehrfach über- 
arbeitet, zerriffen und zuſammengeſtückt, daß es urfprünglich 
gar nicht ſpeciell ald Einleitung für die Kawi-Sprache gedacht 
und gearbeitet iſt und daß es in dem letzten fünfzehn Lebens» 
jahren Humboldt's den Mittelpunct feines Denkens und Schaffens 
gebildet hat. Vieles, was in dem Werke bisher räthfelhaft war 
und dem Verſtändniß defjelben im Wege ftand, Jncorrectheiten 
und Fncongruenzen der verjchiedenften Art, findet jept aus dem 
bandjchriftlihen Nachlaſſe feine Erklärung und Erledigung. 

Die Specialeinleitungen zu den einzelnen SS und die Uns 

merfungen unter dem Texte bringen das darauf Bezügliche. 

Und wie Humboldt, der der interpretation jo bedürftige, auf 

dieſe Weife feine Erklärung durch fich felbit aus jenen nachge— 

laſſenen Hdſchrr. erfährt, fo zielt dahin auch die Interpretations 
methode, die der Hrögbr. im Uebrigen in feinem Commentar 
befolgt: für Schwierige Stellen wird der Sinn der Worte zu er: 
mitteln gefucht durch Vergleichung der Stelle mit anderen des— 
felben Werkes oder anderer, aud) der nicht ſprachwiſſenſchaftlichen 

Schriften Humboldt’; es wird auf dieſem Wege die Humboldt' ſche 

Terminologie und Synonymif im Allgemeinen und für den be 

ſonderen Fall feitgeftellt und die Entwidelung der Begriffe in 

Humboldt's Geiſte verfolgt. Zu diefer Berwerthung der früheren 


— 1553, 37. — Yıterarifhes Centralblatt. — 8, September. — 


1316 


Ürbeiten Humboldt's für das Verftändniß feiner letzten zu: 
fammenfaffenden Schrift gaben dem Hregbr., wie er ©. 2 
geiteht, erit die Manufcripte den Anftoß ſowohl wie die An: 
leitung. Daß wir es mit einer wichtigen und bebeutfamen 
Publication zu thun haben, wird man vollends daraus entnehmen 
fönnen, daß der Örsgbr., der befanntlich feit vielen Jahren, feit 
dem Beginn feiner wifjenschaftlichen Laufbahn (1847) Humboldt 
das forgfältigfte Studium gewidmet hat, verjichert, da Humboldt 
jegt als ein ganz Anderer erfcheine als früher, daß wir jegt erjt 
den wahren Humboldt haben und daß er alles früher über 
Humboldt's Schöpfungen Gefagte einftweilen als nicht mehr 
vorhanden, als in das Reich der Vergeſſenheit verfenft betrachte. 
Ein Urtheil hierüber wird fich erſt fällen lafien, wenn der 
Schluß des Werkes vorliegen wird. Wir gedenken alsdann auf 
dafjelbe zurüdzufommen. Zugefügt fei für jegt nur noch, daß 
die Ausſtattung des Bandes eine höchſt elegante und gediegene 
iſt. Du 


T. Livi ab urbe condita libri. — H. J. Mueller, 
Pars V. libros XXI et XXIV continens. Berlin, 1883, Weid- 
mann. (X, 80 8. 8.) cH 0, 75. 

Mit dem Fortgange der trefflichen neuen Bearbeitung des 
Weißenborn’schen Livinscommentars von H. J. Müller hält das 
Erfcheinen des Tertabdrudes der in der Schule am häufigſten 
gelefenen Bücher gleichen Schritt. Nachdem 1851 das erite 
Heft defjelben ausgegeben war, liegen nunmehr auch Das zweite, 
vierte, fechste und das jüngft erichienene fünfte vor, jo daß nur 
das dritte, welches die Bücher V und VI enthalten wird, noch 
fehlt. Da der Plan und die Anlage der Auswahl ſchon im 
Jahrg. 1581, Ar. 44, Sp. 1510 d. Bl. mitgetheilt find, jo ges 
nügt hier wohl die Bemerkung, daß das jüngfte Heft den früheren 
gleicht, auch wie diefe im Ganzen correct gedrudt ift (nur ©. 10, 
45, 56 hat Ref. Drudfebhler angetroffen). Die Textkritik des 
Buches XXIV bietet noch ein befonderes Intereſſe, da 9. J. 
Müller daffelbe ſchon einmal (Leipzig, B. G. Teubner 1875) 
herausgegeben hat. A. B. 


Plauti, T. Macei, Mercator. Recensuit Frid. Ritschelius. Ed. 
altera a Georgio Goelz recognita, Leipzig, 1884, Teubner. 
ıXlll, 124 8. 8.) oA 3, 60. 

A. u. d. T.: T. Plauti eomoediae Tomi I fase, II. 


Kaum war der Umphitruo aus der gemeinjamen Werkitätte 
bon Goetz und Loewe ans Licht getreten, jo überrajchte uns der 
unermüdliche Goetz mit einem neuen Geſchenk feines Fleißes und 
feines Scharffinnes. An das Erjcheinen des Mercator knüpft 
fich in zwiefacher Weife ein befonderes Intereſſe: erjtens ijt es 
wieder ein ambrofianisches Stüd, das der Hrsgbr. uns bietet; 
danı aber ijt es das erſte Mal, daß eine vom Altmeifter Ritſchl 
jelbft herausgegebene Comödie in verjüngter Geftalt aus der 
Hand feiner Schüler hervorgeht. Es ift in der That lehr- und 
genußreich, an der Hand dieſes Stüdes die Entwidelung zu 
beobachten, welche in den feit jener früheren Bearbeitung ver— 
flofjenen fait ſechs Luftren das Verſtändniß und die Kritif des 
Plautus durchgemacht hat, obwohl bei der verhältniimäßig 
fiheren Ueberlieferung unferes Stüdes die Tertesgeilalt eine 
befonders augenfällige Veränderung nur in felteneren Fällen 
erfahren hat. — Eine werthvolle Bereicherung iſt dem kritiſchen 
Apparat durch die Loewe'ſche Lefung des Ambrojianus zu Theil 
getvorden, deren Vergleihung mit den viel unvollitändigeren 
Angaben Ritſchl's uns von neuem Nefpect vor Loewe's Leiltungs- 
fähigkeit eingeflößt hat. Da ift denn mandje gute Yesart zu 
Tage gefördert worden, z. B. dreimal kurz hintereinander in den 
Berfen 260, 268, 276, von denen der mittelfte beionders inter- 
eſſant ift durch die völlig abweichende Rec. der Palatini. 401— 
104 bot A eine Umftellung und half damit über eine von Ritſchl 
angenommene Lücke hinweg; jedoch hätte nach des Ref. Unficht 


1317 
nun ch bie handſchriftliche Berfonenvertheifung Char: Di me 
adiunant! Dem: Neque.... wieder aufgenommen werden 
follen. Eine Fülle von Fällen der Urt ließe fich noch anführen. 
Auch zwiichen V. 422 und 134 wird eine von Ritichl angenom: 
mene Lücke abgelehnt, hier entjchieden mit Unrecht; ein Vers 
ähnlichen Inhalts wie der von Rilſchl vorgeichlagene, ift unent- 
behrlich, wenn nicht die Symmetrie dieſes jo äußert frifchen 
Dialogs verloren gehen foll; dagegen ift ebenda V. 439 mit 
vollem Recht die überlieferte Berbalform gewahrt, ebenjo wie 
3-8. V. 285 und 393 grade ein genaueres Eingehen auf ben 
Zuſammenhang des Dialogs den Hrsgbr. den auf den erjten 
Blick anſprechenden Aenderungen Ritſchl's gegenüber an der 
Ueberlieferung feſthalten ließ. Ueberhaupt ſteht die gegenwärtige 
Ausgabe, obwohl es andererſeits an glücklichen neuen Beſſerungs— 
vorſchlãgen keineswegs fehlt, um einen merklichen Schritt der 
bandjchriftlichen Ueberlieferung näher, als die Bearbeitung 
Ritſchl's. Und wenn Ritfchl fein wunderbar feines Ohr und 
fein, überall lihtvolle Klarheit fordernder Blick zugleich mit der 
ipielenden Leichtigkeit der eigenen Nachdichtung zu einer gewifien 
Gourmandije, namentlich, aber nicht bloß, in Bezug auf den 
Versbau, verleitete: follen wir es nicht billigen, wenn fein Nach— 
folger um jo vorfichtiger zu Werke geht? Daß dies nad) feitem 
Plane geichieht, dafür führen wir beifpielsweife die Thatjache 
an, daß der Hiatus auch an den wenigen Stellen, an welchen ihn 
Ritſchl für entichuldbar angefehen hatte, gegen die Hdichrr. bes 
feitigt ift. Sollen wir es nicht billigen, wenn er mit methodijcher 
Beihränfung die Hebung gewiſſer Härten, die Löſung gewiſſer 
Fragen demjenigen Zeitpunet vorbehält, wo die Kritik an einem 
vollitändig vorliegenden zuverläffigen Blautustert und « «Apparat 
ihre allfeitig fichere Grundlage haben wird, und follen wir es 
nicht dankbar anerfennen, wenn er, ftatt nad) dem Ruhme zu 
geizen, dem pbilologifchen Bublicum faft nichts zu thun übrig 
gelaffen zu haben, lieber in erfter Linie feine Kraft dafür eins 
jebt, jenen Beitpunct für uns alle näher zu rüden? 

Während wir nach Hervorhebung dieſes großen Verbienftes 
darauf verzichten, die genugfam befannten einzelnen Vorzüge, 
die diefes Bändchen mit feinen Vorgängern gemein hat, noch 
mals aufzuzählen und durch weitere Beiipiele zu belegen, wollen 
wir es im Dinblid auf praef, p. VII Unm, nicht unterlafien, 
ein Heines Berfehen zu berichtigen : in dem Eitat der Acta soc. 
phil. Lips. zu 8. 624 ift offenbar ©. 258, nit ©. 268 bie 
gemeinte Stelle. Ag. 





nouvelles recherches sur l’Entree de 


Thomas, Antoine, 
Thorin, 


Spagne, elianson de geste [raneo-italienne, Paris, 1682, 
(64 5. Roy. 8.) 

A. u. d. T.: Bibliotheque des &eoles francaises d’Alhenes et de 
Rome ele. Fase. 25°, 

Der Verf. diefer intereffanten Schrift weift in ſcharfſinniger 
und völlig überzeugender Weife nad), daß der Verfaffer der 
Entree de Spagne keineswegs, wie man nad) L. Gautier vielfach 
geglaubt hat, ein Nicolaus von Badua ift; vielmehr ift der Verf. 
diejes Werkes ein anonymer Paduaner (vielleicht Minocchio). 
Sein Werk wurde fortgefegt von einem Nicolaus, der fich, ohne 
feine Heimath anzugeben, nennt. Dieje Fortfegung umfaßt die 
fogenannte Prise de Pampelune; der Berfafjer derfelben ift 
mit dem als Verfaſſer einer Passion befannten Nicolaus von 
Verona zu identificieren, Spt. 


Passarge, L., Henrik Ibsen. Ein Beitrag zur nenesten Ge- 
schichte der norwegischen Nationalliteratur. Mit dem Portrait 
u. Facsimile Ibsen’s in Stahlst, Leipzig, 1893. Schlicke, (V, 
310 8.8) cf 6. 

Der Norweger Ibſen ift unter den neueren Dichtern — 
der eigenartigſten, und er verdient daher wohl eine genauere 
Betrachtung und Würdigung. Dieſe hat Paſſarge, dem wir eine 
treffliche Schilderung Norwegens und ſeiner Bewohner ſowie 


— 1883. JE 37, — Biterarifges Sentvalbiatt — 8. September. — 





une 





eine Ueberſehung zweier Dramen Ibſen's verbanfen, in bors 
liegender Schrift mit Liebe und Berftändniß verfucht, und ge— 
wiß in manchem Lefer den Wunſch erweckt, diefen Dichter näher 
fennen zu lernen. Die Einleitung bildet ein Lebensabriß des 
Dichters, welcher freilich etwas furz und deshalb unbefriedigend 
ausgefallen ift, da das Material, welches dem Berf. vorlag, fehr 
dürftig war. Wir erfahren nämlich von der früheren Jugend 
des Dichters, von feinen Eltern, Lehrern und von feiner inneren 
Entwidelung jo gut wie nichts. Er wurde am 20. März 1828 
in einer Heinen Stadt Norwegens geboren, fam in feinem 
16, Fahre zu einem Apotheler in die Lehre, verjuchte ſich neben 
anderen Studien auch in Dichtungen, und verfahte ein großes 
Drama: Catilina, das er mit Hülfe von zwei Freunden unter 


; angenommenem Namen druden ließ, und das nicht ohne An— 


merfung beiprochen wurde. Bald nad dem Erjcheinen deffelben 
(Sommer 1850) bezog er die Univerfität Chriftiania mit dem 
Plane Medicin zu ftudieren. Er fcheint fich jedoch nicht ernftlich 
damit befaßt, jondern ſich mehr feinen dichteriichen Neigungen 
bhingegeben zu haben. Er gab von Januar bis October 1851 
eine Wochenſchrift heraus, in welcher er ein Epos und ein 
Drama veröffentlichte, was auf ihn aufmerffam machte und 
Veranlafjung gab, ihn an das von Die Bull neu gegründete 
norwegische Theater zu Bergen als Theaterdichter zu berufen, 
wo er bis 1857 wirkte und alljährlich ein Drama lieferte, In 


ı gleicher Eigenschaft nach Ehriftiania verjegt, fuhr er dort in 


dramatifcher Production fort, bis 1962 der ausgebrochene 
Banterott des Theaters feiner Anftellung ein Ende machte. Ein 
Staatäftipendbium machte ihm möglich auf Reifen zu gehen, er 
begab ſich 1964 nach Rom, wo fein dichteriiches Schaffen einen 
neuen Auffchwung nahm und er feine beiden größten und eigen- 
thümlichften Werte ausarbeitete. Nach mehrjährigem Aufenthalt 
in Rom nahm er feinen Wohnfik in Dresden, fpäter in München, 
und lebt jet wieder im Rom. In feine norwegische Heimath, 
aus der er ſich durch Unfeindungen verbannt glaubt, wollte er 
nicht wieder auf die Dauer zurückkehren, obgleich fein Auge 
mit halb fehnenden, halb zürnenden Bliden ſtets auf fie ge- 
richtet iſt. 

Der Hauptinhalt des vorliegenden Buches ift die ausführ- 
liche Analyſe der wichtigiten Werte Ibſen's. Sie zerfallen nad) 
dem Verf. in drei Öruppen: 1) Jugend» und Theaterftüde; 
2) Dramatijche Gedichte; 3) Gefellichafts- und Familiendramen. 
Der erften Gruppe gehören diejenigen Stüde an, bei welchen 
ber Dichter vorzugsweife das Theater im Auge hat und wo die 
Bühnenwirtung die erfte Rüdficht ift. Eine Ausnahme hiervon 
macht das Erftlingsitüd Catilina, das den Charakter eines dich⸗ 
terijchen Bekenntniſſes trägt und die ungewöhnliche Geftaltungs- 
fraft des Dichters ahnen läßt. Die „Komödie der Liebe“, ein 
jpäteres Product, ift mehr ein Tendenzftüd und hat bem Dichter 
nicht ohne Grund viele Anfechtungen zugezogen. Es repräjen- 
tiert an vier Liebespaaren die Wirkung der Liebe in ihrem Ueber— 
gang zur Ehe, und das Ergebniß ift ein fraffer Realismus, der 
alle Romantik der Liebe verhöhnt und dasjenige negiert, was 
für die meiften Dichtungen das Motiv bildet. Die zweite Gruppe 
beſteht aus drei dramatischen Dichtungen, in welchen die Hand» 
lung auf Einen Helden concentriert ift, wo aber die ber Tragödie 
nothiwendige Idee der Schuld und Sühne fehlt, und daher das 
Ganze mehr ein piychologiiches Charaterbild ift. Dennoch find 
dies die großartigjten und berühmtejten Werte Ibſen's, die in 


‚ einer Reihe von Auflagen erjchienen find. Zwei davon, „Brand“ 


und „Beer Gynt“ hat Paſſarge trefflich ins Deutſche überjegt 
und giebt bei feiner Beſprechung derjelben Proben daraus. Der 
| Held des erjigenannten Stüdes iſt ber Zräger einer jharf aus« 
geprägten Individualität, welcher, mit einem Uebermaß von 
Willenskraft auögejtattet, dem was er für feine Pflicht hält, 
Alles was ihm theuer iſt aufopfert, Mutter, Weib und Kind, 
und Schließlich an dieſer Härte jelbjt zu Grumde geht. Unſer 


1319 — 1883, MRUTSEHERFRRITBER: 





Ber. bezeichnet daher diefe Dichtung treffend als eine Traoddie 
des kategoriſchen Imperativs. Da aber der Dichter zugleich 
merken läßt, daß er nicht an die Freiheit des menſchlichen Wil: 
lens glaubt, jondern den Menjchen als das nothwendige Reſultat 
alles defjen auffaßt, was auf ihn eingewirft hat und durch feine 
angeborene Anlage ihm mitgegeben ift, jo fommt er mit dem 
Geſetz der Tragödie, das eine wirkliche Schuld fordert, in Wider: 
fpruch, was der Wirkung des tragischen Schluffes bedeutenden 
Eintrag thut. Uber das Stück hat doch eine mächtige Wirfung; 
man begreift, daß dieſer fraftvollen Berjönlichkeit mit ihrem 
opfermuthigen Sinn jede ſchwächere Natur fich unterordnen 
muß, die wuchtige Sprache, die mit ihren kurzen Sägen oft wie 
Donnerkeil trifft, die Plaftit der Naturfchilderung, die uns mit 
wenig Worten in die Großartigkeit der nordifchen Natur verfegt, 
Alles das kann nur ein echter Dichter darftellen. Ein Seitenftüd 
zu Brand ift das Drama „Peer Gynt“. Wie Brand durch 
Uebermaß der Willenskraft und durch die höchſten moralifchen 
Anforderungen an ſich und Andere untergeht, jo ſchildert Ibſen 
in Beer Gynt die Wirkungen des Uebermaßes der Phantafie, 
die den Helden verführt, feine Begabung in abenteuerlichen 
Unternehmungen zu verfchleudern. Troß vieler ſchönen Stellen 
und Züge fcheint und doch hier auch der Dichter die Gaben 
jeiner Phantaſie in willfürlichen phantaftiichen Geftaltungen zu 
verjchwenden, die oft nahe an den Rand des Uberwiges führen. 
Wenn daher Baflarge diefe Dichtung als ein Bild des ringen: 
den, ewig irrenden, nach Befreiung trachtenden Menichen auf: 
faßt, und dafjelbe in eine Reihe mit der Odyſſee, der göttlichen 
Komödie, dem Don Quixote, dem Fauſt ftellt, fo fünnen wir 
ihm durchaus nicht beiftimmen. Es fehlt unjerer Meinung nad) 
zu ſehr an pofitivem Gehalt, an fittlich:religiöfer Zufammens 
fafjung, wie fie in allen jenen Gedichten vorhanden ift, um Peer 
Gynt auf eine Stufe mit ihnen zu ftellen. Auch das märchens 
hafte Element, das in das Drama verwoben ift, vermag nicht 
diefen Mangel zu deden. Uber es ift wohl begreiflih, daß der 
Verf. bei feiner Liebe zu dem Dichter und dem Beftreben, feine 
Schönheiten dem Leer zum Bewußtiein zu bringen, ſich einer 
gewifjen Ueberihägung nicht erwehren konnte. Das dritte der 
dramatischen Gedichte Kaiſer und Galiläer“ reiht ſich den beiden 
anderen in großartiger Auffaffung und pfychologischer Kunft 
würdig an. Es wird in demfelben die Gefhichte Julian’s des 
Apoſtaten behandelt. 

Die dritte Öruppe ber Ibſen'ſchen Dichtungen, Geſellſchafts— 
und Familiendramen, enthält fünf Stüde, in welchen theils 
Schäden der Geſellſchaft gegeibelt werden und den Beitgenofjen 
ein Spiegel vorgehalten wird, theils pſychologiſche Probleme 
mit ergreifender Wahrheit durchgeführt werden. Sie alle zeigen, 
daß er ein praftiicher Bühnendichter ift, und fünnen . 
Theater große Wirkung maden. 








Neform, Zeitfchrift des allgemeinen Bereins für vereinfachte deutiche 
Rechtſchreibung. Hrsg. von Ed. ohmeier. 7. Jahrg. Nr. 7. u. 8. 
Anb.: Matbilde Heuzeroth, das Goetheſtſt in Harlabad am 

15. ‘ui 1884. — Der deutfche Staat in Amerika. — %. Ludwig, 
böbmisch u. tichechifch. — Der uene Leuchtthurm an der Wefermüns 


hier — Die deuticdhe Preife jenjeits des Weltmeered. — Ber 
mijchtes, — Statlſtiſches. — Otto Wollermann, jur Ortho— 
graphiereform in Amerika. — Vereinsnadrichten. 


Kunſt. Tonkunſt. 


Krause, Karl Chrn. Friedr., die Wissenschaft von der Land- 
verschönerkunst. Aus «dem handschriftlichen Nachlasse 
des Verfassers herausg, von Dr. Paul Hohlfeld uw Dr, Aug. 
Wünsche. Leipzig, 189%. 0, Schulze. (VI, 68 5. 8.) cM 2. 


vo. d. T.: Krause, zur Kunstlehre. 3. Abth. 
Das vorftehende Schriften hat das eigenthümliche Schidjal | 
gehabt, daß es, obwohl im Jahre 1508 bereits verfaßt, nah | 


A. 


Eentralblatt. — 8. September. — 


1320 





25 Jahren als erjchienen angezeigt und nad) Verlauf weiterer 
50 Jahre erft gedrudt wurde. — Es befand fich in dem hand» 
Ichriftlichen Nachlaffe des durch feine äſthetiſch-philoſophiſchen 
Werke befannt gewordenen Karl Chriftian Friedrih Krauſe 
(f 1832) und verdankt feine Drudlegung den beiden Heraus- 
gebern Dr. Hohlfeld und Dr. Aug. Wünfche, welche diejelbe 
damit motivieren, daß eine Anzahl von Krauſe entwidelter Ge— 
danken jet ihre Verwirklichung gefunden haben, daß Straufe 
gewiflermaßen als Prophet feine Borausfagungen von der Ent- 
widelung des Bereinsfebens, von den Durchſtechungen der Land⸗ 
engen von Suez und (bald können wir jagen auch) Banama, von 
dem Aufichwung des Poſtweſens und die Idee eines Fernipred)- 
netzes heutzutage erfüllt jehen würde und daß auf ihn von 
Neuem als viel zu wenig gefannten und gewürbigten Denter 
bingewiejen werden müfje. — Der Inhalt des Büchleins zerfällt 
in drei Abſchnitte, deren erfter die Entwidelung des Begriffes 
der Landverſchönerkunſt wiſſenſchaftlich behandelt, deren zweiter 
den Beweggrund, Zweck und Nupen der Landverjchönerkunft 
erläutert und deren dritter den Gliedbau (Organismus) derſelben 
beipricht. Man begegnet darin in der That Gedanken, die, auf 
die Bervolllommnung der ganzen Erde und des menjchlichen 
Dafeins gerichtet, zum Heinen Theil wohl angeftrebt und erfüllt 
find, im Ganzen aber den unvolllommenen Beitverhältniffen 
ſchwärmeriſch vorauseilen und fromme Wünſche bleiben werden 
(m. vgl. den Schlußfag vom Erlöjchen des Krieges). — Der 
Berf. zieht nicht nur Alles, was unfere Umgebung innerhalb 
und außerhalb der Wohnung ausmacht, fondern auch unfere 
moralifchen Beziehungen zur Gottheit, die Einwirkung auf 
Naturproceffe (Regelung der Niederichläge, der Blitzſchläge ıc.), 
Sanitätöverhältniffe ze, in das Bereich der Landverſchönerkunſt, 
als einer Univerjaltunft. Er geht darin entſchieden zu weit, 
ebenfo in feinem befannten Beftreben, als Erſatz für Fremd— 
worte, neue deutjche Wortbifdungen einzuführen. Als Beiipiele 
hiervon, wie fie uns bei dem Leſen des Schriftchens zahlreich 
entgegeutreten und fremdartig berühren, feien angeführt die Aus: 
drüde: Dafeinheit, Richtheit, überfraftend (imponierend), Eigen- 
lebſchöne, bejahig und verneinig, indurch, Verſchönerſal, Satzheit, 
großig, Bereinheit, Gottvereinleben (Religion) u. a, m. 

Nah unferem Dafürhalten ift der Drud des fonft leſens— 
werthen Schriftchens nur in fofern gerechtfertigt, als er zur 
vollſtändigen Beurtheilung Kraufe's als philoſophiſchen Schrift- 
ſtellers dient; ein praktischer Nugen für Architekten, Landjchafts- 
gärtner, Beographen u. A. dürfte ſich faum daraus erzielen 
laſſen. A. G. 


1) Abriss der skandinavischen Musik. 
heim. (28 8. Roy. 8.) c#H 0, 50, 


2) Waxel, Dr. Platon v., Abriss der Geschichte der portu- 
giesischen Musik. Nach dem französischen Manuseripte in 
das leutsche übertragen von Clara Reissmann. Berlin, 1882. 
Oppenheim. (61 8. Roy. 8.) c#H 1, 20, 


Da beide dieſe mufifhiftorifchen Skizzen urfprünglich für 
den Ergänzungsband des Mendel-Reißmanm'ſchen mufitalischen 
Converſationslexikons gefchrieben find, läßt fich der bei jelb- 
ftändigen Monographien übliche kritiiche Maßftab auf die Form 
derjelben wohl nicht anwenden. Die frage aber, ob es über: 
haupt gerathen iſt, derartige mit nadten Daten und Namens- 
verzeichniffen in der Regel überladene Artikel unverändert zum 
Ubdrud zu bringen, wird im gegebenen Falle durch den Mangel 
an jelbftändigen Schriften über die Geſchichte der ſtandinaviſchen 
ſowie der portugiefiihen Mufit jo ziemlich gegenftandslos. Der 
Kunftfreund, der fich über das Mufiktreiben der genannten 


Berlin, 1563. ÖOppen- 


' Bölfer näher unterrichten will und das große 13bändige Lerikon 


ſelbſt nicht zur Hand hat, wird in den vorliegenden Brofchüren 
jedenfalls des Neuen und Jnterefjanten genug finden, wenn er 
auch eine etwas überfichtlichere &ruppierung und kritiſchere Sich- 


1321 


tung des mit großem Fleiße zufammengetragenen hiftorifchen 
Materiales wünjchen dürfte; der nothwendigen Ergänzung des 
Gebotenen durch Nachſchlagen von näheren biographijchen Doten 
bei hervorragenden Namen iſt er natürlich nicht enthoben. Dem 
anonymen Abriß der Gejchichte der ſtandinaviſchen Muſik ver- 
leiht die Berüdfichtigung des durch Notenbeifpiele illuftrierten 
voltsthümlichen Elementes ein befonderes Intereſſe; die be— 
deutend umfangreihere Schrift über die Muſik Portugals ba: 
gegen, welche wir dem Fleiße eines ruffiihen Amateurs 
Dr. Platon von Warel verdanken, läßt zwar das rein mufifa- 
liſche Moment noch mehr in den Hintergrund treten, gewährt 
aber um fo interefjantere culturhiftorifche Einblide in die Ver⸗ 
gangenheit diejes auch in Bezug auf die Kunſt ziemlich entlegenen 
Landes. 0.H. 


Vermiſchtes. 
Univerfitätsfhriften. 

Berlin (Feſtſchrift zum 50jähr. Stiftungsfeit der Univerfität 
Zürich), Heine, Dernburg, Gntwidelung u. Begriff des juriſtiſchen 
Befiges des römifchen Rechts. (VII, 170 ©, 8.) (Im Buchhandel: 
Halle a /S., Buchh. d. Maifenbaufes. c# 1, 20.) 

Dorpat (Anauguraldiif.), Jobs. v. Keußler, zur Geſchichte und 
Kritik des bänerlicen Gemeindebeſitzes in Rußland. 2. Th. 1. Hälfte. 
(V1,338 ©. 8.) — Herm. Guleke, Deutſchlands innere Kirchenpolitik 
von 1105 bis 1111. (120 ©. 8.) — Herm. Struve, über den 
Einfluß der Diffraction an Kernröbren auf Lichtſcheiben. (104 S. 
Roy. 4.) — Ludw. Struve, Nefultate aus den in Pulkowa angeitellten 
BVergleichungen von Prochon mit benachbarten Sternen, (II, 48 ©, 
Roy. 4.) — Nic. Schuppe, Beiträge zur Chemie des Holzgewebes. 
(39 ©. 8.) — Mer. Boebl, über das Bortommen u. die Bildung 
des Peptons außerhalb Des Berbanungsapparates u, über die Müd: 
wandiung des Peptons in Eiweiß. (IV, 108 S. 8.) — Theod. 
Wilm, zur Chemie der Platinmetalle, (95, 8.) — Osc. Basiner, 
de bello eivili Caesariano, Quaesliones Caesarianae. P. 1. (77 8. 
8.) — Ariedr. Knauer, über die Betonung der Gompofita mit 
a frivativum im Sanskrit. (68 ©. 8.) 

Greifswald (Inauguraldiff.), Paul Blod, zur Kritik des Petrus 
de Ebula, 2. Tb. (56 ©. 8.) (Der 1. Ib. erſchien bei Vincent 


in Prenzlau. c# 1.) 

alle» Wittenberg (Habilitationsfhrift), 8. Schoenlein, über 
das Verhalten der Wärmeentwidelung in Zetanis verjchiedener Meise 
frequeuz. (48 ©. 8., 2 Taf. Kl. Fol.) 

(Inauguraldifl.), Garl Dorn, Über die operative Behandlung 
der Echinococcen der Bauchhöble. (35 S. 8.) — Herm. Kipau, 
ber cirenläre Darmrefection. Unter Mittbeilung eines bezüglichen 
Falles. 32 ©. 8.) — Rob. Mennide, vergleichende Berfuche 
über die Wirkſamkeit verfchiedener Aconitinpräparate, (34 ©. 8.) 
— Wladiſt. Panecki, Beitrag zur Impftuberculoſe. (33 S. 8.) — 
Alwin Pinkert, ein Fall von Synoſtoſe ſammtlicher Gelenke beider 
unteren Extremitäten, Wefentliche Beſſerung durch mehrfache overas 
tive Eingriffe. (26 ©. 8.) 


Deutſche Rundſchau. Herauog. von Jul. Rodenberg. 9. Jahrg. 
12. Heft. 


Inh.: Adalb. Meinhard, Fran Antje. — R. Pifchel, die 
SHeimath der Zigenner. — Lady Blennerbaffett, Arau von Staül 
u. ihre Beziehungen zu Deutfchland, — G. Hirfchreld, ein Ans 
flug in den Norden Kleinafiens. 3. — Fürft Bismard n. die Liberalen. 
— 6. Mever, Anfänge der MetallsGultur. Studie. — Thomas 
Jez, Die Montenegrinerin. Deutih von Zul, Meixner. — Ein 
Amerikaner über das neue Deutſchland. — Politiſche Rundſchau. — 
Guſt. Hirfchfeld, die Sammlung Sabonroff. — Kruſe's „Alexei”, 
— M. Philivpion, anfpi Jahre beigifcher Literaturgeſchichte. — 
Kiterarifche Notizen. — Bibllographie. 


Allgem. MilitäreZeitung. Red.: Zernin. 58. Jabra. Nr. 64—65. 

Inh.: Die zuge der Artillerie bei der Beichiehung von 
Nlexandrien. — Die Manöversstritif, (Schl.) — Betrachtungen über 
die höhere Truppenführung in der Schlacht von Vionville- Wars la 
Tour. — ur Arage über die Anwendung des Feuers in der Offen: 
five der Infanterie. — Verſchiedenes. — Nachrichten zc, 


Gaea. Red.: 9. 3. Klein. 19. Jahrg. 9 Heft. 
Inh.: Pb. Müller, Ueberfhwenmungen, — Die Natur des 
Magnetismus. — Eine neue Hypothefe Über die Urſache des Erd— 


— 1883, M 37, — Literarifhes Centralblatt — 8. September. — 


1322 


magnetiämnd, der Aufteleftricität und der Entitehung der Gewitter. 
— Herm. & Klein, der Planet Saturn. — Heinr. Bater, das 
Klima der Eiszeit. — Die Anwendbarkeit der modernen Photographie 
auf Neifen. — Aitronomifcher Kalender für den Monat Januar 1884. 
— Neue naturwiſſenſchaftliche Beobachtungen und Entdefungen. — 
Vermiſchte Nachrichten. — Literatur. . 








Sirius. Zeitfihrift f. yopuläre Aitronomie. Hrög.v. Herm.3.Rlein. 
hr De ftronomie. Hrög.v. Herm. 3. Klein 


Zub: P. Angelo Sechi. — Die Bewequng der Kometen im 
widerttehenden Mittel. — v. Schafbäutl, Erima zur Gier 
ſchichte des Frauuhofer'ſchen Flinte u. Kronglafes in Münden. (Sch!) 
— Spertroffopifhe Durdmufterung des nordlihen Sternenbimmels. 
— N. v. Konfolv, ein neuer Neverfionsfpectralapparat,. — 
Ginige Ericheinungen am Schweife des großen Kometen 1882. — 
Beobachtungen der Saturnellinge. — Sonnenflede. — Die Eigen- 
bewegung des Sirius. "as * Spiegelteleſtop. — 
Stellung der Jupitermonde im November 1883. — Planetenftellung 
im November 1883. 


Weſtermann's illuftr. ar Monatöhefte. Hrög. von Ar. Spiels 
hagen. 27. Jahrg. eptember.* 

Inh.: H. Korm, Der fahrende Gefelle. 3. (Schl) — Karl 
v. Rofen, Claude Lorrain. Ein Studie. — C. 5. Bitter, vers 
gejfene Opern. I. — Ludw. Pietfch, Algier, die Stadt. — Albert 
v, Brunn, über das Blut. — A. Woldt, die Steinfculpturen von 
Santa Lucia de Gopamalguepa. — Hans Hoffmann, Photiniffa. 
— Karl Julius Schröer, An der Puramide des Ceſtius. Erinnerung 
an Auguſt v. Goethe. — Rich. Mittag, die Hugiene - Nusftellung. 
— Piterarifhe Mittbeilungen ꝛc. 


Vom Feld zum Meer. Spemann's illuftr. Zeitſchrift für das deutjche 
Haus. Hed.: Joſ. Kürfhner. 1883. Ottober. 1. Heft, 
Inh.e: Karl Bartſch, Der verlorene Brautring. — Em. Seibel, 
Roland's Horn. — Joh. Scherr, das Landsknechtsleben. — J. B. 
Mever, die Nothlüge. — Rob. Bevſchlag, Nadı der Taufe. — 
d N. Ritter v. Nupbaum, über Slutverlufe. — Karl Gehrts, 
nomen beim Nachtiſch. — Viet. Blüthgen, Poirethouſe. — Anton 
v. Ruthner, Aus dem —— — Jak. v. Fallke, zur 
Aeſthetik des Diamanten. — Richard Leander, Gegenüber. — F. 
Heint. Geffcken, die engli(ie Landwirtbichaft. — F. Kav. Seidl, 
Sommerabend, — W. Ühland, ein Gang durch eine deutſche 
Bisfuitfabri. — glas v, Enderes, Aus den Leben. — „Im 
Goncert”, Kied von Carmen Sylva, componiert von RB. Gemmieb. 
— Der Sammler x. 





Revue critique. Nr, 35. 

Sommaire: James Darmesiteler, ötudes iraniennes, - Dürr, les voynges 
de l’empereur Hadrien, — D’Espinay, In lögende des comies d’Anjou. 
— Cheruel, histoire de France sous le ministöre de Mazarin, Il ei Ill, 
— Thöses de M. Etienne. — Chronique. 


Die Erenzboten. Ned.: Johannes Grunow. 42. Jahrg. Nr. 36. 
Inh.: Graf Ghambord F, — Frantkreich. Annam u. China — Die Vorrettte der 
Difigiere im Staate ı1, in der Geſellſchaft. — Klerne Goerhlana. Zum 28. Auguſi. 
— U. Mojenberg, Me Wusftellung in Sinſterdam u. Das Projet einer Yleite 
ausftellung in Berlin, ,‚ Tb, @nederg, Arip Meuter’s anebuch. — 

Aug. Niemann, Die @rafen von Altenichwerbt, (Foriſ. — Notiz. 


24, Bd. Nr. 35. 


Die Gegenwart. Hrsg. von Theophil Zolling. 

Inh.: Deputarus, Die Bolltik in den Ferien. — Diiw Jadarias, zur Be 

ſchichte des Gommunismus, — Gpnard v, Hartmann's „Riligiom des Weıftes*. 

Seiprocen von Job, Bolfelt, — Zr. Zollıng, Nadıträge zu Heinrich 

v. Aleiſt's Leben. Rebſt fechsschn Briefen u. anderem ungedrudten Material, 

& _ Wanderung durch Ischla, Win Stimmungebild von Aichard Boß. — 
rigen, 


— f. literar. Unterhaltung. Hrog. von R. v. Gottſchall. 
r. 35, 
Int: Meinhard Mofen, diber Blhnengewobnbeiten, — Karl Schröder, ger 
manıftiidre Echriften. — Rud. v. Gottſchalt, neue Dramen. (Beſchl. — 
4, Bulgbarn, bie deutſche Schule im Webergange vom Mittelalter zur Rew- 
zeit. — Detat Miede, neue Erzählungen. — Wer. Jung, ein neute Epos. 
— Feuilleien. — Bibliogranbie. 


Europa. Red. von H. Kleinfteuber. Nr! 35. 
Inh.: Beorg Kern, über das Raturgefühl. % — Win Barnum des Alteribumd, 
E u - Ant. Nagele, Thier⸗Hochzelten. — Wie Mozart arbeitete, — 


Wiſſenſchaftl. Beilage der Leipziger Zeitung. Nr. 68 u. 60. 
Inb.: Codex Jiplomaticus Saxonine regiae, beipr. von Serm. Anothe. — 
Meinboid Behhein, Martin Lutder. — Bull. Portig, uniere moderne 
Archliettur. (Bil) — Büherbeiprehungen. 


Algen. Zeitung. Beilage. Nr. 230-236. 
Inh: Deutidre Antbropologen-Verlanmlung. IA. — B. Wuiden, awei teuibe 


Er Adlerinnen. — Die Aunfibemegung in Ungaru. 2. (Schl.) — Dbrenoridt 
va togrerguenidh.— Aonrad moi’ Unions- Denkmal der Prälyger Proteitanten. 


1323 





— 1883, M 37. — Literarifhes Centralblatt. — 8. September. — 


1324 





— Bine Ertefe, 1641. — D. Arbr. u, Ardenne, Stolvoll. — Isla. — Die 
Aorihungsreile der Adamertaniſchen Golonfations-@etellidaft u Beipui 
@eorg Ebers, Theodor Braf’s Entdedwng antifer Gewandſteffe. — Siu ien- 
Hätter Er Mrien u. Ariaul. — #. v. Hellwald, Leben u. Yieben in Mom. 
— 6. ®laljer, eine; — HMocheit Südarabien. — Das Juſtitut für intet · 
—— Rett. — Ar. Pecht, Die münchenet internationale Aunftausftels 
lung. 10. 


ufrirte Zeitung. Red.: Franz Metſch. Nr. 2096, (81. Band.) 
2 Inb.: Die Belagerung Wiens durch Die Türken im Jabr 16%. — Zodtenihau. — 
Tas neue Rathaus in Wien, — Lie hg en Austellung zum Gedaͤchtulß 
der Belagerung Wiens 1689. — Vreſſe u. Buchbandel. — Simmelseribeinungen. 
— Div Jachartas, Entwidelungegeidicte des Aluhkrebiee, — Bolstedy 2. 
Mırbeilungen, 


Ueber Land und Meer. 50. Bd, 25. Jahrg. Nr, 48. 


Inb.: @, v. Dindiage, Das Gomtefld. (hl) — Ar. —— Toren aus 
der Beielljhalt. — 9. Noderid, Dentiprücde. —S. Ornels, 8 Aeiſe des 
Prinzen Arledrih Karl von Yreuben nad Dem Orient, Jobe, 
van Demwall, Der Kommandant, (Foriſ.) — Är. Kan, Betel. Der erſte 
Srazlergang. (Gedicht. — D. Gronen, ein engliſches Gavallerieiriel. — Rot 
blättern. — Kop. v, Spdom, Zuhtter für Die Aramcı. 8 — Barid, die Infel 
Jechla bei Nearel. — Ahrenanus, Im Autratt zu Wiesbaden, — DO. Henne 
am Ahrwn, Aus der jchmeizerliden Zandesausheiläng in And. — Ar. v. Bü» 
low, Surfiehungsgrund von " Beutichen Hedensarten. — Jüuftrationen. 














Eonntags-Blatt. Red.: U. PBpillipe. Nr. 35, 
Inb.: Geotg Hartwig, Aarbenipiele des Lebens, (Korti,) — Th. Juftus, In 
der ech. (Sl. } - gofe Blätter. — Zuuſtrotlonen. 
Gartenlaube. Nr. 35. 
Inb,: Ar. Friledrich, Meber Hlirpen. (Fortſ. — R. Büttner, bie Pflangen ⸗ 
(dnwanterung in Rerddeuſchland. — A. Yanımere, Au der Volle Kaffte ſchenle. 


— Schweizer Alpenelub auf der Aueſtellung in Zurich. — Ute Srach- 
Fe Abntaniend Meilen durch ten grohen Heften ber Vereinigten Staaten, 
3 — fr Hoifmann, Feſtlſed zur Sedunfeler. — Ar. Heilbig, Dr, Martin 
Lutber im „Bären“ zu Iena, 


Die ‚Heimat. Hrög.: Ludw, Angengruber, Red.: : Iof. Rank, 
8. Jahrg. Rr. 49, (2. BD.) 


Int.: Mor. Lindemann, Das Rilhermäddhen ven Genna. — Gplgramme, 
1. Bon Ar. v. Strobb ab, 1. Bon Gunther Walling. — He. Saı- 
torn, Tirlomaten in der Sommerfriide. (Boris — 3. Rareit 
reidyiiche Erfindungen in der efeftrijhen Seleuchtung. — Die Bice Sröfibenten 
der internationalen eleftriiden Auefckung in Ben. — Rudolf 
Dionate Juli, Auguſt * — in der Bedrängnip Aliens während ber 
— 5 1653. dort.) — Railerpanillon a e Hotunde zur inter 
ih aler Be eieftr Zr Ausfchung in Wien — 3. v. Thümen, Far-West, 
— Aus aller Wei 


Da eim. Hr. von R. König u. Ib. 9. Pantenins, 19, Jahrg. 
r. 48. 


Inh: @ @reiner, Mein —— a es nidıt, (aaa) — Morip 
Keihenbad, Die Prinzel >) — Kermm, Bogt, der Tag won 
Exdan, Mit zwei Plänen von "San n. Bafjimıle. — Ein glüdiidher Fang. 
Grinnerung a. d. 3. 1870, — Mb. Rosenberg, der Sturm auf Die Spicheret 
Höhen w, Lie Uebergabe der Falerlihen Garde. Zu den Wilvern: Sturm auf 
zen Spicherge Berg von Anton v, Berner u, Webergabe von Weg an Prinz 
Zriedrich Karl von Preußen von Aunrad Areuberg. — Germ. Aerichke, Leufnani 
v. Suabmentrint’s Ariegsabentener, Sumorenfe, — Bedor v. Abppen, Ter and 
wehrmann von Metz. (Gedicht. 


Inh. der Beilagen: Das Lutberfet zu Erfurt, 








Nügem, Zeitung, des des „guentpumd. Hrög. von 8. Phllippfon. 
7. Jahrg. 
Si Moiet — ũber Voltewirthichaft. — Die Eidesapnahme, 1. — Zur 
Arage der Golrnifahen. — — Beitungsnaätigien. — Feuilleton, 


Hrog. von M. Rahmen. 12. Jahrg. 








Jüdisches Riteraturblatt. 
Nr. 34. 


. ie Straf über Rehling. — I, Sepr, das Iortan-anal- Project 
die Wülte von Jeticew. — Die jürlide VBendiferung auf &t. Zlwaras, 
_ u “aflel, "Ehplot. Sl.) — Viteramrberihte, 


Ausführlidere Kritiken 
erſchlenen über : 


Aifhulos' Agamemnon, erflärt von Schneidewiu und Henje. 
(Bedlein: R. Jahrb. f. Philol. u. Päd, CXXVIL 7.) 
Codex diplomatieus Saxoniae regiae. 2, Hauptth., Bd. 12, (Knothe: 


Wiſſ. Beil. d. * Itg . 68.) 
barmesteter, cdlu iraniennes. T, 1. (Guyard: Revue 
erit. 35.) 


d'’Espinay, la lögende des eomtes d’Anjou. (Ebend.) 

v. Hartmann: Religion des Geiſtes. (Bolfelt: Gegenw. Nr, 35.) 

Mahrenbolg, Moliere's Leben u. Werke, (Humbert: N, Jahrb. 
f. Pbilol. u. Päd. CXXVIN, 7.) 

Meyer, Lehrbuch des deutjchen ——— Th. 1. (Biertels 
iſcht. ſ. Bolkewirthſch. ꝛc. XX, 4. II.) 

Otto, Bibelſtudien f. die gebildete Gemeinde, 


Erklarung des 
ag Pauli an die Römer, (Schweizer: 


Proteſt. Kirchenztg. 


die unldobarten 


Delzelt:Rewin, Probleme. 


ve 
(v. Giäydi: BVierteljichr. ar will. Philoſ. V 

Pohl, Joferb Haydn. (Spitta: — * 

v. Poſchinger, —— im Bundestage 1851 —1659. (Blerteljſchr. 
f. Bolkswirthſch. ac. XX, 3. IL) 


— Te la vita e gli serilüi di Niecolo Machiavelli ece. 
(Eb 
wet. die griechiſchen zn. im Latein. (Saalfeld: N. Jahrb. 


bilof. u. Pad, CXXV 
bänerliche, in Deutjchlan. ®p. 1, Bierteljſcht. f. 


Bolkowirthſch. ꝛc. XX, 3, II.) 


ggben 
3.) 


Zuftände, 2. 


Bom 25, Auguft His 1. Septbr, find nadfichende 
nen erfhienene Werke 


auf unlerem Medacionsburenu eingellefert worden: 


ro. — Elementarbuch. 1. Ib. Gotha, F. A. Pertbes. 


3 die 
bütung. 
(21 ©. 8.) 

Blod, zur Kritit des Petrus de Ebulo. 
(56 ©. 8 8.) Mi 

v. Bord, die Bechitverhältnif e der Beſiher der Graffhaft Haag 
bis zur Erlangung der Reichs ndichaft jeit , nach ungedructen 
Kaijerurkunden, Innebruck, Rauch. (62 ©. 8.) 

Budde, die biblifche Irgefhläte (Sen. 1—12, 5) unterfucht. Gießen, 
Rider. 8) Al 

samt Beiträge su Kenntnin des Hautgewebes der Gacteen, 

Halle a / S., Tauſch & Große, (8.) oA 1. en 
uls 


Ciceronis Calo major sive de senectute dialogus. 
—* * Ley. Halle a S., Buchh. d. Waiſenhauſes. (KL. 8.) 

Cicero's Reden Sergins Catilina. Für den Schul— 

Gotha, F. A. Perthes. (8. 


De Al. eine — * für Numänten, Leipzig, Breitkopf & Härtel. 


(Roy HM 2 
—— rg u. feine Bedentung für Hygiene u, Rettungs: 


großen Bolkstrankheiten fonit und jetzt und deren Ber 
Prag, Verein 4. Verbreitung gemeinmüß. Kenntuiſſe. 


Prenzlau, Bincent, 


gegen X. 
ann erflärt von Hachtma un. 


wejen erlin, Springer. (Gr. 8.) cH 0, 80, 
Fränkel, eis 
fammerbezirk Leipzig. 

—— pre 
(Roy. 8.) 2 

Guthe, Fragmente einer Lederhaudſchrift, enthaltend Mofe's legte 
8) et die Rinder Jjrael, geprüft ze. Leipzig, Breitkopf & Härtel. 

Hand's —8 — ME 3, Aufl. Neu bearb, von Schmitt. 
Jena, Goitenoble. (9.) 

Hauéhalter, die Sprach — ʒwiſchen Mittel⸗ und Niederdeut 
von Hedemũnden an der Werra bis Staßfurt an der Bode. Halle a/ 
Zaufh & Große. (8) A 1, 20, 

Hirtſch, — der deutfchen Literatur von ihren Anfingen 
bis auf d Lief. 1, 1884. Ariedric. 

8) AM, 

Horatius' Dden u. Epoden, Für den Schulgebrauch erflärt von 
Rofenberg. Gotha, F. U. Perthes. (8.) cM 2, 25. 

Jäger & Belsner, die ie ee) der —— und Parkanlagen. 
2. Aufl, Weimar, 1894. igt. (8.) 10. 

—— deutſche. — im etserJutigamt, Jahrg. 1. 
Berlin, Puttlammer & Müplbreht. (Roy. 8.) 

Er br die Behandlung der Uräimie. 
(8. 


brtseinrichtungen für die Fabrifarbeiter im Handels» 
Ebend. 
ed Wörterbuch. 


(8.) c# 0, 30. 
11, Lief. Berlin, Enslin. 


e neuefte Zeit, Leipzig, 


— Bergmann. 


— Penſions⸗Inſtitute für die Beamten u. deren Wittwen 
und Waifen bei den ſechs bare Eifenbabngejellichaften xx. 
* gend: Berlin, Puttlammer & Müblbredt. (Br. 8.) 


Mündel, eg und Infchriften im Elſaß. Straßburg iE., 
Schmidt. (8) AM 0, 80. 
Dtfrid's Evangellenbuch. Hreg. von * 2. Th. Gloſſar. 
1. Lief. Freiburg B. Mohr. (8.) 3. 
v. Reuner, Jobann Andreas von — Biographiſche Skizze. 
Wien, v. Waideim. Imp. 8.) 
Rohrbacher's Unlverſalgeſchichte der talholiſchen Kirche. 23. Bo. 
| re —— von Andpfler. Münfter, Theißing. 
48 


1325 





— 1883. 37, — Literarifhes ECentralblatt — s. September. — 


1326 





Sallusti Crispi de bello Jnguribino liber. 
———— von Schmalz. Gotha, F. A. Perthes. ($.) 


Sterne, Sommerblumen. Lief, 3-6. Leipzig, Freytag. (Kl. 8.) 

a . 

v. Thüngen, das Rebhuhn, deffen Naturgefchichte, Jagd und Hege. 

2. Aufl. Weimar, 1884. * (21.8, KT 

Xenopbon’s Nnabafis. 
banfen, 
(8.) 


’ 





Widtigere Werke der ausländifhen Literatur. 
Franzöſiſche. 


Armandi, histoire des elöphants dans les guerres et les fätes 
des peuples anciens jusqu’ä lintroduction des armes ä feu. 
(vi, 304 p. Gr. 8.) Limoges, Ardant et Cie, 

Bonde, etude sur linfantieide, l'exposition et la condition des 
enfants expos‘s, en droit romain; de la condition eivile des 
enfants abandonnes et des orphelins recueillis par la charite 
privee ou par la charit@ publique, et du projet de loi sur la 
protection des enfants abandonnes, delaisses ou maltrailes, en 
droit francais. (202 p. 8.) Paris, Derenne, 

Bonne, de l'inalienabilite du fonds dotal, en droit romain ei en 
droit frangais. (262 p. 8.) Möme maison. 

Legendre, des prejuges populaires dans les maladies de l'en- 
fanee et en partieulier dans le morvan. (78 p. 8.) Paris, Germer 
Bailliöre et Ce, 

Mariotti, du droit des gens en temps de guerre, 
Paris, Baudoin et Ci®, Fr. 2, 50 


Revillout, cours de langue demotique et de droit &gyplien, 
legons professces a l’ccole du Louvre. (59 p. 8.) Paris, Leroux, 
Rohault de Fleury, la messe, etudes archeologiques sur ses 
monuments. Continne par son fils. T. 1. (leonographie de la 
messe; autels.) (IV, 252 p. à 2 col. et 80 planches et portrait, 4.) 
Paris, Morel et Cie. 
L’ouvrage formera 3 volumes illnstres d'un grand nombre de 
figures el de plus de 250 planches gravies ä l’eauforte, el 
eoütera fr. 250. 


(199 p. 18.) 





ür den Schulgebrauch erfärt von | 
2. Dunn. Buh IN—V. Gotha, F. A. Pertbes. 





Für den Sculs | Libro dei Selte Savüi di Roma, (40 p. 8,) Firenze, tip. dell'arte 


della stampa. L. 2, 

Mutti, saggio sulla legge dubia, e confronto del sistema ligoriano 
col rosminiano, (64 p. 8.) Voghera, tip. Galli. L. 2. 

Pepe, memorie storiche della eittä di Castrovillari. (424 p. 16,) 
Castrovillari, 1880, tip, del Calabrese. L. 5. " 

Puglia, prolegomeni allo studio del diritto repressivo. (106 p. 
8.) Torino, frat. Bocca. L. 2, 50. 

Riecardi, saggio di un ceatalogo bibliografico antropologico 
italiano, ece. (176 p. 8.) Modena, tip. Vincenzi e Nip. L. 2,50. 


; Zenonis, episcopi veronensis, sermones, elec. Recensuil, commen- 





Roland, les medeeins et la loi du 19 ventöse an XI, elude | 


historique et juridique sur l’organisalion de la profession me- 


dicale et sur ses conditions d’exereise. (95 p. 8.) Paris, Rousseau. | 


Engliſche. 


Owen, essays on the condrio-hypophysieal traet and on Ihe 
aspeels of the — in verlebrale aud invertebrate animals. 
(48 p. 8.) London, Taylor & F. 8. 2, 6. 


Stewart, nether Lochaber: tbe natural history, legends, and 


folk-lore of the West Highlands. (424 p. 8.) Edinburgh, Peterson. | 


Italieniſche. 


Alessio, sag-io sul sistema tribulario in HHalia, e suoi elletti 
economiei e »ociali. Parte I: Le basi ceonomiche del sistema 
tributario. Vol. I: Le imposte diretto. (VIII, 384 p. 8.) Torino, 
frat. Bocca, L. 6, 

Archivio Veneto: pubblicazione periodica; nuova serie, tomo XXV, 
parte I (fase. 49). (VII, 264 p. 8.) Venezia, tip. del Commereio. 

Cavagnari, corso moderne di Alosofia del diritto, Vol, I, (XV, 
478 p. 8.) Padova, tip. Prosperini. L. 8. 

Chiappelii, le ecelesiazuse di Aristofane e la repubbliea di Pla- 
tone: studio. Torino, 1882, Loescher. L. 3. 

Ferri, socialismo e eriminalilä: appunti. (226 p. 8.) Torino, frat, 
Bocea, L. 3. 

Biblioteca antropologico-giuridica, serie II, vol. 11. 


tario nolisque illustravit Giuliari, ec. (CXLIV, 359 p. 4.) 
Veronae, ex typ. Colombari. L. 22, 


 — — - r —— 


Antiquarifche Kataloge. 


(Mitgetbeilt von Airhboff u. WBiganb in Beirsia.) 
— Antiq. in Baſel. Nr. 72, Orientalia; claſſ. Philos 


ogie. 
St. Desk. Iſ., in Aranffurt aM, Nr. 59, Geſchichte. 
Anctionen. 


(Mitgeibeilt vom Denfelben,) 


17. September in Münden (Ib. Adermann): Bibliothet des Gav, 
Garlo Morbio in Mailand. 
12. September in Berlin (A. Weyl): Numismat. Bibliothek. 


Nachrichten. 

Der ord. Brofeffor Dr. Waldeyer an der Iniverfität Straf 
burg i/@. iſt zum ord. Profefjor im der medicinifhen Aacultät zu 
Berlin ernaunt worden. 

Der Privatdorent Dr. Georg v. Gizudi in der philoſophiſchen 
Facultät au Berlin wurde zum a. ord. Profeſſor in derfelben Facultät 
ernannt, der Meferendar Dr. jur, Seinr. Erman in Berlin als 
e an Profefior des römifchen Rechts an Die Akademie zu Kaufanne 
erufen, 

Der Director des Nealgumnafiums zu Dortmund, Dr. Heinr. 
Börner, iſt im gleicher Figenichaft an Das Realgymnaſium zu 
Giberfeld berufen, der Director des Gumnaflums zu Detmold, 
Dr. Thiele, zum Director des Gymnafiums zu Ratibor, ber 
Oberlehrer an der Ritterafademie zu Brandenburg a/d., Dr. Klein, 
zum Director des Gummafiums zu Eberswalde ernannt worden. 

Die ord,. Lehrer Dr. Shmidt u. Neumann am Gummafium 
u Landsberg a/®., Düfer am Gymnaſium Joferbinum zu 
Bitpespeim und Dr. Shmik am Progumnafium zu Enskirchen 
wurden zu Oberlehrern an denfelben Anitalten befördert. 


Dem ord. Profeffor an der Univerfität Bonn, Geh. Medicinals 
rath Dr. Guſt. Veit, iſt der Charakter ala Geh. Dber-Medicinalrath, 
den Provinzial-Schulrätben H. H. Guft. Spieker in Hannover n. 


' Dr. Anton Göbel in Magdeburg der Gharakter als Geh. Regies 


rungsrätben verliehen worden. 


Am 16. Auguſt + in Paris der Mitinhaber der Buchhandlung 
Hachette & Go., Louis Breton, 66 Jahre alt. 

Am 18. Anguft + in Paderborn der Buchhändler Ferd. Schöningh 
im 68. Lebensjahre. 

Am 22. Auguft + in ‚Heidelberg der Profeffor der Mineralogie 
an der Imiverfität dafelbit, Dr. 3. Reinh. Blum, im 81. Lebens: 
jabre. 

Am 31. August + in Pormont der Nomandichter Chrift. Bernb. 
Lewin Schüding, 69 Jahre alt. 


1327 


— 1883, 37, — Literarifhes TCentralblatt — 8. September. — 


1328 





fiterarifhe Anzeigen. 


Im Verlage der J. G. Cotta’schen Buchhandlung in Stutt- | 
jede solide Buchhandlung ; 


gart erschien soeben und ist durch 


es In- und Auslandes zu bezishen: [208 


Wagner-Lexikon. 


Hauptbegriffe der Kunst- u. Weltanschauung 
Richard Wagner’s 


in wörtlichen Auführungen aus seinen Schriften 
zusammengestellt von 


Carl Fr. Glasenapp und Heinrich v. Stein. 
Lez.-Octav. X und 984 Seiten. 
Preis: brosch. -# 15, —; eleg. in Hlbfrz. geb. H 18, —. 


‚„Drama*, „Kunstwerk“, „Musik“ haben in dem Gedanken- 
kreise Wagner's einen Sinn erhalten, dessen Bedeutsamkeit 
man beachten muss, um seine Vorschläge und Entwürfe auf 
künstlerischem Gebiete würdigen zu können; wer jene Worte 
wieder mit vollem Nachdruck gebrauchte und für den vollen 
ö Ernst dieser Erscheinuugen eintrat. darf nicht wie der Tages- 
Schriftsteller gelesen werden, sondern will aus sich selbst 
ergründet und hierdurch verstanden sein, Das „Wagner-Lexikon* 
giebt eine Zusammenstellung der zahlreichen, in Wagners 
Schriften mit besonderem Nachdruck und als Subject eines 
eigenen ‚Gedankens angewandten, Worte und Begriffe, indem 
es die Erläuterung dieser Begriffe aus den Schriften selbst in 
ausführlichen Citaten beifügt. Dasselbe soll sowohl zum Nach- 
schlagen benutzt, als auch selbstständig wie eine Original- 
schrift Wagner's gelesen werden können. Es soll den weiten 
eier der ideellen Antriebe deutlich machen, aus 
welchem die künstlerischen Bestrebungen des Meisters her- 
vorgingen und hierdurch auf eine Beleb 


N n > ung jener Antriebe in 
seinem Sinne bewirken. 


De 5% ne Zu en ne rennen sn net Re 


R. Gaertner’s Verlag, H. Heyfelder, Berlin SW. % 
A 
— 


III 


Soeben erschien: [216 
— Michaölis, C. Th. Lessing’s Minna von Barnhelin und ö 
Cervantes’ Don Qnijote. 44 8.8.4 1, —. g 
Früher eıschienen: # 
; Michaölis, ©. Th., Ueber Schiller’s Kallias. 1682.5 
AL—. 
Wagner, B. A., Zu Lessing’s spanischen Studien. $ 
) 1883. AM 1, —. G 
BRENNEN NENNEN NENNE 


V 


4 
9 


Neuer Verlag von Breitkopf & Härtel in Leipzig. 
Fragmente einer Lederhandschrift 


enthaltend 


Mose’s letzte Rede an die Kinder Israel 


mitgetheilt und geprüft 


von 
Lic. Hermann Guthe, 


Privaldocent in Leipzig. 
Mit einer autographierten Tafel. 
IV, 94 8. 8. Preis cH# 2, —., 


Die mitgetheilten Bruchstücke gehören einer Handschrift 
a0, die mindestens aus dem 8, Jahrhundert vor Chr. Geb. | 
stammen will und Stücke des 5. Buches Mose mit einer neuen | 
Form der zehn Gebote enthält. Sie wırde kürzlich aus Pa- 
lästina nach Deutschland gebracht, ist zum Theil von dem | 
Verfasser copiert und macht gegenwärtig in London srosses 
Aufsehen. Der Verfasser weist mit überzeugenden Gründen 
ihre Fälschung nach. 1217 | 





Neu erfhien: [215 


Die Entſchaͤdigung 


. „ [t 
unſchuldig erlittene Unterſuchungs⸗ 
und Strafhaft. 


Bericht der zehnten Kommiſſion des Reichstags. 
(V. Legislaturperiode, I. Seſſiou.) 
Mitgetheilt von 
Dr. Friedr. von Schwarze, B 
A. S. Beneralftaatsanwatt; Borfigender n. Beridsterflatter ber zehmten Aommifiion. 
(Der Ertrag der Schrift wird der Kaffe des Vereins zu Dreöden 
zur Fürforge für entlaifene Sträflinge äugewendet werden.) 
5 Bogen 2er. 8, Preis AH 1, 60, 


Bon der fünften Auflage des Commentars zum Straf: 
geſetzbuche für das Deutſche Heich deſſelben ee, in 


728 Lieferungen & S Bogen Lex. 8.5 cH 2, — fin 
die Lieferungen 15 ausgegeben. 


Leipzig, Ende Auguft 1583. 
Fues's Verlag (R. Reisland). 


Das neueste Work van 


KONRAD 
FERDINAND 


EYER. 


Julian 


Boufflers. 
Das Lelden eines Kindes, 


sowie einsneue Krzählung 
des Verfassers von „Klire“ 


CHUBIN 


Ü). Mal'occhio 


erscheinen soeben in 


Schorers Famllienhlatt. 
Auflage 75000. Viertel 

jährlich M. 1.60 oder in 

lielten zu 50 Pf. 


Durch allo Buchkand- 


lungen und Postämter zu 
besiehen. 





Zum Luther-Jubiläum ! 


1120 





Höhe. Gips. 

Cim, | AM 
21 
18 


Büste Luther's von Schadow 

Büste Luther’s von Hoidel 

Statuette Luther's v. Rietschel 
(Wormser Denkmal) 

Dieselbe Statuette 


In denselben Grössen u. Preisen die Büsten u. 
Statuetten Melanchthon’s. 

Luther - Medaillons von 9'/a, 7 u. 5 Ctm. Durchm. mit 
u. ohne Rahmen. 

Kataloge einer reichhaltigen Sammlung antiker ı. 
moderner Skulpturen gratis u. franco. 


&, Eichler, Plastische Kunstanstalt. 
Berlin, W., Behrenstrasse 27. 


21 
12 





Berantwortl. Nebarteur Prof. Dr. Harnde in Leipaig, Goetheſtraße Ar. 7, — Drut von W. Drugulin in Leipyio. 


Literariſches 


BEN 


Centralblatt 


für Deutſchland. 


Ur. 38) 


Herausgeber und verantworilicher Rebackent Prof. Dr. Fr. Zarnde. 


(1883. 


Derlegt von Eduard Ancenarius im —— 





Erſcheint jeden Sonnabend. 


— + 15, September. ⸗ 


Brei vierteljährlich A 7. 50. 


Cross, introduetory hints of Ihe english readers ol | ®erhard, Geſchichte u. Beſchtelbung der Mifflon unter | Siemens, bie Lage des Ghequewelens in Deutſchlaud. 


the old testament. ben Kolb in Ofinpien, 

Gutbe, Fragmente einer Vederbandichrift. 

Rolré Die Yebre Kant’s u. Der Uriprung der Bernunft, 

Hofinjfy, Über die Bedeutung der praft. Ideen Ser 
bart’s für Die allgemeine Weftvetif, 

Mommien, Gbronologie, 

Epistolae saeculi XIII e regestis pontiieum Noma- 


Grund u, Boden. 


Jahn, die Weltroinie ıc. 


Hermann, 


norum ele. Ed. Rodenber 
Scöffengericts, 


K- 
ori, biſtor. Stisgen aus Defterreich ⸗ Unzarn. 
Friedrich Frey · Hetoſe. 


?orens v. Liburnau, die geolog. Berbältniffe von 
Wenghöffer, die wichtigsten Boridhungereiultare ze. 


‚Schraut, die Drganifatien des Arebits, 


Erhrem des Surers Summen aus dem Zweiſtroͤmeland, 
überf, von Made. 

Der Tod des Huſein ben Ali etc. Meberi.v, Büftenfeld, 

Kleinschmidt, deli ueili salurarıım seriptoris etc, 

Antoine, apergu sur la lillirature frangalse etc. 


Milinomili, element.-iontb, Geometrie ber Hegelichnitte. Areumond, Iongleurs und Meneftreis. 
Manz, Üiver die Augen der Freiburger Scutjugend. 
über die Entwidelung Des altpeutihen  Kiopftod’s Min 


"usfeld, ib. d. Quellen a. Audoifd v. Ems Nierander, 
rn Aritiihe Musa. von Bamel, 
od, die Siebenihläferlegende. 
SG ölten, die neue Kirdye zu Zautenburg x. 


Ade Büherfendungen erbitten wir berechnet und umter ber Mbrefie ber Erpedition d. BI. (Hospitalfte, 16), alle Briefe unter ber bes Herantgeberd (Goetheſtt. 7). Mur folde 
Werte fünnen eine Befprehung finden, die der Redaction vorgelegen haben. Bei Korrefpondenzen Über Blidher bitten wir ſtete den Namen der Berleger berfelben anzugeben. 


Theologie. 


Cross, John A, M. A., 
readers of Ihe old lestament. 
& Co. (X, 336 S. 8.) 

Ein anfpruchslofes, aber durchaus anfprechendes Bud), 
deflen Tendenz volle Zuftimmung verdient. Es will gewöhn- 
lichen Bibellefern, namentlich foldhen, welche ſich mit der reli- 
giöfen Unterweifung von Kindern abgeben (und deren find ja in 
England neben den berufsmäßigen Lehrern der Jugend unzählige 
freiwillige Kräfte in Sonntagsihulen u. dgl.) in kurzer Form 
und einfacher Spradhe diejenigen Kenntniffe und Gefigtspuncte 
an die Hand geben, welche ein richtiges Berftändniß des Alten 
Teftamentes ermöglichen und es verhindern, daß den Kindern 
nicht, wie bisher in England und bei uns vielfach geſchah und 
leider noch geihieht, Anſchauungen beigebracht werden, welche 
von ihnen bei fortichreitender Erfenntniß als falſch über Bord 
geworfen werden müffen. Denn dadurch würden jo Viele dazu 
geführt, mit dem Faljchen auch das Wahre zu verwerfen. Der 
Verf. fucht feinen Zwed zu erreichen, indem er von dem Inhalte 
jedes Buches eine treffliche Ueberficht giebt (am ausführlichften 
bei Jeſaja S. 216— 246) und bie ftrittigen Fragen über Verf. 
und Beit der einzelnen Schriften ald minder wejentlich mit aller 
Ruhe und Nüchternheit kurz anführt. Er hat offenbar Lefer im 
Sinne, welche nur die engliiche Ueberfegung, nicht auch bie 
Grundfprachen der Bibel verftehen (daher der etwas eigenthüns 
liche Titel) und fo wohl aud von den wiſſenſchaftlichen Com⸗ 
mentaren der Bibel wenig wiſſen. Es iſt daher ein gewiſſer 
lapsus calami, wenn z. B. S. 134 Ewald, S. 155 Keil, 
S. 233 Delitzſch ganz plötzlich ohne Weiteres nur genannt werben, 
als ob Jedermann, auch jeder Engländer, wiſſen müßte, wer 
das wäre. Mit Namen wie Stanley, Millmann, Carlhle ift 
das doc) etwas Anderes. Auch für deutiche Lefer interefjant ift 
des Letzteren Beurtheilung von David's Charakter (S. 57), 
über den in neuerer Zeit wieder fo viel gejtritten wird, und 
©. 61 die Parallele der Zeiten Salomo’3 mit den unfrigen. 
©. 26 fällt auf, daß die feurigen Schlangen der Wüſte auch 
noch zu fliegenden gemacht werden, wie Jef. 14, 28. Als Probe 
ber ganzen Behandlung geben wir einzelne Ueberſchriften der 
Abichnitte über den Pjalter: The Psalms in the Jewish and 
Christian Churches. An Evidence of Religion. Origin of the 
Psalter. Personal and National Elements in the Psalms. 
Faith Militant. Faith triumphant and Unclouded. Unfor- 


introductory hints of the english 
London, 1882, Longmans, Green 


| giving Spirit of some of the Psalms. 


„By the Waters of 
Babylon.“ „The Psalter as a Modern Book of Devotion.“ 
Wir bedauern, nicht durch Beiſpiele belegen zu fünnen, in 
welchem Sinne nun diefe Fragen befprocdhen werden, und können 
nur wünfchen, daß eben der Sinn, in dem es gefchieht, in allen 
englijchen und deutſchen Schulen und Familien durchdringen 
möge. Daß es fo bald gefchehen werde, wagen wir leider nicht 
zu hoffen, danken aber dem Verf. für feine Arbeit, die auf feinen 
Fall vergeblich fein wird. E.N. 


Guthe, Hermann, Lic., Fragmente einer Lederhandschrift, 
enthaltend Moses letzte Rede an die Kinder Israel, mitgetheilt 
und geprüft. Mit einer autographierten Tafel. Leipzig, 1883. 
Breitkopf & Härtel, (IV, 94 8.8.) c# 2. 

Kaum haben die Tagesblätter die erften Nachrichten über 
die räthielgaften Bibelfragmente gegeben, die auch nach unferem 
Ermeſſen, wenn echt, mit dem angeblich geforderten Breife von 
100 000 £ durchaus nicht zu hoch bezahlt wären, fo erhalten 
wir hier durch Guthe den vollitändigen Tert und eine forgfältige 
Beurtheilung, welche ſich aber zu einer entjchiedenen Verur— 
theilung geitaltet. Hierauf ift um fo mehr zu geben, als die 
erſte Prüfung ben Berf. ziemlich günftig für die Echtheit 
geſtimmt hatte, viel günftiger, ald es dem Ref. nach Einficht der 
Eopie nur eines ganz furzen Bruchftüdes erlaubt zu fein jchien, 
Ref. war von vorn herein ber Unficht, da ein derartiges von 
Scapira beigebrachtes Document, dad gar aus Moab 
ftammen follte, unter dem allerftärkiten Verdachte ftehe und daß 
es jehr pofitiver Beweife feiner Echtheit bedürfte. Die ein- 
gehende Unterfuhung bat nun aber für Guthe eine Reihe von 
Verdachtsmomenten und felbft von Beweilen der Unechtheit ers 
geben, die er uns bier vorlegt. Er betrachtet felbjt feine ver- 
ſchiedenen Einwände nicht als gleichwerthig und führt fogar 
allerlei Gründe an, welche etwa ein ehrlicher Vertheidiger feinen 
Ungriffen entgegenftellen könnte, aber das Gefammtergebniß ift, 
wie jeder unbefangene Kenner zugeben muß, ein vernichtendes, 
Schon das Aeußere der Leberftreifen, auf denen dieſes abgekürzte 
Deuteronomium fteht, ſcheint zu manchen Bedenken Anlaß zu 
geben. Doch vermag Ref., ber weder ein Originalftüd gefehen 
bat, noch die betreffenden technifchen Kenntniſſe befißt, hierüber 
nicht ficher zu urtheilen. Auch will er die paläographifchen 
Bedenken einftweilen zurüdtreten laffen. Genügend zur Berur- 
theilung fchien ihm von vorn herein die Orthographie, und diefer 
Belaftungsgrund ift hier ausführlich dargeftellt. Der Fälſcher 


1331 








wußte, daß das Althebräifche weniger Vocalbuchftaben ver- 
wandte ala unfer jetziger Tert, wußte aber nicht, an welche Be» 
dingungen dies gefmüpft ift, und beging daher eine Reihe 
grober Fehler. Selbſt arge Sprachſchnitzer ließ er fih zu 


— 1883, 38. — Literarifhes Gentralblatt — 15. September. — 


| 
| 


Schulden fommen. Wir legen befonderes Gewicht auf den | 


Verſtoß gegen die Consecutio temporum D ce Anfang (S. 32). 
Bermuthlich beruht auch orb5 ebenda auf dem Mangelder Einficht, 
daß bie im maforethifchen Texte häufige Unterbrüdung des 7 
vom Inf. Nifal und Hifil nach 5 und > nicht urfprünglich ift; 
denn es foll gewiß ons? = onbn fein. 522 (S. 28) für 
san verräth die mangelhafte Aussprache des Europäers. 
Schwer belaftend ift noch 7 für das Femininum nad) der 
wunberlihen Manier des maforethifchen Pentateuchs, während 
x (ht) oder allenfall3 vn zu erwarten war, ferner my 
(np) „Beugniß* zc. — Das Streben nad) Fleinen pifanten Abs 


weichungen von unferm Texte verräth ſich u. U. in dem regel- 
mäßigen nn obs für inbn mm, während mm doch 
zweimal vorfommt. — Guthe giebt und Alles, was auf den 
Lederſtreifen entzifferbar war, in Quadratfchrift umfchrieben, 
ftellt zur bequemen Bergleichung die entiprechenden Stellen der 
jüdifchen Bibel daneben und fügt zu beiden Terten noch bie 
deutfche Ueberſetzung. Selbft der des Hebräifchen Unlundige 
fann ſich daher ein Bild von deren Verhältniß zu einander 
machen, 

Das Bud, von dem uns hier große Bruchftüde vorliegen 
follen, würde ein ftarf abgefürztes, namentlich der gefeglichen 
Abſchnitte fat ganz entbehrendes, aber hier und da wieder 
erweitertes und gelegentlich font verändertes Deuteronomium 
fein. Natürlih muß die Beurtheilung der Echtheit zumächit 
ignorieren, daß dieſe Schrift ſämmtliche traditionelle wie wifjen- 
Ichaftliche Unfichten über die Entftehung des Pentateuchs um- 
ftoßen würde: wir haben ja immer zu gewärtigen, daß Urkunden 
auch die beiten Hypotheſen modificieren. Aber nachdem einmal 
die Unechtheit anderweitig bewieſen, ergiebt ſich nun auch aus 
der Gelammtgeftalt der Schrift eine Fülle weiterer Gründe 
gegen fie, wie uns hier Guthe forgfältig darlegt. Der Fälſcher 
wuhte etwas von der modernen Pentateuchkritif, war aber doch 
nicht im Stande, ein in ſich abgefchloffenes neues Ganze her: 
vorzubringen. Er war noch zu abhängig von unferem gewöhn— 
lichen jüdifchen Terte, wenn er ihn auch oft abänderte, um nur 
etwas Neues zu geben, 

Der Verfertiger diefer Bruchitüde war jedenfalls ein ge- 
Ihidter Dann mit manchen Kenntniſſen. Glüdlicherweife ftellte 
er fih aber eine gar zu hohe Aufgabe. Es ift denn doch immer 
noch jehr viel ſchwieriger, althebräifche Bentateuchfragmente zu 
fabricieren ala eine griechifche geographifche Lifte auf Tabaks— 
papier zu zaubern! Aber ein hochernftes Intereſſe der Wiffens 
fchaft iſt es, daß auch diefer gelehrte Betrüger entlarvt werde. 
Daran zweifelt wohl Niemand, daß derſelbe leicht aufzufinden 
wäre, wenn Herr Schapira Alles fagte, was er über diefe Sache 
fagen kann. Auf die zwei Millionen Mark wird er ja wohl doch 
ſchon verzichtet haben. 

Ref. möchte bei biefer Gelegenheit die Frage aufwwerfen, ob 
die von dem genannten Händler nah Europa beförderten 
hebräifhen Handfchriften aus Yemen wohl fämmtlich mit ges 
nügender Sorgfalt auf ihre Echtheit geprüft find. Andererſeits 
muß er betonen, daß durch dieſe Fragmente leicht wieder ein 
Verdacht gegen die Mefa-Anfchrift erwedt wird, daß deren 
Echtheit aber aus allen Prüfungen fiegreich hervorgeht. Eben 
der Meja-Stein hat aber leider den Unlaß zu zahlreichen rohen 
und geſchickten Fälfchungen gegeben. Th. N. 


Allgem. evang. »Tuth. Kirchenzeitung. Mr. 35. 

Inh.: Zur Frage des naturwiſſenſchaftlichen Materialiemus. I. 
— Noch ein Wort über die Lutherfeier. — Die berliner Auguſt⸗ 
tonferenz. — Die Synode der böhmifchen evangeliihen Super: 


1332 








intendenz U. 8. — Zur religlöfen Phyfiognomit Genfs , befonders 
im Bli auf den Feldzug der Heilsarmee. 2. — Die chriſtlich-ſociale 


| Bewegung in England. 2. — Aus Schweden. — Kirchliche Nads 


richten x. 
ur evangel. Kirchenzeitung. Hrög. v. 9. Mehner. 25, Jahrg. 
r. 35. 


Inb.: Die ein Traing ran 1. — Die wuppertbhaler Feſtwoche. 
— Zur firchenpolitifchen Situation. — Zur Rutberliteratur. — Die 
altkatholiſche Landesverfammlung in Offenburg. — Bom Anthros 
pologencongreß in Trier. — Biſchof Golenfo. — Gorrefpondenzen, 


Proteft. Hirhenzeitung ıc. Hrög. v. J. E. Webſto. Rr. 35. 

Iub.: Fr. Nippold, der Ariedendpapfit Leo XIII. — Aler, 
Schweizer, eine vortrefflibe Erflärung des Briefes an die Nömer, 
— 3. Burggraf, Schwalb über Ehrütus und das Judenthum. — 
P. Meblborn, Albrebt Thoma's Lutherbuch. — Aus dem König: 
reich Sachſen. — Aus Hannover, — Aus Württemberg. 


Deutfäer Merkur. Red. A.Gapenmeie r. 14. Jahrg. Rr. 34. 

Inb.: Wobinaus in Preußen? 3. — v. Döflinger's akademiſche 
Rede „Ueber Heligionsitifter”. (Schl.) — Die Jefuiten und der 
Tyrannenmord. — Gorrefpondenzen und Berichte. 


Mittheilungen u. Nachrichten für die evangel. Kirche in Rußland. 
Ned. von J. Th. Helmfing. N. F. 16. Bd. Auguft. 
Inh.: E. Runpler, die lutheriſche Lehre von der Kindertaufe 
im Berbältni zur Lehre von der Rechtfertigung. — U. Nerling, 
Paitor Pfeil und die vetersburger Emeritalcaſſe. — R. Stard, 
Gorrefpondenz aus Italien. — Literariſches. 





Philofophie. 


Noire, Ludw., die Lehre Kant's und der Urfprung der Vernunft. 
Mainz, 1882. Diemer. (XV, 474 ©. Gr. 8.) AM 9. 

Herr Noire ift feit längerer Zeit bemüht, die Ergebniffe der 
vergleichenden Sprachforſchung und der neuejten Sprachphilo: 
fophie für die Begründung und Befeftigung der tranfcendentalen 
Weltanfhauung fruchtbar zu machen. Diefes Bemühen, das 
von glüdlichem Talent und wirflihem Enthufiasmus für die 
Wiſſenſchaft getragen ift, verdient auch von der Kritik eine volle 
Unerfennung. Indeß jo hoch wir es ſchätzen und fo jehr wir 
den Gedanken des Verf.'s, die Sprachwiſſenſchaft und den 
Zranfcendentalismus in fi wechjelfeitig beftätigenden Zu: 
ſammenhang zu bringen, plaufibel finden mögen, fo wenig 
leuchtet uns die Durchführung ein: und zwar deshalb, weil der 
Kriticismus, wie es ihm mit feltenen Ausnahmen zu gefchehen 
pflegt, fich jeder Kritif feiner felbft überhoben glaubt. Er gebt 
mit der felfenfeften Ueberzeugung, daß er die abfolute Wahrheit 
fei, an das Werk, und hat es dann natürlich leicht (denn die 
Ueberzeugung ift überall wunderthätig), die Materialien der 
Welt und Wiſſenſchaft fi feinen orphiſchen Maßen fügen zu 
ſehen. Ref. befennt fich zu der Ketzerei, daß er feinen Sap von 
Kant für bewiefen Hält, und fchließt daran das weitere Urtbeil, 
daß, die Bewiefenheit vorausgefegt, Fein Datum des Herm 
Noirs diefelbe noch mehr zu ftügen oder heller zu beleuchten ge: 
eignet ſcheint. Herr Noirs achtet zu wenig der Örenzen, die der 
gegenwärtigen Wiffenfchaft geftedt find, und man ift beifpiels- 
weije nicht im Stande zu erjehen, wie bie moniftische Phantaſie, 
von der er ganz erfüllt ift, fich mit der Lobpreifung Kant's ver: 
einigen laffe. Es fol das Kriticismus fein, der die Devife 
Vorſicht und Beicheidung auf feinem Schilde führt, und ift doch 
nur Speculation, die fi feineswegs an die Erfahrung hält, 
fondern ſich ihre Erfahrung erst nöE zul Auk conftruiert. Ueber 
die Urfprünge der Vernunft liegt uns noch gar feine Erfahrung 
vor, fondern nur ein dürftiges zerftreutes Material, das unter 
befonderd glüdlihen Umftänden einmal von der fpäteren 
Wiſſenſchaft zu folcher formiert werden mag; doch wird es 
immer hypothetiſch bleiben. Aus der Natur diefes Berhältniffes 
ergiebt fi der Werth, der aus den Alterthümern des ſprachlichen 


1333 


— 1883, X 38. — Siterarifdes Eentralblatt — 15. September, — 


1334 





Logos für bie Beglaubigung der tranfcendentalen Debuctionen | gefichtetes Material für eine Löfung diefer Aufgabe Liegt jedoch 


gewonnen werden kann. Ref. urtheilt deshalb im Ganzen, daß 
Herrn Noird der Kriticismus am ſich zu unſicher, die linguiſtiſche 
Empirie zu ſicher erſchienen iſt, während der feurige Monismus, 
der Hintergrund aller feiner Gedanken, ſich weder auf den einen 
noch) auf die andere zu ftügen berechtigt ift. A.K. 


Hostinsky, Dr. O. über die Bedeutung der praktischen 
ideen Herbart's für die allgemeine Aesthetik. Prag, 1583. 
Rzivnadc. (31 8.8) 1. 

Der Aufiag ift im März 1881 der böhmischen Geſellſchaft 
ber Wiffenfchaften vorgelegt und in dem Sigungsberichte (in 
böhmifher Sprache) veröffentlicht worden. Die vorliegende 
deutfche Uusgabe ift durch wenige Zufäße erweitert. Der durch 
feine muſikaliſchen Schriften: „Das Mufitaliich-Schöne und das 
Geſammtkunſtwerk vom Standpuncte der formalen Uefthetit“ 
(1877) und „bie Lehre von den mufifalijchen Klängen“ (1 579) 
rühmlichft befannte Verfafjer führt in aller Kürze aber mit 
fchlagender Logik den Beweis, daß die Schüler Herbart’3 weder 
im Sinne Herbart's noch überhaupt correct verfuhren, indem fie 
die Fünfzahl der praftifchen Ideen, auf welche Herbart jeine 
Ethik aufbaut (Vollkommenheit; innere Freiheit; Wohlwollen; 
Recht; Vergeltung), als ein ftarres Schema ſowohl für die Ab— 
handlung der allgemeinen Aefthetif (Hier als: Größe; Charakte— 
riftit; Einklang; Eorrectheit; Ausgleihung), als für die philo— 
fophifche Betrachtung der einzelnen Künfte fefthielten (Zimmer: 
mann). Er fommt zu dem Schluffe (S. 31): „Auf die allgemeine 
Aeſthetil muß daher von verfchiedenen Seiten zugleich hinge- 
arbeitet werben; denjenigen aber, welche die Aufgabe der Ethik 
als bereits durch Herbart gelöft betrachten, mag deſſen praftijche 
Bhilofophie wohl zum ermunternden Beijpiel auf anderen 
äfthetiichen Gebieten dienen, fie darf aber nimmer zu einer bie 
Nefultate der Forſchung anticipierenden, alfo beſchränlenden 
Schablone werden“. Diefen Weg hat, wie S. 11 der Verf. 
bemerkt, Herbart in feiner „Encyklopädie“ ſelbſt vorgezeichnet 
(Werfe II, 115): „Biohologifche Analyfen find es, an die er 
nicht bloß ſich wenden, ſondern die er ſelbſt vornehmen muß. 
Dieſe Analyſen beſtehen aber nicht in Beantwortung ungereimter 
Fragen, z. B. was wohl der Sinn und die Phantaſie und der 
Verſtand und das Gefühlsvermögen beim Auffaſſen des Schönen 
thun mögen; wer ſich noch mit dieſen Fabeln trägt, dem bleibt 
die Wahrheit verſteckt hinter der Fabel. Sonden die Vor— 
ſtellungsreihen muß er aus einander nehmen, welche das Kunft- 
wert in einander verwoben hatte, und fie theils einzeln, theils 
ihre Berfnüpfung ftudieren, fo lange, bis er die Elemente des 
Schönen und deſſen Bedingungen findet.“ H. Rınnn. 





Biertejahrsigrift]. wiſſenſchafn. Philoſorhie. — v. N, Nvenarius, 
7. Jahrg. 3. Geft. 
Inh.: A. v. Leclair, das kategoriſche Gepräge des Denkens 


in feinem Ginfluffe auf Die Probleme der Philoſophie, insbeiondere | 


der Grtenntnißtbeorie. — 9. Höffding, die pſychologiſche Bedens 





tung der Wiederholung. — R. Scevdel, Raum, Zeit, Zahl. — 
F. Lönnies, Studie zur Entwickelungsgeſchichte des Spinoza, 
2. Art. (Schl,) — Anzeigen, — Selbitanzeigen. — Philoſophiſche 
Zeitfchriften. — Bibliographiſche Mittheilungen. 
Geſchichte. 
Mommsen, Aug., Chronologie. Untersuchungen über das 
Kalenderwesen der Griechen, insonderheit der Athener. Leipzig, 


1853. Teubner, (VII, 532 8. Gr. 8.) #14, 


Es ift eine ſchwerlich je zu löfende Aufgabe, eine allen berech- 
tigten Wünfchen entiprechende Darftellung der praftifchen und 
theoretifchen Chronologie der Hellenen geben zu wollen, Sehr 
reiches, namentlich in neuefter Beit ſtark vermehrtes und befier 











dem heutigen Bearbeiter derjelben vor, als ben früheren Chrono» 
flogen. Dennoch reicht dafjelbe längft nicht aus, uns über alle 
Näthfel auf diefem Gebiete genügenden Aufihluß zu geben. 
Bon ſehr verfchiedenen Seiten her find aber in neuerer Beit 
mehr oder minder erfolgreiche Schritte gejchehen, um einige der- 
felben zu löſen. Es ift daher ein danfenswerthes Unternehmen 
des auf dem Gebiete der hHellenifchen Chronologie feit lange 
und vielfach bewährten Verf.'s, daß er in vorliegendem Werke 
ben Berfuch macht, in wejentlihen Puncten einen Abſchluß und 
damit zugleich eine umfaffende, möglichjt ſichere Grundlage für 
weitere Forſchung zu gewinnen, Nach den verjchiebenartigen 
Vorarbeiten von deler, Boechh, Unger, Ujener, E. Müller, 
Redlich u. A. erfcheint es nüglich, einen foldhen vorläufigen Ab— 
ſchluß zu machen. Der Verf. unternimmt Das auf doppeltem 
Wege: 1) in einer fyftematijch bearbeiteten Hälfte unter den 
Haupttiteln „Einleitung” (S. 1—53) und „Kalenderweſen ber 
Athener in Hiftorifcher Zeit" (S. 54—324) und 2) in einer 
ausführlichen Beſprechung einzelner „Jahre mit angejchloffenen 
Erörterungen und Berichten“ (S. 324—532). Da nun aber 
die Tageszeiten, die Monate, die Oftaeteris ꝛc. an fehr verſchie— 
denen Stellen des Buches wiederholt zur Sprache lommen 
mußten, fo wäre am Scluffe ein alphabetifcher Inder fehr 
wünfchenswerth gewefen, um die Brauchbarfeit des Buches noch 
zu erhöhen. Das wäre um fo zweckmäßiger gewefen, da der 
Verf. ja nicht bloß die athenischen, fondern auch gelegentlich 
andere (3. B. bie eleiſche) Fahrformen, nicht bloß die S:, 19» 
und 76jährige Periode, fondern auch 3. B. die 160jährige be— 
rührt. Das vorausgeihidte Inhaltsverzeichniß giebt über die 
Rei⸗hhaltigkeit des Werkes keinen genügenden Aufſchluß. Wenn 
au erdem bei den Hellenen felbft nicht wenige mehr oder minder 
br uchbare Zeitrechnungstheorien aufgeftellt worben find, wenn 
it dem verjchiedenen Hellenenftaaten gelegentlich ganz willfürliche 
Fweichungen von der geltenden Beitrechnungsregel ftattgefunden 
“ ıben, wenn die darüber handelnden Berichte nur mangelhaft 


. nd fporadifch auf uns gelommen find, fo ift es begreiflich, daß 


:3 aud dem Verf. nicht gelungen ift, ſtets fichere Ergebniffe zu 
erzielen: auch feine Meinungen find im nicht wenigen Buncten 
disputabel, und auc er wird im manchen Buncten widerlegt 
werden. Denn nur allzu oft baut er Schlüffe auf mögliche, aber 
doch nicht erwiefene Vorausſetzungen, wie 5. B. auf S. 60, wo 
es in Betreff des delphiſchen achtjährigen Heitkreifes heißt, daß 
derſelbe offenbar ein Qunifolarcyklus geweſen fei, und da „das 
delphiſche Herfommen wohl für die Umphiktyonen, alſo auch 
für die Athener bindend war“: gefteht man auch das Erftere zu, 
fo ift das Lehtere doch völlig unerwieſen. Es find ja ziemlich 
viele Namen von Hellenen überliefert, die für ihre Zeit- und 
Heimathsgenoſſen die Ralenderverhältniffe zu ordnen verfucht 
haben von ſehr verfchiedenen Standpuncten aus und darum mit 


ſehr verfchiedenen Ergebniffen: wer aber kann behaupten, daß 


das Alles Privatarbeiten geweſen feien und nicht als Berjuche 
einzelner Hellenenftaaten angejehen werben dürfen, fi von dem 
vielleicht verbreitet gewejenen delphiſchen achtjährigen Cyklus 
zu emancipieren? Ref. darf demnach nicht verhehlen, daß er 
jelbft, wie wahrfjcheinlich auch mandjer andere Forfcher auf dem 


ſchwierigen Streitgebiete der griechiſchen Chronologie, manche 


| 


Nefultate des Verf.’3 anzweifeln muß; dennoch aber glaubt er, 
das vorliegende gut ausgeftattete Werk als nüglich und wiſſen⸗ 
ſchaftlich fördernd empfehlen zu jollen. Br. 


Epistolae saeculi XIII e regestis pontificum Romanorum 
selectae per G, H. Pertz, Ed. Carol. Rodenberg. Tom, |. 
Berlin, 1883. Weidmann. (XVill, 766 8. 4.) M 20. 


A. u. d. T.: Monumenta Germaniae historiea. 


Bor nunmehr 60 Jahren hatte Perb 24000 Briefe aus 
ben päpftlichen Regeften Honorius' III bis Clemens IV im vatir 


1335 


— 1883, 38, — Literarifhes Centralblatt — 15. September. — 


1336 


canifchen Archive durchgeſehen, und deren ungefähr 1800, die nicht von Jedem, für den es Werth hat, aufgefunden werden 


ſich auf deutſche Verhältniſſe beziehen, theils ſelbſt abgeſchrieben, 
theils abſchreiben laſſen, wobei er indeſſen ſich bei den ſchon von 
Raynaldus mitgetheilten begnügte, die Regeſtennummern feſtzu⸗ 
ſtellen, die chronologiſchen Beſtandtheile zu verbeſſern und einige 
Ergänzungen zu geben. Bis jetzt hat dieſes für die deutſche 
Geſchichte ſo hochwichtige Material der Veröffentlichung geharrt 
und darum werden wir die neue Publication als eine hoch— 
wichtige dankbar zu begrühen haben. Im Ganzen find im vor: 
liegenden Bande 838 Nummern mitgetheilt, von denen, wenn 
wir richtig gezählt Haben (die Prolegomena geben darüber keinen 
Aufihluß), 209 bisher ungedrudt find. Davon kommen auf die 
314 Nummern Honorius’ Ill: 97, auf Öregor IX: 172, Es 
mag unerörtert bleiben, ob der Abdruck aller diefer jchon ge- 
drudten Stüde geboten geweſen ift, und ob es fich nicht nad) 
dem Mujter, welches Berger für Innocenz IV gegeben hat, 
empfohlen haben würde, ein ausführliches Negeft zu geben und 
die ungedrudten Stüde einzureihen. Bequemer für den Forſcher 
ift jedenfalls der von der Nedaction der Monumenta beliebte 
Modus, welcher das ganze Material handlich in extenso giebt. 
Bedentlich will uns aber fcheinen, und die Addenda et Corri- 
genda beftätigen diefes Bedenfen, daß nicht noch einmal eine 
Gollation der abgedrudten Stüde mit den Originalen vorge: 
nommen worden ift, jo weit dieje fich im Regiftrum befinden 
Das ift nur für einzelne Stüde durch Mau geichehen, und nicht 
ohne Erfolg. So lange der Zugang zum vaticanischen Archive 
verſchloſſen war, hätte man fich freudig mit den Ergebnifjen der 
Pertz'ſchen Arbeit begnügen fönnen, Sept hätte man um fo 
mehr eine nochmalige Collation vornehmen follen, da die 
Pertz' ſchen Mbfchriften ſich doch mannichfach ergänzungsbedürftig 
gezeigt haben. Wir verweifen auf die Nrn. 77, 80, 100, 111, 
252, 264, 296, 641, 747. Und daß auch Raynaldus nicht 
immer den diplomatiſch genauen Text der von ihm mitgetheilten 
Actenftüde giebt, erhellt aus Nr. 37, wo eine Ergänzung aus 
Erben ftattfinden mußte, und aus Wir. 705. Die Sorgfalt des 
Hrsgbr.'s vermögen wir zu loben, und nur geringfügige Mängel 
find ung aufgejtoßen. 

Bir hätten zunächſt gewünjcht, daß bei denjenigen Nummern 
Honoriue’ III, welche fich auch in der Compilatio V befinden, 
darauf hingeriefen worden wäre, Es find dag Nr. 4, 8, 65, 
die alle drei auch inder Decretalenfammlung Gregor's IX ftehen. 
Denn die Compilatio V ift eine officielle, vom Papſt ſelbſt ver 
anftaltete Sammlung feiner Briefe, deren Text alfo auf Authen— 
ticität Anspruch erheben fann, Nur einmal Nr. 8 ift die Urkunde 
felbft aus der Compilatio V mitgetheilt worden, aber leider aus 
der Ausgabe von Cironius, während eine Collation der älteften 
und beiten Hdichrr. in der neueften Ausgabe des Corpus iuris 
canonici zu finden gewefen wäre. Hätte der Hregbr. dieje be- 
nugt, jo würde er im der gedachten Nummer auch nicht das 
subsidiis des Cironius in subsidio verwandelt haben, da alle 
Codd, der Compilatio V wie Eironius lefen, Die den Tert be- 
gleitenden Anmerkungen find jachgemäß und fleißig. Zu S. 19 
möchten wir bemerfen, daß obstagiis nicht fideiussores bedeutet, 


fondern Geißeln (obsides). Der Mangel eines Regifters mit | 


den Rotthaft’schen Regeſtennummern ift zu beklagen. Nach ihm 
hätte man leicht conftatieren fünnen, ob ein Papſtbrief aufge: 
nommen ift, was jegt unbequemes Nachichlagen erfordert. 


Wolf, 6., historische Skizzen aus Oesterreich-Ungarn. 
Wien, 1653. Hölder. (IV, 299 8. Gr. 8.) j 

Ein Allerlei von Abfällen, welches fich, wie dies zu ges 
fchehen pflegt, dem Berf. bei feinen größeren archivaliſchen 
Urbeiten angefammelt hat, zum Theil ſchon im verfchiedenen 
Beitungen veröffentlicht, Hier aber unter beftimmte Geſichts— 
puncte zufammengefaßt, vielerlei Intereffantes enthaltend, das 
aber vielleicht trogdem in diejem immerhin bunten Gemenge 





wird. Das Meifte betrifft die Zuftände unter Maria Therefia, 
doch geht Einzelnes zurüd bis in die Zeit Ferdinand's J. Anderes 
vorwärts bis nahe am die Gegenwart. Un der Spiße ftehen 
Mittheilungen über das Unterrichtswejen, das ja erft der großen 
Kaiferin feinen Urfprung verdankt, von der Volksſchule bis 
hinauf zur Univerfität; daran reiht fich Kirchliches und Eon- 
feffionelles, Kirchenpolitiſches, 5. B. über das placetum regium, 
Eremtionen, NRechtöverfahren, Befteuerung des Klerus, Juris: 
diction der Ordensgenerale (wobei bemerkenswerth die jcharfen 
Nandbemerkungen Joſef's II zu der Eingabe des Cardinals 
Migazzi), der Mangel an Nachwuchs katholischer Geiftlicher, 
interne Kirchliche Fragen, Einiges zur Gedichte, d. h. zur 
Leidensgeſchichte der Proteftanten in Defterreid (wo zu S. 131 
zu bemerken ift, daß die Zillerthaler nicht bloß „zumeist nad) 
Schwabach gewandert” find) und zu der der nichtumierten 
Griechen; III. Militaria = Kriegsfteuern, 1670 und unter 
Joſef II, Nachwehen des fiebenjährigen Krieges, Feldgeiſtliche 
IV, Joſefina: Ein Budget von 1785, ein Beſuch des Kaiſers 
bei den Herrnhutern u. A.; V. Viennenſia: eine Volkszählung 
von 1770, Aus Altwien, Fleifch- und Brotjagung und verſchie— 
dene Euriofa. Was unter diefen Rubrifen nicht unterzubringen 
war, ift unter VI als Miscellen zufanmengeftellt, z. B. der 
Proceß des dv. d. Trenf, fittliche Zuftände unter Kaifer Franz ıx. 
Sp. 115, 8. 1 v. u. lies Marimilian I ft. M. II . 


Friedrich Frey-Heros“, Bundesrath. Aus der handschrifllich 
hinterlassenen Autobiographie. Aarau, 18%. Sauerländer, (X, 
100 8.8) AM 2. F\ 

Diefe Autobiographie ift von dem Sohne des 1873 ver- 
ftorbenen Verf.'s der Aargauer hiſtoriſchen Geſellſchaft zur 
Veröffentlichung anvertraut und in deren Auftrage zu dieſem 
Behufe durch Ausſcheidung des nicht vor die Deffentlichkeit 
Gehörenden fowie durch Einfügung des zum Verſtändniß 
Nöthigen zubereitet worden. Sie ift recht anziehend gejchrieben, 
führt den Lebensgang eines tüchtigen Mannes vor und giebt in 
der Erzählung von defien Erlebniffen in öffentlichen Stellungen, 
nämlich als eidgenöffifcher Stabsofficier, Mitglied des Großen 
Raths und Landammann von Aargau, als Tagsſatzungs- 
gefandter, Mitglied der Commiſſion für Nevifion des Bundes: 
vertrages von 1535, National» und Bundesrath, Beiträge zu 
verfchiedenen gefhichtlichen Vorgängen, namentlich dem Aufruhr 
im Freiamt, der unter feiner Anführung geftillt wurde, ber Auf 
hebung der Aargauer Klöfter und dem Sonderbundsfriege, in 
welchem er als Chef von Dufour’s Generalftab fungierte. 


Harper der deutſchen Geſellſch. f. Autbrovologie, Etb- 
nologie u, UÜrgeſchichte. Ned.: Jobs. Nanke, 14, Jahrg. Nr. 8. 

Inb.: Frank, die Piahlbauftation Olzreuthe. — Bierling. 
Ausgrabungen auf dem (Eichelberge bei Preffatb (Oberpfalz). — 
Rrig Pichler, der Korntauern und fein Heidenweg. — Yiteratur 
beſprechungen. — Kleinere Mittbeilungen. 


viſtoriſche Zeitſchrift. Hrsg. von Heinrich v. Sybel. N. F. 13. Bd. 
6, Heft. 

Inh.: H. Baumgarten, Nachtrag zur Geſchichte der Bar 
tholomauenacht. — Ar. Bogel, die römijche Kirchenſynode vom 
Jahre 502, — Joſ. Langen, Entſtehung und Tendenz; der Fonitar: 
tinifhen Schenfungsurktunde, — Literaturbericht. — Bericht über 
die Monumenla Germanine historiea, 


1337 





— 1883, AM 38, TRIERER GE BENFERTR LA II 15. September. 


1338 








_ Länder- ud p Völkerkunde. 


Gerhard, Paul, Diaconus, Gefhichte u. Befchreibung der Miffion 
unter den Kolhs in Dſtindien. Mit 1 Karte. Berlin, 1883. 
Gofnerfhe Miffion. (42 ©. 8., Karte Fol.) cH 1, 50. 

Ein Büchlein, das zunächſt nur für Freunde des Miffions- 
weſens gefchrieben zu fein jcheint, aber auch geeignet fein bürfte 
foldhe zu werben und allgemein über die Bedeutung und die 
Schwierigkeiten der Miffionsthätigfeit aufzuklären. Die hohe 
Eulturbedeutung derjelben tritt allenthalben in dem fchlichten 
Berichte hervor und auch unfere Kenntniß des genannten, zu den 
fogenannten Dihengelftämmen des nördlichen Defhan gehörigen 
Bolfes wird nicht unweſentlich vertieft. Wenig erfreulich ift es, 
daß auch da Katholifen und Proteftanten verjchiedener Richtung. 
alle Diener der Religion der Liebe, einander heftig befämpfen, 
und daß mit deutjchem Gelde und durch deutjche Beiftesarbeit 
brauchbare Bürger herangebildet werden — für England. Einer 
am Schluß beigefügten Ueberficht entnehmen wir, daß die deut- 
ſchen Proteftanten für Heidenmiffionen allein jährlih 2'/, Mil- 
lionen Mark aufbringen, mit denen in zum Theil 150 jähriger 
Thätigkeit ca. 150000 Ehriften gewonnen worden find. Ohne 
zu unterjuchen, ob diefer Gewinn dem Opfer entfpricht, und indem 
wir die darin liegenden Verdienſte um die Menfchheit anerken: 
nen, möchten wir doch die frage aufıwerfen, ob es durchaus noth: 
wendig ift, daß diefe deutfchen Opfer ftets England zugute kom⸗ 
men müſſen, ob nicht deutſche Miffionare, fo gut wie es englifche 
find, Ehriften und das Wohl ihres Volles zu — — 
deutſche Patrioten zugleich fein können? 


Das Ausland, Pe unter Mitwirkung von Ar. Ratzel u. A. 
56. Jahrg. Nr. 35. 

Juh.: Reiſeſtizzen aus Weſtrußland. 1. Warfchau, (Mit Plans 

figge.) — Lautb, der Möris⸗See. — Michielſen's Reife im füds 





weltliben Borneo. — Kleinere Mittbeilungen. — Notizen. — 
Literatur, 
Globus, Hrög. v. Ri. Kievert. 44. Bd, Nr, 9. 


nb.: Gallieni's Erforfhungserpedition nad dem oberen Niger. 
6. (Mit Abb. u. Karte.) — Ferd. Blumentritt, die Marianens 
Inſeln. — Alfr. Lortſch, Neus:Galedonien. 4. (Schl.) — Nekrologe, 
— Kürzere Mittheilungen, — Aus allen Erdtheilen. 





Naturwiſſenſchaften. 


Lorenz v. Liburnau, Dr., Jos. Ritter, Ministerialrath, die geo- 
logischen Verhältnisse von Grund u. Boden. Für die 
Bedürfnisse der Land- u, Forstwirthe dargestellt. Mit 228 Ilolz- 
schn. Wien, 1693. Braumüller. (VII, 328 8. 8.) c# 6. 

Die Beziehungen zwifchen der Geologie einerfeits, der Land» 
und Forjtwirtbichaft andererfeits hat der Verf. feit längerer 

Zeit zum Gegenstand feiner Studien gemacht und das vorliegende 

Werk ift eine Wiedergabe feiner auf diefem Grenzgebiet gewon- 

nenen Erfahrungen und Anſchauungen. In der erſten Abtheilung 

werden vorwiegend diejenigen geologiihen Thatſachen vor— 
getragen, welche geeignet find, die Formen und die Bejchaffen- 
beit unferer Eultur » Terraind zu erläutern, die Zufammen= 
jeßungsftüde und Urgefchichte der Erdrinde, ihre Formationen, 
die mechanifchen Störungen der urjprünglichen Arditeftur, die 
phyſikaliſchen und chemischen WBeränderungen innerhalb ber 

Schicht: und Maffengeiteine. Daran ſchließt fih eine Ueberficht 

der für die Bodencultur befonders wichtigen Quartärbildungen 

Mitteleuropas. Das, was hier geboten ift, ftellt alfo mit Recht 

nur eine Auswahl aus den in geologiihen Lehrbüchern behan- 

delten Capiteln dar, es fehlt die Lehre von den Bulcanen, Glet— 
fchern, Betrefacten, der Beichaffenheit und Entwidelung der 

Formationen. Andererſeits enthalten diefe Abfchnitte bei ber 





fortwäßrenben Verflechtung ber Geologie mit den land: und 
forftwirthichaftlihen Berufsfenntniffen jehr Vieles und Schätz— 
bares, was in den Werfen ber erfteren Disciplin vermißt wird. 
Der Berf. beherrfcht feinen Gegenftand volltommen und hat fich 
mit geologischen Dingen ſehr eingehend vertraut gemadt. Daß 
ben petrographijchen Lehren hier und da eine etwas fchärfere 
oder mehr moderne Faſſung hätte gegeben werden können, ift 
für den vorliegenden Zwed ohne Belang. In erfreulicher Weife 
iſt befonderes Gewicht auf die Mittheilung möglichft vieler in— 
ftructiver Profile gelegt worden und der Verf. verräth in der 
Auswahl und Entlehnung berjelben große Sad: und Literatur: 
fenntniß. Die erfte Abtheilung bildet indeffen nur gewiffermaßen 
eine Vorbereitung auf den zweiten Haupttheil, auf die eigent: 
liche agronomishe Anwendung der Geologie; Hierin find be: 
handelt die Bodenarten und ihre Eigenſchaften, die Geftalten 
von Grund und Boden und deren Abhängigkeit vom inneren 
Bau, die Beziehungen ber Geologie zur Bonitierung und Kar— 
tierung des Bodens. In diefem Abſchnitt tritt die jebljtändige 
Behandlungsweiſe noch mehr hervor, er zeichnet ſich aus durch 
eine Menge neuer Wahrnehmungen und Erflärungen, ſowie 
durch die anfprechende Gruppierung bes Inhaltes. Der Ref. 
glaubt, daß diefes in jeder Hinficht lobenswerthe Buch des auch 
auf anderen Gebieten jo verbienitvollen Verf.'s fo bald nicht 
duch ein anderes überflügelt werden wird, und hofft für daſſelbe 
eine weite Verbreitung an Lehranftalten, an denen die Haupt- 
fächer der Bodencultur mit naturwiflenichaftlicher Begründung 
zum Vortrag fommen. Bugleih wird es auch ſolchen, bereits 
praftifch thätigen Land» und Forftwirthen großen Nutzen bringen, 
denen früher die Gelegenheit fehlte, geologiiche Studien mit Be- 
ziehung auf ihre Fachausbildung zu betreiben, ober denen die 
einjchlägigen Lehren wieber entſchwunden find. 


Wenghöffer, Dr. Ludw., die wichtigsten — —— 
auf dem Gebiete der Chemie der Koblenstoff-V — 1882. 
Sltutigart. 1883, Wittwer. (64 85.8) 1 


Der Verf. hat am Schluſſe ſeines — gehaltenen 
trefflichen Lehrbuches der Kohlenſtoffverbindungen (Jahrg. 1882, 
Nr. 5, Sp. 149 d. BL.) in einem Nachtrag die während des 
Drudes gewonnenen Forſchungsergebniſſe zufammengeftellt und 
bamit fein Beftreben dargethan, ein bis zu einem beftimmten 
Beitpunct abgefchloffenes Bild vom Zuftand der Wiſſenſchaft 
zu geben, foweit dies in dem Rahmen eines Lehrbuches möglich 
ift. In diefem Beftreben wurzelt auch die VBeranlaffung zur 
Herausgabe vorliegender Meberficht der Forſchungsreſultate im 
Gebiete der organischen Chemie während des Jahres 1882, 
Aus der faft erbrüdenden Fülle derfelben greift der Verf. die- 
jenigen heraus, die gewifje Partien feines Lehrbuches ergänzen, 
berichtigen oder umgeftalten. Die Befiger des Lehrbuches wer: 
den dem Verf. für die Mühe diefer Auswahl dankbar fein; aber 
auch andern dürfte die in dem engen Rahmen dbargebotene lleber- 
ſicht der Fortſchritte im letzten Jahre recht willkommen er 
ſcheinen. 


Jabn, Dr, Hans, Docent, die Elektrolyse u. ihre Bedeutung für 
die theorelische u. angewandte Chemie, Wien, 1853. Hölder. 
(IX, 206 $. Gr. 8.) o# 4, 40. 

Bor einem Fahre hatte Nef. Gelegenheit, an dieſer Stelle 
fi über die „Brundfäße der Thermochemie* des Verf.'3 aus: 
zufprechen und das Werk der Beachtung der Fachgenoſſen aufs 
Wärmfte zu empfehlen. Gewiffermaßen als eine Fortfegung 
bejjelben liegt eine in ähnlicher Form abgefaßte Darftellung der 
Elektrolyſe hier vor, der man ebenſo rüdhaltlos feine An— 
erfennung zollen faın. Wenn fchon bei der Thermochemie ber 
Schwierigkeiten viele find, um eine Hare, hinlänglich abgerundete 
Darftellung zu gewinnen, troßdem die geficherten Lehren ber 
mechanischen Wärmetheorie hier immer die fejten ‘Pfeiler find, 

++ 


1339 


— 1883, 38, — Siterarifges Gentratblatt — 15, September. — 





fo ift die Erreichung dieſes Zieles bei der Eleltrolyſe mehr er⸗ 


ſchwert, da im Grunde ja nur das empiriſch gewonnene Fara⸗ 
day ſche Geſetz Hierbei der einzige Leitſtern iſt. Nach einer all- 
gemeinen Einleitung beſpricht der Verf. die Erregung des 
eleltriſchen Stromes, das eleltromotoriſche Geſetz, das Leitungs» 
vermögen und ichließlich den Streit zwijchen der Contact» und 
der eleftrochemifchen Theorie in einer Weife, der wir nad) Form 
und Inhalt nur beiftimmen können, Im Folgenden kommt das 
eleltrolytiſche Grundgefeh, die Wanderung der Jonen und die 
Berfegung der wichtigſten chemiſchen Verbindungen zur Be- 
fprehung unter Beiziehung von Beilpielen, die auch eine 
Prüfung nad) anderen Gefichtspuncten zulaffen. Damit ift der 
große Vortheil gewonnen, ſowohl die Lebereinftimmung thermo- 
chemiſcher Daten mit eleftrolytifchen Ergebniffen conftatieren, 
als auch bei anfcheinend oder wirklich widerſprechenden Ergeb- 
niffen auf beftehende Lüden unferer Kenntniffe Hinweifen und 
dem Forſchungstrieb zumal der jüngeren Fachgenoſſen einen 
Sporn und beſtimmte Richtung geben zu können. 











Neues gebiguo für Mineralogie, =» u. Paläontolo ie. ‘Hr 
GG W. Benede, GE. Klein und Rofenbufe. Bun 
2. Band. 2. Heft. 

Inh.: Leopold van Wervefe, eigenthümliche Zwillingsbildung 
an Keldfpath und Diallag. (Mit Taf.) — R. Brauns, Über bie 
Urfache der anomalen Doppelbrechung einiger regulär Eruitallifierender 
Salze, — Dito Luedecke, Beobachtungen an barzer Mineralien. 
Mit Holsihn.) — U. Weisbach, mineralegifche Notizen, 3. — 
Paul Jannaſch, die Auffindung des Fluors in dem Beſuvian vom 
Veſuv. — George 9. F. HEN: über die Goldvorfommmiffe in 
Neufeeland. (Mit Holzſchn.) — M. Schloffer, über die Extremis 
täten des Anoplotherium. (Mit Taf.) — Derf., Weberfiht der bes 
kannten Anoplotberien und Diplobunen nebit Erläuterung der Bes 
—X en zwiſchen Anoplotherium und anderen Säugethierfamilien. 

ka) — Derf,, über Chalicotherium-Arten, — Briefliche 
kikeilungen. — Referate. 


Botaniſche Jahrbücher für Syftematif, Pflangengefgihte u. Pflanzen» 
geograpbie. Hrög. von U, Engler 4.8 

Inh.: U. Engler, Beiträge zur Flora des füdlichen Japan 
und der Liu⸗kiu⸗Inſeln. 1. Archegoniatae, bearb. von Ehr. Euerifen. 
— Dewald Heer, über die folfile Flora von Grönland. — Aemilius 
Kochne, Lyihraceae monographice deseribuntur. — 4, 6, Nats 
borft, Studien über die Flora Spipbergens. (Mit Holzihn,) — 
Ueberſicht der michtigeren und umfalfenderen, im Jahre 1952 über 
Emmen Pflangengeograppie und Planzengefchichte erfchienenen 
Arbeiten. 2. (Sl .) 


Der Naturforſcher. Hrög.v. Bilh. ‚Stlarel. 16. Jahrg. Ar. ‚35. 


Inh.: Spertrojfopifche Beobachtung von 214 Bligen, angeitellt 
am aftropbufifafifchen SO bfervatorlum in Hercnp durd) 











Metalldämpfen, — Ueber Osmofe ftrömender ——— — Ueber 
das Welken von Blüthen und Laubſproſſen. leinere Mittheis 
lungen. 


Chemiter · geitung. Hrögbr. G. Kranfe. 





zub.: Die Glasfabrifation im Jahre 1882, — Fr. C. ©. 
Müller, neue Gxperimentalsiinterfuhungen über den Basgebalt | 
von Eifen nd Stahl. — 3. E. Stead, über die colorimetrifche 
Beftimmung Peiner Suantititen Kohlenſtoff im Gifen und Stable. 
— W. Hampe, Mittheilungen aus der analvtifchen Praxis: Zwei 
nene maahanalvtiihe Manganbeftimmungsmethoden. — Tagesges 
ſchichte. — Literatur. 


Mathematik. 


Milinowski, A., Gymn.-Öberlehrer, elementar - synthetische 
Geometrie der Kegelschnitte. Mit Fig. im Text. Leipzig, 
1882. Teubner. (X11, 411 5. Roy. 8.) M ®, 80, 

Es Hat ſich mehr und mehr als Bedürfniß herausgeftellt, 
daß der rein geometriſche Unterricht in den höheren Lehranſtalten 
eine Erweiterung erfahren müſſe durch Einfügung der Lehre von 
den Kegelſchnitten in denſelben, und haben wir daher ſchon öfters 


ugen v. Got⸗ 
bard nu. Nicolaus v. Konfoly. — Anfrarote Emiffionsfpectra von | 





1340 


Gelegenheit gehabt, in dieſen Blättern über die dahin zielenden 
Schulbücher zu berichten; im vorliegenden Halle Handelt es ſich 
nicht um ein derartiges Schulbuch, wie ſchon der ftattliche Um: 
fang von ca, 400 Seiten erfennen läßt, aber nad) des Berf.'s 
Abſicht ſoll auch es dem angegebenen Zwede dienen dadurch, 
daß es ſeinen mathematiſchen Fachgenoſſen, den Lehrern an Gym— 
naſien und Realſchulen die Bekanntſchaft mit den elementaren 
Methoden zur Behandlung der Kegeljchnitte vermittelt. Der 
Berf. hat damit den Kern der Sache getroffen, indem er der 
mangelhaften Bildung der meiften Lehrer in dieſer Beziehung 
bie Schuld beimift, weshalb fein rechter Fortichritt in der an— 
gegebenen Richtung fich zeigen will; denen, fagt er, nur wenige 
berfelben werben Gelegenheit gehabt haben, ein Eolleg über 
elementare Geometrie zu hören ars fügen wir hinzu, haben 
ein ſolches benugen wollen). Die Vorlefungen über projectiviiche 
Geometrie bieten aber feinen genügenden Erfat und deshalb 
fehlt, wie er weiter erörtert, oft dem Unterricht die völlige con 
firuetive Grundlage, fodaß wegen vernadhläffigter Bildung der 
räumlichen Anſchauungskraft die Luft zu geometrifchen Studien 
verloren geht. 

Prüfen wir nun, wie der Verf. das von ihm angeftrebte 
Biel, die Lehrer für eine elementarsgeometrijche Behandlung der 
Kegeljchnitte zu erwärmen, zu erreichen fucht, fo müffen wir an: 
erkennen, daß es ihm gelungen ift ohne das Gebiet des Elemen: 
taren zu verlaffen, die ganze Theorie der Kegelfchnitte erſchöpfend 
darzuftellen von einem einheitlichen Geſichtspuncte aus, ſodaß 
eben hierdurch das Intereſſe dafür fortwährend aufrecht erhalten 
wird, indem der Leſer neugierig bleibt, wie weit er auf dem be: 
tretenen Wege noch erjolgreic) weiter jtreben lönne. Diefer vom 
Berf. benupte Weg, um bequemen Zugang zur Lehre von den 
Kegeljchnitten zu gewinnen, befteht num darin, daß er und mit 
benjelben als den durch ſogenannte harmonische VBerwandtichaft 
berzuftellenden Abbildungen des Kreiſes befannt macht und aus 
den Kreiseigenſchaften die entfprechenden Eigenſchaften und Säge 
für fie berleitet. 

Der erſte Abfchnitt des Buches ift einleitenden Betrach— 
tungen, die zur harmoniſchen Berwandtihaft und Abbildung 
führen, gewidmet; im zweiten finden wir dann den Kegelichnitt 
als harmonifche Curve des Kreiſes, ſodaß fich fofort die Theo— 
rien von Pol und Polare, feine Beftimmung durch PBuncte und 
Tangenten, die Eigenſchaften der Brennpuncte 2c. ergeben, wäh— 
rend zulegt erjt die Specialfälle der Parabel, Ellipfe und Hy: 
perbel unterfucht werden, an die ſich in den legten Paragraphen 
noch die Beitimmung des Berührungsfreifes und die Conftruction 
der Kegelſchnitte anfchließt. Der dritte Abjchnitt, überfchrieben 
Kegelichnittbüfchel und Kegelfchnittichaar, enthält die betreffenden 


‚ Unterjuchungen, aud) für diefe Gebilde mit imaginären Grund- 
— — puneten reſp. Tangenten, um in $ 27 mit der Betrachtung eines 
7. Jabra. Nr, 68 u. 69, | 


Syftems von Kegeljchnitten, die mit einem folchen eine doppelte 
| Berührung haben, und der des fogenannten Polarſyſtems in der 
Ebene abzufhließen. Als die feitherige Betrachtung der Kegel⸗ 
ichnitte ergänzend und zugleich auf einen höheren Standpunct 
hinweifend enthält der legte Abfchnitt die Anfangsgründe der 
projectivijchen Geometrie, ſoweit diejelben für die Kegeljchnitte 
in Betracht kommen und als Anhang eine Reihe von Sägen und 
Aufgaben, um zu einer mehr jelbftändigen Bewegung in dem 
erſchloſſenen Gebiete anzuregen, 

Diefer gedrängte Ueberblid über den reihen Inhalt des 
Buches zeigt einerjeits, daß wir es mit einer in diefer Durch— 
führung ganz neuen und eigenthümlichen Theorie der Kegel: 
ſchnitte zu thun haben, die daher auch denjenigen, welchen das 
Gebiet Schon bekannt ift, von größtem Nugen jein wird, während 
fie andererfeits dem Neuling den Zugang dazu auf zwedmäßige 

Weiſe eröffnet, Wir wünfchen und hoffen daher, daß das Bud 
el beiden Richtungen hin die eingehendfte Beachtung finden 
wird. —ch. 


1341 


— 1883. 8 38, — Literarifhes Gentralblatt. — 15. September. — 


1342 





— für die reine u. angewandte Mathematik, 
. Kroneder w K. Weierſtraß. 95. Bd. 1. Heft 


Inh.: G. Haud, neue Gonftructionen der Perfvective und 
EEE. (Theorie der trilinearen Verwandtſchaft ebener | 
Suiteme. 1. Art.) (Hierzu Taf.) — 8. Casparv, über einige 
— —— welche in der Lehre von den perſpec— 
tivifchen Dreieden vortommen. — &.W. Ihome, zur Theorie der 
linearen Differentialgleichungen. (Fortf.) — 3. Balvi, über die 
Integration fimultaner partieller Differentialgleihungen zweiter 
Ordnung mit zwei unabhängigen Variabeln. — Stern, ein coms 
binatorifcher Satz. 


ar von 


Medicin. 
Manz, Wilh., Prof., über die Augen der freiburger Schul- 
—— Ein Vortrag. Freiburg ijBr., 1983. Mohr. (36 5. ®.) 
Das Schriftchen enthält einen Vortrag, welcher im Januar 
1882 vor einem gemifchten Publicum in der Univerfitäts-Aula 
gehalten worden ift. Der Berf. beipricht darin das Ergebniß 
der Unterfuchungen, welche er, in befonderem Auftrage, über die 
Augen der Freiburger Schuljugend angeftellt, und worüber er 
bereit an die Oberjchulbehörde Bericht erftattet hatte, — Der 
Vortrag ift in der Hauptjache (tie der Verf. ſelbſt einräumt) 
ein ftatiftifcher Bericht, in welchem Zahlen die Hauptrolle pie 
len. Der Bericht erftredt ſich auf die ſechs öffentlichen Schulen 
in Freiburg und auf 3982 Unterfuchte. Das Gefammtergebniß 
weicht nicht weſentlich ab von den Ergebniffen früherer Unter- 
fuchungen. Auch hier zeigte fich, daß die Zahl der Kurzfichtigen 
mit der Zahl der Schuljahre zunimmt, und daß die Kurzfichtig- 
feit in den höheren und höchſten Schulclaffen durch eine recht 
erhebliche Procentzahl repräfentiert ift. — Intereſſant ift ber 
Bergleich diefer Rejultate mit den Refultaten der durch Erlaf 
de3 damaligen Oberjtudienrathes vom 20. Mai 1944 angeord— 
neten Unterfuhungen an ſämmtlichen Gelchrten- und höheren 
Bürgerfchulen. Die wenigen darüber vorhandenen Ucten find 
dem Berf. mit danfenswerther Bereitwilligkeit zur Durchficht 
überlaffen worden. Darnach fanden fi unter 2172 Schülern 
der 15 Gelehrtenfhulen in Baden 392 angeblich Kurzſichtige 
(ca. 19%/,), unter 930 Höglingen der 27 höheren Bürgerfchulen 
nur 46 Kurzfichtige (ca. 5%). Es iſt freilich die damalige 
Prüfungsmethode mit unferer heutigen nicht gut vergleichbar; 
wäre fie dies, dann würde mit diefen Zahlen ber Beweis ge- 
liefert fein, daß, im Laufe der legten 10 Jahre, die Procentzahl 
der Kurzſichtigen in den Schulen Badens recht erheblich ge 
jteigert worden ift. ebenfalls wird aber (auch mit Berüd« 
fichtigung der Differenz der Prüfungsmethoden) auf eine Zus 
nahme der Myopie in den badijchen Schulen zurüdzufhließen 
fein, denn die vom Verf. ermittelten Procentſätze find bebeutend 
höher. 
Archiv für die eſammte ologie des Menſchen u. u. der - Ihiere 
Si sn E. F ee —X si, Bd. — 2. Heft. ’ 
Inh.: E. A ne über den Einfluß der Schwerkraft auf die 


Theilung der Zellen und auf die Entwidelung des Embryo, Zweite 
* we (Dierzu Taf,) — Th. W. Engelmann, über thierifches 
Shlorophy 





Kehts- u umd 1d Stantswiffenfhaften. 


Hermann, E., Ger.-Assess, a. D., über die Entwickelung des 
altdeutschen Schöffengerichts. Eine rechtsgeschichtliche 
Untersuchung. Breslau, 1581. Koebner. (VI, 264 8. Lex. 8.) 
AM. 6, S0. 

A. u. a. T.: Untersuchungen zur deutschen Staats- und Rechts- 
geschichte, herausg. von Dr. Otto Gierke, Prof. 


Die Schrift, welche dem Ref. verjpätet zugegangen ift und 
baber nur kurz befprochen werben joll, ift gegen die Savigny’jche 


Hypotheſe von ber Entftehung des altdeutichen Schöffengerichts 
gerichtet. So weit fie Einwendungen gegen dieſelbe erhebt und 
ritiſch beleuchtet, auf wie ſchwachen Stüßen die herrſchende 
Anſicht beruht, muß fie als verdienftvoll bezeichnet werben; 
genauer auf diefe Frage einzugehen, ift Hier nicht möglich, 
eine erneute Unterfuchung wird wohl demnächſt von Waitz zu 
erwarten fein. Seine eigene Anficht bezeichnet der Verf. ſelbſt 
als hypothetiſch; fie geht im Wefentlichen dahin, daß ſchon die 


Rachimburgen königliche Beamte gewejen feien, auf welche das 





ausichließliche Urtheilsfindungsredht übergegangen fei wegen 
bes dem fränfifchen Staatsrechte eigenthümlichen Grundfaßes, 
daß nicht der Graf, ſondern die Rachimburgen den Parteien für 
die Rechtmäßigkeit des Urtheild hafteten. Zur Unterftügung 
diefer Hypotheſe wird ſehr weit ausgegriffen: die vergleichende 
Rechtswiſſenſchaft, die Sprachforſchung, Cäſar und Tacitus 
müſſen herhalten, ein beſonderer Heidenprieſterſtand bei den 
Germanen wird nachgewieſen, und der fränkiſche thunginus zu 
unſerer Ueberraſchung zum sacerdos civitatis gemacht, eine 
Behauptung, die fi, bei Zuhülfenahme altnordifcher und angel: 
ſächſiſcher Parallelen, aus der lex Salica „mit voller Sicherheit“ 
ergeben ſoll. Ob es dem Berf. gelingen wird, für diefe und 
andere Aufftellungen viele Anhänger zu gewinnen, möchte fehr 
zu bezweifeln fein. Ganz abgejehen von dem Zuftande des 
Beweismaterials ift zunächſt ein freilich fehr äußerlicher Grund 
vorhanden, der das Gegentheil wahrjcheinlich erſcheinen Läßt, 
und diefer befteht darin, daß die Schreibweife des Verf.'s der- 
artig unbeholfen und ſchwerfällig ift, daß wirflich eine lamm ⸗ 
fromme Neferentengeduld dazu erforderlich ift, um das Durch— 
ftudieren des Buches möglich zu machen. Wer über Gegenftände 
fchreibt, bei denen die Führung ftringenter Beweife nicht möglich 
ift, wo es nur auf die größere oder geringere Wahrfcheinlichkeit 
anfommt, der wird gut thun, feinen Gedanken eine anziehende 
Form zu geben, wenn er beachtet werden will. Was die Me- 
thode des wiſſenſchaftlich beachtenswerthen Theils der Arbeit 
anlangt, fo foll diejelbe im Allgemeinen nicht getadelt werben, 
im Einzelnen Hat ſich jedoch der Berf. manchen groben Verſtoß 
zu Schulden kommen laſſen; jo hätte er wifjen müſſen, daß das 
von ihm ©. 251 (auch S. 171 N. 1 und 173 unter 10) als 
Hauptbeweismittel verwendete jog. Praeceptum pro Trutmanno 
comite nicht von Karl d. Gr. herrührt, ſondern eine Sukpun 
des 17. Jahrhunderts ift. 


— giuridico, direlto da F, SerafinL Vol. XxXl. 


ase. 1-2. 

Sommario: Papa d’Amico, teoria soeiologien e giuridiea 
del commercio, — Pampaloni, la legge delle XII tavole de 
tigno Juneto. — Vivante, natura giuridiea del eontralto di assi- 
eurazione sulla vita, — Polaeco, ancora sull’ anlinomia appa- 
rente fra |’ art. 1400 1° al. e I’ art. 1069 n? 4 del codice eivile. 
— Donati, !’ autorizzazione maritale. — Landucei, rivista di 
periodiei giuridiei tedeschi. — Bibliografia. 


Bierteljahrfchrift für Volfswirthichaft, Politik ı u. ‚Raltegefäigte 
Hrög. von Eduard Wiß. 20. Jahrg. 3. Bo. 2. Häl 
Inb.: Emil Mever, die internationale EoiztiniBrebnctio, 
Spirltusiteuer-@efehasbung und Spiritushandel. 3. — W. Gofran, 
ein Blick auf die Bevolkerüngoſtatiſtik in Frankreich. — Ih. Schön: 
born, die öfonomifchsfozialpolitiihe Seite der Ernährungsfrage. 
G. Blau, voltswirtbfcaftliche Gorrefpondenz aus Wien, 
Büherfchau. 


Be des rl: bayer. tat ftatiit. Bureau. Nedig. v. Ludw, v. Müller. 
15. Jahrg. Nr. 

Inh.: v. Mäller, Beiträge zur Statittif der Gemeindebe— 
ftenerung in Bayern. (Kortf. Y\— Derf. ., die zwangsweife Beräufßes 
rung landwirtbichaftlicher Anwefen in Bayern. Nach dem Stande 
des — 1882. — Derf., die Ernte des Jahres 1882 in Bavern. 
— Notizen 














1543 


Handel. echmſche Wiffenfchaften. | 


Schraut, M,, die Organifation des Kredits. Leipzig, 1893. 
Dunder & Humblot. (V, 156 ©. 8.) u, 20. | 
Der Verf. will eine gemeinverftändliche Darftellung des 
Creditweſens geben, die, ohne die rein theoretifchen Streitfragen 
zu berühren, nur das Gewordene in feinen Urfachen und Wir: 
kungen ſchildert. Diefe Aufgabe ift mit großem Gefchid gelöft. 
Es wird ein Harer Ueberblid über die Theorie und Praris des 
Greditverfehres gegeben, der in feiner Vorausfegungslojigkeit 
auch dem Laien verjtändlich fein muß, Die ganze Darjtellung 
erinnert vielfach an die befannten Schriften Bamberger's, denen 
ebenfalls ein großer didaftiiher Werth für die Verbreitung 
nationalöfonomifcher Kenntniffe beizumeffen it. In der Syites 
matik freilich hätten wir manche Austellung zu machen. So iſt 
e3 3.8. nicht recht einleuchtend, warum der Verf. den Cheds 
und Giroverfehr, jowie die Banknoten den anderen Credit: 
geichäften vorausſchickt. E3 wäre viel richtiger geweſen, das 
Notengeſchäft einfach den Perjonal- und Wechjelcreditgeichäften 
anzureihen, mit denen es eine gemeinjame Gattung bildet. Das 
Check⸗ und Girogejchäft aber dient weit weniger dem Credits 
verfehre als dem der Zahlungsvermittelung durch Compenfation 
der Forderungen. Wenn ferner die Cheds und Banknoten als 
die „Betriebsfonds” des Ereditverfehrs bezeichnet werden, jo ijt 
nicht einzujehen, warum der Wechjel ſowie alle anderen umfaß- 
fähigen Ereditpapiere nicht ebenfalls diejen Betriebsfonds zur 
gerechnet werden. Im Uebrigen zeichnen fich indeß die Schraut'- 
ſchen Ausführungen duch umfichtige und maßvolle Kritik aus, 
die namentlich in der Beurtheilung der weitgehenden agrarischen 
Forderungen vortheilhaft hervortritt, R. F. 








Siemens, Dr. Georg, die Lage des Chequewefend in Deutfchland. 
Referat gebalten im deutſchen Handelstage am 15. Decht. 1852, 
Berlin, 1953. Springer. (24 5, 8.) HK 0, 60, 

Diefes dem deutichen Handelstage erftattete Neferat ſetzt 
die ökonomiſchen Vortheile des Checkſyſtems als befannt voraus 
und bejchäftigt ſich mit der Frage, durch welche Maßnahmen 
ſich daffelbe in Deutſchland einbürgern laffe. Der Verf. empfiehlt 
zu diefem Behufe den Erlaß eines Chedgejches und die Ein- 
richtung von Abrechnungshäufern durch die Reichsbank. Die 
lehztere Forderung ijt bereits erfüllt, da die Reichsbank die ent- 
iprechenden Einrichtungen bereits getroffen hat. Als Erforber- 
niſſe eines Checkgeſetzes bezeichnet der Verf. eine legale Defini- 
tion des Cheds als Sichtanweifung des Ausftellers auf ein beim 
Bezogenen ihm zur Verfügung ftehendes Guthaben, kurze Prä- 
fentationsfrift, Stempelfreiheit und fchlichlich Regreß in Form 
des Wechjelrechts gegen den Ausſteller und die eventuellen 
Giranten. Alle die hier in Betracht kommenden fchiwierigen, 
öfonomischen und jurijtijchen Fragen fonnte der Verf, in dem 
engen Rahmen des Referat3 natürlich nur oberflächlich prüfen. 
Sein Schriftchen bietet daher dem Fachmann faum etwas Neues, 
wohl aber darf es dein Laien zur allgemeinen Orientierung em» 
piohlen werden, R. F, 





Der Givilingenienr. Hrög. von E. Hartig. Jahrgang 1989. 
5. Heft. 

Inh: Alemming, Raumbedürfuig der Maſchinenabtheilung 
an Bord von Dampfihiffen. — Hartig, Wertb und Bedeutung 
der Definition in der Verwaltung von Patentrehten. — Heyn, 
über den Einfluß der Baumfanten auf den Biegungswiberitand 
jreiliegender Balken. — Almquiſt, das Problem der Bertifals- 
fräfte einfacher, durch bewegliche Laſtenſyſteme beanfpruchter Träger. 





— 1883, 38. — Literarifhes Gentralblatt — 15, September. — 


1344 





Sprachkunde. Literaturgeſchichte. 


Ephrem des Syrers, des heil., Hymnen aus dem Zweiſtrömeland. 
Dichtungen aus dem ſyriſchen Urtert metriſch ind Deutſche über: 
tragen u. mit erflärenden Anmerkungen verſehen von Farl Made, 
Ir. phil. Nebit einem Anhang. Mainz, 1982, Kirchheim. (XVI, 
208. 16.) A 4. 

In gefälliger Ausstattung, dem Fürften Earl zu Löwenſtein— 
Wertheim: Rofenberg gewidmet, enthält diefes Bändchen in 
metrifcher Ueberſetzung 30 ausgewählte Dichtungen bes 
hl. Ephrem von Niſibis, theils Hiftorifche, theils theologische, 
bis auf ein Stüd im Anhang, ein Weihnachtslied, alle der von 
Bidel 1566 herausgegebenen Sammlung der Carmina Nisibena 
entnommen. „Krieg und Frieden“, „Hirt und Herde", „Eine 
alte Meffiade*, „WUuferftehung des Fleifches*, „Auf den Grä- 
bern“, find die Ubtheilungen überjchrieben, unter die der Ueber: 
feger die Lieder zufammengefaßt hat; den einzelnen Gedichten 
wiederum hat er finnige, deutſche oder lateiniſche Meberjchriften 
gegeben, wie denn überhaupt die ganze Arbeit nicht bloß von 
Kenntnis und Sorgfalt, fondern auch von finnigem Geſchmacke 
zeugt, Der Hregbr. wünſcht, der jo wenig befannten und nad 
feiner Ueberzeugung von den Meijten verfaunten Poesis syriaca 
neue freunde zu gewinnen, und gewiß können einzelne biejer 
Stüde ſich getroft neben vielen der griechiſchen oder lateinischen 
Hymnen hören laffen und in ftillen Stunden Anregung und Ge- 
nuß gewähren. Wer aber die ganze Sammlung in einem Zug 
durchlejen wollte, würde jchon aus ihr, ohne die fonftige ſyriſche 
Dichtung im Original zu kennen, fofort den Fehler herausfinden, 
welcher diefe fyrifchen Dichter ohne Ausnahme für ung fo läftig 
macht, d.i. die unendliche Weitfchmweifigkeit, vgl. die in der legten 
Abtheilung zufammengefaßten vier Lieder. In den Anmerkungen 
fcheint der Hrögbr. nicht ganz dem richtigen Weg getroffen zu 
haben; zum Theil find es folche, die nur der Nenner des Syrifchen 
veritehen kann, während die Sammlung gerade nicht für ſolche 
bejtimmt ift; zum Theil bleiben Sachen unerflärt, die nicht ein- 
mal jedem, der fyrifch verfteht, geläufig find; S. XI z. B. „Die 
Unnitha". Daß die Strophen feine Ziffern haben, ift der vor: 
ausgeſchickten Anmerkungen wegen läftig. Im Anhang erhalten 
wir eine neue metrijche Ueberjegung des in den Thomasacten 
erhaltenen gnoſtiſchen Liedes, das vielleicht von Bardefanes her: 
ftammt; es ift intereifant, mit derfelben die gleichzeitig von 
Lipfius, in den apofryphen Apoftelgefhichten S. 292 ff. ge 
gebene zu vergleichen; endlich ein im Original noch ungedrudtes 
Lied des Neftorianers Narſes. Wir wünfchen von Herzen, daß 
der Hrsgbr. Gelegenheit finde, uns bald, wie er verjpricht, mit 
den gefammelten Werken defjelben zu befchenfen. Eingefaßt iſt 
die Sammlung von zwei Liedern des Hrsgbr.'s, die nur hie 
und da an Unklarheit leiden, fonft aber, was Schwung der 
Sprache betrifft, entichieden über den von ihm überjeßten ftehen. 
Wir erlauben und ein paar Berje des Schlußliedes anzuführen: 
Ein und ein balbes Jahrtaufend Waren vorübergeranfcht, 

Noch ſchliefen die Hymnen des Singers, Dem einjt der Often gelauſcht. 

Aus den Klöftern der Nitrifchen Wüfte Brach jung ein Morgen bervor, 

Es ftiegen viel alte Schäge Aus ihrem Grabe empor, 

Die alten Godicesreiben In der Stadt am Ihemfeitrand, 

Sie zogen ind raufchende Leben Aus dem fchweigenden Wüſtenſand. 

So iſt der Band vollendet Der Hymnen von Nefibin 

Des feligen Mär Approm Aus dem Lande Börh Nahrin. 


Der Tod des Husein ben ’Ali und die Rache. Ein historischer 
Roman aus dem Arabischen, Nach den Handschriften zu Gotha, 
Leiden, Berlin u. St, Petersburg übersetzt von F. W üstenfeld. 
Göttingen, 1883, Dieterich'sche Verlhälg. (IX, 213 8.4.) HK). 

Aus d. XXX, Bde, d. Abhdlgn. d. k. Ges, d. Wiss. zu Göttingen. 


Zu der hiſtoriſchen Literatur des Orients gehören einerfeits 
die Memoirenwerfe, auf deren Wichtigkeit für gründlihe Er- 


1345 


— 1883, 38, — Literarifhes Gentralblatt — 15. September. — 


1346 





forſchung morgenländifcher Gefchichte neuerdings F. Teufel auf ı Kleinschmidt, Max, Dr. phil, de Lucili saturarum scriptoris 


Grund einer Anregung von Sadjau Hingewiejen hat (3. D. M. | 


G. 1883, 9. 1,6, 113 fj.), und andererſeits die hiftorifchen 
Romane, in denen die Borliebe der Orientalen für Uebertrei- 


bungen, ihre Wunderfucht und Leichtgläubigfeit den biftorifchen | 


Stoff, der befanntlich ſonſt in trodener, wie regeftenartiger Form 
überliefert wird, mehr oder weniger ftarf ausgeſchmüdt hat, 
theil3 mit, theils ohne Tendenz. Einen ſolchen hiſtoriſchen 
Roman, und zwar ein recht harakteriftiiches Werk diefer bieher 
nur wenig beachteien Gattung, hat der unermüdliche Wüftenfeld 
in feiner neueften Publikation, einem Separatabdrude aus dem 
10. Bande der Abhandlungen der königl. Geſellſchaft der Wiſſen— 
ihaften zu Göttingen, veröffentlicht. Diefer Roman, welcher 
„den Tod des Hufein ben "Hi und die Rache“ behandelt, ift 
von unbefannten Autoren verfaßt auf Grund des jtreng hiſto— 
riſchen Geichichtswerkes des Abu Michnaf Lat ben Jahjä, des 
älteften uns befannten arabischen Gefchichtsfchreibers, aus deſſen 
Schriften bei den Späteren ausführliche Eitate erhalten find, 
wie vor allem Tabari aus jechs der von ihm verfaßten zweiund- 
dreißig berühmten Monographienwerfe reiche Auszüge giebt. 
Uber dieſes Erzeugniß der orientalischen Luft am Fabulieren 


dient zugleich ſchiitiſchen Intereffen, ja es iſt diefes Werk nad) | 


Wüſtenfeld's Unnahme direct zu dem Zwecke verfaßt, die Schüten, 
welche befanntlich wie das Khalifat fo auch die geiftliche Ober: 
herrſchaft des Sultans in Konftantinopel nicht anerkennen, gegen 
die beftehende Regierung aufzureizen. Eine intereffante Bejtäs 
tigung diefer Unnahme liegt darin, daß noch in den legten Jahren 
in Kairo eine neue Bearbeitung diefes Romans gedrudt und 
mehrfach aufgelegt worden ijt. 

Betreffs der Zeit der Entjtehung weiſt Wüftenfeld darauf 
hin, daß von ber Ueberführung des Kopfes des Hufein von 
Kerbela nach Aslalon vor dem Fahre 470 der Flucht und von 
da wegen Annäherung der Kreuzfahrer nad) Kairo im Jahre 
540 der Flucht fi in dem Romane noch nicht die leiſeſte An- 
deutung findet, jo daß die Ubfafjung deſſelben aus einer früheren 
Zeit ſtammen muß. 

Dem Hrsgbr. ftanden drei Hoſchrr. zu Gebote, welche er 
vollftändig abgejchrieben hat: eine Gothaer, deren Tert er jeiner 
Ueberjegung zu Grunde gelegt hat, eine Berliner und eine 
Leidener; von einer vierten, Prtersburger, welche der Gothaer 
am nädjten fteht, hat Wüftenjeld dur Baron Rojen nähere 
Kenntniß erhalten. Alle Abweichungen der Berliner und der 


Leidener von der Gothaer Hdſchr. hat der Hregbr. in Klammern | 


mitgetheilt, und gerade für diefe überfichtliche Urt der Publi- 
cation find ihm die Fachgenoffen zu Dank verpflichtet, weil er 
dadurd die Möglichkeit bietet, einen Einblid in das Verhältniß 
der vielgejtaltig wuchernden Dichtung zu dem eigentlichen Ges 
Ichicdhtswerfe zu gewinnen. Aber nur ein Heiner Theil des 
Romans, etwa die erjte Hälfte des erften Theiles bis zum Aus- 
zuge Huſeins aus Medina, jteht in einem engeren Berhältnifie 
zu dem Geſchichtswerke des Abu Michnaf, indem bier die Er- 
zählung bis auf unmefentliche Einzelheiten noch glaubwürdig 
erſcheint und ſtellenweiſe direct aus jener biftorifchen Quelle ent= 
lehnt fein lann. Alles Undere ıft wohl wenig mehr als freie 
Dichtung, zu welcher der tragische Tod des Sohnes des Khalifen 
Ali und der Fatime, den die Schiiten nach dem Tode feines 
Bruders Hafan als den rechtmäßigen Nachfelger des Propheten 
anfahen, Hinreichende Anregung gab, Daß der Roman nod) 
heutzutage in ſchiitiſchen Kreifen viel gelefen wird, hängt vor 
allem mit der Bedeutung zufammen, welche die Schiiten dem 


Huſein beilegen, jo daß für fie die Stätte feines Märtyrertodes | 


bei Kerbela der wichtigfte Wallfahrtsort ift, nach welchem zumal 
fromme Perſer auch die Leichen ihrer Angehörigen zur Beitattung 
ſchaffen. 








genere dieendi. Marburg, 1883. Elwert. (VIII, 135 S. 8.) 2, 60. 


Der Berf. diefer Abhandlung, welche zu Marburg mit einem 
Preis gekrönt wurde, hat fich mit Löblichem Fleiße der ſchwie— 
rigen Aufgabe unterzogen, den äußerjt fragmentariſch über: 
lieferten und in Bezug auf den Tert vielfach ſehr fchlecht erhal: 
tenen, andererfeit$ aber für bie Kenntniß der noch weniger 
gekünftelten Sprache jener Zeit jo wichtigen Satiren des Lucilius 
auf alle grammatifchen Erfcheinungen hin nachzuforſchen. Die 
Schwierigkeiten der Aufgabe verhehlt fich der Verf. jelbit nicht. 
Aus der Formenlehre (für welche allein er in einer hallenſer 
Differtation von E. Fiſcher 1851 einen Vorgänger hatte), der 
Syntar und der Lehre von den Tropen und Figuren geht er in 
üblicher Reihe die einzelnen Buncte durch, fucht die betreffenden 
Stellen des Lucilius verftändig zufammen und vereinigt fie mit 
bem, was ihm zumeijt Hülfsmittel wie Neue oder Dräger an 
die Hand gaben, einigermaßen zu einer Hiftorifchen Darlegung 
der beireffenden ſprachlichen Erfcheinungen in der römijchen 
Poeſie. Beſſer wäre es für diefen weiteren Ausblid wohl ge- 
twefen, wenn er fi) auf wenigere Puncte befchränft und diefe 
dann in eigenem Studium vollftändiger durdhgearbeitet hätle; 
will man ihn aber nur als Ergänzung der Luciliusftudien an- 
jehen, fo mag er genügen, und für Lucilius felbft Hat Ref. nichts 
Wefentliches auszufegen. Das Latein des Verf. ijt meift genügend, 
bier und da zu bequem; a prudentiore Nonio grammatico („als 
Nonius“) hätte er S. 2 beffer nicht gefagt; faum aber traute 
Ref. feinen Augen, als er S.27 leſen mußte: ab genetivo sin- 
gularis A-declinationis und ©. 30: transeamus nıunc ad 
O-declinationem. A. R. 
Antoine, Paul, apercu sur la littérature francaise du XIX® 

sivele depuis le premier empire jusqu’i nos jvurs, Dresden, 
1882, Ehlerinann. (VII, 304 8. Kl. 8.) c#% 2, 40 

Das vorliegende Buch, das die franzöfifche Literatur vom 
Beginn des 19. Jahrh.'s bis auf unfere Tage behandelt, macht 
fich ein tieferes wiffenfchaftlihes Eindringen in den Stoff nicht 
zur Yufgabe; es ift für Solche gefchrieben, die fich mit einer wenn 
auch nur oberflählichen Kenntniß der Literaturerfcheinungen 
begnügen wollen; derartigen Anforderungen dürfte das Bud 
genügen, das eine gewiß Bielen willfommene Beigabe dadurch 
erhalten hat, daß zum Schluß, S. 219— 296, eine Auswahl 
fgrifcher Gedichte des behandelten Beitraums geboten wird. 

Sgt. 
——— Emil, Jongleurs und Menestrels. Halle, 1884. 
(7 8. 8.) 

Es iſt jehr erfreulich, daß einmal ein romanifcher Tocent, 
ohne fih um die Mode zu kümmern, welche nur Tertabbrüden 
und grammatifchen Problemen zu Huldigen fcheint, feine Thätig- 
feit dem über Gebühr vernadhläffigten Gebiete der Realien zu« 
wendet. Der Berf. übernimmt auf diefem Gebiete eine der 
danfenswertheiten Aufgaben, indem er eine größere Schrift über 
die Dichter» und Sängerftände Nordfrankreichs im Mittelalter 
in Ausficht ftellt. Als Vorarbeit veröffentlicht er die vorliegende 
lehrreihe und von ausgebehnter Belejenheit zeugende Abhand⸗ 
lung, welche die wichtigfte Literatur bes Gegenstandes aufführt, 
den Urjprung ber Benennungen jongleur und menestrel er- 
Örtert, von dem verjchiebenartigen Beichäftigungen erft jener, 
dann diefer im Anſchluß an Tertftellen Handelt, und jchließlich 
auch auf den Spielmann der fpäteren Zeit und feinen allmählichen 
Uebergang in den heutigen möndtrier zu fprechen fommt. Auf 
den Inhalt der Iefenswerthen Schrift ſoll Hier nicht weiter ein- 
gegangen werben; doch jchließen wir ein paar Bemerkungen über 
Einzelheiten hier an. 

In dem Citat aus Neiffenberg’3 Moujlet S. 4 muß es 
S. CCXLI heißen. — Lambertus Ardensis (S. 9) hätte nad) 





1347 — 1883, MM 38, — Literarifhes Gentralblatt — 15. September. — 1348 





ber neuen Ausgabe ded Marquis Mönilglaife (Paris 1855) | Klopstock’s, Fr. Gottl., Wingolf. Kritische Ausgabe nebst 
Commentar von Jaro Pawel. Wien, 1582. Gerold’s Sohn. 


eitiert werben follen. — Die Form ministerialis ©. 10 ift neben 
ministralis nicht zu überfehen, vgl. prob, menestayral. — 
©. 15 zu den Damen, bie fi) als Spielmann verkleiden, gehört 
auch Fofiane, die Geliebte des Bueve de Hanftone. — In ſprach⸗ 
licher Hinficht ift zu rügen, daß der Verf. bei dem Namen 
Taillefer Oſthoff's unmögliche Erflärung gutheißt und Text: 
ftellen aus älteren Ausgaben ohne Berichtigungen aufnimmt 
(iogl&ors neben jonglöre ©. 17). 

Hoffentlich geht der Verf. in dem verfprochenen größeren 
Werke auch auf die Spielleute der vorliterarifchen Zeit, auf die 
Entftehung ihres eigenthümlichen Gewerbes und auf ihren Zu— 
fammenhang mit dem germanifchen scop näher ein. Vielleicht 
ift ihm dann der Hinweis auf einige Werke, in denen von Spiels 
leuten die Rede ift, nicht unwilllommen: das Registre criminel 
de la justice de St. Martin des Champs ä Paris au XIV* siecle 
p- P. Tanon. Paris 1877. Vidal, la Chapelle saint Julien 
des Mönestriers à Paris 1878. Bingerle, Neiferechnungen 
Wolfger's. Heilbronn 1877, z. B. S. 25,38. Thierry, Recueil 
pour servir à l’histoire du tiers état IV. ©. 228, 1. 229, 7. 
Zu der anmuthigen Sage bei Mouflet 6298 fg., welche bie 
dichterifche Begabung der Brovenzalen auf ihre Abftammung 
von den Spielleuten zurüdführt, denen Karl der Große bei der 
Vertheilung der von ihm eroberten Länder die Provence zu 
eigen gab, bildet ein Hiftorifches Gegenftüd eine Stelle im 
Doomsdaybook (1086), derzufolge Wilhelm der Eroberer feinen 
Spielmann Berdic (Berdic joculator regis) nad) der Eroberung 
Englands mit ausgedehnten Ländereien in &loucefterfhire be— 
lohnte. —ier. 





Ausfeld, Prof. Dr. Ad., Ueber die Quellen zu Rudolf’s von 
Ems Alexander. Wissenschafliche Beilage zum Programm 
des grosslierzoglichen Progymnasiums zu Donaueschingen. 1883. 
(24 5. 4.) 

Auf engem Raume und in fehr compreffem Drud wird und 
bier ein reicher und intereffanter Inhalt geboten. Der Berf. 
arbeitet feit längerer Zeit an einer Ausgabe des Ulerander von 
Rubolf von Ems, die, wie wir zu unferer Freude erfahren, nun- 
mehr in naher Ausficht ſteht und als Theil der Bibliothek der 
geſammten deutfchen NationalsLiteratur (bei Bafle in Quedlin⸗ 
burg) erfcheinen wird. Einen Ueberblid über die Quellen dieſes 
umfänglichen Gedichtes, deſſen Ubdrud ung feit lange auf Schritt 
und Tritt fehlt, fendet er hier voraus, Er befpricht nad) einander 
die fogenannte Historia de preliis des Urchipresbyter Leo, dann 
die Erzählung des Curtius, darauf die übrigen Quellen 
(Comejtor’3 Historia scholastica und die Prophezeiungen des 
Methobius), endlich orientiert er in ſehr anjchaulicher Weife 
über die Art der Benußung biefer Quellen feitend des Dichters, 
beffen Arbeitsweiſe und Mar vorgeführt wird, Bon befonderem 
Intereffe waren uns die Mittheilungen über die Bamberger 
Hdſchr. ber Historia de preliis. Dem Verf. ſcheint der Beweis 
gelungen zu fein, daß fie von allen Ueberlieferungen dem Dris 
ginal am nächſten, ja ganz nahe fteht, daß die Münchener 
Hdſchr. erft aus ihr gefloffen und überarbeitet ift, daß daher 
dieje wie ebenfo das Excerpt des Effehard für die Tertkritif gar 
feinen Werth in Anfpruch nehmen dürfe; aber auch der durch 
die Drude repräfentierte Tert bietet meiftens nur jpätere und 
willfürliche Wenderungen und Zuſätze, obzwar Einiges aud) 
dem urfprünglichen Terte angehören und alſo eine Ergänzung 


der Bamberger Hdichr. bieten mag. So find wir alſo jebesfalls | 
zunächſt auf die Bamberger Hdjchr. angewiejen, und es freut ' 
uns, daß der Verf. mit einer Herausgabe dieſes Tertes fich ber | 


ſchäftigt. Möge er mit ihr nicht zu lange zögern. 








(VIII, 156 8. Gr. 8.) c# 3, 60, 


Eine ausführlih commentierte kritiihe Ausgabe von Klop— 
ſtock's Wingolf mit Gegenüberftellung der älteren und der 
jüngeren Faffung war ſchon längſt ein Bedürfniß und der 
Hrägbr. verdient unter allen Umftänden unjeren Dank dafür, 
dab er fi der mühfamen Uufgabe unterzogen hat, wenn aud) 
die Urt, wie er die Aufgabe zu löfen ſucht, Manches zu wünſchen 
übrig läßt. Bei Eonftruierung des Tertes hat er nicht die 
Gleim'ſche Abfchrift zu Grunde gelegt, jondern die fehlerhaft: 
Darmftädter Ausgabe von 1771 (A); die Barianten der Glein'⸗ 
chen Abfchrift (O) theilt er unter bem Texte mit. Er nimmt 
an, daß die Stellen, an welchen und der Tert von O befer zu- 
fagt, als ber von A, eine VBerbefjerung der in A überlieferten 
urfpränglichen Lesart enthielten. Uber dieſe Auffalfung giebt 
doch zu manchen Widerſprüchen Anlaß; felbft an manchen von 
ben Stellen, die der Verf. zur Begründung feiner Anſicht 
anführt, muß angenommen werben, daß die Varianten in A 
nicht als Lesarten einer urfprünglichen, weniger durchgefeilten 
Faſſung, fondern vielmehr als Verderbniffe der durch O ver: 
tretenen Faſſung zu betrachten find. In dem Commentar ver- 
mißt man allgemeinere Betrachtungen über die Geſichtspuncte, 
nah denen Klopftod die verſchiedenen Uenderungen im Zerte 
vornahm, ebenjo ift e3 auch zu tadeln, daß bei Erklärung der 
nordifchmythologifchen Anfpielungen nicht auf die Quellen 
zurüdgegangen ift, aus welchen Klopſtock feine Kenntniß diejer 
Mythologie ſchöpfte. Die „zivo edlen Schönen” beziehen ſich 
nicht auf Gellert’3 Luftfpiel „die zärtlichen Schweftern“, jondern 
auf das „Loos in der Lotterie“. Den abjurden Einfall Hamel's, 
daß Klopſtock durch feine Bekanntſchaft mit der Edda veranlaft 
worden ſei, in feinen Dichtungen die Alliteration anzumenden, 


weiſt Pawel mit Recht zurüd, jedoch auch) die angeblichen Beis 


fpiele von Wliterationen in den Dichtungen Klopftod’s vor 
feiner Belanntfhaft mit der Edda find ohme Zweifel zum 
größten Theil als rein zufällige Wiederholungen des nämlichen 
Unlautes zu betrachten. 





Neue Jahrbücher f. Philologie n. Pädagogif. Hrög. von Alfr. Fled— 
eifen u. 9. Mafius. 127. m. 128. Bd. T. Heft. 


Inh.: HK. Lugebil, J. Mähly u. A. Hildebrandt, au 
ar re — NR. Schneider, 5 örep & im der Bedeutung „wei: 
halb obaleih während". — K. Zacher, zur Hypotheſis von Ariſte— 
yhanes’ Wespen. — B. Hirſchwälder, zu Elcero's Briefen (X\ 
4,9. — 3.9. Ch. Schubart, Paufınias und feine Ankläger. 
— A. Uppenfamp n. F. Rhode, zu Cicero's Nede pro Milone 
(29, 79). — N. Eufiner, zu Florus. — U. Fund, animum in- 
ducere im ardaifchen Latein. — ©. Widmann, Wisibada, — 
Tb. Plüß, borazifcher Nealismus (carm, I 25). — E. Heyden—⸗ 
reich, zum libellas de Constantino Magno. — F. Kaelker, über 
Pertbeö Vorfchläge zur Reform des lateinifchen Unterrichts, (Schl.) 
— 4. Arlt, die —* Wochen des griechiſchen Unterrichts in Unter⸗ 
tertia. (Schl.) — Perſonalnotizen. 








Zeitſchrift f. d. öfterr, Gymnaſien. Revd.: W,Hartel, 8. Schenfl, 
34, Jahrg. 7, Heft, 
Inh.: A, Nitfche, die pfuchologifche Deutung des Weber'ſchen 
Geſehes. — Literarifche Anzeigen. — Karl F. Kummer, zum 
deutjchen Unterricht im Obergymnaſium. — Discellen. 


Mythologie. Sagen. 


Koch, John, die Siebenschläferlegende, ihr Ursprung und 
ihre Verbreitung. Eine mythologisch - literaturgeschichtlich« 
Studie. Leipzig, 1883. Reissner. (VII, 215 8.8.) #5. 


Dies Buch, zu deffen Anzeige Ref. etwas fpät kommt, ift 
bereit3 mehrfach anderwärts (jo in der Allgemeinen Zeitung 


1349 


1583, Nr. 7, Beilage, von Guftav Meyer; in der Deutichen | 
Literaturzeitung 1883, Nr. 19, von Edw. Schröder; im Literas | 


turbfatt für germanifche und romanische Philologie 1883, Nr. 4, 
von K. Nyrop; in den Göttingijchen gelehrten Unzeigen 1983, 
St. 13 und 14, von H. Varnhagen; und im der Unglia, Bd. 6, 
Ungzeiger, S. 46, von H. Löſchhorn) ſehr günftig beiprochen 
worden, und auch Ref. muß fich diejen günftigen Urtheilen an- 
ichließen. Der Berf. behandelt, auf ein reiches, mit großem 
Fleiß gefammeltes Material geftügt, die Siebenfchläferlegende 
und ihre Gejchichte jehr eingehend und gründlich in folgenden 
Gapiteln: I. Die UWeberlieferung der Siebenfchläferlegende, 
I. Die Sage vom langen Schlaf, III. Der Urfprung der 
ephefiichen Legende, IV. Die älteften Verſionen ber Legende, 
V. Die weitere Entwidelung der Legende bei den Mohammeda— 
nern, VI. Die Verbreitung der Yegende im Ubendlande während 
des Mittelalters, VIL Die Legende unter der Kritik des 16. bis 
18. Jahrhunderts, VIII. Die Legende in der Literatur des 
19, Jahrhunderts. Bon diefen Capiteln kann Ref. dem zweiten 
und dritten nicht in gleichem Maße Lob jpenben wie den andern. 
Im zweiten find Sagen hereingezogen, die nach bes Ref. Unficht 
nicht hergehören, nämlich folche von in Berge entrüdten, einft 
wiederkehrenden Herrſchern und Helben, in welchen vom Schlafen 
ber Entrüdten nicht die Rebe ift, und die von dem undermerften 
Dahinſchwinden der Zeit im Jenſeits, im Reich der Götter, 
Elfen, Feen ꝛc. Im vierten Capitel Hält Ref. die Unnahme von 
dem Einfluß des Kabirencultus auf die Entftehung der Legende 
für nicht begründet, und auch einige andere minder wichtige Ans 
nahmen biejes Gapitels jcheinen ihn gewagt und bedenllich. — 
Nef. hat dem Verf., wie diefer S, VI erwähnt, während jeiner 
Arbeit einiges neue Material mitgetheilt; ein paar Kleinigleiten, 
an die er früher nicht gedacht hat oder die ihm feitdem erft bes 
fannt getvorden, mögen hier einen Pla finden; einige andere 
auch nicht beſonders belangreiche Nachträge bieten die oben er- 
wähnten Anzeigen von Barnhagen, Nyrop und Schröder. In 
dem von F. Wüjtenfeld aus dem Arabiſchen überſetzten „Synaras 
rium d. i. Heiligen-Calender der Eoptifchen Ehriften", S.294 f., 
find die jieben „Männer der Höhle” kurz erwähnt, ber Kaifer 
aber, obwohl er richtig als Nachfolger des PhHilippus bezeichnet 
wird, ift irrig Claudius ftatt Decius genannt. Im dritten Bande 
von D. Codayne’s Leechdoms, Worteunning and Starcraft 
findet ſich S. 42 ein angelfächfiiches Recept und S. 294 ein 
lateinischer Segen, in denen die Namen der Siebenfchläfer vor- 
fommen, In Skeat's Ausgabe der Vision of William con- 
cerning Piers the Plowman, Part II, (Zert B) 239 und III, 
(Zert C) 276, werden die Siebenjchläfer ganz fur; erwähnt, 
und zwar haben fie nad dem Tert B 700, nad C „mehr als 
60 Winter“ geſchlafen. Vgl. auch Steat’3 Anmerkung Part IV, 
Section 1, 8.324, In Joh. Eonr. Dannhauer'3 Christeis sive 
Drama Sacrum. Actus primus, ed. sec. et aucta, Witenbergae 
1696, werben die Septem dormientes ©. 871 unter den phan- 
tasmata personarum fietarum produciert. Ein fchottifches Volks⸗ 
buch A new historical Catechism (abgebrudt in dem Sammel: 
werf John Cheap, The Chapman’s Library: the Scottish Chap 
Literature of last century classified, Vol. III, Glasgow 1875) 
erzählt (S. 20 f.) kurz die Gefchichte der Siebenfchläfer (Diony: 
fius in Dorinas enttellt. Zeit des Schlafes: 208 Jahre. Kaiſer 
Theodofius jagt zu den Erwachten: I receive you like so many 
Lazaruses out of your graves ) Ueber eine merkwürdige Ka— 
pelle der Siebenfchläfer in der Bretagne und ein bretonifches Lied 
über fie vgl. F. M. Luzel's und E. Renan's Artikel in der von 
H. Gaidoz und E, Roland herausgegebenen Mölusine, Sp. 201 
bis 205. W. v. Schulenburg, Wendifche Voltsjagen und Ge- 
bräuche aus dem Spreewald, S.63, theilt aus dem Vollsmund 
eine furze Erzählung von den Siebenfchläfern mit, die in der 
„großen Bibel“ ftehen fol. Zu Koch's Anm, 3 auf ©. 183 ift er: 
gänzend hinzuzufügen, daß Theodor Thumm, Tractatus historico- 


— 1853, 238. — Viterarifhes Eentralblatt — 15. September. — 











1350 
theologicus de festis Judeorum et Christianorum, Tubinge 
1624, ©. 146, die Sage beſpricht und außer auf Durandus 
und Bincentius auch auf Antoninus [Chronicon] tit. 7, c. 7, 
$6 et tit. 16, c. 1, 8 10 verweift. ©. 188, 8. 15 v. u, lies 
IX, 123 ftatt 113. Zu ©. 201, 8. 14 ift zu bemerfen, daß 
ſchon Douhet im Dictionnaire des lögendes Moreto’3 Drama 
berüdfichtigt hat. — Möchte der Verf. auch fernerhin „> der⸗ 
artigen „Studien“ Luſt und Zeit haben! Rho. K 





Vermiſchtes. 


Stölten, H. O., Pfarrer, Die neue Kirche zu Tautenburg und die 
Tautenburge " Kirchenbaulotterie. Ein Wedruf im Jnterefie der 
firdylichen —8 Reinertrag gum Beiten der neuen Kirche. 
Zeipzig, 1893. Breitfopf & Härtel. (40 ©, 8.) cH 0, 6. 


Vorliegendes Schriftchen, aus Iocalen Anregungen hervor⸗ 
gegangen, verdient doc in weiteren Kreiſen beachtet zu werben. 
Das Dörfchen Tautenburg bei Dornburg in Thüringen, gegen- 
wärtig öfter genannt, weil es als anmuthige Sommerfrijche bes 
fiebt zu werben beginnt, war einer neuen Kirche dringend be- 
bürftig, aber die Mittel reichten nicht aus, um einen nach der 
in Thüringen hergebrachten Schablone gefertigten Entwurf aus- 
zuführen. Da machte fich der Ortögeiftliche, der Berf. diejes 
Schriftchens, felber an das Studium der firchlichen Architektur 
und der kirchlichen Kunft, und ward bald mit Unterftüßung 
eines begabten jungen Baumeifters die Seele des Unternegmens. 
Bei der durch die Lage vorgefchriebenen Sparfamkeit fuchten 
beide Männer zwei Grundgedanken zu verwirklichen, möglichjte 
Naumausnugung und dabei doch völlig ftilgerechte Aus» 
führung. Dies ift auf Grundlage des Eifenadyer Regulativs 
für evangelischen Kirchenbau von 1861 in überrafchender Weife 
gelungen. Die Meine Dorflirche hat einen ſchönen, hohen, 
kräftigen Thurm, einen befonderen Ehoranbau für den Ultar, 
daneben Anbauten für Sacriftei und Paramentenkammer, zwei 
ZTreppenthürme und eine hübſche Taufcapelle, ift im Inneren 
domartig Hoch und frei, mit Schönen farbigen Fenftern geſchmückt, 
durchweg im gothiichen Stil, einfach aber echt, gehalten und 
bietet nahezu 200 Sige; die Kanzel ift vom Altar unabhängig, 
und Bla für eine tüchtige Orgel iſt vorgejehen. Und dies 
Alles ift auf einer Grundfläche von 196 Quadratmetern und 
für etiwa 27 000 M befchafft worden. Wir glauben, das ftatt- 
liche Kirchlein tönnte für manche Gegenden Deutichlands im 
Kirchenbau wohl eine muftergültige und fomit epochemachende 
Bedeutung erlangen, und darum meinen wir, es follte fein 
Architelt die Hier miedergelegten Ausführungenund Erfahrungen 
unbeachtet laffen. Das Scriftchen hat nebenbei noch einen 
guten Zwed, Natürlich hat ſich am Schluffe doch ein Fleines 
Deficit ergeben (es ift in obiger Summe mit berechnet), jo 
winzig, daß es bei größeren Bauten gar feine Rolle fpielen 
würde, etwa noch 1700 c# Dieſe Summe, die der Heinen Ge— 
meinde natürlich ſchwer fällt, fol durch eine Lotterie gededt 
werben, und für diefe zu erwärmen ift ein Nebenzived des 
Büchleins, deſſen Ertrag nmatürlih auch für den Zweck des 
Baues beftimmt ift. Möchte es auch in diefer Beziehung feinen 
Erfolg erzielen, den ein fo uneigenmüßiger Eifer wahrlic) ver- 
dient, der bei aller Idealität des Strebend doch auch mit 
praltiſcher Einfiht und Klugheit trefflih Hand in Hand zu 
gehen verftand. Schade, daß nicht eine Unficht ber Kirche beige: 
geben werben konnte, 


Univerfitätsfhriften. 
Greifswald (Inauguraldiſſ.), Paul Schüpe, das volfsthämlicdhe 
Element im Stil lrie von Zapifhovend. (40 S. 8.) 
—— (mangnraldiff.), Adalb, Horhanfty, die 
Schlacht au der Brüde von Bovines am 27. Juli 1214. (42 S. 


1351 


8., 1 Karte 4.) — Max Gottfhalk, über den Gebrauch des Ar 
titels in Milton’s Paradise lost. (54 S. 8.) — Alb. Graben- 
stein, de interrogalionum enuntialivarım uso Horatiano. (64 8.6.) 
— Hugo Herbst, de sacerdolis Romanorum munieipalibus. 
Quaestio epigraphica. (43 S. 8) — Paulus Heymann, in Pro- 
pertium quaestiones grammalicae et orthographicae. (97 8. 8.) — 
Joan. Ernestus Kirchner, de litis instrumentis quae exstant in 
Demosthenis quae fertur in Laeritum et priore adversus Stephanum 
orationibus, (40 8. 8.) — Guſt. Nammelt, über die zujammens 
gefepten Nomina im Hebräifhen. (32 ©. 8.) — Jul. Schinkel, 
——— Silianae. (77 8. 8,)— Aemil. Wangrin, quaestiones 
e scholiorum Demosthenieorum fontibus. Pars prior. De Har- 
pocralione et Aelio Dionysio Pausaniaque atlieistis. (39 S. 8.) 

Leipzig (Inanguraldijf.), Joan. Ilberg, studia pseudippoeratea, 


(63 8. 8, 
Mar urg (Inauguraldiſſ.) Otto Bödel, Philipp de Vigneulle's 
es Hervid de Mes. (39 ©, 8.) ha 
öfifche 


Bearbeitung 

Münfter (Inauguraldiſſ.), Clemens Fiſcher, der altiran 
Roman de Troie des Benoit de Sainte-Mure als Vorbild Par die 
mittelhochdentichen Trojadictungen des Herbort von Frißlar u. des 
Konrad von Würzburg. (50 ©. 8.) 








Säulprogramme. 
(Format, wenn anders nicht angegeben, Guart.) 


Aachen (Gymnaſ.), Anton Krufzewffi, Epifter's@thif. (30 S.) 

— (Realgumnaf.), Greve, Aritif der Quellen zum Leben des 
älteren Grachus, (ÄXXIV ©.) 

— (Gewerbefhule), Dreder, Aufammenbang zwiihen Aus: 
dehnung, Gomprejfibilität und ſpecifiſcher Wärme bei Alüffigfeits- 


gemifhen, (457 ©.) 

Itona (Gymna j» Ghriftian Ar. Kirchhoff, neue Meifungen 
der Ueberreſte vom Theater des Dionyfos im Athen nebſt einigen 
Bemerkungen. (7 ©. u. 1 Taf.) 

Andernah (Progumnaf.), Gerhard Termwelp, Geſchichte des 
Klofters Unſerer lieben Frau zum h. Thomas bei Andernad. (34 ©.) 

Arnsberg (Gymnaſ.), Andreas Henze, die Schmetterlings- 
Sammlung des Gymnafſſums. (XXXIV ©.) 

Arnftadt (Gymnaſ.) Wagner, Aucassin el Nicolete comme 
imitation de Floire et Blanchelleur et comme mod£ele de Treue 
um Treue, (18 $,) 

Nichersleben (Realgumnaf.), Hueſer, die Genfuren u. die Ber: 
feßungen. (18 S.) 

Aurih (Bumnaf.), Herm. Kraffert, Beiträge zur Aritif u. 
Erklarung lateinifcher Autoren. Il. Theil. (49 ©. 8.) 

PER — (Gymnaf.), ©. Thiele, liturgiſche Schulandadten. 

+ 8. 

— (Realgummaf.), Krug, der natururwiſſenſchaftliche Unterricht 
am ———— (16 ©.) 

Berlin (fünigitädt. Nealgumnaf.), 6. Horftmann, über Dsbern 
Bokenam u. feine Le er (15 ©.) 

Beuthen (Obersfandes:Giymnaf.), 3. Starker, die Wortitellung 
der Nachfäpe in den althochdeutſchen Meberfeßungen des Matthaeus—⸗ 
— des Iſidor u. des Tatian. (16 ©.) 

iedenkopf NRealprogymnaf). Wilken, an historieal and 
metrieal introduction into (he study of Shakspeare's workswilh 
particular regard to his Julius Caesar. (15 5 

Bingen a Mb. (Realſchule), H. Jäger, Über die Freude am 
Unterricht. (25 ©. 

Bohum (böb. Bürgerfchule), Aug. Pein, Aufgaben der ſphä— 
riſchen Aftronomie, gelöt durch planimetrijche Goniteuctionen u. mit 
Hülfe der ebenen Trigonometrie, (48 S. u. 1 Aig. Taf.) 


Bonn (Givmmaf.), Nosbadh, die Reichspolitik der trier'ſchen 
Grzbifhöfe vom Ausgange der Negierung Ariedridys I bie zum i t 
| reiten, Eugene Sue oder Profeffor der Kircheugeichichte? — 


Ende des Anterregnums, Gin Beitrag zur rheinischen Provinzial 
geſchichte in der Hobenftaufenzeit. 1. Ibeil. (23 ©.) 

Braunsberg (Gummaf.), Jof. Tiep, algebraifhe Aufgaben zu 
Glafjenarbeiten in der Prima des Gumnafiums. (15 ©.) 

Bremen (Nealfchule in der Altitadt), Martens, niederdeutiche 
Paffionsgefhichte nach dem ———— Johannis. (19 ©.) 

Breslau (Ariedr.-Gumnaf.), R. Menzel, adnotationes ad aliquut 
Aeschyli supplicum locos. (20 S,) 

— (Matth.»Gumnaf.), Karl Müller, das vierte Evangelium in 
chriſtologiſcher Hinficht, (XX ©.) 
* > Ober⸗Realſchule), G. Krakauer, Gommodus und Pertinax. 
( .) 

Brieg (Gymnaſ.), Hans Kirchner, über die grammatifchen 
Suellen des Servius. 2, Theil: Servius u. Priſcian. (9 ©.) 

— (Ober⸗Realſchule), F. J. Wershoven, Smollet et Lesage. 
15 8.) 

Brilon (Gymnaſ.), Killing, die Mechanik in den Nicht 
Euflidifhen Raumformen. (12 ©.) 


— 1883, 835, — Literarifhes Centralblatt — 15. September. — 





1352 


Bromberg (Gumnaf.), R.Methner, de tragienrum Graeeorum 
minorum et anonymorum fragmentis observaliunes eriticae. Vars 
extrema. (12 $.) 

Bützow (Realfchule 1. D.), Stötzer, la poesie frangaise jusqu'a 
Malherbe d’apr&s Boileau. (10 8.) 

Burtehude (Reals Progummaf.), P. Geyer, Locke's view on 
punishments and rewards. (14 8.) 

Gaffel (Realaumnaf.), Ariedr. Stehlich, die geſchichtlichen 
Vorbedingungen der englifhen Kunſtphiloſophie des vorigen Jahr— 
bunderts. (17 ©.) 

Gelle (Nealgumnaf.), Endemann, Schall, Wärme u. Licht in 
ihren Beziehungen zur Nadiophonie. (32 ©.) 

ger urg (Gumnaf.), Paufftadt, der Beariff des Schẽ— 
nen bei Schiller. (25 S. 

— — (Symmnaf.), Berth. Adam, über reciproke Gleichungen. 


Gleve (Giummaf.), Meitwerdt, zur clewiichen Geſchichte aus 
der Zeit der franzöftichen Herrſchaft. (1794—1814.) (16 ©.) 

Goesfeld (Gumnaf.), Lenfers, die Grundzüge des älteften 
Wifbiletrechtd in den Städten des Oberſtifts Müniter. (24 ©.) 

Gonig (Gumnaf.), A. Otto, Ariedrid’s von Haufen u. Heinrichs 
= —— Minnelieder verglichen mit Denen ihrer Vorgänger. 

> . 

Grefeld (Realgumnaf.), E. Stolte, metrifhe Studien über das 
dentjche Bolkölied. 158 ©.) ' 

— (Gewerbejchule), A. Stoffels, le Dietionnaire de l’Academie 
frangaise, son histoire, ses merites et ses defauts. (9 8.) _ 

Güftrin (Gummaf.), KarlBaer, die Function des paraboliſchen 
Cylinders. (32 ©.) 

Danzig (rel. GBummnaf.), Richard Martens, Danzig im nor 
difchen Kriege I. Jrrungen während des Jahres 1704. (24 ©.) 

Darmftadt (Givmnaf.), A. Weidner, kritiſche Beiträge zur Er 
Härung der griedijchen Zragifer. (68 5 8.) 





La Revue nouvelle d’Alsace-Lorraine. Histoire, littcralure, 
sciences, beaux-arts. 3° annde. Nr. 4. 

Sommaire: Les origines de la maison de Bourbon-Orl&ans. — 
Comte de Puymaigre, la lögende de Blondel, (Fin) — Un 
dangeau alsacien. Michel-Antoine Holdt. — Lagrange, la con- 
version de Talleyrand, — M. Zöller, die neueiten ESchulreferm: 
beftrebungen und das neue Megulativ für die höheren Schulen in 
Elfah-Yothringen. (Schl.) — Reflexions sur la situation du elerge 
en Alsace-Lorraine, (Suite) — Wuestions scolaires, 


Kosmos, Zeitjchrift für Entwidelungsicehre u. einbeitlihe Belt 
anfbanung. Seransg. von B. Better. 7. Jahrg. 5. Heft. 

Inb.: Garl du Prel, das Erinnerungsverhögen. — Glemens 
König, Unterfuchungen über die Iheorie der wechſelnden continens 
talen u. infularen Alimate, 1. Phyſiſche Einwürſe u. Norwegens 
Klima. (Mit 1 Taf) — W. SH. Flower, die Wale in PVergangen: 
beit u. Gegenwart u. ibr wabrfcheinlicher Urforung. — Kleinere 
Mittheilungen u. Zournalihau. — Literatur u. Kritit. — Notizen. 


Allgem. Militärs Zeitung. Ned.: Zernin. 58. Jahrg. Nr. 6667. 

Inb.: Betrachtungen über die höbere Trupvenführung in der 
Schlacht von BionvilleMars la Tour. (Schl.) — Aur Arage über 
die Anwendung des Keuers in der Offenfive der Infanterie. (Schi.) 
— Berſchiedenes. — Nachrichten x. 


Stimmen aus Maria⸗Laach. Katbotifche Blätter. 25. Br. 9. Bet. 

Ind: A. Lebmkuhl, pur Arbeiterfrage, — Ib. Schmid, 
Kunſtwerk der Zukunft und fein Meiſter. 2. — 5. Jürgens, bie 
Blumenfarben und der Darwinismus. 1. — J. Epillmanı, die 
Juſtizmorde der Titnds Dates s Berfdwörung. 9. (Fortſ.) — 8. 





Necenfionen. — Wiscellen. 
ee Jahrbücher. Hrög. von 9. v. Treitſchke. 52. Band. 
3. Heft. 





Inb.: 9. v. Treitſchke, die letzten Neformen des Staats 
fanzlerd. — 9. Corvinus, eine Betrachtung am SedansTage. — 
Politiſche Gorrefpondenz. — Notizen. 


—— und Literariſche Chronik der Schweiz. 13. Yabrı. 


r. 8. 





Inb.: Bibliographie. — Referate. — Ghronif: Conference Hil- 
teraire internationale de Berne du 10 au 17 septeinbre 1883, 


Ruſſiſche Revue. Monatsfchrift für die Kunde Rußlands. Herantz. 
von 6, Röttger. 12. Jabra. 7. Heft. 
Inh.; Georg Blan, Flachs- m. Hanfbau in Rußland. Rad 


a. Shoulg. — PM. Leffar, Reife nad) Sarafhe. — ®. ©o: 


1353 











— 1883, 38. — Literarijhes Gentralblatt — 15. September. — 


— 


1354 





toif ty, zur Gefchichte des Bojarenratbs, — Kurze biftorifche Skiz ze 
des Reichtitela. — Literaturbericht. — Kleine Mittheilungen. — 
Revue ruſſiſcher Zeitſchriften. — Ruſſiſche Bibliographie, 


Revue critique. Nr. 36. 


Sommaire: La version septentrionale du Dhammapnda, p. p. Nockhill. — 
Charteris, la canonicit& des livres du Nouveau Testament. — Peitz- 
ner, histolre des legions romaines depuis Auguste jusqu'ü Hadrien. — 
Podsies de Gilles Je Muisit, p. p. Kervin de Lettenhove. 
De Lescure, Rivarol et la socheid frangaise pendant In revolution et 
Pönigration. — Suphan, Gashe et Spinoza. — fiöglement du club de 
Philsdelphie fait par Franklin et transform& par Herder en un statut 
pour une Socieis d’amis de I'humanite. — Chronique, 





Hift,»polit. Blätter zc, Hrög. v. Jörg n. Ar, Binder 92, Bd 

5. Seit. 

Juhr: Grinnerun sum Jabredtage der zweiten Türfen-Belagenung Wiens. — 
Meiultate u. Nele Der neueren Haturforfhung- 2 Art. — Enxlalrelitiide No+ 
vitäten. — Zur Geſchſchie Der Proteftanten u. der Jeſulten in Steiermarf, — 


Tie Pereutung des Proceies von Zifaarizlar, — Die Pbilofepbie des bi. 
Auguftinne, 


Die Grengboten. Red.: Johannes Grunow. 42. Jahrg. Nr. 37. 
Inh.: Agraria. — Ter deunche Schulrerein in Deſterreich. — N. Glafien, Auno 
Ziſcher u. fein Kant, — Der Düettantiammd als Meftaurater. — Ter Arieg in 
Annam u. Tonfın. — Aug. Riemann, Die draien von Alienſchwerdt. (Aorti.) 

— Rotig. — Pilerater. 


Die Gegenwart. Hrög. von Theophil Zolling. 24. Br. Nr. 36. 


Inh: Wi, Singer, tie Greignife in Aranfreid. — Karl Braum- Wiesbaden 
zu Wiens Whrentagen. - dw. Geiger, zu Doetbe's Geburtstag. — Ih. 
agılng. Koman u, Drama. Anlählib Beerges Dbnet'# „Gomtene Sarah“, 
Helnrih Hultbanıt's Dramaturgie der Glarfiter. Beisrodhen von M. Garriere, 
(St) — Duidam, engliihe m. deutiſche ournatiſtit 


-. f. literar. Unterhaltung. Greg. von R. v. Gottſchall. 
r. 36, 
Inh: 2. 9. DM LA? neue Nomane, — Arthur Aleinichmide, biftoriice 


BWerle. — Meint, Moien, Poriides und Gpiides, — Benilleton. — Biblio 
grapbie, 
Europa. Med, von H. Aleinfteuber Mr. 36. 


Inh: Herm. Schults, Ironie in dem Wiedern bemiiher Landelnechte — Georg 
Kern, Über das Naturgefübl,. 4. (Schl.) — Glemens Fleiſcher, das Bold 
im Alterebum. 1. — Agrippa W’Aubiund. — Literatut a6, 


Biffenfhaitl. Beilage der Leipziger Zeitung. Nr. TU u. 71. 


Inh : Eraſt Wezel, Zoledorf. eine Purberitätte im Baden. — Briefe aus Varlée. 
5. Marbadı, leirziger Theater. — Verzeichniß neu eridiienener Schrift 
Bora’s Beburtsor, 


"we. — mit 
beſr rechungen. 


Allgem, Zeitung. Beilage. Nr, 237—243, 
Inh: Zu Wiens Ebrentagen. 4. (Sacuußart. — Tie Meform der Pühne im Zu ⸗ 
fammenbange mit den Meiningen — Das pärfilihe Sarelben in Vetreff der 
vaticaniıten Archive. — Neut Parifichabnen in Nervamerita. — Dreieis. — 
&. Dener, zur mittel- m. meugriedrijden Literatär. — 14. Deutide Anthro- 
vologen-Verfammiung. 5. (Salupart.)— Johann Ggelrh v. Andringen. — Ar. 
Bet, tie mündener intermarionate Aunftsusftellung. Hi. — Neue Publica 
tionen zur Meform des deutichen Schriitmeiensd, — G. Barazetti, König 
Kapolf u. die Basler. — G. v. Aabricay, Eigismendo Malateſta. — 9. 
Blume, Briefe von der Schwelgeriiben Yandesausftellung in Hürkd. 1, 2, — 
Religidephiloiepbiihe Begriffe der Sakalava. 


Illuſtrirte Zeitung. Red.: Franz Metſch. Nr. 2097. (81. Band.) 


Inh.: Ludw. Salomon, zu Bieland’s Gedächtniu. — Dite Batarlas, Ein 
Landicdaftepiid aus Mübezahl’d Meih. — Mugen Babel, Aelir Dubn. — 
Tedteuſchau. — Die Ermie des Japres 1853, — Bilder aus Tirol, Goſſenſaßs 
m. Umgebung am der Brennerhahn. — Ludw. Bund, Widfommene Borihaft, 
(Bevict.) — D. Wegelin. die Haraftrepbe auf Jochla. 3, — Breſſe u. Buch⸗ 
bandel. — ine KAalmitenkoramane in Deutſchland. — Poltgtechulſche Mar 
iheilungen. — »immelseriheinungen, — Emil Sıöbr, der Bulcan Tengger in 
on ni — * v. Helfer Wartegg, die Juternationale Goiontalausftelung 
in Amfterdam, 4. 


Ueber Sand und Meer. 50. Bd. 25. Jahrg. Wr. 49. 


Juh. Pring Gmil zu Schönnib-Garelatb, Die Madre iſt mein. — Ar. 
Blafkenius, Toren aus der Geſellſchaft. (Shi) — Karl Beilart, die 
Zürfen wor Hien 168. Zum amweibundertjährtgen Gedentſeſte. — Die Pracht 
ausgabe Bocibet. — Bruno Walden. lierarihe Plaudereien, engliibe Liter 
ratur 4. Achse, von Dewall, Der Gommandant. (fon) — Kieie, 
eulmariihe Miffenihaft u. Hunt. — Rotigblätter, — Prinz u. Bringeifin von 
Wales. — 6. Alb, Kegnet, Auf der Araneninfel. — Iluftrationen. 


Sonntags-Blatt. Med.: A. Phillips. Rr. 36. 


Inb.: Beorg Hartwig, Rarbeniplele des Leben?. GGortſ.) — Eu. Jaguet, 
Eine Wärtererin ded XVI. IJahrbundert's. — Derfelbe, Der „grobe Ocean“. 
— Loſe Blätter. — Aluftrationen, 


Mezel, Katharina vw. — Vüger 





Gartenlaube. Ar. 30. 


Int: Wr, Mriedrich, Ueber Sllrpen. (Forti.) — Bilhottern in England. — 
Bilder aus der Snglineausftellung. 3. — Wien vor 200 Jahren, Ein Kuhmes- 
franz der alten Auterftadt, — Ute Bradvogel, Zehntauſend Meilen durch 
den groben Weften der Vereinigten Staaten. 4. — Blätter u. Blütben, 


Die Heimat. Hrag.: Ludw. Angengruber, Red.: Iof. Rank. 
8. Jahrg. Rr. 40. (2. Bb.) 


Ant.: Wor. Lindemann, Das Fiſchermadchen von Genua. (Aerti) — Inline 
von der Traum, Gig Ihn, (edit) — Herd, Shiftern, Kirlomaten in 








| 


der Sommerfriſche. (bt) — Andreas Obfieger, der antife Auß. — Ein 

Stadt ⸗ u. Landgericht. — Graf Ghumbord, +. — Giniges Über die internatio- 

nale, eolontale uw. Orpert : Anößelung in Amfterdam. — & v. Tbümen, 

Febenti erg — Die Wonate Juli, Auguſt und Sentember in der Ber 

deinanb tens während der Türfenbelagerung 1684. ori.) — Aus aller 
It. 


* Hr. von R. König u. Ib. 9. Bantenius. 19. Jahrg. 
tr. 49, . 


Inh: &, Junghans, Das Gellibde. — Ein furdtbarer Augenblid. Ju Dem 
Lie von 2, Arleger. — Wallenſteln's veiche. — . Hübel, zur Yutrer 
literatur. 4. — Die jimgfte Kevolution in Spanien. — Ar Bribichte ber 
Zındaturen. — Herm, Halimwid, die Thrten vor Wien. — M.v. Heiden» 
bad, Die Pringejiin, Rorti.) — In umlerer Spleleckt 

Ind, der Beilagen: In der Sommerſtiſche eingeregnet. — Win deutiches Beriandt- 
geideäft, — Umſchau in fernen Landen. — Umſchau anf gemerblidem dbenlete, 


Allgem, Zeitung des Judentums, Hreg. von 2, Philippfon. 
47. Jabra. Nr. 36. 


Inb.: Kür die Opfer vom Tiiga-Eislar. — Aur Araze der Golenljation. — Ludwig 
Aeſſuth Über die antiiemitifche Agitation, — Beitungsnahridten. — Keuilleton. 


Züdifhes Kiteraturblatt. 12. Jahrg. 
Nr. 35, 


Inh: U Sepp, das JortandianalProjert durch Die Wũſte von Jerlchow. (fortf.) 
— Kroner, Gelltetanca. — Viteraturberldite. — Notigen, 


Die Ratur. Heransg. von Karl Müller, NR. F. 9. Jahrgang. 
Ar. 32-35, 


Inb.: Karl Müller, Emin Bel m. die Erſchllekung Alritae. — %, Schomann, 
der Orientierungs-Eimn_der Briel-Zaube, — A, Henninglen, Ehilverungen 
aus Gbina, Aus tem Dinliben von 9, Belle kw.d, — Dite Walter 
höfer, Über Die Temperatur Veränderungen bei Fortſchritten nach der Zıeie u. 
Hobe ſenkrecht gur @rdoberflähe. 2.10% — Rarl Müller, die Serkunft, 
Domefticatien u. Berbreitung des gewöhnlichen Aeigenbaumes. (Mit Abb.) — 
W. Aaifer, die BmnesOrgane der Anieeten. — Zerd. Dieilenpab, bie 
Sonne uw. ibre Seztehungen zu dem terretriichen Ericheinungen. 1.1.2 — 
Hetm. Aräper, Aumendung von Natrenialgen zu Geis Iwecken. (Mit Abt.) — 
Die Hormbolm-Aabrt der @eonrarhlicden Meichichaft zu Greifewald am 30, Junt, 
1.0.2 Juli 190. — ©, Aliher, HZoltnet: „Ueber Die Matur ber Rometen“. 
Cine literarijbe Studie u. Aritif. 1.u. 2 — Eın Meteorologe des 17. Jabt ⸗ 
hunderte, — Söhne, deutiche Pflanzennamen in ihrer Ableitung. I. — Ber« 


Hrog. von M. Rabmer, 





ſwiedenes. 
Der Waidmann. Bon Freunden des edlen Waidwerks herausgegeben. 
14. 8b. Nr. 47 60. 


And: D. v. Nortbeim, Jagden in der Sinterrii. — Eine Plirſchſahrt bei 
Ariedrichömoor im Grobherzegihum Dedienburg. — Beridt aus den Suhler 
Vergen ſiber Jagd, Waffen 10, — Mannigflattiges sc. 





Ausführlichere Kritiken 


eridienen über: 


de Leseure, Rivarol et la societe frangaise pendant la rüvo- 
lution ete, (Tourneux: Revue crit. 36) 

Rieger, über bie — der Schädellehre zu Phyfiologie, 
—RW x. (Kosmos. VIl, 5.) 

Udäna-Varga, a colleelion of verses from the buddhist eanon, com- 
piled by Dharmaträta etc, translated by Rocekhill. (Revue 
erit. 36.) 

Air Vorſchule. (Foltz: Päd. Blätter f. Lehrerbildung 1. 








Bom 1, HER Bertbr. find nadıfichende 
nen erfchienene Werke 


auf unierem Redartionsbureau eingeliefert worden : 


Bail, methodiſcher Leitfaden für den Interricht in der Naturge 
ſchichte. Botanik. Heft 2. (Gurf. IV— VI.) Leipzig, Fueo' Berl. 
(Reisland). (8.) cH 1, 20. 

Bibliotheea neerlando-indien, Catalogue de livres et de quelques 
manuserits eoncernant les Indes orientales el oceidentales neer- 
landaises ele,, en ordre systemalique el avec quelques noles 
bibliographiques. Haag, Nijhoff. (IV, 176 8. 8.) 

v. Braumübl, über die reducierte Länge eines geodätifchen 
Bogens und die Bildung jener Flächen, deren Normalen eine ges 
gebene Aliche berühren. ünden, Aranz in Gomm. (20 S. 4.) 

Gauer, zur Geſchichte und Gharafteriftit Friedrichſs des Großen, 
Mit einer Lebensbefchreibung des Berfaflers von Hermann, 
Breslau, Trewendt. (VI, 392 ©. 8.) 

Gicer — Briefe. Hreg. von Klauke. Berlin, Weber. 
66.) — 2. 


1355 


— 1883, 238, — Literarifhed Centralblatt — 15. September. — 


1356 





Du Gamp, die Privaimildtbätigkeit in Paris. 1. Ins Deutfche 
ee von Menfhbing. Hannover, Schmorl & v. Seefeld. 
(8.) 0, 80. 

Fröderieco, l'enseignement superieur de l’'histoire a Paris. Notes ele. 
de voyage,. Paris, Typ. Chamerot. (61 5. Roy. 8.) 

Gefammtausgabe, die ErlangensÄranffurter, von Dr. Mart, Luther's 
Werken x. Frankfurt yM., Scriftenniederlage d. Evang. Vereins, 
8.) -# 0, 50. 

Gefep betreif. die Amangsvollitrefung in das unbewegliche Ber: 
mögen », 13. Juli 18853, erläutert von Dorendorf. Breslau, 
Kern. ) 6. 

Grimm, zehn ausgewählte er Einführung in das Studinm 
der er Kuntt, 2. Aufl. erlin, Dümmler's Berl. (XV, 
4758, 

(Hettner.) Regiſter au Hettner's eg = eg des 18. Jahr⸗ 
eek x. Bon Große. Braunfchweig, Biewea & Sohn, (8.) 
MH 2, 50, 

v. Hartmann-Franzenshuld, Gefchledhterbuch der wiener Erbs 
bürger, Hatbeverwandten u. Wappengenoſſen. Lief. 1, 2. Wien, 
1852. Faeſy. (Row. 4.) Ach T. 

Herquet, Miscellen zur Geſchichte Oſtfrieslande. Norden, Braams, 
(Br. 8.) MH 6. 

Jebb, die Reden des Thukydides. Meberf. von Jmelmann. Berlin, 
Weber. (Gr. 8) c# 1, 60, 

Luther's geiftliche Lieder nad feinen drei Gefangbüchern von 1524, 
1529 u. 1545. Ihr Inhalt x. dem Bolf erzählt von Danneil. 


Rranffurt /M., Schriftenniederlage d. evang. Vereins. (RL. 8.) 
A. 0, 40, 
Mainländer, De Philoſophie der Grlöfung. 2. Bd. 2, Lief. 


Frankfurt a / M. Koeniper. (S. 129—270, 8.) 

Michaelis, Lejfing’s Minna von Barnhelm u. Cervantes' Don Quijote. 
Berlin, Saertner. (Kl. 8.3 Al. 

Obligationentecht, das ſchweizeriſche. Textausgabe mit Anmerkungen 
n. Sadregifter, brög, von Hafner. ürich, Orell Füpli & Go. 
(1. 8.) cM 6. 

Orsetich, primi elementi di storia naturale per senole popolare ece, 
Grado I, Leipzig. Arevtag. (8) oA 1, 60. 

Plaut, Unterfuchung über eine neue Krankheit der Lämmer. Leipzig. 
Boigt. (8) cH 0, 80. 

Broßh, Beiträge zur lateinischen Grammatif, II, Leipzig, Zangen: 
berg & Himly. (8) c#H 2. 

Rhamm, die betrüglicen Goldmacher am Hofe des Herzogs 
Julius von Braunfchweig. Wolfenbüttel, Jwißler. (8.) A 2, 

— Lazarus Geiger. Stuttgart, 1884. Scheible. 6G.) 
—3 


Sammlung von Entſcheidnugen des oberiten Kandesgerichts in 
Bayern in Gegenitänden des Givilrehtes u. Eivilproceſſes. 9. Br. 
6.5. Erlangen, Palm & Enke (8.) HM 2, 

Schmiß, die Vegetation des Meeres. Bortrag, 
(ör. 8.) oA 0, 80. 

Staudinger, Sundemaulförbe u. Hundefuhrwerke. Leipzig, Wolff. 
(dl, 51 ©. Gr. 8.) 

Bodudek, neue eracte Methode für die Babnbeftimmung der Blas 
neten und Aometen nebit einer neuen Störungsibeorie. Lalbach, 
v. Kleinmaur & Bamberg. (VII, 162 ©. Ron. 8.) 

Voigt, das Givils umd Griminalrecht der zwölf Tafeln. Leipzig, 
Liebesfind, () -H 13, 60, 

Banderbilder, europäifche. Nr. 44—61, Zürih, Orell Füßli & Go. 
(Roy. 16.) à cH I u. oA 1, 50. 

Wenaböfer, Lehrbuch der anorganifhben reinen und technifchen 
Ghemie x. 1. Abth. Stuttgart, Wittwer. (8.) cH 5. 

Wiedersbeim, Lehrbuch der vergleichenden Anatomie der Wirbel: 
tbiere auf Grundlage ber Entwidelungsgefhidte bearb. 2. Ib. 
Jena, Fiſcher. (Gr, 8.) HM 12, 

Wolffberg, über den Nährwert des Alkohols. Bonn, Strauß. 
(Br. 8.) ch 0, 60. 


Bonn, Strauß, 








Wictigere Werke der ausländifhen Literatur. 
Franzöfifce. 


Cartulaire du prieure de Saint«Eienne de Vignory, avee une 
introduction, un appendice et des tables; par d’Arbaumeont, 
(CCL, 318 p. et 10 pl. 6.) Langres, Dangien. 


Chandelux, des synovites fongueuses artieulaires ei tendineuses. | 


(224 p. 8.) Paris, Delahaye et Lecrosnier. 


Chastaingt, catalogue des plantes vaseulaires des environs de 
La Chatre (Indre). (199 p. 8.) Chäleauroux, Galliol, 


Corpus inseriplionum semilicarum ab Academia inseriptionum et 
litlerarum humaniorum eondilum atque digestum. Pars prima 
inscripliones Pbwnicias continens. Tomus 1. Fase, 2. (P. 117 4 
216, avec album des planches 25 a 36. Gr. 4.) Paris, Klinck- 
sieck. 

Costantin, elude eomparée des liges adriennes et souterraines 
des dieotylödones. (77 p. et 8 pl. 9.) Paris, G. Masson. 

Dumeril, de constitutionibus Marci Aurelii Anlonini, thesim ete. 
{119 p. 8.) Toulouse, impr. Douladoure-Privat. 

Flach, Cujas, les glossateurs et les Bartolistes, (27 p. 8.) Paris, 
Laärose et Forcel. 

de Fontenay, €pigraphie autunoise. Inseriplions du moyen äge 
et des lemps pour servir a V'histoire d’Aulun, recueillies et an- 
noldes ete. T.1. (VI, 430 p. et 33 planches. 8.) Paris, Champion. 

Marie, histoire des sciences mathemaliques ei physiques. T. 2: 
de Diophante ä Viele, (310 p. # carre.) Paris, Gauthier- Villars. 

Rouanit, «uvres posihumes, publieces par les soins de Lehbes- 
eonte, suivies de: Les eruziana et rysophyeus, eonnus sous le 
nom general de bilobites, sont-ils des vegelaux ou des Irneces 
d’animaux? 2 planches par Lebesconte. (120 p. et 20 planches. 
Gr, 4.) Rennes, impr. Merthur. 

Thomas, recherches historiques sur les droits du roi XVII* et 
XVII“ sieeles. (168 p. 16.) Paris, Denta, 


Shwedifhe 


Arsskrift, Upsala universitets. 1883, (8.) Upsala, Akad, bokh. 
Filosofi, spräkvet. o. hist.-vetenskaper. 
3. Danielsson, grammatiska anmärkningar. 1. Om de gre- 
kiska substantiverna med nominativändelsen—e, (59 8.) Kr. 1,25, 


Bihang till kongl. svenska Vetenskaps-akademiens handlingar. 
vi, 2. hf. (#.) Stockholm, Norstedt & Söner,. Kr. 12, 75. 

4, Lindström, “m de palswozoiska formationernas operkel- 
bärande koraller. Med nio taflor, (112 4. 0. 9 pl.) 11862.) 

5. Hinde, om annelid remains from the silurian strala of 
the isle of Gotland. With three plates, (28 p. and 3 pl. 
(1582) 

b. Tigerstedt, über innere Polarisation in den Nerven. Mit 
4 Taf. (18 ». 0. 4 pl.) (1882.) 

7. —, zur Theorie der Velfnungszuekung. Mit 1 Taf, (38 s. 
o. 1 pl.) (1882.) 

%. Andröe, undersökningar öfver svenska bygsnadsmate- 
rialiers värmeledningsförmäga. Med en talla, (26 s. o. 1 pl.) 
(1682,) 

9. Kindberg.die Arten der Laubmoose (Bryineie) Schwedens 
und Norwegens beschrieben. (167 =.) 

10. Arrhenius, undersökning med rheolom öfver den gal- 
vaniska polarisationens fürsvinnande i eit polarisationskärl, 
hvars plaltor äro förbundna genom en melallisk leduing. 
Med en talla. (36 s. o. I pl.) 

Handlingar, historiska, üll Iryeket befordrade af kongl. samfandet 
for utgilvande af handskrifter rörande Skandinaviens historia. 
(8.) Stoekholm, Samson & Wallin. 

XII, nr. 3. Konung Gustav Ill’s bref till friherre G. M. 
Armfelt, Utgifna genom Elof Tegner. (X, 203 s.) Kr. 3, 22, 

Klemming og Nordin, svensk bokirykerihistoria 1463— 1983, 
Med inledande öfversigt. 1. hf. (IV, 240 s. samt 2 taflor. 8.) 
Stoekholm, Norsiedt & Söner. Kr. 5. 

Svenonius, bidrag till Norrboltens geologi. (92 s. 8.) Stock- 
holm, Förf:n. Kr. 2, 50, 

Wolff, jemferande rättshistoriska studier till de lolf tagornas lag. 
(193 5, 8.) Götehorg, Gumperts. Kr. 3, 


Norwegiſche. 
Otto, om de spektrophotomelriske Konstanters Varialion. (5 8. 
8.) Christiania, Dybwad, Kr. 0, 25. 
—, Bidrag til Kundskab om Blodets Farvestoff, 
Kr. 0, 25, 


8 8. 8.) Item. 


Dänifde. 


Bruun, om Bogstavlydenes Langde i danske Ord (ogsä kaldet 
Ordenes Tonehold og Tonelag). Et Bidrag til Lieren om Ud- 
talen j Dansk, (32 5. 8.) Horsens. Kr. 0, 50. 

Fritz, Hvad der foregär i Almo»pheren eller En Undersegelse 
af Bevegelserne i Atmosphieren eller af Luftirykkets Betydning. 
(52 8. 8.) Kiebnhavn, Philipsen. Kr. 1, 25. 

Kinch, quaesliones Curlianae eritiecae. (110 8. 8.) 
“Gyldendal, Kr. 2, 

Kong Christian VIII's Dagbog fra Iiegentliden i Norge. Efter 
Kongens franske Vriginalhändskrif, (216 S. 5) Kiebnhavn 

Gylitendal, Kr, 2, 75. 


Kiobnhaven, 


1358 











— 1883, 238, — Literarifdes Centralblatt. — 15. September. — 


Rosenberg, Nordboernes Aandsliv fra Oldiiden til vore Dage, | 


3B. Den gammel-lutherske Tidsalder. (11520—1720.) 1 H. 
(258 S. 8.) Samfandet til den danske Literatures Fremme. 
Kisbnhavn, Wroblewsky. Kr. 4, 25. 


Antiquarifche Kataloge. 
(Mitgerbetlt von Kirboff u Wigand in Leipia.) 
Sceible in Stuttgart, Nr. 164, Vermiſchtes. 


Aunctionen. 
(DMitgetbeilt von Denielben.) 


15. Ortober in Angsburg (Aid. Butſch' Sohn): 
Schloffes Herrnäheim bei Worms. 


Bibliothek des 


Nachrichten. 


Der a, ord, Profeffer an der Univerfität Czernowiß, Dr. franz 
Ritter von Aurafcher, iſt zum a. ord, Profeſſor der Statiſtik u. 
des öſterr. Verfaffungd- und Berwaltungsrehts an der Univerfität 
Innebruck ernannt worden. 

Der a. o. Prof. Dr. Fr. Zev im Kiel ift als ord, Prof. der 
claſſ. Philologie nad Roſtock, der a. 0. Prof. Dr. 9. Wendt in 
Söttingen ald ord. Prof, der Theologie nach Kiel berufen worden, 

Der ord. Profefior in der philoſophiſchen Facultät zu Kiel, Ur. 


zu Graz, Dr. Karl Stelzel, zum ord. Profeffor der Baumehanif 
u. graphiſchen Statif an diefer Hochſchule ernannt worden. 

Der Profeſſor der Phyſik an der deutſchen tedhniichen Hochſchule 
zu Prag, Reg. Rath Dr, Adalb. von Waltenboven zu Eglofs— 
beimb wurde in gleicher Kigenfchaft au die technifche —8 zu 


Wien berufen. 


Iheob. Fiſcher, wurde in gleicher Eigenfchaft an die Univerfität | 


Marburg veriekt, 

Der Titwlarprofeffor an der Foritafademie zu Münden, Dr. 
Danbe, ift zum Profeffor der anorganifhen Naturwiſſenſchaften an 
berfelben Auftalt, der a, ord, —* — an der techniſchen Hochſchule 








Die k. Akademie der Wiſſenſchaften zu Berlin bat den Garl of 
Grawford and Balcarres in Dunecht (Nberdeen) zum Ehren— 
mitgliede ernannt, 

Den ord, Profeffor an der Univerfität Halle, Geh, Regieruugs— 
ratb Dr. Pott, iſt der Stern zum k. preuß. Motten Adlerorden 
2. Gl, dem Profeſſor Dr. Goliard an der Ilniverfität Löwen der 
f, preuß. Kronenorden 3. El. dem Profeffor Dr. Meichior Mlöoch 
au der Univerfität Olmüß das Ritterfreuz des Ordens vom beil. Grabe 
verlieben worden. 

Dem ord, Profeffor der Archäologie am der Iniverfität Wien, 
Dr. Otto Benndorf, wurde der Titel u. Charakter eines Hofratbs, 
dem a. ord. Profeffor der Phyſik an der technischen Hochſchule zu 
Bien, Dr. Leander Ditſcheiner, Titel u. Kharafter als ord. Pros 
feſſor verliehen. 


Am 26. Auguſt F in einem Dorfe bei Meran der Oberlebrer 
- Realgymnaſtum zu Zippftadt, Dr. Müller, als Naturforicher 
elaunt. 

In der fepten Sälfte des Auguſt F in Amſterdam der vors 
gr Profelfor der Ghirurgte an der Univerfität dafelbit, C. B. 

anus, 

Am 3. September F in Bougival bei Paris der Dichter Jwan 
— im 65, Lebensſjahre. 
Am 6, September 7 in Lippfpringe Dr. Wilh. Spitta⸗Bey, 
früber Director der vicefönigl. Bibliothef zu Kairo, im 31. Lebens⸗ 
jahre. 





eiterariſche Anzeigen. 


Im Verlage der J. G. Cotta'sehen Buchhandlung in 
Stuttgart erschien soeben und ist durch jede solide Buch- 
handlung des In- und Auslandes zu beziehen: 


Das Wechseirecht des denischen Reichs 


init eingehender 
Berücksichtigung der neuen Gesetzgebungen von 


Oesterreich-Ungarn, Belgien, Dänemark, Schweden n 
| gitele* desselben Verfassers und dürfte den Besitzern desselben 


und Norwegen, Italien, der Schweiz, 
England - Russland. 


on 
Dr. Oskar Wächter. 
. Gross-Octav. IV u. 556 Seiten. 
Preis c# 8, —. 


[209 | 





Paul L.aacroix. 


Directoire, Consulat et Empire. 
1795-1815. 


I vol. in-4 de #00 pages, illustr de 10 chromolithographies 
et de 350 gravures sur bois. 

Broch& Fr. 30, — = fl. 24, 

Relit Fr. 40, — = A 32, —. . AR 

Es bildet dieses Werk die Fortsetzung des „Dix-huitieme 


' sehr willkommen sein, 


Die früheren Arbeiten des Verfassers über Wechselrecht 


(Wechsellehre 1881, Wechselrecht des Norddeutschen Bundes | 


1569, Encyklopädie des Wechselrechts 1880) haben in weiten | 


Kreisen 
emanierten wichtige neue Codificationen in Dänemark,Schweden 
und Norwegen, Italien, England und der Schweiz und für 


Russland den Entwurf einer Wechselordnung, welcher dem- | 
nächst Gesetzeskraft erlaugen wird. Diese und die schon | 


früher von dem Verfasser bearbeiteten Wechselgesetze für 
Belgien (1872, 1577 and 1879) und Ungarn (1976) sind in dem 
vorliegenden Werk eingehend behandelt im Anschluss an die 
systematische Darstellung des gemeinen deutschen Rechts, 
Die Entscheidungen des deutschen Reichsgerichts und des 
vormaligen Beichsoberhanlelsgerichts finden sich vollständig 
allegiert. Ebenso wird die neue Literatur verwerthet. In der 
Form der Ausführung ist mit wissenschaftlicher Gründlich- 
keit und Präcision die allgemein verständliche Darstellung, 


reichen Inhalts vereinigt. 


erbreitung und Anerkennung gefunden. Inzwischen ' 





Strassburgi. E. 
R. Schultz & Cie. Sortiment. 
15, Judengasse. 


Binnen kurzem wird erscheinen: [219 


Delectus 
inscriptionum Graecarum 


propter dialeetum memorabilium 
iterum composuit 
Paullus Cauer. 
Gr. 8. Preis geheftet: ca. MT, —. 


Seit dem Erscheinen der ersten Auflage (1877) hat sich 
sowohl das inschriftliche Material als auch die darauf bezüg- 


‚ liche philologische Literatur erheblich vermehrt. Die gegen- 


wärtige neue Bearbeitung bietet unter ca. 550 Nummern 
(gegen 147 der ersten Auflage) alle hervorragend wichtigen 
dialektischen griechischen Inschriften, Beigegeben sind genaue 


B- : : „EB A k 
wie sie der Kaufmann fordert, und die Vebersichtlichkeit des | ——— 


Leipzig, Anfang September 1883. 


8. Hirzel. 


1359 


Soeben erfchien in meinem Berlage: 


Methodifcher Leitfaden 


Unterricht in der" Naturgeſchichte 


im engen Anſchluſſe 


an die neuen Lehrpläne der höheren Schulen Preußens 
bearbeitet 
von i 
Profeſſor Dr. Bail, | 
Oberlehrer am Nealgumnafium au St. Johann und Lehrer am Seminar der höheren | 
Zöchterjchule zu Danzig. 
Botanik. 
heit 2, (Kurſus IV— VL) 

Mit in den Text gedrudten Holzfchnitten. 

11%, Bogen gr. 85 fart. Preis AH 1, 20. 
Mit diefem Hefte iſt die Botanit abgeſchloſſen. 


1225 | 


_ Bei der Ausftattung des Buches ift möglich Nücficht genommen 
auf die Beitimmung zur Verhütung der zunehmenden KNurzfichtigkeit 
der Schüler, aber —— ein billiger Preis (für 11% Bogen mit | 
Illuſtrationen fartonniert A 1, 20) feitgefeht. 

Die Brauchbarfeit u. Vortrefflichkeit ift dadurch anerkannt, daß 
das preuß. Minifterium die Einführung genehmigt bat, und der | 


— 1883, 835, — Literarifhes Gentralblatt — 15. September. — 





Leitfaden am einer größeren Anzahl von Gumnafien, Realgumnafien, 
höheren Tüchterfchulen 2. bereits eingeführt wurde. 


Leipzig, im September 1883, 
Fnes's Verlag (R. Reisland). 


Das neueste Werk von [214 


KONRAD 
FERDINAND 


EYER. 


Julian 
Bouftlers. 


Das Leiden eines Kindes, 
sowie eino neue Brzählung, 
des Verfassers von „Ehre" 


() CHUBIN 
« A Mal’oechio 


erscheinen soeben in 


Schorers Familienblatt. 
Auflage 75000. Viertel- 
jährlich M. 1.60 oder in 
Heften zu 50 Pf. 
Durch alle Buchhand- 
lungen und Pontämter zu 
beziehen, 





Im Verlag von L. Brill in Darmstadt erschien soeben: 


Die Determinanten 


nebst Anwendung auf die Lösung algebr. u. analyt.-geome- 
trischer Aufgaben: elementar behandelt von Prof. Dr. H. Dölp. 
Dritte Auflage. Preis ll 2, —. [222 


Im Verlage der Hahn’schen Buchhandlung in Hanno- 
ver ist soeben erschienen: 218 | 


Ueber Immanuel Kant. 


Eine Unterenchung des ersten Stückes aus Immanuel 

Kant’s Religion innerhalb der Grenzen der 

blossen Vernunft. — Ein Weg, den Darwinismns mit 
der Religion wieder in Einklang zu bringen. | 


on 
Postsekretair Hugo Stehr. | 
Gr. $. Geh. 1893. c# 0, 50. 


1360 


Verlag von Friedrich Vieweg & Sohn in Braunschweig. 
(Zu beziehen durch jede Buchhandlung.) 1220 
Soeben erschien: 


' Grosse, Dr. Rud., Register zu Hettner'sLiteratur- 


geschichte des achtzehnten Jahrhunderts mit Be- 
rücksichtigung aller Auflagen. Gr.8. Geh. Preis «# 2,50. 


Soeben erschien: [221 


Beiträge zur lateinischen Grammatik 
Arthur "Probst. 


II, Heft: 
Zur Lehre von den Partikeln u. Conjunctionen. 
(Anhang: Carmen Arvale.) 
Preis c# 


2, — 


Leipzig. Zangenberg & Himly. 


In Kurzem erscheint: [224 
Beiträge zu der Lehre von den Durchfor- 
stungen, Schlagstellungen und Lichtungs- 
hieben. Von Gustav Kraft, kgl. preuss. Forst- 
meister. Mit einer Lithographie. Geb. «# 3, 50. 
Von demselben Verfasser erschien im vorigen Jahre: 
Zur Praxis der Waldwerthrechnung und forst- 
lichen Statik. 108 Seiten Text und 31 Seiten Tafeln. 
Geb. HM 3, 80. 
Das Werk hat die —— Beurtheilungen in den be— 
deutendsten Fachzeitschriften gefunden. 


Klindiorth’s Verlag in Hannover. 


Ueber die beiden ersten Phasen 
des 


Spinozischen Pantheismus 


und das Verhältniss 
der zweiten und dritten Phase. 


Nebst einem Anhang: 
Ueber Reihenfolge und Abfassungszeit der älteren 
Schriften Spinoza's. 
Von 
Richard Avenarius. 


8 Bogen. 8. Preis c# 2, 50. 
Leipzig. Eduard Avenarius. 


Zum Luther-Jubiläum! 


7 
[120 


Elfenbein- 


Höhe. — Gips. 
| Cm, * ei 
Büste Luther's von Schadow | 80 48 24 
Büste Luther's von Heidel | 65 36 18 
Statnette Luther’sv. Rietschel | 
(Wormser Denkmal) 60 32 | 21 
Dieselbe Statuette | 42 18 


[ ’2 


In denselben Grössen u. Preiseu die Büsten u. 
Statuetten Melanchthon’s. 

Luther - Medaillons von 9'/a, 7 u. 5 Ctm. Durchm. mit 
u. olıne Rahmen. 

Kataloge einer reichhaltigen Sammlung antiker u. 
moderner Skulpturen gratis u, franco. 


&. Eichler, Plastische Kunstanstalt. 
Berlin, W., Behrenstrasse 27. 


Berantworti. Redarteur Brof. Dr. Barnde in Yeipsig, Goetbeitraße Ar, 1. — Drud von W. Drugnlin in Leiphig. 


Literarische 





entralblaft 


für Deutfchland. 


Ar. 39.] 


Herausgeber und berantwartiiäer Nedacteur Prof. Dr. Fr. Zarııde, 


Yerlegt vou —** Avceuarius in —— 





(1883. 

















Erſcheint jeden Sonnabend. 





— 22. September. = 


Vreis vierteljahrlich <A 1. 50. 





Thoma, Zutber's Beben, 

Lutber’s Schriften in Audmahl, brög. von Delius. 

Sarader, — u. Urzeſaichte. 

“ns rg, der deutſche Reſchetag in den Jahren 1273 
is 1378, 

Corresponiance ministerielle du — H. F. Bern- 
»torff 1751—1770, Publide par Ve 


Rietd, volumetrlihe ® 


Tävid Hajjda. 


Lehmann, Preußen u, die kathol. Kirk feit 1640, Rating, 
Hunziter, Auguſtin Keller, leichenden 
Rod, der Haufafus, Gras, 


Schulze, gärtnerliche Samenkunde. del medio evo. 


Hofmann, yur Ir Genug an Friedrich Wöhler, 


Königer, Gholera u. Torhus in Münden, 
Bad, die Bomiructten der Aeueripripen. 
Bader, die grammaniide Eerminslogie des Jehüda b, | Delisle, 


Adam, les idiomes negro-arygen ei maldo-aryen, 
—— a u —* ie in der Weibeve der Ders, les manuseriis du comte d’Ashburnhanı, 

pradiwifenfdant. 

Roma nella memoria e nelle — 


—J8 Immanuel Pora re 
Sache, bie Eltienbergliße "Ractigatl, Die man jebt 
tiöret Üiberafl, brög. von @i egen 

#röbel's päbagoalidıe Studien, Drtg. von Seidel. 

les trds anciens manuseriis du Fonds 
ibri ete. 

Ders,, notice sur les manuserlis disparus ele., 


Borleiingen im Winterlemeiter 15%, 51. 42) Wien. Gvan- 
gel.-theulog. Bacultät; 43) Wien; 44) Heidelberg. 





ade Bügerfendungen erbitten wir berechuet und unter ber Adreſſe der Expedition d. BI. (Hospitalftr, 16), alle Briefe unter ber bes Herausgebers (Moetbeftr. 7). Nur folee 
Bertetönnen eine Befprehung Anden, bie ber Redactlon vorgelegen haben. Bel Correſpondenzen über Bucher bitten wir ſtete den Namen der Berleger derſelben anyugeben. 





Theologie. 


Thoma, Albr., Dr. Quther'd Lehen, Fürs deutſche Haus. Mit 
Stich nah Kranach u. Lichtdrud nach Leffing. Berlin, 1883. 
G. Reimer. (IV, 252 ©. 8) A 2, 40. 

Eine fehr beachtenswerthe Schrift! Der Verf. beherricht 
volftändig feinen Stoff und weiß fich dabei im Intereſſe feines 
Bwedes zu beſchränken. Er ſchreibt fürs deutſche Haus, da 
wählt er denn auch nur aus, was diefem frommt, und trägt e8 
in verftändlicher und durchaus edler Sprache vor, Auch das 
hat ung wohlgefallen, daß die einzelnen Eapitel mit pafjenden 
Sprüchen Luther's, die ald Motto dienen, überfchrieben find. 
Bei dem Marburger Geſpräch Hätten wir eine günftigere Wür- 
digung Zwingli's erwartet und jedenfalls ift die Bezeichnung 
„politifcherechnend”, die der Verf. auf Zwingli anwendet, wenig 
oder gar nicht zutreffend. Bei Gelegenheit der Vorgänge in 
Worms hätten wir gewünfcht, daß die Verſuche, die man nad) 
der Reichetagsfigung mit Luther anftellte, um ihm gefügiger zu 
machen, viel ausführlicher dargeftellt worden wären. Erſt da- 
durch tritt und das ganze und volle Bild des glaubensſtarken 
Mannes vor Augen. Wir empfehlen das Buch dem —— 
Hauſe, der deutſchen en 





Quther’s, Mart., Schriften in Auswahl, —* von Dr. Johs. 
Delius, Gymnaf. stehrer. Gotha, 1853. F. N. Perthes. (VI, 
336 ©. A. 8.) AM 2, 40. 

Es iſt fehr erfreulich, daß neben den vielen Schriften über 
Luther auch folche erjcheinen, die eine Auswahl des von Yuther 
felbft Gejchriebenen enthalten, und ebenfo erfreulich ift es, daß 
neben umfangreicheren Werten, wie dem von Heinrich Zimmer, 
auch compendiöfe, wie das vorliegende, and Tageslicht treten. 
Der Berf. hat es verftanden, die rechte Auswahl innerhalb der 
engen Örenzen, die er fich ftedte, zu treffen. So findet denn hier 
der Leferkreis die 95 Thejen, die beiden Reformationsſchriften: 

„An den chriftlichen Adel deutfcher Nation von des chriftlichen 

Standes Befferung“ und Bon der Freiheit einesChriftenmenfchen“ 

nebft dem dazu gehörigen intereflanten Briefe an den Papit. 

Er findet ferner unter den Briefen auch jenen von Borna aus 

unterm 5. März 1522 an ben Hurfürften Friedrich den Weifen 

gerichteten, der uns wie faum eine andere Schrift ein Zeugniß 
von dem unerſchütterlichen Gottvertrauen Luther's giebt. Auch 





' billigen, daß ber Verf. im Ganzen die Ausdrudsweife Quther's 


beibehalten hat. Jede Modernifierung ift vom Uebel. — Nur 
ein Sachregiſter haben wir vermißt, befonders für Solche, die 
das Geleſene gern mit leichter Mühe wieder auffinden möchten. 
Vielleicht giebt eine zweite Auflage Gelegenheit dazu. Das 
Werken jei Hiermit denen, die in möglichiter Kürze A mit 
Luther bekannt machen wollen, empfohlen. 


Allgemeine evang. + luth. Kirdenzeitung. Nr. 36. 

Inb.: Zur Frage des naturwiſſenſchaftlichen Materialismus. 2. 
— Schapira’s PleudorDenteronomium. — M. Schwalb und feine 
verjchiedenen Waffengänge. Ein Zeitbild,. — Der Kall Steinhagen. 
— Aus der Provinz Heſſen. — Die riftlichsfociale Bewegung in 
Gnaland. 3. — Vom Batican. — Aus Defterreih. — Kirchliche 
Nachrichten ꝛc. 


— evangel. Kirchenzeitung. Hrsg. von H. Meßner. 25. Jabrg. 
36, 


Inh: Der Tod des Grafen von Ghambord. — Antifemitismus 
und Semitismns. 1. — Die Unruben in Groatien. — Die Auguſt⸗ 
conferenz. * — Bon der basler Feſtwoche. — Ein neuer Fund aus 
Moab. — 8, Pilatte und die franzöfiiche Emerdition nad Madas 

asfar. — Der Vertrag zwifchen Franfreih und Anam. — Gorres 
h ondenzen. — Nachrichten. 


Broteft. Kirchenzeitung ıc. Hrög. 0.93. E. Webſty. Rr. 36, 

Inh.: 3. Webſky, die Auguſt-Conferenz. — 9. Lüdemann, 
„Die apofröpben Apoftelgefhichten und Apoftellegenden“ von R. U, 
Eipfins. — A. Ihoma, die Futherfeier und die Kunſt. — Ein 
Reformatlonsdrama. — Deder, zwei vfälzifhe Kirchenfeſte. — 
Luther's Lob der Myfila. 


Deutfher Merkur. Red. A. Bapenmeier. 14. Jahrg. Nr.33, 

Inh.: Canoſſa. — Die Sefchichte der altfatbolifhen und vers 
wandter Bewegungen. — Aung-Tübingen unter dem Gandinifchen 
Koch. — Gorrefpondenzen und Berichte. 


Seitfanift für kirchliche —— u, kirchliches Leben. Hrsg. von 
. €. es Heft 9 
Inp.: E. König, Beiträge zur biblifchen Chronologie. 3. 
—N. 54 noch einmal der Brandopferaltar Ezechiel's. — 
R. Kübel, apokalyptiſche Studien. 4. — . M. ——— die 
Glins- Tage. 2. — Wilh. « Gußmann, Eid und Meineid. 3 


Kirhlibe Monateiärift. Hrsg. von G. Pfeiffer u. D. Jeep. 

2. Jahrg. Heft 12. 

Inh: H. Schmidt, Kirche, Härefe, Secte. Vortrag. — O. 
Krid, Richtlinien betreffend die Unterweiſung bomiletifcher Art für 
die in den Francke'ſchen Stiftungen zu Halle befhäftigten Theologen. 
— Bild. Martius, der Soldat und der Sonntag. Ein Beitrag 


die Tifchreden kommen zu ihrem Recht. Wir können es aud) nur | zur Beantwortung der Sonntagsfrage. — Aus Dfts und Weftpreußen. 


1363 





— 1883. 39, — Literarifhes Gentralblatt. — 22. September. — 


1364 





— ag Nur — Programm ji der am 12.—14. September 
zu Wittenberg ftattfindenden Lutherfeler. 


Blätter für Hymnologie. Hreg. von Albert Fiſcher. Nr. 9%. 
Anh.: Bode, Johann Jakob Rambach und feine Dichtungen. 
Sr — Diedrid, Parallel-Melodien der Kirhenlieder. — 
ifher, zu dem Liede „Jeſu, frommer Menſchenheerden“. — 
Fragen und Antworten. 


Der Katholik. Redia. von’. B. Heinrih u. Ch. Moufang. N. F. 
25. Jahrg. Auguſt. 

Inb.: Die Weltanfhauung des P. Angelo Sechi, — Ueber 
die angeblih neftorianifhe Ghrittologie des Pelagianismus. — 
Joſeph von Hobenzollern, Fürftbifhof von Ermland. — Pincenz 
Gaſſer, Fürftbifhof von Brixen. — Literatur. 








Geſchichte. 


Schrader, Dr. D., Sprachvergleichung und Urgefchichte. Linguiſtiſch- 
biftorifche Beiträge zur Erforfchung des indogermaniſchen Alters 
— Jena, 1883. Hermann Goftenoble. (X und 490 ©. 8.) 

Die Linguiftifche Paläontologie, die mit Hülfe der ver: 
gleichenden Sprachwiſſenſchaft die vorhiſtoriſchen Culturzuſtände 
der Völker aufzuhellen ſucht, iſt eine noch junge, aber ſchon 
vielbearbeitete Wiſſenſchaft, namentlich iſt die Frage ſchon oft 
behandelt worden, auf welcher Culturſtufe unſere indogermani- 
fchen Völker vor ihrer erften Trennung ftanden. Die Beobad): 
tung, daß die bisherigen Refultate der Tinguiftifch-hiftorifchen 

Forſchung bei der rafchen Weiterentwidelung der Sprachwiſſen⸗ 

ichaft einerfeit3 und der prähiftorifchen Forſchung andererfeits 

heute vielfach nicht mehr haltbar find, regte den Verf., der wie 
nur Wenige neben ihm beide Wiſſenszweige zugleich beherrjcht, 
zu der Unterfuchung an, in wie weit die Sprachwiſſenſchaft für 
prähiftorifche und culturgefchichtliche Zwecke zu verwerthen ſei. 

Das vorliegende Buch, die Frucht diefer Studien, darf in jeder 

Beziehung als eine hervorragende Leiſtung bezeichnet werden 

und fichert dem Verf. einen Platz unter den Erften feines 

Faches. Nach einer detailierten Darftellung der gefchichtlichen 

Entwidelung der Iinguiftiich-biftorifchen Forſchung, bei der, wie 

durch das ganze Werk hindurch, neben den Indogermanen auch 

die benachbarten Völkerfamilien, die ſemitiſche, finniſch-ugriſche 

u. ſ. w., Berüdfichtigung finden (S. 1— 149), werden die Ge— 

ſichtspuncte feitgeftellt, die für die Benutzung ſprachlichen 

Material® zu culturhiftorifchen Schlüffen maßgebend fein 

müſſen; es fragt ſich, was barf der Geichichtsforfcher und was 

darf er nicht aus der Sprache fchließen? Der Berf. fommt zu 
dem Nefultat, daß die Sprachwiffenichaft, auf ihre eigenen 

Mittel angewiefen, nicht im Stande fei ein zuverläſſiges Bild 

der vorbiftorifchen Culturzuſtände zu entwerfen; fie müfje mehr, 

als es bisher geichehen Sei, die archäologische Paläontologie und 

Geſchichtsforſchung zu Hülfe nehmen. Darin wird Jeder dem 

Berf. beiftimmen müſſen. Bon den geihichtlichen und theoreti- 

ichen Erörterungen wird in dem 3. Abjchnitt („das Auftreten 

der Metalle, befonderd bei den indbogermanifchen Völkern“ 

S. 211— 332) zu der Frage übergegangen, ob und inwieweit 

die Urindogermanen bereits die Metalle fannten und mußten. 

Es wird nachzuweisen verfucht und, man darf wohl auch jagen, 

nachgewieſen, daß die indogermanifche Urzeit noch dem foge- 

nannten Steinalter angehörte, daß von den Metallen nur erft 
das Kupfer (altindifch äyas- 2c.) und zwar nur das rohe Kupfer, 
nicht das mit Zinn legierte, die Bronze, befannt war, aber noch 
nicht zu metallurgifchen Zwecken verwendet wurde, indem jegliche 

Schmiedekunst noch mangelte. Weiter wird in dieſem Abſchnitt 

gezeigt, warn, von wo und auf welchen Wegen fich die Kennt: 

niß der anderen Metalle in jpäterer Zeit bei den Indogermanen 
verbreitete. Der Berf, nimmt an, in Griechenland und Jtalien | 








fei die Bearbeitung der Bronze der bes Eiſens vorausgegangen, 


dagegen jei bei den Selten, Germanen und ben fitauifch-jlavi- 
chen Völkern das Eifen das erfte bearbeitete Metall geweſen. 
Hierbei ift nur das zu erinnern, daß die Annahme Schrader’, 
das lit. geleZis, preuß. gelso, flav. Zelözo fei mit gr. zuixos 
(f. *ralyös) nicht urverwandt, fondern durch Wermittelung ber 
griechifhen Eolonien am Pontus aus dem Griechiichen entlehnt 
(5.277, 298), wegen des inlautenden Ziſchlautes des litauiſch⸗ 
flavifchen Wortes mehr als unwahrſcheinlich ift. Wie Schrader 
diefe fühne Bermuthung wagen fonnte, ift um fo weniger ver: 
ftänblich, weil er die aus den idg. k'-Zauten entitandenen Ziſch— 
laute des Baltifch-flavifchen nach Joh. Schmidt in Gemeinſchaft 
mit ben entjprechenden Ziſchlauten des Arifchen entwidelt fein 
läßt (S. 106). Im vierten Cap. (S. 333—454) wird ein 
Geſammtbild der Eultur der indogerm. Urzeit nad) ihren wich: 
tigften Seiten (Viehzucht; Uderbau; Speife und Trank; Fami— 
fie, Sittlichkeit, Staat; Fertigkeiten, Künſte, Kenntnifje; Sprade; 
Religion) vorgeführt. Daffelbe zeigt die Urindogermanen auf 
einer viel tieferen Eulturftufe, al3 man bisher gewöhnlich (Fid, 
Benfey u. a.) annahm. Nach Schrader dedt ſich die ältefte 
Eivilifation der Indogermanen in den wichtigſten Puncten 
(Mangel der Metalle, Viehzucht, Aderbau, Waffen, Nahrung, 
Kleidung 20.) mit der Eultur der früheften Schweizer Pfahl: 
bauten, foweit fie der Steinzeit angehören. In dem Schluß: 
abfchnitt diefes Capitels (S. 442—151) wird bie Frage nadı 
der Urheimath der Indogermanen behandelt. Der Verf. erflärt 
diefe Frage mit Recht für nicht fpruchreif, bemerft aber, daß 
„die europätiche Hypotheſe d. h. die Anficht, daß der Urfprung 
der indogermanifchen Völker eher weſt- als oftwärts zu juchen 
fei, weitaus bie den Thatfachen entjprechendere zu fein ſcheine“ 
(5. 454). 

Die ganze Schrift ift dad Werf müchterner und umfichtiger 
Kritik, die im Bunde mit ausgebreiteter Sad): und Literatur: 
fenntniß, fo weit es möglich ift, ſichere Grundlagen für ein 
Wiffensgebiet zu fchaffen fucht, auf dem unbegründeten und 
ſchlechtbegründeten Hypothefen bisher allzu viel Spielraum ge: 
geben war, Das Verdienft, das Schraber ſich durch Widerlegung 
vieler unhaltbarer Anfichten fowie durch den Nachweis, daß viele 
ber biöher erörterten Fragen bei dem gegenwärtigen Stand der 
Wiſſenſchaft nicht lösbar find (freilich thut der Verf. im Wider: 
fegen, dünkt uns, des Guten faft zu viel; er Fritifiert mitunter 
ausführlicher auch ſolche Anfhauungen, denen heute wohl fein 
ftimmfähiger Forſcher mehr huldigt; vgl. z. B. ©. 163), erworben 
bat, diefes Verdienst Schlagen wir ebenſo Hoch an als das, auf diefem 
fchwierigen Forſchungsgebiete eine Anzahl neuer und annehm— 
barer pofitiver Refultate gewonnen zu haben. In den Grund» 
anfchauungen, aus denen dieje legteren erwachſen find, berührt 
fi) der Verf. am meiften mit V. Hehn. 

Zum Schluß noch einige Berichtigungen. Sfr. härdi- (Herz) 
ift nicht mit fat. cor identifch (S. 189), Sondern diefem ent« 
fpricht grad- in grad-dhä-. — S. 190 heißt es, bei dem idg. 
Wort für Winter, ffr. himä, hemantä, altbaftr, zim, zima, zyäo, 
fat. hiems zc., werde man wegen der Werjchiedenheit des 
Wurzelvocald und der Suffirbildung nicht beſtimmen 
fönnen, welches die urfprüngliche Form dieſes Namens jet. 
Vielmehr ergiebt fih ein uridg. abftufender Stamm ghiem-, 
ghiom-, ghim- mit großer Sicherheit (Ref. Stud. IX, 307 f.), 
und nichts hindert, der Urſprache zugleich den regelrecht von der 
ſchwächſten Stammform aus weitergebildeten Stamm ghim-ö- 
(fr. himä- 20.) zuzufchreiben. Auch die anderen Wortformen 
machen feine Schwierigkeiten. — Auf derjelben Seite ift über: 
jehen, daß lit. klötis ein Lehnwort aus dem Stavifchen ift. — 
Gr. roxralvouas darf nicht direct aus einer „Wurzel zexı-“ her- 
geleitet werden (S. 192); es ift vielmehr regelmäßiges Deno- 
minativum von ıdxıo» nach befannten Bildungsgejegen (Morpb. 
Unterf. II, 203). — Gegen bie Herleitung des ſtr. duhitär- von 


1365 


— 1883. 39, — Literarijhes Centralblatt. — 22. September. — 


1366 





von duh- (melfen) durfte nicht mit dem Petersb. Wört. geltend 
gemacht werden, das d von duh- fei uridg. d, nicht dh (5, 195). 
Urjprüngliches dh ift für duh- binlänglich verbürgt durch ved. 
dhukshva, ädhok x, (vgl. Hübſchmann, Kuhn's Ziſchr. 23,391), 
— Schon S. 221, nit erit S. 249 war lit. rudà als Lehn- 
wort zu bezeichnen. — Die Zufammenftellung von ahd. ofan 
mit aind. ägman- (5. 227) ift unbaltbar, j. Fid 1113, 167, 
Ref. Morph. Unt. II, 167. — Die Behandlung des Wortes für 
Silber aind. rajatä- ©. 257 ff. ift in mehrfacher Beziehung un: 
befriedigend. Aus idg. argnt-o- wäre im Griechischen nicht 
*zeysro- entitanden, wie der Verf. mit Bezugnahme auf Stud. 
IX, 330 behauptet, jondern befanntlich *apyaro-. Die Form 
apysr- (ipyirı, upydra) kann aber dur Ausgleichung von 
*aopyerı- und *apyar- entitanden fein, jo wie zap-Ferr- und 
*yupı-Far- zu zape-Fer- (zapisoea) ausgeglichen find (Dfthoff, 
Kuhn's Ztſchr. 24,418. Joh. Schmidt, ebend, 25, 62). — Gr. 
xtarog und aind. gyäma- lautlich zu vermitteln (S. 269. 290) 
iſt fchlechterdingd unmöglich. — Die Anficht, daß ei und oi 
(kino, Akoına) Steigerungen des Grundvocals i feien (S. 420), 
ſollte doch nachgerade antiquiert fein. — ©. 424 wird die Er- 
theilung des männlichen und weiblichen Genus an Begriffe, 
die mit dem animalifchen Gefchlecht nichts zu thun haben, jo 
erflärt: „Nachdem einmal die drei Kategorien des Geſchlechtes 
getvonnen, ward in einer wahrhaft poetijchen Weile und mit 
einer außerordentlichen Kraft der Phantafie (!) der ganze Sprach⸗ 
ftoffc!) unter diefelben vertheilt.“ Daß heute noch ein denfender 
Sprachforſcher diefe Anſchauung hegen könnte, die unfere BVor- 
ahnen geradezu als von einer firen Idee befallen erjcheinen 
läßt (man bedenke, es Handelt jich nicht bloß überhaupt um 
Berfonification des Unbelebten, fondern auch allemal um bie 
Entſcheidung entweder für den männlichen oder für den weib- 
lihen Serus!), hätte Ref. nicht für möglich gehalten. Eine 
beitimmte Gejchlechtsbedeutung haftet von der idg. Urzeit her 
einzig und allein an den Suffiren -o- und -ä-, Welches bie 
urſprünglichſte Bedeutung diefer Suffire war, wiſſen wir nicht. 
Aller Wahrjcheinlichkeit nach aber gingen fie das animalifche 
Gefhleht von Anfang nichts an, und -A- fam zur Bedeutung 
des Weiblichen nur dadurch, daß es das Suffir von einigen 
Wörtern war, denen fo wie den Wörtern ayıng und Svyarng die 
weibliche Bedeutung ſchon wurzelhaft inne wohnte, wie yuy —= 
aind. gnä. Nach Unalogie von diefen fam dann z. B. neben 
equus agva-s ein equa agvä auf, natürlich ſchon in grundſprach⸗ 
licher Zeit. In ähnlicher Weife entiprang im Griechiſchen an 
öla-po-; u.dgl. ein „Thierſuffix“ -«go- (Morph. Unt. II, 239f.), 
und xigugos, dugn (Fuchs), xulapos (ein Nachtvogel) find 
Neubildungen von derfelben Urt wie idg. ekuä (Stute). Nomina 
wie wuosg, olxos, xöun, purn hatien nie etwas und befamen nie 
etwas mit dem Serus zu ſchaffen außer in dem verhältnißmäßig 
jeltenen Fall, daß durch einen Act der Phantafie der Begriff 
perfönlich gedacht wurde (vgl. 3. B."Ynvos), wobei denn das 
grammatifche „Geſchlecht“ nach der Analogie der Wörter wie 
Heög Hsc, equus eqna den Serus des in ber Phantafie aufs 
fteigenden perſönlichen Weſens bejtimmte. Danach find aud) 
manche der Anfichten, die über das Gejchlecht mythologiicher 
Weſen curfieren (f. Verf. S.130 ff.), zu modificieren. Daß auch 
die Adjectiva wie bonus bona mit dem animalifchen Geſchlecht 
nicht3 zu thun haben, liegt auf der Hand. Doc) diefe frage 
noch weiter zu verfolgen ijt hier nicht der Ort. — Mit diefen 
Monita fei der oben dem Buch gezollten Anerkennung nichts 
abgebrochen. Der Herr Verf. wolle fie nur ala Berbeflerungs- 
vorfchläge für eine neue Uuflage anſehen. Bgm. 





Ehrenberg, Herm., der deutsche Reichstag in den Jahren 
1273 — 1376. Ein Beitrag zur deutschen Verlassungsgesclichte, 
Eingeleitet von W. Arndt. Leipzig, 1683, Veit & Co. (VI, 
136 5. Gr. 8.) oA 3, 60. 

A. u. d. T.: Historische Studien. 
C. von Nvorden u. A. 9. H. 

Eine Bufammenftellung und Unterjuhung des Materials, 
welches für die Geſchichte der beutjchen Reichstage nach dem 

Interregnum bis 1376, mit welchem Fahre bekanntlich die von 

Weizjäder herausgegebenen Keichstagsacten beginnen, fann nur 

willtommen fein. Der Berf. hat an feine Arbeit viel Sorgfalt 

gewandt und allen in Frage kommenden Puncten Aufmerkjam- 
keit gefchenft. Er behandelt in einzelnen Gapiteln: Berufung, 

Ort und Beit, Zujammenfegung, Gejchäftsordnung, Competenz, 

das ftaatsrechtliche Verhäliniß des Kaiſers zum Reichstage und 

der Hurfürften zu den übrigen Ständen, den äußeren Verlauf 
und das Geremoniell, Finanzielled und Uusführung der Be— 
ſchlüſſe; ein Anhang giebt Ueberficht über die in diefer Zeit ge- 
baltenen Reichstage mit Angabe der auf denfelben verhandelten 

Gegenjtände, der Anweſenden und der Quellen. — Die Schrift 

enthält, wenn auch einzelne Ergebnifje und Anſichten anfechtbar 

erjcheinen, einen werthvollen und interefjanten Beitrag zur deut- 
chen Verfaſſungsgeſchichte im 14, Jahrh., die bisher vernach— 
läjfigt in der legten Zeit immer mehr Beachtung gefunden hat. 


Herausg. von W. Arndt, 





Correspondance ministerielle du comte J. H. E. Bernstorff 
1751—1770. Publice par P. Vedel. T. 1, 2. Kopenhagen, 
1882. Gyldendal. (XX, 420, 506 8. Gr. 8.) 

Mit Recht wird von den Dänen das Andenken des Grafen 

J. 9. Bernftorff hochgehalten, ala des Mannes, der während 

er dad Ruder des Staates führte, denfelben glüdlich zwifchen 

den gefährlichften Klippen hindurchſteuerte. Worin dieſe be» 
ftanden und auf welchem Kurs er fie zu vermeiden wußte, 
darüber verbreitet die hier mitgetheilte Auswahl aus feinen 

Depeſchen, die jämmtlich von ihm felbft verfaßt und größten- 

theils an verläßliche Vertraute gejchrieben find, ein erwünjchtes 

Licht. Bei Uebernahme feines Amtes fand Bernftorff Dänemark 

bedroht von der ſchweren Befahr, daß zwei Sproffen des jüngeren, 

jeit dem nordiſchen Kriege mit der königlichen Linie bitter vers 
feindeten Zweiges des Haufes Holjtein-Gottorp, Anton Ulrich 
zur Nachfolge auf dem ruffifchen, Adolf Friedrich auf dem 
ihwediichen berufen wurden, am Ende dejjelben jah er das 
höchſte Ziel feines Ehrgeizes, die Confolidierung der dänifchen 

Monarchie bis zur Elbe, durch den Austauſch der gottorpjchen 

Beligungen in Holftein gegen Oldenburg und Delmenhorft und 

durch den Familienpact zwiſchen den beiden Häuptern des 

Hauſes Oldenburg von 1769 glüdlich erreicht. Die Neigung, 

welche Adolf Friedrich als König von Schweden zeigte, den in 

diefer Richtung eingegangenen Verzicht wieder abzufchütteln, 
zeichnete der dänischen Regierung von ſelbſt die Politik vor, die 
zur Beit jchwächere der beiden ſchwediſchen Parteien, die des 

Königs, nicht die Oberhand gewinnen zu laffen über die des 

Senats und das, was man die Freiheit dieſes Reiches zu nennen 

beliebte, d. 5. die Adelsherrſchaft nad) Kräften zu ftügen. Noch 

größer war bei ber perjünlichen Hartnädigkeit des Gegners die 

Gefahr von der ruffischen Seite, aber auch hier gelang es Bern: 

ftorff diefelbe zu beſchwören und Hintanzuhalten, bis ſie ſich durch 

den Sturz Peter's III. verzog. Weniger erfolgreich zeigen ſich 
feine Bemühungen, gegenüber den Durch den englifch-frangöfijchen 

Seefrieg und den fiebenjährigen Krieg herbeigeführten Ver— 

widelungen Schweden zu einer gemeinfamen ſtandinaviſchen 

Politik zu bewegen, obgleich auch Choiſeul diejen Plan be- 

günftigte; die unüberlegte Betheiligung Schwedens an legterem 

Kriege ruft ſofort die frühere Eiferjucht, das frühere Mißtrauen 

zwijchen beiden zurüd und Bernftorff läßt es ſeitdem fein Syſtem 

jein („peu brillant peut-ötre mais tel qu'il nous le faut dans 


| les conjonctures prösentes“) die ftrengfte Neutralität zu beobs 


1367 


achten, den Kriegsſchauplatz von den dänischen Grenzen fo weit 
wie möglich fern zu halten und den Gegenſätzen zwifchen ben 
fämpfenden Theilen möglichft die Schärfe zu nehmen. Jene 
Neutralität ift jedoch Preußen gegenüber eine nichts weniger 
als wohlgefinnte, denn er bejigt Scharffinn genug, um fich zu 
jagen, daß Defterreihs und Frankreichs Magen vollgejättigt 
und gejtillt, die preußiiche Monarchie dagegen ein noch junger 
und kräftiger Störper, jein Appetit ftet3 rege ift (Nr. 106); im 
Ganzen bleibt aber der Einfluß, den Dänemark auf den Verlauf 
der Ereignilfe äußert, nur ein untergeordneter. Aber auch nad) 
dem Hubertusburger Frieden hält er die Augen offen gegen bie 
aus der eingetretenen Verſchiebung des europäiſchen Staaten- 
ſyſtems, befonders aus dem Anwachſen der ruffischen Macht 
für die Staaten zweiten Ranges entjpringenden Gefahren, auch 
bier jedoch find feine namentlih zu Gunjten der Erhaltung 
Polens gemachten Unjtrengungen vergeblich. 


Lehmann, Max, Preussen u. die katholische Kirche seit 
1440, 
Von 17581775. Leipzig, 1883. Hirzel. 
ch. 16. 

A. u. d. T.: Publieationen aus den k. preuss, Staatsarchiven. 
18. Bd, 

Mit anerfennenswerther Rüſtigkeit ſchreitet dad große 
Unternehmen vorwärts, jo daß jeßt die Urfunden von 1610 bis 
1775 vorliegen und mıt dem nächſten Bande die für die katho— 
Liiche Kirche Preußens epochemachende Regierungszeit Friedrich's 
des Gr. abgejchlofjen jein wird. Dieſer Band enthält die in— 
tereſſanten Vorgänge der Abſetzung des Fürſtbiſchofes von 
Breslau, die Neugejtaltung der Zehntverhältniſſe, giebt wich— 
tige Beiträge für die neuerdings jo ftarf herangetretene Frage 
ber gemijchten Ehen, leider aber noch immer nicht die ſchmerz⸗ 
lich vermißte zufammenfafjende Ueberjicht ſämmtlicher Urkunden 
die nun fchon in drei Bänden fehlt, 


(Il, 658 5. Roy. 8.) 








Hunziker, J. Auguftin Keller. Ein Lebensbild dem aargauischen 
Volke gewidmet, Aarau, 1853. Sauerländer, (IV, 58 5, 
1 Bortr. 8.) cH 1, 80. 

Auguſtin Keller, deſſen biographiſche Skizze uns hier vor« 
liegt, war ein hervorragender Schul» und Staatsmann der 
Schweiz. Er war am 10. November 1505 zu Sarmenftorf im 
Canton Yargau geboren, machte jeine Univerfitätsjtudien zu 
Breslau in den Jahren 1826 —30, wurde 1531 als Lehrer am 
Gymnafium zu Luzern angejtellt und 1834 ihm das Directorat 
des Aargauer Lehrerjeminars übertragen. Seine politijche Lauf- 
bahn begann 1535 mit feiner Wahl zum Dlitglied des großen 
Rathes des Cantons Aargau und einige Jahre jpäter finden wir 
ihn als eifrigen Vorkampfer der Reformpartei gegen die Ultra— 
montanen. Er war es, der im Januar 1841 den Untrag auf 
Aufhebung jämmtlicher Kiöjter des Kantons Aargau jtellte und 
mit Beſchränkung auf die Mannsklöſter auch zur Unnahme 
brachte. Ein zweiter Antrag, den er in dieſer Richtung im 
folgenden Jahre vorbrachte, die Ausweiſung der Fejuiten aus 
der Eidgenoſſenſchaft, ging zwar nicht durch, fand aber vielfache 
Zuftimmung und war von weitgreifendem Einfluß auf die eid— 
genöſſiſche Politit Keller jtand bei feinen Parteigenoffen in 
hohem Anjehen, er wurde 1948 zum Mitglied des Ständerathes, 
1554 zum Nationalraty, 1867 wieder zum Ständerath und 
1874 zum Präjidenten des Synodalratyes gewählt. Bei Be 
gründung des Aitfatholicismus betheiligte er ſich eifrig und war 
eine kräftige Stüge diejer Confeſſion. Am 8. Januar 1553 


jtarb er in Yenzburg. Der Berf. vorliegender Lebensjfizze war | 
ein vieljähriger Freund und Gejinnungsgenofje und hat fein 


Bild mit Sachlenntniß und Liebe entworfen zunächſt zum 
Zwed eines Vortrages in der hiſtoriſchen Bejellichaft des Ean- 


— 1883, 39, — Literarifhes Centralblatt. — 22. September. — 





| 


{ 


Nach den Acten des geheimen Staalsarchives. 4. Th, | 





des erften Auffommens Schamil’s, gewidmet. 
tons Yargau, deren Mitglied und Bräjident Heller wır. Diefer | ’ 


1368 


Bortrag foll der Vorläufer und die Grundlage einer voll 
ftändigeren Biographie werden, wozu der Berf, alle Freunde 
und Bekannte Seller’! um Beiträge bittet. Als Beitrag dazu 
erlauben wir uns darauf aufmerffam zu machen, daß eine Notiz 
auf ©. 22 diejer Schrift nicht ganz richtig fein fann. Es wird 
gelagt, daß Keller 1531 die Stelle ald Erzieher des damaligen 
Kronprinzen, jegigen Königs Karl von Württemberg angeboten 
worden feiund daß er ihn auf Reifen nach Italien und Griechen- 
land habe begleiten jollen. Uber der 1823 geborene Prinz war 
damals erſt 8 Jahre alt und es konnte daher noch nicht von 
Reifen nach Griechenland die Rede fein, Kl. 


Jahrbuch für ſchweizeriſche Geſchichte, beig. auf Beranftaltung der 
allgem, geichichtforfch. Geſellſchaft. d. Schweiz. 8. Br. 

Inb.: Charles Morel, notes sur les Helvöles et Aventieum 
sous lu dominalion romaine, — Karl Dändliker, die Eidgenoifen 
und die Grafen von Toggenburg: Urſprung und Charakter des alten 
Zürichfrieges. Beilagen dazu. — Chr. Kind, die Vogtei Gur: ein 
Beitrag zur Gefchichte der Stadt Eur. Beilagen dazu. — Paul 
Schweizer, Geſchichte der baböburgifchen Bogtitenern. Beilagen 
dazu. — Camilie Favre, elude sur Ü'histoire des passages ilalo- 
suisses du Haut-Valais entre Simplon et Mont-Rose, — Ferd. 
Better, Benedict Fontana: eine ſchweizeriſche Heldenlegende, Beis 
lage dazu u. Nachtrag. — Louis Vuillemin, leltres ä un ami. 
Avant-propos de P, Vaucher, 

Garintbia. Red.: M. v. Jabornegg. 73. Jahrg. Nr. 7. 

Inb.: Simon Laſchitzer, Geſchichte der Kloſterbibliotheken 


und Archive Kärntens jur Zeit ihrer Aufhebung unter Kaijer Joſeph. 2. 
— Friß Pichler, arhäologifhe Miscellen. — Mittheilungen aus 


dem karnin. Sefchichtsvereine. — Hudolf R. v. Hauer, Ghronif 

1953, 

Rhenus. Beiträge zur Gefchichte des Mittelrheins x. Red, ©. 
Züldb. 1. Jahrg. Nr. 8. 


Inh.: Dr. Julius Wegeler 7. — E.v. Ledebur, urkundliche 
Nachrichten über die Kamilien von Sanitein. (Fortſ.) — 3. Selle 
bach, zur Sefchichte des Königsſtuhls und der Wenzelscapelle. (Korti.) 
— 8, Züld, Rechnung des Johannes Hirßfelt, 2. (Kortf.) — Nic. 
Bid, Aus einer verfchollenen Urkundenfammlung. 8. Ballendar und 
Niederwertb. — Bermiſchtes. 





Länder- und Völkerkunde. 


Koch, Dr. med. Karl, Prof., der Kaukasus. Landschafls- u. 
Lebensbilder. Aus dessen Nachlass herau»g. von Therese Koch. 


2. Ausg. der „Nachklänge orienlalischer Wanderungen.“ Mit 
dem Porträt d. Verf.'s. Berlin, 1582. Calvary & Co, (Vil, 
203. 8.8.) M 5. 


Unter diejem Zitel wird uns eine Sammlung von Auf 
fägen mannigjaltigen Inhalts vorgelegt, die man allenfalls noch 
unter der Bezeichnung Schilderungen von Land und Leuten im 
Kaufajus und Armenien zufammenfajjen könnte, Es find aus 
dem Nachlaſſe des auf dem Gebiete botanifcher und geographi: 
ſcher Horihungen in den genannten Gegenden mit Auerkennung 
genannten Dendrologen K. Koch gejammelte Abfälle, wohl ur: 
iprünglih Briefe, Tagebuchblätter, Aufjäge in Zeitichriften 
u. dgl., die nicht durchaus der Veröffentlichung, wenigjtens für 
weitere Kreife, werth waren und jedenfalld vorher der ftilifti- 
ſchen Feilung bedurft Hätten. Man lernt den Verf., defien 
wohlgelungenes Bild dem Bänden zum Schmud dient, in 
jeiner Perfönlichkeit lieben, feine Schilderungen der Landes- 
natur jener Gegenden, namentlid der Pflanzenwelt und der un- 
durchdriuglichen Wälder, weldhe in den 40er Jahren noch den 
öftlichen Kaukaſus bededten und allen Vernichtungsverſuchen 
der Ruſſen trogten, find zuweilen außerordentlich anziehen. 
Der meifte Raum ift jedoch den Schilderungen ber Kämpfe der 
Ruſſen mit den kaukaſiſchen Bergvölfern, namentlich während 
Th. F. 


1369 


— 1883. M 39. — Literarifhes Gentralblatt — 22, September. — 


1370 








Des Ausland. Herausg. unter Mitwirkung von Fr. Rapelm. A. und ba noch von Werth fein, obgleich es ja in biefer Beziehung 


56. Jabra. Rr. 36. 

Juh.: Wild. Tom aſchek, ethnologiſch⸗linguiſtiſche Forſchungen 
über den Oſten Europa’s. — Brix Förſter, die Fortſchritte Stanlev’s 
und Brazza's am Kongo. (Mit Karte.) — Reiſeſkizzen aus Weit: 
rußland. 2. Wilna. — Micielfen's Reife im füdmweitlihen Borneo. 
(Schl.) — &. G. Büttner, Angra Pequenna. — Zur Rebellion 
im Sudan, — Kleinere Mittbeilungen. — Notizen. 


Globus. Hrsg. v. Rich. Kievert. 44. Br. Ar. 10, 


Inh.: Gallieni’s Erforſchungsexpedition nach dem oberen Niger. 
7. (Mit Abb.) — Emil Schlagintweit, die Himälayasrtölter, — 
Ferd. Blumentritt, Beiträge zur Statiſtik der Philippinen. 1. — 
Das Nindenzeng bei Naturvölfern. — Kürzere Mittheilungen. — 
Aus allen Erdtheilen. 


Aus allen Welttheilen, Redb.: Dekar Lenz. 14. Jahrg. Heft 12. 

Inhe: Gronen, ein Stiergefecht in Liſſabon. — W. Giroos, 
der deutfchen Zunge an der Adria Roth und Hoffnung. Wander: 
bilder aus Krain und Küſtenland. (Schl. — Langkavel, geſchwänzte 
Denfhen. — Herm. Eichfeld, die Entdeckung des Paſſes von 
Batiloche. — Eine Neife durch Perfien bis Thereran. (Mit Abb.) 
— Altcaliforniens Pioniere, — Japan im Jahre 1881. — Miscellen. 
A. Petermann's Mittheilungen aus J. Perthes' geogr. Anſtalt. Hrsg. 

von E. Behm. 29. Bd. IX. 

Inb.: Nationalitätenfarte von Böhmen. — Emin= Ben, Rund: 
reije Durch Die Mudirit Rohl. 3—8. — Die Entwidelun 
grapbie von Korea. — Ueber den Oberlauf des Jan —— und 
das —— Sudlichſter Abſchnitt von Oberſt N. Prze⸗ 
walſto's dritter Reife in Hochaſien, 1879 —80. — Geographiſcher 
Monatöbericht, — Karten. 


Mittbeilungen der deutſchen Befellichaft für Naturs m. Völkerkunde 
Dftafiens, 29, Heft. 1893. Juni. (Br, 3.) 

Inh: G. Wagner, aus dem Tagebuche Hendrik Heueken's. — 
Bernd. Roefing, zur Kartenjfisze Des Weges von Yamagata bis 
Innai. (Mit Karte.) — 3. Scriba, Bemerkungen über japanifche 
Gold⸗ und Silbermünzen,. — 6. v. Weyhe, 
für Ani, Akita ken, 1682, (Mit geograph. Tabellen.) — Eibungs- 
berichte. — Jahrresbericht für 1882. 


Naturwiſſenſchaften. 


Schulze, Wilh., praft. Gärtner, gärtneriſche Sameukunde. Pruf- 
tifche Anleitung zur Zucht u. Ernte der wictigiten Blumen, Ge⸗ 
bölze, Senthfer u, Grasfamen. Berlin, 1883, Parey. (V,3575 
s 47 


5.) MT. 

Gärtmerijche „Unkenntniß“ wäre für das vorliegende Buch 
ein pafjenderer Titel gewejen, Denn was der Berf. vom Samen 
weiß oder vielmehr nicht weiß, ergiebt fich zur Genüge aus 
Säben wie folgenden: Der Same zeigt ih im unbefruchteten 
Zuſtande „als ein Heines mit einer Feuchtigkeit gefülltes Bläs— 
chen, welches fich nach der Befruchtung ausbildet” (S. 1) — oder: 
„die Schon erwähnten faljchen Früchte gelangen theils als veine 
Samen, theils als Früchte in den Handel(S. 2) — oder: „Erſdeh. 
der Steim) bejteht aus dem Wurzelende, auch Schnäbelchen, Rojtel- 
{um genannt, und aus dem GCotyledonarende, aus dem ſich der 
Stamm der Pflanze bilde“ (5,2) zu. Genug! Die ganze 
Charalteriſtil des Samens iſt Unfinn. Und nun die Beichreibung 
der einzelnen Samenforten! Da heißt es vom Samen des ftohl- 
rabi: „Der Same ift groß, oft nicht ganz rund, dunkelbraun, 
Keimkraft dauert 4—5 Jahre” — und vom Strandkohl: 
„Samen eine Hülfe(!) von der Größe einer Erbſe eine, 
auch zwei gelbbraune Samentörner(!) enthaltend." Alſo der 
Same enthält erft die Samenförner und ift zugleich eine Frucht ? 
Das find die Durchſchnittsbeſchreibungen, mit denen abjolut 
nichts anzufangen ift, da fie auf Hundert andere Samen paffen, 
die auch, ganz entgegen dem Titel des Buches, den geringiten 
Theil des Inhaltes des lehteren bilden, während (ſchlechte und 
falſche) Befchreibungen der Bilanzen, Culturmethoden ꝛc. ben 
Hauptplag wegnehmen, Letztere mögen für ben Gärtner hier 


„ee. ene 





der Kartos | 


gute Bücher bereits giebt. Das Gefammturtheil über das Bud) 
fann nur heißen: verfehlt und unbrauchbar! 


Hofmann, A. W., zur Erinnerung an Friedrich Wöhler. 
Mit Wöhler’s Portrait u. einem Facsimile seiner Handschrift. 
Berlin, 1883. Dümmler's Verl. (164 8. Gr. 8.) AM 3 

Unter den Aufgaben, die ſich die beutfche chemifche Geſell⸗ 
ſchaft geftellt, ift e# feine ber geringeren, baß fie nach dem Ab— 
leben hervorragender Fachgenoſſen mit einem mehr oder weniger 
umfangreichen Lebensbild ihre Publicationen fhmüdt. Sie 
pflegt damit die Pietät und bietet erhebende und hehre Bor: 
bilder dar, die zeigen, daß felbft dem begnadeten Forſcher nur 
durch ausdauernde Arbeit die Früchte reifen. So verdanken wir 
dem Verf. bereit3 mehrere mit Wärme gefchriebene Lebens: 
bilder; das vorliegende, auch für fich käufliche, ſchön und ſinnig 
ausgeftattete ift der Erinnerung an fr. Wöhler gewidmet. Die 

Schickſale feines Lebens, die freudvollen wie die ſchmerzlichen, 

bie Pflege der herzinnigen Freundfchaft, zumal mit Berzelius 

und ganz beſonders mit Liebig werben unter banfenswerther 

Benutzung des Briefwechiels mit Letzterem aufs Pietätvollite 

geichildert. Bei den Angaben über die Entflehung der wichtig. 

jten Arbeiten, wozu im Anbang vollitändiger Literaturnachweis 
beigegeben ift, werden zum Theil köſtliche Einzelheiten mit— 
getheilt, die bisher wohl nur den Näherftehenden befannt ger 
weſen. Wir vernehmen aud, daß die Hoffnung beftehe, ber 

Briefwechfel zwiichen Liebig und Wöhler werde im nicht zu 

langer Zeit veröffentlicht werden. Wenn wir hier ben Wunſch 

um baldige Veröffentlichung ausfprechen, jo bewegt uns dazu 
nicht allein die hervorragende Bedeutung beider Männer für 


die Entwidelung unferer Wiſſenſchaft, ſondern noch der andere 


etterbeobadhtungen | 


Umftand, den wir am beften mit Liebig's Worten aus einem 
feiner Tegten Briefe an Wöhler wiedergeben: „aber auch wenn 
wir todt und längſt verweft find, werben die Bande, die uns im 
Leben vereinigten, uns Beide in der Erinnerung der Menjchen 
ſtets zufammenhalten als ein nicht häufiges Beifpiel von zivei 
Männern, die treu, ohne Neid und Mißgunſt in demſelben Ges 
biete rangen und ftritten und ftet3 in Freundfchaft eng verbunden 
blieben." 


Rieth, Dr. R,, volumetrische Analyse. Unter Zugrundlegung 
der in die Pharmaeopoea germanica, editiv altera aufgenom- 
menen Tilrirmellioden. Ein Hand- u. Lehrbuch f. Apotheker ete. 
Mit Vorwort von Dr. A. Hilger, Prof. Mit 27 Fig. Hamburg, 
1884. Voss. (VI, 206 8.8.) 3 

Wie jehr die Aufnahme und Verwendung der titrimetrifchen 

Unterfuchungsmetboben in der neuen Ausgabe der deutichen 

Pharmafopde das Bedürfnik geweckt hat, die intereflierten Kreiſe 

genauer mit jenen Methoden vertraut zu machen, beweijen bie 

vielen Productionen auf diefem Gebiete, die theils jelbftändig, 
theils als Anhänge zu pharmaceutiihen Tafhenbüchern neuer: 
dings erfchienen find, Wenn wir vor allen diefen zu erwähnten 
befonderen Bwed veröffentlichten Anleitungen dem vorliegenden, 
vom Berfafjer der früher erfchienenen „Volumetrie“ herrühren- 
den Werfe den Vorzug geben, fo gejchieht dies deshalb, weil 
daſſelbe höhere Ziele verfolgt und, wenn es auch in engem An— 
ſchluß an bie Pharmakopöe abgefaßt ift, doch ein treffliches 
Hands und Lehrbüchlein der Titrieranalyfe überhaupt darftellt, 
in dem wohl feine gebräuchliche Methode fehlen dürfte und das 
reih an praftiichen Unterweifungen ift. Es zerfällt in einen 
theoretifchen und einen ſyſtematiſchen Theil, dem ald Anhang 
die volumetrijche Unterfuchung von Harn, Wafjer, die Beſtim— 
mung des Säuregehaltes von Fetten, Wein und Bier, ber 

KRohlenfäure der Luft und ähnlichen beigefügt if. Den Schluß 

bildet die Darftellung ber nöthigen Löfungen, wobei wir nur 

bemerfen wollen, daß der Titer immer äquivalent mit H ge: 
ſtellt iſt. 


*4 


1371 


— 1883, 8 39, — Literarifhes Centralblatt — 22. September. — 


1372 








Bo ae Zeitung. Red.: U. de Bary, 2. Juſt. 41. Jahrgang. | mannichfaftigen Gefichtspuncten, die babei in Frage kommen, 


t 
Nr. 33—6. 

2 % Boehm, über das Verhalten von vegetabilifchen 
Geweben und von Stärke und Kohle zu Gaſen. (Schl.) — D. Loew 
u. Ib, Boforny, Notiz. — M. Büsgen, die Bedeutung des 
Infertenfanges für Drusera rotundifolia L, — Literatur. 


Der zoolog. Garten. Hrög. v. F. 6. Noll. 24. Jahrg. Nr. 10, 

Inh.: Job. v. Fiſcher, ans dem Seelenleben eines Bhunders 
(Macaceus erythraeus sen khesus) und verwandter Affen. — H. 
Yandoid, ein monitröfer Döbel; Kopfgrind bei Hauemäuſen. — 
B. Gacbler, der zoologiihe Garten zu Kopenhagen, (Schi.) — 
Karl Möbins, Können wir dazu beitragen, den Beſtand unjerer 
nupbaren Seetbiere zu vermindern, zu erhalten oder zu vermehren? 
— Bericht Aber den breslauer zoologifhen Garten für das Jahr 
1882. — Gorrefpondenzen. — Miscellen, — Yiteratur. 


Entomolog. Nachrichten. Hreg. von F. atter. 9. Japrı. Heft 13-14. 

Inh.: F. Katter, die Ganthariden spec. Meloö als Heilmittel 
der Tollwuth. (Schl.) — Karl M. Heller, meine orfovaer Geleops 
tereneAusbeute (Juli, Auguft 1881, 1882). 


Vierteljahrsſchrift der Naturforfch. Geſellſchaft in Zürich. Ned. von 
Rud. Wolf. 28. Jahrg. 1. Seit. 
Anb.: Wolf, aftronomifche Mittbeilungen. — Fritz, die 
Sonnenfledtenperiode und Die Planetenitelungen. — Kleinere Mit: 
theilungen. 


Der Raturforfher. Hreg. v. Wilb, Sklarel, 16. Jahrg. Nr, 36, 

Anb.: Ueber die totale Sonnenfinfternig am 17, Mai 1882, — 
Die eleftrifchen Ströme beim Eintanden, Bewegen und Herausheben 
eines Metalls aus einer Alüffigkeit. — Ueber die Bildung der Wellen« 
furden. — lleber das centrale Organ für das Schen bei den Vögeln. 
— Kleinere Mittheilungen. 





Annalen der Hudrographie u. maritimen Meteorologie. Greg. von der 
kaiferl, Admiralität. 11. Jahrg. 8. Heft. 


Inh.: Hellmann, ans den Meifeberihten S. M. S. „Elifas 
beth“. 1—3. — Die drei norweglichen NorbimeersExrpeditionen 1876 
bis 1878. 1. — O. Krümmel, Bemerkungen über die Meeres— 
ftrömungen und Temperaturen des füdatlantifhen Decans füdlich 
von 30% SsBr. und weitlih von 30° Wertg. (Mit Taf.) — Die 
Winde und Strömungen in der Karimata-Straße. — leber das 
Auftreten des Treibeifes im nordatlantiihen Ocean im Arübling 
1883, — Beobadytungen von DOberflüchentemperaturen im atlantifchen 
Ocean. — Drfan vom 24. u. 25. März 1583 zu Apia, Sampas 
Inſeln. — Hugo Michaelis, Tieffee-Photometer. (Mit Taf.) — 
Fingänge von meteorologifhen Journalen bei der deutjchen Seewarte 
im Monat April 1583, — Bergleichende Weberfibt der Witterung 
des Monats Mai 1883 in Nordamerifa und Gentraleuropa. — Kleine 
budrograpbifche Notizen. — Tabellen. — Kartenbeilagen. 


Ghem. Gentralblatt. Red.: R.Arendt.3.%. 14. Jahrg. Nr. 33—56. 
Inh.: Wochenbericht. — Kleinere Mittheilungen. 


GhemitersZeitung. Hregbr. &. Kraufe. 7. Jahız. Nr. 70 u, 71. 

Inb.: Das neue en Di Patentgefep. — Entſcheidungen in 
Patentfcheidungen. — Mittbeilungen aus Staßfurt. — Neuerungen 
an Zchlendermafchinen. (Mit Abb.) — Wellenfürmige Metallvadungen, 
— Rich. Kipling, Mittheilungen aus der analytifchen Praxis. — 
A. Samalovffi, über den Kunftweinertenner (Arfoenometer). — 
6. ben Beltimmung der Stärke und des Traubenzuders 
in Nahrungsmitteln mittelit Fehling'ſcher Lofung ꝛc. 








Medicin. 


Königer, M., Cholera u. Typhus in München. 
zur Sunitäts-Statistik der Stadt Müuchen. 
epidemie von 1873/74. Mit & lithoer. Taf. u. 2 Lichtdruck- 
bildern, München, 1582. Rieger, (V, 63 5. Roy. 8) A. 


Die Aufgabe, welche ſich der Verf. geftellt hat, geht dahin, 
daß er das über die Choleraepidemie Münchens von 1873/1874 
vorhandene Material jo bearbeiten will, um daraus die Frage 


Ein Beitrag 


beantworten zu können, ob für gewiſſe Krankheiten die Entftehung 


und Ausbreitung auf Bodeneinfluß zurüdzuführen ſei. Mit 


einem ftaunenerregenden Fleiße hat fich der Berf., der nicht Arzt 
ift, diefer Urbeit unterzogen und es ift ihm gelungen, allen den 


| keit der Bindegewebeneubildun 





1. Heft. Die Choleia- | 


gerecht zu werden, einen Klaren Einblid in die überaus fchwie- 
rigen Verhältniſſe zu geben. Es ift hier nicht möglich, näher auf 
die Einzelheiten des Buches einzugehen, wir müfjen uns be: 
gnügen, hervorzuheben, daß der Berf., der eigenthümlichen Ge: 
jtaltung Münchens und der Mannichfaltigkeit ber Beichaffenbeit 
des Bodens Rechnung tragend, die Stadt eintheilt in Gruppen 
je nad) der Höhenlage, dem Abftande des Flinzes von ber Ober: 
fläche, den Grundwafferverhältniffen, der beftehenden Eanalifa: 
tion älterer und neuerer Ordnung und ben Wafferläufen. Auf 
der erften Beilage ift der Plan von München, nach diefen Ge— 
fichtspuncten eingetheilt, wiedergegeben. Auf der erften Tabelle 
finden wir die Ueberfichten über die Stadtbezirke mit Angabe 
der Höhen, Flinz- und Grundwaſſer-Coten, der Häufer- und 
Einwohnerzahl und der Zahl der Choleraerkranktungen in den 
Jahren 1873/1874. Betreffs der Oberfläche theilt er das Stadt: 
gebiet in fünf Terraffen ein, von denen brei links, die beiden 
anderen rechts der Iſar. Weiter giebt der Berf. eine Ueberficht 
der Cholerafälle nad Tagen und Terraffen, dann nad) Terraſſen, 
Bezirken und Monaten, der durchſchnittlichen Erkranfungs- 
verhältniffe nach den verfchiebenen Höhenlagen, nach der Mäch— 
tigfeit der Geröllfchicht, nach dem Abftande des Grundwaſſers 
von der Oberflähe ohne und mit Berüdfichtigung der Höhen- 
lage, für die beiden Stabdttheile links und rechts der Iſar ge- 
trennt, weiter nach den Grundwaſſerſchwankungen und endlich 
unter Berüdfichtigung der Canalifation. Der mit den Verhält- 
niffen Befannte fieht, mit welcher Umficht und welcher Boll: 
ftändigfeit das Material verarbeitet ift. Leider ift, wie bei den 
meijten der bisherigen Forſchungen auf diefem Gebiete das Re— 
fultat ein vorwiegend negatives. Einen ganz befonderen Werth 
verleihen dem Werte erft die Beilagen, fie machen die Arbeit für 
die Bielen, denen es ſchwer fällt, fich in Zahlen und Tabellen 
zurecht zu finden, erjt genießbar und liefern ein äußerft anfchau- 
liches Bild aller einfchlagenden Verhältniffe. Die zwei Licht 
drudbilder geben zwei Pläne von München mit dem Relief der 
Erboberflähe und bem des Grundwaſſerbodens (Flinzes). Die 
anderen Beilagen zeigen fartographifche Darftellungen der Mäch— 
tigkeit der Geröllfchicht, des Grundwafjerabftandes von der Ober- 
fläche, ber Grundwaflerfchtwankungen, der Choleraerfrantungen 
überhaupt und der für die Sommer: und Winterepidemie ge: 
trennt. 


| Archiv f. yatbolog. Anatomie n. Phyſiologie u. f. Minifche Medicin 
N . Bd. 2. Hit. 


Hrsg. von Rudolf Birchow. 9, F. 3 


Inh: F. Wefener, Beiträge zur Caſuiſtik der Geſchwülſte. 
1. Weber ein —— Myom des Duodenum von ungewöhn— 
licher Größe. (Hierzu Taf.) 2. Ein Fall von Pankreascartinom mit 
Ibrombofe der Pfortader. — Hugo Ribbert, Beitrag zur (int: 
ftehung der Anencepbalia. — Paul Liborins, zur Gafuiltit der 
Medialtinaltumoren, (Hierzu Taf) — Emil Bode, über fogenannte 
fütale Rachitis. (Hierzu Taf.) — N. Ihoma, Über die Abhängig: 
in der Arterienintima von deu 
mechanifchen Bedingungen des Blutumlaufes. 1. Mittbeilung. Die 
Nüdwirfung des Verſchluſſes der Nabelarterien und des arteriöfen 
Ganges auf die Structur der Aortenmwand. (Hierzu Taf.) — Edm. 


Leſſex, weitere Beiträge zur Lehre vom Herpes zoster. — Emil 


Marhand, über die Bildungsmweife der Miefenzellen um Aremds 


| körper und ben Einfluß des Jodoforms hierauf. 


Archiv für erveriment. Pathologie w. Pharmakologie. Hreg. von 
N. Boehm, E. Klebs, B. Naunyn wm O. Schmiedeberg. 
17. Bd. 5. Heft. 

Inh.: Quiucke, Über das Verhalten des Harns nach Gebrauch 
von Gopaivalbalfam. — Sped, über Luftcuren. — Albertoni, 
über die Wirkung des Gotoind und des Pararotoins. — Mener, 


' Studien über die Alfalefcenz des Blutes. Nach gemeinfhaftlich mit 


Dr. Feitel berg ausgeführten Unterfuhungen. — Grafer, mano» 
metrifche Unterfuchungen über den intraocnlaren Drud und deſſen 
Beeinfinffung durd Atropin und Gferin. — Hoffmann, Bericht 
über einige Verſuche, Infectionsfieber durch Chinininfuſion zu cou—⸗ 
piren. 


— — — —— — — — — — — — — —— — — 


—— — — 


1373 


— 1883, 39, — Literarifhes Bentralblatt. — 22, September. — 


1374 





Memorabilien. Hrög. von Fr, Bep. N. F. 3. Jahrg. Heft 6. 

Inb.: Edgar Kurz, Aremdkörper im Deſophagus. Extraction, 
Doppelfeitige Stimmbandlähmung. — Link, ein Fall von Atropins 
Vergiftung. — Tb. Roth, der Deeubitus. — Ar. Bep, ein Beis 
trag zur Therapie des Spasmus nictitans. — Therapentifche Analelten, 
— Referat. — iteratur. 


Vierteljahrsſchrift f. Dermatologie u. Syphilis. Hrsg. v. 9. Auſpitz, 
3. 3. Pick u. A. N. F. 10. Jahre. 2, Heft. 

Inh.: Franz Mratel, über Enteritis bei Lues hereditaria. 
(Hierzu Taf.) — P. ©. Unna, über das Keratoma palmare et 
plantare hereditarum, ine Etudie zur KeratosRofologie, (Hierzu 
Zaf.) — Fr. Chvoitek, Beobadtungen über Hirnſyphilis. (Schl.) 
— Arthur Leppmann, Über die zur Verhinderung der Verbreitung 
der Supbilis erforderlichen fanitätsepolizeilichen Borfhriften. (Mit 
Berüffichtigung localer Verhältniffe.) Na einem in der fchlefifchen 
Geſellſchaft für vaterländifche Gultur am 15. December 1882 gebals 
tenen Bortrag. — I. 8. Prokſch, die venerifchen Erkrankungen 
und deren Mebertragbarfeit bei einigen warmblütigen Ihieren. — 
Gr. Schiff, experimentelle Unterſuchung über Hantentzündung. 
Vorläufige Mittheilung. — E. Arning, über das Vorkommen von 
Gonococten bei Bartolinitis, Aus der breslauer Klinik für Haut⸗ 
franfpeiten und Syphilis. — Ein Fall von Papillomatosis univer- 
salis, — Bericht Über die Leitungen auf dem Gebiete der Dermas 
tologie u. Syphilis. — Bibliographie. 

Der Irrenfreund. Red: Brofins. 25. Jahrg. Nr. 6 u. 7. 

Inb.: Zur Caſuiſtik der Localiſation der Gehirnfunctionen. — 
Ueber die irren Verbrecher (aliönes eriminels). — Strydhnin bei 
chroniſcher Kinderlifmung, Poliomyelitis centralis anterior. — Case 
of sexual perversion, — Ginige Worte über die Entwidelung der 
Pſychiatrie im Allgemeinen und in der Provinz Weitfalen insbefons 
dere. — Gin Fall von Zwangsvorftellungen. — Zur Behandlung der 


Tabes dorsalis. — Perverfer Sefchlechtstrieb bei einem aynälomas 
ftifchen Wahnfinnigen. 


Oeſterreichiſche Monatsſchrift für Thierheilkunde mit Berüdfichtigung 
- Biehzucht u, Sandwirtbfchaft. Ned. von Alois Koch. $. Jahrg. 
tr. 9, 


Inh.: Wildens, die internationale fandwirtbichaftliche Thiers 
gg au Hamburg 1883, — Garl Hoduref, zur Pferdezucht: 
frage in Deſterreich. (Schl.) — Beiträge zur öfterreichifchen Betes 
rinaͤr⸗Sanitätspflege. — Verſchiedene Nachrichten. 

Beilage: Menue für Ihierheilfunde u. Thierzucht. Ned, von Alois 

Kod. 6. Br. Nr. 9. 

Inh.: Tb. Kitt, die Vorgefchichte des Pferdes. 1. — P. 
Meanin, Syngamus trachenlis, (Sieb,) (Fortf.) — Berfciedenes. 


Techniſche Wiſſenſchaften. 


Bach, C., Ingen., die Construction der Feuerspritzen. Mit 
einem Arhbange: Die allgemeinen Grundlagen für die Construc- 
tion der Kolbenpumpen. Mit in den Text gedruckten Holzschn. 
—— Abbild. Stottgart, 1883. Cotta. (VIIl, 2108. Imp. 8.) 

Der Berf. hat fich bei der Bearbeitung feines Buches die 
Aufgabe geftellt, ein dem jegigen Standpuncte der Technik ents 
ſprechendes felbftändiges Werk über Feuerfprigen zu liefern und 
damit zur Befeitigung eines Mangels beizutragen, der thatjäch- 
lich vorhanden ift. Allerdings eriftierten bereit3 Bücher, woraus 
man fi) über diefe Feuerlöfhmafchinen Belehrung verſchaffen 
konnte, wie u. a. Fricks „Anleitung zum Bau, zur Berechnung, 
Behandlung und Prüfung der Feuerfprigen“, Jeep's „Bau der 
Bumpen und Sprigen“ zc., allein es waren dieje doch eigentlich 
nur für fogenannte Laien im Fache beftimmt, nicht für Ingenieure, 
welche rationelle Conftructionsregeln und deren mathematijche 
Begründung forderten, 

Vorzugsweiſe in leßterer Beziehung muß Herrn Bach's 
Bud als eine gute, anerfennungswerthe Urbeit bezeichnet wer: 
den und zwar um fo mehr, ald ber Verf. auch die beften in 
jüngfter Zeit mit Hand: und Dampf: Feueriprigen angeftellten 


Verſuche in Betracht gezogen hat. Das Material ift in drei | 


Abjchnitt behandelt Theile und Apparate ber Zuführung und 
Vortleitung des Waſſers, fowie die Strahlerzeugung. Der 
zweite Abſchnitt iſt den Handfraftiprigen und der dritte den Dampf: 
Iprigen gewidmet. Der Unhang umfaßt allgemeine Grundlagen 
für die Eonftruction der Kolbenpumpen. Alle diefe Theile find 
mit Fleiß und Sachverſtändniß bearbeitet, fo daß in Bezug auf 
Bolftändigfeit nur wenig zu wünjchen übrig bleibt. 

Im erſten Abſchnitte hätte, bei Erörterung der Steighöhe des 
Strahles, vielleicht einer intereffanten Arbeit des Oberbaurath 
Scheffler in Braunfchweig gedacht werden fünnen, welche ſich im 
„Organe für die Fortſchritte des Eiſenbahnweſens“, Yahrg. 1862, 
©. 11 ff. abgebrudt vorfindet. Im zweiten Abſchnitte ift zu 
bedauern, daß ber Verf. die Spriken mit rotierenden Kolben 
ganz unbeachtet gelaflen hat, obwohl diefe in Nordamerifa viel 
fach Anwendung finden, Nach Willen des Ref. find dieſe Sprigen 
in Deutjchland zuerft in größeren Kreifen im Jahre 1874, durch 
die internationale landwirthichaftliche Ausſtellung in Bremen 
befannt geworden, wo ein ganzes Sortiment gut gearbeiteter 
derartiger Sprigen von der Gould’ & Silby Manufacturing 
Compagny (Seneca Falls, New Vork) eingefandt worden war. 
Zum dritten Ubfchnitte „Dampfiprigen” erlaubt ſich Ref. die 
Bemerkung, daß diefe Mafchinen recht eigentlich zwei Zwecken 
dienen. Erſtens wenn bei größeren Feuern ſchließlich Menfchen- 
kraft erlahmt und zweitend wenn ein euer zu einer Zeit ge 
föfcht werden muß, wo Wind und Wetter die Verwendung von 
Handfprigen faſt unbrauchbar machen. Ref. erlebte es z. 2. 
daß bei Concurrenz⸗Verſuchen, die im Jahre 1881 bei Gelegen⸗ 
heit einer landwirthichaftlihen Ausitellung in Hannover an: 
gejtellt werden mußten und wo man zur Beſtimmung der wirt: 
lich zur Feuerftelle getriebenen Waſſermaſſe eine Kellerbauer'iche 
Fangrinne (Tafel 21, Fig. 9 der von Herrn Bach gelieferten 
Beichnungen) in Anwendung gebracht hatte, bei andauerndem 
Sturm und Regemwetter, von den beten und ftärfjten Hand- 
feuerfprigen bei 20 m Entfernung, im Maximum nur 179, (!}) 
von dem Waſſer in die Fangrinne gebracht werden konnte, das 
im Wafjerkaften der Sprige befinblich geweſen war. 

Im Anhang des Bach'ſchen Buches finden fich mehrfach in- 
terefjante und auch neue Berechnungen. Hier hätte aber S. 156 
Kirchmeyer als der Erfinder der fogenannten Differentialpumpe 
nicht vergeffen werben follen, da diefe Pumpe jhon 1843 in 
Hannover ausgeführt wurde, auch hätte eine andere Skizze zur 
Erklärung der Wirfungsweife derjelben als der Holzichnitt 
Fig. 3 gewählt werden follen, endlich fehlt jede auf diefe Pumpe 
ſich beziehende Rechnung (des Ref. Allgem. Maſchinenlehre IV, 
©. 600 und 601). Die Theorie einer durch Schubkurbel- 
mehanismus (S. 165 ff.) bewegten Wafferpumpe mit gerad: 
liniger Kolbenbewegung, wurde zuerft von Borda (im Jahre 
1768) und zwar mit Hülfe des Principes der lebendigen Kräfte, 
mit ebenjo großer Klarheit wie Einfachheit aufgeftellt, Endlich 
hätte der Verf. im interefjanten Abſchnitte über Wirkungsweiſe 
und Eonftruction der Ventile (S. 176—206) über Werth und 
Brauchbarfeit der in ihrer Art (für jet) noch einzig daftehenden 
Berfuhe Weisbach's (Durchgang des Waſſers durch Ventile, 
Klappen, Hähne zc.) fih äußern jollen, u. a. m. 

Alle dieſe Bemerkungen ändern das bereit3 oben angebeutete 
Urtheil über das Bach'ſche Buch nicht ab, daß es eine lobens⸗ 
werthe Arbeit ift, durch welche fich der Verf. bei allen Be- 
theiligten Unfpruch auf befonderen Dank erworben hat. 

M. R—n. 


Berg- und Hüttenmännifhe Zeitung. Red. Bruno Kerl u. Friedrich 

immer. 42. Jahrg. Nr. 33—36. 

Zub.: Conr. Blömefe, das Schmitt'ſche Spiralfieb auf Grube 
Himmelsfürit bei Freiberg. — D. 3. Froft, die GrantsBleijchmelzs 
werfe zu Denver in Golorado. — Tedlenburg, der Apvarat zur 
Beitimmung des Ginfallend und Streihens von Bohrlöchern nad 


Abſchnitte geiheilt und diefen ein Anhang beigefügt. Der erjte | &uit. Nolten. — Pneumatiicher Pulverifator. — Mobdification 


1375 


— 1883, 2 39, — Literarifhes ECentralblatt. — 22. September, — 


1376 





des Saystuffachhen Apparated. — D. 3. Froft, Pearce's Arfeniks 
beitimmung. — Ueber Qualität und Verwendung des Beſſemerſtahls. 
— Ueber Binderbigungsapparate bei Hohöfen. — Siemen’s elek— 
trifcher Schmelzofen. — Bemerkungen zu den Studien über Antimons 
büttenproceije von R. Gelmbader in 
Kiliani, über elektrolytiſche Metallicheidung. (Schl.) — Ravol, 
Bergverfags Arbeiten beim Abbau mächtiger Flötze. — Die Sebläfe 
für den Beffemerproch. — Ueber das Berbrennen des Gifens und 
Stahls. — Ueber Holzfoblen-Eifenbobofen. — Meteorologiidhe und 
magnetifhe Beobachtungen zu Glaustbal. — B. Kosmann, die 
Bergbaus und Hüttenindujtrie auf Der Hygiene-Ausſtellung zu Berlin. 
(Fortſ.) — Ueber die gefährlichen Eigenfcaften des Steinkohlen—⸗ 
ſtaubes und anderen entzündlichen Staubes. — Darftellung von 
Zinnblei und Antimonblei auf den freiberger Hütten. — Ueber 
Salvanometallurgie. — &. G. Dablerus, über den Nußen der 
Gasanalufen für die Metallurgie. — Anwendungen der Elektricität. 
— Die Eifeninduitrie Italiens und die Gifenerzlagerjtätten auf der 
Infel Elba. — Engliſche Weißblechfabrication. — Unterfuchungen 
über die Entpbospborung des Robeifens beim baſiſchen Beſſemer— 
proceh. — Montanproductenmarkt. — Beſprechung. — Neue Literatur, 


Sprachkunde. Literaturgefchichte. 


Bacher, Prof, Dr. Wilh., die grammatische Terminologie 
des Jehüdä b. Dävid (Abu Zakarjü Jabjä ibn Däud) Hajjug. 
Nach dem arabischen Originale seiner Schriften u. mit Beruck- 
sichligung seiner hebräischen Vebersetzer u. seiner Vorgänger 
dargestellt. Wien, 1882. Gerold’'s Sohn, (54 8. Roy. 8.) -H0,', 

Wie reichhaltig troß ihres geringen Umfanges vorliegende 

Arbeit ift, zeigt das Regifter, das aus den drei grammatifalifchen 

Schriften des am Ende des 10. und Anfang des 11. Jahrh.'s 

lebenden Jehuda Ehajjug über 170 arabifche und faft eben fo 

viele hebräijche Ausdrüde zuſammenſtellt, mit denen von ihm 
und jeinen Ueberjegern die Terminologie der hebräifchen Gram— 
matif geſchaffen, beziehungsweiſe bereichert wurde. Da auch die 

Anordnung des Schrifthens ganz praftifch ift (in 12 Capiteln 

3: 8. 3) Buchſtaben und deren Veränderungen, 4) Vocale und 

ihre Zeichen, 6) Wort und Redetheile, 7) Wurzel 2c.), fo fann 

e3 allen denen empfohlen werden, welche ſich die allerdings 
wenig dankbare Aufgabe gejtellt Haben, die hebräijchen Original- 
grammatifer zu ftudieren, und verdiente darum durch Separat- 
abdrud aus dem Jahrgang 1582 der Situngsberichte der phil.- 
hiſt. Claſſe der kaif. Akademie der Wiſſenſchaften (C. Bd. II. Heft 
©. 1103—1154) weiteren Streifen zugänglich gemacht zu werden. 

Ein Anhang (S. 39 ff.) befpricht einige Details, ein arabijches 

Wort 3 in der Bedeutung „Buchjtabe*, im welcher es ſich in 

den Wörterbüchern nicht aufgeführt findet, Eitate aus Bor: 

gängern, namentlih Menahem bm Saruk, und bietet erftmals 
gedrudt die Einleitung der Schrift über die ſchwachlautigen 

Verba. E.N. 


Adam, Lucien, les idiomes negro-aryen et maldo-aryen. 
Essat d’hybridolugie linguiste. Paris, 1553, Maisonneuve & 
che, (76 8. 8) 

Es ift noch nicht lange ber, daß angefehene Sprachforfcher 
die Eriftenz wirklicher Miſchſprachen einfach verneinten, ei es, 
daß fie Die Möglichkeit wahrhafter, völliger Mifchungen, fei es 
daß fie die Berechtigung der Blendlinge als eigentliher Sprachen 
beftritten. Die Gejchichte unferer Wiſſenſchaft wird es dereinjt 
zu erflären haben, wie eö num mit einem Male gefommen, daß 
man dieje Mijchgebilde anerkannt, auf ihren Bau und ihre Her: 
tunft unterjucht hat. Ref. ſelbſt Hatte in der Einleitung zu den 
von ihm und U. B. Meyer veröffentlichten Beiträgen zur Kennt: 
niß der melanefiichen ꝛc. Sprachen (Abhandl. d. philol.chiit. 


Elafje der 8. S. Gef. d. Wiſſenſch. Leipzig 1582) verfucht, die | 


Möglichkeit folder Miſchungen und die Möglichkeiten der 
Miſchungsverhältniſſe zu erörtern; Hugo Schuchardt hat in 
einer dem Ref. nicht zugegangenen Abhandlung das Neger: 
portugiefifche von San Thome (Wien 1552) behandelt; und faft 


echshaus bei Wien. — Mart. | 





gleichzeitig erſchien das vorliegende Bud. Zu beffen Abfaſſung 
war Herr L. Adam in zwiefacher Hinſicht vorzüglich befähigt: 


einmal durch die Bielfeitigkeit feines ſprachlichen Wifjens, worin 
fi nur Wenige der Mitlebenden mit ihm meſſen dürften, — 
und dann durch die Nüchternheit und Strenge feiner Unter 
ſuchungsmethode, die hinter dem Sprachforſcher den Dikajterian- 
ten verräth. Und doc ift die Aufgabe jo jchwierig, daß auch 
ihm nur eine annähernde Löſung möglich war und mand)e 
feiner Vermuthungen vielleicht mit der Zeil Durch andere zu er- 
fegen find. Die Negerfflaven gehörten von Haus aus ber- 
fchiedenfprachigen Völkern an; das negerſprachliche Element jelbft 
hatte daher einer Urt compromifjarifchen Proceſſes zu unterliegen: 
nur das überwiegend Gemeinjame überftand den Kampf ums 
Dafein. Wie fharffinnig und umfihtig der Verf. gerade in 
diefer Richtung zu Werke geht, davon liefert u. A. jeme Er- 
Härung der Aphärefis bei den Verben S. 23 ein glänzendes 
Beiſpiel. 

Statt Malöéo-Arien würde Ref. lieber Malgache-Frangais 
fagen; denn nicht zwei Sprachftämme, jondern zwei Einzel- 
fprachen haben fich hier vermählt. Iſt nun aber der eine Theil 
mabdegaifiih, jo wird Manches in der Phonetif räthielbaft. 
Das Madegaffiiche kennt nur vocaliichen Auslaut, die Miſch— 
ſprache auch confonantiichen. Dort ift das auslautende t an- 
derer malaiifcher Sprachen in trä oder tsü verwandelt, hier 
wird aus vontre: vente (— vñt'?). ©. 19 findet fi bisein, 
©. 60 bisouin; was ift richtig? G. v. d. G. 


Masing, F., Lautgesetz und Analogie in der Methode der ver- 
gleichenden Sprachwissenschaft. >t. Petersburg, 1883. Buch- 
druckerei der K. Ak. d.W, (54 5. 8.) 


Im erften Eapitel wird zunächft,gezeigt, wie jich in der Sprach⸗ 
wiſſenſchaft der Begriff „Lautgejeg“ entwidelt hat, welchen 
Standpunct die ältere vergleichende Sprachforſchung ihm gegen- 
über einnahm und wie die Erfenntniß des conjequenten Wirkens 
ber Lautgejege fih immer mehr verbreitete und befeitigte. 
Dann wird die Gefchichte des Begriffes „Unalogiebildung“ vor» 
geführt: je ftrenger man es im Laufe der Zeit mit den LZaut- 
gefepen nahm, um jo mehr mußte auch die „Faljche Analogie“ 
zu ihrem Rechte fommen. Das zweite Eapitel erläutert das Axiom 
der Uusnahmslofigkeit der Yautgefege durch Borfübrung der 
für dafjelbe ſprechenden Gründe und die binfichtlich der Ana— 
logiebildungen zu befolgenden methodijchen Grundjäge. Ulent- 
halben wird die Darftellung durch Vorführung von Beifpielen, 
namentlich aus der Geſchichte der claſſiſchen Sprachen und der 
deutſchen, belebt und anjchaulih gemacht. Die Abhandlung 


lehnt fich faft durchgängig an die befannten neueren Schriften 


über denjelben Gegenitand an und bietet dem Fachmanne nichts 
Neues. Sie dürfte aber ihrem Zweck, den Lehrern, die in der 
Schule Laut» und Formenlehre der alten Sprachen und bes 
Deutjchen zu tractieren haben, den wünjchenswerthen Einblid in 
die Methode der wiſſenſchaftlichen Erklärung der Laut und 
Formenveränderung der genannten Sprachen zu verichaffen, 
vollflommen entjprechen; eine kurze Darftellung der Ziele und 
der Methode der neueren Sprachwiſſenſchaft, die jo wie die 
Maſing'ſche die Vorzüge einer einfachen, auch dem Uneinge- 
weihten verftändlichen Sprache, eines bündigen Zufammenfaflens 
des Wefentlichen und einer wohlthuenden, allen Barteien gerecht 
werdenden Objectivität vereinigte, giebt ed unjeres Willens 
nicht. Die Schrift fei alſo allen, die an dem Gegenftand ein 
Intereffe nehmen und in möglichfter Kürze über alle Haupt- 
puncte orientiert fein wollen, beſtens empfohlen. Bgm. 
Graf, Arturo, Prof., Roma nella memoria e nelle immaginazioni 
del medio evo. Vol, Il. Con un’ appendice sulla leggenda di 
Gog e Magog. Turin, 1883. Loescher. (602 8. 8.) 
Mit diefem zweiten Bande, der rafcher als erwartet werden 
fonnte, dem erjten nachgefolgt ift, ijt das wichtige Werk voll- 


1377 
endet, über deſſen Bedeutung bier bereits (im Jahrg. 1852, 
Nr. 28, Sp. 926 d. BL.) berichtet worden. Auch der zweite 
Band rechtfertigt vollauf das über den eriten gefällte Urtheil. 
Sein Inhalt zertheilt fi in folgender Weife: Cap. 12 Trojan, 
13 Gonftantin, 14 Julian, 15 mittellateinifche Schriftiteller, 


16 die Schidjale Vergil's und 17 der übrigen klaſſiſchen Haupt- 


autoren, 18 Boethius, 19 Götter Roms, 20 Rom und bie 
Kirche, 21 das Kaiſerthum im Mittelalter, 22 das Ende Roms 
und feiner Herrfchaft. Es folgt nun ein ausführlicher Excurs 


über Gog und Magog, worauf mit Nachträgen und einem | 


Realinder | das Werk abſchließt. W. F. 





Waniek, Dr. Buft., Prof, Immanuel Bora und fein Einfluß auf | 
Mit Bes | 


die deutfche Literatur des achtzehnten Jahrhunderts. 
nugung ungedrudter Quellen. Leipzig, 1552. Breitfopf & Härtel. 
(vl, 180 8, 8.) cf 4, 50. 

Pyra's Leben und ſchrifiſtelleriſcher Charalter iſt ein ber 
ſonders lohnendes Thema für eine Monographie und man muß 
auch dem Verf. zugeſtehen, daß er ſeine Aufgabe mit Fleiß und 
Umſicht in Angriff genommen hat. Er hat auch intereſſantes 
ungedrucktes Material verwerthet, ſo vor Allem Briefe aus der 
Gottſched'ſchen Sammlung und Entwürfe Pyra's im Gleim' ſchen 
Archive. Auch die zum Theil ſehr ſchwer zugängliche Beit- 
fchriften- und Brofchüren-Literatur jener Epoche hat er heran- 


gezogen und er hätte fich den Dank der Lejer noch mehr verdient, | 
wenn er in feinen Inhaltsangaben und Auszügen etwas aus- 
führlicher gewefen wäre. Die Einwirkung von Pyra’s pietiftifcher | 
QJugenderziehung auf feine jpätere Thätigfeit wird zum eriten | 


Male gründlich dargelegt; bei der Darftellung von Pyra's 
Aufenthalt in Halle wird fein Einfluß fowohl auf die dortigen 
Dichter (Gleim, Lange zc.), als auch auf die Theoretifer (Baum: 
garten, Meier ꝛc.) ausführlich begründet und auch manche unge- 
naue Auffaſſung der traditionellen Literaturgefhichtichreibung 
berichtigt. Bei biefer Gelegenheit erfahren wir auch manches 
Neue zur Würdigung Lange's. Freilich begeht der Verf. in 
manchen Fällen den bei folchen Monographien leicht vorkom— 
menden fehler, daß er feinen Helden als Verkündiger einer 
neuen Richtung anpreift, auch wo derfelbe Gedanken ausfpricht, 
die nicht als fein alleiniges Eigentyum zu betrachten find. In 
feinem Bejtreben, Pyra'ſche Einflüffe in der weiteren Ent. 
widelung der beutichen Literatur nachzuweiſen, läßt er fich 
mitunter zu den ärgiten Geichmadlofigfeiten verleiten, jo 
namentlich da, wo er Pyra's Gedicht „der Tempel ber wahren 
Dichtkunſt“ mit Goethes Geheimmiffen vergleicht. Er läßt es 
ganz unbeachtet, daß Gedichte, die derartige poetifche Vifionen 
fchildern, ſchon vor und neben Pyra's Dichtung zu Dußenden 
vorhanden waren, daß bie Erfcheinung der Göttin, die Nebels 
wolfen, in welche die Erjcheinung gehüllt ift zc., zum ſtehenden 
Apparat folder Dichtungen gehören. In wie weit Pyra feiner: 
jeits von der früheren Lehrdichtung beeinflußt war, wird gar 
nicht erörtert ; es läge nahe, anzunehmen, daß er unter Einfluß 
und vielleicht in bewußtem Gegenſatz zu Voltaire's temple du 
godt geftanden habe. In anderen Abſchnitten des Buches, 5. B. 
da, wo von Pyra's Bibliotartarus und feinem Einfluß auf 
Zachariä's Renommiften gefprochen wird, erfcheinen die Aus— 
führungen des Verf.'s plaufibler. Der Grünbdlichkeit und dem 
Ernft, der in den äjthetifchen Unterfuchungen Pyra's waltet, 
wird verdiente Anerkennung zu Theil; das Schwerfällige und 
Pedantifche, das namentlich in feinen dramaturgiſchen Auffägen 
herrſcht, hätte eine entjchiedenere Hervorhebung verdient. C. 


Sachs, Hans, Die Wittenbergifhe Nachtigall, die man jetzt höret 
überall. Gin allegorifdhes Gedicht. Sprachlich erneuert u. mit 
Einleitung u. Anmerkungen verfeben von Karl Siegen. Mit 
dem alten Holzſchnitt, fowie mit Luthers Wappen u. faciimilierter 
Handſchrift. Jena, 1883. Mauke's Berl. (81 S. Ki. 8.) A 1,50. 

Dies Schriftchen bringt eine Ueberiegung zweier Gedichte 
von Hans Sachs, die jogenannte Wittenbergiiche Nachtigall, mit 


— 1853, 2239. — xiterarifges Gentraflblatt. — 22, September. — 


1378 


‘ der derfelbe 1523 das ‚ Beginnen Luthers begrüßte und allen 


| 


Epriften warm ans Herz legte, und ein Klaggedicht auf Luther's 
Tod. Eine furze populäre Einleitung ift beigefügt, und Uns 
merkungen orientieren über allerlei in den Gedichten erwähntes 
Perſönliches und Sachliches. Beide Gedichte verdienten wohl, 
einmal wieder verbreitet zu werben, fie geben ben Empfindungen 
Ausdrud, die den intelligenten Laienftand Luthers Werfen 


ı gegenüber befeelten, namentlich die Wittenbergifhe Nachtigall 


f 
f 





‘8, Tiemann, Gedanken über den Geſchichtsunterricht 





zeigt, wie tief und wie richtig Luther's Ziel verjtanden ward, 
und einen wie lebhaften Wiederhall fein Wort in den Herzen 
feiner Zeitgenoſſen fand. Die Ueberſetzung ift gut, aber jo frei, 
daß fie einen ganz modernen Charakter befommen hat, was wir 
nicht billigen können. Eine gelindere Bearbeitung würde uns 
ben treuberzigen Ton Hans Sachs'ens entfprechender erhalten 
und doch zum Verftändniffe ausgereicht haben, Ein wunder- 
licher Fehler begegnet S.30, wo das Gedicht für einen Meifter- 
gejang, und zwar in der „Morgenweis“ ausgegeben wird. Wir 
überjehen im Uugenblid nicht, worauf dies Mißverſtändniß be- 
ruht, aber ein Mißverſtändniß ift es, denn das Gedicht ift weder 
ein Meiftergefang, noch ift es in irgend' einer lyriſchen Weiſe 
verfaßt, fondern es ift einfach ein fogenannter Sprud. Ein 
eolorierter Holzfchnitt, Luther's Wappen darjtellend, und ein 
Facſimile feines Namenszuges find beigegeben. 








Pädagogik. 


Fröbel's, Friedr. pädagogifhe Schriften. 
—— verſehen von Friedr. Seidel. Wien, 1883. 
Wwe. (8) 


1. Bd. a rg Erziehungs⸗, Unterrichtde u. Lehrkunſt. 
(XXX, 332 ©.) 


2. Bd. Dus ne (VII, 463 S.) 


Bon den vorliegenden zwei erjten Bänden der auf drei 
Bände berechneten Werke Friedrich Fröbel's enthält ber erſte 
nad) einer Biographie und einer kurzen Charafteriftif Fröbel's 
deſſen allerdings nur bis zum Sinabenalter gediehenes Haupt- 
werk „Erziehung des Menſchengeſchlechts“ und einen Anhang 
dazu: "Wie Lina Schreiben und lefen lernt”. Im zweiten Bande 
finden ſich Schriften über das Kindergartenwejen. Diefelben 
find meift drei Beitichriften entnommen, die von Fröbel oder 
auf feine VBeranlaffung von Anderen herausgegeben wurden und 
in feinem Verlage erjchienen (Sonntagsblatt, Wochenſchrift und 
Beitfchrift für Fr. Fröbels Beftrebungen); nur zwei der zwanzig 
Eapitel des Bandes geben felbftändig erichienene Schriften 
wieder. Der dritte Band foll die „Mutter- und Koſelieder“ 
und die dazu gehörigen Mufitbeilagen bringen. Die im erften 
Bande enthaltene Schrift über Menfchenerziehung weicht von 
dem Original nur in formeller Beziehung ab; die Eintheilung in 
Capitel und Unterabtheilungen, die Abſätze innerhalb bes Tertes 
und die Hervorhebung der Hauptwahrheiten durch gejperrte 
Schrift rühren vom Hrögbr. her. — Wir ftehen nicht an, das 
ganze Unternehmen als ein banfenswerthes zu bezeichnen, durch 
defien äußere Ausftattung fih die Verlagsbuchhandlung in be- 
ſonders anzuertennender Weife verdient gemacht hat. 


Herausg. u, mit einer 
Pichler'ö 


Pädagogifhe Blätter für WW u. Kehrerbildungsanftalten, 
Hrög. von C. Kehr. 12. Bd. 5. Heft. 

Inb.: Oskar Waldeck, — des natürlichen — F 
Ullrich, der engliſche Roman dieſes Jahrhunderts und ſeine Ver— 
breitung in Deuiſchland. — Die Ueberbürdungsfrage mit beſonderer 
Berhdffichtigung der Bolksihule. (Scht.) — Keller, das rhätiiche 
Seminar Haldenſteln⸗Marſchlins. (Schl.) — Mittheilungen. — Ueber⸗ 
ſicht über die neueſten Erſcheinungen ans dem Bereiche der Püdas 
gogik. 


1379 





Rheiniſche Blätter |. Erziehung u. Unterricht. Hrsg. von W. Kange. 
Jahrg. 1953, 5. Heft. 
Inh.: Bremen und die allgemeine deutſche Lebrerverfammlung. 
— F. Grundig, einige Blide in die beigiihen Schulverhältniſſe. 
— Recenſionen. 


Vermiſchtes. 


1) Delisle, Leop,, les tres auciens manuserits du Fonds 
Libri dans les eolleetions d’Ashburnham - Place. 
Imprimerie nationale. (32 8. ®.) 

2) Ders., notice sur les manuscrits disparus de la biblio- 
Iheque de Tours pendant la premiere moitie da XIX® sieele, 
Paris, Ebenda. (200 8. 4.) 


3) Ders., les manuserits du comte d’Ashburnham. Rapport | @ 
' Käufer dazu finde, zu verfaufen. Eben dies, namentlich eine 


adresse ä Ms, le ministre de l’instruetion publique et des beaux 
arts. Paris, 1883. Champion. (23 S. ®.) 


Bereits vor fiebzehn Jahren Hat jich der als Paläograph 
und Sprachkenner gleich ausgezeichnete Berfaffer diefer Schriften 


auf dem Gebiet der bibliothefarifchen Gefchichtsfchreibung und | 


Kritik, dem fie angehören, hervorragend thätig erwiejen. Vertraut 
mit dem handfchriftlichen Beftand der großen damals kaiferlichen 


Bibliothek zu Paris war er im Jahre 1865 beim Durchlefen | 
des Katalogs der Aſhburnham'ſchen Handichriftenfammlung, ins 
‚ erfennt, fühlt er fich andererſeits gedrungen, das Verhältniß 


fonderheit des nach Barrois genannten Theiles berfelben, auf die 
Vermuthung gekommen, daß mehrere darin als Aſhburnham' ſches 
Eigenthum verzeichnete Manufcripte mit denen identisch jein 
möchten, von denen man mit Lebhaftigkeit beklagte, daß fie auf 
räthjelhafte Weife in Paris verloren gegangen feien. Der Ge— 
danfe war wichtig genug, um ihn dauernd zu feſſeln. Er machte 


— 1883, 39, — Literarifhes Gentralblatt — 22, September. — 


Paris, 1583, | 





1350 


hatte ben Stolz feines Lebens, die Hamdichriftenfammfung, feinem 
Sohne Hinterlaffen. Durch Delisfe auf überzeugende Weile 
von der Sachlage in Kenntniß geſetzt, ehrte der edle Graf das 


Andenken feines Vaters und fich jelbft dadurch, daß er ſich des 
durch Diebftahl an feinen Bater gebrachten Gutes kurzer Hand 


entledigte; er ließ die einft theuer erfaufte Hödfchr. der franz 
zöſiſchen Gefandtichaft in London behufs Rückſtellung an die 
Lyoner Bibliothek übergeben. Delisle ſelbſt machte fich zum 
Verkünder dieſer trefflihen That und fäumte nicht, einen der 
Aufgabe volltommen gewachjenen Gelehrten, Ulyffe Robert, zur 
kritiichen Herausgabe des nunmehr wieber in den alten Zuftand 
verjegten Codex Lugdunensis zu gewinnen. — Inzwijchen 
bat der nunmehrige Beliger die für jeden Verftändigen wohl» 


' begreifliche Abficht ausgeiprochen, die von feinem Vater ge» 


ih ans Werk, das glüdlicherweife fehr jorgiam abgefaßte 


Barrois ſche Verzeichniß mit den älteren und neueren Katalogen 


der faijerlichen Bibliothek zu vergleichen; und es ergab fich ihm | 


theils als unumftößliche Thatjache, theils als faft zweifellofe 
VBermuthung, daß nicht weniger als 64 Barrois’sche Hdſchrr. 


infofern als geftohlenes Gut für die Parifer Bibliothek in Un- 


ipruch zu nehmen feien, als jie auf 32 durch den Dieb entweder 
geplünderte oder ganz und gar geraubte und in einzelne Stüde 
zertheilte Barifer Manuferipte zurückwieſen. Der umfangreiche 
und gründliche Aufſatz befindet fich unter der Aufichrift: „Bes 
merfungen über die Herkunft mehrerer Hdſchrr. der Barrois’- 
ichen Sammlung“ in der jechäten Folge der zweiten Abtheilung 
der Bibliothek der Urkundenfhule 1866, ©. 193—261, und 
zeichnet ſich durch Klarheit und den Ausdruck der Unerjchroden: 
heit und Freudigkeit feines Verfaſſers aus. Wer an der gegen- 


wärtig mit Lebhaftigkeit und unverfennbarem Erfolg betriebenen | 


Italaforſchung irgend Untheil nimmt, erinnert ſich einer Un« 
gelegenheit, welche ein weiteres Verdienſt Delisle's auf dieſem 
Gebiet erkennen läßt. Lord Aſhburnham machte in der zweiten 
Hälfte des vorigen Decenniums den Gelehrten Englands, Frank⸗ 
reich und Deutichlands ein werthes Geſchenk, indem er eines 


der koftbarften Stüde feiner Handfhriftenfammlung, den dur | 


Libri ihm verkauften Eoder einer alten lateinischen Ueberſetzung 
der pentateuchischen Bücher Leviticus und Numeri in einer 
glänzenden Uncialausgabe mit Faeſimile herausgeben und 
vertheilen ließ. Bald darauf Hatte Delisfe von Amts wegen 


Senejis, des Erodus und des Deuteronomiums, in welchen er 
alsbald den Urfprung des Aſhburnham'ſchen Manufcripts 
erfannte. Noch in den 30er Jahren war auf der Liyoner 
Bibliothek ein faſt vollftändiger Coder des Pentateuchd vor- 


handen gewejen und von dem deutſchen Theologen F. F. Fled 


unterfucht worden; gegen Ende der 10er Jahre Hatte ihn Libri 
jeiner mittleren Beftandtheile beraubt und diefe an Lord Aſh— 
burnham verfauft. Diefer war im Jahre 1579 geftorben und 











gründete Handſchriftenſammlung, fobald fich ein geeigneter 


mit dem britifchen Muſeum angelnüpfte Verhandlung, hat den 


‚ unermübdlichen Delisle zur Abfaſſung und Herausgabe der oben 


genannten drei Schriften beitimmt. 

In der erften, dem Abdrud einer am 22. Februar d. I. in 
ber Ufabemie der Wiffenichaften vorgetragenen Rede, geht er 
von der Thatjache aus, daß bas erwähnte Unerbieten des Grafen 
Aſhburnham unter den englifchen Gelehrten eine wahre Be- 
geifterung erregt habe. Indem er diefe als eine begründete an⸗ 


darzulegen, in welchen das gelehrte Frankreich zu der Ungelegen- 
heit ftehe. Auf franzöſiſchem Boden fei der größte Theil der 
Hdihrr. Barrois’ und Libri's entjtanden; auf franzöſiſchem 
Boden, namentlich in Paris, ſeien die einzelnen Beſtandtheile 
berjelben gejammelt worden; fomit habe frankreich ein ganz 
bejonderes Intereffe an ihrem Verbleib. Was die Abtheilung 
Barrois’ anlangt, jo erinnert er an das Ergebniß feiner oben 
berührten Arbeit vom Jahre 1566. Bezüglich der ſchwieriger 
zu beurtheilenden Sammlung Libri's aber ftellt er ſich die Auf- 
gabe, lediglich die hervorragendften Beſtandtheile derjelben ihren 
urfprünglichen Fundorten nach zur Darftellung zu bringen, Nach 
Gebühr jteht ihm in eriter Reihe ein durch Gemälde ausgezeich- 
netes Bruchſtück des Pentateuch aus dem 6. Jahrh., welches 
jegt der Dr. Osfar von Gebhardt in phototypifcher Geftalt hers 
auszugeben im Begriff jteht. Als zweites Document von foits 


barſter Art führt er einen Pfalter aus dem 4. Jahrh. auf; 


weiterhin nennt er einen Hilarius aus dem 6., einige Schriften 
des Hieronymus, und einen Tractat über die Pfalmen, beide aus 
demſelben Zeitalter, 42 Blätter einer alten Homilienfammlung, 
Brucjtüde der Propheten in lateinischer Sprade aus dem 5. 
oder 6., ein altteftamentliches Heft in Merovingiicher Schrift 
aus dem 8., Sermonen Auguſtin's aus dem 7. Jahrh., eine 
Hdichr. des Uribafius ungewiffen Datums, eine Homilienfamm- 
lung aus dem 7, eine Erklärung des Leviticus aus dem 6., ein 
Evangelienbuch nad) Libri's Urtheil aus dem 6. oder 7. Jahrh. 
Und von allen diefen foftbaren Schäßen erweift er, daß fie bis im 
die 40er Jahre diejes Jahrh.'s ſämmtlich im Befig franzöſiſcher 
Bibliothelen waren, und daß fie durch Libri, theilweis mit Be— 
merfungen verjehen, durch welche ihre Herkunft verbedt werden 
follte, an Lord Aſhburnham verkauft worden find. „So jeien 


denn“, ruft er am Schluß mit gerechter Entrüftung aus, „dieſe 
eine Reife nach Lyon zu machen und entdeckte hier unter dem | 
Hdſchrr. der dortigen öffentlihen Bibliothef einen Coder der 


literarischen Piraten, welche den Ertrag ihrer Räubereien heim- 
fih in das Ausland ſchmuggeln, vor den erleuchteten Männern 
aller Nationen gebrandmarft!” 

Die zweite feiner Schriften, welche den Berluft an Hdſchrr. 
aufzeigt, von dem während der erften Hälfte des 19. Jahrh.s 
fpeciell die Bibliothek von Tours betroffen worden ift, wird als 
ein vollendeter Theil der Studien zu betrachten fein, welche ber 
Verf. über die in dieſem Beitraum erlittenen Verluſte mehrerer 
namhaften Bibliotheken Frankreichs angeitellt hat, und jehr er- 
heblich find die Ergebniffe, zu denen er jchon in dem Haupttheil 


— — 


1381 


des Buches, welches im Februar biefes Jahres gebrudt worden 
ift, gelangt. Unter Zugrundelegung alter Berzeichnifie über den 
Beitand der Bibliothek von Tours weift der Verf. nach, daß die- 


jelbe, nachdem fie den mit der Revolution verbundenen Gefahren | 
gewiß Lord Aſhburnham beim Ankauf weder der Libri’schen 


ziemlich glüdlich entgangen war, auf verfchiebene Weiſe um ben 
Befig von Hundert, zum Theil fehr wertvollen Hdſchrr. ge 
fommen ift; und unter Aufbietung der ihm zu Gebote ftehenden 
eritaunlihen Kenntniſſe auf dem Gebiete der Büchergeſchichte 
ber Gegenwart gelingt es ihm von mehr ala der Hälfte diejer 
Bolumina nachzuweiſen, wo fie fich jet befinden. Während eine 
große Anzahl den Gefahren des Trödelmarktes, auf welchen fie 
von den Dieben gebracht wurden, um da Stüd für Stüd an 
Handwerker, welche das Pergament zu benußgen wußten, nad) 
dem Pfund verfauft zu werben, unwiederbringlich erlegen find, 
haben andere den Blid von Kennern auf fich gezogen, und Delisle 
berichtet mit Anerkennung, wie im Anfang der 30er Jahre zu 
guter Stunde acht trefflihe Bolumina von feinem freund und 
Eollegen Desnoyers für deffen eigene Bücherſammlung, zwei 


und zwanzig andere, theilweis gleichfalls jehr ſchätzbare von | 


Beamten der großen Parifer Bibliothek für diefe aufgefauft 
worden jind. Zu dem geretteten Schäßen ift überbied eine 
Hdſchr. zu zählen, welche im Jahr 1795 auf obrigfeitlichen 
Befehl von Tours nach Paris gefendet werben mußte. Außer: 
dem weilt ber Berf. nach, daß zwei Manufcripte von Tours 
gegenwärtig Bejtandtheile des britifchen Mufeums find, und 


macht von zwei anderen wahrſcheinlich, daß fie in die Sammlung | 
Sir Thomas Philipps zu Cheltenham übergegangen feien. Bon 


nächſtem Belang aber ift der Beweis, daß ſich thatfächlich elf 
Stüde von beſonderem Werth in der Abtheilung der Ajhburn- 
ham ſchen Handichriftenbibliothef, welche nach Libri genannt ift, 
befinden; von fünf anderen macht der Verf. jehr wahrjcheinlich, 
dab fie den Weg von Tours nah Aſhburnham-Place gemacht 
haben, während er fi in Bezug auf drei andere nur vor der 
Möglichkeit jieht, daß dies gleichfalls der Fall fein möge. 


Ohne Zweifel ift es in Folge diefer Ungewißheit gefchehen, | 


daß ber Verf, im Laufe des Monats März in Gemeinjchaft mit 
dem Director der Urfundenfchule Paul Meyer eine Reife nad) 
London, wo die Aſhburnham'ſchen Handſchriften gegenwärtig 
den Beamten des brittifchen Mufeums vorliegen, unternommen 
und fie unter THeilnahme des englischen Gelehrten Jul. Havet 
aufs Genauefte geprüft Hat. Der Erfolg, über weldhen ber 
Verf. in einer fpäter zum Drud gefommenen „Bugabe” Bericht 


eritattet, ift zum glänzenden Beweis der Tüchtigfeit feiner Aufs | 


ftellungen getvorben, Nicht nur jene fünf Handfchriften der 
Lihrrjchen Sammlung, von denen er es höchſt wahrjcheinlic 
gefunden, daß fie von Tours herrührten, ſondern auch die drei, 
von denen ihm das noch fraglich war, haben ſich als Turonifcher 
Bejig Herausgeftellt; und noch von zwei anderen Handfchriften, 
die er im Haupttheil feiner Schrift nur im Allgemeinen als ver: 
lorene Stüde der Bibliothek von Tours aufführen konnte, ift 
es dabei an ben Tag gelommen, daß fie durch Libri an Lord 
Aſburnham verkauft worben find. Bemerkt fei, daß das Wer, 


abgejehen von jeinen für die Geſchichte der großen franzöfiichen | 


Bibliotheken wichtigen Beweisführungen, einen bleibenden Werth 
in jo fern bejigt, als der Verf. aus mehreren Handjchriften der 
farolingijchen Beit in einem Anhang urkundliche Uuszüge mit- 
getheilt hat, welche Allen, die fich mit der Liturgif jener Epoche 
beichäftigen, willtommen fein werden. 

Das für die Aſhburnham'ſche Frage wichtigfte Heft ift das 
dritte: der Abdruck einer amtlihen Eingabe Delisle's an den 
Minifter des öffentlichen Unterrichts. Hier fehen wir ben fun- 
digen Gelehrten als kräftigen Anwalt der öffentlichen Bibliotheken 
Frankreichs auftreten, und feine Worte haben um fo größeres 
Gewicht, je flarer aus feiner Darftellung hervorgeht, daß er fi) 
in voller Uebereinſtimmung mit Demjenigen weiß, der fie ent« 
gegennimmt. Nachdem er einen kurzen Bericht über ben Beftand 


— 1883, 39, — Literarifhes Gentralblatt — 22. September, — 








1382 





(gegen 4000 Mamuferipte) und den Ankaufspreis (50000 Fr.) 
der Aſhburnham'ſchen Sammlung, einen längeren und höchſt 
intereffanten über den geheimen Gang der Unterhandlungen des 
Käufers namentlich mit Libri gegeben, und gezeigt hat, daß, fo 


noch der Barrois ſchen Bibliothek eine Ahnung von ihrer ver— 
brecheriichen Entftehung gehabt hat, fo ficher eine folche bald 
nach Abſchluß des Handels in ihm aufgetaucht und ſowohl bei 
ihm als fpäter bei feinem Sohn und Erben zur Ueberzeugung 


‚ geworben ift, geht er auf die Verſuche ein, die er im Einver- 


ftändniß mit der Regierung gemacht, um die nach Frankreich 
gehörigen Theile der Sammlung den vaterländifchen Biblio» 
ihefen wieder zu gewinnen. Das im Jahre 1880 geftellte Ans 
erbieten der doppelten Summe des Unfaufspreifes, berichtet er, 
fei von dem Befiger mit der Hinweifung darauf abgewiefen 
worben, das babei die Binfen des Anfaufscapital® vom Jahre 
1847 an, in welchem die Libri’che, und 1849, in welchem die 
Barrois ſche Collection erworben worden, bis zum Beitpunct 
des Verlaufs nicht in Rechnung gebracht feien. Dagegen habe 
fih mit dem Februar dieſes Jahres eine neue Ausficht er 
Öffnet; die gegenüber dem Vorftandsausihuß bes brittifchen 
Mufeums ausgefprochene Erflärung des Grafen Aſhburnham, 
feinen geſammten Befig gegen die Summe von 4 Millionen Fr. 
dem Mufeum zu überlajjen. In ber Vorausſetzung, daß die 
englifche Regierung darauf eingehen werde, habe er ſich mit der 
Direction des Mufeums dahin verftändigt, daß bei der Ueber— 
nahme des Aſhburnham'ſchen Schatzes die runde Summe von 
200 Manufcripten, die fi als urfprünglich franzöfifches Gut 
herausſtellen, gegen die Erlegung von 600000 Fr, an Frankreich 
abgetreten werben möge. Wider alles Erwarten aber ei das eng» 
liſche Schagmeifteramt auf den Gefammtvorfchlag nicht einge- 
gangen; nurauf die für die Gefchichte Englands wichtigen, einft von 
dem Engländer Stowe zufammengebracdhten Urkunden der Aſhb. 
Sammlung habe man den Blid gerichtet und in der That fei es 
(fo berichtet die Nachjchrift des Heftes) im Laufe bes Monats 
Juli zum Abſchluß eines Kaufvertrages zwifchen der englifchen 
Regierung und dem Lord Aſhburnham gefommen: diejelben feien 
um die Summe von 1,125000 Fr. in den Befig der Regierung 
übergegangen. — Wie jehr auch immer von dem Bunichtewerden 
jenes Planes getroffen, hat Delisfe den Muth keineswegs ver: 
loren. Er hat die fejte Zuverficht, daß eines oder des anderen 
Tages bie geraubten Güter wieber an Ort und Stelle eingereiht 
fein werben. Wir theilen fein Vertrauen von ganzem Kerzen 
und fehen in dem Beichluß über die Stowe ſchen Papiere 
einen Fingerzeig auf die Urt, wie baffelbe gerechtfertigt werben 
wird. Allerdings ift e8 der Weg des Rücklaufs, welcher betreten 
werben muß. Wie der edle Lord bewiefen hat, daß er zu rechnen 
vermag, jo hat er an diefem Erfolg gelernt, daß das Rechnen 
zum Biele führt. Uber die nächſte Bergangenheit Hat ihn auch) 
die Gefahren kennen gelehrt, die mit dem Rechnen verbunden 
find, und ficher wird er es verhüten, daß der Ruhm wahr» 
haft adeliger Opferwilligkeit, den ihm die Geſchichte des Lyoner 
Eoder bei allen Männern ber Kirche und der Wiſſenſchaft ges 
bracht hat, durch rüdfichtslofe Forderungen zu nichte gemacht 
werden würde. E. R. 





Univerfitätsfhriften. 


Bern (Gratulationsihrift f. Zürih z. 5ojähr. Stiftungsfeier), 
El poema de Jose, Nach der Handihrift der madrider National 
bibliothef berausg. von Heinr. Morf. (XV, 65 S. Roy. 4.) 

———— Inauguraldiſſ.) Saul Horovip, die Pros 
vhetologie in der jüdlichen NReligionspbiloforbie. (46 S. 8.) — 
Karl Borchard, Textgeſchichte von Thomſon's Seasons. (525. 8.) 
— Nidh. Weiße, die Sprachformen Matfre Ermengau's. (235. 8.) 
— Frid. Rassfeld, de versibus suspectis et interpolatis fabulae 
Sophocleae quae inseribitur Oedipus Coloneus. (57 8. 8.) — Use. 


1383 





Wolff, de enuntiatis interrogativis apud Catullum, Tibullum, Pro- 
pertium. (62 S. $.) 

Tübingen (Antrittrede), Paul Keppler, das Johanned: Evans 
elium u. das Ende des eriten chrüftlichen Jabrbunderts. (32 ©. 8.) 
Im Buchhandel: Rottenburg a/N., Baber.) 





Shulprogramme. 
(Format, wenn anderes nicht angegeben, Uuart,) 

Bayreuth (Studienanit.), Fried. Borngesser, l’arl poctique 
de Boileau. (41 8. 8. 

Deffau erg Gerlach, über Motbenbildung in ber 
alten Kunſtgeſchichte. (22 ©.) 

Doberan (Progumnaf.), E. Voß, Beitrag zur Theorie des 
logarithmiſchen Potentiald. (24 ©. 

Dortmund (Realgumnaf.), Rokohl, zur Geſchichte und Statiſtik 
des Realgumnafiums zu Dortmund. (21 ©.) 

Dresden (Annen » Realſchule), Tb. Hermann, die bäusliche 
— * Schüler und die Verwendung ihrer ſogenannten freien 
Zeit. (19 S. 

Dresden-Reuſtadt (Realſchule J. D.), Moritz Mord, Beiträge 
eometriſchen Unterricht. (18 ©. u. 1 Zar.) 
uderjtadt (Realprogymnaſ.), E. v. Keitz, über Ihierliebhaberet 
im Alterthume. (33 S.) 
Duisburg (Gumnaf.), H. Anerdunf, Duisburg zur Zeit des 


jülichselever Erbfolgeitreites. 1. Die Spanier in Duisburg. (24 ©.) 
Düffeldorf (GSumnaf.), M. Evers, Xenophon quomodo 
Agesilai mores deseripserit. (22 S 


— (Nealgunnaf.), Karl 4 Beiträge zu einer naturgemäßen 
Gintheilung der Alpen. (20 S.) 


ie (Neals Progymnaf.), Wiemann, Schulnadhrichten. 


Elberfeld (Gumnaf.), EG. Bardt, die Legende vom Augur Attus 
Navius. gi S.) 

— (Realgumnaf.), Wilh. Dette, Theorie der magnetifchen Ins 
duction u. Anwendung derſelben auf einzelne Fälle. (34 ©.) 
7 Ober⸗Realſchule), Hill, der achaiſche Bund ſeit 168 v. Ehr. 


.) 
GEmmerib (Gummnaf.), 3. Köhler, Nachträge u. Berichtigungen 
u dem I. Theil des alas auf Die Entwidelnng bes kb 
Senuimeen in Emmerich von feinen Anfängen bis zur Gegenwart. 
.) 
cıs Sem (Somnaf.), Bild, Brunnert, Salluit u. Dietys Cretenſis. 


Gichwege (Realfhule), Eichler, Flora der IImgegend von Eich 
e. (43 ©.) 


wege. h 
’ | Ferse (Gymnaſ. u. Realgumnaf.), Konrad Metger, Statut 
der Schmicdegefellen in Ban (28 S.) 

Branfenberg (Realfchule 11. ©. u. Progumnaf.), Emil Schelle, 
de M. Antoni triumviri quae supersunt epistulis Partieulaprior. 
(55 S.) 

Frankfurt a. M. (Wöblerfchule), Kortegarn, Bemerkungen 
über den fremdipracdlichen Unterricht im Realaumnafium. (39 ©.) 

Geejtemünde (Progumnaf.), Hugo Hänfel, Wie fommt nadı 
Kant Erfahrung zu Stande. (18 ©.) 

Gera (Gymnaſ.), Regulativ für das fürftlihe Gumnafium zu 


(25 


Gera. (64 ©. 8. 

Glauchau (Realſchule II. D.) Bruckner, Dibdin the Ocean 
Bard. (18 8.) 

Gleiwitz (Gumnaf.), Kranfe, die Urſprache in ihrer erften 
Entwidelung. IV. Theil. (29 ©. 


— (DbersRealfchule), rg Dr. Robert Mever, der Ber 
1 


gründer der modernen Phyſik. .) 
Görlik (Bumnaf.), a Schimberg, über den Einfluß Hol« 
ugenddramen. (16 ©.) 


berg’s u. Deitouches' auf Leſſing's 

— —— Emil Zeitzſchel, ung Umwandlung 
von Mineralien mit Berüdfihtigung fünftliher Mineralbildungen. 
1. Nineralien ſchwerer Metalle. (28 ©.) . 

ee ne (Somnaf,), R. Ehwald, Gedächtnißrede auf den Geh. 
Oberfhulratb Marquardt. (17 ©.) 

reiffenberg in Br. (ev, Kriedrich-Wilbelm’d Gymnaſ.) Fabland, 
Wie untericheidet fi der platoniſche Tugendbegriff in den Meineren 
Dialogen von dem in der Republif? (18 ©.) 

Froßenhain (Realſchule I. D.), Edmund Toepler, awei mate: 
rielle Puntte M u. M’ mit den Maffen m u. m’ befinden ſich auf 
einer Kreistinie und find im derfelben frei beweglich; fie ftoßen ſich 
gegenfeitig ab mit einer Kraft, Die Direct ibren Maifen und ums 

elehrt proportional dem Suadrat ihrer Entfernung MM iſt. Wie 
ewegen fich Diefelben? (15 ©.) 

Groß⸗Glogau (Gumnaf.), Ferwer, der Senat u, die Ihrons 
folge in Nom von Gommodus bid Aurelian. (16 ©.) 

Gumbinnen (Gumnaf.), Karl Witt, über den Genetiv dei Gier 


rundinms u. Gerundivums in der lateiniihen Sprache. (16 ©.) 


— 1883, 39, — Literarifdes Gentralblatt — 22, September. — 


beren | 





1384 





Hadamar —— Hillebrand, zur Geſchichte der Stadt 
u. Herrſchaft Limburg a. d. Lahn. (20 ©.) 
aderslchen (Givumnaj.), Karl Hunratb, über das Auszieben 
hadratwurgel bei Griechen u. Indern, (35 ©., 1 Ria.sIar) 
Hagen (Realgumnaf. u. Gommal.), Fr. Thedinga, die Ber 
deutung der Reden in Platon's Phaedros. (8 S.) 

Halle a/S. (Stadt»Gumnaf.), F. Wild. Jabn, über „Herodis 
Furine et Rachelis Jachrymae* von Andreas Grophins. Nebſt 
einigen weiteren Nachrichten über den Dichter. (32 S. 

— (Mealgumnaf.), Perle, Locke's Anſicht von der Sprache. 
Gin Beitrag zur Beurtheilung der Erkenntnißtheorie. (16 S.) 

—— (Wilh.Gymnaſ.), Heinrich Chriitenfen, Beitrage 
zur — (39 ©.) 

— (b. Bürgerfchufe), W. Buetfatzeffe r, die politiſche Stel⸗ 
re rt & in der Zeit des dreifigjährigen Krieges. 1. 161* bis 

6. (3 .) 

Hechingen (b. en) Ih. Thele, a) Schluß der Arbeit 
unter ben Namen des Berges Hobenzoller. (125. 8.) bh) Sermess 
Merkurius-Wuotan, u. Studien zur deutſchen Mythologie. (SS. 8.) 

Hohenſtein i. O⸗Pr. (Gumnaf.), Huver, Entwurf einer frau— 
öfifchen — — auf Grundlage des Lateiniſchen mebit einer 
‚ulm ellung der wichtigften ——— Lautgeſetze 

r a Unterriht auf dem Gymnaſium und dem Nealgymugſium. 


(25 ©.) 

Jauer (Gumnaf.), F. W. Münjder, Gliederung des plato— 
nifhen Protagoras u. dreier Staatöreden des Demoſthenes mit vore 
— epistula gratulatoria ad Fr. Muenscherum, (21 8.) 

berhollabrunn (Neals u. Obergumnaf. u. gewerbl, Fortbildungs⸗ 
fhule), Joſ. Wilh. Kubitſchek, Pritifche Beiträge zur Kosmographia 
des Julius Honorius. 2. Th. — Ueberfichtliche Bufmmenkiling der 
—— Berhaͤltniſſe von Oberhollabrun im Jahre 1882. 
(36, 2 ©. 8. 

Prag (Heuftäbter Staats-Dbergumnaf.), Prokop Knothe, Ber 
siehungen zwifchen den Sehnen eines Kreifes über einfachen u. dazu 
gehörigen vielfahen Bogen. (50 ©. 8.) 


der 





- des deux mondes. LIll® annde, 3° periode. Tom, 59°. 
1° livr. 

Sommaire: Pierre Loti, Mon frere Yves. 3° partie. — Paul 
Janet, l'öducation des femmes. — Gabr. Charmes, l'instruetion 
militaire en Egypte. Il, La difaite et le procés d’Arabi. — Ferd. 


Fabre, Le roi Ramire. 1° partie. — Aug. Laugel, Coligny. 
Il, La deuxieme et la troisicme guerre de religion, la Saint- 
Barthelemy. — Charles Lavollee, le commerce de l'extreme 


Orient et la question du Tonkin. — G. Valbert, le roi Fröderie- 
Guillaume IV. — Arth. Desjardins, la guerre maritime et la 
droit de propriete — Chronique de la qninzaine ete, 


Dentiäe Shenäfhen. Herausg. von Zul, Nodenberg. iu, Jabra. 
. Delt. 





Inb.: Paul Heyſe, Siechentroſt. — C. Frb. v. d. Golg, 
Wiffenfbaft u. Militärmefen. — Emit Haedel, der Adams-Pit 
auf Geulon. — E. du Bois-Renmond, die Humboldt-Denfmäler 
vor der berliner Univerfität. — Jul. Nodenberga, Bilder aus dem 
berliner Leben. — F. 5. Gefjfen, Baron Notbomb,. 1. — Wil: 
—— v. Hillern, geb, Bird, Friedhofeblume. I. — Politiſche 

undſchau. — W. Scherer, Altes u. Reues von Jacob Grimm x. 


Deutſche Revue. Hr. von Richard Fleif he r. 8. Jahrg. 9. Heit. 
b.: A. R. Rangabe, ein —— nach Poros. — Paul 
Ir 


Inh.: A. 
Reis, die Entitehung der Guflonen. — lirtheil eines italienifchen 
Staatsmannes über das nene preufifche Kirchengefeg und über Die 


‚ Note des Kardinals Jacobini. — Karl Brauns Wiesbaden, Vaga— 
' bunden und Gauner in Dentichland. Gefchichten von Anno Elf, mit 


Nupanwendung für Heute, — Marco Mingbetti, Rafael in Nom 
unter Leo X. 2. — Job. Flach, Sapybo u. Phaon. — Berichte 
aus allen Wiſſenſchaften x. 


Allgem. DMilitär-Zeitung. Red.: Zernin. 58, Jahrg. Nr. 68— 6. 

Inh.: Die Befeitigung von Rom. — Ueber Keldmanöver. — 
Die Organe unferer oberen Militärrkeitung. — Verfciedenes. — 
Nachrichten xc. 


Natur und Offenbarung. 29. Band. 9. Heft. 

Inb,.: %. Dreffel, über die Fortſchritte in der chemifchen 
Atomenlehre. — Grid Wasmann, der Trichterwidler, ein Bild ans 
dem Inſtinctleben der Thiere. (Fortſ. — B. Tümler, Der 
Kolfrabe (Corvus eorax). — Ar. Müller, das Nordlicht. — Ne: 
cenfionen. — Vermijchtes. — K. Braun, Himmels + Erfheinungen 
im Monat October. 














1385 


— 1883, M 39. — Literarifhes Gentralblatt. — 22, September. — 


1386 








Die Grenjboten. Red, 2 Johannes Grunomw. 42, Jahrg. Nr. 38. 


Inh.: Das kurge Parlament. — Die Höhe der Proresfoften, — Innere Verhältuiſſe 

des deutihen Heerweiend. — Gontad Aerbinand Meger's Heine Novellen. — 

A. die imternationate Aunnaueſteuung in Münden. 1. — Zut 

—5—— — Aug. Niemann, Die Grafen vom Altenſchwerdt. (Aorti.) — 
tigen, 


Die Gegenwart. Hrsg. von Theophil Zolling. 24. Bd. Nr. 37. 


Inb.: Aontilins, reömiſchet Patrietiemubs. — A. Bente, über Lebenever⸗ 
derungen. — Garl Bitte, Garlole u, feine Frau. — Bılb. Botin, Spiel 
bagen’s Momantherrie. — Ih. Zelling, Nadträge zu Heinrich v. Kıeift's 
Leben, Rerſt ſechzehn Briefen u. anderem ungedruchen Material, 4, — Alft. 
Noienftein, ber Jauber des Wortes. — Koiyen, 


— 2; literar. Unterhaltung. Hrsg. von R. v. Gottſchall. 
t. 37. 
Inb.: Rud. v. Gottſchall, Frau Matb Woche ald Theaterireundin, — Ar, 


v. Baerenbad, zur Geſchichte cer Pbiloferbie. — Ar, Karl Schubert, 
Unterbaltungeliteratur,. — Oite Henne-Am Hbun, vermiſchte Schriften. -- 


Karl Siegen, eine neue Uederſehung der Odnfiee. — Benilleren. — Biblio» | 


grapbie. 


Guropa. Red. von H. leinſteuber. Nr. 37. 


Inb,: Carl Stichler, Ratheherr Tbomas Ma⸗ner von Chut. 1. — Die Verfuche 
der Alten, den IAbmus von Korinth au durchſtechen. — Glemens Aleiiwer, 
das Bold im Allerthum. 2. — Disccllen. — Yiteratur ae. 


Wiffenfhaftl. Beilage der Leipziger Zeitung. Nr. 72 u. 73. 


Inb,: Briefe won Welchrten an den König Johrm von Sadıfen, mitgetheilt won 
3. Bepholdt — *. Marbadı. Mierander Dumas u, Die Verichung. — 


Kid. Tretiſcote, Wandlungen deutſchen Stils, euiturgeihidiche Studie, — | 


Bücperbeirrehungen. 


Allgem. Zeitung. Beilage. Nr. 244— 250, 


Inb.: Br. Becht, tie mündener internationale Aundausſtellung. 12. 19. — 6. 
v. Babriczy, Sigidmend» Malateſta. (Schl.) — Teutſanand ın Surafıifa, 
— Br. Barnde, IRhann Epier, der Serausgeber der Fanſt Tduchte, u, Sein 
Verlag. — Die internationale &rwort- u. Goieniafansftellung zu Amfterdam, 
7. (Salupart.)— H- Scmper, deutihe Renaitiance-Arditchtur, — Das neu— 
anorama der Schladit von Seran ın Berlin. — Bierian Wılow, - Das 
empium Saerw Urbis in Non. — D. Sanders, Patiſtewen. — Gabreut 

u, Ayeyito, — Wiener Broefe. 165, 


Ill uſtrirte Zeitung. Red.: Franz Metſch. Nr. 2008. (81. Bant.) 


Jah: Arth. Heinzmann, Die cezechtich- Deutihbe Frage in Böhmen. — J. 3. 
Honeggert, Iwan Turgenjeff. — Zodtenidan. — Zernin, Tarmſtatl. — 
Rob, weihler, bie Aracenteldbabn u, die Cradenburg. - Las Ishtafeft 
in der Kogieine» Austellung zu Berlin. — Vreſſe u. Suchhaudel. — Au 
friehende wingelmatiern im berliner Aguarium Guſt. Saubert, bie 
Singale⸗en im berliner Zeelegiſchen Gartten. — Gruft vo. HeſfteWartega, 
die internationale Gotenialaueſteluug ın Amflerdam, — Nolgtechutſche Dirt 
theilungen. — Iran Bungert, der Meilter des deutſcheu Muderſperie. — 
Slmmelseriheinungen. 


Ueber Land und Meer. 50, Bd. 25. Jahrg. Wr. 50, 


Int: 8, Dulot, Tonna Sol. — Aleſe, eulımariide Wiſſenſchaſt u. Kunit. (B:b1.) 
— Boni vo. Shöntban, Die Bundeifsbrt, em tragelomiiher Beitrag am 
Gapitel „Ueberwürbung der Jugend mır Schuiarbeiren”, — Aug. Bilbernein, 
das neue GemeinnerKarbbaus in Wen — E. W. Barano, das Blundelube 
tpiel. Aquarelle. — G. Alb. Meguet, das Lıepig-Dentmal in Münden. — 
Rud. Lichtenberg, die Jalmradbahn auf den Trachenfele. — June. van 
Demwall, Der Gommandant. (Korıl.) — W. Sıap, Fromenaden in Londen. 
— Rotigbläter. — 6. Mid, Regnet, Das Paifionsipiel in Brixlegg. — Zuu⸗ 
Arationen. 


Sonntags-Blatt, Red.: A, Phillips. Nr. 37, 
Inh.: Georg Hartwig, Aarbenipiele des Lebene. (Fotti. — Emil Hola, Wie 
geftorsen wird, — Kleine zrauen · Jeuung. — Loſe Blätter, — Illuftrstionen, 


Bartenlaube. Ar, 37. 


.: Fr. Briedricd, Ueber Klippen. (Aortl,) — Wien ver 200 Jahren. (Sibt.) 
— Der Ulleifee. — Gbalvyoäus, ein Sängllugs-Ruhflad, — En. 9. wolei, 
der Bug u. bie Zugſtraͤßen der Böse, 


Die Heimat. Hrtg.: Ludw. An; 
8. Jahrg. Nr. 50. (2. BD.) 


Inh: Mor. Yindemann, Das Arkhermädhen von Genua. (Arttii) — J. @, 
Dbrif, Der Untiap von Wen 1653, (Bedidit,) — Zur Biſahrigen Aeier der 
Beireiung Wiens von Der Türtenbeiagerung. 1—4. — Jehann Andreas von 
Liebenberg, Bürgermeiiter Wiens zur Jeir ver zweiten Türkenbelagerung. — 
Gb, Yeriding, ter Mimatiiche Aurert Arco in Sütirel, — Lie Yronate 
Juli, Auguſt umd September ın der Sedrängnij Wiens während der Zürlen- 
beiagerung 1653. (dort.) — Aus aller Wen. 


Da * Hrög. von R.Königeu. Ib. H. Pantenius. 19. Jahrg. 
t. * 


Im. : wo. Jungbans, Dad Getibde. — Mob, Avenig. zur Butberliterater, 
5. — ine gerälihte Sidelhandſchrift. (Mit Aluftration.) — Yudw. Areib, 
v,Ompteba, praktiihe Wublthätigfeit in Yonden. Eine Lilderreibe, 9. (Scht.) 
— M. 0, Reichen bach, Lie Vrimzeffin. Forti.) — Herrm. Boat, vom 
Ralermandver, — Ant Familientiſche — Beiuncheltöratb. 


Ind, der Beilagen: Tb. H. Pantenins, Iwan Tutgenew. 


Schorer's Familienblatt. Ned.: E. DO, Hopp. 4. Bd. Nr, 35—37. 


Inb,: Konr, Werd. Mever, Jullau Boufflers, Das Leiden eines Kinder, — 
ED. HoPP, Die Berlajlene. Dmwei Gerichte zu Dem gleinberitelten Bude. — 
Eugen Shmiedland. Brapbelogtiches, Brieie an eine Tame über Hand 
isriftendeutung. — Ih. Stromer, die Türken vor Wien, Gin Werentb art, — 
Dip Schuptn, Mal'otchio. — Zuliue Stinde, das Tabafraugen. e, 





jengruber, Red.: Zof. Rank, 














Kaufch, der jeitjian bri den Thieren. — Friß Mauihner, die Welt anf 
Keen — D Schramm Mardonald, Wine merkwürdige Begejmung. Rach 
mündliher Ueberlieferung eines Augenzeugen. — B. v. Btrang, die deutiche 
Srtensflutte. - Ar. Yemmermaner, Wien im Sommer. — Ar. Nauthner, 
Sadallet'e Schädel. — Ach. Proelk, Aur ein Madchen. (Sedicht. — Belir 
Dabı, das Niederwaicrentmat. — G. de Beaulieu. Eine Stimme aud dem 
Publieum. — Iutzue Stinde, Das Fidht Der Zuhmft. — Ar. x Hobenr 
haußen, Julie Recamter. — Brig Mauthner, Hinter ven Auliſſen. — 
Blauterede, 


Allgem, Zeitung de# Judenthums. Hrég. von L. Phittopfe on. 
47. Jabra. Pr. 37. 


July: Der Umſchwung. — Die Eldesabnahme. 2, — Die Erceſſe in Ungarn, — 
Viterariiher Wochenbericht. — Beltungsnasrihten. — Feuilleton 


— Literaturblatt. Hrög. von M. Rahmer. 12. Jahrg. 
t. 36. 


JZube: M. 9. Friedlander, WM, Israel Ragara, der lebte wrdige Mevrälentant 
der ipantihen Poktanim. — I, Sepr, das Iordan-Ganal-brojert durch die 
une von Jerichew. (Schl.i — Yiteraturberidte, 





Vorlefungen im Winterfemefter 1883 84. 


42. Wien. Evangelifch-theologifche Facultät. Anfang: 1. Octbr. 


Pf. Roskoff: bebr. Sprache; Auslegg auserw, Palmen; 
Einleitg ins N. Teſt. — v. Otto: Kirchengeſchichte 1. Ib. (won 
Ghrütus bie zur Gründg des Kirchenſtaates); Kirchengeſchichte 5. Ib. 
(von der Neformation bis zur Gegenwart, mit beſond. Berüdf. der 
Kirde Oeſterreich-Ungarnsſ. — Vogel: griech. Sprache u. neuteit. 
Sermenentit; Nuslegg der Briefe an die Korinther u. Hebräer; 





| Mittpeilgn Über Die innere Miſſion in der evangel. Kirche. — 


Seberinv: Kirchenrecht, Homiletik, homilet. Uebgn. — Böhl: 
Dogmatik b. E.; apologet. Einleitg in die Schriften des A. u. R. 
Teſt. — Frauf: Dogmatik a. G.; theolog. Encyklopädie u. Lite: 
raturgeſchichte. 


43. Wien. Anfang: 1. October. 
1. Theolegiſche Racultät. 


PT. ord. Zschokke: historia sacra Ant. Test. a ereatione 
mundi usque ad regnum in Israel introductum; hermeneulica 
bibliea; exegesis in librum Numerorum e textu latino Vulgatae 
versionis; grammatica linguae hebraicae cum exereiliis praclieis. 
— Neumann: grammatiea linguae arabieae cum exereitiis prac- 
tieis; exegesis sublimior in Danielem prophetam, — Pölazl: 
harmonislica expositio evangelieae narrationis de vita el doclrina 
Jesu Christi; isagoge in libros historieos Novi Test.; de natura et 
indole biblieae graeeitalis; exegesis sublimior: epistola ad Romanos. 
— Bauer: theologia dogmatica, p. 1. — Krückl: theologia mo- 
ralis, p. 1; virtutes morales seleelae sceundum Thomam. — 
Wappler: bistoria ecelesiastiea, ‘a fundatione ecelesine usque ad 
initia saceuli XIV, — Laurin: Kirchenrecht 1. Th.; introductio in 
eorpus juris eanoniei, cum interpret. partium selectarum, — 
Nider: Paſtoral-Didaktik u. allgem. Liturgif; bomilet. Mebgn im 
Skizzieren der Predigt»Ihemate mit Nüdf. auf die fonntägl. Peri- 
foven. — Pf. extr. schneider: theologia fundamentalis, demon- 
stralio religionis christianae, — Prdoce. Müllner: pbilofopb.s 
tbeolog. Propädentif, ſpeculat. Theil: Erkenntnißlehre u. metapbuf. 
Ontologie; pbilofopb.stbeolog. Propädeutif, hiſtor. Theil: Geſchichte 
der chriſti. Phlloforbie. — Werner: Weligionspbilofopbie. , — 
Schülter: allgem. Erziehungs: u. Unterrichtslehre. 


IE. Rehtd: m ftaatdwilienibaftlihe Racultät. 


Pi. ord. Maaßen: Pandelten, Sachenrecht; Kirchenrecht 

1. Tb. — Ad. Exner: Geſchichte u. Inſtitutt. des röm. Rechts 
won feinem Grumdrip, Wien 1982), — Ari. Dofmann: röm. 
rbrecht; öfterr. bürgerl. Recht. I Lehren. — Demeline: 

Geſchichte u. Inſtituit. des rom. Rechts; rom. Givilproceh. — 
Unger: über Gorreals u. Solidarobligationen nad rom. u. —* 
Rechte. — Siegel: deutſche Reichs- u. Rechtsgeſchichte; deutſches 
Privatrecht. — Tomaſchek: deutſche Reichs- u. Rechtsgeſchichte; 
deutſches Privatrecht. — v. Zhiſhmann: Kirchenrecht 1. Ib. — 
Pfaff: öfterr. Sachenrecht (einfdyl. Belig); öſterr. Aamilienrecht 
(excl. eheliches Güterrecht); öfterr. ehel. Süterreht. — Wablberg: 
öfterr. Strafrebt; ſtrafrechtl. Neformfragen der Gegenwart. — 
A. Menger: öiterr. Givilproceh. — Grunbut: öjterr, Handels: 
w. Wechſeirecht; Handels⸗ u. wechſelrechtl. Neban (im Sem.) — 
v. Stein: Nationalöfonomie; Berwaltungslebre. — C. Menger: 
Nationalöfonomie. — Pf. hon. v. IJnamasSternegg: Ders 
waltungslebre; ftatit. Sem. — Pf. extr. Hanauſek: Adıdetten, 
Obligationenredyt; Mebgn in der Exegefe rom. Rechtsquellen im 
Sem.; die Lehre vom Handelekauf. — Schen: Pandelten, allgem, 
Th.; Pandelten, Bürgſchaft u. Pfandrecht; im Sem.: romaniit, 


1387 


— 1883, M 39. — Literarifdes Gentralblatt — 22. September. — 


1388 





Uebgn. — 9. Schufter: deutfche Reichs- u. Nedytögeichichte 1. Th.; | jfopie u. Rhinoſkopie, praft. Uebgn; ſyſt. Vorlefgn über die Krank— 


derfeiben 2. Th.; deutſchrechtl. Mebgn im Sem.; öſtert. Bergrecht 
mit Berhdj. des Wilfenswertheften aus der Bergbaufunde des ger 
meinen beutjchen Bergrechts u. fremder Berggeſetze. — Maner: 
diterr. Strafreht; praft. Uebgn in Strafredt u. Strafproceh im 
Sem. — Lammaſch: öſterr. Strafrecht; Bölferreht. — Luſtkandl: 
allgem. Staatöreht (Berfaffungsds u. Verwaltungsrecht); Berfaffungss 
recht der öditerr. Monardie. — Jellinek: allgem. Stautörcht; 
BVölkerreht. — Dantſcher v. Kollesberg: allgem. Staatörecht 
mit befond, Rückſ. auf die im Reichsrathe vertretenen Königreiche 
u. Ränder; Gefhichte u. Syitem der Nechtöphilofoppie. — Prdoce. 
Menzel: öjterr, Obligationenreht, ſpee. Theil; öfterr. Patents 
_ legien) Recht mit Berückſ. der Patentgefepgeba von Deutich- 
and, Frankreich u. England. — Lentner: Nepetitorium des öſtert. 
Strafprocefied (mit befond. Nüdf. auf das Strafverfahren in Preß— 
fahen); die itrafbaren Handlungen gegen die Sicherheit der Ehre 
(mit Netenlectüre). — Waldner: öiterr. Berfahren aufer Streits 
fahen; der Entwurf einer öſterr. Givilprocefordnung u. 2 
Principien. — Strifower: Bölferrecht; Lectüre u. Analyie des 
Berliner Bertrages. — v. NeumannsSpallart: Statijtif mit 
Rüdj. auf die analyt. Methode der Nechts- u. Staatowiſſenſchaften. 
— Hermann: öſterr. Finanzgeſetztunde. — Seidler: allgem. 
Verrechnungsfunde,. 


Hi. Medicinifhchirurgiihe Kacnltät. 


Pff. ord. Zanger: Anatomie des Menfchen, Anodyens, Mustels 

u. Eingeweidelebre, mit Ginfchl. der Topographie; Demonftratt. u. 
Uebgn im Secierfaale; Analeften aus der Geſchichte der Anatomie, 
— Bed: Hiltologie; biftolog. Uebgn. — v. Brüde: Phyfiologie 
u. böbere Anatomie; — — Uebgn f. Anfänger; Leitg 
der anatom.phufiolog. Arbeiten Geübterer. — Kundrat; allgem. 
yatholog. Anatomie, patholog. Hiltologie u. ſpec. patholog. Anas 
tomie 1. Ib.; patholog. Secierübgn. — Strider: allgem. u. 
erperiment. Pathologie. — Vogl: Pharmakologie; Pharmalognoſie. 
— v. Bamberger: fpec. medic. Pathologie, Therapie u. Alinik, 
— Nothnagel: fpec. medic, Pathologie, Therapie u. Klinit. — 
Billrotb: hirurg. Klinik mit Borlefgn über fpec. hirurg. Pathos 
logie n. Therapie; Dperationsübgn. — Albert: chirurg. Klinik 
mit Borlefgn über ſpec. chirurg. Pathologie u. Therapie. — 
Stellmwag von Garion: theoret.spraft. Interricht in der Augens 
beiltunde. — %. Mantbner: über ausgew. Gapitel der Angenbeils 
funde mit Demonftratt. einfchläg. Fälle. — 6. Braun v. Fern— 
wald: aynäfolog. u. geburtshülfl. Klinik mit theoret.=praft, Unter— 
richte in der eburtsfunde u. in den Krankheiten der weibl. 
Serualorgane u. der Neugeborenen; gynäkolog. Gajuiftif u. Explo— 
rationsübgn. — Späth: gumäfolog. u. geburtshälfl. Klinik mit 
theoret.spraft, Unterrichte in der Geburtöfunde u. in den Kranke 
pen der weibl. Sernalorgane u. der Neugeborenen; gunäfolog. 
aſuiſtik u. Unterſuchungeübgn. — G. Braun: tbeoret,spraft. 
Unterricht in der Geburtshülfe für Hebammen. — Mehnert: fpec. 
—5 Therapie u. Klinik ef. Pſychiatrie u. Nervenkrankheiten; 
nn. Leiſtung des Gentralnervenjvitems; Arbeiten über phyſiolog. 

u. patholog. Anatomie des Gentralnervenfyitems, — Ed. Hof— 
mann: gerichtl. Mebicin; gerichtöärztl. Uebgn. — Ludwig: medie. 
Gbemie; hnfiolog. u. patbolog. Chemie; prakt. Uebg in der anges 
wandten medic, Chemie; prakt. Uebgn in der allgem. Chemie; über 
die Methoden der chem. Analyſe. — PM. extr. Puſchmann: 
Geſchichte der Medicin von den ältejten Zeiten bis im die Gegen— 
wart; mebic, Hodegetif (Einleitg in das Studium der Medicin). — 
Schwanda: medic Phuſit. — Schenk: über Eutwidelungsges 
fchichte des Menfhen u. der Thiere, verbdn mit Demonitratt. 
embruolog. Präparate; —— über Siftologie mit Demonſtratt. 
an Präparaten; prakt. Meban in der Gütologie u, Embryologie. — 
Sig. Exner: mifroftop. Uebgn; Phyfiologie der Gebirnrinde; prakt, 
Ponfiologie. — v. Aleifchl: Phyſiologie der Nerven u. Muskeln 
(mit Experimenten); pbufiolog. Gonverfatorium, — v. Baſch: über 
Patbologie des Kreislaufes u. der Mefpiration; Anleitg zu prakt. 
Uebgn u. Arbeiten aus dem Gebiete der experiment. Pathologie. — 
Sceegen: über die wictigiten Heilquellen Deiterreihs u. Deutichs 
lands. — Stern: Anleitg zur phyſikal. Krankenunterſuchg; Dingnoft. 
Heban; fubjert. Symptomatologie. — Benedict: Gehirn: u. Rüden: 
marfssftranfbeiten; Eleftrotberapie; Min, Kraniometrie. — Draſche: 
über Epidemiologie im Allgemeinen u. im Bejonderen; tbeoret. 
Vorträge Über fper. medic. Pathologie u. Iherapie mit prakt. 
Demonttratt. — Störf: Laryngoſkopie, Rhinojfopie u. Erkranfgn 
des Kehlkopfes, der Luftröhre u. des Rachen, mit praft, Demonitratt, 
an Kehlkopfkranken, Gefunden u. anatom. Präparaten, — Schrötter: 
Zarungoffopie u. Rhinoſkopie, mit Uebgn an Gefunden u. Kranken, 
Demonitration der —— Beleuchtungsarten u. einfchläg. Präpa⸗ 
rate; klin. Propädeutik, mit Demonſtratt. an Kranken. — Roſen— 
thal: Pathologie u. Therapie der Nervenkrankheiten (mit beſond. 


Berüdi, der Gleftros u. Hydrotherapie),. — Schnipler: Laryngo⸗ | 





heiten des Keblfopfes u. der angrenzenden Organe; über die neueren 
Unterfucungss u. Behandlungsmetboden der Lungen- u. Herzkrauk⸗ 
beiten. — v. Stoffella: Poliklinik der internen Krankheiten mit 
vorzügl. Berückſ. der Gerze u. Lungenkrankheiten u. Uebg in der 
Diagnofe. — Winternig: Klinik der Hudrotherapie u. Diätcuren 
bei acuten u. chron. Krankheiten. — v. Ceßner: chirurg. Inſtru— 
mentens u. Berbandiehre, fammt. Uebgn. — v. Dittel: fper. 
dirurg. Pathologie u. Therapie; über Kranfheiten der Proitata, 
Stricturen der Harnröhre u. BlafeniteinsOperationen. — v. Mofetigs 
Moorbof: ausgew. Gapitel der operat. Chirurgie mit Demonftratt. 
u. Uebgn an der Leiche. — Salzer: chirurg. Operationslehre mit 
Mebgn am Gadaver. — G. Böhm: Technik der dirurg. Operatt, 
u. Berbände, mit Demonitratt. u. Uebgn; über chirurg. Krankheiten 
der weibl. Genitalien u. Diagnoftif der Frauenfranfheiten über: 
baupt. — Adam Politzer: vraft. Obrenbeilfunde, mit Demonitratt. 
an vatbolog. Präparaten n. Hebgn an Obrenfranfen. — Jof. Gruber: 
theoret. u. praft. Ohrenheilkunde. — Jäger v. Jaxtthal: theoret. 
praft. Unterricht im der Nugenbeilfunde; prakt. Unterriht in den 
Angenoperatt. u. in der Anwendg des Augenfpiegeld.— Chrobaf: 
Gpnäfologie u. Ambulatorium. — v. Nofitanffy: overat. Ger 
burtöbhülfe, mit Uebgn am Phantom u. Cadaver; Gumäfologie mit 
Berückſ. eines Ambulatoriumsd. — Bandl: Poliklinif der Krauen: 
franfheiten; operat. Giunäfologie mit Meban an Gadaver. — Wider: 
bofer: Min. Vorträge über Kinderfranfheiten. — Weinlechner: 
fin. Vorträge über Kinderfrankheiten. — X. M. Pollitzer: Kinders 
franfseiten. — Monti: voliflin. Vorträge über Pathologie u. 
Therapie der Kinderfrankgeiten. — Kapoſi: dermatolog. Klinik, 
—— u. Ambulatorium. — Neumann: klin. rg über 
Pathologie u. Iherapie der Hautkrankheiten u. Syphilis; Vebgn in 
injtrumentaler Unterfuchg der Geſchlechtsorgane. — Aufpip: Polis 
flini? der Hautkrankheiten u. der Syphilis nebit Borlejan Über 
Patbologie u. Therapie derjelben; über Endojtopie nebit Vebgn an 
Kranken. — Wertheim: Hautkrankheiten u. Swbilit. — Schlager: 
klin. Borlefgn über Piudyiatrie u, ſorenſ. PiuchosPatbologie, in 
Berbindg mit praft. Uebgn im Aranfeneramen u. in der Abjafig 
forenf. Gutachten; vraft. Uebgn im Kranfeneramen. — Leidesdori: 
vſychiatt. Klinik u. forenſ. PiuchosPathologie; foren]. Pſycho⸗Patho⸗ 
logie. — Oberſteiner: Phyſiologie u. Pathologie des Gentrals 
nervenjuitens. — Nomal: Hygiene u. Sanitätsvolizei; prakt. 
bugien. Uebgn u. Demonitratt. — Prdoce, v. Luſchan; allgem. 
phijſiſche Ethnographie; prakt. Uebgn, befonders als Borbereitg f. 
ethuograph. Studien auf Reiſen. — Weichſelbaum: prakt. Uebgn 
in der hiſtolog. Hiſtologie; patbolog.sanatom. Demonſtratt. verbdn 
mit Sertionsübgn. — Kolisko: Aufenltation u. Perenifion. — 
Rollett: Percuſſion u. Aufenltation. — Oſer: Diagnoitit u. 
Therapie der Magens u. Darmkrankbeiten. — Bertelbeim: interne 
Medicin mit bejond. Berückſ. der Pereuifion u. Aufeultation; die 
Fortſchritte der Min. Mebdicin, in Referaten u. Demonitratt. — 
Breuer: Über neuere Metboden der klin. Unterfuhg u. Therapie 
(mit Demonitratt.). — Seitler: phufifal, Diagneitif; Krankheiten 
der Mefpirationd: u. Girculationsorgane. — N. WBeif: Diagnoftit 
interner Erfranfan; über Nervenkrankheiten; ſyſt. Vorlefan über die 
Krankheiten des Nüdenmarkes. — Drozda: phyſikal. Diagnoftik; 
Hin. Caſuiſtik (mit befond. Berückſ. der different. Diagnofe u. ber 
Therapie). — Ghbiari: Laryngoſtopie u. Nbinofkopie, mit prakt. 
Nebgn u. Demonitratt. an Befunden u. Kranken; fper. Pathologie 
u. Therapie der Arankheiten des Keblkopfes, der Yuftröbre, Naſe u. 
des Nachens. — v. Jakſch: Percuffion u. Auſcultation; Unterſuchg 
der Se⸗ u. Excrete mit praft. Ueban. — Neudörfer: die allgem. 
u. locale Anaeitbetit, das Wefen u. die Wirfungsart derfelben, 
Kritif der verjchied, zur Anaeitherif verwendeten u. vorgejchlagenen 
Mittel; Pathologie u, Therapie der poliklin. vortommenden dyirurg. 
Greranfgn. — Engliſch: über Fracturen, Luxationen u. Ortbos 
pädie, mit Meban im Anlegen der Verbände; Über Krankheiten der 
männl. Harn⸗ u. Geſchlechtsorgane. — Hofmokl: über MWundbes 
handlung, Anodenbrüche u. Yuxationen, mit Demonftratt. der ent» 
fprechenden Verbände u. prakt, Mebg im Anlegen derjelben an 
Xebenden. — Fieber: chirurg. Propädentif u. allgem, Gbirurgie, 
mit fo. Vorträgen u. Uebgn in der chirurg. Diagnoitif m. 
im ®Berbande, unter bejond. Berlickſ. der Hörer der theoret. 
Jahrgänge; chiturg. Verbandlehre, unter befond, Berüdj. der 
Technik, zumal der erbärtenden Berbände; über die dhirurg. 
Bebandlg der Gelenks = Sehnenfcheidenmusteln u. Zellgewebs— 
franfbeiten mit befond. Berückſ. der Maffage. — Ulgmann: über 
Krankheiten der Harnorgane, mit beſond. Berückſ. der mifrejlop.s 
chem. Diagnoftit, u. mit Mebgn im Katheterismus. — Juric: 
Gbirurgie der Harn» u. Sefchlechtsorgane u. des Maftdarmes, mit 
Demonitratt. an Kranken; chirurg. Anatomie u. Operationslebre 
der Harns u. Sefchlechtsorgane, — Wölffler: hirurg. Propädentif 
(die Lehre von den Wunden, Entzündungen, Aracturen u. Kugationen), 
mit praft. Demonitratt. u. Uebgn in der Klinik u. Poliklinik; 


1389 











Meban im chirurg. Verbande; die chirurg. Behandlg der Knochens 
u. Gelenfäverfrümmungen, mit Demonftratt. u. vpraft. leban; 
chirurg. Operationdenrfus mit Ueban an ber Feiche; Curſus über 
plaſt. Operatt. mit Einſchl. der oſteoplaſt. Mefectionen, ter Nervens 
u. Darmrejectionen u. anderer nicht towifcher Overatt. mit Uebgn 
an der Leiche; über die Entwidelung, den Ban u. die chirura. Bes 
bandig des Kropfes. — v. Arifch: chirurg. Propädeutik; Krank⸗ 
beiten der Knochen u. Gelenke; die Spaltpilze, ihre Beziehgn zu 
den Anfectiond-Kranfbeiten im Allgemeinen u. zu den accident. 
Wundfranfheiten im Beionderen, mit Demonftratt. u. Fxverimenten ; 
praft. Meban in der Unterſuchg bacterienbaltiger Krankheitsproducte. 
— Steinberger: operat. Zahnheilkunde. — Mid, Scheff: 
operat. Zahn⸗Chirurgie mit Min. Demonitratt, — Jul. Schefft 
Curſue Über operat. Jahnheilkaände mit Hin. Demonftratt.; Gurfus 
üder Zahnextraction mit Berüdj. aller vatbolog. Indicationen. — 
Urbantihitih: Dbrenbeiltunde. — Bing: Obrenbeilfunde — 
v. Reuß: Poliflinif der Augenfrankheiten. — Hod: Poliklinik der 
Augenkrankheiten, verbdn mit Mebgn im Gebraude des Augens 
fviegels. — Bergmeiiter: theoret.»praft. Unterricht in der overat. 
Augenbeilfande. — Feuer: die fenilen Beränderungen ded Auges; 
Refraction u. Accommodation des Auges. — Bornfickiewicz: 
theoret.spraft. Unterricht im Gebrauche dei Augenfpiegels; theoret.s 
praft. Unterricht in der operat. Augenbeilfunde; Anomalten der Mes 
fraction u. Accommodation. — Hönigftein: die Anomalten der 
Refraction u. Accommodation, mit bejond. Berückſ. der Beitimma 
der Nefraction mit dem Augenſpiegel; Über die feinere Anatomie des 
Angapfeld, — Lott: gynäkolog. Operatt. mit Uebgn an der Leiche. 
— Schlefinger: Gunäfologie mit befond. Nüdf, auf Anatontie u. 
Pbvfiologie der weibl. Serualorgane, mit Demonitratt. an Präpa— 
raten u. mit Benügg eines Ambulatoriums; Über Exſudate u. Blut: 
geſchwülſte im weibl. Becken, mit Demonſtratt. — v. Maſſari: 
aunäfolog. Provpädeutik u. Caſuiſtik. — Pawlitk:; gynäakolog. 
Overatt. am der Leiche, — Friedinger: Kuhvpocken⸗Impfung, 
Sänalinge u. Ammen-Krankheiten. — Fürth: Krankheiten des 
Kindesalters mit beſond. Berückſ. der Neugeborenen u. Säuglinge. 
— Efſenſchitz: Kinderheilkunde, mit Demonftratt. von ambulanten 
Kranken, — v. Hüttenbrenner: Borträge über das geſammte 
Gebiet der Kinderbeiltunde. — Haufe: Vorträge über Kinderbeils 
kunde. — Kobn: Therapie der voner. Erkrankungen u. der Svphilis. 
— v. Hebra: Pathologie uw. Therapie der Hautkrankheiten. — 
Bajda: Syphilis di. e. conititationelle Swbilis, fogen. vener. u. 
biennorrhag. Affeetionen) mit Demonitratt. an Aranfen u. Präpa— 
raten. — Jarifch: Patbologie u. Therapie der Hautkrankheiten. — 
Mradek: über Sprbilis u. vener. Erkrankungen mit Demonitratt. 
an Kranken u. Präparaten; die Behandlg der Syphilis mit Queck⸗ 
filberpräparaten. — Grünfeld: Pathologie u. Therapie der 
Enpbilis u. der vener. Krankheiten, mit Demonftratt.; Endoſtopie 
der Harnröhre u. Blafe mit Demonftratt. u. Mebagn an Gefunden u. 
Kranken. — Zac. Weiß: die Eumptomatologie des Irrefeins, — 
Fritſch: Pſychiatrie mit Berückſ. der Bepürfniffe der Pbnfifatss 
Gandidaten. — Holländer: Borlefan über Pſychiatrie. — 
Schlemmer: über Simulation uw. Diffimulation krankhafter Zus 
ſtärde. — M. Gruber: über die wictigften bugien.schem. Unters 
fuhungsmetboden u. deren Wertb f. die bugien. Diagnoftif, mit 
Demonitratt.; Arbeiters u. Gewerbebvugiene. — Kratſchmer: Bors 
lefan Über SHugiene mit Demonftratt. u. Ueban; über ausgew. 
Gapitel aus der vbufiolon. Chemie. — 3. Mautbnmer: Gbemie 


des Harnes; ausgew. Gapitel der phyfiolog. Chemie. — Assistt, 
Tölg, Neußer: Percuffion u. Aufcultation. — Kogerer: Percufs 
fion u. Auſcultatlon; Gurfus über Laryngoſkopie. — Hader: 


Ueban im dirurg. Berbande. — Mandl, Lorenz: dirurg. Dves 
rationsüban. — PBripgl, von Erlach: aumäfolog.-aeburtshülft. 
Operationsübgn an der Leidhe u. am Phantom, — Yumpe, 
Gbrendorfer:geburtsbälfl. Overationsübgn. — Breuf,v. Ferro: 
Revetitorium u. Pbantomüban f. Hebammen. — Pf. Müller, 
Zeißl, Prdocc. Kaempf, Nedopiln. Kretſchy lefen mict. 


IV. Phbiloloybiihbe Karcultät. 


Pf. ord. Zimmermann: praft, Philoſophie; Geſchichte der 
Philofopbie (1. Gurfus: Altertum); vbilofopb. Gonverfatorium. — 
Zorenz: öſterr. Gefchichte. — Sickel: Urkundenlehre 1. Ib. — 
Bühdinger: allgem. Geſchichte: Die Neuzeit bis 1865; röm. Staats« 
verfaffung um das Dabr 60 v. Ghr.; Sem: a) keit. Uebgn im 
Anſchl. an Die Sefchichtichreiber Alexander d. Gr.; b) Uebgn im 
hiſtor. Zebrvortrage. — v. Zeifberg: öfterr. Geſchichte 1. Th.; 
Uebgn im bifter. Sem. — Simonnv: die ſtatiſt. Verhältniſſe der 
öfterr.sungar. Monarchie in veral. Daritellg; der Kreislauf des 
Wafferd auf der Erde; prakt. Meban f. Lehramtscand. der Geo— 
arapbie. — Königsberger: allgem. Aunctionentbeorie u. Anwendg 
anf die Theorie der eflipt. Aunctionen; Uebgn im matbemat. Inters 
u. Dberfem. — Weyr: analyt. Geometrie; Theorie der cbenen 
Gurven u. der Flächen dritter Ordnung; Uebgn im mathemat. Sem, 


— 1883, 39. — Literarifhes Eentralblatt. — 22. September. — 


1390 








— Edm. Weiß: theoret. Aftronomie. — v. Dppolzger: Theorie 
der Störungen; Metbode der Meiniten Quadrate, — Stefan: über 
Magnetismus un. Gleftricität; Uebgn im phyſikal. Experimentieren. 
— v. Lana: Exverimentalphyſik 1. Tb. — Loſchmidt: Exeri— 
mentalphyſik f. Pbarmaceuten. — Hann: Hlimatologie mit befond. 
Beziehg auf Deiterreichsiingarn. — Barth von Barthenan: 
allgem. Chemie f. Mediciner (1. Tb., anorgan. Chemie); pharmacent. 
Gbemie; em. Uebgu; chem. Ueban f. Mediciner; Anleitg zur Anss 
führa wiljenfchaftl.schem. Arbeiten. — Lieben: allgem. Chemie 
(1. Tb., anorgan. Chemie); Gonverfatorium über Fortichritte auf 
dem Gebiete der Chemie; chem. Uebgn, f. Anfänger, im Laborat.; 
Arbeiten im dem. Yaborat., f. Vorgeſchrittene. — Tſchermak: 
allgem, Mineralogie, f. Hörer der Medicin u. der Philofopbie; 
Arbeiten im mineralog.evetrograpb, Inſt.; die Kortjchritte der 
Mineralogie u. Petrograpbie in Referaten. — Schrauf: allgem. 
Mineralogie; über Steinkohle; Anleitg zu mineralog. Arbeiten. — 
Sueh: allaem. Geologie. — Neumapr: Paläontologie 1. Tb. 
(wirbellofe Tbiere); paläontolog. Uebgn; Paläontologie u. Defcens 
denztbeorie. — Schmarda: Über wilfenfchaftl. Zoologie; Zoologie 
f. Mediciner. — Claus: allgem. Zoologie nebſt Ueberſicht der 
wichtigiten Thiergruppen in Verbindg mit vergl. Anatomie, f. Medis 
tiner, Pbarmacenten u. Lehramtscand.; bifter.sfrit. Daritellg der 
Defcendenzlebre (Darwinismus), f. Hörer aus allen Kacult. ; zoolog. 
leban f. PVorgefchrittene. — Brühl: Sectionsübgn u. praft. 
Unterricht in der Jootomie (Menſch u. Thlere); SectiondsDemons 
fratt. zur topograpb. Orientierung über alle Körpertheile der Thiere, 
1. Hälfte: Vertebrata, unter tourweifer Selbitbetbeiliaung aller An» 
feribierten; der Menfch u. die Thiere, wiflenfchaftl,, ſpec. f. Medi— 
einer u. Lebramtöcand. berechnetes Neinme der vergl. Anatomie, 
mit eingehenden Demonitratt.: a) Ueberficht aller Organe, b) Vers 
dauungd: u. Atbmungsorgane, fpeciell behandelt; vergl. Ofteologie 
der Wirbeltbiere, I. a) Allgemeines, b) Kopf der Fiſche; menſchl. 
Anatomie, mit beiond. Berüdf. der Bewegungswerkzeuge, f. Lehr⸗ 
amts:Gand. der Mittelfchulen n. f. Turnlehrer, 1. Hälfte, über die 
Darwin'ſche Lehre, wiſſenſchaftl. Darftellg ibrer Geſchichte, ibres 
Inhaltes u. ihrer wahren Bedentg, ſpec. |. die Thierwelt, ein ges 
meinveritändf. Gollegium f. alle Racult. — Kerner von Mari: 
laun: Botanit (Morphologie u. Suftematit der Pflanzen). — 
Wiesner: allgem. Botanif (Elemente der Morphologie u. Pbufios 
logie der Pilanzen), f. Hörer der philoſoph. u. mebdic. Aacultät; 
anatom. Demonftratt, zur allgem. Botanif; Arbeiten im vflanzens 
phbyfiolog. Inſt. — Zoſ. Böhm: Anatomie u. Phyſiologie der 
Planen; Gonverfatorium aus der Anatomie n. Phofiologie der 
Pflanzen. — Eitelberger v. Edelberg: über klrchl. Kunſt, mit 
befond. Rüdf. auf Baufunft des Mittelalters; Uebgn im Erklären 
u. Beitimmen von Aunitwerken; Geſchichte der modernen Kunitlite: 
ratur. — Hanslick: Geſchichte der Muſik feit Beethovens Tod. — 
Gman. Hoffmann: röm. Staatdaltertbimer; im Sem.: latein, 
Ueban (Interpretation von Cicero's de legibus). — Hartel: arich. 
Grammatik, formeller Theil; Geſchichte der ſten. Poeſie der Römer 
u. Grflärg der Andria des Terentins; im Sem.: GErflärg der 
Kranzrede des Demoftbened. — C. Schenkl: arieh. Suntar; 
Cicero de finibus, Im. I. Buch; im Sem.: Kritik der fchriftl. 
Arbeiten; latein. Stilüban f. Vorgerhdtere. — Gomperz: Plato’s 
Leben, Lehren u. Schriften (nebit Lectüre der Apologie); krit. Uebgn 
(Gerenftand: Auswahl aus herculan. Rollen). — Benndorf: 
arieh.sröm. Kunft; archäolog. Sem.: in 2 Abthlan. — Hirſch— 
feld: rom. Geſchichte; Sem.: Ueban im Lefen u. Anterpretieren 
latein. Zufchriften. — v. Mikloſich: altiloven. Grammatik; Gr 
Härg von Denkmälern; Reſſor. — Heinzel: deutſche Literaturge: 
ichichte des Mittelalters; altnord. Grammatif; im Sem.: althoch— 
beutiche u. altfädhl. Ueban nah Mällenhoff's Spradproben. — 
Schmidt: Goethe, Schiller, die romant. Schule; Fauftſage m. 
Aauftdihtung vor Goethe; Neban im Sem. f. deutſche Philologie, 
moderne Abth. — Schipper: Geſchichte der altengl. Literatur (von 
1100-1550); Erklarg von Shakſpere's King Henry IV., part I; 
im Sem., obere Abth.: textfrit. Uebgn über Chaucer's Canterbury 
tales (the Prologoe u. Ihe Knightes tale); untere Abth.: Byrou's 
Siege of Corinth. — Muffafia: bifter, Syntax der franzöf. 
Sprache; Pertüre u. Erfärg der Chanson de Roland (ed. 
Stengel); Meban über die Sprade des XVI. Jabrb. mad 
Darmeſteter's Recnei, — Pr. Müller: vergl, Grammatif 
der indogerman. Sprachen 1: autlehre; Erklaärg der Symnen 
des Rig⸗Veda; Erklärg des Aveſta. — Bühler: Sanifrit- 
Glementarcurfus_f. Philologen, Germaniften u. Svprachforſcher; 
Anterprett. der Siddhäntasfaumndi; ind. Epigraphik; Tarkafaingraha 
u. Bidäntafära. — Reiniſch: bierat. Texte; Hieroglypheu-Gram—⸗ 
matit u. Lectüre leichter Texte (f. Anfänger). — Pf. extr. Bogt: 
allgem, Paͤdagogik; prakt. Philofopbie; vaͤdagog. Sem. — Kara: 
bacef: osmaniiche Geſchichte, von der Gründg des Reiches bis zu 
deifen Plürbezeit im 16. Jahrh.; die arab. Gefchichtichreiber u. 
Interpretation ausgew. Stüde aus ihren Werfen, Kortj.; muhams 








medanifche Alterthümer; Pertüre magbribiniſcher (meitarab.) Texte | Texte 
nach Gandfchriften u, Faeſimilen. — Mühl bacher: Geſchichte der 
— latein. Palaographie (f. Philologen). — Frz. Exner: 
Elektricſtaätslehre. — Lippwmann: Aufbau organ. Verbindan; chem. 
Ueban im Laborat. — v. Sommaruga: analyt. Chemie; Chemie 
der aromat. — — Brauer: Juſectenkunde. — Reichardt: 
ſpec. Morvhologie u. Zuitematit der Moofe u. Geſaßkryptogamen; 
praft, Uebgn im Unterſuchen von Movjen u. Gefäſikryvptogamen. — 
Gittlbaner: Virgil's Beorgica; arieb. Paläonrapbie; im Profem.: 

a) latein. Stilübgn, b) curfor. Lectüre von Kenophon's Anabafis. 
— Lotheiſen: Geſchichte der franzöſ. Fiteratur der neueiten Zeit; 
Erflärg ausgew. Gedichte von Andre Ghenier; im Sen.: 1. Abtb.: 

Erflärg von Racine's tm ſchriftl. u. mundl. Neban, 2. Abtb.: 

praft. Uebgn. — D. 5. Müller: Diwan des Labid; Famacarl's 
Mufafjal; affer.»babulon. Keilinfchriften; ätbioy. Grammatik, verbdn 
mit der Lectüre leichter Texte. — Prdocc. Brentano: vraft. 
Vhiloſovhie; Erfärg u. krit. Beſprechg audgew. pbiloſoph. 
Schriften; Transfcendentalvbilofopbie. — Soramwiß: deutſche Ger 
schichte. — Rieger: Princivien der bifter, Forſchung. — Kellner: 
Duellenfunde der griech. Geſchichte; Uebgn im der aricch. Geſchichte. 
— Paulitſchke? Geograpbie des afrikan. Gontinents (Fortſ. u. 
Schl.); der moderne Weltverfebr in geogranb, Beziebg. — Gehring: 
Differential: u. Integralrehna. — Serfamn: analut. Geometrie 
des Raumes. — Ungar: Differential: u. Integralrechng; Zablen— 
theorie. — Ringer: matbemat. Theorie der (Fleftricität fefter 
Körper; Statif u. Dynamit des materiellen Punctes, des lincaren 
PBunctfoltems u. raäuml. ftarrer Pumetiviteme; Gncoflopädie der 
Mechanik. — Pulnj: mechan. Wärmetbeorie. — Grumpelif: 
organ. Chemie mit Demonitratt.; praft, Anleita jur Durdführg 
organ,schem. Unterſuchgn im aborat. — Goldſchmidt: Ele— 
mentarchemie (anorgan. n. organ.) in allgem, Umriſſen. — Weidl: 
Ghemie der Nabrungss m. Genußmittel. — Jahn: die Elektrolvſe 
u, ihre Anmwendgn. — Sfraup: ausgew. Gapitel der tbeoret. Chemie; 
chem. Uebgn im Laborat. f. Anfänger. — Brezina; über Krvitalls 
meilung, im froitalloararb. Anit.; über das Arvitallgefüge der Metco: 
riten. — Moififovics von Mojsvär: geolog. Geſchichte von 
Gurova. — Ib. Fuchs: über die — Tertlärbildan im Ges 
biete des Mittelmeered. — Uhlig: Geologie der Karpatben. — 
Grobben: Über vergl. Anatomie der Harn» u. Geſchlechtsorgane. 
— Satidef: er u. allgem, Morphologie der 
Tbiere; biolog. Theorien. — Miktofh: Anatomie der Pilangen: 
zelle. Adalb. Fuchs: allgem. Pflanzenbau; Biehzucht. 
Wickhoff: Einleitg in die Kunitgefcichte; kuuſtgeſchichtl. Neban. — 
Adler: Geſchichte der Muſik von Paleftrina (intl.) bis Bach. — 
Klein: Gefcicte der griech. Kunſt bis zur Diadecenzeit. — 


9 Schenkl: Giceros Leben nm. Schritten. — Brandl: 
mittelengl, Interpret; Byron u. Shelley; Uebgu auf dem 
Gebiete der neuengl. Literaturgeſchichte. — Schroer: Theorie 


der Ausſprache des Modernenglifcen u. deren Erlerns u. Lehrbar— 
feit mit prakt. Ueban im Anichluffe daran. — Hultſch: 2. Ih. des 
(lementarcurfus des Sanskrit u. Erklärg des eig nr 
Sisupalavadha; Dipavalnifa; Grammatik des Tamil. — Krall 
die Alteiten Beziehgn Griechenlands zum Driente; Geſchichte ter 
Phönicier. — Wahrmund: Haririſs Makamen; Oden des Hälis; 
Tſchagataiſch-Türkiſch; arab. Journale; türf. Journale. — Polen: 
über die Upaniibad oder die pbiloforb. Partien der Vedas u, die 
in denfelben enthaltenen Doctrinen; Anterpretat. von Nbä gava gitä; 
über die ſanskrit. Elemente in den roman. Sprachen; franzöl, Gonver: 
ee a engl. Grammatik nebit Gonverfationsüban. — Leett, 
Glowa Phyfiologie der ruſſ. Sprache u. Geneſis ihrer Mund: 
arten; Formenlebre der ruſſ. Sprache; prakt. Uebgn im der ruf. 
Sprache (mündlib u. ſchriftlich). — Bornet: ital. Eprade u. 
Literatur, 1. Gurfns: ital. Grammatif (f. Anfänger), 2. Gurfus: 
Ieberfepg von Klorftot's Drama „der Tod Adam's“; Baretti’s 
Leben Werke. — Bagſter: im Profeminar: obere Abıb.: 
Syntax, Lectüre von englisch men letters „Shellev, Iy 
Symonds, Meberfepg ins Engliſche von Schiller's Rilbelm Tell, 
untere Abtb.: — Grammatik, Yectüre von Morley's of english 
literature. — Schreiber: Stenograpbie, 1. Abtb.: Weſen u. Ber 
deutung der Stenograpbie, Gntwidelungegefdichte derjelben, Eins 
führung in das Gabelöbergeriihe Svſtem; 2, Abtb.: neues Syſtem 
der —— ſchnellſchriftl. Ueban; 3. Abıh.: praft, lleban u. 
Beipre aulmann: Befchichte R: Yiteratur der Stenor 
ararbie; *5 Uebgn nach Gabelsberger; Stenographie nach eigenem 
Syſtem. — Weinwurm: Gefangscurfus f. Anfänger als Bor: 
bereitg f. den Gborgefang. — Bruckner: SGarmonielebre, Ton- 
Intervallen Accordenlebre, diaton. Schritte, Borbereitan n. Auflöfan 
der Accorde in Dur-Borbalte, Uebgn im bezifferten Baß. Beginn 
vom Moll. — Pf. ord. Ibanfina, Pf. extr. Hever, Prdoce. 
Seemüller, v. Zitlfomwffn, Kadler, M. Schniter, Bittner 
lefen nicht. 


— 1883. M 39. — Literariſches Gentrelblatt — 3. September. — 


1392 





44. Heidelberg. Unfang: 15. Dctbr. 
1. Ibeologifhe Facultät. 


Pf. ord. Schenkel: en Ne matif; Titurg. Beiprechgn u. 
Meban; Gedichte der Predigt, Ifte, feit der Reformation; 
bomilet. Ueban u. Kritiken; det. Uebgn. — Gaß: Erflärg der 
tathol. Briefe; Dogmengeidicte; Ueban in der Dogmengeſchichte u. 
Symbolik. — Merx: bebr. Grammatit; Erflärg des Buches Hieb; 
altteit. Interpretierübgn. — Holſten: Einleitg in das N. Zeit. 
Th. 2: Geſchichte des neutelt. Canon; Erklärg des Marcus:Evans 
geliums mit den Matthäus: Parallelen; ueuteſt. Interpretierslleban. 
— Hausrath: Kirchengeſchichte 1. Ib.; Erflärg der Apoſtelge— 
ſchichte; kirchengeſchichtl. Uebgn. — Baffermann: tbeolog. Ener⸗ 
flopädie u. Metbodologie; Liturgif; prakt. Auslegg ausgew. Stüde 
des N. Teit.; bomilet. Ueban u. Kritiken; katechet. Uebgn über 
nenteit. Abihnitte; Lehre vom Volkeſchulweſen 2. Tb., mit Kinführg 
in Die Volksihule; Mittbeilgn u. Analvfen von Predigten. — 
Pf. extr. Aneuder: Geſchichte der Pentateuchkritif; — Leetuͤre 
des Deuteronomium (als Repetitorium); exeget. Meban u. kirchenge— 
ſchichtl. Revetitorium. 

Schellenberg (oder deſſen Stellvertreter): homilet. Uebgn 
u. Kritiken; katechet. Uebgn über Abſchnitte des neuen bad. 
Katechismus, 


11. Jurifiihe Kacultät. 
Pf. ord. Renaud: deutſches Neichscivilprocehrecht mit Einſchl. 


des Goncursrechts; franzöf. Givilreht. — Schulze: Völkerrecht; 
Verwaltungsrecht mit Einſchl. der fogen. Polizeiwiſſenſchaft. — 
Berker: Pandekten; privatrehtl, Sem. — dv. Bulmerincn: 


allgem. u. deutſches Staatsreht; Sem.: Practicum f. Staatsrecht. 
— Heinze: Strafproceh mit bejond. Berüdi. der Strafprocch: 
ordnuung u. des hin Se ram. Beh f. das deutfche Reid. — 
Karlowa: Geſchichte des rom. Rechts; Institut. des rom. Rechts; 
privatrechtl,. Sem. M. extr. Straud: Verfalfung des 
deutſchen Reiches (Entwicelungsgefhicdte u. Eommentar derfelben). 


— Bubl: Familienrecht w. Erbrecht; privatrechtl. Sem. — Gobn: 
deutfches Privatrebt; deutſche Rechtsgeſchichte. — Pradoc. 
v. Kirchenheim: Kirchenrecht; deutſches Strafrecht; deutſches 
Militärrecht. 

1. Medicinifhe Racuität. 


Pf. ord. Delffs: anorgan. Experimentalchemie. — Spin: 


banr: Anatomie des Menfchen 1. Th.; anatom. Präparierüb 
gemeinfam mit Auge; Arbeiten im anatom, Inſt. — Kühne: Ex— 
verimentalpbuftologie 1. Tb.; pbufiolog. Practicum. — Beder: 
a Une ARunctiondprüfung des Auges; Augenklinik. — 
v. Duſch: über die wichtigiten — des kindl. Alters; 
medic. Poliklinit. — 3. Arnold: 


ner patholeg. Anatomie; 
vraft. Ueban im vatbolog. Inft., gemeinſchaftl. mit Tboma. — 
Czeruy: Nepetitorium über allgem. Chirurgie; chirurg. Klinif. — 
Kebrer: Gynakologie; operat. Geburtsbülfe mit Pbantomäban; 
aeburtshülfl. — Klinik. — Fürſtner: pſychiatr. Klinik. — 
rb: ſpet. VPathologle u. Therapie; medic. Klinik. — Pf, bon. 
Nubn: Diteologie u. Sundesmologie; Anatomie des Menjchen 2. Tb. 
(Rervenfuiten u. Zinnesorgane); Gurfus der mikroſkop. Anatomie; 
Nepetitorium u. Gxaminatorium der Anatomie des Menſchen. — 
PIT. extir. Opvenbeimer: Arzmeimittellebre; Receptierübgu. — 
Moos: tbeoret.praft. Gurfus der Ohrenheilkunde. — Knauff: 
öffentl, Sefundbeitspflege. — Loſſen: fper, Chirurgie; über Hernien. 
Weil: phyfikal. Diaanoftif; ſpec. Pathologie n. Therapie (acute 
Infertionskrankbeiten); Syphilis u. Hautkrankheiten. — Tboma: 
vatbolog. Anatomie der Knochen, Gelenke u. Muskeln; vraft, Uebgu 
im vatbholgg. Iuft., gemeinichaftl, mit J. Arnold Braun: 
Verbandeurjus mebit Borlefung über Aracturen u. Yugationen; 
Nepetitorium u. Graminatorium der fvec. Chirurgie. — Schulße: 
Gleftrodiagnoftif, Diagnoitit der Hervenfrankheiten u. Gieltro: 
therapie. Surafz: prakt. Curſus der Laryngoſkopie u. der 
TDiagnoitif der Keblfopffranfbeiten; ambulater. Alinik f. Keblloprz, 
Radıens u. Raſenkranke; Gollvanium über ausgew. Gapitel der ine 
ternen Medicin. — Prdocc. Fehr: die Krankheiten der Gelenke, 
— Bei: die Augenfranfbeiten im Beziebg zu Allgemeinleiten; 
Augenoperationtlebre. Gobnitein: coret. Geburtsbülte; 
Phautom⸗Uebgn; geburtsbülfl.sgumätolog. Gurfus, im Auſchl. an 
ein Repetitorium. — Steiner: exveriment. Toxikologie. — Nuge: 
Oſteologie u. Eundesmologie; Entwidelungsgejhichte des Menichen; 
anatom. Präparieräban, gemeinfam mit Wegenbaur. — Emald: 
tbeoret. u. vpraft. Gurfus der Hiſtologie — Mommſen: Arznei— 
mittellehre; Argneiverordnungslebre; Unterſuchg des Urins m. der 
Zpnta, Steinbrügge: praft. Anleitg zur biftelog. Unter: 
ſuchg des menſchl. Ohrlabyrinthe. — Fifcher: Pſychiatrie. 


1393 











IV. Phiteſovhiſche Facultät. 


Pf. ord. Bunfen: Experimentalchemie; Leitg der prakt.⸗chem. 
Arbeiten. — Kopp: theoret. Chemie; Uebgn in chem. Berechngn; 
Meteorologie u. Klimatologie. — Anies: fpec. Bolkswirthſchaſte⸗ 
lehte (prakt, Nationalöfonomie) u. Bolfswirthichaftspflege; Agrars, 
Gewerbes u. Handels-Politif; Finanzwiſſenſchaft; ſtaatswiſſenſchaftl. 
Sem, — Fiicher: Gefchichte der chriſtl. Philoſophie von den Ans 
Tängen des Ghriftentbums bis zum Zeitalter der Heformation u. den 
Anfängen der neueren Philofophie; über &. E. Leſſing's Leben u. 

erfe. Bartid: nen der deutjchen Literatur von der 
älteften Zeit bis zur Netormation; deutſche Metrik im geſchichtl. 
Gntwidelg bis auf die Gegenwart; altfranzöſ. Paftourellen; im 
Sem.: 1) deutfcher Gurjus: textfrit. Uebgn, altdeutfche Lektüre (12. 
u. 13. Jabrb.); meudeutiche Mebgn (18. Jahrh.); 2) franzöſ. Curſus: 
textfrit. Uebgn, altfrangöf, Yertüre (12. u. 13, Jabrb.). — Weil: 
arab. Sprade; Erklarg der Muallafab des Lebid in Verbindg mit 
Uebgn im Leſen arab, Handichriften; Erklarg der 1001 Nacht, mit 
Neban in vulgärarab. Gonverjation; perſ. oder türf, Sprache; 
Privatiffima über bebr., arab., per. u. türf, Spracde u. Literatur. 
— Wachſmuth; Einleitg in das Studium der Geſchichte; ErHärg 
von Ihufydides Buch 1. I.; im Sem.: latein, Iuterpretationsübgn 
(homer. Hymnus auf Demeter); latein. Disputait. über Abbandlgn. 
— Fuche: Algebra, mit a Berüdf. der Auflöfg numeriſcher 
Gleichungen; Anwendgn der Analvfis auf die Theorie der krummen 
Linien u. Flächen; mathemat. Mebgn im Unter: u. ObersSeninar, 
— Bintelmann: deutſche Reichs- u. Verfaſſungsgeſchichte; hiſtor. 
Uebgn. — Erdmannsdörffer: Geſchichte des Neformationgzeits 
alters; hiſtor. Uebgn. — Quincke: Gmerimentalvbufif (allgem. 
Phyſik. Wärme, Akuſtik); mathemat. Phoſik; prakt. Arbeiten im 
phofital. xaborat. ſ. Geũbtere. — Pfitzer: fuit. Botauit; mifrojfop. 
Curſus f. Anfänger; Anleitg zu prakt. Arbeiten im botan. Inſt. f. 
Geübtere, — Stengel: Wncntlopädie der Yandwirtbidaft 1. Ih. 
(Productionslehre); Über Ibiergühtung u. Ibierfütterungslebre; 
über Milch u. Milchwirthſchaft. — Scholl: Einleitg in das Stus 
dium der latein, Grammatik nebit ausgew. Gapiteln der latein. 
Syntax; im Sem.: latein. Interpretationsübgn (Quintilian nit. 
or. 1); latein. Disputatt. Über Abhandlgn. — Roſenbuſch: Mine— 
ralogie; mineralog. Practicum; Perrograpbie; mineraleg. u. petro= 
graph. Mebgu; Anleirg zu felbititand. Arbeiten auf dem Gebiete der 
Dineralogie u. Petrograpbie j. Geübtere. — Ditboff: deutſche 
Grammatik; Anfangegründe des Sanskrit; Uebgn auf dem Gebiete 
tried. Gpigraphif, gemeinfam mit v. Dubuz; Yectüre eines ved. 

extes. — Bürfchli: allgem. u. fpec. Naturgeichichte der Tbiere; 
zoolog. Uebgn u, Demonitratt. f. Anfänger; zoolog. Practieum. — 
v. Dubn: griech. Privatalterthümer auf Grundlage der Monumente; 
archaolog. Uebgn; Uebgu auf dem Gebiete griech. Epigraphik ges 
meinfam mit Ditboff. — PI. hon. Gantor: TIbeorie der ber 
ftimmten Integrale zwiſchen reellen : Geſchichte der Mathe— 
matit 3. Ib.; polit. Arithmetil — Uhlig: Geſchichte der Philo— 
logie im claſſ. Altertbum u. die gegenwärtige Bedeutg der antiken 
Grammatiker f. Kritik, Cregeſe u. Grammatik; padagög. Nebgn in 
den gymnafialen Unterrichtsfachern vor verſchied. Gymnaſialclaſſen. 
— Ph. exir. Bornträger: Pharmatie oder pharmacent. 
Erverimentaldhemie; praßt.shem. Ueban im Laborat. Leis 
mann: vergl. Grammatit der indogerman. Sprachen; Sanstrit. 
— Porſtann: Einleitg in Die Ihermochemie. — F. Eifens 
lobr: theoret, Optik; Differentiale u. Integralrechnung; über 
das Potential. — 9. Eiſenlohr: Ettlarg ausgew, bieros 
glyph., bierat. u. demot. Texte. — Thorbede: arab, Gram— 
matit; Erklärg altırab. Dichter; perf. Grammatik. — Laur: 
Geſchichte der frauzöſ. Nationalstiteratur; franzöſ. Metrit; im 
Sem.: frau öf.edeutiche Uebgn; deutſch-franzöſ. Uebgn; Uebgn im 
mündl. u. ſchriftl. Gebrauch des Frauzöſiſchen. — Koßmann: 
vergl. Eutwickelungsgeſchichte; zoolog. Studien; zoolog. Laborat. — 
Gafpari: Anthropologie (Entwickelungögeſchichte des Menſchen mit 
Rüdf. auf die Lehren des Darwinismus); Geſchichte u. Kritit des 
Materialiomus mit Rüdj. auf die Natnrwiljenjchaften; vbilofoph. 
Practicum u. Disputatortum: (Erläuterg von Kants Prolegomena, 
mit Rüdj. auf fein „kritiſches“ Gejammtunternehmen. — Schmidt: 
chem. Technologie der anorgan. Stoffe; genet. Geologie. — Aske⸗ 
najy: über Kryptogamen. — Nobl: Geichichte der alten Mufik 
bis zu S. Bad; EG. M. von Weber u. die deutihe Oper. — 
Leſer: Nationalöfonomie; nationalölonon. Hebgn im Anſchl. an 
„Kawcett, Free trade and protection (5. =d. 1882, bdeutjch: Frel⸗ 
handel u. Schutzzoll“ 1575)“; Geſchichte der Nationalöfonontie. — 
Koh: Anatomie der —— — Meyer: das deutſche Drama; 
Goethe u. Schiller ald Dramatiker. — Brandt: philolog. Uebgn, 
in Berbindg mit dem philolog. Sem. — Berntbfen: organ. (ig: 
verimentaldemie; prakt. Meban im chem. Laborat. — Prdoec. 
Scherrer: deutſche Berfafjungsgefchicte; Lectüre der Germania 
des Tacitus; Geſellſchaftswiſſenſchaft Sociologie). — K. v. Reichs 
linsMeldegg: Geſchichte der Philoſophie von Thales bis zu 


— 1883, 8 39, — Literarifhes Eentralblatt. — 22. September. — 


1394 





Schopenhauer. — Kleinfhmidt: Geſchichte der frangöf. Revo— 
Iution bis zum 18. Brumaire. — Zorn: organ. Experimental- 
chemie; Chemie der Iheerfarbitoffe; praft, Mebgn im chem. Laborat. 
— Koebler: Integration der Differentialgleihungen; Anfangs: 
nründe der Barlationsrehnung. — Schapira: Ginleitg in die 
Aunctionentheorie mit bejond, Berüdj. der Daritellg algebr. Func⸗ 
tionen durch Reiben; Theorie u. Anwendg der allgem. Gofunctionen. 

Pf. ord. Zangemeiiter: epigraph. Meban auf dem Gebiete 
der röm. Geographie. 

Pf. bon. Ihne lieſt nicht. 








— Te — 


Ansführlichere Kritiken 


eridienen über: 


Bindfeil, zur Methodik des deutfchen Unterrichts in der Prima 
d. Gymnaſ. (Jonas: Zeitſchr. f. d. Gymnaſialw. N. F. AV, 
Spt.) 

Böhm, deutjche Grammatik. (Lohmeyer: Ebend.) 

Feldmann, lateinifhe Syntax. (Teuber: Gbend.) 

Harre, Dauptregeln der lateinifchen Syntax. Fritzſche: Ebend.) 

Jo del, Geſchichte der Ethik in der neueren Philoſophie. (v. Bärens 
bad: Bl. f. lit. Unterb. 37.) 

Zipfius, Die apokryphen Apoftelgefchichten u. «Legenden. 1. Bo, 
(Küdemann: Proteit, Kirhenztg. 36, 37.) 

Fübfe, Geſchichte der Remaiffance in Deutſchland. 2, Aufl. (Semper: 
Beil, z. Allg. Zta. 247.) 

Vollhering, das böbere Schulweſen Deutſchlands. (Kruſe: Itſchr. 
j. d. Gymnaſialw. N. F. XVII, Sept.) 

Windelband, die Geſchichte der neueren Philoſophie x. 2. Bd. 
(v. Bärenbach: Bl. f. lit. Unterh. 37.) 


Bom 5, bis 15, Septbr, find nachſtehende 
nen erfhienene Werke 


auf unferem Medactionspureau eingeliefert worden : 
Run über den Gegenfinn der Urworte. Leipzig, Friedrich. (8.) 


Almiei Eedieii Avili upera quae supersunt, Recens, Peiper, 

Berlin, Weidmann. (4.) of 12, 

v. Below, die Entſtehung Des ansfchließlihen Wahlrechts der 
gg Tue von Ritter. Leipzig, Belt & Go, 
(VL, . 8, 

Benicken, Studien und Forſchungen auf dem Gebiete der homeri« 
ſchen Gedichte und ihrer Literatur, Das 12, und 13. Lied vom 
Jorne des Achillens in VZO der homeriſchen Ilias. Innäbrud, 
Wagner. 18.) cAH 44. 

Drujtowig, Perey Byſſhe Shelley, Berlin, 1884. Oppenheim, 
(Al. 8.) AM 6 


Soap, fpeculative Theologie in Verbindg mit der eat er fe 
an 1. 2b. 1. Säfte Gotba, F. 9. Perthes. (8.) 


v. Goelhe, Hermann und Dorothea, Canto secondo annotato da 
Caraccio. Padua, Saechelto, (63 ©, Al. 8.) 
Bu: über ben Urfprung des Todes. Hamburg, Voß. (8.) 


N. 2. 

Hallwich, Heinrih Matthias Thurn als Zeuge im Proceß MWallens 
ftein, Leipzig, Duucker & Humblot. (Roy. 8.) cH 2, 40. 

Heger, Leitfaden für den geometrijchen Unterricht. Ih. 3, 4. Breslau, 
Trewendt. (IV, 149, 11, 91 ©. 8. 

Hermann, der landwirtbichaftliche Gartenbau. 
(RS, cH 3, 60, 

Holpinger, Katechiemus der Negiftraturs u. Archivfunde, Leipzig, 
Weber. (16.) 3. 

Jung, Xeben und Sitten der Nömer in der Kaiferzeit, 2. Abth. 
Yeipzig, 1894. Freytag. (SU. 8.) AH 1. 

Klette, William Wycherley's Leben u. dramatifche Werke, Münfter, 
Goppenratb. (74 S. 8.) 

RUE EDER der Neuzeit. 4. (Schl.») Lief, Leipzig, Felix. (8.) 
ch 2, 80. 

Koltimann, der Taftapparat der Hand der menfhliden Raſſen und 
der 2. in jeiner Entwidelung u. Gliederung. Hamburg, Voß. 
(Gr. 8.) M 5. 

Kuhn, Über Herkunft und Sprache der trandgangetifchen Völker, 


it Münden, Akademie. (4.) , 60. 
— Halle a/S,, Tauſch & Große, 


Bonn, Strauß. 


Feſtrede. 
Kunze, populäre Heilkunde, 1. Kief. 
.) cM 60, 


(Al, 8.) 


1395 


Lohſe, Abbildungen von Sonnenfleden, nebit Bemerkungen über 
aſtronomiſche Zeichnungen und deren Vervielfältigung. Leipzig, 
Engelmann in Gomm. (4) MA, 

Magni Ausonii opuseula. Recens. Schenk!. Berlin, Weid⸗ 
mann. (4.) M 10. 

Moliere'd Werke, mit deutihem Gommentar, Einleitung und 
Excurſen brög. von Zaun. 1. Le Misanthrope, 2. Aufl. ** 
von Anödrich, einzig, Keiner. (147 5. Kl. 9.) 

Müller, 3., fritifcher Verſuch über den Urſprung u. die geichichts 

- —— des Peſach⸗ u. Mazzothfeſtes. Bonn, Weber. 

(8.) . 

nalen, Sch der Stil des älteren Plinius. Innebruck, Wagner. 
(8) 4. 

v. Dömwigeinffi, freie Betrachtungen eines Greiſes Aber Religion. 
Leipzig, Findel. (V, 274 5, 8.) 

Berlin, Deder's Berl. ($.) 


Riegel, Peter Cornelius. Feſtſchrift. 
HM 9, 50, 

Rüblmann, Vor. und Mor. Rich, logarithmiſch-trigonometriſche 

‚u. andere für Nechner nüplide Tafeln. 9, Aufl. Leipzig, Arnold, 
(16.) M 2. 

Samling af Kongens Retterlings Domme, 1595—1604, udgivne af 
Secher 5, Ulle. Kopenhagen, Gad. (XLIV &, u. ©. 593 
bis 695. Gr. 8.) 

Sander, die Feldkircher Unruhen von 17068, Innsbruck, Wagner, 
(Kl. 8.) oM 1, 60. 

Schueider, die phyſiologiſche Entwidelung des Apriori, mit Nüds 
ficht auf das Piychologiſche in Kaut's Kritik der reinen Vernunft. 
Bonn, Weber, (Gr, 8.) cH 6. F 

Schoetenjad, Beitrag zu einer willenfchaftlichen Grundlage für 
etymologiſche Unterſuhungen auf dem Gebiete der franzöſiſchen 
Sprache. Bonn, Strauß. (8.) 10. 


— 1883, 2 39. — Literarifhes Centralblatt — 22. September, — 





Schubert, landwirthſchafiliche Vermeſſungekunde. Ebend. (Kl. 8.) 


cf. 4, 50. 


Sick ‚dietionnaire frangais-dano-norvegien Kopenhagen, Guldendal. | 


(XXIV, 1039 S. 16.) 

Tapveiner, Studien zur Anthropologie Tirols u. der Selte comuni. 
Zunsbrud, Wagner. (Imp. 8.) oA 6 

Tyhlor, Einleitung in das Studium der 
fation. Deutſche Ausg. von Siebert. 
Sohn. (8) AH 10. 

Verhandlungen des Bereins zur Beförderung der Landwirthſchaft zu 
Sonderöhaufen 2c., hrog. vom Vorſtand des Vereins. 43. Jahrg. 


Anthropologie und Givilis 
Braunfchweig, Vieweg K 


1582/83. Sondershanien, Eupel. (8.) AH 1, 50. 
Windefilde, neues Gandwörterbuch der dentihen Sprache, Neus 
wied, Heuſer. (8.) A 8, 75. 


Wöbden, Yuther u. die Einführung feiner Lehre in die Grafſchaften 
Oldenburg u. Delmenborft u. die Herrſchaft Never. Dldenburg, 
Schulze. (8. 8.) A 0, 60, 


Wictigere Werke der ausländifhen Literatur, 
Franzöfifce, 


Annales de linstitut des Freres des écoles chreliennes. T. 1. 
Depnis son origine jusqu'ä son approbalion par le pape Benoit XII 
(1679-1725). (xXXII, 496 p. 8.) Tours, Mame et fils, 

Berenger-Feraud, la race provengale; characteres anthropo- 
logiques, mweurs, eoulumes, aptitudes, ete, ete. de ses peuplades 
d’origine, (XX, 387 p. 8.) Paris, Doin. Fr. ®. 

Chevreul, pieees sur la Ligue en Bourgogne (2° serie): Advis 
des Etats de Bourgongne aux Frangois touehant la resolution 
prise aux Etats de Blois, l'an 158-1590; contre-lettre à la 
noblesse de Bourgongne; discours de deux belles deffaites des 
ennemis, exceulces en Champagne et en Bourgongne le 23 d'avril 
15%%; relation de ce qui s’est passe en 1555 et 1586 en la ville 
d’Auxonne; diseours veritable da siége de Montbard. (XVII, 
125 p. avec portrait. 8.) Paris, Martin. 

Desazars, les evéques d’Albi aux Xl1® et XIII® siecles, origines 
et progrös de leur puissance lemporelle et de leurs revenus 
eceltsiastiques, etude historigne, (88 p. 4.) Toulouse, Privat. 

Guenepin, de linteröt conventionnel et de l’usure, en droit 
frangais, (301 p. 8.) Paris, Derenne, 

Lefeuvre, droit romain: des exceplions rei judicalz et rei in 
judieium deduete, dans leur developpement compare; droit ma- 
ritime; de la responsabilit& des proprietaires de navires et de 
Vabandon (art. 216, code de commerce), (LXXXV, 208 p. 8.) 
Paris, Larose et Forcel, 

Locard, contribution à la faune malacologique frangaise, IV. Sur 
la presence d’un certain nombre d’especes meridionales dans la 
faune malacologique des environs de Lyon. — V. Note sur les 





1396 





helices frangaises du groupe de l’Helix nemoralis. (24, 24 p. 
8) Lyen, impr. Pitrat aine. 

Loth, de vocis aremorieie usque ad sextum post Christum naltum 
sweulum forma alque significatione, facultati litterarum Parisiensi 
Ihesim proponebat ete. (54 p. 8.) Redon, impr. Baraise et Cie. 

Mispoulet, les inslilulions poliliques des romains, ou expose 
historique des rigles de la conslitulion- et de l’administration 
romaines depuis la fondation de Rome jusqu’au rögne de Justi- 
nien. T. 2. L’administration. (560 p. 8.) Paris, Pedone-Lauriel. 

Patenotre, droit romain: da mandalum peeuniz credend; droit 
frangais: des nullites el decheances en maticre de brevels d'in- 
vention. (LX1, 216 p. 8.) Paris, Larose et Forcel. 

Puyau, des pouvoirs du tuteur, en droil romain; de l’admini- 
slration des valeurs mobilieres du mineur, en droit frangais, 
(283 p. 8.) Paris, Derenne, 

Rattel, etude medieo-litteraire sur Voltaire, (115 p, 4.) Paris, 
Chaix, 

oolles des bans et arriere-bans de la prouinee de Poitou, Xain- 
tonge el Augoumeis, tenus el conuoques sous les regnes des 
roys Louis XI, Charles VI et Frangois I, Extraits des origi- 
naux estans pardeners Pierre de Sauzay, escuyer, sieur de Bois- 
Ferrand, (101 p. 4.) Nantes, impr. Forest et Grimaud, 

Reimpression de l’ouvrage publie chez Jean Fleuriau, impri- 
meur ä Poictiers, en 1667. 
Engliſche. 

Bronkhurst, the colony of British Guyana and its labouring 
population; containing a short account of the colony and brief 
deseription of the Black, Creole, Portuguese, East Indian, and 
Chinese Coolies, their manners, eustoms, religious nolions, and 
other interesting parliculars and amusing incidents concerning 
them. Colleeted from different sources, a8 newpapers &c., and 
from sundry articles published in the english and colonial new- 
papers at different times. (456 p. 8.) London, Woolmer. S. 10, 6. 

Gresley, a glossary of terms used in coal mining. Illustrated 
with numerous woodeuts and diagramms, {306 p. 8.) London, 
Spons. 8. 5. 

Ground, an examination of Ihe structural prineiples of Mr. Her- 
bert Spencer's philosophy, intended as a proof that theism is the 
only theory of the universe that can satis[y reason. (360 p. 8.) 
London, Parker. S. 10, 6, 





— — ru. 


Antiquarifche Kataloge. 
(Mitgetbeilt von Rirhboffw Winamp in Reina.) 
Heckenhauer in Tübingen, Nr. 105, Theologie. 3. Abth. 


Kirdboff & Wigand in Leipzig. Nr. 678, Mufitwilfenfhaft u. 
Mufikalien. 


| Weber in Berlin. Nr. 137, Naturwiſſenſchaften. Nr. 138, Natur: 





wiffenfch. u. Medicin, Nr. 139, 140, Sprachwiſſenſchaft. 


Madridten. 

Der ord. Profeffor der Medicin Dr. Merkel in Roſtod it als 
ord, Profeſſor an die Univerſität Königsberg iPr., der ord. Pros 
ſeſſor der claſſiſhen Philologie zu NRoitod, Dr. Aaibel, in gleicher 
igenihaft an die Mniverfitat Greifswald berufen worden. 

Der Privatdocent ur, Bertfau in der philoſophiſchen Facultät 
zu Bonn wurde zum a. ord. Profeifor in derſelben Aacultät, 
der Privatdocent am der technifchen Hochſchule gu Berlin, Ernit 
Brauer, zum ord. Profeffor an der gleichen Anstalt zu Darm» 
ftadt ernannt. 

Der Gummafialdiretor Dr. Babude zu Bückeburg it zum 
Director des Gymnaſiums n. des Realgumnaſiums zu Laudsberg a W. 
erwählt worden, 

Dem Profeffor an der Umniverfität Leipzig. Geb. Hofratb Dr. 
uf. Wiedemann, it das Gommandeurkreuz 2. GI. des grofib. 
bad. Ordens vom Zahringer Löwen, dem Geh. Nathe Prof. Dr. 
Windſcheid, zur Zeit in Berlin, der k. preuß. Aronenorden 
2. Claſſe mit Sternen, dem Gummaftaldirector Ir. Wulfert zu 
Kreuznach der E. preuß. Rothe Adlerorden 3. Gl. mit der Schleife, 
dem Verfaſſer mebrerer ſprachwiſſenſchaftlicher Werke, Profeſſot 
G. Langenicheidt in Berlin, das Nitterfreug 1. Gl. des k. fühl. 
Albrechtsordens verlieben worden. 

Dem Oberlebrer Mattbias Zons am Gymnaſium „an Marzellen“ 
zu Göln wurde das Prädicat Profeſſor beigelegt, dem ord. Lehrer 
3 Nealgumnafium zu Trier, Viet. Kiy, der Titel Oberlehrer ver⸗ 

ehen. 

Am 28. Auguſt + in Chriſtiania der Profeſſor der Zoologie an 
dortiger Univerfität, Dr. 9. Raſch, 78 Jahre alt. 


1897 


Ende Auguſ + in Wien der Profeſſor für Handels» u, Staate- 
recht an der Üniverſität Atben, Georg Nallis 

Am 3. September F in Cambridge Ir Profeſſor der Phyſik 
an der Unlverſität dafelbit, Dr. Genry Bond, im 82. Lebensjahre, 
an demfelben Tage im Berlenbeatb in (England der Gleftrifer 
Gromwell Barlen im 55. Lebensjahre. 

Am 6. September + in Böttingen der vormalige Profeſſor der 
Gbirurgie an der Univerſität dafelbit, Geh. Obermedicinalrath Dr. 
Wilh. Bun. im 84. 2ebensjahre. 

Am 10, September + in Antwerpen der Scriftiteller Hendrif 
Gonjcience im 71. Lebensjahre. 

Am 12, September + in Obersdorf bei Sonthofen in Bavpern 
der Profeſſor der Rechte an der Umiverität Bonn, Geb. Zuitizrath 
Dr. v. Stinging, im 59. Febensjabre, in Wildpark bei Potsdam 
der k. Garteninſpector Wilh. La uche, Verfaſſer mebrerer Schriften 
über Gartens und Obftbau. 


Seitens der hiefigen ftädtifchen Behörden ift die Anftellung 
eines zweiten Stadtſchulraths mit einem Unfangsgehalte von 
4800 M beſchloſſen. 

Bewerber um dieſe Stelle, welche entweder als Philologen 
die facultas docendi für die oberen Claſſen erworben oder nad) 


— 1883. M 39. — Literarijges Centralblatt. — 22. September, — 


1398 





Wbfolvierung der tHeologifchen Univerfitäts-Stubien das Recto- 
rat3-Eramen beitanden haben, werben erfucht, ihre desiallfige 
Meldung unter Beifügung ihrer Beugniffe dem unterzeichneten 
Borfipenden der Stabtverorbneten-Berfammlung, General: Direc- 
tor Liftemann, bis zum 15. September d. I. zugehen zu 
laſſen. 
Eine genaue Kenntniß des Volklsſchulweſens und bes Ver— 
waltungsfaches ift erwünfcht. 
Magdeburg, den 17. Juli 1883. 
Die Stadtverorbneten-Berfammlung. 
Lijtemann. [198 


Un dem Gymnafium in Oldenburg ift zu Dftern 1854 die 
Stelle eines Oberlehrerd mit einem Gehalt von 3600 zu bes 
ſetzen. Berlangt wird: praftifche Bewährtheit, Lehrtüchtigfeit 
für die alten Sprachen und thunlichſt für Geſchichte. Meldungen 
bis zum 15. October d. J. 

Oldenburg, 6. September 1883. 
Großherzoglich Oldenburgiſches Evangel. Oberjchulcollegium. 
Hanfen, [229 








Literarifhe Anzeigen. 


Im Verlage von Eduard Irewendt in Breslau erichien forben: 


Bur Geſchichte und Charakterifiik 1232 
Friedrid’s des Großen. 


Vermiſchte Auffäge von Dr. Eduard Gauer, 
weiland Stadtichulratb in Berlin. 
Mit einer Lebensbeichreibung des Verf. von Ernſt — 
Sr. 8. 25 Bogen. Elea. geheftet. Preis AM 8 


Jubalt: Paul Eduard Bauer. Ein Lebensbild ı von Gruft 


— Friedrich's des Großen Grundſätze über Erziehung und Unters 


Hermann. — Kriedrid der Große und das Haffiiche Altertbum. | 
ridt. — Friedrich's des Großen Gedanken über fürftliche Ges 


walt. — Ein Regierungsprogramm Friedrich's des Großen. — 
jur Yiteratur und Polemik aegen Ariedrich den Großen. — 
ileber die Flugſchriften Friedrich's des Großen aus der Zeit 
des fiebenjährigen Krieges. — Die Umgeitaltung der firchlichen 
Berbältniffe Schlefiens umter Friedrich dem Großen, — Die 
Ernennung des Grafen Schaffgotich zum Coadjutor des Biſchofs 
von Breslau 1744. Zur Geſchichte der breslauer Meile, 
eine Epiſode aus der Handelsgeſchichte Breslaus. — Friedrich 
der Große und feine Freunde. — Ariedrih der Große als 
Dichter. 


Su Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. eg 





Bei S. Hirzel in Leipzig ift foeben erjchienen: 


Doktor Luther, 


Eine Schilderung 
von 


Guflan Freylag. 
HM 2. In Leinwand gebunden cH 2, 70. 


[234 


8. Preis geheftet: 








Soeben erſchien: [228 | 


Das Bildnih der Therſandra. 
Trauerjpiel in 5 Aufzügen 
von Eduard Mohr, 
Mepler, Stuttgart. Preis cl 2, —, 
Zu beziehen durch jede Buchhandlung, 


= _ | 





DD 


—XEVV 
Demnächst —— [233 5 
5 . Le Bon: R 
s La Civilisation des Arabes. ? 
$ Ourrage illuströ de 10 chromolithographies. 50 grandes I 
s planches, 2 cartes et environ, 209 gravures in- d, * 
2 Broch# : Fr. 30, —, = «fl 24, — 2 
8 Relié: Fr. 40, —, = A 32, — > 
13 8trassburgi. E. * 
3 R. Schultz & Co. Sortiment. 3 
< Berger-Levrault's Nachfolger. 2 
s 15, Judengasse, 8 


—EEEEVVV 
Im Verlage von Robert P&ppmüller in Göttingen ist 

erschienen: [230 

Beiträge zur Kunde der indogermanischen Sprachen. her- 
ausgegeben von Dr. A, Bezzenberger. Bd, 8. Heft. 1 
u. 2, A Bd. -# 10, —. 

do, Supplement-Band, auch unter dem Titel: 

Die Homerische Odyssee in der ——— Sprachform 


wieder hergestellt von Prof, für die Ab- 
nehmer der „Beiträge“ a -# ——— of. 12. 


Sammlung der griechischen Dialekt-Inschriften, herausge- 
gegeben von H. Collitz. Heft 1. & -# 2, 50. 

Pannenborg, der Verfasser des Ligurinus. AM 2, —. 

Danckwerts, die fünf Hauptstücke des kleinen Katechis- 
mus Luther's. «# 0, 60. 


8 


BR» re nn nn. .un._...„...„„.„„„.„.ve 


Im Verlage von Emil Strauss in Bonn erschien so- 


eben: [231 3 
Beitrag 


X zu einer wissenschaftlichen Grundlage 


Be 


r 


— 

e für ety- 
$ mologische Untersuchungen auf dem Gebiete 
; französischen Sprache 

; 

® 


Heinr, Aug. "Schoetensack, 
+ Professor und ceorrespondierendem Mitgliede der berliner Ge- 
sellschaft für das Studium der neueren Sprachen. 
Gr. 8. 40 Bog. 626 8. Ladenpreis «# 10, —. 
— NINE IC 


——α ce 


1399 


Neuer Verlag von B. G. TEUBNER in Leipzig. 1883. Nr. V. 


Soeben sind erschienen: 


Gafualpredigten in Beiträgen namhafter Geiftlichen der evan- | 
gelif-Iutherifchen Kirche Deutichlands, herausgegeben von | 
Guſtav Leonharbi, Licentiaten der Theologie u. Pfarrer 
zu Zſchaitz. Zweite Sammlung. Erſtes Heft: Emtefeft: | 
prebigten. Much unter dem Titel: Das Feld ift weiß zur | 
Ernte. Exntefeftprebigten in Beiträgen namhafter Geiſtlichen 
ber evangelifch-Lutherifchen Kirche Deutſchlands. Er. 8. (VIII 
u. 80 ©.) Geh. AM 1, —. 

Cicero’s Rede für L. Flaccus. Erklärt von Dr. Adolf du 
Mesnil, Professor und Oberlehrer am kgl. Friedrichs- | 
Gymnasium zu Frankfurt a/0. Gr. 8. (VIII u. 235 8.) 
Geh. A 3, 60, 

Fort, O., und O. Schlömilch, Lehrbuch der analytischen 
Geometrie. Erster Theil: Analytische Geometrie der Ebene 
von 0. Fort, weil, Professor am kgl. sächs, Polytechni- | 
kum zu Dresden. Fünfte Auflage, besorgt von R. Heger 
in Dresden. Mit in den Text gedruckten Holzschnitten. | 
Gr. 8. (VIII u. 260 8) Geh. no. # 4, —. 

Hess, Dr. Edmund, a. o. Professor an der Universität Mar- | 
burg, Einleitang in die Lehre von der Kugeltheilung mit 
besonderer Berücksichtigung ihrer Anwendung auf die | 
Theorie der gleichflächigen u. der gleicheckigen Polyeder, 
Mit sechzehn lithographierten Tafeln. Gr. S. (X u. 476 8.) 
Geh. n. -# 14, —. 

Heyer, Dr. Guſtav, Geh. Regierungsrath und Profeſſor der 
Forſtwiſſenſchaft an der Univerſität zu München, Anleitung 
zur Waldwerthrechnung. Dritte verbefjerte Auflage. Mit 
einem Abriß der forftlichen Statif. ®r. 8. (XVIu. 2676) 
Geh. n. AM 6, — | 

flochheim, Dr, Adolf, Professor, Aufgaben aus der analy- 
tischen Geometrie der Ebene. Heft II. Die Kegelschnitte. 
Abtheilung I. 2 Hefte. Gr. 8. Geh. n. -# 2, 80, 

A. Aufgaben. (IV u. 76 8.) n. c# 1, 20, 
B. Auflösungen. (93 8.) n. «# 1,60. 

Jahrbuch des kgl. sächs. meteorologischen Institutes 1883. 
Erste Lieferung. Enthaltend: Abtheilung I. Bogen I bis 
17. Abtheilung IL. Bogen 1 bis 5. Gr. 4. Geh. n. «#10, —. 
(In Commission.) 

Neumann, Dr. Carl, Professor der Mathematik an der Uni- 
versität Leipzig, hydrodynamische Untersuchungen, nebst 
einem Anhange über die Probleme der Elektrostatik und 


Leipzig, 5. September 1883, 


© 


EIS III SE ASESIT TC EIS IA ISIS SEI ESTI TS TITAN TO 


Paul Heyse. 3 


Drei neue Dramen. 
Soeben erschienen: 
Alkibiades. Trauerspiel. Brosch. c# 2, 60, 
Das Recht des Stärkeren. Brosch, «# 2, 60, 
Don Juan’s Ende. Brosch. -# 2, 60. 


123 
1m 
eo 


SIISSAIAIITAHSIIATATS 


Ferner erschien: 
Buch der Freundschaft. Novellen von Paul Heyse, | 
Inhalt: David und Jonathan. — Grenzen der Mensch- 
heit. — Nino und Maso, - 
Eleg. br. <# 6, —; fein geb. M 7, %. 
Berlin W. Wilhelm Hertz 
Behrenstrasse 17. (Besser'sche Buchhandlung). 
—XE 


HAASE TEST EIS ET HH I 


—X 





— 1888. 39. — Literariſches Gentralblatt — 22. September. — 





der magnetischen Induction. Gr. 8. (XL u. 320 $.) Geb. 
n. c# 11, 20. 

Prix, Ernst, Oberlehrer an der königl. Realschule I, O. zu 
Annaberg, Elemente der darstellenden Geometrie, Zweiter 
Theil, Schnitte von ebenen und krummen Flächen. Schief- 
winklige und axonometrische Projectionen. Centralprojec- 
tion. Mit in den Text gedruckten Figuren, Gr. 8. (IV u. 
120 8.) Geh. n. # 2, — 

Reichardt, Bernhard, vollständiges Präludienbuch zunächst 
zu dem Choralbuch für die evangelisch-lutherische Landes- 
kirche Sachsens. Eing Auswahl kirchlich würdiger und 
leicht ausführbarer Orgelsätze aus Compositionen bewähr- 
ter Meister des Choralspiels und aus eigenen Arbeiten 
zusammengestellt im Jahre 1553, Qu. 4. (148 8.) Geh, n. 
c# 4, 40; gebunden in Halbfranz n. -# 5, 60. 

Servil Grammatici qui feruntur in Vergilii carmina commen- 
tarii. Recensuerunt Georgius Thilo et Hermannus 
Hagen. Vol. II. fase. I. In Asneidos libroes VI—VII 
commentarii. Recensuit Georgius Thilo. Gr. $. (ll u. 
306 8.) Geh. n. «# 10, —. 

Streintz, Dr. Heinrich, a. o. Professor der mathematischen 
Physik an der Universität Graz, die physikalischen Grund- 
lagen der Mechanik. Gr.S. (XlI u, 1428.) Geh. n. A 3,60. 

Thiemann, C. Oberlehrer am Leibniz-Gymnasium zu Berlin, 
Wörterbuch zu Xonophon’s Hellenica mit "besonderer 
Rücksicht auf Sprachgebrauch und Phraseologie. Für den 
Schulgebrauch bearbeitet. Gr. 8. (IV u. 112 S.) Geh. 
H 1,50. 

Wex, Jos., k. bayr. Studienlehrer, die Metra der alten Grie- 
chen und Römer im Umriss erklärt und übersichtlich dar- 
gestellt. Zweite Bearbeitung. Gr, 8, (IV u. 95 8.) Geh. 
ci 1, 50. 


Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum 
Teubneriana. 


Aristotelis quae feruntur Magna Moralia. Recoguovit Fran- 
ciscus Susemihl. 8. (XX u. 126 8.) Geh. -# 1, 20. 
Xenophontis institutio Cyri. Recensnit et praefatus est Ar- 

noldus Hus. Editio maior. 8. (C u. 344 8.) Geh. +# 1,50, 
— Editio minor. 8. (XII n. 344 8.) Geh. # 0, 90. 


B. G. TEUBNER. 


Lateinifher Unterridt 
Fr. 1 Edkein. 
Separatausgabe 





aus der eriten Auflage von „Schmid, Encnfloyäbie des gefammten 


Grziebungs- und Unterrichtsweſens“. 
13175 Bogen. Lex.Oktav. Preis A 3, 60. 


Wissenschaftliche Propädeutik. 


Zur Ergänzung und Vertiefung allgemein-humaner Bildung 
von 
Reinhold Biese. 
1882, 7 Bogen. Gr. 8. Preis MA 2 — 
Leipzig. Fues’'s Verlag (R. Reisland). 


Verantworſl. Hebactenr Brof, Dr. Harnde in Bripnig — Goethrötrahe Hr. 1. — Trud son w. Drugautin in Leiphid. 


Literariſches Sentralblatt 











m” 
.. 
für Deutfcland. 
Ar 40 ] Herausgeber und verantwortlicher Nedacteur Prof. Dr. Fr. Zarnde, 118 83 
+ + — » 
Verlegi von Eduard Avcenmarius in Ecipzig. 

Erſcheint jeden Sonnabend. — = 29, September. «— Preis vierteljährlich A 7. 50. 
Renan, histoire des origines du christianisme, Nöldele, Borlommen u. Uriprung bes Petroleum. Horatius Alaccud, Grifeln. Erttärt von Shük 
Martin Yniber als deutiker Glalfiter ze. Kammeräberg. Glemente der Aroftallogranbie ze. Rhys, early Britain. Celtic Pritaia. 

Evers, Martin Yutber. ev. Zmadb-Holsbaufen, vie Lichenen Heldelberge sc. | Bijvanck, speeimen d'un essai erilique sur les 
@uttmaun, die Heligiondvbileiophie des Saadia ıc. Zindemutb, Handeuh des Obſtbaues. oeuvres de Francois Villon. 
Aristotle's psychology &c. by Wallace Heiberg, bie Zuberenlole sc. Areuvenipiele am Sofe des Herzogs Eruft des Arommen. 
Rbomberg, d. Grbebung d. Geſchichte . Aange e. Wiſſenſch. | Burdhardt, das Bud der jungen Araı, Srdg. von Devrient, 
Waltrami ut videtur liber de unitste ecclesiae con- | Tommasinij,la vita e seritti di Nicolö Marhiavelliece. Mabrenholg, Boltaire-Ztntdien. 

servanda. Nerogn. Schwenkenhecher. \Kailer, Beiträge zur Pilege der Bodenmwirtbidaft ac, Braum, Sqiller u. Goethe ze. 
de Gerbaix Sonnez, studi storiei sul Contado di | H,eliriegel, Beiträge zu den naturmwilienichaftl. Orund- | Aramti, zur Biograrbie Arang Griltparzer's. 

Savoia ece, | lagen des Mderbaues ıc. Das Zurfingidwert. Deutih von Poeſtion. 
v,@ongenbad, General Sans Ludw. v. Erlach v. Gaflelen. | Shmwarrah, Grundriß der Forſt · u. Jagdgeſchichte Jäger, Aus der Fraris. 
Beer, Die oriental. Woltif Defterreichs feit 1774. Deutidrlande, Nulf, Maria Therejia u. die öfterr. Volkoſchule. 
Milric, die horizontale Beftalt u. Beitaffenbeit Guropas | Kaufmann-Sartenfteim, Über die wichtigſten Ne Sueß, die Gintilutl, 

u Rorsamertfas, fultate der Sprahmilienidaft. | 





Ale Büserfendungen erbitten wir berechnet und unter ber Mdrefle Der Erpebition d. BL. (Hespltaifte. 16), afle Briefe unter ber des Herausgeber (Bortbeftr. 7). Nur felde 
Serte tanuen eine Befpregung finden, bie ber Mebaction vorgelegen haben. Bel Gorrefponbengen Über Biber bitten wir ſtete ben Namen ber Berleger berfelben amaugeber. 





Theologie. | Berf. hat es verftanden, das Befte aus Luther's Werfen heraus: 

| zufuchen und zufammenzuftellen und ein Regifter am Schluffe 

Renan, Ernest, histoire des origines du christianisme. des dritten Bandes läßt uns leicht in den drei Bänden zurecht 
Index „general avec une carte de l’extension du ehristianisme finden. Ungern haben wir neben den beiden großen Refor- 
ee es Sa Calmann Levy. (IV, 297 8. 8., —— — den — ara — 
und: „Bon ber freiheit eines Chriſtenmenſchen“ die der Zeit 

„Der vorliegende jehr ausführliche Inder zu allen fieben | der Abfaffung nach zwiichen beiden mitten inne liegende Refor- 
Bänden des Renan ſchen Gejhichtswerkes wird beffen Braud: | mationsfchrift: „Won der babylonifcen Gefangenfchaft der 
barfeit erheblich erhöhen. Die Seitenzahlen, auf welche ver- Kirche” vermift. Sie war offenbar dem Verf. zu umfangreich ; 
wiefen wird, find für den erften Band (das Leben Jeſu) die der | „uch andere Gründe mochten ihn an der Aufnahme hindern. 
13. Auflage und ber folgenden; eine am Schluffe angehängte | giber, wWenn es auch nur ein Mußzug, vieleicht ein recht inapper 
Vergleichungstafel der 12 erjten Auflagen mit der 13. macht Fiuszug gewefen wäre, fo würde das genügt haben. Wir meinen 
den Inder aber auch für bie Befiger jener früheren Auflagen | „per, da diefe Schrift das Seitenftüd zu der „Freiheit des 
brauchbar. In den übrigen Bänden find bie Seitenzahlen nicht | Gpriftenmenfchen“ bildet und lehlere erit durch fie recht ver- 
geändert. Der Inder iſt ſehr fpecialifiert. Die eigentlichen | yanpfich wird, fo hätte fie eben nicht ganz wegbleiben dürfen, 
loci elassiei ber behandelten Materien find mit fettem Drud | Hagegen hätten wir den einen oder anderen Gefang Luhere 
ausgezeichnet. Dem Inder it eine chronologiſche Tabelle der | ern vermißt. Selbft den weitverbreiteten über die zehn Gebote 
urchriſtlichen Literatur angehängt; bie Daten derfelben ſollen hätten wir gern außgelaffen gefehen; er ift doch gar zu wenig 
jeboch, wie ausdrüdlich bemerkt ift, nur als ungefähre gelten. | „oetifch! Wohl aber haben wir mit Freuden begrüßt die 
Freilich werden fie auch jo mancher Anfechtung unterliegen. Die | Sammlung von Urtheilen hervorragender Männer über Luther 
angehängte Karte ſucht durch verſchiedene Farbengebung bie ver» | „13 der @egemwart (im erften Theile) und aus der Reformations- 
ſchiedenen Grade von Dichtigkeit ber chriſtlichen Bevölferung ber zeit ſelbſt (im dritten Theile). Und fo fei ſchließlich allen Denen, 
alten Welt ums Jahr 180 anſchaulich zu machen. die Luther jelbft mit eigenen Augen ſchauen wollen, ohne durch 
— — Pu feine umfangreichen Werke fih mühfam durchwinden zu müfjen, 


Martin Luther ald deutfher Glaffifer in einer Auswahl feiner ; ; " M 
Heineren Schriften. 3, Bd. Mit einer — des Lebens und dieſer „Martin Luther als deutſcher Claſſiter aufs ra 


der Schriften Luthers nebit Sachregiiter zu Band eins bis drei. | empfohlen — | 

* 4 a en a a Zn Evers, Georg G., Martin Luther. Leben und Charakterbild von 
’ i ihm ſelbſt gezeichnet in feinen eigenen Schriften und Gorrefpons 
Wenn man mit D. F. Strauß unter einem Claſſiker den- denzen. 1. Die Herausforderung, Mit einem alten Bildniffe und 


jenigen Schriftfteller verfteht, der die tieffte Eigenthümlichkeit einem ‚facfimilierten Briefe Luthers. Mainz, 1883, Kirchheim. 
feines gi vollen Ausdrud bringt — in einer | (VII 232 ©. Kl. 8.) M 2, 25. 

Form, die, wenn nicht für alle Zeiten muftergültig, doch für alle Der Titel, beſonders bie Worte in bemjelben „von ihm 
bedeutend und anziehen ift: fo verdient Quther dieſe Bezeichnung | felbft gezeichnet” find charakteriſtiſch. Der Verf. möchte bei 
in hohem Maße und e3 wäre längft an der Beit gewejen, ihn | feinen Zejern den Gedanken erwecken, daß er rein objectiv ver- 
als folchen, jei e8, wie ber Verf. gethan, durch Abdruck des | fahre. Er erflärt fich auch) einmal beftimmt dahin, daß er beab- 
Beten, was er gefchrieben, fei e3 in einer Abhandlung über ihm | fichtige „ein möglichft getreues Conterfei des Mannes” zu ent» 
als deutſchen Elaffifer, darzuftellen. Freuen wir und, daß es | werfen. Das ift ihm num freilich nicht gelungen; im Gegentheif, 
feit Kurzem gefchehen ift und zwar in burchaus wohlgelungener | er hat nur eine Carricatur Luther'3 zu Wege gebracht. Der 
Weiſe. Größere Kreife finden bier Gelegenheit, Luther felbft | Verf. meint freilich, feine Darftellung müſſe ſchon deswegen ob- 
genau Fennen zu lernen, während man fich fonft meift mit Bio- | jectiv fein, weil er immer nur Luthers eigene Worte anführe. 
graphien oder biographifchen Notizen über ihn begnügt. Der | Uber indem er nicht ben ganzen Luther, fondern nur, „was er 











& 


1403 


— 1883, 840. — Literarifhes Centralblatt — 29. September, — 


1404 





im Unterfchiede von dem feiner geiftlihen Mutter Erborgten 
wirklich Eigenes hat, in den Vordergrund“ ftellt, ift er auf eine 
fchiefe Ebene gerathen, die ein jchiefes Bild von Luther zeigt, 
der übrigens conftant „Profeffor Luther“ tituliert wird. So 
ihwarz überall Quther erjcheint, fo rein und glänzend müfjen 
dagegen alle römischen Inftitutionen erfcheinen. So ſucht er 
ben Ablaß von allen VBerunglimpfungen rein zu wajchen, be- 
fonders fucht er nachzuweifen, daß es dabei nicht aufs Geld an- 


gelommen ſei, wie er denn den Armen gratis ertheilt fei. Die 


Thatſache aber, daß der Erzbifchof von Mainz tief verſchuldet 
war und dab er in Folge des Ablaßhandels zahlungsfähig 
wurde; ferner, daß den Armen aufgegeben werde, das ihnen 
fehlende Geld von den Reichen zu erbetteln; daß die Tridentiner 
Synode ſelbſt Hinfichtlih des Geldpunctes der Wahrheit die 
Ehre giebt, das weiß der Verf, zu verfchweigen oder in den 
Hintergrund zu ftellen. Er ereifert fich ferner darüber, daß 
proteftantifcherfeit® „Erlaß der Sünden“ meift wörtlich ge— 
nommen werbe, während es offenbar nur Erlaß ber zeitlichen 
Sündenftrafen bedeuten ſolle. Es iſt richtig, es bedeutet nur 
das Letztere. Uber daß die Ablafprediger offenbar es an den 
nöthigen Erklärungen haben fehlen laſſen, fo daß das Volt das 
Wort anders verftand, das wird nicht gejagt. Doch genug hier— 
von. Wenn der Berf, meint, daß er eine Polemif gegen den 
Proteſtantismus nicht fchreiben wolle, ba derſelbe ſich im Zur 
ftande der inneren Selbftauflöfung befinde, jo hat dabei der 
frühere lutheriſche Baftor in Hannover, wie er fich auf dem 
Titel bezeichnet, jedenfalls den Proteftantismus mit der hans 
növerſchen Orthoborie verwechſelt. Dabei wollen wir zu be 
merfen nicht unterlaffen, daß der frühere hannöverſche Paſtor 
öfter die Gelegenheit wahrnimmt, feiner Abneigung gegen die 
Hohenzollern Uusdrud zu geben, vergl. ©. 158, 163, 164. 
Wiſſenſchaftlichen Werth hat das Buch, das ſich an Janſſen an- 
Tehnt, nicht. Mit der Widerlegung der Janfjen’schen Schrift ift 
auch diefes Buch abgethan. 8. 


Allgem. evang.»luth. Kirchenzeitung. Nr. 37. * 

Inh.: Johann Gottfried Scheibel. Eine Jubilar⸗Erinnerung. 
— Schapira's Pſeudo-Deuteronomium. 2. — Ueber kirchliche Aunit, 
— K. Walcker, zur Converſioneſtatiſtik. — Die foriale Frage und 
die Centrumspreſſe. — Die zweite ſchleswig-holſteiniſche Geſammt⸗ 
ſynode. 2. — Die chriſtlich-ſoclale Bewegung in England. 4. — An 
den Herrn Nedacteur der Allgemeinen evangeliſch⸗lutheriſchen Kirchen⸗ 
—— — Aus der braunſchweigiſchen Landeskirche. — Kirchliche 

achrichten ⁊tc. 


rue — Kirdenzeitung. Hrog. v. H. Meßner. 25. Jahrg. 
r. 37, ’ 

Inh.: Das päpſtliche Schreiben vom 18. Auguſt. — Reinhold 
Baumftarf: Plus ultra. — Robert Moffat. — Antifemitismus und 
Semitismus, 2, — Die Auguitconferenz. 3. — Die heſſiſche Paſto— 
ralsGonferenz in Marburg. — Der Fall Mafonochie und Ommanen. 
— Der internationale Friedens: und Schiedögerichtöverein. — Gors 
refpondenzen. 


Proteft. Kirchenzeitung ıc. Hreg. v. 3.8. Webſty. Rr. 37. 


Inh.: Das Futherfeit und die merlenburgsfchweriniihe Landes⸗ 
firhe. — H. Lüdemann, „Die apokryrhen Apoſtelgeſchlchten und 


eg er von R, U. Lipfius. (Schl) — Gines Yaien relis | 
atöfe Weltanſchauung. — M. Baumgarten’s Lutherbuch. — Jülicher, 


die Sprüce und _der Prediger Salomo’s. — W. Bad), die 32, Ver: 


ammlung des Hauptvereins der Guſtav⸗Adolf-⸗Stiftung im Groß: 
bergogthum Sachſen. — Aus Eiſenach. — Aus Thüringen, 


Philofophie. 


Guttmann, Dr. J., Landrabbiner, die Religionsphilosophie 
des Saadia dargestellt u. erläutert. Göttingen, 1892. Vanden- 
hoeck & Ruprecht, (VII, 295 8, Roy. 8.) e#M 6. 

Der durch feine 1879 erfchienene Darftellung der „Reli- 
gionsphilofophie des Abraham ibn Daud aus Toledo“ (Göttingen) 


befannt gewordene Berfaffer hat fich durch das Hier anzuzeigende 

Werk entjchieben ein Verdienft erworben; denn S. Landauer's 
\ treffliche Ausgabe des arabijchen Originald der Emunoth we— 
De'oth (Leiden 1850) wird faft allen Philofophen und ben 
meiften Theologen ein verfchloffenes Buch bleiben, das von 
bemjelben Gelehrten gegebene Berfprechen einer deutschen Ueber: 
ſetzung bes genannten Buches ift nicht eingelöft, und die von 
dem auch in dieſem Falle flüchtigen Jul. Fürft nach der hebräi- 
chen Berfion bes Jehuda ibn Tibbon gefertigte Lebertragung 
(Leipzig 1845) muß, zumal jet nad) der Veröffentlichung des 
Grundtertes, als unzureichend bezeichnet werden. — Guttmann's 
Urbeit läßt fi am beften harafterifieren als ein die reprodu⸗ 
cierende Methode befolgender Commentar zu Saadja’s, wie 
man nad) dem arabijchen Titel beffer jagt, „Buch der Religiong- 
lehren und der Bernunftanfihten". Saadja's Ausführungen 
werben theild wörtlich, theils in abgefürzter Form in ber vom 
Autor ſelbſt gewählten Reihenfolge bis in die Einzelheiten 
genau wiedergegeben und durch zahlreiche Anmerkungen (bei. 
Parallelen und Nachweifung der direct oder indirect zu runde 
liegenden Ueußerungen griechifcher und arabiicher Philoſophen) 
erläutert; weggelaffen find die eregetifhen Abſchnitte, beren Be- 
rüdjichtigung Manchem willtommen geweſen wäre. In den 
Eitaten und Stellenangaben hat der Verf. die allgemein be— 
fannte Tibbon’fche Ueberfegung zu Grunde gelegt; doch ift auf 
die Abweichungen des arabifchen Tertes forgfältig Rüdjicht ge- 
nommen (S. 247 5. B. dreimal). Eine gleich dem Haupttheile 
gut geichriebene Einleitung (S. 1—32) unterrichtet in leicht 
verftändblicher Weife über die philofophifchen Beftrebungen 
innerhalb des Jubenthums bis zum Auftreten Saadja’s, über 
Saadja's Standpunct und die Quellen feiner Philofophie und 
endlich über fein religionsphilofophifches Hauptwerk. — Ein 
überfichtliches Inhaltsverzeihniß und ein freilich nicht vollftän- 
diges Regifter erleichtern die Orientierung. Der Drud ift, mit 
Ausnahme der griechiſchen Uccente, correct; die Berlagshandlung 
hat auch diefes Buch gut ausgeftattet. H. Str. 








Aristotle’s psychology in greek and english with introduction 
and notes by Edwin Wallace, M. A. Cambridge, 1882. Uni- 
versity Press. (CXXVIII, 327 8. Gr. 8.) 

Edwin Wallace, der ſich ſchon durch die Outlines of the 
Philosophy of Aristotle um die Kenntniß des Ariftoteles für 
weitere Kreiſe verdient gemacht hat, giebt Hier ein ferneres 
Zeugniß von feinen eingehenden und fruchtbringenden Studien 
über diefen Philoſophen, und wir begrüßen mit Freuden dieſes 
Werk, befonders auch deshalb, weil es ein Beweis dafür ift, daß 
man fi) in England wieder mehr und mehr mit Ariftoteles be— 
ichäftigt und, nachdem er feit den Beiten des Bacon fo viel ge- 
ſchmäht worden ift, ihn nach feinem Werthe wieder anerkennt, 
fogar auf piychologifhem Gebiete. Es reiht ſich die Arbeit 
Wallace's in würdiger Weiſe der fehr verdienftlichen erflärenden 
Ausgabe der Nilomachiſchen Erhit von Aler. Grant an, bietet 
nur, mit dieſer verglichen, noch mehr, indem fie eine verhältniß— 
mäßig leicht verftändliche, meift genaue, hier und da nur erwei« 
ternde englifche Ueberfegung des Textes Hinzufügt. Wer fich je 
mit den Büchern des Uriftoteles negl yuzjs beichäftigt hat, 
weiß, welche jchwierige Aufgabe es ift, diefelben in einer 
‚ fremden Sprache lesbar wiederzugeben. In der Herausgabe 
des griechiſchen Tertes ftügt fih Wallace natürlich) auf Tren- 
belenburg und Torftrif, indem er fich aber gegen die Ver— 
mifchung zweier verjchiedener Terte im dritten Buche ausfpricht 
ı und an verfchiedenen Stellen nachweift, daß die doppelten Bear: 
| beitungen, die Torftrif annimmt, nicht dafjelbe ausfagen, fondern 

den Gebanfen weiter führen. Un Varianten giebt er eine ange: 
meflene Ausleſe. Dem griehifhen Terte mit der Ueberſetzung 

' geht voran eine Einleitung von über 100 Seiten, in welder 

; er nad) einem furzen Hiftorifhen Rüdblid eine beachtenswerthe 





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— 1888, M 40. — Literarifhes Gentralblatt. — 29. September, — 





ſiyſtematiſche Darftellung und eine im Ganzen gerechte Würdigung | ein Lob muß dem vorliegenden Buche doch gefchentt werben 


der ariftotelifchen Piychologie giebt. Den dritten Theil bes 
Buches bildet ein meift fachlicher Commentar, der alles Nöthige 
zur Erflärung bietet und das interpretatorische Talent des 


Berf.'3 bezeugt. Eines ift uns aufgefallen, daß Ariftoteles nach | 


ber Faſſung Wallace's bisweilen an Hegel erinnert, fo namentlich, 
wenn der »oüs ald process gefaßt wird. Hier hat ber Erflärer 
offenbar fehlgegriffen. — Sehr angenehm hat es uns berührt 
zu jehen, wie gut der Verf. in den deutfchen den Ariftoteles bes 
treffenden Arbeiten bewandert ift. Auch die Paginierung von 
Better, die bei Grant fehlt, Hat er beigejegt. In der zu Anfang 
verzeichneten Literatur haben wir Manches vermißt, eines freilich 
nur ungern, das zu wenig gefannte Buch von Herm. Schell: 
Die Einheit des Seelenlebens aus den Principien der ariftoteli- 
ſchen Philofophie entwidelt. 





Geſchichte. 


Rhomberg, Ad., die Erhebung der Geschichte zum Range 
einer Wissenschaft, oder die historische Gewissheit und 
ihre Geselze, Wien, 1883. Hartleben. (VII, 94 8. Gr, 8.) cf 1,80. 

Bon Beit zu Beit erfcheinen Bücher, über welche ber ge— 
wifienhafte Recenjent den Kopf jchüttelt. Zu ihmen gehört das 
vorliegende. Ernſthaft wird es faum zu nehmen fein, objchon 
es nicht zu der fogenannten erheiternden Lectüre gehört. Ein 
braver Dilettant, der irgend wo in Vorarlberg angefeflen, 
ſcheint mit Vorliebe feine, ihm wohl allzureich zugemeffenen, 

Mußejtunden mit dem Leſen philofophifcher und hiſtoriſcher 

Bücher ausgefüllt zu haben, fein grübelnder Geift macht auf 

einmal die Entdedung: „die Geſchichte ift noch feine Wiſſen— 

ſchaft“, ein neuer Columbus ruft er begeijtert aus: Land, Land; 
und nun entdedt er, er ganz allein, „eine Reihe von Geſetzen, 
die den werdenden hiftorifchen Thatjachen zu Grunde liegen, er 
hat ihre Evidenz dargethan und an der Hand von zahlreichen 

Quellenberichten zu beweifen verjucht, daß ſchon Vieles in der 

Geſchichte volllommen gewiß und fo die wifjenfchaftliche Bafis 

für die Geſchichte nun erreicht fei” (Worte aus dem beigegebenen 

Proſpeeth. 

der Vorrede! „Das Licht, in dem ich dieſe Frage klarzuſtellen 

mich bemühte, iſt jedenfalls neu. Ganz neu.“ „Ohne große 

Kühnheit hätte ich dieſen Verſuch nicht wagen lönnen, aber mit 

jener Beſcheidenheit und Furcht, welche von ſchwierigen Fragen 

ſcheinbar zur Pflicht gemacht wird, iſt nicht geholfen. Wir 
müſſen vorwärts. Wir wollen Gewißheit.“ „Der deutſchen 

Gründlichkeit wird es hoffentlich gelingen, zur allgemeinen Be- 

friedigung diefe große Frage vollfommen zu löfen, und es wird 

mir zur größten Genugthuung gereichen, durch meine anregenden 

Gedanken mitgeholfen zu haben.“ Noch ftolzer lauten die Be— 

fenntniffe in dem beigelegten Profpect der Buchhandlung, der 

doch, wie der Stil verräth, wohl auch aus der Feder des Verf.'s 
fammt. (Mebenbei bemerkt, diefe Art Buchhändlerreclame zu 
machen ift recht thöricht, die Herren Verleger ſchaden ſich durch 


ſolche Bwangsbeeinflufjung der öffentlichen Meinung am meiften.) | 


Diefes ftaunenswerthe Schriftftüd enthält u. U, Folgendes: 
„Der Berfafjer tritt mit diefem Buche in eine ganz neue Bahn 
der hiſtoriſchen Kritit: in die Bahn einer Evidenz ſchaffenden 
Deweisführung.” „Den angehenden Hiftorikern an den Universe 
fitäten iſt dafjelbe zur Heranbildung eines fcharfen, alljeitigen 
Urtheils über die Quellen, als Uebungsbuch ſehr zu empfehlen.“ 
So geht es weiter. Wenn man dann die prächtigen Schnitzer 
des Verf!s lieſt, z. B. ©. 27: „Die Chronik des Pantaleon“, 
oder ebenda, daß die 80 Bücher der Annsles Pontificum noch 
erhalten feien, die falſchen Namensformen, bie doch kaum alle 
auf Drudjehlern beruhen werden, immer wieder unb wieber ans 


Und wie bejcheiden Eingen die folgenden Stellen 





(freilich theilt es daſſelbe erfahrungsmäßig mit der Mehrzahl 
der fchlechten Bücher): Papier und Ausftattung find vortrefflich! 
W. A. 





Waltrami ut videtur liber de unitate ecclesiae conser- 
vanda,. Recognovit W.Schwenkenbecher. Hannover, 1883. 
Halın. (XXI, 146 8. 8.) cf 2, 40. 


A. u. d. T.: Seriplores rerum germanicarum in usum scholarum 
ex Monumentis Germaniae historieis reeusi. 

Wir halten es für durchaus richtig, daß die vorliegende 
Schrift dur Aufnahme in die Schulausgabe der Monumenta 
Germaniae eine weitere Verbreitung findet. Unter den Streit- 
ſchriften, die bei Gelegenheit des Inveftiturftreites gewechſelt 
worden find, nimmt jie eine angeſehene Stelle ein und giebt 
nicht nur ein anjchauliches Bild, wie derartige Fragen in jener 
Beit wiffenfhaftlid behandelt wurden, fondern auch bekanntlich 
eine Erzählung ber einzelnen Vorgänge bes großen Kampfes 
zwiſchen Staat und Kirche, die troß der Parteiftellung ihres 
Autors, als die eines Zeitgenoſſen, nicht bedeutungslos ift. 
Leider iſt es noch immer nicht gelungen, den verlorenen Coder 
wieder aufzufinden. So giebt denn der Hrsgbr. den Tert der 
von Hutten veranlaßten editio princeps mit demjenigen 
Gorrecturen, welche ſich aus der Bergleihung der von dem Autor 
benugten Quellen ergeben. Die Lapiteleintheilungen folgen meift 
Goldaft und Freher. Die Entjtehung des Buches wird, wie 
wir meinen vom Hrsgbr. mit zutreffenden Gründen, in bie 
Jahre 1091— 1099 gelegt. Bezüglich der Uutorjchaft gelangt 
er zu dem Ergebniffe, daß nichts dagegen |preche, fie Waltram 


von Naumburg zuzufchieben, aber allerdings auch fehr wenig 





dafür, Mehr wird fi) freilich, falls nicht eine Handſchrift noch 
geiunden werden follte, auch nicht jagen laſſen. 











Gerbaix Sonnaz, Ü. Alb. de, Studi storiei sul Contado di 
Savoia e Marchesato in Italia nella etä di Mezzo. Vol, |, 
parte 1. Torino, 1883. Roux e Favale, (207 8. 8.) 

Bu den italienischen Büchern befjerer Art, die auch im Aus— 
lande Beachtung verdienen, gehört das vorliegende des Grafen 


Sonnaz. Nicht nur, daß der Stoff ſchon vermöge der geogras 


phifchen Lage auf drei Länder zugleich, auf Italien, Deutſchland 
und frankreich weist, die enge Verknüpfung Jtaliens und Bur- 
gunds mit dem deutfchen Reiche des Mittelalters weift noch im 
Befonderen gerade auf Deutjchland. Das Werk ſetzt ein mit 
der prähiftorifchen Zeit, an die fich die Ehriftianifierung des 
Volkes reiht, der Einbruch) der Barbaren, die Zeit der Karolinger, 
die der zwei burgumbifchen Reiche, die Angriffe der Saracenen, 
die Legende über die Vorfahren des favoyifchen Haufes, die 
Bereinigung der beiden Burgund, die Anfänge Humbert's I, der 
Uebergang Burgunds an Konrad II, politifche und fociale Ver: 
hältniffe Burgumds und Ober-taliens zur Zeit jenes Kaiſers, 
die legten Thaten Humbert's I. Der folgende Band ſoll ent» 
halten: die Regierung Thomas’ I und ein Bild der Beit in 
jeinem Staatöleben, in Cultur, Krieg und Geſellſchaft. Eine 
Univerfalität der Auffaffung, die nur von Nutzen fein kann. 
Das biöher Vorliegende ift mit Umficht und im Ganzen guter 
Literaturkenntniß gefchrieben, wenngleih ſich aus deutjchen 
Werten noch Einiges hätte mehr entnehmen laffen. Stil und 
Ausftattung find gut, das Buch lieſt und bemußt fich leicht, Ge— 
nügende Indices dienen zur Orientierung. 


Gonzenbach, Dr. Aug. von, der General Hans Ludwig von Erladı 





von Gaftelen. Ein Lebens u. Charafterbild aus den Zeiten des 
30jähr. Krieges. Bearb. nach zeitgenöffiihen Quellen. 3. Th. 
Bern, 1882, Wyß. (XIX, 500, 68 ©. Gr. 8.) M 9, 40. 
Mit diefem Bande hat der Verf. fein umfangreiches Wert 
und zwar in berjelben Weife, wie es begonnen ift, zu Ende ge: 


trifft, dann ruft man doch unmwillfürlic) ohe! jam satis! Uber | führt. Die Erzählung umfaßt hauptiächlich bie Jahre 1648 bis 


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— 1883, 40, — Literariſches Centralblatt — 29, September, — 


1408 





1650 und überfchreitet die engeren Grenzen einer Biographie 
ebenfo, wie es in ben beiden vorausgehenden Bänden geſchehen 
ift. In diefem Bande läßt fich der Verf. befonderd auf eine 
ausführlihe Schilderung der durch die Frondeurs hervor: 
gerufenen Unruhen ein und unterbricht dadurch den Fluß der 
biographifchen Erzählung in nicht gerade angenehmer Weile. 
Die Darftellung berichtet zunächft von den Bwiftigkeiten, welche 
fih zwifchen Erladh und Turenne über die Quartiere erhoben, 
jo daß Erlach jogar feine Entlafjung verlangte, geht dann auf 
die im Jahre 1648 von ihm veranftalteten Werbungen über 
und ftellt die Theilnahme feines Reitercorps an dem Einfalle in 
Baiern dar, Hierauf werden die von Erlach perjönlich geleiteten 
friegerifhen Unternehmungen und bejonbers fein Zug nad) Flan⸗ 
dern, wo er fich mit Cond& vereinigte und die Spanier bei Lens 
befiegte, erzählt. Damit hatte aber auch die friegerifche Thätig— 
feit des Generallieutenants ihren Höhepunct erreicht; der Aus— 
länder erhielt nun den Auftrag, Turenne den größten Theil 
feiner Urmee zu entziehen und die Truppen im Gehorfam gegen 
den König und die Hönigin-Mutter zu erhalten, was ihm auch 
gelang. Zum erften Bevollmächtigten Frankreichs bei der Voll 
ziehungscommiffion in Nürnberg ernannt, vermochte Erlach, 
jhon weil er niemals nah Nürnberg fam, in Wahrheit feinen 
Einfluß auszuüben; und auch ein abermaliger, unter großen 
Schwierigkeiten umternommener Feldzug gegen die Spanier 
nahm ein für ihn unerwünſchtes Ende: er mußte in Peronne 
einer Erkrankung halber die Urmee verlaffen, kehrte nach Breiſach 
zurüd und legte fein Commando nieder. Während feiner legten 
Krankheit beihäftigte er fih Hauptfächlich damit, den Garnifonen 
am Rhein zu ihren rüdjtändigen Löhnungen zu verhelfen, und 
Dedung für jeine eigenen Vorſchüſſe von Frankreich zu erhalten. 
Er ftarb am 26. Januar 1650 zu Breifah. Im legten, dem 
vierten Abjchnitte, wendet ſich der Verf. den bisher vonihm weniger 
beachteten Seiten der Perfönlichkeit feines Helden zu und ſchil⸗ 
bert ihn als Menſchen, Gatten, Vater und Freund. Auch dieſer 
Band enthält eine Anzahl Urkunden und darunter einige befon- 
ber merkwürdige, auf ben RohansProceß bezügliche. 0. 


Beer, Ad., die orientalische Politik Oesterreichs seit 1774. 
Prag, 1853. Tempsky. (Vl, 832 S. Gr, 8.) M 24 


Eine Drientpolitif Oeſterreichs hat es eigentlich bereits von 


dem Uugenblide an gegeben, wo die Stephansfrone auf das | 


Haupt eines Habsburgers überging, im engeren Sinne ift jedoch 
erjt davon zu reden, feitbem diejes Haus aus der Defenfive 
gegen das Osmanenreich zur Offenfive überging, wobei e3 ſich 
freilich von vornherein wie fpäter noch oft Den Rang von Ruß— 
land ablaufen ließ, Der Berf. beginnt daher auch nad) einem 
kürzeren Ueberblid über das VBorhergegangene bie eingehendere 
Darjtellung mit der orientalijchen Politik Joſef's II. Er hat 
zahlreiche Wiener Archivalien benußt, die ihn in Stand ſetzen, 
verjchiedene einzelne Züge genauer zu beftimmen, ohne daß doch 
dadurch das bereits früher befannte Gejammtbild im Wefent- 


lihen alteriert würde, meift Variationen des Grundgedanfens | 


der Ausdehnung Defterreihs auf Koſten der Türkei, wie der 


Plan Lacy's, das Gebiet bis zur Aluta und zu einer von diefer | 


bis zum Bufen von Contefja gezogenen Linie zu erwerben, oder 
der entgegengefegte 2. Cobenzl’s, lieber gleich das ganze Land 
bis zum Schwarzen Meere zu nehmen und Rußland dafür auf 
die aſiatiſche Türkei zu verweifen, alles ganz interefjante Dinge, 
deren Bedeutung aber dadurch beeinträchtigt wird, daß nichts 
davon verwirklicht worden iſt. Die oft erhobene Beſchuldigung, 
als habe Dejterreich im Widerjpruch mit den Bereinbarungen zu 
Reichenbach) eine Gebietdausdehnung nah Süden erjtrebt, be— 
ſchränkt Beer darauf, dab Kaunitz nur die Gelegenheit benugen 
wollte, um die volle Erfüllung früherer Berträge von der Pforte 
zu fordern und Alt-Orſova nebjt dem Unna-Diftrict zu bean- 
Ipruchen. Auch Thugut vertheidigt er gegen ben Vorwurf ber 


I 
1) 





Lüfternheit nah türkifchem Gebiete So lange alle Kräfte 
Oeſterreichs durch den Kampf gegen das revolutionäre Frankreich 
in Unfpruch genommen wurden, ift von einer jelbftändigen orien- 
taliſchen Politik dieſer Macht nicht die Nede, wohl aber war 
diefe auf die Haltung derfelben während des Krieges von 1806 
bis 1807 nicht ohne Einfluß, nur nicht, ala ob, wie behauptet 
worden, bie türfifch-ruffifhen Wirren den Ausfchlag für die 
Nichtbetheiligung Defterreichs am Kampfe gegen Napoleon ge- 
geben hätten. Die meifte Bereicherung verdankt dem Verf. die 
Geſchichte des ferbifhen Wufftandes unter Kara Georg, in 
welchem, wie u. a. die mitgetheilte einfchneidende Kritif Radetzky's 
beweift, Metternich die erjte Probe feines Mangels an Ber- 
ftändniß für Oeſterreichs orientalifhen Beruf ablegte; denn die 
damalige Wbhängigkeit von Franfreih kann nur bis zu einem 
gewiflen Grade als Entſchuldigung dafür dienen, daß diejes, auf 
das die Serben fo gern ihre Hoffnung geſetzt hätten, unter ignen 
allen Anhang verlor und dafür der ruffifche Einfluß dajelbit 
Wurzel fahte. Ueber die Metternich'jche Diplomatie in Bezug 
auf den griechischen Freiheitstampf liegen bereits fo viel authen⸗ 
tifche Aufflärungen vor, daß der Verf. fi auf eine geringere 
Nachlefe des Neueren beſchränken mußte; daß es aud) Damals 
Metternich nicht geglüdt ift, feinem Staate eine hervorragende 
Stellung im Orient zu fichern, in diefem Urtheile ftimmt Beer 
mit Unberen überein. Am wenigften will die Behandlung ber 
orientalischen Verwickelung von 1839 befriedigen, wo in Bezug 
auf die Gefammtlage der Politik einige Unrichtigleiten unterge- 
laufen find. Gerade das Hauptmotiv, weshalb Kaifer Nikolaus 
fi die von Palmerfton beantragte Mobdification des Vertrages 
von Hunkiar gefallen ließ, nämlich fein perſönlicher Haß gegen 
Louis Philipp fehlt hier, auch war weder Thiers der Urheber 
der franzöſiſchen Drientpolitif, noch waren es parlamentarische 
Borgänge, dieLouis Philipp abhielten ſich den übrigen Mächten 
anzufchließen. Die Politik Dejterreihs im Krimfriege meint 
Beer, obgleich die Archive über diefen noch unzugänglich find, 
auf Grund ungemein werthvoller Documente zum eriten Male 
in ihren einzelnen Phaſen und nad} den Urfachen ihrer ſchwan— 
fenden unentſchiedenen Haltung darlegen zu können. Den 
Schluß bildet die Schilderung der Drientpolitit Andraſſh's. 





Sirgelge: für die Kunde der deutfchen Vorzeit, Ned.: A. Eſſenwein, 
. 6. Frommann. N. F. 30. Jahre. Nr. 9. 

Ind.: A. Effenwein, mittelalterliher Hausratb und das 
Leben im deutſchen Haufe. 2. — Derf., Drahtziehbank oder Dredjels 
bant? — 8, Dolberg, die „heiligen Blutö“-Gapelle der Güter: 
cienfers Abtei Doberan. — 2. Korth, Schreiben eines Johannes 
Regiomontanus an die Stadt Göln, d.d. Erfurt 1563, Februar 22, 
— 9. Ermiſch, ein Wettrennen zu Freiberg in Sachen (1490). 
— Chronik des germanifchen Mufeums 22. 


Länder- und Völkerkunde. 


Ullrich, Valentin, die horizontale Gestalt u. Beschaffenheit 
Europas und Nordamerikas. Ein Beitrag zur Morphologie 
beider Erdenräume, Leipzig, 1883. Duncker & Humblot. (VII, 
192 8.8.) cM 4. 


Der Verf. vergleicht den Umriß, die Meereseinfchnitte, 
Halbinfel- und Injelbildung, Hebung und Senkung der Küften 
beider im Titel genannten Erdtheile oder er ftellt fie wenigſtens 
fatalogartig neben einander. Neues bringt er auf feiner Zeile; 
feine Quellen gehen über Petermann’s Mittheilungen, Klöden 
und Stieler wenig hinaus. freilich war das auch nicht nöthig, 
um das Schlußergebniß zu fördern, welches er ungefähr in die 
Worte Heidet: Europa und Nordamerika find im Großen und 
Ganzen daſſelbe (nämlich annäherungsweife breiedige Erdtheile 
mittlerer Breitenlage), im Beſonderen aber verfchiebenartig, 


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— 1883. M 410. — Literarifhes Gentralblatt — 29. September. — 


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Du bedurfte ed, um bas barzulegen, wahrlich keines neuen 
uches! 

Wo der Verf. etwas Neues zu bringen ſcheint bei ſeinen 
Vergleichen, bemerlt man ein ber Wiſſenſchaſt nicht würdiges 
Spielen mit Begriffen. So ſoll Nordamerika, nachdem es (mit 
zweifelhafter Berechtigung) ftatt mit der PBanama-Enge mit 
ZTehuantepec abgegrenzt worden, drei Sübhalbinfeln wie Europa 
aufweifen, da muß als Pendant Ftaliens das Delta-Spigchen 
des Miffiffippi herhalten, Florida die Pyrenäen= ober (!) die 
Ballan-Halbinfel repräfentieren, An der pacififchen Rückenſeite 
Nordamerifas liegen Hebungsgebiete, an der ofteuropäijchen 
Grenze feine, jedoch trodnet das fafpifche Meer langſam ein, 
legt daher früheren Meeresboden frei, was „im Effect“ mit 
Hebung übereinflimmt, für den Berf. wieder ein herrlicher Ver- 
gleihspunc! Die canadiſchen Seen find Unaloge der Ditfee, 
Europa verfchmälert fich gen Weit, Nordamerika gen Norbweit 
(bisher meinte man nah Süden), die Antillen vertreten in 
Amerika den griehifchen Archipel, jie „Fondern das amerifanifche 


Mittelmeer in ein nördliches und füdliches Beden“ (mas ber | 
griechiſche Archipel bei unjerem Mittelmeer doc eben nicht 


leiſtet) zc. 
Auf ©. 64 verfihert ber Verf. wohl zu wiffen, daß e3 un— 


auszubrüden dur die Relation von Areal und Küftenlinie; 
gleihwohl drüdt er jelbjt die Gliederung auf biefe Weife aus, 
indem er ſich ganz naiv dabei beruhigt, es liege in dieſem unzu— 
läjfigen Vergleich zwifchen linearen und Flächengrößen „doch 
ein Körnlein Wahrheit”, Wie gründlich er mit der Wiſſenſchaft 
fortgefchritten ift, zeigt am beften der tapfere Schluß, den er 


auf S. 129 betreffs der Koralleninjel-Bildung (ald Sentungs- | 


ericheinung) zieht: „Rings um die Bermudas fällt das Meer 
plöglich in große Tiefen ab (2250—-2650 englifche Faden); fie 
müſſen alfo (!) auch in ſolche hinabführen.” Zugleich ein Bei- 
jpiel zahlreich begegnender Stilſchönheiten; das „jie” joll nämlich 
das (im folgenden Sat ftehende) „Korallen“ bedeuten. Auf 
©. 21 verfichert der Verf., mit „großer Befriedigung“ nad)« 
träglich erfahren zu haben, daß ſchon Peſchel die Relictennatur 
der camadiichen Seen behauptet habe, er aber fei „völlig 
ſelbſtändig“ ebenfalls zu diefer Anſicht gelangt; mithin hat er 
fein Buch geichrieben, ohne die „Neuen Probleme” ordentlich 
oder in einer anderen als der älteften Ausgabe gelefen zu haben! 
Doch auch in einer Fritifch-hiftorifchen Anmerkung polemiſchen 
Charalters (auf S.145) wahrt fi) der anfcheinend recht jugend- 
Tiche Geograph fein eigenes Urtheil dem (jeßt jo gern als „une 
kritisch” abgethanen) Vorgänger Befchel gegenüber; er findet es 
nämlich „unerklärlich“, warum Peſchel den Piktenwall „die 
Mauer des Antonius“ nenne, da jener doch (wozu Weber's 
Weltgefhichte citiert wird!) von Hadrian erbaut worden fei. 
Leider überfah er dabei ein n in Peſchel's Tert und verwechſelte 
ben unter Antoninus 142 errichteten jchottifchen Römerwall mit 
dem unter Hadrian aufgeführten nordenglifchen. Ueber Geolo— 


giſches urtheilt der Berf. jehr phantafievoll; Europas Gliederung | 


läßt nad ihm erkennen, wie „ber zartgebauten Jungfrau Europa 
das nimmerfatte Meer in vieltaufendjährigem Kampfe am Marke 
gezehrt”, die dalmatiniſchen Infeln find (nad) S, 114) entftanden 


dur Senkung der dalmatinischen Küfte in Folge der adriatifchen 


Meeresitrömung. „Kryolith“, lautet eine der vielen nebenbei 
angebrachten Belehrungen, „it eine Urt Thonerde“ (S. 73, 
Anm. 3). 

Gerügt zu werben verdient fchließlich die modernifierende, 
durchaus fprachwidrige Uuslaffung des genetiviſchen 3 bei Zu— 
fammenfegungen (Beringmeer, Unionküfte); in „Rennels— 
ftrömung“ Tiegt wohl nur eine Berwechjelung des großen 
James Kennel mit einem, Herrn Nennel3 vor. Namenfehler 
wie Far Der ftatt Fär Der, das ſchauderhafte „Kafpi-See* 
u. ſ. f. fehlen auch nicht. 





Das Ausland. Herausg. unter Mitwirkung von Fr. Raßel u. A. 
56. Jahrg. Nr. 37. 

Inh.: Reiſeſkizzen aus Weſtrußlaud. (Schl.) 3. — I. Partſch, 
über die Vergletſcherung der Karpatben und deutfchen Mittelgebirge. 
— Aus den Turkmenen⸗Steppen. — Die Schuls@eograpbie auf dem 
dritten deutſchen Geograpbentage. — Das Erdbeben von Jöchia. 
Beitere Thatſachen und Urtheile, 1. — Kleinere Mittheilungen. 


Globus, Hrég. v. Ri. Kievert. 44. Bd. Nr. 11, 
Iub.: Gallieni’s Erforfhungserpedition nach dem oberen Niger. 
8. (Mit Abb.) — Ferd. Blumentritt, Beiträge aur Statiftif der 
Philippinen. 2. (Schl.) — Emil Mepger, Mittheilungen über 
Glauben und Aberglauben bei Sundanefen und Xavanen. 1. — 
Kürzere Mittheilungen, — Aus allen Erdtbeilen. — Bermifchtes, 





Naturwiſſenſchaften. 


Nöldeke, Oberappell.-Rath, Vorkommen u. Ursprung des 
Petroleum. Neubearbeitet. Mit $ Holzst. Celle, 1883, Schulze. 
(Xl, 115 S. Gr. 8.) c# 3, 60, 

Das vorliegende Werk ift eine neue, ausführlichere Be- 
arbeitung ber vor etiva zwei Jahren erfchienenen Schrift defjelben 


- verſichert un⸗ Verfaſſers über das Borfommen des Petroleums im nordweſt⸗ 
mathematiſch ſei, mit Ritter die Gliederung eines Erbdtheiles 


lihen Deutichland unter einem etwas weiter gefaßten Titel. Es 
giebt zunächſt eine hiftorifche Einleitung, ſchildert jodann das 
Vorkommen des PBetroleums in allen Welttheilen, läßt aber 
dabei manche neuere Angaben, namentlich bezüglich des ruffischen, 


galiziſchen und ſüddeutſchen Erböls vermifjen. Der Haupttheil 





1 








des Werles befteht num in einer ſehr eingehenden, mit vielen 
ſehr werthvollen geologischen Detail ausgeftatteten Befchreibung 
bes Vorfommens im nordweſtlichen Deutjchland, an die ſich 
ganz intereffante Mittheilungen über die 23 oder 24 Unter— 
nehmen zur Ausbeutung dieſer Schäße anfchließen, welche in 
weiteren Kreifen der betreffenden Bezirke und ber Börfe fo 
große Hoffnungen und theilweife eine fieberartige Aufregung 
wachgerufen haben, um gar bald Verluſte und Enttäufchung zu 
bringen. Den Schluß des Werkes bildet eine eingehende kritiſche 
Beiprehung der verjchiedenen Hypotheſen der Geologen über 
die Entjtehung des PBetroleums im Allgemeinen und des hans 
növerfhen im Bejonderen. Auf Grund des vorliegenden reich— 
baltigen Materials jucht der Verf. ferner die Unficht zu be- 
gründen, daß ſich in den erfchloffenen Schichten das Petroleum, 
ebenjo wie in Galizien und im Elſaß, auf fecundärer Lagerftätte 
befindet, und fein eigentlicher Urfprung in Schichten zu juchen 
ift, welche unter der Trias lagern, daß bis jetzt feine ficheren An- 
haltspuncte zu neuen Auffchlüffen vorhanden find und nur durch 
weitere Bohrungen fejtgejtellt werden können, Das Bud) ift 
mit vielem Fleiße und einer jehr anerfennenswerthen Objectivität 
in allgemein verftändlicher Faſſung bearbeitet, die zahlreichen, 
oft nicht ganz lauteren Quellen find meift forgfältig berüdjichtigt 
und die wichtigften Ausführungen jtimmen volitändig mit dem 
ausgezeichneten Werke von 2. Strippelmann über die Betroleum: 
Snduftrie Defterreich® und Deutjchlands überein. So muß man 
das Werk als eine recht gelungene, auf eigene Beobachtungen 
vielfach gejtügte Schilderung des Petroleumbezirfes von Han- 
nover bezeichnen und es allen Intereſſenten angelegentlich 
empfehlen. Seine Uusftattung in Bapier und Drud und mit 
acht Holzichnitten, von welchen einer eine Ueberfichtsfarte des 
erwähnten Diftrictes umd die übrigen geologifche Profile dar: 
jtellen, verdient alle Anerkennung. C. Th. 





Rammelsberg, Dr. C. F., Prof, Elemente der Krystallo- 
raphie für Chemiker, Mit 151 Holzschn. Berlin, 1983. Habel, 
vill, 208 8.8.) c# 5. 

Wie für den Mineralogen die Kenntniß der geometrischen 
Berhältniffe der in der Natur vortommenden Körper unentbehr- 
lich ift, jo it auch wegen des innigen Zufammenhanges der 

+> 


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— 1883, M 40, — Literarifhes Eentralblatt. — 29. September. — 


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chemiſchen, phyfifalifchen und kryſtallographiſchen Eigenschaften 
bem Ehemiler die Befähigung unerläßlich, den fryftallographifchen 
Charakter der künftlich erhaltenen Verbindungen fejtzuftellen, 
Im vorliegenden Werke bietet der Verf. den angehenden Che: 
mifern einen Leitfaden, worin er unter Benügung der von Weiß 
begründeten Unfchauungen zunächſt die Zonenlehre und die Bes 
beutung der von Quenftebt zuerft angewandten Projections— 
methode mit Verwendung berjelben an inftructiven Beifpielen 
barlegt. Hierauf fommen die einzelnen Syfteme und deren Fors 
men, wobei in praftifcher Weiſe den idealen formen gegenüber 
bie wirflih vorfommenden beachtet werben und jebesmal ber 
Zuſammenhang der goniometrifch beitimmbaren Winkel mit den 
Arenverhältniffen ermittelt wird. Dies ift der Hauptinhalt des 
Buches; die phyfifalifchen Beziehungen find fürzer behandelt 
und die Beitimmung der Kryſtalle unter Hinweis auf die früher 
ren Darlegungen und Formeln ebenfalls kurz auseinandergejeßt. 
Den Anhang bildet die Gegenüberftellung der von Naumann 
„repräfentativ“ genannten Bezeichnungsweije und der von Weiß 
aufgeftellten Terminologie. Es ift befannt, daß der verbienft- 
volle Verf. dem Syftem feines Lehrers Weiß das Wort redet 
und die Meinung vertritt, daß die Verbreitung der Terminologie 
von Naumann, von ber die Mineralogen nicht laffen wollen, und 
von Whewell-Miller, der die Kryſtallphyſiker zum Theil folgen, 
dem Studium ber Kryftallographie feitens der Chemiker hinder- 
lich gewefen fei. Zum Schluß foll von den mehr formellen Ans 
ftänden, die Ref. zu erheben hätte, angeführt werben, daß es 
zwar kurz aber doch ganz incorrect ift, 3. B. zu fchreiben 
tg = y?2 = 54° 44'8* und ähnliches, wie im ganzen Buche ge: 
ſchieht; da ift doch auf S. 62 unten und 63 oben ein anderer 
annehmbarer Ausweg befolgt. 


Zwackh-Holzhausen, Wilh. Ritter v., die Lichenen Heidel- 
bergs nach dem Systeme u, den Bestimmungen Dr. William 
Nylander’s. Heidelberg, 1883. Weiss, (1V, 84 8. 8.) c# 3. 

Das Büchlein, ein Ergebniß der neueren Durchforſchung der 

Umgebung Heidelbergd und zugleich eine Neubearbeitung der 

Enumeratio Lichenum Florae Heidelbergensis (Flora 1862 

und 1564) deſſelben Verfaffers, ift ein werthvoller Beitrag zur 

Flechtenflora Deutfchlands überhaupt und um fo mehr, als ein 

Flechtenkenner eriten Ranges, Dr. W. Nylander, das Material 

revidiert und die Correctur des Drudes vorgenommen hat. Das 

Berzeihniß umfaßt 555 eigentliche Flechten, zu denen noch acht 

Slechtenparafiten und Zeprarien, fowie eine Anzahl von ver: 

ſchiedenen Autoren für Flechten gehaltenener Pilze und Ulgen 

fommen. Diagnojen finden fih nur bei einer verhältnißmäßig 

Heinen Zahl neuerer Arten und Varietäten, welche von Nylander 

auch ſchon in der „Flora“ befchrieben wurden; im Uebrigen find 





nur Namen und Fundorte gegeben und bier und da wichtigere | 


Synonyme, fowie die in den Zwackh'ſchen, Arnold'ſchen und 
Hepp'ſchen Eprficcaten ausgegebenen Nummern Heidelberger 
Lichenen citiert worden. 


Lindemuth, H., Handbuch des Obſtbaues auf willenjchaftlicher u. 
vraftifcher Grundlage. Mit 138 im den Tert gedr. Holzſchn. 
Berlin, 1853. Parey. (VII, 392 ©. 8.) AMT. 


Der Berf. giebt im erften Abfchnitte feines Buches eine 


kurze Befchreibung der in Deutichland ausdauernden Obſtgehölze 


und deren Sorten, beipricht im zweiten die Fortpflanzung und 
Bermehrung durch Samen, Senter, Stedlinge und Beredeln, im 
dritten und vierten die Baumschule und das Pflanzen der Bäume, 
Daran reihen fi als fünfter Ubichnitt die Lehre vom Baum- 
ichnitt und in drei weiteren Gapiteln Bemerkungen über Ernte, 
Aufbewahrung und Benutung des Obftes, über Unterhaltung 
der Obftbaumpflanzungen, ſowie endlich Krankheiten der Obit- 
gebölze. Die Darftellung ift eine meift fnappe und dabei ge 
nügend Mare, bier und da durch Abbildungen unterftüßt, von 





denen wir inbefjen einzelne (Habitusbilder bes Apfel- und Birn- 
baumes 3. B.) als überflüjfig, einige (namentlih Durchſchnitt 
einer Birnbaumblüthe, Blüthe ber Mifpel) als fchlecht bezeichnen 
müffen. Im Uebrigen dürfte das Buch denjenigen, die bereits 
etwas Kenntniffe vom Baum und Leben der Pflanze befigen, 
zu empfehlen fein. Denn wenn ber Verf. im Vorworte auch be- 
merkt, daß die (von anderen Büchern erwähnten) phyfiologifchen 
Einleitungen „zu nichts nütze“ feien, jo fann er doch, wie feine 
eigenen eingeftreuten Notizen beweifen, derartige Kenntniffe micht 
entbehren, um verftanden zu werben, noch dazu dann, wenn auf 
©. 137 35.8. ſchon von „Affimilationsorganen“ geredet, auf 
©. 273 aber erjt eine kurze Darlegung der Bebeutung der 
Blätter für das Leben der Pflanze gegeben wird. Gegen einzelne 
der vom Berf. im Vorworte aufgeftellten Anfichten ließe ſich 
überhaupt und zu Gunften der von ihm verurtheilten Schrifts 
fteller zu Felde ziehen, wenn bier der Raum für derartige Er: 
örterungen wäre. 


Morphologiihes Jahrbuch. Eine Zeitfchrift für Anatomie und Ent: 
wickelungsgeſchichte. Hrsg. v. 6. Begenbauer. 9. Bd. 1. Seit. 
Inb.: B. Haller, Unterfuhungen über marine Rbipidogloffen. 
Erite Studie, (Mit Taf, n. Holzſchn, — W. Pfipner, über 
MWacstbumsbeziebungen zwiſchen Sihenmart und MWirbelcanal, — 
M. v. Davidoff, Beiträge zur vergleichenden Anatomie der bins 
teren Gliedmaaße der Fiſche. 3. Th. (Mit Taf.) — Aleinere Mit 
theilungen. — Anzeigen und Befprechungen. % 


Der Raturforſcher. Hrog. v. wWilb. Stla rel. 16. Jahrg. Rr. 37. 

Juh. Typiſche Witterungs-Erfheinungen. — Das Gleichgewicht 
zwifchen Elektrolyſe und chemischer Anäpıng. — Mechaniſche Schuß— 
mittel der Samen gegen Äußere, ſchädliche Einflüffe. — Kleinere 
Mittheilungen. 


Chem, Gentralblatt, Red.: R.Arendt.3,%. 14. Jahrg. Rr. 37 u. 48. 
Inh.: Wochenbericht. — Hans Jahn, elektrolytiſche Studien. 
— Kleinere Mittheilungen. 
Ghemifer-Zeitung. Hrögbr. G. Kraufe. 7. Jabız. Ar. 72 u. 7. 
Anh.: Die 12, Seneralverfammlung des deutſchen Apotbefer: 
Vereins zu Wiesbaden. — Rob. Schiff, über die Molecular: 
volumina fläffiger Subltanzen. — Billiam P. Blake, die Ne 
tallurgie des Ridels in den Vereinigten Staaten von Amerika. — 
Dampfmaſchinen mit ſtehenden Keffeln, von Menck & Hambrod, 
Ottenſen bei Altona. (Mit Abb.) — Die ſchweize riſche Laudesaue⸗ 
ftellung in Zürich. — NRequliersApparat für Dampfmafchinen von 
Schäffer & Budenberg, Burfaus Magdeburg. (Mit Abb.) — A. Gas 
walovffi, die Seifenfiederunterlauge und deren Waſchwerth. — 
Gorrefpondenz. — Tagesgeſchichte. 








22 
Medicin. 
Heiberg, Hjalmar, Prof., die Tuherculose in ihrer anatomischen 
Ausbreitung. Leipzig, 1882. F.C. W. Vogel. (51 8. Gr. 8.) Al. 


Ber eine furzgedrängte Darftellung ber gefhichtlichen Ent: 
widelung der Tuberculofe und eine einfache Schilderung von ben 
Urfprungsitellen und der Verbreitung der Krankheit in ben ver- 


' jchiedenen Organen haben will, findet dies in der Meinen, recht 


gut gejchriebenen Abhandlung, die wir namentlich den praktischen 


‘ Merzten warm empfehlen können. Für den Anatom vom dad 


enthält das Schriftchen nichts weſentlich Neues. 


Burdhardt, Dr. H., das Buch der jungen Frau. Ratbichläge für 
Scwangerfchaft, Geburt u. Wochenbett. Leipzig, 1582, Weber. 
(X, 170 ©. mit 1 Solzfchnitttaf, 8.) AH 2. 

Eine im Ganzen gute, die rechte Mitte einhaltende, populäre 
Belehrung für Frauen, jedoch ohne über das Niveau derartiger 
Preßerzeugniffe, die wir leider maſſenhaft befigen, Hinaus zu 
ragen. Die ganze Flluftrierung dieſes Bandes der illuftrierten 
Gefundheitsbücher beſchränkt fih auf den Titelholzfchnitt, eine 
Nachbildung eines Bildes von Paul Thumann, eine junge Frau 


1413 


darjtellend, die ihrem Mann ein fühes Geheimniß ind Ohr 
flüſtert. Recht unbedeutendes Bild in dürftiger Ausführung. 





Defterreihiiche Vierteljahresichrift für wiſſenſchaftl. Veterinärkunde. 
Redd.: Müller u. Forſter. 59. Br. 2. Heft. 

Inb.: Bericht über das wiener & k. Thierarznei⸗-Inſtitut für 
das Studienjahr 1581,82. (Schl.) — 5. Schindelka, ophthal⸗ 
mologifche Beiträge, — Carl Storch, Beiträge zur Anatomie der 
thierijchen Mipgeburten. — Teihmann, Kitt als Imjectionsmaife 
und die Methoden der Gefühimjertion mit demjelben. Ueberſ. von 
3. Sjpilman. — R Edelmann, über Pilocarpin und feine 
Wirkung. — Analelten. 


Redts- und Staatswiſſenſchaften. 


Tommasini, Öreste, la vita e gli scritti di Niccolö Machia- 
velli nella loro relazione col Machiavellismo, Storia ed esame 
eritico. Vol. I, Rom, 1883, Löscher, (XXVII, 750 8, Roy, 8.) 

Es iſt ein gewagtes Unternehmen, ber unabjehbaren Machia⸗ 
velli-Ziteratur noch ein neues Buch hinzuzufügen. Dies Wert 
aber gereicht dem verjüngten Italien nicht zur Unehre, und giebt 
den erfreulichen Beweis, daß gejchichtliche Forſchung und ſcharf⸗ 
finnige Kritif bei der hochbegabten Nation allmählich wieder- 
ehren. Die Veranlafjung hat ein zur Erinnerung an den vier- 
bundertjährigen Geburtstag Machiavell's von der Stadt Florenz 
ausgejegter Preis gegeben. Der Verf. hat der dafür eingejegten 

Commiſſion feine Urbeit mit der jehr glaubhaften Berficherung 

eingereicht, daß fie die Frucht einer ſehr mühevollen Arbeit von 

fünf Jahren fei, und er hat den wohlverdienten Preis erhalten. 

Die jhweren Schatten, welche auf dem moraliſchen Eharafter 

des größten italienifchen Staatsmanns älterer Schule ruhen, 

hat das Breisausjchreiben durch den Gejichtäpunct der Erinne- 
rung an Machiavell als den „Borläufer italienijcher Einheits- 
bejtrebungen“ vorweg zu mildern gejucht, und unzweifelhaft ift 
es, dab Machiavell diefe Bezeichnung wirklich verdient. — Die 
ausführliche Einleitung der Schrift, del Machiavellismo, giebt 
noch einmal eine Zufammenftellung der Urtheile aller Nationen 
über Machiavell's Charakter und Grundideen mit interejjanten 

Eitaten, namentlich aus Schriftftellern romanijcher Nationalität; 

troß der majjenhaften Eitate indeffen doch immer noch unvoll- 

ftändig. Bei aller Anerkennung für manche treffenden Bemer— 
fungen reicht doch diefe Abhandlung an den mujterhaften Eſſay 
von Robert von Mohl „Ueber die Machiavelli-Literatur” (Geſch. 

u. Lit. der Staatswifjenfhaften III) nicht heran. In Buch I 

bat der Berf. die dürftigen Nachrichten über die Jugendjahre 

Machiavell's nicht zu ergänzen vermocht, Werthvoll und treffend 

ift aber im Uebergang zu Liv. II die Zeichnung der damaligen 

Verfaffungszuftände von Florenz (la Cittä e il Palazzo), Das 

umfangreiche zweite Buch giebt eine urfundliche Auskunft über 

die verjchiedenen Mijfionen Machiavell’s, die zur Aufklärung 
vieler Puncte in jeinen Berichten von Wichtigkeit find. Die 
ſchwere Aufgabe, Machiavell’s vielberufenen Bericht über die 

Mordanihläge und Mordthaten Cäſar Borgia’s in Sinigaglia 

zu mildern, hat der Verf. freilich auch nicht anders zu löjen 

gewußt, als daß es fi um einen in großer Eile und VBerwir- 
rung zu erjtattenden gejhäftlichen Bericht handle, und daß die 

Opfer jener Gränelthaten zum Theil Gegner der Republik 

Blorenz geweſen find. Nach 14jähriger Thätigfeit nimmt das 

amtliche Leben Machiavell’s ein jähes Ende mit der Rückkehr 

der Mediceer, — Der Anhang der Schrift enthält eine größere 

Hahl werthvoller Documente, Denkichriften und Briefe, darunter 

die ausführliche Ueberficht der hinterlaffenen Schriften Machia- 

vell's von Giuliano de’ Ricci. — Die noch rüdjtändigen Bücher 

III—V jtellen noch manche werthvolle Ergänzung für ben 

er und moralischen Charakter Machiavell's in Aus⸗ 


* 


— 1883, x 40. — Literariſches Centralblatt. — 29. September. — 





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Blätter für Rechtspflege in arg und Anhalt. Greg. von 
D. Bretfchneider. N. F. 10. Br. 3. Heft. 

Inb.: Ortloff, Iſt in dem in Abichnitt IV des Buches Il der 
Reiche-Strafprocehordnung geordneten Schlußſtadium des Vorvers 
fabrens das im $. 124 Abſ. „zuitändige Gericht“ und der in $. 116 
Abf, 5 erwähnte „Richter“ Die Sıraftammer oder der Unterſuchuugs— 
richter? — Hunnius, Forderungen, welde mit unbeitimmten Ber 
trage im Hypotbefenbuche vorgemerft find, im Zwangsveriteigerungs: 
verfahren nad weimarifchen Rechte. Siehe Geſetz vom 12. Mai 


' 1879. — Unger, ®erfudy einer Daritellung der Geſchichte des (Eher 


güterrechts der zu der Pflege Koburg gehörigen Theile des Füritens 
tbums Hildburghauſen und der aus der Geſchichte für Die gegen— 
wärtige Geftaltung dieſes Ehegüterrechts fih ergebenden Refultate. 
(Rertj.) — D. Bretfchneider, Mittheilungen aus der Praxis des 
gemeinschaftlichen thutingiſchen Oberlandesgerichts zu Jena. I. Givil- 
jenat. — Literariſche Umſchau. 


Defterreihifche Zeitfhrift für Verwaltung. Hrög. von C. Ritter v. 
Züger. 16. Jahrg. Nr. 33—36. 

Inh.: Aufgaben des Unterrichts in den Gymnaſien und die 
Ueberbärdungsfrage. — Mittbeilungen aus der Praxis. — Gefepe 
und Verordnungen. — Perfonalien. — Erledigungen. — Hlerzu 
als Beilage Bogen 23 der Erkenntniſſe des f. f. Verwaltungs: 
gerichtähofes. 


Land- und Forſtwirkhſchaft. 


Kaiſer, Otto, Forſtmſtr., Beiträge zur Pflege der Bodenwirthſchaft 
nit beſond. Nüdficht auf die Waflerftandsfrage. Mit 21 Iithogr. 
Karten u, 3 Holzſchn. Berlin, 1585. Springer. (VII, 123 ©. 
Or. 83 cH 6. 

Der Berf. behandelt in der vorliegenden Heinen Schrift eine 
jehr wichtige Frage, die zur Zeit die Land- und Forſtwirthſchaft 
jtark beſchäftigt, und vertritt den Standpunct, dag nur dann Die 
denkbar höchſte Stufe der Bodencultur möglich, wenn die nach 
Lage, bezw. Standort verjchiedenen Flächen wirthſchaftlich 
richtig abgegrenzt und ben entjprechenden Eulturarten über: 
wiejen werden. Hiernach follte alfo ausgejprochenes Waldland 
nicht in landwirthichaftlihe Euftur genommen und umgefehrt 
Waldland mit zur Uders oder Wiejencultur tauglihem Land 
auch für dieje Eulturarten benugt werden. Hiermit Hand in 
Hand hat jedoch eine geeignete Waflerpflege zu gehen, wodurch 
dem Boden die nothivendige Feuchtigkeit für den Pflanzenwuchs 
erhalten bleibt und andererjeit$ Ueberſchwemmungen verhütet 
werden. Dementfprechend follten, namentlid in den Gebirgs— 
wäldern, Wafferanfammlungsvorrichtungen angebracht werden, 
die aber auch gleichzeitig anderen Zweden, 3. B. der Wieſenbe⸗ 
wäfjerung, Fiſchzucht zc. dienen könnten. Dieſe jehr anregendb 
geichriebene Arbeit ift allen Intereffenten im hohen Grade zu 
empfehlen. 

Hellriegel, Prof, Dr. Herm., Dir., Beiträge zu den natur- 
wissenschaftlichen Grundlagen des Ackerbaues mit be- 
sond. Berücksichtigung der agrıcultur-chemischen Methode der 
Sandeultur. Eine Auswahl von Versuchen etc. Mit Holzstichen. 
Braunschweig, 1883. Vieweg & Sohn. (X, 796 8. 8.) c# 22. 

Die vorliegende Schrift wurde zur 25jährigen Jubelfeier 
ber Berfuchsftation Dahme herausgegeben und bietet eine ſyſte⸗ 
matiſch geordnete Zufammenftellung von Verſuchen, die unter 
Leitung des Berfafjers in den Jahren 1855— 1853 in Dahme 
ausgeführt und zum größeren Theile noch gar nicht, zum Leis 
neren in verjchiedenen Fournalen 2c, veröffentlicht worden find, 
legtere werden jedoch meift nur in ihren hauptſächlichſten Re— 
fultaten wiedergegeben. Somit werden dem praftiihen Lands 
wirthe im Zufammenhange eine Reihe höchft wichtiger Verſuche 
über den Einfluß der Wahsthumsfactoren auf die Pflanzen- 
production, mit denen er täglich zu rechnen hat, vorgeführt. So 
3 B. find für denjelben von größter Bedeutung die Verſuche 
über den Einfluß des abjoluten und ſpecifiſchen Gewichts ber 


1415 


— 1983, 410, — Literarifges Eentralblatt. — 29. September. — 


1416 








Samen und arloffellnollen, ſowie ihres Reifeftadiums auf die 
Entwidelung der Gewächſe, das Verhältniß der Wurzel- 
entwidelung zum Bobenvolumen, den Einfluß von Wärme und 
Licht auf das Keimen und die Vegetation, den jehr wichtigen 
Factor, das Wafler, und zwar über die Urfachen der Ver— 
dunftung, den Waffererfag der Pflanzen aus dem Boden, das 
Abmwelten, den Einfluß der Bodenfeuchtigkeit auf den Bau und 
die Production der Gewächſe, ſowie die ausgezeichnete Arbeit 
über das Verhältniß zwifchen dem Wafferbedarf der Pflanzen 
und dem Megenfall ec. Schließlich erhält der Agriculturchemifer 
im legten Abjchnitt einige mügliche Winfe für die Anzucht der 


Pflanzen in gereinigtem Duarzjande mit Hülfe wäfjeriger | 


Löfungen. Der Verf. zählt zu den Hervorragenditen feines 


Faches und auch feine Mitarbeiter haben Bedeutendes auf dem | 
Gebiete der Agricultur: Chemie geleijtet, ſo daß die wohldurch⸗ 
dachten Verſuche nicht nur ein zuverläffiged Material zum | 


Beiterbau, fondern auch dem praftifchen Landwirth eine fräftige 


Stüge im Bereiche der rationellen Pflanzencultur bieten, daher | 
diefe Arbeit im hohen Grade willfommen und den Intereffenten | 


beitend zu empfehlen iſt. 


Eqrappac Dr. Adam, Brof., Grundriß der Forft- u. Jagd- | 


geſchichte Deutſchlands. Berlin, 1883. Springer, (VII, 1828. 8.) 
ch. 3. 


Das vorliegende Bud) ift in vier Abſchnitte getheilt, welche 
in chronologiicher Folge „bis zur Mitte des 9. Jahrh.'s, von 
da bis zur Mitte des 16. Jahrh.'s, von da bis zum Ende des 
18. Jahrh.’3 und von 1790 an bis zur Jetztzeit“ einen Ueber: 
blid über die Entwidelung der allgemeinen Eultur- und Rechts: 
verhältnifje, des Waldeigenthums, des Forſt- und Jagdweſens 
gewähren. Es ift anzuerkennen, daß es der Verf. wohl vers 
ftanden hat, in den engen Rahmen eines Grundrifjes das jo 


mafjenhaft vorhandene Material in überfichtlicher Weife und | 


entfprechender Ablürzung einzuziwängen. Damit hat er den be- 


abfichtigten Zwed jedenfalls erreicht: dem Studierenden einen | 


Leitfaden und dem Praltifer eine zur allgemeinen Orientierung 
brauchbare Ueberficht zu gewähren. Das Bud) ift daher gewiß 
beachtenswerth als Anhalt beim Studium der Forſt⸗ und 
Jagdgeſchichte Deutjchlands und es joll Hiermit beftens empfoh- 
len jein. 


Die g, Janwirtfäaftigen Bert «Stationen, Hrsg. von Fried, 


Nobbe. 29. Bd. "Heft 
Iub.: Ernft v. Raumer, Kalf und Magneſia in der Pflanze 
(Shl. )— NR. Hornberger, die Mineralitoffe der wichtigiten Walt, , 


famen, — G. Schulze u. E. Boßhard, über das Glutamin. — 
J. Nepler, Düngungsverfuche zu Tabak. — Ad. Maver, einige 
Bemerkungen zur Kenntnip des Doppleritis. — N. hirwinitn, 
zur Frage über die Kettbildung im thlerifchen Organismus, 


giternturge ſhichte. 


über die wichtigsten Re- 
Solothurn, 1582. Zepfel. 


Sprachkunde. 


Kaufmann - Hartenstein, Dr. ]., 
sultate der Sprachwissenschaf. 
(99 8.8.) cM 3. 

Eine wenn auch nicht auf tiefer gehenden Kenntniffen und 
Einfichten beruhende, jo doch mit warmer Begeifterung für die 
Sache und nicht ohne Geſchick verfaßte Darftellung der wichtig. 
ften Fortfchritte und Leiftungen der vergleichenden Sprachwifien: 


ſchaft. Der Verf. behandelt (wir geben die Eapitelüberfchriften) | 


Gliederung der Sprachwiſſenſchaft; die Hiftorischsvergleichende 
Sprachwiſſenſchaft; den indogermanishen Sprachitamm; den 
Eufturzuftand der Indogermanen; die Glafjification der 
Sprachen; Leben und Wahsthum der Sprache (Veränderung 


des Lautes und der Bedeutung der Wörter); den Urfprung der | 


Sprache; Wejen der Sprache, Sprechen und Denten; bie Ur: 





fprache. Als Leſer hat der Verf. nicht Sprachforfiher bon Fach, 
fondern jüngere Eollegen (er ift Profeſſor an der Solothurnifchen 
Cantonsſchule), reifere Schüler und gebildete Laien im Auge, 
‚ und wir können dieſen die Schrift, wenn fie auch im Einzelnen 
von fchiefen Urtheilen und thatjächlichen Unrichtigkeiten nicht 
frei ift, der oben genannten Borzüge wegen immerhin empfehlen. 


Bgm. 
0. Horatius Flaceus. Episteln, erklärt von Ilerm, Schütz, 
Prof, Berlin, 1693. Weidmann. (XI, 369 S. 8.) cf 3. 


A. u. d. T.: 
3. Th, 
Die Schütz'ſche Horazausgabe ift mit diefem Theile beemdigt. 
Indem fie feit Tange glüdlicherweife jeden Gedanken an ſchul- 
mäßige Verwendbarkeit aufgegeben hat, konnte fie die ihr eigenen 
Vorzüge ungehemmt zur Entwidelung bringen und auf eine 
| ebenjo gründliche wie allfeitige ausführliche Erklärung des Did; 
terd binarbeiten. In der That, mag man gefchichtliche oder 
literarifche, fachlihe oder grammatifhe Puncte erörtert juchen, 
mag man über ben Zufammenhang oder über einzelne Lesarten 
Auskunft begehren, überall bietet der Hrögbr. uns eine höchſt 
forgfältige Darlegung, in der er alle Auffaffungen ruhig erwägt 
(man vgl. z. B. die Stelle über Plautus und Epicharmos 
2, 1,58). Nicht wenige Unmerkungen wachſen ihm daher zu 
volljtändigen Abhandlungen an, wie etwa die über die griechiichen 
Lehnwörter 2, 3, 52 oder die Einleitung zur ars poetica, in 
welchem Gedicht er zum Glück nicht auf eine übertriebene Syjte: 
matifierung ausgeht. Wohl begeht er einmal den in diefem Falle 
verzeihlichen Fehler, daß er um nichts zu übergehen wohl aud) 
‚ einmal Unnöthiges giebt (3. B. zu declamas 1,2, 2 die Notizen 
über Cicero’3 Declamationsübungen), oder die rechte Ueberſicht⸗ 
lichkeit verliert, Da und dort findet man dagegen, und zwar bei 
einem jolchen Commentar nicht ohne Verwunderung, daß aud 
' Einzelnes fehlt. So fehlt 1, 2, 5 die Erklärung des Perfect 
' erediderim, ib. 19 das wirkliche Original von multorum urbes 
et mores hominum inspexit, ib. 15 die Beifpiele der Jlias von 
scelus, libido und ira bei Griechen und Trojanern. 2, 1, 60 
wäre die proleptifche Bedeutung von arto, 1, 19, 9 zu severis 
die Stelle des Catull 27, 6 anzuführen gewejen, S. 230 hat 
nicht Keller, fondern ſchon Schmid die Stelle aus der Andria 
beigebracht u. dgl. Auch fann es nicht ausbleiben, daß man 
Unfichten des Hrögbr.'s nicht billigen wird. Wenn 2, 1, 56 
senex auf das hohe Alter des Pacuvius deuten fol, jo wei 
man nicht warum im felben Vers auch Attius senex heißt. 
ib. 59 fol properare „die Leichtigkeit der Production“ des 
Plautus bezeichnen, während die ganze Umgebung doch auf einen 
Borzug in den plautinifchen Komödien hinweift, den der Hörer 
oder Leſer von jelbft bemerken mußte; es wird aljo wohl die 
ſchnelle, belebte Converjation gemeint fein. Dagegen erfreut den 
Lefer wiederum mande gejhmadvolle neue Bemerkung, wie 
wenn die Betrachtungsweije bes Horaz für Jlias und Odyſſee, 
das madrrıxör und des 790» moimua (1,2, 6; 17) auf Ariftos 
teles zurüdgeführt wird, Doch wozu hier viele Einzelheiten? 
| Der Gejammteindrud der Arbeit ift ein durchaus günftiger, und 
ſie wird, wie Nef. glaubt, jedem, der ſich mit den Epifteln ein: 
gehender beſchäftigen will, in Zukunft nicht nur ein unentbehr 
liches, jondern in den meijten Fällen auch ein ausreichendes 
Hülfsmittel fein. A. R. 


0, Horatius Flaceus. Erklärt von H. Schütz. 











Rhys, J.,M. A., Prof, early Britain. Celtie Britain. Wiıh 2 
maps, and woodeuts of eoins, London, 18%2, Sociely for pro- 
moling christian knowledge. (XIV, 319 8. Kl. 8.) 

Ein gut ——— ſehr intereſſantes Buch, das wir allen 
denen, die für die celtiſche Vorgeſchichte Englands inter- 
ejfieren, auf das Befte empfehlen. Die Stärke beffelben liegt 
weniger in der Neuheit des Materiald oder der Fülle der ge: 


1417 








Iehrten Nachweife, als in ber Originalität der Kombination, mit | 


welcher der Berf. die oft Lüdenhaften und oft einander wider: 
ſprechenden Angaben der Schriftfteller verarbeitet hat, mit bes 
fonderer Rüdfichtnahme auch auf die Münzen und die Ins 
ſchriften. Dazu fommt aber noch, daß der Verf. einer ber coms 
petentejten Celtologen ift, und in diejer Iinguiftifchen Beziehung 
zeichnet fich fein Werk vor allen anderen englifchen Werfen ähn- 
licher Art aus, auc vor dem jo trefflihen Werke von Thomas 
Wright: the Celt, the Roman, and the Saxon, das jeine Stärfe 
in den Antiquitäten hat. Es ift in jieben Capitel getheilt, Cap. I 
handelt von Britannien zur Zeit Cäſar's, Cap. II von der Zeit 
bis zur Eroberung unter Staifer Claudius, Cap. III von den 
Römern im Lande, und wie fie es verliefen, Gap. IV von den 
Kymry, Cap. V von den Picts und Scots, Cap. VI und VII 
von der Ethnologie des alten Britannien, Pytheas in Britan- 
nien um 330 v. Ehr., Cäſar's Landung in Britannien 55 v. Chr, 
Gunobelinos (Shafejpeare's Cymbeline) in Camulodunon zu 
Anfang unferer Zeitrechnung, und die Münzen britijcher Könige 
diejer alten Zeit, die Eroberung dur) Aulus Blautius 43 n, Chr., 


257 n. Ehr., im 4. Jahrh. n. Chr. die Einfälle der Picti und 
Seotti, und um 410 Britannien twieder frei von den Römern, 
Aurelius Ambrofius der comes litoris Saxoniei im Kampf 
gegen die germanischen Eindringlinge, die fih im 5. Jahrh. 
mehr und mehr fejtjegen und Staaten bilden, das find die her 
vorragenditen Erjcheinungen der drei erjten hiſtoriſchen Kapitel. 
In Gap. IV verfucht der Verf. aus Beda, Nennius und Gildas, 
ferner aus den in cymrijchen Quellen (alten Gedichten, den Triaden, 
den Gejepen) enthaltenen Daten ein Bild von den Berhältniffen 
und Vorgängen zu geben, deren ſchließliches Nefultat die Be— 
ſchränkung des celtiſchen Britenthums auf das heutige Wales 
geweſen ijt. Die fiheren Nachrichten find hier ſpärlich, umjomehr 
treten gewilje Einzelheiten hervor. In diefer Zeit fam nad) 
Rhys (S. 137) der Name Kymro oder compatriot auf, jo 
nannten fi die Briten im Gegenjag zu den fremden Eins 
dringlingen. Die Würde des dux Britanniarum ſetzte fich in 
den chmrifchen gwledig fort. Cunedda im 5., Maglocunos 
oder Maelgiun im 6., Cabwaladbr im 7. Jahrh. n. Chr. waren 
glänzende Träger diefer Würde, aber angelſächſiſche Fürſten 
machten fie ihnen ftreitig (S. 134). Intereſſant ift der Ausdrud 
dragon für König oder Fürjt (insularis draco bei Gildas), den 
Rhys auf die dracones auf den Standarten der römijchen Co— 
horten zurüdführt. Daher der Name von Arthur’s Bater Uthr 
Bendragon, d. i. „Uthr Head-dragon“. In dem verwidelten 
Gap. V it am wichtigften, daß nad Rhys die Picti ein nicht- 
celtiiches Volk wären, das fich einerjeitd von den Scotti, an— 
dererjeit3 von den Brython celtifieren ließ. Es fann Manches 
für diefe Unjchauung geltend gemacht werben, aber ficher er» 
wiejen ift fie nicht. Die Wendung, welche die Suprematie des 
gälifchen Elements definitiv einleitet, wird im 9. Jahrh. durch 
Cinaeth oder Kenneth mac Alpin eingeleitet. Mag in dieſem 
Eapitel Manches problematifch bleiben, jo find jedenfalls am 
Ende die Bemerkungen über das allmähliche Umfichgreifen der 
gälifchen Sprache, über die Unglifierung der Dynaſtie und über 
die Zurüddrängung des celtifchen Volkes in die Highlands übers 
zeugend und lehrreih. In den beiden legten Eapiteln fucht der 
Berf. die große Zahl der einzelnen Stämme in drei Haupts 
gruppen zu theilen, in celtifche Goidel, celtifche Brython und 
nichtceltifche Uborigines. Seine Anſicht geht jegt dahin, daß 
Britannien vor den Briten von goideliichen Stämmen bewohnt 
gewejen ſei. Ohne die Möglichkeit beftreiten zu wollen, daß in 
Britannien nichtceltiiche Stämme vorhanden waren, und daß 
vielleicht auch die Picti zu dieſen gehört haben, ift Ref. doch der 
Unfiht, dab der Berf. mit dem Sprachenwechjel ober dem 
Sprachenaufdrängen, da wo ſchwerlich eine überlegene Eultur 
in Betracht kommen kann, etwas zu leicht bei der Hand ift, 3. B. 


— 1883, 240. — Literarifhes Gentralblatt — 29. September. — 











1418 





S. 218. Bon Intereſſe find S. 231 die gelegentlichen Bes 
merfungen über König Urthur, das Jdeal der Brythons viels 
leicht aus Zeiten before they had found a home in Britain. 
Fügen wir noch hinzu, daß die ſehr beachtenswertgen etymo- 
logiſchen Berfuche über die alten Namen fi) befonders in dem 
Uppendir am Ende ded Buches finden, und daß ein Inder das 
Ganze fchließt, jo haben wir genug gejagt, um das Buch nicht 
als eine bloße Recapitulation befannter Dinge, fondern als tief 
einfchneidend in der Erforſchung von early Britain erjcheinen 
zu lafjen. wi. 





— W. G. CA Doct., specimen d'un essai eritique sur 
es oeuvres de Frangois Villon. Le petit testament. Leiden, 
1882, de Breuk & Smils, (228 5, 8.) 

Die vorliegende Schrift erfcheint als erfter Theil eines 
größeren, vom Berf. in Ausficht gejtellten Wertes, das jämmt- 
liche Werke Billon’s behandeln fol. Nach der vorliegenden 
Probe iſt das Befte davon zu erwarten. Der Berf. zeigt fich 


‚ bier als ein fharfjinniger Kritifer, der wie fein anderer berufen 
Julius Agricola in Britannien 75—86 n. Ehr,, Caraufius um | 


it, die ſchwierigen Fragen, welche bei den Unterfuchungen über 
diefen Dichter und feine Werke in Menge ſich darbieten, zu be= 
handeln und, ſoweit möglich, zu Löfen. — Die Schrift bietet zu- 


näãchſt eine ſehr eingehende Unterjuchung über die vier Hdſchrr., 


die ung Villon's Gedichte erhalten haben; es wäre zu wünjchen 
geweſen, daß der Verf. die Refultate diefer Unterfuchung durch 
Zeichnung eines Stammbaums dem Lejer vor Augen geführt 
hätte. Es folgt eine fritifche Ausgabe des Petit Testament 
mit werthvollen Anmerkungen, vorzüglich über ſprachliche Eigen: 
heiten. Zum Schluß werden zwei Balladen des Dichters ab» 
gedrudt, von denen die eine bisher noch nicht veröffentlicht, die 
andere fälſchlich Aloin Ehartier zugefchrieben worden war. 
Sgt. 





Feeudenfpiele am Hofe ded Herzogs Ernſt des Frommen von 
Sachſen⸗Gotha u. Altenburg, berausgegeben und erläutert von 
D. Devrient. Jena, 1882, Fiſcher. (234 ©. 8.) 


(Zeitfchrift des Ver. f. thüring. Geld. u. Alterthumskunde. Neue 
Folge, 3. Bd., Heft I u. 2.) 

Otto Devrient hat in diefem Bande der Beitjchrift des Ver— 
eins für thüringifche Geſchichte und Alterthumskunde in Jena 
zwei bis jept unbefannte jogenannte Freudenſpiele, welche am 
Hofe des Herzogs Ernjt des Frommen von Gotha dargeftellt 
worden find, herausgegeben. Dieſe Spiele find einer Hdfcr. 
ber Univerfitätsbibliothef zu Jena entnommen und von dem da= 
maligen Amtsadjunct Daniel Richter, der jpäter in Darmftabt 
Geheimer Rath wurde, wahrjcheinlich unter der perfönlichen 
Betheiligung des Herzogs im Jahre 1658 verfaßt. Derjelbe 
Richter ift auch der Verfaſſer eines Ähnlichen gedrudten Spieles 
„Bon der argen Örundjuppe der Welt”, Das erfte diefer Spiele: 
„Bon der ftreitenden Kirche“ iſt ald Trauerfpiel bezeichnet; das 
zweite führt die Ueberjchrift: „Won dem Nußen ber frieblieben- 
den Gemüther“. 

Der erjte Uct des erften Spieles handelt von der „Kindheit 
der ftreitenden Kirche vom Unfang der Welt bis auf die Sünd- 
fluth“; die letzte Scene des letzten Actes ftellt die Erlöfung der 
Kirche vom Papjte, dem Türken und dem Lafter dar und ſchließt 
mit ihrer Krönung vor Gottes Thron. Wir Haben aljo ein 
protejtantijches Diyfterium vor uns. In daffelbe find aber 
Scenen einer bürgerlichen Tragifomödie des 17. Jahrh.'s ver- 
webt, welche ein Stüd im Stüde bilden und mit dem Myſterium 
felbft durch feine engere Gedanfengemeinfchaft verfnüpft find. 
Die dem Inhalte nad) jo verfchiedenen Stüde find meift fcenen- 
weile abwechjelnd in einander verflochten. Das profane Stüd 
nähert fich der Poſſe und follte eine Heilfame pädagogifche Ein- 
wirkung auf die Darfteller jelbft ausüben, welche befonders von 
der Rolle des verborbenen Studenten erwartet wurde, 


1419 — 1883, 40. — Literarifdes 

Aehnlicher Art ift auch das zweite Spiel. In der einen 
Hälfte handelt es fi um eine Empörung, welche der ränfevolle 
Rath des Königs Placidus (Turbulentus ift fein Name) anftiftet. 
Allein auswärtige Mächte mifchen fi in die Unruhen ein und 
legen fie friedlich bei; worauf Turbulentus, nachdem Placidus 
und feine Verwandten die Reformation fhon früher angenom- 
men haben, zuleßt auch noch übertritt. Die Einlagen dieſes 
Stüdes bilden meift loder zufammenhängende Scenen aus dem 
Soldatenleben der Zeit, welche hauptſächlich durch eine Figur, 
eine böfe Kantippe, zufammengehalten werden. Da die Böje 
ihren Ehemann Patiens mit unwürdiger Gewalt bedroht, jo 
erfinnt diefer eine Lift. Nachdem Kantippe ſich auf feine Ver: 
anlaffung durch Branntwein beraujcht hat, bindet er fie feſt in 
eine Wiege ein und wiegt fie Tage lang, bis fie Gehorſam ver: 
ſpricht. Von diefem Gehorfam legt fie dann auf das Gebot 


ihres Ehemannes einige drollige Proben ab, verliert aber endlich 


im Kampfe mit anderen Weibern vor der Bühne eines Quad: 


ſalbers ihr Leben. Diefe poffenhafte Geichichte wird natürlich 
für die Zufchauer und die Schaufpieler der anziehendjte Theil | 


des ganzen Freudenſpiels geweſen fein, wie er es noch heute iſt. 
Auffallend erfcheint, daß die Söhne des Herzogs und gleichaltrige 
Schüler des Öymnafiums die Darfteller waren, ba ſpäter ſeeniſche 
Aufführungen an der Schule ſelbſt nicht geftattet wurden. — Der 
pojjenhafte Theil des letzten Stüdes erinnert an die Zähmung 
der Widerfpenftigen, deren Stoff im Jahre 1658 auch in einer 
Schulkomödie zu Bittau zur Darftellung gelangte. In Betreff 
des Wiegend des böjen Weibes hätte auf R. Köhler's Be- 
merkungen in der „Kunſt über alle Künſte“ S. XVI ff. verwiefen 
werben follen, 

Der Abdruck ſelbſt läßt freilich Manches zu wünfchen übrig. 
Die Interpunction fcheint der Hdjchr. entnommen zu fein; die 
Abkürzungen find nicht aufgelöft, jo daß uns Wortformen wie 
„Zurbulents, Placids, Pacifies“ und Wortverbindungen wie 
„w ich“ (waß ich), „d auß“ (der auf), „W thue man 0* (Waß 
thue man nicht) begegnen. 





Mahrenholtz, Rich., Voltaire-Studien. Beiträge zur Kıitik 
des Historikers u. des Dichters, Oppeln, 1682, Maske. (VIN, 
196 S. 8.) HM 6. 


Ein Buch, deffen Werth nicht in richtigem Verhältniß fteht 


zu dem etwas anfpruchsvollen Ton, den der Berf. mitunter | 


anzufchlagen beliebt. Es zerfällt in drei Abjchnitte: 1) Voltaire | "nes Elſaß. Hrsg. von Ernit Martin u. Wild. Wiegand, 2. Br. 


als Effayift und Geſchichtskritiler, 2) Voltaire als Dichter, | 


3) Grundzüge einer Charakteriftit Voltaire's. Im Wejent: 
lihen bejchränft fich der Verf. auf Zufammenftellung bereits 
bekannter Thatſachen; im Abfchnitt 1 umd 3 hat man wieder- 
Holt das Gefühl, daß feine äfthetifche und philofophifche Bil: 
dung zu einer richtigen Würdigung Voltaire’ nicht ausreicht. 
Eapitel 3 wird vielleicht Mandem willlommen fein, man 
findet dort mandje Notizen, die bisher noch nicht in fo bequemer 
Anordnung zufammengeftellt waren, vor allen Dingen ijt hier 


das große Werk von Desnoiresterres ausgebeutet, das nicht jehr 


bequem zum Nachſchlagen eingerichtet ift. Uebrigens ift doch aud) 
hier vieles Wiſſenswerthe mit Stillſchweigen übergangen, manche 
Ungaben find unrichtig (S. 91 wird gejagt, Voltaire's en- 
fant prodigue fei in Alerandrinern verfaßt), und wo der Verf. 
in feinen äfthetiichen Betrachtungen ſich auf eigene Füße ftellt, 





Deren, Berichte u. Notizen, Schiller u. Goethe u. deren 
fe betreff.,. aus den Jahren 1773—1812, Berlin, 1582, 
Ar. Luckhardt. ($.) 

1. Abth. Schiller, 3. 8b. 1801—1805, (VII, 444 ©.) cf. 7,50. 
2, Abth. Goethe, 1. Bd. 1773—1786. (XIX, 427 ©.) cH. 7,50. 


Seit der Beiprehung ber erjten beiden Bände dieſes 
Wertes jind nunmehr wieder zwei neue erſchienen. Es kann 


Centralblatt — 29. September, — 1420 


unfere Dankbarkeit nicht beeinträchtigen, wenn auch diesmal 
über den Werth der Arbeit ein etiwas gar zu hoher Ton anges 
ichlagen wird, wenn der Hrögbr. in der Vorrede zu Goethe 
Bd. I von der „Wonne des Schaffens" ſpricht, die ihm eine 
' allerdings ganz mügliche und willfommene Sammelarbeit bereitet 
| Habe. Hätte der Hrsgbr. doch nur etwas häufiger fi und ung 
| die Freude bereitet, die Verfaſſer anonymer Kritiken zu er- 
| mitteln, in vielen Fällen wäre dies gar nicht fo ſchwer geweſen. 
| Die beiden folgenden Bände follen die Kiritifen über Goethes 
Werke bis zum Erjcheinen von Dichtung und Wahrheit ent- 
ı halten. Daß der Hrögbr. fich zunächſt dieſe Grenze geftedt hat, 
ift mur zu billigen; hoffentlich wird er am Schluffe ausführliche 
Recgiſter über alle ſechs Bände bringen, in welchen man die be— 
ſprochenen Were, die Zeitjchriften, die Kritiker ꝛc. bequem über: 
blicken fann, C. 


Frankl, Yudw. Aug., zur Biographie Franz Grillparzer'd. Wien, 
1583. Sartleben. (91 ©. I. 8.) c#H 1, 50, 

Wir wollen nicht undankbar fein für jede, auch die kleinſte 
Gabe, die uns zur Aufhellung eines bedeutenden Dichterlebens 
gereicht wird; bei Grillparzer um fo weniger, al3 eine volktän- 
dige Biographie defjelben, wie wir aus der Einleitung erfahren, 
erft nad) 50 Jahren zu erwarten ift. Und doch will es uns 
ſcheinen, ald wenn man neuerdings zu ſehr bemüht ſei, aus 
Kleinigkeiten dieſer Urt Capital zu fchlagen. Heine und Grill» 
| parzer gerade find es, die eine Fluth ſolcher Heinen Schriften 
hervorgerufen haben, in denen neben manchen Goldkörnern doch 
auch recht viel Spreu zu finden ift. Ref. ift nicht durchaus in 
der Örillparzer-Literatur beivandert, und doch hat er Einiges 
gefunden, was in aufgebaufchter Weife bier für neu ausgegeben 
wird und doch jchon bekannt war. Daß Grillparzer’3 Geliebte 
Katharina Fröhlich im „Ditofar“ verewigt ift (S. 63 f.), willen 
wir aus W. Scherer's Schrift „Zum Gedächtniß Grillparzer’s“, 
Wien 1572, ©. 41. Daß die Sängerin, an welche das Gedicht 
„Cherubim“ gerichtet ift, Henriette Teimer hieß (S. 72), iteht 
ſchon in der dritten Ausgabe der gefammelten Werke (1578, 1, 
©. 297), Daß die Dame, an welche das Gedicht „Abjchieb* in 
Gaſtein gerichtet ift, Frau Jofefine von Werhowig heißt, it 
' ebenda zu finden (I, ©. 35). 


Straßburger Studien. Zeitichr. fir Gefchichte, Sprache u. Yiteratur 
1. Heft. 


Inh.: Albrecht, die Mühle von Schwindelsheim von Themas 
Murner. — Martin Balper, Minitterialität und Stadtregiment 


‚ In Straßburg bis zum Jahre 1266. — Ruppert, Straßburger 
| Adel in der Mortenau. 1. Die Erlin von Rorburg. — Aloys Schulte, 


Papit Leo IX. und die elſaſſiſchen Kirchen. — Wilhelm Soltau, 
Albert von Hohenberg als Chroniſt. Eine Entgeguung. — 9. Finke, 
der ftraßburger Eleftenproceh vor dem Gonitanzer Goncil. 1. 


Archiv für flaviiche Philologie. Hrsg. v. B. JZagic. 7. Bd. 2. Hft. 

Jah: R. Scholvin, Ginleitung in das Jobann-Aleranders 
Evangelium. (Schl.) — J. Hauuſz, über die Betonung der Sub- 
ſtantiva im Kleinruſſiſchen. — DO. Kaemmel, die ſlaviſchen Orts— 
namen im nordöſtlichen Theile Niederöſterreichh. — M. Gaſter, 
Scholomonar, d. i. der Garabaneijaß dijak nach der Volleüber⸗ 
lieferung der Rumaänen. — W. Nebring, wigilie za umarle ludzie 
e. 1520, — Anzeigen. — Kleinere Mittheilungen. 





Reform. Zeitſchrift des allgemeinen Vereins für vereinfachte deutſche 
Rechtfchreibung. Hrög. von Ed. Lohmeier, 7. Jahrg. Nr. 9, 
Inh.: Mever, Die Wünfchelrutbe. — Anna Beidenmäller, 
Gerold der Frieſe. (Bedicht.) — Karl Anorg, James Fenimore 
Gooper, — Bermifchtes. — Stange, Yateinichrift. — Der „Magus 
im Norden“ über deutſche Orthograpbie. — Vereinsnahricdten. — 
Verſchledenes. 


Zeitſchrift für das Gymnaſial-Weſen. Hreg. von H. Kern u. H. J. 
Müller N. F. 17. Jahrg. September. 


Inh.: C. Knaut, der lateiniſche Unterricht in der Gymnaſial⸗ 
prima, 2. — Literariſche Berichte. — F. Moldenhauer, 20. Ver⸗ 





1421 — 1883, 40. — Literarifdes 


fammiung des Vereins rheiniſcher Schulmänner am 27. März 1983 
in Köln. — Jubresberichte des philologiſchen Vereins zu Berlin: 
9. Magnus, Ovid und die römifchen Elegiker. (Fortſ.) 








Gentralblatt für Stolze'ſche Stenographie. Hrsg. von den Berbänden | 


der Stolze'jchen Schule. 5. Jahrg. Nr. 57, 
Zub.: Die hamburger Vorlage für eine erite Stufe des Suftems. 
— Aus den Verbänden. — Stenographifhe Wacht. — Literatur. — 
Berſchiedenes. 
Beilage: Statiſtik über die W. Stolze'ſche Schule der Steno— 
grapbie pro 1852— 1553. 


Mythologie. Sagen. 


Das Tyrfingfchwert. Eine altnordiiche Waffenſage. Deutſch von 


Joſ. Gal. Poeſtion. Hagen i,W,, 1883, Riſel & Go. (XXIX, | 


15 ©.8.) M3 


An vorliegender eberfegungder Hervararsaga ok Heipreks, 
welche Poeſtion gegen die Leberlieferung und allen altnorbifchen 
Brauch „Das Tyrfingſchwert“ genannt hat, ift vor Allem 
zweierlei nicht zu billigen: einerfeit$ der Umſtand, daß ber 


Ueberfeger verſchiedene Redactionen zufammengemwürfelt und fo 


eine Ueberfegung geliefert hat, wie fie in der Urſprache nie be= 
ftanden, andererfeits, daß er in den Anmerkungen eine große 
Belejenheit und reiche Kenntniſſe des Altnordiſchen ausframt, 
welche faft ausſchließlich Bugge's Anmerkungen zu feiner Aus— 
gabe der Saga entlehnt find. Denn von den 111 Anmerkungen 
Poeſtion's find nicht weniger al3 48, nad) dem Schluß Hin pros 
grejfiv zunehmend, einfache Ueberjegungen rejp. Auszüge von 
Bugge's forklarende anmierkninger, in welchen nur in 7 jo ganz 


gelegentlich auf Bugge verwiejen wird, während die anderen, | 


wie fie auftreten und im VBorworte (S. V) angekündigt werden, 
dem Untundigen als geiftiges Eigenthum Boejtion’s erjcheinen 
müffen. Die übrigen find theils aus Uhland's Schriften, theils 


Centralblatt. — 29. September. — 


1 
J 





1422 





auch nicht ganz fehlerfrei und Hier und da mit allzuſtarkem 
Anflange an die dänifche von &. Thorarenjen. So ©. 29, 8: 
„Sie fuhr ſodann mit einem anderen Schiffe von der Inſel 
fort“; Thorarenfen: Hun tog altsaa bort med et andet skib; 
im Urterte aber nur: fier hön sör far papan. Ebenfo ©. 29, 
20—22 vgl. mit Thorarenjen S.20, 4—6 und Beterfen S. 21, 


11-12. ©, 32, 18 ift aus dem Dänifchen ein arges Verfehen 
herübergenommen, wodurch gerade das Gegentheil des Urtertes 


geſagt wirb und welches Heipref’s Charakter in ganz anderes 
Licht jtellt; bei Peterfen heißt es: Heiprekr undi störilla vip 
verk sitt, was Thorarenfen fälfchlicher Weife überfegt: Heiprek 


 fortrad höiligen sin Gjerning und fih an ihm anlehnend 
| Poeftion: „Heipret war über feine That jehr betrübt“ u. dgl. 
E.M. 


Pädagogik. 
Jäger, Oskar, Dir., Aus der Praxis. Ein pädagogiſches Teftament. 
Wiesbaden, 1553. Kunze's Nachf. (IV, 164 ©. 8.) 3. 

Die Schrift zerfällt in zwei Theile. Der eine enthält Be- 
merfungen über die pädagogische Praxis, welche, wie der Verf. 
fagt, gelegentlich unter Eindrüden des Augenblids auf das 
Papier geworfen und fpäter durch ein loſes Band in einigen 
Zufammenhang gebracht wurben, aber urjprünglich nicht zur 
Beröffentlihung beftimmt waren. Sie wollen „entgegen ber 
pädagogischen Leberweisheit einem gewiffen Naturalismus das 
Wort” reden. Wenn jeder Lehrer den päbagogifchen Tact bes 
Verfaflers Hätte, könnte man mit diefem Naturalismus allen- 
falls zufrieden fein. Da dieſe VBorausfegung aber nicht überall 
zutrifft, wollen wir uns des, wie ung fcheint, neuerdings leben: 


diger gewordenen Treibens auf bem Gebiete ber Pädagogik 


aus Weinhold’s altnordiſchem Leben; die wenigen eignen nicht 


ohne Fehler. (So ſoll Anm. 59 die Strophe: „Stoll heit der 


Wolf“ in der Volſp. ftehen; der Meeresgott taucht immer | 


wieder als Oegir auf u. dgl.) Hier und da aber, wo eine Bes 
merkung recht gut angebracht wäre, z. B. bei mungat ©, 16, 
läßt Voeftion den Lejer im Stich, jedenfalls weil Bugge nichts 


zur Stelle bemerklt. — Zwar jagt Poeftion im WBorwort | 


S. II), daß er bei feiner Ueberſetzung Bugge's Abdruck der 
Haufsbof zu Grunde lege, allein dies ift nicht wahr; mit Aus— 
nahme der Räthfelepifode iſt die Ueberfegung im Großen und 
Ganzen eine Ueberſetzung von Peterſen's ebenfalld aus verjchies 
denen Redactionen zufammengetragener Ausgabe der Saga. 
Dann aber hätte Poejtion bei feiner Uebertragung fritijcher 
verfahren follen, denn er giebt eine Reihe von Stellen, wo die 
Bermifchung beider Redactionen Widerfpruch hervorruft, Ueber: 
haupt aber jollte man das bei nordiichen Werken nie thum, denn 
den wahren Kern wird man nie treffen. Bevor fich Poejtion an 
feine Arbeit machte, mußte ex ſich die ſchwierigen Fragen, welche 
ih an die Entftehung und Ueberlieferung der Hervararfaga 
Mnüpfen, Har gelegt haben. Zweifelsohne hat die Haufsb. die 
relativ urfprünglichere Faffung; wenn der Kampf auf Samsey 
hier nur mit einem Hinweis auf die Orvaroddsſaga angedeutet 
wird, jo hat dies unferes Erachtens feine Urfache darin, daß der 
Verf, beider Sogur ein und derjelbe war. Später wurde bie 
Hervararſaga, wobei aud die Drvaroddsfaga wejentliche Dienjte 
leiftete, überarbeitet und fo entitand die Rebaction, wie fie im 
cod. reg. 2845. 4°, vorliegt. Dennoch ift auch) die Haufsböf von 


Fehlern und Auslafjungen nicht frei zu fprechen und Bers | 


freuen. Aber dennoch empfehlen wir die Gedanken Jäger’s, 
die er troß der „polemifchen Stimmung“, in welcher er fie 
niebderjchrieb, durch gefunden Humor zu würzen verftanden hat, 
zur Zectüre; fie werden manchen auch zu einem recht erwünſchten 
„Brojectefchmieden" anregen. — Der zweite Theil bietet didak⸗ 


tiſches und pädagogiſches Material aus denjenigen Gebieten dar, 





befferungen mit Hülfe der übrigen Hdfchrr. würden durchaus 


nur zu billigen fein. — Die Ueberſetzung jelbft haben wir bis 
zum Schluffe, namentlich auch in ihren poetijchen Theilen, 


Correcter gefunden, als ähnliche Machwerte unjerer Tage, wenn | 


auf welchen der Verf. in feiner Praxis befonders Gelegenheit 
hatte Erfahrungen zu machen: deutjche Lectionen und Aufjah- 
themata, Wine für den gefchichtlichen Unterricht, Proben von 
lateinischen NAuffägen und Scripten, Bemerkungen über die 
Lectüre des Horaz, eine Rebe bei einer Feier des Geburtstages 
bes Kaiſers, Andeutungen und Entwürfe für Schulandachten. 
Auch Hierfür ift dem Verf. gewiß nur anerfennender Dank aus: 
zuſprechen. 


Rulf, F. jur. utr. Dr. Prof., Maria Thereſia u. die öſterreichiſche 
Volksſchule. Prag, 1883. Berein z. Verbreit. gemeinnüg. Kennt: 
niſſe. (19 ©. 8) A 0, 30. 

Sammlung gemeinnügiger Vorträge. Nr. 83. 


„Hu den werthvollſten Errungenfchaften der conftitutionellen 
Geſetzgebung zählen wir,“ fagt der Berf., „mit Recht unfer 
Volksſchulgeſeß vom 14. Mai 1869, gegen welches aber in ber 
Gegenwart die Mächte der Reaction wieder mit aller Kraft an- 
ſtürmen.“ Um in diefem Kampfe eines fichern Leitfternes nicht 


' zu entbehren, müffe man ben Fortjchritt kennen, den jenes Geſetz 


den früheren Zuftande gegenüber gemacht habe. Diefer frühere 
Buftand beruhe aber im Großen und Ganzen auf der Gejeh- 
gebung ber Kaiferin Maria Therefia, und darum habe die Ge— 
chichte der Begründung der öfterreichiihen Vollsſchule durch 
Maria Therefin gerade für die Gegenwart eine befondere Be: 
deutung. Der Vortrag behandelt feinen Gegenftand Mar und 
fachlich und ift wohlgeeignet, den beabfichtigten Eindrud zu 
machen. 


1423 


Revue internationale de Penseignement. Red. Edmond Drey- ——— hätte. Mit großem Scharfſinn iſt die Analyſe der 
fus-Brisae. 3° année. Nr. 9, 


Sommaire: Paul Dupuy, l’&cole normale (1810—1883). (Suite.) 
— Gabriel Seailles, l’enseignement de la philosophie en Alle- 
inagne. — Greard, l’enseignement secondaire des filles. Mömoire 
presente au eonseil acad&mique de Paris dans la seance du 27 juin 
1852. (Fin.) — Charles Villiers, les universitös allemandes au com- 
mencement du sicele, Extrait du Coup d’eil sur les universites et 
le mode d'instruction publique de l'’Allemagne protestante, en par- 
tieulier da royaume de Westphalie (Cassel, 1808). — Correspondance 
—— — Nouvelles et informations. — Actes et documents 
officiels. 





Zeitfprift f. das Realfchulwefen. Hräg. v. Joſ. Kolbe, Ad. Bechtel, 
M. a 8. Jahrg. 9. Heft. 

Iuh.: M. Sim böck, zur Methodik des Unterrichtes im der 
Vaterlandskunde, — Heinr. Draſch, neuer Beweis des Pohlke ſchen 
Fundamentalſatzes ſammt Gonftruction. — G. U, Schimmer, 
Stand und Beſuch der öffentlichen und mit Deffentlichkeitsrecht ver: 
ſehenen vrivaten Realſchulen und Realgymnaſien zu Ende des Schul⸗ 
jahres 1881—1852. — Schulnachrichten. — Recenfionen. 


Monatöfhrift für das Turnmwefen. Hrög. von C. Euler u. Gebh. 
Edler. 2. Jahrg. Heft 9. 

Inh.: Alb. Gupmann, Bedeutung und Stellung des Turms 
unterrichtes im dem Unterrichtspfane der Taubitunmenfchule. — ©. 
Dauneberg, turnerifche Neite-Eindrüde. — W. Krampe, eine 
Damen-Turnfahrt auf die Schneefoppe. — Verordnungen und Ber 
kanntmachungen. — Bermifchtes, — Literatur, 








— — — 


Vermiſchtes. 
Suess, Ed., die Sintfluth. Eine geologische Studie. Mit2 Abbild. 
Prag, 1883. Tempsky. (74 S. Hoch 4.) c# 4. 


Der geiftvolle Verf. unternimmt es in diefer Schrift, die 
phyfiihe Grundlage der alten Berichte über die Kataſtrophe der 
Sintfluth aufzuſuchen; er fußt dabei in&befondere auf der Er- 
zählung Hafis-Adra's, welche eine Epifode in dem den Trümmern 
von Kujundjif entzogenen Epos des Helden Izdubar bildet; fie 
wird in ber letzten Ueberſetzung von Paul Haupt mitgetheilt 
und in ihren einzelnen Sägen ausführlich digcutiert. Sueß geht 
davon aus, daf an fo großen Fluthen die atmosphärischen Nieder- 
ſchläge nur einen untergeordneten Theil haben fönnen. Er kommt 
zu dem Ergebniß, daß das Naturereigniß am unteren Euphrat 
eingetreten und mit einer ausgedehnten und verheerenden Leber: 
ſchwemmung der mefopotamifchen Niederung verbunden geweſen 
iſt. Die weſentlichſte Veranlaſſung dazu war ein beträchtliches 
Erdbeben im Gebiete des perſiſchen Meerbufens oder ſüdlich 
davon, welchem mehrere geringere warnende Erſchütterungen 
vorausgingen. Das Meer ſchwemmt über die Ebene an den 
Flußmündungen, aus dem zerborſtenen Flachland ſtürzt das 
Grundwaſſer (durch die Geiſter der Tiefe, wie das Epos meldet) 
hervor, eine große Depreſſion des Luftdrucks, bezeichnet durch 
furchtbaren Sturm und Regen, wahrscheinlich eine wahre Eyflone, 
bricht von Süden, vom perſiſchen Meerbufen herein und begleitet 
die höchſten Aeußerungen der feismifchen Gewalt; das rettende 
und, wie es heute noch am Euphrat Brauch ift, mit Erdpech 
kalfaterte Fahrzeug wird weit landeinwärts geſpült und ftrandet 
an jenen miocänen Vorhügeln, welche unterhalb der Mündung 
des fleinen Bab die Niederung des Tigris gegen Norden und 
Nordoſten umgrenzen. Sueß weift auch nad, wie die Tradi— 
tionen anderer Bölfer in Feiner Weife zu der Behauptung bes 
rechtigen, daß die Fluth über dem Unterlauf des Euphrat und 
Tigris hinaus oder gar über die ganze Erde gereicht habe. 
Entjcheidend für die hier gegebene Auffaffung und für das 
Weſen der ganzen Kataftrophe ift der Bericht des Epos, daß 
das Fahrzeug, entgegen dem Gefälle der Flüffe vom Meere 
hinweg ins Land getrieben worden ift, während jede nach der 
verbreiteten Deutung des Ereignifies vornehmlich durch Regen 


veranlaßte Fluth daffelbe vom unteren Euphrat ins Meer Hin- 


— 1883, M 40. — Literarifhes Centralblatt. — 29. September. — 


1424 





betreffenden Epo3-Stellen vom geologifhen Standpunct aus 
boraenommen, und die Richtigkeit in der Aufeinanberfolge ber 
einzelnen Schilderungen tritt durch die Hinweifung auf moderne 
Berichte analoger Vorgänge in überrafchender Weiſe hervor. 
Kein Geologe wird daran zweifeln, daß in dieſer überaus ans 
fprechenden Schrift für die Urfache und den Verlauf der Eint- 
fluth die richtige natürliche Erklärung aefunden ift. Erwünſcht 
wäre allerdings ein etwas näheres Eingehen auch auf bie 
biblischen Darftellungen gewefen, wenngleich in diefen die Fluth⸗ 
fage nicht fo rein vorzuliegen fcheint. 


Univerfitätsfähriften. 


Göttingen (nefrönte Preisihrift), Wilb. Keuerttad, über das 
Berbalten des Evithels der Rungenalveolen bei der fibrinöfen Pneu— 
monie. Mit 1 Taf. (28 ©. 4.) . 

— (Inauguraldiff.), Serbard Badenköbler, ein Beitrag zur 
Lehre von der pblegmonöfen Entzündung des Keblkopfes. (31 ©. 8.) 
— Dito Buß, über iechämiſche Lahmungen der unteren Extremis 
täten. 32 S. 8) — Diedr. Gallmever, experimentelle Unter 
fuchungen über die Wirkung des Gotoins. (43 S. 8.) — Georg 
Diedrich, über Orvdimorphin u. feine Wirkung auf den tbierifchen 
Organismus. (43 ©. 8.) — Mar Rriedmann, zur vathologiſchen 
Anatomie der multiplen hronifchen Encepbalitis (fogen. diffeminierten 
Sirniclerofe) nebit Bemerkungen über die Structur des normalen 
Bindegewebes im Gehirn. (50 S., 2 Taf. Imp. 8.) — Ghmb. 
Klöpvel, Beiträne zur Lehre von der Poliomyelitis anterior acuta 
adultorum, (36 S. 8.) — Ernſt Landmann, über die Wirkung 
afeptifch in das Auge eingebrungener Aremdföryer. (90 S. 8.) — 
Guſt. Meyer, über die antiſeptiſche Wirkſamkeit des Jodoforms. 
(19 S. 8.) — Rob. Müller, über Cirrhosis hepatis im Kindes- 
alter. (39 S. 8.) — Dito Niemann, über den Processus vagi- 
nalis peritonei beim weiblichen Geſchlechte u. die Cyſten der weibs 
lichen Inguinalgegend. Mit 3 Taf. (10 ©. 4.) — 3. GE. Rieums 
traten, über einen transportabeln Schwigapparat. (31 ©. 8.) — 
G. Sottl. Ortbmann, Über die Urfachen der Eiterbildung. (15 S. 
8.) — Helnr. Riſchmüller, über die Scharlachevidemie zu Göt— 
tingen im 3. 1881/82. (378. 8) — Garl Stobwaifer, die 
Hafenſcharten auf der adttinger dirurgiidhen Klinik vom October 
1875 bis zum Juli 1882. (14 ©. 8.) — Wilh. Subbölter, 
Beiträge zu der Frage: Iſt der acute Gelenkrheumatiemus eine Ins 
fectionskranfheit? (23.8) — Wild. Wagemann, ein Fall von 
Adeno-Careinoma ovarii eysticum. (268. 8.) — Ed. Wettwer, 
die Typhusepidemie in den Monaten Juli u. Auguft des Jahres 
1881 zu Göttingen. (12 ©. 8.) — Emil Jetendorf, über die 
Patbogenefe der Bauchtympanie mebit Beiträgen zur Lehre vom 
Stoffwechjel bei der Hufterie. (37 ©. 8.) 





Shulprogramme. 
(Bormat, wenn anderes nicht angegeben, Quart.) 5 

Jena (Gumnaf.), Wilh. Henkel, de Catullo Alexandrinorum 
imitatore commentatio plilelogiea. _ (17 S.) 

Itzehoe (Realprogumnaf.), K. Seib, zur Alliteration im Neus 
engliiben. (30 ©.) k 

Kiel (Ober-Realſchule), Sch eypig, die Bewegung der Gedichte. 
(Mede zur Feier des 85. Geburtötage Sr. Majeltät des Kaifers). 

S.) 


(138. 

Köln Mb. (Gymnaſ. an Marcellen), Kell, über den Urſprung 
uud Die Eutwidelung des höheren Unterrichtswefens bei den Muham- 
nedanern. (35 ©.) 
= —— a d. Apoſtelkirche), W. Schmitter, über Luft 

mungen, (17 &,) ’ 
a ——— s Gumnaf.), Wilb, Schmik, ing ne A 
aus dem Arten der Univerſität Köln. 3. Fortſ. I. Die Aufzeich⸗ 
nungen der erſten Matrikel [1388-1425] über die Jahre 1400 bis 
1406. (15 ©. 

— Se Realſchule) Merp, Beitrag zur Feſtſtellung der sagt 

und der jetzigen Befchaffenbeit der Römermaner zu Köln. (28 ©. 
. 2 Taf. . 

" — i. Pr. (Friedr.»Golleg), Guſt. Jippel, die Loſung 
der conjwlarifchen Proconfuln in der früheren Haiferzeit. (35 ©.) 

— (aftftädt. Gumnaf.), N. Möller, Geſchichte des altſtädtiſchen 
Somnafiums, Stüfs, Das Abiturienteneramen in Älterer m. ſpa— 
terer Beit. (23 ©.) s 
* I koekenictfke b. Vürgerfhule), Otto Effert, ein Gapitel 
aus der engliihen Schulgrammatif: Die Prüpofition. (32 S.) 

Kreuzburg OS. (Gymnaſ.). Ih. Heine, methodiſche pre 
fung der lateiniſchen Genetive mit einer Einleitung über die ethiſche 
Grziehung der Jugend. (43 ©.) 


1425 


— (Gymnaſ.), A. Juris, Über das Reich des Odovalar. 


(23 S. 
Landsberg a. d. W. (jtädt. Gymnaſ.), Reinh. Köpke, die Iyris 
ſchen Berömape des a Kür zu. erklärt. (31 ©. 8. 

Lauenburg i. Pom. —— € 
geometrifchen Unterrichte. (295 ©. u. 2; Fig. Ta 

Lemgo (Gumnaf.), Schadt, die — Plutarho in der 
vita Lueulli. (XI 

Leobſchütß Gymnaſ. )» Heinifch, Zi die Scheidung der Linné 
fhen Ihierclaffe Amphibia in zwei Glafjen Reptilia und Amphibia 
auf Grund ihrer er ap nterfchlede u, ihrer GEntwidelungse 
geſchichte gerechtfertigt? (IX 

Liegnik (jtädt. e — Preuß, zum Sprachgebrauch der 
DOppiane. I, (23 S 

N Nitterstifadenie), — Gerhard, Sieger u. Beſiegter 
von Sean. ae (6 © — ——— 
nz a. rogymnaſ.), Joſep v rgerbu er 

Stadt u. des —E vinz. Zweiter u, leßter Theil, (19 S.) 

Löbau i. Weitpr, (Progumnaf.), Richard Hache, de partieipio 
Thueydideo, (8 S.) 

öpen (Pro — ), A. Joost, de Luciana gelouyzo. (28S.) 

Lüneburg (Gymnaf. u. Realgumnaf.), R. Haage, der Gegenfag 
der — u. peſſimiſtiſchen Weltanfhauung u. feine Vermit⸗ 
telung im Chriſtenthum. Sculrede (11 ©.) 

u (Gymnaj.), Ed. Kammer, zur — Frage. Ul. 


) 
‚ren — Beitraͤge zum 


—— (Don. rn ), Mag Wedemann, König Heine 
rih IV im Jahre 1076. (27 ©.) 
— (Realaumnaj.), Bei Lu der epiſche Stil des altfrans 
zöfifehen Rolandstiedes, 385 
Malin en l. ©,), Richter, de 
Chaeronensi. (10 8 
ig (Gyanıf,), Goͤpfert, Geulinx' ethiſches Syſtem. 
30 ©.) 
Memel (Gymnaſ.), Paul Saltomwffi, Zuellen jur Reformas 
tionsgefchichte aus Luthers Merken, I. Theil, 1505—1520. (25 ©.) 
ontabaur (Gymnaf.), Anton Lückenbach, cantieum churi 
Aiacis Sophocleae vs. 546 —b45 enarravi, A. L. (22 5.) 
Mühlbah Siebenbürgen (ewang. Untergumnaf.), Jul. Hope, 
—* Hexenproceſſe. (20 ©. 
er ang i. Th.(Gymnaſ. u. Realprogumnaf.), Emil Hettner, 
der Empfang der Gaſte im Nibelungenliede. Gin Beitrag zur Cultur— 
aefhihte des zwölften u. dreizehnten Jahrhunderts, (26 ©.) 
M.Gladbach (Gymnaſ. m. Real⸗Parallelclaſſe), Jul, Stender, 
ur ——— des griechiſchen Perfects. (22 ©.) 
inter i. W. (Realgumnaf.), Otto Bellingtans, 7— 
Leopold Graf zu Stollberg u, Johann Heinrich Bon. I. (16 ©.) 
Naumburg a/S.(Gymnaf.), Ribbach, de Arioteachl Bummolhruähe 
arte Fi (Gem (45 5.) 
Neiße (Gumnaf.), Auguft Nürnberger, zur — ———— 
Ueberlieſerung der Werke des heil. Bonifatins. (XIX ©.) 
Nenpaldersieben (Progymnaſ.), A Maenß, die Präs 
yofitionen bei Sopbolles. 1. Theil. 
Neumark i. W.⸗Pr. —— A. J—— die philo⸗ 
ſophiſchen Probleme in Plato's Protagoras. (17 S.) 
an (Nealfchule), Max Kirmis, Flora von Neumüniter, 


©.) 
er (Gymmaf.), Gerh. Bering, Nüdblid auf die ERRANG 
der Lehre von den Erſcheinungen der Eiszeit. (39 ©. 8.) 
Norden (Gyumnaf.), * eynacher, Lehrplan der lateiniſchen 
Formenlebre. (30 
Nordhanfen (Heafgumnaf. }, —— „ie Lutrin“ de Boileau 
„the Hape of the Lock“ de Pope, (5 S 


epigrammale 


* — Beitung, Red.: Zernin. 58. Jahrg. Rr. 70—71. 

Zur Reorganiſation des Offizier-Corpo. 1,2. — Die 
Gavallerie- Manöver der frangöfifchen Armee, — Die taftifchen Ber⸗ 
Änderungen der preußiſchen Gavallerie nach dem 1. ſchleſiſchen Kriege 
u. ihre Spuren in dem heutigen Gavalleriesl&xereiersReglement, — 
Nachrichten x 


J internationale Monatsſchriſt. Redig. von C. H. 
ittner. 2. Bd. 9. Heft. 
Juh.: C. H. Rittner, Agrarpolitiſches. 3. — ee 
Bann: „efener Brief. — Adolf Gubip, Johann Gottlieb —* 
6.9. Rittner, franzöſiſche Griminalt AR — Heinrich eine, 
Beiträge x. — Bücherbejprehungen. — Mittheilungen vom Kriegs⸗ 


ihauplap. 


Revue eritique. Nr. 37. 


Sommaire: Lipsius, les Menden apocryphes des apötres. — De Ceu- 
lencer, nolice sur un d 


— 1883, X 40. — Literarifhes Centralblatt. — 29. September. — 


plöme militaire de Trojan, — De Hübner, | 


1426 


Sixte-Quint, — Geloubinsky, histoire de rögliee rı russe- — Chants 
populaires de la Suisse, p- p. L- Tobler. — Varidtös, — Chronique. 


pit. ae Blätter xx. Hrög. v. Jörg u. Fr. Binder 92, . 92. Br, 








hu bien eng P a Dr uns ge 5 Art. * 
ti or u — on Hobenyellern = 
&rmland, — "ine — des wagkre. — Borg — %oetli u . 


Die Grengboten. Red.: Johannes Grunomw. 42. runow. 42. Jahrg. Nr. 39, 


Inb.: Der Streit zwiſchen Frankreich u. Ghina. — Die Höhe der Krocehloſten. (Schl.) 
ii Schnerr vo. Garolsfeld, Karl Ananfe's Luther Ansgade. — Lie Dapide- 
Öndier. — 9. Rojenberg, die internationale Aunftausftelung in 
2, — Aug. Riemann, bie @rafen von lıenfgwertt. (Säl, 


Die Gegenwart. Hrög. von Theophil Zolling. 24. Bd. Nr. 38. 


Inh.: Tb. Wenzelburger. Adin m. Holand. — Hugo Elfas, Didier u. 
geld, — Mrlichhe Novitäten. Beſprochen von Eruft Biel — Eh. Bolling. 
Racıtrige zu Selurich v. Kleiſt's Leden. Rev jehschn Briefen u. anderem 
uugedrudten —— 4. (Eh) — Brig Abegel, der heutige Brief, — 
Aue der Haupiftabt, 


Blätter f. literar, Unterhaltung. Hrög. von R. v. ‚ Gottfgall. 








Inb.: ud. v. Gottſchall, literarlihe Charaktettöpfe. — Fr. Karl Schubert, 
Unterbaltungelteratir, (Beihl.) — Zur Boologie, — G, Spielmanı, eine 
frafigeniale Dichtung. — Benilleten, — Bibliograpbie. 


Guropa. Ned. von 9. Kleinfteuber. Ar. 38. 


Inh: Garl Stichlert, —2388 Thomas Masner von Gb, 2. 








(SH) — 1 


Bergband, Johannes Schiltberger. 1. — Glemens alas, bas Bord im 
—— 3 (Sl) — Sagen und Geſchichten aus Borariberg. — Liter 


Wiſſenſchaftl. Beilage der Leipziger Zeitung. Nr. 74 u. 75. 


Iunh,: Mid, Treitihte, Wandlungen — Sans, — —— Studie, 
(Sh.) — Briefe aus Parie. — 9. bad, ger Theater, — Wlilabeih 
Ric Eine dentide Bürftin in Branfriae —XX t— Sb herdeſyrechunaen. 


Allgem. Zeitung. Bellage. Ar. 251257, 


Inh. : 9. Blum, gl ri F oieen Pandesauäftellung in Hürth, 3. — 
Gascur u. Aueglio. (© M. Manitins, Kinder des Meines, — Karl 
Auguft u, Anebel. — dus frangörliche Golonialreich. — W. Dendel, Iwan 
Zurgenjem. (Nefrolog.) DW. Garriere, yeımi mus u. ſlaviſche Litera · 
turen. — Gin itallerii er Blitentornan. — arazetti, Geſcichte ber 
Stadt Frelburg im Breis uw — fr. Behr, tie mündener internationale 
eg 14.— 6. Höpfner,. TDeutihland in Siüpafrifa. — Th. 
Henner, das Tagebuch Aaifer Aarl's VII. — Ri Infel Arafatau, — Bum 
Geburtstage Nleranter's v. Humboldt. — Buchner, afrltaniihe Deile- 
ſtizzen. — Die Zürtenjeler in Wien. 1,2. — Goncurreng-Projecte zum Ausban 
der Weltfront des Mailinder Doms. 


Jlluſtrirte Beitung. Red.: Fram Franz mern Ar. 2099. (81. Band.) 
Inh.: Eruſt Schereuberg, Bum 28. September, weist) Ben Hey'l, sur 
— — —— ga — 
a 1. — u. — e 
____Rutheilungen, — vimmeloerſcheinungen. 


Ueber Land und Meer. 50, Bb. 25. Jahrg. Rr. 5. 


Int: 8 2*8 Donna er (8ortf.) — —— — Bid. Hin nee — het 
m Baden-Baden. zur Erin fu 111 
Are Tiebeinbufre ar won eiftudie, — 
ommanban 











enmen. — 

9 Bogel, Sirenen. (edidt.) — Sebo. van Demall, 

(dorif.) — Brig Aretidmar, Vengono le regine. — —X — 4 

a TB kümpiende Hitiche im Hochgebitge. — Der Stralauer iſchzug. — 
uftrationen. 


Inh: ron, Sartwig, Barbe 
eine Serhundsjagb,. — Emil 
— Auuſitationen. 


Gartenlaube. Ar. 38, 


Sub. 5* Briedric, Ueber Mirpen. (Borti) — Berd. Avenariue, Vom alten 
der, — Fete. — I — — —— auf * —— * An · 
regung u. Vot ungen. — ei Braudenz im Au, 
Kun Paul Enönth ban, W geht gar Bühne, Ein zeitgem: 
Marnungeruf. - —X u. Blüthen, 


Die Heimat. Hrog.: —— ‚Ansengraber, Red. Joſ. Raut. 

8. Jahrg. Nr. 51. (2. B 

Inh. Mor. er a ſchermaͤdchen von Genua. (Kerii) — vi 
Walling, Braut. (Bedidt,) — Berlibmte —ãæe N dem Zürt 
Triege 1033. 1-5, — d. Yeifhing, der Himatı — — in Si» 
tirol. (EbL) — Mliter von Brimburg u. Profeior fall. — Bur Ge 
fundheit. — Ernft Reiter, @in — in der ne Or 
riſche Austellung.) — Guldo LiR, die „Bummerin“, — Zwei 
fetten ans der Türkengeit, 1, 2. — Die Donate Ault, Au uR u. —* in 
ber Bedrängnub Wiens während der Zürtenbelagerung 1689. (dom 


ar Hrög. von R, König u. Ih. H. Pantenins. — 


Juhe Sophie Junghané, * he (Som )— Am Beobahtungsftod. — 
M. v. Reiwenbad, u. — 1. Bellin, Beier v. Cor · 
weint. 14 a RT ſelnes Geburtstages. — Am Fiir 

m 


Ind, der Beilagen: | der —— — M. Boigt, das Bolk in Waf- 
fen. — Giaf Kaluoty öfterr.-ung. Minifter der auemärtigen Angelegen · 
heiten, — Umſchau in — ——— * 


Red.: U. Phillips. Rr. 38, 


te des Beben. (Borti,) — T. v. nuitlssb. . 
ola, Wie geforben wird, (Fortſ.) — Loſe ® 








1427 








— 1883. M 40, — Siterarifhes Gentralblatt — 29, September, — 1438 

Eäers Familienblatt. Ned,: g. D. dovr. 4. Bd. Rr. 38. Heß, Einleltung in die Lebre von der Kugeltheilung x. Leirsig, 
Inh, : Rent. im. Mever, Intlan Beufflets. Das ‚Reiten eines — Fei * — Susi MN, 14, ine Geſchich Judi ueb 

= Sara Supler. Rab Sal, — v, DD. ie beutiche Aloıte, 2. | Kern, der Buddhlomus und ſelne Geſchi r\ in Indien, Uebetſ. 

Bert) — 3. Aurlamscn, gwel Deren Detiger Demafaiee, — Brig | TOR DACO8L. 2. 30. 1. Th. Leipzig, D. Sähulge. (280 ©. 
"Mautbner, gehepte Menſchen. — Blaudetede. zu ; or shtihen Nah »o ittel, ihre & 

ha onig, die menſchlichen Nahrungs um enunmittel, ibre Ser: 

Allgem, Seitung dd des eeaituni, Hrög. von 2. Philippfon. ftellung. Zufammenjegung und Gefhaffendeit, ihre Berfalſchung 

$ und deren Nacmeilung. 2. Aufl. Berlin, Springer. (Br. ®.) 


47. Jahrg. 
Iuh.: Eine offene — — Das Mittelalter im neunehnten Iahrbundert, 
— Die &rieffe in Ungarn. 2 — Beitungsnadrihten. — Feullletori. 





Ausführlichere Kritiken 


erſchlenen über: 
Bader, Gejhläte der Stadt Freiburg im Breidgan. 


Beil. 3. Allg. Ztg. 254.) 
Bär, ey Gefaͤngnißhyglene. (Kirn: BI. 
XVil, 3.) 


Förfter, bie Br der Bivifection. 
Monatsfhr. 1, 

Kolde, Luther u. 2 Reichstag zu Worms 1521. 
Kirchenztg. 38.) 

Koppe, ber Baflsapparat * — Ibanez x. (Bohn: Itſchr. 
f. Math, u. Rhvſ. XXV 

Lampredt, Imtial⸗ a des 8. bis 13. Jahrh. (Moermann: 
tier. F. bild, Kunſt. XVIll, 12.) 

Müntz, los preeurseurs de la renaissance. (Brun: Fbend.) 

Netto, Subititwtionentbeorie u, ihre Anwendung auf die Algebra, 
(Did: Ziſchr. f. Math, u, Phyſ. XXVII, 5.) 

Popin u. Spaſovié, Geſchichte der nr ——— Ueberſ. von 
Pech. (Garriere: Beil. z. Allg. Sg 3 

Sichart, über die Rückfälligkeit der — u. über die Mittel 
zu deren Bekaͤmpfung. Ir f. @efänaniftunde. XVI, 3,) 

5 Kaiſer Karls VI, brög. von Heigel. (Senner: Beil, z. 


ta. 255. 
sehr * N) Wiſſenſchaften. 3. u. 4, Halbbr. 


(Baragetti: 
f. Gefängnißkunde. 


Schwmeitzner's Internat, 


) 
bandbuch der theol 
* Berker Deutjches Litbl. 


Bom 15. bit 72. Septbr, Aud nahflehende 


nen erfchienene Werke 


auf unierem Mepactionsburenu eingeliefert worden : 

Arnim's Tröft Einfamkelt. Hreg. von Pfaff. 4. Lief. Freiburg 
Br., Mohr. (8.) M 1, 20. 

Aristutelis quae feruntur magna moralin. 
Leipzig, Teubner, (8.8) AM, 

Baltian, zur naturwiſſenſchaftlichen Behandlungsweile der Pſuch o⸗ 
logie durch u. für Die ze einige Abhandlungen. Berlin, 
Weidmann. (Gr, 8.) 

Bibliotheca rabbiniea, die — alter Midraſchim z. ins 
Deutſche übertragen von Wünſche. 25. Lief. Leipzig, DO. Schulze, 
oe 193-288. $,) 

ifping, Erklärung bes Een on an bie Korinther, 3. Aufl. 


Reeogn. Susemihl. 


niter, Afchendorff. (8. 8.) 3. 
—, ia des zweiten —* an die Korinther u. des Briefes 
an die Galater. 3. Aufl. Ebend. (Kl. 8.) A 3, 
Braun, zur Entwickelungéegeſchichte des breiten Bandwurmes 


Würzburg, Stuber. (fr. 8.) 

—, bie thierifhen Parafiten des Menfchen nebit einer Auleitung 
zur praktifchen Beichäftigung mit der SHelmintbologie, Ebend. 
(8.8) 6. 

Gicero’s Rebe für L. Flaccus. Erklaͤrt von du Mesnil, 
um en. © R 60, 

v, Ehrenwerth, Die Regenerierung der Hochoſen⸗Gichtgaſe. Leipzig, 
Felix. (Gr. 8.) wi 2 Hu 8 

Mit Atlas. 


Bank, bie A 

Frei, Hagen zum ug leberjegen ind Lateiniſche ac, 1. Abth. Zürich, 
Hohr. 

Jarotot’ ; — 
—— von Göring. 


(Bothriocephalus latus Brehm). 
MM 5. 


Berlin, Springer. 


Auswahl aus beifen wädagogiichen 
Bien, Pihlers W. & Sohn. (B.) 


Handbuh der Per in 4 Büchern. Bearb. von 
Heufinger v. Bartegg. 1. Bd. 2, Aufl. Leipzig, Engelmann, 
Imp. 8.) A 16. 

—— die menſchenahnlichen Affen und ihre Organiſation 
im ar zur menſchlichen. Leipzig, Brockhaus. (Al. 8.) 


(Baur: Proteit. 





Reipzig, | 


(Imp. 8.) | 


— Ausle ung des Vater⸗Unſer. 
ef 1, 


AH 20. 
Kromann, unfere ee Beiträge zu einer * der 


Matbematit und Phyſik. Ins Deutfche überf, von v. Fiſchet⸗ 
Benson. Kopenhagen, Het & Sohn. (Wr. 8.) A ” 
erlir, 


Landolt und Börmitein, phyſikaliſch⸗chemiſche Tabellen. 
Springer, (4.) c# 12. 
Ledebur, eg der Eifenhüttenfunde, 2. Abtb, Leipzig, Felir. 


(Sr. 8.) 
Würzburg, Stuber. 


zii, Se Ehmehtfur im Beine, 
0, Tu 
Hrog. von Goedeke. Mit einem Lebent: 
bilde Luther's von Bagenmann. Leipzig, Brockhaus. (RI. >.) 


Vortrag. 
(8.) 
Lutber's Dichtungen. 
eh 3, 50, 
Mit Vorwort von Riggenbad. 


© 


Bafel, Riehm. (16.) 

Maass, «nalecta Eratosthenien, Berlin, Weidmann. (Gr. 8.) AN. 
Mainländer, die Poilofophie der Erlöfung. 2. Br. 3. Fief. 
Frankfurt a, Koenitzet. 1. 275—400. 6.) 
Maleet, die katholiſche Apoloperit f. Mittelfhulen. 

uicus. (8. © 20. 

Marquardien, Handbuch “ öffentlichen Rete der mans 
in Monograpbien. 1. Bd, 1. Salbbr,, — .Bd., 1. vPalbbd. 
Freiburg i/ Br., — — Ss.) Bd. 1, * 8, *0 ll, ı: 
ch n, (Gingelpreis A 12 u. oA 14.) 


Prag, Domir 


Mebiborn, Srundrif der srettanten Religionslehre. Leipzig, 
Barth. (VI, 48 5, Al. 
Mezoolmpas, ra ovnfolıra —— Top, A, Athen, Bed. 1X. 


411 S. Br. 8) 

Neumann, budrodunamifche Unterſuchungen nebſt einem Anbange 
über die Probleme der Eieftroitatif u. * magnetiſchen Juduction. 
Leipzig, Teubner, (Roy. 8.) 11, 

Niedergeſäſß, — der —D in n Biograppin x. 2. Aull. 
— Pichlers W. & Sohn. (8.) cH 
’erry, english literature in the 18. — New⸗York. Harper 

& Brothers, (XI, 450 S. Al. 8.) 

— die Verträge Ludwig's des Baiern mit Friedrich dem 

Schönen in den Jahren 1325 u. 1326. Münden, Franz in Gomm. 


(236 ©. 4.) 
Reimann, die Sprache der mittelfentifhen Evangelien. (Codt. 
royal 1 A 14 u. Hatten 38.) Berlin, Weidmann, (8.) of 


Nihter, Tabellen der Hoblentoff-Berbindungen mad deren emri⸗ 
riſcher Aufammenfepung geordnet. Berlin, Oppenheim. Gr. 8.) 
A 11. 


Sahs, Dans, Dichtungen. 1. Tb. Geiſtliche m. weltliche Lieder. 
Hrog. von Goedeke. 2. Stu, Leipzig, Brockhaus. (Al. 8.) A 3,50. 

Schneidewind, das Lutherbaus in Eiſtnach. Eiſenach, Elenet. 
(46 ©. ft. 8.) 

Schreiber, Schrift und Sprache. Wien, Pichler's W. & Sobn. 
Pt 8) cH 1, 60, 
Schriften Notker's u. feiner Schule, Hreg. von Plper. 2. Br, 
nn Lief. m: Bd., 2. Lief. Freiburg Br, Mohr. (Al. >.) 

6 u. ch 3. 


Säulse, ee u. Procen in ihrer Wechjelbeziegung. 1. Th. 
Gbend. (BI 1 
(en. x. Guſtav Schwab's Leben. Ebend. 


—— (8 
it grammatiei qui ferunlur in Vergilii carmina eommentarii. 


— Thilo et Hagen. Vol. 11. Fasc. I. Leipzig, Teubner. 
I (Roy. MA 10, 
—8 n, das Genus der frauzöſiſchen Subftantiva, Amber, 
Pohl. (8.) AM 1. 
Spir, gefammelte Schriften. 1. Bd., I. Lief. Leipzig, intel, 
(5. 1-80. Al. 8. 


Streing, die vbufifafifchen Grundlagen der Mechanik. Leipzig 
Teubner. (8.) A 3, 60. . 

Sturm, RMecht u. Nechtsauellen. Gaffel, Wigand. (II, 198 ©. 8.) 

Boelter, der Urſprung des Donatismus. Areiburg ir, Mohr. 
(8.) 5, 60, 

Vorträge, fee, aus dem Beblete der Nabrungsmittels@&hemie, ar 
halten ꝛc. von Holzner, Kayſer, Liſt, Prior, Sendtner, 
Vogel, zufammengeftellt von Liſt. Würzburg, Stuber. (.) 

Belermann, € Schul s Stereometrie, Riga, Kymmel, (VII, 
©. 8.) 


1429 — 18883, M 40. — Literarifhes Gentralblatt — 29, September, — 1430 








Wer, die Metra der alten Griechen u. Nömer im Umriß, erflärt ꝛc. ’ 
2. Bearb. Leipzig, Teubner. (8.) AH 1, 50. Nadridten. 
Wyochram, Bived’ Schriften über weibliche Bildung. Wien, Pichler's 
W. & Sohn. (8.) AM 1, 50. Der Profeffor an der liniverfität Kiew, Staatsrath Dr. Wlad. 
Xenophontis institutio Cyri. Recens. Hug. Ed. maj. Leipzig, | Tomfa, if zum ord. Profeifor der Phyſiologle in der mebicinifchen 
Teubner. (HI. 8.) AH 1, 5. acultät mit böhmiſcher Vortragoſprache p rag, der a. ord. Pros 
Zaharias, die Bevölferungäfrage im ihrer Beziehung zu ben | eijor Dr. Eugen Baumann an der Univerfität Berlin zum ord, 
—— Notbitänden der Gegenwart. 4., neubearb. Aufl. Jena, rofeffor der Chemie in der medicinifchen Racultät zu Freiburg 


aute's Verl. (8.) I, 50. /B., der a. ord. Profeſſor Dr. W. Boigt an der Ilniverfität 
Zuns, Einiges über Rodbertus. Berlin, Puttfammer & Mühlbrecht. Königsberg zum ord. Profeifor in der philoſophiſchen Facultät zu 
(Sr. 8.) AH 1, W. Göttingen ernannt worden. 





Die ord, Profefforen, Dr. Nein in der philofophiihen Facultät 
_ — ee — — zu Marburg u. Dr. He Je, in der gleichen Facultät au Königs 
| erg, wurden in gleicher Gigenfchaft am die Unlverſttät Bonn 

A * veriekt. 
Wictigere Werke der ausländifchen Literatur. | __ Der a. ord. Profeffor Dr. fr. Schoflmever in der jurlſtiſchen 
Facultät zu Halle wurde zum ord. Profeffor im diefer Facultät 

ranzöfifde. ‚ ernannt. 

8 ‚ae ! Der ord, Lehrer Wenker am Gymnaſium zu Meppen ift zum 
d’Auriac, recherches historiques sur le commerce de la France | Oberlehrer an diefer Anftalt befördert worden. 
dans les premiers temps de la monarchie, (27 p. 8) Amiens, 

impr. Delatire-Lenoel. 

Barg&s, notice sur les antiquites de Beleodene (ancien Castrum 
de Boleodenis, Bouches-du-Rhöne). (#2 p. avec fig. et 14 pl. 
4.) Paris, Leroux, 

Barrois, catalogue des erustacds podophtalmaires et des echino- | 
dermes reeueillis à Concarneau durant les mois d’aoüt-septembre | 
1380. (68 p., avec planches et carte. 8.) Lille, impr. Danel. | 

de Chaban, de la methode ä suivre pour rechercher l'origine 


des noms de lieu en France (congrös de la Sorbonne 1883); 
eonsideralions sur cette question. (XXI p. 8.) Vendöme, impr. 


Der ord. Profeffor an der Univerfität Halle, Dr. Keil, iſt zum 
Geh. Negierungsrath, der ord. Profeijor an derfelben Unlverſität, 
Dr. Meier, zum Geb. Juftigrath ernaunt worden. 

Dem ord. Profeffor an der technifchen Hochſchule zu Wien, 
ai. Weſelſ. wurde aus Anlaß ſeiner Verſetzung in den Ruhe— 

and der Titel Regierungsrath verliehen. 

Den ord. Profeforen Dr. Karl Albr. Bogel in der evang. 
tbeologijchen —— u. Franz Nziba an der iechniſchen Hochſchüle 
Lemereier. u Wien it als Rittern des Ordens der Eiſernen Krone 3. El. der 
Chancel, etude sur la vente de la chose d’autrui, en droit ro- itterftand, Eriterem mit dem Prädicat „von Frommanushauſen“, 

main et en droit frangais. (234 p. 8.) Montpellier, impr, Hamelin | verliehen worden. _ J 

freres, Dem ord. Profeifor an der Univerfität Eee Geheimen Rath 
Charvet, &tude historiques, Ötude et eompte rendu erilique sur | Dr. Drobifch, ift das Gomthurfreug des k. ſachſ. Berdienftordens, 

la monographie de la cathtdrale de Lyon, de Begule. (81 p. | dem Profejior der Theologie und erften Pfarrer in —*7* Geh. 

avec vignetles. $.) Lyon, impr. Waltener et CI®, ‚ Kirchenratb Dr. Kranz Alex. Schwabe, das Nitterfreug 1. Gl. des 
Faguet, de Aurclii Prudentii Clementis carminibus Iyrieis, apud | roßh. heil. Ludwigsordens, dem Oberlehrer am Dorotheenftädtifchen 

faeultatem litterarum Parisiensem disputabat, cum dociorisgradum | Nealgumnafium zu Berlin, Profeifor Dr. Pierfon, das Ritters 


peleret, etc. (153 p. 8.) Bordeaux, impr. Gounouilhou. freug 1. GI. des großh. bad. Ordens vom Zähringer Löwen vers 
Gayte, essai sur la croyance, ölude de philosophie eritique, | fiehen worden. 

(149 p. 8.) Paris, Germer Bailliöre et Ci®, Königl. vreuß. Orden wurden verliehen: der Rothe Adlerorden 
Guigue, le plus ancien document Iyonnais en langue vulgaire: 3. Gl. mit der Schleife: den Profeſſoren an der Univerfität Halle, 


le Carcabeau du peage de Givors de 1225, publie pour la pre- | Gonfitterialrath Ir Köflin, Dr. Shlottmann u. Dr. Zaber; 
miere fois. (19 p. 8.) Lyon, Georg. dem Provinzial-Schulratb Dr. Todt zu Magdeburg; der Rothe 
llenry, de sermonis humani origine et natura M. Terentius Varro | Adlerorden 4. Gl.: den Profefforen Dr. Boretins u. Dr. Hipig 
quid senserit, disquisivit et apud facultatem litterarum Parisien- | an der Univerſität Halle; dem Rector der Stiftäfchule zu Merfeburg, 


sem disputavit ete. (95 p. 8.) Lille, impr. Danel, Dr. Aßmus; dem Rector des RealsProgumnafiums zu Naumburg 
—, etude sur l'analogie en general et sur les formations analo- | YS., Dr. Neumüller; den Gymnafialdirectoren Dr. Henkel zu 
giques de la langue greeque. (441 p. 8.) Möme officine. Sechaufen YAM. u. Dr. Schmieder zu Schleufingen; der Kronens 


de Smyttere, Robert le Frison, comte de Flandre, et les ba- | erden 3. Ch.: dem a. ord. Profejjor am der Univerfität Halle, Dr. 
tailles au val de Cassel de 1071, (118 p. et portrait, 8.) Haze- | Eiſenhart. 
brouck, impr, David, —— 


Niederländifce. Am 17. Auguft + in Ghartum der Afrifaretfende Ernſt 


Marne. 
Hoffmann, die Bildung des Mesoderms, die Anlage der Chorda Am 8. September + in’ Engbien der Luſtſpiel- u. Baudevillens 
dorsalis und die Entwiekelung des Canalis neurenterieus bei | dichter Paul Sirandin, 71 Jahre alt. 
Vogelembryonen. Veröffentlicht durch die k. Akademie der Am 13. September + in Wien der Privatdocent in der medi— 


Wissenschaften zu Amsterdam. Mit 5 Taf. (2, 107, en II bl. | cinifchen Facultät dafelbit, Dr. Nathan Wein. 
met 3 gelith. gekl. en 2 gelith. uitsl. platen. 4,) Amsterdam, Am 17, September + in Halle a /S. der vormalige Dirertor der 


Müller. Fi. 2, 50. Franke'ſchen Stiftungen, Dr. Adler. 
Oyens, de beginselen van het hedendaagsche failietenrecht, naar Am 21. September + zu Gießen der ordentliche Profeffor der 
aanleiding der „Concursordnung für das deutsche Reich“ van | claffiihen Philologie, Dr. SBirh, Glemm, im mabezu vollendeten 
1 October 1879. (4, XXIV en 351 bl. Roy. 8.) Haag, Belin- | 40. Xebensjahre, und an demfelben Tage in Münden der Profefior 
fante, Fl, 4, 0, ebenfalls der claſſiſchen Philologie, dr. Gonrad Burjian, im 
Rogee, bibliotheea Grotiana, Hugonis Grotii operum deseriptio | 53. Kebensjahre. 
bibliographiea in qua omnes ediliones et versiones, argumen!i Vor Kurzem F in Berlin der vormalige Director der Handelss 
ratione habita, secundum temporis ordinem recensentur. Pars |. | fehranftalt in Dresden u. Schriftfteller im Fache der Handelswiffens 
(10 bl. en bl. 1—76. Roy. 8.) Haag, Nijhoff, ſchaften, Friedt. Nobad, in Solothurn Jacob Amiet, Yurift, 


Scheffer, Nederlands familie-archiel, Grafelijke commissie of | Kenner und Sammler von Antiquitäten u, Münzen, n. in Maidenhead 
beveelboeken van hertog Willem van Beyeren. II. 1408—1418. | in England John Panne Collier, bekannt als Gommentater 
(6 en 57 bl, 8.) Rotterdam, Ilet Nederlandsch Familie-Archief. | Shafefpeare's, 9 Jahre alt. 

Fl. 2, 10, t 





1431 — 1883. 40. — Literarifdes 


xiterariſche Anzeigen. 


KINIIIIIININNIIIEN 
Soeben ist erschienen und durch alle Buchhandlungen 
(auch zur Ansicht) zu beziehen: [241 
M. M. Richter, Tabellen der Kohlenstoffverbindungen, 
nach deren empirischer Zusammensetzung geordnet. 

Gr. Lex. $. 33 Bogen. Preis geh. c# 11,—, geb. #12, —. 
Dieses gr eek. dem ein neues System zu ? 


— 


Grunde liegt, ist nach Art eines Wörterbuches geordnet 7 
und findet man bei jeder aufzusuchenden Verbindung 

— deren wichtigste Eigenschaften, als Schmelzpunct, Siede- 
punct, Salze u. Literatur. 

—— In einem II. Theile des Werkes sind sämmtliche Kohlen- 

4 wasserstoflverbindungen übersichtlich zusammengestellt, % 
III. Tbeil bildet das alphabetische Register zu 

eil I, 


Verlag von Robert Oppenheim in Berlin. 


Nicolai ſche Verlagsbuchhandlung in Berlin. 
Soeben erſchien: [238 


Ein verfehlter 


und 


ein gelungener Befud 


Goethe 


1819 unb 1827 
von 
Dr. ©. Parthey. 


Zweiter unveränderter Abdruck. 
io Geh. AM 1, 20, 


Mit dem ersten October beginnt die Zeitschrift: 


Gymnasium. 


anstalten. Unter Mitwirkung von A. Luke in Deutsch- 


1239 


Crone und Ph. Plattner in Chäteau-Salins redigiert von | 
Dr. M. Wetzel in Paderborn ein neues Quartal. Es erscheint | 


am 1. und 15. 


N jedes Monats eine Nummer im Umfange von 
mindestens 32 


Spalten Hochquart. Preis pro Quartal nur 


bei jeder Postanstalt und Buchhandlung. Das „Gymnasium“ 
ist die reichhaltigste und billigste aller Gymnasial-Zeitschriften. 


Paderborn. — Ferdinand Schöningh. 
Paul Lacroix. 


Directoire, Consulat et Empire. 
1795-1818. 


1 vol. in-4. de 600 pages, illustr& de 10 chromolithographies 
et de 350 gravures sur bois, 
Broch& Fr. 30, — — M 24, —. 
Relis Fr. 40, — m cf 32, —, 
Es bildet dieses Werk die Fortsetzung des „Dix-huitiöme 
sitele“ desselben Verfassers und dürfte den Besitzern desselben 
sehr willkommen sein, 


Strassburgi. E. 
R. Schultz & Cie. Sortiment. 
15, Judengasse. 


In dem unterzeichneten Verlage ist neu erschienen: 


M. TULLII CICERONIS DE LEGIBUS LIBRI 
EX RECOGNITIONE IOHANNIS VAHLENI ITERUM 


EDITI. 1883. XXIV u. 208 8, Gr. 8. Geh. cl 4, — 


Verlag von Franz Vahlen in Berlin, W. 
Mohrenstrasse 13/14. 





Zeitschrift für Lehrer an Gym- | 
nasien und verwandten Lehr- 





Eentralblatt — 239. September. — 








Herder'ſche Berlagshandlung in Freiburg (Baden). 


Soeben erfhienen und durch alle Buchhandlungen zu be: 
ziehen: [235 


Hammerſtein, 2. v., 8. J. Kirche 
und Staat 35 Standpuncte des Rechtes aut. 


®r. 8. (XI u. 212 ©.) #2, 40. 


Schwertſchlager, Dr. 3., Kant und 
Helmholtz erfenntnifttheoretifch verglichen. Gr. 8. 


(IV u. 109 ©.) c# 1, 80. 
R. Gaertner’s Verlag, H. Heyfelder, Berlin SW. 
Soeben erschien: [246 
Flückiger (Professor a. d. Universität Strassburg), Phar- 
makognosie des Pflanzenreiches. 2. umgearb. Auflage. 
Lief. III. (Schluss) #9, —. 
Früher erschien: 
— — Lief. [und II à AM 6, — 
—, Pharmaceutische Chemie. 2 Theile. # 20, —; geb. 
-M. 21, 50. 
—, Die Cbinarinden in pharmakognostischer Hinsicht dar- 
gestellt. Mit 8 lithograph. Tafeln. Cart. c# 9, —. 


erlag von Robert Oppenbein in Berlin, 
Soeben erichien: i 27 
I. Druskowib;, Dr. phil., Percy Byſſhe hellen. 
8. 25 Bogen. Geh. HM 6, —. z — 
Su Das erſte in Deutſchland veröffentlichte ausführliche 
Werk über den englifhen Dichter: Philofophen, 








Das naueste Werk von fi 


KONRAD 
FERDINAND 


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Julian 
Boufflers. 


Das Leiden eines Kindes, 
sowie eine neue Erzählung 
dos Verfassers von „Ehre 


() CHUBIN 
„ A3 Mal’occhio 


erscheinen soeben in 


Scharers Familienblatt. 


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jährlich M. 1.60 oder in 
Heften zu 50 Pf. 

Durch alle Bachhand- 
langen und Postämter zu 
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Fr. A. Eckſtein. 
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aus der erſten Auflage von „Schmid, Encyklopädie des gefammten 
Erziebungss und Unterrichteweſens“. 

13% Bogen, Ber -Oftav. Preis HM 3, 60. 


Wissenschaftliche Propädeutik. 


' Zur Ergänzung und Vertiefang allgemein-humaner Bildung 


von 
| Reinhold Biese. 
1882, 7 Bogen. Gr. 8. Preis of 2, 
Fues’s Verlag (R. 











| Leipzig. Reisland). 


Beranttwortl. Mebacteur Prof. Dr. Harnde in Leipzig, Boetheftraße Ar. 7. — Drud von W. Drugulin im Zeipsig. 





Literariſche 


für Deutſchland. 

















Ur 41 ] Herandgeber und verantwortlicher Nedacteur Prof. Dr. Fr, Zarnde, 1 883 
* + — ——— 
—— von Eduard Aucenarius im ——— 
Erſcheint jeden Sonnabend. — 6, October. = ”-- Preis vierteljährlich - A 7, 50. 
Lipnerl, allgemeine Geſchichte des Brieftertbumet, AFF Jabrbuch e von Bag | Wirtb, Bismard. Wagner, Rodbertus, 
Hard, die Belellihaftsverfaflung der hriftl. Alchen 3. Schroeder uw Reuß, die efdäpigumg —* Begetation | \ Bentwig, das Deranihlagen von Hohbauten st. 
Siridhe, ng Ginleitung im die Erle des "Burd Raub x ndbub der Ingenieurwiilenihaften. Hrög. von Fran 
Thomas von Kempe Quneper, über Aläden mit befonderen Meridiaucurven. Hus u Binde, 
Auffartb, bie Blatonitche Weenichre. Raifer, die Anfangsgrümde der Determinanten ıc. Meiniich, Terte der Billn-Sprade. 
»ardenbemwer, d. pieudosarift. Schılit:üb, Dasreine Gute. Spiper, meue Studien über bie Integration linearer | Isnei oratiopes etc. Ed. Buermann, 
erg Urfandenbud. rung Wleichungen. Theophanis chronographia. Rec. de Boor. 
Jahn, die dentidhen Burgen in Ariaul, Beilert, über Metonurie, Mabrenbolg, Boltaire Im Uribeile der Zeltgeneſſen. 
Yo annis Burchardi Argenlinensis diarium etc. Königfein, die Anomalten der Refraction u. Atcom - Monin, monuments des anciens idiomes gaulois, 
Publi6 par Thuasne medation. Dünger, Ghriof Kaufınamm 
v. Druifel, Beiträge zur Aeicho geſchichte. | Singer, " iforiige Studien über bie Erbfolge ıc. Iiegel, Beiträge zur niederl, uuſtgeſchichte. 





de Büßerfendungen erbiiten wir beredhnet und unter der Adreſſe der Erpebition d. BL. (Hospttaffr. 10), alle Briefe unter ber bed Herausgebers Gottheſtr. 7). Nur folde 
Bertetöunen eine Befprehung finden, die ber Mebaction vorgelegen haben, Bei Correfponbengen Über Blider bitten wir ſteis ben Namen ber Berleger berfelben anzugeben. 


| er das Prieftertfum auch in ben fpäteren Perioden feiner Ge— 
Theologie. fhjichte angefehen wiflen will, und wird das Wert in bem be» 
Lippert, Jul, allgemeine Geſchichte des Prieſterthums. 1. Bd. (Tamm os aerbinge kart rigen bene 

Berlin, 1993. Ih. Hoffman. (XVI, 551 &, 8.) cf 6. ng® 5 8 ' 
wir in unferer Beit auf das Dringendfte bedürftig geworden 

Es iſt gewiß ein glüdlicher und überaus zeitgemäßer Ge- | find, Be. 

danke, den der Berf. hier auszuführen begonnen hat, der: eine _ 
Geſchichte des Prieſterthums zu ſchreiben. Was die Macht der Hatch, Edwin, Dr. th., die Gesellschaftsverfassung der 
Priefter zu bedeuten hat, jehen wir nicht bloß in bem ver+ christlichen Kirchen im Alterthum. Acht Vorlesungen. 
ge ee Th —— 
und an der Hand durchaus objectiver Gefchichtichreibung ein . * Fr 40. n- 

Einblick in das Weſen dieſer Macht geboten wird, die noch Ginseen; 1005. Makan.: (NEL UN. —— 

immer ben Anſpruch erhebt, die höchſte auf Erden zu fein und Ref. hat in diefem Blatte bereits vor zwei Jahren auf die 
die Seelen der Menſchen in ihren Händen zu haben. Auch muß | Bedeutung der inzwifchen in zweiter Auflage erfchienenen Schrift 
num anerkannt werden, daß der Verf. das Seinige gethan hat, | von Hatch the organisazion ofthe early christian churches hinge- 
um bier ein wirklich geſchichtliches Verftändniß zu vermitteln | wiefen(Jahrg. 1881, Nr. 24), Mit befonderer freude begrüßt er 
und zwar ein folches, das, wie alle Gefchichtichreibung zuleßt ja | es daher, daß Profeffor Harnad fich der Mühe unterzogen hat, 
fol, zur Befreiung führt. Allerdings ift das, was uns in diefem | die Unterfuchungen des verdienftvollen engliihen Gelehrten ins 
erften Bande geboten wird, nur erſt eine Darjtellung des | Deutſche zu übertragen. Die Ueberjegung ift auf Grund ber 
Prieftertjums in feinen Anfängen: wir lernen da das Priefter- | zweiten Auflage veranftaltet; der Abſchnitt der erften Borlefung 
thum kennen, wie es im Gebiete der „Uncultur“, d. h. bei den | über bie Methobe ber hiſtoriſchen Forfchung ift, weil fiir deutfche 
Völkern fich gezeigt hat, die noch im Zuſtande urfprünglicher | Lefer nichts Neues bietend, vom Verf. ſelbſt verkürzt. Einen 
Rohheit und Wildheit hinleben, bei den Indianern Amerikas, | befonderen Werth hat die deutſche Ausgabe durch die von 
den FFetifchdienern in dem claffifchen Lande des Fetifhismus | Harnack hinzugefügten „Analekten“ erhalten. Bon dieſen ift 
überhaupt, in Afrika, bei den Völkern im Gebiete der Südfee, | namentlich der erjte Exeurs „Epiffopen, Diafonen und Pres- 
bei denen im Norden von Europa und Afien, die dem Schamanen» | byter* (S. 229 — 251) von Widhtigfeit. Harnad hat es hier 
dienste ergeben find, und von den „Eulturvölfern“ find erft die | verfucht, die Confequenzen der von Hatch gefundenen Refultate 
Mejitaner, die Peruaner und die Altägypter in den Kreis ber | über die älteften Gemeindeämter zu ziehen, Diefelben laufen in 
Darftellung gezogen worden. Wber überall fehen wir das | ber Kürze auf Folgendes hinaus. Bon Unfang an haben in den 
Prieftertfum auf fein Fundament zurüdgeführt und erkennen, | chriftlichen Gemeinden zwei verſchiedene Organifationen neben 
wie es, überall eigentlich daffelbe, aus rein fubjectiver Wurzel | einander beftanden, eine öfonomifche und eine bisciplinäre. 
hervorwächſt und der Fetiſchismus ganz umd gar feine Grund» | Jene beruht auf dem freien, charidmatifchen Dienften ber 
lage bildet. Es ift ganz gewiß wahr und jehr zu beachten, was | dmioxono: und diaxovos, und ftellt die Gemeinde von ihrer reli« 
der Berf. auch von den „Eulturvölfern“ ins Licht zu ftellen ge» | giöfen Seite als die odxovowa zoü Hsov bar; biefe beruht 
jucht Hat, daß der urfprüngliche Fetiſchismus, wie wir ihm im | auf der Unterfcheibung der mpsofüursgo: umdb vewrepos, melde 
Gebiete der „Uncultur” aller Orten begegnen, auch da die | eine äußere Rechtsordnung in der Gemeinde begründet, biefelbe 
Grundlage bildet, wo ſchon ein größeres Maß von wirklicher | alfo nach ihrer empirifch-weltlichen Seite al3 organifierte Ge— 
Eultur, namentlich eine entwideltere Staatenbildung Plaß ge- noſſenſchaft darftellt. Sofern die driexonos zugleich im Rathe 
riffen hat, eine Erfenntniß, die für die Beurtheilung des der gerfürepoı fahen, waren fie nur primi inter pares, ge- 
Briefterthumd überhaupt gar ſehr ins Gewicht fällt. Wir ſind, wannen aber durch die ihnen ausſchließlich zulommenden Fune— 
angeſichts deſſen, was der Verf. in dieſem erſten Bande geboten | tionen ber Wohlthätigkeitäpflege, Finanzverwaltung und Eultuss 
bat, auf die Fortfegung feines Buches überaus begierig, zumal | leitung allmählich eine hervorragende Stellung, welche um die 
wir auch hier fchon Andeutungen genug empfangen haben, wie | Mitte des dritten Jahrh.'3 fich zu dem nachmaligen monarchifchen 





1437 
Epiftopate ausgebildet hat. Die Functionen der dıaxovos ftanden 
uriprünglich denen ber dnioxono: ſehr nahe, und unterſchieden 
fich innerhalb deffelben Bereiches nur wie leitende und dienende, 
daher die dıaxoro: mit den dnioxono: von vornherein zufammen- 
geordnet werden, während es felten vorfam, daß jie zugleich 
Mitglieder des Presbytercollegiums waren. Dies in der Kürze 
die von Harnad gezogenen Ergebniffe, welche in diefer ſcharfen 
Bufpigung fich allerdings noch vor einer alljeitigen Prüfung zu 
bewähren haben werben. Feſtſteht für Ref. zunächſt die Unter- 
ſcheidung der epiftopalen und presbyterialen Functionen in dem 
von Harnad nad) dem Borgange von Hatch noch weiter begrüns- 
beten Sinne, fowie die enge Zufammengehörigfeit der Functionen 
der Eniırsonoı und dianovoı. Db aber wirklich, wenn auch nur 
in den meilten größeren Gemeinden, zweierlei ganz getrennte 
DOrganifationen neben einander hergingen, oder ob wejentlid) 
diefelben Perſonen, welche wegen ihrer „ökonomiſchen“ Func- 
tionen enioxonoı hießen, nach der anderen Seite ihrer Thätigkeit, 
als Borfteher der Gemeinde in bisciplinärer Beziehung 
nosefirepos genannt wurden, reſp. den eigentlichen Kern des 
Presbytercollegiums bildeten, muß noch weiteren Unterfuchungen 
vorbehalten bleiben. Die Harnad’iche Annahme würde fi) dann 
als die einfachere empfehlen, wenn überall in den älteften Ge— 
meinden ber Emioxonog als eine Perfon der Mehrzahl der 
srgsoförepo« gegenübergejtanden hätte. Aber diefe Unnahme 
wird durch die Ältejten Zeugniffe (vgl. nur Phil. 1, 1) nicht bes 
günftigt. Auch wird es noch einer weiteren Yuseinanderfegung 
bebürfen, wie e8 fich erklärt, daß die öfonomijchen Functionen 
der Wohlthätigfeitepflege und Finanzverwaltung im weiteiten 





— 1883, a 4l, — Literarifdes Gentralblatt — 6, October. — 


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1 


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Sinne zugleich die Eultusleitung in fich geichloffen haben follen. | 


Eine charismatiſche Auffaffung ließen die zußegejosız doch nicht 
minder wie die arrljypes zu; wie erflärt ſich's alfo, daß nur 
diefe, nicht jene, unter den religiöfen Geſichtepunct geftellt 
worden find? So ließen ſich noch manche ähnliche Fragen er: 
heben. Uber die Anregung zu weiterer Forſchung ift von 
Harnad in ber bdanfenswertheften Weife gegeben worden. 
w. 


Hirsche, Karl, kritisch-exegetische Einleitung in die 


Werke des Thomas von Kempen neb»t einer reichen 
Blumenlese aus denselben. Auf Grund handschrifllicher For- 


schungen,. Mit 15 Taf. photolithogr. Nachbildungen hand- 
schrifll, Stellen, Berlin, 1883. Habel, (LAXXI, 544 5. 8.) 
A 16. 


A. u.d, T.: Hirsche, Prolegomena zu einer neuen Ausgabe 
— Christi nach d. Autograph des Thomas v. Kempen, 
2. Bd. 

Diefer zweite Band der Prolegomena, ber beinahe ein 
Jahrzehnt fpäter erfcheint als der erjte, dem er auf bem Fuße 
folgen jollte, bringt diefelben nicht, wie verfprochen war, zum 
Abſchluß, ſondern ftellt noch einen dritten in Ausſicht, der an 
Umfang den erſchienenen jchwerlih etwas nachgeben wird. 
Hirſche behandelt bier ausſchließlich die anerkannt echten 
Schriften des Thomas, Sie einer gründlichen Unterfuchung zu 
unterziehen war um fo nothwendiger, als Gerfonijten wie 
Gerfeniften von je ber das Verhältniß derfelben zur Jmitatio 
als ein fchwermwiegendes Beweismoment gegen Thomas in die 
Wagichale geworfen haben. Ye allgemeiner man in dem Berfafjer 
der Imitatio einen durch Geift und Menſchenkenntniß gleich 


1438 


beiten Hoſchrr, womöglih nad den Autographen des Thomas 
ausführliche Broben mit, vergleicht fie nach allen Seiten hin mit 
der Jmitatio und fommt fo zu dem Grgebniffe, daß jener 
himmelweite Abſtand keineswegs vorhanden ift, vielmehr bie 
Aehnlichkeiten fo auffallend find, daß an der Fdentität der Ber: 
fafjer fein Zweifel übrig bleiben fann, Namentlich ift es die 
von ihm zuerſt in den Imitatio-Handſchriften nachgewieſene 
eigenthümliche, dem Sinne fid) eng anſchließende Interpunction 
und der durch Reim und Rhythmus jo merfwürdige Stil, worauf 
Hirſche auch im diefen Schriften aufmerkſam maht. Mit Recht 
legt er gerade auf diefe Uebereinftimmung ein großes Gewicht. 
Dean kann freilich der Meinung fein, und Ref. ift es, daß der 
Berf. hier und da zu viel fieht, manche Einzelheit nicht die Be- 
weiskraft befigt, die er ihr zutraut, aber im Allgemeinen wird 
man zugeben müffen, daß es ihm gelungen ift, feiner Anficht 
eine durchaus folide Grundlage zu geben und der Behauptung 
der Gegner den Boden zu entziehen. Allein wer auch nicht diejer 
Anficht ift, wird doch diefen Band willtommen heißen, der uns 
eine von fo feinem Verftändniffe und ungemeinem Fleiße 
zeugende Eharafteriitif eines Mannes bietet, der, aud) von der 
Imitatio abgeiehen, zu den hervorragenditen jchriftitelleriichen 
Berfjönlichkeiten des ausgehenden Mittelalters gerechnet werben 
muß. Die diefem Bande jchon beigefügten 15 Tafeln photho- 
lithographiſcher Nahbildungen werden erft im nächſten Bande 
ihre Verwerthung finden. Wie es fcheint, wird er nicht jo lange 
auf ſich warten laſſen wie diefer zweite. 


Allgemeine evang.«[uth. Kirchenzeitung. Nr. 38. 

Inh.: Die Gemeindeſeelſorge nach apoſtoliſchem Borbilde. 1. — 
Schapira’s Pieudo-Denteronominm., 3. — Die 30. Generalverfamm: 
lung der Katholiken Deutichlande. 1. — Eine Parallele. — Aue 
Bad Ems. — Die zweite ichleswigsboliteinifche Gefammtiunode. 3. 
— Der Enticheid in der Führ'fchen Sache. Aus Schleswig-Holſtein. 
— Die Jefniten in Neapel. — Die dresdener Feſttage. — Die 
Diafporaconferenz. — Kirchliche Nachrichten ac. 


* wangel, Kirchenzeitung. Hrög. von 9. Meßner. 2. Jabrz. 
r. 38, 


Inh.: Das Lutberfeit in Wittenberg. 1. — Zur kirchenpolitiſchen 
Lage. — Der fünfte deutiche Shriftfelertag. — Der mündemer 
Gongreh für Völkerrecht. — Zum kroatiſch-ungariſchen Conflict. — 
Rranfreih und China, — Mr. Sladitone und Miffionar Shaw. — 
Gorrefpondenzen. 


Broteft. Kirdhenzeitung ꝛc. Hrög.v.3. € Webſty. Ar. 38, 

Inh.: Das wittenberger Lutherfeſt. 1. — Dito Dreyer's Theſen 
über Luther auf der Koburg. — Prof. D. Beyſchlag's Rede beim 
erfurter Lutherfeſt. — Aug. Baur, „Yutber und der Reichstag zu 
Worms” von Th. Kolde. — Aus dem Großberzogtbum Heflen. — 
Aus Württemberg. — Das Erkenntniß des Gultueminifters in Sacen 
Luͤhr's. — Programm der 37, Hauptverfammlung des Guſtav-Adolf— 
Vereins zu Kübel. 


Deutfher Merkur. Red. A. Gapenmeter, 14. Jahrg. Nr. 37, 





| * a Mieder die Unruhe im kirchenpolitiſchen Sclefien. — 
ie 


ausgezeichneten Mann jah, um fo entjchiedener jprachen fie dem | 
Thomas diefe Eigenſchaften ab und erklärten feine Schriften für 


Werke untergeordneten Ranges, die ihrem Werthe nad von der 
Imitatio durch eine fchlechterdings unüberbrüdbare luft ge 
trennt feien. Ganz anders Hirſche. Wer nur ſehen wolle, meint 
er, werde „entzüdt werben durch die ungeahnten Schönheiten in 
diefen jo verächtlich angefchauten Werken“ und fie als „Erzeug- 
niß eines Genius” anerklennen müffen. Zum Beweije feiner 
Anficht führt er jede Schrift einzeln vor, teilt daraus nad) den 


ultusſprache. — Correſpondenzen und Berichte. — Miscellen. 
Theologifhe Quartalſchrift. Hrög. von v. Kuhn, v. Himpel n. A. 
65. Sabre. 4, Quartalbeft. 


Inh.: Kaltner, Kolmar von Triefenitein und der Streit Ger: 
hoh's mit Eberbard von Bamberg. — Aberle, zur Chronologie 
der Gefangenihaft Pauli. — Himpel, der geſchichtliche Abſchnitt 
ef. Kap. 36-39. Erläuterungen deffelben dur aſſyriſche Keil: 
infchriften. — NRecenfionen, 


Philofophie. 


Auflarth, Dr. Aug., die Platonische Ideenlehre. Berlin, 18%. 
bümmler's Verl. (VII, 123 8. 8.) c# 2, 40. 


Die Ariftotelifche Auffaffung der Platonifchen Ideen als 


 oveia zaperai genügt dem Verf. nicht. Sie ift zwar die feit 


1439 


— 1883. 241. — Literarifdes Gentralblatt — 6. October. — 


1440 





zwei Jahrtauſenden übliche, fie ift aber mit Widerfprüchen be 
haftet und fie erflärt nicht den gewaltigen Eindrud, den die 


Platoniſche Philofophie auf die Geifter aller Zeiten und ber | 


verfchiedenften Bölfer gemacht, und den Einfluß, den fie auf die 
Hortentwidelung des Denkens geübt hat. — In welche Wider: 
fprüche der Verf. mit diefen Sägen geräth, ift ihm nicht zum 
Bewußtfein gelommen: die erwähnte Uuffafjung der Ideen hat 


factifch, wie feftfteht, fo bedeutend gewirkt, aber eben, weil fie 


dies gethan hat, kann fie nicht die richtige fein; damit die Wir- 
kungen ftattfinden konnten, muß eine andere gefunden werben! 
Ein wahrhaft abenteuerliches Unternehmen! Nun könnte in ben 
Platoniſchen Schriften felbit ja der Zwang liegen, die Jdeen 
anders zu erflären, in den Schriften, die freilich Dem Ariſtoteles, 
dem ſcharfſinnigſten der griechiichen Philoſophen, auch vorlagen, 
der, nebenbei bemerft, 20 Jahre lang den perfönlichen Unterricht 
Platon's genofjen hatte. Es ift allerdings von vornherein höchft 
unwahrſcheinlich, daß fich diefer Schüler Platon's gerade in ber 
Wiedergabe der Hauptlehre jeines Meifters fo arg verjehen 
haben follte, aber es ift dies doch nicht unbedingt ausgeſchloſſen. 
Wie Hat nun nach Auffarth Platon feine Ideen verftanden ? 
Bejonders Hermann Cohen, aber aud) Anderen folgend, faßt 
Auffartd den Platon als Vertreter des Kantiſchen Idealismus, 
d.h. Platon ift nach dem Verf. im Wefentlichen ſchon Kantianer, 
indem er nicht nur zum erften Dale nad „ven Möglichkeiten 
einer Erfenntniß und den Gründen einer Gewißheit fragt“, 
fondern auch unter den Ideen, den Wefenheiten der Dinge, nur 
Borftellungen, aber objective Borftellungen, d. h. alfo allgemein 
und nothwendig giltige verfteht. Durch diefe legte Beitimmung 
würben fie zur Bedeutung von oveias erhoben, Wir können 








erfte giebt den arabijchen Urtert nach ber einzigen Hbidr., die 
davon eriftiert, mit einer deutfchen Baraphrafe, die aber auch 
dem des Arabiſchen Unkundigen verftändlich ift. Vorher werden 
aber über Urjprung des Buches und Spuren befjelben in der 


' arabifchen Literatur Unterfuchungen angeitellt. Daß es ein Aus— 


jug aus der dem Proflos als VBerfaffer in der Regel zugefchrie- 
benen Froyeiooıg Hsokoyıry ift, hatte der heilige Thomas ſchon 
geſehen. Nah Albertus war der Verfaſſer deffelben David 
Judaeus quidam, eine fonft gänzlich unbefannte, nicht identifi— 
cierbare Perjönlichfeit. Bardenhewer fommt nun zu dem 
Refultate, daß der Autor der Schrift de causis nicht ein Jude, 


ſondern ein gläubiger Muhammedaner war, der wahrſcheinlich 
‚ im 9, Jahrh. jenfeit des Euphrat gelebt (diefe Zeit: und Orts⸗ 


diefer Auffaffung nicht Huldigen, jondern halten uns noch an bie | 


Mriftotelifche,; wir können Stellen, wie die allbefannte des 
Sympofion, wo die Jdee bezeichnet wird ald avıö a#’ aurö usH 
avroö, und vom ihr entſchieden fern gehalten wird, daß fie nur 
ein Aoyog oder eine dusorzun jei, nicht anders als in ber gerwöhn- 
lichen Weife erllären, und es haben uns die nicht gerade durch- 
fihtig gehaltenen und wenig gut georbneten Ausführungen 
Auffarth's, die fich namentlich auf den Phaidros, den Bhaidon 
und das Sympofion beziehen, nicht eines Befleren belehrt. Wie 
weit die Sucht, den Platon im Kantifchen Sinne zu inter- 
pretieren, den Verf. führt, fieht man daraus, daß nad) ihm die 
Unjterblichkeitsidee bei Platon ein ethiiches, praktiiches Boftulat 
ift, und daß Platon die Beweije im Phaidon nicht ernftlich ge- 
meint haben fol. — Zum Schluß: Kant mag mit Nedt ein 
Platonifer genannt werden, aber hüten wir uns, fpecifiich 
Kantifches in Platon Hineinzuerflären! 





Bardenhewer, Dr. phil. et th., Otto, die pseudo-aristotelische | 


schrift Ueber das reine Gute, bekannt unter dem Namen 
Liber de causis. Im Auftinge der Görres-Gesellschaft bearb. 
Freiburg ijBr., 1882. Herder. (XVII, 330 8. Roy. 8.) 
ch 13, 50. 
Das pſeudoariſtoteliſche Buch de causis hat feit Alanus ab 
Insulis bei den Scholaftifern in hohem Anfehen geftanden, ift 


von ihnen vielfach gebraucht worden, wenn es auch vielleicht auf | 


den eigentlichen Inhalt der Scholaftif nicht von ſolchem Einfluß 
gewejen ift, wie man nad) der häufigen Benußung glauben jollte. 
Die lateinifche Ueberfegung der Schrift ift feit 1482 namentlich 
in den lateiniichen Geſammtausgaben des Uriftoteles bis zu 
Anfang des 17. Jahrh.'s oft abgedrudt worden, jeparat aber 
nie erfchienen, fo jehr fich auch, namentlich neuerdings, das Be: 
dürfniß einer befonderen Ausgabe bemerflich machte zum Zwecke 
eines genaueren Studiums der Scholaſtit. Der Berf. vor- 
liegender Schrift hat fi nun eine viel weiter gehende Aufgabe, 
als das Buch nur zu edieren, geftellt und diefelbe in anerlennens⸗ 
wertheſter Weile gelöjt. Gründliche Kenntniß der orientalijchen 
Sprachen und ihrer Literatur fowie des chriftlichen Mittelalters 
befähigte ihm dazu. Die Arbeit zerfällt in drei Theile. 


, 





Der | 


beftimmung ſcheint uns freilich nur eine gewagte Hypotheſe zu 
fein) und die Froeioog in arabifcher Ueberfegung vor ſich 
hatte. Natürlich war das Buch dann auch urjprünglich nicht 
bebräifch, jondern arabijch gefchrieben, — Im zweiten Theile 
finden wir die von den Scholaftifern bemußte lateinische Ueber— 
jegung mit ziemlich reichem kritischen Apparat, ihr vorausgehend 
eine Unterfuchung über ben Urfprung derfelben, durch welche 
nad früheren Andeutungen Anderer feftgeftellt wird, daß nicht 
Dominicus Gundifaloi, auch nicht der Fube Johannes Avendeath 
ber Ueberſetzer geweſen it, fonbern Gerhard von Eremona 
zwifchen 1167 und 1187 in Zolebo die Schrift aus dem Ara- 
bijchen in das Lateinifche übertragen bat. Dem Terte folgt 
dann eine ziemlih 100 Seiten einnehmende Geſchichte der 
lateiniſchen Ueberſetzung, in welcher Bardenhewer namentlich 
auf die Verwerthung der Schrift feitens der Scholaftifer eingeht 
und fo einen nicht ummwichtigen Beitrag zur Geſchichte der 
Scholaftif überhaupt bietet. Daß hierbei Vollſtändigkeit erzielt 
fei, glaubt er jelbft nicht. — Der dritte, kürzeſte Theil Handelt von 
den hebräifchen Weberjegungen des Buches, und der Berf. 
wünjcht nur, daß durch feine Mühe einem jüdischen Forſcher 
auf diefem Gebiete vorgearbeitet fein möge. Wir erfahren hier, 
daß nicht nur eine Ueberſetzung direct aus dem Arabiſchen 
eriftiert, fondern daß auch noch andere Lebertragungen aus dem 
Lateinifchen fich vorfinden. 








Geſchichte. 

Wirtembergisches Urkundenbuch. Herausg. von dem k. 
Staatsarchiv in Stuligart. 4. Bd. Mit Anhang: Zwei Wein- 
gartener Codices aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts, Stult- 
gart, 1883. Aue. (XXI, 550, LXXVI S. Gr. 4.) 

Während unter den ſüddeutſchen Staaten der Drud der 
älteren Landesurfunden in Baden bisher unleidlich verzettelt 
war, in Baiern zwar eine umfangreiche Quellenfammlung be: 
fteht, darin aber ohne Ordnung und Plan die verjchiedenften 
Dinge ojt in ganz ungenügenden Terten durcheinandergewürfelt 
find, bis erft in neuefter Zeit unter der Archivdirection von 
Löher's eine Befferung eingetreten ift, befigt Württemberg fchon 
feit lange (feit 1849) in feinem Urkundenbuche eine hervor- 
ragende Leiftung. Es wurde von dem Archivrathe Kausler mit 
Unterftügung des Staates nad großen Vorarbeiten begonnen 
und bis zum dritten Bande fortgeführt. Einen wefentlichen 
Antheil an demſelben nahm der berühmte Gefchichtsfchreiber 
Württembergs, Ch. 3. Stälin, deſſen Sohne, dem jeßigen 
Archibrathe Stälin, denn auch nad Kausler's Tod die Fort- 
führung des Werkes überwiefen worden. Der Plan deffelben 
ift: die württembergifchen Urkunden von ihrem früheften Vor— 
fommen an, zunächft bis 1313 im wiffenfchaftlich zuverfäffiger 
Weife zu edieren; wobei ſolche Urkunden gemeint find, die fich 
auf das jegige Territorium und auf das Herrſcherhaus beziehen. 
lleberall, wo fi) Material auftreiben ließ, wurde es gejammelt, 
zumeift im Stuttgarter Staatsardive, dann aber auch in ben 


1441 


— 1883, M41l. — Literarifhes Centralblatt — ©. October. — 


1442 





benachbarten Urdiven von St. Gallen, Schaffhaufen, München, 
Karlörude, 
Weiſe ift die Zahl der Urkunden eine recht bedeutende geworden: 
der erfte Band, reichend von ca. 700— 1137, enthält deren 306 
Nummern, wovon 40 bis dahin noch unbefannt waren; der 


zweite Band, reichend bis 1198, enthält 269, worunter 133 
neue; der dritte bis 1240 mit 422 Stüden brachte deren 242 


zum erjten Dale, und beim vierten, reichend bis 1252, find es 
263 unter 461. Dieſer vierte von Stälin d. J. bearbeitete 
Band ijt außerdem durch feine reichen Nachträge beachtenswerth, 
welche, in 173 Nummern beftehend, einerjeits bis in das Jahr 


766 zurüdreichen, andererfeits zwei Weingartener Codices aus 


dem 13. Jahrh. bieten. Die Edition felber ift eine durchaus 
forgfältige und gewiffenhafte, eö wurde ſtets möglichft auf die 
Driginalvorlage zurüdgegangen. 


Uusgezeichnete Indices find jedem Bande beigegeben, worin für 
die Topographie des Landes das Beſte geleiftet worden ift, was 
möglich fein dürfte. Kurz, es ift nichts unterlaffen, um das 
Wert zu einem würdigen Dentmale deutjchen Fleißes und 
deutſcher Gründlichkeit zu erheben, und daß es dies auch in 
Bulunft bleiben werbe, dafür bürgt ber Name des Herausgebers. 
v.P.H. 





Zahn, J. v. die deutschen Burgen in Friaul. Skizzen in 
Wort u. Bild. Graz, 1883. Leuschner & Lubensky. (IV, 68 8. 
Kl. 8.) 3. 


Der verdiente Landesarchivar von Steiermark hat in diefem 


Büchlein Erinnerungen an Ausflüge aufgezeichnet, die er im | 
Friaul unternommen, die wichtigeren deutſchen Burgen aufzu- 
Er giebt in der Einleitung eine kurze Darftelung, wie | 
feit der Beit Olto's des Großen viele beutfche Udelsgefchlechter 


fuchen. 


fih in Friaul anfiedelten und da fefte Burgen erbauten, wie 
aber ſchon um die Mitte des breizehnten Jahrhunderts dieje 
beutfchen Familien mehr und mehr von ben Stalienern zurüd« 
gedrängt wurden, Die Mehrzahl der Burgen ift vor bem brei- 
zehnten Jahrhundert erbaut und es wäre nun gewiß für die 
Geſchichte der mittelalterlichen Fortificationen wichtig gewejen, 
bätte uns der Verf. die Unlage diefer feften Häufer geſchildert, 
ihre Dispofition, wenn möglich, auch Durch Grundriffe anfchaulich 
gemacht. Diefe jpecielle Beichreibung würde bem Heinen Buche 
immerhin einen geriffen Werth verliehen haben; ba aber ber 
Verf. e8 vorgezogen hat, nur mit allgemeinen unbeftimmten 
Worten den Buftand der Ruinen zu fchildern, da er ferner zwar 
recht hübſche Unfichten, die nad feinen Aufnahmen angefertigt 
find, beigegeben hat, die aber eine genaue Aufnahme keineswegs 
zu erfegen vermögen, jo wird fein Werk vielleicht für ben 
Zourijten, der die Gegend von Udine zu befuchen Gelegenheit 


findet, von Werth fein, aber als eine Bereicherung der fo | 


mangelhaften Literatur über die Burgen des deutſchen Mittel- 
alters wird es nicht angefehen werden dürfen. Es iſt feſſelnd 
gejchrieben und dürfte zumal für den Hiftorifer, der die Ge— 
ſchichte der Adelsfamilien jenes Landftriches zu — det, 
manche intereffante Notiz enthalten. 


Johannis Burchardi Argentinensis diarium sive rerum 
urbanarum commenlarii (1453— 1506). Texte latin publie inte- 
gralement pour la premiere fois d’aprös les manuscrits de Paris, 
de Rome et de Florence avec introduction, notes ete, par 
L. Thuasne. T. I. (14»3—1492.) Varis, 1883. Leroux. (VI, 
603 8. Imp. 8.) 


Joh. Burchard, clericus ceremoniarum am päpftlichen 
Hofe ſeit 1153, hat dieſes Tagebuch nur zu feinem eigenen Ge- 
brauche gefchrieben, ut facilius de commisso mihi officio ratio- 
nem reddere possim, erjt feinem Nachfolger wurde bie Ver— 
pflihtung ein ſolches zu führen auferlegt. Aus diefem Bwede | 


Ehur, Einfiedeln und Siegmaringen, Auf dieje 


Ueber das Aeußere der be: | 
treffenden Stüde wurden Bemerkungen beigefügt, fie im Ein- | 
zelnen auf Echtheit, Fälſchung oder Interpolation unterfucht. | 








ergiebt fi, was Hauptfächlich, ie nahezu ausſchließlich den In⸗ 

halt feiner Aufzeichnungen ausmacht: das Ceremoniel am päpſt⸗ 
Hofe, bei der Wahl und dem Megierungsantritt, bei 
Tobesfällen und Objequien, 3.8. Sirtus’ IV und Jnnocenz' VIII, 
beim Bejuche vornehmer Perfonen, u. a. von Diem, dem be: 
fannten Bruder Sultan Bajazid’s, beim Einzuge und Empfange 
von Gefandtichaften u. dgl. m.; nur ſehr jelten und dann nur 
ganz kurz werden Notizen über gleichzeitige politische Ereignifie 
eingeftreut, felbft die in jenen Fahren faſt unerjchöpfliche 
Standalgejhichte des päpſtlichen Hofes und der römiſchen 
Arijtofratie findet hier nur eine dürftige Ausbeute. Man 
braucht nur einen Blid in Gregorovius’ Geſchichte der Stadt 
Rom VII und VIII zu werfen, um zu erkennen, wie reich deſſen 
Darftelung im Bergleih zu dem hier Gebotenen iſt. Ob bei 
folhem Sachverhalt und nachdem bereit? Gennarelli 1851 
Burchard's Diarium, wenn auch erjt von 1484 an herausge— 
geben hat, ein wirkliches Bedürfnig nad) einer neuen vervoll- 
ftändigten und mit philologifher Sorgfalt gemachten Uusgabe 
vorlag, mag dahin gejtellt bleiben, gefallen laſſen fünnen wir 
uns diejelbe jebesfalld. Der Tert beruht, da das vaticanische 
Original unzugänglih ift, auf dem in Paris befindlichen 
Manufeript, welches mit jehr jeltenen Ausnahmen übereinftimmt 
mit demjenigen bed PBalaftes Ehigi, das Papſt Alerander VII 
von dem Original hat copieren lafjen. Wichtiger ald der Tert 
find daher eigentlich die im Anhange zur Ergänzung und Be- 
ftätigung defjelben beigegebenen Documente, von denen fich 
Nr. 1—28 auf den Tod Sirtus’ IV umd die Wahl Jnuo- 
cenz' VIII, Nr. 29—52 auf des leßteren Bontificat beziehen. 
Das Werk ift auf drei Bände berechnet, von denen der legte 
—— und bibliographiſchen Inhaltes ſein ſoll. 


Druffel, A v. — zur Reichsgeschichte 1546 — 1552. 
2, Abih. München, 1852. Rieger. ($. 337-648. 8) HK 6. 


A. u.d. T.: Briefe und Acten zur Geschichte des 16. Jahr- 
hun.erts mit hesond. Rücksicht auf Bayerns Fürstenhaus. 3. Bd, 
2. Abıh, 

Der vorliegende Band enthält eine Sammlung des biplo- 
matiſchen Materials derjenigen Ereigniffe, welche dem Vertrage 
von Paffau unmittelbar vorausgingen und ihn herbeiführen 
halfen, und umfaßt Uctenftüde vom Januar 1552 bis in den 
Anfang Auguft diefes Jahres. Unfere Kenntniß ber Beſtre— 
bungen ber leitenden Perfönlichkeiten während dieſer entichei- 
dungsvollen Monate wird durch dieje Acten in manchen Einzel» 
heiten der diplomatischen Vorgänge vervolljtändigt und auch ge- 
klärt; abfolut neue wichtige Auffchlüffe über Perfonen und 
Dinge enthält jedoch diefe Abtheilung nicht. Infonderheit wird 
auch das Bild, welches Ranke von den Verhandlungen zu Linz 
und zu Baffau entworfen hat, durch diefe Mittheilungen nirgends 
erheblich verändert. Der Eorrectur ift große Sorgfalt gewibmet, 
fo daß empfindlichere Verſehen nicht zu verzeichnen find. Doch 
wollen wir einige Stellen herausheben, in denen und nicht Alles 
in Ordnung zu fein fcheint: ©. 341 8. 1v.o, fcheint uns 
„liderlich” keinen Sinn zu geben (inmafjen auch feine M. darin 
albereid zimlicher weiſe iren willen erlangt, und, bo dem nicht 
vorgefomen, liderlich vollents erlangen konte), es dürfte „Lichtlich“ 
zu lejen fein. Auf derfelben Seite 8. 6 von oben verbefjern wir 
„genottvengt“ in „genottrengt“. ©. 350, Nr. 987, 8.8 muß 
„Mit den andern Sechſiſchen“ gelefen werben, ebenſo ©. 425, 
8. 21 „mit höresfraft“. ©. 4133, 3. 15 v. o. ift die Inter 
punction hinter „jolte* zu tilgen. ©. 436, 3.9 v. u. iſt zu 
lefen: „da ire (Dat. !) die Kai. und Rom. Kon. M. auf S. F. G... 
treuen und glauben.. leihen.. wolten*. ©. 404, 8.15 v. o. 
fteht: „dem Kurfürften und Kurfürft von Brandenburg gemügende 
Sicherheit... zu geben", während es heißen muß: „dem Kur— 
fürjten von Sahfen und dem Kurfürften von Brandenburg“. 

©. 430, 3. 27 ift „geweldet“ auffällig, wenn auch allenfalls 


1143 


— 1583, 41. — Literarifhes Gentralblatt — 6, October, — 


1444 





verftänblich. — Sehr zu billigen ift die Verüdfichtigung und 
Aufnahme der gedrudten Husjchreiben der Fürften und einiger 
Flugſchriften. 





Länder- und Völkerkunde. 

Geographisches Jahrbuch. Begründet 1866 durch E. Behm. 
IX. Bd., 1682. Unter Mitwirkung von A. Auwers, G, v. Bo- 
guslawski u. A. herausg. von Herm. Wagner, Gotha, 1683, 
J. Perthes. (XVI. 719 8. Imp. 16.) #9. 

Umfangreier und mannigfaltigeren Inhalts als in allen 
feinen früheren Jahrgängen feit 1866 tritt und biesmal das 
„Beographiiche Jahrbuch“ entgegen. Um fo nüglicher erweift 
fi die von jeinem gegemwvärtigen Hrögbr. eingeführte genauer 
gegliederte Ueberfchau des Inhaltes in dem vorausgejchidten 
ausführlichen Inder. 





Den Bericht über die „geographiſchen Einzelwiſſenſchaften“ 
nach kennt ja doch dieſes Werk ein Jeder, wer es aber eben nicht 


haben durchweg die bereits aus den früheren Bänden des Jahr: 
buches bekannten Berichterftatter geliefert: Böpprig bearbeitete 


die Geophufit, v. Fritſch die Geognofie, v. Boguslawifi die | 


Tiefjeeforfhung, Hann die Meteorologie, Drude und Schmarda 
die Pflanzen: und Thiergeographie, Gerland die Völkerkunde. 
In die Stelle des verftorbenen Bruhns ift als Referent über die 
Arbeiten der europäijchen Grabmeflung dv. Oppolzer in Wien 
etreten, 
: Karl v. Scherzer ſah fih aus Gefundheitsrüdjichten ges 
nöthigt, für diesmal auf die Mitwirkung am Jahrbuch zu ver 
zihten; und man wird dem Urtheil des Hrsgbr.'s beipflichten, 
daß, jo Lange Profeſſor v. Neumann-Spallart feine Jahres: 
überfichten über die Weltwirthſchaft in fo trefflidh compendiöfer 


Das ift ihr Stolz, den ihr fein Hämifcher Seitenblid enger ums 
grenzter, darum leichter zu bewältigender Wifjenfchaften mindern 
wird, darin aber liegt zugleich die ganz eigenartige Schwierigkeit 
geographifchen Stubnums wie geographiicher Forſchung und darin 
wieber das Bebürfniß nad) einem Wegweifer, ja Pfadfinder wie 
dem vorliegenden, welchem feine Nation der Erde etwas Eben- 
bürtiges zur Seite zu ftellen hat. 

Natürlich Haben fi) auch diesmal die einzelnen Bericht: 
erftatter in verfchiedenem Grab dem ſchwer zu erreichenden 
Ideal angenähert, den gerade bem Geographen wichtigften Kern 
der betreffenden Schriften furz und bündig herauszuſchälen. Am 
wenigften (nächft völigem Berfchweigen) nügt felbftverjtändlich 
bloßes Titelnennen einer Urbeit; gern erfennen wir ed an, daß 
fih Hiervon ſelbſt Schmarda in dem in Rede ftehenden Band 
ferner gehalten hat als früher, dagegen wird uns im geognofti: 
ſchen Bericht u. a, ein jo gehaltvolles Buch, wie das von Partſch 
über die Gletſcherausdehnung in Mitteleuropa zur Eiszeit mit 
einem nadten „bier fei auch erwähnt“ angedeutet; dem Namen 


weiter fennt, wird eine präcife Zufammenfaffung feiner Ergeb: 
niffe mit ober ohne kritiſche Zuthat (wie das Hann und Zöppritz 
fo trefflich verftehen) mit Recht wünfchen. Andererſeits follten 


ſchwanlende Ergebniffe nicht diefer ihrer Natur entkleidet im 


und überfichtlicher Weiſe veröffentlicht, der Bericht über den | 


nämlichen Gegenstand im Geographiichen Jahrbuch einigermaßen 
entbehrlich dünft, fo ungern man Scherzer's gewandte Feder 
bier vermiffen wird. — Dafür find in die zweite Abtheilung des 
Jahrbuches, welche den Titel „Ullgemeiner Theil“ führt, dreierlei 
neue Kategorien eingefügt worden. 
Hrsgbr. felbjt gelieferten) Darlegung über neuere Arbeiten zur 
geographiichen Methodik und über die derzeitige Pflege des 
Studiums der Geographie in faft allen Eulturftaaten Europas 
erhalten wir nämlich dafelbft dur Sigismund Günther eine 
Abhandlung über die Arbeiten des letzten Jahrzehnts zur Starten 
projections Lehre (nebft einem lehrreichen Rüdblid auf die Ent» 
widelungsgeihichte der geometrijchen Kartographie überhaupt), 
ferner ein Referat über neuere onomatologifche Literatur von 
dem eigentlichen Begründer der geographiichen Onomatologie, 
Egli in Zürich, endlich Ueberfichten über die geographiſchen Er- 
gebniffe wiffensaftlicher Reifen. Aus wohlbegründeten Raum- 
rüdfichten find diefe letzteren Ueberfichten für diesmal auf drei 
Erdräume beichränft geblieben: Afrika wird und vorgeführt 
durch Zöpprig, Aſien durch Lulies in Königsberg, die Polar— 
regionen durch Wichmann in Gotha. 

Kein Geograph kann diefes Jahrbuch entbehren, jeder wird 
dankbar fein, daß diefes von Ernft Behm ins Leben gerufene 
unfhägbare Hülfsmittel der Orientierung auf jo ungeheuren und 
fo ganz verfchiedenartigen Forfchungsgebieten in einer jo vor- 
züglichen Weife unter Profeffor H. Wagner's fundiger Leitung 
weitergepflegt wird. Bedenkt man, daß in dem vorliegenden 
Bande etiva 3000 Einzelarbeiten jüngftvergangener Beit bes 
rüdfichtigt und größtentgeils nach ihrem wejentlichiten Inhalt 
ausgelegt wurden, jo begreift man jofort, daß heutzutage fein 
Geograph, und hätte er Karl Ritter’s Rieſenfleiß, ſich ſelbſtändig 
zurecht zu finden vermöchte in biefer getvaltigen Geiftesproduction. 
In keiner Wiſſenſchaft iſt fo wie in der Erdfunde derartige 
Arbeitsaffociation geboten, weil eben zweifellos die Erdkunde 
die univerfellite aller Realwiſſenſchaften zu heißen verdient, 


Referat ftehen; fo lefen wir im ethnologifchen Bericht, Nachtigal 
„zähle die Tubus den Negern zu, doch in felbjtändiger Stellung“, 
aber Nachtigal entfcheidet fich in feiner gründlichen Auseinander⸗ 
fegung über bies ſchwierige Problem durchaus nicht in diefem 
Sinne, jondern er weift wörtlich „den Tubu eine befondere, von 
ben Berbern und Negern verjchiedene Stellung an“, nachdem er 
vorher ausbrüdlich fih dahin ausgeſprochen hat, daß die Tubu, 
ſelbſt wenn ihre Sprache entjchiedenere negroide Merkmale ber 
fäße, „im Uebrigen von den Negern, im gewöhnlichen Sinne 
des Wortes genommen, wejentlich verichieden find.“ 

Die Ungleichheit der Orthographie zwilchen den Beiträgen 
fo verfchiebener Berfafler läßt ſich leicht ertragen; ftörender er- 


ſcheinen andere Ungleichheiten, z. B. der gerade entgegengefegte 


Außer der (wieder vom | 


Sinn, welchen zwei der Mitarbeiter bem einem Buch: oder Ab: 
handlungstitel vorgefeßten Sternen beilegen; auch „Fuße“ 
begegnen noch neben Meter. Berftöße wie „guarternär“ ftatt 
quartär, „Nordenſtjöld“ ftatt Nordenſtiöld u. ä. jähe man aud) 
gern redactionell vermieben, 

Schließlich noch ein Defideratum, Seit 1874 ift in dieſem 
Jahrbuch feine erneute Höhentafel erſchienen, obwohl diejelbe 
jet einer vielfachen Berichtigung bedürftig wäre. Der Wunſch 
nad einer Fritifch neu gefichteten Tabelle über die vornehm: 
lichſten Berghöhen wird ſicher von vielen Fachgenoſſen getheilt. 

K—f. 





Das Ausland. Herandg, unter Mitwirkung von Fr. Ratzel u. A. 
56. Jahrg. Nr. 38, 

Inh.: E. Richter, der Rückgang der alpinen Gletſcher und 
feine Utſachen. — Mar Ohnefalſch-Richter, Eyvernd Wälter 
und Waldwirthſchaft. — Theob. Fiſcher, magvarliche Nationalitätds 
Statiſtit. — Job. Chr. Dieterle, Gebräuche beim Sterben eines 
Königs in den Tjchiländern der Goldküſte. 1-5. — Kleinere Mits 
thellungen. — Notizen. — Literatur. 


Globus. Hrög. v. Rich. Kiepert. 44. Bd, Nr, 12, 

5* Sallieni’s Erforfhungserpedition nach dem oberen Riger. 
9. (Mit Abb.) — Rich. Andree, die Durdbohrung der Stein: 
rg bei den Naturvölkern. — mil —— ittheilungen 
ber Glauben und Aberglauben bei Sundaneſen und Javanen, 2, 
— Die Pulayas von Trivancore, — Hürzere Mittbeilungen. — Aus 
allen Erdtheilen. 


Mittheilungen der faif. konigl. geographiſchen Gefellfchaft in Wien. 
Hreg. vom Redactions- n. Bortrage-Gomite. N. F. 26. Bd. Nr. 8. 
Inb.: Ant. Nebmann, das TransvaalsWebiet des ſüdlichen 
Afrika in pbofifalifchegeographifcher Beziehung. 2. (Mit Karte n. 
Abb,) — Gorrefpondenzen, — Recenfionen, 








“+ 


1445 


. Naturwiſſenſchaften. 


Schroeder, Dr., v., u. Carl Reuss, die Beschädigung der 
Vegetation durch Rauch u. die Uberharzer Hütienrauch- 
schäden. Mit 5 Farbendrucklaf. u. 2 Karten, Berlin, 1883. 
Parey. (VI, 333, XXV S. 4) cM 2. 

Die vorliegende, vorzüglich ausgejtattete Monographie iſt 
ein ſehr werthvoller Beitrag zur Beleuchtung der Frage über 
den Grad ꝛc. der Benachtheiligungen der Vegetation durch 


Hütten- und Steinfohlenraud, fowie die Erhalationen mancher | 


Fabriken. Die Verfaſſer heben mit Necht hervor, daß die hohe 
volfswirtbichaftliche Bedeutung der Nauchfrage bei uns über- 
haupt noch nicht gebührend gewürdigt wird und es ganz charaf- 
teriftifch ift, daß ſowohl Land» und Forftwirthe, ald auch die 
Induſtriellen im Allgemeinen diefer Frage erft dann Beachtung 
ſchenken, wenn diefelbe als Calamität an fie ſelbſt herantritt und 
ihre materiellen Intereſſen zu gefährden droht. Im letzteren 
Falle wird der Wunfch nad) Belehrung zwar rege, allein die 
zum Theil ſehr werthvollen Refultate der Forſchung find in 
Beitfchriften, Commiffionsberihten und Enqueten zerjtreut, ja 
nicht jelten in den Ucten der Gerichte begraben und jchwer zu: 
gänglih. Wir müſſen es daher den Verfaſſern Dant wiffen, daß 
fie uns in ihrem Werfe, in Anſchluſſe an die von ihnen fpecieller 
unterfuchten Hüttenrauchichäben des Oberharzes eine auf eigene 
wie fremde Unterfuchungen bafierte allgemeinere Darftellung der 
betreffenden Verhältniſſe geben, jo daß ihr Buch die Grundlage 
für jpätere Forichungen bilden wird. Bei dem ungemein reichen 
Materiafe, welches und entgegentritt, ift e8 unmöglich, im engen 
Nahmen diefes Blattes auch nur eine annähernd ausreichende 


— 1883, M 41. — Literarifhes ECentralblatt — 6. October. — 





Schilderung der Sachlage zu geben; doch wird eine gebrängte | 


Inhaltsangabe genügen, die Augen aller Intereſſenten auf den 
weitgehenden Werth der Schrift zu lenken. 

Nach einer Einleitung über die Bedeutung der Rauchfrage 
behandelt ein erftes Eapitel (S. 14—58) die metalliichen Ber 


ftandtheile des Hüttenrauches in ihrer Wirkung auf die ober- | 
irdifhen Organe der Pflanzen, fowie auf letztere durch Ver- 


mittelung des Bodens, wobei auf das Vorkommen geringer 
Mengen von Arſen und ſchweren Metallen in Wäflern, Ge: 
fteinen, Böden und normalen Pflanzen Rüdfiht genommen 


wird, Ein zweites Eapitel (S. 59—99) beipricht die fauren 


Gaſe und Dämpfe des Nauches, vorzüglich die ſchwefelige Säure 
und ihre Einwirkung auf die Vegetation, ferner die Wirkung 
von Salzjäure, Chlor ꝛc. Im dritten Aofchnitte (S.100— 133) 
tommen die allgemeinen Örundfäße der praktiſchen Hüttenrauch- 
erpertife zur Darftellung, im vierten (S. 134— 157) werden 
die allgemeinen Berhältniffe des Oberharzes und feiner Hütten— 
rauchſchäden geſchildert nah Bodenbeſchaffenheit und Klima, 
Befig- und Eulturverhältniffen, Berg: und Hüttenbetrieb, Forſt⸗ 
wejen und Bewaldung, Lage der Hütten und Ausdehnung bes 
Rauchſchadens und feiner Folgen. Daran reihen ſich im fünften 
bis fiebenten Eapitel die forftliche Specialunterfuchung der Ober: 
harzer Rauchſchüden im Jahre 1878 (S. 159—192), die Re— 


jultate der chemifchen Unterfuhung der Oberharzer Raud- | 


ſchäden (S. 193— 209) und die Schilderung der Harzer Hütten» 
procefje in ihrer Beziehung zu den Rauchſchäden (S.210— 238), 
Am achten Eapitel wird der Rauch der Brennmaterialien, fpeciell 
der Steinfohlen, nach allgemeinen Gefichtepuncten, ſowie fpe- 


ciellen Unterfuchungen einzelner Kohlenrauchſchäden (dur) Fa: | 


brifen, Zocomotiven, Ziegeleien 2c.) beiprochen (5. 239— 275), 


Fabriten (S.276— 291) und Cap. 10 über die Forftwirthichaft 
im Hüttenraudhe (S. 295—333) ſchließen. Ein Unhang vers 
jhiedener Tabellen bildet den Schluß des Textes, Sehr 
inftructiv find die beigegebenen Farbendrudtafeln, welche 
die Urt und den Grad der Beichädigung verichiedener Blätter 
dur Säuren veranſchaulichen. Bon den beiden großen Specials 


1446 


farten erläutert die eine die Ausdehnung ber Hüttenraudsfhäden 
bes Oberharzes nach dem Augenfcheine, die zweite nach den Re— 
jultaten der hemifchen Unterjuchungen. 


Der Raturforfäer. Hrög. v. Bild. Stlaref. 16, Jahrg. Rr. 38. 

Juhe: Unterfuchungen über die Gewitter. — Beziehungen zwiſchen 
Brecdungsvermögen und chemiſcher Konftitution organiſcher Berbins 
dungen. — Schwankungen der Erdrinde durch Anſchwemmung und 
eig — Ueber die Entſtehung der Iudividnalität bei den 
böberen Ihieren. — Kleinere Mittheilungen. 


Ghemiter-Zeitung. Hrögbr. G. Kraufe. 7. ZJahız. Nr. Tin. 75. 

Inbh.: Die ſchweizeriſche Landesausitellung in Zürich. (2. Nadtr. 
u. Schl) — F. N. Salomon, die Stärke und ihre Verwand—⸗ 
Inngen unter dem Ginfluffe anorganifcher und organiiher Säuren. 
— J. W. Mallet, Unterfuhungen aus dem Yaboratorium der 


| Univerfität Birginia. — 3. 9. Gladitone u. U. Triebe, Labor 


ratoriumssMittbeilungen. — ®. Glarfe, die Reviſion der Atom: 
gewichte: Der Kohlenſtoff. — Alex. Flaparéde u. Watſon Smith, 
über ein Nebenproduet bei der Fabrication von Aurin. — Dar— 
ſtellung eſſigſaurer Thonerde⸗Prävarate. — F. Elener, Mitthei— 
lungen aus der analytiſchen Praxis. Unterſuchung von Cacao und 
Ghocolade. — Ilnterfubung des GhilisSalpeters. — Die allgemeine 
deutſche Ausitellung auf dem Gebiete der Öugiene und des Rettunge— 
weſens Berlin 1882/82. — Die Honvprarfrage bei Gonfultationen. 
— Glyeofefabrication Amerikas 2. 








Mathematik. 


Enneper, Alfr., über Flächen mit besonderen Meridian- 


eurven. Göttingen, 1682. Dietrich’s Verl. 187 8. Gr. 4.) 
HM. 3, 60, 
Aus d. XXIX, Bde. d. Abh. d. k. Ges, d. Wiss, zu Götlingen, 


Das Hauptrefultat der vorliegenden Abhandlung befteht in 


' der volljtändigen Löſung der beiden Probleme, die Flächen ana: 





Iytifch und geometrifch zu definieren, deren Meridiancurven plane 
find, oder ein Syftem gäodätifcher Linien bilden. Wir finden 
diefe Löfungen im zweiten und dritten Abſchnitt der Schrift, 
deren eriter ung mit der Methode im Allgemeinen befannt macht, 
welche dem Verf. die Löfung der angegebenen Aufgaben ermög- 
lichte und die darin befteht, daß zunächſt die Eoordinaten x, y, z 
eines Punctes der Fläche als Functionen zweier Wintelgrößen 
u und v dargejtellt werden, die zu der Normale des Punctes in 
einfachen, jedoch bier nicht näher zu erörternden Beziehungen 
ftehen, und von denen wir nur anführen können, da für con: 
ftantes u Eurven gleicher Polhöhe, für conftantes v jogenannte 
Meridiane auf der Fläche erhalten werden; ferner benußt er 


' dann für die Integration der in Betracht fommenden Differential- 


gleichungen als weiteres Hülfsmittel den Umftand, daß es mög- 
lich ift, die Coordinaten der Flächenpuncte von einer einzigen 
Function diefer Bariabelen u und v abhängig zu machen. Der 
vierte Abjchnitt enthält dann noch einige naheliegende Unter: 
fuchungen für fpecielle Vorausfegungen anderer Urt über bie 
Meridiancurven, welche zu bemerfenswerthen Refultaten führen. 


— e h. 





Kaiser, Dr. 11, die Anfangsgründe der Determinanten in 
Theorie u. Anwendung. Zur Selbstbelehrung leichtfasslich bearb, 
Wiesbaden, 1952. Bergmann. (VII, 41 S. Roy, 8.) cf 2, 40. 

Wir glauben, daß dieſes Scriftchen den Zweck, welchen der 

Berf. feinem Vorwort nad bei Abfaffung deffelben im Auge 


' hatte, nämlich dem Selbftunterricht derjenigen zu dienen, welchen 
woran fih dann Gap. v über Raucherpertiien bei chemifchen | 


früher feine Gelegenheit gegeben war, fich mit den Determinanten 
befannt zu machen, volljtändig entiprechen wird, indem es in 
äußerft Harer und überfichtlicher Darftellung nur die wichtigiten 
Eigenſchaften der Determinanten und deren nächfte Anwendungen 
auf Algebra und analytifche Geometrie dem Leſer — 
—eh. 


1447 


— 1883, 841, — Literariſches Eentralblatt — 6, October. — 


1448 





Spitzer, Simon, neue Studien über die Integration linearer | „auf den lebhaft geäußerten Wunfch“ jeiner Hörer dem Drud 


Differential - Gleichungen. 2. Fortsetzung, 
Gerold’s Sohn. (IV, 80 8. Imp. 8.) c# 3, 60, 
Der feit Jahrzehnten mit der Integration von Differential: 
gleichungen fich befchäftigende und durch zahlreiche Publicationen 
darüber befannte Verfafjer bietet uns in diefer Schrift wieder 
einige Löfungen von folhen und zwar im erjten Theil (Elfter 
Abſchnitt) die der Gleichungen von der Form 
x(x—1)y”+[Bx+B,(x—1)]y +[Ax+ A, (X—1))y=0, 
indem er fie mit der nad) der Laplace'ſchen Methode lösbaren 
Gleichung 


Wien, 


y’=ıy +ny, 
fowie der allgemeinen gleichfalls lösbaren 
y"’—=z(xy’+ny) 
in Beziehungen bringt, die ihre Löſung ermöglichen. Der fol- 
gende Abschnitt ift der Auflöſung der Gleichungen von der Form 
(a3 + bax)y"" + (ag + bzX)y" +la, + bir)y' + (ap + bor)y=0 

gewidmet und im leßten finden wir verjchiedene Nachträge zu 
meist in den früheren Schriften des Verf.'s betrachteten jpeciellen 
Gleichungen, fowie eine Löjung der Aufgabe, die Differential- 
gleihung zu bilden, welcher durch die Wurzeln einer gegebenen 
trinomiſchen Gleichung genügt wird. —ch. 


Zeitfchrift für Matbematif u. Phyſik, hreg. von O. Schlömild, | 


E. Kahl u. M. Cantor. 28, Jahrg. 5. beit. 

Inh: Oskar Herrmann, geometrifhe Unterſuchungen über 
den Verlauf der elliptiſchen Transjcendenten im complexen Bebiete. 
(Scht.) (Mit Taf.) — Mori; Baur, die Strictionslinien des eins 
mantligen Superbofoidd und hyverboliſchen Paraboloids, (Mit Taf.) 
— Max Greiner, der einem Dreied nuuſchriebene Kegelſchnitt 
Heiniten Inhalts. (Mit Taf.) — Kleinere Mittheilungen, — W. 
Schoenborn, über die Methode, nach der Die alten Griechen (inds 
befondere Archimedes und Heron) Dnadratwurzeln berechnet baben, 
(Mit Taf.) — Recenfionen. 


Zeitihrift für mathemat. u. naturwiſſenſchaftl. Unterricht. Hrög. von 
3.6.8 Hoffmann. 14. Jabra. 6. Heft. 

Ind: Holzmüller, einige Anfgaben der darftellenden Geometrie 
und der Kartographle, die mit der Theorie der ſſogonalen Verwandte 
[haften zuſammenhängen. (Mit Fig.) — Necenfionen. — Programms 
ſchau. — Bibliographie. — Dronfe, Bericht über den 3. deutfchen 
Geographeutag zu Aranffurt ar, (29.31. März 1883.) 3. Th. 
Seograpbiiche Ausitellung, — Erläuterungen zu Den neuen preuß. 
Unterrichtsplänen. — Abdrnuck: Piper, eine neue Methode des 
— Unterrichts, bei welcher die bänslichen Arbeiten fort 
fallen, 


Medicin. 


Seifert, Dr, Otto, Assistenzart, über Acetonurie. Würzburg, 
1882. Stahel. (15 8. Gr. 8.) cM 0, $0. 


Auf Grund feiner Unterfuchungen fommt der Verf, zu ber 


1682. | 


| 


übergeben worden. Es ift alfo ein Meines Compendium, welches 
ähnlichen Compendien (deren wir viele befigen) vielleicht nicht 
nachſteht, aber auch ſchwerlich nennenswerthe Vorzüge vor ben- 
felben befit. Jedenfalls hat es zur Zeit den Vorzug, das neuejte 
Compendium in feiner Urt zu fein. 


Archiv für Die gefammte Phyfiologie des Menſchen u. der Thiere 
Hrög. von E. F. W. Pi 32, Bd, 3. Heil. 


. Pflüger. 
Inh: Ludw. Mattbiefjen, über den fchiefen Durchgang 


unendlicher dünner Strablenbündel durd die Aryitalllinfe des Auges. 


| furt a/M. abgebaltene 22. Jahresverfammlun 
| deutjcher Zahnärzte, — Heinrich, über amerifanifche zahnärztliche 





(Dierzu Taf.) — D. Loew, Sind Arfenverbindungen Gift für 
vflanzlihes Protoplasma? — Derf., zur Kenntniß des activen 
Albumind. — Tereg u. Arnold, Das Verhalten der Galciums 
vhosphate im Organismus der Fleifchfrefier. — Carl Fröhlich, 
über eine neue Vorrichtung zur rafchen Beruhigung fhwingender 
Magnete in Spiegelbouffolen. 


Deutfhe Monatsſchrift für Jahnheiltunde. Red. Rob. Baume. 
1. Jahrg. September, 

Inh.: Bericht über die am 6,, 7. u. 8. Auguſt 1983 zu Frank⸗ 

des Gentralvereind 


Zuftände und Herrn Fränkel's Auffag insbefondere x. 


Rechts- und Stantswiffenfhaften. 
Singer, Dr. Heinr., Prof., historische Studien über die Erb- 


folge nach katholischen Weltgeistlichen in Veslerreich- 
Ungarn. Erlangen, 1683. Deichert, (120 8.8) c# 2, 40. 


Bis jeht fehlte es an zufammenhängenden Unterfuchungen 


über die Fortdauer des Spolienrechtes in den einzelnen Territorien, 


‚ Um fo dankbarer ift die fleißige und forgjame Schrift des Verf.s 


aufzunehmen, welche für die öfterreichiichen und ungarifchen Ge— 
biete mit großer Gründlichkeit diefe Frage behandelt und gleich- 
zeitig erledigt. Das Ergebniß ift, daß die Teftierfreiheit ber 
Geiſtlichen dort weit länger befchränft war, als man bisher ans 
genommen hatte, und daß die böhmijchen firchlichen Rechtsquellen, 


‚ deren Worten man bisher geglaubt hatte, ſich einer argen Un: 
richtigkeit ſchuldig machen, wenn fie im Jahre 1605 die Teftier- 


1 
' 





Anficht, daß die febrile Acetonurie bei fieberhaften Procefien, | 
namentlich bei Jnfectionsfrantheiten, auftritt, wenn biejelben | 
mit hohen Temperaturen und gleichzeitigen beträchtlichen Stö- 


rungen der Verdauung verbunden find, daß die Ucetonurie ver- 
ſchwindet, wenn das Fieber verfchtwindet und die Erfcheinungen 
bom Berdauungscanal fich beffern, und daß die mit Eiſenchlorid 
fi rothhraun färbende Subftanz erft bei vermehrter Bildung 
und auf entträftete Perſonen ungünftig einwirkt, namentlid) bie 
pſychiſche Thätigkeit lähmt. 


Königstein, Dr. L., die Anomalien der Refraction und Ac- 


commodation. Praktische Anleitung zur Brillenbestimmung. 
= 14 Holzschn. Wien, 1883. Braumüller. (V, 60 $. Gr. 8.) 
2, 40, 


freiheit der Geiftlihen ex privilegiis antiquissimis et imme- 
morabili consuetudine zu begründen unternehmen, Den Schluß 
der Schrift bildet eine Hiftorifche Darftellung des jept in Bezug 


' auf die Erbfolge der Beiftlichen in Defterreich geltenden Rechtes, 


die gleich den übrigen Theilen des Buches von der Bejonnenheit 
der Forſchung des Verf.s und feiner civiliftifchen Durchbildung 
ein eben jo günftiges Zeugniß ablegen, wie feine frühere, 
zum Theil ein verwandtes Thema berührende, in diefem Blatte 
angezeigte Schrift. 








Wirth, Mor., Bismard, Wagner, Rodbertus, drei deutiche Meifter. 
Betrachtungen über ihr Wirken u. die Zukunft ihrer Werke. Mit 
einem Beitrage: Das moderne Elend u. die moderne Mebervölferung. 
Gin Wort gegen Golonien. Bon Max Schippel. Leipzig, 1883. 
Mupe. (VI, 395 ©. 8.) oM 8. 

Sollte es wirflih einen Menfchen geben, der im Stande 
wäre, biejed Buch von Anfang bis Ende zu lejen, jo wird er 
dem Verf. gewiß für nichts fo dankbar fein wie für den Ariadne: 
faben, den ihm berjelbe in Gejtalt einer Inhaltsüberficht mit: 
giebt und ohne den er in diefem Labyrinthe rettungslos verloren 
fein würde, Da es eine ebenfo fchwierige ald undantbare Auf: 
gabe fein würde, mit eigenen Kräften Jemandem eine Vor: 


| ftellung des Inhalts zu geben, jo hätt ſich auch Ref. an jene: 


Dies Heine Schriftchen ift entftanden, wie ähnliche Schriften 


2*— zu entſtehen pflegen: die Vorleſungen des Verf.“s 


ber die Refractiond- und Wecommodations«AUnomalien find | 


„Bismard, der Schöpfer des deutjchen Reichs, und Wagner, 
der des deutſchen Mufildramas, waren Arbeiter an demfelben 
nationalen Werke, der Befreiung des deutſchen Bolfes von 
fremder Beeinfluffung und Herrſchaft. Beider Werk ift noch 
nicht vollendet, es fehlt nod die Neubegründung der wirth: 


1449 — 1883, M4l, 


— Biterarifges Centralblatt — 6. October. — 





ſchaftlichen Verhäftniffe, Ein von dem Sociaffehriftfteller Mar 
Scippel gelieferter Beitrag weiſt nach, daß wir feine Leber: 
völferung haben. In unferen nothleidenden Arbeiterclaffen ift 
für unfere nothleidende Induſtrie ein abjolut ficheres, allen 
auswärtigen Verwidelungen entzogenes Ubjaßgebiet zu eröffnen. 
Kleine Eolonien, feine Uuswanderung mehr! Die Herftellung 
der hierzu nöthigen jocialen Einrichtungen ꝛc. kann nur ges 
fchehen durch die neue Wirthichaftslehre von Rodbertus. Die 
Durhführung derfelben ift die weltgeſchichtliche Aufgabe des 
deutſchen Kaiſerthums. Die Beftrebungen des Buches find fomit 
monorchifche von bisher ganz unbefannter Stärke und Trag- 
weite 20.” Wem bei diefer Ueberſicht ſchwindeln follte, der bes 
denke, daß diefelbe noch ein Mufter von Klarheit ift im Ber: 
gleich zur Ausführung. Diefe bewegt ſich etwa auf der Höhe 
der logischen Figur: Das deutfche Reich ift unfertig, die deutiche 
Kunſt ift unfertig, folglich find das deutjche Reich und die deutſche 
Kunft einander weſensgleich. Welch eine Grundverfehrtheit ift 
e3 doch Schon, die deutſche Kunft in demfelben Sinne als national 
zu nehmen wie das Reich, als ob die Kunſt, mag fie ſich auch 
in ein nationales Gewand hüllen, nicht ftets ihrem Weſen nad) 
etwas Allgemeines wäre! „Der Ring des Alberich”, heißt es 
©. 154, „der fluchbeladen aus einer Hand in die andere geht, 
was ijt er Anderes als die Herrfchaft des Kapitalismus?" umd 
damit ift auch der Berührungspunct zwifchen Muſik und Wirth- 
Iichaftslehre gefunden, unbefümmert um die damit verübte Ber: 
ftörung des poetifchen Elements, welches zur fchalen Allegorie 
herabgefeßt wird. Zum Schluß mur noch eine Bitte: Die Ber 
geifterung für die großen Kunſtſchöpfungen des Meifters bleibe 
jedermann unbenommen; mit feiner in Mufit gejehten Welt- 
anfchauung aber bfeibe man befonnen dentenden Leuten vom 
Leibe; das vorliegende Monftrum ijt ein Beweis, welche Ber: 
hrerung fie in einem menſchlichen Gehirn anzurichten vermag. 


Blätter Pe: Red.: von Guſtav Etert. 17. Br. 
3. u. 4. Heft 
Inb.: Das Landesgefängniß Freiburg in Baden, 2.9. 
— Gefängnihanftalten Ichtersbanfen, I. u. 2.8. — dem 
Jahreobericht der bremilchen — zu Dsleböhaufen, 1. u. 
B. — — ————— aus der Praxis, 1. u. 2. H. Jusbeſondere 
Besinfeetion, 1.0.2.9 — Gutachten Mr die 1883er Bereinävers 
ſammlung, 1. u. 2. a 1—7. — Desportes, die Reform der 
Strafanstalten in Schweden, Ueberſ. von Bader. 3.0.4.9 — 
Dufaure, Nefrolog, Überfept von Bader 3.0.4.9 — Gorres 
ſpondenz x. 


Jahrbücher für RR ET n. Statiftif. Hrog. von Jopannes 
er N. F. 7. BP. 3. Heft. 

: %. Ihorwart, die Entwickelung des Banfnotenumlaufs 
in —— von 1851—1850. — Literatur. — Ludw. Elſter, 
vie in Deutjchland erlafienen wirthicaftlihen Geſetze und Berords 
mungen x. des Jahres 1981. (Fortſ.) — J. Febr, Arequenzs@ins 
nahmen und Kolten der techniſchen Vochſchulen in Deutſchland und 
in der Schweiz. — leberficht über Die neueſten Publicationen Dentjich- 
lands und des Auelandes x. 


Arbeiterwohl,. Ned.: Franz Hitze. 3. Jahrg. 3. Quartal. 

Inb.: In wie weit fann und ſoll der Arbeiter igaren? Statuten 
von zwei RabribsSparcafien. — Förderung nnd Organifation der 
Arbeiter Evarcafien. 


Techniſche Wiſſenſchaften. 

Benkwitz, G., Baumeiſter, das Veranſchlagen von Hochbauten nach 
der vom Miniſterlum für ‚Öffentliche Arbeiten erlafienen Aus 
weiſung ı. Dit J lithogr. Taf. — 1883. Springer. (Il, 
101 ©. Br. S., Taf. 4.) cM 2 

Borfiehenbes Werlchen ie die von dem fol. preuß. 

Minifterium für öffentlihe Arbeiten erlaffene Anweiſung für 

das Beranjchlagen von fistalijchen Hochbauten und einen nad) 


den vorgeſchriebenen Formularen derſelben als Beiſpiel auß- 
gearbeiteten Koftenanfchlag eines einfachen Landhaufes, deſſen 
Plan in einer lithographierten Tafel beigegeben iſt. — Die burch 
den firengften Schematismus jener Verordnung in den Anſchlägen 
herbeigeführte Weberfichtlichfeit macht in der That eine gleiche 
Veranſchlagungsweiſe auch für Privatzwede in hohem Grade 
wünfchenswertb, da bei diefen befanntlich fo verjchiebenartige 
und zum Theil willfürliche Berechnungsweifen vorfommen, dab 
denſelben ſehr oft mit Recht, weil durch fo häufige Klagen wegen 
Ueberfchreitungen, Täuſchungen ꝛc. begründet, der Borwurf der 
Ungenauigfeit und Unvollftändigfeit gemacht werden muß und 
eine gemeinfchaftliche, ftrengere Norm der Veranſchlagung bier 
Noth thut. Der Verf. wendet fi, was wir nur billigen kön— 
nen, daher vorzugäweife an die Baugewerfichulen, als den ge— 
eignetjten Ort für gründliche Einführung der neueren rationellen 
Beranfchlagung. Um den Gebrauch des Werkchens als Lehrbud) 
möglichft zu erweitern, ift eine Zufammenftellung der Baupreife 
(nah dem Deutichen Baufalender für 1982) für die meiften 
Materialien und Arbeiten beigegeben, die freilich vielfachen zeit- 
lichen und örtlichen Schwankungen unterworfen find, Unferes 
Erachtens hätten diefelben noch genauer bezeichnet (jo z. B. 
fehlt bei den Tifchler: und Glaferarbeiten die Angabe der Größe 


‚ der Gegenftände) und durch die Angabe der Tagewerfe für die 
hauptſächlichſten Maurers, Zimmerer: und Handlangerarbeiten ver- 





volljtändigt werden follen, um auch für andere Lohnjäge, als fie 
in Berlin und anderen großen Städten üblich find, Anhalt zu 
gewinnen. Bon einigen Drudfehlern, die fich leider eingeſchlichen 
haben, muß das Buch künftig befreit werden, Drud und Aus— 
ftattung find gut. — Im Uebrigen fließen wir uns dem 
Wunſche des Verf.'3 nach recht vieljeitiger Einführung und Be- 
nußung diefer neuen officielen Beranfchlagungsweife an und 
empfehlen das Buch namentlich den Bau: und — 
angelegentlich. 


Handbuch der Ingenieurwissenschaften. Linie, 1583. 
Engelmann. 4. Band: Die Baumaschinen. 1. Ahth.: Krafl- 
maschinen, Triebwerke, Wasserhebemaschinen etc. Bearb, von 
E.Brauer, H. Bücking u. A.; herausg. von l.. Franzius, 
Oberbaudirector, u. F. Lincke, Prof. Mit 146 Holzschn., voll- 
sländ. Sachregister u. 23 lithogr. Taf. (XVII, 539, X S. Gr. 
Imp. 8.) M 24. 


Nachdem unter dem vorbenannten allgemeinen Zitel bereits 





‚ drei Bände (Erd-, Straßen-, Grund- und Tunnelbau; Brüden- 
' bau; Wafferbau) erichienen find, erfüllen die Hrögber. mit der 





gegemvärtigen erſten Abtheilung des vierten Bandes das gegebene 
Verſprechen, das ganze Werk überhaupt aus vier Bänden zu: 
fammenzufegen. Als Hrögbr. diefer neuen Abtheilung nennen 
fi) Oberbaudirector Franzius in Bremen und Profeffor Linde, 
an der technifchen Hochſchule zu Darmftadt, während bie ein- 
zelnen Abjchnitte von Böttcher, Brauer, Büding, Graepel, Krebs, 
Linde, Neukirch und Schellhans verfaßt find. Die vorliegende 
erfte Abtheilung umfaßt in fünf Kapiteln: Kraftmafchinen, Trieb» 
werke, Waſſerhebmaſchinen, Baggermafchinen und Rammen mit 
zugehörigen Hülfsmafchinen. 

Wie die Namen der im Gebiete der rationellen lechniſchen 
Literatur meift bereit3 wohlbefannten Männer erwarten lafjen, 
ift die ganze Arbeit als wohlgelungen zu bezeichnen. Klare 
Darftellung, an pafjenden Stellen mit einfacher mathematiſcher 
Begründung, bei gehöriger Kürze und mit bejonderem Bedacht 
auf den praftifchen Zweck des Buches, find eigenthümliche, [obens- 
werthe Eigenjchaften der fleißigen Urbeit, die überdies durch 
eine reichhaltige Literatur unterftügt wird. Un Einzelbemerkungen 
erlaubt jich Ref. das Nachſtehende zu erwähnen. 

Buerft muß er fi, in der vom PBrofeffor Linde verfaßten 
Einleitung gegen die (S. 8) ausgeſprochene Gleichſetzung von 
„allgemeiner“ und „beſchreibender“ Mafchinenlehre ausiprehen 
und erflären, daß erjtere vor Allen überall eine vollſtändige 


1451 


Sefammtüberficht des Mafchinenwefens der Gegenwart geben 
und dabei deſſen hochtwichtige Bebeutung in volfswirtbichaft- 
licher, culturhiftorifcher und natürlich auch fpeciell technischer Ber 
siehung geben muß, eine Mafchinenbefchreibung aber nur das 
ift, was der Name bejagt, weshalb erjtere, die allgemeine 


Maſchinenlehre in die technische Hochichule, die Majchinens | 


beichreibung aber in die technische Fachichule gehört. S. 129 
hätte, bei der Beſprechung ‚des Hook'ſchen Gelenfes, die alte 
Grundgleichung cos « — FJ, wenn « den Ablenkungswinfel ber 
Wellahien zwifchen den Drehwinfeln w und Y der treibenden 
und getriebenen Welle bezeichnet, nicht gänzlich außer Acht ge: 
fofjen werben follen. ©. 175 in der Literaturangabe über 
Drahtjeilbetrieb, vermißt der Kenner ungern die allererjte Ur: 
beit Him’s über diefen Gegenftand Notice sur la transmission 
tölodynamique, welche 1862 in Colmar erſchien. Auch fehlt 
unter der Aufführung beachtenswerther, größerer Drahtſeil— 
betriebe der Neuzeit der für die fchiefe Ebene von Ouchy— 
Laufanne, wofelbft den Motor eine Schwammkrug » Girard- 
Turbine (mit horizontaler Achſe) bildet bei mindeſtens 140 m 
Gefälle des Auffchlagwaflere, In demfelben II. Eapitel $ 37 
hätte Schwammkrug's ausführliche Arbeit (Mbänderung der Be- 
wegung durch feite Geſtänge) beachtet werben follen, die ſich in 
Hülße's Mafchinenencyklopädie abgedrudt vorfinde. S. 190 
wäre hinzuzufügen, daß Coque in Paris, weit früher als Mayer 
in Wien, Waſſerdruckmaſchinen in Berbindung mit Luftcompreffion 
in Anwendung gebracht hat (Rühlm, Allgem. Maichinenlehre, 
Bd. 1, S. 427). Bur Note S. 264 erlaubt fich Ref. die Ber 
merfung, daß noch heute die Theorie ſolcher Wafjerpumpen, 
deren Kolben durch Krummzapfen und Lenkftange geradlinig 
bin und her bewegt wird, die befte ijt, welche bereits 1768 von 
Borda, geftügt auf das Princip der lebendigen Kräfte, in den 
Memoiren der Barifer Akademie der Wiffenfchaften aufgeftellt 
wurde, ©. 290 ift von der Differentialpumpe die Rede, ohne 
bes Erfinders derjelben, Majchinendirector Kirchweger in Han- 
nover, jelbit dem Namen nah zu gedenken (Rühlm. Allgem. 
Mafcinenlehre, Bd. IV, S. 600). S. 301 ift zu corrigieren, 
daß ber Erfinder der Eentrijugalpumpen zweiffellos Papin ift 
und daß ſonach diefe Pumpe aus der Zeit 1685— 1695 ftammt 
(nad) Gerland's „Papin“). Im V. Eapitel, Rammen, hätte 
©. 103 die theoretifche Erörterung des Gegenftandes ganz ans 
ders abgefaßt werden müſſen. Ohne Rüdficht auf Elafticität 
bes Pfahles und des Rammbären, hätte die Woltmann'ſche Ab— 
leitung einer betreffenden Gleichung für die Tragkraft des Pfahles 
gewählt werden müfjen, da fie zu einer allein praktiſch braud)- 
baren Formel führt, Was der Woltmann’schen Formel noch 
fehlte, hat Eoriolis vortrefflich erörtert, indem er hervorhob, 
daß der fchwierigfte Bunct der Theorie in dem mangelnden Ge- 
jege für den Bodenwiderftand liegt! Rathſam dürfte deshalb 
auch fein, bei einer folgenden Ausgabe des Buches die Note 15 
auf S. 105 zu ftreichen, da hier ein Mißverſtändniß obwaltet, 
über die fogenannten Verfuchsrefultate, welche man bei der Ber: 
liner Stadtbahn (nah Erbk. Zeitſchr. 1850, S. 273) zur Be: 
ftätigung der Weisbach-Redtenbach' schen Formel gewonnen haben 
fol. Schließlich wird in der Duelle (jehr naiv) gejagt, daß man 
Weisbach's Formel anwenden könne, fobald man einen aus— 
reihenden Sicherheitscoefficienten beifügt! 

Sämmtlihe im Borftehenden gemachten Bemerkungen fallen 
jeldftredend gar nicht ins Gewicht, wenn man die&efammtarbeit 
ins Auge faßt, die abgejehen von Ungleichheiten in der Kürze 
und Länge der behandelten Gegenftände (mas bei einer größeren 
Bahl von Mitarbeitern nicht gänzlich zu vermeiden war) aus: 
gezeichnet zu nennen ift. Und zum Lobe der ganzen Arbeit wird 
man nur den Wunſch beizufügen haben, daß die zweite Ab— 
teilung nicht zu lange auf fi warten laffen möge. —on. 


— 1883, M4l, — Literariſches Gentralblatt — 6. October. — 





1452 


Sprachkunde. £iteraturgefhichte. 


Reinisch, Leo, Texte der Bilin - Sprache. Leipzig, 1883. 
Grieben's Verl. (VI, 322 8. 8.) 10. 
A. u. d, T.: Reinisch, die Bilinsprache. 1. Bd. 


Wie fi die Leer diefes Blattes erinnern dürften, hat dies 
groß angelegte Werk einen Vorläufer gehabt, der ung nun recht 
zu ftatten kommt, Dank jener gehaltvollen Abhandlung aus den 
Situngsberichten der f, f. Akademie, ift Jeder im Stande, die 
heute vorliegenden Terte grammatifch zu analyfieren und in 
fo weit, wenn nöthig, die fie begleitenden Ueberſetzungen zu 
prüfen, Wir haben da eine jchöne, reichhaltige Sammlung aus 
einer jener ungefchriebenen Nationalliteraturen, denen erſt unfere 
Beit verdiente Aufmerkſamkeit zumendet: gefchichtliche Ueber- 
lieferungen, Sagen und Märchen, Thierfabeln und biblifche 
Terte, die ein Eingeborener aus dem Ambarifchen in feine 
Mutterfprache überjegt hat, eine reiche Fundgrube für den 
Sprachforſcher, den Eulturhiftorifer und den Ethnologen, Nur 
die Bibelftüde, S. 250 — 316, find in amhariſcher Schrift, alle 
übrigen Terte in der vom Verf. gewählten jehr bequemen Laut⸗ 
Ichreibung gedrudt. Leider gilt dies Lob nicht auch feiner deut- 
ſchen Orthographie. Sie ift eine von denen, die der ſchnöden 
Allerweltsmode zum Troße im felbfterfundenen „Zäger-Coftiime* 
einherftolgieren; im „jtetten verfer“ (S. VIII) mit ihr fühlt man 
fid) nur zu oft verfucht, den Namen Gottes unmüglich zu führen. 
Durch dies Gethue wird dem Leſer der Genuß bes trefflichen 
Buches gar arg verfümmert: man humpelt und jtolpert dahin, 
wie in einem drüdenden Stiefel. Sonft ift das Buch auch im 
Aeußeren mufterhaft. ©. 245, 20. Text, 3. 2 (14 v. o.) ftatt 
zaSabä lies Zäzabä. G. v. d. G. 


Isaei orationes cum fragmentis a Dionysio Halicarnassensi ser- 
valis. Ed. H. Buermann, Berlin, 1883. Weidmann. (XIV, 
156 8. 8.) M 2, 40. 

Jeder Freund der attifchen Rebner wird mit Dank den Fort- 
ſchritt erfennen, der mit diefer neuen Ausgabe gemacht ift. Den 
früheren Herausgebern mangelte es noch an einer flaren Einficht in 
das gegenfeitige Verhälmiß der Hdfchrr.; ja noch mehr, auch die 
Lesarten felbjt waren nicht vollftändig und genau befannt. 
Buermann nun (vgl. feinen Auffag im Hermes XVII, 385 ff.) 
vertritt dem richtigen Standpunct, daß außer Q, in welcher 
Hdſchr. nur die beiden erjten Reden ftehen, alle anderen Hdſchrr. 
aus A abgeleitet find; von A aber hat er auch namentlich die 
Lesarten von erjter Hand mit aller Genauigkeit durch wieber- 
holte Bergleihung feſtzuſtellen geſucht. Das ift freilich uns 
zweifelhaft, ob der Hrsgbr. nicht diefen Lesarten erfter Hand zu 
viel und den Eorrecturen des erjten Eorrectors zu wenig Werth 
beilegt. Gewiß muß jede Lesart erjter Hand forgfältig darauf 
angefehen werden, ob fie gegenüber der Correctur auf verſchie⸗ 
dener Tradition oder auf einem Schreibfehler beruht; aber die 
Bälle der zweiten Art zeigen fi dann eben als ungeheuer über- 
twiegend, Nicht anders iſt es 3. B. bei Andokides. In Bezug 
auf Eonjectur, die bei Iſäos in reihem Maße nöthig ift, zeigt 
ſich der Hrsgbr. weber allzu ängjtlich noch raſch und gewaltjam; 
für die Behutſamkeit ift ſchon das ein Beleg, daß von den zahl- 
reichen Eonjecturen Naber’3 und van Herwerden's verhältniß- 
mäßig nicht viele auch nur erwähnt find. Wir wollen zur Cha⸗ 
rafterifierung furz die eigenen Uenderungen und Vermuthungen 
zur fünften Rebe zufammenftellen. $ 3 Eyyimw.. dEeleygdjosra 
für egeyrip.. &leygdgastau, recht probabel. — $ 7 yuysafjreı 
für nugeof. (Praef. p. IX). — Dal. fort. &g’ so, was wohl 
hätte aufgenommen werden fünnen. — $ 9 zpörw ausgelafjen 
mit A pr., zu billigen. — Daf. agsilsro (ze) und bafür 10 
zovro» [re]. Beſſer war mit den Früheren ugeilero (de) zul, 
auch die zweite Stelle kann anders emenbiert werben. — $ 10 
[rurrwr], weil hier in A erjt etwas anderes ftand. Dies möchte 


1453 





— 1883, 841. — Literarifdhes Gentralblatt — 6. October. — 


1454 





indeß ein Schreibfehler geweſen fein. — $ 14 fort. zueis de xad' 
uũc Hyormeroı; aber Dobree’& j. d' ouxdd” jy. [ovxdıs] war aufs 
zunehmen, — $ 16 r05 wegovg gut für 70 wegos. — g 20 ü;r 
[#»] eroinos», warum? — $ 22 xul (aygoü) dv Ilsdio, fraglich 


| 


ob nöthig. — $27 Lemma Magrvgia ft. wagruges, die Früheren 

uegrus. — $ 28 fort. amodedixaner für dnsdoxuuer, was 
Herwerden als jchlecht attiſch beanſtandet. Indeß ift doch | 
hiſtoriſchen Werke, der philofophiichen Werke in befonderen Gas 


oxunsr u. dgl. durch Demofthenes vollfommen ficher gejtellt. 
— 829 fort. eSuigeror mgoderre; zo, nicht übel. — $ 43 roũto- 
uerro: zör olxov; wir denken eher roürov udrıo: r. olxor, vgl. 
Reiske. — $ 411 fort, dnoinos ner, unddare Ös, ft. momadusrog 
und$ars (A corr. 1) nad) einer unficher gelefenen Schreibung 
von erfter Hand. Die Eonjectur fcheint uns unmöglich, da das 
Medium jchlechterdings erfordert wird; das Mißtrauen gegen 
den Gorrector hat den Hrögbr. auch Hier zu weit geführt. 
B. 


Theophanis chronographia. Recensuit Carolus de Boor, 
Vol. I., textum graecum conlinens. Leipzig, 1883, 
(vll, 503 $. Roy. 9.) 20. 

Das preisgekrönte Werk Liegt nur im feinem erſten Theile 
vor, welcher den Text mit kritiſchem Apparat und einer kurzen 
Einleitung giebt. Im zweiten Theile fol erftlic eine ausführs 
liche Erörterung der Handfhriftenfrage, ſodann die Biographien 
des Theophanes, endlich die gleichfalls kritiſch revidierte, latei- 
nifche Ueberſetzung der Chronik durch Anaſtaſius Bibliothecarius 
folgen. Außerdem will der Verf. in einem bejonderen Hefte 
(Studien zur byzantinischen Geſchichte und Literatur, Heit 1) 
die Nefultate feiner Ouellenforfchung geben, d. h. ſowohl be— 
züglich der von Theophanes benugten Quellen, aus benen er 





zöſiſchen Werke fleißig durchgearbeitet, fchliekt ſich indeß im 
Allgemeinen den hergebrachten Meinungen an. Die beiden Haupt⸗ 
abfchnitte find: „Voltaire im Urtheil feiner Barteigenoffen und 
Freunde" und „Boltaire im Urteil feiner Gegner" ; inter: 
eflanter und [ehrreicher wäre es jedenfalls geweien, wenn ber Berf. 
die verfchiebenen Nichtungen von Voltaire's Thätigkeit getrennt 
von einander behandelt und die Beurtheilung der Dichtungen, der 


piteln dargeftellt hätte. Die Stellung der zeitgenöffiichen deutſchen 
Kritik zu Voltaire ift jehr flüchtig behandelt; hier hätte der 
Berf. wirklich Neues und Intereſſantes bringen fünnen; er hat 
indeß hier offenbar feine jelbftändigen Nachforschungen angeftellt 
und begmügt fich mit ein paar furgen, wenig ergiebigen Bemer- 
fungen über Leſſing's Stellung zu Voltaire. 


‘ Düntzer, Heinr.. Christof Kaufmann, der Apostel der Geniezeit 


1 


J 
Teubner. | 


den Text defjelben vielfach berichtigt hat, als auch bezüglich der | 
Scriftfteller, die den Theophanes benutzt haben. Es wird jomit | 
diefer wichtigen Duelle der byzantinifchen Geſchichte nun endlich | 


gründliche philologiich:hiftoriihe Behandlung zu Theil. Daß 
die bisherigen Leiftungen, insbefondere der Ausgabe im Corpus 
scriptorum historiae Byzantinae, ben heutigen Anforderungen 
nicht genügen können, wirb in der Praefatio des vorliegenden 
Bandes furz gezeigt. Es mangelte die Kenntniß und Ver: 
werthung der maßgebenden Hojchrr. und der fonftigen kritiſchen 
Hülfsmittel, infonderheit der Lateinifchen Ueberſetzung des 
Anaftafius, die zwar von Tafel bereits für die Tertesherftellung 
benußt, aber jelbft in ihrem Texte noch durchaus nicht jicherge- 
jtellt war. Unter den Hdſchrr. bed Theophanes bevorzugt 
de Boor den Vaticanus 154, der allerdings nur etwa den vierten 
Theil der Chronik enthält; für den Reft kann nach feiner Anſicht 
feine Hbfchr. den unbedingten Vorzug beanfpruchen, 





Monin, H. monuments des anciens idiomes gauleis. 
Textes, linguistique. Paris (o. J.), Thorin. (VIII, 310 5, Gr. 8.) 
cM 3, 20. 


Diefes Buch ift bereits im Jahre 1861 im Selbftverlage 


u. der herrnhutische Arzl. Ein Lebensbild mit Benutzung von 
Kaufmann's Nachlass entworfen. Mit 2 Portr. Leipzig, 1892. 
Wartig's Verl. (X11, 274 8.8.) cf 6. 

Schon vor etwa 25 Jahren hat Dünker in Raumer's hiſto— 
riſchem Tafchenbuch eine Biographie Kaufmann's veröffentlicht, 
die vielfach benußt und citiert wurde; jeßt bietet uns Dünger 
diefe Biographie in beträchtlich erweiterter und gänzlich unge: 
arbeiteter Form. Die zahfreichen Beiträge zur Kenntniß der 
Sturm: und Drangperiode, die in den letzten Jahren ans Licht 
getreten find, hat er fleißig benüßt, freilich giebt er jelber zu, 
daß feine Gefammtauffafjung durch diefe neuen Beiträge in 
feiner Weife verändert werden fonnte. Es wird wohl kaum 
irgend eine neue Mittheilung feiner Aufmerkſamleit entgangen 
fein, die Darftelung ift wie auch fonft bei Dünger eine rein 
annaliftiiche Aneinanderreihung der Ereigniffe. Ungedrudte neue 
Materialien, Briefe und autobiographifche Aufzeichnungen find 
vor Allem für die Zeit benugt, da Kaufmann fich den Herrn 


‚ hutern angejchlofien hatte; die Ausbeute, die diefe neuen Mate: 





des Verf.s erfchienen, nad) dem Tode defjelben von dem Buch- | 


händler, der es übernommen hat, mit einem neuen Titelblatt 
ohne Jahreszahl verfehen und fo zum zweiten Male an bie fri« 
tifchen Blätter verfchidt worden. Für das Jahr 1861 war es, 
wenn auch etwas leicht gearbeitet, doch immerhin beachtenswerth 
(vgl. die Kritik Diefenbach's, Beitr. zur Vergl. Sprachf. II, 
p. 360), aber für jetzt hat höchſtens ber erſte Theil, der eine 
Sammlung altgallifher Inſchriften enthält, nod) einen größeren 
Werth, der zweite, Linguiftifche Theil ift veraltet und enthält 


viele Fehler. Auch in der Lefung der Infchriften ift feit jener i 


Beit Einiges verbefjert worden. 
Mahrenboltz, Rich., Voltaire im Urtheile der Zeitgenossen. 
Uppeln, 1563. Franck. (V, 95 8. Gr. 8.) —A3 


Eine überſichtliche Darſtellung der wichtigſten Beurthei— 
lungen Voltaire's; der Verf. hat offenbar die einſchlägigen fran— 


rialien für die ſiebziger Jahre des vorigen Jahrh.'s, alſo für 


diejenige Epoche gewähren, in welcher Kaufmann eine Rolle in 

der deutſchen Literatur: und Sittengefchichte fpielte, ift ſehr ges 

ring; nur einige neue Notizen über Kaufmann's Beziehungen zu 

Haugwitz reichen in dieſe Zeit zurüd. 

Arhiv für Literaturgefchichte. Hrsg. von Franz Schnorr von 
Garolöfeld. 12. Band, 2. Heft. 

Jub.: Frz. Schnorr v. Garofsfeld, die umgleichen Kinder 
Gras. — Hugo Holitein, der Lieder- und Tondichter Johann 
Walther, — Mob. Borberger, zu „Gardenio und Gelinde”, — 
Briefwechfel Klovitod's und feiner Eltern mit Garl Hermann Hem— 
merde und Georg Friedrich Meier. 1. Mitgetbeilt von franz Munder. 


| — Rünf Briefe an G. K. Pfeffel. Mitgetbeilt von Jakob Keller. 
— Serm. Fifcher, Schillers Anfündigung der rheiniſchen Thalia. 


— Miscellen. 


Indifche Studien. Hreg. von Albreht Weber. 16. Band. 
Inh.: Albr. Weber, über Bhuvanapäla's Gommentar zu Häla’ 
Saptacatalam, — Derf., Lürdenbüßer (der ärifche Charakter dee 
Armenifchen). — Tb. Aufrecht, Miscellanen: 1. Dbarmafirti. 2. 
Bhämaha. 3. galla, ladaba. 4. Epigramme aus Vallabhadeva's Sub 
bäfbitävali, — Albr. Weber, über die heiligen Schriften der Jaina, 


Kunſtgeſchichte. 
Riegel, Ilerm., Beiträge zur niederländischen Kunst- 
geschichte. 2 Bde. Berlin, 1882. Weidmann. (Gr. 8.) AH 20, 

Bd. 1. Abhandlungen u. Forschungen zur niederländischen Kunsl- 
geschichte. (Xll, 344 S.) 

Bd. 2. Die niederlündischen Schulen im herzogl. Museum zu 
Braunschweig, kritisch - kunsigeschichtlich bearbeitet. (X, 
403 5.) 

Anlaß zur Entftehung diefer Beiträge gab, wie der Verf, 
ſelbſt Hervorhebt, die feiner Leitung unterftehende Gemälde: 


1455 


— 1888, 41. — Literarifhes Gentralblatt — 6. Dctober. — 


1456 





galerie in Braunfchweig. Der erfte Band enthält Abhandlungen 
allgemeinen Inhalts, dann in ihren wichtigiten Refultaten zum 
Theile ſchon publicierte Forſchungen zur Lebensgeſchichte des 
Rubens. Gleich die erfte Abhandlung ift fehr dankenswerth. 
Der Berf. harakterifiert den gefchichtlihen Gang der Entwide: 
fung ber nieberländijchen Malerei im 16. Jahrh. alfo jene Zeit, 
die zwifchen den beiden großen Blütheepochen der nieberlän: 
diichen Malerei liegt und deshalb nur felten die gebührende 
Würdigung findet. Localpatriotiihe Gelinnung fträubte fich, 
den damals herrſchenden italienischen Einfluß als der Ent: 
widelung Heilfam anzuerkennen; der Verf. gewann durch objec- 
tive Prüfung des Kunſtzuſtandes beim Niedergange der van 
Eychſchen Schule den richtigen Standpunct für gerechte Ab— 
jhäßung der Verdienſte der italianifierenden Richtung. Die 


Kunft giebt eine Reihe feinfinniger, von intimer Kenntniß der 
holländischen Malerei zeugender Bemerkungen über den Zu— 
fammenhang zwiichen Kunſt, Genie der Bevölferung und Be— 
ihaffenheit der Natur diefes Landes. Die dritte Abhandlung: 
Bur Gedichte der Schütter- und Negentenftüde, wird man als 
eine datenreiche Ergänzung zu Lübke's fchönem Efjay über den 
gleihen Gegenftand (Repertorium I, ©. 1 fg.) ſehr willfommen 
heißen. Es folgen nun die Forſchungen zur Biographie des 
Rubens. An dem Streite über Datum und Ort der Geburt 
hat fich der Verf. mit Scharffinn und Selbjtändigfeit betheiligt. 
Gegen die von ihm vertretene Unficht, daß Siegen der Geburtsort 
des Künſtlers, kann nach dem vorläufigen Standpunct der For: 
ſchung nur eine durch Localpatriotismus taub und ftumpf ges 
wordene Geſchichtsſchreiberei verftodt bleiben. Die Ausfälle 
gegen die „Rubens-Kirmeß“ hätte der Verf. bei Seite laſſen 
follen. Gewundert hat es Ref, daß der Verf. Hymans' als 
eines landsmannſchaftlichen Vertreters Hiftorischer Unbefangen- 
heit nicht gedachte, der die Hypothefe Dumortier-Genard mit 
den fchneidigiten Waffen angrijf und wie der Verf. ſich für 
Siegen entſchied (Repertorium III, S. 37 fg.). Ob Rubens in 
Siegen oder Antwerpen geboren fei, bleibt für feine Ablunft 
völlig gleichgültig; wozu aber die Attentate auf Hiftorijche Kritit? 
Bon großem Werthe ift dann die Unterfuchung einerjeit3 des 
Verhältniſſes der Nubensbiographien bei Bellori und Des Piles, 
andererjeitö der Vie des Des Piles zur Vita Petri Pauli Rubenii. 
Das Berhältniß des Bellori zu Des Piles fcheint Ref. über- 
zeugend Har gejtellt zu fein; dagegen kann er nicht der Anficht bes 
Verf.'s über das Verhältniß der Vie zur Vita beiftimmen. Die 
größere Ausführlichkeit bei Des Piles ift Paraphrafierung, Aus: 
Ihmüdung. Die Vita erzählt im Lapivarftil, bringt nur That» 
jachen; die Vie rundet, fügt Nebenumftände hinzu. Da aber 
der innige Zuſammenhang (aud; mehr als bloß gemeinfame 
Duellen) zwifchen der Bie und Vita unläugbar ift, fo hält Ref. 
nit dafür, daß die Urfundlichkeit der Vita durch den Verf. 
erjchüttert wurde. Die von dem Verf. zufammengeftellten Res 
geften wird Feder willkommen heißen, der fich in ernfter Weife 
mit Rubens bejchäftigt. Sie fonnten nur aus jahrelangem in- 
timen Umgang mit der ausgebreiteten und doch noch fo unzu- 
länglichen Rubens-Literatur und mit den Werken des Meifters 
entſtehen. 

Der zweite Band iſt ausſchließlich der hiſtoriſchen Kritik 
der Werke niederländifcher Meifter in der Galerie des Muſeums 
zu Braunſchweig gewidmet ; folhe Unterfuchungen finden freilich 
ihre befte Publication in raifonnierenden Katalogen, da Prüfung 
und Ausnüßung derfelben nur vor den Werfen ſelbſt am beften 
möglich ift. Im Allgemeinen gewinnt man den Eindrud, daß 
für eine dem Standpunct unferer Wiffenfchaft entjprechende 
Beitimmung der Gemälde der Braunfchweiger Galerie vom 
Verf. viel gethan wurde; nicht verfchwiegen jei, daß viele Be- 
ftimmungen des Berf. von fo ausgezeichneten Kennern wie Bode 
und Sceibler angefochten worden find. In dieſen kennerſchaft— 





lichen Streit fich zu mifchen Tiegt außer der Competenz des 
Ref. H. J. 


ir für bildende Kunft. Hrag. v. Carl v. Lühow. 18. Bd. 
eft 12. 


Inh.: Anton Springer, zum achtzigften Geburtstage Ludwig 
Nichter's. — Carl Juſti, Die Neiteritatue Philipp's IV. in Madrid 
von Pietro Tacca. (Schl) — Av. Nofenberg, die akademiſche 
Kunftausftelung in Berlin. 2. — A. Bredius, eine Ter Bord 
Sammlung. (Schl.) — Kunitliteratur. — Nachträgliches über Garl 
von Haller. Mitgetheilt von R. Bergau. — Kunitbeilagen und 
Illuſtrationen. 

Kunſt⸗Chronik. Belblatt zur Zeitſchrift f. bild. Kunſt. 18. Jahrg. 

Nr. 42 u. 43. 

Inh.: Die Sonderausitellung tertiler Kunft im Muſeum jchles 


ſiſcher Aitertbümer zu Breslau. — Aus den haager Ardiven. 12, 
zweite Abhandlung: Zur Natur und Geſchichte der holländifchen | 


— Die wiener Sücularfeier, 
u = für kirchliche Kunft, brög. von Theodor Prüfer. 7. Jahrg. 
t. 9. 


Inh.: Ernft Friedel u. Martin Greb, frühromaniſche Archi— 
tefturrefte aus Würzburg. — Miscellen. — Ehronik x. 








Vermifchtes. 


Univerfitätsfähriften. 


5 


_. 


Paul Febrmann, über die Mellenbewegung einer tropfbaren Alüffig- 
keit. (44 ©. 8.) — Karl Hollefreund, die Gefepe der Lichts 
bewegung in doppelt brechenden Medien nah der Lommel'ſchen 
„Reibun stbeorie” u. ihre Mebereinitimmmmg mit der Erfahrung. 
(16 ©. Roy. 4.) — Ar. Koh, Interfuchungen über die magnets 
elettriſchen Rotationderſcheinungen. (I, 45 S., 1 Taf. 8.) — Paul 


' Krüger, Notationds u. Pendelbewequng eined Körpers in einer 





\ Thätigfeit. 


Flüffigkeit. (32 S. 8.) — Gerh. Lolling, über Bewegungen elefs 
trifdher Theilchen mad dem Weber'ſchen Grundgeſetze der Elektro— 
dunamif. (15 S. Roy. 4.) 


Shulprogramme. 
(Format, wenn anderes nicht angegeben, Quart.) 

Heidelberg (Gummaf.), Carol, Pfaff, de diversis manibus, 
quibus Cieeronis de republica libri in codice Vaticano correeti 
sunt, Acced. tab. heliotypa. (18 5.) R 
Oberhanfen a. d. Ruhr (Realprogumnaf.), Lehrplan für den 
Unterrübt in der Grammatif, (52 S. 8.) 

Oldenburg —— Herm. Böhrke, Wieland's publiciſtiſche 
27 ©.) 

Oppeln —— Jul, Wascho w, Molière et ses prédecesseurs. 
15 8 


Osdnabrüd (Giumnaf..Garol.), Kafimir Nihter, über die Zweds 
maßigkeit Iateinifcher Versübungen auf Gumnafien. (10 S.) 

— (Realgumnaf.), E. Ebers, über die verſchledenen Syſteme, 
die Inconſequenzen u. Schwierigkeiten der franzöſiſchen Orthograpbie. 
(16 ©.) 


1457 





Gottes nadı der Lehre Khrifti m. den Idealſtaat Plato’s. (16 ©.) 
Dftrowo (Gumnaf.), Haffentamp, Island in der Zeit von 
1660—1760. (29 ©.) 
aderborn (Gymnaſ.), Otto, pauca de Ciceronis Laelio. (128.) 
nburg (RealsProgymnaf.), Konrad Hupe, Katalog der 
Lehrerbibliothek des Neals-Progumnafiums zu Papenburg. (346.8, 
irma (Healfchule 11.0,), Frenkel, die Begetationsverhältniffe 
von Pirna m. deſſen unmittelbarer Umgebung. (21 ©.) 
Pleß (Bymnaf.), Karlowa, Bemerkungen zum Sprachgebrauch 
des Demojthenes mit Berheffihtigung anderer attifcher Nedner. (10 S.) 
Ploen (Gymnaſ.), Deimreid, das erite Budı der Ilias und 
die Liedertbeorie. (16 ©.) 
Pofen (Friede »Wilb.-Gumnaf.), Br. Grubel, de salirae Ro- 
manac origine et progressu, (10 8.) 
Potsdam (Realgumnaf.), E. Paetſch, Heury Wadsworth 
Fr n. feine Stellung in der nordamerikaniſchen Literatur, 
— (Oberrealidule), F. Langhoff, Yehrplan. Berechtigungen 
der Oberrealſchulen. (16 ©.) 
Quedlinburg (Gummaf.), Otto Geneſt, ofteuropäifche Verhält⸗ 
niffe bei Herodot. (22 ©.) 
Rathenow (b. Bürgerfchule), G. Weiſker, die optiſchen Fehler 
des Auges. 2. Tb. (18 ©.) 
Natibor (NealsProgumnaf.), Eduard Anape, das Sculturnen 


1. feine Bedeutung. 2 ©.) 
. Müblenbad, die dramatifche dee in 


(Sumnaf.), 
Schiller’ Tell. (20 ©.) 

Recklinghauſen (Gumnaf.), E. Püning, die Handſchriften 
des SHeliand. (6 S.) — Fr. Wörmann, Caesaris de bello Gallieo 
commentarii breviter comparati eum Xenophontis Anabasi. (16 8.) 

Reichenbach i. V. (Realfchule N. D.), Heinr. Heſſe, die er: 
loſchenen Bulfane Deutjchlande, (69 ©.) 

Remſcheid ein ande Nachtigall, die Berücfichtigung des 
volfswirtbichaftlichen Elementes bei dem Geſchichtsunterricht in höheren 
Lehranſtalten. (18 S.) 

Neudnig b. Leipzig (RAealſchule II. DO.) Unger, Grundzüge der 
Sefchichte der elementaren Arithmetik. 1. Tb. (44 ©.) 

Nheydt (NealsProgumnaf.), Greeven, die Bergpredigt, für 
ihre Behandlung in den Oberclaſſen Disponiert und mit Erläuterungen 
verſehen. (22 5.) 

Nogafen (VKhmnaſ.) Th. Jungfer, lexikaliſche Eigenthümlich— 
feiten der Chwalczewſtiſchen Chronik. (24 ©.) 


— 


Röſſel (Gymnaſ.), Hane, Bemerkungen zu Krebel's franzöfiſcher 


—— Us S.) 

agan (Gymnaſ.), Reifky, über den Einfluß der Schwung⸗ 
kraft anf Die Bewegung eines ſchweren, in einer rotierenden Parabel 
befindliden Atome. (14 ©.) 


Schalte (RealsProgymnaf.), Lehrplan für dem deutichen Inter | 


richt. Dom Lehrer⸗Colieglum beratben u. feſtgeſezt. (28 ©.) 

Schleswig (Gymnaſ.), F. Grube, zur Geſchſchte des Problems 
der Gilipfoide. (23 S.) 

Schleufingen (Gymnaſ.), Herm. Wagner, Verzeichniß der alten 
Drude der Gumnafial-Bibliothef, Tb. II. (22 &) 

Schönebeck (Realſchule), Guſtav Völcker, die neuen Lehrpläne 
der franzöfifchen Gymnaſien. (33 S.) 

Schweidnitz (Gymnaſ.), Goliſch, eine Meine ge 
wortgetren aus dem Griechiſchen (Die, Chrys. I, 7). 6 ©) — 
Ders,, de pracposilionum usu Thucydideo. Pars VI. 
praepositione. (17 8 

Schwerin a. d. W. (b. Knabenſchule), 3. Szaſtecki, Urkund⸗ 
liches zur Sefchichte der Stadt Schwerin a. d. Warthe. (17 S 

Siegburg (Progumnaf.), Hoc, ſyſtematiſche Entwickelung 
Grundlehren der Aritbmetit. 1. Ib. (20 ©.) 

Soeft (Hymnaf.), Ed. Bogeler, Geſchichte des Soeſter Archi— 
gumnafiums, 1. Tb. (16 ©.) 

Sondershanfen (Gymnaſ.), Bärwinkel, über Ennius und 
Livins. (6 ©.) 

Sorau (Gymnaſ.) Karl Adolph, Voltaire et le theätre de 
Shakespeare. (20 8. 

Spremberg (NealsProgumnaf.), Friedrich Wertic, das neue 
dentfche Neid. (13 ©.) 
nem des deux mondes. Lill® annde, 3° periode. Tom, 59°, 

2° livr. 

Sommaire: Pierie Loti, Mon frere Yves. Derniere partie. — 
Gastın Boissier, la lögende d’Ende, d’apres de röcents travaux. 
— A, Bardoux, Pauline de Monimorin, comtesse de Beaumont. 
IV. Madame de Stael et Joubert. — Ferd. Brunetiüre, questions 
de morale sociale, 1. La recherche de la paternite. — Ferd. Fabre, 
Le roi Ramire. z* partie. — ltalie et Levant, notes d’un marin. — 
Revue dramatique ete. — Chronique de la quinzaine. 


De zroös 


der 





— 1883. 841. — Literarifdes Centralblatt — 6. October. — 
Ofterode i. D.sPr. — — Ab, Haack, Über das Reich 











| 


1458 





Allgem. MilitärsZeitung. Red.: Zernin. 58. Jahrg. Nr. 72—73. 
Inh.: Das 5Ojährige Militär » Dienftjubilium des Prinzen 
Alexander von Heſſen. I. — Die taftifhen Veränderungen der 
vreufifhen Gavallerie nach dem 1. ſchleſiſchen Kriege u. ibre Spuren 
in dem heutigen Gavallerie-ErercierzHeglement. (Schl.) — Die Jubel: 
feier der Befreiung Wiens von den Zürfen. — Die Ynfanterie: 
Schiepübungen zu Fontainebleau. — PVerfchiedenes x. 


Deſterreichiſche Monatsfchrift f. den Orient. Nedig. von A. v. Scala, 
9. Jahre. Nr. 9, 

Zub.: Indiſcher Weizen. — Ad. Straufz, boeniſche Induſtrie. 

— Sadatake Koba, die Geſchichte des japanischen Strafrechtes. — 

A. v. Schweigersterhenfeld, die Sahara Bahn, — Miscellen. 
— vLiteratur⸗Bericht. 


Weſtermann's illuftr. deutſche Monatsheite. Hrag. von Ar. Spiels 
bagen. 27. Jahrg. Oftober. 

Inh: Wilh. Jenſen, die Pfeifer vom Duſenbach. 1. — Ab. 
Stern, Gottfried Kinkel. — C. 9. Bitter, vergeflene Opern. 2, 
(Rortf.) — Wax Ring, die Marienbura, Das bobe Haus des dent: 
fhen Ordens. — Wilb. Aörfter, die Gimmelsericheinungen n. bie 
Entwidelung der Erdkunde. — E. v. Wald» jedtwig, Vom nörd: 
lichen Polarkreiſe. Reiſeſtilzzen aus Schwediſch⸗Lapplaud. — Meorik 
Jokal, Saffi. — Jul. Leſſing, Chedowiecki's Reiſe von Berlin 
nach Danzig. — Correſpondenzen. — Literariſche Mittheilungen. — 
Literariſche Rotizen. — Literariſche Reuigkeiten. 


Ruſſiſche Revue. Monatöfchrift für die Kunde Rußlande. Herausg. 
von 6. Röttger. 12. Jahrg. 8. Heft. 

Inh.: Ar. Striedter, Rußlauds Goldproduction. — Ernit 
Levſt, die meuen m. veränderlichen Fixſterne. — Zur Gedichte 
der Juden in Lithauen im 14.—15. Jabrbundert, — Das Telegrapben: 
wejen in Rußland. — Yiteraturbericht. — Kleine Mittbeilungen. — 
Revue ruffiiher Zeitichriften. — Ruſſiſche Bibliographie, 


Revue critique. Nr. 38 et 39. 


Sommaire; Le regirtre de l'öfheialit@ de Cerisy, p. p. G. Dupont, — I. 
Pierling, Rome et Moscow. 1547—1579,. — Mahrenholz, ctwdes sur 
Voltaire. — De Boguslawski,vie du general Dumouriez. — De Helrig, 
Von der Tann. — Spohr, le siege de Möriöres. — La Nitiprakägikä et 
le Gikranitisära, pp. G. Oppert. — Polak, lOdyssde et ses scholinstes 
— Diseours de 1m prise «lu ehäteau de Saint-Malo, p. p- Joüon der 
Longrais. — Les ann nces savantes de Franelort de 1752, p. p-. W 
Scherer; qualte poömes eritiques de Bodmer, p. p. Baechtord; Fin- 
fantivide, de H. L Wagner, E p- E. Schmidt; ephömerides ei chanıs 
populaires de Gwihe, p. p. E. Martin; Gustave Wasa, de Brentans, 
p- p- Minor, — Varidläs, — Chronique. — Arcademie des laseriptions. 
— Soriel6 des Anlijtaires de France. 





Nuova Antologla. Rivista di scienze, lettere ed arti. Anno XVII. 


2. serie. Vol. 40. Fasc. 18, 
Sommario: P. Lahanra, Marsilio da Padova e Murtino Lutero — M, 
Minghetti, ultimo periodo di Raffaello (151715201. — E, Forti, i 


soclalisti eristiani in Inghilterra. — OÖ. Baratieri, una salita alla eima 
dell Adan ello. — A. Brunisiti, Ia questione dei possedimenti coloniali, 
Le nuove potenze colonlali e gi interressi italiani. (Fine) — A. De Guber- 
natis, Giovanni Turghenteff. — Rassegna musicale ecc. 


Unfere Zeit. Hrög. von Rud. v. Gottſchall. 10. Heft. 


Inh.: Matdilde Gräſin Luckner, Eine Toprelebe. 1-9. (Bhl.ı — O. Breitinger, 
das heutige Aloreny.. — 3. Jaſtro w, Die römiſche Kaiferzeit ın Nantes Alt 
geidsichte. — Zode. Berg, die Warteien im Deutichen Reichetage. 5. — Wit 
Airchhoff, Madagastıar. 2. — Hud, v. Bottihall, Yerin ding. dm 
Itterarüicher Efiay. — ©. Neinboid, Erinnerungen eines ehemaligen has 
noveruiten Orfilert, I, — A. J. A. Staln, Über Die neuere dramatiſche 
Yıreratioe der Italiener. Alademtſche Vorleiungen, gebalten an der Uniweriität 
Mom, 4, Oheramm Dei Zefta. — Th. nhelie, die Zechner'ſche Phlloſorhie. 2. 

— Gbronit der Gegenwart. 


Die Örengboten. Red.: Johannes Grunow. 42. Jahrg. Rr. 40. 
Inh.: Die Firhenverfammiungen des Sertember. — 8. Sehn, Gebanfen über 
Goethe. 1. Naturformen Des Menſchenlebene — E. BSierfe, Bothe Hüllen 
u, feine Lente. — 8%, Bucher, zum artjiaften Berurtstage Ludwnig Midhter's. 
— Atlofen einer Teutſchen im NAuslande. — M, v. Feftenberg, Arancetra 

ven Kimi, — Moerizen, — Yitrratur. 


Die Gegenwart. Hrög. von Theophil Zolling. 24. Bd. Nr. 39. 


Inhe: Karl Prauns Wierbirten, Magyaren u. Aroatim. — Weorg Sobertas, 
Mastın Purber u. De Bolfewirnidart. — A ©. Faſcher, Augodgel, — Eugen 
Aapet, Iwan Zurgenjew. — Juſtue Ebhard, Kamdon Brom, Min enalıı 
weihidtöferider. — 4. Alb. Hegnet, Aunfausftellungen u. Prämtirungen. 
— met Yegouve, die Leruftwihl. - Aus Der Haupıftadt, 


— F literar. Unterhaltung. Hrog. von R. v. Gottſchall. 
r. 39. 


Inb.: Eugen Zabel, die muinibe Lireratur in Teutſchland. — Romane u, Novellen 
ud. v. Bottiball, literariihe harakterföpfe. — Georg Weber, 
sur Beurtheilunz der Arenzjüge, — Beutlleton, — iograpbie. u 





1459 


Europa. Red. von H. Kleinfteuber. Nr. 39. 


Inh. Ant, Nagele, Diet. Micpnels-Legende. 1. — 9. Berghaus, Johannes 
Shiltverger. 2. (Sb) — * Allah. 1. — Gin Borſplel des bethlehemitiſchen 
Kintermorded, — Literatu 


Wiſſenſchafti. Beilage der Leipziger Zeitung. Nr. 76 u. 77. 


Inh.: Elifabetb Alee, Eine deutihe Alırfin in Aranfreihs —— — a — 
Boratbeiten zum indioidualiſierenden Strafvollzugt. — Herrm. Bögt, Ein 
neue Such über Rußland. — Bügerfefsrehungen. 


Allgem, Beitung. Beilage. Nr. 258—264, 


Inh.: Br. Vecht, tie mündener internationale Aunftauöftellung. 15, 16. — M. 
Budn er, afrifaniihe Relſeſtizzen. (Dcbl.) — „Uhamberd.” — Zwei Mivalen. 
1.— 9. Blum, Briefe von der ıchweizeriichen Yandesausflenum in Bürid. # 
— Das eılerme Thor, — Die sröffnung der Nortbern Paciric-@ifenbahn, 2 3. 
— Sauer's ktaliemiidhe Yıreratungeidiihte. — D. Brenner, zur lingufiichen 
Bationtolegle, — Die Türfenferer in Bien. * —8 — Das Gerqis · 
weſen a. bie Öffenttide Sıhperbeit in Spanien. — A, Brüdner, ber Groß ; 
fürk Yaul m 1786, — A. Pers, bie naſſauijche ———— 


Illuſtrirte Beitung. Red.: : Franz Metſch. Mr. 2100, (1. Band.) 
Im 





in Wittenberg. — Todtenſchau. — Emil Ubimann-@Iß, elte Erinnerung 
an Mallenftein. — Das deut; che Uchungs-Panzergeibmeader, — Die Gleltriihe 
Ausjtelung in Wien, — Das Bafitonsipiel zu Prisleg. — Polstehniihe Mit- 
theifungen, — pimmelseriheinungen, — Yıtw, Salomon, Yerin Schüding. 
— Deti.. deudtit Conſeience. 


Ueber Land und Meer. 50. Bd. 2. Jahrg. Ar. 52. 


Inb.: B. Dulot, Tonna Sol, br — Arthur Berion, Umſchau auf dem 

Gebiete der Erfindungen. 2. Kolze. 9, — Tas Banernbäuschen, — Lie Zame 
der erfigeborenen Tocter des Arenpringen u. ber Aronprinzeifin von Deſterreich. 
6 Yandehur, Die Srüpenkönigin. — Emil du Bols-Heumend, — G. Alb, 
Regnet, Aus der internationalen Kunſtgueſtelung in Münden, — €. M. 
Bacano, eine Borlefum, Jobs, van Demall Den men mandant. (Bdyl.) 
— mie Crhard, Helium tung der eng = — Aul, Water, bie eieftriiche 
—— * in Wien, — German (mit Roten). — Notigbiätter. — Illuſtta · 








Gonntags-Blatt. Red.: A. Phillips. Nr. 39, 


Inb.: Beorg Hartwig, Harbenfpiele des Lebens, (Schl.) — Am Raminfeuer — 
* —5* Wie ſeſtorden wird, (Schl. — Ludw. Rohl, aus Wetbet's Liben. 
— Loſe Blätter. 


Garteniande. Ar, 39. 


: Br. Friedrich, Ueber Allpren. (Scht,) — Emil Mittersbaus, Bermania 
am MRbein. (Bedi ht.) — Nud. vo. Bortihall, Magda Irſchlt. =& wisene, 
die gewerbliden Anwendungen der fldifigen Kobleniänre, — Bert, Hey'l, 


Rational » Denfmal auf dem Nierermad. 2, er A Bu — 
Midraſch Ruth Rabba. 


Söhnd, Belteirrungen in der Sprache. — Blätter u, Bl 


Die Heimat. Hrög.: ‚gun. ‚Angengruber, Reb.: d.: of. Rank, 
8. Jahrg. Rr. 52, (2.8 

Inh.: Mor. Pindemann, 5 Bilernängen von Henna. (Bl) — Wilb, 

Idel. reg (Wediht.) — Pub. Bapf, Ein Rachtſtück aus Dem Peben, 

— Emf Keiter. In Mürzfteg. — Di Balden, Madame Tallien, — 





b.: Th. Sıromer, — . Geburtoeiag cudwig Ricdter's. — Die Lutherfeiet 


— 1883. 841. — Literariſches Gentralblatt — 6. October. — 





ı Popin — a 


Ter Graf von Bari. — 2. Aareis, üfterreihiide Gıfindungen im der elch- | 


— Warmhols, Einiges Über Die intermanienale, — 
2; = Exvort mn. in Anfieroam. — Die Monate Jull, Auguft und 

r in ber Bedrängnis Wiens während der Zürfenbeiagerung 1 1658. 
Ba — Aus aller Weit, 


Da er. Hrag. von R. Rönig u. Ih. 9. Pantenius. 19. Jahre. 
t. 


triihen Ion 
u 





Inh. : 


Inb. der Beilogen: Ad. ae: das Nationaldenftmal ani dem Nieberwald, 
— umſchaũ anf gewerblichem Geblete. — @eisäftnit u. Titelirage. 


Shorer's '% Familienblatt. Red.: E. O. Hopp. 4. ®d. Nr. 39. 

Inh.: Ronr. Ferd. Meyer, Jullan Bonfflers. Das Leiden eines Ainder, (Shl.) 
— Ludw, Werben, Das „Deutidhe Theaser* zu Berlin, — Wilb, Angerftein, 
gen, über dem Brtgerümnel. tiebnifie eines Aufiihirers. — Diiio Sausın, 

al'occhlio. (Shl) — ganichten. Wraphologiftes. Briefe an eine 
Dame über Sandicriftenfentung Rapcieon 1, la. — 
König Ludwlg I. von Ba ** 1. te — Kalſer Ritolaus von Rubland 
u, Rlpitän v. Bellig. — Blaureret ede. 


.. rg Toy des — Hrög. von 2, Philippfon. 
Jahre. 

Inb.: Gonfervativen = * Antifemitismus, — Der Religiendunterriht und die 

Heinen, Gemeine, — Die &pcefje in Ungarn. 4. — Zeitungenachtichten. — 


Züdifhes Eiteraturblatt. Hrög. von M. Rahmer. 12. Jahrg. 
Nr. 37, 38. 





Inb,: M. * Friedlämder, R. JAetael Nagara, der letzte a —— 
der franikdhen Postanim. (Säl.) — Sidon, der Splitter u. Auge, 
Gronemann, Anftand u. Etiqwette im jüpiichen —*E — 9% 
rapheiche und stonegrapkiiäe Spignamen und Gpottgeihichten. — Literatur 
te, — Netiien. 
Der Waidmann. Bon Freunden des edlen Waidwerks herausgegeben. 
14. 8. Rr. 51 n. 52, 
Inh.: anargi am Brocken. — Raturgeſchichtllche Seobachtungen und Selten. 
iten. — — 


Te — —— — — re 


ſin. Sprin * a ael und Michelangelo. 
. hen Vi, „ f . 


1460 


Ausführlihere Kritiken 


erfäienen über: 
a — die Unfündlichfeit Chriſti. (Schmid: Theol. Quartal: 


— Soiate des Allgäus. (Hiſtor.-polit. Bl. XCL, 6.) 

Bertholdi a Ralisbona se mones ad relıgiosos, ed. Hötzl. (Schenz: 
Theol. Quartalſchr. LXV, 4. ) 

Brindmeier, Handbud der b * Ghronologie x. (Weiß: Itſchr. 
f. deutſches Altertb. u. d. Lit. N X 

Daubenfped, die — für Regulierung der Berafchäden, 
(Iiſchtr. f. Bergrecht. XIV 

belitzsch, the hebrew hie, — ete. (Jüd. Litbl. 38.) 

Dupont, le registre de l’officialit& de l’abbaye de Cerisy. (Berger: 
Revue erit, 39.) 


Fiſcher, ne ge oder Hypnotismus. (Linfenmann: 
Theol. Quartalſchr. LXV 
Gengler, deutſche Staptreähte-Altertpümer, (Sierfe: Jahrb. f. 


Nationalök, u. Statiſtik. N. F. VI, 3.) 
v. Gramich, Verfaſſung u, — der Stadt Würzburg v. 13. 


bis zum 15. Jahrh. (ben 

Grünbaum, jüdifchedeut de "Chretomanie (Köhler: Itſchr. f 
deutjches Alterth. u. d. t. F. XV, 4. 

Kern, drei Gharafterbilder Per Baches, Rauft. (Werner: Ebend. 

Schrever: Arc. f. Lit.Geſch. XII, 2.) 

Kieutsen, instituliones theologiene. — Theol. Quartalſchr. 
LXV, 4.) 

Kobeko, der Gäfarewitich Panl Petrowitſch (1754— 1796). (Brüduer: 

Beil. z. Allg. Zta. 264. 
u + Sagen und Märchen der Süpjlaven. 1. Bd. (Weſſelofſky 
ever: Ar. f. jlav. Philol. VII, 2.) 

gindenfhmit. Tracht und Bewaffnung des röm. Heeres während 

u Re gr (Flaſch: Ztihr. f. deutfches Alterth. u. d. Kit. 
4 

van Maerlant’s Merlijn, uilgeg. door van Vloten. (Frand: 
Ebend. 

— —— geeslen, uilg. door Franek. (Verdam: Ebend. 

Menger, Unterſuchungen über die Methode der —— en: 
vn en x. (Eeſer: Jahrb. f. Nationalök. u. Statiſtik. N. F. 

Ueberſ. von Bünfde. Jũd. 

Litbi. 37. 

Muth, MEERE nun (Nödiger: Ztfhr. f. deutfches 


Altertb. u. d. Lit. 
— * — der et —— 2.22.: 
f. flav. Philol. VII, 2. 


(Kroner: 


die Polen. rüdfner: Ar a 

—— alde der ital. Literatur. — *— "ae ätg. 261.) 
Schriften Notker's u. feiner Schule. 1. Br. Kette: Itſchr. f. deut⸗ 
ches Alterth. u. d. Lit. R. F. XV, 

Söder, der Begriff der Katholicität — girche und des Glaubens 
nach feiner geſchichtl. Entwickelung dargeſtellt. (Theol. Litbl. 2) 

— * rit des Hans Sachs. (Goetze: Arc. f. Lite 


Geſch. X 
(Rudloff: Deutjches Litbl. 


Urtundenbuch der Stadt Greiberg. Hrög. von Ermifd. (Leuthold: 
Itſchr. f. Bergrecht. XXIV 

Wilmanns, Leben und Diet Walther's von der Bogelmweide. 
„Eemd: Btichr. f. deutſches Altertb. u. d. Lit. N. F. XV, 4.) 
Woeſte, Wörterbucd; der weitfäl. Mundart. (Frand: Ebend.) 


Dom 272 bis 29, Sepibr. ſind nadftehende 


nen erfchienene Werke 
auf unferem Mebactiondburgau eingeliefert worden : 


Blume, une A — aa Volkes. 1. Bd. Köthen, 
1884, II, 61 © 

Glajen, erst hie — über Timaios von Tauro⸗ 
menion. Kiel, Lipſius & Tiſcher. (Gr. 8.) A 2, 40, 

Euncyklopãdie * neueren Geſchichte. * von Herbf. 3, Halbbd. 
Gotha, F. A. Perthes. (Roy. 8.) 5. 

Alüdiger, Pharmakogno e rn Pflangenreicdyes. 2. Aufl, 3, Lief. 
Berlin, Gaertner's Berl. (Gr. 8.) HM 9. 

da — Ausg. C. Parchim, 1884. Wehdemann. 

8.) 

—— die Quellen der Alexanderhiſtoriker. Breslau, Kern, 
(Rev. 8.) 12. 

Seth. die Nationalgefahbr. Aus d. Branjöfifgen von Scheller. 
Hannover, 1884. Helwing. (FI. 8.) 4. 


1461 





Gaedertz, Hans Memting u. deſſen —— im Dom zu Dena⸗ 


brüd. Leipzig, Engelmann. (Gr. 8.) 

v. Gebhardt u. Harnack, Texte u. ungen zur Gefchichte 

der altchriftlichen Literatur. Leipzig, Hinrichs. (8. 

1. Bd. Heft 4. Die Evangelien des Matthäus * des Marcus 
aud dem Codex purpureus Rossunensis, brög. von v. Geb— 
bardt, — Harnad, der angebliche Evangeliencommentar des 
Theophilus von Antiochien. 

a, la question da Danube, Berlin, H. W. Müller. ($.) 
Grein, kleines angelfächfiiches Wörterbuh. Nach Grein's Sprach⸗ 
fhaß der ge Dichter bearb. von Groſchopp. Caſſel, 


Migand, — 

7 die elerudigentie u, die * Imbibitionstheorie. 
Berlin, Springer. (Gr. 8.) c# 0, 8 

heigel, Kur fürn Joſeph Klemens von Köln u. das Project einer 
Abtretung Bayerns ” Defterreih, 1712— 1715. Mündyen, Akad. 
Budhdr. (70 S. Al. 

Henle, Grundrif der — des Menſchen. 2. Bde. 2. verb. 

Braunſchweig, Vieweg & Sohn. (Gr. 8.) 20. 


An 
Kr) enläel, * Forſtwart. Lehrbuch x. 2. Bde. Wien, Braumüller. 
H f mei iR: 4 , Luther u, Bismard als Grundpfeller unferer National: 


größe, Berlin, Maurers@rein. (VII, 57 ©. 8.) 
Sommel, die femitifhen Völker und Sprahen. 1. Bd. 3. Lief, 
un D. Schulze. (XI, S. u. S. 435—541. Gr. 8.) 
Ja die deutſche Makame. Zürih, Schmidt. (SI. 8.) 


— die Heine Jagd. 5. umgearb. Aufl. v. — 
1. Lief. Seipiit 1584. Brodbaus, (Gr. 8.) 

Kollmann, geiſteskranke Bevölkerung im — 
Oldenburg nach den — en der Volkszählung vom 1. Der. 1880 
Berlin. (62 ©. Al. 

Meurer, engliſches —— u. Einführung der Gonverfation. 
Ausgabe A. Kür mittlere und obere Claſſen x. Göln, Warnik 

& Go, (S.) AM. 2, 

—, engliihes Borabularium mit kurzen Ausfprachebezeichnungen. 
iaer > Für Die 3 unteren Jahrescurſe. Ebend. ($.) 
— Leſebuch. 1. Ib. Leipzig, Fues' Verl. (Reisland). 

) 

v. Pertbaler's anderlefene Schriften. Ausgewählt und herausg. 
von Mayr. Bd. 1,2. Wien, Braumüller. (8. 8.) M 10. 

—— — Herbergẽeweſen * ————— 2. Aufl. Gotha, 


B. Bertbes. (Kl. 8.) cH 
P —* zur Erinnerung an riedrich Detker. Ebend. (RI. 8.) 


v. Nenner, Wien im Jahre 1683. Wien, v. Waldheim. (Amp. 9.) 


eh 9 
Reufß, die gr führenden kryſtalliuiſchen Schiefer von Bergen 
in Norwe * 2, Ausg. von Baldauf. Yeipzig, Engel: 
mann. ( * "s) 
* über die Shreutung der Kerntheilungsfiguren. Gbend. (Gr, $.) 
0, 60, 


Schleusner, Luther als Didyter, in Sonderbeit ald Vater bes 
———— evan un Kirchenliedes. Wittenberg, Wunſchmann. 
(vlll, 224 & "Rı.s 

Schurz, de a in imperio romano ordinando al ..- 
ratore Hadriano ſaetis. Bonn, Strauß. (VI, 68 S. Row. 8. 

Semler, die Hebung der Obſtverwerthung und des Dbitbaues. 
Wismar, Hinſtorff. (9.) A 7. 

Souvestre, choix de contes et rdeits, Für die Mittelclafje x. 
erläutert von Werner. 2. Aufl. Berlin, Springer. (fi. 8.) 


cH. 1, 40, 
— die u u. doppelte Buchführung zc. 2. Aufl. Ebend. 
1884, e . 
—, dus * eichäft. 2. Aufl, Ebend. 1884. (6.) AT. 
aration der Private und Gemeinde⸗Forſten nach dem 


Wei e, die 
Flaͤchen⸗Fachwerk. Berlin, Springer. (8.) AM 4 


Weyr, die Elemente der projectiviihen Geometrie. 1. Heft. Wien, 
Braumäller. (Gr. 8.) A 6. 

Wirth, Handbuch des Baukweſens. 3. Aufl. Göln, Du Mont: 
Schauberg. (8.) M 12. 


Witte, Die foriale Krankheit und ibre naturgemähe — 
durch wirthſchaftliche Maßregeln. Leipzig, Grunew. (Kl. $.) 
O. 


A. 3, 





Schulze, farbige — Ornamente von aufſteigender Schwierige | 
keit, Liej. 13. ——— Schl., Verfaſſer. (Textheſt: 16 S. 
8., Tafeln, Roy. Fol.) M 2. 





— 1883, M 41. — Literariſches Eentralblatt — 6. October. — 


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1462 





Antiguarifche Kataloge. 
(Mitgetbeilt von Kirkboffu Wiaamd In Leipiig.) 

Cohn, Ab., in Berlin. Nr. 184, Bermiſchtes. 

Gerfdel & Anbeißer in Stuttgart, Nr. 13, Arciteltur, Ins 
— ſeuſchaften. 

tofer's B. in Prag. Nr: 99, Nr. 9, 
va Philologie. 

Hirſch'e Buch. in Leipzig. Nr. 1, Bermifchtes, 

Kirhboff & Wigand im Leipzig. Nr. 679, Geſchichte, Kunſt, 
Sprache und Literatur Englands. Nr. 680, Geſchichte, Hunt, 
Sprache und Literatur Frankreichs. Nr. 651, Geſchichte, Kun, 
Sprache u. Literatur Italiens, Spaniens u, Portugals. Nr. 682, 
die mebdicinifchen Schriftiteller bis Boerhaave und Gefcichte der 


Medicin. 
Klemming's Antig. in Stodbolm, Nr. 39, Bermifchtes. 


Naturwiſſenſchaften. 


Liepmanneſohn in Berlin. Nr. 24, theoret. u. praktiſche Muſik, 


Tanz. 
Lindner in Straßburg /E. Nr. 5, Kunſt, Bauwiſſenſchaft x. 
Lift & Arande in Leipzig. Nr. 162, Geſchichte d. Reformation. 
Nudolpbi & Klemm in Zürich. Nr. 128, Vermifchtes. 
Scheible’s Antig. in Stuttgart. Nr. 166, Genealogie, Heraldit x. 
Nr. 167, alte Drude, Bücher u. Illuſtr. x. 


Beigel, D., in eeiyäig- Nr. 8, bibl. Exegefe u, Kritik, 
v. FA ad S Antig in Dresden. Nr. 2, Naturwiljenfchaften, Pbilo: 
opbie 


Auctionen. 


Mitgetbeilt von Denfeiben,) 


5. November in Keipali (zit & Arande): Bibliotheken d. Director 
Dr. Fiſcher im Leipzig, Paſtor Göbel in Aönigshain und Paitor 
br. Schneider in Yeipzig. 

6. November in enden Ic. 3. Brill): Bibliothet d. Profeilor 
R. A. P. Dozy. 





Uachrichten. 


Der Proſeſſor Dr. K. F. Dittrich am erſten deutſchen Staats— 
vmnaſium in Brünn ift zum Director des deutſchen Staatsgummas 
ums in — ernannt worden. 

Der Unterbibliotbefar Dr. Müldener in Halle iſt als Cuſtoe 
an die Imniverfitätsbibliothef zu Greifswald, und der Euitos Dr, 
Perlbac zu Greifswald als Interbibliothefar an die Univerfitätt- 
bibliothet zu Halle verſetzt worden. 

Der ord. Profeſſor an der Univerität Kiel, Dr. Büding, if 
zum ord. Profeſſor in der matbematifchenaturmiffenichaftlichen acultät 

u Straßburg 6., der Docent an der techniihen Hochſchule zu 
nen. Dr. Ludw. Eliter, zum a. ord. Profeffor in der phile— 
fopbiichen Kacultät zu Königsberg i/Pr. ernannt worden. 

Der ord. Profeffor der Statiitif an der Univerfität Dorpat, 
Dr. Karl Bücher, bat einen Nuf als ord. Profeſſor der Nationals 
öfonomie und Statiftif an die Aniverfität Bafel angenommen. 

Der Docent der Bauingenienrwilfenfchaften an der techniſchen 
Hochſchule zu Hannover, Barkhauſen, wurde zum etatsmäßigen 
Profeſſor an diefer Anitalt ernannt. 

Der Director des Nealgumuafiums zu Grüneberg Schl., 
Herm. Aritjfche, iſt zum Director des Friedrid-Wilbelms-Gummas 
fiums in Stettin ernannt, der Director des Gomnafiums in Darm 
ftadt, Profejfor Ir. Andr. Weidner, zur gleichen Stellung an das 
Gumnafium zu Dortmund berufen worden. 

Der Gonretor am Gumnafium zu Ghemnig, Profeſſor Dr. 
Buſch, it zum Mector des Gymnaſinms zu Plauen B., der 
Oberlebrer am Gummafium zu Füritenwalde, Dr. Ar. Em. Ost, 
Hubatſch, zum Direstor des Nealgumnafiums zu Halberſtadt er— 
naunt worden. 


Der Profeffor der Theologie Dr. Carl Hafe in Jena iſt bei 
—— Uebertritt in den eg vom Großberzoge von Sacfens 

eimar zum Wirklichen Geheimen Nath mit dem Prädicat Excellenz 
ernannt worden. 

Dem Primärarzt u. a. ord. Profeffor an der Univerſität Wien, 
Reg.⸗Rath Dr. Germ. Zeihl, wurde bei feinem Uebertritt in den 
Rubeand ber Adel verliehen. 

Dem ord. Brofeifor und Oberbibliotbefar an der Univerfität 
Marburg, Dr Gaefar, iſt der k. preuß. Rothe Adlerorden 3. GI. 
mit der Schleife, dem Director der Nealfchule zu Hanau, Profeflor 
Beder, und dem Dirertor des Gymnaſiums zu Weilburg, Pros 
feffor Bernhardt, derfelbe Orden 4. El., dem Profeffer an der 


1463 — 1883, M 41. — Literarifhes Tentralblatt — 6, Oetober. — 1464 





techniſchen Hochſchule 9 Brünn, Reg.-Rath Dr. Guſt. Ad. Peſchka, Am 14. September + in Fontenay (Fraukreich) der Mathe— 
das Mitterfreng 2. 61. des fachfensermeit. Hausordens verlieben | matiker Bict. Puiſeux, Mitglied der Akademie, 63 Jahre alt, 
worden. Am 15. September + in Gent der Phyſiker und vormalige 
Dem Mitgliede der Akademie der bildenden Hünfte zu Dresden, | Profeffor an der dortigen Iniverfität, Jof. Plateau, 81 Jahre alt. 
Profeflor a. D. Dr. Adr. Ludw. Richter, wurde das Comthurkreuz Am 18, September + in Paris der Profeifor an der le des 


1. 6. des k. fühl. Albrechtsordens. den Echöpfern des Nationals | mines, Dr. &, Schlefinger, als Spradforider befannt. 

denkmals auf dem Niederwald, Bildbaner Dr. Jobs, —————— u. Am 24, September + in Schwerin der Geh. Archivrath 
ord. Brofefor für Arciteftur am Polytechnicum, Dr. Karl Weisbah | Georg Ehrn. Ar. Liſch, Alterthumsforfher und Hiſtoriker, im 

zu Dresden, der k. preuß. Krouenorden, Griterem in 2., Pebterem | 83. Zebensjahre, 

in 3. GI, verliehen worden. Am 26. September + iu Züri der Profeſſor der fpeciellen 

Den Oberlehrern Dr, Karl Ar. Noll und Wald. Gillbaufen | Botanif am Polytechnicum dafelbit, Oswald Heer, im 75. Lebens: 
an Gymnaſium zu Kranffurt aM. wurde das Prädlcat Profeifor | jahre. 
beigelegt. 





Literarifche Anzeigen. 


Zur 400jährigen Erinnerungsfeier an Luther's Geburtstag wird erscheinen: [242 
D. Martin Lutber’s ——— der Schmalkaldischen Artikel vom Jahre 1537, Nach Lather's a in der 
Upiversitätsbibliothek zu Heidelberg. Zur vierhundertjährigen Geburtstagsfeier herausgegeben von Pr. Carl Zange- 
meister, Oberbibliothekar und Professor an der Universität Heidelberg. Hit 47 Seiten in Lichtdruck, ausgeführt von 

J. Bückmann in Karlsruhe. Kl. 4. Gebunden, Subseriptionspreis “# 15, —, Ladenpreis c# 30, —. 
„Originalentwurf der Schmalkaldischen Artikel von D, Martin Luther eigenhändig geschrieben, mit vielen Ver- 
besserungen und dem von ihm ebenfalls eigenhändig auf dem eısten Blatte geschriebenen Titel: Die Artikel 1537.“ So 
beschreibt „Wilken“ diese Handschrift der Heidelberger Universitätsbibliothek. Die Ausgabe enthält ein vollkommen 


treues in Lichtdruck ohne jede Retouche und in —— ausgeführtes Facsimile mit Beschreibung und Geschichte 


der Handschrift, revidiertem Textabdruck, einer Vergleichung des von Spalatin geschriebenen Exemplares dieser Artikel, 
das in Schmalkalden als Originalarkande verwendet wurde und einem phototypischen Abdruck der darin enthaltenen eigen- 
bändigen Unterschriften von Luther, Justus Jonas, Bugenbagen, Creutziger, Amsdorf, Spalatin, Melanchthon, 
— und der übrigen Unterzeichner. Wir hoffen hiermit den Freunden und Verehrern des grossen Reformators eine 
willkommene Gabe zu bieten. Der Subseriptionspreis beträgt nur 15 A. gegen Francoeinsendung des Betrags nebst 
Porto oder gegen Nachnahme, Derselbe ist der gleiche für Private und Buchhandlungen, Letztere sind daher für Ver- 
mittelung zu entschädigen. Nach Erscheinen tritt der Ladenpreis von 30 M ein. Wir erbitten daher baldige Anmeldung. 
Heidelberg, September 1883. Carl Winter’s Universitätsbuchhandlung. 





In meinen Berlag ging über: [244 | VCC 


Soeben ist erschienen und durch alle Buchhandlungen | 
Denzel's (auch zur Ansicht) zu beziehen: [241 ö 
’ | $ M. M. Richter, Tabellen der Kohlenstoffverbindungen, 
EntwurfdesAnfdannngsunterridts nach deren empirischer seen rad geordnet, 
; Gr. Lex. 8. 33 Bogen. Preis: geh, «A 11, —, geb. -# 12, —. 
fatechetijcher Gedantenfolge. | Dieses Nachschlagewerk, dem ein neues System zu / 
Praktiſch ausgeführt ‘ % Grunde liegt, ist nach Art eines Wörterbuches geordnet 7 
von ’ und findet man bei jeder aufzusuchenden Verbindung 
G. Wrage, deren wichtigste Eigenschaften, als Schmelzpunet, Siede- 8 
weiland Lehrer an er Wihetminen ·Schule zu Flenebutg. ; punct, Salze u. Literatur, 


| In einem II.Theile des Werkes sind sämmtliche Kohlen- $ 


Mit einem Vorwort | 4, waserstoflverbindungen übersichtlich zusammengestellt, 


ee und den III, Theil bildet das alphabetische Register zu 
Den, u A, Theil I. 
! Prälat, Ober-Schulcatb se. gu klingen f - — — = . 
Zehnte, vermehrte und verbeiferte Auflage, if Verlag von Robert Oppenheim in Berlin, 
Erfter Enrfus. IIIININININININNNNIEIITIINN 





14), Bogen, Gr. 8. Preis AK 1, 50, 
Zweiter Gurfus. 





Schfte, zum Theil ganz umgenrbeitete Auflage a . 
— Zur Lutherfeier! 1247 
Organift u. dauptlehrer plug Sa — im Fürftenthum Labedk. ‘ Bartmuss, W,, „Ein’ feste Burg ist unser Gott“ f. Pfte., Harm,, 
24%, Bogen. Gr. 8. Preis cH 4, 50. | Orgel, gem. oder Männerchor, Melodie nach Luther's 
Leipzig. Fues's Verlag (R. Reisland). Notierungen mit altkirchlicher Harmonisierung. Alle 

— — — — — — diese Arrangements in 1 Heft -# 0, 60. 

An die Herren Autoren, 1246 Dütschke, Dr. H., „Die Wittenbergisch Nachtigall“. Text 
Eine altrenomierte Verlagsbuchhandlung, verbunden mit be . en Sachs für gem. Chor, Part. c# 0,50, Stimmen 


großer Druderei, die in ihren Mitteln unbefchränft und deren 
Coulanz bekannt ift, wünſcht den Berlag noch weiter auszu: 
dehnen, wozu geeignete Berlagsanträge gern entgegengenommen | 
würden. 

Mittheilung der Adreſſe erfolgt auf gefällige Anfrage sub 
Chiffre R. 8. durch die Exp. bes Literar. Centralbl. 


Glasberger, A., „Ein’ feste Burg ist unser Gott“, Modern 
harmonisiert. Partitur zugleich als Stimmen dienend. 
2stg. &cH 0,06, 3stg. & «AK 0,08, für gem. u. Männerchor 
ä ch 0, 10. 


Magdeburg. Heinrichshofen’s Verlag. 





1465 





— 1883, 241. — Literarifdes 


Eentralblatt — 6, October. — 1466 





Neue Zeitschrift im Verlage von $, Galvary & Co. in Berlin. 


BERLINER STUDIEN 


HERAUSGEGEBEN 


VON 
FERDINAND ASCHERSON. 
Erster Halbband. 

X. 356 Seiten. 

Preisı fl 7, 50. 


PROSPECT. 

Es hat sich das Bedürfniss herausgestellt, neben den vielen 
bestehenden Publicationen auf dem Gebiete der classischen 
Pbilologie und Archaeologie noch ein Organ zu schaffen, das 
dem Zwecke dient, Arbeiten zu veröffentlichen, welche für 
eine Zeitschrift zu umfangreich und für eine selbstständige 
Veröffentlichung nicht gross genug sind. 

Zu den Schriften der letztgedachten Art gehören nament- 
lich auch die Gelegenheitsschriften, Schulprosramme und 
Dissertationen, von denen die besseren wohl verdienen, durch 
eine Sammlung erhalten zu bleiben und die ihnen gebührende 
Verbreitung zu finlen. 

Unser Unternehmen steht nicht im Dienste irgend einer 
einzeluen Richtung oder Schule. Wir werden uns bestreben, 

ie uns zur Aufoahme zugehenden Arbeiten unparteiisch zu 


prüfen, und hoffen, so im Stande zu sein, das sachlich Be- | 


— zu erhalten, und in Form und Inhalt Tüchtiges zu 
ieten. 

Die in diesen Blättern gebrachten Abhandlungen werden 
auch in Einzel-Abdrücken zugänglich sein, so dass es dem 
Forscher auf dem Einzelgebivte möglich gemacht wird, auch 
nur diejenigen Arbeiten zu erwerben, welche ihm erwünscht 
und nöthig sind. 

Die „BERLINER STUDIEN“ erscheinen in Halbbänden 
von je zwanzig bis dreissig Bogen zum Preise von 7 cf bis 
A 10, 50 Jährlich wird etwa ein Band ausgegeben werden, 

Die eiszelnen Abhandlungen werden zu einem um den 
vierten Theil höheren Preise auch einzeln — 

Jeder Abnehmer eines Halbbandes verpflichtet sich da- 
gegen zur Abnahme des ganzen Bandes. 

Der erste Halbband zum Preise von 

7,50 


Gemoll, Wilhelm, 


Dr. phil,, Rector des Progymoasiunss in Siriegau, 
Untersuchungen über die Quellen, den Verfasser 
und die Abfassungszeit der Geoponica. 

P. I—X, 1—280, Einzelpreis M 8, —. 
Kuhnert, Ernestus, 
De cura statuarum apud Graecos. 
P. 281-536, Einzelpreis o# 2, 50. 
Der zweite Halbband bringt u. A.: 
Soltau, Wilhelm, 


Oberlehrer am Gymnasium in Zabern, 


Die Gültigkeit der Plebiscite. 
Weissenborn, Heinrich, 


. Dr. pbil,, Professor am Gymnasium iv Eisenach, £ 
Die irrationalen Quadratwurzeln bei Archimedes 
und Heron. 


enthält: 


— 
Demnächst erscheint: [233 3 


G. Le Bon: 
La Civilisation des Arabes. 


Ouvrage illaströ de 10 chromolithographies, 50 grandes £ 
planches, 2 cartes et environ, 249 gravures in-4, 
Brocht : Fr. 30, —. = cf 24, —. 
Relit: Fr. 0, —, = fl 32, —. 
Strassburgi. E. 
R. Schultz & Ci. Sortiment. 
Berger-Levrault's Nachfolger. 
15, Judengasse. 


WDIIIIIITIE 


SEIIEEESESSIESIEDISS 


wo 


% 





[248 | 


CLASSISCHE PHILOLOGIE UND ARCHROLOGIE 


J 


J 











? Altspanische Sprichwörter 
md sprichwörtliche Redensarten 


2 
3 
8 


[2438 


WIESE ISTAISISTAIS | 


aus den Zeiten vor Oervantes, 
ins Deutsche übersetzt, in spanischer und deutscher Sprache 
erörtert, und verglichen mit den entsprechenden der alten 
der sämmtlichen germanischen und romanischen ölker 
und einer Anzahl der Basken, endlich mit sachlichen, 
Ss rachlichen, geschichtlichen, literarhistorischen, biogra- 
S rungen versehen, nebst Vorwort, Einleitung, Index und 
einem kleinen Anbang 
s von Dr. Joseph Haller, kgl.bayer. Hofrath u. Ritteretc. > 
Bann, der Sprichwörter, u. s. w.. nebst Rechts- 3 
verwahrung, Vorwort und Einleitung, Schema, zu leich 5 
S trägen zu Theil I. nachträglichen Berichtigungen und$ 
= Bemerkungen zu Theil I, einem Sach- und ortregister $ 
S zu Theil |, endlich Nachträgen und nachträglichen Be- } 
Im Selbstverlage des Verfassers und in Commission s 
> der G. J. Manz’schen Buchhandlung in Regensburg. x 
1983, A 9, — 
ns. 


> Griechen und Römer, der Lateiner der späteren Zeiten, 

phischen, geographischen und topographischen Erläute- 
3 Zweiter Theil. 2 

⁊ Inhaltsverzeiehniss und Register des zweiten Theils, Nach- 
richtigungen zu Theil I.) 
—VVVV 


DIS IGE 


—X 


Abonnements-Erneuerung 


Philologischen, Wochenschrift 


Jahresberichts über die Fortschritte der 


elassisehen Alterthumswissenschaft. 


Am 1. October erlischt das Abonnement der beiden obigen 
Zeitschriften, und fordern wir hierdurch zur rechtzeitigen 
Abonncements-Erneuerung der Philologischen Wochenschrift 
1583, 4. Quartal, und des Jahresberichts über die Fort- 
schritte der classischen Alterthumswissenschaft, XI. Jahr- 
Baur: (Neue Folge, dritter Jahrgang.), nebst den Beiblättern: 

ibliotheca philologica classica, XI. Jahrgang, und Biogra- 
phisches Jahrbuch für Alterthumskunde, 6. — auf. 

Der —— der Wochenschrift ist c# 6. 

Der Preis iür den Jahrgang der Wochenschrift 

October 1853 bis September 1894 
beträgtfür Subscribenuten 
nur cf. 18. 

Der Subseriptionspreis des Jahresberichts ist AM 30, der 
Ladenpreis tritt nach Ausgabe des ersten Heftes (October 1883) 
ein und beträgt M 36. 

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Bedingungen Bestellungen an. ß 

Berlin, den 15. Sept. 1853. S. Calvary & Co. 
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Ich kaufe jederzeit Bibliotheken, sowie 
einzelne Werke von Werth, nehme auch alte Bücher 
bei Ankauf neuer in Zahlung. 

Anfragen werden gern beantwortet, literarische Aus- 


[245 





NIIEDISEDSDESIIEEEEEEEDEESSEISTTITISE TEN | künfte bereitwilligst ertheilt! 


Berantworti. Nedacteur Prof. Dr. Barucke in Leipgig,, Goetheſtrahe Ar. 7. — Drug von B. Drugaulin in Keipsig. 





für Deutfchland. 


Ur 49 ] Herausgeber und verantwortlicher Redacteur Prof. Dr. Fr, Zarnde, 
Yerlegt von Eduard Aursarins in £eipyig. 


— 13, October. »-+- 





Erfcheint jeden Sonnabend. 





(1883. 








Preis vierteljährlich «A 7. 50. 





Wright, the hook of Koheleth. 
Joel, Blide in die Aeligionegeſchichte ar. 
dalfmanın, Gardınal Humbert. 
Hirihhfeld, galliibe Studien. 
orpurgo, Arbogaste e 


von 
Mettig, 
u. 1. u. des Dauerverbandes, 


v. Segeiier, bie Zeit der Ligue rt. 
WBagener, die Polirit Ariedrih Wühelm IV, 
Um die Welt ohme es zu wollen. 


beinführer. 
limpero romano dal 379  Balaentologiihe Abhandlungen. Herausg. von Dames 
a 3. “. Kapler. 
Heder bie territoriale Politif des Ersbiihois Philipp I, Iabresbericit fiber Die Bellungen u. Aortichritte im Be: 


ri 
n. biete der Opbrbalmologle. Neria. von Aichel. 

— Geſchichte der rigalihen Gewerbe im 13, Neuber, Anleitung der antiſeritſchen Wundbehandiung 
a ' 


Marceufen, die Lehte von der hereditas jacens :c. 

Urkunden zur Beria ungegeitiäte Sraubüntens. Buiam- 
mengefellt von Iediin. 

Lichtenheld, das Studium der Sprachen. 

Landberg, proverbes et dietions du peuple arabe. 

Euelidis elementa Ed. Heiberg. 

Lyon, Wocıbes Berbällnis zu Hiopftod. 

Kuhfeldt, de espitoliis imperii romani, 

Schmidt, Prororiionsichre des menſchlichen Aocvers. 

Haud, die maleriiche Peripertiwe. 


de Bügerfendungen erbitten wir bereijnet und unter ber Mdrefle der Erpedition d. BL. (Hospttalfte. 16), alle Briefe unter der bed Herausgebers (Gortbefr. 7). Mur folte 
Berte lünnen eine Befprehung finden, die der Mebartion vorgelegen haben, Bei Corteſpondenzen über Bilder bitten wir leid ben Namen ber Berleger berfelben anzugeben. 





Theologie. 


Wright, Ch. H. H., DD., Incambent of St. Mary’s, Belfast, The 
Book of Koheleth, commonly called Eeclesiastes, considered 
in Kelatlion to modern Critieism, and the Doetrines of modern 
Pessimism, with a eritical and grammmatienl Commentary and a 
revised Translation. (The Donnellan Leetures for 1880—1881.) 
London, 1883. Hodder & Stoughton. (XXIV, 516 8. Gr. 8) 
B..32. 

Charles H. H. Wright, bereits befannt durch feine mit An- 
merkungen verfehenen Tertausgaben der Geneſis (1859) und 
des Buches Ruth (1864), jowie durch feinen umfänglichen Com« 
mentar zum Propheten Sadarja (1879; 690 Seiten!) hat nun 
auch die eregetiiche Literatur über den Prediger Salomonis in 
danfenswerther Weije bereichert. Die Einleitung, S. 1—275, 
erörtert ſehr eingehend bejonders folgende Puncte: die Aufs 
nahme des Buches in dem jüdischen Kanon (die Anſicht Grätz', 
daß Koheleih erft zur Zeit des Herodes geichrieben habe, wird 
als unmöglich erwieſen); die Schrift des Siraciden (welcher den 
Koheleth benupt habe, S. 41 ff.); das Buch der Weisheit und 
feinen Gegenjag zum Koheleth; die Abfaffung des Predigerd 
(nit von Salomo, wahrſcheinlich gegen Ende der Perferzeit 
S. 136, Polemik gegen Renan); den Peſſimismus des Buches 
Koheleth in feiner VBerjchiedenheit von dem modernen Bejlimis- 
mus, bejonders dem Schopenhauer'3 und von Hartmann’s; den 
ſchwierigen Abſchnitt 11, 9 bis 12, 7. Dann folgen: die eng« 
liſche Ueberfegung S. 253—304; der kritifche und grammatifche 
Gommentar S. 305— 447; vier Excurſe (Talmud und altteft. 
Kanon, der talmudifhe Say „die heiligen Schriften verun- 
reinigen die Hände“, die Männer der großen Synagoge, bie 
grammatijchen und lexikaliſchen Eigenthümlichteiten des Buches); 
fchließlich zwei gute Regifter. Der Verf. hat mit ungemeinem 


Fleiße faft die gefammte auf den Prediger Salomonis bezügliche- 


Literatur durchforfcht und giebt eine eben jo forgjame wie wür- 
dige Kritik aller aufgeftellten Unfichten, jedoch jo, daß er mehr- 
fach, ein non liquet anerfennend, vermeidet feine perfönliche 
Auffaffung in peremptorifcher Weile auszufprechen. Fleiß und 
Belejenheit des Berf.’s, der unter fchwierigen Verhältniſſen 


eine große evangeliiche Gemeinde (Belfaft) zu leiten hat, ver- | 


dienen hohe Anerfennung. Die gründlichen Erörterungen über 
den Peſſimismus find geeignet und wohl auch beitimmt, auch 
außerhalb des Kreijes der Fachgenofien beachtet zu werben. 
In der Aufzählung und Beurtheilung der Anfichten feiner Vor: 
gänger hätte Hr. Wright mehrfach etwas ſparſamer jein fünnen; 


\ namentlich will uns die beftändige Rüdfichtnahme auf den Com⸗ 
+ mentar von 9. U. Hahn überflüffig erfcheinen. Dagegen hätte 


die Frage, ob im Buche Koheleth außerhebräiſche Einflüffe an- 
zunehmen jeien, wegen ber Urbeiten von Tyler und Blumptre 
genauer erörtert werben follen; vgl. jegt den geiftuollen Aufſatz 


| von B. Kleinert (Tyeologifhe Studien und fritifen 1883, 


©. 761— 782), — Möge Wright’s treffliche Arbeit auch in 
Deutjchland die gebührende Anerkennung finden! — Die Aus- 
ftattung ift, wie bei englijchen Büchern faft ftets, vorzüglich ; 
der Drud ift fehr correct (S. 160, Anm. 8.9 fehlt „ihn“; 
©. 491, 16 1. nd fi. ob). H. Str. 








Joel, Dr. M., Rabbiner, Blicke in die Religionsgeschichte 
zu Anfang des zweiten christlichen Febrhendens mit Berück- 
sichtigung der angränzenden Zeiten. 2. Abt. Der Conflict des 
Heidenthums mit dem Christenthume in seinen Folgen für das 
— Breslau, 1883, Schottländer, (X, 190 8. KI. 8.) 

4, 


Aus der jüdischen Literatur läßt fich für befferes Kennen 
und Verftehen der Gejchichte gar Manches gewinnen. Die be- 
züglichen Forſchungen find aber für Ehriften bis jegt mit außer- 
ordentlichen Schwierigkeiten verfnüpft. Wir müflen baher jebe 
einfchlägige von einem jüdifchen Gelehrten verfaßte Urbeit nach 
Möglichkeit willtommen heißen, Mit freundlicher Gefinnung hat 
daher Ref. die erfte Abtheilung des in ber eberfchrift genannten 
Werkes (vgl. Jahrg. 1981, Nr. 11, Sp. 360. 361 d. Bl.; 
Theol. Litztg. 1881, Nr. 8) zu prüfen begonnen, mit gleicher 
Gefinnung den zweiten. Trotzdem kann fein Urtheil auch dieſes 
Mal nur: „mehr anregend ald überzeugend“ lauten, Es fehlt 
dem Berf. weder an Fleiß noch an Kenntniffen; aber feine For: 
ſchung ift nicht unparteiifh, fondern durch fein am fich ja nicht 
zu tadelndes Streben, feiner Glaubensgenoſſenſchaft zu dienen, 
beeinflußt. Der Grundgedanke aller feiner Ausführungen läßt 
fich kurz jo formulieren: „Der Gegenjag zwiſchen Chriſtenthum 
und Judenthum gehört erjt dem zweiten Jahrhundert an; die 





Schuld an feinem Entftehen liegt an den Chriſten“. Dieje Uns 
ihauung fteht mit faft dem gefammten N. Teftament in unlös- 
barem Widerſpruch; daher werben feitens des Verf.'s alle von 
ber negativen Kritif dem Chriſtenthume angehöriger Forſcher 
gewonnenen „Rejultate” freudig als zweifellos ſicher benugt. 
„Man kann den Kanon aufftellen, daß jede chriftliche Schrift, 
die fremd und feindlich von Juden und Judenthum fpricht, nicht 
dem erjten, fondern erjt dem zweiten Jahrhundert angehört“ 
(S. 73, vgl. ©. 74). Im Betreff der Mpoftelgeichichte fteht 


1469. 


— 1883, 42, — Siterarifdes Gentralblatt — 13. Dctober. — 


1470 














nach ©. 15 fi, 6. 10f. „bas Urtgeit ber berufenften Krititer 
längſt feſt“, daf fie nämfich die Thatfachen gefliffentlich und 
ohne irgend welche Hiftorifche Gewiſſenhaftigleit entjtellt. Der 
Berräther Judas ift nach S. 149. 150 eine „unmögliche Figur“. 


Das Evangelium Johannis fei fpäter al3 der Nufftand des Bar- | 


Kochba (S. 126). Auch „die vier Hauptbriefe des Paulus” 
entſtammen nach dem Verf. nicht dem erften Jahrhundert; als 
Beuge für die Unechtgeit wird Hr. U. D. Lomann aufgerufen 
mit dem eigenthümlich berührenden Bujage, daß in ihm „die 
lauterfte.Ziebe zur Wahrheit” rede (S. 81). „Die jegt getvon- 
nenen Einfichten“ laſſen laut S. 6 „das Verhalten des Fuben- 
thums gegen das neu entjtehende Chriſtenthum“ „in einem 
anderen Lichte” erfcheinen; freilich wer „die Apoftelgeichichte für 
eine biftorifch verläßliche Quellenjchrift anfieht, ift ſicherlich be— 
rechtigt, auf Grund derfelben von einer Feindſchaft des offi- 
ciellen Judenthums gegen die Jünger Jefu zu reden“ 
(©. 10. 11), 

- Eine Uuseinanderfegung über die principiellen Fragen ift, 
wenn nicht überhaupt, jedenfalls in dem einer Beſprechung in 
diefem Blatte verftatteten Raume unmöglid. Wir können hier 
des Verf.'s Stellung nur andeuten und nüpfen daran den Nach— 
weis, daß auch im Einzelnen des Verf.'s Argumentation mehr- 
fach nicht objectiv ift. Gleich S. 1 f. lefen wir, „die befonnenften 
Forſcher unjerer Tage“ feien „nicht in Zweifel“, dab Tacitus 
antebatiere, wenn er Yun, XV, 35— 44 den Schein ertvede, als 
habe die römische Obrigkeit jchon unter Nero Chriſtenthum und 
Judenthum unterſchieden; vgl. dagegen ‘Prot. Real-Encyfl.? X, 
485. „Erft von Trajan ab ijt der Name Ehrift ein Verbrechen“ 
beweijt nichts; denn es ift ein Unterjchied, ob man eine Partei 
von einer anderen unterjcheiden fan oder für verbrecheriich hält. 
S. 18, 8. 10 „nur“ entjpricht nicht dem forsitan des Originals. 
S. 19, 3. 14 ift „den“ vor „anderen Inſeln“ gegen ben griechi— 
ſchen Text hinzugefügt, ebenfo 3. 19. 20 „durch die ficherjten 
Beugnifie. S. 53, 21 gerade die Worte „das Genügende“ 
jtehen nicht bei Fofephus, ©. 84, 6 ff,, in den Angaben des 
Eujebius liegt nicht nothwendig ein Widerſpruch. S. 85 wird 
behauptet, daß die von Fofephus Bell. Jud. II, 18, 2 erwähnten 
"lowdaitorres „ſicherlich“ heidniſch geborene Chriſten geweſen 
ſeien. S.101 Anm., „der ſonſt gehäſſige Dio“ vgl. mit S. 167 
Ende „ohne Haß und ziemlich ſachlich“. Gegen die Art der 
S. 135 Auf, fi findenden Benutzung der Stelle contra Apion. 
1, 12 vgl. man Herzfeld, Handelsgeichichte der Juden des Alter 
thums ©. 50 f., 200 ff. u. bei. 260. 

Die Lectüre wird fehr erfchtvert durch die zahlreichen unbe: 
ſtimmten Vorwärts- und Rüdwärtöverweilungen (im Verlauf, 
noch jehen werden; jchon oben, im Früheren zc.), durch das 
Fehlen jcharfer und deutlich bezeichneter Dispofition und endlich 
dadurch, daß der Berf. aus dem Ertrage feiner Studien mehrfad 
auch ſolche Mittheilungen macht, 
Thema, ſei ed gar nicht, ſei es nicht in der gewählten Form er- 
forverlih find. Als Beifpiele folcher Abjchweifungen nennen 
wir die Erörterungen über den Einfluß der griechiichen Bibel 
(5. 104—106) und den an ſich leſenswerthen Nachweis 
(S. 126— 143), daß moderne Autoren ihre Farben oft aus 
den eigenen modernen Borurtheilen holen. Damit bangen aud) 
die nicht feltenen Wiederholungen zufammen. Bas ©. 17, 
Abſ. ı Gefagte z. B. lieſt man auch theilweife S. 5, theilweije 
©. 29. 

Einzelnes. ©. 2, die franzöſiſche Schreibung chretien hat 
mit zeyoros nichts zu ichaffen. S. 27, daß der Autor der Weit: 
beit Salomonis „ſchon die Tage des Galigula geſehen“, iſt nicht 
gewiß. S. 34, über den gelben den Juden ans Kleid gehefteten 
Ring vgl. das von ©. Caſſel in Erſch und Gruber II, 27, 
S. 75b Bufammengeftellte. ©. 38, die Echtheit des Referipts 
Hadrian’s an Fundamıs ift nicht „aufgegeben“; vgl. Wagenmann 
in Brot, R.:€.2 V, 504. ©. 48, Unm. 2, zu „jo gut wie aus- 


| drüdtich bezeugt“ und „nicht der geringfte Bweifel* ſeben wir 





welche für das eigentliche 





vorläufig beſcheidentlich ein Fragezeichen. S. 50 Anm., ber 
Satz „Die Proselhten ſind für Iſrael ſchwer wie der Ausfag“ 
ſtammt nicht aus dem zweiten Jahrhundert, fondern erft von 
dem Umoräer Chelbo; übrigens Spricht Chelbo gegen die Pros- 
elyten nur, weil fie burch ihre Gefeßesuntunde das Kommen des 
Meſſias aufhalten, vgl. Raſchi zu Nidda 13b. ©, 52 ff,, nicht 
die Chriften haben den Juden ihren Jofephus verftümmelt, 
fondern der Jude Joſephus hat in feinen für Nichtjuden ver- 
faßten Schriften wie von Underem fo auch von Jeſu geſchwiegen; 
das fogenannte Zeugniß von Ehrifto (Ant. XVIII, 3, 3) ift ein 
Einſchiebſel von hriftlicher Hand (vgl. Schürer, Neuteft. Beit- 
geſch. 236— 289). S. 55 f., es ift nicht richtig, daß Jefus im 
Zalmud immer mit feinem wirklichen Namen bezeichnet wird: 
er erfcheint wiederholt als Bileam, vgl. Joſt, Judenthum und 
feine Secten I, 405; Geiger, Jüd. Ztſchr. VI, 31. 305; 
Berliner 3 Magazin f. jüd, Geſch. u. Lit. II, 86; Joſ. Perles, 
zur rabbinifchen Sprach- und Sagenfunde, Breslau 1873, 
&.16.17; of. Stier, Jüd. Lit.-Blatt (v. Rahmer) 3. Uug. 1881. 
©. 64 ff., bei der Erörterung des Jeſu gemachten Proceſſes bes 
achtet der Verf, nicht, daß die furchtbare Erbitterung, die gegen 
Jeſum unter feinen Gegnern herrfchte, das „ſchwer Denkbare“ 


' fogar wahrfcheinlich macht, und bei der Beurtheilung des Pilatus 


wird der Eindrud der unvergleihlihen Perfönlichkeit Jefu nicht 
in Anſchlag gebracht. ©. 65, Die Bezeichnung eines Engels als 
Bar-Elahin ertrug man in dem „Lanonifchen Scribenten“ (Dan. 
3, 25) nicht; aus dem jeruf. Zalmud, Schabbath VI, Blatt 5“, 
8. 25 ff. der Krafauer Ausg. kann der Verf. lernen, daß wegen 
dieſes Ausdrucks ein Engel vom Himmel kam und den Frevler 
Nebuladnezar auf den Mund fchlug. S. 90, der Name po be- 
deutet wahrjcheinlich einfah „Sectierer" (vgl. Fleiſcher in 
Levy'3 neuhebr. Wb. III, 3106); daß die Wahl gerade diejes 
Ausdrudes zur Bezeichnung der Judenchriſten durch den ähn- 
lihen Laut von rond veranlaßt fein fönne, würden wir nicht 
beitreiten. Nach S. 143 verdient der Verdacht, daß Nero an 


| denn Brande Noms Schuld gehabt habe, „keine Beadhtung“ ; 





Renan, Niffen, Holgmann, R. Pöhlmann find anderer Unficht, 
f. Prot. R.-E.2 X, 183, 484. ©. 168, da der Mönd Kıphilinus 
längere Beit vor dem erften Kreuzzuge fchrieb, kann die „jeit 
den Kreuzzügen“ gegen die Juden erzeugte Gefinnung (S. 165) 
ihn nicht beeinflußt haben. 

Die Darftellung ift gewandt, Nur an vier Stellen haben 
wir Anftoß genommen: ©. 7, 3.7 iſt „nicht“ zu ſtreichen. 
©. 16, 8.3. 6 „man.. man..“? ©, 101 ift der legte Saß der 
Unm, verunglüdt, S. 109 Unm, Ende, muß es ftatt „verehrt 
zu werden“ heißen „verehrt werden zu wollen“. 

Der Drud der Zahlen fowie der griechiichen und der hebräi- 


ſchen Wörter ermangelt der erwünjchten Correctheit. Hier etliche 


Berichtigungen. ©. 53 Unm. 3 [.: XVII, 1, 2 und öllyor. 
©. 57 Unm. I. 722 ft. 72. ©.55 Anm. 8.5 v. u. l. ms 
ft. ınım. ©, 60, 3 und 67 Anm. 3 1, Sifre ft. Sifra. ©. 63 
Anm. 1. Rüfttage. S. 91 Anm. ı 8. Al. py ft.pn. ©. 112 
Anm. fehlt aurö» vor ispöevior. S. 127 Unm. 2 I. Ammian 
ft. Anm. ©. 137 Unm. I, verpos ft. verpum. 

Wir haben nicht wenige Ausſtellungen machen müſſen. 
Gerade deswegen erfennen wir zum Schluß gern an, daß aud) 
bie zweite Abtheilung der „Blicke“ nicht nur durch jcharfe, wenn 
auch einfeitige Kritik anregt, fondern auch manches Nügliche 
enthält. Hierher rechnen wir: die Polemik gegen Renan S. 9 
bis 14, 79 f., 129 ff.; den Nachweis, daß die gegen die Ehriften 
gerichtete Beichuldigung thyeſteiſcher Mahle und ödipodiſcher 
Bermifchungen von der Graeeia mendax aufgebracht ıft, 17 ff., 
114 (übrigens ift dem Verf. entgangen, daß jchon Kortholt, de 
calumniis paganorum in veteres Christianos sparsis, Kiel 
1668, und Semiſch, Juſtin II, 105 ff., diejes Thema behandelt 
haben), und die Bemerkung, daß die Wegypter ſeit Manetho mit 


1471 — 1883, AM 42, — Siterarifges 


Gentralblatt — 13, October, — 1472 








der griechifchen en weniſtend des Pentateuchẽ belannt 
geweſen fein müſſen, ©. 11 

Für den Fall, dab * Verf. die „Blicke“ fortſetzen will, 
möchten wir den Wunſch ausſprechen, daß er ſich im Weſent⸗ 
lichen darauf bejchränfe, das einjchlägige Material aus ber 
jũdiſchen Literatur zu fammeln und zu erläutern. H. Str. 


Halfınann, Dr. phil, Herm. „ Cardinal Humbert, sein ‚Leben u. 
seine Werke mit besonderer Berücksichtigung seines Tractates: 
„Libri tres adversus Simoniacos*. Göttingen, 1883. Dieterich'- 
sche Buchh, (538.8) HM 2. 
Eardinal Humbert gehört in dem cluniacenfifchen Kreis, 
d. b. in den Kreis der kirchlichen Neformer des Mittelalters, 
welhe, von dem Kloſter Elugny ausgehend, die univerjale 
Papſtmonarchie auf ihre Fahnen gejchrieben hatten und es dann 
wirklich zulegt dahin brachten, dab Kaiſer Heinrich IV nad 
Canoſſa gehen mußte, ja, wie die „drei Bücher gegen die Simo- | 
niften”, die Hauptjchrift des Cardinals, beweifen, ftand er in 
dem Vordertreffen diejer ftreitluftigen Mönche. Deshalb it der 
Cardinal denn allerdings auch eine gefchichtlich höchſt intereffante 
Berfönlichkeit, und man muß es dem Verf. Dank wifjen, daß er 
die Bedeutung, welche der Dann gehabt hat, in das gehörige 
Licht zu jtellen bemüht geweſen it. Sowohl der gefchichtliche, 
das Biographiſche ermittelnde Theil, wie auch die daran ger 
fnüpfte Beiprehung der „drei Bücher gegen die Simoniften“ 
zeugen nicht bloß von Belefenheit, jondern auch von gutem ge= | 
ſchichtlichen Urtheile, und die Schrift ift um fo mehr der Be- 
ahtung werth, als wir e3 hier mit einer Richtung zu thun 
haben, welche dem Papſtthume bis auf den heutigen Tag feinen 
Charakter aufgeprägt Hat. Die Tendenzen, mit welchen die 
Staatsgewalt auch noch heute zu fämpfen hat, find in den „drei 
Büchern“ des Cardinals bereits in ihrer ganzen Schärfe aus» 
geiprochen, und das heutige jeſuitiſche Papſtthum iſt fein 
anderes, als das Gregor’ VII und der Elumiacenfer Mönche, 
deren charakteriftiiher Repräfentant Cardinal Humbert gewejen 
iſt. Ps. 


Allgem. evang.»luth. Kirchenzeitung. Nr. 39. 

Inh.: Die Gemeindefeelforge nah apoſtoliſchem Vorbilde. 2. — 
Schapira's Pieudor-Deuteronominm, 4. — Die Yutherfeier zu Witten- 
berg. — Die 30. Seneralverfammiung der Katholiken Deutjchlande. 2, 
— Eine italieniſche Ueberſezung des Luther'ſchen Katechtomus. — 
Aus dem Oldenburgerlande. — Eine Harte des evangeliſchen Italien. 
— Kirchliche Nachrichten x. 


Reue evangel. Kirdenzeitung. Hrög. v. 6. Mehner. 25. Jahrg. 
39. 








Inh.: Der Entſcheid des Cultusminiſters im Kal Lühr. — Das 
Jubelfen des Rauhen Hauſes. — Das Lutherfeſt in Wittenberg. 2. 
— Die Synode der belgiſchen Miffionsfirhe, — Louiſe Lateau. — 
Gorrefpondenzen. | 


Proteſt. Kirchenzeitung :c. Hreg. v. I. G. Webſty. Nr. 39, 

Inb.: U. Thoma, die —— in u und Kirche. — 
Die Untfheidung des Falles Lühr. 1.— J. Webffo n. D. Pini, | 
das wittenberger Lutherfeſt. 2. . Laengin, die Zutberfeier | 
auf dem deutſchen Schriftſtellertag. — P. Meblborn, eine alt- 
katholiſche Kirchengeſchichte. — Das Erfenntnig des Gultusminiiters 
in der Luhr'ſchen Angelegenheit. 


Deutfher Merkur. Red. A.Gapenmeie rt. 14. Jahrg. Nr. 39. = 
Inh.: Wohinaus in Preufen? 5, — — III. contra 

Pins IX. in Sachen der Im. Cone. B, M. V equngen der 

Jeſuiten in der Kirchenpolitit. — Gorrefsondenzen. und Berichte, 


Theol. Studien u. Kritiken. Hrsg. von J. Köftlinu. E. Riehm. 
Jabra. 1884. 1. Heft, 

Inh.: Haupt, das Leben Zefu von B. Weiß. — Franke, 
die Ünlage des JobannedsEvangeliumd. — Kloftermann, Laut— 
verſchiebung im Texte des Hiotia⸗Pſalms (Jeſ. 38, 9—20). 4; 
zur Exegefe von Luc. 18, 7 und Sal. 2, 3—6. — Recenflonen. 











‘ Hirschfeld, Dr. Otto, — Studien. Wien, 1883. 
8.) 


Geſchichte. 
Gerold's 
Sohn. (60 8, Roy. 
Diefe feinen Studien haben fi dem Verf. bei der Bear: 
beitung des 12. Bandes des Corpus Inscriptionum Latinarum 
ergeben, deſſen Abſchluß, wie wir Hier vernehmen, fich leider 
noch längere Zeit verzögern wird. Sie behandeln zwei befonders 
wichtige und typiiche Formen der civitates foederatae im nar« 


bonenſiſchen Gallien. Da ift einmal Maffalia, defien Gedichte 
und weitreihender civilifatorifcher Einfluß mit Herbeiziehung 


manches neuen Materiales hier entwidelt wird, um dann zu 
ſchildern, wie Cäſar den Verfall der Stadt herbeigeführt hat 
und wie fie nachher mehr und mehr in ein Gemeinweſen nach 
dem Schema römifcher Provincialftädte umgewandelt wird. 
Einen ſcharfen Gegenſatz dazu bildet dann die Verfaffung der 


| Bocontier, jenes füdgallifhen Vollsſtammes, der weiteren 


Streifen bloß ala Heimath des Trogus befannt zu fein pflegt. 
Mit ungemein feinem und ſicherem Tacte hat ihn Hirſchfeld aus- 
gewählt, um an einem Beifpiel, welches alle typifchen Momente 
treu bewahrt hat, die Verfaſſung der gallifchen civitates aufzu— 
zeigen, Wir haben hier eine der intereffanteften und ergebniß- 
reihften Unterfuhungen der Urt vor uns.  Ungehängt ift ala 
dritte Abhandlung ein Excurs über die Verbreitung des latini« 
ſchen Rechts im römifchen Reiche, welcher bie neue von Mommſen 


| im Sermes XVIII, ©. 471 ff. darüber aufgejtellte Anficht mit 


fchlagenden Gründen zurüdweift und das Vorkommen von 
equites singulares aus römifchen Bürgercolonien damit erklärt, 
daß es fich bei den betreffenden Angaben nicht um den Nachweis 
der Heimathsberechtigung, fondern um die Bezeichnung ber Her⸗ 
funft handelt. — Wie bei allen Arbeiten Hirſchfeld's wird man 
fih auch diesmal nicht nur an der Fülle des Stoffes und der 
Solidität der Beweisführung erfreuen, fondern namentlich auch 
an ber Weite und Fruchtbarkeit der Gefichtöpuncte, die überall 
vom Antiquarifchen fort zum Hiftorifchen drängen. Ob fich aber 


der Verf. nicht doch einmal bei einer allgemeinen Betrachtung 


durch feinen Stoff zu einer vorjchnellen Beichränkung hat ver 
leiten lafien? Eine Geſchichte des römischen Kaiferreiches, meint 


er ©,50, habe in erjter Linie die Romanifierung der alten Welt 


zu verfolgen. Abgeſehen von anderen Momenten, muß nicht in 

gleicher Linie der Nachweis ftehen, wie überall das organifche 

Leben allmählich durch die mechanifche Routine verdrängt wird? 
F. R. 


Morpurgo, FR Arbogaste e e !impero romano dal 379-391. 
Cenni storici. Triest, 1883, ipogr. del Lloyd, - (34 8., 

1 Karte, Gr. 8.) i 
Ein recht gutes Gymnafialprogramm, das von feinem Helden 
im Rahmen der Beitereigniffe verftändig und lesbar berichtet. 
Die Darftellung geht auf die Quellen zurüd und hat die neuere 





| Literatur gut und in beträchtlichem Umfange verwerthet; auf: 


mertiam mag auf die hier angeführte frainerifche und iſtriſche 
Localliteratur gemacht werden, welche Wenigen zugänglich jein 
wird. Irgend bedeutendes Neues haben wir nicht entdeden 
können. 


Hecker, Herm., die territoriale Politik des Erzbischofs 
Philipp I. von Cöln (1167-1191). Ein Beitrag zur Ge- 
schichte des 12. Jahrhunderts. Eingeleitet von C. Varren- 
Pr Leipzig, 1883. Veit & Co. (VII, 128 8. Gr. 8.) 
AM. 3, 


A. u.d. T.: Historische Studien. Herausg. von W. Arndt, 


C. v. Noorden u. A. 10. H 
Der Berf. hat feinen umfangreichen Stoff in vier Eapitel 
eingetheilt: die erften Jahre ber Negierung Philipp's und fein 
Kampf mit Heinrich dem Bären, fein Verhältniß zur Kölner 
Bürgerfchaft bis 1184, fein Streit mit dem Kaiſer und feine 


1473 


— 1888, 42, — Literarifhes Gentralblatt. — 13, October. — 





Politit im Inneren feines Landes. Durch diefe verfchiedenen 
Phaſen der Thätigfeit des großen Erzbifchofes geht indeflen ein 
einheitlicher, Har ausgeprägter Gedanke hindurch, das energifche 


und durch feinerlei Rüdjichten gebundene Streben nad Aus— 


dehnung und Befeftigung der Iandeöherrlihen Macht. Wenn 
dieſes ihn zwerft zum gefährlichften Gegner Heinrich's des Bären 
macht, beftiimmt es ihn dann, fich gegen das Kaiſerthum zu 
wenben, als dieſes am Niederrhein feine Machtjtellung erweitern 
will, und führt ihn jo zur Unlehnung an die früher befämpfte 
englifch-welfiichspäpftliche Politit. Diefelben Tendenzen leiten 
Philipp's erft feindliches, dann freundliches Verhältniß zur 
Kölner Bürgerfchaft. Dem Berf. ift es gelungen, dieſe Seite 
ber Wirffamteit Philipp's, „dee Schöpfers und Begrünbers ber 
Größe Kölns“, zur Haren Darjtellung zu bringen. Un den 
Text jchließen fich mehrere Beilagen, deren erfte nachweiſt, daß 
das rheinifche Herzogthum der Kölner Erzbifchöfe den von Fider 
bezeichneten Umfang befaß, aber erft unter Unold II ca. 1150 
fi) nachweifen läßt; die vierte vertritt die Annahme, daß 1180 
das Herzogthum über ganz Weftfalen an Köln übertragen 
wurde, während bie fünfte eine nähere Erörterung bes von 
Seiberg und Lacomblet aus verfchiedenen Hoſchrr. Herausge- 
gebenen Berzeichniffes der Gütererwerbungen Philipp's enthält. 
— In Uusficht geftellt wird noch die Veröffentlichung der 
Negeften Philipp's und einiges ungedrudten Materiales. — 
Irrthümlicher Weife wird das weftfälifche Ravensberg immer 
Ravensburg genannt. 





Mettig, Eonft., Oberlehrer, zur Gefhichte der rigaifchen Gewerbe 
im 13. u. 14, Jahrhundert. Riga, 1853. Kymmel. (VI, 101 ©. 
8.) cM 3. 

Der Hauptwerth der Arbeit liegt in der vollitändigen Auf: 
zählung der Handwerker und Gewerbtreibenden, die fih im 
Mittelalter in Riga nachweifen laſſen, jo dab man für Beur- 
theifung des Umfanges des damaligen Gewerbslebens einigen 
Anhalt befommt. Bei den einzelnen Gewerben find werthvolle 
biftorifche und technologische Notizen beigefügt. Auf die Urbeit 





ift unftreitig großer Fleiß verwendet worden, ihr Charalter ift 


aber durchaus Terikalifch-antiquarifcher Natur. Der Berf. be- 
zeichnet darum diefelbe mit Recht jelbft nur als einen Bauftein 
für Denjenigen, der ſich an eine Reconftruction der gewerblichen 
Buftände im Mittelalter macht. 


Segesser, Dr. A. Ph, v., die Zeit der Ligue in Frankreich u. 
in der Schweiz. 1585—1594. 1. u. 2. Abth. Bern, 1852. Wyss. 
(496, 374 8.8.) A 13, 


A. u. d. T.: v, Segesser, Ludwig Pfyfler und seine Zeit, Bd. 
3 und 4. 

Bereits bei ber Anzeige bed erften Bandes (vgl. Jahrg. 
1880, Nr, 29, Sp, 933 fg. d. Bf.) ift der Werth dieſes Werkes 
gewürdigt und fein Charakter gekennzeichnet worden. Dafjelbe 
ift troß der warmen Theilnahme, welche der Verf. feinem Helden 


wibmet, weit mehr als eine Biographie deffelben. Um bas | 


einzelne Lebensbild im richtigen Ebenmaß zu der ganzen Zeit, 
nicht Meiner und nicht größer als die Stelle, die ihm in dem 
Gefammtbilde gebührt, und in der feiner Zeit eigenthümlichen 
Bärbung zu belaffen (III, 2, 289) führt Segeffer das ganze 
große Drama der Beitgefchichte, worin fein Held in gegebenen 
Momenten auf die Bühne tritt, und vor Augen, betrachtet die 
Umftände und Verhältniffe, unter denen feine Thätigfeit her- 
vortritt, und läßt nur zumeilen bei feinem Durchgange durch 
unferen Geſichtskreis ein helleres Licht auf feine Geftalt fallen. 
Durch diefe Methode, dur das reichhaltige Material, aus 
welchem er jchöpft, und durch den Hiftorifchen Blick, mit welchem 
er ed verwerthet, wird fein Buch zu einem fehr wichtigen Bei- 
trage ſowohl zu der inneren Gefchichte der Schweiz als der der 
franzöſiſchen Religionskriege. Wie L. Pfyffer, im Volksmunde 








1474 


der „Schweizerfönig” genannt, fein Leben lang der Verfechter 
des Katholicismus, die Seele der auswärtigen Politif der fatho- 
lichen Kantone geweſen ift, fo ift auch des Verf.“s Standpumct 
der fatholiiche; doch kann man ihm, abgerechnet von Einzelheiten 
wie die Beurtbeilung Philipp's II (III, 2, 5. 80), ftärfer noch 
die beichönigte Ermordung Heinrich's III (ebendaf. S. 373), im 
Ganzen nicht den Vorwurf confeffioneller Boreingenommenpeit 
machen; er weiß das Weſen der Thatjachen und der Perfonen 
im Lichte ihrer Zeit zu erkennen. Cine befonders günftige 
Meinung muß es für ihn erweden, daß er in Bezug auf die 
Motive zur Bartholomäusnacht faft in allen wejentlichen 
Puncten mit Baumgarten übereinftimmt, ohne noch deſſen 
Unterfuchung gefannt zu haben, Auch er fieht in ber Niederlage 
des Genlis’schen Corps und der Einnahme von Mons das ent« 
ſcheidende Moment. Die Abficht, die Macht Spaniens zu ver» 
nichten, fie namentlih aus Flandern und Burgund über die 
Ulpen und Pyrenäen zurüdzutreiben, fie von der deutichen Linie 
der Habsburger zu ifolieren, war feiner Auffaffung nad) der 
innerjte Kern der proteftantifchen Bolitif, das Gewicht der fran- 
zöfifchen Krone in die Wagichale diefer Politik zu werfen, in 
legter Linie Zweck und Biel der franzöfiihen Religionskriege; 
mit diefer Tendenz, der Berföhnung mit den Hugenotten im 
Gegenſatz zu Spanien, fand fi) Katharina v. Medici zufammen, 
nur dab fie auch die Glaubenseinheit in Frankreih erhalten 
wiffen wollte, und dazu war die Vernichtung der Parteihäupter 
nöthig. Kein Zweifel, daß die Erhebung der Niederländer im 
Sommer 1572 aufs Genaueſte mit den Plänen combiniert war, 
deren Ausführung die Bartholomäusnadht vereitelte. Nichts 
frappiert in diefen Borgängen mehr als das fortlaufende In— 
einandergreifen kirchlicher und politiicher Motive. Die confeffio- 
nelle Spaltung der Eidgenoffenichaft fpiegelt fih in der That- 
face, daß die fatholifchen Eantone ihre Regimenter in den Sold 
bes Königs und der Liga, die proteftantifchen die ihrigen in den 
der Sugenotten geben. Es war daher ein großer Erfolg der 
franzöfifchen Politik, ein wichtiger Schritt gegen das beharrlich 
verfolgte Ziel, die gefammte Eidgenofjenfchaft in das Bündniß 
mit dem Könige zu bringen, als 1582 gleichzeitig der Erneuerung 
der Einigung der fatholifchen Orte mit Frankreich ihr auch der 
Abſchluß mit Bern gelang; aber gerade die nädhitfolgenden Er- 
eigniffe, die Eventualität einer proteftantifchen Thronfolge nach 
Alengon’s Tode, führten die fatholifchen Cantone dem Bruche 
mit der franzöfifchen Hofpolitif entgegen. Es ift die Beit, wo 
Pfyffer's Tätigkeit befonders einflußreich hervortritt; während 
er in Perfon ein Hülfscorps nach Frankreich führt, forgt er 
gleichzeitig durch den zwifchen den fieben fatholifchen Orten ab» 
gefchloffenen goldenen oder borromäifchen Bund für die innere 
Einheit derfelben, durch das Defenfivbündniß mit Spanien für 
ihre Sicherheit nach außen und ſchafft dadurch ein Gegengewicht 
gegen den bisher fajt ausfchließlichen Einfluß Frankreichs auf 
die Schweiz. Daß in dieſe Verhältniſſe auch vielfah die Be 
ziehungen zu Savoyen und zu Genf hereinjpielen, fei hier nur 
noc) furz angedeutet, da es unmöglich ift, diefelben auf fo engem 
Raume eingehender zu analyfieren, 





Wagener, Herm., die Politik Friedrich Wilhelm IV. Berlin, 
1883. Pohle. (112 8,8.) c# 4, 50. 

Wie e3 fcheint, verdankt diefe Schrift ihre Entjtehung der 
Abficht, wenn nicht eine Widerlegung jo doch eine Berichtigung 
von Ranke's Auffag über Friedrih Wilhelm IV, welcher, ſehr 
am unrechten Plage, in der Allg. Deutjhen Biographie fteht, 
zu geben, Iſt dieje Annahme richtig, jo begreift es ſich freilich 
ſchwer, woher der Verf. den Muth genommen hat, den Vergleich 
feiner Arbeit mit der Ranke's herauszufordern, jo inhaltsleer, 
fo (e8 giebt feinen gelinderen Ausdrud) ganz erbärmlich iſt die: 
felbe. Zwar läßt er es nicht daran fehlen, große Erwartungen 
zu erregen. Er verfpricht ſpeciell die Nachwirkungen darzulegen, 


1475 





mit denen Friedrich Wilhelm’ 81V Regententhätigfeit auch in die 
Gegenwart unmittelbar eingreift, den Leſer etwas Hinter die 
Eouliffen Schauen zu laſſen und durch gewiſſe bisher unbekannt 
gebliebene Details über die größtentheils jo jchief beurtheilten 
Beftrebungen des vielgefchmähten Fürften mehr Licht zu ver- 


— 1583, .8242, — Literarifhes Centralblatt — 13, October, — 


breiten, Selbjterlebtes und Selbfterfahrenes mitzutheilen, be | 


fonders aus der Beit feiner Vertrauensftellung zu dem Miniſter 
Graf Unt. v. StolbergeWernigerode und dem Ob.Präſ. Senfft 
v. Pilſach, deren bejonderes Vertrauen ihm feit 1814 Gelegen- 
heit gegeben habe, Dinge zu erfahren, die außer ihm nur noch 
zwei Berjonen wühten. Uber nicht eine einzige von diefen Vers 
ſprechungen wird gehalten. Trotzdem er die Abjicht von fich 
weilt, nur das zu wiederholen, was in jedem Geſchichtsbuche 
fteht, gefchieht dies doch in ausgiebigem Maße. Für die Un- 
deutungen von Vorgängen hinter den Eouliffen aber, in denen 
er den wahren Kern der Geſchichte erblidt, beobachtet er das 
jedenfalls originelle Syitem, ſich auf unverdächtige Zeugniffe 
und Urkunden zu berufen, „deren Geheimhaltung leider für ihn 
eine Ehrenpflicht ſeil!“ „Graf Dohna hatte eine jehr interejjante 
Unterredung mit Ludwig Philipp, zu deren Veröffentlichung 
wir uns jedoch nicht berechtigt halten.“ „Namen zu nennen 
würde heute nicht mehr an der Zeit fein.” „Es ift uns nicht ge: 
ftattet, die betreffenden Beweisjtüde zu veröffentlichen.* Und 
der Verf. hat fich nicht gejagt, daß er diefe nothwendigerweiſe 
beibringen oder aber fchweigen mußte, bis er dies thun durfte! 
Aber es kam ihm augenscheinlich darauf au, gerade im gegen- 
wärtigen Augenblide die Kirchenpolitif Friedrich Wilhelm’s IV 
zu verherrlichen. Um die Geftalt des Königs aus der Vers 


1476 
Länder- und Völkerkunde. 


Um die Welt ohne es zu wollen. Mit 100 Illustrationen. 
Würzburg, 1553. Woerl, (VII, 343 8. 16.) HM 9. 

„Es iſt fein Buch, es find nur Notizen, wie fie täglich auf: 
gezeichnet wurden, an denen ich nichts geändert habe, um ihnen 
gewiffermaßen die Natürlichkeit de3 momentanen Eindruds zu 
belafjen. Neues wird man darin nicht finden, die berührten 
Bläge find weltbefannte Pläge und mein Aufenthalt war aud) 
überall ein viel zu kurzer, um in detaillierte Schilderungen eins 
gehen zu können.“ 

Dieſes Selbftgeftändniß des ungenannten Verf.'s über fein 
Buch bejtätigt ſich volllommen. Derjelbe war auf dem gewöhn- 


‚ lichen Wege von Benedig aus über Brindiji nad Melbourne 


gefahren, um bie dortige Fudujftrieausftellung zu befichtigen, und 
wurde nur dadurch zum Weltumfahrer wider Willen, daß der 
große Paffagierdampfer der „PB. and O.“, den er zur Rüdfahrt 
auf dem nämlichen Weg durch den Suezcanal benugen wollte, 
feinen Blag mehr für ihn frei hatte. So erhalten wir fernere 
Zagebuchblätter über Neu-Süd-Wales, Sydney, von der Fahrt 


‘ über bag Stille Weltmeer und mit der ſüdlichen Bacific-Bahn 


| 


himmelung, mit der er fie umgiebt, in das richtige hiftorifche | 


Licht zu rüden, dazu bedürfte es einer von Punet zu Punet 
gehenden Widerlegung. Ueberflüſſig wird diejelbe nur da, wo 
der Verf. den befannten Schritt vom Erhabenen zum Lächer- 
lihen vollzieht, wie S. 58: „Seiner deutihen Bolitif haben 
wir es zu danken, daß Deutichland der Schwerpunct Europas 


und ber beuticje Raijer ber mächtige Ponarch ift,“ und ©. 61: ‚ alles Nöthige für den Touriſten, welcher innerhalb der Grenzen 


„Ohne Olmüß fein einiges, mächtiges Deutjchland, wie wir ung 
heute defjen freuen. Gewiß, ohne Jena fein Leipzig! Als wirf: 
liher Inhalt bleibt faum etwas übrig als ein Dußend mehr 
oder minder guter Anekdoten, für die der Verf. eine bejondere 
Vorliebe befigt. F. 


ae rat der Geſellſchaft für Ältere deutjche Geſchichtskunde. 
9. Bd. 1. Seit. 

Inb.: Bericht über die neunte Plenarverfammlung der Gentrals 
Direction der Munumenta Germanise Berlin 1883, — Wilhelm 
Diefamp, die wiener Gandfihrift der Bonifatius Briefe. — Karl 
Wenck, Abreht von Gobenberg und Matthias von Neuenburg. — 
Bruno Kruih, die Einführung des griechifhen Paſchalritus im 
Abendlande. — Georg Scherf, Kunde und Studien zu Apollonius 
Tyrius, Chartarium — Donat, Boethius und zur lat. Gloſſo— 
grapbie. — Miscellen. — Nachrichten. 


Anzeiger f. ſchweizer. Geſchichte. Greg. von — —— 
or. d. Schweiz. R. F. 14. 
Inh.: W. Giſi, zu den — von Sitten und 
Genf. — Ib. v. Liebenau, Platifer und Doiſel. — Derſ. 
Sonderbares aus der Jeit des alten Züricherfrieges. — E. Bloeſch, 
—* Sammlung der eidgenöffiichen Abjchiede, — Th. v. Yiebenam, 
briftopb Haller von Hallerſtein. — F. Thomae, die auf die 
Schmelz; — Handſchriften der Univerfitäts-Bibliothek zu 
Tübingen. — Dafflon, traite de combourgeoise et d’amite entre 
les vilies de erde had et d’Estvayer. — %. L. Branditetter, 
Keller Infchrift. 


der Union heimwärts ans atlantifche Geftade, endlid) über Eng— 
land und Frankreich nad) Venedig zurüd, Die Niederfchriften 
laſſen in dem Schreiber einen wohlunterrichteten Dann erkennen, 
obgleich fie ſich faſt nirgends über einen kurzen Tagebuchſtil er- 
heben. Die 100 in Heinen Holzſchnitten eingefügten Abbildungen 
find nad) den Skizzen des Verf.'s ganz jauber hergeitellt, bieten 
aber beinahe jämmtlih überwiegend Wafjer und Luft. Für 
Reifende, welche deffelben Wegs ziehen, mag das Büchlein eine 
nicht uninterefjante Unterhaltung abgeben, 


Mit 
(v1, 


Rheinführer. Von RE bis zur holländischen Grenze. 


4 Karten u. 15 Stadtplänen. Würzbnrg (o. J.), Woerl. 
254 5. 16,, Karten u, Pläne 4) #3. 


In handlichem Tajchenformat giebt dieſer „Rheinführer* 


des deutjchen Keiches die im engeren Sinn fogenannte Rheins 
reife machen will. Verſtändiger Weife find die geichichtlichen 
Ereurje und die oft jo traurig pfeudogelehrten geographiich« 
naturhiftorischen Beigaben der Iandläufigen roth eingebundenen 
Neifeliteratur hier vermieden. Dadurch ift es möglich geworden, 


In vollgenügendem Umfang und für billigen Breis einen wichtigen 


Wegweiſer für den Rheinreifenden herzuftellen. Die ganz leid» 


li ausgefallenen vier Karten follten nur das Gradneg nicht 
vermiffen Laffen, noch weniger aber die 15 eingehefteten Stadt. 
pläne die Angabe der Himmeldgegenden, zumal da, wo der be= 
treffende Stadtplan nicht in der üblichen Weife den Nordrand 
oben hat. 


Das Ausland, Herausg, unter Mitwirkung von Ar. Ratzel u. A. 
56, Jabra. Wr. 39, 

Inh.: Gerhard Nohlfs, die arumitifchen — 
Sendel, Jarkino, ein nordfibirifches Dorf. 
Wefen und Airfache der Verkarſtung. Eine Studie, 
beben von Jechia. Weitere Thatſachen uud Urtheile. 2. — Die 
Exrpedition Thomfon in Oſtafrika. F. Blumentritt, Nach— 
Bet aus dem Inneren Luzon's. — Kleinere Mittheilungen. — 

otizen. 


— Wilh. 
©. Franges, 
— — Erd⸗ 


Neturwifenlaften. 

Palaeontologische Abhandlungen. Herausg. von W. Dames 
u. E. Kayser. Berlin, 1583. 6. Reimer, (Gr. 4.) 

1. Bd. Heft 2: W. Reiss. 1. Die geologischen Verhältnisse der 
Fundstellen fossiler Säugethier-Knochen ın Eeuaduor, W Branco, 
ll. Beschreibung der Fauna. Mit 19 Taf. (166 S.) c#M 28. 

Die zweite, höchft ftattliche und rafch erfhienene Lieferung 
der neuen Zeitfchrift befhäftigt fich ganz mit foſſilen Säuge: 
* 


1477 


thierreften aus Ecuabor, welche Reiß und Stübel von ihrer be- 
kannten großen Reifein Südamerika mitgebracht haben. W. Reiß 
behandelt zuerft auf 16 Seiten die geologifchen Verhältniſſe der 
Fundſtellen, unter denen Bunin, ſüdweſtl. von Riobamba,das meilte 
Material für die folgende Beſchreibung geliefert hat. Die Knochen 
liegen bald vereinzelt, bald in großer Menge zufammengehäuft, 


in gelbbraunen, außerordentlich weit verbreiteten vulcanifchen | 


Zuffen, namentlich in der ſehr fein ftaubartigen und in mancher 
Hinficht Lögähnlichen fogenannten Cangahua; zufammengehörige 
Knochen in ihrer urjprünglichen Verbindung, welche Wolf hier 
früher ausgrub, wurden bei diefer neuerlichen Gewinnung nicht 
angetroffen. Das Ausfterben der Fauna, welche einft das jetzt 
fahle Hochland der centrafen Cordillere von Ecuador bevölferte, 
kann nicht localen Ereigniffen oder Veränderungen, fondern muß 
ganz allgemein wirkenden, bislang aber noch wenig enträthjelten 
Urſachen zugefchrieben werden. Gegenüber der reichen Säuge- 
thierfauna, welche die BPampas-Thone und die brafilianifchen 
Höhlen geliefert Haben, find aus den Undes-Hocländern nur 
vereinzelte und ſpärliche Nefte befannt geworden und fo bietet 
denn die folgende Bejchreibung der Funde durch Bronco, der 
fi) in recht kurzer Zeit einen angefehenen Namen verichafft hat, 
eine willtommene Erweiterung unferer Kenntniffe. Die Studien 
find jo breit und detailliert angelegt, und jo mit vergleichenden 
Unterfuchungen durchwoben, daß der Arbeit auch eine hohe all- 
gemeine Bedeutung zukommt und zwar nicht nur für bie bes 
treffenden Gebiete der Baläozoologie, jondern auch für die Auf- 
faffung der recenten Formen. Das Hauptgewicht ift auf Equus 
Andium gelegt, welchem 90 der großen Quartfeiten gewidmet 
find, zur Schilderung von Schädel, Gebiß, Wirbelfäule und 
Ertremitäten, wobei zahlreiche und bemertenswerthe neue That- 
ſachen fich ergeben haben. Befonders wichtig erfcheint dem Ref. 
der Ubjchnitt über das Erjcheinen, die Veränderungen und das 
Verſchwinden der pferbeartigen Thiere in den geologischen Beiten. 
Sodann nimmt namentlich noch die Beichreibung eines lama— 
artigen Thieres, Protauchenia Reissii, größeren Raum in Uns 
fpruch, während andere Refte von Gerviden, Maftodon und 
Beliden kürzer behandelt werden. Um Schluß ſpricht fih Branco 
dahin aus, daß dieſe Faunen von Ecuador, gleichwerthig und auch 
wohl gleihalterig mit der unteren Bampasfauna, ein dem euro- 
päifchen Oberpliocän entprechendes Entwidelungsftadium der 
Säugethierwelt darftellen, welches aber in Amerika mit größerer 
Wahrfcheinlichkeit in das Unterpleiftocän fällt. Die Tafeln wett: 
eifern an Schönheit mit dem wiffenfchaftlichen Werth des Tertes. 
Wenn die Wahl des Stoffes für die erfte Lieferung nicht gerade 
bejonders glüdlich genannt werben fonnte, fo ift die vorliegende 
eine Bierde der neueren paläontologiichen Literatur. Wie ver: 
lautet, jollen in nächiter Beit erfcheinen: die lang erwartete Be- 
Ichreibung der neuen Archaeopteryx von Dames, diejenige ber 
Foffilien der Cenomangejchiebe von Noethling, der Ammoniten 
des Teutoburger Quaders von Werth. 


Flora. Red.: 3. Singer. 66. Jahrg. Nr. 26 u. 27. 

Inh.: Ferd. Par, Flora des Rehhorns bei Schaplar. (Kortj.) 
— Ar. Körnide, die Gattung Hordeum L. in Bezug auf ihre 
Klappen und auf ihre Stellung jur Gattung Elymus 
Kiteratur. 


Der Naturforſcher. Hreg. v. Wilh. Sklaref, 16, Jabra. Rr. 39, 
Inb.: Neue Interfuhungen über das SaturnsSuitem, — lieber 
die eleftriihen Potentiale der Explofiondfunten in verſchiedenen 
Medien, — Einfluß der Schwerkraft auf die Zelltheilung und 
Embryo⸗Entwickelung. — Kleinere Mittbeilungen. 


Ghemiler- Zeitung. Hrogbt. G. Araufe. 7. Jabız. Wr. 76 u. 77 

Inh.: Die allgemeine dentfche Austellung auf dem Gebiete der 
Hogiene und des Rettungeweſens Berlin 1882/82. (Fortſ.) — Bor- 
lefungen an den Alniverttäten, techn. Sodfchulen z. (Nadıtr.) — 
56. Lerfammlung deutſcher Naturforjcher und Nerzte in freiburg 
vB. 1. — Tadometer von Schäffer & Budenberg, Budau-Magdes 
burg. (Mit Abb.) x. 


— Meuere | 


— 1883, M 42. — Biterarifhesd Gentralblatt — 13. October. — 








Medicin. 


Jahresbericht über die Leistungen u. Fortschritte im Ge- 
biete der Ophthalmologie. begründet von Ur. Albr. Nagel, 
Prof. Fortgesetzt im Verein mit mehreren Fachgenossen u. 
redig. von Dr. Jul. Michel, Prof, 12. Jahrg. Bericht für das 
Jahr 1661. Tübingen, 1883. Laupp. (IV, 540, 608. 8.) #13. 

Der Werth und die Bedeutung der von Profeffor Nagel in 

Tübingen begründeten, gegenwärtig von Profefior Michel in 

Würzburg im Verein mit mehreren Fachgenofjen redigierten 

Jahresberichte über die Leiftungen und Fortichritte im Gebiete 

ber Ophthalmologie jteigen mit jedem neuerfcheinenden Jahr- 

gange. Der uns vorliegende zwölfte Jahrgang, worin über 
die Leiftungen und Fortſchritte im Jahre 1881 berichtet wird, 
unterscheidet ſich in feiner inneren Einrichtung und durch die 

Mitarbeiter nicht wejentlih von den früheren Jahrgängen. — 

Es ift Teicht fih in dem wohlgeorbneten Buche zu orientieren 

und es erjeßt dafjelbe (wo das Quellenftubium nicht völlig uns 

erjeglich ift) das viele Nachſchlagen oft ſehr jchwer zugängiger 

Scriftftüde. Den jpäteren Generationen wird dieſe Beitichrift, 

wenn fie in derjelben gewifienhaften Weife wie bisher fortgeführt 

wird, dereinft unendlich viel Zeit und Mühe erfparen; aber auch 
ſchon die jegtlebende Generation ift dem Verfaffern für ihre 

(trog aller Eoncurrenz-Berfuche) mit Standhaftigkeit und Aus- 

dauer fortgefegte mühevolle Arbeit zu großem Dane ver- 


pflichtet. 


Neuber, Dr, med. G., Privatdoc., Anleitung der antiseptischen 





eg 1 u. des Dauerverbandes, Mit zahlreichen 
Abbild. im Text. Kiel, 1893. Lipsius & Tischer. (VIII, 1345. 
Roy. 8.) c# 5. 


Das Schriftchen von Neuber giebt Studierenden und praf- 
tiſchen Merzten eine Anleitung zur Anwendung des ſchon aus 
Bublicationen in Fachjournalen bekannten Operationd: und 
Wundbehandlungsverfahrens, welches feit mehreren Jahren auf 
Esmarch's Klinik geübt wird. Die vorzüglichen durch daſſelbe 
erreichten Refultate laffen es allerdings fehr wünſchenswerth 
erjcheinen, daß die Esmarch-Neuber'ſche Technik allgemein be: 
fannt werde. Um dem Zefer ein eigenes Urtheil über den Werth 
biefer Technik zu ermöglichen, hat der Verf. dem Werk eine 
Statiftil der in den legten vier Jahren in der Kieler Klinik aus- 
geführten Operationen beigefügt, welche fich ausführlicher mit 
den Erflirpationen von Mamma: und Haldtumoren, mit den 
Kniegelenksreſectionen und mit allen vom 1. Januar bis 15. März 
1883 vorgenommenen Operationen beichäftigt. Diefe Statiftif 
ftellt der Esmarch ⸗Neuber'ſchen Technik ohne Zweifel ein glän- 
zendes Zeugniß aus. — Der Verf. hat das Verfahren, wie es 
nöthig war, in allen Einzelheiten genau und klar geſchildert, dabei 


ı auch auf defjen Verwendung in der Privatpraris und im Felde 
‘ Nüdficht genommen. Die eingeftreuten Beifpiele, ſowie die zahl- 


reichen einfachen, meiſt etwas jchematifch gehaltenen Abbildungen 
tragen nicht wenig dazu bei, das Verfahren anfchaulich zu machen. 
Wir fünnen das Werfchen, das auch vom Verleger eine recht 
gute Ausstattung erhalten hat, allen Prattifern aufs Wärmfte 
empfehlen. H. 


Deutfhes Arhiv für Min. Mediein. Nedig. von H. v. Ziemffen 
u. F. N. Zenter 34. Band. 1. Heft. 

Inh.: Nuneberg, Min. Studien über Iransiubationsproceffe 
im Organismus. 1, Meber den Eiweißgehalt der Afeitesflürfigkeiten. 
— Kübn, über tranfitorifhe Apbafie bei Typhus abdominalis. — 
Lemde, ein Fall von fehr tiefer Erniedriqung der Körpertemperatur 
nad primärer Sämorrbagie in der Medulla oblongata, zugleich ein 
Beitrag zur Lehre vom Sitß des tbermiichen Gentrums. (Mit Taf.) 
— Merkel, Kairin als Antipyreticum. — Cahn, Gastritis diphihe- 
ritiea mit acuter gelber Leberatropbie. — Derſ., acute Schwefel» 
wafierftoffvergiftung mit längerem Yatenzitadium und ſehr heftigen 
inteftinalen Symptomen. 


1479 








Marcusen, Dr. Wold., Docent, die Lehre von der hereditas 
iacens in ihrem Zusammenhange mit der alten usucapio pro 
herede. Bern, 1883. (158 S. Kl. 8.) M 2, 50. 

Der Berf. fieht in der usucapio pro herede al3 einem 
Mittel, die Herrenlofigfeit der Erbichaft zu bejeitigen, die Vor— 
läuferin der fpäteren Theorie der hereditas iacens. Dieſe 
Theorie läßt er fi erft von der Zeit an entwideln, wo die 
usucapio pro herede zu einer Erfigung der einzelnen Erbſchafts⸗ 
fachen herabgejunfen war. Die Aufgabe der Rechtewiflenichaft 
fei hier die geweſen, die Herrenlofigkeit der Erbjchaft aus dem 
Wege zu räumen und ben Widerfpruch zu befeitigen, in dem bie 


Haller. 


Thatſache der Erbfolge mit dem Auseinanderfallen von Delation 


und Acquiſition ftehe. Eine principielle Ueberwindung diefer 
Schwierigkeiten babe niemals ftattgefunden; die römifche 
Jurisprudenz habe die Aufgabe durch Aufftelung von Fictionen 
gelöft, worin auch der Verf. die einzige Hülfe erblidt, allerdings 
eine Hülfe, die auf „große Wiſſenſchaftlichkeit“ feinen Anſpruch 
machen könne. Die Entwidelung der römifchen Theorie denkt 
fih der Verf. näher fo, daß zuerjt die „retrotractive" Fiction 
(Rückbeziehung des Erbichaftsantrittes) aufgeftellt worden ſei; 


der Saß hereditas interim personam heredis sustinet fei eine | 


bloße Eonjequenz dieſer legteren; Ipäterhin aber fei diefelbe auf⸗ 
gegeben und durch die andere Fiction, daß die Erbichaft die 
Berfon des Erblafjerd repräjentiere, erfegt worden, Weber 
diefe Grundgedanfen noch deren nähere Ausführung enthalten 


erhebliches Neues; überhaupt aber iſt die vorliegende Schrift | 
eine in mehr als einer Beziehung unzulänglihe Production. | 


Die Art, wie ſich der Verf. bei Fictionen beruhigt, zur Ver— 
einigung von Dingen, die er fich felbft als unvereinbar denft, 
zeugt nicht eben von Tiefe. Die kritifche Waffe höchſt perjün- 
licher Natur, die er S. 115 gegen die Annahme fubjectlofer 
Rechte ſchwingt, dürfte vielleicht nicht alle Gegner niederfchlagen: 
„Kann überhaupt ein Recht anders entitehen als für eine Berjon? 
Unferes Erachtens nicht. Und aus diefem Grunde ift das Recht 
allerdings eine Macht, die ohne eine Perſon, ber fie zufteht, nicht 
gedacht werben kann.“ Die Literaturfenntniß des Verf.s ift 
eine jehr lüdenhafte; jo find ihm z. B. die neueren Erörterungen 
über die usucapio pro herede ſämmtlich unbelannt geblieben; 
was Brinz, Demelius, Belter u. U, mit Hinficht auf die Frage 
jubjectfofer Rechte Klärendes geleiftet haben, fcheint der Verf. 
(S. 147) nur fo weit zu kennen, als die Eitate bei Unger, Erb: 
recht $ 7 N. 10, reichen: der Mangel einer gründlichen Aus— 
einanderfegung mit diefen Schriftſtellern würbe jonft ſchwer bes 
greiflih fein. Auch die Quelleninterpretation des Verf.'s läßt 
mehrfach zu wünfchen übrig, und auffallend ift, daß er (S. 23) 
von der neuen Studemund'ſchen Leſung bei Gai. II. 58, 
III. 201 offenbar noch nichts erfahren hat. L. 


Urkunden zur Verfassungsgeschichte Graubündens. 1. Heft. 
Zeit der Entstehung der Bünde und ihrer Verbindungen. (Bis 
zum Ende des 15. Jahrhunderts.) Zusammengestellt von Con- 
stanz Jeeklin, Dr. phil. Als Fortsetzung von Mohr's Codex 
een V. Bd. Chur, 1883. Hitz & Hail. (72 S. Gr. 8.) 

1, 50. 


Der jegige Canton Graubünden bildete befanntlich bis zum 
Jahre 1799 ein unabhängiges Staatsweſen, welches aus drei 


Bünden, dem grauen=, bem Gotteshaus- und dem 10 Gerichten | 


Bunbe, beftand. Dieſe zerfielen wiederum in eine Unzahl jehr 
verſchiedenartig organifierter Gerichte bezw. Herrichaften, über 
deren Entjtehung das Wert P. €. v. Planta's: die currätifchen 
Herrfchaften der Feubalzeit (Bern 1891) uns neuerdings in 
umfafjender Weife aufgeflärt hat. Das vorliegende Heft, ala 
Fortjegung des Mohr’schen Codex diplomaticus im Auftrage 


der hiftorifch-antiquarifchen Gefellichaft herausgegeben, giebt | 


dagegen erfchöpfende Auskunft über die Entftehung der einzelnen 











Ende des 15. Jahrh.'s. Unter diefen Documenten möge bejon- 
ber3 auf den Bundesbrief des grauen Bundes vom Jahre 1424 


| aufmerffam gemacht werden, der hier zum erften Male getreu 


nach dem Originale herausgegeben ift. Daß die Sammlung 
nicht vollftändig ift, fann dem Verf. nicht zum Vorwurfe gemacht 
werden, namentlich in ben ländlichen Archiven werden ſich gewiß 
noch viele in die Sammlung bineingehörende Urkunden finden 
laſſen. Bor Nr, 21 hätte der wichtige Davoſer Freiheitäbrief, 
von St. Ugathentag 1438 (gedrudt in der Deduction Pündt- 
nerifcher Handlungen, neue Ausgabe von C. v. Mohr, 1877, 
©. 91) erwähnt werden müſſen, zumal darin nicht nur der 
10. Gerichtenbund, fondern auch ein Bündniß defjelben mit dem 
Gotteshaus, Chur und Sargans bejtätigt wird. Das Original 
befindet fich, jehr wohl erhalten, im Landſchaftsarchiv zu Davos, 
Das folgende Heft joll die gemeinfamen Urkunden der drei Bünde 
bringen, welche feit dem Jahre 1767 nicht wieder herausgegeben 
worben find. Die Urt und Weiſe der Edition fann nur gebilligt 
werden, der Hrögbr. hat auch einige Erflärungen fchwierigerer 
Ausdrüde hinzugefügt, gegen einzelne derjelben wird fi Man- 


ches einwenden laffen. R. W 
geitförift der Savigups Stiftung für Rechtogeſchichte. Hrog. von 
P.v.Rotb, E53. Bekker u. A. 4 Band. 2, Heft. Momaniſtiſche 


Abth. 2. Heft.) 

Inh: C. Bernftein, die fubjectivealternativen Nechtsgefchäfte 
von Todeswegen. — Wilh. Obneffeit, Über den Urfprung der 
Aedilität in dem italifhen Kandfädten. — ®. Salvioli, die vatis 
canifhen Gloſſen zum Brachylogus. — P. Zirndorfer, zur Lehre 
von der insula in Aumine nata, — Riteratur. 


ge ee Gefaͤngnißkunde. Red.: von Guſtav Efert. 17. Bd. 
3. Heft. 

Juh.: 2:0 achtes Gutachten für die Vereinsverfammlung 
über die Unterbringung irrer Verbrecher. — Mittheilungen über das 
Gefängnißweſen in Elſaß-Lothringen. — Baer, über Gefängniß— 
hygiene. Befprochen von Kirn. — Zum Gutachten III betreffend 
* eitsbelohnungen von Leutritz. — Literatur. — Perſonaenach⸗ 
richten. 


Zeitſchrift für Bergrecht. Hrsg. von H. Braffert. 24. Jahre. 3. Hft. 

a ———— Bergpolizeivorſchriften ꝛc. — Ueber bie 
Vergütung der Bergſchäden. Regülativ für das zur Regulierung 
der Berakhäden im Stadts und Landfreife Dortmund eingefepte 
Schiedsgericht. Bom 9.—16. Dezember 1882. — R, Kloftermann, 
über Berzichtleiftung zum Zwede der Neumutbung. — Fürſt, die 
oberbergamtlihe Genehmigung der von den Knäppſchaftsvereinen 
abgeſchloſſenen Berträge über unbemeglihe Saden im Geltungds 
bereiche des allgemeinen Landrechts. — Nachwort des Herausgebers. 
— Entſcheidungen der Gerichtehöfe. — Mittheilungen aus der Prasis 
der Verwaltungdbebörben. 1, 2. — Literatur. 


Sprachkunde. Literaturgeſchichte. 
Lichtenheld, Dr. Ad., das Studium der Sprachen, besonders 
der classischen, u. die intellectuelle Bildung. Auf sprach- 
philosophischer Grundlage dargestellt. Wien, 1882, Hölder. 
(XVI, 259 8. 8.) cM 5, 40 
Eine zwar etwas zu fehr, dünft uns, in die Breite gehende, 
aber geiftvolle, durchweg Mare und in der Hauptſache über- 
zeugende Erörterung des Werthes und der Bedeutung, die das 
Studium fremder Sprachen, insbejondere das der alten Sprachen, 
als intellectwelles Erziehungsmittel hat. „Was die hier vor- 
gelegten Unterfuchungen veranlaßte, war lediglich Streben nad 
Selbjtbelehrung und Selbitberuhigung. Mein Beruf verpflichtete 
mich, bie philologiſchen Fächer zu lehren, aber mich marterten 
Bweifel an der Nothwendigkeit diejes Berufes ſelbſt. Ich kam 
nicht hinaus über das Dilemma: wenn e3 nur barauf anfommt, 
die Sprachen ſelbſt fennen zu Ternen, warum bringt man dann 
nicht die jo viel kürzere und bequemere Methode zur Anwendung, 


1481 





— 1883, A 42, — Siterarijdes Gentralblatt — 13, October. — 


1482 





nach der die fleinen Kinder: um dich herum ſpielend Engliſch und 


Franzöſiſch lernen? Kommt es aber nur auf den Juhalt der 
Claſſiker an, warum behilft man ſich dann nicht mit Ueber: 
ſetzungen?“ Eine vollftändig befriedigende Untwort fand der 
Berf. in der einfhlägigen Literatur niht, und fo ging er jelbit 
an die Urbeit. Die Unterfuchung ift im Wejentlichen eine ſprach— 
philofophifche. Der Verf. fteht ganz auf dem Steinthal’jchen 
Standpunet und ſchickt der eigentlichen Behandlung feines The- 
mas eine kurze Darftellung der Hauptlehren der Sprachphiloſophie 
nad Steinthal's Schriften voraus. Es wird dann erörtert, 
welches die weſentlichſten Kennzeichen einer höheren Organifation 
des Geiftes, und welches die Hauptbedingungen zur Erlangung 
derjelben find. Daraus ergeben fi die Aufgaben des Jugend» 
unterrichtd. Hauptziel der intellectuellen Erziehung muß fein, 
den Geiit in eine derartige Verfaſſung zu bringen, daß an die 
Stelle folder Begriffe und Begriffsgruppierungen, die als Pro: 
ducte zufälliger Begegnungen, gemeiner ZYebenserfahrungen nur 
ungeordnete Haufen von ungefuhten und ungeprüften Erfennt: 
niffen, nur formfofe, in ſich bloß jtofflich zufammenhängende 
Maſſen find, daß an Stelle diejer wohlgegliederte und wohl: 
organifierte Vorftellungsgruppen treten, deren Bejtandtheile 
nicht mehr bloß ftofflich zufammenhängen, fondern nach viel 
fachen Rüdfichten auf einander bezogen und dadurch an einander 
gebunden find. Nun participiert die Sprache in Folge des Zu— 
jammenhanges, den fie als Mittel der Darftellung mit allem 
übrigen Inhalt der Seele und mit den verjchiedenen Gruppen 
derjelben hat, auch direct und indirect an allen Schidjalen der- 
jelben, Jede innere und äußere Bereicherung des Willens in 
quantitativer und qualitativer Hinficht reflectiert in ihr und 
fommt in der Handhabung ihrer Hülfsmittel zum Ausdruck. 
Und der VBortheil des Unterrichtes befteht Hauptfählich darin, 
daß jchon befannten Wörtern ein reicherer und geordneter Inhalt 
gegeben wird, jo daß die Begriffe aus der Stellung bloßer Bers 
flehtungsverhältnifje und unbewußt gehandhabter Functionen 
zu wohlgeordneten Upperceptions:Organismen erhoben werden, 
die mit einem in feinen Einzelheiten gefannten und in jeinem 
Ganzen zu beftimmenden Stoff erfüllt find. Bewußtiein und 
Bewußtmachung fpielen babeidie allergrößte Rolle. Auf Bewußt⸗ 
madhung des Wortinhaltes nun geht jede Wiſſenſchaft, bie 
Gegenftand des Fugendunterrichtes jein kann, aus. Uber die 
meijten Wiffenfchaften find der Art, daß nur für einen verhältniß: 
mäßig Meinen Kreis von Begriffen eine Theilung und Gliederung 
zu Wege gebracht wird, die dem Allgemeinwiſſen, das die Sprache 
vertritt, zu Gute fommt, und feine Disciplin löft die Aufgabe 
fo vollftändig, al3 der methodijch betriebene jprachliche Unter: 
riht. Durch ihn wird mehr als durch jede andere Wiſſenſchaft 
auf dem Wege der Bewußtmahung ein Wilfen geichaffen, das 
ben Geift befähigt, nicht nur den Differenzierungsprocei im 
Neiche des Abſtracten fortzufegen, jondern überhaupt nur in 
diefem heimisch zu werden. „Müßten wir die Sprachſtudien 
aufgeben, die Fähigkeit, auf biefem Gebiet [dem des Abftracten], 
worauf doch alles höhere Menfchenthum beruht, fich zu tummeln, 
würde verfümmern, ja allgemeine Entartung wäre die Folge” 
(S, 82), Neben der Mutterfprache müffen aber fremde darum 
ftudiert werben, weil jede Sprache eine andere VBertheilung der 
Erjheinungen nad) begrifflichen Einheiten repräjentiert und bie 
wichtigiten Wirkungen gerade die find, welche aus der durch die 
Berjchiedenheit der begrifflihen Ordnungen verurfachten Arbeit 
beim Ueberjegen hervorgehen. Ye größer das Uuseinandergehen 
ift, um jo mehr wird auch die Geiſtesarbeit gefteigert, wenn das 
Iprachliche Gewand des Gedankens vertaufcht werden fol. Bon 
den modernen Culturſprachen trennt und ein viel geringerer 
Abſtand, als von den clajfischen Sprachen, und darauf beruht es 
in erſter Linie, daß der pädagogische Werth diejer ein höherer 
ift. Des Weiteren verweilen wir auf das Buch jelbft und find 
der Ueberzeugung, daß diejes jeder Öymnafiallehrer und Sprad)- 





ſorſcher mit Nutzen und Freude leſen wird; dem fefteren empfehlen 

wir bejonders dad Gapitel „Die Syntar und ihr Studium” 

(5. 2098— 259), das manches Beherzigenswerthe enthält. 
DE 





Landberg, Carlo, proverbes et — Pr — arabe. 
Malcriaux pour servir ü la connaissance des dialecltes vulgaires, 
reeueillis, traduits et annotes ele. Vol, I. Province de Syrie, 
section de Sayılä Leyden, 1883. Brill. (LI, 463 5. Gr. $.) 


Das vorliegende Buch bildet den erften Theil eines großen 


Sammelwerkes, in welchem uns fihere Materialien zur Kenntniß 


der arabijchen Dialekte geboten werden ſollen. Herr Dr. E. 
Landberg aus Schweden, der Berfaffer diefes zunächſt den 
Diafeft von Saida (Sidon) behandelnden Bandes, Hat fich be- 
reits mehr als neun Jahre im Orient aufgehalten; nach dieſer 
eriten Probe, weiche er uns aus feinen reihhaltigen Notizen 
mittheilt, zu urtheilen, find wir vollauf berechtigt, eine Reihe 
bedeutender Leiitungen von ihm zu erwarten. Landberg hat 


\ bereits jegt bewiejen, daß er ein gutes Ohr befigt, um die Laut: 


nuancen der lebenden Sprache zu unterfcheiden; daneben zeigt 


er ſich durhaus als geihulter Kenner der arabiſchen Sprache. 


Freilich ijt die Sammlung in der Form, wie er fie und vorlegt, 
auf den erjten Blick eine etiwas ungeorbnete: im Anfchluß an die 
Sprihwörter und deren in Transfeription mitgetheilten Original- 
erflärungen wird uns eine Fülle fpradjlichen und anderen Ma- 
teriald geboten. Glücklicherweiſe jedoch ift ein ehr brauchbares 


Gloſſar beigefügt; dafjelbe bietet noch manche Zuſätze zu den 





Erläuterungen der Tegie. Die friſchgeſchriebene Einleitung ent- 
hält außer einem Programm des ganzen Unternehmens auch 
intereffante Bemerkungen über die Stellung, welche Landberg 
neben den Bulgärdialekten der clajliihen Sprache anweiſt. Wie 
man fih nun aber aud) das Verhältni der clafjiishen Sprache 
zu den Bulgärdialeften vorſtellen mag, fo viel ift ficher, daß 
genaue Darjtellungen der lebenden arabifchen Sprache, deren 
Wort- und Formenreichthum ja ftaunenswerth ift, ung die wich: 
tigften Baufteine zur Herftellung einer Geſchichte der arabiichen 
und damit wohl der ſemitiſchen Sprachen überhaupt, liefern 
werben, 

Das Franzöſiſche, welches Landberg fchreibt, ijt im Al: 
gemeinen correct und gut verjtändlich; freilich find gerade Sprich: 
wörter oft jehr ſchwierig zu überfegen, In einigen Fällen hätte 
es wohl nichts gefchadet, wenn der Autor etwas freier überjegt 
hätte; jo wäre 3. B. aus Nr. 140: les hommes sont absents 
et les fommes ont le champ libre, eher ein Bedingungsfag mit 
Nachſatz zu machen geweſen; daffelbe gilt von Nr. 45. In Bezug 
auf den Sinn der Nedensarten hält ſich Yandberg an die eine 
Erflärung, welche er ſich hat geben laffen; er ſelbſt ift fich be 
mußt, daß die Beſtimmung der Bedeutung dabei oft zu eng ges 
faßt iſt. Auf diefe Weije jcheinen und ungenügend erflärt 5. B. 


die Nummern 106, 145, 147 u, a. m. 


Aus der reihen Fülle ſprachlich neuer Erjcheinungen, welche 
in dem vorliegenden Bande ans Licht gezogen und theilweiſe 
erklärt werden, möchten wir bier bloß die Wichtigkeit der arabi- 
chen Ethpe'el-Form (5.121 u. a.) und der eigenthümlichen An: 
wendung des pafjiven Barticipiums (S. 81) — * An 
der Richtigkeit der Erklärung von medri (5.274) zweifeln wir; 
es iſt diejes Wort unjeres Erachtens aus ma adri entftanden : 
lek (S. 178) ift faum aus ilök verfürzt, jondern aus Demon: 
itrativwurzelm zufammengefeßt. In Bezug auf die Frage des 
alısan ma (S.51) halten wir gegen de Goeje (Journal af. 1553, 
I, p. 541) daran feit, daß mä jedenfalls nicht als Negation auf: 
zufaſſen ift. 

Auch in Bezug auf die Transfcription möchten einige Aus— 
ftelungen am Plage fein Wir beanftanden zum Beifpiel die 
Schreibart wa el'alak; “alä el mohall; wir würden wal’alak, 
‘alalmohall fchreiben. Das lange 6 ſchreibt Landberg ä ohne 


1483 — 1883, 42, — Literariſches 


Gentralblatt — 13. October. — 1484 








Längenbezeihnung; in Fällen wie f1-elbat fchreibt er fi, wie er 
in der Vorrede erklärt, abfichtlich lang, während er doch fonft 
die Laute, die er hört, und nicht die arabiiche Schrift umfchreibt. 
Im Allgemeinen ift zu bemerken, daß Landberg fich zu wenig 
auf den Boden der modernen Sprahwiflenichaft und zu jehr 
auf den der arabiſchen Driginalgrammatifer jtellt; jo würden 
wir in einem ſolchen Werke z. B. lieber gar nicht mehr von 
Kefr und Dhammi fprechen hören. — Eine principielle Frage 


betrifft Landberg’3 Anſchauung der Verdoppelung von Eons | 


jonanten. Hier fünnen wir nur jo viel jagen, daß wir die burch- 
gehende Schreibung minn, “ann, inn, mäss entichieden ver: 
werfen und auch den Grund der Verdoppelung des | in Fällen 
wie bekoullonlou (5. B. ©. 221) vom Standpunct unferes Ge— 
höres aus durchaus nicht begreifen. — Die meiften Lejer des Land: 
berg’ichen Buches wird wohl der ethnographiiche Inhalt mehr 
interejfieren, al der grammatifche. Wir betonen nochmals, daß 
manche Ercurfe wie z. B. ©. 12 über Delbereitung, ©. 76 
Speifen, S.123 Süßigfeiten, S. 136 Recepte, S.207 Schuhe ıc. 
ſehr lehrreich find; ſelbſt mythologiſche Miscellen (S. 37; 313) 
finden fih; ©. 156 erhalten wir ein hübfches Märchen. Bis- 
weilen überrafcht uns Landberg jelbft mit politifchen Urtheilen 
(S. 190, vgl. 145). 


Leider find in dem Buche die Drudjehler etwas zahlreich; 


die äußere Ausftattung des Werkes macht Dagegen der rühmlichft 
befannten Leidner Firma Brill alle Ehre. A. 8. 





Euelidis elementa, Ed. et latine interpretatus est 1. L. Hei- 
berg, Dr. — Vol. I. Libros I—IV eontinens. Leipzig, 1883, 
Teubner. (X, 333 8. Kl. 8.) cf#M 3, 60. 

A. u. d. T.: Euelidis opera omnia. Edid. I. L. Heiberg et 
H. Menge. 2 

Lohnt es fich, Heute noch die Schriften des Euklid zu 
ftudieren, und, wenn dieje Frage bejaht werben follte, ift bamit 
auch das Erfcheinen einer neuen Textausgabe gerechtfertigt? 
Das find Zweifel, welche, natürlich nicht bei dem Schreiber 
diefer Zeilen, aber jonft hier und dort laut werden mögen, und 
denen wir begegnen wollen, 

Nicht das geſchichtliche Intereſſe allein ift es, welches eine 
genaue Kenntnißnahme der Euklidiſchen Schriften, insbejondere 
jeiner Elemente, empfiehlt; ihr künſtleriſcher Werth, möchten 
wir fagen, ftelt fie noch jet ald Mufter hin. Man hat nicht 
ohne Grund für die Mittelſchule nachgerade einen anderen Lehr- 
gang ber Geometrie gewählt ald den euklidiichen; man geht 
raſcher zu modernen Diethoden, zur Beiziehung von Bewegungs⸗ 
erfcheinungen in die Beweisführungen über, welche Euftid nicht 
geftattete; man vermehrt auf diefe Weife die Menge des Hand— 
werfözeuges, welches der Schüler frühzeitig kennen lernt, mit 
welhem jelbftändig umzugehen er fich erft fpäter gewöhnen 
dürfte, Uber wer der Mittelfchule entwachfen im Beſitze der- 
jenigen Säge, welche die elementare Geometrie ausmachen, 
Euklid's Elemente ftudiert, der wird erft den wahren Genuß 
jenes Meifterwertes haben, jeinen in fich gegliederten Aufbau 
verjtehen und würdigen, ähnlich wie der wahre Genuß an 
Homer's Dichtungen erft für den beginnt, der beim Leſen keines 
Wörterbuches mehr bedarf. Wir benugen die Gelegenheit dieſes 


Referates, um allen Mathematifern zu empfehlen, was wir | 


unferen Schülern ſtets ans Herz legen: ein eigenes Studium 
der mathematijchen Elaffifer des Alterthums. Es ift nie zu ſpät 
dazu, wenn auch häufig zu früh. 

Giebt es aber für eim folches Stubium nicht eine mehr als 
genügende Unzahl von Tertausgaben wie von Leberjegungen in 
nahezu alle Sprachen Europas? Auch bier iſt die Meinung, 
der wir als Sprachrohr dienten, unbegründet. Wohl giebt es 


Ausgaben in überreier Zahl; aber nur von ben Elementen | berg. Vierte Reihe. — P. Holzbanfen, die Ballade und Romanze 


fann dies behauptet werden, und auch bei diefen erjeßt bie 
Duantität nicht völlig das, was der Qualität abgeht. Nahezu 





jämmtliche Ausgaben liefern den Tert in der Geftalt, welche 
Theon von Alexandria ihm gab, und diefe ift weit davon entfernt 
als eine vollendete bezeichnet werden zu fönnen. Nur bie 
Peyrard'iche Ausgabe hat den vor⸗theonſchen Text zum Ubdrude 
gebracht, aber diefe ift, längſt vergriffen, nur felten und zu faft 
unerſchwinglichen Preifen zu erwerben. Die anderen Schriften 
vollends find in nur ungenügenden, feltenen Ausgaben vor: 
handen. 

Es iſt fomit nach jeder Richtung zu billigen, daß die Vers 
feger ber Bibliotheca Teubneriana auch Euklid's Werke ihrem 
Programme einverleibt haben, und wenn der Name bed Heraus: 
geberd zum Voraus eine Urt von Bürgfchaft für die Brauch— 
barkeit der Ausgabe gewähren kann, fo ift es hier der Fall. 
Herr Heiberg ift allzu befannt, ala daß wir ber Unzeige des 
erjten Bandes der neuen Ausgabe mehr hinzufegen follten ala 


| die Erwähnung, daß derfelbe die erjten vier Bücher der Elemente 


umfaßt. Dem griechiſchen Terte ift eine lateinifche Ueberfegung 
beigegeben, und Anmerkungen am Fuße der Seiten geben theils 
Erläuterungen, theils Verweiſungen auf Parallelſtellen und auf 
die Auseinanderjegungen, zu denen Proffus ſich veranlaßt fühlte. 


—1—r. 


Lyon, Dr, Otto, Goethe’s Verhältniss zu Klopstock. Ihre 
geisligen, literarischen u. persönlichen Beziehungen. Leipzig, 
1882. Grieben. (V, 134 8. Gr. 8.) cM 3. 

Eine jener Einfluß-Nahweifungs-Differtationen, wie fie in 
der legten Zeit fo häufig erjchienen find, An fleibiger Durch— 
arbeitung des Materials hat es der Berf. nicht fehlen laffen; 
er verfällt jeboch wiederholt in die Fehler, die von denjenigen, 
die ſolche Themata behandeln, faft regelmäßig begangen werben; 
er entfchließt fich zu leicht, Entlehnungen anzunehmen, nament- 
lich läßt er es ununterſucht, ob nicht in Fällen einer Lebereinitim« 
mung beide Dichter in gleicher Weife von einer dritten Seite 
ber beeinflußt fein fünnten. Bei Goethe's Gedicht über bie 
Höllenfahrt Chriſti fönnte man weit eher an eine Beeinfluffung 
durh Cramer ald an eine folche durch Klopftod denfen. Ans 
zuerfennen ift übrigens, daß Lyon bei feiner Vergleichung nicht 
an Aeußerlichkeiten haften bleibt, fondern zum Verſtändniß 
des innerften Weſens der beiden Dichter Hindurchzudringen ſucht; 
e8 zeigt ſich dies namentlich da, wo er die beiberfeitige Aufs 
fafjung der äſthetiſchen und fittlihen Grundbegriffe erörtert. 
Sein Können bleibt dabei allerdings häufig hinter feinem Wollen 
zurüd; was um jo mehr bemerflich wird, da er feine Ergebnifje 
in einer etwas zu breiten und felbjtgefälligen Weije vorträgt. 

C. 


Philologus. Hrsg. von E, v. Leutſch. 42. Band. 3. Heft. 

Inh.: I. 2, Heiberg, die Archimedeshandſchrift Georg Valla's. 
— Luclan Müller, zu Afranius. — W. Stern, zu den Quellen 
der fichlifchen Expedition. — Heint. Deiter, Cic. de div. I, 12, 20. 
— 6, Kaufmann, die Faften von Conftantinopel und die Kalten 
von Ravenna. — Jahresberichte: Karl Wagener, Entropius. (Kortf.) 
— Derf,, zu Eutropius. — Miscellen. 


Zeitſchrift f. deutſches Altertbum u. deutfche Literatur. Hrsg. von E. 
Steinmever. N. #. 15. Br. 4. Heft. 

Inh.: Stofh, Wolfram’s Selbftvertheidigung, Parzival 114, 
5 — 116, 4 Seiler, die Anordnung der Nuodliebfragmente 
und der alte Ruodliebus. — Burdad, das volkethümliche deutſche 
Liebeslied. — Straud, Feine Beiträge zur Gefchichte der deutfchen 
Muitit. 1. Mechtbild von Magdeburg. 2. Die jüngere Gertrud, 
3. Mechthild von Hadeborn. — Martin, Bemerkungen zu Seifrid 
Helbling. — Steinmeyer, eine Hdſchr. des Wälfchen Gaſtes. — 


Anzeigen. 


Zeitfchrift für deutiche Philologie, hrsg. von E. Höpfner u. Zul. 
Bader. 15. Bd. 3. Heft. 
Inh.: Bruchſtücke aus der Sammlung des Freiherrn v. Gardens 


von ihrem erften Auftreten im der deutfchen Aunitdichtung bis zu 


‚ ihrer Ausbildung durh Bürger, (Schl.) — 9. Jellinghaus, zum 


1485 


arnfteiner Merienleich. — Franz Prof 6, au Walther 18, 15 und 
84, 30. — Fr. Woeſte, Beiträge aus dem Niederdeutfhen. — 
Miscellen und Literatur. 


3eitfhrift. für Orthographie, Hreg. von Wilh. Vietor. 3. Jahrg. 


* Frenzel, die claffiihe Leſemethode. — G. Wis 
— meine a. Rebler. — ®, Bietor, zum ortboepifchen 
Wörterbuch. Bieling, bibliograpbifche Bemerkungen, — 

. Duden, ein ee des preußiichen Negelbuhs für die 
Orthographle. — E. Wiebe, Rudolf Dietlein’s deutfche Fibel in 
Rundfchrift betreffend, — Vereinsangelegenheiten. 











Alterthumskunde. 


Kuhfeldt, Oscar, Dr. phil., de eapitoliis imperii Romani. 
Berlin, 1683. Weidmann. (53 8. Gr. 8) -M 2. 

Eine recht brauchbare Monographie. Der Verf. ift in eriter 
Linie auf eine möglichſt vollitändige Sammlung des Stoffes 
ausgegangen und hat nicht bloß die antiken, fondern auch mittels 
alterlihe Quellen mit Verſtändniß und Kritif ausgebeutet. Mit 
dieſem gegen die früheren Arbeiten erheblich vermehrten Materiale 
ift es ihm möglich geweſen, verſchiedene wichtige Fragen theils 
endgültig zu löfen, theils der Löſung erheblich zu nähern. Bon 
den Ergebniffen der Urbeit ift vor Allem hervorzuheben, daß 
alle Eapitole, auch die italijhen, von Rom aus gegründet find; 
die angeblich uritalifchen Eapitole haben nie eriftiert. Ferner 


bat der Verf. gezeigt, daß ein Capitol an fi weder mit einem | 
Berg noch mit einer Feſtung etwas zu thun hat, und endlich da | 


die Erwähnung eines Capitols in mittelalterlichen Städten oft 
erft ſehr ſpät auftaucht, jo daß hier nicht wohl von einer Re- 
miniscenz aus dem Alterthum die Rede fein kann. Selbit- 
verftändlich bleiben manche Fragen übrig, deren vollftändige 
Erledigung nur von Localforjchern erwartet werden kann, da 
ihre eingehende Behandlung Uutopfie und die Benugung einer 
Literatur vorausfeßt, welche felten weit über das Gebiet hinaus 
verbreitet zu ſein pflegt, in — ſie entſtanden iſt. 


Arhäslogifhe Zeitung. Hrte. vom Archaolog. Inſtitut des deutſchen 

Neihs. Red. Max Fränkel. 41. Jabra. 3. Heft. 

Fun :Th. Schreiber, neue Parthenositudien. 1.— %. Böhlau, 
die Ermordung des Hippardos, attiicher Stamnos. (Mit Abb.) — 
A. Milchhöfer, lakoniſche Bildwerke. (Mit Abb.) — R. Kerkulé, 
über einige mit den Sculpturen von Olymplia verwandte Werke, 
1. Der Dornauszieher. (Mit Abb.) — A. Milchhöfer, zur älteiten 
Kunft in Griechenland. — Miscellen. — Ib, Mommjen u. 8. 
Zangemeiiter, Ausgrabungen des Nömercaftells bei ——— 
thal. — Erwerbungen der fal. Muſeen im Jahre 1882. 2. Antis 


quarlum. (N. Aurtwängler.) — Sipung der —S Befells | 


ſchaft in Berlin vom 3. Juli 1883. — Abbildungen. 


Kunſt. 


Schmidt, Carl, Proſ Proportionslehre des menschlichen 
Körpers. Nach dem in seinem Proportionsschlüssel erstmals 
veröffentlichten Axensystem dargestellt. Zugleich Ergänzung 
zu seinem Wegweiser für das Verständniss der Anatomie beim 
Zeichnen ete, Tübingen, 1562, Laupp. (11 5,6 Taf, Gr. 4.) 


Der AUusgangspunct des Berf.'s ift richtig: als Maßſtab für 
die Berhältniffe des menschlichen Körpers eignet ſich nicht gut 
ein Maß, das wie z. B. das Metermak außerhalb des menſch— 
lichen Körpers liegt. Am beften ift es, die Totalhöhe des 
menschlichen Körpers für die Meffung zum Uusgangspumcte zu 
nehmen. Der Verf. thut Letzteres. Die Verhältnißzahl, welche 
dann ber Verf. aufftellt, wird freilich ftets den Schein ber 


Willkür an fi tragen. Im Anſchluß an das von Giovanni | 


— 1883, 8 42, — 2iterarijdes Eentralblatt — 13. Dctober. — 


1486 








Fabbri geſtochene Proportionsfchema (da! disegno originale äi 
Michel Angelo Buonarota) entwirft der Verf. das feine. Dort 
gilt ald Proportionszahl 28 (Nafenhöhen). Diefe Zahl multi- 
pliciert der Verf. mit 3 = 51, Entiprechend der Zeichnung des 
Mustelmanns des Fabbriſſchen Stiches wird dem Über: 
förper 2/sı abgezogen und dem Unterförper '/s+ zugefügt. So 
erhält der Verf. die Proportionszahl 53. Wichtig wird betont, 
daß das Dürer’iche Verfahren für den praftiihen Gebrauch zu 
compficiert ift. Freilich denkt auch der Verf. nicht daran, zu 
verlangen, daß der Zeichner bei feinen freien Entwürfen menfd: 
licher Figuren ſtets fein Confteuctionsfhema zur Anwendung 
bringt; aber der Unterricht muß darauf Bedacht nehmen, durch 
Verwerthung dieſes oder emes anderen Proportionsfhemas für 
einen dem Naturgefeg wie der anatomiſchen Wahrheit ent» 
fprechenden Gebrauch ber freiheit zu erziehen. Mag man bes+ 
halb des Verf.'s Syftem nicht als das einzig gute gelten laſſen, 
fo darf mm man un dog Tagen, dab es auch ein gutes jei. H. J. 





Hauck, Dr. Guido, Prof, die malerische — ihre 
Praxis, Begründung u, ästhetische Wirkung. Eine nothwendige 
Ergänzung zu jedem Lehrbuch der Perspeclive. Berlin, 1882. 
Springer. (35 8. Gr. 8.) c# 0, 80. 


Diefe feine Abhandlung ergänzt den erften Theil der 1879 


erſchienenen Schrift des Berf.'s: die jubjective Berjpective und 





die horizontalen Carcaturen des doriſchen Stils, aber ihre 
Hauptjäge erhalten zugleich durch jene zuerſt erjchienene Schrift 
Erklärung und Begründung. Die Thatſache ift unläugbar, daß 
zwiſchen der fünjtlerifhen Prarie und einer confequenten An— 
wendung der Geſetze des herrichenden Syitems der Linearper- 
fpective ein eclatantes Mißverhältniß herrſcht; ift ba die per» 
fpectivifche Formgeftaltung der Kunſt von Lionardo bis heute 
in ihren von der orthodoren Lehre abweichenden Refultaten 
„tünftlerifche Licenz“, oder ift fie wiſſenſchaftlich im Rechte und 
bedarf die Fundamentierung des Syſtems der geometrifchen 
Perfpective einer Correctur? — Der Berf, weift das Letztere 
mit Geift und kritiſcher Schärfe nad. Er zeigt, wie das Fun— 
damentalprincip des herrichenden Syftemes („Glastafel-Be— 
gründung*, die aber niht wie der Verf. meint auf Lionardo, 
fondern auf 2, B. Alberti ald Ausgangspunct zurüdgeht) vor 


ı den Forfhungsrefultaten der modernen phyſiologiſchen Optik 


nicht zu bejtehen vermag und weift zugleich auf das Unzuläffige 
ihres äjthetiihen Ausgangspunctes (Fllufion) bin. Der Cardi— 
nalpunct feiner eigenen Theorie liegt in der veränderten Defini- 
tion der „Abbildung“, als „objective Wiedergabe des jubjectiven 
Anſchauungsbildes“. Das fubjective Anjchauungsbild ift das 
Refultat eines Compromiffes zwifchen „Collinearität“, „Berti- 
calität” und „Eonformität“. Diefen Eigenschaften muß auch 
die objective Abbildung Genüge leiften. Die Theorie der geo- 
metriihen Verwandtſchaften giebt für die Löfung diefer Aufgabe 
das Conjtructionsverfahren an. Die traditionelle fünftlerifche 


perſpectiviſche Formgeſtaltung zeigt jenen vorgenannten Com⸗ 


promiß; deshalb muß eine der modernen phyſiologiſchen Optik 
entjprechende Fundamentierung des Syftemes der geometrijchen 
Beripective der fünftlerifchen Praxis die Indemnität ertheilen. 


Mögen bie Lehrbücher der Perjpective recht bald von ben 


Haren überzeugenden Ausführungen bes Verf.'s Act nehmen! 
H. J. 


ur = für kirchliche Kunst, brag. von Theodor Prüfer. 7. Jahrg. 
Nr. 10. 


Inb.: Altkirhlihe Glasmalerei. — Spaniens Goldſchmiedekunſt 
im Mittelalter. — Heinrich Freiherr v. Ferjtel. — Miscellen. — 
Ghronif x. 


1487 


Vermiſchtes. 
Univerſitäteſchriften. 
Göttingen (Inauguraldiil.), Helur. Grabbe, die 
lippe ſche Wealden-Muide. (61 S. 8.) Friedr, Albert, über 
das Haugerüit der Mafruren. (80 ©. 8.) — Johs. Frenzel, über 
Bau u. Ibätigfeit des Verdauungscanald der Yarve des Tenebrio 
moliior mit Berkdfichtigung anderer Anthropoden. (50 S. 8.) — 
Herm. Henking, Beiträge zur Anatomie, Entwickelungsgeſchichte 
u. Biologie von Trombidıum fuliginosum Herm, (108 S. 8.) 
Ar. Kleufer, über endojkeletale Bildungen bei Inſecten. (53 S. 
8.) — Emil Bergmann, Unterfuchungen Über das Vorkommen 
der Ameijenfäure u. Sifgfänne in den Prlanzen u. über die pbufios 
logiſche Bedeutung derſelben im Etoffwechfel. (18 ©. 4) — Emil 
Kütſcher, über die Verwendung der Serbfäure im Stoffwechfel der 
Pflanze. (36 S., 1 Taf. 8.) — Bild. Atbenitaedt, Über die 
Einwirkung von Netbylenbromid anf Dimethulanilin. (44 ©. 8.) 
— Georg Neumann, Beobachtungen über Nitrophenole, (31 ©. 
8.) — Friß Rinne, Pruftallograppiide Unterſuchung einiger oryani« 
[den Verbindungen. Mit 1 Zaf. (5488) — Garl Ruhnte, 
er die Einwirkung von Alkyljodüren auf Triagobenzoeläure 
erh (6 S. 8.) — Ernſt Jobs, Groth, 
ompofition u. Alter der altenglifchen (angelfähfiichen) Exodus. 
(41 ©. 8) — W. Rottiger, der Triſtran des Thomas, ein Bei: 
trag zur Kritit u. Sprache dejielben, (55 ©. 8.) — D. Thoene, 
die lautlichen Gigenthümlichleiten der franzöfiihen Sprache des 
16. Jahrhunderts mac den Grammatifern der Zeit, mit Berüds 
fihtigung der Yautverbältnijfe der Satyre Menipee, (44 S. 4.)— 
Konr. Zolle, das Betheuern u. Beſchwören in der altromaniſchen 
Poeſie mit befonderer Berüdfihtigung der —— Eine ver⸗ 
gleichende Studie. (61 S. 8) — obs. uffe, Die Gongruenz 
des Parlieipii praeleriti in activer Berbalconftruction im Altfrangdr 
ſiſchen bis zum Anfang des 13. Jahrhunderts. (T0 ©. 8.) — 
Timoth. Fabri, de Mithrae Dei Solıs invieti apud Homanos cultu. 
(122 S. 8.) — Max Ae288; de legationibus attieis. (72 8. 8.) — 
Frid. Rosenstiel, de Xenophontis historiae graecae. (54 8. 8.) 
— Woldemar Troebst, quaestiones Hyperideae et Dinarchae. 
(43 5.8.) — Serm. Halfmann, Gardinal Humbert, fein Leben 
u. feine Werke, mit befonderer Berüdfichtigung feines Tractates: 
Libri tres adversus Simoniaeos. (83 S. 8.) — Emft Zange, über 
Goethe's Farbenlehre vom Standpuncte der Wiffenfchaftstbeorie n. 
Aeſthetik. (36 S. 8.) — Joſ. Wahl, Andreas von Regensburg, 
ein Gefchichtsichreiber des 16, Jahrhundert. Gin Beitrag zur Quellens 
kunde der uffitifchen Reformation. (36 ©. 8.) 


Sähulprogramme. 
(Format, wen anderes nicht angegeben, Quart.) 

St. Wendel (Progumnaf.), Natbs, Geſchichtliches über den 
Streit zwifhen den Anhängern der altclaffiichen Literatur u. der 
modernen bis zum 17. Jahrhundert einfchliehlid. I. Theil. pe ©.) 

Sprottau (Realgumnaf.), Baumgarten, Hülfsmittel refp. 


BVerhaltungdmaßregeln beim eriten Zeichennnterricht. (11 ©.) 


Stade (Gymnaſ. u. Realprogumnaf.), Felix Kolbe, die Eins | 


— unſerer der altclaffifchen Leetüre dienenden Schulausgaben. 
19 ©.) 

Stargardt, Pr.» (Gumnaf.), Schöttler, über den Tangen- 
tialfegel der Flachen amweiten Grades. (12 ©.) 

— (Marienftift-Gumnaf.), Georg Anaad, Coniectanen, 
(11 ©.) 

— (Stadt⸗Gymmaſ.), Ernft Steffenhagen, ein mechanifces 
Problem. (18 S. nm. 1 Taf.) 

— Möonig⸗Wilh.Gymnaſ.), Haenide, zu Cicero's Reden de 
lege agıaria. (18 ©.) 

— (jtäbt. Nealgumnaf.), Emil Wiſotzki, die Glaffification der 
Meereöräume. Ein Beitrag zur Sefchichte der Erkunde, (26 S.) 

Stralfund (Bunmnaj.), Karl Sander, über die Zeiteintheilung 
der bomerifchen Gedichte. (26 ©.) 

_ (Rralgnmnaf.), Baͤker, die Metaphern in den Satiren des 
— (21 ©.) 

Strasburg i. W.ePr. (Gumnaf.), Dito Borpipe, fritifche 
Sichtung der Quellen zum erften punifchen Kriege. (19 ©.) 

Thorn (Gumnaf.), Marimilian Gurpe, Katalog der Bibliothek 

önigl. Gymna ; r 1— ; 
des . al. © fiums zu Thorn. 1. Nadıtrag 1871 — 1882 
(48 ©. $.) 

Tilſit (Realgumnaf.), Maximilian Boelkel, Hebungsftüde zu 
** petit vocabulaire. (48 &.) 

Ir 


arbah (Proaumnaf.), M. Safemann, Prüfung der wichtige | 


ften ke als Einleitung in feine stenographie internationale. 
(20 8, 8.) 

a (Gymnaſ.), Saffenfeld, Flora von Trier, Theil 1. 
(16 ©.) 


— 1883, 042, — Literarifhes Gentralblatt. — 13, October. — 


—— | 


1488 








Barel (Realprogummaf.), CarlNeumann, de primarlis optandi, 
— velandi enuntiatis apud Homerum comparato usu Hesiodeo, 
148. 
Forfen (Realprogumnaf.), B. Farwick, Beiträge zur Fauna 
des Niederrbeins (die Vögel des vierfener Gebietes u. Umgebung ; 
Kreis M+Wladbadh). (18 S.) 
Waldenburg i. Schl. (Gumnaf.), Storch, eine Auswahl 
horaziſcher Oden in jambiſch⸗rythmiſcher Ueberſezung. (18 S.) 

Wandsbeck (Gymnaſ. u. Realprogymnaſ. 1.0,), P. Eidboff, 
die Älteite Serzebroder Heberolle. (16 ©.) 

Waren (Gumnaf.), Rudolf Niemann, über die mofaifche Geſetz⸗ 
gebung im Neligionsunterrichte der Secunda. (18 ©.) 

Beilburg (Gymnaſ.), Heyne, der ſchwediſche Inveſtiturſtreit 
1648— 1664. (29 ©. 

Wiesbaden (Realichule), Gonftantin Stephan, zur Geſchichte 
der algebraifchen Auflöfung der quadratifchen u. cubiſchen Gleichungen 
fowie der Lehre von den Yogarithmen, (29 S.) 

Wilhelmshaven (Gymnaſ.), Albert Rauterberg, quaestiones 
Plautinae, (14 8.) 

Wismar (Gr. Stadtihule (Gymnaſ. u. Realfchule]), Fr. Theod. 
Nöltimg, über Goethe's Iphigenie. (22 ©,) 

Wurzen (Gymnaf.), C. Vopel, the english poet William 
Cowper. (32 ©.) 

Zittau (Realſchule 1. O.), Paul Köhler, AFreifrau Katharina 
— die Großmutter des Grafen Zinzendorf. Ein Lebens» 
dv, (32 S.) 


Münden (ftädt. Gandelsfhule), I. Rip, Unterſuchungen über 
die Zufammenjegung der Alänge der Streicinitrumente. (226. 8.) 


Deutjche Revue, Hrög. von Richard Fleifher. 8. Jahrg. 10. Heft. 

Inh. K. E. Fran zos, Melpomene, 1. — Aus den ungedrudten 
Papieren des preupifchen Minifterpräfidenten Areiberrn Otto v. Maus 
teuffel. 1. — Heinr. Brugſch, Israel in Aegypten. — €. 9. 
Bitter, —— aus dem Jahre 1848. 1. — Wilh. Förſter, 
zur Geſchichte u. zum Verſtänduſß des Fernrohres u. ſeiner Leiſtungen. 
— Fr. Bodenitedt, über das Eigenartige morgenländiſcher Dich 
tung. — Briefe Richard Wagners über „Triltan und Iſolde“. — 
B. Zangfavel, bie laftentragenden Hausthiere. — Berichte aus allen 

Wiſſenſchaften. — Literarifhe Berichte, 


Allgem. Militär-Zeitung. Red: Bernin, 58, Jahrg. Nr. 74 u. 75. 

Inb.: Das 50jährige Militär » Dienftjubiläium des ne: 
Alexander von Hefjen. 2, — Das federnde Auflegegeitell des königlich⸗ 
baieriſchen Hauptinanus >. — Der frankfurter Straßenfampf am 
18. September 1848. — Troſt, zur Nemontierung der ruffijchen 
Armee. — Berſchiedenes x. 


—* Jahrbücher. Hrög. von H. v. Treitſchke. 52.2 Band. 
4. Heft. 


Inbh.: E. Philippi, die Schwankungen des Bolkswohlitandes 

im Deutfchen Reihe. — D. G. Dppenbeim, die neuen Regeln der 

Gefhäftsordnung des Hauſes der Gemeinen in England, — Die 

norddeutjche Golonie in Münden 1809 w. 1810, itgetheilt von 

gr Reuter. — Seine. v. Treitfchle, Baiern u. die Karlsbader 
ſchlüſſe. — Politifhe Gorrefpondenz. — Notizen. 

















Bibfiograppie und @iterarifche Chronik der Schweiz. 13. Jahrg. 
r. 9. 





* ne naar — Referate. — Chronik: Ludwig Meyer 
von Anonau. — Recenfionen. 
Sirius. Zeitfchrift f. populäre Aftronomie. Hrög.v. Herm. 3. Klein, 
N. F. 11.8, 10, Heft. 

Inh.: P, Angelo Sechi. (Schl.) — Die yawegung der Kometen 
im widerftehenden Mittel. (Schl) — M. Wild. Meyer, über die 
Bildung der Trennungslinien in den Saturnringen, — Borfchläge 
u. Berjuche zur Bervollfommnung der achromatijchen Ferngläſer. — 
Bermiſchte Nachrichten. — Stellimg der Jupitermonde im December 
1883. — Planetenftellung im December 1883. 


Gaea. Red.: 9. 3. Klein. 19. Jahre. 10, Heft. 
i Inhe: H. 3. Thomaſen, die Kataftrophe von Jochia. — Die 
Gntwidelung der Meteorologie in Deutſchland. — Herm. J. Klein, 
die Entitehung des Blipes. — Heinr. Vater, das Klima der Eis— 
zeit. (Schl.) — Die Urfache der Gletſcher⸗ Bewegungen. — A. Menden: 
bauer, jur Grundmwaffer u. Duellentbeorie. — Die centralen Or: 
ane für das Sehen u. Sören bei den Wirbelthleren. — Av. Baltens 
| bofer, Beiträge zur Gefchichte der neueren dynamoelektriſchen Mas 
ſchinen. — Altronomifcher Kalender für den Monat Februar 1884, 
Nene naturmiffenfhaftlibe Beobadhtungen u. Entdefungen. — 
| Bermifchte Nachrichten. — Literatur. 








1489 


Neuer Anzeiger für Bibliographie und Bibliothekwiſſenſchaft zc. 
Hrög. von J. Pepboldt. 10. Heft. ſera⸗ß 
Inh.: Die Bücherſammlung des Reichs-Poſtamts in Berlin. 
Shi.) — gar Literaturgefchichte des Benedictiner-Ordens. — Jul. 
Jolly, Gründung einer Handicriftenbibliothet in Benares. — Mar 
Agenſtein, ein meuer Drud Gutenberg's in deuticher Sprache. 
(Schl.) — Riteratur u. Miscellen. — Allgemeine Bibliographie. 


Revue eritigue. Nr. 40. 








. ‚Def. 

Inh.: Nefiultate und Biele der meueren Naturforibung. 3. (Schl.Art. — Die 

Veiſſagung über die Geſchichte Der Airche. — Die Ereigniſſe im Areatien und 

die vage ın Ungarn, — Pranfieib mad dem Tode des trafen Gbamberd,. — 
Geſchichte der Stadt Areiburg. 


Die Grengboten. Red.: Johannes Grunow. 42. Jahrg. Nr. 41. 
Inh.: König Afons u. die variſer Gbaupiniflen. — A. Stern, Aus ten Tagen 
der Glahifer. 1. art ven Dalverg, der Goadjuter u. Aüriterimas, — B. 
Hebn, Gedanken über Geethe. 1, Rarurformen des Menſchentebens. (dl) 
— 1. Hoienberg, Die intermationate Aunftaushellung in Münden. 3. 
—. u Ende. — 9. v. Feſtenderg, Krancesa von Almini. (Kemi.) 

— Yiteratur. 


Die Gegenwart. Hrsg. von Theophil Zolling. 24. Bd, Nr, 40. 


Inb.: Bon Niedermwald, — Gar Peters, Teutibihum in London. — Gland 
‚ ®roıb, An Ludwig Michter zu feinen adtjiaften Weburtstage (29, September 
1583, — dd.» Harımann eine neue Wrweiterung bes Dorwiniömne — 
„Neue Novellen“ von Sorbte Imzhane. Seſetochen von Delar Bulle — 
Iul. Dubor. der Gegenſinn ber Utworte. — Hub. Kleinpaui, die nidenden 
Statuen, — Aus der Haupiitadte, — Rotizen. 


Blätter, f. fiterar. Unterhaltung. Hrog. von R. v. Gottſchall. 
t. 40. 


Inb.: Rud. Doebn, zut Geſchidne der Literatur, — Dito Speyer, itallenilde 
Neiiebliver. — Emit Ziel, Inriihe u, erifdlpriiche Gedichte, — Unterhaltungs 
Itteratur. — Benilleton. — Bibliograrbie. 


Europa. Red. von H. Kleinfteuber. Rr. 40, 


Inb.: Arthur Hleinichmidt, Fenché. Herzog von Otranto. I. — Ant. Nagele, 
Die St. MitzaelerYogende- 2. (Sb) — N. Berghaus, der Bart in ethno ⸗ 
grarbiiber Beziehung. 1. — Literatut a6, 


wiſſenſchafti. Beilage der Leipziger Zeitung. Nr. 78 u. 79. 


Ind.: Merin Braſch, eine dojäbrige Dichter- u. Schriftftellerianibabn. — Briefe 
aus Paris. — Serrm. Vogt, ein meuch Euch über Nufland, (Schi) — 
Sitoriſche Ausitellung der Saat Wien, — Büdperbeiprediungsen. — Berzeichniß 
neuerjdsenener Schrıftwerfe, 


Allgem. Zeitung. Beilage. Rr. 265— 271. 

Inh.: E. Adrfter, Zum bundertiten Seburtstag von Peter v. Korneliud, — 1. 

“Brüdmer. der Örohfürit Paul 1754 1796, — Zur ntftehungsgeibicdte des 

neuen Deutiben Keides, — 5. u, Imwiedined--Ghpenborfl, zum drei 

bundertjäbtigen Geburtstage Wlallenflein’s, — Die Gröffnung der Northern 

Pacifie ·Alſenbabdu. 1720. — A. Aanıb. zum bulgarlicen Scenenmediel. — 

4. v. Shmwerger-terbenield. balflädter Nomantif, — Armuth u, Ardeit. 

— Zernin, tie mmbüllungsfeier Des Nationaldentmals auf dem Nıederwalrn, 

— 5. Blum, Briefe ron der — Bandedansftellung in Hürih. 6 

(Bdlukart) — v. Shemann, Hıdare Wagners ihrifftelleriides Wirken. 

— fr. Yertidub, Der Bermwalter ver Bibliothet der Wraberzogin Margareibe 

von Defterreidh. — 9. Nod, Sıupienblätter au⸗ Arien u. Artaul. — 2, Noire, 

HYum 29, Erptember. ſAn Hru. Yudmwig Dichter in Dresten) — Nicolaus 
Torpernicus. — Schloß Pappenbein, 


Illuſtrirte Zeitung. Red.: Frany Metf ch. Rr. 2101. (81. Band.) 


Inh: Pevölterungszunabme u. Bodenbenupung in Deutidland. Die Soriciti- 
feier in Mootau. — Die Railermandver bei Werieburg. — Zodtenihau. — 8. 
Sausbufer, Meflalina. Gemälde von Herm. Aaulbach. — Sommerluf. Be 
mälde von Arig Aug. KAaulbach. — ©. v. Kleifl, Die eleftnide Ausftelung 
in Wen. 2 — Vrefie u. Buchhandel, — Ans Der Hualeine-Nusitelung m 
®erlin. Die Aod ſchule des berliner Hausfrauenvereind. — gimmelseridpeinungen. 
— feligiöie Borgdnge im ägyrtiichen Sudan. — Tie Niefin Daran. — Poly 
techniidhe Menberlungen. 


Aus allen Zeiten u. Landen. Hrög. von Otto Sievers u. Harald 
Bruhn. 1. Jahrg. 12. Heft. 
Anh: Aud. Doebn, Mus der Beldichte eines unteracbenden Indianerftammes, — 


Br. Beacht, der Schövier des Nietermald-Dentmals, — Th. Sthiemann, 
Artedrih von Benp, Wine Eharatteriſtil — %. Ibriele, eine Zrauericier aus 


— 1883, Mm 42. — Literarifhes Centralblatt — 13, October. — 





1490 


der Bamilie. Offener Brief an eine Mutter, — Heine. . ifter- 
iniel. — #lätter u, Suter. = EEE 


D * Hrög. von R. König nm. Ib. H. Pantenius. 20. Jahre. 


Inb.: @. DOs wald, Er lebt! — Friß Neubaus, Begegnung der vertriebenen 
falgvurger Proteftanten u. des Königs Ariedrib Wilbelm . — Ib. 9 Pan» 
tenius, die Bertreivung der falgburger Emigranten. — A. Aellin, Arik 
Neubaus, Der Maler der altürger Emigranten“. — Sans Aruold, cin 
Reuentan auf dem ande. Gine Iuftige Geieicte, — M. uploff, die Aatſer 
MWilbeim’s-Spende. — Am Familiennide. — Kehtsrarh. 


Iub, der Bellagen: Die Luthe rtage in Wittenberg. 


Schorer's Familienblatt. Red.: E. ©. Hopp. 4. Bd. Rr. 40. 


Inh.: Aufemia Gräfin Balleſtrem, Die Augen der Aſſunta. Ein Drama aus 
dem or Benedig. — E. D. Hopp, Aus den Bebeimniilen der Bogelmelt. 
— 1 Shöntanf, Eine weine Wole. — Mar Areker, Im Namen des 
Teufels. — Serm. Heibera, Braun Eva. — Aul Ponmeper, Tie Beiner- 
viſite. (@edider,) In Dem gleinbetitelten Bilde, — Arıngllla, Aus Dem Peren 
eines Droistenturiders. — Aul, Stinde, Falterien tm Brot, - A, drofan, 
leußtende Thiete. — Aturenbtiefe. MWitzerheilt von Ftiß Mautbner — 
Blauterede, 








Allgem. Denung: des Judentums. Hrög. von 2, Philivpfon. 
47. Jahrg. Wr. 40, 
Int: Bum Kofdirhaihinab. — Die Wurzel Des Uebeld in Unzarn. — Neuſte 


Runpgerungen in Ungarn, 2, — Viterariicher Wosenberidt, — Zeitungs 
nadırıdten. — Aeuilleron, 


3üpifäee Eiteraturblatt. Hrog. von M. Rahmer. 12, Jabra. 
r. 39, 


Inh: &, Bronemann, Aufand u. Eriaweite Im jübiihben Altertum. (Morti.) — 
Weograpbiide und etänogranbiine Spignamen ure Spotigeihtchten. (Fer) — 
—— zu dem Schreiben des Preſcſſore Strad, — Yiteraturderidte, — 

viiien,. 


Die Natur. Herausg. von Karl Müller. N. $. 9. Ja rgang. 
Nr. 36—39, R 5 Jeregang 


Inh. Atiher-Sigwart, Die Ningelnatter (Tropidonotus Natrix). 1.-3. — 
W. Raiier, Per Bondarie-Burm. (Mir Aue.) - #.Scdhmab, zur Aberration 
res Lichtes (Mit Anh.) — Das Vflangenleben in der Bıricit a jept. — Ih. 
Thorroddſen, über die undemonnten Stieden auf Mind. Ans dem Läntiben 
von Helnr, Heiie. — Wende Tamine, vie Sonnenfleten-Tbrorte. Wurgereiit 
von Kerd. Diefienrad. — Ioi. Heiler, Über Das Sehen eines emicics. 
— Jeſerd Boble, P. Augelo Sebi. Ein Yebens: u. Gultur-®uld, Lucrarucht 
Studie u. Aritit von G. Fiſcher. 1I. 2. — Kiarl) Mihlier), Die Inter 
nartomnale Heltiariit für Die eleltride Ausftelung in Wien. — Th. Bopim, 
Aneriet Mofıif, 10, — Herd. Dieiientab, Aitronomie n. Meteorologie a. 
die Wittamkeit Der Laien in dieſen Wiſſenſchaften. — Ktarll u über 
die Arudpbarfeit des Haiſtiches. (Mir abe) — D. Howip, bippe-Yand ım 
Auſtrauen. Aus dem Däniiten von H. Feiie. 1. — Gar! Jacob, bas Der 
battuiz Der demiihen ng we zur Arafı der RAohkilon m. Adhafien 
Tiverje Mitteilungen. — Yiteraiurberidit, 


Ausführlihere Kritiken 


eridienen Aber: 

v. Bahder, die deutiche Philologie im Grundriß. Ginzel: Ztihr. 
f. deutſche Philol. XV, 3.) 

mat a. Gefaͤngnißhyglene. (Kirn: Bi. ſ. Gefängnißfunde. 
XV, 3.) 

v. Be — Ben Ariedrih der Große als Keldberr. 
erit, 40, 

Knight, philosophieal elassies for english readers, (Alrici: Ztihr. 
f. Philof. u. philoſ. Krit. (LXXKIN, 1.) 

Literanurdentmale des 18, Jahrh. in Neudruden, hrag. von Seuffert. 


(Revue erit. 39.) 
Müller, das Ariom der Pſychophyſik x. (Elſas: Ztihr. f. Pbilof. 


u. pbilof. Krit. LXXXI, 1, 
Metrit, (Kinzel: Itſchr. f. deutſche 


v. Muth, mittelbochdeutiche 
Pbilol. XV, 3.) 

Neudeder, Grundlequng der reinen Logik. (Ulrici: Itſchr. f. Philoſ. 
u. philof. Krit. R. F. LXAXI, 2.) 

Noch ein Mal die pfuchopbufiiche Arage ꝛc. (Derfelbe: Ebend.) 
Uppert, Nitiprakägikä, (Barth: Revue crit. 39.) 

—, Qukranitisära. Vol. I. Text. (Derf.: Ebend.) 


(ltevue 


Otto, Bibelitudien f. d. gebildete Gemeinde. Grflärung des Briefes 


dem ech zehnten Jabrhundert. — Warte Golban, berübmte Prieſtet. — William | 


Bierion, tie preukijze Armee in den Iıpten Jahren vor Jena. (Rad tem 
Berichte eines Augenzeugen.) — Ludw. Nedl, Händel in muſitzeſchtan dies 
Yorträt, — Die parıfer Porbla, — SHiftorietten. 


Sonntags-Blatt. Red.: A. Phillive. Nr. 40, 
Inh: 9. Shobert, Das Größeſte auf Erden. — T. v. Notbfhäg, Ein Sommer 
nachmittag. — Die Boule nore. — Loie Blätter, 





— _ 








Gartenlaube. Rr. 40. 
Inh.: Eruſt Wichert, Tie Staut in Trauet. — Im Kampf ums edit. Gin 
eitberd in @icbenpärgen. — Wilh. Sasbadı, In den Shlöfern der Maria 
tuart. — Der Lehte ron Hohen ⸗Acalta. — k. Bürft, das Thermometer in 





Pauli an die Römer. (Tbeol. Litbl. 40.) 
Pigonneau et de Foville, l’administration de lagrieulture 
au contröle general des finances (1755/87). (Bougier: Revue 


erit, 40,) 
Poble, P. Angelo Sechi. (Fiſcher: Natur. R. F. IX, 37, 38.) 
1. Bd. 1. Th. (Beil. z. Allg. 


— Nicolaus Goppernicus. 

ta. 271.) 

Schrader, die Keilinfchriften w. das Alte Teſtament. (Röſch: Theol. 
Studien u. Krit. 1984, 1.) 

v. Schroeder und Neuß, die Beihädigung der Vegetation durch 
Rauch x. (Centralbl. f. das gef. Forſtweſen. IX 10.) 


Spiele, Erlauer. Grläutert v von Runmer. 








— 1883. 42, — Siterarifhes Eentralblatt. — 13. Detober. — 


1492 








. (Badernagel: Btfhr. | Kiepert, FXy; — „Schulatlas der alten Belt, Berlin, D. Reimer. (Qu, 
4 2. 


f. deutſche Philol. XV, F ar. 4. 

a von ber Bogelwe de, brög. von Wilmanns. (Henrici: | Kiepert, Ric, *8* Wandkarte der Balkan-⸗Halbinſel. Ebend. 
Ebend. (6 Bl. Fol.) M 7. 

Welß, Leben Jeſu. (Haupt: Theol. Studien u, Krit. 


1884, 1.) 





— — = 


Som 39, Sertör. His 6. Dribr. And gachchende 
nen erfhienene Werke 


auf unlerem Nebacıionäburean eingeliefert werben : 


Ati della r, Accademia dei Lineei. Anne (TLXXX. 1882/83, 
Ser. 3°, Transunti, Vol, VIL Fase. 130 e 14%, Rom, 1883, 
Salviucei. 18. 249-306, CXXIX—LCLXXKXVI, 41-44. 4.) 


Auerbad, — Jahre Luftſchifffahrt. 


(16.) 
v. Banerufeld, Grgebnifie 


Breslau, Kern's Berl. 


der Beobachtungen .in der tertes 


8 Nefraction, 2, Mitth. Münden, Franz in Comm. (4.) 
—— Hermaea. Studien zu Leſſing's theolog. und philo⸗ 
ſophiſchen Schriften. Leipzig, Dreſchetr. (RL, 8.) HM 3 


Bertfau, Bericht über die he fenfehaftlichen Zeitungen im "Gebiete 
der Gntomolagie während des Jahres 1882. Berlin, Nicolai, 
(8.) 

Bresine, Tratgrantie Unterjuhungen an bomologen und 
Bun Reiben, 1. Ib. Bien, 1994. Gerold’s Sohn. (8.) 


& D Fatbarfis.Etudien. Bien, Hölder. (40 S. Imp. 8.) 
sr die homerifhe Odyſſee in ber Alltag — — 
wleder pergepelt, Göttingen, Beppmüller ya 

ar eetboven und Goethe. Wien, — — — 

4 sel, Ueberſicht der Geſchlchte des Landkreiſes Eſſen. Effen, Bed. 


(92 4.) 
Grill, "der 68, Pſalm mit befonderer Rüdfiht auf feine alten 
Meberfeper u, meueren Ausleger erflärt. Zübingen, Laupp. (8.) 


6. 
Handbuch der — Herausg. von Durm u. A. Darmfladt, 


Diehl. ge 8.) 
4. Ib. atmeren, Anlage u. Einrichtung der Gebäude, 1. Halbbd. 
(vll, 255 


Dad, über — ER Radical Behandlung beftimmter Kormen 


von Migräne, Aſthma, Henfieber x. Wiesbaden, 1884, Berg: 
mann, (9.) HM 2, 70. 
Junat, artin Luther. Berlin, Siemenroth. (fl. 8.) 


Kin adel, die Grundlagen des römifchen Beſißrechts. Berlin, Vahlen. 


( 
asrane die Hauptſtadt Budapeſt im Jahre 1881, 2 Heft. Berlin, 
Butttammer & Müblbrebt. (IV, 267 ©. Imp. 8 
Megalandri Martini Lutheri canticum cantieo: um ex psalmo 
LVI depromptum ete. e codieibus lam impressis quam manu- 
seriptis edidit Linke, Altenburg, Bierer. (RU. 8) oA 1. 


NER Leffing’d Jugendfreunde. Stuttgart (o. 3), Spemann. 
(8.) 2, 50, 
Rziba, —— über Steinmepzelhen. Bien, Gerold's Sohn. 


(®r, 4.) AM 1 

Sammlung der — rg = res. von Gofllig, 

2. Heft. Göttingen, Beppmäller. (Gr. 8.) cH 2. 

Schmeidler, die religidien Anfhauungen Friedrich Fröbel's. Berlin, 
2 8.) A 0, 75. 
Schneider, Freud „2 * des Menſchengeſchlechts. Stuttgart, 
Schweizerbart. (Gr. 8.) A 8. 

ee Kunft u. Kunftgefchichte. 1. Abth. Leipzig, Freytag. 

Schulp, Kerd,, bie Zonfunft nach Nrforung u. Umfang ihrer Wir« 
fung. Berlin, Habel. (8.) HM 0, 

Selenka, Studien über ——— der Thiere. 2. Heft. 
Wiesbaden, Kreidei. (Imp. Fol.) © 

Stengel, die Schöpfungsgefhidte der "Biber ald — 
schichte der Welt. Landeshut 1/Schl.. Verfaſſer. (Kl. 4.) 


c#H. 0, 
Stern, dk Socialiſten der Neformationdgeit, Berlin, Gabel. (9.) 
2. Bd. @nfe, (XII, 


= 
=. 
+ 


Bunde, 
Roy, 


un # geographifche Gtaraterbier ß Schule u. Haus. Hrsg. 
Chavanne u. * ief. 4-6. Wien, Hölzel. (8 Bl. Abb. 
Sr. Bol,, Tertbeil. S. 56—110, Imp. 8.) 


60. 
Rogit, Stuttgart, 620 
s.) 





, Miscellenea di storia italiana, edita 


Widtigere Werke der ausländifhen Literatur, 
Franzöſiſche. 


Bourier, droit romain: de l'action en partage d'hérédité; droit 
frangais: des partages d’ascendants. (230 p. 8.) Montauban, 
impr. Forestie, 

Brachet, dietionnaire du patois savoyard tel qu'il est parl& dans 
le canton d’Albertville, avec des remarques sur la prononeialion 
et des observalions grammatieales sur les diffeultes de cet idiome, 
suivi d’une colleclion de proverbes et maximes usiles dans le 
pays. (211 p. 8.) Albertville, impr. Hodoyer. 

Braud, etudes historiques,. Mgr Elienne J Chamſlour, quatrieme 
—8— de La Rochelle (1703-1724). (78 p. et porir. 8) La 
Rochelle, impr. Dubois. 

Foucault, doeumen!s sur Chäteau-Gonlier, premiere baronnie de 
la provinee d’Anjou. (296 p. 8.) Laval, impr. Chailland. Fr. 4. 

Inventaire gendral des richesses d’art de la France. Archives du 
NMusee des monuments francais. Premiere partie: Papiers de 
M. Albert Lenoir, et doeuments tires des archives de ladmini- 
— des beaux-arts. (463 p. 8.) Paris, impr. Plon, Nourrit 
et 

Ministöre de l’instruclion publique el des beaux-arls, Chaque 
volume sera public en trois faseieules; il paraitra environ 
2 vol. par an, Le fasciceule, 3 fr.; le volume, 9 fr. 

Lambert (M®'* de), @uvres ınorales. Preoödes d'une elude eritique 
par de Lescure. Frontispiee grave par — XLVIII. 
180 p. 12.) Paris, Lib. des bibliophiles. Fr. 7, 50, 

Lataste, note sur les souris d’Algerie et description d’une espéee 
nouvelle (mus spretus}. (23 p.) Hordeaux, impr. Durand, 

Livre (le) du roi Dancus, texte frangais incdit du XIN® sicele, 
suivi d’un traite de fauconnerie egalement inedit, d'après Albert 
le Grand, avee une notice et des notes par Martin-Dairvault, 
(XVI, 140 p. 12.) Paris, Libr. des bibllophiles. Fr. 8. 

Magnin, fragments lichenologiques. Il. Distribution geographique 
de quelques lichens calcieoles dans le Lyonnais. (20 p. 8.) 
Lyon, impr. Plan. 

Merlet, dietionnaire des noms vulgaires des hahitants de diverses 
localites de la France, (VII, 198 p. 8.) Chartres, Petrot-Garnier. 

Orieux, Cesar chez les Venetes, deuxieme étude. (65 p, et carte, 
8.) Nantes, impr. Forest et Grimaud. 

Pascaud, du furtum, en droit romain; de la recidive, en droit 
frangais. (224 p. 8.) Sancerre (Cher), impr. Pigelet. 

Petit, satires, publices avec une notice et des notes par de Gour- 
euff, (XI, 151 p. 12) Pasis, Libr. des bıbliophiles. Fr. & 

Quelet, quelques especes ceritiques ou nouvelles de la flore my- 
—— de France, (26 p. et 2 planches. 8.) Paris, impr. 

haix. 

Razoua, notes et documents pour servir ä l’histoire eivile et 
religieuse de Puylaroque (Tarn-et-Garonne). (Äll, 393 p. avec 
planches. 8.) Montauban, impr. Forestic. 


Italieniſche. 


Atli della Societä di archeologia e belle arli per la provineia di 
Torino. Vol. IV, fase. 3, 4. (94 p. e 3 tavole lilogr. 8.) Torino, 
frat. Bocca. L. 6. 

Camerano, monografa degli anfibii anuri italiani. (100 p. 4.) 

Puntata XX. (114 p. 8.) 





Torino, stamp, reale di Vigliardi. 

Curiositä e ricerche di storia subalpine, 
Torino, frat. Bocca. L, 5, 

Di ——— saggio di un glossario geografico friulano dal 
VI al Xil secolo. (255 p. 8.) Venezia, 1852, tip. Antonelli. 

Documenti per la storia, le arti e le industrie delle provineie na- 
poletane, raccolti e pubblicati da Filangieri, prineipe di Sa- 
triano. Vol, 1: Effemeride delle cose fatte per il duca di Calabria 
(1484-1491), di Leostello da Volterra. Da un codice della 
biblioteca nazionale di Parigi. (LXXIX, 41% p. 4.) Napoli, 
Furchheim. L. 45, 

Jatta, le monete greche di argento della Magna Grecia. (139 p. 

8.) Trani, 1882. tip. Vecehi e C 

er cura della regia NDeputa- 

zione di storia patria. Tomo XXI, sesto della seconda serie, 

er con varie tavole e fac-simile. #,) Torino, frat. Bocca. 

„12, 50, 


1493 





Termine Trigona, la Beatrice di Dante: studio eritico, (72 p 
12.) Catania, eoi tipi elzeviriani di Mertinez. L. 1, 


Englifde. 

Birch, earlularium saxemieam: a colleclion of charters relating 
to anglo-saxon history. Part I. 44.) London, Whiting & Co. 
8. 2. 6. 

Brooks, vesliges of Ihe broken plural in hebrew. (20 p. Roy. 8.) 
Dublin, Ponsonby. 8. 1. 

Brown, Finland: its foresis and forest management, (306 p. 8.) 
Edinburgh, Oliver & B. 8. 6, 6, 

Cairnes, leading prineiples of political economy. 9.) 
Macmillan. 8. 14. 

Carey-Elwes, history of castles &e, of West Sussex, 3 parls, 
London, Horklifle. 8. 7 ea.; compl. 5. 30. 

Manson, the Alaria sanguinis hominis, and cerlain new forms 
of parasitie disease in India, China, and warın eountries. Wlustr. 
{#.+ London, Lewis. S. 10, 6. 

Meye and Schmislt, the stone seulptures ol Copän and Quiriguä. 
30 plates in pletotype, with introduetory and deseriptive text, 
Maps, and engravings. (In portofolio.) London, Asher. 8. 50. 


Amerifanifce. 


Irving, P., the life and lettres of Washington Irving. By his 
nephew &c, Memorial edit, containing 50 portraits and views 
on steel. 3 vols. (4.) New York. & 5, 5. 


Schwediſche. 


Aberg, Gustaf IV Adolf och torparfliekan. Berättelse. (51 s. 8.) 
Stockholm, Gleerups. Kr. 0, 60. 

Borg, sagan om Athis och Prophilias. En fürberedande studie 
pa vv. 1—2505 af en a konigl, biblioteket i Stockholm befintlig 
och förnt ej publicerad handakriſt fran Ar 1299. Akad, afhandling. 
(XX, o. 128 s. 8.) Stockholm, Looström & K. Kr, 2. 


London, 


Rorwegiſche. 


Blytt, Om vexellagring og dens mulge betyduing för idsregningen 
i geologien og leren om aıternes lorandringer, Med pl. (318. 


%.) Christiania, Kom, hos Dybwad. Kr. O, 75. 
Dänifde. 
Bergstedt, Bornholms Flora. 1 Del. (Med et Kart.) Swertryk 
af Botanisk Tidskrift Bind 13. 1853. (6% 5, 8.) Kiobnhavn, 


Hagerup. Kr, 2. = 
Paludan-Müller, dansk Historiografl i det 18 Arhundre. 
Forelssninger. (190 =», 8) Kiebnhavn, Reilzel. Kr. 4. 
Smith, Studier pà det gamle danske Skuespils Omräde, (294 8. 
8.) Kiebnhavn, Gyldendal. Kr. 4. 


Antiquarifche Kataloge. 
“Bürgerbeilt von Rırdbeffl u Wigonr in Yeinıda.) 

Ib. Afermann in München. Nr. 104, Medicin. 

G. M. Slogan Wwe in Hamburg. Nr. 43, 
Theologie, Pbilofopbie, Judaita. 

J. M. Seberle in Köln. Wr. 83, Bibliotheca historica. 

Rod, SH. J. in Hamburg. Nr. 23, Theologie u, Pbilofopbie. 

KR. 8. Köhler’s Antiquarium im Leipzig. Nr. 383, Kunitges 
ſchichte, ilwitrierte Werte. Mr. 384, Kautunf, Kunitgewerbe. 
Nr. 355, Staatens u. Kirchengeſchichte des Mittelalters. Wr, 386, 
die Jahrhunderte der Reformation und ded großen Krieges, Nr, 
387, polit. u. firdl. Geſchichte des 18. m. 19. Jahrh. 

Liepmann'ſches Antiquariat in Berlin. Nr. 25, Philologie, Neus 
Liteiner. 

Kerd, Steinfopf in Stuttgart. Nr. 322, Predigten. 
praftifche Theologie, 


Baria. 


Anctionen. 
Mitgetbeilt von Tenfelben. 


20, Detober in Amjterdam (6. ©. Bom): Antiquariatölager von 
Ich. Müller, 
12. November 
Beichoren x. 


a 


Erz 


Weigel im Leipzig: Bibliothek des Dr. Karl 


Nr. 44, | 


— 1883, 12. — Literarifhes 








Nr. 323, | 


1494 





Der ord. Profeffor Dr. fr. Sigm. Merkel an der Univerſitat 
Roſtock iſt zum ord. Profeffor iu der medicinifchen Facultät zu 
Königaberg iPr., der ord. Profeſſor ber ölterr, Geſchichte an der 
Univerität Arafau, Dr. Stanisl. Smolka, zum ord. Profeſſor 
der volnifhen Geſchichte, der GumnafialsProfeffor Dr, Anatol 
Xewidi in Lemberg zum a. ord. Profeifer der öfterr, Geſchichte an 
ebengenannter Univerftät ernannt worden. 

Der Aſſiſtent in der philoſophiſchen Facultät zu Wien, Dr. Job. 
Horbaczewſti, wurde zum a, ord, Profeſſor für angewandte 
Chemie an der IWniverfität mit böbmifcher Vortragsfprabe zu 
Prag, der Privatdocent Dr. Alb. v. Brünn in Göttingen zum 
ord. Profeffor der Anatomie an der Univerfität Roſtock ernannt. 

Der Director des Schullebrerfeminars in Kyritz, Kiep, if 
zum Regierungss und Sculram beim Gonfitorium in Aurid, der 
Ptofeſſor an der Bergafademie zu Freiberg ;S., Bergamtérath 
br, jur. Carl Edwin Leuthold, zum Bergamtsdirertor ernannt 
worden. 

Der GumnafialsÖberlehrer Dr. Garl Breufer in Göln murde 
zum Director des Gymnaſiums in Saarbrüdfen, der Gumnafial-Ober: 
lehrer Dr. Joſ. Buſchmanu zum Diretor des Gumnaflums zu 
Hedingen ernannt. 

In ihrer Gigenfhaft ald Gymnaſialdirectören wurden verfeht: 
Dr. Brült au Beutben an das Gymnaſium zu Oppeln, Dr. Kretſch— 
mann zu Graudenz an das Gymnaſium zu Danzig, Dr. Wenpel 


zu Oppeln an das Gumnaſium zu Sagan. 


Die Dberlebrer Dr. Rangen am Progumnafium zu Tremeſſen, 


| Dr. Schlüter am Mariengumnafium zu Pofen u. Henruhomjfi 


am Gumnafinm au Schrimm find in gleicher Eigenſchaft an das 
Sumnafium zu Sſtrowo, Witte am Gynmaſium zu Krotofhin an 
das Gomnafium zu Schrimm verfegt worden. 

Der ord. Lehrer Ir. Kopiepg am Gymnaſium in Patſchkau 
wurde als Oberlehrer an das Progymnaſium in Frankenſtein bes 
rufen. 

Die ord. Lehrer Dr Berndt am Gymnafium zu Herford, 
Eruſt am Gymnaſium zu Arotofhin u. Döpke am Mariengunmas 
fium zu Bojen, Dr. Kiedler am Gymnafium zu Schleswig, Max 
Schlegel am k. Wilhelme-Gymnaſium zw Berlin, Stendel am 
Gnmnaflum zu Aurich, Dr. Baepold an ber Ritterafademie zu 
Liegnig und Diebitſch am Gymnafium zu Oſtrowo find zu Ober: 
lehrern an dem genannten Anitalten befördert worden. 

Der Dr. &. Zart in Jena iſt als Neligionsiehrer am Gym: 


naſium zu Sechauſen angeltellt worden, 


Der Rector des Neal-Progomnafiums zu Guhrau, Dr. Rhode, 
wurde ala Oberlehrer an das Realgymnaſium zu Reichenbach jEcdh. 
berufen, der ord. Lehrer Th. Bandomw am Gymnaſium zu Mariens 
werder zum Oberlebrer am Gumnafium zu Elbing ernannt. 


Dem Profeſſor der Zoologie zu Ibarandt, Dr. Nitfhe, und 
dem Dberlehrer am Gymnaſium zu Schleswig, Proſeſſor Ur, 
Mommſen, üt der k. preuß. Rothe Adlerorden 4. El., dem Ober: 


bibliothekar bei der öffentlichen Bibliotbef zu Stuttgart, Obere 


Studienrath Dr. v. Heyd, Die Krone zum Ritterkreuz 1. El. des 
Ordens der württemb. Krone verlichen worden. 

Dem Bildhauer Profeffer Dr. Johs. Schilling In Dresden 
wurde Das Comthurkreuz 2. Gl. des k. füchf. Albredhtdordens vers 
lieben. 

Dem ord. Profeffor in der medicinifchen Facultät zu Göttingen, 
br. Fraug König, it der Charakter ale Geh. Medicinalratb, den 
Profeſſoren Germ. Yidermann an der niverfität Graz und Joſ. 
Waſtler an der techniſchen Hochfchule ebenda Der Titel Negierungs: 
rath verlieben worden, , 

Den Oberlehrern Froehde und Ir. Brofin an ber Ritter 
akademie zum Liegnitz iſt das Prädicat Profeſſor, den ord, Lehrern 
Zopf am Gymnaſium zu Brieg u. Nuch am Real⸗Progymnaſium 
zu Schmalkalden der Titel Oberlebrer beigelegt worden. 

Das Inſtitut de droit international hat den ord. Prof. Dr. 
Aranz Kasvaret zu Krakau w. den Privatdocenten Dr. H. Dar: 
burger zu Münden zu a. 0, Mitgliedern ermäblt. 

em Director der Landes-Oberrealſchule in Graz, Dr. Kranz 
Flmwof ward das Mitterfreug des k. k. öfterr, Franz-Joſef-Ordeus⸗ 
verlichen. 

Am 24, September F in Herrnhut der Mifftonär der Brüder: 
gemeinde in Tibet, Ueberſetzer der Bibel in das Tibetaniſche und 
Herausgeber eines Lexikons im tibetanifcher, englifcher und deutſcher 
Sprache, Heint. Ang. Jäſchke. 


— 1883, 8 42, — Literarijdes 


Centralblatt. — 13, Schober. — 1496 








fiterarifhe Anzeigen. 


Neu erschien: 


Französisches Lesebuch. 
Erster Theil. 


Für 
Quarta und Untertertia | 
der 
Gymnasien, Progymnasien, 
Realgymnasien und Realprogymnasien. 


Mit einem Wörterbuch. 


Von 
Dr. Karl Meurer, 
Lehrer am königl. Friedrich-Wilhelms-Gymnasinm zu Köln. 


9 Bogen. Gr. 8, Preis cart, -4 1, 10. | 

. Der zweite Theil für Obertertia, Secunda und Prima 

(eirca 20 Bogen, Preis etwa 2 c#) wird Ostern 1884 er- 
scheinen. 

Leipzig, im October 1853, 


Fues’s Verlag (R. Reisland). | 


IEIEISEEIEESDISSISIESS 











Soeben erschien Heft I von: 1250 


Literatur-Blatt 
Orientalische Philologie 


unter Mitwirkung 


von 
Dr. J. Klatt in Berlin 


herausgegeben 
von 


Prof. Dr. E. Kuhn in München. 
Inhalt: 
Parker, Malagasy grammar, bespr. v. G. von der Gabelentz. 


The Grauta Sütra of Äpastamba ed. by Garbe, bespr. von 
L. v. Schröder. 
Darmesteter, Etudes iraniennes, bespr. von Ch. Bartholomae. | 
apokröng, ta Kouava | xat | ra dpeima adromy JBespr. von 
Verzeichniss der Bücher in der Bibliothek )J.H.Mordt- | 
der Hamidie Medresse mann, | 
Mordtmann und Müller, Sabäische Denkmäler, bespr. von 
.. Fr. Praetorius. 
Bibliographie von J. Klatt. 
Kleinere Mittheilungen. 


Subscriptions-Preis für 12 monatliche Hefte 15 oA 
Leipzig. 





Soeben erschien: 


Indische Studien. 


Beiträge für die Kunde des indischen Alterthums. 
Im Vereine mit mehreren Gelehrten herausgegeben von 
Dr. Albrecht Weber. 


Mit Unterstützung der Deutschen Morgenländ. Gesellschaft. 
Sechzehnter Band. 
8. Geh. «A 15, —. | 
Inhalt des Bandes: Ueber Bhuranapäla's Commentar | 
su Häla's Saptagatakam. — Lückenbüsser (der ärische Charak- 
ter des Armenischen). — Miscellanea: 1. Dharmakirti. 2. Bhä- 
nahe. 3. galla, ladaba, 4. Epigramme aus Vallabhadeva’s 
ubhäshitävali. — Ueber die heiligen Schriften der Jain. | 


© 


SAREISEIISESTIESSEITEISANSIHSTAISISSIISTAISSANSO 


Soeben erſchien: [251 
S 
| 


Die Untional-Gefahr 


von Raoul Frary. 
Aus dem Franzöfifchen überjept von 
Scheller, Lientenant im 18, GufarensRegiment. 
8. 400 Seiten, Preis eleg. Ku anf holzfretem Papier gedruckt 


Dem Frary'ſchen Buch ift der große „Prix Monthyon“ 
von der Acadömie frangaise zuerkannt! 

„Anerkennung: — — — ſelten it mir _ein Bud zur Hand 
„getommen, weldyes ich mit folchem Jutereſſe gelejen habe und 
„welches mit echt Anfprud machen kann, von jedem Gebildeten 
„gelefen zu werden. In Schöner Sprade, rubig und —* 
„teilos behandelt es die Berhältniſſe zwiſchen Deutſchland und 
„Frankreich.“ 


Hannover. Helwing'ſche Verlagsbuchhandlung. 


—XCCC 


* 





en ne 


” 

Berlag von Hermann Coftenoble in Iena, 

Ä Linguiſtiſch⸗hiſtoriſche Beiträge 

zur 

Erforfchung des indogermanifchen Alterthums 

von 

Dr. DO. Schrader. 

p) Ein Narker Sand. Gr..8. Krodirt M 11, —. 

j Das Buch giebt eine Geſchichte des biftorifhen Ban ei 

—** und Kritik der ſprachlich-hiſtoriſchen Forſchung und 

% behandelt ferner die Hauptfrage der Urgeihichte: Das Auftreten 

; der Metalle befonders bei den imdogermaniichen Völkern. Eine 

— Reihe von Skizzen aus dem vorgeſchichtlichen Leben des Indo- 
germanen bilder den Schluß des Werkes. [252 u 


 Spradjvergleihung und Urgeſchichte. 
der linguiſtiſchen Paläontologie mebit Bemerfungen zur Mer 
ENNINEIICHNENEIIC NICHT EIENN IKT NINE ION NICH (B 


An meinen Verlag ging über: 


Denzel’s 
Entwurf desAnfhanungsunterricts 


fatechetijcher Gedankenfolge. 
Praktiſch ausgeführt 


von 


5. Wrage, 
weiiand Zehrer an der Wilbeiminen-Schule zu Gleusbutg. 


Mit einem Vorwort 
von 


Denzel, ‚ 

Prälat, Ober Zchutrattı ze. gu Eßlingen 
Zebnte, vermehrte und verbejjerte Auflage. 
Erſter Curſus. 

143% Bogen. Gr. 9. Preis A 1, 50. 
Zweiter Gurfus. 

Sechſte, zum Theil ganz umgearbeitete Auflage 

v 


on 
riedrich Harder, R 
Otganiſt u. Hauptlehret an der Shine gu Ahrensboet im Fürſtenthum Lübed. 


24%, Bogen. Gr. 8, Preis cl 4, 50. 


Leipzig. Fues's Verlag (R. Reisland). 


1497 — 1883, 42, — Literarifhes TCentralblatt — 13. October. — 1498 





Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. ‚ „Paul Lacroix. i 
— Directoire, Consulat et Empire. 
Soeben erschien: [254 | 1795-1815. 


Die menschenähnlichen Affen a ne 


—— Fr. 30, — — cM. — — 











und ihre Organisation im Vergleich zur menschlichen. Reli Fr. 40, — = A 3 
Von Es bildet dieses Werk die en x des „Dix-huititme 
Robert Hartmann. sitcle“ desselben Verfassers und dürfte den Besitzern desselben 
ern j sehr willkommen sein. 
Mit 63 Abbildungen. 8, Geh. «AM 6, —; geb. M 7, —. Strassburgi.E. R. Schultz & Cie. Sortiment. 
(Internationale wissenschaftliche Bibliothek, 59. Band.) 15, Judengasse. 
Soeben erfdien in Verlag von F. A,  Brodhaus in Leipsig. 1253 
II. Auflage: — * 
7 oeben er en: 
Luther's Leben 
Inlins Aöfli | u 
nlius in. 
Mit autgentifäen Illuſtrativnen: 64 ter im Text und Dr. M N etin n L uth Er 
5 Beilagen facfimilierte Antograpbie | Herausgegeben von 
40 Bogen. 8. Preis H 8; fehr elegant — A 10; | Karl & oedeke. 
(Hufratien in Fragt-Eindand 10, | Mit einem Lebensbilde Luther's von 
2* hen . z „WRtʒ⸗ — — * 


| — 
| An bie Herren Altar. 1246 


Eine altrenomierte Verlagsbuchhandlung, verbunden 
' mit großer Druderei, die in ihren Mitteln unbefchränft und 
deren Coulanz bekannt ift, wünfcht den Verlag noch weiter 
auszudehnen, wozu geeignete Berlagsanträge gern entgegen» 
genommen würden. 
Mittheilung der Adreſſe erfolgt auf gefällige Anfrage 
sub Chiffre R. S. durch die Erp. bes Literar. Centralbl. 


Das Newe Ter IKEE —— 
ſtament. iR a Antiquariſcher Bücerverkehr. 
>” RR Oswald Weigel’s Auctions-Institut. 


i — Am 12. November und folgende Tage findet in 

O — meinem Auctions-Lokal die Versteigerung der von Herrn 
+ Mart. Luth. VDVrr. phil. Carl Beschoren, Director der höheren Töchter- 
“En; schule zu Bielefeld, hinterlassenen Bibliothek, sowie 

mehrerer anderer Sammlungen von Werken aus allen 


G h 3 me Wissenschaften statt. Der Catalog ist von mir unent- 
ittem erg goltlieh zu beziehen. Aufträge für diese Auction über- 
EEE 2 nehme ich. 29 


Om] Leipzig. Königsstrasse 1. Oswald Weigel. 
M. 2. XXX. a — — 
Uiästorischer Lager-Katalog. 

| Soeben erschien mein Lager-Katalog Nr. 83, ent- 
 haltend 10758 Werke mit beigesetzten Preisen aus 
allen Gebieten der Geschichte, eingetheilt nach den 
‚ verschiedenen Ländern; geschätzte Quellenwerke, 
‚ Seltenheiten, werthvolle neuere Werke etc. Preis: 
0,50, [30 

. M. Heberle (H. Lempertz’ Söhne) in Cöln. 


| Soeben erschien und wird gratis und franco auf Be- 
' stellung versandt: 23 
| 


— 
es blegßiett Philologie 








Das neue Teſtament aus der eriten Geſammtausgabe der Bibel- und Neulateiner. 725 Nummern. 
Ueberſetzung. Wittenberg 1534. Berlin, Oct. 1883. 
| Leo Lipmannssohn. Antiquarist. 
Leipzig, October 18383. Fues's Verlag (R. Neisland),, | W. 63 Charlottenstrasse. 


Berantworti. Rebacteur Prof. Dr. Harnde in Leipnig, Boetbeitraße gr, 1. — Drud von W. Druguiin in Beipsig. 





Literariſches entralblaft 


für Deutfdland. 








Ar 43 ] Herausgeber und verantwortliger Nedacteur Prof. Dr. Fr. Zarnde, [18 83 
* + . 
Derlegi von Saar) Ansnasias in Leipzig. 
Erfcheint jeden Sonnabend. — 20. October. “-- Preis vierteljährlich A 7. 50. 
S banz, Gommentar über dad Gvangelium des bh. Yurad, Hamilton, Rbeinöbera, Friedrich der Oroße ıc. Grashof, ibeoretiihe Maſchtuenlehte. 
Ch srteris, the new testament seriptures. Aus Eriberzog Jobanı's Tagebuch. Steg. von Iſwolf. Heiden, Wie wird jchmwerer roher Boden fruchtbar ge acht 
Martin:v. Bracara'o Schrift de correelione ruslico- vw. Feißberge Aus Der Jugendzeit Des ;raherjoge Karl, | G« 'zzadini, di due statuelte etrusche e di una 
rum, brög. von Gasdrari, Habn, Iniel- Zturien. iserizlone eirusea ec, 
G@brard. beter Yotidy der Mingere, Mever, das Gbloronhiwltern ar. de Feis, i dadi seritti di Toscanella ece, 
Jahresbericht der Geſchichte wiſſenſchaft, hreg. von Abra- Schreiber, zur Lehre von den Purakionen m. beten Briefwechlet zwijsen Auguf Boedh u. Karl Oured Müller, 
bam, Sermann m. Mener, \ Behandlung. ‚ Dies’ Hleinere Arbeiten, brög. von Breymann. 
Matzat, römilhe Ehronologle. | Gtvetta, rundzüge der Arzneinerordnungsiehre, 'Serber, Dentmal Johann Binfelmanı'e. 
Reumann, Bernard v. Glairvanr st. | Saffe, die Quellen des Nipener Stadtrechte 'Windelmann’s Briefe an jeine jüriher Areunde, 
Keftner, Beiträge zut Geſchichte der Stadt Thorn, Iv. Bord, tie Hehtöverbäliniiie der ®ejißer der Graf | Klemm, württemb, Paumeifer u. Bildhauer, 
Brofd, Lord Bolingbrofe, ſchaft Haag ac. | Vorle ſgn im Binterfemeiter 1859/4. 46) Berlin. (Bergafad.) 





Ale Büserfendungen erbitten wir berechnet und umter ber Abrefle der Ervebition ». BL. (Hospitalfte, 16), alle Briefe unter ber bed Herausgebers (Boetbeftr. n. Nur folde 
Werte Lünnen eine Belprehung finden, die der Hedactton vorgelegen haben, Bel Correſpondenzen iiber Bilder bitten wir Aetd ben Namen der Berleger derſelben anzugeben. 








Cheologie. Hinfiht der Zeit läßt ſich der fogenannte erfte Brief bes 

römijchen Clemens, bei manchen Berührungen mit Qucas, denn 

Schanz, Dr. Paul, Prof., Gommentar über das Evangelium des | doch nicht fo einfach aus einem Zeugen für die vorlucanifchen 
heiligen Lucas. Tübingen, 1993. Aues. (VI, 5725. Gr. 8.) | „Vielen“ zu einem Zeugen für den paulinifchen Evangeliften 
A 1,08. machen, wie es (S. 8) gefchieht, wo ihm auch der Hirt bes 
Der katholiſche Ereget des Neuen Teftaments in Tübingen | Hermas beigefelt und das Schweigen des Papias gewaltjam 
befchließt feine Bearbeitung der fynoptifchen Evangelien mit | bejeitigt wird. Im Inhalte ſelbſt leidet die harmoniſtiſche Auf- 
einem fleißigen und gelehrten Commentare über das Yucasevan- | fafjung des Paulinismus mehrfah Schiffbrud. Der Pauliniss 
gelium. „An ihm muß endgiltig der Streit zwiichen der Bes | mus des Lucas fol weder antijubaiftifh oder antinomiftisch 
nukungds und Tradilionshypothefe entfchieden werden, und man | noch gar antipetrinifch oder antiurapoftolifch fein (S. 24. 28f.). 
tönnte faft jagen, er ift fchon entfchieden. Denn nur vereinzelte | Man vergleiche aber den Lucas nur im Einzelnen mit Matthäus, 
Kritiker juchen bei ihm noch von jeder Benutzung zu abſtrahieren. welchen er wohl gefannt und benugt hat! Bei Matthäus 7, 21 
— Das Lucasevangelium ift dad pauliniſche Evangelium, | jagt Jefus: „Nicht alle, die zu mir fagen: Herr, Herr, werden 
welches uns mitten in den Reichtum und die Fülle der gött- eingehen in das Himmelreich, fondern wer da thut den Willen 
lichen Gnade hineinverjegt und die herrlichen Früchte des | meines Vaters im Himmel.“ Lucas 6, 46 dagegen läßt Jeſum 
Glaubens, der Nächftenliebe und Frömmigkeit bei den erjten | zu jüdiſchen Zuhörern fagen: „Warum aber nennet ihr mich 
Bekennern des Glaubens vor Augen führt. Es mag mandhmal | „Herr, Herr“ und thut nicht, was ich ſage?“ Dieje Abweichung 
gewagt erfcheinen, die zahlreichen Abweichungen unjeres Evan: | des Lucas wird (S. 231) gar nicht gewürdigt. Unftatt der 
geliums von dieſem principiellen Gefichtspuncte aus zu erlären, | Herr-derr-Sager, welche nicht den Willen Gottes, fondern die 
aber man wird bei genauer Prüfung immer wieder finden, daß | Gefegwibrigfeit thun (Matth. 7, 23), anſtatt widergeſetzlich 
hiftorisch diefe Auffaffung am meiften gefichert ift und jede | lebender Gläubigen erhalten wir bei Lucas Juden, welche 
andere Harmoniftit ihren Dienft verjagt. — So wenig aber | Jejum wohl als Herrn-Herrn anerkennen, aber feine Worte 
Paulinismus und Petrinismus Gegenfäge waren, jo verkehrt | nicht befolgen, Herr-Herr-Sager, welche jüdiſch fortleben, ohne 
wäre es, das paulinische Evangelium dem petrinischen entgegen | das Chriftliche anzunehmen. Während Matthäus 7, 22 die 
zuftellen. — Gerade das Lucazevangelium beweiſt die Unhalt- | Herr-Herr-Sager ſich auf ihre Ausübung chriftliher Charismen 
barfeit des vielfach behaupteten Antagonismus." Wenn Unfer- | berufen läßt, ftellt Qucas 13, 26. 27 fie als jüdifche Volks— 
einer aljo jeit mehr al3 einem Menfchenalter die Benugung des | und Beitgenoffen Jeſu dar und ala Thäter der Ungerechtigkeit 
Matthäus umd des Marcus durch Lucas behauptet und „Spruch⸗ | (nicht der „Geſetzwidrigleit“). Gleihwohl will Schanz (S. 37) 
fammlung* wie „Urmarcus“ fern gehalten hat, jo ftimmt | bei Lucas nicht gejegliche Judenchriſten an die Stelle geſetz— 
Scanz, weldem (von irgend welchem Urmarcus gar nicht zu | widriger Glaubenschriften bei Matthäus gefegt finden. Bei 
reden) die Logia problematiſch erjcheinen (S. 289), wejentlih | Matthäus 13, 19 raubt der Teufel einfach das in den Herzen 
bei. Nur läßt er den Lucas noch vor 70 in Rom gejchrieben | Gefäete. Lucas 8, 12 fügt Hinzu iva u) uoreiearreg aodüoır. 
haben (S. 34 f.). Wenn Unfereiner ferner das Yucasevangelium | Mit Unrecht weift Schanz (S. 255) die doch felbft von dem 
den beiden fanonifchen Vorgängern, welche zu den „Vielen“ | Fatholifchen Schegg anerkannte caufale Faſſung von urreioarreg 
(Lue. 1, 1) gehören, als das erjte paulinifche Evangelium hat | ab. Der Glaube ift für den paulinischen Evangeliften nun ein- 
folgen lafjen, jo erkennt auch Schanz in dem Paulinismus die | mal mehr als die conditio sine qua non des Heils. Matthäus 
unterfcheidende Eigenthümlichkeit des dritten Evangeliiten. Aber | läßt zweimal (13, 12; 25, 29) Jeſum fagen: „Wer da hat, 
dieſe Auffaffung fol alle Disharmonie zwiichen dem pauliniſchen dem wird gegeben werden, und er wird überflüfjig erhalten; 
Evangeliften und feinen Vorgängern vermeiden, vielmehr ſelbſt wer aber nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, 
eine Urt von Harmoniftif fein. So jtelt jich der katholiſche was er hat.“ Marcus 4, 25 läßt fchon das „und er wird über» 
Theolog Tübingend zu einer von Tübingen ausgegangenen flüſſig erhalten” aus und vermeidet die gegenfägliche Faffung. 
Kritik. | Lucas 8, 15 fchließt vollends die überreichliche Belohnung der 
Diefe Stellung hat denn doc) ihre großen Bedenfen, In | Werte und die überreichliche Beftrafung ihres Nichthabens aus, 








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— 1883, M 43. — Literarifhes Tentralblatt. — 20. October. — 


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indem er Jeſum fagen läßt: „denn wer da hat, dem wirb ge« 


geben werden, und wer ba nicht hat, von dem wirb auch das, | 
was er (in vermeintlicher Werthgerechtigkeit) zu Haben wähnt, | 


genommen werden“. Heißt das nichts weiter, als Schanz 
(S. 259) erflärt: „Wer fi das Gehörte nicht durch die Er: 
kenntniß zu eigen macht, kann fich des Befiges deffelben nicht 
rühmen*? Bei Matthäus 10, 27 fagt Jeſus zu den Zwölf: 
„Was ich euch fage in der Finfternik, das faget ihr in dem 
Lichte; und was ihr ins Ohr höret, das prediget auf den 
Dächern.“ Er giebt aljo den Zwölf den Auftrag, das, was er 
ihnen im Verborgenen fagt, öffentlich zu machen. Lucas 12, 3 
läßt Jeſum zu den Jüngern jagen: „Deshalb, was ihr (meine 
unmittelbaren Jünger) in der Finfterniß fagtet, das wird im 
Lichte gehört werden; und was ihr ind Ohr redetet in den Ge— 
mäcern, das wird (offenbar von Anderen, von Nichtautopten, 
wie Paulus) gepredigt werben auf den Dächern.“ Der Unter- 
fchied der beiderfeitigen Faſſung des Fejuswortes ift dadurch 
nicht erflärt, daß Jeſus bei Matthäus einen Auftrag, bei Lucas 
eine Verheißung giebt (S. 342, Anm. 4). Die Veröffentlichung 
des Chriftenthums läßt der matthäifche Auftrag ſchon durch die 
unmittelbaren Jünger Jeſu erfolgen, die Iucanifche Verheißung 
eben noch nicht durch fie, fondern erft durch Nichtautopten. So 
wird Schanz auch bei dem Gleichni von dem großen Gaftmahl 
Luc, t4, 15—24 (vgl. Matth. 22, 1—14) der paulinifchen 
Faffung nicht völlig gerecht. Das Jefuswort Luc. 17, 10 fol 
die opera supererogatoria nicht ausfchließen (S. 130). Von 
dem Zöllner, welcher Gottes Gnade anruft und feine Sünd- 
baftigfeit befennt, jagt Jeſus bei Lucas 15, 14, daß er geredht- 
fertigt heimlehrte. Gleichwohl läßt Schanz (S. 448) bei ihm 
die „untheilbare* Rechtfertigung noch nicht vollendet fein. 
Aehnlich wird auch über dem reuigen und gläubigen Schächer 
Luc. 23, 40—43 geurtheilt (S. 547). So abſchwächen läßt 
fi der Baulinismus des Lucas nun einmal nicht, wie es bier 
geichieht. 

Befangene Harmoniftif und Apologetif fehlen auch in diefem 
Gommentar nicht, halten aber doch mehr Maß, als in manchen 
proteftantijchen Commentaren. Die Anfichten Anderer werden 
nicht immer genau angegeben, wie Schreiber diefes an fich ſelbſt 
mehrfach erfährt (4.8. ©. 9, 35, 38, 182, 224 u. ö.). Die 
ZTertkritit hätte von der Auslegung wohl gefondert werden 
follen. Aber großen Fleiß und viele Sorgfalt hat man anzuer- 
kennen. Namentlich wird die Angabe der patriftifchen und der 
fatholifchen Eregeje auch dem Alatholiken ſchätzbar fein. 

A.H. 


Charteris, A. H., DD., Prof., the new testament scriptures, 
their elaims, history and authority, Being Ihe croall lectures 
for 18982. London, 1852, Nisbei. (XII, 227 8. 8.) 

Der Verfaffer des Werkes Canonieity (1880), welches in 
der „Zeitſchriſft für wiffenfchaftlihe Theologie“ 1881, IT, 
©. 242 f. beurteilt worden ift, hat ſechs mehr populär ge: 
haltene Borlefungen druden laffen. Die erfte Vorleſung be: 
handelt: Was die Bibel (Hauptfächlich Neuen Teftaments) bean- 
ſprucht zu fein (S.1—34). Die Anſprüche find: Wahrheit, Einheit, 
Auciorität, Alles im Gegenjage gegen die „Tübinger“ Kritik, 
welche freilich nicht nach ıhrer Fortbildung aufgefaßt wird, auch 
gegen Max Müller, aber nicht eigentlich orthodor. Die zweite Bor- 
lefung giebt eine Charafteriftif dieſer heiligen Schriften (S. 35 bis 
66), welche keineswegs die orthodore Inſpirationslehre vorträgt, 
jondern nur einen nicht rein menschlichen Fortfchritt der Religion, 
eine fortjchreitende Offenbarung behauptet. Die dritte Vorlefung 
handelt von der Bildung eines Kanons heiliger Schriften 
(5.67—94), die vierte von der älteften Kirche und den fanonis 
ichen Büchern des Neuen Teftaments (S. 95— 135), wobei bie 
Beweieführung der Tübinger Kritiker in wenig zutreffender 
Beihränfung auf F. E. Baur vorgeführt wird, Den Inhalt 


1 


| 





felbft Hat man beffer in Canonicity. Die längft widerlegte An- 
ſicht, daß die Philosophumena den echten Bafilibes darftellen, 
wird unbedenklich vorgetragen. Die Echtheit des Fohannes- 
evangeliums wird lebhaft verfochten. Die fünfte Vorlefung 
bringt das Zeugniß ber chriftlichen Schriftfteller von Juftinus 
bis Eujebius (S.136— 176), Alles nad) Canoniecity, aber au 
nah U. Darnad, bejonders bei dem Muratorianum. Nach 
einem Anhange über Tatian's Diateffaron (S. 177—180) bes 
antwortet die ſechſte Borlefung die Frage: Warum das Ehriften- 
thum den kanoniſchen Schriften des Neuen Teftaments Auctorität 
zugejchrieben hat (S.181— 223). Die Bücher jollen Aufnahme 
gefunden haben wegen ihrer Herkunft von den beglaubigten 
Gründern der beglaubigten Kirche, aljo nach dem Princip der 
Apoftolicität, welches ſich doch fchon in dem Muratorianum 
nicht ftrenge durchführen läßt. Die Gründe, weshalb wir die 
Bibel ala Gottes Wort annehmen, follen nicht bloß objectiv 
fein, wie in der katholischen und anglicanifchen Kirche, aber auch 
nicht bloß fubjectiv, wie bei den Reformatoren, ſondern theils 
objectiv, theils fubjectiv. Ein Anhang handelt in nicht über- 
flüffiger Weife über „die DD. Dieftel und Robertſon Smith 
über Frenäus und die Glaubensregel" (S. 224— 227), Die 
ganzen Vorlefungen kann man, fo mwohlgemeint fie auch find, 
am beften bezeichnen als: „theils gläubig, theils wiljen- 
ſchaftlich“. 


Martin von Bracara’s Schrift de correctione rusticorum, 
zum ersten Male vollständig u. in verbessertem Text herausg., 
mit Anmerkungen begleitet und mit einer Abhandlung über 
dieselbe, sowie über Martin's Leben und übrige Schriften ein- 
geleitet durch Ch. P. Caspari. Cbristiania, 1883. Malling. 
(CXXV, 44 8. Gr. 8.) 

Bon diejer in kirchengefchichtlicher Hinficht vielfach inter- 
eflanten Schrift des alten Metropolitan-Bifchofs von Bracara 
waren bis dahin nur zwei defecte und, was den Tert betrifft, 
verdorbene Hdſchrr. befannt, ein Codex Tolstanus und ein 
Vaticanus, beide freilich ediert, der erjtere von Perez, der 
andere von Angelo May, beide Editionen aber aus dem ange- 
gebenen Grunde im höchſten Grade ungenügend. Nun aber hat 
der Herausgeber vorliegender Publication noch eine Anzahl 
anderer Hdjcher. der Schrift Martin's de correctione rusti- 
corum aufgefunden, eine in Bern (Cod. Bern. 289), zwei in 
St. Gallen (Cod. Sangall. 558 und 579), ein Stüd der Schrift 
auf der Univerjitätsbibliothef zu Leyden (Cod. Peritonii XVII 
Q. 17) und einen Auszug aus derfelben in einem der Bibliothef 
der medicinifchen Schule zu Montpellier angehörenden Coder 
(Cod. 76), wie er es denn auch erfichtlich zu machen fucht, daß 
die Schrift auch fonft im Mittelalter vielfach benugt worden ift 
und fih die Spuren davon noch in einer Predigt des Eligius 
von Noyon, in den dietis abbatis Priminii, in einer alliterie- 
renden angelſächſiſchen Homilie des Abtes Alfric ſich finden, 
und fo ift e8 dem Herausgeber möglich geworden, nicht bloß 
einen vollftändigen, jondern auch einen nach guten Fritifchen 
Grundſätzen revidierten Tert herzuftellen: eine Arbeit, welche 
um jo mehr alles Lob verdient, als er in Fußnoten nicht bloß 
die abweichenden Lesarten der benutzten Hdfchrr., fondern auch 
die Gründe angiebt, welche ihn bewogen haben, ber von ihm 
hergeftellten Tertgeftalt den Vorzug zu geben. Rechnet man 
dazu, daß wir in der als Einleitung vorhergehenden Abhandlung 
nicht bloß genaue Nachrichten über die Lebensverhältniffe und 
die jonftigen Schriften des Autors befommen, fondern auch über 
den Buftand der vorgefundenen Manufcripte eingehend unter 
richtet werden, fowie auch über Eintheilung, Inhalt, Gang, 
Zufammenhang, Entftehung, Beitimmung und Abfaffungszeit 
und weiter auch über die Gejchichte und Verbreitung der in 
Rede ftehenden Schrift, fo muß anerfannt werden, daß die vor- 
liegende Edition eine wejentliche Bereicherung ber einfchlagenden 
Literatur ift und mandherlei Licht auf die kirchlichen Zuſtände, 


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— 1883, 43. — Literarifhes Centralblatt. — 20, October. — 


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infonderheit Spaniens, im jechiten und den folgenden Jabehuns | | 


derten wirft. Ba. 


Ebrard, Dr. Aug. Peter Lotich der Jüngere. Sein Leben u, eine 
Auswahl feiner Gedichte metrifh ins Deutiche übertragen. 
Güterdloh, 1883. Bertelsmann (IV, 138 S. Il. 8.) cf 2. 

In eben fo anziehender, wie eingehender Weife hat der Verf. 
uns bier das Leben des Mannes gejchildert, auf defjen poetische 

Hinterlaſſenſchaft er uns hat aufmerkffam machen wollen, und es 


ift eine überaus bewegte Welt, in die wir da eingeführt werben. 


Petrus Lotihius oder Lotich (mit langem DO, wie der Verf. 
meint den Namen fprechen zu müſſen) gehört in den Kreis der 
Humaniften bes 16. Jahrh.'s und wurde von feinen Beitgenoffen 
als ein „Fürſt der Dichter” gepriejen, wie follte es da nicht der 
Mühe werth fein, fi) einmal näher mit ihm zu bejchäftigen, 
zumal man nach näherer Stenntnißnahme gern anerkennen mag, 
daß hier ein Duell urjprünglicher Poefie fließt, auch wenn der 
Dichter fich genöthigt Jah, feine Empfindungen in einem fremden 
Idiom auszudrüden? Wie jehr aber diejes Urtheil begründet 
ift, das beweift die deutſche Ueberfegung, welche der Berf. von 
den Gedichten Lotich's in einem zweiten Theile feiner Veröffent⸗ 
lihung gegeben hat. Wir finden da, in fünf Bücher geordnet, 
Gedichte aus allen den mannigfaltigen Yebenslagen, in welche der 
Dichter ſich hat verflochten gejehen, und da ijt feins, das nicht 





in eigenthümlicher Weile anmuthete und ein feines poetifches | 


Empfinden bekundete. Auch ift die Ueberſetzung eine wohlge— 
lungene zu nennen und zeigt, dab der Verf. des Lebenslaufes 


mit der Sprache der Dichter wohl umzugehen weiß. Ungehängt | 


ift noch eine Abhandlung über „die Kunſt des deutichen Hexa— 
meters*, in welcher der Berf. uns Rechenſchaft über die Art 
giebt, wie er diefen auf den erften Blick jo leichten und bei 
näherer Betrachtung jo jchwierigen Bers behandelt hat, und auch 
das hier Geſagte ift beachtenswerth. B5. 


Allgemeine evang.»luth. Kirchenzeitung. Nr. 10, 

Inb.: Die Gemeindeſeelſorge nah apoftoliihem Borbilde, 3. — 
Die neueite Phafe der ſocialen Neformpolitif. 1. — Der zweite 
deutfche evangeliſche Schulconareß. 1. — Aus dem heſſiſchen Hinter— 


land. — Noch einmal die Entiheidung des Falles Lühr. Aus Schles- 
wig-Holjtein. — Luther und Bismard. — Aus der Provinz Sachen. | 


— Aus Weitfalen. — Berzeichniß der Vorlefungen an proteitantifche 
tbeologifchen Kacultäten im Winterfemefter 1853 — 1584. — Kirdhr 
lihe Nachrichten ac. 


Brote. Kirhenzeitung ıc. Hrög. v. J.E. Webſty. Nr, 40, 
Anh.: Die Entſcheidung des Falles Lühr. 22 — Ed. Neuß, 
Feſtrede bei dem 5Ojährigen Jubiläum der itraßburger Paitorals 
Gonferenz. — R. Eplers, Sermann Roßhoff. — Aus Berlin. — 
Aus Deſterreich. — Aus Ungarn. — N. Thoma, die deutjche 
Bibel; das marburger Geſpräch. (Lieder zum YuthersFubeljahr.) 


Deutfcher Merkur. Red. A. Bapenmeier. 14. Jahrg. Rr.39u.40, 

Inb.: Katbolifcher Spiritiemus. — Das Net der Ultramon— 
tanen auf die Bolksichule. 1, 2. — Ueber die Yage der evangelifchen 
Kirche Deutihlands. — Hiſtoriſche Streiflichter auf die römifche 
Gurie, 1. — Gorrefpondenzen und Berichte. 


Japrbäer für proteft. Theologie. Hrdg. von Safe u. A. Jahrg. 1884. 
1. Heft. 


AInh.: Rud. Nüetfchi, die Lehren von der natürlichen Neligion 
und vom Naturrebt. — 3. Happel, die Verwandtfcaft des Buds 
dhiomus und des Ghriftentbums. (Fortſ.) — H. Holtzmann, zur 
Gntwidelung des Ghriftusbildes der Kunſt. — v. Soden, ber 
Jacobusbrief. 


Der Katholif. Redia. von J. B. Heinrich u. Ch. Monfang. N. F. 
25. Jahrg. September. 
er Die Weltanfhauung des P. Angelo Sechi. — Joſeph 
von H 





Pitra und Hergenrötber. — Der Gebetäömonat des heil. Rofen» 
Bun. — Die 8. Generalverfammlung der Görres⸗Geſellſchaft. — 
teratur, 


Geſchichte. 


Jahresbericht der Geschichtswissenschaft, im Auftrage der 
Historischen Gesellschaft zu Berlin herausg. von Dr. F. 
Abraham, Dr. J, Hermann, Dr. Edm. Meyer. 3, Jahrg. 
1880, Berlin, 1883. Mittler & Sohn. (X, 162, 345, 294 8. 8.) 
A 16. 

Es ift mit Dank und Freude zu begrüßen, daß der preußifche 
Eultusminifter dv. Goßler diefem bei der Maflenhaftigkeit der 
Production zu einem unentbehrlichen Hülfsmittel gewordenen 
Unternehmen feine finanzielle Unterjtügung zugewendet hat; 
wird doch in Frankreich das feit 1582 ericheinende Repertoire 
des travaux historiques ganz auf Koſten des Unterrichtsmini: 
fteriums herausgegeben. Anordnung und Einrichtung der Ueber: 
fit dürfen als befannt vorausgefegt werben. Für Mittelalter 
und Neuzeit ift ein neues „Ullgemeines“ überfchriebenes Eapitel 
hinzugefommen, ein weiteres über Philofophie der Gejchichte 
und in dem der griechiichen Geſchichte ein Abfchnitt über die 
ältefte Zeit bis zur bdorifchen Wanderung, wogegen die Süd» 
flawen und Nordamerika diesmal ausgefallen find; daß einzelne 
Gebiete nur alle zwei Jahre behandelt werden follen, ift nur zu 
billigen. Für das erfolgreihe Streben der Nedaction nad) 
größtmöglicher Bollftändigfeit fpricht ſchon der äußerliche Um- 
jtand, daß den 2300 Nummern des erjten und den 3400 des 
zweiten Jahrganges der gegenwärtige mit 5500 gegenüberjtebt. 
Aber während auch die Heinfte und an fich unbedeutendite 
Publication an ihrer Stelle Erwähnung findet, richtet fich das 
Streben zugleich auf eine jchärfere Unterfcheidung des Wichtigen 
und des Unmwichtigen, als fie früher ftattfand. Eine volljtändige 
Gleichmäßigleit der Behandlung wird bei einer fo großen Zahl 
bon Mitarbeitern, wie hier thätig gewefen find, ein ſtets uner- 
reichtes Ideal bleiben, doch ift aud im diefer Beziehung ein 


Fortſchritt wahrnehmbar; am richtigften verfahren unftreitig 


Diejenigen, welche ſich der müchternften Objectivität befleißigen, 
und einzelne Abſchnitte find in diefer Beziehung geradezu 
muftergiltig. Auch daß jedem einzelnen Urtheile beizupflichten 
wäre, ift ein Ding der Unmöglichkeit, doch nur in ganz feltenen 
Fällen begegnet man einem wirklid) fehlgreifenden, wie dem über 


Meerheimb's Geſchichte der Parifer Commune; dieje ganz uns 


obengollern, Rürktbifhof von Ermland, — Die officielle Res | 


lation des römifchen Officiums über die Berurtheilung des Jans 
fenismus. — Die Neuregelung des dritten Ordens des h. Aranziscus 
durch die Gonftitution Misericors vom 30. Maid. J. — Schreiben 
Papit Leo's XII. vom 18. Auguft 1553 an Die Tardinäle Luca, 


| 


felbftändige Compilation verdiente zu allerlegt als ein glän— 
zender Beweis von der hiftorifchen Leiftungsfähigkeit der aus 
Moltke's Schule Hervorgegangenen Dfficiere gepriefen zu 


| werben. 


Matzat, Heinr., römische Chronologie. 1. Bd. Grundlegende 


—— Berlin, 1883. Weidmann. (Xll, 354 8. 8) 

Bu einer Reconftruction der römischen Chronologie liegen 
ziemlich zahlreiche Ungaben bei den Schriftitellern der beiden 
claſſiſchen Hauptoölfer vor; diejelben find jedoch von ſehr ver: 
jchiedener Art und von jehr ungleicher Zuverläffigkeit. Es iſt 
daher vom wiffenfhaftlihen Standpuncte aus ſehr zu billigen, 
daß der Verf. zunächſt dem mannigfaltigen Quellenmaterial 
gegenüber kritiſch Stellung zu nehmen und dadurch fichere 
Grundlagen zu gewinnen jucht. In fieben Eapiteln reichen In— 
haltes werden die meiften Bor: und Specialfragen der römischen 
Chronologie (vorzugsweife der republifanifchen Zeit) behandelt, 
und durch Mittheilung des Wortlautes der Quellenbelege und 
durch rehuungsmäßige Ausführungen und Ueberfichten gewährt 
der Verf. dem Leſer reichlich die Möglichkeit, da$ von demfelben 
Geſagte zu prüfen. Bejonderes Gewicht legt der Verf. mit 


Recht auf die datierten Sonnen: und Mondfinfterniffe, während 


1505 


— 1883, 043, — Literarifgen Gentralblatt — 20, October. — 


1506 





bei Living, Diodoros u. A. delegemich⸗ Auslaſſungen ober -Ein- 
ichiebungen in die Jahresreihe und andere Irrthümer nachge- 
wiejen werden. Nur eines der Refultate des Verf.'s möge hier 
Erwähnung finden, nämlich, daß aus vier nachgewiefenen Syn: 
chronismen fich ergebe, daß die Jahre 350—371 u. c. den 


Jahren 401/400 — 380/379 dv. Chr. gleich zu fegen feien. | 


Ref. glaubt vorliegendes Werf als einen werthvollen Beitrag 
bezeichnen zu follen zur Klarlegung eines wiſſenſchaftlichen Ges 


bietes, defjen abfolute Aufllärung faum je zu erreichen fein | 


dürfte. Die äußere Ausſtattung des Buches in Drud und Papier 
iſt gut. 


RE Dr. Carl, Bernhard von Clairvaux u. die Anfänge 
des zweiten Kreuzzuges, Heidelberg, 1582, Winter, (48 8. 
Gr. 8,) ch 1, 20, 


Die mit Lebhaftigkeit und Scharffinn gefchriebene Heine | 
Abhandlung unterfucht eingehend mehrere Streitfragen über die | 


Beranlafjung und Anfänge des zweiten Kreuzzuges; es handelt 
ſich befonders um die zeitliche Einordnung der päpitlichen Bulle 
und der von Bernhard erlaffenen Manifeſte. Der Verf. polemis 
fiert beſonders gegen die früheren Ausführungen Kugler's; es 
wird hier der Hinweis genügen, daß der Ingegriffene vor Kurzem 
in den „Neuen Unalekten zur Gejchichte des zweiten Kreuzzuges“ 
(Tübingen 1883, Verzeichniß der Doctoren) feine Anfichten in 
den wejentlichen Buncten vertheidigt und feitgehalten hat. 


Keſtner, Dr. Ernit, Beiträge zur Gefchichte der Stadt Thorn. Nach 
archivaliſchen Quellen mitgetheilt. Thorn, 1883. Lambeck. (il, 
290 S. 8.) M 5, 60. 

In vorliegendem Werke ſind in einer Einleitung und elf 
Aufſätzen hiſtoriſche Schilderungen zur Geſchichte von Thorn 
gegeben, und zwar mit den älteſten Zeiten beginnend bis ins 
18. Jahrh. herein. Nicht bloß das in den neuerdings publi— 
cierten Ausgaben der Hanſareceſſe und Landtagsreceſſe neu er- 
ſchloſſene Material zur Geſchichte Thorns und zur Darftellung 
jeiner politiichen und commerciellen Berhältnijje hat der Verf. 
benugt, fondern auch anderweitige archivaliſche Quellen, Einige 
diefer Aufjäge find von überwiegend localem ntereffe; andere | 


dagegen (namentlid) die auf die Zeit der Zerwürfniffe des | 


deutſchen Ordens mit Bolen bezüglichen) tragen zur Aufhellung 
mancher PBuncte der Gejchichte des 15. und 16, Jahrh.'s bei. 
Darum ift das Werk zur Benußung zu empfehlen, wenn auch 
leider nicht unberührt zu laffen ift, daß der Drud an Mängeln 
ber Gorzecigeit leidet. 


Brosch, Moriz, Lord- ‚Bolingbroke und die Whigs und Tories 
seiner Zeit. Frankfurt a/M. 1883. Lit. Anstalt, (X, 333 8. 
8.) MT. 


Richtiger würde der Titel lauten: 





hoben zu werden tritt diefer weder dem Inhalte noch dem Um: 
fange der Darftellung nach hinreichend hervor. Nach einem 
Ueberblid über die Zeit der Whigherrfchaft unter Anna beginnt 
ber Verf. die eigentliche Erzählung mit dem Amtsantritt der 
Tories im Fahre 1710, deren doppeltes Ziel der Friede und 
die Reftauration der Stuart3 bildete. Jener war nicht das 


die Whigs und Zories | 
zur Beit Bolingbrofe's; denn um als die Hauptperfon hervorge- | 


| 


} 


‘ 


werben möchte, Aieb Grfteren zur Flucht Daran ſchließt ih 
die Schilderung der Herrfhaft der Whigs unter den beiden 
erften Georgen bis auf die Regierung der Pelhams. Ein mit 
dem Borhergehenden in feinem organischen Zufammenhang 
ftehender Anhang beichäftigt ſich mit Bolingbrofe als Schrift- 
fteller. Die einzige neue Quelle, die der Verf. benußt hat, bilden 


' die Berichte der venetianifchen Gejandten, ohne daß denfelben 


1 
l 
ı 
' 





Geſetz des Sieger, jondern das Gebot einer Partei, die dem | 


Befiegten die Hand reichte, um das Wiederauflommen der 


Gegenpartei zu verhindern, er trug jafobitifches Gepräge, und 
wenn in die Bräliminarien die Anerkennung der hannöverichen | 


Erbfolge aufgenommen wurde, fo jcheint dies mehr nur für den 
parlamentariichen Gebrauch geſchehen zu fein. Das erjte Mittel, 
welches das Minifterium zum Zwecke der jafobitischen Reſtau— 


ration anmendete, war die PDesorganifation des Heeres, aber | 


Unna’s Tod vernichtete alle dieſe Pläne Bolingbrofe'3 und der 
Tories und die Furcht, daß Prior zum Ausplaudern gebradjt 





etwas Entſcheidendes für des Verf.'s Unficht über die Auf- 
rihtigfeit von Bolingbrofe'3 Jakobinismus zu entnehmen wäre. 
Entgegen derjelben fällt v. Noorden in feinem inhaltreihen, 
freili nur andeutenden Eſſay über diefen Staatsmann (Hift. 
Taſchenbuch Jahrg. 1582, S. 114) das Urtheil: „Aus den 
Acten, die ich eingehend prüfte, darf ich die Entfcheidung fällen, 
daß Bolingbrofe in den Jahren 1713 und 1714 allerdings, 
nicht anders ald Oxford, mit Emifjären des Prätendenten vers 
fehrt, bedingte Hoffnungen erwedt, jedoch den Uebertritt des 
biutäberechtigten Thronerben zum ftaatskicchlich:proteftantifchen 
Belenntnig als Bafis jeder Unterhandlung gefordert und, nach 
dieſer Seite hin micht befriedigt, den Stuart’jchen Agenten die 
Thür gewiejen hat.“ 


Rheinsberg, Friedrich der Grosse und 
Aus dem Englischen übersetzt 
Berlin, 1883. v. becker's Verl. 


Hamilton, Andrew, 
Prinz Heinrich von Preussen. 
von Rud. Dielitz. Ed. Il, 
(X, 330 8.8.) M 4. 

Diefer zweite Band ift vorzugsweije dem Prinzen Heinrich 
gewidmet, in deſſen Beſitz Nheinsberg aus der Hand feines 
föniglichen Bruders übergegangen war. Dies giebt dem Berf 
Selegenheit das gegenfeitige Verhältniß der beiden Brüder zu 
ſchildern und mit Briefauszügen zu belegen. Daneben werden 
ähnlich wie in Band I (vgl. Jahrg. 1853, Nr, 11, Sp. 358 
d. Bl.) alle die bedeutenderen Perjönlichkeiten, die jemals über 
die Hheinsberger Bühne gegangen, des Prinzen Gemahlin, die 
Landgräfin von Heflen-Darmftadt, die Königin von Schweden, 
Großfürſt Paul u. A. vorgeführt und allerhand zu ihrer Cha— 
rafterijtif beigebracht, auch der Reifen des Prinzen nach Peters: 
burg und Paris geichieht Erwähnung. Erfreulih wirft auch 
bier der Fleiß, mit der fich der Verf. in der deutfchen Literatur 
umgejeben hat, und der warme Antheil, den er abweichend von 
jo vielen jeiner Landsleute an diefer großen Entwidelungs- 
periode des preußifchen Staates nimmt; das Loos des Prinzen, 
als begabter jüngerer Sohn eines regierenden Haufe, in Zeiten 
deſpotiſchen Regiments, unter einem großen Könige leben zu 
müſſen, erwedt offenbar feine befondere Sympathie, ohne ihn 
doc gegen die großen Schwächen feines Charakters blind zu 
machen. Sic ungebunden auf der Grenze zwifchen dem Hiſto— 
rifer und dem Touriſten bewegend, fehrt er zulegt aus der 
Schilderung des prinzlichen Hofes zu Rheinsberg zu der der 
landjchaftlichen Umgebung des Ortes zurüd, wobei ihm außer 
dem Augenjcheine mehrfach Fontane ald Führer dient. Es muß 
wiederholt werden, daß zwar die deutfche Wiſſenſchaft aus dem 
Buche feinen Gewinn ziehen fann, daß aber auch der deutſche 
Lejer neben dem englifchen, auf den es berechnet ift, fich gern 
von ihm wird unterhalten laſſen. 


Aus Erzherzog Johann’s Tagebuch, Eine Reise in Obersteier- 
mark im Jahre 1810. Herausg, von Franz Ilwolf, Graz, 1882, 
Leuschner & Lubensky. (VI, 141 8. Kl. 8) M 2, 50. 

Je umerquidlicher die militärische und die politifche Rolle 
it, welche Erzherzog Johann gejpielt Hat, defto lieber begegnet 
man feiner Wirkſamkeit in dem von ihm jo fehr geliebten Alpen— 
lande, Mit Recht ift daher ein Theil feiner Aufzeichnungen über 
eine jeiner erften Alpenreifen gewählt worden, um durch Ber: 
Öffentlichung derjelben an die hundertjährige Wiederfehr feines 
Geburtstages zu erinnern. Die Reife geht mit zahlreichen Ub- 
ftechern und Bergwanderungen über Aufjee nach Admont und 


1507 


— 1883, 843. — Literarifhes Tentralblatt — 20. October, — 


1508 








Sellau. Schon auf ihr zeigt fich der junge Erzherzog ald auf- | tungsinfeln, entftanden durch Auffchtwernmung * dem Meeres⸗ 


mertſamer Beobachter, wohlwollender Menſchenfreund und ein: 


ſichtiger Vollswirth. Der Salzbergbau, das Forſt- und Hütten- 


weſen, die Alpenwirthſchaft nehmen ſein Intereſſe in Anſpruch 
und er ſieht Manches, was das bureaukratiſche Regierungsweſen 
nicht im beſten Lichte zeigt. „So etwas iſt aber über den Ge— 
fichtöfreis der Herren Stubenfiger in Wien“, vertraut er feinem 
Tagebuche an. Das herrfchende Gefühl bleibt aber doch bei 
ihm das Entzüden an der Natur. „Die Ruhe in der großen 
Natur, jchreibt er, hat den höchften Reiz und ich geftehe es, hier 
möchte ich jeden Sommer in Einſamkeit 14 Tage verleben, um 
den moralijchen Unflath abzulegen, den man in der großen Welt 
leider erhält.“ Damals für einen Erzherzog ein ſchwer erfüll- 
barer Wunſch, was jet fich jeder Bürgerdmann gönnt. 


Zeissberg, Heinr. Ritter v., Aus der Jugendzeit des Erz- 
herzogs Karl. Vortrag. Wien, 1683, Gerold's Sohn in Comm. 
(54 8. Kl. 8.) 

Als ein Bruchſtück zu der noch des Meifters harrenden 
Aufgabe, einer würdigen Biographie des Erzherzogs, will der 
Vortrag aus zerjtreuten Notizen mittheilen, was über feine 
Jugendzeit und Erziehung, feinen Bildungsgang, feine erften 
Lebenseindrüde und über die Perſonen befannt ift, unter deren 
Leitung er fich entwidelt hat. Auch der große von dem Verf. 
auf den Gegenftand verwendete Fleiß hat leider meift nur 
Aeußerlichkeiten aufzufinden vermocht, über die innere Ents 


grund, jo die Koralleneilande, 

Ohne Zweifel empfiehlt fich dieſes Syftem durch feine Ein- 
fachheit und Klarheit. Nur erjcheint die abfichtliche Abkehr von 
wichtigen geogenetifhen Momenten, wie fie eben durch die 
botaniſch · zoologiſche Forſchung erſchloſſen wurden, doch nicht zu 
billigen. Betrachten wir den Claſſificationsverſuch des Verf.'s 
‚ genauer, jo erfennen wir, daß er eigentlich weniger morpho- 

logiſcher als genetijcher Natur ift. Und fo muß es auch fein, 
wenn man ein natürliches Syftem erftrebt. Die Natur ge- 
wordener Dinge wird ftets am umfafjendften in demjenigen 
Syſtem fich wiederfpiegeln, welches dem Entwidelungsgang der 
Dinge abgelaufcht worden. Befriedigt es nun aber, die umfang» 
reihen, vielgliedrigen Inſelgebilde, welche alle Feftlande als 


\ deren abgelöfte Glieder umgeben, im vorliegenden Syftem mit 
den Kleinen, rundlichen vulcanifchen Seegeburten als „tektonifche 





widelung des Prinzen jcheinen die Quellen faſt ganz zu vers 


jagen. Ein Excurs behandelt die Jugendbildniſſe defjelben. 
Zeitfchrift für Numismatik. Ned.: von Alfr. v. Sallet. 11. Bo, 
2, Heft. 

Juh.: H. rg | zur Münzkunde des Harzes. — A. 
Friedensburg, die eriten Münzen der Sfatzgrafen Otto Heinrich 
und Philipp. — Ar. Bardt, der Münzfund von Lieberofo. — N. 
v. Sallet, deutiche Guns Medaillen aus dem 16. und dem Beginn 
des 17. Jahrhundert, — Ib. Mommfen, der Denarjchap von 
Offelare, — Ar. Hultſch, annäberende Beitimmung der Mifhungss 
verbältmiife einiger Elektronmünzen. — 9. v. Sallet, Aulvia 
oder Octavia? — Kleinere Mittheilungen, — Literatur. 


Rhenus. Beiträge zur Geſchichte Des Mittelrheins x. Med. 8. 
Züͤlch. 1. Jabra. Pr, 9, 

Inh.: C.v. Ledebur, urkundliche Nachrichten über die Kamilien 
von Kanftein. (Fortſ.) — 3. Hellbach, zur Geſchichte dee Könige: 
ftuhls und der Wenzelscapelle, (Fortſ. — ©. Züldh, Rechnung 
des Johannes Hirßfelt, Kellners im Schloß Lahnttein 1444— 1446, 

Rich 


Infeln“ vereint zu erbliden? Das giebt doch weder eine more 
phologiſch noch geologiſch geichloffene Kategorie, 

Es liegt ein Hoch anzuerfennender, echt geographiicher Zug 
in ber Hahn'ſchen Infeltafel: fie will vor allem der Bauweiſe 
ber Injeln gerecht werden. Das allerdings ijt ein morphologifcher 
Grundzug. Indeſſen, anfcheinend unbewußt, fommt der Verf. 
mit dieſem morphologifchen Brincip doch in Conflict, indem feine 
Gruppe 2 („Erofiong » Infeln“) ſogar völlig abfieht von 
Aufbau und Geftalt der bezüglichen Infeln, ausſchließlich deren 
Abgliederung durch erofive Borgänge berüdfichtigend. Da kommt 
eine Feljenklippe am norwegifhen Strand zuſammen mit Groß- 
britannien » Irland und einer Sandicholle, welche durch die 
Brandungswelle etwa zeitweife vom feſtländiſchen Flachgeftabe 
abgeledt wurde, in ein und diefelbe Gruppe, Der Berf. ent⸗ 
fcheidet fi) bei der wirklichen Subfumtion der vorhandenen 
Infeln unter feine Kategorien auch nicht ganz folgerecht, ob bie 





. Pid, Aus einer verfhollenen Urkundenfammlung. 9. — | 


Derf., zur Gefchichte der Pfarrei Horchheim. — Widmann, Du: | 


dehin von Kahnitein c. 1147. — Bermifchtes. 


Länder- und Völkerkunde. 


Hahn, Dr. F. 6., Docent, Insel - Studien. Versuch einer auf 
orographische und gevlogische Verhältnisse gegründeten Ein- 
theilu:g der Inseln. Mit I Karte in Farbendruck. Leipzig, 
1863, Veit & Co. (IV, 208 8. 8, Karte Fol.) M T, 20. 

Der Berf. erflärt fi in feinem EinleitungsCapitel „Zur 

Geſchichte der Inſelſyſteme“ mit Recht gegen die Einfeitigfeit, 

die Inſeln bloß auf Grund ihres Fauna und Florabeftandes 

Iyftematifieren zu wollen, wie das neuerer Zeit hauptſächlich 

unter dem Einfluß der an ſich höchſt werthuollen Wallace'ſchen 

Arbeiten auch in geographifchen reifen beliebt wurde, Er jelbft 

ftelt nun ein neues Infeliyitem auf, indem er gänzlıd von 

„biologijchen“ Eintheilungsgründen abfieht und der „Morpho: 

logie” der Infeltörper das entjcheidende Gewicht beimißt. 


Dieſes neue Syftem unterfcheidet drei Elafjen von Infeln: | 


1) tektonifche d. h. folche, die durch den Faltenſchub der Erdrinde 


oder durch Bulcanismus entftanden find, 2) durch Erofion von 
Beitlanden oder Infeln losgetrennte Inſeln und 3) Aufichüt- 


Bauweife eines Inſellörpers (morauf die oben genannten 


' Öruppen 1 und 3 gemünzt find) den oberjten Eintheilungsgrund 


abgeben fol oder die Art, wie (bei Gruppe 2) das irgendwie be= 
ſchaffene Gebilde zur Inſel geworden ift. So meint er ent» 
ſchiedene „Aufſchüttungsinſeln“ aus Schlamm und Meeresfand 
vor der Djtküfte Nordamerikas zu den Erofionsinjeln rechnen 
zu müſſen, fall® fie „von zerriffenen Nehrungen abzuleiten“, 
hingegen Infeln, welche durch Abtrennung eines Stüdes von 
einem ind Meer geflofjenen Lavaftrom hervorgebracht wurden, 
weder zu den teftonifchen noch zu den Erofions-, fondern zu den 
minerogenen Auffchättungsinfeln einordnen zu ſollen. Mada— 
gasfar gilt dem Berf. wie Neuguinea als teftonifche Inſel, 
Eeylon nebjt den beiden britiichen Hauptinfeln ala Erofions- 
product. Hierbei leitet ihm ftets das Merkmal, daß eine Inſel 
dann als Erofionsinfel aufzufaffen, wenn fie „hauptſächlich“ 


durch Erofion Inſel geworden. Wer jedoch fünnte erweifen, 


daß die nagenden Wellen und jonftige erodierende Kräfte bei 
Irlands Ablöfung von Großbritannien die Hauptrolle, bei der- 
jenigen Madagasfars von Dftafrifa die Nebenrolle gefpielt hät— 
ten? Un einer Senkung des norbweiteuropäifhen Erbraumes, 
der die heutigen britifchen Infeln enthält, kann doch Niemand 
zweifeln angefichts der diefe Infeln immer noch tragenden Un— 
tiefen mit den maffenhaften Reſten von Gebeinen diluvialer Land⸗ 


| thiere in den England nahen Theilen der Nordſee, mit den in ganzen 


Streifen von Süßwaſſer-Muſchelſchalen mitten im Canal noch 
erhaltenen Spuren vorhiftorifcher Flußläufe. Half nun auch die 
Fluthwelle mit, den noch in der Diluvialzeit beftehenden Jfthymus- 
reft der alten Zandverbrüdung Großbritanniens mit unjerem 
Feſtland zu zerftören (die Wirkung der Fluthwelle mußte ja eine 
ähnlich außerordentliche fein bei diefem mächtigen gen Oftnordoft 
fi zufpigenden ehemaligen Golf, wie fie ſich gegenwärtig alle 
Tage äußert im Briftol-Canal und der Fundy-Bai), warum 
ſollen wir deshalb, weil Erofion den legten Faden des continen- 
‚ talen Zufammenhanges abjchnitt, im Uebrigen aber ein teftoni- 
** 





1509 


— 1883. 43, — Literarifhes Gentralblatt. — 20. October. — 


1510 








ſches Ereigniß, nämlich die Senkung, zur Inſelnatur führte, 
Großbritannien ſammt Irland aus ihrer jo natürlichen Ber: 
wanbdtichaft mit Sicilien, Borneo, Neuguinea oder Madagastar 
ausſchließen und jie (als einen bedenklich vereinfamten, nur noch 
von Ceylon repräfentierten „Typus“) den Fiordinjeln und den 
anderen hier unterfchiedenen Gattungen von Erojionsinjeln bei- 
gejellen ? 

Se rüdhaltlofer wir im Vorſtehenden unjere Bedenken aus— 
geſprochen haben gegen einige Eigenthümlichkeiten des neuen 
Inſelſyſtems, um fo freubiger wollen wir zum Schluß e8 zur 
Geltung bringen, daß das in Rede ftehende Buch feinem Haupt: 
inhalt nad ganz Ausgezeichnetes bietet. Es bringt nämlich 
nichts Geringeres als eine erjtmalige umfajjende Darftellung 
der Grundzüge des Inſelbaues über die ganze Erde hin, und 
zwar fo vorurtheilsfrei, jo gründlich) aus den ftets in volljter 
Gorrectheit vorgeführten Quellen geichöpft, fo forgfältig der 
hiſtoriſchen Entwidelung jeder allgemeineren theoretijchen Frage 
nachgehend (nebenbei mit einem mufterhaft vollftändigen alpha- 
betijchen Regifter über die ganze Maſſe berührter Theoreme 
wie Einzelheiten verjehen), daß wir nicht anftehen, diejes Wert 
für eins der bedeutendften zu erklären, welche in jüngjter Beit 
auf dem Gebiet wiſſenſchaftlicher Erdkunde erjchienen find, 

K—f. 


Das Ausland. Herandg. unter Mitwirkung von Ar. Rapelu. 9. 
56. Jabra. Pr. 10. 

Inhe: Aus den Verbandlungen der deutſchen anthropologiſchen 
Gefellichaft zu Irier. — F. Keller-Leuzinger, Wie ipt und 
trinft man in Südamerifa? — Uganda und Die Waganda, (Mit 
Abb.) 1. Grenzen und Natur des Landes. 2. Das Bolf. — ur 
— von Angra Pequenna. (Mit Karte.) — Kleinere Mitteilungen. 
— Notizen. 


Globus. Hrsg. v. Rich. Kiepert. 44. Bd. Wr. 15, 

nb.: Gallieni's Erforfchungserpedition nach Dem oberen Niger. 
10. (Mit Abb.) (Scht.) — J. Audebert, Bei den Balance auf 
Madagaskar. 2, — Die neutelten Golfſſtrom⸗Forſchungen. — Kürzere 
Mittbeilungen. — Ans allen Erdtbeilen. 


Aus allen Welttheilen. Ned.: Oskar Yenz. 15. Jahrg. Heft 1. 

Inb.: Oskar Lenz, Tetuan und Die Landſchaft Andicira. — 
Kakhetien. — E. Sinogowiß, drei Tage auf Bornholm. — Aus: 
ug zum Grabe des Jyeyaſun zu Nikko in Japan, — N. Goering, 
pflanzenphufiognomifche Skizze. — Henry Öreffratb, die Zuder— 
plantagen in der auitraliichen Golonie Queensland und die dortige 
Arbeiterfrage, — Die Platane von Tadjrich und Teheran, — Die 
auftralifchen Golonien im Jahre 1581. — Miscellen. 


Naturwiſſenſchaften. 


Meyer, Artlı., das Chlorophylikorn in chemischer, morpho- 
logischer u. biologischer Beziehung. Ein Beitrag zur Kenntniss 


des Chlorophylikornes der Angiospermen u. s>iner Metamor- | 
phosen. Mit $ Taf, in Farbendruck. Leipzig, 1563, Felix. (V, 


918.4) A 9. 


Die umfangreiche Literatur über das Chlorophyll erhält in 
diefer Schrift einen neuen, inhaltreihen Beitrag. Der Verf. 
formuliert jeine von der bisherigen Auffafjung des Chlorophyll: 
fornes zum Theil abweichenden Anfichten in der Weife, daß er 
Ehlorophylltörper und Berwandte zujanımen als „Trophoplajten“ 
bezeichnet, die farblofen Trophoplaften aber „Anaplaſten“, die 
Farbftofftörper „Chromopfajten“, die Chlorophyllförner fpeciell 
„Autoplajten* nennt. Bellfern und Trophoplaſten jind die bis— 
her in jeder negativen Zelle der Angiojpermen (nur dieſe wurden 
unterfucht) vorhandenen Organe, welche, im Protoplasma lie 
gend, wahrſcheinlich Apparate vorftellen, in denen ſich wid) 
tige phyfiologiiche Proceſſe abipielen und die fich höchit wahr: 
icheinfih nur durch Theilung fortpflanzen, welcher meiſt eine 
Einfhnürung vorausgeht. In den Meriftemzellen find die 


Trophopfaften in der Regel als ſehr Heine aber ftet3 geformte, 
am bäufigften farblofe, felten gelbliche oder grünliche Körper 
vorhanden, die, obwohl an feine beftimmte Lage gebunden, ſich 
dennoch häufig in größerer Zahl um den Zellfern anfammeln. 
Je nach) dem morphologifchen Werthe und der phyſiologiſchen 
und biologiſchen Function, welche die aus dem Meriftem ber: 
vorgehenden Bellen im Laufe der Entwidelung erhalten, bilden 
fi die morphologiich gleichwerthigen Trophoplaften bes Meri: 
ftems gleichzeitig mit dem Plasmakörper in verjchiedener Weije 
aus, häufig unter Erhaltung von Uebergangsformen, typiich voll- 
fommen nur unter günftigen Berhältnifien. Im Falle der Ent: 
widelung einer Trophoplaftenanlage zum typischen Uutoplaften 
wird das Grundgerüſt unter Auftreten einer bedeutenden Ehloro: 
phyllmenge ſehr ſubſtanzreich. Entjteht ein typischer Chromo— 
plaſt, fo bildet ſich ein ſubſtanzarmes Gerüſt, während Xantho— 
phyll (in ſeinen verſchiedenen Modificationen vielleicht ein Derivat 
des Chlorophylls) in größerer Menge erzeugt wird und bei Zer⸗ 
ftörung des Gerüftes (beim Abfterben der Bellen) in Form von 
Keryftallen oder Körnern zurüdbleibt, die bis zuletzt eine intenfive 
Färbung der Mutierzellen bedingen. Auch in den Anaplajten 
wird das Grundgerüft wenig entwidelt, während in bemfelben 
ihrer Natur nad noch faſt gänzlich unbekannte Stoffe (zum 
Theil in Nörnerform) auftreten. Typiſche Anaplaften völlig er: 
wachſener Zellen können ſich unter gewifjen Bedingungen in 
| Yutoplaften umwandeln; ob Autoplaften in Unaplajten, oder 
Chromoplaſten in Anaplaften oder Autoplaften, ift nicht bekannt, 
Ulle drei Formen können dagegen Stärkelörner einschließen oder 
e3 können jolhe an ihnen wachſen; Kryſtalloide hingegen find 
bis jet nur bei Anaplajten und Autoplaſten beobadjtet worden. 
‚ Stirbt die Belle ab, jo gehen auch die Trophoplaften unter Zu: 

rüdlaffung eines Reſtes zu Grunde; während des Lebens findet 

eine völlige Auflöjung nie ftatt. Nur für den einen Fall der 
\ Ausbildung von Ei- oder Bollenzellen ift ed von vornherein frag: 
lich, ob nicht eine mehr oder weniger weitgehende Vertheilung 








ber Subftanzen der Trophoplajten im Plasma ftattfindet, 
worüber künftige Unterfuchungen Auffhluß geben dürften. — 
Das Speciellere muß in der werthvollen Abhandlung jelbft nach⸗ 
gelejen werden. 


Botanische Zeitung. Ned.: N. de Barv, 2. Juſt. 41. Jahrgang. 
Nr. 3740. 

Inh.: W. Detmer, über die Entitehung ſtärkeumbildeuder 
Fermente in den Zellen böberer Pflanzen. — O. Warburg, über 
Bau und Gntwidelung des Holzes von Caulotretus heterophyllus. 
— Literatur. 


Berhandlungen des botan. Vereins der Prov. Brandenburg. Red. u. 


hrog. von Aſcherſon, Koehne u. Dietrich. 24. Jahrg. 1852. 
Inb.: G. Egeling, lichenologiſche Notizen zur Alora der 
Mark Brandenburg. Nadıtrag zu dem Verzeichniß der bisher in der 


| Mark Brandenburg beobachteten Flechten. — 3. Schullerus, die 


vhyñologiſche Bedeutung des Mildfaftes von Euphorhia Lathyris L. 
1—1. Winkler, über das Vorkommen verwachiener Em: 
brvenen. (Hierzu Abb.) — 5. Berggren, über ‚das Protbal: 
lium nad den Enbryo von Azolla. Aus Lund's Univ. ArsskriftXVl 
vom Verf. überf. (Mit Taf.) — P. Magnus, teratologiiche Mit: 
tbeilungen. 1—4. (Mit Taf.) — A. Ifchird, Beiträge zur Hypo— 
dlorinfrage. — F. A. Hazflinſzty, Bemerkungen zu den deutſchen 
und ungarischen Geajter-Arten. — 6. Warnitorf, floriſtiſche 
Mittbeilungen aus der Mark und Bericht über den im Juli d. I. 
im Auftrage des Vereins unternommenen Ausflug nah Wurterbanfen 
a. D., Korik und Neuitadt a. D. — E. Jacobaſch, Boletus lar- 
tescens,. — 9. Botonic, Horitiihe Beobachtungen aus der Priegniß. 


Archiv f. Naturgeſchichte. Hrsg. v. F. H. Troſchel. 47.3. 6. Hell. 

Inh.: M. Braun u. v. Linſtow, Bericht über die wiſſen— 

ſchaftlichen Leiſtungen in der Naturgeſchichte der niederen Thiert 

während der Jahre 18080 und 1881. (M. Braun, Allgemeines. 

Derj., Ringeſwürmer leinſchließlich der Gerhyreen). v. Linſtow, 

| — M. Braun, freilebende Plattwürmer. Derſ., Orthe— 
| nectiden.) 





Inb.: Ergebniffe der totalen Sonnenfiniterniß vom 6. Mai 1983, 


— Die MolecularsBolumina der Salzlöfungen. — Des Jguanodon | 


von Berniffart. — Ueber tbierifches Chlorophyll. — Kleinere Mit: 
tbeilungen. 


Ghemiter-Zeitung. Hregbt. G. Araufe. 7. Jabrz. Nr. 78 u. 79, 

Iuh.: R, Jones, der gegenwärtige Stand der Düngerfabris 
cation, — Transportabler Dampikodapparat von Volkmar Hang &Go, 
Dresden. (Mit Abb.) — Die allgemeine deutſche Ausitellung auf 
dem Gebiete der Hogiene und des Nettungswejens in Berlin 1552/82, 
Schl.) — Generalverfammlung des Vereins zur Wahrung der Inters 


eſſen der chemifchen Juduſtrie Deutjchlands au Wiesbaden am IT. Sep⸗ 


tember. — B. 3. Großjean w R. Warington, Studien über 
die Chemie der Weinfäure. — Neuerungen am Delplace'ſchen Schwefel: 
fäures&oncentrationsapparate. (Mit Abb.) — 56. Berfammiurfg 
deuticher Naturforicher und eg in Kreiburg i/B. 2. Sertionds 
berichte. — Die Kritik in der Chemie. — Schweizer. Gongrefi für 
Erfindungsſchuß. — GondenfierwajfersAbleiter von 3. Loſenhauſen, 
Düffeldorf. (Mit Abb.) 


Medicin. 

Schreiber, Dr. Aug., zur Lehre von den Luxationen und 
deren Behandlung. Tübingen, 1593. Laupp. (V, 106 5, (Gr, $.) 
ch, 2. 

Schreiber meint durch Beſprechung der complicierten Luxa⸗ 
tionen, namentlih mit Rüdjicht auf deren durch die Antifeptif 
veränderte Behandlungsweife, eine fühlbare Lücke auszufüllen, 
Er geht nad) einer hiftorifchen Einleitung zunächſt die mit Wunde 
compficierten Luxationen nad) den einzelnen Gelenken durch, 
und führt für die verfchiedenen Behandlungsweifen befonders 
harakteriftiiche Beilpiele an, die zum größeren Theil der Lite 
ratur, zum kleineren eigenen Beobachtungen entnommen find, 
Schlieglih handelt er in ähnlicher Weife noch von den Com: 
plicationen duch Berlegungen innerer Organe, durch Gefäß: 
zerreißungen ꝛc. — Die Urbeit ift durchweg eine flüchtige und 
oberflächliche. Dies zeigt fich nicht nur in dem ſachlichen Inhalt, 
fondern auch in der äußeren Einkleidung deffelben. Der Berf. 
ſcheint das Unbefriedigende feiner Urbeit jelbft gefühlt zu haben, 
denn an mehreren Stellen vertröftet er den Leſer auf eine ſpätere 
Publication und auf jeinen demnächft erjcheinenden Atlas der 
Lurationen. Möge es dem Berf. gelingen, durch das in Ausſicht 
geftellte Werk den Eindrud, welchen das vorliegende hinterlaſſen 
wird, zu verwijchen! H. 


Cloetta, Dr. A., Arzt, Grundzüge der Arzneiverordnungs- 


Was der Verf. bietet, iſt ein Abdrud des Anhanges, den er 
feinem Lehrbuche über Arzneimittellehre beigegeben hatte, In 
handlicher Form, überjichtlich, Mar, gedrängt giebt der Verf, ein 





1512 


ur pathologiſchen 
Anatomie des primären Jrisfarcoms. (Hierzu Yap) — Er 


zur qualitativen und quantitativen des Farbenfinnes vers 
mittelit der Pigmentfarben. Bortrag, gehalten in der Allgemeinen 
Geſellſchaft St. Petersburger Aerzte am 30. November 1882. — 
G. Maverbanfen, Über eine eigentbämliche Erſcheinungsform des 
Gigenlichtes der Nephant, nebit Bemerfung über Die Gleichgewichts: 
lage der Bulbi im wachen Zuſtande. — Da Gama Pinto, Bes 
ihreibung eines mit Iris- und Aderhautcelobom behafteten Auges. 
(hieran af) — H. Magnus, C. Horſtmaunn u. A. Nieden, 
vſtematiſcher Bericht über die Yelitungen und Kortfchritte der Augens 
beilfunde im eriten Quartal des Jabres 1883, 


Redts- und Staatswiffenfdaften. 


' Hasse, Dr. P., Prof., die Quellen des Ripener Stadtrechts. 


Untersuchungen zur dänischen u. lübischen Rechtsgeschichte. 
Hamburg, 1883. Voss, (V, 85 8. On 8) 3. 

Das Ripener Stadtrecht vom Jahre 1269 ift befanntlich 

auch für die deutſche Nechtsgefchichte infofern von großem 


' Intereffe, als die Redactoren deffelben einen lateinischen Coder 


des Lübifchen Rechts überwiegend als Vorlage benußt haben, 
welcher zwar den befannten Eobices diefer älteften Claſſe jehr 
nahe fteht, jedoch fich mit feinem derſelben vollftändig dedt. Der 
Berf., dem wir bereits Unterfudhungen über das Schleswiger 
Stadt: und das Fehmarn’sche Landrecht verdanken, liefert in der 
vorliegenden Schrift eine gründliche Unterfuchung der Ripener 


Rechteéquelle und weift nach, daß das Lübifche Recht zwar regel» 





mäßig die Form der einzelnen Beftimmungen hat hergeben 
müſſen, daß aber der Inhalt derjelben regelmäßig dem dänischen 
Recht, insbefonderedem jütiſchen Low, entnommen ift (f. die Ueber— 
fiht S. 71-73), 

Bejonders bemerfenswertb find die gelegentlichen Aus— 
führungen des Verf.'s über das Schweriner Stadtrecht (S.61 ff.): 
er ſucht nämlich nachzumweifen, daß die erften Beftimmungen 
bejjelben auf einem von Heinrich dem Löwen erlafjenen Gejege 
beruhen, wofür in der That die auffallende Aehnlichkeit mit dem 
befannten Privileg für die Gotländer von 1163 und die An- 
wendung des Ausdrudes potestas beziv, regia potestas fprechen. 
Neues Licht Fällt durch diefe Annahme auch auf die Lübeder 
Bogtei und die Verhältniffe der wejtfälifchen Städte, ins- 
befondere Soefts. Sehr danfenswerth ift auch der Ubdrud des 


Stadtrechts ſelbſt nach einer wiederholten Bergleichung des in 
' Kopenhagen befindlichen Original, Im Anfchluffe an eine 


volljtändiges Bild defjen, was man bei Verordnung von Medica: | 


menten zu wiffen braucht, die einzelnen Arzneiformen durch 
Beifpiele erläuternd. Er beipricht weiter die Anwendung ber 
Mittel auf und unter die Haut, die Jnhalationen, die Applica— 
tionen auf die männlichen und weiblichen Genitalien; außerbem 
finden wir die Marimal-Dofen der Pharmacopoea Germanica, 
Helvetica und Austriaca, ein alphabetijches Regiiter und Notiz« 
blätter, Es ijt eine in jeder Hinſicht empfehlenswerthe Arbeit. 


Mittheilungen ans der chirurg. Klinik zu Kiel. Hrög. von Ariedr. 
Gsmard,. I. 


Inh.: Eine neue Amputationsmetbode. — G. Neuber, Mebers | 


vsmiumfänresinjectionen bei peripheren Neuralgien. 


Archiv für Augenbeilkunde. Hrög. von H.Anappun. G. Schweigger. 
13. Band, 1. Heft. 

Jah.: J. Ihalberg, zur pathologiſchen Anatomie des Colo- 
bona chorinidea et iridis congenitum,. — F. K. Hotz, Bericht über 


| 
| 





177 Entropinmoperationen. — 9, Derbv, drei Rälle von Jriders | 


lehre, Freiburg ijBr., 1982. Mohr. (IV, 114 8. 16.) c# 2,50. | Stelle des Borwortes fprechen wir die Hoffnung aus, daß ber 


Verf. ſich nunmehr der jo wiünfchenswerthen Unterfuchung 


der Quellen des Wisby’fchen Stabtrechtes zumenden wird. 
R. W. 


Borch, Freih. L. v., die Rechtsverbältnisse der Besitzer 
der Grafschaft Haag bis zur Erlangung «er Reichsstandschaft, 
seit 1434 nach ungedruckten Kaiserurkunden. Innsbruck, 1884. 
Rauch. (IV, 62 8. ®.) 

Die Schrift enthält eine Zufammenftellung des Anhaltes 
von Urkunden, bei welchen die Befiger der Grafſchaft Hang 
irgendwie thätig geweſen find, bis zum Anfang bes 16. Jahrh.'s, 
und bietet allerlei Material, welches auf die Rechtsitellung ders 
jelben zum Reiche einerjeits, zu den benachbarten Herzogen von 
Baiern andererjeits, Licht wirft. Auch befinden fich unter ben 
benußten Urkunden eine Reihe ungedrudter Kaiferurfunden, 
freilich) aus einer Zeit, in welcher diefelben nur einen fehr 
problematifhen Werth Hatten, nämlih aus bem 15. Jahrh. 
Fügen wir hinzu, daß der Verf. auf S. 32 einen neuen Beweis 
ber von ihm fchon früher aufgeftellten Behauptung bringt, daß 
auch in Süddeutſchland Hofbeamte von einfachen Edlen vor- 
fommen, jo glauben wir, auf den Inhalt der Schrift erſchöpfend 


1513 





aufmerffam gemacht zu haben. Ganz verfehlt ift bie Ableitung 
des Namens der älteren Inhaber von dem lateiniſchen „Curre! 
Lauf!* (5.9), während die Ableitung von dem deutſchen Gurre 
(ſchlechtes Pferd) aus dem Grunde verworfen wird, weil der 
Name des Gejchlechtes mur zweimal mit dem g, dagegen viermal 
mit dem c gefchrieben urkundlich vorfommt. 


Bierteljahrfchrift für Bolfswirtbichaft, Politit m. Kulturgeſchichte. 
zu * Eduard Wiß. 20. Jahrg. 4. Bd. 1. Hälfte, 


Inhe: Ed. Wiß, Über die Organifation des Greditd. — 8. 


— 1883. m 43, — Literarijdes 


Biedermann, der Plan einer deutichen Zolleinbeit im 16. Jahr | 


ndert. — \ ! 
* Die Hamburg-Südamerikaniiche Dampifdifiahrte-@efelfhaft- _ 
Otto Barfhauer, fiber Staatsanleihen. — M. Blod, volks— 
wirtbfchaftlihe Gorrefpondenz aus Paris. — Büherfhau. 


Defterreihifähe 88* für Serwaltung. Hrög. von G. Ritter v. | Heiden, Prof. Dr. Ed., Wie wird ſchwerer roher Boden (Neuland) 


Jäger. 16, Jahrg. Nr. 37—40. 

Inh.: Aufgaben des Unterrichts in den Gummafien und Die 
Ueberbürdungsfrage. (Scht.) — Das Bienenreht in Deiterreih. — 
Heinr. Reiher, Studien über die öffentliche Armenverforgumg. 
f. Die Prüfung der Hülfsbedürftigkeit überhaupt, — Mittheilungen 
aus der Pragis. — Notiz, — Gele und Berordnungen. — Per⸗ 

ogen 24 ber 


fonalien. — ——— — Hierzu als Beilage 
Erfenntniffe des k. f. Berwaltungsgerichtöhofes. 





Techniſche Wiſſenſchaften. 


Grashof, Dr. F., Prof., theoretische Maschinenlehre in 4 ‚Ban, 
2. Bd. Lief. 3 u. 4. Hamburg, 1581/82. Voss, (XII S. u, 
Ss. 3865873, 8.) oA 11, 40. 


Die erften beiden Lieferungen des zweiten Bandes dieſes 


MW. Schaefer, der Staat und das Verficherungsweien. 1, | 


werthuollen Werkes wurden im Jahrg. 1878, Nr. 41, Sp. 1350 | 
und im Jahrg. 1881, Nr. 27, Sp. 936 d. Bl. befprocdhen; was 


dort im Allgemeinen über das Werk gejagt wurde, gilt auch für 
diefe den zweiten Band abjchließenden Lieferungen, die an 
mathematijcher Präcifion in der Behandlung ber einzelnen 
Theile nichts zu wünſchen übrig laffen. Aus dem dritten Ca— 


pitel des erſten Abfchnittes behandeln diefe Lieferungen noch die | 


Uccumulatoren und die Regulatoren für Kraftmaſchinen. Der 
übrige Theil (zweiter Abjchnitt) ift alsdann der Theorie ber 
mechaniſchen Meßinftrumente gewidmet und werden hier nad) 
einander behandelt die Inftrumente zum Zählen und Rechnen 
und die Mebinftrumente und zwar die Inftrumente zur Meſſung 
von Raumgrößen, die Uhren, Inftrumente zur Meffung von 
Geihwindigkeiten, die Waagen, Inftrumente zur Mefjung von 
Kräften und von mechanifchen Arbeiten. Wir können nur noch— 
mals darauf hinweifen, daß wir das Werk für den theoretiſch 





gebildeten Techniker, jpeciel den Mafchinentechnifer, mag dieſer 


in der Praris ftehen oder fich dem Lehrfach gewidmet haben, 
als unentbehrlich bezeichnen können. H. R. 





— und Hüttenmänniſche Zeitung. Red. Bruno Kerl n. Friedrich 


immer. 42, Jahrg. Rr. 37—40. 


Inh.: B. Eggers, über colorimetrifhe Koblenftoffbeitimmung 
im @ifen. 6. &, Särnitröm, über volumetrifhe Mangan- 


beitimmung im Gifen. — 6. ©. Dablerus, über den Nupen der | 


Gasanalyſen für Die —— (Schl.) — Die Eifeninduftrie 
Italiens und die (Fifenerzlagerftätten auf der Anfel Elba. (Schl.) — 
Ueber Weißblehfabrication. — Weber den bafifchen Beflemerproceh. 
— 8.6, Stone, Manganbeitimmung im Spiegeleifen. — F. Nud, 
berichtigende Notiz über Selbitentzündung von Steinkohle. — G. 


Köbler, Abteufen in fhmwimmendem Gebirge nach der Methode | 
von Poetſch. — R. Wabner, über die Anwendung der Magnets | 


nadel zur Auffuchung magnetifcher hi — Lieven’s | 


Rangvorrihtung. — Koblenftoffbeftimmun 
mittelit Stead's Chromometer. — Durvee's 
gewinnung. — Garvös' Berfofungsfvitem zur Gewinnung der Neben« 
vroducte. — Buchanan's magnetifcher Separationsapparat. — Der 
2, dentiche Bergmannstag zu Dresden. — B. Kosmann, die Bergr 
baus und Hütteninduitrie u 


m Gijen und Stabi 


etroleumofen zur Eiſen- 


Eentralblatt — 20, October, — 1514 





— Meteorologiiche und —— Beobachtungen zu Clausthal. — 
U. Gendebien, die Grubenventilatoren. — Ergänzungen au dem 
Kosmanu'ſchen Berichte über Die Bergbaus und Hütteninduftrie auf 
—— Hugieneausſtellung zu Berlin. — Montanproductenmarkt. — 
Notizen. 


Der Civilingenieur. Sr. von €. Hartig. Jahrgang 1883, 


6. Seit. 
Inh.: Müller, über die Geſetzmäßigkeit der Berfürzungen beim 
Zwirnen der Gejpinnite. — Fränkel, über einige Berfuce mit 


dem „Debnungszeichner“. — Grübler, zur Theorie der Vollturbinen, 
— Gruner, Beiträge zur Wohnungsfrage. — Notiz, die Genauig: 
feit der Plauimeter betreffend, 


— — van 


Land- und Forſtwirthſchaft. 


fruchtbar gemacht? Reſultate 14jähriger Verſuche und Inter: 
ſuchungen. Unter Mitwirkung der — Ar. Boigt, Dr. 
@. Günp u. Dr. Tb. Wepfe, Hannover, 1983. Goben. (VI, 
312 ©. 8.) A 6, 85. 

Diefe Schrift ift zur eier des 25jährigen Beſtehens der 
Verſuchsſtation Bommrig, deren Vorfteher der Verf. ift, ber- 
ausgegeben. Die Urbeit felbft hat die Station 14 Jahre hin- 
durch, von 1868— 1852 beſchäftigt, und liegt, diefem Zeitraum 
entiprechend, auch eine große Unzahl von Unterfuchungen vor, 
fo über die Zufammenfegung der verwendeten Düngemittel, die 
Regen: und Wärmeverhältniffe, die gewonnenen Ernten :c., 
ferner find die nad) befannten Methoden ausgeführten Boden» 
analyfen ſehr zahlreih. Die Schlußantwort auf die Verſuchs— 
frage bringt aber nicht wejentlich Neues. Der Verf. empfiehlt 
3: B. die Unwendung des gebrannten Kaltes im Herbit, das 
Liegenlafjen des Aders über Winter in weicher Furche und 
als erjte Frucht die Kartoffeln und fchließlih im Frühjahr die 
Verwendung phosphorjäure- und ftidjtoffreiher Düngemittel. 


‘ Dies find auch die Mittel der Praxis, Neuland in Aderland 
‚ umzuwandeln, nur daß an Stelle der Kunftbünger mit beiferem 


Erfolg eine ftarfe Düngung von Pferde oder Schafmift tritt. 
Der Arbeit bleibt das Berdienft, die Richtigkeit der in der Praxis 
gebräuchlichen Methode nachgemwiejen zu haben. 
Gentralblatt für das gefammte Forſtweſen. Hrsg. von Arth.v. Seden: 
dorff. 9. Jahrg. 10. Seit. 

Inh: Rob, Idarek, Etwas über die Wildbäcde des Bleiberger 
Thales. — 5. Eifler, die bufowinaer Rothbuche und ibre Ber» 
werthung als Möbellatte. — M. Buberl, die Zachpmetrie im Walde. 


— titerarifche Berichte. — Reueſte Erfcheinungen der Literatur. — 
Berfammlungen und Ausftellungen x. 


Forftlihe Blätter. Herausg. von Zul. Th. Grunert u, Bernard 
Borgareve 3. F. 7. Napıg. Heft 10, 

Inhe: v. Kalitſch, Einiges Über das neue preußiſche Korit» 
ſtrafrecht. — Aufap von Borggreve. — Ueber die Zunahme von 
Schnee-Bruch x. in den thüringer Gebirgsforiten. —= Büceranzeigen. 
— Mittheilungen. 


Sprachkunde. Literaturgefhichte. 


Gozzadini, Giovanni, di due statuette etrusche e di una 
iscrizione etrusca dissotterrate nell’Apennino bolognese. Me- 
moria eec, Rom, 1683. Salviucei, (9 5.2 Taf. 4) 

(Reale Accademia dei Lineei. Anno CCLXXX. 1852/83.) 


Der Berf. giebt zuerft den Fundbericht. Die beiden Sta, 
tuetten find in Monteguragazza in der Provinz Bologng in 
einer favissa gefunden, wie fie ähnlich an einem Tempel zu 
Fäfulä fich findet. Ebendaher ftammt auch die Infchrift. Bon 
den Bildfäulen ift die eine weiblich, die andere männlich. Jene 


der HugienesAusitellung zu Berlin, (Schl.) | hat eine rofenähnliche Blume und eine apfelähnliche Frucht in 


1515 


den Händen, diefe eine inwendig gebudelte Schale. Beide find 
Pendants, etrusfifcher Arbeit, aber altertgümlichen griechijchen 
Stils. Der Verf. fpricht fi gegen die Anficht aus, daß die 
weibliche Geitalt eine Turan (Venus) darjtelle, und fieht in ihr 
nad) Ghirardini vielmehr ein Votivbild einer Priefterin, wie fie 
häufig in Tempeln fich finden. Entſprechend ftelle die männliche 
Figur einen Jüngling dar, der eine Libation darbringe. Ref. 
fchließt fich diefen beiden Deutungen an. Die Jnfchrift lautet, 
foweit fie erhalten,... n®veianespr .. | larizamaturunke. Der 
Berf. hat diefelbe an Gamurrini gejandt, und diejer hat jie zu 
[ar]n# veiane sprlis] | lariza maturunke ergänzt und überjegt 
als: „Arnth Beiane, des Spuri (Sohn); Lariza Maturunfe," 
Wer Gamurrini's Appendice kennt, wird fich über diefen Miß— 
griff nicht wundern. Es ift natürlich zu lefen [ar]n$ veianes 
ar[n9al] | lariza ma turunke (oder turunice ?) und dies heißt: 
„Arnth, des Arnth Veiane (Sohn); Lariza widmete dies." 
Unficher ift bei diefer Leſung nur der erfte Buchftabe vonar[nsall], 
angeblich ein von links nach rechts ftehendes p. Da nur die 
rechtöfeitige Hafla in etwas nach unten verlängert zju werben 
braucht, um ein a zu geben, fo ift unfere Leſung arfnsal] aller 
dings in hohem Grade wahrſcheinlich, ficher aber würden wir fie 


— 1883, 43. — Literarifhes Eentralblatt — 20. October. — 





erft dann nennen dürfen, wenn wir die Inſchrift im Original 


oder Bapierabflatfch gejehen hätten. Das ma ift das öfter in | 


der Wendung mi ma oder ma mi „hoc idem“ (vgl. an cn) er= 
fcheinende Pronomen. Statt turunke lautet dad Verbum in den 
bisherigen Weihinfchriften turuce und turce, Die Form turunke 
ift aber daneben durchaus nicht auffällig, betätigt vielmehr das, 
was wir in den „etrusfifchen Studien“ Heft V, ©. 75 bereits 
aus der Form mulvannice vermuthet hatten, daß nämlich das 
Etrustifche die beiden Verbalſuffixe -ni (-ne) und -ce auch mit 
einander verbinden fünne. Und fo wie fih nun auf dem Eippus 
Berufinus turane neben dem turuce der Weihinfchriften findet, 
jo haben wir hier das turunke (oder turunice) mit beiden Suf: 
firen. Statuen und Inſchrift jet der Verf. in das vierte Jahr: 
hundert dv. Ehr.; ob mit Recht, mag hier dahingeftellt bleiben, 
Pa. 


de Feis, Leopollo, i dadi seritti di Toscanella ed i numeri 
etruschi. Estratto dal Giornale Ligustieo, Ann. X, Fase, VII— VII. 
Genova, Tipografia del R. Istituto de’ sordo-muti, (19 8. Gr. 8. 
u. I Taf.) 

In diefem anziehend gejchriebenen Schriftchen giebt ber 
Berf. zunächit eine neue Unordnung der Würfeljahlen auf den 
Gampanarifchen Würfeln, nämlid) als ma, zul, 9u, hus, ci, 
$a, jodann eine Erklärung der etrusfiihen HZahlzeihen aus 
einem | und einem A und ihren Verbindungen. Ref. vermag 
beiden Theilen der Abhandlung nicht beizuftimmen, weil er 
einestheils nicht an das Indogermanenthum der Etrusfer glaubt, 
was der Berf. bei feiner Erklärung der einzelnen Zahlwörter 
vorausjeßt, und weil er andererſeits ci nicht als „fünf“ bes 
deutend anerkennen fann, während dem Berf. dad A für > fteht 
und dies der Anfangsbuchſtabe eben von ci fei. Eine entſchiedene 
Berbefjerung gegenüber der Campanari-Deede'jchen Hypotheſe 
liegt darin, daß auch der Verf. das zal als „zwei“ nimmt und 
damit die richtige Würfelanordnung 1:2, 3:4, 5:6 geminnt, 
Wenn Deede meint, die Unmöglichkeit nachgewiejen zu haben, 
daß zal „zwei“ bedeute, fo ift er im Itrthum. Das zilaynuce 
zileti purtsvacvti hindert, wie Ref. anderen Ortes darthun 
wird, die Annahme, daß zasr(um) „zwanzig”, aljo zal „zivei“ 
bedeute, keineswegs. Pa. 


Briefwechsel zwischen August Boeckh und Karl Otfried 
Müller. Leipzig, 1853. Teubner. (X, 442 8.8) AM. 


Das Urtheil über Otfried Müller als Gelehrten und als 
Menſchen ift bei den Zeitgenoffen weit aus einander gegangen 


I 





1516 
philologen Längst verklungen ift, herrfcht feine Einigkeit in dieſer 
Hinſicht. Um jo erfreulicher ift es, daß uns jeßt durch bie 
Herausgabe feines Briefwechield mit Boedh, dem Manne, 
welhem er wohl unter Allen am nächſten geftanden, ein etwas 
Harerer Einblid in feine Urt zu denken und zu empfinden ges 
währt wird, und die Familien der beiden berühmten Bhilologen 
fünnen der Dankbarkeit aller Derer, welche ſich für die Alters 
thumsftubien intereffieren, ficher fein. Der Briefwechſel ift fait 
vollftändig erhalten; er reicht von 1517—1838, von dem Ab— 
gang Müller's von der Umiverfirät bis zu feiner Wbreife aus 
Deutichland. Erläuterungen find außer ein paar Briefen dritter 
Perſonen nicht beigegeben, waren auc für das betheiligte 
Publicum faum nöthig; weggelaffen find „nur einzelne Säße 
und Worte, welche im Sinne des Schreibenden zum Abdrucke 
nicht geeignet ſchienen“. Ob bei diejen Uuslaffungen, welche 
durchweg bezeichnet find, ſehr gejchidt verfahren worden ift, läßt 
ſich natürlich Schwer beurtheilen; uns will es jcheinen, ald ob es 
nicht ohne hiſtoriſches Intereffe wäre, 3. B. das Epitheton zu 
fennen, womit Müller in einem WUugenblide des Unmuthes 
Lobed’3 Behandlung der Mythen bezeichnete, während auf der 
anderen Seite die harten Auslaffungen beider Brieffteller über 
einen noch lebenden geachteten Gelehrten cher verdient hätten, 
fortgelafjen zu werden. Sonft ift Alles zum Abdruck gefommen, 
auch ſolche Quisquilien, wie die Nachweifung von Drudfehlern 
in Boeckh's Pindar u. dgl. Der Brieftwechjel trägt einen 
weſentlich geſchäftlichen Charakter; Anfragen, Zweifel, Ueber: 
legungen wiffenfchaftlicher Art nehmen einen breiten Raum ein, 
ſachlich Heute ohne alles Intereſſe. Wir wollen hoffen, daß man 
uns nicht eines Tages die ähnlichen Briefwechjel von Ritſchl 
oder Mommſen in extenso vorlegt. Ganz ohne Werth find 
freilich diefe Sachen nicht, fie rufen in Erinnerung, wie müh- 
felig alles das erarbeitet werden mußte, deifen wir uns heute 
als eines faft felbftverjtändlichen Gemeingutes freuen. Merk— 
würdig ift, wie das Auseinandergehen der Intereſſen der beiden 
Freunde wiederholt conjtatiert wird. Boedh wird von der 


' Mythologie wenig angezogen, Müller weicht gern vor den hellen, 
| volltommen hiſtoriſchen Zeiten zurüd: ihr Antheil trifft zu: 


fammen bei der Inſchriftenſammlung und fo ſpielt denn das 
Corpus Inscriptionum Graecarum in dem Briefen eine große 
und in mancher Rückſicht Iehrreihe Rolle. Allgemeine Aus— 
fprüche find felten, die Brieffchreiber gehen auch meiſt wenig aus 
fih heraus, Aber der ſchöne und höchſt charakteriftiiche Aus: 
ſpruch Müler’s (S. 178) verdient angemerkt zu werden: „Für 
mich hat das mythologiſche und antiquarische Recherchieren jo 
viel Reiz und Anmehmlichkeit, es erauidt und belebt mich jo 
innerlich, daß ich auch zufrieden fein könnte, wenn Niemand 
meiner adjtete, und die Sachen felber ungedrudt blieben. Die 
eigene lebendige Unfchauung, die man erhält, ift ja am Ende 
ebenjo Zwed der Thätigfeit, als die Erweiterung der Wiſſen— 
ſchaft in Anderen“, Wichtig für die Geſchichte der Philologie 
find namentlich auch die Briefe, welche ſich auf den Streit mit 
Hermann beziehen; Müller ift viel aufgebrachter als Boedh und 
ben verfühnenden Abſchluß hat er leider nicht mehr erlebt. Uls 
liebenswürdige Naturen zeigen fich beide; namentlich Diffen 
gegenüber einige Male in rührender Weile. Dazu zeigt die 
wiffenfchaftliche Discuffion durchweg einen jtrengen und edlen 
Wahrheitsfinn und mitten im Streit eine tiefe Sehnſucht nach 
Frieden. Gewöhnlichen Univerfitätsflatih wird man faum ein 
oder zwei Mal finden. Aber Boedh erweift ſich doch als der 
bedeutendere Menſch. Sein Blid ıft weiter, feine Anſchauungen 
find freier, für ihm bewegt fich die Welt nicht um das Stubdier- 
zimmer. Wo er Müller an Heeren für Göttingen empfiehlt und 
den politischen Indifferentismus deffelben, da er in Hannover 
erwünjcht und er in diefer Rückſicht befragt worden ift, hervor» 
hebt, kann er nicht umhin, fein leifes Bedauern deswegen aus— 


und ſelbſt heute, wo der Streit zwiſchen Sprach- und Sad: | zujprechen, und bei der Kataſtrophe von 1837 fucht er Alles zu 


1517 





thun, den Freund zu heben. Die Briefe Müller's über diefe 
Dinge machen einen „bemühenden“ Eindrud, wie ein Schweizer 
fagen würde. Er fchwanft Hin und her, er weiß fich offenbar 
nicht zu faffen, er will das Gute und Rechte, aber, wie es jcheint, 
zu ſpät, er macht fich die wunderbarften Illuſionen. Es ſcheint 
ihm bei der Abfegung der Sieben befonders bemerfenswerth, 
daß dabei auf die Fortfegung der Vorlefungen und die Erhaltung 
der Inftitute feine Nüdficht genommen ift. Boedh fieht offen- 
bar weiter, er macht fich feinerlei Flufionen, er hat das deutſche 
politiſche Elend gründlich begriffen (vgl. befonders S. 429) und 
man darf vielleicht annehmen, daß er anders gehandelt hätte als 
Müller. Aber er kennt feinen Freund, er weiß, welchen Kampf 
er mit fich ſelbſt zu bejtehen gehabt hat, er freut fich feiner nad): 
träglichen Proteftation, er erflärt fich ganz einverjtanden mit 
feiner „ruhigen und würdigen Haltung”, er ſendet ihm Troft 
und Ermuthigung und thut gleich die nöthigen Schritte, um ihm, 
wenn nöthig, ein Aiyl in Preußen zu eröffnen. 


Diez’, Friedr., kleinere Arbeiten u. Recensionen, herausg. von 
Herm. Breymann, München, 1883. Oldenbourg. (XVI, 351 8, 
u. Portr. Roy. 8.) cH 6 


Es war ein guter Gedanke, die in Beitjchriften zerftreuten 
Recenjionen und andere Heinere Auffäge des Begründers ber 


romanifchen Philologie zu ſammeln und chronologisch geordnet | 


herauszugeben. Die älteren dieſer Arbeiten waren zum Theil 
verjchollen, zum Theil wenigftens ſchwer erreichbar und doc 
enthalten auch fie faft alle einzelne bedeutende Bemerkungen. 
Noch wichtiger aber erjcheint die vorliegende Publication als 


Ganzes; denn fie läßt uns den wiffenfhaftlichen Entwidelungs- | 


gang des berühmten Gelehrten erkennen, und bietet Damit den 
bedeutendjten Beitrag zur Gefchichte der Wiſſenſchaft felbit, die 
er vor allen Anderen begründete. Wir jehen, wie auch Diez 
zuerſt durch das äſthetiſche Anterefje zu dem Studium der ro: 


manifchen Dichtung Hingeführt wird, indem er dem von ber 


romantischen Schule gegebenen Impulſe folgt, und fo iſt es denn 
auch vor allem die Poefie des Südens, die fpanifche und 
italienifche, dann bie provenzalifche, die ihn anlodt. Recenfionen 
von jpanifchen Romanzenfammlungen und Ueberfegungen des 
Petrarca und Arioft in den Jahren 1817— 1819 find feine 
älteften Arbeiten; an fie ſchließt ſich 1820 feine Kritik des eriten 
einleitenden Bandes der provenzalifchen Anthologie Raynouard’3 
und ber Observations von Schlegel. Diefe Kritik zeigt einen 
Wendepunct in der Entwidelung von Diez an: das Stubium 
des Provenzalifchen erwedt in ihm zuerft das wahre philos 
logische Intereffe, das ſich dem äftgetifchen jetzt Hinzu gefellt. 


Eine Frucht von beiden find dann feine bahnbrechenden Werte 


über die Poeſie und über das Leben der Troubadours, welche 
beide no in den zwanziger Jahren erjchienen. Necenfionen 
von Faber's Floresta und Schmidt's Ausgabe der Disciplina 
clericalis — von welchen Kritiken die erftere ſchon jehr richtige 


— 1888, 43, — Literarifhes Centralblatt — 20. October, — 





Anſichten über die Abfafjung von Anthologien (S.53) und über | 
Tertfritif, jowie über die wahre Aufgabe des Literarhiftorifers | 


(S. 56 f.) enthält, die andere eine recht gute Charafteriftif des 
befprochenen Wertes giebt — ftammen aus derfelben Zeit und be- 


kunden zugleich mit der 1830 erfchienenen Anzeige von Stuart’s | 
Ausgabe eines portugiefifchen Cancioneiro, wie Diez’ Antheil | 


an ber Literatur der pyremäifchen Halbinjel ſich erhielt, wovon 
auch noch manche jpätere Kritiken und zulegt ja noch feine eine 
bedeutende Schrift über die erfte portugiefifche Kunſt- und Hof- 


poefie Zeugniß ablegen. — Wie aber das Studium des Pro- | 


venzalifhen Diez bald aud) zu dem des Altfranzöfifchen führte, | 


zeigen aus bem Jahre 1831 feine für jene Beit jehr bedeutenden 
Kritifen der Bekler'ſchen Ausgabe bes Fierabras und der 
Drelli’jhen Grammatik; hier tritt uns ſchon nicht bloß der 





Sprachgelehrte, fondern der Sprachforſcher entgegen. Demfelben 


Jahre gehört au die Hier wieder abgedrudte Abhandlung; 


1518 





Antiquissima Germaniae poeseos vestigia an, durch welche 
Diez zu der Rede einlud, mit der er jein Bonner Ordinariat 
antrat. So lernen wir hier den großen Romanijten auch einmal 
als Germaniften kennen, in welcher Eigenfchaft er ja auch als 
Docent lange Jahre thätig war. — Bon den hier gefammelten 
jpäteren Arbeiten fei nur noch der Recenfionen von Hoffmann's 
Elnonensia und Huber's Ausgabe der Chronik des Eid, ſowie 
des in Höfer's Zeitfchrift erfchienenen Auffages über Gemination 
und Ablaut im Romaniſchen gedacht, die wichtigeren anderen 
find alle in Ebert's Jahrbuch erſchienen und den Fachgenoſſen 
ebenfo bekannt als zugänglich. — Im Anhang endlich find auch 
zwei jehr gelungene metriiche Ueberſetzungen von Diez, des 
Corsair und des Lara Byron’, die 1826 erfchienen, republiciert ; 
auch eine Meberficht der von ihm angefündigten Vorleſungen 
gegeben. 

Die vorliegende Publication ift aber auch noch aus einem 
anderen Gefichtspunct fehrreih. Indem fie die reiche Biel- 
feitigkeit der literariichen Thätigkeit des unvergehlichen Alt— 
meifters recht vor Augen führt, mag fie die jüngeren Romaniften 
zur Nacheiferung auch in dieſer Beziehung antreiben, um ihre 
Wiffenfchaft vor einer fo einfeitigen Pflege, über welche jüngft 
in diefem Blatte mit Recht gellagt wurde, zu behüten. Die 
Ausftattung des Buches ift gut; mur find manche ärgerliche 
Drudfehler zu tadeln. 


— 


Kunſt. 


1) Herder, Job. Gottir., Denkmal Johann Winckelmann's. Eine 
ungefrönte Preisichrift aus dem Jahre 1778. Nach der Caſſeler 
Handichrift zum eriten Male herausg. und mit literarhiſtoriſchet 
Ginleitung verfeben von Dr. Alb. Dunder, Bibliothekar, Gaftel, 
1882. Kay. (AXXV, 61 ©. Gr. 8.) M 2, 50. 

2) Windelmann’d Briefe an feine züricher Freunde, Nad ben 
anf der züricher Stadtbibliothek aufbewahrten Originalen in vers 
mebrter und verbejierter Geſtalt men beransgegeben von Huge 
= —— Freiburg i/B. 1882. Mohr. (X, 235 S. 8.) 

Zwei Publicationen, die beide einer freudigen und dankbaren 

Aufnahme fiher fein dürfen, Die Denkſchrift Herder’s, hier zum 

erſten Male publiciert, gehört in Bezug auf Gedanfenfüle, Un: 

abhängigkeit der Kritik, Kraft und Schönheit der Sprache zu 
den glänzendften Manifejtationen Herder'ſchen Geiftes. Die 
fritiichen Bedenken, mit welchen Herder einzelnen Ideen und 

Erplicationen Windelmann’s begegnet, find faft ſammt und 

fonders von der claffishen Archäologie im Laufe ihrer Ent: 

widelung autorijiert worden. Bon geradezu actuellem Intereſſe 
ift das von Herder gelegentlich des Angriffes Falconet's auf 

BWindelmann Öefagte; in dem heute wieder jo heftig entbrannten 

Streite zwiſchen „Künftlern und Kunſtſchreibern“ ift nichts ges 

fagt worden, was an Schärfe, unwiderleglicher Logik, ver- 

nichtender Ironie dem von Herder Gefagten gleichläme. Die 

Herausgabe diefer Preisfhrift, die ungefrönt blieb zu Gunſten 

der von Ch. ©, Heyne eingereichten, hat durch Dunder vom 

philologiſchen und hiſtoriſchen Standpuncte aus eine mufterhafte 

Ausgabe erfahren. Die Einleitung orientiert in bündiger Weife 

über die Umftände der Entftehung der Schrift; die Wiedergabe 

des Tertes ift eine philologiich genaue. — Gleich vollftommen 
ift Blümner's Ausgabe von Windelmann’s Briefen an feine 

Züricher Freunde. Durch Jufti wurden wir ſchon darauf auf: 

merkiam, daß Uſteri's Ausgabe und die Nachdrucke derfelben in 

der Förfter'fchen Sammlung und in der Ausgabe von Eifelein 
eine ad usum Delphini war; eine unverjtümmelte Ausgabe 
derjelben zu veranitalten, war deshalb eine Ehrenpflicht. Blümner 
gab fie nach den im Bodmer'ſchen Nachlaß auf der Züricher 
Stadtbibliothek aufbewahrten Originalen. Zugleich konnte er 


1519 


ſechs bisher unpublicierte Briefe feiner Ausgabe hinzufügen. 
Wichtiger als jene ift die Publication der durch Uiteri unter- 
drüdten Stellen, deren interejfantefte zwar bereits Jufti ans 
führte, die aber doch jetzt erit im Bufammenhange zu voller 
Wirkung gelangen. Gerade in ihnen fommen intime Charakter: 
züge Windelmann's, jein Unabhängigkeitsfinn, das Eruplive 
feiner Natur, die Schlagfraft und Ungebundenheit feiner Aus— 
drudsweile zu marcanteftem Ausdrucke. In den Anmerkungen 
hat Blümner mit Recht nicht blof auf den engen Kreis der 
Fachgenoſſen, die in dem claffischen Werke Jufti'3 vollauf zu 
Haufe find, Rüdficht genommen, fondern vornehmlich den großen 
Kreis der Gebildeten bedacht. Die zahlreichen Berfonennamen, 
die in den Briefen vorfommen, wurden fämmtlid durch die 
wichtigften Lebensdaten erläutert. Man darf hoffen, daß dieje 
Briefe, die nad Inhalt und Form zu den wenigen claffischen 
Dentmalen gehören, welche die deutfche Briefliteratur befigt, in 
diefer jegigen, auch typographiich anfprechenden, Ausgabe gewiß 
jenen großen Lejerfreis finden werden, den fie verdienen. 
H. J. 


Klemm, Alfr., Diaconus, württembergische Baumeister u. 
Bildhauer bis ums Jahr 1750, Stultgart, 1682. Kohlhammer. 
(IV, 223 8. Gr. 4) cH 6. 

Wir haben es hier mit einer Arbeit von mufterhafter Gründ- 
lichkeit zu thun, die im ihren Nefultaten weit über die durch 


— 1883, 43. — Literarifdes Eentralblatt — 20, October. — 


den Titel angezeigte localgeſchichtliche Umgrenzung hinausgeht. 


Die Vorliebe des Verf.'s gehörte der Behandlung der Architektur« 
geſchichte; jhon fein Programm nahm nur ein ganz bejchränftes 


Gebiet der Plaſtik auf, nämlich die Steinplaftit; da nun die | 


Bildfchnigerei im Ausgange des Mittelalters und in der Zeit 
der Renaiſſance in der Plaftif die führende Stellung hatte, fo 
ergiebt fi), daß das von dem Verf. Gebotene für die Gefchichte 
der Plaſtik von geringem Belang ift. Um jo hervorragender ift 
feine Arbeit für die Gejchichte der Baufunft. Dem eingehenden 
Studium ardivaliiher Daten hat der Verf. das Studium der 
Steinmeßzeichen zugeſellt. Nach diefer Seite hin liegt auch das 
Hauptinterefje der Arbeit. Der Verf. behandelt in der Einleitung 
den Urfprung, die Geſchichte, die Graphik der Steinmeßzeichen, 
dabei von mehrentheils ganz neuen Geſchichtspuncten ausgehend. 
Es ergeben ſich ihm nun auch Refultate, die (möge man fie auch 
nod) nicht als unanfechtbare Ariome gelten laffen wollen) doch 
jedenfall& den Charakter einer feftgeftügten Hypotheje an ſich 
tragen, und zwar 1) Familienabſtammung von einem zeichen: 
führenden Steinmeß bedingt Verwandtſchaft in dem Zeichen des 
Nachkommen; 2) der Yehrling wählt, wenn er frei geworden, ein 
Beichen, das dem feines Meifters formverwandt ift. Die Stütz⸗ 
puncte für diefe Säße holt der Verf. namentlich aus der Neben⸗ 
einanderfiellung der Zeichen der Meijter von Gmünd, ber 
Familie Enfinger und Böblinger. Es leuchtet ein, da damit 
für die im Wllgemeinen noch fehr dunkle Baugefchichte des 
Mittelalterd außerordentlih wichtige Hülfsmittel gewonnen 
find, und zwar einerjeits für die Fejtitellung des Meifters eines 
bejtimmten Werkes, andererjeits für die Aufhellung der Ver- 
wandtſchaft einer bejtimmten Bautengruppe, Die Urbeit des 
Verf.'s giebt dafür genug Belege, man jehe 3. B. das über 
Albrecht Georg von Stuttgart Geſagte. Auch der biographiiche 
Theil der Arbeit ift von hervorragender Bedeutung, nicht bloß 
für die württembergifche Kunſtgeſchichte; eine Reihe der behan- 
delten Baumeifterfamilien entfalten ja eine über ganz Süddeutic- 
land und weiter hinaus fich erftredende Wirkjamfeit, z. B. die 
Barler von Gmünd (der ältejte Heinrich von Köln), die Enfinger ıc. 
Und überall giebt der Verf. Thatfachen in knappſter Form, viel« 
fach neue Nefultate felbftändiger Forfhung, immer aber kritiſch 
gejichtetes Material. Dean kann nur wünſchen, daß jeine Art 
zu arbeiten weitverbreitete Nachfolge finden möge. — Einige 
Heine Bemerkungen zum Schluffe. Wozu bei dem Ahnheren 


1520 








ber Meifter von Gmünd den Namen Arler (ftatt Barler) wieder 
einführen? — Für eine präcifere Fafjung des Verhältniſſes des 
Heinrich von Gmünd zum Dombau in Mailand bietet Material 
Geruti: I prineipi del duomo di Milano (1879). Zu ©. 56, 
Anm. fei dem Berf. die Beruhigung gegeben, daß er inzignerio— 
ingegniere ganz richtig mit Werfmeifter überfegt. Deringegniere 
eines Palaftes ꝛc. it der capo maestro der bort durchzuführen⸗ 
den Bau-Wrbeiten, unter ihm ftehen die Vorfteher der einzelnen 
Urbeitergruppen, die soprastanti. Unzählige Beifpiele bafür 
bieten die Aufzeichnungen des Schagfämmerers der Curie (vgl. 
€, Müntz: Les arts à la cour des papes). H. J. 





ſtunſt⸗Chronik. Beiblatt zur Zeitfehrift f. bild. Kunft, 18, Jahrg. 

Nr. da u. 85. 

Juhe: Ein Rundgang durch die jchweizerifche Kunſtausſtellung 
in Zürih. — George Gole +. — Eine öfterreichifche Stimme über 
das NiederwaldeDentinal. — Matejko's „Sobiesfi vor Wien”. — 
Austellung von Werken alter Meifter in Edinburgh. 


Vermiſchtes. 


Univerſitäteſchriften. 


Breslau (Anauguraldiff.), Broniſſ. v. Dembiüſti, die Ber 
ſchickung des Tridentinums durd Polen u. die Frage vom Rationals 
concil. 1. Tb. 68 ©. 8.) 

Gröningen (Jnauguraldiff.), Janus Wiberltus Reck, specimen 
literarium de dillerentiarum scriptoribus latinis, (V, 90 8. 8.) 

Halle⸗Wittenberg (Juauguraldiſſ.), Herm. Eberins, die 
Schwatg ſche Jufufion alfal, Kocfalzlöjung als Erfap der Blut» 
transfufton. (40 ©, 8.) — Jobs. Gründler, über die Form der 
Ausiheidung des Jodes im menſchlichen Harn mach Außerlicer Ans 
wendung des Jodoſorms. (36 ©. 8.) — DOstar Dtto, über Bluts 
förverdyenzäblungen in den eriten Lebensjahren. (30 S. 8.) — Hugo 
Gaudig, die Hrundprineipien der Aeitpetif Schopenhauer's. (55 ©. 
rt = a Koegel, die körperlichen Geftalten der Poeſie. L I. 

iS 8. 

- (Inauguraldiff.), Paul Kegel, Helmold un. feine Quellen, 
568 8 
Wien (Inauguraldiff.), Joan. Andr. Washietl, de similitu- 
dinibus imaginibusque Ovidianis. (VI, 192 8. 8.) 


Säulprogramme. 
(Format, wenn anderes nit angegeben, Ouart.) 
a (Realfchule), Zul. Werder, die Methode der Realſchule. 
.) 


17 


Revue des deux mondes. Lill® annde, 3° periode. Tom. 59°, 


3° live, 

Sommaire; Henry Rabusson, Madame de Givre, 1" are 
— Alb. Gigot, la demoeratie autoritaire aux Rtats-unis. 11. La vie 
politique d’Andre& Jackson. — Gabr. Charmes, la politique actuelle 
et la situation de l’Europe, — Gust. Merlet, la crilique litteraire 
sous le premier empire. Geollroy, Hoffmann, Dussault, Feletz. — 
Ferd. Fabre, Leroi Ramire. Derniere partie. — Ant, de Saporta, 
les aurores borcales, d’aprös les recents travaux de MM, Norden- 
skiöld et Lenström. — G. Valbert, le chemin de fer du Soudan 
et les trois campagnes du eolonel Borgnis-Desbordes, — Revue 
litteraire. — Chronique de la quinzaine ete. 


sciences, beaux-arls. 3° annee. Nr. 5. 

Sommaire: Le comte de Chambord et les royalistes de Colmar 
en 1851. — Un dangeau alsacien, Michel-Anloine Holdt. (Suite.) 
— M. Pfannenfhmid, ein Handel Ludwig's XIV mit der Stadt 
Golmar. — Comte de Puymaigre, l.’amant de la marquise, — 
techerches historiques: M. le grand rabbin de Colmar sur le jus 
primae noclis, — Rellexions sur la silualion du elerge en Alsace- 
Lorraine, (Suite) — Les mulations dans le personnel des institu- 
trices congröganistes. — Les demandes de dispense de fröquenter 
l'éeole. — Correspondance. 


Kosmos. Zeitfhrift für Entwidelungslehre u. einheitliche Welt⸗ 
anfchauung. Herausg. von B. Better. 7. Jahrg. 6. Heft. 

Inh.: Ernſt Krauſe, Prof. Dr. Herm. Müller von Lippftadt. 

Ein Gedenkblatt. — B. Earneri, über die Stellung u, Bedeutung 


1521 


— 1883. 43, — Literarifdes Centralblatt — 20. October. — 


1522 





des Weibes. — Glemens König, Unterfuchungen über die Theorie 
der wechlelnden continentalen und injularen Klimate. 111. Photos 
geograpbifcher Theil. (Mit Zar.) — Garl du Brei, das Grinnes 
rungsvermögen. — H. Griesbach, die Aufter u, die Auſternwirth⸗ 
ſchaft mit befonderer Ruckſicht auf die Aufter der ſchleswig-⸗holſt einiſchen 
Nordſeekũſte. (Mit Taf.) — Hleinere Mitteilungen und Jaurnals 
ſchau. — Literatur u. Kritik. — Notizen. 





Bom Feld zum Meer. Spemann's illuſtr. Zeitſchrift für das deutſche 
Haus. Ned.: Jof. Kürfhner 1683. November. 2, Heft. 
Inh.: Georg Ebers, Die graue Yode, Ein Märchen. — Ed. 
Paulus, Das Kind, — Sigm. l'Allemand, Prinz Eugen nad 
der Schlacht bei Belgrad. — Mathilde Yımmers, Sir u. unfere 
Nachbarinnen. — KR { 
wald. — Ludw. Heiger, DerDichter der „Leonore* u. Friedrich Juftus 
Bertuch. — Gerh. Noble, die Dattelpalme u, ihre Früchte. — N. 
Waldmüller, Ranko. Nach ſerbiſchen Motiven, — Bict, Blütbgen, 
Poiretboufe, (Fortſ. — Otto v. Leirner, Spruch. — Ein 
hiſtoriſches Kartenſplel. — 3. U Schilling, eine ®ifite im 
Irrenhauſe. — Hugo Warmbolz, das Petroleums u. Erdwachs- 
Revier von Borvuilam in Galizien. — Aug. Silberftein, die 
Himmelfahrt eines Sünders. — „Kindes Gebet“ von H. Willemjen 
u. „Wunſch“ von Ib. Salzmann. — Der Samniler x. 


Natur und Offenbarung. 29. Band. 10. Heft. 
Inh.: Erich Wadmann, der Tridyterwicler, ein Bild aus dem 


Inſtinctleben der Thiere. GFortſ. — Der zweite M. Deprez'ſche 


Verſuch der elektriſchen Kraftübertragung. — Die eleftrifchen Aus: 
ftellungen und Die moderne Gleftrotechnit, Gine vopulär » fadliche 
Daritellung. (Mit 1 Taf.) — Ad, Müller, das Rordlicht. (Scht.) 
D. v. Schüp, Wetters Propbezeiungen. — Recenfionen. — Vers 
—— — 6, Braun, Himmels-Erſcheinungen im Monat No— 
vember. 


Revue critique. Nr. 41. 


Sommaire: M. Croiset, essai sur la vie et les wuvres de Lucien. — Com- 
mentaires (le Cisar, p. p. Holder. — Dillmann, manuel exögetique 
de l’Ancien Testament. (l. art.) — Varietes. — Chronique. — Academie 
des Inseriptions, 


Nuova Antologia. Rivista di scienze, leitere ed arti. Anno XVIll. 
2. serie. Vol. 41. Fasc. 19. 


Sommario;: L. Palma, il problema dell’Austria-Ungheria.— G Boglietti, 
Vesposiziune di Amsterdam, liapsodie Olanderi, — Alfr. Baccarini, gli 
*tudi e i lavori talassogralici in Italia — G. Sergi. fra gl'ludiani 
dAmerica. Costumi funerari, — A. G. Barrili, Dalla rupe. Novella. 1. 
— 1 nostri obbiettivi navali e la stampa francese. — Le onoranze a G. 
B. Niceolini. — Rassegna delle letleraiure straniere ece. 


Die Grenzboten. Red.: Johannes Grunom. 42. Jahrg. Nr. 42. 


Anb,; Militariſche Aruitaſtet. — Georg Waiß. Zum 9. Oltober 1858). — Wine 
deutſch · nationale Berelchte. — Der Verſall dee Theatere. — Paris und die 
Aranzeien. — A. v. Aritenberg, Francceta ven Nimemni. (Aorti.) — Notizen. 
— viteratur. 


Die Gegenwart. Hrög. von Theophil Zolling. 24.8. Nr. Al. 


Inb,: Parifina, Die parifer Strabenicenen, — P. Fel. Aſchroft, Die Aueſichten 
der Auriften im Preußen. — Karl Bartfdb, Goethe u. Das ferbiide Beremaß. 
— Jeh. Bolfelt, der moderne Kampf gegen Die Metapbofi,. — Ib. Jolling, 
Iohanıes Trojan. — Gart Peters. Teuſſathum in Yonton. (Exil) — Aus 
der hanpiftade. — Rotuen. 


Blätter f. literar. Unterhaltung. Hrög. von R. v. Gottſchall. 


Nr. 41, 


Inb,: Mud. v. Gottſchall, die Yeibbibrioibefen u. die Schriſtſlellet. — R, ®or- 
berger, teutidıe Yiteratur der Gegenwart. — Nles. Berrid, neue hiſtotiſche 
Dramen. Air. Kırbboff, Aus alter w neuer Welt. — Moriß Bille 
tomm, botantihe Yıreratur,. — Feuilleton, — Bibiiograpbie. 


Guropa. Red. von H. Kleinfteuber Nr. 41. 
Inb.: Artbur Rleinfibmidt, Runde. berzog von Otrante, 2 — 8. Bergbaus, 


der Bart in erlmograrhliser Brziebung. 2, (Sl) — Dito Pehmann, Auf | 


elaifiihem Fotım 3. — Die Surpfeiler ochſchettlands. — Piteratur 10. 


Wiffenfhaftl. Beilage der Leipziger Zeitung. Nr. 80 u. SI. 


Iub.: Georg Müller Arauenftein, Äriedrib des Beifen Meerfibrt. — $. Mar- 
bach, leipaget Theater. — Mufionar Zäſchte F, — Der Luthettopf. — Bliber- 
beirsechungen. 


Allgem. Zeitung. Beilage. Nr. 272—278, 


Ink: Rivarol, — Schlef Parpenbeinm, (Bdl.) — Tie Aniprabe des Parfled an 
den italtenrichen Klerus. — Zernin, Die Entbüllungdfeier Des Rationaldentmals 
auf dem Riederwald. 2 u... — Mömtide Aun len. 16. — Die Gröffnung ber 
Neribern-Pariiic-Wiienbabn. Gm. 7. — Die fünfundgmanzsiajäbrige Aubelfeier 
ter hifteriiben Kemmiiſios bei der f. Alabemie der Blifienihaften. — 9. 
Baumeifter, aur @rinnerung am Genrad Burfion, — Ueber Die Page ber 
esanaeliihen Airche Deutidtande. — Bıener Briefe. 166. — Nambon PBıromn. 
— Stodvauer, Die gewerbliche Ergehung in Defterreih, — Die Erhaltung 
des Bauernftantes, — Parller Gbrenit. 124, — Zurgenjow u. Ratfow, 


daler, das Nationaldenfmal auf dem Nieder: | 





| Julaſtrirte Zeitung. Red.: Franz Metſch. Rr. 2102. (81. Band.) 


Inb,: Wine dentihe Hamdeldrolonie in Sudaftila. — Die Kaliermandver ei Som 
burg. — Zodtenidau. — Hans Brent. bie Einweibung des Nationale 
dentmals auf dem Nicdermwald. — Aus den Ranövertagen. Antunit der Marfı» 
tenterin beim Aende woue. — Preiie u. Buchhandel, — Otte Mofer. Er 
innerungen an die Bollerſchlacht bei Leipzig. — ©. v. Aleiſt, Ne Gleftriihe 
—E in Wien. 3, — Himmelseri — Dolgtebniide Mit- 
tbeilungen. 


Ueber Land und Meer. 51. Bd, 26. Jahrg. Rr. 1m. 2. 

Inh. Ent @dftein, Nora Sanfeltce. — 2. v, Falle, Savenarola..— Sacher 
Maioch, Geb Elchanan. — 9. AHellin, Kaflandre. — E. M. Bacano, 
Zräumereien. (edibt.) — Emile Erbarbd, Hohabrt, — 6. Heder, Manöver 
Vech. 1.0.2, — Rotigblätter. — 5. Better, Grarhologie. Reue Folge 1. 
— Tie Gratulanten. — 9. Silberftein, der Mondſee u. jene Umgebung. 
— Afrenemie; DOftober 1883. — Die Shubin, HBinienburaiide Ramilien- 


inungen. 


naje, aus den Grinnerungen eines alten Defterreiherd. — ar Porgima, 
trandatiantiiche Stizgen- 1. Zöllner und Sünder. — Martus Srönvoit, 
] Borbereitungen zum Feſte. — ob. v. Su dow, Blätter für die Frame. 


Mode. 1. — Karl Seifart, die Schule der Beftalinnen, — Fb. Stein. vas 
Panorama Des Kampfes um Weißenburg in Winden, — Br. v. Hellmwald, 
Blifingen. — ©. Mb. Negnet, Zanafaat in einem ſchwädiſchen Dorfe. — 
| “vd. Panius, bobenleilide Schlöfer. — Mlufßrationen. 


Sonntags-Blatt. Red.: A, Phillips. Mr. 41. 
Int: 8. Shobert, Das Gröoßeſte auf Erden. (Fort) — T. v. Rotbihbüp, Ein 
Sommernahmittag. (Aortf.)— Aathariue. ⸗ B. Olliverie, In der Dümmer- 
ſtunde. — Yoie Blätter, 


' @artenlaube. Rr, 41. 
‚ Int: Ernſt Wichert, Die Braut in Trauer. (Fortſ. — Theod. @rampe, ber 
| zweite deutſche Bergmanndtag. — Karl Seldner, der fransdilide Herman 

ib, Zräger. Dunn geh’ zu ihr. (Bericht) — Ar. Heibig, die Eage vom 
Docter Aauf. 1. — welätter u. Bliuhen. 


u Hrög. von R. König u. Th. H. Pantenins. 20. Jahrz. 
r. 2. 

Inb.: E. Oswald, Er lebt! (Aorti.) — ine Maidentercolonie in Bürttemberg 
— Hand Arnold, Em Dezentag auf dem Yande. (Aurti.) — Ib. 6. Ban» 
tenins, eine Weldhitte des Küslismus. — Rob, Koenig, das Aupeliet des 
Nauben Haules, — Am Familientiſche. 

Ind. der Beilagen: Der neue Gbei des ſchleswig + boifteiniihen Ulanenregiments 

Ar. 15. — Ametilanlicher Damenipert. — Umſchau in fernen Yanden. 





Inb.: Gufemla Gräfin Balleflrem, Die Augen der Aſſunta. Ein Drama aus 
tem beutigen Benedig, (Avrti.ı — Setur. Seidel, Der Mildibrummen. (Gedicht 
Zu Dem gleihbettelten Bilde, — Eugen Schmwiediand, Marholegiſches 
Bririe an eine Dame fiber Handibriftenteittung, 7. Brief, — Artik Yemmer- 

| maper, die Bebirgebakmen Deſterreiche. — A. Weber, Gin Yıd, — Aruren- 
| briefe, hirgetheilt von Arig Mautbner. 2 — 3 Trojan, Iendıtende ” 


| Schorer's Familienblatt. Ned.: E. D. Hopp. 4.2. Nr. dl. 


Ibiere. (Sb) — Martin Brei, Barbarazweige. (Gedicht.) In Mut geſetzt 

von Karl Menede. — Blauterede. 

Allgem. Zeitung des Judenthums. Hrög. von 8, Philippfon. 
47. Jahrg. Pr. 41. 


Int: Bum Jom Kirpur. — Alır die Opfer von Tiya-Eiglar. — Eine Aundarbung 
der Ungarn in Amerifa. — Reufte Aundgebungen in Ungarn. 3. — „Siracls 
| Herlung. — Zeitungsnabridren. — Feulileten. 


vn @iteraturblatt. Hrög. von M. Rabmer. 12. Jabra. 
r. 40. 


Inh: S. Bronemann, Anſtand u. Eliquette im füdlſchen Altertbum, (forli.) — 
| Seograpbiide und eibnogtarbiſche Spiknamen und Spettgeidstcdhten. (Zorti.)— 
— Meraturberichte. — Retizen. 





Vorleſungen im Winterſemeſter 1883/84. 


45. Berlin. (Bergalademie.) Anfang: 29. Oetbr. 


Hauchecorne: Bergbaukunde; Sulinenfunde. — Kerl: allgem. 
Probierfunit; allgem, Hüttenkunde; chem. Technologie; Löthrobrs 
probierkunſt. — Brance: —— Uebgn; Geognoſie der Ter—⸗ 
tiar⸗ u, Quartar⸗Formation. — edding: Gilenbättenfunde ; 
(ntwerfen von Gijenbüttenanlagen. — Schneider: Markiheide: 
u. Meßkunſt; praft. * in der Markſcheide⸗ u, Meßlunſt. — 
Kavfſer: allgem. Geologie. — Loſſen: Petrographie. — Hör: 
mann: Mechanik; Maſchinenlehre; metallurg. Technologie. — Bet— 
tram: analyt. Geometrie der Ebene; Differentialrechnung. — Weiß: 
Mineralogie; mineralog. Uebgn. — Finkener: qualitat. Minerals 
analvfe. — Beyrich: Geognofie des ſogen. Alößgebirges. — Haß— 
lacher: Aufbereitungekunde; Bergredt. —Rammelsberg: Mineral: 
chemie. — Schwatlo: Banconitructionslehre. 





| Ausführlichere Kritiken 


eridienen ber: 
Burger, Uebungebuch zum Weberfegen aus dem Deutfchen ins 
| Brand. (Kange: Ziſcht. f. d. Gumnafialm. N. F. XV, 
i ctbr. 


1523 — 1888. 43. — Litersrifdes 


Eentralblatt. — 20. October. — 1524 





Burn un, Bilder aus dem alten Rom. (Büchfenfchüp: 

end.) 

Caesaris belli galliei libri VIL Recens. Holder. (Bonnel: Revue 
erit. 41.) 


Eblinger, griech. Schularammatit, (Lindner: Ztiſchr. ſ. d. Guns 
naflalm, R, F. XV, Ocbr.) 

Handbuch zum Alten Teitament. 11, Lief. 4. Aufl, (Halevy: Revue 
eri, 41) 
Handbuch der theologiſchen — netten, 
2. Th. 1. Hälfte. Theolog. Litbl. 41.) 
Meardi, atli della Giusta per la inchiesta agraria ete. Vol. VII. 
(Bierteljfhr. f. Bolkew., Volitik u. Culturgeſch. AX, 4 (r). 

M ever, Abriß der Befchichte des Altertbums. (Boldt: Itſchr. f. d. 
Gymnaſialw. R. F. XVil, Octbr.) 

v. Nante, — (Bierteliſcht. ſ. Vollsw., Politit und 
Gulturgefh. XX, 4 (1) 


Hrög. von Zödler. 


Bom 6. bis I, Ortbr. find nachſtebende 


nen erfchienene Werke 


auf unterem Hebacionsburtau eingeliefert worden : 
A ristopbanis Pax. Annolalione erilica etc, instruxit Blaydes. 


Halle /S., Buchh. d. Waiſenhauſes. (8. A 6. 
nen Geichichtstabellen f. d. oberen eher böberer Zehranitalten, 
Tb. Leipzig, Engelmann. (ft. A 0, 80, 
. Bergmann, zur Geſchichte der Gntwlteiung deutfcher, polniſcher 
PN Beröfferung in der Provinz Poſen. Tübingen, Laupp. 
(8.) 8 
Bergf, Heine philologiſche Schriften. 
1. Bd. Sale 1yS, 1884. 
MH 10. 
Böhmer, Negeiten zur Geſchichte der mainger Erzbiſchöfe 
Bonifatius bis Uriel von Gemmingen. 7427 bis 1514, 2. 
27 Lief. Herausg. von Will, Imnsbrud, Wagner. 


© 


Srög. von Beppmüller, 
Buchh. d. Waiſenhauſes. (Gr. 8.) 


von 
Bd. 
(4) 


die Negeiten des Kaiſerreiches unter den Karolingern. 751 
” 918. Neun bearb, von Mühlbacher. 3. Lief. Ebd. (4.) 
[A 


2, Aufl. Mailand, 


Boito, Leonardo, ! Michelange lo, Andıea Palladio, 
Hoevli. 335 ©. Kl. 8.) 

Braun un. Sinkom, —* über die wiſſenſchaftlichen Leitungen 
in der er in a der niederen Ihiere während der Jahre 
1880—1981. 1. Th. Berlin, Ricelal. 8.) A 8. 

Cohn, über fünitliche Beleuchtung. Vertrag. Braunſchweig, Vieweg 
& Sohn. 18.) eK 0, 50. 

Gommiffien, die hiſtoriſche, bei der F. bayer. Akademie der Wiſſen— 
ibaften 1855 —1583. München, Rieger. (8.1 AM: 

Daraun, Mutterreht u. Raubehe u. ihre Heite im germanifcen 


Recht u, Leben, Breslau, Koebner. (Br. 8.) I. 
Dielip und Heinrichs, deutſches Leſebuch. % Aufl., bejorgt von 
3. E. Heinrichs. Berlin, G. Reimer. (8.) - 2. 
Dorner, gefammelte Schriften aus dem Gebiet der foitematijchen 
Theologie, Ggegefe und Gefcichte. Berlin, Hertz. (VI, 
498 S. 8.) 


Ernit’s des Krommen, Serzog, Sperlale u. fjonderbahrer Bericht, 
wie nehit Göttlicher Berlevbung Die Knaben u. Mägdlein auf den 
Dorffichaften x. im Füritentbumb Gotha kurß und nüglich unter 
richtet werden fünnen und fellen. Gotha 1642, 
fänterungen von Müller, Zichopan, Raſchke. (136 S. Gr. 8.) 

Funk, die Echtheit der Janatianifchen Briefe aufs Neue vertheidigt. 
Tübingen, Laupp. 18.) 65. 

v. Gautſcheu. Poſchl, Lehrbuch der kaufmänniſchen Correſpondenz. 
Wien, 1884. Gerold's Sohn. (8.) AB, 60. 

Gellii noctium altıcarım libri XX ex recentione ele, Hertz. Vol. 
prius. Berlin, Hertz. (VII, 447 5. 8.) 

Gohbi, la toncorrenza eslera e gli antichi economisti ilaliani. 
Mailand, 1564. Hoepli. (XV, 309 ©. 8.) 

Grimm, kurzgefaßte Geſchichte der — Bibelüberfepung 


bis zur Gegenwart x. Dena, 1884,  Goftenoble.  (8.) 
A 2, 40. 
de G ubernatis, storia universale della lelteratura. Vol. V—-VIl. 


Mailand, Hoepli. (341, 503, 316, 462 ©, Al, 8.) 
Hausratb, feine en religionsgeicichtlichen | Inhalts. Leipzig, 
Hirzel. 18.) cf 7, 





Mit x. Gr | 





Jahrbuch, ſtatiſtiſches. — von der f. r ftatiit. Commiſſion. 
Wien, Gerold’s Sohn in Komm. (ton, 8.) 
Kür dad Jahr 1891. 7. Heft. (1. Abth.) 

(92 ©. Roy. 8.) 

ars zur Weiheit des deutſchen Unterrichts. Berlin, Nicolai, 

(Rt, 8.) 


Staatshanshalt x. 


1 ‘ .. — 


— Alſo ſprach Zarathuſtra. 1, 





Aummer, ber Führer in ber Flechtentunde. 2. Aufl. Berlin, 
Springer. (8.) AM 3, 

Lehmann⸗Filbés, die Beilimmung von PAIR EBENEN nebft ver» 
wandten Aufgaben. Berlin, 8. Reimer. (4.) 

Mayer, Geſchichte der Burggrafen von —— Manchen, 
Rieger. (Br. 8.) 4. 

Menant, recherches sur Ia glyptique —— 1" partie. Paris, 
Maifonneune & Go. (ll, 263 ©. Imp. 8.) 

ie bebrätfches Mebungsbuh. 4. Auf, Leipzig, Hahn. 18.) 


Rebe, 8) cM 2. 
chmeißner. 


Wiesbaden, Niedner. 
2. Chemnihz, 


eutier ala Seelforger. 


(8.) 31. of 3, 50. 
v. Orff, Seitlmmung der Hänge eines einfahen Secundenvendeld 
auf ne Sternwarte zu Bogenbaufen, Münden, Kranz in Komm. 
U) AM 4, 
Ovwidi Metamorphoseon librı XV. Scholarum I usum ed, Zingerle. 
Leipzig, 1954. Freytag. (RI. 8.) AM 1, 
Berti, die arabiſchen Handſchriften * — Bibliothet 
4. 8b, 2.9 Gotha, F. A. Pertbes, (ton. 8.) 


Pileiberer, Religlonsphiloſophie auf ie Grundlage, 


2. Aufl. 1. Bd, Berlin, &. Reimer. (8) 
Nibbel, Kolar. Eine ethologiſche en Ehe, Hirzel. 
(Goch 4.) oA 4. 


NRolland, recueil de chansons — Tome |. 
Maifonneuve & Co. (1, 378 

Rotb, allgemeine u. chemiſche Beolsgl, 
Her, (210 ©. Gr. 8.) 

HRublant, ——* Verſuche vom Standpundt der Soctial⸗ 
politif. Tübingen, Laupp. (6) HM: 

Schiller, Leitfaden zum Unterrichte in der deutfchen Sprade x. 
Wien, 1884, Gerold's Sohn. (Ör. 8.) HM 3 

Schindler, die Klemente der Planimetrie in ihrer organiſchen er 
widelung. In 4 Stufen, Stufe 14. Berlin, Springer. (Kl. 8.) 
ach 1, 20, 1, 00, 1, 80, 2, 40.) 

Schulg, über das tecologifte Aundamentalprincip der allge 
meinen Pädagoaik. 2, Aufl. Müpfhaufen i., Bufleb. (VIL, 


58 
edlen über gymnaſiale (Erziehung. Chemnitz, 


Paris, 
2. Bd. 1. Abth. Berlin, 


Schmeißner. 
(Ron. 8.) Hi 
Schwark, räbifiortf ch » anthropologifhe Studien. Mothologi- 
820 S 
Be — Culturgeſchichte der Menſchheit im Lichte 
Sannover, 1884. Schmorl & v. Ser 
feld. (Gr. 8.) AH 5. 
Stadler, Kaut's Theorie der Materie. Leipzig, Hirzel. 
Starifit des Sanitätswejens der im Reichsrathe non ., 
reiche und Länder f. d. Jahr 1890, Bearb, von d, f. k. Direction 
(Imp.⸗Fol.) oA 9, 40. 
Studien, berliner, für claſſiſche Philologie und Archäologie. Srög. 
8.) 
Su: —7 das Antlig der Erde. 1. Abth. Leipzig, Frevtag. (Koch 4.) 
0. 
Zobler, vom franzöfifchen Versban alter u. neuer Zeit, 2. Aufl. 
Leipzig, Hirzel. (9.) cH 3, 


ſches Br —— oriſches. Berlin, 1884. Hertz. (VEN, 
der potbagorätichen Lehre, 

(8.) 
der adminiſtrativen Statiſtik. Wien, Hof⸗ und Staatsdruderei. 
von — 1. Salbbd, Berlin, Calvary & Es, 

1) 
Weber, Lehrbuch a na Ir 19. Aufl. Bd. 1, 2. Leipzig, 


Engelmann. (Br. 8.) A 15. 

Weinsbeimer, a Dinotherium giganteum Kaup, Berlin, 
&. Reimer. (Gr. 4.) AM 7. 

Bei, Handbuch —* Gebrauche beim Unterrichte in der Bolks— 


wirthſchaft⸗⸗ und Haudelslehre an Handels⸗ und Gewerbeſchulen. 


Wien, 1884. Gerold's Sohn. (8.) 4. 
Willkomm, illustrationes florae Hispaniae insularumquée 
Batearium. Livr. VII. Stuttgart, Schweizerbart. (Jup. 4.) 


MH. 12. 
Windiſch, zwölf Hymnen des Rigveda mit Sävnana’d Commentar. 


SR Wörterbuch zu Sayana. Appendiced, Leipzig, Hirzel. (8.) 
welfbauer, die chemiſche Zuſammenſetzung des Waflerd der 
Donau im Jahre 1875. en d, f. Akad, d. Will. 2. Abth. 
Bd, 87. % 1883.) (D. u. 3.) 
Generalfarte, neue, von sem. Tejchen, Procdhasfa. 
(Gr. fol) HK 2. a 
erg) 1 ef In Nr. 41, Sp. 1461, 3.1 v. 0, (Anzeige 
Garberh) iſt zu eſen: tübed f. Osnabrüd. 


+1 — 


1525 








Widtigere Werke der ausländifchen Literatur. 


Franzöſiſche. 


Baudier, de l'orthographe du nom de Guillaume Rouville ct 
de quelques »utres parlicularitös de sa vie, ä propos du livre 
de Giraudet, de Tours, sur l’origine de imprimerie dans celte 
ville. (52 p 8.) — Brun. 

de Broe, notier sur les seigneurs el le chäleau des Feugerets, 
suivie d’ctudes sur la province du Perche; illustrce de deux 
eaux-fortes par Olivier de Romanel. (129 p. 8.) Le Mans, impr, 
Monnoyer. +4 

Charveriat, la bataille de Fribourg (3-5 aoüt 1644). (30 p. et 
2 carles, 8.) Lyon, impr. Pitrat aine, 

En quötes ct documents relatifs à l’enseignement sup£erieur, VII. 
Etat des ätudes dans les facultös des sciences et des leltres, 
situation materielle des facultcs des leltres, bibliotheques uni- 
versitaires, (120 p. 8.) Paris, Delalain freres. 

Etudes arch&ologique sur l'église de Notre-Dame-du-Port(Auvergne). 
(VII, 99 p. et planche. 8.) Clermont-Ferrand, Thibaud. 

Le Vavasseur, de Contades et Gaulier, eanton de Briouze: 
essai de bibliographie cantonale. (102 p. 12,) Paris, Champion. 

Morand, les derniers baillis et procureurs d’olfice ou fiscaux des 
justices seigneuriales ressorlissant au siöge de la senechaussce 
en Boulonnais. (VII, 119 p. 8.) Boulogne-sur-Mer, impr. Aigre, 

Robert, histire de l’abbaye des benedielins de Saint-Jean-au- 
Mont-lez-Therouanne, son transfert ä Vpres, ses phases diverses 
sous la domination de la France et de l’Aufriche (220 p. 8.) 
Saint-Omer, impr. d’Homont. 

de Warren, Marguerite de Lorraine, duchesse d’Orleans (1615- 
1672). (41 p. 8.) Saint-Die, impr. Humbert. 


Italieniſche. 


Capaeeio, deserizione di Napoli nei prineipii del sec. XVII, 
edita a eura della Socielä di storia palrin. (84 p. 8.) Napoli, 
1582, Furchleim. L. 2. 

Carmina medii aevi. (86 p. 8.) Firenze, Dante. L. 3, 50, 

De Cara, ersori mitologiei del prof. A. de Gubernatis: saggio 
erilico. (95 p. 8.) Prato, tip. Giachetli, Figlio e €. L. 1, 25, 
Fioretti, legis aclio; sacramento: studii sull'antiea procedura dei 
Romani. (203 p. 16.) Napoli, Anfossi. L.5. 
Fornaciari, studii su Dante editi ed inediti. (VI, 190 p. 8.) 

Milano, Trevisini. L. 2, 50, 

Friedmann, un poela politico in Germania sul principio del 
sec. Xlll: saggio sturico-letterario. (156 p. 16.) Livorno, tip. 
Vigo. L. 2. 

— studii letterarii. (XXIV, 414 p. 16.) Bologna, Zanichelli. 

. 4. 

Hoffmann, grammatiea mancese, compendiata dall’opera einese 
„Zin-Ven-Ki-Mung,“ Parte I. (37 p. 8.) Firenze, tip. Le Monnier. 
L. 1, 80. 

Machiavelli, leitere familiari, edite e inedite, a eura di Alvisi. 
{XX, 530 p. 64.) Firenze, Sanoni. L. 2. 

Macri, troriea del diritto internazionale. Vol. 1. (Gr. 8.) Messina, 
d’Angelo. L. 7, 

Mamiami, novelle, favole e narrazione edite ed inedite, la prima 
volta unite e ordinate: aggiuntovi un ragguaglio Ira Manzoni 
e Leopardi; con prefüzione, (372 p. 8.) Napo i, Marono. L.3, 50, 

Pepe, notizie storiche ed archeologiche dell’antica Gnatbia, (180 p. 
8. con 5 carte litograf.) Ostuni, tip. Ennio. L. 3, 

Kamorino, euntributi alla storia biografica e eritica di Becca- 
delli detto il Panormitta, (90 p. Gr. 8.) Palermo, Pedone Lauriel. 
L. 2. 

Rinaudo, le fonti della storia d'Italia della caduta dell’impero 
romano d’Öceidente alla invasione dei Longobardi (476-568): 
saggio di eritiea storien, (52 p. 8.) Torino, Botta. 

Zoechi, liideale nell’arte. Maflei-Prati-Aleardi-De-Amieis-Zanella, 
(225 p. 16.) Prato, tip, Giachelti, Figlio e C. L. 1, 50, 


Niederländifde. 


ten Brink, litterarische schetzen en kritieken. (Deel 4,) Charles 
Dickens. Zijne eerste romans. (4 en 137 bl. 8.) Leiden, Sijthofl. 
Fl. 1, 90, 

Hubrecht, over de voorouderlijke stamvormen der vertebraten. 
Uitgegeven door de koninklijke Akademie van wetenschappen 
te Amsterdam. Met een plaat. G en 20 bl. met 1 uitsl, gelith, 
plaat, 4.) Amsterdam, Müller. Fl. 0, 60. 


Shwedifde. 


Carles, trois, preeolombiennes, reprösentant une partie de l’Ame- 
rique (Groenland). Fac-simile presentes au congres in lernaliona 


— 1883. X 43, — Literarifhes Gentralblatt. — 20. October. — 





1526 


— —— 1883, (8. 
r. 3. 


des americanistes ä Copenhague 
3 cartes,) Stockholm, Dahlgren. 


Dänifde. 


Kristensen, Sagn 1 Overtro fra Jylland, samlede af Folke- 
munde. (Jydske Folkeminder. 6 Saml.) (400 8. 8.)Kiobnhavn, 
Schenberg. Kr. 4. 

Nyrop, den oldfranske Heltedigtning. (Histoire de l’&popee fran- 
— au moyen äge —— d’une bibliographie detaillee). 

oroget Udgave af en med Universitetets Guldmedalje prisbe- 
lonnet Afhandling. (504 S. 8.) Kiebnhavn, Reitzel, Kr. 7. 

Schmidt, Grundtvig og den tydske Orthodoxi, En hist, Sam- 

menstilling. (190 8. 8.) Kiebnhavn, Eibe. Kr. 2, 50, 


Norwegiſche. 


Guldberg, Underssgelser over en subfossil flodhest fra Mada- 
gaskar. (24 S. Med 2 pl. 8.) Christiania, Dybwad. 

Lie, Untersuchungen über Differentialgleichungen II, (4 8. 8.) 
Samme Forlag. Kr. 0, 15. 





Antiquariſche Kataloge. 


(Mitgetbeiit von Rıraboff u. Wigampd in Being.) 


Adermann, Th, in Münden, Nr, 105, Linguiftil, Sagen, 
Kitterärgefchichte, 
Bielefeld’s B, in Carlsruhe. Nr, 103, geiftl, u, welt. Ordens» 


weſen. 
Cohn, Alb., in Berlin. Nr. 155, Vermiſchtes. 
Nr. 98, Kirchenrecht. 


Hedenbauer in Tübingen. 
Jacobſohn & Go. in Breslau. Nr. 52, kathol. Theologie und 
Nr. 683, Theologie und 


Philofophie, Orlentalia. 

Kirchhoff & Wigand in Leingig. 
Kirhenreht. Nr. 684, Philofophie, Freimanrerei, Pädagogik. 
Nr. 685, Jurieprudenz, Staates und Cameralwiſſenſchäften. 
(Supplem. zu den Satalogen 670—673). Nr. 686, deutſche 
Literatur, Literärgefhichte im Allgemeinen. (Supplem. zu Katalog 
675). . 

Steinkopf, Ferd,, in Stuttgart, Nr. 324, Pädagogit. Nr. 325, 
Philoſophie. 

Trübner in Straßburg. Nr. 37, Philoſophie. 

= —* Schack in Leipzig. Nr. 24, Rechts- und Staatöwiffen- 

en, 


ee 


N — 


Nadridten. 


Der ord. Profeifor in der theologifchen Facultät zu Kiel, Dr. 
G. Haupt, iſt in gleicher Eigenſchaft am die Umiverfität Greifs— 
wald, der ord. Proͤfeſſor an leßterer, Dr. v. Wilamomiß- 
Möllendorff, ebenfalls im gleicher @igenfhaft im die philo- 
ſophiſche Facultät zu Göttingen verſetzt worden. 

er ord. Profeffor Dr. Ferd. Kindemann am der Univerfität 
Freiburg i/Br. iſt zum ord, are in der philoſophiſchen Facultät 
zu Königsberg i/Pr., der a, ord. Profeflor Lie. De. Wendt an der 
Univerfität Göttingen zum ord. Profeffor in der theologiſchen Kacultät 
zu Kiel ernannt worden. 

Die Privardocenten Dr. Franz Freib. von Preufhen zu 
Greifswald u. Dr. Emil * er zu Marburg find zu a. ord. ‘Pro« 
feſſoren in den medicinifchen Racultäten der genannten Univerfitäten 
ernannt worden. 

Der Oberlehrer Mr. Darye am Gymnaſium zu Rheine iſt in 
ge —* an das Gymnaſium zu Bochum, der ord. Lehrer 

r. Herwig am Gymnaſium zu Giberteld ald Oberlehrer an das 
Gymnafium zu Attendorf berufen worden. 

Der Dberlehrer Dümmier am Progumnafium zu Malmedv 
wurde zum Rector diefer Anftalt, der Oberlehrer Dr. Siegfr. Anger 
am Gymnaſium zu Elbing zum Director des Gymnafiums zu Grau— 
denz ernannt. 

zu leiher Gigenfhaft it der Director des Gymnaſiums re 
Saarbrüden, Dr. Hollenberg, an das Gumnafium zu Kreuznach, 
der Oberlehrer am Gymnaſium zu Emmerich, Dr. van Hoffe, an 
das Gumnaflum zu Trier verfept worden. 

Der Oberlebrer Dr. Korell an der Thomasſchule zu Leipzig 
it zum Dberlehrer am Nealgumnafium F —— yD. der 
Rector der höheren Anabenfhule zu Schwerin a/®., Dr. Karl Bur— 
mann, zum Oberlehrer am Gymnaſium zu Königsberg iR. ermannı 
worden. 


— — — 


1527 


— 1883, 43. — Literarifhes Tentralblatt. — 20. October. — 


1528 











Ald Oberlehrer wurden berufen die orb. Lehrer Dr. Hübner | 
Louis Ed, Lepke, Begründer der nach ihm benannten Kunſt⸗ 


am Gymnaſium 
Belling am 
Bromberg. 
Die ord. Lehrer Dr. Diederihfen am Gumnafium zu Flens— 
burg, Schulte am Gumnaſium zu Rheine, &. Schramm am Gym: 
nafinm zu —— 2. Rud. Pitſch am Realgymnafium zu 
Brandenburg aD, Dr. Toews am Gymnaſtum zu Inſterburg, 
und ber tatbotiidhe Religionslehrer Ewen am Gymnaſium zu Trier 
find zu Oberlehrern an ben genannten Anftalten befördert worden. 


u nu an das Progymnaſium zu Trarbach. Dr, 
ymnaſium zu Liſſa an die gleiche Anſtalt zu 


Dem ord. Profeffor an der Univerfität Berlin, Geh. Meditinal⸗ 
rath Dr. Reichert, ift der k. preuß. Aronenorden 2, Gl, dem 
Oberlebrer a. D. Conrector Dr. Tepe in Aurich der k. preuß. Rothe 
Adlerorden 4. Gl. verliehen worden. 

Den ord. Lehrern Dr. Sajfenfeld am Gymnaſium zu Trier 
und Hubert Marian am Realgummafium zu Aachen wurde der 
Titel Oberlehrer beigelegt. 


Am 29. September + in Berlin der frübere Kunſthändler 


handlung. 

Am 3, Detober + in Varchim der Gymnafial-Gonrertor a. D. 
Dr. ac. Heuffi im 80. Lebensjahre. 

Am 5. October + in Frohsdorf der vormalige Erzieher des 
Grafen Chambord. Baron Joach. Barrand, als hervorragender 
Geolog in weiterem Kreiſe bekannt, im 84. Lebensjahre. 


Bekanntmachung. [258 


Un unferer Realfhule I. D. ift bie Stelle eines proviforifchen 
Oberlehrers zu befegen. Erforderlich ift die facultas docendi 
in Deutſch und Latein in allen Claſſen. Das jährliche Gehalt 
beträgt 1800 A 

Chemnitz, am 9. October 1883, 
Der Rath ber Stabt Chemnitz. 
Vetters. 
Bürgermeiſter. 








kiterariſche Anzeigen. 


Verlagsbericht der Weidmann’schen Buchhandlung in Berlin. 


Juli— September 1883, 


Baftian, A., Zur maturwiffenfhaftlihen Bebandlungsweife der 
Pſychologie durch und für Die Völkerkunde einige Abbandinngen, 
Mit einer Zafel, (XXVIO u. 231 S. Br. 8.) Geb. MA, —. 

Elfendt:Senffert, Yateinifhe Grammatik, Siebenundzwanzigite Aufs 
fage von M. 9, Senffert und H. Buſch. (XII ı. 340 & Ör. 8.) 
Ju Leinen geb. HM 2, 80. 

Führer durch die königlichen Museen, Herausgegeben von 
der Generalverwaltung. Vierte Auffage. Kl.8. Geh. c# 0,50, 

Handbibliothek, Philologische, 106.—112. Lieferung: Grie- 
chische Literaturgeschichte von Th. Bergk. Erster Band. 
(Bogen 15-64.) a A 1, —. 

In wieweit sind die Herbart-Ziller-Stoy’schen Didaktischen 
Grundsätze für den Unterricht an den höheren Schulen 
zu verwerthen? Separatabdruck der Referate des Director 
Dr. Frick (Halle) und des Director Dr. Friedel (Stendal) 


zu den Verhandlungen der vierten Direetoren-Conferenz der 


Provinz Sachsen. (128 8. Gr, 8.) Geh. # }. 60, 

Knaack, Georgius, Conjectanea. (11 8. 4.) «# 1, 50. 

Martens, Fr. von, Völkerrecht. Das internationale Recht der 
eivilisierten Nationen systematisch dargestellt. Deutsche 
Ausgabe von Carl Bergbohm, Erster Band. (XVIII u. 430 8. 
Gr. 8.) Geh. A 8, —. 

Matzat, H., Römische Chronologie. Erster Band: Grundlegende 
Untersuchungen. (XlI u. 354 8, Gr. 8.) Geh, #8, —. 

Monumenta Germaniae historica inde ab anno Christi quin- 
gentesimo usque ad annum millesimum et quingentesimum 
edidit societas aperiendis fontibus rerum Germanicarum 
medii aevi. Auctoram antiquissimorum tomi V pars poste- 
rior. D. Magni Ausonii opuscula recensuit Carolus Schenkl. 
Adjecta est tabula. (LXVI u. 302 8, Hoch 4.) Geh. Aus- 
gabe I auf Schreibpapier A 15, —, Ausgabe II auf Druck- 
papier c# 10, —. 

— — Auctorum antiquissimorum tomi VI pars posterior. Al- 
eimi eedicii Aviti viennensis episcopi opera quae supersunt 
recensuit Rudolfus Peiper, (LXXVII u. 376 8. Hoch % 
Geh. Ausgabe I auf Schreibpapier c# 18, —, Ausgabe I 
auf Druckpapier A 12, —. 

Müller, David, Abriss der allgemeinen Weltgeschichte für 
die obere Stufe des Geschichtsunterrichts, Erster Theil, 





Das Alterthum. Vierte Auflage. Besorgt von Fr. Junge. (VILL | 


u. 311 8. Gr. 8.) Geh. oM 3, —. 

Niemann, R., Das mosaische Gesetz im Religionsunterrichte 
der Secunda. Beilage zum Programm des Warener Gymna- 
siums 1583, (18 S. 4,) Geh, 0, 80, 





[260 


Reimann, M,., Die Sprache der mittelkentischen Evangelien. 
(Codd. Royal 1 A 14 und Hatton 39,) Eio Beitrag zur Eng- 
lischen Grammatik. (110 8. Gr. 8.) Geh. HM 3, —. j 

Koediger, M., Paradiemata zur altsächsischen Grammatik 
im Anschluss an Müllendorff's Paradigmata für seine Vor- 
lesungen zusammengestellt. (13 8. Gr. 8.) Geh, «# 0, 30. 

Scherer, W., Geschichte der deutschen Literatur. Achtes 
Heft. (Bogen 35-40. Gr. $.) Geh. <# I, —. 

Untersuchungen, Philologische, herausgegeben von A. Kiess 
ling und U, v. Wilamowitz-Moellendorfl. Sechstes Heft- 
Analecta eratosthenica scripsit Ernestus Maas, (IV u. 153 8. 
Gr. 8.) Geh, #3, —. 

Verhandlungen der Directoren-Versammlungen in den Pro- 
vinzen des Königreichs Preussen seit dem Jahre 1879. Vier- 
zehnter Band. Zweite Directoren-Versammlung in der Pro- 
* Schleswig-Holstein. (VIII u. 237 8. Lex. 8) Geh. 


4, —. 

Verzeichniss, Beschreibendes, der Gemälde. Zweite Auflage. 
Unter Mitwirkung von L. Scheibler und W, Bode bearbeitet 
von Julius Meyer, Director der Gemälde-Galerie,. (X u.595 8, 
8.) Cart. c# 4, 


Sammlung französischer und englischer Schriftsteller 
mit deutschen Anmerkungen. Herausgegeben von 
E. Pfundheller und G. Lücking. 


Arago, James Watt. an Iue en séance publique de 
V’acadömie des sciences. Erklärt von F. J. Wershoven, Mit 
4 Abbildungen in Holzschnitt. (116 8. 8.) Geh. -# 1, 20. 

Guizot, Histoire de la rövolution d’Angleterre. Erklärt von 
Bruno Graeser. Dritter Band: Histoire de Richard Crom- 
weil et du r&tablissement des Stuart. Zweite Abtheilung: 
Buch III u. IV. (163 8. 8.) Geh. 1. 50. 

La Fontaine, Fables. Erklärt von E. O. Lubarsch. Vierter 
Theil: Buch X— XII nebst Phbilemon et Baueis. (IV u. 200 8. 
8.) Geh, #2, 3. 


Sammlung griechischer und lateinischer Schriftsteller 
mit deutschen Anmerkungen. Herausgegeben von 
M. Haupt und H. Sauppe. 


Plato's ausgewählte Dialoge. Erklärt von ©. Schmelzer, Vierter 
Band: Apologie. Krito. (92 8, 8,) Geh. AH 1, 20. 


1529 


In J. U. Kern's Verlag (Max Mäller) in Breslau ist 
soeben erschienen: [259 


Die Quellen der Alexanderhistoriker. 


Ein Beitrag . 
zur 
griechischen Literaturgeschichte und Quellenkunde. 


Von 
Arthur Fränkel, Dr. phil. 
30 Bogen. Gr. 8. Brosch, Preis AM 12, —. 


Berlag von Georg Weiß in Heidelberg. 1257 


Um die Anſchaffung der 
Vhiloſophiſchen Bibliothek 


Sammlung der Hauptwerke der Philofophie 
aus alter und neuer Beit efc, 


herausgegeben von K. H. von Kirchmann, 
zu erleichtern, treten vom 1. October 1882 ab folgende 


Preisermäßigungen —— 
ein: 


I. Bei Entnahme der ganzen Bibliotbef — bis 1. October 1982 
303 Ziefgn. oder 88 Bände — ftatt des Kadenpreijes von cH 153 
nur A 112, — 
Bei Entnahme von 100 Lieferungen auf einmal, welche Bezugs⸗ 
art ſich befonders für Beliper eines Theiles derfelben jur Er— 
gänzung empfichlt, ftatt des Ladenpreifes von HK 50 
£ — mr A 40. — 
Außerdem eröffne ich für Alle, die einen allmäligen Bezug vors 
ziehen, eine 
— Neue Subfjcription — 
in der monatlich 6—8 Hefte ausgegeben werden. ine Preisermäßigung 
it bierbei ausgeihloffen, dagegen erhalten die Subferibenten mit 
“ieferung 303 Round s philoſephie-geſchichtliches Lexikon 
(Eadenvreis 18) aratis. 
Kataloge über die „Philoſophiſche Bibllothek“ find durch jede 
Buchhandlung zu beziehen. 

















II, 





Neu erschien: 


Französisches Lesebuch. 
Erster Theil. 
Für , 
Quarta und Untertertia 
der 
Gymnasien, Progymnasien, 
Realgymnasien und Realprogymnasien. 
Mit einem Wörterbuch. 
Von 
Dr. Karl Meurer, 
Lehrer am königl. Friedrieh-Wilhelms-Gymaasiom zu Köln. 
9 Bogen. Gr. 8. Preis cart. -# 1, 10. 


Der zweite Theil für Obertertia, Secunda und Prima 
(circa 20 Bogen, Preis etwa 2 -#) wird Ostern 19%1 er- 
scheinen. 


Leipzig, im October 1553, 
Fues’s Verlag (R. Reisland). 


An die Herren Autoren. 1246 


Eine altrenomierte Verlagsbuchhandlung, verbunden mit 
aroßer Druderei, die in ihren Mitteln unbefchränft und deren 


Coulanz bekannt ift, wünfcht den Verlag noch weiter auszu- 


behnen, wozu geeignete Berlagsanträge gern entgegengenommen 
würden, 

Mittheilung der Adrefle erfolgt auf gefällige Anfrage sub 
Chiffre RB. 8. durch die Exp. des Literar. Centralbl. 


— 1883. 843, — Literarifhes Gentralblatt. — 20. October. — 





1550 





E 
Demnächst erscheint: [233 
Bon: 


3 ” .„.. G. Le 
La Civilisation des Arabes. 
$ Ourrage illastre de 10 chromolithographies, 50 grandes 
planches, 2 cartes et environ, 200 gravures in-4, 
Broch“ : Fr, 30, —, = «fl 24, —. 
Relie: Fr. 40, —, A 32, — 
Strassburgi.E. j 
R. Schultz & Ce. Sortiment. 
Berger-Levrault's Nachfolger. 
15, Judengasse. 
—EEEEEEGCCV 


Klostermann, Marie, Vorsteherin einer höheren Mädchen- 
schule in Kreuznach, English Reader. Ein Lesebuch für 
Anfänger mit Fragen und Wörterverzeichniss. Gr. 8. (VI 
u. 139 8.) In Leinwand geb. -# 1, 80. 

Mann, EL, A Short Sketch of English Literature from 
Chaucer to the Present Time compiled from English 
Sources. $. (VI u. 204 8.) In Leinwand geb. cf 3, —. 

Müller, J., Kritischer Versuch über den Ursprung und 
die geschichtliche Entwickelung des Pesach- und Maz- 
zothfestes. (Nach den pentateuchischen Quellen.) Ein 
Beitrag zur hebräisch-jüdischen Archäologie. Gr, 8. (VII 
u. 85 8.) Geh. AM 2, —. 

' Schneider, Dr. Otto, Gymnasiallehrer in Küstrin, Die Psy- 
chologische Entwickelung des Apriori, mit Rücksicht 
auf das Psychologische in Kant’s Kritik der reinen Ver- 
nunft. Gr. 8, (IV u. 228 8.) M 6, —. 

Weyhe, Dr.E. E.F., Gymnasiallehrer zu Seehausen, Muster- 
stücke zum Vebersetzen ins Französische für die oberen 
Klassen höherer Lehranstalten ausgewählt. Erster Theil. 
8. (96 8.) Geheftet A 1, —. [256 


Eduard Weber’s Verlag (Julius Flittner) in Bonn, 








Antiquarifher Bücerverkehr. 


Neu erschienene Kataloge 


des antiquarischen Lagers 


von 
Joseph Baer & Co. in Frankfurt a. M. 
Lagercatalog 
130. Jurisprudenz, 
131. Linguistik (Bibl. von Dr. L. Diefenbach). 
132, Griechische u. römische Archäologie. 


Antiquarischer Anzeiger 
330, Philosophie. 
331. Architektur, Sculptur u. Kunstindustrie. 
332 u. 334, Miscellanea. 
333. Staatswissenschaft. 
335. Nationalökonomie. 


31 


| Auswahl von grösseren Serien und für wissenschaft- 
liche Institute unentbehrlichen Werken. 





Bei Ferdinand Steinfopf in Stuttgart, Kronprinzſtraße 38, 
iind ſoeben folgende neue antiguariſche Kataloge ausgegeben 
' worden, die überallyin france unter Kreugband verfandt werden: 

ı Nr. 131. Pädagogik und Verwandtes. — Bolld- und Jugend 
ſchriften. 22 Seiten. 
| „325. Philoſophie. 26 Seiten. 


[32 


Berantiwortl. Redacteur Prof, Dr. Barnde in einig, Goethefitaße Kr. 7. — Drud von W. Drugulim in Leipsig. 





für Deutfdland. 


Herausgeber und verantwortlider Mebacteur Prof. Dr. Fr. Zarnde. 


Nr. 44] 


(1883. 


Verlegt von Eduard er in Leipzig. 





Erſcheint jeden Somabend. 





Marıin Luthere Werte. 
Lotz, quaestiones de historia sabbati, 
Biblifhes Mörtertuh für Das hriftihe Zoll. Hrsg. von 


tiska förbindelser ete. 


— il, October. »+- 





Preis vierieljahrlich A 7. 50. 








|Schybergson, Sveriges och Hollands diploma- | Bilficn®, zur @eidichte der — mit befond, 


Nüdiict ‚auf Deutſchland u. Oefterr 


>. dling, ſchwed. nn; Beitalter d. Reformation, | Ranvier's ——8 Lehrbuch der Siftolcgie. Ueberſ. 


Beller. Geiſeler, bie Ofter-Iniel. von Nicati u Byi. 
Benbam, Hatbarine u, Graufurd Zait. Salomon, Nomenelator der Befähfrm togamen ı. Saolenker, unterfudungen fiber das Weſen der Zahn ⸗ 
Bratte, Juſtus Belenius, Hahn, ber "Dilsiammler oder Anleitung zur Aenntmib der ———— x. 
Bodemann, Leibnizens Plan einer Socletät der Biffen- 8 Pilze Deutidlands ze Die Sergeleßgebung des deutſchen Reiches. Mit Anmeık, 
idyaften in Baden. Graßmann, Bas Tbierleben ober die Phoñologie der Pier: Autſatu 
Wider Johannes Janſſen u. feine Geſchlchte des deutſchen witbelt diete. intner, —5 Schulgrammatil, 
Boiles ır. Erf, Die un. wahrer Tagetmittel der Zem- kin; # Aaſender Roland, überf, von Gildemeiſter. 


Renan, der Islam u. die Wiſſenſchaft. peratur it. 


He Bügerfenbungen erbitten wir derechnet und unter ber Mdrefle der Eppebition d. BL. (Bospitafftr. 16), alle Briefe umter der des Heramsgehers (Baethefr. 7). Nur folde 
Bertekünnen eine Brfprehung finden, die ber Nebactton vorgelegen haben, Bei Gorrefpondenzgen über Bücher bitten wir fletö ben Ramen ber Berleger berfelben anzugeben. 





Cheologie. 


D. Martin Luther's Werke. Kritiiche Gefammtausgabe. 1. Band. | 
Meimar, 1883. Böhlau. (XXIV, 712 S. Gr. 4.) cH 18. 


Gewiß fonnte das 400jährige Jubiläum der Geburt Luther's 
nicht würbiger gefeiert werden als durch Veranftaltung einer 
fritifchen Gefammtausgabe feiner Werke. Nach einer folchen ift 
feit Decennien in den reifen der Unterrichteten ein allgemeines 
Verlangen vorhanden gewefen und es klingt faft wunderlich, 
wenn das Vorwort des vorliegenden Bandes, um dies zu cons 
ftatieren, fich auf das Wort irgenb eines Schulrathes aus dem 
Jahre 1853 beruft. Im Stillen trug fich bereit in den 30er 
Jahren Meufebach mit diefem Plane, und die große Anzahl 
von Lutherſchriften, die feine Bibliothef enthielt, war mit im Hins 
blid hierauf erworben; Jacob Grimm fuchte dann Gelehrte zu 
gleihem Plane zu beftimmen, bie Nothwendigfeit war eben 
durchweg anerkannt, die Ausführung nur eine Frage der Beit. | 
Seht hat Herr Dr. naate aus eigener Initiative, dann mit 
Unterftügung de kgl. preuß. Eultusminifteriums, der Alademie 
der Wiſſenſchaften in Berlin und der deutſchen Fürjten, an ihrer 
Spite der Kaiſer und ber Großherzog von Sachſen, diejen 
Plan zur Ausführung zu bringen unternommen, wodurch er ſich 
gewiß Anſpruch auf allgemeinften Danf erworben hat. 

Der erfte Band liegt vor und, ein mächtiger Quartant 
von über 700 Seiten auf gutem fräftigem Papier, das ohne alle 
Surrogate hergeftellt ift, alfo volle Dauer verſpricht. Er führt 
bis zum Jahre 1518 und bietet 27 größere und Fleinere Stüde, 
darunter noch 19 lateinifche, da Luther erft fpäter, als er eine 
mädhtigere Wirkung auf die Maſſen ins Auge faßte, ben Gebrauch 
der lateinifchen Sprache befchränfte. Voran fteht ein lateinifcher 
Tractat, der bisher noch nicht unter Luther's Werle aufgenom: 
men war, beffen Echtheit aber wohl nicht zu bezweifeln ift. 

Das Vorwort orientiert über bie bei der Herausgabe zur 
Anwendung gefommenen Grundjäge. Im Allgemeinen kann 
man fich gewiß mit ihnen einverftanden erflären: fie bieten die 
Sicherheit, daß wir wirflich eine kritiſche Ausgabe erhalten, die 
als Grundlage für Unterſuchungen aller Art wird dienen können, 
auch für fprachliche. Ueber Kleinigkeiten fann man abweichender 
Unficht fein. Ungern fehen wir z. B. die vundbjinuundi 
verändert; jene ftören jchon nach den erjten 5 Minuten Niemand | 
mehr (wer läßt fich durch fie 5. B. in den von Braune heraus» 
gegebenen Neudruden des 16, und 17. Jahrh.'s beirren?), fie 








gehören unleugbar zur Authenticität der Wiedergabe, und fie 
erfcheinen dem Ref. wie der dem Kenner und Liebhaber fo erfreu- 
liche Roft auf einer Bronze des Alterthums. Nicht Har ift, was 
wir ung darunter benfen follen, wenn S. XIX gejagt wird, 
„einzelne Zweige” der alten Orthographie jeien abgebrochen 
worden, benn fie feien nur „der Ausdrud des noch unfertigen 
Werdens“. Warum denn den intereffanten Einblid in Died Werden 
den Benußer entziehen? Mit Recht ift, wo wir zu einem von 
Luther jelbft herausgegebenen Werke noch feine Handfchrift ber 
figen, nicht diefe zu Grunde gelegt, ſondern das Werk in ber 
Geſtalt wie er es veröffentlichte, aber warum ift denn in dieſem 
Falle die Orthographie der Hdjchr. hineincorrigiert in ben Druck? 
Das ift eine Miihung zweier Verfahrungsarten, die nicht ge- 
rechtfertigt erfcheint. Gerne hätten wir auch die Blattfeiten der 
zu Grunde gelegten Ausgabe angegeben umd die Randleiften der 
Titel kurz bejchrieben gefehen. Ob dagegen bie dem Beitgefchmad 
huldigende Spielerei mit den Initialen in einer kritiſchen Aus: 
gabe angebracht war, wollen wir dahingeſtellt fein laſſen. 

Die Einrichtung ift fehr gut. Feder Schrift voran ftehen 
Borbemerfungen, die über alles Wichtige orientieren, namentlich 
eine genaue und erichöpfende Bibliographie bringen und die in 
Betracht zu ziehende editio princeps zu beftimmen fuchen. Mit 
Net hält der Hrögbr. dies mit für eine Hauptaufgabe des 
Werkes, und einige Bemerkungen laffen uns fchließen, daß er 
alle Sorgfalt auf diefen Bunct verwandt hat. Es wird daher 
wohl überflüffig fein, wenn wir hier daran erinnern, wie in den 
20er Jahren die Nennung von Wittenberg auf dem Titel keines— 
wegs eine Garantie für das Erfcheinen der Schrift an diefem 
Orte ift, indem die Nachdruder jenen Namen frech mit abdrudten, 
Ebenfo wird er ſchon jelbft nicht unbeachtet gelaffen haben, wie 
die Nachbildung der Titeleinfafjungen feitens der Nachdruder 
vielfady mit einem Raffinement ausgeführt ward, daß man die 
Unterfchiebe nahezu mit der Lupe nachweifen muß, als handelte 
e3 ſich um gefälfchtes Papiergeld unferer Tage. Hat man durch 
eine zufammenhängende Unterfuhung hier Echtes und Unechtes 
unterfcheiden gelernt, und dabei den Blid nicht auf die in Rebe 
ftehenden Nachdrucke befchränft, fondern die Verwendung ber in- 
eriminierten Ranbleiften weiter verfolgt, jo hat man dann freilich 
auch ein Mittel getvonnen, um in den meiften Fällen die Nachbrude 
genau auf ihre Officinen zurüdführen zu können; aber ein fcharfes 
Auge ift bier erforderlich, denn von derfelben Einfaffung haben 
wir zuweilen bis zu drei, ja vier Nachfchnitten. In der biblios 
graphiſchen Schilderung iſt eine lobenswerthe Knappheit ein⸗ 


1533 — 1883, 44, — Literarifdes 


EGentralblatt — 27, October. — 1534 








gehalten. Fereführend it ©. 231 umter C der Zuſatz „ohne 
Titeleinfaffung”. Das erregt die irrige Vorausfegung, ala ob 
überall, wo es nicht ausdrüdlich abgelehnt wird, eine Titels 
einfafjung vorhanden fei. Anftoß genommen haben wir auch an 
den Worten S. 1 „ber Titel und die eberfchrift in ber zweiten 
Auflage”, denn in B haben wir außer dem Titel eine befondere 
Ueberſchrift nicht aufgeführt gefunden. 

Wir haben dieſe Kleinigkeiten hervorgehoben, weil ein fo 
wichtiged und mit jo tüchtiger Vorbereitung unternommenes 
Werk auch in ihnen tadellos zu fein verdient. Wir begrüßen es 
mit wahrhafter Freude. In feiner chronologiſchen Anordnung 
läßt es den großen Mann, defjen Schriften es ung in authentifcher 
Geftalt wieder vorlegt, vor unferen Augen zu weltgefchichtlicher 
Größe emporwachſen. Es verdient, wenn eins, den Namen 
eined Nationalwerkes, und wir hoffen ficher, daß die folgenden 
Bände die Zahl der Subferibenten noch wefentlich gewachſen 
zeigen werben. 


Lotz, Guil., Dr. ph, et theol. lie,, 
sabbati. Leipzig, 1883, Hinrichs. (111 8.8) c# 6. 

Der bereit auf affyriologifchem Gebiete durch feine Schrift 
„Die Inſchriften Tiglathpileſer's I" rühmlich bekannte Verf. 
hat ſich mit der vorliegenden Schrift für altteftamentliche Exegeſe 
an der Univerfität Leipzig habilitiert, welche er bereit3 mit ber 
Univerfität Erlangen vertaufcht hat, wohin er ala Repetent be- 
rufen worden iſt. Wuch dieſe Schrift über die Gefchichte des 
Sabbats fußt zum großen Theile auf affyrifchem Materiale, 
Der Verf. fucht den Nachweis zu führen, daß die Iſraeliten 
nicht bloß die fiebentägige Woche, fondern auch den Sabbat 


von den Babyloniern erhalten haben, da aufer den Babyloniern | 


und Sfraeliten feines der alten Völler den Sabbat hielt oder 
auch nur die Woche, außer in der Aftrologie, hatte. Wenn aljo 
Moſe mit Recht der Urheber des ifraelitiichen Sabbats genannt 
wird, fo kann er ihn doch nicht erfunden haben; bie entwideltere 
Form, welche der Sabbat bei den Iſraeliten hat, kann vielmehr 
nur auf eine durch dad Wejen der Jahvereligion bedingte Modi— 
ficierung des babyloniſchen Sabbats zurücdgehen, Wenn freilich 
die babylonifchen Sabbate dies atri waren, oder auch, wenn fie 
ursprünglich Saturnstage refp. Mondfeiertage waren, fo würde 
die Verſchiedenheit zwijchen dem babylonifchen und ifraelitifchen 
Sabbat eine derartige fein, daß von einer Verwandtichaft nicht 
die Nede fein könnte. Diefe leßtere Anſicht zu befeitigen, ftellt 
ber Verf. folgende Sätze ald Refultate feiner mit umfafjender 
Gelehrfamkeit und mit Umficht geführten Forfchung auf: die 
Babylonier und Affyrer Hatten Sabbate, d. h. Tage, welche 
durch die für diefelben gebotene Ruhe von den anderen Tagen 
unterfchieden waren: wahrjcheinlich der 7., 14., 21., 28. jeden 
Monats; an diefen Tagen war ihnen (den Königen und Prieftern 
wahrfcheinlich ftrenger ald dem Unterthanen) jedwede Arbeit 
unterfagt, welde fie von der vorgefchriebenen Ruhe abziehen 
konnte, wiewohl nicht verfchwiegen werben dürfe, daß an jenen 
Tagen in gleihem Berhältniffe wie an anderen Eontracte abge- 
ichloffen worben find, wie aus vielen ung erhaltenen Eontract- 
täfelhen hervorgeht; vor Allem iſt daran fejtzuhalten, daß 
diefe Tage feineswegs dies atri waren, d. h. Tage, an denen 
nichts gethan wird, weil für die, welche irgend ein Werk unter- 
nehmen, Unglüd zu befürdhten ift; vielleicht Hatten die Baby- 
lonier dieſe Sabbate deshalb eingerichtet, weil fie ſechs Tage als 
Urbeitsmaß ‚hatten und deshalb nad Ablauf einer fechstägigen 
Arbeit den je fiebenten Tag der Ruhe widmeten. — So ftreng 
wiſſenſchaftlich nun auch die Methode der in der Schrift nieder- 
gelegten Forſchung ift, fo ift man doch nicht berechtigt, ihre 
Refultate bereits als fichere Ergebniffe zu betrachten, weil das 
Material, auf welches der Berf. feine Schlüffe aufbaut, nicht 
über allen Zweifel erhaben ift. Die oben erwähnten Ruhetage 
werben mit dem Ausdrucke hul-gal bezeichnet, der in wörtlicher 


quaestiones de historia | 





Ueberfegung „ſchlimm“ bedeutet, während der Verf. unter Hin- 
weis auf bie anderweitige Bezeichnung ümu mägiru eine andere 
Bedeutung von hul-gal für unbedingt nöthig erflärt. Bon 
anderer Seite ift aber darauf hingewiefen worden, daß ümu 
mägiru nicht ohne Weiteres mit „günftiger Tag“ wieberzugeben 
ift, vielmehr „Tag der Weihe“ (d. h. einer Gottheit geweiht) 
bedeutet. Iſt ſonach die Möglichkeit nicht ausgejchloffen, daß 
dieſe Tage doch dies atri waren, fo ift zugleich ber ganzen Be- 
weisführung ihre wichtigfte Stüße entzogen. 

Ju dem zweiten Theile der Schrift (S. 69— 105, wogegen 
ber erſte Theil S. 5—68) wird noch gezeigt, daß die Jfraeliten 
ſchon feit Moſe's Zeit denfelben Sabbat hatten wie jebt, daß 
er immer duch Ruhe von aller (ſchweren) Arbeit gefeiert wurde, 
und daß man zu allen Beiten als den Hauptgrund der Sabbat- 
ruhe den Umftand angefehen Habe, da der Sabbat Jahve Heilig 
fei und deshalb * Arbeit — werde. 


Dibliſches Wörterbuch für das hriftliche Boll. In Verbindung mit 
den evang. Geiſtlichen Württembergs: Dr. Fronmäller, 
Hainlen u. N. herausg. von H. Zeller. 3., nen bearb. Aufl. 
Mit Karten und Plänen. 1. Lief. Karlsruhe, 1893, Reuther, 
(5. 1—128. Imp. 8.) ef 1. 

Es ift die britte Auflage, in welcher dieſes „bem chriſtlichen 
Volle” gewidmete Buch mit diefem erften Hefte zu erfcheinen 
beginnt, und anerkannt muß werben, daß es in ber That auch 
dem Bebürfniffe der Lefer, für die es beftimmt ift, entgegen- 
fommt, Freilich ſteht dafjelbe ja auf dem doch immer ein wenig 
einfeitigen Boden der Tutherifchen Belenntnißkirche, und find 
eben dadurch alle Urtheile, wie wir fie hier ausgefprochen finden, 
durchaus und von vornherein beftimmt, jo daß Chriften anderer 
Richtung mit Manchem, was da gejagt wird, nicht einverftanden 
fein können, und was namentlich zu kurz gefommen ift, das ift 
die neuere wie auf bem Gebiete der Eregefe, fo auch auf dem 
der Dogmatik und kirchlichen Gefhichte fortgefchrittene Wilfen- 
ihaft. Daher würbe der Titel auch wohl eigentlich ein wenig 
anderd haben lauten müffen: nicht im Allgemeinen „für das 
riftliche Volk“, jondern „für das chriſtliche Volk orthodor« 
lutheriſchen Belenntniffes*. Uber eben für ben jo genau be- 
ftimmten Lejerfreis it das Buch durchaus brauchbar, und was 
an demfelben gearbeitet hat und in ihm niedergelegt ift, das ift 
ein ſchätzenswerthes Maß von Gelehrjamkeit auf ben verſchie⸗ 
denen Gebieten theologiſchen Wiſſens, ſoweit daſſelbe bei der 
Bibelkunde in Betracht kommt. Bs- 





Denham, W., Hatharine und d Graufurd Tait, Gattin und Sohn 
von Ardibald Campbell Erzbifhof von Ganterbury. mei 
Lebensbilder, im Auftrag des Erzbiſchofs herausg. Be nad 
dem Engliſchen von 7 H Gotha, 1883, F. U. Pertbes. 
(VII, 294 ©, 8.) cl 

Ein hoch intereffantes Frauenleben, das uns hier geichilbert 
wird, und zwar in doppelter Darjtellung, einmal in einer aus: 
führlichen Skizze von ber Hand des Gatten der Verewigten, des 
unlängft verftorbenen Erzbiſchofs von Canterbury, felbft, und 
ſodann aus der Feder des Hrsgbr.'s, nach Briefen, zumeift der 

Berftorbenen, und als Ergänzung und Betätigung bes von dem 

Gatten Gefagten zufammengeftellt. Allerdings ift das ganze 

Leben ber „Mrs. Tait“ in die Urt von Frömmigkeit eingetaucht, 


eusler. 


\ wie fie in der hochlirchlichen Richtung der englifchen Epifkopal- 


firche gepflegt wird und uns Deutfche wegen des Uebermaßes 
von äußerlichen Uebungen, das wir bier finden, ſchwerlich je 
fympathifch werden kann, doch aber ift nicht zu verfennen und 
fpricht doch auch wieder recht wohlthuend an, daß auch in dieſen 
Formen fich viel tief innerliche Frömmigkeit zeigen lann, vor 
allen Dingen aber, wie e3 auch bei „Mrs. Tait“ der Fall ge 
weſen ift, viel praftifche Tüchtigfeit. Es ift dies die Seite an 
der englifchen Frömmigkeit, die auch hier befonders hervortritt 


1535 


— 1883, M 44. — Literarifhes Gentralblatt — 27, October. — 


1536 


und vom der wir in Deutfchland denn allerbings noch immer | findet ſich Mehreres aus Geſenius' handſchriftlichem Nachlaß. 


lernen fönnen, wie denn auch die Kraft zur Ueberwindung 
fchweren Leides, durch das die erzbifchöflichen Eheleute haben 
hindurch gehen müffen, ein hervorragender Zug im Charakter 
ber hier gefchilderten Frau ift. Sie hat einmal innerhalb fünf 
Wochen fünf ihrer Kinder am Scharlachfieber verloren und hat 
dann noch erleben müfjen, daß ihr einziger, bereits in ein 
Pfarramt eingetretener Sohn, Eraufurd, aus diefem Leben ift 


abberufen worden, und gerade die Urt, wie fie diefe Schidjald« | 


jchläge getragen hat, iſt ein Beweis, daß ihre Frömmigkeit doch 
mehr war, als bloß hochkicchliches Formelweſen. Sie hat uns 
ihr inneres Leben während des Verluftes ber fünf Kinder jelbit 
geſchildert, und dieſe Aufzeichnungen, welche der Hrsgbr. in 
feine Darftellung verflochten hat, find wohl als die Perle des 
ganzen Buches zu betrachten. 

Was nun die Ueberfegung angeht, fo kann dieſelbe nur als 
durchaus gelungen betrachtet werden, die von anderen Händen 
gelieferte Uebertragung ber eingeftreuten Berje abgerechnet, 
Nur ſehr felten merkt man der Ueberfegung die Abhängigkeit 
von der englifhen Sprache an. Nur Einzelnes hat Ref, in 
biefer Beziehung anzumerken gefunden, fo S. 160 und 171, 
wo bas englische to lay down durch das undeutſche Wort 
„nieberliegen“ wiedergegeben wird: „er lag nieder“, anftatt „er 
legte fich nieder“, jo wenn es S. 161 heißt „das wollen wir 
bleiben laſſen“, was im Munde des Kindes auf deutſch viel zu 
trotzig lautet und beffer durch „unterlaffen" hätte gegeben 
werben fünnen, fo S. 134 am Ende, wo die Wärterin das 
Bettchen des Franken Kindes „verrückt“ haben fol, wo fie es 
boch nur glatt geftrichen ober wieder zurecht gelegt Hat. Auch 
ift S. 167 das englifche as nach voraufgehendem so nicht durch 
„als“, fondern durch „wie“ zu überfegen, und wie es in einer 
Uebertragung aus dem Englifchen auch wohl nicht „Baterunfer“, 
fondern „Unfer Vater” heißen müßte, fo wäre der Schluß des 
Gebetes auf S. 184 wohl auch ftatt des fchleppenden „ewig 
und ewig” wohl beſſer mit dem guten alten deutjchen „immer 
und ewiglich“ wiedergegeben worden. Doc, wie gejagt, das 
find nur ganz verfchwindende Einzelheiten, die man vielleicht 
anders hätte wünfchen mögen, dagegen aber, was die Verſe bes 
teifft, da wäre doch Manches zu rügen. Verſe haben nun einmal 
auch ihre techniſche Seite, mit der man es nicht leicht nehmen 
fol, befonders in Weberjegungen, wo doch des Ueberſetzers 
Thätigkeit es fehr wefentlich mit der Technik zu thun hat, und 
da zeigt ſich Hier recht viel Störendes, Unreine Reime, wie 
„Mühn“ und „ihn“ S. 174 wollen wir nicht einmal erwähnen, 
aber wenn S. 175 „ew’ger” als zwei Kürzen gebraucht wir, 
ebenfo S. 139 „deinem“, „Solche“ als zwei Kürzen im Hera- 
meter, ja fogar „jäh“ mit darauf folgender kurzer Silbe aud) 
als eine Kürze im daftylifchen Berje, da hört wirklich die Nach— 
ficht auf, die man fonft gern mit Poeten hat, und das wolle man 
nicht Silbenftecherei nennen: ein Vers muß eben doch ein Vers 











Der Berf. hat anfangs die Abficht gehabt, den ganzen Nachlaß 
drucken zu laffen. Er iſt aber jpäter davon abgelommen, einmal 
weil fich unter demfelben viel Werthloſes finde, dann aber auch, 
weil die Handſchrift von Gefenius ſehr unleferlih fei. Der 
Berf. hat ich anfcheinend feine Mühe verdrießen lafjen, um das 
zu einer Biographie nöthige Material herbeizufchaffen und hat 
baffelbe in burchaus lesbare Darftellung gebracht. Er werihet 
aber offenbar feinen Helden zu hoch, jo daß die Schrift nicht 
felten an einen PBanegyrifus anjtreift. Wenn er z. B. die 
Schrift: „Warum willſt du nicht römijch-katholifch werben?“ 
Geſenius' Meifterwerf nennt, fo hat er gewiß in fo weit Recht, 
als dieſes Geſenius' befte Schrift und jedenfalls eine ſehr zeit- 
gemäße Schrift geweſen ift, Aber wenn er fie ald Grumblage 
der Symbolik bezeichnet, fo thut er offenbar des Guten zu viel. 
Die Symbolit als Wiffenfhaft fordert vor Allem jcharfe 
Gegemüberftellung der confejfionellen Differenzpuncte; gerade 
dieſe aber hat Gefenius vermieden. Ebenfo ftellt der Berf. 
feinen Helden zu hoch, wenn er behauptet, „daß Spener auf 
Geſenius' Schultern fteht” (S. 58) und daß „der Spener’iche, 
ber pietiftifche Gedanke der Jugenderziehung in religiöfem Geift... 
in feinen Wurzeln mit auf Gefenius zurüdgeht*. In dieſem 
legten Sage wird zwar die in erfterem aufgejtellte Behauptung 
etwas abgeſchwächt. Aber auch jo entjteht noch eine etwas gar 
zu günftige Beleuchtung. Der Verf. felbft berichtet, daß Joh. 
Schmidt in Straßburg mit Geſenius' anfangs anonym erſchie— 
nenem Katechismus befannt geworben fei, denfelben überaus 
hoch geihägt und in Straßburg eingeführt habe, Nun Hatte 
aber Spener den guten Einfluß fatechetifchen Unterrichtes auf 
das chriftliche Leben, den er in Straßburg beobachtet hatte, ge- 
rühmt. Diefes in Verbindung mit Obigem führt unferen Berf. 
zu dem Urtheil, daß Spener auf Gejenius’ Schultern ftehe. 
Das aber führt offenbar irre, jedenfalls zu weit. — Wenn, um 
dies noch zu erwähnen, ber Verf. die Uebertritte zum römiſchen 
Katholicismus aus der Herrfchaft der Orthodoxie ableitet, fo 
bat er vollfommen Recht; wenn er aber auch bis zu einem ge- 
wiffen Grade den Synfretismus dafür verantwortlich macht, 
weil diefer den Dogmen, wenigftend der fpäteren Zeit, mehr 
indifferent gegenüberjtehe, jo ift Dabei weniger dieſe Indifferenz, 
als das Geſchrei Schuld, das hierüber die Orthodorie erhob, 
al3 würden die Fundamente des Chriſtenthums in Frage geitellt! 
Die Zeichnung dieſes Bunctes würde correcter geworden fein, 
wenn der Berf. ben Begriff der Toleranz nicht als einen nega- 
tiven, fondern als einen pofitiven, ſodaß Toleranz gleichbedeutend 
ift mit Unerfennung fremder Meberzeugung als einer individuell 
berechtigten, gefaßt hätte. 8. 
Allgem. evang.luth. Kirchenzeitung. Nr. 41. 


Juh.: De Vorarbeiten der alten Kirche zu Luther's Katechis— 
mus. 1. — Die Nacgiebigfeii der Curle. — Die neueſte Phaſe 


| der ſocialen Neformpolitit, 2. — Der zweite deutſche evangelifche 
Schulcongreß. 2. — Aus dem Elſaß. — Aus Hannover. — ur 
evangelifhen Sculfrage in Deiterreih, — Der baverifche Gym⸗ 


fein, font fann man ihm nicht ohne Anſtoß lefen und das fchöne | 


Maß verwandelt ſich in fein Gegentheil: man befommt das 
wenig angenehme Gefühl, al3 wenn man über Knüppeldämme 
führe, ßs- 


Bratfe, Dr. Ed., Juſtus Gefenius, jein Leben und jein Einfluß auf 
die hannoverſche Landeskirche. Göttingen, 1993. Vandenhoeck & 
Nupreht. (X, 230 ©. 8.) cf 4. 

Wir werben hier mit dem Leben eined Mannes befannt ge— 
macht, der ſchon Tängft eine eingehende Monographie verdient 
hätte. Das Werk ſelbſt ijt der „prämiierte Verfuch der Löfung 
einer Preisaufgabe gleihen Inhaltes“. Der Berf. ftellt uns 
das Leben und Wirken von Juſtus Gefenius in vier Abjchnitten 
dar: Geſenius' Jugend und Lehrjahre, Gejenius ald Prediger 
in Braunschweig, als Hofprediger in Hildesheim, als Oberhof- 
prediger und Generaliffimus von Hannover. In einem Anhang 











naftalsStipendienfondde. — Die Verfammlung der Pofitiv-Anirten 
in der Provinz Brandenburg. — Kirchliche Nachrichten x. & 


Neue evangel. Kirchenzeitung. Hrog. v. H. Meiner. 25. Jahrg. 
Nr. 40 u. 41. 

Inh.: Die Einweibung des Nationaldentmald auf dem Nieder: 
wald. — Die dreißigite Gieneralverfammlung der Katholiken Deutſch⸗ 
lands, 1, 2. — Das Yutberfeit in Wittenberg. 3. — Ultramontane 
Polemik gegen Luther und die Reformation. — Gongreh für inter 


nationales Recht. — SKirchliches aus England. — Die Yage im 
Orient. — Die 37. Hauptverfammlung des Guſtav-Adolf-Vereins 
in Lubeck. — Der zweite deutfchsevangeliihe Schulcongreß. 1. — 
Der zweite deuticheevangelijche Kirchengefangvereinstag,. — Die 


internationale Aunftausitellung in Münden. — Die 6. General: 
verfammlung des liberalen Schulvereins in Rheinland und Wertfalen. 
— Bom deutfhen Naturforfher-Gongreß zu Freiburg i. Br. — 
Der Verein der deutfchen Strafanitaltäbeamten. — Ein lobenäwertber 
Artikel in einem bremer Kalender, — Gorrefpondenzen, 


1537 


Broteft. Kirenzeitung ıc. Hrög. v. J. E. Webſty. Nr. 41. 

Inb.: F Nippold, die päpftlihe Verwertung der Orients 
krife. 4. — Leclerg, Genfer —— zur religiöfen Berftändigung. 
— Aug. Baur, Prälat D. von Hauber F. — U. Ihoma, Doctor 
und Gardinal (Zuthers@edenktage). — A. Thoma's Programm zur 
Lutherfeier in Kirche und Schule. — Karl Holiten, Entſtehung 
und Weſen des beidmifchen Gottesbewußtſeins. — Aus Baden, — 
Aus Elſaß⸗Lothriugen. 

Zeitfhrift für kirchliche Wiſſenſchaft u. Firchliches Leben. Hrsg. von 
G. €. Zutbardt. Heft 10. 

Inh.: C. H. Gornill, zum dritten Mal der Brandopferaltar 
Gzechiel'd. — F. Düiterdied, Jirael im Lichte des Neuen Teitar 
ments. — G. Kayſer, Paffionspredigten von Epbraem dem Syrer. 
— 6. Elfter, Luther's Rechtfertigungslehre nad ihrer religionds 
philoſophiſchen Bedentung. — Wilh. Gußmann, Eid und Meineid, 
Kap. 4. Die praftijhen Korderungen. 


Zeitfehrift für Kirchengeſchichte. Hrig. v. Theod. Brieger. 6. Band, 
3. Heft. 





Inh.: H. Haupt, Johannes Malkaw aus Preußen und feine 
Verfolgung durd die Inquiſition zu Straßburg und Köln (1390 
bis 1416). — ©. Schleusner, zu den Anfängen vroteitantifchen 
Eherechts im 16. Jahrhundert. 1. Zwei fäcfiihe Eheordnungen. 
Der Entwurf des Celleſchen Conventes von 1545 und die Dresdner 
Belchlüffe der drei ſächſiſchen Gonfiftorien von 1556. 2. Judicia 
Luther's umd anderer, meiſt wittenberger Theologen. 1529 f. — 
Keitifche Meberfihten. — E. de Boor, zur Kenutniß der Hands 
fchriften der griechiſchen Kirhenhikterifer. — K. Yampredt, zur 
religiöfen Anſchauung der Laienwelt in Aranfreicd während des 
11. Jahrhunderts. — N. Ritſchl, Wiedertäufer und Franziskaner, 


Zeitſchrift des deutſchen Palüftinas Vereins, Red,: Hermann Gutbe. 
Band 6. Heft 2. u. 3. 

Inh.: Nachrichten Über Angelegenheiten des deutſchen Bereins 
zur Erforihung Palaſtina's. — F. U. Klein, Mittheilungen über 
Xeben, Sitten nnd Gebräuche der Fellachen in Paläſtina. — M. 
Sartmann, die Ortfchaftenliite des Yima Ierufalem in dem türs 
fiihen Staatöfalender für Syrien auf das Jahr 1258 der Flucht 
(1871). — Bücheranzeigen. 


Philofophie. 

Bodemann, Ed., Leibnizens Plan einer Societät der Wissen- 

schaften in Sachsen. Mit bisher ungedruckten Handschriften 

aus den Leibniz-Papieren der kgl. öffentl. Bibliothek in Han- 

nover, Separatabdruck aus dem Neuen Archiv für sächs, Gesch. 

und Alterthumskunde IV, 3. Dresden, 1883. W. Baensch. 
(38 S. 8.) 

Daß Leibniz fih um Stiftung einer Societät der Wiffen- 
ſchaften in Sachſen ernftlich bemüht hatte, war befannt, und als 
daher im Jahre 1816 wirklich eine ſolche in Leipzig ins Leben 
gerufen ward, verlegte man den Tag ihrer Eröffnung auf den 


Geburtstag Leibnizens und beſchloß zugleich, diefem in feiner | 


Baterftadt Leipzig ein Denkmal zu ftiften. Sammlungen wurden 
angeftellt, die zwar nicht ausreichten, den Plan ſofort auszu- 
führen, die aber doch eine Summe erbrachten, die mit der Zeit 
durch Zinſenzuwachs ausreichend zu werden verſprach. Dieje 
Hoffnung Hat fih in den legten Jahren erfüllt, und eine von 
Hähnel meiflerhaft entworfene und ausgeführte Statue wird 
am 25. October in Leipzig enthüllt werben. Einen Feftgruß zu 
dieſem Tage bietet und im vorliegenden Schriftchen der Ober: 
bibliothefar derjenigen Bibliothek, die Leibnizens Nachlaß be: 
wahrt. Wir erhalten die Correfpondenz Leibnizens in der be: 
regten Ungelegenheit, bie mit dem 4. September 1703 beginnt, 
im Jahre 1705 aber in Folge der damaligen, für Sachſen 
traurigen politifchen Berhältniffe zerrinnt. Unter einer Societät 
ber Wilfenfchaften verjtand man damals übrigens nicht, wie jetzt, 
eine Bereinigung rein wiſſenſchaftlicher Forſcher, ſondern das 
praftiiche Element trat ganz befonders hervor; auch ein weſent— 
licher Einfluß auf das öffentliche Leben war ins Auge gefaßt. 
Wäre fie ins Leben getreten, fie würde ſich fchwerlich lange in 
der Weife erhalten haben, wie Leibniz fie geplant hatte. Die 


— 1883, 941, — Literarifhes Gentralblatt — 27. October, — 











1538 


biplomatifche Klugheit des Mannes tritt auch Hier wieder her⸗ 
vor, auch der Zug, daß Leibniz bei allen feinen Brojecten auch 
für ſich perfönlich wohl zu forgen verjuchte, ja daß ein gut Stüd 
perjönlichen Ehrgeizes fich in die Verfolgung feiner Pläne ein 
miſchte. Der Abdrud der Briefe iſt mit forgfältigen Anmerkungen 
verjehen und ein Anhang bringt noch weitere, nicht direct zur 
Sache gehörige Auszüge aus dem Reifejournal des befannten 
Edhardt, defjen fih Leibniz als diplomatischen Agenten bediente. 
Zeitſchrift für Philoſophie u. philoſ. Kritik, Red. von d. utriei 
u. Aug. Krohn. R. F. 83. Band. 1. u. 2. Heft. 

Inh.: M, Sartorius, die Entwidelung der Aftronomie bei 
den Griechen bis Anagıgoras und Empedokles, in befonderem Ans 
ſchluß an Iheophraft. 1. u. 2. Hälfte — Paul Hohlfeld, Mathes 
matik und Philofopbie. — Herm. Sachtler, über den Raums und 
Zeitbegriff. — Jul. Nathan, die imaginären Begriffe. — 2. Weiß, 
der Glaube an die Atome und der Streit Über die metaphyſiſchen 
und hemifhen Atome. — Eugen Dreber, Antikritik. — Ardr. 
Kirchner, Erklärung. — Schuppe, Was find Ideen? Zweite 
Hälfte, — Rud. Enden, Portlage als Religionspbilofoph. — 
G. Neudeder, Denknothwendigkeit und elbſtgewißheit in 
ihrem erkenntnißtheoretiſchen Berhältnig. — €. B. Braig, ber 
Peffimismus in feinen pfuchologiihen und logifhen Grundlagen, — 
Rerenfionen. — Biblivgrapbie. 











Geſchichte. 

Wider Johannes Janſſen und ſeine Geſchichte des deutſchen Volles 
jeit dem Ausgang des Mittelalters von einem praktiſchen Theologen. 
Aranffurt a/M., 1993. Schriften-Niederlage des Evang. Verelns. 
(VIN, 158 ©. 8.) cl 2. 

Bei dem ungeheueren Rüdfchritte, welchen Janſſen's bes 
fanntes Buch gegenüber der feit der Reformation ausgebildeten 
Wiſſenſchaft der Hiftorifchen Kritik bezeichnet, würde eine wiſſen⸗ 
ſchaftliche Widerlegung deſſelben ihm Schritt für Schritt folgen 
und bei jedem einzelnen Buncte die Willfür feines Verfahrens, 
die Einfeitigkeit feines Standpunctes, die bewußte Sopbiftif 
feiner Beweisführungen nachweifen und damit gegen fein Buch 
ein zweites mindeſtens eben jo ſtarkes Buch jchaffen müffen. 
Mit Recht iſt Hierzu fein Verfuch gemacht worden; man bat fich 
begnügt, die Unwiffenfchaftlichkeit des Buches zu kennzeichnen, 
wie dies wohl am jchlagendften durch Lenz in Sybel's Hiftor, 
Zeitſchrift (N. 3. XIV, 231 ff.) gefchehen ift. Etwas Anderes 
ift es, der Irreführung der durch ben blendenden Schein ber 
Objectivität und Quellenmäßigfeit leicht zu täufchenden Leſer 
entgegenzuarbeiten, und da Janſſen's Buch boch nur eine ein- 
zelne Gefechtsoperation auf der großen Ungriffsfronte des 
Ultramontanismus gegen den Protejtantismus ift, jo darf biefe 
Aufgabe gewiß nicht zu leicht genommen werden, Bon diefem 
Standpuncte aus wendet ſich auch die vorliegende Schrift gegen 
Janſſen, freilich nur mit einer paftoralen Auffaffung der Welt- 
geſchichte, aber aufrichtig und ehrlich, in dem bei den Ortho— 
doren beliebten Kraftftile viele Puncte richtig und gemeinver- 
ftändlich Hervorhebend. 


Renan, Ernest, der Islam und die Wissenschaft. Vortrag, 
gehalten in der Sorbonne am 29, März 1883. — Kritik dieses 
Vortrags vom Afghanen Scheik Djemmal Eddin und Ernest 
Renan’'s Erwiderung. Autoris, UÜebersetzung. Basel, 1883, 
Bernheim. (48 5. 8.) c% 1, 20. 

Der in autorifierter deutfcher Ueberjegung vorliegende 
Vortrag, ber am 29. März 1883 in ber Sorbonne gehalten 
wurde, behandelt in der befannten geiftvollen und glänzenden 
Darjtellungsweife des berühmten Orientaliften das Verhältniß 
des Islam zu der Wiſſenſchaft. Die Refultate feiner Unter: 
fuchung hat Renan felbft in folgenden zwei Sägen zufammen- 
gefaßt: „Während der erften Hälfte feines Beſtehens Hinderte 
der Islam die wilfenjchaftliche Bervegung nicht, auf muhamme- 


1539 





— 1883, M 44. — Literarifhes Gentralblatt — 27. October. — 


1540 





danifhem Boden fich geltend zu machen; während ber zweiten 
Hälfte feines Beftehens erftidt er in feinem Schooße die wiffen- 
Ichaftlihe Bewegung, und das zu feinem eigenen Unglüde." 


Bon befonderer Bedeutung ift der Nachweis, dab eine muham- 


mebanische Wiſſenſchaft oder wenigftens eine vom Islam aner- 
kannte Wiſſenſchaft überhaupt nicht eriftiert hat. Wenn es auch, 
etwa vom Jahre 775 ab bis gegen die Mitte bes 13. Jahrh.'s, 
in muhammedaniſchen Ländern Gelehrte und ſogar hervorragende 
Denker gegeben hat, fo ift dies boch keinesfalls das Verdienſt 
und die Frucht des Islam. Sein Brincip ift vielmehr ſtets das 
der Vernichtung der gelehrten Forſchung und der mannichfachen 
Beiftesthäligkeit gewefen. 

So ift denn auch die Blüthezeit der muhammedanifchen 
Wiſſenſchaft nur durch eine vorübergehende Abftumpfung der 
für den Islam carakteriftifchen orthodoren Strenge ermöglicht 
worben, zur Zeit und unter dem Schuße der freifinnigen 
Abbaffiden, welche Renan ihrer ganzen Bildung nad als 
wiedererſtandene Saffaniden bezeichnet. Sonah muß auch die 
fogenannte arabiſche PHilofophie, welche damals auf Grund der 
griechifchen entjtand, an Stelle des Namens, ber ihr mit Unrecht 
beigelegt wird, richtiger den der griechiich-fafjanidischen führen. 
Denn diefe arabifche Wiſſenſchaft Hat nichts wirklich Arabiſches 
an ſich al3 die Sprache. Nur ein einziger der muhammebanischen 
Philoſophen und Gelehrten, al-Kindi, ift arabijchen Urfprungs; 
alle anderen ftammen aus anderen bem Islam unterworfenen 
Ländern und bedienen ſich bes Arabifchen, wie man fich in 
riftlichen Kreifen bis weit über das Mittelalter hinaus des 
Lateinifchen bediente. Eben fo wenig ift diefe Wiffenfchaft 
muhammedaniſch. Der Islam hat bie eracte Wiſſenſchaft und 


| 
f 
} 





die Philoſophie ftet verfolgt, und vom Jahre 1200 ab gelingt 


es einer theologifchen Reaction, diefe Philofophie, welche ja 


ftetS verfolgt worben war, gänzlich zu befeitigen. Sogar bie | 


philofophiichen Hdſchrr. werben vernichtet. 

Dem VBortrage Renan’s ift eine, urjprünglich arabifch ge- 
fchriebene Kritif beigefügt, welche ein gegenwärtig in Paris 
lebender Muhammedaner, der aus Kabul gebürtige Scheilh 
Dihemmal Eddin, an das Journal des Debats, in welchem 
Renan's Vortrag zuerst zur Veröffentlichung gelangt war, als 
Entgegnung darauf gefandt hatte. Bon Belang ift in dem recht 
interefjanten Auffage des ziemlich vorurtheilsfreien Drientalen 
eigentlich nur der Einwand, daß auch die nicht in Urabien felbjt 
wohnhaften arabifchen Schriftteller als Araber zu betrachten 
feien, da die nach den befiegten und dem Islam untertworfenen 
Ländern übergefiedelten Araber doch ſtets Araber geblieben 
feien. Hiergegen weift Renan in einer Erwiderung nochmals 
darauf hin, daß nicht Alles, was arabifch gefchrieben wurde, 
arabiſches Erzeugniß, und daß nicht Alles, was in den 
Ländern des Islam erzeugt wurde, die Frucht des Jelam fei. 

Die Ueberjegung giebt die Eigenthümlichkeiten des Renan’- 
ſchen Stiles in fließendem Deutſch wieder. Auszuſetzen ift nur 
das, daß der Ueberſetzer, der augenſcheinlich nicht Drientalift 
von Fach ift, die arabijchen Eigennamen und Termini nach frans 
zöſiſcher Weife und zum Theil auch unrichtig wiedergiebt. Die 
Form Mahomebaner, rejp. Mahomedanismus, ift nicht die im 
Deutſchen eingebürgerte, und ftatt Motecallenim (S. 11 zweis 
mal) müßte es mindeftens Motecallemin heißen, was wir meift 
durch Mutakallimun umſchreiben. Auffallend ift es, wenn 
(S. 13) la distillation durch „die Diftillation” wiedergegeben 
wird; auch mußte Grögoire de Tours (S. 45) in „Öregor von 
Tours" verwandelt werben. 

Die Ausstattung ift jehr gut; der Drud kann bis auf unbe: 
deutende Ausnahmen als correct bezeichnet werden. Inconſequent 


ift e8, werm für Jon-Badja ©, 13 fih S. 39 Jon-Bajah 


findet. 








Schybergson, Dr. M. G., Sveriges och Hollands diplomatiska 
förbindelser 1621—1630, belysta genom aktstycken ur svenska 
riksarkivet. Helsingfors, 1661, Finska Lit. Sällskapets tryckeri. 
(C, 530 8. Lex.-8.) 

Der Hrögbr. hat feiner Urbeit über die 1624—1625 ge— 
pflogenen Verhandlungen der evangeliichen Staaten über den 
Abſchluß eines gegen Habsburg gerichteten Bündniſſes (Helfing- 
fors 1580) alsbald den vorjtehenden archivaliſchen Beitrag zur 
Gefchichte der Politit Guftav Adolf’3 bis zu feinem Auftreten 
in Deutjchland folgen laffen. Er harakterifiert ſich im Wefent- 
lichen als Fortfegung der erften Studie, denn den Hauptbeftand- 
teil bilden 92 Depeſchen von 2. Camerarius an A. Orenftierna 
vom November 1624 bis December 1626 (S. 101 —518), 
Meift aus dem Haag datiert, verbreiten diefe Schreiben fich mit 
großer Ausführlichkeit über fämmtliche Vorkommniſſe diejer 
Fahre und insbejondere über den zum Theil recht unerquid- 
lihen Gang der Berhandlungen zwifchen Schweden und ben 
Generaljtaaten. Neun ausführliche Inftructionen für die 1621 
bis 1629 nad Holland abgeordneten ſchwediſchen Gefandten 
(S. 1— 100) erörtern die Bedingungen des von Schweden ver- 
geblich angeftrebten engeren Bündnifjes mit der Republik, wäh: 
rend die umfangreiche Einleitung des Hrsgbr.'s (S. I—C) in 
anziehender Weife die Abwandlungen des Verhältniſſes von 
Schweden zu den Niederlanden in der Beit bes niederſächſiſch— 
bänifchen Krieges darlegt. Der Berf. hat zu ihrer Ausarbeitung 
auch anderweitige Material aus dem Stodholmer Archive her- 
angezogen und bringt recht werthvolle Ergänzungen zu den Ur» 
beiten feiner Vorgänger, namentlih zu Hammarftrand und 
Fridericia. 1-0 





Weidling, Dr. Jul, schwedische Geschichte im Zeitalter der 
Reformation. Gotha, 1882. Schloessmann. (VII, 326 8. Gr. 8.) 
of. 6. 


Die ſchwediſche Geſchichte im 16, Jahrh. erhält ihren eigen- 


' artigen Charakter durch das Zufammentreffen der kirchlichen Res 
‘ form mit der Wiederherftellung des nationalen Königthums und 


der Berreißung der bei aller Schwäche für Schweden doch ver: 
bängnißvollen Bande der jfandinavischen Union. Ohne die leb— 
bajte Erinnerung an die wiederholten und ſtets an dem eigen: 
nügigen Widerftreben des hohen Klerus und eines Theiles des 
Adels geicheiterten Verſuche des 15. Jahrh.’s, die Herrſchaft 
der Unionskönige abzufchütteln, hätte Guftav Wafa, felbft nad): 


\ dem das Stodholmer Blutbad unter dem Model vernichtend auf- 


geräumt, ſchwerlich mit verhältnißmäßig fo leichter Mühe das 
alte Kirchenwejen umzuftoßen und fein neues Königthum duch 


| die Verbindung mit der Reform auf feſte Grundlagen zu jtellen 


vermocht. Diejer Zufammenhang tritt in dem vorliegenden 
Werke nicht ganz deutlich hervor, während es den äußeren ger 
ſchichtlichen Proceß in zum Theil trefflicher Weife behandelt und 
namentlich mit ben zumeift durch Geijer's Darftellung landläufig 
gewordenen Vorftellungen von dem Wirken und Wejen Guftav 
Waſa's gründlich aufräumt. Weidling belehrt uns, nad) kurzer 
und nicht durchweg zutreffender Charakteriftit der ſchwediſchen 
Geſchichte im 15. Jahrh., eingehend über die im Großen und 
und Ganzen wie überall jo auch in Schweden recht verrotteten 
kirchlichen Verhältniffe vor der Reform (ein Abſchnitt, der als 
der gelungenste bes Werfes zu bezeichnen ift) und ſchildert Hierauf 
höchſt anſchaulich das Auftreten, den Sieg und das innere Walten 
von Guſtav bis zu der vollendeten Durchführung der Reform 
und dem Scheitern der legten Reſtaurationsverſuche (1533). 
Die äußere Politik des Königs wird nur injoweit geftreift, als 


ſie die Abwehr der Angriffe Chriſtian's II betraf, — Die aud) 


Zebensbilde Guftav Waſa's abrunden. 


‘ formell gelungene Arbeit zeugt von fo guter Beherrſchung des 


Stoffes, daß Ref. den Wunſch nicht zu unterdrüden vermag, der 
Berf. möge fein Werk durch eine Fortſetzung zu einem vollen 


r. 9 





** 


1541 


Anzeiger für fhweizerifche Altertgumätunde. Red.: 3. R. Rahn. 
1883. Nr. 4. 


Inh.: Steingeräthe aus Serpentin. — A. Vouga, les stations 
lacustres de Cortaillod. — R. Forrer, die Pfahlbaute auf dem 
„Großen Hafner“ bei Zürich. — u Rabn, die Glasgemälde 
Ghriftopg Murers im germanifhen Muſeum zu Nürnberg. — Sul. 
Voͤgelin, tere in ber ur (Fort) — J. R. Rahn, 
zur Statiſti —— Kunftdenfmäler. 5. Ganton Freiburg. 
— Aleinere Nachrichten. 


Forſchungen zur Deutſchen Geſchichte Hrsg. v. der hiſtor. Commiſſion 
bei der fgl. bayer. Akademie der Birfenfbaften, 23. Bd. 3. Heft. 
—* A. Draudt, die Grafen von Rüring. Anhang: Umfang 
und 


rafen des Niddagaues. — B. Kugler, Kaiſer Alerius und | 


Albert von Aachen. — 9. Finke, zur Benrtbeilung der Arten des 
conftanzer Goncild. — 9. Baumgarten, die Politit Leo's X. in 
dem Wahlkampf der Jahre 1518 und 1519, — I. Hermann, zur 
Kritik der Nachrichten über die Attentate von 1819, — Kleinere 
Mitteilungen. 


Länder- und Völkerkunde. 

Geiſeler, Sapitainlieut., die Ofter-Infel. Eine Stätte prähiſtoriſcher 
Gultur in der Südſee. Bericht x, über die ethnologiſche Inters 
fuhung der Oſter⸗Inſel (Rapanui) an den Chef der kaiſ. Ads 
miralität, Mit 22 lithogr. Taf. u. 1 Karte, Berlin, 1683, 
Mittler & Sohn, (51 ©. 8.) cM 2, 75. 

Wir verdanken es ber Anregung Brofeffor Baſtian's in 
Berlin, daß die Taiferliche Admiralität im vergangenen Jahre 
dem Kanonenboot „Hyäne“ Befehl ertheilte, auf der Reife von 
Balparaifo nah den Samoa⸗Inſeln die Oſter-Inſel anzulaufen, 
um die dort noch vorhandenen Reſte einer früheren Eultur zu 
erforjchen und für die eihnologiſche Abtheilung der kgl. Mufeen 
in Berlin nach Kräften zu fammeln. Der amtliche Bericht des 
Gommandanten der „Hyäne“ an die Admiralität Tiegt nun in 
dem oben genannten, mit lehrreichen Abbildungen der gefundenen 
Bau und Bildwerke verfehenen Heft vor. Der angehängte 
Katalog von nicht weniger als 57 für das ethnologiſche Mufeum 
erworbenen Gegenftänden von der Oſter-Inſel beweiſt, daß auch 


der geftellten Sammlungsaufgabe trefflich gedient wurde. Ganz. 


befonders ſchätzenswerth erjcheinen die kurzen, aber gehaltreichen 
Schilderungen über Ausjehen, Leben und Glauben der Diter- 
Infulaner. Durch diefelben Hat fih Capitän Geifeler ein nam- 
haftes Verdienſt um die Völkerkunde der Südſee erworben; denn 
ſchon in wenigen Jahrzehnten wird nichts mehr von alle dem zu 
beobachten fein, weil durch eine niederträchtige Wegführung diejer 
Infulaner auf die Guanoinfeln Perus jeitens gewifjenlofer 
Stlavenhändler die Zahl der Eingeborenen jüngft von 3000 
auf faum noch 130 bereits herabgeſchmolzen ift, zur Zeit der 
Landung der „Hyäne“ nicht über 39 einheimifche frauen dort 
noch vorhanden waren. Darum ift uns jede Zeile dieſes ethno— 
logiſchen Berichtes über eine eben durch ihre oceanifche Ab— 
gejchiedenheit jo intereffante Infel von höchſtem Werth. Der 
Kanzleiſtil hätte freilich in geringerem Umfang zur Anwendung 
fommen follen, und faum auf officielle Mißgeftaltung unferer 
Mutterfprache wird man Stilfchönheiten wie die folgende zurüd- 
führen fönnen: „Da ein Eingeborener zugegen, welcher erfahren, 
wo bas Steinidol hergeholt, Eigentgumsrechte geltend machte, 
da das alte Steinhaus ihm gehörte, mußte diefem die Figur 
zuerft wieder abgefauft werden.” Bon der Fülle ethnologiſcher 
Einzeldaten fei hier nur hervorgehoben der Nachweis, daß die 
befannten „Schrifttafeln” der Dfter » Infel wirklich eine poly: 
neſiſche Zeichenfchrift enthalten, ferner derjenige, daß die großen 
Steinbilder der Infel noch im vorigen Jahrhundert gefertigt 
twurben, folglich nicht für präßiftorifch angejehen werben dürfen, 
endlich der über die Polyandrie der jegigen Eingeborenen, 
K 





— 1883. 44, — Literarifhes Gentralblatt. — 27, October, — 











1542 





Das Ausland. Herausg. unter Mitwirkung von Fr. Rapelu. A. 
56, Jahrg. Rr. dl. 

Inh.: Leon Heuzey, über den Urſprung einiger Zerracottens 
Aiguren, Nach einem Er = in der Afademie der Infhriften. — 
Herkolina Levesques, Die Marabuts um Tlemcen. — Karl Emil 
Jung, die Zukunft der auftralifchen Wüſte. — Noch einmal Angra 
Bequenna, — Uganda und die Waganda, (Mit Abb.) 3. — Kleinere 
Mittheilungen. 


Globus. Hrög. v. Rich. Rievert. 44. Bd. Ar. 13. 

Inh.: Ujfaloy’s Reife im weitlihen Himalaya. 1. (Mit Abb.) 
— 3. Audebert, Bei den Valave auf Madagaskar. 3. — Die 
— Algeriens. — Kürzere Mitthellungen. — Aus allen Erd» 
theilen. 


A. Petermann's Mittheilungen aus J. Perthes' geogr. Anſtalt. Hrs > 
von E. Bebm. 29. 3% X. 3 En 

Inh: K. C. Amrein, die Kartographie der Schweiz auf der 
Sandesausitellung in Zürih. — St. v. Nogozinffi'd Expedition nach 
dem Gamerund, — E. le eine Reife durd das Timmend- 
Land. — Ueber den Oberlauf des ZJangetjesfiang und das ZTanslas 
Gebirge. Südliiter Abſchnitt von Oberit N. Ürgematfti's dritter 
Reife in Hodafien. 1879,50, (Schl.) — A. Mühry, kurze Bemers 
fung über das Syſtem der Meercöftrömungen im füdatlantifhen 
a — Geographiſcher Monatsbericht. — Geographiſche Literatur. 
— Karte, 
— Ergänzungsheft Nr. 73. 

Inh.: Carl Shumann, kritiſche Unterfuchungen über die 
Zimtländer, 








Naturwiſſenſchaften. 


Salomon, Carl, Nomenclator der Gefässkryptogamen oder 
alphabetische Aufzählung der Gattungen u. Arten der bekannten 
Gefässkryptogamen mit ihren Synonymen u. ihrer geographischen 
Verbreitung. Nach den neuesten Quellen bearbeitet. Leipzig, 
1883. H, Voigt, (X, 385 S. KL 8.) c# 7, 50. 

Bon Moore's 1857 begonnenem Index Filicum wurde im 
December 1862 der letzte Bogen gebrudt, mit welchem bas 
Werk in der alphabetifhen Aufzählung der Gattungen und ihrer 
Arten innerhalb der Gattung Goniophblebium abbricht. Daß 
der mit aller Sachkenntniß und größter Sorgfalt bearbeitete 
Inder auf halbem Wege jtehen bleiben mußte, mag vielleicht 
darin feinen Grund haben, daß eine derartige Arbeit doch nur 
für eine ſehr beſchränkte Zahl von Votanifern ein fpecielleres 
Intereffe hat, vielleicht auch die bei der Bearbeitung namentlich 
betreff3 der oft geradezu verwirrenden Synonymie zu über» 
windenden Schwierigfeiten den Verf. von der Fortfegung feines 
Werkes abjchredten. Rein Botaniker (und ſollte er auch nur 
ganz im Allgemeinen die Öruppe der Gefählryptogamen kennen) 
wird ſich verhehlen, daß zur Abfaffung eines derartigen Werkes 
die volle Kraft des mit den Bteridophyten völlig vertrauten 
Monographen und befonders in allen kritifchen Fällen auch die 
Prüfung der Originalpflanzen erforderlich ift. Um jo mehr wird 
man es „einigermaßen kühn finden, daß ein Gärtner e3 gewagt 
hat, eine derartige Arbeit zu übernehmen“ (Borwort zum Nomen: 
clator), die denn auch fchon bei flüchtiger Durchjicht durch die 
vielen ihr anhaftenden Mängel den Dilettanten verräth. Einige 
Beifpiele (für eine fpecielle Kritik fehlt Hier der Raum) mögen 
dies Urtheil motivieren. 

Buerft verlangt jeder Botaniker für die betreffenden Gat- 
tungen und Arten die Angabe der Quellenfchriften, die fchon der 
Eontrole wegen abfolut notwendig ift. Der Berf., welcher 


ſich auch in diefer Beziehung Moore's Inder hätte als Mufter 


nehmen können, fcheint ſolche Ungaben für überflüffig zu halten, 
da nur in äußerſt feltenen Fällen Gebrauch von denjelben ge: 
macht wird und dann meijt in jehr unbeflimmter Weife, wie 
3. B. „Lürff. Mittheil." oder „Blme. 1830* (mo?) x. Da- 
hingegen fühlt der Verf. unter Phylloglossum Drummondi 
plöglih das Bedürfniß, eine Notiz über das Ausfehen der 


1543 


Pflanze zu geben, als ob das in diefem Einzelfalle für das Ver- 
ſtändniß des Benußerd beſonders nothwendig gewefen wäre. 
Unter den vom Verf. als mit anderen ſynonym betrachteten 
Gattungen werben bald alle Arten aufgeführt (wie auch zu ver— 
fangen ift), bald gar Feine, bald (5. B. bei Sphaerocionium) 
nur eine ober die andere, Heißt das confequent fein und das 





Berzeihniß brauchbar machen? Unzuverläffig ift der Nomens 


clator infofern, ald Namen, die nur ald Bezeichnungen für 
Barietäten veröffentlicht wurden, zu Artnamen geftempelt worben 
find, wie dies 3. B. unter Equisetum arvense mit Equisetum 
nanum, nemorum (ridjtig nemorosum Al. Br.!) zc. der Fall ift, 
Bon weiterer Unvolljtändigfeit der Urbeit zeugt u. a. der Umſtand, 
daß 3. B. die Gattung Fourniera Bomm. aufgeführt ift, wäh— 
rend bie von Bommer auf derfelben Seite feiner Abhandlung 
aufgeftellte, zahlreihe Cyathea » Urten umfaffende Gattung 


Eatoniopteris von Salomon nicht erwähnt wird. Bezüglich der 


Oymenophyllaceen folgt der Verf. den Unterfuhungen Prantl’s, 
und er bringt bemgemäß aud) Hemiphlebium als Gattung. Aus 


diefer Gattung bat aber Pranti Hemiphlebium peltatum, | 


Hildebrandti und vitiense 3. B. nicht unterjucht, folglich ftehen 
diefe Arten im Nomenclator noch unter Trichomanes und nicht 


unter Homiphlebium, wo fie ihren Plaß hätten erhalten müffen, 


— Beweis, da dem Verf. eigenes Urtheil abgeht. 

Das nur ein paar Fälle! Ref. vermag nicht zu erkennen, 
für wen eigentlih der Nomenclator veröffentlicht wurde. Der 
Pteridograph wird benfelben aus den erwähnten Gründen nicht 
zu Rathe ziehen, für die übrigen Botanifer ift er aus gleichen 
Gründen faft wertlos und ber Gärtner denkt fich bei Namen 
in ben allermeiften Fällen Nichts oder Faljches. 

Hahn, Gotthold, der Pilzfammler oder Anleitung zur Kenntnif der 
wichtigften Pilze Deutihlands u, der angrenzenden Länder, Mit 
135 nad der Natur gemalten Pilzarten. Gera, 1883, Kanip. 
(X1, 87 S. 8.) cH 4 

Der Verf. bietet in fyftematifcher Folge eine Anzahl größten: 
theils ſehr oberflächlicher, zur Erkennung vieler Urten nicht aus: 
reichender Beſchreibungen, ohne daß zugleich Ueberfihten zum 
leichten Beftimmen etwa gejammelter Pilze gegeben würden. 
Für letzteren Zweck müſſen alfo die 23 Tafeln dienen, deren 
Abbildungen von fehr verfchiedenem Werthe find, zu einem 
großen Theile fich nicht über das Mittelmäßige erheben, zum 
Theil ſogar ganz verfehlt find. Zu den ſchlechteſten, rejp. mehr 
oder weniger unrichtigen Figuren gehören z. B. 50, Satans: 
pilz; 53, Dicffuß; 133, ſchwarze Trüffel; die Morcheln ꝛe. Das 
Bud) kann, befonders im Hinblid auf vorliegende befjere Publi— 
cationen, nur als ein im Allgemeinen verfehltes Unternehmen 
bezeichnet werben, 

Grassmann, Rob., das Thierleben oder die ———— der 


Wirbelthiere, Stettin, 1853. Grassmann. (XII, 633 8. 8.) 
A 10. 


Der Berf., der fich in einem dem vorliegenden Recenfions- 


eremplar beigelegten gebrudten Eircular ala „Chefs-Redacteur* 


und Verleger der „Stettiner Beitung“ (11000 Erempf.), ber 
„Pommerſchen Zeitung” (12000 Erempf.) und des „Stettiner 
Zageblattes* (25000 Erempl.) zu erkennen giebt, ift bemüht, 
die naturwiſſenſchaftliche Lebensanſchauung, welche die zahlreiche 
Durchleſung wifjenfhaftlicher Bücher in ihm hat entftehen laſſen, 


in ein zufammenhängendes Syſtem mit urdeutfcher neuer Nomen- | 


clatur zu bringen, und veröffentlicht dafjelbe unter dem Namen 
„das Gebäude des Wiſſens“ im Selbftverlag. Das vorliegende 
Bud ift der zweite Theil des vierten Bandes, ben man wohl 
als philofophifch bezeichnen könnte, wenn einer unferer Leipziger 
Freunde Recht hätte, der einmal bie Bhilofophie als „ben metho= 
diihen Mißbrauch einer eigens dazu erfundenen Nomenclatur” 
definierte, Ernfthaft gejprochen, müfjen wir das Buch dem In— 


— 1883, M 44. — Literarifhes Eentralblatt, — 27. Dctober, — 








1544 





halte nach als eine eigenartige Zufammenftellung der befannteften 
phyfiologifchen und anatomischen Wahrheiten bezeichnen, welche 
die vielen richtigen, mehr oder weniger fchief aufgefaßten Daten 
in jo ungünftiger Weife und Schreibart gruppiert, daß ein völlig 
ungenießbares Ganze daraus wird. N—e. 





Erk, Fritz, die Bestimmung wahrer Tagesmittel der 
Temperatur unter besonderer Berücksichtigung langjähriger 
Beobachtungen von München (mit 3 Tal). Mit einleitenden 
Bemerkungen von Wilh, v. Bezold. München, 1883. Franz, 
(55 8.4.) c#H 1, 60. 


An den gewöhnlichen meteorologifchen Stationen wird in 
ber Regel nur dreimal am Tage beobachtet; um aus biefen 


Terminsbeobachtungen wahre Tagesmittel für die Lufttemperatur 


abzuleiten, bedarf es der Kenntniß des täglichen Ganges der 
Temperatur, aus bem die nöthigen Correctionsgrößen zur Re— 
duction der „rohen“ Mittel auf „wahre“ berechnet werden kön⸗ 
nen. Der Verf, vorliegender Abhandlung thut dies in ausführ- 
lichjter Weife für München bezw. Bayern, wo das Mittel der 
Temperatur nach der Formel 4(Sa+2p+Sp+ minimum) ges 
bildet wird, Gleichzeitig wird bie Sicherheit einiger anderer 
gebräuchlicher Combinationen für München ſowohl als auch für 
andere Orte unterfucht. Die eingefchaltete Unterfuhung über 
die mittlere Beränderlichkeit ber Monatsmittel der Temperatur 


iſt nicht recht am Platze, während gerade ber Nachweis des un: 





Haren und wahrjcheinlihen Fehlers für die verjchiedenen Re: 
ductionsgrößen vermißt wird. Der Verf. fennt offenbar nicht 
bie eingehende Behandlung diefer wichtigen Frage für Schwerin 
(Beiträge z. Statiftif Medlenburgs II, 1864). 
Archiv f. Naturgefchichte. Hrsg. von Ed.v. Martens. 40.3. 3. Heft, 
Inh,: Nematoden, Trematoden und Ncanthocephalen, geſammelt 
von Prof, Fedtfchenfo in ZTurkeftan, bearbeitet von v. Hafom. 
(Schl.) — Otto Seife, die Mundthelle der Rhynchoten. (Hierzu 
Taf.) — Th. Bertlau, über die Gattung Argenna Thor. und 
einige andere Dictyniden, (Hierzu Taf.) — 9. 3. Kolbe, über die 
madagaskariſchen Dotisciden des königl. entomologifhen Mufeums 
u Berlin, — 9. Schade, Unterfuhungen an Koraminiferen. (Mit 
af.) — Ludw. KHarpelles, Über eine noch nicht beſchriebene 
Nothrus-Art, 


Entomolog. Nachrichten. Hreg. von F.atter. 9, Jahrg. Heft 1516. 

Inh.: Karl M. Heller, meine orfovaer Goleopteren-Ausbente 
(Juli, Auguft 1881, 1982). (Sch) — G. Weymer, exotifche 
Lepidopteren. — Dito Herman, eine „wunderlihe Publication”, 
— Herm. ®Bernide, gang nee. gr über dad Erfcheinen verſchie⸗ 
dener fhädlicher Inferten. — Emil Hallama, Sammelberiht, — 
Ernſt Girſchner, dipterologifche Studien. 


Annalen der Hudrograpbie u. maritimen Meteorologie. Hrög. von der 
faiferl, Mdmiralität. 11. Jahrg. 9. Heft. 
Inh: Meteorologiihe und phufifhsoceanifhe Beobachtungen in 
dem amerifanifchsarktifhen Ardipel im den Jahren 1819-1854. 
(Schl.) — Meteorologifhe und phyſiſch-⸗oceaniſche Beobachtungen 





‘ während der Expedition der „Vega“ 1878/79 und im Winterquartier 





u Serdze kamen (Bitlefaj, — Karcher u. Geifeler, Aus den 
Reifeberihten S. M. S. „Garola“ u. S. M. Abt. „Hyäne“ (No: 
venber 1852 bis Kebruar 1853). 1-8. — Eingänge von meteoros 
logiſchen Journalen bei der deutichen Seewarte im Monat Mai 1883. 
— Segelanweifung für Babia Blanca, Port Belgrano. Dftfüfte von 
Südamerifa. — v. Raven, Beichreibung der Häfen Jols, Maims 
bun, Staffi, Bongao und Sandakan. SulusInfeln. — AZufäge zu 
der Befchreibung des öitlichen Theiles der Tſugar⸗Straße. Japaniſche 
Juſeln. — Etromverfegungen auf der Route von Europa nah dem 
Meerbufen von Guinea. — Witterung in Levufa auf der Jnſel 
Ovalau (Fiji⸗J.) vom 5. Januar bis 28. Kebruar 1883. — Orkan 
u Apia am 24. u. 25. März 1883. — Vergleichende Ueberſicht der 
GBirterung des Monats Juni 1993 in Nordanerifa und Gentral: 
—— — Kleine hydrographiſche Notizen, — Tabellen. — Karten: 
eilagen. 


Der Raturforſchet. Orog. v. Wilh. St faref. 16. Jahrg. Rr.dl. 

Inh.: Meber die phyſikaliſchen Eigenſchaften des See-Waffers 
und KWiſes. — Die Symbiofe im Tbierreih. — Kleinere Mittheis 
lungen, 








1545 


GhemitersZeitung. Hrögbr. ©. Kraufe. 7. Jahrz. Nr. 50 u. 81. 
Inh.: Ausitellung für BedarfssArtifel der Lederinduitrie. — 
Daritellung ſchwefliger Sänre in Löfung. — Kälteerzengungsmafcine. 
(Mit Abb.) — F. Elßner, die Unterfuchung des Weines. — Zur 
Batentgefepgebung in der Schweiz. — Kugel: und Scranbens 
Schmierbüchfe von Deines & Riegelmann, Hanau. (Mit Abb.) 








Mathematik. 

Villicus, Franz, Prof., zur Geschichte der Rechenkunst mit 
besond, Rücksicht auf Deutschland u. Oesterreich. Enth. 25 
Illustr, u. 2 tabellar. vergleichende Zusammenstellungen von 
Zahlwörtern aus 59 Sprachen. Wien, 1883. Pichler's Wwe. & 
Sohn. (VI, 100 8. Imp. 8.) oA 2, 40. 

In diefer populären Schrift, die auf einen weiteren, nicht 
bloß mathematischen Leſerkreis berechnet ift, bietet uns der Verf. 
die Ergebniffe feines feit Jahren fortgefegten Sammelns von 
arithmetifch-Hiftorifchem Material, welches er in dem ihm leicht 
zugänglichen deutfchen und italienifchen Bücherfammlungen fand. 
Indeſſen haben wir es keineswegs mit einer bloßen Materialien- 
fammlung zu thun, fondern der Verf. behandelt feinen Gegen- 
ftand in zufammenhängender Darftellung, und dagegen ift wirf- 
lich Neues, bisher Ungedrudtes faum in der Arbeit zu finden. 

Buerft macht uns die Schrift mit dem Zahlenwefen und 
inftrumentalen Rechnen belannt, unter welcher Bezeichnung der 
Berf. das Fingerrechnen, das injtrumentale Rechnen und das 
Bifferrechnen oder Pofitionsrechnen umfaßt. Nachdem die Be- 
zeichnung der Zahlen duch Finger und Zehen und das Finger- 
rechnen kurz behandelt worden, werden die Bahlzeichen und 
Zahlenſyſteme der alten Völter vorgeführt. Manches, was hier 
über Keiljchrift und Hieroglyphen gejagt ift, gehört freilich ftreng 
genommen nicht dahin; unter den ©. 22 aufgeführten Ziffern 
aus dem 16. Jahrh. fehlt auch die Häufig vorfommende, unferer 
7 gleichende Form der 5. Es folgt dann das Rechnen mit Hülfe 
eines Rechenapparates, nämlich das Rechnen mit dem Abacus 
und dem Suan-pan der Chineſen und das Rechnen auf Linien, 
fehteres nach dem Rechenbüchlein von Johann Albrecht (Witten: 
berg 1534) erläutert. Beim Suanspan ift Hinzuzufügen, daß 


diejer bekannte Rechenapparat nicht bloß in China allgemein | 


üblich ift, fondern daß ſich auch die ruffifchen Kaufleute, Groß: 
wie Kleinhändler, durchgängig deſſelben bedienen, 

Der zweite Theil derSchrift ift der Entwidelung des Ziffer 
rechnens gewidmet, und der Verf. fommt hier auf Manches ein- 
gehender zu fprechen, was früher nur furz erwähnt worden ift, 
jo auf das Fingerzählungsiyftem und das Fingerrechnen. Aus—⸗ 
führlich finden wir hier die drei Hauptzählungsmethoden, das 
quinäre, defadifche und vigefimale Syftem behandelt, obwohl 
mit dem bier Gebotenen das vorhandene Material keineswegs 
erichöpft ift. Mit großer Ausführlichfeit wird auch das indifche 
Rechnen nad) den Schriften von Brahmagupta und Bhascara 
Acharya, befonders aber das Rechnen in Deutfchland ſeit Grün- 
dung der Wiener Univerfität bis ins fiebzehnte Jahrhundert 
dargeſtellt. 

Mit der Anordnung kann ſich Ref. nicht immer einverſtanden 
erflären, nach feiner Anficht wäre durch eine umfichtigere Glie— 
berung das Ganze kürzer gefaßt und manche Wiederholung ver- 
mieden worden. Auf eine jolche, die den unkundigen Lefer leicht 
zu einer irrigen Vorftellung verleiten könnte, fei hier noch hin— 
gewiefen: S. 26 wird ber Ubacus des Leonardo Fibonacci aus 
Piſa als die bedeutendite arithmetifche Schrift des dreizehnten 
Sahrhunderts erwähnt, und in einer Note auf S, 82 wird ber 


großen Berdienfte um Verbreitung algebraifcher Stubien ge- | 
dacht, die ſich der italienifhe Kaufmann Leonardo Bonaccio 


aus Piſa erworben; die Jdentität beider Perfonen wird nicht 
erwähnt. 


— 1883, 44. — Literarifhes Centralblatt. — 27, October. — 





| 





1546 


Medicin. 


L. Ranvier’s technisches Lehrbuch der Histologie. Ueber- 
setzt von Dr. W. Nicati u. Dr. H. v. Wyss. 6, Lief, Uebers, 
von Dr, H. v. Wyss. Mit 52 Holzschn. Leipzig, 1882. F. €, 
W, Vogel. (8. 739—898. Gr. 8.) 3. 

Diefes Heft verbreitet fi über die motorifchen umd bie 
fenfiblen Nervenendigungen, ein Gebiet, auf welchem bie 
legten Jahre wichtige Fortfchritte zu verzeichnen haben. Die 

Vorzüge der Darftellung dieſes Lehrbuches find aus ben früheren 

Heften befannt, auch in diefem ift die Klarheit ber Beſchreibung 

und die praftifche Anorbnung bes Stoffes rühmend hervor- 

zubeben, wie fie nur dann möglich ift, wenn man das zu behan- 
delnde Gebiet vollftändig überficht und beherrſcht. Die Aus— 
ftattung ift tadellos, die Auswahl der Holzjchnitte eine treffliche, 
die Ueberſetzung fließend. 


Sehlenker, M., Untersuchungen über das Wesen der Zahn- 
verderbniss f. Zahnärzte etc, Preisschrif, Mit 22 photoxylo- 
graph. Fig. St. Gallen, 1882. Verfasser (Leipzig, Felix). (vu, 
162 8.8) AM 5. 

Der Verf. hat mit einer großen Unzahl von Mitteln Ber- 
fuche darüber angeftellt, welchen Einfluß diejelben auf bie 
Zähne ausüben, um daraus Unterlagen für die Natur des 
cariöfen Procefjes zu gewinnen. Was die Verſuche anbetrifft, 
fo müfjen wir bier auf die Arbeit felbjt verweilen, dem Ref, 
erjcheinen biefelben nicht genügend, um die Frage der Löfung 
näher zu bringen. Der Berf. hat an getrodneten Zähnen 
experimentiert, die er zuvor genau gewogen, an einem Faden be 
fejtigt in die verfchiedenen Flüffigkeiten brachte. — Was bie 
gebildeten Laien mit der Arbeit anfangen follen, ift dem Ref. 
unverjtändlich geblieben. 


Archiv f. patholog. Anatomie u. Phnfiologie u. f. Hinifhe Medicin 
Hrog. von Rudolf Birhom, 9. F. 4. Bd. 1. Hft. 

Inh.: O. Pertif, neues Divertifel des Nafenrachenraums. 
(Hierzu Taf.) — W. Sommer, zur Gafuiitif der Atlasiunoftofen. 
— Alex. Brenner, ein Kal von Anochenverfchmeljungen im Bes 
reiche des Fußſkelettes. (bierzu Taf.) — M. — — 
Abus Salt (geſt. 1134) und feine Simplicia, ein Beitrag zur Heil⸗ 
mittellebre der Araber. — Benno Baginſky, die Function der 
Gehoͤrſchnecke. (Hierzu Taf.) — Henri Zollin, die —— und 
bie et des Blutfreislaufs. — U. Blaſchko, Mittbeilung 
über eine Erfranfung der fumpatbifchen @efledhte der Darmmand, 
(Hierzu Taf.) — Stanifl. Klikowitſch, das Stiditofforypul und 
Verfuch feiner Anwendung in der Therapie, — Rud. Birchow, 
fütale Rachitis, Gretinismus und Zwergwuchs, 


Deſterreichiſche Monatsihrift für Ihierheilfunde mit Berüffichtigung 
* BETT aa u. Landwirthſchaft. Red. von Alois Koch. 8. Jahrg. 
r. 10, 
Inb.: F. Anddler, Beitrag zur ee u an 
— A. Koch, ber 4. internationale ihlerärztliche Congreß zu Brüffel. 
— Berſchiedene Nachrichten. — Literatur, 
Beilage: Revue für Tbierheilfunde u. Thierzucht. Med. von Alois 
Koh. tr. 10, 


6, Br, E] 





4*8 zb. Kitt, die Vorgeſchichte des 
PB. Meanin, Syngamus trachealis, (Sieb.) ( 


Redts- und Staatswiſſenſchaften. 


Die Sergefepgebung des deutſchen Neiched. Tertausgabe mit Ans 
merfungen u. Sacregifter von Dr. jur. W. E. Knitſchko, Land 
gerichtsratb. Berlin, 1883. Guttentag. (IX, 592 ©. 32.) MA. 


Deutſche Reichdgefepgebung. Nr. 19. 

Die Sammlung enthält die reichsgeſetzlichen Beftimmungen, 
welde das Seewejen betreffen, in ſyſtematiſcher Anordnung, 
welche letztere freilich wunderbar genug ausfallen mußte, da 
nicht einmal eine Trennung zwifchen öffentlichem und Privat- 
feerecht, gefchtweige denn noch weitere Eintheilungen ohne, ja 


1547 


ſelbſt mit Berftüdelung ber einzelnen Gefege und Verordnungen 
durchführbar ift. Manches hätte wohl fürzer abgemadht werden 
können, 3. B. die vielfach identiſchen Beſtimmungen über die 
Unerfennung ber in fremden Schiffspapieren enthaltenen Ver— 
mefjungsangaben, bei benen Rußland noch nicht erwähnt ift; 
weshalb die Verordnung vom 4. November 1875, ©, 259, bie 
fich Lediglich auf die Marine bezieht, mitabgebrudt ift, iſt uns 
erfindlih. Einen gewifjen Werth erhält die Sammlung auch 
durch die Berüdfichtigung der Jubicatur der beiden Reichs— 
gerichte, fowie bes Oberjeeamtes, welche freilich auf fehr mecha- 
niſche Weife ind Werk gejegt ift: ein Zurüdgehen auf die Ent: 
ſcheidungen ſelbſt ift daher um jo unerläßlicher, als die Auszüge 
nicht immer genau und volljtänbig find; daß jolche Entjcheibungen, 
welche fi) nur indirect auf das Seerecht beziehen, z. B. Ent» 
fcheidungen des Reichsgerichtes V, S. 80 zu Urt. 649, nicht bes 
rüdfichtigt worden, ift bei Werfen, bei deren Durchſicht man 
unwilltürlih das Geräufch der Papierſcheere zu hören glaubt, 


Inb.: Karl Ib. v. IJnamasSterneag, die —— 
commiſſe in Deſterreich. — Ernft Mifchler, die Anfiedelungs- und 
Wohnverhältniſſe in Defterreih. 1. — Mittbeilungen und Miscellen. 
— Literaturbericht. 


i Sprachkunde. fiteraturgefhichte. 


Hintner, Dr. Bal., Prof. a, afad, Gymn. in Wien, griehifhe Schul. 
— Wien, 1583, Hölder. 2. verb. Aufl, (252 ©. 8.) 
2, 


In Anerkennung der Thatfache, daß unfere Schulverhältniſſe 
unleugbar eine Beichränfung des Lernftoffes gerade auf dem 
Gebiete ber griechifchen Grammatik fordern, entichloß fich der 
Berf. vor mehreren Jahren, aus den Schriftftellern ſelbſt das 
ftatiftifche Material über das Vorkommen der Formen zu— 
fammenzuftellen und auf Grund diefer Sammlungen eine den 
Berhältnifjen und Anforderungen der Schule angepaßte Gram- 
matik abzufafjen. Dieje liegt nun, ein Jahr nach ihrem erjten 
Erjcheinen, bereit3 in zweiter, ſehr verbefferter Uuflage vor. 
Die Lautlehre wird mehr im Anjchluß an Eurtius, die Decli- 
nation mehr in Uebereinftimmung mit Koch behandelt; mit 
diefem werden 3. B. die Adjectiva der a- und o-Decli- 
nation vor die dritte Declination, und alle vocalifchen 
und biphthongifhen Stämme ber letzteren Hinter die 
confonantifhen geſtell. Abweichend von Beiden aber 
ſchließt fi die Behandlung des Verbums eng an bie 
Refultate der wiſſenſchaftlichen Forſchung der legten Jahre an. 
Nicht von den fürzeften Formen Ar und guy, fondern von Asın 
und gevy ald dem reinen Stamm oder dem Stamm fchlechthin 
wird ausgegangen, und jene fürzeren Formen müfjen ala 
Ihwader Stamm nebenher gelernt werben. Daß diefe Be- 
trachtungsweife wiſſenſchaftlich richtig fei, bezweifelt Ref. 
durchaus nicht; daß fie aber für die Schule auch praktifch und 
ihre Einführung wünfchenswertd fei, d. h. daß fie dem lernenden 
Schüler eine Erleichterung bringe, davon fann er fich noch nicht 
überzeugen. Geſetzt auch, die fogenannte Dehnclaffe werde 5.8. 
fo leichter gelernt, fo muß es unferes Erachtens den lernenden 
Unfänger ftören, wenn er immer mit zwei (vım, ara — Anß, 
1aß ac.) oder noch mehr Stämmen operieren und von biefen 
ausgehen fol, Für die „Stammabftufung“ giebt der Verf. 
feinen „für die Schüler” auch nur halbwegs einleuchtenden 
Grund (S. 232), weil er mit vollem Rechte es unterläßt, auf 
die im Griechiſchen nur noch auf vereinzelten Buncten erfenn- 
baren vorgriechiichen Betonungsgefege einzugehen. Abgeſehen 
bon biefem mehr principiellen Bedenken erkennt Ref. gern an, 


— 1883, M 44, — Literarifhes Eentralblatt. — 27. October. — 


1548 


daß die ganze Darftellung auch hier wohl erwogen, forgfältig 
und überfichtlich ift. Auf drei Seiten wird ſodann in nappfter 
Form das Nöthige aus der Wortbildung mitgetheilt; auch die 
ganze Syntax ift fürzer als in den meilten Schulgrammatifen, 
und doch wird man äußerft wenig vermiffen (etwa Die Regel über 
övouis dosi wos), während nocd eine Menge Einzelheiten ohne 
Schaden gejtrihen werben könnten. Um Schluß wird in drei 
Anhängen über den homerifchen Dialekt, den homerifchen Vers 
und den jambifchen Trimeter volltommen genügend gehandelt, 
während dagegen die paar Bemerkungen über den herodoteiſchen 
Dialelt (8 492—494, reſp. 504—506) doch gar zu dürftig 
find, — Wie ſchon bemerkt, ift die zweite Auflage eine jehr 
wejentlih umgeänderte, ſowohl was die Stoffentlajtung als 
namentlich was die Anordnung betrifft; 3. B. jucht fie in der 
Eintheilung und Reihenfolge der Berbalclaffen offenbar ge- 
fliffentlich einen viel engeren Anſchluß an Eurtius als die erſte. 
Mancher Punct, den wir in ber erſten hätten rügen müffen, ift 
nun gebeflert und allerlei Fragliches geftrichen. Noch ftehen ge- 
bliebene Verſehen (z. B. die mißverftänbliche Tabelle S. 81: 
yirgap-war, -yar, -nras 26, oder die Einreihung des Satzes 
Men. 613 in $ 433, während er nad) $ 434 gehört u. a.) 
werben leicht gebefjert werden, und auch in der Kürzung darf 
der Verf. bei einer neuen Auflage noch da und dort einen Schritt 
weiter gehen. Dann wird das Buch, das auch forgfältig corri- 
giert und hübſch ausgeftattet ift, fich gewiß bald in vielen Schulen 
einbürgern. A.K. 


Arioſt's Rafender Roland, überjegt von Otto Gildemeijter. 
4 Be. Berlin, 1882, Herp. (VII, 456; VII, 412; VIl, 406; VII, 
446 ©, 8.) M 12. 

Der berühmte Ueberjeger ded Byron mußte wie faum ein 
Underer zur Verdeutſchung Arioſt's berufen erfcheinen. Und in 
der That, ſoweit dies bei der fo verjchiedenen Natur der Sprache 
und des Berfes Italiens möglich war, ift ihm die Aufgabe wohl 
gelungen. Freilich der mufilalifche Zauber des italienischen 
Verſes, der in fo reicher Mannichfaltigkeit alle Nüancen der 
Stimmung zu begleiten vermag, ließ fich nicht wiebergeben, 
zumal fi Gildemeifter, foweit wir fehen, nur auf die herlömm— 
liche Freiheit unferes fünffüßigen Jambus, an erfter Stelle aud) 
einen Trochäus zu gebrauchen, beſchränkt Hat; vielleicht wäre 
es zu empfehlen gewejen, auch Anapäſten den Jamben beizus 
mifchen, wo bie leicht geſchürzte Muſe Arioſt's ein rajcheres 
Tempo verlangte. — Die Ueberfegung ift, wie dem Ref. eine 
Bergleihung einer Anzahl Stellen mit dem Originale zeigte, 
finngetreu, ohne daß eim ängftliches Bemühen, jedem Worte 
Rechnung zu tragen, die Freiheit der Bewegung dem Ueberſetzer 
benahm, der fo fürwahr eine Nachdichtung geichaffen hat, die 
fih oft wie ein deutſches Original lieft. Beſonderes Lob ver- 
dient noch das meift erfolgreiche Streben nad) Reinheit und 
Fülle des Reims. 





Beitfehrift für das Gymnaſial⸗Weſen. Hrog. von H. Kern u. H. J. 
Müller. R. F. 17. Jahrg. October. 

Inh.: H. Schiller, die praftifhe Bildung zum höheren Lehr: 
amt. Erfahrungen und Borfchläge. — Literarifche Berichte. — Mie— 
cellen. — Jahresberichte des philologiſchen Bereins zu Berlin: H. 
Magnus, Ovid und die römischen Elegifer. (Schl.) — E. Albrecht, 
Lyſias. — P. Hirt, Ouintilian. — 9. 3. Müller, Livius, 


Vermifchtes. 


Nova acla regiae societatis scientiarum Upsaliensis. Ser. Ill. 
— 2 Fasc. II. Upsala, 1883. Akad. Buchhandlung. (4.) 
Inh.: Herm. Almkvist, die Bischari-Sprache tü bedäwie in 
Nordost-Afrika, beschreibend u. vergleichend dargestellt. 11, 
(S. 1—V, 123—302.) — A. Berger, sur une application des 
nombres des classes des formes quadratiques binaires pour un 
determinant negatif. (22 8.) — Tycho Tullberg, Bau u, Ent- 


1549 


—— der Barten bei Balaenoptera Sibbaldii. Mit 1 Taf. 
(36 5.) — Ernst Pfannenstiel, zur Theorie der linearen par- 
tiellen Dilferentialgleichungen — Ordnung mit zwei unab- 
hängigen Veränderlichen. (86 8 


— — 
ra uau uraldiff.), Fr. Xax. Ess, quaesliones 
Plinianac, (45 8 Ernf ft Schwabe, z nad feinem Wefen 
u. Gebrauche im —E Ganon gewürdigt. (44 ©. 8.) 
Leipzig (Inauguraldiff.), George Edwin Mac Lean, Aelferic's 
anglosaxon version of Alcuini interrogaliones Sigeuulß® presbyteri 
ei vo. (113 ©. 8.) (Im Buchhandel: Leipzig, Stauffer. 
5 
Münden (Inauguraldiif.), Emil ur a Irrthum 
des Thäters im Bezug auf die Rechtmäßlgkeit der Amtsausübung 
beim Bergeben des Blderftandes egen Die —— (62 ©. 
8.) (Im Buchhandel: Münden, ieger. M 2 


Sähulprogramme. 
(Format, wenn anderes nicht angegeben, Duart.) 

Graz (Landes» Dber-Nealfchule), Ed. Hoffer, die 
BEER E —— u. Beſchreibung derſelben. 2. Hälfte. 

it 3 Taf. (98 

Kremlier —33 ymnaf. ) Joh. Stödl, politifhe Stellung 
der Republik Deniz, y riedrih 1 Sarbarafi, dem Bapfte 
— In. dem % Tr enbunde. (38 S 

weh a / W. — ), Gronau, ein —— für den 
— Unterricht. (19 © 

Tri eſt (seuola reale —— Giammaria Cattaneo, delle piü 
imporlanti questioni morfologiche nella grammatica della lingua 
ilaliana, (72 5. 8.) 

Bien (Statögumnaf. im 2. Bezirke), E. Eichler, Demoſthenes 
erfte FPoiliprica do | eine Doppelrede. (29 ©. 8, 
ur! der Höhe. Heransgeg, — Leopold v. Sacher⸗Maf od). 

3. Jahrg. 9. Br. 25. 

Inh.: F. — Serien 9 Sientiewicz» 
Yıtwos, Klein Michel, — Reinach, Leon Gambetta. — 
Vicente de Arana, der enalifde (ia ter Alfred Tenuvſon. — Busken 
Huöt, Erasmus von Rotterdam. — Marie Eugenie delle Grazie, 
der Aufitand, — Goldſchmidt, Der yolnifhe Königeſohn. — 
Revue des geiftigen Lebens, — Bücher⸗Revue. 


Allgem. Militär Zeitung. Red.: Zernin. 68. Jahrg. Nr. 76—79. 


Inh.: Die k. k. öfterreichlihe Armee u, die deutſche Sprache. 
— Gin Wort über Schüpengräben. — Ein re riit ruffifcher 
Dffigiere von rg nach Jannow. — Die Enthüllungsfeier des 
Nationals Denfmald auf dem Niederwald. — Gaftner, Srupp's 
Panzers&efchüge u. ihre Zeitungen. — Die Jahresprüfungen des 
—— Reicheheetes für für 1883. — Nachrichten x. 


Schweiger. Zeitfhrift für G für Gemeinnügi feit. Redig. von Ghriftinger 
u. uns 22, Jahrg. 5. ve. 

Inh.: J. U, Rebſamen, F erzieberifche Aufgabe der Bolfss 
chule mit befonderer Nüdficht anf die fittlihen u, volkswirthſchaft⸗ 
ichen Auftände der Gegenwart. Erſtes Meferat für die Jahres— 
verfammlung der Schweiz. rend‘ Geſellſchaft den 18. Septbr. 
1853 in Arauenfeld. — Arip Göttisheim, die Frage der ftaat- 
lichen, allgemeinen u. ee a erfiherung in Bezug auf 
Krankheit, Alter u. Arbeitsunfähigkeit. —— Referat fr die 
Jabreöverfammlung der Schweiz. gemeinnügigen Geſellſchaft den 
19, Septbr. 1883 in Frauenfeld. — Bion, Ermiberung. 


Revue critique. Nr. 42. 


Sommalre: Dillmann, manuel exögdtique de l’Ancien Testament; Lenor- 
mant, la Gendse, traduelion d’aprös Flébreu avec distinction des dlöments 
eonstilutifs du texte. — Über, &iudes sur Salluste. — Kock, diudes 
sur ia phondligne du vieux suddols. — Journal historique de littörature 
italienne, p. p. Graf, Novati, Henier. . — Annuaire de Gaihe, IV, 
PP L. Geiger. — 'Chroni ique. — Academlie des Iaseriptlons. 


Die @renjboten. Red.: Johannes Grunow. 42. Jahrg. Nr. 43, 


Sub: Di briftlidyforiale Bewegung in England. — Ritiner, 2-1 Bereinfahung 

genmwärtigen &trafvelljuges. — Yerin SOhüding, — üd. Mofenberg, 

de kan der berliner Mufeen. — A. v. Beflenberg, Fraucesca ven 
Blmind. (derif,) — Notigen, 


Die Nation. Wochenihrift & Politik, Volkowirthſchaft u. Literatur. 
Herausgeg. von Dr. Th. Barth. 1. Jahrg. Nr. 1. 


Inh.: Aufgaben einer % Diefer politiidben ueteniein. — a naar: Verlin 

u. die Sel tung. NM. Bitte, vie landwirthichaſttichen Vereine, 
das —— u, De ae in Deutidland ber der 
Noyal Agricultural Society in @nglant, er &) = M. Ben 
“lite duch ein velfsmirihicaftlides ifroftop. (1. Hälfte.) — Ueber parlamen- 
tariidhe Beredtiamfeit, — 6. Aldenhoven, —— * Berlin. 
— Voits wirih chaſuiche Rotiyen. — eiterarifhe Notizen. 














— 1883, 44, — Literarifhes Eentralblatt, — 27. October. — 


| 
k 


1550 





Die — 82* von Theophil goit ing. 24. Bd. Nr. 42. 


Yuh.: rt Wallew, Wie man I Rubland ein Parlament fordert. — Karl 
Balder. bie Qutifundiensiivun der Rauernitand. — Cont. - Meyer, 
die zwei Heigen, — Karl Blin er Studien aus Stottlant, — 
Eine „fingende Beograpbie”. a von Ludw. Beiger, — Lurm. 
Noire, das Ratiomaldenfmäl anf e—8 als Aun iwert. 
Säraitenbols. eine Erinnerum 0.— M, Adeler, bie Schn 
mutter wider Willen. Aus dem — Udo Bradvogel. — 
der bauptſtadt. 


Blätter f. literar. Unterhaltung. Hrög. von R. v. Gottſchall. 
Anh.: 





23 Honegger, Leorold Komrert. — Wilh. Budhner, vom Böchertiſch. 
— Anton Schloifar, Karoline Neuber. — Otto Henne-Am Rhon, eine 
Manbinanische Tidrtung. — Feuilleton, — Bibliograrbie. 


Europa. Ned. von H. KHleinfteuber. Nr. 42, 


Inb.: Arthur uam) Beudie, Bergen von Diranio. 3, — Mi. Dergtanı, 
Achanmes Wick ff. — Bur — er faufmänniihen Borſen. 1 Dito 
vLehmann, Auf etaffiigem "oden. 4. u. 5. — Literatur ꝛt. 


Kiterarifer Merkur. Hersansgeg. von Dr. Karl Siegen en. 4, Jahre. 


In: we — Edftein’d Pruſias. — Schũtze's erſter Seſuch bei Shiler. — 
Dito BWeddigen, Luthet's Bedeutung für die deutiche Literatur. — Eduard 
Gervale, d Tourfing idmwertia iditer, das deulfche Theater, — 

Ariniiche Nund chan — eine —E — — Bibliographie. 


Biffenfhaftl. Beilage der Leipziger Zeitung, Nr. 82 u. 83 


a * Res * —* — feine Aubſtatiung · ·S. Marbad, leipziger 


Algem. 3 Zeitung. Beilage. Ar. 279-285. 


Inh : 9, Bent, Im Lande der Basfen, — Parifer Chronil. 121. uns 
pe ter Brche u. die fdrlefiihen Didrefanverbältnifie. — Die as 
Nortbern » Pacific » Gifenbatn. — Hupelf Brangt Stich der 
ae — 9, Perez. Die Gortelle ald Keime einer fünftigen Wirthihafis- 
erbnum Das erfte Bierterjahrhumdert der bifteriichen Gommilien bei der 
Diet: ‚bayerifhen Akademie der Wifienfdraften. — RM. Landau, Die Entelin 








des Adniga Sobiesli. —- Etwas vom Einfluß der Mode anf die Kun. — 3. 
Batta, Meiſterſinger von — — —— ®prade. — 9. Klut- 
year. Borenz & Wefleurieter icht vreiber bes — 

ited. — Br. a vie —— an eilung in Mün _ 
®. Sanfmann, ich · ſociale Bewegung In Cugla nd. — U. viic. 
zur Alterihumelu 


Illuſtrirte Beitung. Red.: Frans Metſch. Ar. 2103. (81. Band.) 


Ih: Jul. Kann, er = äbrigen Jubelfeier ber Beburt Martin Luthers, — 
Zodtenidhau. Kleif, Die Cleftruche —— in Bin 4. — 
Vreſſe u. E — Himmelseriheinungen, 


Ueber Land und Meer. 51. Bd, 26. Jahrg. Mr. 3 


Inh.: Etnſt @dhein, Rora Sanfeltce. (Fortſ.) — Oſſip ern. Zinfenburgiidhe 
amiliennafe, aus den Grinnerum ng. eines alten Defterreihers, (Bbt.) — 
ar Tor ing, teansatlantiibe Dfıy,en. (Bbl) — eg 1 Erhard, Soflubrt. 








gell fovılin aus dem Turoezet Komitar, — Otto Bald, ter andierte 
ahnunſall. — Ludw. Areib, v. Ompteda, Deutidland auf dem Niedermais 
am 38, Bertember 1853. 1. — Tie Zage von Homburg. 1, — Herrm. Bogt, 
Jagd Im der Pünchurger Halte, — G. Ab. Negnet, Bom Mündener 
Drftoberfefl. — Stotybläiter. — 3 — Auuſrationen. 
Sonntags-Blatt. Red.: A. A. Phillips. Nr. 42. 
nb.: 9. Schobert, re auf Erden. (Forti.) — T. v. Kotbidhüp, 
verio, a: * 


Sommernahmitta — E Ralbarine. ESchl.) — P. Diti 





Dämmerfunde. ı oje Blätter. 
Gartenlaube. Rr. 4 
Inh.: Emf Widert, - Braut in Zraner, (dorti.) — Bert. Shiftorn. Aus 
breieini, Erg Ein Beitra we erſtandniß der Waprenirage, 


- Arhpelbia e vom Doeter Fauf. 
Weitſtaͤtten. FEN — tlätter u, Klthen. 


Dapeim, Hr. von R. König n. Th. 9. Pantenins. 20, Jahrg. 
t. 3. 
Inh: C. Dewald, Er lebt! ra )— Die 5** armialoe (Eraminiertrupp). 
Zert u, Bild von Th. Ro I. — Bödler, die Entmidelung der Belt. — 
“in Sobieftglied aus dem —XEX Araqto. — Ludw. — ». Ompteda, 
tas Dank · u. JZubelſeſt ber. t am ua — Hand Arnold, Ein Hegentag 


eh de Kalle * —X ruuns am zuße 


— Deutſchlade grohe Induſtrle · 





Schorer's Familienblatt. Red.: E. D. Hopp. 4.8. Nr. 42. 


Ind.: Aufemia Gräfin Balleſtrem, Die Augen der Aſſunta. Gin Drama aus 
dem beutigen Benevig. 2. (Aorti.) — Die Aunft im Handwerk, — Jul. Stetten» 
elm, Der legte Wille, — Il. — TDer gelehrte Socialiſt. (Gedicht 

u dem gleichnamigen Bilde. — Iul, Stinde, wür u. gegen die eleltriche 
beaterbelenttung. — #. Weber, Ein R (Shl.) — Sara Hupler, Wein 
Meines Bis·a · vid. — Aturenbriefe, Mitgetheilt von Brig Mauthner, I — 








__ Blauperede, Ber 
"4a itum Lg dudenthums. .Gorogo. von ®. PHilippf on. 
ahr t. 


a Briefe. Unſtte Gegenwart 
*1 ——— Kun Het, = Beitungenadriäten — 
—28 eiteraturblatt. Hr. von M. Rabhmer. 12. Jahrg. 


nh: ©. Gronemann, Anftand u. Eriquette im judiſchen Altertbum. (Aorti.) — 
Sr Mena und —e— — —— urd Spottgeſchichten. (derti) — 
iteraturbericht tigen, _ . 


ft. 





—— — 


1551 
Ausführligere Kritiken 
erf&ienen über: 
— ——— Bonaparte ꝛc. (Bailleu: Mitth. aus d. hiſtor. 


le . die Gaferne der Zukunft. (Brockhaus: 
entralbl. f_ alla. Gefundheitäpflege. 1, 9. 

Evers, Martin Luther. I, (Bürkner: Deutſches Litbl. VI, 27.) 
Ewerbeck u. Neumeiiter, die Renaiffance in Belgien u. "Holland. 


(Balentin: She f. bild. Kunit. XIX, 1.) 
Feld —ã ateinifhe Syntax. (Schirmer: N. Jahrb. f. Philol. 
u. 


Seiatt, ER (Revue erit. 42.) 
dag Verfaſſt —— von Mainz im Mittelalter. 

ittb. aus d. bilter, % 7 

Hubert, etude sur la —— es En q en Pelgique depuis 
Charles-Quint jusqu’ä Joseph I. (Schmidt: Ebend.) 

Kleinwädter, bie Gartele. (Pers: Beil. 3. —* ötg. 281.) 

Krauß, Lehrbuch der —X gi Litbl. 

Langenſcheldt, Con — “, ———— N. Jahrb. f. 
Philol. u. Päd. CX 8.) 

Maver, die öſtlichen —— im Inveſtiturſtreite. 
Mitth. aus d. hiſtor. Lit. X 

M = er: die Reftauration des Batbbtieiemus in Straßburg, (Fiſcher: 

end.) 

Neumann, Geſchichte Roms während des BVerfalls der Republik, 
Hréeg. von Gothein. (Foß: Ebend.) 

Nipfh, Geſchichte des —* Volkes bis zum Augob. Religionss 
frieden. (Bollmar: Ebend.) 

Sch u Johannes Tritbemius und Kloſter Sponbeim, 

end, 

Schulpsdende, Generalbericht über das Medicinals u. Sanitäts- 

weſen der Reg.-Bez. Minden f.d. 3.1851. (Steinheim: Gentralbl. 


f. allg. Gefundheitspfl. 11, 9.) 
—— die Demokratie. . 2 (Windler: Mitth. aus 
it. 
(Böttiger: N. Jahrb, f. Philol. 


(Hudert: 


(Bollmar: 


hiſtor XI, 4.) 
Wackernell, 88 von Montfort, 

u. Päd. CXXVIN, 8.) 
Wessely, prolegomena ad papyrorum 


tionem edendam. (Landwehr: Ebend. CXXVIL, 8.) 





Bom 13, bi 20. Detbr. find nachſtehendt 
neu erfchienene Werke 
auf unferem Redactiondburean eingeliefert worden : 
Abraham, a re‘ der treue Jünger Luther's. Witten: 


berg, Herröfe. (8.) 


Adermann, Beiträge F vbofilchen Geographie der Ditfee. Ham⸗ 


burg, O. Meißner. 
Adler, Rodbertus, der — des ir Socialis⸗ 
mus. Leipzig, 1884. Duncder & Humblot. (8) c# 1, 80. 


Bachmann, deutfche Reichtgefhichte im ‚Beittter — * und | 


Belt & Go. (8.) 


Max I. 1. Bd. Leipzig, 1584. 
1. Ih. Leipzig, 


Bein, die Induftrie des fächfijchen Voi tandes. 


1584. Dunder & Humblot. (8.) 3. 
Bergmann, Weber das Richtige. Berlin, Mittler & Sohn. (8.) 
3, 60, 
8% rnays, zur — der karolingiſchen Annalen. Straßburg iE., 
4. 


Trübner. (8.) HM 
Bibliographie, allgemeine deutſche. 
Humblot, (Roy. 8.) A 12. 


17. Bd. Leipzig, Dunder & 


N 


— 1883, 44, — Biterarifges Gentralblatt — 27. October. — 





1552 





Gobn, Guſt., die englifche Eifenbahnpolitif der legten zehn 
Jahre (1873—1883). eipaig, Dunder & Humblot. (Roy. 8.) cH 5. 
WESEN. Dart Ar belungen. Franffurt aM., Literarijche 
n] .) 
Dante Ali Berl s Hölle. 
—— bertragen von Fraucke. 
(Rov. 8.) 5. 


Genau nach dem Veremaße des 


Leipzig, Breitfopf & Härtel, 
Desvortes, die Reform der Strafanitalten in Edweben. Ueberjept 
von Bader, Heidelberg, 1894, Weiß. (8, ‚60. 
Deutſch, Peter Nbälard, e n fritifcher Theologe des 12. Jahrhunderts. 
Leipzig, Birzel. (8) cM 7 
Dürer’s Tagebuh der Hefe in die Niederlande. Hrsg. von 
— 58 Reipzig, 1894. Brockhaus. (Br. 8.) 7, 50. 
Engel, Lord Byron. Gine Autobiographie x. Ergänzung sband 
ua Byron's Werken. 3. Aufl. Minden, 1884. Bruns. (1. 8.) 


arten, Po Baal x. 13.—15. Lief. Leipzig, A. Dürr. 
on rifien pr — * en Jubelfeier der Geburt Dr. Martin 


Luther's, Hrög. vom Fönigl. ———— in Wittenberg. 
— errofe. e) 
pn Ian, des menſchlichen ? ebirns, Reipzig, Beit & Go. 


hr aus dem Rails — in Siebenbürgen. 
2. Aufl. Wien, Graefer. 

Germanus, katholiſche Sutserfeier Dei ‚ Gefpräe fatbolifcher 
Freunde. Reutlingen, Kocher. (24 ©. 8 

Gilder, In Eis u. Schnee. Die Auffachung der Jeannette-Expes 
dition ıc. Leipzig, 1884. Brodhaus. (8.) AM 8 

Goethe's — 1. Bd „ee von ee 


Stuttgart, 
Spemann. (Al. 8.) A 2, 


' Gregoroviug, rer * Italien. 2. Bd. 5. Aufl, Leipzig, 





Bockmann, chemiſch⸗techniſche Unterſuchungemethoden ber * 


induſtrie, der Berfuhäitationen u, — ——— Br. 1, 
Berlin, 1884. Springer. (Gr. 8.) 16. 


M. 
Booh-Arkofiv u. Mandelfern, ausführliches Lehr: u. —* 


um fertigen Sprechen der rufiſchen Sprache. 2. Aufl, 2. Curſus. 

eipzig, Breittopf & Härtel. (8.) HM 3 

Braun, Martin Luther im —8* Lied. Stuttgart, J. F. Stein: 
kopf. (I138 S. Gr. 16.) 

Brentano, die chriſtlich-ſociale Bewegung in —— 2. Aufl. 
Leipzig, Dunder & Humblot. (8.) cH 2 

Gamoens, die 8* Deutſch von 34 Paderborn, Schi 


ningh. (Kl. 8 
2. Aufl. Leipzig, 1884. Brockhaus. ($.) 


PEN die Boch. 
MA 12. 

— und Gerictäverfaffungsgefep f. d. Deutfche 
Reih x. Mit Kommentar in Anmerkungen brög. von v. Wil: 


mowjfi u. Levy. 3. Aufl. Berlin, 1584. Vählen. (Gr. 8.) 
eh 21. 
Cohen, Herm, das Prineip der InfinitefimalsMethode und jeine 


Geſchichte. Berlin, fimmler’d Berl, (VI, 162 S, 8.) 


| 


raccorım novum collee- | Heilwig, die Serpfaudun 


Brodhaus. A. 

Grunan’s preußiſche — von Wa er Bd. 2, Lief. 5. 
Reipgig, Dunder & Humblot. (Gr. 9.) 

Sanfereceffe von 1431—1476. Bearb. von v, der Ropy, 4. Br. 
Leipzig, Dunder & Humblot. (Hoc 4.) 20, 

und Pfändung von Forberungen nad) 

gemeinem Recht u. der Reichs⸗-Clvil-Proceßordnung x. Ebend. 


M 5 
inter Unterfodungen u DE — Schriften. 3. Th. 
Reipzig, Hirzel, (8.) 

Hoffmann, Geihidte * —— Steuern in Baiern vom Ende 
des 13. bis zum Beginn des 19, Jahrhunderts. Leipzig, Dunder 
& Humblot. (9.) cAH 5, 20. 

Hufemann, Aug., Hilger u. Th. — die Pflanzenſtoffe 
— —8* * vußde 2. Aufl. 3. Lief. Berlin, Springer. 


Jacob 2: —— Repertorium. 1882. 2. Halbjahr. 
2. Hälfte. Berlin, Gaeriner's Berl. (8.) cAH 2, 70. 
an Lehrbuch der Harmonie, Leipzig, Breitfopf & Härtel. 


Zehen, fechzigiter, der — 886 f. Beni 
Gultur. Breslau, Aderholz. (X Roy. 8.) 
Jentzen, daritellende a Keaffeulen x. 1. Ih. Roſtock, 
4, 50, 


, gitorfi (Imp. 4.) 
— I elit des rg Rechts et. 2. Th. 2. Abth. 4. Aufl. 
Keipzi reitfo Ag Särtel. (8.) AM 9 

—, ber Zwed im ! . Bd. Ebend. (Ron. 8.) cH 16. 


Jordan, rg * = Forum in Rom. Berlin, Weidmann, 


‚60, 
Rösler, foftematifihe Lehrmetbode f. Glavierfpiel und Mufik. 
Bd. 2. Aufl. Selvaig, Breitfopf & Härtel. (Br. 8.) AM 8. 
arıyldm chmar, Fan! Fr edrich Händel. Leipzig, Breitkopf & Haͤrtel. 
(Ro 


lee a She, * Accurſius u. ihre Lehre vom Eigenthum. 
Leipzig, rodhaus. 8.) cM 9 

Reipoldt, phyſiſche — Aufl. 1, Lief. Lelpzig, Dunder 
& Humblot. (Gr. 8.) 2. 

einnig, deutfche Mythen-Märhen. Paderborn, Schöningb. ($.) 

Lift, das mationale Syitem der politiihen Defonomie. 7. Aufl. 
a a nleitung von Eheberg. Stuttgart, Gotta. (.) 


— zur Brage der Betrieböficherheit der Eiſenbahngleiſe ſpeciell 
= rag nftrengung der Fahrfchienen. Wiesbaden, Kreidel. 
(Br. 4) HM 

Mann, a short sketch of english literature from Chaucer to the 
present time. Bonn, ®eber. ($.) 3, 

Meblis, Studien zur Älteften Geſchichte der Rheinſande. 7. Abth. 
sin. von der Pollichia. Keipzig, Dunder & Humblot. (V,42 ©. 

8.) 


1553 


— 1883, M 44. — Literarifhes Gentralblatt. — 27. October. — 


1854 





Mever, albanefifche Studien. 1. Wien, Gerold's Sohn. (107 e. 


Roy. 9.) 

Minor, die Schidialstragddie in 07 — — Frank⸗ 
furt a/M,, Literar. Jnititut. (8.) 

Morosi, il significato della RR, dei guerra Iroiana. Parle], 
Turin, 1892/83, Loeſcher. (05 ©. 8.) 

al ch, Geſchichte des deutjchen Bolfes im 11. u. 12. z— 

von. I Matthäi. Leipzig, Dunder & Humblot. (Gr. 8 

Olsen, Runerne i den oldislandske Literatur. Kopenhagen, Guls 
dendal. (V, 140 ©. 8.) 

Dpip, das Staatsrecht ” er ne Sachſen. 1. Bd. Leipzig, 
1554. Roßberg. (Gr. 8.) cH 

v. Dt, das graphiſche Rechnen u. die graphiſche Statif. 4. Aufl. 
2. x. Prag, 1584. Galve. (6.) HM 7, 20. 

Dtto’s, Ar. ul, Anleitung zur —— der Gifte x. 
6. Aufl, bearb. von Rob. Otto. 1. Hälfte. Braunfchweig, 
Vieweg & Sohn. (9.) 3. 

Pauli, Auffüge zur englifhen Geſchichte. Neue Folge. Hrög. von 
Hartwig. Leipzig, Hirzel. G.) HM 

Bloß, zur Gefdidhte, ge Fer- u. Dietpode der Fruchtabtreibung. 
Keipzig, Veit & Go. (8.) 

Prebn, Gompofition und Quellen” he er % des Exeterbuches. 
Paderborn, Schẽningh. (KL. 8.) ‚60. 

Rei . Neue * deutiche Lehrer in Engian, Berlin, Weidmann. 
( 


Reichstagsacten, deutjche, unter Kaifer Sigmund. 2. Abth. 1421 


1426, Hreg. von Kerler, Gotha, F. A. Perthes. (4.) 

30, 

Nenan, — — and meiner Kindheit u, Jugend. Ueberſ. 
von Born. Dernbein. (8.) cH 9. 

nit del, Bee u. die Ordination. Wittenberg, Gerrofe. (8.) 


Haude & Spener. (90 S. K 
8.) 
aan Reife in Syrien und Mefopotamien, Leipzig, Brockhaus. 
Turin, 1884, Loeſcher. (305 8, 8 
Ka fen 1. 8b. 2, Abth. 
er Luther der —— Wittenberg, Herrofe. 
Römer und Franken im deutſchen Reiche. 2.9. Däffeldorf (o. 2.) 
born, — 
chte deutfchen Liedes. ingeleitet von Stahr. 
(fu. 8.) 
Semmig, Goa's Töchter bis auf Luthers Käthe. Sieben Gapitel 
ein, X ** Be griesi chen Literatur bis auf Alexander d. Gr, 
& Humblot. (8.) 7 
Statiftif des bamburgifchen Staates, 
H. 12, 2 
Stein, 


50, 
Nobertstornom, Goethe im — Werken dargeſtellt. Berlin, 
8.) 
Ross, Ihe early history of ne wa among Ihe Germans. 

London, Trübner & Go, (VIL, 274 ©. 

(& r. 8.) MM. 2 
Salvioni, —— del dinletto 38 della eittà di Milano. 
Schiller, Geſchichte der alfa 

Gotba, F. U. Perthes. (Row. 

ee (8.) 

dan die alten Heer⸗ und Handelswege der Germanen, 

(15 ©. 8.) 
Schneidewin, ee fachlich geordnet. Bader. 
— — 

3. Aufl. BE RER von Schwebel. Minden, 1884. Bruns, 
Schwizer-Dätfh. Nr. 21. Gefammelt und berandg. von Suters 
meiiter. Zürih, Orel Füßli & Co. (Kl. 8.) cf 0, 50. 
rt der ir a der Weiblichkeit. Jena, 1584. Maufe's Berl. 

8 50 
ünden, 1 b. Adermann. (Gr. 8.) cAM 4, 80, 
eu nftitutionen des romiſchen Rechts. Leipzig, 1s81. Dunder 
Sonnenburg, ER Uebun * * — 
Sprache. erlin, 1884. Springer, (ör. 8 
Bearb, — en 
Bureau der Deputation f. ir ZURIe 
Hamburg, OD. Meißner. (Gr. 4 
x Sefihihte des — nuenlen Horrofe. (8.) 
cH 0, 60, 
Stieve, das Stralendorfifhe Gutachten, eine Fälfchung. München, 
8.) 


Buhdr. Straub. — S. 8 
Stumpf, Tonvfgchologie. 1. Bd. Leipzig, Hirzel. (8.) 7, 50. 
Triantafillis, Marco Caleno e l'iserizione greea che si trova in 
Rovigno d’Istria. "Ser Visentini. (23 8. 8) 
Ueber Religion. Ein Geſpraͤch. Leipzig, Findel. (S.) 


v. Wafielewfti, die Violine und ihre Meiiter, 2. a geippig, 
Breitlopf & Haͤrtel. (8.) AM 9 
Weddigen und Gartmanı, der Sagenſchatz Weſtfalens. Minden, 
1884. Bruns. (8.) A 4, 50. 
Weber, 9. über das Berbältnif Englands au Mom während der 
zit der —— des Cardinals Otho in den Jahren 1237—1241, 
Berlin, We dmann. (Roy. DE A 3. 





| 
| 
| 


Wictigere Werke der ausländifchen fiteratur. 


Franzöſiſche. 

Aubertin, choix de textes de 'aneien frangais du X® au XVI® 
siecle: poetes et prosateurs du moyen äge, avec des sommaires 
historiques, des nolices biographiques et un commentaire gram- 
matical. (VI, 360 p. 12.) Paris, Belin et fils. 

Beautemps-Beaupre, coulumes et institutions de l'Anjou et 
du Maine anterieures au XV]® siecle; textes et documents, avec 
notes et disserlalions, 1'® partie : coutumes et styles. T. 4. 
(684 p. 8.) Paris, Pedone-Lauriel. 


| Bigot, is grandes catastrophes financieres, #tudes historiques et 


comparalives. (64 p. 8.) Le Mans, impr. Monnoyer. 

Chevrier, notice historique sur le protestantisme dans le dépar- 
tement de l’Ain, (Bresse, Bugey, pays de Gex) et lieux circon- 
voisins (Savoie, Lyon, Mäcon). (IV, 308 p. et portrait. 8.) Paris, 
Fischbacher, 

Dubois, notes historiques sur Amiens (1789-1803.) (259 p. 8.) 
Amiens, impr. Challier, 

Etienne, de diminutivie, intentivis, colleetivis et in malam par- 
tem abeuntibus in francogallico sermone nominibus diepovii ele. 
6** p- 8.) Nancy, impr. Pierson. 

‚la vie de saint Thomas le martyr, po&me historique au XIl® 
" Sitele, compose par Garnier de Pont-Sainte-Maxence; &tude 
historique, litteraire et philologique. (271 p. 8.) Möme maison, 

Falsan, esquisse geologique du terrain erratique et des anciens 
glaciers de la region centrale du bassin du Rhöne. (141 p. avec 

eites et planches. 8.) Lyon, impr. Albert. 

lon, chansons populaires de l’Ain. Preface de —— 
—— de Barillot, Beauverie, Bidauld, Delance, etc. 12 
(XLVII, 660 p. avec musique. Gr. 8.) Paris, Monnier et C'*, 

Le Chandelier, la Parlhöne, ou Banquet des palinods de Rouen 
en 1546, pocme latin du XVI® siecle. Avec une introduction 
et des notes par Bouquet, (CLXXXV, 164 p, 8.) Rouen, impr, 
Cagniard, 


Dänifde. 


Grägäs, Stykker, som findes i det AM, Haandskr. Nr. 351 
fol. (Skälholtsbok) ... . tilligeined et Ordregister til Grägäs, Over- 
sigter over Haandskrifterne, og Facsimiler af de vigligste Mem- 
braner, udgiv. af Kommiss. for det AM. Legat. Kiebnhavn, Gyl- 
dendal. (LVIll, 716 ai & 6 Facss.) 

Islenzkar Fornsö . 11.: Svarfdelasaga og porleifs pättr 
— ——— "(Kuvin, 167 5.) 
sen, Björn M nüsson, Runerne i den oldislandske Literatur. 
Kiobnhavn, Gyldendal, (V, 141 8.) 


Norwegiſche. 


Fritzner, Ordbog over det gamle norske Sprog. Omarbeidet, 
foroget og forbedret Udgave, HN, 1l:a — — (96 8.) 
Krisuiania, den norske Forlagsforening. Kr. 1, 50. 


Engliſche. 

Corpus poeticum boreale. The poetry of the Old Northern Tongue, 
from the earliest times to the thirteenth century. Edited, elassi- 
fied, and translated, with introduction, excursus, and by 
Gudbrand Vigfusson, M. A. and F, York Powell, 

2 vols, Oxford, Clarendon Press. 5. 42, 
Vol. 1, Eddie poelry. (CXXX, 576 $.) 
Vol, 11. Court poetry. (712 8) 


Ze Antiquarifche Kataloge. 


(Mitgetbeilt von Kirhboff u Wigamd in Peiniig.) 

Slogan’ Sohn in FAR Nr. 42, ausländ, Literatur, Nr, 46, 
Medicin, Naturwifienfchaften. 

Harraſſowitz in Selvalg. Nr. 97, Zoologie 

Köbner in Breslau. Nr. 162, Literatur u. Geſchichte der germa⸗ 
niſchen Volker. 

Lehmann Lutz in Fraukfurt aM. Mr. 42, deutſche und 
ausländ, — u. Literaturgeſchichte. 1. Abth. 

Levi in Stuttgart. Nr. 45, Vermiſchtes. 

Licht & Meyer in Leipzig. Nr. 1, Vermifchtes 

Löſcher in Turin, Nr. 17, Entomologie. Nr. 45, Tranzöfifche 


üdher. 
NRoffum’s Wwe in Utrecht. Nr. 55, Theologie x. 
ge Ferd., in Stuttgart. Sheslogle u. Ziteratur des 16. 
Jahrhunderts, Lutherbibliothek. 

Stuber's —— in — Nr. 51, Belletriſtik ze. 

Trübn ER * in Straßburg. Nr. 37, Philoſophie. 

Weigel, Leipzig. Nr. 10, Schriften Luther's und feiner 

Be en. 








1555 


Aunctionen. 
(Mitgethellt von Denfelben,) 
29. October in Amfterdam (H. ®. Bom): Bibliothef des Dr. R, 
Weſterhoff. 
13. Rovember in Bern (G. Rettig): Ingenieurwiſſenſchaft zc. 


nm 


ö——— — ———— —— — = 


Nagrigten. 





Der a. ord. Profeilor Dr. Arthur Milbhöfer in Göttingen ift als | 


a. ord. Profeſſor der Archäologie an die Akademie zu Müniter i. W. 
berufen worden. 

Der a an der Univerfität Jena, Dr. D. Schäfer, 
wurde zum ord. Profellor in der philofophifchen Kacultät für Ges 
ſchichte ernannt. 

Der Dberlehrer Dr. Detling am Gymnafium zu Oldenburg 
it zum Rector des Nealgumnafiums zu Lüdenfheid ernannt worden. 

In ihrer Eigenſchaft ald Oberlehrer wurden verfegt Dr. Eugen 


Reimann am Gymnaſium zu Hatibor an die gleiche Anftalt in | 


Hirfhberg, Jofupeit am Gymnaſium zu Jufterburg an die gleiche 
Anſtalt ji aftenburg, Sräter am Gymnafium zu Raftenburg an 
das Realgumnafium zu Zilfit. 

Der ord. Lehrer Kotomwffi am ——————— u Könige» 
berg iBr, iſt als Oberlehrer an das Gymnaſium zu aflenburg 
rufen worden. 


Die ord. Lehrer Guſt Czwalin a am Altitädter Gymuaſium zu 


Königsberg I/Pr., Grothof am Gymnaſium zu Heiligenſtadt, Dr, 
Hentfhel am Gommafium zu —— Dr. Schulze au Doms 
gumnafium zu Naumburg a /S., Dr. Norbmann am Realyymnafium 
zu Halberftadt, Dr. Reyher am Friedrih-Wilhelms-Realaumnafium 
zu Stettin, Krauſe am Gymnaſium zu Raftenburg u, Base am 
Gymnaſium zu Nakel find zu DOberlehrern an den genannten Anftalten 
befördert worden. — 

Dem Privatdocenten Dr. Dav. Brauns an der Unlverſität 
Halle a / S. wurde das Prädicat Profeifor beigelegt. 

Dem Director des Realgymnaſiums zu Nahen, Dr. Job. Hils 
gers, iſt bei feiner Berfegung in den Ruheſtand der Charakter ala 
Geh, Regierungsrath verliehen worden. 

Dem vormaligen Director des Realaumnafinmd zu Halberitadt, 
Dr. Spillebe in Berlin, dem Profeſſor Dsfar Schmidt am 
Joachimothaliſchen Gumnafium zu Berlin, dem Oberlebrer a, D., 
Profeffor G laufen zu Rartenburg, den Oberlehrern Profeffor Kuhr 
am Realgummafium zu Stettin und Wolff am Realgymnafium zu 
Göln, dem Gomnafial-Oberlehrer a. D. Profeſſor Dr. Fasbender 
in Thorn wurde der k. preuff. Rothe Adlerorden 4. El., den Real⸗ 











In meinem Verlage erschienen soeben: [264 
Camoens, Luis’ de, sämmtliche Gedichte. Zum 


ersten Male herausgegeben von Wilhelm Storck. Fünfter | 


Band: Die Lusiaden. 536 8. 8. M5,— 
u Die ersten vier Bände kosten 15 c#, alle fünf 
Bände auf einmal bezogen liefere ich zu 15 cM 


Linnig, Franz, Provinzialschulrath in Coblenz. Deutsche | 


Mythen-Märchen. Beitrag zur Erklärung der 
Grimm schen Kinder- und Hausmärchen. 222 8. Gr. 8. 
AL 


Schneidewin, Dr. Max, Oberlehrer am Gymnasinm zu | 


Hameln. Homerisches Vocabularium sachlich 
geordnet. 120 8. Gr. 8. 


ef 1,60. 

Weinhold, Dr. Karl, o. Professor a. d. Universität zu Breslau. 

Mittelhochdeutsche Grammatik. Zweite Ausg. 

612 8, Gr. 8. AM 8, —. 

i Diese neue Auflage des bekannten Werkes ist 

nicht allein durchaus verbessert, sondern auch um eirca 
70 Seiten vermehrt worden. eg 


Paderborn. Ferdinand Schöningh. 


— 1883, 44, — Literarifhes Gentralblatt. — 27, October. — 


eiterariſche Anzeigen. 


oA 1,35. | 
Studien, Neuphilologische. Herausgegeben von 
Dr. Gustav Körting, Professor an der Akademie zu 
Münster, III. Heft. Composition und Quellen der Räthsel | 
des Exeterbuches. Von Dr. August Prehn. 144 8. Gr.$. | 


1556 


| gummaflaflegrern Dr. Linde zu Grabow bei Stettin und Wulkow 
zu Stettin der k. preuß. Aronenorden 4. GI. verlichen. 

Dem Oberlehrer an der Landes» und Fürftenfchule zu Meißen, 
Dr, Konr. Seeliger, iſt das Prädicat Profeilor, dem ord,. Lehrer 
am Gymnafium zu Heiligenitadt, Mod, der Zitel Oberlehrer beis 
\ gelegt worden. 

Am 8. October + in Berlin der Numismatifer, Profeffor Karl 
Rieweger, im 67. Lebensjahre. 

Am 16, Drtober + in Freiburg iBr. der Profeffor der 
Theologie an der Univerſität dafelbft, Dr. Alban Stolz, im 75. 
Zebensjahre. 





| Auf die von der hiſtoriſchen Commiſſion bei der Akademie der 
Biffenfhaften in München ausgefchriebene Preisaufgabe „Befchichte 
des Unterrichtöweiens in Deutſchland bis zur Mitte des 13. Jahrh.“ 
find vier Preisarbeiten eingelaufen, von denen zwei ein Acceffit erhalten 
haben, Als Berfaffer der eriten mit 2500 A gefrönten ergab ſich 
Dr. theol. Franz Anton Specht in Münden, als Berf. der äweiten, 
mit 1000 cH belohnten P. Gabriel Meier 0, 8. B. in Einfiedeln. 
Der Preis für die eritere je noch um 1500 cH erhöht werden, 
| falld der Verf. bis zum 1. Jull 1885 die an derfelben gerügten Mängel 
verbeffert und fie der Gommiffion wieder vorlegt. 


Berihtigung. 

In Rr. 39 d, Bl. Ep. 1381, 3. 27 v. m. ift der befannte 

Beamte der Parifer Nationalbibliothet Julien Havet verfebentlich 

ein „engliſcher“ Gelehrter genannt worden. Es wird für unfere 

Leſer faum nötbig fein, diefen Schreibfehler zu verbeffern; um aber 

nicht der Nacläfte eit geziehen zu werden, wollen wir ihn biermit 
ausdrücklich berichtigt haben. 














Erklärung. 
Mit Bezug auf die Belanntmahung der Berliner Firma 
Calvary & Co. im Börfenblatte für dem deutfchen Buchhandel 
1883 Nr. 219, betreffend bie philologiſche Wochenschrift, er- 
Hären wir, daß wir die Rebaction des genannten Blattes mit 
Ablauf des Jahres 1883 niederlegen und die Calvary'iche Ber- 
lagsbuchhandlung von diefem Schritt contractmäßig bereit3 am 

30. Mai d, J. in Kenntniß geſetzt haben. 

W. Hirfhfelder, H. Heller, G. Andrefen. 
Berlin, am 6. October 1883, 











Nlener Verlag von Aug. Stein in Potsdam. 
Sammlung von arithmetifchen und algebraifchen 
Fragen und Aufgaben, verbunden mit einem fuitematijchen Aufbau 
der Begriffe, Formeln und Serie der Arithmetik, für höhere 
Schulen von Dr. 9. Schubert, Oberlehrer am Johanneum in Hamburg. 
Heft 1: I mittlere Glaffen, Br. 1,50 HM 
» 2: Für obere Glaffen, Br. 1,80 HM 
Urtheil in Schlömilh's Zeitfhrift 1883: „Der Berf. wollte 
eigen, daß Strenge und Raflichkeit fhon bei den eriten auf Anaben 
berechneten Anfängen fh in Einflang bringen Talfen, und wenn Der 


Name des Berfaffers die Bürgjchaft gewähren fann, dak der Strenge 


eben diejen den Schüler warnenden Kragen möchten wir zur 
| Empfehlung des Bücleins auf die ungemein geichmadvole Eins 
| fleidung vieler Aufgaben binweiten, die ich mannigfach au Die jpracs 


lichen und geihichtlichen Unterrichtögegenitande der Mittelfchufe 


anichlient. Gantor”, 


Lehrbuch der Phyſik, nebſt Anleitung zum Experis 
mentieren. Kür Präparandenanitalten, böbere Anabens und Mädchens 
fchulen, fomwie er Stadtfchulen und mebrelaffige Volkoſchulen bearbeitet 
von A. 3, . Claußen, fönigl. Seminarlchrer in Bütow. Mit 
140 Holzſtichen. Gr, 8. br. 1, 60 HM 1263 





1557 





Neuer Verlag von S. Hirzel in Leipzig. 


DELECTUS 
INSCRIPTIONUM GRAECARUM 


propter dialectum memorabilium 


iterum composn ui 


PAULUS —— 
Gr. 8. Preis: MT, — 


T ONPSYG HOLOGIE 


Dr. KARL STUMPF. 
Erster Band. 
Gr. 8. Preis: M 7, 50. 


Untersuchungen 


philosophischen Schriften 


von 
RUDOLF HIRZEL. 
Dritter Theil. 
Academica priora. Tusculanae disputationes. 
Mit einem Index zu allen drei Bänden. 
Gr. 8. Preis M 12, —. 


ZWÖLF HYMNEN 
DES 
RIGVEDA 
mit 
Säayana’s Commentar. 
Wörterbuch — Sayana. Appendices. 


ERNST WINDISCH. 
Gr. 8. Preis: M 5, 


VOM 


FRANZÖSISCHEN VERSBAU 
ALTER UND NEUER ZEIT. 


Zusammenstellung der Anfangsgründe 
urch 


ADOLF TOBLER. 
Zweite Auflage. 
Gr. 8. Preis: M 3, —, 


(icero’s 





Text. 








— 1883, 44, — Siterarifdes Gentralblatt — 27, Detober, — 


1558 





1267 
Kleine Schriften 


religionsgefdigtliden Inhalts 


Dr. Adolf Hausrath, 
ge Proſeſſor der Theologie in Heibelbera), 

Inhalt: Die Kirchenväter des zweiten Jahrhunderts, — Der 
Kepermeiiter Konrad von Würzburg. — Yutber und Käthe. — Zur 
Kirchengeſchichte Südweſtdeutſchlande (Die oberrbeiniiche Bevölkerung 
in der deutſchen Geſchichte. — Die „firhengefhiähtlihe Bedentung 
der Regierung Karl Friedrich's. — Die hehe. u der Lehrfreibeit 
mit bejonderer Beruchkſichtigung des Bekenntnißſtandes im Großbers 
zogtbum Baden. — Heinrich Eberhard Gottlob Paulus. — Ueber 
den religiöjen Gntwidelungsgang von David Friedrich Strauß. — 
Karl Ullmann, — Ferdinand Dipig). 

Gr. 8. Preis gebeftet: „MT, 50. 
In folidem Halbfranzband: cH 9, 75 


_ _ KANTS 
THEORIE DER MATERIE 


von 
AUGUST STADLER. 

Gr, 8. Preis: «HM 5, — 
PETER ABALARD 
EIN KRITISCHER THEOLOGE 
Zwölften — 
von 
S. M. DEUTSCH. 

Gr. 8. Preis: MT, — 


AUFSÄTZE 
ENGLISCHEN GESCHICHTE 


von 
REINHOLD PAULI 
Neue Folge. 
Herausgegeben von Dr. ©. Hartwig. 
Inhalt: Durham. — Entstehung des Einheitsstaates in 
Grossbritannien. — Heinrich V. (Lancaster). — Die Anfänge 
Heinrich’s VIIL.— Thomas Cromwell, der Hammer der Mönche. 








— Die Aussichten des Hauses Hannover auf dem englischen 
Thron im Jahre 1711, — Sir Robert Peel. — C.K. J. v. Bunsen. 
Gr. $. Preis: M 7, — 





Paul Laacroix. 


Directoire, Gonsulat et Empire. 
1795-1815. 


1 vol. in-4. de 600 “rem. illustr& de 10 chromolithographies 
350 gravures sur bois, 
Broche Fr. 30, — = off. 24, — 
Reli Fr. 40, — = M 32, —, 

Es bildet dieses Werk die Fortsetzung des „Dix-huitiöme 
sitele“ desselben Verfassers und dürfte den Besitzern desselben 
sehr willkommen sein, 

Strassburgi.E. R. Schultz & Cie. Sortiment. 
15, Judengasse. 





Im Verlag von H. Reuther in Karlsruhe und Leipzig 
ist erschienen [26 


Die Lehre des Aristoteles 


von der 


tragischen Katharsis und Hamartia. 


Erklärt von 
P. 


Manns, 
Oberlehrer am kgl. Gymnasium in Emmerich a, Ah. 


8. Preis A 1, 80, 


Im Berlag von 5. Reuther in Karlsruhe it ſoeben — 
erſchienen; 


Briefe von Y. P. Hebel, 


beraudgegeben von 


Dr. Otto Beha 


Profeffor am der Behagbel Baiel 
Erfte Sammlun 
Briefe an K. Ch. Ymelin, an die Straßburger 
freunde, an Juflinus Kerner. 


Mit einem Bildnif er — Lichtdruck. 


= Ft 
— 

Gr. 8. Preis o 

—* 


Keligiöſe Weltanſchauung. 


Gedanken eines hochbetagten Kaien 


über 
&lauben, alpin und Kirche. 
Kt. Preis 4 2 


Eleg. geb. mt — MM 3. [268 / 


VIIEISTITITTTTTTTTTTTN —— 3— 


1559 — 1883, M 44. — Literarifhes Gentralblatt — 27, October, — 1560 








In dem unterzeichneten Verlage ift num vollftändig erſchienen: [265 


Civilproceßordnuug und Gerichtsverfafjungsgefeß 
für dad Deutſche Reich nebſt deu Einführungsgejegen, 


Mit Kommentar in Anmerkungen 
herausgegeben von 


G. v. Wilmowſki, und M. Levy 


2 Geb. Juftizrath sc. Rebtsanmalt beim Ranımergerict zu Berlin. 
1583. Dritte verbefjerte Auflage. 79%, Bogen. Preis: Geh, AH 24, —, Solide geb. A 27, — 


Verlag von Franz Vahlen in Berlin W., Mohrenſtraße 13/14. 


In dem unterzeichneten Berlage iſt neu erfchienen: 


Iahrbud für Entfheidungen des Rammergeridts 
in Sachen der nichtjtreitigen Gerichtsbarkeit und in Straffachen 


F herausgegeben von Re 
Reinhold Johow, und Oskar Künkel, 
Grheimer Ober» Jufizrath ac. Aammergerichtoraih. 
1883. UI. Band, Preis: geheftet cH 5, —. Gebunden cH 6, 20, 


Berlag von Franz Bahlen in Berlin W., Mohrenſtraße 13/14. 


Bor Kurzem it vollftändig geworden: 


Kommentar zum Strafgeſetzbuch für dns Dentfhe Reid) 


Dr. Juſtus Olshaufen, 
. Richter am Könil. Landgericht I. zu Berlin. 
1883, 2 Bände mit 86 Drudbogen. Preis: Geh. AH 25, —. Gebunden cH 20, —. 


Verlag von Franz Vahlen in Berlin W., Mobrenftraße 13/14. 


Im unterzeichneten Verlage iſt neu erjchienen: 


Die Zwangsvollſtreckungsordnung in Immobilien 


v 
Dr. jur. Paul Jädel, Landrichter. 
P A. Errtansgabe mit Einleitung, Parallelftellen, Koftengefeg, Sadregifter zum praftifchen Gebrand. 1.—5. Abdrud, 
artonniert S 1, —. 

B. Ausgabe mit Kommentar in Anmerkungen mit befonderer Berhäfistigung der deutfchen Jutiggefege x. 
von Dr. Paul Jädel, Landridter. Erſcheint in 3 Lieferungen bis zum Geltungstermine, den 1. November. Liefg. 1, 2 (Bogen 
1—15) bereits ausgegeben. Preis cH 4, 50. Ungefährer Preis für das vollftändige Wert 9-10 H. 

Verlag von Franz Bahlen in Berlin W., Mohrenitraße 13/14. 


In dem unterzeichneten Berlage iit new erfchienen: 


Deutſche Auslieferungsverträge. 


Bufammenfellung B 
der vom Deutſchen Reiche, dem Norddeutfchen Bunde und von einzelnen dentfhen Staaten mit auswärtigen Staaten abgeſchloſſenen 
noch in Kraft befindlichen Auslicferungsverträge nebſt dem dazu ergangenen Deutfchen und Preußifchen Ausführungsbeitimmungen, 
Mit vergleihenden Meberfichten und Erörterungen für den praktifchen Gebraud) 


bearbeitet von 
D. ‚Heben, Landgerichtsrath in Göttingen. 
1883. XIV u. 306 S. ®r. 8, Preis: Geh. A 6, —. 
Verlag von Franz Vahlen in Berlin W., Mohrenſtraße 13/14, 


Neun erfchien ſoeben: 


Die Grundlagen des römiſchen Beſihrechts 


em 


W. Kindel, Landrichter in Halle a./S. 
1883, VIII u. 464 ©. Gr. 8, Preis: Geh. AH 9, — 


Verlag von Franz Vahlen in Berlin W,, Mohrenſtraße 13/14. 


In dem unterzeichneten Berlage iſt erfchienen: 


Leitfaden zum Studinm des Preußiſchen Redts 
für Kandidaten des Jufliz: und ee insbefondere für Anwärter des Herichts- 
reideramtes 


2 bearbeitet von 
Ed. Strüpfi, und St. Genzmer, 
Ober »Landesgeritsratb Staatsanwalt 
in Marienwerber, 
1883. XXVII n. 8888. Gr. 8. Preis: Geh, A 13, 50, gebunden cH 15, —. 


Berlag von Franz Vahlen in Berlin W., Mohrenftraße 13/14, 


1562 


Neue Veröffentlichungen von Otto Schulze in Leipzi. ns: 


Die Philosophie der Stoa nach ihrem Wesen und ihren Schicksalen für weitere Kreise dar- 
geste t von Dr. 6. P, WEYGOLDT. „s N. 
Grundzüge der Entwickelungsgeschichte der Religion dargestellt von Dr. H. K. Hugo Delff. 7 M. 
Der Buddhismus und seine Geschichte in Indien. Eine Darstellung der Lehren und Geschichte 
— —— rer von Prof. H. KERN. Vom Verfasser autorisirte Uebersetzung von Prof. H. JACOBI. 
Karl Christian Friedrich Krause’s System der Aesthetik oder der Philosophie des Schönen 
und der schönen Kunst, Herausgegeben von Dr. PAUL HOHLFELD und Lie. Dr. AUG. WÜNSCHE, cf 8, 50. 
Das Christenthum und die heutige vergleichende Religionsgeschichte von Julius Happel. 2 M. 
Die Räthselweisheit bei den Hebräern mit Hinblick auf andere alte Völker von Lic. Dr. 
, AUG. WÜNSCHE, # 1, 50. 
Die Schule der Zahiriten, ihr Ursprung, ihr System und ihre Geschichte. Ein Beitrag zur 
2 muhammedanischen Theologie von Dr. IGNAZ GOLDZIHER. (In der Presse.) L z 
Einleitung in die Gesetzgebung und die Medicin des Thalmuds von Dr. J. M. Rabbinowicz. 
— Aus dem Französischen von 81 MUND MAYER. AM 5. . 
Bibliotheca Orientalis oder eine vollständige Liste der im Jahre 1882 in Deutschland, Frank- 


reich, England und den Colonien erschienenen Bücher, Broschüren, Zeitschriften u. s. w, über die Sprachen, Reli- 
gionen, Antiquitäten, Literaturen und Geschichte des Ostens. Zusammengestellt von KARL FRIEDERICI VII. Jahr- 


gang. A 3. 
Der Midrasch Debarim rabba, d. i. die haggadische Auslegung des fünften Buches Moses. 
Ins Deutsche —— von Lic. Dr. AUG. WÜNSCHE. Mit Noten und Verbesserungen von Rabbiner Dr. J. FÜRST 
i und Dr. O. STRASCHUN, c# 5. R 
Die Dresdner Gemälde-Gallerie in ihren hervorragendsten Meisterwerken beurtheilt und 
ewürdigt von K. CH. FR. KRAUSE. Aus dem handschriftlichen Nachlasse des Verfassers herausgegeben von 
r. P. HOHLFELD und Dr. AUG. WÜNSCHE, c# 2, 50. 


Der Midrasch Ruth d. i. die haggadische Auslegung des Buches Ruth. Zum ersten Male ins 


% 


Deutsche übertragen von Lie. Dr. AUG. WÜNSCHE. Angehängt sind einige Sagen von Salomo und drei Petrus- 


[1 ragen. 3 u “ * ® * ... 

Die semitischen Völker und Sprachen als erster Versuch einer Encyklopädie der semitischen 
Sprach- und Alterthumswissenschaft von FRITZ HOMMEL. I. Band. Allgemeine Einleitung. Erstes Buch: Die 
vorsemitischen Kulturen in Aegypten und Babylonien. Mit zwei Karten ausser und einer im Text. 11 M 

Der Pantchatantra. Von Neuem übersetzt und mit einer Einleitung versehen von $.L. Fritze. 


{In der Presse.) 


1561 — 1883, M41. — Literarifhes Tentralblatt. — 27, October. — 





Verlag von Leopold Voss in Hamburg und Leipzig. ionni j 
Erich Harnack, 1260 | Triennium philologicnm 
Prof. der physiolog. Chemie u. Pharmakologie an der Universität Halle a. $. a r oder A [261 
Lehrbuch der Arzaeimittellehre und Arzneiverord- Grundzüge der philolog. Wissenschaften, 
nungslehre. Auf Grund der dritten Auflage des Lehr- für Jünger der Philologie 
buchs der Arzneimittellehre von R. Buchheim und der zur Wiederholung und Selbstprüfung 


Phamneconeea Görmanien. EA. EL bearbeitet. Gr. 8. ZYTIE | bearbeitet von 
u. 883 8. Preis A17, —. Wilhelm Freund, 
| 
| 





Heft 1, Preis ) 1, ist durch alle Buchhandlungen 
zur Ansicht zu beziehen, vollständige Prospecte mit In- 


Dr. Arthur Kollmann 


in Leipzig, haltsangabe gratis. j un 
Der Tastapparat der Hand der menschlichen Rassen und Kritische Sichtung des Stoffes, systematische Eintheilung 
and Gruppirang desselben, durchgängige Angabe der betr. 


der Affen in seiner Entwickelung und Gliederung. Les. 8. Ma — 
* — Literatur, endlich stete Hinweisung auf die in den einzelnen 
VI u. 88 8. Mit 48 Fig. auf 2 lithogr. Doppeltafeln. Gebieten noch nicht genügend aufgehellten Partien sind die 
Preis M 5, —. leitenden Grundsätze bei der Ausarbeitung dieses ausschliesslich 
= — | für ** der Philolo a zum Repertorium und Repeti- 
Dr. H. Leisrink, ‚ torium bestimmten Werkes, 
; ! — Jede der 6 Semester-Abtheilungen kostet cf 4, 
Oberarzt des israelit. Krankenhauses in Hamburg. —, geb. oA 5, —, und kann auch einzeln Basen sieräss. Die 


Die moderne Radical - Operation der Unterleibs- 1._{V. erschienen bereits in zweiter verb. und vermehrter 
brüche. Eine statistische Arbeit. Lex. 8. X u. 115 8. Auflage. 





Preis 7, —. | Verlag von Wilhelm Violet in Leipzig. 
Direetar des „rünelm Muller, u. Jena. | Antiquariſcher Bũcherverkehr. 
ui ee ee ee ing Herzens, Auf Verlangen gratis und franco Kat. XII. [33 
— ————— Bibliothek Prof. Adelbert von Keller's, 
Dr. Alexander Goette, Präsidenten des Literar. Vereins in Stuttgart, 
Professor in Rostock. I. Abtheilung: Germanische Sprachen. 
Ueber den Ursprung des Todes. Mit 18 Original-Holz- | = Reichhaltig und interessant. — 
schnitten. Gr. 8. $1 8. Preis cf 2, —. Carl Steyer, Cannstatt b. Stuttgart. 








Berantworti. Redarteur Prof. Dr. Harnde in Leipgig, Goetheftraße Kr. 7. — Drud von W. Drugulim im Beippig. 





Literarische entralblatt 


für Deutfchland. 


Herausgeber und verantwortlicder MRebacteur Prof. Dr. Fr. Zarnde. 


Ur. 45.] 


Erſcheint jeden Sonnabend. 


(1883. 


Preis vierteljäßrlih A 7. 50. 


—— son Eduard Arenaariu⸗ in Leipzig. 





— 3, November. --- 








Mütter, Thiere der Helmath. 

Biologifhes Gentralblatt. Hteg. von Rolentbal. 

Feuerftad, über bas Verhalien bes Epirkels der Lungen ⸗ 
alveoten bei der fibrindien Vneumonle. 


Bed, die Erbauumgdliteratur a eo, Altche Deutschlands, 
Kraus, echrbucd Der Homilet 
Simemus, De Reformation -; Begenrefenmation In ber 

Serridyaft Breifig am Mbein. 

Stern, sur Birgrapbie des Parfles Utban IE, Schuler, über die Ermährung der Fabrifberöiferung x. 
Danske Kancelliregistranter 1535—1550. Udgivne ved Die Amangevoliitrefung in das unbeweglide Vermögen ze. Biblioth@que internationale de lart, 

Erslevog M ollerup. Srög. von Rudorti. | Le livre de Fortune, p- Euleune- 

Kraus, bus —— ——E @chmidt, Handeldgeirllihaiten in den beutihen Stadt | Davillier, les origines de ia porcelaine en Europe. 
® reil, Selgeland rechtsquellen Des Mittela'ters. Holkinger, Kat — der Regiſtratur · u. Archtb ⸗ 
Aluftrirte saturaeichtdste der Ahlere. Hrög. von Martin. | Der Üigvera ae. Ueberi. von zn. urfunde, 
Handmwörterbud der Auologie. Hrög. von Neibenomw. | Thiofridi vita Willibrordi metrica. Inste.Rossberg. | 


| Shakespeare's tragedy of Hamlet. Ed. * Elze. 
—— etude sor fe e Simplicissimus de Grimmels- 


H har » lögende d’Ende avant Virgile, 
Münzel, quaestiones myibo hae, 


Er — a 


Ale Blggerfenbungen erbitten wir berechnet und u unter ber Adreſſe ber Erpebition d. 81. (Hospitalfe.1 16), alle Briefe unter der bes Serausgebere (Boethefr. 7. Rur folde 
Werte tönnen eine Befpregung finden, bie ber Rebaction vorgelegen haben, Bei Cotreſpondenzen Über Bücher bitten wir let? ben Namen ber Berleger berjelben anaugeben. 





Cheologie. 


Bed, Herm., Piarrer, die Erbauungsliteratur der evangel. Kirche 
Deutfchlands. 1. Tb. Bon Dr. M. Lutber bis Mart. Moller, 
Erlangen, 1883. Deichert. (XII, 371 ©. 8) cM 5. 

Der Berfuh, die Erbauungsliteratur der evangelifchen 
Kirche in Deutfchland in lesbare Darftellung zu bringen, ver: 
dient alle Anerkennung und muß, foweit fie ſich auf die Refor— 
mationdzeit bezieht, im Zubeljahre Luther'3 doppelt willfommen 
geheißen werden, Haben wir ſchon längft eine Geſchichte ber 
proteftantijchen Theologie, jo wird es Beit, daß wir auch eine 
Gefchichte der Erbauungsliteratur erhalten. Vorarbeiten find ja 
da, und wie wir aus bem Buche erjehen, findet ſich auch in 
Hamburg ein umfangreiches Manufcript des verjtorbenen 
Baftors Kunhardt vor, deſſen ſich der Verf. bedient hat 
(S. 14 ff.). Wir haben übrigens hier nur den erften Theil vor 


uns, ber bie Beit von Quther bis Martin Moller (nicht zu ver- | 


wechjeln mit Rudolf Moller) behandelt, So fehr wir ben 
Sammelfleiß des Verf.s anerfennen, jo müfjen wir doch fagen, 
es ift Vieles aufgenommen, was recht gut hätte wegbleiben 


fönnen, auch Manches weggeblieben, was wohl eine Aufnahme | 
' ihre Vorgänger in vielen Stüden hinter ſich zurüd läßt. Bes 


verdient hätte. Wir befchränfen uns auf zwei Puncte. Ziemlich 
ausführlich wird Simon Mufäus (S. 307—11) behandelt. 
Der Berf. führt zu feiner Rechtfertigung deffen feine perjönliche 
Vorliebe für Mufäus an. Sonft wäre es auch wirklich nicht zu 
erklären, denn das „Meifterhafte* in der Zufammenfaffung 
feiner Erflärung der drei erften Bitten läßt ſich wohl 
ſchwerlich nachweiſen. Wir fennen „Ein Troſtreich Betbüchlein 
vn Geiftlicher Fewerzeug“ von Muſäus nicht, ihn ſelbſt kennen 
wir wohl. Er war befanntlich einer der ärgften Fanatiker des 
Lutherthums, der, ald er nad) Bremen berufen war, erflärte, 
daß er fein Haupt nicht janft niederlegen wolle, bis die arme 
Stadt, aus welder die gottlofe Rotte der Sacramentierer ein 
Sodom und Gomorrha gemacht hätten, wieder gereinigt fei, 
wenn es auch mit Feuer und Salz geichehen müßte, und ber 
diefen Worten bis zu feiner Vertreibung aus Bremen gewaltigen 
Nachdruck gab. Diefer feherrichterliche Geift tritt num freilich 
in den hier abgedrudten Stellen nicht für Jeden, wohl aber für 
Den deutlich hervor, der Mufäus fennt, Wenn der Verf. es 


rühmend erwähnt, dab Mufäus’ Sprache von allem Latein frei : 


fei, fo können wir das verſtehen, da Mufäus auf die frage, Die 
einft an ihm gerichtet wurde, was denn mit denen zu machen fei, 





wortete: Sicut vixit ita mori scit: sine cruz, sine lux, sine Deus, 
indem er freilich dies als ein Sprichwort anführt! Daneben 
wundert uns, daß Hermann Bonnus in dem Buche nirgends 
erwähnt wird. Deſſen Institutiones de modo et ratione 
orandi seu vere et recte invocandi Deum hätten ficher größeres 
Unreht gehabt, beiprochen und im Auszuge mitgetheilt zu 
werden, Auch Einiges aus Johannes Pollius Hätte erwähnt 


| werben bürfen. Was der nächſte Band oder die nächſten Bände 


bringen, fünnen wir jet freilich noch nicht wiffen, wir möchten 
aber im Intereffe der Sache dem Verf. anheimgeben, fich jeder 
Borliebe, befonderd jeder dogmatiſchen Vorliebe zu entfchlagen 
und dad Darzubietende nur nach feinem inneren religiöjen 
Werthe zu bemeſſen. Sodann geben wir anheim, am Schluffe 
des ganzen Werkes demfelben ein möglichft vollftändiges Namens» 
und Sachregiſter beizugeben. L 
Kraus, Alt., Lehrbuch der Homiletif, Gotha, 1983, 3. a. Penhes 
(VII, 669 ©. 8.) M 10. 

Das vorliegende Buch enthält außerordentlich viel Gutes, 
infonderheit Vieles, das für die Praxis des Homileten von 
hohem Werthe ift, und muß anerkannt werben, daß diefe Urbeit 


ſonders das bisher viel gebrauchte Buch von Balmer bürfte hier 
doch im Wefentlichen überholt ſein, ſowohl was die principielle 
Grundlegung, als auch was die Schärfe der Auffaffung im 
Einzelnen angeht. Nur kann Ref. auch nicht verhehlen, daß er 
in manchen und zwar principiellen Buncten doch noch mehr 
Schärfe im Definieren gewünfcht hätte, Es ift 3. B. ganz gewiß 
wahr, daß die Predigt ein wefentlicher Beftandtheil des Cultus 
ift und an dem allgemeinen Zwecke deffelben teilnimmt, jowie 
auch daß durch ihre Stellung im Gottesdienfte der Charakter der 
Rede überhaupt beftimmt wird, daß der Zweck der Predigt eben 
deshalb auch die Erbauung ift zc. Aber ob die auf diefem Wege 
gewonnenen Beitimmungen ſchon hinreichend find, um Zweck 
und Charakter der gottesbienftlichen Rede in ihr volles Licht zu 
fegen, das ift eine andere Frage. Unter allen Umftänden dürfte 
doch das im Auge zu behalten fein, daß aud) die „gottesdienft- 
liche Rede“ immer ihrem wejentlihen Charakter nach Rebe 
ift, und zwar eine öffentliche, an eine größere Verfammlung von 
Menſchen gehaltene Rebe, nicht aber ein Zwiegeſpräch, und daß 
der Zweck dieſer Rede im Allgemeinen auch fein anderer fein 
kann, als ber, den jede ſolche Rede überhaupt Hat, nämlich, auf 


die nach Unficht des Mujäus als Sacramentierer ftürben, ant- | den Willen der Ungeredeten einzuwirken und einen Entſchluß 


1565 — 1883, 45. — Literarifdes 


Eentralblatt — 3. November, — 1566 





irgend welcher Art hervorzurufen. Geht bie gerichtliche Rebe | 


auf den als Urtheil auszufprechenden Entihluß der Richter 
hinaus und hat die Parlamentsrede den Zwed, einen ala Be— 
Schluß ſich kumdgebenden Entichluß der Berfammlung hervorzu⸗ 
rufen, jo ift der Zmwed der gottesdienftlidhen Rede vor verfam- 
melter Oemeinde auch fein anderer, als den Willen der Hörenden 
zu einem Entſchluſſe zu beftimmen, der in der Praxis des chriſt⸗ 
lichen Lebens zur Ausführung zu bringen ift, und wir meinen, 
erjt wenn man die Predigt in dieſem Sinne auffaßt, kann man 
auch genau erkennen, welche Bedeutung fie im „Bottesdienfte“ 
überhaupt hat und woher e3 denn fommt, daß fie den Mittel 
punct des Gottesdienftes nicht bloß thatſächlich bildet, ſondern 
auch bilden muß, wie denn auch durch diefe Beftimmung erft 
recht Har werden kann, was denn eigentlich „Erbauung“ ift und 


zwar eine folche, durch welche erft, um mit Kant zu reden, in | 


dem Menſchen wirklich Etwas aufgebaut wird. Auch ſollte dieje 
Auffaffung aus dem fpecifiichen Wefen des Chriſtenthums als 
der Religion, die über das bloß culturelle Treiben weit hinaus 
führt, doch eigentlich von felbft ji ergeben. Das Chriſtenthum 
will grundfäglich etwas ganz Underes fein, ald nur ein jonntäg- 


licher Gottesdienft, das Chriſtenthum will zur Wahrheit im | 


Leben mahen, was durd die Symbole des Eultus bloß 
„ſchattenbildlich“ angedeutet wird und werden fann: bie freie 
Hingabe des Menfchen mit feinem eigenen Willen an ben gött- 
lichen Willen, oder mit anderen Worten, das, was das gottes- 
dienstliche Opfer im Sinnbilde vollbracdhte, das vollbringt oder 
fol ſich im Chriſtenthume wirklich und weſentlich vollbringen: 
der Menſch bringt fih ſelbſt Gotte zum Opfer, indem er ſich 
durch die That freien Entſchluſſes ganz in den Willen Gottes 
ergiebt. So war es bei dem Stifter des Chriſtenthums und 
das ift die Bedeutung feines Opfertodes, wodurd eben deshalb 
auch jedes andere Opfer befeitigt ift, aber jo ſoll es aud) in 
jedem Chriften fich wiederholen, wie Paulus ausdrücklich jagt: 
wir follen uns ſelbſt Gotte zum Opfer darbringen, und das joll 
unfer vernünftiger Gottesdienst fein. So aber fann im Chriſten⸗ 
thume der Eultus als folcher bloß für fih, fofern er bloße An— 
betung ijt, feine Bedeutung mehr haben, fondern nur infofern 
er dazu führt, daß die Menfchen ſich immer von Neuem mit 
freiem Entſchluſſe in den Willen Gottes ergeben, und Died zu 
bewirken, ift die Aufgabe und ber Zwed der Predigt, wodurch 
ihr ganzer Charakter beftimmt wird und weshalb fie denn eben 
auch den Meittelpunct des chriftlichen Eultus bilden muß. War 
in der römiſchen Meſſe der chriftliche Eultus wieder in das alte 
paganiftifche Wefen zurüd gefallen, indem er ein neues, von dem 
Priefter für die Gemeinde zu vollbringendes Opfer einführte, 
eben das Meßopfer, welches da den Mittelpunct bes Eultus 
bildet, jo ift eben das das eigenthümlich Ehriftliche im Gottes» 
bienfte der evangelischen Kirche, daß es ſich Hier wohl auch um 
ein Opfer handelt, aber um das fittliche Opfer, das der Chriſt 
damit vollbringt, dab er in freier fittlicher That feinen eigenen 
Willen ganz dem Willen Gottes unterwirft, und daß dies ge- 
fchehe, das foll der Prediger durch feine Rede zu bewirken 
fuchen, weshalb denn ja auch ftets ein Schriftwort es ift, über 
das geprebigt werben muß, und zwar als über ein folches, in 
welchem eine Aeußerung des göttlichen Willens enthalten ift, 
der nun als Zumuthung an den Willen bes Hörers herantritt 
und zwar mit ber beftimmten Aufforderung, dem hier ausge: 
fprochenen Gotteswillen zuzuftimmen und fi ihm gemäß zu 


entichließen. Es würde nicht ſchwer fein, wenn hier Raum dazu | 


wäre, aus dem hier aufgeftellten Princip die ganze Homiletif zu 
entwideln und daraus principiell alle die Fragen zu beanttworten, 
welche da entgegen treten, aber es muß auch einleuchtend fein, 
daß auf diefem Wege eine „Wiffenfchaft der Homifetit“ herauss 
fommen würde, welche ganz aus dem innerften Weſen bes 
Chriſtenthums abgeleitet wäre und eben deshalb auch ihrer 
Aufgabe völlig gerecht würde. Doch wie dem auch fei, was und 


der Verf. geboten hat, ift etwas überaus Nügliches und Werth- 
volles, und Ref. ift überzeugt, daß angehende Prediger, welche 
das Bud) fleißig ftudieren wollen, in demfelben einen tüchtigen 
Wegweifer finden werben, Bor allen Dingen wohltuend hat 
ben Ref. auch der vorurtheilsfreie Sinn angefprodhen, ber 
überall in dem Buche hervortritt: es weht in bemfelben doch 
eine andere Luft, als in fo mandhen von ben Kreifen, welche in 
unferen Tagen als die allein chriftlichen gelten möchten, weil fie 
allein es find, die gewiſſe fehr menſchliche Abfonderlichkeiten 
‚ pflegen, als ob dieje die Kennzeichen rechten Chriſtenthums 
wären. B;- 


Sinemus, Karl, Pfarrer, die Reformation und Gegenreformation 
in der ehemaligen Herrſchaft Breifig am Nbein, Gin Beitrag 


ur Gefchichte der Sr Say Kirche in den Rheinlanden. Mit 
zorwort von Dr. W. Krafft, Prof. Mit Bildniß Hermann's 
Barmen, 1883, Klein, (IV, 


von Wied und 1 Lichtdrud x, 
107 ©, 8.) efl. 2, 

Der Verf. nennt fein Buch felbft einmal eine Tange Leidens: 
geſchichte, und es ift es in der That. Er berichtet uns über die 
Einführung der Reformation in die ehemalige Herrſchaft Breifig 
am Rhein ums Jahr 1556 umd über den erften evangelifchen 
Beiftlichen in Breifig, Johannes Schwan, und erzählt fodann 
von ben Verfuchen, die zum Bwede der Relatholifierung des 
Ländchens ftattfanden, in einer „graufamen Erecution“ im 
Auguſt 1587 gipfeln und ſchließlich mit Erfolg gekrönt waren, 
In befonders widerwärtigem Lichte erfcheinen hier die Florins— 
herren von Coblenz; aber e3 wirkt einigermaßen verjöhnend, 
wenn uns weiter berichtet wird, daß ihre Kirche, nachdem fic 
ſelbſt durch die franzöfifche Revolutionsarmee im Jahre 1794 
| aus Coblenz vertrieben waren, fpäterhin durch Friedrich 
‘ Wilhelm III den Evangelifchen überwiejen wurde, Der Berf. 
bat fich redlich bemüht, mehrere Urchive zu durchfuchen, und mit 
großem Fleiße das Material in anfchauliche Darftellung gebracht. 
Beigegeben find einige Urkunden, insbefondere aber die durch 
Lichtdruck bewirkte Reproduction eines alten Kupferftiches, an⸗ 
fcheinend die „graufame Erecution" barftellend, ſodann ein Bild 
bes Erzbiſchofs Hermann von Wied, —l. 





Allgemeine evang.»Inth. Kirenzeitung. Rr. 42. 
Inh.: Die Vorarbeiten der alten Kirche zu Lutber's Katehies 
mus. 2. — Die foclale Frage, Staat und Kirde. 1. — Schul 
jubilium und Schulconferenz in Berlin. — Gine Kritik des (ints 
Pheives in Sachen Lühr. — Jur fpiritiftifchen Bewegung in Sachſen 
fung. — Die nenefte Scandale in Paris. — Die 
londoner Gonferenz für Seemannsmtffion. — „Briefe moderner 
Dunfelmänner.” — Aus Schleſien. — Kirchliche Nadridten x. 


nu — Airchenzeitung. Hrög. von H. Meßner. 25, Jahrg. 
r. 42, 

Inb.: Die neneften päpſtlichen Allocutionen. — Die Berfamm: 
lungen der PofitivsUnirten im September und October. I. — Der 
zweite deutfche evangelifche Schulcongren. 2. — Ein falfcher Beitrag 

ur Gefchichte von Luthers Frau. — Aunftpublicationen zum Luthers 

bet. — Der Kanzler G. v. Brüd. — Zur Lutherfeier in England, 
— Dr. Beag. — Minifterwechfel in Spanien, — Kloſtermann, 
Probleme im Apofteltert. — Strad, bebrälfhe Grammatil, — 
Gorrefpondenzen. 


Proteſt. Kirchenzeitung ıc. Hrög.v.3. €. Webſty. Nr. 42, 

Anb.: U. Kayfer, die Stellung der kirchlichen Parteien der 
Gegenwart zur augsburgiihen Gonfellion. — 3. Webſky, der erite 
Bereinstag der „Poſitiv-Unirten“ der Provinz Brandenburg. — 
W. Bad, der thüringer Kirchentag in Coburg. — Die Luther— 
feier in Klofterlausnig, I. — A Thoma, Luther»Bedenktage: 
Doctor Luther. 


Deutfher Merkur. Red. A. Gapenmeier. 14, Jahrg. Rr.d1u.42. 


Inh.: Zur Sefchichte des Inder, — Hiſtoriſche Streiflicter 
auf die römifche Curle. 2. — Der Religionsunterriht,. — Zur 


und deren Bekämpfung 








⁊* 


—— — Das Recht der Ultramontanen auf die Volkeſchule. 
| 7 er leßtes Jahr bei den Jeſuiten. — Gorrefpondenzen und 
erichte, 


1567 


Zeitfhrift für fatholifhe Theologie. Redig. v. J. Wiefer m. ©. 
Grifar. 7. Jahrg. 4. Seit. 

Inh.: Granderath, zur Gontroverje über den Kormalgrund 
der Gotteskindſchaft. — Wiefer, Martin Luther und Innatius 
von Loyola 
1. Art, — Denifle, Eritifhe Bemerkungen jur Geriensftempis- 
frage. 2. Art, — Recenfionen, — Bemerkungen und Nachrichten, — 
Literarifcher Anzeiger, 


— 1883, M 45. — Literariſches 


Geſchichte. 
Stern, Dr. phil. Mart. Franz, zur Biographie des Papstes 
Urban II. Beiträge aus der Zeit des Investiturstreites. Berlin, 
1883. Weber. (100 5. 8) c# 2, 
Die Abhandlung beginnt mit einer Zufammenftellung der 





Nachrichten, welche wir über Urban's Leben bis zu jeiner | — 
Srichten, 9 3 jeiner Zeitſchrift des erg er a rhein. Geſchichte u. Alters 
Jr & 


Bapftwahl befigen, und fucht dann eine allgemeine Skizze feiner 
Waltung auf politiihem und firchlichem Gebiete zu geben. Eine 
eingehende Geichichte feines Pontificates ober einzelner Ab- 
fchnitte deffelben wird nicht beabfichtigt. Der Verf. betont 
namentlich die diplomatifche Seite des Papftes, durch welche es 
ihm gelang, größere äußere Erfolge zu erringen, als Öregor VII, 
deſſen Principien er fonft teilte, Wefentlich Neues findet fich 
nicht in der Schrift; die Darftellung ift manchmal noch etwas 
unbeholfen und maniriert. 


Danske Kancelliregistranter 1535—1550, udgivne ved Kr. 
Erslev og W, Mollerup. 2. Ialvbind. Kopenhagen, 1882. 
Klein. (VIII 8. u, $. 289-581, Roy. 8.) 

Die Ausgabe der bänifchen Regiftrande der fönigl. Kanzlei 
aus den Jahren 1535—1550 fchließt fich dem Inhalte wie der 
Anlage und Form nad) fo enge an die von denjelben Hrögbrn. 
im Auftrage derſelben Geſellſchaft edierte Regiftratur König 
Friedrich's (1523 — 1532) an, daß Ref. ſich mit dem Hinweis 
auf die Befprechung diefer im Jahrg. 1850, Nr.4, Sp. 101, bezw. 
Jahrg. 1881, Nr. 44, Sp. 1498 d. BL. zu begnügen vermag. 
Der aufßerbänifche Benuger hat leider auch bei diefem Werte 
eine einführende Leberficht über den für die inneren Verhältniſſe 
Dänemarks außerordentlich reihen Inhalt zu vermiffen, denn 
ſelbſt die ſehr forgfältig ausgearbeiteten Regifter vermögen 
jenen Mangel doch nur theilweife zu erfegen. 1-9 





Kraus, Vict, v., das nürnberger Reichsregiment. Gründung 
und Verfall. 1500-1502, Ein Stück deutscher Verfassungs- 

schichte aus dem Zeitalter Maximilian’'s I. Nach archivalischen 
Quellen dargestellt. Innsbruck, 1563, Wagner. (X, 246 S. 8.) 


Ein intereffantes, wenn auch wenig erfreuliches Stüd 
Reichsgeſchichte erzäglt uns der Verf. Unter den Verſuchen, 
„bas Reich zu beffern“, ift feiner merfwürdiger, als das in 
Augsburg 1500 eingefeßte Reichsregiment, welches dann feinen 
Sig in Nürnberg nahm. Auch Hier war Erzbifchof Berthold 
von Mainz die eigentlich bejtimmende Perfönlichkeit; nachdem 


Gentralblatt — 3. November. — 


egenüber der Firchlichen Kriſe des 16, Jahrhunderts, | 








der Plan eines Neichöregimentes, wie er ihm 1495 in Worms 
vorgefchlagen hatte, an dem Widerfpruhe Marimilian’s ge— 
fcheitert war, glüdte es ihm jet, eine Einrichtung entftehen zu 
fehen, welche die Neichsftände in ihrer Gefammtheit zu aus- 
ſchließlichen Trägern der oberften Gewalt machte, während das 
Königthum im Begriffe des „Reiches“ aufging. Uber das 
Regiment hatte feinen langen Bejtand; es ging zu Grunde an 
dem Wiberjpruche feiner Tendenzen gegen die Afichten, welche 
Marimilian betvogen hatten, die Einjegung geſchehen zu laſſen. 
Er hatte gehofft, Hülfe gegen Frankreich zu finden, während die 
„Regenten“ gerade den Frieden mit diefem bewahren wollten. | 
Das Verhältniß zu Frankreich, gipfelnd in der Mailänder | 
Frage, bildet überhaupt den Schlüſſelpunct für die Erkenntniß 
und Beurtheilung der gefammten Sachlage. Marimilian Hatte | 


‚ Crell, Rud., Helgoland. 


1568 


bald den ſehnlichſten Wunsch, die ipm nur hinderliche Inftitution 
zu befeitigen, und das glüdte ihm auch unfchtver, weil ber ganze 





' verfahrene Zuftand des Reiches für ein ftändifches Negiment 


nicht reif war. Unter den PBuncten, welche in näheren Betracht 
fommen, find noch von befonderem Intereſſe und recht lehrreich 
für die Stellung der deutfchen Fürften zur Kirche die Maßregeln, 
welche das Regiment gegen ben päpftlichen Ablaß traf. — Der 
Berf. hat feine Aufgabe auf Grund umfangreichen, vielfach neuen 
und gut verwertheten Materiales mit ruhigem politifchem Urtheil 
und in gefchidter Darftellung gelöft und damit einen fehr will 
fommenen Beitrag zur deutſchen Verfaſſungsgeſchichte geliefert. 


‘ Ein Anhang veröffentlicht eine Reihe wichtiger Actenſtücke aus 


dem Wiener Staatsardiv und dem Statthaltereiardhiv in 
Innsbrud. — Nur ftören den Lefer nicht felten Drudfehler. 
Th, Lr. 


thümer in Mainz. eg. von Wilb. Belfe. Bd. 3. Heft 2n. 3. 
Inh: W. Behke, kunſthiſtoriſche Analeften. 1. Fibula ans dem 
11. Jahrh. (Mit Taf) 2. Römische Wafferfpeier. (Mit Taf.) — 
Sch. Lindenſchmit, römische Waffen aus der Haijerzeit im mainzer 
Muſeum. (Mit Taf.) — 3. Heller, die feit 1575 erworbenen Ju— 
fchriften des mainzer Muſeums. — PB. Joſeph, der bregenheimer 
Münzfund. (Mit Taf) — Sauer, Megelten zur Geſchichte der 
mainzer Stiitöfehde und der Verpfindung Des —— Domſchatzes 
(1461 1476). — P. Bruder, die Zeritörung des Kloſters Ruperts- 
berg bei Bingen im Jahre 1632. — Falk, aus der Stiftsgeſchichte 
von St. Stephan zu Mainz. — Widmannn, eine mainzer Gans: 
infhrift. — Falt, zur Erfindungsgefchichte der Buchdruderfunit, 
1-3. — U. Wernher, der Typhus in Mainz (und Torgau) 1913/14, 
— M. Heckmann, die Ausgrabungen an der alten Peteröfirche im 
Gartenfelde. — M. Heckmann n. Ar. Zindenfhmit, röm. 
Funde bei Weifenau. — W. Uſinger u. ®. Velfe, der Eigelitein 
bei Mainz. — M. Heckmann, römische Felfendentmäler, 


Berbandlungen des bittorischen Bereines von Oberpfalz u. Negenäs 
burg. R. F. 28. Band, 

Inh.: Chr. Heinr. Kleinitäuber, andführliche Geſchichte der 
StudiensAnftalten in Negensburg. 1538—1880, 1, Theil, Geſchichte 
des evang. reichsitädt,. Gymnasii poetiei (1535— 1811). 1. Th. (Schl.) 
— Peter Paul Dollinger, Urkunden und Regeiten aus dem Markte 
Riedenburg an der Altmübl, — Benedict Braunmüller, Beiträge 
zur Geſchichte von Prüfening. 


Württembergifhe Bierteljahrähefte für Landesgeſchichte. Hrsg. von 
dem k. ftatilt.stopogr. Bureau, 6. Jabra. Heft 3, 

Inh.: Alb, Eugen Adam, das Untheilbarfeitsgefeg im württen« 
bergiihen Fürſtenhauſe nach feiner gefchichtlihen Entwidelung. — 
Bud, Bemerkungen zu den Ortss und Perfonennamen der codices 
traditionum Weingartensium im 4. Bande des wirt, Urkfundenbuchs. 
— % 5. Dfiterdinger, Geſchichte des Iheaters in Biberach von 
1686 an bis auf die Gegenwart. (Schl.) — Klemm, Beiträge zur 
Geſchichte von Geißlingen und Bang. Der 1. — P. Bed, Hexen: 
proceife and dem Fränkiſchen. — Boſſert, die Herkunft Biſchof 
Siegfried’s von Speier. — Derf., Der Kepte von Moritein, — Deri,, 
zur Gefchichte der Hunt in Kranken, — Schneider, fromme Stifs 
* Graf Ulrich's des Vielgeliebten. — Der ſ., Georg Rathgeb. 
— Rachträge und Berichtigungen zum Necrologium Elwacense, 


Länder- und Völkerkunde. 





In 29 Zeichnungen, nebst Karte von 
1649. Text von Aug. W, F. Müller, Hamburg, 1863. Döring. 
(50 5. Imp. 8., Karte 4.) cH 4 

Mit Recht fteht auf dem Titel diefer ſchön ausgeſtatteten 
Schrift Rudolph Crell's Name in größeren Buchftaben dem— 
jenigen Auguſt Müller's voran: Erfterer zeichnete die 29 
üben, in Holzfchnitt wiedergegebenen Bilder, Letzterer lieferte 
den Zert. 

Diefer Tert ift fehr unbedeutend, er ergeht fich in feuille- 
toniſtiſcher Oberflählichkeit über Natur, Gefchichte und Be 
wohner der Infel, macht phrajenhafte Unfäge zu Stimmungs» 
bildern und Hajcht nach Effect mit eingereihten Verſen oder 





wird halb mitleibig anf die „vielfeitigen* Studien eines Detfer 
und Wiebel über Helgoland verwieſen; felbft aber nimmt der 
Verf. in rührender Beſcheidenheit Abſtand davon, fich „auf die 
Muthmaßungen hoher Gelehrten einzulaffen”, welche Helgoland 
für ein von den weftfchleswigichen Halligen abgerifienes „Hallig- 
Land“ erklären ſollen. Den „hohen Gelehrten" möchte man 
doch näher kennen lernen, der ſolchen Unfinn behauptete und die 
Buntjandfteininfel Helgoland für Halligboden, d. h. recente 
Meeresanfpülung, ausgab! Mit beneidenswerther Selbitzu- 
friebenheit jchließt Herr Müller feinen Tert mit dem Ausdrud 
ber Weberzeugung „nichts Wefentliches, auf die Inſel Bezüge. 
liches übergangen zu haben“. Leider werden Selgoländer 
Babegäfte und folche, bie das werben wollen, dieſe Schrift in 
Ermangelung einer anderen ähnlich kurzen viel kaufen. Sollte 
es fich nicht lohnen, darum bald eine bejjere, die aber auch nicht 
zum Buch auswachſen dürfte, zu fchreiben? In Bädern lieſt 
man naturgemäß gern über den zeitweiligen Aufenthaltsort, 
zumal wenn's regnet. Unb wie viel jpannend Lehrreiches 
wäre gerade über Helgoland in aller Kürze vorzutragen! 
K—f. 


Das Ausland. Herausg. unter Mitwirkung von Ar. Rapelm. A. 
56. Jahrg. Rr. 42. 

Inh.: Wild. Tomaſchek, eine Studie über die oftiranijche 
Gultur. — Heint. Meſſikommer, Holzgeräthe ans der Pfablbaute 
Robenhauſen. (Mit Abb.) — Politifchs uud wirthſchaftogeographiſche 
Nüdblide. 8. Die Ereigniffe im Zululand im Juli 1883. — llebers 
winterung und Rückzug der niederländifchen Polarerpedition. — 
Ueber den UnſterblichkeitsGlauben bei den alten ſemitiſchen Völkern. 
— * und Schiffbruch des „Proteus“. Rückkehr des „NYantik“. 
(Mit Karte.) — Kleinere Mittheilungen. — Notizen. 


Globus. Hrög. v. Ri. Kiepert. 44. Bd. Ar. 15. 

Inh.: Ujfalvy's Reiſe im weftlihen Himalaya. 2, (Mit Abb.) 
— Emil Mepger, die Ummälzungen und eritörungen im der 
Sundaftraße. (Mit Karte.) — Hürzere Mittheilungen, — Aus allen 
Erbtheilen. 














— — — — 





Naturwiſſenſchaften. 

Illuſtrirte Naturgeſchichte der Thiere. Herausg. von Phil. Leop. 
Martin. Heft 35—49, Leipzig, 1992/83. Brockhaus. (Gr. 8.) 
à Heft HM 0, 30. 

1. Br. 2. Abth. Bögel. 
bis 368.) 

2. Bd. 2. Abth. Die Krebfe u. die niederen Thiere. 
Dr. Fr. Hetucke. (5. 81—464.) 

Es ift diefes Unternehmen durch die vorliegenden Hefte in 
Betreff der von Martin felbft bearbeiteten Naturgefchichte der 
Vögel mit Heft 47 bis zu den Tyrannidae unter den Sperling» 
vögeln vorgerüdt. Die zweite Ubtheilung des zweiten Bandes 
umfaßt na dem Programm bie Infecten und Spinnenthiere, 
bearbeitet von Dr. E. Rey, ſowie die Krebfe und niederen Thiere, 
bearbeitet von Dr. F. Heinde. Da in den Heften 31, 33, 36, 
38, 39, 40 und 42 allein der von Dr. Rey bearbeitete Theil zu 
einem Abſchluß gediehen ift, fo begnügen wir uns vorläufig mit 
der Beiprechung diefes Abjchnittes, mit weldhem wir uns, troß 
manmnichjacher Bedenken im Einzelnen, einverjtanden erflären 
fönnen. Um von bdiefen legteren einige zu erwähnen, nennen 
wir die mitunter etwas oberflächliche Abfaffung der allgemeinen 
Abſchnitte und Definitionen. So wird z.B. ©. 6 die Tracheen— 
athmumg als einzige Athmung aller Gliederfüßler hingeftellt, 


Bearb. von P. L. Martin. (S. 81 


Bearb, von 


— 1883, M 45. — Literarifhes Centralblatt. — 3. November. — 


die Kiemenathmung der Krebſe dagegen völlig ignoriert, und | 


©. 12 fehlt in der Charafteriftif der Käfer die Erwähnung der 
Flügeldeden. Andererſeits wollen wir aber gejtehen, daß wir 
die ſchwierige Aufgabe aus der jegigen rein wiſſenſchaftlichen 





1570 


taugliches Ganze herauszufchälen, als ziemlich glüdtich gelöft 
anjehen müffen und im Allgemeinen auch die Auswahl der dar» 
gebotenen Arten und Abbildungen billigen. Auch ift es uns 
aufgefallen, daß das Geſchick des Verf.s in dieſer Beziehung 
mit dem Fortſchreiten des Buches wählt. So will uns z. B. 
der Abjchnitt über die Käfer am menigften behagen und wir 
können die Vertretung ber riefigen Gruppe der Rüſſelkäfer 
durch die drei fpärlichen Formen Apoderus Coryli, Rhynchites 
Alni und Calandra granaria nur als höchſt ungenügend be- 
zeichnen, während uns Umfang und Auswahl der Arten bei dem 
Abſchnitt über Hymenopteren als recht gelungen erfheint. In 
einer Beziehung bat uns der bier vorliegende Abſchnitt dieſes 
Buches viel Vergnügen gemacht, in Betreff der lateiniſchen 
Nomenclatur, welche, was die Gattungsnamen betrifft, in höchſt 
jwedmäßiger Weife vereinfacht wurde, fodaß auch jeder Anfänger 
einfehen kann, daß in der lateinischen binären Nomenclatur wirklich 
ein Segen liegt. N—e. 


Handwörterbuch der Zoologie, Anthropologie u. Ethnologie. 
Begonnen von Prof. Dr. Gust, Jäger, fortgesetzt von Dr. Ant. 
Reichenow. 8. Lief, Breslau, 1882. Trewendt. (2, Bd. 
8. 401—544. Gr. 8) cM 3. 

A. u.d. T.: Be chen der Naturwissenschaften. Herausg. von 
Prof. Dr. Gust. Jäger. 1. Abth. 31. Lief, 

Der Umfang diefer Lieferung, welche ben zweiten Band des 
Werkes abjchließt, erftredt fi} von Distoma bis Elomys. Auch 
in ihr tritt uns von Neuem die Bevorzugung des prähiftorifchen 
Stoffes entgegen, und wir find durdaus nicht ficher, ob alle 
Abonnenten die Einfügung folcher Urtitel wie „Eifenbereitung“* 
bis herab zum BefjemersVerfahren und die Aufnahme vieler 
recht unbebeutender prähiftorifcher Stätten (Eifenberg in ber 
Pfalz, Eifenerz in Steiermark zc.) billigen werden. Auch an den 
Illuſtrationen beanfprucht diefelbe Theilwiffenichaft einen unge» 
bührlic großen Antheil. N—e. 





Müller, Ad. und Karl, Thiere der Heimath. Deutschlands 
Säugethiere und Vögel. Mit Original-Illustrationen nach Zeich- 
nungen auf Holz u. Stein von C. F. Decker u. Ad, Müller. 
20.—22. Lief, Cassel, 1983. Fischer. G. 193—288, 6 Taf. 
Imp. 8.) 3. 

Die vorliegenden Lieferungen bringen bie Singvögel zum 
Abſchluß. Gründe, unfere in diefem Jahrg. Nr. 20, Sp. 693 
d. BI. niedergelegte Unficht über diefe Publication zu ändern, 
hat uns diefes neue Heft nicht geboten. Damit wir aber einmal 
einige der gerügten fehler und Drudfehler namhaft machen, 
führen wir bier an: Phylopneuste (jtatt Phyllopneuste, &.200 
richtig und falſch auf einer Seite), Emberica (ftatt Emberiza auf 
©. 261 ff.), Coccotraustes (ftatt Coccothraustes ©. 259). Der 
in Deutichland allgemein vorfommende und zu den auffälligen 
Erfcheinungen gehörige Grauammer (Emberiza miliaria) ift 
völlig ausgelaffen. Als Beifpiel des von und gerügten Stiles 
fei folgender auf die Schwanzmeife bezüglicher Paffus angeführt. 
&.275: „Sogleih vom Männchen durch Iuftiges, ſchwunghaftes 
Weſen begrüßt, treiben die Gatten dann die Jagd nach Infecten 
in der Luft und an der Erefcenz, wobei die artigjten Wendungen 
und Stellungen fowie ein wohlgefälliged Spiel von Flugtouren 
bis zu Burzelbäumen das Auge ergögen, in welchem die natür- 
lichen Künftler die langen Schwänze als Balancierftäbchen wie 
Seiltänzer gebrauchen.“ N—e. 


Biologisches Centralblatt. Unter Mitwirkung von Dr. M. Rees 
und Dr. E. Selenka herausg. von Dr. J. Rosenthal, Prof. 
2. Bd. Mit 12 Holzschn. Erlangen, 1883. Besold. (VI, 776 8. 
Gr. 8.) cH 16. 

Der zweite Band diefes Unternehmens ift bem Programm, 
nur ftreng Wiffenfchaftliches zu bieten, Details von zu fpeciellem 

Intereffe aber auszufchließen, fodaß es den Vertretern der ver- 


Kerfigftematit, eim für dem allgemeineren populären Gebrauch | jchiedenen Zweige der Biologie erleichtert wird, Fühlung mit 


1571 





ben Beitrebungen in den Nachbarfächern zu behalten, völlig treu 
geblieben. Er bietet einen höchſt intereffanten Gefammtinhalt, 
welcher, neben vielen Heineren Notizen, aus 15 Originalmit- 
theilungen, 29 zufammenfaffenden Efjays und einer großen 
Reihe von Befprechungen, Referaten und Fritifen aus dem Ge: 
biete der Botanik, Zoologie, Anatomie, Phyjiologie und Patho- 
logie bejteht. Auch biographifche Beiträge und Nekrologe ver: 
miſſen wir nicht. Bu der Zahl der Mitarbeiter gehören nicht 
allein viele hervorragende deutſche Biologen, jondern auch viele 
Ausländer, unter denen wir mit befonderer Freude die verehrten 
Altmeifter Huxley und Steenftrup begrüßen. Ein höchſt wohl: 
thuender Bug des vorliegenden Journales ift es ferner, daß rein 
polemijche Artikel ausgefchloffen bleiben. Wir zweifeln nicht, 
daß das noch junge Werk von Jahr zu Jahr erftarfen wird, und 
begleiten feinen Weg mit den beiten Wünfchen, N—e. 





Monatöjhrift des deutſchen Bereins z. Schuge der Vogelwelt. Ned. 
von W. Thienemann, Liebe, Neun. A. 8. Jahrg. Nr. Su. 9. 
Inb.:9. Schacht, unfere Spötter.3.— Ed. Rüdiger, der Girlip 
(Serinus hortulanus). — Jul. Stengel,der Baumlänfer (Certhia farni- 
liaris). — D. v. Schlehtendal, unfer Staar in Südfpanien. — 
Oppermann, über die Wirkung der Brutwärme. — A. Goering, 
ornithologifche Beobachtungen aus Benezuela. 6. (Mit Abb.) — 9. 
Thienemann, * und Vogelſchutz. — Schleh, der 
Sperling (Passer domesticus). — K. —9 Liebe, ornithologiſche 
Stizzen. 7. Die Blaukehlchen. (Mit Abb.) — Jul. Stengel, 
ornitbologifche Beobachtungsnotizen. — Baronin Ulm-Erbad, 
Tabelle über das_Gintreffen einiger Zugvögel. — H. Hülsmann, 
über die Ankunft einiger Augvögel im Arübjabr 1883. — Ev. 
ZU Ene Tan, über Fütterung kerbthierfreſſender Bögel, — 
Kleinere Mittheilungen. 


Archiv f. Naturgefchichte. Hrög. von Ed.v. Martens. 49.3. 4. Heft. 


Ind.: Ph. Bertkau, Bericht über Die wiffenfchaftlichen Leiſtungen 
im Gebiete der Arthropoden während des Jahres 1982, 


Der Raturforfäer. Hrög. v. Wild. Sflaref. 16, Jahrg. Nr. 42, 

Juhe: Unterfuhungen über die Erdbeben in Japan. — leber 
die elaftifche Nachwirkung und andere verwandte Erfcheinungen. — 
Ueber den Ilrfprung des gebundenen Stiditoffs auf der Erdobers 
fläche, — Der Einfluß frablender Wärme auf wachſende Pilanzens 
theile. — Kleinere Mittheilungen. 


Chem. Gentralblatt. Red.: R. Arendt.3. F. 14, Jahrg. Nr. 39/43. 
Juh.: Wochenbericht. — Kleinere Mittheilungen. 


Ghemiter- Zeitung. Hrögbr. G. Kraufe. 7. Jahrz. Nr. 82 u. 83, 

Inh.: 9. Beckurts, Nachweis der Blaufäure bei gerichtlich: 
dem, Unterjuchungen. — Balland, über die Urfachen der Ber: 
änderungen des Mehles. — M. Boulanger, in Grenoble durch 
M. Deprez ausgeführte Verfuche zur Ueberiragung der Kraft durch 
Gleftricität. — SchiebersDampfpumpe von Jofef Pallenberg, Manns 
beim. (Mit Abb.) — 2. Berfammlung bayriſcher Nabrungsmittels 
Chemiker. — 56, Verſammlung deutſcher Naturforfcher und Aerzte 
in Freiburg i. ®. — Anwendungen des mathrlichen Gaſes der Erdöl: 
gegenden Amerikas. — 15. Generalverfammlung der Geſellſchaft eber 
maliger Studierender des eidgen. Polvtechnifums zu Bern. — 3. 
Loſenhauſen, Luftventil für Dampfmafchinen mit Gondenfation, 
(Mit Abb.) 


Medicin, 


Feuerstack, Wilh,, über das Verhalten des Epithels der | 


Lungenalveolen bei der fibrinösen Pneumonie. Mit einer Taf. 
Göttingen, 1582. Vandenhoeck & Ruprecht, 
Gekrönte Preisschrift, 


Der Berf. ift durch feine Unterfuchungen zu der lleberzeugung 
gefommen, daß das Wlveolarepithel aus zufammenhängenden 
Pilafterepitheizellen befteht, in denen zwei Elemente vorwiegen: 
Heine, Ternhaltige granulierte Zeilen und größere kernhaltige 
byaline Platten; daneben finden ſich Uebergangsformen von 
granulierten Fernhaltigen Zellen zu kernlojen Platten. Eine ur- 
jächliche Beziehung zwifchen den Veränderungen bes Alveolar- 


— 1883, A245. — Literarifhes Gentralblatt — 3. November. — 





1572 





epithel3 und der Gerinnung bes fibrinöfen Erfubates beſteht 
nicht, 


Schuler, Dr,, Fabrikinsp., über die Ernährung der Fabrik- 
bevölkerung und ihre Mängel. Erstas Keferat f. d. Jahres- 
versammlung d. schweiz. gemeinnütz. Gesellschaft d, 19. Sept. 
1892 in Glarus, Zürich, 1953. Herzog. (54 8. 8.) cH U, su, 

Im Ganzen recht verftändig gehaltener, fchlichter und ans 

ſpruchsloſer Vortrag, der fachlich ruhig diejenigen, die in Bes 
tracht fomımen, erörtert und das Erreihbare und Durchführbare 
gegenüber dem Wünfchenswerthen in den Vordergrund ſtellt. 
Natürlich find in erfter Linie die Verhältniffe der ſchweizeriſchen 
Fabrifbevölkerung berüdfichtigt und das Wichtigfte ftreng, foweit 
thunlich, mit Zahlen belegt. Der Verf, tritt zunächft an bie 
trage heran, ob und weshalb wir berechtigt feien, auf eine 
mangelhafte Ernährung der Fabrifbevölterung zu fließen, 
ftellt dann die Bedingungen für eine ausreichende Ernährung 
auf, verbreitet ſich über die bisherigen Verfuche, die zum Zwecke 
einer rationelleren Ernährung bes Fabrifarbeiters angeftellt 
worden find, und hebt endlich hervor, was weiterhin in Zukunft 
in diefer Hinficht noch getan werden fünne, 


Arhiv für die gefammte Phyflologie des Menfhen u. der Thiere 
Hreg. von E. F. W. Pflüger. 32. Bd. 4.—6. Heft. 

Inh.: Zunp u. v. Mering, Inwiefern beeinflußt Nahrungs« 
ufubr die ihieriihen Oxvdationsprocejie? — I. Wolfers, Unter: 
am en über den Einfluß einiger ftiditofffreier Subftangen, ſpeciell 
des Altohols, auf den thierifchen Stoffwechlel. — Job, Pottbait, 
Beiträge zur Unterſuchung des Einfluffes Niditoffhaltiger Nahrung 
auf den thieriſchen Stoffwechjel. — Alb. Lilienfeld, Umterfuchungen 
über den Gaswechjel fiebernder Thiere. 

Klinische Monatsblätter f. Augenheilkunde, Hrög. von W.Fehender. 
21. Jahrg. September u. October. 

Pe Stölting, Borfhlag zu einigen Veränderungen an dem 
von Prof. Zehender audgegebenen Exophthalmometer. — & Malie 
fon, die re, der Wecker'ſchen Beutelnaht bei Staphylom— 
abtheilung und Enucleation. — &, Weiß, Extraction eines etwa 
4 mm, langen, durch die vordere Kammer ziehende und im Sphincter 
iridis feſtſtehenden Eifenfplitters mit Hülfe des Eleftromagneten. — 
G. Baldhaner, ein Fall von ſympathiſcher Ophthalmie. — Emil 
Bod, Augenfpiegelbefund bei zwei Fällen von Narben der Chorioiden 
nah traumatifcher Perforation der Bulbuswand. — Referate, — 
Dffene Gorrefpondenz. — Nekrolog. — Beridtigungen, — Biblios 
grapbie 8, 9, 








Monatsihrift des Vereins deutſcher Zahnkünſtler. Red. von Aug. 
Polſcher. Nr, 7. 

nb.: Verein deutſcher Zahnkünſtler. (Verein der Zabnfünftler 
von Rheinland und Weitfalen, Berein jelbititändiger pommerifcher 
Zabnfünftler, Stettin). — E. ®. Bödeker, ein bemerfenswertber 
Fall künftlerifchen Erſaßes. — Zur Heritellung von Metallplatten 
durd Preffung. — Metallurgie für Zahnkünitler, (Fortf.) — Bes 
reitung und Anwendung der bei ſchmerzhaftem Zahnbein in Betracht 
fommenden Mittel. — Die Herbit'fhe neue Holdfülungsmerhode, 
— Literatur, — Deutfhe Neichöpatente, — Berfchiedenes, 


Deutfhe Monatsfhrift für Zahnheilklunde. Med.: Rob. Bauıne. 
1. Jahrg. October. 

Inb.: Saner, meine Zulaſſung als Lehrer der Zahnheilkunde 
an der Königl. AriedrideWilhelmssliniverfität zu Berlin. — Bericht 
über die am 6,, 7. u. 8. Auguft 1593 zu Aranffurt a. M. abge: 
baltene 22. Jahresverſammlung des Gentralvereins deutfcher Zahn— 
ärzte. (Schl.) — Bericht Über Die Vereinsangelegenbeiten 1883. — 
Berein Studierender der Zabnbeillunde zu Berlin. — PVerzeichnih 
der Mitglieder des Gentralvereins deuticher Zahnärzte. — Notizen, 


— Menue Literatur, 


298.4) 2. 


Gentralblatt für allgem. Geſundheitopflege. oreg. von Fiutel u⸗ 
burg u. Lent. 2. Jabra. 9. Heft. 

Juh.: Wolffberg, Aber Samariter- Schulen. — Die allge 

meine deutjche Austellung auf dem Gebiete der Hugiene und dee 


\ Nettungswejens. DOriginalberidht. 3. — Nadyweifung iiber Krantens 


aufnahme und Beitand in den Kranfenbänfern aus 52 Städten der 
Provinzen Weitfalen, Rheinland und Heſſen-Raſſau pro Monat Juli 
1883. — GSterblidkeits-Statiftit von 57 Städten der Provinzen 
Weitfalen, Rheinland und Heſſen-⸗Raſſau pro Monat Juli 18853. — 
Kleinere Mittheilungen. — Literaturberichte. 


** 


1573 — 1883, M 45. — Literarifdes 





Gentralblatt — 3, November. — 1574 





Rechts und Staatswiſſenſchaften. 


Die Zwangsvollſtreckung in das unbewegliche Vermögen im Gel- 
tungsgebiete der preußlichen Grundbuchorbnung. Herausg. von 
D. Rudorff, Landrihter. 1. Ziel, Berlin, 1683. 9. ®. 
Müller. (S. 1—192. 8.) A 3. 

Das paragraphenreiche preußifche Gefeg über die Zwangs— 
vollftredung in Immobilien, das mit dem 1. November diejes 
Jahres in Kraft tritt, wird der Praxis in mehr als einer Hin- 
ficht nicht geringe Schwierigkeiten bereiten. Der vorliegende 
Eommentar wird ihr eine willfommene Hülfe fein. Freilich nehr 
men die zu einem großen Theil wörtlich abgedrudten Geſetzes 
materialien einen etwas zu breiten Raum ein; indeffen ift ihre 
Benugung doch feine ganz kritikloſe. Auch mangelt e3 nicht an 
felbftändigen Bemerkungen, Diejelben find Mar, meift napp, 
und foweit eingehend, als man es billiger Weife bei einem Ge— 
jeß, zumal einem derartigen, erwarten darf, das die Probe der 
Praxis noch nicht beftanden hat. Die jo zahlreichen vieler Orten 
zerftreuten Beftimmungen, welche das Geſetz zur unmittelbaren 
Borausfegung hat, find mit Umficht herangezogen, die früheren, 
diefelbe Materie betreffenden Geſetze, an welche es fich vielfach 
anjchließt, namentlich die preußifhe Subhaftationsordnung von 
1869 und ihre Literatur, ausgiebig verwerthet. Wie weit ein 
auf das nächſte praftifche Bebürfniß berechneter Commentar in 
ber wiſſenſchaftlichen Ergründung der Principien und Begriffe 
zu gehen habe, darüber läßt fich ja eine Regel nicht aufjtellen; 
es ift zu hoffen, daß der Verf. in der noch ausftehenden Ein- 
leitung wenigjtens eine wenn auch nur gebrängte Entwidelung 
ber Örundgedanfen des Bejeges geben werde, — Höchlichſt zu 
wünfchen wäre es, daß die Materie der Zwangsvollftredung eine 
tiefer eindringende wiffenschaftliche Bearbeitung fände; aud das 
vorliegende Geſetz ift wahrlich nicht arm an Problemen. 


Schmidt, Friedr. Gust, Ad., Dr. jur., Handelsgesellschaften in 
den deutschen Stadtrechtsquellen des Mittelalters, Breslau, 1882, 
Koebner. (Ill, 96 8. Gr. 8.) c# 2. 

A, u. d. T.: Untersuchungen zur deutschen Staats- u. Rechts- 
geschichte, herausg. von Dr. U, Gierke. XV. 

Die Meine Schrift giebt eine forgfältige Zufammenftellung 
nicht nur der in ben beutjchen Stadtrechten des Mittelalters 
enthaltenen Beftimmungen über Handelsgeſellſchaften, fondern 
auch des bisher publicierten urfundlichen Materials, beides, was 
Deutfchland anbelangt, in ziemlicher VBolftändigfeit ; eine Be- 
nutzung der niederländifchen Quellen (Rampen, Groningen) wäre 
erwünjcht gewejen. Der Verf. befpricht zuerft die offene Handels: 
gefellfchaft, welche nach ihm allein deutfchrechtlichen Urfprung 
haben fol, und fügt als Ercurd einige Bemerkungen über die 
Uccomenda und die ſtille Gefelichaft Hinzu. Der Hauptmangel 
der Arbeit befteht darin, daß die beiden Hauptarten des mittel: 
alterlichen Gejellichaftsbetriebes, welche in Deutfchland ſowohl 
wie in Italien fich ganz gleichmäßig vorfinden, nicht auseinander 
gehalten werden : einerfeits die auf dem Diftanzhandel beruhende 
einfeitige Uccomenda bezw. Sendeve und Webderleginghe, die 
in den Seehandelsftäbten (Hanfagebiet, Genua, Piſa, Venedig, 
Amalfi ze.) ihre Ausbildung erhalten hat, andererfeits die auf 
dem Plaphandel beruhende gegenjeitige Gejellfchaft, die in den 
Induftrieftädten (Süddeutſchland, Lombardei, Florenz zc.) faft 
ausſchließlich befannt ift. Sehr deutlich unterfchieden fich diefe 
beiden Arten dadurch, daß ein und diefelbe Berjon in einer 
ganzen Reihe von Gejellichaftsverhältniffen der erjteren Urt 
(3. 8. in Yübed bis zu 17), dagegen ſtets nur in Einer Gejell- 
ſchaft der legteren Urt Mitglied fein konnte. Den Geſellſchaften 
erfterer Art verdanken wir die Ausbildung eines jelbftändigen 
Handelsvermögens (Borzugsrecht der Handeldgläubiger im ons 
curje), welches zuerft im Bifaner Constitutum usus (ed. Bonaini 
p- 539) anerfannt wird, einer Stelle, welche hartnädig ignoriert 











zu werben pflegt, den Gejellichaften der legteren Urt dagegen 
die Solidarhaft mit dem gefammten Bermögen, welche übrigens 
nicht, wie Schmidt im Anſchluſſe an Kurke und Laftig annimmt, 
aus der Familienverbindung herzuleiten fein dürfte, ſondern viel: 
mehr der naturaliftiichen Auffaffung entfprungen ift, daß ba, 
wo das Bublicum nicht ertennen kann, mit wem es contrahiert, 
alle möglichen Eontrahenten zu haften haben: der Hauptfall ift 
freilih der, daß mehrere Familienmitglieder ein Geſchäft be: 
reiben, aber daß er nicht der einzige ift, geht aus den Capitula 
Mercatorum von Mailand vom Fahre 1341 hervor, nad) denen 
nicht nur die Familienmitglieder, fondern auch socii und fogar 
factores, qui ad unum panem et vinum stant, im Falle des 
Eoncurjes zu haften haben. Der Berf. beipricht im Haupttheil 
feiner Schrift eine ganze Anzahl von Beitimmungen und Ber- 
hältniffen, welche mit der offenen Handelsgeſellſchaft nichts zu 
tun haben, fait alle hanſiſchen Urkunden beziehen ſich auf die 
der Uccomenda entiprechende Gefellichaftsform, wie denn das 
Lübifche Niederſtadtbuch mit einigen hundert dergleihen Ber: 
trägen beginnt. Durch diefe VBermifhung hat denn die Schrift 
nothwendigerweife einen compilatorifchen Charakter annehmen 
müffen, troßdem aber gebührt dem Verf. für die fleigige Zus 
jammenftellung des Materials, und in vielfacher, wenn auch 
nicht jeder Hinficht für die Bearbeitung deffelben der Dank aller 
Freunde ber Geſchichte des Handelsrechts. R. W. 








Archivio giuridico, direlto da F. Serafini. Vol. XXXI 
Fase. 3-4. 


Sommario: Landucei, l’ avulsio, Studio di diritto romauo 
e di dirilto italiano. — Seialoja, l' exceptio rei iudicatae nelle 
azioni popolari, — Vanni, di un effetto della regnla caloniana 
sul legato di cosa del legatario. — Gaudenzi, lingua e diritto 
nel loro sviluppo parallele, — Chironi, studi eritici di Ivgis- 
lazione, dottrina e giurisprudenza dell’ assicurazione sulla vita, — 


‚ Buonamiei, sopra aleuni frammenti di diritto romano trovati di 
| recente in Egilto. — Bibliografia, 


Jahrbuch f. Bejepgebung, Verwaltung u. Volkswirthſchaft im Deutſchen 
Reid, Hrsg. von Guſtav Schmoller. 7. Jahrg. 4. Heft. 

Inh.: D. Gierke, Laband's Staatsrecht und die deutſche 

Rechtswlſſenſchaft. — I. Jacobi, die Innungsbewegung in Deutſch⸗ 


land und die Novelle zur Reihe: Gewerbeordnung vom 18. Juli 1881. 


— 9. Martens, der norwegiihe Verfaffungsconflict. — P. Koll⸗ 
mann, ftatiftifcher Meberblid Aber die Eiſenbahnen Deutfchlands 
insbefondere während der Betriebsperiode 1850—1591, — ©. 
Schmoller, der deutſche Verein gegen den Mißbrauch — — 
Getränke und die Frage der Schanfconceffionen. — Kleinere Mits 
theilungen. — Kiteratur. 


Württembergifhe Jahrbücher für Statiftif u. Landesfunde. Hreg. von 
dem k. ftatitt.stopograpb. Bureau, Jahrg. 1883, 1. Bd. 1. Hälfte. 
Inh.: Statiftit des Unterrichtds und Erziehungsweſens im 
Königreih Württemberg auf das Schuljahr 1550—1881, Ber: 
öffentlicht von dem N. Diniterinm des Kirchen und Schulmefens. 
— v. Heyd, mwürttembergiiche Literatur vom Jahr 1851. — R. 
Berlin und Rembold, Unterfuhungen über den Einfluß des 
Schreibens auf Auge und Körperhaltung des Schulfindes. Bericht 
an Die zur Begutachtung dieſes Gegenitandes niedergefepte Com⸗— 
miſſion, erftattet am 23. September 1883, nebit den von der Goms 
mijfion vereinbarten bugienifchen Vorſchlägen. — Ueberſicht über die 
Verwaltung der Nechtspflege im Königreih Württemberg während 
des Zeitraums vom I. Januar bis 31. December 1891. SHerausg. 
von dem f. YuftigMinliterium. — Sich art, Die Sterblichkeit im 
Zuchthauſe Lutwigsburg während der Jahre 1872—1852/83, Mit 
einem Anbange: Wägungen des Körpergewichtes der Gefangenen. 
Ans den Jahresberichten ꝛt. — Beiträge zur Statiſtik der Vers 


| mögensverwaltung der Amtsförperfhaften, Gemeinden und Stif- 


tungen in Mürttemberg und der —— für Amtokorverſchafts⸗ 
und Gemelndezwecke. (Mit Tab.) Veröffentlicht vom f. Miniſterium 
des Innern. 


1575 — 1883, 845. — Literarifdes 


Sprachkunde. Literaturgefhichte. 


Der Rigveda oder die heiligen Hymnen der Brähmana. Zum 
ersten Male vollständig ins Deutsche übersetzt, mit Commentar 
und Einleitung von Alfred Ludwig. 4. u, 5. Bd. (Des Com- 
mentars 1. und 2. Theil.) Prag, 1881. Tempsky, (XXXVIN, 
435, 645 S. Lex. 8.) cH 28. 


Es war ein eigenthümliches Zufammentreffen, daß fait | 


gleichzeitig im Jahre 1876 zwei Ueberfegungen des Rigveda 
erjchienen, die eine von H. Öraßmann, bie andere von U, Ludwig. 
Der erjteren war befjelben Berf.'3 Wörterbuch zum Rigveda 
(1873) vorausgegangen, letztere wirb durch obigen Commentar 
ergänzt. Beide Männer haben fi durch ihre Werfe ein blei- 
bendes Berbienft um die Bebenforjhung erworben. Vergleicht 
man die beiden Ueberjegungen, jo kann jelbft der des Sanskrit 
Untundige erkennen, wie viel im Rigveda noch jchwierig ift. 
Eine Uebereinftimmung der Ueberſetzungen wie die der Septua- 
ginta ift hier nicht zu rühmen. Männer von jehr verſchiedener 
Individualität und von verſchiedenen wifjenfchaftlichen Leber 
zeugungen haben ihre Kraft dem Veda zugewendet, daher bei 
jchwierigen Stellen foviel Uuseinandergehen der Meinungen, 
daher aber auch die Hoffnung, daß durch die vereinten Be— 
mühungen das noch vorhandene Dunkel mehr und mehr 
ſchwinden wird. Von Graßmann fann man fagen, baf er bis 
zu einem gewiſſen Grade das Facit aus den bedeutenden Arbeiten 
jeiner Vorgänger zog, fie fortführte und ergänzte: feine Grund» 
lage war namentlich Roth's Bearbeitung des vediſchen Sprach⸗ 
Ichaßes im Petersburger Wörterbud. So erntete er denn auch 
fofort den wohlverdienten Dank. U. Ludwig ift mehr jeine 
eigenen Wege gegangen. Seine Ueberſetzung, welche die erften 
beiden Bände feines umfangreichen Werkes „Der Rigveda“ 
bildet, hatte nichts Beftechendes. Während Graßmann's Ueber— 
fegung den Unbefangenen faum ahnen läßt, wieviel Unficherheit 
mancher glatte Vers verbirgt, erjcheint in Ludwig's wörtlicher 


Ueberfegung auch mande einfache Strophe in jchwerfäligem | 


Gewande. Erft allmählich, bei längerer Benußung von Ludwig's 
Werk liefen ſich günftigere Urteile über den Werth deſſelben 
vernehmen. Das ehrendfte Zeugniß ftellte ihm Benfey aus, 
indem er fagte: „Wir haben durch Alfred Ludwig eine fo ge: 
wifjenhafte und im großen Ganzen fo forglich erwogene Ueber» 
fegung des Rigveda erhalten, daß es eigentlich Pflicht wäre bei 
jeder Stelle, wo man von ihm abweicht, anzugeben, daß und 
warum man nicht folgen kann.“ Die vorliegenden zwei Bände 
Commentar bringen weit mehr, al3 man nad den Verweifen in 
ber Ueberſetzung erwarten durfte. Der Berf. hat nicht nur feine 
Auffaffung zu rechtfertigen nöthig gehabt, fondern er hat fie in 
der Zwifchenzeit auch oft geändert und überhaupt Mancherlei 
hinzuzufügen gefunden, So ift ihm an Stelle der Anmerkungen 


zu einer Anzahl ſchwieriger Stellen ein fortlaufender Commentar | 


entftanden, ber immer neben feiner Ueberfegung nachgefchlagen 
werden muß. 

Indem er unter den modernen Interpreten nur Mar Müller, 
dem die beiden Bände gewidmet find, und Graßmann eingehen- 
ber berüdfichtigt, erjcheint als feine eigentliche Grundlage der 
einheimijche Commentar Säyana’s, den er im Ullgemeinen in ber 
richtigen kritiſchen Weife benugt, denn er verwirft nicht nur das 
Verfehlte, fondern er weift eben auch darauf hin, wo ſchon Jener 
das Nichtige gejagt hat. Dagegen macht es einen befremdenden 
Eindrud, dab Ludwig das Peteröburger Wörterbuch mit Roth's 
leritalifcher Bearbeitung des Nigveda verhältnißmäßig wenig 
berüdfichtigt hat. Bon diefer Seite her kann man manchen Bor: 
wurf gegen Ludwig erheben, z. B. wenn er V ©, 53 nicht be— 
merkt, dab im Bet. Wib. V Spalte 1560 jchon längft für 
nishtvaktra die Bedeutung „ohne Rüftung“ angejegt ift. Uns 
erfreulich ferner ift die Bitterfeit der Bolemit gegen Graßmann, 
zu ber ihm dieſer felbft doch mur wenig Beranlafjung gegeben 


Eentralblatt — 3. November, — 1576 


bat. Nicht minder bitter find die gegen die Sprachforfcher ge- 
richteten Bemerkungen, in denen Ludwig namentlich V S.468 ff. 
mehrfah über das Maß der erlaubten kritiihen Schärfe 
hinausgeht. 
Ref. findet Ludwig's fachliche Kritit in manchen Buncten 
zutreffend (z.B. ©. 451 in Bezug auf das Verfahren, „daß 
man Eins aus der Menge herausgreift, und nad einer 
Erklärung räth“ 2c.), aber es ift wohl mur eine zu ftarfe Reaction 
gegen ben Wiberfpruch, ben er erfahren hat, wenn er S. 448 
davon ſpricht, die Frage über die Entjtehung des Acc. Pl. auf 
äns u.a. „erledigen“ zu wollen. Denn in Wirklichfeit wird 
gerade Ludwig befjer ald mancher andere Philologe wiffen, daß 
in jeder Theorie neben dem Wilfen ein ftarkes Stüd Glauben 
ftedt. Der Glaube ift in der Wiffenjchaft eben jo wenig wie in 
der Religion bei allen Menſchen und zu allen Beiten der 
gleiche. Wenn ein Anderer nicht weiß, was man felbjt weiß, fo 
jchmeichelt dies unter Umftänden dem Selbftgefühl; wenn aber 
ein Anderer nicht glaubt, was man jelbit glaubt, fo fühlt man 
ſich leicht gereizt, fo eng hängt der Glaube, oder die Anfchauung, 
oder wie man fonft das Subjective in der Wiffenjchaft nennen 
mag, mit der eigenften Individualität des Einzelnen zufammen. 
So müffen wir denn auch Lubwig feinen Glauben laffen, und 
wir wundern uns nicht, wenn er ſich das Recht, eigene Anſchau— 
ungen zu haben, nachdrüdlich wahrt, beanfpruchen aber auch für 
Andersdenlkende daffelbe Recht. Ref. ſcheut ſich daher nicht, troß 
der VS. 151 gefallenen Aeußerung zu bemerken, daß er z. B. 
svasräm Rv. I, 65, 4 nicht möglicher Weije für einen Instr. 
Sing. (IV ©. 258) und gnäh Rv. IV, 34, 7 nicht für einen 
Instr. Pl. (IV ©, 168) und rukmaih Rv. V, 52, 6 nicht für 
' einen Nom. Pl. (V S. 245) und prnan Rv. VII, 32, 8 nicht für 
einen Infinitiv (V ©. 129) halten kann. Vorausgeſetzt, daß 
das Ueberlieferte bei ber gewöhnlichen Bedeutung der Formen 
wirklich feinen Sinn giebt, würde Ref. durch feine, auf feiner 
individuellen Bildung beruhenden Anjhauungen eher zu ber 
Annahme geführt werben, daß eine Eorruptel des Textes vor- 
liege, als daß er feine Zuflucht nähme zu einer folhen Auffaſſung 
ber Flexionsformen auf rund von linguiftiichen Combinationen, 
die in der einheimifchen Grammatik jedenfalls feinen ficheren 
Anhalt finden. Gegen ummwiderlegliche Argumente würde fich 
Ref. natürlich nicht abjichtlich verfchließen, jondern feine Vor— 
urtheile fahren laſſen. Ref. glaubte bei feinem Streben, un- 
parteiifche Kritif zu üben, diefe Bemerkungen um jo weniger 
unterbrüden zu bürfen, als er im Allgemeinen Ludwig’ Com- 
mentar zum Rigveda als ein bedeutendes Werf anerkennt, in 
welchem die Frucht langjähriger gründlicher und ſehr umfaſſen— 
der Studien niedergelegt if. Diefer Commentar ift nichts 
weniger als eine Compilation der Unfichten Anderer, fondern er 
ift eher in einigen Beziehungen zu originell, aber er verlangt 
eingehende Beachtung, und mag man auch noch fo oft im Ein- 
ı zelnen anderer Anſicht fein. Kein Menſch kann erwarten, daß 
Ludwig überall das Richtige getroffen hat, Ludwig jelbft wird 
darauf gefaßt fein, daß er bei der Behandlung einzelner Stellen, 
bie ja jet immer mehr in Fluß kommt, manchen Widerſpruch 
erfährt, aber es ift das erfte Commentarwerf eines europäifchen 
competenten Gelehrten, das fich auf den ganzen Rigveda erftredt. 
Ref. hat gefunden, daß fich durch Vergleichung der Parallel: 
ftellen des Rigveba jelbft, die ja jetzt mit Hülfe der Wörter- 
bücher und Indices leicht zu finden find, noch mancher fichere 
Aufſchluß gewinnen läßt, dagegen hat Ludwig das große Ver: 
dienft, zu vielen Stellen des Rigveda aus der übrigen Sanskrit: 
literatur, namentlih aus den Brähmana’s, eine große Maffe 
von ſprachlich oder jachlich wichtigen Stellen zufammengebracht 
| zu haben. Ueberhaupt hat er fich tief in die eigenthümlich 
indischen Anſchauungen eingelebt und in diefen mehr ald mancher 
andere Forſcher den Standpunct zur Interpretation des Rigveda 
| geſucht. Doch verfäumt er nicht, dann und warın auch aus dem 








1577 
Avefta, aus der Edda, für den Sprachgebrauch befonders auch 
aus dem Griechiſchen Aehnlichkeiten anzuführen. So begegnen 


— 1883. 8 45. — Literarifhes Gentralblatt. — 3. November. — 


| 


1578 


nod) die Lectüre bedeutend und führt auch die benugten Bibel- 
ftellen auf, während er den Quellen der typifchen Deutung der: 


wir in diefem Commentar V S. 616 einer neuen Etymologie | felben (3. B. II, 138 ff. III, 121) nicht nachgeht. Falſch erklärt 


von Barathuftra, ferner Etymologien von "Aiinwes V S. 230, 
Anamıng 5.391. Sprachwiſſenſchaftlich intereffante Bemerkungen 
find vielfach eingelegt: außer, wie oben erwähnt, über den Acc. 
Pl., handelt Ludwig noch über andere Flerionsformen IV S. 115, 
S. 369 fi, S. 393 ff, S. 418, V ©. 155, ferner über die 
Bedeutungen meinen und wiffen V ©. 133, über die Suffire 
taräın und tamäm beim Verbum compositum ©. 158 ꝛc. Bon 
fachlichen Dingen machen wir z. B. aufmerkjam auf die Bemer- 
kungen über die Bedeutung des Opfers V ©. 352 ff., auf das 
reihe Material, das bei den Todtenliebern S. 415 ff. zufammen- 
getragen ift, auf die philofophifchen Bemerkungen S. 133 und 
auf die Heine Abhandlung über den moraliſch religiöſen Stand» 
punct des Veda ©. 562 ff. Ueber andere wichtige Dinge, zum 
Theil um Angriffe abzuwehren, verbreitet ſich die Vorrede zu 
Band IV: über die Entwidelung der alten Hymmnenliteratur ; 
über Haug's Anfiht vom Verhältniß der deva zu ben asura bei 
den Eraniern und Indern S.XVII ff.; über die Gliederung der 
altarifchen Geſellſchaft in rshi, maghavan, vigah den fpäteren 
drei oberen Kaften entipredhend S. XXIII ff.; über das Ulter 
der Schrift S. XXI, die Ludwig ſchon für die Bräbmana ans 
nimmt, geftüßtauf Bahlenangaben wie sapta vimgati gatäni für 
720, wo die ſonderbare Wortftellung ſich durd; die Folge der 
geichriebenen Ziffern erklärt; über die Meberlieferung und die 
Eorruptelen des Textes. Das lehte Blatt von Band V fündigt 
noch ein Nachwort und einen Inder an, der fi) auf das ganze 
Werk beziehen foll. Wi. 


Thiofridi Epternacensis vita Willibrordi metrica. Ex cod. 
Gothano edidit, recens, prolegomenis commenlario indieibus in- 
struxit Konradus Rossberg. Leipzig, 1883. Teubner. (XXVI, 
128 5. Kl. 8.) of 1, 80. 

Ob einNeudbrud der Bita des heiligen Willibrord von Thios 
frid, Abt von Echternad 1081 — 1110, nothivendig war, dürfte 
zum mindeften zweifelhaft fein. Das Gedicht ift weder für den 
Hiftorifer noch für den Mittellatiniften von befonderem Werthe. 
Der Dichter ftrebt nach möglichſter lafficität der Sprache und 
borgt den lateinischen Dichtern zahlreiche Flosteln ab. Dies 
forgfältig nachgewiefen zu haben, ift neben der Heranziehung 
des Gothaer Eoder das Hauptverdienft der vorliegenden Aus— 
gabe. Beides fonute jedoch ebenfogut in einer Beitichrift ge- 
jchehen. Fleiß ift der neuen Ausgabe überhaupt nicht abzufprechen, 
doc) artet berfelbe im Commentar und namentlich in der Ein: 
leitung in allzubreite Wortfülle aus. Die Conjtitution des 
Tertes war bei der Trefflichkeit des Gothaer Eoder leicht. An 
4—5 Stellen find richtige Conjecturen in den Text gefeht, 
zweifelhafte ober unrichtige I, 449 und III, 153. Einige Ber: 
muthungen und Bersumftellungen durften breift in den Tert 
aufgenommen werben (I, 201. 294. III, 7. 11. 215); aud 
Ill, 39. 40 mußte umgeftellt werben; III, 354 war zu beffern 
coniungi. Die Interpunction ift an einigen Stellen verkehrt: 
1, 68 gehört sumptum zu nomen, I, 125 ad diverticulam zu 
digressus, II, 242 gehört das Komma hinter se, nicht hinter 
collo, 11,523, wo ber Hregbr. das prothetifche que (auch I, 111. 
II, 8) verfannte, hinter fora. Leider hat der Hrögbr. aus Rück⸗ 
ficht auf die claſſiſchen Philologen, die das Gedicht dennoch nicht 
leſen werden, modernfte Orthographie Hergeftellt und jo einer: 
feitö den mittelalterlichen Charakter im Aeußeren verwiſcht, an= 
dererfeits die Fußnoten mit endlofen ortbhographiichen Duis- 
quilien belaftet. Hier ift jebes e für ae, mpn für mn, ei für ti, 
zum Frommen derer, qui talibus sordibus delectantur, gewiſſen— 
halt aufgeführt worden. Der Kommentar läßt uns öfter im 
Stiche, giebt auch oft ganz Selbftverftändliches (vgl. II, 131) 
oder aus jedem Lerifon zu Entnehmendes, erleichtert aber ben: 


ift unter Anderen I, 72, wo penultima als acc. plur. nir. „bie 


\ vorlegte Stelle“ zu faſſen fein dürfte; I, 498 ift meritis abl. 


| 





(vgl. IV, 43). Die Einleitung giebt da8 Genügende, irrt jedoch 
in einigen Buncten, 3. B. darin, daß fie dem Dichter eine mäßige 
Kenntniß des Griechischen zufchreibt. Derfelbe prunft, wie alle 
Dichter der Zeit, gerade weil er die Sprache nicht kennt, mit 
griechiſchen Wörtern, die ihm auf literarifchem oder perfönlichem 
Wege zugelommen find. Der dritte Inder, welcher die felteneren 
Wörter (doch fehlt 3.8. seriniolum IV, 293) aufführt, war in ein 
Heines Gloſſar zu verwandeln; die Bedeutungen hätten ohne 
alle Raumerweiterung binzugefegt werden fünnen, Der Index 
grammaticns mußte viel ausführlicher fein und die Sprache 
der Bulgata zur Erklärung beranziehen. Es fehlt z. B. abl. 
pro a II, 169, 290. 338, 737; dum c. ind. pfet. = cum tem- 
porale I, 195. 376. IL, 285. IH,8; quo=ubi I, 311. 
150, = ut I, 381. Ill, 354, S—r. 


Shakespeare’s tragedy of Hamlet. Edited by Karl Elze, 
Halle aS., 1882. Niemeyer. {XVI, 258 8. Imp. 8.) c# 10. 

Gerade 25 Jahre vor Erfcheinen biefer Ausgabe wurbe 
veröffentlicht: Shakeſpeare's Hamlet, herausgegeben von Elze. 
Man könnte daher leicht auf den Gedanken kommen, wenn man 
das neue Werk nur flüchtig anfieht, es fei daſſelbe nur eine 
Neubearbeitung der früheren Ausgabe. Allein fo liegt die Sache 
durchaus nicht: wir haben es jet mit einem ganz neuen Werfe 
zu thun. 

Hamlet! (Ausg. von 1857) beruht ganz vorzugäweife auf 
der zweiten Quartausgabe (QB), die anderen Drude werden 
nur ganz gelegentlich herangezogen. Für Hamlet? (Ausg. von 
1852) aber jtellte Elze eine volljtändig neue Quellenunterfuchung 
an, deren Ergebniß ein anderes ift als in Hamlet!. Diefe gründ- 
lihe Forſchung ergab unferem anerkannt tüchtigften Hamlet> 
fenner: dab OA aus zwei ſehr verfchiedenen Theilen beftehe, 
wovon der eine auf eine fehr gute Quelle (auf eine jehr zuver- 
läſſige Handſchrift oder ein Souffleurbuch) zurüdgche, die 
Hdſchr. aber Habe dem Hrsgbr. nur verftümmelt vorgelegen, 
dagegen ber andere Theil, welcher vorzugsweife aus ausgefüllten 
Lücken der erften befteht, zeige einen recht unzuverläffigen Tert, 
welcher entweder auf fchriftliche Aufzeichnung während ciner 
Vorftellung oder auf zufammengeftellte einzelne Rollen ſich 
gründe. Der erfte Theil fteht, wie die Unterfuchung ergab, FA 
ſehr nahe, und in den meiften Fällen bildet der erfte Theil von 
QA eine Öruppe mit FA. Doch hat aud B im Großen und 
Ganzen feinen ſchlechten Tert und es ift, wennQA und FA einmal 
nicht zufammen ftimmen, meift FA vorzuziehen. Man fieht alfo, 
daß Elze ſehr vorfichtig in der Tertheritellung war: er macht 
fi zum Grundfage, nur ſolche Lesarten, welche durch zwei der 
drei alten Drude beftätigt werden, in den Tert zu ſetzen. Selbit 
wenn QA allein mit einer Lesart fteht, wird diefelbe meijt nur 
in den Anmerkungen aufgeführt, Es bietet Daher dieſe Ausgabe 
nach Möglichkeit den Shakejpeare'ichen Tert und wird darum 
in Bufunft eine wichtige Stellung in der Hamletliteratur ein- 
nehmen. — Die Notes, welche mehr als die Hälfte des Buches 
einnehmen, find kritiſcher und erflärender Urt, doch fo, daß Er. 
Märungen Underer und der eigenen Ausgabe Hamlet! nur dann 
angeführt werden, fobald Elze fie nicht anerfennt oder doch 
wenigftens fie ergänzt. Es foll alſo feine andere Ausgabe, auch 
nicht Hamlet', durch das neue Werk überflüffig gemacht werden 
und zugleich find die Notes vollitändig Eigenthum des Verf.'s. 
Daß darin viel Neues und höchſt Beachtenswerthes gegeben 
wird, braucht bei Elze's Namen feiner bejonderen Ber: 
fiherung. 

Wie in Hamlet! behielt Elze auch jet eine durchgehende 


1579 


— 1883, 45. — Literarifhes Eentralblatt. — 3. November. — 


1580 





PBaragraphenbezeichnung bei und ſchloß ſich nicht Denen an, | liegenden das bekannte Bud) von Bilmar auögiebig benußt und 


weiche die Zeilen zählen. Und mit vollem Rechte! Mag aud) 
auf den erjten Blid die Zeilenbezeihnung den Vorzug zu vers 
dienen fcheinen, Jeder, der wirklich darnach aufzufuchen hat, 
weiß wie ftörend es ift, immer erft Acte und Scenen auffchlagen 
zu müſſen und dann erft die Zeilen zu fuchen. Und dieje Zeilen 
ftimmen zwar bei den Verſen überein, dagegen in den proſaiſchen 
Stellen niemals. Eine durchgehende Einteilung in Heine Bara- 
graphen ift daher die befte und wir möchten fie allen Shatefpeare- 
berausgebern anempfehlen. 

Da Elze uns möglichit getreu ben Text bes Dichter geben 
will, hat er auch die alte Rechtichreibung angenommen. Welche 
Schwierigkeiten ſich allerdings dabei in den Weg ftellen, dies 
hob der geehrte Berf. genügend in der Jutroduction hervor. 
Auch darin ift Elze wohl unbedenklich beizuftimmen, daß in 
Zukunft ſich jeder Shafefpeareherausgeber zu entjcheiden hat, 
ob feine Uusgabe für einen engeren Kreis oder für das große 
Publicum (darunter auc) die Schulen einbegriffen) beftimmt fei, 
im leßteren Falle ift nach wie vor die moderne Schreibweije 
beizubehalten, im erfteren die alte anzunehmen, 

Ein Heines Verſehen Elze's fei hier erwähnt. S. XV jagt 
er, da Stratmann’3 Hamletausgabe (1869) die erfte eines 
Shakeſpeare'ſchen Stüdes in alter Schreibung fei. Wir haben 
aber aus dem Jahre 1541 doch fchon die Machethausgabe von 
Delius in der Rechtſchreibung der erjten Folio. Zum Schluffe 
fei noch eine vom Ref. (Jahrg. 1980, Nr. 35, Sp, 1157 d. BL.) 
ausgeſprochene Anficht dahin richtig geftellt, daß Elze ſchon in 
Hamlet! zu $ 77 für die Zeit Eliſabeth's und das möderne 
Engliih den Gebrauch von four — einer unbeftimmten Zahl, 
feftftellte, eine Erklärung, welche auch dem gründlichen Shate- 
fpearefenner Alerander Schmidt entgangen zu fein jcheint. Die 
Austattung des Buches ift eine vorzügliche und macht dem 
deutfchen Verleger alle Ehre. R. W. 


Antoine, Ferd., Etude sur le Simplieissimus de Grimmels- 
hausen, These franenise presentce a la faculte des lettres de 
Paris, Paris, 1892, Klincksiek. (309 8. Gr. 8,) 

Wir freuen uns aufrichtig über diefes Buch, nicht fo fehr, 
weil es etwa bie Kenntniß der Literaturgeichichte des 17. Jahrh.'s 
und fpeciell Grimmelshauſen's wefentlich erweiterte oder vers 
tiefte, fondern weil wir daraus erjehen, daß man nunmehr auch 
im Auslande über ben Kreis unferer claffischen Literatur hinaus⸗ 
zugehen und ungeheuchelte Theilnahme auch den vorclaffiichen 
Perioden zuzumenden beginnt. Denn der Verf. der vorliegenden 
Schrift (beiläufig erwähnt, Gymmafiallehrer in Algier) ift er- 
füllt von Intereſſe für Grimmelshauſen und deſſen Jahrhundert 
und er fucht diefes auch in feinen Landsleuten zu weden, indem 
er, ohne die Schwächen des Simpliciffimus als Kunſtwerk zu 
verbergen (vgl. den Eingang des 5. Eapitels), doch die Vorzüge 
beffelben mit warmen Worten klar und eingehend darlegt und 
durch gut ausgewählte Proben, die einen Anhang des Buches 
bilden, feinen Leſern noch deutlicher vor Augen zu führen fucht. 
Die Schrift ift im beften Sinne populär gehalten, fie hält beffer 
als die meiften deutſchen Bücher die rechte Mitte zwifchen ftrenger 
Willenfchaftlichkeit und gemwandter, leicht verftändlicher, allen 
unnötbigen gelehrten Ballaft bei Seite laſſender Darftellung inne. 
Freilich ift der Verf. der bei einem für weitere Kreiſe berech- 
neten Werfe naheliegenden Berführung zur Breite und Phrajen: 
baftigfeit nicht immer aus dem Wege gegangen, befonders in 
den einleitenden drei Eapiteln, welche die Hauptftrömungen der 
Literatur des 17. Jahrh.'s charakterifieren; denn hier fteht Herr 
Untoine augenfcheinlich nicht durchweg auf dem ficheren Boden 
felbftändiger Studien, und den Mangel eigener Lectüre vermag 
auch die geſchickteſte Benugung der Literaturgefchichten hier 
und da nicht ganz zu verbeden. Insbeſondere berührte es uns 
eigenthümlich, in einem wiffenschaftlichen Werte wie dem vor: 


| 


— ——— — —ñ —ñ — — —ñ ñ — — — — — — 


oft citiert zu finden. In untadelhafter Weiſe verbinden ſich ein- 
gehende, eigene Studien und bejonnene Verwendung der vor: 
bandenen Hülfgmittel in dem Haupttheil des Buches, der den 
Simpliciffimus felbft zum Gegenftande hat; das Wort braucht 
bier, weil der Verf. durchaus auf eigenen Füßen fteht, nirgends 
für den fehlenden Begriff einzutreten. Die ſechs mittleren Ca— 
pitel (IV—IX) bilden in Folge deffen den werthvollſten Tyeil 
des Werkes. Für das letzte Eapitel, worin Grimmelshaufen’s 
Leben dargeftellt wird, ift außer den übrigen einfchlägigen 
Schriften offenbar auch die Einleitung des Hallifhen Neudrudes 
benußt worden, die Ehre citiert zu werben ift dem Hrsgbr. aber 
nicht wieberfahren. Die Proben S. 275 ff., nach dem oben ge— 
nannten Neudrud gegeben, find nicht fonderlich genau abgebrudt; 
3. B. finden fi auf S. 276 allein, von der Jnterpunction ab: 
geiehen, 6 Drudfehler, darunter der finnftörende Ausfall von 
Bunfft zu Anfang der 9. Beile, R.K. 


Beiträge zur Kunde d. indogerm. Sprachen. Hreg. v. N. Bezzens 
berger. 8. Bb. 3. "Heft. 

Inhe: &. Mever, die Stellung des Albanefifhen im Kreiſe 
der indogerm. Sprachen. — Alfr. Hillebrandt, Spuren einer älteren 
Nigvedarecenfion. — A. Kid, lateinifhe Dentale aus Gutteralen. 
— Ghr. — —— Lieder des —— — A. 
Bezzeuberger, Theodor Beufſey. (Nefrolog.) — Briefe an Benfey 
von Laſſen, Welder, Grotefend, Bopp, Burnouf, U. v. Humboldt, 
3. Grimm, Hammer-Purgſtall, Windifhmann, 


Jahrbuch d. Vereins f, niederdeutjche Sprachforſchung. Jabra. 1982, 8, 

Inh.: Ad. Hofmeister, Kaspar Abel’s niederdeutfche Bedichte, 
— J. 6. Schäffer, edtliche Christliche Fragstueken vnd Ant- 
wor, — M. Sprenger, Nachträge zu Schambach's Böttingifche 
Srubenbagen’schen Idiotikon. — Derf., Molt. — Wilh. Seelmanı, 
eyne gude lere van einer jaachvrowen. — Der/., des Miuners 
Auflagen, — Derf., deö Engels Unterweifung,. — Derſ., Farben⸗ 
deutung. — 9. Deiter, dat Seentrecht der 7 Münsterchen Prop- 
steien in Ostfriesland, — Derf., Rymsproeke to verimaninge der 
Richteren. — Seinr. Garftens, Ainderfpiele aus Schleswigsbolitein. 
— Heint. Sobnrev, Ale Märeken von der Weper. — A. Yübben, 
die halberſtädter nd. Bibelüberfepung von 1522. — Karl Tb. 
Gaederg, die hamburgifchen Opern in Beziehung auf ihre nieders 
deutfchen Beſtaudtheile. 


Germania, Bierteljabräfchrift für deutfche Alterthumskunde. Hrsg. 
von K. Bartſch. RN. R. 16. Jahrg. 4. Heft. 

Inb.: Fedor Bech, Meine Beiträge: 1. Zu Seifrid Helbling. 
2. Zu Hermann von Sachſenheim. 3. Zum Veterbüch, berausg. von 
G. Kranke. 4. Zu der poetifchen Parapbrafe des Buches Hiob, 
beransg. von W, Müller. — Ookar Böhme, Beiträge zur 
Altersbeitimmung der in Weigand's Wörterbuche enthaltenen neus 
hochdeutſchen Wortformen. — 3. Teige, der Ueberſetzer des foges 
nannten Dalimil, — Hobenbübelsbeufler, alte Priameln in 
Mils. — F. Pfaff, Lied des 16. Jahrhunderts, — Literatur. — 
Bibliographie, — Miscellen. 


Gentralblatt für Stolze'ſche Stenographie. Hrsg. von den Verbänden 
der Stolze'ſchen Schule. 5. Jahrg. Nr. 58. 

Inh.: Ertlarung. — Friedr. Stemann, Bedenken wider die 
bamburger Vorlage, — Aug. Werth, einige Worte Über mein 
Stenographie-Syttem, — Die Neichen und die Armen. — Aus _den 
Verbänden. — Stenograpbifche Wacht. — Der Kongreh Stolze'ſcher 
„Stenograpben* in Berlin. — Refrolog, 





Mythologie. Sagen. 
Hild, J. A., Prof, la legende d’Ende avant Virgile, Paris, 1883. 
Leroux. (95 5. Roy. 8.) 
(Etudes de religion et de literature anciennes. 1.) 


Der Berf. wendet fich mit diefer Abhandlung an die Lehrer 
iranzöfifcher Gymnaſien, um fie mit den Refultaten der deutfchen 
Unterfuhungen über die Aeneasſage befannt zu machen; er 
nimmt für fih nur das bejcheidene Verdienft in Anſpruch, die 


1581 
Ergebniffe diefer Unterfuchungen Har und bündig wiedergegeben 
zu haben. Hild hat feine Aufgabe in tüchtiger Weife gelöft ; die 
Arbeit faht gut zufammen, was Dtfried Müller, Schwegler, 
Klauſen, Preller, Bamberger, Preuner, TH. Mommfen u. U. 
über die Aeneasſage gefchrieben haben, und zeigt durchweg ein 
gefundes Urteil. Cuno's von den übrigen abweichende Anfichten 
icheint der Verf. noch nicht zu kennen. Die Unterfuchung ift in 
folgende Abjchnitte eingetheilt: 1) Aeneas in der Literatur der 
Griechen; 2) die geographifche Sage, wir würden fagen: die 
Wanderfage; 3) Aeneas in Cumä; 4) Aeneas in Sicilien; 
5) Weneas zu Lavinium. Der PBenatencultus; 6) Weneas in 
Rom, Der Ref. ftimmt mit dem Verf. befonders auch darin 
überein, daß die Sage, bevor fie nach Rom kam, fi) in Lavinium 
eingeniftet hatte. Die Deutungen des Namens Aeneas, welche 
Uſchold und Kaufen aufgeftellt haben, hätte Hild (S. 26) auf 
fi) beruhen laſſen ſollen; jeder, der etwas von Etymologie verjteht, 
weiß, was von diefen Deutungen zu halten ift. Ref. hat in feiner 
Abhandlung: „Die Sage von den Wanderungen des Aeneas bei 
Dionyfius von Halifarnaffus und Vergil,“ Progr. des königl. 
Gymn. zu Leipzig 1882, S. 28 als wahrſcheinlichſte Bedeutung 
des Namens nachgewiefen: „Sohn der Aine“. Diefe Aine war 
eine der Aphrodite Urania verwandte, zu Efbatana verehrte 
Göttin; ihr Name Hat fi auf Kypros in dem Monatsnamen 
Alvıxos, der „Ainemonat“ erhalten. Der Drud ift nicht immer 
correct. ©, 23 ift nalır, ©, 26 aiverög, S. 38 U. 2 Staats- 
verw. ft. Staetsverw., ©. 66 Halicarnasse ft. Halycarnasse, 
©. 67 Indigitem ft. Indigiten, S. 74 VL fl. VIL, S. 75 
4.2 Liv. 37, 37 ft. Liv. 37, 47 zu corrigieren. ©. 21 ift 
wohl Lavinie dans le Bruttium Schreibfehler für Lavinium 
und Latium, in den vorhergehenden Worten: nous remontons 
la cöte orientale du Bruttium et de la Campanie ift ſicherlich 
occidentale ft. orientale gemeint, E. Wr. 


Münzel, Kob,, eg mythographae. Berlin, 1883. 
(vl, 


Weidmann, 25 8. Gr. 8) «A 1, 20. 
Mit dieſem H. Ufener gewidmeten Schriftchen giebt Münzel 
eine Fortjegung der in feiner Differtation (Bonn 1883) begon- 
nenen Wiederherftellung des Apollodoriſchen Werkes zug! Fsör. 
Etliche mythographifche Kataloge werden S.3— 18 mit Evidenz 
dem ſtoiſchen Theologen zugewieſen und nad; Zwed und Anlage 
beſprochen; eine fcharffinnige, wenn auch noch nicht zu völlig 
abjchließenden Ergebniffen führende Analyfe der gleichartigen 
Beitände bei Philodem macht den Beichluß. Beiläufig wird 
©. 20 f. auch jenes räthfelhafte, beſonders aus Cicero de nat, 
deor. III, 16, 21 ff. befannte euhemeriſtiſche Homonymenfyften 
beiprocdhen. Doch werden fich den von Münzel gegebenen Nach— 
weijen (auch abgefehen von dem im Wejentlichen von Cicero 
abhängigen Arnobius IV, 14 f.) gewiß noch manche verfprengte 
Bruchſtücke hinzufügen laffen. Ref. macht beifpielsweife auf eine 
Stelle des Atticiften Paufanias bei Euftath. p. 589, 41 (fr. 41 
Rindfl.) aufmerkfam, wo drei von den bei Eicero zufanmen- 
geitellten "Hoaxdsis angeführt werben. Die Notiz geht wohl auf 
Didymus zurüd und ift dem von Münzel S. 20 behandelten 
Fragmente (p. 363 Schm.) zur Seite zu ftellen. Aus gleicher 
Duelle wird die Aufzählung der verfchiedenen Aivoı bei Photios 
I, p.359 N. geſchöpft fein (vgl. Ofann, quaest. Hom. III, p. 17, 
Asclepiad. Ir. 8 FHG III, p. 303), ſowie mancherlei Verwandtes 
bei den Ehronographen und Lerifographen, vgl. Eufebios Chron, 
p- 8, 11, 28, 30 Sch. und die von Lobeck Aglaoph. S. 356 fg. 
behandelten Stellen. Alle derartigen nad) Zwed und Methode 
zufammengehörigen und in legter Inſtanz vermuthlich aus Einem 
Handbuche ftammenden Bruchſtücke mythographiicher Homo— 
nymenliſten verdienen eine eingehende Behandlung, die wir 
wohl von dem Verf. im Verlaufe feiner in Ausficht geftellten 
— ber fragmenta theologorum Graecorum erwarten 
dürfen. Cr. 


— 1883, MM 45. — Literarifhes Gentralblatt — 3, November. — 


1582 


Kunſt. 


Bibliotheque internationale de l'art. 
3) Le Livre de Fortune, Recueil de deux cents dessins iné— 
Publie d’aprös le manuserit original de la 
(39 S. 4. 


Paris, 1883, Rouam., 


dits de Jean Cousin, 
Ribliotheque de institut par Ludovie Lalanne, 
Pl, 1—-CC. 4.) cM 24. (Fr. 30.) 

4) LesÖrigines de la Porcelaine en Europe, les fabriques 
italiennes du XV® au XVIl® siecle avee une étude speciale sur 
les Porcelaines des Medieis d’apres des documents inedits par 
M. Le Baron Davillier. (140 5.4.) A 16. (Fr. 20.) 

Bon der erften Ausgabe der Emblemata Andr. Alciati an 
(1532) ift eine ganze Fluth ähnlicher Werte zu verzeichnen, die 
immer mehr ftieg, je mehr die Luft der Beit am Allegorifchen 
wuchs. Heute greifen wir zu diefen Werfen meift nur aus 
itonographifchern, feltener aus künſtleriſchem Jnterefie. Etwas 
Underes ift ed mit dem vorliegenden Werke; bier war es Die 
fünftlerifche Bedeutfamleit, welche die Uusgabe des ganz ver: 
iholen und vergefjen gewefenen Manufcriptes rechtfertigte. Der 
Text zu diefem Livre de Fortune rührt nad) den Unterfuchungen 
bes Hrsgbr.'s von Imbert d'Anlezy, Herren von Dunflun, her; 
er ift, nach der Bemerkung Lalanne's, fo langweilig wie nur 
überhaupt die Texte zu Büchern diefer Art und minder gelehrt, 
als dies bei anderen ber Fall; und jo theilte der Hrögbr. von 
bemfelben mit Recht nur fo viel mit, ald zum Verſländniß der 
Zeichnungen abfolut nothwendig ift. Dieſe Zeichnungen jelbit 
find als Werk des Jean Eoufin publiciert; die nächte Stüge 
für ſolche Zuweiſung iſt allerdings nur eine Anmerkung, welche 
ca. 30 Jahre nad) Entjtehen des Werkes in dad Manuſcript 
geichrieben wurde (Delamain de Jehan Cousin del.), aber ſchwer⸗ 
lich ſtimmt diefe Angabe mit der von den feinften Kennern 
Couſin's entworfenen Eharakteriftif feiner künftleriichen Ber: 
fönlichfeit. Und diefe Zeichnungen können dem Urtheil über den 
Künstler nicht abträglich fein. Die trodene Allegorie des Stoffes 
ift durch die lebendig-geiftreiche Behandlung des Künftlers oft 
ganz vergeffen gemacht worden. Man freut fi) an den flott 
realiftifch behandelten Scenen aus dem intimen und öffentlichen 
Leben der Zeit, mit welchen ber Künftler Fortuna’3 Yaunen wie 
Eigenheiten erläutert, an den unerjchöpflich neuen Combinationen 
bes Rahmenwerkes, bei welchen das Cartoucheornament die vor: 
nehmfte Rolle fpielt. Herrjchaft über die Form, Leichtflüffige 
Phantaſie, anfpredyender Realismus der Eharafteriftif, das find 
Eigenschaften, die und auch ein Emblematawerk anziehend zu 
machen vermögen. Die Wiedergabe bed Werkes des Künſtlers 
ift eine fehr genaue, Die Originalzeichnungen wurben durd) 
M. Drouot gebauft, nad) diefen Baufen dann die Heliogravüren 
bergeftellt. 

Die Unterfuhung Davillier’s über den Urfprung des Por⸗ 
zellans in Europa ift von fundamentaler Bedeutung für die Ges 
ſchichte diefes Zweiges der Kunftinduftrie. Die früheren Uns 
ſchauungen, welche die Herftellung des Porzellans in Europa 
bis auf den Ausgang des 17. Jahrh.'s hinabführten, konnten 
allerdings gegenüber den Refultaten italienifcher Localforſchung, 
wie fie namentlich in den zwei legten Jahrzehnten zu Tage ge 
fördert wurden, nicht mehr aufrecht erhalten bleiben. Aber 
Davillier giebt nicht bloß eine kritische Zufammenfaffung der 
Rejultate folcher zerftreuter Forſchungen: durch den glüdlichen 
Hund von Urkunden ift er in ben Stand gejebt, ganz neue Daten 
zur Geſchichte des Urfprunges des Porzellans beizubringen. 
Darnach fteht es feft, daß bereits 1470 in Venedig Porzellan 
erzeugt wurde, und ebenjo ift die Kenntniß der Herftellung in 
den Fahren 1504 und 1519 gefichert. Bis jegt ift fein Stüd 
diefes venezianischen Porzellans befannt. In umfafjender Weife 
wurde die Borzellanfabrifation in Italien allerdings erft durch 
die Mediceer von Anfang der 70er Jahre des 16. Jahrh.'s an 
betrieben. Gräffe gab in feinem Guide de l’amateur de Por- 


| eelaines et de Poteries (5. ed.) bereits drei meciceifhe Mars 


1583 


fen; Davillier hat nun die ganze Art und den Umfang des Be- 
triebes in volle Tageshelle gerüdt. Die Zahl der Marken konnte 
ererheblich vermehren, und in feinem befchreibenden Kalalog vermag 
er bereits vierunddreißig Stüde mediceiſchen Porzellans ficherer 
Provenienz nachzuweiſen. — Sehr wahrſcheinlich ift die Ver— 
muthung des Verf.'s, daß man in Toscana bis in die Mitte des 
17. Jahrh.'s Porzellan herjtellte, alfo bis nahe zu dem Zeit— 
punct, da bie franzöfifche Porzellanfabrifation begann (zu 
St. Eloud 1695). Im Unhang giebt der Verf. eine foftbare 
Serie von Documenten, welche ſpaniſchen Archiven entnommen find 
und Auszüge aus Inventaren von Iſabella der Katholiſchen bis 
Philipp II geben; fie zeigen, welch reichen Schatz an —— 
namentlich Philipp II beſaß. 


geirärit für bildende Kunft. Hreg. v. Garl v. Lühow. 14. Bb. 
eft 1. 


Inh.: C. v. Lütow, zur Erinnerung an Peter von Gornelius, 
— A. Babit, die Sammlung des berliner Kunſtgewerbe-Muſeums. 
— Ad. Nofenberg, die internationale Kunſtausſtellung in Münden. 
— Kunitliteratur. — Diof Granberg, drei unbefannte Gemälde 
von Rembrandt. — KHunitbeilugen und Illuſtrationen. 


— Beiblatt zur Zeitſchrift f. bild. Kunſt. 19. Jabra. 


* * Die gereinigten Erzfiguren in Junsbruck. — Die Jus 
fhriften der Wandgemälde von Oberzell auf der Reichenau. 


Vermifchtes. 


Holkinger, Georg, Katechismus der Regiftratur- u. Archivkunde. 
Handbuch für das Regiſtratur- u. Archivweſen bei den Neicher, 
Staates, Hof⸗, Kirchen⸗, Schuls u, Gemeindebehörden, den Rechtes 
anmälten ꝛc. jowie bei den Staatsarciven. Mit Beiträgen von Dr. 
Friedr. Leiſt. Leipzig, 1853. Weber, (4317 S. I. 8.) AM. 3. 

Seit Langem gebrach es ſchon an einer fyftematischen Be- 
arbeitung der Regiftraturfunde, Die vorhandenen einſchlägigen 

Winke reichen nicht über den Anfang dieſes Jahrhunderts hinaus 

und find, nachdem feither das ganze Behörbenmwejen eine gründ« 

liche Umgeftaltung erfahren, vollftändig unbrauchbar geworden. 

Bei der Wichtigkeit einerfeits, die für den prompten Geſchäfts 

gang ber Behörden eine gute Handhabung der Acten hat, bei 

den unverfennbaren Schwierigkeiten, welche vielfach die gehörige 

Unterbringung der verjchiedenen Sachen dem damit betrauten, 

in der Regel der Kanzleicarriere entjprungenen Beamten bietet, 

ift ein brauchbarer Wegwefer auf diefem Gebiete, welche die 
allgemeinen wie befonderen zu beobadhtenden Regeln zufammen- 
ftellt, von nicht zu unterfchägendem Werthe. Der Berf., der 
geraume Zeit dem Regiftraturwefen des oldenburgifchen Staats- 
minifteriums vorfteht und zugleich diefen im vieler Beziehung 
trefflich geordneten Dienftzweig feines Landes eingerichtet hat, 
war durchaus dazu berufen, den vorliegenden Leitfaden zu be 
arbeiten. Wbgejehen von einem lediglih auf Archive bezüg- 
lichen, aus anderer Feder ftammenden, hier auch nicht weiter 
zu berührenden Unhange, wird zuvörderft in jehr eingehender 

Weije die Organifation und innere Einrichtung der Regijtraturen 

und zwar ſowohl hinfichtlih der allgemeinen Erforderniffe als 

auch jpeciell nach den verfchiebenen Arten von ftaatlichen, com: 


munalen, kirchlichen Verwaltungs» wie Juſtizbehörden gefchil- | 


dert. Die einzelnen Regifter und ihre Handhabung erfährt eine 


genaue Würdigung und wird dabei gezeigt, wie auf einfachem | 


Wege für die Sicherheit der Uctenbeftände, für bie Nachweifungen 
über ihren Verbleib bei Entnahme aus der Regiftratur, für die 
gehörige Ordnung derjelben Sorge zu tragen ift. Darnach folgt 
der wichtige Abjchnitt über die Behandlung der Acten jelbit, 
d. h. jenes Gebietes, welches den meiſten Regiftratoren durch) 
ſachgemäße Unterbringung und der davon abhängenden fchnellen 
Auffindung der Acten ſovtel Schwierigkeiten bereitet, Mit Hecht 


— 1883. 45. — Literarifhed Centralblatt — 3. November. — 








1584 





hat ber Verſ. darum auch dieſer Seite beſondere Aufmertfaniteit 
gewidmet und in nachdrüdlicher Weife die hier (je nach den ver: 
ſchiedenen Richtungen in Frage fommenden) Grundfäge ausführ- 
lich beſprochen. So find wir, um nur zwei Puncte hervor: 
zubeben, mit ihm völlig einverftanden, was er über das Ver— 
fahren bei ſolchen Stüden, bei denen mehrere Acten berührt 
werden, jagt, ſowie, wie er ſich den oftmals jo ſtark angeſchwol— 
lenen Actis variis gegenüber verhält. Außer der Schilderung 
des Verfahrens enthält die Arbeit noch eine für die praftifche 
Berwendung ſchätzenswerthe Sammlung von Beilagen, welche 
Mufter zu Einrichtung der Regiftraturen der verjchiebenen Bes 
hörden wie zu den zu verwendenden Journalen u. dergl. wie bie 
Urt ihrer Führung gewährt. Wer mit dem Regiſtraturweſen ſich 
beichäftigt und einen tieferen Einblid in das Getriebe derjelben 
gewonnen hat, wird unbedenklich zugeftehen müffen, daß die vor: 
liegende Darjtellung mit großer Sachkunde und zugleich in jehr 
überjichtlicher, anfprechender Weife abgefaßt ift. Zu wünſchen 


' wäre nur gewejen, diejelbe hätte auch eine genauere Schilderung 


und Beurtheilung der gegenwärtigen Regijtratur-Einrichtungen 
in den einzelnen deutjchen Staaten gebracht; fie würde dann noch 
einen erhöhten Nutzen geleiftet haben, Doch auch in feiner 
gegenwärtigen Gejtalt wird ſich das Buch ohme Zweifel als ein 
recht zwedmäßiges erweijen, und das nicht bloß für die Kanzlei: 
und Regiftraturbeamten, fondern auch für Decernenten und für 
VBorftände von Behörden, denen doc) an einer gewifjen Bekannt: 
fchaft mit dem Regiftraturdienfte, ſchon um feiner genügenden 
Ueberwahung willen, gelegen fein muß. ebenfalls fann die 
zeitgemäße Arbeit allfeitig empfohlen werben. 
Univerfitätsfhriften. 


Göttingen (Inauguraldiſſ.), Frid. Mallet, quaestiones Pro- 
s.) 


pertianae, (65 8. ® 
Halle-Wittenberg (Inauguraldiſſ.), Wild. Schumann, petro— 
arapbifche Studien an vulkaniſchen Gejteinen Japans. (62 ©. 8.) 


(Im Buchbandel: Halle a /S., Zaufh & Große. A 1.) 

Krakau (Inauguraldiſſ.), Kronisl, Kruczkiewicz, poöma de 
Aectna monte Vergilio auetori potissimum esse tribuendam etc, 
(28 8. 8.) 


Revue des deux mondes. LIlI® annce. 3° periode. Tom. 59°, 
4° livr. 
Sommaire: Henry Rabusson, Madame de Givre, 2° partie, 


— Anatole Leroy-Beaulieu, le Vatican et le Quirinal depuis 
1878. Il. Le pape Léon XIll et Flialie sous le regime de la loi 
des garanlies. — Eug.-Melchior de Vogüe, Ivan Serguevitch 
Tourguenef. — J. Bertrand, des progres de la miecanique, 
Marcel Deprez. — Henri Blaze de Bury, &tudes et souvenir. 


 Frederie Chopin. — Alfr. Fouillde, la vie consciente et la vie 





inconsciente, d’aprös la nouvelle psychylogie. 1. La conseience. — 
Eug. Fournier, la botanique des Chinois. — Chronique de la 
quinzaine ele, 


Studien u. Mittheilungen aus dem Benedictiner- u. dem Eiſtertienſer— 
Drden x. Red.e: Maurus Hinter. 4. Jahrg. 1. Bd. 4. Seit. 
Inh.: Die hemina und libra der Benedictinerregel, 1. Gap, — 
— Scarella, adumbrationes biographieae virorum ... qui 
on. „Praglia* illustrarunt. — Pins Schmieder, zur Ge⸗ 
(ich der Durchführung der Benebdictina in Deutfchland im 14. Jahrh. 
— Anſelm Salzer. über die Eutwickelung der hrütlich-röm. Humnens 
voefie. (5. u. lepter Art.) — Adalbert Dungel, die öfterr. Benedie— 
tiners&ongregation. (4. Art.) — NR. <indner, tie Schriftſteller 
0.5, B. im beutigen Königreich nn 2. (Fortſ.) — Otto 
Schmid, Beiträge zur er des ehemaligen Benedictinerftiftes 
Mondfee in Dberöfterreih. (Schl.) — Ben. Gfell, das Stift 
Heiligenfreng und feine Beſitzungen im Jahre 1683. (3. [Schlufi-]Art.) 
— P. Ambrofius, die erite Kirchenverfanmlung auf deutichem 
Boden, (3. Art.) — Ar. ©. Tomanik, aus dem Sonettenfrange: 
„S. Benedict u. fein Orden”, (Fortſ. — Ben, Braunmüller, 
Wichrammi, monachi 8. Galli, opusculum de computo, hucusque 
ineditum. — Flor. Ainnaft, Veränderungen im Perfonalitande des 
Benedictiner u. Gifterclenfer-Ordens 1882/83. — Calalogus mon. 
Loeoeiagensium (Lignge) ad praesens in mun. S. Dominici Silensis 
{Silos) in Hispania degentium. — G. Mayer, Gardinal Bernhard 
Guſtav von Baden, Fürſtabt. — Ph. Diel, exidium vere horribile 
Ahbh. 


S. Maximni prope Treviros ete, I. — Stepban Rößler, 


1585 


das Türfenjahr 1683 u. das Stift Zwettl Ord. Cist, — F. Falt, 
Fr rotulus aus dem liber vite ecel, S. Stephani Moguntiae. — 
taeff: P. T. Jobs. Beda Polding, O. S.B,, erfter Erzbiſchof von 
Sydney. — Seriplores hodierni Congregationis Gallicae, ordinis 
Saneli Benedicti. — Rekrologe. — Literatur. 


Allgem. Militär-Zeitung. Red.: Zernin. 58. Jabra. Nr. Son. 81. 
Inh.: Auch ein Blick auf die k.k. öfterreichifche Armee, — Die 

Anforderungen an die allgemeine Gonitruction und Leiſtung einer 

Repetier-Warfe. — Verſchiedenes. — Nachrichten ꝛc. 


Alt reußiſche Monatsihrift. Neue Folge. oreg. v. Rud. R eiden. 
rnit Wichert. 20. Bd, 5. u. 6. Heft. 





9. Jahrg. Nr. 9. 

Inh.: Zul. Freib,. v. ZwiedinefsSüdenhorft, die Adminis 
ftration der türfifhen Staatoſchuld. — Ferd. v. Hochſtetter, 
Richthofen's „China“. — C. v. Scherzer, Außenhandel von 
Britifcheindien im Jahre 1892—1853, — Ad, Stranfz, boeniſche 
Induſtrie. — Miscellen, 


Baltifhe Monatsfhrift. Hrsg, von Fr. Bienemann. 30. Br, 
5. u. 6. Heſt. 
Inh.: Ar. Bienemann, die ſtatthalterſchaftliche Zeit. 3. u. 4. 
— Wer. v. Reinholdt, Wiffarion Belinjfi. Gin ruſſiſches Cha— 
rafters u. Jeitbild. 1. u. 2, — P. Jordan, einige Ergebnifie der 
letzten Volkszählung in Reval. — Aus der Kerne. — Notizen. 


Weitermann’s illuftr, deutſche Monatshefte. Hrög. von Ar. Spiels 
bagen, 25. Jahrg. Rovember., ü 

Inh: Wilh. Ienfen, die Pfeifer vom Dufenbad. 2. (Fortſ.) 
— 6. 9. Bitter, vergeilene Opern. 3. (Fortſ.) — Arz. U. Lipp, 
Gin Pbilofopb u. Dichter. — Wold. Kaden, das liguriſche Pal— 
myra. — Gut. v. Muyden, die eleftrijche Eifenbahn, ihr Weſen, 
ihre Bedeutung für Gegenwart u. Zukunft, — Rud. Elcho, Il 
Tedesco. 1. — Heint. Pröble, die Lutherſtadt Kisleben. — 
Gorrejpondenzen. — Literariſche Mittheilungen 2c, 





Nuova Antologia. Rivista di scienze, lettere ed arli. Anno XVIII. 
2. serie. Vol. 41. Fasc. 20. 


Sommario: Luigi Ferri, Leonatdo da Vinci seeondo nuovi dorumenti. — 
Boito, Venezia che seompare, Sant’Elena e Santa Marte. — A, 
Issel, le osecillarioni leute del suolo, — A. G. Barrili, Dalla Hupe 

U. — L. Palma, il problema dell’Austria-Ungheria. (Fine) — L. P. 
d’Amico, il riposo domenlcale e le pubbliche manifestozioni a Milano 

e a Palermo. — A. Franchetti, Donna Lavinia Commeria in quattro 
alli e cinque quadri di Enrico Monterarboli, — Bassegna pohlica ecc. 


Unfere Zeit. Hrog. von Rud, v. Gottſchall. 11. Heft. 


Inh.: Emil Taubert, Fidelio. Jſ. u. 2 — Georg Shweinfurtb, Das Voll 
von Berotra. — B. Rerubeld, Erinnerungen eines chemaltaan hannebernaen 
Drfgiere. 2 — RA... 4. Stabig, Über die nenere Dramanfhe Yıreratur der 
Iraltener. Akademie Borleiungen, gebalten an der Universität Kom, 2, Baule 
Berrari. — che. Berg, bie Parteien im deutichen Kerdhösoge 6. — Morik 

Braid, Karl Fortiage. Win pbelojerhirdes G haraltetbild. — Karl Ruß, ver 

jebige tand der Geflügelguce in Leutitlamd. Verruch zur Yölung einer 

rennenden twirsbidraftliden Arage. — D. Braund, japanefiihe Stien. 5. 
— Morig Saenger, Johann Yrany. Ein Eſſay. — Ghronit der Gegenwart, 
— Politſſege Newue, 


— Blätter ac. Hrög. v. Jörg m. Ar. Binder, 92, Bd. 
8. Heft. 
Inh. : Arnold (Arnulf) Graf v. Solms, Aürftrlidhof von Bamberg (126-1230). — 
onumenta Franceiseana,. I. — Nom u, Wien im Jahre 168. — „Aud eine 
Jubtisumegabe.* Technut u. Sortalpelitif, — Lie meneiten Scenen auf dem 
Gontinent u, den Aachtarinſeln. — Alıbrid’d Briefe aus Yalıen, 


Die Grenjboten. Red.: Johannes Grunow. 42, Jahrg. Nr. 4. 


Inh: Mus den ıhärimger Dandvertagen — 3 ®. Bei, ein Neihemonopol auf 

Setreidesttinfuhr. — Wardyiawelli, 1. — Bletor Hehen, Bedanten über Goethe. 

* — No» Acfenberg, Francesca von Aimiul. (Forti. — Notizen, — 
iteratur, 











Die Gegenwart. Hrog. von Theophil Zolling. 24. Bd. Nr. 43. 


Inb.: Bruno Bebeim-Shwarzbad, Pedarf Deutibland eigener Golenien 7 
Srdanfen eines Weitreiienden. — uf. Weisbropt, eleftriihe Beripectiwen. 
— , Sartung, willenidmitlide umd medtwijienichaftlide Yinivienbie. — 
Yuftus Ebhbardt. Fin Theaterbrief aus Italien, Gleonora Dıire Gheechi. — 
% Blimd, germaniſteſche Studien aus Schottiand, (Scht) — Yuw, Hepeli, 
em Beſuch bei Doxter Haut, — Aus der Hauptitadt. 





— 1883. 45. — Literarifhes Gentralblatt — 3. November. — 


1586 





Blätter f. Hiterar, Unterhaltung. Hr. von R. v. Bottfäalt, 


Nr. 43, 

Ich. Mad, v. Gottſchall, dis Deutihe Theater in Berlin. — Vubliciſtiſche 
Säriiten. — David Aber, zur neueflen venbauer + Fiteratur. — #. 
v Verfall, neue Homane a Novellen. — 8. Meyger, Ueberiehungen aus 
dem Yateiniihen. — Feuilleton. — Bibliographie, 


Red. von H. Kleinfteuber. Nr. 43. 


von Dieanto. 4. (Schl) — Aut Ber 
1) — 4. Berghaus, ag 
— ue· 


Europa. 


Iub,: Arthur Aleinfbmide, Feuché, Ders 
ſchiane Der laufmanniſchen Börlen. 2. 
* die Schweiz. — Sagen und @eididten aus Borariberg. 3. 
ratur ac, 


Biffenfhaftl. Beilage der Leipziger Zeitung. Nr. 84 u. 8. 


Jab.: 9. Gebaner, Sadiend Kultur und ihre geegraphiihben Bebingungen, — 
Briefe aus Paris, — S. Marbach, leipgiger Theater, — Büderberrrettungen, 


Allgem. Zeitung. Beilage. Wr. 286—292, 

JIub,: Roderich v. Stiuzing. (Relreiog.) — Das ıpaniihhe Befängniiweien. — Ber 
ſuche zur Reubewaffnung der & ĩ. Öfterreichäiden "ıtillerie um» Iniunterie, — 
Die vröffuung der Noriheru+ Pacifie-Eiſeubahn. 9. — M. Garriere, 
Bralonid' Geſchiane Der poiniiden Yiteratur, — Wiener Briefe, 167, — 3. 
v Pilnal-Harttung, Ganofa. — Friedrich König und vie Erfindung ter 
Sunelipreile, — Ar. san. die internationale Runftausftellung ın WKünden. 
18. (Schluüßatt.) — Zur Vollſslunde Arabieue, — Gedichte von 3. ©. Aridyer. 
— Briefe aus der Neichehauptunadt. — Der püpitlide Hof und Die römıime 
Gejellihaft. — Sommertage im Prättigau. 


Illuſtrirte Zeitung. Red.: Franz Metſch. Rr. 2104. (51. Band.) 


Inh.: Die deutſche Interefienfpbäre in Gbina. — Dite Jadarias, ein 2jähr. 
Aorfdperjubliäum. — Die Renu-Organiſation der ritiflihen Armee, — Warquis 
Zieng. — Zedtenidau. -— rnit Hahntl'e Peibmigoenkmal in ig — Lie 
*traukaner im berliner Zeologiſchen warten. — Die Wajferfinfte in Berfaullee. 
— Märzrotb, eine Preisveribeilung im Öfterveichiidhen Alpenland. — Freie u. 
Buchhandel, — Ouo Wofer, leipyiger Waferiport,. — Blan, ein neu 
erihlofenes Yand, — Mn > IKıtbeilungen. — Himmelserideinungen. 
— Der Etupentenla um den Stoct im Neuyorf. 


Ueber Land und Meer. 51. Bd. 26. Jahrg. Pr. 4. 
3.h.: Aart Berof, Ein Aubeipaar, Nom 1510, (Bericht) — Emit @dftein, 
Kora Sanfelıce. Fortſ.) — Ib. Trede, Sang u. Klang, lübitalienüicher Yebens- 

bild. — Ludw. Areib, v. Dmpteda, Deutidland auf dem Kiederwale am 

25, Sertember 1981. 2 — Pızioram und der heilige Berg in Böhmen. — 
Jobanna Balg, Der Morgen. (Geticht. — Emile srbard, Heffabrt. (derf.) 

— traum Waipen, Interanfhe Ylandereien,. Franzöſiſche Yırerasun, 1. — 
Notigblätter. — Die Zuge von Homburg. 2 -— Bürgers „Leonorer, 


Sonntags-Blatt. Hed.: U. Phillips. Wr. 43. 
Inb.: H. Schobert, Das Größeſte auf Erden, (Fort) — Der Baron ı. jein Mefe, 
Aus dem Eugliſchen. — Weorg Winter, Friedtich der Gtoße u. tie deutſche 
Yteratur, — Yoie Blätter, 


"artenlaube. ir, 43 
Inh.: Erntt Widert, Lie Braut in Trauer. (Fortſ.) — Allt. Bir, die elettrijche 
Araftüberrragung. — Karl Kup, Wie verpflegen wir untere geflederten Haus · 
freunde? Mathjaläge für eine verfländige w. erfprieilide Stubenvogelrflege. — 
Keine Wilder aus Der Wegenwarn. 7, — YPanı Aüttel, ber Ablaßſticit im 
Jahre 1517, — Unter Spiſbuden. — Blätter u. Bithen. 


Dapeim, Hrög. von X. König u. Th. H. Bantenins. 20. Jahrg. 
Ind.: E. Oswald, Gr lebt! (Bernhardine Shulze-Smit.) (Aorif.) — Int, Pob- 
meyer, Der Gollaborator im Nengiten, (&edint,) — Kart German, ein 
Gapitel vom Alter. — Sterh. Wickeld, Hans und Schule in Arantıeid. 1. 
— ob, Aocenig, jur Yırreerliteratun. — Th. ©. Pantenius, bie ruſſiſche 
Geifttichkeit, — An Aumtlientide, 
Ind, der Verlagen: Mmicau im fernen Landen. 


Scorer’d Familienblatt. Red.: E. O. Hopp. 4. Bd. Wr. 43. 


Ind.: Gufemia Eräifn Balleftrem, Die Au der Aſſunta. 2. (Aorti.y — 
Mori Ehrlich, erfhütternee Ereigniie. Samanf in einem At, mad) Dem 
Engluden. — npherisinen. 1.1.2, — Das neue Panorama zu Berlin, — Oi, 
Hıcıard, Kundıdan der Erfindungen. — #. Wolitor, Im Beindesland. 2. 
— 5. D. Hopp, Hus den Gehemntſſen der Bogelwelt. 2, — Aturenbriefe. 
Ditgetheile von Arig Mautbuer. 4. — Blauperede, 


Allgem, Zeitung dee Zudenthums. Hrög. von 2. Ppilippfon. 
47, Jahrg. Wr. 43, 
Iuh,: Reueſte Broihüren. — Zeitungsnagriäten. — Beuileton. 


— Literaturblatt. Hrog. von M. Rahmer. 12. Jahrg. 
r. 42, 


Inh: S. Bronemann, Auſtand u. Ctiquette im 98 Altertbam, (dvrtl.) — 
3. Yocwenberg, Gin faft vergeliener Sohn Moſes Menteleſohu's. — Las 
Institutum judaieum, — Yileraturberidite. — Notizen, 








Der Waidmann. Bon Areunden des edlen Waidwerks herausgegeben. 


15.85. Nr. 1-4. 
Int.: Wörterbub der Walemanneſpracht. Ginfeitung. — Im Bade, Erzihlung. — 
Unser neues Fttelbiid, — Wirgeniied einer Iägermutier. — Wardmannarishe 


— Der Scehunräfiger Altınınne von der oſttrieſiſchen Injel ut. — Au ven 
SE 1 u, 5 006 Wilpidongefepes vom 3 Februar 1870, — Win Deufmal aus 
der Binthezeit Des edlen Kiaitwerted.— N. Pfretzſchner, Grplchiond, wrwan- 
fionsd+ oder Bollfugel? — Bereinsna pribten. — Ratutgeſchichtliche Reobachtunges 
und Seitenheiten, — Mannigfaltiges, 











1587 
Ausführliere Kritiken 
erſchlenen über: 
Engelmann, bibliotheca —— elassieorum. 8, Aufl. Bearb. 
ee Al (Klupmann: Jahrb. f. Philol. u. Päd, 


Hann, Haudbuch der Klimatelogie. (Kirchhoff: Ausland. LVI, 43; 
Le Monnier: Mitth. d. Geograph. Geſellſch. in Wien. xxvi, 9.) 

Jacobfen, Unterfuchungen über die funopt. Evangelien. (Hilgen 
feld: Ztfchr. f. wiſſenſchaftl. Theol. XXVIL, 

Knies, die en Dekonomie vom gefchichtl. Standpuncte, 
—— Jahrb. f. Geſetzg, Verwaltung und Volkswirthſch. 


de he, elements d’economie politique. (Arendt: Ebend.) 

Leroy, de ss. corde Jesu ejusque cultu tractatus philosophicus eto. 
alas. din: Ztichr. f. kathol. Theol. u 4.) 

— (Bauer: = d, baver. Gymnaſialw. 


v. „Rihtöofen, China. 2. Bd. (v. Hoditetter: Monatsſchr. f. d. 
en 
m! — Unterricht ꝛct. (Seidel: NR. Jahrb. 


Schäfer, Anleitung 

FAR € m —* über d 9* lium des h. Lucas, (Schäf 
ans, Gommentar über das Evangelium de uca er: 
för. f. fath. Theol. VII, s 

Schnapper-Arndt, fünf —* penis auf dem hohen Taunus, 

TERRAIN: Jahrb. f. Gefepg., Verwaltg u. Volkswirthſch. 


Srafonls, & Ey der polnischen Literatur. (Barriere: Beil. 3. 
Th - lied de Yello Peloponnesiaco libri orlo. Emend. Stahl, 
(Sörgel: BL. f. d. bayer. Gymnafſialw. XIX, 9.) 








— —— — 


Bom W. bis 27. Detbr. find nachſtehende 
nen erfchienene Werke 


auf unferem Mepactionsbureau eingeliefert worden: 


Abbandiungen, die, der Ichwän Es-Safk in Auswahl, Zum erften 
Mal ans arabifchen —— herausg. von Dieterici. 
Leipzig, Hinrichs. (Wr. $.) 

Adermann, Gefhichte des — — zu 
Leipzig. Leipzig, Berlag d. Vereins. (X, 6 

Altona, Gebete u. —— in er AuTeanpapEREn chansons de 
geste. Marburg, Elwert, (8.) 

Appel, de genere —— in lingua latina,. Erlangen, 
Dei ert, (8.) cM 2 

Bergk, griechiſche eiferakur eſchichte. 2. Bd. Aus d. Nachlaß 
brög. von Hintichs. Berlin, Weidmann, (8.) cf 6. 

Bericht über die Gemeinder-Berwaltung der Stadt Berlin in den 
Fahren el: 1. Tb. Berlin, Sittenfeld in Comm, (IV, 


257 S. 4 
Bickel, Düptungen der Hebräer. Zum eriten Male nah dem 
Beremanhe des Urtextes überſetzt. II. Der Pſalter. (16.) 
3 
Birt, de partieipiis quae dieuntur perfecti passivi, Marburg, 
Elwert. (4.) oA 0, 80, 


Braume und His, Leitfaden für die der —— 
Anftalt in Leipzig. Leipzig, Veit & Go. (Gr. 8 A 1, 20, 
Briefe von 3. PB. Hebel. ——— von Behaghel. 
Karloruhe, Reuther. (8.) 
Bücheler, Umbrica. —— est etc. Bonn, Cohen & Sohn, 


1. Sammlung. 


(Gr. 8) MT. 

Cruindmeli sive Fulcharii ars metriea. Hreg. von Hümer. 
Bien, Hölder. (8.) c#M 1, 80. 

Dierks, de tragicorum histrionum habitu scaenico, Göttingen, 


Galvoer. (51 ©. 8.) 
Doelter, Weber die Gapverbden nad dem Mio grande und Futah— 
= Er Reiſeſtizzen ꝛc. Leipzig, 1894. Probberg. (Sud 4.) 


ten Doornlaat-Koolman, ar der —— ur 
19. Heft. Norden, Braamd. (8. II, S. 225—320. Gr. 
Exner, ber Begriff der höheren Benalt (vis major) * —2 
und deutſchen Verkehrsrecht. Wien, Hölder. (8.) 2 
Saite a / S., 


) 
Friedrid, die a der Onifeiden. 
Tauſch & Große. ef. 1, 20, 
Gattermann, die re des Kirchenfiedes in Seminar und 
Volksſchule. Berlin, Keller. (8.) c# 0, 60. 
Gedanken eined Laien über Bechtfhreibung Beutfher Wörter, Berlin, 
8.) 


PButtlammer & Mühlbreht. (VII, 8 
(Hardy.) Le theätre d’Alex. Hardy. Erſter Reudruck ꝛc. nadı 


den Exemplaren der dresdner und der wolfenbüttler Bibliothek | 


— 1883. M 45. — Literarifhes Centralblatt — 3. November. — 


1588 


*2 — von — ea II, IV. Marburg, Elwert. (RI. 8.) 


He, die Eireafhaften und das forftliche Verhalten der wichtigeren 
rn Norddeutichland vorfommenden Holzarten. Berlin, Parey. (8.) 


Sejfmsnn, Fafhetaton der Pferdefunde. Berlin, 1884, Parey. 
Ar a Aaien, ufonany, Reim in der Bibel, Erlangen, Deichert. 
( 
— bie zn — * Deutſche überf. zc. von Lift. 1. Bud. 
+) 


Gbend, (Br. 8 
Huber, Studien ee Seite Ungarns. Wien, Gerold's Sohn 
in Comm, (78 
Rılı — — — Wien, Konegen. (8.) 
— eſammelte ag aus dem gemeinen und franzö⸗ 
Eivitreht. Abth. Mannheim, Bensheimer. (v.) 


Aigen 


Kolbe, die Erbauung * a Fin ie in Marburg. Mar⸗ 
burg, Elwert. (8.) 0, 

a Beiträge pur Ei = den Durdforitungen, Schlag—⸗ 
—— und = htungsbieben. Hannover, 1884. Klindworth. 
V 

Sany e, der. — Lautſtand in der ie © ea des 
16. Jahrhunderts ꝛc. Elbing, Meißner, (I 

bein das Edietum perpetuum, Leipzig, ——— mp. 8.) 

Lied, das anglonormanifche, vom mwaderen Ritter Horn. Gemauer 
Abdrud der cambridger x. u beforgt von Brede und 
Stengel. Marburg, Elwert. (8.) A 6. 

gi a —— Berhaͤltniſſe von Marburg x. Ebend. 6.) 


einen, "ber Antifemitismus. Prag, ar d. beutfchen Vereins 
. Berbreitg gemeinnüg. Kenntniffe. (17 

—— die ——— zu Müniter, Denabräg, Paderborn feit 
dem Juterregunm bis zum Tode ae s vl. (1256—1389.) Paders 
born, Schöningh. (92 S. Kl. 9.) 

Magnus, Ein Prühlingsgang dur den deutſchen Dichterhalu. 
(1280— 1880.) Erläuterungen zu 80 Iyriichen Gedichten zum 
—— in Volls⸗ ꝛc. Säulen, Berlin, 1884. Seller. (81. 8.) 

EEE die Fraiteiige. Halle a/S,, 1884. Buchh. d. Waifens 
auſe 8.) 

Meiſter ee s Sqagbuch. Ein ee 8* 
des 14. Jahrhunderts. Dorpat, Laakmann. (IV, 201 ©. 8.) 

v. — — ber praktiſche — Berlin, 

are 

Mothes, die Baufunft des nn —— 5,7. (Schl.) 
33* 1884. Coſtenoble. (Imp 

Müller, die mifl etliche Bu u. Gefellfhaften Deutſchlands 
im 19. Jahrhundert. —— ihrer Beröffentlichungen x, 

nelfaee 36 oder 9 F: Fa % Altgriehifche üb 
einer, Le '8 dre er Br tgrie e überjept. 
Leipzig, Reihantt. 8) A, e ieh 

Puſchl, Über die latente —2 der Dämpfe. 3. Aufl, Bien, 

. (8) AM 1, 60. 

* Hulfsbuch für ben naturfundlichen ae m * Volks⸗ 
ſchule. 2. Th. Thlerkunde. Zeitz, Huch. (Kl. 8 

Rettig, Leitfaden der Bibliothefverwaltun aupt fi ugend 
und Wottsbibfiotpefen bearb. Bern, D Dalp. ( ’ —* a 3 RN 
Meufch, der Inder der verbotenen Bücher. en Goben & Sohn, 

—2*8 ie , 43 fat 6b Bil Id ifti 
N die 24 bäufigften efbaren e, welche mit en leicht zu 
verwechfeln find, Tübingen (0, Y. kanpp. (10) : eh. 3, 


Schreiber, die Berwaltungsreform im Heffen-Naffan. Marburg, 
Elwert. (9.) 1. 

en. über Feld uud Firm. Leipzig, 1884. Frohberg. ($.) 
u die Reformation im Leipzig. Leipzig, Hinrichs. (8.) 


Spengler, Wolfgang Schmelgl. Wien, Konegen 


se: Grinnerungsworte an Friedrid Diez. A Elwert. 


(Sr. 8.) AM 1, 80. 
String. tufige Neifebefhreibung. Wien, Konegen. (KL. 8.) 
Thermal, Lehrbuh der —— 3, age (Schl.) Wien, 


1584. Sölder, (IX S, u. S. 369—589. Gr. 

Tupeg, der Streit um die geiftlichen Güter und vs Reſtitutions⸗ 

F — Wien, Gerold's Sohn in Comm. (254 S. Gr. 8.) 
Web Ph., Entwickelungsgeſchichte der Abfichtöfäge. 1. Abth. 

Mrgburg, 1884, Stuben, en 8.) cM 3, . , 


1589 


Weiße, Mufterftüde zum neberiepen ins Fran dſiſche x. 1. Th. 


Bonn, Weber, (SI. 8.) 
Weinhold, mittelbochdeutfche Grammatit, 2. Ausg. Paderborn, 





—— 66) cM 8. 

v. Weinrich, bie Saftnficht wegen Körperverletzung und Tödtung 
eined Menfchen nah den im Deutſchen Reiche geltenden Rechten 
——— dargeſtellt. Straßburg YE., Trübner. (K) 45. 

Wenzely, Lehrbuch der taufmänniihen # Arithmetit, 2. Th. einzig, 
Renger. Ell S. u. S. 129-272, 8.) 


White, Neudeutichland. Aus d. aglifihen überf. von Rupre dt. 
Göttingen, Vaudenhoeck & Ruprecht. (8.7 AM 1 
Willfomm, die pyrenäifche Halbinfel, 1. Abth. "Reipzig, 1884, 
Freytag. (ALS) cH 1. 
Wiastoff, Promethee, Pandore et la legende des ge St. Peterd« 
Verlag d. Berfafferd, (IV, 242 ©. Imp 
sur Fer Geſchichte der wiener Uniwerfität. Rig Hoͤlder. (V, 


Teſchen, Prochaska. (I, 177 ©. 8.) 

wel en, H. P. v., Karl Saar ST — von Wolzogen. 

Hintorfl. (75 S. Roy, 16.) 

Watten ‚bach ‚ seriplurae graeeae speceimina in usum scholarum 
eollegit ete. Ed. I. Berlin, Grote. (17 ©. Text, 14 Taf. 


Imp. 4.) 

Zachariae, — zur indiſchen Lexikographie. Berlin, Weid⸗ 
mann. (8.) cf 3. 

Zilter, —— 
En hreg. von 


* 


— "ie date, 


zur Lehre vom erziehenden Unterricht. 
ogt. Leipzig, 1894. Beit & Co. (Gr. 8.) 


Wandfarte des deutfchen Reiches. 9 Bl. 


Kiepert, Maaßſtab 
1: 750 000. 7. Aufl. Berlin, D. Reimer, (Gr. 9 ef. 10, 
—, Wandkarte von Alt⸗Griechenland. 9 Bl, Maaßſtab 1:500 000. 


4. Aufl, Ebend. 
—, Wandkarte von Alt⸗Itallen. 6 
3. Aufl. Ebend. (Gr. fol) #9. 


(Sr. fol) cH 12, 


BD, Maafitab 1:800 000, 


Wictigere Werke der ausländifhen Literatur. 
Franzöſiſche. 


Aboulféda, geographie, traduite de l'arabe en frangais et accom- 
pagnÖe de notes par Guyard. T. 2: Seeonde partie, eontenant 
la fin de la traduelion du texte arabe et l’index general. (VII, 
322 p. 4.) Paris, Maisonneuve et L®, 

Berty, topographie historique da vieux Paris, continué et com- 
plöis par Tisserand,. Region du faubourg Saint-Germain. (ÄX, 
539 p, avec 34 planches hors texte, 5 bois gravés et 3 feuil- 
les de plan, 4.) Paris, Champion. Fr. 50. 

Bourgevis, reproduction par voie ignée d’un certain nombre 
d’espöces minerales appartenant aux familles des silicates, des 
titanates et des carbonates. (71 p. 4.) Paris, Gauthier- Villars. 

de Chambrun de Rosemont, essai d’un commentaire scienti- 
fique de la Genese. (527 p. 8.) Paris, A. Levy. 

Chatin, recherches pour servir ä l’'hisloire da noyau dans l’epi- 
Chölium auditif des batraciens, (30 p. et 2 pl. 4.) Paris, Gauthier- 
Villars. 

Codex Corlesianus, manuserit hieralique des anciens Indiens de 
l’Amerique centrale conserv& au musce archeologique de Madrid, 
photogiaphie et public pour la premiere fois, avec une intro- 
duelion et un vocabulaire de l’eeriture hieratique yucatlque, par 
Leon de Rosny. (XXXIL, 52 p. avec fig, et 42 pl, hors texte, 
4.) Paris, Maisonneuve et cie 

Comte, opuseules de philosophie sociale (1819-1828). (X, 311 p.) 
Paris, Leroux. Fr. 3, 50. 

E pigraphie du — du Pas-de-Calais, ouvrage publie re 
la commission departementale des monuments historiques. T.1 
Fascieule 1. (IX, 112 p. 4.) Arras, impr. de Sede et 1°, 

La Rochefoucauld, maximes, Premier iexte imprime a La 
Haye en 1664, collationne sur le ms. autographe sur les edilions 
de 1665 el 1678, preeede d’une preface par Pauly. (XX, 131 p. 
8.) Paris, Morgand. 

Lepaulle, note sur lalelier monetaire de Lyon à l’epoque de 
la röforme de Dioeletien, ä propos d’une trouvaille faite & Lancie 
en 1680. (24 p. et planches. 4.) hm impr. Perrin, 

Lesole, documents pour servir ä |’ 

16.) Saintes, Gay et Cie 

Lussy, le rytlıme musical, son origine, sn fonelion et son accen- 
tuation. (VII, 115 p. 4.) Paris, Heugel et CI, 

Mathien, un romaneier lorrain du XIl® sicele. (60 p. 8.) Naney, 
impr, Berger-Levrault et Cl, 


! 
istoire de l'empire. (330 p. 


— 1883, 845. — Literariſches Centralbintt — 3, November. — 


— — — — — — — — —— — — — —— — — 


1690 











Raunié, chansonnier historique da AVIll* sicele, publie avee 
introduelion, ecommentaires, noles et index elc, 4° partie: le 
regne de Louis XV: Mat Du Barry et le Triumvirat (17641- 
1774). T. 8 (XXVI, 340 p. et 3 portrails graves & l’eau-forle 
par Rouselle et Rivaolen. 18.) Paris, Duantin. Fr, 10, 

de Riocour, les monnaies lorraines, (108 p. 8.) Naney, impr. 
Crepin- Le blond, 

— —— la monadologie, avee nolice sur la vie, les cerils el la 

ilosophie de Leibnitz. (272 p. et portrait. 18.) Paris, Palme. 

Th hierry essai sur V'histoire de la formation et des progres du 
liers «tat, suivi de fragments du recueil des monuments inedits 
de celle histoire, (562 p. 18.) Paris, Didot et Ce. 

Weiss, le droit fetial et les feliaux à Rome, etude de droit inter- 
national, (47 p. 8.) Paris, Pedone-Lauriel. 


Italieniſche. 


Bartoli, esperienza da lezione per dimostrare un leorema di 
Riemann sulla elettrostaliea. (7 p. con I tav. 8,) Pisa, tip. 
Pieraceini. 

Bartoli ee Papasogli, su Ia elettrolisi delle soluzioni di fenolo 
con eleltrodi di carbone e di platino. Memoria. (24 p. 8.) La 
sie:80. 

Bertolini, saggi erilici di storia italianı. (420 p. 16.) Milano, 
Hoepli. L. 4 

Biblioteea della Riforma italiana: raccolta di seritli evangeliei del 
sec, XVI, Vol, II, söguito dei traltatelli di Vergerio e sua 
storia, di Spiera. (122 p. 16.) Firenze, tip. Claudia, L. 1, 59. 

Borghese, commento originale al conte Ugolino di Dante: studio 
eritico. (63 p. 16.) Taranto, Parodi. 

De Gubernalis, carteggio dantesco del duca di Sermonta con 
Giuliani, Witte, Torri ed altri insigni dantofili; con rieordo 
biografico. (181 p. 16.) Milano, Hoepli. L. 3, 

Folengo {pseud. Merlin Cocai), le opere maccheroniche, per 
ar di Portioli. Vol. Il. (il, 292 p. 8.) Mantova, Mondovi. 

Jordani, de formae urbis Romae fragmento novo, Dispulatio, 
(10 p. con una tavola. 4.) Roma, Salviucei. 

Machiavelli, lettere famigliari, pubblieate per eura di Alvisi, 


(XX, 531 p. 64.) Firenze, Sansoni. L. 2. 

Malagola, l’archivio di stato di Bologna dalla sua istituzione a 
tutto il 1882: memoria, ece. (76 p. 8.) Modena, tip. Vinceenzi 
e Nipofi. 


— () italiani della Biblioteca nazionale di Firenze, de- 
scrilti da una socielä di studiosi sotto la direzione del prof, A. 
Bartoli, ece, Sezione I. Codiei Magliabechiani. Serie 1. Poesia. 
Tomo II, fase, 3, (Da p. 129 a 192. 8.) Firenze, tip. Carne- 
secchi e F. 


Englifde 
M’Currick, the planelary distances. (30 p. 8.) London, Collins. 
. 2, 


"On the geomelrical construction of Ihe solar system, physical 
cause of Ihe planetary distances, Bode's law and properties 
of numbres, ke. 

Omond, the lord advoeates of Seotland, from the elose of the 
fifteenth century to ihe passing of Ihe passing of the reform 
bill. 2 vols. (760 p. 8.) Edinburgh, Douglas. S. 28. 

Petrie, — and temples of Gizeh, (250 p. and 17 plates. 
4.) London, Field & T. S, 18. 

Shakespeare, riverside edit, Edited by White, With glossarial, 
historieal, and explanatory notes. 3 vols, (Gr. 8) London, Low. 

. 36. 








Antiquariſche Aataloge. 
Mitaetbeitlt von Airchhboffu. Bigamd in Keinsig.) 
E’fche B. in Nörblingen, Nr. 159, katholiſche — —— 
—— 88, in Erlangen, Nr. 4, proteftant. Iheologie, Philos 
opbie 
a 


ol au & Go. in geipgie- Nr. 11, Vermiſchtes. 

Kampffm ever in Berlin. Nr. 268, Theolo, ie und Philoſophie. 

Köbler's Antig. in Leipzig. Nr. 398, 
wiſſenſchaft. 

—— in Berlin, Nr. 27, Medicin. Nr. 28, Architektur und 


ſt 
Liſt & Fraucke in — Nr. 163, Geſchichte Deutihlands, 
Deſterreichs u. d. —— 
Raabe's Rachf. in Könige eng hi Pr. Rr, 65, Medicin, 
en. & Go. in Reipalg. r, 85, clalf. Philologie, | 
utoren. 


Be 


Rechts» und Staats⸗ 


: Grieh. 





1591 — 1883. M 45. — Siterarifhes Centralblatt. — 3. November. — 1592 


Stargarbdt in Berlin. Nr. 141, Bermifchtes. Dem ord. Profeffor der Anatomie an der Univerfität Seipalg, 

Steinkopf, Ferd., In Stuttgart. Nr. 320, 321, exeget. Theo- Dr. Wilh. His, wurde das Mitterfreug 1. GI. des k. ſächſ. Vers 

logie. dienftordeng, das Mitterfreug des k. Ray. Albrechtsorbens in 1. GI. 

Wagner in Braunfchweig. Nr. 162, Medicin, dem ord. Profeffor am Molntehnicum zu Dresden, Karl 

MWeisbah, in 2. GI. dem Dberlehrer Kr. —* Zeiler an ber 
t 


Anctionen. ' Nealfchule zu Pirna, bei feinem Webertritt in den Ruheſtand vers 
(Mitgetdeilt von Denfelben.) lieben. 
5. November in Wien (E. Helf): Sammlung aus der Baus, Inges | Dem Profeffor Dr. Johs. Schilling in Dresden iſt das 


Gomthurfreug des großb. fühl. Haudordens der Wachſamkeit oder 


ieur⸗ und Naturwiſſenſchaft. 
e = u R hi f ef vom Weiten Falken verliehen worden. 








Hadrigten. 





Der Oberlehrer Dr. Ludw. Jeep bat fi an der Univerfität in Am 14. Drtober 7 Im Wien der Publicit Joh. Staniel. 
Konigsberg für claffifche Philologie habilitiert. Strejfhomfty, 52 Jahre alt. . 
Band eri Hein. Wahle zu Am 16. October + in Lemberg der Hiftorifer Heiur. Schmidt 


t8-Affejfor Dr. jur. Geor 4 - 
Freiberg iS. zum Sergamtöratt und Brofsflor der allgemeinen im 66, Kebensjahre, in Berlin der Director des Humboldt-Gymnas 


Rechtokund d des ſiums, Dr. Alfr. Schoöttmüller. J 
——— des Bergrechts an der Bergakademie zu Freiberg Am 17. Detober + in Gtuttgart rofl Gbrins Theod. 


Dr. Alb. Grünwedel wurde zum Directorial-Aſſiſtenten bei Schwab, früher Lehrer am Katharineuſtift dafelbit. 


d foat | f der f, Am 21. October + in Wittenberg der Platoniker, Gymnafial- 
ver Ss —— a tan ee ren director a. D. Dr. Herm. Schmidt, im 63. Lebensjahre, 


Der Director des Magdalenen-Gumnafiums in Breslau, Dr. Am 22. October 7 in Berlin der Phyfiter Dr. Peter Theophil 
Heine, if zum Director der Ritterafademie in Biegnip erwähle, | Rieß, Mitglied der Afademie, im 79. Lebensjahre. 
der GummafialsProfeifor u. Bezirkeſchulinſpector Rud. Bartelmus 
in Zefchen zum Director der Staats:Realjchule in Troppau ernannt 


worden. R 
Der ord. Lehrer Jankowigk am Gomnafium zu Schrimm Deriätigung. 
wurde zum Oberlebrer dieſer Anftalt befördert. In Nr, 43 d. Bl., Sp. 1509, 3. 6 v. m. iſt zu leſen: vege— 
— SR ' tativen (ftatt: negativen). 





Literarifhe Anzeigen. 


SEES III IST ASS ISSDIIEEEE SD ISEA IT ITS IST SO 













: — Verlag von Hermann Eoftenoble in Jena. 1273 
Syſtem der Volkswirthfcaft. 3 Ä 
: e i Ki — — N, Aurigefaßte Geſchichte 
ür Heſchäflsmänner und Studierende : 3 
ER Ilutheriſchen Bibelüberfegung 
Wilhelm Rofcer. bis auf die Hegenmart 
R Drei Bände, 5 | mit Berüdfichtigung 
D Erpae De : Grundlagen der Rationalökonomie. 16. Auflage. der voriutherifhen dentſchen Bibel 
S Zweiter Band A — — = —5* und der ver- in der —— Schweiz 
t en, s HM. 10, — ı 
S Dritter Band: Nationalöfonomit her de pn — | gebrandten ——— — 


Heißes. 3. Auflage. AM 12, — er B 
2 Rachdem alle drei Bände dieſes großen, durch zahlreiche > Dr. Willibald Grimm, 


7 


7 












Bei Leuſchner & Lubensty in Graz iſt erfchienen und in allen 
Buchhandlungen vorrätbig: [277 





Auflagen in Deutfchland und Meberfepungen im Auslande bin: 2 Vroſeſſor der Theologie zu Jena, grobb. 1ä@f. Aitchentath x. 
laͤnglich befaunten Werkes in diefem Jahre und zum Theil eben > Gr. 8. Dr. Preis 2. 40. 
S jept neu enge find, der erfte Band als 16., der zweite ale 
10,, der dritte, der zuerit im Sommer 1881 berausfam, ale 
S 3. Auflage: machen wir darauf aufmerkſam, daß nunmehr nicht \ — 
bloß die Grundlehren der geſammten Nationalötonomik, für$ | Im Verlage von C. Brügel & Sohn in Ansbach ist soeben 
S Production, Umlauf, Bertbeilung, Gonfumtlon, Devöllerung 5 erschienen und darch jede Buchhandlung zu beziehen: 
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„ wirtbichart im Ginzelnen bier aufammengefaht werden: Jagd, 
S Fifcherei, Viehzucht, Aderbau, Bertmithidaf (Band in? wie $ artı n u er 
S Handel, Gewerbfleiß und Bergbau (Band III). R IE TI ———— 
3 Stuttgart. 3.6. Cottafche Buchhandlung. $ | und die Reformationsbewegung in Deutschland 
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i in Auszügen aus Marino Sanuto's Darien 
herausgegeben von Georg Martin Thomas. 
‚ 1 Band in gr. 8. 254 Seiten. Preis cl 6, —. 
sran; Hriſſparzer. Das — — genen = — —— wich- 
$ 5 . : tigsten Bildungsepoche aus einer fast einzigen Fundgrube aus- 
Eine bio grap h i fd e Studie esucht, —— gesichtet, dabei im Geiste jener grossen 
5 ) 
von an für y —— gr Ar — u 
“ schaftlichen Veröffentlichung ungewöhnlichen erth, für 
Apalbert Fäulpammer, Deutschland sowohl als das Ausland; sie tritt auf als ein 
a , „Gedenkbuch zum 400jährigen Luthertag“, und ein solches 
250 Seiten. Preis cH 3, 60. möchte sie sicherlich auch bleiben, [272 





— — — — 2 —. 





— 1883, AM 45, — Biterarifges 








N KNIE II ION ICH 


Im Verlag von H. Reuther in Karlörube ift foeben 
erfhienen: 


Briefe von 3. P. Hebel, 


herausgegeben von 


Dr. Otto Behaghel, 


Profeifer an ber Untverſu $ Baiel. 
Erfte Sammlung: 


Briefe an K. Ch. Ymelin, an Vie Straßburger 
freunde, an Juflinus Kerner. 


Mit einem- Bildniß *22 — Lichtdruck. 
@r.8. Preis M 


Religiöfe Weltanſchauung. 


Gedanken eines hochbetagten Laien 
über 
Glauben, Keligion und Kirche. 


RL. 8. Preis cH 2. 
leg. geb. mit Goldſchnitt AM 3. 











Verlag von R. L. Friderichs in Elberfeld. [271 


Soeben wurden die nachstehenden beiden Werke meines 
Verlages ausgegeben: 


Martin Luther. 
Sein Leben und seine Schriften. 
Von Professor Dr. Julius Köstlin. 


weg- Grosse Ausgabe in zwei Bänden. ag 
Dritte Auflage. 
(2. Abdruck der im Mai 1853 Fe ⏑— 2, Auflage.) 
2 Bände, 100 Druckhogen stark. 
Preis broschirt c# 18, in Halbfranzband gebunden «# 21, 
Diese grosse Ausgabe des Köstlin'schen Luther 
ist anerkannt das bedeutendste Quellenwerk, aus dem alle 
andern Biographen geschöpft haben und das für ein ein- 
ehenderes Studium unseres grossen Reformators mit 
Recht als unentbehrlich bezeichnet werden darf, 





Geschichte des Katholieismus 


seitder Restauration des Papstthums. 
Von Professor Dr. Friedrich Nippold. 
Dieses Werk bildet zugleich Band II von des Verfassers 


Handbuch der neuesten Kirchengeschichte. 
Dritte umgearbeitete Auflage. 
56 Druckbogen stark. Preis broschirt c# 15, —. 
Dieses historische Werk, von autoritativer Seite seit | 
Jahren vorbereitet, dürfte berechtigt sein, gerade in der Gegen- 
wart —2 aussergewöhnliches Interesse für sich in Anspruch | 
zu nehmen. 


© III SS ISSIIIATSSHSE 


G. Le Bon: — 
La Civilisation des Arabes. 


Ousrage Llustré de 10 chromolithographies, 50 grandes 
planches, 2 cartes et environ, 209 gravures in-4, 
Broch& : Fr. 0, —, = of. 24, —. 

Relis: Fr. W,—, = A 32, —. 

Strassburgi.E. 4 
R. Schultz & Ci. Sortiment, 
Berger-Levrault’s Nachfolger. 
15, Judengasse. 


Demnächst — 








Centralblatt. — 3 


November. — 1694 


Verlag von Leopold Voss i in Hamburg und Leipzig. 
[274 


Soeben erschien: 
Christian Ludwig Liscow 
seiner literarischen Laufbahn 


von 
Berthold Litzmann. 
Lez.-8. XII u. 155 8. Preis c# 4, 50, 


In meinen Verlag "> über: 


nzel s 
Entwurf des Aufchanungsunterrichte 


fatechetijcher Sedantenfolge, 
Praktiſch thet 
C. Wila 


weiland Lehrer an der Bieten, Saule zu Zleneburg. 
Mit einem Vorwort 
ron 





Denzel, 

Prälat, Dber · Schulraih 2c. zu Ehlingen- 
Zehnte, vermehrte und verbeſſerte Ulage. 
@riter e urfus. 

141, Bo — Gr. 8. Preis Il, 50, 
eiter Gurfusß. 
Schfte, zum Theil son umgearbeitete Auflage 


eiedeich "Harder, 


Organiſt u. Haurtlehret # der Schule zu Alrensboet im Fürktentbum Libek. 
24%, Bogen, Gr. 8. Preis cH 4, 50. 


Leipsig. Sucss Herlag (R. Reislanb). 





Im — von H. — in Karlsruhe und — 
ist erschienen: [2% 


Die Lehre des Aristoteles 


von der 


‚tragischen Katharsis und Hamartia. 


Erklärt von 


P. Manns, 
Oberlehrer am kgl. Gymmasium in Emmerich a. Ah, 
8. Preis c# 1, 50. 
m 3. C. Hinrichs'ſchen Berlage in Leipzig erſchien —* 
und find durch alle Buchhandlungen zu beziehen: 


D. Martin Luther’s Leben und Wirken. 


Zum 10, November 1853 dem deutfchen evangelifchen Volke geſchildert 

von D, Guſtav Plitt, vollendet von E. F. Peterſen, 
o. 8. Brofefor in Grlangen, Hanrirafler in Bibel, 

2. Auflage, 570 S. mit Porträt. AM 4, 50; eleg. geb. A 5, 50. 
Kanu auch in 9 Lieferungen zu je 50 Bf. bezogen werben. 
Nach dem Urtheil des Luthardt ſchen theol. Literaturblattes über⸗ 

ragt das Werk alle äbnlidben Arbeiten durh Mare form« 

vollendete umd anregende Darftellung, ſowie völlige Beherrihung 
des Stoffes, 


Bedarf Luther wider Ianfen der Vertheidigung? 


Vortrag auf der Meißner Conferenz 
gehalten von Lie. Martin Wade, BR zu Schönbadh, 
36 Seiten, 6,7 15 


Die Theologie des D. Luthardt. 


Ein Eonferenzvortrag 
‘von Friedrich aa ne — in Röhrsderf. 
2 Zeiten 











Verantwortl. Redactenr Prof. Dr. Barıde in Reipzig, Goeiheftraße Ar. 7. ⸗ Druf von m. Drugulin in Leipzis. 


y2 


Literariſches Gentralblatt 


für Deutfdland. 


ir. 46.] 


Herauögeber und verantwortlider Mebacteur Prof. Dr. Fr. Zarnde, 


(1883. 


—— ou Eduard Rosuaeico in Feine 








Ericeint jeden Sonnabend. 








—« 10, November. -+- 


Preis vierteliägelih A A 1. 50. 





Schneider, Natur. Bernunft, Got 


Kursgefaßtes" *6 nen a alten LeRament. : artens, die We 


Yolertb, Hus u. Wiel 

“lbredt, . * u. Könige in Golm, re Shipfa 

v. ausm id chichte des 2 (ädfifen duſaten· — 
imme 


mM up volitiiche Weidyichte der Bebandlu 


—— Aboſſinien u. die * Gebiete der Oſt ⸗ 
Sache, Borlefungen über Bilanzen + Bhufioiogie. 





idt, zabmä 
9 Uniserfuhedtinit yu 


ellwalb, —— — des —252— 
ich · und 


Brite Revertorium, |d’Arbois de J 
Regeliänitte in elementar-geometriidyer | 


Handbuch ver "geriätiigen Medichn. Hrg. von Malte, A seite 
—— — aus der chiturg. | vantes’ Di — 
El 


Rarften, bie Lehre vom — bei dem Itallenlichen 


Schalikiere ıc. Yuriften des Mittelalters. 


— De N von 2a Rauiette u. aus Berzeihnih der rheinischen Weisthüimer, 


phia. Recogn. Müller. 
ville, essai d'un catalogue 
I. * — &pique d’Irlande. 

gu aeg s \vaniihen Studien. 
a N Diem von Barnheim und Ger 


Claudii Ptolomaei geogr 
u 


Ale ouderſendungen erbitten wir berechnet und unter ber Möreffe ber Erpedition > BL. (Hospltalfir, 16), alle Vxiefe unter ber des Heraudgebers (Goetbehr. 7). Rur folde 
BWertetännen eine Befprehung finden, bie der Mebactiom vorgelegen haben, Bei Correfponbenzen Über Bier bitten wir fletd ben Namen ber Berleger berfelben anzugeben. 





Theologie. 


Schneider, Dr. Eeslaus Maria, Natur, Bernunft, Gott. Abhandlung 
über die mathrliche Erkenntnih Gottes nach der Lehre des heil, 
Thomas von Aquin — Gefrönte — Regens⸗ 
burg. 1583. Many. 35368) M5 

Nah dem Vorwort hat die vorliegende Abhandlung den 
Bed, die fünf Beweife, auf welche der heilige Thomas die Er- 
fenntniß der Eriftenz Gottes ftüßt, nach allen Seiten zu recht⸗ 
fertigen. Es geſchieht dies in der Weile, daß bie fünf Beweife 
aus der Bewegung, ber bewirfenden Urfächlichkeit, ber geichöpf: 
lichen Notwendigkeit, dem Wahren, Guten und Bolltommenen, 
und aus der Zweckurſache in Ueberfegung gegeben, erläutert, in 
ihrer Einheit mit den Vätern und ber Kirche nachgewiefen und 

(ausgenommen den vierten Beweis) nad) ihrem Verhältniß zur 

heutigen Naturwiſſenſchaft betrachtet werben. Gerade dem legten 

Puncte wendet der Verf. feine befondere Aufmerffamleit zu. 

Denn er ift überzeugt, daß der ‚Naturforſcher“ Thomas bis 

jegt zu wenig beadhtet worden ift (v), und er verfündigt in ges 

Iperrter Schrift (5.70), daß heute „die modernſte Richtung der 

Naturwiſſenſchaft und im vielen Beziehungen bie ganze Natur« 

wiffenfchaft ohne Ausnahme, freilich ohne daß fie davon Kenntniß 

bat, den Aquinaten als ihren Führer proclamiert und fich be— 
müht, mit Hülfe aller ihrer Jnftrumente zur Höhe feiner Ber- 
nunft emporzufteigen“, Wir geftatten uns einige Broben zu 
geben, in welcher Beife ber Bert, den Beleg für dieſe Be- 
bauptung fertig bringt. S. 64: Das erſte Princip in des 

Thomas Gottesbeweis aus der Bewegung ift ber Sag: „Was 

bewegt wird, bedarf des Unftoßes von außen." Das ift offenbar 

nichts Anderes als der „Maſſendruck“ der neueften Boyfif oder 
auch in letzter Fofgerung das allgemeine Gejeh, daß ein Körper 

im [uftfeeren Raume die ihm gegebene Bewegung nach einer be 

ftimmten Richtung hin für ewige Beiten einhalten muß. — 

©. 80 vgl. 92: Die Spectralanalyfe liefert den Beweis für das 
von allen Phyfitern der Gegenwart angenommene Princip, daß 
die allgemeine chemifche Kraft in der ftofflichen Welt das Licht 
ift und zwar das Licht der Himmeläförper. Thomas lehrt: „die 

Lichtſtrahlen, welche von den Himmelstörpern auögehen, bringen 

alle Aenderungen in der irdifchen Natur hervor“. Alſo ifl 

Thomas nicht nur ſchon im Befig jenes Principed moderner 

Ratuwiffenjchaft, fondern der Berf. hat auch das Recht, den 

Abfchnitt feiner Abhandlung: „Die Spectralanalyfe im 

5* zu betiteln. — ©. 151 und 150: Zweifellos ftedt die 


Lehre Darwin's in dem Sage „Alles ift ſchlechthin möglich, 
nicht zu fein oder etwas Anderes zu fein“. Darwin theilt damit 
den Nusgangspunct des thomiftichen Beweifes aus ber gefchöpf- 
lichen Nothwendigkeit, ber lautet „Was da möglich iſt zu fein, 
das iſt auch in ber That zuweilen nicht”. Der Fehler Darwin’s 
beſteht nur barin, baß er von diefem Ausgangspuncte, welcher 

„ben gefunden Kern“ feiner Lehre entgält, nicht wie Thomas 
die allein richtige Schlußfolgerung auf ein in fich unbedingt 
Nothwendiges vollzieht. 

Schade, daß der Berf. augenfcheinlich alle feine Begeifterung 
für Thomas, den Engel der Schule, den „Beiftesriejen“, auf- 
braudt. Sonft wäre nicht zu zweifeln, daß er uns bei Gelegen- 
heit auch etwa hinfichtlich des Sophofles oder Tacitus dafjelbe 
Kunftftäd, nämlich den Nachweis lieferte, daß auch fie fchon im 
Befige ber modernen phyfifalifchen Principien gewefen, Es 
wäre das um nichts fchwieriger als bei Thomas. Uebrigens 
wollen wir barauf hinweifen, daß Anführungen aus Thomas, 
wie wir eine S. 106 f. finden, wo Thomas zur Beurtheilung 
einer Krankheit dem „Wtrologen, welcher aus den Eonftella: 
tionen am Firmamente* feine Schlüffe zieht, das gleiche Recht 
zufpricht wie „dem Urzte, welcher fein Urtheil nach der körper: 
lihen Conftitution des Kranken abgiebt”, doc; geeignet fein 
fünnten, fogar bei jonft Gläubigen einige Zweifel an der voll- 
gültigen Autorität des heiligen Thomas in naturwiffenfchafts 
lichen Dingen Hervorzurufen. Zum Schluffe fei noch hervorge⸗ 
hoben, daß bas Buch genau nach dem Programme ber Thomas» 
encytlila Leo's XIII vom 4. Auguſt 1879 gearbeitet ift, aus 
ber wir 3. B. an den Satz erinnern: „Man kann fi faum vors 
ftellen, welches Licht, welche Hülfe diefe Philofophie gerade in 
Bezug auf die Naturwiffenfhaften zu gewähren vermag“. Mit 
Recht ift deshalb auch ein Satz aus derfelben dem Buche als 
Motto vorangeftellt. Aus diefem Umftande erflärt fich auch zur 
Genüge, daß die Schrift gemäß dem Berichte der K. Volls- 
zeitung vom 19, Auguſt 1882 (?) über die Generalverfammlung 
bes Görresvereind zu Paderborn „mit dem erften — * 
zeichnet“ ward. 

Kurzgefasstes exegetisch exegetisches Tg zum alten Testa- 
ment, Leipzig, 1883. Hirzel, (Gr. 8 
7. Lief. Die Sprüche Salomo’s von 2. Bertheau und der 
Prediger Salomo’s von F. Hitzig in 2. Aufl. herausg. von Lie, 
Dr. W, Nowack, Prof, (XLVI, 314 8.) c# 6. 

Bon dem „Rurzgefaßten eregetiichen Handbuch zum Alten 

Teitament” lagen bisher die Sprüche und das Buch Koheleth 


1597 








nur in erfter Auflage vom Jahre 1847 vor, bie Sprüche 
Salomo’3 von E. Bertheau, der Prediger Salomo’3 von 
8. Hitzig bearbeitet. Seit diefer Beit ift nicht nur die Aus— 
fegung des Alten Teftamentes im Allgemeinen um ein Beträcht⸗ 
liches fortgefchritten, fondern es ift auch das Berftändniß diefer 
beiben Theile deffelben burch treffliche Commentare, vor Allem 
buch bie von Franz Deligih (das ſalomoniſche Spruchbuch 
1873, Koheleth 1875), bedeutend gefördert worben, Unter 
biefen Verhältniffen kann es nur mit Freude begrüßt werben, 
wenn bie Erflärung biefer beiden altteftamentlichen Bücher in 
neuer Bearbeitung erfcheint, zumal da Profeffor Nowad in 

Straßburg fich der Hufgabe, auch diefen Theil des „eregetifchen 
Handbuches“ auf ben Standpunct der Heutigen Eregefe zu er- 
heben, mit beftem Erfolge unterzogen bat. Dadurch ift einer» 
feits die nöthige Gleihmäßigkfeit zwifchen den einzelnen Theilen 
dieſes Sammelwertes, welche befonders durch das Uebergewicht 
der Urbeiten Dillmann’s ins Wanken gelommen war, möglichit 
wieber hergeftellt worben, andererſeits ift auch an und für fich 
die Auslegung beider Bücher des Alten Teftaments nicht un« 
wejentlich gefördert und ein brauchbares Hülfsmittel zum Ber: 
ſtändniß derfelben gefchaffen worden, deffen man fi um fo 
lieber bebienen wirb, da ber Verf. fich entiprechend der Anlage 
bes „eregetiihen Handbuches“ bei der Wuslegung auf das 
Nöthigſte beſchränkt und befonders die Aufzählung ſolcher Er- 
Härungen, welche längft aufgegeben find umd deren Vorführung 
deshalb für das Verſtändniß ohne Nutzen ift, beifeite gelaffen 
bat. Dagegen bat fi Nowad mit Recht mit ben Auslegungen 
ber neueren Erflärer beider Bücher ausführlich aus einander 
geſetzt, vor Allem mit feinen Vorgängern Bertheau und Hipig, 
ferner mit Deligih, dem er fich jehr oft anfchließt, da diefer, 
wie Nowak ausdrücklich anerkennt, die Einzelauslegung am 
meiften gefördert bat, nicht minder mit Kamphauſen, Bödler, 
Elſter, Knobel, Ginsburg, Mühlau, de Lagarde u. A. Hierdurch 
ift ber Umfang des Gommentard in feiner neuen Bearbeitung 
nicht unbeträchtlich vermehrt worden. Gegen XLVIII und 222 
Seiten der erſten Auflage zählt die zweite XLVI und 314 Seiten, 
von denen 179 Seiten auf die Auslegung der Sprüde, 23 
Seiten auf die Vorbemerkungen zu Koheleth und 107 Seiten 
auf die Auslegung diefed Buches fommen. Daß der Berf. auch 
die gebräuchlichften Hebräifchen Grammatilen fleißig citiert, ſei 
um deswillen noch erwähnt, weil dies die Brauchbarfeit des 
Buches in praftifcher Beziehung wefentlich erhöht. Ueberhaupt 
hat Nowad unferes Erachtens gerade dadurch, daß er bejtrebt 
war feine Arbeit dem Charakter der übrigen Theile des „erege 
tiſchen Handbuches“ genau anzupafien, eine ebenfo wiſſenſchaftlich 
tüchtige als brauchbare Arbeit gefchaffen. 

Diefe allgemeinen Bemerkungen über die Art und den Werth 
ber neuen Bearbeitung mögen genügen, da auf die Auffaſſung 
der einzelnen Stellen das fubjective Moment einen zu bedeuten: 
den Einfluß ausübt und fprachliche wie fachliche Unrichtigkeiten 
dem Ref. nicht aufgefallen find, vielmehr ein geſunder philolo- 
gifcher Tact bei der Eregefe zu bemerken if. Soll Ref. noch 
einen Wunfch ausfprechen, der für eine fpätere Bearbeitung ver⸗ 
wendbar wäre, jo würde es ber fein, daß noch mehr mit dem 
von Hitzig dargebotenen Materiale aufgeräumt werde. Bemer- 
kungen wie bie auf ©. 215, 8. 2 f., daß my eigentlich hinter» 
dreingehen bebeute, oder Wbleitungen wie die auf S. 12 zu 
Spr. 2, 7, daß das Nemmmwort hm von en = mm in ber 
urfprünglichen Bedeutung „ebene Bahn“, „&benmäßigteit bes 
Denlens“ herzuleiten fei, ferner Bermuthungen wie bie Gleich» 
fegung von omon ma floh. 4, 14 mit @sröla Fonnten 
ohne Schaden für die Auslegung wegbleiben. Auch die 
Ausdrudsweife Hibig’s ift bisweilen in Folge des Strebens 
nah möglichfter Kürze fchwer verftändlih; fo ift 3. 8. 
der Sinn und Zweck des aus der erften Ausgabe herüberge- 
nommenen Saßes S. 211, 8. 2—4, auch bei Vergleichung der 


— 1883, M 46. — Literarifhes Centralblatt. — 10. November. — 


1598 


eitierten Stelle Ez. 37, 2, nicht völlig Mar. Hier wäre eine 
noch durchgreifendere Redaction am Plage gewefen, wie in rein 
formeller Hinficht 5. B. ©. 213, 8. 13 f.: „mo verliert durch 
beigefegtes -wn feine drage. " Ein bedeutungslofes Verſehen 
findet fi) S. XXIII, wo Sud Spr. 6, 13 ala Synonym von 
Sog und 927 angegeben ift, während ©. 12 bat, unter bem 
richtigen Hinweife darauf, daß in der Bedeutung „reden“ bu? 
Biel bo gebräuchlich ift, anders aufgefaßt wird. 

Det Drud ift correct; doch könnte der Interpunction 
größere Sorgfalt gewidmet fein, wodurch nicht jelten eine bei 
der Knappheit der Ausdrucksweiſe wünfchenswerthe Erleichterung 
bes Verſtändniſſes erzielt worden wäre. Zwei Verfehen möchte 
Ref. noch verbeffern: S. 178 zu Spr. 31, 16 muß es yon 
—* constructus) ſtatt ypp heißen, und ©. 179 zu Spr. 

24 ift zu bemerfen, daß p7D nicht Jeſ. 3, 18, ſondern 
e 23 fih findet. Ref. Ihließt mit der ausdrüdtichen Ber: 
ficherung, daß er durch die zulegt erwähnten Einzelausftellungen 
fein günftiges Gefammturtheil weder mobificieren noch beein: 
trächtigen will. 





Loserth, Dr. Joh., Prof., Hus und Wielif. Zur Genesis der 
Husitischen Lehre. Prag, 1884. Tempsky. Leipzig, Freytag. 
(X, 314 8.8.) cM 5. 

Das Buch wird Hiftorifern wie Theologen gleich intereffant 
und werthvoll fein. Es ift gewiß eine lohnende Aufgabe zu 
erforſchen, auf welchem Wege eine Perfönlichkeit von jo mächtiger 
Wirfung, wie Hus ed war, fich ihre Anfchauungen und Fdeen 
gebildet hat. Daß er unter der Einwirkung Wiclif’s ftand, war 
allerdings immer befannt, aber die Meinungen über den Grab, 
in welchem er von Letzterem beeinflußt worden ift, gingen weit 
aus einander. Der Verf. hat in einen: einleitenden Capitel die 
darüber von neueren Kirchen: und Profan-Hiftorifern ausge: 
Iprochenen Anſichten zufammengeftellt; die meijten von ihnen 
haben entweder die Schriften von Wiclif oder die von Hus nicht 
genauer ftudiert. Wenn indeflen auch Einzelne eine ftarfe Ab— 
bängigfeit des Böhmen von dem Engländer behaupteten, einen 
eingehenden Beweis dafür hat erft der Verf. geführt und gezeigt, 
daß diefe Abhängigkeit in einem ungeahnt großen Umfange 
ftattgefunden hat. Loſerth erörtert zunächft die lirchlichen Zu— 
ftände in Böhmen in ber Zeit Karl's IV und die „Jogenannten 
Borläufer der hufitifchen Bewegung“; er zeigt, daß die Schriften 
aller biefer Männer von Konrad von Waldhaufen an bis auf 
Mathias von Janow und Matthäus von Krakau auf Hus feinen 
nachweisbaren Einfluß ausübten, wenigſtens von ihm bei Ab— 
faffung der eigenen nicht benüßt wurden. Ohnehin ftanden fie 
insgefammt innerhalb des Rahmens der berrichenden Kirche. 
Gemeinfam mit ihnen ift ihm nur der Eifer für die Befferung 
bes geiftlichen Lebens und vor Ullem mit mehreren derjelben 
ber ftarf ausgeprägte nationale Bug. — Ein Ueberblid über 
den Entwidelungsgang, welchen Hus genommen, ergiebt, daß 
auch er lange Fahre von einer tiefen Verehrung der Kirche in 
ihrer damaligen Geftalt und ihrer Gnadenmittel erfüllt war; 
erfi die Belanntfchaft mit den Werfen Wiclif's Hat ihn und 
einen großen Theil bes böhmifchen Volles auf andere Bahnen 
geführt. Wer zuerft die theologischen Werke des englifchen Pro— 
feſſors nach Böhmen gebracht hat, läßt fich nicht ficher nach- 
weilen; es beftanden aber ſchon lange enge Verbindungen ber 
Univerfitäten von Prag und Oxford. ebenfalls zeigt fich bei 
Hus ſchon vom Jahre 1403 ab ein fleißiges Studium der 
Bücher Wielif's. Der Berf. erzählt dann die Gefchichte des 
Wichfismus in Böhmen, den Antheil, welchen Hus an beffen 
Berbreitung und Bertheidigung nahm, bis er in Konftanz, wo 
das Eoncil die Lehrfäge feines Meifters verurtheilte, dvemgemäß 
den Feuertod erlitt. 

Der zweite Theil erörtert den „Wichfismus in den Schriften 
bes Hus“. Eingehend werben defjen Schriften und Lehren be- 


1599 





ſprochen in fteter Bergleichung mit denen Wiclif's, und ba er- 
giebt fi das überrafchende Reſultat, daß ſämmiliche Sätze, 
welche Hus aufgeftellt hat, von Wielif entlehnt find, ja noch 
mehr, baf feine Schriften vielfach nur Auszüge aus Jenem find, 
daß nicht nur Definitionen und Beweisführungen, fondern auch 
feitenlange Abſchnitte ganz wörtlich) übernommen und abges 
ſchrieben find. Merkwürdiger Weife find felbft die Predigten, 
welche Hus vor dem Concil zu halten beabfichtigte, in ben 
weitaus größten Partien Wort für Wort feinem Lehrmeiſter 
entnommen. Die Beitgenofjen find fi) übrigens über das Ver: 
bältniß, in welchem Hus und die ganze mit ihm zujammen- 

ängende Bewegung zu dem Vorgänger ftanden, Har gewejen; 

e jprechen faft ausschließlich von Wiclifiten und erft fpäter, in 
den zwanziger Jahren, kam die Bezeichnung „Huffit“ in allge 
meineren Gebraud. — Der Berf. hat feine Studien vielfach 
auf Handichriftliches Material gründen müffen und jchon dadurch 
unjere Kenntniß bereichert. Wie er aus ungedrudten Schriften 
beider Männer zahlreiche Stellen mittheilt, giebt er auch in den 
Beilagen wichtige Beiträge zu der Gefchichte jener eiten, am 
interefjanteften darunter die Vertheidigungsreden wiclifitifcher 
Tractate, welche auf dem fogenannten wiſſenſchaftlichen Turnier 
in Prag 1410 gehalten worden find. — Die Darftellung ift 
leicht und fließend. Möge der Berf. uns dereinft von jener ges 
waltigen Bewegung, zu deren Aufhellung er mit unermüdlichem 
Fleiße ſchon fo viel beigetragen hat, eine eingehende und voll- 
ftändige Schilderung geben. Th. Lr. 


Allgem. evang.»luth. Kirchenzeitung. Nr. 43, 

Inh.: Zum Gedähtnig Dr. Martin Luthers. — Die foriale 
Frage, Staat und Kirche. 2. — Die Hünftige Organifation der 
bannoverifchen Conſiſtorien. — Die erfte Mijfionseonferenz zu Hans 
nover. — Aus Schleswigsholftein. — Zur vierten Seffon der 
evangelifhen Generalfymoden in Defterreih. — Aus Ungarn. — 
Die Berfammlung der Immanuelſynode. — Zwei Schulvereine. — 
Kirhlihe Nachrichten x. 


m angel. Kirenzeitung. Drag. v. 9. Mehner. 25. Jahrg. 
r. 43, 


Inh.: Zur Erinnerung an Peter v. Cornelius, 1. — Die Bers 
fammiungen der Pofitivsllnirten im September und October. 2. — 
ZutbersNummer. — Die evangelifche Gejellihaft unter den Deutfchen 
in Nordamerifa. — Die zweite evangelifhe Landesfunode des Groß⸗ 
berzogtbums Heffen. — Der ungarijch-froatifche Ausgleih. — Das 
100jährige Jubiläum des Smwedenborgianismus in England, — Kirch- 
liche Rahrichten aus England. — Die waldenfer Synode. — Gorrer 
fpondenzen. 


Proteſt. Kirchenzeitung ꝛc. Hrog. v. I. E. Webſto. Rr. 43. 
Inh.: A. Thoma, die Luther⸗Literatur des Jubeljahres. 1. — 
(ine Zutherrede auf der Lutherveſte. — Die Lutberfeier in Kloſter⸗ 
lausnig, 2, — Die 37, Hauptverfammlung des GuftaveAdolfrBereins 
jr Lübel, — Aus Baden. — Die evangelifche Kirche in Zirol. — 
.‚ Thoma, der Ablaßhandel. 


Zeitſchrift f. wiſſenſ aftl. Theologie. Herausg. v. A, Hilgenfeld. 
27. Jahrg. 1. Hft. 





Inb.: 9. Holpmann, zur Frage nach Amel und Adreſſe des 
Hebräerbriefes. — Emil Egli, das romifche Militär in der Apoftels 
geſchlchte. — Daniel Bölter, das Urfprungsjahr des Montaniss 
mus, — Kranz Görres, die angebliche Chriftenverfolgung zur 
Zeit des Kaifers Claudius II. — 3. Hönig, Beiträge zur Auf⸗ 
Märung über das vierte Evangelium. (Schl.) 


Geſchichte. 


Albrecht, Dr. Karl, Oberlehrer, deutsche Könige und Kaiser 
in Colmar. Colmar, 1883. Bart. (45 8.4) M 2. 
Schon früher hatte der Verf. in einer Feſtrede, „Beluche 
deutſcher Könige und Kaiſer in Colmar“ (Lpzg. b. Häffel, 1878), 
über den Aufenthalt Karl's des Diden, Friedrich's I, Philipp's 
von Schwaben, Friedrich's II, Rudolf's I, Adolf's von Naſſau, 


— 1853, 46, — Literarifhes Eentralblatt — 10. November. — 


1600 





Albrecht's I, Heinrich's VII, Ludwig's bes Baiern, Friedrich's 
bes Schönen, Karl's IV und Sigismund’3 gehandelt, und den 
der Könige und Kaifer, Friedrich's II, Maximilian's I und 
Ferdinand's I nur beiläufig erwähnt. Das allezeit reichätreue 
Eolmar ſah dieſe Fürften innerhalb 686 Jahren, von 876 bis 
1562, einundfünfzigmal in feinen Mauern. Seit dieſer Zeit 
fam fein Kaiſer mehr hierher. In Anlaß der Durchforſchung 
bed Colmarer Stadtarchivs behufs demnächſtiger Herausgabe 
bes Urkundenbuches der ehemaligen Herrſchaft Rappoltitein 
hat nun der Verf. Gelegenheit gefunden, über bie Befuche 
Friedrich's III, Maximilian's I und Ferdinand's I, welche 
innerhalb der Seit von 1442—1562 neunmal in Colmar waren, 
ein reiches Material zu jammeln, das er in ber angezeigten 
Schrift niedergelegt und bamit, abgejehen von dem localen 
Intereffe, einen werthuollen Beitrag zur allgemeinen deutſchen 
Neichd- und Eulturgefchichte geliefert hat. Als Quellen find 
benugt das fogenannte „Neue Rothbuch“, enthaltend Eoncepte 
ftädtifcher Verordnungen, und die „Kaufhausbücher“, d. i, 
Nehnungsbüdher über Einnahme und Wusgabe der Stadt 
Colmar, fowie Nachrichten aus älteren Documenten, bie auf 
gleichzeitige Aufzeichnungen zurüdgehen. Zur Feſtſtellung der 
Stinerarien der genannten Könige und Kaiſer konnten außerdem 
noch ungedrudte Urkunden herangezogen, auch Localchroniken 
benußgt werden, wie 3. B. Wurftijen, der fich hier als gut und 
genau unterrichtet erweift. Beſonders hervorzuheben find die 
Mittheilungen über den vermuthlih auf die erjten Tage des 
März 1493 nad) Colmar berufenen Reichdtages, der aber nicht 
zu Stande kam, fowie in leritalifcher Hinficht Die Bedeutung des 
Wortes nöch — offene Wafferrinne. Die kritiſch und diplo—⸗ 
matifch genaue Wiedergabe des benußten Originaltertes, ber zur 
Unterſcheidung von dem Texte ber Ubhandlung in Eleinerer 
Schrift gegeben ift, wie der reichhaltige Inhalt der in an« 
Iprechender Ausftattung vorliegenden Urbeit rechtfertigen in 
gleicher Weiſe ihre Empfehlung für germaniftifche und hiftorifche 
Kreife. H. Pf. 


Süßmilch, gen. Hörnig, M. v., Oberftlieut. 5. D., Geſchichte des 2. 
t. ſächſ. Hufaren-Regiments „Kronprinz Friedrich Wilhelm des 
Deutſchen Reihe und von Preußen“ Nr. 19. Als Mipt. gedrudt. 
* g. 1882. Brochhaus in Comm. (X, 524 S. 8.) 

9. 


Sächſiſche Hufaren treten zuerjt unter Auguſt dem Starken 
in Polen auf. Sie nahmen 1715 an ber Belagerung von 
Stralfund Theil. 1722 wurde diefe glänzend uniformierte 
Truppe aus Erfparnißrüdfichten aufgelöft. Zum zweiten Male 
erſchienen ſächſiſche „Freihuſaren“ im fiebenjährigen Kriege 
1760 bei dem im franzöfiichen Solde befindlichen Corps des 
Prinzen Zaver von Sachſen. Gering an Zahl, gingen fie nach 
Briedensihluß wieder ein. Die dritte Aufftelung jächfifcher 
Huſaren erfolgte 1791. Diesmal wurde ein „Hufarenregiment“ 
(Regimentsftab und 8 Escadrons, 1065 Mann und 1002 Pferde) 
formiert, „beftiniert zu Vorpoſten, Feldwachen, charmuciren, 
Avant Urridregarde, patrulliren, recognofeiren, Ueberfällen, 
Embuscade; kurzum ftets am Feinde zu hängen und ihn nie 
aus dem Auge zu laſſen“. Die Auswahl der Dfficiere wie der 
Mannjhaften für diejes Regiment war eine beſonders forg- 
fältige. Im der Perjon des Oberftlieutenant von Süßmilch 
gen. Hörnig (ftarb ſchon 1801) war ein vortrefflicher Regiments: 
Commandeur gefunden. Bon den Dfficieren der erjten An- 
ftellungstifte brachten es Gutſchmidt, Funk, Gablenz, Thielmann 
in Sachſen, Stutterheim in Dejterreich zum General. 1793 bis 
1796 nahm das Regiment erft unter preußijcher, dann unter 
öfterreichiicher Führung am Kriege gegen die franzöfiiche 
Nepublif Theil, 1506 kämpfte es auf preußifcher Seite bei 
Saalfeld und Jena. Bei Saalfeld attafierte Prinz Youis 
Ferdinand an der Spitze des Regiments, ehe er bei dem darauf 


1601 





folgenben Rüdzuge die Tobeswunde empfing. Während ber 
dann bis 18. October 1813 folgenden jächfifch-franzöfifchen 
Allianz focht das Regiment 1809 theils in Defterreich, theils in 
Sachſen, 1812 in Rußland, aus welchem Feldzuge faum der 
fiebente Theil der Ausgerüdten des Regiments zurüdtehrte, 
1813 in Preußen und Sachſen. 1814 focht es auf Seite ber 
Berbündeten in ben Niederlanden. 1815 bei der Theilung 
Sachſens wurde aucd das Hufarenregiment getheilt. Der nad) 
Preußen übergegangene Theil trägt als thüringifches Hufaren- 
Regiment Nr. 12 noch heute die alten fächfischen Hufarenfarben 
hellblau mit weißem Schnurbefag, aus dem bei Sachſen ver- 
bliebenen wurde 1821 bei ber Umwandlung der fächfifchen 
Küraffiere, Ulanen und Hufaren in eine Einheitscavallerie das 
2. leichte Neiter-Regiment. Nachdem es als ſolches an den 
Feldzügen 1866 in Defterreich, 1870/71 in Frankreich theilgenom: 
men, wurde e8 Unfang 1876 wiederum Hufarenregiment, in ben 
alten Farben und feinem jegigen hohen Chef verliehen. Inner- 
halb diefes Rahmens ſchildert der Verf. aufs Eingehendfte nicht 
nur die Thaten und Schidjale des Regiments und feiner Unge- 
börigen, fondern mit ganz hervorragender Sachkenntniß und 
Klarheit ftets noch die allgemeine Situation und die Leiſtungen 
der mit dem Regiment zufammenwirtenben Truppentheile. Bon 
großem Werthe find auch die in der vorliegenden Regimentsge⸗ 
ſchichte befonders zahlreich gegebenen Bemerkungen über bie 
inneren Berhältniffe der Truppe, über deren Material und deffen 
Ausbildung. 





Müller, Wilb., Prof., politifche Gefchichte der Gegenwart. XVI. 
Das Jahr 1882. Nebft einer Ghronif der Ereigniffe des Jahres 
1482 u. einem alpbabet. Berzeichniffe der ger rg Perfonen. 
Berlin, 1883. Springer. (XV, 335 ©, 8.) 

Das Buch verrichtet wie in feinen früheren Jahrgängen ben 
willlommenen Dienſt, das, was die Beitungen auf die 300 Wochen- 
tage des Jahres vertheilt berichten, dem Leſer auf einmal vor« 
zulegen, natürlich unter Ausſcheidung bes Ummefentlichen und 
aller der Widerrufe falfcher Nachrichten, welche eine jo übele 
Decoration der Tagespreffe bilden; höhere Unfprüche ftellt es 
fi nicht, Daß die Deutfchland betreffenden Vorgänge zur einen 
Hälfte am Anfang und zur anderen am Schluß ihren Platz er- 
halten haben, ift wohl nur im Intereſſe der fchnelleren Fertig- 
ftellung gefchehen. Die wenig erfreuliche Gefchichte des Reichs— 
tags enthält die wirthfchaftlichen und die Eulturfampfverhand:- 
lungen jowie Bismard’8 bis jeßt letztes Auftreten in demfelben, 
die franzöfiihe findet mit Gambetta's Tod ihren natürlichen 
Abſchluß, im Drient fpielt das ägyptifche Drama, Defterreich 
quält die Nationalitätenfrage, Rußland der Panflawismus, 
Italien das Factionswefen, England die irifche Noth, Standi- 
navien ber Demokratismus der Norweger, und was aus der Be: 
ſchichte der übrigen Staaten Hinzugefügt wird, verleiht dem 
Ganzen ben Bert einer wirklich volftänbigen Ueberficht 





Verhandlungen des Worelen Bereineh von Oberpfalz u. Regends 
burg. R. #. 29. Band. 

Inb.: Granz Fr er, Berfaſſi —— von Regensburg 
von der german. Anfiedlung bis zum Jahre 1256. — Chr. Heinr. 
Kleinitäuber, ausführliche —W der Stubien-Anitalten in 
Negensburg. 1538— 1980, 2. Theil, Geſchichte des fathol. Gumnafiums 
zu St. Paul und des fich daraus entwidelnden Lyceums. (1589 bie 
1811). — Bild, Schrap, die regenäburger Rathszeihen. (Mit 
19 Zaf. Abb.) — Nefrologe. 


— 1883. 46. — Literarifhes Gentralblatt — 10. November. — 


1602 





Länder- und Völkerkunde. 


Hartmann, Prof. Dr, R., Abyffinien u. die übrigen Gebiete ber 
— 5— Afrikas. Leipzig, 1883. Freytag. (312 S. Al. 8.) 


* d. * Das Wiſſen der Gegenwart. Bd. 14. Der Welttheil 
rifa. 

Der — der als Begleiter Harnier's Oſtafrika ſelbſt be⸗ 
reift hat, ſchildert in dieſem, die Abtheilung „Afrika“ beginnen- 
den Bändchen der Einmark-Bibliothek die Natur, ausführlicher 
die Bewohner Abyſſiniens und der füdlicher (bis nad) Mogambique) 
gelegenen Länder des afritanifchen Oftens. Die Darftellung ift 
im guten Sinn bes Wortes populär und durch gute Holzichnitt« 
bilder erläutert. Die Erörterung des Bodenreliefs tritt aller- 
dings über Gebühr zurüd; bei den Höhenangaben, die faft aus- 
ſchließlich in „Fußen“ angegeben find, vermißt man die nähere 
Bezeihnung der Maßeinheit. Die gewagte Hypothefe Barth's, 
norbafrifanifche Bölferwanderungen aus vulcanifhen Kata: 
ftrophen im Süden des Aequators abzuleiten, hätte auch nicht, 
wie ©. 138 gefchehen, dadurch geftügt werben follen, dab es 
oſtwärts vom Bictoria-Njanfa (ober, wie er bier noch etwas 
antiquiert genannt wird, vom „Uferema-See*) Bulcane giebt. 





Das Ausland, Herausg. unter Mitwirkung von Ar. Ratzel u. A. 

56. Jahrg. Rr. 43. 
Juh.: Alft. Kirchhoff, 
Zeigt 





ulius Haun's Handbuch der Alimar 
tologie. — W. 85 ch die „allgemeine Geographie” als 
Bifenfsaft? — — Max Buchner, über den Naturcharakter des füd- 
weitafrifanifhen ——— zwiſchen 70 und 100 ſ. Br. — Uganda 
und die Waganda. 4. (Mit Abb — ueberwineruug und Ruͤchzug 
der niederländifchen Bolarervedit on. (Schl.) — Stanley und Jobns 
fton am Kongo. — Sleinere rn — Notizen. 


Hlobus. Hrg. v. Kid. Kiepvert. . Bb. Nr, 16. 

Inh.: Ujfaloy's Reife im Seine Himalaya. 3. (Mit Abb.) 
— Ed. Pet Urſachen des Ausiterbens der Völker niederer Gultur, 1. 
Stanley am Kongo. 1. — Das Bolf der Mafat in Oftafrita. — 
Kürgere Mittheilungen. — Aus allen Erdtheilen. 


Mittheilungen der kaiſ. königl. geograpbifchen ey . Bien. 
Hrsg. vom Redactionds u. Vortrags⸗Comité. N, F. 26. Br. Nr. 9. 








Inh: Anton Nebmann, das TrandvaalsWebiet des ſudlichen 
Afrika in vonfitalifä-geograubifder Beziehung. (Mit Karte u. zwei 
Taf.) — “ von ke Monnier, das nördliche Borneo nach dem 
heutigen Standbpuncte unferer Kenntuiß. 1. — Recenfionen. 


— — — — — — — —— 0 


Naturwiſſenſchaften. 


Sachs, Jul. Vorlesungen über Pflanzen -Physiologie mit 
455 Figuren in Holzschn. Leipzig, 1892, Engelmann. (VII, 
XI, 991 S. Roy. 8.) c# 22. 

Wie der Verf. in ber Vorrede ausführt, mochte derfelbe fein 
befanntes Lehrbuch nad Erihöpfung der vierten Auflage nicht 
wieder von Neuem bearbeiten, weil ihm deſſen Gefammtanlage 
nicht mehr gefiel. Er zog es vor, nur ben Theil ber Botanif 
neu barzuftellen, welcher ihm von Jahr zu Jahr mehr bie Haupt: 
fache geworben war, nämlich die erperimentelle Bhyfiologie der 
Pflanzen, und zwar follte dies in jolher Form geichehen, „daß 
fi nicht nur Studierende, fondern auch weitere Kreiſe bafür 
intereffieren könnten“. Morphologie und Anatomie werben babei 
nur als „organographijche Vorbereitung“ in aller Kürze und 
durchaus nach phyſiologiſchen Gefichtspuncten behandelt; über 
den breifahen Raum dieſer Einleitung nimmt bie Darftellung 
der Phyfiologie jelbft ein. Mag nun auch —— e, welcher die 
erſtgenannten beiden Diseiplinen nicht als bloße Einleitung zur 
Erperimentalphyfiofogie, fondern um ihrer ſelbſt willen treibt 
und zu fördern bemüht ift, manche Theile biefer „Vorbereitung“ 
etwas einfeitig finden, fo’ wird andererfeits auch von dieſer Seite 
ber anerkannt werden müffen, daß das ganze Buch mit ber 


1603 


— 1883. 46, — Literarifdes Eentralblatt — 10. November. — 


1604 





Meifterfhaft der Darftellung geichrieben ift, wie wir fie an 
Sachs' erperimentellen Arbeiten gewohnt find, Daß dabei die 
Unterfuchungen des Verf.'s und der Würzburger Schule bid- 
weilen auffallend in ben Vordergrund treten, während andere 
ausgezeichnete Forfcher vielfach etwas ſcharf und nicht immer 
gerecht beurtheilt werben, ift infofern zu bedauern, ala ja Sache’ 
Berdienfte um die Bflanzenphyfiologie auch bei objectivfter Ber 
handlung des Stoffes noch immer glänzenb herborgetreten 


wären. Waffen wir Alles zufammen, jo wird Jeder unferem | 


erjten lebenden Pflanzenphyſiologen dankbar jein, daß er fi 
entichloß, das Gejammtgebiet feiner Wiſſenſchaft in der ans 
gegebenen freieren Weife zu bearbeiten und fo dem Studieren- 
den, aber ebenſo jedem gebildeten Laien ein Buch in die Hand 
zu geben, welches ihn mit dem jebigen Stande ber erperimen- 
tellen Pflanzenphyfiologie bekannt macht und babei gleichzeitig 
den Genuß einer anregenden, nicht zu fchweren Lectüre ger 
währt. 





Hellwald, Friedt. d,, Naturgefchichte des Menfchen. Lief. 21—33. 
Stuttgart 1882, 1563. Spemann. (Bd.1:XS. u. S. 481 -600, 
Bd. 2: S. 1—176. Roy. 8.) ä cH 0, 50. 

In den vorliegenden Lieferungen jchließt mit der 25. ber 
erſte Band ab und zwar durch die Eapitel „die Romanen in 
Amerika“ und „die Mifchlinge oder Farbigen“ und „die Neger“, 
in welchen die eingewanderte, nicht autochthone Bevölkerung 
Amerikas befprochen wird, Der erfte Band fchließt alfo mit 
500 Seiten, 21 Vollbildern und einer großen Unzahl dem Terte 
eingefügter anderer Flluftrationen ab, deren technische Wollen: 
bung wir ſchon mehrfach bewundert haben, in Betreff deren wir 
aber die genaue Angabe der zu ihrer Herſtellung bemußten 
Quellen vermiffen. Wie jchon aus den vorhergehenden kurzen 
Anzeigen hervorgeht, behandelt diefer Band die Auftralier, 
Tasmanier, Infulaner des großen Oceans und die Amerikaner, 
Der mit Lieferung 26 beginnende zweite Band jchildert zunächſt 
die Völterfhaften Afrikas. Den Reigen beginnen die Buſch— 
männer, denen die Hottentotten angereiht werden, dann bie 
Bantus Völker, die der Verf. wieder in Kaffern, Tſchuanen, 
Bölker des Sambeji:Bedens, Völker des Inneren und Stämme 
ber füdlichen Guineafette gliedert. Die legten hier vorliegenden 
Lieferungen bejchäftigen fich mit den Völkern bes Sudan und 
es reicht die Darftellung derjelben, beginnend mit den Negern 
DOberguineas und Senegambiens, bis zu den Fulah. N—e. 


Martens, Ed. v., Prof., die Weich- u. Schalthiere gemeinfahlich 
dargeitellt. Mit 205 Abbild. Leipzig, 1883. Freytag. (IV, 
327 ©. 8.8) M 5. 

Wieder einmal ein recht deutlicher Beweis, wie jchöne Bes 
reiherungen der populären Literatur gewonnen werden, wenn 
ein Dann, der wiffenfchaftlich ein Thema völlig beherrfcht, fich 








forgfältig gearbeitet ift der Abſchnitt über Feinde und Ver— 
wendungen ber Schalthiere, in welchem dem Berf. feine auf 
größeren Reifen gefammelten perfönlihen Erfahrungen befon- 
ders zu ftatten famen. Die Abbildungen, zum Theil offenbar 
zinkographiſch hergeftellt, find durchaus zweckmäßig ausgewählt 
und reichlich beigegeben. Indem wir dem Berf. den herzlichſten 
Dank fagen für die ſchöne Gabe, fei es uns geftattet noch einen 
Wunſch anzufnüpfen. Es mangelt und noch immer ein prafs 
tiſches Meines Compendium der Malafozoologie in dem Sinne 
von Woodward's Recent and fossil shells, welches Buch merf- 
würbiger Weife mit dem ebenfo wertvollen und vorläufig noch 
immer unerreichten Westwood introduction to the modern 


' elassification of Insects das ſeltſame Schidjal theilt, von 





bereit finden läßt, die Schäße feines Wiſſens einem größeren | 


Publicum zugänglich zu machen. Nach einigen allgemeineren 
Abſchnitten giebt der Verf. einen furzen Abriß des Schalenbaues 
und der Anatomie der Mollusten, in welchem wir die weiſe 
Beichränfung des Verf.'s in der Auswahl der Detail3 rühmend 
hervorheben müſſen. Dann folgt ein mehr fyftematifcher Ab⸗ 
fchnitt, der den größten Theil des Buches einnimmt und dem 
Leſer die Kenntniß der wejentlichen Gruppen bis auf die Genera 
herab vermittelt und die wichtigften Arten in Wort und Bild 
dvorführt. Die fi von fyftematifher Bebanterie wie von Ober: 
Nächlichkeit gleich fernhaltende Eharakterifierung der einzelnen 
Genera konnte nur einem Marne gelingen, dem der Gefammts 
Habitus und bie feinften Kennzeichen dieſer Thiere fo geläufig 
find wie dem Verf. Die kürzere Darftellung der geographifchen 
Berbreitung und der Abhängigkeit der Zufammenfegung einer 
Socalfauna von der Boden- und Waſſerbeſchaffenheit, d. h. die 
Lehre von den Regionen, ift ebenfo interefjant. Gleichfalls höchſt 


ber deutſchen Leberjegungsleidenfchaft verfchont worden zu fein, 
obgleich fie weit mehr als viele andere verdient hätten, einem 
deutſchen Bublicum zugänglich gemacht zu werden, Dürften 
wir nicht vielleicht hoffen, daß Profeffor v. Martens nach diefer 
ſchönen populären Gabe uns auch mit einem rein wiſſenſchaft— 
lichen Heinen Compendium befchenten will? Eine wefentliche 
Lüde in unferer Lehrbuchsliteratur könnte jo von berufenfter 
Hand ausgefüllt werden, N—e. 





Baume, Dr. Rob,, Zahnarzt, die Kieferfragmente von La 
Naulette u. aus der Schipkahöhle als Merkmale für die Existenz 
inferiorer Menschenrassen in der Diluvialzeit. Mit 14 Holzschn. 
Leipzig, 1883. Felix. (IV, 46 8. 8.) c# 2, 60. 

Nah genauer Unterfuchung eines von Virchow nach dem 
Driginal in Brüffel corrigierten Gypsabguſſes bed Kiefer— 
fragmentes von La Naulette und des Driginales bes Kiefer: 
bruchftüdes aus der mährifchen SchipfasHöhle fucht der Verf. 
zu beweifen, daß die betreffenden Kieferfragmente eine Bildung 
zeigen, welche von ber bei allen heutzutage lebenden Menſchen— 
raffen wefentlich abweicht und auf eine noch inferiorere Bildung 
dieſer Raſſen fchließen läßt, als wir fie heute bei den niebrigjt 
ftehenden Bölferfchaften finden, N—e. 





Jacobsen, Dr. Emil, chemisch - technisches Repertorium. 
Uebersichtlich geurdnete Mittheilungen der neuesten Erfindungen, 
Fortschritte u. Verbesserungen auf dem Gebiete der technischen 
u, industriellen Chemie mit Hinweis auf Maschinen ete, 1882. 
2. Halbjahr, 1. Hälfte. Mit Holzschn. Berlin, 1883. Gaertner's 
Verl, (124 8. 8) cM 3, 20. 

Im Anſchluſſe an die frühere Beiprehung des chemiſch— 
technischen Laboratoriums in dieſer Beitfchrift (Jahrg. 1883, 
Nr. 25, Sp. 875) foll hier furz auch ber zweite Jahrgang 
defielben, von welchem jetzt drei Hefte vorliegen, allen Jnter- 
effenten warm empfohlen werben. Insbeſondere verdient er, wie 
feine Vorgänger, in hohem Grade die Beachtung der hemifchen 
Kleingewerbe, deren Bedürfniffe forgfältig berüdfichtigt find, 
indem jeder Jahrgang des Werkes eine Fülle von praktiſch 
nugbarem Material bringt, welches aus zahlreichen Beitfchriften 
volftändig und in ebenfo überfichtlicher als kurzer Darftellung, 
vielfach durch Holzfchnitte erläutert, zufammengetragen und ſorg⸗ 
fältig gefichtet ift. Im gleicher Weife finden die Fabrifanten 
hemifcher Producte, die technischen Chemiker, die Vorſtände der 
Unterfuchungsämter für Nahrungsmittel und Gebrauchagegen- 
ftände in zahlreichen Auszügen und Nachweiſen einen werth— 
vollen Bericht über alle beachtenswerthen Neuerungen und Fort⸗ 
fchritte auf den betreffenden Gebieten, ſowie über mebicinifche 
Geheimmittel und intereffante Verfälfhungen. Kurz in dem 
hemifch-technifchen Mepertorium ift zu mäßigem Preife ein 
zuverläffiges, höchft brauchbares Nachichlagewerf geboten, welches 
Vielen vortreffliche Dienfte leiften wird, um fo mehr, als es bei 
Heinem Umfange und bei einem jehr zweckmäßigen Regifter jehr 
leicht und raſch das Gefuchte auffinden läßt. Seine Ausftattung 
in Bapier, Drud und Holzichnitten läßt kaum etwas zu wünfchen 
übrig. i . C.T. 








** 


1uu5 


— 1883, 46. — Literarifdhes Centralblatt — 10. November, — 


1606 





Botanifhe Jahrbücher für Syſtematik, Pflanzengefhichte u. Pflanzen» 
geograpbie. Hrög. von A. Engler 4. Bd 5. Heft. 

Zuh.: E. Kerber, Rüdblit auf Cordoba. — Eug. Wars 
ming, tropifche Kragmente. 2. Rhizophora Mangle L. (Mit Taf. 
u. Holzſchn.) — T. Garuel, pensces sur la laxinomie butanique. 
— Beiblatt Rr. 5: Dow. Heer}. — Notizen über Pflanzenfanms 
lungen. 


Der Raturforfder. Hrög. v. Wilh. Sflaref. 16. Jabra. Rr. 43. 

Inh.: Temperaturs und Feuchtigkeitsmeffungen in verfchiedenen 
Höhen. — Ueber die Urfahe der anomalen Doppelbrebung der 
regulär Proftallifierenden Salze. — Ein weiterer Beitrag zur Mors 
phologie der functionellen Anpaffung. — Ueber die Elemente, — 
Kleinere Mittheilungen, — Siterarifhes. 


Chemiker Zeitung. Hrögbr. G. Krauſe. 7. Jahtz. Rr. 54 u. 85. 

a: Der 7. Congreß ruffiiber Aaturforfcher und Aerzte in 
Odeſſa. — B. 3. Grosjean u. R. Warington, Studien über 
die Chemie der Weinfänre. (Schl.) — Neuerungen an Drabtieil- 
bahnen. (Mit Abb.) — Die Herbitverfammiung des ron and 
Steel Inititute in Middlesborougb. — Jules Garnier, Affinitiond- 
refp. Reiniqungsverfahren für Eifen, Nidel und Kupfer im bafifhen 
Oxvdatlonsherde. — Prof. Plugge, über die Wahrſchelulichkeit 
einer Beränderung des Strychnins im tbierifchen Organismus und 
über ein Oxvdationsproduct, erhalten aus Strydnin bei der Bes 





handlung mit Kaliumpermanganat,. — Edm. D. v. Fippmann, 
über Zuckerkall. — Balter Beldon, über die Kabrication des 
Aluminiums. — Neueite freiitebende und Wanddampfpumpen mit 


neuem Mafchinenelemente zur Verbindung der Kolbenitangen, Patent 
Klein. (Mit Abb.) 


Mathematik. 


Krimmel, Otto, Prof., die Kegelschnitte in elementar-geometri- 
scher Behandlung. Mit 78 in den Text gedruckten Abbild. 
Tübingen, 1883. Laupp. (VII, 115 5. 8) c# 2, 60. 

Diefes Schriftchen verbanft feine Entftehung der Thätigfeit 
des Verfaſſers an der Realanftalt zu Reutlingen, an welcher die 

Lehre von den Kegelichnitten einen Beftandtheil des Unterrichtes 

in ber darftellenden Geometrie bildet. Dafjelbe enthält den feit 

mehreren Jahren befolgten Lehrgang und „fol dazu beitragen, 
die frage nad} der Einführung der Kegelſchnitte in ben Geometrie- 

Unterricht der Realfchule und des Gymnafiums mehr und mehr 

in Fluß zu bringen." Es zerfällt in vier Abfchnitte, von denen 

die drei erften die Parabel, Ellipſe und Hyperbel, definiert Durch 
ihre Brennpuncteigenichaften in elementar-geometrifcher Weife, 
ohne Hülfsmittel der projectiviichen Geometrie, behandeln. Aus 
der Gleichheit der Abftände eines Barabelpunctes vom Brenns 
punct und von der Directrig, fowie dem conftanten Werthe der 

Summe, beziehentlih der Differenz ber Leititrahlen bei den 

beiden anderen Klegelichnitten werden die übrigen Brennpuncts- 

eigenschaften, die Eigenfchaften der conjugierten Durchmefler, 
der Tangenten und Normalen und fchließlih die Nemton’iche 

Eonftruction für den Krümmungsradius abgeleitet. Im vierten 

Abfchnitt wird dann mit Benußung der eingefchriebenen Kugel 

gezeigt, daß jeder ebene Schnitt des normalen Kreiskegels eine 

der. drei früher behandelten Eurven ift, und darauf wirb mit 

Hülfe der auf conjugierte Durchmeffer bezogenen Gleichungen 

diefer Curven der Nachweis geführt, daß auch der fchiefe Kreis— 

fegel von einer Ebene immer in einer der genannten drei Eurven 
gejchnitten wird, woraus dann der Schluß gezogen wird, daß die 

Säpe über Pole und Polaren, fowie der Pascal'ſche und 

Brianchon'ſche Satz, deren Gültigkeit am Kreiſe vorausgeſetzt 

wird, ſich auch auf jeden Kegelſchnitt übertragen laſſen. Zahl— 

reiche Aufgaben, die allenthalben eingeſtreut ſind, zeigen die 

Verwendbarkeit der entwickelten Sätze. 

Wer eine elementar⸗geometriſche Ableitung der wichtigſten 

Eigenſchaften der Kegelſchnitte ſucht, dem wird das Schriftchen 

ben gewünſchten Dienſt leiſten. Den letzten Abſchnitt aber, 














welcher die projectivifchen Eigenſchaften der Kegelſchnitte behan- 


belt, hätte Ref. gern etwas ausführlicher dargeftellt gefehen. In 
der Bezeichnungsweife ift der Verf. nicht conlequent geweſen: 
er drückt Puncte durch große wie durch Heine, lateinifche wie 
deutſche Buchſtaben aus, gerablinige Streden durch Heine 
lateinische und auch deutſche Buchftaben. Es ift dies nicht fo 
ganz gleichgültig, denn eine confequent durchgeführte Be- 


| zeichnungsweife erleichtert gar fehr die Ueberſicht und rajche 


Orientierung. 





Mathematifhe Annalen. Hrög. von F. Alein und Ad. Maver. 
22. Band. 3. Heft. 

Inh.: Cyparissos Stephanos, memoire sur la reprösentation 
des homographies bingires par des points de l’espace avec appli- 
eation A letude des rolations spheriques. — A, Mayer, über die 
Ableitung der fingulären Löfungen eines Syſtems gemöhnlicer 
Differentialgleihungen aus den gr felbit. — €. 
Strob, zur Theorie der Gombinanten. — G. Neumann, über 
eine gewifje Erweiterung des Cantor'ſchen Sapes. — A. Hrazer, 
über Thetafunctionen, deren Gharakteriftifen aus Dritteln ganzer 
Zablen gebildet find. — M. Tichomandritzky, über das Umkehr—⸗ 
problem der elliptifhen Integrale. 


Journal für die reine u. angewandte Matbematif, rag. von 
2. Kroneder u. 8. Weierſtraß. 95. Bd. 2. Heft. 

Inh.: P. 9. Schoute, die Steinerffhen Polygone. — I. N. 
a ie über die Curven, weldye fich fo bewegen können, daß 
fie ſtets geodätifche Linien der von ihnen erzeugten Flächen bleiben. 
— A. Beiler, einfache Erzeugung einiger Complexe zweiten Grades. 
— ©, Kantor, über eine einsdreideutige ebene Abbildung einer 
Flähe dritter Ordnung. — 3. Germes, Bemerkung über die Aequi⸗ 
valentfubititutionen binärer quadratifcer Kormen. — 8. Königs» 
berger, Gigenfhaften irreductibler Zunctioneu, — Stern, über 
Irrationalität von Reihen, 


Medicin. 
Handbuch der gerichtlichen Mediein. Herausg. von Dr. J. 
Maschka. Tübingen, 1682. Laupp. (Gr. 8.) 

3. Bd. Die Unfähigkeit zur Fortpflanzung. Zwitlerbildungen. 
Zeichen der Jungfrauschaft ete. Bearb. von den Prof. Dr. U. 
Öesterlen. Dr. J. Maschka, Dr. J. v. Saexinger, Dr. A. 
Schauenstein, Dr. C. Toldt, Mit 15 in den Text gedr. 
Holzschn. (VIll, 703 8) c# 13. 

Auch diefer Theil des großen Wertes fchließt ſich würdig 
feinen Vorgängern an und rechtfertigt unfere Annahme, daß 
wir in dem Ganzen eine äußerft jorgfältige, eingehende, das 
gelammte Gebiet der gerichtlihen Medicin volitändig um— 
faffende Urbeit zu erwarten haben, die dem praftifchen &erichtö- 
arzte unentbehrlich ift. Die innere Einrichtung ijt den früheren 
Bänden ganz gleich und fönnen wir uns bier Daher darauf be 
fchränfen, die Gegenftände, die abgehandelt worden, fur; an— 
zugeben. Zuerſt finden wir zwei Abfchnitte über die Unfähigkeit 
zur Fortpflanzung und über Bwitterbildbungen von Defterlen, 
weiter einen Urtifel von Mafchla über die Zeichen der Jung» 
fraufchaft und die gefegwidrige Befriedigung des Geſchlechts 
triebes, von Säxinger zwei Auffäge über Schwangerſchaft und 
Geburt, Fruchtabtreibung und Abortus. Daran fließen ſich 
die Urbeiten von Mafchla über Leichenerfcheinungen und von 
Schauenftein über die jpäter auftretenden Zeichenveränderungen. 
Ueber die Knochen in gerichtsärztlicher Beziehung verbreitet ſich 
Toldt. Den Schluß des Bandes bilden die Kunftfehler; die der 
Aerzte und Wundärzte erörtert Defterlen, die der Geburtöhelfer 
v. Säringer. — Die Yusftattung ift mufterhaft. 





Parreidt, Jul., Zahnarzt, zahnärztliche Mitiheilungen aus der 
chirurgischen Universitätsklinik zu Leipzig, Mit 10 Abbild. 
Leipzig, 1882, Felix. (120 S. Gr. 8.) wi 

Es verdient Anerkennung, baß der Verf. das reiche Material, 
welches die chirurgifche Univerfitätspoliklinif zu Leipzig dar- 
bietet, bearbeitet und fo weiteren Kreifen zugänglich gemacht 


. 


fih in der Darftellung fnapp, die Bemerkungen find fur; und 
verftändig. Zunächſt giebt der Verf, ftatiftifche Notizen über 
die periönlichen Verhältniffe der Kranken, die Zahl der behan- 
delten Zähne und deren Zählung und verbreitet fi) ausführ- 
licher über die Erfranfungsneigung der einzelnen Zahnſorten. 
Nachdem er tabellariich die einzelnen Krantheitsformen, die in 
den Fahren von 1877—1881 behandelt wurden, gegeben hat, 
beipricht er die wichtigften Vorkommniſſe und unterfcheidet dabei 
die Krankheit der Zähne, der Ulveolarfortfäße, ber Sliefer und der 
Schleimhaut und die reinen Neuralgien, endlich einzelne jeltenere 
Erkrankungen hervorhebend. Den Schluß bildet eine Caſuiſtik 
intereffanterer Fälle. 





Arhiv für Die gefammte Phpfiologie des Menſchen n. der Thiere 
Hreg. von E. F. W. Pflüger. 32. Bd. 7. u. 8. Heft. 

nb.: P. Grüßner, Kae ur allgemeinen Nervenpbufios 
logie. Weber das Wefen der ele trifhen Deffnungserregung, nad 
gemeinfhaftlih mit can. med. F. 3 angeitellten Verſuchen. 
(Bierzu Abb.) — Guido Bodländer, die Aueſcheidung aufgenom- 
menen Weingeiftes aus dem Körper. — M. Salt, über die 
Aunctionen des Kleinbirns. 2. vorläufige Mittbeilung. 


Memorabilien. Hrög. von Ar. Dep. R. F. 3. Jahrg. Heft 7. 
Inh.: Edgar Kurz, zur Phthifeotherapie. — Therapeutiſche 

Analelten. — Xiteratur, 

Der Irrenfreund. Red.: Brofius. 25. Jahrg. Nr. 8. 


Jub.: Weber tranfitorifces Irrefein auf neuraftbenifher Grund» 
lage. — Zur Lehre von den bufterijchen Affertionen der Kinder. — 
Heirath Nenropatbifcer. 


Redits- und Staatswiſſenſchaften. 


Karsten, Dr. C. dieLehre vom Vertrage bei den italienischen 
Juristen des Mittelalters. Ein Beitrag zur inneren Geschichte 
der Reeeption des römischen Rechtes in Deutschland. Rostock, 
1882. Werther. (XXIV, 242 S. Roy. 8) c#M 6. 

Seuffert war in feinem lehrreihen Buche zu dem Ergebniß 
gelangt, daf das Dogma von der bindenden Kraft aller Ber- 
träge erſt geraume Beit nad) der Reception unter dem Einfluffe 
canoniftifcher und naturrechtlicher Anſchauungen ſich in Deutſch⸗ 
land gewohnheitsrechtlich feitgejeßt habe, Dem trat Stinging 
infofern entgegen, ald er einerjeits die Einwirkung naturrecht« 
Licher Anſchauungen auf die Entftehung unſeres Dogmas beftritt, 
andererjeits die leßtere auf eine in Deutfchland vor ſich ges 
gangene gewohnheitsrechtliche Entwidelung zurüdführte, deren 
Unfänge nach ihm erweislich bis in das 14. Jahrh. zurüd- | 
reichen. Der Berf. tritt weder der einen noch der anderen 
Meinung bei. Er findet die Wurzel bes Dogmas einzig 
und allein in der Doctrin der italienifchen Juriften, die zwar 
diejes ſelber noch nicht haben, aber eine Vertragstheorie auf- 
jtellen, aus der es in der Folgezeit nothiwendig habe hervorgehen 
müfjen. Eben darum hält es der Verf. für nüglich und geboten, 
ausgehend von einer ausführlichen Darftellung der rein römijchen 
Bertragslehre, die Entwidelung der italieniſchen Bertragätheorie 
zu unterfuchen. Das Dogma jelbft aber hält er überhaupt nicht 
für geltendes Recht; er glaubt beweifen zu können, daß hier 
nicht eine gewohnheitsrechtliche Neubildung, jondern lediglich 
eine auf faljchen Prämiffen ruhende irrige Theorie vorliege, 
eine nadte communis opinio, die der befjeren Erkenntniß 
weichen müfje. 

In diefen legten Schlußjolgerungen hat fih ber Berf. | 
unſeres Gradtens feine Aufgabe etwas zu leicht gedacht. 
Bweifellos hat das Vertragsrecht feit Juftinian eine gewohn— 
beitsrechtliche Fortbildung erfahren, für die unfer Dogma eine | 
unpaffende, ja verfehrte Formulierung fein mag, eine Yort: 
bildung, die man aber nicht einfach ignorieren fann, für Die es 








beffere Formulierung zu fuchen gilt. Mit diefem Bedenken fol 
das Berdienftliche der Leiftung des Verf.'s im Uebrigen feines- 
wegs bejtritten fein; der Werth feines Buches liegt in der 
dogmengeichichtlichen Unterfuchung, die wir über diefen Gegen: 
ftand in glei gründlicher Ausführlichkeit bisher nicht befaßen. 
Der fpringende Punct diefer Unterfuchung ift der: während die 
römische Theorie unferen abftracten Begriff des obligatorifchen 
Vertrages nicht fennt, figuriert der Vertrag (pactum) in eben 
diefem abftracten Sinne ſchon bei den Glofjatoren als allge- 
meiner Entftehungsgrund der Obligationen. Der Widerſpruch 
diefer Theorie mit dem pofitiven Rechte führt allerdings zur 
Betonung der Einfchränfung nudum pactum non parit obli- 
gationem, eines Saßes, der wiewohl in wechjelnder Auffaffung, 
trog dem Angriff der Canoniften, von den Xegiften ſtets fejtge- 
halten wurde: allein die Eonjequenz mußte dahin führen, dem 
pactum, wenn man in ihm das allein Entſcheidende für die Be- 
gründung der Obligation ſah, ſchließlich auch allgemeine rechtliche 
Beltung zugufprehen. Der Berf. ſchildert zunächſt die Ent- 
widelung der Doctrin von den Hagbaren und nicht Magbaren 
pactis bei den Glofiatoren und Boftgloffatoren und jodann in 
gefonderter Ausführung das Verhältniß der mittelalterlihen 
Stipulationslehre zu jener Doctrin. Der Verſuch, irgendwie auf 
das Detail diefer Erörterungen einzugehen, würde mehr Raum 
erfordern, ala uns an diefem Orte zu Gebote fteht. Die Dar- 
ftelung ift etwas unbeholfen: nicht immer find die Puncte, auf 
die es vor Allem ankommt, auch in die gehörige Beleuchtung ges 
rüdt. Daß das Gebotene überall auf gründlichen Studien beruht, 
ift eben fo wenig zu bezweifeln wie daß fich über manches Ein- 
zelne mit dem Verf. wird rechten laſſen. Befonders hingewieſen 
fei noch auf die vom Verf. gegebene Geſchichte der wechlelnden 
Uuffafjungen über das imperium Romanum unb den Geltungs- 
anſpruch des römijchen Rechtes, eine Erörterung, die man viels 
leicht in Diefem Zuſammenhange nicht fuchen wird (mißverftändlich 
iſt bier übrigens das Referat S. 151 über des Bartolus Auf— 
fafjung des Berhältniffes zwiſchen ftatutarifhem Recht und ius 
eommune, dgl. denjelben ad I. Omnes Nr. 26). L. 


Verzeichniss der rheinischen Weisthümer. Vorarbeit zu 
der von der Gesellschaft (für rheinische Geschichtskunde) unter- 
nommenen Ausgabe. Nebst einer Ürientierungskarte, Trier, 
1883. Lintz. (90 8. Roy. 8.) 

Das Verzeihnig enthält Weisthümer von 1144 Orten, 
hauptſächlich der preußifhen Rheinprovinz, von denen freilid) 
weitaus die meiften ſchon veröffentlicht find. Namentlich werth- 
vol ift die Nachweifung der Drude, in benen einzelne Weis- 
thümer vorfommen, dagegen vermißt man durchweg die Angabe, 
ob die Originale noch vorhanden find. Dies namentlich auch bei 
den ungedrudten Weisthümern, welche faſt ausschließlich nad) 
Sammlungen, bejonders bes Ubtes Henn, der fürftlih Wied'ſchen 
Rentlammer, des Oberbürgermeifter® Beler zc. verzeichnet wer: 
den, während nur ein paar Fälle vorfommen, in denen das 
Weisthum als in dem Archiv feines Entftehungsortes befindlich 
bezeugt wird. Sollten dieſe Archive wirklich fo arm fein? oder 
fol eine Durchforſchung derfelben erft jegt vorgenommen wer: 
den? Jedenfalls dürfte fie unerläßliche Vorausſetzung der ge- 
planten Herausgabe der Weisthümer fein, 





Archiv für kathol. Kirchenrecht. Hrog. von Ar. 9. Bering. N. F. 
44. Band. 5. Heft. 

Inb.: P. Wittmann sen., die bamberger Hexenjuſtiz (1595 
bis 1631). — Gamillo Tarquini, über das Pauliniſche Privileg 
1. Gor. 7, 15). Ans dem Stalienifhen von P. Dtt. — UM. 

ouriffon, de concordato Gailicn et de suppressione stipendio- 
rum elerienrum. — Urtbeil des baver. oberften @erichtähofs vom 
1. Juli 1878, betr. Gigentbum und öffentlibe Bereditigung an 
Kirchthürmen. — R. v. Shlidting, das galiz. Gelep vom 


1609 


— 1883, 46, — Literarifhes Centralblatt. — 10. November. — 


1410 





12, Dec. 1869, betr. Aufhebung der Kirchenbaurefervefonds. — R. | 
v. Scherer, nochmals Die Kinder der Gonfelfionslofen. (Antifritif 
gegen Dr. Thaner,) — Derf., Rachträgliches zur Proceßfähigkelt 
der kirchlichen Institute. (Antikritik gegen Dr. Singer). — Der 
chileniſche Kirchenftreit (1878—1883), — Swientel, der Erla 
des Füritbifchofs von Breslau vom 19. Mai 1883 an die Kirchen» 
vorstände, betr, die ntercalare, nebit einem Gultusmin.»Erlaß von | 
7. Nov. 1865 und einem vom Gultusmin, veranlaßten Erlah vom 
20. Zuli 1883 über denjelben Gegenitand, — Gin preußiicher 
Gultusmin.«Erlaß vom 6. Juli 1883, betr, die Firchlichen Staates | 
und Stiftungsiondse, — Der Vatican und Berlin und das preuf. 
ftaatsfirchl. Gefeh vom 11. Zuli 1883. — Rumdfchreiben des päpſtl. 
Nuntius in Spanien vom 30. April 1883 betr, das polit. Berbalten 
der Bifchöfe und des Clerus. — Communiqué der ruff. Regierung 
vom Juni 1983 über die Verhandlungen und das Einvernehmen 
mit Rom. — Literatur. 


Archiv für die civiliftifche Praxis. Hrog. von Bülow, Deg ent olb, 
Aranklin, Mandry. N. F. 16. Bd. 3. Heft. 


Inh.: Zittelmann, Gewohnheitöreht und Irrtum. — Lites 
ratur, 





Sprachkunde. Literaturgeſchichte. 


Claudii Ptolomaei geographia. E codicibus recognovit, pro- 
legomenis, annotatione, indicıbus, tabulis instruxit Carol. Müller. 
Vol. . p. I. Paris, 1583. Didot. (V, 570 8. Imp. 8.) 

Die Btolemäifche Geographie ift eins von ben beiden Werfen 
des Ulterthums, die ſowohl für die Gefchichte der Geographie 
als auch für die alte Ehorographie und Topographie die größte 
Bedeutung haben. Ptolemäus vereinigt in gewaltfamer Weife 
die Arbeiten und Ideen der mathematischen Geographie aus der 
Zeit nad) Eratofthenes mit einer ſonſt nirgends gebotenen Fülle 
chorographiſchen Materiald, und die Aufgabe, die Entjtehung | 
feines Werkes nachzuweifen, ift neben der, die beiden erjten | 
Bücher Strabo'3 Hiftorifch und fachlich zu erklären, das erfte 
Erforderniß zur Aufhellung der dunklen Periode, in welcher die | 
alte Geographie ihre höchſte wiſſenſchaftliche Stellung erreichte 
und durch Spaltung und VBerrüdung des Bieles zum Rüdgang 
getrieben wurde, Die Fürforge der Philologie unferes Jahr: | 
hunderts für die Bearbeitung des Werkes entipricht diefer Wich- | 
tigfeit wenig. Neben einer nicht eben reichhaltigen Literatur, 
bie einzelne fragen behandelt und abgejehen von Bearbeitungen 
einzelner Theile, wie der Galma'ſchen Ueberfegung und Er: 
läuterung des erften Buches und der von Vickler bearbeiteten 
Germania des Ptolemäus, find in unferer Zeit nur zwei Ges 
fammtausgaben zu verzeichnen. Nobbe unternahm zuerft eine 
Tertauögabe, die 1843 vollftändig erfchien, und der eine große 
Ausgabe mit Ueberfegung, kritiſchem Apparat, Inder und Karten 
folgen ſollte. Letztere fam nicht zur Ausführung neben der in- 
zwijchen eingetretenen Veröffentlichung der großen Ausgabe von 
Wilberg und Grashof. Mit diefer, zu der ſich Mathematik und 
Philologie die Hand reichten und die mit großer Sorgfalt und 
Iharfem Verſtändniß betrieben wurde, kam, das kann man wohl 
fagen, erft neues Leben in die Wiedergabe des Tertes, und es 
war zu beklagen, daß es dem Hrögbr. nicht vergönnt war, fein 
Werk zu vollenden. Es ſchließt mit dem ſechſten Buche und 
enthält nicht einmal die verfprochene Einleitung. Unter ſolchen 
Umftänden mußte es Aufjehen und Freude erregen, als vor 
kurzer Zeit befannt wurde, daß eine neue große Ausgabe von 
Carl Müller im Werke fei. Der erfte Band derjelben liegt uns | 
jegt vor. Er enthält die erften drei Bücher, ein zweiter die 

| 








übrigen Bücher und ein dritter bie Karten enthaltend, jowie die 
Prolegomena als Ergänzung zum erften Bande jollen nachfolgen. 
Wir müffen von vorn herein ausfprechen, da& der vorliegende 
Theil der Arbeit allen unferen Erwartungen entjpricht, mochten 
diefelben einem ſolchen Herausgeber gegenüber auch noch fo hoch 
gejpannt fein. Durch rajtlofe Thätigfeit und Benugung günftiger 
Berhältniffe ift es zunächſt dem Hrsgbr. gelungen, das hand« 


ſchriftliche Material zu verdreifachen, jo daß ihm neben ben 
alten Ausgaben und Ueberjegungen nicht weniger ala 39 Hand: 
fchriften für die Tertrecenfion und Vervollftändigung der varia 
lectio zu Gebote ftanden. Im erften Buche find an bem durch 
verjtändige Gliederung und Interpunction ausgezeichneten Texte 
Wilberg’3 nad) Vergleihung des Ref. etwa 56 Veränderungen 
durchgeführt ober vorgejchlagen, nicht jelten ganz nothwendige, 
wie p. 2,4 15 di“ Megöng; p- 3, 3 dia ygagjs; p. 60, 7 os 


| ae; pP. 77,7 Otsgyiönos u. a. Die Ueberjegung fällt in die— 


ſem Buche nur manchmal, meift wo dies unvermeidlich it, mit 
ber Wilberg’schen zufammen. Im Allgemeinen ift fie ſelbſtändig 
und zeigt überall das Beflreben den Wortlaut des griechiſchen 
Terted genauer wiederzugeben. Die größere Zahl der Wer: 
befjerungen ift auch hier auf Müller’3 Seite. Die erläuternden 
Anmerkungen im erften Buche find im Vergleich mit denen Wil 
berg’3, ber namentlich die Begründung des Brojectionsverfahrens 
genau vorrechnet, fnapp gehalten. Müller giebt nur gelegentlich 
erflärende Bemerkungen, manche mit Auswahl des Wejentlichften 
von Goffellin, Letronne, Wilberg, Grashof, Vivien deSt. Martin 
entlehnt, wie fie theils die Begründung der Tertveränderungen 
und Gonjecturen, theils das Verſtändniß des Textes verlangt. 
Das genügt aber für die Ausgabe und paßt zu der Haltung des 
Autors. Ptolemäus ſelbſt jagt mit Fleiß Fein Wort von der 
mathematischen Begründung, fondern bietet nur die fertige An- 
leitung zur Ausführung der Projection und der Einzelfarten, 
hält fich alfo eigentlich an die Beſchränkung der Geographie, die 
Strabo verlangt. Wer jener mathematischen Begründung näher 
treten will, fann fpeciellere Unterfuchungen wie die von Letronne, 
Wilberg, Mollweide u. A. nicht umgehen. Auch weitere fachliche 
Unterfuchungen, die ſich mit der Herkunft des Nejultates der 
von Ptolemäus angewandten Erbmefjung, mit genauerer Er- 
wägung ber eigentlichen Leiftungen des Marinus, des Verhält⸗ 
nifjes zwifchen Ptolemäus und Hippard) und anderen derartigen 
Fragen zu befhäftigen haben werden, verlangen eigene Bes 
arbeitung, zu welcher die neue treffliche Ausgabe hoffentlich An— 
regung giebt. Anders mußte ſich die Behandlung der folgenden 
Bücher geftalten. Hier fordert die Entſcheidung bei Auswahl 
der verunftalteten Namensformen und Zahlen von jelbjt eine 
Menge von Einzelunterfuhungen und Müller hat nad) diefer 
Seite hin einen erftaunlichen Fleiß entwidelt. Für jeden einzelnen 
Punct wird neben der neueren und neueften die griechiſche und 
römifche Literatur im weiteſten Umfang zu Rathe gezogen, jo 
daß nachfolgenden Arbeiten aufs befte vorgearbeitet ift, nebenher 
auch oft Licht auf die verglichenen Autoren fällt, wie beſonders 
auf Avienus, auf Strabo, Mela, Plinius, Appian u. A. Bor 
allem bdanfenswerth ift es, dab ſich Müller allenthalben ans 
gelegen fein läßt, durch Vergleichung der erreichbaren parallelen 
Angaben nachzuforſchen, auf welche Weife Ptolemäus zu feinen 
Bofttionen und deren Irrthümern gelangt jei. Das ift der Weg, 
den Ptolemäus und fein Verfahren recht kennen zu lernen, und 
nach dem, was Müller bier bietet, muß man zu der Annahme 
kommen, daß es jenem häufig nicht mehr auf Richtigkeit, ſondern 
nur noch darauf anfommen konnte, der fortwährenden Berrüdung 
der Karte durch bloßes Abzeichnen zu fteuern (vgl. I, 18, 3). 
Ebenfo muß lobend hervorgehoben werden, daß Müller bei den 
Berjuchen, die Dertlichkeit der genannten PBuncte nachzuweiſen, 
große Vorficht und Zurüdhaltung walten läßt. Meiſtens ftellt 
er nur auf beftimmte Indicien, namentlich nad den mit befon- 
derer Sorgfalt und Umficht benugten Infchriften, die Ueberein- 
ftimmung unferer Ortfchaften mit denen der alten Karten feit 
und warnt ausdrüdlic) tadelnd vor voreiligen Schlüffen, zu 
welchen trügerifche Namensähnlichkeit und andere zufällige Mo- 
mente der Uebereinftimmung bei Boreingenommenbeit und ober: 
flächlicher Duellenbenugung nur zu häufig verleitet haben. Die 
Ausftattung ift die von den früheren Werfen bes Hrsgbr.'s ber 
befamnte, 


1611 








In Rüdficht auf jo große Vorzüge der neuen Ausgabe und 


auf die Unmöglichkeit, die Fülle der Einzelfragen bier zur 


Sprache oder zum Austrage zu bringen, verzichtet Ref. darauf, 
die Buncte hervorzuheben, in denen er mit dem Verf. nicht 
gleicher Unficht fein lann, verzichtet auch gerne auf ein Ber: 
zeichniß von Verjehen und Drudfehlern, die nicht häufig und 
der Urt find, daß fie bei forgiamer Benutzung nicht irre führen 
fönnen. Wir fühlen uns vielmehr gedrungen, das treffliche 
Werk allen Freunden der griechischen Geographie aufs angelegent- 


lichjte zu empfehlen und ben Wunfch auszufprechen, daß ed dem 


hochverdienten Gelehrten gelingen möge, dafjelbe bald und glüd.- 
lich zur Vollendung zu bringen. B—r. 


d’Arbois de Jubainville, H., Prof., essai d’un catalogue de 
la litt@rature &pique d’Irlande, pröcede d'une &iude sur les 
manuseripls en langue irlandaise conserves dans les iles bri- 
tanniques et sur le conlinent, Paris, 1883. Thorin. (CLV, 
282 S. 8.) 


Der Verf. giebt hier das Mefultat einer wilfenfchaftlichen 
Neife, nach Irland und England, die er unternommen hat, um 
fi jo gut ala möglich einen Ueberblick über die vorhandenen 
irischen Manuferipte zu verfchaffen, befonders über diejenigen, 
welche die alten irischen Sagen enthalten. Wenn man, wie es 
allein gerecht ift, fi) auf diefen Standpunct jtellt, jo muß man 
dem Berf. nur dankbar dafür fein, daß er das Reſultat feiner 
Reife nicht für ſich behalten, fondern auch feinen Landsleuten 
und überhaupt allen denen, die mit ihm auf gleichem Gebiete 
arbeiten, mitgetheilt hat. Der Verf. ift 75 Tage in England 
und Irland gewefen, von diefen hat er zufammen 17 Tage dem 
Britiſh Mufeum und den Bibliothelen zu Orford und Cam— 
bridge gewidmet, die ganze übrige Beit den Bibliothefen der 
R. Iriſh Academy, des Trinity College und der Franciscaner 
zu Dublin. Da es fi hier um Hunderte von Manufcripten 


handelt, von denen manches Hunderte von Seiten hat, jo fann | 


man vernünftiger Weife nicht erwarten, daß er alle und jei es 
auch nur flüchtig durchgefehen hat. Er mußte von ben Biblio- 
thetstatalogen und von O' Curry's Buch On the Manuscript 
Materials of Ancient Irish History ausgehen, und konnte nur 
in befchränfter Weife die Angaben diefer Hülfsmittel durch Ein- 
jehen der Manufcripte felbjt nachprüfen. Aber die Kataloge 
find nicht überall vollftändig. Im der Bibliothek der R. Iriſh 
Academy find 559 irifhe Manufcripte fatalogifiert, aber es 
follen ungefähr noch ebenfoviele nicht fatalogifierte vorhanden 
fein (S. XLIV), allerdings, wie man fagt, jo gut wie ſämmtlich 
erft aus fpäterer Beit ftammend. Ueberhaupt gehört die größte 
Zahl der Danufcripte, fo fonderbar dies in unferer Beit des 
Drudes klingt, den legten drei Jahrhunderten an. Die Geſammt⸗ 
zahl der irischen Manuferipte, von denen der Berf. weiß, von 
denen er eine Unzahl eingejehen hat, eine Anzahl aus Publica- 
tionen, bie meiften nur aus Katalogen kennt, wird S. CXXXIII 
auf 953 für England und Irland, auf 56 für das übrige 
Europa berechnet, alſo zufammen auf 1009, Dieſe Zahl bleibt 
aber weit hinter dem wirklichen Beftand zurüd, ſchon deshalb, 
weil die in Privatbefig befindlichen Manufcripte nicht mit in 
Betracht gezogen find. Die irifchen Manufcripte der Stowe oder 
Aſhburnham Collection, die vor Kurzem von der englifchen 
Regierung angelauft wurden (S. 250), hat der Verf, nad) zwei 
alten gedrudten Katalogen herangezogen (S. LXXXVI). Der 
Berf. hat fein Augenmerk hauptſächlich auf die Weanufcripte ge- 
richtet, welche vor dem Jahr 1600 gefchrieben find. Diefe zählt 
er, fo viele er ihrer fennt, in den Capiteln der Introduction auf, 
mit allgemeiner Angabe ihres Inhalts. Es find nad) feiner Be- 
rechnung 133 in England und Jrland, 35 auf dem Continent. 
Bon diejen find 42, darunter die meiften continentalen, lateini⸗ 
jche (vereinzelt auch griechifche) Manufcripte, deren iriicher Ge— 
halı uur in Gloſſen oder Heinen Texiſtücken befteht. Der Verf. 


— 1883, X 46. — Literarifhes Eentralblatt — 10. November. — 


1612 





\ hat nun bie in den obengenannten Bibliothefen Irlands und 
Englands befindlihen Manuferipte mit Sagenterten, welche vor 
| 1600 gefchrieben find, felbft eingejehen, dagegen für die Sagen- 
terte in Danufcripten, die nad) 1600 gejchrieben find, die Kataloge 
ercerpiert, er hat ferner die Titel der Sagen nad) alten Liſten, 
| von denen er den Text der einen S. 259 ff. mittheilt, controlieren 
fönnen, und giebt jo in dem Hauptiheile feines Buches ein 
alphabetiſch geordnetes Verzeichniß der alten irischen Sagen mit 
Ungabe der Manuferipte, in denen er fie gefehen hat, oder in 
denen fie ſich nad Katalogangaben finden follen. Daß diejer 
Berfuch eines Katalogs der Sagenliteratur Irlands, auch wenn 
er unvollkommen ift, hier und da faljche Angaben enthält und 
mancher Ergänzung bedarf, doch ein höchft mügliches Buch ift, 
für das der Berf. den Dank aller Eeltologen verdient, liegt auf 
der Hand. Nichts ift aber leichter, als hier auch Mängel zu 
finden; Feder, der an den Quellen geſeſſen und einzelne weniger 
befannte Manufcripte oder einzelne Stoffe genauer kennen ge— 
lernt bat, wird feine Nachträge zu machen haben. Wenn Ref. 
in diefer Richtung einiges Einzelne zur Sprache bringt, was er 
fi bei einer erjten Lectüre des Buches angemerkt hat, fo ge 
ſchieht dies weniger, um den Verf. zu tadeln, ala um demjelben 
fein Intereffe an der werthvollen und nüglichen mühjamen 
Urbeit zu zeigen. S. XXIX fehlt die Ungabe, daß Stofes, 
Three Irish Glossaries p. LIX, das Manuſeript Egerton 88 
genauer befchrieben hat. Stokes äußert ſich dafelbft gering- 
Ihäßig über den Werth des alten grammatifchen ZTractats, von 
dem d' Arbois de Jubainville mehr zu halten jcheint. Ebenfo handelt 
Stofes a. a. ©. S. LXVI von dem Manuſeript H. 3, 18, was 
in unferem Buche S. LXXII erwähnt fein fönnte, Die S. LXII 
beiprochenen Urkunden des Book of Kells find auch von 
O Donovan herausgegeben und überjeßt worden, Misc. Ir, Arch. 
Soc. I, Dublin 1846. ©. LXXXVIII fehlt der Hinweis, daß 
Stofes’ Bearbeitung des Stowe Missal in Kuhn's Zeitſchr. 
Bd. XXVI allgemein zugänglid) if. Es haben aber anderer« 
feit3 dem Verf. viele jehr jeltene Bücher zu Gebote geftanden, 
die wenigftens Ref. nicht hätte benugen fünnen. Bon den 
Manufcripten des Britiſh Muſeum fcheint dem Berf, unterUnderem 
das Manufcript Additional 30512 (Leabhar Mavil Chonaire), 
eine der werthvolliten ſpäteren Erwerbungen des Britiſh Mufeum, 
entgangen zu fein. Dieſes Manufeript ift, ſoviel ſich Ref. er- 
innert, vor dem Fahre 1600 gefchrieben, ift ſehr umfangreich 
und enthält außer ecclefiaftiichen Terten auch einige Sagen, 3. 8. 
Brüidhen Da chöga. Unter Fled Brierenn hätte S. 138 
das Manufcript H. 2. 16 nicht aufgeführt werben follen, da es, 
wenn auch unter gleichem Titel, eine ganz andere Sage enthält. 
Letztere ift aber ©. 173 richtig unter ihrem befonderen Titel 
Longes mac n-Duil n-Dermait, und mit demfelben Manufcript 
belegt, aufgeführt. Wuch das Manuſcript H. 4, 22 würde nach 
einer dem Ref. früher zu Theil gewordenen Auskunft nicht, wie 
nad) O' Curry angegeben wird, ein Fragment des Fled Bricrenn 
enthalten. Nach einigen Titeln hat Ref. in dem vorliegenden 
Katalog vergeblich gefucht, 3. B. nach der intereffanten Sage, 
welche in H. 2. 16 überjchrieben ift do sudigud tellaich Temra. 
Vielleicht ift ſie identiſch mit der Sage Feis Temra, von der der 
Berf. ©. 130 vermuthet, daß fie verloren fei. Ebenſo vermißt 
Ref. aus dem Manuſeript Egerton 1782 und Harlejan 5250 
einige Sagen, die er in Abſchrift befigt. Aus dem Buch von 
Leinfter jcheint die Sage von dem unglüdlihen Schidjal der 
Derbforgaill zu fehlen. Mehrere diejer fehlenden Sagen haben 
in dem betreffenden Manufcript keine befondere Titelüberfchrift. 
Es wäre daher gut gewejen, wenn der Berf. bei weniger bes 
kannten Texten die Unfangsworte gegeben hätte, Troß alledem 
erkennen wir dankbar den Eifer des Verf.'s an, mit dem er es 
fi) angelegen fein läßt, foviel an ihm ift, die Geltologie mehr 
und mehr auch in Frankreich einzubürgern und feine Landsleute 
von der Wichtigkeit diejer Studien zu Überzeugen, Wi, 








1613 


— 1883. 46. — Literarifdes Gentratblatt — 10. November. — 


1614 





9 Wagner, B. A., zu Lessing’s spanischen Stadien. Berlin, 
1883. —— Verl. (16 3.4) oA 1. 


2) Michaelis, C. Tlı., Lessing’s Minna von Barnhelm u. 
Cervantes’ bon — berlin, 1884. baertner's Verl. (44 8. 


8) Mi 


Die erjtere Schrift fteht in engfter Beziehung zu den Studien, 
deren Ergebniffe Wagner bereits vor zwei Jahren in feinen 
Leſſingforſchungen niedergelegt hat; auch diesmal erwirbt er fich 
das Verdienſt, durch fleißige Ausbeutung der Zeitjchriften- 
Literatur Berlins um die Mitte des vorigen Jahrhunders neues 
Licht über Leſſing's Arbeiten im jener Epoche zu verbreiten. Er 
hat in den „Eritijchen Nachrichten auf das Jahr 1751” die Bes 
ſprechung einer italienischen Ueberjegung der Gitanilla bes 
Cervantes aufgefunden, welche Beiprehung aller Wahrjcein- 
lichkeit nach von Leſſing herrührt. Der Necenfent beweift, daß 
nicht das Original, jondern eine franzöfiihe Uebertragung von 
dem Ueberjeger zu Grunde gelegt worden war. Bu den Argu— 
menten, die Wagner für die Autorſchaft Leſſing's beibringt, 
fünnte man vielleicht noch hinzufügen, daß Leſſing jpäter in 
feiner Beiprehung von Lieberlühn's Theokrit in ganz ähnlicher 
Weiſe einen Ueberfeger verjpottet, der nicht direct nach dem 
Original übertragen hatte. Wagner rügt es bei diefer Gelegen- 
beit, daß Leſſing Novelas ejemplares durch „neue Beifpiele* 
überjegt habe, jedoch Wagners Ueberjegung „Mufternovellen“, 
die vermuthlih aus einer Anmerkung Redlich's (Hempel XII, 
4850) herrührt, ift gleichfalls nicht richtig; die Leſſing'ſche Ueber— 
tragung, wiewohl fie falfch ift, nähert ſich doch noch eher dem 
Sinne, den Cervantes mit dem Wort ejemplares verbinden 
wollte, daß nämlich der Lefer ſich aus den Novellen nügliche 
Lehr-Erempel für feine Lebensführung entnehmen fünne (Heles 
dado nombre de ejemplares y si bien lo miras, no hay nin- 
guna de quien no se puede sacar algun ejemplo provechoso). 
Graf Soden hat feiner Ueberjegung ganz richtig den Titel 
„moralifche Novellen" gegeben. Ebenſo wird es von Wagner 
wahrſcheinlich gemacht, daß Leſſing Calderon's „la vida es 
sueno* zuerjt durch die Scharffenftein’sche Ueberſetzung kennen 
gelernt hat, welche im Jahr ihres Erjcheinens (1750) in der 
Berliner privilegierten Zeitung, vermuthlih von Mylius, bes 
jprochen wurde, fowie daß Leſſing bereits 1752 von der Wirk- 
famfeit des Montiano y Yuyando Notiz genommen hat. Wls- 
dann ftellt Wagner weıter zufammen, was wir über Leſſing's 
Beichäftigung mit dem jpanishen Drama wiſſen. Das Ueber: 
fetungsfragment „Eraclio und Urgila” verlegt er, eine unbe. 
gründete VBermuthung Borberger’s zur Gewißheit erhebend, in 
die Zeit von Leſſing's Breslauer Aufenthalt; es ift diefe Arbeit 
jedoch ohne Zweifel in die Anfangszeit von Leſſing's fpanifchen 
Studien zu verlegen, denn jonft würde ernicht jo befannte Wörter, 
wie 3. B. nunca, niemals; cuchillo, Mefler x, am Rande 
beigefchrieben haben. Daß "das Fragment „Fenix“ gleihjalls 
aus dem Spaniſchen herſtammen muß, hat Wagner ebenſo wie 
Boxberger überſehen, wiewohl es aus dem Stil ganz unver: 
fennbar hervorgeht. Zu Calderon's Alcalde de Zalamea wäre 
zu bemerfen geweſen, daß ein Jahr nachdem Leſſing diejes 
Drama erwähnt e8 von Schröder in Hamburg auf die Bühne 
gebracht wurde, und zwar, ganz in Leſſing's Sinne „verbeuticht*. 
Daß Schröder im Allgemeinen zu jeiner Manier, auswärtige 
Stüde auf heimischen Boden zu verpflanzen, durch Leſſing auf: 
gemuntert wurde, ift ung bezeugt (vgl. Meyer, Schröder's Leben 
I, 311); möglicherweife haben wir auch im diefem bejondern 
Falle eine Beeinfluffung durch Leſſing anzunehmen, 

Michaelis will in feiner Abhandlung einen Zuſammenhang 
zwiichen Leſſing's Minna von Barnhelm und den Scenen im 
Wirthehaus im erften Theil dee Don Quijote finden. Der Ort 
der Handlung ift in beiden Fällen der gleiche; Dorothea findet 
im Wirthshaus ihren Verlobten Don Fernando wieder, der ihr 
um Lucindens willen untreu geworden ift, Michaelis vergleicht 


Sernands und Dorothea mit Tellheim Minna; nicht nur 
Dorothea, jondern auch Lucinde befommt Ichließtich einen 
Dann, aljo zwei Ehen, ganz wie bei Leffing, nur daß zwiſchen 
Lucindes Francisca und Cardenio-Werner nicht die mindejte 
WUehnlichkeit bejteht. „Won einer Berjon hängt ım beiden Fällen 
Alles ab, hier von Fernando, dort von Tellheim.“ In beiden 
Wirths häuſern ift fein Plag mehr, in beiden Wirthshäufern be⸗ 
Hagt man ſich über die jchlechten Betten; daß das Leſſing'ſche 
Wirthshaus „zum König von Spanien“ heißt, ift vermuthlich 
eine geheime Hinweiſung auf die Quelle. Der Verf. hat wohl 
nur eine Parodie auf dıe gangbare Manier der — 
weiſungen beabfichtigt. 








a Beten engl. Philologie. Sr%. von 1 Ric. P. Wülcker. 


Inh.: P. Lefévre, das altenglifhe Gedicht vom heiligen 
Guthlac. 1-4. — U. Ebert, der augelſächſiſche Phyſiologus. — 
F. Groſchopp, das angelſachſiſche Gedicht „Criſt und Satan“. 
viterariſcher Theil. Sprachlicher Theil. — J. 2. Gbenev, the 
sources uf Tindale's New Testament. — F. Voges, der reflexive 
Dativ im GEnglifhen. 14, — 8. Bordard, engefälchte von 
Thomſon's Seasons 1-3, — G. E. M'Lean, Hlfrie's version 
of Alcuini —— Sigeuuifi in Genesin. — J. Platt, Er 
Märung. — 9. Sweet, Notiee. — R. Bülder, RNachtrag. 


Reue Jahrbücher f. — u. ** dr von Alfr. Fled. 

eifen w 9 Mafins. 127. u. 128. Bd. 8. Heft. 

Inh: W. Gemoll, zu Hieronymus' de viris illustribus, — 
U Hol, zur Geſchichte des zweiten ———— Bundes. — F. 
Lohr, zur Schlacht bei Marathon. — G. Nauck, Homeriſches. — 
8. I. Neumann, zur Landeskunde und Geſchichte Kilifiens. — 
A. Gufiner, zu Minneins Felix N 10,3). — €. Heſſel— 
mever, zu Heſychios“ Milefios. — A. Brieger, ein vermeintlicdher 
Arhetvpus des Yurcretind. — D. @. Schmidt, zu Gicero’s Brief: 
wecjel mit M. Brutus. — N. @ußiner, zur lateinifchen Antho⸗ 
logie. — SH. Rofiberg, zur Orestix tragoedıa. — K. Yinde, Das 
Aundament der Gafuslehre, ein Vorſchlag zur Goncentrierung des 
Gymnaſialunterrichts. — F. Müller, Bemerkungen über den ſo⸗ 
genannten Kunſtunterricht auf Gymnaſien. — E. Mogf, das isläns 
difche Gymnaſium zu Reykjavif. — Köder, zu Schiller'd Spaziergang. 
— Recenfionen. 


Blätter für das baver, Gymnafialſchulweſen. 
li * 19. Bd. 9. Heft. 

J. Wiemever, Steht die in der 2. Lateinclaſſe für 
den Satin Unterricht eingefepte wöchentliche Stundenzabl im rid- 
tigem BVerbältniffe zu dem vorgejchriebenen Lebrftoffe? — Jchannes 
Nidlas, der Stom zu dem deutichen Anffägen in der Sderklaſſe. 
— Garl Meifer, Bemerkungen zu Salluſt's bellum Juguribinum. 
— M.Pechl, ein Berfuh zur Erklärung * Stellen der Aeneide 
Vergil's. — Zehetmayr, Gliens. — E. Reidenhbart, Binde 
voral — ein Phantom. — Kiterarifche Notizen. 





Red. von N. Deuers 


Vermiſchtes. 


Sitzungsberichte der ur preuß. Afadenie der Wiſſenſchaften zu Berlin. 
1883. Heft 18 u. 19. 

Inb.: Toepler, — Beſtimmung der magnetiſchen Horizontal⸗ 
intenfität mit Anwendung der Wage. — Burmeiiter, Befchreibung 
deö Panzers von Eutatus Seguin. (Hierzu Taf. XIII.) — Zeller, 
über Antifenes aus Nbodos. 


Univerfitätäf&riften. 

Halle-Wittenberg Zuasguratbif). Mart, Kollberg, Gobbet 
Staatslebre. (V, 110 8.) — Heim. Karbaum, de auctoritale 
ac ide grammalicorum ——— in eoustiluenda lectione Liceronis 
oralionum in Verrem. 13% 8. 8.) 

Iena (Inauguraldifl.), Petrus N. a ze 
zur Erklärung u. Kritik des Sopbofles. Pars I. (40 ©. 8.) 

Leipzig (Jnanguraldifl.), Wild. Küfter, Beiträge zur Finanz: 
gefchlinte des deutſchen Meiches nach dem Interregnum. I, Das 

eichsgut in den Jabren 1273—1313 mebft einer Ausgabe u, Kritil 
des mürnberger Salbüchleine. (120 S. 8.) Em Buchb.: 
Rod. AM. 3.) 


Reipzia, 


1615 
Shulprogramme. 
(Bormat, wenn anderes nidt angegeben, Ouart.) 

. Burtehude (b. Dürgerfänle), Ar. Roth, die Trägheitsbahn 
auf ber Erdoberfläche. it 2 Fig.Taf. (26 ©.) 

Münden (Wilhelms Gumnaf.), Leonardus Dittmeyer, quae 
ratio inter velustam Aristolelis rletoriecorum translationem et graecos 
eodiees intercedat. (68 8. 8.) 


——— Herausg. von Jul. Rodenberg. 10. Jahre. 
. ‚heit. 

Inh.: Gonr. Ferd. Mever, Lutherlied zur Feier des 10. Winters 
monats 1863, — Heint. bolpmann, Martin 2utber. — Zur 
neueiten Lutherliteratut. — Wilhelmine v. Hillern, geb. Bird, 
Rriedhofsblume. 2. — W. Prever, über die Erhaltung der Ge— 
fundbeit. — F. 9. Geffden, Baron Notbomb. 3. — Oſſip 
Schubin, die Gefcichte eines Genies. 1—12. — Politiſche Rund— 
ſchau. — Literarische Notizen. — Bibliographie. 


Stimmen aus Maria-Laadh. Katholiſche Blätter. 25. Bd. 9. Heft. 


Inh.: Ein Traum. 28. September, 10. November 1853, — 
N. Lehmkuhl, ein weiteres Wort über die Mich-Ehen. — 2. 
Spillmann, die Juſtizmorde der TitussDatedsBerfhwörung. 10. 
(Schi) — Tb. Schmid, das Kunſtwerk der Zukunft und fein 
Meiſter. 3, (Kortf,) — U. Yangborit, aus dem Jugendleben des 
P. Zofeph Kleutgen. 2. (Fortſ. — G. Schneemann, firdlice 
Sorge für tie Strä inge umd Bagabunden. — W. Kreiten, 
Annette von Droſte⸗Hülshoff's literari her Entwidelungsgang. 5. 
— Recenfionen. — Gmpfeblenswertbe Schriften. — Miss 
cellen. 


Schmeipner’d internationale Monatsihrift. Redig. von 6. ©. 
Rittner. 2.82. 10. Heft. 

Inb.: An alle Antifemiten. — E. 9. Nittner, Nararpolitifches, 

4. — Eine proteftantifhe Stimme gegen die Yutberfeier. — 6. 9. 

Rittner, ein focialpolitifches Programm, — Bücherbeiprechungen zc. 


Gaca. Red.: 9. 3. Klein. 19. Jahrg. 11. Heft. 


Inb,: Herm. 3. Klein, unfere Naturerfenntniß. — Die cens 
tralen Organe für das Sehen und Hören bei den Wirbeltbieren. 
(Scht.) — 3. $. Thomaſſen, die ambulante zoologifhe Station 
der Holländer, Mit Abbildung. — Die Terfammlung der deutſchen 
Antbropologen zu Trier, — ®. #. Barrett, über die angebliche 
Leuchtkraft des magnetifchen Feldes. — Profeſſor Nordenitjölv's 
Gletſcherbeſteigung in Grönland. Nach dem Berichte des A. Berlin. 
— Der Bulfan Taal anf der BinangstiangeJnfel in der Bahia de 
Taal v de Bonbon ———— Ed. Never, Geologie 
des Eifens. — Das Tellur. — Aſtronomiſcher Kalender für den 
Monat März 1884. — Neue naturwilfenfchaftlihe Beobachtungen 
und Entdeckungen x. 


Ruffifce Revue. Monatsfhrift für die Kunde Rußlande. Herausg. 
von GE. Röttger. 12. Jabra. 9. Heft. 


Inh.: —— Sagen im Kaukaſus. — A. Striedter, 
Ruplands Goldyroduction. (Schl.) — W. Sokolſtky, zur Geſchichte 
des Bojarenraths. (Schl.) — Georg Blau, landmwirtbfchaftliche 
S:pezialculturen Rußlands. — Sibirifhe Skizzen, — Kleine Mit 
— — Revue ruſſiſcher Zeitſchriften. — Ruſſiſche Biblio: 
graphie. 


Revue eritique. Nr. 43 u. 44. 


Sommaire: D'Arbois de Jubainville, essal d'un eatalogue de la litte- 
rature epique de !'Irlande. — Bulletin de la Societ& historique et dihmu- 
graphique de la Gröce. — Jadart, la population de Reims ei de son 
arrondissement; table des Iravaux de lacadämie de Reims. — De La 
Ferritre, les projeis de mariage de la reine Elisabeth. — H.Kerting, 
deux paraphrases religieuses gi Pierre Coraeille. — Documents sur In 
Fronde en Gascogne, p. p- De Carsalade du Pont. — Choix de 
textes de l'ancien (ransais du X. au XI sidele, Rn p- Aubertin — 
Lyon, les Minnesinger; rapporis de Gethe ei de Klopstock. — Deserip- 
tion de 








des ——— 8 remarquables de Troyes et du döpartement de FAube. I. 
— Varidiis. — Chronique. — Academie des Inseriptions. 





Iub,: Das neue Aetlengeſet — Dachtavelli, 1. — Bitter Hebn. Gedanken fiber 
Goetbe. 2. Brände (Bd) — F. Schnorr v. Karolefeld, Nodmals 
Dieribel's Lurbertopf, — Das Minifterium Ferry und feine Gegner. — N. 
v. Feſtenderg. Brancedra ven Mmind. (Fortl,) — Rotigem, 


Die Nation. Bohenfhrift f. Politik, Volkswirthſchaft u. Literatur, 

Herausgeg. von Dr, Th. Barth. 1. Jahrg. Nr. 2-4, 

Anb,: Stantsmänmiihe Andiseretlenen, — M. M. Witt, die fandwirthicaftlidyen 
Qereine, Das Ausftellungsmwelen u. die Sraatsunterhükung in Deutidland jenen« 
fiber der Royal Agrieultural Sochely in Unpland. (Sl) — M. Brocmel, 
Slicke durch ein velfswirihigaftligen Kitroitop, Scht.) — Antites, Sympiv.ne 





— 1883, M 46. — Literarifhes Gentralblatt — 10. November. — 


1616 


der Berſtaatlichuna des Veriiherungsweiene. — Aler, Mever, Mitienfreibeit u. 
Sründungeihwinde. - Gent. Bulle, zur Vorgeſchichte des Zollverenus. — 
Borſanage zur „einfachften“ Löſang der Unfallverjiberungsfrage, 1. “ 
Fammers, der ftotholmer Arveiter Rina, — Die Einftbruna von Neviforen 
bei ven deutſaen Benoflenihaften, — Die Hanbeld- und Zollpolltit im Dem 
ſtandinavtſchen Meihen, — Wolitiide Wocenüberildt. — 8. Haumban, bie 
„währen” Areunde bes deutſchen Handweils. — Ib. Barth, der jeltige Brand 
der premliben Follaufbluhfrage, — Alex. Mever, die Stauſtuk des Heriens 


weſene· — Stautsfortalismus In England. — be rg als Ziel für den deut · 
Kara Unternebmungsgeft. — Ctandinaniihe Brieiee — Bermiitte Mit 
tberiungen. 





Die Gegenwart. Hrog. von Theophil Zolling. 24. 8b. Nr. 44, 


Inh: Spirid, Bonpkevid, das Ende der Drientirage — ®, Doempte, bas 
Libretto im „Aunitwerk der Aufanft“. Aritliche Bemerkungen zu 8. Wagnet'b 
Opernterten. — &. Bimmern, WR. D. Blafmote. — Sean Zurgenjemw, 
& —— Cine Jagdetinuerung aus meiner Jugendzeit. — Ans ber 

auptitabt, 


m. f. literar. Unterhaltung. Hrig. von R. v. Gottfhall, 
tr. 44. 


Inh.: Mud, v. Bottichail, neue Dramen von Paul Heyie. — Bublleiſtiſche 
Schriften. (BeihL) — Alle, Ariedmann, deutihe Erzihlungsfünfiier, — Ed. 
v. Hartmann, zur Weihichte der Religionsrhiloſevhie. — Feuilleton. — 
Vibltograrbie. 


Guropa. Red. von 9. Kleinfteube r Nr. 4. 


Inh.: Ant. Nagele, Teodtenlieder, I. — Ludw. Brunier, Guſtav Wafa's ver- 
meintlide Undantrarteit gegen Bübel. 1. A. Berghaus, Die Typus 
Veränderung der Magharen. — Die Rafe im Bolfsylanben. — Litetatur ar. 


Biffenihaftl. Beilage der Leipziger Zeitung. Nr. 86 u. 87. 


Inb.: 9. Gebauer, Sabiens Gultur u. ihre geogranbilden Bedingungen, (Brbt.) 
— Jul. Hiffert, wei Naturdicter in neuen ey rt — Tas deutſae 
Schriftweſen u. die Nothwendigkeit feiner Reform. — Bücrerbeirrehungeit, 


Allgem. Zeitung. Beilage. Nr. 293— 299. 

Iub.: Ar. Runder, gelammelte Werte tes Grafen Schad, — Zuternatlenale 
grapbiihe Ausftelung im Wien 1. — Deſterreichiſche Neiterei. — Die mattonale 
Aunitsualtellung von Paris. 1. — Sicna. — Stuart u, Sobieii in Mom. — 
Die Eröffnung der Roribern-Pacific-Eilenbatn, 11. (Schlußart.) — Bon den 
Landefneaten deutſchet Kation — Vom Orient-Erprefug. 1. — Zum bevor 
Rebenden Durdiclag des Arlberg + Tunnele. — W. Hendel, gi ruſſiſchen 
Komanliteratur. — M. Kleinpaul, Nönche, Taubſtumme u. Wude 


Jluftrirte Zeitung. Red.: Frauz Metſch. Ar. 2105. (81. Band.) 


Inb.: Eug. Wittmener, die Arifis in Aranfreih, — Märzenrotb, Alletſeelen 
auf dem ®t. Peter-Arienbof in Salzburz. — Dragan Zankow. bulgariidıer 
Miniiterrräfivent. — Las Brabdentmal für den @eneral von hocben. — Kein» 
hoid Orimann, Das Weitännnik. (Bericht) — Harzburg. — Zodteridau. — 
©, vo, Rleift, pie elefriihe Ausftellung in Wien, 5. — Briniein u. Magd. 
Gemälde von Eugen v. Blaas — Gulf. Schubert, berliner Neubauten, — 
Vreſſe u. Buchhandel. — Albert Hendichel — Alban Stoll. — Volutechniſche 
Maiheilungen. — Bas Liebigdenfmal in Münden. — Simmelserideinungen. 


Ueber Land und Meer. 51. Br. 26, Jahrg. Nr. 5. 


Inh: Emft Edrein, Nora Sanfelice (Kerl) — Wilh. Mülter, Dr. Martin 
Luther, zu feinem vierbundertiten Geburtstage. — Die heilige Gdcılta, — Der 
Matrag. — Ar. Xav. Seidl, Im Herbit. (Wedicdt.) — Emile Erbard, Hof 
fabre. (Avril) — Udo Bradhvogel, Quet dur den nordameritaniihen Kon 
tinent (die Rord ·Paeflebahn. 1. — ©. Ebrlih, Aus dem Diufifieben der 
Gegenwart. 1. — Ar. vo. Hellmwald, Erinnerungen an aibland. — Die 
Sıingbalelen in Deutidland. — Rotigblätter. — Aftrenomie: Nonember 155. 


Sonntags-Blart. Red.: A. Phillips. Ar. 44. 


Inh: H. Schobert, Das Brößehe auf Erden. (Hort) — Martba Iafobi. Aus 
dem Engliſchen. — Loſe Blätter, 


Bartenlaube. Wr, 44 
Inh. Emfk Wibert, Tie Braut in Trauer. (Fortt.) — Emil Bittel, Doctor 
Martin vutber. — Bert. Sey'l, Des deutiben Bolles Ebrentag, — Tie 
rn u. die Brauenbewegung. — Unter Spipbuben. (Schl.) — Blätter 

u. Blũu 


Daheim. Hrög. von R. König u, Tb. H. Pantenius, 20. Jahrg. 

Rr, 5. 

Ind.: E. Oswald, Grleht! (Bernbardine Shrulze-Smidt.) (Aorıf.) — Tb, Fonſter⸗ 
Auf der Wartbuta. (Wedihr) — ®. de Braufien. beutides Wigten im 
Spanien. — Kob. Koenig, jur vutherſchulfeiet. — Herm. Bogt, Bie ein 
"las entächt, — Am Fumilienttiidhe. — Mechterath. 

Jub. der Berlauen: Ad. Hofenberg, Gelttried Wilhelm Leſdulz. — Umſchau auf 
dem gewerblichen Geblete. — Hob. Koenig, Gin katholucher Voltsichrifitteller. 
— Umihau ım fernen Landen. 


Schorer's Familienblatt. Red.: E.D. vopp. 4. Bd. Nr. 44. 


Inb.: Eufemia Bräfin Balleſtrem, Die Augen der Uſſunta. 4. (derti.) — 
Rr. apeinng Pıuflas und Glvcere. Bu dem gleidinamlgen Bilde. — Moriy 
Ehrlich, Eribütternde areiguue. Stwant in einem Nst, nad dem Emgliiden. 
ru) — Hand Herrig. au Butber's vierbundertjäbrigem — 
N. Bergbaus, Die Ueberſawemmungen. Zul. Stinpe, Mövelfti und 
Geiundbeit. — Karl Henninge, Gient es Beipenfter? — Atureubrieſe. 
Diitgetheilt von Arig Mautbner. 5. — Plauderede. 


Allgem, — des Judenthums, Hrog. von © Philippfon, 
47. Jabra. Rr. 44 


Anh.: Die Stradtverordueten-Wablen in Berlin — Eine abermalige Warnung. — 
„Der Prosch von Tiiga@iglar al® eultinbifteriihe Eriheinnug.” — Beitungs- 
nadridten. — Aeuilleı. 














1617 








Jüpdifches —— Hrög. von M. Rahmer. 


12. Jahr 
Nr. 43 u debra 


Inh S. en mann, Anſtand u. Etiguette im judiſchen Altertbum. (ent I | 
: “oewenberg, ein faft vergeiiener Sohn Moies —— tr (S4 
Salomon Spinner. el genealogiides Schreiben. — Boldfabn, Br 
merfungen am Proiefior Dr. Yaser's Arbeit Über die be. — Literatur 
berichte, — Wotigen. 





Ausführlicere Kritiken 
eridienen Aber: 
Delisle, melanges de palöographie ei de bibliograpbie, (Diefamp: 
Hiſtor. Jahrb. IV, 4.) 
Roerjter, Theorie u. Praris des heutigen gemeinen preuß. a. 
rechts x. 4. Aufl., rag. m. Ecctus. (Franklin: Ard. f. d 
3.) 


civilift. Praxis. N, F. X 

Gneiit, N 3 taffungsgetsichte, (Stoert: Itſchr. f. db. 
Private u. Öff. Recht d. Gegenw. XI, 

Gotbein, der chriftlichefociale Staat der zer in Paraguai. 
(Gathrein: Stimmen aus Mariastaach. 1883, 9.) 

Hübler, Eheſchließſung und gemijchte Ehen in Preußen nah Recht 
und ig * Katholiken. (Braun: Arch. f. kath. Kirchenrecht. 





N. F. 4, 
— ve; rrtbum bei nichtigen Verträgen mach römijchem 
— x andey: Arch. f. cioilift. f. die civilift, Praxis. 
Men er, — en über die Methode der Socialwiſſen⸗ 
(bet ten 2, — awerk: Itſchr. f. das Privat⸗ u. öff. Recht 

Gegenw. 
gen das —— Öffentl, Seerecht der Gegenwart, 


(v. Neumann: Ebend.) 
Regnier, les grands ecrivains de la France, nouv. ed, T. I, 
(ltevue erit, 44.) 


Notb, die Zrä —* — auf der Erdoberfläche. (Meteorolog. 
1883, Er 0.) 
Schack, — Werke. (Muncker: Beil, z. Allg. Iig. 


"299, 94.) 
Shellwien, die Arbeit und ihr Recht. Itſchr. f. d. 
ade u. öff. Recht der Gegenw, XI, 1, 
Schulin, das griechifche Teitament, verglichen mit dem römijchen, 
(Tewes: Ebend.) 


(Dargun: 
) 


Lehmann. (Revue erit, 44.) 
Sucard, biographie des peronnages ——— de Troyes et du 
departement de l’Aube, (Revue crit. 44.) 





Bom 27. Dctbr. bit 3. Norbr, find nahfichende 
nen erfchienene Werke 
auf unferem Medactionsburean eingeliefert worben : 


Beder, e. deutſche Stil. Br, — von Lyon. 3. Aufl. Leipzig, 
1884. Freyta 

a die f Te hanliden 8 Farberoffe (Iheerfarben). Gaffel, Fiſcher. 

. 8. 

er ht, Las über Induitrie u. Gewerbe des Er zpbergegtöums 
Deiterreih unter der Enns im Ss 1880. Wien, Braumüller & 
Sohn in Gomm. (LI, 706 ©. fol 

Burfian, Geſchichte der claffifchen Philologie in Deutſchland von 


den Anfängen bis zur Gegenwart. 1. und 2. Hälfte. Münden, 
Didenbourg. (8.) A 14, 50. 

Ghaucer's Überte, überfegt von v Düring. 1. Bd. Straßburg 
yE., Irübner. (Al. 8.) of 3. 


Claus, Unterfuchnngen über die er u. Entwidelung der 
Meduſen Yeipzig, Brevtag, (4.) 

Degen, der Typhus u. Die ——— des Bodens. Münden, 
Zindauer. (8.) cH 4. 

Düntzer, life of Goethe. 
London, Macmillan & Go. 


Encyklorädie der Naturwiffenfchaften. Hrög. von Förſter u. U. 
Breslau, Trewendt, (Gr. 8.) 


1. Abtb. 35. Yiel, — der Botanik. 14. Lief. 3. 
2. Abth. 17. Lief. Handwörterbuch der Chemie. 6. Lief. 3. 
2. Abth. 18. Lief. Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie u. 
Paläontologie. 5. Lief. M 3. 
Halle a/S., Pfeffer. (8.) 


Rode, * das Weſen der Seele. 
Aus dramatifchen Dichtungen von 


Translated by Lyster, Vol, 1, 2. 
(XXI, 462, IX, 525 S. Kl. 8.) 


ef 1, 
Bene, —R Frauenbilder. 


415 


— 1883. X 46. — Literariſches Centralblatt. — 10. November. — 


| . — Reformatorenbilder. Freiburg i/Br., Herder, (Gr. 8.) 








Shafefpeare, ... Br Schiller. Berlin, 1884. Gaertner's 
Berl. (Al. 8.) | 


Kluge, 
Seelev, Stein, Fein Leben und feine Zeit x. 1. 8b. Ueberſ. von in 


1618 





Br —* Gotha, F. A —— 
1. Bd, Bon Fel. Dahn. 1. Hälfte. er 
6. Bd. Don Dove, 1, Hälfte, 


vn. 3 Heer und das Baterland, Berlin, Mittler & Sobn. 


Ne 
11. 


v. TER —— — alten Lutherauers. 2. Aufl. 
Freiburg —— Herder. (Gr. 8) 3 

Harnack, Lehrbuch der ——— und 
* 3 Lief, Hamburg, Bo. (XVII S. u. 


> * Grais, Grundriß der rg und Verwaltung in 
en * en Deutfhen Reihe. Berlin, 1884, Springer. 


8.) 

gueler u. BANEIUEE TR: die fädtifche Jrrenanftalt zu Dalldorf, 
Gbend. (Kol) HM 1 

Zähns, Gäfar's — und ihre ee und friegd: 
wienftaftlide Folgewirkung. Berlin, Mittler & Sohn. (9.) 


Jahrbuch, ſtatiſtiſches. Hrög. von der .. * en 
Wien, Gerold's a — zum: J re 


Arzueiverordnungs⸗ 
e. 481—883. 8.) 


Staatshaushalt x. (92 S.) 
Syarca en. (45 ©. 
Jahresbericht über die Kortichritte auf dem Geſammtgebiete der 


Hgrienlturbemie. Hrög. von Hilger. Neue 3% 5. Jahrg. 
Das Jahr 1882. Berlin, Parey. (Gr. 8) 
Reipzig. 1584. — (8. 8.) 


Jung. deutſche Golonien. 
Kable, Laſſon's Syitem der Nechtäphilofonbte in feinen Grundzügen 


benrtheilt. Bortrag. Halle a /S., Pfeffer. (8.) cM 1, 20. 
—— —— der Vernunft, Heidelberg, 1894. Winter, 
(Gr 


45 der Spiritismus, die Narrheit unſerer Zeit. Berlin, 
Habel. (8.) AM 1, 50. 


Klaar, das moderne Drama, er in rg Dichtungen. 2, Abt. 


Leipzig, 1894. — „| 
örterbuch der — Sprade. gr 6 


etumologifches 
2, — i/@., Trübner. (Imp. 8.) AM 3. (Cpl. 
© 0, 

12. Aufl., 


0.) 
v. — Tafeln zur Beſtimmung der Mineralien x. 
neu bearb. von Debbefe, Münden, 1894. Lindauer. (SI. 8.) 
Kobler, Shakeſpeare vor dem Bee — Jurisprudenz. 1. Lief. 
BWürzbur na. Stabel. (V, 9 ©. 8.) 
Kolde, Martin Luther, 1. Lief. Gen 1854, F. A. Perthes, 
(8.) A 0, 50. 


(8) cM 2, 40. 
Kollmann, elementares Leben. Berlin, Habel. 


ı Krafft, nn Landwirthſchafts⸗Lexikon. Berlin, 1884. Parey. 


(Ron. 


| art, die antifemitifhe Bewegung in Deutfchland, befonders 


in Berlin, nad er a x. dargelegt. Züri, 1884. 
Verlagsmagazin. (8 

Lichtenftein, Geſchichte ug t. preuß. Leib⸗Grenadier⸗Regiments 
(1. —— Nr. 1859— 1882. Berlin, Mittler & 
Sohn. (8.) cM 1 

Loferth, Hus und wei, Leipzig, 1994. Freytag. (8) AM 5. 

Mnemofyne. Organ für Gedächtnißkunſt. gr * Mauerss 
berger. 1.9. Leipzig, Klinfhardt. (92 S. 8.) 

v A die Grundformen der Sophiſtik. — Winter. 


er fönigl. "Mufeen in Berlin. Befchreibendes Verzeichniß 
der Gemälde, 2. Aufl. Berlin, Weidmann, (Kl. 8.) AH 4. 
— Heincke, die Fiſche der Oſtſee. Berti, Parey. 
Roy, 8.) 
au die Ropfoffe des Tiſchler⸗ a” ———— 1. Ib. 
Das Holz. Gaffel, Fiſcher. (AL 8.) 
Nipvold, Handbudh der an —2 3. Aufl. 2. Bd. 
Elberfeld, Friderichs. (Gr. 8 
Plutarch's Könige» und — — in Auswabl deutſch 
— —— Eyth. 2. Aufl, Heidelberg (o. 3.), Winter. (16.) 


Puſchmann, die Medicin in Wien während der leßten hundert 
Jahre. Wien, 1884. Perles. (VI, 327 ©. ®r. 8.) 

Radifofer, über die Metboden in der botanifchen Suftematif, ins- 
rer die — Methode. Feſtrede. München, Akademie. 
4,) 1, 5U 


1619 





Reeueil general, nouveau, de traités et autres actes relatifs aux 
rapports de droit international. Continuation du grand reeueil 
de Martens par Hopf. 2° ser. T. VIII. 2° live. Göttingen, 
Dieterich’8 Berl. (Gr. 8.) 10. 

Reuſch, über Bulcanismus., Aus d. Normegifchen übertr. von 
Hermann. Berlin, Habel. (8.) A 0, 50. 


— 1883, M 46. — Literarifhes EGentralblatt — 10. November. — 


Schmidt, Jof., Lehrbuch des preuß. Rechts und Procefies mit | 


Rüdfiht auf die Neichgefepgebung u. das gemeine Recht ac. 7. Aufl. 
Br. — Breslau, alas Berendt. (IX, 963, 307, 160, 
) 


Schmidt, P., Gewalt oder Geiſt? Gin feſtliches Bedenken 
a * Zukunft von Luther's Kirche. Berlin, Habel. (8.) 
5 


Sch warpe, Katechismus der Heizung, Beleuhtung u. Bentilation. 
1884. Weber. (16.) cM 3 


Leipzig, A 
Sobr, Gramesitel an der Volfsbildung. Gotha, F. A. Perthes. | 


(81. 8.) AH 0, 60. 
Stangl, der fogen. Gronovfholiaft zu elf ciceronifchen Reden. 
Ueberlieferung, Text und Sprache auf Grund einer Neuvers 
elihung dargeftelt. Leipzig, 1864. Freytag. (Roy. 8.) 


2, 4. 

Statiftif, öfterreichifche. *4 von der k. f. ſtatiſtiſchen Gentrafs 
conmiffien. 1, Bd, 1.—3. Heft, und 2. Br. 1. u. 2.9. ien, 
1582. Hof⸗- und Gtaatädruderei, (ill, 231, Il, 121, Ill, 357, 
II, 565, Ill, 79 S. Roy. fol.) 

Steffenbagen, bie neue Aufitellung der Univerfitätsbibliothef zu 
Kiel. Kiel, Schmidt & Klaunig. (23 S. Imp. 8.) 

Uebermweg’s Grundriß_ der Geſchichte der Philofophie. 3. Th. 
* —— hrog. von Heinze, Berlin, Mittler & Sohn. ($.) 


“- Wiſſen von der Erde. Allgemeine Erdkunde, 1. Bd. 1. Lief. 
eipzig, 1884, Breutag (ee 4.) HM 0, WM. 
Bejfely, grammatifchsftiliftifches Wörterbuch der deutfchen Sprache. 
Leipzig, Sue Berl. Meisland). (8.) cM 2. 


— — — —— — 


Wichtigere Werke der ausländiſchen Literatur. 
Franzöſiſche. 


de Barthélemy, les eorrespondant« de la marquise de Balleroy, 
d’apres les originaux inddits de la bibliotheque Mazarine, avec 
des notes et une introduelion historique sur les maisons de 
Caumarliu et de Balleroy. 2 vol. (XClil, 403, 600 p. 8.) Paris, 
Hachette et C*. Fr. 15. 

Clere, histoire des &iats generaux et des libert&s publiques en 
Francbe-Comte, 2 vol. (VI, 420, VI, 464 p. 8.) Lons-le- 
Saunier, imp. Declune, (18#1.) 

Documents inedits sur la Fronde en Gascogne, publies pour la 
Soeiete historique de Gascogne, par de Carsalade dn Pont. 
(201 p. 8.) Paris, Champion. 

Menant, les pierres gravees de la haute Asie; recherches sur la 
glyptique orientale. 1"® partie: eylindres de la Chaldee. (VII, 
263 p. avec 167 fig. et 6 planches hors texte, Gr. in 8.) Paris, 
Maisonneuve et C®, 

Mondry-Beaudouin, quid Korais de neohellenica lingua sen- 
serit, thesim proponebat faeultati lilterarum Parisiensi etc, (71 p. 
8.) Bordeaux, imp. Gounouilhou. 

Ortoli, les eontes populaires de l’ile de Corse. (XI, 481 p. Petit 
in 12.) Paris, Maisonneuve et C®, Fr. 7, 50, 


— nn 


Antiquariſche Kataloge. 
(Mitgeibeilt von Rirhboffm. Wigand in Peine.) 
Buchhandlung, afadem,, in Göttingen. Nr. 1, deutfhe Sprache, 


Literatur u. Geſchichte 

Harraſſowitz in Seipalg- Nr. 98, Theologie, Philoſophie und 
Pädagogik, Geſchichte, Rechts⸗ und Staatöwiffenfhaft, Belletriftif 
u. Kunit. Nr. 99, Philologie m. Linguiſtit. 

Hoepli in Mailand. Nr. 16, Kunft, Archäologie. 


Merkel in Erlangen. Rr. 74, proteftant. Theologie. 








0 








Anctionen. 


(Mitgetheilt von Denfelben,) 


12. November in Bonn (Rbein. Antiquariat): Bibliothelen d. Kreis⸗ 
vhyſikus Dr. Rosbach, Pfarrer Schlecht x. 


— — 





— — 





— — — — — — 


Uachrichten. 


Der ord. Profeſſor an der Univerſität Bafel, Dr. Mor. Heyne, 
if zum ord, Profeifor in der philoſophiſchen Facultät zu Göttingen 
ernannt worden, 

Der Privardocent Dr. Aug. Sauer fit zum a. ord. Profeffor 
der deutſchen Sprache und Literatur an der Univerfität Graz, der 
Privatdocent Dr. Chun zu Leipzig zum a. orb. Profeffor der 
peologie an der Univerfität Nönigsberg iPr., der Privatdocent 

r, med. Friedr. Fuchs in der medicinifchen Facultät zu Bonn 
um a. ord. Profeffor in derfelben Kacultät, der Privatdocent Dr. 
So. Schmidt in der philoſophiſchen Facultat zu Halle a /S. 


ı zum a. ord. Profeffor ebenfalld in derſelben Kacultät ernannt 


worden. 

Der Chemiker an der forftlihen Berfuhsftation zu Iharandt, 
Dr. Th. Zul. Reinhold v. Schröder, und der Oberlehrer an der 
Realfhule 1. D. zu Leipzig, Dr. Job. Phil. Weinmeifter, find 
zu Profefioren an der Koritafademie zu Iharandt ernannt worden. 

Dr, Dtto Puchſtein aus Labes (Preußen) wurde — 
Aſfiſtenten bei der Sammlung der autiken Sculpturen und Gipss 
abaäfie in Berlin, ber Director der —— pe Akademie zu 
Wien, Hofrath Dr. Paul Gautſch von Frankenthurn, unter 
Belaffung in feiner gegenwärtigen Eigeufhaft, zum Director der 
DOrientaltifhen Akademie ernannt. 

Der Gymnaſiallehrer Dr. Rich. Wende in Pr. Stargard ft 
zum Sreisfchulinfpector, der Oberlehrer Herm. Gruchot am Gym⸗ 
nafium zu Arnsberg zum Director des Gumnafiumsd in Braunds- 
berg, der ZitularsÖberlehrer Heinr. Roſe am Real-Gumnafium 
zu — zum etatsmäßigen Oberlehrer dieſer Anftalt ernannt 
worden. 

Die ord. Lehrer Rave, Bedmann, Shmidtmann und 
Haefeler am Leibnigaummafium zu Sannover, Dr, Heinr. Reis 
mann am Gymmafium zu Natibor und Zed am Realgumnafium zu 
ern ab. find zu Oberlehrern an bdenfelben Anftalten befördert 
worden, 


Der ord. Profeffor Dr. du Bois⸗Reymond zu Berlin fit 
von den Akademien zu St. Petersburg, Aberdeen, Glasgow u. Upfala 
zum brenmitgliede ernannt worden. 

Dem ord. Profeffor in der philofophifchen Facultät zu Bonn, 
Dr. Herm. Ufener, wurde der Gharafter als Geh. Negierungsrath, 
den Dberlehrern Dr. Knaut und Dr. Größler am Gymnafium zu 
Eisleben das Prädicat Profeffor beigelegt. 

Dem Gymnaflal-Oberlehrer a. D. Profeffior Dr. Ederb in 
er a / Rh. if der k. preuß. Rothe Adlerorden 4. GI. verliehen 
worden, 


Am 25. October F in Gra 
dortiger Univerſität, Dr. Adam RN 





[290 

Die erledigte Stelle bes Stabtbibliothefars, deren Unfangs- 
gehalt von 4400 M nach zurüdgelegten 5 Dienftjahren auf 
4700 oA. und nad} weiteren 5 Dienftjahren auf 5000 AH fteigt, 
fol vom 1. April 1884 ab wieder befeßt werben. 

Anmeldungen zu biefer Stelle find ſchriftlich bis Ende 
November d. J. an unfere Stadtcanzlei zu richten und 
find denfelben QualificationssWttefte und ein curriculum vitas 
beizufügen. 

Sranffurt a / M., den 29. October 1883. 
Der Magijtrat. 


1621 


Verlag von Breitkopf & Härtel in Leipzig. 
Kleine Romane aus der Völkerwanderung 


von 
Felix Dahn. 
Band II. U. u. d. Z.: Biſſula. 
Hiftorifher Roman aus der Völterwanderung 
(a. 378 n. Chr.) 


4. Auflage. 
VI, 568 ©. 8. Geb. AM 8, —. leg. geb. M 9, —. 

„Allen braven Schwäbinnen“ ift diefer nene Meine Roman aus 
ber Bölferwanderung gewidmet. Der fiegreiche Kampf der Alamannen 
mit den Römern um die Geitade des Bodenfees bildet dem Hinter— 
gu der Schidjale des Schwabenmägdleins Biffula; der erite 
ichter jener Zeit Aufonius ift eng verflodten in die Handlung, 

welche in die Zeit des großen GBothenfieges bei Adrianopel fällt. 


Belag dee 3. ©. Coinfden Sudhandlung in Singer. [276 
Das nationale Syſtem der politischen Ochonomie 


Friedrid; Sif 
riedrich Jiſt. 
Siebente Auflage 
mit einer ur ei und kritiſchen (Einleitung von 
Prof. Dr. 8. Th. Eheberg. 
8. (XXXVIU und) 249 und 352 Seiten. AH 10, —. 
Schon längft hat fih das Bedürfniß geltend gemacht, die Schriften 
Friedrich Kiit's, befonders aber das nationale Syitem der politifchen 
Defonomie in neuer Ausgabe dem Publicum vorzuführen. Iſt doch 
feit Hauſſer's Biographie feine zufammenfaffende und eingehende 
Würdigung diefes berühmten Mannes und feiner Beitrebungen ver⸗ 
fucht worden; und Häuffer handelt eigentlich nur von Liſt als Menſchen 
und feinen Lebensſchickſalen und läpt die Bedeutung Liſt's für die 
Geſchichte der Politif und der Nationalöfononde all zuſehr außer Auge. 
In der vorliegenden 7. Auflage, die den urfpränglichen Text mog« 
licht rein wiedergiebt, hat es der Herausgeber, Prof. Dr. Gbeberg 
in Erlangen, unternommen, in einer eigenen umfangreichen Einleitung 
die Bedeutung Lilt's auf dem Gebiete der Nationalöfonomie zu wärs 
digen. Die Einleitung geht Über das Maß der gewöhnlichen Bore 
worte und Einleitungen weit hinaus, indem fie den Gegenitand mög» 
lichſt zu vertiefen und Lift im Zufammenhang mit feiner Zeit zu 
beurtheilen fudt. Demnach behandelt die Einleitung im 1. Kapitel 
Deutjchlands Gewerbe und Handel in den eriten Decennien diefes 
Jahrhunderts, im 2, die wifjenfchaftliche Nationalöfonomie und die 
taatspragis bis auf Liſt, befonders im ihrer Stellung zu Fragen 
der Handelspolitif, zeigt im 3. Kapitel den Aufammenhang der 





Entſtehung des mationa 
5. eine Kritit der Grundlehren Liſt's vor allem feiner Schutzzoll⸗ 
theorie. Der Herausgeber verbeblt zwar feine Sympathie für die 
Lehren dieſes hochherzigen Patrioten nicht, verfucht aber vor Allem 


eine objective, dem heutigen Stande der Wiſſenſchaft angemeifene | 


Würdigung derfelben. Und jo mag dieſe meue Ausgabe gerade in 
unferer Zeit, in der die befannten Streitfragen der Handelspolitif 
ruhiger befprodhen werben ald noch vor einigen Jahren und doch 
an ein allgemeines Intereffe beanfpruchen, alfeitige Beachtung ver 
dienen. 


In meinem Verlage ist heute erschienen und durch jede Buch- 
handlung zu beziehen: [292 


DIE 


BESTIMMUNG VON METEORBAHNEN 


NEBST VERWANDTEN AUFGABEN 
DARGESTELLT 


VON , 
DR. RUDOLF LEHMANN-FILHES 


FRIVATDOCENTEN DER ASTRONOMIE AY DER BERELINKK unıvensmär, 
HERAUSGEGEBEN MIT UNTERSTÜTZUNG DER KÖNIGLICH 
PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 

MIT EINER TAFEL. 
Cart, 5 Mark. 
Berlin, 15, October 1883. 


Georg Reimer. 








— 1853. 46. — Literariſches Gentralblatt — 10, November. — 


Literariſche Anzeigen. 


a Kehren mit Lebensichidjalen, jdilvert im 4. die | 
en Syitems und feinen Inhalt und giebt in | 








Verlag von Georg Weiß in Heidelberg. 1257 


Um die Anſchaffung der 


*. Vhiloſophiſchen Bibliothek 


Sammlung der Hauptwerke der Philoſophie 
aus alter und neuer Zeit efc. 


berauägegeben von K. H. von Kirchmann, 
zu erleichtern, treten vom 1. October 1882 ab folgende 


Preisermäßigungen 


anzen Bibliothek — bis 1. October 1882 
ände — ftatt des Ladenpreijes von 153 
nur A 112, 
II. Bei Entnahme von 100 Lieferungen auf einmal, melde Bezugs⸗ 
art fich bejonders für Beſißer eines Theiled derjelben zur rs 
gänzung empfieblt, ftatt des Ladenpreifes von 50 
— tlit « . — 
Außerdem eröffne ich für Alle, die einen allmäligen Bezug vor» 
ziehen, eine j j 
— Neue Subfjcription — 
in der monatlich 6—8 Hefte ausgegeben werben. Eine Preisermäßigung 
ift hierbei ausgeſchloſſen, dagegen erhalten die Subferibenten mit 
Lieferung 303 Noad's phllofophie⸗geſchichtliches Lexikon 
(Ladenpreis AH 18) aratis. 
Kataloge Über die „Philoſophiſche Bibliothek“ find durch jede 
Buchhandlung zu beziehen. 














ein: 
I. Bei Entnahme der 
303 Liefgn. oder 88 























Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. 





Soeben erschien: 


Albrecht Dürer’s 


Tagebuch der Reise in die Niederlande. 
Erste vollständige Ausgabe nach der Handschrift Johann 
Hauer's mit Einleitung und Anınerkungen herausgegeben 


von 
Dr. Friedrich Leitschuh. 


8. Geh, vxA 7, 50. Geb. 9, 50. 
Ausgabe auf holländisch Papier, gebunden M 15, —. 


[296 


DIIIDNIIIIIIIIIITO, 
Berlag von Wilh. Werther in Roftod. [281 


L 
Englifde Synonymik 
von — 








Dr. K. Kloepper. 


Ausg. A. Für Lehrer und Studierende, 1881. ca. 900 Gruppen. 
30 Bogen. Gr. 8. Preis 


4, — 


„Bereitö 900 Exemplare verkauft,“ 


Ausg. B. Für Schüler. 
Preis I, 60. 


2, Aufl. 1881. ca. 450 Gruppen. 





Paul Lacroix. 


Directoire, Consulat et Empire. 
1795-1818. 


1 vol. in-4, de 600 pages, illustrd de 10 chromolithographies 
et de 350 gravures sur bois, 
Broch& Fr, 30, — = cl 24, —. 
Relié Fr. 40, — = cf 32, —, — 
Es bildet dieses Werk die Fortsetzung des „Dix-huitiöme 
siecle“ desselben Verfassers und dürfte den Besitzern desselben 
sehr willkommen sein, 


Strassburgi.E. R. Schultz & Cie. Sortiment. 
15, Judengasse. 


1623 


Neuigkeiten aus dem Verlage von T. 0. Weigel in Leipzig. | 


Mittelniederländische Grammatik 


mit Lesestücken und Glossar. 


Von 
Dr. Johannes Franck, 
14 (18) Bogen. Gr. 8. Geheftet MT, —. 


Aus Rücksichten auf die vorgeschrittene Jahreszeit sind 
die ersten Exemplare des Buches ohne das Glossar ausgegeben, 
Dieses wird bis Ende d. J. den Käufern des Werkes unent- 
geltlich nachgeliefert. 


Phonetik der nördlichen Türksprachen 


von 
Dr. Wilh. Radloff. 
23 Bogen. Gr. 8, Geheftet M 9. —. 


Daraus besonders abgedruckt: 


Ethnographische Uebersicht 
der 
Türkstänne, Sibiriens und der Mongolei. 


on 
Dr. Wilh. Radloff. 
2 Bogen. Gr. 8. Geheftet AM 0, 80. 


Handbuch der kirchlichen Kunstarchäologie 


des deutschen Mittelalters 


von 
Dr. Heinrich Otte. 


Fünfte Auflage. 
In Verbindung mit dem Verfasser bearbeitet von Ernst Wer- 
nieke, Oberpf. in Loburg. 
Erster Band. 
Mit dem Bildnisse von Dr. Heinrich Otte, sieben Kunst- 
beilagen und 299 Abbildungen im Texte. 


39 Bogen. Gr. $. Geheftet c# 16, —; gebunden c# 19, —. 
Der andere Band wird 1884 erscheinen, 


Unlängst erschienen: 
Anfangsgründe 


der 


Chinesischen Grammatik. 
Mit Uebungsstücken 


vo 
Georg von der Gabelentz. 


10 Bogen, Gr. 8. Gebunden HM 8, —. 
Ex. auf Velinp. Geh. c# 20, —: auf holländ. Papier A 30, —. 


— * Vreittopf Hartel in Leipzig. 
Dante Aligdieri’s Hölle. 


Erfte Abtheilung der göttlihen Komödie. 
Genau nad dem Versmaße des Driginals in deutſche Reime 
übertragen und mit Anmerkungen verfehen 


von 
Julius Franke. 
XI, 210 ©. 8, Geh. AM 5, —. Eleg. geb. AH 6, 50. 
Diefe neue Uebertragung der „Hölle“ benupt die Ueberſetzung 
von Philalethes (deffen Manen der Verfaſſer fein Merk gewidmet 
hat), iſt aber im Mebrigen eine ganz felbftitändige Arbeit und will 


— enußvolle Leſen und Verſtehen des Dante'ſchen Werkes ala 
ne 





[283 


äugeben und fo daſſelbe deutſchen Leſern mäber zu bringen, 
dienen auch die beigefügten zahlreichen Annterfungen. 


—— 


Dazu 





— 1883. 46. — Literarifhed Gentralblatt — 10. November, — 





Tzeugniffes der Dichtkunſt“ vermitteln. Treu dem Driginal, | 
fucht fie deffen voetiſche Schönheit in deutſchen Berfen wieder: 





1624 
Derlag von S. A. Srodhaus in Seipjig. m 
Soeben erfhien: 

Die Poefie. 


Ihr Weſen und ihre Formen 
mit Grundzũgen ber — Literaturgeſchichte. 
on 


[295 


Moriz Garriere. 
Zweite umgearbeitete Auflage. 8. Geh. A 12. Geb. cH 13, 50. 


SIEREREIISISISISSTISSDISSISEISSISSIAISSISSIAHSIANSO 


Syſtem der Voltzowirthſchaft 


n Hands und Leſebu 
für gelhäftsmänner und Studierende 
o 


[270 
. von 
SartBeLm Meiner. 
rei Bände, 
2 Erſter Band: Grundlagen der Nationalökonomie. 16. Auflage. 
AM 11 5 
? 
R 


$ Zweiter Band: Nationalötonomik des Aderbaues und der ver 
wandten Urproductionen. 10. Auflage. AH 10, —. 
Dritter Band: Nationalötonomit des Handeld und Gewerbes 
fleißed. 3. Auflage. AM 12, —. 

Nachdem alle drei Bände diefes großen, durch zablreiche S 
Auflagen in Deutfdyland und Weberfegungen im Anslande bins 5 
länglich befannten Werkes in dieſem Jahre und zum Theil eben 

S jept neu erfchienen find, der erite Band als 16., der zweite ald 
$ 10., der dritte, der zuerit im Sommer 1891 berausfam, als > 
3. Auflage: machen wir darauf aufmerffam, daß nunmehr nicht 
bloß die Grundlehren der geſammten Nationalöfonomik, für 
S Production, Umlauf, Bertheilung, Gonfuntion, Bevölkerung 
(Band I), fondern auch alle productiven Hauptzweige der Volks— 
wirtbfchaft im Einzelnen bier aufammengefaßt werben: Jagd, 
Fiſcherei, Viehzucht, Aderban, Koritwirtbichaft (Band II), wie 
Handel, Gewerbfleiß und Bergbau (Band III). 


Stuttgart. 3.6. Cotta’fcdye Buchhandlung. 
IIEIEI SIE SIE IST ESS ESS SE SS SS ISA SSSIS ISIS ISITSIIAS 


SIIPIIIS 


or 


Neu erschien: 


Lauard Zeller, 


Grundriss 


1282 


der 
Geschichte der griechischen Philosophie. 
20%, Bogen. Gr. 8. Preis c#% 4, 40, 


Leipzig, November 1883. 
Fues’s Verlag (R. Reisland). 


In meinem Verlage ist heute erschienen und dureh jede 
Buchhandlung zu beziehen: [294 


CORPUS 
INSCRIPTIONUM ATTICARUM 


CONSILIO ET AUCTORITAE 
ACADEMIAE LITTERARUM REGIAE BORUSSICAE 
EDITUM 
VOLUMINIS ALTERIUS PARS ALTERA 
INSCRIPTIONES ATTICAE AETATIS QUAE EST INTER 
EUCLIOIS ANNUM ET AUGUST! TEMPORA 
EDipIT 
ULRICUS KOEHLER. 
Cart, 54 Mark. 


Berlin, 15. October 1883, Georg Reimer, 














1625 — 1883, X 46. — Literariſches Eentralblatt — 10. November. — 1626 
—— Verlag von F. A. Brookhaus in Leipzig. 
Verlag von Gustav Fischer in Jena. [291 1298 






: Die Entstehung der Sexualzellen 
: bei den Hydromedusen. 


Zugleich ein Beitrag zur Kenntniss des Baues 
und der Lebenserscheinungen dieser Gruppe 


8 
3 von 

| Dr. August Weismann, 
* 


Professor in Freiburg i. Br. 
Mit einem Atlas von 24 Tufeln und 21 Figuren in 3 








Holzschnitt. 
Preis: c# 66, — 
DISS HAISAISSAIH SID 
Verlag von F. A, Brockhaus in Leipzig. [297 


Soeben erfüllen: 


Die Glofe des Accurfins 


und ihre Lehre vom Eigenthum. 
Rechts- und dogmengeſchichtliche Unterfuhung 


v 
Dr. Arnſt Vandsberg. 
8. Geh. MI, —. 


Unter ker each 
Sr. Aajeſtät des Deutschen Kaifers 


ericheinen im Berlage von 
Hermann Böhlau in Weimar: [279 


D. Aartin Juthers ‘Werke. 


Kritiihe Gefammtausgabe von D. 3. K. F. Knaake. 
Der I. Band iſt foeben erfhienen. 
Preis: brofh. AH 18, —; in Halbſaffian cM 23, —. 
Fährlih erfcheinen ca. 3 Bde. a 40—50 Bag. in ar. 8. Ge 
fammtumfang ca. 35 Bde, Preis des Bandes 16—20 AH Alle 
Buhbandlungen nehmen Beitellungen — — Dem II. Bande 
wird das 2. Subſeribenten-Verzeichniß beigefügt. 


Berlag von Breitfopf & Härtel in Leipzig. 


Allerhand Humore. 
Kleinbäuerliches, Großſtadtiſches und Gebe 


Ludwig Anzengruber. 
IV, 204 ©. 8. Geh. cH 4, —. leg. geb. «HM 5, —. 

Inhalt: L.Ernftes und Shmwänfiges aud dem Bauerns 

eben. — 11. Bilder ans dem Leben einer großen Stadt. 
— II. Gefabeltes von irgendwo und nirgendwo. 

Der echt volkothümliche Dichter bietet mit dieſer Meinen Samms 
fung eine woblgefichtete Auswabl dramatifch beliebter Schilderungen, 
welche in wahrer und warmer Daritellung getreue und — 
poetiſche Bilder aus dem inneren Bolföleben vorführen. 


Soeben erſchien \ — 


Kepetitorium 








[280 


der Geſchichte der Pädagogik 


von ben älteften Zeiten bis auf die Gegenwart. 
Für Ganbidaten des Schulamts. 


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Dr. K. Kloepper, 
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TH. MOMMSEN 
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Berlin, den 10. Sept, 1583- Georg Reimer. 
Buchhandlung für wissenschaftliche Literatur 
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Leipzig, 1. November 1883. 
F. A. Brockhaus’ Sortiment und Antiquarium. 


Berantwortl. Rebacteur Brol. Dr. Barnde in Beibzig, Woetbeitraße Ar. 7. — Drud von W. Drugulin in Zeipsig. 





Literariſches Centralblatt 


für Deutſchland. 











Ur 47 Herausgeber und verantwortlicher Redacteur Prof. Dr. Ar. Zarnce. [1883 
Verlegt von —* Avcuarins in u 
Erſcheint jeden Son Sonnabend. — 17, November. »- Vreis viertefjägefi «A T. 50. J 














Bibelglaube u, Ghriftentbum. Tubbof, Ameisen, Bienen u. Wesven Booiiens, über Sage Quelle nu. Compoſitien bed Che- 





Historicorum Romanorum fragmenta eollegit Peter, “Lan Beliräge zur Kenntmih der Bewegungen des = valier au lion des Crestien de Troyes. 
Gaemmerer, Äriebrid's Des Broben Feldzügeplan für Menidı Binina. dad Geheimnih des Hamlet. 
dae Jahr 1757. | Aecbleifen. die Hetiologie des Erwfireis. | Die profaiidye Eoda . Krdg. von Wilfen 
a F Der; Beiträge zur Kenntnid Mara — Badmann, über Die gegemmwärtige Lewegung in der Wolfenbinier Brudsftüce Ber Genie Mathe #0, d. Bogel · 
Ba ruber, Wanderungen durch Bald MRechtewiſſenichaſt. weite, aufgefunden von Milhiad,. 
Ra orft's Arontogamenflora von Deutisiand ꝛe. Imperatoris lustindant instituionum libri qualuor. | Meier, Schömanı, der attiiche Procef. 
Aciefe, — u Sumenopterenfanna des Saaltbales. y Moyle. \Spitta, ein Lebendbild Robert Schumann's. 
Klaußner, da denmarf des Proteus anguineus. |Vedebur, Yantsub der @ilenht En, Keferfein, die Gonfefiionsihnte ıL ihre Gonfequengen. 
N our, fiber bie Beit der Bellimmung der Haupiritungen Sernee et Greef, lexicon Taciteu Dreber, der Darwiniimus u, feine Konſequenzen ar, 
bes Froſchembruo. Arafſert, Beiträge zut Aritiku. — lat, Autoren, 


Mile Oüßerfendungen erbitten wir beredhnet und unter ber Mörefle der Expedition d. BL, (Bospktalftr. 16), afle Briefe unser ber bed Herausgebers (Goeihent. 7). Mur ſoiche 
Berte tünnen eine Befpregung finden, die ber Nebaction vorgelegen haben. Bei Korrefponbengen über Bücher bitten wir ſtets ben Namen ber Berleger berfelben auzugeben. 





Cheologie | Wichtiger und vom Verf. auch dem Umfange nach bebeutenb 
s bevorzugt (es entfallen auf das Alte Teftament ca. 120 Seiten, 
Bibelglaube und Ghriftenthum, im Zuſammenhange des neuen | auf das Neue Teftament ca. 600 Seiten) ift der Abſchnitt über 
Tejtamentd mit dem alten Teftament neu dargeitellt. Bon einem das Neue Teftament. Und Hier ift es aud), wo der Verf. den 
Veteranen. Rieigedens iPr., 1883. Hartung's Druderei. (XX, meiſten Widerfpruch erfahren wird. Seine Grunbüberzeugung 
127 ©. 8.) ift e8 nämlich, daf die neuere Theologie, durch Strauß’ radicale 
Ein höchſt — Buch. Der Verf. meint zwar Kritik erſchreckt, ſich durch ihr Princip einer vermeinten „voraus⸗ 
nicht „über das Weſen des Chriſtenthums etwas zu bringen, ſetzungsloſen Geſchichtlichkeit“ auf eine ganz falſche Bahn in der 
das nicht längſt im Gefühle der Beſten wenigſtens unter den Beurtheilung der neuteſtamentlichen Geſchichtsquellen, ſpeciell 
Evangeliſchen lebte“, aber das Vorhandene hoffte er „Durch | der Evangelien, habe verführen laſſen. Ganz ſpeciell iſt es 
eractere Grundlegung ficher zu ftelen“ und dadurch dem | Theodor Keim, den er als Hauptvertreter diefer Richtung in 
Glauben, der Religion, dem Chriftentfume namentlich auch bei | geradezu leidenfchaftlicher Weife befämpft, Wenn er behauptet, 
ber gebildeten Laienwelt zu dienen. Hierfür ift er freilich Wege | „die didleibige Geſchichte Jefu ftehe an Denkwerth weit hinter 
gegangen, die nicht nur der alt-orthodoren Bibelgläubigkeit al3 | jedem Schweinsleder des 16. Jahrhunderts zurüd“; wenn er 
völlige Irrwege erfcheinen werden, fondern auf denen auch der | fait auf jeder Seite von „Keim’shem Blödfinn“, „Schwindel“, 
größere Theil der liberalen Theologen ihm nicht wird folgen | „Liebhaberei an theatralifchem Knalleffect“, „verworrenem 
wollen. Died um fo weniger, als gerade die neuere liberale Kraleel“ u, ſ. f. fpricht, fo ift damit wohl nicht nur der Anftand 
Theologie es ift, welche von unferem Veteranen am eifrigften | wiffenfchaftlicher Polemik, fondern auch die einfachfte Gerechtig— 
befämpft wird. feit verleßt; der gelegentliche Spott über bie „Herren Pro— 
Auf dem Boden des Alten Teftaments allerdings gelangt feſſoren“, die „Geſchichtlichen“, die „Herren Wiederfünftler“ ꝛc 

der Verf. zu ungefähr denjelben Rejultaten, zu welchen neuer: . ließe fich als Höflichkeit daneben noch ganz gut ertragen. 
dings fich die kritiſche Forfchung überhaupt gedrängt fieht, nur Im Namen des verftorbenen Angegriffenen müffen wir alſo 
baß er weniger bei den literar-hiftorifchen Fragen fi) aufhält, gegen diefe Polemik proteftieren. Die Gerechtigkeit erfordert 
ala bei den eigentlich biblifch-theologifchen; den Geift der Bibel, | aber, daß wir fie nicht etwa einer gereizten Alters-Stimmung 
das Weſen und die Entwidelung der biblischen Religion darzus | des „Beteranen“ auf Rechnung feßen, fondern feinem bes 
ftellen und fo auch die biblifche Gefchichte „ihrer Fioliertheit zu geifterten Ernft und Eifer für die Wahrheit, insbefondere für 
entnehmen und fie in den allgemeinen Fluß menſchlicher Ent: die Reinerhaltung der Principien und des Charakterbildes Jeſu 
widelung zu ftellen“, das betrachtet er als feine wefentliche Auf» | von aller Trübung. Es muß ja anerkannt werben, und das vor- 
gabe. „Mofes und die Propheten“, das find in jener Ent» liegende Werk bringt diefe-Thatfache allerdings zum Haren Bes 
widelungsgefchichte der altteftamentlichen Religion die großen | wußtjein, daß das Bejtreben der modernen Theologie, das 
Epochen; doch jo, daß beide nicht jo weit von einander abjtehen, Menſchliche in Ehrifto aufzuzeigen, insbeſondere feine allmähliche 
wie man oft annimmt; die mofaifche Religion und die jpätere | Entwidelung, feine Gebundenheit an Beit und Ort, an ben 
Priefterreligion find nicht identisch, jene auf großartiger ethifcher | nationalen Mutterboden, dem er entfprungen zc., feine ganz ent- 
Höhe, dieſe erftarrt zur äußerlichen Sühneanftalt, beide von | jchiedenen Gefahren in fi trägt. Nicht um des dogmatifch- 
frühe an in ftetem Kampfe, der Brophetismus, Samuel voran, | metapbyfifchen Charakters willen, der etwa ber Perfon Jeſu 
eigentlich nur der Erneuerer der alten mofaifchen Gedanken. | noch immer zugefprochen werben möchte, aber um der Hoheit 
Als befondere Eigenthümlichkeit heben wir dabei hervor die | und Reinheit feines fittlichen Charakters willen. Hierfür tritt 
Borausfegung von einer früheren Einwanderung Judas in | der Verf. mit heiligem Eifer in die Schranken; Jeſus ift ihm 
Kanaan, vor den übrigen Stämmen, und die Davon abgeleitete | der „Charakter“ xur’ dog», der ſittlich-religiöſe Genius ber 
Unterfcheidung der Leviten und der aaronitichen Priefter; gut | Menfchheit, der „bis zu fchwindelnder Höhe der Herrlichkeit 
ift bei den Kämpfen der Propheten ihr und des ganzen Volkes | Hinaufragende” Stifter unferer Religion, Aber eben diefe Höhe 
Untergang durch „Hofjunkerthum, Hofprieftertyum und Hofs | fieht er durch eine Theologie gefährdet, welche im Beftreben, 
prophetenthum“ geſchildert. Alles in unſeren Evangelien, was nicht gar zu wunderbar iſt, 








1629 


— 1883, 47. — Literarifhes Centralblatt. — 17. Rovember. — 


für volle Gefchichte zu nehmen, ſich davor nicht ſcheut, Jef | 


Irrthümer, Unklarheiten, Schwankungen, Mängel jelbft auf 
religiöfem Gebiete zuzufchreiben und ſich über die Tragweite 
diefes Verfahrens mit wohlfeiler Rhetorik zu täufchen. Lieber 
daher auf eine „Geſchichte“ Jeſu verzichten, aber dafür fein 
Charafterbild und feine Principien, wie fie fi in directer Forts 
fegung der altprophetiichen Ideen beſonders aus Bergpredigt, 
Vater⸗Unſer und Gleichniffen ergeben, rein und Mar erhalten. 
Für Geſchichtsquellen im ftrengen Sinne des Wortes find die 
Evangelien, auch die Synoptifer, ja ohnedies nicht zu halten, 

In dieſen Aufitellungen und ihrer Begründung im Einzelnen 
berührt fich der Verf. vorzüglich mit Guftav Volkmar, deffen 
Namen im ganzen Werfe nicht ein einziges Mal eitiert zu jehen 
ung bei dieſer Uebereinftimmung höchlich verwunderte. Bon 
Volkmar unterfcheidet fi der Verf. wejentlich nur durch feine 
durchgängige Bevorzugung des Matthäus, hierin mit Keim zus 
fammentreffend, während Volkmar in offenbar einfeitigfter Weife 
fi rein und ausfhlieglih auf Marcus ftügt und jo einen jo 
reihen Stoff zum Leben Jeſu fich verloren gehen läßt. 

ESpeciell wird mit Volkmar und Langhaus (das Chriften- 
thum und feine Miffion im Licht der Weltgeihichte S. 53 ff., 
148 f.) die Uebertragung der Meifiasidee auf Jeſus nicht diefem 
ſelbſt, fondern erft der „Chriftusfage* der Jünger zugewiejen; 
fogar der bis dahin meift als das Geſchichtlichſte von allem Ges 
ſchichtlichen betrachtete Titel „der Menſchenſohn“ auf diejelbe 
Quelle zurüdgeführt, Hiermit im Zujammenhange fteht, daß 
auch der Wiederfunftsgedante in der Form wie Keim u. A. Jeſu 
zufchreiben, abgelehnt wird ; das mag „Meifter Strauß” gefallen, 
der daran willftommene Gelegenheit findet, Jefum der Schwärs 
merei zu zeihen; auch die Löfung, welche Weiffenbach verjucht 
bat, lann nicht befriedigen; andere als jachliche Verheißungen 
des Sieges, allenfalls in ſpäter mißverftandenen, bildlich dunfeln 
Ausfprüchen, find nicht anzunehmen, Jeſus iſt nicht „jo tief er= 
foffen in jüdifcher Dogmatik“, 


Was wir hier als Thefen hervorheben, findet übrigens | 
durchgehends eine eingehende, oft jogar jehr breite und von | 


Wiederholungen nicht freie Begründung. Manches wird freilich 
boch zweifelhaft bleiben. DOriginell jind namentlich verjchiedene 


nene Auffaffungen von Gleichniſſen, fo von Luc. 16, 19—31, | 


Mt. 25, 1—12, 14— 30, 31— 16, Wenn die Taufe erft ſpät 
in jubenchriftlichen reifen aufgefommen fein fol, jo geht der 
Verf. über Röm, 6, 3 viel zu leicht und über Gal. 3, 27 ganz 
hinweg; und daß das Pfingftwunder mit dem forinthijchen 
Bungenreden feine Berwandtichaft Haben joll, ift doch wohl eine 
jeltfame Behauptung. 

Kurz, das Buch fordert zu Widerfpruch, zur neuen Discuffion 
wenigitens, vielfach heraus. Wir möchten ihm aber nochmals 
entichiedene Beachtung wünſchen, je mehr es fich in Methode 
und Tendenz von den gewöhnlichen Beleifen ber Schule entfernt. 
Leider ift die Form ziemlich unvolllommen, es fehlt an aller 


überfichtlichen Einteilung: die beigebrachten Thefen und das 


Inhaltsverzeihniß in 59 ziemlich ungeordneten Paragraphen 
genügen dafür nicht; aber die friiche Sprache, die warme Be- 
geifterung, der edle Zwed und die Schärfe der Kritik mögen 


1650 





hinweg) bis zu Chriſio felbft vorbringen, bis zu dem (edit fill 
lichen) Glauben Jeſu Chriſti“. i 


Allgemeine evang.⸗-luth. Hirdenzeitung. Rr. 44. 

Inh.: Aufruf an alle Lutberaner in Deutfchland! — Die Vor: 
arbeiten der alten Kirche zu Luther's Katechismus, 3. — Die foriale 
Rrage, Staat und Kirche, 3. — Lutbervorträge in Hamburg. — 
Die fünitige Organifation der hbannoverifhen Confiſtorien. — Die 
evangelifchen Generalfunoden in Deiterreih. 1. — Der däniide 
Kirchenrath. — Die fchwedifhe Kirchenverſammlung. — Vom Batican. 


.. 


— Der ſechſte italienische Katholikencongreß. — Aus der evangeliſchen 





) 


I 
I 
I 





dafür entjhädigen, Vor Allem aber ift es ber fittlidhe Ernft, 


welcher dem Buche die Sympathie des Lejers fichert und ihm 


bleibende Bedeutung giebt. Es ıft ein gefunder Nationalismus, | 


von dem aus er feine Kritik führt; gefund eben um feines Ur— 
fprunges willen nicht aus „ariftofratijcher Frivolität“, fondern 
aus der Energie des fittlich-religiöfen Bemußtfeins, Und wenn 
es wahr ift, daß „das Chriftenthum feine Entwidelungsgeichichte 
nicht nach Ehrifto, fondern vor Chriſto hat“ und die weitere 


Geſchichte defjelben „nur die Gefchichte feiner Verwickelung“ ift, | 
jo flimmen wir mit ein in ben Wunſch, „daß die Chriften jeht 


erſt ſelbſt Chriften werden und daf wir auf dem Grunde der 


deutſchen Reformation (über den dogmatiſchen Paulinismus | 


Zandesfunode des Großh. Heifen. 1. — Aus dem Großberzogthum 
Heſſen. — Aus Oeſterreich. — Kirchliche Nachrichten x. 


Reue — Kirenzeitung. Hr. von H. mM einer. 2. Jebig. 
r, 44, 














Inb.: Die Heildarmee in der Schweiz. — Der Synagogen: 
brand in Neuftettin. — Zur —— an Peter v. Cornelius. 2, 
— Luther⸗-Vortraͤge. — Jur Literatur über Luther. — Aufruf zur 
Hülfe für die Gvangelifhen im Ermland. — Alban Stolz. — Zum 
BVivifectionsitreit. 1. — Gorrejpondenzen, 


Proteft. Hirhenzeitung ıc. Hrag.v.3.€. Webſty. Nr. 44. 

Inb.: O. Pfleiderer, das Luther⸗Feſtſpiel in Jena, — Karl 
Haſe's Abſchiedewort an feine Studenten, — U. Kanfer, die 
Stellung der firdlichen Parteien der Gegenwart zur augsburgiſchen 
Gonfeffion.2.— N. Thoma, Die Lutberskiteratur des Jubeljabres. 2. 
— Aus Württemberg. — 9. Holgmann, P. Mehlhorn's Grund 
riß der proteftantifchen Neligionslebre, — Benfclag’s Theſen über 
Luther's Idee einer Kirchenverfaſſiung. — A. Thoma, Xutber: 
Gedenktage: Die 95 Thefen. 


Deutſcher Merkur. Red. A. Bapenmeter. 14. Jahrg. Nr. 431.4. 


Inh.: Zwei Fefttage der altkatbolifchen Gemeinde in Münden, 
— Zwei Reden, gebalten in Bielefeld, — Mein leptes Jahr bei 
ben Jefniten, (Schl.) — Gorrefpondenzen und Berichte. — Miscellen. 








Historicorum Romanorum fragmenta collegit disposuit Herm. 
Peter. Leipzig, 1853. Teubner. (XXVIll, 4288. 16.) oA 4,50. 
Nachdem Peter vor 13 Jahren im erften Bande feiner 
Relliquiae im Anfchluß an Kraufe und Roth die römijchen 
Hiftorifer bis zum Ausgang der Republik gefammelt hatte, find 
nun im vorliegenden Werke jämmtliche römische Geſchichts— 
jchreiber vereinigt von Fabius Pictor und den Annales Maximi 
an, bis auf Aurelius Memm, Symmachus und feine Familie. 
Wodurch ſich aber die Neubearbeitung von der früheren Aus: 
gabe äußerlich untericheidet, das ift die Beichränfung des fri- 
tiſchen Apparates, Weglaffung des Commentars und der früber 
nur allzu umfangreichen Prolegomenen; an Stelle der legteren 
find einfache Testimonia getreten, d. h. es find etwa in der Art 
bon Schäfer, in deffen Abriß der Quellenkunde, die wichtigften 
antıfen Stellen über Leben und fchriftftellerifche Thätigkeit jedes 
einzelnen Autoren aufgezählt. Die Testimonia find auch dann 
gefammelt, wenn von einem Autor feine Fragmente erhalten 
waren. Auch in der inneren Unordnung find mande Ber 
änderungen vorgenommen. Nicht nur, daß bisher vergeflene 
Fragmente nachgetragen find (jo S. 202 Tubero fr. 10* Suet. 
Caeſ. 56, S.113 Scipio African. M.; S. 115 Scipio Nafica); 
viele, die früher vorhanden waren, find auch wieder weggelafien. 
Alle nicht rein gefchichtlichen Werke unferer Hiftorifer find weg: 
gefommen, Siſenna's Milesiae und Commentarii Plautini, bie 
Neden des Aemilius Scaurus, des (jüngeren) Fabius Pictor 
Jus pontificium u. a. m., obwohl wir das bedauern. Ganz 


conſequent war übrigens Peter nicht; S. 76 ift des Fabius 





Morimus Servilianus Jus pontificium ftehen geblieben, ©. 91 
des Sempron. Tuditanus Libri magistratuum, Aehnlich in 
confequent ist Peter in der angeblich hronologifchen Reihenfolge. 
Allerdings hat Sempron. Grachus z. B. feine Stellung vor 
Pifo vertauscht und ift Hinter Sempr, Afellio und die Scipionen 


1631 


getreten, aber warum der Sohn bes Scipio Africanus Major 
S. 34 ſteht, Africanus Major felbft jedoh S. 113; welche 


Berbeiferung es jein fol, daß S. 92 Gellius vor Coelius ger | 
fommen ift, it Ref. unverſtändlich. S. 74 ift die unbequeme | 
räumliche Trennung der griechischen Annalen des alten Fabius 


Pictor und der lateinifchen Bearbeitung derjelben geblieben. 
Die neue Sammlung nun, die eine Vorarbeit fein fol für 
den künftigen zweiten Band der Relliquiae, ift ganz nach den 
Brincipien der alten gearbeitet. Auch diefer Theil ijt chrono- 
logisch angeordnet, Alterthumsſchriften und Epiler find prin- 
eipiell weggelajfen, wenn auch jeltiame Ausnahmen wiederum 
nicht fehlen. Bollftändigfeit in den rein hijtorifchen Schriften 
ift erftrebt; daß fie noch nicht ganz erfüllt ift, darf dem Hersg. 
nicht zum Borwurf fallen. Einige nothwendige Nachträge be: 
abfichtigt Ref. in einem Fachblatte zu veröffentlichen. Einen 


— 1883, 47. — Literarifhes Centralblatt — 17, November. — 





I 


Wunſch aber erlaubt fich Ref. hier noch auszjufprechen, deſſen 


Erfüllung den praftiihen Nupen der Relliquiae nicht wenig 
erhöhen würde; möchten in einem Unhange künftig die vielen 
Fragmente der römischen Hiftorifer doch gleichfalls zufammen- 
gejtellt werden, die ohne jpecielle Namensnennung meiſt in den 
Grammatitern und erhalten find. Welch” reiche Ausbeute 
würde an folchen Incerti allein ſchon Servius, Gellius und die 
Scholien zu Cicero, Qucan ꝛc. bieten; ungefammelt bleiben fie für 
den Geſchichtsforſcher oft verloren, ſtets mühſam zu erreichen. 
Die Ausitattung des trefilichen Buches, das bei der Bejonnen- 


1632 








Königs bei feinem Einfalle in Böhmen nur die an, „durch be= 
beutende Verlufte, die er den Defterreichern beibringt, eine 
Ueberfegenheit für den übrigen Theil des Feldzuges zu erhalten“, 
den ſich Clauſewitz augenscheinlich als eine thätige ſtrategiſche 
Defenfive gegen mehrere Gegner angelegt denkt, Hat Bernhardi 
Recht oder Clauſewitz? 

Major Caemmerer führt den Beweis, daß Friedrich ber 
Große den Feldzug von 1757 nicht anders geplant hat, wie die 
jpäteren Feldzüge: im Grundcharakter defenfiv, mit abwechjeln- 
den fräftigen Ausfällen gegen die verfchiedenen Feinde. Das 
archivaliſche Beweismaterial, das ihm hierbei zu Gebote ftand 
(die Zimmermann’fchen und von Tayſen'ſchen Arbeiten nebjt 
Actenſtücken), waren v. Bernhardi unbelannt, als er ſich feine 
Anjicht über den Plan von 1757 bildete. Major Caemmerer 
erwägt zuerft, ob Friedrih im Jahre 1757 überhaupt daran 
denken durfte, mit der gegen Defterreich verfügbaren Streitmacht 


‚ auf Niederwerfung diefes Staates bis zur Wehrlofigkeit aus— 


| 
| 


heit und Sorgfalt, mit der es zujammengeftellt ward, jedem | 


8. 


Gaemmerer, Major, Friedrich's des Großen Feldzugsplan für das 
Jaht 1757. Vortrag, gebalten zur Feler des Geburtstages 
Friedrichs des Gronen in der Militärifchen Gefellicaft zu 
Berlin. Mit 1 Karte, Berlin, 1583, Mittler & Sohn. (42 ©. 
%) 1. 

An feinem vortrefflichen Werke „Friedrich der Große als 
Feldherr“ fagt Theodor von Bernhardi: „Nur einmal im Laufe 
feiner langen und bdornenvollen Feldherrnthätigleit war es 
Friedrich II vergönnt, einen volljftändigen Sieg und Erfolg er: 
ftreben zu dürfen, wie ihn Napoleon in jedem Feldzuge feiner 
Kaiferzeit ſuchte. Nur einmal durfte er jeine Operationen im 
Großen und Ganzen darauf anlegen, wenigitens feinen haupt« 
jächlichften Gegner ganz zu entwaffnen, indem er feine Heeres» 
macht zertrümmerte und in das Herz feiner Staaten eindrang. 
Während der eriten beiden jchlefiichen Kriege erlaubte ihm die 
Politik nicht nach einem Erfolge folcher Art zu ftreben; er wäre 
damit weit über den Zwed hinausgegangen, den er verfolgte 
und hätte einen ſolchen Sieg zu eigenem Schaden für Andere, 
für Franfrei zumal, erfochten, Während der jpäteren Feldzüge 


Forfcher reiche Anregung bieten wird, ift lobenswerth. 


des jiebenjährigen Krieges war er zu ſchwach, um jich das Biel | 
fo Hoch fteden zu dürfen; feine Macht reichte dazu nicht mehr | 


aus, er wäre zu Örunde gegangen wie Karl XII von Schweden, 
wenn er es hätte verfuchen wollen. Nur einmal, nur während 


der beiden eriten Feldzüge des fiebenjährigen Sirieges, durfte | 


er nach der vollftändigen Enticheidung trachten, und eben darum 
find feine Entwürfe und Pläne aus diefer Zeit von befonderem 
Intereffe und bejonders belehrend.“ 

Es wird aljo hier die Unjicht aufgejtellt, daß der König 





im Sabre 1757 jeinen Feldzug, zu dem der von 1756 | 


nur Borfpiel und Einleitung gewejen, von vorn herein | 


auf völlige Niederwerfung Deiterreihd angelegt 


I 


zugehen. Er kommt zu der Unficht, da mit der Magazinvers 
pflegung, die jedes raſche Ausnutzen des Erfolges verbot, ein 
ſolches Ziel fern liegen mußte. Er weift auf den bedeutenden 
Umfang der Streitkräfte hin, welche, bei dem nothgedrungen 
langfamen Gang der Operationen und bei der Empfindlichkeit 
ber Verbindungen dazu erforderlich gewejen wären; zumal bei 
der großen Zahl leichter Truppen Oeſterreichs und bei den geo« 
graphiichen Berbältniffen von Böhmen. Er betont, daß an der 
Donau und ſpeciell vor der Feitung Wien dem fiegreichen Könige 
ein für feine damaligen Mittel unüderwindlicher Widerftand 
entgegengejegt werden mußte, und daß Friedrich der Große in 
feinen theoretiſchen Betrachtungen deshalb niemals daran gedacht 
bat, die Donau zu überfchreiten. 

Auf Grund der Zimmermann’schen Quellenforſchungen ift 
Major Caemmerer im Stande, den wirklichen Plan für 1757 
detailliert vorzuführen. Nach feinem erjten Blane für 1757 
wollte der König die Operationen mit einem Zuge gegen den 
rechten frlügel der Franzoſen und die Reichsarmee beginnen, 
Als Schluß des Feldzuges war die Belagerung von Olmüß ins 
Auge gefaßt, welche vorausfichtlich Gelegenheit zu einer Schlacht 
gegen die Defterreicher bieten würde. Friedrich fam hiervon 
zurüd, Die von den Franzoſen drohende Gefahr wurde als nicht 
jo dringlich erfannt, daß man ſich darüber die Gelegenheit zu 
etwaigen frübzeitigen Erfolgen gegen den Hauptgegner Defter« 
reich entgehen laffen dürfe. Dieſe Gelegenheit ſchien fih in der 
Zuverſicht zu bieten, mit der nach den eingehenden Nachrichten 
die Dejterreicher darauf rechneten, daf die Eröffnung des Feld» 
zuges ganz von ihrer Initiative abhinge. Aus dem Gedanken, 
Schwerin an die obere Elbe vorgehen zu lafjen, um die Oeſter— 
reicher dort zu feſſeln, erwuchs die Abſicht, die Quartiere des 
Feindes an der oberen Elbe zu überfallen und ihn am Beziehen 
feiner ftarfen Stellung zu verhindern, Demnächſt lag es nahe, 
diefe Unternehmung durch) einen gleichzeitigen Emfall von der 
Laufig Her zu vervollitändigen und die Verfolgung des über: 
raſchten Feindes ins Auge zu fallen. Aus den Bedenten über 
die Art der Verpflegung bei rajchen Bewegungen erwuchs dann 
ein Anfchlag auf die feindlichen Magazine, Um bei einem ders 
artigen VBordringen im nordöftlihen Böhmen bie im Weiten der 
Elbe und Moldau ftehenden feindlichen Kräfte zu befhäftigen, 
war eine annähernd gleichzeitige Offenfive über dad Erzgebirge 


habe. | dringend erwünſcht und führte zugleich dazu, auch hier den 


Diefe neue Auffaſſung fteht im Gegenfage zu den Bemer- | Dejterreichern in dem Terrain zuvorzufommen, wo fie voraus 


fungen, die Clauſewitz an die Schlacht bei Eollin und an die 
möglichen Folgen eines preußiſchen Sieges in diejer Schlacht 
angefnüpft hat. Er kommt zu dem Refultate, „daß bei der 





früheren Kriegseinrichtung die Niederwerfung des ölterreichiichen | 


Staates duch den preußifchen bei allem Talent und allem Er- 
folge doc) eine unthunliche Sache blieb“, Diejer Ueberzeugung 
gemäß ſieht denn auch Clauſewitz als die beftimmte Abſicht des 


fichtlich ihre feſten Bofitionen zu nehmen gedachten. Und indem 
eined das andere bedingte, entjtand jo der Feldzugsplan von 
1757, wie ihn die Geſchichte fennt: der Einfall in Böhmen in 
bier Heertheilen, vom wejtlichen und mittleren Sachſen, von der 
Laufig und Schlefien aus, ihre Vereinigung in zwei Haupts 
gruppen und demnächſt die Vereinigung diefer beiden Haupt» 
gruppen zu einer entjcheidenden Schlacht, 


— 1883, MM 47. — Literarifdes 
Der Offenfivftoß nah Böhmen follte nur in das Centrum 
der öfterreichifchen Aufftelung Hineingeführt werden, nicht ins 
Herz von Defterreih. Als Frucht des erhofften Sieges in der 
Feldſchlacht erfchien dem Könige die freiheit der Bewegung, 
mit der er dann zu bem eriten Plane zurüdtehren durfte. „Dann 
mein theurer Freund", fchreibt Friedrih an Schwerin wenige 
Tage vor der Schlacht bei Prag, „dann werden wir auf Sammet 
mwanbeln, und Sie werben nad) links gehen und ich nach rechts. 
Sie verftehen mich“; d. 5. nad) einem Siege über die Oeſter— 
reicher kann Schwerin fofort die Operation auf Olmütz auf 
nehmen, der König aber kann ſich gegen die Franzoſen wenden, 
auf deren „desseins und opsrations Seiner Königlichen Majeftät 
Hauptabfehen gerichtet war”, wie Schwerin und Winterfeld in 
ihrem Memoire vom 30, März; 1757 fchreiben. — Die 
Claufewig'iche Anſchauung erſcheint fomit zweifellos als die 
richtige. 
Anzeiger für die Kunde der deutfchen Vorzeit. Red: A. € ffen wein, 

.G. Frommann. R. F. 30. Jahrg. Rr. 10, 

Inb.: 2. Dolberg, die „heiligen Bluts⸗Capelle“ der Ciſter⸗ 
tienfer-Abtei Doberau. 2. — U. Effenmwein, mittelalterlicher 
Hausrath und das Leben im deutfchen Haufe. 4. — 8. v. Bord, 
über die Entftebung des neueren Reichsfürſtenſtandes. — Paul 
Mitzſſchke, Ein fchone concert vom leyden Ghrifti. — Theod. Diitel, 
Balentin Mahler, Gontrafactor und Eifenfchneider zu Nürmberg. — 
A. fäffenwein, Berichtigung. — Derf., Bajonnetmefier. — 
Chronik des germaniſchen uſeums x, 


GörredGefeäfgeit. Hiſtoriſches Jahrbuch, Red. von Georg Hüffer 
4. Bd. 4. Heft. 
3, — Nabs 





Inh.: Grauert, die Conſtantiniſche —— 
wort gegen Profeſſor Langen. — Dittrich, die Nuntiaturberichte 
Siovanni Morene's vom Reichstage zu Regensburg 1541. 2, — 
Dielamp, die neuere Literatur zur päpftlihen Diplomatif, Nacıs 
trag. — Recenfionen und Referate. — Nahrichten — Zeitſchriften- 
ſchau. — 
Rhenus. Beiträge zur Geſchichte des Mittelrheins ꝛc. Med. G. 

Zuld. 1. Jahrg. Rr. 10. 

Inh.: C. v Ledebur, urkundliche Nachrichten über die Famillen 
von Lahnſtein. (Fortſ.) — I. Hell bach, zur Geſchichte des Königs— 
ſtuhls und der Wenzelscavelle. (Fortſ. — ©. sus. Rechnung 
des Johannes Hirßfelt, Kellners in Schloß Labnitein 1444—1446. 
(Fonf.) — Widmann, Dudehin von Lahnitein e. 1147. (Schl.) 
— Bermifhtes. 


Garinthia. Red.: M. v. Jabornega. 73. Jahrg. Ar. 8. 
Inh.: Simon Laſchitzer, Geſchichte der Kloſterbibliotheken und 
Archive Kärntens zur Zeit ihrer Aufhebung unter Kaiſer Joſeph 1. 
— Rud, v. Hauer, Ghronif, 19883. — F. Seeland, der Sommer 
1883 in Klagenfurt. 


— —— — — 


Länder- und Völkerkunde. 

Audebert, J., Beiträge zur Kenntniss Madagaskars. |. Mada- 
gaskar und das Hovareich. Vortrag. Berlin, 1583. Dümmler's 
Verl, (64 8. 8.) 

Der Berf. hat im Auftrage des nieberländifchen Reichs— 
mufeums fieben Jahre Iang Madagaskar behufs zoologiſcher 
Ausbeute bereift. Er hat auf feinen vielfältigen Reifen zu 
diefem Zwede den Dften der großen Inſel bis zur Wafjerfcheide 
gegen die weſtwärts gerichteten Flüffe in ziemlicher Ausdehnung 
fennen gelernt unb berichtet num in dieſem erjten Hefte feiner 


„Beiträge“ über Madagaskars Natur im Allgemeinen, über die | 


Hovas insbefondere. Der einleitende allgemein geographiſche 
Theil fteht nicht auf der Höhe der Wifjenjhaft. Obwohl nicht 
ferner daran gezweifelt werden kann, daß Madagaskar durch 
Abgliederung einer vormaligen Halbinfel vom afrikanischen Feft- 


Lande zur Infel wurde, liejt man hier auf S. 12 den unzeitges | 


mäßen Sat: „Bulfane deuten die Urt ber Entftehung der Inſel 
an.” Deltas hält der Berf. (nah S. 16) noch heute für ziwei« 
armig vom Fluß umgebene Mündungsflächen, cactusähnliche 


Euphorbien verwechjelt er (S. 13) mit Gacteen; die unerwartet | 


Gentralblatt — 17. November. — 1634 

| bürftigen Mittheilungen über die fo hochintereſſante Fauna 

| Madagasfars laſſen wohl darauf fließen, daß der Verf. in den 

‚ jpäteren Heften eingehender über diefen Gegenftand handeln 

| wird. Ber der Mangelhaftigleit der Darftellung Madagastars 

‘ in unferen Atlanten follte eine, wenn auch nur ungefähre Skizze 

ber Inſel diejen noch zu erwartenden Fortfegungen auch nicht 

fehlen. Die biesmalige bloße Aufzählung z. B. von Sı Fluß— 
namen müßt doch zu wenig. Wichtiger ift die, obwohl jehr 
pejfimiftifch gehaltene, Erörterung über bie Hovas und ihr 

Reich; unbegreiflich nur, wie der Verf. die malaiiſche Verwandt 

ihaft der Hauptvölfer Madagasfard in Zweifel ziehen, dem 

Epriftenihume jeden befjernden Einfluß auf die madagaffifchen 

Bolkszuftände abiprehen kann. Beſſere Drudrevifion hätte 

mehrfache orthographiiche Verſtöße und Stilunflarheiten be- 

feitigen fünnen. 

Fahrngruber, J. Wanderungen durch Paläftina. Ernſtes und 
Heiteres zwanglos erzählt, Würzburg (0. 3.), Woerl. (XV, 420 S. 
Kl. 8.) AM 5. 

Der Berf. diefer Schrift giebt aus dem Tagebuche, welches 
er während eines fünfjährigen Aufenthaltes in Jeruſalem 
führte, eine Reihe von Skizzen; dieſelben enthalten wiflen- 
Ihaftlich nichts Neues. Gerne erfennen wir eine gewiſſe Friſche 
der Darftellung an; doch müfjen wir daneben geftehen, daß uns 
die gemüthlich fein follende Darjtellungsweije nicht anfpridt, 
| abgejehen von den mancdherlei Verſtößen gegen die Schriftipradhe. 

Das Buch mag etwa ftreng katholiſchen Ferufalempilgern als 

Undenten an ihre Wallfahrt dienen. 








Das Ausland. Herausg. unter Mitwirkung von Fr. Ratzel u. A. 
56. Jabra. Rr. 44. 

Inb.: Brix Förſter, Beiträge zur GCharafteriftif der Boers. 
— Ib. Pofewip, Seologifches aus Borneo. — Fur Thiergeograpbie 
Rußlands. — Bernh. Ornftein, die theijalifchen Rlüffe und fluß⸗ 
artigen Warfferläufe. — Die Kanalas auf den Zuderplantagen in 
Queensland. — Ueber die fechite Polarfahrt des „Willem Barents.“ 
— Beitere Berichte von Johniton Über die Berbältniffe am Kongo. 
— Kleinere Mittbeilungen. — Notizen. 


Globus. Hrog. v. Rich, Kiepert. 44. Bd, Nr. 17, 

Inh.: Edonard Andre's Reifen im nordmweitlihen Südamerika 
1975 bis 1876, 1. (Mit Abb. n. Karte.) — Ed, Petri, Urſachen 
des Ausfterbens der Völker niederer Gultur. 2. (Schl.) — 3. Aude⸗ 
bert, bei den Valavé auf Madagaskar. 4. — Stanley am Ronge. 2. 
— Kürzere Mittbeilungen. — Aus allen Erdtheilen. 


Aus allen Welttheilen. Red.: Dekar Lenz. 15. Jahrg. Heft 2. 

Inhe: Ludw. Gäbler, über die Verbreitung altobolifdher und 
narfotifher Genußmittel bei Naturvölfern. — Ausflug zum Grabe 
des JIyeyaſu zu Nikko in Japan. (Schl.) — Eine Reife durch China. 
— 6.9. 5. Ringe, Ausflug mad einer veruanifhen Salitrera 
(Salpeter: und Jodfabrif) bei Jquique. Mitgetheilt von A. Schüd. 
— Korea. — Die Forſchungsreiſe der füdamerifanifhen Golonifationt- 
geſellſchaft in —* — Henry Greffrath, die Franzoſen im der 
Süpfee. — Mitcellen. 














— — — — 





——— 


Rabenhorst’s, Dr. L., Kryptogamenflora von Deutschland, 
Oesterreich u. der Schweiz. 1, Bd, Pilze. Von Dr. G. Winter. 
Lie, 8&—11. Hymenomycetes, Leipzig, 1982/83. Kummer 
(S. 481752 Gr. 8.) à cf 2, 40. 

Die Fortfegung der im Jahrg. 1852, Nr. 52, Sp. 1779, 

d. Bl. befprochenen eriten Lieferungen enthält die Gattungen 

Leuzites, Schizophyllum, Trogia, Xerotus, Panus, Lentinus, 

Marasmius, Nyctalis, Arrhenia, Cantharellus, Russula, Lac- 

tarins, Hygrophorus, Paxillus, Gomphidius, Cortinarius, 

| Bolbitius, Coprinus und von der auch nach Abtrennung ber zu: 
letzt genannten Formen noch immer äußerft umfangreichen 

Gattung Agaricus gegen 500 Arten, nämlich die Coprivarii, 

Pratelli, Dermini, Hyporrhodii, fowie von dem Leucospori 





Mycena. Eine kurze Einleitung erläutert die allgemeinen Mert- 
male der Ugaricinen, die verjchiedenen Formen des Velum ꝛc. 
Bei Agaricus ijt eine befondere Farbentafel beigegeben, um bie 
Sporenfarbe, auf welche bekanntlich Fries feine Haupteintheilung 
ber Gattung bafirt hat, ſchärfer zu charakterifieren, als es durch 
bloße Beſchreibung möglich if. In der ſyſtematiſchen An— 
ordnung und der Unterfcheibung der Arten jchließt ſich der 
Berf. eng an Fries an, doch find defjen Diagnofen vielfach fürzer 
gefaßt, ald fie die Hymenomycetes europaei geben. Außer 
einer Anzahl neuerer Arten hat Winter namentlich noch die 
Nummern der fäuflichen Pilzberbarien von Thümen, Raben- 
horſt 2c. beigefügt, wodurd; die Beitimmung wefentlich erleichtert 
wird, auch die Form und Größe der Sporen ift vielfach an- 


Friese, H. Beitrag zur Hymenopterenfauna des Saalthales. 
Halle ©$., 1853. Tausch & Grosse. (36 8.8.) AM 1. 

Das Heine Heftchen, welches als NRefultat einer nur zwei- 
jährigen Sammelzeit 665 Arten von Hymenopteren aus dem 
mittleren Saalthal und zwar in vielen Fällen mit Fangdatum, 
Nahrungspflanzen und anderen intereffanten biologischen Notizen 


chen Fauna. N—e. 

Klaussner, Dr. med. Ferd,, das Rückenmark des Proteus 
anguineus, Eine histiologische Studie. Mit 2 Taf, München, 
18»3. Franz. (34 8.4.) # 1,20, 


Die wichtigften Refultate diefer auf Anregung von Profefjor | 
Kupfer entitandenen Urbeit find der Nachweis, „daß das Mart 
des erwachjenen Proteus den embryonalen Charakter des Markes 


der höheren Wirbelthiere in ausgeprägterem Grade zeigt, als 


von irgend einem anderen Bertebraten befannt iſt“, und die | 
im Weine nach der directen und der indirecten Methode, — #. El#» 


Feſtſtellung „daß auch dem mächtigen Epithel um ben Central: 
canal bei Proteus die Bebeutung eines centralen Nerven- 
apparates zukommt“. N—e, 





Roux, Dr. Wilh., Privatloe,, über die Zeit der Bestimmung 
der Hauptrichtungen des Froschembryo. Eine biologische 
Untersuchung. Leipzig, 1>83. 
Taf. 8.) Hi. 

Der Verf. weift in intereffantefter Weife nach, daß bereits 
die beiden erſten Furchungsebenen die Hauptrichtungen des 
künftigen Individuums beftimmen, Die erjte entfpricht der 
Medianebene; die zweite auf ihre jenfrecht ftehende, geht aber 
bei Rana esculenta nicht durch den Mittelpunct des Eies, theilt 
daher das Ei, als Ganzes gedacht, in zwei ungleiche Abjchnitte, 
von denen der größere den Kopftheil, der Heinere den Schwanz: 
theil darjtellt, N—e. 





Lubbock, John, Ameisen, Bienen u, Wespen. Beobachtungen 
über die Lebensweise der geselligen Hymenopteren. Mit 31 Al- 
bild. u. 5 lithogr. Taf, Autoris. Ausgabe. Leipzig, 1883. 
Brockhaus. (XVII, 3851 5. Kl. 8.) ef 8. 

A.u.d. T.: Internationale wissenschaftliche Bibliothek. LVil. Bd, 


Nachdem der befannte, vieljeitige Verf. feine Tangjährigen 
Beobachtungen über die Lebensweife der gefelligen Hymenopteren 
zunächſt in engliſchen Journalen niedergelegt, fat er dieſelben 
in dem vorliegenden 57, Bande der internationalen wiſſenſchaft⸗ 
lichen Bibliothek zufammen. Der eigentlihe Tert umfaßt 
274 Seiten, während der Reſt aus Anhängen beiteht, das heißt 
wejentlich Details und tabellarijche genaue Ueberfichten über die 
Verſuchsreihen, ſowie einige ftreng wiflenfchaftliche zoologiſche 
Beichreibungen enthält. Die Unterfuchungen find meiſt an fehr 


Engelmann. (28 S,, 1 lithogr. | 








aufzählt, erfcheint uns in feiner vollendeten Anfpruchstofigkeit | von Caulotretus heterophylius. (Scht.) — 3 
als ein jehr intereffanter Localbeitrag zur Erkenntniß der deut» | 
| Florideen. — Literatur, 


| Der Naturforfäer. Hrög. v. Bilh. Stlaret. 16. Jahrg. Rr.dd. - 





richteten Neſtern gehalten hat, angeftellt worden, und der Dar: 
ftellung ihrer Refultate find neun Capitel gewidmet, während auf 
die Schilderung der Gewohnheiten von Bienen und Wespen 
nur je ein Capitel fommt. Bon dem ungemein intereffanten 
Inhalt fünnen wir nur kurz einige der wichtigften Puncte her: 
vorheben, ala da find die erjten ficheren Beobachtungen über die 
Art und Weife, wie neue Eolonien entftehen können, über die 
Production von Eiern duch Arbeiter, und die Beftätigung 


| der Angabe, daß aus folchen Eiern ausnahmslos Männchen 


hervorfommen. Weber die Lebensdauer der Ameiſen, den Gegen: 
ſatz in den Beziehungen, in welchen die Bienen zu den Pflanzen 
ftehen, und denjenigen, welche die Umeijen haben, das Benehmen 
der Ameiſen gegen Angehörige und Fremde, ihr Mittheilungs- 
vermögen und die verjchiedene Schärfe ihrer Sinne, unter denen 
die Gehörswahrnehmung, wenigjtens für ſolche Schwingungen, 
die unfer Ohr noch als Töne vernimmt, am geringjten entwidelt 
zu fein jcheinen. Jeder Freund der exacten Naturbeobachtung 
wird das Buch mit Genuß lejen. N—e. 





Botanische Zeitung. Hed.: A. de Bary, L. Juſt. 41. Jahrgang. 
Nr. 41—44. 


Inh.: O. Barburg, über Bau und Entwidelung des Holzes 
. Neinfe, Unters 
fuchungen über die Einwirkung des Lichtes anf die Sauerftoffauss 
ſcheidung der Pflanzen. — G. Berthold, über Spiralitellung bei 


Inb.: Periodifhe Drehungen der Grundpfeiler der berliner 
Sternwarte, — Weitere Unterſuchungen über die eleftrifchen Ent» 
ladungen der GblorfilbersBatterien. — Neuberehnung der Atoms 
gewichte der Elemente. — Beobadtungen über die Safts-Bewegung 
der Pflanzen in den Tropen. — Kleinere Mittheilungen, 


Ghemiter-Zeitung. Hrögbr. G. Krauf e. 7. Jahrg. Nr. 56 u. 87. 


Inh.: Mittheilungen ans der analvtifchen Praxis: Die Analyſe 
der Phosphate, — I. Morig, vergleidhende Extractbeitimmungen 








ner, Apparat zur Maffenanalvfe. (Mit Abb) — P. Seidler, 
Sasentwidelungss Apparat. (Mit Abb.) — Neuerung an Behältern 
für gashaltige Flüffigfeiten. (Mit Abb.) — Rüdblid auf die Forts 


‘ Schritte der reinen Chemie im dritten Quartale 1883, — Dreſcher's 








i 


verfchiedenen Arten von Ameijen, welche ver Berf. in jeinem Haufe | 


UniverfalsDelgas-Retorte. (Mit Abb.) 


Medicin. 


Virchow, Hans, Prosect., Beiträge zur Kenntniss der Be- 
wegungen des Menschen. Würzburg, 1853. Stahel, (42 8. 
Gr. 8) ch 


Der Verf. findet, da feit dem berühmten Werke der Gebr. 


| Weber über die Mechanil der Gehwerkzeuge unfere Kenntniſſe 


in diefem Zweige der Phyfiologie nur geringe Fortichritte ge- 


' macht haben. Der Grund Liegt nach feiner Meinung in der zu 
| einfeitigen Bevorzugung einer rein mechanifchen Auffaſſung 


dieſer Verhältnifie, wie fie durch das glänzende Beijpiel der 
Gebr. Weber herbeigeführt wurde. Was damit zu erreichen 
fei, fei von diefen Forjchern ſchon erreicht worden ; was fie nicht 


‚ hätten leiften können, weil ihnen nicht das nöthige Material an 


Einzelunterfuchungen zu Gebote gejtanden hätte, habe man 
auch nach ihnen nicht geleiftet, da man nur danach gejtrebt habe 
fie nachzuahmen, nicht aber fie zu ergänzen. Die eigentliche 
Mustelaction beim Gehen und Stehen fei daher noch jehr wenig 
ftudiert, und doch fpiele fie nicht nur eine weit wichtigere Rolle, 
fondern jei auch weit manntgfaltiger al3 das in den Lehrbüchern 
gewöhnlich dargeftellt werde. Bon dem reihen Schag an 
Beobachtungen, der auf diefem Gebiete noch zu heben ift, bringt 
nun der Berf, Einiges ans Licht, worunter dem Ref, nament- 
li die Unterfuchung über die unbewußten Coordinationen der 
** 


1637 


— 1883, M 47. — Literarifhes Eentralblatt — 17. November. — 


1638 





Bewegungen Schlafender intereffant und wichtig erfchienen ift. 
Ohne in Details einzugehen, kann dariiber Näheres nicht berichtet 
werben, 





Fehleisen, Dr., Assist., die Aetiologie des Erysipels. Mit 
einer Taf. Berlin, 1883, Fischer. (38 5. Imp. 8. Taf. 4.) 
MA 1, 20. 

Der Berf. hat durch feine Unterfuchungen, bei welchen er 
vorzugsweiſe Koch's Forſchungen gefolgt ift, feftgeftellt, daß bei 
dem Eryſipel Bakterien gefunden wurden, die ſich nicht mur 
morphologifch, fondern auch durch ihre phyfiologischen Wachs— 
thumsverhäftniffe innerhalb des Organismus fo beftimmt von 
den verjchiebenartigen anderen Strankheitderregern unterjcheiben, 
daß man die Wundrofe ſcharf von anderen Erkrankungen trennen 
muß. Das Eryfipel ift eine contagiöje Krankheit, ed entjteht 
jedoch auch auf andere Weife, wie das periodijch-epidemijche 
Auftreten defjelben beweift, und ift dieſe Verbreitung davon ab» 
hängig, daß die Mikrokokken ſich auch außerhalb des menjch- 
lichen Körpers fortpflanzen. Intereffant find die Impfungen, 
die ber Berf. an fieben Berfonen zum Zwed eines therapeutifchen 
Eingriffes ausgeführt hat. Die Verfuche des Verf.“s über die 
Wirkung der Antijeptien auf die Bakterien haben ergeben, daß 
am rafcheften durch 19%, Sublimatlöfung die Entwidelungs- 
fähigfeit verhindert wird, langſamer durch Iprocentige Carbol⸗ 





löfung. Im Uebrigen verweifen wir auf bie fehr beachtenswerthe, | 


tüchtige Urbeit. 








Archiv für die gefammte Phuflologie des Menfchen u. 
Hrsg. von E. F. W. Pflüger. 32. Bd, 9.—11. 6 
Juh.: G. Born, Beiträge zur Baftardierung zwifchen den eins 
heimifhen Anurenarten. — Unterfuhungen über Baftardierung der 
anuren Batradier und die Principien der Zengung. 1. Theil, (äxrpes 
rimente über Baftardierung der anuren Batradhier. Bon E. Pflüger 
u. Billiam 3. Smith. 2, Theil. ig 1 der Ergebniſſe 
und Erörterung der Princivien der Jeugung. Bon &. Pflüger — 


Willtam 3. Smith, Beitrag zur bifferentiellen Diagnofe der Rana | 


arvalis s. platyrrhinus und ana arvalis s. oxyrrhinus auf Grund 
der an den Gaumenzähnen nachweisbaren Unterſchiede. (Hierzu Taf.) 
Deutſches Arhiv für Fin. Mebdicin. 
u. F. U Zenker. 34 Band, 2 
AInb.: Penzoldt, Beiträge zur Lehre von der Ncetonurie und 

von verwandten (Erfcheinungen. — Ritter, über die Reſorptions— 
fäbigfeit der normalen menſchlichen Haut. — — über Febris 
herpelica oder Febrieula als Infertionsfrankheit. — Naether, die 
metaſtatiſchen Hirnabceffe nach primären Zungenberden. — v. Kahl— 
den, ein Fall von Dactylitis syphililiea. (Hierzu Taf.) — Müller, 
ein Kal von Lepra. (Hierzu Taf.) — Ninfema, ein Kal von 
acqulrierter Stenofe des Ostium pulmonale. — Sleinere Mittheis 
lungen. — Belprehungen. 





Redig. von H. v. Ziemffen 
. Heft. 


Defterreihifhe Monatsfchrift für Ihterbeilfunde mit Berückfichtigung 
. Viehzucht u. Landwirtbfchaft. Red. von Alois Koch. 8. Jahre. 
Nr. 11. 

Inhe: Ad. Dobefch, zur rationellen Heilung des Hufpapilloms. 
— A. Koch, der 4. internationale thierärztliche Congreß zu Brüſſel. 
(Kortf.) — Verſchiedene Rachrichten. — Literatur, 

Beilage: Nevue für Thierheiltunde u. Thierzucht. Red. von Alois 

Koh. 6. Bd. Nr. 11, 

Inh: Ed. Perroncito, Über die Tenacität des ——— 
Birus in feinen beiden Geſtalten, als Spore und als Bacillus an- 
Ihraeis (Cohn). — Th, Kitt, die Vorgeſchichte des Pferdes. (Kortf.) 
— Berfchiedenes. 


Deutſche Zeitihrift für Thiermedicin ıc. 9. Bd. 5. u. 6. Heft. (Zeit 
ſchrift f. vergl. Augenheiltunde. Hrög. von R. Berlin n. D. 
Gversbufh. 2. Jahrg. 1883.) 

Inh. Paul Moenich, über den phufifalifchsoptifchen Bau des 
Nindsanges. — Tb. Kitt, zur Anatomie und Pbofiologie der 
Thränenwege des Prerdes und des Nindes. (Hierzu Taf.) — Otto 
Koſchel, über Korms, Lager und Größenverbältniffe der Orbita, 


der Thiere 
eft. 








| Kall von Iridochorioiditis (Mondblindbeit) an fogenannten Glas: 
augen, — Hugo Schindelka, ein Fall von Membrana pupiilaris 
perseverans beim Pferde. Ein Kal von Sehnervenatropbie nad 
Pferdetyyhus. Zwei Fälle von Neurotinitis. — R. Berlin, Zer 
reißung der Lederhaut beim Pferde, Doppeltconitruierte Scehnerven: 
fafern. Choleftearinkryftafle im Glaskörper. — Wilh. Schlampp, 
ein Fall von dopvelfeitiger Stauungepille beim Hunde, — Beipres 
Hungen und Neferate. 


Redts- und Staatswiſſenſchaften. 


Pachmann, Dr. $., Prof. em., über die gegenwärtige Be- 
wegung in der Rechtswissenschaft. Rede, gehalten in der 
Jahresversammlung der bei der St Petersburger Universität be- 
stehenden jurist. Gesellschaft. Berlin, 1882. Puttkammer & 
Mühlbrecht. (123 8. Gr. 8.) cf 2. 


Die vorliegende Rede verfolgt den Zwed, den Charakter 


‚ ber Jurisprudenz als Wiffenfchaft gegen die Ungriffe zu ver- 


| theidigen, die neueftens namentlich in Rußland dawider erhoben 


worden find, Wiffenfchaftliche Aufgabe fei, dies ift der Stand: 
punct der Gegner, lediglich die Erforſchung der Kräfte, die die 
Entjtehung und Entwidelung des Rechtes hervorrufen, die Klar: 
legung der Geſetze der rechllichen Erſcheinungen; nicht Wiſſen 
ſchaft dagegen, weil bloße Reproduction eines Factums, ſei die 
dogmatifch-fyitematische Jurisprudenz ; die durch fie abftrahierten 
Grundfäge und Principien könnten nicht den Geſetzen oder 
wifjenfchaftlichen Principien im eigentlichen Sinn gleichgeftellt 
werben, da aud) fie im Grunde nur eine Reproduction der 
Rechtönormen, aus denen fie abgeleitet worden, und alfo wie 





diefe der Veränderung unterworfen feien. Der Verf. jeinerjeits 
beftreitet felbftverftändlich nicht die wifjenjhaftliche Bedeutung 
jener „Phyſiologie“ des Rechtes; aber er vindiciert der „eigent- 
lichen“ Jurisprudenz mit Recht jener gegenüber ihr felbftändiges 
' Gebiet, die Erforjchung des Rechtes an ſich als gegebener Größe; 
beide Wiſſenſchaften unterftügen und berühren fich vielfach); eine 
' Vermengung ihrer Aufgaben aber könne nur zu Begriffsver- 
wirrung führen. Auch die Jurisprudenz fei Wiſſenſchaft; denn 
auch fie habe es mit Erforjchung von „Geſetzen“ oder „Prin⸗ 
cipien“ zu thum, freilich nicht mit der von Entwidelungsgefegen 
(betrachte fie ja die rechtlichen Erſcheinungen nicht in der Zeit— 
folge, jondern gleihfam im Naume), jondern mit der derjenigen 
Geſetze, die das Syſtem der rechtlichen Erjcheinungen als logis 
chen Organismus beherrfhen. Unter diefen „Geſetzen“ oder 
„Prineipien” verfteht der Verf. num nicht etwa die allgemeinen 
Grundfäge irgend eines pofitiven Rechtes, fondern „theoretijche 
Generalifierungen des Zufammenhanges zwiſchen ſolchen Grund⸗ 
ſätzen“. Als Beifpiele giebt er die Säße: nemo plus iuris ad 
alium transferre potest etc., dominium plurium in solidum esse 
non potest, in eo quod plus sit, inest et minus; benjelben 
Charakter hätten auch alle juriftifhen Definitionen. Es fei un 
ſchwer einzufehen, daß diefe Brincipien nicht Dogmen eines ge- 
gebenen Rechtes und aljo veränderlich, fondern logiſche Prin— 
cipien und darum ebenjo unwandelbar feien, wie die von ber 
Phyfiologie des Rechtes ermittelten Entwidelungsgefepe. 
Der Vortrag ift in Deutichland von der Kritik jehr günftig 
aufgenommen worden. Ref. verfennt nicht das mancherlei 


' Treffende und Unregende, das die Rede im Einzelnen enthält; 


gegen die Beweisführung des Berf.'s in der Hauptſache aber hat 
er ſchwere Bedenken, für deren Ausführung leider an dieſem 
Orte der Raum gebricht. Nur die Bemerkung fei bier nicht 
unterdrüdt: wir wollen nicht mit dem Verf. darüber jtreiten, ob 





des Bulbus und der Kruftalllinfe unferer Gandtbiere, — ®. Mavers | 


banfen, ungewöhnlich langes PBerfittieren der Tunica vasculosa 
lentis bei Haninhen. — Baver, cafuiitifche Mittheilungen. Gin 


juriftifche Definitionen als „Logifche Principien* gelten können; 
find aber die Grundfäge, um deren willen der Verf. die Juris: 
prubenz als Wifjenfchaft gelten läßt, in der That logiſche Prin— 
eipien oder, wie der Verf. fie anderwärts nennt, Regeln des 
juriftifchen Dentens, fo jcheint Mar, daß deren Erforſchung nicht 
Aufgabe der Wiffenfchaft des Rechtes fein kann, fondern Aus 


1639 


— 1888. 847. — Literarifhes Gentralblatt — 17. November. — 


1640 





gabe einer Wiffenichaft des juriftifchen Denkens fein würde, 
einer Wiſſenſchaft, die mit jener keineswegs identijch wäre; und 
der Berf. hat diejenigen, die der Jurisprudenz den Charafter 
als Wıffenfchaft beftreiten, nicht widerlegt, indem er beweift, daß 
eine Wiſſenſchaft des juriftifchen Denkens möglich fein — 


Imperatoris lustiniani institutionum libri quatluor. With 
introduction, commentary, excursus and translation by J. B. 
Moyle, M. A. Vol. 1,2. Oxford, 1863. Clarendon Press. 
(V, 667; X, 210 8. 8.) 


Der erfte Band diefer Ausgabe enthält den Krüger'ichen 


Tert mit fortlaufendem Commentar; jedem Buch der Inflitus 


‚tionen ift eine fpecielle, dem Ganzen eine allgemeine Einleitung, 
enthaltend die Gejchichte der römischen Rechtsquellen, voraus: 
geihidt; einzelne Materien, wie capitis deminutio, Befig, 
Eorrealität und Solidarität, altrömifcher und claffischer Proceß, 
find in Ercurfen ausführlicher behandelt. Im zweiten Band 
giebt der Berf. eine englifche Ueberfegung des Tertes. Der 
Berf. fußt auf der deutſchen Rechtswiffenfhaft. Daß feine 


Literaturfenntniß nicht gar zu jehr ins Detail geht und daß nicht | 





überall die neuefte Forſchung berüdjichtigt ift, wird man dem | 


engliſchen Juriften nicht verübeln. Er ſelbſt erflärt fich in einer 
etwad fonderbaren Zuſammenſtellung hauptſächlich Puchta, 
Schrader, Baron und Vangerow verpflichtet; doch ſind auch 
Savigny, Keller, Jhering u. U. benutzt. Engliſchen Leſern darf 
die Ausgabe mit gutem Gewiſſen empfohlen werden. L. 


Zeitſchrift für das Privats und öffentliche Mecht der Gegenwart. 
Serausg. v. 6. ©. Grünbut, 11. Bd. 1. Heft. 

Anh.: Ant. Nanda, die Enteignung. (Schl.) — Moriz Heiß— 
ler, die Givilprocehfacde. Aus dem Nachlaffe des Verf.'s veröffentlicht 
von E. v. Schrutka⸗Rechtenſtamm. — Horaz Kraeno— 
polſti, Erörterungen aus dem öſterr. Huvothelenrechte. — Siegfr. 





Brie, zur Lehre von den Staatenverbindungen. — Wilh. Schuppe, | 


die ſpecifiſche Differenz im Begriffe des Nechts. — Literatur. — Miscelle. 


Mecklenburgiſche Zeitichrift für — 
brög. von Joh. Friedr. Budde, Ulr. 
mever. 3. Bd. 3. Heft, 

Inb.: Zur Lehre von der Zwangsvollitrefung unter befonderer 
Berhffihtigung des gemeinen und mecklenburg⸗ſchweriniſchen Private 
rebts. — Noch einmal das Befikergreifungsrecht des Vermiethers 
bezüglich der eingebrachten Sadyen des Miethers, — Literatur. 


Zeitfchrift des kal. baver. ſtatiſt. Bureau. Nedig. v. Ludw, v. Müller. 
15. Jahrg. Nr. 3. 


Anb.: Carl Rafp, die öffentlihen Evarcaffen in Bauern im 
Jahre 1991, mit Rückblicken auf die Ergebniffe in früheren Jabren. — 


u. Necdtswirienicaft, 
land u. Garl Birk 


handelte Stoff ift Mar und überfichtlich in fieben Capitel ein- 
geordnet. Zunächſt wird eine Charafteriftif der verfchiedenen 
Sorten von Handelseiſen gegeben, an welche fich Hiftorifche und 
ftatiftifche Daten Mnüpfen; darauf folgt eine wiſſenſchaftliche 
Darlegung des hochwichtigen Procefjes der Wärmeerzeugung 
und an diefe wieber jchließt fich die eigentliche Brennmaterialien« 
lehre, ſowie bie Beiprehung der Defen und ber fenerfeiten 
Materialien an. Der Verkohlung und Verkokung, der Gewin— 
nung verwerthbarer Nebenproducte, ber Anwendung gasförmiger 
Heizmaterialien, einjchließlich des Waffergafes, ift hierbei in er- 
ihöpfender Weife Rechnung getragen worden. Die barauf- 
folgenden Eapitel und unter diefen namentlich das lebte, find 
reih an Driginellem und Intereffantem. Sie befchäftigen fich 


‚ mit der Eonftitution und den Eigenfchaften der Schladen, mit 


ben Erzen und Zujchlägen, fowie mit den Vorbereitungsarbeiten 
für deren Berhüttung, und bejprechen endlich das metallurgijch- 
chemiſche Verhalten des Eifens bei feiner Mebuction, feiner 


NKohlung, feinem Zufammentreffen mit anderen Elementen. Der 
' Fachmann findet hier eine Fülle von wichtigen Beobachtungen 


und Erfahrungsfägen in Harer, verftändlicher Weiſe wieder- 
gegeben, jeder Weitfchweifigfeit ift vorgebeugt durch die Beigabe 
zahlreicher Literaturnachweife, das Verjtändniß wird erhöht und 
erleichtert durch ca. 50 Abbildungen, welche, wie auch die fonftige 
Ausftattung des Buches, an Trefflichkeit nichts zu wünjchen 
übrig lafjen. cl. W. 





Berg: und Hüttenmännifde gr Red. Bruno Kerl u. Friedrich 
immer. 41. Jahrg. Ar. 41144. 


Jah.: Ant. Ofulus, Über einige Petrolenmfunde in Ungarn. 
— Neuere Golsöfen. — Hauptverfammlung des Bereind deuticdher 
Ingenienre zu Dortmund im Auguſt 1883. — Kortfchritte der Mes 
tallproduction in einem Decennium, — Kempf, Nenninger& Co,, 
über Probieren von Werkblei. — Zinngewinnung auf Billiton. — 
DampfteffelsGontrols und Sicherheits-Apparat. — Ueber Negenes 
rierung der Hobofengafe. — Durand, über Förderung und Berger 
verfag in Koblengruben. — Vorträge in der berliner Gugieneans- 


ſtellung. — Neuerungen in der Anlage von Gofsöfen unter Berück— 


v. Müller, Stiftungen und Stiftungszuflüſſe im Königreich Bayern | 


während der Jahre 1880 und 1851. — Garl Rafp, die Bewegung 


der Gewerbe in Bavern im Jahre 1882, — 2, Kuber, Vorläufige | 


Ergebniffe der Bernfszäblung vom 5. Juni 1882 im Königreich 
Bavern. (Kortf.) 





Techniſche Wifenfhaften. Bergbau. 





Ledebur, A., Prof., Handbuch der Eisenhüttenkunde. 1. Abth. 


Einführung in die Eisenhüttenkunde, 
Leipzig, 1883. Felix, (287 8. Gr. 8) c# 10. 


Die Abfaffung eines Handbuches ſetzt in gleichem Maße 
ſchriftſtelleriſche Begabung, wie völlige Beherrfchung des zu 
behandelnden Gegenftandes von Seiten des Autors voraus und 


verdiente Verf. des vorgenannten Werkes auf das Trefflichite 
zu erfüllen. Bereits die vorliegende erfte Abtheilung des „Hands 
buches der Eiſenhüttenkunde“ verräth deſſen Gediegenheit und 


läßt mit Sicherheit darauf ſchließen, daß das Ganze troß knapper 


Faſſung nad Anordnung wie Reihhaltigkeit des Inhaltes ein 
Mufterwert bilden wird, Der in diefer erften Abtheilung be- 


Mit zahlreichen Abbild. | 





fihtigung der Gewinnung von Nebenproducten. — E. Tiberg, 
über magnetifche Meffungen mit der Inchinationswage. — Herbits 
meeting des Iron and Steel Juſtitute zu Middlesbrougb. — de Bovet, 
die Mineralinduitrie der Provinz Minas Geraes. — 8, Piedboeuf, 
über die Petroleumgebiete Mitteleuropas, insbefondere Norbdeutfch- 
lands. — Poetſch's Verfahren zum Abteufen von Schichten, Bohr: 
lochern 2. im ſchwimmenden Gebirge durch Gefrierenlajien deffelben. 
— 6. A. Stetefeld, über Flugitaubfammern. — Meteorologtiche 
und magnetifche Beobachtungen zu Glausthal, — Montanproductens 
markt. — Belprehung. 


Zeitihrift für das gefammte Local» u. Strafenbahnwefen, Hrég. 
von W. Hoftmann, Joſ. Fifher-Did und Ar. Giefecke. 
2. Jahrg. 3. Heft. 

Inh.: Dito Büfing, Eifen-Dberbau für Straßenbahnen (Tram 
way'd). (Mit Fig.) — Otto Peine, Trambahnen in Spanien, — 
N, Koch, die Betriebsmittel der Localbahnen. Reiſebericht. — W. 
Hoftmann, Rüdblide auf die Feldbahn. — Born, über Huf: 
beſchlag. — Kiteraturbericht. 





Sprachkunde. Literaturgeſchichte. 


Gerber, A., et A, Greef, lexicon Taciteum. Fasc. V. Leipzig, 
1853. Teubner. (S. 481—576. Imp. 8.) c# 3, 60. 


* 


Ueber den Fortgang des Lexicon Taciteum iſt in dieſem 








Blatte wiederholt, zulegt im Jahrg. 1882, Nr. 2, Sp. 59 f. 
biefe Bedingungen weiß der um die Fachliteratur bereits hoch⸗ 


berichtet worden; es könnte daher genügen, auf das Erjcheinen 
der fünften Lieferung, die von fortuna bis impero reicht, einfach 
hinzuweiſen. Doch jeien wenigitens ein paar Worte über ſolche 
Urtifel gejagt, welche von vorn herein die Aufmerkſamkeit auf 
fich ziehen. Gleich der erfte Artikel fortuna, der ſchon in der 
vorigen Lieferung begonnen war, eröffnet einen Einblid in bie 
Weltanfchauung des Tacitus, wie ber legte, ber in diefem Hefte 


1641 


— 1883. M 47. — Biterariiges Sentreibiatt — 17, November. — 


1642 





vollendet vorliegt, imperium ums die pofitifche Auffaffung des | | Goossens, Dr. Heinr., Gymnas, Lehrer, über Sage, Quelle u 


Hiftorifers erſchließen Hilft. Daß diefer Urtifel reichlich fieben, 


dazu imperator drei Spalten füllt, ift durch den Stoff bedingt, | 


ebenjo daß hostis mehr als fieben, gens fajt fünf Spalten ein- 
nimmt. Charakteriftiih für die Auffaſſung und Behandlung 
erjcheint es, wenn ſich gloria weit über fünf, honor über ſechs 
Spalten erjtredt. Tacitus liebt ftarfe Ausdrüde: die Beifpiele 
bon immensus, das dem Hiltorifer entbehrlich wäre, bebeden 


eine ganze Spalte; feine Darftellung ift mehr andeutend als 


bezeichnend: das unbeftimmte habeo läuft durch acht Spalten. 
Die einfahe Saßverbindung gebraucht am liebſten igitur, das 
wir durch mehr als fieben Spalten verfolgen fünnen. Die aus: 
führlichften Artikel des vorliegenden Heftes find den Pronomina 
hie und ille gewidmet, die je 11 Spalten einnehmen, Selten 
ift das Adverbium hic, häufig dagegen illic; umgefehrt fteht 


häufiger hine dem jeltenen illine gegenüber, während fid) huc | die von ben fahrenden Sängern an ben Häfen ber Grafen vor- 


und illuc die Wage halten. Auf ein anderes Gebiet würde es 
führen, das jeltene gratias agere mit dem geläufigen grates 
agere zu vergleichen, oder übereinftimmende Bedeutung von 
gens und genus, immobilis und immotus zu beobachten, Doc 
mag es bei diefen Andeutungen bewenden. Nur darf der Wunſch 
für das fernere Gelingen des ausgezeichneten Werkes auch dies» 
mal nicht —— bleiben. A. E. 


Kraffert, Dr. Herm., Gymnas. -Öberlehrer, Beiträge zur Kritik 
u. Erklärung lateinischer Autoren, Aurich, 1883. Leents. 
(153 8.8.) cM 3, 


Die vorliegende erwuchs aus der Vereinigung von 


Composition des Chevalier au lion des Cresüien de — 
Paderborn, 1883. Schöningh. (62 8.8) Mi 


A. u. d. T.: Neuphilologische Studien. — von Dr. Gust, 
Körting, Prof. 1. H. 

Die vorliegende Schrift ift eine beachtenswerthe Erfcheinung 
in der ſchon ziemlich umfangreichen Literatur über Ereftien's 
Chevalier au Iyon. Nachdem der Berf. ſich über den celtijchen 
Sagenftoff und deſſen Umgeftaltungen verbreitet hat, geht er 
(S. 29) näher auf die Frage ein, welches die Quelle war, die 
Greftien bei Abfafjung feines Gedichtes vorgelegen hat. Daß 


das wäljche Mabinogi von der Frau der Quelle die unmittelbare 





| 


| 


drei in den Jahren 1551—83 erfchienenen Gymnafialpro- | 


grammen, Sie enthält mehrere hundert Conjecturen und Ers | 
Märungen zu römischen Schriftftellern, die meiften mit kurzer, | 


wenige mit ausfürlicher Begründung, einige nur als Theſen 
vorgetragen, Früchte einer ausgebreiteten Lectüre, reife und 
unreife, ohne ftrenge Auswahl zufammengeftellt. Manches wie 
die Vermuthungen zu VBellejus hat der Verf. aus früheren 
Publicationen wiederholt; viel zahlreicher find jene Stellen, an 
welchen die Borjchläge anderer Gelehrten, denen der Verf. keine 
Rüdjicht ſchenlte, aufs Neue mitgeteilt werden. Die Beiträge 
erftreden jich zum kleineren Theil auf die römischen Dichter von 
Catull an, zum weitaus größeren auf die Proſaiker von Cicero 
bis auf Florus und Juſtin. Jene hat Ref, nicht genauer ge- 
prüft; in diefen zeigt fich faſt durchaus leichte Auffaſſung, 
ſcharfes Urtheil und Gewandtheit in der Emendation, aber ein« 
dringendes Verſtändniß des Individuellen wird oft vermißt. 
Weder dem Charakter der einzelnen Autoren noch der Eigenart 
ihrer Ueberlieferung ift der Berf. hinreichend gerecht geworden, 
obichon er dieſe Seite feiner Aufgabe nicht verfennt. Etwa die 
Hälfte der Schrift nehmen die Erläuterungen und Vers 


| 
| 


Borlage Ereftien’s gewefen fei, wird zurüdgewiejen; vielmehr 
jtellt der Verf. im Anſchluß an Rauch die Unficht auf, daß für 
das Mabinogi und die Erejtien'sche Verſion eine gemeinjame 
Duelle anzunehmen fei, wahrſcheinlich eine jener Erzählungen, 


getragen wurden, Dieje feiner Unfiht nad anzunehmende 

Quelle wird, jo meint Gooſſens, „im Wejentlichen mit dem 

Mabinogi übereinftimmend geweſen fein, und wir haben fo in 

diefem einen Maßjtab, um ein Urtheil über den Grad der dich 

teriichen Begabung und Gefchidlichkeit des Trouvere, über die 

Urt feines poetischen Schaffens zu gewinnen.” In einem letzten, 

recht lefenswerthen, obwohl in manchen Puncten zum BWider- 

ſpruch herausfordernden Capitel fucht der Verf. anſchaulich zu 

ı machen, daß die dichteriſche Kunſt, die Erejtien in feinem — 

zur Geltung bringt, nur gering iſt. 

Vining, Edw. P., das Geheimniß dei Hamlet. Ein Verſuch zur 
Loͤſung eined alten Problems. Aus dem Englifhen ven Augustin 
Knoflach. Leipzig, 1883. Brodhaus in Gomm. (X, 102 ©. 
Kl. 8.) AM 2. 

Das Geheimniß des Charakters von Hamlet Liegt darin, daß 

Hamlet ein Mädchen ift, welches aber ala Knabe und Thronerbe 





erzogen wurbe. Diefe Jungfrau Hamlet verliebt fich in Horatio 
und wird eiferfüchtig auf Opbelia, die Hamlet ebenfalls in 


Horatio verliebt glaubt (vgl. S.72). Auch hyſteriſch ift Hamlet 
(vgl. ©. 81). Für die weibliche Natur fpricht dem Verf. ferner 


z3. B. daß Hamlet bartlos ift, daß der@eift ihm nicht mit „Sohn“ 





befferungen zu Cäſar ein; den übrigen Beiträgen find jie wie | 


an Umfang jo an Bedeutung weit überlegen. Daß aber auch 
von ihnen nur ein Bruchtheil wiſſenſchaftlichen Werth bejigt, 
hat für die 1851 erfchienenen zum Bellum Gallicum ein aus. 
gezeichneter Kenner Cäſar's nachgewiefen, deffen Recenfion durd) 
die gereizten Schlußbemerfungen des Verf.’ nicht getroffen wird, 
Auch Ref. hat fich über diefen Theil der Schrift ſchon an 
anderem Orte ausgeiprochen und behält fich über die zweite, 
Cäſar's Bellum civile und andere Hiftorifer betreffende Ab— 
theilung eingehenden Bericht vor, Der Verf. deutet am Schluffe 


auf ähnliche Beiträge hin, die er zu griechifchen Autoren mit | 


theilen könnte. Gewiß ift zu wünfchen, daß er feine werthvollen 
Funde zum Gemeingut mache, aber auch daf er die Mühe der 
Ausscheidung deffen, was nicht probehaltig oder ſchon von 
Anderen gefunden ift, dem Lefer erfpare, A.E. 





anredet, daß er Furcht zeigt, eine Eigenichaft, die für Prinzen 
unnatürlich ſei, ebenfo daß er Abſcheu vor Trinfgelagen zeigt, 
daß er jo „hübſch“ Flucht, nie ein „reuzdonnerwetter* hören 
läßt, fondern nur: „beim Himmel, Engel und Boten Gottes 
jteht ung bei*,. Bor allem aber ijt es das Berhältniß von 
Hamlet zu Ophelia, welches nicht jo fei, wie wir es von einem 
feingebildeten jchönen jungen Mann erwarten könnten. Daß dies 
Verhältniß von Shakeſpeare aus der alten Sage vielleicht über» 
nommen worden fei, dies fcheint dem Verf. nie in den Sinn ge- 
fommen zu fein! Doch muß man dem Verf. laffen, daß er feine 
Unficht gut zu begründen fucht; allein daß ein weibiſcher Cha— 
rafter noch nicht nothwendig ein Weib vorausfegen muß, wird 
Vining doch wohl zugeftehen. Ref. glaubt daher nicht an die 
Jungfrau Hamlet, jelbft auf die Gefahr hin, daß uns der Verf. 
zu denen zählt, „denen Hafer und Heu füßer fchmeden als die 
Ambrofia der Götter“ (vgl. S. V). Die deutjche ——— 
iſt eine recht gute. 


Die presaische Edda im Aussage nebst Volsunga-saga und 
Nornagests-thältr. Mit ausführlichem Glossar herausg. von Ernst 
Wilken, Th. Il. Glossar, Paderborn, 1583. Schöningh. (VI, 
230 8.8) cM 5. 


Nahdem Willen von verfchiedenen Seiten bie vielen Fehler 
feiner proſaiſchen Edda und die ziemlich verfehlte Tertfritit nach⸗ 
gewiejen waren, war er vor bie peinliche Alternative geftellt, 


im Gloſſar entweder mit dem Terte in Widerſpruch zu 





' oder in ben alten faljchen Anſchauungen zu beharren. 
hat letzteren Weg vorgezogen; ja er fühlt ſich nur en ver⸗ 


1643 


pflichtet, auf das Richtige Hinzumeifen, was doch gewiß am 
Plage und dem Buche durchaus nicht zum Nachtheif gewefen 


wäre. Das gilt jowohl in Bezug auf die Orthographie, deren 


neuere Rejultate Wilten volljtändig ignoriert, als auch in der 
Auffaffung der einzelnen Stellen. Freudig ijt zu begrüßen, daß 
ber Verf. endlich auch die nordiſche Syntar von Lund öfters zu 
Rathe gezogen; Ref, ift überzeugt, daß diefelbe ihn um manche 
Klippe gebracht hätte, hätte er es jchon bei der Herausgabe der 
Zerte gethan. Wuch ſonſt hat Wilken neuere Forjchungen, 
namentlih die metrifchen von Sievers, allein lange nicht hin- 
reichend, herangezogen. Wie verhält fih nun aber der Berf. 
diefen gegenüber? Statt die richtige Form anzujegen, wird bie 
veraltete, faljche zuerſt gejegt und die richtige mit einem „ober“ 
oder „oder beſſer“ angefügt. Und das bei anerkannt faljchen 
Formen! So drängt ſich uns überall das beläjtigende Gefühl 
auf, daß der Berf. jelbjt nicht im Klaren geweſen iſt, was wohl 
das Richtige fei. Wer daher die Quellen nicht ſelbſt eingefehen 
bat, weiß nicht, was er aus dem Buche als anerkannt feftitehend 
herausnehmen darf. Dies gilt namentlich dem für die Snorra 
Edda und Bolfungafaga jo wichtigen Namensverzeichniffe; wer 
diefe Namen zu wiflenjchaftlihem Zwecke bedarf, muß auf die 
Quellen zurüdgehen; die von Wilfen angejegten find nur zu oft 
willkürlich umd falſch. Auch der Text iſt nicht immer richtig 
verftanden (at pyrri, Vols. 173, 15 taucht immer wieder als 


— 1883. M 47. — Literarifhes Centralblatt — 17. November. — 





! 


1644 


Alterthumskunde. 


Meier, M. H, E., u. G. Fr. Schömann, der attische Process. 
4 Bücher. Eine gekrönte Preisschril, Neubearb, von J. H. 
Lipsius. 1.—4. Lief., 1. Hälfte. 
(468 S. KL 8) MT. 

Man muß fich in der That wundern, daß das claffifche und 
als jolches allgemein anerkannte Werk von Reier-Schömann feit 
1824, wo es erjchien, feine neue Yuflage gefunden hatte, wäh» 
rend e3 doch vorlängft vergriffen und nur mit großer Schwierig- 


Berlin, (o. J.) Calvary & Co, 


\ feit zu erhalten war. Jet endlich wird diefem Bedürfniß ab» 


geholfen, und zwar im erfreulichiter Weife. Denn der neue 
Hregbr., welchen, wie im Profpect mitgetheilt wird, Schömann 
jelbft mit der Bearbeitung betraut hat, und welcher ſich außer 
anderen Hülfsmitteln der mit vielen Zujägen verjehenen Hand» 
eremplare der beiden Verfaſſer bedienen konnte, hat mit größter 
Sachkenntniß und Sorgfalt dem Werke die Geftalt gegeben, wie 
fie den feit 1824, dem Jahre des Erfcheinens, gemachten erheb: 
lihen Fortichritten der Wiffenschaft angemefjen war. Er hat 
mit Recht im Allgemeinen davon Abftand genommen, unter Ber 
lafjung des urjprünglichen Textes der eigenen abweichenden 


' Meinung daneben Ausdrud zu geben; vielmehr ift was ihm 


entichieden unhaltbar erfchien, ohne weiteres durch das Richtige 


‚ erjegt, und dieſes Iegtere dann durch Sterne und Klammern als 


Adjectivform auf) und die Gruppierung innerhalb der einzelnen | 


Worte, namentlich der Präpofitionen, läßt manches zu wünſchen 


übrig. Dagegen find faſt alle Stellen mit lobenswerther Aus— 
führlichkeit citiert, und jo ift das Buch, jo lange es durch fein 
befjeres erſetzt wird, trotz ſeiner Mängel für jeden unentbehrlich, 


der die proſaiſchen Hauptquellen unferer Mythologie und — | 
gaben utholog ‚ bei einer unficheren und vielbeftrittenen Sachlage die Darjtellung 


fage im Urterte leſen will, 





Wolfenbüttler Bruchstücke der Gedichte Walther's v. d. Vogel- 
weide, aufgefunden von Dr. G. Milchsack, zum Druck beför- 
dert von F. Z. Leipzig, 188%. (16 8. 8) 

Der Grund, weshalb wir diejer Kleinigkeit hier gedenken, 
ift, weil der Hrägbr. einen Umftand überjehen hat, der nicht 
ohne Bedeutung zu fein fcheint. Die Gedichte Walther’s ftehen 
in dieſen neugefundenen Bruchſtücken in der Reihenfolge der 
Sammlung E, zu der fie alfo eine Parallelüberlieferung bieten. 
Ihnen voran fteht noch der Schluß einer Strophe, von der der 
Hrögbr. richtig bemerkt, dab fie ein viel ſpäteres Machwert 
fein müſſe; aber nicht erfannt hat er, daß diefe Strophe die 
(unechte) Schlußftrophe der in E Reinmar d. U. zugefchriebenen 
Lieder ift. Höchſt wahricheinlich enthielt aljo die Hdfchr., zu der 
die neuen Bruchſtücke gehörten, ebenjo wie E aud) eine Samms 
lung der Lieder Reinmar’s, aber in der chronologifch richtigen 
Reihenfolge, indem Reinmar's Lieder voranftanden. H—n. 


Arkiv. for — Filologi. Udgived ved Gust, Storm, 1. Bind, 

. Hefte, 

Indh.: Sophus Bugge, Bemzerkninger til norrone Digte, 11. 
Rigspula, — M. Nygaard. om Brugen af konjunktiv i oldnorsk. 
— Uuslt. Stjernström. Förtekning öfver skrifter och uppsatser 
rörande de nordiska spräken, hvilka utkommit 1882. — Theodor 
Wisen, om norrona medialformer paa -umk i forsta personen 
singularis. — K. I. Karlsson, Växlingen mellen a och @i 
Stamstafvelser uti Vestgötalagen I—V., — Gust. Storm, Svend 
Grundtvig. 


Reform. Zeitſchrift des allgemeinen Vereins für vereinfachte deutſche 
Rehtfchreibung. Hrög. von Ed. Lohmeier. 7. Jabrg. Nr. 10, 

Inh.: Fremdwörter. (Kortf.) — Karl Knortz, James Feni— 

more Gooyer, (Shl.) — Bermifchtes, — Bon dem Überfläffigen 
Berlängerungssb in der deutjchen Sprache. — Bereinsfchriften. 





vom Bearbeiter herrührend kenntlich gemacht, Bei ftiliftifchen 
Aenderungen, Bervolljtändigung von Eitaten u. dgl. ift auch 
bieje Kennzeichnung unterblieben, fie findet ſich aber trotzdem 
auf jeder Seite mehrfach, und mitunter, z. B. in der Darſtellung 
Eisangelie, ſtehen ganze Folgen von Seiten zwiſchen Sternen 
oder Klammern. Hin und wieder jedoch erſchien es räthlicher, 


von Meier-Schömann ſtehen zu laſſen und einen ſelbſtändigen 
größeren Zufag einzufügen, in welchem die nachmals hervors 
getretenen Anfichten und die eigene des Verfaſſers ihre Dar: 
legung finden: fo S. 25— 38 über die Entwidelung der Ge— 
ſchworenengerichte. Lipſius zeigt hier und überall jene Beſonnen⸗ 
beit und Mäßigung des Urtheils, wie fie gerade für ein folches, 
als Grundlage weiterer Einzelforihung dienendes Wert ganz 
bejonders erfordert war. Wir glauben nicht, daß ein würdigerer 
Bearbeiter hätte gefunden werden fünnen, und wünfchen nur, 
dab das Werl, von dem bis jet in den vier Heften etwa die 
Hälfte erfchienen ift, bald volftändig vorliegen möge. 


e —— 








— — _ — — 


Tonkunſt. Kunſt. 


Spitta, Phil., ein Lebensbild Robert Schumann's. Leipzig, 1882, 
Breitkopf & Härtel. (102 ©. Imp. 8.) M 2, 50, 

Sammlung mufifal, Vorträge. Hrög. von Paul Graf Walderſee. 
Nr. 37, 38. 

Die vorliegende Schrift verdankt ihre Entftehung zwar dem 
feit etwa vier Jahren von George Grove in London herausge— 
gebenen Dictionary of Music and Musicians, hat aber darum 
bie formalen Vorzüge eines felbitändigen Xebensbildes keines— 
wegs eingebüßt. Die Sinappheit, welche fonft Lerifalijchen 
Ürtifeln eigen zu fein pflegt, fam hier bei dem der Schumann- 
biographie (mie auch jchon früher jener Beethoven’s) reichlich 
zugeftandenen Raume ganz außer Frage, die Darftellung durfte 
volltommen fließend und abgerundet werben. Der Verf., der 
fih als Biograph J. S. Bach's vorzüglid bewährt hat, zeigt 
fih nun auc auf dem Gebiete der modernen Mufitgeichichte 
heimisch. Seine Schrift beruht wohl zunächft auf den durch 
Waſiliewſti geſchaffenen Grundlagen, ſowie auf einigen weiteren 
Schumann betreffenden Bublicationen, benüßt jedoch außerdem 
eine namhafte Anzahl ungedrudter Briefe des Meifters nebft 





Muſikautographen, jo daß fie auch manches Neue zu bieten ver: 


1645 
mag. Der eigentlichen Lebensſkizze folgt eine eingehende Wür- | 
digung Schumann’3 als Schriftfteller und Componift, die neben 
viel Werthvollem an feinen Bemerkungen und zutreffenden Ur» | 
theilen allerdings auch manches Subjective enthält; um nur 
Eines anzuführen: Spitta fcheint gegen die „Manfred":Mufit | 
(im Vergleiche 5. B. mit der „Fauft*:Mufit) doch etwas unge- | 
recht zu fein, indem er ihr nicht nur den Bühneneffect, ſondern 
auch die Wirkung im Concertſaale fo gut wie abfpricht, und die | 
Partitur in die Kategorie. claffiiher „Leſemuſik“ verweift 
(S. 96, 97). 0. H. 








Jahrbuch der Fönigl. preuf. Hunftfammlungen. Red. E. Dobme 
4. ®p, 4. Heft. 


Inh.: Amtliche Berichte aus den königl. Kunftfammlungen: | 
Berlin, Gaflel, Aranffurt aM. — Hugo v. Tſchudi, Giovanni 
Dalmata. (Mit Lichter) — W. Bodé u. R. Dobme, die Auss 
— von Gemälden Älterer Meiſter im berliner Privatbeſitz. (Mit 
Alluitr, 


Pädagogik. 

Keferftein, Dr. H., die Confeſſionsſchule u. ihre Conſequenzen. 
Mien, 1894, Pichler's Wwe. & Sohn. (IX, 1808. 8.) 2. 
Diefe Schrift enthält einen Aufjab, in welchem der Verf. | 
fich gegen die Confeſſionsſchule ausſpricht ( S. 1—34), Brud- 
jtüde aus einem in Diefterweg’s pädagogiihem Jahrbuche von 
1865 abgedrudten Aufſatze des Berfafjers über die confeffionellen 
Unterfchiede in der Schule nebft einem Uuszuge aus dem Nach— 
worte Dieſterweg's zu diefem Auffage (S. 34—47) und „lite: 
rarische Beilagen mit theild wörtlichen Auszügen, theild ab» 

fürzenden Reproductionen und Anmerkungen“ (S. 47—180), 





Revue internationale de l!’enseignement. Red. Edinond Drey- 
fus-Brisac. 3° annee. Nr. 10. 

Sommaire: P.S. Michie et J. Forsyth, l’Academie militaire 
des Etats-Unis ä West-Point. (Fin.) — Paul Dupuy, l’ecole nor- 
male (1810-1983). (Fin.) — Charles Seignobos, l'enseignement 
de l’histoire dans les facultes; lettre a M. Lavisse, secrelaire gene- 
ral de la soeiete d’enseignement superieur, — Charles Villiers, 
les universitös allemandes au eommencement du siecle, Extrait 
du coup d’wil sur les universites et le mode d’instruction publique 
de l’Allemagne prolestante, en partieulier du royaume de West- 
phalie. — Nouvelles et informations, — Actes et documents offi- 
eiels. — Bibliographie. 


Nheinifche Blätter f, Erziehung u, Unterricht. Hrsg. von ®, Lange. 
Jabra. 1883. 6. seh. 

Inh.: Hundstagsgedanken. — 9. Göring, Andrea Angiulli's 
yädagogifche Beitrebungen. — ——— Quellenſchriften. — Ein 
moderner Pädagog unter den Gymnaſiallehrern. — H. Berger, 
über Mädchenerziehung. — Gotthold Kreyenberg, das Ausland 
als Eldorado deutfcher Lehrerinnen und Erzieherinnen. — B. Wid— 
mann, über die geiftige Regſamkeit der Schüler beim Geſangunter⸗ 
richt. — Necenfionen. 


Zeitfchrift f. das Realfchulwefen. Hrög. v. Jof. Kolbe, Ad. Bechtel, 
M. Kuhn. 9. Jabra. 10. Heft. 

Inh. I. Ref, die Klagen über und an Mittelichulen. — 
A. Bechtel, ein Hülfsmittel für die Grlernung der franzöfiſchen 
Gonjugationen. — Sans Januſchke, weiterer Beitrag zur Ver— 
wendung des Princips der Erhaltung der Energie in der Glemens 
tarpbufif. — Requlativ für Die böberen Schulen in Elſaß⸗Lothringen. 
— Aus den und über die Verhandlungen der 3. Directoren-Ver— 
fammlung zu Hannover 31. Mai, 1. m. 2. Juni 1852, — Gorres 
ſpondenz. — Recenfionen. 


Monatsfchrift für das Turnweſen. Hrög. von G. Euler u. Gebh. 
Edler. 2. Jahrg. Heft 10. 

Inh: A. Hermann, das Ball-Werfen und «Fangen als notbs | 
wendige Aertigfeiten zur Betreibung der Ballfpiele. — K. Waſſ— 
mannsdorff, Urtbeile über das Turnweſen und Schußworte für 
Dasfelbe aus dem Jahre 1817. — G. Danneberg, turnerifde 
ReiferEindrüde. (Schl.) — Vermiſchtes. 





— 1888, M 47T. — Literarifhes Eentralblatt — 17. November — 


1646 


Vermifchtes. 


Dreher, Dr. Eugen, Docent, der Darwinismus u. seine Con- 
sequenzen in wissenschaftlicher u. socialer Beziehung. Halle a/S., 
1852. Pfeffer. (117 8. Gr. 8.) c# 2, 25. 

Das Scriftchen hält nicht ftreng, was fein Titel verſpricht. 

Es giebt zunächſt feine Darftelung bed Darwinismus und der 

mit ihm gegebenen Umgeftaltung der Methode der Forſchung; 

dann enthält es auch nicht Gonfequenzen des Darwinismus in 
wifjenfchaftlicher, fondern nur in philofophifcher Beziehung und 
zwar auch hier eingehend nur in Bezug auf bie ald Monismus 
und Dualismus bezeichneten Weltanfhauungen. Bei vielem An: 
regenden, was der Verf. bietet, macht ſich aber häufig recht 
ftörend bemerkbar, daß der Verf. nicht Naturforfcher ift. Wäre 
er Fachmann, würde er wohl die Stellung Lyell's zum Darwir 
nismus nicht bloß dadurch bezeichnet haben, daß er ihm bie Be 
ftätigung der Darwin'ſchen Erklärung ber Korallenriffbildung 
durch feine „Entdedung der Hebung und Senkung von Gebirgs- 
maſſen“ zufchreibt; oder er würde Die Annahme, die Urerzeugung 
ſei Durch Keime zu erklären, welche auf die Erde fallende Meteor 
fteine getragen hätten, nicht als „fo viel er weiß“, zuerſt in 
England aufgetaucht anführen. Er würde es nicht ald einen be- 


ſonderen Mangel hervorheben, daß „nicht einmal die wirbellojen 


Thiere mit den Wirbelthieren dermaßen durch Uebergangsformen 


‚ verbunden find, wie e3 die Defcendenzlehre jelbft wünſchenswerth 


erfcheinen läßt” (5.14 und ©. 54); er würde nicht den Stamm 
der Siphonophoren als „eine röthliche Röhre“ bezeichnen (5. 93), 
nicht Eruftaceen fih in Weichthiere metamorphofieren laſſen 
(S. 41), auch nicht den Embryo höherer Organismen (des 
Menſchen) mit dem Mutterleibe „verwachſen“ bezeichnen (5.12), 
auch nicht das mittlere Gehirn als „bei den durch höhere Orga- 
nifation ſchon [!] bevorzugten Nachlommen“ (niederer Wirbel- 
thiere) zwedios erflären (in gleicher Weife wie die Schwanz 
wirbel, und der wurmförmige Fortſatz des Darmes). Die 
älteren Aerzte werben es dem Berf. nicht danken, wenn er meint 
(S, 47), daß erft Darwin „den Glauben an den Typus einer 


Geſundheit geftürzt” und damit „eine rein ſchematiſche Behand- 


fung der Krankheitsphänomene“ ausgeichloffen habe; nicht bloß 


die phyſiologiſchen Lehrbücher der legten 50 Jahre haben dies 


ſchon hervorgehoben, auch Praftifer (Foh. Peter Frank, um nur 
einen ein Jahrhundert zurüdliegenden Arzt zu nennen) find 
davon ausgegangen. Auch ſonſt finden ſich Stellen von eigen- 
thümlich unflarem Ausdruck. So S. 15: „Somit bleibt uns 


nur die Wahl, uns auf Grund mehr oder minder größerer 


Wahrfcheinlichkeit für Moniemus oder Dualismus zu ent 
ſcheiden, da diejenigen Weltanfhauungen, die unfer Denken als 
zuläffig geftattet, zu nicht zu befeitigenden Widerfprüchen 
führen.“ Nach dem VBorausgehenden muß es heißen: „ba beide 
Weltanfchauungen, fo weit fie unfer Denken“ zc. Ober (S. 105): 
„Man denke hier z. B. an das fcharfe Auge des Falten, an den 


\ überaus feinen Taftfinn der Fledermaus und an den unglaublid 
\ ausgebildeten Geruchsſinn des Hundes, Es wäre dies (mas?) 
in der That die beite Strafe, die den feine thieriihen Ahnen 


—— Menſchen treffen könnte“ ſwenn er ſo fein röche? 
ef.]- 

Es ift num aber weiter zu bemerken, daß die ganze Auffaffung 
ber Deicendenzlehre feitend des Verf.'s mehr lamardijch ale 
darwiniſtiſch it. Er fagt (©. 7), daß nad) Darwin der Kampf 
ums Dafein die Rolle des Züchters übernehme, „infofern der 
Trieb der Selbterhaltung bewußt und unbewußt darauf Hinar- 
beitet, daß die Organismen fi) ben gerade obwaltenden Um— 
ftänden anpaffen“ und (S. 32), daß nur dasjenige fortbeſtehe, 
was fi den Bedingungen angepaft habe. Won der Role, 
welche die Veränderlichkeit in Darwin's Lehre fpielt, jagt ber 
Verf. fein Wort. Nah ihm bilden (S. 7) Urten „durch Um: 
ſchlag“ Spielarten und Varietäten. Vererbung und Anpaſſung 


1647 


— 1883. 47. — Literarifhes Centralblatt. — 17. November. — 


1648 





find die öfter wiederkehrenden Bezeichnungen für die barwinis 
ftiiche Form der Defcendenzlehre. Das ftimmt auch zu dem 
teleologifchen Standpuncte des Berf.'s, wie er (S. 48) aus 
drüdlich jagt, daß „die Natur noch fortwährend an der Reali— 
fierung uns noch verborgener Pläne arbeitet, alles Leben für 
ihre Zwede in rüdjichtölofefter Weife in Anspruch nehmend.“ 
Obgleich nun der Verf. (S. 59) betont, daß „der dualiftische 
Standpunct unfer nach Urſache und Wirkung forjchendes Denten 
nicht befriedigt“, „befennt er fih* (S. 67) doch „als Unhänger 
des Dualismus*, „giebt (S. 73) der dualiſtiſchen Weltan- 


ſchauung den Vorzug“ und „begründet dies aus der Erkenntnis 


lehre“. Conſequenter Weife wird der Verf. dann auf die Uns 
nahme einer Lebenskraft geführt, welche zwar nur (wie er zur 
Bermeidung von Irrthum hinzufügt) auf dem Wege chemiſch⸗ 
phyfitalifcher Borgänge wirkt, aber aus dem Bereiche der 
chemiſch⸗phyſilaliſchen Kräfte (S. 76), oder (S. 77) „aus dem 
Begriff der Materie herausfällt“. Das Capitel, welches der 


Berf. „der Fruchtbarkeit des Darwinismus für die Entwidelung | 


aller Geiſteswiſſenſchaften“ widmet, enthält manches jehr Les- 
bare über Erkenntnißtheorie. In ihm find auch die im Titel 
angefündigten Eonjequenzen in focialer Beziehung enthalten. 
Während man aber wohl hätte erwarten fünnen, von einem 
Philofophen Hier eine weitere Wusführung der von Darwin 
jelbft jchon angeregten Frage nad) der Entwidelung des morali» 
ſchen Elementes zu finden, wird dies in wenig wiſſenſchaftlicher 
Weiſe mit den Worten abgemacht (5.108): „Dem vorurtheils- 
freien Beobachter wird nicht entgehen, daß auch das Handeln 
der Thiere fih um ein mehr oder minder Har empfundbenes und 
gewußtes Sittengefeg bewegt.“ „Und wie jollte es auch anders 
fein! Wo Liebe und Haß, die gewaltigen Triebfedern der be- 
feelten Natur, ins Spiel treten, muß fich ein Unterſchied von 
ER und böſe herausftellen“ x. Damit ift der fchwierige Punct 
erledigt! 


Sitzungsberichte der fal. preuß. Akademie der Wiſſenſchaften zu Berlin. 
1883. Heft 40. 
Inh.: Deffan, römifche Rellefs, befchrieben von Pirro Ligorio. 


— der philoſ.⸗philol. u. hiſtor. Claſſe der k. b. Ata⸗ 
demie der Wiſſenſchaften zu Münden. 1893. 3. Heft. 

Inh.: v. Brunn, Über teftonifchen Stol in griechiſcher Plaſtik 
u. Malerei. — Heigel, Kurfürſt Joſef Alemens von Köln u. das 
Project einer Abtretung Bayerns an Deiterreih, 1712 — 1715, — 
v. Maurer, der Eliſabeth von Schönau Bifionen mac einer 
isländischen Duelle. — W. Mever, über das Gebetbuch Karl 
des Kahlen in der königlichen Schapfammer in Münden. — Stieve, 
das Stralendorfiihe Gutachten, eine Falſchung. — Wahlen. — Ferd. 
Gregorovins, die Gründung der römijchen Golonie Äelia 
Gapitolina. 








. Univerfitätsfhriften. 
Breslau (Inauguraldifl.), Yeon Biftupffi, Beiträge zur 
ſlaviſchen Dialeftologie. 1. Die Sprache der brodniger Kaſchuben 
nen — (Weſtpreußen). I. Heft. Die Lautlehre. Abth. A. 
(v1, 61 &. 8.) 

alle-Wittenberg (Preisvertheilung u. Preisaufgaben), Guft. 
2ajtig, florentiner Handelsregifter des Mittelalters, (36 ©. 4.) 


Schulprogramme, 


Gera (Gedädtnipfeier f. Schüßler), Alb. Grumme, das Wich— 
tigfte aus der griechiichen u. römijchen Metrit. (18 ©. 8.) 


* des deux mondes. Lille année. 3° période. Tom, 60°, 
ivr. 

Sommaire: Henry Rabusson, Madame de Givr@, Derniere 
partie, — Gabr. Charmes, la politique coloniale. — Jul. Girard, 
Valexandrinisme, ä l'oceasion d'un livre recent. — Marquis 
de Nadaille, l'art pröhistorique en Amerique. — George Cable, 
Jean Roquelin, Breit de la Louisiane, — Alfr, Fouillee, la vie 
eonseiente et la vie inconsciente, d’aprös la nouvelle psychologie. 


ll, L’inconseiencee, — F. de Lagenevais, revue musicale. — 


G. de Valbert, le radicalisme et ses varieies, — Revue litte- | 


raire. — Chronique de la quinzaine etc, 








La Revue nouvelle d’Alsace-Lorraine. Histoire, littrature, 
sciences, beaux-arts. 3° annee, Nr. 6, 

Sommaire: Documents inédits relatifs ä la Soeict des amis 
de la constitution ou Soetété populaire elablie ä Colmar en 1791. 
— Un dangeau alsacien, Miehel-Antoine Holdt. (Suite) — M. A. 
Husson, l'art en France au XVI® et au XVIl® sieele. — — 
Claude Vignon, La princesse de Lamballe en 1785. Anecdote, 
— J. G. Gros, schottische Reisebilder. (Forts) — Reflexions sur 
la situation du clerge en Alsace-Lorraine, (Suite) — Biblio- 
graphie. 


Deutſche Revue. Hrög. von Richard Fleiſcher. 8. Jabra. 11. Seit. 

Inh.: K. E. Franzos, Melpomene. Novelle. (Schl.) — !. 
v. Senf, deutfche Auswanderung n. Golonifation. — P. v. Tchi— 
batchef, Erinnerungen aus dem Orient. I. — M. G. Ganale, 
Plebejer, Sklaven, Anechte, Arbeiter, alter u. neuer Zeit. — G. ©. 
Bitter, Intermezzi aus dem Jahre 184%. 2, — M. Garricre, 
rechtspbilofopbifche Betrachtungen über Staat und Kirche. — W. 
v. Zebender, Wie foll man ſchreiben und drucken, um die Augen 
der Schuljugend zu ſchüßen? — Berichte aus allen Wiſſenſchaften ec. 


Allgem, Militär Zeitung. Red.: Zernin. 58. Jabrg. Nr. 821.83, 

Inb.: Auch ein Blick auf die k. k. öfterreicifche Armee. (Schl.) 
— Die Anforderungen an die allgemeine Conitruction und Leiſtung 
einer Mevetiers Waffe, (Schl.) — Die neue Entwidelung der deuts 
ſchen Kriegsmarine, — Das Programm des franzöfifchen Krieges 
miniſters Gampenon. — Berfchiedenes x. 


Bibfiograppie und @iterarifhe Chronit der Shweij. 13, Jahrg. 
r. 10. 

Inh.: Bibliograpbie. — Referate. — Chronif: Ueber Schweizer 
bandelnde bzw. von Schweizern verfaßte Artikel des Bd. 17 der 
„Allgem. deutſchen Biographie”. — Necenfionen. 

Sirius. Zeitfchrift f. populäre Atronomie. Hrög.v. Herm. I. Klein. 
R. F. 11. Bd. 11. Heft. 


Inh.: Baron v. Engelhardt's Privatiternwarte in Dresden. 
(Hierzu 2 Taf.) — 9. Frip, die Sonnenfledens Periode und die 
Plauetenſtellungen. — %. Häpke, Beiträge zur Kenntniß der 
Meteoriten. — Borfcläge und Verſuche zur — ——— — 
achromatlihen Fernglaͤſer. (Schl.) — Vermiſchte Nachrichten. — Stels 
lung der Jupitermonde im Januar 1884. — Planetenftellung im 
Januar 1854, 


Neuer Anzeiger für Bibliographie und Bibliothekwiſſenſchaft zc. 
Hrög. von J. Petzhohdt. 11. Heit. 
Inh: Max Jlgenttein, ein nener Druck Gutenberg's in deuts 
Kan Sprade. (Si ) — Die Schloßbibliothet von Finspona. — 
as Caſſianeum zu Donauwörth. — Das Steiermärkijde Land— 
fbaftlibe Joanneum in Graz. — —— der in den dreddner 
Gumnafien alt erforderlich vorgefchriebenen Schulbücher und Nuss 
gaben. — Literatur und Miscellen. — Allgemeine Bibliographie. 


Revue eritique. Nr. 45. 


Sommaire: Bijvanck, -IFeIH d’un essai eritique sur les muvres de 
Frangois Villen. — Dellaville Le Roulx, les archives de Fordre de 
Saint-Jenn de Jerusalem ü Malte, et: documents concernant les Templiers. 
— Ed. deBarthälemy, les correspondants de la marquise de Balleroy. 
— Janin, les imprimeurs ei les libraires dans la Cdte-d’Or. — Varietes. 
— Chronique. — Academie des Inseriptions. 


Nuova Antologia. Rivista di scienze, lettere ed arti. Anno XVIII. 
2. serie. Vol. 41. Fase. 21. 


Sommario: Ruggero Bonghi, una pagina di poter temporale, — Cnterina 
geriai- eri, In Calabria. Siregonerie, — A. Mosso, nuovi »tudi 
di fisiologia sperimentale. 11 Tremito. — 5. Cognetti de Martiis, 
Vesposizione di Zuiigo. — A. G. Barrili, Dalla Riupe. Ill. — La 
neutralitä della Savola. — Ferd. Martini, La sirena. Poemetto dram- 
malico in um atto. in versi, di Giuseppe Gincosa. — Nassegna delle lel- 
terralure strantere. — Rassegna politiea. 


HRpelt Blätter ıc. Hrag. v. Jörg u. gr. Binder. 92. Br, 
. Heit. 





Inb,: J. v. Führih, Erinnerungen aus einer Alnfllermohnung. — Reue Dom 
mente zur Ührenretiung der Königin Maria Stuart, — Populäre Wilienidaft- 
lidyfeir in der Geſchlaie. — Bor ber Neformation, — Der Wirtwar bei den 
Weidsöpfen Des berliner Gongreſſes und — Deflerreih, — Dettingana. 

Die Grenzboten. Red.: Johannes Grunow. 42, Jahrg. Nr. 46. 

Ib. : Der Berfaffungetrud; der Kortihritspartel. — Das neue Netiengeleh. (ShL) 
Mar Allibn, zum Lutherſeſte. — Morl Garriere u. feine Gedſchte. — Der 
Sieg Fertyyee Über die Radilalen. — A. dv, Feſteuberg, Kramesa von 
Mimind. (Forti.) — Motiy 

Die Nation. Wochenſchrift f. Politik, Vollswirthſchaft u. Literatur. 

SHerandgeg. von Dr. Th. Barth. 1. Jahrg. Rr. 5. 


Inb.: Politiihe Wochenürerfiht. — Tb, Partb, Br Reuerwerfiberumgs« 
@elenihaften zu Loſchjwellen. — @ Engel, Müdblide auf den II, deut- 


1649 





ſchen Bergmannotag. — Die Berflaatlichung des Kagelverſicherungsweſend im 
Königreib Bayern — Schifilaifification u. Ghaurinismus. — Die projertierte 
daniſche Altere derſorgungs · Anſtalt. — Bermiſchte Mutheilungen. — Zur Be 
irrehung eingegangene Drudidyriften. 


Die Gegenwart. Hrög. von Theophil Zolling. 24. Bd. Nr. 45. 


Ich: I. A. M. Meniingarflensburg Martin Luther u. die moderne Theologie. 
Zum 10, November. — Ludw. Notre, Gin’ tete Burg. — Georg Winter, 
7— Axitit᷑ der Lutherfe · xiteratut. — Karl Aöfing’s „Weg nad Wden“. Be 

oben von Jul, Duboc. — Garlar Barazerti, zur vergieibenden Spratı- 
forirbung. ®. Doempfe, das Vibretto im „Aunftwert der Aufunft*. 
er En zu R. Wagners Opernterten. 
uptſtadt. 





(dom) — Aus ber 





Inh: Aerd. Brofi, Die deutſche Fiteratur im Auslande. — Mir Ariedmann, 
deutihe Ergählungsfinflier. (Beil) — Miluariſche Schriften, — Ed. Maria 
Scramfa, neue Berichte. — 9. Sulsbadı, Schritten zur Pädagogik — 
Daniel Sanders, jur Ortbegrapbie. — Benilieten, — Bibliograpbte. 


Europa. Ned. von H. Kleinfteuber. Nr. 45. 


Int: Arthur Kleinibmidt, Die Menatffance u. Die Vorläufer der Meiormation, 
1. — Ant. Nagele, Zodtenlieber, — Lubm. Brunter, Guſtav Wala's 
vermeintlihe Unbantparfeit gegen Lübck. 2, — 9. Bergbaus, Alnmungen 
u. tönende Sanpberge in den Wüften, — Yileratur zc. 


titerarifiper Mertur. Herdausgeg. von Dr. Starl Siegen. 4. Jabra, 
rt. 3. 


Iab.: Die Weddigen, Luther's Bedeutung für die deutiche Piteratur. (Shl.) — 
Karl Siegen, Gortibal’s Papierpringefin. — Aruiſche Rundſchau. — Kleine 
Mittheilungen. — Bibliogtaphie. 


Biftenfäaftl. Beilage der Reipziger Zeitung. N. 


Inb.: Mas Heinze, Leibniz. — @. am Ende, das Yurberhaus zu Wittenberg. — 
Tetleo Breib. w. Biedermann, Die Ausflellung feltener firhenhiftoriiher 
Manufripte u, Drudwerte in Dresten. — Bücderbeirrehungen. 


Allgem, Zeitung. Beilage. Nr. 300-306. 

Inh.: Briedricd Liſt in neuer Auflage, — Ein Aönigeldlob in den Harpatben. — 
Das Putder-hefiriel zu Iena, — Der Bratibalter von Böhmen u. bie Deutlich 
böhmen. — v. Ewiohberger, das Sailler'iche Gedicht auf Wiltmeifter*. 
Br. Munder, Gediane von J. Hersfelder. — Bem Orientlärvreiing. 2 — 
Bed. v. Heilwald, eine biftoriihe Enubüllung. — Internationale grapbiiche 
Auöftellung in Ben 2 — Häutle's Geſdichie der Mefidenz in München, — 
Briefe aus der Reichehaurtſtadt. — Mus Dem Vereinigten Staaten von Nord» 
amerifa. — %, Herbert, vom alten und vom neuen Wien, 1. u. — B. 
Lübke, funftgen erbliche Beröffentiuhungen. — jur alpinen Literatur. — Br. 
Pedt, die Sirtinikbe Madonna u. Rautel's Such Derieiten. — B. Soldau, 
das Yurher-feftipiel in Worms, 


Illuſtrirte Zeitung. Red.: Kranz Metſch. Nr. 2106, (81. Band.) 


Inh. Die comventionelen Lügen der Culturmenſchheit. — Ein Jugendvortrait 
Schillers. — Der Wiederaufbau Szegedino. — Zub, Stein, bie Serundär 
dahn durch Das sorhe Weiperigtbal, — Zobtenidian. — Gin URRSEREIENGEN. — 
S. v. Aleiſt, die elelitiſaze Ausſtelung in Wien. 6. — Karl Raupp, 
Bernbard Neber's Frescogemaͤlde am Martbor zu Winden, — Breſſe u. Bud 
handel, — Waurer, Die meteorologifhe Station auf dem Sautis in ber 
Schweiz, — Himmelseriheinungen. — Bolytechutſche Mitbeilungen, 


Sonntags-Blatt. Red.: A. Phillips. Ar. 45. 
Inh: 9. Shobert, Das Gröbefte auf Erden. (Bl) — T. v. Rotbihüp, 
In ven Katsfomben. — Marita Jakobi. (Sch) — Sein Zimmernahbar, 
Sumoresfe, — Loſe Blätter, 


@artenlaube. Nr. 45. 


Inh.: Erut Wichert, Die Braut in Trauer, (Kerl) — Karl Stieler, Amwei 
Serbfieder, — Pehuelstölbe, Im Gonzo. 3, - Emil Hitiel, Doctor 
nr Sa (dor) — 3, Herm. Baas, nochmals die Brille, — Blattet 
u. Bluͤthen. 


Ueber Land und Meer. 51. Br. 26. Jahre. Rr. 6. 


Inh.: GErnſt CaAſtein, Nora Sanfelice (dort) — Teile v. Gepern, Stiefel 
u Schub, cin Toilenen · Eſſah. 1. — Die Reife Bahn Der rde. — Yutber 
predigt auf der Wartburg. — Udo Bradvogel, Quet durch Den nordamerift« 
ntidıen Kontinent (die Nor»PBarfichabıı). 2 (Bil) — Amile Erbard, Hoi 
fabrt, (Acıi.) — Kap. Baumbach, Nuine im Balve, (Vedicht, — Five 
orlocek Tea. — @rneral Gampenen, der neue Ariegäminifter der iramydiiihen 
Uerublik. — Das neueritandene Syegedin. — Muine ım Walde, aus: „Schule 
dereien ans Dem Alpenlande* von Heyn, Stauffadrer und Waumbadı Leipzig, 
Liebestind). — Rotizblätter. 


* Hrög. von R. König n. Tb. H. Pantenius. 20, Jahre. 
t. 6. 


























Inb.: Karl Getol, Aubelgrub um Yutberfeh. (Gedicht — Yutherlagen. — Ich, 
Bolte, Hans Sache und feine Stellung zur Heformation — Gin Yutberfund, 
— Lutberbilder und Das Wild Yutber’e. Rantzeichnungen von E. Arommel, — 
Albert Richter, Aus dem Alufter eniwiden. in Bild aus dem beutiden 
Brauenleben um XVI. JAabrhundert. 
ut, ha Beilagen; Karl Storch, Lutherfiätten. — Derſ., Das Lutherdenlmal in 
ie leben. 


Schorer's Familienblatt. Red.: E. DO. Hopp. 4. Bd. Nr. 48. 
Inh.: ECuſemia Graͤfin Bahleſtrem, Die Augen der Afſunta. 5. (Aorli.) — 


Mor Ehrlich, Eridütternde Ereigmiiie. Rad dem Engliiben. (Sl) — Aus 
der Theatetwelt. — 6. Koi, eined Aumnen Werbnabtebiderbud,. Gine 


durbaus niat Überilüifige Bereachtung, — Böhm. Wen als Srärtungsmittel, 
— Tb, Trede, das Deutidtbum auf Garti. — ®, O. Bürger, bie Wetten 
Betuadette's. — ®, Achand, meue Verfehrsfttssen von Weer au Meer. — 
Atutenbritſe. Ditgerbeilt von Any Mauthner. 5. — Blauperede, 


— 1888. M 47. — Literarifhes Gentralblatt — 17. November. — 


| 





| Cornelii Nepotis qui 


1650 





des Judenthums, Hrög. von 2. Philinnfen. 


Allgem, .. 
47. Jahrg. Nr. 45. 
Inb,: Bilde s dem jüpi Nehtsieben. 3. — Der neuftettiner © . 
a ir a oaberiee. * Zeitungenagriäten. — — 





Ausführlichere Kritiken 


erfdienen fiber: 


de Barthelemy, les correspondants de la marquise de Balleroy. 
(Revue erit. 45.) 
Brocher de la Flechere, les revolutions da droit. T. Il. 
(ae: Krit, Bierteljfhr. f. Befepgeb. und Rechtswiſſ. N. F. 
, 4) 
Caesaris belli galliei libri septem. Rec. Holder. (Prammer: 
Ziſchr. f. d. diterr. Gymnaſ. XXXIV, 5/9.) 
exstat liber de excellentibus duci- 
—* exterarum gentſum. Ed. Urtmann, Ed. Ill, (Sauler: 
end.) 
Dubramffi, der flavifche Interrogativfag mit befond. Berückſ. der 
ee Spradye. (Kref: Ebend.) 
Heyrovfifv, über die rechtliche Grundlage der leges contractus 
bei Rechtsgeſchäften zwildhen dem röm. Staat und Privaten. 
(Hölder: Krit. Vierteljfchr. f. Geſetzgeb. und Rechtswiſſ. N. F. 


VI. 4. 
griegifäe Schulgrammatit, (Stolz: Ztfchr. f. d. öfter, 


Hintner, 
Gumnaf. XXXIV, 8,9; Zelger: Ebend.) 


iv Holpendorff, die Idee des ewigen Weltfriedens. (Gever: 


Krit. Bierteljihr. f. — u. Rechtswiſſ. N. F. VL 4. 

Janin, les imprimeurs et les libraires dans la Cöte-d’Or, (Picot: 
Revue erit. 45.) 

Lit, das nationale Suftem der politifchen Oekonomie. 
Mit Einleitung von Sie (Beil. 4. Allg. Ztg. 300.) 

Pfleiderer, Geſchichte der Religionsphilojophie von Spinoza bis 
auf Die Gegenwart. 2, Auf, (v. Hartmann: BU. 7. fit. 
Unterb. 44.) 

Schramm, Leitfaden der Logik und der empirifchen Pſychologie. 
(Bokorny: Itſchr. f. d. öfterr. Gymnaſ. XXXIV, $/9.) 





— —— — 


Bom 3. bit 10. Novbt. find nachſtehende 
nen erſchienene Werke 


auf unferem Mebactionsbureau eingellefert worden ; 


Gomte, die vofitive Philofopbie im Ausjuge von u Meberf. 
von v. Kirdmann. 2. Bd. Heidelberg, 1894. ib. (8) 
A 8, 60. 

Dändliker, Gefchichte der Schweiz. 1. und 2, Halblief. Zürich, 
1884, Scultbei. (Gr. 8.) à cH 0, 60, 

Darftellung, bejchreibende, der Älteren Bau⸗ und Kunftdenkmäler 
des Königreiches Sachſen. Dresden, Weinhold & Söhne. 


(Imp. 9.) 
2. gett: Stede, die Amtsbauptmannfhaft Dippoldiswalde. 
4 


© ’ 

Darwin, Über die Entitehung der Arten durch natürliche Zucht⸗ 
wahl x. Durchaefehen von Carus. 7, Aufl. Stuttgart, 1894. 
Schweizerbart. (8.) AH 10. , 

Dietrichs und Parifins, Bilder aus der Altmark, Lief. 9—11. 
Hamburg, 3. F. Richter. (4) aM 2 i 

bers und Guthe, Paläftina in Wort und Bild. Lief. 44—51. 
Stuttgart, Dentiche Verlagsanftalt. (Kol) ü cM 1, 50. 

Fiulbammer, Kranz Grillparzer. Graz, 1884. Leufchner & 
Lubeuſty. (8.) A 3, 60. E j 

Febling, Lehrbuch der Geburtshülfe für Hebammen, auf Grund 
der 14. Aufl. von Nägele's Lehrbuc vollig nen bearb. Tübingen, 
Laupp. (8.) M 4. 

Arüb, über Torf und Dopplerit. Zürich, Wurſter & Go, 6.) 
#1, 80. 

Serbardt, Lehrbuch der Anfenltation und Perenffion x. 4. Aufl. 
Tübingen, 1954. Laupp. (Gr. 8.) cH 6, 60. j 
Siersberg, Geſchichte der Pfarreien des Decanates Grevenbroich. 

Göln, Baden. (Gr. 8.) M 5. 

v. Grodded, Abriß der Geognofie des Harzes. 2. Aufl. Clausthal, 
Große, (XI, 175 ©. 16.) 

Haupt, die Stollenanlagen. Berlin, 1584. Springer, (Gr. >) 
A. 8. 

v. Hayek, Handbuch der Zoologie. 16. (Bd. 111, 3.) Lie}. Wien, 
Gerold's Sohn. Moy. 8.) A 3, 60, 

Hebra, die frankhaften Veränderungen der baut u. ihrer Anfangs 
gebilde x. Braunfchweig, 1554. Wreden. (8.) 12 


1651 








— 1883, M 47, — Literarifhes Centralblatt — 17. November. — 


1652 





v. Hippiſch u Komers v. Lindenbach, ſpaniſcher Suc- Brockhaus' Sort. in Leipzig. Kunſt, Archäologie, —— 


ceſfionskrieg. Feldzug 1707. Wien, Gerold's Sohn in Comm. 
(Imp. 8.) of 30, 

Spiotiton, fchweizerifches. Wörterbuch der fhweizersdeutfchen Sprade. 
5. Heft. Bearb, von Staub und Tobler. Arauenfeld, Huber. 
S. 610— 767. 4.) 

Joſephus' jüdifhe Alterthümer. Ueberf. von Kaufen. 2. Aufl. 
Göln (v. 3.), Bahem. (Gr. 8.) oM 9. 

Kelchner, Kriedrid Hölderlin in feinen Beziehungen zu Homburg 
vor der Höhe. Mad den binterlafienen Vorarbeiten von 


Bamel bearbeitet. Homburg v. d. H., Berlag d. Taunuäboten. | 


(VI, #0 ©. 8. 

v. Kennel, biologifche u. fauniitifche Notizen aus Trinidad. Wied 
baden, Kreidel. (Gr. 8.) cf 2. 

Kirche oder Proteitantismus? on einem deutichen Theologen. 
3. Aufl, der Schrift: Das Luthermonument im Lichte der Wahr- 


beit, Mainz, Kirchheim. (8.) ef A. 
Kormann, Lehrbuch der Geburtshülfe. Tübingen, 1884. Laupp. 
(Sr. 8.) eH 10. 


van Leeuwen jr. en Mendes da Costa, het taaleigen der 
homerische gedichten ete. Leiden, Sijthoff, (X, 155 8. 8.) 

Lipmann, Chriſtian Ludwig Liscom in feiner literarifhen Lauf: 
bahn. Hamburg, Voß. (Gr. 8.) cf 4, 50. 

Maschio, itinerario dantesco. Benedig, Tip. Antonelli. (27 S. 8.) 

Mever, indogermanifche Motben. 1. Gandharven⸗Kentauren. Berlin, 
Dümmler’s Berl. (8.) cM 4, 50. 

Miftral’s Galdenau. Aus dem Provencalifhen von Beltens 
böffer. Müblbaufen t/E. (o. J.) Bufleb. (31 ©. Kl. 8.) 

Mouffon, die Phyſik auf Grundlage der Erfahrung. 3. Bd. 2. Lief. 
2. Hälfte. (Schi. d. W.) 3. Aufl. Zürih, 1884. Schultheß. 
(Sr. 8.) M 5. 

Neumanni oratio de tumulo D, Lutheri adhuc inviolato, anno 
1707 habita. Ed. noviter impressa. Münden, Kaifer. 


Kt. 8.) 

Nibelungen Not, der. Nach Lachmann's Ausgabe überf, und mit 
einer Einleitung verfehen von Henke. Barmen, 1984. Klein. 
(Kl. 8.) cM 3. 

Omont, inventaire sommaire des manuserits du supplement 
grec In la Bibliotheque nationale. Paris, Picard. (XVI, 135 ©. 


Gr. 8.) 

Pofpifchil, die Heimftätte mit befond. Nüdficht auf die Verhältniſſe 
des bäuerlichen Grundbefiges in Deiterreih. Wien, 1884. Gerold's 
Sohn in Gomm, (Gr. 8.) 3. 

Realfchulen, die, in Bavern, und ihre Gegner. München, Kaifer. 
(Sr. 8.) A 1, 80. 

Rofer, Handbud der anatomifchen Chirurgie. 8. Aufl. 3. Abth. 
Tübingen, Laupp. (Br. 8.) 7, 20. 

Schrammen, nordiſch-germäniſche Götter u. Heldenfagen. Göln, 
1854. Mayer. (Gr. 8.) cf 2. 

Silberfhmidt, die Gommenda in ihrer früheſten Entwidelung 
bis zum 13. Jahrhundert. Mit Vorwort von Goldſchmidt. 
Würzburg, 1884. Stuber. (Gr. 8.) c# 3, 50. 

Strümpell, Grundriß der Pſychologie x. Leipzig, 1994. Böhme, 
(VII, 309 ©. 8.) cM 4, 20. 

Sulzer, der Eigenthumserwerb durch Specification. Zürich, 1894. 
Orell Füßli & Co. (IX, 180 ©. 8. 

Tilder, kritiſche Bemerkungen zur 
gründe der Geomätrie deseriplive. 1. $. 
9% ©. 8.) 

Turmair’s, gen. Aventinus, annales ducum Boiariae, 
von Riezler, 2, Bd. 1. Hälfte Münden, Kaiſer. 
Rov. 8.) 

Wilhelmi, Augufta, Prinzefin von Mecklenburg-⸗Güſtrow und bie 
Dargun’ihen Pietiften. Schwerin, Schmale. (199 ©. 8 

Zeller, Grundriß der Geſchichte der griechiſchen Philofopbie. 
Fues' Berl. (Reisland). (8.) AM 4, 10. 

Sürich u. Umgebung. Heimathskunde, hrög. vom Lehrerverein Zürich. 
Zürich, Schulthep. (9) HM 5. 


Bach, geologifche Karte von Gentral-Europa. 3. Ausg. Stuttgart, 
1884. Schweizerbart. (Fol) MS. 


infübrung in die Anfangs 
Wien, Hölder. (XLIV, 


Hrög. 
(236 ©. 


.) 
Leipzig, 








Antiquariſche Aataloge. 
(Mitgetbeilt von Alxh doffu. Wigand in Beiritg.) 
Antiquariat, ſchwelzeriſches, in Zürich. Nr. 107, Medicin. 
Aner's Buchh. in Wien. Nr. 10, Vermifchtes. j 
Bamberg in Greifswald, Nr. 55, Geſchichte und Geographie. 

Nr. 56, Rechts u. —— Nr. 57, Theologie. 
Beijers im Utrecht. Nr. 86, Vermiſchtes. Nr. 87, Jurisprudenz 
n. Staatswifienfhaft. 








12 ©. | 


| 


| 


Rechtöwiffenfchaft, Philofopbie, Wefthetit, Piychologie, 
vologie, Areimanrerei. 
Fiſchhaber's Buchh. in Reutlingen. Nr. 56, Theologie, 
Mavyer & Müller in Berlin. Rr. 74, Philofophie, N ädagsgit. 
Raſchke in Iſchopau. Nr. 1, Pädagogit, 
Schletter' ſche Bud. in Breslau, Nr. 183, Nechtd- und Staatds 
wiflenfchaft. Nr. 184, Medicin, vergleich. Anatomie und Phufiologie. 
Schneider in Bafel. Rr. 170, Pbilofophie und Pädagogik. 
Nr. 171, Theologie. 
Steyer in Gannflatt. Nr. 12, germanijhe Spraden. 
Weigel, D., in Leipzig. Nr. 9, deutfche Geſchichte. 


zu Uachrichten. 


Der a. o. Prof. Dr. Johannes Schmidt in Halle a/S. bat 
einen Ruf ald ord. Profefior der claffifhen Philologie nach Gießen 
angenommen und wird bereits im diefem Semeiter dafelbft leſen. 

Der Privatdocent Dr. med. Max Runge in Berlin bat einen 
Ruf als ord. Profefjor an der Univerfität Dorpat angenommen. 

Der Oberlehrer Dr, Reimer Hanfen am Gymnaſium au Sons 
deräbanfen ift im gleicher Eigenfhaft an das Progymnafium zu 
Dideslohe berufen worben. 

Die ord. Lehrer Fr. Shubring am Gölnifhen Gymnafium 
u Berlin und Dr. Taefhner am Magdalenen-Gumnafium zu 

—— find zu Oberlehrern an denſelben Anſtalten befördert 
worden. 


nthros 














Aus Anlap der Lutherfeier wurden I Ehrendoctoren ernannt 
von der tbeologifhen Facultät zu Berlin: der f, preuß. Cultus⸗ 
minifter von Goßler, Präfident Sydow, Hofprediger Frommel, 
die Profefforen Grell, Pfannfhmidt u. Lommapfch; von ber 
theologiihen Facultät zusalle: Profeffor Dorner u. Superins 
tendent u. Director bes Predigerjeminars Rietſchel in Wittenberg, 
Superintendent Lie. theol, Förſter und Paſtor Hofmann in 
Halle a/S., Paitor Hefefiel in Sudenburg bei Magdeburg, Pros 
feffor Kawerau am KHloftergummafium zu Magdeburg, der Prär 
fident des evang. Oberlirhenrathes, Wir. Geheime Rath Dr. jur. 
Hermes zu Berlin, Profeflor Lie. Dr. ph. Zijhadert zu Halle a /S.; 
von der juriftifchen Facultät zu Halle: der f. preuf. Eultusmintiter 
von Gofler in Berlin, der geiſtl. Bicepräfident des evang. Ober: 
firhenrathes Dr. theol. Brüdner ebenda, der Präfident des Gon- 
fütoriums zu Magdeburg, Dr. theol. Roedenbach, Profeſſor 
Dr. phil. von Sigwart in Tübingen; von der medicinifhen 
nee zu Halle: der ord. Honorarprofefior in der philofophifchen 

acultät zu Iena, Abbe, Bautath Hobreht in Berlin; von der 
pbilofophifchen Facultät zu Halle: Bürgermeilter Brecht in 
Quedlinburg, die ord, Profeiforen Geh. Juftigrath Otto Mejer in der 
juriſtiſchen —X zu Göttingen und Dr, theol. Möller in der 
theologifhen Racultät zu Kiel, Paftor emer. Otto zu Merfeburg; 
von der tbeologifhen Facultät zu Leipzig: der k. ſächſ. Minifter 
des Gultus, Dr. jur. Karl Kriedr. Wild. von Gerber, Oberconfiftorials 
rath Frieder, Heinr. Anader, Gonfiftorialrath Paitor Lie. Dr. phil. 
Franz Wilh. Dibelius, fümmtlid in Dresden, u. Superintendent 
Dr. phil. Immanuel riedr. Wild. Michel in Großzſchocher bei 
Leipzig; von der philoſophiſchen Facultät zu Leipzig: Profeflor 
Dr. theol. Kahnisé in Beipaig. —— — Geh. Kirchenrath 
Dr. theol. Kohl ſchütter in Dresden un. der Muſikdirector Profeſſor 
Karl Riedel im Leipzig; von der theologifhen Facultät zu 
Tübingen: Profeflor Dr. phil. v. Sigwart in Tübingen, Ober» 
Gonfittorialratt Wittih in Stuttgart, Brofeffor Kawerau in 
ARE 

Zu Kicenttaten der Theologie honoris causa ernannte bie 
theologifche Racultät zu Reipzig aus gleihem Anlaß: Profeffor 
Dr. Wilh. Clemen in Grimma, Diaconus Dr. Herm. Kerd. von 
Eriegern und Arhidiaconus Dr, Ernft Bruno Hartung, beide 
in Leipzig, Bibliothefar Dr. Dsfar von Gebhardt in Göttingen, 
den Superintendenten Dr. Heinr, Arriedr, Aug. Nobbe in Keisnig, 
Paſtor Friedr. Zul, Winter in Röhrsdorf und Paſtor Cuno Mor, 
—— in Seifersdorf; die theologiſche Facultät zu 

übingen den Gumnafialprofefior Neftle in Ulm. 

Der Präfident des k. geodätifchen Juſtituts zu Berlin, General⸗ 
lientenant 5. D. Dr. 3. 3. Baever, it von der Reale Accademia 
dei Lineei in Rom zu ihrem Mitgliede ernannt worden, 

Profeffor Dr, Ritter am der Iniverfität Bonn u, Dr. Koppr 
mann zu Barmbef bei Hamburg wurden zu a, ord. Mitgliedern 
der biltorifhen Gommiffion bei der Akademie der Wiffenfchaften zu 
Münden ernannt. 

Dem Birklihen Geheimen Rath Profeffor Dr. von Langen- 
bed zu Wiesbaden iſt der k. preuß. Kromenorden 1. El., derjelbe 
Orden 4. Gl. dem Goumnafialoberlehrer a. D. Dr. Boeger zu 
Königäberg iR. verliehen worden. 


1653 — 1883, 8 47. — Literarifdes 


Centralblatt — 17. November. — 1654 





Dem Geh. Rath Profeffor Dr. Renaud in Heidelberg wurde 
der kaiſ. ruſſ. St, Stanielaus-Orden 2. Cl. mit dem Stern, dem 
Gumnaflaldirector a. D. Surce zu Kreuznach, früber zu Hedingen, 
den Sumnafialoberlehrern a. D. Dr. Meyer zu Trier u. Profeſſor 
Dr. Keriten N 


Dem Dberlehrer am Gymnaſium zu Baupen, Ar. Reinhold 


Schaarfhmidt, iſt bei feinem Webertritt in den Rubeitand das | 


Ritterkreuz 1. GI. des k. fühl. Albrechtsordens verliehen worden. 
Den DOberlebrern Karl Ed. Ludw. Oxe am Gymnaſium zu 
Kreuznach, Gegenbauer am Gymnaſium zu Fulda, Dr. Nofed u. 
Meilter am ! > — — zu Breslau iſt das Prädicat 
Profeffor, dem DO 
Beinling, der Titel Prorector, u. dem ord. Lehrer Heint. Ad. Defar 
Zinfenbartb am Gumnaflum zu Kreuznach der Titel Oberlehrer 
beigelegt worden, 





Am 27. Sctober + in Rom der Generalargt des italienifchen 
Heeres, Arancesco Gortefe, hervorragender Fachſchriftſteller, 92 
Jahre alt. 


Am 30, October + in Genf der Sefhichtöforfcher Alb. Rilliet, 


im 74. ebensjahre. 


u Berlin der k. preuß. Rothe Adlerorden 4, Gl. verlieben. | 


erlebrer an lehtgenannter Anftalt, Profeffor Dr. | 





Berihtigumg. 

In Nr. 45, Ep. 1582 bitten wir einen finnitörenden Druck⸗ 
fehler zu berichtigen. Zeile 19 v. o. muß es ſtatt „aber ſchwerlich 
ſtimmt 2c.” heißen: „aber ſicherlich ſtimmt diefe Angabe mit der 
von den feiniten Kennern Couſtu's entworfenen Charakteriſtil“ x. 


Befanntmahung. 1200 


Die erledigte Stelle des Stabtbibliothefars, deren Anfangs: 
gehalt von 4400 A nad) zurüdgelegten 5 Dienftjahren auf 
4700 M und nad) weiteren 5 Dienftjahren auf 5000 # fteigt, 
foll vom 1. April 1984 ab wieder bejegt werden. 

Anmeldungen zu diefer Stelle find fchriftlih bis Ende 
November d. J. an unſere Stadtcanzlei zu richten und 
find denjelben DualificationssAttefte und ein curriculum vitae 
beizufügen. 

Frankfurta /M., den 29, October 1883. 
Der Magiftrat. 








eiterariſche Anzeigen. 


SEAN SEAIG SS AISSTIT STATISTA SS E 


Demnächst erscheint: [233 R 
>, &. Le Bon: s 
La Civilisation des Arabes. : 
Ouvrage illustrd de 10 chromolithographies, 50 grandes 8 
planches, 2 cartes et environ, 2U9 gravures in-4, 5 
Broch& : Fr, 30, —, = cf 24, —, 
Reliö: Fr. 40, —, = cM 32, — 
3 Strassburgi.E, e 
- 
3 Berger-Levrault's Nachfolger. 
3 15, Judengasse. 
—XREXEXXEEEE 


R. Schultz & Cie. Sortiment, 


Verlag von Breitkopf & Härtel in Leipzig. [287 
Lehrbuch der Harmonie 


von 
S. Jadassohn, 
Lehrer am Königl. Conservatorium der Musik zu Leipzig. 
X, 256 8. 8. Brosch. -#M 4, —. Schulband (Hibfrz.) c# 4, 50. 
Eleg. geb. -M 5, 20, 

Von S, Jadassohn erscheint als erster Band eines grösseren 
theoretischen Werkes ein „Lehrbuch der Harmonie“. Der Zweite 
Band, die Lehre vom Coutrapuncte enthaltend, befindet sich 
unter der Presse. Der dritte Band wird die Lehre vom Canon 
und der Fuge bieten. 


Soeben erschien im Druck und Verlag von F. Schulthess 
in Zürich und ist in allen Buchhandlungen zu haben: [302 


Alb. Mousson, Prof. Dr. 


Die Physik auf Grundlage der Erfahrung. 


Dritte umgearbeitete und vermehrte Auflage, mit 
zahlreichen Holzschnitten und Tafeln. 
Dritter Band: ZweiteLieferung, ZweiteHälfte: Die Lehre 
vom Galvanismus. Forts. Mit 205 Holzschnitten im Texte. 
Gr, 8, Brosch, A 5, — 

* Damit ist das hervorragende Werk vollendet. In diesem 
Schlusstheile ist ein Abschnitt: Die Anwendungen des 
elektrischen Stromes von Dr, Gust. Ad. Tobler in 
Zürich, einer Autorität auf diesem Gebiete, bearbeitet, Ein 
sorgfältig redigirtes Sachregister über alle drei Bände erleich- 
tert die Benutzung der neuen Auflage. 

Der Preis eines completen Exemplares (I, IT '/,, III, 1. 2%) | 
beträgt AM 36, —. | 





Wichtige wiffenfchaftliche Novität: [20 
Strümpell, L, Prof, Grundriß der Pfychologie 
oder der Lehre von der Entwidelung des Seelenlebens im 
Menſchen. 20 Bog. gr. 9. AM 4, 20, 
Der Berfafler zeigt das Geiſteeleben des Menſchen ala einen 
Prozeß allmälich forticreitender Entwidelung und Vervolllommnung. 


Diefe Entwidelnng it nicht Die vergängliche Erfcheinungsweife eines 
materiellen, aus Stoff u. Majle beitebenden, jondern eines im 


materiellen uniterblichen Zeieng, wolhr der Berfafler, ohne die aud 
fn der materlaliitiichen Anlicht vorgebrachten Wahrheiten zu ver: 


fennen, den vollgültigen Beweis darbringt. 
Verlag von Georg Böhme, Leipzig. 








I 





* 
[300 


Bei Wilhelm Violet in Leipzig it foeben erfchienen: 


„.. Handbud 
der enalifhen Umgangsſprache 


Eine ausgewählte und umfaſſende Sammlung von Nedensarten über 
die gewöhnlichiten Begriffe und Gegenſtände des Lebens. — Bearbeitet 


von 
Director Prof. Dr. Oskar Bufh und Genen Ihellon. 

| Fünfte wiederholt dnrdigejchene Auflage. 
| IX und 340 Zeiten. In eleg. rotben Leinwandband. 
| Preis 3 Mark. 

7 Iſt in vielen Lehranſtalten eingeführt und eignet ſich 
ebenfalls für Selbititudirende; der Abfap von 4 Auflagen 
| 


+ 


| 
| 
| 


9, 


— auch für die Brauchbarkeit des Buches Zeugniß 
ablegen. 
Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. 


Neu erschien: 


Muard Leller. 


Grundriss 


beschichte der griechischen Philosophie. 


20%, Bogen. Gr. 8. Preis c# 4, 40. 
Leipzig, November 1853, 


Fues’s Verlag (R. Reisland). 





1655 — 1883, M 47. — Biterarifdes 


Gentralblatt — 17. November, — 1656 








Neuer Verlag von B. G. TEUBNER in Leipzig. 1883. Nr. VI. 


Soeben sind erschienen: 


Aristophanis Ecclesiazusae. Recensuit Adolphus von 
Velsen. Gr. 8. (VIII u. 06 8.) Geh, n. c# 2, 40, 

Autenrieth, Dr. Georg, Rector u, Professor am Gymnasium 
zu Zweibrücken, Wörterbuch zu den Homerischen Ge- 
dichten. Für den Schulgebrauch bearbeitet. Mit vielen 
Holzschnitten und zwei (lith.) Karten. Vierte, verbesserte 
Auflage. Gr. 8. (XVI u. 362 8.) Geh. «# 3, —. 

Böhmes, Dr. Gottfried, Aufgaben zum Uebersetzen ins'Grie- 
chische für die oberen Classen der Gymuasien. Achte, 
theils verkürzte, tleils vermehrte Auflage von G. Stier, 
herzogl. anhaltischem Gymnasialdirector zu Zerbst. Gr. 8. 
(XH u. 336 8.) Geh, c#. 2, 70. 

Brambach, W., die Musikliteratur des Mittelalters bis zur 
Blüthe der Reichenauer Sängerschule (500— 1050 n. Chr.). 
Gr. 4. (II u. 278. mit 1 lith. Tafel in Farbendruck.) Geh. 
n: 4 2, —, 

Gafualpredigten in Beiträgen namhafter Geiftlichen der evan- 
gelifch-Tuthersfchen Kirche Deutjchlands, Herausgegeben von 
Buftav Leonhardi, Kicentiaten der Theologie und 
Pfarrer zu Zihaig. Zweite Sammlung. Zweites Heft: Kirch: 
weihpredigten. Aud unter dem Titel: Mein Haus ift ein 
Bethaus. Kirchweihpredigten in Beiträgen namhafter Geift- 
fichen der evangelifchslutherifchen Kirche Deutfchlands. Gr. 8. 
(VIII u. 94 S.) Geh. M1, —. 

Fiedler, Dr. Wilhelm, die darstellende Geometrie in orga- 
nischer Verbindung mit der Geometrie der Lage. Dritte, 
erweiterte Auflage. I. Theil. A. u, d. Titel: Die Methoden 
der darstellenden Geometrie und die Elemente der pro- 
jeetivischen Geometrie. Für Vorlesungen und zum Selbst- 


studium. Gr. 8. (XXVI u. 376 8. mit vielen Figuren im ! 


Test und 6 lithogr. Tafeln.) Geh. n. c# 4, 40. 
Graefe, Dr. Friedrich, Vorlesungen über die Theorie der 


Quaternionen mit Anwendung auf die allgemeine Theorie | 


der Flächen und der Linien doppelter Krümmung. Gr. 8. 
(IV u, 164 8. mit Figuren im Text.) Geh. n. 3, 60. 
Heinichen, Friedrich Adolph, lateinisch-deutsches und 
deutsch-lateinisches Schulwörterbuch. Zweiter Theil. A. 
u.d. T.: Deutsch-lateinisches Schulwörterbuch mit syno- 
nymischen und stilistischen, insbesondere antibarbari- 
stischen Bemerkungen. Vierte, umgearbeitete und viel- 
fach verbesserte Auflage, bearbeitet von Dr. A. Draeger. 
Director des Königl. Gymnasiums zu Aurich. Lex.-8. (X 

u. 866 8.) Geh. n. A 5, —. 

Henrici, J., Professor am Gymnasium zu Heidelberg, und 
P. Treutlein, Professor am Gymnasium zu Karlsruhe, 
Lehrbuch der Elementargeometrie. Dritter Theil. Lage 

Leipzig, 30. October 1883. 


Soeben erſchien: 


Repetitorium _ 
der Geſchichte der Wadagogif 
von den ältejten Zeiten bis auf die Gegenwart. 
Für Gandidaten des Schulamts, 
Bon 
Dr. 8. Kloepper, 


Somnafiallehree in Koftod, 
3., febr vermehrte Auflage. Preis AH 2, —. 
Gin zur Vorbereitung auf das StaatssEzamen fehr gern ges 
brauchtes Hülfsbuch. Vorräthig in den Buchhandlungen, 


Roftod. Wilh. Werther's Verlag. 


[280 





[305 


und Grösse der stereometrischen Gebilde. Abbildungen 
der Figuren einer Ebene auf eine zweite (Kegelschnitte). 
Pensum für Prima. Mit 134 Figuren in Zinkographie. 
Gr. 8. (VII u. 194 8.) Geh. n. c# 2, 80. 

Hoffmann, Prof. Dr. Guftav, Leitfaden für den phyſilaliſchen 
Unterricht in Lehrerinnenfeminaren und höheren Töchter 
ſchulen. Mit Figuren im Tert. Gr. 8. (Xu. 132 ©.) In 
Leinwand geb. n. cf. 2, —. 

Kirchhoff, Dr. Gustav, Professor der Physik an der Univer- 
sität zu Berlin, Vorlesungen über mathematische Physik. 
Mechanik. Dritte Auflage. Gr. 8. (VIII u. 465 8.) Geh. 
n. A 13, — 

Müller, Hans, die Musik Wilhelm’s von Hirschau. Wieder- 
herstellung, Vebersetzung und Erklärung seines musik- 
theoretischen Werkes. Gr. 4, (IV u. 85 8. mit 4 lithogr. 
Tafeln in Farbendruck.) Geh. n. ef 8, —. 

Quitzow, W. A., Lehrer an der Realſchule zu Güftrow a. D., 
das Kopfrechnen in fuftematifcher Stufenfolge. Gr. 8. (VI 
u. 250 ©.) Geh. n. A 3, —. 

Richter, Paul Emil, Bibliothekar an der königl. öffentlichen 
Bibliothek zu Dresden, Adressbuch der Professoren, Do- 
centen und Lectoren an Universitäten und technischen 
Hochschulen Deutschlands, Deutsch -Oesterreichs, der 
Schweiz und der Ostsee- Provinzen 16. (IV u. 158 8.) 
Cart. n. ce 2, —. 

Schulze, Dr. Ernſt, Director der reformierten Kirchenſchule zu 
St. Beteröburg, Adiumenta latinitis. Grundzüge des latei- 
nifchen Stils in Verbindung mit Leberfegungsftüden für bie 
oberfte Stufe der Gymnaſien. &r. 8. (VIII u. 238 ©.) Geh. 
n. ofl. 2, 40, 

Tumlirz, Dr. O., Privatdocent der Physik an der deutschen 
Universität in Prag, die elektromagnetische Theorie des 
Lichtes. Gr. 8. (VIlI u. 158 8. mit in den Text gedruckten 
Figuren.) Geh. n. c# 3, 60. 

Wüllner, Dr. Adolph, Professor der Physik an der Königl. 
technischen Hochschule zu Aachen, Lehrbuch der Expe- 
rimentalphysik, Zweiter Band: Die Lehre vom Licht. 
Vierte, vielfach ungearbeitete und verbesserte Auflage. 
Gr. $. (VIII u. 704 8. mit zahlreichen Figuren im Text 
und 3 lithogr. Tafeln.) Geh. n. «A 10, —. 


Bibliotheca sceriptorum Graecorum et Romanorum 
Teubneriana. 





Eclogae postarum Graecorum. Scholarum in usum compo- 
suit Hugo Stadtmüller. 8, (XXIV u. 434 8.) Geh. 
cf. 2,70. 


B. G. TEUBNER. 





| Neuer Verlag von Breitkopf & Härtel in Leipzig. 
Der Zweck im Recht 


von 
| Rudolph von Jhering. 
| Zweiter Band. XXX, 716 8, Gr. 8. Geh. cf 16, — 
Eleg. geb. cK 17, 50. 


Im diesem längst erwarteten zweiten Bande von Jhering’s 
Zweck ist in des Verfassers geistroller Darstellungsweise der 
| „Theorie der Sitte“ der weitaus grösste Theil gewidmet. Ein 

dritter Band wird das bedeutsame Werk abschliessen. 


[286 








1657 — 1883. A 47, — Siterarifges Gentratblatt — 17. November. — 1658 











LITAS ISIS IASSIANS NSS 


301 | 

Bus bem Berlag 53 Syftem der. Volkswirthfchaft, | 

i | in Hands uud Leſebuch 70 
Wilhelm Herk — — Derlin W. für gefölämänner und Blitierene 

— — Wilhelm R 

Arioſt's Nafender Nolaud, überſetzt he Im mr R 
von Dtto Gildemelſter. 4 Bände. leg. geb. A 14, 40. ter Band: Grundlagen der Nationalökonomie. 16, Auflage. I 
IJ. Dori * 64 lte Sch Zweit Band: Nationalötonemit des Aderb $ und de $ 

orner eſamme te riften weiter Dan aftonaiofonomi erbaues un t der: 
aus dem Gebiet der foltematifchen Theologie, Ex et S Dritter "Sand Nartonalöfonamit here und nr 
Gefhichte. leg. geb. cH 9. In Halbfranz geb. 10, 50 fleißes. 3. Auflage. AM 12, —. 8 


Auli Gellii Noctium Atticarum libri XX ex 


recensione et cum ee eritieo Marlini Hertz. Volumen 
Sr; leg. geb. AH 

Guſtav — 8 Die Haftung des 
Verkaͤufers für die Beſchaffenheit der Waare nach römifchemn 
und gemeinem Recht mit beſonderer Berückſichtigung des 
Haudelerechte. Erſte 8133 Eleg. geb. cM 6. 

Paul Heyſe, Buch der Freundichaft. 
Novellen (16. Sammlung). Inhalt: David und Jonathan. 
— der a. Gino und Mafo. leg. geb. cH 6. 

en © 

Bernhard Hübler, Eheſchließung und 
genifäte Eben in —— nah Recht und Brauch der 

atholiten. lea. geb. MH. 

E. Hübner, Anbriß zu Vorleſungen; 

36 wor ttiried Syntax. Gleg. geb. AM 3. 

d Keller, Gefammelte Ge: 
8 Ne eb. MT. Üleg. in Ltd. geb. cH 8, 20. 
? ar Halbfalblederband — HM 10. 

Kar Freiberr von Nichtbofen, Unter: } 
fuchungen über Frieſiſche Nechtägefchichte. Theil N * 1,2, 
mit zwei Karten über Ariesland. leg. geb. HM 

Juftus Roth, Allgemeine und emis 
ſche Geologie. Zweiter Band, —— —— Allge⸗ 
meines und ältere Eruptlvgeſteine. geh 


t Schleiermacher’s Rätbiel und Eha⸗ 
raden. Dritte vermehrte Auflage, mit einem Anhange von 
Nätbfeln und Charaden 8 Buttmann's. Eleg. geh. Al, 20. 
F . in ER geb, AH 


; 
js.8 Echwark, PBräbiftorifch- 


—* 
8 Nachdem alle drei Bände diefes großen, durch zahlreiche I 
s Auflagen in Deutſchland und Weberfegungen im Auslande bin: S 
Ss länglich bekannten Werkes in diefem Jahre und zum Theil eben I 
S jept neu erſchienen find, der erite Band als 16., der zweite alas 
10., der dritte, der zuerit im Sommer 1981 "berausfam, als > 
3. Auflage: machen wir darauf aufmerkſam, dag nunmehr nicht 
bloß die Grundiehren der aefammten Nationalöfonomif, für d 
S Production, Umlauf, Bertheilung, Gonfumtion, Bevölterung 5 
S (Band I), fondern aud alle productiven Hauptzweige der Volks: > 
wirtbfhaft im Einzelnen bier zufammengefaßt werden: Yaad, & 
Fiſcherel, Viehzucht, Aderbau, ; — (Band II), sus 
Handel, Gewerbfleii und Bergbau (Band III). 


Stuttgart. 3.6. Cotta'ſche Buchhandlung. 


—XCCCCCCCCCC 





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& 


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91 


Verlag von Wilh. Werther in Roitod. [281 
Englifde Synonymik 


Dr. &. Aloepper. 
Ausg. A. Für Lehrer und Studierende. 1881. ca, 900 Gruppen, 
30 Bogen. Gr. 8. Preis cH 9, —. 
„Bereitö 900 (Exemplare verkauft.” 
Ausg. B. Für — 2. Aufl. 1881. ca. 450 Gruppen, 
Preis AM 1, 
III III IT IL — 


INN III | 


WICK — — — 





Antiquariſcher Büherverkehr. 





ner —— —— und Kulturs 
Berubar ie AM 
Bernbard Weiß, Lehrbuch Der bibli⸗ 


ſchen — des Reuen Teſtaments. Vierte Auflage. A. Stuber’s Antiquariat (Kadisch & Ziegert) in Würz- 


burg, Domerschulgasse 10, versendet auf Verlangen franco 
und gratis: [35 


— 
— Otto Meissner in Hamburg ist eben erschienen: 1) Antiquar. Katalog 51: Aeltere u. neuere deutsche 
u. ausländische Literatur, Kunst, Musik, 


Physische Geographie der Ostsee Stiche u. Portraits. 1457 Nummern. 


ip geh Ju Halbfrang geb. A 12, 50. 


nennen 





Dr. € —— 2) Antiquar. Katalog 48: Incunabeln, Manuscripte, 

— . . c J 

Mit einer Tiefenkarte der Ostsee und 5 lithogr. Tafeln. seltene Drucks, Kupfer. — 
Lex.-8. 26 Bogen. A 10, —. 

Unter sorgfältiger Verwerthung eines reichhaltigen offi- 
ciellen Kartenmaterials sowie der neueren deutschen und skan- 
dinavischen Forschungen giebt der Verfasser eine vollständige 
physische Geographie der Ostsee. [304 





Soeben erschien der 3000 Nrn. starke Katalog 175 m. 
antiquar. Bücherlagers, enth.: Schönwissenschaftl. Literatur 
— Kunst — Curiosa, u. versende solchen gratis u. franco. 


SSR 6] B. Seligberg, Antiquariatsbuchh. in Beyreuth. 





III 
Berlin W. er —— TER Joseph Baer & Co, in Frankfurta.M. 
Otto . — —— die Bei Soeben erschienen: [37 
Zweiter Band: olute Bermögensrechte eſitz, 
Immobiliarſachenrecht, Mobiliarſachenrecht). Zweite Tr i alog 
Auflage, eleg. geheftet, i8: cH 13, 60, — 
ar —34 — — Ge: Mi. Bibliographie und Typographie; 
g B.IM. Preis: A 8. 134: 
— Geschichte Italiens. 








Berantwortl. Redacteur Prof. Dr. Jarnde im Keipyig, Bortheitraße Ar, T. — Drud don wW. Drugulin in Leſpzig. 


— — 


Literariſches entralblatt 


für Deutfchland. 
Mr. 48.] Herausgeber und verantworilicher Redacteur Prof. Dr. Fr. Zarude. (1883. 





Verlegt von Eduard Ancnarius in Leipzig. 


Erſcheint jeden Sonnabend. — = 24, November. «—— Preis vierteljährlich cA 7. 50. 








Kolimann, die geitetfranfe Bewölferung im @roß« 
bergogtbum Oldenburg ır, 

Erman, zut Meibicdte der römifdhen Quittungen und 
@olutiontarte, 

Rumpel, lexicon Pindaricum, 


2 "ia Pauli de Lagarde studio et sumptlibus | Gandmwörterbud der Pharmafognoie des PBilanzenreibs. 

ediia. ı  Srba. von Wittftein. 

Aüniche, die Mätbjelmeisbrit bei den Hebriern mit din | Wohnite, Wide auf das Planen und Thbierleben in 
beit auf andere alte Boͤller dargeftellt, den mieterländiiden Malsienläindern, 

Jelälu-'d-Din Muhammed, the Mesnevi jest an, PBeridr über die willenjdaftliden Leitungen 





Gnmann, eine verlorene Geſchichte der römtichen Halfer se. | dm Webiete der Entomeloaie ıc. Zimmer, glossae hibernicae, 
Biaff, zur Erinnerung am Friedrich Deıiter. Koh, die Nematoden der Shaflunge. Iabresberiht über die Erſcheinungen auf dem Bebiete der 
Recueil de voyages ei de documents ete. Public par |». Hayef, Handbuch der Roologie- germantftiichen Literatur, 

Harrisse v. Banernfeind, das baneriibe Präciiiond-Rivellement. | Grueger, der Entdeder der Nibelungen. 


Ale Bügerfenbungen erbiiten wir derechnet und unter der Hdrefle der Expedition d. BI. (Hospltafftr. 16), alle Briefe unter ber bed Herandgebers (@oetbefr. 7). Mur folke 
Berte fönnen eine Befpredung finden, die ber Mebaction vorgelegen haben. Bei Cortefpondbenzen über Bücher bitten wir Jete ben Namen ber Berleger berfelben anzugeben. 





' erfteren beigegeben hat, verdient nur als [prachliches Euriofum 

Theologie. — — — — 
Pauli de: Lagarde, siedio a Se ie ſchwierige Frage der Worttrennung, die jedem Heraus: 
en a — "Evil, 296 $. 8) A ** = geber —— — er r ſchaffen * von re gi 
Ber Thauete nit beſonderem Fleiße behandelt worden. Ref. ſteht indeß auf 
Lagarde, deſſen unermüdlicher Thätigkeit auch die koptiſche ME .. „IuDER 0 
Citeratur fo viel verdankt, bringt ung zugleich mit dem erjten Linem principiell zu verſchiedenen Standpuncte, um ihm hierin 
Bande feiner Septuaginta einen ftattlihen Band foptii—er durchweg beiftimmen zu fönnen; die Frage iſt freilich im Wefent- 
Terte. Den Anfang bilden bie beiden ſchon von Revillout (Apo- | den eine praftifche, manche Trennungen feinen bem Ref. aber 


eryphes coptes) fehr mangelhaft herausgegebenen merkwürdigen | 206 unmöglid, jo 3.8. ar oruort für srowuort. 


4 ; 0 Denn grow ift ja contrabiert aus nti „welche” und tuu „fie 
Terte vom Tode Joſeph's und vom Tode der Maria, beide in pr > ; " 2 [u 
unterägyptifhem Dialelt. Bon dem erfteren giebt der Hrsgbr. find“, Leider hat Lagarde die Apoftrophe, die der Turiner 


Fe denn 2 nme, un ; Eoder bier und da zur Worttrennung benußt, nicht angegeben; 
* —— — oberäguptifhe® Brudftüd forvie bie der N nad) dem Facfimile bei Revillout in den Melanges Parchlekek 
früher veröffentlichte arabiiche Uebertragung. In welchem Ber- — II bi 44 
häftniffe die beiden foptifchen Texie der mors Josephi zu 73ptienne — assyrienne III treunt die Handſchrift z. B. Sap. 
einander ſtehen, ob der unterägyptifche aus dem oberägyptiſchen 10, 8 6u0a“ zurın, wo Lagarde enoxzeru drudt. Auch 
frei übertragen ift oder ob beiden ein griechifches Original zu | im der Bezeichnung des Halbvocals vermag Ref. nicht überall 
Grunde liegt, ift dem Ref. nicht klar geworden. Beide Bücher, | bes Hrsgbr's Verfahren zu billigen; sıkaar Eeccl. 6, 3 ift 
insbefondere die erjten Seiten der dormitio Mariae, zeichnen | richtig, aber bei der entiprechenden Conjunctivform muß e3 
lic) ge *2*— jr —* und year gear aus, wie | sure heißen, micht sag (Ecel. 2, 2). Wären hier das ıı 
man pe in der koptiſchen Literatur nur zu jeiten antrifft. und das Suffix durch einen Halbvocal getrennt, fo könnte ja 
Noch wichtiger indeß, wenigjtens für Wegyptologen, ift der | unmöglich Alk, he K in * en fein. 
zweite Abjchnitt des vorliegenden Werkes, der ung endlich jenen Schließlich noch einige Meine Verbefferungen. Die xocıc 
uralten Zuriner Eoder zugänglich macht, der die oberägyptifchen | entiprehende Ablürzung oc ber unterägyptifchen Texte ift 
Ueberjegungen ber Weisheit Salomonis und des Buches Jeſus | nicht in wos aufzulöfen, fondern in orwiG; dgl. uourr : 
Sirach enthält. Dieje Texte, die durch ihre Eorrectheit für die | ort, Xoorr : xwrr 2. — De morte Josephi 5, 2 lies 
Grammatik jo wertvoll find, gerettet zu haben, ehe die dir. 4qxuu. — Eecl. 0 fies zu O0 nor. — ib. 5, 8 
ganz unlesbar wurde, ift von allen Verdienſten, die fih der areork — Sap. 11,4 lies Orraa0ro — ib. 11, 16 giebt 
Hregbr. um das Koptiſche erworben hat, vielleicht das größte, Revillours deeſ if ie oraın REES 
Er benußte bei diefer Urbeit außer ber eigenen revidierten An: | Revillou aeRmite Zigiiger O’TOHPION NGAAXICTON 
ſchrift diejenigen von Roffi und Peyron; befonders die letztere und ib. 11, 18 TEK@IX GTOLOrOL 62WB nl. 
gab noch manche Stelle, die Heute völlig unlesbar geworden ift. | A. E.m.n. 
Für das Wörterbuch hat Peyron den Turiner Eoder ſchon ver · — 
werthet, obgleich auch hier wohl noch Manches nachzutragen Wünsche, Lie. Dr. Aug, die Räthselweisheit bei den 
wäre (fo 8. aunorm = B. Xanıxon Ecel. 2, 2); für die Hebräern ‚mit Hinblick auf andere alte Völker dargestellt, 
Grammatit aber muß er noch gründlich durchgearbeitet werden. beipeis, 1883. 0. Schulze. (65 5.8.) oA 1, 50. 
Denn in diefer Hdfchr. ift Alles beachtenswerth, ihre abweichen ⸗ Mit großem Jutereſſe hat Ref. diefes aus zwei Vorträgen 
den Formen (wie z.B. das mare, das fie flets für sur | entitandene, für einen weiteren Leferkreis beftimmte Schriftchen 
jchreibt) beruhen ficher auf der lebenden Sprache. gelejen, das einen bis jegt klaum behandelten und doch fo an« 
Un dritter Stelle publiciert Qagarde zwei alte Firchenrecht-  ziehenden Gegenftand betrifft. Die Urt der Entjtehung erklärt 
fiche Texte, die canones apostolorum und ein im Koptiſchen es, daß es nicht rein wifjenfchaftlich gehalten ift; Manches wird 
gleichnamiges Werk, das er zur Unterſcheidung als canones | hereingezogen und breit ausgeführt, was dem Fachmann über 
ecelesiastici bezeichnet, beide in oberägyptiichem Dialeft. Die flüffig jcheint, Underes kann man vermiffen und jo wird ber 
moderne unterägyptijche Ueberjegung, die der Hrögbr. dem Wunjch rege, es möchte ber Öegenftand einmal in einem größeren 





[4 


1661 


Werke fyftematisch im Zufammenhange unterfucht und dargeftellt 
werden. Einige Einzelbemerkungen mögen folgen. S. 25 nennt 
der Verf. Ez. 17, 1—10 ein ſymboliſches Räthſel, jedenfalls 
das ältefte in der Weltliteratur; dann durfte er aber an Jud. 9, 
der Fabel des Jotham, nicht ftilljchweigend vorübergehen. 
Neben der Räthfelharafter tragenden bildlihen Charafteriftif 
der Gelehrten aus Gittin 67* (S. 10) hätte die Charakterijtif 
der Schüler (Schwamm, Trichter, Seier, Sieb) aus Pirke Aboth 


angeführt werden können. Zu den alphabetiichen Räthſeln 


ließen fi aus der fyrifchen und arabischen Literatur leicht 
Parallelen beibringen, 3. B. das fyrifche bei Zagarde, Praeter- 
missa 95, 64— 72, Bei den an die altteftamentliche Literatur 
fi) anſchließenden Räthieln fonnte auch aus Eir. 3 die Antwort 
der drei Jünglinge auf die Frage: was das Mächtigite fei, Er: 
wähnung finden. S. 10 ſchreibe Lowth. Das Schriften ift 
ein neuer Beweis von der Unermüdlichkeit des vielgewandten 
Ueberfeßers. E. N. 





Jelälu-'d-Din Muhammed er-Rüni, the Mesnevi (usvally 
known as the Mesneviyi sherif, or holy Mesnevi). Book the 
first. Together with some account of the life and acts of the 


author, of his ancestors, and of his descendants; illustrated by 


a seleelion of eliaracteristie anecdotes etc. ete,; tranlaled, and 
the poetry versifled by James W. Redhouse. London, 1682, 
Trübner & Co. (XV, 135, 290 8. Gr. 8.) 

Einen Wiederfchein vom Lichte des Dftens nannte Rüdert 
die Gafelen, die er unter Dichelaleddin’s Namen veröffentlichte; 
ed waren freie Nahdichtungen wie Daumer's Hafis, Perlen 
philofophifcher Myſtik in poetifcher Form, deren mehrere Hegel 
am Schluß feiner Encyflopädie mittheilte. Das Hauptwerk aber 
des Perſers, das den Titel Mesnewi oder gereimte Verspaare 
führt, ift das Brevier eines Derwiſchordens, den er ftiftete, ein 
Erbauungsbuch ebelfter Art. In fechs Büchern reiht es Erzäh— 
lungen und Fabeln an einander oder jchachtelt fie in einander 
ein, deren Sinn dann die Betrachtungen darlegen, und diefe, 
mögen fie num den handelnden Berfonen in den Mund gelegt 
jein oder vom Dichter ausgefprochen werben, find die Haupt- 
fahe. Wir haben hier die Blüthe der arifchen Weisheit in 
Aſien, eine Verſchmelzung der pantheiftiichen Ideen Indiens 
mit dem Islam, mit den ſchönſten Sprüchen des Korans, die 
Allah als ſelbſtbewußte Perfönlichkeit verfündigen und die Er— 
gebung in feinen Willen lehren, Tholud gab in feiner Blüthen- 
leje orientalifcher Myftit Proben davon, Georg Roſen veröffent- 
lichte 1849 die Ueberfegung einzelner Stüde; ein Engländer 
hat nun die Nebertragung des Ganzen treu und gejchmadvoll be- 
gonnen und mit den nöthigen Erläuterungen ausgeftattet., Die 
Erzählungen möchten wir oft fürzer wünjchen, die Betrachtungen 


aber jind nach Form und Inhalt vortrefflih. Der Örundgedanfe | 


ift Gott als das eine wahre Sein, das aller Bielbeit zu Grunde 
liegt; die wechlelnde Erjcheinungswelt ift ein Schleier, durch 
welchen der Ewige hindurchblickt. Im Einen findet das Denten 
und Wollen feinen Frieden; Himmel und Erde faffen ihn nicht, 
aber das liebende Herz. In immer neuen Bildern wird der in 
Allem waltende Gott gefeiert. Doc die Hingabe des Menjchen 
an ihn ift kein Vergehen der Berfönlichkeit, fondern die Aufer: 
ftehung in ihm, fodaß wir uns in ihm und ihn in uns willen, 
Die Gegenfäge dienen zur Offenbarung des Einen, ihre Einigung 
ift das Leben, und das Licht wird durch den Schatten, das Gute 
durch das Böſe empfindlich und erfenntlich. Wie der indischen 


Nirvana fchon im Altertfume die Selbjtbehauptung des perji- | 
fchen Geijtes und fein Kampf für das Licht gegenüber ftebt, jo | 


auch hier der Weltflucht die Weltfreude, die Einficht, wie das 
Eine in Allem fich entfaltet und mächtig erweift; in ihm fühlen 
wir und eins mit allem was lebt, und es felber ift nicht bie 
unterfchiedslofe Ruhe und Bewußtloſigleit, fondern die Energie 
der Liebe, das ſich felbit auch in uns geftaltende und erfalfende 
Unendliche. Wer bei uns darnach ftrebt, die einfeitigen Gegen» 


— 1883, 48, — Literarifhes ECentralblatt — 24. November. — 








fäge von Bantheismus und Deismus, wie fie am entjchiedenften 
in Spinoza und Leibniz fich philoſophiſch darftellen, wiflen: 
fchaftlich zu überwinden, ber findet einen Genofjen an dem per: 
fiichen Dichter, der in feiner Phantafie und feinem Gemüthe bie 
Harmonie gewonnen hat. C. 


Allgem. evang.»Iuth. Kirchenzeitung, zum 10. Novbr. 1883. Ret. 
Ar. Dtto Götze. 

Inb.: Mart.Zutber, Ein Lied von der heiligen Ehriſtlichen Kirde, 
Aus dem xij. Gap. Apocalopfis. — Belenntnig des Glaubens Dr. 
Martin Luther's. — K. F. A. Kahnis, zur Charakteriſtik Luthers. 
— Kranz Delitzſch, Luther als Hebraiſt. — K. F. Nösgen, 
Luther's Stellung zum Kanon des Neuen Teſtaments. — F. Hoer: 
| helmann, die Theologie der Ehren und die Theologie des Kreuzes 
n Luthers beidelberger Theſen. — Ludw. Schulze, Luther's Zeug 
niß von der Gottheit Jeſu Chriſti. — Aler. v, Dettingen, Lutbers 
Lehre vom Reiche Gottes in ihrer principiellen Bedeutung für feine 
gefammte Glaubens: und Sittenlehre. — Ehr. E. Yutbartt, 
Luther's etbijche Grundgedanken. — Harnad, Luther über den 


' Öffentlichen Gottespienit und die Predigt. — G, vo. Zeifhwip, 


Zutber und der Katechismus. — N. B. Kübel, Luther im enaften 
Kreife. — A. Kloſtermann, dentfche Art in Luther. — Luthere 
Ichtes Gebet. 





= — Kirchenzeitung. Hrog. v. H. Meßner. 25. Jabry. 
r. 45. 
Inh.: D. Martin Luther's Werte. — Das Lutberfeitfpiel in 
ena. — Die LYutherfeler und das Zutherfeitipiel in Worms, — Dat 
Reformationdfeit in Wittenberg. — —868 Lutherſtiftung. — Rod 
ein Aufruf zur utherfeier. — Die EutbersLiteratur diefes Jahrer. 
— Luthers Todtenmasfe. — „Und fein Dank dazu baben.“ — 
Samuel Smiles, Georg Moore, — Zur Paläſtina-Forſchung. — 
Gorrefpondenzen. 


Proteſt. Hirhenzeitung ꝛc. Hrög. v. I. E. Webſty. Nr. 4. 

Inh.: A. Thoma, zu D. Martin Luther's Gedächtniß. 149 
— 10. Novbr. — 1883. — Otto Drever, Luther auf der Hoburg, 
den evangelifchen Geiftlichen der Gegenwart ein leuchtendes Vorbilt, 
— A. Thoma, die Lutherliteratut. 3. — A. Kanfer, bie Stellung 
der kirchlichen Parteien der Pegenwart zur Augsburgiihen Con 
feffion. 3. — Aus SchleswigsHolitein. — Die deutſche Kutberftiftung. 
— Aus Berlin, — Gewalt oder Geiſt? 














Kirhlihe Monatsfhrift. Feſtheft zur Feier des vierbundertjäbrigen 
Geburtstages D. Martin Luthers, Hrög. von G. Pfeiffer m. 
9. Jeep. 3. Jabra. Heft 2 

Inb.: Martin Luther, Echmalkaldifdhe Artikel. — Der evan- 
gelifhe Kirchenbau. Korderungen der Kirche an die bildenden Künſte. 

— Karl Wilhelm Kranz Lichtenberg. — Wilh. Martius, der 

Soldat und der Sonntag. Gin Beitrag zur Beantwortung ter 

Sonntagsfrage. (Schl.) — Der zweite evangelifcdhe deutſche Schul: 

congreß. — Ans Schlefion, — Stendaler Gonferenz. — Die fülener 

Gonfereng. — Monats⸗Umſchau. 





Mittheilungen u, Nachrichten für die evangel. Kirche in Rußland. 
Ned. von J. Ib. Helmfing. N. F. 16. Bd. October u. November. 
Inb.: F. Hörfhelmann, Wo fliehen wir? — J. N. Ripke, 

die Ginführung der Reformation in den baltifchen Provinzen, reir. 


| Dr. M. Luther'é perfönliche Beziehungen zu derfelben. — E. Pohrt, 


eine Diafperagemeinde jenfeits der Wolga, — Literariſches. — Per: 
jonal-Nachrichten. — Berichtigung. 


Der Katholik. Redia. von J. B. Heinrich u. Gb. Moufang. R. F. 
25. Jahrg, Oktober, 

Jub.: Die Weltanſchauung des P. Angelo Secchi. — Die oft 
cielle Relation des römifchen Officiums über die Verurtbeilung der 
Janſeiemus. — Joferb von Hohenzollern, Fürſtbiſchef von Ermland. 
— Üirgängungen zu Janſſen's Geſchichte des deutſchen Volkes. — 
Ueberſichtliche Daritellung der Firchlichen Beſtimmungen betreffs des 
beiligen Kreuzweges. — Heinrich Denzinger, Erinnerungen ant 
feinem Leben, gefammelt von feinem älteren Bruder, — Yiteratur. 


1663 — 1883, 48. — Literarifdes 
Geſchichte. 
Enmann, Alexander, Eine verlorene Geschichte der 


römischen Kaiser und das Buch de viris illustribus urbis 
Romae. Quellenstudien. Separatabdruck aus dem Philologus, 
IV. Supplementband. Göttingen, 1883, Dieterich's Verl. (1 Bl. 
$. 337—501. 8.) 

Diefe Unterfuchungen haben ein ſehr fchwieriges und zus 
jammengejegtes Problem, das bisher nur an vereinzelten 
Puncten angefaßt worden war, im Ganzen in Angriff genommen 
und im Wejentlichen gelöft, fo daß ein feiter Punet gegeben ift, 
von dem aus auch eine zufammenfaflende Behandlung der 
übrigen Quellen für die fpätere Kaiferzeit fich ermöglichen läßt. 
Der Verf. beweilt durchweg Scharfjinn und gefunde Kritik und 
zugleich den freien Blid des Hiftorifers, der auch Schwierig- 
feiten und Complicationen gerecht wird, welchen reine Philos 
logen, die ihre Schule an der Tertkritif durchgemacht haben, 
jelten volles Berftändniß entgegen bringen. Den Uusgangspunct 
bildet die merkwürdige Beobachtung, daß Aurelius Victor de 
Caesaribus und Eutrop nur zwei Gorbiane fennen und daß 


Gapitolinus einen derartigen lateinifchen Hiftorifer ebenfalls vor | 


ſich Hatte. Gapitolinus führt noch einige charakteriftiiche Fehler 
dieſes Schriftiteller8 für diejelbe Periode an und dieſe finden 
ſich bei Victor und foweit die Faffung feines Berichtes einen 
Vergleich gejtattet, bei Eutropius wieder. Eine weitere Ver: 
gleichung lehrt dann, daß dieje Geſchichte von Eutrop und Victor 
als Hauptquelle für die Zeit von Commodus bis auf Diocletian’s 
Negierungsantritt benugt worden ift, während uns zugleich nicht 
unbeträchtlihe Stüde derjelben bei den Scriptores historiae 
Augustae vorliegen. Für die Adoptivfaifer ergiebt fih dann 
eine Benußung dejjelben Werkes durch Eutrop und die Scrip- 
tores historiae Augustae, während Bictor nur geringe Ueber— 
einftimmung damit zeigt, der alfo hier anderen Quellen gefolgt 
it. Für die erften elf Kaiſer ergiebt fih, nachdem Ermann 
Opitz'ens Hypothefe eines Ur-Bictor befeitigt hat, daß Eutrop 
und Victor wieder jener Kaifergejchichte folgten, nur daß der 
erjtere daneben noch Suetonius zugezogen hat, Alle dieſe Re— 
fultate find durch eine beſonnene, Schritt für Schritt vor« 
jchreitende Analyſe gewonnen, welche ſich auch die Schwierig« 
feiten, welche übrig bleiben, nicht verheglt. Auch der Gefammts 
charakteriftif diefes verlorenen Autors, wie fie Ermann giebt, 
wird man zuftimmen miüffen, abgejehen freilih von der Be- 
tonung der Spuren, welche angeblih auf Gallien als bie 
Heimat des Verf.s Hinweifen jollen. Fir die hiſtoriſche For: 
fchung find dieſe Ergebniffe, wie fofort einleuchtet, von größter 
Wichtigkeit. 

Die weiteren Ausführungen Ermann’s find gleichfalls fcharf- 
finnig und von erheblichem Intereſſe; es ift indefjen dem Ref. 
big jegt wenigftens nicht möglich geweſen, ſich von ihrer Richtig- 
feit zu überzeugen. Eutrop und Victor follen nämlich auch noch 
bis 357 gemeinfam eine Fortjegung jener vorher nachgewiejenen 
Kaifergefchihte benugen. Ferner fol das Buch de viris illu- 
stribus ein Auszug aus einem ausführlicheren Werte fein und von 
dem Berf. jener von Victor benußten Kaiſergeſchichte herrühren. 
Wir wollen indeffen nicht unterlaffen zu bemerken, daß, jo wenig 
uns auch die Beweife, welche Ermann beigebracht hat, zur Be— 
gründung feiner Thejen auszureichen ſcheinen, im Einzelnen 


doch vieles Gute und Beachtenswerthe bier zu finden ift, Wir | 


verweiſen beifpieldweife auf die Beftimmung der Zeit bes 
Ampelius (S. 495 ff.). 

Im Uebrigen fehlt es in der ganzen Schrift freilich nicht 
ganz am jenen übgrfeinen Spintifierungen, wie fie bei ſolchen 
minutiöfen Forfhungen in Folge einer zeitweife eintretenden 
geiftigen Blindheit mit unterzulaufen pflegen, aber im Ganzen 
wird man fie jelten finden. Wir nennen als Beijpiel die Be— 
handlung von Eutrop VIII, 19, Vita Severi 19, 1, Victor 


20, 27 (S. 355), Uusdrüdlihen Widerſpruch müſſen wir 


Gentralblatt — 24. November. — 1664 


| gegen die Behauptung erheben (5. 460), der Anonymus Bale- 
ſianus bejtehe aus zwei größeren Stüden eines einzigen vers 
lorenen Hiftorifer®, Dagegen fpricht außer dem ganzen Cha— 
rafter der beiden Stüde auch die Art, wie fie überliefert find. — 
Die vorhandene Literatur ift ausreichend, wenn auch nicht ganz 
vollftändig benugt. Eine Berüdfichtigung, wenn auch nur eine 
wiberlegende, von Birt's Hypothefe über unferen jeigen Eutrop 
(Antiles Buchweſen S. 384) wäre jedoch ſehr erwünſcht ge 
weſen. 


Pfaff, Dr. Adam, Prof., zur Erinnerung an Friedrich Oetker. 
Gotha, 1883. F. U. Perthes. (XVI, 245 ©. Al. 8.) MA. 

Der Verf. diefes Schriftchens beabfichtigte nicht (wie er im 
Vorwort erklärt), „ein gefchichtliches Werk über die heſſiſche 
Geſchichte und Detker's VBetheiligung an derſelben zu liefern”, 
Er verweift vielmehr hinfichtlich diejes größeren Stoffes auf die 
noch ausftehenden „Qebenserinnerungen“ Oetker's, von denen 
weitere Bände (bem erſten und zweiten fonnte Detfer noch ſelbſt 
herausgeben), wie wir Hier mit Vergnügen erfahren, „auf 
Grund feines Handfchriftlihen Nachlaſſes und eines umfafjenden 
Actenmateriales fpäter (der dritte Band ſchon bald) erfcheinen 
ſollen“. Pfaff will Tediglih „an dem treuen Kampfgenoffen in 
längft entſchwundenen Tagen (bei den Berfaflungstämpfen 
1850) eine Pflicht der Pietät und der Gerechtigkeit üben”. Er 
möchte das Bild des Berjtorbenen, das, wie er jagt, „durch 
mancherlei Verkehrtheiten und Verkennungen ſchon bei feinen 
Lebzeiten gefälicht war”, ungetrübt und hell wieder Herftellen. 
Dazu aber bedurfte es im der That nur einer einfachen, wahr: 
heitsgetreuen Schilderung des Lebensganges und des ganzen 
Weſens Detker's, und eine ſolche hat Pfaff, der ihm im Leben 
nahe geitanden und den Detfer jelbft in feinem legten Willen zu 
feinem Biographen beftellt Hatte, in danfenswerthefter Weife 
geliefert. Bis zum Jahre 1859 (wo Detfer aus langer Ber: 
bannung endlich in fein kurheſſiſches Vaterland zurüdfehrte) 
ſchließt ſich diefe Schilderung natürlih an die bis bahin 
reihenden ſchon erjchienenen „Lebenserinnerungen” Oetker's 
an, ergänzt diefelben nur durch manche theils perfönliche, theils 
fachliche Zufäge; von da an berichtet er jelbftändiger, theils auf 
Grund Handjchriftlicher, beziehentlih in Zeitſchriften (z. 8. 
„Nord und Süd“ 11. Bd.: „Der Beginn des zweiten Ber 
faffungsfampfes in Kurheſſen“) und fonft veröffentlichter Mit: 
theilungen Detfer'3, theils feiner eigenen Kenntniß der betreffenden 
Vorgänge. 

Bei biefer Berichterftattung handelt es ſich in erjter Linie 
um ben 1859 begonnenen, von Detfer wejentlic; geleiteten und 
mit allen Kräften betriebenen Kampf um Wiebereroberung ber 
Berfaflung von 1831 für Kurheſſen. Was Pfaff darüber und 
ſpeciell über Oetker's perfönliche Antheilnahme daran mittheitt, 
ift eine wertvolle Aufklärung dieſer, wie er ſelbſt richtig 
bemerkt, bisher noch zu wenig geſchichtlich beleuchteten Partie 
ber neueften beutjchen Geſchichte, denn in diefer kurheſſiſchen 
Frage ſpielt auch hier, wie früher 1850, die beutfche Frage 
herein, das Verhältniß Preußens zu Defterreich und zudem von 
Defterreich beherrjchten Bundestage. Bon befonderem Intereſſe 
ift namentlich auch, was wir hier über Oetker's perjönliche Be- 
‚ ziehungen zu Bismard erfahren, der bekanntlich alsbald nach 
feiner Berufung zum preußifchen Minifterpräfidenten die kur— 
heifiihe Frage mit gewohnter Energie anfaßte und in einer 
ſolchen Weiſe erledigte, daß wenigſtens einigermaßen dadurch 
das, was Preußen 1850 verfchuldet, gefühnt ward. Iſt auch 
in diefer ganzen Angelegenheit Manches von mehr fpeciell kurs 
heſſiſchem, Einzelnes fogar mehr nur von ganz perſönlichem 
Intereſſe für dortige Kreije, fo ift Underes wieber, eben wegen 
jener allgemein deutſchen Bezüge, von einer weit darüber hinaus: 
gehenden Tragmeite. Eines tritt dabei noch befonders in er- 
freulichfter Klarheit in den Vordergrund: die durchaus mufter- 








1665 


— 1883, 43, — Literarifhes Centralblatt — 24. November. — 


hafte Haltung des kurheſſiſchen Volles, wie ſchon bei dem Ber: | 


faffungstampfe von 1850, fo auch bei diefem fpäteren. Wenn 
Detter ein treffliher Führer in ſolchem Kampfe war, jo ward | 
ihm diefe Führung wefentlich erleichtert und gelohnt durch die | 


bewundernswerthe Einigkeit und Feitigfeit, womit die aller 


größte Mehrheit der Kurheffen zu ihm ftand und ihn untere | 
ftügte. Nicht ganz jo einftimmig, wie über Oetker's Verhalten | 


in jenen Kämpfen, war das öffentliche Urtheil über feine Haltung 
bei der Einverfeibung Kurhefiens in Preußen (1966). Namentlich 
von einem Theile der preußifchen Liberalen ift ihm „Barticula- 
rismus“ vorgeworfen worden. Pfaff nimmt ihn gegen diejen, 
jedenfalls unberechtigten Vorwurf tapfer in Schuß, indem er 


nachweiſt, wie ed Detfer nur darum zu thun gewejen fei, von | 


den vielen treiflichen Einrichtungen feines engeren Baterlandes 
(3. B. feiner erprobten Gerichtsverfaſſung) möglichit viel in die 
neue Ordnung der Dinge hinüber zu retten. Auch Oetker's 
Antheil an der Bildung einer nationaliberalen Partei zunächſt 
im preußiichen Ubgeordnetenhaufe, dann im Meichdtage, wird 
des Näheren beſprochen, ebenfo feine parlamentariſche Wirkjam- 
keit in beiden Körperjchaften, die ja leider fich auf rein perfön- 
lihe Beeinfluffungen der ihm näherftehenden Collegen und auf 
ichriftliche Anregungen bejhränfen mußte, da ein Halsleiden, 
das ihm während des größten Theiles feines Lebens anhing, 
ihn am öffentlichen Sprechen verhinderte. Um 17. Februar 1851 
ſtarb Oetler, fait 72 Jahre alt. Die Pfaff'ſche Schrift ift ein 
wohlverdientes Ehrendenkmal, welches der alte Freund und 
Kampfgenoffe ihm gejegt. 








Gorreipondenz-Blatt der deutjchen Geſellſch. ſ. Anthropologie, Eihs 
nologie u. Urgeſchichte. Red.: Jobs. Nanke, 14. Jahrg. Nr. 9. 


Inh.: Bericht über die 14. allgemeine Verſammlung der deutfchen 
anthropologiſchen Gejellihaft zu Zrier den 9.—12. Auguſt 1853, 
Nach itenograpbifchen Aufzeichnungen redigirt von Jobs, Ranke. 


Länder- und Völkerkunde. 


Recueil de Voyages et de Documents pour servir ä V'histoire 
de Ia geographie depuis le XIll® jusqu’a la fin du XVi® siecle 
publie sous la direction de Ch. Schefer & Henri Cordier. 
T. 1. Jean et Sebastien Cabot. Leur origine et leurs voyages 
d’aprös des documents inedits par Henry Harrisse. Paris, 
1882. Leroux. (400 8. 8.) 

Mit dem Werke von Harriſſe hat die vorliegende Sammlung 
einen trefflichen, glüdverheißenden Anfang gemacht. Unftreitig 
gehört Harriffe in der Gegenwart zu den Forſchern, welche mit 
der früheſten Gefchichte Nordamerilas und dadurch mit der Ge: 
ſchichte des Beitalters der großen Entdedungen am beiten vers 
traut find, feine Bibliotheca Americana vetustissima, New— 





York 1866, mit ihren Additions, Paris 1872, eine Fundgrube | 


des reichiten Wiſſens, legt allein ſchon Zeugniß dafür ab, jeiner 
übrigen Unterfuchungen z. B. über Columbus nicht zu gedenfen. 
Mit einer feltenen Kenntniß beherrfcht er feinen Gegenftand, er 
icheut feine Mühe noch Zeit, die vorhandenen Quellen joweit 
nur immer möglich aufzutreiben und zu verwerthen, und glüd- 
liche Funde, es fei mur erinnert an den fogenannten Brief 
Toscaneli's an Columbus, haben feine Bemühungen auch ges 
lohnt, Scharfe bejonnene Kritik, Unparteilichkeit und Vorſicht 
im Urtheil zeichnen feine Darftellung aus. Auch das vorliegende 
Werk hat ſich all diefer Vortheile zu erfreuen und es ift die erfte 
wiſſenſchaftlich abgefaßte Grundlage für eine gute Monographie 
über die Familie Cabot. Man kann nicht gerade fagen, da die 
Gabot, befonders Sebaftian, von der Geſchichtſchreibung bejon: 
ders ftiefmütterlich behandelt worden feien (wir erwähnen Biddle, 
d'Avezac, Nichols, v. Hellwald und Defimoni), gegenüber Co» 
lumbus, Basco da Gama und den Conquiftadoren treten ihre 
Perſon und Erfolge doc) ftets in den Hintergrund; um fo ver 


f 





I 
| 
| 


l 





1666 


dienftliher find genaue und präcife Arbeiten über die weniger 
gefannten. 

Der erjte Theil des Werkes behandelt die Lebensgeſchichte 
der Cabot, aber eine eigentliche Biographie ift leider damit nicht 
gegeben. Harrifje hat ſich beichränft auf die nordameritaniichen 
Entdedungsfahrten; die Erpedition von 1526, welche zur Auf 
findung eines fürzeren Seeweges nad) Kathai und den Moluften 
dienen jollte, als die Magelhanftraße bot, und welche Seb. Cabot 
ſechs Jahre lang in den La Plataftaaten hielt, ift nur mit einigen 
Beilen erwähnt. Auch der jchöne Fluß der Darftellung und 
Schilderung fehlt, es find eigentlich mur Baufteine zu einer 
Biographie gegeben und zahlreiche dunkle Puncte in dem Leben 
der Cabot aufgehellt, aber dieſes Material ift kritifch jo geſichtet, 
fo jcharf betrachtet, daß der fünftige Geſchichtſchreiber unendlich 
leichtere Urbeit hat. Daß Genua ihre Heimat war, Johann in 
Benedig einwanderte, dort Bürger wurde und drei Söhne bekam, 
deren zweiter Sebaftian war, ijt nun definitiv feftgeftellt. Die 
erſte Reife fand im Jahre 1497, nicht 1494 ftatt, Der Lan- 


dungsplatz war Labrador; in fcharffinniger Unterfuchung führt 


Harriffe aus, wie Seb. Eabaft 1544 feine in der Pariſer 
Nationalbibliothef aufbewahrte Karte (ein Stüd davon ift in 
facfimilijierter Abbildung dem Werke beigegeben) nach portu- 
gieſiſchen Muftern mit Benugung franzöfiicher Angaben beion: 
ders von Caſtier zeichnete und daher den Ort der Landung nad 
feinen damaligen Stenntniffen (1544) einfeßte. Die weiteren 
Gapitel behandeln die wechjelvollen Schickſale Sebaftian’s, die 
Reife von 1517, für deren Nichteriften; der Beweis, wie uns 
ſcheint, noch nicht volftändig erbracht ift, Die merfwürdigen Ver- 
handlungen, welche Cabot mit Venedig über den Weg nad) 
Kathai pflog (1522), feinen weiteren Uufenthalt in Spanien 
und feine legten Lebensjahre in England. Das fichere Datum 
feines Todes ift noch nicht ausfindig gemacht. 

Der nächte umfangreiche Abſchnitt giebt eine ebenfo ums 
fafjende als gelehrte Unterfuchung über die Karten des nörd— 
lichen Amerſta von 1497 — 1553; fartographifche Beſchrei⸗ 
bungen ohne Anſchauung haben ftets etwas Mißliches und 
Werke wie Jomard u. ä. ftehen nicht Jedermann zu Gebote, 
aber ſehr werthvoll find darin die Angaben über Karten: 
Manufcripte, welche ſich in der Nationalbibliothek in Paris, im 
britijchen Mufeum und fonft finden. Die Chronographie ent: 
hält eine Zufammenftellung aller arktifchen Reifen nördlich vom 
Gap Briton 1497— 1550 umd endlich ſchließt eine Reihe von 
35 Documenten und eine forgfältige Bibliographie das treffliche 
Werk. Zu wünjchen wäre ein genauer Inhalt, die biographiſche 
Abtheilung würde dadurch ſowie durch Capitelüberſchriften jebr 
gewonnen haben. — Noch fei erwähnt, daß von dem Recueil 
weiter erſchienen find: T. 2. Le voyage de la ste eyté de 
Hierusalem 1480 p. p. Scherer; T. 3. Les Cortereals et leurs 
voyagesau Nouveau-Monde p. Harrisse; T.4. Les navigations 
de Parmentier. Th, 8. 


Das Ausland. Herausg. unter Mitwirkung von Ar. Rapelm AM. 
56. Jahrg. Pr. 45. 

Inhe: Die Rückkehr der beiden deutſchen Polarerpeditionen. — 
Aerdinand v. Hichthofen über die Erweiterung des geographiſches 
ri. und die geograpbifche Forſchung. — GE. ©. Büttner, 
der Gulturwerth von Südweitafrifa. (Mit Karte.) 1. — Artwin. — 
Bernh. Ornftein, die theſſaliſchen Flüſſe und flußartigen Waſſer-⸗ 
laufe. (Schl.) — Akademiker Ar. Schmidt Über die Namen Waigat, 
Waigag, Waigatſch. — Das Erdbeben von Yscia, meitere Ibat- 
fahen und Urtheile. 3. (Mit Karte.) — Die Erforfhung des KR: 
Artbur River in Nordauftralien durch Fawence und Gramford. — 
Kleinere Mittheilungen. — Notizen. : 
Globus. Hreg. v. Rich. Kiepert. 44. Bd. Rr. 18. 

nb.: Edouard Andre’s Reiſen im norbmweitlihen Südamerita 
1875 bis 1876, 2, (Mit Abb.) — Wilb. Tomaſchel, der Urjprumg 
der Indogermanen. — 3. Audebert, bei den Balave auf Madagae— 
far, 5. — Kürzere Mitrheilungen. — Aus allen Erbtheilen. 


wi 


1667 


Naturwiffenfijaften. 


Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs. 
Herausg. von Prof, G. C. Wittstein. 7. (Schl,-)Lief, Breslau, 
1883. Trewendt. (8. 865—994. Gr. 8.) HM 3. 

A, u, d. T.: Eneyklopädie der Naturwissenschaflen. 
von Prof. Dr, W, Förster u. A, 2. Abth., 15 Lief, 


Diefe Schlußlieferung bringt die Urtifel Traubenfiriche bis 


Ilerausg, 


Nr. 30, Sp. 992 u. Nr. 51, Sp. 1741 d. Bl.) befannten Weiſe, 
ferner zwei Anhänge: die in dem Werke vorfommenden Pflanzen- 
gattungen nach dem Syiteme von Karſten und dann die Droguen 
nad) den betreffenden Pflanzentheilen gruppiert. Darauf folgen 


— 1883, 418, — Literarifhes Centralblatt — 24. November. — 


1 


| 


drei Regifter, von denen das erjte die deutjchen und fonftigen 


Bulgärnamen, das zweite bie officinellen lateinischen Namen 
ber Droguen, das dritte die ſyſtematiſchen lateinischen Namen 
der Mutterpflanzen giebt. Den Schluß bilden zwei Seiten 
Nachträge und Berichtigungen. L. 


Mohnife, Dr. Otto, Blicke auf das Pflanzen: u. Thierleben in den 
niederländifchen Malaienländern. Mit 18 Tafeln. Müniter, 1983. 
Afchendorfi. (IV, 694 5. Roy. 8.) c# 10. 

Das vorliegende Werk ift ein populäres im edlen Sinne des 

Wortes, eine Öefammtdarftellung des Thier- und Pflanzenlebens 


von Holländifch- Indien auf Grund umfafjender Studien, lang⸗ 
jähriger eigener Anſchauung und an Ort und Stelle nieder | 


geichriebener Eindrüde, in dem Umfange wie fie das gebildete 
Bublicum intereffieren kann. Die Schilderung ift fließend und 
anmuthvoll und wir glauben, daß man einem Manne, ber, ohne 


gerade Botaniker oder Boologe vom Fach zu fein, jene Länder | 


befuchen will, feine beſſere Vorbereitung als die Lectüre dieſes 
Buches empfehlen kann. Ob es nothiwendig war für den Berf., 
feinen, allen Entwidelungshypothefen abfolut feindlichen, an 
Neufhöpfungen nad Eintritt jeder neuen Erbperiode feithalten- 
den Standpunct fo hervorzuheben, wie dies auf S. 23 gejchehen, 
möchten wir bezweifeln, wir betonen aber bejonders, daß dieſe 
Anſchauungen des Verf.s in keinerlei Weiſe die allgemeine Uns 
lage des Werkes ungünftig beeinfluffen, und es Haben diejelben 
dem Ref., der auf einem ganz entgegengejeßten Standpunct jteht, 
den Genuß des vornehm geſchriebenen Buches durchaus nicht 
verfümmert. Die Abbildungen find ſehr ungleich; fo ift z. B. 
Taf. 12 eine recht rohe Leiftung, während Taf. 10 zu den beiten 
Habitusbildern gehört, die wir fennen, und wohl nur auf photos 


typiſchem Wege heritellbar war. Schmerzlich vermilfen wir ein | 
alphabetifches Regifter, welches bejonders durch Aufnahme der | 


dem Verf. jo genau befannten malayischen Bflanzens und Thier- 
namen das Werk zu einem werthvollen Hülfsmittel für ſpätere 
Reijende hätte machen können. N—e. 


Bertkau, Dr. Philipp, Bericht über die wissenschaftlichen 
Leistungen im Gebiete der Entomologie während des 
Jahres 1582. Berlin, 1882. Nicolai, (I, 292 8. Kl. 8.) of 10. 

Seit dem Tode Troſchel's, des langjährigen Herausgebers 
des „Archivs für Naturgefchichte” find im der Redaction der: 
felben mehrfache Aenderungen eingetreten. Die oben genannten 
entomologijchen Berichte, welche bekanntlich im zweiten Theile 
jedes Bandes diefer Zeitfchrift abgedrudt werden, find davon 
nicht betroffen worden. Wir freuen uns, daß Bertfau die Lite: 

ratur über die gefammten Orthropoda aus dem Jahre 1552 

bereits jetzt zu feinem Berichte verarbeitet und der Deffentlichkeit 

übergeben hat, und wünfchen auch für die Zufunft einen glüds 


lichen Fortgang in diefer Arbeit, welche mit jedem Jahre durch | 


das enorme Anwachien der Literatur und die jtetige Zunahme 
an Beitfchriften eine immer größere, faum noc) zu bewältigende 
wird. Wir fünnen an diefer Stelle unfer aufrichtiges Bedauern 
darüber nicht unterdrüden, daß R. Leudart fortan nicht mehr 


1668 











ber Bearbeiter der Berichte über bie niederen Thiere fein wird. 
Seine feit dem Jahr 1545 erfchienenen Berichte find ein Mufter 
von Sorgfalt und durch die jehr häufig eingeftreuten kritischen 
Bemerkungen eine Fundgrube für jeden Zoologen. Wenn wir 
uns erlauben, dem berühmten Verfaſſer für feine Jahre langen 
Müherwaltungen für das allgemeine Intereſſe an diefer Stelle 
unferen wärmften Danf auszufprechen, fo dürfen wir der Zu— 


‚ Stimmung fämmtlicher Fachgenoffen gewiß fein. 
Bwiebel in der aus den früheren Unzeigen (vgl. Jahrg. 1882, — — — — 
' Koch, Alois, Veterinär-Arzt, die Nematoden der Schaflunge 


(Lungenwursmkranklieit der Schafe). Mit 5 zinkograph. und 
1 Farbentaf, Wien, 1883. Perles. (32 S. 8.) 

Der Berf. weift in diefer forgfältigen Arbeit darauf hin, daß 
die „Lungenwurmſeuche“ der Schafe nicht nur durch Strongylus 
filaria, jondern auch durch Strongylas paradoxus und Strongylus 
rufescens, und bejonders durch einen der Abtheilung ber „Ho— 
lomyarier“ angehörenden Haarwurm, den Pseudalius ovis pul- 
monalis verurfacht wird. Diejer Wurm wird von dem Berf. 
zum erjten Male genauer befchrieben und benannt und jchließlich 
in eine vorläufig noch hypothetifche entwickelungsgeſchichtliche 
Beziehung zu Strongylus rufescens gebradt. Wenn auch ber 
den Gejegen der Nomenclatur nicht entiprechende Name 


' Pseudalius ovis pulmonalis auf jeden Fall wird eingezogen 


werden müſſen und die in der vorliegenden Arbeit behandelten 
Fragen noch nicht völlig zum Abſchluß reif find, begrüßen wir 
den interefjanten Beitrag zur Helminthenkunde mit Freude. 


N—e. 
Hayek, Dr. Gust. v., Prof., Handbuch der Zoologie. 15. (des 
3, Bds. 2.) Liel. Mit 135 Abbildgn. Wien, 1883. Gerold’s 


Sohn. (8. 81-160. Roy. 8.) cH 3, 60, 


Auch die vorliegende Lieferung (den Schluß der Lamelli- 
branchiata, die Scaphopoda, Pteropoda und den Anfang ber 
Gastropoda umfafjend) giebt, wie die uns zu Geficht gekom— 
menen der vorhergehenden, eine große Reihe ziemlich auf gut 
Glück zufammengelefener Abbildungen durch einen kärglichen 
Tert verbunden. N—e. 


Arbeiten aus dem zoologiſch-zootomiſchen Inſtitut in Würzburg. 
Hrsg. von Julius Sachs. 6, Bd, 3. Heft, 

Inb.: P. B. Sarajin, Entwidelungsgefdyichte der Bilhynia 
tentaculata, (Mit Taf.) — 3. v. Keunel, zur Anatomie der Battung 
Prorbungus. (Mit Taf.) — BP. B. Sarafin, über drei Einnee: 
organe und die Außdrüfe einiger Gaftropoden. (Mit Taf.) — M. 
Timm, Beobachtungen au Phreoryeles Menkeanus Hoffmr. und 
Nais, ein Beitrag zur Kenntniß der Aanna Unterfrankens. (Mit 
Taf.) — 6.%. Saralin, Reifung und Furchung der Neptilieneier, 
Mit Taf.) — Ludw. Will, zur Bildung des Eies und des Blaſto— 
dermöd bei den viviparen Apbiden. (Mit Taf.) — J. v. Keunel, 


biologiſche und fauniftifche Notizen aus Trinidad, 
| Monatlihe Mettheilungen des naturwiſſenſchaftl. Bereins des Re— 


gierungsbezirfes Frankfurt. Hrsg. von E. Huth. Nr. 1 
Inhe: v. Gellborn, über ein Vorkommen von gedlegenem 
Schwefel in der märkiſchen Braunkohle. — Grant Allen, der 
Maulwurf in feiner Behauſung. 


Der Naturforfcher. Hrög. v. Wilh. Sflarel, 16, Jahrg. Rr. 45. 

Inb.: Ueber die Temperatur der Eiszeit. — Ueber die Volum— 
Änderungen von Metallen und Yegierungen beim Schmelzen. — Ueber 
Hydroxvlierung durch Directe Oxvdatien. — Die Bedeutung des 
Injertenfanges für Drosera rotundifolia. — Die Gonigmann’ice 
Locomotive. — Kleinere Mittheilungen. 


Annalen der Hudrogranbie u. maritimen Meteorologie. Hrsg. von der 
faiferl. Admiralität. 11. Jabra. 10. Heft. 

Inh.: Die drei norwegischen Nordmeersläxpeditionen 1876,78, 2, 
— Karcher, aus den Reiſeberichten ©. M. ©. „Carola“. 1—U, — 
Weber die topograpbiiche Bezeichnung einzelner Pläße des NeusBritans 
nifchen Archipels. — 6. G. A. Refenfeldt, Neifebericht der deutichen 
Bark „Ida“ von Antwerpen bis Banana und zurücd nad Marfeille. — 
Eingänge von meteorologifchen Journalen bei der deutſchen Seewarte im 
Monat Juni 1883. — Lothungen und Temperaturmeflungendes „Zriton“ 

*4 


1669 





in der KarösShetlandsRinne im Sommer 1882. — Drfanartiger 
Sturm im füdatlantifhen Ocean am 25. und 26, April 1883, — 
Bergleichende Weberfiht der a, bed Monats Juli 1883 im 
Nordamerika und Gentraleuropa. — Kleine hydrographſſche Notizen, 
— Tabellen. — Kartenbeilage. 


Ghemiker-Zeitung. Hrögbr,. G. Krauſe. 7. Jahrz. Nr. 55 u. 89. 
Inh.: Rückblick auf die Fortfchritte der Pharmacie im dritten 
Duartale 1883. — Wochenberiht. — 56. Berfammlung deutfcher 
Naturforfcher und Aerzte in Freiburg 1. B. 4.: E. Engler, über 
einige Acetophenonderivate. — Werner Kelbe, über eine eigen- 
tbümlihe Oxydationswirkung der verbünnten Salpeterfäure. — 
ildt, eine einfahe Methode zur quantitativen Beſtimmung der 
Salpeterfäure. — E. Barburg un. 8. Hönig, über die Wärme, 
welche durch periodbifch wechſelnde magnetifche Kräfte im @ifen ers 
eugt wird. — M. Pöpel, bie Bearbeitung der menfchlihen Abs 
Kan offe nach dem Syſteme von Buhl & Keller. — 6. Enaler, 
Erläuterung bes Fabrikbetriebs der PoudreitesFabrif Buhl & Keller 
in Freiburg 1. B. — D. Lehmann, Demonftration eines Aryftallis 
fationdmifroffopes für den Laboratoriumsgebrauh. — Der 7. Gons 
greh ruffifcher Naturforfcher und Aerzte in Ddeſſa. (Scht.) 





Mathematik. 
Bauernfeind, Carl Max von, das bayerische Präcisions- 


Nivellement. Sechste Mittheilung. Mit einer farb. Steindruck- 
taf, München, 1883. Franz in Comm. (75 8. 4., Taf. Fol.) 


A. d. Abhdign. d. k. bayer. Akad. d. Wiss. II. Cl. XIV. Bd. 
IL. Abth. 

Das 76 Seiten ftarfe, mit einer Tafel ausgeftattete Quart- 
beft enthält bie Ergebniffe bes in Verbindung mit der euro» 
pãiſchen Gradmeſſung ausgeführten Präcifions-Nivellements in 
Bayern in ben Jahren 1882 und 1833, namentlich die Streden 
in Franken und ber Oberpfalz (Fichtelgebirge [wiederholte 
Meffung zur Eorrection der früheren vom Jahre 1869] und 
Nürnberg» Kirchenlaibadh); dann in Ober - Bayern (München: 
Penzberg und Walchenfee-Scharnig, zum eventuellen Anfchluffe 
an das öfterreichifche Nivellement, Brien-Frfchenberg: Kampen- 
wand, Rofenheim » Höhenfteig). Die Vergleiche der beiden 
Meffungen der Fichtelgebirgsfchleife haben ergeben 1) ben 
Nupen ber mittlerweile eingeführten Correctiondtafeln gegen 
bie früher approrimative Berechnung der Steigung der Libelle, 
2) die während 18 Jahren bei 30 Jahre ſchon befahrenen 
Dämmen ftattgefundenen Senkungen. Mit welcher Genauigfeit 
gearbeitet wurde, geht aus der Verminderung des Anjchluß- 
fehlers von O0, 1 m auf 0, 035 m hervor. Wuch andere Linien 
(3. B. Tölz Penzberg) find doppelt nivelliert worden, um größere 
Sclußfehler auf eine zuläflige Fehlergrenze herabzumindern. 





Im Ganzen betragen die im Jahre 1882—1883 nivellierten | 


Linien 491 Kilometer und die Zahl der Inſtrumentſtände 
erreicht 5438. In dem BVerzeichniffe it die übliche Ordnung 
ber Rubriken beibehalten. Die graphiiche Beigabe gewährt 
einen augenfälligen Vergleich der Nivellements ber Fichtel— 
gebirgsjchleife von ben Jahren 1869 und 1882 mit Aus— 
gleihung des Schlußfehlere. 


Zeitfehrift für mathemat. u. naturwiſſenſchaftl. Unterricht, Hrsg. von 
3. C. 2. Hoffmann. 14. Jahrg. 7. Heft. 

Juh.: O. Schlömild, zur Schuldentilgungsrehnung. — I. 
C. B. Hoffmann, yo bierzu. — 3. Hoch, die Kryſtallographie 
in der Schule. — 3, - B. Hoffmann, Bemerkungen zu vors 


ſtehendem Artikel. — Derf,, zur Literatur über Aruftallograpbie. — | 


Kleinere Mittheilungen, — Zum Aufgabenstepertorium, — Literas 
rifhe Berichte x, 


— 1883, 43. — Literariſches Centralblatt — 24. November. — 











Dieffenba 





1670 


Medicin. 

Kollmann, Dr. Paul, Reg.-Rath, die geisteskranke Bevölke- 
rung im Grossherzogthum Oldenburg nach den Ergebnissen 
der Volkszählung vom 1. Deeember 1850, sowie in Vergleichung 
mit denen früherer Aufnahmen, Mittheilung des grossh, olden- 
burg. statist, Bureaus. Berlin, 1883, (0. Verl.) (62 5. Kl) 
‚ Der Verf. hat ſich der danfenswerthen Aufgabe unterzogen, 

die ftatiftifchen Ergebniffe der Vollszählung vom 1. December 

1880 im Großherzogthume Oldenburg näher zu verarbeiten 

und an ber Hand jeines Materials eine Reihe von allgemeineren, 

namentlich ätiologifhen Fragen zu beleuchten, ſoweit fie einer 


ſtatiſtiſchen Betrachtung zugänglich find. Won befonderem In; 


tereffe ift es, die differente ftatiftiiche Phyfiognomie ber nach 
Volfeftamm und wirtbichaftlihen Verhältniſſen verfchieden 
harakterijierten Gebietötheile des Großherzogthums bis ins 
Einzelne hinein zu verfolgen. Im Großen und Ganzen ftimnen 
bie Refultate der Urbeit mit den überall zum Vergleiche herbei: 
gezogenen Erfahrungen anderer Länder überein; nur in einem 
ſehr wichtigen Puncte zeigt ſich, abgejehen von Heineren 
Differenzen, eine auffallende Abweichung, infofern fi nämlich 
von 1871—1880 im ganzen Gebiete eine entjchiedene Abnahme 
ber Geiftesfranfen ergab, ganz entgegen der fonft überall con 
ftatierten ftetigen Progreffion. Der Verf. vermuthet jehr mit 
Recht, dab es fich hier wahrfcheinlih um Fehlerquellen im 
Bählungsmobus handele. So giebt diefe Heine Schrift gerade 
wegen der Sorgfalt und Umficht der Arbeit in ihren natürlichen 
Unvollfommenheiten einen neuen Beleg für die Unzulänglicteit 
der bisherigen ftatiftifhen Grundlagen auf dem Gebiete des 
Irrenweſens. L. 








Archiv für Die geſammte Phufiologie des Menſchen u. der Thiete 
Hrög. von E. #. ®. Pflüger 32. Bb. 12. Heft. 
Inh.: K, Müllenboff, über die Entitehung der Bienenzellen. 
Hans Thierfelder, zur Phnfiologie der Milhbildung. — 
Schmidt» Mülheim, offener Brief an Herrn Dr, Schmöger. 


Zeitfhrift für phufiologiiche Chemie. Hreg. von F. HoppesSevler. 
8. Br. 1. u. 2. Heft. 

Inh.: N. A. Bubnow, Beitrag zu der Unterfuhung der de 
mifchen Beftandtheile der Echilpdrüfe des Menſchen und des Rinder. 
Bunge, Über das Saueritoffbebärfniß der Darmparafiten. 
— 6. Schotten, über die Quelle der Hippurfäure im Haru. — 
N. Zeller, über die Schidjale des Jodoforms und Gbloroforns 
im Organismus. — G. HoppesSevler, zur Kenntniß der Judige 
bildenden Subſtanzen im Harn. 2. Mittheilung. — P. Plofz, über 
einige Chromogene des Harns und deren Derivate. — P. Giacofe, 
sur la transformation des nitriles dans l’organisme. — H. A. Yand: 
wehr, über Mucin, Metalbumin und PBaralbumin. — Derf., eis 
neues Kohlehydrat (thierifches Gummi) im menjclichen Körver. — 

. Dtto, Beiträge zur Kenntniß der Umwandlung von Eiweiß— 
ftoffen durch Pancreasferment, 


Deutſches Arhiv für Geſchichte der Medicin u. mediein. Geograpbit. 
Hrög. von Heinr. Rohlfs. 6. Bd. 4. Heft. 

Juh.: Rave, Reſumé der hiſtoriſchen Abhandlung „Spitäler 
und milde Stiftungen in Norwegen im Mittelalter“, — Wertner, 
über bie einer der Alten. (Echl.) — Johann Friedrich 
— Krititen, 


Rechts- und Staatswiffenfdaften. 


Grman, Dr. Heinr., zur Gefchichte der römischen Quittungen ud 
Solutiondacte, Mit einem Vorwort von Prof. Dr, Dernburg. 
— ** 1883. Puttkammer & Müblbreht. (VII, 82 8.) 
eM. 2. 


Pa 
N* 


Der erſte Abſchnitt der vorliegenden Unterſuchungen (das 
find fie auch der Form nach) beſchäſtigt ſich mit dem römiſchen 
Duittungswefen. Den Mittelpunct und die Grundlage bilden 
die pompejanifchen Quittungstafeln. Daß. eine wiederholte 


1671 


Behandlung diefes Stoffes in feiner Richtung einer befonberen 
Rechtfertigung bedarf, fondern im Gegentheil mit Freude auf: 
genommen werben muß, barüber wird fein Zweifel herrſchen. 
Daß es num dem Verf. troß liebevoller und methobifch richtiger 
Behandlung des Materiald gelungen wäre, hier überzeugende 
Klarheit geichaffen zu haben, kann ber Ref. nicht zugeben. 
Gerade die Dürftigkeit des Duellenmateriald® ermahnt zur 
äußerften Vorfiht. Das Streben, diefem Material, das fo | 
viele Zweifelöfragen anregt und verhältnigmäßig fo wenig aus: 
fagt, eine Mare Untwort abzuringen, hat ben Verf., jo will es 
dem Ref. fcheinen, auf das Gebiet anmuthiger Speculationen 
verlodt, an deren Stelle befjer ein non liquet geftanden wäre. 
Allerdings will der Verf. häufig nur Bermuthungen, Hypothefen 
aufftellen (S. 10 f., 15, 19). Wir wollen da mit dem 
Berf. nicht rechten. Was jollen aber Debuctionen nützen, die der 
Berf. felbft als „[ubjective, anhaltlofe Speculationen” bezeichnen 
muß? In feinen nicht hypothetiſch hingeftellten Refultaten ers 
weitert Erman die Anficht von Bruns über bie fogenannten 
Pompejaner Quittungsreferate (beffer: Ouittungsprotofolle); 
er ftügt diefe gegen Mommſen burch einige neue Wahrfcheinlich- 
feitögründe. In den Quittungsprotofollen glaubt Erman einen 
Anwendungsfall der „habere-Quittung* zu erkennen. Hier 
und in anderen fällen, wo wir heute und damals die fpäteren 
Römer mit „empfangen“, accipere quittieren, gebrauchte ber 
. ältere Römer das Wort habere, „haben“. Diefe Thatjache zu- 
gegeben, jo ift e8 Erman doch noch nicht gelungen, dieſem habere 
einen fpecififchen Gehalt zu geben durch Beziehung auf einen 
nicht voll entwidelten dare-Begriff. Habeo ift nichts als das 
in feiner abgefchloffenen Wirkung aufgefaßte accepi. Juriſtiſch 
find beide Worte voces sine effectu für die claffifhe Juris— 
prubenz (f. L. 71 pr. D. (50, 16)—L. 38,8 9 D. (45, 1) und 
L. 188 pr. D. (50, 16)). Der Ref. ift durch die Ausführungen 
Erman’s nicht überzeugt, daß e3 früher anders gewefen, damit 
fallen benn auch bie Folgerungen des $ 4, das habere-Belenntnif 
fei wegen bes Inhalte des habeo Gewaltunterworfenen uns 
zugänglich gewejen. Wenn Erman (S. 14) die L. 49,8 1 D. 
(41, 2) zur Begründung diefer Eonfequenzen anzieht, jo fcheint 
er bem in $ 5 deducierten Begriff des habere untreu zu werben. 
Kurz, neue Zweifelöfragen, feine neuen Antworten auf alte bietet 
der Berfaffer. 
Ungleich wertvoller find dem Ref., auch wo er im Einzelnen 
nicht zuzuftimmen gemeigt ift, die Unterfuchungen im zweiten 
Abſchnitte: „Verhältniß der imaginaria solutio zur Zahlung“ 
erjchienen. Die Bemerkungen über die Terminologie der ver 
balen und literalen Ucceptilation ($ 7), über Verbindung von 
Berbalfolution und Empfangseintragung ($ 8), über die Fors 
meln der Berbalfolution und solutio per aes et libram ($ 9) 
und andere die Geſchichte der Solutionsacte, insbefondere die 
acceptilatio und die Beziehung biefer Acte zur Zahlung betref- 
fenbe Fragen erregen bas Interefje in hohem Grade und ver- 
dienen gewiß volle Beachtung. Den Ausführungen des 8 14 
ftimmt ber Ref. vollfommen bei. Daß auch hier die Refultate 
fortgefegt der Nachprüfung und Beftätigung bebürfen werben, 
liegt in der Natur bes betretenen Gebietes, 


DOefterreihifhe Zeitfhrift für Verwaltung. Hrög. von C. Ritter v. 
Äger. 16. Jabra. Rr. 41144. 
Zub.: Heinr. Reiber, Studien über die öffentlihe Armen» 

verforgumg. 2. Die Mittel der Prüfung der Hülfsbebürftigkeit. 3. 

Die Prüfung der Hülfsbebürftigfeit in den Einrichtungen des Armen» 

verforgungswefens in Deſterreich. — Mittheilungen aus der Praxis. 

— Kiteratur. — Geſetze und —— — Perſonalien. — 

Erledigungen. — Hierzu als Beilage Bogen 25 der Erkenntniſſe 

bes f. f, Berwaltungsgerichtöbofes. 





N 
u 
= — — ——— — — — ————— — — — 
———— ———— —— — —— ——— — — — — 


— 1883. MM 48. — Literariſches Centralblatt. — 24. November. — 


1672 


Sprachkunde. Literaturgeſchichte. 


Rumpel, Joann., lexicon Pindaricum. Leipzig, 1883. Teubner. 
(498 S, 8.) M 12. 

Ein gewiß Vielen willlommenes, für wiſſenſchaftliche und 
praftifche Zwecke gleich brauchbares Bud. Zum erften Male 
wird hier der Sprachſchatz Pindar's zufammengeftellt mit ber 
bei ſolchen Arbeiten wünfchenswerthen abſchließenden Boll 
ftändigfeit fowie unter fteter Berüdfichtigung der handſchrift⸗ 
lichen Weberlieferung und der neueren kritijchen Leiftungen. 
Wie treu auch in Heinen Dingen verfahren ift, zeigen beſonders 
die zu knappen Monographien ausgearbeiteten Nachweife über 
Partikeln wie de, xad, xd, für welche ber Boeckh'ſche Index voca- 
bulorum gänzlich im Stiche ließ. Für Erflärung und Kritik 
ſchwieriger Stellen wird, fo viel Ref. hat beobachten können, 
nicht eben Neues unb Gelbftändiges geboten, wohl aber eine 
gewifjenhafte Zufammenftellung aller irgendwie erheblichen Un: 
ſichten; und fo wirb man bei ber Lectüre bes Bindar hier überall 
einen zuverläffigen und kundigen Rathgeber finden. 





Zimmer, Heinricus, Glossae hibernicae, E codicibus Wirzi- 
burgensi, Carolisruhensibus, aliis, adiuvante academiae regiae 
Berolinensis liberalitate, edidit etc, Berlin, 1881. Weidmann, 
(LIX, 288 8. 8.) cM 8. 

Dieſes ſchön ausgeftattete Buch enthält zwölf Sammlungen 
von altirischen Gloſſen, die irische Predigt eines Eoder zu Cams 
bray, Verſe aus einem Manuſeripte im Kloſter S. Baul in 
Kärnten, aus dem Cod. Boernerianus ber Baulinifchen Briefe 
und aus dem Cod, Regularum zu Klofterneuburg, ferner die 
Sanctgaller Bauberformeln, und einige andere weniger wichtige 
Sprahdocumente. Die Gloſſen waren ſchon mehr oder weniger 
vollftändig von Zeuß, Ebel, Nigra und dem Ref. gedrudt, die Pre— 
digt von Zeuß und O' Curry, die Verſe von Winbifch, Reeves und 
dem Ref. die Zauberformeln von Zeuß, kurz in Bimmer’s Buch 
ift nur Wenig, was zum erften Male allgemein zugänglich ges 
macht worden wäre. Sein Erjcheinen kann nur durch größere 
Genauigkeit und Volftändigkeit den Vorgängern gegenüber ge 
rechtfertigt werden. 

Der Ref. hat während eines Aufenthaltes in Leipzig Ge- 
legenheit gehabt, Zimmer's Ausgabe der Würzburger Gloffen, 
welche zwei Drittel feines Buches einnimmt, unter biefem Ge— 
fihtspunct Wort für Wort zu prüfen, indem er ben Würzburger 
Eoder Baulinus nach der Leipziger Univerfitätsbibliothef zur Be- 
nutzung zugeichidterhielt. Ueber das Refultat diefer Collation kann 
unter ben folgenden vier Rubriken berichtet werben: 1) Jriſche 
Gloſſen vollftänbig weggelaffen, 2) Frische Gloſſen unvollftändig 
abgefchrieben, 3) Jriſche Stoffen falſch gelefen, 4) Lateinifche 
Wörter falſch gelefen oder weggelaſſen. 

Was den erjten Punct anlangt, jo Hat Zimmer feine Arbeit 
mit großer Volftändigfeit gethan. Er hat den von Zeuß und 
Ebel veröffentlichten Gloſſen viele neue hinzugefügt, und Ref. hat 
nur fieben und zwanzig überfehene gefunden. Bon biefen find z. B. 
bie folgenden von größerer Bebeutung: dutias (GL. ueniendi) 
fol. 1°, icundrathtig (Gl. in macello) 11®, faeram duib 
(Gl.damus uobis, occasionem) 154, tögäis (ÖL circumuentio- 
nem, v. l. zu auaritiam) 17°, cifiu (Gl. quam sancte) 244, 
doairiur (Gl. et [lie ad] uoluntatem) 30%, 

Auch in Bezug auf den zweiten Punct fann Zimmer gelobt 
werben. Ref. hat nur neun lesbare iriſche Gloſſen gefunden, bie 
unvollftändig abgejchrieben find. So ift z. B. zu ropothol dond 
athir ©. 92, 3. 1 (von Zimmers Buch) aus dem Manufcripte 
hinzuzufügen mothooilsigecht) „meine Führerſchaft“, zu niterga 
foreülu ©. 112, 3. 3 v. u. die Worte manam „meine Seele”. 

Ueber ben britten Bunct ift e8 unmöglich ebenfo günftig zu 
urtheilen. Während die meiften Gloſſen von Zeuß correct ges 
drudt waren, hat Zimmer durchſchnittlich auf jeder Seite 


1673 i 





— 1883, M 48. — Literarifhes Gentralblatt — 24, November. — 


1674 





Buchſtaben weggelaſſen, Hinzugefügt oder verwechjelt, Länge- | eglos ein g und nicht ein ch hat; fo ift weiter bie Schreib: 


zeichen weggelafjen oder faljchgejegt, Wörter zufammengefchrieben 
(einmal vier an Zahl!), die im Manufcripte deutlich getrennt 
find, oder Wörter zerfchnitten oder getrennt (z.B. mäar, ©. 50, 
3. 16, und idolde ©, 63, 3. 8, umd das Gompofitum firdia 
©. 12, 41), die zufammengehören und auch im Manufcripte zu= 
jammengejchrieben ſind. Es ift ein langes Sündenregifter, aus 
dem hier nur einige der wichtigften Fehler mitgetheilt werben 
fönnen: für issindambethu ©. 10, 3. 26 hat das MI, isfind 
ambethu, beata est eorum vita; für fofeccad ©, 16, 8. 32 
dad Mi. und Zeuß fopeccad; für induinni ©. 19, 8. 16 und 
S.9,8.1v.u. das Mi. indiunni; für amfresesiu ©. 21, 
3. 10 das Mi. deutlich afr]nifrescsiu, nam non est spes; für 
dodagnima S. 36, 8.26 das Mi, dodaggnfma; für isaraserec 
©. 46, 3. 8 das Mi. isaraseirce; für asrubart ©. 54, 8. 28 
das Mi. asruburt; für arutairchela ©. 57, 8.8 das Mi. 


aratairchela; für oinsib ©. 58, 3. 20 das Mf. oiprib; für | 


issöirthe Je S.60, 3. 21 das Mſ. und Zeuß issdirchele (das 
che jteht am Ende der Zeile); für tadbad S. 62, 8. 12 das 
Mi. und Zeuß tadbat; für issi propter ©. 71, 3. 6 das 


Mf. ispropter; für nocht ©. 71, 8. 10 das Mi. nochit (lies | 


noicht, nadam); für dunn ©. 74, 3. 32 dag Mi. duini; für 
innon S. 76, 3. 11 das Mi. innonn; für daprecpteir ©, 81, 
3. 27 das Mi. dapreceptoir; für befrit) ©. 82, 8. 9 das Mi. 
bertit; für indinsci ©. 86, 3. 29 das Mi. inninsci; für 
toncomrit ©. 93, 3. 5 das Mſ. toncomra; für [an]ir ©. 94, 
3. 30 das Mſ. [an]isiu; fürisdüibsiS. 96, 8. 20 das Mi. isdiibsi; 
für arnaarndimatsom ©. 98, 3.9 das Mi. arna arroimatsom; 
für frisbrächmör S. 101,8. 17 das Mi. frisbrüdemör; für firinni 
©. 104, 3. 38 das MI. firinne; für fornairnice ©. 106, 3.29 
das Mi. fonairniee; für nooprecept ©. 109, 8. 12 das Mi. 
oeprecept; für döngnenid ©. 110, 8. 19 118 Mf. dongenid; 
für srogil imbi ©. 113, 8. 1 v. u. das Mi, srogill imbi; für 
ciabemmini ©. 120, 8. 16 das Mi. ciabeimmini; für bemmi 
S.129, 3. 1 v.u. das Mi. beimmi; für andorigenside S. 133, 
83.12 das Mf. andorigeniside; für naweilse ©. 136, 3. 9 das 
Mi. nawcilso; für aithirgalia ©. 137, 8. 15 das Mi. aithir- 
gabu; für fibas deg ©. 138, 8. 12 das Mi. fib asdeg; für 
martiri ©. 143, 3. 4 das Mi. martri; für foditinge ©. 154, 


83.28 das Mi. foditnige; für irgnig[de] ©. 154, 3. 31 das | 
Mi. irnig[de]; für rofitit ©. 158, 3. 1 das Mi, rofitid; für | 


diinn S. 160, 3.9 das Mf. dfinni; für nacosgid ©, 160, 
83.25 das Mi, nacoseid; für alail S. 161, 3.3 das Mi. 
alaill; für isfssid ©. 163, 8.2 das Mſ. isfissid; für roboid..i 
S. 164, 8.30 das Mi. roböided; für [tim]chellt ©. 165, 8.25 
das Mi. ifn|chellt (vestis); für imdilgid ©, 165, 8. 28 das 
Mi. imdilgud; für itogairmaim ©. 166, 8. 11 das Mf. und 
Zeuß itogarmaim; für inso sin S.177, 8.5 das Mi. inso sis; 
für tolde ©. 193, 3. 26 das Mi. tol da, dei voluntas; für 
iceas ©. 186, 3. 7 das Mi. iccass; für fucrad ©. 195, 3. 20 
das Mi. fuerad. Eins der ſchlimmſten Verjehen ift S. 196, 
8.30, wo die Worte Quibus lacte opus sit non solido cibo 
Hebr. 5, 12 die unfinnige Gloſſe erhalten: brothchän as[ec]oir 
duibni biad sonairt. Das Mi. hat deutlich: brothchän aschoir 
duib, ni biad bes[sonJairt „Muß (engl. pottage) ifts, was euch 
zufommt, nicht Speife, die feſt ift." 

Bevor wir auf den vierten Punct, Zimmer’s Fehler im 
Lateinischen, eingehen, muß bemerkt werden, daß es für unjere 
Kenntniß des Bulgärlatein und felbjt für die keltiſche Sprach— 
geſchichte wünſchenswerth geweſen wäre, wenn er auch im 
Lateinischen überall die Schreibweife des Manuſeripts gegeben 
hätte. So entipriht 3. B. die Schreibweife Mininder für 
Menander, die Yimmer S. 87, 8. 1 glüdlicher Weife beibe- 
halten hat, dem irischen Uebergang des a in i vor nn, mm, nd, 
ng, mb (Gr. Celt.2 p. 5); fo erflärt ferner die Form aeclesia 
mit nur einem c, wofür immer ecclesia drudt, warum cymr., 


. 





i 


weife adzimi, adzemfs fol. 9" für die Aussprache des d von 
Intereſſe, u. a. m. 

Aber es ift unmöglich irgend ein Prineip feitzuftellen, nad 
welchem Zimmer feinen Tert conjtituiert hätte. Bald folgt er 
der gedrudten Bulgata, bald dem Mamufeript, aber nur zu oft 
giebt er im Bibeltert und in den lateinischen Gloſſen Lesarten, 
gegen die wir den Schreiber des Manuſeripts in Schuß nehmen 
müfjen. Wir geben eine Feine Blumenleje: viverit ©. 62, 
3. 17, das Mi. uinit; cognotus ©. 63, 3. 1, das Mi, 
cognitus; est jndicia S. 27, 3. 7, das Mi. est iustitia; 
mursa ©, 13, 8. 20, das Mf. mursu (für morsu); delectio 
©. 30, 8.6, das Mi. dilecto (für delicto); diminitia ibid. 
3. 9, das Mi. deminutio; incrudelitatem ©. 31, 8. 4, das 
Mi. incredalitatem; similes et ©. 20, 3. 32, das Mi. 
similis (für -es) ei; eundum ©, 34, 3. 3, das Mi. 
eundem; arcis ©. 44, 8. 29, das Mi. ärcas; ceredidirent 
© 47, 8.1 v u, das Mi. credidisent (für -issent); 
faciem ©. 57, 3. 16, dad Mi. faciam; patione ©. 58, 
8. 17, das Mi. ratione; idolathirum ©. 63, 8. 17, das Mi. 
-thitam; no ©. 67, 3. 11, das Mf. non; in quo finis S. 65, 
8. 25, das Mi. in quos finis (= fines); sanctis ©. 71, 8.21, 
das Mf.scismata rl.; pl.S.74, 8.2, das Mf. rl. (=etreliqua); 


ı nobis ©, 81, 3. 4, das Mi. uobis; nost S, 84, 3. 20, das 





Mi. non; in Christum sperantes ©. 85, 8. 12, das Mi. in 
Christo sp.; Christus qui ... praedicatum est ©. 95, 8. 7, 
das Mi. -tus est; confirmat nos vobis ©. 95, 3. 18, das Mi. 
e. n. uobiscum; Illuxit cordibus nostris S. 101, 3. 11, das 
Mi. inlusit in ce. nostris; tristia mortem operatur ©. 107, 
3. 10, das Mi. tristitia m. 0.; ab omnibus vestris ©. 107, 
3. 21, das Mi. a. o. uobis; Aemulor ... Dei aemulatio 
&.112, 8. 8, das Mi. aemnlatione; resutantur ©. 126, 3.2, 
das Mi. reputantur; ecce et mundus ©, 127, 3.15, das Mi. 
ego et mundus; furebatur ©.134, 3. 16, das Mſ. furabatur; 
gratiam agimus ©. 147, 3.31, das Mi, gratias a.; abun- 
dantius ©. 152, 3. 3, das Mi. abundauimus ; textus eiadem 
©. 155, 8. 25, das Mi. t. eiu[s)dem; ejusdum ©. 161, 3.2, 
das Mi. eiusdem; praedictor ©. 171, 8.7, und praedicor 
©. 180, 3.3, das Mi. praedicator; refrigaverit ©. 180, 
3. 15, das Mi. refrigerauit. Einige von diefen Verſehen 
mögen Drudfebler fein, aber die Mehrzahl kann nur von einer 
großen Nachläſſigkeit im Abſchreiben herrühren und von fonder- 
baren Unfichten über Latinität, jo da man ſich über bas 
claffische Latein in Zimmer’s Prolegomena wundern darf. 
Noch ſchlimmer ift, wenn Zimmer aus faljch gelefenen 
lateinifchen Wörtern irische Wörter macht. So findet fich fol. I 
des Manuferipts die Etymologie fornicatio .i. forme necatio, 
bafür giebt Zimmer ©. 5, 3. 18 /or (als iriſches Wort ge- 
drudt) me necatio! 8.13, 8.5 giebt Zimmer .i. isudo asbinr 
et ni non, aber für isudo hat das MI. is uix, und die Glofie 
bedeutet mit Beziehung auf den Anfang von Röm. 5, 7 „es ilt 
vix, das ich ſage, und nicht non®. ©. 38, 3. 12 giebt er als iriſch 
uceäbi für lat. uocäbi (— vocavit) im Mſ. S. 77, 83. 8 giebter ir. 
ires für lat. spes im Mf., ©. 79, 8. 16 ir. menme für lat. mente 
im Mſ., ©. 115,3. 6 md ©. 179, 8.1 die im Anfange eines 
Satzes umerhörte irische Partikel dino für lat, dei; S. 195, 


' 8. 27 ocacerbationis mit der ir. Präp. oc für exacerbationis 
im Mf.; ©, 197, 8.9 re babismatum non iteratur babtis- 


\ 


matom, mit einem irifchen Worte re, für rebab(tizari) non 
iteratur babtisma. Umgefehrt hat immer in der Gloſſe zu 
Röm. 2, 1 is follas addrog(d)uinesiu lasse (d)omidter et 
nocairigther anolec dia coceitbani aus faljch gelefenem JIriſch 
Latein gemacht, indem er die erften jech8 Wörter (S. 6. 25%) 
fchreibt is follus addrog[nilmesiu lasse . o.. dieit. Ebenſo 
ift ©. 20, 8.13 in spirito nicht lateinisch, fondern der Gen. 


Sg . von ir, in spirnt, 


1675 


Mehrfah find die für die Gloſſe wichtigiten Tatei- 
niſchen Wörter mweggelafien: S. 56, 3. 22 fehlt mascu- 
lorum vor concupitores; ©. 57, 3.27 fehlt corpus hinter 
extra; S. 53, 8. 11 fehlt uestra vor honeste; ©. 104, | 
3.31 fehlt non vor ut: S. 121, 3. 28 fehlt benedictio vor 
Abrachae; ©. 178, 3. 13 fehlt gloria vor honor; S. 197, 
3. 24 fehlt utique vor .i. derb, wodurd; diefe Gloſſe erft Sinn | 
erhält. 

Endlich iſt Zimmer an feine Aufgabe ohne die nöthigiten 
Kenntniffe in der lateiniſchen Paläographie gegangen. Nur fo 
begreift man feine fortwährenden Berwechjelungen von quam, 
quando, quia, quod, von per und pro und postzc, So fteht fol. 1° 
des Manuferipts die abfurde mittelalterliche Etymologie nequitia | 
.'. nequam statio, Zimmer drudt S. 5, 8. 19 neque statio. | 
Quod ift gedrudt für quia ©. 4, 8. 15 und 23, ©. 10, 3. 14, 
©. 23, 3. 10, ©. 27, 3. 22, ©. 81, 8.31, ©. 98, 3. 29 ıc., 
für quoniam ©. 21, 3.2, ©. 167, 8.10; qui für quod 
©. 56, 8.6, ©. 103, 3.1; quem für quod ©, 48, 8.7; 
quoniam für quando ©, 10, 3. 8; quod si für quasi S. 167, 
3: 10; permissio für promissio S. 11, 3. 26; proponit für 
praeponit S. 8, 3.6. Die Abkürzung aug. für Augustinus 
hat er S. 170, 3. 32 zu aug(tor) ergänzt, die Abkürzung ori. 
für Origenes ©. 36, 3. 26 zu er. (ir. Crist), die Abfürzung für | 
non ©. 194, 3. 8 zu nostrum, die Abfürzungen für apud deum 
S. 4, 8. 9 zu apostolus domini. 

Der einzige andere Tert in Zimmer's Buch, den Ref. außer 
den Würzburger Öloffen neuerdings collationiert hat, iſt S. 177 
die furze Note über Fiace's Hymnus im Liber Hymnorum des 
Franciscanerflofterd zu Dublin. Zimmer hat ſich darin nicht 
weniger als elf Fehler im Abichreiben zu Schulden kommen 
lafjen, z. B. marais zu lejen maraid, fri patraice zu fefen fris, 
herendse zu leſen nahindsesa, ruth zu lejen bruth, dochelaid 
bafrr] zu lefen tochelaid brutlı. 

Wir hoffen, aber erivarten es feineswegs, dab Hr. Zimmer, 
wenn er diejen Artikel lieſt, gegen die Arbeiten feiner deutſchen 
und franzöfiichen Fachgenoſſen etwas milder als bisher geſtimmt 
werben wird. Wh. St.k.s. 





Jahresbericht über die Erscheinungen auf dem Gebiete der | 
germanistischen Literatur. llerausgeg. von der Gesellschaft 
für deutsche Philologie in Berlin. 4. Jahrg. 1882. Leipzig, 
1883. Reissner. (1,3158 8) AM 8. 

Die vorliegende Bibliographie, die bereits in ihren vierten | 
Jahrgang getreten ift, kann neben ber uns feit fange vertrauten, | 
die Bartſch jährlich in feiner Germania veröffentlicht, wohl noch 
Nugen ftiften und Benügung finden. Denn fie bejchränft ſich 
nicht auf Angabe der Titel, jondern bemüht ſich auch einen Aus- 
zug aus den genannten Werfen und Auffägen, ja aus ben Re— 
cenfionen über diejelben zu bieten, was doch oft recht erwünscht 
jein farm. Daß dies eine riefige Aufgabe ift, die die Kräfte 
ſelbſt eines größeren Kreiſes zu überfteigen droht, liegt auf der 
Hand, und jo finden fi) denn auch manche Schwächen, mandhe 
etwas haftig und flüchtig zufammenftilifierte Artikel, nicht ſelten 
bei bedeutungsvollen Arbeiten wohl auch vollſtändige Yüden. 
Uber im Ganzen müſſen wir doc) einen ernften Willen und einen | 
erniten Fleiß conjtatieren. Auch haben fich die Verf. offenbar 
zufammengenommen, in ihren Urtheilen da, wo die verfchiedenen 
Schulen unferer germaniftischen Tafelrunde in Betracht fommen, | 
die Wage möglichft unparteiiich zu handhaben. Daß das nicht 
immer geglückt ift, darf beider Schwäche der menschlichen Natur 
nicht allzu jehr verftimmen: ein redliches Streben jcheint und 
deutlich hervorzutreten. 





Crueger, Johs., der Entdecker der Nibelungen. Frankfurt 


aM. 1883. Lit. Anst. (478. 8) Mi. 
Das vorliegende Schriftchen enthält eine für die intimere 
Geſchichte der deutfchen Philologie nicht unintereffante Mit: | 


— 1833, 48, — Literarifhes Eentralblatt — 24, November. — 


‘ Kosmos. 


1676 


teilung. Der Berf. hat aus dem in BZarich aufbewahrten 


Briefwechſel Bodmer's erſehen, daß der Chirurg Obereit in 


Lindau, ein enthuſiaſtiſcher Anhänger Bodmer's und durch dieſen 
auch für altdeutſche Poeſie begeiſtert, es geweſen ift, der die Hand⸗ 


ſchrift C des Nibelungenliedes und die Handſchrift des Barlaam 


am 29. Juni 1755 in Hohenems aufgefunden hat. Gewiß 
werden wir biefen Namen und dies Datum fortan zu nennen 
haben, müſſen uns aber hüten, des Auffinders Verdienſt zu 
überfhägen; denn er handelte durchaus auf Bodmer's Betrieb, 
ſah fih auch felbft bei diefer Gelegenheit nur als einen Hand- 
langer diefes an. Bodmer Hat ihn denn auch bei der Heraus— 
gabe nicht genannt, was bereit offenbar auch gar nicht prä- 
tendierte, denn er blieb noch lange nach dem Drud von „Chriem- 
bilden Rache“ mit Bobmer in freundſchaftlichſtem Briefwechjel 
und befuchte ihn no 1779. Wenn Bodmer dagegen den Herrn 
Wocher von Oberlachen mit einigen ſchmeichelhaften Ausdrüden 
erwähnt, jo war dies augenfcheinlich eine captatio benevolentiae 
für den in Hohenems almädtigen Mann, deſſen Gunft noch 
öfteren Nußen zu verfprechen fchien. Uebrigens wird, bei Lichte 
befehen, nicht gefagt, dab er Bobmer auf die Hdfchr. aufmerf- 
ſam gemacht habe; die Worte find ein wenig auf Schrauben ge- 
ftellt. Was wirklich von Bodmer gejagt wird, bleibt nach dem, was 
wir über Wocher erfahren, durchaus der Wahrheit entſprechend. 
Der Berf. hat es uns erfchwert, den angegebenen einfachen 
Kern aus feinen Mittheilungen herauszufchälen, indem er ſich 
eines für den Gegenftand ganz ungeeigneten prätentiöfen Stiles 
bedient hat, als handele es ſich um eine Haupt. und Staats- 
action. So wogt feine Darftellung rhetorifch auf und ab und 
ber an wiſſenſchaftliche Lectüre gewöhnte Leſer verliert nicht 
felten die Geduld. Aber ein Gutes haben auch dieſe umhüllenden 
Partien, fie beweifen uns, mit wie erniter Bemühung Bodmer 
jeit dem Jahre 1716 thätig war, altdeutfche Handfchriften auf: 
zufuchen, wie er bis nach Kremsmünfter hin feine jpürenden Blide 
richtete, und wie er die verwideltften Wege einschlagen mußte, 
um das zu erfahren, was unferer Zeit ohne weitere Bemühung 
entgegengebracht zu werden pflegt. In den Kreis biefer Be: 
mühungen fällt auch die Auffindung der Nibelungenhandfchrift 


' und feinem Anderen werden wir auch fortan ein höheres Ber- 


dient für fie zuzufprechen haben als Bodmer. 


Vermifchtes. 
Univerfitätsfhriften. 

Halle» Wittenberg (Ananguraldifl.), Ernſt Proff, über die 
Rückwärtebeugung der ſchwangeren Gebärmutter, (39 ©. 8.) — 
Nud. Falck, Berträge zur galvaniihen Polarifation durch Wechſel— 
ftröme. (32 ©. 8, 3 Taf. 8. u. 4.) — Johs, Ernest Kirchner, 
de litis instrumentis quae exstant in Demosthenis quae fertur in 
Lacritum et priore adversus Stephanum oralionibus, (40 8. 8.) 

Leipzig (Preitvertheilung u. Preisaufgaben), Ludw. Lange, 


de sacrosanctae potestalis tribuniciae natura eiusque origine com- 
mentalio, (43 5. 4.) 


Shulprogramme. 


Prenzlau (Realgumnaf.), Paul Blod, Petrus de Ebulo m. 
feine Nachrichten über die Gemahlin Kaifer Heinrich's IV. (405, 4.) 


Zeitfchrift für Entwidelungslehre u. einheitliche Welt 
anſchauung. Serausg. von B. Vetter. 7. Jabra. 7. Heft. 
Iub.: Elemens König, —*—— über die Theorie der 
wechſelnden continentalen und inſularen Klimate. 3. Phytogeogra— 
phiſcher Theil. (Mit Taf.) — Garl Du Prel, das Erinnerungs— 
vermögen. (Schl.) — W. H. Flower, die Wale in Vergangenheit 
und Gegenwart und ibr wahrjceinliber Urjprung. (Schl.) — Kleis 
nere Mittbeilungen und Journalſchau. — Literatur und Kritik. 


Allgem. MilitärsZeitung. Red.: Zernin. 58. Jahrg. Ar. Sau. 55. 

Inh: Eine Kritif der Irupvensllebungen des 11. ArmeesGorpd. 
— Ein Beiuch der Lorenz'ſchen MetallvatronensFabrif zu Karlsruhe. 
— Verſchiedenes x. 


1677 





Ungarifhe Revue. Hrog. von Paul Gunfalvv u. Guft. Heinrich. 
8. u. 9. Heft. 

Juh.: 48. Jahresverfammlung der ungarijchen Akademie der 

—— 1-3. — Wadär Ballagi, Wallenſtein's kroatiſche 

Arkebuſiere. 1. — Ungariſche Bibliographie. 


Natur und Offenbarung. 29. Band, 11. Heft. 

Inb.: Erihb Wasmann, der Tridterwidler, ein Bild aus dem 
Anitinetleben der Thiere. (Schl) — R. Handmann, das Dynamit. 
— Die eleltrifhen Ausftellungen und die moderne Elektrotechnik. 
(ine populärsfachlice Darjtellung. (Sch) — Garl Berthold, 
Poefie und Natur. — Necenfionen, — Vermiſchtes. — C. Braun, 
Himmels + Erjcheinungen im Monat December. 


Breußifge Jahrbucher. Hreg. von H. v. Treitſchke. 52, Band. 
. Heft. 


Inh.: Mud. Buddenfieg, Zractarianismus, Pufeyismus, 
Nitnaliemus, — Ab. Janfen, die Bildniffe Jean Jacques 
Rouſſeau's. — Heint. v. Treltſchke, Luther und bie Deutiche 
Nation. PBortrag, gehalten in Darmitadt am 7. November 1883. 
— Politiſche Gorreipondenz. — Notizen. 


Bom Fels zum Meer. Spemann’s illuſtr. Zeitfchrift für das deutſche 
Haus. Ned.: Joſ. Kürſchner. 1883. December. 3. Heft. 
Inh.: Ernft Wichert, Das Kind. — Egon Zöller, Kopen- 
bagen und feine Umgebung. — Chr. Mehlis, Bon Rheingold. — 
Grit Eckſtein, die Lebensalter, — Karl Zettel, Dem Reltfeind. 
Ad. Nojenberg, Eduard von Gebhardt, ein Maler der Neformas 
tion. — Friedrih van Hoffe, Paſtum. — Victor en a 
Boiretboufe. (Kortf.)—M. Schhletterer, Treue über das Grab, — 
Sans Wachenhuſen, Auch eine Agvptifche Königstochter. — Martin 
Greif, Mutterfegen. — Lorenz Wbhitemann, moderne Seeriefen. 
S, Feldmann, Im Löwenkäfig. — Rob. Schaab, Abends 
frieden. Charakterſtück f. Physbarmonifa. — Der Sammler x. 














Revue eritique. Nr. 46. 

Sommaire: Bouch&-Leeleregq, traduetion de l’'histoire de V'helldnisme 
de Droysen. — Hitter, les declamalions de Quintilien. — Bordier, 
deseription des peintures et autres ornaments contenus dans les manusrils 
de la Bibliothögque nationale, — Reimann, la deelinaison des substantils 
et des adjertifs dans la langue d’oe jusquian 3200 — Freymond, la 
rime riehe «dans la podsie francaise jusquiau commencement du XIV. 
sidele. — Maximes de La ltochefourauld, p. p- rasiT: — Morfill, 
histoire de la liitärature slave. — Chronique. — Acadtmie des Inserip- 
tions. 

Die Erenjboten. Ned.: Johannes Grunow. 42. Jahrg. Rr. 47. 

Ind. : Aranfreidh® Ariegabereisibaft, — Die Rabrifen und die Großſtadte. — Aug. 
Niemann, Die conventionellen Yügen der Cultutmenſchheit. — Zut Bio- 
grapbie Bean Grillpargeris. — 9. v. Beftenperg, Branceica von Rimint, 
(Aerti.) — Hotlgen, — Yiteratur. 


Die Nation. Wochenſchrift f. Politik, Volkswirthihaft u. Literatur. 

SHerandgeg. von Ib. Barth. 1. Jahrg. Nr. 6. 

Juhr: Peorfitifhe Wotenüberficht. — Gonf. Bulle, zum Lutbertage, — KAöbler 
laube und Voltewirthſchaft. — A. Baumbach, der Diätenfenubs der fort. 
Nyrittepartel. — 6, Altger, ber Aeuerpelitiidhe Duke — Aur Rrage 
ter Berſtaatlichung des banerlichen Beriherungswelene, — Tb, Barth, Staat 
ferialismus in England. 2 — Br. Aapp, Yutber u. der Buchhandel. — Ber 
mifbre Mittbeilungen. 





Die Gegenwart. Hrsg. von Theophil Zolling. 24. Bd. Nr. 46. 
Inb.: Garl Beorg, Panllarismus neueſter Formation, — Io, Shiosmader, 
ein neues Witeröverior — — Serm. Welder, zur Deihove der 
wiſtenſchaftlichen Bewelsrlbrum Aus Aulaß der Arage nadı den Schiller 
ebeinen, — Ein fhmäbiibes Eisterbud. ige von 9. Ludwig. 
b @brlich, zwei neue Opern von Kubinflein. — Hear. Breitinger, Aus 
arfeilie, — Aus der Hauptſtadt. 


Blätter f. literar. Unterhaltung. Hr. von R. v. Gottſchall. 
Nr. 46. 


Inb,; Seimt. Rulthaupt, eine Geſchichte des neueren Dramas, — 9. Holy- 
haufen, Ioriibe Sammlungen. — Aomane u. Grzäblungen. — H. v. Scheel, 
zwei wuntertiche Bliher, — Feuilleton, — Bibliograpbie. 


Guropa. Red. von H. Kleinftenber. Nr. 46. 

Anl: Mribur Rleinihmide, die Aenaiſſanuce u. die Vorläufer der Reformation. 
2 — Ant Nagele, Tedtenlieter, 4 — Ludw. Brunier, Ouſtav Watas 
vermeintlide Undanfrarleit gegen Lübed, 4 — 9. Berghaus, Torimoore 
u. Goprelien-Bümpfe. — Yiteratur ac. 


wiſſenſchaftl. Beilage der Leipziger Zeitung, Pr. 90 u. 91. 


_ 


— 1888. 48. — Literarifhes Centralblatt — 24. November. — 


Inb,: Yurber's meltlide ug 7 — Die Reformation im Yelpgig. — H- Vogt, | 


deutidhe Univerfitäten. — 


Allgem. Zeitung. Beilage. Rr. 307—313. 
Anh: H. Rod, Studienblätter aus Iſtrien und Ftiaul. 7. — E. Oëwald, die 
Riidyerei- Anstellung in Yonden. — 9, Herbert, vom alten und nom neuen 
Bien 2 (Ebd) — Eine Luſher RKetize — Ueber Me baneriide Befipverän- 
derumgetare umd deren Ginfluh auf Die beftebenden Immebilarverbälninie, — 

Die Yurber-Ausftellung im britiiden Muſeum. — Zut Geſchichte der miener 
Unerität. — ©. Breib, v, Eilleneron, über den Gpflus der Raffael'ſchen 


Idyerbeipredhungens. 





1678 





Stanjenbilder. — Maurice Rellinat. — 9. Bebaner, Wittenberg. 1-1. — 
Die erneute Blutbeſchuldigung gegen die Zuden. — 9. Uieie, Bromeibens, 
Hiob und Kauft. — Fransdfiiber Imprefionlämus und deutſche Aunft, — B. 
Bender, Was Lutber der ganzen Nation fein foll. 


Jlluſtrirte Beitung. Re.: Franz Metf ch. Rr. 2107. (81. Band.) 
Sn Eugen Wiitmener, moderne ee = Burg Aocdıem an der 
chbr. 


0 
— Polgtehniide Ri 


Klein, Modert Bollmanı, — (rmeftine Wegner. 
—— *— — vSimmelserſcheinungen. — Das Erdbeben in Tſcheeme und Um- 
gebuug 





Ueber Land und Meer. 51. Bd. 26, Jahrg. Rr. 7. 

Inh.: Einſt Eheim, Rora Sanfelice. (Fotiſ.) — Banl B'Abredt, Aus Sid» 
frantreich, Müdıge Reiieindrüde. — Iobe. Broeif, Hibert Hendidel. — Ein 
SHolytransyort in Sudtorol. — 9. Noderid, Kür das Altum. — Das Zeug- 
baus in erlin. — Emile Erbard, Hoffahrt. GGortſ.) — Arthur @erjon, 
Umbau auf dem @ebiete der Gründungen. 3. Rolge. 2. — Rotigblätter. — W. 
M. Vacaueo, Die Taufe des Radıgeborenen. — Waldidelle. 


Sonntags-Blatt. Red.: A. Phillips. Nr, 46, 


Inh: Beorg Hartwieg, Bor den Echranfen, — Berub. Wagener, In ter 
. — ine ausftrafiihe Geſchichte. — Kleine Aranem-seitung, — Yole 


Gartenlaube. Rr. 46. 


Int. Stefanie Kaifer, Blodenftimmen, Cine Bürgergeldibte aus dem 17. Iabr- 
bumdert, — Die Püribfahrt,. — Eine hlnefikde rer ner Aus tem 
Driginalberidte eines Beerapitains. — Ernft Bihert, Tie Braut im Zrauer, 
Fran — Emil Zittel, Dostor Martin Yulber. (Shi) - Blätter unt 

üben, 


Da Im. Hr. von R. Kön iq n. Th. 9. Pa utenind. 20. Jahrg. 
t. 7. 


Inh.: E. Dawald, Er lebt! (Bernbardine Shulge-Smidt,) (Fotti — Karl Berof, 
Des Pfattherru Jubllaumegruß an Dr. Yurber. (Geeiht,) — Ih. 9. Pan 
tenin®, das Neid der Zaren und Die Ruſſen. — F. E. Glaien, die Diätetif 
des Heizens, insbejondere Kırdenbeisung. — Der tluftrierte Don Quixote. — 
Ad. Kofenberg, das GBrabtentmal für General v. Woeben. — Hm Aamilien- 
tiſche. — Medhtsrath. 

Inh, der Beilagen: Mor. Bogel, Terefia Tua. — Das MoOjährige Jubiläum der 
Deutfd»Amerifaner. 


Schorer's Familienblatt. Red.: E. D. Hopp. 4. Bd. Ar. 46. 
Inb.: Eufemia Bräfin Balleftrem, Die Augen der Aſſunta. Ein Drama ans 
dem heutigen Benebig. (Schl.) — Senkungen nnd Sebungen der rbrinde, — 
G. v. Strant, Die deutſche Blotte. 4. — Die Opfer des Panamaranalt. — 
Herm. Heiberg, Der Ainder, — Künftieraneldoren, 1, — %. Koelle, But 
und Meer, — Miurenbriefe, Mitgetbeilt von Brig Mauthnet. 7. — 
Blauberere, 


3upirea Eiteraturblatt. Hrog. von M. Rahmer. 12. Jadız. 
r. 45. 





Inh: ©, Bronemann, Unſtandeu. Etiquette im jädlihen Altertum. (Rorti.) — 
Eindrüde einer Nele dur Indien von einem Jiraeliten, — 9, Bolbiaen, 
— * zu Prof, Dr. Bachet's Arbeit über Die Agada. — Literaturberichte, 
— Kotijen. 


Ausführlihere Kritiken 


erſchlenen über: 


Apelt, der deutſche Aufjap in der Prima des Gymnafiums. (Laas: 
Itſchr. f. d. Gymnaſialw. N. F. XVII, Nov.) 

Dilthey, Einleitung in die Geifteswilfenfhaften. (Ziegler: Biertel- 
ihr, 7. wiſſenſchafil. Philof. VII, 4.) 

Droysen, histoire de l’hellenisme, trad. par Bouch&-Leclercq. 
(Lallier: Revue crit. 46.) 

Erbe, Hermes, vergleihende Wortkunde der lateiniſchen und grie- 
Gen —— Weißenfels: Itſchr. f. d. Gymnaſialw. MF. 
XVII, Nov. 

Friedberg, quinque compilationes antiquae nee non collectio 
eanonum Lipsiensis etc, recogn. etc. (Kahl: Arit. Vierteljſchr. f. 
Gefepgeb. u. Rechtswiſſ. N. F. VI, 4.) 

(Maurer: Ebend.) 





Glajer, Handbuch des Strafprocefied, 1. Bd. 
er Pan Pfochelogie im Umriß. (Wägner: Philoſ. Monatsb. 


| Jodl, zes der Ethik in der neueren Philofophie. (Hreven- 


bübl: Ebend.) 
Kern, die deutſche Saplehre. (Wilmanns: Itſchr. f. d. Gomnafialw. 
N. F. XVII, Rov.) 
Kirchhoff, Schulgeograpbie. 2. Aufl. (Denide: Ebend,) 
Liard, Decartes, (Barad: Philof. Monateh. XIX, 9/10.) 
Luther's Werke. (M. evang. Kirchenztg. 45.) 
Mandrv, der civilrechtlide Juhalt der Heid * Bahr: Krit. 
Bierteljihr. f. —— u. Rechtswiſſ. I, 4.) 
Meinong, Gumeitudien, 1,2. (Höfler: Bierteljſchr. f. wiflenihaftl. 
Philoſ. VII, 4.) 


1679 





Müller, das Ariom der Pſychophyſik zc. (Philippi: Philof. Monatsh, 


XIX, 9/10.) 
* ig Beihläte des neueren Dramas. (Bulthaupt: BI. f. lit. 
(Le Coultre: Revue 


Ritter, ie quintilianifhen Declamationen. 

er 

v. Roth, bayerifches —— 1. > — Krit. Vierteljſcht. 
h Gefepgeb. u. Rechtswiſſ. N. F. V 

Rümelin, die Theilung der Rechte. (Shut: Ebend.) 

Schultze, Philoſophie der Raturwiſſenſchaft ꝛc. heil: Viertels 

ihr. f. wiſſenſchaftl. Philof. VII, 4.) 


Bom 10. bis 17. Rovbr, find nadfichende 
nen erfchienene Werke 


auf unferem Medactionsbureau eingeliefert worden : 

Aristophanis —— Recens. von Velsen. 
Teubner. (8.) 2. 

Arnim's Tröſt Ginfamteit, * * ‚rief. 5. (Schl.⸗) Lief. 
Freiburg B., Mohr. (8.) 

Artikel, die Schmaltaldiihen, Se 2 "1537. Nah D. Martin 

Luther's Autograph in der Univerfitätsbibliothek zu —— x. 
brag. von Zangemeiiter. Heidelberg, Winter, (XV © 
bis 48 Schrifttaf. in Lichtdr., S. 49—80 Typendr. 4.) 

Balker, die Elemente der Matbemarik, 2. Bd. 6. Aufl. Leipzig, 
Hirzel. & el 6, 

Bauer, Ghemie und Alchymie in Deiterreih bis zum pr 
— 19. Jahrhundert. Eine Skizze. Wien, Lechner. (Kl. 8.) 


Binder, Sondheim vor der Rhön u. feine Chronik. Wien, 1884, 
Braumüller, (Kl. 8.) cH 3, 60. 

Boͤhl, von der Incarnation des göttlichen Worted. Wien, 1984, 
Faeſy. (8) 2, 40. 

Braun, Leſſing im IN feiner Zeitgemoffen. 1. Bd, Berlin, 
1854. Stahn. (9. 

Briggs, biblical study, = —— methods and —— together 
with a —— of books of reference. New-York, Seribner's 
Sons. (XV, 506 8. 8.) 

Budendahl, gehrbuch für den Unterricht in der Chemie, Zum 
Gebraude an höheren Pr Kae z, Berlin, 1884, Burmeiter 
& Stempel. (X, 16 ©. 8.) 

Gicero's Rede für Publius Seltius. Für F Schulgebrauch 
erklärt von Bouterweck. Gotha, F. A. Perthes. (8.) 


1, 50. 

Growe & Gavalcafelle, Raphael, bern Leben und feine Werke. 
Meberf. von Aldenhoven. 1. BD. Le ad Hirzel. (Gr, 8.) oA 10. 

Dichtungen, elaſſiſche — - * rHlärungen f. Schule u. 

aus. Hrég. von Keck. Gotha,1 F A. — 8 
2. Tb.: Schiller's Wilhelm Tell. Bon allfen. 20, 

Ditte nberger, sylloge — graecarum, 1, 
Leipzig, Hirzel, (8) AM 1 

Eelogae poelarum graecorum. —— in usum compos, Stadt- 
müller. Leipzig, Teubner. (Sl. 8.) cH 2, 70. 

Fiedler, die bdaritellende Geumetrie in organiſcher Verbindung 
rg der — ber Lage. 3. Aufl. 1. Tb, Ebend. (Gr. 8.) 

8, 

Gaerdt, "ie Binterblumen. Anleitung f. Gärtner zc. Berlin, 1884, 
Parey. (Roy. * A 18. 

Gemmel, Generalbericht über das Medicinal- und Sanitätswefen 
u Fre Poſen f. d. Jahr 19882, Poſen, Merzbadh'jche 

udhdr. (4.) — 

Graefe, Vorlefungen über die Theorie der Duaternionen mit Ans 
wendung auf bie allgemeine Theorie der Flächen und der Linien 
doppelter Krümmung. Leipzig, Teubner. (Gr, 8.) 3, 60. 

— —J Se te Schlefiens. 1. Lief. —8 F. A. Perthes. 


v. ae Geſchichte von Braunſchweig u. Hannover, 1. Bd, 
Ebend. (8.) 6. 

Helzmann, C., mikroſtopiſche gg bes Ihierförpers 
wi. gefunden u, Franken Zuſtande. Wien, Braumäller. (Gr. 8.) 


— 3, Spiegelbilder der gefunden ne . Vaginals 
portion u. Vagina. 1. Abth. Ebend. (Gr. 8) cH 9 
stiwehtan, die Theorie des Geldes. Jena, "eilher, (Gr. 8.) 


Münden (o. 3.), Baſſermann. 
— unſere Erde, Witronemifche u. byn ifche Geographie. reis 
i/Br., Herder. (Ron. 8.) 
a 6, Beidi te der in der Mer —— —— — 
Gebiete, 1 Lief. Gotha, F. U. Perthes. (8.) MH 1, 20, 


Leipzig, 


Edle 1, 


20, 
Hupp, Alphabete und Ornamente, 
(KU. qu. 4.) 








— 1883, M 48, — Literarifhes Gentralblatt — 24. November. — 








Uſtert, 


Haugg in — 


1680 








Kat her, Gparatierbider, au dem 19, Zaprhundert. Berlin, 1884. 
Dümmler's Berl. (IV, 330 ©. 8. 

BB Hug * Duft im Umrif. 3. Aufl, Freiburg i/Br., 
1854, Mohr. (8) MT 

Ran Er aus er. Feffihrift der Stadt Berlin - 10, Nov. 

2. Aufl, Berlin, Gaertner's Verl. (8.) 

Livii "ab urbe condita liber XXI. Für — — 

erklärt von Luterbachetr. Gotha, F. A. Perthes. (8.) 


1, * 

Züble, Grundriß der a Kae i 9. Aufl, 1. Lief. Stuttgart, 
Ebner & Seubert, (Gr. 60, 

Masberg, franzöfifche ne für Tedhschajfige Schulen. Stutts 
gart, pemann, (X, 297 ©. 8, 

Meifter, das katholiſche deutſche Kirchenlied in ſeinen Singweiſen 
von den früheften Zeiten bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts. 
ar Bearb. von Bäumfer, Sreiburg /Br., Herder. (Gr. 8.) 


v. Nordenffiöld, die wiffenfchaftlihen Ergebniſſe der — 
dition ꝛc. 1. Bd. Leipzig, Brokhaue. (Br. 8.) M 2 
Normann, outlines of english literature from Giktas to —F present 


time, Wien, 1884, Lechner. (Gr. 8.) cH 3. 
' Dtfried's — — Mit Einleitung zc. hrog. von 
Th. Gloffar. 2. Lief. Freiburg i/Br., Mohr. 


— 
AM. 


| (8.) j 
1 Reinhard's Briefe an Ch. BERN Hrag. von Joler. 


Hamburg, DO. Meifiner. (8.) 

NRuzicka-Dftote, ZTrangfeription der ind Türfifhe überſehten 
Evangeliften, d. h. Wieder —— der arabiſchen Schrift durch lateis 
niſche Buchſtaben * atthaͤus. Wien, Lechner in Comm. 
(Imp. 16.) cM 2, 


| —, Trangfeription des Aartife bearbeiteten Zuftfpieles Ajjar-i Hamza. 


(Ebend. (Amp. 16.) M 2, 40. 
Saalfeld, ber —— in Latium. Wolfenbüttel, Zwißler. 
(vll, 281 ©. Roy. 8.) 6. 
Schriften Notfer’s und [iger Schule. Hrsg. von Piper. 
d. 3, Lief. Freiburg an Mohr, (FU. 8.) HM A, 
v. Schüp, ber a, — aus Peru x. Freiburg 
/Br., erder. (Roy. 


Sophofles' Antigone. Br de —2RR erklaͤrt von Kern, 


Gotha, F. U. Perthes. HM. 

Spir, rg Ehren, 1. Br. 2. Lief. Leipzig, Findel. 
S. 81-160. Al. 

Strider, — über allgemeine u. experimentelle Pathologie. 
Wien, Braumäüller. (Gr. 8.) AM 18. 

Zumlirz, bie — Theorie des Lichtes. Leipzig. 
Teubner. (Gr. 8.) 

Uri Zwingli, ein Martin Luther he Zeuge 

des evangel. Glaubens. Feſtſchrift ꝛc. Zurich, Höhr. (S.) 
o — 

Vrolik et Pierson, la situalion monetaire des Pays-bas. Haag, 
Nijhoff, (42 S. Gr. 8.) 

Bagmer, Miklofih und die magyariſche Sprachwiſſenſchaft. Feſt— 
— I * von Mikloſich x. Preßburg, Stampfel in Comm. 


8.) 
— * Auguſtinismus des ſpäteren Mittelalters, Wien, 
0. 


Braumäller, (Gr. 8.) 
—, die air Scholattif. Ebend. (Br. 8.) cM 11, 60. 
Wiclif’s ateinifche — Hreg. von Vuddenfleg. 
Leipzig, Barth, (8). 2 
Windelband, Präludien. 


Yuffäpe und zur Ginleitung 
in die Philofophie, Freiburg i/Br., 1884, 


Mohr. (8) ch 6. 


Zenonis episcopi Veronenis sermones. Verona, Colombari. (CLXI, 
359 8. 4.) s 
Zschokke, historia sacra anliqui testamenti. Ed. allera. Wien, 


1884. Braumuller. (Gr. 8.) c# 10. 





Antiquarifche Rataloge. 


(Mitgetbeilt von Rirhboff m Wigamd in Lelpila.) 
Beck' ſche Buchh. in Nördlingen, Nr. 160, Bibliotheca Lutherana. 
Dörling in Sal. Nr. 30, Vermifchtes. 
n Bafel. Bücher in franz. Sprade. 
> Hamburg, Nr. 41, — Nr, 45, 
Nr. 47, deutſche 


Nr. 62, Vermischtes. 
Nr, 52, protejtant. Theologie. 
Nr. 389, Sprachen und Yiteraturen 
Ar. 390, Sprachen und Yiteraturen der 


apel 


1681 


Merkel in Erlangen, Nr. 75, Medictn. 
Nieger’fhe Univ. Buchhandlung in Münden, 
_Rr. 7, Vermischtes. Nr. 9, Forſtwiſſenſchaft. 
Scheible in Stuttgart. Nr. 169, Bermifchtes, 


Uachrichten. 

Der a. ord. Profeſſot Dr. Mor. Bin: an der Univerfität 
Graz iſt zum ord. Profeffer des römifchen Rechts an diefer Unlver— 
fität, der a. ord. Profejlor in der medicinifchen Facultät zu Wien, 
Dr. Ed. Ritter Jäger von Jazrttbal, zum ord. Profeflor in ders 
ſelben Racultät, der Privatdocent Dr, Dttofar Heſtinſty zum 
a. ord, Profefior der Aeſthetit am der Umiverfität mit böhmifcher 
Vortragdfprache zu Prag ernannt worden. 

Der ord. Lehrer am Gomnafium zu Finſterwalde, Dr. Rogge, 
wurde zum Oberlehrer au derfelben Anjtalt befürdert. 

Aus Anlaß der Lutberfeier ernannten zu Docteren honoris 
causa die theologiſche Facultat zu Bonn: Sonodals 
vräfident Evertöbufc zu Penner, Gonfftoriafrath Niemann in 
Münfter iW., die Paitoren Krafft in Elberfeld und Link in 
Goblenz; die gleiche Racultät zu Breslau: den ObersPräfident 
der Provinz Schlefien, Wirllichen Geheimen Rath von Seydewig 
in Breslau, Gonfiitorialpräfident Stolzmann in Berlin, Pfarrer 
Stiller in Koifhwig, Dioceſe Liegniß; zu Erlangen: Die 
Ober-Gonfiftorialräthe Dr. von Stähelinn. Senbold, Nuſeums— 
director Dr. Frommann; Lie. Dr. Bredenfamp in Greifswald; 
ed Ober⸗Conſiſtorialrath Dr. Sell in Darmitadt, Pro: 
eſſor Karl Budde in Bonn, Hofprediger Noage in Potsdam; 
zu Marburg: Leopold v. Nanke, Ober-Gonfiltorialratb Loh— 
mann in Sannover, Gonfiiterialratb Dalton in St. Petersburg, 


Nr, 4, Mebicin. 


Paltor primarius Bietor in Bremen; zu Roſtock: Gonfiltoriale | 


director u. Vice-⸗Kanzler der Univerfität Dr. jur, von Libeberr in 
Roſtock, Tberhofprediger Jahn in Stettin, die Superintendenten 
Polftorff in Güſtröw und Scheven in Dobberan, Präpofitus 
Uhden in Kotelow (Medlenburg- Schwerin), die Hauptpaitoren 
Kreusler in Gamburg u. Hofmeier in Lübeck, Paitor Büttner 
in Hannover. 

Aus gleiher Deranlaffung ernannte die juriftifche Aacultät 
u Marburg den Profeſſor Dr. Köitlin zu Halle y/S., den Ges 
Keks Rath im Gultusminiiterium zu Berlin Barkhaufen; die 
phlloſophiſche Facultät dafelbft Die Pafteren Karl Krafft in 
Elberfeld u. Müller in Hermannſtadt zu Ebrendortoren. 

Dem Profeffor Medicinalrath Dr. Dohrn in Königsberg Pr. 
it der Charakter als Geh. Medicinalrath verlieben worden, 

Dem Schöpfer des Lutherdenkmals zu Gisleben, Bildhauer 
Profefior Siemering in Berlin, wurde der k. preuß. Rothe Adler: 
orden 3. GI. verliehen. 

Den GumnafialsOberlehrern Dr. Heim. Hempel in Salz: 
wedel, Dr. Knabe in Torgau und dem Oberlehrer Herm. Tburein 
am Dorotheenftädtifchen Nealgummafium zu Berlin ift das Prädicat 
Profeſſor beigelegt worden. 


—Eutgegnung. 


Herr Hahn in Gera und ſein Verleger haben ſich bei der 
Redaction bitter über die Anzeige beſchwert, die des Erſteren 
„Pilzſammler“ in Nr. 41 d. BI. gefunden hat, da das tadelnde 
Urtheil der Begründung entbehre; fie haben zugleich ein Blatt 
eingefendet, auf dem eine Anzahl lobender Recenfionen zuſammen⸗ 
gebrudt waren. Obwohl das Eentralblatt nicht im Stande ift, 
jedes tadelnde Urtheil ausführlich zu begründen, fo find wir in 
diefem Falle doc; darauf eingegangen, den Herrn Referenten 
um eine Motivierung feines Urtheils zu bitten, die wir 
im Nachftehenden ald Ergänzung der in Rede jtehenden Anzeige 
zum Abdrud bringen. 

Auf die Klagen des Herrn Gotthold Hahn und feines Berlegers 
über die Anzeige des — in Ar. 44, Sp. 1543 d. Bl. 
babe ich Kolgendes zu ermwiedern. 

Die dem Berf. vorgebaltene Oberflächlichfeit wird jeder Fach— 
mann (und nur auf das Urtheil eines ſolchen werden die Leſer dieſes 
Blattes Gewicht legen wollen) beitätigen. Greifen wir aus dem 
Texte ein paar belichige Stellen heraus. Auf S. 77 beißt es von 
Geaster hygrometrieus wörtlich: „Aruchtförper nußgroß, die Äußere 
braune Haut zerreißt in viele zurũckgeſchlagene Lappen. Bei trodener 
Witterung find die Lappen anchdachälaeen, bei feuchter wieder aufs 
gerichtet. Gr entiteht einige Zoll tief in jandigen Nadelwäldern und 
wächit fpäter hervor“. Pant nicht diefe in eigenthümlichſtem Deutſch 
gelieferte Beſchreibung aud auf Die anderen Arten der Gattung? 
Rei der Verf, den Gattungscharakter von Phallıs 78) nicht 
beifer zu geben, als mit den Worten: „Große geitielte, eigenthümlich 


(2. 


— 1883. 848. — Literarifhes Eentralblatt — 24. November. — 











nachſt 


1682 


eſtaltete und vergängliche Fruchtlörper“? Zwar bat der Leſer Ges 
—— ſich noch ein paar Merkmale aus der voraufgehenden 
ſchlechten Familiendiagnoſe herauszuklauben, allein was denkt fich 
derſelbe dann z. B. unter „Peridie“? Es follte der Verf, doch noch 
wiſſen, daß er ſein Buch „zum Gebrauche für Jedermann“ und für 
Anfänger geichrieben bat, daß aber „Jedermann“ nicht weiß, was 
PVeridien, Peridiolen, Bafidien, Srorentchläuche, freie Jellbildung x. 
find, Ausdrüde, die an feiner Stelle des Buches eine Erläuterung 
finden. Auf S. 79 giebt der Verf. den Gharafter der Schlauchpilze mit: 
„Mebrzellige Pilze mit Räden (Huphen), ohne Serualact“, Hat der 
Verf. noch nicht von den Sefchlechtsorganen der Gattungen Eurotium, 
Erysiphe, Ascobolus, von denjenigen der Flechten (Die doch der 
Hauptiſache nach auch Schlaudpilge nd) gehört? Bei den Kernpilzen 
beißt es (S. 55): „Nach allmäbliger Verwitterung der Fruchtkörver 
treten die reifen Sporen hervor“. Der Verf, mag doch lejen, mas 
De Bary, Tulasne und andere Mykologen darüber fchreiben und er 
wird den Satz dann wobl ändern. Auf derfelben Seite wird der 
Aructlörper von Klaphomyees „warzenartig” genannt, während cs 
Doch beißen müßte „mit Warzen bededt“ oͤder „warzig“. Nehmen 
wir gu Abwechſelung auch ein Stück aus der Einleitung. Hier giebt 
der Verf. folgende Schilderung der Pilze: „Der Zupus iſt tbeils 
maffig, bald kugelig, bei den höherſtehenden jchirmförmig, und wie 
ichon erwähnt wurde, blattlos und ohne Stamm, weder Krucht noch 
wirflihen Samen tragend, fondern nur aus gleichen Zellen beitebend, 
wird auch ibre Fortpflanzung nur aus gleichen Zellen ihres Gewebes 
bewirkt. Solhe Zellen nennt man Sporen”. (S. 2.) Auf ©. 1 
beißt ed dann: „Die lei (Parafiten) ſiedeln ſich aus 
mittelit ihrer Heime auf einzelnen Individuen lebender 
Pflanzens und Tbierarten an, umd je mehr eine ſolche Species, welche 
einen Paraſit bewirtbet, ſich vermehrt, deito leichter wird der Parafit 
von der einen Species auf die andere getragen und die dadurch 
bervorgerufene Grfranfung befallener Individuen tritt dann fencen 
artig auf,“ Und weiter: „Das Weizenkorn iſt aufgelöit und in cine 
ſchwarze Sporenmafje verwandelt“ ꝛc. Solche Säge find doch wohl 
—*— als oberflächlich; fie find unſinnig! Im der ſyſtematiſchen 
Meberfiht (S. 15) beliebt es dem Verf., nur unter den Phycomyteten 
Gharaftere zu nennen und nod dazu was für welche! Wenn die 
Mucorineen „Schimmelpilze auf faulenden Subſtanzen an der Luft“ 


. gesmet werben, jo gilt das and für Taufende von Pilzen, die nicht 


ueorineen find, Dabei fommen an Drudfeblern in einem Athem 
vor: Hypodermien (itatt Supodermier), Saprolegien (jtatt Sapro— 
legnien), Peronoſporen (itatt Peronoſporeen), Muſcorineen (itatt 
Mucorineen). Weberbaupt find folche Fehler nidt felten; auf ©. 75 
jteht in Ueberſchriften ſogar derſelbe Fehler aweimal: Lycorper- 
daceae und Lycorperdon (itatt I.ycoperdaceae und Lycoperdon). 
Auf einige Gorrectur hat man doch wohl gerade in einem für das 
arone Publifum beitimmten Buche einige Anſprüche. 

Und nun zu den Abbildungen, Die zumädyit bisweilen nicht mit 
den Bejchreibungen übereinitimmen! Auf S. 55 heißt es z. B. vom 
Stiele des Sotanepilzes: „unten dunkelroth-netzig“. Bon einem 
„dunfelrotben“ Retzwerk iſt an Fig. 50 auf Taf. 16 michts zu jeben 
und das eingezeichnete Netzwerk mit feinen regelmäßigen wachemaben- 
artigen Maſchen it maturwidrig. Dann heißt es 3. B. auf S. 79 
unter Nidularia erueibulum (es fteht zweimal fälfhlih cureibulum): 
„PBeridiole weiß“, während fie in der Abbildung gelb it. Bon der 
ſchwarzen Trüffel (S. *6; ftatt Tuber melanusporum ſteht Tuber 
melanosperum) wird geſagt: „Aleifch weißlich, mit dunklen Adern“, 
während die Figur 133 auf Zaf, 23 gemau das Gegeutheil zeigt. 
Leptere Abbildung ift überhaupt wabrbaft abfcheulich angefertigt. 
Man findet bisweilen faulende Kartoffeln von ähnlichem Ansjchen. 
Wie ſoll der Lefer aus diefem Bilde eine Trüffel erkennen?! Warım 
bat fich bier der Verf. nicht Die ſchönen Abbildungen bei Zulasne 
(Fungi hypogaei) als Borbilder genommen? Hat der Verf. vom 


Dickſuß (Jig. 89) wirklich ein Gremplar vor ſich gebabt, deſſen Stiel 


| 


aderung dem über einen Yuftballon ausgeſpannten Nepe gleicht? 
Ref. kann das nicht glauben. Und die Spimorchel mit ihren regel» 
märigen vieredfigen Gruben? Ref. bat unter Hunderten von 
Gxemplaren nie dieſe Regelmäßigkeit beobadtet, Dann muß er 
als mißlumgene Aiguren ned welter bezeichnen: Grdzunge, Gift 
morhel, Erdſtern, Stoppelpilz, Gallert- Stachelvils, Habictepili, 
Echopfeilz, Schwefelkopf, Parafolwil x. Selbit der Aliegenpil; it 
anf dem Umſchlage des Buches beſſer dargeftellt, als auf der Zar. 1. 
Es vergleiche doch jeder Unbeſangene dieſe Abbildungen mit det 
Natur oder mit den Daritellungen eines Arombbolj, Harzer, Arie, 
Weberbauer, um zu erfahren, was er von dem citierten Sahn ſchen 
Abbildungen zu halten bat. Der Berf. giebt felbit zu: „im Bunt 
druck iſt allerdings die richtige Rärbung nicht durchgebends gelungen“. 
Aber warum nicht? Was der Buntdrud bei ernitem Wollen zu litten 
vermag, beweifen u. A. die Aroidene Maximilianae von Pevritſch. 
die der Berf. ſich daraufhin anfeben mag. Wenn man aber den 
Lernenden, Die ſich nicht amderweit helfen fünnen, zum Zwecke der 
Belehrung nicht das Beſte zu bieten vermag, dann fell man lieber 


1683 — 1888. 48, — Literarifhes Gentralblatt — 24. November. — 1684 








anf Veröffentlichung Berzicht feiiten und nicht die an und für ſich Der Berleger bat einige Beſprechungen als Mufter Iberfendet, 
idhen fo greße Jabl mittelmäßiger Schriften um eine weitere | 3. B. ans der Sportzeitung, Zeitichrift für Pilgfreunde, Täglicher 
vermehren. Auch von Diefem Standpuntte aus wiederholt Hei, | Mundfchaw, Ihhringer Zeitung 2. Welcher Kenner wird fich dadurch 
nochmals, daß das Hahn'ſche Buch ein verfehltes iſt. Soll Ne, in feinem eigenen Urtbeile (A laſſen? Dagegen ſei doch auch 
dem ansgefprochenen Wunſche gerecht werden, bedentend beſſere hingewieſen auf Die Beſprechnng des bekannten tüchtigen Mykologen 
Publicationen zu nennen, fo weiſt er auf die von Sartinger ges - br. G. Winter in der Hedwigia 1883, S. 124. 

malten, vom Schulrath Beer berandgegebenen Bandtafeln bin, auf Der in der Necenfion ausgeſprochene Tadel dürfte durch das 
Weberbaner’s leider nicht vollendete Rorddeutſche Pilze, auf Lorinſer's hier Mitgetbeilte ausreichend begründet fein. Auf eine ſpeciellere Dars 
Schwaͤmme (in einzelnen Figuren nicht getrem, im Texte fehr gut), ſtellung der angedenteten Mängel, deren Liſte vermehrt werden kann, 


bezüglich des Zertes auf Wünihe „die Pilze” ꝛc. verzichtet Mef. Dr. Chr. Lürssen. 
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Inhalts, der zweite die Psalmen und katechetischen 
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Vollständig in 4—5 Lieferungen. 
— Zur Verfassungsfrage in der 
von Scheuerl, A., Et 
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chultze, A. S., 


in ihrer Wechselbeziehling. 


Grundlinien einer geschichtlichen Darstellung 
des heutlgen Civilprocessrechts. 


Erster Theil. 
8 (XXXXIL 603 Beiten.) -H 16, —. 
s Leben. Erzählt von seinem Sohne 
CH. Tu. Schwan. 8, cH 4, — 


Der Ursprung des Donatismus. 


Nach den Quellen untersucht und 
Ei teni -theolog. - 
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drich Hölderlin. — Ueber Denken und Nachdenken. — Nor- | 
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der Freiburger Universitäts-Professoren und -Docenten: 
E. Warburg, H. Fischer, A. Gruber, R. Wiedersheim, J. 
von Kries, Oh. Bäumler, E, Bostroem, A. Kast, W. Hack, 


Professor der Rechte 
an der Universität 





Strassburg. 


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— 1883, 48, — Literarifhes Centralblatt. — 24. November. — 


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Eine psychologisch-ethische Untersuchung. Erster Artikel. — 
H. Höifding, die psychologische Bedeutung der Wieder- 


; holung. — J. Jacobson, philosophische Untersuchungen zur 


Metageometrie. Erster Artikel. — E. Laas, Aphorismen über 
Staat und Kirche. — A. v. Lecelair, das kategoriale Gepräge 
des Denkens in seinem Einflusse auf die Probleme der Philo- 
sophie, insbesondere der Erkenntnisstheorie. — R,v.Schubert- 
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Verhältniss zum Causslitätsproblem. — W. Schuppe, die 
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Müller. Preis -# 30, —; in eleg. Originalbild. (forstgrüner | y„presbericht, venologischer, heransgegeben von Dr. C. 





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die Koochenhöhlen von Ojeow in Polen. Mit 12 Tafeln. meister Bohn in Berlin. (Ganz neu!) 
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zwei Dictyoneura- und zwei Arthropleura-Arten aus der Schriftsteller des Alterthums reconstruiert durelı Kegierungs- 
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libyschen Wüste und der angrenzenden Gebiote von Aegypten. ron ea —— rn Ir — Chomie. Lig. 1. 
Unter Mitwirkung mehrerer Fachgenossen herausgegeben | Taſeln nebst erläuterndem Tex ) 
von Karl A. Zittel, Professor der Geologie und Paläonto- | Waarenkunde, allgemeine, und Rohstofflehre. N a 
logie an der Universität München. Mit einer Uebersichts- | Band IV. Möller, J., die Rohstoffe des Tischler- un 
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165 


> 


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319 S., nebit 27 Fachimile-Nbbildungen.) -# 10. [317 


EZ U ZU ZU ZU ZU ZU ZU ⏑ ZZ 2 





R. Gaertner's Verlag, H. Heyfelder, Berlin W. 
Soeben eriheint: 1315 


Martin Juther. 
Feſtſchrift der Stadt Berlin 


zum 10. November 1883, 


Bon 
Dr. Mar Len 


% 
Profeffor der Gefchichte an der Univerſität Marburg. 


— Mit emem Titelbilde, 
Zweile Auflage. 
MI, —. leg. geb. M 4, —. 
Ein Berk von bleibendem Werthe. 


„Die Feſtſchrift von Lenz bildet binfichtlich ihres wifiens 
ihaftlichen Wertbes, Größe der Auffaffung und Kraft der 
Geitaltung ohne Zweifel den Höbenumet der Luther— 
literatur dieſes Jahres.“ 
(Preuß. Jabrbücer 1883. Heft 11.) 


Neuer Verlag von Breitkopf & Härtel in Leipzig. 
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Tonschriftwesen. — Metrik. — Harmonik. 
Zweite, umgearbeitete und zusammengedrängte Auflage. 
XVI, 364 8, 8. Geh. -# 8, —., Eleg. geb. of 9, 50. 

Dieser Band enthält zunächst die Elementartheorie in mehr 
ausgeführter und gründlicherer Darlegung als man sie zu geben 
pflegt. Der bedeutsamste Theil des Bandes besteht in der 
Lehre von der Metrik, dem Wesen des Tactes, Rhythmus und 
Accents, sodann der Harmonik nach M.Hauptmann’s System, 


dasselbe wurde hier in einem leichter fasslichen Vortrage | 


wieder<egeben und ist zur tieferen Erkenntniss der „Natur 
der Harmonik und der Metrik“ die vorzüglichste, wenn nicht 
einzige Quelle für Lehrer der musikalischen Theorie auf dem 
neuesten Standpuncte aber unentbehrlich. 


Wichtige wilfenfchaftliche Novität: [299 
Strümpell, 2, Prof., Grundriß der Pfycologie 


oder der Lehre von der Entwidelung des Seelenlebens im 
Menihen. 20 Bog. gr. 8. -M 4,20, 

Der Berfaffer zeigt das Gelſtesleben des Menfchen als einen 
Brozeß allmälich fortfchreitender Entwidelung und Bervollfommmung. 
Diefe Entwidelnng fit nicht die vergänglice Erfheinungsweife eines 
materiellen, aus Stoff u. Matie beitebenten, jondern eines ims 
materiellen unfterblichen Wejens, wofür der Verfaller, ohne die auch 
in der materialiftifchen Unficht vorgebradhten Wabrbeiten zu vers 
fennen, den vollgültigen Beweis darbringt. 


Verlag von Geora Böhme, Leipzig. 


Diefer Nummer liegt ein Proſpeet von ©. Freytag in Leipzig bei. 


— 1888, 248, — Literarifhes Centralblatt — 24, November. — 


nennen. 


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1690 
AZ SI ZZ I — ... .. F F — 
R. Gaertner's Verlag, H. Heyfelder, Berlin W. 
[314 
Griechische Formenlehre 
in Paradigmen, 


Soeben erschien: 


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die in der Schule aus den Paradigmen zu entwickelnden Regels. 


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Dr. Karl Kunze, 
Director des König]. Gymnasiums zu Schneidemähl, 
Zweite, wesentlich umgearbeitete Auflage. 
Gr. 8. 108 Seiten. A 1, 20. 


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Katalog 43: Deutsche Literatur; Mundarten; Volkssage u. 


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Literatur, nebst Linguistik u. Literaturgeschichte. — 
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wart, Im Ganzen 1236 Nummern. — 


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arss NIS EEE SIT ST SI ISTSTAASIATSIASITISA TS 


III IAEIIGE 


SEEEIEISITSIISTISTS —W 
ww 


2 





© 





DIAS TAIITIIE ASS 


«— 


Berantworti. Redacieur Prof. Dr. Farucke in Leipzig, Goetheftraße Kr, 7. — Drud von W. Drugulin in Leipzig. 


Literariſche 





entralblatt 


für Deutfdyland. 


Ar. 49.] 


Heransgeber und verantwortlicher Redacteut Prof. Dr. Fr. Zarnde, 





(1883. 


Verlegt von Eduard Ancnarins im Leipzig. 





Erſcheint jeden Sonnabend. 





— 1. December. »+- 





Preis vierteljährlich A 7. 50. 





Riant, invention de la söpultare des Patriarches ete. | Bail, metboriiher Peilfaden für dem Unterricht in ber 


Jacebfen, Urterimbungen über die fonoptiiten &vın« Raturgeididte ıc 
gelien. 
Die Yurber-Ausftellung Des Brosb. Muſeume zu Weimar. 


Zufammengeſt. von Auland. Thiete 


Dberhummer, Bbönigier in Mfarnien. | General-Nivellement von Livland. 
Touton, vergl. Unterfuchungen über Die Entwidelung 
ber Blaſen in der Epidermis. 
Dahn, rehtöphileiophiibe Studien, 
R °g ge, bibliotlieea Grotiana. 
v. 
ber 


Die Iübeder Briefe ze. Bearb. von Wepel. 
Die Älteren Zunfturfunden der Stadt Lüneburg- 
von Bodemann, 


Bearb, 


v. d. @olp, Kobvab u, Jena. 
Kievert's Schul Wanvdatlas der Yinder Europas. 
&oebel, Grundzge der Syſtemattt. 





v. Dombromifi, der Audıs, 
Selenta, Studien Über Emtwirfelungegeihichte der 


Meile, die Taration ter Privat u, Gemelnde⸗Forſten sc 
Kälidäsa, Megkadüta, translated by Clark. 
Manro, n grammar of the homerie dialect, 
Kinch, quaestiones Curtianae rriticne, 

Kluge, ernmologiibes Wörterbuch der deutſchen Sprade. 
| danthalter. die Sprachzrenze zwiſchen Mittel- und 
'ı® 





Alederdeutich ac. 
er Ribelungen Not, Ueberi, von Henke. 
| Meifter Sterhau's Schabbud. 
Scdlemm, über gumnafiale Eriichung- 


arwey, das Staatörednt des Rönigreibs Württem | Deutſche Sterblihteitötafeln ꝛtc. 
| 


Mile Büderfendungen erbitten wir berechuet unb unter ber Mdrefle der Erpebition d. BI. (Bospitalftr. 16), alle Briefe unter ber bed Heraufgeberd (Goetheftr. 7). Mur foite 
Werte fünnen eine Beſprechung Auben, die der Redattion vorgelegen haben, Bei Correſpondenzen Über Blider bitten wir Reid ben Namen ber Berleger berfelben angugeben 


Cheologie. 

Riant, comte, membre de V’Instit,, Invention de la Sepulture 
des Patriarches Abraham, Isane et Jacob ü Hebron le 25 Juni 
1119, Gönes, 1883, (13 5. gr. 8.) 

(Extrait des Archives de l’Orient latin, tome I], 1883, pp. 411 
—421.) " 

Zu den von den Muhamedanern befonders heilig gehaltenen 
Gebäuden gehört, wie bekannt, auch jene Mofchee zu Hebron, 
welche die Batriarchengräber umfchließt. Nicht minder bekannt 
ift, wie zähe die Muhamedaner an dem Berbot fefthalten, 
welches Andersgläubigen ſolche Orte zu betreten wehrt. In 
ben letzten Jahrhunderten nach der Franlenherrſchaft bis in die 
Neuzeit war es, joviel wir willen, ausgenommen dem Spanier 
Badia, der fich 1807 unter dem Namen Ali Bey ind Innere 
geitohlen hat, feinem einzigen fremden, im neuerer Zeit nur 
wenigen und nur ſolchen, welche durch ihre hohe Stellung oder 
fonftige hohe Empfehlungen die Erlaubniß ſich erwirken fonnten, 
wie dem Prinzen von Wales, Stanley, dem Kronprinzen von 
Preußen und Anderen vergönnt, das Innere jenes Heiligthums 
zu betreten, aber auch diefen blieb die Krypta ſelbſt verichloffen, 
jo daß von einer genaueren Kenntniß des jegigen Ausſehens 
derjelben nicht die Rebe fein fan. Anders war dies offenbar 
zu der Beit der Kreuzzüge. Im Jahre 1103 haben der nord» 
ländifche Pilger Saewulf, im Jahre 1107 der ruffiiche Abt 
Daniel aus Kiew das Innere befucht und bejchrieben; allerdings 
bie in der Krypta eingefchloffenen Mumien auch nicht gefehen. 
Die Möglichkeit, in diefer Beziehung feine Neugierde befriedigen 
zu können, bot fich dem Pilger erit im Jahre 1119. Mrabijche 
Schriftfteller wie Ibn al-Athir (in deſſen Kamil, ed. Tornberg, 
Leyden 1864, X, S. 3894) und diefem folgend Abulfeda (Ann. 
moslem., ad H. 513, ed. Reiske, III, 397) und vor diefem die 
bis zum Jahre 1160 reichenden Annalen von Damaskus (Cod. 
bomb. Nr. 718, in Orforb), ebenfalls Aly el-Heremy (F 1215) 
in feinen Indications sur les lieux de p6lerinage (im Auszuge 
zum erften Male von Charles Schefer im Arch. de l’Orient 
lat. I, 606 veröffentlicht) berichten, daß im genannten Jahre 
1119 viele Leute auch der Patriarchen Leiber und zivar ala 
Mumien gefehen hätten. Eben der Letere fagt, daß der König 
Balduin im Jahre 1119 einige Franken beauftragt habe, in die 
Gruft Hineinzugehen. Diefe hätten die brei Patriarchen, von 
welchen die Yeichentücher in Fetzen herabhingen, gejehen, die- 
felben feien gegen die Wand der Höhle angelehnt gewejen. Der 


König babe die Leichentücher, in welche fie gehüllt waren, er: 
neuern laffen. Aly el⸗Herewy hatte dieſe Nachricht von einem 
fränfifchen Ritter, Namens Gottfried, erhalten, welcher mit dem 
legteren Geſchäfte beauftragt geweien fei. Dieſe morgenländi: 
ſchen Berichte werden num ergänzt und beftätigt durch einen un— 
zweifelhaft echten und von den Bollandiften (Acta Sanctorum, 
Juni VI,26d.&.525) zum Theil ſchon gefannten, jüngft aber von 
Riant wieder aufgefundenen, ausführlichen Bericht über die im 
Jahre 1119 ftattgehabte Aufdedung, beziv. Aufgrabung diefer 
Gruft, herrührend von einem anonymen Kanonifer aus der von 
den Franken errichteten damaligen Priorei zu Hebron, der 
Augenzeuge war, Der Bericht trägt ben Titel: Tractatus de 
inventione sanctorum patriarcharum Abraham, Isaac et 
Jacob. Riant giebt den Anhalt theil3 im Auszuge, theils 
wörtlich wieder; dann wirb des Näheren erzählt, daß man im 
Juni 1119 an Ort und Stelle nachgegraben, die Gruft geöffnet 
und die Körper der Patriarchen, ebenfalls Sinochenrefte in 15 
Bafen (nach des anonymen Verf.'s Meinung die der Söhne 
Iſraels) gefunden habe Man habe dann diefe Funde am 
6. October 1119 unter großem Zulauf und Freude des chrijt: 
lichen Bolfes in einer Proceflion ins Klofter gebracht und dort 
zur Verehrung ausgeftellt. Riant führt nun des Weiteren aus, 
daß man nad) den Ungaben Späterer, wie des Benjamin von 
Tudela und des Aly el-Herewy, nicht zweifeln dürfe, daß diefe 
Reliquien zum größeren Theile wieder in die Krypta verbracht 
und die leßtere vom König Balduin wieder hergejtellt worden 
fei; allerdings fei es auch gewiß, daß Ueberrefte auch in einem 
größeren Altare über der eigentlichen Grabftätte niedergelegt 
twurben, denn gegen das Jahr 1180 habe Graf Rudolf von 
Pfullendorf Reliquien aus Hebron von Ubraham, Iſaak und 
Jakob nad) St. Ballen gefhidt (Casus S. Galli, not. marg. ad 
ann. 1180, Mon. Germ. 88. II, 71), wo biefelben wahrscheinlich 
bei dem großen Brande vom Jahre 1314 vernichtet worden 
jeien, Daß die Muhamedaner, als fie fpäter wieder Hebron in 
Beſitz befamen, die Reliquien der Batriarchengruft an Ort und 
Stelle belaffen haben, fei wohl gewiß, es müßte denn fein, daß 
im Jahre 1244, als diefe Stadt vom Sultan von Aegypten 
erobert worden, die Verbündeten befjelben, die Charejmier, 
auch dort ihr Zerftörungswerf betrieben hätten. — Riant's 
intereffante Publication hat das unbeftreitbare Verdienft, eine 
neue Duelle beigebracht zu haben, welche die Nachrichten der 
Araber über die Gruft zu Hebron als richtig erweiſt; fie ift 


1693 


— 1883, M 49. — Literarijges Eentraflblatt — 1, December, — 


[N 





nebjtdem eine forgfältige Literaturſtudie, welche in Betreff dieſes 
Gegenſtandes unſer Wiſſen weſentlich bereichert und deshalb 
von den Paläſtinafreunden, bie wir auf dieſelbe hiermit auf: 
merffjam machen möchten, als eine willtommene und danfens- 





werthe Gabe betrachtet werben muß. H. H. 
Jacobsen En Untersuchungen über die „gpnopüschen 
Eyangelien. Berlin, 1883. 0. Reimer, s.) 
2 


Urmarcus, Marcus, nur aus Lepterem und vielleicht aus 
einer Spruhfammlung Matthäus, nur aus den Fanonifchen 
Vorgängern Lucas, das ift die neue, überaus anregende Hypo: 
thefe, ein Erzeugniß zwanzigjährigen Studiums, ungemeinen 
Scarffinng, fühnen Freimuths, aber auch ebenfo warmer Bes 
geifterung für Jeſus. Etwaige Nebenquellen gelten ald uns 
wejentlih. Und wenn eine Sammlung von Herrniprücen, d. h. 
von lauter echten — ngüror weidos — überhaupt eriftierte, fo 
ftammen doch nicht aus ihr, fondern von dem fanonifchen Mt. 
Gap. 1.2. 11, 1 ff, die (frei erfundenen) Doubletten incl. 8, 
5—13, alles Judenchriſtliche, Particulariftifhe und flarf 
Eschatologiiche inch. 3, 2. 7—10, die Ausdrüde „Himmelreich” 
und „Menſchenſohn“, die Höherftellung der Urapoftel und die 
Animofität gegen die Pharifäer und Sabducäer, welche deren 
definitive Niederlage (70 n. Chr.) vorausfegt (21—34). Des 
Verf.'s Anfiht über Jefus läßt fich hiernach errathen. Sie 
wird nirgends ausgeführt, noch weniger begründet, bient aber 


fehr ſtark als Kriterium, — Le. (31—56) folgt abwechjelnd | 


dem Mt, (8c.3, 1—4, 30 und in den befannten „Einfchaltungen“ 
6, 20— 5, 3, 9, 51—18, 14) und dem Mc. und bildet ebenfalls 
vieles frei. Von den leider gar nicht markierten Beweifen der 
Abhängigkeit vom kanoniſchen Mt. find Simons gegenüber neu 
die zu Le. 11, 37. 12, 1. 13, 22. 7, 11. 17,50 (3, 7) und 
theilweife die zu 7, 1. 4, 16, deren Werth allerdings verschieden 
ift. — Auch die Abhängigkeit des Mt. vom lanoniſchen Me. 
(1—20) erhält neue Stützen. Stark eingefhränft wird fie 
dadurd, daß nach S.79 f. die Interpolationen des Mc. zuweilen 
fecundären Tert haben, weil hier Dit, ebenfalld aus Tradition 
ichöpfen fonnte. Aber wenn überhaupt, warum nur bier? 
6, 3.4 (8 f.). 9, 50%. 12, 5. 34», worüber Jacobfen trotz des 
Verſprechens S. 20, 1 ſchweigt, gehören zum Urmarcus, — 
Charafteriftiih ift, daß die Aenderungen fait ftets aus nad) 
läffiger Benugung der Vorlagen, insbefondere die Auslafjungen 
aus Gleichheit des Anfangs oder Schluffes zweier Nachbarjäge 
(16 20.) erflärt, dogmatiiche Motive ganz felten, nicht einmal 
bei Le. 10, 4, 16—30. 17, 20 f. angenommen werden. — Ju 
den Urmarcus find interpoliert (57—80) alle ausführlichen 


Wundergeichichten und vieles Andere, meift wie bei Scholten, | 


dazu aber Gethjemanefcene, Verrat (wegen I. Cor. 15, 5), 
Nachtwerhör, Berleugnung und der Baflacharafter des legten 
Mahles (Fefus ftarb am bdreizehnten Nifan; ſ. Me. 14, 1). 


Letzteres ijt mehr als fühn. Aber auch die erfte Hälfte des Ur- | 


marcus mit ihren Maffenheilungen (1, 34. 3, 10) und jeßt 
vielfach interefjelojen Kreuz: und Querzügen (5. 67, 3.3 v. u. 
lies: 5, 1 und 21) Hat feine Wahrfcheinlichkeit. Zu Grunde 
liegt diejer natürlid rein au Me, jelbft gewiefenen Kritik die 
Forderung, daß eine erfte evangeliihe Schrift frei fein müſſe 
nicht nur von fchriftftellerifchen Unftößen und Widerfprüchen, 
wie fie jehr richtig, freilich manchmal etwas rigoriitiich hervor: 
gehoben werden, fondern auch von unglaubhaiten Stüden, 
Lepteres iſt ganz unberechtigt; Erfteres kann auch zu anderen 
Erklärungen führen. Polemifieren gegen Andere ift nun ab» 


fihtlih vermieden; aber auch ihre Berüdfichtigung iſt eine fo | 


geringe, wie wir fie dem Verf. nicht wünfchen wollen. Das 
noli turbare circulos meos, durch die Natur der Frage ohnehin 
nur zu nahe gelegt, droht ein Bann zu werden, der alle Ber: 


‚ zwingende Beobachtungen Haben wir das fynoptiiche Problem 
in höchfter Einfachheit gelöft“ (80, vgl. 57 f.); „welde Be: 
deutung die Anerkennung meiner Rejultate für die theologiſche 
Wiſſenſchaft haben wird, bedarf feiner Ausführung” (S. I). 
Ueberbies, Alles einmal als richtig zugeftanden: wie fann man 
dies fchreiben, wenn man feine Hypothefe nicht an allen Einzel: 
beiten durchprüft, jondern bloß Beifpiele giebt, weder die Berg» 
predigt noch %c.9, 51—18, 14 analyfiert, die Bolemif des Mt. 
gegen Paulus fowie den paulinifchen Charafter des Le. und des 
kanoniſchen Me. ohne jeden Beleg außer Me. 2, 5 behauptet, 
bie S. III angekündigte Aufzeigung der echten Herrnworte auch 
nicht annähernd ausführt und das Sprachliche faft ganz bei 
Seite läßt? Dies fagen wir zumeift nicht gegen das Bud, 
defien Knappheit im Gegentheil eine wahre Freude ift, fondern 
nur gegen jene Brätenfion, welche uns anfangs Bebenken erregte, 
ob der Verf. das Problem auch nur verftanden habe. Sie muf 
unbedingt fallen; ohne fie wird er ein jehr willlommener Mit- 
arbeiter fein. Er hat ja Vieles noch in petto behalten. Zunächſt 
dürfen wir jedoch wohl feinen johanneifchen Unterfuchungen ent- 
gegenjehen. Wir bitten um fleißigere Beifügung der Berszahlen, 
um Vermeidung des bequemen „sqg.*, um ein Stellenregifter und 
im Intereffe aller nicht ganz Eingeweihten um (genaue) Anführung 
befreundeter ober gegnerifcher Beweisführungen. Schm. 


Die Luther-Auöftellung des Großherzoglichen Diufeums zu Weimar. 
Mit Beiträgen des Sachſen-Erneſtiniſchen Sefammt- Archivs, der 
Bropie gen ten Bibliotbel n. a. zufammengeitellt vonG.Ruland, 

eimar, 1853. Böhlau. (VII, 52 ©. 4.) 

Man darf wohl ohne Uebertreibung jagen, daß diefe Aus: 
ftellung, welche der gelehrte und Funftfinnige, beiläufig aud) 
theologisch gebildete Director der Großherzoglicden Mufeen in 
Weimar veranftaltet hat, an Reichhaltigkeit und Originalität 
einzig in ihrer Urt if. Einunddreißig verſchiedene Bilder 
Luther's, acht Bilder feiner Frau, der Katharina von Bora, 
fünfzig feiner Beitgenoffen; eine große Menge Borträtmedaillen 
und Medaillen auf die Jubiläen 1617,1717,1817, auf die feier 
ber Uebergabe der Augsburgiſchen Eonfeffion 1530, 1630, 1730, 
1830, zahlreiche Handſchriften nicht nur Luther's, fondern auch 
feiner berühmtesten Beitgenoffen und Mitarbeiter, faft 100 Ori— 
ginaldrude lutherifcher Schriften, endlich eine Zufammenftellung, 
„Luther in der modernen Kunſt“ vorführend, dies Alles wird 
ung in ber von Ruland veranftalteten Sammlung geboten, und 
wir ftehen nicht an, den hier gemachten Verſuch „Luther den 
Beitgenoffen näher zu bringen“ für wohl gelungen zu erflären. 
Möchten recht Viele die ihnen in Weimar gebotene Gelegenheit 
benugen und fich überzeugen, daß die Kenntnißnahme von einer 
folden Austellung ſchneller und befjer orientiert, als das 
Durchſtudieren mancher dider Bücher. Wir jeden von Einzelheiten 
' ab, müffen aber doch erwähnen, daß der Verf. fi) in Wider: 

ſpruch zu der Darftellung der neuen kritiichen Gefammtausgabe 
von Luther's Schriften fell, wenn er die ausgelegte Ausgabe 
| ber 95 Thefen von 1517 für die Originalausgabe hält. Der 

Katalog ift übrigens gründlich und accurat gearbeitet und 

durch die beigefügten Hinweiſungen auf die gelehrtien Nach— 

ſchlagewerke auch für ernſte Studien tüchtig angelegt, überdiee 
ſehr fauber ausgeftattet und mit denfelben Randleiften (wahr: 
icheinlich nad) Yuc. Cranach) verziert, die auch der neuen Luther⸗ 
| ausgabe zum Schmud gereichen. Das Büdlein wird wohl eine 
ı ähnliche Bedeutung erlangen wie der Katalog der Berliner Göthe— 
ausjtellung vom Jahre 1861, 














Proreft. Hircenzeitung ıc. Hrög. v. J. E. Webftv,. Nr. 46. 

Inb.: O. Pfleiderer, Luther ald Begründer der proteftan- 
tifchen Gefittung, — N. Thoma, das wormfer Luther⸗Feſtſpiel. — 
Ans Berlin. — Aus Leipzig. — Theologifche Ehrenpromotionen am 
Luther⸗Jubilaͤum. 


ſtändigung ausſchließt. Nur fo waren die Säge möglich: „durch 


ö—ñ __ 


1695 — 1883. 49, — Literarifdes veiiru.dlait — 1. December. — 1696 








Deutfher Merkur. Red. A. BGapenmeler. 14. Jabra. Rr.45. Die lübecker Briefe des kieler Siadtarchives 1422—1534, 
| Inb.: Zu Martin Luthers 400jährigem Geburtstag. — wei Bearb. von Mr. Aug. Wetzel, Kiel, 18%3. Univers.-Buchhdlg, 
etage — —— — (Bd. — * (VI, 15 8. 8.) cM 2. 
Reden, gehalten in Bielefeld. (Schl.) — Die vertrauten Briefe des ; i i : ’ . 
UNI Erin un Sfr Garen en Bel | „mat ne Chr, eis Bhaae vr 13, Yen 
Zeitſchrift für kirchliche Wiſſenſchaft u. kirchliches Leben. Hrög. von | Anzahl Briefe, die der Lübeder Rath, meift im 15. Jahrhundert, 
6. E. Euthardt. Heft 11. an den Kieler gerichtet hat, größtentheils in Regeftenform wieder. 
— — peter — —— a MT Befonders ftarf vertreten find die Jahre nach 1469, alſo die 
liter, Eutber’s Stellung zur Philofopbie. — N. Möndeberg. Beit, in der Kiel an Lübeck verpfändet war; aber auch abgejehen 
Johannes a Lasco und feiner Fremdengemeinde Aufnahme in Däne- | von dieſem fpeciellen Berhältniffe ift die Sammlung ein glän- 
mart und Norddeutſchlaud. — Die Judenfrage auch eine Ghriftens | zendes Beugniß für die großartige politiiche Thätigfeit des 
trage. 1. lübiſchen Rathes und ift daher von dem Vereine, dem fie ges 
Blätter für Humnofogie. Hrög. von Albert Fifher. Nr. 10u. 11. | widmet ift, dankbar Hinzunehmen, um fo mehr, als fie mancherlei 
nh.: Bode, Johann Jakob Rambach und feine Dichtungen. Ergänzungen und zu berückſichtigendes Material für die Hanſe— 
(Fortj.) — Die Revifion der Xutherbibel und das evangelifhe Kirchen- | recefje enthält, 
lied. — 3. Zahn, zu dem Liede „Das alte Jahr vergangen fit“. 


— Zum Luthers Jubiläum. — Gifenlobr, das neue evangelifche älteren Zunfturkunde der Stadt Lũnebu Bei b. 
Gefangbud für die evangelijche Kirche im Großherzogthum Baden. —— — — A Hahn. (UXAIK 270 8. 
— Lucius, Gott der Vater wohn uns bei. — Zur neueten hym— Gr. 8.) HM 6, 40, ’ 


untogifigen Siieratur — Gzugen Ind Uiniwerten. A. u.d. T.: Quellen und Darstellungen zur Geschichte Nieder- 


— Herausg. vom Historischen Verein f, Niedersachsen. 
— — — — — — — —— B h 
Der Plan, die älteren Zunfturfunden von Lüneburg heraus: 
Geſchichte. zugeben, iſt gewiß ein ſehr verdienſtlicher, leider aber iſt die 
Oberhummer, Eugen, Phönizier in Akarnanien. Unter- Urt ber Ausführung —* erpeblichen Mängeln behaftet, jo dab 
suchungen zur phönizischen Colonial- vo. Handelsgeschichte mit dad Werl in feiner Weiſe mit den vortrefflichen Arbeiten von 
besond. Rücksicht auf das westliehe Griechenland. München, | Wehrmann und Rüdiger verglichen werden kann. Schon die 
1882. Th. Ackermann, (84 8. 8.) c# 1,80. Einleitung hat einen jehr problematifchen Werth: was in der⸗ 
Der Verf. ift bei Vorarbeiten für eine Geſchichte Alarna- ſelben von der Entſtehung der Zünfte gejagt wird, iſt, wenn es 
niens auf Spuren phönitifchen Einfluffes gejtoßen, welche bisher | die Anfichten von Nigic wiedergeben joll, nicht ganz richtig ge» 
unbeachtet geblieben waren, und er iſt diefen dann weiter nad: | heben, wenn es aber von ihnen abweichen ſoll, in feiner Weiſe 
gegangen. Er nimmt ausgedehnte jefte Anfiedlungen der Phö- | zu begründen verfucht worden. Die folgenden Abſchnitte: die 
nifer in biefen Gegenden an, fucht aus den Ortsnamen, den | Bünfte in politiſch-rechtlicher in gewerblich⸗wirthſchaftlicher, in 
Euften und einer Anzahl anderer Momente ihre Exiftenz zu | teligiöfer und kirchlicher Beziehung, geben, im Grunde ge» 
erweifen. Dabei ift er genöthigt, vielfach und in ausgedegntem | nommen, weiter nichts als eine Bufammenftellung bes Inhaltes 
Maße auch auf die analogen Erjheinungen im übrigen Griechen. der Urkunden nad; Materien. Es jcheint dies zwar in neuefter 
fand einzugehen. Fleiß und Belefenheit darf man ihm nad. | Zeit immer beliebter werden zu wollen, umſomehtr iſt es Pflicht, 
rühmen; er Hat die irgendwie einſchlagende Literatur eifrig | gegen dieſe Manier aufzutreten: will man nur eine jolde Zu: 
geſammelt und ausgenüßt. Anders wird man wohl von der | Jammenftellung geben, die ja gewiß in manchen Beziehungen 
an ber Literatur geübten Kritit denfen, indem vielfach mit | Werth Hat, fo wähle man die Form des Sachregifterd, die auch 
Sätzen operirt wird, die fich ftark beftreiten Lafjen. Noch prattiſch bie richtigfte ift; will man aber eine wirkliche Einleitung 
weniger günftig dürfte der urtheilen, welcher von einem etwas | geben, dann muß mehr verlangt werden, dann bejchränfe man 
weiteren Gefichtspunct aus das Getriebe auf dem Gebiet der ſich nicht auf das Material, weldes man publiciert, fondern 
griechifchen Urgeſchichte in den legten Jahrzehnten verfolgt hat | werfe feinen Blid auf einen weiteren Umtreis. Mindeftens 
und fi) Har geworden ift, wie ganz diejelben Thatſachen von | fonnte verlangt werben, daß das Verhältniß ber Zünfte zur 
verfchiedenen Forfhern zu ganz derſchiedenen, zum Theil ent- ſtädtiſchen Verfaſſung in viel genauerer Weiſe erörtert würde, 
gegengejegten Zweden benußt worben find und bei dem heutigen | Die beiden Stadtrechte werden wohl hin und wieder citiert, aber 
Stande unjeres Willens beuuht werden fönmen. Ueber wie das genügt doch nicht. Der 9. Theil der Lüneburger Refor⸗ 
viele Dinge kann man ftreiten, ob fie ſemitiſch find oder nicht; | mation, welcher eine Menge in Frage fommendes Material 
und was jemitifch ift, iſt doch auch noch lange nicht phönitijch. | enthält, ift bekanntlich nicht publiciert worben, weil ber Rath 
Dan braucht z. B. fein Anhänger von Ktiepert’s Pelasgerhypo» | und die Bürgerſchaft ſich nicht über ihn einigen fonnten: eine 
thefe zu fein, um zuzugeben, daß die Gründe, welche für fie | Unterfuchung, wie weit bei dieſer Frage die Organifation der 
ſprechen, nicht ſchlechter find, als diejenigen, welche gegen fie | Zünfte mit hineingefpielt Hat, war daher durchaus geboten. 
geltend gemacht werden. Und man wird fich namentlich hüten, | Biel ungünftiger nod muß das Urtheil über die Art und Weiſe 
aus orientaliihen Culten auf ftehende orientalifheAnfiedlungen | der Publication felbft lauten, hier ift der Hrögbr. von einer 
zu ſchließen, wenn man der jedenfalls noch nicht widerlegten gewiſſen Leichtfertigteit nicht freizufprechen, wie an folgendem 
Anſicht guldigt, da die große Maſſe derſelben nachhomeriſch Beiſpiele gezeigt werben joll, In der Ordnung der Zimmer: 
fei. Man wird ſich zugleich vergegemwärtigen müfjen, daß wir | leute von 1570 (S. 259) heißt es, fie jollen um 4 Uhr zu ar- 
zur Beit fein Mittel haben, Homer hronologifch zu figiren und | beiten anfangen und darby vorharren bet de klocke soven 
daß ung die neueften archäofogifchen Entdedungen gerade für die | geslagen; so mogen se eine rouwstunde holden, darna 
Beziehungen zwiſchen dem Orient und Griechenland noch feine | wedderumme arbeiden bet de klocke sosse geslagen ver- 
Aufklärung gebracht, fondern nur Probleme geftellt haben. | barren. Nun Liegt es auf der Hand, daß diejer Sag einen 
Hoffen wir, daß feine weiteren Stubien ben Verf. auf Gebiete | Unfinn enthält, denn ein Lüneburger Zimmermann wird 
führen, die weniger ben Gontroverfen ausgefeßt find und wo er nicht im Stande fein, 10 Stunden hinter einander ohne Baufe 
auf allgemeinere Zuftimmung rechnen kann, F.R. zu arbeiten; bie Vergleihung mit dem Text bei Pufendorf, auf 
| den hier ausdrüdlich verwieſen wird (bei anderen Urkunden, wo 
— | es hätte gefchehen müffen, z. B. S. 3 N. 7, ©. 105 EN. 6 





1697 — 1883, 49, — Literarijdes 


und 7, ift dies nicht der Fall) ergiebt, daß nach dem Worte 
arbeiden die Worte: „bis die Ölode 11 geichlagen, Den Nach— 
mittag die Glode 12 zu arbeiten anfangen und dabei ohne einige 
Ruheſtunde“ zc. ausgefallen find. Das Beilpiel genügt, um 
bei der Benußung der Urkunden zur größten VBorficht zu mahnen. 
R. W. 


Goltz, Colmar Freih. v. der, Major, Roßbach und Jena, Studien 
über die Zuſtaände und das geiltige Leben in der preußiſchen 
Armee während der Webergangszeit vom 18. zum 1%. Jahrhundert. 
Mit 2 Schlachtplänen. Berlin, 1853. Mittler & Sohn. (X, 308, 
6568) AMT. 


„Nur die kurze Strede von ſechs deutſchen Meilen trennt 
die Wahlftatt von Roßbach und die von Jena. Beitlich liegen 
die beiden dort gefchlagenen Schlachten ein halbes Jahrhundert 
auseinander, aber wie gering wird dieſer Abſtand dem rückwärts 
gefehrten Blick des Forſchers erjcheinen, wenn er einft ben 
Wandel der Geihide Preußens und feines Heeres von Roßbach 
über Jena bis Schan verfolgt. Walt mühelos wurde mit 
ſchwachen Kräften bei Roßbach der glänzende Sieg errungen 
und troß günftigerer Stärfeverhältnifje erlag das Heer aus des 
großen Königs Schule bei Jena den neu geflalteten Schaaren 
defjelben Gegners, Ja es wurde an einem Tage zertrümmert, 
fo daß die Monarchie faft waffenlos zu den Füßen des übers 
müthigen Feindes lag. Die Frage, wie dies möglich war, kann 
heute, wo jo viel Sonnenfchein der kurzen Nacht des nationalen 
Ungfüces gefolgt ift, leichteren Herzens als früher erörtert 
werden,“ 

Allgemein geſchichtlich iſt die Frage, wie es zu dem tiefen 
Falle Preußens von 1806 gekommen, längſt eingehend beant⸗ 
wortet, Bor Kurzem noch hat Heinrich von Treitjchke die Ur: 
fachen in feinem Werte „deutſche Gejhichte im neunzehnten 
Sahrhundert” in trefflicher Entwidelung dargelegt. 

Kriegägefchichtlich beantwortet Major Freiherr von der Goltz 
im vorliegenden Werke dieſe Frage aufs eingehendfte und um- 
faffendfte. Unter den fichtbaren Urſachen der Kataftrophe von 
1806 nennt er zuerft die unglüdliche Politit. „Man mag den 
Bafeler Frieden als durd das Vorgehen Oeſterreiche und Ruß 
lands in der polnischen Frage begründet erflären und die Zurüd- 
haltung während des zweiten Eoalitionsfrieges entſchuldigen. 
Gegenüber dem 1805 und 1806 befolgten Verfahren bleibt 
nichts übrig, als anzuerkennen, daß ärgere Mißgriffe nicht wohl 
begangen werden fonnten. In dem Gedanken, welcher die beiden 
leitenden Staatdmänner Hardenberg und Haugwitz beherrichte, aus 
der großen Krife einen Gewinn davonzutragen, ohne das Schwert 
ziehen zu müffen, fag Napoleon gegenüber die räthjelhaftejte 
Verblendung. Im Auguft 1806, als Napoleon’3 Abſichten nicht 
mehr zu verfennen waren, erfolgte der Entjchluß zum Kriege. Er 
entiprang der gegründeten Bejorgniß vor einem Ueberfall und 
fann als ein Äct der Verzweiflung gerechtfertigt erſcheinen. 
Uber der Moment war für den Losbruch im höchften Grade un- 
günftig. Auf Unterftügung durch ruſſiſche Heere war erjt nad) 
Monaten zu rechnen. Statt mit höchſter Vorſicht zu handeln, 
verlied Graf Haugwitz der Uction Preußens einen auffallend 
offenfiven Charakter. Nach jo jchweren politiichen Fehlern wird 
auf glüdliche Kriegführung kaum jemals zu hoffen fein. Hier 
war die Wirkung auf die militärifchen Verhältniffe eine ganz 
unmittelbare. Alle einfihtsvollen Männer im Heere hatten die 
Gunft der Umftände, wie fie ſich 1805 für Preußen bot, vollauf 
begriffen; die Mafje fühlte fie inftinctiv Heraus. Die Hoffnung 
auf einen glorreihen Krieg, auf Wiederherjtellung des preußifchen 
Anſehens Hatte ſich in einer Weiſe der Gemüther bemächtigt, 
dab, als auch diefe Gelegenheit ungemügt verftrih, fich aller 
Herzen düftere Uhnungen bemäctigen mußten, Mißtrauen in 
die oberfte Leitung, welche den glüdlichen Uugenblid hatte ver- 








Gentralbflatt — 1, December. — 1698 





ftreichen laſſen, um im ungfüdlichen loszubrechen, Reue über die 
verlorene Gelegenheit und eine daraus entftandene fieberhafte 
Haft, das Berfäumte um jeden Preis nachzuholen, das war. die 
franfhafte Stimmung, welche die Urmee ins Feld führte und 
welche ſelbſt in dem Bertrauen auf die Tapferkeit der Truppen 
fein hinreichendes Gegengewicht fand. Eine folde Stimmung 
wird immer neben der Ueberjtürzung die Unficherheit erzeugen. 
Preußen ftellte fi) dem fehr überlegenen Gegner unter den ge- 
fährlichften Bedingungen zu einem Duell. Daher die Aengſtlich— 
feit in der Heerführung, welche nur ganz jichere Schritte thun 
wollte und die halb gethanen immer wieder zurüdzog, was am 
Ende verderblicher wurde, ala die wirklich begangenen Fehler. 
Diefe Politik, diefe Heerführung, die unglüdliche Zufammen: 
fegung des Hauptquartier, die geringe numerijche Stärke der 
—— waren die hauptſächlichſten äußeren Urſachen ber Kata— 
rophe.“ 

Unter den Urſachen, welche die innere militäriſche Schwäche 
Preußens erzeugt hatten, nennt Major Freiherr von der Goltz 
äuerft den Einfluß des Beitgeiftes. 

„Erjchredend that fich dieſer Zeitgeift fund, als die Nieder: 
lage eingetreten war. Statt der Aufwallungen eines entrüfteten 
Nationalgefühles, das zu den Waffen ruft, um die Niederlage 
des Heered zu rächen, nehmen wir Gleichgültigfeit, hin und 
wieder ſogar Schadenfreude wahr, vor allen Dingen aber vielfach 
eine das Ehrgefühl beleidigende Unterwerfung unter die Madıt 
der vollendeten Thatfachen. Die Spuren auch nur von paffivem 
Widerftande waren äußerjt jeltene, der ftaatliche Berwaltungs- 
apparat ftand dem Feinde überall, wohin er fam, bereitwillig 
zur Verfügung, fo daf er aus dem feindlichen Lande die Mittel 
zu ziehen vermochte wie aus dem eigenen. So gleihmüthig, als 
ob es ſich um englische Operationen in Oftindien handele, er- 
zählen die damaligen preußiſchen Zeitungen von den friegeriichen 
Borgängen im Baterlande.“ 

Es rädte ſich in diefer Zeit die Bevormundung, unter 
welcher Friedrih Wilhelm I und Friedrich der Große Preußen 
gehalten, Großes war durch diefelbe geleiftet worden, aber das 
Bolt und noch mehr das Beamtenthum hatten fich gewöhnt, in 
allen Stüden von oben her geleitet zu werden, fie zeigten ſich 
hülflos, als fie diefer alles durchdringenden Leitung entbehren 
mußten, 

Nach Friedrich's II Tode folgte ein mildes Regiment. Mehr 
noch als Friedrich Wilhelm's II war Friedrih Wilhelm’s III 
Regierung eine nach damaligen Begriffen entſchieden liberale. 
Dazu fam die von Frankreich übernommene Schwärmerei für 
Menjchenrehte und die Würde des Individuums, das unter 
Friedrich II erftaunlich wenig gegolten hatte. Aus der Selbit- 
gerechtigfeit, dem Cultus des Individuums, der Aufflärung, 
dem Sinn für Lebensgenuß feimte eine alles beherrſchende 
Selbftfuht. Der Gemeinjinn war verloren gegangen, ebenjo 
jede fräftige Einfeitigfeit und warme Waterlandöliebe, Zu 
Friedrich's Zeiten war dem Staatäintereffe Alles geopfert 
worden, jetzt verlangte Jedermann vom Staate Leiftungen, 
ohne ihm dafür etwas gewähren zu wollen. Die Armee wurde 
das Stieffind des Vaterlandes. Die große Mafje der unbe 
mittelten Officiere lebte äußerft kärglich. Bei gänzlich jtodendem 
Avancement, das in Erjparnigrüdfichten und falſcher Humanität 
feine Urfache hatte, ſchwanden alle Ausfichten für die Zukunft. 
Alle Strenge, alle Achtſamkeit richtete fi darauf, daß die Armee 
ih im bürgerlichen Leben ja nicht mißliebig mache, bei jeder 
Gelegenheit wurde ihr eingeichärft, daß fie das Gnadenbrot des 
Landes äße. Die Staatsautorität hatte allen Glauben an ihr 
gutes Recht, in Privatverhältniffe einzugreifen, wo es Das ge: 
meinfame Intereſſe forderte, verloren. 

Unglaublich hülflos war durch dieſe Zaghaftigkeit die Armee 
im eigenen oder befreundeten Lande geworden. Sonft wäre cs 
nicht möglich gewejen, daß fie inmitien einer fruchtbaren Gegend 


1699 


im Fahre 1806 Durch den Hunger fajt aufgelöjt wurde, Sehr 


— 1883, 49. — Literarifhes Gentralblatt — 1. December. — 


1700 





Diefen höchſt intereffanten und werthvollen, mit einer Fülle 


unbeilvol wirkte die geiflreich-difettantenhaite Auffaffung vom | von Beweismaterial ausgerüfteten Studien über die preußiſche 


Kriegsweſen, welche gerade die begabteften Köpfe ergriffen hatte. 
Ihr erfchien der Krieg wie ein Spiel, bei dem man mehr oder 
weniger Kunft, Methode und Wiffen zu entfalten vermochte 


und wobei es mehr auf Denken als auf Hauen und Stechen ' 
anfam. Aus diefer, aller gefunden Leidenichaft baren Auf 
faſſung erflären ji die ſonſt unverftändlichen jchimpflihen | 


Feftungscapitulationen. Die Partie war nad) der Doppelſchlacht 
vom 14, October, befonders nad) der Eapitulation von Prenzlau, 
verloren; — ein einjichtävoller General konnte nichts Beſſeres 
thun, als jeder unnügen Vermehrung der Leiden des Landes 
vorbeugen. Die ſchlichte Auffaffung, daß fi um König und 
Vaterland verdient macht, wer den Widerftand verlängert, fei 
e3 auch im legten Grenzdorfe, mit einer Hand voll Leuten und 
ohne alle Ausficht auf Erfolg, war von der „Aufflärung* längſt 
hinweggewiſcht. 

Es gab nur ein Mittel, welches den übelen Wirkungen bes 
Beitgeiftes vorbeugen konnte, das war eine allgemeine Heeres: 
reform, welche auf die praktifhe Verwerthung der gefammten 
Volkskraft für den Kriegsdienft hinauslief, Friedrich Wil: 
helm's IT Regierung war hierzu politisch zu bewegt und auch 
zu kurz. Friedrich Wilhelm III bemühte ſich einen Weg zu 
finden, der den Bebürfniffen des Heerweſens gerecht würde, 
aber auch dem Lande nicht wehe thäte. Das war eine unlösbare 
Aufgabe in einer egoiftifchen Zeit, welche über jedes aufgehobene 
Privilegium, jeden mehr geforderten Thaler Ach und Wehe rief. 
Beide Monarchen hatten das Unglüd, von Berathern umgeben 
zu fein, welche der Originalität und Selbftjtändigkeit entbehrten, 
deren „Erfahrungen“ aber den größten Nefpect einflößten. 
Das führte dazu, Commiffionen über das Schidfal der Reformen 
entjcheiden zu laſſen. „Aus allem Bemühen“, ſchließt Clauſewitz 
fein Urtheil hierüber ab, „am am Ende nichts heraus als die 
althergebradhte Meinung, daß im Felde Alles noch darauf 
anfäme, mit Echelons zu avanciren und mit überfpringenden 
Bataillon zu chargiren“. 

Das Anfehen, das die Armee feit dem fiebenjährigen Kriege 
in ganz Europa genoß, erſchwerte ihr die Selbſterlenntniß. Der 
Sieg von Roßbach hatte insbejondere eine geringe Meinung 
von franzöfifcher Keriegstü Htigfeit erzeugt und ſolche Meinungen 
haben ein zähes Leben. Man ahmte mit unerfchütterlicher 
Treue nad), was Friedrich bei Prag, Roßbach, Leuthen, Torgau 
angewendet hatte. Wir, die wir heute des Königs Schriften 
ſämmtlich kennen, wifjen, daß er jelbft fünftig anders handeln 
wollte. Jener Zeit vor Jena blieb das verborgen. Folglich 
nahm fie für des großen Königs Beftes und Neueftes, was er 
ſelbſt fchon für veraltet gehalten. Ein Friedrich II in der 
Beit der großen Revolution hätte ficherlich der franzöfifchen 


Eonfeription die allgemeine Cantonpflicht, den franzöfiichen | 


Tirailleurs, gefolgt von Eolonnen, preußifhe Schügenfhwärme, 
gefolgt von Linien, entgegengeftellt. 
Nicht junkerlicher Uebermuth und ariftofratifche Verftodt- 


heit führten Preußen von Roßbach nad Jena, fondern die | 


Politik, welche Lift ohne Kraft anwenden wollte, die verfünftelte 
Auffaſſung der Kriegsführung; die Einwirkung des in feichter 
Aufklärung, falſcher Humanität, Genuß: und Selbſtſucht ent- 
arteten Beitgeiftes auf das Heer, deſſen gebrüdte Lage und die 
daraus entftehende Scheu, die fich im Kriege darbietenden Mittel 
rücfichtslos zu gebrauchen; die BZurüdhaltung des Königs, 


Urtheil aus Befcheidenheit unterorbnete; die Sorge, dem Lande 
zu mißfallen ober es zu belaften; die aus ängftlicher Gewiſſen— 


baftigkeit entfprungene unrichtige Sparfamkeit, und endlich eine | 


Pietät für die Vergangenheit, welche ſich auf Heußerlichkeiten 


richtete, nicht auf das Weſen der Sache, und allmählich das 


UrtHeil trübte. 








1 





Armee vor achtzig Jahren konnten in vorftehenden Beilen nur 
einige Säße der Einleitung und der Endcapitel entnommen 
werden. Mögen fie genügen als Hinweis auf diefen vortreff- 
lichen Mititärfchriftfteller. Vorangeſtellt find diefen Studien 
ausgezeichnet gefchriebene Skizzen der Schlachten bei Roßbach 
und bei Jena. Vrf. 


Mittheilungen des hiſtoriſchen Vereines für Steiermark. Hrög. von 
deſſen Ausfchuife. 31. Heft. 

Iub.: 9. I. Bidermann, die Serben-Anfiedlungen in Steiers 
marf und im Warasdiner Grenzsßeneralate. — Jgn. Drozen, 
zwei nen gefundene Nömeriteine aus Unter-Steiermark. — J.v. Jahn, 
das Jahr 1683 in Steiermarf. — Kleinere Mittheilungen. " 

Beilagen: 3. v. Jahn, Stiria illustrata. — F. Ilwolf, 
Nihard Peinlich, Nekrolvg. 


Beiträge zur Kunde ſteiermärkiſcher Geſchichtsquellen. Hrög. vom 
biitor. Vereine für Steiermarf, 19, Jabra. 

Anh.: Krones, die landesfürftlichen und landfchaftlichen Patente 
der Serrfcherzeit Marimilian’s I. und Kerdinand’s I. (1403 —1564), 
ala Quellen der inneren Geichichte mit befonderer Nüdficht auf die 
Steiermark. 2. Specieller Theil. — Wichner, ein altes Ghronifens 
buch, mit befonderer Berüdfihtigung einer darin enthaltenen ads 
monter Ghronit. — Steinwenter, Materialien zur Geſchichte 
der öftlichen Steiermark unter der Landesbauptmannfchaft Hans 
Ungnad’s Frh. v. Sonned in den Jahren 153044. — Nange, 
Materialien zur Geſchichte des Zunftweſens in Fürſtenfeld. 


Mittheilungen des Juſtituts für öſterreichiſche Geſchichtsforſchung. 
Ned, von E. Mühlbadher. 4. Bd. 2. Heft. 

Inh.: 3. Loſerth, Pritifhe Studien zur älteren Geſchichte 
Böhmens, 2. Der Herzog Spitihniew und die angebliche Vertreibung 
der Deutjchen aus Böhmen. — Heinr. M. Schuiter, Beiträge zur 
——— des Sachſenſpiegels. 2. — Alfons Huber, Matthias 
von Neuenburg oder Albert von —— — Alois Schulte, 
notae historieae Altorfenses, — Carlo Cipolla, Berzeichniß der 
Kalſerurkunden in den Archiven Veronas. 2. Bon Heinrih V. bis 
Gonradin. — Paul Müller, das Riefentbor des St. Stepbans- 
Domes zu Wien, Seine Beſchreibung und feine Geſchichte. (Mit 
Taf.) — Kleinere Mitteilungen. — Literatur, 





Länder- und Völkerkunde. 
Kiepert’s, Heinr., Schul-Wandatlas der Länder Europas. 
Berlin, 1883. D. Reimer, (Ur. Fol.) 


5. Lief. Stumme physikalische Wandkarte von Italien. 
Maassst. 1:1000000. (4 Bl. Gr. Fol) c# 5. 


6. Lie. Politische Wandkarte von Italien. 

1:1000000. (4 Bl. Gr. Fol.) AM 5. 

Die vorliegenden Karten ſchließen fih in Maßſtab und 
Ausführung den bereits früher erjchienenen von Frankreich und 
den Britifhen Infeln an, und es ijt überaus danfenswerth, daß 
wir auf ſolche Weife einen Eyflus guter nnd einheitlich ange: 
fegter Wandfarten der außerdemtichen Länder Europas erhalten, 
Alles Sachliche ift auch auf diefem Doppelbilde ganz vortrefflich, 
ebenfo genau und forgfältig gezeichnet als fauber im Drud, und 
da zugleich der zur Darftellung gebrachte Stoff ein jehr reich- 
licher ift, fo find die Starten auch ſehr geeignet, im Studier- 
zimmer als Handhabe für eine nähere Beihäftigung mit dem 
Lande zu dienen. Für den Schulgebrauch indeß möchte Ref. 
1) mehr Einfachheit und 2) theilweife noch mehr Fernwirkung 





Maassst, 


wounſchen. Eine Shulwandfarte foll nad) des Ref, Meinung nur 
welder zwar fchärfer jah als feine Näthe, fi aber ihrem | 


das enthalten, was die Schule (wenn man will im weiteften 
Sinne genommen) wirklih braucht. Was auf einer folchen 
Karte mehr fteht, trägt mur dazu bei, die Deutlichkeit desjenigen 
zu beeinträchtigen, was wirklich gelernt werden ſoll. Gier aber 
ift zunächſt an Flüſſen und Flüßchen viel zu viel gegeben. 
Berner dürften die Ganäle Italiens wohl kaum je in unjerem 


 Schulunterriht Erwähnung finden und ftören für den Schüler 
** 


1701 





— 1883. 49, — Literarifhes Gentralblatt — 1. December. — 








die Einfachheit und Leichtfahlichkeit des Flußbildes; und die 
Bezirkögrenzen find Hier, wiewohl fie ja in ihrer feinen Punks 
tierung äußerft bejcheiden auftreten, aus gleichem Grunde nicht 
minder vom Uebel. Auch von den Orten könnte gar mancher 
beijer fehlen, und das Terrainbild, wiewohl es ja auf der phyji- 
kaliſchen Karte durch die Höhenſchichten fehr gehoben und augen- 
fälliger wird, würde doch durch etwas mehr Generalifierung 
für den Schulgebraud; noch gewonnen haben. — Was die für 
den Unterricht jo wichtige Fernwirkung betrifft, fo tritt der Um— 
riß des Landes auf der phyfifaliichen Karte allerdings dadurch 
viel deutlicher als z. B. auf der entiprechenden der Britiichen 


Inſeln hervor, daß unter Aufgabe der Meerestiefenfchichten | 


ein frifcher nach außen gut abgedämpfter blauer Ton denfelben 
begleitet. 
danlenswerthen Tieſenſchichten auch wohl durch kräftige ſchwarze 
Ummänderung erreichen können), Und die wichtigeren Flüſſe 
find allerdings ebenfalls fräftiger gehalten als in den vorge 
nannten Lieferungen. Uber es ift in lepterer Beziehung immer 
noch ein Mehrzu wünjchen, fol, wie doc) verlangt werden muß, 
aud) der normaljichtige Schüler der hinterften Bank (deffen Ent- 
fernung von der Karte zu circa 7—S Meter angenommen werden 


muß) ein deutliches Bild davon erhalten. Durch den markigen | 


Ton der oberen Höhenftufe treten ferner zwar die Hauptzüge 
bes orographiichen Baues völlig mit erwünſchter Anſchaulichkeit 


(Man hätte indeß dafjelbe unter Beibehaltung der | 





I 


hervor, aber der Werth der Mehrzahl der Unterabtheilungen in | 
der reichen Höhenſchichtenſcala wird dadurch faft illuforifch, daß | 
die betreffenden Farbenabſtufungen großentheils nur in nächfter | 
Nähe und theilweife auch da noch nicht ohne Mühe zu unter 


icheiden find. Was endlich das Weiß für Tiefland betrifft, fo 
hebt ſich das doch bei irgendwie matter Beleuchtung (5. B. an 
trüben Tagen, zumal in einer nach Norden gelegenen Elafje) 
aus der Entfernung ſowohl gegen das Meer als gegen bie 
nächte Höhenftufe (lichte Braun) bei weitem nicht jo gut ab, 
als das alte Sydow'ſche Grün, und wo das Melief ein einiger: 
maßen fanftes ijt, kann dann auf ſolche Weile das Höhenbild 
ein unliebfam verſchwommenes tverden, 


beruhen, möchte Ref. die vorliegenden Karten aber durchaus nicht 
verurtheilt haben. Sie find, etwa abgefehen von der Karte von 
Sciaparelli und Mayr (mit italienifchem Text), weitaus die 
beiten Wanddarjtellungen von Italien, die wir in Deutfchland 
befigen. Doch entſchließt ſich der Verf. vielleicht bei den 
künftigen Karten der Serie, den Anforderungen der Scul- 
methodif noch etwas mehr Rechnung zu tragen, R. L 


Das Ausland. Heransg. unter Mitwirkung von Ar. Ratzel u. A. 
56. Jabra. Rr. 46, 

Inh.: Die Bulcanansbrüce und Erdbeben in der Sundaitrafe, 1. 

— (sin Zodtenfeit auf balmaheira. — Rich, Andree, die Antbros 

pologie der Bayern. — Helur. Meffifommer, Sohn, die Indujtrie 

auf der Pfahlbaute Nobenhaufen. (Mit Abb.) — Paraguay nnd die 


deutiche Golonifation. I. — Neber die Bedeutung einer Geſchichte 
der deutſch-amerikaniſcheu Gultur. — Kleinere Mittheilungen. — 
Notizen. 


Globus, Hrég. v. Ri. Kievert. 44. Bd. Nr. 19, 

Inbh.: Edouard Andres Reifen im nordweitlicen Sidamerifa 
1875 bis 1876. 3. (Mit Abb.) — 3. Audebert, bei den Valavé 
auf Madagaskar, 6. (Schl.) — Emil Mepger, Mittheilungen über 
Glauben und Aberglauben bei Sundanefen und Zavanen. 3. (Erfte 
Hälfte.) — Kürzere Mittbeilungen. — Aus allen Erdtheilen. 


U. Petermann's Mittheilungen aus J. Pertbes' geogr. Auſtalt. Hrsg. 
von E. Behm. 29. Bd. X. 


Zub.: E. Martin, der Archipel von Ghilve nah dem Anuario 
de la marina de Gbile, 8, und anderen Quellen. — Kafiriſtan, nad 
den Berichten des Miſſionars Hughes und des Afabanen Munſchi 
Erud Schah. — Neife der ruffifchen Geſandtſchaft dürch Afabanitan 


Mit diefen Aus— 
ftellungen, welche ſämmtlich auf reiflicher praftijcher Erprobung | 





1702 
— K. Zöppriß, EminsBeys Höhenmeſſungen und der Luftdrudf 
zu Lado, — Britifche Annerionen an der Sierra Leonesflüfte, — 


Geograpbifher Monatsbericht ꝛc. 





Naturwiſſenſchaften. 

Goebel, Dr. K., Prof., Grundzüge der Systematik u. speciellen 

Pllanzenmorphologie. Nach der 4. Aufl. des Lehrbuchs der 

Botanik von J, Sachs neu bearbeitet. Mit 407 Abbild. in 

en Leipzig, 1862. Engelmann. (VII, 550 8. Imp. $.) 
12, 


Nahdem Sachs ſich entfhloffen Hatte, nur den allgemein 
morphologiſch⸗ anatomiſchen, ſowie namentlich den experimental: 
phyſiologiſchen Theil feines Lehrbuchs neu zu bearbeiten, fiel 
Goebel die Aufgabe zu, die fpeciell morphologifchen und fyftema- 
tiichen Abfchnitte neu zu geftalten. Leider hat ber Verf, wie 
er im der Vorrede ausbrüdlich betont, fich darauf befchräntt, 
nur diejenigen Aenderungen zu treffen, welche durch neue Unter: 
fuchungen geboten waren; der Grundplan ift berjelbe ge- 
blieben, wie in der vierten Auflage von Sachs’ Lehrbud. Da: 
mit ift denn auch der Hauptfehler deffelben, die ftiefmütterliche 
Behandlung der angiofpermen Phanerogamen mit übernommen 
worden. Derfelbe trat übrigens weit weniger hervor in einem 
allgemeinen Lehrbuch der Botanik, als in einem Buche, welches 
gerade Syitematif und fpecielle Pflanzenmorphologie ehren 
will. Laſſen wir bier die Zahlen jprechen. Während bie 
gefammten Kryptogamen 333 Seiten einnehmen, werden die 
Angiojpermen auf 157 Seiten behandelt, wovon noch etwa 100 


‚ Seiten einer allgemeinen Beiprehung diejer Gruppe gewidmet 


find. Auf den bleibenden 60 Seiten find dann die Ordnungen 
der Ungiofpermen unterfhieden; im Uebrigen heißt es 
(S. 502): „Eine Charakteriftif der einzelnen Familien der 
Monokotylen wäre in dem bier zu Gebote ftehenden Raume 
wohl nod) thunlich; da dafjelbe Verfahren jedoch) für die Claſſe 
der Difotylen den Raum diefes Buches weit überfchreiten müßte, 
fo mag der Öfeihförmigkeit wegen auch hier die bloße Nennung 
der Familien genügen. Dies iſt die Anficht des Verfaſſers 


dem Ref. und wahrfcheinlich den meiften Leſern des Buches 





genügt das nicht, vielmehr ericheint der Schluß berechtigt, 
daß, wenn einmal der Raum des Buches ein befchränfter war, 
die einzelnen Gruppen gleihmäßig berüdfichtigt und daher die 
bei Sachs vorzugäweife befprochenen Kryptogamen kürzer behan- 
delt werden mußten, So füllen beifpielsweile die Gefäß— 
fryptogamen bei Goebel 134 Seiten, die gefammten Difotylen 
33. Dabei muß man ſich doch vergegemmwärtigen, daB das Bud) 
wejentlich für die Studierenden bejtimmt ift, denn Leute von 


Fach brauchen doc derartige „Grundzüge“ nicht; was joll 


wohl ein Student mit einer „ſpeciellen Morphologie und Syjte: 


matik“ machen, die ihm auf 550 Seiten noch nicht die Kenn— 


zeichen der gemeinften Pflanzenfamilien giebt. Der richtige 
Titel des Buches wäre gewejen: Specielle Morphologie der 
Kryptogamen mit einem Unhang über die allgemeine Morpho— 


‚ Togie und die Ordnungen der Phanerogamen. 


Wenn der Ref. ſomit das vorliegende Buch als im Grund 


' plan verfehlt betrachten muß, jo will er doch nicht unterlafjen, 


und das Chanat Buchara in den Jahren 1878-79. — Gmin= Ben, | i R I % 
Neife im Weiten des Bahrsel-Djebel, October bis December 1882. | zweite Hälfte der num abgefchloffenen Botanik feines Leitfadens 


andererjeit3 anzuerkennen, dab der Haupttheil des Buchs, die 
Kryptogamenmorphologie, mit großer Sorgfalt gearbeitet iſt 
und eine gute Zufammenftellung der auf diejem Gebiet erworbe⸗ 
nen Kenntniſſe giebt. 


Bail, Prof. Dr., methodifcher Feitfaden für den Unterricht im der 
Naturgeibichte in engem Anſchluſſe an die neuen Yebrpläne der 
böberen Schulen Preupens bearbeitet. Botanik. Heft 2. (Curſue 
IV—VI) Mit in den Text gedrudten Holzſchnitten. Leipzig, 
1953. Fues's Verl, (Reisland). (VII, 176 ©. 8.) cH# 1, 0. 


Der Berf. überreicht uns mit dem vorliegenden Hefte dir 


1703 





— 1883, 249, — Literariiges Gentralblatt — 1. December. — 


1704 








Was im Yabıy, 1983, Nr. 25, Sp. 366 b. Bl. Bezüglich ber \ neten, zu einer wirklichen Erläuterung des Mechanismus von 


Brauchbarkeit des 1. Heftes gelagt werben fonnte, gilt in jeder 


Beziehung auch für die zweite Abtheilung. Diefe beihäftigt fih | 
im 4. Curſus mit den natürlichen Familien und deren Grup- | 


pierung nad Samenbildung und Keimung, wobei bereitö auch 
ihon einzelne dem Schüler größere Schwierigkeiten bereitende 
Familien zur Betrachtung gelangen, wie gleich zu Unfang bie 
Becherfrüchtler, Birken und Weiden. Lebteren folgt eine Ber: 
gleihung des Weizentornes mit dem Upfelferne als Beifpielen 
endofpermbaltiger und endojpermfreier Samen. Darauf werden 
die Charaktere der Monofotylen an der Keimung des Weizens:c., 
diejenigen der Difotylen an der Keimungsgeichichte des Spitz- 
ahorns erläutert. Bon größeren Familien folgen endlich die 
jenigen der Lilien» und Mandelgewächſe und Verwandten, ber 
Nadelbäume, Hahnenfußgewächſe, Kreuzblüthler, Nelkenge— 
wächſe, Gräſer, Linden, Nactfchatten, Rachen», Lippen: und 
Schmetterlingsblüther und die raubblätterigen Pflanzen. Der 
5. Eurfus ſetzt diefe Reihe mit den Erdrauchgewächſen, Poly: 
galaceen, Korbblüthern, Knabenkräutern, Halbgräfern, Wolfs- 
milhgewächlen, Seerofen, Doldenpflanzen und Haidefräutern 
fort, bringt aber außer diefen Familien auch die Typen der 
Kryptogamen zur Anjchauung, denen der Berf. in einer etwaigen 


2. Auflage vielleicht noch eine größere Alge (Chara?) Hinzufügen | 


könnte. Daß bei jeder Gelegenheit allgemeinere und beſonders 
auch die Schüler zu weiteren Beobachtungen im Freien anregende 


Berhältniffe erläutert werben, ift bei der Methode des Verf.'s | 


jelbitverftändlih. Einigen diefer Ausführungen find eigene 
Capitel angewiejen, wie den Schußtwehren der Arten gegen 
unberufene Gäfte, den Stellungsverhältniffen der Zweige und 
und Blätter zc.; die meiften finden fi als Noten unter dem 
den Hauptitoff gebenden Texte. Den Schluß des 5. Curſus 
bildet die Ueberficht des De Candolle'ſchen Syftems unter Din- 
weifung auf die voraufgehenden Eurfe und Zufügung zahlreicher 
weiterer Beilpiele. Der 6. Eurjus endlich enthält einen knappen, 
doch alles Wefentliche in guter, verftändlicher Form erläuternden 
Abriß des inneren Bauesund der wichtigften Lebenserſcheinungen 
der Pflanzen. Die Jluftrationen find zwedentiprechend und 


faft ausnahmslos gut; doch möchte Ref. zu bedenten geben, ob | 


nicht in einer 2. Aufl. die Zahl der Abbildungen vermehrt | euch Jahrbuch für Mineralogie, Geologie n. Baldontologie. Hr. 


werben könnte. Hie und da ließe fi wohl auch noch ein Aus- 
drud ändern, jo bei den Flechten (S. 60) im Anfchluffe an den 
wifjenfchaftlichen Gebrauch „Schlauchfrüchte” jtatt „Sporangien- 
träger“ jagen, auf S. 150 Note 1 „Auflöfung“ durch „Zer— 
reißung des mittleren Zellgewebes“ erfegen. Das allgemeine 
Urtheil dürfte jedoch dahin lauten, daß der Berf. einen ber 
beiten, wenn nicht den brauchbarften der botanischen Leitfäden 
für den Schulunterricht geichaffen hat. Wir wünſchen dem 
Buche die gleiche Anerkennung und weitefte Verbreitung in 
Schulkreiſen. Lssn. 


Dombrowski, Raoul v., 


der Fuchs. Monographiseher Beitrag 
zur Jagd-Zoologie. Mit 8 Taf. Wien, 1883. Gerold’s Sohn. 
(VII, 264 8. Roy. 8) -#M 14. 


Bei diefem „monograpbifchen Beitrag zur Jagdzoologie” 
fommt die Zoologie etwas zu furz, da in dem Abſchnitt „Naturs 
geſchichte“ durchaus die genaue Umgrenzung der Urt Canis 
vulpes fehlt und befonders in dem Eapitel „Geographiſche Ver: 
breitung und Urten, Varietäten des gemeinen Fuchſes, ſowie 
andere”, Arten deffelben und die naheftehender Untergenera in 
höchſt unflarer Weife durcheinander geworfen werden. Was 
die übrigen mehr waidmänniſchen Abjchnitte betrifft, jo geben 
fie dem Jäger meift Bekanntes. Es wird ihnen aber durch die 
vielen eigenen, epiſodiſch eingeftreuten Erlebniſſe, Beobachtungen 
und Berichte des ald tüchtigſten Waidmannes befannten Berf.'s 
ein eigenthümlicher Reiz geliehen. Am mwenigften haben uns die 
acht Tafeln gefallen, beſonders die höchſt oberflächlich gezeich⸗ 








Schwanenhals und Tellereifen abjolut nicht ausreichenden Tafeln 
V—VI Nod mehr befremdet hat uns, daß auch eine Ab— 
bildung der vom Verf, mit Recht jo veruriheilten „Buchsangel“ 
Plaß gefunden hat, und daß in dem Artikel Räude noch immer 
volljtändig die Thatſache ignoriert wird, daß diefelbe mit allen 
ihren Varietäten eine durch parafitijche Milben hervorgebrachte 
Krankheit iſt, welche nur durch directe oder indirecte Anſteckung 
erworben werden kann, niemals aber (S. 214) „die Folge von 
fchlechter oder duviel Rahrung 20,“ ift, N—e. 





Selenka, Dr. Emil, Prof. N Studien über Entwickelungs- 
geschichte der Thiere. 1. Heft. Keimblätter u. Primitiv- 
organe der Maus. Mit 4 Taf. jin Farbendruck. Wiesbaden, 
1553. Kreidel's Verl. (23, IV S. Imp. 4.) c# 12, 

Der Verf. hat mit Hülfe der Schnittmethode die Entwickelung 
ber Keimblätter und Primitivorgane bei weißen Hausmäufen 
ftubiert, um die zunächft von Reichert und Biſchoff beim Meer» 
ſchweinchen 1860 entdedte und bis vor Kurzem ftets noch 
räthjelhafte Erjcheinung der Blätterumfehrung, dıe inzwifchen 
auch bei einigen mäujeartigen Thieren befannt geworden war, 
näher zu erforjchen und womöglich auf die allgemeinen Bildungs» 
borgänge bei den übrigen Säugern zurüdzufügren. Diejer 
Verſuch ijt ihm nun glänzend gelungen, Er zeigt, dab die ur« 
ſprüngliche Yage der Steimblätter zu einander. bei der Maus die 
gewöhnliche normale ift, und daß die fpätere Umkehrung der- 
jelben lediglich duch die Einwucherung des jogenannten „Trägers“ 
hervorgebracht wird. Gin genaueres Eingehen auf diefe, auch 
dem Fachmanne ohne bildliche Erläuterung nicht leicht verſtänd— 
lichen Vorgänge ift an diefer Stelle jelbftverftändfich unmöglich. 
Wir fünnen nur noch hervorheben, daß auch in diefer neuejten 
Publication das glänzende Talent des Verf.'s, an der Hand in: 
ftruetivfter und technijch vollendetjter Abbildungen und Dia- 
gramme die Nefultate feiner Urbeiten in prägnantefter Würze 
darzuftellen, ſich von neuem herrlich bewährt. Mit Freuden er- 
jahren wir aus ber Ankündigung auf der Rüdjeite des Um— 
ſchlages, daß bereits drei weitere Hefte fich in Vorbereitung be- 
finden. N—e. 





W. Benede, 
: "Band. 3, Heft. 


Inh.: O. Mügge, petrograpbifche Unterfuhungen an Geiteinen 
von den Ayoren. — Brieflihe Mittheilungen, — Referate. — Neue 


G. Klein und 9. Rofenbufh. 185955, 


Literatur. 


Flora. Red.: J. Singer. 
Inh.: P. Krü 


66. Jahrg. Nr. 28-32. 

iger die oberirdiſchen Vegetationsorgane der 
Orchdeen Er ibren esiehungen zu Alina und Standort. (Mit Taf.) 
— Kerd. Par, Flora des Rehhorne bei Schapları (Schl.) — 9.. 
G. Reichen bach, die Orchideen des Serbars Ihunberg’s, 25. 


! Braun, Rosa resinosa Sternberg. — P. Gabriel Strobl, Flora 


der Nebroden. (Fortf.) — N. Geheeb, bryologiſche Fragmente. 2. 
— 5. Karften, Natur und Entwickelung der Höſterophymen. 


Monatoſchrift des deutſchen Vereins z. Schutze der Vogelwelt. Ned, 
von W. Ibienemann, Liebe, Neun. N. 8. Jabra. Nr. 10, 
Inh. : Ein internationaler Ornithologen-Congreß. — W. Thienes 
mann, Bogelfchnp. —D. Paulkid, die Brutvögel der Umgebung 
Hanan's im Sommer 1893. — H. Schacht, unſere Spötter. 4. — 
Ed. Pfannenſchmid, ornitbologifdse Mittbeilungen aus Ditfriess 
fand. 1. N. Frenzel, Aus meiner Bogelitube, 24. Zusterops 
palpehrosa (der Ganges» Brillenvogel). 25. Spermestes acatieauda 
(das foipfhwängige e Bronzemännden). — Ed. Nüdiger, der Purpurs 
fronfint (Choryphospingus eruentus), — W. Harras, zur Jucht 
der Madras⸗-Wachtel (oturnix eambayensis). — E. F. v. Homever, 
Rechtſtellung. — Kleinere Mittheilungen. — Literariſches. 


Chem. Gentralblatt. Red.: R. Arendt. 3. F. 14. Jahrg. Nr. 43/46, 


Inh.: O. Lehmann, Über Aruitallanalufe, Mifchkruftalle und 
überfünigi Köfungen, — Bogenberit, — Kleinere Mürengen. 


1705 


Rlathematik. 


General-Nivellement von Livland, herausg. von d. kais, liv- 
länd. ökonomischen u. gemeinnützigen Soeietät, Dorpat, Selbst- 
verl. d. Soc. (4.) 

1. Lief., mit einer — Karte Esthlands u. Nord-Livlands 

nebst Tafeln mit 20 Höhenprofilen. 1877. (XV, 1288. Karte Fol.) 
2., 3. u. 4. (Schluss-)JLief., mit einer hypsometr. Karte von Esth- 
u. Livland u. d. Bildnisse des Dr, C. J. v. Seidlitz. 18°3. (V. 
447 $., Karte Fol.) 

In dem Beitraume von 1816—1819 führte der wohl: 
befannte Ajtronom zu Dorpat, W. Struve, im Auftrage ber 
taif. livländiſchen öfonomifchen und gemeinnügigen Societät eine 
trigonometrifche Vermeſſung Livlands mit einer anerfennungs- 


würdigen Sorgfalt und Genauigkeit aus, übertrug die feſt- 
geftellten Puncte auf 6 Spiegelglasplatten und verjah diefe mit | 


dem entiprechenden Nebe von Meridianen und Parallelen. In 
dieſes Netz zeichnete Revifor C. J. Rücker die Copien der Guts— 
karten und bereifte noch alle Localitäten zur Richtigſtellung der 
Wege, Ortsnamen ꝛc. Darauf beruht die im Bureau des E. ruff. 
Gen.Stabs in Kupfer geftochene Special-Karte von Livland 
in 6 Blatt (1839). Der Batriotismus der Geſellſchaft hat die 


Ausgabe von mehr ald 30000 Rubel nicht geicheut, um dieſe 


Grundlage zur Landesfenntniß zu Schaffen. Sie genügte jedoch 
nicht und das Bedürfniß nach Erweiterung des hypfometrifchen 
Inhaltes (Struve’s 222 berechnete Höhenpuncte erfchienen un: 
genügend) machte fi) unabweislich geltend. Eſthlands Nivelle- 
ment (1868, 1569) ging voran, Livland folgte mit der In— 
angriffnahme des Generalnivellements (1874), Als Nullpunct 
wurde die Dft-See im finniichen Meerbufen angenommen. 
Mehrere Ingenieure (Hellmann, Brod, Müller, Berrou) theilen 
das Verdienſt, die bypfometriihen Daten in fo großer Zahl 


iprechenden Grade der Genauigkeit. 
mit den Refultaten eines Präcijions-Nivellements nicht in ganz 
gleiche Linie geftellt werden können, bei denen ein Schlußfehler 
von 3 Gentimeter als äußerjte Örenze gilt, jo fann dod) für 
Canalijationsentwürfe ein mittlerer Fehler von O0, 01 Fuß bei 
I Werft als bedeutungslos angenommen werben. Höchſt jchägens: 
werth find die Randbemerkungen aus den Arbeitsjournalen der 
Ingenieure, die ſich auf die geologiiche Beichaffenheit des Bo— 
dens, auf Quellentemperatur, Ziefe der Moore, erratifche 
Blöde zc. erftreden; nicht minder ſchätzbar die auf einem Bei- 


blatte dargeftellten Böfhungsprofile, die von einigen Höhen- | 
puncten radienartig ausgehen, und in hohem Grade inftructiv | 


die Erläuterungen zur bypfometrifchen Karte, die in der Ein- 
leitung zur I. Lieferung enthalten find und von dem Redacteur 
-der Karte, Herrn Dr. Edl. v. Seidlig, herrühren, der ald Vice: 
präfident der livl. öfon. gemeinn. Geſellſchaft die Seele des 
Unternehmens war und als S4jähriger Greis nad) deifen 


Bollendung fein thätiges Leben ſchloß. Er bemühte fich, die | 


Fläche und Mächtigkeit jeder Schicht (von 50 zu 50" Höhe) zu 
berechnen, und ſchildert die charakteriftifhen Züge der Boden» 
verhältniffe in jeder Höhenlage. In Unerkennung der hohen 
Berdienfte des Verewigten ziert fein Portrait den zweiten Band. 


Die Sjährigen Nivellierungen verurfachten einen Aufwand von | 


mehr als 16000 Rubel. Beiden Abtheilungen find zwei Re: 
gifter beigegeben, ein alphabetiſches mit Localweifer auf bie 
Karte, und ein nach der Höhenlage geordnetes. Die Höhen er: 


— 1883, 249, — Literariſches 





— ı 


Eentralblatt — 1. December. — 1706 





punctierten Eurven für die Zwifhenfhichten von 100 Fuß. 
Steigende Sepiatöne erzeugen größere Deutlichkeit zur Leber: 
fit der Schichtenflähen. Die Eurven der zweiten Karte find 
nicht mit derjelben Sorgfalt entworfen, wie die der erften, Ihr 
abgerundeter Verlauf erinnert an die Meerestieflarten, benen 


| feine Terrainzeihnung zu Grunde liegt. Beide Karten find im 


gleihen Maßjtab entworfen (1:543000, nicht angegeben) und 
mit einem Nee aus Meridianen und Parallelkreiſen verſehen, 
die Trapeze bilden von 10 Breite und 5’ Höhe. Um Rande 


find Buchftaben beigefügt, zum Auffinden der im Regifter auf: 


geführten Höhen. 


Medicin. 


Touton, Dr. Karl, prakt. Arzt, vergleichende Untersuchungen 
über die Entwickelung der Blasen in der Epidermis. Mit 
2 lithogr. Taf. Tübingen, 1882. Fues. (74 8. 8., Taf. 4.) AM 3. 


Die eigenen Unterfuchungen des Verf!s betreffen einige 


Stauunge- und Miliariablafen, Impf- und Bflatterpufteln, 








jcheinen in ruſſiſchen Fuß mit Weglaffung der 3 Decimalen der | 
Driginalbeobahtungen. Die Verzeichniſſe beider Abtheilungen | 


enthalten 4670 Höhenangaben, ca, 1 auf 1) Kilometer, 

Der erjten Abtheilung ift eine Karte von Norblivfand und 
Eſthland beigegeben mit rothbraunen, nach oben dunkleren Tönen 
für jede Schicht von 50" Höhe; der zweiten eine Karte von ganz 
Livland und Eſthland mit ausgezogenen Eurven für je 200 und 


Pemphigus syphiliticus und Erysipelas bullosum, enblid 
einzelner Kuhpocken. Weiter hat der Verf. Unterfuchungen von 
Blajen bei Thieren angeftellt, die er durch chemiſche ober 
thermijche Reize erhielt. In jedem einzelnen Falle ſtellt er in 
Kürze die befannt gewordenen Refultate der Unterfuchungen 
anderer Forjcher dar. — Er unterjcheidet zwei Hauptgruppen 
von Blafen, eine fehr Kleine, bei der der Blafeninhalt nur eine 
Folge der Verlegung des Drüfenausführungsganges und des 
dadurch angefammelten Secretes ift oder eine durch Stauung 
ausgeſchwitzte Flüſſigkeit fih bildet, ohne daß das Epithel 
degeneriert; eine zweite Gruppe, bei der das Erjubat an Stelle 


ermitgelt zu haben, und mit einem, dem Zwede mehr als ent« — rege ge ar 
Wenn auch ihre Arbeiten | 


Epithelien liegt. Die legtere Gruppe umfaßt die Hauptmafle 
der Blajenbildungen, Die beigegebenen 12 Figuren erläutern 
die mifroftopifchen Befunde. 





Arhiv f. patbolog. Anatomie u. Phyſiologie u. f. kliniſche Medicin. 
Hrsg. von Rudolf Virchow. 9, F. 4. Bd. 2. Hft. 

Inb.: P. Mever, über einen Fall von töbtliher pemphigus⸗ 
artiger Dermatitis mit Veränderungen im Nervenfyitem. (Dierzu 
Taf.) — K. Henrichſen, Pseudohermaphroditismus masculinus 
exiernus complelus, (Hierzu Taf.) — Paul Güterbod, über lu— 
pöfe ———— der Finger. 2. Abhandlung. (Hierzu Taf.) — 
Stanifl. Klikowltſch, das Stiditofforudul und Verfuch feiner An: 
wendung in der Therapie, (Schl.) — Paul Gramwig, amploide und 
bualine Neubildung in der Naſenſchleimhaut und Xuftröbre eines 
Pferdes. — of. Kugler, die Turbusbeobadhtungen in Berlin in 
den Jahren 1879-181, AKritiſch beleuchtet. — Ida Eliaſchoff, 
über die Wirkung des Gantharidins auf die Nieren. — Wenzel 
Gruber, anatomifche Notizen. (Fortſ.) (Hierzu Taf.) — Auszüge 
und Befprechungen. 

Monatsſchrift des Vereins deutſcher Jahnkünſtler. Red, von Aug. 
Polfher. 3. Jahrg. Nr. 8, 

Inh.: A. Werner, praktifhe Winfe für den Zahntechniker. 
— Literatur. — Deutſche Reihs- Patente. — Verſchiedenes. — Cor⸗ 
refpondenz der Nedaction. 


Redts- und Ztaatswiffenfdaften. 
Dahn, Felix, rechtsphilosophische Studien. Berlin, 189. 
Otto Janke. (310 8, 8.) 

Unter der Ueberfchrift „Baufteine” giebt ber Verf. feine 
Heineren Schriften gefammelt heraus, juriftifche und philo— 
fophifche, rechtögejchichtliche und allgemein gefhichtliche, die der 
Fleiß und das Ingenium Dahn’s während zweier Decennien zu 
Tage förderte; freilich mancher diefer Baufteine mag heut zu Tage 
als überflüffig erfcheinen, als einer Conftruction dienend, die 


1707 — 1883. M 49. — Biterarifdes 








heute für unnöthig erachtet wird, auch mancherlei Wiederholung, 
wie bie- Urt der Entſtehung und Sammlung fie mit fich 
bringt (vielfach gingen die einzelnen Abhandlungen aus Recen— 
fionen und Kritifen anderer Werke hervor) mag an den Bau- 
fteinen getabelt werben; aber ganz unläugbar ift doch auch, daß, 
während jeder einzelne Bauftein denjenigen intereffiert, der den 
Entwidelungsgang des Verf's. in feiner Eigenart und Eonfequenz 
ftudiert, viele diefer Baufteine noch heute eine über ein jolches 
individuelles Interefje hinausgehende objective Bedeutung haben, 


Gentralblatt. — 1. December. — 1708 


herab zur Gegenwart. Unter 649 Nummern werden bie, ſechs 
Wiſſenſchaften umfaſſenden Ausgaben und Ueberfegungen feiner 
Schriften, auch die Dichtungen und Briefe aufgezählt, beginnend 
mit der Ode, die der 12jährige Dichter dem Grafen von Oranien 





' widmete, und fchließend mit der Schrift de jure praedae, deren 


editio princeps im Jahre 1868 erjchienen ift. In Bezug auf 
die Verbreitung fteht die Schrift de veritate religionis Chri- 
stianae obenan, von ber nicht weniger ala 70 verjchiedene 


Ausgaben beziehungsweije Ueberfegungen aufgeführt werden; 


noch heute maßgebende Forichungsrefultate feftftellen ober 


Dinge betreffen, deren Beftrittenheit noch jegt befteht. Mytho- 


logisches und VBorgefchichtliches behandeln die Schriften der | 
| befanntlich in den niederländifchen Colonien und in Südafrika 


„ersten Reihe“, Studien aus der älteren deutſchen Geſchichte 


find in der „zweiten Reihe“ enthalten, Beiprehungen von 


Werken- der jchönen Literatur bilden den Inhalt der „dritten 
Reihe“, die vierte aber bringt ala erfte Schicht 15 rechtäphilo- 
fophifche Aufſätze unter dem oben angeführten befonderen Titel, 
während eine foeben erfchienene „zweite Schicht“ der vierten 
Neihe aus 6 Abhandlungen, die dem Gebiete der allgemeinen 
Philoſophie entftammen, zufammengefept ift. Der Vorwurf bes 
Antiquiertſeins kann den „Rechtsphiloſophiſchen Studien” am 
allerwenigftien gemadt werben; denn wenn man bie heutige 
Lage der rechtsphilofophiichen Beftrebungen überblidt, wie ſie in 
derneuejten Literatur vorliegen (vgl. z. B. dentrefflichen Literaturs 
bericht Geyer's in Kirchenheims Centralblatt der Rechtäwifien- 


ſchaft Bd. III, ©. 4 ff.), fo bemerft man eine Zerfahrenheit und | 


Widerſpruchsfülle, die an Troftlofigfeit nur durch das faft völlig 
apathiſche Verhalten unferer afademijchen Jugend überboten 
wird: es ift 
Stande find, ſich berufsmäßig mit einer Wifjenfchaft zu bes 
ihäftigen, ohne fih über die Grumbbeziehungen derfelben zu 


dem menschlichen Denten und Weſen überhaupt auch nur neben» | 


bei wenigjtens irgend welche Gedanken zu machen. Wir glauben 
ben rund diefer Erfcheinung hHauptfächlich in dem Zuftande der 
Rechtsphiloſophie, nämlich in dem bisherigen Prävalieren der 


theologifierenden Theorien und namentlich in dem Vorherrichen | 


der Ührens’schen Naturrechtstheorie jehen zu müflen. Darum 
nehmen wir feinen Anftand, die geradezu vernichtende Stritif, welche 
Dahn diefer Theorie (Bd. IV der Baufteine, S. 144—216) 


entgegenjchleudert, als das Befte zu bezeichnen, das fich in dem 


eradezu erftaunlich, wie denkende Menfchen im 


Rechtsanſchauungen er zuerſt im wiſſenſchaftliche Form 





e3 folgen das Werf de jure belli ac pacis mit 55 und das 
Mare Liberum mit 31 Nummern, Die Inleiding tot de 
Hollandsche Rechtsgeleertheyd enblich, ein Buch, welches 


noch jetzt geſetzliches Unjehen genießt, hat 23 Auflagen und eine 
englifche Ueberfegung (Capſtadt 1878) erlebt. Dem Heraud- 
geber der mühfamen Arbeit, der nur ſolche Ausgaben aufführt, 
bie er felbft geſehen hat, und bei dem jelteneren den Ort, wo fie 
vorfindlich find, angiebt, gebührt ber wärmfte Danf nicht nur 
feines Volls, als deijen Sohn Grotius ſich ja troß feiner Schid- 
fale ftets gefühlt hat, ſondern der ganzen civilifierten Welt, beren 
ge⸗ 
bracht hat. BR. W. 
Sarwen, Dr. O. v, Staatsrath, das Stantöreht ded Königreichs 
Württemberg. 2 Bde. Tübingen, 1883. Laupp. (XII, 360; 
IX, 583 ©. 8.) c# 18. 

Das mwürttembergifche Staatsrecht hat unter den deutjchen 
Landesftaatsrechten ftet3 eine hervorragende Stellung eingenom⸗ 
men und ein weit über bie Grenzen des Königreiches ſich ers 
ftredendes Intereſſe erregt. Es beruht dies zum Theil darauf, 
daß Württemberg einer der erften deutjchen Staaten war, weldje 
die conftitutionelle Staatsform, und zwar im Anſchluß an ältere 
ftändifche Berfaffungseinrichtungen bei ſich einführte und aus- 
bildete und dadurch einen mitbeftimmenden Einfluß auf die all 
gemeine Entwidelung des öffentlihen Rechts in Deutichland 
gewann, theild auch auf dem Umftande, daß unter allen deut- 
ſchen Landesftanterechten das württembergifche zuerſt eine 
wiſſenſchaftliche Bearbeitung in dem berühmten Werke von 





vorliegenden Werke findet, ald das Berbienftvollite, was der 
fruchtbaren — Feder Dahn's entſprungen. Ragt die 
erwähnte Abhandlung hervor durch ihre kritiſche Schärfe in 


ber Negation des Entgegenftehenden, jo verdient andererfeits 
das pofitive Schaffen ber Abhandlung „Wom Werben und Wefen 
bes Rechts“ (ebenda S. 291—310) vollften Beifall; freilich 
darf dieſer letzte ber Baufteine nicht für fich allein aufgefaßt 


werben ; er findet feine Begründung in den übrigen Abhandlungen | 
bes Verf.'s, zumeift in ber Erörterung ber Hauptprobleme der | 


Rechts» und Staatsphilofophie (S. 23 ff.) und in dem Auffage 
über „Geſchichte und Syitem der Rechtsphilofophie* (S. 76 ff.). 
So bilden die verſchiedenen Baufteine dieſer Schicht ein zu- 
fammengehöriges Ganzes, deſſen Zufammengehörigkeit nicht bloß 


durch die Individualität des Verf.s und das Interefje an der- | 


felben, fondern durch den Stoff felbft vermittelt wirb und darum 
das Stubium aller dieſer Erörterungen forbert. C.G. 


1853. 
(Titel auch in holländ, Sprache.) 

Eindringlicher, als die menschliche Rede es vermag, zeigt 
uns dieſe zur Erinnerung an ben 300jährigen Geburtstag bes 
Grotius veranftaltete Bufammenftellung feiner Schriften bie 
. Bedeutung des Mannes für feine Zeit und bie Folgezeit bis 


Rob. v. Mohl gefunden hat, an welche ſich die Darftellungen 
anderer Landesftaatsrechte und ebenjo auch Bearbeitungen des 
fogenannten gemeinen deutſchen Landesftaaterechtes vielfach an- 
lehnten. So ift 3.8. Vieles aus Mohl's Wüttembergifchen 
Staatsrecht in das Preußische Staatsrecht von 2. Rönne theils 
directtheils durch Vermittelung von Zachariä's Deutſchem Staats- 
recht übergegangen. Daneben hat aber das öffentliche Recht 
Württembergs jo viele auf der geſchichtlichen Entiwidelung des 
Staates und auf ben particulären Eigenthümlichfeiten ber Landes- 
geſetzgebung beruhende Bejonderheiten, daß es unter den beut- 
ſchen Landesftaatsrechten einen eigenartigen Platz einnimmt und 
eine durchaus jelbftändige Erforſchung und Bearbeitung vers 
langt. Selbftverftändlich ift es, daß das Werk v. Mohl's heute 
in allen Theilen antiquiert ift, und daß es, auch abgejehen von 
dem eingreifenden Einfluß der Reichsverfaffung auf das Landes- 
ftaatsrecht, weder dem gegenwärtigen Stande der Geſetzgebung 





noch der theoretiichen Auffaffung der Rechtsinſtitute mehr ent 
fpricht. Eine neue Bearbeitung dieſes Stoffes war daher für 
den praftifchen Gebrauch der württembergijchen Landesbehörden 
' ein Bebürfniß, und für Alle, welche fi) wiflenfchaftlich mit dem 

deutſchen Staatsrecht befchäftigen, fehr wünſchenswerth. Zwar 





find einzelne Theile des öffentlichen Rechts Württembergs in 
verbienftlicher Weife erörtert worden; wir nennen z. B. aus 
neuefter Zeit das Buch von Bier, Regierung und Stände in 
Württemberg, Stuttgart 1882; aber es konnten dieſe Arbeiten 
doch eine die ganze Rechtsmaterie umfafjende fyftematiiche Dar- 
ftellung nicht erjegen. Diefem Mangel hat das vorliegende 
Wert Ubhülfe verfchafft. Der Berf., welcher bereits durch fein 
* 


1709 


umfangreiches Buch „über das öffentliche Recht und die Ver— 
waltungsrechtspflege” (Tübingen 1880) ſich vieljeitigen Beifall 
erworben, hat mit großer Gründlichfeit das gegenwärtige 
Württembergiſche Staatsrecht in allen feinen Theilen durch» 
forſcht und in klarer nüchterner Weife dargeftelt. Daß nicht 
nur die Reichs» und Landesgeſetze, fondern auch bie Recht: 
ſprechung, Berwaltungspraris und Literatur forgfältige Berüd- 
fihtigung gefunden haben, bedarf faum der befonderen Hervor- 
bebung. Auch Hinfichtlich der allgemeinen Fragen der ſtaats— 
rechtlichen Theorie enthält das Werk beachtenswerthe Be— 
merkungen. Dagegen ift es wohl faum unter die Vorzüge bes 
Buches zu rechnen, daß ein beträchtlicher Theil der öffentlichen 
Rechtögrundfäge wieder in herfümmlicher Weife unter die Kate— 
gorie von „Grundrechten“ ber Staatdangehörigen gebracht wors 
den ift ($ 37 ff). Da biefe Grundrechte ſämmtlich einen nur 
negativen Inhalt haben, nämlich die Nichts» beichränkung ber 
natürlichen individuellen Freiheit, und mur inſoweit al3 bie 
Grundrechte nicht amerfannt, fogenannte „Ausnahmen“ von 
ihnen gemacht find, concrete Rechtögeftaltungen beftehen, fo find 
diefe Grundrechte lediglich ein Nothbehelf des Syftems, um die 
„Ausnahmen” darnach zu gruppieren. So behandelt z. B. der 
Berf. den Impfzwang als eine Ausnahme „von dem Grundſatz 
ber Umverleglichkeit der körperlichen Erjcheinung der Berjönlich« 
keit" und die Kriegsdienſtpflicht ebenfo wie die Schulpflicht als 
Ausnahme „von der Freiheit der Perfon in der Ausnützung der 
Arbeitskraft“. Eigenthümlich ift dem Verf. die Aufftellung einer 
befonderen Art von Örundrechten, welche er als „formelle” be- 
zeichnet und zu welchen er die Gleichheit vor dem Gejehe 
(vgl. Mohl I, $ 70), den verfaffungsmäßigen Gehorfam (Mohl 
8 69), den formellen Rehtsjhug (? vgl. Mohl $ 71) und das 
Beichwerbe- und Petitionsrecht zählt. Eine Folge des vom 
Berf. befolgten Syftems ift die Zerreißung und Zerftüdelung 


— 1883. 49. — Literarifhes Eentralblatt. — 1. December, — 





mancher Materien, wovon das Militärrecht ein befonders an | 


ſchauliches Beiſpiel giebt; man findet die Kriegsbienftpflicht im 
8 53, die vermögensrechtlihen Militärlaften $ 60, das Sonder: 


recht ber Militärperfonen $ 71, den Oberbefehl über das Heer | 


$ 88, die Kriegsverwaltung $ 139. 





1710 


trivialen Redensarten, welche fich befonders im Anfange faft auf 
jeder Seite finden, die unfeinen Wige, welche einige Male ver: 
fucht werben. Auch gegen das Sadjliche des Buches laſſen fi 
gegründete Einwände erheben. Einmal ift jehr zu bezweifeln, 
daß ein Privat: oder Gemeinde-Förfter nach der im II. Theile 
bes Buches gegebenen Unleitung einen Betriebsplan aufzuftellen 
vermöge, da dieje Unleitung theils unvollftändig ift, theild an 
den Bildungsgrad diefer Elaffe von Forftwirthen zu hohe An- 


‘ forderungen ftellt. Dann begegnet man in diefem Theile aber 


auch recht bedenklihen Behauptungen, wie 5.8. auf ©. 116, 
wo der Berf. eine große Unbefanntichaft mit der Fichtenwirth— 
Ichaft zeigt. Was nun den Borfchlag des Verf!s anlangt, die 
Schwankungen im Geldertrage der Privat: und Gemeinde: 
Forften durch Bildung eines Geld-Refervefonds auszugleichen, 
fo ift derſelbe zwar fehr beachtenswerth, aber durchaus nicht 
neu, weder für die Literatur noch für die Praxis. 


Die landwirthſchaftlichen Berfuhs- Stationen. Hrög. von Fried. 
Nobbe. 29. Bd. Heft 5. 

Inb.: N. Tſchirwinſky, zur Frage über die Fettbildung im 
tbierifhen Organismus. (Schl.) — Profpero Ferrarv, fiber die 
Sicherheit der Berthelotsfleurieurfhen Methode zur Beſtimmung 
des Weinfteind und der Weinſäure. — B. Tollend, über Orumes 
thulen und Formaldehyd. — Derf., über das Berbalten von Der: 
trofe gegen ammonsalfalifhe Silberlöfung. — €. Schulze u. E. 
Boßhard, zur quantitativen Beitimmung des Afvaragine, des 
Glutamins und des Aınmonials in den Pflanzen, 

Gentralblatt für das gefammte Forſtweſen. Hräg. von Arth.v. Sedens 
dorff. 9. Jahrg. 11. Heft, 

Inbh.: Ar. Baud iſch, Reflexionen über die Berbandweite 
Nadeſholzpflanzungen. — W. Kepler, forftlihe Apborismen aus 
dem Kaukafus. — Karl Böhmerle, über den Berpadstungsmodus 
bei der Harznutzung der Schwarzföhre (Pinus austriaca Höss). — 
Künftlihe Vermehrung der Gallwefve (Cynips calicis Bresdil.) — 
Heh, Wie berechnet man den Krümmungsradius einer Bogenfäge? 
— Zul, Syurutfhel, über die Heritellung eines —— 
zwiſchen zweien durch Baumſignale bezeichneten Triangullerungs⸗ 
ppuncten. — Literariſche Berichte. — Reueſte Erſcheinungen der 
Literatur. — Notizen. 


bei 








Beitfchrift für Bergrecht. Hrog. von H. Braffert. 24. Jahrg. 4. Hft. 
Inb.: Geſetzgebung, Bergpoligeivorfhriften 2. — Brajfert, 
die gefeplichen Beitimmungen über Erplofivitoffe in Großbritannien. 
— leber den Schuß gemeinnügiger Heilquellen. — Täglichsbeck, 
die Aufgaben der deutfchen Anappichaftsvereine nach dem Reichs» 
efeße vom 15. Juni 1883, Bortrag. — Ueber die Bergätung der 
zergſchäden. — Entfcheidungen der Gerichtsböfe. — Mittheilungen 
aus der Praxis der Verwaltungsbehördrn. — Literatur. 





Jahrbücher für Rationalöfonomie u. Statiftif. Hrag. von Jchannes 
Conrad, N. F. 7. Br. 4 u. 5. Heft. 

Zuh.: A. Ib. Eheberg, Straßburgs Bevölkerungszahl feit 
Ende des 15. Jahrhunderts bis aur Gegenwart. — N. Sartorius 
v. Waltershaufen, die Gewerfvereine in den Vereinigten Staaten 
von Amerika. (Berl) — Paaſche, das Geſetz, betr. Die Kranken— 
verfiherung der Ar 
Pierſtorff, Frauenfrage, — Gefep, betr. die Kranfenverfiherung 
der Arbeiter vom 15. Juni d. J. — Miscellen, — Ueberſicht über 
die neueſten Publicationen Deutjhlands und des Auslandes x. 








Land- und Forſtwirthſchaft. 
Weife, W., Prof., die Taration der Privat- und Gemeinde: 


Forſten nah dem Flächen-⸗Fachwerkl. Berlin, 1593. Springer. 
(VI, 219 ©. 8.) A 4 


Nah dem Vorworte ift das vorliegende Buch aus der Be- 
arbeitung eines Themas hervorgegangen, welches vom Märliſchen 





eiter vor dem Reichſstage. — Literatur: Zul, | 





Foritvereine 1882 auf die Tagesordnung gefegt worden war. 
Diefe Entjtehungsweife erklärt zur Genüge bie geringe Sorg- 


falt, welche auf den Stil verwendet worden ift, die zahlreichen 


Sprachkunde. Literaturgefdidte. 


Kälidäsa, Megkadüta, the cloud messenger. Poem, !ranslaled 
a Thom. Clark, M.A. London, 1862. Trübner & Co. (63 5. 
Kl. 6.) 


Diefe poetifche Ueberjegung des ſchönſten Iyrifchen Gedichtes, 
das die Inder befigen, ift nach dem Tode des Ueberſetzers von 
einem ungenannten Freunde der Deffentlichfeit übergeben wor: 
den. Es ift eine poetifche Umbdichtung, denn die achtzeilige 
Strophe, mit Neim am Ende von Zeile 2 und 4, 6 und 8, ın 
vierfüßigen Jamben macht einen anderen rhythmifchen Eindrud, 
als die langgeftredte indiiche Strophe Mandäfräntä, die eher 
trohäifchen Tonfall hat. Die Ueberfegung ift im Ganzen wohl: 


' gelungen; mit 64 englifchen Silben (die jtummen nicht mit ger 


rechnet) den Sinn der 68 Sangtritfilben fo voll und ungezwungen 
wiederzugeben, ift ein Kunftftüd. Wir haben nur felten gefunden, 
daß ein wichtiges Wort des Originals weggeblieben ift: es üt 
ber Fall z. B. ©. 14 (Strophe 15) in Bezug auf gopavegasya, 
S. 24 (Strophe 35) in Bezug auf sandhyäbali. Ebenjo war 
faum zu vermeiden, daß hier und da das Charakteriftiiche eines 
Ausdrudes verloren ging, vgl. die Wiedergabe von sücibhedya 
S. 26 (Strophe 38). S. 38 (Strophe 62) jcheint der Verf. die 
ſchlechte Lesart garma- beibehalten zu Haben. S.24 (Strophe 35) 
hat yävad offenbar nicht den Sinn von until, fondern von „jo 
lange als“; ebenda 8. 5 ift thou für those zu leſen. Noch an 
einigen anderen Stellen fünnte man vom Ueberfeger abweichen, 
aber jein Werf war die Veröffentlichung werth auch ohne er- 


1711 — 1858, M 49, — Literariſches Tentralblatt. — 1. December, — 1712 
Härende Anmerkungen, ohne die freilich der a BR | Art gewonnene Grundlage verwerthet der Berf. zur Fixierung 
manche Anſpielung nicht verſtehen wird. der Orthographie und zur Herſtellung des Textes an einer an— 
— EEE — — Bey Reihe — — Für manche wird die im Pari— 
Monro, 3. a grammar of the homerie dia ect. inus überlieferte Faſſung gejtügt, für andere werden Emen- 
Oxford, 1882. Clarendon Press. (XXI, 344 8. Gr. 8.) dationen äfterer und neuerer Kritifer begründet, für eine große 
Der Berf. hat fein Werk in der Weife ausgeführt, dab er ben | Anzahl find eigene Bermuthungen des Verf.'s vorgetragen, der 

Sag zu Grunde legt und vom einfachen zum zufammengejegten | ſich als bejonnener und jcharffinniger, grammatifch wohlge- 
fortichreltet. Wir wollen über den Werth diefer neuen Methode | fchulter und namentlich mit dem Sprachgebraucd des Eurtius 
nicht ftreiten; daß fie uns ſehr praftiich erfcheint, fönnen wir | vertrauter Forfcher zeigt. Mannichfache Beobachtungen über 
eben nicht jagen. Das Buch trägt einen durchaus einfeitigen | Syntag, Stil und Wortihag des Schriftftellers finden fich in 
Charakter, Mit höchſt anerfennenswerthem Fleiß Hat fih Herr | feiner Abhandlung eingeftreut. Bei genauer Prüfung fämmt- 
Monro in die grammatifche Detailforſchung, wie fie namentlich licher vom Verf. beſprochenen Stellen hat Ref. viele wahrſchein- 
in Deutfchland betrieben wird, bineingearbeitet und er urtheilt | Tiche oder doch beachtenswerthe, nicht wenige evident richtige, 
hierin mit Umfiht und Selbftändigfeit. Dagegen zeigt der Berf. | nur einzelne verwerfliche Vorſchläge gefunden. Um ſeltenſten 
mit der homeriſchen Kritik nicht genügende Bekanntſchaft. Nicht | vermag Ref. der Annahme von Einfchiebjeln und Verſchiebungen 
bloß ift ihm Naucks Ausgabe der beiden Gedichte, die gerade | einzelner oder mehrerer Worte oder ganzer Säße beizuftimmeıt, 
für feine Aufgabe von größter Bedeutung war, entgangen, nicht | Dagegen bemerft Ref. mit Befriebigung, daß auch der Verf. 
btoß find die „Melanges“ nicht ausgenugt, fondern auch die | wiederholt die Husfüllung Kleiner Lücken im Terte durch Worte, 
alerandrinischen Kritifer find nur in fehr fporadijcher Weife | die aus paläographiichen Gründen Teicht zu ergänzen find, als 
herangezogen. Auch das beeinträchtigt ben Werth des Buches, | nothwendig erkannt hat. Bisweilen berühren fih die vom Verf. 
daß der Verf. es unterlaffen hat, wo er feltene Erſcheinungen empfohlenen Aenderungen mit früheren Borfchlägen, ohne dab 
der homeriſchen Sprache behandelt, ein vollftändiges — das Zuſammentreffen angemerkt wird. Doch gebührt dem Verf. 














der einſchlagigen Stellen zu geben. im Allgemeinen die Anerkennung, der bedeutenderen Literatur 
— — zu Curtius entſprechende Beachtung geſchenkt zu haben. Seine 

Kinch, c. F quaestiones Curtianae eriticae. "Kopenhagen, auch durch Klarheit des Vortrages auögezeichneten Lnters 
1883. üyldendal (108 5. Gr. 8.) fuchungen find als ein in jeder Hinficht tüchtiger N zur 


C. F. Kinch hat für ſeine kritiſchen Unterfuchungen bes | Terxtkritit des Eurtius willlommen zu heißen, 
Eurtiustertes durch erneute Collation des Parifer Coder 5716 — — — — 
die ſicherſte Grundlage geſchaffen. Zwar wurde die Vergleichung Kluge, Dr. Sir, Etymologiſches Wörterbuch der deutſchen Sprache. 
Hebide’s, wie nicht anders zu erwarten ftand, im Ganzen als 6. u. 7. Lief. Straßburg, 1883. Trübner, (XXIV, S. 313— 
zuverfäffig beftätigt; doch ergab fich immerhin eine Nachleſe, 128). HM 3. (Das Ganze c% 10,50, in Halbfzbd. «A 12, 50.) 
namentlich in der genauen Unterfcheidung der erjten und zweiten E3 freut uns, daß wir fchon jet, nach wenig mehr ala 
Hand. Für biefe noch dem neunten Jahrhundert angehörige | Jahresfrift, den Abſchluß diefes wichtigen und mit großem Ge— 
Hdichr., welche zuerjt von Hedicke in den Vordergrund geftelt, | ſchick ausgeführten Werkes ankündigen können, Die lobens- 
dann im Vogel's Uusgabe noch entfchiedener bevorzugt wurde, | werthen Eigenjchaften, die wir bei Beiprehung der erſten 
nimmt Kind unbedingt den erften Rang in Anſpruch. Wie fie | Lieferung (vgl. Jahrg. 1882, Nr. 24, Sp. 808 d. BL.) zu rüh⸗ 
den übrigen Hdſchrr. im Alter voranfteht, fo übertrifft fie die | men hatten, find dem Buche geblieben, das ſich in der Bibliothek 
felben nad) der Ueberzeugung des Verf.'s aud) an Glaub: | eines Jeden finden follte, der Intereſſe an der Sprache hat, die 
würdigkeit; vielfach hat fie felbft in ihren Fehlern die Spuren | er redet. Auf Einzelheiten einzugehen, ift hier nicht der Ort. 
des Urjprünglichen bewahrt, wo die anderen Hdfchrr. nur durch | Borangefandt ift eine Einleitung, die dem Laien einen Begriff 
willfürliche Verbeſſerungen den trügerifchen Schein des Echten | von dem Leben unjerer Sprache in ber Vorgefchichte beizubringen 
bieten, So weit ftimmt Ref. dem Verf. mit freudiger Genug: | bemüht ift. Kluge theilt diefe Vorgefhichte in drei Perioden, 
thuung bei. Wenn aber der Barijinus für die Quelle aller er- | Die erfte ift ihm die der indogermanifchen Urfpradje, die er in 
haltenen Hdſchrr., aud) der Rheinauer und Einfiebler Bruch: | das dritte Jahrtaufend vor unjerer Zeitrechnung verlegt. Daran 
ftüde, erklärt wird (nur die von Schüßler hervorgehobene | fchließt fich die Beriode der Einzelentwidelung des Germanifchen 
Orforder Hdſchr. fcheint eine Sonderftellung einzunehmen, etwa | bis zur Feſtſetzung in Deutſchland und bis zur Berührung mit 
wie die von Modius benußte Kölner und Siegburger), fo find | den Römern, von ca. 2000 vor bis zum Beginne unferer Beit- 
die dafür beigebracdhten Beweismittel zwar zum Theil über | rechnung. Von da bis zum Beginne unferer Denkmäler, alfo 
rajchend, aber in ihrer verhältnißmäßig geringen Zahl gegenüber | etwa bis zur Mitte des 8. Jahrh.'s rechnet er die dritte Periode. 
manchen Bebenfen noch nicht dDurchichlagend. So viel giebt der | Der Verf. weiß an hübjchgewählten Beiſpielen und vorzuführen, 
Berf. jelbjt zu, daß eine der früheften Abfchriften des Parifinus | was in unferem gegenwärtigen Sprachſtande noch der Urfprache, 
nad einer anderen Hdjchr. corrigiert fein müſſe, da fie neben | was der jelbftändigen germanijchen Entwidelung, was ber 
ſolchen Berichtigungen, die ein fundiger Schreiber jelbft zu ; frühen Einführung römischen Einfluffes zuzuweiſen ift, wobei 
finden vermochte, auch zahlreiche andere, befonders Ergänzungen | er treffende culturhiftorische Bemerkungen einfliht. Willlommen 
Heiner Lücken des Pariſinus bot, welche nur aus einer zweiten iſt es aud), daß er an die wenigen kirchlichen Ausdrücke erinnert, 
Quelle geihöpft werden fonnten. Dies gilt zunächſt für den | die nicht aus der lateinischen Sprade ftammen, fondern der 
Archetypus der fogenannten interpolierten Handjchriftenclaffe, | griechifchen Mifjion, alſo wahrfcheinlid der arianishen unter 
während die der erjten, jeit Zumpt bevorzugten Elaffe anges | den Weit: und Oftgoten, zuzuſchreiben find. Ungehängt find 
hörigen Hdſchrr. nad) dem Berf. nur für die beiden im Parifinus | Wörterverzeichniffe, doch nur der mäher Tiegenden Sprachen, 
fehlenden Theile des 10. Buches in Betracht kommen. Für die | des Griechiſchen, Lateinischen, Jtalienifchen und Englifchen. Es 
zweite dieſer Yüden hat der Verf. Erjag in einem Vaticanus | würde die Benugung erleichtert haben, wenn der Name der 
(Reg. 971) des 12. Jahrh. gefunden, der als identiich mit dem | betreffenden Sprade auf dem Colummentitel mit angegeben 
einft vielgerühmten erften Bongarfianus erfannt wurde und fi | worden wäre. 
einerjeits als unmittelbare Abfchrift des Parifinus, andererfeits 
als Duelle der interpolierten Hoſchrr., insbejondere des Floren⸗ 
tinus G und des Bubdenfis erwieſen hat. Die in der angebeuteten 








13 


— 1883, 49. — Biterarifhes Eentralblatt. — 1. December. — 


174 





Haushbalter, B., Öberlehrer, die Sprachgrenze zwischen Mittel- 
u. Niederdeutsch von Hedemünden an der Werra bis Stassfurt 
an der Bode. Mit 1 Karte. Halle a/S., 1683. Tausch & Grosse. 
(21 $. Gr. 8,, Karte Querf.) c# 1, 20. 

Es foll dies Schriftchen eine Berichtigung der von Tümpel 
aufgeftellten Grenze zwifchen hochdeutſchem und niederdeutſchem 
Sprachgebiete auf der Linie von Hedemünden bis Staßfurt lie— 
fern. Der Verf. bat fi, um fichere Unterlagen zu belommen, 
namentlich an die Landrathämter gewandt, hat auch einige Par- 
tien felbft bereift, freilich, wie es jcheint, nur recht flüchtig. Die 
von ihm gefundene Grenze züngelt um die von Tümpel auf- 
geftellte herum; die wichtigfte Abweichung ift wohl die, daß bie 
mitteldeutfche Gruppe weſtlich vom Broden in den Bergwerk⸗ 
bezirken, die Tiimpel als eine weit vorgeftredte Sprachzunge 


hinſtellte, jegt wieder wie bei Bernharbi als eine Sprachinſel 


aufgefaßt wird. Freilich vergebens haben wir uns nad) den 


Beweifen hierfür umgefehen. Dem Scriftchen ift eine gut 


‚ de cura slaluarum apud Graecos, 


orientierenbe, nur nicht ganz vollftändige Karte beigegeben; 
übrigens läßt die Dispofition wie die Darftellung an Klarheit 
zu wünfchen. Wir empfehlen die Schrift zur Nachprüfung den 
Ortsſchullehrern oder auch den Ortögeiftlichen, damit wir endlich 
doch von dem gegenwärtigen Beftande jener intereffanten Grenze 
eine definitive Kenntniß erlangen. 


Der Nibelungen Not. Nach Karl Lachmann’s Ausgabe über- 
setzt und mit einer Einleitung versehen von Dr. Oskar Henke, 
Director des Gymn. zu Barmen. Barmen, 1884. Klein. (2. Bll,, 
299 8. 8) cH 3, 

Diefe Ueberſetzung ift beftimmt, auch den Laien bie vermeint- 
lichen Rejultate der Lachmann'ſchen Nibelungenkritif zugänglich 
zu machen, die dem Ueberfeger wie eine Urt Offenbarung er» 
ſcheinen. Es find daher die fogenannten unechten Strophen, wie in 
Lachmann's Ausgaben feit 1841, curfiv gedrudt, die einzelnen 
Lieder für fi) und daneben das Ganze durchgezählt. Die Ein- 
leitung jucht eine populäre Darftellung der Lachmann’schen, 
zum Theil auch der Müllenhoff'ſchen Anfichten zu geben, und 
macht auf wiffenfchaftlichen Werth wohl felber feinen Anſpruch. 
Bir wüßten wenigftens nicht, wollten wir einen ſolchen Maßſtab 
anlegen, wo ein Stein auf dem andern bleiben würde. Ber: 
wunderlich ift e8, daß der Ueberfeger, der in Betreff des Nibe- 
Iungenliedes fo kindlich rechtgläubig ift, fich in Betreff der Ilias 
die für unverborbene Gemüther unerhörte Ketzerei leijtet (S. 9): 
„Berfehlt ift darum ber Verfuch Lachmann’, in der planvoll 
angelegten, von einer einheitlichen Idee beherrſchten Ilias Ein- 
zellieder nachweifen und ausfcheiben zu wollen”, Wir fürchten, 
im Kreiſe der Eigentlichen wird ihm dies mehr verübelt werben, 
als wenn er am ber reinen Lehre von dem Nibelungenliede 
gezweifelt hätte. Uns aber ift es völlig unflar, wie es in feinem 
Anſchauungskreiſe ausjehen mag, da wir ung mit Lachmann's 
Iliaskritik ganz leidlich vereinbaren können, in der Nibelungen: 
fritit aber nur eine recht unglüdlich ausgefallene Nahahmung 
jener zu erbliden vermögen. — Die Ueberſetzung ift nicht ſchlechter, 
aber auch nicht beffer als die übrigen, die die alten Strophen 
genau wiederzugeben fuchen. 





Meister Stephan’s Schachbuch. Ein mitteldeutsches Gedicht 
des 14. Jahrhunderts, Mit 16 lithogr. Taf. Dorpat, 1883. 
Laakmann, (IV, 201 8. 8.) 


(Sep.- Abdruck aus d. Verhandlungen der gelehrten estn, Ge- 
sellsch. Bd. Xl.) 

Auf dies Gedicht, welches fich den vielen Bearbeitungen des 
lateiniſchen Schachbuches des Jacob v. Ceſſoles anreiht, die 
im 14. Jahrhundert fo zahlreich emporſchoſſen, hat wohl zuerft 
Goedeke hingewiefen; van ber Linde in feiner Gejchichte und 
Literatur des Schachſpieles (Berlin 1874) brachte dann Näheres. 
Jetzt Liegt uns ſehr willtommen ein Abdrud vor. Das Gedicht 
wurde von einem Meifter Stephan bem Biſchof von Dorpat, 





a a —— nn — — — — 


Johann II von Vyffhuſen (1857 — 1376), gewit met; erhalten 
iſt es uns in einem Lübecker Druck von ca. 1490. Dieſer, der 
freilich einen namentlich in den Namen überaus corrumpierten 
Text liefert, iſt hier, nur mit Correctur der offenſichtlichſten Drud⸗ 
fehler, genau wiedergegeben, auch von den 16 dem Texte einge 
fügten Holzfchnitten begleitet. Ein zweiter Band (ober Heft?) 
fol folgen, der alles Nähere über den Dichter, die Abfaſſungs— 
zeit und das Verhältniß des Gedichtes zu feiner Quelle und zu 
den anderen Bearbeitungen dieſer enthalten wird. Wir werben 
dann noch einmal auf diefe Ausgabe zurüdfommen, dann auch 
wohl ben Namen bes Gelehrten erfahren, dem wir diefe Heraus- 
gabe zu verdanken haben. 





Berliner Studien für claffifhe Philologie u. Archäologie, herausz. 
von Ferd. Afcherfon. 1. Halbbd. . 

Juh.: Wilh. Gemoll, Unterfuchungen über die Quellen, den 

Berfaffer und die Abfafjungszeit der Geoponica. — E. Kuhnert, 


eeipgiger ‚Studien zur claffifchen Philologie. Hr. v. ®. Gurtins, 
2. Zange u. A. 6. Band, 2. Heft. 

Inh.: Curtius Rice. Opitz, de argumentorum metricorum 
latinorum arte et origine. — %. Herm. Zipfins, über die In 











Heft. 

Juh.: H. Müllers Strübing, das erſte Jahr des pelopen⸗ 
neſiſchen Krieges. Ein Beitrag zur Chronologie des Thukydides. — 
K. Schwering u. %.Hultfch, zu Horatins (epist. II, 2, 44). — 
F. Sufemibl, die Tertüberlieferung der Nikomachiſchen Ethik. — 
Th. Plüß, ein Ghorlied der Sophokleiſchen Elektra. — G. Iren, 
Paufanias und fein Bertheidiger. — A. Drefher, zu Ariitopbanes 
Fröſchen (R, 1124). — 9. Wenſty, zu Balerius Marimus. — 
E. Baehrens, zu Tacitus Agricola, — W. Gilbert, zu Martialit. 
— 8. Zacher, zu Tacitus Annalen (IV, 57). — ©. Widmann, 
dillerentiae sermonum,. — H. Rönfd, zum itineriarum Alexandri. 
— 3. Goliſch, zu den scriptores historiae Augustae. — Mädas 
geniiae Briefe aus dem Girah. — 6. Hermann, die Sprace alt 

ld der Melt und die Wiſſenſchaft der vergleichenden Pbilclogie. 
— #. Müller, Bemerkungen Über den fogenannten Kunſtunterricht 
auf Gyinnafien. — F. van Hoffs, einige Oden des Horaz. — 6. 
Golas, Bericht über Die zwanzigite Berfammlung des Bereins 
rheinifcher Schulmänner. . 
Beitfchrift für dag Gummafial-Wefen. Hrög. von H. Kern u. G. J. 

Müller. NR. %. 17. Jahrg. November. 

Inh.: O. Frid, Mittheilungen aus der Praxis des seminarium 
praeceptorum an den Franckeſchen Etiftungen zu Halle, IL. (Prös 
paration anf eine vom Berfaifer in Serta gehaltene Mufter-Lertion: 
Behandlung ded geographiſchen Anfhaunngsbildes von Ferd. Sir: 
„Die Hauptformen der Erdoberfläche.) — M. Hevnacher, ‚Ber 
arbeitet mit am einer Methode des fremdſprachlichen Unterrichts, 
welche auf eine Statiftif der Sprache der Glaffenautoren begründet 
werden ſoll? — Literarifche Berichte. — Jahresberichte des philer 
logiſchen Vereins zu Berlin: 9. 3. Müller, Livins. (Fortſ.) 


Reform. Zeitfchrift des allgemeinen Vereins für vereinfachte deutſche 
Nehtfhreibung. Hrög. von Ed. Lohmeier. 7. Jahrg. Ar. 11. 
Inh.: Georg Brenner, Ein Sonnenftrahl. — Karl Anors, 
Erigramme, — Biffenfhaft, Kunft u. Literatur. — 7.8. Frilfe, 
über die —— der geraden Rede. — Rechtöftagen. — Ber 
einsnachtichten. — Berfchiedenes. — Erklärung. 


Gentralblatt für Stol eſche Steno fraphie. Hrög. von den Berbänden 
der Stolze'jhen Schule. 5. 33 Nr. 59, 

Inh.: Die hamburger Vorlage und die Einigung der beiten 
Stolzefhen Schulen. — Der Gongreg Stolge'fcher „Ztenogranben“ 
in Berlin. (Schl.) — Zur Currentſchrift mit ſtenographiſchen Schrilt- 
eihen. — And den Verbänden, — Stenographiihe Wacht. — 
iteratur, — BVermifchtes. 

Beilage: Franz Dannenberg, die Aufnahme der Stenographie 
in den Lehrplan der Seminare. 











1215 


— 1883. A 4), — titerarifges Gentralblatt — 1. December. — 


1716 








Pädagogik. 


Schlemm, Oscar, Ueber gumnafiale Erziehung. Separatabdrudaus | 
318.8) | 


— Blätter“, Ghemnig, 1883. Schmeitzner. 

Ein krankhaftes literariſches Symptom! Gerade die Un— 
berufenften glauben ſich berufen über die höchſten Probleme 
der Öymnafialpädagogif zu Gericht zu figen. Oder verleiht 


etwas Schopenhauerthum vermengt mit hochgradiger Bes | 


geifterung für die Wagner'ſche Mufe und die geringe aus ber 
eigenen, vielleicht unbefriedigenden Schülerlaufbahn geſchöpfte 
Erfahrung jhon den Freibrief zum Reformator der Gymnaſien? 
Bon Beherrihung des Stoffes ijt feine Rede. Was über den 
Betrieb des lateinifchen und deutjchen Aufſatzes, über die Er- 
tlärung der Claſſiker gefagt wird, verräth eine geradezu fchreden- 
erregende Unfenntniß felbjt in dem allerelementarften Dingen. 
Ueber die Chrie weiß ein halbwegs gebildeter Secundaner beſſer 
Beicheid als der Berf., abgejehen davon, daß dieſe Form der Ab- 
handlung für die inventio dauernden Werth hat. — 1(5.1—14) 
„dazu hat er (sc. der Xehrer) feine Zeit“ nämlich „die Capitals 
und Originalſchüler jo zu jhonen und zu pflegen, daß nicht der 
Granit ihrer Naturanlage unter den Hammerjchlägen der Schule 
zerbrödelt und bei ſolchen Zwadereien und Reibungen mürbe 
wird.“ Ein etwas naiver Tadel! Alſo freie Entfaltung des 
Original- und Kraftgenies! Als ob es nicht ein bares Unglück 
wäre, wenn dieſe Geiftesmächtigen nicht zum Wiffen und Wollen 
des Allgemeinen gebracht und zu einer Unterordnung unter eine 
gemeinfame Regel gezwungen würden. Syſtematiſch ertödten 
wird deshalb fein Verjtändiger die „Individualität der Natur“ 
weder „indem Mittelpunct unferer rabulijtiichen (sic) Intelligenz 
Berlin“ noch in „Böttingen, dem Boeotien (sic) an der Leine”. 
IL (S.14—21) „Un ihren Früchten ſollt ihr fie erfennen*. Der 
Ubiturient, ein in jich ſelbſt zerbrochener, traurigstrüber Ge- 
felle, ganz aus ſich herausgefommen, voll Furt fich wieder: 
zugewinnen, bi$ die Subjecttvität wieder erftarft durch eigenes 
Studium, durd; Schopenhauer und Wagner, ein exemplum 
illustrissimum, vermuthlic der Verf. jelbit, dem ein guter 
Gott die Wege zum Olymp vorgezeichnet. Was wird aus der 
großen Mafle? nichts, bis fie Herr Schlemm „von der Höhe 


nach der Höhe“ (II, S. 24—31) führt; der pofitive Theil der | 


Schrift, Vorſchläge zum Beſſeren mit der neuen Forderung: ber 
Lehrer müßte es durch feine Methode ermöglichen, da jedem 
Schüler je nad jeiner Eigenart fein Held gezeigt 
würde, fih nad joldem Borbild zu bilden. Sonjt ſind's die 
alten Gerichte, verlegt mit neuem „Gedankengewäſſerchen voll 
Wogengang und Meerſalz.“ Wir gönnen dem Berf. neidlos 
feinen bevorzugten Standpunct, von dem aus er in die „Eifen- 
werfe und auf den Eifenhammer hinabjchaut, wo der Feuergeift 
eines jugendlichen Originals verfchmiedet und verbogen wird“, 
aber wir müfjen es uns ermnftlich verbitten, daß er Xehrer und 
Schüler felbft unter den Eijenhammer einer unreifen und uns 
gerechten Kritif nimmt. — Was Brauchbares in der Schrift ift, 
ift nicht vom Verf., und was vom Verf. ift, ijt nicht brauchbar, 
VB, B....E 


Beitfrift f das Reaffäntiefen, Hrög. v. Jof. Koibe, Ad. Betel, 
Kuhn. 8, Jahrg. 11. Seit. 

— Felix Zv&örina, die Lehre vom franzöſiſchen Verb in 

der Säule mit Beziehung auf fachmännifcde Publicationen. — I. 

G. Ballentin, elementare geometrijche Ableitung einer der Leib— 

nig’ichen analogen Reihe für — nebft Bemerkungen Über die elemens 


Ey 
tare Deduction der cyklometriſchen Reihen überhaupt. — Sculnadys 
richten. — Recenſionen. 


Monatsichrift für das Turnweſen. orog. von C. Euler u. Gebh. 
Eckher. 2. Jahrg. Heft 11. 

Inhe: C. Euler, Ausſprüche Luther's Über Leibedübungen. — 

A. Hermann: Braunfchweig, das BallsWerfen und «Kangen als 








| nottmentige Fertigkeiten ur Betreibnng der Ballfpiele. (Fortj.) — 


| 














G. Edler, Aus der „Allgemeinen deutfchen Ausitellung auf dem 
* der Hyglene und des Rettungsweſens in Berlin.“ — Ver— 
miſchtes. 


Vermifchtes. 


Deutsche Sterblichkeitstafeln aus den Erfahrungen von 23 
Lebensversicherungs-Gesellschaften, veröffentlicht im Auftrage 
des Collegiums f, Lebensversicherungs-Wissenschaft zu Berlin. 
Berlin, 1683. Mittler & Sohn, (LXXI, 804 8. 8.) c# 30, 

Die Herftellung von Sterbetafeln gilt mit Recht als eine 
der hervorragendften Aufgaben der Bevölferungs-Statiftif; fie 
ift aber auch zugleich eine der umfangreichiten und ſchwierigſten. 

Iſt zwar für das einzufchlagende Verfahren während der legten 

beiden Decennien durch die gründlichen Unterfuchungen von 

Knapp, Beuner, Wittjtein und nicht zulegt von Beder eine 

wejentlihe Vervolllommnung angebahnt worden, fo find Dadurch 

auch zugleich die Anſprüche an ein correctes Material, welches 
den Berechnungen als Unterlage zu dienen hat, erhöht worden. 

Die Beihaffung des zulänglichen Material aber bietet nad 

dem dermaligen Stande der Erhebungen noch vielfach Hinders 

niffe, wenigftens foweit es ſich um jolches für ganze Bevölte- 
rungen handelt, jodaß erft aus einer geringen Anzahl Länder 
oder größerer Ländergebiete nach vervolllommneteren Methoden 
aufgejtellte Sterbetafeln vorliegen. Einen ſicheren Grund zur 
Gewinnung des erforderlichen Materials bietet die Beſchränkung 
auf gewifje begrenzte Bevölferungdgruppen und zwar auf folche, 
über welche, als Bejtandtheile eines wirthſchaftlichen Ver: 
bandes, wie vor allen Dingen von Lebensverficherungs- Anftalten, 
mit Nüdficht auf den Verbandszweck die gebotenen Unterlagen 
gehörig gebucht werden. it hier ein vollflommeneres Material 
zu erwarten, fo haben freilich die Ergebniffe auch nicht die weit» 
tragende Bedeutung wie die, welche fih auf die Gefammtheit 
einer Bevölkerung beziehen. Immerhin kommt erjteren ein 
hoher Werth zu, namentlich dann, wenn es ein jo umfafjendes 

Unternehmen wie das vorliegende iſt, das ſich die Aufgabe 

geftellt hatte, auf den Beobachtungen der fämmtlichen deutjchen 

Kebensverficherungsanjtalten die Herjtellung von Sterbetafeln 

auszuführen, Das Berliner Collegium für Lebensverficherungs- 

Wiſſenſchaft, welches fich diefer Aufgabe unterzogen, hat damit 

einen hochbedeutſamen Schritt gethan, der bislang nur in der 

1542 unter der Leitung des Institute of Actuaries erfolgten 

Beröffentlihung der fogenannten Experience-Tafel in England 

feines Gleichen, vor diefer aber, was die Güte der eingejchla« 

genen Richtung und deren Ausführung anlangt, viel voraus hat. 
Das Verdienjt, das Werk angeregt zu haben, gebührt dem 

Dr. Zillmer in Elberfeld, das, den erften Operationsplan vor: 

gelegt und wiljenfchaftlih begründet zu haben, dem in feinem 

Fache hohes Literarisches Unjeyen genießenden Wilhelm Lazarus 

in Hamburg. Mit Zillmer vereint waren für die Ausführung 

Buro, Gerfrath, Hartmann, Langheinrich, Renner (F), Wie— 

gand (f), Vremifer (}) in Berlin, ferner Hopf (}) in Gotha 


‚ und Hülffe(F) in Dresden tätig. Die geſchichtliche Entwidelung 


des Unternehmens, die Art der jchließlihen Ausführung und 
das grundlegende jcharfjinnige Gutachten von Lazarus bilden 
den Eingang der Veröffentlihung, Das Verfahren war Fol- 
gendes. Der Erecutiv Ausſchuß erbat fi) das nach einer aufs 
gejtellten Inftruction zu ſammelnde Material von jämmtlichen 
deutjchen und durch Hauptniederlaffungen in Deutjchland arbei- 
tenden fremdländiſchen Geſellſchaften. Der Aufforderung ent 
iprachen indeffen nur 23. Die Material-Erhebung geſchah 
mittelft Zählfarten und zwar gejondert nach dem Geſchlechte und 
für jedes Gejchlecht ob ohne, ob mit unvolljtändiger, mit voll- 
ftändiger ärztlicher Unterfuchung, und bier wieder, ob zu erhöhter 
oder Normalprämie verſichert, mithin nad acht Gefihtspuncten 


1717 








getrennt, Anzugeben war für jede der acht Karten, mithin für 
jeden Berficherten: Name (bei verheiratheten Frauen aud) 
Mädchenname), Domicil (zur Ausſcheidung Nichtdeuticher) 
Beruf (fofern folcher Grund der Brämienerhöhung), Datum des 
Ein» und Austritt? wie ber Geburt, die Beobachtungsdauer, 
Ein und Austrittsalter, die Urt des Austritted und Todes: 
urjache, endlich der Name der Gefelfhaft und Nummer der 
Police. Der Endtermin für die Ermittelung war der Schluß 
bes Jahres 1875, 

Aus den gefammelten Nachweifungen find dann nachſtehende 
Thatfachen ermittelt und berechnet worden. Ye nad) der Art 
der Erhebung, alfo nach Geſchlecht und nad) der erfolgten oder 
nicht erfolgten ärztlichen Unterfuchung find die Sterbetafeln 


gejondert aufgeftellt. Sie zerfallen für jede der darnach gebil: | 


deten acht Gruppen in vier Ueberſichten. Bon diefen bringt die 
erfte die „Beobachtungszahlen”, welche fich für jedes Eintritts: 


alter in einer abgejchloffenen Tabelle, nach den einzelnen Jahr— | 


gängen des Beobachtungs-Alters auf die Anzahl der durch Tod 
und bei Lebzeiten Ausgefchiedenen, auf die am 31. Decbr. 1875 
verfichert Gebliebenen, fowie auf einige Kombinationen diejer 
Bahlen beziehen. Darauf hin werden dann in dem folgenden 
drei Ueberjichten Berechnungen gegeben, nämlich in der zweiten 
die Summen der Beobadhtungszahfen, in der dritten die durchs 
lebten Beobachtungsjahre; die vierte endlich enthält die eigent- 


liche Sterbetafel mit der Angabe der Sterbens- und Lebens: | 
An diefe umfangreicen | 


Wahrfcheinlichkeit für jedes Alter. 
(783 Seiten füllenden) Nachmweifungen der unmittelbaren Zus 
jammenftellunge» und Berechnungsergebniffe reihen ſich jchlieh- 
lich noch als Unhang die auf Grund derjelben zur praltifchen 
Berwerthung der Lebentvrrficherungsanftalten veranstaltete Auf: 
ftellung ausgeglihener Sterbetafeln, eine Specialarbeit bes 
Dr. Billmer. 

Wie großartig das mit fichtliher Gründlichkeit ausgeführte 
Werk ift, erhellt am deutlichften aus, dem Umfang des einge 
laufenen Materials, Daffelbe beftand aus 982,520 Karten, 
von denen 124,000 (?) wegen Unvolljtändigfeit (5536), wegen 
mehrfacher Berficherung derfelben Berfon (115,825) oder wegen 
ausländiichen Wohnortes des Verficherten (124,020 ?) auszus 
reihen waren. Die eigentliche Verarbeitung bezog fich demnach 
auf 858,500 Fälle, eine zwar als Unterlage für Mortalitäts- 
unterfuchungen wohl nicht gerade große Unzahl, aber eine hin- 
reichend bedeutende, wenn ſolche in vielfacher Hinficht (und 
darunter nach den einzelnen Buchjtaben des Alphabets bezüglich 
der Namen der Berficherten) zu ordnen waren, wobei die wich— 
tigften Sichtungen doppelt erfolgten. Die durch die Lebensver— 
fiherungsanftalten aufgebrachten Koſten des ganzen Unterneh— 


— 1883. x 49, — Literariſches Gentralblatt — 1. December. — 





mens ohne die der Herausgabe haben fi auf 54,140 ME. 


belaufen. Durch das, was die Herausgeber hierfür geichaffen, 
haben jie ſich ein unvergängliches Denkmal gejeht. Denn es 
unterliegt feinem Zweifel, daß wir es hier mit einer hochbedeut⸗ 
famen Leiftung zu thun haben. Wird diefelbe in erfter Linie 
natürlich jpeciell den Lebensverfiherungen Deutjchlands (die 
bisher Mangels anderer Unterlagen oftmals auf die als fehler: 
baft anerkannten erwähnten englischen Tafeln angewiefen waren) 
zu Nug fommen, jo iſt doch auch im Uebrigen der Wiffenfchaft 
durch die anerfennenswerthe Herausgabe des ausgezeichneten 
Werkes ein jehr wefentlicher -Dienft geleiftet. P.K. 


Zipungsberichte der fol. preuß. Akademie der Wiffenfchaften zu Berlin. 
1853. Heft 41-43. 

Inb.: Nöldeke, über ein militärifches Fremdwort verfiichen 
Urfprunges im Sanffrit. — Frenzel, über die Mitteldarmdrüfe 
(Leber) der Decapoden. — Kranfe, über die Beziehungen der 
Großhirnrinde zu Kehlkopf und Rachen. — Dunder, der Proceh 
des Paufaniad. — Mommfen, numidmatiide Notizen. — Weins 
garten, über die Differentialgleichung der Oberflächen, welche durch 
E — in unendlich kleine Quadrate getheilt wer⸗ 
en können. 


1718 





Shulprogramme. ß Zu 


Hermannjtadt (evang. Gymnaſ.), Mid. Schuiter, der be 
ſtimmte Artifel im Numänifchen u. im Albanefiihen. (23 ©. 4.) 


Allgem. MilitärsZeitung. Red.: Zernin. 58. Jahrg. Nr. 56 1.87. 
Juh.: C. Suter, die fhhmeizeriihe Landwehr. Cine Zeit u. 
Streitfrage. — Das Schießen der Felds Artillerie u. Die Erlänterungen 
u dem Entwurf der Schiefiregeln von 1883. — Verſchiedenes. — 
achrichten x. 


Revue critique. Nr. 47 


Sommsire: L. Säpher Takhemöni, reruell de Juda Harlzi, B p- Paul de La- 
27 


garde — ouch&-Leelereg, iraduelion de istoire greenue 
de E. Curtius, IV ei V. — Seilar, la poösie romalne au side 
IAnguste. — Emma Phipson, In faune du temps de Shakspeare. — 


Morceaux choisis des rlassiques frangaisdu XVIL. siecle,p.p. Bernardin, 
— Limprimerio et la librairie dans la Haute-Marne ei dans lVaneien 


dioe&se de Langres, par deux bibliophiles langrois. — Burnet, Rome, 
eines de Ihlörature et dar, — Sanders, la comstruclion em allemand. 
— Chronique, — Arcadimie des Inseriptions, 


Unfere Zeit, Hrög. von Rud. v. Gottf&hall. 12. Heft. 


Inh: Emil Taubert, Fidello. 3% 1.4. (E41) — Artlaur Aleinidmidt, 
Graf Gtambord.— 8. Neinbold, Erinnerungen eines chrmaltgen b-muonerl 
Iben Drigters, 3, — F. 3. 9. Stable, ürer Die neuere Dramatıfdıe Yıreratur 
ber Italiener, Akademtihe Borleſungen, gebalten am der Univeritär Mont. J. 
Winierpe Giaeoſa. — Samuel Singer, tie Slewenen. — D. Brauns, 
jaraniche Eigen. 6. Aderbaun 1. Induftrie in Iaran. — Vanl d’Nprefl, 
das frangönite Theater im legten Jahrzebnt. 4, — Aupprecht, bie Birke 
um m. ibre geſetzliche Seſchtänkung. — Ghrenif der Gegenwart, — Kolniſche 

cone, 


Hi. -yolit. Blätter x. Hrag. v. Jörg u. Fr. Binder. 92.9. 
10. Heft. 


Anb.: Monumenta Franeiscana. 


| I. Aut Piochologle Der Älteren Frang dfaner 
ule. 


III. iur Theologle ver älteren Franztetanerſchule. — Ad momes — 
„Der Staat Joſerh'o II, unter der Hursichaft Der Gomveriiten und Des cıimre 
datte. — ur Gulturgeibidte des Ditelatiers, — Die erfülung des berliner 
—7 4 vom Jabre 1978, (Armenien a. Bulgarien.) — Offener Brief au 
Ser Dr. ©. E. &., Berfsjier Des Artifeld „Tie Ereigninie in Aroatien u. die 
Yaye in Ungarn.“ Wine Entgegnang. — Die bitſuchen Aranen, 


Die Grenjboten. Ned.: Johannes Grunow. 42. Jahrg. Nr. 48, 


Inb.: Vom Reftefeiern. — Herm. Bout, das Volk in Waſſen. — Gend,. Wösler, 
die Eniftenung des Kauft. — U. NMofenberg, neuere Aunkliteratur, — Rt. 
v. Beftenperg, Ärancesen von Kimini. (Aorır,) — Notigem 








Die Nation. Wocheuſchrift f. Politif, Volklswirthſchaft u. Literatur. 
Serausgeg. von Ih. Barth. 1. Jahrg. Nr. 7. 

Juh.: Borniibe Wohenübericht. — Aler. Mever, eine ration Des Staatd- 
welalis mus — Vorihläge jur „eininchften” Yolung der Unfalverficerungsirage. 
2 RM, Witt, ein lanbwirtbichafttider Goniumverein für die Provmi 

Brandenburg, — Engliſche Briefe: 1. 9. Miiner, die verichienenen Schal 

tierungen des engliihen Yıberalismus, — Sfandınaviidhe Briefe, 2. — Kleinen 

Wittbetiungen. 


Die Gegenwart. Hrög. von Theophil Zolling. 24. Bd. Nr. 47. 

Inb.: F. Böttcher, die römiidhe Arage. — J. A. M. Menfinga-dAlendsurn 

sur Statiftit des Belbftmordes in Deutidland. — M. Garriere. Yalina’s 

Bletanibaunng, — Ih. Jolling, Mubolf v. bottihals „Banernringeiin”. — 

Herm. Welder, zur Derbode der wifienihaftiiben Beweistührung. Aus Anlas 

der Arage nad den Schilergebeinen. (dl) — Wübh. Yang, zur Gbm 
rakterifit der Shhwaben. — Aus der Haupiftadt, 


Blätter f. literar. Unterhaltung. Hrög. von R. v. Gottſchall. 
tr. 47. 


Int: Rud. v. Gottſchall, dramatiihe Perrbeitungen vor den Gerichten. — 
Seint. Bultha urt, eine Geſaichte Des neueren Dramas, (Breit) — Aud. 
Doecehn, Seitnatiided. — Otto Speyer, die Iimariihen Inſeln. — Wine 
Vrograpbie Amadan'd. — 3. Mälrfe, die York der Hetaz. — deuilleten. — 
Bibliograpbie, 


Europa, Red. von H. Kleinſteuber. Rr. 47. 


Aub.: Meibur Kleinidmide, Die Renaiſſance u. Die Vorläufer Der Heformation. 

3. (El) — Ant. Nagele, Zodtenlieter. 4. — Yıdm. Brumier, duitao 
Wala's vermeintlihe Undanftarfeit gegen Lübrd. 4. (Shi) — 9. Werg- 
baus, Zorfmoore ıt, Goupreien-Bümpie. 2 San.) — Yiteratur v. 





Viterarifher Merkur. SHerausgeg. von Dr. Karl Siegen. 4. Jabra. 
Nr. 4, 
Inb,: Mar Bewer, Laul Heyſe's neueſte Dramen, — frag Moeniz, die 
Arabesfe, — M. Biegen, ein vwergeffenes Sonen Friedtich Müders. — 
Aritiſche Rundibau, — Aleine Wittheilungen,. — Fibiiograpbie. 


Allgem. Zeitung. Beilage. Nr. 314—320. 


Inh: B.Ranimann, zur Politit Leo's X. — 9. v. Amiepined-Südenherft. 
Adam Woif, Netrelog. — Ar. Bet, mündener Aunt. — Außland, England 
und Die Ucberlantronte nach Indien. — W. Yübfe, Die raffeler Gallerie 
vhetograrhiert won Ar. Haniftingl. — R. Maldmüller-Dubor. Die ibönem 
Tage in Hbeineberg. — A. v. S che rzet, Anſon Mayer'd Auhbdrudergeididte 
Wiens H2— 1552. — Wirte Geſchine der Diresten Steuern in Bayern. — 
Gigliihe Meden und Shrifien zur Butber-feter. — Sb. Blum, @in idmelser 
Staatemanı als Brediger. 1, u, 2. W. Onden, Bichener Studien über 
Marta Stuart. 5. (Salubart. — &, Petri, die Beneindeninibihaft und der 
Baner in Mubland, — Brle’e and der Meitähauptitade, — A. Schöner, nur 
römlihe Puntbeon. 


1719 


Slufrirte Zeitung. Reb.: Fran Merf ch. Rr. 2108, (81, Band.) 


Inb,: Die Meile des deutſchen Arouprimien nah Spanien. — Größler, ber 
biftertiche Being su @isieben am 10, Rowember, — Die ge des Ko 
jormationddentmais zu Veingig.. — Todſenſchau. — A. Boriter, Genua, — 
Aud. Siemering’s Yurker-Deutmal zu @isleben,. — Ftiedrich Wilhelm Weber. 
der Dichter von „Dreisehnlinden*. - Brejie u. Budhandel. — D. Jaharias, 
Bas Iguanadon von Bernifart. — Zibetiner Hund. — Polytehuifhe Mit 
theilungen. — Himmelseribeinungen. 


Ueber Band und Meer. 51. Bd. 26. Jahrg. Ar. 8. 


Anh: Ernſt Caſtein, Mora Sanfelice- Fottji.) — Vaul v. Weilen, Blaubereien 
am Aamin. 6 Serie. 1. — Der Schlußzug. — W. 8. vr. Streernwiß, 
Zeras, — Alb, Bitter. Kamrf dee Grenadierregiments Aönigin Dip am 
Barle von Erruiflg am 0. November IST, — Sagta (Rirhenbeiligenichh) in 
Yürien. — Smile Erbard, Heffabrt. Schl. — HS. Ehrlich, Aus Dem Mufite 
ſeben ber Gegenwart. 2. — Rotigblätter, — Die Bürgermeider von Hamburz. 
Barferrejagd imı Gruurmwald, — Die Prahtandgabe Ötscıhr's. 


Sonntagb-Blatt. Red.: A. Phillips, Rr. 47. 


Inb.: er Kartwig, Vor den Schranken. (Fdortſ.) — Bent, Wagener, 
Zu der Jblkatde, (Kork) — Bränlein Dlgmpe Zabrifti. — Loſe Blätter, 
@artenlaube. #r. 47 

Inh: Stefanie Raifer, Modenftimmen, (Borti.; — Ute Brabpogel, Bebn- 
tauiend Meilen Duck Deu großen Wellen der Bereinigten Staaten, 5. — Arnſt 
Bicdert, Tie Braut in Trauer. (Aortig — Aleine Bılder aus der Gegenwart. 
At. 8. — Dite Mebner, „DO Beibuadt, wo fein Arnd tm Haus! in Wort 
für elternivie Kinder an finberlofe Chegalten. — Uus Schillers „Bied von 
der Wbicdter, Ill feriert von Viegen-Dleger. — Plätter und Bluthen. 


Daheim. Hrög. von R. König m. Ih, 9. Pantenins. 20, Jahre. 
r. 8. 
Inb.: &, Dawald (Bernbardine Schulze ⸗Sinidi), Er lebt! (Avril) — Sierban 
WBaeseolot, voue und Schule in Frantreich  — Haune v Spielberg, 
die preußiſche Hubmestalle. — Am Aamiltenriihe. — NRechterath. 


Ib, der Beilagen: Umſchan auf gen erblicem Geriee. — Braf Witselm v. Redern. 
— Licutenaut Wibmann's Aft itatelſen. 








Schorer's Familienblatt. Red.: E. O. Hopp. 4. Bb. Nr. 47. 


Ing: Sara Hıpler, amerfanifke Wonkttätigfen. 1. — Ah. Autfomann. 
der Tod %, B. Rubens — A. Gl 8, Avc-Yallemant, zum Bettler“ und 
Baganrentbam. I. — 9, Wordt, Die deutihe Snprolarerpehition. — 6. 
Bihard, Rundikau der Grindungen, — Karl Bleibtreu, Br in mir wicht 
vorgeft ir! Win Stimeben. — Keint. Seidel, Triſtan und Jielde. (bericht + 
Die Webummdlgmegen in Niecerumdiikh » Indien. — Ninrenbreeie,.  Witgetheilr 
von Brig Mautbner 7, — Elanterede, 


Allgem. Zeitung des Judenthums. Hréeg. von 2, Philippfjon. 
47. Jahrg. Nr. 46, 


Anh.: Neuefle Brofküren 3. — ir Moies Montefiore, — Yiterariiher Wochen · 
teridt. — Zertungsnadbridten. — Aenileton. 


Züdisches @iteraturblatt. Hrög. von M. Rabmer. 12. Jahrg. 
Nr. 46. 


Inh: &. Brouemann, Hufland m. Etiquette im jübiiden Altertum, (dl) — 
Ginprüde einer Meije Durb Indien von einem Sraeliten, (Schl.) — 9. Gelb: 
fabn, Bemerkungen zu Prof. Dr. Bachter's Mıbeit Über die Agoda, (Schl) — 
Yıleraturberidhte, 


Die Natur. Herausg. von Karl Müller N. 3. J Jahrgang. 
Nr. 04H. 


Juh.: Derm. Aarſteu, Peobabtungen Über Die Natur ber Kerment- oder Gontagien⸗ 
Fellen. — 8. Aailer, der jognannte Juſtiut! der Anterien, Nach einem 
Vornſtage ©, M. Aemer'e in Seliingfort. 1-4, — D. Howig, PimtYand 
in Auftralien. Ein Vortrag. Aus dem Tantſchen übertragen won 5. Helle 
2 — Aert. Dieffenbad, die Höälte-Wrgeugung in ver Tehnit. (Dit Abb.) — 
2. Panglabel, die Bitielnfeln, — 6. Wut, Der behblennigte Fall iſt feine 


beichleunigte Bewenunz. — Otte Balterhöfer. über Die Rarbe Der Gsrmwäller | 


aut Der Urde und Die Urlachen ber Farbnug des Maren. ih — Karl 
älter, Die Inſel Selotra. — 3. 8, Yecder, Die elektriſch Lihnräger u. 
veuchtet. -— Kari Müller, die Einführung fremser Vilanzen in Süd-Auftratien, 
— Serm Aräber, über Die Berbeſſerung der Lufs dir unſeren Wohn-Mäumen ıc. 
(Dir pe.) — Die Altele geegrapbiidke Belellichaft. — Aerd. Dieffenbad, 
foonifbpbniitatikbe Witrbeilungen. — WU. Aederien, Inierten und Würmer 
efiende Nolfer. Aus dem 4 Autichen Abertragen von Heini Jeiſe. — H. Fiſcher; 
Sigmwart. awei bet-sutie VBeohadtungen aus tem *quwariam. — Br. Deidr- 
müsler, die Mücdlebr eines Simmeslömer. — Th. Bobin, Allerſti 


Muftif, 11. 
Der Waidmann, Bon Kreunden des edlen Waidwerks herausgegeben, 
15.80. Nr. 5—$. 
Inh.: Dar Iengih, Tod allem Raubzeug. — MH. Winkenbacd, Hubertue 
@ruf. — 3. GE. Maurer, Dee Alvenbaie. -— Aochmals Ted Dem Naubzeug. 


— Min Tagdansiiug Herzen Pbiliovs II won Bemtnern Stettin 1617. Rach 
den Auzeichnungen Bbiliere Hgainbofer's — Friedtich, die Hühisrlinte, — 





1720 


f. Kunſtwiſſ. VI, 3.) 

Colombo, vita ed opere di Gaudenzio Ferrari pitlore. 
(VEbend. Vl, 4.) 

Correſpondenz d. franzöf. Gelandtfchaft in d. Schweiz vom J. 1664 
bis 1671. Hrsg. von Schweiger. (Hidber: Mitth, d. Inſt. f. 
öfterr, Geſchichtsforſchg. IV, 2.) 5 

Ephrusi, Albert Dürer et ses dessins, (v. Seiblig: Repert, f. 
Kunſtwiſſ. VI, 2.) 

Franken et van der Kellen, l'ocuvre de Jan van den Velde 
deerit. (Laſchitzer: Ebend. VII, 1.) 

Hamilton, die ſchönen Tage in Rheinsberg. Deutfd von Dielip. 
(Waldmäller- Daborg: Beil. z. Allg. Zta. 316/17.) | 3 

21% die Venus von Mile. (v. Goeler: Repert. f. Kunſtwiſſ. 

r — .) 

Jäger, Geſchichte der Iamditänd. Verfaffung Tirols. 2. Bos. 

55— Kroues: Mitth. d. Int. f. öſterr. Geſchichtsſorſchg. 
. 3.) 


Kahl, das venezlaniſche Stizzenbuch. H. VL (Wichoff: Repert. 
f. Kunſtwiſſ. Vl, 3.) 

Kiel, die Venus von Milo. (v. Goeler: Ebend. VI, 2.) 

Kroues v. Marchland, Grundriß der öſterr. Geſchichte. Mareß: 
Mitth. d. Juſt. f. öſtert. Geſchichtsforſchg. IV, 4.) 

Ladevig, Veppo von Stablo und die Kirchenreformen unter ben 
ersten Saliern. (Ranta: Ebend.) 

Leonardo da Vıinei flilerary works, edited from tlıe original 
manuscripts by Richter. (v. Eitelberger: Nepert. f. Kunſtwiſſ. 
VIl, I. 

— — Berthold von Buchegg, Biſchof von Straßburg. (Schulte: 
Mitth. d. Init. f. öſterr. —— IV, 3.) 

Lionardo da Binei, das Büch von der Malerei xc., überſ. von 
Fudwig. (Krimnel: Repert. f. Kunſtwiſſ. VI, 2.) 

Mayer, Wiens Buchdrudergefhichte 1452-—1852. 
Beil, z. Allg. Itg. 316.) 

Diener, Glaspbotogranme 
VII, I. 

Me eartulaire de Mulhause. (Schulte: Mitth. d. JInſt. 
f. öfterr. Geſchichtsſorſchg. IV, 2.) j 

Müntz, la tapisserie. (Springer: Repert. f. Kunſtwiſſ. VI, 4.) 

v. Beirera, Im Reiche des Acolus. Reiſeſtizzen. (Speyer: Bl. 
f. lit. Unterh. 47.) 


1, Bd. 


(v. Scherzer: 


et. (Balentin: Repert. f. Kuuſtwiſſ. 


Perthes, das Herbergsweſen der Handwerksgeſellen. Mudloff: 
Deutſches Litbl. VI, 31.) _ 
' Riegel, Beiträge zur niederländifchen Kunſtgeſchichte. (Scheibler: 








Bereinsuatritien. — Naturgeibittliche Berbadtungen und Seltenkeiten. — 


Mansnigfaltiges ꝛc. 


Ausführlihere Kritiken 

erihienen über: 

Bocher, les gravures frangaises du 18° sicele ou catalogue 
raisone des estampes ete. de 1700 à 1800, (Kafchiper: Repert. 
f. Kunſtwiſſ. VI, 1. 

v. Buchwald, Bilhofss uud Fürſten⸗Urkunden des 12. und 13. 
Tabrbunderts. Euhlirz: Mitth. d. Inſt 7. öſterr. Geſchichts— 
ſorfcha IV, 3.} 


Repert. f. Kunſtwiſſ. VI, 2. 
Saloman, die Statue des belvederifchen oder vatlcanifchen Apollo. 
(v. Goeler: Ebeud. VI, 3.) 
Schasler, das Soſtem der Künſte. (Hermann: Ebend. VI, 2.) 
Semyer, Schulze, Bartb, Garpi. (Janitſchek: Abend.) 


Waig, deutſche Verfaſſungsgeſchlchte. 4. Bd. 2. Aufl. (Side: 
ı  Mitth. d. Inſt. f. öfter. Geſchichtoſorſchg. IV, 4.) 
Bom 17. bir 21. Novbr. find nachſtehende 
nen erfhienene Werke 
auf unferem Mebactiondburenn eingeliefert worden : 
Apuleji Psyche et Cupido, recen« Jahn, Ed. II. Leipzig 


Breittopf & Härtel. (KU. 16.) I. 60. * 
Benede, Wilhelm Vatte in feinem Leben u. feinen Schriften dar— 
geitellt. Bonn, Strauß. 15.) MN. 
Bender, Reformation und Kirchenthum. 
Ebeud. (8.) #1, 20. R 
v. Besold, Kaifer Rudolf II u. die heilige Liga. 1. Abth. München, 

Franz in Comm. (4) . 20. — 

Bibliotheca rabbinien. Wine Sammlung alter Midraſchim ꝛc. über: 
tragen von Wünfce. 26. Kief. Leipzig, 1884. O. Schulze. 
XS. u ©. 193-208. 8.) 

Biedermann, die Erziehung zur Arbeit eine Forderung bes 

Lebens und der Schule 2. Aufl. Leipzig. Matthes. (8.) 

42 


Gine altad. Feſtrede. 


Biları, Grlänterungen zu Kant's Kritik der reinen Vernunft. 


Wiesbaden, 1884. Bergmann, (8. c# 6 u 
Geutralblatt, biologijches. Hrög. von Nofentbal, 3. Bd. 1. Hälfte. 
(Erlangen, Befold. (384 ©. Gr. 8.) c# 8. \ 
Gonieffion, die ungeäuderte wahre in: 3, Anfl. Heidel⸗ 
berg (o. 3), Winter, (Sl. 8.) 0, 80. j 
Diez, die Pochie der Troubadvurs. 2. Aufl. von Bartſch. Leipzig, 

Bartb,. (8.1 A 6, 40, er 
ten Doornfaat Koolman, Wörterbuch der oitfriefiihen Sprace. 
20, Heft, Norden, Braams. (5. 321-416 ©. Gr. 8.) 


1721 


Fiſcher, die Landfriedensverfafjung unter Karl IV. Göttingen, 
Calvör. (134 ©, 8.) 

Gefeg, Das preußifce, betrefi. die Zwangsvollirefung in das unbes 
megliche Vermögen vom 13, Juli 1883, rag. von Krech, Fiſcher. 


1. Hälfte. Berlin, 1854. Guttentag. (5. 1—336. %:) 
—— —— Zum 10. NRov. 1883. Duſſelderf, Yo & Go. 
117 S. 8. 


H — Zeitungsdentich. Wien, Pichler's W. & Sohn. (Nov. 8.) 
Haller, altfpanifhe Sprüchwörter u. fprüchwörtliche Redensarten 
aus den Zelten vor Gerwantes, 2. Th. Negensburg, Manz in 
Gomm. (XVI, 301 ©. Imp. 8.) 
Haudbuch der Arhiteftur. Hrsg. von Durm, Ende, Schmitt u. 
Wagner. Darnitadt, Diehl. (Hoc 4.) 
3. Th.: Die Hochbau⸗Conſtructivnen. 5. Bd, vH 18, 
Sandbuc, furzgefaßtes exegetifches, zum alten Teſtament. Leipzig, 
Hirzel. (Gr, 8.) 
6. Lief. Bertbeau, Buch der Richter. 2. Aufl, cH 6. 
(v. Helbig,) Ruffiihe Günſtlinge. Wortgetreuer Abdrud ber 
Originalausgabe. Tübingen, 1809. Stuttgart (0. J.), Scheible. 


8.) MS. 
v. Hellwald, die Erde u. ihre Bölfer. 5. Aufl. Stuttgart, 1884. 
Spemann, (Row, 8.) c# 14, 50. 


Jahrbũcher, landwirthſchaftliche. Hreg. von Thiel. 12. Bd. Berlin, 
Parey. (Imp. 8.) cH 20, 

Kaiser, a brief history of the english language and literature, 
* * use of schools. Muhlhauſen GE., 1884. Bufleb, (16.) 

Klepfleifch, die Grabhügel von Lenbingen, Sömmerda u. Nienftedt. 
9.1. Halle a /S., Sende. (Imp. fol.) «HM 3. 

Xerov-Beaulien, das Reich der Zaren u. die Ruſſen. Deutſche, 
mit Schlußbemerkungen verſehene Ausg. von Pezold. Lich. 1-6. 
Berlin, Deubner. U. Bd. IX ©. u. S. 1—384, Gr. 5.) 

Leiörint, Mield u Korad, der Torfmoosverband. Hamburg,. 
1584. Boh. (9) AH 0, 50. 

Lehmann, die Erde und der Mond, Leipzig, 1884. Freutag. 
(Kl. 59). AN. 

Lindner, encyklopädiſches Handbuch der Erzliehungskunde mit bes 
fonderer Berhdiichtigung des Volksſchulweſens. 2. und 3. Aufl. 
Wien, Pihlers W. & Sohn. (Br. 8.) -A 13, 20, 

Liszt, die Zigeuner und ibre Muſik in Ungarn. lebertragen von 
Namann. Leipzig, Breitlopf & Härtel. Moy. 8) AM N 
ZoralsSchulaufficht, die. Gutachten u. Verhandlung. Bonn, Strauß. 

8) A 1, 60, 

Zutherliteratur, die, 1883. Katalog einer Ausſtellung ꝛc. veranftaltet 
von der Herold’ihen Buchhandlung (in Hamburg). Hamburg 
0. D. u. 8) (8) 0, 60, 

Zutber im Urtheile eines Zeitgenoſſen. Genauer Abdrud des Gavitels 
D, Martinus Lutherus aus Francks Ghronica ı. von 1531, beforat 


von Xanthippus. Nom, Löiher & Go. (5 9, 8.) 
Mäiträyani Sambitä,. Hrog. von Schroeder. 2. Buch. Leipzig. 
Brofbaus in Gomm, (Gr. 8.) cH 8. 
Meyer, gefeplibe Beitimmungen, Mintiterlals@rlaffe und Mes 


nierungss Verordnungen über die Local⸗Schulaufſicht in Preußen 
ng Rüuͤckficht anf Rheinland u. Weſtfalen. Bonn, Strauß. 
(8.) © ‚60, 


Müller, Quintus Ennius. Gine Ginleitung in dad Studium der 


— Potſie. St. Petersburg. 1884. Ricker. (Gr. 8.) 
AM. 8. 
Pailler, Weihnachtslieder und Krippenſpiele aus Deiterreih und 


Tirol. Gefammelt x. 2. Bd. Spiele. Junsbruck, 1954. Wagner, 
(8.) A 8, 80. 

Pawel, Grundriſi einer Theorie des Turnens. J. Bd. 1.7. Wien, 
1884. Pichler's W. & Sohn, (N. 8.1 HM 4. 

Pietich, Martin Luther u. Die hochdeutſche Schriftſprache. Breslau, 
Koebner. (Or, 8.3 AH 2, a0, 

Rävannvaha oder Setubandha, Prüfrit und deutſch brög. von 
re — 2. Lief. Ueberſezung. Straßburg iE., Trübner. 
49 — * 

Rubio y Lluch, la expedieiön y dominaeiön de los Catalanes en 
Oriente,. Leipzig, Harraſſowitz. (Inp. 8) HM 3, 

Rus, Garl Albrecht Reinhold Baagefen, ein Lebens⸗ und Aeitbild 
aus der berniſchen Kirche ꝛc. Mit Vorwort von Helfer. Baſel, 


1884. Riebm. (8) «A 4, 50, 
Schliemann, Troja. Mit Vorrede von Savce, Leipzig, 1984. 
Brofbane. (Br. 8.) AH 30. 


Schubert, deutſche Beifpiel-Grammatit, Wien, Pichler's W. & Sohn. 
(8.7 4. 


Schumann, die Sexualproportion der Geborenen. Eine ſtatiſtiſche 


Studie, Oldenburg, Schulze, 
Bereit, die Alpenpflanzen, 
1. 


(8) oA 1, 60, 


46. Heft, Leipzig, Freytag. (164 














— 1883. 49. — Literariſches Centralblatt. — 1. December. — 


1722 


Soldan, der Reichstag zu Worms 1521. 2, Aufl. Worms, Araenter. 
(120 S. ft. 8.) 

Stadt Palma, die. Separatabdrud aus dem Werke: Die Balearen. 
Je Wort n. Bild gefhildert. Leipzig, 1892. Brodhaus. (Ael.) 
H 60, 

v. Stein, der Organismus der Infufiondtbiere nadı eigenen For— 
ſchungen im ſuſtematiſcher Neihenfolge bearb. 3, Abth. Leipzig, 


Engelmann. (Fol.) «A 60, 
BIN Zommerblumen, 9 Lief, Leivzig, Freytag. (St. 8. 
cH, 1. 


Urkunden und Regeften, maltefer, aur Geſchichte der Zempelberren 
u. der Johanniter, breg. von Prutz. Münden, Tb. Adermann. 
(Jap. 8) A 5. 

Wiedemann, &,, die Lehre von der Elektricität. 3. Bd. 
ſchweig, Vieweg & Sohn. (8.) AH 24. 

Wiedemann, Theod,, Geſchichte Der Reformation und Gegen: 


Brauns 


treformation im Yande unter der Guns. 4, Bd. Leipzig, 1584. 
Frevtag. (Or. 8.) 9. 

Reif Handbuch der Logik ı. Leipzig, 1884. Denide. (Al. $.) 
AH N, 50. 

—, Wegweiſer in das Studium der kautiſchen Philofophie. Ebend. 
9.) AM 2, 50, 


Kirchner, das Reicheland Elſaß-Lothringen nach feiner territoriafen 
Geſtaltung von 1648-1759, Maafitab 1:150000. Straßburg 
i,@., 1883, Trübner. (4 BE. fol) cH 8. 


Widtigere Werke der ausländifhen Literatur. 
Franzöſiſche. 


Albert, de villis Tiburtinis, prineipe Augusto, thesim proponchat 
facullati litterarum Parisiensi. (99 p. et carte, 8.) Paris, Thorin. 

— le culte de Castor et Pollux en Italie. (VI, 176 p. et planche«, 
8.) Möme maison. 

dArbois de Jubainville, essai d’un catalogue de la literature 
epique de lltlande priöeöde d’une étade sur les manuseriis en 
langue irlandaise conserves dans les iles Brilanniques et sur le 
eonlinent, (ULV, 262 p. 8,) Meöine maison. 

Aucve, les eolleetions de la legislation anterieure ä 1780 et leurs 
Ineunes pour les actes des AVI®, XVIl® er XVIll® siecles. (24 p. 
8.) Paris, Picard, 

Bonnefoy, le prieur& de Chamonix, doeuments relalifs au prieur! 
et ä la vallce de Chamonix. Publies et annotes par Perrim. 
T. 2. (XXXU, 472 p. 8.) Chambery, impr, Chatelain. 

Boucher de Molandon, ia delivrance d’Orleuns et l’institulion 
de la föte da $ mai, chronique anonyme du XV® sicele rccem- 
ment retrouvée au Vatican et ü Saint-Petersbourg. (112 p. 8.) 
Orleans, Herluison. 

de Closmadeue, Cromlech d’Er-Lanie et le golfe du Morbihan 
a l’öpoque dite celtique. (19 p. et planches, 8.) Vannes, impr. 
(zalles, 

Davity, Ranchin, Rocoles, la prevost& de Paris, par Davily: 
Paris et PIsle de France, par Ranehin; IIsle de France, par 
Roeoles.  Introduetion et noles par Dufour {XXV, 
205 p. Petit en 8., avec portrait de Davity, sieur de Montmarlin 
[1572— 1635], et vue du Louvre et des Tuileries en 1683 d’apres 
Manesson-Mallet.) Paris, Cuantin. F. 8, 

Colleetion des anciennes deseripitions de Paris. 

Germain, tude historique sur la croix d’affanchissement de 
Froward (XHl® siecle). (47 p. 8.) Nancy, impr. Crepin- 
Leblond. 

de Guerle, Don Juan et ses origines litlöraires, fragments de In 
vie de Mozort. (43 p. 8.) Naney, impr. Berger-Levrault et C'*, 

de Maulde, Jeanne de France, duchosse d’Orlcans et de Berry 
(1464— 1505). NW’apres des documents inedits recueillis por 
l'auteur, avec la collaboration de Sorin et de La Guere. 
(XI, 486 p. 8) Paris, Champion. 

Villemet, sermons, avec une notice biographique et lilleraire, 
par Charles Renoit. (XXX, 466 p. 12.) Naney, Wagner. 
Heron de Villefosse, rapports sur une inseriplion romaine 
deeouverte pres d’Aflou et sur un basrelief antique decouverl‘ 

ä Chalou-sur-Saöne, (10 p. et planche, 8.) Paris, imp. nationale. 
Umont, inventaire-sommaire des manuserits grees eonserves dans 
les biblisthöques publiques de Paris autres que la bibliotheque 
nationale. (10 p. 8.) — *— imp. hHaupeley-Gou- 

verneur. 

Rohault de Fleury, La Messe, études archeologiques sur ses 
monuments, Conlinuees par Rohault de Fleury fils. T.!. 
(Crboria; retables; tabernaeles; eonfessionus; chaires episcopales). 
(196 p. et 80 planches, 4. à 2 eo) Paris, V® Noret et ce, 


1723 


— 1883. 49, — Literarifhes Centralblatt — 1. December. — 


1724 








Vernhette, des conventions entre Cpoux aulres que les donations* 
(148 p. 8) Avignon, Seguin freres, 


Italieniſche. 


Alessio, saggio sul sistema tributario in Italia e su’ suoi eſſfelli 
economiei e sociali. Vol. 1. (VIII, 391 p. 8.) Torino, Boeea. 
L. 6, 

Bernoni, Antonio Blado e la sua stamperia in Roma (nel se- 
eolo XV), con notizie sulla edizione prineipe delle opere di 
Nicolö Machiavelli. (27 p. 8.) Ascoli Piceno, stab. di emidio 
cesari. L. 1. 

Bertini, sotlo il pseud. di Anton Giuseppe Bianchi, la Giam- 
pagolaggine; con uno studio sulla vita e gli seritti polemiei 
dell’autore, di Orazio Bacci, (215 p. 16.) Prato, tip, Liei. L. 4. 

Carmina medii aevi: ritmi latini medioevali, trascelti da codiei 
italiani da Novati. ($6 p.) Firenze, libr. di Dante edilrice. 

Opere inedite o rare, n. 4, 

Cassarä, Giacomo Leopardi, e messer Fetta di Picara: risposta, 
(60 p. 16.) Palermo, Pedone Lauriel. 

Di Lorenzo, anlichi monumenti di religione crisliana in Tosca- 
nella deseritti ed illustrati. (54 p. 32.) Rocca San Casciano, Up. 
Cappelli, 

Priscianese, lipografo di Roma nel secolo XVI. Del governo 
della casa d'un signore in Roma (1543); ristampa, con prefa- 
zione di Bartolueei. (XI, 83 p, 16.) Ciuä di Castello, Lapi. 

Ramondini, anliche iserizioni liguri. (220 p. 8.) Genova, 1882, 
tip. Arcivescovile. L. 3. 

Taramelli, geologia delle provineie venete, con carte geologiche 
e proßili. (231 p. con 3 tav. 4.) Roma, 18%2. 

Verati, studii Alologiei: sirenna pel 1883. (80 p. 8.) Modena, 
Soeielä tipogr. L. 1. . 


Ameritanijce. 


Confliet in nature and life: a study of anlagenism in the con- 
slitution of Ihings. For the e'neidation of the problem of guud 
and evil, and Ihe reeoneiliation of oplimism and pessimism 
(12 mo.) New York. 5. 10, 6. 

Harris, the philvsophie basis of Iheism: an examination of Ihe 
personality of man, to ascerlain his capacity lo know and serve 
God, and the validity of the prineiple underlying the defence 
of theism. (8.) New York. S. 18. 

Jackson, the post-nicene greek falhers, A. D. 325-750. 
Christian literature primers, Vol. 3. Edited by Fisher, D. D. 
(18 mo.) New Vork. 5 3, 6. 

Ladd, the doctrine of sacred seripture: a eritieal, historical, and 
dogmalie inquiry into Ihe origin and nature of the old and 
new testaments. (2 vols, 8.) New York. 8. 35. 

Samuels, our northern and enstern birds. Containing deserip- 
tions of the birds of the nothern and vastern states and brilish 
provinces, togelher with a history of their habits, times of 
arrival and departure, &e, With numerous woodents and 
eoloured plates, (8) New York. S. 25. 

Seward, the diplomatie history of the war for the Union, In- 
eludes the journal or diary uf the war for Ihe union, from 

1861 to 1856, Edited by Baker. (®.) Boston 8. 15. 


Antiquariſche Kataloge. 

Mitaetbeilt von Rirhboff u WBigand in Lehpug.) 

Gobn, Alb, in Berlin. Nr. 156, Bermifchtes. 

Kampffmever in Berlin. Rr. 269, Geſchichte, Geographie x. 

Kerler in Mm, Nr. 79, proteftant. Theologie. 

Köbner in Breslau. Nr. 162, Literatur und Geſchichte der gers 
manifchen Bölfer. 

Mayer & Müller in Berlin, Nr. 75, Ibeologie. 

Nanneder in Klagenfurt. Nr. 12, Vermifchtes. 

Schmidt, 9. W., in Halle. Nr. 45%, Botanik. Nr, 460, Ges 
ſchichte Deutſchlande excl. Preußen, Nr. 461, Prenfen. 

Schneider in Baſel. Wr. 160, claff. Philologie. Nr. 170, Philos 
fopbie u. Pädagogif, Nr. 171, Theologie. 

Berner in Bayreuth. Nr. 178, Belletriitit, Kunſt. 

Step in Münden. Nr. 15, 16, Bermifchtes. 

Simmel & Go. in Leipzig. Nr. 86, claff. Philologie. 11.: latein. 
Autoren. 

Stargardt in Berlin, Nr. 143, Geſchichte. 


Nadridten. 


Die Privatdocenten Dr. Roſenthal in der juritifchen Facultät 
zu Jena und Dr. Hugo Ribbert in der mediciniſchen Facultät zu 





Bonn find zu a, ord. Profefjoren in denjelben Facultäten ermaunt 
worden. 

Die ord. Xehrer Dr. Neibftein am Gymnaftum zu Stade, 
Ir, Schwieder am Andreas-Realgymnaſium zu Berlin und Dr. 
Mölter am Königjtädtifchen —— ebenda ſind zu Oberlehrern 
an dieſen Anſtalten befördert worden. 


Dem ord. Profeffor an der Umiverfität Graz, Dr, Max Nitter 
von Karajan, wurde der Titel Negierungsrath, dem Profeffor an 
der Zehrerbildungsanftalt zu Wien, N . bofer, bei feinem llebers 
tritt in den Ruheſtand der Titel faif, Rath verliehen, 

Den Oberlehrern D. 2. Hepel am Gymnaſium zu Dillenburg, 
Dr. Krebs an der —— zu Fraukfurt a / M. Dr. Kods am 
Friedrich⸗WilhelmeGymnaſium zu Göln aRh. u. Dr. Vict. Loeber 
am Paädagoglum zu Putbus d das Prädicat Profeifor beigelegt 
worden. 

Dem Wirflihen Geb. ObersMedicinalratg Profeffor Dr. von 
Lauer zu Berlin wurde das Großkreuz des k. jerb. TZafowosOrdens, 
dem Director der Realſchule au Krefeld, Dr. Beuffel, der k. preuß. 
Rothe Adlerorden 4. Gl, verliehen. 

Den Profeſſoren an der Umiverfität Leipzig, Geb. Hofräthen 
Dr, jur. Ofterfob und Dr. ph. et med. Hanfel ift das Gomthurs 
kreuz 2. GI. des k. fühl. Verdienjtordens verliehen worden. 

Aus Anlaf der Lutherfeier ernannten ferner zu Ehrendoctoren 
die theologiſchen Aacultäten zu Dorpat: den Conſiſtorialrath 
Arommel in Gele; zu Giefen: den Decan Walther in Rieder: 
Ingelbeim, Dean Lie. Straf in Yangens&öns, Profeſſor Lie, 
Dr, ph. Karl Müller in Berlin, Stiftsdehant Glemm in Lich, 
Dberbofprediger F. Bender in Darmitadt; zu Göttingen: den 
Profeifor Lie. Dr, Wendt in Kiel, Gumnaftaldirector Dr. Ebeling 
in Gelle, die Generalfuperintendenten Beite in Braunfchweig, 
Hahn im Hildesheim und Steinmep in Göttingen; zu Greifs— 
wald: den Paſtor Bertbean in Hamburg, Milfionsdirector 
a ee in Berlin, Gonfiitorialratb Heindorf in Stettin, 
Euperintendent Nübefamen in Möringen bei Stettin, Pro ef 
Dr. Bierling in Greifswald; zu Seidelberg: den SProfeffor 
Lie. Dr. ph. Banjer in Jena, Profejjor Lie. Dr. ph. Herm. Yüdes 
mann im Kiel, Prälat Doll und Geb. Kirdyenrath —— 
Schellenberg, beide in Karlsruhe; zu Jena: den Geb. Kirchen: 
ratb Dr. Köbler in Auma, Kirdenrath Nicolai in Allitedt, Obers 
Gonfiitorialratb Müller in Koburg, Superintendent Drever in 
Gotha, DOberpfarrer Aug. Werner in Guben, Paitor Wolters: 
dorf in Greifswald, Profejior Lie. Dr. Benratb in Bonn. 

Aus gleicher Beranlaffung ernannte die philoſophiſche 
Facultät zu Jena den Dichter des Lutberfeitipiels, Otto Devrient, 
hon. eausa zum Doctor, 


Am 14. November F in Darmitadt der Oberappellationds und 
Gafjationsgerichtsratb Dr. Emil Hofmann, juriftifcher Schriftfteller 
und Medacteur des Archivs für praftifche Rechtswiſſenſchaft. 

Am 20. November F in Bonn der Profeffor der Geſchichte an 
der Univerfität dafelbit, Geh. Neyierungsratb Ur. Arnold Schäfer, 
64 Jahre alt, in London der Gleftrotecbnifer Sir Rilliam Siemens 
im 61. Xebensjahre, 





Entgegnung. 

Nach vollen 5 Monaten ging uns noch auf eine in No. 22 
db. Bl. vom 26. Mai Sp. 763 fg. enthaltene Recenfion über 
Haud’s Lehrb. d. Arith. u. Algebra, 3. Theil, die nachſtehende 
Entgegnung zu, deren Aufnahme wir bei der Schwere des dem 
Verf. gemachten Vorwurfes troß der Verfpätung nicht haben 
ablehnen wollen. 

_ Nachdem Meferent felbit zugiebt, daß die Hauptabficht bei Ab» 
faſſung Diefes Buches Die Ausbildung gewandter Rechner geweſen 
fein müſſe, kaun der unterfertigte Verfaſſer um fo rafcher über die 
Beanftandung der Bezeichnung „Lehrbuch“ und über einige gänzlich 
unzutreffende Bemerkungen betreffs der beigefügten ſyſtematiſch ge— 
ordneten und höchſt manninfachen Mebungsaufgaben weggehen, als 
das Buch vor allem ein Sculbuh und dazu beitimmt Yin follte, 
neben den wichtigiten * und deren Begründung auch völlig 
ausgerechnete Beijpiele ald Mufter für die nachfolgenden zahlreichen 
Aufgaben zu enthalten, um einerfeitd dem Lehrer die wünjcends 
wertbe Freiheit zu wahren und andrerfeits dem Schüler das für 
häusliche Vorbereitung und gründlihe Wiederholung Nöthige zu 
bieten. — Biel wichtiger dagegen erfcheint dem Berf. Die Widcı- 
legung des vom Referenten geradezu erhobenen Borwurfs des Plagiats, 
u deifen Begründung in der Kritik fieben Bergleichitellen dienen 
Folen, die zufammen 16 Drudfeiten füllen, während Das Buch deren 
372 zäblt. — Wenn fich auch der Verf, zur Erreichung möglidjiter 
Kürze, Alarheit und Gründlichkeit bei Behandlung der Kombinatorit 


1725 





— 1883. 49. — Literarifhes Centralblatt. — 1. December, — 


1726 





der von ihm loyal citierten muftergültigen Baltzer'ſchen Faſſung Erreichung möglichſter ir Klarheit und Gründlickeit”, weil er 


angefchloffen bat, jo muß er doch die vom Ref, behauptete Identität 
der Abfchnitte dieſes Baches mit den entiprechenden der vortrefflichen 
Dr. R. Balperihen Elemente zurlickweiſen. ine gründliche Durch 
fiht beider wird vielmehr die Berfchiedenheit mit Nüdficht auf die 
zu erreichenden Ziele leicht erfennen laſſen, * ſich diee nun auf 
die ca. 2 Druckſeiten füllenden Säpe Über Thellbarkeit der Zahlen, 
oder auf die mit je 1,5 Seite behandelten immginären Größen oder 
Botenzen mit allgemeinen Exponenten beziehen. Ueber Log. finden 
fih Die wichtigiten, längit befannten Säge, wobei wegen Raums 
erfparniß die Begrenzung der Log. von Zahlen zwifchen 1 und 10 
nicht näher bejprochen wird. Die Behandlung der quadratiichen 
Gleichungen zeigt wohl zur Genüge die erforderlihe Selbſtändigkeit 
und die Loſung der kubiſchen und biquadratifchen Gleichungen rührt 
nicht von Dr. R. Balper ber. 

Nachdem fchließlich der 1. Theil diefes Lehrbuchs die 6. Doppel⸗ 
auflage und der von feinem Bruder Dr. 9. Gaud verfaßte 2. Theil 
die 3. Auflage erlebt hat und überdies nicht nur beide Theile feit 
Jahren an vielen Schulen gebraucht werden, fondern auch der 
3. Theil ſchon an verſchledenen Anftalten Eingang gefunden bat, fü 
icheint doch das Bedürfniß nah einem derartigen Echulbudhe nabe 
gelegt und der Beweis erbracht zu fein, dab man ed mit Herausgabe 
Diefed aus der Praxis bervorgegangenen Lehr- und Uebungsbuches 
ernft genommen bat. Dr 5 Hauck. 


Hierauf erwidert der Herr Referent das Folgende: 


Der Schwere des Borwurfs, den ich dem Verfaffer in meinem 
Meferat gemacht habe, bin ich mir vollfommen bewußt gewejen; ich 
fann nie auch jet nicht zu einer Milderung meines Ürtheils ents 
ichließen. Wenn Herr Dr. Hauck die Wirkung dejjelben dadurd 
abzufhmwäcen fucht, daß er zu bedenken giebt, daß die von mir 
bezeichneten Stellen ja nur 16 von den 372 Drudjeiten füllten, fo 
verfchmweigt er, daß von diefen 372 Zeiten 272 die Aufgabenfammiung 
bilden, während auf 100 Seiten die ganze Arithmetik und Algebra 
abaehandelt wird; dieſem „Lehrbuch“ galt in der Hauptjache mein 


Referat. Abgefehen davon kam es mir vor allen Dingen darauf an | 


zu zeigen, dab wefentliche Theile des „Lehrbuchs“ nicht Eigenthum 
des Berfaflers find. 
ir. Hauck zu N 
betreffenden Abtchnitte, jondern die Form der Daritellung, in der 


Sclbjtverftändlich meine ich damit nicht, wie | 
glanben ſcheint, den wiffenfchaftlichen Inhalt der 


ſich der Berfaffer an Balper „angefchloffen“ hat, und zwar „jur | 





ee tr: 
233 


— 
Demnächst erscheint: 
R Bon: 


G. Le 
2 La Civilisation des Arabes. 


Ouvrage illustr6 de 10 chromolithographies. 50 grandes 
planches, 2 cartes et environ, 209 gravures in-4. 
Broch@ : Fr. 30, —, = fl 24, —. 

Reli6: Fr. 0,—, = A332, — 

Strassburgi.E. 


R. Schultz & Ce. Sortiment. 
Berger-Levrault’s Nachfolger. 
15, Judengasse. 
DUNDEIEII ITS EST ET III SD IS SE TI SASHA NTSASSIASS 


Wichtige wiffenfchaftliche Novität: [299 

Strümpell, 2, Prof., Grundriß der Pfycologie 

oder der Lehre von der Entwidelung des Seelenfebens im 
Menjhen. 20 Bog. gr. 8. A 4, 20, 

Der Berfaffer zeigt das Geiſtesleben des Menſchen als einen 
Prozeß allmälich fortfchreitender Entwidelung und Vervolltommnung. 
Diefe Entwidelung it nicht I vslantiie —— 
materlelen, aus Etoff u Maffe beitehenven, Tonbera eines. {ms 
imatertellen"unfterbiichen Höefens, weft der Berfafler- ohne Bir and 


in der matertaliftifchen Anſicht vorgebrachten Mabrbeiten ju vers 
kennen, den vollgültigen Beweis dardringt. 
Verlag von Georg Böhme, Leipzig. 


wuss 


R 


—XER 





eiterariſche Anzeigen. 


ſelbſt alſo den Stoff nicht beſſer zu bearbeiten vermochte. Hierdurch 
aber bat fih Ir. Hauck jede Berechtigung ein neues Lehrbuch zu 
ſchrelben felbit abgefproden, Wie unendlich gering feine Anſpruche 
an Selbftändigfeit find, zeigt fein Hinweis auf „ſeine“ Behandinna 
ber quadratifchen Gleichungen, Es wäre beffer geweien, wenn der 
Verfaſſer über diefen Punkt geichwiegen hätte, den ich in meinen 
Referat nur aus übergroßer Vorfiht mit Stillſchweigen übergina. 
Die $$ 115, 119, 120 des Hauck'ſchen Lehrbuchs bejchäftigen fich mit 
den Gleichungen 2. Grades. Darin finden ſich allerdings mei 
Stellen, die zufammen 11, Seite ausmachen und nicht von Balker 
berrühren. Sie betreffen das Ordnen einer Gleichung nach Potenzen 
der Unbekannten (obwohl $ 118 ſchon von der Normalform ansgebt) 
und die Behandlung der Gleichungen 4. Grades, Die fih auf 
Gleichungen 2. Gr. reducieren; auch wird die goniometrifche Löſung 
der lepteren erwähnt, obne daß der Leſer auch nur eine Idee davon 
erhält, worin fie beiteht. Alles Andere aber in diefen Para: 
arapben iſt von Baltzer entlebut, nur mit jenen jchulfnabenbaften 
Uenderungen der Großenbezeichnung, des ſprachlichen Ausdruds u. 
ſ. w., wie ic fie ſchon in meinem Neferate amgedeutet babe. — 
Daß „die Löfung der kubiſchen und binwadratiichen Gleichungen 
nicht von Balker herrührt“, wird dem Berfaffer Niemand beitreiten; 
daß aber feine Darftellung diejer Young mit der Balhzer'ſchen 
wörtlich Übereinitimmt, fann er mit dieſer fait komiſchen Bemerkung 
nicht binwegläugnen. Wenn fchlieplih Ur, Hauck die weite Ber: 
breitung feiner Kebrbücher für ihre Eriftenzberechtigung ſprechen läßt, 
fo vermag dies mein Urtheil nicht im Mindeiten zu alterieren; ich 
fann nur bedauern, daß Durch ſolche Machwerke anderen alljeitia 
bewäbrten Zehrbüchern der Boden entzogen wird. Bon einem „Bes 
dürfnig nach einem derartigen Schulbuch“ wie das Hauck'ſche kaun 
meines Erachtens nad dem Gefagten gar feine Rede fein, und von 
dem „Ernſt“, mit dem der Herausgeber fib an die Arbeit gemacht 
bat, giebt mein Neferat umd dieſe Erwiderung genuafam Jeugniß. 
Zum Neberfluf fei noch mitgetheilt, daß von dem $ 151 des Hand 
then Buches, welcher den binomifchen und polynomiſchen Lehrſaß 
auf 4 Seiten behandelt, der Text von 3, Seiten Sap für Eau 
wörtlich Stern's Lehrbuch der algebraifchen Analufis entlehut worden 
iſt. Allerdings bat der Verfaffer auch bier Die Vorſicht gebraucht 
mitten in dem Auseinanderjepungen an einer möglichit wenig aufs 
fälligen Stelle die Quelle durch ein „Vergl. u. ſ. w.“ au citieren. 
Plauen 1. ®, Dr. Gurt Reinhardt. 








Verlag von Breitfopf und Härtel in Leipzig. [321 
Fiederbuch des deutfchen Bolhes, 


Herausgegegeben von , 
Carl Hafe, Felir Dahn und Carl Keinecke. 
Neue Auflage. 
1000 Lieder, XII, 646 S. 8. Geh. 3, —; geb. M 4, —. 
Drei, dem deutſchen Volke wohlvertraute, Hangvolle Namen 
baben fi zur Herausgabe des „Liederbuches des deuiſchen Boltes“ 
vereint. Garl Safe, der Neitor der deutſchen Kirdenbiftoriter, 
hat in jungen Jahren zu feinem und feiner Kreunde Arommen den 
Liederſtrauß gepflücdt, welhen er am Abend feines reich gefequeten 


| Rebens dem deutichen Volke noch einmal bietet. Felix Dabn, det 
' edle vaterländifhe Dichter, übernahm auf feinen Wunfch die Ums 


geftaltung für die Gegenwart, während Karl Reinede, ber Diris 
gent der leipziger Gewandbausconcerte, als Gomponift inniger volle 
tbümlicher Stindertieder in jedem finderfroben Haufe befannt, die 
mufitaliihen Weifen aus dem reihen Schape des Volksgeſanget 
geſchöpft bat. 


Im Verlage von Alfred Hölder, k. k. Hof- u. Universitäts- 
Buchhändler in Wien, ist erschienen: 312 


Katharsis-Studien. 


Kritik der bisherigeu Ansichten mit besonderer 
Rücksicht auf J. Bernays. 
Neue Lösungsversuche, 
Von 


Josef Egger, 


Professor am k. k. Franz-Josef-Gymnasium in Wien (l., Hegelgasse 9). 
Preis c# 1, 80, 








1727 





1728 


[322 


I. Philosophie. 


Speculation und Philosophie 


von 
Dr. Herm. Wolff‘ (Leipzig). 
I, Der speculative Rationalismus. 
II. Der empirische Realismus. 
2. Ausgabe, Preis cplt. A 10, —. 


Logik und Sprachphilosophie. 
Eine Kritik des Verstandes 


von 
Dr. Herm. Wolf. 
2. Ausgabe, Preis M 6, —. 





Es sind dies zwei bahnbrechende Werke auf dem Gebiete | 
der neueren Philosophie. Besonders „Logik und Sprachphilo- 


sophie“ dürfte auch für alle Pädagogen uud Sprachförscher 
von grossem Interesse sein, 


| Neu! 


Handbuch der Logik. \e: 


Zum Gebrauche 
| an Universitäten, Gymnasien, Seminarien u. zum Selbststudium 


von 
Dr. Herm. Wolff. 
Preis c# 1, 50, 


' Neu! Wegweiser 


in das 
Studium der kantischen Philosophie 


von a 
Dr. Herm, Wolf. 
Preis A 2, 50. 


Neu! 





Das „Handbuch“ bietet eine völlig neue Darstellung der 
Logik in leicht verständlicher Sprache. — In dem „Weg- 
weiser“ bietet der Verfasser das ganze logische Grund- 
' gerüst der gesammten Werke Kant’s. 


II. Naturwissenschaften. 


Naturwissenschaftliche Streifzüge 
Prof. Ph. Spiller. 
#. Aufl, Preis cf 2, —. 


Gott im Lichte der Naturwissenschaften, 
Prof. Ph. Spiller. 


udien von 
2. Ausgabe. Preis A 1, — 


Das Naturerkennen 
nach seinen 
angeblichen und wirklichen Grenzen 
von 
Prof. Ph. Spiller. 
Preis M 1, 20. 


Die Spiller’schen Schriften sind so allgemein bekannt, dass 
eine besondere Empfeblung umnöthig erscheint, 


Lehrbuch der Chemie 


zum Gebrauche an 


‚Seminarien, Mittelschulen etc. 
von 


Director F. Langhoff. 
4. verm, Aufl. Preis cA 3, —; geb. «# 3, 50. 


Der Verfasser hat sich die sicherlich nicht leichte Auf- 
gabe gestellt, in einem Bande von nur 335 Seiten das Ge- 
sammtgebiet der Chemie, soweit es für die obigen Zwecke 
angezeigt, zu behandeln, und ist seinem Plane in einer Weise 
gerecht geworden. die rückhaltlose Anerkınnung verdient. 
Er hat es trotz dieser gediängten Kürze gleichzeitig ver- 
standen, in natärlichster und deshalb ungemein fasslicher Art 
die Elemente der chemischen Technologie, Abschnitte über 

‚ menschliche und pflanzliche Ernährung, so wie über Beschaffen- 
heit der Ackererde und der Düngemittel einzufügen und damit 
eine Vollendung und Abrandung des Buches erreicht, die 

| keines der ähnlichen Werke aufweist. , 

(Zeitschr. f d. höhere Unterrichtswesen.) 





Ill. Varia. 


Allotria. 


Ungeflügelte Worte aus dem jocosen Citatenschatze 
des Gymnasialdirector * * ‘ 
I. Theil. Liebhaber-Ausgabe # 2, —; geb. -# 3, —. 
ll. do. do, de. A 2, —; geb. M 3, —. 
II. do. Wohlfeile Ausgabe Preis -# I, —. 


— — — — 





Deutsch-keltisches 
geschichtlich-geographisches 
Wörterbuch 


zur Erklärung der Fluss-, Berg-, Orts-, Gau-, Völker- und 
Personennamen Europas, West-Afrikas und Nord-Amerikas 


von 
Dr. Wilh. Obermüller. 





Im Verlage von A. G. Liebeskind in Leipzig erschien: 


Die XI Tafeln 


Geschichte und System des Civil- und Cıiminal- 


Rechtes, wie -Processes der XII Tafeln 
nebst deren Fragmenten von 
Moritz Voigt. 

2 Bände. Gr, 8. -# 30, —. 


Dieses Werk bietet theils eine vervollständigende wie 
berichtigende Neubearbeitung der XII Tafeln-Fragmente, theils | 
eine Erörterung des Historischen und Textuellen dieses Gesetzes, | 
theils eine Darstellung von dessen Civil- und Criminalrecht, | 
wie -Process, allenthalben unter Berücksichtigung der Parallelen, 
es fas und der | 


welche die coneurrirenden ethischen Gesetze 
boni mores ergeben. Dabei ist eine erschöpfende Heranziehung 
der einschlagenden Quellen wie der eis ra Literatur an- 
gestrebt. 


[318 


I 


| Neu erschien: 


Lauard Teller. 


Grundriss 


der 
Geschichte der griechischen Philosophie. 
201, Bogen. Gr. 8. Preis M 4, 40. 


Leipzig, November 1853, 
Fues’s Verlag {R. Reisland). 











1729 — 1883, 49. — Literarifhes Eentralblatt — 1. December. — 1730 








Berlag von Sreitkopf & Härtel in Leipzig. [320 | 


Franz Lißt, k 
Die Zigeuner und ihre Mufk in Ungarn. Antiquariſcher Büderverkeht 
In das Deutfche übertragen von 2. Ramann. 


IV, 396 ©. @r. 8. Geh. H 9, —; eleg. geb. cH 10, 50. Neu erschienene Kataloge: 135 


Obiges Buch ſchlleßt die gefammelten Schriften Frama Liſzt's „_ ; 
ab. — Das ganze Buch, md in der Muſik nd, birgt 1 Katalog 43: Deutsche Literatur; Mundarten; Volkssage u. 


foldyen Reichthum an Pocfie, Wiffen, neuen Gedanken und ficheren Volkslied; deutsche Literaturgeschichte u. Linguistik. 
Zraebniilen, daß es nicht mur Mufifern, fondern auch dem größeren | Katalog 44: Ausserdeutsche schönwissenschaftliche Lite- 
Kreis der Gebildeten fejlelnde Kertüre bietet. ratur. Französische, englische, italienische u. spanische 


Verlag dee 3. ®. Cottafhen Sudihandlung in Stuttgart [276 Literatur, nebst Linguistik u. Literaturgeschichte. — 
Kunst, illustrierte Werke, Kupferstiche u. Radierungen. 


Das nationale Spftem der politischen Oekonomit — Musik, theoretisch u. praktisch. 
„von Katalog 45: Seltenheiten. Incunabeln, alte Drucke mit 
ee r Holzschnitten etc. etc. 
mit einer biftorifchen und fritifchen Ginfeitung von Diese Kataloge, die bei billigen Preisen guten Inhalt 
r. 8. Th. Eheberg. aufweisen, stehen auf Verlangen gratis u. franco zu Diensten. 


: Prof. Dr. 

8. (XXXVIll und) 249 und 352 Seiten. A 10, —. 

Schon langſt bat ſich das Bedürfnih geltend gemacht, die Schriften 
Ariedrich Liſt's befonders aber das nationale Suitem der politifchen r - — 
Eee in ek ne Publicum vorzuführen, Iſt doch 
At Daners Diograpbie feine zuſammenfaſſende und eingehende Wi Prei tzu ! s 
—— vas 55* Mannes und feiner rege vers ichti e eisherabse a 4 

‚worden; und Hauſſer handelt eigentlich mur von Lift ala Menfchen . a 
und jeinen Lebensſchickfalen und läpt die Bedeutung Liſt's für die Grote, Geschichte Griechenlands. 
Geſchichte der Politik und der Nationalöfonomie allzuiehr außer Ange. 6 Bände mit 25 Karten. 2, Auflage, 1882 
In der vorliegenden 7. Auflage, die den urfpränglicen Text moͤg— Statt 60 -K — 27 p i 
ca oA 


—* hin wiedergiebt, hat es der Herausgeber, Prof. Dr. Eheberg 

n &rlamgen, unternommen, in einer eigenen umfangreichen Einleitung . 

die Bedeutung Liſt's auf dem Gebiete der Nationalökonomie zu wür— Lessing’s Leben und Werke. 
Von Danzel und Guhrauer. 

lichſt zu vertiefen und Lift im Zufammenbana mit feiner Zeit zu 2. Auflage 

beurtbeilen jucht. Demnach behandelt die Einleltung im 1. Kapitel 

Staatsvraxis bis auf Liſt, befonders in ihrer Stellung zu Kragen j i i 

der Saudelöpolitif, zeigt im 3. Kapitel den — der Harms, Geschichte der Philosophie. 

5. eine Kritit der Grundlehren Liſt's vor allem feiner Schutzzoll⸗ 


digen. Die Einleitung gebt über das Maft der gewöhnlichen Vor⸗ 
age. 
t Herausgegeben von Maltzahn und Boxberger. 1881. 
Deutſchlands Gewerbe und Handel in dem eriten Deceunien dieſes 
Liſt ſchen Lehren mit feinen Lebensfchifalen, fchildert im 4. die | 2 Bände. Berlin. 1881. 650 Seiten Velinp. 
tbeorie. Der Herausgeber verbeblt zwar feine Sympathie für die | 1 N . 
Lehren dieſes hochherzigen Patrioten nicht, verfucht aber vor Allem Harms, Philosophie seit Kant. 


C. Detlof’s Antiquariat in Basel. 


worte und Ginleitungen weit hinaus, indem fie den .. mög⸗ 

re : Statt 15 A nur 8 +f 
Jahrhunderts, im 2. die wilfenfchaftliche Nationaföfonomie und die | “ 5 
Entſtehung des nationalen Suitems und feinen Inhalt und giebt im Statt 12 X nur 4 4 


eine objertive, dem heutigen Stande der Wiſſenſchaft angemeliene | 2 
Würdigung derſelben. Und fo mag dieſe neue Ausgabe gerade in 2; Auflage. Berlin, 1B7B. 600 Selten, 
unferer zeit, in der die befannten Streitfragen der Gandelsvolitif Statt 12 A nur 4 4 


rubiger beſprochen werden als noch vor einigen Jahren und doch 


noch ein allgemeines Intereſſe beanſpruchen, allfeitige Beachtung ver | Kntwickelungsneschichte des (reistes der Menschheit 


dienen. b 
von Dr. G. Diercks. 


erlag vo von Breitfopf & Härtel in Leipzig. Breitfopf & Härtel in Seipzin. [31% In gemeinverständlicher Darstellung. 
D ie dv i et T em p eramen i e: 2 Bände. Alterihum, Mittelalter, Neuzeit. 


FERN Berlin, 1882, 855 Seiten Velinpapier. 
Luſtſpiel in fünf Acten von Lothar Glement. — 
IV, 155 ©. 8. Geh. a. —; ig geb. MA —. Statt 10 % nur 3 A 50 9 


Nach dem Urtbeil eines namhaften Literaturhiſtorikers aleicht 


* | r u 
diefe durchaus originale Dichtung vol Geit, Dumor und Anmuth 4 4 gvpt 
einem feinen, tunfvoll durdgeführten Schachſpiel; die Jüge der in | us eg) ptens \ orzeit. 
meiiterbafter Charakteriſtik gezeichneten Figuren auf dem Dramatifchen Eine übersichtiche Darstellung der aegyptischen 
Schachbreit feieln in fteigendem Maafe, wobei der geiftreih von» | (Geschichte und Cultur von den ersten Anfüngen bis 
— — Mining eine EUR. Ar Dun Keier IR, ' auf Augustus von Prof. F. J. LAUTH in München 
De een .... | . gu 1881. 520 Seiten Velinpapier. : 


Neun erfchien: Statt 10 X nur 4 A 30 4 
Vorstehende anerkannt vorzügliche Werke, von denen 





Grammaͤtiſch = ſtiliſtiſches 


4— 
24 + 
: Wörterbud) $ | in den nächsten Jahren keine neuen Auflagen erscheinen, 
N der ‘ erwarb ich in den Gesammtverräthen und liefere tadellos 
ıD eut j ch en © p ra ch €. neue Exemplare bis auf Weiteres zu den angegebenen 
! _ Bon t bedeutend herabgesetzten Preisen. 
} Ignaz Emanuel Wefjely. ’ Kataloge aller Wissenschaften meines Anti- 
: 13 Bogen 8., ganz in Leinen geb. Preis M 2, —. : quariats gratis. 
3 Leipzig. Fues’s Verlag (R. Reisland). 3 IL. M. Glogau Sohn. 
.—n.n nn. m—n——nnn.n.....an....n Hosen n000% Hamburg, 23, Gr. Burstah 23. 


Verantwortl. Redacteur Brof. Dr. Barnde in Zeipyig, Gveiheftraße Air. 7. — Drud von W. Drugulin in Beipmig. 





Literariſches Centralblatt 


für Deutichland. 
Ar. 0.) Herausgeber und berantwertiär Rebackenr Prof. Dr. Fr, Zarude. 1 883. 


Verlegt von ein Avcenarius in —— 














Erſcheint jeden Sonnabend. —— 8, December. -+- Breis vierielihrlich MT. 50. 
Gidbern, die Verlönlihfeit Gboties, - ner die Yebre vom Der Wiekträcttät. J ERolentbal, Payarus u 
Delitzsch, ibe hebrew New Testament etc. Hellmann, Merertorium der beutichen Weteorologie. | Mäiträyani Samhltä. a von ® Schroeder. 
Aefidriften 3. Mojähr. Iubeifeier der Geburt M. Luthers, v. Milter-Hauenfels, tbeoretiihe Meteorologie | BHemie, lat. Sriliftit für obere Giummafialcaiien. 
Rolde, Marin Yutber. Schmidt, ansflihrlihes Lebrbuch der pbarmareutiihen -; ewton, he colleetlon of ancient greek inseriptions, 
Holften, die drei uriprüm nel. noch umgeicdr, @vangelien, Ghemie. Krumbacher, de codieibus quihus inlerprelanenta 
De ller, Brundrik der Beidichte Der gried. Bhiloiopbiee Schmidt, Elemente der barftellenden Geometrie. | Pseudodositheana nobis tradita sunt. 
Vindenihmit, die Altertbümer unterer beidn. Vorzeit, Schwalbe, Pehrbuc der Anatomie ber Sinnesorgane, | Keller, der faturniibe Bers. 
Sandloife, tie lombarbiiken @rädte ıc. ®trider, meuro-eleftriihe Studien, Düntzer, life of Goethe, 
Stiepe, Die Poritit Sales 151 — 1607. Rümelin, die Tbeilung ter Rechte. + Teutihe Ratienat ‚Fiteratue. Hrg. von Aürichner, 
Tas Tagetub Kaiier Karl's VIL ördg. von Heigel. B. —— —F Weihichte des ehelichen Goterrechte ıc. Mpearınd üs dr Abiumız "Apyaokoyıans 'Erapias 
Sereländer, Braf Sedentdorf, Germanns, farheliihe Yutberfeier. | X 
Sue, das Antlißz der ide, Handbudı Des Öffentliden Merbrö der Begenwart in Mo- Shletterer, die Abnen morerner Mufilintrumente, 
v Hoffnaas. Jenſeite des Brenmers, nonraphien, Hreg. von Marquardien. ‚Kern. gur Methopit des deutihen Uuntert ichte. 
Ter Botibard einft u. jeht Errera, le finanze dei grandi communi. | Annuaire des eours de Fenseignement superieur 1882 
Bud, Finnland u. feine Rationalitätenfrage. Zeitichrift für Inftirumentenfunde, Red. von —— 41 


Ale Büderfendungen erbliten wir bertchnet und unter der Adrefft ber Expedition d. Bl. (Hospitalfte. 16), alle Briefe unter ber bes Herandgeberd (@oethehr. 7). Mur folder 
Werte tünnen eine Befprehung finden, die der Nedaction vorgelegen haben. Bei Correfponbengen Über Bier bitten wir Metö ben Mamen der Berleger berfelben auzugeben. 





Cheologie einnimmt, bezeichnet er in der Vorrede ſelbſt als denjenigen 
2 eines „Realismus“, „der das Einzelne, das Beftimmte in feinem 
Eichhorn, Dr. Carl, Pfarrvicar, die Persönlichkeit Gottes, |, vollen Werth anerkennt”. Alle „Speculation“, in welcher der 
Eine religionsphilosophische Untersuchung. Leipzig, 183. | Verf. nur die Unflarbeit und Verſchwommenheit fieht, weil fie 
Hinrichs. (Ill, 107 8. 8.) cA 2, 40. vom concret Realen auffteigen will zu einem abftract Allge— 
Der Streit um die Perſönlichkeit Gottes ift, ſoweit er inner- | meinen, das aber feine wirkliche Realität hat, wird daher abge- 
halb der chriftlichen Theologie geführt wird, (mie jchon Bieder- lehnt und zwar „in all und jeder Geftalt", in der fie fich an- 
mann's Dogmatik $ 716 bemerkt) vielfach ein bloßer Wortftreit. | bieten möchte, Und eben von bier aus glaubt dann der Verf. 
Denn der chriftliche Gottesbegriff ift von jedem bloßen Pantheis- | um fo ficherer die Realität Gottes als des perfönlichen, abſolut 
mus bon vorn herein viel zu jcharf unterfchieden, ald daß diefer | freilhätigen, von der Welt unterfchiedenen und in die Welt ein- 
Unterfchied nicht jedem chriftlichen Theologen bewußt werden | greifenden feithalten zu können. 
müßte. Ganz bejonders lehrreich waren in diefer Beziehung Wenn er aber meint, „daß eine folche Realität Gottes feines> 
die Uuseinanderfegungen, welche Biedermann, derjenige unferer | wegs mit der Idee eines mweltbegründeten (fol wohl heißen: 
Theologen, der am entjchiedeniten das Prädicat der Perfönlich- | weltbegründenden?) Princips in Widerfpruch geräth“ (f. d. Vor— 
feit von Gott ablehnt, mit €. v. Hartmann's pantheiftifchem | rede), fo möchten wir dagegen doch unfere Bedenken erheben. 
Standpunct in der Prot. K. Ztg. (1882, Nr. 47—52) vorge | &8 fcheint uns in der That, daß der Verf. durch feinen Stand» 
nommen bat und von welchen wir bedauern, daß der Verf. vors | punct zu einer Öottesanfchauung gedrängt wird, die vom bloßen 
liegender Schrift fie in feiner Weife berüdfichtigt hat. Es fann | Deismus nicht mehr weit entfernt ij. Gott und die Welt 
innerhalb der chriftlihen Theologie ala Wiffenfchaft zunächſt müſſen ihm ſchließlich zwei Realitäten fein, die im Grunde mit 
nur das die Frage fein, ob man den Ausdruck „Perſönlichkeit“ einander nichts zu thun haben, ja völlig auseinanderfallen. Er 
nach dem Begriff, den man damit verbindet, für fähig und | fpricht Gott die ſchlechthin herborbringende Actualität ab, weil 
paffend Hält, auf Gott angewendet zu werden. Biedermann ſich eine jolde „von ihrem Product nicht mehr unterjcheiden, 
läugnet dies befanntlih, weil er im Begriff „Berfönlichkeit* ſich nicht ala Uctualität fühlen” könne. Daher muß die Welt 
fpeciell den endlichen Geiſt als folchen bezeichnet fieht, alfo eine | uranfänglich für Gott gegeben fein. Er bringt fie nicht ſchlecht— 
Uebertragung bed Begriffes auf Gott für unzuläffig erflären | hin hervor durch freie Setzung. Aber ift er dann noch „welt 
muß. Lipfius, mit welchem fi der Verf. fpeciell auseinanders | begründendes Princip‘? Doc wohl faum. Der Verf. jucht 
jet, will ähnlich das Wort Perfönlichkeit „Lediglich der religiöfen | diefer Schwierigkeit dadurch zu entgehen, daß er jagt: die Welt 
Sprache vorbehalten wiffen, dagegen in der philojophiihen | ijt nicht für Gott bloß gegeben, ſondern in Gott. Sie verhält 
Speculation lieber andere Ausdrüde gebrauchen” (Dogmat. | fich zu Gott wie unfer in jedem Augenblid der Seele gegebenes 
Beitr. S. 214). Der Berf. unferer Schrift möchte dagegen im | Empfindungsmaterial zu der freien Selbftthätigfeit derjelben. 
Intereffe nicht nur einer „principiellen Leberwindung der Aber wir können nicht finden, daß mit diefer Analogie die 
pantheiftifhen Weltanfhauung*, fondern überhaupt eined | Schwierigkeit wirklich gehoben jei. Denn ob es angeht, das— 
„lebendigen“ Gottesbegriffs für das Recht der Vorftellung von | jenige was allerdings für die Entftehung der menjchlichen Ber: 
einer Perjönlichfeit Gottes und ihrer Verwerthung als eines | fönlichkeit conditio sine qua non ift, das Beftehen einer phyfifch- 
religionsphilofophiichen Begriffes eintreten. Denn fo lange | pigchifchen Naturbafis für den Geift, auch von Gott zu prä« 
dieſes Recht nicht erwieſen üft, fieht er (wie namentlich an Lipfius | Dicieren, das eben ift die Frage. Allerdings hat der Verf. Recht, 
nachgewiejen wird) einen unbefriedigenden Hiatus bejtehen | wenn er darauf verweift, die Thatjache, daß es Perſönlichkeiten 
zwiſchen dem religiöfen Bedürfniß und den Anſprüchen unferer | gebe, fei überhaupt für uns ein Unbegreiflihes. Aber daraus 
erfennenden Thätigfeit; und eben diefen Hiatus durch eine | folgt nur, dab auch die „Berfönlichkeit” Gottes von uns nicht 
andere philoſophiſche und piycholögifche Vofition aufzuheben, ift wiſſenſchaftlich conftruiert werben fann. Und wir werden alfo 
feine Abficht. Dieſen anderen philoſophiſchen Standpunct, den er doch vielleicht am beften mit Lipfius (Dogm. $ 175) jagen; die 





1733 





— 1883, AR 50, — Siterarifges Eentralblatt. — s. December, — 


1754 





Berfönfichteit Gottes ann nur im n religiöfen Berhäftniife ſelbſt bebeutendfte unb beruht auf gründlichen Stubien. Wir wollen 


unmittelbar erfahren werben, aber fie ift fein philofophifcher 
Begriff, der und das objective Weſen Gottes als ſolches erſchlöſſe. 
Der Verf. iſt ſich übrigens der Schwierigkeiten, die feiner 
Löfung des Problems entgegenftehen, wohl bewußt ; er ſpricht 
auch von feiner Löſung nur al von einem Verſuch, einer 
Hypotheſe. Wir möchten ihn aber gerne zu weiteren „Berfuchen“ 
in diefer Richtung ermuntern, Der methodifche Gang der Unter- 
fuchung, die Schärfe des Denkens, die Klarheit der Sprade find 
Borzüge feiner Schrift, die wir gerne anerkennen. Und auch 
das erfennen wir vollftändig an, daß feine Schrift, wenn nicht 
zur endgültigen Löfung, fo doch zur Klärung und Förderung 
des fraglichen Problems weſentlich beiträgt. R—i. 


- Delitzsch, Prof. Dr. Franz, the hebrew New Testament of 
(he British and foreign Bible Society. A contıibution to hebrew 
philology. Leipzig, 1883. Dörſting & Franke. (37 8. Kl. #.) 

Im Jahre 1877 erſchien im Verlage der britifchen und 
ausländischen Bibelgeſellſchaft Franz Delitzſch's Hebräiſche 

Ueberſetzung des Neuen Teſtamentes; vor einigen Wochen iſt 

die fünfte Auflage vollendet worden. Durch das lebhafte In— 

tereſſe, welches dieſe Arbeit je länger deſto mehr namentlich in 

England erregt, hat der Verf. ſich veranlaßt gejehen, die oben 

genannte Begleitichrift zu veröffentlichen, welche einen Einblid 

in ihre Fortichritte wie in die zu überwindenden Schwierigkeiten 
ermöglichen jol. S. 6—15: über die einzelnen in der neueften 

Auflage vorgenommenen Berbefjerungen; S. 16—27: Recht⸗ 

fertigung der Uebertragung verfchiedener Stellen mit befonderer 

Berüdfichtigung deffen, was jchon in früheren Auflagen ver: 

beffert worden (diefer Abjchnitt hätte etwas überfichtlicher 

geordnet werden fünnen). ©. 28—34 zeigt der Berf., weshalb 
er mehr eine treue als eine in claſſiſchem Hebräifch gefchriebene 

Ueberjegung habe liefern wollen und weshalb eine Lebertragung 

in das paläftinifche Aramäiſch, abgefehen von dem Unfange des 

Hohannes» Evangeliums, im Wefentlichen nutzlos fein würde, 

Wir möchten vorjchlagen, "7 nom wenigftens in einer Uns 

merfung zu Joh. 1, 1 anzubringen. Die legten Seiten (34 — 

38) enthalten ein Verzeichniß ſolcher Schriften von Franz Des 

litzſch, welche in näherer oder fernerer Beziehung zu dem Leber: 

jegungswerfe ſtehen Der Drud iſt an mehreren Stellen nicht 
genügend correct. ©. 22, 3. 10 fteht ueither HTN nor MIN; 
©. 23, 8. 12 lies Lightfoot; ©. 24, 3.5 . won don; ©. 


25, 2. 171. my ſtatt may; S. 28, Ri 1 1, surprised. Scließ- 


ũch wollen wir noch ausdrüdlich hervorheben, daß das Fleine 
Schriften nicht nur feinem unmittelbaren Bwede entjpricht, 


fondern auch für Diejenigen, welche fih mit der Erforjchung der | 


hebräifchen Sprache beichäftigen, manchen danfenswerthen Wint 
ensgält, H. Str. 


Keftfchriften zur 100jäbrigen Jubelfeier der Geburt Dr. Martin 
Zuther's, herandgegeben vom fünigl. PredigereBeminar in Mittens 
berg. Wittenberg, 1893. Serrofö. (III, 36, 112 
cH 2, 80, 

Eine Zufammenftellung von vier Schriften! Die erfte, bes 
titelt „Luther ald Gottesmann“ von D. H. Schmieder enthält 


in Form eines Geipräches zwiichen Bater und Sohn des Berf. | 


Unfichten über Luther und die Reformation. In eriterem will 
er nicht jowohl den Reformator, vielmehr den Regenerator er: 
fennen, Der lutheriihe Katechismus wird darin offenbar zu 
hoch, dagegen Bwingli, Hutten und die Humaniſten zu niedrig 
gewerthet. Bei den Auslajfungen des Verf. über die Erhörung 
der Gebete am die Heiligen gerichtet von Solden „die unter 
falfchen Namen doc nur den wirklichen Gott fuchen“, bleibt 
zweifelhaft, ob Erhörung in äußeren Dingen oder nur in inneren 
Dingen gemeint find, — Die zweite Schrift „Luther und die Or— 
dination“ von Lie, Rietſchel ift unter dem vier Schriften die 


‚35,46. 8) | 


| 








nicht mit dem Verf. darüber rechten, daß er der preußifchen 
Ugende, die zu verjchiedenen Malen Beranlaffung zu tiefgehen- 
ben Berwürfniffen geworben ift, großes Lob fpendet; wollen 
auch darauf nicht allzugroßes Gewicht legen, das er prascipua 
membra ohne Grund an bie Stelle der ecclesia seu universitas 
fegt (S. 44f). Wir wollen gern anerfennen daß die Schrift 
im Ganzen, mag fie auch zuweilen nicht Hinlänglich begründete 
Behauptungen als völlig ficher hinftellen, größere Klarheit in 
die Frage nach der Ordination gebracht hat. Uebrigens ift 
diefe Schrift auch im Separatabdrud erjchienen. — Die dritte, 
„Geſchichte des Yutherhaufes“ von cand. theol, Stein, giebt uns 
eine recht lesbare und anfchauliche Beſchreibung, die durch die 
Abbildung des Lutherhaufes vor der jüngften Renovation, ſowie 
durch die etwas unflar gerathene Abbildung der Lutherſtube 
und durch einen Grundriß des Lutherhaufes (etwa um 1540) 
noch febensvoller wird. — Die vierte Schrift endlich von cand. 
theol. Abraham giebt uns eine Biographie von Johannes 
Mathefius. Der Berf. hat ſich mit Erfolg bemüht, diefem erften 
Lutherbiographen ein jchriftlihes Denlmal zu fegen, und er hat 
jevenfalld den richtigen Standpunct eingenommen, wenn er 
Mathefius ein getreued Spiegelbild Luther's nennt. Ein her— 
vorragender Geift war er nicht, aber ein treuer Verehrer Luther's. 
Deshalb verdiente er eine Biographie, wie wir fie hier bem 
Berf. verdanken. 8. 


Kolde, D. Iheod., Prof., Martin Quther. Eine Biographie. 1. Lief. 
mit Portr. Gotha, 1884, F. A. Perthes. (VIS.u ©. 1- 
160. 8.) M 2, 40 

Es liegt uns hier nur eine Probe bes größeren Werfes vor, 

Sie führt uns bis zum Anfang des dritten Capitels: „Luthers 

Proceß. Die Verhandlung mit Cajetan”. Der Berf. will 

Luther „auf dem Grunde der Gejammtentwidelung feines 

Volkes“ zeichnen und will weiter, daß fein Buch die Mitte Halte 


zwiſchen Köſtlin's großem Werte und feiner Vollsausgabe. Die 


Darftellung in dem vorliegenden Heft ift ungemein plaftijch, fo 
daß die Geftalten, die der Verf. uns vorführt, wie lebendig vor 
uns erfcheinen; die Sprache ift edel und durchaus der Sache 
angemejjen. Wir find ber Anſicht, daß das Werk im jeiner 


| Bollendung ein Seitenftüd zu Köſtlin's Werke bilden werde. 


Sit letzteres mehr für Gelehrte, jo wird dieſes vorzugsweiſe für 
Gebildete geeignet fein. Sind doch auch alle gelehrten Nad; 
weife und Eitate gänzlich weggeblieben. Schade, daß e# etwas 
fpät erfcheint; hoffentlich nicht zu Ipät. S. 


Hlolsten, € ‚die drei ursprünglichen, noch ungeschriebenen 
Evangelien. Zur synoptischen Fıage. Karlsruhe, 1683, Reuther. 
(vll, 79 8. 8.) A 1, 60, 

Wenige Blätter, aber von großer Tragweite. Die drei un 
geichriebenen Evangelien find die Fafjungen bes EHriftenthums 
von Seiten des uriprünglichen Judenchriſtenthums (Petrus), 
des Paulus und des antipaulinifchen Judaismus (Jacobus). 
Da die früheren bahnbrechenden Erörterungen des Berf.s 
hierüber befannt find, fo erwähnen wir nur, daß nad) diejer an 
Präcifion übrigens faum noch zu übertreffenden Zufammen 
fafjung bis zu der judaiftijchen Reaction um 50, welche 53 in 
Untiohien (Gal. 2, 11) auf 10—20 Jahre bie Aleinherrjcait 
unter Führung des Jacobus errang, Petrus ſammt der Urge 
meinde nach 1 Cor. 15, 3 im Tode Jeſu die göttliche Heilsab- 
ficht (ganz anders der Judaismus 1, 23) der Sündenvergebung 
(nur nicht der Gerechtigkeitsverleihung) geliehen und deshalb 
(nad) Gal, 1, 18. 23 f.) die Aufnahme der Heiden ind Meſſias 
reich ohne Befchneidung und Ritualgefeß, welche ihm bem ent» 
Iprechend ganz nad Jefu Sinn (Röm. 14, 14) und „ganz wie 
bei Baulus* (1 Cor. 7, 18. Gal. 5, 6) auch für den Juden 
chriſten zwar nicht ala aufgehoben, aber als gleichgültig erſchie⸗ 








1735 

nen, voll gebilligt hat, ohne daß dies durch den Gedanken eines 
chriſtlichen Profelgtentgums und die andern Einfchränfungen in 
des Verf.'s „Evangelium des Paulus“ I, 1, bejonders ©. 10, 
gemildert würde (dad Einzige der Urt ſ. S. 41). Dies alles 
(S. 9—57) ift aber nur Unterbau für die Kritik der ſynoptiſchen 
Evangelien (S. 58— 79), welche in der Zeichnung des Gerechtig- 


teitsideals (Heilswegs), des Meſſias- und auch des Reichsideals 
vor der Zeit der Ölaubensregeln zugleih Dogmatifen und des- | 


balb ohne folche Vorunterſuchungen nicht zu verftehen find. Die 
bier nicht näher unterjuchte ältefte Quelle nun, ca. 53— 70 
wohl von Matthäus verfaßt, muß jubaiftifch, aljo nicht treue 


Wiedergabe des echten Erzählungstypus gewejen fein (S. 63). 


Denn der fanonifche Mt. (um 70), nach deffen eigentlichen, 
altpetriniſchem Princip Petrus in der Grundftelle 16, 18f. anti— 
pauliniſch an das Sittengefeg bindet, antijudaiftiih vom Ritual- 


gefeg löft, muß doch, weil für Jubdaiften jhreibend, deren Mefjiad- | 
programm 5, 17—19, wenn aud durch 5, 20 gemildert, und | 
vieles Andere aus jener Duelle aufnehmen und hat fomit den | 
Widerſpruch zu feinem Weſen. Mc.” (ca. 80—90) läßt Jejum | 


in der Grundjtelle 9, 30—32 die ſpecifiſch paulinifche Lehre 
von feinem Tode und feiner Auferftehung den Urapofteln mit 
allem Nachdrud, aber ohne Erfolg geben, in dem ftatt der Berg: 
predigt eingejegten Meffiasprogramm 1, 21— 28 (eben dieſe) 
neue Lehre verkünden und die (Dämonen der) Heidenwelt über: 
winden. Ebenfo fpecifiich paulinifch ift 1, 1. 7 und bie Ber: 


bindung des Geiftes mit Jeſu in der Taufe gegenüber der die | 
Bräeriftenz befämpfenden Jungfraugeburt. Le (ca. 112—117) | 


zeigt in feinem Meifiasprogramm 4, 16—30 bereits den ſehr 
abgeblaßten PBaulinismus.der Union, (vgl. z. B. auch 10, 28 
mit Me. 12, 34), in der Örundftelle 1, 3 den Grundjag, dur 
Herftellung der richtigen Reihenfolge (auch unter Darjtellungs- 


form“ kann Holſten nach dem deutlichen Zufammenhange u. €. 


nur diefe meinen) die Differenz zwiichen Mt. und Me. zu löſen, 


welche auch von dem etwa gleichzeitigen Presbyter des Papias | 


nur in der rafıg, freilich noch ca. 8O— 90 mit voller Stärke aud) 
in der Dogmatif empfunden wurde. 
Löſung in „Ausſcheidung alles judaiſtiſch und pauliniſch Prin- 
cipiellen“ (mittelft bloßer Veränderung der „Darjtellungsform“, 
wofür er auf die Zerreigung der Bergpredigt und die veränderte 
Ordnung 2. 9, 57—10, 12 verweilt: 77, 2f.). Die neue Ger 
ftalt der Tendenztritif, welche Holften ausdrücklich inauguriert, 
läßt Iiterarfritifche Gründe neben fih nur infoweit gelten, als 
das Nohmaterial der Erzählungen ein gegebenes war umd ala 
Me, der „durch und durch reflectierte Umformer des Mt.”, 
den Trieb jchriftitellerifcher Ausgeftaltung, Widerfpruchsfreiheit 


und Unfchaulichkeit, Ze. befonders den der Umdeutung für feine | 


Gegenwart (12, 1--12 zc.) hat (78, 1). ‚Das ganze Programm 
ohne Beweis zu veröffentlichen hat ſich Holjten nur in der Ge— 


wißheit entichloffen, denfelben jederzeit nachliefern zu können, | 
Bis dies geſchehen ift, bejchränfen wir uns billig auf ein Referat. 
Schm. 


— — — 


Allgem, evang. »lutb. Airchenzeitung. Rr. 45 u. 46. 
Inh.: Eine Jubiliumsgabe, — Die allgemeine deutſche Luthers 
ftiftung. — Die Bibel das Buch der Armen, — Aus dem Elſaß. 


— Bon der Lahn. — Die evangelifben Generalfunoden in Deiters | 
ingland. — Aus | 


reich. 2, 3. — Die rüftlicheforiale Bewegung in 
Skandinavien. 1. — Auch ein Vorſchlag zum kirchlichen Frieden. — 
Ans der evangelifhen Landesfunode des Großh. Heffen. 2. — Aus 
Lippe-Detmold, — Aus den Oſtſeeprovinzen. — Luther's Bedeutung 


für Staat und Vaterland. — Gine neue Ueberrafhung. — Die 
“utberfeier in Baden. — Die Lutberfeier in Hannover. — Die 
Luthertage in Leingig. — Aus Böhmen. — Das Lutherfeit in | 


Ungarn. — Die Lutherfeier. 1. — Kirchliche Nachrichten ꝛc. 


Neue evangel. Kirchenzeitung. Hrög. v. H. Meßner. 25. Jahrg. 
Nr. 46 u. 47. i 

Inh.: Die Lutberfeier in Berlin. — Lutber's Autograpb der 

Schmalfaldifhen Artikel. — Ehrenpromotion der theologiſchen Kaculs 


— 1883, M 50. — Siterarifdes Eentralblatt, — 8. December. — 


Factiſch fieht 9. dieſe 


1736 





täten. — Eine Adreffe aus England, — Wielif und Huf. — Spar⸗ 
caffentag umd der Gongreh für Armenpflege in Dresden. — Die 
Geſellſchaft für Die Gerichte des franzöfijchen Proteſtantismus. — 
| Franfreih und Tongfing. — Zum Bivifertionsftreit. 2, 3. — Ein 
\ angeblicher ardhäologifher Aund. — Menfchenhandel in Auftrafien 
und Brafilien. — Das Lutberfeft in Eisleben. — Marino Sanuto’s 
Diarien, — Cardinal Hobenlobe. — Die vereinigten Kreisfunoden 
Berlins. — Die evangeliſchen Generalfunoden in Oeſterreich. — 
v. Schönberg’s Handbud der politifchen Defonomie. — Gorrejpons 
denzen. — Literatur. 


Broteft. Kirhenzeitung.ıc. Hrög. v. I. E. Webſty. Nr. 47. 

Inh.: A. Haus rath, die heidelberger Feſtgabe zum Luther: 
Zubilium. — DO. H ering. die Kutberfeier in Jena. — 5. Hohtz— 
mann, der neutejtamentliche Präexiſtenzgedanke. .— M. Schwalb, 
offener Brief an Paſtor Burggraf. Mit Nacfchrift des Heraus: 
geberd. — Aus Württemberg. — Aus Baden. — Rede des Kammers 
gerichtsraths Schroeder. — Theologiſche Ebrenpromotionen am 
Yutbers Jubiläum. — Aus anderen Zeitihriften. 


Deutfder Merkur. Rev. A. Bapenmeier. 14, Jahrg. Nr. 46. j 
Inh.: Das Neichsgericht und die pärftliche Unfehlbarfeit. — 


„Ihanet, Simmel, den Gerechten!“ — Die vertrauten Briefe des 
Grzbifchofs Spiegel an Bunfen. — Gorrefpondenzen und Berichte. 











— 


Philoſophie. 


Zeller, Dr. Ed., Grundriss der Geschichte der griechischen 
Philosophie. Leipzig, 1953. Fues’s Verl. (Reisland). (X, 317 8. 
8) AM 4, 40. 

| Die ungetbeilte Anertennung des Werkes, durch das Eduard 

Beller feinen Namen zu dauernder Ehre in die Geſchichtsbücher 

deutjcher Wifjenfchaft eingetragen hat, mußte den Wunſch nach 

einer fürzeren Bearbeitung dejjelben nach fich ziehen. Eine 
folhe ift nunmehr, mit der eingejtandenen nächſten Zwedbes 
ziehung auf das Bedürfniß der Anfänger, von dem Verf. dem 
weiteren Bublicum vorgelegt, das er durch die großen Vorzüge 
feiner Darftellungsweife um ſich gejammelt hat und, wie wir 
hoffen, noch lange um ich fammeln wird. Wir begründen diefe 

Erwartung mit der auönehmenden Kraft, mit der jein Werk die 

wiffenjchaftlichen Tendenzen zweier Beitalter in jich zufanmen- 

faßt: die auf die ideellen Zufammenhänge gerichtete Forſchung 
aus den Anfängen des Jahrhunderts und die treue Mühwaltung 
in der Unalyfis der Thatjachen, welche die Aufgabe unjerer 

Epoche geworden iſt. Das Zufammenwirken beider Richtungen 

bedingt die Bedeutung und die Erfolge dieſer Urbeit, die den 

beiten Erzeugniffen der vaterländifchen Wiſſenſchaft ebenbürtig 
an die Seite getreten ift. Wir begrüßen es daher mit lebhaften 

Dante, daß der Verf. den Gehalt feines großen Werkes in den 

Formen eines Compendiums Allen zugänglich gemacht hat. 








Philoſophiſche Studien. Hrsg. von Wilh. Wundt, 2. Bd. 1. Heft. 

Inh: W. Wunde, über Bas Weber'fche Geſek. — Bolkmar 
Eitel, neue Berfuche Über den Zeitfiun. — Max Friedrich, zur 
| Metbodif der Apperceptionsverfuhe. — Jul. Merkel, die zeits 
lichen Verhältniſſe der Willensthätigkeit. — Emil Kraepphin, zur 
Piuchologie des Komiſchen. 1. 


Vierteljahrsſchrift f. wiſſeuſchaftl. Philofopbie. Hrög.v.R. Avenarint. 
7. Jaͤhrg. 4. Heft. 

Inh: W. Schuppe, die Rormen des Denkens. — R.v, Schu: 
bert»Soldern, über Erkenutniß a priori und a posteriori. — 
& Heymans, Zurechnung und —— Eine pſychologiſch⸗ 
ethiſche Unterſuchung. 1. Artikel. — Anzeigen. — Philoſophiſche 
| Zeitfehriften. — Bibliograpbifhe Mittheilungen. 

Philoſ. Monatöheite. Ned.:6.Schaarihmidt. 19. Bd. 9.u.10. Hft. 
| Inh.: Job. Bolkelt, erfundene Empfindungen. — Rud.Euden, 
| Feibnig und Geulinx. — Rud. Lehmaun, über das Berbältnif 


des transfcendentalen zum metapbufifchen Idealismus. — J. Witte, 
Prof. H. Baibinger und feine Polemik. — Literaturberict. 





1737 


— 1883, 3 50. — Literarifhes Centralblatt. — 8. December. — 


1738 





Geſchichte. 

Lindensehmit, Dr.L., die Alterthümer unserer heidnischen 
Vorzeit. Nach den in öffentlichen und Privat-Sammlungen 
befindlichen Originalen zusammengestellt und herausg. von dem 
römisch-germanischen Centralmuseum in Mainz durch dessen 


Director etc, 4. Bd. 1.H. Mainz, 1883. v. Zabern. (8 S. Text, 
6 Taf. 4) cH A. 

Es ift erfreulich, daß das genannte inftructive Werk hiermit 
eine Fortfegung erhält, die dem minder Kundigen die Möglich» 
feit gewährt, die Kunft und Handwerfserzeugniffe, deren ſich 
unfere Borfahren bedienten, in zuverläjfigen Abbildungen und 
Beichreibungen fennen zu lernen. Das vorliegende Heft bietet 
manches Intereffante: Goldfhmud aus einem Grabe bei Stappel, 
Hals» und Urmringe aus Gräbern verjchiedener Gegenden 
Deutichlands, bemalte Thongefähe aus römischen Gräbern, 16 


ſchieden für eine folche Herleitung der Confuln aus Gerichtäbe: 
börden, wie denn dieſelbe, auch wenn feine Zeugnifje vorliegen 
würden, einen gewiffen Anfpruch auf Wahrfcheinlichkeit für ſich 
haben würde. Giebt demnach die Schrift nicht eine Löfung 


dieſer Fragen, jo verdient fie doch wegen ihrer angemefjenen 


römifche Fingerringe und einige Bierftüde aus fränfifchen | 


Gräbern des Rheingebietes. Bejonders interefjant it endlich, 


was zu Tafel 2 (drei eiferne Dolce mit Bronzegriffen) bemerkt | 


wird, daß nämlich aus Zufammenfegung und Form derjelben 
fih auf frühe und weite Verbreitung der Erzeugnijfe wahr: 
ſcheinlich altitalifcher Erztechnik nach dem weitlihen und öftlichen 
Europa fließen laſſe. . 





Handloike, Dr. phil. Max, die lombardischen Städte unter 
der Herrschaft der Bischöfe und die Entstehung der Communen, 
Berlin, 1883, Weber. (VII, 136 5. 8) c# 2, 40, 


Es find die Refultate der Ficker'ſchen Forſchungen über die 
Reichs⸗ und Rechtsgeſchichte Italiens, welche ben Verf. dazu 
angeregt haben, eine erneute Unterſuchung über die Entſtehung 
der lombardiſchen Städteverfaſſung vorzunehmen. Der durchaus 
zu billigende Weg, den er bei dieſer Unterſuchung eingeſchlagen 
hat, entipricht völlig dem, den Heusler in feinem Werfe über 
den Urfprung der deutſchen Stadtverfaffung betreten hat, wie 
denn in der That die analoge Entwidelung, welde die Aus: 
bildung der ftädtifchen Berfaffung in Deutſchland und in Jtalien 
genommen hat, trog mannichfacher Unterfchiede, bejonders in 
der Gerichtäorganijation, einen faft überraſchenden Anblick ge— 
währt. Auch Handloife geht aus von der Jmmunität, zeigt, wie 
dieſer am fich megative Begriff einen pofitiven Inhalt gewonnen 
hat, indem namentlich unter Berengar die niedere Gerichtsbarkeit 
und eine Anzahl anderer ftaatlicher Hoheitstechte auf die Biſchöfe 
übergingen, bis fie unter den Ottonen die volle gräfliche Ge— 
richtsbarfeit erlangten. In dem zweiten Abſchnitte handelt er 
fodann ausführlich von dem bifchöflichen Beamten, wobei er hin— 
fichtlich das advocatus und befonders das missus von den Auf⸗ 
ftellungen Ficker's aus überzeugenden Gründen abweichen zu 
müffen glaubt. Kann man fi den Refultaten des Verf.'s bis 
hierher anſchließen, fo ift dies nicht fo ohne Weiteres der Fall 
Hinfichtlich des dritten Abfchnittes, welcher von der Eutſtehung 
der Communen handelt und der im Berhältniß zu den beiden 
anderen etwas mager ausgefallen ift. Hier ift es namentlich die 
Frage, ob die Consules aus den biſchöflichen Richter und 
Schöffencollegien hervorgegangen find oder ob hier eine ganz 
neue Entwidelungsgeftalt anzunehmen ift, welche noch zweifels 
haft bleibt. Der Verf. ift der letzteren Anſicht, er nimmt an, 
dab es hauptſächlich die Vergrößerung des Gemeindebeſitzes 
war, welche erjtrebt wurde, daf zu diefem Zwecke zuerft com— 
miſſariſche Vertreter von der Gefammtbürgerihaft gewählt 
wurden, welche dann jeit Heinrich V dauernde Befugniffe und 
den Namen der Eonfuln erhielten. Uber ganz abgejehen von 
der ſehr zweifelhaften Frage, ob ſolche Gemeindeländereien bes 
jtanden (die Bezugnahme auf Iſtrien beweift nichts, da dort 


Methode, der vollitändigen Beherrfhung und kritiſchen Be- 
handlung bes DMateriales und wegen der Urt der Darftellung 
rückhaltlos anerfannt zu werben. R. W. 


Stieve, Felix, die Politik Baierns 1591—1607, zweite Hälfte 
München, 1883, Rieger. (VII, 984 S. Gr. 8.) 


A. u. d. T.: Briefe und Acten zur Geschichte des dreissigjähr. 
Krieges in den Zeiten des vorwaltenden Einflusses der Wiltels- 
bacher, 5. Bd. 

ebenfalls bedarf der Berf. feiner Entſchuldigung dafür, 
daß er in diefem Bande noch weniger als in bem vorhergehenden 
die dem Titel entiprechende Einfchränfung auf die baieriſchen 


' Angelegenheiten inmegehalten hat, Eigentlich ift es nur der 








ganz andere Verfaſſungszuſtände vorhanden waren, die weiteren | 


Belege (5. 111 fi.) aber find wenigſtens nicht zwingend), fo 
iprehen doch die auf S. 120 angeführten Stellen ganz ent» 


erfte (5.) Abſchnitt, der fich vorzugsweiſe mit Maximilian, 
nämlich mit dem Zuftande des Herzogthums bei feinem Regie: 
rungsantritt und jeiner perjönlichen Regierungsthätigkeit, der 
Hebung des Bolfswohlitandes jowie feinem Verhalten in der 
faufbeuerhichen und badiichen Angelegenheit und dem Straf: 
burger Bisthumsſtreit beichäftigt. Da für Marimilian fo gut 
wie für alle übrigen Reichsftände damaliger Zeit die terri- 
torialen Intereffen die leitenden Gefichtspuncte gaben, bis erft 
der Donauwörther Streit feinen Geſichtskreis erweiterte, fo tritt 
in ben folgenden drei Abjchnitten (6—8) feine Geftalt hinter 
den allgemeinen Reichsangelegenheiten zurüd, welche mit großer, 
aber durch Unlage und Zweck des Büches gerechtfertigter Aus: 
fügrlichkeit behandelt werden. Wie im erften Bande wird auch 
hier dabei der zeitgenöffiihen Publiciftit ein breiter Raum ge» 
gönnt. Schon auf dem hauptjächlich zum Behufe der Abwehr 
der Türfengefahr berufenen Reihstage von 1598 tritt ala be 
ftimmendes Moment die Spannung zwiſchen den beiden Eon: 
feffionen, das Mißtrauen der prptejtantifchen Stände gegen die 
im Bunde mit Spanien keck vorfchreitende katholische Reftauration 
hervor, während Marimilian’s im Gegenjag zu ber Bielge- 
fchäjtigfeit feine® Vaters zurüdhaltende Politit nach freund: 
ſchaftlichen Beziehungen zu erfteren fucht. Hat die unheilvolle 
Entwidelung der deutihen Berhältniffe ſchon durch diefen 
Reichstag nad) allen Richtungen Hin neuen Antrieb erhalten, fo 
zeigen diejelben auf dem nächſtfolgenden von 1603 fich in weiter 
zunehmender Zerrüttung, wozu die Einlagerung Mendoza's und 
jeines ſpauiſchen Kriegsvoltes im niederrheiniichen und weft: 
fälifchen reife das Fhrige beiträgt, fo daß nur die Wahl bleibt, 
ob man ben Weg der Gewalt betreten oder die wejentlich durch 
die Tendenzen der „Bewegungspartei“ geförderte Zerjegung 
des Reiches fortichreiten laſſen will. Der legte Abſchnitt jtelt 
die legten fünf Jahre vor dem Reichstage von 1608 dar, in 
welchen bei der augenſcheinlichen Unmöglichkeit eines Ausgleiches 
allein ſchon um die Uuflöfung des Reiches zu verhüten die ftets 
weiter jchreitende WUuflehnung der Bewegungspartei niederge: 
brochen werden mußte. Gleichzeitig aber drängte die Lage der 
Dinge und Rudolf's perfönliches Verhalten den Erzherzog 
Matthias mit Gewalt in die Schlingen, welche ihm gelegt 
wurden, um ihn zum Werkzeuge der proteftantifchen Stände zu 
machen, während der Kaiſer ſelbſt diejenigen Räthe, welde 
fähig und gefonnen gewefen fein würden ihn zurüdzubalten, 
von feiner Seite verbannt hat. So die übrigens durchweg 
maßvoll vorgetragene Auffaffung des Verf.'s, die Ref, fich ber 
gnügen muß hier nur zu bezeichnen, ohne fich auf eine Beurtheilung 
berjelben einzulaffen, Doc ift derfelben, jedenfall in den 
weſentlichſten Puncten, beizupflichten. 


1739 





Das Tagebuch Kaiser Karl’s VII aus der Zeit des österreichi- 
schen Erbfolgekrieges, nach dem Autograph herausg. von 
Karl Theod, Heigel. München, 1983, Rieger. (XIX, 234 8. 
Gr. 8.) 8 

Nahdem ein mit dem Jahre 1744 beginnendes Fragment 
dieſes Tagebuches bereit von Häußer in den Quellen und Er» 

Örterungen zur bairischen und deutſchen Gefchichte VIII ver+ 

öffentlicht worden ift, ift bei der Verfteigerung der Bibliothek 

des SchlofjesNeubeuern die vollftändige und zwar die Originals 

handſchrift von des Kaiſers eigener Hand, ein Band von 148 

Folioblättern mit ber Aufſchrift Memoire sur la conduite que 

Jai tenu depuis la mort de l’empereur Charles VI (ein fataler 


— 1888, M 50. — Literarifhes Gentralblatt — 8, December. — 


Drudfehler ift Ch. VII) et tout ce qui s’est passe à cet dgard | 


ans Licht gefommen und von ber k. Bibliothel in München er: 
worben worden. Wie fie an jenen Ort gelommen, erkllirt ſich 
einfah daraus, daß der Befiger des Schloffes Neubeuern der 
Graf J. M. Preyfing, der Liebling des Kurfürften Karl Albrecht, 
war. Das Schriftſtück ift, wie der Hrögbr. es bezeichnet und 
auch an verfhiebenen Stellen deffelben nachweiſt, nicht ein eins 
heitliches Memoirenwerk, noch ein fortlaufendes Tagebuch, 
fohbern e8 find einzelne, meift gleichzeitig gemachte Tagebuchs- 
einträge zu Grunde gelegt, auch Depeſchen und Briefe benupt 
und fo bald größere, bald Kleinere, nur lofe zufammenhängende 
Abſchnitte niedergefchrieben. Der Hrögbr. hat, und zwar mit 
Recht, das barbarifche Franzöſiſch des Originals mit philologi- 
fcher Treue beibehalten, doch ift daffelbe im Vergleich zu anderen 
gleichzeitigen Leiftungen auf diefem Gebiete immer noch erträglich 
und ftört die Lectüre nicht wejentlich; auch hat er das Häußer ſche 
weil mangelhaft edierte Fragment in correctem Abdrucke ange: 
fügt, Niemand wird nun freilich in diefen Aufzeichnungen den 
Geiſt eines Friedrich d. Gr, fuchen wollen, aber ſchätzenswerth 
find diefelben doch in hohem Grade ſowohl für die Richtig- 
jtellung einzelner Thatfachen als insbejondere für die Charaftes 
riftif ihres Verfaſſers. Mit Recht betont der Hrögbr., da die 
Offenheit, mit ber er feine Jrrthümer befennt, feine Geredhtig- 
feitsliebe, das Bewußtjein feines guten Rechtes, in welchem es 
fih für ihn um einen Kampf der Legitimität gegen die Ufurpation 
der „Großherzogin von Toscana“ handelt, unfere Sympathie 
gewinnt, freilich aber tritt dem Mitleiden mit dem Unglüde, 
das er in jchmerzlichen Worten bejeufzt (S. 74), der Eindrud 
der jammervollen und Mäglichen Abhängigkeit von Frankreich 
gegenüber, in bie fi) diefer Schwache Fürft durch eine verkehrte 
Politik begeben hat und in der er felbft dann noch verharrte als 
ihm von Wien aus der Beweis geliefert wurde, daß er von dem 
Minifterium Fleur verrathen und verkauft ſei. Vergebens 
forfcht man nad einer Spur der Einficht, dab er ſich durch 
eigene Schuld in dieje Lage verfeßt habe. Der Hrögbr. hat 
zahlreiche, bejonders viel PBerfonalien enthaltende Noten beige- 
fügt. Welches Maß geographijcher Kenntniffe derjelbe bei feinen 
Leſern vorausfegt; lehren Noten wie: Prag, Hauptitadt des 


Königreihs Böhmen ; die Wotawa, linker Nebenfluß der Moldau; | 


Calais, Hafenplag’am Canal ꝛc. F 


Seeländer, Dr. Otto,-Graf Seckendorff u. die Publieistik zum 
Frieden von Füssen von 1745. Gotha, 1883. F. A. Perthes. 
(XV, 204 8. 8) HM 2, 40. 


- Die aus R, Koſer's hiſtoriſchen Uebungen Hervorgegangene 
Schrift beſchäftigt fih mit einer im königlichen Hausarchiv zu 
Berlin aufgefundenen Gruppe von Flugichriften, welche aus der 
Beit unmittelbar vor und nach dem Füffener Frieden ftammen, 
meiftentheils ber literariſchen Fehde angehörig, welche durch die 
Beröffentlihung der von den Defterreihern aufgefangenen 
Depeſchen Schmettau’s veranlaßt wurde. Der Verf. unterfucht 
diefelben.mit großer, faſt übergroßer Sorgfalt, denn der aufge 
wandte kritiſche Apparat fteht mit dem biftorifchen Ergebniß 
doch nicht in ganz richtigem Verhältniß. Wichtiger daher als 





1740 





jene find die Mittheilungen aus den Berichten bes preußifchen 
Geſandten Klinggräffen. 
Mittheilungen des Anititutö für öferreiähl che Gefhihtefer * 
Red, von E. Müblbader. 4, Br, 3. — ſchihteſorſchuns 
Inh.: Jul. Ficker, Erörterungen zur Reichsgeſchichte des dreie 
zehnten Jahunderte. 8—10. — Dtto v. Zallinger, die ritter 
lichen Glaffen im fteierifchen Landrecht. — Chr. sh en, die Auf: 
Rubens der romiſchen Leiche vom Jahre 1495. — Kleine Mittheilungen. 
— titeratur. 


Länder- und Völkerkunde. 

Suess, Ed., das Antlitz der Erde. Mit Abbildungen und 

— — 1. Abih. Prag, 1853. Tempsky. (310 8. Imp. 8.) 
10. 


Ein fchöner Titel für ein wahrhaft jchönes, bedeutendes 
Wert! Seit Jahren hat man ihm entgegengefehen, doch eigentlich 
nur in der Erwartung, daß dafjelbe die ausführlich beweifende 
Grundlage bringen würde für die vom Verf. einmal im Kreiſe 
der Wiener Akademie kurz formulierte Theorie, nad) welcher an 
Stelle der legthin zum allfeitig angenommenen Dogma gewor— 
denen jäcularen Hebungen und Sentungen des Erdbodens viel- 
mehr pofitive und negative Schwankungen des Meeresipiegels 
einzutreten hätten als Berurfahung der Örenzverjchiebungen 
zwijchen Meer und Land. 

Erft der dritte Theil des Werkes wird num bie Lehre 
von den „Veränderungen der Oberflächengejtalt des Meeres“ 
behandeln. Einjtweilen deutet nur die Einleitung darauf hin 
mit den gewichtigen Worten: „Wenn in einzelnen der trefflichjten 
Darftellungen der Structur irgend eines Gebirgszuges neben 
ber Darlegung der Bildung der alten und Brüche noch zur 
Erklärung der etiwaigen Lüdenhajtigkeit der Serie von „Mafjens 
erhebungen“ geſprochen wird, welche unabhängig fein follen von 
ber Bildung der Gebirgskette, fo fieht fich, meine ich, der prüfende 
Leſer vor eine den übrigen Erklärungen fremde Annahme ge- 
ſtellt. Es bleibt der Eindrud zurüd, als jeien grundver- 
ſchiedene Erfcheinungen nicht Hinreihend von einander ge 
fondert.“ 

Das Ganze wird dem Titel voll entiprechend nichts Gerin- 
geres leiften ald den Aufbau einer weſentlich neuen Entwide- 
lungslehre der Erdoberfläche in ihren beiden Hauptzügen: der 
Bertheilung von Land und Meer und der plaftiichen Ausge— 
ftaltung der Landmafjen fowie der von beiden Erjcheinungen 
abhängigen Veränderungen der Faunen feit Beginn der Tertiär- 
zeit. Denn einen entſchieden geologiſch-erdkundlichen Charakter 
trägt diejes Bud: es unternimmt eine neue Deutung geogene- 
tiſcher Geſetze durch Betrachten der ganzen Bielartigfeit des in 
allen Erbtheilen fi für Erörterung folher Fragen Darbietenden, 
aber es Hält jich dabei eben an das thatjächlich in der Gegenwart 
oder aus dem Verlauf der jüngeren Berioden der Erdausbildung 
zu Beobachtende, das gegenwärtige Erdantlig ſoll erklärt 
werden. 

Der vorliegende erfte Theil beſpricht nach einer genialen 
Burüdführung der Sintfluth-Tradition auf ein wirkliches ent- 
jegliches Naturereigniß, nämlih auf die Ueberjlutgung des 
Euphrat-Tigrid:Deltas durch eine unter Eyclonenfturm doppelt 
furdtbare Seebeben⸗Fluthwelle aus dem perſiſchen Meerbujen, 
die ftetig fich bethätigenden Bewegungen im äußeren Felsgerüjt 
der Erde, zuvörderjt die diesbezüglichen Erſcheinungen in den 
Schüttergebieten der Oſtalpen, Süpditaliens, Mittelamerifas; 
jodann folgt eine vortreffli ausgewählte, mit lehrreichen Holz: 
ſchnittilluſtrationen verjehene Reihe von Beifpielen für Dislo- 
cation, ein Abſchnitt über Bulcane, ein folder über Wechjelbe: 
ziehung zwiſchen Bulcanismus, Erdbeben und Dislocationen, 
endlich zwei einleitende Abſchnitte über Gebirgebildung („Das 

** 


Sentralblatt. — 8. Desember. — 1742 





1741 — 1883, AM 50. — Literariſches 
nörbliche Borland des Ulpenfyftems“ und „Die Leitlinien des 
Ulpenfyftems*). 


Auf den nächftangefündigten Abſchnitt über die Berfchieden- 
heit de8 Verhaltens von Gebirgäftreihung zu Küftenverlauf im 
atlantifchen und pacififchen Gebiet muß man um jo mehr ge 
ſpannt fein, als die vorläufigen Angaben darüber (S. 6 ff.) nicht 
ganz überzeugen können; der „atlantische Typus“ ſoll bezeichnet 
jein durch „Unabhängigkeit des Berlaufes der Meerestüfte von 
jener der Gebirgsfetten”, aber in Brafilien wie in Südafrika 
begegnet doch deutlicher PBarallelismus zwifchen beiden. — 
Sonft wäre nur die Bitte auszufprechen, die fo wohlthuende 
Formvollendung der Darftelung in den Folgetheilen nicht zu 
ftören durch Namenverftöße wie Chalcivyce, Ballena, Dnieftr, 
betifche Cordillere, Fidji, Höhgau, Euganden, Uppennin (als 
wenn man den Spaniern mit der Mißform „Pirineen“ nacheifern 
wollte). Die Verlegung des großen Liffaboner Erbbebens auf 
ben 1. September (ftatt November) 1755 (S. 80) fällt wohl 
nur dem Seßer zur Schuld. 

Die Austattung des Werkes fteht in erfreulichjtem Ein: 
klange mit der vornehmen Gediegenheit und edlen Form feines 
Inhaltes. K—fi. 


1) Hoffnaaf, Franzisca v. (Mheinberger), Jenſeits des Brenners. 
Gin Ferlenausflug. Mit 9 un Würzburg (v. 3.), Woerl. 
(IN, 256 ©. 16.) "cl 2, 

2) Der Gotthard einft ar — 
Alpen“, Mit Illuſtr. Würzburg, 1883. 
16) c# 4, 50. 

Zwei neue Bändchen der befannten Woerl’fchen Reife: 
bibliothef von ſehr verfchiedenem Charakter, jo fehr fie auch 
dem Titel nach zufammenzugehören ſcheinen. Das erfte behandelt 
eine kurze Reife nach Berona, Mailand, Bologna, Florenz und 
Benedig und ift lediglich äſthetiſch-kunſthiſtoriſchen Inhaltes, 
der durch weibliche Sentimentalität verwäſſert und mit fatho- 
liſchem Myſticismus verquidt ift. Gereimte Ergüffe, ſowohl 
eigene wie fremde oder Ueberjegungen, hier und da wirkliche 
Poefie, erhöhen die liebliche Mannichfaltigkeit. Die kunſtge— 
ihichtlihen Betrachtungen, die zuweilen recht anziehend find, 
beziehen ſich nur auf die Kirchen und die Sammlungen der ge— 
nannten Städte, daraus aber wiederum Tediglich- auf Dar— 
jtellungen aus der Märtyrer: und Heiligen-Gejchichte. Jeder 
Heilige wird zum Helden, namentlich wenn er einem Mönche, 
bejonder8 wenn erdem Jefuiten-Orden angehört. Jede Gelegen- 
heit wird benüßt, um das neue Jtalien und bas befreundete 
proteftantifche Kaiſerreich wie die proteftantifchen Norddeutfchen 
an den Pranger zu ftellen. Unziehend im Einzelnen, muß dod) | 
diejes Buch, das von einer deutjchen Frau gejchrieben und, jo 
viel an ihm, die Schäflein vor „der fchlimmen Aufflärung | 
unferer Zeit“ zu behüten beftimmt ift, jeden Deutfchen mit Ber- 
druß erfüllen, 

Ganz anderer Urt ift das zweite Bändchen. Es enthält 
nur Naturſchilderungen und zwar oft recht gute, die von ſcharfer, 
anjceinend durch geologische und geographifche Studien geför- 
derter Beobadhtungsgabe zeugen. Der Berf. verfteht es, ung 
die Landſchaft mit ihren Figuren und ihrer Stimmung in Worten 
zu malen; daß er aber in langen, langen Abſchnitten gar nichts 
weiter thut und fich dabei ins Unendliche wiederholt, verwiſcht 
jehr bald den anfangs angenehmen Eindrud. Die Darftellung 
ift meift auferordentlih ſchwülſtig und unfer gutes Deutſch 
wird durch eine Ueberfülle franzöfiicher und italienischer Broden 
zum Kauderwelſch. Wer ſich über diefe Mängel hinwegzuſetzen 
vermag, wird das Büchlein, welches die Gotthardbahn und die 
von ihr durchſchnittenen Zandichaften zur Beit ihres Baues 
ſchildert, während einer Gotthardreife oder zur Vorbereitung 
für eine folche nicht ohne Vortheil leſen. Th. F. 


Vom Verfaffer der „Schweizer 
Woerl. (X, 291 S. 





Bud), Mar, Finnland u. . feine Rationalitätenfrage. Stuttgart, 1853. 
Gotta. (74 ©. Al. 8.) 1, 20. 


Die Cotta'ſche Buchhandlung hat jehr recht gehanbelt, bof 
fie von diefen zuerft im „Ausland“ (Jahrgang 1882) erichie- 
nenen Aufſätzen eine Separatausgabe veranftaltet hat. Denn 
Finnland ift für uns ein gar entlegenes Land, und eine nähere 
Kenntniß des hochinterefjanten und mannichfach eigenartigen 
Nationalitätenfampfes, welcher fi dort feit langem abjpielt, 
dürfte vor diefem Schriftchen wohl wenig bei uns verbreitet ge» 
wejen fein. Der Verf. ift ein aus den Oftjeeprovinzen Ruf: . 
lands gebürtiger deutſcher Urzt, welcher feit mehreren Jahren 
in Hellingford prafticiert. Er hat diefe Gelegenheit benugt, 
fi wohl über Land und Leute zu unterrichten, und fein bejon- 
deres Studium hat dabei eben jenem Gegenſatze gegolten, welcher 
dort mehr und mehr alle Lebensverhältniſſe durchdringt. So 
find denn auch die kurzen Capitel über Finnlands Natur, die 
Urfinnen, die Geſchichte und Verfaffung des Großfürſtenthums 
nur zur einleitenden Orientierung beftimmt, und das eigentliche 
Intereſſe concentriert fich auf die folgenden Erörterungen über 
Finnen und Rufen, die Entftehung der Sprachenfrage in Fim— 
fand, „Swekomanen“ und „Fennomanen“. In ebenfo lehr— 
reicher als anziehender Weife wird die allmähliche Entwidelung 
des Kampfes der beiden Nationalitäten verfolgt, und ift der 
Berf. bemüht, ohne Boreingenommenheit beiden Parteien gerecht 
zu werden. Er warnt davor, diefen Gegenſatz ohne Weiteres 
nah dem Schema ähnlicher gegenwärtiger Nationalitätäfämpfe 
in Europa zu beurtheilen umd gejteht den nationalfinnifchen 
Patrioten durchaus ein tüchtiges und befonnenes Vorwärts 
fireben und einen ehrlichen Antheil an der Eulturatbeit zu. 
Ein ganz furzes Schlußcapitel behandelt „die Deutſchen und 
andere Völker in Finnland” und enthält u. a. die Mittheilung, 
daß von allen fremden Sprachen in Finnland die deutſche die 
erſte Stelle einnimmt und ziemlich von jedem Gebildeten ge: 
fprochen wird. . R.L. 


Das Ausland. Herandg. unter Mitwirkung von Ar. Rapel u. A. 
66. Jahrg. Nr. 47. 
Inb.: Politiſch⸗ * mirtöfchaftsgeogranbifce Nücblide. 9, 
Das Saharameer. (Mit Kärtchen.) — Der Pilangenwuhs an der 
Nordküſte Eibiriend. — Uganda und die Waganda, (Schl.) 5, 6. — 





) 











G. &. Büttner, der Gulturwertb von Südweftafrifa. 2. — W. 
Kobelt, die Slawentolonien in Molife. — Kleinere Mittheilungen. 
— Notizen. 

Globus. Hrög. v. Ric. Kievert. 44. Bd. Ar. 20, 


Inb.: Edonard Andres Meifen im nordweitlihen Südamerifa 

1875 bis 1876. 4. (Mit Abb.) — Emil Mepger, Mittheilungen 

über Glauben und Aberglauben bei Sundaneſen und Javanen. 3. 

| — Hälfte.) — Freih. v. Moltfe, ſchwarze Bürger eines freien 
anded, — — Mittheilungen. — Aus allen Erdtheilen. 


— 


Wiedemann, Gust,, die Lehre von der Elektrieität. 2. Bd 
Mit 194 in den Text eingedruckten Holzstichen, Braunschweig, 
1883. Vieweg & Sohn. (VII, 1002 8. 8.) M 25. 

Kaum ein Jahr nach der Veröffentlichung des erjten Bandes 

(f. Jahrg. 1882, Nr. 45, Sp. 1513 d. BL.) erfchien bereits ber 

' zweite Band des großen Wertes, welcher in noch höherem Maße 

als der erfte von dem gewaltigen Umfange der hier zum erjten 

| Male fyftematisch zufammengejtellten Beobachtungsergebnifie 
der gefammten Elektricitätslehre Zeugniß ablegt. Der Inhalt 
ift in der Kürze folgender. Zunächſt wird der im erſten Bande 
begonnene dritte Abjchnitt „vom Verhalten verfchiedener Körper 
gegen die Eleftricität” beendet. Dort war bad Verhalten ber 

Leiter behandelt, hier wird dasjenige ber ſchlechten Leiter dar⸗ 

geftellt. Es gehört dahin eine ſehr vollftändige Ueberficht ber 





1743 





biefeftrifchen Ladung und bie Erregung der Eleftricität durch | 
die verfchiedenen Arten der Eleftrifiermafchinen. Der folgende 
vierte Abſchnitt betrifft die Beziehungen zwiſchen Efeftricität 
und Wärme, andrerjeits die Wärmentwidelung des elektrifchen 
Stromes. Abjchnitt 5 umfaßt die Eleftrochemie und nimmt, in 
ſechs Eapitel getheift,entfprechend ber Bedeutung bed Gegenftandes 
für die Theorie der Eleftricität, mehr als die Hälftedes Bandes 
‚in Anſpruch. Das erfte Capitel behandelt die Eleftrolyfe im | 
Allgemeinen, das zweite die Polarifationserfheinungen, das 
«dritte die Acnderungen der eleftromotorischen Kraft, das vierte 
die Urbeitsleiftung bei den eleltrolyliſchen Proceſſen, das fünfte 
die Theorie der Eleftrolyje, endlich das jechjte die Theorie der 
Elektricitätserregung beim Contact heterogener Körper. Dieje 
furze Angabe des Inhaltes wird genügen, um ſowohl den Um» 
fang der vorgeführten Unterfuhungen als die eigenthünliche 
und glüdliche fyitematifche Unordnung des Stoffes zu fenn- 
zeichnen, durch welche es dem Verf. möglich wurde, die von den 
verſchiedenen Efleltricitätäquelen herrührenden gleichartigen Ers | 
ſcheinungen zufammenzufaffen. 


Hellmann, G., Repertorium der deutschen Meteorologie. 
Leistungen der Deutschen in Schriften, Erfindungen und Beoh- 
achtungen auf dem Grbiete der Meteorologie und des Erd- 
magnelismus von den ältesten Zeiten bis zum Schlusse des 
Jahres 18801. Mit 1 Karte u. 1 lithogr. Taf, Leipzig, 1884. 
Engelmann. (XXIl, 995 8. Roy. 8., Taf. u. Karte Fol,) #14. 


Das oben genannte, verdienftliche Werk giebt eine fo voll- | 
| 


ftändige Ueberficht von der Thätigkeit deutſcher Gelehrten auf 
dem Gebiete der Meteorologie und des Erbmagnetismus, wie 
eine ſolche wohl für keinen anderen Zweig der phyfifalifchen 
Wiſſenſchaften vorhanden ift. Einer Einleitung, in welcher ber 
Berf. Zwed und Anordnung der Schrift darthut, folgen drei | 
Hauptabſchnitte. Den erften, umfänglichften, bildet der Katalog 
der Schriften und Erfindungen. Diefe beiden Gegenftände find | 
in doppelter Form aufgeführt; eine erfte Abtheilung enthält die 
Angabe der Autoren, deren Schriften und Erfindungen und ift 
in der Anordnung übereinftimmend mit Poggendorff's Reper: 
torium der Phyſik. In der zweiten Abtheilung erhalten wir ein 
alphabetijch geordnetes Fachregifter zu den Schriften und Er— 
findungen, welches ſehr zweckmäßig ift, um fich jchnell über bie | 
einen beſtimmten Gegenftand betreffenden Arbeiten zu untere 
richten. Der zweite Hauptabfchnitt ift der Katalog ſämmtlicher 
in Deutſchland gemachten meteorologifchen Beobachtungen in 
alpbabetifcher Anordnung nad) den Stationen, Der dritte und 
legte Hauptabſchnitt giebt in einem furzen Abriffe die Gefchichte 
und Statiftif des deutjchen meteorologiichen Beobachtungsweſens. 
Auf einer angehängten Tafel ift die Entwidelung der Thätigfeit 
auf meteorologifhem Gebiete graphifch dargeftellt und eine Heine 
Karte zeigt die in Deutichland beftehenden Stationen erſter 
Ordnung. Bon der Vollftändigkeit des Werkes kann die Ungabe 
eine Borjtellung machen, daß in demfelben etwa 4000 Perſonen 
und 8300 Schriften und Erfindungen angeführt werben, Die 
Buverläjfigkeit der Angaben erjcheint nach dem, welche Ref. 
bisher zu prüfen vermochte, eine vollfommene, Somit ift bie 
Schrift allen Freunden der Meteorologie auf das Wärmfte zu 
empfehlen, .. 


Miller-Hauenfels, Alb. v., Prof., theoretische Meteorologie. 
Ein Versuch, die Erscheinungen des Luftkreises auf Grund- 
geselze zurückzuführen. Mit einem Begleitschreiben von Dr. 
Jul. Hann, Dir. Mit 13 Abbildgn. Wien, 1583. Spielhagen 
u. Sehurieh. (VII, 129 8. Gr. 8.) M 4. 


Ein jehr beachtenswerther Berfuch, die ſchwierigen Probleme 
der dynamischen Meteorologie von einem einheitlichen Geſichts— 
puncte aus zu behandeln und auf phyſikaliſche Grundgeſetze zu⸗ 
rüdzuführen. Als Uusgangspımct dient das Mariotte-Gay— 
Luſſacſche Gefeg und ein neues Syftem von Linien, nämlich | 





— 1883, M 50, — Literarifhes Tentralblatt — 8. December, — 
Linien gleicher Quftdichte ober Iſoſteren, welche ber Verf. an 


‚ bildung Nöthige in einem Zuge, im Syftem vorzutragen. 
Art, wie dies Princip in dem vollftändig auf der Höhe der 


r 


1744 





Stelle der Iſobaren gefegt wiffen will. Die mathematische 
Analyſe ift bei derlei Aufgaben natürlich nur dann mit Erfolg 
anzuwenden, wenn gehörige Bejchränfungen bei den Natur: 
borgängen ſelbſt vorausgefegt werben. Der unmittelbar praf- 
tiſche Erfolg diefer Unterfuchungen ift darum noch ein geringer. 





Schmidt, Dr. Ernst, Prof,, ausführliches Lehrbuch der phar- 
maceutischen Chemie. Mit 25 in den Text gedr. Holzschn. 
u. einer farb. Spectraltaf, 2 Bde, Braunschweig, 1883. Vie- 
weg & Sohn. (XX, 900 $., 1 Taf.; XXVII, 1259 8. 8.) HM 49. 

Abweichend von dem vielfach üblichen Verfahren, den ftu- 
dierenden Pharmaceuten nach Abſchluß des ganzen Eurfus der 
reinen Chemie einen mehr ins Einzelne gehenden Ueberblid über 
die hemijchen Eigenſchaften der für fie befonders wichtigen 

Stoffe zu geben, ſchlägt der Berf. im vorliegenden Lehrbuche 

das auch uns in mehr als einer Hinficht zwedmäßiger bünfende 

Verfaheen ein, alles dem Pharmaceuten zur theoretifchen Aus: 

Die 


Wiſſenſchaft ftehenden Buche durchgeführt ift, muß als in jeder 
Hinfiht gelungen bezeichnet werden. Wir haben darnach ein 
vortreffliches, ſyſtematiſches Lehrbuch der Chemie vor und, in 
welchem an paſſender Stelle jeweilig die zuverläffigiten Prüfungs- 
methoden, gewichtsanalytifch wie titrimetrifch, auseinandergejett 
und im Anſchluß daran die Werthſchätzung der Objecte erörtert 
werden, außerdem auch jene forenfifchen Arbeiten, die in der 
Praxis des Apothelers häufiger vorfommen, unter Beifügung 
von Beilpielen Beachtung finden, Die technischen Gewinnungss 
methoden find verhältnißmäßig kurz, dagegen bie im Laborato> 
rium und in ber pharmaceutifchen Praxis gebräuchlichen und 
bewahrten eingehend behandelt. Eine nähere Angabe bes In— 
haltes ift bei dem Ilmfange des das ganze Gebiet der Chemie 
behandelnden Werkes Hier unthunlich; es genügt die Ber: 
fiherung, daß, obwohl dafjelbe jedem, der Chemie jtudieren oder 
repetieren will, die beſten Dienfte zu leiften vermag, man doch 
wegen ber bejonderen Berüdfichtigung der Bebürfnifje des Phar- 
maceuten diefem faum ein befjeres, allen Erforberniffen unferer 
Wiſſenſchaft Rechnung tragendes Werk empfehlen kann. Den 
Jüngeren bietet es eine trefflihe Einführung, den Aelteren Hilft 
e3 veraltete Unfchauungen zu corrigieren und es febt fie in den 
Stand, den neuerdings an fie herangetretenen Anforderungen 
gerecht zu werben. 





Beftichrift der 56, Verſammlung deutſcher Naturforfcher u. Aerzte. 
Gewidmet von der naturf. Geſellſchaft zu Areiburg i. B. Mit 
18 Holzſchn. u. 4 Taf., davon 3 in Farbendrud. Rreiburg i. B. 
1883, Mohr. (1, 176 ©. Imp. 8.) 6. 

Ind.: E. Warburg u. 2. Hönig, über die Wärme, welche 
durch veriodiich wechfelnde magnetifche Kräfte im Eiſen erzeugt wird. 

(Mir Holzichn.) — 9. Fiſcher, über megicanifhe Steintiguren. 


(Mit Holzihn.) — A. Gruber, Beobachtungen an Chilodon cur- 


videntis nov. spec. (Mit Taf.) — R. Wiedersbeim, Über die 
mechanifche Aufnahme der Nabrungsmittel in der Darmichleimbant. 
— J. v. Sries, Über die Beziehungen zwiſchen Drud und Ger 
—— welche bei der Wellenbewegung in elaſtiſchen Schläuchen 
eitehen. (Mit Holzſchn. — E. Boftroem, zur Pathogenefe der 
Anocheneuiten. (Mit Taf.) — Ch. Bäumler, Ätiologifhe Studien 
über Abdominaltyphus nach Beobachtungen in der freiburger Polis 
init in den Jahren 1874— 1876 und in der Klinik vom 1. October 
1876 bis 1. Juli 1893. (Mit Holzſchn.) — N. Kat, über Ber 
wegungsataxie bei acuten Querfchnittserfranfungen des Nüdenmarfs, 
— W. Hack, über die Varianten des phyfiologiſchen Kehlkopfbildes. 


Der Naturforſcher. Hrog. v. Bilh. Stlarel. 16. Jabra. Nr. 46. 
Inhe: Ueber die Beitimmung der Höhe und Lage der Polar: 
liter. — WärmerEntwidelung in Flüffigkeiten bei der Entladung 
von Gondenfatoren. — Ueber Ringichliehung der Hoblenitoffatome. 
— Helligkeitds und Rarbenempfindlichkeit augenlofer und geblendeter 
Ihiere, — Kleinere Mittheilungen. 








1745 


Ghemiker-Zeitung. Hrögbr. G. Kranfe. 7. Yabız. Nr. 0—03. 

Inb.: E Meißheu. F. Stromer, über die Bildung von 
Fett aus Kohlehudraten im Thierförper. — G. Zunge, die Meer 
faline Giraud in Südfrankreich. — P. Wagner, die Stiditoff- 
beitimmung nach der Natronfaltmetbode unter Anwendung einer 
eifernen Verbrennungsröhre. — Garl A. M. Balling, über die 
dorimajtifhen Prüfungsmetboden auf Antimon, — ildt, eine 
einfache Merhode zur quantitativen Beſtimmung der Salpeterjäure. 
(Mir Abb.) — Ueber „Brechweinfteinerfag“. — Ueber die Berwendung 
und Reinigung billiger Dele und Kette für Speiſezwecke. — Friedr. 
Boleg, über den Paraffingebalt der Mineralfchmieröle. — Hans 
Kreib. v. Jüpter, Mittheilungen aus dem chemifchen Yaboratoriun 
zu Neuenburg. (Mit Abb.) — Mittheilungen aus Staßfurt ıc. 


— — — — — — 


Mathematik. 


Schmidt, Aug., Lehrer am Realgymnas., Elemente der dar- 
stellenden Geometrie. Für Realgymnasien u. Ober-Real- 
schulen. Die orlhogunale Projeelion. Nebst Atlas von 8 Taf. 
Wiesbaden, 1882. Bergmann. (XVIll, 2298. Roy.8.) cM 5,25, 

Das Bud) foll die Lehrmethode der darftellenden Geometrie, 
oder vielmehr der orthograpgiichen Projection, firieren, welche 
der Verf. feit vielen Jahren erfolgreih am Realgymnaſium in 

Wiesbaden angewandt hat und die auf folgenden Grundfägen 

beruht: „Der Stoff ift nach einem natürlichen Principe anzu: 

ordnen, jo daß der Schüler das ganze Gebiet der darftellenden 

Geometrie mit Reichtigkeit überfieht und den Plan, nad welchem 

dafjelbe durchforfcht wird, jederzeit ſelbſt conftruicren kann, 

Dem entfprechend find die einzelnen Unterfuchungen fo zu 

* führen, daß die Nefultate der vorangehenden den Schüler zu 

den folgenden Unterfuchungen binweifen und anfpornen, Bei 

der Unterfuchung der Lagenbeziehungen der Naumgebilde zu 
einander und zu den Bildebenen ift von den einfachften, der 

Naumanfhauung zugänglichften zu den allgemeineren ftufen- 

mäßig fortzufchreiten, das Naumanjchauungsvermögen des 

Schülers alſo ftetig zu entwickeln.“ Demgemäß werben zunächit 

der Bunct, die Gerade und die Ebene in ihrer Beziehung zu den 

drei rechtwinfligen Bildebenen und fobann die aus der Vers 
bindung diefer Elemente entfpringenden geometrischen Beziehun- 
gen behandelt. Während bis dahin die gerade Linie wie die 

Ebene in ihrer unbegrenzten Ausdehnung zu denfen waren, 

wendet fich der Verf. nunmehr zur Projection der begrenzten 

geometrifchen Gebilde, der Strede, der ebenen Figuren und geo- 
metrijchen Körper, bei welchen legteren auch die graphifche Dar— 
ftellung der regulären Polyäder vorgetragen wird, Ebenfo 
werben bei der Projection der ebenen Figuren bie wichtigften 

Eigenfchaften der Ellipfe als der Orthogonalprojection des 

Kreifes erörtert. Doch vermiffen wir die Beftimmung der Ellipfe 

durch zwei beliebige conjugierte Durchmeſſer, die eine Eonfequenz 

des Satzes ift, daß alle Winkel im Halbkreife rechte find. Im 

lebten Theile des Werkes werden Punet, Gerade und Ebene in 

ihrer Verbindung mit den gebrochenen und gefrümmten Flächen, 
fowie die wechjelfeitigen Beziehungen mehrerer Flächen bes 
fprochen. Im dem erften Abſchnitte dieſes Theiles, der die 

Ebene und Fläche zum Gegenstand Hat, werden auch die Brenns 

punet3eigenfchaften der Segeljchnitte am geraden Kreiskegel 

nach dem Quetelet-Dandelin’schen Berfahren und dann die auf 
die Theorie der Pole und Polaren bezüglihen Eigenfchaften 
diefer Curven durch Uebertragung vom Kreiſe abgeleitet. Eine 

Theorie der frummen Flächen und der Raumcurven enthält das 

Buch nicht, vielmehr hat der Verf. fich auf die in der Elementar- 

geometrie behandelten Flächen (Eylinders, Kegel- und Kugel— 

fläche) beſchränkt. An der Bezeichnung folgt derjelbe dem 

früheren Director des Realgymnafiums zu Wiesbaden, J.H.T. . 

Müller: Puncte werden durch Meine, bisweilen auch durch große 

deutiche Buchitaben, ihre Projectionen durch diefelben Buchſtaben 

mit angehängten Indices 1, 2, 3, gerade Linien durch Eleine 


— 1883, 50. — Literarifhes Centralblatt. — s. December. — 


| 


1746 - 





fateinifche Buchftaben, fpeciell die Koordinaten eines Punctes 
durch x, y, z mit dem als Inder angehängten Buchftaben des 
Punctes bezeichnet. Letztere Bezeichnungsweiſe ift aber faum 
als bequem zu bezeichnen. — Auf 8 Tafeln find 91 Figuren zur 
Erläuterung beigegeben. Das Werk ift forgfältig gearbeitet und 
gehört zu dem gediegenften Darjtellungen der Lehre von der 
DOrthogonalprojection. 


— |“ 


Mathematifche Annalen. Hrsg. von F. Alein und Ad. Maver. 


22. Band. 4. Heft. 


Inh: Alfred Pringsbeim, über die Werthveränderungen 
bedingt convergenter Reiben und Producte, — Dite Stolz, zur 


Geometrie der Alten, insbefondere über ein Axiom des Archimedes. 
— Otto Schlefinger, über conjugierte binäre Formen und deren 
———— Gonitruction. — Rud. Sturm, über Collineation und 
orrelation. — Guparifios Stepbanos, sur la theorie des quater- 
nıons. . 
Zeitihrift für Mathematik u. Phyſik, brag. von O. Shlömild, 
E. Kahl u. M. Kantor, 28. Jabra. 6. Seit, . 
Zah: Guide Weichold, über ſymmetriſche Riemaun'ſche Flachen 
und die Perivdicititsmoduln der zugebörigen Abel’fchen Pormal: 
integrale eriter Gattung. (Mit Taf.) —B. G. Wittmwer, Grund: 
züge der mathematischen Chemie, — Kleinere Mittbeilungen. — P. 
Irentlein, ein Beitrag zur Geſchichte der ariechifchen Geometrie. 
— Mecenfionen. — Bibliograpbie vom 1, Auguſt bis 30, Sep: 
tember 1883. - 


Medicin. 


Schwalbe, Dr. G., Prof., Lehrbuch der Anatomie der Sinnes- 
organe. Zugleich des zweiten Bandes dritte Abtheilung von 
Hoffmann’'s Lehrbuch der Anatomie des Menschen. 1. Lief. 
un ” Holzschn. Erlangen, 1883, Besold. (5. 1—216. Roy. 8.) 

Das vorliegende Heft ſchließt fi in würdiger Weife an die 
vortreffliche Bearbeitung der Neurologie von demfelben Verf. 
an. E3 enthält von den Sinnesorganen: die —55* und 

Nervenendigungen in der Haut, die Terminalkörperchen, Nerven— 

endigungen an den Haaren, im Epithel; die Geſchmacksorgane; 

das Geruchsorgan und einen Theil des Sehorgans. Bom Auge 
findet man in dem vorliegenden Hefte die Belchreibung des 

Augapfels, zugleich mit entwicklungsgeſchichtlicher Ueberſicht. 

Es wird abgehandelt der Sehlappen (Ophthalmencephalon), 

Sehnerv und Retina; die Line, Glaskörper und Zonula, Cornen, 

Sclera, Chorioidea, Iris. Die Gefäße, des Augapfels find bis 

auf die Lymphgefäße, von denen nur ein Theil befchrieben vor- 

liegt, gleichfalls erledigt, jo daß nur noch die Augenmuskeln, die 

Lider und Thränenorgane fehlen. Diejer Reſt und das Gehör: 

organ joll buchhändlerifcher Anzeige zufolge im Laufe des näd)- 

ften Jahres erjcheinen. Das was die Schwalbe'ſchen Bublica- 
tionen überhaupt auszeichnet, Selbftändigleit der Unterſuchung, 
forgfältige und breite Behandlung des Gegenftandes, gewiſſen— 
hafte Zufammenftellung des hiftorifchen Materials und klare 
leihtflüffige Berichterftattung findet fich auch in diefem Buche 
wieder. Es liejt fich gut und wird für Uerzte, Unatomen und 

Phyſiologen, namentlich für ſolche Forſcher, die der neueren 

Literatur nicht in extenso folgen können, jehr ſchätzbar, wohl 

unentbehrlich erfunden werden. Mag auch für Studierende eine 

fnappere, mehr dogmatifche Behandlung des Gegenftaudes, 
wenigftens für den Unfang des Studiums mehr am Plake fein, 
mag Manche die Rede des Buches an einen Jahresbericht er- 
innern und mitunter zu breit ericheinen, das Buch büßt darum 
von feinem Werthe nichts ein. Die Sorgfalt, mit der jede An— 
ficht und jeder Autor citiert wird, verichafft Jedem fein Recht 
und ift ebenfo zu loben wie die Emfigfeit, mit welcher das Ma— 
terial von allen Seiten her zur Vollſtändigkeit zuſammen— 
getragen wird. Gerade die mannigfahen Unterfudungen des 
Verf.'s auf den einzelnen Gebieten des Gejchmadsorganes, der 


* 


1747 
Lymphbahnen des Auges hätten leicht zu einfeitiger Behandlung 
derfelben führen können. Die Abbildungen find reichlich vor- 
handen, von großer Deutlichfeit und fait fämmtlich in guten 
Srößenverhältniffen gegeben. Nur einige Abbildungen im Ca—⸗ 
pitel der Nafe könnten befjer fein und laſſen ſich vielleicht bei 
einer zweiten Auflage durch volllommnere erjegen. Der Frontal: 
ſchnitt Fig. 17 S. 48 (nah Arnold) ebenfo die Figuren Nr. 22, 23, 
24 auf ©. 53 find nicht vorzüglich in ihrer Art. Daffelbe gilt 
von Fig. 27 auf S.58 und Fig. 28 S. 61. Lebtere Bilder 
zeigen eine Verkürzung der Eingangscanäle an den Nafenlöchern, 
wie fie ſich höchſtens an alten Weingeiftpräparaten finden. 
Auch die fonft jehr gute Abbildung der Gefähe des Augapfels, 
Fig. 99 ©. 211, würde durch Anwendung farbiger Platten jehr 
gewinnen. 

Das find aber Wünfche, die den Dank gegen ben Berf. 
nicht beeinträchtigen jollen und den Hauptwunſch nicht herab: 
ftimmen dürfen, daß derjelbe in feiner mühevollen und zeit« 
raubenden Arbeit nicht ermüden möge, damit wir mit der Zeit 
wieder ein jchönes und vollftändiges Handbuch der Anatomie 
erhalten, für deflen Herftellung Seiner jo geeignet ift wie 
Schwalbe. 








Stricker, Dr. S., Prof., neuro-elektrische Studien. Mit 19 
Holzschn. Wien, 1883. Kraumüller. (VI, 60 8. 9.) cf 2. 

Den Lefern diefer Blätter find die Auffaffungen des Berf.'s 
über die eleftrifche Leitung der Nerven aus den früheren Ab— 
bandlungen zur Genüge befannt und ebenfo, welche Einwände 
man dieſen Lehren entgegengeftellt. Die Unficht Strider's, daß 
die Schließungszudung nur von der Größe der Spannung des 
Stromes an der Kathode abhängt, wie die andere, daß die pofi- 
tive und negative Spannung nicht fo abnehmen, daß fie in der 
Mitte des feuchten Leiterd Null würden, von Neuem den er- 
hobenen Einwänden gegenüber zu prüfen und richtig zu ftellen, 
ift die Aufgabe geweſen, welche der Verf. fich geftellt Hat und 
deren Ergebniffe er hier vorlegt. Wir fünnen dem Charakter 
d. BI. gegenüber uns nicht näher auf den Streit einlaflen, da 
dazu eben fo lange Auseinanderfegungen gehörten, als fie der 
Berf. giebt. Wir müſſen und daher darauf beichränfen zu be 
tonen, daß der Verf. nur um fo feiter an feiner Hypotheje feit- 
hält und deren endlichen Sieg erhofft. Den Inhalt der Schrift 
betreffend, geben wir nur die Haupttitel der einzelnen Abfchnitte: 
Die fogenannte metallifche Leitung im Nerven. Die gleichartigen 
und unpolifierbaren Elektroden. Vom eleltriſchen Gefälle. 
Hiftorifche Bemerkungen über dad Budungsgefeg. Ueber die 
Prävalenz der Kathode. Die Kuppe der Empfindlichkeit. Diss 
cuffion eines Gegenverfuches (des von Fleifhl im Archiv von 
Du Bois-Reymond 1882 gefchilderten). Die Anodenfhliegungss 
zudung. Die elektrischen Gleichartigkeiten der Nerven. 


Arhiv für experiment. Pathologie u. Pharmakologie. Hrsg. von 
RM. Bochm, E. Klebe, B. Naunyun u O. Echmiedeberg. 
17, Bd. 6. Heft. 

Inh.: Pellacani, zur Pharmakologie der Camphergruppe. — 
Hlava, die Beziehung der Blutplättchen Bizzozero's zur Blut 
gerinnung u. Thromboſe. Ein Beitrag zur Hiftogenefe des Fibrins. 
—* Taf.) — Stadelmann, Über die Urſachen der pathoſogiſchen 

mnmontafansjceidung beim Diabetes mellitus u. des Coma diabeticum. 

— Minktowffi, über Spaltungen im Thierförper. — Glaevecke, 

über fubeutane Eifeninjectionen. 


Klinifche Monatsblätter f. Augenheilkunde. Hreg. von®. Beben der. 
21. Jahrg. November, 
Inhe: Luder Bortben, * Bemerkungen über Wahrnehmung 


u. Vorſtellung. — F. Madrodi, ein Fall von Conjunctivalcyſte. 
— Bibliograpbie. 


Zeitfchrift für Obrenheilfunde. Hrög. v. 5. Knappu. S. Moos. 
13. Bd. 1. Heft. 


Inh.: B. Lömenberg, anatomifche Unterfuhungen über die 
Verbiegungen der Nafenfheidewand. Schwierigkeiten, welche dies 


— 1883, 50. — Literarifhes Eentralblatt. — 8. December, — 


1748 





felben bei Operationen, namentlich beim Katheteriömus der Euftachi' 
ſchen Tuba verurfacen; Darlegung einer neuen Methode dieſelben 


au überwinden. — U Hedinger, Beiträge zur Pathologie und 
yathologifhen Anatomie des Ihres. — A. Sitelberg, über Die 
Iemperaturverbältniffe im äußeren Gehörgange. — 9. Knapp, 


drei fchwerere Fälle von Erkrankung des Warzenfortſatzes nebſt Bes 
merfungen. — Derj., erfolglofer Verſuch zur Wiederheritellung eines 
durd; Nepung mit concentrierter Schwefeljäure verſchloſſenen Gehör: 
anges. — %. Zilden Bromn, ein Fall von Abscedierung des 

arzenfortfages mit vollitändigem Fehlen von Empfindlichkeit, Hitze 
u. —— der Bedeckungen des afficierten Theiles, Dagegen mit 
andanerndem Schmerz in der Gegend der Protuberantia occipitalis; 
Irepanation; ie Auftreten eines Eryfipeld während der Re— 
convalefcen. — 3. 8. Emerfon, die Behörprüfung mittelft der 
Stimmgabel. — 9. Steinbrügge, Bericht über die Verhand— 
lungen der otiatrifchen Section auf der Naturforfher-Berfammlung 
in freiburg 1.8. 15653. — 3. Gottitein, Belprechung. — Bericht 
über die Keiftungen u. Fortſchritte der Ohrenhellkunde in der eriten 
Hälfte des Jahres 1883. — U. Hartmann, Pathologie u. Therapie 
des Gehörorganes. 


Deutfhe Monatsfhrift für Zahnheilkunde, 
1. Jahrg. November, 


Inh.: Bleihiteiner, vier Neplantationen umd zwei Trands 
plantationen von Zähnen. — Schlenker, über ein Erſaßſtück eines 
in Folge von Phospbornefrofe total entfernten Interkietferd. (Mit 
Holſchu.) — Kleinmann, Davidfohn's Gorrecturzange,. (Mit Abb.) 
— v. Langsdorff, die Herbſt'ſche Methode der Goldfüllungen durch 
Rotation. — Telſchow, mein Verfahren zur Serftellung von Gons 
tinnonssGumsArbeit u, mein dazu verwandter Ofen. (Mit Holzfchn.) 
— Vereine x, 

Deutſche Zeitfchrift f. Chirurgie, Nedig. von A. Lücke u. E, Roſe. 
19. Band. 2, u. 3, Heft. 

Inh.: Albredt, über den Ausgang der fungöfen Gelenk: 
entzindungen und die Bedeutung der Gelenkrefection bei ſolchen. — 
Snamenjffv, zur Caſuiſtit des Endotbelioma und des Sarcoma 
der Parotis. — Reichel, cafwiltifche Beiträge zur circulären Darm: 
refection und Darmnabt. Aus der gt ak ang Klinif zu Breslan. 
— Rodwip, über die Therapie hoher Grade von Kinderlähmung. 
— Kleinere Mittbeilungen. — Beſprechungen. — Rofe, Zum Ans 
denken an Wilhelm Baum. Ein Nefrolog. 


Deutſche Zeitſchrift für Thiermedicin ꝛec. Ned. D. Bollinger, 8, 
Frand, Alb. Johne m. M. Sufdorf. 10. Bd, 1. Heft. 
Inh: Ellenberger u. Schaaf, Beitrag zur topographiſchen 
Anatomie, reſp. zum Situs viscerum der Wiederfäuer. (Mit Taf.) — 
AT Bi der Starrtrampf der Wiederfäuer, des Hundes und 
chweines. — Kleinere Mittbeilungen, — Büderanzeigen. — Aus— 
züge u, Befprechungen. — Verſchiedenes. — Nefrologe. 


Ned.: Rob. Baume, 








Redts- und Stantswiffenfhaften. 


Rümelin, Dr. Gust., Prof., die Theilung der er — Frei- 


burg i/Br., 1883. Mohr. (VII, 277 S. Gr. 8) cf 


Der Werth ber vorliegenden Schrift Tiegt in der Klärung 
der Fragftellung. Der Begriff der Theilung hat zweifellos feinen 
Ursprung auf dem Gebiet der Raum, Beit- und Bahlgrößen, 
Daß man von Theilung der Rechte nicht im gleichen Sinne reben 
kann, wie von Theilung jener Größen, leuchtet ohne Weiteres 
ein, Die Frage, ob man gewiffe Vorgänge auf juriftiichem Ge— 
biet wegen ihrer Hehnlichkeit mit der Raums, Beit- und Bahl- 
theilung als Theilung von Rechten bezeichnen fol, ift zunächſt 
eine rein terminologifche und hat ala ſolche nur die Bedeutung 
aller terminologifchen Fragen, ob nämlich auf dieſe Weife eine 
paffende Bezeichnung für etwas fonft nicht paffend zu Bezeichnen- 
des gewonnen wird. Steht die Terminologie hinfichtlich eines 
beftimmten Vorganges feft, wie z. B. im römijchen Recht Hin- 
ficptlih der „Theilung* ber Forderungsrechte, jo muß man 
weiter fragen, ob unter dieſen fejlftehenden Begriff der Theilung 
nicht noch anderweite Vorgänge zu ſubſumieren find; die Frage 
ift erheblich, weil es vielleicht gelingt, allgemeine Regeln an 
jenen Begriff zu fmüpfen, oder weil es, wenn dies nicht gelingt, 
jedenfalls der Erklärung bedarf, warum ber gleiche Vorgang 


1749 





minologie Hinfichtlich verfchiedener Vorgänge feit, wie 5. B. das 
römische Recht außer von Theilung der Forderungsrechte aud) 
von Theilung des Nießbrauchs fpricht, fo ift endlich nothwendig 
die Frage zu beantworten, ob hier überall der gleiche Begriff zu 
Grunde liegt. 

Hiervon ausgehend unterwirft der Verf. die einzelnen Ber: 
hältniſſe, Hinfichtlich deren hauptſächlich, jei es in den Quellen, 
jei es in der Theorie, von Theilung oder Untheilbarfeit des 
Nechtes die Nede ift (Miteigenthum, Mitbefig, Theilung bei 
Servituten, bei Obligationen), eingehender Specialunterfuchung. 
Er jtellt bei jedem Verhältniß die daſſelbe beherrſchenden Rechts- 
fäge feſt und unterfucht, ob und in welchem Sinne man um biefer 
Rechtsjäge willen von einer Theilung des Rechtes |prechen 
fönne, ob etwa das gefammte Recht des Verhältniffes fich aus 
einer „Theilung des Rechtes“ ableiten laſſe, beziehungsweiſe 
in welhem Sinne und aus welchen Gründen gewiſſe Rechte 
„untheilbar" find. Das Ergebniß ift, daß manche vielverhan- 
delte Eontroverfe ihren Grund Lediglich in unrichtiger Frage: 
ftellung hat. Es beruft beijpielsweife auf falicher Voraus— 
jegung, wenn man nad einem Theilungsbegriff ſucht, durch 
deſſen Vermittlung fi) das geſammte Recht des Miteigenthums 
auf ein einheitliches Princip zurüdführen ließe, oder wen man 
glaubt, durch Vermittlung des Begriffes „Untheilbarfeit” bei 
den Servituten eine Reihe verſchiedenartiger Beitimmungen er— 
Hären zu können, beren jede vielmehr gefonderte Erklärung 
fordert. 

Auf Einzelnes einzugehen fehlt hier der Raum. Nur das 
Bedauern kann Ref. nicht unterdrüden, daß der Verf. durch 
Eigenthümlichkeiten feiner Terminologie die Lectüre feines 
Buches mehr, als er wohl glaubt, erfchwert hat. Der Berf. ver- 
wirft den üblichen Ausdruck „intellectuelle Teilung” deshalb, 
weil jede Theilung, auch die reale, mit ein Denkproceß ei, und 
er gebraucht ftatt deffen den Ausdruck „anbefohlene Theilung“, 
weil bier nur erft das Verhältniß gegeben fei, nach welchem 
getheilt werden folle. Dem entgegen ſetzt er die „Durchführung“ 
der Theilung, die darin befteht, da die Größe des Theiles 
jelbftändig (d. h. nicht mehr bloß durch fein Verhältniß zum 
Ganzen) bejtimmt wird. Ueberall da, wo die Theilung von 
dem Berbältniß, in dem die Theile ftehen jollen, ausgeht und 
zu einer folchen Größenbeftimmung als letztem Ziele führt, wie 
dies namentlich bei der Theilung der Rechte der Fall ift, ſpricht 
der Verf. von einer Größenbeftimmung durch Theilung. Ganz 
abgefehen von der Frage, ob man eine einmal übliche Termino- 
logie ohne durchaus zwingende Gründe durch eine andere er- 
fegen joll, jcheint ung die des Verf!s nicht einwandsfrei und 
noch weniger plaftifch anſchaulich. L. 


Czyharz, Dr. Carl Ritter von, Prof., zur Geschichte des ehe- 
lichen Güterrechts im böhmisch -mährischen Landrecht. 
Leipzig, 1883. Breitkopf & Härtel. (VII, 135 8. Gr. 8.) c# 3, 60. 

Da in den Städten Böhmens und Mährens deutjches 

Recht geherricht und eine bedeutjame wiffenfchaftliche Ausbildung 

erfahren hat, war feit langer Zeit befannt, nicht dagegen, daß 

auch das böhmisch-mährifche Landrecht die Grundſätze deffelben 
adoptiert hat. Der Verf. weit dies in überzeugender Weile 
binfichtlich einer Materie nach, in welcher fich die indigenen 

Grundſätze am zäheften zu erhalten pflegen, und liefert damit 

einen intereffanten Beitrag, daß die Geſchichte des Rechtes und 

die Gejchichte der Sprache ihre befonderen Wege zu wandeln 
pflegen. Das eheliche Güterrecht des böhmifch-mährifchen Yand- 

rechtes beruht auf einer Reception des ehelichen Güterrechtes im 

derjenigen Geftalt, welche das letztere in dem bairisch-öfterreichi- 

ſchen Rechtskreiſe angenommen bat, daneben Lafjen fich unmittel« 
bare Einwirkungen des Sachſenſpiegels nachweijen. Letzteres 
namentlich hinſichtlich der gejeglichen Folgen der Auflöfung der 


— 1888, 50, — Literarifhes Eentralblatt — 8. December. — 


bier und dort unter verfchiedenen Regeln fteht. Steht die Ter- 





I 


‚| 





1750 





Ehe durch den Tod des Mannes (Gerade und Mustheil), erfteres 
binfichtlich des gewillfürten ehelichen Güterrechtes. So fteht 
insbefondere die gelobte Morgengabe genau in dem gleichen 
Verhältniß (3:2) zur Heimſteuer, wie im Wiener Recht. 
Wichtiger noch ift die Nachweifung, daß auch die gefammte 
Structur der Rechtögedanten im Einzelnen durchaus dem beut: 
ſchen Rechte entjpricht, was ganz beſonders deutlich bei der 
Sicherftelung der Morgengabe hervortritt, welche ftet# im ber 
Form der älteren Satzung entweder durch ſymboliſche (Ein- 
tragung in die Landtafel) oder durch reelle Befigübertragung 
(Heimführung) geſchah. Andererfeits beftehen auch wichtige 
Unterjchiede vom deutfchen Recht, namentlich eriftiert feine Ge— 
ſchlechtsvormundſchaft, die eheliche Vormundſchaft hat einen 
geringeren Umfang, das Gefammteigenthum eine weit umfaffen- 
dere Bedeutung als in jenem. Erft im 17. Jahrh. find durd 
die Landesordnungen romaniftifche Grundſätze recipiert worden. 
Ein befonderer Borzug der Schrift ift der, daß die juriftifchen 
Eonftructionen durchaus den Unfprüchen der Quellen, nicht den 


| gegenwärtigen Schulbegriffen entnommen find, was bei einem 


Romaniften gewiß doppelt anzuerkennen iſt. Won den Ergeb: 
niffen derjelben find für die germaniftifche Forſchung namentlid 
von Bedeutung der Nachweis, daß das Recht der Frau an der 
Morgengabe während der Ehe in diefem Quellenkreiſe ein reſo— 
lutiv-bedingtes war, und ganz befonders die Bemerkungen über 
die Gewere des Ehemannes auf ©. 72f. N. 7, B. W. 





Germanud, Vincenz, Batholifche Autherfeier. Drei Geſpräche katho- 
lifcher Freunde. Reutlingen, 1863. Kocher. (249. 8.) cA 0,W., 
Das Heine Schrifthen Tiefert einen Beitrag zu ber immer 
klarer bervortretenden Thatfache, daß die Schriften von Evers 
und Janfjen nichts weniger als objectiv Hiftorifche Arbeiten, 
vielmehr nur ultramontane Tendenzichriften find. Es wird 
barin in Betreff einer Stelle Luther's über die Keufchheit, ferner 
bezüglich der Frau Cotta, des Bauernfrieges, fowie der Bann: 
bulle des Papſtes gegen Luther nachgewieſen, daß es ben Genann⸗ 
ten nichts ausmacht, hier etwas auszulafjen, bort etwas durch ein 
Einſchiebſel zu verzerren, dort wiederum etwas an Luther zu 
tadeln, was am Papſte zuvor noch viel ſchärfer Hätte getadelt 
werden müſſen. Das Schriftchen fei hiermit empfohlen. 8. 





Handbuch) des Öffentlichen Rechts der Gegenwart in Monographien. 
Unter Mitwirkung ꝛc. herausg. von Dr. Heint. Marquardien, 
Prof, Freiburg I. Br., 1883. Mohr, (Imp. $.) 

1. Bd. Allgemeiner Theil, 1, Halbbd. Allgemeines Staats: 
reht. Bon Dr. Carl Gareis, Prof. Allgemeine Darftellung 
der Berbältniffe von Staat u. Kirche, Von Paul Hinfhius, 
Prof. (XIV, 380 ©.) cH 9. Einzelpreis AM 14. 


2. Bd. Das Staatorecht des deutfhen Neihes u. der 
deutfchen Staaten. 1. Halbbb. Das Staatsrecht des deutſchen 
Reiches. Bon Paul Laband, Prof. Das Staatsrecht der 
Reichslande Elſaß-Lothringen. Von U. Leoni, Landger.⸗Rath. 
(Vill, 308 S.) cH 8. inzelpreis 12. 

Sammeltwerfe, wie das dorliegende, bie nach einem gemein: 
Ichaftlihen Plane von verjchiedenen Verfaſſern ausgearbeitet 
werden, bilden eine charakteriftiiche Eigenthümlichkeit unferes 
heutigen wifjenfchaftlichen Lebens. Diefe Erfcheinung ift feines+ 
wegs eine durchaus erfreuliche. Kommen berartige Werte auch 
den praftiichen Bedürfniffen weiterer Kreife entgegen, fo bergen 
fie doch die Gefahr in fi, daß fie die Bearbeiter von ftrenger, 
wiſſenſchaftlicher Forſchung abziehen und den Geiſt des &ewerbe: 
betriebes, der Arbeit auf Bejtellung in die wiſſenſchaftliche 
Production tragen. Sie find geeignet, das Gefühl der wifjen- 
ſchaftlichen Verantwortlichkeit abzuſchwächen, da herfümmlicher 
Weiſe an bie einzelnen Ubhandlungen, aus denen ein Sammel: 
werf bejteht, geringere Anforderungen geftellt werden, als an 
felbftändige Werle. Troß diefer Bedenken verfpricht doch das 
von Marquardſen unternommene Handbuch bes öffentlichen 


1751 





— 1883. 50, — Literarifhes ECentralblatt — 8. December. — 


1752 





Rechts eine wirtliche Bereicherung unferer juriftifchen Literatur , Staatsrecht bes Reichslandes Elſaß⸗Lothringen von dem Sande 
zu werben. Die Namen bes Hrögbr.’3 und ber meiften Mit: | 


arbeiter bürgen dafür, daß das Werf fehr viel Lehrreiches ent: 
halten und ein fehr brauchbares Hülfsmittel für alle Diejenigen 
werben wird, die an ber Wiſſenſchaft des öffentlichen Rechts 
oder an dem Staatsleben der Gegenwart fich betheiligen. Man 
fann deshalb bem Hrögbr. nur dankbar fein, daß er fich der 
mübevollen Urbeit, ein foldes Sammelwert zu Stande zu 
bringen, unterzogen hat. Das Werk wird im erften Bande eine 
Darftellung des allgemeinen Staatd- und Verwaltungsrecht, 
der Berhältniffe von Kirche und Staat, der Politik und des 
Bölkerrechtes bringen. Der zweite und dritte Band follen das 
Staatsrecht des deutſchen Reiches und das Staatsrecht aller 
deutſchen Einzelftaaten (und zwar das Staateredht eines jeben 
Staated im gefonberter Darftellung) enthalten. Der vierte 
Band endlich wird das Staatörecht der größeren außerdeutſchen 
Staaten Europas und das ber Norbamerifanifchen Union vor— 
führen. Was nun die bis jeßt vorliegenden beiden Halbbände 
betrifft, fo find die darin enthaltenen Abhandlungen von un- 
gleihem Werth. Am wenigjten hat den Ref. bie erfte Abhand- 
lung, die das allgemeine Staatsrecht zum Gegenftand und 
Gareis zum Berf. hat, befriedigt. Es fol freilich nicht verfannt 
werben, daß dem Verf. eine der fchwierigften Aufgaben zuge 
fallen ift und daß der Aufſatz an intereffanten und anregenden 
Bemerkungen reich ift. Aber die eigenthümlichen und eigen- 
artigen Anfichten des Verf.'s fonnten bei dem befchränften Raum, 
ben ein folches Werk geftattet, nicht immer genügend begrünbet 
umd gegen nahe liegende Einwände vertheidigt werben. Es ent- 
fteht dadurch nicht felten der Eindrud, daß nicht ſowohl feſt— 
begründete Refultate wiſſenſchaftlicher Forſchung als jubjective 
Anſchauungen bes Verf.'s vorgetragen werben, die einer ftrengen 
und alljeitigen Prüfung noch nicht unterzogen worden find. In 
der folgenden Abhandlung giebt Hinfhius eine „Allgemeine 
Darftellung ber Berhältniffe von Staat und Kirche.“ Eine furz 
gefaßte Ueberficht der hiftorifchen Entwidelung geht dem aus- 
führlicheren dogmatiſchen Theil voran. Der letztere beginnt mit 
einer Erörterung der allgemeinen Grundſätze. Sehr intereffant 
ift Die Unterfuchung des Verf.'s über die Stellung der chrijt- 
lichen Kirchen als jogenannte öffentlihe Eorporationen (S. 219 
u. ff.), in welcher er ſehr gut nachweift, daß die bisherigen Ans 
fihten über den Begriff der Kirche ala einer „öffentlichen Eor- 
poration“ unzulänglich find. Der Verf. findet das entfcheidende 
Kriterium für diefen Begriff darin, daß der Staat die Macht 
ber Kirche über ihre Mitglieder als eine nicht auf privatrecht- 
lihem Titel ruhende, obrigfeitliche Gewalt anerfenne. Ref. 
hält die Ausführungen bes Verf.s für jehr beachtenswerth, wenn 
er auch den Ausdruck „obrigfeitlihe Gewalt” nicht für glüdlich 
gewählt erachtet. Die Kirchengewalt wird jcheinbar dadurch der 
Staatögewalt gleichgeftellt, was nur zu Mißverftändniffen führen 
fan. Im eingehender Weife ftellt der Verf, ſodann das in den 
größeren deutichen Staaten geltende Staatskirchenredht dar und 
verbindet hiermit zugleich eine politifche Würdigung der be— 
ftehenden Kirchengeſetze. Er vertheibigt in allen wichtigeren 
Puncten die preußifhen Maigeſetze und ift ber Anficht, daß 
„die preußifche Regierung mit ihrer Kirchenpolitik jeit 1879 
eine fchiefe Bahn betreten habe, auf welcher fie immer weiter 
von ihrer urjprünglichen feſten Poſition abgebrängt werben 
wird. In dem erften Halbbandb des zweilen Bandes hat zu- 
nähft Laband das Staatörecht des deutſchen Reiches auf 
S. 3—214 behandelt. Der Verf. konnte jelbftrebend nichts 
Anderes geben, als einen Auszug feines großen Werkes. Für 
diejenigen, bie leßteres fennen, und das dürften doch die meiften 
der Lefer des Handbuches fein, bietet diefer Auszug namentlich 
dadurch Intereſſe dar, daß Laband in den Anmerkungen fich 
mehrfach mit den gegen feine Anfichten erhobenen Einwänden 
auseinander zu ſetzen ſucht. Das im Unfchluß hieran gegebene 





gerichtsrath Leoni in Straßburg ift eine fehr tüchtige, zuver⸗ 
läffige Urbeit. Ziemlich willfürlich erfcheint jebocd) die Auswahl 
der Materien des VBerwaltungsrechtes, deren Erörterung der 
Berf. in den Kreis jeiner Darftellung gezogen hat. 


Errera, Prof. Alberto, le finanze dei grandi communi. Riforme 
al prestili e ai dazi di consumo in Italia, Studi. Florenz, 1892. 
Pellas. (VII, 283 8. 8.) 

Die Urfahen und die Mittel zur Abhülfe der finanziellen 
Noth der italienischen Gemeinden werben in ber vorliegenden 
Schrift einer eingehenden Unterfuchung unterzogen. Das erfte 
Bud) jucht zunächft die Gründe der abnormen Berfhuldung Har 
zu legen und findet diefelben in den vielen öffentlichen Arbeiten, 
für die eine zwingende Nothwendigkeit nicht vorlag, ferner in 
den großen Aufwendungen für Transportmittel, die fich meiftens 
nicht rentierten, und drittens endlich in der unzwedmäßigen 
DOrganifation der Verwaltung, die ein zu großes Beamtenthum 
nothiwendig machte. Die Reformvorichläge beziehen fich teils 
auf das Verhältniß des Staates zu den Gemeinden, teils auf 
die Vermehrung der Einnahmequellen. In legterer Beziehung 
ift der Verf. ein unbebingter Unhänger der Berbrauchiteuern, 
die er in feinem Falle abgejchafft wiffen will, doch ſollen die 
communalen Berbrauchiteuern möglichft unabhängig von denen 
des Staates geftaltet werben. Das zweite Buch enthält die 
ftatiftifchen Unterlagen für das im erjten Gegebene, während 
das dritte zu einzelnen Fragen noch bejondere Excurſe giebt. 
Die fleißige Urbeit ift als ein werthvoller Beitrag zur Lehre 
von den Gemeindefinanzen dankbar zu begrüßen. R. F. 





Arhiv für fathol, Kirchenrecht, Hrög. von Ar. d. Vering. R. F. 
44. Band. 6. Heft. 

Inh.: Girfhel, Betheiligung von Geiftlihen an Spar- und 
Leib» und fonftigen Bereinscaffen (Antifritif gegen Drofte). — Freih. 
v. Oberfamp, Beſitz- u. Erwerböfübigfeit eines geiftlichen Ordens» 
mitgliedes (Urth. des bayer. ob. G.⸗H. vom 8, Kebr. 1878). — 
Constituliones synodi dioee. Neapolit. a. 1882 (Lonst, 1. De fide; 
Const. II. De sacramentis). — Acta s. Sedis. 1—4.— A. Jealic, 
Ganen, Die zes: in Bosnien. — Eheſchließung ungarlcher 
Staatsangeböriger in Defterreih. — Die Gonceffion des päpftlichen 
Stubles in der ftaatäfirhlichen Frage in Preußen. —R, v. Scherer, 
die Kriedberg’fche Ausgabe des corpus jur, canon. und der quinque 
compilat, ant, — Literatur. 


Statiftifhe Monatsfhrift. Im Auftrage d. k. k. ftatift. Gentrals 
——— red. u, hrog. v. d. kint. Direction der adminiſtrat. 
Statiſtik. 9. Jahrg. 11. Heft. 

Inb.: Ernſt Mifchler, die Anfiedelungs: u. Wohnungsverbält- 
nıffe in Defterreich. 1. (Fortſ.) — Die land» u. foritwirtbicaftlichen 
Lebranftalten Defterreichs nach dem Stande zu Ende März 1883, 
Zufammengeftellt im k. k. Ackerbau⸗Miniſterium. — Mittheilungen 
u. Miscellen. — Literaturbericht. 


Zeitschrift für Instrumentenkunde. Organ für Mittheilungen 
aus dem gesammien Gebiete der wissenschaftl, Technik. Her- 
ausg. von E, Abbe, Fr. Arzberger u. A. Red. Dir. Georg 
Schwirkus. 1. u. 2. Jahrg. 1851/82. Berlin, 1882, Springer, 
(VI, 418; X, 471 S. Hoch 4.) M 36. 

Die vorliegende Zeitichrift, deren erfter und zweiter Jahr: 
gang vor uns Liegen, dient jedenfalls dazu, eine bedeutende Lüde 
in unferer technifchen Literatur auszufüllen, denn wir Hatten 
noch fein Organ, welches gerade den jpeciellen Zwecken der 
Inftrumentenktunde diente, welches auf der einen Seite dem 
Phyfifer, Chemiker, Geodäten ꝛc. Gelegenheit bot, feine Unter» 
fuchungen über ausgeführte Inftrumente gleichzeitig den Kreiſen 
feiner Eollegen, wie den praftifch ausführenden Mechanitern 
befannt zu geben, auf der anderen Seite dem Mechaniter :c. 


1753 





feine Spalten für Mittheilungen aus der Praxis in vollem Ums 
fange öffnete, Es läßt fich um fo mehr annehmen, daß bei guter 
Nedaction die Zeitſchrift nicht allein eine immer weitere Ber: 
breitung finden wird, fondern durch ihre gegenfeitige Einwirkung 
auf Proris und Theorie auch wahren Nuten ſtiften wird. 
Wenn man den Inhalt der beiden vorliegenden Jahrgänge in 
Betracht zieht, jo kann durch diefe die obige Vorausfehung als 
erfüllt angefehen werben; außer einer Reihe von Hauptartifeln 
finden wir mande kleinere Driginal-Mittheilungen von theils 
jehr werthuollem Inhalt, ferner eine, hauptſächlich im zweiten 
Jahrgang jtärfer hervortretende, größere Anzahl Notizen und 
Beichreibungen über Verfahren zur Herjtellung der verjchieben- 
artigjten Gegenſtände, Einrichtungen von Apparaten, Mafchinen 
ıc. jpeciell für die Werkftatt, ſowie Mittheilungen über neu 
patentierte Gegenftände, welche ben Fachgenoſſen von Intereſſe 
find. Auf die Kritif der einzelnen Urtifel hier einzugehen, 
würde natürlich zu weit führen, es fei daher hier nur erwähnt, 
dab die Jahrgänge 1881 und 1882 Artikel über „Barometer, 
Manometer und Thermometer, über Einrichtungen an Xele- 
flopen, Mikroſtopen, Spectralapparaten zc., über Unterfuchung 
von Mifrometerfchrauben, über Wägungen, Wagen und Ge: 
wichte, über eine graphifche Methode in der Phufiologie, ein 
telegraphifches Aymometer, Comparator und Theilmafchinen 
für Nivellirlatten, einen Apparat zur Beobachtung der Newton: 
fchen Ringe, pneumatifche Signalapparate für Haustelegraphie, 
eine Methode zur Unterfuchung der Torfionselafticität, Kaliber— 
prüfer, eleftrifche Uhren, einen neuen Transverfalcomparator, 
über die neuen nach metrifhem Maße bezeichneten Brillen: 
gläfer, Bafisapparate, Compenfation eines Secundenpendels 


Längenänderung von Nivellirlatten, ein neue® Myographion, | 


Elektromagneten, Stauroffope, Luftpumpe zu Cvacuation und 
Eompreffion, Meſſung des Winddrudes, Diftanzmeffer, über 
Disperfionsverhältniffe optischer Gläſer, ein neues Mikrotom, 
zur Gefchichte der Entwidelung der mechaniſchen Kunft, über 
Farbenblindheit, Planimeter, bathometrifhe Inftrumente ꝛc.“ 
enthalten. Die den Artikeln beigefügten Zeichnungen find durch— 
weg correct und fauber ausgeführt, wie überhaupt die ganze 
Ausftattung der Zeitfchrift als eine befonders jorgfältige be- 
zeichnet werden muß. Wir können daher nur den Wunſch aus: 
ſprechen, daß bie Beitfchrift fich auf der durch die beiden erften 
Sahrgänge gegebenen Grundlagen weiter entwideln möge, fie 


wird ficherlich alddann fowohl der Proris wie der Theorie von | 
H.R. 


Nutzen fein, 
Der —— Hrög. von E. Hartig. Jahrgang 1883. 
7. Heft. 


Inh.: Eſcher, Theorie der Ringſpindel. — Mehmke, über 


die Gefchwindigfeiten beliebiger Ordnung eines in feiner Ebene bes | 


wegten äbnlicheveränderlichen ebenen Syſtems. — Webage. über 
hodrauliſche Bremsbuffer. — Hartig, die Fabrication der Speck— 
ftein-Gasbrenner. — Harnad, literarifche Beiprehung. — Müller, 
literarifche Notiz. — Notiz, die Berwerthung der ftädtifchen Fücals 
ftoffe betreffend. 











Sprachkunde. Literaturgeſchichte. 


Nofenthal, Ludw. A., Lazarus Geiger. Seine Lehre vom Urſprunge 
der Sprabe u. PBernunft, u. fein Leben. Stuttgart, 1583. 
Scheible's Verl. (XII, 156 ©. 8.) A 3. 


Lazarus Geiger (f 1570) hat fich durch feine Bücher „Ur: 
Iprung und Entwidelung der menjchlihen Sprache und Ber: 
nunft“ (1968 u. 1872)und „Urfprung der Sprache“ (1569) um bie 
Sprachwiſſenſchaft, fpeciell um die Bedeutungslehre (Semaſio— 
logie) unläugbare Berdienfte erworben. Seine ganz eigenthüns 
fihe Theorie über den Urſprung und die Entwidelung der 
Sprache wurbe vielfach discutiert und von den Einen, wie von 


— 1883, M 50. — Literarifdes 


Gentralblatt — 8. December. — 1754 
SteintHal und Marty, verworfen, von Anderen, wie Noiré, als 
eine geiftige That allererfien Ranges gepriefen. Herr Rofenthal 
ftellt in dem erſten Theile der vorliegenden Schrift (S. 1—96) 
Geiger's Anfichten über den Urjprung der Sprache und Ber- 
nunft rein objectiv, in furger Faflung, dar, und diefer Auszug 
ift zu allgemeiner Orientierung in Geiger’3 Büchern wohl dien- 
lih und dem Einen’ oder Anderen gewiß willtommen. In— 
tereffanter und werthvoller ift der Schlußtheil des Buches, der 
Geiger’3 Lebensgang erzählt. Wer, wie Ref, diefen bisher nicht 
gefannt hat, wird aus ihm manche in ben Geiger’ichen Schriften 
bervortretende Eigenthümlichkeiten jetzt beſſer verftehen lernen. 
Mit der fait völligen Weltabgefchiedenheit, in der Geiger nad) 
Aufgabe der Buchhändfercarriöre in feiner Vaterſtadt fein 
Leben verbrachte, hängt es offenbar eng zufammen, daß ihm die 
wiſſenſchaftliche Forfhungsmethode jeiner Beit, die Methode, 


‚ die auch heute noch in allen wefentlichen Buncten unerfchütter- 








Lich feft fteht, fremd geblieben ijt. Man muß es bedauern, dab 
ein jo fenntnißreicher und tiefer Geift ſich jo gefliffentlich gegen 
die beten Unregungen, die ihm von außen her kommen konnten, 
abfperrte. 

Herr Rofenthal Hat fi, wie er ©. 12 ſelbſt herborhebt, 
dur die ganze Schrift hindurch „kalter Ruhe” befleißigt, um 
die Thatfachen für fich ſelbſt ſprechen zu laſſen. Leider hat ihn 
diefe Ruhe in ber Vorrede gänzlich verlafjen. Hier wird Geiger 
in einer Weiſe erhoben, die mehr als unerquidlich ift. Geiger 
fei ein Ehrenplaß neben den größten Erforjchern des Welt 
räthjels einzuräumen. „Es ift unferen heutigen Forſchern etwas 
ſehr Geläufiges, ihre Gegenftände hauptfächlich von der ge: 
fhichtlihen Seite, alfo in ihrem Entjtehen, zu beleuchten; 
bliden wir aber nur zwei Jahrzehnte zurüd, und wir finden 


| eine ganz andere Art (??) wiſſenſchaftlichen Vorgehens, die fi 


nur mit dem Beſtehenden bejchäftigt, ohne den Werth der ge 
ſchichtlichen Herleitung zu vertennen, Selbjtändig und ohne Ge: 
nofjen (?!) hat Geiger hier den Weg gebahnt; die Ubjtammungs- 
lehre, die vielfach zu gleichen Ergebniffen gelangte, trat zu einer 
Zeit hervor, als er feinen Gedanken ſchon vollitändig aufge 
bildet hatte.“ Weiter heißt es, die „Geichichten der neuzeitlichen 
Kunft und Wiffenfchaft“ verzeichneten nicht einmal Geiger's 
Namen. Nur erft Wenigen, vor Allen „vem berühmten Sprach— 
forſcher Profeſſor L. Noire, einem Mann von wahrhaft felb- 
ftändigem Forfchergeift, dem Verkünder einer eigenartigen Welt: 
auffafjung“, ſei Geiger's Bedeutung aufgegangen. Herr Roſen— 
thal weiß alfo nicht, daß in der einzigen Geſchichte der Sprad): 
wiſſenſchaft, die bis jegt vorhanden ift, der von Benfey, nicht 
nur Geiger's Name genannt ift, fondern auch von Geiger's 
„reihen Sprachkenntniſſen und feiner tieffinnigen Weife, fie zur 
Löſung allgemeiner Fragen der Sprachwiſſenſchaft zu benutzen“ 
(S. 788) die Rede ift. Im Uebrigen erklärt fi) das Verhalten 
des Herrn Verf.'s im Vorwort einfach daraus, daß er Geiger, 
der ihm das A und O aller wahren Sprachforſchung ift, völlig 
feitiflo8 gegenüberfteht, weil er auf dem Gebiet der Sprad) 
wiſſenſchaft durchaus Tilettant ift. Geiger's ganzes Syſtem 
ruht, wie jeder Sacjlenner weiß, auf einer höchſt unfoliden 
Baſis. Er jchrieb feinen „Geſetzen der Begriffsentwidelung“ 
eine Ullgemeingültigkeit zu, die ihnen entfernt nicht zufonmt. 
Mit feiner Methode bes Etymo'ogifierens, glaubte er, könne 
man unendlich viel tiefer in die Vorzeit der Sprachen zurüd- 
gehen, als man bisher für möglich gehalten habe; durch jeine 
eiymologifche Forſchung jeien die legten großen Fragen nad 
der Entftehung der Sprache für immer dem Kampfe jubjectiver 
Meinungen entrüdt und eine eracte Wiffenfchaft von deu erften 
Anfängen der Sprache geichaffen. Dieſe etymologifche Forſchung 
iſt aber leider, weil fie ſich an feine Geſetze des Lautwandels 
bindet, eine unwiſſenſchaftliche und unannehmbare und Hat bit 
her eben nur bei folchen, die der Sprachwiſſenſchaft jo fern 
ftehen wie der Herr Verf., Beifall gefunden. Seine Urtheil‘ 


1755 


loſigkeit auf dem Gebiete der Sprachforfchung documentiert Herr 
Roſenthal in der vorliegenden Schrift an vielen Stellen, indem 
er auch die abenteuerlichften Worterflärungen Geiger'3 für qute 
Münze hinnimmt. 

Ueber Unbill, die Geiger zugefügt worden fei, zu lagen, 
wie Herr Rofenthal thut, ift unmotiviert, Bon der wirklichen 
Wiſſenſchaft ift dem Dahingefchiedenen unferes Wiffens bis jet 
fein Unrecht gefchehen. Eher fragt es ſich, ob man diefen nicht 
darum zu beffagen habe, daß fich die dilettantierende Sprach— 
forſchung in folcher Weiſe an feinen Namen und an fein Wert 
gehängt hat. Bgm. 


Mäiträyani Samhbitä. 
2. Buch. Leipzig, 
Gr. 8) 8. 


Schon aus dem Stubium bes erften Heftes der von 
Schroeder herausgegebenen Mäiträyant SamhitA haben bie 
Sachkenner die Ueberzeugung jhöpfen können, da bier ein 
wichtiges Denkmal der altindifchen Literatur von berufener 
Hand in wiürdiger Weife herausgegeben worben ift. Das zweite 
Heft beftätigt diefen Eindrud durchaus, Natürlich wird Jeder, 
der die Manufcripte genauer ftudiert, nicht umhin können, mit 
dem Hrsgbr. über die Wahl von Lesarten oder die Sehung von 
Interpunctionen zu rechten, indeffen fei, was der Ref. dazu in 
diefer Richtung bemerft hat, einem anderen Orte vorbehalten. 
An diefer Stelle fei es nur geftattet, den Dank für eine mühes 
volle und forgfältige Arbeit allgemein auszusprechen und auf 
die Wichtigkeit des Werkes hinzumeifen. Daß die Manufcripte 
feinem ber übrigen Brahmana-Werke an Alter nachitehen, ift 
eine Unficht, die fich dem Ref. fchon bei ber erften Bekanntſchaft 
mit benfelben (bereits vor der Drudlegung) aufdrängte, und die 
fich ihm jeßt bei anbauernder Beichäftigung mit der alten Proſa 
immer mehr beftätigt hat. Es ift unter diefen Umftänden fofort 
Mar, dab der Hiftorifche Werth des Buches nicht gering fein 
wird, nicht bloß für die Gefchichte des Rituale, fondern auch für 
die Sittengefhichte Indiens überhaupt. E83 wäre eine ans 
ziehende Arbeit, aus den Brahmanas alles dasjenige auszuziehen, 
was über Staat und Familie, Thiere und Pflanzen ꝛc. ohne 
Ubficht des theologischen Schreibers mitgetheilt wird. Unter 
nimmt Jemand diefe Arbeit, fo wird ihm die Mäiträyani Samhitä 
manches Intereffante bieten, Am größten aber wird boch bie 
, Wichtigkeit diefes und der anderen alten Proſabücher für die 
Geihichte der Sprache fein, und zwar nicht bloß für die Ge— 
fchichte der Formen, jondern namentlich auch des Wortgebrauches. 
Indeffen ift auf diefem Gebiete nicht vorwärts zu kommen ohne 
mühſeliges Sammeln. Was wir brauchen, find indices locu- 
pletissimi nad Urt des Whitney’ichen Inder zum Atharva— 
Veda, burch deſſen Bearbeitung uns Whitney ein leuchtendes 
Borbild entfagungsvoller Arbeit aufgeftellt hat. Daß derartige 
Sammlungen nah manchen Seiten hin aufklären fönnen, mögen 
ein paar einfache Beifpiele zeigen. Mäiträyani Samhitä 1, 10, 
16 (156, 8) findet fich der Sat: indrägnf eväsmai väjram 
änu abibhrtäm „Indra und Agni trugen ihm den Donnerkeil 
nach“. Daß diefes änn abibhrtäm eine große Merkwürbigfeit 
ift, dürfte Wenigen befannt fein, und doch ift es fo. Die 
Bildung bibharti fommt nämlich ſowohl im Rig-Veda wie im 
Atharva-Veda nur dann vor, wenn das Verbum bhar nicht mit 
einer Bräpofition verbunden ift, während bhärati ſowohl ohne 
als mit Präpofitionen erfcheint. In der alten Profa ift infofern 
eine jtrengere Scheibung eingetreten, al3 bibharti wie im Veda 
nur als Simpler erjcheint, bhärati nur mit Präpofitionen. 
Bhärati al3 Simpfer findet fi nur, wenn der Name Bhärata 
dadurch erflärt werben foll. Alſo muß man an äuu abibhrtäm 
in ber That Anftoß nehmen. Die Erflärung dürfte in Folgendem 
liegen: änu bharati hat einen obfcönen Sinn, konnte alfo nicht 
im Sinne von „nachtragen” verwendet werden. Wollte man 


Herausg. von Dr. Leop. v. Schroeder, 
1583. Brockhaus in Comm. (X, 169 5. 


— 1883. M 50. — Literarifhes Gentralblatt — 8. December. — 


1756 
dies ausdrücken, fo blieb nichts übrig, als zu änu bfbharti zu 
greifen, wenn auch fonft die Verbindung von bibharti mit einer 
Präpofition verboten ift. Aehnliche Beobachtungen laſſen ſich 
bei zahlreichen Verben madhen. Ein anderes Beifpiel mögen 
uns bie Compofita liefern. Im Allgemeinen ſteht feſt, daß in 
der Proſa jedes Compofitum einen eigenen nicht durch andere 
Sprachmittel auszudrüdenden Begriff darftellt, fo iſt z. B. 
devarathäs ein Götterwagen, und alſo etwas Anderes als 
deväryg rathäs der Wagen eines Gottes. Deshalb ift folgender 
Sap auffälig [Mäiträyant Samhitä 2, 1, 11 (13, 3)]: 
vämädevag ca väi kusitäyl cäjim ayätäm ätmänoh, 84 
kusitäyt vämadevarathäsya kübaram achinat „WBämabeva und 
Kufitäyt lämpften mit einander um ihre Perionen (d. i. mit 
der Beftimmung, baß ber Unterliegende Slave de3 Siegerd 
werben folfte), da zerbrach Kufitäyt die Deichfel des Wagens 
des Bämabeva“. Das Compofitum ift hier an fich nicht gerecht⸗ 
fertigt, es ift aber, wie man fofort fieht, gebraucht, um das 
Nebeneinanderftehen zweier Genitive (vämädevasya rathäsya) 
zu vermeiden. An anderen Stellen erflären andere ftiliftiiche 
Motive den Gebrauch des Compoſitums. Wie dankbar würde 
Derjenige, der folche Unterfuchungen macht, für die Unlage 
eines Index zur Mäiträyani Samhitä fein! Indem wir dem 
Hrsgbr. diefen Wunfch ans Herz legen, ſcheiden wir von ihm 
mit lebhaftem Dante für das bereits Geleiftetee  D.lbr.ck. 





Senfe, Dr. €. €, Gymmafial.-Dir., Inteinifhe Stiliftit für obere 
Gumnaflalcafien. Parhim, 1882. Wehdemann. (VII, 214 ©. 
Gr. 8.) cM 2. j 

In der Hauptſache ein wohl gegliederter, Löblich überficht- 
licher Uuszug aus Nägelsbach's Stififtif, Hier und da ergänzt 
durch Beobachtungen M. Seyffert'3, Berger'3 u. A. wie ohne 

Zweifel auch des Verf.'s felbft. Bon S. 1—109 werden unter 

den Rubrifen ber verfchiedenen Rebetheile die Darftellungsmittel 

des Lateinifchen im Vergleih zum Deutfchen erörtert, ſodann 
von 110—194 die Unterſchiede beider Sprachen in Bezug auf 

Sapbildung und bildlihen Ausdrud abgehandelt. Die Grup- 

pierung des Stoffes ift zum Theil eine etwas andere wie bei 

Nägelsbah (mitunter eine unläugbar praftifchere), der Stoff 

ſelbſt aber im Wefentlichen derfelbe, nur daß Henfe Alles ins 

Kurze zieht, gelegentlich auch Heine Berichtigungen anbringt und 

nicht jelten andere Belegftellen ald Nägelsbach anführt. Neues 

von Belang ift dem Ref. nicht entgegengetreten. Yebenfalls aber 
fann das Buch folchen Lehrern empfohlen werden, welchen an 
einem forgfältigen und überfichtlichen Ertract aus Nägelsbach's 
dickleibigem Buche gelegen ift. Ohne Zweifel werben auch ftreb- 
fame obere Schüler das Buch mit Nuten gebrauchen fönnen, 

Ref. für feine Perſon würde aber Bedenken tragen, dafjelbe 

Lernenden zu empfehlen. Warum foll nur Alles, was ehedem 

dem angeborenen und anerzogenen Sprachgefühl überlaffen 

wurde, nach Schubfächern rubriciert und zur nüchternen Vers 
ftandesfache gemacht werben? Jeder Bhilolog hat Urfache, dem 
trefflichen Naͤgelsbach dafür dankbar zu fein, daß er durch feine 
ebenſo ſcharf⸗ wie freifinnigen Vergleichungen die Unterſchiede 

der lateiniſchen und deutfchen Ausdrucksweiſe in einer Weiſe im 

Einzelnen Har geftellt Hat, wie feiner vor ihm; aber wozu ift es 

nötbig, daß die Ternende Jugend von allen ben Operationen, 

welche fie beim Ueberjegen von einer Sprache in die anderen 
vollzieht, ein verftandesmäßiges Bewußtſein erhält? Ein Drittel 
ber Unterjchiebe, welche Henſe zwifchen beiden Sprachen macht, 
ift übrigens infofern hinfällig, als die Möglichkeit einer wörts 
lichen Uebertragung entſchieden vorliegt (vgl. iter Brundisinum 

&.96, Homericus Ulixes, ebendaf., nocturna itinera ebendaf.), 

ein weiteres Drittel ift völlig unanfechtbar, nügt aber ber Jugend 

infofern wenig, als ein hoher Örad geiftiger Klarheit und feinftes 

Sprachgefühl nöthig ift, um die gegebenen Andeutungen bei der 

eigenen Production am rechten Orte präfent zu haben und ge 


1757 


ihmadvoll anwenden zu fönnen. Wuf das, was übrig bleibt, 
wird der Lernende unferes Erachtens beffer gelegentlich als im 
ſyſtematiſchen Bufammenhange aufmerkfam gemacht. Bietet das 
Buch ſomit nach der einen Seite ben Schülern zu viel, fo enthält 
daffelbe andererfeit? weder Synonymiiches noch Anweiſungen 
zur tractatio nod) das, was man aus der fogenannten Syntaxis 
ornata und dem Antibarbarus den Lernenden mitzutheilen ge: 
mächlich für angemeffen erachtet. Nach alledem giebt e8 Bücher, 
bie wir Schülern eher zu empfehlen neneigt wären al3 das vors 
liegende Werf, ohne daß damit dem jonftigen Werthe deffelben 
zu nahe getreten werben ſoll. Daß daſſelbe erft jept zur Be 
ſprechung kommt, hat feinen Grund hauptfächlich darin, daß 
Ref. nicht auf die erften flüchtigen Eindrüde Hin ein Urtheil 
über die praftifche Brauchbarfeit des Buches fällen mochte. 
Th. V. 


Newton, €. T., the colleetion of ancient greek inseriptions 
in the British Museum, Part II. Oxford, 1883. Clarendon Press, 
(157 $., 3 Taf. Fol.) 

Nahezu zehn Jahre find verfloffen, feitdem die attifchen 
Inſchriften des Britiſh Mufeum in der Bearbeitung von Herrn 
Hids erichienen find. Der jeht vorliegende zweite Theil der 
Sammlung enthält die Anfchriften aus dem Peloponnes, aus 
Nordgriehenland, Makedonien, Thrafien, dem kimmeriſchen 
Bosſsporos und vom griechifchen Archipelagos, zufammen 103 
Stüd (No. I-CCCXCVILIf.). Die Bearbeitung diefes Theiles 
bat der Vorftand der griechifchen und römischen Abtheilung des 
Mufeums und Leiter der Publication, Herr Newton, felbft über- 
nommen. Bon ben mitgetheilten Infchriiten find nahezu die 
Hälfte bier zum erften Male getrudt. Die zahfreichften und 
umfangreichiten diefer inedita ftammen von der Stelle des Heilig: 
thums des delifchen Upollon auf der Anfel Kalymna, wo fie im 
Jahre 1851 von Herrn Newton felbft ausgegraben wurden 
(No. COXXXI—CCCXXKIH, meift Pſephismen, aber auch eine 
intereffante Neihe von Freilaffungsurkunden); andere von Kos, 
Rhodos, Kreta, Kypern, Lesbos, aus der Krim und Lakonien. 
Darunter find fehr wertbvolle Sachen. Ein Stüd erjten Ranges 
it die Inschrift CCXCIX, die Acten eines Proceffes enthaltend, 
welchen die Gemeinde von Kalymna gegen die Erben bes 
Diagoras aus Kos geführt hatte (erhalten die Verordnung über 
das Gerichtöverfahren, die lagefchrift und das Urtheil); von 
hiſtoriſchem Antereffe die Infchrift aus Rhodos CCCXLIII, von 
der Ludw. Roß ein Feines Stüd copiert hatte und die ber 
englijche Herausgeber wohl richtig in die Zeiten des zweiten 
maledoniſchen Krieges fett, falendariich wichtig die gleichfalls 
rhodiſche Aufzeichnung CCCXLIV, aus der hervorgeht, daß bie 
Rhodier in den hohlen Monaten die rgorgraxug tilgten. Vom 
griechifchen Feitlande find aus maheliegenden Gründen in den 
lebten Jahrzehnten wenig Anfchriften in das Mufeum gelom- 
men; von hervorragenden befannten Stüden, die in revidierter 
und berichtigter Geſtalt mitgetheilt werden, find zu nennen die 
große auf eine Anleihe bezügliche Anfchrift von Orchomenos 
(CLVIIT) und die Tempelurfunde aus dem Ampbiareion bei 
Oropos (CLX). Bon ber von Gell aufaefundenen Rhetra aus 
Olympia (CHVIT) ift auf Taf. I ein neues Facfimile gegeben; 
biejes ftimmt in dem Namen der zweiten contrahierenden Stadt 
(EPFAOION mit ben älteren Bublicationen der Inſchrift 
überein. Unter den unedierten Stüden des Feitlandes verbient 
die Freilaffungsurfunde aus dem Heiligthume des Pofeidon auf 
Tainaron (COXXXIX mit Facfimife auf Taf. I) wegen ihres 
hohen Alters hervorgehoben zu werden. Bei der Herausgabe 
der Infchriften find diefelben Grundſätze wie im erften Theile 
maßgebend gewefen. Daher ift auf die Feſtſtellung der erhal: 
tenen Texte die größte Sorgfalt verwandt worden. Bon be- 
ſonderem Wertherfind die meift auf Localfenntni des Heraus⸗ 
gebers beruhenden Provenienzangaben. Was für das Corpus 


— 1883, M 50. — Literarifhes Eentralblatt. — 8, December. — 


1758 
inscriptionum latinarum der Berliner Afabemie nur mit großen 
Opfern hat erreicht werben können, die Belanntſchaft ber Her- 
ausgeber nicht mur mit den Originalen der Inschriften, ſondern 
auch mit den Localitäten, an denen dieſe aufgeftellt waren, 
hat fich hier durch die Gunft der Umftände gefügt. Die bei- 
gegebenen Commentare enthalten Alles, was auch denen, bie fi 
mit Epigraphif nicht befaßt haben, für das Verſtändniß erwünſcht 
fein fann. Das Erfcheinen des dritten Theiles der Sammlung, 
welcher die Inichriften von Ephefos, Priene und Jafos in der 
Bearbeitung des Herrn Hicks bringen fol, ift in Ausſicht geftellt. 
— Diejen epigraphifchen Publicationen parallel geht die Publi- 
cation der Kataloge des Londoner Münzcabinets, welche von 
Herrn Boole geleitet wirb und von der fieben Bände vorliegen. 
Das Britifh Muſeum hat den continentalen Mufeen in ber Ver: 
waltung lange als Vorbild gedient. Ref. glaubt feiner An— 
erfennung ber verdienftlihen Thätigfeit der englifchen Beamten 
nicht beſſer Ausdruck geben zu können, als indem er den Wunſch 
ausfpricht, daß ihr Beiſpiel auch in Bezug auf Publicationen 
und Kataloge allfeitige Nahahmung finden und namentlich die 
Münzſchätze der Eabinete von Berlin und Paris in nicht zu 
ferner Zeit in ähnlicher Weife wie die des Britifd Mufeum der 
wiſſenſchaftlichen Forſchung zugänglich gemacht werden mögen. 
U.K, 





Krumbacher, Dr. Carol., de codieibus quibus interpreta- 
menta Pseudodositheana nobis tradita sunt, München, 1683. 
Straub. (68 S. 8.) 

Die in ſprachlicher und culturgefchichtlicher Beziehung gleich 
wichtigen interpretamenta (&punveuuara), welche unter dem Na- 
men des Dofitheus gehen, jüngft auch einmal dem Julius Bollur 
zugefchrieben wurden, haben wiederholt die bedeutendften Philo⸗ 
logen angezogen, find aber bisher weder im Zuſammenhange 
behandelt noch vollftändig herausgegeben worden, In ber 
Differtation von Karl Krumbacher, welche zugleih als Pro— 
gramm bed Ludwigs: Gymmafiums zu Münden erſchien, wirb 
zum erften Male nicht nur die zerftreute Literatur der Dositheana 
und Pseudodositheana verzeichnet, fondern auch die vielver: 
zweigte Ueberlieferung ber letzteren unterfucht, gefichtet und ge- 
würdigt. Eine ber mannigfachen Recenfionen ift in zwei 
Münchener Hdfchrr. des XII., einer des XV. und einer bes 
XVI. Jahrh.'s repräfentiert. Won einer zweiten Faſſung find 
zwei Exemplare in Copien erhalten, in einer St. Galler und 
Münchener Hdſchr. des X. und einer Leydener (Voss. gr. 1V® 7) 
des XI. Jahrh.'s. Eine Sonderftelung nimmt bie zweite Ley— 
dener (Voss. 1. f. 26) aus dem XI. Jahrh. ein. Dazu fommen 
die in den Ausgaben von Beatus Rhenanus 1516, Henricus 
Stephanus 1573 und Bulcanius 1600 benutzten Tertquellen 
und eine PBarifer Hdfchr. des XVI. Jahrh.'s; ferner die dem 
IX. Jahrh. angehörige Hdichr. von Montpelliers, welche durch 
U. Brucherie befannt gemacht ift. Ueber die Entjtehung und 
das Verhältniß der verjchiedenen Recenfionen hat ber Verf. eine 
weitere Abhandlung in Ausficht geftellt, deren Hauptergebnik 
jedoch vorläufig mitgetheilt wird. Hiernach ift die an ziveiter 
Stelle bezeichnete Faffung der interpretamenta die ältefte; fie 
rührt von einem anonymen griechifchen Schulmann des 
II. Jahrh.'s n. Chr. ber. Erft fpäter im Archetypus ber 
St. Galler Hdſchr. wurden diefe interpretamenta mit der ars 
grammatica des Dofitheus und weiteren Anhängen verbunden, 
über welche Keil Gr. L. VII, 365 ff. gehandelt hat. Die Re: 
cenfionen, welche in der Hbfchr. von Montpelliers, in den vier 
zufammengebhörigen Münchener Hdſchrr., in der Ausgabe bes 
Rhenanus und der des Stephanus vorliegen, find nach jenem 
Mufter bearbeitet, die Münchener Recenfion wahrſcheinlich in 
Antiohia; ale ftammen noch aus ber Beit vor oder unter 
Eonftantin. Der Berf. bezeichnet feine Unterfuchung über bie 
Hdſchrr. als Vorläuferin einer Ausgabe der Münchener inter- 


1759 


— 1883, M 50. — Literarifges Gentralblatt. — 8. December. — 


1760 





pretamenta und bes I. und II. Buches ber Reydener, d . 5. ber 
in einer St. Galler, Münchener und Leydener Hdjchr. erhaltenen 
Faſſung, deren III. Buch 1532 von Böding herausgegeben 
wurde. Für bie zunächjt vorbereitete Ausgabe des Münchener 
colloquium hat der Berf. die Münchener Hofchrr. als ältere, 
reinere und vollftändigere Quelle erkannt, die der jungen Barifer 
Hdichr. und den von Rhenanus und Bulcanius benußten vor: 
zuziehen ift. Im Unhang theilt ber Verf. mit, daß ıhm neue 
Bunde zu weiteren Studien führen. Bon ihren Rejultaten wie 
von der Ausgabe darf das Befte erwartet werben. Denn bie 
vorliegende Schrift Hat den Berf. als tüchtigen und ſelbſtändigen 
Borfcher erwieſen. Die Löjung feiner Aufgabe wurde nicht Durch 
umfaflende Vorarbeiten erleichtert; außer einzelnen Beiträgen 
fam ihm nur Löwe's Prodromus zu gute und perfönliche Mit- 
theifungen von Wilhelm Meyer, dem die Schrift gewidmet ift. 
A.E. 





Keller, Otto, der saturnische Vers als rhythmisch erwiesen, 
Leipzig, 1983, Freytag. (III, 853 S. 8) c# 1, 50. 

Mit aller Eonfequenz wird in diefem Schriften der Verſuch 
durchgeführt, den faturnijchen Vers der altrömifchen Poefie als 
rein zur rhythmiſchen Dichtungsart gehörig nachzuweiſen: „er 
befteht aus abmwechjelnd betonten und unbetonten Silben, und 
die Betonung richtet fi nad) dem Wortaccent des gewöhnlichen 
Lebens; auf die Quantität der Silben kommt nichts an“ 
(S. 27), Dies wird dann in einer Reihe von einzelnen Megeln 
fpecialifiert. Daher ift nach Keller z. B. fo zu betonen: Däbunt 
mälum Metelli | Nasvio poétas. Ueberhaupt beginnt der Vers 
(im Gegenfaß zu der üblichen Annahme) ftet3 mit einer betonten 
Syibe, Tieft fi aber im übrigen wie Profa, man vgl. s6mol te 
örant se vöti | cröbro condömnes. Es läßt fih nun zwar 
Einiges für dieſe Theorie vorbringen, und es wäre ja ſchön, wenn 
wir die fpätere rhythmiſche Poeſie ſchon in der vorclaffiichen 
Beit fo deutlich vorgebildet fehen dürften. Uber was und ge- 
boten wird, bürfte zwar noch jo jehr ald Horazens horridus 
saturnius bezeichnet werden fünnen, aber es müßte doch zum 
wenigjten ein Bers fein, ein Gefühl für Tact, wie es jelbft rohen 
Völkern eigen ift und welches das carmen von der Profa unter- 
jcheidet, müßte fi überall offenbaren. Nun aber ift nach dem 
Berf. die Zahl der betonten Silben innerhalb der Vershälften 
eonfequenterweije gleichgültig. Daher fchreibt er (5.42): Honc 
ofno ploſrumo | cos&ntiont Römai — duonéro é6ptumo fuise 
viro — Lüciöm Scipiöne | filiös Barbäti — cönsol censor 
aidilis — hic füst apüd vos ꝛe. Wo die Conjequenz zu jolchen 
„Berjen“ führt, da muß doch wohl das PBrincip ſelbſt unhaltbar 
fein. Auch fpricht es nicht für leßteres, daß der Verf. ſich ge- 
zwungen ſieht, eine frühere rohere und eine fpätere ausgebildete 
Art des Saturnius anzunehmen, ohne dies doch deutlich be- 
gründen und beide richtig auseinanderhalten zu können. — Ref. 
benußt dieje Gelegenheit, um auf zwei feines Wiſſens bisher 
überfehene Saturnier hinzuweiſen. Sie ftanden an dem Janus» 
tempel, welchen C. Duilius erbaut hatte, der ſich in der Inſchrift 


mari ?)gessit — triümphum(qu6?) navälem d6 Po&nis meruit, 


lich 
Leſer leicht beifallen. 


Düntzer, Heinr., Life of Goethe. Translated by Thomas W. 
Lyster. With authentie illustrations and faesimiles, 2 Bde. 
London, 1883. Macnillan & Co. (XXIII, 462; IX, 525 S. 8.) 

In zwei ftattlichen Bänden liegt uns hier eine englische 

Ueberfegung von Dünper’s annaliftiihem Werke über Goethe 

vor, von dem bei uns bereits eine zweite Auflage erjchienen iſt. 

Es iſt beftimmt, auch in England gründlichere Studien über 

Goethe zu ermöglichen und das Werf von Lewes zu erſetzen, 


| 
| 


das ja früher felbft bei uns ı eine Rolle gefpielt bat. Der lleber- 
jeger hat ernſten Bleib auf feine Arbeit verwandt und dem 
Gegenjtande eigene Studien gewidmet, von denen manche zuge> 
fügte Fußnoten Zeugniß ablegen. Auch fonft zeigt jich der 
praftiiche Engländer durch mande ben Ueberblid erleichternde 
Hülfsmittel. Hervorzuheben ift in diefer Beziehung auch das 
Regifter, das viel vollftändiger und orientierender ift als das der 
deutichen Ausgabe. Da das Werk fertig und zum größten Theil 
abgejegt war, als die neue Auflage des Driginald erfchien, fo 
ift in einem Appendix das nachgetragen, was die zweite Auflage 
Neues bringt, ein gar nicht unintereffanter Ueberblid über die 
Fortichritte der Goetheforſchung im Verlauf weniger Jahre. 
Das Tıtelbild und die Holzichnitte im Tert find dieſelben mit 
ber deutjchen Originalausgabe, 


Deutſche National skiteratur, Hiftorifch »Fritiiche Ausgabe, Unter 
Mitwirkung von Dr. Arnold x. Seransgegeben von Joſeph 
Kürſchner. Stuttgart (o. J.. Spemann, 


38. Die Gegner der zweiten ſchleſiſchen Schule. 
hann Chriſtian Günther. Hogg. von * Fulda, 


m Stürmer und A Bi Klinger und Leiſewißz. 
: Lenz umd Wagner, 11: aler Däder und Schubart, von 

—9* Sauer. 

Aus dem weitläufig angelegten Sammelunternehmen, welches 
in Stuttgart im Spemann'ſchen Berlage unter dem Titel 
„deutiche Nationalliteratur” durch Kiürfchner redigiert wird, 
gedenken wir in biefem Blatte einige Partien zur Anzeige zu 
bringen, welche, fei e8 durch bie darin abgebrudten Literatur: 
denkmäler, fei es durch die Art, wie die Specialherausgeber 
ihre Arbeit in Angriff genommen haben, die Aufmerkfjamteit 
unferer Zefer verdienen. Den Anfang machen wir mit einigen 
Bänden, die in das achtzehnte Jahrhundert einfchlagen. Es ift 
zunächft die in drei Bänden vorliegende Sammlung: Stürmer 
und Dränger von Sauer. Sie umfaßt im erjten Bande 
Klinger und Leifewig, im zweiten Lenz und Wagner, im dritten 
Maler Müller und Schubart. Ein vollftändiges Bild von der 
literarischen Wirkfamfeit diefer Männer vermag uns der Hrsgbr., 
wie dies jhon der Plan der ganzen Sammlung bedingte, nicht 
zu gewähren; wir vermiffen namentlich bei Klinger mehrere der 
interefjanteften und werthvolliten Werke, jo „Geſchichte eines 
Deutſchen“, „Betrachtungen und Gedanken“, von Schubart die 
Selbftbiographie und die Beiträge zur deutſchen Ehronif, von 
Lenz die Anmerkungen übers Theater. Auf der anderen Seite 
find mehrere intereffante und werthuolle Schriften, wie Wagner’3 
Kindermörberin bier zum erften Mal wieder zugänglich gemacht. 
Bor allem aber ift rühmend hervorzuheben die forgfältige Art, 
wie die reichhaltigen Ergebnifje der auf den Sturm und Drang 
bezüglichen Publicationen der letzten Jahre verwerthet find, 
Die lehrreiche Ueberficht über die Tendenzen der Genieperiode 


lJ. Jo⸗ 


in der Einleitung zum erſten Bande müſſen wir, zumal da eine 


als denjenigen bezeichnete, quiprfmus r ͤm Romänam (prospere | 
vgl. Tac. ab exc. d. Aug. 2,49, wo der faturnifche Klang deut- | 
bemerkbar ift. Unaloge faturnifche Verſe werden jedem | 

A.R. | lich ijt es von Intereſſe, daß ber Hrögbr. auf Grund der Unter« 


ausführlihe Monographie über dies Thema bis jet fehlt, be— 
fonders willkommen heißen. 

In dem achtunddreißigften Bande, welcher die Gedichte 
Günther's von Fulda herausgegeben enthält, werben zum erſten⸗ 
mal, abgejehen von der Heinen Auswahl in Reclam's Univerjal: 
bibliothef, die reichhaltigen Ergebniffe der neueren Günther: 
forschung in einer commentierten Ausgabe verwerthet; nament: 


fuchungen Kalbeck's und Litzmann's die Gedichte in der Weife 
anordnet, daß fie eine poetifche Selbftbiographie bilden, Bei 
manchen Gedichten wird man freilich noch zweifeln können, ob 
ihnen die richtige Stelle angewiejen ift. Die Einleitung bietet 
außer ber hübjchen Bermuthung S. XV nicht gerade etwas 
Neues, aber fie ift fließend gefchrieben und faßt das Bekannte 
bequem zujammen. In ben Anmerkungen unter dem Tert ift 
auf das Biographiſche bejondere Sorgfalt gelegt; manche 
Schwierigkeiten, jo z. B. die Beziehung auf den „Leichenreim“ 





Flammen“ (S. 314) weit eher eine Erklärung verdient; an der 
letzteren Stelle jagt der Hrögbr. zwar „Bias von Priene, einer 
der jieben Weiſen“, dasjenige, worauf ed ankommt, läßt er je— 
doch unerwähnt. ©. 101 3. 13 ift des Verſes wegen anftatt 
„entdeckt“ ohne Zweifel „entdedet“ zu leſen. Bu tadeln ift, 
daß der Hrögbr. nicht bei den verſchiedenen Gedichten angemerft 
bat, wo fie in ben Originalbruden zu finden find, 


Alemannia, Hrög. von Anton Birlinger. 11. Jahrg. 3. Heft. 
Inh.: U. Birlinger, zum alemannifhen und ſchwäbiſchen 
Wortihape. — Derf., alte ftrapburger Inſchrift. — W.Crecelius, 
Lachrymae Sueuieo-Germanse, Germano-Sueuicae, — Derj., flies 
ende Blätter aus dem 30jährigen Kriege. — 8. Baumann, Irfeer 
Neimchronit des Johannes Kurtz. — B. Steble, die Bannwart: 
bütte zu Thann im Ober⸗Elſaß. — A. Birlinger, Gonrad Dieterich 
von Alm gegen Aberglauben. — 9. Pfannenfhmid, Bemerkung, 


Hermes. Zeitſchrift f. claſſ. Philologie. Hrsg. von G. Kaibel u. 
eft. 


C. Robert. 18. Band. 4. Hefi 

Inh.: Th. Bergk, philologiſche Paralipomena. 1. Die Muyrs 
midonen des Aeſchylus. 2. Die Abfafjungszeit der Andromache des 
Guripides. 3. Lucian's dyauzıo» Annooddrovg u. der Gedenktag 
Homer's. 4. Delibello zei Adrvalu molsrelag. 5. Miscellanea. — 
Joh. Schmidt, das medicinifh-botanifche Gloffar von Siena. — 
Ih. Kod, ein Gapitel aus der formalen Logik, angewendet auf 
Ariftoteles und Platon. — Fr. Leo, leetiones Plantinne, — Th. 
Schiche, zu Gicero's Briefen an Attieus. — Miscellen. 


Alterthumskunde. 


Iloaxsızd ri dv "Albireug "Apymoroyızig "Eraplag ri lawva- 
pios 1881 wexpı "Iarsvapiou 1852. "Ey 'Adivar. (42 8.) Mit einem 
Anhang: "Avyassadal dv rü Isarpu vis 'Emibaups ins II. Kadfadia. 
(40 5. u, 4 Tafeln.) 

Iperrına ri; 4. AN. 'Apy. 'Eraipias am 'lav. 1852 wiypı 'lav. 1883. 

’Alriveow 1853. (103 S. u, 3 Tafeln.) 

Die arhäologifche Geſellſchaft in Athen Hat neuerdings die 
vielverfprechende Einrichtung getroffen, ihren Yahresberichten 
Berichte ihrer Ephoren über bie unter ihrer Leitung audgeführ- 
ten Ausgrabungen beizugeben. In den Hoaxrixu des J. 1882 
ift dieſe Einrichtung zum erften Male in weiterem Umfange zur 
Ausführung gefommen. Un den ftehenden Generalbericht des 
Secretärs der Gejellichaft, Hrn. Kumanudis, über die Thätigfeit 
ber letzteren jchließt fich ergänzend zunächft ein concifer und 
fachgemäßer Bericht des als zuverläffiger Beobachter Griechen- 
fands befannten Hrn. Stamataxis über bie Unterfuchung eines 
von ihm in der Nähe von Thespiai entdedten Bolyandrions an. 
Das Grab war wie das früher von Herrn Stamataris ausge 
grabene Bolyandrion bei Chaironeia mit der Figur eines liegen⸗ 
den Löwen gefhmüdt, weicht aber von dem leßteren ſowohl in 
der Anlage als auch in Beziehung auf die Urt und Weiſe der 
Beftattung ab; in unmittelbarer Nähe wurden mehrere Stelen 
mit Berzeichniffen von männlichen Namen in epichorifcher 
Schrift gefunden. Der Berichterftatter ift geneigt, dad Grab mit 
der Schlacht bei Plataiai in Verbindung zu bringen, doch ift 
es, den Anschriften mach zu urtheilen, ſchwerlich fo alt; nach den 
fegteren könnte man eher an die Schlacht bei Delion denken, in 
welcher die Thespier ftarte Berlufte gehabt zu haben jcheinen. 
Eine Tafel enthält den Grundriß der Grabanlage und Ab—⸗ 
bildungen der Stelen, Es folgt ein kurzer Bericht bed Herrn 
Kabbadias Über die Fortfegung der von ihm dirigierten Aus— 
arabungen im Heiligtfum von Epidauros. Der Verf. hat bie 
Grundmauern eines Rundgebäubes aufgededt, deſſen Stelle von 
früheren Reiſenden angegeben war, und zahlreiche Bauglieder 


1762 





aufgefunden ; e3 hat fich herausgeftellt, baf unter dem Fußboden 
drei concentrijhe Gänge von eigenthümlicher Anlage Tiefen 
(Grundriß und Zeichnungen auf der beigegebenen Tafel). Der 
Berichterftatter fchreibt das Gebäude dem 5. Jahrhundert zu 
und will die Tholos des Bolyflet erkennen. In der Nähe des 
Rundbaues ftieß man auf die Fundamente eines borifchen 
Tempels und fand Refte von Giebelfculpturen in freiem Stil, 
die nad) der Angabe des Herrn Kabbadias von Amazonen- und 
Kentaurenfämpfen herrühren. Den Schluß macht ein eingehen: 
ber Bericht des Herrn Philios über die Ausgrabungen im eleu- 
finifchen Heiligtfum (mit einem von Herm Dörpfeld gezeich. 
neten Situationsplan). Die Ausgrabungen wurden an ber 
Stelle des großen Weihetempels begonnen, die Refultate find 
jehr bedeutend. Es hat ſich herausgeftellt, daß der von den 
Dilettanti gezeichnete Grundriß ungenau und unvollſtändig ift; 
daß bie Dede der Cella nicht von zwei, fondern von ſechs Säulen: 
reihen getragen wurde, und daß rings an den Wänden Hin acht 
anfteigende Sigreihen hinliefen. Auch die Fundamente der an 
der Südoftfeite angebaut geweſenen Halledes Philon weichen von 
dem Plan der Dilettanti ab. Die in der Umgebung des Tempels 
aufgededten Refte find noch nicht genauer unterfucht, Auf die 
Einzelfunde von Sculpturen, Terracotten u. dgl. geht der Be: 
richt nicht ein. Bei der großen Bedeutung, welche Alles, was 
zu Eleufis in Beziehung fteht, hat, würde gewiß jede wenn auch 
noh jo kurze Mittheilung darüber mit Dank aufgenommen 
worden fein. Es braucht faum gejagt zu werben, daß ber 
Wiſſenſchaft ein unfhägbarer Dienjt erwieſen würde, wenn die 
Erweiterung ber Apaxrıxa Beftand hätte und in regelmäßiger 
Folge ausführliche und zuverläjjige Berichte über die thatſäch- 
lichen Ergebnifje der Unterfuchungen der archäologifchen Gefell- 
ſchaft veröffentlicht würden. Daß über Ausgrabungen nur diejenigen 
in erichöpfender Weife berichten lönnen, welche bei der Leitung be> 
theiligt gewefen, ift leicht einzufehen ; ber Vorwurf, daß den Frem⸗ 
den bie Erforjchung des griechischen Bodens erſchwert werbe, würde 
verjtummen. Wünfchenswerth wäre es, daß ald Ergänzung zu 
ben ftatiftifhen Angaben des Generalberichtes über die Er 
werbungen des Mufeums der archäologifhen Geſellſchaft eine 
Ueberfiht der wichtigften Erwerbungen von dem Vorſtand des 
Mufeums in den Tgaxrıxa beigefügt würde, Den Mgpaxrına ift 
eine weite Verbreitung auch außerhalb Griechenlands zu wünſchen, 
nicht nur wegen des wiljenjchaftlichen Materials, das fie ent: 
halten, jondern auch damit die umfaffende und verdienftvolle 
Thätigfeit der archäologischen Geſellſchaft die gebührende Uner: 
fennung finde, U.K. 





een 





Tonkunſt. Kunſt. 


M., die Ahnen moderner Mufikinftrumente. 
Leipzig. 19882. Breitfopf & Härtel, (34 S. Roy. 8.) A 1. 
A. u. DL: Sammlung muſikaliſcher Vorträge. Herausg. von 
Paul Graf Walderjec. Nr. 46. 


Das leſenswerthe Schriftchen ffizzirt in gefälliger, mitunter 
allerdings feuilletoniftiicher Form die namentlich in weiteren 
Kreifen nur wenig befannte Geſchichte von vier vollsthümlichen 
Inftrumenten, die heutzutage im Ausſterben begriffen, zum 
Theil bereit? jo gut wie ausgeftorben find. Die Bauernleier 
und das Hadbrett ficht man gegemwärtig wohl bloß in Muſeen 
und Liebhaberfammlungen, während die Sadpfeife und die 
Schalmei wenigftens zuweilen noch gehört werden fönnen, banf 
den nicht eben jeltenen Nordlandsfahrten italienischer Pifferari. 
Am ausführlichften und intereffanteften hat der Verf. die 
Bauernleier (Radleier, Organijtrum, vielle) behandelt, da fie 
allein eine wirkliche, und zwar ziemlich wechſelvolle Gejchichte 
aufzuweiſen hat. Die Bezeichnung „Ahnen moderner Mufit- 


Schletterer, 9. 


1763 





‚inftrumente“ darf man freilich nicht durchwegs im ftrengften 
Sinne eines directen Stammbaumes nehmen. O. H. 


Repertorium für Kunſtwiſſenſchaft. Redig. von Hubert Janitfchet- 
6, Band, 2. Heft. 

Iub.: Joſef Waſther, Giovanni Pietro de Pomis, faiferlicher 
Hoftımmermaler, Hoſarchitekt und Aeitungsbaumeifter in Graz. — 
G. Dahlke, romaniihe Wandmalereien in Tirol. — Berichte und 
Mittheilungen aus Saminlungen und Mufeen, über ftaatliche unit: 
pflege u. Reftanrationen, neue Funde. — Yiteraturbericht. — Notizen. 
— Bibliograpbifhe Notizen. — Berzeichniß der wichtigeren Bes 
fprehungen. — Bibliographie. 


han = re firchliche Kunft, hrog. von Iheodor Prüfer. 7. Jahrg. 
r. 11. 


Aub,: Gothiſches Hansaltärchen (in Eichenholz mit Einlage von 
gemalten Kavenceplatten) erfunden und gezeichnet von Architekt Alfr. 


Schubert. — Praktiihe Winfe bezüglich anitößiger Bildwerke 
innerhalb und auferbalb des Gotteshauſes. — Miscellen. — Ghronif, 
— Literatur. 





Benannt für bildende Kunſt. Hrög. v. Garl v. güpom. 19. Bd. 
eit 2. - 


Inh: 9. E. v. Berlepſch, Skizzen aus Spanien. — E. 
v. Luͤßow, jur Grinnerung an Peter v. Gornelins. (Schl.) — 9. 
Pabit, die Sammlungen des berliner Kunſtgewerbe-⸗Muſeums. (Kortf.) 
— 1, ——————— die internationale Kunſtausſtellung in München, 
2. — Fr. Widhorf, über einige Zeichnungen des Pinturichio, — 
Hunftliterafer, — Notizen. — Hunftbeilagen u. Illuſtrationen. 
, Bir rar Beiblatt zur Zeitfchrift f. bild. Aunft. 19. Jahrg. 

r ss 


« 2— 


Inh.: Bom Gongreß deutfcher Kunſtgewerbevereine zu Münden. 
— Tie Infhriften der Wandgenilde von Oberzell auf der Neichenan. 
Edit.) — R. I. Jordan 7; U. Siegert F. — Gorreipondenz aus 
hffeldorf. — Die hiſtoriſche Ausftellung der Stadt Wien. — Das 
Karmaric » Denkmal in Haunover. — Ed. Mandel's Stid der 
Sixtiniſchen Madonna. — Neorganifation der Ecole des beaux-arts 
zu Paris. — Korreſpondenz: Yeipzia. — Die elektriſche Ansitellnng 
in Wien. — Ausgrabungen und Aunde in Tarent. — Kunſtliteratur. 
— O. Begas 1; P. % Bruzza + 2c. 





. Pädagogik. 
Kern, Franz, Prof, zur Methodik des deutschen Unterrichts. 
Berlin, 1883. Nieolfi. (VII, 112 8. Kl. 8.) c# 1, 80, 

Die Grundanficht Kern’s, die er vor Kurzem theoretifch auf: 
geftellt und begründet. Hat („die deutiche Saplehre“, Berlin 1883), 
ijt: Grundlage jedes Satzes ift das Verbum finitum. In der jegt 
vorliegenden Schrift zeigt Kern S. 1—34 an volljtändiger 
grammatischer Analyſe einer Leifing’schen Fabel, wie er ſich 
(unter Vermeidung aller mit jener Grundanficht unvereinbaren 
Bezeichnungen) die praftifche Anwendung feiner Theorie im 
deutjchen Unterrichte denkt. Diefe Probe dürfte geeignet fein, fo 
Manden, der an eine Bermengung logiſcher und grammatifcher 
Terminologie gewöhnt ift, nachdenklich zu machen ; in jedem Falle 
wird die Anwendbarkeit und Fruchtbarkeit der Kern’schen Methode 
‚überzeugend nachgefviefen. Unter Kern's eigenen Vorfchlägen 
dürfte die in ganz anderem Sinne ald 3. B. in der griechiſchen 
Grammatik gebrauchte Bezeichnung: Prädicatsdativ, »genetiv 
©. 3 ff. zu widerrathen fein. Mit Recht empfiehlt der Verf. 
übrigens; die Belehrung über den Satzbau an die deutſche Lectüre 
nur fparfam und nicht zu früh anzufnüpfen; er nennt S. IV 
Duarta der Öymnafien als geeignetjte Elafje für die Lehre vom 
einfachen Satze, Untertertia für die von ben zufamniengefegten 
Sägen. Der größere Theil der Schrift (S. 35— 112) enthält 
Bemerkungen über die Erflärung deutſcher Gedichte auf allen 
Elaffen des Gymnaſiums. Sichtlich find diefe Bemerkungen aus 
reicher eigener Erfahrung erwachjen ; die gelegentlich für ſchwie⸗ 
rige Gedichte Goethe's und Schiller's beigebrachten neuen Mate- 


rialien find dankenswerth. Bejonders einverftanden ift Ref. mit | 


— 1883. M 50. — Literarifhes Gentralblatt — 8. December. — 


1764 





der Warnung vor übermäßigen Erflären S.40 ff; zur Bolemit 
gegen Einzelheiten ift hier nicht ber Platz. 








‚Revue internationale de l!’enseignement. Red. Edmond Drey- 
fus-Brisac. 3° annee. Nr. 11. 

Sommaire: Facult& des lettres des Paris. Oüverlure des con- 
förences de lettres et philologie et d’histoire, le # novembre 1883. 
Diseours de MM. A. Croiset et E. Lavisse. — Michel Krück, 
de l'ötat aetuel de la question des dcoles rdales en Allemagne. 
— Ed. Dreyfus-Brisac, quelques renseignements sur élat de 
notre enseignement superieur. — Revue retrospeclive des ouvrages 
de l'enseignement. — Legouv&, rapport sur le concours de 
lagrögation de l’ensejgnement secondaire des jeunes filles, en 1883, 
— Manuel, rapport sur les öpreuves du certificat d’aplitude ä 
l’enseignement secondaire des Iyedes et collöges de jeunes filles. 
— Faeult® de droit de Paris. Charles Lefebvre, rapport sur 
les coneours Rossi. — Nouvelles et informations, — Acles el 
documents offieciels. — Bibliographie. 


Pädagogifche Blätter für Zehrerbildun 
Hrög. von G. Kehr. 12. Br. 6. 
Inb.: U. Sprodboff, der fiebente allgemeine Seminarlebrertag 
in Hannover. — Rh. Staude, über das Intereffe. — Ju Max 
Schenteudorfs bundertjährigem Geburtstage. — Recenfionen, — 
Literariſche Beilagen, 


u. 2ehrerbildungsanftalten. 
eft. 


Vermifhtes. 

Annuaire des cours de l’enseignement superieur 1882 — 
1883, publie par la sociel& de l’enseignement superieur, Paris, 
1883, Masson. (XL, 299 8. gr. 8.) 

Der Socisté de l'enseignement supériour in Paris, von 
deren Revue diefes Blatt regelmäßig Notiz genommen bat, ver 
danfen wir in der vorliegenden Publication ein ſehr willlom: 
menes Werk, Es ift. eine Zufammenftellung der fämmtlichen 
Borlefungen, die an den 17 franzöfiichen Akademien und den 
zu ihnen gehörenden höheren Anftalten, ſowie an ben großen 
Inftituten in Paris, ferner an den vom Staate unabhängigen, 
zumeift katholiſchen Facultäten im Studienjahre 1882/83 ge- 
halten worden find. Wir überfehen alfo den gefammten Höheren 
Unterricht Frankreichs, der ſich etwa unferem deutfchen Univer: 
fitätsftubium vergleicht. So exact freilich, wie unfere deutſchen 
Vorleſungsverzeichniſſe die Ueberſicht gewähren, iſt die vor— 
liegende nur in einzelnen Theilen, die Zuſammenſteller Hagen 

| felbft, wie ſchwer es ihnen oft geworden fei, in ben Beſitz des 
Materiales zu gelangen, und daß fie nit immer für fehlerfreie 
Mittheilungen einftehen könnten. Vielleicht giebt das Werk einen 
Anftoß, daß feitens des Staates hierin mehr als bisher für 
Gleihmäßigkeit und Genauigkeit geforgt wird. Aber wir Haben 
doch num eine Ueberficht, die dem Kenner des deutſchen Univer · 
fitätswefens.möglich macht, mit eigenen Augen ein Urtheil über 
das franzöfifche Verfahren zu gewinnen und einen Vergleich mit 
der beutichen Weile bis ins Einzelne zu ziehen. Hoffentlich 
unterzieht ſich ein Gelehrter der dankbaren Aufgabe, in einer 
unferer Wochen: oder Monatsfchriften die Nefultate vor Augen 
zu führen. Erwünfcht würde e8 fein, auch über den Beſuch ber 
Lehranftalten orientiert zu werben, wie ihn unſere deutſchen 
Berfonalverzeichniffe fo eract vor Augen führen. Endlich 
würden wir auch dankbar fein, wenn in den folgenden Jahr: 
gängen ein Namenregifter der angeftellten Lehrer hinzugefügt 
würde. — Dem eigentlichen Werke geht auf S. IX—XL ein 
nach Wiffenichaften georbnetes Verzeichniß der fämmtlichen in 
Paris in den verjchiedenen Lehranftalten gehaltenen Vorleſungen 
vorauf, das wohl den doppelten Zweck erreichen wirb, den die 
» Hrögbr. dabei ins Auge gefaßt hatten, einmal zu zeigen, welch 
ein Reichthum mannichfaltigften Wiffens dort geboten wird, der 
ſich mit dem jeder deutfchen Univerfität wohl mefjen kann, jo: 
dann, daß fo manches Gebiet zwei⸗, drei» und vierfach vertreten 
ift und eine Vereinfachung wohl indiciert wäre, — Wir hoffen, 


1765 — 1883. 50. — Literariſches 
gende Band der Anfang einer Reihe von Bänden 
i e uns ben Einblid in das höhere franzöfifche 
errichtsweſen immer klarer ermöglichen werden. 


daß der vorlie 
ſein wird, di 
Unt 





Univerfitätsfhriften, 

Halle-Wittenberg (Rutberfeler), Serm. Hering, Luther's Lehre 
von der Nächtenliche. 1519— 1521. Feſtſchrift. (398 5, 4, 

— (manguraldiff.), Malter Rubdolpbi, Beitrag zu Selmbolk' 
Theorie der Disverfion und Theorie der Doppelbredbung nach den 
Princivien von Helmholtz. (28 5, 8} — Bruno Schlitte, die 
Durchführung der Zuſammenlegung der Brundftäde im Regierungss 


bezirk Caſſel. (40 ©. 8.) — Theod. Panlıoff, de neutrius generis 
adiectivorum substantivo usu apud Tacitum. (35 8.8) 


Revue des deux mondes. Lille annde. 3° pneriode, Tom. 60%, 
2° Jivr, 

Sommaire: Andre Theuriet, Bigarreau, — A. Bardoux, 
Pauline de Montmorin, comlesse de Beaumont. V. Lan enmiesse 
de Beaumont ei Chateaubriand. — Jurien de la Graviöre, le 
commerce de l’Orient sous les rögents Auguste et de Claude, — 
M. Guyau, un probleme Westheligue, L’antagonisme de l'arl et 
de la seienee. — Jules Leberquier, le barreau &t la defenge 
devant les tribunaux elrangers. — Charles Lavollee, les chemins 
de fer et l’etat, Les conventions. — Gust. Ollendorff, V'expo- 
sition nationale de 1863, — Revue dramalique, — Chronique de 
la quinzaine eic, 


Allgem. MilitärZeitung. Red 
Jub.: C. Suter, die 
Streitfrage, (Sch 
Reubewaffnung in 
und Vionville, 
Ein Mahnwort 
fhiebenes ir. 


Defterreichifche Monats 
9. Jahrg. Nr, 10. j 
Inh: Emil Schlapintweit, der 
G:v. Scherzer, Riblice auf den 
Indien im Jahre 1882-1883, 
merkungen zur gegenwärtigen 
Hanfal, der Aufitand im ägup 

Miscellen. 


Ruffifche Revue. Monatsfchrift 
von 6. Röttaer. 


Zernin, 58, Jahrg. Nr. 88-91, 
Schweizerifche Landwehr, ine Zeite u. 
1.) — Drill oder Erziehung? — Die Rrage der 
Aranfreich. 1.0.2, — Der Todesritt von Balaflawa 
ine Parallele. — Ueber MilitärsDienftverficherung, 
für Väter im Offisierss und Beamtenftande, — Rer- 


ſchrift f. den Orient. Redig. von A. v. Scala, 


Handel mit Britifch-Birma, 
Außenhandel von Britifch- 
— Ferd. Blumentritt, einige Ber 
Kane der Sulusinfeln. — M. 2. 
tiichen Sudan 1883, — Ghinasßras, 


Rußlands. Heraus. 


für Die Kunde 
12, Jahrg. 10, Heft. 

Inh: Job, v. Keufiler, der Abſchluß des arofien Emancipa— 
tionswertes vom 19, Februar 1861. A. Brüdner, über eine 
ruſſiſche Geſandtſchaft in Paris im Sabre 1681. — Georg Blau, 
landwirtbicaftliche Speriafeulturen Ruplands, (Schl.) — Ar. Mat: 
tbaei, über die Golonifation von Ausländern in Rußland und die 
Bauernfrage. — Sleine Mittbeilungen. — Revue ruffiicher Jeit⸗ 
fhriften. — Ruſſiſche Bibliographie. 


Revue eritique. Nr. 48. 


Sommaire: Niese, le developpement de la poisie komerique. — Jurien de 
‚a Graviöre, les rampagnes Alexandre, le drame marödonien. — 
Van Eys. grammaire basque, — W, Fischer, &uydes sur Nhistoire 
byzanline du XL. siöcle. I. Jean Xiphilin, patriarche de Constantinople, — 
Löonee Person, les papiers de Pierre Reirou de Saudrerille. — L.oxsius, 
les documents des Lagardio ä Funiversite de Dorpat. — Chronique, — 
Acadenıie des Inseriptions, — Societs des Antiquaires de France, , 


Nuova Antologia, Rivista di seienze, lettere ed arti. Anno XV, 
2. serie. Vol. 42. Fase, 22. 


Die Greniboten. Red. Johannes Grunom. 42 


Jah, © Unire Parteien. — Die hifkoriiche Gemmiifion in Münden. — Kon, Mößler, 
bie Entftehung Des Kauf, Adorti,) — Beiunder Menihenyerftand. — Der Aricy 
swihten Aranfreih 6, Gbina, — N.» Äeftenperg. Arancerca von Kimi 
(St) - Literatur, 


Die Nation, Wochenſchrift f. Politik, Volkswirthfcaft u. Literatur. ‘ 
Herantgeg. von Ib, Varth. 1. Jahre. Nr. $, 
Inh: M. Broemel, Die engllihen Vorbilder des beutihen Offtgier⸗ 


Jahrg. Nr. 49, 


Bereinshaufes, 


















Ter Gewinn der Uniallverfiherumge-Actiengelelliharten. — Nikiad, Nas dem | 
vreupiihen Bindtage, I, — Sfijjen aus dem ameritaniibet Welten. — Ber 


miſate Mittbeilumgen. 





17 


Centralblatt — 8, December. — 


Die Gegenwart. Grég. von Theophil Zolfing. MB Nr. [13 


Tab: Mid. Yanfer, Destihland u. Spanien, — Serutator, der Bf 
deunden Arıien. — Tav. Aber, eine Schevenbawer-Religie ı. die De 
malsfrage. — Th. Felling, „Biflula* ven Relir Fabı, ®, Teckrt: 
das Yibrelto im „Runitmert der Aufanft“. Arxitiſche Uemerfungen u & 
Baaner’s Orernierten. (Zibl,) PVeregrinus, eim Müddentibes Orätine 
(Areibarg i. &) — Mus der Hauptitadt, 


Blätter f. literar. Unterhaltung. "Hräg. von R. v. 
Nr. 48 


Jub.: Meinb, Moien, Hovellen u. @rzäblungen, Z Zub. Töhn, aur relsäte 
Literatur. — Karl Niffel, neue, deurihe Pramatiice Werte. — ©. Weite: 
ein GBerreidtiäee Jabtbuch. — Vermiidte Schruten — Benilleron. — Birk 
grarbie, . 


Europa. Red. von H. Kleinfteuber. Nr. 48. 


Inb.: Serum, Schulte, ein Scher · Curleſum aus der Seldmachereit. I. - 4 
Vergbans, bronolegiibe Plautere. — Glemeis Fleiiher, die Base nr 
wunderbaren Bafergeihörien t. Baffergeifterm, 1, — Mut. Nagele, Tri 
lieter. Schl. — Pilleratur ır. 


eiterariſcher Merkur. Heraus 
Nr. 5 


Inb.: Aranz Brümmer, Frauenleb. — KR. Siegen, Rür den Seihnachaathe— 
Aritiſche Mundikam, — Kleine Mittheifungen. — @ibtiograplie. 


Wiſſenſchaftl. Beilage der Leipziger Zeitung. Rr. 92—95, 

Iuh. Ruf. Borsig, Das Weltgeruht in ter Malerei, — &. Mardach lraerı 
Sbeuter. — Em Kaumann, Muälberiht aus Dresden. — st. Basdiite 
Altertbumdwzrein gu Dresten, — Tier fönigiihe Geſellichaft der Wifenisane: 
— #rleie ans Paris, — Bücherbeiprediungen. 


Algen. Zeitung. Beilage, Nr. 321327. 


Inh: 8, Weber, in italienischer Patriot. Lu. — Ber biftorifchen Brferiden 
ber beutihen Sprade, — Das Aäropbufikalliihe Obferwatoriua® hei older 
im Jahre 1892, — Sur Orientierung im T’ten. 3. (Dhfubart) — Die Auer 
eier in Bent, — Vebenderinmertugen van endwig Meyer von Aıonau I79- 
Isıt, 2. Serbert, Bom alten ır. vom mewen Bien. A. ıL 4. Eu 
chie denee — Fünigia Jahre rulfiiber Verwaltung im dem baltiiken Mrorisicı 
— 4%, Aörker, Antonio Aregoıa m. Veonarto ba Bid. — Tie Beftbenit de 
Nibiitten. — J. B. Korbboff, vie frühefe Henelfabrication 1. «Ardeititsr 
in Nordreutiätand. Te italieniihen Univerfitäten in der —— 
nad Degenwart. — ®, v, Schweiger-Berhentein, At der Jahres»Tin- 
mem — A. Sorawig, zur deuſſchen Moman literatur. (#. Dader 
„Bilular,) 


Iluftrirte Zeitung. Red.: Kranz Metfh. Mr. 2109, (81, Bam.) 


Inh: Emil Jung, Staatlike oder prieate "Folontintien? — Ah. Etıezer 
“ler aus Sranicn, 1. — Zostenfhau, — Lurw. Bund, Die junge Pure, 
Meridt) — Urwalt in den Öfterreidithen Alpen. — &. #. Hacker, Un 
Nadıt in Venedig. Operette von Iebann Strani. — Goritano Melna, - 
Treiie u. Buchhandel, — Polstediice Mutrkeilungen, — Simmeltericheinungen 
— 8, Eheile. eine blühende amerıtuntihe Aaıve, 


Ueber Land und Meer. 51. Br. 26, Jahrg. Ar. 9. 

Inh.: Perin Schſtalug, Im bunfier Nacht. — auf v. Weilen, Klauberier 
am Kamin. 6. Serie. 1, (BA) — E. M, Bacano, Aus ben rimeruagn 
eines Burgtbeatereleren. — Am Arcuztaug. — Manu. — %, Martin, u 
uenet Hüter, — Mofgentejud, #enerallientenant Dr. Sacdet. — int 
dfein, Hera Sanfeiice. (Echt) — Mn bei Diefentrepve in Weirbig. 
Sand Wahenbuien, Wine Berie der Kiniera, — Bro Balden, like 
rüte Plaurerelen, Wngliibe Literatur. 1. — Rotizbläner. — 

De zembet 183. 


Eonntags-Bhatt. Rer.: A. Phillips. Mr. 48, 

Iub,: Beor 
Au ber I 

Bartenlaube. Rr. 48. 


Ind.: Stefanie Aaifer, Flodenftimmen {Korti.); — Aus dem Riten Berlin. - 
üb. Yaufer, der Haſtgeber unieres Srongringen u. fein Sein. — Das Lehe: 
fiel, — Slaͤtter u. Lmen. 


Dabeim, Hrög. von R. König u. Ib. H. Bantenius, 2%, Jahrg. 
Nr. 9 
Inb.: E. Os nald (Bernbardine Schule» Said), Gr lebt! (Beni) — Beter 
v. Aödvpen, Die Borie des Krieges und bie Kriepeyonie, — Min ärgiliher 
Wint für junge Damen, — Serrm, Reat, fer mſin cvener Anad abor. — A. 
woerdeler, Neifenbentener iar Hellewftene-Rationaiparl. — Am Familtm 
tie. — Nechterath. 

Inh, der Seilſagen: Karl Sterd, Nom Luthe 
Ihre Zukunſt. — Umſchau anf generblichen 
Degas. — Umſchan im deren Yanden, 


Schorer's Familienblatt. Hed.: E. O. Hopp. 4. Bd. Nr. 48, 
Jah: Zara Supler, amerifanifhe Welntbättgfeit. 2. u. 3. — Lie Böiäbrüdige. 
— Grib Stab, ein Gapıtel won ter Zeit, — 6G. Kehler, bie Denriden ia 
ker Äremte. 6, — 9. üb . Aedeallemant, zum Zertlere u. Baganleıı 
tbum, 2 — %olem, mehes oder gefochtee Alcidht Wine für Arante a. #e 
ſunde. — Bil, HSengen, Der Prieder der Hertha, (Seide) — E. Hein- 
heid, Fin weites Wlätchen, — Aturenbriefe. Wirgetbeite von Ar. Wautbeer. 
4 — Zlauterede. 


Allgem, Seitung 
47, Jahrg. Mr. 48, DES 
Sub. : Die Heliniondtämpfe. — Der Veremanor von London, — Zu dem neufteninet 

Ermagegenbrand-Procch. — Ylterarifcher Modenberidt. — Beitungenadrridir:. 
”——_ Feuilleton. 


Gottſchall 








geg. von Dr. Karl Siegen. 4. Jahre 


Aftınemit: 








Bernb, Wagener, 
— Boie Blätter, 


viefte in Gisieben. — Die Heger um 
Gebiett. — Ad. Hoieuberg, Detot 


des Judenthums. Hrog. von v. Ebitinpion. 











2.) 
Caesaris belli galliei lıbri VII. Accessit Hirti liber VII. 


1767 — 1883, M 50, — Literarifdes 





Gentralblatt — 8. December. — 1768 








Jũudiſches Eiteraturblatt. Hrög. von m. Rahm er 12. Jahrg. 


Rr. 47 

Anh. MD, Jellinet, das Institutum Jan gung Fr — Salomen Spinner, 
Randbemerhungen zur Befitta Das KR. Aaſſana. — Aroner, Gollertänen, — 
Hotbidild, Dis rituelle Shladsten des Geflügeld und die Ravored, — 
Immanuel Teuticb, Kiaigt Notizen zu Den Zargumim der Megilleth. — 
Lıteraturberichte, — Notizen, 


Ausführlichere Kritiken 


erihienen über: 


nun! tragoediae, Ed. Kirchhoff. (Schmidt: Philol. Anz. 
Xi, Suppl..b. 2.) 
Baumgarten, über die Quellen des Gaflio Die für die ältere 
romiſche Geſchichte. (Cohn: Philol. Anz. KIN, 9,10.) 
Besobrasof, etudes sur l’economie nationale de la Russie. 
7T.I. reifen. f. Voltewirthſchaft, Politif und Culturgeſch. 
Blümner, —— 1.9. (Schreiber: Philol. Anz. XI, 
Suppl.p. : 
(Holder: 


— — 


Ebend.) 

Compilationes antiquae, quinque, elc., recogn. Friedberg. 
(v. Scherer: Arch. f. kath, Kirchenrecht. N. F. XLIV, 6.) 

Corpus juris canoniei. Editio Lipsiensis Il. post Richteri curas etc, 
editionis recognovit Friedberg. P. Il. (Ebend.) 

Uräuta Sütra of ra, the, ed.,by Garbe. (v. Schroeder: 


Litbl. f. orient. Philel. 1 
Gurtiusd u. Adler, —* u. Umgegend. (Erdmann: Philol. 
(Derj.: &beud,) 


Anz. XI, Suppl.sh. 2 
Gurtiusn. Kaupert, rise von Attika. 

"poll 13 etudes iranienues. (Bartholomae: Litbl. f. orient, 
g v 


1.) 
ir Jahre A Fe in den baltifchen Provinzen, 
324.) 


Gard 0 Maftarna oder Servlus Tulllus. Philol. 
Anz. Xi, Suppl.“H. 2.) 

Gerlach, Alegorien und Embleme. 
(Schönfeld: Kunſtchronik. XIX, 3.) 

Gunning, de Babyloniis Aristophanis fabula. 


(Soltan: 


(Schrader: Philol. 


Anz. xl, Supyl..$. 2.) 

Sate. Geielhaftäverfaffung der chriſtl. Kirche. (Funk: Theol. 
Quartalſchr. LX 

Keller, der (nude * als rhthmiſch erwieſen. (Sittl: 


PHitol. Anz. XIl, 9/10. 


-Kubitschek, de — Fr origine ac propagalione. 


(Miefe: Pbilol. Anz. Suppl.⸗K. 2 
nn. Eu > aiotushe Apofeefhlhten Funk: Iheol. Quartal⸗ 
Tr l, 
— Zu zul: fabäifhe Alterthämer. (Prätorins: 
Litbl, f. orient, Philol. 1, 1.) 
Öehmichen, de com »sitione episodiorum tragoediae graecae 


" externa, P. I. (Bedlein: Philol. Anz. XII, . 

Paley, commentarius in scholia Aschyli Medicen,. (Derf.: Philol. 
Anz. XII, Suppl.sh. 2.) 

Polybii historiae. Ed, Büttner-Wobst. Vol, l. (Stid: 
Ebend.) 

Poreögen, ber — er und Nachenfatarrh 20. (Bep: 

Memorabilien. N. F. I, 


Porphyrii quaestionum — ad lliadem perlinentium | 


Ed, Schrader. (Schoemann: Philol, Anz, XI, 


(Grunert: Forſtl. Be. XX, 11.) 

Propertius, select rl ed. by Postgate,. (Ehwald: Philol. 
Anz. XI, Suppl..h. 2 

Rangadt ‚ bie ee des Griechiſchen. (Schoemann: Pbilol, 
Anz. } 910.) 

— — de la tubereulose on par cohabitation, 
(Johne: Deutihe Itſchr. f. Thiermedic. X, Ya.) 

Reuss, de Jubae regis historia romana a Plutarcha expressn. 
(Gohn: Philol. Anz. XI, 9/10.) 

Rutherford, the new Phrynichus ete, (Derf.: Ebend.) 

Salviani *— omnia, recens. Pauly, (Thielmann: Ebend. XII, 
SupplH. 2 

Schwane, — der mittleren Zeit. (Schanz: Theol. 
—— 1.) 

Sittl, die localen Berſchiedenheiten der us Sprache x, 
(Hartel: Philol. Anz. All, Suppl⸗H. 2 

Starf, — der Archäologie der Aut. 1. Abth. (Schreiber: 


Ebend 
Swobo ’ a, Ihußydideifche Duellenitudien. Ebend.) 


PBreple r, jum Zuwachobohrer. 


(Holzapfel: 


Grlänternder Text von JTq. | 


Berzeihniß der Bücher in der Bibtirhet der Hamidie Medreife. e. 
(Mordtmann: Lirbl. f. orient, Pbilol, 1, 1.) 


Bom 24. Rovbr, bie 1. Deebr. Aud nabfebende 


nen erfdhienene Werke 


auf unferem Medactionebureau eingeliefert worden 


Adamy, Architeftonif der —— Beit. 1. Hälfte. Hannover, 
1884. Helwing. (Gr. $.) 
Baum, Anleitung zur Mr een = Verfü —* und Beſchluſſen 
im ſtreitigen u. ——— amtsgerichtlichen Verfahren. Berlin, 
20. 


Weidmann. "(8,) 2., 
Biedermann, dreißig Jahre deutſcher Geſchichte. Bd. 1, 2, 
2. Aufl. Breslau, Schottländer. (IX, 500, 1, 540 ©. At. 8.) 
2.8. 2. Abth. Leipzig, 


Bucdolz, die bomerifhen Nealien. 
Engelmann. (Gr. 8.) cH 5. 


Ciceronis oraliones selectae, Scholarum in usum ed. Nohl. 


Vol. I. * 1884. Freytag. (AI. 8.) oA 0, 30. 

Genfulargefegge ung, die, des Deutjchen Reiches. Textausgabe mit 
—— si x. von Zorn. Berlin, 1884. Guttentag. (VII, 
63 


Gouard, vo neue Teftament forfchenden Bibellefern durch Um— 
fhreibung u. Erläuterung erklärt. 4. Bd. Potsdan, Stein. (#.) 


5. Aufl. Leipzig, Engelmann. 


* 


Gredner, Glemente der Geologie. 
(Br. 8.) 14, 

Drakeim, deutjche Reime, Infchriften des 15. Jahrhunderts und 
der folgenden, gelammelt ꝛc. Berlin, Weidmann. (8.) 4. 
Ebering, bibliographifcher Anzeiger für romaniſche Sprachen und 
Literaturen. 1. Bd. 1583. Fr Halbjahr. 1. Heft. Leipzig, Twiets 


meyer. (IV, 84 S. ®r. 
Engel, der ad des Dienfoen, 1. Th. Berlin, Simion. (VI, 
70 ©. Gr. 
Wien, 


Faulmanu, KWegtaphiſche En, Lief. 1. 
1584. Bermann & Altmann, (Gr. 8.) cH 0, 50, 

Fraidl, die Exegeſe der fiebzig Wochen Daniel’6 in der alten 
und mittleren zeit. Graz, Leuſchner & Lubenffy. (4) c#H 6. 

Funk, M,, Johann Aegidins Ludwig Funk ꝛc. Mittheilungen aus 
feinem &eben. 2. Tb. Gotha, 1884. F. A. Perthes. (8,) = 5. 

Handbuch der Jngenieurwifienfhaften in 4 Bänden. 3. Bd. 1.4 btb,, 
8* Kl Aranzins & Sonne. 2. Aufl. Leipzig, Engelmann, 
(Imp. 2 


Harre, —RX Formenlehre für untere und mittlere Claſſen. 


ver ver Mei du i ve ihen & Be 

aco er Rechtsſchutz im en Strafverfahren. Berli 
ur I), Moefer. ER, u frerfah es 
Juſtud, das Ghriftenthum * ichte der verglei — Sprach⸗ 


und Religlons-Wiſſenſchaſt und im feinem Gegenſatze zur ariſtö⸗ 
(a Kasper Sal Speeulation, Wien, Gerold's Sohn in Komm, 
Gr. 8) © 

Klaar, das moderne Drama dargeftellt in feinen Richtungen und 
Sauptvertretern. 3, Abth. Leipzig, 1884. Bee. (8.8) cH 3. 

Kleift’s, Heinrih von, Briefe am feine Braut, Hrsg. von 
Biedermann. Breslau, 1884, Schottländer. (XXVI, 2505. 81.8.) 

Kohler, gefammelte Abhandlungen aus dem gemeinen und franzör 
ſiſchen Givilrecht 2. 2. und 3. Abth. (Schl) Mannheim, Benss 
bheimer. (8.) 1. 

Landau, die Quellen des Defameron, 2. Aufl. Stuttgart, 1884, 
Scheible's Berl. (8.) cH 6. 


Lecky, Gedichte Englands im 18, ———— Ueberſetzt von 








Literaturblatt f orlent. P 


Löwe. Bd. 4. Leipzig, Winter, (Gr. 8.) 
Bene Hrög. von Kuhn. 1.80. 1.9. 


Keipzig, D. Schulze. (42 ©. 8.) 
Xord, —* der G rn der Buchdruckerkunſt. 2. Ih. Leipzig, 
Weber. (Gr. 8.) © 


Margoliouth, studia scenica. Part I. Sect. I. Introductory 
study on the text of the greek dramas ele, London, Macmillan 
& Go. (44 ©, 8.) 

ı Maurer, Bölfers u. Staaten 
1. Bo. Leipzig, 1994, 
Muller, de middeleeuwsche m de) der stad Utrecht. Deel 

I en 2. Haag, Nijboff. (IV, 405, IV, 446 5, Roy. 8.) 

v. Nägeli, meanijchspbufiologifce Theorie der Abſtammungslehre. 
Münden, 1854, Dldenbourg. (Roy. 8) cf 14. 

Vcceioni. storia della lelteratura latina —— ad uso dei 
licei. Zurin, Paravia & Go. (313 ©. Al. 8.) 

Paffarge, Aus dem beutigen Spanien n. Bortugal. Reifebriefe. 
Bd. 1, 2. Leipzig, 1884. Schlide. c/A 10. 

Pitaval, der neue. Hrsg. von Bollert. Nene Serie. 18. Br, 
Xeipzig, 1894, Brodpaus. (Kl. 8.) 5 


— u - . u. Ey Darftellungen. 


1769 


Polad, Brofamen. 
mannes, 2. Bd. Wittenberg, 1884. Herrofe. (Kl. 8.) 3. 

Neinhold, das dentfche Bolksthum und feine nationale Zukunft. 
Minden, 1884, Bruns. (8.) 6. 

Res gestae divi Augusti, Ex monumenlis Aneyrano et Apollo- 
niensi, iterum ed, Mommsen. Berlin, Weidmann. (Roy. 8,, 
Taf. fol.) cH 12. 


Roches, Irente-deux ans ä travers lTélam. (1832—1864.) T. 1. 
Paris, 1884. Didot et Cie, ar 8) cH 4, 80. 
Roßmann, Luther u. die deutjche Nation. Feſtrede x. Dresden, 


v. Zahn & Jaenſch. (35 ©. 8.) . 

Sammlung der civilrechtlichen Entſcheidungen des k. k. oberiten 
Gerihtofe, Hrög. von Glafer, Unger und Waltber. 

Shaffter, Ye Trophäe Seiyi 

effler, die fran e Bolksdichtung u. e. 1.80. Leipzig, 

1884. Schlicke. (dr. 9) HM 9. ⸗ 

Schumacher, Südamerikaniſche Studien, Berlin, 1884. Mittler 
& Sohn. (8. ch. 12. 

v. Stein, die innere Verwaltung. 2. Hauptgebiet. Das Bildungs 
wefen. 2. Th. Das Bildungswefen des Mittelalters, 2. Aufl. 
Stuttgart, Gotta. (XVI, 541 ©. 8, 


) 
Swoboda, Lehrbuch der Handels Aritymetit. Wien, 1884. Gerold’ | 


Sohn. 80. 

t, 

x Zafeln nebit deren Fragmenten. 

859 ©. 8. 

Wied, praftifcher Lehrgang zur Erlernung der deutichen Sprache. 
Nah Ahn's Methode für Griechen bearbeitet, Leipzig, 1894. 
Brockhaus. (FI. 8.) A 1, 50. 

Wild, Am Zürcher Rheine, Taſchenbuch f. Eglisau u. Umgebung. 
1. Th. Zürih, Höhr. (AI. 8.) cM 2, 50. 


(Sr. 8.) 4, 


Leipzig, Liebeskind. (XII, 


Wictigere Werke der ausländifhen Literatur. 
Branzöfifce. 


Bourgoin, de Claudio Mario Vietore, rhetore christiano quinti 
sweuli, thesim proponebat facultati litterarum Parisiensi ad 
— doctoris promovendus ete, (123 p. 8.) Paris, Hachelte 
er C, 

—, un bourgeois de Paris lettre au XVII® siöele: Valentin Conrart, 
premier seeretaire perpetuel de l'’Academie frangaise, et son temps 
(1603—1675), sa vie, ses &crits, son röle dans l’histoire litteraire 
de la premiere parlie 
Hachette et Cie, 

Chandos, Le Prince noir, po&me. Texte eritique (frangais el 
anglais), suivi de notes, par Michel. (XX, 292 p. 4.) Paris, 
Fotheringham, 

Chronique de Bordeaux, &phemerides des jugements de la com- 
mission militaire sous la terreur ä Bordeaux. Distribution par 
mois, jour, nom, äge, profession, lieu de naissance des personnes 


qui ont paru devant ce tribunal du 23 oclobre 1793 au 31 juillet | 


1794: par Un bordelais. Pour faire suite aux &phemerides de 
la guillotine. (172 p. 12.) Bordeaux, libr, nouvelle. 

Collignon, ende anthropometrique elementaire des principales 
races de France. (66 p. 8.). Paris, impr. Hennuyer. 

Contes (les) populaires de l’Egypte aneienne. Traduits et com- 
mentes par Maspero. (LXXX, 231 p. 12.) Paris, Maisonneuve 
ei Cle, 1882. F. 7, 50. 

Dareste, textes inedits de droit romain, (29 p. et 2 planches. 
8,) Paris, Larose et Forcel. 

Deloche, renseigments arch@ologiques sur la transformation du C 
gultural du latin en une sifflante, et m&moires sur le monnayage 


en Gaule au nom de l’empereur Maurice Tibere. (58 p. 4.) 


Paris, imprim. nationle, 

Desjardins, mömoire sur linseriplion de Coptos relative ä la 
route du Nil ä la Mer Rouge (envoi de Maspero). 
Paris, impr. nationale, 

Dumax, les princes d’Orlcans-Bourbon ; le trait® d'Utrecht et la 
loi salique, etude historique, (V1, 84 p. 18.) Paris, U, Levy. 

Haristoy, recherches historiques sur le pays basque T. 1. 
1. Novempopulanie; 2. Allodialit@ du pays basque; 3. Mono- 
graphies, &e. (41 p. 8.) Paris, Champion. 

Hippeau, Berlioz, l’'homme et l'artiste, d'apres des documents 
nouveaux, 1. Berlioz intime. (VI, 504 p. ®,, avec le portrait 
de Berlioz par Courbet.) Paris, impr. Schiller. F. 15. 


Verne de Bachelard, droit romain: de auclorilate tuloris; | 


droit frangais: de la responsabilil€ des chemins de fer en maliere 
de transport, (294 p. 8.) Lyon, imp. Mougin-Rusand. 

Vinson, le Folk-Lore du pays basque. (XXXVII, 397 p. avec 
musique, 12.) Paris, Maisonneuve et &c. F. 7, 50. 


— 1888. M 50. — Literarifhes Gentralblatt — 8. December. — 


Erinnerungen aus dem Leben eines Schuls | 


Geſchichie und allgemeine juriſtiſche Lehrbegriffe der | 


du XVII siöcle. (365 p. 8.) Paris, | 


(6 p. 8) 


1770 


Italieniſche. 


Averani, la difesa di Galileo, pubblieata ed illustrala da Ant. 
| Faxaro. (31 p. 4.) Modeda, tip, della Socielä tipografica, 
| Bazzano, Leopardieae res. (59 p. 8.) Novara, tip. Novarese, 

' Beovoull: peoma epico anglo-sassone del VII secolo, tradolto e 

illustrato dal Grion. (1%3 p. 8.) Lucca, tip. Giusti. 

ı Berardinelli, il coneelto della Divina commedia di Dante 
Alighieri: dimostrazione. (500 p. 8.) Firenze, Manuelli. 

Claretta, memorie storieo-critiche sull’ .ordine cavalleresco del 
eollare di Savoja nel primo secolo della sua fondazione, (30 p. 
8.) Torino, Loescher. 

Faesimili di antichi manosecritti, ‚per uso delle scoule di filologia 
neolatina, pubblicati da E, Monaci. Fasc. 1. (1891), fase. 2. 
(1883): 50 tav. complessivamente. Roma, eliolipir A. Martelli 
Saranno 100 tavole, i 

| Lampertico, seritti storiei e letterarii. Volume Il ed ultimo. 
(496 p. 16.) 

Metastasio, lettere disperse e inedite. A cura di Carduccis 
I 1. — (XXIV, 448 p. 16.) Bologna, Zani- 
chelli, . ie 

Nieolucei, su gli elefanti fossili della Valle del Liri. (16 pag. 
con 2 tav. 16,) Napoli, 1882. 

Parona, esame comparativo della fauna dei lembi plioceniei lom- 
bardi, (12 p. 4.) Milano. 

| Parona e Canavari, brachiopodi oolitiei di aleune localitä dell’ 
ltalia settentrionale. (20 p. con 3 tav. 4.) Pisa. 

Riecardi, saggio di un calalogo antropologico italiano; con 
cenni storici intorno alla, antropologia, e biografiei intorno ad 
aleuni antropologi ilaliani. (176 p. 8.) Modena, tip. Vincenzi 
e Nipoti, L. 2, 50. 

Salvioni, fonetica del dialetto moderno della eittä di Milano: 
saggio linguistico. -(305 p. 16.) Torino, Loescher, L. 6 

Scacchi, della lava vesuviana dell’anno 1631: memoria prima, 
(48 p., con 2 tavole. 4.) Napoli, 1882, 

* memorie della societä italina delle scienze, serie 3°, 
t. IV, 

Seguenza, stadii geologiei e paleontologici sul eretaceo medio 
dell’Italia meridionale, (150 p. con 21 tav. 4.) Roma, 1582,. 

Zinelli, sul divorzio: osservazioni eritriche, (313 p. 8.) Verona, 

‚ Münster, L. 2, 50. 

Englifde 


 Chaffres, Gilda Aurifabrorum: a history of english goldsmitlis 
and plateworkers, and Iheir marks stamped on plate &e. Also 
historieal accounts of the goldsmiths' company, and their hal 
marks, &e, Preceded by an introduelory essay on the gold- 
smith’s art. (260 p. Roy. 8.) London, Allen, 18 8. 

Clarke, ten great religions. Part. 6. A comparison of all re- 
ligions. (VII, 430 p. 8.) London, Trübner. S. 10. 

Genesis in advance of present science; a crilical investigation 
of chapters I, to IX. By a septuageniarian beneficed presbyter. 
(406 p. 8.) London, Paul. 8. 10. . 

Greg, without God. Negative science an dnatural ethies, (350 p. 8) 
London, Hurst. 8. 12, ⸗ 

Grindon, the Shakspere Dora: a guide to all Ihe prineipal 

| passages in which mention is made of Irees, flowers, plants, 
and vegetable produclions: with eomments and bolanical parli- 
eulars. Illustrated. (318 p. 8.) Manchester, Palmer & Howe. 
5.6, 

Interpolations in Bede's ecelesiastienl history and other aneien! 
annals affecting Ihe early history of Scotland and Ireland. (2 p. 
8) London, Simpkin. 

Massey, the natural genesis; or, second part of a book of the 
beginnings, Conlaining an allempt to recover and reconstitute 
Ihe lost origins of the mylhs and mysteries, Iypes and symbols, 
religion and language, with Egypt for the monthpiece and 
Alrien as Ihe birihplace, (2 vols. 1080 p. Roy. 8.) London, 
Williams & N. S. 30, 

Vigfusson and Powell, corpvs poetievm boreale. The poctry 
of Ihe old northern tongue, from the carliest times 10 the 
thirteenth century. Edited, classified, and translated; with in- 
troduetion, exeursus, and noles. (2 vols. 1396 p. 8.) London, 
Frowde. 8. 42. j 

Wraxall’s historieal and posthumsus memoirs, 1772-1784. 
With correetions and additions from the author's own ms., and 
illustrative notes by Mrs. Piozzi and Dr. Daran. Edited and 








annotated by Wheatley. Illustradet, (5 vols. 8) london. 
Bickers. 8. 60. 
Niederländifce. j 
‚ Cramer, de roomsch-katholieke en de oud-protestantsche schrift- 


beschouwing. Geschiedkundig onderzoek. (4 en #3 p. 8) Amsler- 
dam, Kirberger. F. 1. 


1771 


de Koe, de conjeeturaal-eritiek en het evangelie naar Johannes. 
(8 en 280 p. Roy. 8.) Utrecht, Kemink en zoon. F. 3. 

Israöls en Daniels, de verdiensten der hollandsche geleerden 
ten opzichte van Harvey’s leer van den bloedsomloop, Met 
goud bekroond. Uitgegeven door het Provineiaal Utrechtsch 
Genootschap voor kunsten en wetensch. (8 en 135 p. #8.) Ut- 
recht, Leeflang. F. 1, 20. 





Antiguarifche Kataloge. 
(Mitgetbeilt von Rirhboff u. Wiganpd in Being.) 
Pen Buch. in Carlsruhe. Nr. 104, Bibliotheca juridien. 
1. tb. 

Butſch' Verlag in Augsburg. Nr. 3, Vermifchtes. 

Englmann'ſche B. in Münden. Nr. 12, Vermiſchtes. 

Folovicz in Pofen. Wr. 80, griech. u. latein. Claſſiker. 

Koh & Reimer in Königberg i/Pr. Nr. 1, claſſ. Philologie. 

Prager in Berlin. Nr. 73, Münzkunde, Genealogie, Wappen- 
kunde. Nr. 74, Rechtsgeſchichte u. Nectäquellen, Civil-Recht und ' 
sProch, Mr. 75, Strafreht, Staatsreht x. Nr. 76, Staatds | 
und Belfswirtbichaft. 

Preuß & Jünger in Breslau. Nr. 10, Geſchichte u. ihre Hülfs⸗ 


wifienfchaften. 
Nr. 458, Botanif, Nr. 460, 461, Deutfch- 


Schmidt in Halle, 
land. 
Stargardt in Berlin. Nr. 144, Numismatif, 
v. Stofar In Regenöburg. Nr. 104, kathol. Theologie, 





Literarifhe Anzeigen. 


Publicationen der Königl. Preuss. Akademie | 
der Wissenschaften zu Berlin. 


In Commission in Ferd. Dümmler'’s Verlagsbuchhandlung 


(Harrwitz & Gossmann) in Berlin: 


Abhandlungen der Königl. Akademie der Wissenschaften 
zu Berlin. Aus dem Jahre 1882. XLII u. 786 Seiten, 
Mit 30 Tafeln, 1883. Gr. 4. Cartoniert. Preis # 50. 


Inhalt: Philosophisch-historische Classe. Preis 8 .# 


Diels, Hermann, Zur Textgeschichte der Aristotelischen Physik. 
c#. 2.— Zeller, Eduard, Ueber Begriff und Begründung der 
sittlichen Gesetze. c# 1,50, — Bernays, Jacob, Ueber die 
unter Philon's Werken stehende Schrift: Ueber die Unzerstör- 
barkeit des Weltalls. 4. 


Physikalische Classe. 1. Preis 30. II, Preis AH 6, 60. 


I. Braun, A., Fragmente einer Monographie der Characeen. Nach 
den hinterlassenen Manuscripten A. Braun’s herausgegeben von 
Dr. 0. Nordstedt. Mit 7 Tafefo. A 11, 50. — Virchow, 
Rudolf, Alttrojanische Gräber und Schädel. Mit 13 Tafeln. | 
c#. 12,20. — Schwendener, $., Die Schutzscheiden und 
ihre Verstärkungen. Mit 5 Tafeln. c# 6. 

If. Studer, Th., Uebersicht über die Ophiuriden, welche während 
der Reise 8. M. 8. Gazelle um die Erde 1874—1876 gesammelt 
wurden. Mit 3 Tafeln. c# 3,50. — Studer, Th., Verzeich- 
niss der während der Reise $S,.M.S. Gazelle an der Westküste 
von Afrika, auf Ascension und am Cap der guten Hoffnung 
gesammelten Urustaceen, Mit 2 Tafeln. c# 2, 50. 


Mathematische Classe. Preis -# 6, 30. 
Noether, Max, Zur Grundlegung der Theorie der algebraischen 
Raumcurven. c#H 6. 
(Die in den Classen enthaltenen Abhandlungen sind zu den bei- 
gesetzten Preisen auch einzeln zu erhalten.) 


Sitzungsberichte der Königl. Preuss. Akademie der Wissen- 

schaften zu Berlin. | 

Gr. 8 Geheflet. Preis für den Jahrgang «HM. 12. | 

Mathematische und naturwissenschaftliche Mittheilungen 

aus den Sitzungsberichten der Königl. Preuss. Akademie 
der Wissenschaften zu Berlin. 


Gr. 8. Geheftet Preis für den Jahrgang «MH 8. B29 


— 1883, 850. — Literarifhed Gentralblatt — 8. December. — 


VII. 


1772 





Auctionen. 
Altgetheilt von Denſelben.) 
10. December in Amſterdam (R. W. P. de Bries): Bibllotheken 
von G. Heilbronn in Amſterdam und van der Boon Meſch in 
j Harderwijk. 


nachrichten 


Profeſſor Dr. Nivpold in Bern iſt zum Nachfolger des Beh, 
Raths Dr, Karl Hafe auf den Lehrſtuhl für Kirchengefchidhte an der 
Univerfität Jena berufen worden. 


Dem Oberlebrer am Joachimsthal'ſchen Gumnaftum zu Berlin, 


Berm. Scholz, ift das Prädicat Profeffor beigelegt worden, 


Am 16. November 7 in Bologna der Profeffor au der dortigen 


Univerſität, Johann Baptit Ercolani, Berfaffer vieler Werke über 


Zoologie und Thierarzneikunde. 

Am 25. November F in Berlin der Sammler u. Gerausgeber 
deutſcher Volkslieder, Profeffor Ludwig Erf, 

Am 28, Nov. Fin München der a. o. Prof. Dr. Fr.X. Schmid⸗ 
Schwarzenberg ans Erlangen, im 65. Lebensjahre. 

Am 30, November F in Dresden Profeffor Dr. Hugo Jlberg, 
Geh. Schulratb im Minifterium des Kultus und Öffentlichen 
Unterrichts und Rector am f. Gummafium zu DresdensNeuftadt, im 
56, Lebensjahre, am demjelben Tage in Randen in Oberſchleſien der 
vormalige Director des Gymnaflums zu Heiligenftadt, Dr. Aramarzif, 
im 74, Kebensjahre. . 


Herren, welche geneigt find, jih mit einer renommirten 
Verlagsbuchhandlung behufs Herausgabe wiljenfchaft- 
lih-praftifher Arbeiten in Verbindung zu feßen, werden 
erfucht, ihre Adreſſen unter Ungabe der betreffenden Special- 
fächer und etwa ſchon veröffentlichter Urbeiten unter P. 322 


einzufenden an Rudolf Mosse, Leipzig. (325 
Bei 8. Hirzel in Leipzig ist soeben erschienen: 
Das Buch Da 


Richter und Ruth. 


Erklärt 


von 


Dr. Ernst Bertheau, 
(ord. Profossor in Göttingen). 
Zweite Auflage. j 
(A. u. d. T. „Kurzgefasstes exegetisches Handbuch zum Alten 
Testament. VI. Lieferung.“ 


Gr. 8. Preis: M. 6. 

Prof. Fried. Aug., Petrefactenkunde 

Quenstedt, Deutschlands, Der ersten Abtheilung 

Besi I—VI, 1.—4. Liefg. Mit Atlas von 205 Tafeln, 

470, —. 
1. Band: Die Cephalopoden. Gr. 8. (43, Bog.. 36 Tafelu 
in Fol) Tübingen, 1849. A 30, —. 

U. Band: Die Brachiopoden. Gr. $. (IV, 748 S. u. 25 Taf. 
in Fol, mit 3000 Abbild.) Leipzig, 1571. c# 60, — 

. Band: Die Echinodermen. 1. Abth.: Eehiniden. Gr.-®. 

(VIIL, 720 S: u. 28 Taf. in Fol. mit 1700 Abbild.) Leip- 

zig, 1874. cH 70, —. * 

. Band: Die Echinodermen. I. Abth.: Asteriden und En- 


eriniden. Gr. 8. (VIII, 742 8. u, 25 Taf. in Fol. mit ca. 
2600 Abbild.) Leipzig, 1876. cH 64, — 
V. Band: Die Korallen, (Schwämme). Gr. 8s. (VIII, #12 8. 


= Taf. in Fol. mit ca, 1000 Abbild.) Leipzig, 1878. 

A. 70, — 

Band: Korallen (Röhren- u, Sternkorallen). Gr. 8. (X, 

1093 8. u. 42 Taf, in Fol.) Leipzig, 1881. c# 112, — 

Band: Gasteropoden. 1.—4. Liefg. Gr. $. (192 8. u. 

24 Taf. in Fol.) Leipzig, 1851/53. A 64, — 
(Fortsetzung unter der Presse.) 


Fues's Verlag (R. Reisland). 
— — — ST — — 


YL 


Leipzig. 


1773 


— 1883. 50. — Literarifhes Eentralblait — s. December. — 








I. Theologie. 


Amtsreden, Geiſtliche, der vorzüglichſten deutſchen 

Kangelrebner, Ausgewählt aus den eriten 19 Jahrgängen der 
„Predigt der Gegenwart” von Dr. D. Wendel. Mit zwei ir 
über Gafualreden von Karl Schwarz u. K. H. Lüde. 8. (2 3. 
unges., 678 ©.) 1682. AI, — 

de im 12 Bieferungen ü cK 0, 75 andgegeben. 

BEITRAGE zur sächsischen Kirchengeschichte, 

herausgegeben im Auftrage der Gesellschaft für säch- 
sische Kirchengeschichte von Franz Dibelius und Gott- 
hard Lechler. I. Heft. 8. (260 Seiten.) 1882. AM A, — 


— — II, Heft. (355 Seiten.) 1983. — (Erscheint Mitte Decbr.) 


Inhalt d. Il. Heftes: Kahnis, die geschichtl, Wendepunkte d. evang. Julh. 
„Landeskirche i. Sachsen Koothe, die Erzpriester in der O.Lansilz, 
Seifert, Wo hat Luther am 25. Mai 1535 in Leipzig gepredigt?— Königs- 
dörffer, Memorabilia der Kirchfahrl Lenghennersdurf hai Freiberg. — G. v. 
Hirschfeld, die Beziehungen Luther's und seiner Gemahlin zur Familie 
v. Hirschfeld. — Dibelius, Luther in Dresden. — Miszellen. 


FISCHER, Dr. B., Rabbiner, Talmudische Chresto- 


mathie, mit Anmerkungen, Scholien und Glossar unter 
besonderer Berücksichtigun 


der talmudischen Discussion als 


Lesebuch zu der von ihm edirten Winer'schen Grammatik be- | 


arbeitet. 8. (269 Seiten.) 1594. M 6, — 


, So viel auch gegenwärtig über den Talmud geschrieben wird, so selten 
ist dorh wirkliche Keuntniss desselben anzutreffen; denn die Bekanntschaft 
mit der neuhebr. Philologie reicht dazu nicht aus. — Eine Anleitung zuaı gründ- 
lichen Verständniss des T. ist daher gewiss von Nutzen, und mit vorstehendem 
Buch, dessen Verf. sich seit 50 Jahren mit dem Talmud beschäftigt, geboten, 


JAHRESBERICHT, THEOLOGISCHER. Unter 
Mitwirkung von Bassermann, Benrath, Böhringer, Dreyer, 
Gass, Holtzmann, Lipsius, Lüdemann, Seyerlen, Siegfried, 
Werner, herausgegeben von B. Pünjer. Erster Band, ent- 
haltend die Literatur des Jahres 1881. Gr. 8. (389 Seiten.) 1982. 


. o 8, her 
— — Zweiter Band, enthaltend die Literatur des Jahres 1882. 
Gr. 8. (VYHI, 464 Seiten.) 1893, AM 8, 


Der Th. 3.-B. referiert in 12 Abschnitten, jeder von einem Gelehrten des 
»peciellen Faches bearbeitet, über die gesammte theol. Literatur eines Jahres, 
einschliesslich der wichligeren ausländischen, sowie der periodischen. — Un- 
enibehrliches Nachschlagewerk. 


MEHLHORN, Dr. P. Grundriss der protestan- 
tischen Religionslebre. 8. (VIII, 48 Seiten.) * Cart. 
0, 80, 
Für den Gebrauch in den obersien Klassen höherer —— wie 

desselben Verf. Bibelkunde und Kirchengeschichte. 
predigt, die, der Gegenwart. Eine homiletifhe Zeit: 
fhrift für die ir men Geiftlihen und Gemeinden, unter 

€ 


— 


[ — 


Neuer Verlag von Joh. Ambr. Barth in Leipzig. 





[323 


| WINER’S Chaldäische Grammatik für Bibel und 


‘ 


Mitwirkung nambafter Geiitlicher des Ins und Auslandes, herausg. 
von Dr. Wendel. 18.—20. Jahrg. Girca 600 Seiten. Gr. 8. | 
1851— 83. & Jahrgang von 6 Heften. ef. 7, 50, 


— (Eine Seyaratausgabe der im 20. Jahrgang enthaltenen, auf die 
Yutberfeier enthaltenen Meden, erjchien mit dem Umſchlagtitel: 
Luther⸗Heft. 8. (142 S.) 1583. A 1, 50. 
enzer, — —— 
Meilenſteine am F eines Chriſtenlebens. Religlöſe Reden 
und Betrachtungen. 8. (YIII, 340 Seiten.) 1882. MA 3. — 


98% B, Rede am Sarge des Reichstags: Ubgeorb: 
neten Dr. Schulze-Deligih am Himmelfabrtätage den 3, Mai 
1553, Sep, Abdr. aus d. „Predigt d. Gegenwart”, 1853, 


— in Mlancheiter). | 
en 


AM. 0,35. | 


Leeblin, U. Die Pfalmen in alten und neuen £iedern | 


herausgegeben von A. Treblin. Mit einem Borwort von 
Juline Sturm. AI. 8. (XVI, 432 Seiten.) 1882, AMAA— 
In eleg. Originalleinwandbd,. mit Goldſchn. NM. 6, — 


Tie beften Pieder fiber fämmelide Bfalmen emtbaltend; als voetiides An 
Dadıt sbuch vom beionderem Verth von ber ganzen theol, Preife bervorachoben. 


W'!CLIF, JOHANN, Lateinische Streitschriften, 
- aus den Handschriften zum erstenmal herausgegeben, 


kritisch bearbeitet und sachlich erläutert. 8. (XVI, C, 540 
Seiten mit 1 Händschriftentafel.) 1883, A 24, — 


Die wichtigsten Sehriften des grossen engl. Reformators, seine latein, | 


Sweitschriften erscheinen hiermit zum ersien Mal im Druck und zwar in 
einer auch die strengsten Ansprüche befriedigenden Weise, — Die Wichtigkeit 
vonichenden Werkes bedarf keines Nachweises, es sei nur noch einer interessan- 
ten Thatsache erwähnt, welche durch diese Publiestion ihre unbestreitbaren 


Neweise erhält: Joh. Hus hat seine Lehre durchaus au! W, gegründet und ganze , 


Tractste W,'s wörtlich in seine Schriften aufgenommen, die 


ussit, Bewegung 
wer nüslaufes wuelbständige, sondern eine Wiederholung 


der Oxforder. 


| , Targumim, 3. Aufl. vermehrt durch eine Anleitung zum 
| Studium des Midrasch und Talmud von Dr. Bernard Fischer. 
8. (XVI, 208 Seiten.) 1982. A 4, 50. 


| II. Naturwissenschaften, Mathematik. 


A NNALEN DER PHYSIK u. Chemie, Neue Folge, 


unter Mitwirkung der physikal. Gesellschaft zu Berlin, ins- 
besondere des Herın H. v. Helmholtz, herausg. von G. Wiede- 
mann. Jahrgang 1883 oder Band 18, 19, 20 (d. ganzen Folge 
Band 254-256. — 12 Hefte nebst 2 Extraheften. AM 38, — 


EIBLÄTTER ZU DEN ANNALEN DER 
PHYSIK, herausg. von G. u. E. Wiedemann. Jahrg. 1883 
== 7. Band. Ca. 1000 8. 8. ch 16, — 
Die Beibl. referieren über die gesammite in- und ausländische physikal. 
Literatur und benutzen zu diesem Zwecke mehr als hundert Zeitschriflen, zahl- 

reiche Gesellschaflsschriflen, Dissertationen, Programme usw. 
GLAUSIUS, R. Ueber die verschiedenen Maassysteme 
zur Messung electrischer und magnetischer Grössen, 8. 
(24 Seiten.) 1882, Hk 0, 60. 
Auch in den Annalen der Physik und Chemie, N. F., Band 16 enthalten. 
(GPOSHANS, J. A. Ein neues Gesetz, analog dem 
Gesetz von Avogadro, Deutsch von F. Roth, Gr. s. (80 8.) 
1882, oM 2, — 
| HAMILTON, W.R. Elemente der Quaternionen, 
= herausgegeb. von seinem Sohne W. Ed. Hamilton. Deutsch 
von P. Glan. Erster Band. (XXIV, 746 Seiten. Gr. 8. Mit 
| Figg. im Text.) 1882 In engl. Leinen oder broch. c# 20, — 
er erste Band enthält den theoret. Theil, der IL, im Druck beündliche 

die EMO — Das ausführlichste Werk über Q 


ELMHOLTZ, H. v. Wissenschaftliche Abhand- 


lungen. 2 Bände. Gr. 8. eh. 40, — 
1. Band, (VIII, 938 Seiten, 3 lith. Tafeln und Portrait in 
Stahlstich.) 1852. In engl. Leinen oder broch. ch 20, — 


Inhalt: Zur Lehre won der Energie. — Hydrodynamik, — Schallbewegung. 
— Elektrodynamik. — Galvanismus. , 

II. Band, (VII, 1022 Seiten, 5 lith, Tafeln.) 1883. c# 20, — 

Inhalt: Physikal. Optik. — Physiolog. Optik. — Physiolog. Akustik. — 
Erkenntnisstheorie. — Physiologie. — Kuss Ahhandlgn. 
AR Inhaltsverzeichniss beider Bände gratis. 


JOURN L F. PRAKT. CHEMIE, Neue Folge, 
herausg. von H. Kolbe u. E. v. Meyer, Jahrg. 1883 = 
Band 27, 28. Circa 530 Seiten. $. Mit Tafeln. cf. 22, — 


K!RCHBHOFF, G. Gesammelte (physikal.) Abhand- 
lungen. Gr. 8. (VIII, 641 Seiten mit ı lith. Tafel, 1 Spec- 
traltafel und Portrait in Stahlstich.) 1882. In engl. Leinen 
oder broch. 15, 


Specielles Inhalisverzeichniss gratis. 


KOHLMANN, B. u. F. FRERICHS. Rechentafeln 
zur quantitativen chemischen Analyse. Lex. $. (2 Bl. 
ungez., 212 Seiten u. 2 Bl. „Schlüssel“.) 182. Br. 3. — 
Gebd. cM 4, — 

Höchst prakt. Buch, welches alles Rechnen bei der quantit. Analyse erspart, 


KVCHENMRISTER, FR. Die angeborene voll- 
ständige seitliche Verlagerung der Eingeweide des Men- 
schen (Situs viscerum totalis lateralis rarior, solito inversus). 
Für Aerzte und Studirende zusammengestellt, Gr. 8. (XII, 
365 Seiten mit 5 eingedr. Figg., 1 schwarzen u. 2 col. Tafeln.) 
1883, A. 9, — 
NOTH, HERM. Die Arithmetik der Lage. Ein 
neues Hülfsmittel zur analytischen Behandlung der Raum- 
lehre, mit Berücksichtigung ebener geometrischer Gebilde erster 
und zweiter Ordnung. Gr. 8. (VI, 89 Seiten mit 20 einge- 
druckten Figg.) 1882, M 2, 40, 
Eine sehr beacehtenswerthe Arbeit des leider inzwischen jung verstorbenen 
tüchtigen Mathematikers, j 
ENCK, ALBR. Die Vergletscherung der deutschen 
Alpen, ihre Ursachen, periodische Wiederkehr und ihr 
linfluss auf die Bodengestaltung. Gekrönte Preisschrift. 8, (VIII, 
484 Seiten, 2 Tabellen, 2 col. Karten u. 2 Profiltafeln.) Fa 
2 — 
Gehört nach dem einstimmigen Urtheil der Fachmänner zu den gediegen. 
sien Arbeiten neuerer Zeit auf dem Gebiet der Geologie u. phys. Geographie 


AU, ALBR. Ludwig Feuerbach’'s Philosophie, 
die Naturforschung und die philosophische Kritik der 
Gegenwart. 8. (VI, 219 Seiten.) 1882. Min 


In Russland verboten, 


1776 — 1883, 


HOMSEN, JUL. Thermo-chemische Untersuchngn. 


l. Band. Neutralisation und verwandte Phänomene, 8, 


(XII, 450 Seiten mit 3 lith. Tafeln. 1882. A 12, — 
ll. Band, Metalloide. 8. (XIV, 506 Seiten mit 1 lith, 
Tafel.) 1882. AH 12, — 


Ill. Band. Wässrige Lösung und Hydratbildung. Metalle. 
8. (XVI, 567 8. mit 6 lith. Tafeln.) 1893. AM 15, — 


Ein IV, Band, die organ. Verbindungen behandelnd, wird das Werk be- 
schliessen. — Dasselbe umfarsı die Ergebnisse dreissigjähriger consequent 
durchgeführler Aıbeilen. 


AALS, J. D. van per. Die Continuität des gas- 
förmigen und flüssigen Zustandes, Aus d. Holländischen 
übersetzt und mit Zusätzen des Autors u.A. versehen von F. Roth. 
8 (VII, 168 Seiten mit 2 lith. Tafeln.) 1881. AA, — 


III. Verschiedenes. 
IEZ, FRIEDR. Leben und Werke der Trouba- 


dours. Ein Beitrag zur näheren Kenntniss des Mittelalters. 
Zweite vermehrte Auflage von Karl Bartsch, 8. (XVI, 506 
Seiten.) 1892. H. 10, — 


— Die Poesie der Troubadours. Nach gedruckten 
und handschriftlichen Werken derselben dargestellt. Zweite ver- 
mehrte Auflage von Karl Bartsch. 8, (XXIII, 314 8.) 1883, 
A 6, 40. 
Zwei als klassisch hekannte Bücher in neuer, von bertifenster Hand besorg- 

ten Ausgabe und in zeitgemässer Ausstattung. 


LÖBE: MAX. 

sprüche deutscher Fürstengeschlechter des XVI. und XVII 

Juhrkunderta. 4. (XV], 267 Seiten.) 1583, A 10, — 

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cIG6. — 

Lnxustruck von W. Pruguſin. — Eio für Freunde und Erforscher unserer 

Vorzeit sehr interessantes Buch — auch zu Geschenken besonders in den 

höheren Ständen sehr passend 


den: —— Pill v. Caroline Neuber und ihre | 

ae in Beitrag zur en KRulturs und Theaters 
geschichte, Mit fieben Kunftbeilagen. 8. (XII. 357 Seiten.) Mit 
lieh. Portrait d. @. Nenber, Racfimile ihres Briefes an Gottſched 
(8 Zeiten), an Bottir. Zorn (4 Seiten), Handſchriftentaſel, Anficht 
ibrer ** und ihtes Denkmals in Laubegaſt (Stahlſtich) und 
zweier FarfimilesTheaterzettel in Fol. 1881. Gart. HN, — 


EEE IE SE 





50, — titerasifes Gentralblatt — 8. December. — 


Wahlsprüche, Devisen und Su 





DBEIESEIE SESEIESESEIE SE) 


——— 


In A. H. Kern’s Verlag (Max Müller) in 
Breslau ist soeben erschienen: [326 3 


Beiträge 


Biologie der Pflanzen. 
Herausgegoben 


von 
Dr. Ferdinand Cohn. 


Band III. Heft 3. Preis 8 Mark. 
(Schluss des dritten Bandes.) 


N 


—* 


—XGV 


& 


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Directoire, Consulat et Empire. 
17951815. 


I vol. in-4. de 600 pages, illustr& de 10 chromolithographies 
et de 350 gravures sur bois. 
Broche Fr. 30, — — —* 24, — 
Reli& Fr. 40, — = M 32, —. 


SIIISS TTS TSG TI TSG 


EEE TEE IST TIESDESEIEE SS ED SEE SET TSS TTS STISTISIYS N 


1776 


WÖLKER, Die Kunst der Malerei nach rein n küinst- 
lerischer leicht fasslicher Methode. 3. Aufl. neu durch- 
gesehen und umgearbeitet von Ernst Preyer, Maler. 8. (VIII, 


175 Seiten. 1883. Br. AA, — 
In Leinenband mit Deckenverzierung. MM — 
IEDEMANN, A. Die ältesten Beziehungen 


zwischen Aegypten und Griechenland, (22 Seiten.) 1883. 


Antrittsvorlesung gehalten an der Universität Bonn. c# 0, 60, 
Fine allgemein verständliche anziehende Darstellung dieser für die älteste 
Geschichte Griechenlands wichtigen Frage 


— Sammlung altaegyptischer Wörter, welche von 
klassischen Autoren umschrieben oder übersetzt worden sind, 
8. (46 Seiten.) 1883. co 5, — 
Auf stärkstes Velin in nur MO Exemp). gedruckt, 2 
(ZEITSCHRIFT, internationale, für allgemeine 
Sprachwissenschaft, unter Mitwirkung von L. Adam in 
G. I. Ascoli in zung F. A. Coelho in Lissabon, 
0. Dumas in —— Fleischer und C. von der 
"Gabelentz in Leipzig, A B. Gatschst in Washington, BR. Lep- 
sius in Berlin, A. Leskien in Leipzig, G. Mallery in Washing- 
ton, F. A. March in Easton, F. von Miklosich und Friedric 
Müller in Wien, Max Müller in Oxford, G. Oppert in Madras, 
H. Paul in Freiburg, F. Pott in Halle, W. loff in Kasan, 
L. de Rosny in Paris, A. H. Sayce in Oxford, W, Scherer und 
H. Steinthal in Berlin, J J. Storm in Christiania, J. Vinson 
in Paris, W.D, Whitner in New-Haven, W. Wundt in Leipzig 
und anderen Gelehrten des In- u. Auslandes on ler, mi 
von F. Techmer. 1. Band. 1. Heft. 272 Seiten Le mit 


Tafeln und Holzschn. 

Erscheint jährlich in einem Band * 2 Hu gg je. von PURE nu Kor 
15 Bogeu, Das erste Heft wird von Neujahr — ab durch alle Buchhand- 
lungen zur Ansicht zu beziehen und bis auf Weiteres einzeln zu haben sein. 


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die im Verlag von Alexander Danz erschienenen theilweise 
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Andresen, der deutsche Peintre-graveur. 5 Bde, 
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Apeh, A Eu Handbuch für ———— 


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Rarisch, Ad. * l'oeuvre de Rembrandt (Nendruck). 
Keil, G., d. Werk v. J. F. Bause. 


Wibiral, leono — d’Ant. van Dyck. 
Sp ecieller atalog über diese und andere Artike] meines 
—— Verlags steht gratis zu Dienst. 


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Soeben wurde complet: [327 


Commentar zum —— 
für das Deutſche Reich. 
Bon Dr. Friedrih Oskar von Schwarze, 


K. Sachſ. Generalſtaate anwalt, Mitalied Der Bundes-Gommiltten, forie 
Gemmiffion zur Berathung des Entwurfs Des Strafgeiehbuches, 


Fünfte, verbeiferte und fehr vermehrte Auflage. 
62 Bogen. Ler.8. Preis cH 15, —. 


Leipzig, Decbr. 1883, Fues's Verlag (R. Reisland). 


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Es bildet dieses Werk die Fortsetzung des „Dix-huitiöme : 


sitele* desselben Verfassers und dürfte den Besitzern desselben 
sehr willkommen sein. 


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versendet die nachst. verzeichn. soeben erschien. Antiq.-Kat. 


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kunde. 689 Nos. 

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waltung, Kirchengesch. u. -Recht. 670 Nos. 

Staats: und Volkswirthschaft. Sociale Frage. 

Statistik eto. etc. 1773 Nos, [42 





1777 — 1583, 50. — Literarifhes Gentralblatt — 5, December, — 1778 


— en # 





Verlagsbuchhandlung von ‚Otto Schulze in Leipzig. 1325 


Muhammed und: der Islam. Von Prof. Ludolf Krehl, Oberbibliothekar der Universitäts- 
Bibliothek zu Leipsig. Band J. (Im Frühjahr.) 


Ueber, den Geist der indischen Lyrik. Mit Original-Uebersetzungen aus der Hymnensammlung 
des Rig Veda, den Spruchdichtern und Häla’s volksthümlichen Liebesliedern. Ein Essay von Dr. H, BRUNNHOFER, 
Kantonsbibliothekar in Aarau. 14 


Der Midrasch Wajikra rabba, d. i. die haggadische Auslegung des 3. Buches Moses. Zum 
———— rn übertragen von Lie. Dr. AUG. WÜNSCHE. Mit Noten und Verbesserungen von Rabbiner 
T.J. As © f . 


Die Philosophie der Stoa nach ihrem Wesen und ihren Schicksalen für weitere Kreise dar- 
gestellt von Dr. G. P. WEYGOLDT, Kreisschulrath in Lörrach. 4 M 


Die Räthselweisheit bei den Hebräern mit Hinblick auf andere alte Völker von Lic. Dr. 
AUG. WUNSCHE. -# 1, 50. 


Bibliotheca orientalis oder eine vollständige Liste der im Jahre 1882 in Deutschland, Frank- 


reich, England und den Colonien erschienenen Bücher, Broschüren, Zeitschriften u. s. w. über die Sprachen, Reli- 
gionen, Antiquitäten, Literaturen und Geschichte des Ostens, Zusammengestellt von KARL FRIEDERICI. (VII. Jahr- 


-) M 3, 
Literaturblatt für orientalische Philologie unter Mitwirkung von Dr. J. Klatt in Berlin 


herausgegeben von Prof. Dr. ERNST KUHN in München. Subscriptions-Preis für 12 monatliche Hefte 15 c# 
Inhalt des 1., 2. und 3, Heftes: 

Parker, Malagasy grammar, bespr. von G. v. d. Gabelentz, 

The Grauta Su,tra of Apastamba ed. Garbe, bespr. von L. von Schröder. 

Darmesteter, Etudes iraniennes. bespr. von Ch. Bartholomae, 

Kaporidng, ra Köpave xai ra äpeime abrv ty 3. H. Mordt 

Verzeichniss der Bücher in der Bibliothek der Hamidie Medresse, | ?°spr. von J. H. Mordimann, 

Mordtmann und Müller, Sabäische Denkmäler, bespr. von Fr. Praetorius. 

Klatt, Bibliograpbie, Kleinere Mittheilungen. 

Gabelentz, Anfangsgründe Jer chinesischen Grammatik, bespr. von Max Uhde. 

The Astanga Hri — ed. Vidyasagara, bespr. von Prof. Roth. 

Publicationen der Pali Text Society, bespr. von H. Öldenberg. 

Burgess. Archaeol. Survey of W. India, bespr. von E. Hultzsch. 

Hübschmann, Armenische Studien, bespr. von Prof. Justi. 

Huber, „Meisir*-Spiel der Araber, bespr. von H. Thorbecke. 

Robless, Arabisches aus Spanien, 

Klatt, Bibliographie (702 Nummern). 


Das Christenthum und die heutige vergleichende Religionsgeschichte von Julius. Happel, 
Prediger der reformirten Gemeinde in Bützow, 2 AM. ß \ 

Die Schule der Zahiriten, ihr Ursprung, ihr System und ihre Geschichte. Ein Beitrag zur 
mubammedanischen Theologie von Dr, IGNAZ GOLDZIEHER, 12 MA , 

Die semitischen Völker und Sprachen als erster Versuch einer Encyklopädie der semitischen 
Sprach- und Alterthumswissenschaft von FRITZ HOMMEL. I. Band, Allgemeine Einleitung: Die Bedeutung der 
Semiten für die Kulturgeschichte, Erstes Buch: Die vorsemitischen Kulturen in Acgypten und Babylonien. Mit 
zwei Karten ausser und einer im dem Texte. 11 cH. 

Der Pantschatantra. Ein altes indisches Lehrbuch der Lebensklugheit in Erzählungen und 
Sprüchen. Aus dem Sanskrit von neuem übersetzt von Dr. LUDWIG FRITZE. 6 # 

Die Keilinschriften der akademischen Buchdruckerei von F. Straub zusammengestellt von 
Dr. A 52 . 2 

Einleitung in die Gesetzgebung und die Medicin des Talmuds von Dr. J. M. Rabbinowicz. 
Aus dem Französischen von SIGMUND MAYER. c# 5. i 

Die Buddhalegende und das Leben Jesu nach den Evangelien. Erneuerte Prüfung ihres 
gegenwärtigen Verhältnisses von Prof. RUDOLF SEYDEL. 2 HM ö , 

Bibliotheca rabbinica. Eine Sammlung alter Midraschim. Ins Deutsche übertragen von 
Lie. Dr. AUG. WUNSCHE. Lieferung 26. „Der Midrasch Wajikra rabba J. (Schluss) 2 A i 

Der Buddhismus und seine Geschichte in Indien. Eine Darstellung der Lehren und Geschichte 
der buddhistischen Kirche von Prof. H. KERN. Vom Verfasser autorisirte Usebersetzung von HERMANN JACOBI, 
Prof, an der Akademie zu Münster in Westfalen. 2. Band, 1. Hälfte. c# 4, 50. (Band J. 8, 50.) 


Grundzüge der Entwickelungsgeschichte der Religion dargestellt von Dr. H. K. Hugo Delff. 7 M. 


Zeitschrift für Keilschriftforschung und verwandte Gebiete unter Mitwirkung der Herren 
A. Amiaud und E. Babelon in Paris, G. Lyon in Cambridge (Mass.) und Theo. G. Pinetes in London, herausgegeben 
von KARL BEZOLD und FRITZ HOMMEL, Privatdocenten an der Universität München. Subscriptionspreis für den 
Jahrgang von 4 Heften 16 AM 

Inhalt des ersten Heftes: 
Schrader, zur Frage nach der Aussprache der Zischlaute im Babylonisch-Assyrischen. 
Bayce, the origin of the Persian cuneiform Alphabet. 
Guyard, quelques remarques sur la prononciation et la transcription de la chuintante et de la sifflaute en Assyrien 
Hommel, zur altbabylonischen Chronologie. 
Oppert, un acte de vente conserve en deux exemplaires, 
Sprechsaal: Strassmaier, Hommel. 





Berantwwortl, Redarteutr Prof. Dr. Harnde im keipaig, Goetheſtrahe Nr. 1. — Drud von W. Drugulin in Zeipsig. 





Literarisches 





entralblatt 


für Deutſchland. 


Ar. 91.] 


Herausgeber und verantwortlicher Nedacteur Prof. Dr. Fr. Zarnde, 


(1883. 


Verlegti von Eduard Ancemarius in Leipzig. 





Erſcheint jeden Sommabenb. 





Barrp, bie natuͤrliche Tbeolo;ie. 

Bidell, Tibtungen ber Debräer. 

Ewald, de vocis suvnönrsm: ete. 

Aebner, Reviton der Hauptwuncte der Piocdhorbofif. 

Pajol, les guerres sous Louis XV 

Stirling- axweil, Don John of Ausiria etr. 

Blömard nah dem Kriege 

KAievert’s Schul-Mandatlıas der Pirter Europas, 

Shubert, landwirtbidaftlibe Bermeilungshunde. 

v.‚ Heyden, Reitter et Weise, catalogus coleop- 
terorum Europae ei Caucasi, 

Joelogiſche Beiträge. Hrtg. von Sch meider. 


Feitzuges 1977 1 


naulicum 17. 


— 15, December. — 


Auotrt, das tuſſiſche Seetes · Sanitateweſen während des Ciceronis, 
78 


Sturm, das Grunderineſn ber negoliorum gestio tr. 
Buechel, das gelchlide Aindmarimmm beim foenus 


Das Yandaefe Mr Irkand m. Hrag. von Win 
Bhwadhöfer, Tehnoiogie * — 
Geb, die Gigen daften u. bas forftiide Zerbalten ber 
wichtigeren in Teutſchland vorkemmenden Holzarten. 
Sommel. Die femitiiden Böiler u. Spraten ic. 
izzi, manunle della lingun persiana. u. 
Livi, ab urbe eondita libri- 





Preis iertejäßrfic A 7. 50. 






- Tuseulanarum disputationum libri 
uinque, 

@rein. feines angellähfiibes Wörterbuch. 

Schriften Rotker’s u. feiner Schule. Hro. - Piper. 
Boitslieder. Belammelt von Hartman 

Weihnachtslieder u. Arirwenfpirke. Hrog. en Bailller 
M under, Iolann Katvar Lavater, 

Never. die Rupferf rungen, 

Fiſoabach Die Geſchlane der Tertillunſt etc. 

riederbuch des deutichen Bolle. Oreg. von dale, Dahn 
Reinede, 


Ale Bliherfenbungen erbitten wir berechnet und unter der Adrefie der Erpebition d. BI. (Hoöpitafftr. 16), ale Briefe umter der bes Heramdgebers (Goetheſtt. 7). Mur ſolche 
Werke tönnen eine Befpregung finden, die ber Rebaction vorgelegen baben. Bei Gorrefpondbenyen über Bilder bitten wir Aetö ben Namen ber Berleger berfelben anyugeben. 





Theologie. 


Barry, Dr. Alfr, Dir., die natürliche Theologie. Eine Darftellung 
der vereinigten Zeugniiie von Gott inne — ee 
Gotha, 1882, #. A. Pertbes. (X, 294 S. 8.) A 

Die vorliegende Schrift ift entftanden durch — 
von acht im Jahre 1876 gehaltenen Boyle-Vorleſungen, welche 
dem Willen ihres Stifters gemäß die Wahrheit der chriſtlichen 

Religion vertheidigen und beweifen follen. Der Verf. hat ſich 

für feinen Theil fpeciell den Gotteaglauben als Thema heraus- 

gegriffen. Er geht dabei von dem richtigen Grundſatze aus, daß 
es fich nicht darum handle, diefen Glauben jelbft gleichjam de 
novo feftzuftellen oder jede denfbare Einrete dagegen zu wider- 
legen. Thatſächlich fteht e# ja fo, daß nicht die Anhänger des 

Gottesglaubens, fondern vielmehr deilen Gegner die Vers 

pflihtung haben, den Beweis für ihre Behauptung zu führen. 

Der Glaube an Bott ift ein univerjelles Befigthum der Menſch— 

heit. Wenn man biegegen oft den Buddhismus eingewendet hat, 

fo weift der Verf. an der Thatſache der Buddhavergötterung 
und der gebuldeten Verehrung der Tewas an Hauptfien des 


Buddhismus (5. B. in dem cingalefiichen Provinzen Ceylons) | 


nah, wie eben auch dieſe ſcheinbar atgeiftifche Religion einen 
Beweis für den unauslöfchlihen Gottestried der Menfhennatur 
liefere. 

Demgemäh achtet der Berf. ala feine Aufgabe nur die mit 
der ganzen Fülle der pofitiven Beweisgründe ausgerüjtete Dar: 
legung defien, was der Gottetglaube ift, wobei dann die Ein- 
reden nur als Mobificationen der Darlegung in Betracht fommen. 
— Die Methode der Löfung diefer Aufgabe kann nicht die 
apriorijche fein. Der Verf. will zwar den apriorifchen Deduetionen 
des ontologifhen und fosmologischen Beweiſes für feine Perſon 
nichts anhaben, hält aber auf ihre Beweiskraft wenig und hebt 
hervor, daß mit dem fahlen Refultate derfelben: daß es ein ber 
Idee der Unendlichkeit entiprechendes unendliches Weſen gebe 
und daß dies die erfte Urfache der Welt Sei, der natürlichen 
Theologie nicht gedient jei. Denn diefe jeßt voraus, dak Gott 
ift, fragt aber nun ihrerfeits, twie Gott ift. Sie ift damit auf 
den inductiven Weg gewieſen. 

Es ift nun zu beachten, daß der Induetion auf theologiſchem 
Gebiete, weil fie es nicht mit Dingen, fondern mit einer Perſon 
zu thun bat, neben der äußeren Welt der Thatfachen noch die 
innere Welt des Bewußtſeins zur Verfügung fteht, von der aus 








fie fraft der „Sympathie* ihre Schlüffe ziehen fann, und über- 
dies noch die Selbftoffenbarung der Perfönlichkeit, deren Natur 
erforscht werben ſoll. Am Hinbfid auf biefen fegteren Bunct 
fagt der Berf., daß die natürliche Theologie der geoffenbarten 
nicht entgegengejeßt fei, ſondern diefe vielmehr in ſich ſchließe. 

An der Arbeit der natürlichen Theologie haben fich nun, da 
fie ein Lebensproblem ber Menfchheit betrifft, alle Seelenträfte 
zu betheiligen; nicht bloß der Berftand, fondern ebenſo bie 
Phantafie, das Gewifjen und das Gemüth; und eben biefes Hält 
der Berf. für das Auszeichnende feines Verſuches, daß er bie 
verfchiedenen, von den gedachten Ausgangspuncten in bem 
Menſchen aus zu Gott führenden Gedankenreihen in ihrer Con— 
bergen; vor Augen führt. „Eine dreifältige Schnur reißt nicht 
leicht entzwei.” 

Der Verf. entwidelt nun diefe Gebanfenreihen. Vom Ber- 
fand geht zunächſt die „Theologie ber Cauſalität“ aus. Ahr 
beftimmtes Thema ift: ob die erſte Urfache Materie oder Geiſt 
oder beides fei. Während die erfte Möglichkeit, der Materialie— 
mus, theils an der Erfahrung fcheitert, welche nirgends eine 
Entwidelung vor Geift aus Materie aufweift, theild an ber 
Natur unferes Selbftbewußtfeins, welches wefentlih feinen 


abſolut primitiven Charakter bezeugt; während ferner der Dua- 


lismus ſich jederzeit ald eine nur temporäre Bofition erweift, 


‚ welche immer wieder auf die Frage nach der Priorität der einen 





oder anderen Subftanz zurüdweift: jo hat dagegen bie zweite 
Möglichkeit, daß die erfte Urſache Geift ift, die höchſte Wahr: 
ſcheinlichkeit. Wenn nämlich erfahrungsmäßig ſchon Hinfichtlich 
der ums umgebenden Naturdinge unfer Geift die Kraft hat, bie 
materiellen Kräfte zu mobdificieren (fünftlerifche Bearbeitung, 
Benugung ber phyſikaliſchen Kräfte, Züchtung), fo ift e@ nur 
vernünftig, auch für das transfcendente Gebiet hinfichtlich der 
beiden Grundfubftanzen, Geift und Materie, Daffelbe Verhältniß, 
d. h. Erſchaffung der Materie durch Geift anzunehmen. Immer— 
hin ift num die Frage noch offen, ob die erfte Urſache Geift in 
der Natur oder Geift über der Natur fei, d. i. die Frage zwilchen 
Pantheiemus und Theismus. Die Antwort hierauf giebt die 
zweite vom Berjtand ausgehende Gedankenreihe, die „Theologie 
der Zwedmäßigkeit*. Erft der Nachweis eines das ganze Uni— 
verſum durchmaltenden Planes jichert den theiftifchen Gottes— 
glauben. Die Nothwendigkeit eines folchen findet der Verf. zu- 
nächſt im Blick auf das Univerfum ald Ganzes. Es ift unmöglich, 
das Univerfum anders denn als Ein Neich zu betrachten. Nun 


1781 — 1383. .K 51, — Yiterarifdes 





ergiebt aber die bloß caufale Betrachtung des Univerjum un: 


widerfprechliche Lüden z. B. zwifchen dem Gebiet des Anorga= | 
nifhen und der Welt des Lebens, zwiſchen dem vegetativen | 


Leben und der Welt de3 Bewußtfeind. Nur die vollommen 


einfache und verftändliche Idee, dab Ein Plan die ganze | 


Schöpfung durchziehe, ftellt jene Einheit her. Im Einzelnen 
zeugt für diefe Planmäßigfeit die organifhe Stöpfung. Jedes 
organifche Gebilde ift eine „Einrihtung”, Einrichtung aber 
bedeutet nichts Anderes ald die Verbindung ber beiden Prin— 
cipien Planmäßigfeit und Geſetz, ober beftimmter, die Verwen— 
dung allgemeiner Kräfte im Dienfte eines vorbedachten Zwedes. 
Die Teleologie ift alfo, troß der ruhmreichen Evolutionstheorie 
Darwin’s, welche den jchöpferiichen Zwed nur in Hintergrund 
ſtellt, nicht aufgebt, und troß der Gegeninftanz der „Verſchwen— 
dung“ in der Natur, welche nur einen Mangel unferer Erfenntnih 
bedeutet, erwiefen. Sie ftellt das Weltſyſtem als potentiell in 
dem jchöpferifchen Geiſte realifiert dar, ehe es realifiert iſt; 
daraus aber folgt, daß der ſchöpferiſche Geift Eriftenz hatte, ehe 
die Welt war, d. h. der Theismus. — Eine Verſtärkung 
empfängt die Theologie des Verftandes durch die „der Phan- 
tafie". Der Verf. verwerthet hier den Gedanken, dab die 
leitenden Principien und großen Ideen der Kunſt nicht erfunden, 
fondern entdedt find. Sie find alfo vor dem künftlerifchen Indi— 
viduum da und verdanken fomit ihre Eriftenz einem ſchöpferiſchen 
Geifte, der nicht der eines Menfchen ift. Einen Schritt weiter 
und zu volleren Beftimmungen führt die „Theologie bes Ge— 
wiflens". Zunächſt als geſetzgebendes führt das Gewiffen zu 
Gott. Das moralifche Geſetz im uns weift ſowohl durch feinen 
Urfprung, der nicht in einer nur phyſiſchen oder intelligenten 
Urfraft liegen kann, als durch den Umfang feiner Anforderungen, 
welche fich nicht in den Verpflichtungen gegen unfer Ich und die 
uns umgebenden moralijchen Wejen erfchöpfen, als endlich durch 
feine Autorität, vermöge welcher es jedem Zwang und jeder 
Neigung gegenüber den überlegenen Ton anſchlägt: du folft, 
auf einen moralifchen Weltichöpfer zurüd. Ebenſo auch das 


richtende Gewiſſen, das ſich in der Anwendung der fittlichen 


Begriffe auf die Fälle des Lebens bethätigt. Daflelbe ift das 
Rejultat einer Erziehung, welche nicht nur durch die bewußte 





Gentraflblatt — 15, December. — 1782 
Fiction, welche den beſtimmten Inhalt der pofitiven Religion in 
allgemeinen Begriffen verderbt, oder es ift eine Eintragung 
philofophifcher metaphyfifcher Säge ohne religiöfen Werth in 
die Grundlagen der chriſtlichen Glaubenslehre, welche nur Ber: 
wirrung ftiften kann. Beides aber kann dem Berf. nicht 
infinuiert werden. S. 28 und 62 läßt er feinen Zweifel, daß 
ihm wohl bewußt ift, wie es eine natürliche Theologie im 
Gegenſatz gegen die geoffenbarte jo wenig giebt als einen idealen 
Menſchen im Gegenjag zu den Eigenthümlichfeiten der Raſſe. 
Und daß er ben religiöfen Glauben meift auf metaphyſiſche 


Sätze gründen will, erhellt zur Genüge aus feiner Ablehnung 


des ontologifhen und kosmologiſchen Beweijes ©. 43 f. Der 
Name „natürliche Theologie" Hat bei dem Verf. eben darin 
weſentlich feine Begründung, daß er jeine Ausführungen ans 
fnüpft an das allgemeine Gottesbewußtfein. Man kann der 
Anſicht fein, daß diefes, welches der Verf. augenfcheinlich als 
eine Mitgabe ber menſchlichen Natur denkt, vielmehr geihichtlich 
geworden, d.h. irgendwie anerzogen fei. Aber wie es ſich damit 
verhalte: gegen die Unfnüpfung apologetiicher Ausführungen an 
das fo oder fo gewonnene allgemeine Gottesbewußtfein wird 
fi) nichts Stichhaltiges einwenden laffen, fo lange man über- 
haupt Upologetif treibt. Ideal wäre es freilich, wenn der ganze 
chriſtliche Gedanlenkreis überall von dem Centrum, der in 
Chriſtus geichehenen Gottesoffenbarung geichehen könnte 
Allein eben die, für welche die Apologetik beftimmt ift, pflegen 
fich in dieſes Centrum nicht zu ftellen. Wohl aber ift es möglich, 
fie von der Peripherie, dem nicht erlofchenen Gottesbewußtſein 
aus, dem Eentrum näher zu führen. A.B. 








Biel, Guft,, Dichtungen der Hebräer. Zum erften Male nach 
dem Versmaße des Urtertes überjept. 1. Geſchichtliche u. pre— 
phetiſche Lieder. 11. ob, Dialog über das Leiden des Gerechten. 
Sansbrad, 1882. Wagner, (VII, 136; XI, 92 a. — 
HM. 2, Su. 


‚ Um die vielumftrittene Frage nach der Form der hebräifchen 


z 
= 


Poeſie zu löfen, hat Prof. Bidel in Innsbruck zum erften Mal 


Einwirkung unferer Mitmenfchen ausgeübt wird, fondern mehr 


noch durch unfere Lebensleitung, in welcher fich ein höchftes | 
Geſetz ausſpricht, das ohne ein perfönliches Agens, einen heiligen | 


und gerechten Regierer nicht zu deden ift. — Ganz in ähnlicher 
Weiſe fchließt die.„ Theologie der Liebe“ aus der Thatjache der 
Liebe ala eines hohen geiltigen Gefeges in dem Individuum 
und der menschlichen Geſellſchaft auf die Schöpferiiche Macht als 
ihre Duelle, und erweift fi) dadurch die Liebe als eine Grund: 
beftiimmung, der Name Bater als die zutreffendfte Bezeichnung 
für diefe höchſte Macht. 

Dies eine kurze Skizze des gehaltreichen Buches, das jeben- 
fall3 als eine werthvolle Bereicherung der apologetifchen Lite: 
ratur zu bezeichnen ift. Exacte Unlage der Unterfuhung im 





Einzelnen, Mare Begriffbeitimmungen und überlegte Schluß- 


folgerungen zeichnen daſſelbe vortheilhaft vor vielen apologetijchen 
Erzeugnifien aus. Mit befonderer Freude leſen fich die Partien, 
welche der Auseinanderfegung mit Gegnern gelten. Nirgends 
Declamation oder Verletzerung; überall Eingehen auf die Sache, 
rubige Prüfung, achtungsvolle Widerlegung, nah Umftänden 
ehrliches Zugeftändniß. Wie wohltuend berührt es, wenn ber 
Berf. inmitten ber Befämpfung Darwin's von deſſen „ruhms 
würdiger Evolutionstheorie” redet (S. 160). Solche Kampfweije 
ift auch eine Art von Mpologetif. Sie erwirbt dem Glauben 
mehr Achtung als die fubtilfte Confequenzmacherei. In einem 
Hauptpuncte freilich bedarf das Buch einer Rechtfertigung dem 
deutfchen theologifchen Lejer gegenüber. Daffelbe nennt fi 
„natürliche Theologie”. Nicht ohne Grund ift diefe heutzutage 
in Berruf gelommen, Was man jo heißt, ift entweder eine 


auf die verwandte fyrifche verwiejen und damit (man mag über 
Einzelheiten feines Syftems urtheilen wie man will) nad) unfrer 
Ueberzeugung den richtigen Weg gefunden. Strophenbau, 
Silbenzählung und regelmäßiger Wechjel betonter und unbe: 
tonter Silben erjcheint als das Wefentlihe an ‚diefer Metrif. 
In diefen Bändchen macht er num den Berfuh, das Versmaß 
des Urtextes in der Ueberſetzung beizubehalten. Soweit ein 
folcher Berfuch überhaupt gelingen kann, ift er gelungen und die 
Gewandtheit, mit der Bidell die undermeidlihen Schwierig: 
feiten überwunden bat, ift vollauf anzuerkennen, Die erfte der- 
jelben liegt darin, daß die hebräiſche Sprache ihrer ganzen Au— 
lage nad) viel fürzer, prägnanter als die deutſche iſt; es fei nur 
anunfere Hülfszeitwörter und Fürwörter beider Flexion erinnert; 
mit zwei Silben fann der Hebräer ausdrüden, wozu wir 
mindeftens 5—10 brauchen, alfo ift es faſt unmöglich den In— 
halt eines hebräischen Verſes mit vier Hebungen in einen gleich- 
gebauten deutfchen zufammenzudrängen. Zum andern ift das 
metrifche Syftem wohl dem Bau des Syrijchen und Hebräifchen 


| ganz angemeflen, nicht aber dem modernen Deutichen; nur in 


Jamben und Trochäen Deutich zu lefen, namentlich in legteren, 


| Hingt unferem Ohr auffallend hart. Man vergl. 5. B. den 





Eingang von 5. Moſe 33: 

Gott vom Sinal fam Strablte auf von Seir 

Leuchtete aus Pharan Mit ibm Myrladen, 

Seine Hand ftrablt Feuer. Doch er liebt fein Volk auch; x. 
Um fo mehr ift aber, nad) diefem formellen Bebenten, zu 


‚ rühmen wie treffend der Inhalt der einzelnen Lieder, und 


namentlich der de3 Buches Hiob wiedergegeben ift. Die Ueber: 
ſetzung des letzteren, das in den gewöhnlichen Bibelüberfegungen 
faum zu verftehen, noch weniger zu würdigen ift, follte in mög 
Lichjt viele Hände kommen; aber freilich, wir zweifeln, ob deren 


1783 


Biele find, die bloß aus äfthetiichen Gründen „Dichtungen der | 
Hebräer“ leſen; wo man nicht mehr in religiöfem Sinne das 
Alte Teſtament hochhält, wird daſſelbe faſt ganz vernachläſſigt. 
Es wäre ein erfreuliches Zeichen, wenn dieſe auch äußerlich | 
hübſch ausgeftatteten Bändchen Anklang fänden. Im Hiob ift | 
durch Einleitung und fahgemäße Ueberjchriften das Verſtändniß 
des Gedanfenganges erleichtert; die Reden Elihu's und Cap. 20, 
5—25 (20 „Trijtihen über den Lauf der Welt“) find als nicht 
zum urfprünglichen Gedicht gehörig an den Schluß geftellt, der 
profaifche Prolog ift nicht mit überfegt. An einzelnen Stellen 
möchte der Kenner des Hebräijchen gerne wifjen, wie Bidell den 
Driginaltert lieft, da er vom Hergebrachten nicht felten abweicht ; 
den Laien ftören fie natürlich‘ nicht in der Lectüre, In einem 
dritten Bändchen follen die Bjalmen, in zwei weiteren Salomo: 
nische Dichtungen und Jeſus Sirach folgen. Schon in das erfte 
ift am Schluffe der „Lieder aus der ifraelitiichen Geſchichte“ 
Judithbuch Cap. 16 aufgenommen. Auf einem nachträglichen 
Blatt zum erjten Bändchen werden einige Stellen in den pro: 
phetifchen Liedern, die Bidell früher für jpätere Einfchaltungen 
hielt, als urfprünglihe Beſtandtheile anerfannt und mitgetheilt. 
Wir wünſchen dem Verf. Kraft und Zeit zur Vollendung diejer 
und weiterer Arbeiten. E.N. 


Ewald, Paulus, de voeis ovradicswog apud seriplores novi 
testamenti vi ac polestate commentalio et biblico-philologien 
et biblico-theologiean. Leipzig, 18%. Hinrich“, (91 8. 8.) 
M 3. 

Der Berf. will die Exegeſe ernüchtern durch den Nachweis, 
daß oweidnsıs im Neuen Teftament noch nicht den (in anderer 
Form recht wohl vorhandenen) tiefen und umfaſſenden modernen | 
Sinn von „Sewifjen“ habe, fondern nur den altclaffifchen (über 
ihn S. 2—9 zugeitandenermaßen faft ganz nach Kähler, aber 
gar zu knapp): 1) unmittelbares Mitwiſſen mit einem Anderen 
(I Eor. 10, 28 f. Hebr. 13, 18; ſ. u); 2) unmittelbares Be- 
wußtiein von den eigenen Thaten oder inneren Zuftänden (alfo 
nur conscientia consequens), und nicht überall von fittlichen 
(über welche es übrigens nicht ſelbſt richtet, fondern nur Zeugniß 
ablegt), fondern auch von andersartigen: Bewußtſein im Allge⸗ 
meinen, nicht einmal ftet3 über Eigenes (Röm. 9, 1. I Eor. 8. 
Tit. 1, 15. I Betr. 2, 19, II Eor. 5, 11.4, 2). Einen fehr 
guten Eindrud macht die Art der Eregeje im Einzelnen, welche, 
frei von allen dogmatifchen Eintragungen, fi durch große Um— 
fiht und Solibität auszeichnet und gute Schulung verräth. 
Leider hat fie den Verf. nicht vor einer — recht unnatür⸗ 
licher Auslegungen bewahrt; z. B. Hebr. 10, 3: mit den Opfern 
verbindet ſich jährlich - das Größere das öffenttihe Sünden⸗ 
betenntniß; II Tim. 1, 3: ich danke Gott wegen meines reinen | 
Gewiſſens; Hebr. * 18: ich habe eine gute Mitwiſſenſchaft 
(svreid.) = man weiß Gutes von mir; I Cor. 10, 28 f.: bie 
Freijinnigen werben gejhmäht und follen zurüdhaltend fein 
wegen einer fremden Mitwiſſenſchaft, d. h. weil ein Anderer 
ihre That beobachtet. Vgl. noch zu II Eor. 1, 12.4, 2. Tit. 
1, 15. 1 Betr. 3, 21. Bejonders im Intereſſe der Einheitlich- 
feit feines Hauptbegriffes ift Ewald oft jehr kühn. Uber auch 
bie Zurüdführung der Paftoralbriefe auf Paulus (weniger die 
der betreffenden Reben der Acta) hat der Erkenntniß verſchie— 
dener Amvendung des Wortes Eintrag gethan. Der Haupt- 
vorwurf trifft jedoch bie Beweisführung im Großen. Sie prüft | 
meift nur, ob eine Stelle die antife Bedeutung zuläßt, ohne die 
anderen zu widerlegen, beweiſt alfo nur Möglichkeit, jchließt 
aber auf Wirklichkeit, Bejonders deutlih S.57 med.: potest... 
est igitur. Wenn man baber Röm. 13, 5. I Betr. 2, 19, 
1 Eor. 8 und etwa auch Röm. 2, 15. I Cor. 10. Tit. 1, 15 
das verpflichtende Gewiſſen (conscientia antecedens) vorziehen 
zu müfjen glaubt, fo hat Ewald faft nichts beigebracht, wa® dem 
ernjtlih in den Weg träte. Doch verdient der Verfuch einer 


— 1883, 851. — Literariſches Gentralblatt — 15. December. — 


ı Qutherfeier in Württemberg. — Uns Württemberg. 


| Kutberjubelfeit. 
| an Bunfen. (Fortf.) — Correſpondenzen und Berichte. 


| re Quartalſchrift. 


1784 


einheitlichen Erllärung im Anſchluß an eine ſchon ausgebildete 
Bedeutungsentwickelung auch neben dem gleichen von Kähler 
alle Beachtung. Der Einfall dagegen, Paulus habe aus Anlaß 
von Mißverſtändniſſen, denen fein bunter Gebrauch von awseid. 
in den Eorintherbriefen begegnet fei, im Römerbrief ſich ftreng 
an den geläufigften Sinn gehalten, in den Baftoralbriefen aber 
gezeigt, eine wie viel höhere Schätzung befjelben man in Rom 
lernen fonnte als im Orient, wäre wohl befjer ungebrudt ge: 
blieben. — Das Latein ift verftändlich, aber durch Wendungen 
wie pro „in memoriam revocatione* (S. 72) wenig antif gefärbt 
und von ſyntaltiſchen Fehlern nicht frei. S. 28, 8. 18 L. illi, 
70, 12 ayadög für wadög, 5, 2 Mangey für Mangold, 48, 11 
dv. u. judicabitur, 60, 5 v. u. nam si für quodsi.  Schm. 


Allgemeine evang.»luth, Kirchenzeitung. Nr. 47. 

Inh.: Ein fraglicher Brief Luthers. — Zur Mifhebenfrage. — 
Das Abbrechen des Sohnes. 1. — Bon den Reibbibliothefen. — 
Das Lutherfeitipiel zu Worms. — Feitnachlefe. Aus Sachſen. — Die 
— Die Lutber- 
feier in Italien. — Aus Italien. — Die Autherfeler der Iutherijchen 
Diöcefe Breslau. — Die Yutbherfeier in Deiterreih. — Zur Luthers 
feier. 2. — Kirchliche Nachrichten x. 


- evangel. Kirdenzeitung. Hrig. von H. Mehner. 25. Jahrg. 
r. 48. 

Inh.: Die Lutherfeier in London, — Eine Adrefje aus Balencia 
an den deutfchen Kronpringen. — Der fechite internationale Orien: 
taliftensGongrefß. — Die dresdener Ansitellung alter Drudwerte 
und Handſchriften. — um ——A Culturkampf. — Die freie 
Kirche Frankreichs reformierten efenntnified. — Die Jahresver: 
fammlung des britiſchen Zweiges der ——— Allianz. — Der 
—— * in Neapel. orner, gefammelte 
Schriften. — Prolegomena zur Gefchichte Fa 1. — Gorres 
fpondenzen. 


Broteft. Hirdenzeitung ac. Hrog. v. I. E. Webſty. Ar. 47. 

Inb.: A. Iboma, die Luther⸗Literatur. 4. — 9. Holtz— 
mann, der neuteſtamentliche Präexiftenggedanfe, 2. — P. Chriſt, 
das religlöfe Bewußtſein der —— im Siufengang feiner Ent: 
mwidelung. 1. — Karl Friedrich Riff 7̃. — Aus Leipzig. — Pros 
gramm der baager Geſellſchaft. 1 


Deutiher Merkur. Red. A. Gapemmeier. 14. Jahrg. Nr.47. 


Inh.: Möndyss und JeinitensTheologie. — Schwierigkeiten beim 
— Die vertrauten Briefe des Erzbifchofs Spiegel 








Hreg. von v. . Kubn, v. Simp el u. A. 
ahrg. 1. Quartalheft. 

Inh.: Funk, der Barnabasbrief, eine Schrift vom Ende des 

eriten Jahrhunderts. — Gatt, zur Zion⸗Akra⸗Frage. — Kaiſer, 

der Text des Symnus Stahat mater dolorosa, unk, die Zeit 


66 


der Hippolytſtatne. — Stära, zur Erklärung des Geraömeron, — 
\ Mecenfionen. 


= — 


Philoſophie. 


Fechner, Guſt. Theod. Reviſion der Hauptpuncte der Pſychophyſik. 
Leipzig, 1882. Breitkopf & Härtel. (X, 426 ©, 8.) 
ef. 8, 50, 

Anknüpfend an feine früheren bahnbrechenden Arbeiten 
giebt der hochverdiente Begründer der Piychophyfif in dem vor- 
liegenden, inhaltreihen und bedeutenden Werle noch einmal 
einen kritiſchen Ueberblid über den jegigen Stand der wichtigjten 
Fragen, welche auf dem Gebiete jener jungen Wiſſenſchaft er- 
wachen find. In der Hauptſache handelt es ſich Hierbei um eine 
Bertheidigung des vom Verf. eingenommenen Standpunctes 


gegenüber der fcharfjinnigen Kritik, auf welder G. E. Müller 


in feinem befannten Werke das Fechner'ſche Syſtem der Piycho- 
phyſik von den verſchiedenſten Seiten her umzuftürzen verfucht 
bat. Bor Allem find e3 die Beziehungen des Präciſionsmaßes 
zur Unterfhiedsichwelle, die theoretiſche Verwerthung der 


1785 





Methode der richtigen und falſchen Fälle, die pſychophyſiſchen 
Grundformeln, ſowie die Wahl zwiſchen pfychophyſiſcher und 
phHfiologiicher Deutung des Weber’ichen Geſetzes, um welche 
fi die Controverſe dreht. Strengfte Objectivität und eins 
gehendfte Gründlichkeit laffen auch diefe Unterfuchungen, in 
denen ber Berf. bis auf einige nebenfächlihe Puncte zur Be- 
fräftigung feiner früheren Unfchauungen gelangt, als Mufter 
echt wifjenjchaftlicher Behandlungsweife erſcheinen. Auf den 
fachlichen Inhalt derjelben näher einzugehen, ift leider bei der 
außerordentlihen Schwierigkeit des Gegenftandes für ein kurzes 
Referat gänzlih unmöglih. Außer den angedeuteten Er— 
Örterungen enthält das Fechner'ſche Werk noch eine große Zahl 
feitifcher Uuseinanderfegungen mit Müller, Wundt, Delboeuf, 
mit Gutberlet, v. Kries u. A., in deren Verlauf jo ziemlich das 
ganze Gebiet der pſychophyſiſchen Forſchung in principiellen und 
Detailfragen vom Berf. einer „Revifion* unterzogen wird, fo 
daß wir es hier mit einer umfaſſenden Ergänzung der beiden 
piyhophyfiichen Hauptwerke defjelben zu thun haben. Im 
Widerfpruch mit der ungemeinen Frische und Leiftungsfähigteit 
des greifen Gelehrten fteht e8, wenn er meint, daß ihm nur noch 
übrig fei, einen legten Blid auf feine Wiſſenſchaft zurüds 
zuwerfen ; wir hoffen zuverfichtlich, daß noch manche Frucht der 
Urbeit feines reichen Lebens dem von ihm gefchaffenen Wiſſens⸗ 
gebiete zu Gute kommen möge. K. 


Geſchichte. 
Pajol, oomte, general, les guerres sous Louis XV. Tome II. 

740—1748.) Allemagne. Paris, 1883, Didot & Co, (527 5. 

Roy. 8.) 

Der Gegenftand, den der Verf. in dieſem Bande behandelt, 
ift feiner, der der franzöfischen Eigenliebe ſchmeichelt; felten 
haben fich die Waffen der Franzoſen mit weniger Ruhm bededt 
als in diefem zur Unterftügung der Gegner Maria Thereſia's 
unternommenen Kriege. Wielleicht heißt e8 daher von einem 
franzöſiſchen Schriftjteller zu viel verlangen, wenn er diefe Bes 
gebenheiten ganz ohne Boreingenommenheit erzählen ſoll, und 
jo bleibt auch der Verf. nicht ganz frei davon. Ein möglichſt 





großer Untheil an den Unfällen der Franzoſen wird den Fehlern 


ober dem übeln Willen ihrer deutſchen Bundesgenoffen aufge- 
bürdet, durch den Breslauer Frieden fieht fich Frankreich ver- 
laffen dans une guerre entreprise dans liinterdt d’autrui, 
gegen ben jungen Kurfürften von Baiern hat er wegen feiner 
Ausföhnung mit Maria Therefia nur Worte des Tadels; er 
fchilt auch die Urtheilslofigfeit, welche den Rüdzug der Franzofen 
von Prag mit dem der Zehntaufend verglichen hat, aber nicht 
wegen ber lächerlichen Ruhmredigfeit dieſes Bergleiches, fondern 
weil jener ohne Vergleich großartiger jei als dieſer. Im 
Ganzen aber verdient der Verf. die Anerkennung, daß er der 
biftorifchen Wahrheit die Ehre giebt. Schwach find die politi- 
ſchen Partien, doc) treten diefe ſchon räumlich weit zurüd hinter 
der Darjtellung der militärischen Operationen, die fi durch 
große und jorgfältige Ausführlichkeit auszeichnet. Leider ver: 
ſchmäht der Verf, jede Anführung gedrudter Quellen, mit Aus— 
nahme von Friedrich's d. Gr. Histoire de mon temps und 


— 1883. M 51. — Literarifhes Eentralblatt — 15, December. — 








Voltaire, obgleich er deren verjchiedene, auch deutfche Geſchichts⸗ 


werke, benußt hat. Die dem franzöfifhen Archive entnommenen 
Documente find dem Terte eingefügt. Auffallend ift die falſche 
Schreibart vieler deutfcher Eigennamen, wie Neuperg, Khewen— 
hüller, Hapsbourg, Molwip. 


Stirling-Maxwell, William, Don John ol Austria or passages 
from Ihe history of the sixteenth century 1547—1578. 2 Bände. 
1853, 


London, Longmans, Green & (o, 


526 pp.) 
Aus dem Nachlaſſe des durch fein Cloister life of Charles V 
befannten S, Stirling:Marwell hat M. Cor die Geſchichte des 


1786 





Don Juan d’Auftria Herausgegeben. Das Buch theilt mit den 
Schriften der neueren engliihen Hiftorifer die lesbare Form, 
ohne daß darunter der hiſtoriſche Werth weſentlich leidet. Der: 
jelbe ift allerdings in den beiden Bänden etwas ungleih. Aus 
der Jugend des D. Juan ift wenig zu berichten, wie ber Verf. 
felbft zugeben muß. Dann wird der Aufitand der Morisco's 
nach den befannten Quellen Mendoza und Marmol ausführlich 
erzählt, wobei D. Juan etiwas zu ſehr aus den Augen verloren 
wird. Excurſe find überhaupt eine Schwäche des Buches. Auf 
eingehender Benugung des befannten Materiales, welches durch 
die Berichte der venetianifchen Flottenführer, die im Anhange 
mitgetheilt werden, ergänzt ift, beruht die Darftellung des 
Krieges der Heiligen Liga und der Schlacht von Lepanto. 
Dagegen ift die Geſchichte der Jahre 1574— 78 der werthvollfte 
Theil des Werkes, da ſie fait ausſchließlich nach unbenugten 
Quellen intereffante Aufihlüffe bietet über die Beftrebungen 
D. Juan's, fih in Tunis und dann in England einen eigenen 
Zhron zu gründen. Ueber den Tod Escovedo's und D. Juan's 
ſelbſt ſucht man dagegen vergebens nach neuen Aufſchlüſſen. 
Ein Anhang enthält die obenerwähnten venetianiſchen Berichte, 
einige Briefe D. Juan's aus ſeinen letzten Jahren und eine 
Bibliographie des benutzten Materiales, die ſich mit Unrecht 
eine Bibliographie der Gefhichte D. Juan's nennt. Daß dem 
Anhange die bei Weiten werthvolleren Actenftüde zur Geſchichte 
ber Jahre 1574— 73 nicht einverfeibt find, iſt ſehr zu beflagen. 
Einige ftitiftifche Unvolfommenpeiten, wörtliche Wiederholungen 
ganzer Säße, hätte ber Verf. wohl felbft noch befeitigt, wenn 
er die legte Hand an fein Werk hätte legen können. K.H. 


Bismarck nad) dem Kriege. Ein Charakter» und Zeitbild, Von *,* 
Zeipzig, 1583. enger. (VI, 530 8,8) AM 5. 

Durchaus nicht etwa Enthüllungen unbekannter Thatjachen 
find es, die der Verf. bietet, fondern „urfprüngliche Tagebuch): 
blätter, auf denen er, durd) jeine Stellung einft auf eine regel- 
mäßige Theilnahme am dem politijchen Dingen angewieſen, 
Jahre hindurch den Kern öffentlicher und privater Yeußerungen 
Bismard's, aus der Nähe defjelben injpirierte Artikel, Zeitungs« 
jtimmen überhaupt, jo weit fie ihm prägnant, entweder über die 
leitende Bolitif oder die Parteiftellungen orientierend erjchienen, 
endlich eine Reihe von Beobachtungen, welche ber Verlehr mit 
unterrichteten Berjonen an die Hand gab, zu einem Mofaifbilde 
vereinigte, und die er jet zufammengedrängt, in einer anderen 
als bloß chronologischen Unordnung und in der Form einer 
Darftellung vom Standpuncte der Örgenwart aus wiedergiebt”. 
Nachgewiefen ſoll dadurch werden die conjequente Einheit von 
Bismarch's Politik auch in dem beharrlichen Streben, mit dem 
er, entgegengejegt den landläufigen Borftellungen über feinen 
ſchnellen Verbrauch mitwirkender Kräfte, ſowohl feine näheren 
Gehilfen ald auch die parlamentarifchen Parteien ſtets zu den 
Aufgaben einer veränderten Zeit mit fich hinüberzuführen gefucht 
habe. In diefem Sinne betrachtet der Verf. Bismard’s Ber- 
hältniß 1) zu Rom von der Entjtehung der Gentrumspartei an 


bis zu den jüngsten Phaſen des Eulturfampfes, 2) zur Social: 


demofratie, 3) zum Gründerthum, nebjt mehrfachen Erörterungen 
über feine Wirthfchaftspolitif im Allgemeinen, 4) feine Fric 
tionen mit Delbrüd, E. Richter, Windthorft u. A., endlich 
5) fein Verhältniß zu den Fractionen in Bezug auf die wichtig- 
ften im Reichstage verhandelten Fragen, von dem Militärgeſetz 
herab bis zu dem Haftpflicht- und Unfallverfiherungsgeiep. 


' Das Urtheil des Verf.'s iſt maßvoll, bejonnen, nirgends vor: 
dringlich und fein Buch zweddienlich als Orientierungsmittel. 


(XIX, 513, XI, | 


diporiae Zeitſchrift. Hreg. von Heinrih v. Subel,. N. F. 14. Bd. 
Heft. 


Inh.: Morig Broſch, zur Geſchichte der puritaniſchen Revo- 
Iution. — Robert Pohlmann, Nantes Weltgefchichte. — Reinhold 


1787 


Koſer, Ariedrih der Große und die Familie Broglie, — Riteraturs 
bericht. — Nachtrag zu dem Auffape „Das Gentrum und die pos 
litiſch⸗-hiſtoriſchen Blätter“, — Nerenfionen. 


Mittheilungen des Inſtituts für Öfterreichiiche Geſchichtsforſchung. 
Red. von E. Mühlbacher. 4. Bd. 4. Heft. 


Indh.: Wild. Diefamp, zum päpitlichen Urkundenweſen von 
Alexander IV. bis Johann XXI. (1254— 1334). — Arnold Buffon, 
zur Vita Heinriei ımperatoris. — G. Köbler, die Operationen 
Karl's von Anjou vor der Schlaht von Tagliacozzo 1268. — Jul. 
Fider, Gntgegnung. — Karl Schalt, wiener Münzverbältnifie 
im erften Biertel des 15. Jahrhunderts. — Kleinere Mittbeilungen. | 
— fiteratur. 

— 1. Ergängungsband. 1. Heft. 

Inh.: Wild. Sickel, zur germaniſchen Berfaffungsgeicichte. 
— Ad. Fanta, die Verträge der Kaiſer mit Venedig bis zum Jahre 
983. — Th. Sidel, E. v. Ottenthal u. 4. —J Excurſe 
zu Ottoniſchen Diplomen. — D. Dobenecker, die Schlacht bei 
Mühldorf und über das Fragment einer öſterreichiſchen Chronik. 


Weſtdeutſche Zeitſchrift für Geſchichte und Kunſt. Herausg. von 
F. Hettner u. K. Lambrecht. 2. Jahrg. 4. Heft. 

Inb.: L. Duidde, der rbeinifche Städtebund von 1381. — 
G. Hübner, zu den Quellen der rbeinifhen Altertbumsfunde. — 
Ar. Kofler, die alten befeftigten Wege des Hoch-Taunus und ibr 
Zufammenbang mit den dort befindlichen Ringwällen. (Hierzu Taf.) 
— Georg Wolff, römifhe Todtenfelder in der Umgebung von 
Hanau. — Felix Hettner, zu römifchen Infchriften aus Roermond, 
Aachen, Mainz und Worms. — Recenfionen. 


— 1883, 51. — Literarifhes Gentralblatt — 15. December. — 


1788 


gewöhnlich ſehr ftiefmütterlich behandelt wird, fo liegt die Ver— 
muthung nahe, daß Wünſche nad) einem reihhaltigeren Inhalt 
ber Ortöbefchreibung faum auftauchen werden, 


Schubert, Dr. F. E., Prof,, landwirtbihaftliche Vermeſſungskunde. 
Ein Handbuch f. Landwirtbicafts: u. Bauſchulen ꝛc. Mit 121 in 
den Text gedrudten Figuren u. 3 Taf. Zeichnungen zum Anbange, 
Bonn, 1883. Stranf. (VI, 168 S. Al. 8.) «A 4, 50. 


Das 10'/, Bogen ſtarke Buch ift eine gelungene, durchaus 
ben praftifchen Zwed verfolgende Anleitung zur niederen Meß— 
kunſt für Defonomiebefiger und Leiter, um ihnen bei Vermeſſung 
und Flächenberehnung von Grundftüden, bei Anlagen von 
Wegen, Entwäfjerungscanäfen und derlei Arbeiten ein verläß- 
licher Rathgeber zu fein. Herr Schubert, Profefjor an der land- 
wirthichaftlichen Akademie zu Boppelsdorf - Bonn, theilt feine 
Schrift in zwei Haupttheile: Flächenmaßlunde und Höbenmaß- 
funde. Vorangeſchickt werden die Beichreibung der nöthigen 
Inftrumente (Maßſtäbe, Winfelmefler, Theodolit, Waſſerwage, 
Nivellierinftrumente zc.), die Unweifung au ihrer Handhabung 


' und Brüfung. Zulegt fommen, durch drei Tafeln veranschaulicht, 


das Zeichnen der Profile, der Wegbau, die Planierung, der 
Waſſerbau und in einem Anhange das Blanzeichnen und Copieren 
von Plänen an die Reihe, wobei jedoch von einer Anweiſung 
zum Schraffieren des Terrains Umgang genommen wird. Der 
Bortrag ift far und durch 121 Holzichnitte unterftügt. Sehr 
zwedmäßig wird empfohlen, auf die Größe der Ausdrückbarkeit 


nad) Maßgabe der Verjüngung zu achten, wodurch zugleich die 


Länder- und Völkerkunde. 


Kiepert’s, Rich., Schul- Wandatlas der Länder Europas, 
Berlin, 1883. D. Reimer. Amp. Fol.) 

8. Lief.: Politische Wandkarte der Balkan-Halbinsel. 6 Bl. Manss- 
stab 1:1000000. #7, 50, 

Der Eyflus der Doppelwandkarten ber europätjchen Staaten, 
den die unternehmende Verlagshandlung D. Reimer unter der 
Redaction von R. Kiepert berausgiebt, ift num bis zur achten Lie- | 
ferung gediehen, und zeigt fich diefe den vorbergegangenen ganz 
ebenbürtig und gleichartig bearbeitet. Im Maße von 1 zu | 
1 Million entworfen, enthält fie für den Schulgebrauch das 
nöthigfte topographifche Detail, ein Teichtverftändliches, gut 
harakterifierte® Terrain, gleihartige Ausführung im ganzen 
Bereiche der Karte, die Ungabe der neueften Grenzbeſtimmungen, 
und zeigt nebenbei eine jorgfältige und ſolide Ausführung aller 
ſechs Blätter. Da eine befondere phyſilaliſche Karte in Ausficht 
ſteht, jo entfallen jelbftverftändlich alle Hypfometriichen Daten. | 
Eifenbahnen und Straßen fehlen, ebenfo ein Ergänzungsfärtchen | 
für das Stüd Moldau, das nicht mehr in den Rahmen fällt. 
Freilich wird diefes feiner Zeit auf ber Karte von Defterreih | 
zu finden fein, und zwar ganz Rumänien, das nicht mehr zur 
Balkanhalbinfel gerechnet werben kann, wenn man als natür: 
liche Grenze die Donau gelten läßt. In Beziehung auf die Ber: 
wendung der Karte für den Unterricht wird fie den Bebürfniffen 
der unteren Mittelichulen vollftändig entfprechen, für die Ober: 
claffen könnte vielleicht eine Feine Bereicherung an Orten ger 
wünfcht werben, insbejondere auf dem Boden der claffiichen 
Geographie. So z.B. findet man die Ruinen von Olympia, 
jene von Troja nicht, man vermißt monde Hiftorifch befannt 
gervordene Orte, 3. B. Lepanto, Navarin, oder politifc ala Be: 
zirfshauptorte aufnehmbare Orte, z. B. Knin, Sinj, Malarsla 
in Dalmatien : alles wenig bedeutende Rüden, aber nur auffällig | 
durch das fcheinbare Mißverhältniß zwifchen der genügenden | 
Bejchreibung der fließenden Gewäfler und den verhältnigmäßig 
dürftigen Ortsangaben, Wenn Ueberladung der Schul:Narten 
mit Objecten entichieden vermieden werden muß, fann eine zu 
große Annäherung an das andere Extrem auch ein fehler wer: 
den. Da jedoch die Geographie auch noch in den Oberfchulen 


Größe der Fehler angedeutet ift, die man bei Bernachläffigung 
der nöthigen Genauigkeit begehen fann. Die Aufnahme wird 
vorzugsweife nach der Coordinatenmethode gelehrt, die Polar— 
methode erfcheint wenig entwidelt. ©. 134 fommt auch die 
Eonftruction der Scichtenlinien bei unebenem Boden zur 
Sprache, die nad) Anweisung des Verf.s durch Auffuchen und 
Auspflödeln der Eurvenpuncte bewerfftelligt wird. Bon dem 
Gebraucher des Buches wird nicht mehr verlangt, als die ein- 
fachen Grundlehren der ebenen Geometrie, die Handhabung der 
bezeichneten Inftrumente, die nach Bogen-Minuten ablejen laſſen 
(Meßtiſch und Tachymeter werben nicht erwähnt), und die Kennt⸗ 
niß des Gebrauches von Logaritimen-Tafeln. Innerhalb der 
geitellten engen Grenzen wird das Feine Buch feine Brauchbar— 
feit bewähren, und in dem Cyklus Iandwirtbichaftlicher Com— 
pendien, deren VII. Band es bildet, eine angemeffene Stelle 
einnehmen. Drud, Papier, Einband find mehr als zufrieden- 
jtellend. 


Das Ausland. Herandg. unter Mitwirkung von fr. Ratzel u. A. 
56. Jahrg. Nr. 48. 

Inb.: Bawırd Tavplor. — Politiſch- und wirthſchaftsgeogra⸗— 
ybifche Nädblide. 9. (Schl.) — Bernh. Ornitein, über das klein— 
aftatifche Erdbeben vom 15. October und andere Erdbeben des 
Mittelmeergebietes. — Gin Brief Nobert E. Flegel's über das 
Niger-Binnös@ebiet. — Der Kriegszug Boranis Desbordes' von 
Kita nach Bamaku und die Einnahme von Daba im Januar 188%, 
— Julius Paver's Guflus von Polarbildern. — Kleinere Mitthei: 
lungen. — Notizen. 


Globus. Hrög. v. Ri. Kiepert. 44. Bd. Nr. 21, 

nb.: Edonard Andres Meifen im nordweitlichen Südamerika 
1875 bis 1876. 5. (Mit Abb. u. 1 Karte.) (Schl.) — Die fücularen 
Schwankungen in Stalin. — Nordenjfiöld’s (Expedition nach Grön— 
land. — Die nordifchen Ruinen in Grönland. — Kürzere Mitthei: 
lungen. — Aus allen Erdtheilen. 


1789 — 1883, 5 


Naturwiſſenſchaften. 


Heyden, Dr. L.v., E. Reitter et J. Weise, catalogus coleopte- 
rorum Europae et Caucasi. Editio Ill. Berlin, 1883, Nicolai, 
(IV, 228 8.9) MH 6. 

As der Katalog der europäiſchen Käferfauna nad 
Schaum’3 Tode zum erjten Male (1868) in erweiterter Form 
von dem nun auch abgejchiedenen Dr. rdr. Stein herausgegeben 
wurde, umfaßte er 149 Seiten. Neun Jahre fpäter erfchien die 
wejentlich veränderte, u. a. auch durch die Baterlandsangaben 
bedeutend bereicherte Auflage im Umfange von 209 Seiten. 
Zwiſchen diefer und der uns vorliegenden dritten Auflage 


Urten zu bejchreiben, die früher bekannten kritiſch zu prüfen, die 
fyftematifche Unordnung in Heineren Gruppen, wie in größeren 
Abtheilungen vielfach umzugeftalten. Die Fortjchritte, welche 
auch auf diefem Gebiete in den legten Jahren gemacht find, find 
fo bedeutend, daß derjenige, welcher fich längere Zeit nicht eins 


1. — Literarifhes Gentralblatt — 15, December. — 





gehender mit Eoleopterologie beichäftigt hat, über die ihm ent» | 


gegentretenden Veränderungen erjtaunt und fich da fremd fühlt, 


wo er zu Haufe zu fein vermeinte. Die neue Auflage unferes | 


Katalogs giebt das beſte Zeugniß für die raftlos fortjchreitende 
Forſchung auch in einem jo fpeciellen Wiffenszweige und erregt 


Gedanken eigener Urt bei jedem Boologen, deſſen Uugenmerf in 


unferen Tagen auf ganz andere Dinge, als auf den Ausbau 
eines Syftems gerichtet ift. Zur europäifchen ift in ber neuen 
Auflage auch die Fauna der Kaufafusländer gezogen worden. 
Die Herausgeber L. v. Heyden, E. Reitter und F. Weife, rühm- 
lichſt bekannte Autoritäten auf ihrem Gebiete, find in einzelnen 
Abtheilungen noch von Eppelsheim und Ganglbauer unterftügt 
worden. Wie lange wird es dauern und auch diefe Auflage 
erfcheint veraltet! Wir jehen ſchon jegt im Geifte in der Deut: 
fchen entomologiſchen und anderen Beitjchriften „Nachträge und 
Berichtigungen* ftehen, gewiß das wirkſamſte Mittel, um mit 
vereinten Kräften dem angeftrebten Ziele möglichfter Vollſtän— 
digkeit und kritiſcher Sichtung immer näher zu treten. Dem 
gegenwärtigen Stande der Kenntniſſe entfpricht der Catalogus 
Coleopterorum Europae in dem überhaupt erreichbaren Maße, 
und verpflichtet jeden Interefjenten zum lebhafteften Danke gegen 
die Berfafler. 





Zoologische Beiträge. Herame. — Dr. Ai Sc basider, 
Prof., Bd. I, H. 1. Mit 12 Taf. Breslau, 1983. Kern’ Verl. 
(63 8. Roy. 8.) cH 15. 

Das vorliegende Heft beginnt eine neue Reihe von Bubli- 
cationen, d. h. die Urbeiten des zoologijchen Jnftitutes ber 
Breslauer Univerfität unter Leitung von Profeſſor Schneider. 
Wir erhalten jechs verjchiedene Urbeiten, von denen die drei 
legten fürzefte Mittheilungen reſp. vorläufige Notizen find, 


welche ihrer ganzen Unlage nach vielleicht befjer in dem „Zoo | 


logischen Anzeiger“ oder dem „Biologifchen Eentralblatt” unter: 
gebracht wären. Dejto gehaltvoller find die drei größeren Auf: 


fäge. Schneiders unabläffigem Unterfuchen ift es endlich ges | 


lungen, in die Entwidelungsgefchichte des räthielhafteften Faden: 
wurmes, jenes Schmarogers der Hummelföniginnen, welcher den 
Namen Sphaerularia Bombi erhalten bat, eine weitere Klarheit 
zu bringen, Iſt auch noch nicht jede Unklarheit gefchwunden, jo 
jteht doch foviel feſt, daf die urfprüngliche Schneider ſche Deutung 
des Sphaerularia leches unzweifelhaft ficher, und der Weg der 


Einwanderung der Embryonen in die Larven der Hummel- | 


föniginnen erfannt ift. Die zweite Urbeit giebt „Beiträge zur 
Kenntniß der Anatomie der Nematoden“ d. h. eingehende Unter: 
fuchungen des Mustel- und Nervenfyitems von Ascaris megalo- 


cephala und Ascaris lumbricoides, welchen eine jehr huübſche 
Ueberficht über die bis jegt von den verjchiebenen Forſchern über | 





1790 


diefe Themata gewonnenen Auffchlüffe angehängt ift. Den 
dritten Abſchnitt bildet die Urbeit von Gaffrou „Beiträge zur 
Anatomie und Hiftologie von Peripatus”, welche eingehende 
Unterfuchungen über die Structur des Leibesichlauches, der 
Segmentalorgane, der Seitencanäle und des Gefäßſyſtems ent- 
halten, angeftellt an einem Exemplar von Peripatus Edwardsii 
Bl. und verfchiedenen „Embryonen des Breslauer Muſeums“. 
Diefe Arbeit ift durch genaue Literaturbenußung und vortrefflich 
gezeichnete Abbildungen geziert. Wir wünfchen dem jungen 
Unternehmen aus vollem Herzen guten Fortgang! N—e. 





N Botanifce Zeitung. Red.: A. de Barp, 2. Juſt. 41. Jahrgang. 
(228 ©.) liegen nur ſechs Jahre, ein Beitraum, in welchem | Nr, 8, 
zahlreiche Entomologen aufs Eifrigfte beftrebt gewefen find, neue | 


Inh.: Ed. Fiſcher, Beitrag zur Kenntniß der Gattung Gras 
phiola. (Mit Taf.) — Literatur. 


Flora. Red.: J. Singer. 66, Jahrg. Nr. 33 u. 34. 

Inb.: P. Krüger, die oberirdifchen Vegetationsorgane der 
Orchideen in ihren Beziehungen zu Klima u. Standort. (Schl.) — 
Gabr. Strobl, Flora der Nebroden, (Fortſ.) — W. Nylander, 
addenda nova ad lichenographiam europaeam. 


Der Raturforfher. Hrög.v. Wilh. Stlarel, 16. Jabrg. Nr. 47 u. 48. 

Juhe: Ueber die Urſache der regenlojen Zonen beider Erd» 
Hemijpbären. — Elektrolytiſche Vorgänge auf der Oberflähe eines 
Gulinderd, — Ueber die Baftardierung von Froſchlurchen und die 
Principien der Zeugung. — Ueber die Meeresitrömungen des Süd: 
atlantiihen Oceans fürlih von 300 S. Br. — Einfluß der guls 
vanifchen Polarifation auf die Heibung. — Die meteorologifchen 
Glemente in der Umgebung der barometriihen Minima u. Marima. 
— lleber die Alora Spigbergens. — Kleinere Mittheilungen. 
Ghemikers Zeitung. Hregbr. G. Kraufe. 7. Jahtz. Nr. 94 u. 95, 

Inh: Handhabung des Nabrungsmittelgefepes vom 14. Mai 
1879. — Das neue englifche Patentgeieh. — Karl Milb. Siemens +. 
— Rich. Kißling, die Kabrication der Torfſtreu. — Mittbeilungen 
ans Stapfurt. — Ruſſiſche phyſikaliſch-chemiſche Geſellſchaft au 
St. Petersburg. — F. Aug. Schulze, Speifenpparat für Dampf: 
keſſel. (Mit Abb.) — Kleine Mittbeilungen. 





Medicin. 

Knorr, Emil, Major, das russische Heeres - Sanitätswesen 
während des Feldzuges 1877/78, Hannover, 1683. Helwing. 
(VI, 227 8.4) MS. 

Dem rühmlichft bekannten Berf. der „Entwidelung und 
Geftaltung des Heeresſanitätsweſens der europäifchen Staaten“ 
verdanken wir eine ausführliche, größtentheils nad ruffifchen 
Quellen und nach bandfchriftlichen Mittheilungen gearbeitete 
Darftelung des ruffiichen Sanitätsweſens während des Feld— 
zuges 1877/78, Wir machen dur eine kurze Inhaltsangabe 
alle, welche jih für das Kriegsſanitätsweſen intereffieren, auf 
das wichtige, lehrreiche, gut gefchriebene Werk aufmerkiam. Der 


' erfte Abſchnitt giebt eine ausführliche Darlegung der gegen 





Ende 1876 bejtehenden Sanitätsorganifation der ruſſiſchen 
Armee für den Kriegsfal. Wir erfehen aus den angeführten 
Beftimmungen u. a., daß die ruffifche Urmee viel reichlicher als 
andere Armeen, freilih auf Kojten eines umfangreicheren 
Lazarethfuhrparkes und zahlreicher Lazareti-Mannfchaften, mit 
mobilen Zazaretheinrichtungen verforgt ift, daß ferner an ber 
Spitze des Feldfanitätsdienites, ſowie der Feldfanitätsanftalten, 
mit Ausnahme der Divifionslazarethe, einander coordiniert ein 
militärifcher und ein ärztlicher Chef ftehen. In dem zweiten 
Abſchnitte wird die Sanitätsorganifation der ruffiihen Armee 
während des Feldzuges 1877/78 gejchildert. Der Verf. weiſt 
zunächſt nad), daß von den etatsmähig der mobilen Armee zu: 
jtehenden Lazarethslagerftätten nur etiva der vierte Theil wirt- 
lich zur Verwendung fam, einestheils weil die Organijation der 
Divifionslazaretje noch nicht vollendet war, anderentheils weil 
von 50 zeitweiligen Kriegehofpitälern nur 13 den Kriegsſchau— 


1791 





— 1883. M 51. — Literarifhes Centralblatt. — 15. December. — 


plaß erreichten; ſodann bejpricht er die Unterfunftsräume der | 


Kanten und theilt dabei die Urtheile der ärztlichen Autoritäten 
über Zelte, Baraden, Erdhütten, Kibitfen mit, ferner giebt er 
eine Ueberjicht über das vorhandene und ebenfalls gegen den 
Etat ſtark zurüdgebliebene Heil- und Hülfsperjonal, endlich be- 
ſchreibt er die Transportmittel und hebt dabei den Mangel aller 
Vorſchriften bezüglich des Etappenweiens hervor. Der dritte 
Abſchnitt handelt von dem Sanitätsdienit der ruffiichen Armee 
während des Feldzuges 1877/78. In diefem höchſt inter- 
eſſanten Capitel werden die großen Schäden des ruffiihen Feld— 
Sanitätsweſens aufgededt. Das Fehlen einer gehörigen Leitung 


und Dispofition, der Mangel an Disciplin, das Ungenügende 


der Lazaretheinrichtungen, der Transportvorfehrungen, das 
gänzliche Fehlen des Etappendienjtes ꝛc Ein weit erfreulicheres 
Bild gewährt im vierten Abjchnitte die Darftelung der freis 
willigen Hülfe. Diejelbe hat wahrhaft großartige Leiftungen 
aufzuweiſen, allerdings nur weil fie fich bei dem Mangel ge- 
höriger Leitung und Inftruction feitens der jtaatlichen Behörden 
nicht gejcheut Hat, eigenmächtig und felbjtändig vorzugehen. Im 
fünften Abjchnitt beipricht der Verf. Gejundheitdzujtand, Des- 
infectionsmaßregeln, Krantenbewegung und Berlufte. Wir 
heben hier hervor, daß von der gejammten Armee äußerer Ge— 
walt 3, 9%,, Krankheiten 8, 69%, erlagen. Der jechite Ab- 
ſchnitt Handelt von den Urjachen der Mißerfolge. Der Verf. 
findet diefe in dem wechſelvollen Lauf der kriegerifchen Ereig- 
niffe, in der Eigenart des Kriegstheaters, in der Uncultur des 
Kriegsichauplages, hauptſächlich aber in den ruffiichen bureau- 
kratiſchen Berwaltungsmethoden und in dem Dualismus der 
Dberleitung. — Die Ausjtattung des Werkes ift eine gute. 
H. 


Memorabilien. Hrög. von Ar. Beh, N. F. 3. Jahrg. Heft 8, 

Inb.: B. Bed, Sinnstbrombofe und Poämie in Folge von 
Otitis interna, — Gewaltjame Todesart eines neugeborenen Kindes 
in Folge Eritidung auf mechaniſche Weife berbeigerührt durch Aus— 
vfropfen der Mundhöhle mit Erde und Steine, mitgetbeilt von H. 
Lilienfeld. — Therapeutische Analeften. — Neferat. — Gorrefpons 
denz. — Kiteratur. 


Der Irrenfreund. Red: Brof ins. 2. Jahrg. Nr. 9. 
Inb.: Der Narr u. der Irre, — Ueber Typhus in feiner Bes 
itehung zur Geiſtesſtörung. — Ans dem Bericht der öffentlichen 


Irrenanftalt des Staates Pennjvlvanien. — Ein Fall von Melancholie 
im Kindesalter. — Yiteratur, 





Redts- und Staatswiſſenſchaften. 


Sturm, Dr. jur. Aug., Reg.-Assessor, das Grundprineip der 
negotiorum gestio u. das Recht der positiven Iustitute. Eine 
Abwehr gegen E. Ruhstrat u, ein Reformvorschlag f. Lehr- 
bücher u, Gesetzbücher. Berlin, 1862. Puttikammer & Möhl- 
brecht, (47 5. Gr, 8.) 

Der Berf. vertheidigt in dieſer Heinen Schrift die von ihm 
in feiner Abhandlung „das negotium utiliter gestum” näher 
ausgeführte Theorie der actio negotiorum gestorum contraria 
gegen die Angriffe, die Ruhſtrat in verfchiedenen Beitichriften 
wider dieſelbe gerichtet hat. Im Anſchluß hieran macht er einen 
neuen Vorſchlag zur Syftematifierung der Rechte, worin er an 
den Platz, den jegt die Abtheilung „Obligationenrecht” im 
Syftem einnimmt, zwei Wbtheilungen „Vertragsrecht“ und 
„Recht der pofitiven Inſtitute“ jegt. Unter legteren verfteht er 
diejenigen Forderungsrechte, deren Grund weder eine Beziehung 
zu einer Sache nod ein Vertrag ift, die vielmehr eine aus— 
gleichende Billigfeit oder Fürſorge für das allgemeine Intereſſe 
geichaffen hat, wohin namentlich alle Duaficontracte gehören 
würden. Die Vorzüge diefer neuen Syjtematifierung leuchten 
nicht ein. L. 


1792 





Buechel, Dr. Karl, das gesetzliche Zinsmaximum beim 
foenus nauticum nach 1. 26 Cod. de usuris 4,32, Erlangen, 
1683. Deichert. (45 8. Gr. 8) #1. 

Der Berf. tritt dem Verſuche Ihering's entgegen, troß 

e. 26 de usuris bas gejeßlihe Zinsmarimum von 12%, 

für die eigentlihen Seezinfen beim fenus nauticum zu 

läugnen, Es wird gezeigt, dab eine unbefangene Inter— 
pretation ber c. 26 lediglih im Sinne der herrichenden Mei: 
nung ausfallen fünne, dab c. 2 (1) de nmaut. fen. der 

Ihering'ſchen Auffafjung keine Stütze gemwähre (verfehlt ift 

freilich des Verf''s Hypotheſe über die verlorene c. 1 dieſes 

Titels), daß auch die Bafilifen gegen Ihering fprechen, daß 

enblich der Rechtsſatz, den die herrſchende Lehre Juftinian im- 

putiert, durchaus nicht jo abjolut widerfinnig und praftifch uns 

möglich fei, wie Jhering wolle, L. 





Das Landgesetz für Irland vom Jahre 1861 in deutscher Ueber- 
setzung u. im Original. Eingeleitet u. herausg. von Dr. Ed. 
Wiss, Leipzig, 18983. Duncker & Humblot. 
ch. 4, 80. 

Wir finden in dem Werke eine Ueberfegung der Landgefe- 
Ucte für Irland von 1581 (44/45 Pick. c. 49), nebit dem 
Texte berjelben in engliſcher Sprache, deſſen Beifügung wegen 
der Eigenthümlichkeiten der engliihen Geſetzesſprache durchaus 
geboten war. Beigegeben find ferner zwei Parlamentsreden 
Gladſtone's in deutfcher Ueberfegung und eine Einleitung. Die 
legtere enthält ein unkritiſches Durcheinander von Mittheilungen 
und Ideen des Verf.'s, ift offenbar in der größten Eile vers 
fertigt und ftroßt von den wunderbarjten Behauptungen, 3. B. 
©. 61: „die alten Deutfchen zur Zeit des Tacitus waren ein 
Dirtenvolf. Aderbau lernten fie erft von den Römern." Was 
bedeutet der Satz (S. 31): „es ift neu, daß es hier jcheint, als 


(VI, 241 8, 8.) 


‚ nehme man in England ein ſolches jtabiliertes Gewohnheitsrecht 
auch ohne ausdrüdliche Erklärung (?) als gejeglich gültig an“? 


\ bang. Das beigiihe Gefep vom 14. 


S. 62 Heißt e8: „alles ohne gejchichtlihe Rechtsentwidelung, 
theils nah Willfür, theild nad) örtlihem Hertommen“. Der 
Unterschied zwifchen 7 #4, 45 sh. (!) 11. d. und 5 74.18 8.3 d. 
beträgt ca, 3 #4, (5.3): jedenfalld eine merkwürdige Art der 
Berehnung. Diefe Beifpiele, welche fich leicht vermehren ließen, 
bürften zur Begründung des obigen Urtheils genügen. 


Zeitſchrift für die gefammte Staatswiſſenſchaft. Greg. von Fricker, 
Schäffle u. A. Wagner 40. Jahrg. 1. Heft. 

Inb.: Johly, die Vertheilung der öffentlihen Armenlajt, Ans 
März 1876 über den Unter: 
ſtüßzungswohnſitz. — Willem Gunningbam, Adam Smith und 
die Mercantilüten. — Zonffaint, die Verfnüpfung der Arron- 
dierung mit der Ente und Bewäflerung. — Neuburg, der Streit 
zwifchen den Walde und Berglenten und den Innungen zu Goslar 
am (Ende des 13. Jahrhunderts. — Schäffle, zur Theorie der 
Dedung des Staatöbedarfes. 3. Art. — Miscellen, — Literatur. 


' Beiträge zur Erläuterung des Deutfchen Rechts. Hrag. von Raſſow 


u. Küntzel. 3. F. 7. Jabra. 6. Heft. 

Inhe: Jaſtrow, das Verfahren bei bedingten Endurtheilen. — 
Mugdan, über die VBerwerfung der Berufung als unzuläffig. — 
F. Barkhauſen, das Ausbleiben einer Partei in dem zur Beweis: 
aufnahme vor dem Procefgericht angelegten Termine, insbelondere 
im Gidesleiitungstermine. — Bor, Belonderheiten der Pfindung 
und Berwertbung von Grundſchulden. — Mever, Iſt die Einlegung 
der Bejchwerde vor Zuſtellung der angefochtenen Entfcheidung zus 
laͤſſig? (58 530 1. G.P.O.) 


Beilagebeft. Inb.: Aus der Praxis, (lirtheile des Reichs— 
gerichts.) . 


Bierteljahrfhrift für Volkswirthſchaft, Politit u. Kulturgeſchichte. 
Hrög. von Eduard Wiß. 20. Jabra. 4. Br. 2. Hälfte, 
Inb.: E. Fitger, die Abänderung der allgemeinen Ginfommens: 
vertheilung. — W. Schaefer, der Staat und das Berficherunge- 
wefen. 2. — Karl BraunsBWiesbaden, der Hofprediger. — Helur. 


Janke, der Gommunismus der franzöſiſchen Anarchiſten u. Jakobiner. 


1793 


— 6. Blau, voltswirtbfcaftliche Gorreipondenz and Wien. — 
Bücerjchau. 


Oeſterreichiſche Zeitfprift für Verwaltung. Hrög. von G. Ritter v. 





Jäger. 16. Jahrg. Nr. 45—48. 

Inb.: Meber die Jweckmäßigkeit von Golonien pe Beihäftigung 
arbeitslofer Leute. — Mittheilungen aus der Praxis, — Geſehe u. 
Verordnungen. — Perſonalien. — —— — Hierzu als 
Beilage Bogen 26, 27 der Erkenntuiſſe des k. k. Verwaltungs⸗ 
gerichtähofes. 


Techniſche Wiſſenſchaften. 


Schwackhöfer, Franz, Prof., Technologie der Wärme, des 
Wassers u. der Kohlenhydrate (Rübenzucker-, Stärke-, Dextrin- 
u. Stärkezucker-Fabrieation). Mit 10 Taf, u. 202 Illuste. im 
Texte, Wien, 1863. Faesy. (XX, 646 5. 8., Taf. Fol.) oA 16. 
A,u. de T.: Schwaekhöfer, Lehrbuch der landwirthschafl- 
lich-chemischen Technologie, 1. Bd, 


Unter dem Doppeltitel: Lehrbuch der landwirthſchaftlich— 
chemiſchen Technologie, erjter Band, und Technologie der Wärme, 


des Waſſers und der Kohlenhydrate von Dr. Franz Schwadhöfer | 


it im Auftrage des kak. öfterreichiichen Aderbauminifteriums 
ein Werk erjchienen, welches nah der Vorrede „urfprünglich 
nur den Bedürfniffen der landwirthichaftlihen Mittelfchule an- 
gepaßt jein follte, dem aber dann eine joldhe Ausdehnung und 
Faflung gegeben wurde, daß es auch für das Studium an der 
Hochſchule geeignet iſt“. Von der Neichhaltigfeit des darin ab- 
gehandelten Materials legt am bejten der folgende Auszug des 
Inhaltsverzeichniffes, in welchem nur die Ueberſchriften der 
Capitel Berüdjihtigung gefunden haben, Zeugniß ab. 

1. Abtheilung. Technologie der Wärme, 1) Phyſikaliſche 
Borbemerkungen zur Technologie der Wärme, 2) Die Brenn 
materialien. a) Allgemeines über Brennmaterialien und Ber: 
brennung; b) das Holz; c) der Torf; d) Braunfohle; e) Stein- 
kohle; f) jlüjfige und gasfürmige Brennjtoffe. 3) Die Feuerungen, 
u) der Feuerheerd; b) die Feuerzüge; c) der Schornitein; 
d) Nugeffect der Feuerungen. 4) Die Dampfgeneratoren. a) All⸗ 
gemeines über die Herjtellung der Dampfgeneratoren; b) Ein- 
richtung der Tampfgeneratoren; e) Sicerheitsarmaturen; 
d) tefjelerplojionen; e) Vorwärmer; f) Dampfleitungen. 

2. Abtheilung. Technologie des Waſſers. 1) Phyfitaliiche 
Eigenjhaften des Waſſers. a) Tropfbar flüjfiges Wafler; 


b) Eis; c) Dampf; d) Waſſer als Löjungsmittel. 2) Zufam: | 


menfegung des natürlich vorfommenden Waſſers. 3) Einfluß 
der Zufammmenjegung des Waſſers auf feine Verwendbarkeit. 
a) Härte des Waſſers; b) Trinkwaſſer; ec) Keſſelſpeiſewaſſer; 
d) Wafjer für diverje indujtrielle Zwede. 4) Reinigung des 
Waſſers. a) durch Filtration; b) auf chemifchem Wege. 5) Kälte 
erzeugung und Eisaufberwahrung. a) Kältemifchungen; b) Kälte— 
erzeugung Durch Berdunftung; c) durch Erpanjion comprimierter 
Luit; d) Beichaffung von Natureis. 

3. Abtheilung. Rübenzuder: Fabrication. 1) Die Rübe. 
a) Ulgemeines; b) der anatomische Bau; c) der chemiſche Bes 


— 1883, 851. — Literarifhes Gentralblatt — 15. December. — 








1794 





Anlage und Einrichtung einer Rübenzuderfabrif. 8) Geſchichte, 
Statiftif und Beiteuerung der Rübenzuderfabrication. 

4, Abtheilung. Stärke, Dertrin nnd Stärfezuderfabrication. 
1) Die Stärke. a) Vorfommen und Bildung der Stärke; 
b) Eigenfchaften; c) chemiſche Zufammenfegung und Verhalten 
gegen Ugentien; d) Eharafteriftif uud Verwendung verichiedener 
Stärfearten. 2) Die Rohmaterialien. a) Kartoffeln; b) Weizen; 
c) anderweitige Nohmaterialien. 3) Kartoffelftärfefabrication 
in jieben Capiteln. 4) Weizenftärfefabrication. 5) Stärfege- 
winnung aus anderweitigen Nohmaterialien. 6) Das Degtrin. 
7) Dertrinfabrication. 8) Die Dertrofe. 9) Stärfezuder- 
fabrication. 

Wahrlich reichhaltiges Material für einen Band von 41 
Bogen. Sehen wir uns den Inhalt an, fo jcheint der Verf. 
feinen urfprünglihen Plan, ein für Mittelfchulen brauchbares 
Buch zu jchreiben, ſchon auf den erjten Seiten aufgegeben zu 
haben, denn das, was der Berf. in feiner erjten Abtheifung 
„Phyſikaliſche Vorbemerkungen zur Technologie der Wärme“ ge: 
geben hat, dürfte, namentlich in der gewählten Form der Dar» 
ftellung, den Bejuchern von Mittelichulen, wenn diefe in Defter: 
reich, denn nur für diefe iſt das Buch beftimmt, nicht einen ganz 
anderen Stundpunct einnehmen wie in Deutjchland, unverftänd- 
lic) fein, Für Beſucher von Hochſchulen iſt diefer Abfchnitt 
überflüffig, da fie das darin Gebotene aus den Borlefungen 
über Phyſik wiſſen müſſen. Da wir es ausgefprochener Maßen 
mit einem Schulbuch zu thun haben, jo jollte der größte Fleiß 
auf die Eorrectheit der Ausdrucksweiſe gewandt fein. Wieweit 
dies der Fall ift, möge fih aus folgenden Beifpielen ergeben: 
„Ein Körper fann feine Wärme nicht vergrößern, ohne daß ein 
anderer Körper ebenfoviel an Wärme verliert.” Hiernach ift 
alfo ein Umiag von mechanischer Kraft (Reibung, Fall) in Wärme 
ausgejchloffen. „Zwei Körper nennt man glei warm oder von 
gleicher Temperatur, wenn die Tendenz Wärme abzugeben oder 
aufzunehmen, nicht mehr vorhanden iſt.“ Das heißt: wenn man 
einen dieſer Körper in Eis, den anderen zwijchen glühende 
Kohlen legt, ſo hat weder der eine Die Tendenz, Wärme abzugeben, 
noch) bejigt der andere die Tendenz, Wärme aufzunehmen. „Die 
Wärmemenge, welche einem Körper zugeführt werden muß, um 
feine Temperatur um 19% E.zuerhöben, nennt man auch „das auf 
Waffer reducierte Gewicht” des Körpers, oder feine „Wärme: 
capacität." Fürwahr eine wunderbare Definition des Begriffs 
der Wärmecapacität, und wie eine beflimmte Wärmemenge in 
Gewichten auszudrüden ift, ift ung noch wunderbarer. In dem 
eigentlich technologiichen Theil hat ſich der Verf. zu einzelnen, 


\ nicht zu rechtfertigenden abjprechenden Urtheilen hinreißen laſſen, 


itand; d) Werth der Nübe; e) Rübenproduction. 2) Die Saft: 


gewinnung aus der Rübe. a) Vorbereitende Operationen ; 
b) Allgemeines über Saftgewinnung; c) Saftgewinnung durch 
Diffufion; d) Praxis des Diffufionsverfahrend; e) Saftge: 
winnung mitteljt hydrauliſcher Preſſen; f) andere Saftge- 
winnungsverfahren. 3) die Reinigung des Saftes, a) Allge- 
meines; b) Nalfiheidung und Saturation; c) Entjaftung des 
Schlammes; d) Gewinnung des Uepkalfes und der Kohlenſäure; 
e) Filtration über Knochenkohle; F) Wiederbelebung der Knochens 
kohle. 4) Die Concentrierung des Saftes. a) Das Verdampfen; 
b) das Verkochen. 5) Verarbeitung der Füllmafje. a) Roh- 
scerarbeit; b) Confumzucderarbeit. 6) Die Melaffe. a) Al. 
yemeines; b) die Osmoſe; c) die Saccharat- Verfahren. 7) Die 





I 


fo 3.8. S. 223 bei Beiprechung des Verfahrens der Brä- 


| parierung des Waſſers nad) Bohlig. Die dem Verfahren zum 


Borwurf gemachte unvollfommene Zerſetzung des Gipfes ift nicht 
unvolltommen, jonbern jo volltommen, daß biefe Reaction als 
fehr Iehrreicher Borlefungsverfuh benußt werben fann. Ferner 
iſt S. 356 die fogenannte Kiesfiltration der Zuderrübenfäfte 
in einer Unmerlung von vier Heilen als ganz unbrauchbar abge: 
fertigt, während ihre Vorzüge, wenigfteng in Deutſchland, immer 
mehr Anerkennung finden. Im Uebrigen ift das Buch vortreff: 
lich gearbeitet und wird ſich unzweifelhaft einer großen Ber- 
breitung zu erfreuen haben. St. 


zu und Hüttenmännifche Zeitung. Red. Bruno Kerl u. Friedrich 
immer. 42. Jabrg. Ar. 45—48. 

Inb.: Herm. Kölle, Daritellung des Raffinad-Kupfers ans ger 
ichwerelten Kuvfererzen auf den Kupferbütten zu Bogoflowif am 
Ural. — 8. Piedboeuf, über die Petroleumgebiete Mitteleuropas, 
befonders Norddeutichlandse, (Schl.) — Neuere ſchwediſche Schacht: 
pumpen, — Freudenberg'e Rauchfang. — Röſtofen zur Nedfebütte 
bei Rosdzin in Oberfchlefien. — Ueber Ghrabentelepbone. — Zwei 
neue maapanalvtifche Manganbeitimmungsmetboden. — Koksfabrication 
in Weitfalen. — euere Fortſchritte der Eiſeninduſtrie in Italien. 
— Methoden zur Ausführung großer Tunnelarbeiten, — Mifroffopie 


1795 
der Metalle. — M. Weber, die ſchottiſchen Eiſeuwerke. — DO. F. 
Garrifen, die Zinfproduction im Welten der Bereinigten Staaten 
Nordameritasd im Jahre 1882, — Die anftralifhe Golonie Nens 
füdwales. — Ueber die relative Oxvpdirbarkeit von Robeifen, Stabf 
und Schmiedeeiſen. — Der Bergwerksbetrieb Oeſterreichs im Jahre 


— 1883, E51. — Literarifhed Gentralblatt — 15. December. — 





1882. — Bellerode, — ————— Hydrocarbũren ale Schmiers | 


mittel für Gijenbabnmaterial und Mafchinen. — Heuer, über die 
Kupferlegirungen, ihre Daritellung und Berwendung bei den Völkern 
des Altertbums, — Mangan in Beffemer- Stabifat 


das beſte Gonftructionsprineip der Gupoloöfen. — Ueber das 
Beffemern des Aupferd. — Meteorologiiche und magnetifche Beob⸗ 
achtungen zu Clausthal. — Montanproductenmarkt. Bericht über 


das Ill, Duartal 1883. 


Land- und Forſtwirthſchaft. 
Heß, Dr. Rich., Prof., die Eigenſchaften u. das forftliche Verhalten 
der wichtigeren in Deutihlano vorkommenden Holzarten. Gin 
atkademiſcher Leitfaden zum Gebrauche bei Boriejungen über 
Waldbau. Berlin, 1853. Parey. (All, 163 ©. 8.) AM 5. 
Das Werkchen enthält eine kurze forftbotanische Befchreibung 
von 51 Laubhölzern und 11 Nadelhölzern und eine Aufführung 
der hauptjächlichiten thieriichen und pflanzlichen Feinde der» 
felben. Es bildet eine ſehr brauchbare Ergänzung der vor: 


handenen Lehrbücher des Waldbaues, befonders des Waldbaues 


von Earl Heyer, welchen der Verf. feinen Vorträgen zu Grunde 
zu legen pflegt. Tadeln müſſen wir, daß fat allen Inſecten 
neben den lateinifchen auch deutfche Namen gegeben find. Es 
ift das nicht nur überflüffig, jondern häufig geradezu lächerlich, 
3. B. Frühhirnjpinner für Porthesia aurifius; Roßfaftanienholz- 
bohrer für Zeuzera aesculi, für welchen aber auch manchmal 
der Name Blaufieb gebraucht wird; gelbbrauner Birkenblatts 
fäfer für Adimonia capreae u. |. w. 





Foritliche Blätter. Herausg. von Jul. Tb. Grunert u. Bernard 
Borggreve 3. F. 7. — Heft 11. 

Junh.; Borggreve, über die Behandlung der Vorländer am 
Niederrhein, insbeſondere die Rothwendigkeit einer Beſchränkung der 
dortigen Weidenpflanzungen. — Boch, Streugewinnung in den 
Lohhecken. Offenes Schreiben an den fal. Oberforftmeifter Herrn 
Borggreve zu Münden, — Anebel, Streugewinnung in den Lohr 
been. — Bücherangeigen. — Mittheilungen. 


Die landwirthſchaftlichen Berjuhs Stationen. Hrsg. von Fried. 
Nobbe. 29. Bd. Heft 6. 

Inh.: E. Schulze n. E. Boßhard, zur quantitativen Beitims 
mung des Afparagins, des Glutamins und des Ammoniafs in den 
Pflanzen. (Schl.) — Dael v. Koeth, zur Beurtheilung neuerer 
Forſchungen auf dem Gebiete der Weinberg» Düngung. — P 
Baeßler, Analvfe der Platterbſe (Lathyrus pratensis). — 5. 
Wilfarth, zur Beſtimmung der Salpeterfäure. — Ernſt Täuber, 
über den Allaloidgebalt verjchiedener Lupinen:Arten u. Varietäten. 
— F. Seftini, über die Anwendung der Dialyfe in den Bodens 
analyfen. — R. Kayſer, über das Vorkommen von Rohrzucker u. 
einigen feiner Ummandlungsproducte im Organismus der Pflanzen, 
— ur Etatlitif des landwirtbichaftlihen Berfuhswefens. — G. ©. 
Zetterlund, einige Bemerkungen u. Erläuterungen in Bezug auf 
die Entitebung der chemijchen u. Samencontrol-Stationen in Schweden. 
— BVorläufige Mitteilung über die (IV.) Section „für landwirths 
ichaftliches Berſuchsweſen“ der 56. Naturforfcher =» Verfammlung zu 
Freiburg i. B. — Fadliterarifche Eingänge. 





Sprachkunde. Literaturgeſchichte. 


Hommel, Fritz, die semitischen Völker u. Sprachen als 
erster Versuch einer Encyklopädie der semitischen Sprach- u. 
Alterihums- Wissenschaft, 1. Bd. 3. Lief, Leipzig, 1683. 0. 
Schulze. (XII S., u. 8. 425—54l. 8.) cf 2. 


Der dritte Theil dieſes Buches, womit der erfte, 34 Bogen 
ftarfe Band des ganzen Werkes abgeſchloſſen vorliegt, dürfte 


enen. — lleber | 





1796 
für den Fachmann bejonderes Intereſſe bieten; er zeichnet jich 
durch vollftändige äußerft forgfältige Ungaben der einfchlägigen 
Literatur ſowie durch eine Reihe wertvoller Einzelunterfuchungen 
aus, Bon den legteren heben wir hervor die Bemerkungen über 
die Nationalität der Gründer Afiyriens (5. 431 unten), über 
die Bedeutung des Aſſyriſchen für die femitifche Sprachver: 
gleihung (S. 135); über die Boftpofition gi, dial. di (S. 462); 
überdie urfprüngliche Form des hebräifchen 1959 (S. 463); über 
den Lautübergang von n zu m (©. 471, vgl. ©. 511); über 
die Herlunft des Wortes itlu (S. 489) und den dial, Wechjel 
bei (ini=(i)li (S. 492). Auch in dem Zweifel an einem 
Wechſel von n und S (S. 511) und vor allem an der Eriftenz 
fogenannter Bräparationen (S. 501) können wir bem Verf, nur 
beiftimmen. Kleinigkeiten laffen fih bier und ba verbeſſern; 
fo ift S. 511 ftatt idu, f-du-nu zu leſen wie in der verbefferten 


ı Edition diefer Stelle, VR 16, 9% fteht. Statt SHU-SI (S. 458) 


darf nah K. 24 b.col.II, Delitzſch bei Log Sabb. 51, Afurn. II, 
105 var. u. |. w. wohl u-ba(n)-ni gefeßt werden? Bei fämarıı 
— hebr. own (S. 450) wären weitere Beifpiele des (an und 
für ſich ja möglichen) Ueberganges von z in 1 erwünſcht ge 
weſen. Die Frage, ob die für das Methiopifche von Dillmann 
und für das Aſſyriſche von Log eingeführten römischen Ziffern 
zur Bezeichnung der Berbalftammbildungen zu Gunften der vom 
Berf. vorgeſchlagenen Buchftaben aufzugeben find (S. 512), 
bürfte wohl am beiten in einer Fachzeitfchrift näher erörtert 
werden. ©. 472, 8. 4—8 feßt, wie wir meinen, einen leicht- 
gläubigen Leferkreis voraus. 

Etwas peinlich berührten uns manche Inconſequenzen in 
ber Bezeichnung der Bocallängen und der jogenannten Homo— 
phonen, ſelbſt wenn diejelben, wie zum Theil deutlich erfichtlich 
it, nur auf Drudfehler zurüdzuführen find; vgl. mihü ftatt 


ı miha ©, 452 U, mah-ri ftatt mah-ri, anni ft. annt, zik-kur- 


rat jt. zik-kur-rat, maru jt. märu ©, 457, Ki-ingf ft. Ki-in- 
gi ©. 465 A., Miluch-cha ft. Mi-1. &, 474 A., 1a ſt. la ©. 
478, aunütu ft. annütum ©. 483, balat-su ft. balät-su ©, 
487 und mamit jt. mämit ©. 489 (f. Haupt, SF. 29). Wir 
hoben dies deswegen hervor, weil das Buch eben nicht nur für 
Aſſyriologen, die derlei Dinge bei ber Lectüre leicht verbeffern 
fünnen, fondern für weitere Kreiſe beſtimmt ift, 

Die Prüfung des altbabylonifchen Zeichens für Sab (S. 
494) und die Ergänzung von S° 305 (S. 512) beruhen, wie 
wir (übrigens ohne jeden Vorwurf gegen den Verf.) beifügen 
möchten, auf Privatmittheilungen des Ref. vom 29. März 1883 
und vom 4. April 1852. Im Megifter B (S. 537) ift das 
Eitat K. 257—505. 507 vom Ref. überjehen worden. 

Möge der Berf. die auf S. 478 verfprochenen Transſerip⸗ 
tionen und den Commentar zu den Literaturproben feinem 
reichhaltigen, befehrenden Werke bald folgen laſſen. C.B. 
Pizzi, Dr. Italo, Prof., manuale della lingua persiana. Gram- 

matica, antologia, vocabulario, Leipzig, 1883. Gerhard. (XV, 
479 5. 8.) cH. 15. 

Auf eine äußerft knapp gehaltene, nur die rein praftifchen 
Bebürfniffe berüdfichtigende Darftellung der neuperfifchen Gram- 
matif (S. 3—45) folgt eine Anthologie aus dem Schähnämeh 
(S. 47— 238), die Ueberjegung einiger Stüde der Anthologie 
(S. 239— 293) und endlid ein Bocabular zur Anthologie (©. 
295—473), Die Anthologie ift eine dantenswerthe Gabe ımb 
zum Gebrauch für Unfänger fehr wohl geeignet. Der Verf. 
bietet im Ganzen zwanzig Bruchftüde verjchiedenen Umfanges, 
alles in allem 2093 Doppelzeilen. Jedem einzelnen Stüd ift 
eine furze Einführung vorausgefhidt. Die Auswahl ift eine 
gute, jo daß die Anthologie einen Ueberblid über den Gefammt- 
inhalt des Firduſiſchen Königsbuches gewährt. Die erften acht 
Stüde find, um dem Lernenden den Unfang zu erleichtern, in 
wörtlicher Ueberjegung beigefügt. Was das Gloſſar anlangt, jo 

* 


1797 





hätte ed nur gewinnen können, wenn ſich der Verf. größere 
Beichräntung auferlegt haben würde. Bgf. die langen Auseins 
anderfegungen 8. v. ‚sylez, ulyssj. „u, Bor allem ift es nicht 


abzujehen, welchen Nutzen es dem Lernenden gewähren jol, daß 


der Verf. unter jedem neuperfifhen Wort aud die vergleich« 
baren Wörter des Armenishen, Griehifchen, Lateinischen, 
Gothifchen, ja jogar Slaviſchen, Litauifhen und Altnordifchen 
angeführt hat, von den altbulgarifchen, mitteliraniichen und alt« 
indifchen gar nicht zu reden. Und dabei find die Bergleichungen 
nicht einmal alle correct, vgl. s.v. al zu 3 3 „U u. a. m. 
Drud und Uusftattung ded Buches find gut. Bthl. 





Livi, T., ab urbe condita libri. Scholarum in usum edidit 
Ant. Zingerle. Pars IV. Lib. XXVI-XXX, Prag, 1883. 
Tempsky. (XIV, 233 8. Kl. 8.) c# 1, 20, 

Seitdem U. Luchs für die Tertkritit der Bücher IXVI— 
XXX des Livius eine breitere Grundlage gelegt hat (j. Jahrg. 
1880, Nr. 26, Sp. 849 ff. d. Bl.), ift diefer Halbdecade oder 
einzelnen Büchern derjelben wiederholte Bearbeitung zu Theil 
geworben. Den Uusgaben von Mabvig, H. J. Müller, M. 
Müller und Friedersdorff reiht fich jegt die Recognition von 
U. Zingerle an, welche die Gefammtausgabe des Livius in 
der neuen Glaffiferbibliothef von Kvicala und Schenkl eröffnet. 
Der Hrögbr. Hat die Leiftungen feiner Vorgänger und die von 
anderen Gelehrten veröffentlichten Beiträge, weiche er zum Theil 
ſchon in der Zeitfchrift für die öfterreichiichen Gymnafien be- 
urtheilt Hatte, forgfältig verwerthet und auch durch eigene 
Forfhung die Herftellung eines correcten Textes gefördert. 
Gegenüber der Neigung neuerer Kritiker, überſchüſſige Partikeln 
als Kennzeichen lüdenhafter Ueberlieferung anzujehen, ents 
ſcheidet fi) der Hrsgbr. öfter für die Annahme einer Art von 
Dittographie; fotilgt er, meift im Einklang mit älteren Hrögbrn., 
im XXVL Bude: que 11, 12; 13, 9; 17,13; et 32, 8; ac 
27,16, Un ber legten Stelle wirb zugleih eine Lücke ange 
nommen, die im Terte nach Köhler durch speciem ausgefüllt 


ift, während die Vorrede opinionem zu ergänzen empfiehlt. Er: | 


gänzungen hat der Hrögbr. mehrfach vorgenommen, jo im XXX. 


auch gewagt bei den XXVII, 47, 9 überlieferten Worten somno 
ac vigiliis. Diefe und andere Tertänderungen und Borfchläge 
erörtert der Hrögbr. in ben Situngsberichten der philof. hiſt. 
EL. der Wiener Akademie d. W. CI, 555—570, weniger glüd- 
lich in feinen paläographifchen Ausführungen als in feinen Ber 
merfungen über Livianiſchen Sprachgebraud. Einzelne Emen- 
bationen wurden ihm von ben Leitern der Sammlung mitge- 
theilt ; von Schenfi: XXVI, 15, 3 aliquis sociorum Latini 
nominis aut municipiorum; 31, 3 desciverunt a populo 
Romano, ante portas legatos..petierunt; XXX, 44,10 cum... 
cernebatis; XXIX, 32, 10 Africa fama .. repleta, varie ea 
res animos adfecit; von Rvicala: XXVI, 39,23 Romanis vic- 
toribus terra, victis mari. Die beiden legten Bermuthungen 
find nur in der Vorrede angeführt. Einer Unregung von 
Wölfflin folgend, jchreibt der Hrögbr. XXVIIL, 2, 1 tria iam 
milia. Der Vorſchlag deffelben Gelehrten XXX, 42, 14 monendo 
etiam atque etiam, den der Hrsgbr. in feiner alademiſchen Ub- 
handlung mitteilt und billigt, ift weder in den Text geſetzt noch 
in der Borrede erwähnt. Wölfflin hat auch den Anftoß zur 
Befeitigung der Form Niturgin XXVII, 19, 4 gegeben. Die 
urkundlichen Formen herzuftellen, zeigt ſich der Hrsgbr. über- 
haupt bemüht, 3. B. XVIIL, 5, 10 circa urbem. Sein Be 
itreben, die Orthographie nach der überwiegenden Zahl der 
Zeugnifje einheitlich zu geitalten, verdient befondere Uner: 
fennung. A.E. 


— 1883, 251. — Literarifhes Gentralblatt — 15. December. — 








1798 





Ciceronis, M. Tulli, Tusculanarum disputationum libri 
uinque. Für den Schulgebrauch erklärt von Dr. L. W. Hasper, 
Gymn.-Dir. 1. Bdchn, Buch I u. Il, Gotha, 1883. F. A. 
Perthes, (IV, 114 8. 8.) c# 1, 30, 


„Die vorliegende Ausgabe der Tusculanen bes Cicero iſt 


' möglichft ftreng nach den befannten Grundfägen gearbeitet, 


welche den bei Fried. Undr. Perthes erfchienenen Schulausgaben 
griechifcher umd lateinischer Elaffiter zu Grunde liegen.“ So 
jagt das Vorwort. Ref. geiteht, dab ihm dieſe Grundfäße nicht 
bekannt find. Ein Programm der Sammlung ift ihm nicht zus 
gelommen, wie ihm auch Haſper's Commentare zu Pauliniſchen 
Briefen, auf welche das Vorwort verweift, fremd geblieben find. 
Die Ausgaben des genannten Verlages aberund die Andeutungen 
der Herauögeber zeigen folche Berfchiedenheiten, daß ſich daraus 
bejtimmte Grundjäge nicht erfchließen laſſen. Hajper will durch 
feine Erklärung nur ein vorläufiges richtiges Verftändniß ver: 
mitteln; dagegen weift ein anderer Mitarbeiter den Schulaus- 
gaben die Pflicht zu, alle archaiſchen, vulgären und überhaupt 
nicht nachzuahmenden ſprachlichen Erſcheinungen als ſolche zu 
charakteriſieren, was doch nicht mehr zum vorläufigen Verſtänd⸗ 
niß gehört. Während ferner ein anderer Herausgeber meint, 
daß eine Schulausgabe bei dem Schüler aus dem Geſchichts— 
unterrichte gewiſſe Renntniffe vorausfegen jolle und daß ihr die 
Erinnerung an ſchon bekannte Thatfachen nicht mehr obliege, 
giebt Hafper auch folche Hiftoriiche Bemerkungen, die jelbit das 
dürftigite Gefchichtscompendium enthalten muß. Ein Mit- 
arbeiter der Cfaffiterfammlung bezeichnet es als ungeeignet, 
wenn für lateinifche Wendungen treffende deutjche Ausdrücke an- 
gemerkt werden, da deren Yuffindung der gemeinfamen Thätig- 
feit des Lehrers und Schülerd während der Unterrichtsjtunde 
vorzubehalten fei; Hafper dagegen hat oft ben deutſchen Aus— 
drud für eine lateinifche Wendung angegeben. Während end- 
lich ein anderer Hrögbr. unter Berufung auf feine Erfahrungen 
betont, daß die Schulausgabe feine Art von Kritik üben dürfe, 
hat Hafper, der fich auch auf langjährige Praris beruft, ſowohl 
fritifche Bemerkungen über fachliche Ungenauigkeiten des Schrift» 


A 3 | ftellerd als auch Mittheilungen über die Kritik einzelner Stellen 
Bude: 10,19 ibivorquidem ; 29,4 spiritu ftatt si; 42, 7 nequa- | n rn 5 


quamftatt neg. mit Transpofition Hinteripsi. Eine Umftellungwird 


des Textes gegeben, Abweichend von anderen gleichfalls für 
Primaner beftimmten Ausgaben der Sammlung werben in 
Hafper’3 Commentar gelegentlih auch die Namen neuerer 
Philologen angeiührt. So bleibt von einheitlichen Grundſätzen 
nur ber eine erfennbar, daß der Schüler für die Vorbereitung 
auf die Schullectüre der alten Schriftfteller einer Beihülfe be- 
darf, die aber dem Lehrer nicht vorgreifen ſoll. Der Gedante 
ift gewiß gut; in den bekannten Sammlungen von Schulauss 
gaben des Weidmann ſchen und Teubner'ichen wiedes Schöningh'« 
ſchen und Lindauer'ſchen Verlages ift er aud) längft zur Geltung 
gefommen. Ueber das Maß der dem Schüler zu bietenden 
Hülfe werden freilich die Anfichten der Fachmänner immer aus: 
einandergehen; ein Normalmaß giebt ed nur für jene, bie an 
eine unfehlbare Methode glauben. Haſper jcheint in feiner Be- 
arbeitung ſchwächere und minder ftrebfame Schüler im Auge 
zu haben, ais andere Ausleger der Tusculanen. Seine Ein- 
leitung ift kürzer und bürftiger, feine Anmerlungen mehr ele- 
mentar als die in den Ausgaben von Heine und Sorof; prins 
cipielle Verſchiedenheit der Erklärungsweiſe befteht jedoch nicht; 
die Anlage ift wie die Austattung ähnlich. Neben der Aus: 
gabe, in welcher die Noten unter den Tert geſetzt find, wurde 
noch eine zweite veranftaltet, welche den Text und bie Noten in 
getrennten, aber nicht einzeln fäuflichen Heften enthält. Der 
Tert bietet faum etwas Auffallendes; ftörende Drudfehler be: 


' gegnen ſelten. Zu manchen Bedenken geben bie Anmerkungen 


Anlaß; fie find wie die Einleitung nicht frei von ftiliftifchen 
Mängeln, die mitgetheilten Ueberjegungen find nicht immer 
treffend, die jachlichen Erläuterungen bisweilen ungenau, die 
fpradjlichen Erklärungen hie und da unrichtig. Die einzelnen 


in emer philologiſch-pädagogiſchen Fachzeitſchrift angeführt 
werden. Das Meiſte in Hafper's Commentar ift natürlich 
richtig, und die Arbeit wirb gewiß mit Nugen gebraucht werben. 
Aber Neues von Bedeutung für die Interpretation und Kritik 


des Tertes findet fich nicht, es ift nur eine Ausgabe mehr da. | 
.E. | mieus ift doch ſchwerlich noch feftzuhalten. Der zweite Band 


A.E 





Nach Grein’s Spruchschatz der angelsächsischen Dichter bearb. | 


von Fr. Groschopp. Cassel, 1883. Wigand. (IV, 235 5. 8.) 


ef. 5. 

Grein's Sprachſchatz der angelſächſiſchen Dichter ift ein zu 
theures Werk, als es fich Viele anichaffen fönnen. Da aber 
das Studium immer mehr um fich greift, ift es wünfchenswerth 
ein Kleines angelſächſiſches Wörterbuch, das handlich und billig 
ift, zu befigen. Bu diefem Zwede fertigte Groſchopp das 
vorliegende Werk an. Es jind alle Wörter, welche Grein auf- 
führt, darin aufgenommen, doch werden Belegjtellen nur bei 
ganz jeltenen Wörtern gegeben. Die Unordnung wurde eine 
etwas andere, indem lange und furze Bocale, Brechung und 
Diphthonge unter einander geftellt find, auch finden ſich die zu: 
fammengejegten Beitwörter unter die einfachen eingetragen. Die 
Wortbedeutung wird ftets in deuticher Sprache angeführt, 
während rein diejelbe oft lateinifch oder engliich giebt. Meift 
ift die deutſche Ueberſetzung gut gewählt, bie und da hätte fie 
etwas genauer fein können. Durch diefes Wörterbuch Grein's 
in der neuen Geitalt wird das Stubium des Angelſächſiſchen 
fehr erleichtert werben und jo wünjchen wir dem Buche eine 
recht weite Verbreitung. R. W. 











Boetius, die Kategorien, die übrigen logiihen Schriften (au 
die lateinifhen), den Marcianus Capella und im Anhang den 
Tractat de musica, Notker's Brief, Ruodper's Brief und das 
Memento mori, Letzteres hätte vielleicht entbehrt werben 
fönnen, denn die Identität feines Dichters mit Notker Teuto- 


— bringt die Pſalmen und katechetiſchen Denkmäler nach den 
Grein, Chrn. W. M., kleines angelsächsisches Wörterbuch. | 


St. Galler Handſchriften, der dritte dDiefelben nad) der Wiener 
Handfchrift, die hier, etwas zuverfichtlicher als ſich gebührt, 


‚ troß ihres gut bairischen Tertes bereits auf dem Titel im An- 





Schriften Notker's und seiner Schule. Herausgegeben von 


Paul Piper. I. Bd. Schriften philosophischen Inhalts, mit 19 
Holzschnitten und 14 Figuren im Text; 11. Bd. Psalmen und 
katechetische Denkmäler nach der St. Galler Handschriflen- 


gruppe; 11. Bd. Wessobrunner Psalmen, Predigten und kate- | 


chetische Denkmäler. Freiburg jjB, und Tübingen, 1882/63, 
Mohr. (2 Bll.. CLXXXXIU, 870; 3 Bil, LI, 645; 3 BIlL,L, 
416 8. 8) HM 39. 
A. u.d. T.: Germanischer Bücherschatz, herausgegeben von 
Alfred Holder, 8—10., 
Es kann nicht in Abrede geftellt werben, daß eine neue 
der Werke Notler’3 ein Bebürfnig war. Denn bie 
Ausgabe Hattemer’s, auf die man angewiefen war, war fo 
mufterhaft unpraktiſch angelegt, dab nur wenige Specialiften 
die Benugung bderjelben nicht gefcheut haben. Jetzt bietet und 
Piper einen neuen Text, und man wird zugeben müflen, daß bie 
Benupbarteit beffelben die des Hattemer’jchen Textes weit über- 
wiegt; ein ärgerlicher und geradezu unglaublich erfcheinender 
Mangel hängt freilich auch diejer Ausgabe an: es fehlen Seiten» 
füiberfchriften und das Aufjuchen ift dadurch in einer Weiſe ers 
ſchwert, die bei jeder Benupung des Buches den Auffchlagenden 
in Ummuth und jchließlich in Harnifch bringen muß. Wuch fonft 
zeigt jich die fieberhafte Haft, mit der Piper jeit einigen Jahren 
feine raſtloſe Bücherfabrication betreibt, mandjer Orten in dem 
Mangel überlegter Dispofition. So, wenn er mitten unter die 
turzen Handichriftenbefchreibungen vielbogenlange Abdrüde 
aus denſelben einichiebt, die doch nur in einem Anhange eine 


| 





ſchluß an befannte Autoritäten für Weffobrunn in Unfpruch 
genommen wird. 

Den Titel „Schriften Notker’3 und feiner Schule” müflen 
wir ernftlich beanftanden. Es ift eine Uebereilung, wenn man 
dem Briefe Notker’3 gegenüber die Anſicht Wadernagel’3 noch 
fefthalten will, ber jenen Brief, ald er über die Verdienſte der 
Schweizer jchrieb, noch nicht fannte. Wer das thut, hat gegen 
Notker's Angaben ben Beweis anzutreten, daß nothwendig ver: 
fchiedene Verfaffer anzunehmen feien und daß aljo Notfer ge: 
fogen und ſich mit fremden Federn geihmüdt habe, Un der 
nöthigen Zeit, die von ihm genannten Werke abzufaflen, kann 
ed dem gelehrten Manne in der Höjterlichen Stille wahrlich 
nicht gefehlt haben. Die paar philologifhen Spielereien, die 
man bisher hingeworjen hat, bejagen gar Nichts, am wenigften 
bedeutet das wechjelnde Vorkommen der fynonymen wih und 
heilac, denn dann müßten wir 5. B. auch für die Murbacher 
Hymnen verfchiedene Berfaffer annehmen. Man follte enblich 
aufhören, diefe frage en bagatelle zu behandeln, Unfer Hrögbr. 
hatte zu feiner Titelformulierung um jo weniger Grund, als er, 
der Anſicht Grimm's beitretend, annimmt, daß in jenem Briefe 
Notker's von der Ueberfegung des ganzen Boetius die Rede jei. 
Wer jene Stelle nur von zwei Büchern des genannten Werkes 
verfteht, hat immer noch einigen Boden unter den Füßen, muß 
freilich dann durch Vergleichung der erjten zwei mit den übrigen 
drei Büchern ben philologifhen Beweis für die Richtigkeit feiner 
Anficht erbringen, wobei natürlich die naheliegende Möglichkeit 
von Beränderungen und Interpolationen mit in Unfchlag zu 
bringen ift. 


Volkslieder. In Bayern, Tirol und Land Salzburg gefammelt von 
Auguft Hartmann. Mit vielen Melodien nadı dem Bolfimund 
aufgezeichnet von Hyacinth Abele 1. Br. Volksthũmliche 
Weihnachtslieder, Leipzig, 1984. Breitkopf u. Härtel. (XVII, 
2356 S. Gr. 8.) AM 9, 


Gerabe zur rechten Zeit, angefichts bes herannahenden Weih⸗ 
nachtsfeſtes, bietet uns Hr. Dr. U. Hartmann eine neue will» 


' tommene Lefe aus dem reichen Schage volfsthümlicher Poeſie, 


den er unter Iangjährigen Bemühungen aus dem Munde des 
Volkes zufammengebracht hat, und von dem wir unferen Lejern 
ſchon fo mandes bebeutfame Stüd vorzuführen gehabt haben. 
Diesmal find es Weihnachtälieber, nicht weniger ald 152 an 
Zahl, und doch nur eine Auswahl des Bedeutenderen aus einem 
viel größeren Materiale, das der Hregbr. befigt. Der Charakter 
diefer Lieder ift der bekannte, es find zum Theil Gedichtchen 


' von einer reizenden, kindlichen Naivetät, voll dramatiſchen 


Stelle finden durften, wenn jede ruhige Erörterung feiner Aus- | 


gabe und mancher erwähnenswerther Einzelheiten vermißt 
wird ıc. Auch find wir einigen unangenehmen und im Ber: 
zeichniß nicht aufgeführten Drudfehlern begegnet, die uns wegen 
der AZuverläjjigteit des Tertes Beforgniß einflößen. Uber 


Lebens, treuherzig und oft von heiterftem Humor. Dem Zerte 
fließen fi die Melodien an, deren Aufnahme wir auch dies— 
mal dem Hrn. Oberlehrer und Bezirksfchulinfpector Hyacinth 
Abele zu danken haben. Auf zahlreichen gemeinſchaftlichen 
Ausflügenwährend fieben Jahren jammelten die beiden Freunde 
diefe mufifatiichen Beigaben. Daß dur fie das Werk erſt recht 


andererfeit3 zeigt der Hrägbr. jo viel guten Willen, fo viel er- | complet geworden ift, wird wer das Weſen der Vollspoeſie 


ftaunlichen Fleiß und Arbeitskraft, daß wir ihm wünjchen 
möchten, feine Arbeit möge fich bei angejtellter genauerer Nach— 
<olfationierung bewähren. Bon den drei Bänden, die wohl 


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fennt, begreifen. Die gründliche, echt kriliſche, echt philologiſche 
Weiſe des Hrsgbrs. lennen wir fon; fie iſt die alte geblieben. 
Auch bier finden wir Nichts von dem beliebten allgemeinen 


1801 


— 1883, M51. — Literarifdes Eentralblatt — 15. December. — 


Phraſen, aldwäre diefogenannte Vollspoeſie von vornherein eine 


erhabenere und wunderbar entftandene Gattung der Poeſie. Nein, 


auch in ihr, ja in ihr ganz befonders, fommt des Schwachen und | 
Unbedeutenden viel vor, aber es verſchwindet auch fchnell wieder. | 
Jener Nimbus, mit dem wir unbedadht die Volkspoeſie als ſolche 


umffeiden, gründet ſich nur darauf, daß was und zunächſt als 
Bolkspoefie vorzufchweben pflegt, eine Summe von Liedern ift, 
die, in Folge ihrer Trefflichkeit, fich jeit lange von Generation 
zu Generation fortgepflanzt haben. Es ift das eine Auswahl 
des Schönften, das ſich voll bewährt hat, nicht die gefammte 
Gattung. Man lefe, wie nüchtern und verftändig fich der Hrögbr. 
©. X f. ausfpridt. Und ihm wird Jedermann zugeftehen, daß 
er bier wirklicher Kenner ift. Die Ausftattung iſt mufterhaft, 
wie wir fie bereitö von ben „Voltsichaufpielen” zu rühmen ger 
habt haben. Auf feftem weißem ‘Papier mit breitem Rande 
jteht der Tert in fchönen, großen, fcharfen Typen, über jedem 
Gedichte die Melodie in Noten, oft mehrere. Kurze Worter- 
Härumgen find gleich unter dem Terte angebradt. Die Un- 
ordnung ift nach Landſchaften: „wir marſchieren, wie bie heiligen 
drei Könige von Oft nad Weft und kehren auf einem anderen 
Wege zurüd.“ 





Weihnachtlieder und Krippenfpiele aus Oberöfterreih und Tirol. 
Gefammelt und berausg. von Wild, Pailler. Junsbrud, 1884. 
Wagner. (9.) 

2. Bd. Krippenfpiele Mit 31 Singweifen. (XVI, 456 ©.) 
el. 8, 80, 


Den erften Theil, der die Weihnachtälieder enthielt, be- 
ipracen wir im Jahrg. 1882, Nr. 41, Sp. 1393 d. Bl. Heute 
liegt der zweite Band mit ben Krippenfpielen vor uns, der fi) 
aber nicht, wie der erfte, auf Defterreich beſchränkt, ſondern auch 
Tirol mit herein bezieht. Es ift wieder eine ungemein reiche 
Sammlung. Boran gehen die Lieder beim Kindelwiegen, es folgen 
die Advent⸗ und Herbergipiele, die Hirtenfpiele, Weihnacht- und 
Dreikönigipiele, das Linzer Krippenfpiel, das Hirtenjpiel aus 
dem Salztammergut, das St. Oswalder Spiel, das Salzlammer« 
guter Spiel, das Gmünder Dreitönigfpiel; die beiden Brixlegger 
Spiele machen den Beichluß, auf den noch ein Anhang (darin 
Dreikönigfpiele aus Mähren) und dann 31 Singweifen folgen. 


Im Ganzen find in dem erfchienenen zwei Bänden 488 Stüde | 


mitgetheilt. Die Behandlungsweife ijt die alte, der wir unjere 


Anerkennung bereit? audgefprochen haben. — Wir haben nuns | 


mehr aus den bayriſchen (und öfterreichifchen) Gebieten fo 
mafjenhaftes und vorzügliches Material erhalten, daß man fi) 
einftweilen befriedigt halten könnte. Um fo dringlicher wird 
jet die Frage: Iſt es denn wahr, daß in Schwaben die Weih- 
nachtsjpiele völlig ausgeftorben find? 


Munder, franz, Johann Kaspar Lavater. Eine Skizze jeines Lebens 
u. Wirkene. Stuttgart, 1883. Gotta. (68 ©. 5.) 

Das vorliegende Schriftchen ift die jelbftändige Veröffent- 
lichung eines Aufſatzes, der für die Allgemeine deutſche Biographie 
beftimmt war, der aber fo ausführlich gerieth, daß die Auf- 
nahme defjelben unmöglich ward. Kopfichüttelnd lieft man dies 
Geſtändniß des Berf.’s im Vorwort: denn unglaublich ericheint, 
wie Jemand es nur einen Augenblid hat für möglich halten können, 
daß dieſer Aufſatz in jener Biographie, obwohl diejelbe ja 
manches Unerfreuliche zu verſchlucken gelernt hat, eine Stelle 
finden könne. Als Einzeldrud ift er num freilich aud etwas 
depfaciert, nicht Fiſch und nicht Fleiſch. Lavater konnte in einer 
jelbftändigen Schrift im doppelter Weiſe behandelt werden, 
entweder im eingehender Monographie, und eine ſolche wird 
noch einmal in Angriff genommen werden müfjen, da Lavater 
mit zu vielen Perſonen feiner Zeit in Berührung ftand, um 
nicht in dem Literarhiftorifer alle Augenblide den Wunjch nach 
einer bis ind Einzelne eracten Darftellung zu erregen; oder in 





1802 


fürzerer Charakteriftil, die das Bedeutende in ihm uns wieder 
vor Augen zu führen, die Verehrung und Begeifterung, die ihm 
von den Lebenden gezollt ward, wieder begreiflich zu machen ſich 
bemühte. Die vorliegende Arbeit, von der ja in einem Nad- 
fchlagewerfe eine gewiſſe Bollftändigkeit im Aufzählen verlangt 
wird, Liegt in der Mitte zwifchen jenen beiden Aufgaben, ent⸗ 
fpricht feiner von beiden und fchredt ab durch die ermüdende 
Eintönigfeit der Darftellung, in ber und nichts von all den 
werthlojen Mittelmäßigfeiten gejchenft wird, bie diefer viel- 
fchreibende Gottesmann aus feiner Feder hat laufen laſſen. 
Wären nicht Goethe's ſchöne Worte über Lavater unfterblich 
und erwedten nicht die legten Jahre des Mannes Hochachtung 
für ihn, aus diefer Biographie würde man fchwerlich begreifen, 
warum e3 überhaupt von Werth fei, über Lavater noch etwas 
Genaueres zu erfahren. Un diefem Eindrude ift, wie wir aus— 
brüdlich hervorheben wollen, nicht mangelndes Talent des 
Verf.'s Schuld, denn von diefem liegen und mancherlei Beweije 
vor, fondern bie verziwidte Entitehungsweife des Schriftchens. 
Wir möchten allen Mitarbeitern an der Allg. D. Biographie 
rathen, ſich doch von vorne herein flar zu machen, welchen Zwecken 
jenes große Werk dienen fol, und danach ihre Arbeit zu dis— 
ponieren; ift aber ein Aufſatz für die Biographie mißrathen, jo 
mögen fie überzeugt fein, daß ein Einzeldruck vollends nicht am 
Orte iſt. Der Hr. Berf. aber follte feinen Gegenftand jegt 
nicht fahren laffen, fondern uns jene eingehende Monographie 
über Lavater liefern; er hat offenbar die hauptſächlichſten 
Studien zu einer ſolchen bereit3 gemacht, und er fann ſich für 
eine folche Urbeit in weiten Kreifen warmen Dankes verfichert 
halten. 


Philologus. Hreg. von E. v. Leutſch. 4. Supplementband. 5. beit. 

Inh.: Georg Fr. Unger, die Zeitverbältniffe des Anagagoras 
und Empedolles. — Ludw. Gurlitt, die Briefe Cicero's an M. 
Brutus in Bezug anf ihre Echtheit geprüft. 





Alterthbumskunde. 


Reyer, Dr. E., Prof. die Kupferlegirungen, ihre Darstellung 
u. Verwendung bei den Völkern des Alterlhums. (0.0, u.J.) 
(16 8. 4.) 

(Aus Archiv f. Anthropologie. XIV, Bd.). 


In vorliegender Abhandlung entwidelt der auf dieſem Ge— 
bietebereits vortheilhaft bekannte Verf. feine Unfichten über die 
Ausbildung der Metalurgie bei den Völkern der vorhiſtoriſchen 
Beit und des Alterthums im Ullgemeinen, fowie über die Ge— 


| winnung und Verwendung der antiten Bronzen im Bejonberen. 


Er erblidt in dem Auffinden und Bearbeiten der gediegen vor- 
fommenden Weichmetalle und bes Meteoreifens ben erften Schritt 
zur „Metall- Eultur“, und in der durch Zufall aufgefundenen 
Reduction der Hartmetalle aus ihren Erzen den wirklichen An— 
fang diefer Epoche. In Betreff der antifen Bronzen ſucht er 
dann die langdauernde Benutzung derfelben, fowie ihre allmählige 
Berbrängung durch Eifen, durch verfchiedene Thatſachen zu er 
Hären, deren Erörterung hier zu weit führen würbe, und giebt 
fchließlich eine Fülle werihvoller Einzelheiten und Erklärungen 
über die Eigenfchaften, Gewinnungsweijen und Verwendungen 
ihrer verfchiedenen Arten, insbefondere der Hartbronze, die zum 
Theil auf eignen neuen Beobachtungen beruhen und zeigen, daß 
diefe Legierungen zuweilen bemerfenswertfe Mengen von 
Phosphor enthalten, über deſſen Urfprung ebenfalls Andeutungen 
gegeben werden. Als Anhang ift dann eine ſehr ſchätzenswerthe, 
nach Ländern geordnete Ueberficht der antiten Legierungen, jo» 
wie eine Zufammenftellung der benutzten chemiſch-⸗ techniſchen 
Literatur beigegeben. Wenn man auch über einzelne Puncte 
oder Ausführungen diefer fehr gediegnen Arbeit mit dem Verf. 


1803 

nicht genau der gleichen Meinung fein wird, jo verdient fie doch 
jedenfalls in hohem Grade die Beachtung der Forſcher und 
Freunde der Eulturgeichichte, der Archäologie, fowie der Me— 
tallurgen und Chemiker, denen fie hiermit angelegentlich 
empfohlen ſei. CT. 


Kunſt und Kunfigewerbe. 


Fischbach, Friedr., Dir., die Geschichte der Textilkunst 
nebst Text zu den 160 Tafeln des Werkes: Ornamente der Ge- 
webe. Hanau, 1883. Alberti. (XXIV, 208 8. Imp. 8.7 HM 6. 

Der Berf. dieſes Buches wird fich nicht beflagen dürfen, 
wenn wiibegierige Yejer daſſelbe jchon nach Durchſicht des ein- 
leitenden Capitels entmuthigt weglegen. Diejes Capitel, als 
deſſen Inhalt angegeben wird: Entwidelung und Einfluß der 

Weberei in vorgeichichtlicher Zeit, Charafteriftif der Webe-Orna- 

mentif, Einwirtung der Nenaiffance, ift wohl das jeltiamfte 

Raitiecio, dem man noch in einem den Anfpruch auf Wiſſen— 

ichaftlichfeit erhebenden Werte begegnet ift. Aus dem Bufammen- 

hang gerifjene Eitate, Hypotheſen ohne den Verſuch einer Be- 
gründung, die banaljten Dinge wie Offenbarungen vorgetragen, 

Hiftorifches, Sprachliches, Technifches, Aeſthetiſches wird da jo 

bunt durcheinandergerührt, daß man fich vergeblich fragt, was 

der Verf. fich dabei gedacht haben könne, und ob das Ganze 
überhaupt ernft gemeint fei. Man höre: „Wenn im Ernſt die 

Frage aufgeworfen wird, ob nicht die Stiderei älter als die 

Weberei, jo ift darauf hinzuweiſen, daß die Weberei älter iſt, 

falls man unter Stiderei lediglich) das Bejtiden eines gewebten 

Untergrumdes verfteht.“ Gegen dieje Theſis wird ſich freilich 

eben fo wenig einwenden laſſen, wie gegen die, daß die Erfindung 

des Kartoffeljalates jünger ſei, als die Einführung der Star: 


— 1888, 51, — Literarifhes Gentralblatt — 15. December. — 


| 


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as 


1804 


Sammlungen uw. Mufeen, über ſtaatliche Kunſtpflege u. Reitauras 
tionen, neue Kunde. A. v. Neumont, der erzene Pierdefopf 
des Mufeums zu Neapel. — Winterberg, Leon Baptiſt Alberti's 
techniſche Schriften. — Yiteraturbericht. — Bibliographiſche Notizen. 
— Verzeichniß der wictigeren Beiprehungen. — Biblivgraphie, 


Vermifchtes. 


Liederbuch des deutfchen Volke. Herausgeben von Carl Haſe, 
Aelir Dahn u. Garl Reinecke. Neue Auflage. Leipzig, 
(X, 646 S. 12.) Sch, AH 3, 


1853. Breitfopf u. Härtel. 
geb. cH 4, 

Wenigen unter ben Leſern d. BL. dürfte es befannt fein, daß der 
berühmte Jenaer Kirchenhiftorifer, Carl Hafe,auchder Heraus: 
geber eines umfänglichen Liederbuches mit Melodien ift, das 
lange Beit fich einer ausgedehnten Berbreitung erfreut hat, und 
mit Recht erfreut hat; denn die getroffene Auswahl war eine 
höchſt anmuthige,und feine der mannigfachften Stimmungen und 
Empfindungen, die man fich gedrungen fühlt im Liede hinaus— 
zufingen, war unberüdjichtigt geblieben. Das Buch war zuerft 
1843 erfchienen, aber der Sammler hatte jich nur für die ganz 
Eingeweihten verrathen ; das große Bublicum hat die Sammlung 
lieben gelernt, ohne den Namen feines berühmten Autors zu 
kennen. Nun erft iſt er mit dieſem hervorgetreten, wo er und 
eine ganz neue Redaction vorlegt; denn allmählich hatte Manches 
in der Sammlung angefangen zu veralten, und andererfeit3 war 
ein reicher Liederſchatz im deutſchen Volke erflungen, der noch 
nicht Aufnahme gefunden hatte. Darum beſchloß der Hrögbr., 
die neue Auflage einer Reviſion zu unterziehen, doch erlaubten 
ihm felber jeine wiſſenſchaftlichen Urbeiten nicht, diefe Müh— 


‚ waltung auf ſich zu nehmen, Da fonnte nun eine glüdlichere 


| 


toffeln! Oder über den Einfluß der Renaiffance: „Der jchwer- | 


fällige, aber unbeholfene naive Ernſt erhielt ala Contraft das 


Fragenhafte und Häßliche, welches als das Simdhafte oder | 


Weltlihe den Gegenfag zum Schönen oder Himmlifchen bildete. 
Als aber der Humanismus predigte, daf der Einzelne feinen 
Werth in fih und durch fich mehr durch Tugend, Talent und 
Selbjtbeftimmung als dur Stand und Herkunft habe, erfchien 
die frühere Unterjcheidung duch prunkhafte Kleider, welde 
Symbole zeigten, abgefhmadt. Man liebte ziwar nach wie vor 
reiche Kleider, bevorzugte aber joldye, welche den Körperbau 
günftig hervorhoben.“ Und derartige Proben könnten aus 
dem ganzen Buche beigebracht werden. Ueberall erhält man den 
Eindrud des Blanlojen, Ungeordneten, Nichtdurchdachten. Dazu 
läßt der Berf. unaufhörlich feine Perjönlichkeit in den Border: 
grund treten. Daß derjelbe ſich Verdienſte um die Wieder: 
anwendung ſtiliſtiſcher Motive in der Weberei und Tapeten: 
fabrication erworben hat, daß er vielerlei Specialtenntniffe 


befigt, ift unläugbar; aber das Gute, was er bringt, aus dem | 


Wujt heraus zu juchen, ift eine zu harte Arbeit, als daß ſich 
Biele dazu entichließen dürften. Inwieweit feine Klagen über 
Mangel an Anerkennung begründet find, vermögen wir nicht zu 
beurtheilen. Die Art aber, wie er zu rechtfertigen jucht, daß er 
fi) Freiheiten in der Wiedergabe alter Muſter erlaubt hat: 
„Sn vielen Fällen iſt es ja gleichgültig, ob das Mufter mit 
grünen oder rothen Fäden gewebt iſt“, jcheint doch das „bureau- 
kratiſche Dirigieren* der preußiichen Unterrichtsbehörden ihm 
als Lehrer gegenüber zu rechtfertigen, 


Nepertorium für 
6. 


Kunſtwiſſenſchaft. Nedig. von Hubert Janitſchet. 
Band. 3.1.4. Heft, 


Inh.: U, Bertolotti, der Maler Antonazjo von Nom und | 


feine Familie. — Bertb. Niebl, Martha, die Patronin der Haus— 
frau. Eine ifonograpbifche Studie. — 8. Scheibler, zur Cha— 
rafteriitif des Gornelis de Wael. — Berichte u. Mittheilungen aus 





| 


Wahl wohl nicht getroffen werden, als die, dem Dichter Felir 
Dahn, dem wir ja jelber jo manches frifche und bedeutende 
Lied, deutſch und lateiniſch, verdanken, dieje Revifion zu über- 
tragen, die er zur Freude aller Benußer übernommen und auss 
geführt Hat. Jetzt ift das Büchlein wieder ganz auf die Höhe 
des heutigen Intereſſes gehoben, in feinem der vielen Capitel, 
von den Kinderliedern an durch die Wander- und Turner, die 
Studentens und Berufs-, die Gejellichafts-, Stimmungss und 
Liebeslieder bis zu den Scherz» und Schelmenliedern wird man 
etwas Ubgethanes finden, und überall wird man des herrlichen 
neu binzugefommenen Schaßes fich erfreuen, der uns mitten in 
das heutige Sangesleben hinein verjegt. Das Muſikaliſche ift 
durh Carl Reinecke bejorgt und jo auc) in diefer Beziehung 
alle Garantie geboten. So möge denn das Büchlein, das 
früher, ohne daß ein befannter Steuermann e3 zu führen jchien, 
feinen Weg zu den Herzen jo Bieler zu finden gewußt hat, 
jegt, wo es von drei berühmten Namen geleitet wird, die neue 
Fahrt doppelt glüdlich vollenden, 
Sipungsberichte der Aal. preuß. Akademie der Wiſſenſchaften zu Berlin. 
1883. Heft 44 u. 45. 

nb.: Hagen, die wabricheinlihen Fehler der Gonitanten. — 

Bablen, Juvenal und Paris. 


La Revue nouvelle d’Alsace-Lorraine. Histoire, littérature, 
sciences, beaux-arls. 3° annee. Nr, 7, 

Sommaire: Une nouvelle lettre inedite du comte de Serra ä 
Chauflour laine, — A, Husson, lart en France au XVI® et 
au XVIl® sieele. (Fin) — de Puymaigre, les röves et les 
realites. — J. G. Gros, schotlische Keisebilder. IL, — Reflexions 
sur la situalion du elergé en Alsace- Lorraine, — Bibliographie. 
— La question des instilutrices congreganistes. (Fin.) — (or- 
respondance. — Anzeigen. 


Gentralblatt für Bibliothekweſen. Herausg. unter jtändiger Mit: 
wirkung zablreicher Fachgenoſſen des Ins und Auslandes von D, 
Hartwig und K. Schulz. 1. Jahrg. 1. Seit. 

nb.: Zur Einführung. — E. Förftemann, die Verbindung 
zwifchen den deutſchen Bibliothefen. — Alb. Dunder, zur Ges 


1805 


— 1883, M 51, — Literarifhes EGentralblatt — 15. December. — 


1806 





fchichte der pariſer Liederbandichrift im 17. Jahrhundert. — Seel» 
mann, Der lübeder Unbekannte. — Perfonalverzeihnif deutſcher 
Ribliotbefbeamten. — Meberfiht der Leitungen des vpreußiſchen 
Staates für öffentliche Bibliotheken. — Mittpellungen aus u. über 
Bibliothefen. — Recenfionen x. 


DE Rundſchau. Herausg. von Jul. Rodenberg. 10. Jahre. 
3. Heft 


Inb.: Conr. Kerd. Meyer, Die Hochzeit des Mönchs. 1. 
Ernft Gurtins, Auguſt Böckh u. Karl Otfried Müller. — F. 
v. Neumann»-Spallart, Bon den europälfhen Golonien, 
Iwan Turgenjew's Literatur: u. Vebensderinnerungen. 1. u. 2, 
Diet. Mever, die Ummälzung in der Atomlehre. — Offiv Schubin, 
die Geſchichte eines Genies. 13—19. (Schl.) — Politiſche Rundſchau. 
— Literariſche Rundſchau. 


Allgem. Militär⸗-Zeitung. Red.: Zernin. 58. Jahrg. Nr. 92 u. 93. 

Inh.: Oſtpreußen u. der TartarensRitt. — Die Zäumung des 
Soldaten Pferdes mit Gantare u, Die Wichtigkeit einer quten Jaumung 
für dienſtliche Zwecke. — Die militärifhe Bedeutung einer Eifens 
bahn» Verbindung zwijchen Alsfeld u, Hersfeld. — Verſchiedenes. — 
Nachrichten x. 


ie Jahrbücher. Hrög. von H. v, Treitſchke. 52. Band, 
6. Het. 


Inh.: Dziatzko, zur gegenwärtigen Lage des deutſchen Sortir 
mentsbuchbandels. — Heint. v. Treitfchke, die jüdische Einwans 
derung in Preußen. — R. Bertram, die Wahl Kaifer Leopold's J. 
— A Lajfon, Giordano Bruns. — Hand Delbrüd, Militärifches. 
— Amold Sachſe, die Umentgeltlichfeit des Bolksfchulunterrichts 
in Frankreich. — Politifche Gorrefpondeng: Berlin. — Notizen. 


Gaea. Red.: H. I. Klein. 19, Jahrg. 12. Heft. 

Inb.: Geo. W. Nacel, der Untergang ded „Proteus“ u. das 
Scidjal der —— der amerikaniſchen Polarſtation auf 
GrinnellsLand. — Die 56. Verſammlung deutſcher Naturforſcher u. 
Aerzte im Freiburg i. Br. — Herm. J. Klein, uufere Naturs 
erfenntnik. (Schl.) — Die Berſammlung der deutſchen Antbropos 
logen zu Trier. (Schl.) — Der RBulcan Taal auf der ee 
Infel im der Babia de Taal y de Bonbon (Sid-RWeit-ucon). (Schl.) 
— Aſtronomiſcher Kalender für den Monat April 1854. — Neue 
naturwilfenfchaftliche Beobachtungen u. Entdeckungen. — Bermifcte 
Nachrichten. — Yiteratur, 


Weſtermann's illuftr. deutihe Monatshefte. Hrög. von Ar. Spiels 
bagen. 28. Jabra. December. 

Anh: Wilh. yet en, Die Pfeifer vom Dufenbab. 3. (Fortſ.) 
— A. Kohnt, Maurus Jokai. — Guft. Floerke, Rragmente 
aus den römifchen Bergen. 2. (Kortf.) — 5. Brugſch, Banibef, 
— D. Baiſch, Friß Schaper. Gin Künitlerleben der Gegenwart. 
— Rud. Eicho, Il Tedesco. 2. (Schl.) — Helmuth Palakowſty, 
der Panamacanal, — Gorrefpondenzen x. 


Bom Feld zum Meer. Spemann’s illuſtr. Zeitichrift für das Deutfche 
Haus. Red.: Joſ. Kürfchner. 1553. Weihnachten. 

Inh.: W.Heimburg, Urſula. — Er. Paulus, Ins Sabiners 
gebirge. — Die Saratterilifchen Unterfchiede zwifchen der ruffiihen 
und deutſchen Armee, — Ernſt Wihert, Das Kind. (Schl.) — 
Joſ. Chavanne, Aus dem heiligen Laude. — W. Geiger, die 
Sagen vom verlorenen Paradies. — Löper, Padete im Weltpoſt- 
ee — Marie v. Ebner-Eſchen bach, Aphorismen. — Victor 
Blütbgen, Poirerhoufe (Schl) — D. v, Feirner, Gin Lieb 
fing der Kinderwelt. — R. Klemann, Die dentjhe Scewarte. — 
B, Renz, Bom Himmel hoch! (Mit Titelbild.) — Unſere Hauds 
muſik. — Der Sammler. — O. Hüttig, Unſer Hausgarten. 


III 











Schmeipner's internationale Monatsjchrift. Redig. von 6. ®. 


Rittner. 2.8. 11. Heſt. 
Inh.: Der Fall Berbovan. — C. H. Rittner, Agrarpolitiſches. 
5. — M. Wahrmund, das Geſetz des Nomadentbums und Die 
Audenberrihaft. — G. H. Rittuer, der Selbitmord, eine inter 
nationale jociale Krankheit, — Mittheilungen vom Kriegsihauplap, 


Revue critique. Nr. 49. 


Sommaire: Beck, de la synonymique chez les anciens. — Weidner, Ile 
roman en prose de Joseph d’Arimathie,— De Richihofen, recherches 
sur Uhistoire du droit frison, Vol, letil. — A. Zimmermann, las 
luttes de löglise au XV. sidele. — Le temple de Georges Herbert, p. p. 
B, Shorthouse — H. Cordier, bibliographie des wuvres de Beau- 
marchais, — Varietes. — Arademie des Inseriptions. 


Nuova Antologia. Rivista di scienze, lettere ed arti. Anno XVII. 
2. serie, Vol. 42. Fase. 24. 


Sommario: 6. Carducei, gli Aleramici. Leggenda e storia. — P. Conti, 
i presepi di Londra, — O. Maruccehi, le calscombe romane. A pro- 








' Sonntags-Blatt. Red.: A. Pbillivs. Rr. 9. 








posito della recente opera del lioller. — Catarina Figerinn Berk, in 
Calabria. Fra i due mari, — Luigi Luzzatti, delle atlinenze dei 
biglietti di banca «ol bimetallisno, Investigazioni negli stati d’Europa. 
— Pietro Antonelli, da Assab allo Scioa, Appunti e considerazioni. 
— Mario Napisardi, Dal „Giobbe*, Saggio poetico. — C. Sieiliani, 
Luigi Seltembrini nel suo epistolario, — Rassegna politica ecc. 


Hift.polit. Blätter xc. oreg. v. J drg u. Br. Binder. 92. Br. 
11. Heft. 


Inb.: Ad montes. (Schi. — Uniere Voſtoſchule. (Bon einem nerdpeutihen Brote 
ftanten.) — „Der Staat Jofepb's II mnter der Herrihaft der Gonpertiten und 
des Goncorbates.” Schl. — Der gemeibte Degen Daun's. (Ben einem preis 
Rantiihen Hifterifer.) — Gedichte vom Wilhelmine Henfel. 


Die Grengboten. Red.: Jobannes Brunom. 4. Jahrg. Nr. 50. 
Inh. Der Sieg des Mahdi im Sudan, — Fortſchritt der forialwolitiihen Debatte, 


1. — Die Bahrveit der Sataftropbe von Iena. 1. — Mob, Fuß, eine Ger 
ſdichte Der amerikontihen Literatur. — Das Unwelen der Zotterien. — Abell 








1. Jahrg. Nr. 9 


Inh : Nlfe, Stern, gur Heibichte der preußiisen Städteordnung von 1808. — 

Ter Gewlan der Uniallverfiherungd-Actiengeiellihaften. 2 — er die Stel · 
ven des Aufſſaueraſhes und der Generaiveriammlung im Organismus ber 
Artlen-Beiellihar. Ein En zur Keform der Retiengeleßgerung. — Tb. 
Barth, Staatotocialiemud in Oldenburg. — Aus dem preußlihen Pandtage. 
2. — G. Nidenkoven, jur Deligionsgeididte. — Vermiſchie Mittbeiiungen. 


Die Gegenwart. Hrég. von Theophil Bolting. 24. Bd. Nr. 40. 


Iah.: Wilh. Beiger. zur centralafiariihen Frage, — Mer. Aldberg. Geiund- 
beitärflege u. Yangeleggebang. — Dleitich Theden. die Biterarar für unſete 
Iugent. — „Simplicitas” von Marie v. Difers. Beſprochen von DO. Bulle, 
— Karl Braun Wierbaden, franzöfiibe Hundegeibicten. Gin weiterer Bei. 
trag zur politiihen Zoologie. — Nus der Hauptftadt. 


— & literar. Unterhaltung. Hrög. von R. v. Gottſchall. 
r. 49. 


Inh: Mid. Suchner, Roh einmal Die Briefe Berftorbener. — Alb, Welgert, 
George Tapior's neueter Koman. — Hans Prup, hiflorlide Piteratur, — 
Aler. Vetrid, eine dDramatifhe Trilogie. — D, 5. Genfihen, Gays — 
Benilleton, — Binliograpbie. 


Europa, Red, von H. Aleinſteuber. Nr. 49. 


Inb.: Herm. Schults, ein Bliber-Guriofum ans der Beldmaßerzeit. 2. (SL) 
— M. Bergbau, der Tugentbund. 1. — Giemens Fleiſcher, die Sant 
— Bariergeidiöpfen u. Waſſergeiſtern. 2 — Altnerdiſche Zehluf. 
— Leratur ꝛc. 


Wiſſenſchaftl. Beilage der Leipziger Zeitung. Nr. 96 u. 97. 


Iub.: Joh. Poeihbel, M. Gbriftian Sebmanıra Scheften u, ihre Bedeutung für 
Dad SFächfiibe Dpererggebirge, — Das Yager von Batırin. — Müder- 
beipredsungen. 


Allgem. Zeitung. Beilage. Nr. 328—334., 


Sub: 9. Hüffer, A. v. Neumont's Yorenio de' Medicl. — Areib, v. Böldern- 
dorff, der Cutwurf eines Neibegriches fiber Mctiengefenidraften u. Gommandit- 
nelelihaften auf Actien. — Kafanpra-Nufe des „Aigaro”. — M. Schöner. 
Das romuche Lanıkeon, 2. — Bur lantwirtbihaflisen Frage. 1.u.2 — 
2. Herbert, Bom alten und vom neuen Bien, 5, — Die Biodologie im 
Dienfte der Padagogil. — Rüdelit auf ben fronprinzliben Aufenthalt in 
Genua, — Berſchiedenes. — Erinnerungen an die Großherzozin Alle von 
Selen. — Branı Kaver Ritter v, Kitleit. — D. Moliue, „Unter drei Hd» 
nigen“, 1, — Dr. Schliemann’s Troja“. — Prieie aus der dit ichebauptſtadt. 
— Bd. Hildebrandt, Aquarelle, 


Illuſtrirte Zeitung. Red.: Franz Metſch. Nr. 2110. (81. Band.) 


Inh. : Lupe, Salomon, zu Mar v. Saenkendors 100, Gebutte tag. — Todten · 
ſchau. — Die Reife des dentihen Rronprinzen nad Spanien. 1. — Ah. Siro · 
mer, Kilder aus Spanien. 2, — Breiie u. Buchhandel. — Der Habnentanz. — 
Tolostehniihe Minberlungen. — Himmelserideimungen. — Karl Bulbelm Sie 
mens. — Dite Jaharıad, Blipröbren. 


Ueber Land und Meer. 51. Bd. 26. Jahrg. Nr. 10. 


Inh.: Wilh. Berger, Schlobß Seligkeit. — Gları Biller, Pelar fa Pava, eine 

feviflaner Beibihre, — Bild. Idel, Mar v. Shenfenderf, zu feinem bundert- 
karigen Geburtstage, — E. M. Baramo, Aus den Erinnerungen eines 
Buratheatereleven. (Schl.) — Perin Shüding, Im dunfier Nat. (Kerti.) 
— ob, v. Supomw, Blätter für die Arauen, Mede 2, — Norigblätter. — 
Norwegiſchet Jord. — Die Wahl der Aäfdıen. — Der Kalſer von Deufdyland 
mit jeımen fürflichen Güfen in Homburg v. d. 9. — Palaͤſtina in Wort und 
Bild, beransg. von G. Ebers und 9. Buthe, 





Inb.: Beorg Hartwig, Vor den Schranfen, (doril.) — Bernb. Wagener. 
In ver ® hitatbe. (don) — Zi Auftus, Arme Beute (Sch) — Eh. 
v. Rothihüp, Drei Zage aus Zecke veben. — Loſe Blätter. 


Bartenlaube. Nr. 49, 
Inh, : Siefanle Raijer, Blodenflimmen (fori.) — VPebnel-tdidhe, Im 
Gongoland, 4. — E. Stöuner, Dr. Friedtich Dittes, ein Admpier für die 
Vondihule. — Ernſt Wichert, Die Braut in Trauer. (dorij.) > O. Süttig, 

Tie Aannenträget. — Blätter u. ®lüthen. 


——— Hrog. von R. König m. Tb. H. Pantenius. 20. Jahre. 
r. 10, 

Inb.: E. Dsmald (Bernbardine Schulge» Smidt), Er lebt! (Bari) — Mob 

Rvenig, Vom evangeliiwen Pfarrhaus. — Die indogetmaniſche Urgeit. — 

Mob, Aoenig, Der Dichter der „Palmbiätter“. — Im Rumpf ums Dajein ın 





1807 


Rem Hort. Erlebniſſe eines Auswanderert. — 6. Boat, Hiriäagr. — Am 
Aamlitenriihe. — Recht⸗rath. 

Jub, der Beilagen: Herm. Boat, Im der Gantine. — Die arktiihe Sabara. — 
u Bilbelm Siemens, — Umihan in fernen Landen, — Eine Hohenzollern · 


Schorer's Familienblatt. Red.: E. O. Hopp. 4. Bd. Nr. 40. 


Inb.: Sara Hupler, ametikanijſche Bohltbati er 4. (SL) — Neu-Bien. — 
Heint. Blemmib, Im Beichtſtuhl. (Bericht) — WB, v. Hilmien, Rüdblide, 
— Gi, Kebler, bie Teutißen in der Aremte, 6. — Mar Rreper. die beiden 
Alkinen. — Rud. Immann, Ben der Rorinieniniel. Br. Mautbner, 
Ein claifiiber Humorift (Wottir. Keller, — Plauderede. 


itum 

ahrg. 
a aus dem jübiihen Rechteleben. 4. — Die Berufeftatiftif der jüddihen 

Ötemeinde in Berlin, — Der Beiegentwurf über Me Ede gwiſchen Juben und 

en im ungarliben Abzeordnetenhauſe. I. u. 2. — Beitungsnadriäten. — 
cuilleten. 


Die Natur. N. F. 9. Jahrgang. 
Nr. 45 — 48. 

Inb.: 2, Glafer, ein biftoriider Beticht über die vuleaniſchen Gruptionen der 

ifel. - Die Urfasen der Eriiteny einer trodenen Zone im jeder Erd · Aemphate. 

— 6. 26. Stein, Bas iſt Wlehericirie? (Mit arb,) — SH. Hinf, die wid 

Higften naturwitenihaftiihen Kelultate der neueſten geogranbiiden und geo« 

logiihen Unterfubungs-Keilen auf @rönland. Aus dem Länlihen fibertragen 

von Hear Zeile. 1.—3. — Ib, Bopin, Allerler Moftit, 12. — 8. Müll 

eine neue Art von Werter -FProphe zeiung. — Ar. Schwab, yur Theorie ber 

Aberratien des Pibtes. (Mit Abby — A, Trosla, die Werter-Zelegramme 


ar “ ‚Sudıntpumt. Hrög. von 8. Philippfon. 
r. 40, 


F 


Herandg. von Karl Müller 


der Seewarte und Die Sugrometer-Brognoien. — R, Müller, das iebedicde | 


Muſeum in Halle. — %. &laier, Über den Eınfluh ver Sohmafler u. Negen- 

güfe des Winters 1882 u. ISSt au! das Aniertenleren, beionders in Bestebung 
9— die Laudwirthſaaft. — Ter Mleit-eit-Amieige. — W. Katier, eine 
Einwirkung des galvaniiden Stromes auf wachſende Pilangen-Wurgeln. 


- . 


Ausführlihere Kritiken 


eridienen ber : 


Döring, Lehrbuch der une F alten Welt ꝛc. (Bauer: Itſchr. 
f. d. öfter. Gumnaf. XXXIV, 10.) 

Soap, fpeculative Iheologie in kb mit der Neligiondges 
ſchichte. 1. Bd. 1. Hälfte. (Theol. Litbl. 49.) 


Heß, Lehrbuch der —— Pſochologie. (Meinong: Itſchr. ſ. d. 


ölterr. Gummaf. XXXIV 
Kirche oder — —————— 
Kloftermann, Probleme im Apoſteltexte, neu erörtert. 

Yitbl. 49.) 

Legrelle, — XIV et Strasbourg. 

Lorraine, Ill, 7.) 

Manns, bie Lehre des Ariitoteles von der tragifchen Katharfis 

u. Hamartia. Erklärt x. (Egger: Ztichr. f. d. öfterr. Gynmaſ. 


XXXIV, 10.) 
v. Reumont, Medici. (Hüffer: Beil, z. Allg. 
g. 328.) 
se das Privilegium Dtto’s - * die römifche Kirche. (Weiland: 
‚th 


Atfchr. | Kirchenrecht. N. A. I 
3iegler, "Eebrbuc der Logit F (wieinong: Ziſchr. f. d. öfter. 


Gymnaſ. XXXIV, 18.) 


Katholik. N. F. XXV, Nov.) 
„ (Theol. 


(Revue nouv. d’Alsace- 


Lorenzo de’ 


Bom 1. bis 8. Derbr. find nachſtehende 
nen erfchienene Werke 


auf unlerem Mebactiondbureau eingeliefert worden : 


Adamy, Einführung in Die oda Kunftgefhichte. Hannover, 1584. 
Helm m. (Sr. 3, 

Bezold, über —— — Berlin, Habel. (8.) cH 0, 50, 

Bobertag, Geſchichte des Nomans u. der ihm verwandten Dichtunges 
gattungen in Deutichland. 1. Abth. 2. Bd. 2. Hälfte, Berlin, 
1584. Simion. (IV, 211 ©. 8.) 

Boccaccio, Troilus u. Ereffida. Zum erften Male verdeutfcht von 
v. Beaulien,Rarconnay. Berlin, 1584. A. Hofmann & Go, 
(XXI, 239 5, Al. 8.) 

Bouche und Grothe, Namie, Rheea, Ghinagras und Neifels 


fafer. Er Aufl., bearb, von Grothe. . Berlin, 1894. Springer. 
(8.) 

en Duer — re: Bd. 1, 2. Leipzig, 1994. 
Brodbaus, (Gr. 8.) cH 

Crusius, analecta critica = — — graecos. Leipzig, 
Teubner. (Gr. 8.) 4. 


Demosthene, les plaidoyers politiques de, Texte gree, public 
par Weil. 1" ser, 2° ed, Paris, Hachette & Go. (VII, 
568 S. Roy. 8.) 


— 1853, A251. — Siterarifges Centralblatt — 15. December. — 


fer, | 


1808 


| Draßt, die Gandwerkerfrage. Bonn, 1884. Hanſtein. (Br. 8.) 
2. 


‚ Entwurf, revidirter, einer Wechſelordnung f. 8 ruſſiſche Neid. 
Berlin (o. 3.), Puttkammer & Müblbredt. (8 MH 1, 60. 
Euripidis Ed. Prinz. Xeipzig, (Gr. 8.) 


A 1, 60. 
Fels, Mevifionsreht und Sonderredht. 1884. Hinrichs, 


(@r. 8.) cM 2, 50. 
Ficker, 3 a Il, Junsbrud, 


| 1884, b 60, 
Föhr, bie u Ta re des — mit beſond. Berückſichtigung 
u chemiſchen Gonftitution. Würzburg, Stabel. (Gr. 8.) 
rn Gedächtnigrede für Dr. Franz von Rinecker. Ebend. 
r 80. 


8.) 0, 
Gilbert, Geſchichte u. Topographie der Stadt Rom im Mittelalter. 
1. Abth. Are SEEN (8.) oA 6. 
ı 


ecuba. ——— 


Leipzig, 


— letzte Babenberger. 


Havestadt, Chilidügu sive tractalus linguae chilensis. Ed, 
novam ceuravit Platzmann. Vol. 1, 2. Leipzig. Teubner. 

\ (RS) M 36. 

 Haud, Boͤcklin's Gefilde der Seligen und Goethe's Fauſt. Berlin, 

| 1884, Soringer (Kl. 8.) HM 1, 40. 

sempel, latei ſcher a u, Sprihwörter-Schab. Bremen, 
1894. Heinfius. (9.) MH. 


Hever, Garl, die a er 3. Aufl., bearb, von Guft. 
Hever. Leipzig, . (8.) 

Hilarius und Ambrofius, Hymnen, — durch Linke. 
Bielefeld, 1884. 23 en & Klafing. (32.) cM 3. 

Hirſchberg, die Selbithülte des Arbeiterfandes als Grundlage 
feiner Berficherung. Berlin, Habel. (8.) AM 0, 75. 

Hoffmann, Studien auf dem Gebiete der lateinifhen Suntar. 
Wien, 1884. Konegen. (8.) AM 3, 60. 


Jahresbericht über die — und Fortſchritte im Gebiete der 
Ophthalmologie. Red. von — 13. Jahrg. ſ. d. J. 1882. 

‚ Tübingen, Laupp. (Gr. 8.) 

Köllifer, zur Entwidelun 


* — und Geruchorganes meuſch⸗ 
licher Embryonen. Würzburg, Stabel. (Gr. 8.) 3. 
Kong Christian den Fjerdes egenhaendige Breve. Udgivne ved 
———— og Fridericia. 7. H. Kopenhagen, Klein. (S. 1160. 
AKrtauſe, die Anatomie des Kaninchens in topographiſcher und 
— Rückſicht. 2. Aufl, Leipzig, 1894. Engelmann. 
(Sr. 8.) 


—A8 
Meißner, die natifcen Komödianten zur Zeit Shafefpeare's in 
Deſterreich. Wien, 1884. SKonegen. (8.) HM 5. 
Milinomwfti, elementarsfunthetifhe Geometrie der aleichfeitigen 
Superbel. Leipzig, Teubner. (Gr. 8.) 3, 6 
Oswald, Streifzüge in den Urmäldern von Merito und Central⸗ 
Amerika. 2. Aufl. Leipzig, 1884. Brodhaus. (8.) HK 7, 50. 
Overbed, Pompeji in feinen Gebäuden, Alterthümern und Kunite 


werfen. 4., im Vereine mit Mau durdgearb. Aufl. Leipzig, 1894. 
Engelmann. (Imp. 8.) cH 20. 
| Ovidi fasti, Scholarum in usum ed. Güthling. Leipzig, 1694. 
Freytag. (Kl. 8.) oA 0, 75. 


Peipers, ontologia Platonica ad notionum terminoramque hislo- 
riam symbola, Leipzig, Teubner. (8.) c# 14. 
Plauti Stichus, Recens. Ritschelius. Ed. Il. 
(Br. 8.) A 3, 60. 
263 Deſterreich a? Brandenburg 1685—1686. Innsbrud, 
2. 


Lelpzig, Teubner, 


1854, Wagner. (8.) 
Neichögefep, über den Unterſtützungswohnſitz 2. erläutert 
von Eger. Aufl, Breslau, 1884. Kern. (Gr. 8.) A 10, 


Schaeffer, aluf der Meige des Lebens oder von * gegen: 
würdigen und zukünftigen Veben. Gotha, 1894. F. A. Perthes. 
8.) 5. 


v, Schlagintweit, die Santase- u. Süd» Pacificbahn in Nords 
amerifa. Göln, Maver. (8.) 8. 

Schmidt, Leſſing. Sehe —— — und feiner Schriften. 
Berlin, 1854. Weidmann. (VI, 487 ©. Roy. 8.) 

— = ag echte, —— 1884. Wagner. 
8) —5 2 

Schulpe, Lehrbuch der Hebammenkunſt. 7. Aufl. Leipzig, 1884. 
Engelmann. (Gr. 8.) MT 

Schnorrv. Garolsfeld, — der Handſchriften der f. öffent: 
u Bibliothek zu Dresden. 2. Bd. Leipzig, Teubner. (Gr. 8.) 


Standf ei, Leitfaden für den geologiſchen Unterricht in der oberiten 
suf J * Be Graz, 1884. Leuſchner & Lubenfky. 
{ ei so 

Tafchenbuc, biftorifchen. Begründet von Naumer.i — von 
ee ae 6. Folge. 3. Jahrg. Leipzig, 1594, Brockhaus. 
(Kl. 8.) 





1809 


1884. Laupp. (Gr. 8 
Vogel, zur Geſchichte der 
(8) c#H 0, 50. 

Vogt und Specht, die Säugetbiere in Wort und Bild, Münden, 
Verlagsanit. f. Kunſt u. Will. (Nov. 4.) AH 32. 
Weber, allgemeine Weltgeichichte. 2. Aufl. 5. Br. Geſchichte 

= ——— 1. Th. Leipzig, Engelmann. (X, 765 ©. 
r. 8.) 
— — Regiſter. 1.4. Br. 1, Geſchichte der alten Zeit. Ebend. 
(1859 ©. Gr. 8.) 
Wolter, Führer in die Feldmeß- u. Nivellierungsfunft, Draniens 
burg (o. J.), Frevhoff. (8) I, 60. 
v. Wolzogen, Erinnerungen an Nichard Wagner. Vortrag. Wien, 


Konegen. (8) A 1. 

Wörterbuch, bibliſches, für das chriſtliche Bolt. Hrég. 
gell ss 3. Aufl. 3. Lief. Karlsruhe, Reutber. (S. 2357—384, 
Nov. 8, 

Zwangsvollitredtung, die, in das unbewegliche Vermögen im Geltungs- 
gebiete der preuß. Grundbuchordnung. Hreg. von Rudorff. 


2, Lief. Berlin, 9. W. Müller. (8.) HM 3 


Wictigere Werke der ausländifhen Literatur. 
Franzöſiſche. 


Correspondence inedite de Louis-Auguste de Bourbon, due du 
Maine, avee Lamoignon de Basville (1709—1716), tirce d’un 
manuscrit de la bibliotheque Méjanes et publice par Joret, 
(27 p. 8.) Paris, Champion. 

Dardier, Jean de Serres, historiographe du roi, sa vie et ses 
cerits d’aprös des documents inedits (1540—1598). (88 p. ®.) 
Nogent-le-Rotrou, imp. Daupeley-Gouverneur. 

elisle, les manuserits da eomte d’Ashhurnham; rapporl au 
ministre de l'instruction publique et des beaux-arts, suivi d’ob- 


von | 


servalions sur les plus aneiens manuserits du fonds Libri et sur 


plusieurs manuserits du fonds Barrois. (Vill, 127 p. 4.) Paris, 
imprim. nationale. 


Fustel de Coulanges, &lude sur l’immunite merovingienne. 


(71 p. 8.) Nogent le-Rotrou, imprim. Daupeley-Gouverneur. 


Joinville, histoire de saint Louis; texte original ramene à l'ortho- | 


graphe des chartes, précédé de nolions sur la langue et la 
grammaire de Joinville et suivi d'un glossaire, par Natalis de 
Wailly. (X, 340 p. 16) Paris, Hachette et 0, F.2. 
Viollet, preeis de 'histoire du droit francais, accompagne de 
notions de droit canonique et d'indications bibliographiques. 


1°" fasc, Les sources, les personnes. (X], 330 p.) Paris, Larose | 


et Forcel. F, 5, 
Shwedifde. 
Acla, nova, regiae socielalis scienliarum Upsaliensis, Seriei lerliw 
ol. Xl. Fasc, posterior 1963, (4) Upsala, Akad. bok- 
handeln. Kr. 16, 





1. Almkvist, die Bischari-Sprache Tü bedäwie in Nordost- | 


Africa, beschreibend und vergleichend dargestellt, 11, 5. 123— | 


302 0. v. 8. (19$1.) 
2. Berger, sur une application des nombres des classes des 


formes quadratiques binaires pour un determinant negatif. | 


22 p. 

3. Tullberg, Bau und Entwiekelung der Barten bei Balaen- 
optera Sibbaldii, Mit 7 Tafeln, 36 8. u. 7 Tafeln. 

4. Pfannenstiel, zur Theorie der linearen partiellen Difleren- 
tialgleichungen zweiter Ordnung mit zwei unabhängigen Ver- 
änderlichen. 86 S. 

kidrag, nyare, till künnedom om de svenska landsmalen ock 
svenskt folklif, Tidskrift utgifven pa uppdrag af landsmäls- 
füreningarne i Uppsala, Helsingfors ock Lund genom Lundell, 

1882, B. (8) Stockholm, Samson & Wallin. Kr, 3. 

IV, 2. Noreen, Dalmalet. 1. Ordlista öfver dalmälet i 
Ofvansiljans fögderi efter Steffenburgs, Erssons ech egna an- 
teckningar. (247 p.) 

llandlingar, Götehorgs 
hälles, Ny tidsföljd. 

kr. 3. 

1. Biörklund, berättelse om Güteborgs k. velenskaps- och 
vitterhets-samhälles etthunpraärs jubellest, firad d. 9 okt. 1878, 

Vs 

2. Plannenstiel, bidrag till de liniära differential-eqvationernas 
teori. 50 s. (187%) . 

4, Brusewilz, om runstenen fran Nya Elfsborg. (No 1516 
bland föremal i Göteborgs musei historiska samling.) 26 s, 


kongl. velenskaps och 
(tie hi, 8.) Göteborg, Bonnier, 1882. 


1 


— 1883. MM 51, — Literarifhes Gentralblatt. — 15, December. — 
Bierordt, die einfache — Exſudativ⸗Peritonitis. Tübingen, | gan 

) cM 3. | 
Liebig'ſchen Mineraltheorie. Berlin, Habel. 








‚ Baer & Go. in Frankfurt aM, 


| mlel in Haag. 


1810 








4. Malmsten, „fenmtonspelet“ (Boss 


eg af det s, k. 
puzzle-spel). 


. 75105. 
Däniſche. 


Händskrift, det arnamagnzanske, Nr. 187 i Oktav, indeh. en dansk 
Laegebog. Udg, af Säby. 1 H. (96 Sid. og et Fototypi i $.) 
Kiebnhavn, Klein, Kr, 2, 50. 

Munk,,navigatio septentrionalis. (En dansk Polarexpedilion i det 


17. Arhundrede,) Med Indleding, Noter og Kort. Pang ud- 
given af Lauridsen. (122 Sid. i 8 og 3 Kurt.) Kiebnhavn, 
Gyldendal, Kr. 2, 50, 

Englifde 


#schyli fabulae, in Libro Medieeo mendose seriptae ex vv, dd. 
Coniecturis emendatius editae cum scholiis graeeis et brevi ad- 
notalione eritiea, eurante Paley. (140 p. 8.) Cambridge Ware- 
house, $. 7, 6 

Arthur, on the difference between physical and moral law, 
en Fernley lecture of 1883.) (240 p. 8.) London, Woolmer., 

3 


Cooke, british freshwater algze, exclusive of desmidie and diato- 
macex, Part 6, ulotrichacew, chxtophoracew, 12 coloured plates, 
(8.) London, Williams & N. 

—, illustrations of british fungi (hymenomycetes), 300 eoloured 
—— (2 vols. roy. 8. eloth gilt) London, Williams & N. 

Gosse, seventeenth century studies; a contribulion to Ihe history 
of english poetry. (306 p. 8.) London, Paul. S. 10, 6 

Stephens, professor 8. Bugge's studies on northern my!hology 
shortly examined. (®.) London, Williams & N. 8. 8. 





Antiquarifcdie Antaloge. 
Mitgetbeilt von Kirhboffu. Winamp in Belrilg.) 


Nr. 133, Bibliographie und 
Topographie. Nr. 134, Geſchichte Italiens, Nr. 336, Ber: 


mifchtes. 
uns Buchh. in Karlörube. Nr. 104, Jurisprudenz. 
. t 


Kaufmann in Frankfurt a/M. SHebräifche Handſchriften. 
Nr. 176, Ausgaben der Elzeviere und ihrer 
achahmer. 


Promperger'fhe Buchh. in Bozen. Nr. 38, Vermiſchtes. 
Simmel & Go, in Leipzig. Nr. 88, Linguiſtik. 


— — mo = — — —— — 


Uachrichten. 
Den Gymnaſial-Oberlehrern Dr. Ed. Scheer zu Ploen und Dr. 


Wilh. Hoerling zu M.Gladbach fit das Prädicat Profejlor beis 
gelegt worden. 


Am 1. December + in Lund der Zoolog, Profeſſor Sven 
Nielfen, im 97. Lebensjahre. 

Bor ie 7 in London der durch feine geographiſchen 
Forſchungen über Afrika befannte Charles Stewart, 40 Jahre alt. 


u Eger und Rrangenbad hat fih ein Comité gebildet, 


| ic Beiträge ſammelt, um auf dem befannten, von Goctbe jo 


' oft bejuchten und gründlich ftudierten Kammerbühl ein Denfmal 
‚ in Form eines ſchlanken Thurmes mit Glorlette zu errichten. Gewiß 


werden alle Verebrer Goethe's ſich dieſes Planes freuen und gern 


ihr Scherjlein beilteuern. Wir theilen bierunter den Aufruf mit, ber, 
' wenn auch zunächſt an die Bewohner des Egerlandes ſich wendend, 


doch auch in weiteren Kreifen Zuftimmung finden wird, und fügen 
hinzu, da die Nedaction d. Bi, gern bereit iſt, Beiträge entgegen 
zu nehmen, darüber öffentlich zu auittieren und fie an das Gomite 


' abzuliefern, 


vitterheissam= | 


Aufruf. 
Das gefegnete Egerland mit feiner alten deutichen Stadt 


Eger, feinen fruchtbaren Fluren, feinen ſprudelnden Heilquellen 
und feinen biederen Bewohnern war feit jeher ein Lieblings» 


aufenthalt deutjher Muſenſöhne. Mit goldenen Leitern ift es 
in die Geſchichte deſſelben gefchrieben, daß die beiden Dichter- 
fürften Deutfchlands längere Zeit dafelbft verweilten, 

Wie der große Gedanfe der Wallenftein-Zrilogie in dem 


‚ Geifte des unfterblichen Dichter innerhalb der Gränzmarken 


1811 





Egers zur herrlichen Verwirklichung heranreiſte, ebenjo wird ber 
im Herzen des Egerlandes gelegene vullaniſche Kammerbühl 
immerdar Kunde geben, daß der Geiftesheros Goethe dafelbit 
mit Vorliebe wiſſenſchaftlichen Studien oblag und feine unver- 
geblichen Worte geben Zeugniß, wie lieb er das jchöne Eger: 
land gewonnen hatte. Die Bruft jedes wahren Heimathfreundes 
wird bei jolden Erinnerungen freudigit bewegt. 

Wir folgen nur den Gefühlen danfbarer Verehrung, wenn 
wir zur bleibenden Erinnerung an den Aufenthalt des großen 
Freundes unferes Heima:hslandes ein würdiges Denfmal zu er- 
richten anſtreben. — Und dazu iſt der aus der Mitte des Eger- 
landes auffteigenbe, weithin fihtbare Kammerbühl die würdigſte 
Stätte. Krönt deſſen Gipfel ein ſchlanker Thurm mit Gloriette, 
jo erhält das jchöne Egerland wicht nur einen wejentlichen 
Schmud, jondern der edle Zwed diejes Denkmals wird auch 
beweijen, daß der echte deutihe Sinn des Egerländers bis 
heute unverfäljcht derjelbe geblieben, und alle nationalen 
Beftrebungen an dem Bollwerfe echter Heimathliebe kraftlos zer⸗ 
ſchellten. 

Wer dem Geiſte Goethe's huldigt, wird gerne bereit ſein, 
zur Errichtung ſeines Denkmales beizuſteuern. 

Das Comilé, welches kürzlich zuſammen getreten iſt und 
gegenwärtig aus den Unterzeichneten beſteht, richtet dieſen 


— 1583, 851, — Literariſches Centralblatt. — 15. December. — 


1812 


Aufruf an alle Freunde mb Berehrer des unſterblichen 
—— und wird über die Beiträge ſeinerzeit Rechenſchaft 
ablegen. 


Clemens Graf von Jedtwitz · Liebenſtein, 
f. k. Kämmerer 2c., Liebenſtein, 


Präfident. 
Dr. Lubert Graf, Joſef Ritter von Grüner, 
—— x. (ger, 


f, f. Minijteriafratb und Generais 
ices Präfident, 


Gonful x., Eger. 
(&olgen weitere Usterichriit.n.) 


Notiz. 


Herr Dr. F. Ed in Münden theilt und im Vezug —7— die 
Anzeige ſeiner Schrift „die Beſtimmung wahrer Tagesmittel der 
Temperatur“ in Nr. 44, Sp. 1544 d. Vl. mit, daß er die Beob- 
ahtungsrefultate von Schwerin wohl gefannt, aber Gründe gehabt 
babe, fie nicht zu beautzen. Die ausführliche Abhandlung, die dieſe 
Gründe darlegen foll, entzieht ſich ſchon durch ihre Länge dem Ab« 
druck am diefer Stelle. 


Berihtigung. 
In Rr. 50, Sp. 1755 ift im der Recenſion über Schröder's 
Ausgabe der Mäiträyani Samhitä 3. 7 und 13 beide Male ftatt 
„Ranuferipte” der gemannte Titel (MS) zu lefen. 





Literarifhe Anzeigen. 








Verlag von I. Önttentag (D. Colliu) in Berkin und Leipzig. 
(‚ju beziehen durch alle Buchbandlungen.) 


Soeben erſchien: 


Zei ei bei ft 
geſammte Strafrechtswiſſenſchäaft. 


Herausgegeben 


von 
Dr. Franz v. Liözt, und Dr. Karl v, Lilienthal, 
ord, Prof. der Nedte in Marburg a 2. ord. Prof. der Rechte in Zürich, 
Dierter Sand. 
Erſtes Heft. 
Groß-80. 3 Mar. 

Bon diefer Zeitfchrift erjcheinen jährlich 4 Hefte im Um— 
fange von je 10—12 Bogen zum Preife von 12 Mark. Bier 
Hefte bilden einen Band. 

Die Zeitichrift für „die aefammte Strafrechtswiſſenſchaft“ 
zählt auf dem Gebiete des Strafrechts die eriten Autoris 
täten in Europa zu Mitarbeitern und iſt in Folge ihres 
reihen und — Inhalts für alle Diejenigen Kreiſe, 
welde fi mit der Stratrechtspflege — * dad maß— 
gebende Organ. Ausführliche Proſpecte über den Inbalt 
der eriten drei Bände find durch jede Buchhandlung zu bezichen 
und werden auf Wunſch aud portofrei von der Verlagsbuch— 
handlung verfandt. h 


Von Ignaz Emanuel Weſſely. 


13 Bogen, 8. gebunden. Preis «MH 2, 





Leipzig. Fues's Verlag (R. Reisland). 





Verlag von Georg Weiß in Heidelberg. 
Um die Anſchaffung der 


Vhiloſophiſchen Bibliothek 


Sammlung der Hauptwerke der Philofophie 
aus alter und neuer Beit efc. 


beraudgegeben von K. H. von Kirchmann, 
zu erleichtern, treten vom 1. October 1882 ab folgende 


Preisermäßigungen 
ein: 


I. Bei Entnahme der Agnien Bibliothet — bis 1. October 1882 
303 Liefgn. oder 88 Bände — ftatt des Radenpreifes von N 153 

nur A 112, 

II, Bei Entnahme von 100 Lieferungen auf einmal, welche Bezugs- 
art ſich befonders für Befiper eines Theiled derjelben zur dr. 
gänzung empfiehlt, jtatt des Radenpreifes von A 50 


[257 



































. — nur 40. 
Außerdem eröffne ich für Alle, die einen allmäligen Bezug vors 
ziehen, eine 
— Neue Subfcription — 
in der monatlich 6— 8 Hefte ausgegeben werden. Eine Preisermäßigung 
ift bierbei ansgefäleiien, dagegen erhalten die Subferibenten mit 
Lieferung 303 Noad's phi Olophiesgeihiätlides Lexikon 


Kataloge über Die „Bhilo ophiſche Bibliothek“ find durch jede 
Buchhandlung zu beziehen. — 


Cadenpreis 18) gratis 


1813 


— 1883, M 51. — Literarifhes Eentralblatt — 15. December. — 


1814 





Neuer Verlag von B. G. TEUBNER in Leipzig. 1883. Nr. VII. 


Archiv für lateinische Lexikographie und Grammatik mit 
Einschluss des älteren Mittellateins. 
einem Thesaurus linguae latinae, Mit Unterstützung der 
kgl. bayer. Akademie der Wissenschaften herausgegeben 
von Eduard Wölfflin, ord. Professor der classischen 
Philologie an der Universität München. Erster Jahrgang. 
Heft 1. Gr. 8. (160 S.) Preis für den Jahrgang von 
4 Heften a 9—10 Druckbogen n. «# 12, — 

Barden, Dr. E,,methodifch geordnete Aufgabenfammlung, mehr 
als 8000 Aufgaben enthaltend, über alle Theile der Elemen- 
tar: Uritgmetif für Gymnafien, vorzugsweiſe Realgymnafien 
und Oberrealjchulen. Elfte, um einen neuen Abſchnitt verm. 
Auflage. Gr. 5. (XIII u. 330 ©.) Geh. 2, 70. 

Crusius, Otto, Analecta critica ad paroemiographos Graecos. 


Accedunt excerpta ex Demone negi ago or, grammatici | 
incerti fragmentum paroemiographicum. Gr. 8. (IV u. | 


175 8.) Geh. n. cl 4, —. 


Euripidis fabulae, edidit Rudolfus Prinz. Vol. I. Pars III. 


Hecuba. Gr. 8. (VIII u. 56 8.) Geh. n. cf 1, 60. 

Gilbert, Otto, Geschichte und Topographie der Stadt Rom 
im Alterthum. Erste Abtheilung. Gr. 8. (IV u. 368 8.) 
Geh. n. A 6, —. 

Havestadt, Bernard, Chilidigu sive tractatus linguae chi- 
lensis. Editionem novam immutatam curavit Dr. Julius 


Platzmann. 2 vol. 8. (XX u. 922 S. mit Beilagen in | 


Lichtdruck.) Geh. n. cf 36, —. 


Heyer, weil. Dr. Carl, Profefjor der Forftwirthichaft an ber 


Ludwigs-Univerfität zu Gießen, die Waldvertrags-Regelung. 


Dritte Auflage, bearbeitet von Dr. Guſtav Heyer, Geh. | 


Regierungsrath und Profefjor der Forſtwirthſchaft an der 
Univerfität München. Gr. 8. (XII u. 343 ©. mit vielen 
Figuren im Tert und 1 Lithogr. Tafel.) Geh. A 6, —. 

Jahrbuch, statistisches, der höheren Schulen Deutschlands, 
Luxemburgs und der Schweiz. Neue Folge von Mushake's 
Schulkalender II. Theil. Nach amtlichen Quellen 
bearbeitet. Zwei Abtheilungen: 1. Abth., das Königreich 
Preussen enthaltend. Il. Abtlı., die deutschen Staaten 
(ausser Preussen), Luxemburg und die Schweiz enthaltend. 
IV. Jahrgang. 16. Geh. in 1 Band n. «# 3, 60, gebunden 
in 2 Theilen oder in 1 Band n. -# 4, 40. 


Meifner, Dr. Karl, Profeffor am herzogl. Karlsghymnaſium | 


u Bernburg, kurzgefaßte lateiniſche Synonymik nebft einem 
ntibarbarus. Für den Schulgebraud; bearbeitet. Er. S. (IV 
u. 49 ©.) Cart. M 1, —. 

Milinowski, A., Oberlehrer am Gymnasium zu Weissenbnrg 


Als Vorarbeit zu | 








\ 


i. E., elementar-synthetische Geometrie der gleichseitigen 


Leipzig, im December 1883, 


Verlag von Leopold Voss in Hamburg u. Leipzig. 


Soeben erschien: 


Immanuel Kant’s 
Kritik der reinen Vernunft. 


Herausgegeben 
von 
Benno Erdmann. 
Dritte, mehrfach verbesserte Stereotypausgabe. 
Mit Kant's Bildniss. 
Gr. 8. XXII u. 680 S. Preis brosch. cf 2, —, geb. 
ef 2, 80. 


[338 


[305 


Hyperbel. Mit vielen Figuren im Text. Gr. $. (X u. 135 S.) 
Geh. n. #3, 60. 

Peipers, Dr. David, philosophiae in universitate Gottingensi 
prof. e. o., Ontologia platonica. Ad notionum termino- 
rumque historiam symbola. Gr, 8. (XIV u. 606 8.) Geh. 
n. «A 14, — 

Plauti, T. Macci, comoediae. Recensuit instrumento critico 
et prolegomenis ausit Fridericus Ritschelius sociis 
operae adsumptis Gustavo Loewe, Georgio Goetz, 
Friderico Schoell. Tomi II fasc. 4: Stichus. Et. s. t: 
T. Macei Plauti Stichus. Recensuit Georgius Goetz. 
Gr. 8. (XVI u. 111 8.) Geh. n. -# 3, 60. 

Rüftig, Sigismund, der bremer Steuermann. Ein neuer Ro: 
binjon nad Gapitän Marryat frei für die deutfche Jugend 
erzählt. Mit 94 Holzſchnitten. 18. Auflage. 8. Cart. 
A 2, 40. 

(Ju neuer Ortbograpbie.) 

Schnorr von Carolsfeld, Prof. Dr. Franz, k. Bibliothekar, 
Katalog der Handschriften der königl. öffentlichen Biblio- 
thek zu Dresden. Im Auftrag der Generaldirection der 
königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft 
bearbeitet. Zweiter Band. (Enthaltend die Abtheilungen 
J—M). Gr. 8. (X u. 583 8.) Geh. n. # 15, — 

Siebelis, Dr. Johannes, Professor am Gymnasium zu Hild- 
burghausen, Tirocinium poeticum. Erstes Lesebuch aus 
lateinischen Dichtern. Zusammengestellt und mit kurzen 
Erläuterungen versehen. Vierzehnte Auflage, besorgt von 
Dr. Richard Habenicht, Professor am Gymnasium zu 
Planen i. V. Gr. 8. (VIII u. 91 8.) Geh. AM 0, 75. 

Wlastoff, Georges, Promethee, Pandore et la lögende des 
sideles. Essai d’analyse de quelques legendes d’Hösiode. 
Lex -8. (IV u. 242 8.) Petersburg 1883. n. c# 6, —. 


Bibliotheca seriptorum Graecorum et Romanorum 
Teubneriana. 

Hlomeri Odyssea, edidit Guilelmus Dindorf. Editio 
quinta, quam curavit Ü.Hentze. 2 partes. 8. Geh. «4 1,50 
ord. Einzeln jeder Theil a # 0, 75: 

Pars I. Odysseae I—XII (XXIV u. 204 8.). Pars Il. Odys- 
seae XIIT—XXIV (VI u. 194 $.) 

Schulausgaben griechischer und lateinischer 
Classiker mit deutschen Anmerkungen. 
Livi, Titi, ab urbe condita liber XXIII. Für den Schulge- 
brauch erklärt von E. Wölfflin und Franz Lauter- 

bacher. Gr. 8. (IV u. 100 8.) Geh. «# 1, 20. 


B. G. TEUBNER. 


Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. 
1337 
Soeben erschien: 


Troja. 

Ergebnisse meiner nenesten Ausgrabungen auf der Baustelle von Troja, is 
den Heldengräbern, Bunarbaschi und anderen Orten der Troas im Jahre 1842. 
Vou 
Dr. Heinrich Schliemann. 

Mit einer Vorrede von Professor A. H. Sayce. 


Mit 150 Abbildungen in Holzschnitt und 4 Karten und Plänen 
in Lithographie. 
8. Geh. -# 30, —. Geb. M 32, 50. 


1815 








Wbuchs@eoarsphie 


höttinger gelehrte Anzeigen und Nachrichten der Gesellschaft 
der Wissenschaften. [332 


.,„ Die „Göttinger gelehrten Anzeigen“, welche seit 
ihrer Gründung im Jahre 1759 unverändert in ihrer bisherigen 
äusseren Erscheinung geblieben sind, sollen, nach einem Be- 
schlusse der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften, vom 
1. Januar 1881 ab in wesentlich veränderter Gestalt zur Aus- 
abe kommen. 

Dieselbe Menge Stoffs, welche bisher in jährlich 52 Nrn. 
ä 2 Bogen kl. Octav enthalten war, wird künftig auf 65 Bogen 
Lexikon-Octav geboten werden und in jährlich 26 Nrn. er- 
scheinen. 

Die Tendenz der „Anzeigen“ wird nach wie vor sein: 
ausführliche Besprechungen strengwissenschaft- 
licher Werke durch berufene liecensenten unter 
absolut unparteiischer Redaclion zu bringen. 

Für den nächsten Jahrgang sind bereits Beiträge von 
nachstehend genannten Herren angemeldet: 

Professor von Amira-Freiburg, A. Bezzenberger-Königsbeig, 
A. von Brinz-München, W. Förster-Bonn, G. Han-sen-Göttingen, 
G. Hoffmann-Kiel, H. Jordan-Königsberg, F. Kielhorn-Göttingen, 
A. v. Kluckhohn-Göttingen, Th. Kolde-Erlangen, P. de Lagarde- 
Göttingen, OÖ. Mejer-Göttingen, B. Niese-Breslau. Th. Noel- 
decke-Strassburg i. BE. F. ÖOverbeck-Basel, J. Oppert-Paris, 
R. Pischel-Kiel, A. Riehl-Freiburg, E. Rohde-Tübingen, H. 
Sauppe-Göttingen, ©. Schirren-Kiel, W. Sickel-Göttingen, H. 
Sievers-Tübingen, A. Socin-Tübingen, W. Usener-Bonn, G. Waitz- 
Berlin, H. Zimmer-Greifswald. 

Die „Nachrichten“ von der Königlichen Gesell- 
schaftder Wissenschaftenundder„Georg-Augusts- 
Universität zu Göttingen“ bleiben in bisheriger Weise 
das Organ zur Mittheilung kleinerer Arbeiten von Mitgliedern 
der Gesellschaft und zur Veröffentlichung amtlicher Bekaı nt- 
machungen beider Institute, 

Der Verkaufspreis für den vollständigen Jahrgang (Abonne- 
ments auf kürzere Zeit sind ausgeschlossen) bleibt wie früher: 
Anzeigen allein M. 24, — 

Anzeigen mit Nachrichten cH 27, —. 
Nachrichten allein NM 6,—, 

Einzelne Nummern beider Zeitschriften, soweit solche ab- 
gelassen werden können, werden pr, Bogen mit 50 Pf. berechnet. 

Die Fortsetzung von 1884 werden wir, wenn keine Abbe- 
stellung erfolgt. nach unserer Liste versenden, sind aber auch 
gern bereit auf Verlangen die erste Nummer des Jahrg. 1881 
als Probe gratis zu versenden, 


Göttingen, 30. November 1983. 
Dieterich’sche Verlagshandlung. 


Verlag von Breitkopf & Härtel in Leipzig. [339 


Volkslieder. 


In Bayern, Land Salzburg und Tirol gesammelt von 
August Hartmann. j 
Mit vielen Melodien nach dem Volksmund aufgezeichnet von 


Hyacinth Abele. 
Erster Band: Volksthümliche Weihnachtslieder. 
XVIII, 258 S. Lex.-S, Pappband c# 9, —. 


Die auf dem Umschlag der Luther - Arbeiten meines 
Bruders Friedr. Latendorfangekündigte Preisermässigung 
seiner von 1876— 1881 erschienen Schriften über Sebastian 
Franck (-X 6), Reuter, Horn und Gesellius, dessen Lieb- 
lingslehrer (je 80 Pf.). publieistische Wahrheitsliebe (-% 1), 
Kaiserreden, Niederdeutsch und Neudeutsch (je 60 Pf.), 
bleibt vorläufig in Bestand. [335 

C. Latendorf, Poesneck. 


— 1883, M 51. — Literarifhes Centrafblatt. — 15. December. — 


1816 


f) ziel? lustriertes 
BIRES IT: 


in 2 Bänden (oder 30 Lieferungen a 3 Bogen 
Ler.-8. a 60 Pf.) 
2 elegante Halbfranzbände gebunden -H 22, —. 
Fnes's Verlag (R. Reisland). 


Preis AH 18, —; in 


Leipzig. 


Als Festgeschenke empfohlen: 


Geschichte d. Revolutionszeit. Von H. v. Sybel. 
5 Bde. Geh. v 48, —; gebdn. «M 57, —. 

Goethe-Jahrbuch. Bd. I—IV. Gebdn. 44, —. 

Gboethe’s Briefe a. Fr. v. Stein. Bd. I. Gebdn. 
MI, —. 

Friedr. Preller. Lebensbild. Von O. Roquette. 
Gebdn. c# 7, 75. 

Moliere. 8. Leben etc. Von Lotheisen. Gebdn. 


ri, — 

Dante. S. Leben etc. Von Scartazzini. Gebdn. 
AM I, —. : 

Moderne Geister. Von Georg Brandes. Gebdn. 
A I, — 

Künstler-Lexikon, Allgemeines. 3 Bde. Geh. 
ch. 24, —; gebdn. «HM 30, —. 


Literarische Anstalt. 
Rütten & Loening. 


Frankfurt a/M. 








Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. 
Soeben, erschien: [336 


Die wissenschaftlichen Ergebnisse 
der Vega-Expedition. 
Von Mitgliedern der Expedition und anderen Porschern bearheitet. 
Herausgegeben von * 
Adolf Erik Freiherrn von Nordenskiöld. 
Erster Band. 
Mit 43 Abbildungen in Holzschnitt u. 8 lithogr. Tafeln u. Karten. 
$. Geh. «HM 241, —. Geb. c# 26. 


Verlag von Wilh. Engelmann in Leipzig. [2 


Soeben erschienen: 


Elemente der Geologie 


von 


Dr. Hermann Credner, 


ord. Hon.-Prof, an der Universität Leipzig u. Director der K. 8. Geologischen 
ndesuntersuchung, K. $. Oberbergrath. 


Mit 497 Figuren in Holzschnilt. 
Fünfte, neu bearbeitete Auflage, 
Gr. 8. 1863. M 14., geb. cH 15, 50. 


Pompeji 


in seinen Gebäuden, Alterthümern und Kunstwerken 
dargestellt von 
Johannes Overbeck. 
Vierte im Vereine mit 
August Mau 
durchgearbeitete und vermehrte Auflage. 
Mit 30 grösseren zum Theil farbigen Ansichten und 320 Holz- 
schnitten im Texte, sowie eiı.em grossen Plane. 
Lex. 8. 1884. Geh. cH 20, geb, c# 22, in Liebhabereinband cH. 25 


— 1583, M 51. — 


Bei uns sin! erschienen: [331 


Cohen, Prof. Dr. H., Das Prineip der Infinitesimal-Me- 
(hode und seine Geschichte, Ein Kapitel zur Grund- 
legung der Erkenntnisskritik. 1883, 1012 Bogen. 
Gr. 8. Geh. «fl 3, 60. 


Meyer, Prof. Dr. Elard Hugo, Indogermanische Mythen. I. 
Gandharoen. Kentauren. 1983. 16 Bogen. Gr. 8. Geh. 
AH. 4, 50. 


Steinthal, Prof. Dr. H, Die sprachphilosophischen Werke 
Wilhelm’s von Humboldt herausgegeben und erklärt. 
Zwei Theile. 1883. 44 Bogen. Gr. 8. Geh. -# 18, —. 


Ziemer, Dr. H., Vergleichende Syntax der indoger- 
manischen Comparation insbesondere der Compara- 





tionscasus der indogermanischen Sprachen und sein | 


Ersatz. 1893. 18 Bogen. Gr. 8. M 5, —. 


Ferd. Dümmler’s Verlagsbuchhandlung 
(Harrwitz und Gossmann) in Berlin, SW 12. 


Zu Feitgefchenken 
halte id; in eleganten Einbänben borräthig: 
Danie’d Hhandbuch der Geographie. 












5. Auflage. 4 Bünde. Preig AH 40, -—; geb. in Baldiranz | 
N. 44, 80. 
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Daniel's Klein. Handbuch d. Geographie. 
uflage. 182. reis AH 9, —; eleg. geb. in Palbfs. 
eH. 10, 50% 2 


Altuftriertes Handbuch der Geographie. 


er * 








Alluſtrſerte Ausgabe bon Danicl’g Mleinerem Banbduche. 


2 Bände, 1883 Preis c#H 18, —; elegant gebunden in Dalb- 
franz -fM a2, —. 


h) u . . 
| Goethe's Leben tifchen Alfuftrationen: 35 Balz. 


fchnirten und 4 Beilagen Cfacfimilierte Autographien). 43 Bogen 
Ortab, 1982. Preig cH 8, —; fer eleg. geb. of 10, —, 


Pon Meine. Dünter Mit 
authentifhen Allukrationen: 


| Schiller's Leben. 46 hoſzſchnitten und 5 Beilagen 
Clachimilieete Mutograpdten), 36 Bogen Octau Preig AM 7, —; 


ſehr eleg. geb. cH 9, —. 


Bon Beine Düntzer 


2., ber 
beſſerte Aufſage. 


Don Prof. Dr. J.Usſtlin. z Auft. 
Mic authentifchen Alluftratio⸗ 


* * * — . | 
Luther 8 Leben. nen: 64 Holzſchnitten und 5 Beie | 
lagen Cfacfimtlierte Kurograpbien). 40 Bogen Oetau. Preig 


i | i 
— — Grill, Dr. J. Ephorus in Manlbronn, 


Literarifhes Centralblatt — 15. December. — 


AM 8, —; fehr eleg. geb, cH 10, —. Pradit-Eind. A 10, go. | 





Illuſtrierte Öefdjichte d. deutfchen Mufik. 


Don Dr. g Beifmann. Mir auch 2 

144 Dotzfchniteen und ı7 Facfimileg, babon 8 als befondere 
Beilagen. zı Bogen Werikon-@ctab, Preis AM 14, —; 
elegant in Weinen gebunden cH ı6, —. 


A 





TWeipzig, im Dechr, 1883. 
Fues's Verlag u. Ueisland). 


Berantiwortl. Redacteut Prof, Dr. Rarue it Yeipsig, Gortbeitrahe Kr. 7. — Deut non W. Drugufin in Leimig- 


1815 


- Nener Verlag der H. Lanpp’schen Buchhandlung 


in Tübingen. [310 


Fehling, Dr. H., Vorstand der Königl. Hebammenschule zu 
Stuttgart, Lehrbuch der Geburtshülfe für Hebammen, 
auf Grund der 14. > von Fr. K. Nägele's Lehrbuch 
völlig neu bearbeitet. Mit 18 Holzschnitten und 4 far- 

| bigen Tafeln. Gr. 8. Brosch. M 4, —. 

Gerhardt, Dr. C., Geb. Rath u. Professor in Würzburg, Lehr- 

| bueh der Auseultation und Percussion mit besonderer Be- 

rücksichtigung der Inspection, Belastung und Messung 

der Brust und des Unterleibes zu diagnostischen Zwecken. 

Vierte, vermehrte und verbesserte Auflage. Mit 40 in den 

Text gedruckten Holzschnitten. Gr. 8. Brosch. # 6, #0. 

Kormann, Dr. E. Sanitätsrath in Coburg, Lehrbuch der 

| Geburtshälfe für Aerzte und Studierende. Mit 106 Holr- 
schnitten. Gr. 8. Brosch. c# 10, —., 

Luschka, Dr. H. v., weil. Professor in Tübingen, Die Brust- 
organe des Menschen in ihrer Lage. Mit 6 von Dr. L. Volz 
pach der Natur gezeichneten Tafeln. Zweite Ausgabe. 
Imp. 4. in Mappe «#. 18, —. 

Roser, Dr. W., Geh. Medicinalrath u. Professor in Marburg, 

| Handbuch der anatomischen Chirurgie. Achte, sorgfältig 
umgearbeitate Auflage. Mit zahlreichen Holzschnitten. 
, Gr. 8. Compl. Brosch. MH 16, —. 

ı Vierordt, Dr. H., Privatdocont an der Universität Tübingen, 
| Die einfache chronische Exsudativ-Peritonitis. Gr. 8. Brosch. 


| A I, —. 

Schemata zum Einzeichnen pathologischer Befunde: 
bei Untersuchung der Brust- und Bauchorgane des 
Menschen, a) ohne Einzeichnung der Organe, b) mit 
Einzeichnung der Organe, 

bei green otersuchungen, 

bei Bei ophthalmiatrischen Untersuchungen, 

bei laryngo-rhinoskopischen Untersuchungen, 

bei chiatrischen Untersuchungen, 

bei forensischen Untersuchungen, a) am Schädel, 
b) am Gehirn. 

Schemata zu Temperatur-, Puls- und Respirations- 
Curven nebst Temperaturtabellen. Jedes Heft in Um- 
schlag geheftut cH u, 60. 

Funk, Dr. Fr. X., Professor in Tübingen, Die Echtheit der 
ignatianischen Briefe aufs Neue vertheidigt. Mit einer 
literarischen Beilage: Die alte lateinische Uebersetzung 
der Usher'schen Sammlung der Ignatiusbriefe und des Poly- 
karpbriefes. Gr. 8. Brosch. MH 5, — 





Der achtnndsechzigste 

Psalm mit besonderer Rücksicht auf seine alten Ueber- 
setzer und neueren Ausleger. Dem Andenken des gewal- 
tigen Psalmenauslegers Dr. Martin Luther gewilmet. Gr. 8. 
Brosch. ii, —. 

Neumann, Fr. J., Beiträge zur Geschichte der Bevöl- 
kerung in Deutschland seit dem Anfange dieses Jahr- 
hunderte, Erster Band: Zur Geschichte der Entwickelung 
Deutscher, Polnischer und Jüdischer Brvölkerung in der 
Provinz Posen von Eugen von Bergmann, "Gr. », Brosch. 
MS, 

Ruhland, G., Axrarpolitische Versuche vom Stindpunet 
der Socialpolitik. Gr. 8. Bosch. M 3, —. 


Berichtigung. 133 


In das in Nr. 4% dieses Blattes (21. Nov.) enthaltene 
Inserat über v. d Launitz, Wandtafeln ete. Taf. XXIII 
bat sich ein sehr bedauerliches Versehen eingeschlichen, indem 
der Name H. Schliemann’s mit den deutschen Ausgrabungen 
in Olympia irrthümlich in Verbindung gebracht ist. Es muss 
vielmehr heissen: 

„Tafel XXIH. ®@lympia. Nach der auf Grund der 
Resultate der deutschen Ausgrabungen entworfenen Re- 
construction von Richard Bohm, königl. Regierungs- 
baumeister.“ 


Cassel, den 3. December 1883. Theodor Fischer. 





Literarische entralblatt 


für Deutfdland. 
Nr. 39.] Herausgeber und verantwortlider Redacteur Prof. Dr. Fr. Zarnde. (1883. 


Derlegi von Eduard Ancnmarius in Leipzig. 


Preis vierteljährlih «A 7. 50. 








Ericheint jeden Sonnabend. — 22, December. “— 








Nohrbader’s Univerialgeichichte ber fatboliihen Hirde. Yendig, — zur Anatomie u. Siftologie der Thiere. Abbandlungen für Die Kunde des Morgenlandes 

Searb. von Anörfler. Schneider, das Ei u. feine Befruchtung. Porei Catonis de agri cultura liber. Terenti Varonis 
Junge, Martin Luther. Mann, Atemgeſtalt der chemiſchen Grundftoffe, rerum eusticarum ete. rec. Keilii, 
Schierdemwind, das Yurberbaus in Ehenach. Weyr, Die Elemente Der projertivifden Gbeometrie, Zarimtp, Kopnhavig, ne appaoh bra Aupıparn. 
Hirgel, Unterſubungen zu Gtcero's philoiepb. Schritten. Boldammer, das Bud vom Rinde, Schwab, Bultap Schmap’s Veben, 
Aofle, Rettungen des Altibtades. Harnack Lehrbuch der Arineimittellebre sc. Baſtlan, Stelinſeulpenren aus Guatemala, 
Saalfeld, der Sellenidmus in Yatium, Sohm, Infitmtionen Des römıidhen Redırs. Eli, der Dom au Salberftadt. 
Ariebländer, die italteniiben Schaumüngen ıc. Aralthanian, die frauzeſiſche Hetreidehandelörolitif, | Wüller, das Rielentbor des St. Stephanddomes zu Wien. 
v. Druffel, Kalter Aarl V. ı Die römiihe Gurie. Die Statuten Des Berbandes der Alendburger Schmiede | Ya Mara, Pauline Biardot-Barcia. 
VBohtling, Rayoleon Bonaparte u. der Raftıtter Ber aeiellen. Hräg. von Meraer, Bitter, die Söhne Sebaſtian Bach'e. 

fandtenmord. ‚ Mude, Deurihlande Gbetreiderlittrag. j Blätter für höheres Schulweſen. 
Koch, d. Uriaden d. Hochwaſſer⸗Aataſtrophe in d. Südalpen. v. d. Babeleng, Anfingdgründe ber ine. Grammatik. Bienmmann, Ernſt Theodor Yanger, 
Aiepert, vboiitaliibe Bandtarten. Harlez, de Fexégése et de In eorrection des textes | Vorlelan an der Dorpater Univerfität im I. Sem. 169. 
Jeologiicher Jahresbericht für 1881. |  avestiques, l 








Hle Bünerfendungen erbitten wir berechnet und unter ber Hdrefle der Erpebition ». 8. (Hesvttaiftr. 16), alle Briefe unter ber des Heraußgeber (Goctbehr. n. Rur ſeiae 
Derte tonntu eine Deſprecquug finden, die der Redactieon vorgelegen daden. Bei Correſpondenzen Uber Bilder bitten wir Tete den Namen ber Berleger derſelben auzugeben. 





@ ( | Borgänge auf biefem Gebiete, über Perſonen, Beftrebungen und 
heo ogie. Inſtitutionen — Aber von dieſem recht univerſalen und 
im eigentlichen Sinne „latholiſchen“ Standpuncte iſt der Verf. 
rar —— — Fra Ange org Sr . | weit entfernt, fo weit, wie die fich jo nennenbe „Latholijche Kirche“ 
Prof. Münfter, 1893. Theiffing. (XIX, 488 ©. 8.) cM 4, 50. | überhaupt. Ihm gilt als „latholiſch“ nur was papiſtiſch iſt, 
Diefer Theil des vielbandigen Werkes zeugt vom großer Ye, UND alle feine Urtheile find doch ſchtieklich von biejem Stanb- 


{ it, w icht immer in b rünglichen Quellen, puncte aus gefällt worden. Wie jehr dies der dal ift, be- 
—— eng ._ = Darftellung nn near. weifen u. U. feine Darjtellungen der Inquifition und ihres Ver: 


id des neuen Bearbeiter® mur Anerfenmung zollen. Gr fahrens jowie auch die Urtheile, welche er über bie Päpſte des 
— 28 Recht gehabt, wenn er mit dem —— und 5. Jehrhunderts fällt. Die „ſpaniſche Inquifition“ will der 
an ungleihmäßiger Bertheilung des Stoffes leidenden Buche Verf. freilich nicht verteidigen, benn fie ift eine Staats- und 
des Abbs Rohrbadher eine volftändige Umfchmelzung vorge, | "St eine kirchliche Beranftaltung geweſen und ber Papit Hat fie 
nommen bat. Doch aber fünnen wir manche Bedenken gegen wiederholt zurMüdeermahnt. Aber hat die kirchliche Inquifition, 
die hier vorliegende Art von Geidichtfcreibung nicht unter, | Deren Nothwendigfeit der Verf. behauptet, nicht auch Wenſchen 
drüden. Zumächft hat auch der jehige Bearbeiter in feine Dar, um ihrer abweichenden Ueberzeugungen willen verbrannt, und 
ftellung Vieles aufgenommen, was eigentlich in eine Gefchichte Wenn der Papſt die Härten der jpanifhen Inquifition nicht 
der Fatholifchen Kirche, und wenn e8 immerhin eine „Univerfaf- | Pilligte, Mer ließ er es denn bei bloßen Ermahnungen be: 
geichichte” fein fol, nicht gehört. So, um Eins unter Bielem | Wenden? er hat doch ſonſt feinen Willen in energiſcher Weile, 
anzufübren: was hat denn die Kirche mit den Kriegen Karl'z ſogar mit Bann und Interdiet durchzufepen gewußt, wo e# bie 
des Kühnen zu fchaffen, mit feinen Niederlagen bei Öranfon und  „viterefien der Kirche“ galt. And die Päpfte des 15. Jahr- 
Moorgarten? und mit feinem jchlielihen Falle bei Nancy? Und hunderts! Der Verf. verſchweigt freilich ihre ſchwachen Seiten 
doch werden die Einzelheiten diefer Schlachten mit einer Um, | it, all die Nepotenwirthihaft u. drgl. Aber wie milde doch 
ftändtichteit erzählt, wie man fie doch eigentlich nur in einer Dabei fein Urtheil über fie; bei allen argen Ausfchreitungen find 
univerfalen Kriegsgefchichte erwarten follte: in einer Gefchichte N doch im Frunde vortreffliche Menſchen. Natürlich, denn fie 
der Stirhe würde 3 ohme Zweifel genügen, dergleichen Bor- Ind ja Päpite und dürfen deshalb nicht arg fein. So drüdt ber 
gänge bloß zu erwähnen und den Einfluß darzuftellen, den fie Standpunct, den der Verf. einnimmt, überall jein Urteil, und 
auf die öffentlichen Zuftände und damit dann freilich indireet ?s ließe fich, wenn hier Raum dazu wäre, eine ganze Reihe von 
auch auf die firdlichen Berhältniffe gehabt haben. Doch es iſt ſeltſamen Widerſprüchen nachweiſen, in welche er ſich dadurch 
nicht die Hauptfache, die wir auszufegen haben. Unjere haupt Telbit verwidelt. Wir meinen aber allen Ernte, das ſei nicht 
fächlichften Bedenken betreffen den Standpunct, von weldem aus die Art, wie Geſchichte zu jhreiben fei, auch nicht die Geſchichte 
der Verf. überhaupt die Dinge dargeftellt hat. Es ift dies in der Kirche, und fie jei um jo bedenflicher, da der Verf. doch zus 
ganz eimfeitiger Weife der des römifchen Kirchenthums, das ſich Lleich den Standpunct der Milde, der Mäßigung und ſelbſt der 
das tatholiſche nennt. Unter einer Univerjalgefchichte der Unbefangenheit einzunehmen ſich das Unfehen giebt. Dadurch 
tatholifhen Kirche würden wir eine Geſchichie der chriftlichen fönnte bei don vornherein befangenen Leſern doch Vieles als 
Kirche überhaupt verftehen, eine foldhe, wo der Verf, von dem berechtigt eingeichwärst werden, was abjolut zu verwerfen iſt, 
Befichtäpuncte ausgehend, daf auch der Broteftantismus in die wie 5. DB. die kirchliche Inquifition. Beſtimmt müſſen wir 
„allgemeine Chriftenheit“ hineingehöre, auch den diffentierenden Nasen, biefe Art von Geſchihtſchreibung kann vor unbefangener 
Richtungen mit voller Umbefangenheit gegenüber fände und Kritit nicht beftehen, und ift das die neue Art, vom ber jelbft 
ihnen gerecht zu werben wüßte. Nur von einer ſoichen Stelung , Hm deutſchen Parlament bie Rede gewejen ift, dann wünſchen wir 
aus, meinen wir, laffe fich die Gefchichte der chriftlichen Kirche auch vor biejer bewahrt zu bleiben. Pi: 
überhaupt verjtehen und ein zutreffendes Urtheil über die einzelnen | _.. —— a a 


1821 


Junge, Prof. Dr. Friedr., Martin Quther. Sein Leben dem 
deutfchen Bolke erzählt. Mit Bildniffen u. Kacfimile. Berlin, 
1883. Siemenrotb. (VII, 164 ©. Kl. 8) MA, 35 


Eine im Ganzen wohlgelungene Darftellung Martin Luther'3 | _ 


für das deutſche Volk und für die deutſche Jugend insbefondere. | 
Es ift jedenfalls anzuerkennen, daß der Verf. (mad man in vielen | 
derartigen Schriften vermißt), neben ber Größe Luther's auch 
feine Schwächen, wie beim Marburger Geſpräche und beſonders 
beim Bauernfriege, anerkennt. Wenn er jelbft jagt, daß er ſich 
auf 2. von Ranke's und J. Köſtlin's Werke geftübt habe, jo hat 
er das jedenfalls in durchaus jelbjtändiger Weife gethan. Un- 
jtreitig gehört dies Buch zu den befferen unter den populären 
Schriften über Luther und ei deshalb hiermit empfohlen. 8. 


Schneidewind, Dr. E., das Lutherhaus in Eifenah. Ein Beitrag zu 


Lutber'd Jugendgefchichte. Eiſenach, 1883, Elſner. (46 ©. Kl. 8.) | 


Bis ©. 29 verbreitet fich der Verf. über die Familie Cotta, 
befonders über die Wittwe Cotta, von welcher Luther aufge 


nommen wurde, bann erft ift er an ber „Schlußftation“ ange= | 


langt, d. h. „bei der frage, welches unter ben Gebäuden Eifenachs 
fich rühmen dürfe, dem großen Reformator in jener Periode fein 
ihügendes Dad geboten zu haben.“ Es handelt fich dabei 
eigentlich nur um Qutherplag und Georgenftraße. Der Verf. 
entjcheidet fich für Georgenftraße Nr. 50, bemerft aber dabei, 
daß dieſes Haus nur infofern ein Anrecht habe, ald Lutherhaus 
bezeichnet zu werden, als es auf derfelben Stelle ftehe, wie das, 
worin Zutber einft gewohnt habe; dad Dach, unter dem einft 
Luther Schuß fand, feilängft zufammengeftürzt. Bei gedrängterer 


— 1883. M 52. — Literarifhesd Eentralblatt. — 22, December. — 


1822 


feinem Leben, gefammelt von feinem älteren Bruder. — Die Herder'ſche 
illuftrierte Bibliothek der Länder und Völkerkunde. — Promulgation 


des tridentinifchen Ehedecrets. — Literatur. 


Philofophie. 

Hirzel, Rud., Untersachungen zu Cicero’s philosopbischen 
Schriften. 2. Th. De finıbus. De ofheiis. 3. Th. Academica 
priora. Tusculanae dispulationes. Leipzig, 1882/83. Hirzel, 
(il, 913 8. Gr. 8) cM 30. 

Unter dem etwas befcheidbenen Titel des Buches wird man 
das nicht fuchen, was in Wirklichkeit der Verf. alles giebt. Nach— 
dem fchon über ein Drittel des im Jahre 1877 erjchienenen 1. 
Theiles, der de natura deorum behandelte, durch eine Art ſehr 
leſenswerther Geſchichte der epikureiſchen Schule ausgefüllt war, 
wirb und in der weitaus größeren Hälfte bes 2. Theiles „die Ent- 
widelung der ftoifchen Philoſophie“ geboten, und in der Hälfte 


' des 3. Theiles finden wir eine Arbeit über die verfchiedenen 


Formen ber Sfepfig, indem dort der Urfprung der Stepfis be- 
handelt und ihre weitere Entwidelung verfolgt wird, Außerdem 
bringen beide Theile noch eine Reihe zum Theil ausführlicher 
Ercurfe über intereffante Fragen. Man weiß, dab ſich Hirzel’s 
frühere Schriften durch große Genauigkeit, vielfeitiges Wiffen, 
durch feine und fcharffinnige Combinationsgabe auszeichnen; 


' alles dies weifen auch diefe beiden Bände wieber in reichlichem 


Kürze würde das Schriftchen noch lesbarer geworden jein. 
8. 


Allgemeine evang.»Iutb. Kirchenzeitung. Nr. 48. 

Inh: Ein fraglihes Wort in einem Briefe Luthers. — Das 
Abbrechen des Lohnes. 2. — Nocdmals der „Fall Steinhagen”. — 
Der liturgiſch⸗muſikaliſche Berein für Oberbefien. — Das Luther: 





jubiläum in Frankreich. — Rom und Römifhes. — Die vierte 
— — ge Pfarrer Ztaliens, — Die Luthers 
feier in Marburg und Gießen. — Die Lutberfeier in Didenburg. 


— Kirchliche Nachrichten x. 


Proteſt. Kirchenzeitung ꝛc. Hreg. v. J. F. Webſty. Mr. 48. 

Anb.: E. Zittel's Rede zur Nachfeier des Luther-Jubllaums. 
— A. Thoma, die Luther⸗Literatur. 5. — P. Chriſt, das relis 
giöfe Bewußtſein der Menfhheit im Stufengang feiner Entwides 
lung. 2. — 3. Buragraf, offene Antwort an Paſtor b. Schwalb. 
— Aus Rorms. — Aus Jena. — Progranım der Vorträge des 
berliner Unions⸗Vereins. 


Deutfher Merkur. Red. A. SGapenmeier. 14. Jahrg. Nr. 48. 
Anb.: Katholiſcher Spiritisnus. — Die gute Papſtkirche und 





Maße auf. Es ift ſtaunenswerth, mit weichen Fleiße Dirzel 
gearbeitet hat, häufig, wie es bei jochen Unterfuchungen nöthig 
ift, auf das Minutiöfeite eingehend, und ebenfo wie in unbe- 
beutenderen fo in wichtigeren Dingen find neue Refultate zu 
Tage gebracht, die, wenn fie auch nicht fämmtlich fofort anzu» 


nehmen find, doch alle auf reiflicher Ueberlegung beruhen. 


Wollten wir im Allgemeinen an dem Werfe etwas ausſetzen, jo 
twäre dies der Mangel an Ueberfichtlichkeit, das Fehlen fpecieller 
Unterabtheilungen und Ueberfchriften. So läuft 5. B. die Ge— 
ſchichte der ftoifchen Philofophie, ohne daß irgendwo ein Ab— 
ſchnitt gemacht wird, auf 566 Seiten fort. Doch ift dies ja nur 


' ein untergeordneter äußerlicher Bunct, und es ift audh von dem 


der böfe Jules Rode. — Die vertrauten Briefe des Erzbiſchofe 


Spiegel an Bunfen. (Fortf.) — Gorrefpondenzgen und Berichte. 
wer für proteft. Theologie. Hrsg. von Hafen. A. Jabra. 1884, 
2. Heft. 


ſophiſchen Grundlage der Ritfchl-dermann’icden Theologie. — Franz 
»örre#, das Ghriftentbum und der römifche Staat zur Zeit des 
Kaifere Gommobud. 1.— W. C. van Manen, zur Literaturgeſchichte 
der Aritif und Exegeſe des Neuen Teftamente. 2. — Welser, jmeı 
deutfche Patriardhen in Oftrom. — W. Weiffenbah, Replif auf 
die „Erklärung“ des Herrn Dir. B. Weiß. — Jobs, Dräfefe, zu 
des Arollinarios von Laodicea Schrift „Ueber die Dreieinigkeit.” — 
Derf., zu Pſeudo⸗Hippolvtos. — Derf., zu den unter des Yuftinus 
Namen überlieferten chriſtelogiſchen Bruchſtücken. 


Der Katholik. Redia. von J.B. Heinrich u. Ch. Moufang. R. F. 
25. Jahrg. November. 

Inb.: Die Weltanſchauung des P, Angelo Secchi. — Die offis 
cielle Relation des römiihen Offieiums über die Verurtbeilung des 
Ianfenismus, — Meberfichtlibe Daritellung der kirchlichen Beitim: 
mungen betreffs des beiligen Kreuzweges. — Gardinal Dechampé, 
Grabifhof von Mecheln. — Heinrich Denzinger, Erinnerungen aus 


Berf. ſelbſt Abhülfe gefchaffen dadurch, daß er zu Ende des dritten 
Bandes ein ausführliches Inhaltsverzeichniß umd ein ebenfo 
ausführliches Namen» und Sadıregifter für alle drei Bände 
gegeben hat. 

Auf Einzelnes aus der reichhaltigen Gefchichte der Stoa und 
ber Stepfis hier einzugehen, ift nicht wohl möglich. Es jei nur 
erwähnt, daß der Verf. bei der Stoa mit Zenon anfängt, dann 
Kleanthes, Chryſippos und unter den Späteren befonders Banai- 
tios behandelt. Natürlich find dabei nicht alle Puncte der Lehre 
gleich ausführlid; befprochen, eine 5. B., die n«97, verhältniße 
mäßig furz abgefertigt worden, und die ſehr interefjante, auch 
bei Cicero vorfommende Lehre von den sinus haben wir 
gar nicht gefunden. Doch liegt e& in der ganzen Anlage des 


Anh.: R. Wegener, kurze Darftellung und Kritik der ohile- Buches, das ja feine eigentlichen Geſchichten der Schulen geben 


will, daß fich der Verf. nach manchen Seiten ausführlicher hält 
ala nad anderen. Betreffs die Quellen find die ciceronianifchen 
Bücher gelangt Hirzel vielfach zu Ergebniffen, die von ben bis- 
berigen Annahmen abweichen. Wir wollen hier nur die Dispu- 
tationes Tusculanae anführen. Während für dieſe nad) der 
jegt gewöhnlichen Anficht Schriften von Platon, Krantor, Pofei- 
donios und andern Stoifern als Quellen gelten, ftellt Hirzel es 


als ziemlich wahrfcheinlich hin, da von Cicero bei der Abfaſſung 


diefer Schrift namentlich der Aöyos xara« qiloroyiar Philon's 


benutzt worden ift. — Bon den Excurſen fei hier nur ein längerer 


hervorgehoben, in welchem der Verf. nachweiit, daß Polybios 
im Ganzen als Stoifer zu betrachten ift, insbeſondere ald An— 
hänger bes Banaitios; ſowie der legte, worin Hirzel die Vorftellung 
vom angeborenen Willen bei Cicero in Abrede ftellt und dos, was 


1823 


man dafür halten könne, für identiſch mit der ſioiſchen Pro⸗ 
lepſis anſieht. Uns ſcheint der Nachweis dafür gelungen 


zu ſein. 
Geſchichte. 
Fokke, A., Vberlehrer, Rettungen des Alkibiades. 1. Th.: 
Die sicilische Expedition. Emden, 1883. Haynel. (IV, 87 5. 
Kl. 8.) -M 1, 75. 


Der Berf. unternimmt es, die Nothwendigkeit der ficilifchen 


— 1853, 8 52. — Yiterarifhes Gentralblatt. — 22. December. — 


1824 
Beus, der Hera und Athene. Endlich hätten auch ältere Namens 
formen der Götter mehr herangezogen werben müffen, als that- 
jächlich geichehen ift. Der altrömifchen Namensform Aperta — 
Apollo wird, wenn Rejf. nicht irrt, nirgends gedacht, und doch 
giebt fie uns Aufichluß darüber, dab die Römer vermuthlich zu- 


\ erft Die dorifche Wortform Apello gebraucht (vgl. Paul. p. 22), 


Erpebition darzuthun und damit den Urheber derfelben zu recht⸗ 


fertigen. Alfibiades hatte fich eine Role zugedacht ähnlich der, 
welche achtzig Jahre jpäter Ulerander von Makedonien unter- 
nahm, nämlich über Hellas zu herrſchen, aber über ein zuvor durch 
ihn aus korinthiſch-thebaniſchem Barticularismus heraus und 
durch die freien Jnjtitutionen feiner Baterjtadt über ben athenifch» 
ipartaniihen Dualismus hinausgehobenes Hellas, und dazu 
jollte der Zug gegen Syrafus das Mittel jein. Die Gegner 
deſſelben waren „unklare Köpfe“. Nifias freilich, das gefteht 
auch der Verf. zu, fpricht (Thufydides VI, 9) ſehr verftändig da⸗ 
gegen, „aber einen tieferen Gedanken, der den Politiker höhern 
Schlags fennzeichnete, neues Licht in die Verwickelung der 
Dinge hineintrüge, juhen wir in der Rede vergebens.“ Nur 
gut, daß der Verf. diefem Mangel abhilft; leider aber ift das 
Licht, das er hineinträgt, ein Frrlicht. Mit feiner Methode 
läßt ji aus Allem Alles machen, 


Saalfeld, Dr. Günther Alex. E. A., Überlehrer, der Hellenis- 
mus in Latium. Culturgeschichtliche Beiträge zur Beurtheilung 
des elassischen Alterthums, an der Hand der Sprachwissenschaft 
gewonnen. Wolfenbüttel, 1893. Zwissler, (VII, 261 5. Roy. 8,) 
MH. 6. 

Herr Saalfeld, der fich jchon jeit Jahren mit den Eufturbe- 
ziehungen von Hellas zu Rom beſchäftigt hat, unternimmt es 
in vorliegender Schrift, die Einflüffe Griechenlands auf Yatium 
im Bereiche der Religion iS. 1—58), Kunſt (S. 59—145) 
und Wiffenihaft (S. 149— 252) einer eingehenden Betrachtung 
zu unterwerfen. Un Borarbeiten aller Art dazu fehlte es ihm 
nicht, ja der nämliche Stoff ift jogar jüngft erft in einer Preis: 
fchrift der Fürſtl. Jablonowſti'ſchen Gejellihaft zu Leipzig 


(1882), betitelt „die griechiihen Wörter im Latein” von D. | 


Weife, welche in ihrem zweiten Theile die Darftellung der ge 


ſammten griechiſchen Eultureinflüffe enthält, auf S. 200—325 | 


behandelt worden. Gleichwohl ift die oben genannte Schrift 
neben jener früheren Abhandlung nicht überflüffig; nicht als ob 
fie andere Quellen erfchloffen Hätte oder zu neuen Refultaten ges 
langt wäre, jondern namentlich weil fie alles, was dort nur ans 
gebeutet worden ift, weiter ausführt und uns jtatt der bloßen 
Eitate gleich die Originalftellen der römischen Autoren vorführt. 
Freilich leidet fie an manchen Mängeln, die wir an einem Bei- 
fpiele erörtern wollen. Nach einer allgemeinen Einleitung über 
die religiöfen Beziehungen Roms zu Griechenland geht Saalfeld 


auf ©. 8 zur Behandlung der einzelnen Gottheiten ſelbſt über; | 
dabei hat er mit Necht auch diejenigen herangezogen, welche 


ja daß fie nach volfsetymologifcher Art letzteres Wort an ein 
lateiniſches Etymon aperire angelehnt und fo den Sonnengott 
als Eröffner (Aperta) des Tages gefaßt haben im Gegenfaß zu 
feiner Mutter Latona, deren Namen ihnen an latere, verborgen 
fein, anllang und die „alles bergende Nacht“ bezeichnen mochte. 
Auch das räthjelhafte auf einer Fuciner Weihinſchrift tehende 
atoier (p)attia, in dem man längjt die Namen Hatos = "Ads 


' und Pherephattia — IIspsiparoa oder Ilegasporn erkannt hat 





itafifchen Urfprungs find und echt römiſche Namen tragen, aber 
jpäter mit verwandten griechifchen identificiert worden find. | 
Doc vermiffen wir hier die Ungabe der öfter ziemlich genau 


beftimmbaren Zeit des Beginns diefer Eultmifhung, und in 
Folge davon auch eine chronologifche Aufzählung der entlehnten 
Götterceulte. So z. B. mußte der Mercur (Hermes ca. 445 


v. Ehr. übernommen) vor der fait 100 Jahre fpäter (ca. 399) | 


eingewanderten Latona und Artemis Platz finden. Sodann 
durften die religiöfen Beziehungen der Latium benadhbarten 
Staaten, wie Etrurien, nicht unberüdjichtigt bleiben, zumal es 
micht unmahrfcheinlich ift, daß eine Anzahl Götterculte über 





Etrurien ihren Weg nad) Rom gefunden Haben, z. B. der des | 


(vgl. Ring, altlat. Studien), hätten erwähnt werben müfjen. 
Auch die Literatur ift nicht vollftändig benutzt. Außer dem 
genannten Buche von Ring hätte für das Gebiet der Religion 
mit großem Nugen herangezogen werden können die Programm. 
arbeit von Mörſchbacher über die Aufnahme griechifcher Gott: 
beiten in ben römiſchen Eultus, Jülich 19382. Auf S. 192 
vermiffen wir die Erwähnung der beiten Monographie über 
das Papier der Alten von 2, U. Böttiger („über die Erfindung 
des Nilpapyrs und feine Verbreitung in Griechenland *), Heine 
Schriften gefammelt von Sillig III, S.365 ff. Bei Behandlung 
der Aftronomiehaben wir die Erwähnung des Wortes epicata- 


| phora, Niedergang der Geftirne (Firm. math. 7, 1p.194, 51) 


vermißt. Laserpitium (S. 265) iſt ſchwerlich die rein lateinifche 
Bezeichnung des ailgsor, jondern wohl afrifanifchen Urfprungs 
wie laser und sirpe, aus denen es corrumpiert fein dürfte. 
Doch genug der Ausstellungen! Mögen fie Niemanden ab» 
halten, der nterefje an den griechiſch-römiſchen Culturbe— 
siehungen hat, diefen neuen Beitrag aus der Hand eines fundigen 
Forſchers zu leſen. — 


Friedländer, Jul., die italienischen Schaumünzen des 15. 
Jahrhunderts (1430—1530). 4, Heft. Mit 12 Taf. Berlin, 1882, 
Weidmann. (S. 155—223 8.. Taf. 31—42. Fol.) c#H. 14. 

In diefem vierten Hefte des ausgezeichneten Werkes, das 
wir nad) feiner Wichtigkeit für die Kunftgefchichte ſchon früher 
gewürdigt haben, wird wiederum eine große Zahl vorzüglicher 
Medaillenarbeiten vorgeführt. Bon foldhen bisher dem Ant. 
Pollajuofo beigelegten dürfte nur die von Vafari dieſem zuge: 
jchriebene mit der Verſchwörung der Pazzi begründeten Un: 
ſpruch auf den Künftler erheben fönnen. Dem Bertoldo, 
Donatello'’3 Schüler, gehört eine große Medaille auf Moham— 
med II um 1480 an. Wusgezeichnet find die auf Lucretia 
Borgia (die einzigen beglaubigten Bildnifje derfelben) und 
Jacoba Eorrigia von Filippino Lippi. Dann fommen Stüde 
von Francesco da Sangallo, dem Sohne des berühmten Bau— 
meifters Giuliano, und ausnehmend ſchöne Medaillen und Münzen 
Francesco Francia’s von Bologna. Dem lehteren ebenbürtig 
in Reihthum der Compofition, Schönheit der Linien und Zier— 
lichkeit der Ausführung ift Eriftoforo Foppa, genannt Carabofjo, 
ben Eellini in feiner Biographie dent erften Goldſchmied nennt, 
wahrſcheinlich zu Mailand um 1445 geboren, feit etwa 1500 
in Rom und im Beginn des Jahres 1527 geftorben. Da diefer 
berühmte Künftler auf feinen Medaillen ſich nie genannt hat, 
und nur wenige durch gleichzeitige Nahrichten beglaubigt find, 
fo können die meiften Stüde ihm allerdings nur durch Folgerungen 
ober wegen der Stilähnlichkeit zugefchrieben werden, Fünf 
nädjtfolgende Künftler, Petrus Domo Fani, Paulus de Ragufio, 
Elemen: Urbina®, Baptijta Eliad de Janua und Conftantius 
ftehen vereinzelt; der Legte hat (wie Gentile Bellini und 
Bertoldo) eine jehr ſchöne Medaille auf Mohammed II a. d. 3. 
1481 gefertigt. An die italienischen Medaillen ſchließen fich 
noch einige jübfranzöfifche (von Petrus de Mediolano, Francis» 


1825 








cus Laurana x.) aus der Provence und aus Lyon und deſſen 
Umgebung. Die Anregung zu dieſen Arbeiten iſt ſicher von 
dem benachbarten Italien ausgegangen, und wenn ſie auch einen 
abweichenden Charakter haben, jo find fie mit Grund von dem 
Berf. * als zugehorig * mit aufgenommen worden. 


Druffel, — von, Kaiser Karl V u. die römische Curie 
1544-1546. 3, Abth.: Vom Wormser lteichslagsabschied bis 
zur Eröffnung des Trienter Coneils. München, 1883, Franz in 
Comm. (112 85, 4.) c#. 3, 30. 

Aus d. Abhdlgn. d. k. bayer, Akad. d. Wiss, Ill. Cl., 
111. Abth. 


Hatte der Verf. im der vorhergehenden Abtheilung gezeigt, 


XVI. Bd. 


— 1883, M 52. — Biterarifhes Gentralblatt. — 22. December. — 


1826 


|  Gorrefpondeng- Blatt der deutfehen Gefellich. f. Anthropologie, Eth⸗ 


wie die einander zuwiderlaufenden Tendenzen des Kaiſers und 


ber Curie das tridentiner Concil zur Unthätigkeit verdammten, 
fo ſehen wir bier auch nach dem Schluß des Wormſer Reichs— 
tags die den Krieg gegen die Proteftanten und das Eoncil be- 


treffenden ragen noch immer in der Schwebe, indem ber | 
Kaiſer darauf bedacht bleibt, den Papſt zugleich mit dem Concil 


und mit einer durch Colloquium und Reichstag zu bewirfenden 
Religionsverhandlung zu fchreden und jo feinem Willen gefügig 
zu machen. Da Paul III wohl wußte, daß er fich weder auf 
die deutſchen Biichöfe noch auf Frankreich verlafjen könne, letz— 
teres vielmehr ihn ficher preisgeben würde, falls dies für die 
Berftändigung mit dem Kaifer wünjchenswerth ſchiene, fo er- 
Märt fih daraus, weshalb er erneute Verhandlungen mit dem 
Kaifer und damit Auffchub enticheidender Beichlüffe über die 
Verlegung des Concils und den Beitpunct feiner Wiedereröffnung 
für dag Zweckmäßigſte hielt. Die die Grundlage dieſer Dar— 
ftellung bildenden Uctenkäde, 33 an der Zahl, find beigegeben. 








Piel, — Bonaparie und der 
Kastatter Gesandtenmord. Ein Wort an meine Herren Kritiker. 
Leipzig, 1863. Duncker & Humblot. (91 5. 8.) M 2. 

In diefem Nachwort zur zweiten Ausgabe feines Buches 
über Napoleon’ Jugend zc. will fi) der Verf. mit feinen 
Kritifern betreffs feiner Auffsfiung des Raftatter Geſandtenmords 
auseinanderfegen. Nicht dak er durch die einftimmige Ver— 
werfung derjelben an feiner Bemweisführung irre geworden 
wäre, jcheint fie ihm im Gegentheil, je mehr er die Einzelheiten 
überdenft, deſto zwingender. Kürzer wird ber Franzoſe U. 
Eorel, der fie „feine Hypothefe fondern eine Phautaſie“ genannt 
bat, abgefertigt, ebenjo Erdmannsdörfer. Gegen Schirren, der 
fein Verdict etwas von oben herab gefällt hatte, führt er frine 
Bertheidigung angriffeweife, indem er jich gegen defien Kieler 
Prorectoratsrede von 1878 über Macchiavelli wendet. Um 





Böhtling, Dr. Arth., 


austührlichiten befchäftigt er fich mit Wegele's Hecenfion in der | 


Hit. Zeuſchrift und nächft diefem mit dem „naiven Hochmuth“ 
Hüffer's, defien Warnung, Bonaparte für die That verantwort⸗ 
lich zu machen, er als erft aus feinen eigenen privaten Mit: 
theilungen entjtanden erflärt. Da es ſich ihm zufolge bei dem 
Ueberfall weder um Raub noch um die Papiere noch auch um 
Mord gehandelt Hat, fo bleibt nur die Abſicht übrig, die 
friegerifchen Leidenſchaften der Franzoſen friich zu weden und 


den Friedensſchluß mit Defterreich zu hintertreiben. Jean Debry | 


ift der Anftifter, der dabei ald Werkzeug Bonaparte's handelte, 
Läßt es Böhtling dabei immerhin als denfbar zu, daß Debry 
wirklich ernftlich mit überfallen und nur wie durch ein Wunder ent« 
fommen jei, fo ift das freilich für einen Anftifter eine ſchlimme 
Situation. 
fondern nur auf Combinationen beruht, fo erfährt der myſteriöſe 
Vorfall durch ihn feine Aufhelung; unerflärbar bleibt vielmehr, 
daß fich bei der verhältnigmäßig großen Zahl von Mitwillern, 
die der von ihm angenommene Plan doch nothwendig haben 
mußte, fein directes Zeugniß für das Vorhandenfein — 
erhalten haben ſollte. 





nologie u. Urgeſchichte. Ned.: Johs. Ranke. 14. Jahrg. Nr. 10. 
Inb.: Bericht über die 14. allgemeine Berſammlung der deutſchen 
anthropologifcen Geſellſchaft zu Trier den 9.—12. Auguft 1883. 
Nach ſtenographiſchen A Aufzeichnungen redigirt von Jobs. : anke. 


—*88 für Numismatik. . Reb.: von Alfr. v. Sallet. 11. Bd. 





= zb. Mommfen, Ruſcino oder Varus. — 9. Jüdel, 
die fieffche Werde. Ein Beitrag zur Gefcichte der Älteiten Tauſch— 
werthe. — M. Babhrfeldt, der Denarfund von Majeri. — Ar. 
Bardt, der Bracteaten- fund von GroßsBriefen — 3. Fried— 
länder, die Medaillen des Nicolaus Korzorius, — Literatur. 








Länder- und Völkerkunde 


Koch, Dr. Gust. Ad., die Ursachen der Ilochwasser-Kata- 
strophe in den Südalpen. — 1683. Verl. d. deutschen 
u, österr, Alpenvereins. (34 S. 8.) 


Separat- Abdruck aus d. Zeitschrift d. d. u. 
vereins, 

Schon in ben Jahrbücdjern der Wiener geologischen Reiche» 
anftalt hat der Verf. (1875) eine lehrreiche Abhandlung über 
Murbrüche in Tirol erfcheinen laffen. In dem oben genannten 
Aufſatz, der uns als Ausfchnitt aus dem laufenden Jahrgang 
der „Beitichrift des Deutichen und Defterreichifchen Alpen— 
Vereins“ vorliegt, behandelt nun der Verf. den nämlichen Gegen- 
ftand im unmittelbaren Anjchluß an die fchredlichen leber- 
Ihwemmungsfataftrophen, welde vom 15.—17, September 
und dann wieder in ben legten Octobertagen des vorigen Jahres 
vornehmlich Tirol und Kärnten, außerdem Friaul und das ita- 
lieniſche wie teſſiniſche Po-Gebiet heimſuchten. In knapper 
Faſſung und gleichwohl mit völliger Klarheit führt uns die 
Schrift zunächſt ein ins Verſtändniß der Urſachen jener Schredens- 
ereigniſſe. Verſtändiger Weiſe werden nicht etwaige kosmiſche 
Verurſachungen wie die allerdings gerade im Vorjahr aufge— 


österr, Alpen- 


‚ tretene Häufung der Sonnenfleden dabei eingehender erwogen, 


fondern vielmehr die nächſtliegenden meteorologifch-geologifchen 
Berhältnifje geprüft, um dann zweitens zu unterfuchen, wie der 
Menſch legtere zu feinem Schuß umgeftalten fönne. Diefe Unter- 
ſuchung führt zueiner lichtvollen Darlegung der alpinen Wildbad): 
natur, Der Berf, trifft fiher das Rechte, wenn er die unbedachtſame 
Entblöbung der Bodendede in den circusartigen Sammelbeden 
der Wildbäche unterhalb der Schneeregion von ihrer Rajendede, 
Geiträuch- und theilweile auch Waldvegetation verantwortlich 
macht für die gräßliche Verheerung, welche der dadurd in jeinem 


' Mittel» und Unterlauf zu einem lavaähnligen Schlammftrom 





Da Böhtling's Beweisführung nicht auf Wcten, | 


von unaufhaltiamer Gewalt zeitweije verwandelte Hochgebirgs- 
bad) über die Werke des Menjchen verhängt. Folgerecht ver: 
langt er darum das llebel an feiner Wurzel zu paden, d. h. 
lieber nur Taufende zu wenden an Wiederberafung, Wiederbe- 
ftofung und an Sperrvorfehrungen im Gebiet der Wildbäche, 
juvörderit in deren Sammelbeden, ald Millionen auszugeben 
für Flußregulierungen und Dammbauten in den Niederungen. 
Unknüpfend an die fchredlichen Verlufte, welche letztjährig, 
wie erwähnt, namentlich Tirol und Kärnten zu erdulden hatten, 
ſchließt der Verf. mit der peremtorischen Forderung: „Will der 
Staat zwei feiner getreuften Alpenländer nicht gänzlich veröden 
und verjumpfen laffen, jo muß die Frage wegen Befämpfung 
der Wildbäche jofort in Angrif genommen werden.“ 


Nr. 4: Asien. 


— alische Wandkarten. 
Berlin, 1883. 


Neun Blätter, Maassstab 1:400 000. 3. Aufl. 
(Gr. fol.) c# 12. 

Die Kiepert'ihen Wandkarten erfreuen fich wegen ihrer bis 
ins Kleinſte gehenden Sorgfalt und Zuverläſſigkeit eines alten 
und wohlbegründeten Rufes, und es bedarf wohl faum eines 


Kiepert, Heinr., 


I}, Reimer. 


1827 — 1883, 8 52, — Literarifdes 
ausdrüdlichen Dinweifes darauf, daß auch die vorliegende 

Auflage nad) dem neueften Stande der Forſchung verbeffert und | 
vervollftändigt ift. Es ift aber auch ein in feiner äußeren Er- 
icheinung überaus anmuthendes Bild, bas ſich uns hier in der 
fediglih das Phyſiſche behandelnden großen Hauptfarte dar: 


bietet, während die Staatägebiete in einer feinen, jedoch vermöge | 
des angewendeten frischen Flächencolorits ganz ausreichend deut- 


lichen Seitenfarte hübſch veranfchaulicht find. Nach dem Titel 


und bem für eine Wandkarte außerordentlicd reichen Detail, | 


namentlich der Hydrographie, zu jchließen, lag es wohl nicht in 
der Abficht des Berf.'s, ausjchließlich für die Schule zu arbeiten. 
Da aber die leßtere doch unzweifelhaft ſtets das Gros der Con— 
ſumenten ftellen wird, jo ſei es gejtattet, im ihrem Intereſſe auf 
ein paar Buncte fur; aufmerfjam zu machen, die bei künftigen | 
Auflagen zwedmäßigerweife Berüdjichtigung finden Tönnten. 
Erftlih dürfte es fich empfehlen, wenn einmal um anderer 
Bwede willen das Gewirr der vielen für die Schule bedeutungs- 
loſen Flüffe ftehen bleiben muß, doc die Hauptitröme, welche 
wirklich im Unterricht zu behandeln find, noch ftärfer, als bereits 
geſchehen ift, Hervorzuheben, ganz bejonders da, wo durch die 
Mannichfaltigleit des Terrains an ſich ſchon ihr anfchauliches 
Hervortreten erfchtvert wird. Und was andererjeits die Höhen» 
ſchichten anlangt, fo jtellt fich zwar die mittlere (00 1000 m, 
fanftes Gelb) und ganz bejonders die oberfte Stufe (über 
1000 m, mitteljtarfes Braun) mit erwünſchter Augenfälligkeit 
dar; aber das Weiß der unterften Schicht (0—400 m) erfcheint, 
zumal auch das Meer in gleicher Farbe gehalten und nur an 
den Rändern fanft blau eingefaßt ift, von den hinteren Bänfen 
einer Schulclafje aus nur bei ganz guter Beleuchtung hinreichend 
Kar umgrenzt. Will man diefes Weiß des niedrigiten Landes 
aus Rüdfiht auf die Koften nicht vielleicht, wie Ref. für das 
Wirkſamſte halten würde, mit einem hellen Grün vertaufchen, 
fo wäre e8 wohl der Mühe werth zu verfuchen, ob fich eine auch 
für trübes Tageslicht hinreichende Deutlichkeit nicht ſchon dadurch 
erzielen ließe, daß man das hellblaue Eolorit der Meeresränder 


über die ganzen Meeresflächen ausdehnte. Ob dadurd wirklich 


ausreichende Ubhülfe geichaffen werden würde, läßt fich natürlich 
von vornherein nicht entjcheiden: dergleichen muß man jehen, 
um bie Wirkung beurtheilen zu können. Jedenfalls aber möchte 
Ref. zum allermindeften eine Fräftigere Haltung der ſchwarzen 
Küftenlinie empfehlen, damit auf alle Fälle die Umrißgeftalt des 
Landes noch marfiger, ald dies namentlich an den Küſten ber 
unteren Höhenftufe bisher der Fall ift, hervortrete, R. L. 

Das Ausland. Heransg. unter Mitwirkung von Ar. Ratzel u. A. 

56. Jahrg. Nr. 49, 

Inh: Wild. Gbiger, Tinguiftifche re — 1 
Scyreiber, Bergleihung der Battas und Dajafen. — A. Rzehak, 
die norwegiiche Nordatlantil-Exrpedition 1876 bis 1878, — Gaffarel’s 
Algerien. (Mit Abb.) — Gin Brief von Adolf F. Banbdelier über 
feine Reife im füdweitlihen Nordamerifa. — Mordtmann, die 


Hexen in Jemen. — Neues vom Ogowe und Kuilu. — Kleinere 
Mittheilungen, — Rotizen. 


Globus. Hräg. v. Rich. Kiepert. 44. Bd, Nr. 22, 
Inh: Dieulafoy's Neife in Weftverfien und Babulonien. 7. 
Mit Abb.) — Hud. Canſtatt, aus dem äufßeriten Eden Bras 
liens. 1. — Emil Mepger, Mittbeilungen über Glauben und 
Aberglauben bei Sundanejen und Javanen. 4. (1. Hälfte) — Aus 
allen Erbtheilen. 


Aus allen Welttheilen. Ned.: Döfar Lenz. 15. Jahrg. Heft 3. 
Inh.: Döfar Renz, Reife von Tanger nach Fäs, der Nefidenz 
des Sultans von Maroflo. — Reife durh China, — Korea. Land, 
Leute und internationale Stellung, nad japanifhen und ruſſiſchen 
Quellen. (Schl.) — Garl Lech ner, die Gothen in ber Goͤtſchee. 
— 6, Haupt, der Wald in Serbien. Reijebilder. — Emil Mars 
burg, die Producte Ecuadors und ihr Export. — Ueber das Pradits 
wert „Baläftina”. — Das Semipalatinffihe Gebiet. — Miscellen. 





Gentralblatt — 22 December. — 


1828 


Yaturwiffenfaften. 


Zoologischer Jahresbericht für 1881, Herausg. von der 
Zoologischen Station zu Neapel. Leipzig, 1982/83. Engelmann, 
(Gr. 8.) 

1. Abth.: Allgemeines bis Vermes. Red. von Prof. J. Viet, Carus. 
(X, 336 8) AM 10 
2. Abth.: Arthropoda. Red, von Dr, Paul Mayer. 

A 10, 

3. Abth.: Tunicata, Mollusca. 
(V, 142 S.) 

4. Abith,: Vertebrata, Red. von demselben. (V1,314 $.) M 8. 


Der III. Jahrgang diefes fo ungemein nüglichen und vor« 
trefflich geleiteten Unternehmens liegt nun vor und wir ver- 
nehmen aus dem Borworte U. Dohrn's, daß derſelbe ſich 
wiederum namhafter Unterftüßungen verfchiedener Dinifterien 
und Gejellichaften zu erfreuen gehabt hat. Wir heben dies ber 
fonders hervor, weil doch wohl nur dadurch der jo unglaublich 
niedrige Preis des Werkes, das noch dazu in einzelnen Abthei- 
lungen verfauft wird, fich erklären läßt. Diefer Umftand wirkt 
dann natürlich wieder höchſt günftig auf ben Abſatz des Buches 
zurüd, Was die Einrichtung des Berichtes betrifft, fo erfcheint 
berjelbe in vier getrennten Abtheilungen: J. Allgemeines bis 
Vermes; Il, Arthropoda; III. Tunicata und Mollusca; IV, 
Vertebrata, eine Eintheilung, welche für das Intereſſe der 
Käufer von einzelnen Abteilungen um fo praktifcher ift, als die 
Bradiopoden bei den Mollusken gelaffen worben find. Ab— 
teilung I, III und IV ift wie bisher von Carus redigiert, 
während Baul Mayer die Redaction von Abtheilung II über: 
nommen bat. Jede Abtheilung hat ihr Specialregifter für fich, 
in welchem die Autorennamen, die neuen Untergattungen und 
Battungen, die neuen (höheren) ſyſtematiſchen Begriffe, die 
Gattungen, aus welchen neue Arten und Varietäten angeführt 
find, die fauniſtiſch wichtigften Ortsnamen, vereinigt unter dem 
Stihwort Fauniſtik, und alle anatomifchen, embryologifchen, 
technischen u. ſ. f. Angaben vereinigt unter einer Reihe paffend 
gewählter Stihwörter. Ein folches Regifter weiß nur Derjenige 
zu fchägen, ber fich lange Beit mit den älteren regifterlojen 
Berichterftattungen befaſſen mußte. Den Schluß des Ganzen 
bildet ein Regifter der neuen Gattungsnamen, welche fi, faſt 
möchte man ſchaudern, auf nicht weniger als 822 für das Jahr 
1881 belaufen! Herzlicher Dank jei den Schöpfern dieſes herr- 
lihen Hülfsmittels dargebracht! N—e. 


(vıll, 419 S.) 


| 


Red, von Prof, J. Vict. Carus. 





1) Lantig. Dr. Franz, Prof,, Untersuchungen zur Anatomie 
u. Histologie der Thiere. Mit 8 Taf. Bonn, 1883. Strauss. 
(V, 174 S. Roy. 8. Taf. 4.) 20. 


2) Schneider, Dr. Ant., Prof,, das Ei u. seine Befruchtung. 
Mit 3 Holzschn. u. 10 Taf, Breslau, 1863. Kern. (IV, 88 >. 
4.) cf 14. 

Das Leydig’jche Werk zerfällt in zwei Ubtheilungen. Die 
erfte befchäftigt fi mit der Unterfuhung des Integumentes 
und der Sinnesorgane jeltener Thiere, nämlich) einer Reihe 
indiſcher Eyprinoiden, fowie des blinden Fiſches und Krebſes 
ber Mammuthhöhle. Die indiichen Eyprinoiden werden auf die 
Bebeutung der an ihrem Kopfe befindlichen, bereit längere Zeit 
befannten Poren, Kehllappen und Mundwülſte unterfucht. 
Erftere werben als Integumenteinftülpungen mit in ihrem 
Inneren gelegenen Nervenpapillen, die Lappen als in Bus 
fammenhang mit der Hautrejpiration ftehend und der Mund» 
wulft als Sinnesplatte gedeutet. Die Kammleiften am Kopfe 
von Amblyopsis spelaeus reiht der Verf. den mit Sinnesbechern 
ausgejtatteten Bapillen anderer Knochenfiſche an, und die Unter- 
judung ber Augen und Untennen des Cambarus pellucidus 
' ergab einige Anhaltspuncte für die Annahme, daß auch bei 





dieſem blinden Krebſe an Stelle ber zurüdgegangenen Augen 
** 


1829 








— 1883. MM 52. — Literarifhes Tentralblatt. — 22. December. — 





1830 





andere Sinnesorgane eine ftärfere Entwidelung genommen | find. Zur Bejeitigung diefer Zwangslage find jedoch egperimentelle 


hätten. 

Der zweite Abjchnitt „Helle und Gewebe“ vereinigt unter 
gemeinfamen Gefichtspuncten größere Reihen von Hiftologifchen 
Einzelbeobadhtungen, Die zahlreichften find dem Eapitel „Zum 
Bau der Belle” eingefügt, dann werden nad) einander mannigfache 
werthvolle Beobachtungen über Samenjäden, Flimmerhaare, 
Nerven der Drüfenzellen, durch prächtige Abbildungen erläutert, 
dargeboten. Das Schlußcapitel „Ullgemeineres über die Zelle“ 
giebt und einige der Geſammtanſchauungen, welche der raftlos 
forjchende Verfaſſer über Bau und Leben der Zelle im Allge— 
meinen fich gebildet hat, die darin gipfeln, daß die Zellen ihm 
niht als einfahe Baufteine der höheren Organismen, 
fondern als ſelbſt ſchon ſehr zufammengejeßte Organismen 
erjcheinen. 

Auch das Schneideriihe ſchöne Werk verfolgt den Zweck, 
Klarheit in unfere Unihauungen über die Natur der Belle im 
Allgemeinen und fpeciell über den Bau und das gegenfeitige 
Berhältniß der Gejchlechtäzellen zu bringen. Die Abficht, mit 
welcher der Verf. an die dem Buche zu Grunde liegenden Unter: 
fuchungen ging, war die, den Borgang der Befruchtung des Eies, 
wie Hertwig, Selenfa und Fol denfelben bejchreiben, zu eigener 
Belehrung kennen zu lernen. Da die erften Beobachtungen, die 
er machte, fich nicht wohl mit ben von jenen Autoren geſchil— 
derten Vorgängen vereinigen ließen, jo dehnte er diejelben aus, 
und zwar über eine Reihe von Nematoden, das ſchon früher 
beobachtete Mesostomum Ehrenbergii, Nephelis, Aulastoma, 
Piscicola, Asteracanthion und Echinus. Als Refultat diefer 
Unterfuchungen jtellt er num den Saß auf, daß ein Samentern 
im Sınne jener Autoren nicht vorkomme, der Fern der erften 
Furchungskugel ſich alfo nicht aus dem männlichen und weiblichen 
Pronucleus zufammenfege, vielmehr die „Weränderungen bes 
Eies vor und nad) feiner Befruchtung” diefelben jeien wie „die 
jeder anderen Belle bei ihrer Theilung“. Der zweite Abſchnitt 
des Buches behandelt genauer die Entwidelung der Spermatos 
zoen bei den Nematoden, und die Spermatophoren der Inſecten, 
Spinnen, Myriopoden, Krebfe, Mollusten, Würmer und 
Wirbelthiere. Ihm fchließt fich eime überfichtliche Zufammens 
fafjung der Ergebnijje an. N—e. 


Mann, £., die Atomgeftalt der hemifchen Grundftoffe. Mit 1 Taf. 
Berlin, 1883, Ludhardt. (43 ©. 8.) 


Unter Hinweis auf eine vom Verf. vor 10 Jahren veröffent- 
lichte Schrift, worin er bereits auf die Tetraedergeftalt der 
Kohlenſtofftheilchen aufmerkſam gemacht habe, beſpricht er im 
vorliegenden Schriftchen zunächſt Die unter diejer Voraue ſetzung 
mögliche Eonftitution der Kohlenwafferjtoffe, wobei die Kohlen: 
ftoffatome je nad) Umftänden fich mit den Tetraedereden oder 
:fanten anemanderlagern, jo daß dann für Unfegung der Wajjer- 
ftoffatome eine mehr oder minder große Anzahl von Eden übrig 
bleibt. Auf diefer Grundlage baut der Verf. feine Anfichten auf 
unter Benußung volumetrifcher und calorischer, kryſtallographi— 
fcher, optiſcher und elektriſcher Thatiachen, untermiſcht jeweilig 
mit einer Polemik gegen die kinetiſche Gas- und Wärmetheorie, 
Hiernach find unfere heutigen Atome vieler Elemente ſelbſt aus 


mehreren Tetraedern zujammengejegt, die theils gleichartig, 
theild ungleihartig find, wodurch z. B. für Chlor die alte | 
Murium-Hypothefe wieder zur Geltung käme, Kalium, Natrium, 


Lithium ebenfals Zufammenfegungen wären. Betrachtungen 
folder Art aber haben, wie die Dinge heute noch liegen, faum 
einen höheren Werth als den einer geiftigen Gymnaſtik für 
Uutor und Leſer, und den Vorzug, daran zu erinnern, daß die 
zue Erklärung der chemischen Erſcheinungen benugten Vor» 
ftellungen, einfchließlich der Atomiftit und ganz zu ſchweigen 
von den Structurformeln, immer noch recht geobfinnlicher Natur 





Unterjuchungen dienlicher. 
Beiträge zur Biologie der Bilanzen. Herandg. von Ferd. Cohn. 
3. 8b. 3. Heft. 


Inh.: Mag Franke, Beiträge zur Kenntnig der Wurzels 
verwadhjungen. (Mit Taf.) — Ookar Kirchner, über das Längens 
wahathum von Pflangenorganen bei niederen Temperaturen. — Mar 
Kranke, Endoclunium polymorphum. (Mit Taf.) — Ed. Eidam, 
zur Keuntnig der Entwidelung bei den Afcomiceten, (Mit Taf.) — 


Morphologiihes Jahrbuch. ine Zeitſchrift für Anatomie und Ent- 

widelungsgefhidte. Hrag. v. &. Begenbauer. 9. Bd, 2. Heft. 
.. Inb.:3. U Palmen, zur vergleihenden Anatomie der Auss 
—— der Eerualorgane bei den Inſecten. Vorläufige Mit: 
theilung. — M. Sagemebl, Beiträge zur vergleichenden Anatomie 
der Fiſche. (Mit Taf.) — F. Maurer, ein Beitrag zur Keuntniß 
der PBjeudobrandien der Anochenfiihe. (Mit Taf.) — 9. Rlaatſch, 
zur Morphologie der ZäugethiersZipen. (Mit Taf.) — Anzeigen 
und Beiprechungen, 











Entomolog. Nachrichten. Hrög.vonf.Katter. 9. Jahrg. Heft 17.18. 
Inh: U. Speyer, noch ein Wort zu Herru Otto Hermann's 
„wunderlicher Publication”, — Rich. R. v. Stein, tenthredino- 
logijhe Studien. — Hoffmann, eine neue Korm des Carabus 
ealenatus aus dem froatiihen Gebirge. — W. Giebeler. — Heinr. 
Groß, die Raupe von Cidaria munitata Hbn. — Brauns, Goleop- 
terologiiches aus der Küneburger Heide. — Hans Brauns, Coleop⸗ 
terologijches. — Jobs. Schilde, darwiniſtiſche Ungeheuer. 
Monatsſchrift des deutichen Vereins z. Schupe der Vogelwelt. Red, 
von. Thbienemann, Liebe, Rey u. A. 8. Jahrg. Nr. 11. 
JInh.: Emil Stimmel, Mittheilungen über den Wiedehopf 
(Upupa epops). (Mit Abb.) — 9. Schacht, der Waſſerſtaat (Cin- 
elus aquatieus). (Mit Abb.) — D. Paulſtich, die Waſſerſtaar⸗- und 
Eisvogelsfrage. 1.— ®. Thienemann, Berichtigung eines Ein: 
wurfs gegen den Nutzen der Feldtauben. — 4. Arenzel, ber 
Bangesbrillenvogel. — Kleinere Mittbeilungen. — Literariſches. 








Der Raturforſcher. Hrög.v.Bilh. Sfla rel. 16. Jabrg. Rr.49. 

Inh.: Der rothe Fleck auf dem Planeten Jupiter. — Die wahr: 
ideinlihen Urfahen der Erdbeben. — Elektrolytiſche Studien. — 
Meſſung der Kraft bei den verjchiedenen Bewegungen des Menſchen. 
— Rleinere Mittvellungen. 





Annalen der Hydrographle u. maritimen Meteorologie. Hrög. von ber 
faiferl. Apmiralirät. 11. Jahrg. 11. Heft. 

Inb.: W. Köppen, die täglichen Aenderungen der Windflärke 
über dem Lande und über dem Meere, — Ueber einige meteoro» 
logiſche und oceanographiſche Ergebniffe der öiterreihiihen Nord» 
volarsBeobahtungsitation auf Jan Maven, 1882—83. — Holl» 
mann, ans den Reiſeberichten S M. S. „Eliſabeth“. — A. Leopold, 
aus den Reiſeberichten des Vollſchiffes „Wega“. — Eingänge von 
meteorologifdhen Journalen bei der deutſchen Seewarte im Monat 
Juli 1683. — Borläufige Notizen Über einige neuere Tiefiee- 
forfchungen im Arlantifhen Ocean. — Vergleichende Ueberſicht der 
Witterung des Monats Auguſt in Nordamerika und Gentraleuropa. 
— Aleine bydrographiihe Notizen. — Tabellen, — Kartenbeilagen. 


Ghemiter-Zeitung. Hrögbr. G. Kraufe. 7. Jahtz. Nr. 96 u. 97. 

Inh.: Nücdblide auf die Fortſchritte der chemiſchen Induſtrie 
im 3. Duartale 1883. — Staubfreie Bermahlung giftiger Farb—⸗ 
und anderer Stoffe Durch Desintegratoren. (Mit Abb.) — G. Mevr, 
Erwiderung auf die Maercker'ſche Kritik des Grouven'ſchen Stiditoff- 
beitimmungs-Apparates, —Maerder, Ermwiderung. — Zum Artifel 
über „Brechweinſtelnerſatz“. — Zr. Boleg, Über den Paraffingepalt 
der Mineralfchmieröle, 








— — — — — — — — — — 


Mathematik. 


Weyr, Dr. Emil, Prof. a. d. Univ. Wien, die Elemente der 
projectivischen Geometrie. 1. Heft. Theorie der projecti- 
vischen Grundgebilde erster Stufe und der quadratischen Invo- 
lutionen, Mit 58 Holzschn. Wien, 1883. Braumüller. (X, 
231 8.8) AM 6. 

Der durch vielfadhe Arbeiten auf dem Gebiete der projecti- 
viſchen Geometrie rühmlich betannte Verfaſſer veröffentlicht hier 


1831 


das erfte Heft eines Werkes, welches zunächit beftimmt ift, feinen 
geometrifchen Borlefungen an der Univerfität Wien als Leit 
faben zu dienen. Er bedient fi) Dabei nicht der jegt vielfach 
beliebten rein geometrifchen Darfiellungsweife, fondern wendet, 
in der Urt wie dies Möbius, Steiner u. A. gethan, die Rechnung 
mit Streden und Wintelfunctionen unter Berüdfichtigung des 
Princips der Zeihen an. Doc beſchränkt er fich nicht auf die 
reellen Elemente, jondern auch die imaginären finden da, wo fie 
im Berlauf der Entwidelungen auftreten, Berüdfihtigung. Den 
Ausgangspunct der ganzen Darftellung bildet das Doppelver- 
bältniß in der älteren Möbius’shen Auffaffung. Die Projecti- 
vität der Gebilde wird definiert Durch das eindeutige Entſprechen 
derjelben und die Gleichheit der Doppelverhältniffe, und an 
diefer Auffaffung hält der Verf. länger feft als eigentlich nöthig 
ift, denn erjt nad Behandlung der Involutionen wirb im 
13. Eapitel gezeigt, daß die Gleichheit der Doppelverhältnifle 
eine nothwendige Confequenz des eindeutigen Entiprechens ift 
und umgekehrt. Bon Bieledsfchnittverhältniffen werden nur 
ſolche von der Größe +1 in Betracht gezogen, die in ben Säßen 
von Carnot (Menelaos) und Cera über Trandverfalen im ebenen 


Dreied und Vieleck auftreten (4. Eapitel). Ref. macht auf das | 


Schriftchen als ein jehr brauchbares Hülfsmittel zur Einführung 
in die Betrachtungsweifen der neueren Geometrie aufmerkſam 
und wünjcht ein baldiges Erfcheinen der weiteren Hefte, welche 
die Lehre von den Eurven und Flächen zweiten Grades und den 
Raumcurven dritten Grades, ſowie den nothwendigen Literatur- 
nachweis enthalten follen. G6—l 


Medicin. 

Goldammer, Herm., das Buch vom Kinde. Das Kind in ben drei 
eriten 2ebensjahren. Seine Entwidelung, Pflege und Erziebung. 
Lief. 3—10. Berlin, 1882. Habel. vll 5. u. S. 97—479, 8.) 
à 0, 60. 

Um über die Entwickelung und Erziehung des Kindes in 
endgültiger Weiſe urtheilen zu können, muß man mehr von 

Phyſiologie und Pſychologie verſtehen, als dies bei dem Verf. 


der Fall ift. Faft in jedem Eapitel finden fich eine Menge Be» | 


hauptungen, die mit den Erfahrungen der Merzte ſich nicht ver- 
tragen, lefen wir Anfichten und Rathfchläge, die ebenjo verfehlt, 
wie unbegründet find, Dabei ift der Ton im Ganzen ein recht 
trivialer, die Daritellung breit, Wiederholungen find häufig, 
das Ganze zu ausgedehnt angelegt. Was fol man zu Sägen 
fagen wie die folgenden: „Knabe und Mädchen find beides 
Menſchenlinder und in Folge deffen mit allen menſchlichen 
Eigenihaften und Fähigkeiten gleichermaßen ausgerüſtet.“ 
„Buch die höchſte Weisheit ift das Weib zur Erhaltung des 
Geſchlechtes beſtimmt.“ „Zuder ift ein Nährftoff, fein Nahrungs» 
mittel, auch fein bloßes Genußmittel.“ „Ein Wechfeln der 
Wäſche nah ftattgehabtem Schweiß ift oft geradezu tödtlich.“ 
„In den erften beiden Jahren ift der Sehtrieb des Kindes be— 
friedigt, fo lange er überhaupt Beſchäftigung findet.“ „Schon 
gegen Ende des erften Lebensjahres ift das Gehör bei den 
meiften Rindern jo entwidelt, daß fie Theile einer leichten 
Melodie, die fie oft gehört haben, nachſingen und viele Worte 
verftehen.“ So geht es durch das ganze Buch hindurch, Im 
Uebrigen fteht der Verf. auf einem den reellen Verhäftniffen nur 
wenig Rechnung tragenden Standpuncte, Wie er fi) die Dinge 
zurecht legt, jo verhalten fie fich in Wirklichkeit nicht und laffen 
ſich auch fo nicht geftalten, M. F. 


— ——*2 





— 1883. M 52. — Literariſches Centralblatt. — 22. December. — 


Herausgabe einer neuen Auflage unternommen hat. 


1832 


Harnack, Erich, Prof., Lehrbuch der Arzneimittellehre und 


Arzneiverordnungslehre. Auf Grund der 3, Aufl. des Lehr- 
buchs der Arzneimittellehre von R. Buchheim und der Phar- 
macopoea germanica, ed. Il, bearb. 1. Lief. Hamburg, 1993. 
Voss, (5, 1—240. 8.) 4, 50. 

Die hohe Bedeutung bes Werkes über Arzneimittellehre 
von Buchheim rechtfertigt ed vollftänbig, daß der Verf. die 
In der 
Hauptſache hat fich der Verf. einer mehr oder weniger vollftändigen 


| Umarbeitung unterzogen, um ein einheitliches, dem jetzigen 





ı Handelt. — Die Ausftattung ift vorzüglich. 


Standpuncte der Wiſſenſchaft darftellendes Ganze zu gewinnen, 
ohne an den Örundfäßen, die den verftorbenen Buchheim geleitet 
und feiner Arbeit einen jo eigenartigen Charalter verliehen 
haben, etwas zu ändern, Dieſe Umgeftaltung hat, ſoweit es 
fi aus dieſem eriten Hefte beurtheilen läßt, unfer Verf. mit 
Fleiß und Geſchick durchgeführt und ein fehr beachtenswerthes, 
nach jeber Hinfiht brauchbares, ftreng wiffenfchaftliches Wert 
geliefert. — Der allgemeine Theil (dem Ref. fteht nur die erfte 
Auflage von Buchheim's Buch zum Bergleich zu Gebote) gleicht 
in der Hauptjache dem entiprechenden Abjchnitt der erjten 
Auflage, e8 ift jedoch hier nach der Schilderung der Beränderung 
des Organismus duch die Wrzneimittel bie allgemeine 
Urzneiverordnungslehre eingefhoben, Was den fpeciellen Theil 
anbetrifft, fo find Hier viele Abfchnitte ganz umgeftaltet und bie 
einfchlagenden Arbeiten der neueften Zeit berüdiichtigt. Die 
Arzneimittel, welche in ber zweiten Muflage der Pharmacopoea 


' germanica Aufnahme gefunden haben, find durch fetten Drud 


hervorgehoben. Dem Bebürfnifje des praftifchen Arztes ift in- 
fomweit noch Rechnung getragen worden, als die wichtigeren ber 
neuerdings meift fabritmäßig hergeftellten Präparate der 
Pharmacopoea elegans aufgeführt, auch einfache, als brauchbar 
erkannte Receptformeln eingeflochten find, wie denn auch ber 
Behandlung der Vergiftungen gedacht ift. In bem fpeciellen 
Theil find bis jet folgende Gruppen : die des Sauerjtoffes, des 
Ehlore, der Schwefelfäure, der Alfalien, des Ummoniafs, des 
Schwefels, der Kohlen, ber Kohlenſäure mit dem Stidftofforydul 
und dem Kohlenorydgafe, des Waflers und des Kochſalzes, be- 





Arhiv für die gefammte Phoflologie des Menfchen u. der Thiere 
Hrög. von E. F. W. Pflüger. 33. Bd. 1. u. 2, Heft. 

Inh: Br. Lahomicz m. M. Nendi, die Anadrobiofefrage. 
(Sierzu Holzſchn.) — M. NRendi, Bemerkungen zu der voritehenden 
Abbandlung. — S. de Jager, Welchen Einfluß bat die Abdominals 
Refpiration auf den arteriellen Blutdruck? (Hierzu Taf.) — G.Haffe, 
über die Urfachen der Bewegung der Ernäbrungsflüffigkeiten im tbier 
rifhen Körner. — A. Grünbagen, das Ihermotonometer. (Hierzu 
Taf.) — Carl Düfing, Berfuhe über die Entwickelung des Hühner⸗ 
Embryo bei befchränftem Gaswechſel. (HSierzu Taf.) — Ar. Ham— 
merbacder, zur Phyſiologle der Ogalfäure. — Derf., über bie 
Bildung von Aetherfchmefelfäuren. 


Gentralblatt für allgem. Geſundheitspflege. 
burg n. 2ent. 2. Jahrg. 
Inh.: E. Reinike, die Minifhben Nenbanten der Univerfität 
Bonn. (Mit Holzſchn.) — Die allgemeine deutfche Ansitellung auf 
dem Gebiete der 2 hr und des Rettungämelens. 4. — Kent, 
die Geburten, Ebefchhliefungen und Sterbefälle des ihres 1881: im 
den Kreifen der Provinzen Weſtfalen. Heſſen⸗Raſſau und Rheinland 
in abfoluten und Verhältnißzahlen ur Einwohnerzahl der Bolfd- 
zäblung vom 1. December 1580, mit Benupung der Beröffentlibung 
in der Zeitichrift des ſtatiſtiſchen Bureaus 1882 Heft 3/4. — Nach⸗ 
weifung über Kranfenaufnabme und Beitand fin den Aranfenhäufern 
aus 54 Stäbten ber Provinzen -Meitfaten, Rheinland. und Heilen- 
Naſſau pro Monat, Unguf und September 1853. —. Sterblichkeits+ 
Statiitif von 57 Städten der Provinzen Weitfalen, Rheinland und 
Heffen:Raffau pro Monat Auguſt und September 18983. — Aleinere 
tbeilungen. — Biteraturberichte. 


Hreg. von Finteln« 
10. u. 11. Heft. 


— Ergänzumasbefte. 1. Band. 1. Heft. 


| 


Inh.: S. Molffberg, über den Einfluß des Lebendäfters anf 
die Prognofe der Blattern ſowie über die Andauer bes Impfſchußzes 
— E. Mngan m Bodländer, der -Zinngehalt der in ver« 


1833 


zinnten Gonfervenbühfen aufbewahrten Nahrungs und Genußmittel 
und feine hugienifche Bedeutung. 


Deſterreichiſ Monateſchrift für Thierheilfunde mit Berüffihtigung 
2 Bun t u. Landwirtbfhaft. Red. von Alois Koch. 9. Jahrg. 
r. 12. 





— 1888, M 52, — Literarifhes Gentralblatt — 22. December. — 


Juh.: I. Lehner, Univerfalshufstängens und Winfelmeifer, | 


Schl.) — A. Rod, der 4. internationale thierärgtliche Gongrei zu 
Brüffel. (Fortſ.) — Disputation. — Berfchiedene Nachrichten ıc. 


Beilage: Revue für Thierheilfunde u. Thierzucht. Med. von Alois 
Koh. 6. Bd. Nr. 12, 


ae: Ib. Kitt, die Vorgefchichte des Pferdes. (Fortf.) — Ueber 
die Verwendung bes Aleifches tuberculofer Ihiere zum menfchlichen 
Genuß. — Kleinere Mittheilungen. 


Redts- und Staatswiſſenſchaften. 


Sohm, Rud,, Prof., Institutionen des römischen Rechts. 
Leipzig, 1884. Duncker & Humblot. (XIV, 390 $. $.) 
ef. 7. 


An Inftitutionen-Lehrbüchern leiden wir feinen Mangel; 
da haben wir neben dem alten Hort der Wiſſenſchaft, Puchta, 
und neben Marezoll, der erft 1881 ſeine 11. Auflage erlebt hat, 
an neueren Scheurl, Salkowſki und Hölder, die ſich gleichfalls 
bedeutenden äußeren Erfolges rühmen fünnen. Es jcheint, als 
müßte die große Zahl diefer in ihrer Art durchweg guten Werke 
jebes Bedürfniß deden; dennoch beweift Demjenigen, welcher 
der Jurisprudenz ftubierenden Jugend näher fteht, jeder Tag 
dad Gegentheil. Diefe Jugend braucht vor Ullem ein ganz 
kurzes, Fräftig und frifch gejchriebenes, zum Leſen anreizendes 
und beim Lejen feſſelndes Buch: ein derartiges ihr zu bieten, 
war, wie er felbft in ber Vorrede bemerkt, Sohm’s hauptſäch⸗ 
liches Beftreben; und es ift micht zu verfennen, daß ihm bie 
Löfung einer fo ſchwierigen Aufgabe in jehr erheblichem Maße 
gelungen ift. 

Die Haupteigenfchaften des vorliegenden Wertes find feine 
Kürze, feine Einfachheit und Klarheit in Verbindung mit lebens 
diger Sprache und geiftvoller Behandlung des Stoffes. Die 
Kürze ift dadurch erreicht, daß Sohm feft den S. IX der Bor 
rede charafterifierten Standpunct einhält: Gegenftand der Dar- 
ftellung ift ihm darnach allein das Juſtinianiſche Recht; die 
Entwidelungsgefhichte bie zu diefem wird nur gelegentlich ge: 
geben, nicht ohne daß jedoch in den fpäteren Theilen (fFamilien- 
und Erbrecht) die hiſtoriſchen Elemente ftärfer hervortreten. 
Die Einfachheit und Klarheit ift dadurch erreicht, daß die meiften 
Materien nur in ihren allgemeinften Principien dargeftellt find, 
während der feine juriftifche oder geſchichtliche Aufbau fi bloß 


1834 
bende Anweiſung an ben Richter zu verknüpfen, allgemeinen Ans 
Hanges ficher fein kann; ferner ift zu nennen die weniger origi- 
nelle, aber äußerft confequent durchgeführte Entwidelung der 
familienrechtlichen Berhältnifje; und ſchließlich die höchſt ſcharf⸗ 
finnige, aber doc wohl etwas bedenkliche ganz neue Anſicht 
über die Entftehung der bonorum possessio, bei welder 
Sohm, wozu er auch fonft neigt, am griechifches Recht anfnüpft 
(S. 330 fg). 

Auf Dogmatijches geht Sohm weniger ein, wie es übrigens 
in der Natur der Sache liegt; zu erwähnen ift hier jedoch die 
fehr einleuchtende Theorie über bereditas iacens ©. 326 fg, 
welcher Ref. ſich wenigftens im Princip voll anfchließen zu 


können in der Lage ift; feine Auffafjung war ſchon Längft eine 
| ähnliche, 


an einigen paradigmatifch ausgewählten Gegenftänden vollzieht. | 
Neben diefen mehr äußerlihen und rein didaktifchen Vorzügen | 


verleiht e8 aber dem Buche feinen wahren wiſſenſchaftlichen 
Werth, daß Sohm durchweg das Vorgetragene eigenartig und 
freigeftaltend ausprägt, eben hierdurch jogar vielleicht den Zweck 
des Lehrbuches etwas beeinträchtigend, Es läßt ſich erwarten, 
daß ein Mann von fo regem Geftaltungstriebe und friichem 
Forſchungseifer wie der Verf. die auf germaniftifchem Gebiete 
erworbene Meifterfchaft in der Behandlung der Entwidelungss 
geichichte mit dem größten Erfolge auf das Römifchrechtliche 
übertragen werde; und der Leſer wird fich in diefer Erwartung 
feinestwegs getäufcht finden, wenngleich für des Ref. Ge 
ihmad Sohm bisweilen etwas allzu bereit ift, noch nicht ganz | 
abgeflärten und ſchwankenden Refultaten allermobernfter Fors 

ſchung Zutrauen zu ſchenken. Dies dürfte vor Allem von der 
fonft ganz herrlichen Betrachtung über die Stufen der römifchen 
Rectsentwidelung (5. 19—71) gelten. Befonders gelungen er- 

ſcheint Dagegen die Darftellung des Givilprocefes (S. 101— 159), 

aus welcher namentlich die Idee, das Verfahren per Li Aus | 
mit dem per formulas durch die fchon im erfteren üblich wer- 


Um nun aber aud) in etwas ber Schwächen bes Werkes zu 
gedenken, jo ſcheinen dieſe hauptjächlich auf der ſyſtematiſchen 
Seite zu liegen. So ift e8 gewiß nicht zu rechtfertigen, wenn 
der fogenannte allgemeine Theil mit Sachen: und Forberungs: 
recht zufammengefaßt dem Familien und Erbrecht coorbiniert 
wird; als ob leßtere Gebiete feine Rechtsgeſchichte kennten oder 
des Nechtsfchuges entbehrten! Ferner erjcheint es etwas eigen: 
thümlich, wenn das fogenannte reine Familienrecht aus princi= 
piellen ®ründen ganz zurüdgewiefen und ſodann aus praftifchen 
wieder ganz aufgenommen wird (5.71 fg.). Und um dann aud) 
Untergeordneteres zu erwähnen, fo dürfte doch jelbft ber fana- 
tiſcheſte Anhänger Ihering's es faum billigen, wenn von Beſitz 
und Befigesihug lediglich bei Gelegenheit des Eigenthums- 
ſchutzes (S. 182 fg.) die Rede if. Daneben foll der Umftand, 
daß mande Lehre etwas gar ftiefmütterlich behandelt wird, 
nicht befonder® gerügt werben, da dies offenbar dem nicht genug 
zu lobenden Beftreben entipringt, das Buch möglihft dünn zu 
geftalten; aber freilich hätte ſich dies vielleicht weit einfacher er: 
reihen laffen, fofern der Verf. ſich Hätte entjchließen können, 
auf die beigedrudten Belegftellen zu verzichten. Es foll hier nicht 
die Polemik wiedereröffnet werden, wie fie fih an eine Beſpre— 
Hung des Sallowſti'ſchen Inftitutionen-Werfes geknüpft hatte, 
welche an eben diefer Stelle (Jahrg. 1869, Nr.6, Sp. 1425. BL.) 
die Meinung von der Nublofigfeit folcher Verbindung von 
Lehrbuch und Ehreftomathie näher begründete, immerhin jcheint 
e3 räthlich, den Verf. jelbft einmal darauf hinzumeifen, wie er 
durch einfaches Streichen der Eitate in einer zweiten Auflage 
Plag für mande Ausführungen, z. B. bei Gelegenheit der 
Eontractobligationen und fpeciell der Eonjenfualcontracte ge» 
winnen würde: Husführungen, welche das rechtfertigen könnten, 
was ©. 47 mit wohl etwas gar zu einfeitiger (vgl. nur S. 319) 
Anerkennung über die ganz befondere Bedeutung des Rechts der 
bonae fidei contractus herbvorhebt. Und da wir hiermit denn 
bei den Wünfchen für die nächſte Auflage angelangt find, jo 
jeien zum Schluß noch angelnüpft die Bitten um klarere Aeuße— 
rung über den Grund des Gewohnheitsrechtes (S. 11); um Ab: 
änderung eines Ausdruckes wie „laifiert“ (S. 43); um etwas 
ftärfere Betonung des Außerorbentlichen bei der 30: reſp. 40: 
jährigen Erfigung (S. 175), fowie bei der condictio furtiva 
(S. 321); und endlich” um Befeitigung des lapsus calami auf 
©. 271, 3. 4v. u. Lg. 


Araskhaniantz, Ur. Awetis, die französische Getreidehandels- 
olitik bis zum Jahre 1769 in ihrem Zusammenhange mit der 
and-, Volks- u. Finanzwirtbschaft Frankreichs Ein Beitrag 

zur französischen Wirthschaftsgeschichte, Leipzig, 1882. Duncker 
& Humblot. (X, 166 8. 8) cH 4. 

A. u.d. T.: Stants- u. socialwiss, Forschungen. 
Gust. Schmoller. Bd, IV, H. 3. 


Den vielen guten, zum Theil vorzüglihen Monographien, 
die Schmoller in jeinen „ſtaats- und ſocialwiſſenſchaftlichen 
Forſchungen“ herausgegeben hat, reiht ſich die vorliegende Ar- 
beit eines jungen armenijchen Gelehrten, der in Leipzig, Paris 


Herausg. von 


1835 





und Straßburg Staatöwiffenigaften siert, auch an der zufeßt 
genannten Univerfität promoviert bat, würdig an. Die Schrift 


beginnt mit ben ſtadtiſchen Marktorbnungen, in welche fid) gegen | und Äber Die Sculdäbernabme. — Eifele, der Anfpruc des gut— 


Schluß des Mittelalters die ganze Getreidehandelspolitif local 
zeriplitterte. Sie fließt mit der ebenfo literarifch wie praktiſch 
wichtigen Streitfrage zwiſchen Galiani, Turgot und Neder. 
Ueberall ift der Verf. bemüht, die Getreidehandelspolitif als 
einen Theil der Gegammtpolitif, ein organiihes Product der 
jeweiligen vollswirthichaftlichen Gefammtlage Frankrei hs dar- 
zuftellen. So zeigt er namentlich, daß die fogenannten „Syfteme* 


von Sully und Colbert nichts weniger als Erfindungen diefer | 


großen Männer, fondern durch den ganzen Gang der Dinge und 
die Entwidelung der Anfichten lange vorbereitet gewefen find, 
In Bezug auf Sully ift diefer Nachweis viel befier gelungen, 
als in Bezug auf Colbert, 
ift, daß Franfreih um die Mitte des 16. Jahrh.'s eine regels 
mäßige und für jene Zeit jehr bedeutende Getreideausfuhr ge: 
babı bat. Uebrigens muß fich der Verf. vor einer Gefahr in 
Acht nehmen, die gerade begabten und eifrigen Jüngern der 
biftorischen Schule nahe liegt. Wir meinen die Uebertreibung des 
bei gemäßigter, kritifvoller Anwendung fo echt hiſtoriſchen Grund⸗ 
faßes: Whatever is, is right oder: Tout comprendre c’est tout 
pardonner. Weußerungen, welche den Ref. zudiejer Warnung ver: 
anlaffen, finden'fich z. B. auf S. 19 und befonders S.21, wo über 
den gejeglichen Marimalpreis des Getreibes in der Schredenszeit 
doch etwas gar zu fühl berichtet wird. Es geht mit der älteren 
Kormwucherpolizei ähnlich wie mit den Herenproceflen, daß bei 
aller gejchichtlich erflärenden Relativität des Urtheils über diefe 
Erfcheinungen doch noch ein bedeutender Reſt ärgften und ver: 
derblichſten Aberglaubens übrig bleibt. Hat doch der eigentliche 
Gründer der biftorifchen Schule in Rechtswiſſenſchaft und 
Nationalölonomie, 3. Möfer, der jo viele mittelalterliche Be 
ſchränkungen in ihrer zeitweiligen Nothwendigfeit verjtehen 
lehrte, die Freiheit des Getreidehandels fo gut wie abfolut ver- 
theidigt! — Uebrigens leidet die Schrift, wohl in Folge ber 
weiten Entfernung des Verf.'s, an manchen Drudfehlern bei der 
Anführung von Namen: Dureau de fa Maille, Arnoud, —— 
Bauction, Ludwig XII (S. 3). W. 
Die Statuten des Verbandes der Flensburger Schmiedegefellen 
aus dem 15.—17. Yabrbunbdert. Herausg. von C. H. Metger. 
Berlin, 1883. Mayer & Müller. (48 ©. 4.) 


Die Statuten der Flensburger Schmiebegefellen haben infos 


wie denn z. B. ganz richtig betont | 


) 


fern bejondere Bedeutung, als fie Aufichluß über eine 300: | 


jährige Entwidelung, vom Unfange des 15. bis zu bem bes 
15. Jahrh.'s, zu geben vermögen. Auch bilden fie eine werth— 
volle Ergänzung zu den von Seidelin herausgegebenen Zunft« 
urfunden, und endlich ift Flensburg ja wegen feiner ſtandinavi⸗ 
fchen Beziehungen und des Gildewefens für die Nechts- und 
Wirthſchaftsgeſchichte beachtenswerth. Die gut geichriebene 


Einleitung giebt, auf Grund der Schanz’fchen Forſchungen, einen | 


Ueberblid über die Entwidelung und Organifation der Flens— 
burger Gefellenverbänbe. 


geirärie für, für ichenrebt, Hr. v v. ER. Dove u. E. Friedberg. 


Inb.: = — oe unfreiwillige Amtsentbebung von 
Kirchendienern. — G. F. Tb. Schuiter, Skizzen zur Berfaſſungs⸗ 
geſchichte des Kloſters — Vortrag in der Geſellſchaft für 
Kirchenrehtäwiffenihaft gehalten. — JurLehre vom Simultanrecht. Ein 
Mechtsfall. Mitgerbeilt von A. Köhler. — Er. Rittner, zu Arieds 
bera's Ausgaben der Gregorianifchen Decretalens Sammlung und der 
quinque comjrilationes antliquae. — 
Wabldeeret des Papites Stepban IV. — Georg Schylefinger, die 
Bariationsbefugniß des Kirchenpatrons. — Miscellen. — Anekdoton. 
— viteratur. — Nachrichten von der Sefellihaft für Kirchenrechts« 
winenſchaſt zu Sinseen. — Notizen. 


— 1833, M 52. — Aiterariiges Gentralblatt — 22, December. — 


1836 





Arhiv für die civiliftifche Praxis. Hrsg. von Bülow, Degentolb, 
Franklin, Mandry. N. F. 17. Br. 1. Heft. 
Inh.: Regelöberger, über die Berträge zu Gunften Dritter 


gläubigen Beſißers ans rechtswidriger Rn oder Beichädigung 
der von ibm bejeifenen Sache, — Stahl, zur Lehre von der Re— 
vifion. — Krüger, Lex. 2 0. sentenliam re >scendi non posse (7,50). 


Land- und Forftwirthfcaft. 


Mude, Dr. Joh. Rich., Prof., Deutfchlands Getreide » Ertrag. 
Agrarftatiftifche Unterfuchungen. Greifswald, 1583. Abel, (IV, 
508 ©. Imp. 8.) M 15. 

Der Verf. bezeichnet in der Borrede als den Hauptzweck 
jeines Buches, das ayrarftatiftiihe Material ſyſtematiſch zu 
bearbeiten und gewiſſenhaft auf feine Richtigkeit zu prüfen, um 


den nterefjenten eine größere Sicherheit des Urtheils in den 


agrarpofitifchen Fragen zu verfchaffen. Der Fleiß und die 
Gründlichkeit, mit der er zu Werke gegangen it, gewährleiften 
die Erreichung feines Bieled. Das Buch beginnt mit einem 
Ueberblid über die Landwirthichaft vor dem 19. Jahrh., die an 
einigen älteren Befchreibungen von Gütern illuftriert wird. Es 
folgt dann einelleberficht über die Anbauverhältniffe in Deutich- 
land, welches in fieben Gruppen eingetheilt wird, die der Reihe 
nach behandelt werden. Die älteren darüber vorhandenen No— 
tizen hat der Verf. gewiffenhaft gefammelt und verwerthet. Er 
geht dann zu den älteren Ermittelungen und Schäßungen des 
Ertrages in Verbindung mit dem Verbrauche über, ferner zu 
ber Ausſaat und ihren Beziehungen zum Ertrage, zu den Durch: 
ſchnittserträgen der Flächeneinheit, und gelangt jchließlich zu 
feinem Hauptthema, der Erntejtatiftil, Daß er bei feinen Unter: 


ſuchungen häufig gegen die officiellen Ergebniſſe polemifieren 


Meiland, das angebliche 


' wie nügliches die wärmfte Anerkennung verdient. 





muß, ift bei den Mängeln, die der amtlichen Ernteftatiftif an— 
haften, nicht zu verwundern. Nichts deſto weniger will es uns 
ſcheinen, als ob feine Kritif mitunter etwas über das Ziel hin« 
ausſchießt, jedenfalls können wir uns mit feinen Methoden auch 
nicht durchgehends einverftanden erflären. Den Schluß des 
Buches bilden Betrachtungen über die Ugrarfragen, zu denen 
ber Verf, nunmehr jubjectiv Stellung nimmt, nachdem er bis 
dahin nur die Zahlen hat fprechen laſſen. Er ertennt die Bes 
drängniß ber Landwirthichaft volllommen an, weift die Vor- 
fchläge zur Abhülfe zurüd, wie jie von manchefterlicher Seite, 
namentlih von Mar Wirth angepriefen werden, und erflärt 
ſich ſchließlich als Unhänger eines mäßigen Getreidezolles. 
Ueberhaupt ijt es ein Axiom für ihn, da der Körnerbau in 
Deutihland nicht weiter eingefchränft werden dürfe, fondern in 
feinem Umfange intact erhalten werden müſſe. Er begründet 
dies aus politifch = ftrategifchen Rüdjichten, denn es fei für 
Deutjchland bei einem Weltkriege mißlih, in der Ernährung auf 
die Zufuhr vom Weltmarfte angewieſen zu fein, die ihm eventuell 
abgejchnitten werden fünne. Wir können diefem Argumente 


‚ keine jo große Wichtigkeit beilegen, denn der Fall, daß Deutſch— 


land alle Bezugswege von Außen gleichzeitig verfchloffen find, 
ſcheint uns zu den faſt unmöglichen Eonftellationen zu gehören, 
auf die man fein Wirthſchaftsſyſtem gründen kann. Trotz dieſer 
Meinungsverſchiedenheiten im Einzelnen möchte Ref. indeß 
wiederholen, dab das Mucke'ſche Buch als ein ebenfo Reibiaed 
R. F 


Die landwirthſchaftlichen — —— — von — 
Nobbe. 30. Bd. Heft 1. 

Juh.: Mittheilungen aus dem agriculturchemifchen Laboratorium 
der Faiferl. landwirthſchaftlichen Sochſchule zu Tokio (Komaba): 
1)D. Keller, Unterſuchungen einiger —— Bodenarten, unter 
Mitwirkung von H. Imai ausgeführt, — 2) Derf,, agritultur— 
chemiſche Studien über die Reiscultur, unter Mitwirkung von I. 

* 


1837 





— 1855. mi 52, — Viterarifdes 


Samwano ausgeführt. — 3) Derf., die Jujammenichung einiger 
als menfhlihe Nahrungsmittel in Verwendung itehenden japanifchen 
landwirtbfcaftlihen Producte. — 4) Derf., Unterfuhungen über 
die Benupung mit Garbolfäure desinficierter Excrenente ala Dünger, 
unter Mitwirkung von S. Safafi u. 3. Savano ausgeführt. — 
5) Derf., chemiſche Unterſuchungen über die —— und Er⸗ 
nahrung des Seidenſpinners (Bombyx Mori), unter Mitwirkung von 
z. Sako u. 3. Samano ausgeführt. 








Sprachkunde. Literaturgefchidte. 

Gabelentz, Georg von der, Anfongegründe der chinesischen 
Grammatik mit Uebungsstücken. Mit 1 Schreibtafel. Leipzig, 
1683. T. 0. Weigel, (VII, 150 8. 8.) A 8. 

Eine kurze Frift ift verftrichen, feit der Berf. in feiner 
epochemachenden chineſiſchen Grammatik die Reſultate einer nad) 
Inhalt und Umfang gleich großartigen Geiftesarbeit nieder: 
gelegt hat, und bereits liegt ein neues Buch vor, in welchem der» 
jelbe den nämlichen Gegenſtand mit gleicher Meifterjchaft, jedoch 
unter wejentlich anderen Gefichtäpuncten behandelt. Hatte das 
größere Werk den Zwed, die Sprache auf Grund einer kritifchen 
Unterfuchung ſyſtematiſch darzuftellen, fo galt es jegt, die Er: 
gebniffe jener Unterfuchung didaktisch zu verwerthen. Durch die 
Berichiedenheit des Zwedes ward eine Verfchiedenheit der Bes 


bandlungsweife bedingt, denn während dort der Schwerpumet in | 


der Aufitellung und Durchführung des Syftemes lag, jo fommt 
es hier in erjter Linie auf die Methodean. In Erwägung diejes 
Umjtandes kann Ref. dem Berf. nur beipflichten, wenn derjelbe 
bon der in dem größeren Werte befolgten Eintheilung in ein 
anolytiiches und fynthetiiches Syftem in dem vorliegenden Buche 
Abftand genommen hat, denn der Anfänger fieht fich leicht ver» 
ſucht, für Zweierlei zu halten, was doc) im Grunde dafjelbe ift, 
nur von zwei Seiten betrachtet. — Die Darjtellung gliedert fich, 
vom Worte als Redetheil zum Worte als Saptheil fortichreitend, 
in die drei Abfchnitte: I. Wörter und Compofita, II. Satzfügung, 
II. Beitimmung der Redetheile. Laut: und Schriftlehre ſowie 
ein Ueberblid des Sprachbaues find in einem einleitenden all- 


gememen Theile enthalten. Zu befonderem Danfe fühlen wir | 


uns dem Verf. dafür verpflichtet, daß er diefes Mal auch der 
neueren Sprache und dem niederen Stil einen befonderen Ab— 
Ichnitt gewidmet hat. Derfelbe darf, obwohl im Vergleich zu 


dem vorhergehenden Eapitel ein wenig fkizzenhaft gehalten, doch 


als grundlegend für eine eingehendere Behandlung der modernen 
Sprache bezeichnet werden, Die beigegebenen Leſeſtücke erhöhen 
den didaftiichen Werth des Buches, berechtigen aber andererjeits 
auch zu dem Wunſche, daß unfer finologiicher Zehrmittel-Apparat 
recht bald durch ein brauchbares chineſiſches Leſebuch vervoll- 
ftändigt werden möge, 

Einer befonderen Empfehlung bedürfen die ‚„ Anfangsgründe“ 
nicht: diejelbe liegt bereit in dem Namen des Verfaſſers. Die 
Vorzüge, durch welches fich das größere Werf auszeicynete: er- 
ihöpfendes Eingehen auf den Gegenjtand, Mare Gliederung und 
Gruppierung des Stoffes und eine ebenjo geihmadvolle als 
fnappe Darftellungsweife, find in gleichem Maße dem vorliegen: | 
den Heinen Buche nachzurühmen. So möge es denn auch in 
weiteren R:eijen freundliche Aufnahme und gebührende Berück⸗ 
fichtigung firden. Die Zeiten, da das Chinefifche noch ein un- 
befauntes x war, um welches man fich nicht weiter zu fümmern 
brauchte, ſind ; ht vorbei: jeit den bahmbrechenden Arbeiten 
Georg's von der Gabelentz, ift e8 ein Factor geworden, mit dem 
die Sprachwiſſenſchaft zu rechnen hat. W, Gr. 


Harlez, ©. de, de llexegese et de la correction des textes 
avıstiyues, Leipzig, 1553. Gerhard. (XVI, 256 S. Gr. 8.) 
M 6. 


Der Berf. jcheint das Bedürfniß zu haben, fi nad und 
nach mit allen Zendiſten einzeln auseinanderzufegen. So bes | 


Gentralblatt — 22, December, — 1838 





ſchäftigt fich das vorliegende Buch mit den Erflärungen und 

Ueberfegungen einzelner Stüde des Avefta, wie fie von Geldner 

teils in Kuhn's Zeitſchrift, tHeild in feinen Studien zum Avefta 

gegeben find. Geldner wird hier behandelt ald Repräfentant 

ber „Jubjectiven“ und „antitraditionellen“ Schule, deren Vertreter 

gelegentlich auch als „VBediften“ oder „Indianiſten“ bezeichnet 
' werden. Das Beitreben derjelben gebt nad Unficht des Verf. 
einzig und allein dahin, ihre Kenntniß des Veda auch für die 
aveſtiſchen Studien zu verwerthen, dagegen rührt ihre Ver- 
achtung der Tradition der Parſen nur daher, daß fie diefelbe 
nicht verftehen oder überhaupt nicht gelefen haben, Er jucht 
num nachzuweiſen, daß auf diefem Wege eine richtige Erklärung 
des Aveſta nicht zu gewinnen ift, daß vielmehr an Stelle einer 
wahrhaft wiſſenſchaftlichen interpretation fubjective Willfür 
und perjönlicher Geſchmack ſich geltend machen, an Stelle ficherer 
Refultate beftändig wechjelnde Meinungen und Bermuthungen 
treten. Auf Einzelheiten einzugehen, ift hier natürlich nicht der 
Ort, es genügt, im Allgemeinen den Standpunct bes Verf. zu 
kennzeichnen, Die Gegner, mit denen er e3 in borliegendem 
Buche zu thun hat, behaupten befanntlich etiva folgendes: Bon 
einer wirklichen Tradition fann bei den Parfen nicht die Rede 
' fein; die Pehlewi-Ueberſetzung beruht nicht auf einer überfom> 
' menen Kenntniß des Sinnes des Aveſta, fondern ijt von den 
' Berfafjern vielfach mit ungenügenden Mitteln, ohne genaues 





‘ Berftändniß des Tertes und ohne völliges Bertrautjein mit den 
Sitten und Gebräuchen, den Ideen und Eultushandlungen, wie 
fie im Uvejta vorliegen, unternommen worben. Daher iſt fie 
für uns entweder ganz werıhlos, oder doch von fehr unterge: 
ordneter Bedeutung für die richtige Erklärung des Textes. Wir 
müſſen uns daher nad) anderen Hülfsmitteln umfehen und ba 
bietet fich uns zunächft der Beba dar mit feiner dem Zend nahe 
verwandten Sprache und feinen religiöfen und mythologijchen 
Borftellungen, die ſich vielfach mit denen des Aveſta berühren. 
Die Hauptjache bleibt aber dabei immer die forgfältige Unter« 
juchung des Tertes felbit, die genaue Prüfung aller zufammens 
gehörigen Stellen. Der Tert ift aber vielfach verderbt, durch 

Interpolation ꝛc. entjtellt, muß daher corrigiert werden. Da- 

gegen macht der Berf. Folgendes geltend: Die Pehlewi-teber- 

ſetzung giebt faft überall den Sinn des Tertes genau wieder, die 

Verfaſſer veritanden die Sprache des Avefta noch vollftändig. 

Zum Beweife hierfür giebt er einzelne Stüde des Avefta in 

wörtlicher lateinischer Ueberſetzung und unter jeder Zeile die 

Abweichungen der Pehlewi-UÜeberſetzung. Dieſe legteren find 

nun fehr wenige und jehr geringfügig, es beweift das aber leider 

gar nichts, da er felbjt eben nad) der Tradition überjegt, und 
das ijt ja gerade der Streitpunct, ob auf die Weife der richtige 

Sinn des Tertes gefunden wird. Er behauptet ferner, daß der 

Veda und jeine Sprache mur zur Erklärung der grammatijchen 

Formen herbeizuziehen find, nicht aber zur Ermittelung des 

Sinnes Hülfe gewähren können, da die Ideen faft durchgängig 

verjchieden find und auch die Worte meijt im JIraniſchen eine 

andere Bebeutungsentwidelung durchgemacht haben als in 

Indien Dafür werden eine Menge Beijpiele angeführt, in 


‚ denen Veda und Aveſta differieren, die zahlreichen Berührungss 
' puncte beider natürlich forgfältig verfchwiegen oder geläugnet. 


Viel mehr Nupen gewährt nad) dem Verf. die Bergleihung des 
Mittel: und Neuperfiichen, welche beiden Sprachen (troß der 
beiläufigen Bemerkung S. 145 Note) durchweg als directe 
Fortfegungen der Aveſtaſprache behandelt werden. lm ferner 
eine ununterbrochene Tradition glaubhaft zu machen, wird die 
Beit der Abfaffung des Aveſta vom Verf, möglichft weit herab» 
gerückt, die aveftifche Periode grenzt danach unmittelbar an die 
ber Pehlewibücher. Das Aveſta ift eine Sammlung von unter 
fih unabhängigen einzelnen Stüden, zu Cultuszweden zu: 
fammengeftellt, und befteht nicht aus Bruchftüden eines urfpüng- 
lich größeren Ganzen; es hat nie in anderer Gejtalt eriftiert, 


1839 








ald es heute vorliegt. Warum folgt hier der Verf. nicht der 
Tradition der Barfen, die fonft nach feiner Anficht jo zuverläffig 
ift? Dieſelbe bezeugt doch, daß ein Eremplar des Uvefta beim 
Brande von Perjepolis zu Grunde gegangen ift. Der zweite 


Haupttheil des Buches: Ueber die Berbefferung des Textes, ift | 


nur fehr kurz behandelt, da Spiegel daffelbe Thema kürzlich in 
der HOME. beiprochen hat; er enthält nichts wejentlich Nenes. 


Den Schluß bildet die metriihe Reconftruction des 12. und 16. | 
Yafht mebft Ueberfegung. Die Art, wie der Verf. den Streit 


führt, harakterifiert fih am beiten durch einen Paſſus auf ©. 
158: il est dvident que les Mazddens, malgré quelques oublis 


et changements, savaient mieux ce qu' étaient leurs croyan- | 


ces et les coutumes de leur pays deux ou trois siöcles 
auparavant, que les Indous professant un culte en general 


tout diff6rent, habitant un pays 6loignd et antörieurs au 


Zoroastrisme de nombreux siöcles! B.L 

Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes, berausg. von ber 
Deutichen Morgenländifhen Geſellſchaft. Leipzig, Brockhaus in 
Gomm. 
VIII. ®b. 


Mr. 1. Die Vetälapafcavincatikä in den Rer 


mentar beraudg. von Heiur. Uhle. 1881. (XXX, 236 ©. Gr. 8.) 
AM. 8. 


vi Bd. Nr. 2, Dos Aupapätika Sütra, erſtes Upanga 
der Jaina. 1. Ih. Einleitung, Text u. Gloſſat. Bon Dr. Emit 
2eumann. 1883. (166 S. 8.) 

Wir bringen hier die beiden legten Hefte der „Abhandlungen“ 
zur Unzeige, die von der Deutſchen Morgenländiichen Gefell- 


fchaft herausgegeben werden. Das erfte iſt jehr geeignet, aud) 


bei denen, die nur ein wenig Sanskrit getrieben haben, Anklang 
zu finden, denn es enthält zum erften Male den vollftändigen 


Sanskrittext von Civabäja’s Recenſion der unter dem Namen | 


„Die 25 Erzählungen eines Todtengeſpenſtes“ bekannten Fabel— 
fammlung und ift in feinen Projatheilen jehr leicht verftändlich. 
Anders freilich ſteht es mit den nad) indiſcher Weife eingelegten 
Berjen, im diefen ift noch Manches zu thun übrig geblieben. 
Das kann aber nicht dem Hrsgbr. zur Laſt gelegt werden, fon: 
dern liegt an den Manuferipten, die in den Verſen oft heillos 
corrupt find. Uhle hat fein Material (fieben Manufcripte, die 
Figedward Hall dem verftorbenen Profeffor H. Brodhaus für 
eine Ausgabe diejes Tertes zur Verfügung gejtellt hatte, und 
Londoner Manufcripte) jorgfältig ausgenugt und, den Verhält- 
niffen entfprechend, unter Zugrundelegung einer Öruppe von 
Manufcripten in effektiicher Weife einen lesbaren Tert her— 
geftellt. Die kritischen Anmerkungen nehmen einen großen Theil 
des Buches ein (S. 93— 236), fie geben genaue Auskunft über 
die Lesarten der Manufcripte, enthalten das, was nicht in den 
Tert aufgenommen worben ift, und gewähren einen Einblid in 


— 1883, 52. — Literarifhes Eentralblatt — 22. December. — 


die großen Schwierigkeiten, mit denen der Hrögbr. zu kämpfen | 


hatte. Sehr werthvoll ift auch dad Vorwort. Hier wird nicht 


nur über bie Manufcripte und die Recenfionen des Civadäfa, 
über die fprachlichen Eigenthümlichkeiten des fpäten Sanskrit, | 


über die benußten Hülfsmittel und die von anderen Gelehrten 
gewährte Unterftügung, fondern auch von anderen Recenjionen 
diefer Fabelfammlung berichtet, welche Uhle in feinen Manufcrip- 


ten vorfand. Mit fichtlicher Freude, die wir theilen, ftellt er | 


feft, daß das Profafragment der Recenfion eines Ungenannten, 
das auf dem Titel mit erwähnt ift, „nicht mehr und nicht weniger 
als ein Auszug aus Kihemendra’s Brihatkathä iſt“ (S. IX), und 
daß uns in einer metriſchen Faſſung der 24. und 25. Erzählung 
nebft einem Schlufje bes Ganzen höchſt wahrjcheinlich ein wei- 
tere3 Fragment dieſer zwar Handichriftlich vorhandenen, aber noch 
nicht allgemein zugänglichen Fabelſammlung vorliegt, aus wel- 
cher ſchon Zacharige die 16. Erzählung veröffentlicht hatte, Die 
Art und Weije, wie Uhle in der Profa des Unbelannten die 
Spuren von Berjen nahweift, macht einen durchaus überzeugen» 





1840 





den Eindrud. Diefe gemwifjenhafte und mühevolle Publication 
verdient in vollem Maße die Unerfennung und den Danf ber 
Sans kritaner und der Märchenforjcher, dem Andenken an H. 
Broddaus aber hat Uhle mit derjelben ein jchönes Denkmal 
geſetzt. 

Mehr für Specialiſten, aber auf ihrem Gebiete mit zu den 
grundlegenden Arbeiten zu zählen, iſt Leumann's Ausgabe des 
Aupapatika Sütra, das zu den „Upanga“ genannten heiligen 
Schriften zweiten Ranges der Jaina gehört. In den Präfrits 
ftudien herrſcht jetzt ein reges Leben, jeitdem durch Bühler’s 
Bermittelung eine reichhaltige Sammlung von Handſchriften der 
Jainaliteratur auf die fönigl. Bibliothek zu Berlin gelangt ijt. 
Dieje und die Privatfammlung von Profeffor H. Jacobi in Müns 
fter haben dem Hrägbr. das handfchriftliche Material geliefert. 
Der Tegt iſt forgfältig conftituiert und mit einem Wortinder vers 
fehen, der bei jeltenen Wörtern außer dem Sansfritäquivalent 
auch die deutiche Bedeutung angiebt. Die Neuerungen in ber 
Trangfcription, die im Nachwort kurz befprochen worden, find 
unbedenflih. Die Glieder der Compofita find in gewöhnlicher 
Weife durch Heine Striche von einander getrennt; ein Heiner 


cenfionen des Civadäfı und eines Ingenannten mit kritiſchem Goms | — en — — Fi — 


Sandhi verbunden find, oder daß das erſte feinen urfprünglichen 
Auslaut gewahrt hat. Dem Inhalte nach zerfällt das Aupa— 
pätifa Zütra in zwei, genauer drei Theile; den erften bildet die 


Wallfahrtsgeſchichte eines Nönigs zu einem Heiligthum, two dann 


Mahävira eine Predigt hält; der zweite ift eine Darftellung der 
Lehre von den upapäta oder Wiedergeburten; der britte 
handelt von der Hevali-VBerzüdung. Dieie drei Theile ftehen in 
feinem Zufammenbang unter einander ; wie fiezufammengerathen 
find, ift noch unerflärt. Nach dem zweiten Theil hat das Ganze 
den Namen erhalten, In der Jainaliteratur kehren diejelben 
Situationen immer und immer wieder und werden in ftereotyper 
Weiſe durch diejelben Worte wiedergegeben. Es find dies die 
jogenannten varnana oder Schilderungen. Für jede derjelben 
giebt ed einen Tert, der fie im vollen Wortlaut befigt, in allen 
übrigen Texten, wo diefelbe Schilderung in Anwendung fommt, 
geben die Manufcripte den Wortlaut nicht, jondern verweilen 
auf jenen einen Tert. Der erjte Theil des Aupapatika Sütra 
ijt wichtig, weil er ein jolches ftereotypes Stüd im vollen Wort» 
laut enthält: die Wallfahrtögefchichte eines jeden Königs ijt fo 
wie hier. In derjelben Weife ift das Rajapragniya Sütra der 
Fundort für die Wallfahrtögefchichte eines Gottes. Leumann 
hat dem Texte eine ausführliche Inhaltsangabe vorangeftellt, 
die eine Ueberſetzung faft unnöthig macht. Er verjpricht noch 
Anmerkungen, die in einem weiteren Hefte der Abhandlungen 
für die Hunde des Morgenlandes folgen werden. Möge es 
diefen werthuollen Publicationen nit an Käufern fehlen! 
Wi. 


M. Porei Catonis de agri cultura liber. M. Terenti Var- 
ronis rerum rusticarum libri tres ex recensione Henriei 
Keilii, Vol, I, Fase, I. Teubner. (109 S. 
Gr. 8) cM 2,40, 

Seit einem Menjchenalter wird die kritische Ausgabe der 

Bücher des Cato und Barro über den Landbau erwartet, deren 

erjter Theil jest in der vornehmen Ausjtattung der größeren 


Leipzig, 1»82. 


' Zeubnerjhen Verlagswerke vorliegt. Schon 1549 hat H. Keil 


in feinen Observationes criticae die Grundlage nachgewieſen, 
auf welcher ein zuverläffiger Tert der beiden ſchwer verderbten 
Schriften ruhen muß. Der Herftellung des Textes trat das 
großartige Unternehmen einer Gefammtausgabeder Grammatici 
latini in den Weg, das bei feiner Schwierigkeit nnd Ausdehnung 
allein ein thätiges Gelehrtenleben hätte erfüllen können. Nach 
ber glüdlihen Vollendung diefer Arbeit hat Keil fofort die 
Löfung der Aufgabe, die er ſich früher geftellt, wieder aufge, 


— 1883, M 52. — Literarifhes Eentralblatt — 22, December. — 


nommen und in furzer Zeit die neue Mecenfion von Cato's 
Bud) de agri cultura durchgeführt. Die Uufgabe beitand zu- 
nächſt in der MWiedergewinnung der von Politianus und 
Victorius benußten, dann aber verlorenen Handſchrift bes 
Marcuskofters in Florenz, welche Keil als die Quelle unferer 
Uleberlieferung für Cato's und Barro’s Werk erfannt hat, Die 


Löſung war dadurch erfchiwert, daß der von verfchiedenen Seiten | 


zu ſuchende Erfag nit nur unvolftändig, fondern durch den 
Widerſpruch einzelner Zeugniſſe auch unficher erfchien. Nach— 
dem aber zu den von Keil ſchon 1849 benutzten Hülfemitteln, 
den Ercerpten des Politionus, der Ausgabe und den Erklärungen 
des Bictorius und den relativ vorzüglichſten Abfchriften in 
Florenz noch der aus dem 12, oder 13. Jahrhundert ftammende 
Barifer Eoder 6942 A hinzugefommen war, für welchen Keil 
früher nur Gronov's Mittheilungen zur Verfügung batte, fonnte 
die Wiederherftellung der Vorlage unferer Ueberlieferung ge 
fingen. Ueber das hier eingefchlagene Verfahren wird der 
Commentar Auffchtüffe geben, welchen Keil zu liefern verheißen 
bat. Einftweilen find wir auf die in zwei Halliſchen Univerfi- 
tät&programmen 1851 und 1852 veröffentlichten Proben und 
Erörterungen angewiejen. Der Tert repräfentiert den von Keil 
reconftruierten Archetypus; der Mpparat verzeichnet die Les— 
arten des Codex Marcianus, wie fie von PBolitianus in die zu 
Benedig 1471 erjchienene Janfoniana eingetragen (P) oder aus 
ben von Bolitianus nicht abgeänderten Lesarten biejer älteften 
Ausgabe (V) erkennbar find, dann die Varianten der ältejten 


Eopie des Marciamus, die im Parifinus (A) vorliegt, endlich | 
Diejenigen von drei jüngeren Abſchriften (R), nämlich des 


Zaurentionus 51, 2 (6) und 51, 1 (f) und des Caeſenas (c) 
aus der Bibliothef Malatejta, 
1541 erfchienenen Ausgabe des Victorius und feine für die 
Kritif erheblichen Erfärungen find angeführt. Der im Alter 
dem Barifinus am nächſten ftehende Laurentianus 30, 10 ift 
im Apparat nur an etwa 25 Stellen herangezogen worden, da 
er durch Schreibfehler und willfürliche Aenderungen fich vielfach 
entjtellt erweift. Einen emendierten Tert wollte Keil nicht bieten, 
fondern eine fichere Grundlage der Emendation. Nur ſolche 
Bebler des Archetypus, die eine unzmweifelbafte Berbefferung 
geftatteten, find berichtigt, damit der Text lesbar wurde. Für 
die Eonjecturalfritif ift ein weites Gebiet eröffnet, weit genug 
um fi zu verirren. Wie behutſam bier vorgegangen werben 
muß, um ficher zu gehen, dafür hat Keil jelbit das Muſter ge 
geben, Nur vielleicht an einem Dutzend Stellen jind einzelne 
Worte durch Klammern im Terte als unecht bezeichnet, obwohl 
gerade Gloſſeme nicht jelten zu fein ſcheinen Wohl doppelt fo 
häufig find Heine Lücken des Textes durch curfiv gedrudte 
Worte ausgefüllt, hie und da, wo eine wahricheinliche Ergänzung 
unmöglid war, nur angedeutet. Etwa fünfzehn Stellen jind 
im Texte durch Sireuze als fehlerhaft bezeichnet; für die Mehr: 
zahl derjelben hat Keil im Apparat eigene oder ältere Emenda- 
tionsvorjchläge mitgetheilt. Vermuthungen neuerer Kritiker ans 
zuführen war Keil nirgends veranlaßt, charakteriſtiſch genug 
für die Vernachläffigung der Schrift Cato's feit 3. G. Schneider. 
Keil felbft Hat für etwa fünfzig Stellen Conjecturen vorgetragen, 
ohne fie in den Tert zu fegen, zum Theil wahrhaft glänzende, 
benen aber doch ein fortasse beigefügt wird. 
Emendation muß nocd die gründliche Unterſuchung des über- 
lieferten Beftandes vorangehen. Daß das Buch de agri 
cultura nicht in der Geftalt überliefert ift, wie es aus Cato's 
Hand hervorging, hat Keil längſt dargethan. Wie weit aber 
Auslafjungen, Wiederholungen, Berfchiebungen und Zuſätze die 
urfprüngliche Faſſung geftört haben, wie weit das ältefte größere 
Denkmal lateiniſcher Brofa auch ſprachliche Veränderungen er- 
litten hat, bleibt noch feitzuftellen. Erſt durch Keil's Ausgabe 
iſt dieſe Forſchung möglich geworben. A. E. 


Auch die neuen Lesarten der 


Umfaſſender 


1842 





Shafefpeare iſt in Griechenland längſt befannt und geſchäht. 
| Mehrfache Ueberfegungsverfuche geben davon Zeugniß. Weber 
alle ragt an poetiſcher und Sprachlicher Bedeutung die Ueber 
fegung hervor, die Herr Bilklas von fünf Tragödien des 
englifhen Dichterd gegeben hat ("Powaiog xai Sovksra, 'OIElo; 
xul 6 Burdeig Age, Üthen 1576; Muxßes, When 1582; 
"Aukkro;, Athen 1982); daß derielbe damit feine Beſchäftigung 
mit Shafejpeare nicht abgeichloffen hat, zeigen in erfreuficher 
Weife die Proben aus einer Ueberfegung des „Slaufmann von 
Venedig“, die in der 'Errin vom 10. und 17. Juni 1883 er 
ſchienen find. Ein Verzeichniß älterer Shalefpeare » Leber: 
fegungen giebt Herr Bilölad im erften Bande feines Wertes 
Seite +2; fie find zum Theil von Wilhelm Wagner fin einem 
Aufſatze „Shafefpeare in Griechenland“ im zwölften Bande bes 
Jahrbuches der deutichen Shakeſpeare-Geſellſchaft (1577) S. 
33 ff. harafterifiert worden. Die vorliegende Ueberſetzung des 
Coriolan von Herrn Damiralis, zuerit im ITagraowos erichienen, 
hat darauf verzichtet, die Verfe des Originals durch Verſe wieder⸗ 
zugeben, fondern ift durchweg in Proſa gefhrieben. Die Sprache 
ift ſtark puriftiich, nur der gemeine Mann ift auch durch volfs- 
thümliche Färbung der Rede gekennzeichnet, das Original über- 
all mit vollem Berjtändnig wiedergegeben; an jchiwierigeren 
Stellen find Anmerkungen beigefügt. Herr Damiralis hat, jor 
| weit ein Nicht-Grieche dies zu beurtheilen vermag, ein gutes 
und verdienitliches Werk geliefert. G.M...r. 





Schwab, Chrph, Theod., Guſtav Schwab's eben. Erzählt von 
ee x. Freiburg i./Br., 1893, Mohr. (Ill, 10 ©. 
Diefe kurze Biographie Schwab's wurde vor einigen Jahren 
durch den Plan einer Gefammtausgabe feiner Werke veranlaft, 
welcher fie als Einleitung vorangejtellt werden ſollte. Doc 
fam es nicht zur Ausführung diefes Gedankens, und das bereits 
im Sommer 1879 ausgearbeitete Manufeript blieb ungedrudt 
liegen. Als fi nun aber eine erneute Theilnahme an Schwab's 
Werfen regte, welde fih durch Herausgabe ziveier neuer 
Sammlungen feiner Gedichte, fowie einer Auswahl feiner im 
' Beitfchriften zerftreuten Aufſätze bethätigte, jo ſchien es am 
Plage, auch dieje aniprehende Erzählung feines Lebens den 
' Freunden des Dichters darzubieten. Sie hat als authentifche 
' Mittheilung bes Sohnes eigenthämlichen Werth und ift durch 
die Benußung eines erft wieder aufgefundenen Tagebuches von 
Schwab's Reife nad; Norddeutichland im Jahre 1515, das dem 
ı früheren Biographen K. Klüpfel nicht zu Gebote ftand, be— 
| reichert worden. Dafjelbe iſt S. 31—61 faft wörtlich aufge 
nommen und enthält jowohl zur Charakteriftit Schwab’s als 
zur Kenntniß literariſcher Perjönlichteiten Berlins intereffante 
' Beiträge. Dab der Berf. im Bırlauf der Erzählung die Ger 
dichte, welche biographijches Intereſſe haben, nicht bloß erwähnt, 
ſondern vollitändig in ben Tert aufgenommen hat, ift gewiß dem 
Leſer willtommen. Durch die im Jahre 1852 erichienene 
| Biographie Freiligrath's von W. Buchner wurde der Verf. ver: 
| anlaft, feine Erwähnung von Schwab's Beziehungen zu Freilig⸗ 
| rath durd; einen längeren Excurs zu ergänzen (S. 119—132), 
durch welchen die Art, wie Schwab jüngere Dichter zu er- 
‚ mutbhigen umd mit aufrichtiger Kritif zu berathen pflegte, in 
' einem Beifpiel veranfchaulicht wird. Der Berf. fonnte den 
' Drud des Manuferipts nicht mehr jelbit überwadhen, da er 
bald nach deſſen Beginn von ichwerer Krankheit heimgefucht 
‚ wurde, welcher er am 17. October dieſes Jahres erlegen iſt. 








Zeitſchrift f. vergleichende Sprachſorſchung et. Hreg. von GE. Kubı 
u. J. Schmidt N. F. 7.80 3. Seit, 

Inh.: Kari Geldner, Miscellen ans dem Aveſta. — Jakeb 

Badernagel, Miscellen zur gricchifchen Grammatif, 3, ar im 


1843 


Joniſchen umd Attiſchen. 4. Attifh = aus arfı. 5. Zum attifchen | 
Reflegivpronomen. 6. rayelserar. — 9. Oldenberg, Upanäyikä. | 
a. Schmidt, Sfr. üpan-, üpa, — Derf., der Kocations | 
Singularis und die griechiſche i-Declination. — Derf., die Ent» 
ſtehung der griechifhen afpirierten Perferta. — Derf., die Pers 
fonalendungen -Ha und -sav im Griechifchen. — 9. Hübfhmann, 
Ids ˖ 55. — Joht. Schmidt, Entgennung. — Jul. v. Kierlinger, 
Zranifches. 1. zd. ätar-. 2, zd. ubi-, — Siegfr. Goldſchmidt, 
vräfrtifche Miscellen. 15. maireya. 
Zeitſchrift f. d. öfterr. Gymnaflen. Redd.: WB. Hartel, K. Schenkl. 
34. Jahrg. 10. Heft. 

Anb.: Yaroflav Gut. Schulz, das Berbältniß der Lenel’ichen 
zur Hamburger Handſchrift von Schiller’ „Jungfrau von Orleans“, 
— Literarifhe Anzeigen. — Miscellen. — Verordnungen, GErläffe, 
Perſonalſtatiſtik. 


Alterthumskunde. 


Bastian, A., Dir., Steinseulpturen aus Guatemala. 
1682. Weidmann. (30 S., 3 Taf. fol.) #5. 


(Königliche Museen zu Berlin.) 


Die Auffindung diefer Monumente ift von dem Berf. bereits 





— 1883. 852. — Literariſches Centralblatt. — 22, December. — 


Berlin, | 


in der Zeitjchrift für Ethnologie Band VII und fpäterhin in | 


feinem Werke „Eulturländer des alten Amerika” (Berlin 1877) 
befprochen. Es find acht Steine mit Relieffculpturen, die in 
Sta. Lucia entdedt und 18581 in das Kgl. Mufeum zu Berlin, 
erft nad) Ueberwindung vieler Schwierigkeiten, als eine Zierde 
der ethnologiſchen Sammlungen defjelben aufgenommen wurden. 
Nach der Ungabe des Berf.’s, der in dieſer Hinficht anerkannten 
Autorität, find fie ald Unica zu betrachten, er bezeichnet fie nicht 
nur als Runftwerfe von höherer Vollendung, als bisher aus 


irgend einem Theile des nördlichen, füdlichen und mittleren | 


Amerilas befannt geworden find, fondern zugleich in aller 
Eigenartigfeit ded Typus als Ausdruck eines felbftändig 
neuen Problems. Einmal, jo wird bemerkt, ift es überhaupt 
nod nicht vorgefommen, dab von dem clafjischen Boden der 
altamerikaniſchen Eulturländer Alterthümer gleichen Umfanges 
in ihren Originalen nad) Europa geichafft find. Und dann 
waren diefe gegenwärtig in Berlin befindlichen Sculpturen in 
ihrer amerifanijchen Heimath bereits ald Unica anzufehen. Bis 
jegt ift ihr Bortommen ein gänzlich ifoliertes, auf die Provinz 
Escuintla in Guatemala beſchränktes, und hat fich vorläufig 
nichts Uehnliches gefunden, weber im Norden in dem Eultur- 
freife der Aztefen und Bapotefen, noch im Süden in dem der | 
Quichua, Chimu, Cara, Chibiha zc., weber auf dem an Antiqui« 
täten jo ergiebigen Boden Nicaragua’d, noch in den Zempel- 
paläften Yucatans, wenn auch der Stil der legteren, in dem von 
Urmal, Mayaran, Chichen-Ihe, ſowie von Balenque und Copan 
aus nahe liegenden Gründen am nächften liegt. Die Fundftelle 


1844 
und das bewog den Baumeifter Earl Elis, die oben angezeigte 
„baugeichichtliche Studie“ über das Gejammtwerk zu veröffent: 
lichen, Die technifche und hiftoriiche Seite kommen gleihmäßig 
zu einer gehörigen Würdigung in Unfchlag und für legtere neben 
den Stilcharakteren auch eine willlommene Ausbeute der Duellen. 
Außerdem dienen 29 Bilder in Holzchnitt zur Veranſchaulichung. 
Auch das Unfcheinbare, womit oft größere Formationen erklärt 
werben, ift beachtet, die Arbeit überhaupt mit Fleiß durd)- 
geführt. Im ihrem Lichte ergänzt, ändert und corrigiert fich 
Manches in den Bzurtheilungen, die das edle Bauwerk früher 
oder jpäter erfahren hat. Eine Bemerkung fei uns geftattet zu 
der Angabe ©. 10, daß Thietmar von Merfeburg den Bifchof 
Hiliward, welcher 992 eine Domweihe vollzog, „noch bejonders 
als Architelten rühme“. Das fcheint fich nicht zu beftätigen. 
Nach Thietmar (lib. VIIL, 12. 88. rer. Germ.): Anno dominicae 
inearnationis 991 Hilliwardus, sanctae Halverstidensis 
aecclesiae venerabilis antistes ... templum Domini, quod 
ipse a fundamento edificans tune ad unguem usque perduxit, 
12 Kalendas Novembris dedieavit. Das fann genau fo gut 
eine bloße Baugönnerſchaft, als eine Bauleitung bedeuten, und 
die damalige Baufeitung unterfcheidet ſich total vom heutigen 
„Architektenthume“, infofern fie durchſchnittlich mit einer theores 
tijchen Einwirkung und einer Unweifung dur Baupläne Nichts 
zu thun hatte, 8. 





Müller, Paul, das Riesenthor des St. Stephansdomes zu 
Wien. Seine Beschreibung u, seine Geschichte. Mit 6 Taf. u. 
14 Abb. im Text, Innsbruck, 1883. Wagner. (56, 4 8. Gr. 8., 
Tal. 4.) M3 

Wahrfheinlich gab 1882 zu diefer nicht unverbienftlichen, bei 
den Uebungen des „Inftitutes f. öſterr. Geſchichtsforſchung“ 

(vgl. S. 1) entfprungenen Schrift Veranlaffung „der auf un 

richtigen Borausfegungen und ganz oberflächlichen Aufnahmen 

berubhende Plan”, „das Riefenthor in feiner angeblich urfprüng- 
lichen Geftalt” herzuftellen und die Abſchlußwand des Vorbaues 


‘ beinahe in dem Durchmeſſer des Dedengewölbes zu öffnen, b. h. 


an Stelle des jet bejtehenden Spigbogens einen noch über ben 
Sceitelpunct defjelben auffteigenden Rundbogen zu feßen, und 
die jet vorhandenen Duadern, die in ihrer Unordnung von 
vorn herein den Gedanken an einen früher beftandenen Rund- 
bogen unmöglich machen, zu durchichneiden, „Würde man, fo 
betheuert der Berf., diefen geradezu banaufifchen Frevel begehen, 
der allen hiſtoriſchen und äftgetijchen Gründen zuwiderläuft, jo 
würde der Scheitel des äußerten Portalbogens ein Stüd links 


vom Scheitel des Tympanım fallen, und die Urchivolten lägen 


' dann nicht in gleichem Mittel... Daß die linke Seite des in 


der Monumente von Sta. Lucia fällt in ben Bereich derjenigen | 


Localität, welche in den Wanderfagen der Choluteken als Sig 
einer länger dauernden Anfiedelung und als die Begräbnißftätte 
ihres Priefterfürften bezeichnet wird. Die Darftellungen der 
Bildwerke führen auf den mit der Todtenwelt Zibalba’s ver: 
fnüpften Myjteriendienft von Huehuetan (in Soconusco) und bie 
fpäteren Filialen defjelben unter der Oberpriefterichaft bes 
Teuti in Mictlan. Das Nähere muß in der Schrift jelbft nach— 
gelejen werben. 


Kunſt. Tonkunft. 
Elis, Carl, Reg.-Baumeister, der Dom zu Halberstadt. Bau- 


geschichtliche Studie. Mit 29 Holzschn, et. Berlin, 1883. 
Springer. (51 8. Gr. 8) c#M 2. 


Mit dem Abbruche des Norbthurmes am Dome zu Halber: 
ftabt markiert ih der Beginn einer neuen Reftaurationsperiode, 


der Richtung der Weftfagade laufenden Hallenardhitravs ein 
Stüd breiter ift, als die rechte, ift eben dem Erfinder jener 
famojen „urjprünglihen Geſtalt“ und dem Zeichner der bes 
treffenden Aufriffe entgangen. Was alſo jonft ein Attentat auf 
das fünftlerifche Gefühl nicht nur Wiens, fondern des gefammten 
Beitalters genannt werben müßte, erfcheint ſomit nur als ein halb 
aus Unwiffenheit, halb aus mangelhafter Ausführung einer ges 
ftellten Uufgabe hervorgegangenes Verſehen. . . . Bon je her ift 
mehr Schaden durch Umverjtand, als durd; Böswilligkeit ge— 
ftiftet worden“ (vgl. ©. 50). Jrren wir nicht, jo hat gerade dieſer 
Plan in nahen und fernen Kreiſen viel Staub aufgewirbelt und ba= 
bei bethätigte fich ebenfo ſehr das Unheil mißverftändlicher 
und leichtfertiger Planmacherei wie ein erfreuliches Kunftgefühl 
und Verſtändniß der gebildeten Kreiſe. Doch an ſich ſchon 
mußte das bisher kaum gemwürdigte Niefenthor zu einer ein- 
gehenderen Betrachtung auffordern, weil es zu dem reichiten 
feiner Art und feines Stiles in Bezug auf Bauformen, Orna- 
mente und Bilbwerfe zählt und in diefer Hinficht einen kleinen 
Bauförper für fih ausmacht. Für die hronofogiiche Beurtheis 
lung flofjen die Quellen nur dürftig, daher mußten die Stil- 


1845 


gezogen werben, Saxa loquuntur. Das ift gelungen, und zwar 
mit dem Refultate, daß dem alten, 1147 geweihten Baue der 
Kern der urfprünglichen Portalanlage und die freiftehenden 
Sculpturen bes gegenwärtigen Borbaues, den Jahren von 
1258— 1276 ober der nächſten Folgezeit faft jämmtliche Theile 
der Bortalhalle, der Borbau den legten Fahrzehnten des 14. 
Jahrhunderts entftammen. Weniger, ald die architektonische 
Unterfuchung, befriedigt den Lefer die ifonographijche Erklärung, 
obgleich auf diefe anfcheinend viel Mühe verwandt if. Wenn 
3. B. ©. 37 der Löwe in der chriftlichen Kunſt entweder bloß ala 
Portalwächter oder ald Löwe des neuen Teftaments, juchend, 
wen er verjchlinge, auftritt, jo erfcheint das Reich des Thier- 
fönigd damit gewaltfam und widerrechtlich befchränft ; wenn 
©. 38 vorgebradht wird, daß bei gewiffen Thiergeftalten (Bär, 
Löwe, Greif, Sirene) die urfprünglich-biftorifche (?) Bedeutung, 
die auf die Repräfentation des Böfen hinauslaufen fol, abge- 
ſchwächt und eine mehr ornamentale Behandlung in den Vorder: 
grund getreten, und dafür als Beleg heranzuziehen fei der in 
den blattähnlihen Büfchel endigende Schwanz des Löwen, fo 
vertrat dieje Art von Bemweisbildern in Stein, jofern fie in der 
Sriftlichen Kunſt herrſchend werden ftetöformal:decorative Zwecke, 
indem fie, wie nichtfigürliche Ornamente, einfach den Kleinkünſten 
(3. B. ben Geweben und Goldarbeiten) entlehnt und nach dem 
Material und Plage ftiliftifch verändert in den Stein übertragen 
wurden, wie das eine Menge von Beifpielen und eine gehalt- 
volle Specials Literatur unwiderſprechlich darthun. Wie die 
reiche und wechjelvolle Gejtaltung des „Riejenthores" es an 
die Hand gab, hängt der Verf. weit entjchiedener den Schönheiten 
bes romanifchen, als bes gothiichen Stiles an. ©. 4 erflärt 
er: „dem gothijchen Stile, welcher feinem franzöfifchen Ur— 
fprunge getreu, bei aller äußeren Eleganz und Bierlichkeit nie- 
mals die abgezirkelte Starrheit und entwidelungsunfähige Hohl: 
heit feines Weſens verläugnen kann, mußte der in jeinem 
Phantafienreichtfum fo poetifche und gemüthvolle romanijche 
Stil weihen. Die romanischen Bauten, die Spiegelbilder und 
Denkmäler deuticher Bielfeitigkeit und deutfcher Gründlichkeit 
blieben als halbbarbarifch unberüdfihigt, während die ver: 
ftändlicheren gothifchen dann als die Quellen alles Schönen und 
Herrlichen gepriefen wurden und bis in die jüngfte Zeit hinein 
kirchlichen und profanen Monumentalgebäuden zum Borbilde 
dienten.“ Nur feinen Uebereifer: feitdem die Romantik in 


Geſchichtsforſchung ausgewachſen, fam ihr die letztere doch in | 


ebenjo eifriger als dauerhafter Weife zu Gute und es fchleppte fich 

eine Bevorzugung der Gothik höchſtens bei gewifjen Dilettanten 

und Architelten nad). 8. 

1) La Mara, Pauline Biardot-Garcia. Leipzig, 1882. Breittopf & 
Härtel,. (20 ©. Roy. 8.) «HM 1. 


— 1888. M 52. — Literarifhes Eentralblatt — 22. December. — 


charaktere und bie techniſchen Eigenheiten Hauptfächlich zu Rathe | 


| 
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2) Bitter, C. H, Die Söhne Sebaftian Bach's. Yeipzig, 1853. | 


Breitfopf& Härtel. (40 S. Roy. 8.) AM 1. 
N. u. d. T.: Sammlung mufitaliiher Vorträge. 
Paul Graf Walderfee. 

Biographiiche Bilder find der rothe Faden, der fich durch 
Graf Walderſee's Sammlung mufifaliicher Vorträge Hindurd)- 
zieht, was gewiß allgemein Beifall finden wird; da diejelbe fait 
durchweg in die Hände von Berufenen gelegt find, jo geben fie 
auch mehr als feuilletoniftiiche Skizzen, vielmehr den beiten Ex— 
tract aus der bezüglichen Specialliteratur und find daher nicht 


Herausg. von 


allein geeignet, das Andenken der großen Muſiker in weiten 


Kreifen lebendig zu erhalten, jondern werden auch vom Fach— 
manne gelegentlich zu bequemer Orientierung über ein Factum 
oder Dictum bemußt werden. Ueberbliden wir die bisher vorliegen- 
den fünf Serien, jo finden wir die Namen: J. S. Bad), Mozart, 
Matthejon, Chopin (zwei Mal, von Niggli und Liſzt), Schubert, 
Bergoleje, Beter Cornelius, Fauftina Haſſe, Johannes Brahms, 


1846 
Joſephine Lang, Spohr, &. E. Mara, Mendelsjohn, Schumann, 
Boccherini, Beethoven, Pauline VBiardot-Garcia, Paganini, 
Roffini, Die Söhne Seb. Bach's, Wagner; dazu fommen noch 
eine Anzahl neuer Hiftorifcher Abhandlungen, bei denen das Bio- 
graphifche zu Gunſten des Runftgefchichtlichen zurüdtritt. „Die 
Entwidelung der Claviermufif von 3. S. Bad} bis R. Schumann“ 
(Brugot), „Mufitalifche Fürften vom Mittelalter bis zum Beginn 
des 19. Jahrhunderts” (Wafielewsti), „Licht: und Wendepuntte 
in der Mufit* (Ulsleben), „Die geichichtliche Entwidelung der 
Sonate” (Bagge), „Die Symphonie in ihrer Hiftorifchen Ent- 
widelung” (Bagge) und einige Specialanalyfen einzelner Werke: 
Wagner's Siegfried, Schumann’s Faufticenen, Berlioz' Harold- 
fymphonie* (Lifzt), auch „Goethe's Verhältniß zur Muſik“ (Wa- 
fiefewsti) und „Luther ald Bater des evangelischen Kirchen- 
geſangs“ (Köftlin) ſeien nicht vergeffen und „Die Entwidelung 
unferer Notenfchrift“ und „Die Ahnen moderner Mufikinftru- 
mente“ (Schletterer) gleich noch angeichloffen. Da bleibt nur 
noch ein Heiner Reſt, nämlich Vorträge über den „Stand der 
öffentlichen Muſikpflege“ in Nordamerifa (Goldftein), Italien 
(Röder) und Deutjchland (Kretzſchmar), über „Ehorgefang, 
Sängerhöre und Chorvereine” (derfelbe), Berichte über die Ge— 
jammtausgabe der Werfe von Mozart und Paleftrina (Walder- 
jee) und ein paar theoretifche Skizzen „Form und Inhalt des 
mufitalifchen Kunſtwerks“ (Reifmann), „Die Natur der Har— 
monit” (Riemann) und „Der Ausdrud in der Mufil“ (derjelbe). 
Kein Zweifel, dab man dem Herausgeber und der Verlagshand⸗ 
fung dankbar fein muß für dieſe Publication, welche angefichts 
der finfenden Bebeutung der deutſchen mufitalifchen Fachzeitungen, 
deren renommiertefte und ehrwürdigſte befanntlic; Ende 1882 
einging, eine fühlbare Lücke wenigftens zum Theil ausfült, Wir 
wünjchen dem Unternehmen gedeihlichen Fortgang! H. Rımnn. 
Repertorium ea ae Redig. von Hubert Janitſchek. 
7 + Heft. 





1. Band, 

Ind.: Ih. Frimmel, eine Verwechſelung von Boniſazlo Bener 
ziano mit Tizlan. — ©. Dahlke, die Enthauptung der beiligen 
Katharina, Delgemälde auf dem Altar zu Gorvara in Tirol. — 
F. v. Alten, etwas über barbarifhe Gemmen. — 2. Sceibler, 
Scongauer und der Meifter des Bartholomäus. — Berichte und 
Mittheilungen aus Sammlungen und Mufeen, über ftaatlihe Kunit- 
eg: und Neitanrationen, neue Kunde. — Fiteraturbericht. — Notizen. 
— Bibliograpbifhe Notizen. 





Pädagogik. 


Blätter für höheres Schulwesen. In Verbindung mit zahl- 
reichen Standesgenossen herausgegeben von Dr. Friedrich Aly, 
Magdeburg. Nr. 1. 1. Januar 1854. (16 S. Kl, 4.) Halbjährl. 
AM. 3. 


In neuefter Zeit hat unter den Lehrern an höheren Unter- 
richtsanſtalten eine bejonders lebhafte Tätigkeit fich entfaltet, 
um zu einer möglichit einheitlichen Organijation zur Vertretung 
ihrer jpeciellen Intereſſen nach außen hin zu gelangen. Zu den 
bereits beftehenden Provincialvereinen von Pommern, Branden- 
burg, Preußen, Schlefien, deren jährlich tagende Delegierten- 
verſammlung ein Organ der Vertretung bes höheren Lehrer: 
ftandes gegenüber den Behörden, dem Landtage und bem 
Bublicum abgiebt, ift kürzlich ein fünfter gekommen, ber die 
Provinz Sachen, die Herzogthümer Braunfchweig und Anhalt 
umfaßt; der Beitritt der Rheinprovinz, vielleicht auch Hannovers, 
fteht bevor. Auf der erften Generalverfammlung des ſächſiſchen 
Bereins fam es zur Sprache, daß ein geeignetes Preßorgan bie 
nothivendige Ergänzung diefer Vereinsthätigfeit fein würbe. 
Dr. Aly erklärte, mit den Vorbereitungen zur Herausgabe eines 
folchen befchäftigt zu fein, und konnte das Brogramm der Beit- 
ſchrift bereits mittheilen, das hier und auf dem Delegiertentage 
zu Danzig volle Zuftimmung fand. Die Zeitichrift bringt: 


1847 





— 1883, 52. — Literarifhes Gentralblatt — 22, December. — 


1848 


1) Auffäpe allgemeinen, ſchulpolitiſchen Inhaltes, 2) Vereind- ſicht und der Art und Weiſe, wie er fie zur Ausführung gebracht 


chronit und Standesintereffen, 3) Meine Mittheilungen (Notizen, 


Recenfionen), 4) Berfonalien, 5) VBacanzenlifte. Ausgeſchloſſen 
find eigentlich politifche, ſowie rein wiſſenſchaftliche Themata, 


ausgeichloffen auch jede Gehäſſigkeit des Tones und ſyſtematiſche 
DOppofition. Wir können verfichern, dab die vorliegende erite 
Nummer in ftrengem Anſchluß an diefes Programm eine viel 
verfprechende Probe bietet. Die Zeitichrift erfcheint monatlich; 
wir wünfchen ihr die verdiente Beachtung der Fachgenoſſen. 

—g. 


Vermiſchtes. 
Zimmermann, Paul, Ernſt Theodor Langer, Bibliothelar in Wolfen- 
büttel, ein Areund Goethes u. Leifing’s. Wolfenbüttel, 1983. 
Zwißler. (78 S. 8.) 
Die Heine Schrift erwirbt fi ein unläugbares Verdienſt, 
indem fie die Ehrenreitung eines zu feinen Lebzeiten arg ver» 
leumdeten und nach feinem Tode viel gejchmäheten Mannes 
unternimmt. Den Gegenftand derfelben bildet das Leben und 
Wirken des als Nachfolger Leifing’s in den Amte eines Biblios 
thefars zu Wolfenbüttel befannten Ernft Theodor Langer, der 
zu Leipzig eine Zeit lang auf den jugendlichen Goethe einen 
beftimmenden Einfluß ausgeübt und ſich jpäter eines freund» 
ſchaftlichen Verkehrs mit Leſſing zu rühmen gehabt hat. Gegen 
ihn find während feines Lebens in Bezug auf fein Verhalten 
bei Gelegenheit der Ausplünderung der Wolfenbüttler Bibliothel 
durch die Franzofen die ungegründetften Vorwürfe (aut gewor» 
den, und nach jeinem Tode hat es an gehäſſigen, ebenfo unge: 
gründeten Angriffen gegen ihn gleichfalls nicht gefehlt, zumal 
von Leuten, die ihrer Verehrung vor dem großen Dichter und 
Denker dadurch Ausdrud geben zu müffen glaubten, daß jie 
feinen Umtsnachfolger herabjegten, ihn in einem ganz unge- 
rechtfertigten Gegenjaß zu Leſſing darftellten und ihn von diefem 
Gefichtspuncte aus ım ungebührliher Weije verunglimpften. 
Noh in dem vor kurzem erichienenen Leben Leſſing's von 
Dünger wird Langer in einer Werfe, die der Wahrheit geradezu 
ins Gejicht jchlägt, als heimtückiſcher Schleicher gefchildert, und 
im Feuilleton der Frankfurter Zeitung vom 14, October 1882 


| 
| 


| 


' 18. Jahrh. 


hat Herr Johannes Proelß einen Aufſatz über denfelben ver⸗ 


öffentlicht, der, was Unkenntniß der Thatſachen anbetrifft, feines 


Gleichen jucht, dafür aber mit hohlen Phrajen deſto üppiger 


verbrämt ift. Es ift im hohen Grade anzuerkennen, daß der 
Berf. der obigen Schrift fi die Mühe gegeben hat, an der 


Uctenmaterials gegenüber diefem Wuft ungerechifertigter Bes 
ſchuldigungen das echte Charakierbild eines Mannes wiederher- 
zuftellen, den Goethe feinen Freund nannte, Leijing zu feinem 
Nachfolger empfahl und dem Ebert, der als jpäterer Biblio- 
thefar in Wolfenbüttel wohl am eheiten in der Lage war, feine 


Wirkfamteit und feine Berdienfte zu würdigen, ein biographiiches — 
Leon Battiita Alberti's zehn Büchern: de re aedifiealoria, (53 S. 8.) 


Tentmal zu jegen beabfichtigte. Freilich ein Büchermader von 
Profeſſion war Langer nicht, und wenn er unfere Beit erlebt 
hätte, er würde ſicherlich über die Oberflächlichkeit und das alle 
Beit fertige abiprechende Urteil unſerer Tagesprefje die bittere 
Lauge jeined Spottes ausgegoffen haben. Aber er war ein 
deutſcher Gelehrter von hervorragender Bedeutung, ein Mann von 
vieljeitiger und gründlicher Bildung, ein Feind alles Halbwiſſens, 
ein vorzüglicher Beamter, ein treuer Verwalter der ihm anders 
trauten literariſchen Schäge, ein jledenlofer Charakter, kurz ein 
Ehrenmann im vollen Sinne des Wortes. Dies geht aus obiger 
Schrift und den authentiſchen Mittheilungen derjelben unwider- 
leglich hervor, und wenn man dem Berf. vielleicht den Vorwurf 





machen fönnte, daß er fich hie und da zu ehr in unbedeutende | 


Einzelheiten verliert, jo wird man der von ihm gehegten Ab— 


hat, doch im Großen und Ganzen feinen Beifall nicht ver 
jagen. 
Sitzungsberichte der kgl. preuf. Akademie der Wiſſenſchaften zu Berlin, 
1883. Heft 46. 
Inb.: Lepſius, die Längenmaape der Alten. 


Univerfitätsfähriften. 

Halle-Wittenberg (Inauguraldiſſ.), Hans Haym, über die Er— 

fenntnig der Wirklichkeit. (43 ©. 8.) — Zoſ. Heifig, die Ent— 

widelung der landwirthſchaftlichen Berbältniffe auf den reichägräflich: 

freiitandesberrlich = Shaftgotjhijchen Gütercomplexen in der a 
Pr.⸗Schleſien. (49 S. 8.) 

Kiel (Kaifers Geburtstag), Fr. Blass, dissertatio de Gemino 

et Posidoniv. 126 S. 4.) (Deutfche Ausgabe: Einiges aus der 

8 








Geſchichte der Aitronomie im Altertum. [16 S. 8.]) 
Königsberg i/Br. (utberfeier), H. Jacobi, Luthers vor« 
reformatoriiche Predigt. 1512 — 1517. (35 ©. 4.) (Im Buche 
chubert & Go. cA# 1, 20.) 


handel: — ver 

Leipzig (Babilitationsfchrift), Rud. Kögel, zu den Murbacher 
Dentmälern u. zum Keronifchen Gloſſat. (60 S. 8.) 

— (Inauguraldiii.), Joſ. Spip, Rabban Jochanan ben Sakkai, 
Rector der Hochſchule zu Jabneh. Beitrag qur Kenntniß der 
Miſchnah u. des Zalmud. (48 S. 8.) — PBollmar Eitel, neue 
Berfuche über den Zeitfinn. (318. 8) — Fr. Engel, zur 
Iheorie der Berührungstransformationen. (46 S. 8.) — 3, 
Luther, über die Bahn des Planeten Amaltber 113. (38 S. $,) 
— Guido Beihold, Über fommetriihe Riemann'ſche Flächen u. 
bie Beriodicitätsmoduln der zugehörigen Abel’jhen Normalintegrale 
eriter Gattung. Mit 2 Taf. (35 S. 8, Taf. Qu.⸗Fol.) — Dans 
Fiſcher, die Theilnahme der Neihsitädte an der Neihsheerfahrt 
vom nterregnum bis zum Ausgang Kaifer Karls IV. (46 ©. 8.) 
(man. Höres, das Bisthbum Cambrai. Seine politiſchen u. 
firbliben Beziehungen zu Deutidland, Frankreib u. Flandern u. 
Entwidelung der Gommune von Gambrai. Bon 1092—1191. (62. 
8) — Ed. Morgenroth, die fojfilen —J— im Diluvium 
der Umgebung von Kamenz in Sachſen. (49 ©. 8) — Ar. Koll» 
bed, Porpburgeiteine des jüdöltlihen China. (305. 8.) — Georg 
Schulze, die Serpentine von Erlendorf in der bayerifchen Ober: 
Prag. (30 5. 8.) — Ed. Neubner, Beiträge zur Kenntniß der 
Salicieen. Mit 3 Taf. (21 ©. 8.) — Grnit Höpfner, die Wort: 
ttellung bei Alain Ghartier u. Gerſon. (66 S. 8.) — Heinr. Albr. 
Lüder, Garlo Goldeni in jeinem Verhältniß zu Moltere, Gin 
Beitrag zur Geſchichte der dramatiſchen Literatur Italiens im 
h (4 ©. 8.) — Guft. Nötbhe, Reinmar's von meter 
Herkunft u, Aufenthalt in Defterreid unter Leopold II. (33 ©, 8,) 
— Eudw. Voigt, die Mirafel der parifer Handjchrift 819, melde 
eriihe Stoffe behandeln, auf ihre Quellen unterjucht. (78 ©. 8.) 
— Jobs. Flemmimg, bie große Steinplattens JZnjhrift Nebufads 
nezar'd II in transicrib'crtem babyloniſchen Grundtert nebit Ueber⸗ 
feßung u. Gommentar. (61 S. 8.) — P.L. Galle, de Isoeratis 
oratıone Trapezitica. (38 8S. 8) — Fr. Giesing, de scholiis 
Platonieis quaestiones seleclae, Pars I: De Aeli Dionysi et Pau- 
saniae allicislarum in scholis fragmentis. (70, 11 S. 8, Tab, 4.) 


Hand eines mühfam geiammelten,grotentheil bisher unbelannten | an er er Be A uni Be Sr eng ai 


Mittelalters in der englifchen u. franzöfiihen Literatur. 1, Th.: 
Der englifhe Gate. (#3 ©. 8) — F. R. Hildebrandt, de 
itineribus Herodoli europaeis et afrieanis, (67 8. 8.) — Fr. Hill- 
mann, de arte crilica in Orphei argonautieis factitanda capita duo, 
(74 8.9.) — Rice, Opitz, de argumentorum metrieorum latinorum 
arte et origine. (51 S. 8.) — Jobs. Hanufz, Über die Betonung 
ber Subitantiva im KHleinruffifhen. Ein Beitrag zur vergleichenden 
Arcentlehre im Slaviſchen. (955.9) — W. Ich, jur Solontalos 
(VI, 158 5, 8.) Paul Hoffmann, Studien zu 


Darm des deux mondes. LIll® annee. 3° periode, Tom, 60%, 
3° livr. 

_  Sommaire: Oclave Feuillet, La veuve. 1’ parlie. — Andre 
Cochut, de l’encherissement des marchandises et des services, 
Causes et effets. — Henri Houssaye, les commentaires des soldats 
(1792—1815). — J. Clave&, la peche et la pisciculture en France. 
I. Les eaux douces. — A. Geffroy, une enqudte frangaise sur 
les eroisades et l’Orient latin. — Hector de la Ferriöre, Isabelle 


\ de Limeuil, — La politique prussienne en Orient ä la fin du 


sicele dernier. — G. Valbert, la Belgique en 1883. — Revue 
litt£raire, — Chronique de la quinzaine ete. 


Deutſche Revue. Hrig. von Nichard Fleifher. 8. Yahrz. 12. Heft. 
Juh.: And Briefen und Tagebüchern eines deutſchen Miniiters. 





— 6. 9. Bitter, Intermeszi aus dem Jahre 1848. 3. (Schl.) — 


1849 





v. Helfert, das Teitament Peter's des Großen. — Konrad Tel* 
mann, Ein berühmter Sohn. — P.v. Thibathef, Erinnerungen 
aus dem Orient. 2.— Der Selbitnord in Rußland, — 9. Gries: 
badı, Ardyiteftonif und Functionen des Organismus. — Berichte 
ans allen Bilfenfchaften. — Literarifche Nevue a. 


Kosmos. Zeitfchrift für Entwidelungslehre u. einheitliche Welts 
anfhanung. Herausg. von B. Better. 7. Jabra. 9. "Heft. 
Inb.: B. Garneri, das Anfih der Dinge. — Glem. König, 
Unterjuhungen über die Theorie der mwechlelnden continentalen und 
infularen Klimate. 3. Phytogeographiſcher Theil. — Rob, Keller, 
Dewald Heer's Stellung zur Entwidelungstheorie. — Kleinere Mit: 
theilungen u. Journalſchau. — Literatur u. Kritik. — Notizen, 


Allgem, Militär-Zeitung. Red.: Zernin. 58. Jahrg. Nr. 94 u. 95. 

Inh.: Das gegenwärtige Befeitigungs-Suftem der frangöfifchen 
Dftgrenze. — jur Frage Über die Anwendung des Feuers in der 
8 enſive der Infanterle. 1. u. 2. — Verſchliedenes. — Nach— 
richten ꝛc. 


Bibliographie und Literariſche Ghronik der Schweiz. 13. Jahrg. 
r. 11. 
nb.: Bibliographie. — Referate. — Chronik: Verzeihniß der 
auf St. Ghrifhona (bei Bafel) aedrudten abyſſiniſchen x. Schrifte 
theile, nebſt einigen anderen Schriften und Tractaten religiöfen Ins 
halts. — Recenitonen. 
Sirius. Zeitfchrift f. vopuläre Aftronomie. Hrög.v. Herm. J. Klein. 
N.F. 1. 8b. 12. Heft. a 
ji: Die totale Sonnenfinfterniß vom 17. Mai 1882. — 8, 
Häpfe, Beiträge zur Kenntniß der Meteoriten. (Sct.), — Die 
wichtigeren und interejjanteren Sternbhaufen und Nebelfledte mit bes 
fonderer Berückſichtigung der ſchon in —— Teleſtopen ſicht⸗ 
baren Objecte. (Schl.) — Bermiſchte Rachrichten. — uns der 
— im Februar 1884. — Planetenſtellung im Februar 
1884, 


Neuer Anzeiger für Bibliographie und Bibliotbefwilenihaft ar. 
Hreg. von J. Pepboldt. 12. Heft. 

Inh.: Verzeichniß der in dem dresdener Gymnaſien als erfors 
derlidy vorgeichriebenen Schulbücher und Ausgaben. (Schl.) — Zur 
Begründung einer deutſchen Neichsbibliothef, — Eine Bibliograpbie 
der wiſſenſchaftlichen Geſellſchaften Deutfchlandse. — Aur Geſchichte 
der Danteausgaben von Philalethes. — Literatur und Miscellen. — 
Allgemeine Bibliographie. 





Revue eritique. Nr. 44. 


Sommaire: M. Albert, les villas Je Tibur sous Auguste et le cute de 
Castor et de Pollux en Italie. — H. Zimmern, Firdusi; Gibb, Gudrun, 
Beovulf ei Roland, — Ruelens, les amis de Rubens, Nicolas Rockox. 
z — — — Acadömie des Inscriptions. — Societs des Antiquaires 

e France. 


Die Grenzboten. Red.: Johannes Grunom. 42. Jahrg. Nr. 51. 
Inh: Das franyöflide Gelbbuch über Tontin, — Rortidritte der forialpelitiihen 
Debatte, 2, — Defiveria der Glementarlehrer. — Die Wahrheit der Aataftrorhe 
von Jena. 2, — Ang. Niemann, Emile Jola, — Das diesjährige Fradırwerf, 

— MD, Stern, Ter neue Merlin. (Aorti,) — Rotigen. — Fiterahır, 
Die Nation. Bocenihrift f. Politik, Volkswirthſchaft u. Literatur. 

Seranggeg. vom Ih. Barth. 1. Jahrg. Rr. 10, 

Inb,: War Weigert, Errort u. fein Ende. — Zum Garitel der polizeilichen Be- 
vormundung it Prenken — F. X. v. Reumann- Spallart, Boruribeile 
gegenüber em Kapitaltsmus, ıL Die Lage Der arbeitenden Glaffen. 1. 
Yammers, De (hmebiihen Arbriter-Hinge u. ihre Alıbrer. — Aus Dem preußl- 
ſchen Yandrage. 3. — Zfisjen ans tem amerifaniihen Weſten. 2, Bei den cow- 
boys, — Karl Braun, „kitgloiien des geiunden Menichenverftandes“ von 
Arınz v. Holgendorf. — Vermiſchte Mittbeilungen. 





- 4, 


Die Gegenwart. Hrég. von Theophil Zolling. 24. Bd. Nr. 50. 


Inh. Spirid, Gopkerié au den Greigniften im Sudan. — 3 I. Doneager, 
zerpold Homrert. — Th. Jolling. Wilhelm Jenſen's Stitzenbuch“. — Diet. 
Tbeden, Die Lueramt fr umiere Jugend. (Zchl.) — Kud, Bene. dramatiſche 
Wanderſtofft. — Mus der Sauptitadt, 


Blätter f. literar. Unterhaltung. Hrög. v. Rud. v. Gottſchall. 


Nr. 50. 

Inh: 3.3 Honener, P. M. Roſegger. — Nude. Hortihall, Schriften zur 
Foetit. — Dres Negimentsgeibibten. — 3 Mäblo, zur Geichichte der ro. 
miſchen Aatſerzett. — Feutlieten. — Bibnegtarhie. 

Europa, Ned. von H. Kleinſteuber. Nr. 50, 


Inb,: Otte Febmann, Auf ctaſſiſchem Boden, 6, (1, Hälfte) — A. Berghaus, 
der Tugendbund. 2. (Schl.) — Glemens Fleiſcher, die Sage von wunder 
baren Wafiergeihörien und Wallergeitem. 3, (Schl.) — Weihnachts Hut und 
Keihnadrs-Zchmwert, — Yıteratur st, 


Allgem. Zeitung. Beilage. Ar. 335—341. 


Inne: ©. Moiius, „Unter drei Hönigen“, 2. u. 3. 8, dübfe, neue photo. 
gravbirhe Publicationen von A. Bram — Die Husfidten ber vreußlihen 


— 1883. 52. — Literarifhes Gentralblatt. — 22, December. — 


nn — — — — 


1860 





manzpolitif. — A. Schöner, das romiſche Pantheon. 3.u. a. — v. Steub, 

eran. — Er, Dindlage, Geofrey Ghaucer's Werte. — Dr. Steder's Xbd 
leht and Afrika. — Ar. Pedht, mündener Aunſt. — KR. v. Scherser, Bem- 
bard Arhr, p. BüllerstorUrbair. m. — ine neue Reditsphlloforbie. — 
Nieln’s „Land umd Leute“, — Katharina IL 


BWiffenfHaftl. Beilage der Leipziger Zeitung. Nr. 98 u. 99. 


Inh, : &, Jacobi, Im ſachſiſchen Oberland zur Meformationsseit.— H. Marbach, 
leipgiger Theater. — Mar Heinze, Leibnitiana. — &. ©. Alterthumeverein zu 
Dresden, — Birberbeipredbungen. 

Illuſtrierte Zeitung. Ned.: Kranz Metſch. Nr. 2111. (81. Baud.) 

Int: Die unterjeeiihen Telegrarhenkabel. — Die Meile des Deutiden Aronpringen 
nah Spanien, 2. — Todtenihau. — Ofai Adolfien, Amulet u. Talieman — 
Breie und Buchhandel. — 9. Heine, Die Wanerfee. — Folntehmiite Rit- 
tbeilungen. — Simmelserjheinungen. — Die Bernidtung der Armee Hide 
Paicha’d durd dem Mabdi Mohammed Adımed, 


Ueber Sand und Meer. 51. Br. 26. Jahrg. Rr. 11. 


Inh: Wilh. Berger. Schloß Sellgkelt. (fort) — Detlev v. Geyern, SBtiefe 
w Schuh, Zolletten-Efay. 2, — Arthut Serien, Umſchau auf den Gebiete 
der Erfindungen. 9, Folge, 3, — Dominik, bober Beſuch bei Arau Natlı 
Moethe. — Jules Kern, der frangöfiihe Minifteroräfident. — Das Kauntroft- 
amts-Mebäude im Leinyig, — Berin Schheing, An dunkler Nacht. (Aorti.) — 
5 Ehrlid, Aus dem Anuntteben der Segenmwart. 5. — Notizblättet. — Bill 
fommene Gaͤſte. — Das füniglide Shloß in Madrid. — im Derember. — Tie 
Durchſchlagung des Arlberges. 





Sonntags-Blatt. Red.: A. Phillipe. Nr. 50, 
Inh: Georg bartwig, Bor ten Schranfen. (Aorti,) — Bernh Magener, Ju 


der Ihlfatbe, (Bibl.) — Ienum Piorfomffa, Fine Fiebesgeihihte. — Yanfem. 
— Pole Blätter, 


Gartenlaube. Nr. 50, 

Inh.: Stefanie Kayfer, Gledenſtimmen, Fort.) — Bult, Dierds, Wellnaduen 

in Madrid. — Die legte große Miterichlant, — Ent Bichert, Die Braut in 
Trauer. (Schl.) — Die Kun, Gold zu maden. — Blätter und Bluthen. 


—— Hrog. von R.König u. Ib. H. Pantenius, 20, Jahrg. 
r. 11. 
Inh. @, Oswald (Bernbarbine Schule Emidt), Er lebt! (Fotti. — 8. Boat, 
Gin vatriotiihes Pradıtmert, — arbiad, Kindergärtnerin, Sonne, Rurie. 
— ine Difftonsreiie nad Uganda, — Unſer Weltnachtebaum. Anleitung jur 
Ausibmödung defielben, — Gefrenge Eheherren. Ju dem ide von A. v. Brund- 
berr, — Am Kamilientiide. 
Inh, d. Beilagen: Der Beiuch des Deutihen Arunpringen in Spanien, — Die 
tran&rontinentalen @iienbahnen Ameritat, — Yubımia Erf, 





Schorer's Familienblatt. Red.: E.D. Hopp. 4. Bd. Nr. 50. 


Anh: Mar Kreper, Die beiten Kleinen, (Sch) — Auf dem Salvator-Bierleller 
in Miünben, — Br. v, Eichendorff, Abendlied. (Gedicht) Gommoniert von 
Amo KHieffel, — M. Herbert, Mus dem Leben des Herm Dupleijis. — Mus 
der Theaterwelt, 2, — Tod und wieder auferftanden. — Fin Zrio mıt Hinder- 
niſſen. — Johe. Trojan, Aus dem botaniichen Muſeum in Berlin. — Arbo- 
a Mitgerheilt von Ari Mautbner. 10, — Plauderede. — Kunfblätter. 
_ lagen. 


Allgem. Zeitung des Judenthums. Hreg. von 8. Philippfon. 
47. Jahrg. Nr. 50, 


Fub.: Die — Webetsultus, 1. — Der Weichentwurf über die Ebe ymı- 
schen Juden und Gbriften im ungariſchen Abgeordnetenhauie. 3. — Die Stöderiate 
in Yonden, — Jeitungsnahridten. — Vermiſchtee 








Züdifhes Kiteraturblatt. Hrsg. von M. Rahmer. 12, Jahre. 

Mr. 49 u. 50. 

Inb,: MD. Iellinel, Proben bare Yan id Schniger. — WM. Mannheimer, vie 
Beſchuſdigung der Juden wegen Kindermord im Mittelalter. I. u. 8. — Bürkt, 
die Anwendung von Ielaja 1, 21 auf Sichem. — Zur Geſchidue der wänßlidgen 
Regeſten. — Joſerh Kimi und Abulmalid, — Literaturbericte. — Roriien. 


Der Waidmann. Von Rreunden des edlen Waidwerks herausgegeben. 
15. Bd. Nr. 9—12. 

Inh: @ine nee Iaaderdnung. — Raturgeibictlide Beobachtungen u. Seltenbeiten 

— Die Atidhotterjaad. — Im Walde, (Avrı.); — Sirſch vom ungerab 18 Enden. 

— Berih. Graf Vinecie ur neuen u — W. *11 

Einiges Über Fütterung der Mothbiride. — Intnadricten. — BRannig: 





faltiget. 


— 





vorleſungen an der Dorpater Univerfität 13 
iml. Semejfter 1884. 


Anfang: 20. Januar. 
1. Iheologifhe Racultät. 


PA. Bold: bibl. Gefnichte des N. Teft.; Pjalmen; Arabiſch. 
— Wer. v. Dettingen: dogmat. Principienlebre; Dogmatif, Tb. 1. 
— Mühlau: MNömerbrief; Ardäologie; die Propheten Hofea bis 
Micha; neuteit.sereget. Uebgn. — F. Hoerjhelmann: Homilerif 
u. Perikopenerklärung; praft. Sem. — Bonwetſch: Kirchen: 
geichichte, Tb. 1; firdenbiftortifches Practicum. 


I. Iurihifhe PFacnität. 


PM. DO. Schmidt: vrovincieller Griminalproeh; deutſche 
Rechtogeſchichte. — Meykow: Panderten, Tb. 1.— Engelmann: 
ruſſ. Rechtogeſchichte; Interpretation von Quellen zur ruff, Rechte 


1851 — 1883, 252. — Literariſches 


Gentralblatt — 22. December. — 


1852 





gedichte. — Erdmann: deutſches Privatrecht (Geſchichte u. 
beorie); kurland. u. eitländ. Givilprocen; Geſchichte des provin— 
ciellen Privattechts. — v. Robland: ruſſ. Strafrecht; Berbrechen 
von den Staat, mit Berückſ. des rujj. Nechts; Strafrehtspracticum. 

oc. 
Theorie des Staatörehts (Schl.); Völkerrecht. 


UIl. Medicintihe Rocultät, 





Pf. Stieda: Anatomie des Menfchen, Th. 1; mikroſtop. Anar | 


Bergbohbm: Kirchenrecht der Proteitanten in Rufland; | 


mat. Sem. — Doce. !emberg: Bodenfunde (Ngrieniturdemie); 
Golloguinm über analot. Chemie; pratt. Arbeiten u. analgt. Ueban 
im ®erein mit 6. Schmidt. — Guleke: Bauſtyle, Th. 2. 
Prdoec. Alinge: Begetationsverbältniife von Lips, Eit- u. Gurland; 
Practicnm zum Beftimmen einbeim. Gewächſe; botan. Excurfionen 


' in der geeigneten Jahreszeit. 


tomie; Präparierübgn (f. Anfänger), — Dragendorff: pbarmas | 


ceut. Ebemie, Th. 2; gerichtl. Chemie für Mediciner u. Pharma— 
centen; em. Practicum f, Mediciner u. Pharmaceuten,. — Bogel: 
medie. Klinit. — A. Schmidt: Phufiologie des Menihen Ib. 1. 
— Hoffmann: Poliklinik; Hofpitalflinit; ſpet. Parbologie u. 


Therapie; Therapie ron. Krankheiten. — v. Wahl: dirurg. ftar | 


tionäre u. ambulator. Klinit. — Rojenberg: die Lehre von den 


Geweben des Thierförpers (Hiftielogie) als Einleitg in das Studium | 


der Anatomie; biftiolog. Practicum; vergl.sanatom. Practicum. — 
Koerber: Sugiene u. Givils-Medicinals Polizei; gerichtl.smedic. Ga: 
—— gerichtl. Sectionen, jo oft ſich Gelegenheit bietet. — 

acehlmann: Klinik der Augentrankheiten; MRefractionds u. Accoms 
modationdanomalien, fowie die Pebre vom mustulären Echielen; 
Gurjus der Opbtbalmoftopie. — Emmingbaus: vſychiatt. Klinik; 
forenf. Piuchopatbologie; Hudrotberapie; Aber Sprache u. Epradr 
Hörungen. — 5. Mever: experiment. Pharmakologie u. Toxikologie; 
Arbeiten im Inſtitut. — Doce. Bunge: Borträge über pbufielen. 
Gbemie; Golloquium über pbufiolog. Chemie f. Anfänger; phoſiolog. 
Unterfubgn im Yaborat. f. Fortgeſchrittenere; praft. Uebgu in der 
varholog.schem. Diagnoitit. — Koch: allgem. Chirurgie; Operations⸗ 
curfus. — Gel. Abotheker E. Mafina: pbarmacent. Propädeutif; 
ſtoͤchiometr. Practicum. — Proſect. Witſzemfſti: Nepetitorium der 
Anatomie. — Braun: ausgew. Gapitel aus der Entwickelungs— 
—5 — der Thiere (Befruchtung. Furchung u. Yarvenformen); 

epetitorium der Joologie, verbdu mit Demonitratt.; zoolog.zootom. 
Ueban f. Anfänger. — Prdoec. Mandelin: Ginführg in bie 
qualitat. chem. Analvfe; Werthbeitimmung officineller Arzneimittel; 
Hepetitorium der pharmacent. Chemie u. Pbarmakognofie für Ältere 
Medicine. — Witas⸗Rhode: Klinik der Jahnkrankheiten; Gurins 


der Operationstechnif, 
Die Borleign über yatbalog. Anatomie u. Beburtslülfe, ſowie die Zeitz der ge · 
burtsbülfl Alinit werden ipäter angezeigt werden, 


IV. Dißoriih-pbilslogiihe Facultät. 


Pf. Mithoff: Handelds u. WBerfebröpolitif; die gewerbl. 
Arbeiterfrage; mationalsöfonem. Gonverjatorium. — X ever: 


Einleityg in das Studium der vergl. Grammatik der indogerman. | 


Spraben; Fragmente des röm. Zwölf: Tafel-Geſetzes; Interpretation 
des Mibelungenliedes (nach der Ausgabe von Yahmann); ſprach⸗ 
wiſſenſchaftl. Uebgu. Brüdner: Geſchichte Nuplands im 
16. ZJabrb.; Duellentunde der Geſchichte Rußlands im 17. Jabrh. 
mit daran anfnüpfenden prakt. Uebgn; Wirthſchaftoſtatiſtik Nußlants. 
— Teihmüller: Gedichte der neueren Philoſophle; Die Grund» 
begriffe der WReligionspbilofopbie; philoſephh. Practicum. — W. 
Hoerihelmannn: Acschulus‘ Prometheus mit einer Einleitg über 
die Geſchichte der griech. Iragödie; metr. Uebgn, latein. Scripta u. 

nterpretation von Properz. — Mendelsfobhn: röm. Altertbüner; 

riftoteleo' Politik (et. Sufemibl, Leipzig 1562). — Loeſchcke: griech. 
Kunſtgeſchichte; vpbilolog. Uebgn im Anterpretieren ausgew. Reden 
des Lufius. Hansmann: Geſchichte des Mittelalters bis zur 
Zeit Gregor VII; bitter. Uchgn. — Walp: Geſchichte des 19. Jahrh.; 
Duellentunde zur Geſchichte des 19. Jahrh. — Wislomatom: 
allgem. Eurjus: Geſchichte der neuen ruf, Literatur (Kortf.); ſpee. 
Gurfus: Geidichte der ruſſ. Yiteratur des 17. u. 18. Yabrb. (Kortf.); 
flav. Alterthümer u. literarbilter. Ueban; die altruſſ. Vollsepik. — 
Baudoin de Gourtenav: ruſſ. Grammatik; ſprachwiſſenſchaftl. 
Uebgn; Beſprechg wichtigerer allgemeinſprachwiſſenſchaftl. Werte u. 
Abbandlan. — Doc. v. Schroeder: Sanskritgrammatik, verbdn 
mit der Daterpretation leichterer Denkmäler des claffifchen Sanskrit; 
Interpretation ausgew. Hymnen des Kigveda. 


V. Bhnficosmatbematifhbe Karcultät. 


Pf. Arth. v. Dettingen: Phufil, Tb. 1; vraft. Phufit, verbon 
mit praft, Arbeiten; Garmonielehre. — 6, Schmidt: Chemie, Th. 2; 
Koblenitoffverbindgn (organ. Chemie); ptakt. Arbeiten u. aualyt. 
Uebgn im Verein mit Lemberg. — Helmling: Jntegralrechnung; 
Theorie der Gleichungen nebit Determinauten; Practicum Über Inter 


Religionslehrer. 


Prof. der gg 1 f. Studierende ortbodoxsgriech. Confeſſion 
Alexejew: Dogmat. Ibeologie; Kirchengeſchichte bis zur Trennung 
der Kirchen. — Neligionslebrer f. Studierende röm.stath. Gonfeifion 
v. Pietfiewicz: Moraltbeologie; dogmat. Theologie. 


Fectionen in Spraden und Küniten. 


Leet. Beste: eitn. Grammatif, verbdbn mit praft. Ueban; 
Leſeübgu im Finniſchen; —— der fiun.enge. Volkeſtamme. — 
Saget: Giniges von Beaumarhais u. Sandeau; prakt. Uebgu; 
Elementarcurſus der franzöfifchen Sprache. — Yautenbac: Alexionss 


lehre der lettifhen Grammatik; prakt. Uebgn. — Zeichenlehret 





‚ Didenberg, 


gralredhnung. — Grewingk: Paläontologie; mineralog. Practicum. | 
— Schwarz: prakt. Aitronomie; Practicum f. beobadhtende Altror | 
nomie. — Rufjow: allgem. Botanik (Morvbologie u. Phufiologie 


der Gewächſe), erläut. durch mikroſtop. Demonitratt.; mifrofton. 
Practicum; botan. Exeurfionen in ber 
Brunner: allgem. Technologie, Tb. 1; Practicum f. Landwirthe; 
Wieſenbau. — Welhrauch: Meteorologie; mathemat. Beograpbie; 
unbejtimmte Gleihungen, — Yinditede: analyt. Mechanik; mathe 


eeigneten Jahreszeit. — 


Krüger: Unterricht im Zeichnen. — Mufifiebrer Zöllner: Inter 
richt im Geſaunge. 


—- + — 


Ausführlichere Kritiken 
eridbienen über: 
Baus u. Aunitdenfmäler der Provinz Sachen. (Ehrenberg: Aunits 
mu ge * f 
öbmer, Regesta imperii. 5. ®b,, bearb,. von Fider. (Siiter. 
uicr. R. ®. XV, 1) 8 
Broglie, Frederie I et Marie Theröse. (@bend.) 
Chaucer's Werke, (v. Dinflage: Beil, z. Allg. Itg. 338.) 
Gurtius, Kaupert und Milhböfer, Karten von Attika. 1, 11. 
(Bitter. Schr, N. F. XV, 1.) 
DelirE, —— er 
nmann, eine verlorene Geſchichte der römischen Kaiſer ıc. (Peter: 
Philol. Anz. Xu, 11.) ſa⸗ ß * 
Ennodii opera omna. Recens, Uartel. (Theol. Litbl. 50.) 
(Hiſtor. Ztihre. N. 8. 


v. — Gaͤſar's galliſcher Krieg. 
XV, 1.) 
v. Holpendorff, Zeitgloffen des gejunden Menfchenverftandes, 
(Braun: Die Nation. 10.) 
Koliter, Vergil's Etlogen in ihrer Bronbljihen Gliederung nadıqes 
wiejen mit Kommentar. (Philol. Anz. All, 11. 
Krieg, Grundriß der römifchen Alterthümer. (Brunde: Ebend.) 
te PN entlarote Geſchichtſchreibung. (Hüter. Ztfhr. N. F. 
indner, Geſchichte des deutichen Neiches. II, 2. (Ebend.) 
Loſert h, Hus u. Wielif. (Theol. Litbl. 50.) 
Meiiter, die Stadtwaldungen von Zürich. (Centralbl. f. d. geſ. 
— — — in 
eurer, griechifches Kefebudh II. € &: r. f. d. mua⸗ 
ſialw. PR ar Schr), - “ 2 — 
ohanu Heinri en. urkhardt: Deutjches 
Litbl. VI, 3 = ” ’ 
Plauti Mercator, ed. Goetz. (Seyffert: Philol. Anz. XI, 11.) 
—— J Raturgeſchichte des Volkes x. 1. Bd. (Beil. z. Allg. 
t 


dig. 341, 
Sehrwald, deutiche Dichter und Denker, (Koh: Bl. f. d. bayer. 


Gymnaſialw. XIX, 10.) 
Willems, le senat de la republique (Rottmanner: 
(Ebend.) 


romaine, 


Bom 8. bis 15. Decbr. find nachſtehende 
nen erfchienene Werke 


auf unierem Redactionsbureau eingellefert worden : 

Bald, Verwaltungsnormen in Medlenburp Schwerin. Schwerin, 
Berfaſſet. (IV, 788, XXXIV S. Gr. 8.) 

Bifrun’s Ueberſezung des neuen Teſtameuts. Hreg. von Ulrich. 
Halle a / S., Niemever. (AL. 8.) 4. 

Beutler, die ſocialpolitiſche Befengebung des Deutjchen Neichs, ins» 
befondere das Geſetz, betreff, die Krankenverſicherung der Arbeiter. 
Leipzig, 1584. Dunder & Humblot, (Kl. 8.) 0, 80. 

Caſpari, kirchenhiſtoriſche Anekdota uebſt neuen Ausgaben patris 
ſtiſcher u. kirchlich⸗mittelalterlicher Schriften. Mit Anmerkungen 
begleitet ꝛc. 1. Lateiniſche Schriften. Chriſtiania. Hong & Go, 
XXX, 360 ©. Gr. 8.) 

Ebers und Guthe, Paläftina in Bild und Wort. Lief. 52 -56, 
Stuttgart, Deutſche Verlagsanft. (Fol.) ü cAH 1, 50. 


1853 


Hauin, der Doge von Venedig feit dem Sturze der Orſeoler im 
Jahre 1032 bis zur Ermordung Bitale Michiel’s II im X 1172 x. 
Königsberg i;Pr. Hartung in Comm. 8.) «AH 2, 50. 

Pasbach, das englif:he Arbeiterverficherungsmwelen. Yeipzig, Duncker 
& Humblot. (8.) +4 10. 

Herder's jümmtlihe Werke, Hrög. von Supban. 18. Bd. 
Berlin, Weidmann. (9) c#H 4. 


Settmer, Heine Schriften. Braunihweig, 1984, Vieweg & Sohn. | 


8.) c#H 10, 
Sornina, zur Geſchichte des lateinifhen C vor E m. I im Nomas 
niſchen. Halle 1/S., Niemeyer. (8.) AH 3, 60. 


Jaenicke, ärstlihes Recept⸗Taſchenbuch. 2, Aufl. Hamburg. 1884, | 


Bob. AL. 8.) 5. 

Roeffel, Lehrbuch der topographiſch⸗chirutgiſchen Anatomie x, 1. Ib, 
Bonn, 1954. Goben & Sohn. (Imp. 8.) HK 12. 
Joſeph, hiſtoriſch-kritiſche nen des Brepenheimer Gold: 
guldenfundes (vergraben um 1390). Mainz, v. a 

HM 2, 50. 

Kabnis, die Bedeutung der Perſönlichkeit Luther's für die Ente 
ftebung u. bie Entwidelung des deutſchen Proteitantismus. Leipzig 
(0. 3.), Böhme. (29 S. Kl. 8.) 

Klemenfiemwicz, Fundamental-Verſuche über Iransindation. Graz, 
Leuſchner & Luͤbenſtky. (Amp. 9.) AA, 


Lacroix, Direebire, Consulat et Empire. Moeurs et usages, vie. 


France. 1795—1815. Paris, 1884. Didot & Co. (Amp. 8.) | 
cH 32. 

Zaubenheimer, — der organiſchen Chemie. Heidelberg, 
1854. Winter. (8.) AK 20. u 

Zero» Beanlieu, Das Heic der Zaren u, die Ruſſen. Deutſche 
Ausgabe von Bezold. Lie. 7, 8. Berlin, Deubner. (5. 3% 


bis 497. Gr. 8.) 

Xeon, der Troubadour Bertolome Zorzi, 
(8. M 2, MW. 

Lewis, Das dentice Seereht. Ein Gommentar x. 2. Aufl. 1. Br. 
Leipzig. Dunder & Sunblot. (8.) A 8. 


!ummert, die Urtbograpbie der eriten Folioausgabe der Shaker | 


ſpeart'ſchen Dramen. Halle a /S., Niemeyer. (9. 4 1, 60. 
Merkel, Abbandiımgen aus Dem Gebiete des römiſchen Rechts. 
Heft 2. Ebend. (8. cH A, 50, 
Müller, die wiſſenſchaftlichen Bereine u. Geſellſchaften Deutſchlands 
im 19, Jahrhundert. Bibliographie ibrer Beröffentlichungen ıc. 
2. Lief. Berlin, Aber & Co, (©. #1--160, 4.) 


Naturgefchichte, iluftrirte, der Thiere, Hreg. von Martin. Seft 


49,55. Leipzig, Brockhaus. (Gr. 8.) à cH 0, 30. 
Nifien, italiiche Kandesfunde. Berlin, Weidmann, (8) MS. 
Nißſch, K. Wilg., Geſchichte der römiſchen Republit. Hrsg. von 


Thouret. 1. Bd. Leipzig, 1884. Dunder & Humblot. (Sr. 8.) | 


HM. 4. 
Ritzſch, Fr., Luther u, Ariftoteles. Feſtſchrift. Kiel, Lniverfitäte- 
buchb. 8.) A 1, 20, 


Norden, apercn de l’histoire de la seienee linguistique suädeise, | 


Upfala, Sunditröm. (35 S. Ron. 8.) 


Dort, der Urforung der Blutbeſchuldigung gegen die Juden. Vortrag. | 


Zeipzig, Harraffowig. (Kl. 9) HK 1. 

Paris, Gaston, eludes sur les romans de |ı table ronde Lancelol 
du Lac. Extrait de la Rumania, t. XIl. Paris, 1883. (1 Bl., 
S. 159-534.) 

Paul, mittelhochdeutihe Grammatik. 2. Anl. Halle a /S., 1884. 
Niemener. (8.) c#H 2, 60. 

v. Ranke, Weltgeſchichte. 4. Tb. Abth. 1, 2, 1.—3. Aufl. Leipzig, 
Dunder & Humblot. (8) AH 20. 

Rau, die Iheorien der modernen Ghemie. H. 3. 
1884. Biewen & Sohn. 8) MT. 

Reclus, nouvelle geugraplı e universelle, 
Hachette & Go. (4.) acH 0, 40. i 

Report of the Commissioner of education for the year 1881. 
Washington, Gouvern. priuting office. (LULKXVIL, 840 8. 8.) 

v. Scala, der pyrrhiſche Krieg. Berlin, 1884. Parrifins. (VII, 
183 S. 8.) 

Schoenberg, der Hitopadeſcha. Altindiihe Märchen u. Sprüche. 
Aus dem Sanfkrit überfegt. Wien, 1554, Konegen. (Kl. 8.) 
M 2, 40. 

Schulp, Kuuſt u. Kunſtgeſchichte. 2. Abth. Leipzig. 18854. Freytag. 
MI. 

Sevp, Tagebuch der unglüdlihen Schottenkönigin Maria Stuart x. 
2. Th. (Beweis) Münden, Lindauer. (6.) A 1, 60. 

Tractat Taanit, der, des babylonifhen Talmud. Ins Deutſche 
übertragen von Straſchun. Halle aS., Niemeyer, 8.) A 6. 

Tumminello, Giano Vilale, umanista del secoloe XVI. Palermo, 
Tipogr. „Statuto*. (IV, 94 5. Gr. Imp. 8.) 

Berfenitedt, die Mythen, Saaen nn. Legenden der Zamaiten (Witaner). 
2 Bre Heidelberg, Winter, (A. 8) -#% 10. 


Braunſchweig, 


Live, 466—500 Maris, 


— 1883, M 52, — Literariſches Gentralblatt. — 22. December. — 


(&r.8.) 


Halle a / S. Niemever. | 


1854 


Wernber, zur Impffrage. Mainz, v. Zabern. (fon. 8) of 6. 

Wordsworth, Ihe gospel according to St. Matthaw from the 
St Germain ms, (g'), now nmumbered Lat. 11553 in Ihe 
national library at Paris ele. Dsford, Glarendon Preß. (XL, 
79 S. A. 4) 

\ Zlemer, vergleihende Syntax ber 

\. ration v. Berlin, 1994. 
Kt. 8.) 

Zorn, Luther und die dentiche Nation. Königsberg i/Pr., Beyer, 
(6r. 8.) A 1. 

Zuftände, bäuerliche, in Deutſchland. 

| Verein j. Socialpolitik. 
(8) B1. 

| (Zubn.) Karaloyos rur Bellier Tas ibvuns Aßkiohians rüs 

| "Eilados. Tune a’, Geoloyia. (Berfaht von Zahn, überarb, 

| 


indogermaniſchen Gompas 
Dümmlers Berl, (XII, 280 ©. 


Berichte, veröffentlicdt vom 
3. Bd. Leipzig, Dunder & Humblot. 


von Deffner. V, 1778. 4) Athen, Kallos. 


Wichtigere Werke der ausländifchen Literatur. 
| zranzöfiſche. 


de Beaurepaire, Louis XIII et l'asseublée des notables ü 
Rouen en 1617: documents recueillis et annoles. (XXVI, 133 p. 
8.) Rouen, imp. Cagniard. 

Berenguier, essai sur la faune malacologique du departement 

' du Var. (106 p. 8.) Draguignan, imp. Latil, 

Carnoy, litterature orale de la Pienrdie. (XI, 383 p. 12.) Parıs, 
Maisoneuve et UF, F. 7, 50. 

‚ Cartulaire de Heronval, publie par le Comile archeologique de 

;  Noyon. (XI, 110 p. 4.) Noyon, impr. Andrieux. 

Crevecwur,K, de Saint-John de, Creveceur, sa vie el ses ouvrages 
(1735—1813). (IV, 442 p. 8,) avec les portraits de Cröveceur 
er de la eorutesse d’iloudelot graves d’apres des miniatures du 
temps, Paris, librairie des bibliophiles, F. 8. 

‚ Dey, vocabulaire pour servir à l'intelligence des chartes com- 
munales du comte de Bourgogne au moyen äge. (176 m 8.) 
Vesoul, impr. Suchaux. 

Lafaye, de poelarum et oralorum cerlaminibus apud veleres, 
Ihesim proponebat facultati litterarum Parisiensi ad gradum 
doctoris promovendus. (IX, 120 p. 8.) Paris, Pedone-Lauriel. 

Molinier, fragments inédits de la chronique de Jean de Noyal, 
abbe de Saint-Vincent de Laon. {XIV*® sieele, 30 p. b.) Nogent- 
le-Kutron, imprim. Daupeley-bouverneur. 

de Quatrefaces, hommes fossiles et hommes sauvages, eludes 

'  d’antliropologie, (XI, 644 p, avec 209 fig. 8.) Paris, Bailliere 
et fils, 

Sebillot, Gargantua dans les tradilions populaires. (XAXI, 
343 p. 12.) Paris, Maisouneuve et Ü*, F. 7, 50. 

Valvis, fragment d’un regisire du grand eonseil de Charles VI 
(mars-juin 1455). (74 p. 8.) Paris, Picard. 


Italieniſche. 


Alessi, sonomelro: misura matetnatiea del suono musicale, Metodo 
leorieo-pratico per la giusia divisione della scala eromalica, con 
apposito apparecchio der aceurdare i pianoforti e gli organl. 
Napoli, stabil. del Morano. (94 p. e 10 tav. 8.) Presso l’autare. 
Napoli. L. 3, 75. 

Dini, della ragione della lettere: introduzione alle studio deli 
leiteratura italiana. Vol, 1. (365 p. 16.) Firenze, Paravia e(, 

| 1.3, 50. 

| Memorie della Societä erittogamiea italiana, Vol. I, 

| „,9-) Varese, tip. Ferri di Maj e Malnati. L. 18. 

 Moratti, saggio di sintassi comparata grafica, (88 p. 4.) Bergamo, 
tip. Caffuri e Gatti. L. 5 

Scearazzini, Dante in Germania: storia letteraria, e bibliografia 
dantesea alemann, Parte Il. Bibtiografia dantesca alfabelica © 
sistematiean, (360 p. 8) Milano, Hoepli, 





(X, 516 p. 


Antiguarifhe Kataloge. 
(Mitgetbeilt von Kiraboffu Winamp in Beineig.) 

Adermann, Th, in Münden. Nr. 109, Bellerriftit, Geſchichte. 

Aunſt x. 
Bub: u. Kunft-Antiquariat in Bonn. 

Rr. 11, fatbol. Theologie. 1. Abth. h 
St. Goar, Iſaac, in Frankfurt uM., Mr. 60, kathol. Theologie. 
Hug im Günzburg. Wr. 37, kathol. Theologie. 
Kerler in Ulm. Nr. 80, moderne Spradıen. 
' Köbner in Breslan. Nr. 163, evangel, Theologie, Er 
| Ziepmannsfehn in Berlin. Nr. 26, Kunſtgeſchichte. Aeſthetik ꝛc. 


Nr. 9, 10, Alterthumekunde. 


1855 


— 1883, 52. — Literarifhes Centralblatt. — 22, December, — 


1856 











Rofentbal's Ant. in Münden. Wr. 38, Bibliotheca Lutherana, 
van Roffum's Wwe. in Utreht. Nr. 56, Theologie. 
Weigel, D., in einzig. Nr. 1, proteitant, Theologie. 


Uachrichten. 
Am Predigerſeminar zu Friedberg im Heſſen it an Stelle des 
am 1. Detober d. I. in den Ruheſtand getretenen Web, Kirchentath 
Brofeffor Dr. Schwabe der feitberige zweite Profeſſor der Anitalt, 
Ur. Diegel, zum Director derfelben ernannt werden; in die zweite 
Profeffur it Dr. Weiffenbach aufgerüdt, zur dritten Profeſſur 
der Stadtpfarrer Dr. R. Köſthin zu Stuttgart berufen worden, 
Der ord. Lehret Dr. Ma ei bh am Asfanifhen Gymnaſium 
zu Berlin ift zum Oberlebrer befördert worden. 
Der erite Lehrer am Schullehrerſeminar 
Dove, wurde zum Director des Seminars zu 


u Neuruppin, Pb. 
vrig ernannt. 





Pãdagogiſches Handbuch 


Schule und Haus. 


Auf Grundlage 
der Eucyllopädie des geſammten Erziehungs: u. Unterrichtsweſens 


vornehmlich für die Bolks-, Hurger-, Mittel- u. Fortbildangsfdulen 
in alphabetifcher Ordnung bearbeitet 
von 


Dr. K. A. Schmid, 
Nester des Bumnafinms in Stuttgart. 
Ler.s8, Preis oA 29, —, audı in 58 Lieferungen 
a 0, 50 zu beziehen. 


Das Pädagogiſche Handbud 
ipricht feinen Gharafter fhon anf dem Titel aus durch den Beifap, 
daß ed auf Grundlage der Encuflowädie des gefammten Erziehungs: 
und Unterrichteweſens bearbeitet fei. Es trägt demgemäß biefelbe 
Farbe, wie die pädagogiihe Encyklopädie und iſt von demfelben 
Standpuncte, vom Boden der evangelifchen Kirche aus, bearbeitet, 
welcher wiſſenſchaftlicher Forſchung und individueller Ueberzeugun 
binlänglihen Raum gewährt und andererfeits den Anfpruh an 
Unfeblbarfeit irgend welcher menfchlicher Weisheit, auch der allers 
neuejten Pädagogif und Pſychologie, nicht amerfennt. Das Hand- 
buch will über die für den Ersieber und Lehrer bedeutenden Kragen, 
alfo über die wichtigeren Begriffe der Pädagogik und Didaktik und 
der angrenzenden Theile der Ethik und Piuchologie mit Einſchluß 
deffen, wad zur förperlihen Erziehung gehört, dasjenige im ger 
drängter Kürze geben, worin ber Herausgeber und die ihm Gleich 
gefinnten die Ergebniffe der geiſtigen Arbeit der Jabrbunderte auf 
Diefem Gebiete erkennen, u dem Ende find die den genannten 
Wiffenfchaften angebörigen Artifel der * iſchen Euchklopädie 
mit freundlicher Genehmigung der urſprüng Iden Verfaſſer im ber 
Meife bearbeitet, daß fie die leitenden Giedanfen der betreffenden 
Artikel des größeren Werkes vollitändig, größtentheild mit den 
eigenen Worten des Originals, bie und ta mit den im Laufe der 
Zeit notbwendig gewordenen Modificationen, aber in wefentlid, 


2 Bände. 


abgefürzter Form wiedergeben. Erſcheinen demgemäß einerfeits die 
meisten Artikel über allgemeine Kragen jebr bedeutend verfürzt, fo | 


find andererfeitö Diejenigen, welche die einzelnen Unterrictägegen- 
ftände behandeln, größtentbeils von menen, jedesmal unterzeich. 
neten Bearbeitern ausführlicher dargeitellt, damit fie dem Lehrern 
als eine Art Unterrichtswegweiſer dienen fünnen. — 

Um aber das — auch für die Familie, für Eltern und 
Erzieher zu einer Schatzlammer guten Rathes zu machen, find dies 
jenigen Artikel', welche die weſentlichſten Cigenſchaften und Kor: 
derungen einer guten Erziehung oder auch die Grundfehler der 
Erziehung befpredyen, befonders eingebend bebandelt, und der Heraus— 
geber giebt fid der Hoffnung bin, dafı nicht leicht über eine wich⸗ 
tigere Frage, die das Leben aufwirft, ein Vater oder eine Mutter 
den betreffenden Artikel des Handbuchs, ohne etwas daraus zu 
gewinnen, nachfchlagen wird, 

Leipzig. Fues's Verlag (R. Reisland). 


Der Tichter Alfred Tennyſon ift mit dem Titel Baron in 
den Pairitond erboben worden. 

Dem Bildhauer Profeffor Siemering in Berlin wurde der 
f. preußf. Notbe Apdlerorden 3. GL, dem Gummaflaldirector Dr. 
Gerhardt zu Kisleben derjelbe Orden 4. GI. verliehen. 


Am 3, December + in Aranffurt aM, der Inſpector ber 
Selectenſchule dafelbft, Profefior Jakob Beder, Gelhichtss und 
Altertbunsforiher, im 64, Lebensjahre. 

Am 10. December + in Paris der Profeffor der Archäologie 
und Bibliothbefar an der Nationalbibliothel, Rrancois Lenormant, 
48 Jahre alt. 

Bor Kurzem + in Bozen der Araneiscaner P. Marcus Bergeiner, 
bedeutender Orientaliſt, 83 Jahre alt, in Baris der Hiftorifer, Senator 
Henti Martin, im 73. Lebensjahre, 

Berichtigung. In Nr. 51, Sp. 1789, 3. 7 v. u. ift „das 
Sphaerularialeibes“ ftatt Sph. leches zu lefen, 





kiterarifhe Anzeigen. 


[344 


Deutsche Lyrik der Gegenwart 


seit 1850. Be 
Eine Anthologie mit biographischen und bibliogra- 
phischen Notizen 


Soeben erschien: 


von 
Ferdinand Avenarius. 
Zweite 
verbesserte und sehr vermehrte Auflage. 
Preis in Renaissanceband mit Goldschnitt -# 7, 50. 

Klaus Groth nennt das Buch in Jer Kieler Zeitung: 
„Die Arbeit eines entschlossenen unabhängigen Mannes von 
Geschmack und Urtheil.“ „Man wird jeden Kenner echter 
Poesie damit herzlich erfreuen. Es ist ein Buch, das jalırelang 
vorhält, sich immer wieder daran zu erfreuen, ein Extract 
aus den schönsten Bläthen, die inniges deutsches Gemüth seit 
dreissig Juhren in allen Gauen aus dem Herzblut hat wachsen 
lassen.“ i 

Allgemeine Zeitung: „Für die ästhetische Trefllichkeit 
der Sammlung bürgt schon der Name des Herausgebers. Man 
kann (dem Buch) mit gutem Gewissen das Zeugniss stellen, 
dass nicht ein einziges schlechtes und kaum ein unbedeuten- 
des Gedicht in ihm enthalten sind .... Der ausserordentlich 
reiche und gediegene Inhalt des Buches wird den ‚billigen 
Beurtheiler vollauf befriedigen.“ f 

Die Presse: „Nicht eine der Durchschnittsanthologien, 
die aus buchhändlerischem Interesse entsprungen . . €8 ver- 
folgt würdigere Zwecke .. Man staunt über die Fülle von 
Talenten !* 

Magazin: (Das Buch hat) „einen sehr exelusiven Charakter 
— zum Vortheil, ohne Frage! Eine Elite deutschen Geistes 
in seinen Iyrischen Acusserungen.* 

Schwäbischer Merkur: „Als „Natur“ könnte man das 
bezeichnen, wonach der Herausgeber gegriffen, und wir stehen 
nicht an, sein Werk als höchst bedeutsam hervorragend über 
die Mattigkeit so zahlreicher anderer Sammlungen zu be- 
zeichnen.“ : 

Verlag von Ls. Ehlermann in Dresden. 


FPaul Lacroix. 


Directoire, Consulat et Empire. 
17951815. 


I vol. in-4. de 600 pages, illuströ de 10 chromolithograpbies 
et de 350 gravures sur bois, 
Broche Fr. 30, — = A 24, -. 
Rtelic Fr. 40, — = NM 32. —. en 
Es bildet dieses Werk die Fortsetzung des „Dix-huiticme 
sieele“ desselben Verfassers und dürfte den Besitzern desselben 
sehr willkommen sein. 


Strassbnrgi. E. R. Schultz & Cie. Sortiment. 
15, Judengasse. 


1857 
Zu Feftaefchentten 
halte id; in eleganten Einbänben borräthig: 


Daniel’ Handbuch der Geographie, 


Preis - 









x. Auflage. 4 Bänbe. 
ch. 44, 80. 





raph 





A—— — — 


4 
ef. so, 50. 


Illuſtriertes Handbuch der Geographie. 


Ninftrierte uggate bon Daniel’6 Mleinerem Banbbuche. 
> Bände. 1883. Preig X 18, —; elegant gebunden in Dalb- 


franz -K 22, — 
befierte Ruflage. Mit auchen- 


Goethe's eben. 
tifchen Aluſtratianen: 55 Bolz- 


(chnitren und 4 Beilagen (faciimilierte Antographien). 43 Bogen 


Preis «HM 9, — 


Bon Beine Düntzer 2., ber 


GOctab. 1982. Preig AM 8, —; fehr eleg. geb. HM 10, —. 
* Don beine. Düntzer. Mit 
Schiller's Leben. | udentſchen Tüngrationen 
« 46 holzſchnitten und 5 Beilagen 


fachmifierte Rutographlen). 36 Bogen @ctab Preig -M 7, —; 
Von Prof. Dr. FI. Häftlin. 3 Aufi. 


fehr eleg. geb. «Mo, — 

Luther's Teben. | mir authentiſchen Äuuaratis- 

“ nen: 64 Belzsfchnitten und 5 Bei⸗ 

fagen (facjimilierte Autograpbien). 40 Bogen @rtab, Preig 

AM 8, —; ſehr eleg. geb. A 10, —. Pracht-Eind. cH 10, 40, 

Alluftrierte 
Don Ir. Aug 

144 Bolzfejniiten 


Beilagen. gı Bogen Teriion-@rtab, Preiß HM 14, —; 
elegant in Weinen gebunden H 16, —. 


fdje Volſislieder 













eıtmann. ‚Mit authentifchen Alluftrationen: 
und ı7 Fachmileg, dabon 8 als Befondere 


Mit Melodien 
für I ober a 
Sing. mit 
) 6 —; in 

Teipzig, im Derhr. 1883. 
Fues's Verlag cm. Beistand). 


Neuester Verlag 


J. 6 COPTASCHEN Bnchhandlung in Stuttgart. 


(Vorräthig — zu beziehen durch jede solide Buch- 
handlung des In- und Auslandes.) 


Muncker, Franz, Johann Kaspar Lavater. Eine Skizze seines 
Lebens und Wirkens. 8. 87 Seiten. „# 1, 50. 


Verlag von Leopold Voss in Hamburg u. Leipzig. 


Soeben erschien: [1338 


Immanuel Kant’s 
Kritik der reinen Vernunft. 


Herausgegeben 
von 
Benno Erdmann. 
Dritte, mehrfach verbesserte Stereotypausgabe. 
Mit Kants Bildniss. 
Gr. 8. XXII w. 680 $. Preis brosch. A 2, —, geb. 
-# 2, 80. 


— 1883, M 52. — Literarifhes Eentralblatt. — 22, December. — 





1858 


Neuester Verlag 
der [347 


J. G. COTTASCHEN Buchhandlung in Stuttgart. 


Wilson, Rev. C. T., und Felkin, R. W., Uganda und der ägyp- 
tische Sudan. A.d. Englischen. In 2 Bänden. VII a. 
334 Seiten mit 35 Holzschnitten. 8. of 


7. — 
In allen Buchhandlungen werden Bestellungen er 
. 3 * 


"Theologische Literaturzeitung. 


ieh Ts Neunter Jahrgang 1884. zu ie « 
Herausgegeben von 
Dr. A. Harnack. und Dr. E. Schürer 


Professoren in Giessen. 
Leipzig. J. €. Hinrichs'sche Buchhandlung. 


Berichtet über alle literarischen Erscheinungen auf dem 
Gebiete der Theologie mit möglichster Unparteilichkeit.. nur 
die wissenschaftliche Tüchtigkeit ist massgebend. 

Auch die Grenzgebiete der Theologie und die wich- 
tigeren Erscheinungen der theologischen LiteraturdesAus- 
landes werden berücksichtigt. Jeder Recensent zeich- 
‚net mit seinem vollen Namen. 

Jede Nummer enthält ferner: 2} Die Bibliographie der 
neuesten deutschen und ausländischen theologischen Literatur, 
3) Inhaltsangaben sämmtlicher theolozischen Zeitschriften, 
4ı Verzeichnisse der ausführlicheren Recensionen in anderen 
Zeitschriften. 

Die Anerkennune, welche die Th. L.-Z. von allen Seiten 
gefunden hat, ist der beste Beweis für ihre Tüchtigkeit. Die 
Redaction wird auch in Zukunft bestrebt sein, ihre Aufgabe 
in immer vollkommenerem Masse zu erfüllen, 


Probenummern stehen zu Diensten, 
Neneintretende Abnehmer erhalten die Jahrzänge 1876 bis 1883 für 30 -M 


Für Weihnadten empfohlen. 


Briefe an eine Freundin. 


n 
Wilhelm von Humboldt. 
11. Auflage. Geb. mit Goldſchnitt AM 6, —. 


Goethe's Bricfe 


an die Gräfin Auguſte zu Stolberg. 
2. Auflage. Mit Einleitung u. Anmerkungen. Gart. ef 3, —. 


Heſpräche mit Hoethe. 


J. P. Eckermann. 
3 Theile. Geb. cH 12, —. 
A 10, 50, 


5. Auflage. An einem Band geb. 


Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. 
Neuester Verlag 
der 1346 


J. &. COTTASCHEN Buchhandlung in stuttgart 


Stein, Dr. Lorenz v., Die innere Verwaltung. 2. Hauptgebiet: 
Das Bildungswesen. 2. Theil: Das Bildungswesen des 
Mittelalters. Scholastik, Universitäten, Humanismus. 
2. Auflage. 8. XVII u. 541 Seiten. „AM 10, —. 





Verantworti. Hevarteur Prof. Dr. jarnde in Beippig, Wortheirahe Yır. 7. — Trud von #4 Drugulin in Beiptig. 


THE NEW YORK PUBLIC LIBRARY 
REFERENCE DEPARTMENT 


book is under no eircumstances to be 


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