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yhyſtlalſch⸗ öfonomifche
Bibliotdet
worinn von den neueften Büchern,
welche die ‘
Naturgefhichte, Naturlehre
Land - und Stadtwirthfgaft
betreffen,
zuverläffige und vollftändige Nachrichten
ertheilet merden
von.
Johann Befmann
Kon. Churfuͤrſtl. Hofrath, —— der Oekonomie, Mitgliede der
Goͤtting. Koͤn. Geſellſch. der Wiſſenſch. der Kayſerl. Akademie der
Naturforfcher, der Kön. Norwegiſch. und ber Churmainz. Afad. der
Wiſſenſch., der Bhone tograph. in Lund, der Braunſchw. Lüneburg., der.
Stawitchen, der Schleſiſchen, der Baperifchen, der Churpfaͤlzi⸗
ſchen, der heffen: Saffelfhen, der Berner und der Amfterbamer
Lanbwirthſh Geſellſch., der Oberlauſitzer Bienengeſellſch., der Berl.
und Halliſch. RMliurforſchenden und der Carlsruher Kat. ION:
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Dreyzehnter Band.
Goͤttingen,
im Verlag der Wittwe Vandenhoek 1785.
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Binliorhel
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yon den neueften Büchern,
welche
die Naturgeſchichte, Naturlehre
und bie
Land⸗ und Stadtwirthſch aft
betreffen,
ſſige und vollſtaͤndige Nachrichten
ertheilet werden.
zuverlaͤ
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Dreyzehnten Bandes erſtes Stuͤck.
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Goͤttingen,
im Verlag der Wittwe Vanden
17854 |
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13.30.6044
Inhalt
des an Bandes erften Stücks,
1 gonnerat Reiſe nach Oſtindien *
China. Erſter Theil. S.
' % T’he genera inſectorum of Linnens
by James Barbut.- : 2 1
Al. Illuftrations. of ** hiftory iyi
Drury. Vol. UII. =.jg
IV. Oelhafen von Schoͤllenbach Ab⸗
bildung der wilden Baͤume, an X
und Buſchgewaͤchſe. 17
V. Bock Naturgeſchichte vom Könige i
reiche Oft: und Weftpreuffen. Zwey⸗
ter Theil. —
VN. Der: Samler, dritter und vierter F
Jaͤhrgang. * as
VII. Verhandlungen der Gefelſchaft
landwirthſchaftlicher Freunde in Buͤnd⸗
ten; viertes und fuͤnftes Stuͤckk. — 27
Viii. Schad Litteratur der Reifen oder . .
—— aller Reifebefchreibun: =
7 er geographifches Magajin. &
fles und zweytes Heft: -'. 37
X. Dictionnaire de voietie — par M. AR
Perrot. “32
XL Lepechin Reiſe durch verſchiedene
Provinzen. des a Reichs.
— The ac a NL RT
j xii.
] ” be 1 6
XII. Lettres Ecrites. de-Suiffe, d’Italie, ;
de Sicile & de Malthe prrM. ©. ar
XIII. Grafen von Borcke Beſchreibung
der Stargordtiſchen Wirthſchaft. - 46
XIV. Gmelin Beytraͤge zur AN.
des teutfchen. Bergbaues.
XV. Strelin Realwörterbud für Komer
taliften und.Defonomen. 1. ar?
KVI. -A catalogue of plants and feeds, .. .
which are ſold by Loddiges. RL.
XVII. Betrachtungen, Verſuche und.
- Erfahrungen über bes Salpeters Ver⸗
fertigungs⸗Arten. 25
XVII Cetti Naturgefehichte von Sa
dinien I. - 57
alX. "Retzü ——— in — 2
; Jogiam regni vegetabilis. --.58
xX. Vothmann Saum; Räte —
fuͤr Landleute. jet; 140
RX Der Hausvater in ‚oflemarifden,
Ordnimg: 1.
XXI. "Baboifien) pboſttaüſch⸗ ceimſce
Schriften. r. 66
XXL; : Jardin de, Monceau.» ; "67
XXIV. Befchreibung des Sürfientfums
Welſch⸗Reuenburg und Vallengin. -- 7a
XxV.⸗ Icobſono —— —
terbuch. 3 "80
XXvVI. — — AT {
” metern und Thermometern. er 82
AxvI.
Inha f Ro |
XXVII. Baron von Lamotte prattiſche
Benträge zur Cameralwiſſenſchaft. ©.
3
——— „Bit: Hohſtaniſche Landwirth⸗
eUuag; } j
— des — 83— =:
KRX. ll prodromo Veluviano. —
XXXI. Hiftorifch spolitifche Beytraͤge,
die Preußiſchen DE —— —
Staaten betreffend.
XXRIT. Bo Verſuch einer wirihſchaft ”
Achen Raurgeſchichte von Preuſ
ſen. |
AXKIH. Nicolai Beſchteibung einer
Reiſe durch Teurfhland, 1, 2 nr
WXXIV. Maurer Betrachtungen uͤber
einige fich in die Forſtwiſſenſchaft ein⸗
geſchlichene irrige Lehrſaͤtze. *
XXXV. Jablonsky Naturſyſtem aller
befanten Inſecten. Der Schmetter⸗
uuinge erſter Theil. —
XXVI. Coroli de Geer genera et pecies =
inſectorum, audtore Retrio. -- 1
XXxxvii. Plantae alpinae, quas —
Hacquet.
XxXXVIII. Navier Gegengifte des Arſe
niks. Zweyter Band. —*
124
XXXIX. Loſcher Unsrrijevon Spaͤhn⸗
“m %
a ın—
AL
Inhalt
XL. Samlung ‘der wichtigften Regeln
‘ -in der Baumgättneren. ©.i127
XLI. Fueßly neues Magazin der Entos
" molögie. Piertes Stüd. -- 128
ZLI. Fueßly Archiv der Inſectenge⸗
ſchichte. Drittes Heft. 29
kriu. J. S. Halle Magie oder die. %
Zauberfräfte der Matur. = 130
XLIV Rruͤnitz Sfonomifche Enchelopaͤ⸗
#7 die B. 26 und-27. = 133
XLV. Herbſt Verſuch einer Naturge 7.
ſchichte der Krebfeiund Krabben. :-- 135
LVI. Buffon Naturgefchichte der vier: ⸗
füßigen Thiele, B. 7 und. --+- 15%
KEVI. Schubart Erweis, daß alle
Schaͤfereyen ohne Teift und Hutung —
beſtehen koͤnnen. 439
XLVIII. Schinʒ Beytrãge zur naͤhern
Kentniß des Schweizerlandes. — 146
XLX Oeconomie forenfis. Siebenter
T1Bard. 144 -
L. Von Burgsdorf Verſuch einer vol --
Nandigen er vorzuͤglicher Bel
eil. P
.1I Reife
1.
‚Reife nach Oftindien und China auf
Befehl des Königs unternommen
vom Jahr 1774 bis 1781 von Hrn.
Sonnerat, Eommiffär beym See:
wefen, penfionirten Naturforſcher
des Koͤnigs, u. f. w. Erſter Band,
Zuͤrich 1783. 268 Seiten in
Grosquart. |
E⸗ iſt ſchon eine merkwuͤrdige Reiſebeſchrei⸗
bung dieſes Gelehrten Biblioth. VIE
S. 357 angezeigt, wovon zu Leipzig 1777
in Quart eine Ueberſetzung gedruckt worden
mit Dem Titel! Reife nach Neuguinea.
Diefe hat nur 30 Kupfertafeln, die zum Theil
etwas grob gerarhen find; und viele’twichtige
Zeichnungen find weggelaflen worden ‚ohne
daß ſolche einmal den Leſern angezeigt find.
So vermiffe ich.die Abbildung ‚von Bixa orel-
Phyf. Oet᷑on. Bibl.xIIIB. St. A lana,
2 Phyſikaliſch⸗ Oekon Bibl. XII. rn.
lana, welche Pflanze mehr als die meiſten
Voͤgel, in det Ueberſetzung einen Platz ver⸗
dient haͤtte, weil ſie einen ſtarken Handlunge⸗
Artikel liefert. =
Das neue Werk, wovon Drell, Gefner,
Fueßli und Compag. eine Weberfeßung ohne
Verftümmelung, und mit vieler Pracht lies
feen, ift von jener Reife ganz verfchieden.
Es enthält nicht eigentlich ein Tagebuch der
zwepten Keife, die der B. gemacht hat, fon:
dern eine zufammenhängende. Befchreibung
Indiens. Das ganze Werf foll aus zween
Theilen befteben, und 140 Kupfertafeln ers.
halten. Der erfte Theil, den ich noch zue
Zeit nur aus der Meberfegung Fenne, enthält
alfes, was fich auf die Indiſche Halbinfel bes
zieht: die Gefchichte ihrer Revolutionen, ihre
Topographie, ihren Handel, ihre Sitten, Ges
bräuce, Sprachen, die Künfte der Indianer,
den Zuftand ihrer Wiffenfchaften, ihr aftto;
nomifches Syſtem, ihre Mythologie und Re:
ligion. Der andere Band wird die Künfte
und Wiſſenſchaften bey den: Chinefern, die
Sitten der Einwohner von Pegu und ihren
Handel mit den Europäifchen Nationen bes
ſchreiben. Dann follen folgen: Bemerfuns
gen.über Madagafcar, über das Vorgebuͤrge
der guten Hofnung und über Iſle de France
und. ‚über die N Inſeln,
— Br Cey⸗
1. Sonnerat Reife nach Indien. 1. 5
Ceylon, Malaffa, Philippinen, Molucken.
Zuletzt werden. Befchreibungen neuer Thiere
und Pflanzen beygefügt werden.
Man muß geftehen, daß der U. Indien
genauer fennen lehrt, als man es aus den
bisherigen Schriften Fennen fan. Er bat mit
groſſer Sorafalt auf viele Öegeuftände geach⸗
tet, welche von. den meiften überfehn find,
und alles traͤgt er mit folcher Mäßigung vor,
daß die Liebe, zur Wahrheit überall hervor⸗
leuchtet. Die herlichen Zeichnungen hat er
felbft gemacht, fie find groß und ftellen nierk;
würdige Gegenftände ungemein deutlich vor,
fo daß fie mit Recht als ein wichtiger neuer
Beytrag zur nähern Kentniß der Indiſchen
Voͤlker angefehen. werden Fünnen. Inzwi⸗
ſchen enthält der erſte Theil, fo wichtig er für
die Gefchichte ift, doch nicht viel, welches zu
den. Gegenftänden diefer Bibliothek gehört,
aber dieß wenige wird dennoch den Leſern an⸗
geuehm ſeyn. r
Die neueren Vorfälle in Indien find kurz
erzählt, aber freylich fo wie man es von eis
nem Franzofen ‚erwarten kan, nämlich mit
vieler Bitterkeit wider die Engländer. Lord
Pigot wird hier vieler Gewaltthaͤtigkeiten bez
ſchuldigt. Madras oder Ft. St. Geotg iſt
treflich befeſtigt, und Fan nur. mit einer grofs
i 12 ſen
\
Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl.XIN. .
fen Macht uͤberwaͤltigt werden. Negapatnam
bat feine Graͤben, nur Mauern und die Zus
gänge von der See find ganz offen. - Alte
Waaren, welche die Holländifche Handlungss
Gefellfchaft in Indien verfertigen läßt; wer
den dahin zufammen gebracht, und von da
ausgefchift. Abbildung der Indier in ihren
verfchiedenen Kleidungen. Abbildung - der
feilen — zu Surate, die man Ba⸗
haderen nennet. Die abſcheuliche Verbren⸗
nung der Weiber mit den Leichen der Maͤnner,
iſt in allen mahomedaniſchen Staaten gaͤnzlich
abgeſchaft, ‚und auch in den heidniſchen Laͤn⸗
dern ift fie nur noch unter dem Stamme der
Bramanen und der Kriegslente üblih. Man
betäubt diefe Schlachtopfer durch Getränfe
vorher dergeftalt, daß fie tolfühn ihrem Tode
entgegen gehn, ungeachtet die Entfchlieffung
dazu durch einen religiöfen Enthufiafmus und -
bochgeſpante Ruhmbegierde veranlaſſet wird.
- Ein fehr leſenswuͤrdiger Abſchnitt iſt S.
g85 von den Kuͤnſten und Handwerken der
Indier. Inzwiſchen hat ſich der V. doch nur
meiſtens um das algemeine bekuͤmmert; vor⸗
nehmlich nur um die Werkzeuge: Deren‘ bar
ben fie ſehr wenige, und eben deswegen ar⸗
beiten ſie auch, wie ſonſt ſchon bekant gewe⸗
ſen, ſehr langſam und mit einer Geduld,
welche den Europäern faſt unglaublich fögei:
nen
-
I. Sonnerat Reife nach Indien. 1. 5
nen kan. Ihre Einfalt oder ihr Eigenfinn
gebt fo weit, daß ſie die Vortheile der Eu:
ropaͤiſchen Arbeiter im geringſten nicht nutzen
wollen, ungeachtet fie ſolche oft genug ſehen,
Daher findet man noch jetzt in Indien ver⸗
muthlich die aͤlteſten Werkzeuge und Hand⸗
griffe, Die man zur Erklaͤrung alter Nachrich⸗
ten nußen mag.; Der geößte Werth ihrer ges
drucken Leinwand befteht ‚einzig in der Leb⸗
baftigfeit der Farben, die blos von der Beitze
und von dem Waſſer, ſagt der V. abhängt,
mit dem diefe feinwand gebfeicht wird. Ihr
Pinfel ift ‚ein. zugefpigtes. yud ‚gefpaltenes
Stuͤck Bambnsrohr, welches nicht, wie un⸗
ſere Pinſel, von der Beige (welche hier nicht
befchrieben ift); gugegriffen wird. Einen Zoff
oberhalb. der Spitze ift ein Knaͤuel Wolle,
dev die Farbe in. fich haͤlt; dieſen Knaͤuel
druͤckt der Arbeiter, fo oft es noͤthig iſt, da⸗
mie Die Farbe an die Spitze des Rohrs heruns
ter flieſſe. Auf gleiche Weiſe nimt man jetzt
in Frankreich Pinfel aus Schilfrobr. Abbil⸗
dung eines: Tiſchlers, eines Holzſaͤgers, eis
nes Schmiedes, Goldarbeiters, einer Debl:
müble und eines Arbeiters, der mit dem auch)
bey uns befanten, Bogen Baummolle fachet.
Vorzuͤglich angenehm iſt mir Tab, 22 die Ads
bildung des Webers, Gewiß unfere Arbei⸗
ter würden es für unmöglich halten, auf ei:
ne ſo kuͤmmerliche — fo feine Zeuge zu
ma:
6 Phyſikaliſch⸗GOekon. Bibl. XIII. x. '
machen. Der Stuhl wird alle Morgen vor
der Hausthür unter einem Baume aufgeſtel⸗
let und abends wieder zufammengelegt und
mwegaenoinmen.“ ‘Der Gartibaum ift eine
Walze, die auf zween in die Erde eingeſteck⸗
ten Pfaͤhlen ruhet. Der Tuchbaum, worauf
das gewebte Zeug gewickelt wird, ruhet auf
zween Staͤben oder Leiſten, die ſenkrecht in
einem Brette befeſtigt find, welches der Ar⸗
beiter auf einen Stein legt und worauf er ſich
ſetzt, dergeſtalt, daß der Tuchbaum quer vor
ihm liegt. Das Geſchirr wird mit einem Ha⸗
ken oben an den Baum gehenket, in deſſen
Schatten er arbeitet; und ſtat dee Schemel,
Bat er Fäden um den groſſen Zeh eines jeden
Fuſſes gefchlagen, wodurch er die Ketten : Fäs
den auf und nieder zieht. : Alles diefes macht
die Zeichnung ganz’ Deutlich ; aber die Einrich⸗
tung: des Schuͤtzens oder Schiffes, womit
der Einfchlag hindurch geworfen: wird, lernt
man hier nicht kennen, fo wenig als den
Kamm oder die ade, durch deffen Schläge
das Gewebe dieeftigfeit eralten muß. Es
ſcheint, ats wenn der Arbeiter jedesmal, wenn
er einen Faden’ hindurch geworfen hat, fo
chen mit einem keilfoͤrmigen Holze in das Kreuz
der Kettenfäden einruͤcke. Diejenigen, wel
che bey dieſer Gelegenheit: Unterfuhungen
über die Äftefte Weife zu weben anftellen wol⸗
fen, mögen biemit Goguet Urſprung
EN 3 etze
I. Sonnevat Reife nach ndien. 1. 7
ſetze und Kuͤnſte 1 &, 127 md H ©. 175
vergleichen. Dieſer behauptet, fo. wie ſchon
mehrere vor ihm gethan haben, daß man in
den erflen Zeiten die Kette fenfrecht ansges
fpant gehabt, fo wie es nad) ben Hauteliffe
üplich ift. Aber die angeführten Stellen des
Homers und Virgils fcheinen mir dieß noch
nicht zu bemeifen. — Auf einer. Indiſchen
Handmühle koͤnnen zween Menfchen des Tags .
nicht mehr als fechszig Pfund Mehl mahlen;
da ein einziger Mann unfere Mühle regieren
tan, die des Tags mehr als taufend Pfund
liefert. - (Mögen alſo diejenigen, welche vors
Heilbafte Maſchinen verbiethen wollen, die
Indiſchen Mühlen wieder einführen). , Eben
fo jämmerfich-ift ihr Ackerbau; man leſe nur
©. 91 die Befchreibung des Reißbaues. Die
Tab. 25 abgebildete Oehlmuͤhle fheint noch
eins ihrer bequemfien Werkzeuge zu ſeyn.
S. 94 von der Arzneykunſt, wobey mir. Die
Nachricht S. 95 am merkwuͤrdigſten iſt, daf
dig Chirurgie. den Indiern voͤllig unbekant iſt,
da es doch gewiß iſt, daß dieſe aͤlter, als Die
Heilung der innerlichen Krankheiten iſt. Leis
chen oͤfnen ſie niemals. Die Luſtſeuche, ſagt
der V. S. 99, war ſchon von jeher in Indien
einheimiſch; doch iſt ſie daſelbſt an fich nicht
gefaͤhrlich, wenn man fo gleich Gegenmittel
braucht. Die ausführliche Nachricht von der
Sprache gehört nicht hieher; aber die Dacs
— 44 richt
8 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibk XI. r.
richt von der. Art zu fihreiben ©: 115 wil
ich ganz einruͤcken.
Die Indier ſchreiben — Grabſti
chel auf Olles; nicht aber, wie man eheden
glaubte, mit einem Griffel auf gewiſſe mir
Wachs oder Maftir überzogene Baumrinden
Die Dlles macht man aus den Blättern einei
Art Palm, deffen Frucht in Indien--untei
dem Namentonge befant if. Diele Blätter
haben Die Form eines Faͤchers, und find dich
und duͤrre; die Blätterchen, welche man da.
von abzieht, heiſſen dann Olles. Der Schrei:
bende legt die Olle auf die eine Hand und
fehreibt mit der andern ftebend, und ohn
Unterlage, ſo wie Tab. 28 abgebildet ift. Sic
fchreiben auf beyden Seiten, und übertünchen
dann die gegtäbenen Buchftaben mit Dinte.
Um ein Buch zu machen, legen ſie die Olles
über: einander," und machen am Ratid einer
jeden ein Loͤchlein, das’ alfo durch alle Blaͤt—
‚ger hindurch gebt; dadurch ziehen fie-eine
Schnur und’ binden damit alle Olles zufami:
men. Man vergleiche hiemit'meine Anleis
tung zur Technologie S. 122. |
Auch auf Papier ſchreiben die Indier,
welches fie von den Mogolen gelernt zu ba:
ben fcheinen ; denn dieſe fehreiben lieber-auf
Papier, als auf Des, Diefes Papier ifl
ED U —— aus
1. Sönnerä Reife nach Indiem. ca
aus Lumpen vor Leinwand und Baumwollen⸗
zeug gemacht, und mit, Reispappe geleimt,
wodurch es glatt wird, und einen Firniß gleich
dem Chineſiſchen hekoͤmt. Man macht es
son allerley Farbe, oft auch von Gold und
Silber⸗ Sarbe., Sie ſchreiben mit einer Fer
der aus Schilfrohr, und halten die Finger
ſehr weit von dem Schnitt der Feder entfernt;
am liebſten nehmen fie etwas graufaͤrbiges
Papier ‚rund nur ſelten weiſſes, das_ fie- eis
gentlich blos Branchen, ihre Waaren darein
a wickeln. Es muß aisch nicht. febr lange
— fie auf Papier ſchreiben; denn alle
ihre alten Bücher find auf Olles geſchrieben.
En LIE € ‚Ar 2S7Dno 8
Der oübrige Theil \diefes Bandes, der
achtzig Kupfertafeln hat, handelt von der Res
ligion und von ihren Moͤnchen, deren viele
nebſt Goͤtzen abgebildet ſind un
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.. „maeus exeinplified by“ various
„.g.. Ipeeimens ‚ok Englilh.infeäts
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ie drawn.: from, nature by, „James,
.r X er pre re Bi
It andala
ns Bankhlasını Dee 7 er},
Les genres des infektes de LinnE,
.; „ conftates par, divers’echäntillons,
„n. „dinfe&tes.;d’Angleterre ‚, copies,
daprèes naturec Par 67. Barbut.
A Londres, 1781. 371 &eiten und
3 einige’ Bogen Kupf in Grosquart.
47* ——
sy Ir. Na ig! . vl Vefallo. il
FO Yiefes ſchoͤne und koſtbare Werk Ean man
/ geroiffermaffen; mit der exſten Ausga
von Sulzers Kenzeichen der Inſeeten vers
gleichen; denn auch der Englaͤnder hat die
Abſicht die Entomologie durch Beſchreibung
und Abbildung einiger Arten zu erleichtern.
Um den Abſatz des theuren Buchs zu befoͤr⸗
dern, iſt der Text engliſch und franzoͤſiſch zu⸗
gleich neben einander uͤber abgedruckt. Die
Ordnung iſt dieſe. Erſt ſteht der Geſchlechts⸗
charakter iateiniſch aus dem Linne iſchen Sy⸗
item, dann folgt derſelbe engliſch und franzoͤ⸗
fifch uͤberſetzt. Naͤchſt dem giebt der V. im
H We beyden
'
' IL. Barbut’s genera infelorum. . 11
}
beyden Sprachen Befchreibungen einiger: Ar⸗
«ten aus jedem Gefchlechte, und zwar folde,
welche in England: vorfonmen.: Dieſe In⸗
festen find auf zwanzig Kupfertafeln ſehr ſau⸗
ber mit natürlichen Farben abgebiiben: iq
— X
Die gewählten Arten ‚find: meiftens. ſeht
gemeine, die leicht zu kennen, leicht zu finden
find; neue finde ich nicht. darunter. Es waͤ⸗
re gut gewefen , ‘wenn der V. vom: jeder Un⸗
terabtheilung jeden Gefchlechts wenigftens ei⸗
ne Are abgebifder hätte, um daran dasjenige,
wodurch die Unterabtheilungen beſtimt mers
den, zu erflären,. wie H. Sulzer wuͤrklich
bey den meiften Gefchlechtern gethan..batz
aber ungeachtet Barbut von dem meiften Ges
fhlechtern mehr als eine Art vorgaftellet;, auch
der Unterabtheilungen gedacht bat; fo hat ex
Doch darauf nicht Rückficht genommen. Es
ift auch ein unangenehmer Umftand, dag da
jede Tafel 9, auch wohl mehr Zeichnungen
bat, Ddiefe nicht mit Zahlen bezeichner find,
Daher es denn einem Anfänger, dem doch eis
gentlich das Buch beſtimt ift, zweifelhaft ſeyn
kan, welche Zeichnung zu der. Beſchreibung
gehört. Denn fo gut auch: beyde gerathen
find, fo fan folcher. Zweifel,: fonderlich bey
Heinen Arten, allerdings ftat finden. Hiezu
koͤmt noch der übele Umftand, daß auf mans
gen Tafeln mehr Arten: abgebildet, ala. im
Bude
2Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. r.
Buche beſchrieben oder nur einmal genant
find; fo. findet man Tab. ı Scar. melolontha
und noch mehrere Arten ganz artig abgebildet,
da doch im Buche ſelbſt nur-Scar. typhaens;;
pilularius und. auratus vorkommen. Cs wird
daher auch beſchwerlich ſeyn, die Zeichnun⸗
gen’ anzufuͤhren, Bund es koͤnnen gewiß leicht
Dadurch Irrungen entfiehen ‚.' denen Durch
Beyſetzung der Zahlen wäre vorgebeugt wor⸗
den: Unter den abgebildeten Arten find:
Byrrhus ferophulariae und verbalei. Chryfo-
ınela polita,,.gräminis, haemoptera, fanguis
nolenta. , Hispa’atra. Bruchus pift, nicht
ſehr deutlich... Die vier oder fünfabgebildes
ten. Arten: Rüffelfäfer: find gar, nicht. genant
worden; unter ihnen ift Curculio viridis und
eine; groffe Art:mit: braunen und weiſſen Quer⸗
freifen: : Attelabus curculionoides. Verſchie⸗
dene ungenanteCerambyces. : Leptura arcua,
ta; Necydalis:mijor.. Bupreflis 8-punctata,
aber: wohl ſchlecht getroffen. ‚Blatta' orientalis
iſt, wenigftens in demjenigen: Exemplar,
was ich vor mir habe, roͤther und brauner
gemalet, als ich fie jemals geſehn babe. Man-
tisıgongylodes.‘ Gryllotalpa. Man will in
England lebendige Skorpione, aber nur von
der Groͤſſe einer Laus, gefunden haben. Auch
in Teutſchland hat man lebendige Skorpione
zuweilen zwiſchen Moos angetroffen, womit
Italieniſche Waaren eingepackt —
? abs
I; Barbur’s gmera inftblorum. 13
Barbuit hat am Ende 2 unausgemalie
Kupfertafeln, jede von einem halben Bogen
‚beygefügt, mörauf er die Linne iſchen Kenzeis
‚hen aller Gefchlechter, z. B. die Bildarig
der Fühlhörner, der Flügel u. f. w. vorgeſtellet
bat, wodurch allerdings Anfängern die Kent
niß erleichtert wird. ch argwoͤhne aber, daß
ein folcher Infeften: Kenner, wie H. Sueßlp,
manches bey Barbut bemerfen möchte, was
feine eigene Kentniß und Genauigfeit zmeifel:
haft machen möchte. Hin und wieder hat er
Die Lebensart der Inſecten erzaͤhlt; doch neue
DBemerfungen find mir nicht voraefommen.
Daß Blatta orientalis nicht Steinfohlendampf
leiden fan, ift fehon befant geweſen.
III.
Nluftrations of natural hiftory, whe-
‚rein are exhibited üpwards of
two hundred figures of exotie
inſects. — Onfifty copper-pla-
tes. By D. Drury.. Vol. II.
London 1782. 76 Seiten. in
Grosquart.
er erfte Theil diefes herlichen, aber koſt⸗
baren Werks ift Biblioth. II ©. 236
und der zweyte V ©. 41 angezeigt —
ie
14 Phyſtkaliſch⸗ekon. Bibl. XI. 1.
Die: Einrichtung iſt völlig. noch, diefelbige,
‚wie in den erften Theilen; Doch bat diefer
neue ‚noch mehr unbefchriebene neue Arten,
‚als irgend: einer der vorigen. Manche Ar:
‚ten find jedoch. unter der Zeit der Ausgabe von
‚andern befant gemacht worden, und noch das
zu aus des ®. eigener Samlung, die er mit
einer feltenen Urtigfeit, jedem Kenner der Ens
tomologie zum Gebrauche oͤfnet. Die Kos
‚ften, welche er zur Vermehrung feines Vor⸗
‚zaths anwendet, muͤſſen erftaunlich feyn; denn
vielleicht ift nie eine Samlung fo zahlreich an
den feltenften ausländifhen Arten gewefen,
‚als dieſe.
In der Vorrede befchreibt der Verfafler,
wie befchwerlich es fey, in Afrifa und Weitz
indien , fonderlich in unangebaueten Gegens
‚den, Naturalien zu ſamlen. Er giebt einige
Machrichten, von dem Ungemach, mas dort
“manche Inſecten anrichten. Die Ameifen
haben fich in den Caribifchen Inſeln derges
ſtalt vermehrt, daß die Menfchen dem Uns
geziefer haben weichen müflen. Die, welche
* bauen, ſind ſo ploͤtzlich verarmet, daß
ſie nicht Kraͤfte genug gehabt, ſich auf Baum⸗
wollen⸗ und Indigbau einzurichten. Dieſe
Produkte ſind nicht ſo ergiebig, als Zucker,
aber ſicherer wider das Ungeziefer. Eine un⸗
zaͤhlbare Schaar Schaben —8 nachts —
er | es,
. IL Drurps illufvat. ofwatzchifiorg. 15
ber, verzaͤhrt ale Eswaaren, ſucht fonder
üch Oehl und Dinte,. und. kürzt fih, in die
Dinte, -fauler darin, fo daß fie einen Geſtank
wie ein groffes Nas verbreitet, - Wenn drey
Schaben derjenigen. Wet, welche ben Linne
Blatta gigantea heißt, in einem Zimmer find,
fo. machen folche ein fo ftarfes Lärm, daß es
faft unmöglich iſt, dabey zu ſchlafen. Krans
fe und Sterbende werden von ihnen angefrefs
fen. Ein noch gröfferes Ungluͤck richtet ‚die -
DMorwegifche Rage an, welche ſich unbefchreib:
Tich vermehrt hat. H. Smeathmann, dee
viele Jahre in Afrifa und. Weſtindien gewe⸗
fen iſt, bat dem V. Beobachtungen. über
Manche Infecten mitgetbeilt, welche man der⸗
einft ausführlicher in deffen Reifebefchreibung
lefen wird.
Bon Tab. ı bis 49 finder man bier Ab⸗
Bildungen von allen dreyen Gefchlechtern der
Schmetterlinge. Manche find von Cramer
auch ſchon befant gemacht, der hier aud) zus
voeilen angeführe if, Einige wenige find
auch fhon in Fabricius ſyſtema entomol. und
mantiffa befchrieben; aber die meiften find
Doch ganz neue Arten. Sehr viele find aus
Sierra teon, aus China und Weftindien.
Diele neue Arten Wanzen, zum Theil von
unerwarteter Bildung. Einige Käfer, uns
ter denen fich fonderlich Tab. 49 Fig. ı Scarab,
} R , tor.
Ts Phyfikatifch-Dekon. Bibl. XII. r.
torquatus auszeichnet, welchet 2 Zoll fang
iſt. Eben ſo lang, aber nicht ſo breit, iſt
Flater flavellicornis Tab. 47 Fig. 1. Auf
‚eben dieſer Tafel auch Elar.: porcatus und fas-
ciatus, welche auch bey Fabricius ©. 211,
212 vorfommen. Verſchiedene Cerambyces,
auch Rüffelfäfer, und Die letzte Zeichnung
auf der soften Tafel Fulgora armata. Der
B. hat diefe Namen im Regiſter beygeſetzt,
denn im Terte felbft, welcher engliſch und
franzoͤſiſch ift, ift Fein Iufeet benant worden,
Die: Maleren tft eben fo vortreflich, als-ih
“den vorigen Theilen. Db noch mehrere fol
gen follen, iſt nicht gemeldet worden. -.
S ® 2 2 17
er AV; un
Earl Ehriftoph Delhafen v. Schoͤl⸗
lenbach Abbildung der "wilden
Baͤume, Stauden. und Bufchges
mwächfe, welche nicht. nur mit Fars
ben nach der Natur. vorgefteller,
fondern auch nach ihrer wahren
DBeichaffenheit, nach dem Stand
ihrer Blätter, nach: ihren maͤnli—
chen und ‚weiblichen Blüthen ;
Früchten und Samen, nad) ihrem
Wachsthum und Alter, das fie ge
mwöhnlich erreichen, nach ihrer Erz,
zichung und Pflege, die fie erfo-
dern, kurz und gründlich befchrie-
ben find, Erfter Theil, welcher
die Tangel = oder immergrünenden
Bäume enthält. Nürnberg bey
- Wolf. Winterfehmid 1773 in Gros:
quart. Zweyter Theil, welcher die
Laub- oder Blätterbäume enthält,
E⸗ wird gewiß vielen Leſern angenehm ſeyn,
einmal eine Nachricht von diefem fchö:
nen und nußbaren, aber Iangfamen Werke
zu erhalten. _ Der Anfang ift ſchon im erften
Phyf. Oekon. Bibl. XIII B. ı St. B Their
18 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. r. _
Theile &. 414 angezeigt worden. Der erfte
Theil ift mit dem Bogen L gefchloffen und
hat 34. Kupfertafeln.- Bon dem andern Theis
Te-find nur erft fünf Bogen -und 28 Kupfer:
tafeln mit einem Schmußtitel ausgegeben
‚worden. Im erſten Theile ftellen die 4 er;
ſten Tafeln Pinus ſilveſtris oder die Kiefer
nach den Blürhen, Früchten und nad) dem h
Verfchiedenen Alter vor. Die Tafeln 5-8 ger
hören zu Pinus picea; Tab. 9- 16 3u P. abies;
‚Zah. 1722 zu P. Larix;. Tab. 22 Junipe-
rus communis; Tab. 23 und 24 Taxus bacca-
ta; Tab. 25 Thuja occidentalis, aud) zugleich
die Früchte von Th. orientalis. Tab. 26
Juniperus fabina, auch die Frucht von Cu pres-
fus thyoides, welche weiſſe Ceder hier, mie
‚von Du Roi, zum Anbau empfohlen wird,
ungeachtet fie zuweilen von der Kälte leidet.
Tab. 27 Pinus cedrus oder Ceder von Liba⸗
non, doch nur ein Zweig und die Frucht,
weil der Baum um Nürnberg noch nicht ger
bluͤhet hat. Tab. 28 Buxus fempervirens.
Die ſechs lebten Tafeln zeigen die meiften
der vorhergenanten Bäume in ihrem erften
Wachsthum, fo wie fie aus den Samen aufs
gehn und in den erften Jahren anzufehn find.
Sch glaube, daß diefe Zeichnungen vielen
Dank verdienen werden, weil fie gewiß Die
Kentniß diefer Bäume befsrdern. Tab. 32
Gig. 5 ift, eine feltene Abbildung von —
| Ä e
IV. Schoͤllenbach wilde Baͤume. 19
hen und weiblichen Bluͤthe des Lerchen—⸗
baums. J |
Sm andern Theile macht unfere vaterläns
difhe Eiche billig den Anfang, wozu Tab.
1, 2, 3, 4, 5 gehören. Auf der erſten Tafel
it das Baͤumchen, fo wie es aus der Eichel
erwaͤchſt, ſehr artig abgebildet. Tab. 6, 7,
8 die Rothbuche, Fagus ſylvatiea. Die aus
Cramer genommene Nachricht, daß Diefer
Baum felten vom Blitze getroffen werde,
ift nach neueren Bemerkungen falfch , wie
ſchon in vorigem Bande der Bibliothek ange⸗
zeige if. Tab. 9, 10, 11, 12 Carpinus be-
tulus. Tab. 13, 14, 15 die Winterlinde,
nebſt einer vergröfferten Zeichnung der darauf
befindlichen Blattlaus, welche aus des H. von
Gleidyen mifroffopifchen Entdecfungen ges
nommen; und Diefe Zeichnung ift die einzige
im ganzen Werfe, welche nicht neu ift; alle
andere find unter Aufficht des V. neu verfer⸗
tige worden, welches gewiß fein geringes tod
if. Tab. ı6, 17 Eichen, Fraxinus excelfior.
Tab. ‘19, 20 die gemeine Ulme. Tab. 20,
21 Birke, Betula alba. - Tab. 22, 23 Acer
pfeudoplatanus. Tab. 24, 25, 26, 27 Acer
platanoides, Tab. 28 Acer campellre, wo
auch der Linterfchied Diefer drey Arten befchrier
ben ift. Der Tert zu diefem fehr lehrreichen
Buche, beftcht in einer ſeht kurz gefaßten
32 Ber
20 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XII. ı.
Befchreibung jedes Baumes und in einer eben
fo furzen Nachricht von der Erziehung und
Nutzung. Streitige Meinungen verfchieder
ner Scriftfteller hat der B. oft durch feine
einene Beobachtung entfhieden. Möchte
doch die Ausgabe beffer gefördert werden!
A —— — —— —
| V. | |
Verſuch einer mwirthfchaftlihen Na⸗
turgeſchichte von dem Königreich
Oft: und Weſtpreuſſen. Zweeter
Band, von F. ©. Bol. Def
| ſau 1783. 640 Seiten in 8.
Hit Theil folte die Befchreibung der
Preußiſchen Mineralien enthalten, aber
diefe find noch gar nicht unterfucht worden ;
denn Erzählungen von Verfteinerungen, die’
manche geſamlet haben, wird niemand dahin
rechnen wollen. Die beyden Sagen, Vater
und Sohn , fcheinen die erften zu ſeyn, wels
che Gefchicflichfeit und Meigung gehabt bas
ben, mineralogifche Unterfuchungen anzuſtel⸗
len; aber ſie ſind zu fruͤh geſtorben. In der
Vorrede, wo der V. die wenigen nennet,
weiche wenigſtens einige Aufmerkſamkeit auf
die Mineralien gewendet haben, lieſet man,
wie ſauer die unwichtige Lithographia Au
uUlr
V. Bock Naturgeſch. v. Preuffen. 2. 21
burgica dem auten Pfarrer Helwing gemors
den if. Er hat einen Kupferftecher aus Leips
zig auf feine Koſten kommen laſſen, und: fol
chen eine geraume Zeit bey ſich unterhalten.
Zu den Platten hat er ſo gar ſein Kuͤchenge⸗
hier ——
Weil 9. Bock dieſen — far gaͤnzlich
aus allgemein bekanten Büchern zufammen?
getragen hat, und er in der That faft nichts
zur Kentniß der Preußifchen Mineralien ents
bält,. ſo würde ein Auszug fehr überflüßig‘
feyn. Jedoch der Abſchnitt S. 161 vom
Bernſtein enthält, auffer den Collectaneen,
die der B. ſchon ehemals hat drucken laffen,
wenigftens einige neue Nachrichten. Erft
ums Jahr 1650 hat man angefangen, auch
nach Bernftein zu graben; aber die gegrabes
nen Stücke find auch dort, fo wie wohl übers
all, mit einer rauhen, dunfelbraunen Rinde
umgeben. Waffertropfen, Die zumeilen in
Bernſtein eingefchloffen find, verdünften oft
mit der Zeit, welches wohl fo gar in Cry⸗
fall geſchieht. Man foll inzwifchen die Höhr
lung wieder mit Wafler verfeben fönnen, fo
wie der befante Metallurg Cramer, wie mir
erzählt worden, dadurch in Ernftall Waſſer zu:
rüc gebracht hat, daß er folchen gegluͤhet
‚und in Waſſer abgelöfcht hat; und vermuth⸗
lich wuͤrde man durch Huͤlfe einer Luftpumpe
B 3 eben
-
23 PhyfikalifchsWekon. Bibl. XIN. 1.
eben diefes bewuͤrken Fönnen. Der gelbflate
Bernflein giebt den ftärffien Geruch, das
meifte Oehl, und wird durch Reiben mehr als
Der weile, elektriſch. Die Fönigliche Einnah⸗
me von, diefem Regal wird auch bier auf
18000 Th. höchftens angefchlagen. Es wird
adminiftriet; denn die Berpachtung, welche
man im J. 1777 einführen wolte, fam nicht
zu Stande. Auserleſene geoffe Stücde were
den den Meiftbiethenden verfauft, wenn ihr
Geboth nicht zu gering iſt. Jetzt wird eine
Tonne ( deren Gröffe oder Gewicht der V.
nicht angegeben bat) der beiten Serte mit
2800, auch wohl 3000 Thl. bezahlt. Die
Leinen Stüsfe wurden ehemals für einen feſt⸗
gefegten Preis verkauft, doch feit 1782 laͤßt
man fie ebenfals verfteigern. Die mehrefte
Zeis finden fi in Königsberg und Danzig
einige Yrmenier und Juden aus der Levante
ein, weiche Bernftein faufen, um ihn in der
Levante zu verhandeln. nglifhe Kaufleute
. Taufen auch viel, und verfchiefen ihn nach '
Denedig, Smyrna, Alerandrien. Gegra⸗
bene Stüde find felten groß, doch hat mar
vor wenigen Jahren ein Stuͤck in der Groͤſſe
eines, Menfchenfopfs gefunden, welches ein
Jude um fünfzig Ducaten erbandelt bat.
Kunftftücke von groffem Wertbe, werden
nicht leicht gefucht, und manchem Königss
Bergifchen Künftler ift wohl ein Spiegelrab⸗
; men
“w
V. Bock Naturgeſch. v. Pireuffen. 2. 23.
men’ oder eine Flöthe, zo und 30 Sabre un⸗
abgenommen geblieben... Kleine Käftchen int
Preife von 3.bis 6 Dufaten, Dofen, Knds
pfe, Spielmarfen u. d. find gegenwärtig die .
gewöhnlichen Warren. Wo man Bernfteim
ausgegraben bat, da bat man ihn allemal
nefterweife gefunden, und es ift: unrichtig,,
was Vogel in Mineralfyft. S. 328 und ans
dere angenommen haben. daß er nämlich in
Adern und "Gängen vorfäme. Nicht weit
von Großbubniden S. 637, hat die Kammer:
1782 Stollen und Schädte treiben laſſen,
aber groffe Ausbeute bat man noch. nicht ges
pwonnen. Zumeilen wird auch Liebhabern
die Freyheit zu graben. geftattet, wenn fie
naͤmtich zwey Drittel der ausgegrabenen
Menge der Kammer nach dem Preis bezah⸗
len, wofür: ihn die Kammer den Künftlern
oder Bernfteindrebern überlößt: Die See
wirft nicht jährlich gleich viel aus; einen aufs
ferordentlichen Seegen haben. die Jahre 1757
und 1761 gehabt; und man glaubt, daß die
vielen damals an die Preußifchen Ufer gefoms-
menen Schiffe, mit ihren Anfern den Boden
des Meers:aufgelockert und. dadurch einen ſtaͤr⸗
fern Auswurf verurfacht haben. Bernftein,
welcher durch Abfochung mit Leinoͤhl Flar ger
macht, wird bleicher, mit der Zeit roͤthlich,
und nicht fo ſtark elektriſch, als anderer.
Dur einer in Königsberg giebt ſich mit den
D4. chemis
x
24 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 1.
chemifchen Zubereitungen aus dem Bernftein
ab, weil die Nachfrage gering ifl. C Aber
die Holländer treiben doch Diefe Arbeit in
Groſſem mit Gewinn). Es iſt zu-bedauren,
daß der V. fih nicht die Muͤhe genommen
Bat, einige neue Nachrichten von der Vers
arbeitung des Bernfleins und dem Handel
damit zu erfragen. Was er von den übrigen
Mineralien zufammengejchrieben bat, iſt
nicht des Leſens werth. Im Auhange finder
man ein Verzeichniß der vielen Alterthuͤmer,
welche man zuweilen aus der Erde gegraben
hat, wobey der V. die Bücher nennet, wel⸗
che davon gehandelt haben. Am Ende iſt ein
Verzeichniß der Schriftſteller von Bernſtein,
welches Dank verdient. Zu einiger Berich⸗
tigung kan ich folgendes beyfuͤgen. Gott⸗
a
fried Thilo exercitatio de fuccino:ift zu Witz
temberg nicht 1660, fondern 1648: gedruckt
worden. ©.632 lefe man: Stockar de Neu.
forn,. Des Kurelius Differtation:. nAex-
reov ift zu Leipzig gedruckt. worden. Kinige
Shriften, die. H. Bock nicht gefant hat,
find von H. Rrünig in Encyclopaͤdie IV ©.
247 und von Weigel in Chemie 11 S, 356;
genant worden.
v1.
VI. Der Samler._ : 2%
VI. an
Der Samler, eine gemeinnüßige Wo⸗
chenſchrift für Buͤndten. Dritten
Jahrgang. 1781. Ehur- in." 84
Vierter Jahrgang. 1782. |
Js diefer Jahrgang hat einige Auffäge,
: welche auch Ausländern angenehm ſeyn
werden. Manche find Nachrichten von klei⸗
nen Reifen, welche nicht.unberrächtliche Bey⸗
träge zur Geographie. und Kentniß der dortie
gen Gewerbe enthalten. Cs ift auch anges
nehm zu fehn, wie die Gefellfchaft ‚immer
würffamer wird, und ihrem Vaterlande mans
cherley Vorſchlaͤge thut, von denen doch, vers
wuthlich manche anſchlagen werden. ©. 33
ift die Befchreibung einer. Reife durch ‚Dig
Montafunerberge in die. Gebürge Fermunt,
welche ein Paar Prediger im Jahre 1780 98:
macht haben. Man fan nicht ohne Bergnüs
gen die einfältige Lebensart der einfamen Hirs
ten auf den unmwegfamen Gebürgen. lefen.
Einige Alpengewächfe find auch genant wors
den. ©. 171 ein Verfuch die verfchiedenen
Abarten der Trauben, melde man im Beltz
lin bat, zu beftimmen. Fer
Im vierten Jahrgange ©. 180 des H.
von Albereini Anweiſung Torf. zu fuchen
F B 5 und
26 Phyſitaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII.r.
—
und zu nutzen. S. 217 des H. Dat: Am
Stein Naturgeſchichte des Murmelthiers,
die viele ſonſt noch nicht bekante Nachrichten
enthält, wiewohl fie nun auch ſchon größten:
theils in Schrebers Thiergefchichte genußt
find., Die Thiere bewohnen nur die höchften
Gebuͤrge, wo fein Holz mehr mchſt, und
wohin weder Menfchen noch zabmes Vieh
Fommen. Zum angeneümften Futter, gehören
hellandrium mutellina , plantago alpina.
kur Thiere find ungemein furchtfam , arg⸗
woͤniſch, und wehren ſich nur, wenn fie gaͤnz⸗
lich in Die Enge getrieben werden, ‘durch hef⸗
tiges Beiffen und Kragen. Diele leben in
einer Gegend beyfammen: Sn ihren Hoͤh⸗
Tungen fchlafen fie den Winter über, aber in
Häufern fan man fie wachend erhalten. Son⸗
derbar ift, daß das Märchen, als ob fie eins
ander das Heu auf den Bauch laden, und
fich damit auf dem Rücken fortfehteifen laſſen,
feit des Plinius Zeit. noch immer in Schrif?
ten wiederholet wird; fo gar Bonner hat es
als wahr angegeben in Betrachtung über die
NMatur. Das Fleifch der Murmelthiere wird
frifch und gedörret von vielen für ein ſchmack⸗
Baftes und gefundes Effen gehalten. Es wird.
auch geräuchere. Ein Thier wiegt 7 bis 16
Pfund. Das Fer ift Shliche und gerinnet
auch in der firengften Kälte nicht. Hier wers
den auch einige Fehler des Büffon ——
VI. Der Samler. 27:
©. 241 Reife in Rhaͤtiens füdöftliche Gegen:
den. ©. 249 Nachricht des Hrn. U. von
Salis von berühmten Veltliner Malern.
©. 269 wird Aftragalus vliginofus als ein:
gutes Futterkraut für fumpfichte Gegenden
gelobt; diefe Pflanze ift in Sibirien einhei⸗
mifh. J
%
VII.
Verhandlungen der Geſelſchaft land⸗
wirthſchaftlicher Freunde in Buͤnd⸗
ten. Viertes Stuͤck 1781. Fuͤnf⸗
.. 18 Stüd 1782. Jedes ein Paar
Bogen ins. —
Wut. um den fernern Fortgang dieſer Ges:
fellfchaft zu melden, zeige ich dieſe Bo⸗
gen an; denn fonft find fie eigentlich nur für:
Die infändifchen Mitgkieder beſtimmet, um
ſolchen die Arbeiten und Vorfälle der Gefells.
fchaft zu.melden. Das vierte Stüc lehrt ins
zwifchen den dortigen Weinbau fennen. Det
\ -Mebenfticher ift auch dort fürchterlich. ine‘
Gemeinde both 6 Bläßger für jedes Pfund’
Diefer Käfer, und in Furzer Zeit hatte man
2000 Pfund zu bezahlen. Andere Dörfer
find diefem guten Benfpiele gefolgt, und man
verſpuͤhrt den Mugen Davon. Freylich iſt =
j «6
28: Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. r.
fes Mittel der unmittelbaren Ausrottung vorz
treflih, nur muß es einige Sabre beftändig
angewendet werden. - Man Flagt.noch über
ein. anderes noch uubeftimtes Inſeet, deflen
Made fich in das Marf der Neben eingräbt.
- Damider: läge man Stroh am Fuſſe der Reben
faulen, welches dem Inſect zuwider fenn fol.
Ein tandmann hat durch Verſuche bewiefen,
Ba Heu von nicht Üüberreifem Grafe am mei:
ften näbre; aber wenn man auf die Menge
febn will, fo ift es, befler, das Gras älter
werden zu laflen. . Der Landwirth zog fi
daraus diefe Regel: für feine Milchkuͤhe muͤſ—⸗
fe nıan das Gras früh, hingegen zum Vers
Fauf fpät maͤhen, wenn man allein auf feinen
ungen bedacht feyn wolle. Zur Unserhals
tung der Kühe auf den Gebürgen , vermehrt
man durch die Wurzeln Rumex alpinus. DAS
Kraut. wird dreymal abgebrochen, in Gruben
gepackt und mit Schindeln belegt, die man
mit Steinen und Erde bewirft, wodurch das
Kraut feifch erhalten wird. Es. ift zur Mas
ftung .der Schweine befonders gut. ine
ausführliche Berehnung über die Bortheile
des Weinbanes, die in neuern Zeiten mit den
Preiſen des Weins geftiegen find. — Die
Gefellihaft hat auch 1782 eine, Preisfchrift
auf. 34 Bogen in 8 abdrucken laſſen: Vor⸗
ſchlag und Anleitung zur Errichtung eis
ner Tuchfabrite in Buͤndten. —
—Qı ® 2 - r"
VII.
Litteratur der Reiſen oder hiſtoriſches
und critiſches Verzeichniß aller bis⸗
her bekanten Reiſebeſchreibungen,
welche in verſchiedenen Sprachen
und Landern ang Licht getreten ſind.
Nebſt einer chronologiſchen Einlei⸗
tung und einem ſechsfachen Anhan⸗
ge, den Liebhabern der Geographie
und Statiftif angefündigt von
Georg Friede. Caſimir Schad.
Nuͤrnberg 1783. 14 Bog.ing.
FYer Verfaſſer macht einen Vorſatz bekant,
deſſen baldige und gute Ausfuͤhrung ge⸗
wiß ſehr viele ſehnlichſt wuͤnſchen werden.
Denn leyder! fehlt uns noch ein Buch, wor⸗
aus man die Reifebefchreibungen von den ver:
fchiedenen tändern, nach ihrem wornehmftei
Inhalte, nach den Fahren, und den verfchies
Denen Ausgaben und Ueberfegungen, fennen
-Sernen koͤnte. Wie viele werden nicht den
Mangel eines foldhen Buches beflagen und
wie groß würde das Verdienſt desjenigen feyn,
der folchen zu heben übernähme! Etwas vol:
ftändiges wird niemand liefern fönnen, aber
ſamlen lieſſe fich Doch viel, welches ducch =
e
30 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. zu. 1:
fe eines quten Megifters und mit Bemerfung
der Schriften, in denen man von den Reife:
befchreibungen weitere Nachricht finden koͤnte,
immer fehr brauchbar feyn würde. Es iſt das
bey zu wünfchen, daß derjenige, Der fich dies -
fes Verdienft machen will, forgfältig diejeniz
gen Ausgaben bemerfe, welche er felbft zu
ſehn Gelegenheit gehabt hätte H. Schad
will feine Arbeit beftweife herausgeben und
:damit im fünftigen Jahre anfangen... Man
lieſet bier den Plan. oder die Ordnung, wels
cher er dabey folgen will, auch ein Verzeichs
niß derjenigen Bücher, worin bisher noch
am meiften von Reifebefchreibungen gebanz
delt if. Der V. hat im J. 1781 zu Nürns
berg in 8. eine Webetfeßung von oh. Ötrers
Reiſen in die Türfey und Perfien heraus zu _
geben angefangen, wovon noch der andere
Theil erwartet wird. Auch macht er Hofnung
‚zu einer Weberfegung von Toozetti relazioni
d’alcuni viaggi, worauf er Unterzeichnung ers
‚wartet. ch wage den Wunfch zu Auffern,
dag H. S. mehr auf die Nichtigkeit der teut:
ſchen Sprache achten möge, wodurch fonft
leicht bey einigen ein Widerwillen entfteben
möchte, - |
IX,
IX. Geographiſches Magazin. 31
M. Joh. Ernſt Faber, Inſpectors
der Koͤn. Freytiſche und Sekretairs
der Halliſchen Naturforſchenden
Geſellſchaft, geographiſches Maga⸗
zin. Erſten Bandes erſtes und
zweytes Heft. Deſſau und Leip⸗
zig. 1783, jedes 8 oder 9 Bogen
in 8.
Gie Abſicht iſt Beytraͤge zur Verbeſſerung u
der Geographie zu famlen, theils aus
neuen Büchern, theils aber auch aus noch
ungedruckten Auffägen. Letztere werden frey⸗
lich den eigenthuͤmlichen Werth diefes Magas
zins am meiften erhöhen, und man findee
auch in diefen beyden Heften fehon einen gus
sen Vorrath davon. - Die vornehmften fcheis
nen folgende zu feyn. -Machricht von der, "
Stadt Schweidnig und der benachbarten Ges
gend. Sn der Naͤhe ift eine Gruft, worin
Leichen unverwefet bleiben. Im J. 1740 fol
eine Faiferliche Commißion da gewefen feyn,
um, mo möglich, munderthätige Heiligen
Daraus zu machen. Aber es war gar zu bes
kant, daß die Leichen Keßer gewefen waren.
Eine furze Topographie von der Grafſchaft
Marke Ich lefe hier, daß die befte Charte
von
33 Phyfitalifhdekon. Bibi: Xi. 1.
von der Graffchaft auf einem Quartblat bey
H. Kriegsrach Gravius zu haben fen, welche
ich nie. zu ſehen Gelegenheit gehabt. habe.
©: 25 von dem Blautopfe in Schwäben ,
oder von dem Urfprunge des Flüßchens diefes
Namens. S. 29 Machrichten aufeiner Reis .
fe durch die vorderoͤſterreichiſchen Lande ge:
famlet. ©. 133 von der Stadt tiegniß in
Schleſien. ©. 137 Nachricht von der im J.
1773 erfolgten WVerwechfelung des Magdes
burgifchen Lukenwaldiſchen Kreifes gegen den
Churmärfifchen: zum Zauchſchen Kreis gehoͤ⸗
rigen Ziefarfchen Diſtrit. S. 150 etwas
son Minden in Weftpbalen und der umlies
genden Gegend.: Volkmenge im Herzogthum
Magdeburg und im Salfreife. Sitten und
Gebräuche der Ravensbergifhen Bauren.
Unter den Recenſionen, die den übrigen Theil
des Magazins ausfüllen, verdienen die Ans
zeigen neuer Charten einen Vorrang. jedes
Heft Fofter den Unterzeichnern 7 gr. Convens
tionsgeld. In den beyden erften Heften ift
eine fehr miderliche Ortbographie; aber am
Ende finder man eine Verbefjerung, die es
wahrſcheinlich macht, daß fie nicht von dem
‚Herausgeber herruͤhret.
x.
Dictionnaire de voierie, dont T’ob-
jet eft d’indiquer les loix de la
matiere, les oflieiers qui ſont
charges d’en maintenir execu-
tion, leur competence, la.ma-
niere. de fe pourvoir & de pro-
:ac&der pardevant eux, les- voies
. qu’on peut prendre contre leurs
: » „ordonnances & jugemens, lors-
‚gü’on fe croit fond& & les atta-
‚quer; & de faire connoitre les
droits utiles de la voierie, com-
. „ment & dans quelles circonftan-
ces ils.font düs & fe pergoivent;
. ouvrage. utile aux: architettes,
entrepreneurs, mfagons ,' char-
. pentiers, menuifiers. & aux pro-
-Prietaires’qui font batir. Par M.
Perrot, avocat en Parlement, Pa-
ris 1782. 670 Seiten in 4. —
1 U man bey de la Mare und noch -
AAMA ceſſer in Cöntinuation du traitd de la-po-
lied eine ausfuͤhrliche Nachricht von dem ans
trift ; war. Die; Franzoſen unter Voieris ver⸗
Mhyſ. Beton. Bibl. XIII B. ı St. EC ftehn,
DEE 33
94 Phyſitalſſch-Oekon Bibl XII. 1.
ſtehn, und ungeachtet audy allenfals der Titel
Diefes Buchs ftat einer Erklärung dienen fan,
. fo will ich dennoch, da die Gränzen ſehr vers
fhiedentlich beftimt werden, diejenige Erklaͤ⸗
rung, welche Perrot S. 437 gegeben hat, ein⸗
ruͤcken. Nous entendons par Voierie une
portion de la police, qui a pour objet la li- _
berte & utilite des’chemins, rues, paflages,
-ponts, ports, la decoration des villes &:la -
Äüret€ des mailons & édifices, laquelle poli-
ce elt exercde felon les lieux & les circonftan-
ces, avec plus ou moins de plenitude, par
les treforiers de France grands - voyers, dans
les generalites ou ils font etablis, les Inten- _
dans dans leurs provinces, les commiffaires
du Confeil dans les departemens qui leur font
confies:&c. Demnad) hat der V. alles dass
jenige, was die Franzoͤſiſche Polizey über die
Erbauung, Veränderung, Unterhaltung und
Verbeſſerung der Gaffen, Heerſtraſſen, Brüfs
ten u. d. von Zeit zu Zeit verordnet hat, im
befondere Artikel nach alphaberifcher Ordnung
gebracht, fo daß man hier meiftens-Die eige⸗
nen Worte der Verordnungen antrift. Da
der V. eigentlich denen zu dienen gefught bat,
welche mit Baufachen zu thun haben, fo fins
det man -nut wenig, was etwa zur Geſchichte
der Polizey dienen koͤnte. Am Ende find: alle
angeführte Verordnungen: in. ein chronologis
fches Verzeichniß gebracht; manche find ers
f 2 te — da⸗
: X Didionnaite de voierie. 98 9
daſelbſt faſt ganz abgedruckt worden, Auffer
den neuern, findet man die meiſten ſchon bey
de la Mare: Perrot führt auch Code de
voierie par Mellier, tréſorier de France. an,
welches. vor 47 Sapeen . in 2 ae
gedrudt # |
Die Berflanung. der- g⸗erſtraſſen mit
Baͤumen iſt ſchon #572 unter Heinrich I an⸗
befohlen worden, aber ſie iſt niemals zu Stan⸗
de gekommen. Niemand darf Keller anlegen,
welche unter die Gaſſen treten, welches Ver⸗
both von: 1607 — wiederum erneuret
worden.
S. 119 bis ‚©. 148 Berorniingen für
"Diejenigen, welche die Erbauung der Häufer
durch Accord übernehmen oder für entrepre-
neurs de batimens. Hängende Garten an
Haͤuſern oder die Ausftelung der Blumens
töpfe auſſen vor den Fenſtern der Sbern Stock:
‚werke bat die Parifer Polizey ſchon 1607 vers
bothen. ©. 274 Befimmung der Gränzen
der Stadt Paris; wie weit hinaus Häufer zu
bauen erlaudt feyn fol. ©. 303 unter dem
Artikel: Nettoyement, lieſet man die Bedins
gungen, welche man denen gemacht hat, wel:
che die Reinigung dee Gaffen übernehmen.
Lange Zeit war nur ein Unternehmer, aber
iegt ift Vie Reinigung .- jedem Quartier befons
R ders
35 Phoſikaliſch⸗ Beton. Bibl. XIII. 1.
Ders bedungen. Nah: der Derlaratidn von
1707 ift die Stadt in 20 Quartiers. getheilt,
Im Jahre 1749 ward dieReinigung der gans
zen Stadt jemanden auf 6 Jahr für 206,000
tior. aufgetragen. - Den Landleuten ift 1778
erlaubt worden , den Gaflenforh: aus der
Stadt zu holen und auf ihre Aecker zu brins
gen. Das! Audgieffen aus den Fenſtern bat
Die Parifer Polizey ſchon 1395 verbothen.
Die Brüce von Neuilly bey Paris, die im
Sabre 1768. zu ‚bauen angefangen worden,
bat 3, 567, 300 Livr. gefoftet. Weil das
Fuhrwerk mit zweyen Rädern das Pflafter der _
Strafen mehr als das mit vier Rädern bes
ſchaͤdigt, fo hat fhon 1718 die Polizey das
Gewicht beftimt, was größtens-auf jene gelas
den werden darf; f. ©. 441: —
XIL
4 ah
Kb, ee
Se Swan pechi ähebuch ber
Reiſe ——— Provinzen
des Rußiſchen Reichs im Jahre
27788, Aus, dem Rußiſchen uͤber⸗
ſetzt von C. H. Haſe, Conſiſtori⸗
alrath und Superintend. zu Alle
ſtedt. ‚Dritter Theil, Altenburg
1783. 234 Seiten in 4. *
— erſte Tbeil it Bibliorb. v S PR
m. und::det zweyte VIII ©. 50 angezeigt
worden. Der dritte fängt mit Nachrichten
aus der Nachbarſchaft der Stadt Tiumen an,
wo ſich der V. den Winter uͤber 771 aufs
gehalten hatte. Dieſen Ort und die übrigen,
welche ih diefem Theile vorkommen, finder
man auf der im J. 1769 zu Berlin herauss
gekommenen Charte vom Rußiſchen Reiche;
und par auf dem erſten Blatte. Tjumen
iſt nur 160Werſte vom! Irbitskiſchen Jahr⸗
markte etitlegen; deswegen man auch davon
hier allerley lieſet. Chineſiſche Waaren kom⸗
men dahin von Kiechte, theils zu Lande,
theils zu Waſſer/ SS; 15. von den Wogu⸗
litſchan oder Wogulen, die am Fluſſe Tawda
wohnen: Dieſe brauchen noch fiat des Hans
2.18 € 3 fes
38 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 1.
fes die Brenneſſel, welche ſie im Herbſte aus⸗
raufen und ungefaͤhr eine Woche lang ein⸗
weichen. Darauf ſchaͤlen ſie die auſſere Rin⸗
de ab, trocknen fie, dann. an der
hadıdem fie duͤrte geworden, ſtampfen fie dies
felbe m’ hölzernen Mörfern ynd fihlagen die
Spreu heraus: Ihre Daraus verfertiqte Lein⸗
wand bleichen fie nicht an der Luft, ſondern
baͤhen fie einige ‘Tage in. Rarfer dauge und
zeiden fie bernady aus. : Auch Stricke und
Netze werden dapaus gemacht. Sie; haben
noch feine andere, Muͤhien, ols Handmuͤblen,
und dazu oft kat der Steine böljerne Kloͤtze.
Ihre Hauptjagd geht auf Elend, welches dort
haͤufig iſt. Sie fangen auch Zobel in Fallen,
wozwiſchen das. Thier geklemmet wird. Wi⸗
Der Wölfe und Fuͤchſe brauchen ſie Das ges
fährliche Subtimat. Aber fonderbarer ift die
Vergiftung mie dem Fleiſche folcher Thiere,
welche man: dadurch getoͤdtet hat, daß mam
ihnen Mitch mit zerſtoſſenen Kraͤhenaugen,
nux vomica, gegeben hat. S. 28 wird einen
Verarbeitung der Kuͤhhare, die bey der Ar⸗
beit der Lohgerber abſallen, gedacht, Die ders
jenigen nahe koͤmt, welche Biblioth. XII ©.
540 erzählt _ifl., Das Haar: wird dadurch
zum Spinnen süchtig gemacht, daß man. es
drey mal vier und zwanzig Stunden in einer
ſtarken Lauge von Birkenaſche einweicht, wo⸗
durch es ſehrx weich wird. S 832 lieſet man
eine
URS. 39
eine Anmerkung, die auch:beg unferer Gaͤrt⸗
nerey anwendbar ſeyn moͤchte. Weil in Si⸗
birien oft ſehr früh heiſſe Witterung, und .
nach dieſer wiederum Schnee und Kaͤlte ein⸗
faͤlt, ſo ſolte man, um Obſt zu erhalten durch.
Kunſt die Kälte verlängern, um das uͤbereilte
Aus ſchlagen und Bluͤhen der Bäume zu.ver«
hindern. Man ſolte Schnee und Eis famlen,
und beydes um: den Bäumen vecht lange zu
unterhalten ſuchen. (Dieſer Rath. ſcheint
ſehr wohl ausgedacht zu ſeyn, und es iſt bes
kant, daß man. den Pfirfchen und Aprikoſen
ſchadet, wenn man fie durch gar warme Be⸗
deckung zum gar zu ſchnellen Ausſchlagen
treibt. Nach des H. Medikus Erinnerung,
iſt es nicht einmal gut, Baͤume wider die
Kaͤlte zu bewinden.) Die blauen Blumen
der Kuͤchenſchelle, Anemone patens, fand
der B. in ſolchen Gegenden, welche rauher
und kaͤlter waren, weiß‘; und:er vermuthet;!
man koͤnne, aus der Staͤrke der Farben, auf
die Guͤte des Bodens und des Clima ſchlieſ⸗
ſen. ¶ So glauben: viele, daß alle Farbepflan⸗
zen aus dem Morgenlande farbenreicher ſind,
als die wir ſelbſt bauen. S. Biblioth.
© ) S. 3 eine einfaͤltigere Einrichtung
einer Branteweinbrennerey hat man doch wohl
nirgend gefunden, als die welche S. 39 be⸗
ſchrieben wird; man hat daben hoͤlzerne Hüte
auf den Blafen. ©. 64 der daurende kein,
F C4 Lin.
a0 Phyſibaliſch/ Ockon BIBLLXIT. 1.
Lin. perenne, fadix’fich haͤufig auch auf kal⸗
sen hoben Bergen, aber genutzt wird er nicht:
Ueberall ſah der V. auf Brandftellen in Nas
delwaͤldern mit Der. Jeit nicht wieder Nadel⸗
holz, fondern nur weiches Laubholz aufkom⸗
mien, Birken, Aſpen u. d. S. 183 von. eis
ner Schmelzarbeit, welche in der Stadt Uſt⸗
jug:gemacht wirdy. wovon aber: Die Nachricht
mir :nicht ganz vwerftändlich if: Das Ende
diefes Theils iſt Die Geſchichte der Stadt Archs
angel, die am Ende des 10ten Jahrhunderts
angelegt iſt. Jetzt hat die Stadt 7 auslaͤndi⸗
fche Komtoire. Ein Anhang enthält Befchreis
bungen einiger. There, z. E. Canis lagopus,
einige Fiſche, Voͤgel und Schwämme, von
“allen; auch Abbildungen. . Der -Kupfertafeln
. find. 17. Die erfte-fleller ein altes Zeuerges -
weht vor, wobey merkwuͤrdig ift, daß die La⸗
dung ‚hinten sdurch' eine Defnung hineinge⸗
bracht; und dieſe mit einem..eifernen. Pflock
Herfchloffen worden. Der vierte Theil; welz
cher die Gegenden am: weiflen Meere befchreis |
— und dal: ‚ame MWerf —
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RR 8 XI.
ne lNerr.
Letrei ‚Ecrites de Suiffe, d' Ieslie:
„de Sicile & de Malthe. ‚Par M:
ping
Be & 78. AM ———— 1788.
„6. Theile in. 12, ....
8 groſſe Menge Reifebefehteibunigen;
weiche wir feit einigen Jahren von Sta?
lien, vornehmlich aber von Schweiß erhalten
‘haben, macht, daß man in-den meiften faft
einerley Nachrichten und nur wenig neues ans
trift. Der V. der gegenwaͤrtigen gehört nicht
‚zu den fchlechteften ,. gleichwohl würde das;
was er eigenes hat und: was hicht ſchon aus
andern Meifebefchreibungen ' befant iſt, 'nne
ein: fleines Bändchen füllen. : Es iſt wahr,
er hat ſehr viele Grgenftände angeführt,’ 'aber
die meiſten fo kurz/ daß er die Neugierde der
Leſer wenig befriedigt. Er nennet Fabriken
und nuͤtzliche Anſtalten, aber eigene Beobach⸗
tungen darüber, kommen hoͤchſt ſparſam vor;
auch ſcheint er mit den nuͤtzlichſten Gegenftän:
dem’ nicht fehr genau bekant zu ſeyn. Age
meine Urtbeile find Hier häufiger. Oft. ſind
italieniſche Verſe eingeſchichtet. Sci: zeichne
demnach nur einiges kurz aus. Aus Chaux⸗
on follen jaͤhrlich 12 bis 15 taufend
8 5 u.
42 Phyſikaliſch⸗GOekon. Bibl. XII. ı.
Uhren, ohne die Pendeluhren, ausgeſchickt
werden. S. 306 eine ausführliche Nachricht
vom Reisbau im Mantuanifhen. Von dem
Lande worauf diefes Getreide gebauet wird,
muß mehr als von anderm abgegeben.werden ;
auch wird: das Waͤſſer, welches. man dabey
braucht nach der Menge, die man noͤthig
hat, dem Landesherrn bezahlt; gleichwohl
gemwinnet der Landmann bey dieſer Frucht mehr,
als bey einer andern. In der. Porzelfän?
en zu Turin follen die meiften Ars
beiter Sranzofen feyn, und der V. caauet ihr
feine grofie Denke zu. |
4 ı & 76. einige Beobachtungen db Pie.
tra mala. ©. 160 ein Auffaß uͤber die Mo⸗
räfte um Siena, (maremme) und Vorfchläs
ge fie auszutrocknen, von einem namens Mils
ler. S. 232 vom Veſuv. S. 403 ein Paar
Worte von der Cultur der Baumwolle im
Sicilien, mit der Verficherung, daß die dor⸗
tige Art Feine jährliche Pflanze, fondern ftaus
denaa⸗ ſey.
Der dritte Theil enthaͤlt Nachrichten von
Maltha, die weniger gemein ſind. Viel von
den Sklaven aus der Barbarey, die von den
Chriſten aͤrger gehalten werden, als die ehriſt⸗
lichen Sklaven von den Barbaren. Die Sits
gen ſindet der Franzos auf der Inſel keines⸗
weges
I KH Lerttrer Veritenade Safe 43
weges ſo verdorben, als. viele fie: gefchildert
haben. » Das fo genante Ohr des Dionyſius
hat der, V. fuͤr das gehalten, wofür es aus⸗
gegeben wird, und beſchreibt es ziemlich aus⸗
führlich. JIu Sieilien lernte er den Seftini
fennen, und: may. fan, feinen Nachrichten von
Sicilien. dieſe Bekantſchaft anſehn; fie ſind
reicher an Erzaͤhlungen von den Gegenftäns
den der Handlung, undıeben deswegen wuͤrk⸗
lich leſenswuͤrdiger. Man ſindet ein Vers
zeichniß aller ein und ausgehenden Waaren,
mit ihren gewoͤbnlichen Preifen. Auch von
Handel der Republik Raguſa liefer man vies
les, was fonft wohl ‚nicht ‚oft, gemeldet wors
den. , Am Ende diefes Theils iſt eine ſcharfe
Beurtheilung deſſen, was in, der Eneyclope-
die, von Sicilien ‚gefagt worden, bengefügt,
die ein Jtaliener aufgelegt hat und die grobe
Unwiſſen heit und Einfalt des Verfaſſers die⸗
ſer Artikel, klar darftellet. „Sonft. hat dieſes
Wörterbuch groſſen Abfag in Stalien gefuns
den, wie es. denn auch. zwey mal daſelbſt nachs
—— und beyde go —— wrſen
—
—* er babe. ia uf die. —
Körper und Mineralien achten, noch —
ſolche
44 Phyſikaliſch / Oekon. Bibll XIII. x.
ſolche famlen wollen; detin’ die das! thaten,
uͤberfaͤhen darüber das Gänze. "Aber wie we⸗
nig bat der V. von dem Gänjen gefehn, wenn
man feine Erzählung mit der Nachricht des
9. Ferbere vergleicht, der nicht zufrieden mit
dem algemeinen "Schaufpiel, das jedem in
die: Augen’ fallen muß; ſich auch um eingelne
genſtaͤnde beſonders bekuͤmmerte. Aber der
beſitzt die nationelle Leichtigkeit, groſſe Os
yenftähide zu erfchöpfen. Wider Aberglauben
td die Gaufelen der Pfaffen iſt ek‘ dreiſt,
Und ſpottet über die Schat der Möuche in
Meapel. Die Olivetaner verfertigen die Mens
de ftuͤßiger, theils wohlriechender, theils ge⸗
ruchloſer Seifen. Die Leute, welche mit
Alterthuͤmern, ſonderlich — —
fen handeln, betriegen die Käufer. eben ö
febr, als die, welche taven verkaufen· ©.
Ts2 von den Berfolgungen ' der ’ Frehmaͤu⸗
ter, wodurch? der Miniſter Tanucct' einige
Bon Hofe’ ehefernen wolte. Bon Pompeja
iind Herculanum. Se283 etwas von der
Zeitelbant in Neapel. Von dieſer Stadt
hr ‚eine beſtaͤndige Poſt über Barletta und
Day ufa nach Conftantinopel. ©. 362 über
die‘ Neibbant in‘ Hteäpel‘;' welche am’ Ende
des fehszehnten Jahrhunderts errichtet, und
‚1756 erneuert und werbeffere worden. Den⸗
noch werben ihr siehe Mangel —
ur N .-
’
x FRI Latres ditei de Suiſi. ag
ED. fie beguͤnſtigt die · Dieberey; deim fie
fchießt Geld ‚vor auf alle geftohlene Sachen;
und Die Diebe wagen es nicht, diefe Sachen
wieder einzulöfen, aus Furcht alsdann ergrifs
fen zu werden. Sie hat 229 Bediente, uns
ter denen 163 Sold haben, der zufammen
jährlich auf 26,604 Dufaten fteigen folk,
Der fünfte Theil handelt faft ganz von
Rom, von den dortigen Sitten, Schaufpies
leru, Mufif u. d. Die Stadt hat nachts
noch jegt Feine Örennendefampen. Girtus V
wolte die Erleuchtung einführen, - aber er fand.
unüberwindliche Hinderungen, und ließ dar:
auf die tichter vor den heiligen Bildern vers
mehren, um dadurch wenigftens einiger maſ—
fen die Bortheile der Erleuchtung zu erhalten.
Da wo von Malerey und Alterthuͤmern die
Rede iſt, lobt der Franzos unſere Landsleu⸗
the Mengs und Winkelmann oft. Man lie⸗
fet ©. 420 des erſtern Brief an. Pony uͤber⸗
feßt. ©. 472 Abreife von Rom nach: korets
to, Ancona, Rimini, Ravenna.
Im fechsten Theile von Venedig, Ge:
nua, tucca, Livorno, Turin, Lyon. Gele
gentlich auch ein Urtheil über Teutfchland, fo
ſchief und ſo abgeſchmackt, als man es vor
einem flüchtigen: eingebildeten Franzofen er:
warten. muß. On ne doit s’attendre & trou⸗
ver
@ PhyſtaliſchOeton. Bibt IN. x;
ver ni:bonne culture; ni beaucoup ‚@ invens
tion, ni =. — daus les arts.
zur,
9. A. Grafen von Borcke —
bung der Stargordtiſchen Wirth:
ſchaft in Hinterpommern, , nebft
G. M. L. von Wedells, Königl.
Preuſſ. Oberforſtmeiſters in Schle⸗
ſien, Vorleſung in der patrioti⸗
ſchen Geſelſchaft zu Breſlau, uͤber
dieſen Gegenſtand, auf Verlangen
der Geſellſchaft herausgegeben;
nebſt einigen Anmerfungen des
Grafen von Borde über dieſelbe;
and von Erifftädes Beſchreibung
der Hohenholziſchen Wirrhichaft in _
> Vorpommern, nebſt bengefügten -
Hand. Zweyte und verbefferte
Auflage. Berlin 1783. 230 Sei⸗
ten in 8.
F ie erſte Ausgabe iſt — in — *
Koſten des H. V. gedruckt und von H.
Pauli zu Berlin in Commißion verkauft wor⸗
den. Durch ein Verſehen iſt ſie in dieſer Bi⸗
bliothel nicht angezeigt worden, daher ich =
no
ZU. v. Borcke Stargordt. Wirthſch. 47
noch kurz den Inhalt angeben will; ungeache |
tst Praktiker, die zu-fefen gewohnt f: nd, dag
Bud fihon längft fennen werden. Der M
RB. General: Major. Graf.von Borcke, eher
maliger Oberbofmeifter bei) des jegigen Prinz
zen von Preuflen Kön. Hoheit, giebt einen
Bericht, wie er fein Gut Stargordt feit 1764
dergeſtalt verbeflert hat, daß wohl wenige
Beyſpiele dieſer Art in Teutſchland ſeyn mös
gen. Gleich anfänglich wurden die zum Gur
te gehörigen Ländereyen zufammen gebracht,
fo daß was den Bauern und dem Prediger
gehörte, ausgefchieden ward. Mächfidem
ward dutch Einführung des Kleebaues, nah
Art der Koppelwirthſchaft, der Viehſtand ders
geftalt vermehrt, daß längft 200 Stuͤck Vieh
gehalten werden, worunter 170 Nußfühe
find ; da fonft nur 36 Stuͤck fümmerlih un:
terhalten worden. Man Fan leicht denfen,
was für groſſe Würfungen auf den Ertrag der
Laͤnderey dadurch bewuͤrkt ſeyn müflen, die
auch bier vollftändig befchrieben find. Wer
Güter verbeffern und den Kleebau im Grofs
fen einführen will, Fan wohl feine beflere Ans
leitung als diefe brauchen. Der Klee wird -
zum Theil auf dem Schwaden getrocfnet, und
hernach mit Stroh vermifche zu Herel ger
ſchnitten. Dazu dient eine Mühle, welche
von acht Dchfen getrieben wird, und in einer
Stunde bundert Berliner Scheffel Hexei
ſchnei⸗
" Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. Xum. il.
ſchneidet, woben dennedtey beuthe meht, als
ſonſt 20 ſtarke Arbeiter‘ verrichten koͤnnen.
Dieſe Muͤhle iſt hier abgebildet. Nach die⸗
ſem Riſſe hat man ſie in Niederſachſen auch
erbauen wollen, aber man hat Schwierigkei⸗
ten dabey gefunden. Jetzt haben wir in un⸗
ſerer Nachbarſchaft eine aͤhnliche Hexelmuͤhle,
die noch einfacher und wohlfeiler iſt. Ein
Muͤller, namens Apel zu Schatzfeld hat ſie
ſchon vor vielen Jahren zu feinem eigenen
Gebrauche erfunden und angelegt. Nun bat
fie auh H. Amtmann Schwickhart zu Maris
engarten und H. Amtmann Böfe zu Günts
chenburg nicht weit von Northeim erbauen
laͤſſen, welche beyde mit der Wuͤrkung ſehr
wohl zufrieden find. Es ift eine Waſſermuͤh⸗
le mit einem oberfchlächtigen Nade, und das
Schneidewerk gleicht dem Lumpenfchneider der
Papiermuͤhlen. ch hoffe, bald davon eine
Befchreibung liefern zu: koͤnnen. — H. Graf
von Bocrcke ſchaͤtzet, wie alle, welche durch
die bloſſe Praxis gluͤcklich geworden, die Theo⸗
rie und die Huͤlfswiſſenſchaften der Landwirth⸗
ſchaft, nicht nach ihrem wahren Werthe. Die⸗
ſes unguͤnſtige Urtheil koͤnte doch denen ſcha⸗
Den, welche nicht eben fo viel Scharfſinn und
Vermoͤgen befigen, 'um durch Routine den
Mangel einer gruͤndlichen Vorbereitung zu
— als der Hi Graf zu thun vermocht
at. EEE ee Fe
Des
XIII. v Borcke Stargordt. Wirthſch. 49
Des H. Oberforſtmeiſter von Wedell Vor⸗
leſung, welche Betrachtungen uͤber die Anſtal⸗
ten des H. Grafen von Borcke enthaͤlt, iſt
nicht weniger leſenswuͤrdig. Sie enthaͤlt her⸗
liche Anmerkungen über verſchiedene Gegen⸗
ſtaͤnde der landwirthſchaftlichen Polizey, z. B.
uͤber Aufhebung der Leibeigenſchaft, uͤber die
Anſetzung der Coloniſten. Ueberall herſchet
in dieſem Aufſatze eine aͤdle Freymuͤthigkeit
und Billigkeit in Beurtheilung der landes⸗
herlichen Verordnungen, und mancher Ge
genftände, wobey fonft der Privatnutzen oft
falfche Vorſtellungen veranlaffer bat.
Die angebenfte Befchreibung der Hohen⸗
bholziſchen Wirthſchaft iſt ebenfals. eine zwar
kurze, aber. defenswürdige Erzählung , ’ wie
— Gut verbeſſert worden.
Die Vorzige der neuen Ausgabe Sefteßen
in dem vorgefegten Bildniffe des H. Grafen,
in einem Grundriffe desRitterfißes zu Stars
gerdt und in einer ©. 2 hinzugefeßten Anmers
fung, welche von der in VBorfchlag gebrachs
ten Schifbarmachung der Rega und Herftels
lung des Treptomfchen Hafens handelt, und
zugleich in einer Empfehlung des Schlefifhen
Creditſyſtems en ‚neue Zufäge babe
ich nicht ee 5
phyſ Orten pie. ie D KV.
so Phpfitalifch®ekon; Bibl xII. 1.
XIV.
Beytraͤge zur Geſchichte des teutfchen
Bergbaues, vornehmlich aus den
mitlern und fpätern Jahrhunderten
unſerer Zeitrechnung‘ von Joh.
Sriedr. Gmelin. Halle 1783. 452
Seiten ind. —. 14 Rthr. Fi
ie Geſchichte der teutfchen Bergwerfe
iſt noch zur Zeit fo wenig. bearbeitet
worden, daß man dem H. DB. für. diefe Be:
mübung vielen Danf fhuldig ift, zumal da
er uͤberall die Quellen, aus welchen er feine
Machrichten genommen hat, angezeigt hat.
Unter diefen find viele Chroniken und andere
Bücher, welche: jeßt wenig gelefen werden.
Inzwiſchen ift es wahr, daß alle diefe Feine
volftändige Gefchichte Kiefer, fondern viele
Lücken übrig laffen, von welchen wohl die
meiften niemals ausgefüllee werden Fönnen.
Die Gier gewählte Ordnung ift folgende:
Bergwerke in den erften Jahrhunderten der
ehriftlihen Zeitrechnung, wohin nämlich die
Morifhen gehören. Die teutfchen Kupfer:
bergmwerfe zu Plinius Zeiten; das von Curti⸗
us Rufus entdeckte Silberbergwerk am Tau⸗
rus. DM Bobmiſchen Bergwerte zu den
Zeiten
xXIV. Gmelins Gef. d. Bergbaues. 51
Zeiten Carls des.Groffen, Ludwigs des Frome
men u. f.w. Man fieht, daß die meiften
Gefchichtfchreiber unfern Bergwerfen ein höhe:
res Alter zugefchrieben baben ‚als ‚fie wuͤrk⸗
ih. haben. Am meiften muß man dedauren,
daß die Nachrichten aus dem eilften und zwoͤlf⸗
ten, Jahrhunderte. fo ſelten find. 86H. 6.
die Ausbeute angemerft gefunden, hat-er fol:
he. allemal auch angegeben. Diefe': fcheine
faft in den aͤltern Zeiten über alle Wahrfchein:
lichfeit hinaus zu gehn. Am Ende ift-ein Re⸗
sifer aller genanten Bergwerke. I
Bey Gelegenheit dieſes nuͤtzlichen Buchs
ift mir. der Wunſch eingefallen, daß doch je:
mand ein Verzeichniß aller derjenigen Schrif⸗
ten und einzelnen Auffäge liefern möchte,
welche von jedem Bergwerke handeln, derger
ftalt, daß man daraus erfehen koͤnte, welche
Bergwerfe bereits bejchrieben find, von wen
und wann fie befchrieben find, und wo man
diefe Beſchreibungen finden fönne, Ein fol:
ces Verzeichniß oder eine ſolche Bergwerks⸗
bibliochef würde von ungemein groſſem Nußen
feyn, zumal .wenn zugleich der Werth jeder
Beſchreibung richtig ae würde,
Ai
Lu
D2 X.
52 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibi. XIM. 1)”
1 Te} |
FR
XV.
.Beorg Gottfried Stiel, Fürftl-
Oetting-⸗Oettingiſch und Dettins
gen⸗Wallerſteiniſcher Kammerrath,
Realwoͤrterbuch fuͤr Kameraliſten
sand Oekonomen. Erſter Band,
welcher den Buchſtaben A enthält,
mit 2 Rupfertafeln. Nördlingen
783. 789Seiten ing. — 2Thl.
ie Abſicht des Verfaſſers, von dem bes
reits: Biblioth. XLS. 565 eine nuͤtzli⸗
che Arbeit angezeigt iſt, geht dahin, den Ka⸗
meraliſten und Oekonomen ein Woͤrterbuch
zu liefern, worin ſie das wichtigſte kuͤrzer, als
in der bekanten Encyclopaͤdie des H. Kruͤnitz,
vereinigt antreffen koͤnnen. Nach dem erſten
Ueberſchlage ſollen zehen Baͤnde das ganze
Werk ausmachen. Die hier gelieferten Arti⸗
kel ſind, wie auch die Vorrede ſagt, nicht alle
neu, ſondern aus andern bekanten Werken,
vornehmlich der teutſchen Encyelopaͤdie, ent⸗
lehnt. Einige ſind doch von dem V. ſelbſt
ausgearbeitet worden und verdienen deswegen
mehr Achtung.
Zu dieſen — mir folgende zu gehoͤ⸗
ren. Abgaben ©. ‚17-29, ein —
us⸗
/
XV. Strelins Wörterbuch. 1.
Auszug von der ehemals angezeigten Einlei⸗
tung in die Lehre von Auflagen. Artig
iſt der Schluß: wenn die Unterthanen uͤber
unmaͤßige Abgaben klagen, und der Landes⸗
herr den Proceß gewinnet, ſo hat er doch
genug verlohren, wenn ſeine Unterthanen da⸗
durch ruinirt worden ſind. Abholzen, wo
angerathen wird, das Bau: und Werkholz
auf dem Stamme zu verfaufen, weil fonft
mancher Baum zu Brenholz verdammet wird,
den doch einige Käufer zu einem befondern
Gebrauch höher zu nugen gewuft hätten. Zu
den weitläuftigften Artikeln gehöre Acciſe,
wo die mwichtigften Gründe für und wider
diefe Abgabe erzählt und kurz beurteilt find.
©. 161 ein würflich gebrauchter Admodia⸗
tions : Contract über die Erbauung eines grofz -
fen Defonomiegebäudes. Zu den neu ausges
arbeiteten gemeinnäßlichen Artifeln gehört
©. 304 Anlehen, wo Regeln für diejenigen
gegeben find, welche Gelder verleihen wollen.
Auch unter Armenanftakten ift viel gutcs bey⸗
. gebracht worden. Die beygefügten Kupferta⸗
feln ftellen einen Grundriß eines Treibofens
vor, und erflären, was unter dem Artifel:
Anhägerung gefage if. Schriften über die
abgebandelten — — anget
zeigin worden.
er
TAT a FERN ORTE
A phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XUT. r.
DER
ERW
A catalogue of plants and feeds,
‚which are fold by Conr. Lodai-
‚ges, nurfery and feedsman at
Hackney, near London. .-.
Verzeichniß von Pflanzen und Sa⸗
men, welche um .billige Preife zu
haben find bey Conrad Loddiges,
Pflanzſchulen⸗ Gärtner und Gas
menhändler zu Hackney bey Lon⸗
don. London 1783. so Seiten
| .in8 s —
Eye Gartner Loddiges iſt als der. ftärffle
u Pflanzen s und Samen : Händler:üiber
ganz Europa befant, und eben derjenige, def?
- fen in meinen Beyträgen zur Oekonomie
u. ſ. w. 7 ©. 153 gedacht if. Gegenwaͤrti⸗
* Verzeichniß, welches H. Prof. Forſter
n Halle hat drucken laſſen, hat einen teut⸗
ſchen und franzsfifchen kurzen Vorbericht, und
befteht aus den botanifchen, englifchen und
teurfchen Namen, mit kurzer Bemerkung des
Wachsthums, der Dauer und Wartung einer
jeden Pflanze; aber die Preife find nicht bey⸗
gefegt. Zu den me rkwuͤrdigſten Arten gehoͤ⸗
* ren:
xVI: Loddiges Pflansen u. Samen. sr:
ren: ©. 15 Morus chivenfis, wovon die
©eide am.fhönften fält: Diefer Baum ift.
aber zärtlich. und verlangt. wenigftens im:
Winter Schuß wider Kälte, er wird nicht
hoch. Olea fragrantiffima mit Fleinen weiffen _
Blumen von fehr angenehmen: Geruch, wo⸗
nie die Ehinefer ihrem Thee: den füllen Ger
euch geben. Dionaea muscipula ©. 49 iſt
doch auch fchon bey unfern teutfchen Gaͤrt⸗
nern zu haben. Die Zutterfräuter find bier
nicht namentlich aufgeführt , ſo wenig als die
Garten: Blumen, doch fan man auch diefe
von Loddiges fommen laſſen.
—
xXvnu. J
Beobachtungen, Berfuche und Erfah:
© rungen über des Salpeters vor»
theilhaftefte Werfertigungs : Arten,
an jedem Orte mit. den wolfeilften
"Materialien, famt einer vorange⸗
ſchickten ausführlichen Anzeige als
‚ ker bis daher heraußgefommenen
3 Schriften vom Salpeter. Tübins
gen 1783. 462 Seiten in 8. —
1... 20 ggr. —
D Buch befteht aus — zuſam⸗
men gedruckten Aufſaͤtzen vom Salpe⸗
D 4 ter
56 PhyfitalifDeton. Bibl. xl. J.
ter und deſſen Gewinnung, die mar den Ges
Ichrten nicht unbefant geblieben find, jeßt
aber nur mit Mühe wieder aufgefunden wers,
den. Man fan diefe Samlung mit derjenis
gen verbinden, ‚welche Hr. Pfingften im =;
1778 zu Dresden unter dem Titel: Sams
Jung von Vlachrichten und Beobachtun⸗
gen über die Erzeugung und Verfertis
gung des, Salpeters, herausgegeben. hat,
und manftoird alsdann die Fleinern Auffäge
über diefen Gegenftand größtentheils befigen.
Diejenige Samlung, welche ich anzeige, hat
Hr. Prof. Reuß in Tübingen veranftaltet „
wiewohl er ſich felbft nirgend genant bat.
©. ı findet man Erkers Gedanfen von Salı
petererden, aus deſſen ſchon felten geworde⸗
nem Probirbuche. S. 13 Glauber vom
Holzeßig. Einige Abhandlungen aus den
Leipziger Samlungen. ‚Eine Differtation des .
Schweden Wallerius. . Des Tufti Bors
ſchlaͤge aus deffen ‚neuen Wahrheiten. ©.
283 Wolfs Nachricht , wie der Salpeter im
Podolien gemacht wird. ©. 306 Gruners
Abhandlung aus den Schriften der Berner -
Geſelſchaft. S. 396 des Engländers Wat⸗
fons Auffag aus deſſen chemifchen Berfuchen.
Auffer Diefen noch Vorſchlaͤge einiger unges -
nanter anna die meiftens — gedruckt
wo rden.
Im
XVII. Reuß vom Salpeter. 57
Am Borberichte finder man ein anfehnlis
ches ; brauchbares Verzeichniß der übrigen
Schriften vom Galpeter, welches ſich jedoch
noch vermehren lieſſe. Ich vermiffe z.B. -
noch den ganz guten Auffaß in Danmarkes og
Norges oeconomiske magazin 2 ©, 62;
auch denjenigen, welcher in Sprat’s hiftory of
the royal fociety of London p. 260 ſieht.
Auch findet man in den Beytraͤgen dev
Thuͤringiſchen Societaͤt 1©. 503 einen
Nugungsanfchlag über Anlegung einer Sal⸗
peterfiederey. nach einer neuen Art.
XVIII.
Des Herrn Abt Franceſco Cetti
Naturgeſchichte von Sardinien.
Erſter Theil. Geographiſche Be⸗
ſchreibung von Sardinien. Ges
fhichte der Säugthiere. Aus dem
Italieniſchen. Mit 6 Rupfern und
5 Bignetten. Leipzig 1783. 272
Seiten in Kleinoctav. — 1 Rthr.
Se ungenante Ueberfeger und H. Prof.
Leſke, welcher die Weberfegung durchs
gefehen und berichtiget hat, verdienen beyde
recht vielen Dank. Ohne fie würde vielleicht
Ds: dieß
ss Phyſikoaliſch⸗ekon Bibl: XUL. x.
dieg reichhaltige Buch in Teuetſchland wenig
genutzt ſeyn, da italieniſche Buͤcher unter
uns nur ſelten ſind. Inzwiſchen darf
nun nicht erſt hier einen Auszug liefern, da
Die Urſchrift ſchon Biblioth XS. 536 aus:
fuͤhrlich angezeigt iſt. So viel ich finden kan,
iſt Die Ueberſetzung getreu und gut, wofür
auch die Unmerfungen des Ueberſetzers, wel
che eine genaue Bekantſchaft mit der Natur⸗
gefchichte zeigen, genugfame Buͤrgſchaft leis
ften. Auch find die Kupfer gut nachgeftöchen,
wie denn auch ,- wie billig-, die Fleine Charte
von Sardinien beygefügt if. Die Fort:
feßung diefer Heberfeßung werden gewiß viele
mit Begierde erwarten.
-
XIX.
Andreae , Fol, Retzii , profefloris
Lundinenfis , prolegomena in
pharmacologiam regni vegeta-
bilis privararum inftitutionum
vfui deftinaca. Lipfae 1783.
5 Bogen ing. — 4ggr.
DD Gegenftand diefer Bogen gehört zwar
eigentlich nicht in diefe Bibliothek,
aber tiebhaber der Chemie werden die Anzei⸗
ge leicht vergeben, indem hier eine kurze,
| gruͤnd⸗
XIX. Rezi prolegomena. $9
geindfiche und volftändige Anleitung zur ges
nauen Kentniß derjenigen Körper gegeben
wird, welche Landwirthe gewinnen, Hands
werfer verarbeiten und wir alle auf mancher
In Weife verbrauchen. Die Beftandtheile
der vegetabilifchen Körper, welche in Arzney⸗
en am wmeiften würfen, principia effedtiva
medicamentorum fimplicium, find nah H.
R. fal effentiale, oleum, gummi, refina, glu-
ten, amylum, cauflicum, und materia co-
lorans. Unter gluten verfteht er die zähe uns
fdmackhafte, leicht faulende Materie, wels
he, wie Beccari gelehrt hat, nebft der
Stärfe, aus Gerreideförnern und andern ves
getabilifchen Theilen, erhalten werden fan.
Das principium caufticum ift in denen Pflan⸗
jen, welche zwar ohne Geruch find, aber den
brennenden Geſchmack haben, wie die Ranun-
culi, Hellebori, Colchica u, a. Die Eigens
fhaften und Kenzeichen diefer Beftandtheile,
die nicht denjenigen allein wichtig find, wel⸗
be Arzneyen verfchreiben wollen, fondern die
auch jeder wiſſen muß, welcher fich auf eine
wiffenfchaftliche Weife mit der Verarbeitung
degerabilifcher Körper befchäftigen will, find
bier, nach den neueften Unterfuchungen und
Entdesfungen beſtimmet worden, und in ihre
Unterabtheilungen gebracht. Mächft diefen
find auch die etwas felteneen principia, näms
lich Campher und Wachs, und ———
auf⸗
[4
| co Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XIII. 1.
aufgefuͤhrt. Von letzterm iſt das Chineſiſche
ganz verſchieden, als welches ein ausgepreſſe⸗
tes und durch die Wärme erhaͤrtetes Oehl iſt.
Das Gummi:tad, welches Cartheufer für
eine Art Wachs anſah, haͤlt H. Reg vielmehe
für eine Art Harz. Unfer eigenitliches Wachs
fey von Pflanzenöhlen nur Durch feine noch
nicht genugfam unterfuchte Säure verfchies
den.
XX.
Garten: Katechifmus für Landleuthe
von Fohann Georg Vothmann.
Leipzig 1783. 180 Seiten in 8...
Ye ein ganz mügliches Buch für
| Bauren und andere gemeine Landleus-
the, worin ihnen die vornehmften Regeln des
Gartenbaues recht deutlich in Fragen und
Antworten vorgetragen find. Alles fcheint
mir ganz nach ihrem Begriffe und ihren Ber
dürfniffen eingerichter zu feyn. Auch findet
man feine Erklärungen, welche den Landleu⸗
ten unbegreiflich feyn müffen, dergleichen doch
oft: genug in andern ähnlichen Büchern vor⸗
Fommen. Der B. welcher ein Gärtner zu
Sonderburg auf:der Inſel Alſen, die zum Hers
zogthum Schlefwig gehört, zu fen —
war
W. Vothmann Gartenkatechiſmus. 61
ward zu dieſem Catechiſmus durch eine Preis⸗
aufgabe: der Daͤniſchen oͤkonomiſchen Goſell⸗
ſchaft veranlaſſet, die ihm auch 20 Thl. fuͤr
ſeine Bemuͤhung gegeben hat. Er hat auch
deswegen uͤberall auf die teutſchen Laͤnder des
Koͤnigs von Daͤnemark Ruͤckſicht genommen.
Zuweilen ſind neben den gemeinen Namen der
Pflanzen botaniſche Benennungen beygeſetzt,
die, wenn ſie auch hier nicht nutzen, doch
wenigſtens kein Unheil anrichten koͤnnen. Der
Unterricht bezieht ſich nicht allein auf die Ge⸗
winnung des Gemuͤſes, ſondern auch des Ob⸗
ſtes. Wider ſchaͤdliche Inſekten find fo viele
Mittel, als man wuͤrklich dawider hat, g
lehrt worden, und der V. hat wohl al
daß er dem tandınann feine falfhe Hofnung
gemacht bat. Um Ende ift ein — —
teukalender angehen:
J Au: x
Der Hausvater in ſyſtematiſcher Ord⸗
nung vom Verfaſſer der Hausmut⸗
ter. Erſter Band. Leipzig 1783.
Zwey Alphabete und einige Bogen
in Grosoctav. — 13Rthr.—
oͤllig der Plan uud: die Behandlung fo
wie in der SRPenjutiet , deren der
Theil
© Poyfikatifchr®ston. Bibi. XII. 1.
Theil Bibliorh. KL S. 509 angezeigt. ift;
und es iſt zu wuͤnſchen und. zu. hoffen, daß
auch: dDiefes Buch: eben ſo viel Mugen vers
breite’, Als erftereg wuͤrklich gerban hat. H.
Paſtor Germershauſen uͤbernimt hier alle
Theile der Landwirthſchaft ausführlich abzu⸗
handeln, und. zwar in einer zuſammenhaͤn⸗
genden Ordnung; daher er feinen Hausvater
den; ſyſtematiſchen nennet, um ihn von der
Arbeit des H. von Muͤnchhauſen, die er oft
mit billigem Ruhme genutzt hat, zu unter⸗
ſcheiden. Er faͤngt mit demjenigen an, was
ith in meinen Grundſaͤtzen der. Landwirth⸗
ſchaft den zweyten oder algemeinen Theil der
iaudwirihſchaft genant habe.: Er ſetzt naͤm⸗
Ki, wie billig, ſchon gemeine Keutniß der
Landwirthſchaft voraus, und kan erwarten,
Daß feine Leſer die einzelnen Theile derfelben
fo gut kennen, daß fie die algemeinen Regeln
von der Güte eines Landguts, von Verbeſſe⸗
rungen, von landwiesbfehaftlichen Verſuchen
u. d. zu verftehen fähig find. Die Anweis
fung zue Regierung der maͤnlichen Bediente
äft hier eben ſo vortreflih, als. in.der Hauss
mutter garden ‚ und es fält in die Augen,
daß der ®. vorzuͤglich gluͤcklich in allem dem iſt,
was eigentlich zur innern Haushaltung ge⸗
boͤrt. Ben dieſer Gelegenheit hat er auch
hier viele Benfpiele unter erdichteten Namen
eingeſchaltet, dieseine gewifle Klafle m
+ ‚ . ern
VRR Dre 1 69
fern. noch meht anreitzen und in Auſmerkſam/⸗
keit erhalten: koͤnnen. Die Lehre, daß ein
vernünftiger: Landwirth vielerley Produkte zu
gewinnen ſuchen muͤſſe, iſt hier ſo uͤberzeu⸗
gend bewieſen worden, daß wohl kein Zwei
fel uͤbrig ſeyn kan. Diejenigen, welche ſi
mit der Polizey beſchaͤftigen, werden dasjeni⸗
ge: lehrreich finden, was S. 228 über die
Frage gefagt ift, ob einem Hausvarer erlaube
feyn fol, bartnäcfiges und boshaftes Gefinde
ſelbſt zu beftrafen. Der. V. bejahet diefe Gras
ge, und ich bin gänzlich. ſeiner Meynung
Alle.andere Mittel zut Bändigung: folcher Be
diente find noch ‚jederzeit ohne; guten Erfolg
angewendet: worden, und haben die Hanshals
tung fehr erſchweret. Nur alsdann, wenn
es vollfommen erwiefen ift, daß die Herfchaft
Bediente unmäßig oder aänzlich ungerecht bes
ftraft Hat, „folte: die Obrigkeit letztern zu Hülfe
fommen, und dennoch allemal das Anſehn
der Herfchaft zu ſchonen ſuchen. Die Unter⸗
haltung der Bediente iſt in neuern Zeiten viel
koſtbarer geworden, und der V. ſchildert die
daraus entſtehenden Folgen. worauf. bisher
zu wenig geachtet iſt. Aber Gegenmittel mis
der dieſes Unweſen ſind ſehr ſchwer zu findem
Der Rath, daß in jedem Bezirke rechtſchaffe⸗
ne Männer beſtellet würden ; welche das. uns
befugte Lohnſteigern ausforſchen, und es,
ohne Zuthun der Brodherren, der Obrigkeit
F ans
73 Phyſtkaliſch⸗Oekon Bibl. XIII. 1.
angeigten "oder: dergleichen Misbraͤuche ſelbſt
abthun muͤſten wird ſchwerlich fo viel leiſten,
als S: 226 gehoft wird. Man lieſet hier ein
Benyſpiel, daß ein ganzes’ Dorf.fich bereder
at; der Herſchaft ihre Häufer und Höfe aufs
——— um ſich Dagegen als Dienſtvolk
zu vermiethen, und wenn erft unter den Baus
ern mehrere rechnen gelernt haben, fagt der
V. fo werden fie finden, Daß Dienen mehe
eindringe, als‘ Cofläthe feyn, und alsdann
. werden viele- auf ‘gleiche Entfchlieffung Foms
men. Auch wilitarifchen Reichen, fagt dee
B. ©. 227, waͤre es fehr zuträglich, wenn
fie das Gefindelohn nicht ſteigen, fondern es
vielmehr auf den alten Fuß: zuruͤckkommen
Kieffen. Denn diejenigen Knechte, welche
als Soldaten einrangirt werden ‚hun mehr
‚als jemand, ihre Kriegsdienfte verdroffen,
weil unter ihrem Solde, den fie als Solda⸗
gen befommen, und dem Lohne, melden fie
us Knechte in Städten und Dörfern erhals
ten, die allergeößte Difpropsrtion entftandenr
iſt, weiches fie nun fire ihr Höchftes Unglück
anfehn. Dieſes ift denn, nebft dem Verfalle
der Religion ‚ die Urfache, daß :das Austres
‘gen der Enrollirten oder Deſertiren von der
Sahne, mehr zu:.als abnimt. So made
auch der mehrere Lohn dieſe keute üppig und:
weichlich, daß fie die Kriegsftrapazen dereinft
weit weniger, als diejenigen ertragen, die
in
XXI. Der Gausvater. L. 6
in Friedenszeiten. fchlechtere Zeit gehabt, und
eben Deshalb weniger weichlich geworden find.
S. 280 fängt die Lehre vom eigentlichen
Ackerbau an. Zuerft ein Ueberſchlag der nör
thigen Anzahl Bediente und des Zugviebes,
wo die Angaben verfchiedener oͤkonomiſchen
Schriftftellee verglichen und beurcheilt find,
wie denn überhaupt von hier an die Auszuͤge
aus andern Büchern häufiger werden. Naͤchſt
dieſem die verjchiedenen gebräuchlichen oder
vorgefchlagenen Beltellungsarten und ihre
Beurtbeilungen. Jeder Landwirth muß aus
dieſen diejenige Abwechſelung der Früchte
wählen, welche feinen Nebenumftänden, feis
nem Boden und feinen Bedürfniffen anges
meflen find. Die Beftellungsart , welche
Dergen in feinem auch in diefer Biblioth.
XLS. 558 empfohlenen Buche vorgefchlagen
bat, wird geringen und hoͤhern Landleuten
angerathen. Eine Nachricht von den -verfchies
denen Erdarten und deren Untericheidungss
zeichen ift aus mehr als einem Buche einger
ruͤckt worden, und vielleicht ift Diefer Abfchnitt
nicht fo gut als die übrigen gerathen. Von
der verfchiedenen Bearbeitung des Bodens ;
vom Pflügen, Eggen u.f.w. Die Befchrei:
bung des Pflugs aus dem Hausvater des H.
von Münchhaufen, jedoch ohne Zeichnung.
Am Ende fteht ein Regifter nicht allein über
Phyſ. Oekon. Bibl. XII 2. 168. E die
ẽs Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XIII. 1.
die abgehandelten Materien, ſondern auch
ſo gar uͤber die erdichteten Namen. Der zwey⸗
te Theil ſoll auf der Neujahrsmeſſe folgen.
Herrn Lavoiſier phyſikaliſch chemi-
> fehe Schriften. Aus dem Franzoͤſi⸗
cchen uͤberſetzt von Chriſt. Ehrenfr.
Weigel. Erſter Band. Greifs⸗
wald. 1783. 326 Seiten in 8,
nebft 3 Rupfertafeln. —
Ver der Urſchrift dieſer Abhandlungen iſt
eine genaue und ausführliche Anzeige
gegeben in Biblioth. Vl S. 95. - Auch fhon
Zus dieſer wird man einſehn, daß ſie es ver⸗
dienen, durch eine richtige Ueberſetzung bekan⸗
ter und brauchbarer zu werden, wozu freylich
H. Prof. W. vorzüglich geſchickt iſt. Dieſer
erſte Band iſt in 2 Theile zertheilt; der erſte
giebt eine volſtaͤndige Nachricht von den ver⸗
ſchiedenen Meynungen uͤber diejenigen fluͤßi⸗
gen Subſtanzen, die man jetzt unter dem Nas
men der Luft zu begreifen pflegt. 9.8. hat
in Anmerfungen die dahin gebörigen Scrif
ten, nebft ihren Ueberfegungen, genant, wo⸗
durch diefer Theil an Brauchbarkeit viel ge⸗
soonnen hat. Det zwente Theil befchreibt die
\ | ._. eiges
XXII. Lavoiſter Schriften. 1. 67
eigenen Verſuche des Lavoiſter. Dieſer hat
bereits in der Vorrede zu dieſem Bande einen
zweyten verſprochen, und ſo gar den Inhalt
deſſelben gemeldet. Nichts deſto weniger iſt
er noch bisyeßt;nicht erſchienen, Dagegen aber
bat Der V. verfchiedene Aufjäge in den Schrifr
ten der Parifer Akademie drucken laffen;, Diez.
fe verfpricht H. Weigel zu ſamlen und zu übers
feßen, und alsdann nod) verfchiedene Anmer⸗
kungen und eigene Auffäge beyzufüigen. Um
defto mehr werden die tiebhaber der Natur—
Funde Die. baldige Ausgabe des zweyten Bans
des wünfden. — ——
XXIII.
Jardin de Monceau, pres de Paris,
appartenant à ſon Alteſſe ſeren.
Monfeigneur le Duc de Chartres.
Paris 1773. Grosfolio.
His fhöne und Foftbare Werk befteht aus
3 bedruckten Bogen und 18 vortreflis
Sen Kupfertafeln, wovon die legten erft in
vorigem Jahre fertig geworden find. Das
Format fömt faft den tandcharten gleich, und
die Tafeln felbft find halbe Bogen. Der
Garten muß freylich herlich feyn, aber *
noch iſt er nicht ganz nach Engliſchem Ge⸗
E Pe r ſchmacke
\ ⸗
68 Phyſikaliſch ⸗/Oekon. Bibl. XUT. 1.
ſchmacke eingerichtet, und man ſpottet in dem
Vorbericht über die ſklaviſche Nachamung der
Franzoſen, welche z. B. die ſchoͤnen grünen
Grasplaͤtze der Englaͤnder erzwingen wollen,
da doch das Gras in Frankreich, wo weniger
Nebel iſt, nicht mit der groͤßten Muͤhe zu ſo
einem Wachsthume gebracht werden kan.
Man hat auch das Regelmaͤßige des alten Ge⸗
ſchmacks mit der ſcheinbaren Mannigfaltigkeit
des neuern vereinigt. Die erſte Tafel iſt der
Grundriß des Gartens, der, nach dem Maas⸗
ſtabe zu urrheilen, an den meiften Stellen
wenigſtens 240 Toifes lang, und an einer
Seite 180, an andern Stellen 120 Toifes
breit iſt. Die übrigen 17 Tafeln ftellen eins
zelne Theile und Ausfichten des Gartens dar,
die, da fie Meifterftücke der Zeichnung und
Der Kupferftecherfunft find, freylich angenehm
in die Augen fallen, aber denjenigen, der fich
mit der tuftgärtneren genauer befant machen
will, nicht fo viel, als die erfte Tafel unters
richten, auf welcher man die Verbindung als
Ver Theile und Abmwechfelung derfelben und die
mannigfaltigen gefchlängelten Wege erfennen
fan. Hin und wieder, vornehmlich in dee
Nachbarſchaft des ländlichen Pallaftes, find
viele ganz regelmäßige Theile, Blumengarz
ten, auch kreuzende Alleen nach alter tiebhas
berey. Um erhabenften Theile des Gartens
ſteht eine hollandiſche Windmuͤhle und es
a
xxm. Jardin de Nonceau. 69
da ergießt ſich das Waſſer, welches beſonders
ſparſam genutzt iſt, durch den ganzen Garten,
der denn auch eine Bruͤcke, ein zerfallendes
Mauerwerk, ein Grabmahl, tatariſche und
türfifche Zelte und chinefifche Häufer bat.
Faſt molteich glauben; daß dieſe auslaͤndi⸗
ſchen Scenen zu ſehr erzwungen ſind. Sn’
dem vorgeſetzten Texte ſind alle etwas beſchrie⸗
ben worden. Die Kupfer find ‚von L.C. de
Sarmontelle gezeichnet, aber von Bertaud,
J. Conche, J. le Roi, T. Deni, D. Michel,
PEpine, Michault, Croutelle und andern vers
ſchiedenen Künftlern geftochen. So ſchoͤn fie
auch find, fo glaube ich nicht, daß folche ma⸗
leriſche Ausfichten viel zum Unterrichte in dee
Luſtgaͤrtnerey nußen föunen. Dozu, glaube
ih, find Grundriſſe der einzelnen ‚Theile. nds
thig, wo man die Lage und Verbindung. aller
derer Gegenftände, welche die Ausficht bewuͤr⸗
ten; erkennen fan. . Das iſt nur eine wißelns
de Spielerey müßiger Dichter, wenn fie ein⸗
zelne Scenen. von vielerley Wuͤrkungen ſchil⸗
dern, ohne lehren zu Fönnen, wie ſolche Sce⸗
nen möglich zu machen find. Hier ift immer
Die wichtigfte Frage: was für Baͤume müffen
wir brauchen; wo feßen wir folche Hin; wer:
den fie da und neben einander. machen u. d.
Noch zur Zeit haben die. Schilderungen der
ſchoͤnen Geifter der Luftgärtnerey wenig ge:
möge. Auſſer dem angezeigten Werke, bat
ur € 3 | man
—
70 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII.x.
man noch ein anderes aͤhnliches, welches ich
aber nur noch dem Titel. nach faine: Des
jardins ‚Anglo- Chitois + ; — — les des-
feins de M. "Andıe:" HR
—
.w ..
X XIV.
Berfreisun bes Arfenthurie Welſch⸗
Neuenburq und Vaͤllengin. Ber⸗
Tin und Deffan 1783. . 494 Seiten
in Kleinoctav. |
DNS über die befte Negierungsfortt, über
die vernuͤnftigſte und vortheilbaftefte
Verhälniß der Unterthanen zum Regenten,
über die Folgen einer algemeinen Freyheit in
allen Gewerben, uͤber die Wuͤrkungen des
Fleiſſes und der Induͤſtrie in einem ſonſt
ſchlechten Lande, uͤber die Frage, ob ein Land,
ohne Landwirthſchaft ein ſicheres Gluͤck durch
die übrigen Gewerbe, naͤmlich Verarbeitun⸗
gen der Produkte und Handlung, haben koͤn⸗
Beobachtungen ſamlen will, der wird
Diefe Befchreibung mit eben ſo viel Nutzen als
he
Fans |
ih
Vergnügen. lefen ‚und ich zweifle, daß auſſer
Holland. ind: diefem Fuͤrſtenthum noch ein
Tbheil von Europa-fey, der fo frene Bürger
in ſolchem Wohlſtande und in en Sicher⸗ |
beit —
Die
XIV: Beſchriv. Weifh-KTeuenburg. va
Die Grunydlage zu. diefen Befchreibung
ift die zu Neufchatel 1766 in Octav gedruckte
Defcription des montagnes & des vallees, qui
font partie de la principant de Neufchatel &
Valangin,:deren Berfafler Hr. Friedr. Oſter⸗
wald iſt. Ho Bernoulli ließ ſolche uͤberſetzen,
um ſie in ſeine Samlung von Reiſen einzu⸗
ruͤcken. Aber als er Gelegenheit fand, viele
Berichtigungen und Zufäße zu erhalten, fo
mufte ex ſich zu der eben nicht angenehmen Ars
beit. der gaͤnzlichen Umarbeitung entfchlieffen,
wobey denn auch einige neuere ‚Reifebefchreis
bungen und andere gedruckte Nachrichten ger
nußet ſind. Man kan alſo das Buch fiir. gang
neu haften ‚und man wird gewiß dem H. B.
für daſſelbe gern danken. Die,einzelnen Their
je des Landes find nach. der. Ordnung beſchrie⸗
ben, in:welcher etwa eine Reife am bequem
fien gemacht werden koͤnte. Bey den meiften
Oertern iſt etwas von der Geſchichte derſel⸗
ben: beygebracht worden, doch nicht fo aus⸗
fübrlich, als jeßt viele Reifende hun, die
den Leſern eine Reiſebeſchreibung verfaufen,
aber eigentlich nur eine zuſammengeſchriebene
Geſchichte einiger Oexter liefern. Zugleich
ſind merkwuͤrdige Alterthuͤmer genant; die
Regierungsform erklaͤrt; die Kuͤnſtler ange⸗
zeigt, ihre Kunſtwerke, Erfindungen, Werk
zeuge und andere aͤhnliche Gegenſtaͤnde kurz
beſchrieben. air hienrder Natur, ſelte⸗
ns Sy 4 ne
ne Pflanzen, merkwuͤrdige Hoͤlen u. d. find
ebenfals angemerkt worden; auf welche Weis
fe denn der Leſer durch eine atigenehme Abs
wechſelung nuͤtzlicher Öeqenftände unterhalten
wird. Von dieſen will ſch Bier nur einige
wenige anzeigen/ die zu Den Gegenftänden
dieſer Bibliochef gehören. i Te
° Unter den vielen angeführten natürlichen
Höhlen verdient diejenige, . welche ©. 34 bes
fehrieben ift,.. einer Erwähnung. "In derfeh
ben finder ſich Mondimuc, welches, wenn es
friich genommen wird, ſchwer ift, und fi
Durd) den Druck in Waffer auflöfer; bringe
man es aber- in ein verfchloffenes. Gefäß, fo
trocknet es zu einem leichten, weiſſen, lockeren
Körper. — Dieſe unvolftändige Nachricht
erinnert: mich an die Wetterzotten, deren
Bibliorh. IV ©. 73 gedacht ift, welche auch
durch den Druck faft ganz zerflieffen, ‘aber in
einem Gefäffe Kart und einer weiffen Kalferde
gleich werden. ©. 39- eine Gruft in einem
Felſen, worin auch ben der ftärfften Hiße des
. Sommers Eis if. Nah S. 48 werden die
Oemfenfelle zu Corduan und Marofin verars
Beitet, welche Lederarten nach Stalien gehn.
Bon den Afphaltgruben liefet man ©. so
XIV Beſchr. v. Welſch⸗,Reuenburg. 73
Sramofen-und Hollaͤnder dieſes Produft kom⸗
men lieſſen. Man brauchte es auch zu einem
waſſerdichten Kitte; jetzt aber find dieſe Gru⸗
ben verlaſſen worden. S,. 104 wird eines
Rades gedacht, woran mit einer Kurbel zwo
Spindeln in Bewegung geſetzt werden, von
. denen die eine fpinnet, Die ‚andere -zwirnet.
Als das Lotto eingeführt werden ſolte, fuchte
man, nach ©. 105, das Publifum wider diefe
privilegirte Betriegerey zu warnen, wozu uns
ter andern einer den.artigen ‚Einfall brauchte,
dag ex ein Lotto errichtete, worin man. mit
Nuͤſſen fpielte, und in kurzer Zeit gewonz
er alle Rüffe aus.der ganzen Nachbarfchaft
zufammen. Dennoch feßte das. Publifung
Geld. in das, errichtete Lotto: ein, welches aber
durch “einen: undermutheten Gewinn eines
Spielers zu Grunde ging, : In verfchiedenen
Theilen des kandes, z. B. in Chaur du Mir
lien, ſind die Häufer alle einzeln. gebauet,, fo
daß jeder fein fämtliches Land dicht neben feis
ner Wohnung hat. Das Fürftenehum bat
viele Kattundruckereyen oder Indiennen ,.. die
aber Durch ihr Waffen im Neuenburger: See
und: in mehtern Waſſern die, Fifche vermins
dert haben. Wie die Uhrmacherkunſt dort⸗
bin gekommen, iſt ©. 138 erzaͤhlt worden.
Im Loele und in der Choux de Fond werden
zufammen jährlich ungefähr 40000 goldene
‘und filberne Uhren, ‚die auſſer Lande gehn,
4 Es ver⸗
„a Phyſtkaliſch ⸗/ Oekon. SiblHXUr’t..
verfertigt, ohne die groſſe Menge einfacher
und zuſammengeſetzter Pendulen zu technen.
5!144 iſt auch derjenigen Art Uhren gedacht,
weiche, wenn ſie nur zuweilen bewegt wer⸗
ven ‚ohne aufgezogen zw. werden ,‘fortgeben.
ob Ludw. Recordre, der jetzt in Englanddebt,
hat ſie erfunden, nachdem man: ihm einige
Begriff davon gegeben hatte. Seit dem ift
dieſe Erfindung zu einer ſolchen Volkommen⸗
beit gebracht worden, daß man nach einem
monatlangen Verſuche eine Abweichung. von
4 Minuten mit einet Pendulftangenubt be⸗
merkt hat. (Scheint doch faft unglaublich
zu ſeyn.) Ein Meines in das Innere der
Ahr fünftlich gelegtes, und auf einer genugſam
Häftifhen Feder 'ruhendes Gewicht zieht die
groſſe Feder auf, welches bey jeder: Erſchuͤt⸗
Jerung der Perſon, welche herumgeht, das
Raͤderwerk in Bewequng bringt. Dieſe mit⸗
gerheilte Bewegung kan · 30, 40 bis 50 Stun:
den an einander fortwaͤhren, fo daß die Ahr
Diefe lange Zeit durch aufgehaͤnget und unbe⸗
Weglich bleiben kan. Wenn man fie herunter
nimt und ben ſich traͤgt, fo faͤhrt ſie fort, ſich
beſtaͤndig wieder aufzuziehen. Wenn ſie end⸗
lich durch eine zu lange Ruhe ſtehen bleibt,
To darf man nut Die Zeiger auf die Stunde
und Minute richten, und die Uhr ein wenig
erfchürtern , fo fährt fe fort, wie vorher, re⸗
gelnratig zu gehen. (Ich babe dieſe er
it er r
XXIV: Beſchr.v. waſch einbug „,
richt hier eingeruͤckt, weil:mir von diefer gu
tigen Erfindung noch keine beſſere bekant iſt.
Moͤchte doch jemand den Namen des erſten
Erfinders mit Gewisheit bekant machen! Re⸗
tordeeifcheine nicht der erſte zu ſeyn. Aus ei⸗
nem andern Berichte weis ich, daß man dieſe
Ehre dem Kayſerl. Koͤnigl. Hofmechanikus
Joſeph Tluflos zuſchreibt. Ich habe neulich
eine ſolche Uhr geſehn, der man auf Dem Ge:
haͤuſe, worin das Gewicht verborgen war,
Die ruhmraͤthige Inſchrift Non plus vltra ge⸗
geben hatte.) Die in Wahrheit erſtaunlichen
Kunftwerfe des H. Droz find S. 15 3:erzähle
worden. DBaucanfon fagte von dem juͤngern
Jaquet Drop, der damals kaum 24 Jahr alt
war: dieſer junge Menfch fängt da an, md
ich ſelbſt aufzuhören gewuͤnſcht habe. S. 21%
von der Naturalienſamlung des He Gagnebin,
die endlich ſo ſtark angewachſen iſt, daß fi
der Beſitzer mit feinem Schwiegerſohn inzein
benachbartes Haus hat einmiethen muͤſſen;
der größte Theil ſcheint aus an
zu ee s
ie unſicher das Gluͤck eines Staats n
der: ohne Landwirthſchaft ift, beweiſet das
Schickſal diefes Landes im Jahre 1770, da
alle Nachbaren die Ausfuhr des Getreides vers
vbothen, wie S. 185 erzählt ift. Der Preis
e⸗ Sucu von 240 66Gewicht flieg —
au
PpPhyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. x.
auf drey neue franzoͤſiſche Louisd'or, und obs
ne den Schleihhandel und ohne die Vermit⸗
telung des Königs von Preuffen, welcher den
- Meuenburgern aus Piemont und aus der
Pfalz Getreide verfchafte, wuͤrden viele für.
Hunger geftorben feyn. Fleiß und Induͤſtrie
Haben dort, wie.überal, Neichthum bewuͤrkt,
und dieſem folgt nun, wie allemal, der Luyus,
den doch Patrioten aufzuhalten ſuchen; dieſe
eriunerten, als man vor einigen Jahren Cor
moͤdianten rüfen wolte, die Sitten wären
noch nicht fo verdorben, daß man von Diefer
Art Vergnügungen nichts zu fürchten ;hätte,
Alſo wurden die Comödianten nicht zugelaflen,
und man-hoft.dadurchdeu Untergang um 100
Jahre aufgebalten- zu haben. Lebensmittel
und Wohnungen werden immer theurer; die
‚Abneigung für die norhwendigen Künfte macht
Die Arbeiter dieſer Gattung ſelten. Dienft
bothen und Pächter muß man aus der Freut
‚de kommen laffen. So wahr iſt es, daß je
:der Staat den Samen feines Unglücs in ſich
bat! Das vornehmfte Produft, was ausges
führe wird, ift Wein, infonderheit der rothe;
aber.obne den Verdienſt von den verſchiede⸗
nen Kuͤnſten, wuͤrde das Land nicht zwey
Drittel feiner Einwohner ernähren Fönnen.
. Wie diefes Fuͤrſtenthum unter Preußiſche
Hoheit gekommen, iſt hier kurz erzaͤhlt worden.
4 h — Der
XXIV. Befchr. v. Welſch⸗Neuenburg. 27
Der zur Regierung fommende Zürft ſchwoͤrt
‚zuerft, die gefchriebenen und nicht gefchries
benen Gebräuche und Gewohnheiten unvers \
leglich zu beobachten , die Collegien und die |
Partieularen des Staats im vollen Genug
ihrer geiftlichen und zeitlichen Borrechte und
Privilegien zu erhalten. Hierauf ſchwoͤren
die Unterthanen den gewöhnlichen Eid der
Treue Ein Grundgefeg ift, daß der Fuͤrſt,
wenn er abwefend ift, mit feinen Unterthas
nen nur durch den Mund der Regierung und
Des Staatsraths des Landes reden fan, und
Daß diefer Staatsratb, der im Namen des
Fuͤrſten regieret, in allen vorfommenden Zäls
Ten berechtigt ift, ohne neue Befehle zu ers
warten, Dem Volke die Ausübung feiner Freys
beiten zu erhalten, und alles, was fie enthals
ten, die algemeinen und befondern Artifel,
zu beobachten. Dieß ift fo gar der vornehm⸗
fie Gegenftand des Eides, welchen alle dieje⸗
nigen leiften, welche durch ihre Aemter zw
Den öffentlichen Gefchäften berufen werden.
Diefe Bedingungen wurden allen Prätendens
sen zum Fürftenehun zur Unterfchrift vorges
legt, wodurch fich jeder zum voraus verpflichs.
tete, fals der oͤberſte Ausſpruch ihm das Fürs
ſtenthum zuerfennen folte. Die drey Stäns
De flimmeten darauf für den König von Preufs
fen. Die Einfünfte des Fürften, die in
Grundzinſen (rentes foncieres) Lehnguͤtern
(lods),
\
78: Phpfikalifchzßeton. Bibl. KU...
Clods) , Zehnten und einigen Domaingütern
befteben, erftrecfen fich nicht über 100000
Berner Pfund, ‚deren jedes ungefähr g:güte
Grofchen ift, und koͤnnen nicht auf Koften
der Unterthanen-erhöhet werden. Jeder Uns
serthan des Staates: Fan frey aus dem Lande
gehn, zu allen Zeiten reifen, und fo gar im
die Dienfte fremder Mächte treten; wenn fie
nur nicht mit feinem Oberherrn, als Fuͤrſten
von Neuburg betrachtet, Krieg führen. Ein
Dfficir und einige Soldaten aus diefem fans
‚de, die unter der Franzöfifchen Armee diens
ten, wurden bey Roßbach gefangen genom—⸗
men, und nicht als Rebellen, fondern als
Kriegsgefangene behandelt. Sire, fagte der
Dfficie, ich gebrauche Das Recht, das ich als
Bürger von Neuenburg befige. Die Unters
thanen genieffen die uneingefchränftefte Frey⸗
beit in der Handlung. Michts. ift dort Con⸗
'trebande, ausgenommen das nicht in dem
Mühlen des Fürften gemahlene Mehl. —
Ich habe alles diefes ausgezeichnet, weil wes
nige Regierunasformen die natürliche Verhaͤlt⸗
niß der Untertbanen zum Regenten, der der
Öberfte Bediente des Staats ift, fo richtig
und deutlich beybebalten haben, als diefe.
Sm Anhange findet man ein VBerzeichniß
der berühmten Gelehrten dieſes Landes, deſ—
fen glückliche Einrichtung durch die politifche
| tage
XxV. Beſchr. v. Welſch⸗Neuenburg. 73
Lage wider das jus fortioris geſichert if. He
Bernoulli hat auch eine Nachricht von den
vorhandenen Landcharten gegeben, worin ich
doch diejenige nicht bemerkt habe, welche die
Homanſchen Erben 1778 herausgegeben ha⸗
ben; ſie wird aber wohl freylich nicht von der
Seuͤtterſchen ‚die ©, 487 Nr. 4 aenant iſt,
verfchieden feyn.. H. Bernoulli hat eine vers
befierte beygefügt, die aber leyder! ben meis
nem Cremplar fehle. Am Ende ſteht ein
Berzeichniß aller Gewerbe im ganzen Fürften:
thum, z. B. Ackerleute 5944; Cattundrucker
1774; Spitzenkloͤplerinnen 3404; Uhrmacher
2177, welche aber in neuern Jahren noch viel
zugenommen haben. Die Summe betraͤgt
21046. Diefe Befchreibung macht auch den
erſten überzähligen Band aus, zu des H. Bers
noullis Samlung furzer Reifebefchreibungen,
und ift auch deswegen mit einem doppelten Tis
tel verfehn. Um nach Recenfenten: Freybeit
auch etwas zu tadeln, fo bedaure ich. dem
Mangel eines Regifters:: S. 231 ift wohl
ohne Zweifel der Brocken gemeynt, von dem
wahr ift, was dort erzählt iſt. Berker ift
vermuthlich durch) : einen —— euts
Randen.
—
xxv.
80 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XIII. 1.
XXV.
J. K. G. Jacobsſons technologiſches
Woͤrterbuch. Dritter Theil von
M bis Schl. Berlin 1783. 636
Seiten in 4.
Ars dieſer Theil vermehrt die Verwunde⸗
rung uͤber den Reichthum unſerer Spra⸗
che und uͤber den unbegraͤnzten Fleiß des H.
Jacobsſons. In manchen Artikeln findet
man Nachrichten, die man neu nennen kan,
oder die wenigſtens in wenig Büchern zu fins
den feyn möchten. Dahin rechne ich, was
E. 83 vom Moiren der feidenen Zeuge gefage.
iſt. Die Arbeit, welche noch ſehr geheim ges
halten wird, foll wegen der unvermeidlichen
Dünfte, ungefund feyn. Der Künftler Maf
fono, der durch Borfchub des Staatsminis
flers von der Horft nad) Berlin Fam, verlohr
Bald feine Augen und.ftarb an der Schwinds
füht. ©. 298 liefet man, wie man im J.
1774 durch ein Probebacen die Bäckertare
in Berlin entworfen hat. ©. 635 ift eine '
Furze Machricht von Verfertigung Der Preß:
fpähne, fo wie fle Joh. ac. Kanter zu Trus
tenau bey Königsberg in Preuffen machen
Käßt, gegeben worden. Sch meyne aber doch,
an 20% daß
XXV. Jacobs ſons Woͤrterbuch. 3. 81
daß man die Kunſt groͤſſer vorgeſtellet hat, als
ſie wuͤrklich iſt; wenigſtens werden in unſerer
Nachbarſchaft Preßſpaͤhne mit weniger Weit⸗
laͤuftigkeit und ohne alle Geheimhaltung ges
macht, welche, nach dem Urtheile der Kenner,
den Engliſchen nichts nachgeben. H. Kanter
redet von einem feinen geiſtigen Oehle, auch
von einem Anſtriche, der aus einem ſehr wer
nigen geiftigen Weſen befteben foll, da doch
die beften Spähne gar feinen Anftrich, gar
feinen Firniß haben müflen. S. Bibliorh. XI
©. 219. Freylich koͤmt das meifte auf eine
forgfältige : Auswahl und Bearbeitung der
Materialien an,. nächft dem iſt das, Preffen
von groffer Wichtigfeit, wobey vielleicht ein
geſchickter Mann viel verbeffern koͤnte. Das
Glaͤtten gefchieht auch ‚bier durch einen Arm,
der. vom Muͤhlwerke in der Stube getrieben
wird... Der vierte Theil fol Fünftige Ofters
meffe erfcheinen und das nüßliche hoͤchſt muͤh⸗
ſame Werk endigen; doch werden Supple⸗
mente verfprochen. Fe Ar
Döyf. deton BibL.XINB. 16 35 XXV.
82 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XIM. 1.
XXVI.
Noͤthiger Unterricht von Barometern,
und Thermometern, nebſt zuver⸗
laͤßiger Nachricht von den, ſeit
1743. und 1752. alhier berfertig-
ten, beyden Arten, von Sam.
Chriſtian Hollmann, ordentl.
Profeſſor der Philoſophie, der
u Philof. Facultät, auch ganzen Unis
verfitäat, Seniorn, und der K.
Londener Gefellfchaft ver Wiſſenſch.
Mitglied. Mit vier Kupfertafeln.
Göttingen 1783. gedruckt , und
zu finden, bey Henning Martin
Grapen, Univerſitaͤts⸗ Buchdruk⸗
> fern. Wie auch in der Buchhand⸗
lung der Gelehrten.
6 ieſes Werk, welches der Verfaſſer ſei⸗
nen ebemapligen, mebr als funfzigjäß:
tigen, Zubörern, die des ehedem genofjenen
mündlichen Unterrichts fich wieder erinnern
wollen, als ein Geſchenk und Andenken wied:
met, foll ihnen zugleich zu einer Anzeige dies
nen, woran fie, bey den albier vorfommen:
den angenehmen und nüßlichen Betrachtun:
gen, und der groſſen, feit einiger Zeit her⸗
ne tt a ran, MS
XXVI. Hollmann von Barometern., 83 -
ausgekommenen, Menge verfchiedener Schrif⸗
ten, ſich eigentlih zu halten hätten. Die:
‚Abhandlungen von den Baromerern und
Thermometern felbft werden daher von den.
damit anzuftellenden Beobachtungen genau
unterfchieden, und von beyder ihrem erftem
Anfang, und nad) und nach erfolgten Ders
beflerungen, zuerſt umftändlich gehandelt.
Da bey der 1751 alhier errichteten Königlis
chen Societät der Wiffenfchaften dem Ver⸗
fafler, unter andern, ausdrücklich aufgetragen:
war, Weteorologifche Beobachtungen aus
zuftellen, und folche der Societaͤt jährlich
mitzutbeilen; fo war eine feiner erften Ber
“ mühungen , für die Richtigfeit der hierbey
zu gebrauchenden Werkzeuge nöthige Sorge
zu tragen: wozu Denn Ddie.einige Zeit vorher
fhon gemachte Entdeckung, von dem fo merk:
lichen Unterfcheide der Barometer : Röhren,
nicht wenig beytrug (*). Bey den Thers
mometeen fand fich nicht weniger vieles zu
ändern, und zu verbefleen, da die ſogenann⸗
ten Slorentinfchen zu. feinen gewiſſen und
richtigen Beobachtungen genutzet werden fonns
ten, die: vom Fahrenheit erfundenen hats
‚mönifchen. aber noch wenig befaunt waren,
und
(*) wovon der Erſte Tome der aͤltern Com-
fehen if Socier. p. 227. f. mit mehren nachzu⸗
nif. - |
52
34 Phyſikaliſch ⸗Oekon. Bibl. XIII. 1.
und nach einigen, zu feinem privat⸗Gebrauch
albier verfertigten, von 1752 am allererft. in
geöfferer Anzahl zu. Stande gebracht worden.
Beyder ihrem beften und richtigftem, feit der
Zeit albier angeftelltem, Gebrauch find. be⸗
fondere Abhandlungen biefelbft gewiedmet;
denen noch befondere Sugaben beygefuͤget
"find, davon die bey den Barometern ihren
Nutzen zur Erflährung des Athemhohlens,
bey Menfchen und Thieren, die von den Ther⸗
. mometern abet ihren zum Ausbruͤten der
Eyer dienlichen Gebrauch, umftändlicher er⸗
klaͤhret: wobey denn eine, mit ihrem zube⸗
hoͤr in Kupfer geſtochene, Machine gute
Dienſte thun kann. Die letzte Abhandlung
iſt endlich den mit dieſen Werkzeugen anzuſtel⸗
lenden Meteorologiſchen Beobachtungen,
und ihrem wahrem Nutzen, gewiedmet; wo⸗
bey denn das wenige, dabey vorkommende,
Gewiſſe, von dem, auf ſo verſchiedene
ſchwankende Hypotheſen gebauetem Ungewiſ⸗
ſen, genau unterſchieden, und mit einigen
Erfahrungen, die keinen Zweifel uͤbrig zu
laſſen ſcheinen, beſtaͤrket wird. Unter den
Beylagen finder ſich auch des ſ. Tob.
Mayers Tabula altitudinum Illercurii ha-
yometrici, cum refpondentibus. locorum fupra
maris fuperficiem altitudinibus, in menfuris
pedis Regü Parifmi, die.den von 28”,4 bi
” Oo "befindlichen de
. re
XXVII. Lamotte Beytraͤge. 85
fprechende Luft⸗Hoͤhen, nad) allen Linien, in
Parifer Maaſſen, angiebt, und die aus desf.
Meyers eigenbändigem, dem Verfaſſer
vor vielen Jahren mitgetheiltem, Auffarz al:
bier, fo viel man weiß, zum erftenmabl, ih
oͤffentlichem Druck erfcheinet,
—
2 XXVI. |
Praktiſche Beytraͤge zur Cameralwiſ⸗
ſenſchaft für die Cameraliſten in
den Preußiſchen Staaten, von
Baron von Lamotte.
Sy diefen nüßlichen Beytraͤgen, deren
Anfang im vorigen Theile S. 542 aus
gezeigt worden, find nun die zweyte und dritte
Ausgabe des erften Bandes erfchienen, wels
che zufammen 103 Bogen ausmachen. Der
9:8. bat ſich entfchloffen, auch zuweilen merf:
würdige Aften: Stüce der Churmärfifchen
Kammer, imgleichen Nachrichten von’ guten
Vorſchlaͤgen, welche gleihwohl bisher noch
nicht ausgeführt worden, einzurücen. Zu .
leßtern gehört 3. B.der Vorſchlag, Wundaͤrz⸗
‚te in den verfchiedenen Kreifen anzufegen, wo⸗
zu aber die Kreis: Kaffen Fein Geld hatten.
Zu den vornehmften Auffägen, die dieſes mal
| 3 gelie⸗
86 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI, 1.
geliefert worden, gehört wohl die ausführlis
che Nachricht von der Anfegung und Anwei⸗
fung der Kammer: Meferendarien, die anfaͤng⸗
lich. Aufcultatores hieffen. Vor diefer Eins
richtung gaben fich oft Leute zu Kammer : Bes
dienungen an, weil fie fich zu andern Bedie⸗
nungen ungefchicft fühlten, und diefe geftan:
den oft felbft,, fie müften nicht, was Kams
mer und Kameral:Wiffenfchaft fey. Jetzt
fodert man von diefen Eandidaten Beweiſe,
daß fie fich mit derjenigen Wiflenfchaft, von
welcher fie ihre Verſorgung böffen wollen,
foftematifch befant gemacht haben. . Won dem
Heofien Eramen ift bier auch das. wichtigfte
eygebracht worden. S. 130 ift erzählt, was.
wegen der Wanderjahre der Handwerksgefel:
len verordnet worden, Die Difpenfationen
bringen zwar der Kammer Geld ein, .aber
dennoch) hat man fir nöthig gefunden, folche
zu erfchweren; man mufte zu viele Pfufcher
beforgen. Es mar die Frage, ob Das auf der
Unterthanen Aeckern befindliche Holz zum Bes
ften der Forſtkaſſe verfauft, oder den Unter:
thanen gelaflen werden folle. Das Forft Der
partement behauptete erfteres, aber das Ju⸗
fliz : Departement ſprach für die Mechte der
Bauern und ward gehört. Die übrigen Auf
füge möchten wohl den Ausländern minder
wichtig feyn; aber lehrreich find fie alle.
XXVIII.
XXVII. ;DieSolfteinifLandwoirthfeh. 37:
y
—
XXVIII. —
Die Hollſteiniſche Landwirthſchaft, ih—
re eigenthümlichen Einrichtungen
und vornehniften Gegenftände, der.
Kornbau, die Nutzungen der Hol:
Iändereyen und Zeichfifchereyen, .
im Grundriß befchrieben und vers.
glichen mit der Wirthfchaft in drey⸗
en. Feldern, mit der Meklenburgi⸗
ſchen und Engliſchen Wirthſchaft.
Hamburg 1783. 11 Bogen in:
8. — 15 Mgr. u
GE und volſtaͤndige Befchreibungen :
der in-einzelnen Ländern gebräuchlichen ı
Iandwirehfchaftlichen Einrichtungen, find al⸗
lemal lehrreich und verdienen. algemeinen :
Danf, und da die Holfteinifche Landwirth⸗
ſchaft viele eigenthümliche Vorzüge bat, fo
werden auch deswegen diefe Bogen viele Le⸗
fer erhalten. Ich zweifle aber, : ob fie mit:
dem ungenanten Berfaffer-ganz zufrieden ſeyn
werden. Er ſcheint nicht den beften Plan ger:
wählt zu haben; er ift bey manchen Theilen,
welche Die genaueſte Beſchreibung verlangen
koͤnnen, kurz und nicht ordentlich genug.’
Ich glaube, daß fo. gar mancher Leſer, welsa
1,°75 54 cher
88 | Phyſtkaliſch ⸗ Oekon. Bibl. XIII. r.
cher die Eintheilung in Schläge und Koppeln
und deren abwechfelnde Mußung noch nicht
fennet, fange fort lefen muß, ehr er bier eis
nen volftändigen Begriff erhalten wird, uns
geachtet der V. gleich mit diefer Cintheifung
Den Anfang gemacht hat. Oft hält er fi
- bey Nebenfahen, die zur Holfteinifchen Land:
wirthſchaft nicht gehören, lange auf, und
nicht felten wird der Argwohn entſtehn, daß
er vielleicht feine fuftematifche Kentniß des
Gegenſtandes, den er abhandeln will, befigen
möge. Es würde Schade feyn, wenn ein
gelehrter Kenner der Holfteinifchen tandwirths
[haft durch diefe Bogen abgehalten werden
folte, ung eine gründlichere Befchreibung der:
felben zu liefern. Ich fage: gelehrter Kens
ner; denn zu einer Befchreibung, die Aus⸗
länder unterrichten foll, gehört mehr als prafz
tifche Kentniß. Inzwiſchen leugne ich nicht,"
daß man dDiefe Bogen mit einigem Nußen les
fen fönne, zumal wenn man viele Geduld
befißt. Denn nicht felten trägt der V. feine
. Meynungen über allerley Gegenftände vor,
und lehrt, anftat zu erzäblen. ‘Die falfche
Vorſtellung von der nörhigen Ruhe des Lan⸗
des, die hier den Anfang ausmacht, hätte
wegbleiben follen, fo gut, wie alles was
über den Unterfchied des guten, fehlechten und
Mittelbodens gefagt ift. Ueberhaupt genoms
men fol auf der Beeſt in Holſtein, in den
erſten
KRVIIN. Die Solſteiniſ Landwwirchfih. 89
erſten Saatjahren, vom fehlechten "Boden
nicht mehr als das dritte bis vierte Korn;
vom mittelmäßigen, das fünfte bis fechfte, und
vom guten Boden, das fiebente bis achte
Korn erhalten werden. Die Pacht der Hols
Ländereyen fängt Maytag an, und dauert nur
ein Jahr. Auf wenigen Gütern ift die Pacht
einer Kuh nur 6 rthl., an den meiften 9 bis
zzıcthl., und wo der Boden zum Graswuchs
vorzuͤglich gut iſt, wohl 12 rthl. und daruͤber.
Wenn der Herr aber die Kuͤhe ſelbſt nutzet,
fo fan fürs Stuͤck 18, auch wohl 20rthl. be⸗
rechnet werden. Eine Magd muß gewoͤhn⸗
lich 20 Kuͤhe milchen. Die meiſten Hollaͤn⸗
dereyen haben jetzt durchgeſeuchte Kuͤhe. Was
von der Teichfiſcherey geſagt iſt, iſt von gar
feinem Belang. Ber Verkaufung und Vers
pachtung der Güter werden in KHolftein ger
meinigfich Feine Anfchläge gemacht; tiebhaber
- Haben fih ohnehin noch immer gefunden.
Der B. hat hier inzwifchen einige Nutzungs⸗
anfchläge felbft entworfen. Alle Berfuche
mit der Stalfürterung follen in Holſtein
Schaden gebracht haben. BEE
*
Erz xxxx.
go; Phyſikaliſch⸗Oekon. BibL; XL, x.
—
XXIX. |
: 9.- Johann Maria della Torre,
Cllerici regularis zu Neapel, Ges
ſchichte und Naturbegebenheiten
Des Veſuvs von. den alteften Zeis
ten bis zum Jahr 1779. Aus dem
Stalienifchen. Nebſt einer Borres
de und vielen Anmerfungen vom
2. Mit Kupfern. Altenburg 1783,
2 Alphab. in 8. — ızethl.
De Urſchrift iſt zu Neapel 1755 unter
dem Titel: Storiaret fenomeni del Ve-
fuvio in 4 gedruckt worden; doch hat fie
nachher, als der Anhang hinzu gefommen,
ein neues: Titelblatt mit der Jahrzahl 1768
erhalten... Man bat dem Verfafler faft über:
al das Lob ertheilt, daß er. die Gefchichte
des Veſuvs Fürzer und- richtiger als andere
geliefert hat; fie iſt auch bald franzöfifch übers
ſetzt worden. Die teutſche Heberfeßung, wels
he ich jet anzeige, . bat man dem H. Berg:
medicus, Doctor Lentin zu Clausthal zu dans
ken, welcher fie mit größter Gefchicklichfeit
und Genauigfeit-verfertigt, und fie mit einer
wohl gefchriebenen Vorrede begleitet hat,
worin aus vielen neuern Schriften noch be:
trächtliche Ergänzungen beygebracht find.
\ *
as
XXR Geſchichte des Veſuvs. 91
Das Buch hat ſechs Abſchnitte. Im er⸗
fern wird der Veſuv, ſo wie er jetzt iſt, nach
ſeiner aͤuſſern und innern Beſchaffenheit, be⸗
ſchrieben. In den beyden folgenden Abſchnit⸗
ten findet man eine Vergleichung des aͤltern
Zuftandes mit dem jeßigen. Der vierte Abs
ſchnitt enthält eine chronologifche Folge der
Sabre, in welchen der Veſuv Afche und Feu⸗
erſtroͤhme ausgeworfen hat, wobey auch ein
Verzeichniß der vornehmſten Schriftſteller,
die der Ausbruͤche gedacht haben, gegeben iſt.
Der fuͤnfte Abſchnitt iſt ein Verzeichniß aller
bis jetzt vom Vefuv ausgeworfenen Materien
und der ſechſte enthaͤlt des Verfaſſers Vermu⸗
thungen von den Urſachen aller dieſer bewun⸗
dernswuͤrdigen Erſcheinungen. Die Urſchrift
hat zehen Kupfertafeln, wovon die Ueberſet⸗
zung — nur die beyden erſten beybebalten
hat. S. 163 und 172 iſt Talg ein Druck
fehler; man leſe Tail,
92 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibi. XIT. x.
—
XXX.
1} prodromo veſuviano, in cui oltre
al nome, origine, antichità, pri-
‚ma fermentazione ed irruzione
del Vefuvio,, fe n’efaminano
‚tute’i fifttemi' de’ Filofof, fe n’es-
pone il parere degli antichi Cri-
ftiani , fi propongono le cautele
da ufarfi in tempo degł incendi,
e fi da’ il giudizio ful valore di
tutti gli fcritcori Vefuviani. Va-
poli 1790. 238 Ceiten in 8.
| Ifr® diefes Buch, deſſen H. Doet. Lentin
: nicht gedacht hat, verdient befanter zu
ſeyn, indem der Verfaſſer, welcher in dem _
vorgefeßten Liriheil der Eenfur Antonio Der
trani genant wird, mit ungemeinem Fleiſſe,
alles, was die Gefchichte des Veſuvs betrift,
zufammen gefamlet, wohl geordnet und gut
erzaͤhlt bat. Vornehmlich find die Nachrich⸗
ten der Alten gefamlet und erflärt, fo wie
auch alle bisher befant gewordenen Hypothe⸗
fen von der Entzündung des Berges und def:
fen übrigen Erfcheinungen. ©. 222 ift ein
Verzeichniß der dem Verfaſſer befant gewor⸗
denen Schriften vom Vefuo, nämlich die feit
Musa 1631
XXX. 7 prodromo Veſuviano. | 93
1631 zum Vorfchein gefommen, gegeben
worden, und zugleich kurze Beurtheilungen
derfelben. Die Anzahl der Schriften ift doch
nur 106. Der ſiebente Abſchnitt ſcheint dem
V. ganz zu gehoͤren; er enthaͤlt viele Regeln
der Vorſicht, die von den Nachbaren bey ei⸗
nem Ausbruche zu beobachten ſind. Sichere
Anzeichen eines bevorſtehenden ie
Eennet man doch noch nicht.
Gelegentlich gedenke ich auch hier einer
Samlung verfhiedener Schriften vom Veſuv,
welche unter folgendem Titel zufanimen ges
druckt find: Dei vulcani‘o monti ignivomi
piu noti, e diftintamente del Vefuvio offerva-
zioni filiche e notizie :iftoriche di, vomina
infigni di vari tempi, raccolte con diligenza.
Livorno 1779. 2 fleine Bände in 8: In
Diefer Samlung findet man den oben Bir
blioch. VI ©. 540 angezeigten Catalogo del-
le materie appartenenti al Vefuvio, deſſen
Verfaſſer hier genant ift: "Abt Serdinando
Galiani, welcher auch bey biefem Abdrucke
noch Anmerfungen -beygefügt bat. Sonſt
findet man bier auch Auffäge von Targioni
Tozzetti, Magalotti, Strange und andern.
Aa *
XXXI.
94 phyſikaliſch ⸗Oekon. Bibl XML. 1.
Er XXXI.
Hiſtoriſch⸗ politiſch⸗ geographiſch⸗ ſta⸗
tiſtiſch⸗und militaͤriſche Beytraͤge,
die koͤniglich-Preußiſche und bes
nachbarte Staaten betreffend. Ers _
ſter Theil Berlin 1781. 389 Sei
ten in 4. Zweyten Theils erfter
Band 356 Seiten.
ieſe Beyträge find für die Polizey und
n Cameralwiffenfchaft wenigftens eben fo
lehrreich, als für die Gefchichte, und ich bin
. gewiß, es werde meinen Leſern angenehm feyn,
Fe näher Fennen zu lernen; doch fehränfe ich
mich auf folche Stücke ein, welche fih für
Diefe Bibliothek ſchicken. Den Anfang macht
eine Befchreibung der Preußifchen Salzwerke,
worin aber auch zugleich die Preußifche Nutz
zung des Salzregals kurz und gut erflärt iſt.
. Der Verbrauch des Salzes ift fo beftimt;
jede Perfon, die über 9 Jahre alt ift, muß
vier Megen verzaͤhren, wenigftens.bezablen;
wenn vier oder mehr Perfonen in einem Haus
ſe ſind, werden noch für Einfchlachten und
für den aufferordentlichen Verbrauch 2 Megen
gerechnet. Jede milchende oder trächtige Kuh
ift zu 2 Metzen angelegt; eben fo viel wird
für 10 milchende Schafe gerechnet und =
zeben
xxxi Siſtoriſch⸗ politiſche Bepteäge. ‘55
zehen guͤſte Schafe oder Hammel müß- eine
Metze genoinmen werden. Dder man rechnet
“auch ſo: taufend Menfchen verbrauchen jähr:
lich staft 12 Scheffel 124 Megen; Hundert
‚Brauchen 31 Scheffel 445. Meßen ; zehen
Brauchen 3 Siheffel 245 Meben, und ein
Menfc Braucht s Meben. Die Erzählung, -
wie der. König dieß Regal jeßt in Neufchatel
nußet ©. 21 ift leſenswerth. Es ift befant,
wie fehr die freyen Einwohner fich wider: Zus
dringlichkeiten wehrten. Jetzt da der König
den Verkauf allein hat, beträgt doch die Ein⸗
— nicht viel; wie dann auch wohl weni⸗
ge Laͤnder ſeyn möchten‘, wo fo wenig Salz,
als dort verbraucht wird. Die Leute falzen
ihre Speifen faft gar nicht, Butter gar nicht,
Kaͤſe ſehr wenig. Fleiſch einzuſalzen, tft
faſt nicht gebraͤuchlich, oder es geſchieht mit
Salpeter. Die Leute ſollen doch das Salʒz
nirgend wohlfeiler, als aus den koͤniglichen
Magazinen erhalten koͤnnen, daher Untet⸗
ſchleife nicht vorformmen. Der ganze dortige
Abſatz wird nur auf 1500 Tonnen angeſchla⸗
gen. Der Ueberſchuß aus den ſaͤmtlichen
Salzgefaͤllen hat inter Friederich I, jährlich,
. oder eigentlih von 1696 bis 1697, nicht
mehr als 42796 rthl. betragen; aber jet kann
man’ den-ganzen Weberfhuß, der vom Salz⸗
weſen zur General; Domainen + Cafle flieſſet,
ſicher auf 600,000 rthl. rechnen.
er
96 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XII. ı
.-.» Der Auffag S. 403 Grundlinien des
Preußiſchen Finanz: und Cameralweſens iſt
ehemals von einem Miniſter abgefaſſet wor⸗
den, und enthaͤlt Vorſchlaͤge, die zum Theil
nachher befolget worden. So findet man hier
z. B. die erſten Entwürfe zu der Dber: Era:
———
Noch wichtiger iſt S. 53 die Nachricht
von den durch zergliederte und vererbte Vor⸗
werke entſtandenen Doͤrfern im Brandenbur⸗
giſchen von, 1531bis 1688. Der Vorſchlag,
Vorwerke zu zergliedern und das Land zum
erblichen Beſitz an viele Familien zu verthei⸗
‚fen, ward ſchon ums Jahr 1531 dem Chur⸗
fuͤrſten von dem Kammer: Director Bernd
von Arnim vorgelegt, kam aber damals nicht
zur Ausführung. Ein. Sohn diefes von Ar⸗
nim ging nach Sachſen, und übernafm da⸗
-felbft die Zertheilung faft 300 Vorwerker,
wodurch die Sächfifchen Länder fehr viel ges.
-wonnen haben. In dem Brandenburgifchen
vergaß man zwar diefe Borfchläge nicht, aber
erſt ums J. 1685, als die Franzofen aus
theologiſcher Dumheit Unterthanen N
‚wurden fie eigentlich genußet.
. ©. 101 wird eine Fönigliche Reſolution
angefuͤhrt, die freylich ein richtiges und billi⸗
ges Urtheil über die Nutzung der Regalien u. d.
Br ents
XXXI. Storiſchapolitiſche Beyträge. 97
enthält. . Als im J. 1764 die Frage ent⸗
ſtaud, ob man den Preis des Glaſes im
Lande erhoͤhen folte, ſchrieb der. König eigen⸗
haͤndig unter den Vorſchlag: Man kan leicht
die Revenues erhoͤhen, wenn man die Waaz .
ren theuet verkauft; aber das iſt ein ſolches
Mittel, welches ich mit meinem Wiſſen nie:
malen verſtatten werde.
©. 111. eine fehr ausführliche Befchreir
bung von Oftfriefland. Man rechnet, daß
das fand auswärts wenigftens jährlich 3000
Stuͤck Pferde, jedes wenigftens zu gortbl. vers
fauft, wodurch eine Einnahme von 120,000 .
rthl. erhalten wird, Die Gefchichte der Em⸗
der Herings Gefelfchaft ift S. 141 erzaͤhlt.
Man hat zufegt, durch Vertheilung von 750
Actien, ein Kapital von 150,000 Holländ. FI.
zufammen gebracht, wovon 1771 zehn Her
rings : Bunfen un worden. Fine
Bunfe Foftet mit Segel, Thauwerf, an Ger
rärfchaft und Victualien ungefähr 7180 rthl.
Dennoch bat die Gefelfhaft nur einen arm⸗
feligen Gewinn. Warum der Walfifchfang
wiederum aufgegeben worden, und warum
Diefer überhaupt. fehr wenigen Vortheil abs -
werfen fan, iſt S. 143 gut erflärt worden.
Don den Iandeshberlichen Einfünften. Die
dortigen Polizey: Anftalten weichen in mans
chen Stücen fehr weit von denen in den uͤbri⸗
pbhyſ. Oekon. Bibl. XI 9.168. G , get
"98 Phyſtraliſch Oekon Bibt ZU r.
Be Pteußiſchen Staaten ab. Handlung uiid
andwerfe" werden dort mehr auf Dörfern
oder dem platten Lande, als in Städten ges
"trieben. Es giebt dort wenige veiche Edelteit:
te, einige keiche Kaufleuthe, aber unter den
Bauern trift man noch mehrere an, die wohl
100,000 bis 120,000 tthl. ‚und darüber in
Vermögen haben.
S. 185 von den Helen ——
| in der Churmark; eigentlich eine kurze Ges
ſchichte derfelben von ihrem erften: Urfprunge
an, Beym Antritt der Regierung von Fries.
derich Wilhelm litten die Manufafturen ger -
waltfam dürch die Werbung, da viele Hand:
werker das fand verlieffen. - Don ran
des tagerhanfes.
©. 213 von der —— der Stadt
Bernau. S. 334 mancherley Nachrichten
von dem Hollaͤndiſchen Heringsfange. S.
342 hiſtoriſche und politiſche Beſchreibung
des Biſchofthums Paderborn. Der vorletz⸗
te Aufſatz in dieſem Bande handelt von den
Vortheilen der Stalfutterung und der letzte
von der in Meklenburg und Holſtein ver:
fuchten Inoculation der Viebſeuche; beyde
enthalten nichts neues.
Deſto lehrreicher iſt der erſte Yuffag im
zweyten — welcher die Geſchichte det
Ver⸗
XXXI. Siſtdriſch⸗politiſche Beytraͤge. 99
Verbeſſerung der Domainen erzaͤhlt. Man
erkennet hier, wie aͤuſſerſt nachlaͤßig die Nut⸗
zung derſelben in den aͤlteſten Zeiten geweſen
iſt. Gemeiniglich ſind ſie adminiſtrirt wor⸗
den, ungeachtet man oft die Adminiſtration
eine Verpachtung geñant zu haben fcheint,
Der Adminiſtrator gab den. Ertrag in Matus
valien ,. die alſo noch befonders verfauft oder
vom Hofe. verbraucht. wurden. Ordentliche
Aufchläge won ‚Domainen: Gütern fcheinen
noch nicht ein mal im 17ten Jahrhunderte
gemacht zurſeyn. Die. eigentliche Verpach⸗
tung auf 6 Jahre ift erſt in: neuern Zeiten bez
liebe: worden. Sm %. 1700 gab der Geh;
Kammer: Rath von £uben den merkwuͤrdigen
Vorſchlag ein, die Domainen zu jergliedern
und in Erbpacht wegzugeben, welcher Aufs
ſatz hier abgedruckt iſt. Dieſer ward gutge⸗
heiſſen und befolget, ungeachtet einſichtsvolle
Perſonen ſchon nachtheilige Folgen vorhers
ſagten; aber ſie wurden durch ein Verboth,
wider die Erbpacht üble Reden zu fuͤhren, zum
Stilfehweigen gebracht. Die VBerblendung
rührte daher , weil anfänglich die Erbpacht
mehr abtwurf,- als die vorige elende Nutzungs⸗
art eingebracht:hatte, und.an die Folgen, wels
che nach Erhöhung dee Preife, entſtehen
müften, wolte man nicht denfen.; Man war
froh, wenn ſich reiche Perfönen zur Erbpacht
angaben, die die caſus fortuitas tragen kon—
G 2 | ten,
100 Phyſikaliſch · Oekon. Zibl. XIII. 1.
ten, weil man die Kammer wider dieſe ſichern
wolte. Das Gute ward jedoch durch die Lu⸗
benſche Erbpacht bewuͤrket, daß man Geld
erhielt viele Pfandguͤter einzuloͤſen, welches
ſonſt nicht moͤglich geweſen waͤre. Es war
hart, daß man annahm, die Zeitpacht muͤſſe
der Erbpacht weichen, daher man die Zeit⸗
paͤchter ungeachtet ihrer buͤndigen Contracte
von den Guͤtern jagte. Injwiſchen ſollen
eben daraus ſchon die Erbpaͤchter den Arg⸗
wohn geſchoͤpft haben, man wuͤrde vielleicht
einſt eben fo gewaltthaͤtig mit ipnenwerfahren.
Dieß geſchah dann auch. Denn im: Jahre
1711 gab König:Friederich I dem Hier: abges
druckten Befehl, : die Erbpacht wiederum: in
Zeitpacht: zu verwandeln. : : Die bisherigen
Erbpächter erhielten die gnädigeBerficherung,
daß fie bey. der Zeitpacht andern, die nicht
mehr. biethen wuͤrden, vorgezogen werden
folten. " ee
. HR En; vr Yuyt, SB
©. 195 Gefchichte und Befchreibung des
Herzogthums Geldern. Die Zahl der Lands
harten von Geldern koͤnte ich mit einigen
aus meiner Samlung vermehren. Go vers
miffe ich hier: ‚Ducatus Geldriae. novillima
'defcriptio audtore Balthazaro Flor, a Berken-
‚rode, fumptibus Henriei Hondii 1629. Noch
feltener ift:die Charte: Gelriae, Cliviae, fini-
timorumgue lagorum verifimaideferiptio ; eis
* ne
XRRT. Siftörifhspolitifche Bieperäge. 1012
ne ſehr alte Charte ohne Namen des Kuͤnſt⸗
lers oder Verlegers. Die Verfaſſer der Bey⸗
traͤge haben vom Preußiſchen Geldern eine
Charte beygefuͤgt, die etwas uͤber Weſel an⸗
faͤngt, und eiwas uͤber· Stevenſwaart herun⸗
ter geht, und ein kleiner halber Bogen iſt.
Umer den Fluͤſſen des Landes iſt die Niers,
welche oft gefährliche: Ueberſchwemmung
macht; die im Ir769 gegebene Niers⸗Ord⸗
nung iſt hier S. 224 eingeruͤckt. Im Jahre
1770 iſt ein Canal angelegt worden, der das
uͤberfluͤßige Waſſer aus Der Miers indie Maas
abführen fam Die. ehemals berühmte Folla
eugeniana wird jegt von denen,. welche: the:
mals das Land dazu hergegeben habe; ;ait
einigen Orten zur Fiſcherey, An andern: zur
Huch und Weide genutzt. Ums Jahr 1764
dachte man wieder an die Vereinigung ‚Der
Maas mit dem Rhein, aber man bofte Feis
‚nen groflen Mugen und gab den Vorſchlag
auf. Stärke der Viehzucht, befonders der
Schaͤfereyen. Die Volkmenge ift 178 1 über:
haupt gewejen 46,942 Menfchen,, Denen der
König jährlich über 170 Laſt Salz verkauft.
Die Einwohner find noch auf die einfältigfte
Weiſe catholiſch, behalten alle Feyertage,
hungern lieber als. daß: ſie von der Bigot⸗
terie nachlaſſen ſolten, und haben wenige un⸗
vbedeutende Gewerbe. - Die Föniglihen Raͤthe
bey den beyden Collegiis ſind die gelehrteſten
G 3 teute
102 Phyſtkoliſch Oekon Bibl ZI. n.
Leute der Provinz. Alle Verordnungen wer⸗
den in Der dort ganz herſchenden niederlande
ſchen Sprache — SUCH
S. 254 fehr, ‚ansfüpeliche: Raballen, über
den gefamten.Zuflandıder Churmarf, woraus
man die. Zahls der Einwohner der Städte,
Dörfer u. Ki. aller koͤniglichen Aemter, al⸗
ler Fabriken, Manufakturen, alles vorhan⸗
denen Viehes, der Maulbeerbaͤume und den
Ueberſchlag des geſamten Getreidebaues u. ſ. w.
erſehen kan. Die Nachricht S. 273 von den
in der Chur-Mark befindlichen Zucht⸗ und
Arbeits⸗Haͤuſern iſt ungemein gut. Im
Zuchthauſe zu Frankfurt an der Oder wird,
wenn ‚jemand von fremden urisdictionen
berein geſchickt wird, auf ein Jahr 8 tb
8 gr: Receptions⸗Geld bezahlet. Auf jeden
Züchtling wird fuͤr Brod und Koſt woͤcheñt⸗
lich 8 gr. 6 pf. gerechnet. Man finder bier
auch das Verzeichniß der Bediente mit ihrem
Gehalt. Die: Kleidung eines: Zuͤchtlings
mänlichen Gefchlechts Foftet ungefähr 4 rıhl.
ro gr. eines weiblichen 5 rthl 16 gr.
Das Ende dieſes Theils. befteht noch in
einem wichtigen Machtrage: zur: Befchreibung
von Oftfriefland, wozu auch kuͤnftig noch eis
ne genaue.Chartesgeliefert werden: foll,; Im
Jahre 1781 fi — von — er
aus⸗
xxxl. Siſtoriſch / politiſche Bepträge. 103,
ausgegangen, und angekommen ſind dafelbft-
1104 Schiffe. Die Aſſecuranz der Waaren
von Emden nach Englandift 14 bis 3 Pros
zent; und von Emden nach Hamburg ı bis
2% Prozent. Nachricht von den Schulden,
fo wohl denen, welche von dem legten Fuͤr⸗
ſten herrüßrten, als ſolchen, weldhe Emden
und Die Landfchaft hatten; alle dieſe find ſchon
berichtiget. ©. 330 von, den, Deich; Anftals
ten; Verzeichniß aller landesherlichen Finanz⸗
und Cameral Verordnungen von, 1745 bis
1781. — Der erfte Theil dieſer Benträg
foftet 2 rehl. 9 mgr. und des zweyten Theile.
erftier Band ı rehl. SG mgr. Wegen dieſes
boben Preifes folten billig feine Verordnun⸗
gen, die ſchon bey Mylius und in andern,
Samlungen flehen, noch einmal wieder abge |
druckt werden. — Mac der Berficherung,
eines Freundes find die Verfaſſer und Herz
ausgeber diefer Beytraͤge, Hr. geheimer Se⸗
cretar Fiſchbach und H. Regiftratur : Aßis
ftent König, ‚welche beyde bey dem Geneak
Diteenpie Reben,
I EN Tr A —* J
ji ı 8 v4? irt:» l ı$ 3% 3°%7
iıhbins’r et m 2
ec
164 Pyfikälife-Oekon. Bibl. Xur, 1
2 X 4
er
—
2** -er
*
XXXxI.
Verſuch einer wirthſchaftlichen Natur⸗
geſchichte von dem Königreich Oſt⸗
und : MWeftpreuflen. Bon Tr.
Sam. Bo. Deflau 1783. Drits
ter Theil, 7027 Seiten n
Nyn dieſem Theile find von denen Pflanzen,
) ‚welche bereits in den Preußifchen Floren
ſtehen, allerley Nachrichten aus Büchern gez
Heben worden, wodurch denn freplich die eis
gentliche Naturgeſchichte diefes Landes nichts
gewonnen hat. Inzwiſchen fan doch das Buch
von inländischen Landwirthen genutzet werden,
denn in Der Wahl der Quellen ift der V. ziems
lich glücklich geweſen. Der Abfchnitt ©. 642
vom Ackerbau befchreibe feines weges den.
Dreußifchen Ackerbau oder das Eigenthuͤmli⸗
che deffelben, ſondern es enthält einen alges .
meinen Begriff des Ackerbaues, der abermals
in Auszügen aus befanten Werfen befteht.
Vielleicht wird man deswegen am menigften
zufrieden ſeyn; denn auch bey einer ſehr eins
gefhränften Naturkunde hätten Doch Nach⸗
richten diefer Art geneben werden koͤnnen.
Es. fcheint, daß der V. folche nicht zu fams
len Gelegenpeit gehabt, fondern ſich En vers
* pro⸗
xxxii Bo Natutgeſt v. Preuſſen h. roz
fptochene Beytt age verlaſſen hat, von denen
nur wenige eingeloffen find. Dieſe findet
man Bier als eine Zugabe beygedruckt, und
fie ſind nicht ganz ſchlecht. Solten noch meh;
tere einlatifen, fo wäre immer zu rathen, fie
noch in den folgenden Theilen zu liefern.
Denn, man erſieht Doch auch aus diefen Furs
zen Berichten, daß einige Gürerbefiger die
— mit Eifer und Geſchicklichkeit
treiben.
©. 30 findet man eine Nachricht von den
Preußifchen Forftordnungen. Das tand hat
sich ſtarke Waldungen, wiewohl im teuts
ſchen Oberlande, welches aber einen guten
Torfvorrath hat, ſchon die Abnabme bemerkt
wird. In Ortelsburg kan man noch ein Fu⸗
der Holz für 4ggr. kaufen, und vor wenigen
Jahren ward in den Gegenden um Lyk uud
Johannisburg ein Fuder mit einem einzi igen
ggr. bezahlt. Vom Holzhandel lieſet man ©.
59 etwas weniges. Die Oſterrodiſche Heide
bar ſchoͤnes Schifbauholz und Maſtbaͤume,
Seit drey Jahren har ein Danziger Kauf
mann den Handel durch Foftbare Unterneh:
müngen für eigene Rechfrung erleichtert. Aus
‚der Birfenrinde wird‘ durch eine nachlaͤßige
hier, befchriebene Deftillation (deftillatio pet
defcenfüm ), ein Oehl gemacht, welches Dags
get BES und als‘ es gebraucht- m
zos PhyſitauſchMykon Bihl Alhhg
Sa 192. von. dei. ‚2ihenbreunerayen ıd
den verfchiedenen Arten. der Ace... ie
i Preußifche Aſche ift etwas [&lehter als, di e
Rußiſche und Polniſche. S. J was,
doc nur etwas befantes, von, der, Nik
oder dem, Schwaden. ‚Der DB. at lc der
wiß nicht verſtanden, ‚,. wenn-er glaub * ich
wärtg nicht, daB .das Gras Fefuca fuitans
fe. Was ich in Zweifel zog, war, ‚od man
dieles Gras irgendwo baue, und ob nicht dag,
was man unter diefem Namen in andern Ges
genden ausfäet, eine Urt Hirfe fen... In dies
ſer Vermuthung habe ich. mich. nicht ‚berfeben,
und felbft der B. führe, ohne daß er es bes
merft bat, ©. 286 felbft aus Helwing au,
daß das Schwadengras, was in Teutfchland
gefäet wird, von dem Preußifchen Manna,
als welches wild wächft,.fehr weit unterfchies
den fey. Man bat in Preuffen einen, ſehr
einfachen Pflug, det. ©, 664. Zoch genant
wird, und, vom Hafen, auch von dem Tatas
rifchen Pfluge verfchieden if, Er ‚verdiente
eine’ Befchreibung ‚und Abbildung. , Gern
bätte ih ©. 686 Iefen mögen, ob man das
Triticum, polonieum mwürfli in Polen bang,
S 698 ſind ‚viele Arten, Preußifcher Biere
geruͤhmt, aber Yon, feinem ift die Bereitung
beygebracht worden... Was ©, 737 Zubel:
grüße fen,, iſt nicht wohl zu rathen; vieleicht
ee ©. ER Beweife,, ‚daß, —
2
{
KARL Bock Naturgeſ. 8,Praiffen:a. 107
in alten Zeiten Weinbau gehabt“ hat—-S:
921 ſteht: Nachdem nun die Tobafsadmini:
fration allein den Handel mit dem gewonne⸗
nen Landtobak treibt, fo Iegen-fich wenigere
auf dieſen Bau. Sie zahlet jetzt 184 31. m
ter, da fonft die Anbauer au bis 27 Fi. das
für löfen konten. Sch meyne eben fo eine
Bemerkung in der erfien Ausgabe von des
H. Buͤſchings Reife nah Rekan gelefen zu
haben. Diefer Heine Auszug beweiſet, daß
auch diefer Theil doch. wicht; ganz, leer an gu⸗
ten Nachrichten ift, nur ſind ſie zu ſehr Durch
befante Sachen verdünner worden. . -
ee
168. Phyſitaliſch⸗ Oeron Bibi. AU. 1%
— — —
XXXIII.
Beſchteibung einer Reiſe vurch
Deutſchland und die Schweitz im
— Jahre 1781. Nebſt Bemerkuns
— gen uͤber Gelehrſamkeit, Induͤſtrie,
Religion und Sitten von Friedrich
Micolai. Erſter Band. Mit Kup⸗
©: ‚ferftichen: Berlin und: Stettin
“1983. 313 Seiten in g nebft Bey»
Jagen don 136 Seiten. Zweyter
Band 676 Seiten nebft Benlagen
von 50 Seiten.
Yyise, welche mit fo.algemeiner Begier⸗
de erwartet worden find, als gegenz
wärtiges, werden zu bald gelefen, als daß
eine ausführliche Anzeige derfelben groffen
Danf verdienen fönte. Mur kurz will ic) des⸗
wegen einige Nachrichten nennen. H. Nico⸗
lai bat überall die auf dem Titel bemerften
Gegenftände aufgefucht und bemerft,, und das
gegen viele unbeachtet gelaflen, welche die
meiften Reifenden aufzufuchen und zu bes
fhreiben pflegen. So findet man 3. B. von
Bibliotheken, Sammlungen und Kunftwerfen
nichts, oder von legtern doch nur fehr wenig.
Dagegen, find aus Kalendern, Sueligeng
las
XXXIII. Nicolai Reife‘ 1,2. 109
blaͤttern und andern Quellen viele Dinge an⸗
gegeben worden, worauf die wenigſten Rei⸗
ſenden zu achten pflegen. Die Gewerbe, ſo
wie Polizeyanſtalten und aͤuſſerliche Religi⸗
onsverfaſſung, haben H. Nicolai am meiſten
und liebſten beſchaͤftigt. Von dem gewoͤhn⸗
lichen Fehler der Reiſenden, nur Fehler und
Maͤngel aufzuſuchen, ſolche zu belachen und
ſpoͤttiſch Verbeſſerungen vorzuſchlagen, die
man auch da, wo die Mängel noch find, lan⸗
ge vor Unfunft des Fremden gefant hat, und
das Ausland gegen fein Vaterland zu verfleis
nern, von diefem gemeinen Fehlern iſt dieſe
Reiſebeſchreibung reiner , als vieleicht irgend
eine andere. Lob und Tadel wechfeln hier im
Berichte von jedem Orte fchnell mit einander
ab, und in den Fleinen Nachrichten von Ges
lehrten und andern merfwürdigen Perfonen,
find Anzüglichfeiten und Beleidigungen ver⸗
mieden worden. Die Mannigfaltigfeit der
Sachen iſt fo groß, daß wenige einen. Theil
ehr werden: zurück legen fönnen, als bis fie
ihn. ganz gelefen haben. Wie viele Bände
noch folgen follen, und.die Zeit der Ausgabe,
iſt ungewis, doch ift zum dritten und vierte
Bande Hofnung auf Oftern 1784 gemacht
worden.
HM. bat gleich anfangs feine Reiſege⸗
särhfchaften — und bey der Gele⸗
gen⸗
110 Phpfikalifch-Veköit. Bibl XII. 1.
genheit Reifenden tehren gegeben, die‘ ſehr
nuͤtzlich find. Er hat an feinem Wiener + Was
gen einen Wegmeſſer gehabt, den ein Ber⸗
liner Kaufmann, H. Catel, der ſehr glücklich
in Erfindung vortheilhafter Werkzeuge ift, ans -
‚gegeben. hat, und dadurch ift H. N. veranlaf
fet worden, meine Beytraͤge zur Gefchichte
dieſes Inſtruments mit neuen Nachrichten,
die mir befonders angenehm find, zu vermebs
ren. Er hat von feinem gebrauchten Weg⸗
meſſer und andern ähnlichen Angaben Ber
fehreibungen und Abbildungen geliefert: - Die
Am erften Theile vorfommenden Städte find:
Jena, Koburg, Klofter Banz,. Bamberg,
Erlangen, Anfpah, Nürnberg. . Derjenis
gen Art Mühlen, worauf die Heinen fleiners
nen Kugeln gemacht werden, ift doch auffer
den ©. 88 angeführten Schriften, auch im
meiner Technologie S. 266 und in meinen
Beytraͤgen zur Defonomie u. f. w. 7 ©. 191
‚gedacht worden; aber mir ift die hier gegebe⸗
ne Nachricht ungemein angenehm. - H. &es
heimer Rath von Thuͤmmel hät eine folche
Mühle im $. 1770, anderthalb Stunden von
Koburg anlegen laffen. Die Banren famlen
Stücke Marmor, fchlagen folche Klein, faſt
vierecficht, und liefern fie an die Mühle, wel⸗
“che jährlich 2 bis 2 Millionen Stüd klei⸗
ner Kugeln daraus verfertigt. Diefe werden
nach Der Gröffe das Taufend zu 40,60. 6is
. 709
u
- UXXKXHT, Nicolai Reiſe i,2. ii
70 Kreuzer Reichsgeldverfauft. Es iſt eih
Müpiftein, in welchem concentrifche Furchen
oder Rinnen befindiich find, worin auf eins
mal zwey bis drittehalb hundert Marmor⸗
Stuͤcke gelegt werden. Ueber dem Mühl
ftein, welcher umlaͤuft, ift ein hoͤlzerner Bloch
angebracht, welcher die Steine andrückt, aber
ſelbſt wicht umlaͤuft. Das Abſchleifen ſoll
nur 3 bis Stunden Zeit erfodern. Die
Mühle zu Walldorf im Meinungiſchen ſoil
jeßt vernachläßigt werden. ©. Reßler von
Sprenäseifen Topographie S. 18, 139 und
Gruners fortgefeßte Berichtigung derfelben
©: 79. — —
Zuweilen hat H. N. phyſiognomiſche Bes
trachtungen angeſtellet, unter denen ſich die
über die catholiſche Phyſtognomie am meiften
auszeichnen, Die ich, fo fonderbar fie-denen
ſeyn mögen, welche: nie’ in carholifchen-täns
dern gewefen find, wohl aus eigener Beobach⸗
tung befräftigen wolte. Die Nachrichten von
Nürnberg find in diefem Bande die ausfübes
lichften, wo die reichsftädtifche Unhänglichfeit
an alten, theils jet Fächerlichen, theils wuͤrk⸗
lich fchädlihen Gewohnheiten, ſtrenger ges
rüge find, als bey andern Gelegenheiten ges
fhehn iſt. Vornehmlich wird hier die fehler:
hafte Regierungsform ‚getadelt , wodurch vie
Abnahme einer Stadt beſchleunigt wird, weh⸗
—F che
112 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl.XIII. x.
che zur Aufflärung von Teutſchland ungemein
viel beygetragen hat. - Der Nürnbergifchen
Induͤſtrie und efchigklichfeit der dortigen
Künftler wird ‚hier das befante Lob beftätigt.
Wer die Einrichtung der Loſung und die übris
gen Nürnbergifchen Abgaben kennen will,
findet hier vieles, was fonft nicht befant ges
wefen, wiewohl Bergius in feinem Games
sol: Magazin einen Aufjag eingerückt bat,
der verglichen zu werden verdient. opti
S. 282 vielerley artige Nachrichten von
den Avtomaten des Vaucanſon, die noch in
Ruͤrnberg vorhanden ſind und fuͤr 3000 Fi.
verkauft werden ſollen. Vaucanſon muß von
dein Floͤtenſpieler mehr Exemplarien verfer⸗
tigt haben, denn eines habe ich zu Peterhof
auf einem Kayſerlichen Luſtſchloſſe nicht weit
von Gt, Petersburg geſehn, welches der ges
druckten Befchreibung- ganz glei war und
fid) noch in gutem Stande befand. ch mers
fe auch noch an, daß die von H. Nicolai
©. 282” angeführte Beſchreibung in die
Eneyclopedie vol. ı P- 448 Art. Androide
— iſt.
unter den Beylagen findet man S. 112
ein Verzeichniß aller jetzt in Nuͤrnberg vor⸗
handenen Handwerke. S. 96 lieſet man,
daß oft in manchen Jahren in einer eiesiaen
Werks
XXxII. licolar'Reife'r, % 73
Werkſtaͤte 30,000 Dutzend Hökerner Troni⸗
peten, womit die Kinder ſpielen, gemacht find,
Der zweyte Band möchte wohl den .meir
fen Leſern noch angenehmer ſeyn, vornehm⸗
lich wegen. der: vielen mannigfaltigen ſcharf⸗
ſinnigen Bemerkungen über den UÜnterſchied
der Proteſtanten und Catholiken in Abſicht
der Sitten, der Induͤſtrie, der ganzen Den⸗
fungsart- undn Geſichtsbildung. Sie find
fo treffend, daß jeder Proteſtant, welcher fich
in catholiſchen Laͤndern aufgehalten hat, die
Richtigfeit anerfennen wird. Weil der Jg
halt größtentheils diefer Art ift, fo läßt fi
bier wenig auszeichnen. ©. 384 ei
N. Die Schäferfhen Verſuche, aus alleriey
Materialien Papier zu machen. ‚Sie verdies
neti auch gerdiß Dans aber die tfäche, warz -
um fie noch wenig genutzt ſind, laͤßt ſich, wie
mir deucht, sfeicht finden. Alle Verſuche ha⸗
ben noch zur Zeit nur ſchlechtes, obgleich
brauchbares Papier geliefert; aber zn gemei⸗
nem Papiere, können unſere Mühlen Lumpen
genug haben, und es iſt nicht wahrfcheinlich,
daß man die vorgeſchlagenen Materialien zur
allen Zeiten in der Menge und in ſo geringem
Preiſe haben koͤnte, daß ein —
darauf rechnen und davon Vortheile ho en
duͤrfte. Inzwiſchen würde: man vielleicht,
wenn man viele Verſuche dieſer Art in Groſt
Phyi: Oekon. Bibl. XIIIB. A St. H ſem
x Phyfitalifih-Dekön. BibEXUT. 1.
fem anftellete, wohl noch ein Material zu ſehr
gutem feinem Papier finden, welches, wegen
des hohen Preifes, die Koften der Gewin⸗
nung oder Einfanilüng Bezahlen fönte. Weber
den Zuftand der Manufakturen im Defterreir
chiſchen liefet man hier zwar nur kurze, aber
Nicht unerhebliche Bemerfungen.; Die Reife -
auf der Donau nach Wien iſt befonders ans
genehm befchriebein.. Die Beſchreibuug von
dieſer Hauptſtadt iſt noch nicht geendigt. Ein
Grundriß derfelbensift hier nach den ueueſten
Verbeſſerungen beygefuͤgt worden; er iſt ein
halber ei |
er
"XXXIV.. HS Se 7
- Betrachtungen über einige ſi — EN neuer:
lich in die Forſtwiſſ enſchaft einge⸗
gs n ſchlichene irrige Lehrſaͤtze und Kuͤn⸗
ſteleyen,wie auch andere nuͤtzliche
J— Gegenſtaͤnde fuͤr die Liebhaber und
RN —— der Forſtwiſſenſchaft,
von ‚Maurer, Oberfoͤrſter
zu S ei Leipzig — 228 Sei⸗
en, ten in.8. — + Thal, >
N V. mwiderleget faft auf alfen Seiten
den nun vetftorbenen von Brocke und
zwar mit toren harten ———— als die
prak⸗
XXAV. Maurer Betrachtungen. 115
praktiſchen Forſtſchriftſteller, z. B. Doͤbel,
Buͤchting, Beckmann und ſelbſt auch von
Brocke, ſich bisher erlaubt haben; jedoch iſt
er nicht fo ſehr wortreich als jene, auch maͤſ—⸗
figt er Die Verfpottung ein wenig mehr. Da
er nun fehr gute praftifche Kentniß befiger,
fo koͤnnen diefe Bogen fo wohl von denen ger
nutzt werden, welche. die Theorie: der Forft:
wiflenfchaft,. welcher H. M. wie alle Prafti:
fer nicht gut: find, bearbeiten wollen, als
auch von denen, welche fich mit der Praxis
befchäftigen.” -Die meiften Erfahrungen des
Verf. betreffen die Wartung der Nadelbäus
me. Diefe foll man vom April bis May vers
fegen, und alsdann die Erde nicht feft antres
sen, ſondern nur mäßig andrüsfen. Die
Baͤumchen gehen am ficherften an, wenn bald
nach dem Verſetzen ein Regen: folgt. G.s6
wie man. die Gehaue nad) der vortheilhafter
fen Weltgegendirichten fol; welches der V.
mit ‚einem beſondern Wi die Windhanerey
nennet. Solche unangenehme: Augwüchfe
muß man fihhier.oft gefallen laffen:, ©. 78
von der Wartung der Rothbuchen. Im Ab:
ſchnitte S. 109 lieſſe fi) manches beſſern,
weil ſich der. V. einbildet, jede Pflanze habe
ihre eigene beſondere Nahrung, und. daher
fen es vortheilbaft, mancherley Baumarten
neben einander zu jiehen. Warum wachfen
anf einer Wieſe fo viele Arten Pflanzen unter
PA 0 H 2 ein⸗
—X
116 Phyfitalifä- Beton. Bibl. KT. x.
einander, fraͤgt der V. wenn nicht alle diefe
eine verfchiedene Nahrung hätten? — Aber
iſt es Teichter zu begreifen, wie aus Einer
Mahrung in einer Pflanze oder auch in einem
Thiere fo verfcehiedene Theile entſtehn; 3. B.
Holz, Saft, Rinde, Gummi, Harz; Kno⸗
chen, Hare, Fleiſch, Horn u. ſ. w. iſt es,
ſage ich, leichter zu begreifen, wie alle dieſe
verſchiedenen Koͤrber aus Einer Nahrung ent⸗
ſtehn koͤnnen, als wie aus Einer Nahrung ver⸗
ſchiedene Pflanzen erwachſen? Bey dem Wir
derwillen wider eine gruͤndliche Theorie, die
ohne Naturkunde nicht moͤglich iſt, ſolte ſich
der V. nicht uͤber die praktiſchen Arbeiten hin⸗
aus wagen. — S. 129 ſagt er ſelbſt: Der
Staat giebt und Bred; wit ſind aber auch
verbunden „"demfelben zu zeigen, daß mir
noch etwas mehr wifien, als: Hölzer nieder⸗
fchlagen. — Sehr wahr! Ein gefchickter
Förfter muß ſich zu feiner Bedienung, fo gut
wie der Jurift, durch eine‘ gruͤndliche Theorie
vorbereitet haben; und'es iſt nicht fein, daß
HM. fo: oft ſchiefe Blicke auf gelehrte Ken⸗
ner des. Forftwefeng wirftz wiewohl ich den
von Brocke nicht zu vertheidigen- verlange,
der fich feldft wenig mit. Marägtunde! abgege:
De part: |
17
XXXV.
=; ® & . u
— — rt — —
XXXV.
Naturſyſtem aller bekanten in- und
auslaͤndiſchen Inſekten. Nach
dem Syſtem des Ritters Carl von
Linne bearbeitet. Von Carl
Guſtav Jablonsky. Der Schmet⸗
terlinge erſter Theil. Mit ſechs
illuminirten Kupfertafeln. Berlin
1783. 8. — 3 Thal.
Ein⸗ vorlaͤufige Anzeige dieſer groſſen Uns
ternehmung iſt ſchon Biblioth. XII S.
614 gegeben. Herr Jablonsky gedenkt die
Beſchreibung der Inſekten mit Abbildungen
zu liefern, und zwar volſtaͤndiger, als es bis—
ber von jemanden geſchehn iſt. Den Anfang
macht er mit den Schmetterlingen, doch foll '
auch nächftens fchon der erfte Theil der. Käfer,
neben dem zweyten, Theile der Schnietterlinge
erfolgen. Dem gegenwärtigen ift ein Auffag
in. Form eines Briefes vorgefeßt, worin Anz
leitung zum Zange, zur Erhaltung und Auf
bewahrung der Infeften gegeben if. Man
finder darin fehr viele brauchbare Regeln,
doch wohl nicht fo volftändig, als manche ers
warten möchten. Diele von andern gegebene
gute Vorfchläge find bier nicht berührt worz
ers » H 3 den,
118 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl XIII. r.
den, und wenige moͤchten wohl Neigung und
Zeit haben, ſo ſorgfaͤltig und umſtaͤndlich ihre
Samlung anzulegen; vielleicht waͤre es gut
geweſen, wenn auch auf dieſe Ruͤckſicht ge:
nommen und ein etwas kuͤrzeres Verfahren
angegeben waͤre. Die Wartung der Raupen
und die Aufbewahrung der Puppen iſt beſon⸗
ders volſtaͤndig gelehrt, und auch erfahrne
Entomologen werden gewiß dabey manches
neue finden. Daß Puppen in warmen Zim⸗
mern auch im Winter ausfommen, wird ins
zwifchen vielen aus der Erfahrung befant
feyn.
Naͤchſt diefem Auffage folgen algemeine
Betrachtungen über die Raupen, worin fehr
ordentlich alles vereint geliefert ift, was die
Beſchaffenheit, die Verfchiedenheit, die Les
Bensart und das Wachsthum derfelben bes
trift; Doch ift eigentlich nur die Rede von den
Raupen der Schmetterlinge. Diefen fpricht
Der. B. den Gebrauch der Augen ab. Bon
der Eintheilung der Raupen nad) den Füffen.
Bon ihrem Aufenthalte. Es fey ohne Aus:
nahme wahr, daß aus den Raupen, welche
die helleften und fchönften Farben haben, -
Schmetterlinge von fehr einfarbigen Zeichnuns
gen entftehen; dahingegen die unanfehnlich:
ſten Raupen die fchönften Schmetterlinge wer:
dey. Die Berglieberung der Raupen ei
em
XXXV. Tablonsty Schmetterlinget. 119
dem de Geer. ©. 78 von den Schmetterlin:
gen, welche als Schmetterlinge —
. B. Pap. — jo, urticae. U, 0.
S97 von ben Puppen: ihter Entſte⸗
hung, Berfchiedenheit der Bildung u. f. m.
Die Verfuche, welche wegen der Aus duͤnſtung
und des Athemholens der. Puppen gemacht
worden. G.:129 Verſuch einer Eintheilung
der Puppen. ©. 137 von Den Feinden der
Puppen, und unter diefen auch S. 147 von-
dem Fadenwurm. Die Bemerfung, daß der
Saft einiger Puppen giftig ift, oder Doch wer
nigftens beftige Entzündungen der Augen vers,
urſacht, S. 150 ift merkwuͤrdig und fan zur
Warnung dienen. ©. 154 algemeine Ber
trachtung der Schmetterlinge, ihre Theile,
tebensart u.f.w. Erflärung der Linne iſchen
Eintbeilung, und derjenigen, welche Fabrii
cius gegeben hat, Der B. folgt der erſtern.
Die in diefem Theile befchriebenen und
‚abgebildeten Arten find: Priamus, Amphri-
fus ; Remus mas & femina, auch eine Abäns
derung. beyden Gefhlehts, Helena, Amphi-
medon, Minos, Panthous, Pandarus, 1005
von hier die erſte Abbildung gegeben ift, wies
wohl fie in einigen Stücken etwas abzuwei⸗
hen und eine Abart zu feyn ſcheint; Meninon,
Laomedon; Androgeus. Diefer Theil, hat
24 ſechs
120 Phyfitalifchr®ekon. BibL-XHT. 1.
ſechs Tafeln mit Abbildungen der Schmetter:
linge, denn die fiebente, Die nicht mit einer
Zahl bezeichnet ift, dient zur Erklärung der
zum Fange und zur Erhaltung der Inſecten
noͤthigen Werkzeuge. Raupen und Puppen
find nicht abgebildet. Die Mahlerey ift, wie
ich elaube, fo, daß man daben zufrieden ſeyn
Fan, fie ift gewen,.und fält ſehr gut in die
Augen: Die Urzeichnungen find vom H. Kruͤ⸗
ger, dem jünger, der ſchon durch das ichthyo⸗
logifche Werf des H. Doct. Bloch ruͤhmlich
Befant ift; die Tafeln aber find unter Aufſicht
des H. Daniel Bergers, zum Theil auch von
H. Bodnehr, der ebenfals die Tafeln für 9.
Bloc) geliefert hat, geftochen. Alle Kupfer
haben Duartformat, und die Käufer werden
wohl thun, wenn fie folche in einen Quarts
band famlen wollen. Mit Abbildungen der
Abarten will fich der V. nicht aufbalten, und
auch nur felten, wenn es durchaus nöthig. ift,
wird auch die üntere Geite der Flügel vorge:
ſtellet. In der Borrede verfpricht der V. ein
entomologifches Wörterbuch, worin alle gut
überfeßte teurfhe Benennungen vorfommen
follen, in einem der. folgenden Theile-zu lies
fern. Den Befigern der. Bäffonfchen Na⸗
turgefchichte muß dieſes neue Werk befonders
angenehm feyn, weil es zu derfelben die En⸗
tomologie liefert, und ſie dadurch Hofnung
zu einer — Thiergeſchichte erhalten;
wie⸗
XXXV. Tablonsty Schmetterlinge. 127
wiewohl fonft freglich diefes neue Werk von
jener ganz abgefondert ift. Ra
*w
XXXVI.
Caroli de Geer genera & ſpecies in-
ſectorum ex auctoris ſcriptis ex-
traxit, digeſſit, latine quoad par-
tem reddidit, & terminologiam
infetorum Linneanam addidit
Andreas FJolian. Retzius ,. prof.
‚reg. & boran. demonftrator Lun-
denfis. Zipfiae 1733. 220 ©ei:
ten ing. — zrthle
Se fel. de Beer hatte ſich eine Einthei⸗
lung der Entomologie entworfen, Die
wenig befant geworden, weil fiein dem koſt⸗
baren Buche verbreitet ift, fo daß man fie
nur mit Mühe da heraus finden kan. N.
Prof. Reg hat diefe übernommen. Er lies
fert bier erſtlich die algemeine Eintheilung,
nächft dieſer die Gefchlechter und dann alle
Arten, welche de Geer befchrieben hat. Weber:
al find die Kenzeichen Iateinifch überfeßt,
und die von de Geer gebrauchten franzöfifchen
und darunter die Linne iſchen Namen beyger
feßt worden. Die Anzahl aller Arten ift 1446,
Re | 8 Man
\
122 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI. r
Man hat alfo Hierdurch ein fuftematifches
Regiſter über das vortrefliche Werk erhalten,
welches aber auch denen dienen fan, die felbis
ges nicht befißen.
XXXVNI.
Plantae alpinae Carniolicae. Colle-
gie et defcripfir Zacguet, philof.
E& medic. dot. anatomiae, Chir-
urgicae artis atque obftetriciae
profefl. Viennae fumptibus J.
P.Kraus. 1782. 4 Bogen in Gros⸗
quart. — Irthlr.
He Prof. Hacquet zu Laubach, welcher
den Naturforſchern laͤngſt durch viele
wichtige Entdeckungen und Bemerkungen be⸗
kant iſt, liefert hier genaue Beſchreibungen
und vortrefliche Zeichnungen in natuͤrlicher
Groͤſſe von Pflanzen, welche er zuerſt auf den
hoͤchſten Gebuͤrgen in Crain gefunden hat.
Die Vorrede laͤßt noch eine Fortſetzung hof
fen. Die bier gelieferten Pflanzen haben ihre
Bennamen von den Dertern, wo fie gefunden
worden, erhalten. Es find folgende: Carlina
utzka,. die den Namen. acaulis vielmehr vers
dient, als diejenige Art, welche Linne ſo ge⸗
nant bat, als welche zuweilen einen Schuß
lan;
XXXVI. Hacquet, plantae alpinae.. 1230
Langen Stiel bat. Der V. wundert fih,
Daß diefe Pflanze der Beobachtung des Mat:
thioli und Scopoli entgangen ift. , Sie fan
wie Artfchocken verfpeifet werden, und fcheint
Dazu des Anbaues werth zu feyn. Illece-
brum kapela. Rhamnus hydrienfis. Gentia-
na terglovenfis, eine nahe Berwandtinn von
G. pumila und acaulis. _ Oenanthe karfthia,
die der von Jacquin abgebildeten Oen. pim-
pinelloides ſehr nahe koͤmt. Clathrus hydri-
enſis. Leontodon terglouenſis. Myoſotis
teglouenſis, die H. Hacquet zuerſt ſelbſt in
den Beſchaͤftigungen der Berliner Raturf.
Geſelſch. I für eine Aretia gehalten hat. Sca«
biofa trenta, die der tranfilvanica des Jacquin
aͤhnlich iſt. Athamanta golaka. Potentilla
terglovenfis. Carlina pola. Die Zeichnun:
gen füllen fünf fehr groffe Tafeln, die auf
berlihem Papier fehr fauber abgedruckt find,
fo daß es einem faft leyd thut, dieſe Tafeln
nach dem Quartformat brechen zu laſſen.
XXXVIII.
f
124 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XUT. r.
XXXVM.
P. T. Navier Gegengifte des Arfes
niks, aͤtzenden Sublimats, Span⸗
gruͤns und Bleies. Mit Anmer—
kungen von Weigel. Zweyter
Band. Greifswald. 1782. 206
Seiten in Grosoctav. |
N“ erfte Theil ift Biblioth. XII ©. 302
= angezeigt worden. Auch der zweyte
enthält nicht allein heilfame Warnungen, fons
dern auch. nicht wenige neue chemifche Bes
nierfungen. Man verkauft einen Teig wider
die Ratzen, den man auf Brod fchmieren foll,
und die Verfäufer verfichern, daß er nichts
gefährliches für die Menfchen enthalte; aber
wenn man ihn chemifch unterfucht, entdeckt
man dennoch Urfenif darin. „ Den Liebhaber
der Chemie werden die vielen Verſuche über
Auflöfung des Queckfilbers in allen Säuren
und über deſſen Bereinigung mit andern Mes
tollen angenchm feyn. Am Ende ift ein gu⸗
tes Regifter. - Hen. Prof. Weigels Anmers
kurngen find aud) bey dieſem Theile lehrreich,
obgleich nicht fehr zahlreich.
XXXIX.
a 8 125
—
XXXIX.
Kurjer Unterricht von Spaͤhnkolben,
wie felbige geſchwind koͤnnen ver:
„fertigt ‚und zu Erfparung des dies
“fen Lederwerkes ben allen Saug⸗
werken und. Kunſtgezeugen zu Als
hebung der, Waffer mit Vortheil
gebraucht werben ; nebft einer ar
fchreibung von einer Spahnmuͤ
worauf die zur Einfeßung oder; Bes
liederung gedachter Kolben gehoͤri⸗
gen Spaͤhne koͤnnen gezogen wer⸗
den; erſteres angegeben und aufge⸗
Bi von Carl Immanuel Löfcher
"in Freyberg. geipjig 1793. '3 80:
gen in g und ı Bogen Kupfer, ——
Al
| FR wilfaus dieſen drey Bogen keinen weit⸗
laͤuftigen Auszug machen, aber es ſolte
mir lieb ſeyn, wenn. ich geſchickte Männer:,
weldye bey. Bergmwerfen ſtehen, oder die fonft
mit Waller: Mafchinen zu thunnbaben, "auf
den Borfchlag des Verfaffers:aufmerffan mas
en: föntd!: Dieſer beſteht nämlich: dariu,
daß man die Kolbeniftatteders mit den feineh
— Spaͤhnen umnlegen ſoll, welche =
en
26 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XUT. ı.
den Scheidenmachern und Futteralmachern ge⸗
braucht werden, auch ehemals ſtat Pappe von
Buchbindern gebraucht worden. Eine Zeich⸗
nmung erlaͤutert dieſen neuen Gebrauch Der
Spaͤhne. Die Vortheile ſind nicht gering.
‚Ein lederner Kolben Fan kaum unter ıı Thal.
„eingefeßt,werden, dabingegen ein Spähnfol:
‚ben 6 pfen. oder höchftens ı ggr. verlange. fans
ge und oft wiederholte Verfuche haben bewie:
‚fen, daß ein folder Kolben zehen bis zwölf
Wochen dauert, und da die ledertien von vi:
drrolifchen Waffer oft in 8 Stunden zerfreffen
werden, fo Leiden hingegen die Spähne nichts
davon. :. Eine. zweyjähtige Erfahrung hat
auch gezeigt, daft nicht — — er
sie ſenſt nörbig fege.: —
Bey dieſer Gelegenbäit hat, Ber Verfaſſ er
eine Nachricht don. der, Verfestigung diefer
Sopaͤhne gegeben, die deſto mehr Dank ver:
dient, je weniger davon’ bisher en gewer
fen iſt⸗ Ich habe: ſchon Lange geſucht, eine
ausführliche Befchteibung davon zu. erhalten,
undtich mwünfche, daß auch die, welche num
Ma Loͤſcher gegeben bat,’ von andern. ergänzt
werden mögen ?. Die einzige Nachricht, Die
mir bisher davon: vorgefonmen: ift, ſteht in
Duhamel von Fallung der Wälder. Nuͤrn⸗
berg 1766. 2 Theile in 2 und zwar:llS.
aß: . "Der Hobel; 4. Denusöfcher ‚befchreißt,
ar weicht
-
XXZIX. Löfcher von Späbnfolben. 127
weicht doch in einigen Stücken von demjenis
"gen, den Duhamel gekant hat, ab. Letzterer
wird auch durch eine Kurbel, die von zween
Perſonen gedrehet wird, bewegt, dahingegen
H. Loͤſchers Maſchine, die auch abgebildet iſt,
von einem Waſſerrade getrieben wird. Wo
werden detin in Teutſchland dieſe Spaͤhne am
Ba und — gemacht? x
Pe
f}
2
XL. 2 J
Samlung der toichtigften. Kegeln in
et der Baumgaͤrtnereh. Leipzig 1783.
9 Bogen in 8. — 9 mgr.
— |
Fer ungenante Verfaſſer. hat aus den
u, fen Buͤchern von der Baumzucht,
weiche ihm bekant ſind, und die er in der
Vorrede genant hat; die vornebmften Regeln
zuſammen geſchrieben, um damit denen zu
dienen, welche weder Gelegenheit, noch Zeit
haben, alle a — — zu AR ZN
1.3; e:3
128 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl; XII. ı.
XLI.
geues Magazin für die Liebhaber der
Entomologie. Bor J. C. Fueßly.
Viertes Stuͤck. 1782.8. — 12
mgr.
Si dieſem Stuͤcke iſt nun der erſte Band
Dt geendige. Es enthält folgende Auf:
füge: ©. 333 Hrn. ‚Herbft Berbefferung
der entomologifchen Fehler in Schröters Ab⸗
" Handlungen. 344 Römer Beyträge zur
entomologifchen Bücherfentniß, uud zwar von.
den Mahlern und.-ihren Werfen. «. Zugleich
eine Unmeifung zu dem was bey Abbildung
eines Inſeets zu bemerken ift. Die vorzuͤg⸗
Uchſte Art der Kupferabbildungen iſt diejenige,
welche, wie Sepps und Rnochs Abbildun⸗
gen; groͤßtentheils mit dem Ponce gearbeitet
werden. Abdruͤcke Diefer Art fehen, weil we⸗
mige Striche und Schrafirungen vorkommen,
als ob ſie mit dem Pinſel gearbeitet und auf
das ſanfteſte vertrieben waͤren, wodurch denn
auch die Erleuchtung ſchoͤner wird, beſonders
wenn die Tafeln mit einer blaſſen Grundfarbe,
die der Hauptfarbe des abgebildeten Inſects
am nächiten Font, abgedruckt werden. Zu
den feltnern entomologifchen Büchern gehört: .
Recneil d’oifeaux, inſectes & animaux d’a-
pres
*
—
or Ru Sueßly Magagin. 128
pres uam Kefel.& autres grands maitres. Pa-
ris in länglicht Quart. S. 370 Verʒeichniß
der Salzburgiſchen Inſecten von C E. Rits |
ter von Moll, Oeſterreichiſchem Landmann.
©. 399. ‚ebendeffelben Anmerkungen zu H.
Doct. Panzer Ausgabe des Voetfchen Kaͤ⸗
ferwerks; ſie betreffen vornehmlich einige
noch nicht genug unterſchiedene Kaͤfer; z. B.
Scar. variabilis, auratus u. a. Dieſes Stuͤck
hat ein Regiſter uͤber den ganzen Band, wor⸗
in alle genante Inſecten aufgefuͤhrt ſind.
40 ee ar Tg
— —— Bro —
Archid der Inſectengeſchichte, her⸗
„Ausgegeben von: Joh. Caſpar
Fueßly. Drittes Heft. Zuͤrich
1783. — 13. rthlr. 33
ieſes Heft, worin Zeichnung, Stich und
Mablerey beſonders — ſind,
entbaͤlt folgende Abbildungen, , <
füs, ein Käfer aus Dahl aiſſert. entomol.
Upfaliae 1775; diefe Tafel ift nicht illumi⸗
‚niet, Tab. 14 Papilio celtis mit der Raupe
und Puppe. Eben fo aud Tab. 15: Pha-
laena fraxint, und ebendafelöft Phal. padta,
deren Unterſchied zwiſchen nupta und pacia
von dem Verfaſſer * nämlich, Heren Huͤbuner
pPbhyſ Beton. Binkxittg.ie "© in
06, 13 Paus-
686 poprkatith-Oeton. Bibvi. xiu.r.
Mh ‚Halle, ‚geteßer ft Tab. 16 Phaladha nod,
domiduca, <ab. 17 Phal. geomet. Ohonaria,
‘Tab. 18 ‚Löucospis dorfigera des Fabricius,
hedft genauer‘ Borftellung der Kenzeichen die⸗
fes Geſchlechts, ‚Welches von Der — merk⸗
ich, abet, * —
— RER. sol
Woie oder die men Na⸗
— fur, ſo auf den Nugen und die
Beluftigung ; angewandt worden,
von Joh. Samuel Halle, Profef-
for v8 ‚Corps des Cadets in Ber
‚lin. Mit 9Kupfertafeln⸗ Berlin
1783, 424 BRAIN ing 13
hal, EuULEe ort
I öt, et und Sie Biefs
\
iz
u
9 lien , dann Killer die mos
„digen Spieletegen mit der Luft, mit Phoſpho⸗
zus und andern chemifchen Gegenftänden.
Nachher Vorſchriften zu Farben Ind Dinten.
Allerley Künfteleyen mit Schießpulver, mit
Magnet, optiſche und mechanifche Spielivet:
ie,
„X XLIN. Sallens Magie. Azı
fe, auch zuletzt noch Necepte wider allerley
Krankheiten. Die Auswahl iſt nicht übel, und
an Materialien zu ſolchen Samlungen kan es
nicht leicht fehlen. Hin und wieder ſcheint
der V. manches verſucht zu haben; z. B.
manches uͤber die Luftarten, wo S. 80 eine
ſchreckliche Warnung vorkoͤmt. Als ihm bey
Scheidung der brenbaren Luftarten ſein Sohn
half, ſtrahlte dieſem die brauſende minerali⸗
ſche Saͤure dergeſtalt in die Augen, daß ihm
bey dem grauſamſten Schmerze das Geſicht
verging und die groͤßte Gefahr da war, es
auf immer zu verliehren. Durch lange fort⸗
geſetzte Auflegung des kalten Waſſers mit
Bleyzucker, auch des Badens der Augen in
Kalkwaſſer, wurde die Roͤthe endlich vertrie⸗
ben, und die weiſſe angebrante Hornhaut
ſchuppete ſich ab, ſo daß kein Schaden uͤbrig
geblieben. Nach ©. 171 hat auch der V.
Verſuche mir Schiefpulver, das nicht Fnals
len foll, angeftellet, die er dafelbft erzaͤhlt;
und ©. 178 liefet man, daß er fo gar das
Unglück gehabt hat, einige Jahre Geld und
Mühe beym Goldmachen jü verliehren; und
er ertheilt Deswegen Warnungen, die gewiß
‚Jet nicht überflüßig find, indem fich viele
Zürften mit diefer Narheit und Betriegerey
abgeben, und ihr Benfpiel gewiß noch mehr
Thoren machen wird. Das chinefifche Schat:
tenfpiel, l’ombre chinoife, womit vor einis
— — J 2 ger
138 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XII. 1.
get Zeit ein Mann herumzog, iſt hier ©. 267
befchrieben, aber zu kurz und flüchtig. Bils
dig folten die Befchreibungen doch volftändig
und verftändlich feyn; denn wenn.fie gleih .
ame Poffen und: Spielereyen betreffen, fo.
verfpricht Boch der Titel folche zu Iehren, und
eben deswegen wird das Buch gefauftl. ©.
288 ift Hellefelds Meilenzähler nur dem Ge:
Brauche nach erflärt, nicht -aber befchrieben ;
und ©. 407 ift die Öalanterie des Matrofen
entweder nicht richtig, oder nicht volftändig
erklärt. Der Iltisfang, den H. Wiegleb in
feine Magie aufgenommen bat, und gewiß
falſch ift, ift auch hier S. 335 wiederholer.
Bücher find nur felten angeführt. - Die Kup:
fer find’ gut, und fonderlich ift das Zierbild
des Titels, welches zu der ©. 232 befchries
Genen Gaufeley gehört, recht artig.
OO XLIV.
XLIV: Rrünis Encyclopaͤdie. 26,27. 133
XLIV.
Defonomifche Encyelopddie von J.
.Kruͤnitz. Berlin... Sechs und
“ Wwanigſier Theil von Huh bis Hur,
| nebft s Bogen Kupfer. 1782. Sie⸗
ben und zwanzigſter Theil, von
Hus bis Hy, mit 61 Bogen Kup⸗
fer. 1783.
3* den ausfuͤhrlichſten Artikein gehören fols
gende. Buhn, wo alles, was die Erz
ziehung, Wartung und Nusung der Hühner
betrift, vorfömt; auch ift bier wohl die vol-
ftändigfte Samlung alles deffen, was von der
fünftlichen Ausbrütung gefchrieben ift, wozu
auch viele Zeichnungen gehören. Alles, was
ſich von Hunden fagen käßt, ift gefamlet mwors
den. Biele gute Warnungen in, dem Artikel
‚von der Hundswuth. Bon der Thorheit,
den fo genanten Wurm zu ſchneiden. Im
Preußiſchen muß ſolches nothwendig geſchehn,
und der vereidete Wurmſchneider erhaͤlt dafuͤr
3 ggr. und giebt dagegen ein gedrucktes und
ſchriftlich ausgefuͤlletes Zeugniß aus, daß
dem Hunde der Tolwurm genommen. Daß
dieß Mittel nichts nutze, weis man in Preuſ⸗
ſiſchen freylich wohl, aber weil dafuͤr bezahlt
wird, und das Wurmſchneiden verpachtet
R3 wird,
Er
534 Phyſtkaiiſch⸗Oekon. Bibl. XUL r.
wird, fo behält man es als eine Einnahme
bey, und das Publicum fan es als eine auf
Die, Unterhaltung der Hunde gelegte Abgabe
anfehn. ° Aber diefe Abgabe möchte doch wohl
beffer ohne diefe Duälerey der Thiere geho⸗
ben werden, zumal da Dadurch der Glaube,
als werde ein gefchnittener Hund nicht toll,
die geute wegen der ſchrecklichen Gefahr zu
forglos macht. H. Krünig hat fi inzwiſchen
daruͤber nicht ſo deutlich erklaͤren moͤgen. Der
Artikel Hure enthaͤlt Betrachtungen, welche
in der Polizey nuͤtzlich ſeyn koͤnuen. Was
desfals in Berlin uͤblich, iſt hier aus den
Galanterien von Berlin beygebracht wor⸗
den. Auch von Verhuͤtung der heimlichen
Geburthen, des Kindermordes und anderen
Aus dieſer unſaubern Duelle entſtehenden Uns
gluͤcksfaͤllen. Allerley juriſtiſche Fragen, we⸗
gen der Rechte geſchwaͤngerter Maͤdgen. S.
807 ein Legitimations⸗Diplom von einem —
ſerl. Hof: und Pfalzgrafen. |
Im zrften Theile find die ausführlichften
Artikel: Huften, wo fehr viel nüßliches für
Menfchen und Vieh gefagt ift- Gut, nebft
Abbildung der Werkzeuge des Hutmachers.
Sur und Trift. Byacinth, Stein und
Blume diefes Namens. Bygrometer, Ber
—— auch Abbildung der bekanteſten
Arten. late ‚ eine» fehr A
XLiV; Rrunig&ncyclopädie.:26,27. 135
liche Abhandlung, voll nüglicher Lehren zur
Unterhaltung, der Geſuudheit. Unter Hypo:
thek findet, man auch eine fchäßbare Nach
richt von den Schlefiichen Pfandfcheinen.
ee. —* Be
VBerſuch einer Naturgefchichte der
Krabben und Krebſe von J. F. W.
Herbſt. Zweytes und drittes Heft.
Zutiche 783. 4. . 4
E⸗ iſt mir ungemein angenehm die Fortſet⸗
zung dieſes ſchoͤnen Werks anzeigen zu
koͤnnen, deſſen Einrichtung. ſchon in vorigem
Bande der Biblioth. S. 459 angegeben iſt.
Jetzt haben wir die Bogen M big mit R und
die, Tafeln:2, 3,4, 5 erhalten.” Jedes Heft
koſtet mit illuminirten Tafeln ı erhle. 1298.
und mit ſchwarzen Tafeln ırthlt. ‚Die bier
vorfommenden Arten find Canesr nucleus,
pundatus , die der V. in einerlen Unterabs
theilung feßt, indem ihm die Linne ifchen Uns
terfcheidungszeichen untichtig zu ſeyn fheinen.
C. craniolaris „ deffen Verfteinerung mir doch
nicht fo fonderbar oder unerflärlich, als dem
H. V. ſcheint. Ich meyne, daß ein, eifens
ſchuͤßiger Sand mit etwas, Thon vermiſcht,
in den holen Körper gedrungen iſt, welches,
| K 45 '2 da
156 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XHL r.
ba ſich das Thier in den Sand gräßt, leicht
gefchehn Fan, Der V. macht aus der Linne i⸗
fehen Art zwo Arten’; denn die zeichnung des
Seba 3 E. 19 Fig. Tı, 12 ſieht er fuͤr ganz
verfchieden an,- .nennet ſie C. porcellaneus
und hat fie nach der Natur abgebildet. C.
pifum bat doc) oft das Schild von der Breite
eings halben rheinländifchen Zolles. C. hexa-
pus bat doch wuͤrklich acht Fäffe, wiewehl
das hinterfte Paar fehr Hein ift, welches aber
auch bey mehrern Arten vorkoͤmt. Nicht fel-
ten verbeſſert H. Herbſt betraͤchtliche Fehler
im Linne und Fabricius, beſonders in Anz
fuͤhrung der vorhandenen Abbildungen, Tab.
2 Fig. 27 C. pinnophylax, fan doch wohl
nicht diejenige Art ſeyn, welche Ariftoteles
gekant hat, da jene nur in Amerika und zwar
nicht in Pinna, ſondern in der Lazarus-Klop⸗
pᷣe gefunden worden. Der fonderbare C. cy-
lindrieus des Fabricius ift hier nach der Natur °
abgebildet. C. tenuicruflatus, eine neue Art,
welche die Vorgänger zu Grapfus gerechnet has
ben. C. depreflus des Fabricius nach der
Natur abgebildet. Eine ausführliche leſens⸗
wuͤrdige Nachricht von C. ruricola , von dem
auch zwo Abbildungen gegeben find, deren
eine. einen halben Bogen einnimt. Die Schils
derung der Meifen diefer fonderbaren Thiere
iſt dem V. fehr gut gerathen, inzwifchen arg?-
wöhnet er felbſt, daß vielleicht die Erzaͤhlun⸗
gen
ZLV. Zerbſt Natutgeſch. 8. Krebſe. 137
gen übertrieben find. Bey C. floridus find
viele Widerfprüche bemerklich gemacht worden.
C. corallinus, den Fabrieins zu floridus gez
zähle bat, ift Hier genan nach der Natur abs
gebildet: Solche Arten, welche zwar von
Heifebefchreibern genant, aber nicht volftäns
dig befchrieben find, Hat H. Herbft am Ende
jeder Abtheilung, wohin fie zu gehören ſchei⸗
nen, angeführt. nz 2
1
#
— XLVi.
Des H. von Buffon Naturgeſchichte
der vierfuͤßigen Thiere; mit Ans
merkungen vermehrt durch Bernd.
Ehriftian Otto , Profeflor in
Greifswald. Berlin 1783. fiebens
ter Band 335 Seiten in 8. Ad)
ter Band 254 Seiten.
Ya erhalten wir endlich die gewünfchte
I Zortfegung diefes angenehmen und
nüßlichen Werks, wovon der legte Theil Dis
blioth. XI ©. os angezeigt iſt. Da 9.
Forſter fih von der weitern Beforgung los
geſagt hat, fo war esin der That ein grofles
Gluͤck, daß fie von H. D. deſſen gründliche
Kentniß Der ee überal Bir:
y* hd 5 \ | er⸗
133 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl. KU. x. -
übernommen ward. Ev hat, fo wie feine,
Vorgänger, die Fehler des Franzofen berich:
tigt, und ‚manche fchöne Zufäße gemacht,
wiewohl Ddiefe Theile. ſolche Thiere enthal⸗
ten, die ein Naturalift in Europa zu. beob:
achten felten Gelegenheit hat. Dahin gehoͤ⸗
ren die Vampyre, fliegende Eichhorn, wo
aus Pallas die Beſchreibung der Rußiſchen
Art hinzugeſetzt iſt; die Ameifenfreffer; die
Gürtelthiere. Diefer Teil bat 23 Sub
tafeln. —
Der achte hat. die Geſchichte des Paca,
Opoſſum oder Beutelthiers, und deſſen De
wandten,“ und dann die leſenswuͤrdige
ſchreibuiig des Elephanten. Dieſer Teil
bat-14 Kupfertafeln.. “r
XLVu,
XLVIL Schubart'v. ‚Sihäfereyen.: 139
XXLVII. |
- Hrn. Hofr. J. C. Schubart praftiz
ſcher Erweis, daß alle Schaͤferey⸗
en ohne die Aufferft nachtheilige
Trift und Hütung beſtehen koͤnnen,
und dieſe abzuſchaffen, die Fuͤtte—
rung der Schafe aber in Horden
auf dem Felde, im Hofe und im
Stalle einzuführen ſey. Leipzig
in der Muͤllerſchen Buchhandlung.
30 Seiten in 8. Bi
8 ſchickt ſich freylich nicht, aus einer
Schrift, diernur 2 ggr. koſtet und in
allen Buchläden zu haben ift, einen weitläufs
tigen Auszug zu: machen ; aber ich wünfche
fehr, daß doch diefe kurze Anzeige tandmirtbe,
welche Faͤhigkeit und Muth zu wahren bewährt:
ten Berbeflerungen haben , veranlaffen möge,
diefen Auffag ſelbſt zu lefen und zu prüfen.
Die. immer noch die Aufhebung der Brache
wegen der Schäfereyen für unmöglich gebals
ten haben, werden bier völlige Befriedigung
finden. ‘Der B. erzählt das Benfpiel des H.
Ammann Holzhaufen zu Gröbzig im Deflaus
ifhen, welcher durch die fo genante Stall
futterung und durch Einführung des ya
aues
140 Phyſtkaliſch⸗ Oekon. Bibl. XIII. r.
baues Vortheile gewonnen hat, die Verwun⸗
derung und bey, vernuͤnftigen Maͤnnern, de⸗
nen nicht die Hände gebunden find, Nacha⸗
mung erregen müffen. Hier findet man eine
Einrichtung, wodurch jedem Bauer die Frey:
beit und Möglichkeit Schafe zu halten, ger
währt wird, und woben die Schafe jährlich
zweymal, oder doch wenigftens in 2 Jahren
Dreymal, lammen fönnen. Acht Wos
chen nach der Lamzeit können die Mutterfchafe
gemolfen werden. — Uber wäre es: nicht
noch vortheilhafterer, wenn man bey den
Br die un. a aufs
gäbe
XLVIN.
Beytraͤge zur naͤhern Kentniß zes
Schweizerlandes. Bon HB. Rus
dolf Schinz, Pfr. zu U. Erſtes
Heft. Zuͤrich 1783. 83 Bogen
in 8:
| Ne V. welcher fagt, er fen. fein Gelehr⸗
m ter, will nur ſolche Nachrichten und
Beobachtungen liefern, welche er auf feinen
vielen Reifen, die er meiftens zu Fuß ge:
macht hat, gefamlet hat. Er verfpricht kei⸗
ne Unterfuhungen in der Maturlehre oder
Natur⸗
XLVII. Scdinz Rentnißd.Schweisg. 14
Diaturgefchichte, Feine in der Diplomatif,
Hiftorie, Politif, fondern nur Anzeigen. defs
fen, was ihm merfwürdig gefchienen, wobey
er vornehmlich auf feine Landsleuthe Rückficht
nehmen will. Den Anfang macht er mit den
nördlichen Gränzen des nun zur Schweiß ges .
börigen SStaliens, und zwar zuerft mit dem
Gorthards: Gebürge. Sitten und Lebensart
Der Urferer. Im Urferer Thal find, nad
©. 42, ehemals feine Schnecken gemefen ;
aber man bat in neuern Zeiten ein Paar Fäfs
fer voll derjelben aus Zeutichlaud fommen,
und ſolche dafelbft ausfriechen laflen, um fie
zur Faftenzeit verfpeifen zu Fönnen. Jetzt iſt
das That voll von Schneden. ©. sı vom
‚See Lazendro. Armſelige Staliener klettern
mit Lebensgefahr auf dem Gotthard herum
‚am Gemſen und Murmelthiere zu ſchieſſen,
und Cryſtalle zu ſuchen. Vom letzt genanten
Thiere lieſet man S. 65 einige Nachrichten.
Der V. fand in einem, das er oͤfnete, viele
Bandwuͤrmer. Auf dem Gotthard iſt ein
Spithal oder Wirchshaus, worin arme Rei⸗
ſende frey bewirthet werden; die Zahl derſel⸗
ben belaͤuft ſich in gemeinen Jahren auf 4000.
Man weis, daß ein ſolches Haus ſchon im
funfzehnten Jahrhunderte da geweſen iſt.
Denn zur Zeit des Conciliums zu Baſel ward
ein Chorherr dahin geſchickt, um die aus Ita⸗
dien ankommenden Biſchoͤfe und nee DIE
onen
142 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl xut I
fonen aufzunehmen und daſelbſt zu bewirthen.
Die Käpuziner, welche dort ein Hoſpitium
‘Gaben, werden von dem V. wegen ihrer Ned:
‚lichfeit und Billigfeit geruͤhmt. Sie mirffen .
‘in diefem rauhen Orte oft 15 bis 20 Jahre
‘Bleiben, fcheinen aber nicht ungern dazu feyn,
"weil fie von den religisfen Mürhfefigfeiten, wo⸗
Durch fich ihr Orden auszuzeichnen fucht,
befteyet find. Sie duͤrfen im Winter Struͤm⸗
pfe und Schuhe anziehen, fie find nicht ge⸗
—— nachts zu Chor zu gehn, ſie haben
rlaubniß Geld zu nehmen und Verkehr und
Wandel zu treiben. Nach dem Berichte der
Kapuziner Fan man die Zahl der vorbeyvei⸗
ſenden Menfchen in einem Fahre fo beftim:
"men, daß zwifchen 4 und fünf taufend Ita⸗
Tiener. über diefen Berg nach Teutſchland,
Holland, England und Frankreich im Fruͤh⸗
“inge gehn, davon ein groffer Theil aus den
italieniſchen Schweizer: Vogteyen und won
Langenſee her, als Handiverfer iht Brod in
der Fremde fuchen. Im Herbſt hingegen zie⸗
"ben faft eben ſo viele Menfchen von der teuts
ſchen Seite hinüber auf die Lauiſſer Meſſe.
‚Berner ungefähr 200 Refruten in Neapolita:
Liſche⸗ Paͤbſtliche und Piemonteſiſche Dien⸗
e; 150 Schweizer⸗Officire, die ins Vater:
land und aus dieſem zu ihren Regimentern
reiſen. Auſſer dieſen zaͤhlt man ein Jahr ins
andere gerechnet gegen: Fo Perſonen, die als
Natur⸗
KEVIN Schinʒ Keneniß dSchwetz. 143
Naturkundiger, Botaniker oder Liebhaber der
Naturkunde oder ihres leeren Vergnuͤgens
willen den Berg beſteigen. Ferner gegen
sooo Menſchen, welche als Kaufleute oder
als Walfahrer nach Einfiedeln oder Rom und
Lretto den Weg machen, Endlich führen
auch die Schweizerifchen Syndicate in den
jenſeit dem Gorthard-gelegenen italienifchen
Bogteyen, Die Beſuche bey den Landvoͤgten
und den. Studir-Anſtalten zu Mayland,
auch die Prozeß? Sucht ein Paat Hundert
Menfchen Durch diefe Bergwuͤſte. — Wöls
fe find dort nicht, und in 17 Jahren hat
man nut reinen Bären gefehn. Der immer:
melthiere und Gemfen find dort einheimifch.
| ©.’106 treffe ich eine Befchreibung ind Ab⸗
BEN die mit weitlaͤuftigen Querſtangen
Berbunden find; über diefe Stangen wird das
‘in Feine Garben gebundene Getreide, ſchicht⸗
- Imeife, wie bey einem Strohdache foiber ein⸗
‚ "ander gehenfer, daß die oͤbere Schichte alle:
mal die tintere wider den Regen deckt. Wenn
Regen vermurher wird, fo wird auch’mohl
über die,öberfte Schichte ein leichtes Stroh⸗
dach gehentket. Scheuchzer hat auch ſchon Dit:
nis fe
144 Phyſikaliſch ⸗Oekon. Bihl. XI. 1.
ſe Anſtalt in ſeinen Bergreiſen beſchrieben. —
Die Fortſetzung dieſer Nachrichten wird ger’
miß von. ſehr Dielen m gewanſcht werben.
XLIX..
Oeconomia forenfis der kurzer In⸗
= N derjenigen landwirthſchaftli⸗
‚chen Wahrheiten ,. welche allen,
ſowohl hohen als niedrigen Ge
richts : Perfonen zu wiſſen noͤthig.
Siebenter Band. Berlin, 73%
572 Seiten ing. — 3 rthl.
F er. der ſich Bisher alle Müpe —
hat, die Arbeiten der Gelehrten zur
Ausbeſſerung und Ausbreitung der oͤkonomi⸗
ſchen Wiſſenſchaften zu verſchreien und zu
verhoͤhnen, und der es ſo oft geſagt hat, daß
nur Praktiker Lehrer ſeyn koͤnten, unternimt
hier freywillig und unvermuthet einen Unter⸗
richt zur Forſtwiſſenſchaft, ohne Foͤrſter gewe⸗
ſen zu ſeyn, und mit dem Geſtaͤndniß, daß
er ſich dabey blos die Ordnung und den Zu:
ſammenhang, worin er.die Materien vortras
ge, .anmaafle, oder mit andern Worten, daß
er alles aus: den befanten Schriften feiner
Wergingt zufanımengetragen und "na
na
v
XLIX. Oeconomia ſorenſt 7. 1495
nach ſeiner Weiſe umgearbeitet babe. Nun.
iſt nicht zu vermuthen, daß der U. in dem,
Glauben ftehe, als übernehme er eine fruchts,
Iofe Arbeit, und deswegen kan man Diele
Ausarbeitung Der Forftwiffenfchaft als eine;
ftarfe Widerlegung feiner, eßemaligen - Bes,
bauptungen anfehn. Was Dev; B, unter Dies
fen Umftäuden: für die Forſtwiſſenſchaft dein
ften fan, das werden gewiß Gelehrte wenige
ftens eben fo gut leiften fönnen. Sch fage
ganz dreift: wenigſtens; Denn ein gründli-
cher Gelehrter wurde Doch, wenn er. ein Sys
ftem der Forftwiflenfchaft ſchreiben woltez
Kentniß der nächften Huͤlfswiſſenſchaften,
3. B. der Botanif und Mineralogie, befigen.
Aber dieſe fehlen dem V. gänzlich, und man
mierft diefen Mangel gar früh; ‚gleich da me
die Rede von den verfchiedenen Radelhoͤlzern
iſt, deren Unterfchied der B. nicht. zu beftimg
men weis, Deswegen auch ein-fundigeritefen
zweifelhaft ſeyn fan, ob,er eben Die; Arf dega
fe, von der der DB. redet. Diefenn Mangel
Botanifcher Kentniß iſt auch das falſche Ur⸗
theil zuzuſchreiben , welches S44 + vor⸗
koͤmt: naͤmlich daß der Anbau feemden Hofe
erten ein bloffes Spielwerf fen. ı.- + Freylich
war es dem V. rathſam, ſich nicht auf die
fremden Arten einzulaſſenaber durch einen
ſolchen Machtſpruch haͤtte er, ich Davon, niche
los machen ſollen · ⸗Nun koͤnten man Denn
Phyf. Oekon. Sibi XD. 1 6. SS wohl,
146 PhpfitslifhsVekon. Bibl. XUL r.
wohl, nachdem fieben Quartbaͤnde von der
deconom. forenf. und: fo viele andere Bücher
” dtücklich abgegangen find, von. dem V. das
Geſtaͤndniß erwarten, daß er gelehrten Leh⸗
rern der Landwirtbfchaft zu nahe gethan habe,
und daß. der blöffe Praftiker gewiß. nicht der
gruͤndliche Scheiftftelter für feine Wiffenfhaft
feyn koͤnne. Dieß Geſtaͤndniß würde num
ohne allen Nachtheil gefchehen Fönnen.
Inzwiſchen ift meine Meynung keineswe⸗
ges, durch diefe Vorerinnerung den Werth
dieſes fiebenten Theils herunter zu feßen; viels
mehr geftebe ich, daß er viel Iehrreiches ent>
hält, indem der V. gute Quellen gewählet
und das gefchöpfte recht gut verarbeitet hat.
Leſer, welche fich nicht gar tief in die Forſt—
wiſſenſchaft einlaffen Fönnen oder wollen, wer⸗
den hier das Teichtefte und gemeinnüglichfte
ſehr deutlich abgehandelt finden. Der Anr
fang ift mit den Nadelbäumen gerhacht, zu
deren Anfaat der V. kasreifer oder Samen:
baͤume ſtehen zu laſſen anraͤth. Viel werden
ſolche einzeln ſtehende Nadelbaͤume nicht nut⸗
zen; inzwiſchen haben wir fo gar Forſtordnun⸗
den, -in,welchen fievorgefchrieben find. ‘Die
Anbauung des Wacolderftrauchs wird S.
93 ſehr empfohlen. Daß die Blaͤtter des
Taxus wuͤlklich giftig find, wie der V. aus
einer einzelnen Erfahrung wicht ſicher behaup?
BT ir Eu 2 neherumdten tert
XLIX. Oecconomia forenfir. 7. 147
ten mag, ift fehr zuverläßig;. wiewohl einige
neuere es wiederum zweifelhaft gemacht bar
ben. Ben den Eichbäumen find Die verfchies
denen Arten der Nußung fehr gut verglichen;
3. B. unter welchen Umftänden es vortheils
hafter fen, auf den’ Holzverfauf oder auf die
Eichelmaft zu achten. ©. 142 wird verfis
chert, daß die mit Buchweißen gemäfteten
Gaͤnſe gar nicht zum NRäuchern tüchtig feyn,
weil das Fett auslaufe. Der V. glaubt dess
wegen einige Aehnlichkeit zwifchen Buchnüfr
fen und Buchweißen zu bemerfen. Mach der
Erfahrung eines alten Schäfers foll zur Laub:
futterung das taub vom Faulbaum das befte
feyn, nächft diefem das taub von Lindenbaͤu⸗
men; alsdann Rüftern, Ahorn, Pappeln und
Weiden; viel fchlechter fen das taub von ‘Bus
en, und noch fchledhter das von Eichen.
©. 210 wo von Birken die, Rede ift, wird
‚angemerft, daß man in einigen Gegenden die
duͤrren Stauden von Benfuß zu Befen ges
braucht. S. 292 von Schäßung der Holz
bedürfniß in der Landwirthſchaft; z. B. wie
viel zum Brauen erfoderlich ſey. Borfchläs
ge, den Streitigfeiten über das Holzungss
recht der Lintertbanen vorzubeugen. Da mo
Die Rede von den verfchiedenen Nutzungen ift,
liefet man viele gute Betrachtungen über Ans
legung der Glashuͤtten, die freylich feltener
werden müflen. 2 * RB. Vorſtellung
wuͤr⸗
48 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 1.
wuͤrden ſie uͤberall nach Eintheilung ——
dungen in Gehaue wegfallen. Einige Wars
nungen wider die Betriegereyen der Gäges
müllee. Von der Jagd. Die landesherli
chen Foͤrſter berechnen der Kaffe für jeden ges
fchoffenen Hirfch vier Thaler, weil fie ihn aber .
zerlegen und die Braten einzeln verfaufen,
fo bringen fie ihn auf 6 bis 7 Thaler aus.
Die Forftwiffenfchaft ift in diefem Bande
noch nicht geendigt. Der achte, der ein als:
gemeines Regifter erhalten foll, wird verfchies
‚ dene ftreitige Fälle, die beym Forſtweſen vor:
zufommen pflegen, abhandein. Uebrigens
ift diefer fiebente Band auch unter einem be:
fondern Titel einzeln zu haben: Theoretifchs.
prafeifche Anleitung zur neuern Korfts
wiffenfhaft, zum befondern Gebrauch
der Privar- Waldeigenchümer und deren-
Sorftbedienten. Von dem Verfafler der
veconosmia forenfir. Derlin 1783. ing. Die:
fen befondern Abdrucke ift eine eigene Vor⸗
rede vorgefeßt worden, hingegen fehlet alles
was den Zufammenhang mit den erftern Baͤn⸗
den der Oecon. forenfis ausmacht. Am Ende
ift noch eine Abtheilung, welche etwas mehr
als zwey Bogen einnimt, angehenfet, naͤm⸗
lich von den Eigenfchaften und Pflichten der.
Forftbedienten, womit: denn diefe Anleitung
zur Forſtwiſſenſchaft gänzlich — iſt.
J enn
Lv. Burgsdorf Solzarten. 149
Denn der naͤchſte achte Band der Oecon. for
renfis, fol fein Theil der Forftwiffenfchaft
sverden, da er mur ftreitige Fälle enthalten
fol.
— |
Friedrich Auguſt Ludwig von
Burgsdorf, K. Preußiſchen Forſt—⸗
rathes der Mittel- und Ukermark,
Verſuch einer volſtaͤndigen Ge⸗
ſchichte vorzuͤglicher Holzarten, in
ſyſtematiſchen Abhandlungen zur
Erweiterung der Naturkunde und
ForftHaushaltungs =» MWiffenfchaft:
Mit einer Vorrede von J. G. Gle:
ditſch. Erſter und einleitender
Theil. Die Buche. Mit 27 Ku—
pfertafeln. Berlin 1783. 492
Seitenin 4. . 3
iefes Werf wird, wenn es zu Ende ges
bracht feyn wird, alle bisherige Anlei⸗
tungen zur Forftwiffenfchaft, durch Volſtaͤn⸗
digkeit und Deutlichfeit, auch Durch die Ders
einbarung foftematifcher Kentniß mit eigenen
Beobachtungen und Erfahrungen, ‚weit übers
treffen. "Der HB. welcher mit der Bota⸗
nif und: den uͤbrigen Huͤlfswiſſenſchaften ges
pi 8 3 mau
\
#
Sn
x
r50 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XUI. r.
nau bekant iſt, will in beſondern Abhandlun⸗
gen die Kentniß, die Wartung und die Nutz
zung einer jeden Baumart lehren, und wo
es noͤthig ift, Durch volftändige Abbildungen
erläutern, fo daß man hier alles, was fonft
in fehr vielen Büchern zerftreuet ift, vereinigt
antreffen wird. Diefer erfte Theil ift der
Buche gewidmet, und dient dem ganzen
Werke zu einer Einleitung, weilnämlich- hier
viele algemeine tehren, auch Kunftwörter,
gelegentlich beygebracht find: Der erfte Abs
ſchnitt handelt von Namen, Vaterlande und
Stande der Buche; der zweyte vom Anbau;
der. dritte von Den. natürlichen Eigenfdjaften,
von den Blütben, Samen, Wahsthume;
der vierte von den zufälligen Begebenheiten
und Den daraus entftehenden Folgen; der fuͤnf⸗
te vom Gebrauche diefer Holzart und der fech-
fie von der Schäßung und den Fehlern, die
in Buchmaldungen oft begangen werden.
- Im erften Abfchnitte finder man einen Ans
ſchlag der Koften zur Beſaͤung einer- Fläche
mit Buchen: Samen, ft diefe Fläche ganz
ftey, fo daß die jungen Bäumchen weder
wider Froft noch Hige Schuß haben, fo.bleibt
die Ausſaat allemal mislich, und das Getreis
de, welches man desfals mit auszufäen pflegt,
leiftet nicht binlängliche Hilfe. Der V. bes
bauptet aus'eigener Erfahrung „daß es am
ficherften ſey, den Platz im Herbſte mit Haſel⸗
nuͤſſen
L. v. Burgsdorf Holzarten. 151
nüffen zu beftecken und im Fruͤhjahre die Buchs
Edern in die Erde zu bringen. Was bey
Berpflanzung der jungen Stämme beobadhs
tet werden muß, findet man bier fehr volftäns
Dig gelehrt. Der V. läßt niemals einen
Baum einfeßen, ohne die Erde vorher recht
ftarf angefhlämt zu haben. Die Pfähle,
, welche neben den jungen Bäumen eingeftecht
werden, follen an der Mordfeite eingefteckt
werden. S. 116 findet man die Eintheilung
der Bäume und Sträucher, welche fhon aus
Kruͤnitz oͤkon. Encyclop. B. 24 vielen bes
kant ſeyn wird, und die gewiß ſehr bequem
fuͤrs Gedaͤchtniß iſt. Faſt wie Hill hat der
V. alle Theile des Baums, auch die innern
Theile des Holzes, zerlegt und beſonders ab⸗
gebildet, wobey zuweilen freylich Hnpothefen
mit unterlaufen. Die Urſache, warum die
Blätter abfallen, fen die Ausbildung des
SKnofpens. Die Entwicfelung des Keims und -
das erfte Wachsthum ift fehr gut befchrieben
worden; dann das Abfterben des Baums,
Einige abgebildete Holztafeln zeigen, wie die
Vergänglichfeit des Holzes anfängt und forts
‚gebt, und wie endlich der fo genante Zunder
und das mülmichte Holz entfteht.. Von den
böfen Zufällen der Bäume, auch den Krank⸗
beiten. Auch nah des V. Urtheile entfteht
Mehlthau aus den ausfhwigenden Gäften,
—— aber bald ſchaͤdliche Inſekten anlocken,
84 Wuͤr⸗
52 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI. r.
. Würfungen des Froſtes und der Hitze. In
der Erflärung der Entftebung der -Abatten, .
nimt dee V. eine-Erdfäure zu Hülfe, und res
det viel von Aneignung des Homogenen; und
bier, fält es fehr deutlich in die Augen, daß
der V. feine- Lefer ſchon durch viele gute
Beobachtungen fo fehr verwöhnt hat,. daß
ihnen leere Hypotheſen diefer Art nicht mehr
behagen. Die braunen und fehecfichten Ab:
arten find fauber abgebildet. Einige Stäms
me der erften Art find mir bey der nebelveis
chen Duͤrre diefes Sommers wieder ganz grün
geworden; und dieſer Lebergang’aus braun
in dunfelgrün dauerte nur ein Paar Wochen. -
S. 273 folgt der Schaden von Infeften, des
ren bier 15 genant und mit ihren Raupen
abgebildet find: Darunter ift Dermelles po-
Iygraphus, der ſich auch an der Eller, Bet.
alnus, aufhält, doch ift er in unfern Wäldern
noch nicht fo häufig, als fein Verwandter,
D. typographus, in unfern Nadelwäldern am
Harze. Zur Zeit der Bluͤthe folte man in
Der Nähe nicht das Verfohlen erlauben, weil
Dee Rauch die Befruchtung hindert. ©.
303 von den Schwaͤmmen und Mofen, von
‚ Denen bier der Feuerſchwamm, Zunders
ſchwamm abgebildet if. Miftel ift Fig. 85
ſehr gut vorgeftelle.. Naͤchſt dem alle Vers
änderungen, die das Buchen-Holz durch Faus
lung leidet; auch das —— Holz iſt nicht
ver⸗
I. 0. Burgeböifäoharten. 373
vergeffen worden. Aber zweckmaͤßiger und
nüßlicher ift der Abfchnitt S. 357 von der
Nutzung der Buͤche; von den Geräthen, die
daraus geriſſen, gefpalten oder geſchnitten
werden ſollen. S. 392 wird einer groſſen
Schneidemuͤhle gedacht, die zu Stettin für
32246 vthl. für Rechnung eines Kaufmanz. .
nes erbauet ift, worauf die längften und ftärfs
fien Bäume, auf einmal in viele beliebige
Theile zerfchnitten werden. Es ift zu bedaus
ven‘, daß der DB. davon feine Riſſe hat liefern
fönnen. ©. 395 finde ich den Namen der
im vorigen Bande ©. 573 empfohlenen Bey⸗
träge zur Sorftwiffenfebaft aus der Geos
metrie, H. Hennert. S. 398 von den zum
Schifbau dienlichen Hölzern. Won Ausros
dung der Stubben, und deren Zerftücfung ,
woben ich die tefer an das fehr bequeme, von
H. p. B. angegebene und von H. Kruͤnitz
in Encyclopaͤd. 3 ©. 253 und 24 ©. 610
und 972 — und abgebildete Werks .
zeug erinnere. Von Verkohlung des Holzes
in ftebenden Meilern, mit Verweifung auf
die ſehr deutlichen Abbildungen in Cramers
Anweiſung zum Forftwefen. Von Potafches
ſiederey. Nutzung der Ecfern zu Mehl, wels
ches gut zu Speiſen, Kuchen, auch vermengt
mit Roggen: oder Weitzen-Mehl, zum Bros
de fenn fol. Etwas vom Deble, aud vor“
der Maſt. Wenn die Schweine feift en
—
154 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XII. ı
fo fan man technen, daß jedes im Durch⸗
ſchnitte gefhägt, 2 Metzen Eckern täglich
auffrißt. Am Ende ift eine Fleine Anleitung
. zur Schäßung der Waldungen gegeben, wo
dann auch von der Einrichtung der Gehaue
geredet iſt. Von einem fo gründlichen Kens
ner der Forftwiflenfchaft wird jeder erwarten,
Daß er wider die höchft fchädliche Jagd nach⸗
Drücklich eifere; wer ja Wild jagen will und
muß, der lege Gehege an, und opfre nicht
die Waldungen der Nachwelt feinem Zeitvers
treibe auf. Der B. beruft fich bin und wier.
der auf feine Beytraͤge zur Erweiterung
der Sorftwiflenfhaft ; Berlin 1780, wels
che mir noch nicht befant geworden find, aber
gewiß Iehrreich feyn werden. Die Zeichnunz
gen zu den Kupfertafeln hat der V. felbft nach
der Natur gemacht und ausgemalt. Der Preis
eines Eremplars von diefem Theile mit einer
fo getreuen und feinen Yusmalung, daß man
fie gewiß fhön nennen fan, war, bey Vor⸗
ausbezahlung, 5 Thr. 12 ggr; aber eines
Eremplars mit fchwarzen Abdrücken, 3 rthlr.
8 ggr. Diefer Theil ift dem würflichen Mi⸗
nifter, Freyherrn von der Schulenburg, Defz-
-
fen Bildniß man hier finder, zugeeignet. H.
Prof. Gleditſch hat in der Vorrede den Werth
Diefes Werks, deflen Fortſetzung er zu wüns
fchen ift, genau beftimt.
*—
Phyſtk aliſch⸗ͤtvnomiſche
Vibliothe k
worinn
von den neueſten Buͤchern,
welche U
die Naturgeſchichte, Naturlehre
und die
Land⸗ und Stadtwirthſchaft
betreffen,
zuverlaͤſſige und vollſtaͤndige Nachrichten
ertheilet werden.
Dreyzehnten Bandes zweytes Stic.
Göttingen,
im Verlag der Wittwe Vandenhoek.
1734
ee
x
.
4
-
8
u J
4 x
re Bi
— *
*
[2
; R
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F
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Digitized by Google
Inhalt
des dreyzehnten Bandes zweyten Stuͤcks.
I. Deſcription generale & particuliere de la.
France. ©. 157
U. Tabula affinitatum animalium; au-
ctore Joh. Hermann. 163.
III Traité de maladies des grains par
PabbE Tefier. 168
IV. J. P. von Caroſi über die Erzeus
gung des Kiefels und des Quarjes 171
V. Ueber die Unzertrenlichfeit der teut- |
fhen Bauer: Güter. I
VI. J. G. Schneider Naturgefchichte
der Schildkroͤten 177
VI. Deodat de Dolomieu Reiſe nach
den Lipariſchen Inſeln. 182
VIII. 5.2. Manger Nachricht von dem
neuen Grundbaue zu Potsdam. Erſtes
Stuͤck. 189
IX. Saggio d'iſtituzioni d'agricoltura. 192
X. Berliner Beyträge zur Landwirt:
fhaftswiffenfchaft. Sechfter Band. 193
XI. J.L. Schubart öfonomifche came⸗
raliſtiſche Schriften. | 195
x. Aulfs von der vortheilhäfteften
Einrichtung. der Werk; und Zucht⸗
bäufer. 197
XI, Geſchichte meiner Bienen. 199
= - X XIV.
| Inhalt.
xXxIV. Monatliche Beytraͤge zur Bildung
und Unterhaltung des Bürgers und
Landmannes. ©.203
XV. 7. Beckmann Benträge zur Oeko⸗
nomie , Technologie u. f. w. 7ter und
Ster Theil. 205
VI. Lueder botanifchpraftifche Luft:
gaͤrtnerey. 1. 208
XV. Die neuere wilde Baumzucht, in
nz einem alphabetifhen und ſyſtemati⸗
fhen Berzeichniß. 2109
XVII. Memoirs of agriculture by Ro-
bert Dofhe. Vol. III. 212%
"XIX. Correfpondance rurale par M, de \
la Bretonnerie, 217
XX, Cours complet d’agriculture, ou
didtionnaire d’agriculture par Ro-
zier, "Tome III, 220
XXI. Neue Nordifche Beytraͤge. Vier⸗
‚ter Band. 221
XXII. Baron von Lamotte Beytraͤge
zur Cameralwiſſenſchaft. 226
XXIII. Voyage autour du monde par
M. de Pager. 226
AXIV. Marat Entdeckungen über das
Licht. 230
XXV. Sonnerat Reiſe nach Oſtindien
und China. Zweyter Band 231
XXVI. Ricards Handbuch der Kauf—
leute. Erſter Band. 239
XxXVII.
Inhalt.
XXVII. Abhandlungen der Halliſchen
naturforſchenden Gefelfchaft. 1. S.
XXVIII. Schriften — Leipziger oͤkono⸗
miſchen Societaͤt.
XXIX. —E der Schwediſchen
Akademie. 40.
XXX. Leben des von Brenkenhof.
XXXI. Sröbing Calender fürs Volk.
XXXII. Icones plantarum medicinalium.
240
243
248.
248
257.
258
XXX, Dohm über die bürgerliche.
Verbefferung der Juden. 2.
XXXIV. Rerum naturalium hifloria, exi-
ftentium in Mufeo Kircheriano, Pars
ſecunda.
XXXV. Uibelakers Syſtem des Carls⸗
bader Sinters.
Xxxxvi. Cappel Verzeichniß der um
Helmſtedt wild wachſenden Pflanzen.
260
263
269
272
XXXVII. Oekonomiſch⸗-praktiſche Ab⸗
handlungen fuͤr Schwaben von Haid.
XXXVIII. Kongl. Götheborgska weten-
fkaps och witterhets famhällets hand-
lingar.
XXXIX. Phyfiographiska sälskapets hand-
lingar.
XL. J. Beckmann Grundfäge der teut:
fchen tandwirehfchaft.
XLI. Trew plantae rariores. Decas II.
XLII. Voyage deM. le Gentil. vol. 2.
273
275
276
284
285
292
2 XLHT.
Inhalet.
XLIII. Die: teutſchen Giftpflanzen be⸗
ſchrieben von Halle. S 298
XILIV. Gerbft Naturgeſchichte der Krebfe. 299
XLV. FueßlyArchiv der Inſektengeſchichte. 300
XLVI Voyage de M. de Kerguelen. 302
XLVII. L’ecole du jardin fruitier. Par
M. de la Bretomnerie. 304°
XLVIII. Nuovo giornale d’Italia. Tom.
. vi. 306
XLIX.: Bruͤggemann Beſchreibung des
Herzogthums Pommern. Zwenter Theil. 308
L. Dremwes Neue Borfchläge die Maul:
beer: Zucht. und den Geidenbau zu.
betreiben. 311
LI. Schinz Beytraͤge zur Kentniß des
Schweizerlandes. — 314
Lil. Eſſais philofophiques furles moeurs _
de divers animaux etrangers. 316
‚LI. Lueders Beſchluß der Garten:
Pi briefe. 318
I. De-
1.
Defeription generale & particuliere..
de la France; ouvrage enrichi
d’estampes d’apr&s les deffins des
plus celebres artiftes. Dedie au Roi.
A Paris de l'imprimerie de Ph. D.
Pierres. 1781. Grosfolio.'
He ungeheure Plan zu diefem Foftbaren und
Ä großen Werke ward fchon im Jahre 1779
in einer Schrift von einigen Bogen in Quart
befant gemacht. Man verfprach darin alles dass
jenige zu vereinigen, wasdie natürliche und polis
tiſche Geſchichte, die Ältere und neuere Geogra⸗
phie, den kirchlichen und gelehrten Zuftand
des Königreichs Fennen lehren Fönte; fo daß
man bier alles vereinigt antreffen folte, wels
des man fonft muͤhſam aus fehr vielen _
Werfen zufammenfuchen muͤſte. Vornehm⸗
lich machte man eine große Erwartung von den
vielen fchönen Kupfern, die das Werf erhal:
ten würde, wozu die größten Künftler: Co:
Ppbyſ. Oekon. Bibl. XIIB. 2 St. s* Hin,
€
158 Pbhyfitalifch : Beton. Bibl. XII.z.
hin, Perignon, Moreau, tallemand, fe May,
— Genillion, Dupont, d'Aubigny, die Jungs
fer Detour -und andere angenommen wären.
Aber ohne mich mit dieſer Anfündigung län:
ger aufzuhalten, will ich lieber von dem Werfe
felbſt, fo weit es jest auf unferer Univerfi-
täts: Bibliochef vorhanden ift, Machricht
geben.
Diefe kan ich dadurch ungemeitt abfürzen, daß
ich auf die im vorigen Bande S. 202 gegebene
Anzeige von Tableaux topographiques, pittoress
ques delaSuifle verweife. Denn e8 iſt gewiß, daß
bey diefem neuen Werfe derfelbige Plan zum
Grunde gelegt iſt; doch wird diefes durch Die
Mannigfaltigfeit der Gegenftände und weil
viel mehr vorgearbeitet ift, einen Vorrang er⸗
halten. Die Kupfertafeln ſcheinen auch hier
Das wichtigfte zu feyn, wenigftens dasjenige,
was vornehmlich reiche Käufer anlocken ſoll.
Der Text ift alfo nur der Kupfer wegen nö:
thig geworden. Es ijt auch gewiß, daß diefe
vortreflich und von feinfter Arbeit find; aber
der größte Theil hat auch weiter Feine Em:
pfehlung für fi ; denn die meiften zeigen
Gegenftände, die man auch ohne Zeichnung
verftehen Fönte, Ausfichten von einzelnen Der:
gern oder angenehmer Gegenden, Die meiften
find halbe Bogen, dody manche find in Octav⸗
format, fo daß viere einen halben Bogen aus:
| füllen.
Si Defeription generale de la France, 159
füllen.’ Einige ftellen merkwuͤrdige Vorfälle
aus der Franzöfifchen Gefchichte vor, die alfo
auch nicht fondetlich Tehrreich ſeyn Fönnen.
Sie werden in einzelnen Heften feit dem Jah⸗
ve 1780 ausgegeben, jedes Heft, hat acht
halbe Bogen Kupfer und ein Paar Bogen,
welche eine kürze Erflärung ' derfelben ent:
halten. Diefe ift von dem Terte felbft noch
verfchieden, als welcher für ſich einige Folios
Bände ausmachen wird. Er wird eine aus:
füßeliche Topographie des ganzen Königreichs
werden, welche, nach den fünf großen Stroͤh⸗
men; in fünf Abfchnitte eingetheilt if. Der
‚Anfang ift mit Departement da Rhone, und
zwar mit denn Gouveruement de Bourgogne
gemacht, wozu das Titelblatt die Jahrzahl
1781 bat. Diefer Abſchnitt ift noch nicht
geendigt und geht erft bis zu ©. 436.. Zu:
gleich aber bat man auch einen andern Theil
angefangen, auf deflen Titelblatt die -Yahrz
zahl 1782 fteht, und welcher Das Departement
du Rhone; Gouvernement de Dauphind ent;
Hält. Von diefem Abfchnitte find nun 2 °
Theile herausgefommen ; der erfte, welcher
in der Gefchichte des tandes befteht, hat 102
Seiten; der andere begreift die mineralogifche
Beſchreibung und ift von dem 9 Öuettard ; die
legte Seite iſt 255. i
Die Geſchichte von —— endigt ſich
©. 156: Niemand erwartet daraus hier eis
rt {2 onen
160 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI; 2.
nen Auszug, aber ich wolte doch wohl die
Verſicherung wagen, daß man hier kaum etz
was. finden möchte , was nicht fchon in fehr
vielen andern Buͤchern eben fo gut erzählt
wäre. Wenn ich nicht fehr irre, fo ift Ber
guillet der Berfaffer, und dann wird die Ge⸗
ſchichte, die man bier liefert, wohl nicht mehr
als ein Auszug aus dem Bibliorb. IX S. 48
und X ©. 446 angezeigten Werke ſeyn. Bon
eben diefem feheint die iftorifche Unterfuchung
über die Gefeße, Sitten und Gebräuche der
Burgunder zu feyn, die hier ©. 157 anfängt
und fich freylich gut leſen läßt, aber audy nicht
mehr enthält, als was man in Defeription du .
duch€ de Bourgogne liefet, und Pro feh⸗
len faſt uͤberall.
S. 217 faͤngt eben dieſer Beguillet die
natürliche Beſchreibung an, aber ſie iſt ſehr al:
gemein gerathen, und man merkt leicht, daß
Naturkunde nicht zu feinen gründlichften Kents
niffen gehört, Von Verfteinerungen ift noch
am meiften bier zu lefen; dann auch von dem
Steinfohlen, die man in neuern Zeiten ges
funden bat. Daß das kand einige Eifenwerfe,
Eifenhämmer u. d. hat, ift befant. Biel
weitläuftiger ift Das Verzeichniß der Pflanzen
‚©. 289, dem noch eine lauge Abhandlung
von der Botanif überhaupt vorgefegt ift. In
der E Diefer ift von Saus
maife
I. Defeription gonérale de lo’Franse, 16i
maife oder Salmafius Die Rede, und da
wird gelegentlic) das Leben dieſes großen Ge:-
lehrten, welches noch in der Handfchrift vor:
handen ift, verfprochen. Die Erflärung der
eriten Grundfäße der Botanik ift bier doch
ſehr unſchicklich angebracht; denn in einem fo
Foftbaren Werke folte man doc nicht das A,
B, €. lehren. ' Darauf folge dann das mit
Gewalt ausgedehnte Verzeichniß der im Lande
bisher bemerften Pflanzen in tinneifcher Ords
nung und mit Linneiſchen Namen. Botanifer
fuchen hier vergebens neue Bemerkungen; nur
ganz gemeine und in unzählbaren Büchern
fhon angemerfte Nachrichten vom Gebrauche
der Pflanzen helfen bier die Befchreibung
von Franfreich ausfüllen und vergröffern. Die
Käufer muͤſſen die Kupfer ſehr hoch (hägen,
wenn fie Daben einen ſolchen elenden Text bezah⸗
len mögen. :Da hier die zutleßt genante Pflanze
©. 436 erft Fumaria ift, fo fönnen noch viele
Bogen mit folchen botanifchen Belehrungen
voll gefchrieben werden, z
Bon dent Theile, der bci Daupfine han⸗
delt, Taffe'ich Die Abtheilung von der Ger
ſchichte vorbey. Die andere, welche die mine⸗
ralogiſche Beſchreibung enthaͤlt, iſt von Gnuet⸗
tard, der freylich auch ſehr geſchickt ift,
viele Bogen zu’ fuͤllen. Inzwiſchen findet
man de‘ Feinein — an —
or 3 in
162 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. æ.
hin und wieder artige Bemerkungen. Je⸗
doch ſeine Hypotheſen von Entſtehung der
Berge und Thaͤler laſſe ich hier unberührt:
©. 33 find die Spuhren von den ann
Vulkanen in Bivarais erzähle: ©. 48. be:
fonders vom Fuͤrſtenthum Orange. Hernach
von den Bergen, auf und zwiſchen welchen
die große Carthauſe gebauet iſt; ſie ſind doch
alle Kalk und haben an einigen Stellen Ver⸗
ſteinerungen. ©. 68 iſt die fo genante fon-
taine brulante befchrieben, die num Meiter.
nichts ift, als ein Ort, wo ein entzündbarer
Dunft aus der Erde dringt. Man finder fchon
in Rozier obfervations 1775 einige Nachricht
davon. Eine kurze Befchreibung der Eifens
gruben zu Alyar. S. 235 von der Kteite
von Brianson, welcher Damen nur daher
entftanden iſt, weil die größte Dienge derfels
ben zu Briançon verfauft wird; aber der
Abſatz iſt jeßt fehr gering. Der Ort, wo jeßt
Diefe fpecffteimartige Erde am meiften gefuns _
den wird, ift um Feneſtrelle, welche Fleine Fe:
fung aber feit 1708 nicht mehr zu Franf:
reich gehört... -AUn. einigen Drten macht man,
daraus Gefäße, fo wie aus dem Topfftein. Gerz
gentin koͤmt in. der, MNachbarfchaft auch vor,
woraus vornehmlich um Saint: Braie Kochs
gefäße gemacht werden. Man befchmiert
diefe., nad) ©. 149, mit Butter, läßt fie das,
mit heiß werden, * vermehrt Dadurch ihre,
Daner⸗
"WM. Hermann, afmnitas animalmm. 163
Dauerbaftigfeit, wie fchon zu. des Plinius
und Theophraftszeiten gefchehen iſt. ©. ı 80 ift
eine ausführliche Machricht -eingerückt, wie
zu Grenoble das Spangrün gemacht wird.
©. 182 voniden Stahlarbeiten zu Rives. An
einigen Orten hat man Spuhren von Queck⸗
filber gefunden. S. 196 von den Berfteines
rungen, wozu 19 Kupfertafeln gehören.
I.
Tabula affinitatum animalium olim
academico ſpecimine edita, nunc
vberiore commentario illuſtrata
cum annotationibus ad hiſtoriam
naturalem animalium augendam
facientibus. Auctore „fohanne
Hermann. M. D. & Prof. Argen-
torati 1783. 370 Seiten in Groß:
quart. | ER, —
em Sabre 1777 gab Hr. Prof. Hermann
—J eine Diſſertation heraus unter dem Titel:
Affinitatum ‚animalium tabula, welche fo reich
an wichtigen Beobachtungen und feharfjinniz
gen Anmerkungen war, Daß. jeder Lefer wuͤn⸗
ſchen mufte, der Verfaſſer möchte, (ge einz-
- mal-volftändiger erklaͤren. Dieſer unfch
iſt num erfülles, worden, wiewohl bier nur noch
ei t4 die
\
?
164 Pbyfitalifch: Dekon. Bibl. KIT. 2.
die Rede allein’von rothbluͤtigen Thieten iſt,
jedoch ift am Ende Hofnung zur Fortfegung ,
gemacht worden. Mit einer ausgebreiteten
gründlichen Kentniß, mit großer Beurthei⸗
lung, mit vielem Wiße und Scharffinu find
bier alle Arten von Aebnlichkeiten angegeben
und ftuffenweife geordnet worden, woben
alfo nicht allein auf die äußere Bildung des
Körpers gefehen ift, fondern-auch auf die ins
nere, ferner auf die Zeugungsart, tebensart,
Nahrung u, f. w., fo dag wohl nicht leicht eine
Vebnlichfeitvonirgend einiger&rheblichfeitdem
V. unbemerft geblicben ift. Daß fehon die Als
ten dieſe Aehnlichkeit und Kette aller erfhaf?
fenen Dinge erfant haben, ift hier mit vielen
wohl gewählten Stellen bewiefen worden,
und alle diejenigen, welche diefe Verbindung
‚oder Stuffenfolge geleugnet haben, werden
hier mit vielem Eifer widerlegt. In der fi
ern Erwartung, daß alle Lücken, die jeßt
nod) bemerflich find, einmal ausgefüllet wer:
den, hat der V. oft fich nicht enthalten Föns
nen, manchen alten und neuen Machrichten,
Die noch nicht erwieſen find, vielmehr für Er⸗
Dichtungen gebaften werden , mehr Wahr:
fcheinlichfeit beyzulegen, als vielleicht viele
Leſer thun möchten. So hater z. B., um einen
Vebergagg zu finden, oder um da, wo mitlere
Glieder noch zu mangeln (deinen, zufanımens
knuͤpfen zu Fönnen, die Sirene des Bartho⸗
lins,
117 Hörmann, affRedWhimaliim! ey
ins, das Einhorn, die gehörten Hafen,
die geflügelten Schlangen und nicht wenige
Erzählungen des Ariſtoteles, Plinius und
anderer angeführte. Aber man mwürde- irren,
wenn man bier nichts weiter als Aehnfichfeis
ten oder Verwandfchaften erwarten molte ;
diefes Buch, welches nicht für Anfänger oder
Dilertanten gefchrieben ift, bat Bemerkun⸗
gen, die neue Ausfichten eröfnen, enthält Ver⸗
befferungen mancher Irthuͤmer, aus eigener
Unterfuchung oder aus forgfältiger ‚Wergleis
chung der Nachrichten; bin und wieder find
ganz nene Arten befchrieben und nicht ſelten
finder der Liebhaber der Griechen und’ Lateiner
Aufftärungen fchwerer Stellen, die einen Bes
fondern Danf verdienen, und die, fo wie die
gute Schreibart des V. bemeifen, daß er zu
den wenigen Naturaliften geböret, welche die
Alten lefen und zu erflären fuchen. Mit eben
der Aufrichtigfeit, womit er Fehler im Lin⸗
neifchen Syſtem verbeffert, vertheidigt er’
auch dieſen unfterblichen Marurforfcher wider
Buffon, taurenti und andere, die, bald aus
Unmiffenheit, bald aus Vorurtheil, die Vers
Dienfte Desjenigen Gelehrten zu fchmälern bes
muͤhet find’, der durch unbefchreiblichen Fleiß
und außerordentliche Gefchicklichfeit das Stu⸗
dium der Naturfunde- erleichtere, erweitert
und überall beliebt geniacdit hat. Am härtes
ſten find Hier Klein und taurenti abgeführt
8 worden,
166 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl Xu. 2.
worden, aber letzterer hat auch wegen ſeiner
gefliſſentlichen Schmaͤhungen keine Schonung
verdient. Da die bey dieſem Buche befind⸗
liche Tabelle eben diejenige iſt, welche ſchon
der angefuͤhrten Diſſertation beygefuͤgt war,
und da auch an dieſem Buche ſehr lange ge⸗
druckt iſt, fo findet man hin und wieder Ver⸗
beſſerungen und Ergaͤnzungen, die der Leſer
zufammenfuchen muß.
Weil es.nicht wohl möglich ift, die bier
beſtimten Verwandfchaften Fury anzugeben,
auch die Wahl einige auszulefen, mislih.
ſeyn möchte, fo will ich Bier lieber den Leſern
ſolche Gegenftände anzeigen, welche man bier;
nach dem Titel, nicht vermuthen möchte,
©. 16 wird geleugnet, daß Thierarten unters,
gegangen ſeyn folten. S. 79 find verfchies
dene neue Arten der Spigmäufe beſchriehen.
G;99. bat der V. die befante Tabula prae-
neftina zu Mache gezogen, und Anmerfungen
Darüber gemacht, :die,, mir defto angenehmer
find, je. näher manche mit meinen Vermu⸗
thungen :übereinfommen. Dieſe Tafel, die;
Abhildungen verfchiedener Thiere mit beyges
fegten griechifchen Namen hat, enthält offens
bar einige Arten, die wie nicht kennen, deren
Dafenn man aber wohl gewiß zu vermuthen
Urſache bat. ©. 109 über das wilde Schaf,
— —— welches
hyr;_’t
"IT. Heymann, ofikitas animalium.. 167.
welches noch nicht bekant ju feyn ſcheint. Von
gehoͤrnten Hafen find S. 112 die Zeugniſſe
‚ gefamlet, denen man kaum zu widerfpres
chen wagen darf; menigftens ift, wie mir
deucht, mehr Wahrfcheinlichfeit für fie, ale:
©. 120 für die Sirene. Gin fonderbarer
Fehler des Scopoli ift S. 126 entdeckt, und
es ift nicht zu leugnen, daß man in dem
Schriften diefes wuͤrklich gelehrten Mannes
manche Bemeife von großer Uebereilung fine
det. :G;; 138 merkwuͤrdige Abarten von Cha-
radrius oedicnemus, oder vielleicht neue Ar⸗
ten. ©. 160 Beobachtungen über die Bil⸗
dung der tuftröhre einiger Endten. S. 232
von Ueberwinterung der. Schwalben. S. 239
genauete. Beſtimmung der. fliegenden Fiſche.
©. 244 von lebendig gebährenden Hühnern.
©. 248 Zeugniß für das Dafeyn geflügelter
Schlangen. ::S;257 von. der. Sirene: lacer⸗
tina des Linne“, die der Verf. felbft beſitzt,
- aber für eine Larve hält. Weber die bequemfte
Zertheilung fehr zahlreicher Thiergefchlechter:
find hin und wieder dienliche Vorſchlaͤge ges
than. - ©; 267 findet man eine nicht.geringe
Erleichterung der Charafteriftif der Schlanz
gen. ©. 274 nähere Beſtimmung des Une
terfchieds der Schlangen und der Amphibien!
Quibuscunque, ſagt er, fanguineis. frigidis
pectus vel;regio pone caput ad latera:hiat res
Tpirationis cauffa, pifees; voenätw ; fin minus
Sur - I: amphi-
168 Phoſttaliſch ⸗Oekon. Bibl. xxill. 2.
amphibia ſunto. S. 279 von den Ehern
der Hanen und Rochen. Nach S. 327 duͤr⸗
fen wir bey der Fortſetzung noch Zuſaͤtze zu
dieſem Theile hoffen, und es iſt zu wuͤnſchen,
daß dieſes reichhaltige Werk am Ende ein vol⸗
——— Megifter a. möge.
a.
. M. Zr
Traite des malädies des grains, ouvra⸗
ge, dans lequel on expoſe la maniere
*— elles ſe forment, leurs pro-
“"gres, les particularites qu’elles of-
“ frent, —— avec figures. Par M.
"Tabbe Tefier. Paris 1783. 358
„Seiten in 8.
Hr Verfaſſer — wie biug alles ge⸗·
nutzet, was Tillet, Duhamel und
Aymen und andere über die Krankheiten der
Getreidearten gefchrieben haben, er hat einem.
Theil ihrer Beobachtungen und Verſuche
‚wiederholen, aber er iſt weiter gegangen, hat’
mehrere beygefüge, und unterſcheidet ſich vor⸗
nohmlich dadurch; daß er nicht fo geneigt iſt,
Urſachen zu erdichten oder Hypotheſen zu
machen. Er geſteht es, Daß wir das, was
jene Krankheiten eigentlich veranlaſſet, nicht
willen, und Daß wir Deswegen auch fchwerlich
r 07
‚> EL Zefiers maladies der graini. (1769
ſichere Gegenmittel entdecken werden. Am
ausfuͤhrlichſten iſt er bey dem Mutterkorner⸗
. got, welches, mie bekant, nicht den Roggen
allein, fondern auch Mannagras, Canarien⸗
famen, Wiefenfuhsfhwanz, Quecken, Reh⸗
rafen und "andere Gräfer angreift. ° Man
meynt beobachtet zu haben, daß das Mutter⸗
forn: am meiſten auf Neubruͤchen und auf
feuchtem Boden vorkomme (aber oft genug
babe ich es in unſerer Nachbarſchaft an Hr
geln gefunden.) Diefe fonderbaren Auswuͤchſe
haben fein Staͤrkmehl, wie die geſunden, bey
fich,undunterfcheiden ſich auch nod) Durchandere .
Beſtandtheile. Der Genuß, ift dem Viehe
offenbar fchädlih, und an Schweinen und: eis
nigen andern Arten. will er folche brandigte .
Zufälle auf dem Genuſſe gefpührt haben, ders
gleichen man in Sranfrerch oft ben Menfchen
‚gefunden hat, mo man fie. dem Afterforn zus
fchreibt, welches jedoch in Teutſchland ſolches
Unglück nicht anrichtet. , In Sologne, wo
diefes am häufigften die Landleute befält, bat
leichwohl ein Gutsherr feine Leute geſund er:
es, ‚feitdem.er den Genuß des Afterforns
gänzlich verhüter hat.
. Des Noft, la rouille, fündigt ſich durch
gelbroͤthliche Flecke auf den Blättern an,
welche darauf zuweilen oder nur .felten faſt
ganz zerfreffen werden, fo daß blos das adrichs
en te
zw
ro Phyſtkaliſch-⸗ Beton. BibL XII. 2. .
Be fen‘ übrig‘ bleibt Man glaubt, der
Roſt entſtehe am ehrſten auf einem mit
Schafmiſt geduͤngten Boden, aber uͤberhaupt
will dieſe Krankheit nicht viel ſagen.
Weit ſchlimmer iſt der Brand, la carie, da
die Weitzenkoͤrner mit dem ſchwarzen Pulver
angefuͤllet ſind, welches hey der chemiſchen
Unterſuchung etwas fluͤchtiges Alkali, etwas
kalkartige Erde und vornehmlich ein dickes
Oehl gegeben hat. Den Huͤhnern ſchei⸗
nen zwar ſolche Körner nicht gut zu bekom⸗
men, aber manfan doc) nicht viel von gefähr:
lichen Folgen fprechen. Daß der Brand ans _
fteckend fey, glaubt der B. gewiß; wenner -
. ‚etwas von dem fchwarzen Staube in reine ges
funde Körner geſteckt und folche ausgefäet bat, -
fo ift faft immer wieder Brand erwachſen, und
da der Staub öhlichter Narur ift, fo billigt
er die Abwafchung der Körner in einer can:
ftifhen Lauge aus Kalf und Aſche. (Inzwi⸗
fchen ift es. doch fonderbar,, daß ich oft Koͤr⸗
ner in Brandftaub nicht allein lange Zeit gelent,
fondern fie auch noch dazu in ‚der Erde mit
dem Staube ganz bedeckt babe, ohne nur ein
einziges mal darauf brandigte Aehren zu erz
Halten.) Weiter weis Teffier Feine Urfachen
anzugeben; es ift vergebens, daß man fie im
EN oder im Nebel ſucht.
Eine
- UL" Teffers:maladies.des grains. 177
Eine andere Krankheit, nielle oder chafbon,
die oft mit dem Brande verwechfelt wird, Befteht
Darin, daß ganze Aehren, vornehmlich Haber,
auch Gerfte, auch, Doch feltener, Weißen,
dergeftalt zu einem ſchwarzen Staube verwer _
fen, Daß weiter nichts, als nur das Skelet
der Aehren übrig bleibe. Diefer Staub ift
viel feichterer als der Brand. Auf dem G%
nuffe hat man noch Feinen großen Schadeir
bemerft. Der B. ift geneigt, mit den Fran;
zöfifchen Landleuten zu glauben, daß die Koͤr⸗
ner, die zu tief in die Erde gebracht worden,
am ehrften diefen Krebs erhalten. ch glaube,
der Namen Krebs fey ganz fchicflih, denn
in der That ift es eine Verweſung bey lebens
digem Leibe. Das Abwafchen der Körner mit
einer Kalflauge wird auch bier wieder em:
‚pfohlen. Alle dieſe Krankheiten hat der V.
auf einigen Kupfertafeln fauber abbilden lafe
fen. | |
IV.
Leber die Erzeugung des Kiefeld und
des Duarzed zum Theil beobachtet in
Polen durch J. P. von Caroſi, K.
Polniſchen Hauptmann. Aus dem
Fran⸗
372 Phyſukaliſch-Oekon. Bibl. XII. 2.
Franzoͤſiſchen uͤberſetzt durch den Ver⸗
faſſer Mit zwey Kupfertafeln. Leipz.
in der Muͤllerſchen Buchhandlung.
1783. 80 Seiten in $.
er Verf., deffen Reife in vorigem Bande
©. 381 angezeigt ift, macht ſich alle
— der Mineralogie dadurch verbinds
fh, daß er die Mineralien des uoch wenig.
befanten Polens unterfucht und befchreibt.
Bey diefer Befchäftigung hat er Beobachtun:
gen gemacht, welche zur Erweiterung der
ganzen Wiffenfchaft gereichen, wovon die über
den Kiefel merfwürdige Benfpiele find. Die
Entftehung diefer Steinart in Kalfgebürgen
and Thon ift längft befant, weniger die Ents
ſtehung in Mergelgebürgen und Stinffteinen;
und nun behauptet der V. fie auch in Gyps
und Eandftein bemerft zu haben. Nach feiner
Verfiherung wird der Stralgyps ganz in _
Ehalcedon, das unächte Fraueneis aber und
der derbe Gyps nur auf der Oberfläche,
verwandelt. Der erfte Anfang dazu ift in als
len drey Arten ein weiffer, undurchfichtiger
Punft, der fi) an der Oberfläche zeigt, bey
dem Fraueneis iſt es ein kleines längliches Vier⸗
eck, bey. dem Stralgyps aber ein Fleiner Kreis.
Der Chalcedon erhebt fich almälig zu Fleinen
Tropfen. Die beyden Kupfertafeln, die faus
ber geftochen find, erläutern diefen Uebergang.
Micht
AV. Caroſt vom Kieſel. 1193
Nicht ſo genau wage‘ der Verf. ,..die Erjeu⸗
‚gung des Kiefels und Duarzes aus Sandſtein
anzugeben, wovon er gleichwohl: fichere Ber
weiſe zu haben glaubt. Um eine Probe von
des Verf. Erflärungsart: zu geben, fehreibe
ich folgende Stelle S. 41 ab, 2
FJede Kalkerde, die in eine andere Veräng
dert werden foll, muß vor allen · Dingen yes
gen die Saͤure unempfindlich gemacht werden:
Dieß kan auf Feine andere Weiſe, als durch
Saͤtigung mit einer Säure geſchehen. Allein
eine blos -gefätigte Kalkerde, läßt ſich leicht
wieder davon entbinden; zudem ift Diefes Ge⸗
meng: nur ein erdichtes Mittelſalz, welches
ſich leicht auflöfen laͤßt, ſo bald man eine hin⸗
laͤngliche Menge Waſſer dazu nimt. Damit-
alſo dieſe Verbindung dauerhafter und wider⸗
ſtehender werde, fo muß die Säure ſich ine
nigft mit der alkaliſchen Erde vereinigen,
welches aber ohne ein bindendes Mittel nie
gefchehen fan ; denn diefes muß erft die Theile
Diefes neuen Körpers gleichartig machen; foll
aber dieſes gefchehn, fo muß eine Grundanfs
löfung der erdigen Theile des Kalfs vorgehen,
wodurch der Säure der Eingang erleichtert
werde, daß fie fi. damit ganz verbinden -
koͤnne. Geben wir zu, daß fi; aus der Saͤure
und dem brenbaren ein feifenartiger Saft
bilde}: daß die” frey gemachte feſte Luft in die
Phyſ. Oekon. BibL.xXUB. 238. M Zwi⸗
174 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI. 2.
Zwiſchenraͤume der Erde dringe und fie, öfnes‘
Daß darnach der: gedachte feifenartige Saft
nachfolge und fih mit der Erde in erforderlis
her Verhaͤltniß innigſt verbinde; daß das
Waſſer als teitmittel,dabey diene, ſich almär
lig ‚verliehre und mit ſich die überflüffigen
Theile der Benmifchungen fortführe, damit
ſich die Theilchen: des neuen; Körpers näher
vereinigen und zufammenrücken fönnen; daß
endlich. die feinften,, veinften und volfonmmens
fen Theilchen: dieſes neuen Safts ſich in fliefz
fender Geftalt in Höhlungen vereinigen. und
Dort: durch die Verdünftung des Waflers in
Kryſtalle anſchieſſen. Werden wir nicht auf
dieſe Art eine Kieſelkugel bekommen, die in
—— Zune Quarzkryſtallen enthaͤlt?
Mineralogen finden hier hin und wieder
mierfueicdige Abarten der Kiefelarten. ‚Dem
Berf. ift. es einmal gelungen, in einer: Achats
kugel das noch nicht verdampfte Kryſtalliſa⸗
tionswaſſer zu finden; er fagt aber ©. 8 nichts
- weiter davon, als daß es fehr Flat gewefen und
ſehr geſchwind verflogen fen. Achatartige
Verſteinerungen ſind, nach S. 12, in Polen
bäufig. Zuweilen iſt ein goldgelber Schwe⸗
felkieß durch die ganze Maſſe einer achatiſir⸗
ten Verſteinerung gedrungen, und zwar, nach
der Meynung des Verf. S. 20, erſt nach vol⸗
nn REN N in * Da —
W. Caroſt vom Riefeli 175
Zwifhenräume. Nah S. 73’ iſt der aus
Kalf erzeugte Kiefel, nicht ſo dauerhaft und
fein, als der, welcher aus Thon oder Sand:
fein ‚entftanden ift. Jener (im Buche ſteht
dieſer) laͤßt ſich in feine urfprüngliche Erde
weit leichter wieder auflöfen. Am mwenigfter _
dauerhaft unter allen ift derjenige, der aus
Gyps erzeugt worden. - Diefer braudt nur
einige Jahre dem Wetter ausgefeßt zu feyn,
um viel Davon zu leiden. Die Zerftörbarfeit
ſteht in genauem Verhaͤltniß mir der geichtige.
Feit, mit welcher fich jener falzige Stein uns
ter günftigen Umftänden in Kiefel verwandeln
läßt. — Hin und wieder fommen Sprach
fehler vor, die man wohl dem Ausländer
leicht vergiebt. =
V.
Ueber die Unzertrenlichkeit der teut⸗
ſchen Bauern Guͤter. InBerlagebey
Kruͤger, dem Juͤngern zu Gieſſen,
gedruckt zu Mengeringhaufen. 1783.
419 Seitening. _ —_ | |
Se Verfaffer, welcher ſich hier als einen
* guten Kenner der landwicchfchaftlichen
Polizey, der Bauren und ihrer Verfaſſungen
zeigt, auch Beweiſe giebt, daß er über diefen
M 2 Gegen
176 Phyſttaliſch⸗Oekon. Bibl. XI. 2.
Gegenſtand nicht allein für ſich nachgedacht,
. fondern auch die. beften Schriften feiner Vor:
gänger zu Rathe gezogen hat, ift Hr. Sriedr.
Wilb. Waldeck; Fuͤrſtlich Waldeckſcher Amt:
mann zu Arolfen, deflen Namen man. unter
‚der Borrede findet. Er. fonte ſich gewiß auch
mit Ehren nennen,.da ihm gründliche und uns
partenifche Lefer Danfen werden, Daß er ordents
lich, deutlich und nachdruͤcklich alle Gründe
für und wider die Unzertrenlichfeit der Bau;
‚ergüter, vorgetragen bat. Daß aus diefem
-allen endlich folge, man müffe diefes alte ab:
genußte Gefeß aufheben, ift Kennern fchon
befant. Außer den ſchon von. andern ange: -
führten Gründen, findet man bier einige eis
gene Anmerfungen und Wendungen der Ber
weife, die auch einen erfahrnen fefer ange:
nehm unterhalten. ©. 244 find Benfpiele
aus dem Waldecffchen von Verwandlung der
Domainen in Bauergüter und von der Zer:
trennung derfelben gegeben worden, bey denen
man dem V. zurufen fönte: was brauchen
wir weiter Zeugniffe! Eine Meyerey, Die fonft
nurı 5 Menfchen ernährte,giebt jetzt mehrern als
90 reichlichen Unterhalt. Eine Gemeinde bei
ftand vor 40 Jahren aus 18 Ackerleuten und
12 Kötern. Nachher erlaubte man den Ver:
Fauf der Grundftücke, und es ift gewiß, daß
in diefer Gemeinde jeßt so Begüterte woh—
nen, welche alle wohl ſtehen, wenigftens noch.
eins
V. Ueber dielinzertrenlichk. d Bauerg. 177
einmal ſo viel Vieh halten und noch ſo viel
Fruͤchte ziehen, als ehemals die 30 Einwoh⸗
ner. In feiner Gemeinde des Landes ſollen
auch die Guͤter in einem ſo hohen Werthe und
die Unterthanen in fo gutem Eredit ſtehen, als
dort. Das Amt fan prompte Juſtiz leiſten
dem eine Noth zuſtoͤßt, Fan durch Losſchla⸗
gung eines Fleinen Grundftücks ſich aus vie:
len Verlegenheiten retten. Es fehlt ibm nicht
an Abnehmern, und er fan in der Folge nicht
felten feinen Verluſt wieder erfegen. Mach
Wegraͤumung aller Einwürfe und Zweifel
find zulege noch viele gute Regeln gegeben
worden, welche bey der erlaubten Zertrennung
der Bauergũter zu beobachten ſi ind.
"VI.
— Woahehie der Schildkro⸗
en, nebſt einem ſyſtematiſchen Ver⸗
Zeichniſſe der: einzelnen Arten und. zwey
Kupfern· Bon Joh. Gottlob Schnei-
der, Lehrer der Beredfamfeit und
Philologie in Frankfurt an der Oper.
Ka 1783. 364, Seiten in Gros⸗
av, ’
D * erhalten: wir: alſo feie,furger Seit —*
N: deus Werk zur Naturgeſchichte dieſer
FM; m *gisher
78 Phyſttaliſch / Dekon. Bibl. Xu; 2
u bisher noch wenig unterfuchten Thiere, uud
Diefes Dritte vereinigt gewiſſer maßen: alles im
ſich, was alle-übrige enthalten. - Eigentlich
bat H. Schn, dag; feltene Werk des: Laldefi,
welches aufchiefiger: Univerfitäts : Bibliothef
vorhanden tft, „ganz uͤberſetzt, doch mit Weg:
laſſung der Kupfer, Da dieſes vornehmlich
Die Anatomie abhandelt, fü macht auch Diefe
bier den Anfang und auch den ‚größten Theil
des Buchs aus. H. S hat aber jede Zeile
Des Ftalieners mit den Nachrichten der übris
gen Schriftfteller mit, einer außerordentfichen
Geduld verglichen, und die Abweichungen und
Widerfprüde, ‚die zahlreich find, angezeigt.
Diefe mühfame Arbeit verdient vielen: Danf,
- denn ‚wie fehr richtig in der Vorrede angemerkt
ift, find die Befchreibungen bisher deswegen
vornehmlich fo mangelhaft-und widerfprechend
gerathen, weil faft feiner von den Zerglieders
een und Naturforfchern die Bemerkungen dee
"Vorgänger überal genau verglichen, und die
Abweichungen des Baues ih den einzelnen
Arten forgfältig sangegeben Bat. Hier alfo
finder man Ealdefi, Steno, Bartolin, Welfch,
Plümier, Feuillee, Gottwald, Walbaum und
noch viele audere mit einander verglichen; hier
ſieht man, worin fie mit einander uͤbereinkom⸗
‚men, worin fie abweichen. Daraus ergiebt
fi die algemeine Bildung diefes Geſchlechts
der. Thiere, und: hieraus wird man: —
zer Las dig
Schneider von Schuidtroͤten. 179°
Die Kenzeichen der Arten ableiten müffen. Hr.
Dort. Bloch in Berlin hat die Güte gehabt, ;
Die Handfchrift des Plümiers dem Verfaſſer
zu leihen, und diefer hat daraus mit Vers
wunderung erfant, daß Feuillee nicht allein’ .
Die Anatomie der Tortue franche, welche er
ſchlechtweg Meerfchildfröte nennet, nebft eis
nigen Zeichnungen, ſondern auch viele andere!
Beſchreibungen von Fiſchen und Eidechſen⸗
woͤrtlich aus der Handſchrift· des Pluͤmiers
entlehnt bat; ohne einmal feine Duelle ger
niant zu haben, welche « en * daft —*
verſaiſcht Run
Aber diefe — if nicht —* ein⸗
zige Verdienſt des H. Schn. Er hat einige
don den Waͤſſerſchildkroͤten feiner Nachbar⸗
ſchaft ſelbſt zergliedert/ und dadurch die
Nachrichten der Vorgaͤnger zu berichtigen ge⸗
ſucht Auch hat er aus verſchledenen Natu⸗
ralien⸗ Samlungen, als des H. Doctor Bloch,
der Berliniſchen naturforſchenden Geſelſchaft
und anderer verſchiedene ſeltene Stuͤcke erhal⸗
sen,‘ — * er ven gut genuger' bat. gan!
Wan man nun alles‘; was · bisher pr
ber“ Zergliederung der Schildtroren gethan
worden / zuſammen nimt/ fo zeige‘ fh, daß
—— die Muftan, die Merven
das Gehirn ve DEM —R
9 4
180, Phyſtkoliſch / Oekon · Bihl. ill. 2.
bedürfen;,.. weil; die wenigen bis herigen Be⸗
merkungen, die man ‚darüber nur obenhin ge⸗
macht hat, nur einen Theil der Muſkeln bes
treffer, und die Rerven fü Ba ur moi ganz
iheaanaenmarden, Ant 14 pri Innen
%on, — fo. sehen, Pilologen, kun
man ‚erwarten, ‚Daß er fich bemuͤhet habe, ‚die,
Machrichten „der Griechen und Lateiner mir
der, Natur zu ;vergleichen. und fie dadurch zu:
erklären und: zu berichtigen, Mit Vergnuͤgen
habe ich die guten ‚Folgen der. ‚Bereinigung,
der Philologie mit der Naturkunde gelefen,.
von welcher ſ ie nd — boffen —
—** —* Sa "Diefes. "Buchs, if ein
Verfuch, bie Sharafteriftit und, Gunzunmdcht der
— * yesheflerm.: InoR
um "Seder Noturforfcher — pie —
haft. diefer- Theil des zoologiſchen Syſtems iſt,
und ich ‚erinnere, mich, daß der ſel. Archiater
von Linne⸗ wenn er ſeinen Zuhoͤrern die, Luͤk⸗
ken zum Ausgfuͤllen empfohl, allemal dieſes
Geſchlecht befonders, und die. Amphibien uͤber⸗
haupt zu /nennen pflegte. Ich habe miy aus
ſeiner Unterredung angemerkt, daß die größte;
Unguverläfjigkeit von den mannigfaltigen Ver⸗
nn herruͤhre, welche, dieſe Thiere
nach: ihrem Alter, welches ſehr lguge dauert,
AT uns
f *
er 22
. Vin Schnetder.won Schildkröten. 19:
untergeben; wovon deun. sau Hr. Sch:
genug; Beweiſe vorgefunden hat. Die Arten,
welche er, bier, mit; Kenzeichen verſehn bat, find,
von. den Meerfchildfröten, welche. Flopfüße
haben, von denen die vörderften länger find,
folgendes: Tufludo mydas , caretta, imbricata,
coriacea, Mach diefen Fommen die Flußfchilds
Fröten, deren algemeinen Charafter man bier
©., aaa fsaugenehen findet: Teflud. fluvia-
tiles pedibus palmatis‘, tea cum flerno. mem»
brana uacta, & binis- ſterni ‚Proceflibus: in
media vttihque fulta. Dahin gehoͤren T.
- orbicularis, deren Kenzeichen noch nicht gan
ficher te, T. ferox des Pennant in phülof.
transadt) oi. T. carolina, ferpentina, lutaria,
Ta-fjuamara des Bontius, die Linne‘ aus
Berfeben zu T. imbricata gerechnet hat. T.
cafpica aus Gmelins Keifelll T. ro und 1.Die
Dritte Abtheilung begreift die Landſchidkroͤten:
Totetreſttes, pedibüs: elavatisy unguieulätis,
teflarcorivexa: cum ſterno commiſſuris ofleis
iuncta Dahin gehören: Ti /korpioides, geos
metricäazIndica des Perrault Ti 59, die finne‘
nicht bat aunehmen wollen 5 pufilla, - graecaz
denticulata, carinata, Schneider, welcher zu⸗
weilen dietinneifhen Namen veräudert bat,bat
noch) einig bis jetzt unbeftimliche Arten erzaͤhlt.
—Da das Buch Feine Abtheilungen und gar
kein Regiſter hat sen es etwas —*
gebrauchen. Die erſte Kupfertafel iſt eine
= * My Abi
\
182 Phyſtkaliſch Oekon Bibl. XIII. 2.
Abbüdung des Kopfes der Art, die time
mydas und H. Schn. Viridis nennet; Die an⸗
dete iſt eine kleine Zeichnung von, eher“ T.
24 22
membranacea.
ur am. Fr wesen
244 feat gr * *22
Jar! IS WVIE ° —D BRETT TOR
. Heife nach den Lipariſchen Inſeln, oder,
Nachricht von. den. Acolifchen Zufeln
zur naͤhern Aufklärung. der Geſchichte
: der Vulkane — — von Deodat de
Dolomiein, Commenthur/ aus dem
Franzoͤſiſchen uͤberſetzt vonLud. Chriſt.
Lichtenberg, Sachſen-Gothaiſchen
ELegationsrath. Leipzig 1783. 210
Seiten inß8ßß.... ran
Day der großen Anzahl Neifebefhreibuns
I gen, welche wir jeßt erhalten, Tan man
Doch mie Recht beklagen, daß die Reifenden
ſich zu wenig bemühen ‚„ folche Gegenden zu
befuchen, die von andern entweder gar nody
nicht, oder noch zu unvolſtaͤndig befchrieben find.:
Dieſer Vorwurf trift den Verfaſſer dieſer
Reiſe nicht, denn die Lipariſchen Inſeln,
welche ſo viele wundernswuͤrdige Beobachtun⸗
gen darbiethen, ſind noch zur Zeit von weni⸗
—— bereiſet und noch vo
WISE a &
x
VI. Reiſe nach den Lipariſchen Inſeln. 183
bekant; denn fie find, wie der Verf. ſagt,
in den Reifeplan der: Engländer, die in die—
fem Fache ganz Europa den Ton angeben,
noch nicht aufgenommen. Dazu Fömt.nöch,
Daß fie. im einem ungeflimen Meere tiegen,
wo Die Gefahr zu verunglücken noch durch die
barbariſchen Schiffe,” die den ganzen Som:
mer in dieſen Gegenden kreuzen, und wofür
man ſich nicht ohne Grund zu fürchten bat,
um ein betraͤchtliches vermehret wird, Der
Werfi Hat ſich dadurch nicht ſchrecken laſſen⸗
fondern die Juſeln mit der Begierde eines
Matur forſchers im Jahre 1781 von Melazzo,
einer an den nördlichen Küften von Sicilien
gelegenen Stadt, beſucht. Inzwiſchen war
feine Abſicht ganz auf die Vulkane gerichtet,
und nur felten hat er etwas aufgezeichnet, was
nicht von Crater und Laven handelt.
Die Upariſchen Inſeln zeigen eine ganze
Folge von Vulkanen nach allen Beſchaffen⸗
heiten und Umſtaͤnden, unter‘ welchen Berge
durch unterirdifchen Brand- erzeugt werden
Finnen. Man fieht da einen Vuikan, den
einzigen anf der Erde, der nicht einen Augen⸗
blick in Ruhe bleibt, der immer arbeitet, nach
ganz Furzen und abgemeffenen Zwifchenzeiten
weitund breitum ſich her gluͤendeSteine ſtreuet.
Einen andern, der ſeine Auswuͤrfe, durch ſchreck⸗
Liche Vorbothen, wie Aetna und Veſub, F
Ag | J
t
184 Phyſtkaliſch⸗ Oekon. Bibl. XIIl. a
kuͤndigt. Ferner faſt verloſchene Vulkane, wo⸗
bey ſich das unterirdiſche Feuer nur aus den
Schwitzbaͤdern, die es heitzet, und dem ſie⸗
dend heiſſen Waſſer, wahrnehmen laͤßt. Ends
lich auch ganz — tee und en
ale: Arten. un F
PER Die Anzahl diefer ee weihe —
Italien und: Sieilien liegen, iſt zehyn, wovon
die Alten nur ſieben genant haben. Liparis iſt
Lipari, Vulcania, Thermiſa, Hiera iſt
Vulkano, Didyma iſt Salini, Strongyleift-
Stromboli, Phoenicudes iſt Selicut, Eri⸗
eodes;ift Alicur, aber welchen Namen jet
Euonimos bat, ift nicht ſicher zu beſtimmen.
‚Die übrigen Inſeln heißen. jetzt Panaria,
Baziluzzo, Lifca » Bianca und Datolis
Außer diefen giebt es noch einige aus dem
Waſſer hervorragende Felſen. Die meiſten
Erzaͤhlungen, die man bey Ariſtoteles, Strabo
und. andern von dieſen Inſeln lieſet,
werden durch die ee se des Dt .
_— 5.
Die Inſel, welche er — beſucht ‚bat,
| iR. Bulfano, um welcher aus. dem Meere oft
tuftblafen auffteigen, fo daß das Wafler zu
Kochen: -fcheint, wie. Ariftoteles;, : Plinius,
Strabp und ‚andere, fchon angemerkt haben.
Bor etwa 30 Jahren famleten die Einwohner
von
er
yn Reiſe nach den Lipariſchen Infeln. 185
von Lipari vielen. Schwefel und verhandelten
ſolchen, aber außer der Gefahr, der ſich die
Arbeiter ausſetzten, bemerkte man, daß aus
den desfals gemachten Gruben Duͤnſte hervor⸗
brachen, welche beſonders den Fruͤchten nach⸗
theilig zu werden ſchienen. Alſo ward das
Samlen des Schwefels auf Vulkano verbos
then, und jetzt wird dieſe Iuſel allein des Hol⸗
zes wegen beſucht. Der Verf. hat alle ge⸗
fundene Laven ſorgfaͤltig nach ihrem aͤußern
Anſehn beſchrieben, und allerdings hat er da⸗
durch die Kentniß derſelben bereichert, doch
uͤbergehe ich hier dieſe Beſchreibungen. In
dem ſchwarzen Glaſe (islaͤndiſchem Achate)
kommen oft Adern von grauem Bimſteine vor.
©.: 44 Beſchreibung der Inſel Lipari, die von
Vulkano durch einen ſehr tiefen, aber nur eine
italieniſche Meile breiten Kanal abgeſondert
iſt. Sie iſt die groͤßte unter den Aeoliſchen
Inſeln. Zu ihren: vorzuͤglichſten Merkwuͤr⸗
digkeiten geboͤren die Schwitzbaͤder oder un⸗
terirdiſchen Badſtuben, welche hier S. 53
beſchrieben ſind. Lipari iſt die Vorrathskam⸗
mer, woraus ganz Europa ſeine Bimſteine
erhaͤlt. So groß auch die Menge iſt, die
gaͤhrlich ausgeführt wird, fo merkt man doch
Feine Abnahme. Ganze Berge befteben aus
Bimſtein, in welche. man: ungeheure Brüche
‚oder Weitungen eroͤfnet hat. Je weißer die
‚fer Stein ift, defto.geringer ift feine .
3 | ie
: 41
136. Phyfitalifch ⸗Oekon. Bibl. XIT. 2.
Die weißefte Art, fage der Verf. S.66, ſcheint
zu dem höchften Grad’ der Ausdehnung ger
Kommen zu feyn, wohin eine Subftan; nur
immer gelangen fan, wenn fie noch einigen
Sufammenbang ihrer Theile beybehalten foll.
Dieſe Art iftzu nichts zn gebrauchen; ſie ſchwim⸗
met aufder See bis an die Küften von Sici⸗
lien und Calabrien (wie ſchon Popomitfch
angemerft hat.) : Es ift merfwürdig, daß die
Inſeln Lipari und Vulkano die einzigen Vul⸗
tane in Europa find, die den Bimſtein in
großer Menge: ausiverfen ; ; der Aetna giebt
gar feinen und der. Veſuv fehr wenig und in.
einzelnen Stücen. Da diefe Steinart Fein
Eifen hat, fo muß man den Stof in ſolchen
‚Gebürgsarten fuchen, Die auch kein Eiſen haben,
alſo niche in Thonfchiefer, Porphyr u. ſ. w
Der Verf. ift duch Beobachtungen überzeugt,
daß fo wohl-die aus Granitartigen als Glim⸗
«mertheilen beftebende blätterige Felsart und der
Granit felbft, diejenigen Grundmaterien find,
deren Veränderung «man Die Eu der
Bimſteine zuſchreiben muß.
Upari bat ſchon ſeit geraumer Zeit feine
Feuerausbruͤche; fie iſt fruchtbar, befonders
an Wein; der. berühmtefte ift der Malvoifir,
der häufig ausgeführt wird, aber das Uebel
hat, daß er Kein heißeres Clima verträgt.
— bereitet herliche Roſinen, Paſſolis ge⸗
nant.
x
VnN. Reiſe nach den Lipariſchen Inſeln. 187
nant. Man nimt die Trauben ab, wenn fie
ſehr reif find, taucht fie in eine Afchenlange
and trocknet fie an der Sonne. Durch die Lauge
benimt man den Trauben Die Säure, damit
ſich der: zucferige Theil des Mofts beſſer ery⸗
ſtalliſire. Ungefähr; 14000 Menfchen bewoh⸗
nen die Inſel; die Weiber heurathen gemeir
niglich im zwölften Jahre. .
Salini hat ı5 Meilen. im Umfreife, ift
beynahe ganz rund und hat drey Berge, aber
Feine AHusbrüche von Feuer. Der Namen
rührt daher, daß man auf der füdöftlichen -
Seite Sat; für die Neolifchen Inſeln bereitet,
Stromboli ift doc) wegen des. flets tobenden
Vulkans die merkwuͤrdigſte, und man fan die
BeſchreibungS. 118 nicht ohne Erftaunen leſen.
Beſonders merfwürdig ift die Quelle von fris
ſchem, leichtem, füßem und fehr trinkbarem
Waſſer auf der.halben Höhe des feuerfpeienden
Berges. en
D 5
Außer den £iparifchen Inſeln bat der Verf
auch Uſtica und Pentelaria befucht. Jene
“biegt Palermo gegenüber. Sie ift fruchtbar,
bringe Wein, Dliven und Baumwolle, aber
an Waſſer har fie Mangel, welches in Eifternen
‚gefamler werden muß. Man bat fie oft zu
bevölfern verfucht, aber, da man fie gegen
‚Ueberfälle der Seeräuber: nicht fücherte, fo fehlte
ss an gutem Erfolg. Nur erſt im Jahr 1765
138 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl. XUrz,
errichtete. man ein Fort mit Befagung; die zwey
‚bis drey hundert Einwohner beſchuͤtzet.
Dentellaria Tiegt näher nach. der Barbaren
zu, und hat drey bis vier saufend Bewohner,
eine kleine ſchlecht gebauete Stadt und. ein
Caftel. Seit eirtiger Zeit famlen die Einwoh⸗
ner von ihren Zelfen Orfeille , wodurch fie fich
‚ einiges Einkommen verfchaffen. Gebt. träge
Das Haus Nequefens in Sieilien diefe Infel
als ein Fuͤrſtenthum zu Lehn. Auch dieſe
beyden wenig bekanten Inſeln haben ihren
Urſprung von Vulkanen. Ich uͤbergehe hier
die Merkwuͤrdigkeit des Berges Macaluba in
Sicilien und des Verf, Abhandlung über die
Temperatur des Clima von Maltha, und den
Eindruck, den fie auf den Körper macht. Jeder
Liebhaber der Naturkunde wird diefe Feine
Keifebefchreibung mit Vergnügen leſen, und
wuͤnſchen, daß der Verf. bald das: Tagebuch
feiner im Jahr 1781 nah Sieilien gethanen
Reiſe liefern möge. Ich merfe nur noch an,
daß dieliefchrift: Voyages aux iles de Lipari
zu Paris 1783 auf 208 Detavfeiten gedruckt
if. Um Die Lage der befchriebenen Inſeln
defto beffer. zu überfehen, fan. mai’ die Ho:
> mannifche Chatte: Sicilia, Sardinfa , Corfica,
Malta 1762, die Zannoni verfertigt hat, zu.
Huͤlfe nehmen. Auf der aus 3 Blättern bes
ftebenden Charte, welche fotter 1770 mitdem.
Titel‘: Mer 'mediterrande herausgegeben hat;
fehle die Inſel Uftica gänzlich. VIII.
189.
vi **
Nochricht von dem neuen Grundbaue zu
einer Anzahl Haͤuſer in Potsdam auf ei⸗
nem ehemaligen Sumpfe, welcher auf
Befehl Sr. Koͤn. Maj. von P reuſſen im
1783ſten Jahre, iſt unternommen
worden. Vorzuͤglich fuͤr Bau- und
Werkmeiſter, auch andere Liebhaber.
Mit praktiſchen Bemexkungen von H,
L.Manger, Koͤn. Bauinſpector. Erſtes
Stuͤck. Potsdam, in Commiſſion bey
Horvath. 1783. 92 Seiten in 8.
Ne diefes Buch wohl nicht in viele Buche
— laͤden kommen. möchte. fo. mache ich
mir ein Vergnügen daraus, bier. wenigftens
einige Nachricht davon geben-zu;fönnen. Dex
Derfaffer ift eben derjenige, .deflen Pomolos
gie Biblioth. XL ©. 80 ‚angezeigt ifl. Sein
jeßiger Aufiag war eigentlich, beſtimt, den
Arten des Bau : Comtoits.in der Handfchrift
bengelegt zu werden, aber es iſt fehr zu wünfchen,
daß auch andere; welche eine fo feltene ſchwie⸗
tige Unternehmung anzuordnen ‚haben, dem
Benfpiele des H. M. folgen amd folche aus:
führlihe- Nachrichten davon bekant machen
mögen... Mat braucht fein großer Kenner zu
feyn, um‘den dadurch entſtehenden Nutzen
einzuſehen/ und der V. zeigt ſelbſt, wie ſehr die
Phyf. Oekon. Bibl. xiii B. 2st. N von
190 Phyſikaliſch Oekon Bibl. XIII. 2.
von ihm befchriebene Unternehmung würde,
erleichtert worden feyn, wenn man eine zuver⸗
läffige, Befchreibung, von dem. gehabt ‚hätte,
was ſchon vor fechszig Jahren zu dieſer Ab:
ſicht gethan worden. —
Um den Bier beſchriebenen Ban zu ver⸗
fiehen, Fan der Grundriß von Potsdam bey
Nicolai Befchreidung von Berlin und Pots⸗
dam dienen. Die Mede ift von den Häufern ,
an der Nauenfchen‘ Plantage, welche auf eis
nem moraftigen ‘Boden aufgeführt waren, den
man ehemals durch Pilotiren zu befeſtigen
gefucht hatte, und der dennoch dergeftalt nach⸗
gegeben hatte und gefunfen war ; daß die Ger
bäude Riffe und Spaltungen erhalten hatten.
Man mufte fie wieder abbrechen und. einen
neuen Grundbau unternehmen. Dazu gebös
ren Mafchinen, theils zu Einfhlagung der
Pfaͤhle, theils zu Abhaltung des Grundwaf
fers, bey dem Abbrechen und Ausgraben der
Fundamente fo wohl, als bey Wiederaufführ
rung derfelben. Man liefert hier eine erfahs
rungsmaͤſſige Beurtheilung der bisher bekan⸗
ten und gebrauchten Rammen und Waſſer⸗
ausfchöpfer , und’ dann die Befchreibung der
rer, welche hier gewaͤhlet worden: Die
Bauconduckeurs Krüger und Richter, deren
Geſchicklichkeit hier geruͤhmt wird, werden
von dieſen Maſchinen bald volſtaͤndige ee
| — dun⸗
VAL. Manger Nachr. vom Grundbau. 191
dungen herausgeben, welche dieſe Nachrich⸗
ten noch Iehrreicheer machen werden. Alle
Schwierigfeiten, Die fich bisher gezeigt has
ben, ferner ‚die Ordnung: der Arbeiten, zum
Theil die Contracte mit den Arbeitern, dieStreis
tigfeiten , welche dabey zwifchen Zimmerleuten
und Maurern, wegen der Gränzen ihrer In—
uungsrechte entftanden find, find bier: mit
ſolchen praftifchen Anmerkungen erzähle wor⸗
den, die Buauverftändigen nicht anders als
angenehm feyn Fönnen. An Arbeitern fehlte
es dort nicht, und man wählte daher ſolche
Einrichtungen, ‚die das Werf befchleunigen
Fonten. Das gebrauchte Schaufelmwerf koͤmt
demjenigen am naͤchſten, was Leupold im
Schauplatz der Wafferfünfte IS. 45 Fig. 18
vorgeſtellet hat. Be at
Sm Vorberichte ift hier Fury der Anſtalt
gedacht worden, um die, auch auf Dem anger
führten Grundriffe angemerfte Fauleſee augs
zutrocknen. Was. in einem Monathe ausge
füllet ward, kehrte fich oft. in.einer Nacht um.
Einige Einwohner hatten ſich einmal auf ein
Stuͤck Zimmerholz gefeßt, was auf dem aus:
gefülleten Plag lag; plößlich fanf daffelbe unz
ter ihnen in die Erde, und einer Fonte kaum
fhnell genug entrinnen. . Am andern Mors
en. ritte der vorige König dahin, da fing
Fein. Dferd auch an einzufinfen, durch deſſen
RR Kräfte
.r
192 Phyſikaliſch⸗ Dekon. Bibl. XII. 2.
Kraͤfte jedoch der Koͤnig gerettet ward. Des
Reitknechts Pferd kam nicht fo gut davon;
denn obwohl fein Reuter durch. fchleuniges
Abfpringen der Gefahr entfloh, fo verſchwand
es doch in den Abgrund, und ward hernach
fo wenig als das vorher genante Stück Zim⸗
merholz wieder gefeben. Jetzt ift dieſer Plag
die fo genante Plantage, ein mit Linden be
pflanzter Spazierplatz.
IX.
Saggio d’iftituzioni d’ agricoltura.
apoli 1782. 203 Seitenin ı2, nebſt
einer Rupfertafel.
1 die italienifche Landwirthſchaft lehrt
( der ungenante Verfaſſer, fondern er bat
nur etwas aus den Schriften des Duhamels,
den er den Vater der Landwirthſchaft nennet,
zufammen gefchrieben, ohne irgend eine eis
gene Anmerkung hinzu zu thun. Auch die
Kupfertafel batZeichnungen aus Duhamel. Un:
tet den genanten Öfonomifchen Pflanzen, wobey
an feine botanifche Beftimmung gedacht ift,
koͤmt Safran, auch Baumwolle vor. Aus der
Vorrede führe ih an, daß der Profeflor der
Oekonomie in Napoli, Niccolo Andria ift, der
über die mineraliſchen Waſſer einen Leactat
geſchrieben hat.
X.
-
— 1 —— — 193
Berliner Beytraͤge zur Landwirthſchafts⸗
wiſſenſchaft. Sechſter Band. Berlin
1783.
en Anfang macht die Nachricht von der
Schweinezucht, wo ©. 64 das fons
derbare Mittel vorfömt, die. Finnen Der
Schweine dadurch unmerflicher zu. machen,
daß man. den Thieren einen glühenden Brand
in den Machen ftecft, wornach die Finnen aufs
fpringen follen. Nachher folgt fehr ausfuͤhr⸗
lich die Federviehzucht, mit Öfterer Beziehung
auf Krünig Encyclopaͤdie, wo frenlich alles
mit unglaublicher Mühe zuſammen getragen ifl,
Die Eorbufifche Gegend liefert eine große
Menge Federvieh nach) Berlin. Es giebt
Landgüter, ‚die jährlich acht und mehr. Schod -
Kalekuter oder Puter dahin verfaufen, dag
Schock um Mihälis für 16 bis 18 Thaler.
Der Verf. hat befonders gefucht. die Umftäns
de zu beftimmen, unter denen Landwirthe Fez
dervieh mit Bortheile halten koͤnnen.
Die andere Hälfte diefes Bandes handelt
die Teichfifcheren ab, doc) ift der wilden ebens-
fals, fo gar auch des Lachsfanges, gedadıt.
Nach S. 356 follen ih. in wilden Gewaͤſſern
die Karpen gemeiniglich. zu ſtark vermehren,
R 3 des:
194 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XIT. 2.
Deswegen fo gar angerathen wird, die Enten
und Gänfe zur,Leichzeit hinauf zu laſſen; ich
denfe doch, dieß möchte wohl fetten nöthig
feyn. Biel von der Nugung der Muraͤ—
nen, aber die Behauptung ©. 371, daß
fich dieſe Fifche nicht verfegen laſſen ift wohl
nicht richtig. Diefe Berfeßung wird angerathent
in den Befchäftigungen der Berliner Gefels
{haft IV ©. 75 und Benfpiele von der Mög:
lichFeit findet man eben daſelbſt ©. 93, auch
in der Bernoullifchen Sanılung Fleiner Reifen
16.56. Von Anlegung der Damme ift der
Unterricht mangelhaft, und von den Schlen:
fen und den Arten des Ablaffes ift fehr wenig
gefagt worden. ©. 513 ein. Paar Salben,
welche das Streichen der Fiſche beförderm
follen, denen wohl nicht viel zu trauen ſeyn
Fan. ©. 588 daß die Karpenteiche vom Bliße
oder Donner leiden, indem die Fiſche darnach
abfterben. Auf die Nachricht, daß das Ges
witter in einen Teich gefchlagen hat, pflegt
man einen Theil des in demfelben befindlichen
Waſſers abzulaffen und dagegen frifches Wafs
fer einzufaffen. Solten denn nicht Ableiter
helfen fönnen? Vorzüglich nüglich ift der Ab⸗
fehnitt von Verpachtung der Fifchereyen, wo
viele beilfame Regeln gegeben find. Gegen
das Ende diefes Bandes ift auch ein kleiner
Auszug aus des H. Grafen 0. Dyhrn Dibliorh.
Zi S. 279 angezei Igtee Anleitung beygebracht
worden.
XI. Schubart oͤkonomiſche Schriften. 195
soorden. Der nächfte Band foll vom Forſt⸗
wefen :bandeln. DR —*
Hofrath J. C. Schubart oͤkonomiſch⸗
kameraliſtiſche Schriften, nebſt ſeiner
von der Akad zu Berlin 1783 gefröns
ten Preißfehrift über den vortheilhafs
teften Anbau der Futterkräuter. Zwo⸗
te verbefjertei Auflage. Leipzig 1783:
8 Bogen in®.
De Hr. Verf. gehört unleugbar zu den
beften praftifchen Schriftftellern, die
Teutſchland jegt hat, und man ift dem Hin.
Prof. Leſke Danf fhuldig, daß er die Aus:
gabe feiner Auffäge befördert. Der erfte ift
hier derjenige, welcher ſchon im Leipziger Ma:
gazin 1782 St. 4 abgedruckt ſteht, eben ders
jenige, worin mit den ftärfften Gründen bes
wieſen wird, daß Huͤtung, Trift und Bra⸗
che die groͤßten Gebrechen der Landwirthſchaft
find. In einem Nachtrage find mit unge:
wöhnlihem Eifer und vielleicht mit mehr
Dreiftigkeit, als in Churfachfen üblich ift, al:
lerley Fehler gerüget worden, die leder noch
faft überall find. S. 49 folgt die oben ſchon
S. 139 angezeigte Abhandlung über die Schaͤ⸗
| | N 4 ferey.
195 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XII. 2.
ferey. ©. 85 Abhandlung uͤber die Eigen⸗
ſchaften und Vortheile der Futterkraͤuter,
welche in Berlin 1783 den Preis gewonnen
hat. Nur die drey Arten: rother Klee, Luͤ⸗
zerne und Eſparcette werden hier algemein
empfohlen, wiewohl, wie billig, auch an⸗
dere Pflanzen in beſondern Fällen nuͤtzlich ers
kant werden. Der Klee wird, allerdings am
vortheilbafteften unter Gerſte gefäet, und zwar
am ficherften frühzeitig, wenn der Boden noch
Winterfeuchtigfeit enthält. : Auf einen Schef⸗
fel Gerfte werden acht Pfund Kleefamen ge:
rechnet. Nutzung des.Klees zur grünen und
trockenen Fütterung. Zu leßterer Abficht wird
er in Feimen gebanfet. Der Verf. nußet
zur Gewinnung diefer Zutterung das Brad):
feld, bricht alfo dem Gerreidebau nichts ab.
Hernach von Lüzerne, die vornehmlich allen -
Befigern der Schäfereyen empfohlen wird,
und zwar als ein götliches Gefchenf, Im
magern, trockenen‘, fteinichten Boden wird
doch Efparcette vorzüglich feyn, die, wie der
Verf. fagt: grün und dürre das allerfüßefte,
gefundefte, nahrhaftefte und befte Futter für
alles Vieh if. (Beweife hievon und zwar
im Großen, baben wir feit vielen Jahren in
biefiger Nachbarfhaft) Auf ein Feld von
mitlereer Güte, wohin ein Dresdner oder 2
Berliner Scheffel Korn (Roggen) gefäet
werden, gehören wenigſtene 9 bis 10 Pe
= 16
XII. Rulfs von Werkhaͤuſern. 197
terneſamen, und auf 1 Dresdner Scheffel
Kornfeld ı4 Scheffel oder auf 2 Berliner
Scheffel Kornfeld 3 Scheffel Eſparcettſamen.
Die in unſerer Nachbarſchaft von undenflis
chen Zeiten her gebräuchliche Anwendung des
Gypſes empfiehlt H. ©. ebenfals.
X.
use die Preisfrage der K. Societät
der Wiffenfch. zu Göttingen! von der
vortheilhafteften Einrichtung der Werk⸗
und Zuchthäufer von Aug. Friede;
Rulfs, Kön. Commiſſarius in Einbeck.
Mit einer Vorrede von Joh. Beck⸗
mann. Goͤttingen 1783. Zehn Bo⸗
gen in 4.
Si Schrift lief fo fpät ein, daß ſie den
Preis, den ſie wohl möchte erhal:
ten haben, verfehlte. Die Societät wünfchte
‚die Befantmachung derſelben, und erlaubte
"den Druck mit Vorfegung ihres Zierbildes.
Der Berf. welcher die zu. Vorfchlägen dieſer
Art noͤthigen Kentniſſen bey langjaͤhriger Nez
gierung und Unterhaltung einer Fabrike, die
vielen Armen Arbeit und Brod gegeben hat,
erhalten bat, alaubt zu beweifen, daß die
——— des Flachſes die ſchicklichſte =
N, beit
198 Phyſikaliſch /Oekon. Bibl. XII. 2.
beit fir Werfhäufer fey, und daß folche dabey
feinen Zuſchuß nöthig haben würden. Geine
Berechnungen geben: dem Vorſchlage viele
MWahrfcheinlichfeit, und fie können, fo wie
viele eingeftreuete Regeln , gewiß vortheilhaft
von denen genußet werden, welche alte Ans
ftalten diefer Art verbeffern, oder neue errich?
ten wollen. Diejenige, deren Anlage hiet
empfohlen wird, foll fein Zuchthaus feyn,
und foll durch den Mamen eines freyen fans
Des : Hofpitals davon unterfcheiden werden.
Der Einwurf, daß man auf folche Weiſe
ſchwerlich auf beſtaͤndige Arbeiter rechnen koͤn⸗
ne, iſt hier gut beantwortet worden. Perſo⸗
nen, welche woͤchentlich 7 Lop Garn liefern,
moͤgen weggehen, wann ſie wollen, weil dieſe
dem Hauſe durch ihre Arbeit erſetzt haben, was
ſie in demſelben genoſſen haben. Perſonen,
welche die Arbeit, die das Haus von ihnen
fodert, entweder gar noch nicht erlernt haben,
oder doch nicht mit der Fertigkeit verrichten
koͤnnen, um die beſtimte Zahl, naͤmlich 7 Lop
woͤchentlich, zu liefern, muͤſſen wenigſtens
drey oder vier Monate im Hauſe arbeiten.
In dieſer Zeit koͤnnen ſie die Geſchicklichkeit
erhalten, nicht allein 7 Lop woͤchentlich zu
ſpinnen, ſondern auch noch am Ende dasim '
Anfang verfäumte nachzubolen, : und als⸗
dann fan das Werfhaus auch diefe ohne
Schaden wiederum zurück geben laſſen. —
Diefe
“ XI. GBefchichte meiner Bienen. 199
Diefe Schrift foll nächftens wiederum gedruckt
werden, und der Verfaſſer will das Eremplar
auf Vorausbezahlung von 8 Ggr. oder 15
Eremplarien für einen Lonisd’or, auf Schreibs
papier liefern. R
| | x. |
Gefchichte meiner Bienen und derſelben
Behandlung von den Jahren 1781
und 1782. Nebſt einer Rupfertafel.
Deffau. und Leipzig in der Buchhands
lung der Gelehrten. 256 Seiten in 8.
CH er Berfaffer verfichert, die meiften neuen
Vorfchläge zur Bienenzucht felbft ſorg⸗
föltig verfucht und daraus das befte gewaͤhlt,
und folches mit vielen neuen vortheilbaften
Einrichtungen verbeffert zu haben. Um die
$efer in den Stand zu feßen, felbft darüber
urtheilen zu fönnen, bat er die Lage feines
Bienenftandes ziemlich volftändig befchries
ben, alfo auch die Bienenpflanzen, unter des
nen dort die Linden die ergiebigften zu feyn
fheinen. Er hat Kaften, welche ſehr leicht
an einander gefeßt, auch wieder getrennet wer:
den koͤnnen, und fie find von der Befchaffen:
heit, daß jeder Landmann folche fich felbft mas
chen Fan, auf welchen Vortheil der. Verf.
2% jedews
200 Phyſikaliſch ⸗Oekon. Bibl. XIII. 2. |
jederzeit geachtet hat. Deswegen bat er fo
gar die Verfertigung der Schrauben gelehrt,
womit er alle Theile verbinder, und in der
That fan man wohl Fein bequemeres Mittel
als diefes hoffen. Um die Bienen zuweilen
beobachten zu fönnen, hat jeder Kaſten eine
Genfterfcheibe mit einer Fenfterlade, die freys
lich nicht zu lange offen ftehn muß, wenn
nicht das Glas undurchfichtig werden fol.
Alte Kaften fteben in einem Haufe, welches fo
Dicht ift, daß im Winter gar Fein Lichtſtrahl
einfallen fan; dennoch wird darin ein beſtaͤn⸗
Diger Fühler Luftzug erhalten, der freylich noͤ⸗
thig ift, wenn nicht diefe Inſeckten bey heis.
terer Witterung unruhig werden follen. Die
Frage, ob diefe Kaften fo groß gemacht und
ſo feſt mit einander verbunden werden föns
nen, daß unfere Imker im Lüneburgifchen
davon Gebrauch machen dürften, mag ich
nicht entfcheiden; es ift befant, daß diefe ihre
Körbe jährlich weithin verfahren.
- Was den Verf. am meiften inden Stand
gefeßt hat, neue artige Beobachtungen zu mas
chen, ift Die fehr bequeme Einrichtung,
wodurch er jeden Kaften täglich, ohne Stoͤh⸗
rung und Mühe, wiegen, alfo die tägliche
Veränderung des Gewichts beftimmen fan.
Dazu dient nämlich eine Schnellwage, Die der
Schloſſer: Mſtr. Spangenberg in Weimar an
es
.. XUE: Befchichte meiner Bienen.: 201
Bericht für 1 Thlr. 8 gr. und mit dem acht⸗
pfündigen Gemwicht für 2 Thlr. macht. Zu:
gleich ift ein Kran angebracht, momit die
fchwerften Kaften leicht gehoben und verfeßt
werden Fönnen. Die Abbildungen erläutern
alles gut genug. Mar finder hier Tabellen,
worin die Witterung, die täglihe Nahrung
Der Bienen; ihr Flug und ihr tägliches Ges
wicht, nebft andern nörhigen Nachrichten ans
gemerft find. Zur Probe will.ich nur folgens
Des auszeichnen.
Der Flug der Bienen‘ richtet fih mehr
nach der vorhandenen Nahrung, als nad). deu.
Witterung; fehlt erftere, fo fliegem fie wenig
aus, wenngleich letztere noch fo angenehm ift.
Trockene Sonimer find hoͤchſt fhädlih. Im
Mahy wird wenig eingetragen, weil noch zu we⸗
ige Blamen, auch die Bienen mit der Brut
befchaͤftigt ſind. Die ftärkfte Abnahme des
Gewichts iſt im Auguſt; in den folgenden
wird fie geringer. Alſo iſt fie ſtaͤrker, wenn
hoch verfchiedene Bienen⸗ Pflanzen vorhan⸗
den find, als nachher: wenn alle Nahrung
fehlt. Zuweilen tragen die Bienen mitten im
Sommer ſtark ein, und das. Gewicht nimt
doch nur ſehr wenig zu. Hiervon hat der B. Urs
fachen angegeben, Die nicht ganz unwahrſcheiu⸗
lich find. Es gehtian, daß man den Futter⸗
Honig mit Wuͤrze von gedoͤrretem Gerſten⸗
ET Malje
202 Phyſikaliſch ⸗Oekon. Bibl, XL 2.
Matze verdünner, aber Es erfolgt darauf
nicht mehr Honig, als man dazu genommen
bat. : Die Brodfutterung, welche im Nachs
trage zu den Anmerfungen — von einem Bies
nen: Frennde im Planifchen Grunde; Dress
den 1774 vorgefchlagen ift,, fand der Verf.
nicht zuträglih. Das Honigwaſſer, was bey
dem Seimen vorzufallen pflegt, und welches
fonft wohl zu Effig angewendet wird, nehmen
Die Bienen an, und arbeiten das Honig her:
aus. Man fan es auch vorber einfochen
laffen. Der Verf. fagt ſehr uneigentlich , daß
die Bienen daraus in ihren Magen Fonig
——
Diejenigen Stoͤcke, de am ftärfften
Höfeln, machen auch viele Brut, wozu der
Blumenftaub vorrebmlich zu dienen: fcheint,
und eben dieſe zähren auch am ftärkften.
Man betrügt fih, wenn man glaubt, daß die
Bienen in Stroßförben weniger zaͤhren, als
in bretternen Kaften. Der falfhe Schluß
entfteht daher, daß das Stroh den Winter
über Feuchtigfeiten eingefogen bat, daher
denn das Gewicht geöffer zu fenn feheint.
Die Seidenpflanze, ‚Apocynum, fyriacum , ift
eine reiche Bienenpflanze, wie wir auch bier
jährlich im öfonomifhen Garten fehen. Gar
enge Sluglöcher veranlaflen Fleine Schwärme.
eu der - gemögnligen Prefle zum Wachfe
bedient
- XI. Geſchichte meiner Bienen, 203
bedient ſich der Verf. eines Hebels, wodurch
Das Wachs ausgedrückt wird, welche Einrich⸗
zung auch ſchon irgendiwo abgebildet if. Es
äft zu wuͤnſchen, daß man die Verſuche über
das: Gewicht der Bienen auch in andern Ge
genden anftellen möge; denn vermuthlich wird
manches: fich: nad) Det Berfchiedenbeit der vors
Handenen Pflanzen und nach andern Neben⸗
uinſtaͤnden jeder Gegend. richten. Vielleicht
wird. z. B. die Abnahme des. Gewichts. im
Auguft nicht fo beträchtlich feyn, mo viel Bor:
retſch vorhanden ift, als welche Pflanze noch
ſpaͤt blühee und doch viel Honig giebt. Der
Verf. dieſes Buchs foll Hr. Oberconfiftorials
ha Schulze zu Weimar ſeyn.
Monatliche Beytraͤge zur Bildung und.
Unterhaltung des Bürgers und Lande
mannes. Erften Bandes erfted Stück,
Prag bey Gerleı783.ing.
De Abſicht dieſer neuen periodiſchen Sci
ift Leſern vom Mittelftande angenehmen
—— oder lehrreichen Zeitvertreib zu ver⸗
Schaffen, Jedes Stück foll vier Ybcheilungen
erhalten : unterrichtende Abhandlungen, Aus⸗
ge und Nachrichten aus Büchern, —
e
204. Phyfitalifc:®eton. Bibl. XII. 2.
ſche Nachrichten und vermifchte Auffäge: : "Der
Snbalt des erften Stuͤcks ift folgender: 1. al
gemeiner Vorbericht. Won der moralifchen
Erziehung des Menſchen, nebft einem Frag⸗
ment aus einem Katehifmus der Bürgermos
ral. IL Oekonomiſche Naturgeſchichte für den
teutſchen Landmann. - Die Hauptzweige des
Weinhandels. Gedanfen über wuͤſt liegende
Fluhren in Sachſen. MI Etwas von. der
gebensgefchichte des Hyder Ali. Mildthaͤtig⸗
keit eines jungen Frauenzimmers. Frechheit
des Aberglaubens und der Schwaͤrmerey, eine
Spaniſche Anekdote, Benedict XIV Mittel
zur Reinigung der Straſſen in Rom. IV. Die
Schule des Korbmachers zur Erläuterung des
Sprichworts: Handwerf bat güldenen
Boden. Schindel und Strohdächer wider
Teuer zu bewahren. Denffprüche. Eben fo
rühmlich als die Abficht diefer Beytraͤge ift,
fo gut ift auch der Anfang gerathen. Da in
Den meiften Oertern Gefelfchaften find, welche
Zeitungen halten, fo ift ſehr zu wünfchen, daß
Durch diefen Weg auch diefe Beytraͤge in die
Häufer derer fommen mögen, denen zum Be⸗
ften fie gefchrieben werden. Einzelnen Per:
fonen mögten fie zu theuer ſeyn, ungeachtet fonft
der Preis billig iſt. Jeden Monat fömt ein
gehefteres Stück von 6 Bogen heraus. ' Die
Borausbezahlung auf einen Band von
6 Stücken oder auf einen halben- —
i
‚XV. Beckmann Beyträge 7, 8. 205:
ift 3 Thle: Sächf; Courant; aber der Ladenpreis
ift um 12 ge..mehr.
"XV.
Veririge zur Oelonowie Technolo⸗
gie, Jolizey und Cameralwiſſenſchaft.
Von Joh. Beckmann. Siebenter
und achter Theil. Göttingen 1783.
FE will den Inhalt nur ganz furz anzeigen,
Befchreibung der Haushaltung der, ee
meinen Bauersleute in Mecklenburg, ein fe
lefensmwürdiger Auffag von. einem 3*—
Keuner der Mecklenburgiſchen Verfaſſung, wel⸗
chen: die wenigen beherzigen mögen,,; welche,
noch. die Leibeigenfchaft vertheidigen wollen,
Anfchläge zweyer Bauerhausbaltungen mie
fienthunm Grubenhagen, ‚die. Mufter zu folchen
Anfchlägen. ſeyn koͤnnen, woraus man den
wahren Zuſtand der Bauren beſſer als aus allen
andern Nachrichten abnehmen kan. Aus den
hier gelieferten Anſchlaͤgen find —
Schluͤſſe gezogen. Des, Hen. Kammerraths
Kabel Rachricht, mie der Ruß aus dem,
Steinfohlen . im Saarbruͤckiſchen yubereitet,
wird ‚ welche Rutzung noch wenig bekant iſt.
Erben: Binss Brief über eine. —— e
phyt Oeron ibl. XUH Sr N. —* |
4
206 Phyfibalify Beton. Bibl. XI. 2.
Anmerkungen” über die Brauerey zu Erfurt
von dem nun fehon verftorbenen Hrn. Prof:
Sadelich. Anmerfungen über die Abwaͤſſe⸗
rung der Moore und über die Anlegung der
dazu nörhigen Gräben und Daͤmme. Volk—⸗
menge und Gewerbe in Erfurt. Nachrich⸗
ten von den Verbeſſerungen der Landwirth⸗
ſchaft in der Grafſchaft Bregentved, die ſieben
Meile von Kopenhagen liegt, und dem Herrn
Grafen von Moltke, ehemaligem K. Daͤniſchem
Geh. Rath gehoͤrt. Verzeichniß des im Jahre
1740 in hiſiegen Landen geſtorbenen Viehes.
Von Verfertigung der kleinen Steinfugeln,
womit die Kinder ſpielen. Etwas von dem
Schmalfaldifchen Bergwerfen. Von Ber:
fertigung der Knöpfe und anderer Wanren aus
Steinfohlen oder Gagat. Dann noch einige
kleinere Yuszüge ans Briefen. ..
Nicht fo "viele Auffäge enthaͤlt der achte
Theil, aber fie find nicht weniger lehrreich.
Der erfte lehtt die vortheilhafteften Einrich⸗
fügen auf einer Holländerey, "ein ungemein
praktiſcher Aufſatz, der gewiß allen denen .
Tehrreich feyn wird, welche fich mit der Rinds
viehzucht im Großen befchäftigen. Won ganz
vorzuͤglichem Werthe iſt die volftändige Nach⸗
richt von der Verkoppelung der Doͤrfer im
Herzogthum "Lauenburg, Die ich der hohen
Gewogenheit des Herrn Landdroſten, Grafen
von
XV. Beckmann Beytraͤge 7, 8. 207
von Kielmansegge verdanke; welcher um
dieſe Landesverbeſſerung die groͤßten Verdien⸗
“fie hat. Unter Verkoppelung verſteht man
nicht allein Die Auf hebung und Vertheilung der
Gemeinheiten, ſondern auch die Einrichtung,
daß jedem Landmann, nach der in Holſtein
und Mecklenburg laͤngſt gebraͤuchlichen Weiſe,
ſein Land in Schlaͤge oder Koppeln eingetheilt
wird. Wer uͤber die großen Verbeſſerungen
der Landwirthſchaft nachdenken will, der Tefe
dieſe Nachricht, bewundere: die herlichen Fol⸗
gen diefer Einrichtung. und verehre die gnaͤ⸗
Dige Borforge unfers Königs Majeſtaͤt und
Königlichen Regierung, ‚Zugleich find Hier
alte 3 welche dabey vorkommen, ſo
volftändig beſchrieben, daß man dadurch eine
herliche Anleitung zu ſolchen Ätbeiten erhaͤlt.
Man finder Hier Berichte," Protokolle, Tas
Bellen u. f. w. Ein -Phar vortrefliche Hufe
ſaͤtze uͤber Salzwerfe habe ich meinen Freun⸗
Den und ehemaligen Zuhörern zu, danken.
Herr C. F. Spener, der bey der Churmaͤrki⸗
ſchen Kammer zu Berlin angeſtellet iſt, hat
eine Beſchreibung von: den Salzwerken zu
Meichenha und Traunſtein in Ober⸗Bayern
geliefert, die viel unbefantes und merfwürdis
ges von den dortigen vortheilhaftern Einrich⸗
tungen und vornemlich Maſchinen enthält. Hr.
Kammer⸗ Referendarius Alewis zu Mondes
Burg bat die ——— bey 2
En 2 its
208° Phyſikaliſch⸗Oekon Bide'xlır. 2.
ditwerken zu Schoͤnebek und Sätze befchrieben,
die noch beträchtliche Vorzüge vor derjenigen
bat, welche im fechften Stücke diefer Bey:
träge beſchrieben iſt. Sie iſt durch ein n Aupfet
erläutert. Ka
* r
N
"XVE.
Votaniſh— — Luſtgaͤrtnerey/ nach
Anleitung der beſten neueſten Britti⸗
ſchen Garten⸗Schriftſteller, mit noͤthi⸗
gen Anmerkungen für das Clima in
Deutſchland von F. H. H. Lueder,
Suverintendenten zu Dannenberg im
Fuͤrſtenthum Luͤneburg. Erſter Band
„mit, ‚4 Küupfertafeln. ‚Leipzig. 1783;
3,430 Seiten. in Grosquart. * 32
— ei
r $ueder bat zwey engliſche Werte übers
"rest und in ein einziges zufammen ge
ſchmolzen, fo daß man hier alles, was in
beyden votkoͤmt, und einerley Gegenſtand bes
teift, zuſammen vereint antrift. Das erſte Werk
iſt des Hanbury complete body of planting and
— wovon eine ausfuͤhrliche Anzeige
iblioth. IS. 495 und VS. 226 gegeben
iſt. Das. andere ift: "The univerfal'garden. «
er and -botanift; or a — dictionary of
* J gar·
XVI. Lueders Luſtgaͤrtnerey. 1. 209
gardening and botany by 7%..Mawe and 5.
Abercrombie. London 1778. 4.: Aus diefen
Werken ift alles dasjenige, was Pflanzen, die
zur. Luſtgaͤrtnerey dienen fönnen, betrift, her⸗
ausgefucht, und eben fo geordnet, wie unge
faͤbhr in Millers Gärtner : tericon;, eine Ord⸗
nung, die Hanbury felbft, aber mit wenig
Grund, zu verfporten gefucht hat. , Hr.
folget jedoch. -nicht dem Alphabet, fondern
dem Linneiſchen Syftem , braucht, die Linneis
fhen Namen, befchreibt jede Art: theils nach
dem Linne“, theils nach andern, giebt die
Englifhen Namen zugleich an und läßt alss
dann den Unterricht von der Wartung folgen.
Ben der Auswahl. der Pflanzen fiebt er eben
nicht darauf, ob fie bereits in Luftgärten aufs
genommen find, fondern, mit Vorbeylaſſung
der Obftbäume und Küchengewächfe, nimt er
alle Pflanzen, welche Hanbury und Abercroms
‚bie genant haben, und zur Noth bey uns in
frenem ausdauren Eönnen, auf, und fucht-das
Ducch die Liebhaber der Gärtneren mehr an
Mannigfaltigfeit der Arten. als Abarten zu
gewöhnen. Bey jeder Art iſt aus Medieus, Buek,
Walter, Krauſe und andern angemerkt wor⸗
den, ob die Pflanze in Teutſchland den Win:
ter ertrage. Zumeilen find auch botan ſche
Schriftſteller angeführt worden, die noch nicht
in den Linneiſchen Schriften genant find; 3.
DB. Zorns icones, Ey Erklärung. det ge:
— 3 mein:
210 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 2.
meinften botanifchen Kunſtwoͤrter dienen die
vorgefegten Kupfer: Tafeln. Zur Erleichtes
tung. des Gebrauchs hat jeder Theifvein ak
phaberifches Regifter der darin abgehandelten
Geichlechtsnamen, aber der dritte oder legte
Theil fol ein algemeines Regiſter erhalten.
Das Werf wird ſehr anſehnlich gedruckt, fo
daß es.mit Anftandein einem prächtigen Gars
ten gebraucht werden fan. Dieſer erfte Theil
iſt dem Chureoͤlniſchen Geh. Rath Freyherrn
Grote zugeſchrieben, welcher zu Breſe im
Bruche, im Dannebergiſchen, einen nicht nur
praͤchtigen und angenehmen, ſondern auch hoͤchſt
lehrreichen Garten angelegt hat und unterhaͤlt.
Wer des Hrn. Luͤeders Sorgfalt und Genaus
igkeit aus ſeinen neuern Schriften kennet, der
wird auch dieſe Ueberſetzung und Umarbeitung
zweyer Werke, die mit Recht zu den vorzuͤglichen
gerechnet werden, mit Zutrauen gebrauchen.
— —
XVII.
Die neuere wilde Baumzucht, in einem
alphabetiſchen und ſyſtematiſchen Vers
zeichniſſe aufgeſtellet. Leipzi 1783.
70 Seiten in 8.
Ei" ungemein bequemes. und febr volſtaͤn⸗
— — aller Bäume und
Straͤu⸗
XV. Neuere wilde Baumzucht. zrı
Sträucher, die man anzupflangen pflegt: - Es
beſteht aus vier fenfrechten Zeilen; die crfte
„enthält die botanifchen Trivialnamen, nad
dem Linne‘, mit Eurzer Bemerkung der Gröffe,
der Dauerhaftigfeit und anderer Eigenſchaf—
ten. Diefes Namen : Regifter geht nad) dem
Alphaber der Gefchlehts: Namen fort. Die
zweyte neben ſtehende Zeile enthält die teut:
fchen, die dritte die franzöfifchen, und die
vierte die Englifchen Namen. Zuweilen, aber
‚nur felten, find unten Eleine artige Nachrichz
ten beygefügt worden; z. B. das Holz von
Juniperus virginiana dient zum Autter der
Bleyſtifte. Die ſchwammichte Wurzel. von
Nyfla aquatica benußgt man wie Korf. Am
Ende folgen die botanifchen Namen ‚nach dem
Syſtem, und dann finder man noch ein Regi—
fter der teutfchen Namen; aber nicht der Frans
zoͤſiſchen, auch nicht der Engliſchen, die Doch
wahrlich" nicht überflüffig geweſen wären.
Die Abarten find, -fo viel fih haben beftim:
nıen laffen, auch angegeben. Der Ver:
faffer ift Hr. Prof. C. F. Ludewig in Leip⸗
zig, welcher am Ende der Vorrede zu Bes
fchreibungen ſolcher Gewaͤchſe Hofnung macht,
welche in den Graͤflich Vizthumiſchen Garten
und in den Gärten der Herren Winkler
und Loͤhr vorfommen, aber. noch nicht in der
Harbkeſchen Baumzucht befchrieben find. Ger
0 - 24 wig
212 Phyſſkaliſch⸗Oekon. Bibl. KIT. 2.
wiß wird die Erfüllung von einem fo gefchick:
ten Manne fehr gerwünfcht werden. |
XVIII.
Memoirs of agriculture and other
oeconomical arts by Robert Dofi ĩe.
Volume Ill. London 1782. 13. Als
phab. in 8.
Der zweyte Theil iſt Biblioth. ms. 191
Dangezeigt worden. Die erſten Auf:
fäße, die man bier finder, enthalten Verſuche
mit der nackten Gerfte, welche Siberian bar-
ley genant wird, bier aber nicht botanifch bes
flimt iſt. Man räumer ihr einige Vorzüge
vor der gemeinen Gerfte ein, vornehmlich foll
das Brod daraus beffer ausfallen. Viele
Verfuhe mit Sommerweitzen, Spring-
wheat, Switzerland-wheat. Man flaget, daß
er mehr als irgend eine Getreideart von den
Vögeln leyde. Er reift zehn Tage ehr, als
die nackte Gerfte, wenn er mit ihr an einem
Tage gefäet wird, er giebt weniger Körner,
als. der Winterweigen, fan aber mit Vor:
theile gefäet werden, wenn diefer wegen des
naſſen Herbftes misraͤth. S. 87 Verſuche,
die beweiſen ſollen, daß das Zertheilen und
Verpflanzen des Weitzens, ungeachtet der Ko⸗
ſten,
XvVII. Dofie: memoirs of agrit. 213
ften, - dennoch: wegen der ftatf vermehrten
Erndte, unter manchen Umftänden, vortheil
haft feyn könne. Das Setzen des Weißens,
wovon man fhon in. meinen Beyträgen zur
Defonomie n. f. w. IS. 26 Nachricht finder,
ift Doch in England in manchen Gegenden ges
breäuchlich geivorden. Kohlrabi unter der Er;
de, turnep-rooted cabbage, wird hier zur
Futterung ungemein gelobt. ©. 148 Ver
fuche, Kälber ohne Milch aufjufurtern. Die
Belohnung erhielt jemand, der ein Drittel
Gerfte und zwey Drittel Haber fein zufammen
malen und darauf Mehl durch ein feines
Sieb in Waſſer fallen und diefes fochen laf
fen. Die Kälber erhielten diefe Wafler-: Sup:
pe milchwarm und gedeieten gut dDabey. Hr.
Prof. J. R. Forfter hat der Gefelfchaft ges
meldet, daß ein Weib. in Preuffen ihre Käls
ber mit einem Aufguß von Malz odermit frifcher -
Würze gemäftet hat. Daß es oftmal. ſchaͤd⸗
lich ſey, ein Land von allen Steinen zu rei⸗
nigen, iſt ſchon den Roͤmiſchen Landwirthen
bekant geweſen; hier lieſet man ©. 157
verſchiedene Beobachtungen, welche eben die:
ſes beweiſen. Die Verſicherung, daß Hollun:
der oder Flieder Raupen von Kohl und Obſt—⸗
bäumen abbalte, ©. 163, wird als ungemein
nußbar gelobt... In hiefigen Gegenden ift die
Sache fchon lange befant gewefen, aber mir
finden die Würfung Se fo groß X der
nas
a
214 Phyſikaliſch : ©ekon. Bibl. XII. 2.
Engländer. Die Preife zum Anbau der Faͤr⸗
berröthe hat die Gefelfchaft viele Jahre forts
gefeßt. Doetor Houng hat im Jahre 1764
einen botanifhen Garten auf der Inſel St.
Vincent angelegt, worimer unter andern Zime
aus Guadaloupe angebauet hat, den Golan:
der für eben diejenige Art erflärt hat, die von
Jacquin auf Martinico gefunden ift, und die
auch wenig von dem Oftindifchen Zimt abwei⸗
chen fol. Die Caffıa ligrrea foll nur eine Abs
art feyn. Ueber den Anbau und die Zurich:
tung des Rhabarbers hat Sir Alerander Die?
©. 208 einen Iefenswürdigen Aufſatz gelies
fert. Das Trocknen bat.viele Verſuche gefos
ftet, aber zuleßt ift es democh geglückt, in dent
man neun jährige Wurzeln ineinem geheißten
Zimmer, worin zugleich ein Luftzug gemwefen,
aufgebangen hat. Ueber die. befte Bauart
der Pflüge bat Cuthbert Elarf einen Auffaß
©. 232 geliefert, der einer Weberfeßung
werth wäre, fo wie auch feine Betrachtungen
über die Wanen: Räder ©. ısp. Micht wer
niger wichtig ift die Angabe eines feuerfeften
Gewoͤlbes, woben es nicht fo wohl auf den
Mörtel,als vielmehr aufdie Bildung derSteine
anfömt. ©. 182 und S. 380 Vorſchlag eis
nen Deich-Bruch zu beffern, den ich nicht fo
volftändig verftehe, daß ich ihn Deutlich ans
geben fönte. Der Verfaffer ift kurz und bes.
es fi nn die beygefügte Zeichnung, die
Kennern
XVII. Dofis: membirs of agric. 215
Kennern verftändlicher, als mir feyn wird. Capi⸗
tain Page, der Angeber, hat die goldene Preiss
Münze: erhalten, und er behauptet, nach ei
nem Vorſchlage hätte der Deich-Bruch am
der Thames bey Dagenham, der gegen
- 30,000 Pfund gefoftet, mit dem zwanzigften
Theil der Koften in wenigen Wochen gebeſſert
feyn fönnen. Ein Gärtner Green zu Kent
hat einen Blafebalg angegeben, womit man
Tobacks-Rauch auf Melonen und ahdere
Pflanzen blafen fan, wodurd fie von: den ger
faͤhrlichen Inſecten befreyet werden. Die
Mafchine ift nicht abgebildet, aber ihr Ges
brauch fehr. gelobt. „Seit vielen Sahren hat _
die Gefelfchaft gefucht, durch Preife Künftler
zu Verfertigung der fo genanten Strohbüte,
Die bis jeßt aus Livorno verfchrieben werden,
zu. ermuntern. Jetzt hat wuͤrklich eineryu
Tores, namens Joh. Pepperell eine Manu⸗
factue, manufadture of chip hats, angelegt, '
and liefert diefe Hüte aller Arten ſchon dut⸗
zendweife.: Kinder von 11 Jahren helfen
folche pflechten: Die Arbeit felbft ift nicht ber
fehrieben, aber man fieht Doch aus ©. 363,
daß fie aus geriffenen Spänen einer Weiden⸗
Art gemacht werden. Diefe hat er in Menge
angebauet, aber noch nicht weiter beftimt, als
daß er den Baum white willow nennet,
Man fragte, wie man Elfenbein fäubern und
zu feinem erſten Glanze zurück bringen es
se er 1e
216 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XI. 2.
Die dazu’ erhaltenen VBorfchriften S. 37%
Teiften etwas, doch nicht alles, was man
wünfchte. Die Hauptfache ift dabey ein Geis
fenfpiritus. — —
Am Ende dieſes Bandes folgen die. Ver:
‚zeichniffe der ausbezahlten Belohnungen. zum
Beften der Zeichnungsfunft, Kupferftecher:
kunſt und Malerey, ferner Der Landwirthfchaft,
Handwerfe und Handlung. Unter. den neuen
Mafchinen ift auch ein Werkzeug, womit die
Drate zu den Kardetfchen gut und-fchnell ge:
formt werden fönnen. Zur Berfertigung
. feuerfefter Ziegel hat man die Einführung des
Waſſerbleyes durch Belohnungen: befördert.
Einer erhielt 30 Pf. Sterl. weil er 28: Ton;
nen und 1800 fB. ins Reich gebracht: hatte.
Zu Errichtung einer Salmiaffabrife zo Gui—⸗
neen. Unter den Nusgaben zum Beſten der
ehemaligen Eolonien, ſteht auch eine goldene
Münze fiir den, melcher. 14,303 Schuh Ze:
bra⸗Holz aus Mofquito nah England gebracht.
(Was mag denn das für ein Holz feyn?)
Bon eben diefem Holje find 1775 noch ein:
mal 9488 Fuß und im folgenden Jahre wie:
derum 25,857 Fuß ‚bereingebracht worden.
In dem genanten Jahre find auch 22 Pfund
Seide auf Minorca‘ gewonnen. Alle ausges
zahlte Preife von Errichtung der Gefelfchaft
an bis mit 1776 betragen zufammen 24616
XIX. Correfpondance rurale. 217
Pf. Sterling. Neue Aufgaben für die Zus
Funft lieſet man hier nicht. ar
Eu “ . XIX. . . 3
Correfpondance rurale contenant des
.. obfervations. critiques, intereffan-
tæes & utiles -fur la.culcure des ter=
Aæes & des jardins; les travaux,
»“ occuparions; '&conomies-& amuſe-
ment de la campagne , & tout ce
qui peut etre relatif a ces objers.
“ 22 Par M. de la Bretomerie. A,
Paris 1783. 3 Bände in 12. en
Ne Verfaſſer fcheint faft ein alter Lands
3.) wirth zu ſeyn, der ſich allerley Bora,
theile angemerkt dar, und ſolche lehren will,
dabey aber fo.wortreich wird und fich felbft fe
gern hoͤret, daß allen Lefermdie Geduld vergeben
muß. Um ſich mit Schreiben etwas zu gute
zu thun/ hat er feinen Vortrag in die zeitver⸗
derbliche Briefiorm gebracht, wo ‚denn jede
Kleinigkeit wenigftens einen. Brief füller. Ue⸗
berall tädelt er die Schriftfieller, die andere
Franjoſen loben, und vwerfpricht noch Fünftig
in befondern Büchern - neue Entderfungen,
Die erften Briefe betreffen den Gartenbau)
wo man. die Derter angemerkt finder, weiche
as
J
218 Phpyfitalifch : Beton. Bibl. XII. 2.
das befte Gemüs und Obft jeder Art in Frauk⸗
reich liefern. Er macht dabey die richtige. An⸗
merfung, daß man auf alle Heine Um⸗
ftände achten müffe, wenn man anders diefels
bige Art auch-ziehen will. In Gaſcogne fey
die beſte Birn von Bon chrétien d'hiver, die
feine Kerner Habe. Um die Pflaume: reines
dlaude eben fo ſchoͤn, als um Tours zu has
ben, muͤſſe man den Baum hoch aufwachfen
laſſen, ihm viele Hefte nehmen, damit die Sons.
nenftrablen Zugang erhalten; man muͤſſe ihm
Fruͤchte nehmen, wenn. er zu viel habe. An frey
ſtehenden Geländern trage der Baum wenig.
Man müfle den Baumgärtnern den Gebrauch
des Spadens unterfagen, und ihnen die Hacke
geben, womit die Wurzeln weniger befchädige
wvuͤrden Der Landwirth müffe nicht immer
Ben der Arbeit) gegenwaͤrtig ſeyn; die Leute
wuͤrden ſonſt zu bekant mit ihm, verloͤhren die
Achtung und erhielten deſto mehr Widerwillen
wider die Arbeit. S. 427 Anweiſung Käfe
zu machen, nach der zu Brie uͤblichen Weiſe.
Der Anfang des zweyten Theils giebt die
Preiſe der Iandwirtbfchaftlihen Arbeiten an;
3:8. des Drefchens, Grabens u. f. w., fer⸗
hier die Preife der Tifchler : Schmiede und
Sclöffer : Arbeiten und anderer Handwerker,
dann einige Nachricht von Gewichten, Maafs
fen, Münzen, Eintheilung der Zeit u. dergl.
Alsdann folge allerley von Beſtellung =
169 uͤ⸗
"XIX, Correfpändance rurale. 219
Kuͤchengartens. in ziemlich ‘ausführlicher
Gartenfalender.: Die Cardons von Tours
find befler als die Spanifchen, aber weil leg;
tere feine Stacheln wie die erfiern haben, fo
nehmen Die gemeinen. Härtner lieber die Spas
niſchen, welche fich keichter bewinden laſſen.
Den Anmerfungen über Luſtgarten ift die Ger
ſchichte des Geſchmacks in Anlage derfelben
vorgeſetzt. Andre‘ te Notre iſt 1613 zu Pa?
ris gebohren und .eben daſelbſt 1700 geftor:
ben. .: Er hat die aͤlteſten großen: Garten in
Zranfgeich augelegt, z. B. zu Verſailles,
Trianon, Meudon, Chantillh u.a. Du⸗
freny/ cohmöleur; des: batiments, näherte fish
fchon dem neuern Geſchmacke, den er in Anla⸗
ge der Garten von Mignaux bey. Poißy zeigte.
Aber weder er, noch Manfard / dem andere
die Ehre zuſchreiben, hat den Garten von
Marlyh eingerichtet, ſondern Druſe“, contrö-
leut dinsgatı Germain that dazu den Eiut⸗
re Noch piele andere Garten
d von Banmeiflern angefegt worden, wel⸗
he die Symmetrie und die Einförmigfeit ein⸗
‚geführt haben. Die Theorie & pratique du
jardinage;: die man gemeiniglich dem 1719
in Möffau geftorbenen :Baumeifter, Alexan⸗
- „der: le Blond, 'zufchreibt, enthält von ihm
Aur einige Zeichnungen; der wahre: Verfaſſer
iſt d Argenville. In England habe der Bau⸗
meiſter nnd Mahler Rent 1720 den neuern
x
Sisinst Ge;
220 Phyſtkaliſch⸗ Oekon. Bibl. XII. 2.
Geſchmack, der die Nachamung natuͤrlichet
Schoͤnheiten verlangt; angegeben. Ein Vor⸗
var von Inſchriften fuͤr einen Luſtgarten.
Im dritten Theile folgen Nachrichten. v von
Erziehung. der Blumen und Anlegung der
Blumengarten. Softematifche Namen vers
mifjet man überall. Die legte Hälfte: diefes
Theile. ift. ein. Jagdkalender, worim zugleich.
manche Vorſicht wider Wilddiebe, braconiers;
angegeben if. Ueberall hat dev. Werfafler
Urtheile über andete. Schriftfteller eingeſchal⸗
tet. Er will auch noch ein. beſouderes Werf
über die Gärtnerey unter dem Titels L’ecole
du jardin fruitier, liefern. . ©. 10. maS nad
— 3 rd 7 er, > 5 9 49%, 9
— —
Cours — Wagriculure;. ou dic
tionnaire univerfel- d’agriculture;
redige par.labbe Kozier. Tome
troifieme, aris 1783. 4"
Day der Anzeige: ‚der erfien Theile, if: die
Einrichtung. diefes Werks bereitgiber
fchtieben worden ‚ä;jeßt ;;wisd alfo-ı eing
kurze: Nachricht von -einigen ‚der wichtigſten
Artikel hinlaͤnglich ſeyn. Zw diefen; gehört
©. 51 charrue, wo eine Menge Pfluͤgr, die
enials
XXI. Neue Nordiſche Beytraͤge. 4. 221
jemals ‚in ftanzoͤſiſchen Büchern; beſchrieben
ſind, erzählt und groͤßtentheils abgebildet find,
doch moͤchten wohl kaum ein Paar Zeichnun⸗
gen ſo volſtaͤndig und deutlich ſeyn, daß ſich
darnach ein Pflug machen ließe. Die Are
mie beweglichem Streichbrette wird hier Billig
befonders iempfoblen. ' Chaulage, : chauler
les bles heißt hier, die Abwaſchung des Saat⸗
forns mit einer Lauge, wodurch mar in wetii⸗
gen Fällen ein wahrer Nutzen zu Erhalten feyn
fan. ©. 197 Mittel zu verhüten, daß ein
Schornſtein nicht rauche oder den Rauch im
Haufe verbreit,r Das übelfte ift, daß die
Mebenumftände und die Urſachen des Uebels
gar zu mannigfaltig find, fo daß ſich wenig alge:
mein anwendbares.fagen läßt. ©. 540 Bes
reitung des blanc d’Efpagne, blanc de Troyes
und blanc:d’Orleans aus Kteite, die zermalen
und gefchlemmet wird. - Ein. weitläuftiger;
aber nuͤtzlicher Artikel von Wechfelung der
Zähne, nebft einer aus des Lafofle cours d’hip-
piatrique genommenen Rupfertafel, =
Ä XxI. |
Neue Nordifche Beyträge zur phyſikali⸗
fhen und geographifchen. Erd» und
Voͤlkerbeſchreibung, Naturgeſchichte
er — und
Phyf..Dekon. Bibl. XIIS. 2 s3t.. P
229 Phyoßkaliſch⸗ Oebon. Bibl. XIU. 2.
md Oekonomie. Vierter Band. Sk.
< Setensbifrg und Leipztg‘ 1783. 8.
9 uch diefer Bau: * keine andene. als, wich⸗
‚tige und ſehr angenehmen Nachrichten.
Zuerſi ſtehen die ·Bemerkungen, welche, Herr
Hablizl in den Jahren 1773 u. 74 in der Perſi⸗
ſchen Landſchaft Gilan und anf; den Gilaui⸗
ſchen Gebuͤrgen gemacht hat. Er war den
Winter über ‚in. Enzelli, weiche: Ort Inſily
auf Guͤldenſtaͤdts Charte vom Caſpiſchen Meere
zu ſeyn ſcheint, nicht weit von Raeſcht. Auf den
meiſten andern Charten, z. B. auf der
merkwuͤrdigen Charte: maris Caſpii dalineatig
iuffu Petri imperatoris ex autographo.edita per
Rein. Ottens, welche aus Blättern beſteht,
lieſet man: Golfe de Sinſilen. Eine genauere
Beſtimmung der Lage findet man in Gmelins
Reiſe, die ich nicht gleich nachſchlagen kan. Die
meiſten Beobachtungen betreffen Fiſche, Waſ⸗
ſervoͤgel und einige Pflanzen. Zur Bearbeitung
der Baumwolle braucht man auch dort denFach⸗
bogen unſerer Hutmacher, den man nun auch
ſchon auf gleiche Weiſe in Italien und Frank
reich anwendet. An einem Orte werdenKorallen,
Roſenkraͤnze und allerley andere Sachen aus
Gagat in Menge verfertigt. Die getrockneten
und pulveriſirten Blumen von Chryfanthe-
muim..inodotam. vertreiben zwifchen Betten
geſtreuet Die Floͤhe. =. 6 en des
ke D:: Ruſma,
1
XXL SFeye Nordiſche Beytraͤge. 4 223
Rufıma;oder der: Salbe, womit Haare ver:
trieben werden. Das. dazu nörhige Auripigment
koͤmt von: Iſpaban nach.den übrigen Perfifchen
Städten. S. 68 Bereitung eines Eſſigs aug
Buttermilch, der. bey, den. Bewohnsen ‚der
Gilanifchen Alpen gebräuchlich iſt. Auf den
um. Kafbin in Perfien befindlichen. Gebirge
find die wilden Eſel einheimifch „die hier nach
beyden Geſchlechtern genau beſchrieben ſind.
Nur der Hengſt hat das Kreuz auf dem Rüfs
fen, aber die Stute nur, einen langen: Stich).
Sie find ſehr ween⸗ un As und waden
leicht zahm. |
Diebeyden — find für, die
Geographie befonders wichtig. Der eine giebt
Die neueften Nachrichten von der aͤußerſten Spit⸗
ze von Sibirien, welche Tſchukotskoi Nos ger
nant wird.. Man foll von derfelben die Anıes
rikaniſche Küfte, fehen koͤnnen. Dazu gehört
eine Charte, welche vielen. Danf. verdient.
Der andere Aufſatz giebt die neueſten Kent⸗
niffen von den Kurilifchen Inſeln, deren Ans
zahl, doch, wit Uebergehung einiger Beinen,
fih auf 22 beläuft. Die füdlichfte, die Mar:
mai heißt, fcheint faft das; Land Jedſo zu feyn,
wohin oft Sinefer und Japaneſer kommen,
leßtere waren gegen die Ruſſen höflich und
dienſtfertig.
J.
— pa 8 146
224 Phyſikaliſch ⸗· Oekon Bibl Kill’,
'&146 Nachrichten über die Gegend
um Ochozk zwiſchen 9und 60 Giad der noͤrd⸗
lichen Breite und 160 Grad der Laͤnge. We⸗
der dort noch auf Kamtſchatka haben unſere
Getreidearten gerathen wollen. ANMehr hoſt
man von dem ſibiriſchen Buchweitzen und dee
daurenden Hanfneffel, Urtica cahnabira ‚auch
von den Tartoffeln Viele gute Verſuche hat
ein Major von Behm angeſtellet. Bericht
von einer Reiſe anf das Altaiſche Gebürge.
Eine ausführliche Nachricht vom jetzigen Zus
ſtande der Nerrfchinffifchen Berg: und Hit:
ten: Werke. in Verzeichniß der- dortigen
Mineralien, unter denen Earneole, Chalcedos
nier, auch Sardonyte von allerley Schön:
beit vorkommen. Hier findet man Wap durch
ſchwarzen Steinmergel erflärt. Von Verfteis
nerungen bat fich in Dauurien nie'etwas ans
ders gefunden, als Bruchftücke von Elfenbein
im Argun und in einer Grube eine kleine Lage
verfteinter Seemuſcheln. S. 249 eine Nach:
richt von der Krim, die mehr den jeßigen pos
litiſchen, als natürlichen Zuftand der Halbins
fel betrift, Die, ſeit den Teßten Unruhen, mehr
als zwey Drittel aller“ Bewohner verlohten
baben foll. - Der jegige Chan bemuͤhet ſich
Europäifche Gebräuche und Keniniffen ein:
zuführen. ° Den größten Danf verdienen doch
wohl die Nachrichten von Tybet. Diefes
Land, deffen Umfang nicht genau befant ift,
—— u graͤnzt
XXL Neue NMordiſche Beyttaͤge 4. 225
gränzt gegen Often an Sina, gegen Süben
an Indoftam, Awa und „andere Länder “der
Halbinfel-Indiens jenfeit, des Ganges, gegen
Weften an Kafhemir, einen Theil Des Reichs
des großen Mogols und Nepal, gegen Nor⸗
den an die große Sandwuͤſte Champ, welche
es von der Fleinen Bucharey trennet. x
309 Hrn. Georgi fortgefegterVerfuche ber
Selbftentzzändungen, aus den Schriften der X;
fodemie. Auch Wolle, die, mit, Fett verſehen
ift, kan fich bey einiger. Erwaͤrmung entzuͤn⸗
den. . Jeder ſchmieriger, feft. zufammen ges
wickelter Pelz , kan fih auf einem Ruffifchen
Dfen enzzunden. ©. 325. Nashrichten von
den auf einem Landgute vorgenommenen Vers
beſſerungen der Moräfte. Ein Verzeichniß der
sonrflich gebräuchlichen, oder doch möglichen
Mebpugewerbe des Ruffifchen Landvolks; eine
Preisſchrift des Hrn. Georgi. S. 386 Be
fchreibung und ausgemahlte Abbildung des
Eaueafifhen Steinbods. Am Ende nod
Auszüge aus Briefen. In Perfien giebt es
eine. Are Stiere mit einem Buckel am Ende
des Halfes, die hier abgebildet iſt.
p3 xxu.
2258 . Phyfitatifch-Deton. Bibl. XIII. 2;
mp REN, garni
Here Baron von Lamotte praktiſch
Beytraͤge zur Cameralwiſſenſchaft für
die Cameraliſten in den Preuſſiſchen
Staaten. Vierte und fünfte Auge
Sy teste Bogen ift Fi. Diefe Foriſet⸗
* zung beſteht in der revidirten Gefindes
ordnung für das plattetand von 1769, wobey
aber zugleich zur Erlaͤuterung und Ergaͤnzung
derſelben Auszuͤge aus den Altern Verordnun⸗
ger beygeſetzt find. Ferner ſind allerley Strei⸗
——* über die Dienſte der Gutsuntertha⸗
nen, über den Dienftzwang u. d. nebft ihs
‘ ten Entfcheidungen beygebracht; daher man
hier eine fehr brauchbare Samlung hat, die
die Einrichtung des Dienſtweſens in der
Mittels und Alt: Mark fennen lehrt. Auch
Die Verordnungen wegen der Schäfer finder
man bier.
XXIII.
Voyage autour du monde’ & vers les
deux poles, par terre & par mer,
pendant les annces 1767, 68, 69,
70, 4A, 73, 74 & 76. Par Ber
i m e
XxIII. Voyageide MT. de Pagli: 22%
. de Pagès, capitaine des vaiffeaux du
roi.” Paris 1782. 2 Theile in 8, der.
erfte von 432 , der andere von 272°
Selm 0200
an erhält hier drey verſchiedene Reifen.
‚Die erfte ging durch das nördliche A:
merifa, die Suͤdſee, Oſtindien, durch Ara⸗
bien und uͤber das Mitlaͤndiſche Meer nach
Frankreich zurück, alſo um diesganze Erde. Die
zweyte ging nach dem Suͤdpol, oder ſuͤdweſt⸗
lich vom Vorgebuͤrge der guten Hofnung.
Die dritte ging nad) dem Rordpol, ins Eis⸗
meer, nach den Inſeln um Spißbergen, und
da fcheint der. Berfaffer weiter nach Norden
gefommen zu feyn, als irgend einer, deflen Reis
febefchreibung befant ift. Dieſe vieljährigen,
gefährlichen Reiſen bat der Verf. auf feine eis
gene Koften, aus Neugierde, vornehmlich um
die Sitten der rohen oder fo gemanten wilden:
Voͤlker fennen zu lernen, und zur Berbeflerung
der Schiffart unternommen. Seine Erzaͤh⸗
ungen find kurz, und feheinen faft erft nach
Der Nückfunft aufgefchrieben zu ſeyn; Die meis
ften betreffen die Lebensart: der Voͤlker, zu des
nen er gekommen ift, und man wied, fo anges
nehm fich auch alles leſen läßt, faft gezwuns
gen zu bedauren, daß. der Neifende nicht mehr
auf natürliche Merkwürdigkeiten, auf Gegen:
fände der Künfte und Handlung: geachtet bat.
| p4 Zut
228 Phyfikalifch: Oekon. Bibt. XI. z.
Zur Geoaraphie hat er inzwifchen manche ers
beblihe Aufklärung geliefert; Die von ihm
entworfenen Chatten verdienen Aufmerffamfeit
und Lob. Die erfte ftelt alle Welttheile und
alle drey Reifen des Verfaffers vor. Die ans
dere enthält ein: großes Stück von Nordames
rika, vornehmlich Neuſpanien und Louiſiana.
Die dritte lehrt die Kuͤſte von Bombay bis
Surate kennen. Die vierte iſt von einem großen
Theil Aſiens, vom mitlaͤndiſchen Meere, dem ro⸗
then Meere, Perſiſchen Meerbuſen bis Bom⸗
bay. Die fünfte von Syrien und Palaͤſtina.
Die fechfte einige.neu entdeckte Inſeln gegen den
Südpol: Die fiebende die Inſeln um Spiß:
bergen, Die. viele neue Bemerkungen enthält,
Außer diefen noch drey Tafeln, welche Fahr⸗
zeuge vorſtellen.
Nur aus dem andern Theile will ich eis
‚ tige Unmerfungen auszeichnen. Nach S. 14
feinen die Meger von Guinea zu Lande mit
denen im Indifchen Meere Verkehr zu haben.
Die Neger von Mozambique verftehen die
Sprache derer aus Congo und Angola. Nach
den &. 7 erzählten Verfuchen hat das Mieer:
waſſer in der heißen Zone weniger Salz, als
anderswo. S. 76 vielerleyn von der Inſel
Madagafear , vornehmlich von den noch wer
nig befanten Judianiſchen Bewohnern derfels
"ben. Sie fangen an ihren Küften ae
’ er
XXIII. Voyage de M. de Pagls. 229
Der Verf. erflärt ungemein artig die Erzäße.
ungen der Reifenden von den Anerbiethungen
der Töchter an die Fremden, für. Würfungen
des Geißes, nicht aber der Gaſtfreyheit.
Wenn Mädgen ſchwanger werden, wiffen fie
Die Frucht durch Mittel abzutreiben, daher
man feine Bländlinge auf der Inſel findet,
die fonft deren mehr als tauſend haben
muͤſte.
Die Reiſe nach dem Nordpol iſt reicher
an Beobachtungen. Der Verfaſſer fand im
Meere bin und wieder Stellen, wo das Wafs
fer ſchwarz war, wo doc fein Grund zu ers
reichen war... Manfagte ibm, daß fich: folche
Farbe nur im April und May zeige, dahins
gegen im Junius und Julius weiße Stellen
vorfämen. Die Urſache hat er nicht finden
Finnen. Einige Nachrichten von weiſſen Baͤ⸗
ren und andern ganz noͤrdlichen Thieren, wie⸗
wohl die Naturgeſchichte nicht eigentlich die
Sache des Verfaſſers iſt. Aber vom Wal⸗
fiſchfange giebt er doch leſenswuͤrdige Nach:
richten; ſo gar einige anatomiſche; z. B.
Bildung der Bruͤſte, der Barten. Die Far⸗
be der aͤußern Haut iſt ſchwarz, weiße Flecke
ſind da, wo das Thier ehemals eine Wunde
gehabt hat. Es ſey ein Fehler, daß man die
Walfiſche mit einem erhabenen Ruͤcken ab⸗
bilde. Miele Beobachtungen über die Sal:
Ps zig⸗
230 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 2.
zigkeit des Meerwaſſers, über: die Bildung
Des: Eifes und der Eisberge, meteorologifche
Beobachtungen, ine dev —
Nadel.
sn
BE
u xxiv.
Herrn Marat Entdeckungen tiber das
Licht, durch eine Reihe neuer Verſuche
beſtaͤtigt, welche ſehr vielmal vor den
Augen der H Commiſſaͤre ver Akade⸗
mie der Wiſſenſch. angeſtellet find;
Aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt. Mit
Anmerkungen von: C. E. Weigel:
Leipzig 1783. 166 Seiten in 8. j
Se, Verfaſſer iſt eben derjenige, deſſen
Buch uͤber das Feuer in vorigem Ban⸗
de 584 angezeigt iſt; auch. find. bier eben
fo viele neue Hypotheſen mit gleicher Zuver⸗
ſicht und Selbſtgefaͤlligkeit vorgetragen ‚wor:
den, als dort; - aber eben fo findet man
aud bier viele artige. Verfuche, - unter des
nen manche der Wiederholung werth find.
Die Akademie der Wiſſenſch. hat der Verf.
endlich durch feine erfindermäfl lige&efchäftigfeit
und Durch feine Hypotheſenſucht ſo ſehr ermuͤdet,
daß ſie ihm, mit mehrer Deutlichkeit, als das er⸗
ft mal, ihre Unzuftiedenheitzu verfiehn vu“
7
+
XXV. Marat über das Licht, 233
ben: bat, welches Urtheil hier. nichts deſto we⸗
niger, mit Berufung aufs Publifum, abges
druckt iſt. Einige Meynungen möchten auch)
wohl fo verwerflich nicht feyn, und es ift
wohl gewiß, daß Liebhaber: der Naturlehre
diefe Bogen, die durch Hrn. Prof. Weigel
Anmerkungen gewonnenishaben, wicht ganz
— Mutzen Ki RENT.
xxv⸗
Reiſe nach Oſtindien und China auf Be
fehl des Königs. unternommen, vom
Jahre 1774 bis 1781 von: Herrn
Sonnerat. Zweyter Band. Zurich
1783. 214 Selten in ©
Ha Anfang diefes reichhaltigen Theils
machen Nachrichten von den Kuͤnſten
und Wiſſenſchaften der Chineſer, und von
ihren Sitten. Der Verfaſſer zeigt den Uns
grund vieler Nachrichten, die bisher zum Lobe
“der Chinefer gedient haben, fo daß. beynabe
alles, was man bisher bewundert bat, ver:
fhtwindet. Nicht einmal die ftarfe Bevoͤlke⸗
zung iſt wahr; das. Meich ift weder bevölfere
noch, bebauet; die Leute haben fich nur an die
Ufer der Slüffe gezogen; der Ueberreſt iſt mie
amehrusmn: Waldungen bedeckt, und nur von
reiſſen⸗
232 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XHI. 2.
reiſſenden Thieren oder einigen unabhängigen
Rotten von Menſchen bewohnt, welche auf
Pluͤnderungen ausgehen. — Die Erniedris
gungen und Ungerechtigfeiten, welche fich die
Europaͤer allefamt in China gefallen. laffen
muͤſſen, find-fo'größ, daß man über die Ges
winſucht erſtaunen muß, die ſich ſolche gefals
len laſſen fan, und die vielleicht niemals fo
aufrichtig, als von Sonnerat erzaͤhlt ſind.
Ueberall iſt grobe Sklaverey, vom Throne bis
zum geringſten herunter; uͤberall Gewaltthaͤ⸗
tigkeiten und Grauſamkeiten; überall Beſte⸗
chungen, Erkaufungen. Der Kayſer iſt das
algemeine Schrecken feines Volks, deſſen Ges
genwart meiſtens Tod drohet. Die Regie⸗
rungsform iſt nur deswegen ruhig und unge⸗
ſtoͤhrt, weil ſie ſein unterjochtes feigherziges
Volk beherſcht. Der ganze Ackerbau iſt die
armſelige Pflanzung des Reis. Die Nach—
richten der Jeſuiten von ihrer Sternkunde ſind
ganz unwahr; und die Jeſuiten waren ihnen
"mehr Zeichendeuter als Sternkundige. Sie
ſelbſt koͤnnen Feine Finſterniß berechnen, ha⸗
ben Feine aftronomlifche Werkzeuge. Die Res
gierung will nicht, daß die Untertbanen Flug
‚werden und in andere Länder reifen, aus Des
nen fie fchwerlich wieder zurück in die GSflas
verey Fehren würden. Die Chinefer, welche
“auf den Philippinen,’ zu Malakka und Ba—⸗
tavia anfäfjig find, ſtammen vorn denen Chis
Bi Si nefern
RRV; Sonnerats Reife. 21 233
nefern her, welche aus ihrem Waterlande
flüchteten ‚als es Die Tataren eroberten; da⸗
mit fie:fich nicht Die Haaremöchten abfchneiders
laſſen. Die Bücher Des Kongfuzen enthalten
alberne Fragen; und die ‘fo genanten Ueber—
feßungen derfelben find Jeſuitiſche Erdichtun⸗
gen. Pegu hat viele Rubine, auch Sapphire;
Smaragde, Topafe und Berille, die aber
dort alle blaue, gruͤne u. ſ. w. Rubine heifs
fen, und auch wuͤrklich, nach des. Rome“ de
Iſle Verſicherung, einerley Cryſtallifatiou,
Schwere und Haͤrte haben. Sie werden nur
durch den Schleichhandel heraus‘ gebracht.
Zu’ den "Übrigen Produften gehören Indig
und Elfenbein. Ze
©. 46. allerley Nachrichten von Madar
- gafear. Man kennet nur noch die öftliche
Küfte; die weftliche wird felten befahren.
Die Eingebohrnen find ſchwarz, aber es giebt
noch Nachkoͤmlinge einiger durch Schifbruch
dahin gekommenen Araber. . Dann von Iſte
de France, wo nah ©. 66 die Gewürze vor«
treflich gedeihen füllen. Die Mägeleinbäume
tragen fchon häufig, und man glaube in fura
zen damit -einen Handel treiben zu. Fönnens
Die Muffaten machen mehr Schwierigfeitz.
die Bäume find von getrenneten Gefchlechteru, |
welches man anfänglich nicht wufte. Dennoch
fcheint Frankreich von der Inſel nicht viel ge:
win
234 Phyſikaliſch⸗ Beton, Bibl. U. 2.
winnen zu koͤnnen. Die oͤftern Stürme, Die
Ratzen und Voͤgel verderben von Zeit zu Zeit
alles. Die Europaͤer fommen nur, auf
wenige: Jahre. dahin; ſuchen ſich duch
die fchnelleften Mittel. zu:bereichern, Und: eilen
wieder zuruͤck; daher denn dort viele neue
Borfchläge herſchen, Feiner aber. auf. fichere
Einrichtungen. denft; Die Heufchrecfen hat
man durch Soldaten: auscotten laſſen; man
hat auch Eisvoͤgel (Martins) aus Indien das
hin'gefegt, um die Inſecten zu vertilgen,
wodurch ‚denu dieſes Unglück. gehoben. iftz
aber nim fangen die Einwohner an, diefe Voͤ⸗
gel zu ſchießen. Die Inſel iſt Durch einen Buls
Fan entftanden ‚and man fieht defien Schlund
noch. Die Ochfen und der größte Theil von
Voͤgeln ift aus Madagaffar, die Pferde aber
aus: Bourbom: oder vom Gap auf die Inſel
gebracht: Unter den. Holzarten ift ſchwarzes,
weißes und. marmorirtes Ebenholz gemein,
welches wir, fagt der, Berfaffer, als wir noch
nach China handelten, häufig ausfuͤhrten.
Der jüngere inne’ babe verfichert, es ſey
Diospiros. Das Hol; des Zimtbaums ift ſchoͤn
marmorirt, wird: verarbeitet, nimt aber nach
einiger Zeit einen übeln Geruch an. Um die
Hirfche nicht auszurotten, bat Die Regierung
fiezu:jagen verbothen. en.
Die
XXV. Sonnetats Reife, 24 235
: Die‘ Inſel Bourboh "SF 1 ifthgröffen
und wegen ihrer Produkte wichtiget. Der
Kaffee iſt vortreflich, kaum von dem Mokaſchen
zu unterſcheiden. Aberdurch einen Orkan 1772
wurden die Baͤume verwuͤſtet; ſeitdem bauet
man ſtat des Kaffees ‚2. Getreide und Mais?
Alſo ſagt der Verfaffen, ſieht man, Daß dieſe
beyden Colonien nur auf Unfoften des indie
hen Handels und zum: Schaden der Staats⸗
finanzenbeftehen. S. 73: vom Vorgebürge
der. guten Hofnung, wo die Induͤſtrie weis
angenehmere Ausfichten darbiethet. Der Wein
von Coliſtanz wiegt. einen rad mehr, als
felbft das: Seewaſſer, wovon wohl unter al⸗
len: andern Weinen kein Beyſpiel iſt. Mit
fleiſcherne Schürze der Hottentottinnen iſt ein⸗
Maͤhrchen; fo. viel iſt aber richtig, daß einige
einen Auüswuchs an den Waſſerlefzen haben, der
manchmal: ſechs Zoll: weit hinunter haͤngt;
aber das iſt nichts algemeines. Abbildung
der Hottentotten. S. 78 etwas von Zeylon⸗
Der Zimt wird nur in den ſuͤdlichen Gegenden
gepflanzt und fuͤr den beſten gehalten; denn
der von Kochinchina iſt zwar um ein vieles
beſſer, aber ſehr wenig bekant und aͤußerſt
ſchwer zu bekommen; darum er auch dem Zey⸗
louſchen nie Abbruch thun wird. Den;
Pfeffer iſt ſchlechter als der Malabarfcher
Auch etwas von den Maldiven. Ihr Han⸗
del beſteht ping in: Kauris oder den kleinen
Schnek⸗
236 Phyſtkaliſch⸗ Oekon. Bibl. XII. 2.
Schnecken. Wenn .die Einwohner ſolche ger
fiſcht haben, ‚werfen fie folche an einem Iuftigen
Dre auf einen Haufen, bis erft die Thiere
darin verfault find, wodurch die: Luft. unge:
ſund wird. Auf Malacka findet man in der
Oberflaͤche des Bodens Kalin, welches Mer
tall Daubenton für Zinn erkant hat. Der
Verfaſſer wundert ſich, daß die Europaͤer,
welche nach China handeln, nicht dahin aus
Europa Zinn bringen, da die Hollaͤndiſche
Geſelſchaft Dadurch viel gewinnet, daß ſie Kar
lin aus Malacka dahin bringt. Es iſt dieß
faſt der einzige Handlungszweig von Malacka,
woran die Geſellſchaft wuͤrklich gewinnt. Das
Tutanego der Chineſer iſt, wie auch hier ver⸗
ſichert wird, ein kuͤnſtliches Gemeng aus
Kalin und Kupfer. Auf, Malacka ſollen Doch
wahre Menſchenfreſſer ſeyn. Die Philippi⸗
nen ſind durch die religioͤſe Dumheit der Spa⸗
nier im klaͤglichſten Zuſtande. Dieſe ſuchen
nur Proſelyten zu machen, die hernach gegen
Tugend und Laſter gleichguͤltig ſind. Auf
Luͤzon find noch ganz wilde Menſchen, welche
in gar Feiner Gefelfhaft leben ſollen. Die
Inſel iſt dem ‚Erdbeben ausgefeht, daher
werden die Häufer niedrig von Holz gebauet,
und jedes Haus hateine Hütte von Bambus,
wohin die Familie fliehet, fo bald die Jahrs⸗
zeit ein Erdbeben zu verfündigen fcheint. Nur
s» den Ehinefifchen und Indifhen Schiffen ift
er⸗
XXV. Gonnerats Reife. 237
erlaubt, zu Manilla zu landen, weil man das
bey den Vorwand bat, daß man diefe Leute
befehren koͤnne. Diefe Schiffe bringen denn
alte nörhige Waaren nad) Manilla, und ner
men dafür die Piafter, welche die Gallion von
Afapulfo dahin bringt. Die Sage, als ob
die Einwohner der Inſel Mindora Schwänze
hätten, ruͤhrt daher, daß fie ein. etwas lan⸗
ges Steißbein haben. Pferde laufen dort
wild umher und gehören dem, der fie fängt,
und fie werden nur gefangen, wenn man ihrer
einmal nöthig bat. Alle Molucken, die Papuss
Länder und felbft Neu⸗Guinea tragen Gewürz,
welches die Holländer nicht verhindern Finnen.
Die Franzofen haben fie, wie ©. 96 geſagt
wird, aus Gebi-und Moar geholt. S. 99
Tagebuch der Reife nach den Molucken; Bes
merfung dee Winde, Witterung, der Laͤnge und
Breite der Derter, welche nicht wenig zue
Ausbeſſerung der Geographie dienen koͤnnen.
©. 107 fangen die ausführlichen Beſchrei⸗
Bungen der. neuen Naturalien an, wozu viele
berliche Kupfer gehören. Affen, Eichhörner,
Lemures, Zibetfaße aus Malacfa, Erinaceus
madagafcarienfis. Vorzüglich merfwürdig ift
©. 117 die Nachricht von den wilden Hause
huͤhnern, die der Verfaffer in Indien gefuns
den und fehr gut abgebildet hat. Sehr richs
tig fagt Sonnerat ©, 127: die Gefchichte der
Thiere wirft einiges Licht auf Die bürgerliche
Phyſ. Oekon. BibLXIIB.38 Q Ge⸗
238 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 2,
Geſchichte der Menſchen, wie dieſe hinwie⸗
derum auf die Naturgeſchichte. S. 135
Tab. 99 Pavo bicalcaratus. Ein Paar Arten
Nashornvoͤgel, und viele andere Art. S.
174 ein herlicher Beytrag zur Botanif, eben:
fals mit [hönen Zeichnungen. . Spondias cy-
therea ift duch Commerſon aus Taiti nach
le de France gebracht. Die Frucht ift
fhmackhaf. S. 184 Tab. 133. Bombax
goflypium, vielleicht die erfte gute Zeichnung.
Die Samen haben: einen ziemlich langen Woll⸗
büfchel, von deffen Nutzung hier nichts gemel:
det wird. S. 188 Amomum repens. aus
Malabar, oder Elettari in Horto Malab.
2 Tab. 4, 5. Mit den Kardamomen treibe
man auf der Küfte Malabar Handel. Das
Gebürg Gade wird in der Gegend von Mas
be das Kardamomen:Gebürg genant, weil
daſelbſt eine ungeheure Menge diefer Pflanzen
wild wächft, welche alle Die Kardamomen liefern,
die in Indien verfauft werden. Cine andere
Art ift Amomum anguftifolium, die.den Am.
zingiber des Linne“ nahe koͤmt. Die Anzahl
aller Kupfertafeln beyder Theile ift 140.
Aus einer Nachfehrift der Verleger zeige ich
an, daß die Sarbonne eine Eritif diefes Buchs
befant gemacht hat, wodurch deffe Abſat
befoͤrdert worden.
— 2XXxvl.
239
XXVI.
Samuel Nicards Handbuch der Kauf:
leute oder algemeinelleberficht und Bes
fchreibung des Handels der vornehme
ften Europaifchen Staaten, nebſt
Nachrichten von ihren Produften,
Manufakturen und Fabriken. Nach
der fechften ganz umgearbeiteten fran⸗
zöfifchen Ausgabe uͤberſetzt von Tho:
mas Heinrich Gadebufch, Profef
for zu Greifswald, Erfter Band,
Greifswald 1793. 34 Alphabet in
Grosquart. —
Deßz⸗ Buch, welches nicht allein den
Kaufleuten, welche Buͤcher zu brauchen
Geſchick und Neigung haben, ungemein nuͤtz⸗
lich ſeyn kan, ſondern welches auch eine große
Menge brauchbarer und zum Theil neuer
Nachrichten fuͤr den gelehrten Kenner der
Handlung, fuͤr den Statiſtiker, Politiker und
Technologen enthält, ift von Hr. Prof
Gadebuſch, fo wie man es von deſſen ausge
breiteten Kentniffen erwarten fonte, mit eben
fo viel Geſchicklichkeit als Treue überfeßt wor⸗
den, wodurch denn Diefes Buch nicht nur
wegen der Sprache, fondern auch wegen des
geringern Preifes, gemeinnüßiger gemacht
if, Hr. ©. bitter die Leſer um Verbeſſerun⸗
Q2 gen
246 Phpfitalifch» Beton. Bibl. XIIL. 2.
gen und verfpricht ſolche bey dem andern Theile,
der Oſtern folgen foll, zu nutzen. Ich wüns
fche, daß diefer ein genaues und volſtaͤndiges
Megifter erhalten möge. Der teutfchen Kaufz
manſchaft gereicht es zur Ehre, daß fo viele
die Ausgabe durch Unterfchrift befördert has
ben, und diefe Männer verdienten es, daß ihre
Damen vorgedeuckt wurden,
a Id £ a un
XXVII.
Abhandlungen der Halliſchen Naturfor:
ſchenden Geſellſchaft. Erſter Band
mit 2 Kupfern. Deſſau und Leipzig
1733. Ein Alphabet und einige Bos
gen in 8. I
Aus dieſe Geſelſchaft, die ſich vornehmlich
unter Beyhuͤlfe des H. Kriegsraths von
Leyſſer gebildet hat, giebt einen neuen Be⸗
weis, daß freywillige freye Verabredungen
oft mehr vermoͤgen, als die kraftvollen Anord⸗
nungen der Groſſen, und daß völlige Gleich:
beit und Freundfchaft der Mitglieder den Mans
gel geoßer Gehalte und Belohnungen erfeßen
fönne. Die diefem Theile vorgefeßte Ges
ſchichte der Gefelfhaft läßt Dauer hoffen,
und die Wichtigfeit der meiften. hier geliefers
ten Auffäge wird den Liebhabern Der Dr
unde
AXVIL Zalliſche Geſelſchaft. 1. 241
kunde den Wunſch veranlaſſen, daß bald
mehrere Theile folgen mögen. Der erſte Auf
fag ift von H. Prof. Weigel in Greifswald
und enthält einen Verſuch die Kenzeichen der
Schlangen genauer und ficherer zu beftinimen.
- Er bat die Arten, welche er zu unterfuchen
Gelegenheit gehabt hat, fo volftändig als
möglich beſchrieben. Freylich fieht man darz
aus, daß Fein Merkmal ganz ficher und befläns
‚dig if. Die Verhaͤltniß der Länge und Dicke
Des Kopfes, des Leibes und des Schwanzes
ſcheint noch am meiften zu verfprechen. Die
Zeichnungen find ſehr veränderlih. Die Zaͤh⸗
lung der Schuppen und Schilder bleibt doch
immer noch fo wichtig, daß man fie nicht vers
fäumen folte, Laurenti batfie in fpecimen me;
dieum exhibens ſynopſin reptilium; Vien. 1768
8. zu ſehr verachtet. ©. 63: empfiehlt H. Guͤn⸗
ther den £ufteleftropbor und befchreibt einige
damit gemachte Berfuche. S. 69 H. Loͤwe,
erften Secretairs der Gefelfhaft, Naturs
gefhichte von Weigelsdorf im Mitelfchlefien
am Fuſſe des Rieſengebuͤrges. Verzeichniß
dortiger Thiere und Pflanzen. S. 97 Con⸗
rector Volkelt zu Liegnitz von vererztem Golde,
worüber er die Meynungen, der Mineras
logen geſamlet hat, nicht aber des Scopolt,
von Born und einiger andern, die
Hiebey wohl am meiſten entfcheiden, und in
den vorigen Theilen dieſer Bibliorbef anger
— — 35. fuͤhet
242 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 2.
führe find. ©. 111 Beſchreibung des Stein⸗
drehers, Tringa interpres, ©. 124 H. Löwe
Bemerkungen auf einer Meife auf den Zobs
tenberg. Aber der ©. 126 angeführte Weg⸗
weifer des Staliener Wahl ift wohl nichts
anders, als das Berzeichniß der Derter, welche
die Walen, d. ti. die Staliener, welche allerley
Kleinigkeiten auf den teutfchen Gebürgen fams
Ien, bey fich zu haben pflegen... Diefe Leute
hießen ehemals die Walen, Wahl oder Wal
hieß ein Ausländer oder Meifender, woher
noch die Wörter: Wallen, Walfahrer und
dergl. übrig find, — Eine fonderbare Abart
ift Die ganz rofenrothe Karpe, auch eine anz
dere, die feine Schuppen bat. ©. 139 eis
nige auf der Schneefoppe gemachte Bemers
fungen.. ©. 205 eine Erfahrung von dem
Gefchwulft, den die Proceffionsranpe, Phal.
proceflionea, verurfacht, wowider Bleywaſſer
gute Dienfte thut. Es ſcheint, daß ein feiner
Dunſt diefen Gefchwulft verurfacht. ©. 17 hat
H. Schaller eine große Anzablzweifelhafter Ins
feften genauer zu beſtimmen gefucht, auch einige
neuere Arten befchrieben. ©. 333 hat H. von
Leyßer algemeine Betrachtungen über die
Verfteinerungen : angeftellet. S. 347 eis
nige botanifche Beobachtungen von H. Dokt.
+ Koch zu Fegefack bey Bremen, Se 351 Bes
fhreibung und Abbildung eines Schwammes,
ber Dem Agaricus betulinus am nächften koͤmt,
und in feuchten Zimmern am Holzwerke ents
ſteht
XXVIH. Seipsiger Son. Societaͤt. 5. 223
fieht. Einige Hallifhe Pflanzen, die noch
im Lnne iſchen Spfteme fehlen, von Hr. von
. Bepßer. Eine Kupfertafel enthaͤlt Abbildungen
einiger Käfer. Ei:
XXVMI.
Schriften der Leipziger oͤkonomiſchen
Societaͤt. Fuͤnfter Theil. Dresden
1781. 256 Seiten in 8. :
Se; erſite Auffag ift M. Schwarzens
Befchreibung der Gegend um Stolberg
im Erzgebuͤrge, worin ſich wohl für unfere
Leſer nichts finden möchte. Der zwente iſt
M Schulzen Beſchreibung des Dorfes Alten⸗
Gottern in Thuͤringen bey Langenſalz, welches
141. Häufer bat... Man bauer dort Anis, wo⸗
zu das fand: im März beftellet wird ; die Erndte
ift im Auguſt. Viel Nebel und Regen macht
ihn ſchwarz und unbranchbats«. Ein; Einwoh:
ner brenner auch Anisoͤhl, doch wohl nicht aus
dem Sprew,. wie hier erzähle ift. Auch Safs
for wird dort gebauet. Zuweilen, doch felten;
ſieht man dort Trappen. In Langenſalza wird
viele Staͤrke gemacht. S. 48 Anleitung zu Ver⸗
fertigung eines Grundbuchs ben: einem Kiez
terguthe, womit der Aufſatz in. den Schriften
der Schlefifchen. patriotifchen Gefels
ſchaft 1778 St. 38 verglichen zu werden vers
Pient:: .S.63 Befchreibung einen Örgend in
s 94 er
244 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XII. 2.
der Lommatſcher Pflege, im Bezirk der Aem⸗
ter Meißen, Ofchag. und Mügeln. Preife
der: Ackergeraͤthe; z. B. die Schmiedeloften
für 4 Pferde und alles] dazu gehörige. Geſchirr,
Tome dort-auf 14 bis 15 Thaler jährlich. Ein
vierfpänniger Wirthſchaftswagen mit feitern
‚und Brettern fümt auf 38 bis 40 Thaler,
Ein Pflug Fofter nur 2 The. 16gr., ein Has
fen, wozu das Vordergeftell des Pflugs dient,
r Thlr. 12 gr. ©. 78. J. Sering Ans
merfungen zum Bierbrauen Wie einfaͤltig
es fen, das ſchlechteſte Getreide zum Biere zu
wählen. Auch die übrigen Regeln, die man
bier Tiefer, find befant, werden aber deswe—
gen doch nicht überall befolget. S. 97 Ber
fhreibung eines neu angelegten Weinberge,
Bon S. 103 bis zu Ende dieſes Theils gehen
die Witterungs: Beobachtungen von: Dresden
und Meißen, diealfo mehr als die Hälfte des
Bandes einnehmen, aber wohl den ‚wenigften
Käufern behagen mögen. Den meiften möch⸗
te wohl die ausführliche Nachricht: von den
am Schloßthurn zu Dresden , der: 177. Ellen
Koch ift, angebrachten Ableitet gefällen, wozu
eine Zeichnung gehört: Ganz am Ende dies
fes Theils finder ſich Hoch ein kurzer Aufſatz
vom Gebrauche des Salzes zum Einſalzen des
Sleifches. Mach des Verfaſſers Vorſtellung
wuͤrkt das Salz dabey vornehmlich dadurch,
daß es die Luft aus dem Waſſer treibt, indem
es
XXVIIL. Leipsiger oͤkon. Socierät. 5: 24,
es. die Zwiſchenraͤume ansfüllet,, die vorher
mit Luft gefüllee waren. Wird das Salz
trocken in Fleiſch gerieben, fo zieht es das
Waller oder die Feuchtigkeit an ſich, ohne
welche jenes. nicht faulen..fan. Einige hier
erzählte Berfuche beweiſen, Daß weder vitrios
liſirter Weinftein, noch Wunderfalz in der
Mifhung, beym Einfahen, ſchade, ob fie
gleich, befonders das letzte, allein von Feiner
fo guten Würfung find, als das Küchenfalz
. felöft. Ä | —
— — —
ii de Lu XXIX. :
Der Koͤnigl. Schwediſchen Akademie Ab⸗
handlungen auf das Jahr 1778: Vier⸗
zigſter Band. Leipzig 1783. 8.
(5:25. Befreiung eines Pferdebezoar,
dergleichen man in dem Magen. des
Dferde auf Japan findet, von H. Thunberg.
Dieſe Steine find kalkartig, gehen oft
mit den Exerementen ab; der beſchriebene iſt
groͤßer, als daß man ihn mit beyden Haͤnden
umfaſſen koͤnte, und wiegt 12 Pf. 6 Unz. medir
ginifchen Gewichts.. ©. ss Beinerfungen;über
einige Gewaͤchſe, welche in Schweden von der
Kälee leiden. Auch: dort bemerft man, daf
die Kaͤlte viel mehr ſchadet, auch. geſchwinder,
— Nine 00 RR
246 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI. 2.
wenn es vorher geregnet hat, als wenn ſie nach
einer Duͤrre einfaͤt. S. 66 H. Scheele,
wie Mercurius duleis auf dem naſſen Wege
zu machen. ©. 78 über. Die Gegenwart des
Braunfteins im Eifenerze. : Der Verſuch
ward auf folgende. Art: gemacht. . : Mau. rieb
Das Erz fehr fein, roͤſtete es ſtark, und zog
hernach gute Salpeterfäure mehrmals darüber _
bis zur Teocdniß.ab. Die Galpeterfäute
war vorher mit Zucker oder andern. Materien/
Die ihr was brenbares mittheilten, phlogiftitirt
. worden. Mac einigen Stunden ließ fich dar-
aus mit gelindem Feuer, beftändigem Alkali
(fo ftebt im Buche, aber foll vermuthlich heis
Gen: mit feuerbeftändigem Alfali) oder mit
Blutlauge, oder mit einem; Adſtringens wei⸗
Ber ; phlogifticieter- Braunſtein füllen... Es
ſcheint, daß in Schweden Faum ein Eifen⸗
ftein ift, der nicht etwas Braunſtein bat.
S. 87 "vou dem‘ Biſſe der Schwedifchen
Schlangen. ©.'103 Befchreibung des Thiers
‚Yerbua Capenfis ( mus. jaculus) nebft:einer Ab⸗
Bildung: ©. 115 einige Anmerfungen über
den Schwedifchen Pflug, der Trädes: ftock
genant wird. Er hat die meifte Wehnlichkeit .
nit unferm Hafen. S. 196 Martins Be⸗
ſtimmung der Dinge, welche die Ausduͤnſtung
Des Körpers vermehren oder vermindern. Ss
231 Befchreibung‘ einer kleinen Fliege, deren
Made den Halm. des Roggens. angreift, wos
Durch Diefer klein bleibt. ©. 233 daß man
den
XXIX. Abhandl. der Schwed. Akad. 247
den Duͤnger nicht gar zu alt werden laſſen
muͤſſe. ©. 238 über diejenige Art Waffers
bien, die Cronſted Molyb. membranacea ni«
tens nenner. Sie foll eine mit Schwefel mis
aeralifirte Säure feyn. ©. 255 Ralm von
Hiecory oder Juglans alba, von welchem Bau⸗
me ſchon im zoͤſten Bande ein Aufſatz ſteht.
©. 271 eine Verbeſſerung der Kühlröhrebeym
Branteweindrennen. Man foll fie nicht
fhraubenförmig winden, fondern man foll fie
in. einer lothrechten Ebene vorwärts und. rück
wärts richten , und jedes Glied gerad feyn lafs
fen. S. 291 Abbildung und Befchreibung
des Nashorus mit zwey Hörnern, von Sparr⸗
man, der auch den Berfuch gemacht hat, das.
von ibm erfchoffene Thier zu zerlegen. Es
ſcheint nicht, daß das Thier wiederfaue” Im
Magen fand man Wurzeln und Zweige Vor⸗
derzaͤhne hatte das Thier nicht. Es’ hält fich in
Afrifa bey Tage fill, und: waͤlzt ſich Nachts
in Thon und Schlamm. Es fcheint nur ein
ſchwaches Geficht, aber ein defto feiners Ger
bör und ftarfen Geruch zu haben. Aus-det
dicken! Haut werden Karbatfchen gefchnittei,
Das Fleifh wird befonders von den Hotten:
totten gegeſſen, und das Fett, eben fo wie das
Fett des Flußpferdes, wird am Cap faft ſo
theuer als Butter verfauft und flat ihrer
gebraucht. ©. 307 bat H. Brünnidy ein
Paar englifche Zinerze befchrieben. ©. 316
eint
248 Phyſikaliſch⸗ Beton. Bibl. XI. 2.
eine gruͤne Farbe aus blauem Vitriol, Arfenif
und Potafche. ©. 3 18 giebt H. Sparrmann
Befchreibung und Abbildung von Hippopota-
mus.amphibius. Dieſes ungeheure Thier vers
birgt ſich des Tages im Waſſer, auch in Strus
deln kleiner Zlüffe, Nachts geht es herum und
ſucht allerley Gewaͤchſe. Buͤffon bat
faͤlſchlich Fiſche fuͤr die Nahrung angegeben.
Der groͤßte dens caninus, den H. S. mit ge⸗
bracht bat, ‚wiegt 6 Pfund 18 Loth und iſt
27 Zoll lang. Nach, S. 325 greift die. Pha-
laena tritici auch den Haber an.:
—
J
mn ..KIX |
Leben Franz Balthafar. Schönberg
Won Brenkenhof, Königl: Preuſſ. ges
» heim: Ober⸗ Finanz: Kriegs: und Do⸗
maiuenrath. "Leipzig 1782, 192 Sei⸗
ten (Be —
Syn dieſem merkwuͤrdigen Manne haben
I’ wir zo Lebensbefchreibungen erhalten,
Die gleich lefenswürdig ſind. Diejenige, deren
Titel ich hieher geſetzt habe, ift aus den eigens -
händigen Papieren des Brenfenhofg, die der
Sohn dem Verfaſſer mitgerheilt hat, imgleir
Chen aus Nachrichten der nächften Verwandten,
gezogen. Gie giebt von den mannigfaltigen
ah / Uns
rd
XXX. Brenkenhofs Leben. 249
Unternehmungen des B. und von. feinen
Schickſalen einen wol. abgefaffeten Bericht, der
von der Lobſucht der Biographen und dem geflifs
fentlichen Tadel derer, die nichtgerne andere fo:
ben, gleich weit entfernt ift. Sie enthält mauche
Umftände von Preuffifchen Vorfällen , die ſich
Ausländer: oft anders vorzuftellen pflegen, und
Bemerkungen, die derjenige junge thätige
Mann, der aus anderer Benfpiele zu lernen
verfteht, heilfam nußen fan. Lieferungen zur
Armee verfchaften dem DB. das erſte Bermö:
gen, und man fieht hier, wie ungemein viel
dabey verdient werden fan, oft ohne alle Ars
‚beit und Mühe; oft aber mit nicht weniger
Gefahr. B. theilte einen Theil feines Ver:
dienftes mit Schimmelmann. Am ausführ:
lichſten ift bier die Nachricht von Urbarmas
hung der Neß:und Wartebrüche, wobey eis
nem Leſer einfallen fan: tam parva fapientia
regitur mundus! Den B. ward die Befiß-
nehmung des Polnifchen Antheils aufgetragen,
bey welcher Gelegenheit. manche fonderbare
Anefdoten erzählt find. Die Verſuche, Büf:
fel, die aus der Türken gebolt waren, anzus
sieben, findet man ©. 137. Kamele begate
teten fich und warfen Junge. ©. 141 von
den Englifchen Widdern. Schweine wurden
aus Weftfalen und England geholt: B.
war bey der Jagd erzogen, die er als Mann;
nicht. mehr liebte. Wenn man ibn um die
’ Aen⸗
2:0 Phyfikalifch: Dekon. Bibl. XII. 2.
Aenderung feiner Meigung befragte, gab er
zur Urſache an: daß einft das jämmerliche
Aechzen eines parforce gejagten Hirfches , der,
als er nach einer Quaal von einigen Stunden
nirgends Nettung fand, den Kopf in einen
holen Baum ſteckte und fo geduldig den Tod
erwartete, fein Herz dergeſtalt erfchüttert has
be, daß er von Stund an weiter fein Vers
- gnügen-an diefer grauſamen Luftbarkeit finden
Tonnen.
Die andere Lebensbefchreibung eben dieſes
Mannes ſteht im zweyten Stuͤcke des zwepten
Bandes von den'zuverläffigen Nachrichten
von wichtigen Landes: und Wirrhfchaftss
Verbefferungen. Stettin 1781; f. Biblio⸗
thek. XS.470. Da V. H. v. Bentendorf hat
vornehmlich die landwirthſchaftlichen Unter⸗
nehmungen erzaͤlt und beurtheilt, welche viel
von ihrem Glanze daben verliehren. H. von
Benkendorf tadelt mit Gründen manches, und
zeigt die Fehler mancher Unternehmungen.
Ich habe von einem Freunde einige Zus
fäße zu Brenfenhofs Lebensbefchreibung ers
halten, die einen Mann zum Verfaſſer has
ben, der ihn und feine Thaten genau gefant
bat. - Diefe will ich bier einrücken, weil
Ach glaube, fie werden meinen Lefern angenebs
mer als Auszüge aus den angezeigten Büchern
ſeyn. „Bey
XXX. Brentenhofs Bsben, 251
Ben dem verſtorbenen Geh. FR. v. B.
„war alles bloße Natur; er hatte Faum leſen,
„noch weniger ſchreiben gelernt: Seine Nah⸗
„mensunterfehrift war ein unauflöslicher Zug ;
„daher es oft gefchah, daß, wenn er. an uns
„„befante Leute fchrieb, Feine Antwort erfolgte,
„weit fie feine Unterfchrift nicht errathen kon⸗
„ten. : Seine ganz außerordentlichetebhaftig-
„keit war wohl mehrSchuld daran gewefen, daß
„er nichts gelernt hafte, als die Armuth feiner
„Eltern. Zum Jagdpagen hatte er alle Fähig:
„keiten, und ritt noch in feinem Alter bis zum
„Halsbrechen. Der alte Fürft: Leopold von
„Deſſau, fein Herr, war auch das Mufter,
„wonach er fich gebilder hatte; er war, eben
„ſo wie fein ehmaliger Herr, Fein guter Bürger,
„und liebte den Defpotismus gar zu fehr. —
„Weil die Bauren:in der Neumark, während
„des fiebenjährigen Krieges, etwas vermwildert
„waren, ſo ließ er felbige zu Driefen,
„Kleinigkeiten wegen, Spießruthen Tau:
‚fen; aber der König fagte ihm, es wäre fol:
„ches zu Deffanifch,, und darauf unterblieb es
„auch für die Zutunft·
Wie oßngefäßr —— Diebesbande
„von Juden zu Stargard arretirt wurde,
„welche nicht allein ſehr viele gewaltſame Ein—
„brüche auf dem platten Lande verübet, ſon⸗
bet u verfchiedene Leute dabeh ſo nn
j „hat⸗
252 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 2.
„hatten, daß fie davon geftorben waren, und
„dieſe Diebe niemalen ihr Verbrechen befant
„baben würden, weil im Preuffifchen Feine
„Tortur ftat findet; fo befahl Hr. v. Brens
„kenhof dem Stadtrihter zu Stargard
„ganz eigenmälhtig, Die Inquiſiten in eis
„nen hölzernen Trog zu legen, welchen er
„felbft angab, und zwang auf diefe Art
„ihnen das Bekenntniß ab, ohne welches fie
„ſicher ungehangen geblieben wären. - Wie es
„gefcheben war, meldete er es felbft dem Kö:
„nige, ftellte den Trog als ein ſehr unfchäds
„liches Mittel die Wahrheit heraus zu brins
„gen vor, und daß es die Sicherheit des fan;
„des erfordere, ein Exempel zu ſtatuiren. Es
„wurden Daher 5 von Diefen Dieben gehans
„gen, welches nicht würde gefchehen feyn,
„wenn er fi nicht darin meliret hätte.
„Er war von. einem hoͤchſt unruhigen
„Temperament, hatte viel Feuer, aber wenig
„echt. Alles was ſich an ihn bieng, nahm
„er willigan, und liebte einen großen Schwarm
„Leute um fich zu haben. Wer fich im gerings
„ften um ihn verdient gemacht hatte, dem half
„er durch feinen großen Credit weiter. Beym
„Könige war er ganz außerordentlich Dreift,
„und hatte das ı ıte Geboth bey feinem alten
„Fuͤrſten von Deſſau ſehr gut gelernt. Hie—
„durch und durch ſeine Betriebſamkeit conſer⸗
„virte
XXX. Brenkenhofs Leben. 253
„virte er ſich. Er hatte fih auch bey dem . -
„Antritt feiner Dienfte von dem Könige aus:
„gebeten, in allen Aufträgen unmittelbar mit
„St. Majeft. allein zu correfpondiren. Er
„war daben fo Flug, fich auch Das Generals
„Directorium, worin er felbft mit faß, zu
„Freunden zu machen, "und nahm es jederzeit
„ſehr gerne auf fih, dem Könige Sachen
„vorzutragen, welche Diefes hohe Collegium
„ihm vorzuftellen fi nicht getraut. Wenn
„der verftorbene Geheime Cabinetsrath Eichel
„nicht fein Feind geweſen wäre, würde er
„bald Minifter geworden feyn.
„Er war ferner voller Projecte, Die immer
„ins Große giengen, und faft unerfchöpflich
„in Hülfsmitteln. Aber feinen Projecten fehlte
„es immer an Gründlichfeit, und Daher
„glückte faft gar.feins davon. Einmal wolte
„er den Handel aus Pohlen, der von Broddi
„nah Breslau mit Honig und Wachs getrier _
„ben wird, nach der Neumark an fich ziehn.
„zur Ausführung deffelben brauchte er'einen
„caſſirten Officier, den er mit 8000 Ducaten
„nah Broddi fchiefte, um Honig, Wachs
„und Ochſen dafür anzufaufen. Das Project
„war, die Ochfen folten vor die Schlitten
„gefpant werden, und die Fracht verdienen.
„— Es war eine - Fahrt von ungefähr 150
„Meilen. — Als diefe Caravane 50 Meilen
Phyf. Oekon. Bibl. xili. B. 261. RR.
/
254 Phpyfitalifch: Beton. Bibl. XII. 2.
„zurüickgeleget hatte, gieng die Schlittenbahn,
„ben einem Thaumetter auf, und Ochfen,
„Honig und Wachs muften für ein Spotgeld
„verfauft werden. Der Herr Commiflarius
„fand überdem nicht für gut zurückzufommen,
„und der Hr. G. 5. R. befam von feinen
„8000 Ducaten Feinen Grofchen zurüd.
„Bon der ihm anvertrauten Urbarmachung
„der Meße: und Warthe⸗-Bruͤcher verſtand er
„gar nichts; und da er folches alles durch
„andere thun Taffen mufte; fo giengen dabey
„nicht nur die gröbften Fehler vor, fondern
„die Leute, deren er fich bediente, bereicherten
„fich durch viele Unterfchleife, woran er aber
„ſelbſt Feinen Theil nahm. Sein Unter: Di:
„teetor wurde am Ende caffiet, und fam auf
„die Feſtung — Der Profit, den er felbft da-
„bey machte, beftand darin, Daß er die beften
„Brücher auf einen Canon fich felbft gab,
„aber unter fremden Nahmen. ‘ Unter den
„vielen dabey vorgegangenen Fehlern ift auch
„diefer: Man wolte der Meße in der Gegend
„von Friedberg einen andern Lauf geben; es
„ward zu dem Ende ein Canal gegraben , der
„6000 Thlr. Foftete, und ehe folcher noch vol:
„lendet war, fand man, daß falfch nivellire
„war, und das darin gelaflene Wafler ftatvors .
„wärts zu Iaufen, ruͤckwaͤrts lief.
„B.
XXX. Brentenhofs Leben. ass
„B. hatte zu Lichtenow fehr viel Gefinde,
„und beynahe 30 Knechte, die alle auf 4 Thlr.
„monathlih Gehalt geiegt waren, verheyra⸗
„tbet wurden und im Dorfe eigne Wohnuns
„gen hatten. Dies war lauter liederliches
„Geſindel, das ihm nach dem Kriege von den
„Negimentern abgegeben wurde. Wie die:
„ſes nicht gehen wolte; fo ließ er fih aus
„Pommern von den Föniglihen Aemtern
„Knechte liefern, unter ders Vorwande, fie
„folten bey ihm beffer pflügen lernen; allein
„den Pommerfhen Knechten gefiel es nicht
„in der Neumark, und liefen alle Davon.
„Mit dem Archangelſchen Rocken war es
„nichts als Windbeuteley, welches man bald
„entdeckte, weil überdem das lange Stroß
„nicht zum Decken tauchte.
„Die befiere Einrichtung der Innern Wirth⸗
„ſchaft gieng erſt nach feiner letzten Verheu⸗
„rathung, ohngefaͤhr 4 Jahr vor ſeinem To⸗
„de an. Vorher gieng alles drunter und
„briber.
„Er war mehr Pferdehaͤndlet als Kenner.
„Seine angelegte Stuterey war ein Hands
„lungs⸗Projeet, um Remiont: Pferde für die
„leichte Eavallerie in Pommern und der Marf
„darin zu ziehen, und wenigftens gleich eine
Rz,
„aͤhr⸗
256 Phyfitalifh: Beton. Bibl. XII. 2.
„jährliche Nevenue von 10000 und mehrern
»<hln.fic dadurch zu verfchaffen. Die Idee war
„groß. und gut, die Ausführung aber defto
„fchlechter, weil er es nicht verftand. _Die
„mengfte, welche er fih anfchafte, waren
„ſchoͤn und gut, und es fielen auch ſehr ſchoͤ⸗
„ne Fohlen; allein die Sommer; IBeyde war
„nicht allein fchlecht, fondern die Winter:
„Fütterung noch weit fchlechterer. Er hatte
„nicht allein fchlechte Knechte, fondern die
„Wirtbfchaftsfchreiber, welche die Auflicht
„haben folten, waren ebenfals liederliche Kerl.
„Die Fohlen verhungerten aus Mangel der
„guten Wartung, befamen den Winter über
„Laͤuſe und ftarben im Fruͤhjahr. So ftarben
„ihm in den erfien Zeiten in einem Jahre 400
„Fohlen, , aber nicht lauter einjährige, fondern
„auch welche von 2bis 3 Fahren: Die Lefe⸗
„tung für die leichte Cavallerie würde errübers
„dem niemalen erhalten haben, weil der Kö:
„nig gar zu fehr für die Polnifchen Pferde eins
„genommen iſt. Die Brenfenhofichen Pfer⸗
„de waren zwar groß und fchön, hatten aber
„felten Vermögen: und dies machte fie zung
„Cavallerie:Dienft untauglih. Bey diefer
„Unternehmung hat er nach feiner eignen Anz
„gabe 20000 Thlr. verloren; ich glaubeaber,
* ſein Verluſt ſich noch hoͤher belaufen
„hat.
„Er
XXX. Brenkenhofs Leben. 2,77
„Er wagte zu viel und ftarb bankerot. Ob
„er gleich feine Güter gar fehr verbeffert ;Tfo
. „batte er doch noch von Feinem das Kaufaeld
„bezahlt, und der Königl. Caſſe blieb er
„119,000 Thl.fhuldig. Man glaubtaber,daf
„allesnoch wisd bezahlt-werden fönnen, und
„die Witwe noch.etwas übrig behalten werde.
„— Mach der. Gelegenheit, die diefer Mann
„gehabt hat, hätte er bey einer ordentlichen
„Wirthſchaft eine Million Hinterlaffen Fönnen.
„den feinem Tode ift noch das merkwuͤr⸗
„dig, daß man bey der Defnung gefunden,
— * das Herz geplatzet.
XXXI.
Calender fuͤrs Volk, herausgegeben von
Joh. Chriſt. Froͤbing, Eonr. an der
Neuſt. Schule in Hannover. Hanno—⸗
ver 1784 in 8.
Hi ift der. zweyte Jahrgang —
Kalenders, der in vorigem Bande S.
589 angezeigt iſt. Er verdient auch dieſes⸗
mal nicht weniger Beyfall, als er voriges
Jahr erhalten hat. Die Erzaͤhlungen und
Nachrichten, die er enthaͤlt, ſind gut gewaͤhlt,
und in einer dem gemeinen Mann verſtaͤnd⸗
R3_ lichen
253 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 2.
fihen Schreibart abgefaßt. Ein Gefpräch
zeigt Die Nichtigfeit und Schädlichfeit des As
berglaubens; ein anderes erfläet Die richtigften
Berriffe vom Eide u.f. w. Einige Landpre⸗
diger haben den artigen Einfall gehabt, dies
fen Kalender zum Leſebuch für dig Schulju⸗
gend zu beftimmen, und gewiß ift diefes ein
fehr guteg Mittel, ihn unter Diejenigen Leute zu
bringen, für die er beftimt ift,
XXXII.
Icones plantarum medicinalium. Ab»
bildungen von Arzneygewaͤchſen.
Nuͤrnberg ſeit 1779 in 8.
Mer findet bier die gewöhnlichen Arzney⸗
7% - pflanzen auf Octavblaͤttern abgebilder,
und mit Farben erleuchtet. Auf jedem Blatte
find auch die Bluͤthen und diejenigen Theile,
welche die Gefchlechtsfenzeichen enthalten, bes
fonders gezeichnet, Unter jeder Zeichnung
fteht der &inneifche Name. Die Tafeln has
ben oben ihre Zahlen und hundert machen eis
nen Band aus. Zu jedem Bande gehört ein .
Text, der lateiniſch und teutfch neben einander
abgedruckt ift, und die Namen der Pflanzen
und die ganz Furze Erflärung der einzeln abs
gebildeten Pflanzentheile angiebt. Man muß
ges
xxxu. Icones plantarum medicin. 259
geſtehen, daß ſo wohl der Verfaſſer, welcher
H. Apotheker Zorn zu Kempten ſeyn ſoll, als
auch der Verleger Raſpe, viele Mühe an⸗
wenden, and daß die Zeichnungen und Farben,
beym erften Anblick ganz gut in die Augen
fallen, auch fcheint es, daß die Zeichnungen,
fo wie in der Vorrede verfichert wird, neu
nach der Natur gemacht find; ‚nichts defto
weniger Fan man nicht leugnen, daß das Flei-
ne Format fehr viele Tafeln fo unfentlich
macht, daß gewiß auch ein gefchickter Bota⸗
niker manche Pflanzen nicht errathen würde,
wenn er den untergefeßten Namen nicht fähe.
Man kan alfo leicht denken, wie wenig folche
Zeichnungen denen dienen koͤnnen, Die erſt
aus denfelben die Pflanzen Fennen lernen wol⸗
Ien. Diefer Fehler fan wohl ben den fo ſehr
verffeinerten Zeichnungen niemals vermieden
werden. Die Farben find auch nicht felten fo
ftarf aufgetragen, daß dadurch die Zeichnuns
gen noch undeutlicher geworden find. Wir
haben nun 250 Tafeln erhalten. Der erfte
Theil hat das Bild des fel. Linne‘, nah Mils
ders Zeichnung, und ift würflich. nicht ganz
ohne Aehnlichkeit. Es ift zu verwundern, Daß
noch immer neue Abbildungen der Arzney⸗
pflanzen Verleger und Käufer finden, da ſchon
dergleichen in allerley Format und Geftalt
zahlreich vorhanden find. Man muß dabey
beflagen, daß noch — es unternommen
4 hat,
260 Phyfitalifch Beton. Bibl. XII. 2:
hat, alıf gleiche Weife Abbildungen der lands
wirtbfchaftlichen Pflanzen zu liefern, da man
Doch wohl gewiß einem Werfe einen guten -
. Abgang verfprechen fünte, welches, von der
Flora oeconomica Germaniae, welche man hin:
ter der dritten Ausgabe meiner Örundfäße
der teutfchen Landwirthſchaft finder, - richtige,
aber nicht zu Foftbare Abbildungen, und zwar
lieber in Folio ohne Farben, - als. in
Octav mit Farben, enthalten würde. Die
Zahl der Liebhaber sfonomifcher Pflanzen wird
immer gröffer,, und ſehr viele von ihnen,
fcheuen die Koften nicht, fih, in Ermanger
lung eines folhen Werfes als ich. wünfche,
gröffere botanifche-Bücher anzufchaffen, deren
Inhalt ihnen doch größtentheils von einge:
fchränftem oder geringem Gebrauche iſt. Ein
Verleger, der noch die Kupfertafeln von Arz⸗
neypflanzen hätte, würde den Vortheil haben,
manche auch als Abbildungen landwirthſchaft⸗
fiher Pflanzen brauchen zu fönnen, da viele
zu beyden Arten zugleich gehören.
XXXIII.
Ueber die buͤrgerliche Verbeſſerung der
Juden von n Chriſt. Wilhelm —
wey⸗
XXXIII. Dohm über Verb.d. Juden. 2. 261
Zweyter Theil. Berlin und Stettin
- 1783. 376 Seiten in 8. :
Dee Theil ſcheint faſt den erſten noch an
et Wichtigkeit zu übertreffen. Denn Hr.
Geh. Rath Dohm hat das Glück gehabt, daß
„viele große Männer feine Behauptungen ges
prüfet und zum Theil verworfen, zum Theil ber
ftätigt haben. Alle Beurtheilungen, welche ihm
befant geworden find, hat er gefamlet, und
über. alle feine Meinung gefagt. Man finder bier
zuerft unfers H.H. Michaͤlis Beurtheilung aus
Defien orientalifchen Bibliothek ganz abges
druckt, nebft des Hrn. YWIofes Wendelsjohn
Anmerkungen. Auch des H.Prediger Schwaz
ger Gedanfen über eben diefen Gegenftand
find ©. 89 .eingerücht worden. Darauf fol:
gen Auszüge aus Briefen, die manche feine
Bemerkungen enthalten. ©. 151 fängt des
Hrn. Dohms eigener Aufſatz an, aus dem ich
hier nur einiges anführen will, was man viel:
Seicht nicht darin erwarten möchte, und wels
ches nichts defto weniger fehr Iehrreich if.
Dahin rechne ich auch die Fraftvolle Betrach⸗
tung über die Föniglihen Worte des gefröns
gen Verfaſſers des Anti- Machiavels: Le ſou-
verain bien loin d'être le maitre abfolu des
peuples, qui ſont. ſous ſa domination, n'en
eſt lui même, que le premier domeſtique. Was
©. 181 über die Duldung der Vernunft:
R5 reli⸗
262 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 2.
religion, wie fie det Verf. nennet, gefagt iſt,
mögen andere auszeichnen. Der Verf. hoft,
Daß die Juden, bey einer beſſern Behandlung,
ſolche ergreifen und die Bereinigung derer, Die
folche befennen, befördern würden, wovon er
viel hoffet. Aber übel ift es, daß die Natu⸗
raliſten größtentheils folches durch die grobe
ind bittere Beurtheilung derer, die anders
Denken und eine Offenbahrung verehren, ver:
hindern und fich gebäffig machen; fie, melde
billig die größte Toleranz beweiſen folten.
Die Hofnung auf einen Heiland oder Retter
würden die Juden vergeffen, wenn man fie
in Wohlftand verfeßte, fo gut wie die Chriften
das lang gehofte taufendjährige Reich vergeſ⸗
fen haben, feitdem fie herfchend geworden, und
Feines andern Reichs zu bedürfen glaubten.
©. 230 über die Rechtmäffigfeit neuer Waf⸗
fen und deren Gebrauch wider Feinde. Weber
Die Tüchtigfeit der Juden zum Ackerbau. ©.
273 über Abfchaffung der Zünfte,. die auch
der Verf. den teutfchen Staaten nicht anras
then mag. Eine almaͤlige Abfchaffung dere
Misbräuche und Umänderung der Borurtheile
fcheint am rathfamften zu fenn. Weber die
Unehrlichfeit mancher Gewerbe S. 281. Eine
artige Nachricht aus den Comitialacten führt
Hr. D. ©. 285 an, daß nämlich im Jahr
1672, da das Project des erft 1731 mit der
kayſerlichen Natification verfehenen Reichs:
u | ſchluſſes
XXXIII. Dohm über Verb. d. Juden, 2. 263
ſchluſſes entworfen wurde, mehrere Stimmen
ſich nachdruͤcklich fuͤr die gänzliche und alge⸗
meine Abfchaffung der Zünfte erflärt haben,
als welche fie der Induſtrie und Nahrung der
Unterthanen ſehr nachtheilig hielten. Weber
die VBerbindlichfeit der Juden: Eide fommen
©. 312 Urtheile vor, die vielleicht manches
neue enthalten. Es freuet mich ungemein, daß
mein bey Unzeigung des erften Theils Bibl.
XU ©. 125 geäußerter Wunfch. des H. D.
Benfall erhalten, und daß er zu Erfüllung
deffelben bereits eine Beranlaffung gegeben hat.
Wir haben noch einen dritten Theil von dieſem
Buche zu hoffen, der von den Feyertägen, dem
Kirchenrechte und. der Autonomie der Juden
. vorzüglich Bandeln wird. Golte diefer der
letzte ſeyn müffen,, fo wünfche ich ihm ein Res
gifter; denn. die Anzahl der eingeftreueten
Machrichten und Betrachtungen, die man
nach ˖ dem Titel nicht erwarten folte, ift fo bes
trächtlih, daß fie ſchon ein Regiſter vers
dienen.
XXXIV.
Rerum naturalium hiſtoria — exiften-
tium in Mufeo Kircheriano edita
jam a Bonannio, nung vero nova
J me«
264 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XIII. z.
methodo diſtributa notis illuſtrata, in
tabulis reformata novisque obſer-
vationibus locupletata a „Joh. An-
tonio Battara Ariminenfi, philofo-
We; Br profeffore. Pars fecunda,
.. Romae 1782, 347 Seiten in Fol.
Fe. Hofnung, daß meine Leſer, welche den
— erſten Theil dieſes mehr theuren als nuͤtz⸗
lichen Werks nicht ſelbſt geſehn haben, ſich
die Muͤhe nehmen werden, die ausfuͤhrliche
Anzeige deſſelben Bibl. VI ©. ı nachzuleſen,
will:ich von dem gegenwärtigen, welcher der
legte ift, nur eine kurze Nachricht geben. Er
enthält die vielen wichtigen Kupfer zur Con⸗—
chyliologie, aber der Tert hat eine andere Ords
nung erhalten, als er in den Bonannifchen Bits
ern hatte. - Battara bat ibn nämlich nach
der Eintheilung des. Bualtieri geordnet, je
Doch mit einigen Aenderungen, Die mir.einer
ausführlichen Anzeige nicht werth fcheinen.
Er bat nur zumeilen aus zwoen Arten eine,
und aus einer Art zwoen gemacht. Dach die:
fer-Eintheilung folgen nun die Bonannifchen
Befchreibungen, die ganz abgedruckt find.
Unter ihnen aber bat Battara Anmerkungen
beygebracht, die doch felten mehr, als die
Öualtierifchen Befchreibungen jeder Art ents
- Halten. Zuweilen ift Rlein verbeffert wors
den, wenn dieſer ſich in -Anführungen der
| Schrifts
XXXIV: Mufeum Kircherianum. 2. 26 s |
Schriftfteflee geirret hat. Hin und wieder,
z. B. ©.48, ſcheinen doch neue Arten vorzu⸗
—— und einige mal iſt auch etwas in der
zwoͤlften Ausgabe des Linneiſchen Syſtems
verbeſſert worden; z. B. die beyden Zeichnun⸗
gen, welche Linne“ zu Trochus conulus rech⸗
net, ſind wuͤrklich zwo verſchiedene Arten.
Die zum Bonanniſchen Werke gehoͤrigen Ku⸗
pfertafeln belaufen ſich auf 48; der Stich iſt
ungemein grob und dunkel, doch die Zeich⸗
nung, fo viel ich ohne eine volſtaͤndige Uns
terfuchung bemerfen fan, getreu. "Die Tas
feln des erften Theils find mit Farben erleuchs
tet, aber das Eremplar des andern Theils,
welches die biefige Bibliothek erhalten hat;
bat ſchwarze Tafeln. Sch weis nicht, ob man
fie auch farbicht haben fan, allein ich glaube
gewiß, daß fie Durch die Farben mehr verdors
. ben, »als verbeffert. feyn würden; theils. weil
überhaupt die Mahlerey des erften Theils
mittelmäffig ift, theils weil der Stich zu grob
und dunfel iſt.
In der Vorrede behauptet Battara, daß
die Schalen der Conchylien voͤllig ſo, wie die
Haut und die Knochen anderer Thiere wach—⸗
fen, wobey er fich vornehmlich darauf beruft,
daß jede Schnecfe fähig ift, ein Loch oder
Spalte ihrer Schafe in Furzer Zeit zu ergaͤn⸗
zen. ©. 26 wird erjäßlt, ee Beccari die
un
-
266 Phpfitalifd»©ekon. Bibl. XII. 2.
Pholaden, welche in den Steinen um Ancona
häufig find, in Waſſer zur Faͤulung gebracht:
and das Wafler alsdann mit Mehl zu einem
Zeige gefnätet, und aus Demfelben Fleine
Scheiben gemacht habe, die im Dunfeln
Teuchteten. Es ift fehr gut, daß Battara den
Tafeln und Zeichnungen faft diefelbigen Zah—⸗
Ien gelaſſen hat, welche fie in den erften Aus⸗
gaben haben, daher die AUnführungen im Linz
neiſchen Syſtem aud) auf dieſe Ausgabe pafr
fen; fo gar im Bonannifchen Zerte find die
Zahlen der Arten beybehalten worden, ungesr
achtet fie nun, wegen der veränderten Eintheis
Jung, niche —— in natuͤrlicher Ordnung
folgen.
Die Conchyliologie geht nur bis ©. 1205
um nun diefen Theil faft fo ſtark wie den ers
ften zu machen, fo hat man ihm einen manz
nigfaltigen Anhang gegeben, der wohl mehr
den Preis, als den innern Werth vergrößert.
Er befteht aus Fleinen Abhandlungen, die
ſchon ehemals theils einzeln, theils in größern
Werfen gedruckt find. : &. 123: Pafchalis
Amatii, Sabinianenfis, de reflitutione purpü-
rarum. Der Verfaſſer bat die Gefchichte des
alten Purpurs fehr volftändig gefamler, und
gezeigt, daß er durch Die Eroberung von Con⸗
ſtantinopel verlohren gegangen, und zwar des⸗
wegen, weil die Purpurs Manufafturen. feit,
des
XXXIV. Mufeum Kircherianum. 2. 257
Des Theodofius, des Großen, Zeiten fanfers
lich gemwefen, daher endlich nur eine zu Tyrus,
‚und eine zu Conftantinopel übrig geblieben
ift. Jene ift von den Saracenen, diefe vonder
Tuͤrken zerftöhret worden, und darauf bat fich
Diefe Kunft, die deswegen nur wenigen bes
Fant war, ganz verlohren. Der Berf. bes
weiſet mit nicht unerheblichen Gründen, dag
es noch jegt, ungeachtet wir den Scharlach
haben, der Mühe werth feyn würde, den als
. zen Purpur wieder zu fuchen und zu nußen,
wozu er einige Borfchläge thut.
©. 213 des Jani Planci Abhandlung
von Tetrodon mola, aus den Schriften des
Bononifchen Inſtituts, die auch ſchon Linne“
angeführt hat. S. 222 eben deffelben Plans
cus Abhandlung ivon den Meerigeln, aus
feinem befanten Buche de conch. minus no-
tis. Darauf folgen einige Auffäße deflelbiger
SHriftftellers aus den Schriften der Akade—
mie zu Siena, de duplici Tethyi genere &
de manu marina; de duplici Holothuri ge-
nere. ©. 237 ein Yuffaß des Herausgebers,
de Idtero Plinii, eine neue Art des Gefchlechts
Oriolus; dann auch von einem misgewachſe⸗
nen Meerftern, afteria, deffen einer Strahl
ſich in zwoen Spigen endigt. Dann auch noch
ein Paar Adlerfteine, fo gar abgebildet, fcyeis
nen aber nichts außerordentliches zu haben.
©. 244
268 Phyſikaliſch / Beton. Bibl. XIII.2.
S. 244 ſehe ich, daß auch andere dem Bat⸗
tara vorgeworfen haben, was ich ſchon Bibl.
VI©.ı2 geſagt babe, daß er nämlich eine
Larve vom Frofche für ein neues Thier anges
ſehn bat. ©. 246 ift ein nichtswuͤrdiges
Verzeichniß einer Conchylien: Samlung, die
einmal ein Staliener gehabt bat, eingerücke
worden , worin nicht einmal foftematifche Na⸗
men gebraucht find. Battara entfchuldige ſich
desfals damit, daß der Berleger, und niche
er, diefen Anhang gewählt habe. S. 289
des Fabii Columnae diflert. de purpura, die
Doch fo felten nicht ift, da fie zu Kiel 1675
in. 4 mit weitläuftigen Unmerfungen des Job.
Dan. Majors wiederum abgedruct ift.
Don diefen nicht unbeträchtligen Zufäßen ift
bier fein Gebrauch gemacht, dagegen hat ein
Georg Donelli ein Paar Anmerkungen bin:
gefeßt, die von gar Feiner Bedeutung find.
Hernach folgt.auch die Diſſert. de gloflopetris,
Die der Kieler Nachdruck ebenfals hat. End:
lih ©. 324 eine Nachricht von den Mineras
lien des Monte Mario, der zu dem Hügel des
Vaticans gehört, wovon auch in Ferbers
Briefen aus Wälfhland ©. 237 geredet if.
Man foll auf demfelben vulfanifche Produfte
finden, die aber von einem andern Orte
dahin gefommen zu feyn feheinen. Auch ent»
hält er viele Foflilien, wovon bier ein Vers
ihn gegeben iſt. — Diefer Theil bat,
außer
XXXV. Vibelaters v. Rarlsb. Sinter. 269
außer einigen Zierbildern, überhaupt 59 Kus
pfertafeln.
XXXV.
P. Franz Uibelafers, des unmittelbas
ren freyen Reichsſtifts Petershaufen
Benediktiner Ordens Kapitulars,
Spftem des Karlsbader Sinters unter
Borftellung fchöner u. feltener Stücke,
famt einem Berfuche einer mineralis
fhen Geſchichte veflelben und dahin
einfchlagenden £ehre über die Farben,
Erlangen 1781. 18 Bogen in Folio.
Ne Karlsbader Sinter ift wegen feiner
— schönen Farben und Zeichnungen und
auch wegen feiner fonderbaren Mifchung längft
den Mineralogen befant, auch von Springs»
feld und Becher ausführlich befchrieben wor⸗
den. Nichts defto weniger haben die umftänd?
lichen Unterfuchungen des. Verfaſſers mans
he artige neue Bemerkungen dargebothen, der
ten Befantmachung Dank verdient, aber
freglich hätte dieſe nicht: fo mikrologiſch, fo
wortreich und Foftbar werden follen. — Der
Sinter, von dem die Rede iſt, ift nicht ders
Phyf. Oekon. BibLXIID. 2 St. S _jenis
ano Phyſtkaliſch⸗ Oekon. Bibl. XIM. 2.
jenige ocherartige, welcher ſich noch jetzt anſetzt,
und Sprudel oder Rindenftein genant wird,
fondern er ift fchon vor vielen Jahrhunderten
erzeugt und in der Erde zufällig gefunden wor:
den. Denmeiften fand man 1733, als man
zu einer Kirche deu, Grund legen wolte, und
die herlichen Stücde, welche man in Natu—
ralienfamlungen findet, Fommen eben daber.
Bon diefen hat nun der Verfaſſer mehr als
600 Arten erhalten, die er hier fo ausführs
lich als möglich, nach ihrer Farbe, Zeichnung,
Dicke, Härte und andern äußerlichen Eigens
fchaften befchreibt; jedoch hat er fie auch im
Saͤuren unterſucht und ihr Verhalten erzäpft.
Kalk, Thon öder Kiefelerde, nebft einem fei⸗
nen brennbaren Wefen, fcheinen die vornehms
ften Beftandtheile zu ſeyn. Manche Stüde
haben etwas erpftallinifches in fih; und in
einem hat man einen Nagel gefunden. Ue⸗
ber manche kleine Vorfaͤlle bey: den Unterſu⸗
chungen, bat fih der Verfafl. Hypotheſen ers
laubt, und zuleßt hat er fich in die Entftehung
der Farben eingelaffen, und meynt alle aus
Blau und Roth herleiten zu koͤnnen, fo wie
er die Ableitung auf der legten Kupfertafel it
einem farbichten Ringe, nah Sciffermik
lers Weife, vorgeftellet bat: Weber die Ents
ſtehung der Erbfenfteine find S. 61 manche
Anmerkungen zu leſen. Sie haben allerdings
einen basten Kern in fich, wie auch die ſchoͤ⸗
“ nen
XXXV. Vibelater v. Rarlsb.Sinters. 271
nen Stücke beweifen, weldhe Hr. Prof. Soll⸗
mann hat fchleifen laffen, deffen Abhandlung
inSylloge I commentationum dem H. Uibelaker
nicht befant gemwefen zu feyn ſcheint, ungeache
tet fie auch Linne‘ angeführt hat. Die Ab:
tündung feheint duch die Bewegung des
fpeudelnden. Waſſers gefchehn zu feyn. Jetzt
bilden ſich folche Erbfenfteine nicht mehr,
eben fo wenig als die ſchoͤnern Arten des Sins
ters. Die Urfache, fagt der Verf. fcheint
ganz natürlich zu feyn. Das Waffer ift jegt
gefpertet , alle Materie, Die es ehemals mit
fi führte, und. bald ganz weiß, bald gelb,
bald roth, und mit Vermifchungen in den
Thönften Naturfpielen an den Tag gab, muß
fi) beut zu Tage vom, ſtarken Schwefeldunft
angegriffen, zerreiben und unfsrmlich in den
innen anlegen. Selbft wenn Erde, Sand
und Duarztheile mitfonmen, müflen Diefelbe
inımer unter hunderte und taufend GStößen
wieder zurück wallen, weil das Waffer indie
Höhe zu fleigen gezwungen iſt; Daher denn
alle diefe Theile zerfplittert, und zu allem uns
tauglich werden müflen; da das Waſſer
ehemals in feinem freyen Lauf jenes leicht hat
an den Tag legen, und auf gewiſſe Art ums
ändern koͤnnen, was es mit fich führte. —
Diefes Buch hat 39 ſauber ausgemalte Zeich⸗
nungen, welche die Mannigfaltigkeit der Far⸗
ben und Zeichnungen eines und des felbiget
S 2 Koͤrpers
272 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 2.
Körpers vorftellen. Es ift fhön gedruckt, fo
wie gemeiniglich die Bücher des Walterfchen
Verlages. Es ift feit 1781 in vier Ausga⸗
ben geliefert worden; der Preis einer jeden
Ausgabe ward auf fechs Thaler angefeßt.
—
XXXVI.
Verzeichniß der um Helmſtaͤdt wild wach⸗
ſenden Pflanzen. Geſamlet und her⸗
ausgegeben von oh. Sriedr. Ludwig
Cappel, ver Arzneygel. Doktor.
Deflau 1784. 13 Bogen in 8.
FNarin hat der Verf. Recht, daß man fol;
chen Verzeichniffen der Pflanzen, die
um einer Univerfität wild wachfen, Ddeswe:
gen wenigftens nicht allen Nutzen abfpre:
chen fan, weil fie den Lehrlingen der Bota⸗
nik die Mühe um.ein vieles erleichtern. Von
den Helmftädeifchen Pflanzen hat bisher ein
ſolches Verzeichniß gefehlt, denn Sabricius
hat in der Befchreibung des dortigen Gartens
nur wenige angegeben. Ob aber H. C. dar:
an wohl gethan bat, Daß er die Kenzeichen
der Pflanzen teutſch uͤberſetzt bat, ift eine
Trage, die ich wohl verneinen wolte; denn
diejenigen, die auf Univerfitäten Botanik flus
viren
*
n.
273
Diren wollen, koͤnnen doch die Tateinifchen
Kenzeichen und Ausdrücke nicht entbehren, und
werden eine neue Mühe haben, fich erfi an
Die noch ungebräuchlichen teutfchen Ueberſet⸗
zungen zu gewöhnen. ‘Ben jeder Pflanze ift,
wie gewöhnlich, ihr Standort, Blützeit und
Nugen kurz angegeben worden. Von den
Erpptogamiften find nur die befanteften genant.
©. 63 ift irrig gefagt worden, daß die Bees
ten von Vaccinium oxycoccos wegen ihrer
Säure nicht genoflen werden koͤnten. Gie
werden in unbefchreiblicher Menge in St. Per
tersburg zu Punfch und andern Speifen ver:
braucht, und empfehlen fi durch ihre anges
nehme Zitronen: Säure. Man ſehe Gorteri
Flora Ingrica.
— — — — —
XXXVII.
Oekonomiſch-praktiſche Abhandlungen
fuͤr Schwaben von M. Joh. Herfu-
les Haid. Ulm 1782. 152 Seiten
in 4.
De dieſe Blaͤtter eigentlich nur fuͤr Schwa⸗
ben geſchrieben ſind, fo haben die Aus:
länder nicht recht, fie nach demjenigen Mut:
zen, den fie daraus ziehen Fönnen, zu beur⸗
theilen. — ee ſie doch
3
auch
274 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 2.
auch) ihre Aufmerkſamkeit, weil fie zuweilen
Machrichten zur nähern Kentniß desjenigen
Bezirks, dem fie gewidmet find, enthalten.
Dabin gehört die Vermuthung über die Volk⸗
menge in Schwaben, die auf 24 Million
gefhäßgt wird. Sicherer ift das ©. 87 eins
gerücdte Verzeihniß der Wolfmenge des.
Hocftifts Koftanz im Jahre 1779, die
897624 war, worunter fidh 8902 Geiftliche
befanden. S. 56 VBergleihung des Ulmi⸗
fhen Fußmaaßes; es enthält 1308 folder
Theile, deren der Parifer 1440 bat. Der zu
Lindau am Bodenfee gebräuchliche Fuß hält
1366. Der Verfaſſer welcher die Deko:
nomie auf dem Ulmifchen Gymnaſium lehret,
bat verfchiedene Verſuche mit der Geiden«
pflanze angeftellee, oder mit Afclepias Syria-
ca, wovon ich in Anleitung zur Techno⸗
logie ©. 90 die in Frankreich unternoms
mene Bearbeitung angeführt babe.
XXXvuI.
275
XXXVII.
Kongl. Götheborgska "Wetenskaps
och witterhets Eimhöllers handlin-
gar. Wetenskaps afdelningen andra
ftycket. Götheborg . 1780, 68
©eiten in 8, -
De erſte Stuͤck iſt Bibl. XI ©. 296
angezeigt. Vor dieſem zweyten Stuͤcke
findet man die koͤnigl. Beſtaͤtigung vom 16
Aug. 1778. Unter den Abhandlungen gehoͤren
hieber Montins Beſchreibung der Monfo-
nia lobata vom Vorgebürge der guten Hof?
nung, nebft Zeichnung. Dann: folgen ein
Paar Topographien einiger Diftriete in Ba⸗
hus, die fuͤr Auslaͤnder nicht ſehr wichtig ſeyn
koͤnnen. Man klagt uͤber die Kleiderpracht
des gemeinen Mannes. ©. 45 einige kurz
gefaßte Regeln zum Befchneiden der Bäume
von Sagräug. Er meynt doch aud), es ſey
gut, Blüthen wegzunehmen, wenn ein Baum
ihrer zu viel hat, und Wurzeln abzufürzen,
wenn Bäume ſtark in taub wachſen, obne
Frucht zu tragen. Eben diefer Verfaſſ. ſchlaͤgt
Verſuche vor, um zu entdecken, wie man die
Verwandlung des Baſtes oder alburni in feftes
Holz befchleunigen könne,
\o
Sa XAXIK,
276 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI. 2.
XXXIX.
Phyfiographiska fälskapets handlin-
gar. Stockholm,
em Jahre 1772 fifteten einige Gelehrte in
J Lund eine Geſelſchaft, unter dem Namen
der phyſiographiſchen, welche die Naturkunde
und deren nächte Anwendung, Landwirth⸗
fchaft und andere Gewerbe, zu ihren Gegen:
ftänden wählte. ©. Bibl. VS. 613. Im
Sabre 1776 ward das erfte Stüd ihrer Schrif:
ten auf s Bogen in 8 gedruckt, und feitdem
find noch zwey Stüce von gleicher Stärke ge:
folget, daß alfo nun vom erften Bande drey
Stücke gedruckt find , die ich, da ich fie durch
Die Freundfchaft des H. Prof. Retzius, des
Secretairs der Gefelfchaft, erhalten habe, an:
zeigen will. Man wird manche Auffäge darin
finden, die eg fehr verdienten, durch eine Les
berfegung gemeinnüßiger gemacht zu werden.
Das erfte Stück fängt mit einer Betrachtung
über die Mängel der Landwirthfchaft in
Schonen an, von Hr. Retzius. Es ift mir
angenehm, hier das Urtheilibeftätige zu Iefen,
was ich bey meinen Reifen in Schweden uͤber
die Einrichtung fällete, da nämlich, fat der
Doften, die Bauren wechfelsweife verpflich: -
tet find, mit Pferden im Gäftgiefaregärd , wo
Die Neifenden abtreten, zu erfcheinen. Es
i wuͤr⸗
*
XXXIX. Phufographiska Sälskap. 277
wuͤrde auch nach ſeiner Meynung beſſer fuͤr die
Haushaltung der Landleute ſeyn, wenn dieſe
Laſt in eine Geldabgabe verwandelt, und dage—
gen mit einem Pofthalter ein Vergleich gefchlof:
fen würde, wornach er felbft Pferde halten oder
verfchaffen muͤſte. ©. 12 ift ein Berzeichniß
der Bäume gegeben, welche feit dem
Jahre 1755 bis mit 1774 aus der afademi:
fhen Baumpflanzung den Landleuten unent:
geldlich ausgerheilt find. Die Zahl beläuft
fih auf 12905 Stämme; darunter ſind auch
Sibiriſche Erbfenbäume, Berberigen u. a. ge:
- wefen. Cbenfals find auch viele Samen von
Gartengewächfen weggegeben worden. Von
allen diefen guten Anftalten find doch immer
noch wenige gute Würfungen bemerflich und
auf Die Zufunft zu hoffen, da jeder fand:
undStadtwirth nur bauet,was er felbft braucht,
indem ben der gänzlihen Vermifhung der
Stadt-und Landwirthſchaft, der inländifche
Handel fehlt. Niemand verlangt mehr, als
er felbft verbrauchen fan; denn für Das übrige
fehle Abſatz. Viele böfe Unfräuter fchaden
-ebenfals, unter diefen ift auch die Wucher—
blume. Da wo der Verfaffer die Färbepflan:
gen nennet, welche noch gebauet werden fünz
ten, aͤußert er die Meynung, daß wohl der
Saflor in Schweden niemals gut gerathen
möchte, indem fchon der teutfche Saflor viel
ſchlechter, als der orientalifche fey. Ich für
S5 meinen
278. Phyfikalifch- Beton. Bibl. XIII. 2.
meinen Theil will auch wohl zugeben, daß
Pflanzen diefer Art farbenreicher in den füds
lichen Ländern feyn mögen; aber ich glaube
doch in meinen Abhandlungen vom Gafloe
gezeigt zu haben, daß die meifte Schuld au
‚ ber verfehrten Behandlung diefer Pflanze liegt.
Sc weis aus eigener Erfahrung, daß auch
unfer Saflor dem orientalifchen fehr nahe
koͤmt, wenn man mit ihm fo umgeht, als die
Aegyptier und Araber thun. Wie grob hiers
in die Thüringer fehlen und wie fehr fie durch
ihr nachläßiges und betriegliches Verfahren
den Abfaß ihrer Waare verurfacht haben, bes
weifet fo gardie Maynzifche Verordnung, wel⸗
che ihin Samlung der Polizen : und Cameraks
gefeß 1 ©. 333 babe abdrucken laffen.
©. 38 findet man eine kurze Nachricht von
‚ dem Mlaunwerfe zu Andrgrum, von deflen
Inſpeetor Malmftröm. Die Anmerkung
Daß das Stirium gypſeum des tinne‘ würflich
ein ftralichter Kalffpat fen, finde ich an dem
Stuͤcke, was ich mitgebradyt habe, beftä:
tigt; es braufer mit Säure. Die Tafel ift
nicht viel dicker, als ein Mefferrücken, und
bat auf der einen Seite eine eben fo dicke
Zafel von Mlaunfchiefer, und auf der andern
von bleihem Kieß. Die fhwarzen Kießfur
geln, arfenicum fchifti lenticularis atri, wie fie
inne’ in feiner Schonifchen Reife nennet, ber
fige
XXXIX. Phufiographiska Sälskap, 279
fiße ih auch; fie kommen in dem reichften
Alaunfchiefer vor. Don dem Betriebe und
dem Ertrage des Werks ift hier nicht gehans
delt worden. Aus andern Nachrichten weis
ich, daß es meiftens fir Holländifche Rech:
nung getrieben worden, und daß es fehr gelit:
ten bat, ſeitdem diefe ihr Geld zurück gezogen
haben. Cs iftfonft befant, daß der dortige
Alaun befonders rein if. ©. 42 hat Hr.
Prof. Weigel einige botanifcheBeobachtungen
geliefert. Hr. Thunberg hat eine neue Capfche
Pflanze unter dem Namen Retzia befchrieben
und abgebildet. Pehr ÖfbeE Flagt über eis
nige Gebrechen des Ackerbaues in Halland.
Auch dort find die Wucherblumen einbeimifch
geworden; in Juͤtland nennet man fie Bran-
denborgare, weil man meynt, der Samen
fen mit Brandenburgifchem Getreide ins fand
gefommen. Auch beißen die Blumen Svend»
borgs urter, weil fie in vorigem Jahrhunderte
fih vorneßmlih um Swendborg in Fünen
eingefunden haben. ! Ä
©. 66 iftdie erfte Abhandlung des zweyten
Stuͤcks von Hrn. Retzius über die Minera:
lien in Schonen. Er macht es hoͤchſt wahre
fheinlih, daß ein großer Theil des Landes
ehemals Meersgrund gewefen. Die fo genan⸗
ten Brattenburgifchen Pfennige follen noch
nirgend fonft, als zu Ifwoͤ in a
ul
“
230 Phyſtkaliſch Beton. Bibl. XIII. 2.
funden feyn. Hr. Retzius bat im ſechſten
Theile der Drontheimifchen Schriften das Ur⸗
ftück derfelben befchrieben, welches er an einer
Eoralle von Manilla gefunden hat.
©. 87 werden die ausgefülleten Gräben,
in welche man nämlich Reifer, Heide, Steine
u. dergl. wirft, zur Austrocknung des Landes
empfohlen und ihr Vorzug vor den offener
Gräben gezeigt. Wir Fennen jene in vielen
Theilen von Teutſchland, z. B. in der Wet:
teran fehr gut; fie müffen aber aud) tief aus⸗
gegraben werden, wenn fie dauerhafte Dienfte
tbun follen. S. 92 Betrachtungen über die
Würkungen des Mondes auf die Witterung
u. das Wachsthum der Pflanzen. Gelegentlidy
wird angeführt, daß man nad) jegt auf der Bis
bliochef in Kopenhagen aftrologifche Berech⸗
nungen bat, welche von Tycho Brahe eigener
Hand fuͤr Koͤnig Friedrich II. und andere
Perſonen der koͤniglichen Familie aufges
feßt find, ©. 112 Hr. Thunberg, wie man
in Afrifa die Aloe zubereitet. Die Pflanze,
welche bier nicht genauer beftimt ift, mwächft
am Borgebürge der guten Hofnung zur Höbe
eines Mannes. Man fchneider die Blätter
nicht dicht am Stamme ab, fteller fie alsdann
mit dem abgefchnittenen Ende unten hin, wor:
auf der Saft ganz heraus läuft, ohne daß die
Blätter zerfchnitten oder gepreflettwerden. ‘Der
Saft wird in. eifernen Töpfen über dem —
abge⸗
XXXIX. Phyfiographiska Sälskap. 281
abgefhäumt und fo lange eingefocht, bis er
nicht mehr von einem Span abtröpfelt. Dar:
auf wird er in Kiften gegoffen, worin er hart
wird. Eine folhe Kifte hält von 3 bis soo
Mark (marker). Die Bauren verfaufen am
VBorgebürge die Marf für drey, auch wohl
zwo Stüver; aber den auswärtigen Handel
Hat fih die Oftindifche Gefelfhaft allein vor:
behalten. Woher die verfchiedenen Arten der
verfäuflihen Aloe entſtehen, ift hier nicht ges
fagt worden.
©. 115 von der Nutzung der Osmunda fru-
- thiopteris zur Biehfütterung wozu fie aetrocknet ı
wird. ©. 119088 H. RebiusUnterfuchung des:
jenigen Pulvers, welches man feit einigen Jah⸗
ten unter dem Namen poudre de providence zu
verfaufen die Unverfchämtheit und zu kaufen
die Einfalt bat. Man fehe meine fand:
wirchfhaft © 72. Hr. Regius hat ©. 130
geieigt, daß man bisher unter Ononis arven-
dis zwo verfchiedene "Arten begriffen bat; die
eine ift Unonis arvenfir. Gouans hortus Monsp,
P. 359, die andere Ononis /pinofa, eben das
felbft ©. 358. 2
Im dritten Stüde giebt Hr. Job. Al:
ftrömer eine gute Nachricht vom Ackerbau im
Eiderftädeifchen. Dieſer Diftriet beſteht eis
gentlich aus drey eingereichten Inſeln, welche
J wider
282 Phyſikaliſch⸗ ekon. Bibl. XII. a.
wider das Waſſer mit Deichen, die wohl 15
Ellen hoch ſind, verwahrt ſind. Das Land
iſt meiſtens Mergel, der ſchon ungeduͤngt die
beſten Fruͤchte traͤgt, aber gepfluͤgt wird das
Land wohl ſieben bis eilf mal. Man bauet
Wintergerſte, Vinter-Korn, und zwar auf
manchen Lande drey Jahre hinter einander.
Wegen Mangel der Feurung fnäter man
Schafmiſt mit Stroh zufammen und trocnet
ſolches. Der grüne Schaffäfe foll mit Waſſer
gefärbt werden, worin man Schaf koth zer:
laffen bat. Die Wolle wird gleich nach Der
Schuer den Borfäufern überlaffen, die aus
Friedrichsftadt, Tönningen, Huſum, aud
Hamburg dahin fommen. ©. 144 bat Hr:
v. Engeſtroͤm einen verdieften Zuckerfaft auf
den Nadeln von Pinus abies gefunden, der ein
Honigthbau war. S. 156 wird bemiefen,
daß unter Tetrao Lagopus bisher zwo Arten
begriffen worden, die hier genau unterfchieden
werden. ©. 155 ift von Adolph Modeer
das Gefchlecht der Waflerfäfer, Gyrinus,
vollftändiger als bisher, nach allen jeßt ber
Fanten Arten befchrieben worden; fo wie Hr.
M. ſchon ehemals viele dahin gehörige Bes
merfungen befant gemacht hat. Man fehe
Biblioth. VG. 259: Einige Beobahtuns
gen zu des finne’ Pan Suecus; befonders ein
Verzeichniß der Pflanzen, welche Kaniniz
chen freffen. Cine mir ungemein angenehme
Nach⸗
XXXIX. RAhyfiographiska Sälskap, 283
Rachricht if die, welhe ©. 176 Hr. J. ©.
König, von dem ächten Ebenholz giebt, wel⸗
ches am beften auf Zeylon, vornehmlich bey
Zeinque : Malle, wähfl. Es fey eine Art
Diospyros, die er Deswegen D. ebenum nens
net und funftmäffig befchreibt. Alte Stämme
geben das Holz, welches gänzlich ſchwarz ift,
bey jüngern hat es diefe Farbe noch nicht,
Man fan fie aber befchleunigen, wenn mar
die Bäume hin und wieder anhauet. Weil
die Franzofen ihr Holz von gar zu jungen
Bäumen nehmen und fie nach dem Anhauen
nicht lang genug ſtehen laffen, fo bar ihr
Ebenholz nicht fo fhöne Farbe, fondern noch
hin und wieder weife Adern. Der Baum
dient auch in der Arzney, und die Früchte wers
den von mancherley Thieren, auch wohl von
Menfchen genoffen. Abbildung ift nicht gez
geben. pn. einer Anmerfung ift erinnert
worden, daß zwar Rumph verfchiedene Arten
von Ebenholz befchrieben bat, daß aber dar:
unter Feine ift, die man auf den von König
befchriebenen Baum deuten koͤnte. Hiedurch
wird jene Machricht wieder unficher, obgleich
wahr ift, daß Rumph fich oft auf anderer Ers _
zählungen bat verlaffen müffen, da hingegen
König felbft den Baum auf Zeylon unterfuche
bat. Zuletzt noch Hr. Rebius von 58 Arten
Schmwedifcher Unfräuter, unter denen denn
Equifetum arvenfe für das hartnaͤckigſte ers
fan
284 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XIII. 2,
kant wird. Ich habe einige Beſchreibungen
neuer Pflanzen und ein Paar Aufſaͤtze, welche
nur die Schwediſche Landwirthſchaft betreffen,
unberuͤhrt gelaſſen. Jedes Stuͤck hat eine
feine Zeichnung einer beſchriebenen Pflanze,
aber von dem Ebenholz ift feine gegeben.
XL.
Grundfäße der teutfchen Landwirthſchaft
von Joh Beckmann. Dritte Aus:
gabe. Göttingen 1783. 8.
gfrs diefe Ausgabe habe ich zu verbeffern
und zu vermehren gefucht. Hin und wieder
find neue Paragraphen binzugefommen, nutz⸗
bare Pflanzen eingefchalter und viele neuere
Schriften über einzelne Gegenftände der fand;
wirthſchaft angeführt worden, Dagegen denn
einige ältere von geringerm Werthe ausgelöfcht
find. Ich habe mich alfo bemühet, diefe Bos
gen zu einem bequemen Repertorium über die
aanze Landwirthſchaft zu machen, und um den
Gebrauch noch mehr zu erleichtern, ift auch
ein teutfches Regifter über die genanten Pflans
zen beygefügt worden. >
XLI.
285
XLI. |
Plantae rariores, quarum primam de-
cadem accuravit & illuftravit D.
Chriftophorus „Jacobus Treiw; po-
fteriorum curam & illuftrationem
ſuſcepit Benediöfus Chriftianus Vo-
gel, med. &. bot. prof. Altorfinus,
auxiliante arte ſua & toleratis ſum.
tibus Adamo Ludovco Wirhng, ‘
Chalcographo Norimbergenfi. De-
cas Il. Vorimbergae 1779. Grosfolio.
Be Gelegenheit dieſes herlichen Werkes,
welches zu fernerer Unterhaltung und
Ausbreitung des Ruhms teutſcher Kuͤnſtler
nicht wenig beytraͤgt, wird vermuthlich den
Leſern eine etwas umſtaͤndliche Nachricht von
demſelben und von einigen aͤltern Werken, die
zu den koſtbarſten gehoͤren, und mit jenem
leicht verwechſelt werden koͤnnen, nicht unans
genehm ſeyn, zumal da man ſie wohl nur in
‚wenigen Bibliotheken fo volſtaͤndig, als in
der hieſigen antreffen wird.
Der ſel. Trew hatte auf ſeine Koſten von
vielen geſchickten Zeichnern und Malern eine
große Menge Pflanzen nach der Natur zeich—
nen und ausmalen laflen. Unter diefen waren
die fchönften diejenigen, welche Georg Dio:
nyf. Ehret, der Sohn eines Pfärzifchen
Phyf. Oekon · Bibl. X1 B.38t. T Hof⸗
,
286 Phyſikaliſch⸗GOekon. Bibl. XII. 2.
Hofgärtners, theilsnoc in Teutfchland, größ:
tentheils aber bey feinem Aufenthalt in Eng:
Iand von Zeit zu Zeit verfertigt und dem H.
Trew überlaffen hatte. Bey dieſem ſah fie
der große Künftler Job. Jakob Haid, der
fih, auf Zureden des Befigers, entfchloß, sine
Anzahl derfelben in Kupfer zu ftechen und fie
aufs genauefte nach den unvergleichlichen
Ehretſchen Urftüden ausgemalt heraus zu
geben. Im Jahre 1750 Fam das erfte Heft
von zeben Tafeln in Landcharten: Format un:
ter folgendem Titel heraus: Plantae feledtae,
quarum imagines ad exemplaria naturaliaLon-
dini in hortis curioforum nutrita, manu arti-
ficiofa dodtaque pinxit Georg. Dion. Ehret ,
Germanus , occafione haud vulgari colle-
git, nominibus propriis notisque fubinde il-
luftravit & publico vfui dicavit Chrifophorus
Facobus Trew, medicus Norimbergenfis, in
aes incidit & vivis coloribus repraefentavit
Joh. Fac. Haid pictor & chalcographus Au-
‘ guftanus. Decuria I. 1750. Das legte, naͤm⸗
lich Das zehnte Heft, fam 1773 heraus. Ser
des hat ein eigenes Titelblatt und enthält zehen
Tafeln. Dazu gehört ein Bändchen von fels
bigem Format von 16 Bogen, worin zuerft
eine Furze Machricht des H. Haid, hernach
eineBorrede des H. Trew ftebt, worin diefer von
feinem großen Vorrathe der ſchoͤnſten Pflans
zen; Zeichnungen Nachricht giebt, Alsdann
folge
XLI. Trew plantae rariores. 987 |
s ä \
folgt eine lateiniſche Erklärung der abgebilder
ten Pflanzen, die aber zugleich fehr viele ans
dere gelehrre Bemerfungen, fo wie man fie
von Trew erwarten Fonte, enthält. Inzwi⸗
ſchen ftarb Haid, und feine Arbeit ward von
feinem gefchieften Sohue fortgefeßt, wiewohl
‚doch unter allen Tafeln der Namen des Bas
ters ſteht; auch Trew ftarb und H. Prof.
Vogel übernahm es, die Ausgabe zu endir
gen. Man findet daher auch aufden Titelbläts
tern der beyden legten Decurien die Worte:
pott ipfius (Trew) mortem nominibus & no-
tis illuftravit B. C, Vogel. Diefes Werk, wels
ches alfo hundert Tafeln enthält, ift dasjes
nige, wovon Haller in Biblioth. botan. IT
p. 201 fagt: Nihil fplendidius Flora poflidet,
Inzwiſchen fo volkommen wahr diefes 206
ift, fo muß man doch aud) bedenfen, daß hier
nur von folhen Pflanzen Abbildungen gege:
ben find, welche durch ihre Größe, ihren .
ſchoͤnen Wuchs und die herlichen Farben vor:
züglich ins Auge füllen; z. E. einige Arten
Ananas, Mufa paradifiaca, Rhododendrum
maximum und andere. Trew hat oftmals
ſehr ſchaͤtzbare Nachrichten beygefügt,, die zur
Aufklärung der Waarenfunde und der Ger
fhichte der Pflanzen dienen. Go findet man
©. 19 eine Unterfuchung derjenigen Feigens
art, welche Theophraft und die übrigen alten
Schrififteller genant — Noch —
2 i
x
288 Phpfitalifch- Beton. Bibl. XIIL 2.
iſt ©. 24 die Nuseinanderfeßung der Indig—
pflanzen, wiewohl freylich noch viele Zweifel
übrig find. S. 28 viel lefenswürdiges über
Pinus cedrus, welcher Baum hier ganz abge:
bilder ift, da andere nur einen Zweig oder
nur die Frucht vorgeftellet haben. ©. 35
von Laurus fallafras, welchen Baum zuerft
Monardus 1569 befant gemacht hat. Uebri—
gens ift dieſes Werk noch mit den fehr gut
ausgearbeiteten Bildniffen des H. Trew, Ehret
und Haid gezieret. S
Diefes Werk, welches oft unter dem Na—
men Ehrets plantae felectae angeführt wird,
muß nicht verwechfelt werden mit demjenigen,
was CEhret felbft in London heraus gegeben
hat, und welches gemeiniglich fo angeführt
wird: Ehretii plantae oder Ehretii icones,
Ich erinnere mich nicht, ein Titelblatt dazu
gefehn zu haben. Diefe Tafeln find diejenis
gen, deren in Hallers Biblioth. botan. IT p.
383 kurz gedacht ift, ich meyneaber, daß ihrer
wenigfiens 17 find, da Haller hingegen nur
15 angiebt. ER.
Sch Fomme nun zu demjenigen Werke Des
fe. Trew, welches die Veranlaffung zu Dies
fer Anzeige dargebotben bat. Nämlich im
Sabre 1763 fing Trew an, eine Samlung
Zeichnungen von dem gefchichten Künftler Kel⸗
ler herausgeben zu laffen, und zwar unter
. folgendem Titel; Plantae rariores quas maxi-
mam
*
XLI. Trew plantae rariores. 289
mam partem ipfe in horto domeflico coluit,
fecundum notas fuas exaıninavit & breviter
explicavit, nec non depingendas aerique in-
cidendas curavit D. Chrifl. Jac. Trew, eden-
te Joanne Chriflophoro Keller , pictore Norim-
bergenf. Das Format ift dem vorigen
gleich, fo mie auch die Pracht nicht ges
ringer ift. Trew unternahm diefes Werk,
weil er fah, daß er nicht Zeit haben würde,
zu.allen Zeichnungen, Die er gefamlet hatte,
eine fo ausführliche Befchreibung zu liefern,
als man bey den Plantis feledtis finder. In
Diefen neuen Werke ift nur eine furze Gyno:
nymie, mit DBerweifung auf die Linneifchen
Schriften gegeben. Der Zert macht daher
nur vier Bogen aus. Die zehen abgebilde:
ten Pflanzen find folgende: 1. Echium orienta-
le. 2. Ludwigia alternifolia. 3. Arachis hypo-
gaea. 4. Corchorus clitorius. 5. Pentapetes
phoenicea. 6. Verbefina conizoides, eben Diez
jenige Pflanze, welche Zinn in Commentar,
Societ. Götting. III. p. 437 unter dem Pa:
men: planta nova Careopfidi affinis abgebil:
det bat. 7. Vellaannua. 8. Plumbago zeyla-
nica. 9. Ptelea trifoliata. 10. Phafeolus cara-
calla, eine vortrefliche Zeichnung, die einen
ganzen Bogen einnimt. Die groffe Blume
weicht fehr von den Bluͤthen des Phafeolus ab,
Daher Trew anrierh ein befonderes Gefchlecht
daraus zu machen, dem er den Namen Coch-
T 3 lio:
290 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 2.
' liofanthus geben wolte. Diefe erfte Decade
der plantarum rariorum finde ich in Hallers
Biblioth. botanica nirgend genant.
Die zwote Decade ift nun diejenige, deren
‚Titel ich oben gegeben habe. Die furze Bors
rede hat H. Prof. Vogel bereits im J. 1778
gefchrieben. Die meiſten abgebildeten Pflans
zen find aus dem Altorſiſchen botanifchen
Garten. Die Schönheit der Abbildungen
wird jeder, Der die befanten Kunftwerfe deg
Heren Wirfing kennet, vermuthen koͤnnen;
alles ift mit einer folchen Genauigfeit, Kunft
und Pracht ausgearbeitet, daß auch dieſes
Werk zu den vollfommenften feiner Art gehoͤ—
tet. Die abgebildeten Pflanzen find folgende:
II. Craflula obvallata 12. Craflula cultrata,
13. Lepidium perfoliatum. 14. Sophora cae-
rulea. 15. Tragia volubilis. . 16. Atropa falana-
cea. 17. Cratzegus crus galli. 18. Anchufa
italica. 19. Salvia canarienfis. 20. Impatiens
nolitangere Virginiana. Der lateinifche Tert
macht fechs Bogen aus. H. Vogel hat fich
tiefer in die Botanifche Eritif eingelaffen, ‚als
Trew im erften Hefte getban hat. Das drits
te Heft, welches gewiß alle Liebhaber der Bo⸗
tanif begierig erwarten werden, ift bereitg uns
ter dee Preſſe.
H. Wirfing bat fchen feit einigen Jahren
einzelne fleine Folioblätter von Abbildungen
der Pflanzen, Bögel und Inſecten herausge⸗
ges
XLI. Tyew plantae rariores. 297
geben, die nicht fo befant find, als fie es zu
feyn verdienen. Das Format ift. Kleinfolio
oder Grosquart; der Grund ift fehwarz, die
Zeihnung und die Mablerey ift fauber, und
ungeachtetdaben mehr auf die Schönheit, wel:
che die meiften Käufer reißen fan, als auf die
Genauigfeit, welche Naturforfcher verlangen,
gefehn ift, fo habe ich doch die meiſten voll:
fommenrichtig gefunden. Es find bisjeßt 70
Tafeln fertig, welche allerley Garten: Blu:
men, Abarten der Ranunfeln, Melfen, Zul
pen, Hyacintben, Rofen u. f. w. vorftellen,
und hinter Glas gefaßt, eine angenehme Tas
pete in einem Gartenhauſe abgeben Fönten.
Eben fo viele Tafeln find von Abbildungen
der Vögel fertig, unter denen manche vorzüg:
ih ſchoͤne und richtige, Tafeln find. Auſer
Diefen find noch fechs Tafeln mit Schmetters
lingen und 30 Blätter, worauf vierfüflige
Thiere, in eben diefer Manir abgebildet find,
An Nürnberg wird jedes Blatt zu 30 Kreus
zern verfauftl. Weil diefe Samlung, deren
Zafeln mit Zahlen bezeichnet find, werth wäs
re, inder Maturgefchichte genußet zu werden,
fo würde ich, vornehnlich von den Vögeln,
ein Berzeichniß geben, wenn ich ein volftänz
Diges Eremplar zu erhalten wuͤſte. Inzwi⸗
fchen fan man das Werf oder auch einzelne
Blätter durch die Landcharten : Händler kom⸗
men laflen.
XLIE,
x
292 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XII. 2.
XLII.
Voyage dans les mers de !’Inde, fait
par ordre du roi, a lPoccafion du
paffage de Venus, fur le disque du
foleil, le 6 Juin 17612 & le 3 du
me&me mois 1769. Par M. le Gentil,
de l’acad&mie royale des fciences,
Imprime& par ordre de fa Majeſté.
Tomefecond. Paris 1781. Ohne
Vorrede und Negifter 344 Seiten
in 4.
Se erfte Theil iſt Biblioth. XI ©. 202
- angezeigt worden, und ungeachtet fich
Die Anzeige des andern Theils verjpätet hat,
fo ift er doch fo reichhaltig, daß dieſe noch
jeßt nicht unangenehm feyn wird. Der Anfang
handelt ausführlih von den Philippinifchen
Inſeln, wozu er die Spanifchen, meifteng
zu Manilla gedruckten Bücher der Francifcaz
ner und anderer DOrdenggeiftlichen, worin
Diefe die Gefchichte ihrer Miſſionen befchrier
ben haben, genußt hat. Diefe Inſeln zeigen
die Würfungen der Vulkane auf eine ausneh:
mende Weife, und man würde vielleicht von
dieſen Naturbegebenheiten genauer unterrichtet
ſeyn, wennviele Naturforfcher dort Beobach⸗
tungen anftellen Fönten. Die Spanier fans
den Dort bey ihrer Anfunft Fein anderes —
treide
XLI. Vovage par Gentil. 2. 293
treide als Reis; das unferige ift erft aus
Ehina dorthin gebracht worden. Cacao Baͤu—⸗
me find’ im J. 1670 um Manilla angepflanzt
worden. Alles Gold, welches aus Erzen und
aus dem Sande einiger Stroͤhme erhalten wird,
foll ehemals 200,000 Piajter jährlich betragen
haben; jeßt wird wenig mehr erhalten, weilman
nicht darnach ſucht. Silber haben die Inſeln
nicht, wohl aber Kupfer und Eifen. ©. 37 ein
merfwürdiges Berzeichniß aller®bhilippinifchen
Produfte. Die wilden Bienen geben fol:
chen Ueberfluß von Wachs, daß jedermann
fih der Wachslichter bedient. Schildpat,
Perlmutter, Vogelneſter, welche nach China
gehen, rothes Campeche- Holz, Adler-Holz,
Eben-Holz, ein rothes adriges Eben-Holz,
welches Narra genant wird, Bon der Kirs
henzucht, welche die Mönche dort eingeführt
haben, liefet man hier vieles, welches theils
Lachen, theils Mitleiden erregen fan. Auf eis
nigen Inſeln geben die Mönche den Weibern
und erwachfenen Mädgen in der Kirche die
Ruthe, wenn fie einmal die Meſſe verfäumt
haben. Ehemals befchnitten die Bademütter
die neugebobrnen Knaben, aber feitdem ihnen
dieſes fcharf verbothen ift, fo befchneiden fich
die Knaben, wenn fie etwas erwachfen find,
unter einander felbft, obne dag man den Urs
fprung diefer Sitte zu finden weis. Eben
diefes foll auch auf Madagafcar gefchehen.
An den Ufern der Infel Jolo (denn fo fchreibt
T 5 der
2954 Phyſikaliſch⸗ ‚Oeton. Bibl. XII. 2.
der Verf. den Namen) wird bey Weſtwind
viel Ambra gefunden, welcher zuweilen noch
faſt ganz fluͤßig iſ. Die groͤßte Menge wird
auf der weſtlichen Seite, die doch nur vier
bis fuͤnf Lieues lang iſt, geſamlet; dahinge⸗
gen faſt niemals welcher auf der weit groͤßern
Inſel Mindanao gefunden wird. Jolo lies
fert auch viele und große Perlen. Die meis
flen werden von den Holländern aufgekauft,
welche diefe Inſel die Perlen: nfel nennen.
In manchen Jahren haben die Perlen nicht
den ſchoͤnen Glanz. Doc follen die India—
ner die Kunft wiſſen, fie etwas zu bleichen.
Don Manilla handelt ein Abſchnitt ©.
89 ausführlih. Die Stadt hat grade, aber
ungepflafterte Straffen. Vom Betragen der
Engländer bey der Eroberung 1762 liefet
man hier Erzählungen, die, wie von einem
Franzoſen zu vermuthen ift, ‚ nicht zu ihrer
Ehre gereichen. Es find zwo fo genante Unis
verfitäten dort, aber jemand, der etwas far
tein verfteht, gebört zu den größten GSeltens
heiten. Die hoͤlliſche Inquiſition hat die elefs
trifchen DBerfuche einem dortigen Wundarzt
ſcharf verbothen. Diefer rächete fich dadurch,
daß er ein Gartefifches Teufelchen, in Geftale
eines Mönche, den Leuten zeigte, aber, um
nicht unglücklich zu werden, mufte er auch
diefes aufgeben. Die Spanifche Regierung
iſt immer 1er Manilla wegen der Ehinefer
be;
XLII. Vovage par Gentil, 2. 295
beforgt, deswegen fie auch im Jahr 1767 alle
Chineſer zurüchichickte umd ihnen die Wieder
kunft ben Lebensſtrafe unterfagte, aber die
Einwohner vermiffen diefe Fremde ungern.
Die Ufer haben fo viele Fiſche, daß man fie,
nad ©. 106, fo gar zum Düngen anwens
det. Ich übergehe die angenehme Erzählung
von den Sitten der Philippinen, von ihrer
politifchen und firchlichen Verfaſſung, von dem
Gehalte der Bedienten der Regierung u. f. w.
©. 377 fängt die ausführliche Befchreis
bung der Inſel Madagafcar an, die der ©.
für die befte Inſel hält, die er jemals geſehn
bat. Die genauefte Befchreibung, die bis:
ber vorhanden gemwefen , fen die, welche Fla-
court 1661 in 4 herausgegeben: Relation
de Madagafcar. Die Seidenraupe foll dort
einbeimifch feyn und in den Waldungen vor⸗
fommen. ©. 408 ein Verzeichniß der Cons
chylien um Madagafcar, mit Verweiſung
aufs Rumphs Zeichnungen. ©. 414 Beob:
achtungen der Ebbe und Fluch und andere
meteorologifche Gegenftände Zur nähern
Kentniß der ganz füdlichen Länder find ©. 485
vortrefliche Beyträge geliefert, viele betreffen
cap de la circoncilion. S. 503 über Die
Zwerge, welche Commerfon auf der Inſel will
gefunden haben, die aber Gentil leugnet. Er
verfichert, niemals davon etwas N
rt
296 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XIIT. 2.
hört zu haben, nicht einmal den Namen Quiz
‚08. Die Eingebohrnen werden hier ganz gut
gefinnet gefchildert. Sie find dergeftalt mit
der $uftfeuche: behaftet, daß fe gar die neu
gebohrnen Kinder davon leiden. Auch der
Ausfag ift dort fehr gemein. Die Sndianer
bereiten Zeuge aus der Borfe eines Baumes,
Der Verf. hat ©. s52 aud den tragbaren
Weberſtuhl befchrieben, Der dem gleich koͤmt,
welcher um Pondichern gebräuchlich und von
Sonnerat abgebildet ift. Die Einwohner ges
ben auch auf den Walfifchfang, von dem
©. 562 Nachricht gegeben ift.
©. 629 von Sfles de France und Bonr:
bon. Der Verf. ſucht zu beweifen, daß die
erſt genante Inſel feine Bulfane gehabthabe.
Der Bimftein, welcher dort gefunden wird,
fomme von Bourbon. Man finder viele uns
terivdifche Hölen, die bier befchrieben find.
Eifenfteine find häufig, und man bat auch Eir
fenwerfe angelent. Der Kaffe von Bourbon
komme, nebftdem von Martinique, dem Aras
bifhen am nächften; viel fehlechter fen der
von Java und Ceylon. Von den Muffat:
Drüffen hoffet der Verf. wenig; fie verlangen
einen verbranten, afchenreichen, heißen Bo:
den, und Dennoch auch viel Negen. Auch dem
Anbau der Gewürz Mtelfen tranet Gentil nicht
viel. — Sch übergebe die ua Bes
obach⸗
XLII. Voyage par Gentil. 2. 297
- obachtungen; aber die beygefügten Charten
verdienen noch auch hier eine Erwähnung. Zwo
davon ftellen die Philippinen vor. Plan der
Stadt Manilla und ihrer Feftungswerfe.
Charte von der Küfte von Madagafcar; eine
andere von Iſle de France, ine Charte,
worauf die Beobachtungen über die Neigung
der Magnetnadel verzeichnet find. Man bat
von diefer Reife. einen Nachdruck, der 1780
und 1781 in acht Octavbänden mit verklein⸗
ten Kupfern, in der Schweiß, ohne Bemer⸗
fung des Drts, herausgefommen if. Auch
ift fhon von 1781 bis 83 zu Hamburg ein
teutfcher Auszug in drey Kleinen Octavbaͤnden
gedruckt worden. Die Verflümmelung bat
man dadurch gut zu machen gefucht, Daß man
dem. erften Theile des Abbe‘ d'Auteroche
Reiſe nach Californien, des Carl Miller
Nachricht von Sumatra und des Stanz
Maſon von St. Miguel beygefügt bat. Es
iftzu bedauren, daß man Die teutfchen Ueberſet⸗
zungen Durch folche wilführliche Auslaffungen,
den gelehrten Leſern unbrauchbar macht,
und durch folche Auszuͤge veranlaßt, daß herz
nach Feine volftändige- Ueberfegungen dieſer
Bücher erfolgen Fönnen. -
iz
XL
298 Phpfikalifch: Beton. Bibl. XII. 2.
XLIII.
Die Deutſche Giftpflanzen, zur Verhuͤ⸗
tung. der tragiſchen Vorfaͤlle in den
Haushaltungen, nach ihren botanis
fihen Kenzeichen,, nebft den Heilungs⸗
mitteln, von Joh. Samuel Halle,
Profefforen des Eorps des Cadets zu
Berlin. Mit 16 nach der Natur aus—
gemahlten Kupfern.. Berlin 1784
8 Bogen in 8.
Spice ift gewiſſer, als daß fehr viele Uns
‘ glücfsfälle durch die giftigen Eigenfchaf?
ten mancher auf unfern Feldern, und in un:
“fern Gärten vorfommenden Pflanzen entſtehn,
weil die wenigften von diefen Eigenfchaften
unterrichtet find und die Pflanzen zu unters
fcheiden wiffen. Man mird deswegen die
Abfiht des Verfaſſ. Toben müffen, zumal
da die Ausführung gut geratben if. Die
“gefährlichen Pflanzen find bier befchrieben,
ihre Kenzeichen beſtimt und ihre gefährli:
hen Würfungen nebft den Gegenmitteln
angegeben. -Diefer Unterricht würde aber
allein nicht hinlänglich gewefen feyn, weil die
Beſchreibungen, fo deutlich fie auch find,
nicht jedem verftändlich feyn fönnen. Deswe⸗
gen find genaue ausgemalte Abbildungen von
—— Pflanzen auf Octavblaͤttern beyge⸗
fuͤgt
*
XLIV. Serbft Naturgeſch. der Rrebfe. 299
fügt worden: 1 Zeitlofe. 2 other Fingerhut.
3 Saubrod. 4 Küchenfihelle. 5 der ſcharfe
Hahnenfuß. 6 Uron. 7 die breitbfätterige
Wolfsmilch. 8 Kellerhals. 9 Stechapfel. 10
Bilfenfraut. ır Belladonna. 12 rothge⸗
fleckter Schierling. 13 Schwarze Nießwurz.
14 blauer Eifenhut. 15 gelber Eiſenhut. 16
Giftlattich. Die übrigen nicht abgebildeten
Pflanzen müffen die Lefer aus den Befchreiz
bungen Fennen lernen, weil es zu Foftbar ge:
weſen wäre, fie alle abbilden zu laſſen.
. XLIV.
Verſuch einer Naturgefchichte der Krab:
ben und Krebfevon J. F. W. Herbſt.
Viertes und fuͤnftes Heft. Zürich
1783.
Hide zugleich ausgegebenen Hefte diefes
nüßlichen, angenehmen und ſchoͤnen
Werkes enthalten die BogenS bis mit 3
und die Tafeln 6 bis mit neun. Die hier
befchriebenen Arten find C. maculatus, vari-
egatus, der nur noch bey Gronov vorfömt,
fo wie auch C. occultus und ein Paar andere
Arten. Ganz neu ift C. armadillus aus der
Spenglerfhen Samlung, woran die gefhups
ten Scheren fonderbar find, C. lunaris des
Forſ⸗
300 Phyfitalifd Beton. Bibl. XII. 2.
Forſkaͤl nach der Natur abgebildet, fo wie
auch die neue Art bispinofus. Die befante
egbare Art Maenas font auch zuweilen gras—
gruͤn vor, welche Farbe nach Dem Tode bleibt.
C. velutinus abgebildet, den Pennant für den
Breitfuß des Ariftoteles hält; er hatein Paar
Schwimfüfle. Bon der gemeinen Krabbe,
pagurus , find die verfchiedenen merkwürdigen
Beobachtungen forgfältig gefamlet. Kinige
beweifen, Daß Diefes Thier gewiß hören Fan,
wodurch die Erzählung des Nelians VI, 30
‘ einige Wahrfcheinlichfeit erhält. Alle Arten
bier anzugeben, würde zu weitläuftig und ob:
ne Nußen ſeyn; ich zeige nur noch an, daß
alle nunmehr befchriebene Arten ſchon auf
73 fteigen.
XLV.
Archiv der Inſectengeſchichte. Heraus⸗
gegeben von J. C. Fueßly. Viertes
Heft. ich 1783.
Nies Heft hat fechs Tafeln, wovon die
m lebte T. 23 ift, weil Tafel 19 zwey
mal gezählt if. Der Tert beftebt aus neun
Bogen, und enthält den Anfang von dem
Verzeichniffe der infeeten : Samlung ,. welche
Hr. Zerbſt befißt, und welche ungemein reich.
an
XIV. Sueßly Inſectengeſch. 301
an neuen und ſeltenen Arten ſeyn muß. Er
folgt hier in Abſi cht der Klaſſen dem Linnei⸗
ſchen, und in Abſicht der Geſchlechter dent
Fabriciusſchen Syſtem. Bekaute Arten nen:
net er hier nur kurz, mit Verweiſung auf ei⸗
ne richtige Abbildung und mit Bemerkung
des Orts, woher er ſolche erhalten hat, auch
mit Anzeige einiger Abweichungen von den bis⸗
herigen Nachrichten. Neue Arten aber zeich⸗
net er ſelbſt mit groͤßter Genauigkeit ab, und
von dieſen erhaͤlt man hier die vortreflichften
Abbildungen. Die fehr Fleinen Arten find
bier etwas vergrößert vorgeſtellet, und ihre wah⸗
re Groͤße iſt durch eine daneben geſetzte Linie
angegeben worden. Bey den Tafeln zeigt
ſich auch die ſchon algemein hekante uneigen⸗
nuͤtzige Neigung des Hrn. Verlegers fuͤr Die
Entomologie; denn jede derſelben enthaͤlt ſo
viele Zeichnungen, als nur darauf Raum.has
ben; 3. B. Tafel 22 hat dreyßig, und die
folgende fo gar 35, fo. daß man wohl behaup⸗
ten kan, daß bisher noch kein Werk den Be⸗
duͤrfniſſen der Wiſſenſchaft und dem Wunſche
ihrer Liebhaber gemaͤſſer eingerichtet worden
iſt, als eben dieſes, deſſen Fortſetzung man
‚nun wohl ſicher hoffen darf. Hr. Herbſt hat
‚bier mande Arten befant gemacht, deren
Geſchlecht nach dem ai ſchwer iu bes
ſtimmen iſt.
phyſ Oeron Bibl xm. S. 3 u XLVI,
.
302.Phyſikaliſch⸗Oekon / Bibl. XI. 2.
Relation de deux voyages dans les
mers auſtrales & des Indes faits en
1771, 72,73 & 74 par M. de Ker-
guelen, ‚ou extraic du journal de fa
navigation pour la decouverte des
terres auftrales & pour la verifica-
tion d’une nouvelle rouce propo-
fee pour abreger d’environ huit
cents lieues la traverf&e d’ Europe
à la Chine. Paris 1782. 244 Geis
ten in 8. MR
Sr im dritten Bande der Bibliothek
©. 274 ift eine Reifebefchreibung von
diefem erfahrenen, nun aber Doch unglücklichen
Seemann angezeigt worden. - In dem auf dem
Titel genanten Jahre ward er mit einem
Schiffe ausgeſchickt, das Land zu fuchen,
welches man füdlich von der Infel St. Paul
und Amfterdam zwifchen dem 45 Grad füdl.
Br. und dem Pol vermurhet, und welches,
wie man bisher geglaubt Bat, nurim ab:
re 1504 von Gonneville berührt worden.
Zugleich folte er auch die von Grenier vorges
ſchlagene Abkürzung des Weges nad) Indien
verfuchh. Man fehe Biblioch. V S. 40. Im
Sabre 1773 mufte er diefe Reife noch einmal
machen; aber nach feiner Rückkunfte ward er
ans
+
XLVI. 7 sage de M. de Kerguelm. 303
angeflagt, er habe fein "Schiff mit Waaren
befrachten laſſen, und er ward darauf zur Ges
fangenfchaft verurtheilt, worin et diefe Bo⸗
gen, vornehmlich wohl zu feiner Wertheidis
gung, aufgefegt hat. Sie enthalten freylich
nicht viele erhebliche Nachrichten, jedoch mans
che zur nähern Kentniß der Suͤdlaͤnder und
zur nähern 'Beftimmung der Paffatwinde.
Unter dem goften Grad hat er Land entdeckt,
voelches er die Kerguelen : Infel nennet, wo⸗
bin 1776 auch Cook gefommen ift, und wos
von man. hier eine Charte erhäll. ©. 63
wird erzählt, daß der B. am 15 Decemb. ein
Südlicht bemerft bat. ©. 94 erflärt er das
tand, was Gonnepille entdeckt haben foll,
für Madagafkar.
Die Hälfte diefes Buchs befteht aus
einigen Auffäßen, welche der V. in feis
ner Sefangenfchaft abgefaßt hat. Einer hans
delt. von den Amerifanifchen Unruhen. Cr
fcheint den Nordamerifanifhen Staaten feis
ne große Herlichfeit zu verfprechen. Der To:
bafbau in Maryland und Virginien müffe
immer mebr abnehmen, nachdem das fand
erfchöpft oder ausgezährt worden. In einem
andern Auffaße verfichert auch diefer Verf. daß
Sranfreich mehr Schaden als Vortheil von
Iſle de France zu erwarten habe. Dagegen
zeigt er die Vorzüge der Inſel —
u 2 r.
‚304 Phyſtikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 2.
Der legte Aufſatz giebt Vorfchläge, die Signa⸗
le der Flotte — und. eichter und 9
rer zu machen. :
XLVI. |
L’ecole du jardin fruitier. Ouvrage
fait pour fervir de fuite a I’ Ecole
. du jardin potager. Par M. de la
- Bretonnerie. Paris 17945 zwey Theis
le in ı2, der erfte von 546, der an—
dere von 658 Seiten.
Ne Berfaffer iſt eben derjenige, deffen
ee corre.pondance rurale, welche 9 Livr.
foftet, oben S. 217 angezeigtift. Er meynt hier
die Lehre von Anlegung und Unterhaltung der
Obfigarten fo volftändig und gründlich abge:
handelt zu haben, dag man fein Werk für ei—
ne Fortfeßung von des De Combes ecole du
jardin potager, deſſen neuefte Ausgabe 6 tier.
koſtet, anſehen koͤnne. Wolftändig und aus⸗
fuͤhrlich iſt er hier gewiß, auch ſind hin und
wieder ſehr brauchbare Regeln. Aber der
Reichthum an Worten und die oͤftere Wider:
legung anderer Schriftfteller macht diefes Bud)
unangenehm, und. ich übernehme es nicht,
das gute herauszulefen, was nicht fhon in
teutfchen Büchern, die der B. nicht kennet,
vor⸗
XLVII. Jardin frwtier. : 305
vorkoͤmt. Es fey mir binlänglich, angezeigt
zu haben, daß man hier die Auswahl des
Landes zum Obftgarten, die Urt der Bears
beitung, die. Anlegung der Geländer und
Mauren, das Saͤen, Pflanzen, Befchneiden
2. f. w. ausführlich abgehandelt findet. Ber
ſonders gut fcheinen-mir die Regeln zum Vers
pflanzen der Bäume zu feyn, als welches
meiftens mit Außerfter Nachläffigfeit zu ges
ſchehen pflegt. Dem DB. der fich ſo viel auf
feine Erfahrung zu gute thut, merfeman doch
oft den gänzlichen Mangelder Naturfunde an.
Botanik fcheint feine Sache nicht zu ſeyn.
Um Früchte wider den Angrif der Schneden
zu fihern, foll man neben ihnen einen. Stock
in die Erde ſtecken, in deſſen oͤbern Spalte
ein Kartenblatt befeftige iſt. Alsdann wird das
Ungeziefer lieber diefe als die Früchte verzaͤh⸗
ven. Sm zwenten Theile ift von jeder Baum⸗
art befonders gehandelt. Cine Kapper:Staus
de trage in Franfreich drey, oder vier Pfund.
Am ausfuͤhrlichſten von den Orangen⸗ Baͤu⸗
men, und dem Weinſtock; auch von der
Bereitung und der Erhaltung des Weins.
Der Kalender, welcher in Correfpondance
Pk if bier wiederum abgedeudh IL
;’
—
306 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 2,
XLVIII.
Nuovo giornale d'ltalia, ſpettante
alla ſcienza naturale, e principal-
mente all’agricoltura, alle arti, ed
al commercio,. In Venezia. Tomo
1-Vl, 1777 - 82 in 4
I dieſem Titel wird num diefe periodis
ſche Schrift, deren leßter Theil Biblioth.
XU ©. 327 angezeigt ift, fortgefeßt. Der Plan
ift völlig derfelbige geblieben, jedody fommen
nun Öfterer Anzeigen neuer Bücher, Auszüge
und Ueberfegungen vor, und zwar ſehr oft
aus franzöfifchen, englifchen und teutfchen
Büchern. Bon den eigenen oder bier zum
erften mal gedruckten Auffägen ſcheinen mir
folgende vorzüglich zu feyn. 1 ©. 43 Nach⸗
richt von den Mineralien des päpftlichen Ges
biets, worunter auch fehöne fchwarze Kreite
vorfömt, die in Rom in unbefchreiblicher
Menge verbraucht, aber von den Cataloni:
fhen Matroſen (marinari Cataloni) gefauft
wird. Von den Steinarten um Tolfa. ‘Die
größten Verdienfte um das dortige Alaunwerk
ſoll Agoſtino Chigi, der im Jahr 1522 geſtor⸗
ben iſt, haben, wie eine ihm zur Ehre
gefeßte Inſchrift, die ©. 127 eingerückt ift,
beweife. Nach diefer zu urtheilen, muß er
die Gebäude neu aufgeführt, die Art zu fies
= verbeflert, und den Abfag vermehrt -
I
> '. XLVII, Nuouo giorn..#Itald, 307
"ME. 117 wird wider die Feldmänfe arts
gerathen, Nieswurz und Stapbifagria in ei⸗
sen Teig zu backen, und diefen aufidem Felde
auszuftrenen, Waſſer, was über Dfenruß
geftanden, foll ihnen fo widerlich feyn, daß fie
ein Feld verlaffen, welches damit, bey einer
feuchten Witterung begoffen iſt. ©. 153 aus:
führlich vom Anbau des Süßholjes , rigoli«
zia. Verſchiedene Auffäße über Viehkrank⸗
heiten. LI ©. 167 Anweiſung wefentliche
Deble, als Rofenöhl u. a. zu bereiten. Eben
Diefer ungenanter ©. 217 von der Deftillas
tion des Branteweins, den die angenehmer
Weine, z. B. der Champagner and Burgun⸗
der in geringerm Maaße geben, als die ſchlech⸗
terern. ©. 334 erzähle Höfer, ein Teutſcher,
ſeine Entdeckung des natürlichen Sedativſal⸗
zes im Toſcaniſchen. IV ©. sein Riß zu ei⸗
nem Gebäude zu Erziehung der Seidentaupen.
Daß man auch in Italien die: Verkleinerung
der großen landwirtbfchaftlichen Höfe anraͤth,
beweifet der Auffag ©. 105. Der gepriefene
Gebrauch des Kamphers zu Tödtung der Raus
pen in den Seidengefpinften wird ©. 399
ſehr herunter geſetzt. Der Dampf tödter nur
langfam und unficher; meht leifter der Dampf
vom Terpentins Geift, Doch ift auch dieſer
nicht wuͤrkſam genug und hat das Uebel, daß
er fich leicht entzündet. V ©. 83 eine kurze
Vorſchrift, Marofan gelb, grün und blau zw
x u 3 färben.
. 308 Phpyfitalifch: Beton. Bibl. XI. 2,
färben... S. 97 über: die-befte Nugung der
Kaftanien. ‚VIE. 381 Anweifung das befte
Baumoͤhl zu machen. VI S. 45. von Bram
de im Getreide; jedoch nichts neues.
——
—
r 7
Ausfuͤhrliche Beſchreibung des gegen—
waͤrtigen Zuſtandes des Koͤniglichen
Preußiſchen Herzogthums Vor- und
Hinter-Pommern; von Ludewig
Wilhelm Brüggemann, Conſiſto—
rialrath und Hofprediger in Stettin.
Des zweyten Theils erſter und zwey—
ter Band. Stettin 1784 faſt acht⸗
halb Alphab. in 4. —
Ven dien unbeſchreiblich muͤhſamen und
I in feiner Art vortreflichen Werke iſt der
erfte Theit Biblioth. X-©. 335 angezeigt
worden. Der andere endigt daſſelbe. Die
‚meiften Nachrichten, welche. derfelbe ent;
hält, find aus den Landesarchiven, aus den
ſo genanten Yemntereinrichtungsaften, aus dem
Lebnarchiv und andern Quellen, deren Ge:
brauch eben fo zuverläßig als beſchwerlich ift,
gefchöpft worden. Dennoch find fie auch nod)
den Obrigfeiten der verfchiedenen Derter zus
gefchisft worden, Die fie. auf Befehl der —
un
XLIX. Bruͤggem Beſchr.v. Pommern. 2. 309
und Domainen⸗Kammer durchgeſehn und ver:
beffert haben , und zwar ganz auf Koften Des
H. Verf., der felbft die Gefahr des Verlags
ſteht, und, wie er in der. Vorrede meldet, vor
feiner fauren Arbeit noch feinen Vortheil ges
zogen hat. . Sie iſt inzwiſchen mit dem fönig-
Jichen Beyfall, den das. hier abgedruckte Ka:
- Hinerfchreiben betätigt, beebret worden; und
der. zahlreiche Pommerſche Adel, der hier viele
über kurz oder lang. brauchbare Nachrichten
‚erhält, wird. hoffentlich, wie die Städte:und
andere Gemeinden, billige Abnehmer eines
ı Werks feyn,. welches dem ganzen Lande zur
Ehre und zum wahren Mugen gereicht. Mans
‚he Stadt, die durch Feuersbrünfte um alle
ihre Urkunden gefommen, erfährt bier, dag
folche noch vorhanden find.; ch zeige Hier
einige. Gegenftände an, Die auch Ausländern
befonders angenehm feyn werden. Ganz Hinz
ter - Pommern hält 419, und das Preußifche
Bor: Pommern 87 Duadratmeilen, welches
nach der 1780 von Güffefeld herausgegebenen
Charte berechnet iſt. Diefe hat jedoch den
Fehler, daß fiedie Städte Golnow und Damm
- mit ihren Kämmerey : Gütern zu Hinter
Pommern gezogen hat, da fie doch zu Vor⸗
Pommern gehören. - Won Eolberg, Stolpe
und andern Dertern find Verzeichniſſe der ein:
gegangenen und ausgegangenen Waaren, mit -
Bemerkung ihres Wertbs, gegeben worden. _
uU 4 Bey
3 to‘ Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XIII. 2.
Bey Stolpe S.921 lieſet man eine Nachricht
vom jetzigen Zuſtand des Gewerbes der Bern⸗
ſteinDrechsler. Sie erhalten von der koͤnigl.
Kriegs: und Domainen: Kammer. zu Königs:
berg die Hälfte des an den Küften der Oftfee
‚gefallenen und gefangenen Bernſteins, wel⸗
cher groͤßtentheils zu Korallen verarbeitet wird,
die nach ihrer Hauptfarbe in klare und Ba⸗
ſtart getheilet werden. Die klaren Korallen
werden geſchliffen und auf Schnüre gezogen,
deren Länge nach den Oertern, wohin. fie ver⸗
kauft werden follen, verfchieden ift, gewoͤhn⸗
lich aber 3: Ellen betraͤgt, und. dieſe
Schnuͤre werden nach gleicher Groͤße und Far⸗
be pfundweiſe zuſammen gebunden und alſo
verkauft. Es ſind 70 Familien, die dort
jetzt durch dieſes Gewerb ganz von auslaͤndi⸗
ſchem Gelde leben. Sie haben große Vor:
rechte und die Innungsartikel, die Durch die
Bernſteindreher in den Staͤdten Danzig,
Elbing, Stolpe und Colberg, in ihrer Zu⸗
ſammenkunft zu Danzig 1584 wilkuͤhrlich bes
liebt wurden, find auch vom Könige Wilhelm
3713 beftätigt worden. Unter den vielen in;
glücksfälten, welche Colberg in verfchiedenen
Kriegen erlitten hat, ift ©: 489 einer, der zur
Warnung dienen fan. Als die Fanferlichen
Kriegsvölfer zum Behuf der Feftung einen
-Kichhof abtragen lieffen, entftand durch Aus:
grabung der Leichen eine Peft ı vielleicht eine
ans
L. Drewes Waulbeerzucht. 311
andere anſteckende Krankheit), welche vom
23 Jun. bis zum 22 Decemb. 1630 drey tau⸗
fend u. fuͤnf hundert Menfchen wegrafte. Uebri⸗
gens findet man bey dieſem Theile eine eben
ſo volſtaͤndig ausgefuͤllete Tabelle uͤber den ge⸗
ſamten Zuftand von Hinter: Pommern, als
der erſte Theil von Bor: Pommern bat. Ein
alpbabetifches Regifter aller Aemter und Der:
ter befchließt diefes vortrefliche Buch, welches
des Herrn Verf. Namen noch’ der. fpäteften
Nachwelt ehrwürdig machen muß.
L.
Neue Borfchläge die Maulbeer- Zucht
und den Seidenbau mit Erfolg und
Vortheil zu betreiben. Aus Erfah:
rungen in den Preußifchen Staaten
gefamlet von Joh. Gottlob Dremes.
Breslau, Brieg und Leipzig. 1783.
112 Seiten in 8.
Fyer Verfaſſer, welcher Plantagen⸗In⸗
ſpeetor zu Breslau iſt, bat kurz, deut⸗
lich und richtig die Erziehung und Wartung
der Seidenraupen und der Maulbeerbaͤume
beſchrieben, und zwar nicht ſo wohl fuͤr dieje⸗
nigen, welche die Sache ſehr ins Große trei⸗
ben wollen, als vielmehr für einzelne Fami⸗
phyſ. Oekon. Bibl. xp. 25. 8%, fiem,
312 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 2.
lien, die diefes Gewerb, ſo viel ihre häusliche
Gelegenheit erlaubt, nugen wollen. Cr ſagt
ſelbſt ©. 52, daß der Seidenbau im Großen,
wenn er mit feuten, die ums Lohn zur Wars
‚tung der Raupen und Herbenfchaffung der
Blätter gedungen find, betrieben wird, und
Zimmer blos zu diefem Behuf erbauet und ges
miethet werden müffen, ein zwar mühfames,
aber nicht ergiebiges Gefchäft fey. Der Vor⸗
theil erwaͤchſt aus einer fleinen Anlage, wo
der Anbauer die Wartung und Pflücfung der
‘ Blätter entweder felbft, oder durch feine
Leute, die ohnehin bey ihm in Lohn und
Brod fteben, bearbeiten läßt, und er nicht Zim⸗
mer zu miethen gezwungen ift. Ein folcher
wird: bey mittelmäßiger Kentniß mit wenigen
Koſten verhältnismäßig mehr Seide ziehen,
als die große Unternehmung bey einer mit
großem Fleiße verbundenen Sorgfalt. Den
nöthigen Raum fhäßgt der Verf. fo, daß zur
Anlage von zwey Loth Eyer ein Zimmer von
24 Fuß tänge, 18 Fuß Breite und 8 bis 9
Zuß Höhe Hinlänglich fey, wobey er fehr
richtig erinnert, daß man nach diefer Angabe
nicht eine von 20und mehrern Lorhen beſtimmen
koͤnne. Mach der vierten Häutung fan man die
Farbe der Gefpinfte bereits beftimmen. Weiße .
Gefpinfte geben Raupen, deren Züße weiß
durchſichtig find, Dahingegen die, welche gelb
durchſichtige Füße haben, auch gelbe Gefpinfte
— ma⸗
L. Drewes Maulbeersuht. 313
‚ machen. Diefe Farbe richtet ſich nicht, nach
der Farbe der Xeltern. Mach des Verfaflers
Bermuthüng erfolgen gelbe Gefpinfte, welche
die fefteften find, alsdann, wenn man in der
Wartung alles der Natur gemäß getroffen
bat, vornehmlich in dem Grade der Wärme.
Alſo deutet auch ben diefen Infeften die weiße
Sarbe eine Shwädlichfeit an). Die Schmets
terlinge kommen zwar gemeiniglih am 20ſten
oder 2ıften Tage aus, aber bey ſehr warmer
Witterung muß man eilen, weil alsdann das
Ducchbeißen ſchon innerhalb 16 oder 17 Tas
gen erfolgt. Zur Toͤdtung der Inſekten wird auch
bier das dörren in Backofen gelehrt. Die
Eyer der begatteten und unbegatteten Miütters
chen ſehen, wenn fie frifch gelegt ſind, gelb
aus; Die unbegatteten behalten diefe Farbe
und. taugen nichts; die befruchteten aber veräns
dern ihre Farbe in einigen Tagen ins röthliche,
und darauf wieder in einigen Tagen ins afchs
graue, welches etwas ins bläufiche faͤlt.
X 2 Cry LIM.
314 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 2.
LU.
Beyträge zur nähern Kentniß des
Schmeizerlandes von. H. ud,
Schinz. Zweytes Heft. Zürich
1784. 82 Bogenins.
De Fortſetzung dieſer angenehmen Bey
träge, |. oben ©. 140, fängt mit einer
ausführlichen Befchreibung des merfwürdigen
Livener⸗Thals an, wo. noch Wölfe, Bären,
Geier, Adler, und auch noch wohl zumeilen
tüchfe erlegt werden, worauf die Obrigkeit
Belohnungen gefegt bat. Die vielen dort
gemachten Käfe gehen meiftens nad) Genua, wo
fie zu Schiffe weiter gehen. Man nennt fie
dort gemeiniglich Brinz; vermuthlich ſolte
es Brienz heißen, weil der beſte harte
Kaͤs aus der Schweitz von der Gegend des
Brienzer-Sees koͤmt. Auch werden viele
Gemſen-Haͤute ausgeſchickt. Auerhähne,
Phaſanen, Schnee : Birf: und Haſel Huͤh⸗
ner geben nach Mayland und. Hri. Die Berg:
eryſtalle, welche nach Mayland geben, fiche
Andraͤe Briefe aus der Schweiß, werden am
Gothard, auf der Alp Piora und an den
Gipfeln der benachbarten Felfen, auch in den
füdmweftlichen Bergen von Bedretto gebrochen.
Die Granaten, welche Dort an der füdlichen
Seite des Gothards haͤufig find, werden =
nicht
LI. Schins Bepträge. 315
nichtgenußet. Das Harz der Lerchenbaͤume
geht auch ins Mapländifche. Zum Behuf
der beträchtlichen Holzausfuhr find Fünftliche
Holzgeleite erbanet, wovon hier eine angenebs
me Abbildung beygefügt ift. Diefe Brücken,
oder. fchief liegende Rinnen ſind oft fehr fühn
und mit großem Wiße angelegt, fo daß fie
vielmehr Bewunderung verdienen, als die von
Keifler befchtiebene Wuͤrtembergiſche Holz:
rutſche. Ein Stamm, der auf dem Marfte
zu Mayland einen Dufaten gilt, Foftet im
Walde faum zo Kreuzer. Weil im Lande feine
Sabrifen find, fo ift für die gemeinen Leute
wenig zu verdienen und das Geld felten. Viele
Männer wandern deswegen den Winter über
in andere tänder, um fich etwas zu erwerben;
fie geben in Die Städte und Flecken von May:
land und Venedig, wo fie meiftens als Kaſta⸗
nienbräter und als Laftträger ihr Brod gewin⸗
nen. ©. 188 wie die Stunden in der Stalie:
hifchen Schweiß gezählt werden. ©. 198 von
den vornehmften fandesgefeßen. ©. 208 Nad):
richten von der Landfchaft Riviera. ©. 225
von der Stadt “Bellenz, Bellinzona, wo alles
nach Staltenifcher Sitte geformt ift. Die Zahl
der Einwohner wird nur auf 1100 gerechnet,
x 3 LI.
- 316 Phyſikaliſch⸗Oekon. Sibl. XII. 2;
LII.
Eſſais philoſophiques ſur les moeurs de divers
animaux étrangers, avec des obſervations re-
latives aux principes & uſages de pluſieurs
peuples, ou Extrait des voyages de M. --
en Afie. Paris 1783. 430 Seiten ing.
Der ungenannte Verfaſſer hat als Hfficir viele
Sabre in Indien gelebt, auch' in politis
fchen Aufträgen gereifet, wie er denn auch die große
Meife aus Indien nad) Europa zu Lande zweymal
macht hat. Bey diefen Gelegenheiten hat er als
erley Nachrichten gefamlet, die er mit der Zeit
befant zu machen denft. Mandye fcheinen bie
Geſchichte und dieGötterlehre der Indianer zu betrefz
fen, und von diefen fcheint er felbft fehr hohe Vor⸗
ftellung zu haben. Inzwiſchen merkt man dod) diefem
Buche, welches einen Vorläufer abgeben foll, fehr
leicht an, daß der Verfaffer nicht die gehörigen
Kentniffen auf feing Reifen mit genommen hat.
Er hat die Gabe, eine ng Versagen mik
vieler Wichtigkeit und vielen Worten zu er hlen,
und redet en von fich ſelbſt. Die Veranlaffung
zu dieſem Buche hat Büffon gegeben, der den D.
fragte, ob er nicht einige Nachrichten von feltenen
Thieren gefamlet hätte. Diefe hat er darauf zus
fammen gefchrieben und drucken lafien. Sie bes
- treffen die Lebensart derfelben. Viele enthalten gar
nichts neues; und manche find, bey dem gänzliz
chen Mangel ſyſtematiſcher Kentnißnur halb brauch⸗
bar. Don den genanten Thieren hat er die India⸗
niſchen Namen beygebradht, und zwar hat er fie,
To gefchrieben, ald fie auszufprechen find. Lächers
lich ift der ſchmutzige Namen eined Thieres bey
Buͤffon, den nach S. 89 ein Indianer — —
en
LII. Les mosurs der auimaux. 317
fenden einmal aus Unmuth geantwortet Haben mag,
und den diefer für den fl ii Namen angenoms
men und aufgefchrieben hat. Die mag doch dem
Hrn. von Buͤffon nicht gefallen, der ſich auf die
inländifhen, zum Theil unausfprechlichen Namen
fo viel zu gute thut, und die neuen wohl gewähls
sen veracdhtet. Die Schlangen und andere Am⸗
hibien machen bier den Anfang. Wiele, zum
heil abergläubige Mittel der Indianer wider den
Biß der Schlangen. . Die Eidechfe, welche der V.
Salamander nennet, ift 3 bis 4 Fuß lang. Er
felbft hat von der Vena medinenfi, fo.wie auch von
der Peſt gelitten, und befchreibt die dabey ges
habten Vorfälle. “Zu den fonderbarften Nachrich⸗
ten gehört wohl die Sodomitifche Heilung der Luſt⸗
ſeuche, die ©. 247 unter den Anmerkungen über
Efelinnen lateinifch erzählt ift. Der Elephant fauge
mit dem Munde, nicht mit demRüffel; bey.
er Begattung foll fi) das Weib auf den Rücken
legen, und dieß hält der Verf. nad) der Bildung
beyder Zeugungstheile für nothwendig. ©. 277
son den Arabifchen Pferden; Diejenigen, welche
nad) Frankreich kaͤmen, wären allemal von ſchlech⸗
ter Art, weil man nicht genug bezahlen wolle. Die
Englaͤnder wenden mehr daran, und erhalten des⸗
wegen beſſere. Man ſolte auch Stuten kaufen,
weil die Hengſte allein nicht die Europaͤiſche Art
verbeſſern wuͤrden; aber die Araber verkaufen die
Stuten ungerner, zumal an Chriſten. .-348
nd Vorfchläge eingerüct, wie man im Kriege zu
Lande und zu Waſſer gefchwind Nachrichten durch
abgeredete Zeichen verbreiten kdune. ©. 362 lies
fet man, daß junge Mannsperfonen, wenn fie die
zarten Blätter: von einem Baume, der Mairkoufie
beißt, lange Zeit genieffen, alle Zeugungstraft
verliehren, ohne doch an ihrer Gefundheit zu lei⸗
den. Dieg Mittel foll in Indien unter den en
e
318 Phyſikaliſch ⸗ Oekon Bibl. XIII 2.
fen Betlern gebraͤuchlich ſeyn. ©. 365 eine Nach⸗
richt vom Orang⸗Outang, der ungefähr fünf Schuß
hoch feyn fol. Der, den der Verf. auf Sumas
tra fah, hatte einen großen Mund, eine kurze
Naſe. Der Daum an den Füßen war von ben
übrigen ne nicht fo mweit entfernt, als bey den
Affen. Die Arme waren länger, als bey Men-
ſchen. Die Zeit der Traͤchtigkeit foll fieben Mos
nate dauren, welches aber ungewiß ift, indem die,
welche bey Menfchen find, fidy nie begatten. Das
Maͤnchen, was der Verf. fah, warunruhig, aber
nicht eigentlich wild, feufzte oft. Die Malayen
haben faft den Glauben, daß die Thiere zum menfch:
lichen Geſchlecht gehören, und daß aus ihrem Bey⸗
fchlaf fruchtbare Kinder entftünden. S. 379 vom
Koris des Büffon. Am Ende nod) allerley Erzähs
lungen von Affen. — Der Verf. verfpricht ein In⸗
doftanifches Wörterbudy, aud) eine Grammatik;
“imgleichen eine Meberfegung eines wichtigen India⸗
nifchen Buchs. :
— — —
|
Beſchluß der in den Briefen über die Beftel:
lung eines Küchengartens gegebenen Anlei⸗
tung zum Kuͤchengartenbau. Bon F. 9.
H. Lueder. Zwote vermehrte Auflage.
Hannover 1783. 8. |
Ni erfte Ausgabe ift Biblioth. X ©. 399 ange
zeigt. Die gegenwärtige hat einige wenige;
Berbefferungen und in der Gefchichte des Garten-
baues einige Vermehrungen erhalten. ;
Phyftkaliſch⸗konomiſche
Vibliothek—
worinn
von den neueſten Buͤchern,
| welche |
die Naturgefchichte, Naturlehre
und bie
Land⸗ und Stadtwirtbichaft
betreffen,
zuverläffige und vollftändige Nachrichten
ertheilet werden.
— — — — —
Dreyzehnten Bandes drittes Stuͤck.
|
Göttingen,
im Verlag der Wittwe Vandenhoek.
‚1784
Nr
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Inhalt
des dreyzehnten Bandes ————
1J. "Bibilotheque phyfi ico- ———— inſtructive
& amuſante. —
II. Abhandlung uͤber die Schaͤllichkeit
ber Inſekten, aus des Linne“ Amoc-
j nitat, academicis. - -
III. Almanach des monnoies. Annee
1784. — m *
IV. Panzer Beytrag sur Geſchichte des
„m 332 .
— 333
Brodbaums.
V. ©. Sorfter vom Brodbaum. .-
VI. Ricards Handbuch der Kaufleute,
Zweyter Band.
VI. Schubart zkonomiſch ⸗kameraliſti⸗
ſche Schriften. Dritter Theil. —
VII. Storr Alpenreife. - Erfter Theil.
IX. Don Reichenbach) Beyträge zur
Kentniß und Aufnahme des Schwedi-
- hen Pommerns. I und 2tes Stud.
x. Roll Wunder ber feuerſpeienden
Berge.
Al. Rerners Befchreibung und Abbil⸗
dung dee Bäume und Geſtraͤuche,
welche im Herzogthum nn
. wild wadyfen.
X. Weigel Dopträge zur oechiüte
der Luftarten.
xili. F. W. a Lafer flora Halenfis.
XIV. Moyen propoſẽ pour perfeftione:
ner la meunerie la ——— par
. Par mentier. _ — -
*
©. 331
— 327
— ‚328
— 335
— 337
— 339
— 343
350
AIn ba l t. |
XV, Zabel Beytraͤge zur Naturgeſchich⸗
te und Oekonomie der Naſſauiſchen
Laͤnder. .- - -
XVL von der Sagen Beſchreibung de
Stadt Freyenwalde, des dafigen Ge:
fundbrunnens und Alaunwerks. —
XVII. Suckow Anfangsgründe der d>
fonomifchen und technifchen Chymie.
XVII Muͤller Einleitung im die dko⸗
—— und phyſi laliſche Buͤcherkun⸗
de.
XIX. Der ——— in foftematifcher
Ordnung. 2.
XX. Vothmann zoriſetang * Gars
ten⸗Katechiſmus.
xx. Abhandlung der Lehre von achti⸗
ger Beduͤngung der Felder. -
XXI. Don Benefendorf Kleine oͤkono⸗
miſche Schriften. - -
XXIII. Oeconomia BEN is. Achter und
letzter Band.
XXIV. Farobsfons technologifches
Woͤrterbuch. Vierter Theil. -
XXV. Neue dfonomifche Nachrichten der
Schlefifyen Gefelfchaft. 1782. -
XXVI. Anleitung zu einer ———
Pomologie. Zweyter Theil. *-
XxXVII. Manger Bemerkung uͤber die
Zimmerkunſt.
XXVIII. Schreber neues Schwediſches
Magazin. 1.
er Pop —— Suſrapae Ma⸗
gaz
— 374
377
— 379
— 380
— 335
— 588
— 39
— 392
XXX.
Inhalt.
xxx. Langedorf Anleitung zur Salz:
werkskunde.
XXXI. Cetti Naturgeſchichte von Sar⸗
dinien. 2 und 3.
xxxii. Buffon Naturgeſchichte der
Voͤgel. 9.
XXXILIII. Jablonſky Naturſyſtem aller
Inſekten. Der Schmetterlinge zwey⸗
ter Theil.
XXXIV, Des Doetifchen Kaͤferwerks
dritte und vierte Ausgabe. —
XXXV. Sueßly Archiv ber Sufeftenges
ſchichte. V, ı.
xxxvi. Bor Naturgeſchichte von
Preuſſen. Th. 4. -
XXXVIL. Halle Magie oder Zaubertef
te der Natür. 2.
XXXVIIL Meyer von der Gemeinheits—
Aufhebung und der Verkoppelung. —
XXXIX. Ainlere zoologia Denies. Vol.
2um.
XL. Schulz von Schulzenheim Ge—
anna auf H. Prof. von Kin:
E — complet d’ agriculture par
Rozier. vol. 4. -
XLII. Wolfs Reife nad) Zeilan. Zwey⸗
ter Theil.
XLIII. Detail général des fers, fonte
& ferrurerie, par M. Bonnor. -
XLIV. L’art du layetier par Roube. -
“2
©. 394
— 4102
— 403
— 405
— 4108
— 409
— 413
- 414
— 416
— 417
— 421
— 423
— 424
— 125
XLV.
In:ha Lt.
XLV. L’art.de la magonnerie * Lon .
cotte. De
XLVI. Fabricius Briefe aus London.
lingar, rörande Landtbruket. -
XLVIII. Däubenton Katedyifinu® der
Schafzucht, umgenrbeitet von wich⸗
mann.
XLIX. Nicolai Reiſe durch Teutſch⸗
land. Theil z und 4. -
L. Schads Litteratur der Reifen. Er:
fien Bandes erftes Heft. -
LI. Monatlidye Beyträge zur Bildung
und Unterhaltung des Landmannes,
LII. Löwe phyſilaliſche Zeitung aufs
Jahr 1784.
LIII. Leipziger Magazin. 1783. —
LIV. Thunberg flora Iaponica.. -
LV. Sparrmann Reife nad) dem: Bors
gebürge der guten Hofnung. —
a
©. 426
— 427
XLVII. Samling af Rön od Afhand: . .
— 437
— 441
— 448
— 453
— 453
— 454
— 457
— 460
— 466
I. Bi.
Biicheqie p hyfict —X onbmiqus
inſtructive amuſante; recneillie
en 1782. Ouvrage A. ha ‚portee. de
tour le,monde. Prix 3 Liv. relie;
& 2liv. 10 ſ. broché, franc par
la pofte, Paris 1783. 424 Sei:
ten in 12, Seconde annde 1784»
De Abſi hr der Herausgeber ift, aus den
vielen periodifchen und. ‚andern neuen
Schriften ſolche Beobachtungen und Ents
deckungen zu ſamlen, welche in.der. Landwirth⸗
ſchaft, Haushaltung und bey den verſchiede⸗
nen Kuͤnſten nuͤtzlich angewendet werden koͤn⸗
nen. Jedoch verſprechen ſie auch neue Auf⸗
ſaͤtze. Ihre Auswahl ſcheint gut zu ſeyn,
aber der erſte Theil vom Jahre 1782, das
Aft, der im Jahre 1783 gedruckt iſt, enthaͤlt
wenig, was nicht ſchon ſonſt bekant geweſen
Phyſ. Oekon. Bibl. xlil .z83. V Mare
322 phyſttaltſh/Getonn Bibi. xii. PR
wäre. Mai empfeblt den Anbau der Neſ⸗
feln und der Zwerg » Maulbeer ; Bäume.
Won der Nugung des ausgewachlenen Ger
‚treides, les.bleds_germes; es fey nicht unge:
fund, aber es läßt fich nicht gut malen, nicht
gut erhalten, giebt wenig Mehl, läßt fich
aber durch Darren beflern. Nun fängt auch
in Frankreich der Gebrauch des Gnpfes zue
Verbefferung des tandes an. Ein Miffios
nar ſchlaͤgt vor, nach der Weiſe der Chinefer,
Waſſernuͤſſe, Trapa natans, anzubanen.
Man fol fie im Herbfte in Seen oder Bäche
werfen, die nicht fehr tiefes, aber Flares
Waſſer Haben. In Lima foll man, fo wie
viele es in Europa vorgefchlägen haben, die
Zartoffeln abfochen, trocknen, zerreiben
und das Mehl viele Jahre aufheben. Der
Künftler Dagoty hat eine Preſſe erfunden,
um feidene und baummollene Zeuge zu druk⸗
fen. Eine furze Befchreibung Derfelben, ohne
Zeichnung, fteht S. 213. Ausführlicher ift
Die Zurichtung der kleinen Wachslichter, wel:
he ſich felbft entzünden, ©. 298 gelehrt wor⸗
den, und zwar von dem Erfinder Ludw.
Peyla zu Turin. Zudem Phofphorus wirft
. er in Die gläferne Röhre ein Körnchen Schwer
fel, und tunkt das Licht in feines Wachsoͤhl.
Diefes ift befler,als irgend ein weſentliches dehl
und doch nicht ſe theuer, als Zimt⸗ und Nel⸗
ken⸗
1. Bibliotheque phufico-.Eonomigue. 323
ken⸗Oehl. Zu uns fommen diefe Lichter aus
Sranffurt. Inzwiſchen erfolge die Entzün:
dung nicht immer fo fhnell, -und das Licht,
verloͤſcht auch anfänglich: bey der gerinaften
Bewegung der Luft. ©. 326 eine Vorſchrift
Tuſch zu machen; nämlic aus Beinfchwarz
(noir d’yvoire) , welches man mit dem Safte
dee Suͤßholzes oder kafrißen, fuc de regliffe
d’Espagne,, treibt, und hernach mit Haus:
blafen -vermengt. Der. Lafrigenfaft macht,
daß die Farbe fich leichter wieder in Wafler
auflöfet, und nicht beym Trocknen Rißen ber
koͤmt. Um zu verhüten, daß der Ruß einer
Lampe nicht im Zimmer befchwerlich ‚werde,
ſoll man einen feuchten Schwamm fo boch
‘über der Lampe hängen, daß er nicht anbrennen
Tonne. ©. 379 wird ein Mittel gelehrt, einen
jungen ſchlechten Wein herlich zu verbeffern,
‚welches unter Den teutichen Weinhaͤndlern
befant ſeyn fol. Nämlich man giegt über
ein halbes Pfund gereinigre Potafche, wozu
ein Stückchen ungelöfchter Kalt von der
Größe einer welfhen Nuß gethan ift, Wein⸗
geiſt. Eine Stunde nachher filtrirt man diefe
Auflöfung, und verwahrt fie gleich in einem
wohl verftopften Glaſe. Hiervon werden zu
einer Flaſche Wein nur 2, höchftens 15 Tros
pfen gethan; die Flasche wird darauf umger
kehrt, um alles u mifchen; bernach aber muß
ya dev
324 Phyſitdaliſch -Oekon. Bibl. KIN. 3.
der Wein bald getrunken werden. Ohne Zweifel
wird dadurch. die Säure des Weins gebros
chen und der Zunge unmerflich gemacht, aber
freylich muß ein folcher Wein bald verbraucht
werden.
Im —* Jahrgange wird ausfuͤhrlich
die Bereitung des Oehls aus Bucheckern ge⸗
lehrt. Wenn es gut werden ſoll, duͤrfen die
Stampfen nicht zu ſchwer ſeyn. Das Oehl
ſoll nicht leicht ranzicht werden, und, wenn
es wohl gemacht iſt, dem beften Baumsbi
nichts nachgeben. Es wird durch das Alter
beſſer, wodurch es auch die Eigenſchaft ver⸗
liehrt, den Kopf einzunehmen oder zu betaͤu⸗
ben, wovon der Verf. nichts fagt. Durande
‚empfiehlt S. 122 das Oehl aus den Samen
von Onopordum: acanthium , welche Pflans
zeim Franzoͤſiſchen Pedane heißt. Das Oehl
iſt mächft dem Leinoͤhl das ſchwerſte; es ge
rinnt auch. in ftrenger Kälte nur wenig. Die
Pflanze waͤchſt leicht auch in einem fehlechten
Boden. - ©, 166 cine neue Maulwurfsfalle.
©. 180 wird ein mit einer Salzaufloͤſung
gefülleres Gefäß unter dem Namen le pro-
aollie angepriefen, weil es die Witterung
durch Anſchieſſung der Krnftalle anzeigt. Die
Bereitung wird, geheim gehalten; aber eg
a nur eine, Sumpferauflöfung iu ſeyn,
die
I. Bibliotheque phufeo- Economique. 325.
die wir auch ſchon, nach dieſer Anwendung⸗
feit einigen Jahren in Teutſchland kennen ·
Die Erfcheinungen find artig, aber nicht zu‘
verläßige Vorbedeutungen. ©.-192 ein But⸗
terfoß, worin eine, nach Urt eines Trillings,
mit GStäben ungebene Welle durch eine
Kurbel herumgetrieben wird. E. 194
Zeichnung von einem Braukeſſel, worunter
Steinfoblen gebrant werden. Der Rath
von Dunferque wolte eine Kirche und einen
Kirchhof abtragen laffen, und verlangte von
Der Afademie der. Wiffenfchaften Vorſicht
wider’ die Davon beforgliche Gefahr. Die
Akademie rieth an, Die Erde vorher mit flar-
fem Kalfwaffer zu begieffen und jedesmal
nur wenig auf einmal wegzunehmen. Auch
‚die halb verwefeten Leichen ‚folten mit Kalk:
waſſer ftarf begoffen werden. In Grüfte,
aus denen gefährliche Dünfte auffteigen koͤn⸗
ten, folte ein tragbarer Ofen, worin ein hel⸗
des Flammenfeuer unterhalten würde, gefeßt
werden. Das Abtragen folte im Winter,
nie in warmer Witterung gefcheben. Die
Bretter der: Särge folten verbrant werden.
©. 316 ein guter Unterricht zum Schwimmen
und Untertauchen; der Verf. nent ih Roger,
'plongeur de profeſſion. Man foll die Nas
fenlöcher nicht verftopfen, weil wenig Waſ—⸗
ſer eindringt und dieß keine Unbequemlichkeit
—— 93 macht.
326 Phyſitaliſch · Beton. Bibl. xim. 3,
macht. Hingegen das Waſſer, was in
die Ohren tritt, verhindert eine Zeitlang das
"Gehör, welches aber wiederfömt, fo bald Das
Waffen heraus geloffen | ift. Empfindlihe Per:
fonen können alfo Baumwolle in die Obren
ftopfen. Defnet man die Augen in einem
Waſſer, welches Sand bey fich hat, fo ſchmer⸗
zen fie, wenn man wieder in die Luft koͤmt;
aber in reinem Waſſer erfolgt dieß nicht.
Wer fhwimmen lernen will, foll mit der Ue⸗
bung unterzutauchen anfangen. Schwim⸗
mer, welche erfaufen, verunglücken gemeinigs
Jich, weil fie nicht haben. untertauchen Föns
nen. Nah ©. 358 follman, um eine ei
ferne Stange in einem Steine zu befeftigen,
‚das Loch um der Stange mit geihmolzenent
Schwefel vollgießen, anftat daß man Dazu
Bley zu brauchen pflegt. Zum Dochte der
tampen wird Zunderſchwamm vergefchlagen.
Cazaler, ein Chemift zu Bordeaur, hat den
Vorfchlag gethan, Fleiſch, welches lange auf:
gehoben werden foll, in einer Darre auszus
Dörren, Wenn es ganz hart geworden, foll
man es in einer dicken Gallerte, die man aus
Knochen gezogen hat, umfehren und noch eins
mal in die Darre bringen , wodurch. das
Fleiſch einen feften Ueberzug erhält. Vor dem
Gebrauche waͤſcht man es ſtark ah, gießt das
Waſſer weg, und-focht es bernach wie frifches
Fleiſch.
u. Weber die Schaͤdlichk. d. Inſe ekten. 3 27
Gteifch. Man iſt damit beſchaͤſtigt, dieſes Mit:
tel im Groſſen anzuwenden. ee
}
\
II.
Abhandlung über die Schaͤdlichkeit
der Inſekten aus des Nitterd von |
£inne‘ Amoenit. academ. Mit
Prof. Biwalds Zufäßen. Aus dem,
Eateiniſchen mit vielen Anmerkungen
uͤberſetzt von — l von — I Salzburg
1793, 47 Seiten in 8.
rt findet man hier eine Weberfegung
der Abhandlung: Noxa infedtorum, die
im deitten Theile der Amoen. ©. 335 ftebt.
Hernach folgen: die Anmerkungen des Dis
walds aus deffen Seledtis differtationibus ex
amoenitat, acad. Zulegt hat der Ueberſetzer
noch viele neue Ergänzungen bengefügt, Die
feine Kentniß der Entomologie und der das
von handelnden Schriften beweifen. Er hatbes
‚merkt, daß. fich die Eiftern auf den Rücken des
Hornviehes feßen, um die Raupen oder En
gern aus den Geſchwuͤren zu ziehen, und daß
folches das Vieh, ungeachtet der Schmerzen,
geduldig leider. Csrift.allerdings der Mühe
ih ne 94 werth
328 Phyſtkaliſch /Oekon. Bibl. XIT. 3.
werth, die Landleute auf den Schaden; den
Sufeften anrichten, aufmerkſam zu: mas
den, und dazu Fan-diefe Ueberfeßung mit den
vielen gefamieten Beyſpielen dienen. Hin
und wieder find auch Gegenmittel vorgefchla:
gen. Der Verf. har fich nicht genant, aber
ich glaube ihn nennen zu dürfen: Hr. Rarl
Erenbert von Woll, Ritter, Defterreichir
fer Landmann zu Zell im Ziller That im
Erzftift Satjburg, welcher bereits aus des
Hru. Sueßlis Magazin und andern Auffaͤt⸗
zen ruͤhmlich bekant iſt.
II.
Almanach des monnoies annde 1784.
Paris chez Mequignon. 326 Seiten
in 12.
Sie Kalender verdient deswegen ange⸗
zeigt zu werden, weil “er viel brauchs
bares für Diejenigen enthält, welche fich mit
dem Franzoͤſiſchen Münzwefen und der Vers
gleichung der ausländifchen Münzen beſchaͤf⸗
tigen wollen. Außer dem Verzeichniß aller
jeßigen Miünzbedienten, finder man: bier die
Preife, wofür.die dazu gefegten Dee
| nn ehan«
- %: II Almanach des monnoie. 329
“ ehangeurs, alles Silber und Gold und alle
ausländifhe Münzen annehmen follen.: Fer⸗
ner folgt eine Nachricht von allen den Kuͤnſt⸗
lern, welche die edlen Metalle verarbeiten,
von ihren Innungen und Geſetzen. ‘Die
Gold: und Silberarbeiten zu Paris muͤſſen,
nach einem Befehle von Heinrich I vom Jahre
1554, das Gold: zu 22 Karat, das Silber
zu 11 Deniers 12 Grains verarbeiten; jes
doch wird ihnen bey Gold ein Remedium von
+ Karat, und bey Silber von 2 Graing ges
ftatret. Inzwiſchen find ‚einige communau-
tes d’ orfevres in Franfreich, denen eine ans
dere Probe vorgefchrieben ift, wie bier ©.
164 angezeigt ift. In Frankreich find drey
öffentliche Feinbrennereyen, affınages publics,
nämlich zu Paris, Lyon und. Trevour; man
finder hier die feftgefeßten Preife für die Scheis
dungen. Die Silber » und Goldſchaum⸗Schlaͤ⸗
ger müffen, nach einem Geſetze von 1689,
das Gold zu 2338 Kar. und das Silber zu
ı1 Den. 18 Grains nehmen, und bey Con⸗
fiſeat on und 3000 Livres Strafe feine Bars
ven verarbeiten, welche nicht vorher probirt -
und geftempelt find. Die Gröffe der Bläts
ter ift fchon im Jahr 1586 vorgefchrieben.
Die Uhrmacher: follen die Uhrgehäufe von
Gold zu 20% Karat, mit J Karat Remedium,
and die von Silber zu ıı Den. 12 Grains,
Y 5 mit
330 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 3.
mit 2 Gr. Remedium machen und allesftentz
peln laffen. Jetzt wird mit Feinem Geräthe
‚ein. größerer. Betrug getrieben, als mit Dem
Uhren. Genf und das. Fürftenthbum Neuf⸗
chatel liefern goldene Uhren, die. böchftens
kaum 18 Karat, und fülberne, die faum 10,
ja, nicht einmal 9 Deniers halten, Gefchichte
des Franzöfifchen Münzgewichts und Bergleir
ung deflelben mit den ausländifchen; doch
iſt dieſe Vergleichung nicht neu, fondern von
Tillet geliehen. ©. 216 eine furze Erzaͤh⸗
lung, wie das Probiren und Gegenprobi;
zen bey. der Sranzöfifchen Münze -gefchieht:
©. 220 vom Schlagſchatze, dröit de feigneu-
riage. ©. 236 eine Tabelle der Preife der
edien Metalle. bey der Franzoͤſiſchen Münze
feit 1602 bis mit 1773: ‚Vielleicht wird es
manchen tefern angenehm feyn, wenn ich Die:
fen Preis hier anwende, um den Gewinn der
Münze zu beſtimmen. Die Louis d'or wer⸗
den aus einem Golde gepraͤgt, wovon die
Mark 22 Karat feines Gold enthalten ſoll.
Weil aber. am Korn ein Remedium von 42°
Karat: geftattet wird, fo hält eine Marf
Louis d'or nur213% Karat Gold. Aus einer
Mark diefes Goldes follen 30 Louis d'or ges
macht werden, aber nach dem Remedium,
welches: 12 Grains macht, werden daraus
3955 Stüf. Diefe machen, da ı,Louis
F 24
III. Almanach des monnoies: 331
24 Livres haͤlt, zuſammen 721 Liv. 17 Sols
7 Deniers. Nun koſten dem Koͤnige 24
Karat feines Gold jetzt nach der Tabelle 784
tiv. 11 ©. 1133$ Den., alfo koften ihm
die 2123 Karat nur 707 tiv. 6 Den. Da
nun folche der König zu 721 Liv. 178. 7D.
ausbringt, ſo gewinnet er daran für die
Münzfoften 14Liv. 179.1 D., weldes 275
Prozent beträgt. Wie viel muß alfo Frank⸗
reich daran gewinnen, daß wir die abgenußs
ten Franzöfiihen Goldmünzen in der unges
heuren Menge annehmen! |
Das Silber zu den Ecus foll 11 Deniers
in der Marf haben; aber weil z Den. Res
medium erlaubt ift, fo hat es nur 107 Den.
Aus, einer folhen Mark follen nach dem Ge:
feße 8,25 Ecus werden ; aber das Remedium
in Schrot ift 36 Grains, Deswegen werden
%
*
aus einer Mark 8233 Ecus, oder da ı Ecus .
6 kior. ift, überhaupt so L. 3 ©. 10 Den.
Nan Fofter dem Könige die Marf fein Gil:
ber 53 tiv. 9 © 2234 Den., alfo foften die
107 Den. nut 48 tiv. 1S. 5 Den. Zieht
man diefe von soft. 3 ©. 10 Den. ab, fo
‚bleiben für die Miünzfoften 28. 26. 5 Den.
übrig, welches 4% Prozent ausmacht. Die
2, 4 und Z, Ecusftüce werden nad) eben
diefem Zuße gefchlagen. Man vergleiche hie:
mit
332 Phpyfikalifch : Beton. Bibl. XI. 3.
mit meine Anleitung zur Technologie ©. 4x6
und Ricards Handbuch fir Kaufleute IE.
129.
In dem angezeigten Almanach find auch
die mannigfaltigen Aenderungen der Muͤnz—
- arten oder Geldarten, auch die Umprägungen
‚erzähle. Mähft dem folgt der Werth der
ausländifchen Münzen in franzöflfchem Gelde.
Das Ende macht ein Auszug aus den neues
ſten Verordnungen, welche fich auf irgend ei,
ne Weiſe auf das Münzwefen beziehen. Aus
der beygedruckten Cenſur fiebt man, daß der
Verfaſſer Diefes Kalenders Des Rotours
beiſſet. oe
IV. | |
Beytrag zur Gefchichte des oftindifchen -
Brodbanms mit einer ſyſtematiſchen
Befchreibung deſſelben, aus den Al:
tern fo wohl als neuern Nachrichten - -
und Befchreibungen zufammengetra:
gen von D. Georg Wolfgang Franz
Panzer. Nürnberg 1783. 3 Bo—
gen in 8.
3% Titel ift eine volftändige Anzeige,
af wozuich nur noch anmerfe, Daß diefe
Ä Beſchrei⸗
%
V. Georg Sorfter vom Brodbaum. 333
Beſchreibung ein Stuͤck aus der Houttuynſchen
Erklaͤrung des Linneiſchen Pflanzenſyſtems
iſt, deſſen teutſche Ueberſetzung jetzt Hr. D.
Panzer beſorget. Dieſer hat inzwiſchen auch
hier die Arbeit des Hollaͤnders ſehr vermehrt
und verbeſſert, deſſen Zeichnung mit der Bluͤ⸗
the, der Frucht und dem Blade auf einem
halben Bogen beygefuͤgt iſt. Houttuyn hat
drey Arten aufgefuͤhrt, wovon er die letzte
Artocarpus rotunda nennet; ſie ſoll eine ku⸗
gelfoͤrmige Frucht und ungetheilte Blaͤtter ha⸗
ben; aber Hr. D. Panzer vermuthet, daß |
dieſe Art noch nicht ficher beftime fey.
u V.
Georg Forſter vom Brodbaum. 1784
47 ©. in Quart,
Sit Nachricht hat Hr. —— vor
ſeiner Abreiſe aus Caſſel nach gs
wohin er als Profeflor gerufen worden, doch
ohne Benennung des Druckorts, herausges
geben. Sie beſteht aus zween Theilen, deren
erfterer eine angenehm eingefleidere Verglei⸗
hung der füdländifchen Produfte mit dem
nordländifchen ift. Die Vorzüge der erftern
ſi nd unzweifelhaft, und wenn man er
am,
334 Phyſtkaliſch Oekon Bibl. XI. 3.
fan, daß alles der Menfchen wegen geſchaf⸗
fen ift, fo muß man annehmen, daß diefe urs
ſppruͤnglich in jene fänder aehören, wo alles
was fie brauchen, von der Erde ohne Bear:
beitung, hervorgebracht wird. Hr. F. miacht
es vwahrfcheinlich, daß der Brodbaum ur⸗
- fprünglich in die näher an Aſien gränzgende
Inſeln zu Haufe gehöre, und nur von Men:
ſchen weiter oſtwaͤrts verbreitet ſey. Selbſt
nach Hrn. F. Urtheil fehlt noch eine botaniſche
— welche alle Abarten umfaßte
und ihre Abſtuffung genau aus einander ſetzte.
Er nimt nur erſt zwo beſtimte Arten an,
nämlich Artocarpus incifus und integrifolius.
Bon Ddiefen folgt eine forgfältige Beſchrei⸗
bung, und dann find auch die vornehmften
Abarten verzeichnet. Die beyden Kupfertafeln
gehören zu den beften, wehigftens genaueften
Seichnungen. ©. 37 3. 9 muß feltener
ftat häufiger und ©. 40 3. 6 unanfehn:
liche ftat anſehnliche gelefen werden.
v1.
Samuel Nicards Handbuch der Kauf
leute; — — überfeßt von Thom.
Heine... Gadebufch, Profeffor zu
“ Greifswald. Zweyhter Band. Greifg-
“wald 1784. 632 Seiten in 4.
Miete Theil ift nach der Urfchrift: ſchon
— Bibliotb. 12 ©.'202 nur furz anges
zeigt morden, daher einige Zuſaͤtze nicht übers
flüffig ſeyn werden. Die Einleitung handele
Yom’Urfprunge: der Maaßen, und enthält
‚manche gute Anmerfung. Die Bergleihung
der Maafen wird.auch dadurch mislich, daß
man an vielen. Orten die Gewohnheit hat,
beym Meffen eine Feine Zugabe zu erteilen.
In Spanien wird beym Ausmeffen der Zeu⸗
ge: ein Daumenbreit zugegeben , wel⸗
ches aufs Ganze wohl andren Prozent gehts
tan. Auch die vornehmften Veränderungen
in den Münzen der meiften der tänder find
kurz bemerkt worden. Aber es ift falfch, daß
noch jegt die Herzoglich Braunſchweigiſchen
Münzen nach dem Leipziger Fuß gepraͤgt
werden. Die Vergleichung der Muͤnzen und
Maaßen folgen hier, wie bey Erufen, nach
dem Alphabet der Derter, doch iſt der Artikel
Amſterdam vorzuͤglich volſtaͤndig ausgearbei⸗
— — tet.
336 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XIII. 3;
tet. Seit dem Jahre 1761 erlauben die Ger
neralftaaten den Münzmeiftern alle Arten
don Geld fuͤr ihre eigene Rechnung zu ſchla⸗
gen. Dieſer Erlaubniß bedienten ſie ſich
1762 und 1765, ald die Materialien in
ſo niedrigen Preifen ftanden ; daß; fie es; mit
Vortheil hun konten. Die Münzmeifter der _
Republik follen weder Gehalt noch irgend eis
meh andern Vortheil haben. :als’ den fie ſich
felbft durch den Handel mit Münzen und Ma: -
terialien machen koͤnnen. Diefer Handel. bes
ficht auf der einen Seite im. Verkauf und- in
der Ausmünzung der neuen Reichsthaler und
Dukaten, Deren die Kaufleute zum Verſchicken
nach den nordifchen und. baltifchen Handelg:
oͤrtern oft benoͤthigt ſind; auf. der- andern
Seite in Ankaufung alter Reichsthaler und
Dukaten, die wegen Verminderung des Ge⸗
wichts im: Umlaufe nicht mehr brauchbar find.
Bey diefem Handel nehmen die Münzmeifter
immer am liebften Gold von 22, 18 und: 17
Karat, wobey fie wegen des Silbers, das fie
. Davon fcheiden, mehrern Vortheil finden, als
wenn ſie Gold von größerer. Feine, als 22 Ka:
rat anfaufen, dergleichen feifonft in der Bank
immer haben koͤnnen. Unter dem Artikel
‚ ‚Kligritten find Nachrichten von Maaßen al:
‚ler. von, Negern bewohnten $änder gegeben.
Hr. Prof. Gadebuſch, der. fi ns
4 eißi⸗
VI. Ricards Sandbuch der Kaufi. 2. 337
fleißige Ueberſetzung ein großes Verdienſt er⸗
worben hat, erbiethet ſich in einer Fortfets
‚zung eine. Samlung von Verordnungen,
welche die Handlung betreffen, Handlungss,
verträgen, Dftroyen der Handlungsgefels
ſchaften, Zolltariffen u. d. g. zu liefern, wenn
fi genug Käufer dazu angeben werden. Die
Anzahl der Unterzeichner zu dem andern
Bande ift ungemein groß, und gereicht der
teutſchen Kaufmanfchaft zur Ehre.
VII.
Hofraths J. C. Schubart oͤkonomiſch⸗
kameraliſtiſche Schriften. Dritter
Theil. Leipzig 1784. 8 Bogen ing.
Sie: Theil befteht ganz aus ‘Briefen,
worin fich fein mancherley bequem ans
Bringen läßt. Aber wenn auch die Schreib: |
art des Verf., wie er felbft fagt, mauchen
nicht behaget, fo muß man doch geftehn, Daß
er beilfame Wahrheiten und Lehren gründlich
und dreift mittheilet, und daß niemand, wels
er die Landwirthſchaft und den Staat liebt
und einzufehn gelernt hat, wie fehr viel jene
‚zum Beften des leßtern beyirage, dieſe Bo:
Phyſ. Oekon. Bibl. XII B. 3 St. 3 gen
\
fcheinen.
338 Phyfitalifch / Beton. Bibl, x. 3.
gen ohne Nutzen und Vergnügen Iefen wer⸗
de. Ich will nur einige hier beruͤhrte Ger
genftände nennen. Urfachen, warum der
Futterbau noch fo wenig verbreitet wird.
Neuere Benfpiele von defien Nugen und
von Hinderungen, die ibm durch alte Ges
"rechtfame und Unfunde der Öutsherren und
tandesobrigfeiten gemacht werden. Gehe
viel über die Einrichtung und Nutzung der
Leipziger Öfonomifchen Gefelfchaft, mit wel⸗
cher der Verf. nicht ganz zufrieden if. Er
wünfcht, daß die Gefelfchaft die genanefte
Kentniß des Landes und der Gewerbe bears
beiten niöge, weil ohne diefe Feine große Vers
befferungen ftat finden Fönnen. Er Bat bier
ein Kammerreglement über die Triften und
den. Futterbau. mit feinen "Anmerkungen
abdrucken laſſen, welche bemweifen, daß die
SKammerräthe, welche folches veranlaſſet und
gebilligt haben, weder theoretifche, noch prak⸗
tifche Kentniß der Landwirthſchaft zu haben
00 Vie
B SI 8 339
VIII. |
©. K. Ch. Storr Alpenreife vom Jah⸗
re 1781. Erſter Theil, Leipzig 1784.
29 Bogen in 4.
De Abſicht des Verfaſſers iſt denen, wel⸗
che die Alpen mit Nutzen bereiſen wol:
Ien, eine Vorbereitung und Anleitung zu lies
fern, und wer mir den Schriften dieſes ges
lehrten und fcharffinnigen Naturforſchers ber
Kant ift, wird hier viele berliche Bemerfuns
gen und Machrichten erwarten und finden.
Der Borbericht ſchildert die ganze Alpenkette
in ihrer völligen Ausdehnung und in allen
Stuffen und Zweigen. Auch die Lebensart
der Bewohner und ihre Heerden und Bes
fchäftigungen find hier ungemein angenehm ge:
ſchildert. Die ganze Milhnugung ift zwar von
“vielen noch ausführlicher, aber vielleicht noch
von feinem fo Funftmäßig befchrieben worden,
als hier im Vorbericht gefchehen if. Man bat.
einzelne Beyfpiele, Daß eine Kub bis 36
Pfunde Milh in einem Tage gegeben hat;
Doch darf im Durchſchnitt der Milchertrag
einer Kuh in den ergiebigften Milhländern
nicht höher, als zu 15 Pfunden angefegt wer:
den: Zu der befanten Käfeart: Schabzieger,
Braucht man Trifol. melilotus caerulea und
32 auch
340 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI. 3.
auch Trifol. mel, officinalis; letzterer wohl⸗
riechender Steinklee waͤchſt wild, wird aber
doch auch, wie der blaue Klee, gefüet. Der
Milchzucker, ein mwahrfcheinlih in Stalien
erfundenes Produft, wird zuder Zeit, da die
Mitch nicht. auf Käfe bearbeitet wird, aus
friſcher Milh, durch Abfochung mit Eyern,
und nad) der fo bewuͤrkten unvolftändigen
Scheidung der Milch, duch Abfeigen, Ein:
kochen und Anfchießen im Kühlen bereitet.
Er ift daher weit fetter und der Verderbniß
mehr unterworfen, als der, den Molfen ger
“ben, die ihrer Butter: und Käferheile forge
fältiger entledigt find. Von den Cretins rer
det der Verf. im VBorberichte S. ss, und er
feßt ihr Hauptübel in eine Blödfinnigfeit, die
von folhen Graden der Stumpfheit an, wos
bey der Menfch noch nicht ganz unbrauchbar
wird, durch zahlreiche Zwifchenftuffen,, bis
zur äußerften Sintofigfeit reiht. Sie find
am häufigften ın den Thälern der Mittelals
pen, we im Sommer die Hiße unmäßig iſt.
Sie haben feine gefunde Farbe, keine anz
genehme Bildung und gemeiniglih Krös
pfe. Der Verfaffer will feßtere, wenig:
ſtens nicht allein, vom Wafler herleiten.
Die Gletſcher und übrigen Arten von
Schnee: und find hier forgfältig
Be
Den
VII, Storr Alpenreife. 1. 341
Den Anfang der Reife machen die Schwäs
bifchen Alpen, in deren Bezeichnung ich dem
. Verf. nicht folgen fan. Haufen, ein Hechin⸗
gifches Dorf, treibt einen ftarfen ausgedehn:
ten Handel mit Enzianmwurzeln. Auf dem
Wege nah Weflingen ift ein Fafanengarten
angelegt, in dem man auch Haushühner wild
werden läßt. Die Wildlinge laffen fich nicht
fangen, und haben gefchoflen einen eigenen an⸗
genehmen Wildpretgefhmaf. In Tullingen
wird vielSauerflee: Salz gemacht, welches dem
Thüringifchen vorgezogen wird. . Die Zubes-
reitung ift hier nicht gemeldet worden. ©. 19
von Schafhaufen, welche Stadt nur 7000
Maenſchen haben fol. Einige Nachrichten
von der herlichen Samlung der feltenften Vers
fteinerungen, welhe Hr. Ammann befigt,
- wovon auch Hr, Andreä vieles befant gemacht
bat. Hr. D. Stocdar, deffen Schrift vom
Bernſtein allgemein befant ift, meint in
der Näbe von Schafhaufen Bernftein in weis
ehem, ja fo gar flüßigem Zuſtande zu finden.
©. 45 Reife von Schafhaufen nach Bern.
Mancherley von den öffentlichen Anftalten in
Bern. S. 67 Verzeihniß der Helverifchen
Vögel, die dafeldft in Der Samlung des Hrn.
Sprüngli vorhanden find, Vieles zu näs
berer Beftimmung des Öoldgeiers. Hr. St.
macht ein eigenes ae darans; Gyp-
aẽtus,
\
342 Phyfikalifch Beton. Bibl. XIN. 3.
setus, roftrum rectum, bafı cera inſtructum,
ſetis porrectis — barbatum, apice
auctum unco ſulcato. Caput pennis tectum.
©. 87 Reife nach Lauterbrunu. Ueberall
ſind die Abwechſelungen der Steinarten ange⸗
merft worden. Die Schreibart iſt angenehm
‚und erhält den Leſer Feicht in Erwartung.
Oft ſcheint fie jedoch muͤhſam geſchmuͤckt zu
ſeyn, ſo daß man manche Periode wiederho⸗
len muß, um ſie ganz zu verſtehen. Eine
kleine Probe der Ausſchmuͤckung ſey S. VIIL:
„Wenn in den hoͤheren Alpen das Aug an
„der Felswand ſchwindelt, der ein Staubbach,
„wie ein aus den Wolken geſchleuderter
„Stral, entſchluͤpft, reißt es der feierliche
„Sturz eines Stroms durch eigne Groͤſe
„dahin., Uber wem auch dieſer Schmuck
nicht gefaͤlt, der wird durch die Sachen, wels
he geziert find‘, hinlänglich unterhalten und
. belehrt. Diefes Buch ift übrigens ſchoͤn auf
feinem Schreibpapier abgedruckt, und zwar
fo, daß Reifende die Bogen, welde einen
Gegenftand befchreiben, ‚einzeln beften und
bey fich tragen Fönnen. Man fieht aus dem
Borberichte, daß drey Kupfertäfeln hinzukom⸗
men follen, die, wenigftens bey meinem Exem⸗
plar, noch fehlen, deren Erflärung aber Ver⸗
Fangen erregt.
IX
Eee 343
A
Patriotiſche Beytrage zur Kentniß und
Aufnahme des Schwedischen Pom⸗
merns von J. D. von Reichenbach,
Kön, Schwed. Kammerrath. Erftes
und zweytes Stuͤck. Stralſund
1784. 18 Bogen in 8.
He Verf. hat fich enrfchloffen, die Frey⸗
beit zu reden und drucken zu laffen,
‚welche der König beftätigt bat, und welche
eigentlich Fein König verbiethen folte, dahin
anzumenden, daß er das Schwedifche Pons
mern nach feiner gegenwärtigen Befchaffens
heit, nach feinen Bortheilen und Fehlern, aufs
richtig befchreibt. Die beyden erften Stücfe
find Beweife, daß es ihm dazu nicht an Kent:
niß, nicht an Muth, auch nicht an Vorſicht
‚fehle. Letztere ift gewiß nöthig, wenn man
Fehler anzeigen will, ohne Diejenigen zu be;
leidigen, welche folhe gemacht oder unges
beſſert gelaffen haben. Das erfte Stücf hans
Delt von der Volkmenge, das zwente von Der
Landwirthſchaft; die folgenden. folfen die übriz
gen Gewerbe, dann die Erziebungsanftalten,
Polizey, Finanz » und Zuftiz : Verfaflung,
euch Staatsrecht und Regierungsform abs
handeln. Dieſer Plan ift fehr groß, aber
345* der
344 Phyſtkaliſch⸗ Oekon. Bibi XIII. 3,
"der Verf. verfpricht nur Verträge, und, daß
er folche zu ſamlen Gelegenheit haben müffe,
beweijen die erften Stuͤcke. In allen diefen
berfcher Doch Befcheidenheit, auch da, wo
Verbeſſerungen vorgefchlagen werden, und
eben dadurch wird Zutrauen erhalten. Ohne
von dem Vortheile zu:reden, den, diefes Uns
ternehmen dem Lande felbft ftiften fan, till
ich anmerfen, daß der Ausländer hier Mäns
gel gefchildert findet, Die, wo nicht alle und wo
‚ nicht in gleichem Grade, doch auch in den meiften
übrigen Laͤndern von Zeutichland zum Theil
bemerkt werden. Was alfo hier über die Urs
ſachen diefer Mängel und über ihre Verbeſ—
ferung gefags ift, ift gewiß von fehr ausges
dehntem Gebrauche. Beſonders beflagt der
Verf., daß die adliche und vornehimfte bir:
gerliche Jugend nichts mehr Ternt, als was
die Väter zu lernen Gelegenheit und Luſt ges
habt haben; daß die, welche ftudiren, wenig
"von demjenigen lernen, womit fie eigentlich
dem Baterlande dienen Finnen; und daß die,
welche mehr lernen und gute Köpfe find, ges
meiniglich auf Reifen gehn und dann niche
wieder in ihr Vaterland zurückfehren, mo
Familien: Verbindungen die ficherfien und
fürzeften Wege find. (Alles diefes gilt nun
freylich von mehr tändern, und ift felbft in
Pommern nit ohue Ausnabme; wovon ich
ſichere
IX. Reichenbach v.Schwed.Pommern. 345
fihere Beyſpiele fenne; auch redet der Verf.
Rur von dem, mas berſchend oder gewoͤhnlich
iſt). Die Volkmenge in Pommern undRüs
gen iſt nach der Zaͤhlung vom Jahre 1781
uͤberhaupt 100,549. Von den Jahren 1780
und 1781 ſind volſtaͤndige Verzeichniſſe aller
eins und ausgegangenen Waaren, mit Bes
merfung ihres Werthes, gegeben. worden.
Die Einfuhr ift im J. 1781 überhaupt ges
wefen 465,885 Rthlr. und die Ausfuhr
595,719 Rthlr. Uber die Freude, die ein
Pommerfcher Patriot über die 129,000 Rthlr.
haben fönte, welche die Ausfuhr mehr ber
trägt, vermindert der Verf. faft ganz'wieder,
durch die WahrfcheinlichFeit, daß, alles genau
gerechnet, Fein Ueberfhuß möglich ſeyn koͤn⸗
ne. Auch die Ausfuhr an Getreide, Wolle
und dergl. iſt befonders unterſucht wor⸗
den. Fabriken, Manufakturen und große
tandesverbefferungen fehlen gaͤnzlich; dene
noch fehlt es nicht an Geld, da Kirchen,
Städte und Gemeinden, welche hinlängliche
Sicherheit gewähren koͤnnen, genug zu 4 Pro;
‚zent erhalten koͤnnen. Golte denn eine Res
gierung nicht Mittel willen, Kapitalien zu
3 oder 4 Prozent zu nußgen? und Das in eis
nem Lande, wo noch fo viele heilfame Anftala
ten fehlen, die doch wahrlich in furzer Zeit
mehr als 8 Prozent en würden. Im
5
Preuſ⸗
346 Phyfitalifch Oekon. Bibl. XI. 3.
Preuſſiſchen werfen die neuen Anbauungen
ja 8 bis 10 Prozent in wenigen Jahren ab.
Aber Schweden hat fi noch wenig um Pom⸗
mern befünmert, und har ihm gemeiniglich
alte Männer zu Obern gegeben, die zwar im
‚ Kriege Verdienfte erhalten, aber in der Ju—
gend nicht Gelegenheit oder Luft oder Faͤhig⸗
Feit gehabt haben, dasjenige zu erlernen, was -
zum Wohl des ganzen. Staats erforderlich ift.
Diele Mängel fließen aus der ungerechten
Leibeigenſchaft, welche auch dort noch aug
den barbarifchen Zeiten übrig geblieben. ift.
Hr. von R. fchildert ihre Würfung nach der
Wahrheit, ungeachtet er felbft Gutsbeſitzer
iſt, und ſeine Beſchreibung und ſein Urtheil
uͤber die Wuͤrkungen weichen ganz von dem
ab, was in Der. Oeconomia forenfi vorgege⸗
ben iftz f. Biblioth. XIS. 45 Hr.von Reis
chenbach thut vortrefliche Vorſchlaͤge zur Auf⸗
bebung der Leibeigenfchaft, die vornehntlic)
Dahin geben, daß foldhe almälig, mit dem
guten Willen der Gutsbeſitzer, gefchehen
muͤſſe. Eben fo richtig und lehrreich ift dass
yenige, was uͤber das fo genante Legen der
Bauerhöfe geſagt wird; indem folche aufges
hoben und zu einer einzigen Pachtung zufams
mengezogen werden. Es ift Schade, daß
der Hr. Verf. nicht umftändlich befchrieben
bat, wie Diefe leidige Veränderung dort-ges
ed, ‚macht
; \
1X.Reichenbach v.Schwed.Pommern. 347
macht wird; hiebey fcheint er nicht genug an
ausländifche Lefer gedacht zu haben. Daß
Durch folche gewaltfame Vermehrung großer
Höfe die Volkmenge und Einnahme des tanz
desherrn abnehmen muͤſſe, weis jedweder,
der auch nur das A. B. C. der Cameralwifs
ſenſchaft erlernt hat.
Das zweyte Stuͤck iſt ganz der Landwirth⸗
ſchaft gewidmet, und hier zeigt ſich der Verf.
mehr als Lehrer, der durch Schaden und Er⸗
fahrung, ohne gelehrte Vorbereitung, und
ohne große Bekantſchaft mit den Huͤlfswiſſen⸗
fehaften, Meifter geworden if. Inzwiſchen
- gehört er nicht zu denen, Die unter folchen
. Umftänden auch andern eine bequemere und
gruͤndlichere Erlernung der Landwirthfchaft
abzurathen pflegen; vielmehr ermuntert er
dazu durch die Klage über die gemeine Sitte,
nichts mehr als Rechtsgelahrtheit zu erlernen.
Er führe ſelbſt, z. B. ©. 26 und 68 Bey⸗
fpiele an, mie nüßlth, oder vielmehr wie
nothwendig eine gelehrte Vorbereitung zue
\ volftändigen und gründlichen Kentniß der Ges
werbe fey: Die Pommerfche tandwirthfchaft
ift hier mit dev Holfteinifchen und Meklenbur⸗
- gifchen verglichen, und dann iſt gezeigt wors
den, daß letztere dort nicht anwendbar fer.
©. 38 die Einrichtung der Holländereyen,
ui wobey
348 Phpfikalifeh: Dekon. Bibl. KIN. 3.
woben dort eine Kuhhöchftens 7 Thle. Pacht
giebt. Schlechter Zuftand der Schäfereyen;
üble Behandlung der Waldungen, die man,
bey dem jeßigen hoben Preife des Holzes,
viel zu fehr angreift. Der. Landmann fäct
gemeiniglich zu fpät. Fifchteiche feblen,, und
‚Die wilde Fifcherey nimt ab, meil man. die
Brutfiſche nicht ſchont, fondern damit fo gar
an einigen Orten die Schweine futtert. Der
Anhang des zweyten Stücks enthält Auszüge
aus einigen befanten Büchern; z. B.
. von Zubereitung des Heues; vermuthlich
weil der Ponmerfche Landmann nicht zu lefen
gewohnt if. Man vergleiche was ©. 24
gefagt ift, und erlaube mir die Anmerkung,
Daß die Lrfache, warum Landleute fo wenig
aus Büchern lernen koͤnnen, nicht immer in
den Büchern, fondern in der Unkunde der $es
fer lieg. So wird der unftudirte, der Feine
Vorbereitung erbalten und Feine Hülfswif:
fenfehaften erlernt hat, nicht das Corpus jür
ris und den Hippofrates zu nußen verfiehen,
wenn auch beyde teurfch zu Iefen wären. Die
meiften quten und gründlichen Schriftfteller
feßen vorbereitete fefer voraus, welche den
Unterricht nach ihren Umftänden abzuändern
und anzumenden wiflen. Wer den Gebrauch
Des Mergels lehrt, frgt voraus, daß der ke
fer Thon, Kalk und Mergel zu unterfcheiden
ges
IX. Reichenbach v.Schwed.Pommern. 349
gelernt habe, alfo Mineralogie verfiche. So
macht es auch jeder Schrififteller "unter den
Aerzten und Juriſten, und wer möchte wohl
algemein leugnen, Daß man etwas nüßliches
aus Haller, Boerhave, Morgagni und ane
dern lernen koͤnne, weil fie der ungelehrte
Duackfalber nicht verfteht! Man zeige dem
Publico, wie nöthig es fey, Die zur Land⸗
wirthſchaft erfoderlichen Wiffenfchaften zw
ftudiren, um anderer Unterricht aus Büchern
nußen zu fönnen , und um fähig zu feyn, die
Vorſchriften nach den Umftänden anzumens
den. Uber wahr bleibt es, Daß über die
Landwirthſchaft faft eben fo viel elendes Zeug,
als über die Theologie gefihrieben wird, weil
die Leute glauben, man Fönne über diefe Ger
genftände ohne Vorbereitung, ohne fie fu:
dirt zu haben, fchreiben und lehren. So
lange das Publicum in diefem Wahn erhal
ten wird, werden auch die Univerfitäten niche
- fo viel Nußen fchaffen fönnen, als man wohl
nach ihrem jeßigen Zuftande und nach den
Bedürfniflen des Staats fodern koͤnte.
Ariftides fagt: Debent artes omnes du-
plicem habere vfum, fic vt alter eius fit, qui
eas tradtet; alter illius, qui ipfis vtatur. Si
quis igitur opus negligat fuum , fubit culpam,
quoniarı is, qui vti vellet, non potefl. Sin
ille
350 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XII. 3.
ille quidem officio ſuo diligenter fatisfacit,
alii vero defunt; non ille culpandus eft, fed
ii, qui non vtuntur. Ich habe mir die Frey⸗
‚ beit genommen, diefe Anmerfung einzufchal-
ten, weil man mit Recht wuͤnſchen und hof:
fen fan, daß fo einfichtsvolle, unpartenifche
und wahre Patrioten, unter denen Herr
Kammerrach einen Vorrang hat, durch ihe
Urtheil und ihren Rath auch zu Ddiefer Ver:
beflerung fehr viel beytragen werden. —
Möchten twir Doch die SE Diefer Bey:
träge bald erhalten!
J
X..
Wunder der feuerfpeyenden Berge in
Briefen an eine Frau. Für Damen
und Liebhaber der Natur von Fried»
rich Knoll. Erfurt 1784. 310 Sei⸗
ten in 8.
get Derfaffer fagt in der Vorrede: Um
die mancherley Romanen und Schnas
kenwerke, die jeßt fo häufig gelefen werden,
ein wenig zu verdrängen, würde es heilſam
feyn, wenn man mehr als bisher gefchehen iſt,
fih Mühe geben wolte, Tebrreiche und uns
serhaltende Materien aus dem Reiche der Dias
tur,
*
X. Rnoll von feuerſpeyenden Bergen. 351
tur, in einem muntern Tone —
damit die Herren und Damen durch das an⸗
mutige Gewand gereizt wuͤrden, die darin
eingekleideten nuͤtzlichen Wahrheiten genauer
kennen zu lernen, und ſich auf eine nutzbrin⸗
gende Weife zu befchäftigen. In Diefer Abs
ſicht bat er felbft auf diefe Weife Die Kent:
niß der Vulkane in Briefen abgehandelt, fo
daß er nicht allein die verfchiedenen Erfcheis
nungen, fo malerifch als ihm möglich gemes
. fen ift, erzähle, fondern auch ihre Urſachen
recht deutlich zu erflären gefucht bat. Die
Briefe find fo abgefaßt, als ob fie ein Ehe⸗
mann, der, ich brauche Die Worte des Vers
faffers, nur erft eine Monatheftift feinen .
füßen Eheſtandspfruͤnde genoſſen und nach
Meapel zu reifen gezwungen worden, an feine
Frau, die er Naives Weibchen nennet,
fchriebe. Ob der angebrachte Wiß und
Scherz von der Feinheit, die jetzt Mode ift,
fey, und ob der Verf. nicht vielleicht gemwons
nen hätte, wenn er nicht feine Frau, ſondern
vielmehr ein Terndegieriges Mädgen oder
wenigfteng eine junge fremde Dame zur Cor:
tefpondentinn gewählt hätte, mögen andere
beurtheilen. Fontenelle und Plüce haben
vielleicht nicht deswegen allein, weil fie Geiſt⸗
liche waren, die Rolle eines Eicifbeo gewählt.
Der Verf. bat Übrigens gut Daran a
u daß
352 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XI. 3.
daß er in den untergefeßten Anmerkungen
die Bücher, welche er gebraucht hat, ange:
führt hat, wo denn auch manche Mebendinge
erklärt find, deren Kentniß man von Damen
zu erwarten nicht Recht hat.
xl.
Joh. Simon Kernerd, Lehrers der
Gewähsfunde zu Stuttgart, Be:
fchreibung und Abbildung der Bäume
und Gefträuche, welche in dem Hers
zogthum MWirtemberg wild wachſen.
Erftes Heft. Stuttgart 1783,
Grosquart. |
Nie Gefchicklichfeit des Werfaflers in
— botanifhen Zeichnungen, im Radiren,
"Stehen und Ausmahlen wird vielen, Leſern
bereits aus dem Biblioth. XII ©. 359 an:
gezeigten Werfe ruͤhmlich befant feyn. Bon
Demfelben find nun ſchon fünf Hefte heraus
und das fechfte ift jeßt unter der Preffe. Das
neue Werk, welches ich jeßt anzuzeigen habe,
iſt demjenigen im Plane und in der Ausfuͤh—
- zung fehr ähnlich, wovon oben ©. 17 Nach:
ziche gegeben if. In der Schönheit des
Sltichs
XI. Rerners Abbildung d. Bäume ıc. 353 |
Stichs und der Mahlerey fcheint es ihm ganz
gleich zu feyn. Hr. Kerner wird aber die
Zeichnungen nicht fofehr zahlreich machen,
alfo. ein wohlfeileres Buch liefern, welches
gleichwohl zur Kentniß der Bäume und
Straͤucher hintänglich feyn wird. Der Tert
iſt nur eine ganz kurze Befchreibung der Ars
ten und Erflärung der Tafeln. Die Zeich:
"nungen find nicht aus’ dem SDelbafifchen
Werke erborgt, fondern neu; und Hr. K.
bat auch bey dem Reichtum an Pflanzen,
welchen der gräfliche kandfiß von Hohenheim,
Durch die hohe Unterftüßung des durchl. Her:
3098, deffen Vorſorge fich über alle nüßliche
Wiffenfchaften verbreitet, Gelegenheit, nach
der Natur zu arbeiten. Da er zugleich fehr gute
Botanifche Kentniß befigt, fo Fan man viel
von ihm hoffen, und man.bat Urfache, ibm eine
folche tage zu wünfchen, in welcher er mit Mur
Be feine Gefchicflichkeit zum Beften der Wif:
fenfchaft verwenden koͤnne. Die Tafeln ent:
halten fo viele Zeichnungen, als nur bequem
darauf Raum haben. Bon jeder Art find
Die Blüthen und die übrigen Theile, welche
die Kenzeichen ausmachen, befonders abgebil:
det. Ebenfals find auch die Keime oder jun:
gen Pflanzen, fo wie fie aufgehen, vorgeitellet,
welches gewiß fehr nußbar iſt. Zuleßt follen
auch die vornehmften, das ift wohl, die ſchaͤd⸗
Phyf. Oekon. Bibl. XIITD. 3 St. Aa Aid:
354 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XIII. 3.
fichften Inſekten, welche fich auf jeder Baum:
art aufhalten, abgebildet werden. Das ganze
Werk foll aus 12 Heften beftehen, wovon das
erfte die Nadelhoͤlzer enthält, die zehn folgen:
den aber die Laubarten enthalten follen;: und
das zwölfte Heft ift den Inſekten gewidmet.
Das erfte Heft hat fünf Bogen Tert und 7
Tafeln. Man Fan, fo lange als noch das Werf
in Arbeit ift, für jedes Heft 2. Gulden vors
ausbezablen. Da der Plan nicht zu fehr auss
gedehnt ift, und da man den Fleiß des Verf.
Fennet, fo fan man hoffen, daß die Ausgabe
gefchwinder feyn werde, als bey dem ſchoͤnen
Delbafifchen Werfe, wobey den Käufern faft
alle Geduld vergeht. Der Wunſch möchte
jedoch nicht ungerecht feyn, daß. Hr. K. etwas
mehr Fleiß auf die Echreibart des Tertes
wenden moͤchte. Die bisher abgebildeten
Bäume find folgende: Tab, 1 Pinus picea
oder die Tanne, mo jedoch das abgeftumpfte
und ausgefchnittene Ende der Nadeln fents
Mher feyn fönte. Tab. 2 P. abies oder die
Fichte. Tab. 3 P. filveflris, die Kiefer; eine
vorzüglich genaue Zeichnung. Tab.6 Fig. 2
Krumholzbaum, der auf dem Kniebiß auf
dem Schwarzwald vorfömt. Die Zapfen fcheis
nen an dieſem Baume etwas länglicht zu feyn,
‚und daran auch die Warzen größer, als bey
der Kiefer. Auch find die Zapfen meiftens
a ſtiel⸗
*
ZI. Weigel Befchichte der Luftarten. 355
ftiellos, fesfiles, und eben hierin fcheint
der vornehmſte LUnterfihied zwifchen der ges
meinen Kiefer zu feyn. Im Würtembergis
fchen wird fie tegforche, und in Bayern Lak⸗
Holz genant. Auf eben diefer ſechſten Tafel
Gig. 3 ift Pinus maritima abgebildet, welche
drey Nadeln aus einer gemeinfchaftlichen
Scheide bat. Diefe Art foU bey: Urach, auf
dem Bopfer und Kniebiß fehr fparfam feym
Zab.4 ©. 18 P. larıx oder Lerche, die im
Herzogthum noch ſehr ſelten iſt. Tab $
Taxus. Tab. 6 Fig. 1 S. 26 (wo: jedo ch
Die Tafel unrichtig angefuͤhrt iſt) "Seven:
baum, Juniperus ſabina. Tab. 7 Wachol⸗
der, zu deſſen genauer Beſchreibung viele Bm
Beicpmungen gebören.
XII.
Veyträge ı zur Geſchihte der. —
in Auszuͤgen als ein Nachtrag zu dem
hiſtoriſchen Begriffe elaſtiſcher Aus—
flüffe in Hrn. Lavoiſier phyſikaliſch⸗
‚chemifchen Schriften. Von C.
Weigel. Erſter Theil. ‚Greifswald
‚2784. 618 Seiten in 8. r
N; Lavoiſier hat ſchon in dem oben S. 66 an⸗
ee DSH gemacht, die
ältern
356 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI. 3.
‚ ‚ältern oder erſten Bemerfungen von den ver:
fchiedenen tuftartenzu famlen. Diefen Borfag
führtbier Hr, Weigel weiter aus,dergeftalt, dag
er ans den von dem Franzofen überganges
nen Büchern und Abhandlungen volftändige,
aber furzaefaßte Auszüge liefert, und zwar in
chronologiſcher Ordnung. Er fagt felbft, daß
dieß noch ‚feine eigentliche Gefchichte der Luft⸗
arten abgeben könne; aber berliche Beytraͤge
dazu find doch diefe Auszüge gewiß, und da
die Schriften über diefe Entdeckungen fich vers
muthlich Bald eben- fo fehr, als die über die
Eleftricität vermehren, werden, ‘fo verdient
dieß Unternehmen gewiß vielen Danf. Mans
she Schriften. find auch. bereits felten, und
werden bald noch feltener werden, Zumeilen
bat Hr. W. die mangelhaften oder irrigen
Vorſtellungen, welche fid) die erften Beobach⸗
zer von mancher Erfcheinung gemacht haben,
in Anmerfungen ergänzet oder: verbeflert, und
ssielleicht werden manche Leſer wünfchen, daß
Dieß noch öfterer gefchehen wäre. Gleich. ans
fangs findet man des Franzofen Reys Ber:
fuche. Die Vermuthung, dag die Seeluft
Die natürlichfte und gefundefte zum Arhmen
ſeehn muͤſſe, welche in neuern Zeiten beftätigt
ift, bat Bigot de Morogues zuerft gehabt.
Er gründete fie darauf, daß das: Wafler Öle
{chwefelichten und mineraliſchen Ausduͤnſtun⸗
ge,
XIII. Zeyffer Flora Halen Sa 357
gen, welche die fchädlichften find, einfauge.
Aus diefer Urfache wären die Bewohner der
Inſeln gefunder und würden älterer. Cine
wichtige Folge hieraus ift, daß die Kranfheis
ten, welche die Befagung der Schiffe auf
weiten Reifen angreifen, von. den fhädlichen
Dunftfreife des Schiffes ſelbſt berrühren
müffen. — Diefe bier gelieferten Auszüge ger
ben bis auf das Jahr 1772.
XI.
Frider. Wilh. a Leyffer Flora Halenfis
exhibens plantas circa Halam Sa-
licam crefcentes fecundum fyfte-
ma fexuale Linneanum diftributas.
Editio altera aucta & reformara.
Halae Salicae 1783. ı Alphab. in 8.
ie erfte Ausgabe ift alfen Liebhabern der
Botanik bekant. Dieſe andere haͤt keine
wefentliche Veränderungen erhalten, wohl
aber Zufäße, indem wenigftens 160 neue Ars
ten eingetragen find. “Ben den Mofen bat
Hr. Kriegsrath dieEintheilung des H. Hed⸗
wigs angenommen. Am Ende ift ein botaniz
fher. Kalender angehenfet, worin nicht nur
die in jedem Monate blühenden Pflanzen, fon:
a3 dern
358 Dhyfitalifch : Beton. Bibl. XI. 3.
dern auch die Derter, wo folhe um. Halle
wachien, angemerkt find.. Die alfo um Halle
Pflanzen famlen wollen, Eönnen aus diefem
Verzeichniſſe erfeben, mas für Arten fie an
jedem Orte in jedem Monate zu erwarten has
ben. Die tentichen Namen vermiffee man
bier, welche Doch ebenfals zu einiger Erleich—
terung dienen fönıren. Hin und wieder find
einige Arten genauer, als im Linneifchen
Syſteme beftimt worden. Am Ende findet
man eine feine Zeichnung von Leyflera gna-
phalodes, rait der Ueberſchrift: Vnicum prae-
mium, fed immortale,
XIV,
Moyen propof® pour perfe£tionner
promptement dans le’royaume la
‚ meunerie & la boulangerie.e Lu
au comite de la boulangerie, le 24
Janvier 1783, par M. Parmentier.
Paris 1783. 94 ©eiten in 12.
(Sonde repetita! Der alte gefchwäßige
Parmentier hat hier wiederum aufges
wärmt, was er ſchon oft denLeſern vorgefegt hat.
Inzwiſchen zeige ich dieſe Bogen deswegen
an, weil ſi ſie eine ſtarke Empfehlung des Mehl⸗
han⸗
.. XIV Parmentier fur la boulangerie. 359 |
handels enthalten, den er ftat des Getreide:
handels einzuführen wünfht, und darin hat
er wohlnicht Unrecht. Man würde alsdann
‚mehr Mehl aus dem Getreide, auch befferes
zu erhalten füchen. Das Publifum würde
mit den Kenzeichen des auten Mehls befan:
ter werden, und eben deswegen ein befferes
Brod erhalten. Die Meblhändler würden
auch den BerrügeregenderMüller auszumeichen
lernen. Beym DVerfenden würde das Mehl
nicht fo viel von der Mäffe leiden, als das
Getreide, weil das Waffer felten einen gan:
zen Mehlſack durchzudringen vermag. Das
nas gewordene Mehl mache eine Rinde, wels
ce nad dem Abtrocknen das innere Mehl
befchüger. Die Verfälfhungen mit Kreite,
Gyps u.d. würden bald entdeckt. werden, weg:
wegen fie auch noch" niemand in Paris ge:
wagt hätte, wo doch der Mehlhandel, zum
unleugbaren Bortheile des Publikums, nun
‚ ganz üblich fey. Die Banmühlen, weiche frey⸗
"ich den Mehlhandel als eine Schmälerung
ihrer Einnahme hindern würden, folten bil:
fig ganz abgefchaft werden. Sie liefern ohne;
bin das fchlechtefte Mehl und fpielen die mei—
ſten Betruͤgereyen.
Aa 4 XV.
360 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl. KIT. 3.
| xv.
Chriſtian Friedr. Habel, Naſſau⸗-U⸗
ſingiſchen Hofkammerraths, Beytraͤge
zur Naturgeſchichte und Oekonomie
der. Naſſauiſchen Länder. Deſſau
1784. Fünf Bogen in g8. |
He Habel iſt den Mineralogen und Came⸗
raliſten ſchon ſo ruͤhmlich bekant, daß
ſie gewiß auch in dieſen Bogen viel lehrrei⸗
ches erwarten werden; zumal da die Laͤnder,
von denen ſie handeln, noch wenig beſchrie⸗
ben find. Zuerſt iſt bier die Gegend um
Weilburg mineralogifh unterfucht worden.
Traß ift dore häufig, auch fehlen nicht andere
Spuhren von Vulkanen. Es findet fih auch
ein vulfanifcher Eifenftein-von ſchwarzer Far⸗
be und fchlacfenartigem Anfehn, der oft eine
buckliche Oberfläche, wie der Glasfopf, Doch
ohne Strahlen, hat und ein fchwarzes Pulver
giebt. Er ift von den zellenförmigen Glass
Fopfe des Wallerius 258, 8 ganz verfchieden,
und hat neben fih immer Traß und Bafalt.
Vorzüglich merkwürdig ift die Nachricht ©.
10 von dem brennenden Berge bey Durweir .
fer, nicht meit von der Stadt Saarbruͤck, mo
Kohlenwerfe find. Das Feuer foll fehon vor
120 Jahren angegangen ſeyn; es lodert one
Flam⸗
XV. Sabel Naturgeſch. von Naſſau. 361
Flamme fort. Doc) verzehrt es nicht fo viele '
Kohlen, alsman wohl vermuthen folte. Jetzt
leiftet es fo gar Dadurch feinen geringen Nut⸗
zen, daß es den Mlaunfchiefer zum Auslaus
gen gefchickt macht; ja man hat fo gar vers
fucht, Feuer auf andern Werfen vorfeglich
anzulegen. Zumeilen verbrennet der Schier
fer zu einer ſchwarzen löcherigen Schlacke,
oder zu einer Art des ſchwarzen Bimſteins
und Traſſes, fo wie er bey Laubach und Grüns
berg im Heßifchen gefunden wird. Deswegen ift
die Anmerkung fehr richtig, daß nicht alle Laven
durch wuͤrkliche gewaltfame Ausbrüche eines
Vulkans entftanden find. Es ift merkwürdig,
daß Zeolith bey den alten Bulfanen in Teutſch⸗
land felten ift, da er Doch auf den Farder Ins
feln und an andern Orten häufig neben ih⸗
nen gefunden wird, Man Fönte bey Dut:
weiler jährlich mehr als 300 Zentner Alaun
machen, aber jeßt werden noch nicht einmal
150 Zentner gemacht, wovon hier die Urfas
che verfchwiegen ift. Vemuthlich fehlt Abſatz.
Der Preis iſt für ein Zentner 84 bis 9 Gul⸗
den, Die fämtlichen Arbeitskoften fommen
auf sz ——
S. 38 Berichtigungen und Erläuteruns
gen zu Ferbers Nachrichten von den minera:
logiſchen Gegenden der Naſſauiſchen Lande,
Yası ders
362 Phyfikalifh:&ekon. Bibl. XIU, 5,
dergleichen von dem: Verfaffer auch fchon in
Rlipfteins mineralogifehen Briefen gelie:
fert find, Zu Mehlbach im Nallau: Weil:
burgiſchen hat Hr. Geh. Rarh Weiz von
Eichen eine Grube gebauet, wo reihe Gil:
bererze gebrochen haben. ’ Nachdem diefe zu
mangeln angefangen, bauet er nur noch die
nahe gelegene kanghecfer Grube. Von den
Dueckfilbergruben bey Mörsfeld, wovon H.
Ferber die Nachrichten durch den H. Berg:
vermwalter Rineufel erhalten hat. Die Menge
Bergoͤhl, Gagat und Erdpich, welche dort
vorkoͤmt, ift befonders merfwirdig. S. 56
von dem im Dberamte Ufingen wieder aufs
- genommenen Altweilnauer Bergwerft. Ein
ganz fremdartiger Aufſatz ift der Ießte von der
Bereitung der Juͤdiſchen Ofter:Fladen. —
Hoffentlich werden diefe Beytraͤge fortgefegt
werden.
XVI.
363
XVI.
Thomas Philipp von der Hagen,
Praͤſidenten des Ober-Conſiſtorii
u. ſ. m Beſchreibung der Stadt
Freyenwalde, des dafigen Gejund:
brunnens und Alaunmerfs. Aus Ir:
kunden und glaubhaften Nachrichten
zufammengetragen. Berlin 1784.
124 Seiten in Grosquart.
Hirt Befchreibung, welche durch den Auf⸗
- enthalt des Hrn. Verfaſſers bey dem
Gefundbrunnen veranlaffet ift, enthält viele
artige Machrichten auch für Ausländer, ins
dem die dortige Gegenden viele merfwürdige
Gegenftände haben, Die Stadt liegt im
Dber : Barnimfchen Kreife,, und deswegen ift
bier deffen ausführliche Befchreibung voraus⸗
gefickt. Sie enthält Nachrichten von den -
Städten, und andern Dertern deflelben, von
der DBolfmenge, den Gewerben u. f. m.
Es find dort einige Brüche urbar gemacht
and mit Dörfern befeßt worden, Deren Zus
ftand hier erzählt ift. Die Bauren habenihre
Stellen als Erbzins: Güter, geben für den
Morgen jähbrlib 16 gr. bis ı thlr. 8 gr.
Sie müffen zur Erhaltung der Oder : Dämme
nad Verhaͤltniß ihrer Befigungen nn.
ind
364 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XI. 5.
find aber übrigens von allentandesabgaben und
Dienften völlig frey; wie fie denn.auch für fich,
ihre Kınder und Kindesfinder für alle Wer:
bung und Unlegung des Cantong gefichert find.
©. 9 find die Feuerftellen und Menfchen zus
ſammen ‚gezählt. Don merfwürdigen alten
Familien find aus ungedruckten Quellen viele .
Machrichten gegeben; z. B. von der ausgeftors
benen Familie derer von Uchtenhagen, die
einige hundert Fahre Eigenthuͤmer von Freys
enwalde gemefen iſt. Von vielen Familien
find fo gar die Wapen in Kupfer: geftochen.
Die Stadt Freyenwalde hat mit den Juden,
Die 187 Perfonen ausmachen, 1863 Mens
ſchen. Die jährlichen Abgaben der Bürger;
fhaft find ©. 38 gemeldet. Gefchichte des
Gefundbrunnens, die vom Jahre 1633 ans
fängt. Gehalt des Brunnens, Brunnens
ordnung u. d. |
gehrreicher für uns ift die Nachricht von
dem Alaunwerk, welches den erften Unterneh:
mern ungeheure Koften, Schaden und Pro:
zeffe veranlaffet hat. Diefe haben anfänglich
dort Erze geſucht, auch einen Müplfteinbruch
geöfnee. Endlich fchenften die Unternehmer
oder ihre Erben ihre Foftbaren Rechte dem
Potsdamſchen Waifenhaufe, welches nun
mit Vortheil Alaun und grünen Vitriol fies
a den,
xVI. Sagen Befchr. v. Sreyenwalde. 365 -
den läßt. Jetzt werden ungefähr 5 bis sooo
Zentner Alaun jährlich verfertigt, und vom
1775 bis 1780 find im Ducdhfchnitt jährlich
53934 Zentner gemacht worden. Er wird
an die Factoreyen in Berlin, Stettin, Bresz
lau, Magdeburg, Colberg und Königsberg
abgefandt, und der Berfauf durch den Haupts
factor beforgt. Da der Zentner zu 9 thlr.
verfauft wird, und die Koften für-einen Zent⸗
ner ungefähr s thle. 8 gr. betragen, fo bleibe
der jährliche Vortheil einige 20,000 Rthlr.
Der Vitriol iſt fehr alaunhaltig; der Zentz
ner wird zu 2 thlr. 12 gr. verfauft, aber wig
viel jährlich gefotten wird, Das ift nicht anges
merft worden. Die Unterfuchung der Alaun⸗
Erde und der Mlaun:Lauge ift von dem ges
ſchickten Apotheker Claproth angeftellet und
beſchrieben worden, und enthaͤlt manche lehr⸗
reiche Bemerkung und Anleitung. Die mei⸗
ſte Verwunderung erregt mir die Verſiche—
rung, daß der Freyenwalder Alaun in allen
chemiſchen Proben ſich eiſenfrey und rein er⸗
weiſet. Die Zurichtung des Alauns iſt hier
auch beſchrieben, doch koͤnte man noch eine
genaue Anzeige der Mittel wuͤnſchen, wo
durch dieſe geruͤhmte Reinigung eigentlich er⸗
halten wird. Der Anhang enthaͤlt Urkunden
aus dem ısten Jahrhunderte. Eine nicht
geringe Zierde machen die ſieben großen Char⸗
ten
366 Phyſtaliſch- Oekon. Bibl. xii. 3.
ten aus: 1. Grundriß der Stadt. 2. Plan
der ganzen Gegend. 3. Profpect Derfelben.
4. Plan von dem Gefundbrnunien, mit ‘Ber
merfung der Hügel, Waldungen u. f. m.
$. Profpeet der nächften ‚Gegend um dem
Brunnen. 6. Grundriß der Brunnen: Ge:
bäude. 7. Die Gegend um dem Alaun: .
Werke. 8. Abbildung einiger WBapen.. So
nuͤtzlich haben noch wohl wenige Cavaliere
ihren Aufenthalt bey einem Gefundbrunnen
für die Wiffenfchaften angewendet. . Wenige
möchten auch dazu gefchickt ſeyn, fals es ibs
nen Sn ihre erlaubte.
XVII.
Anfangsgruͤnde der oͤkonomiſchen und
techniſchen Chymie von Georg U
dolph Sufow, Pfalz-Zweybruͤcki—
ſchem Hofrath. Leipzig 1784. Faſt
‚ 2 Alphabet in Grosoctav.
Diee Buch gehoͤrt gewiß zu denen
chemiſchen Anleitungen, welche ſich
durch Gruͤndlichkeit, Ordnung und Bol:
ſtaͤndigkeit vor den uͤbrigen auszeichnen. Die
Ordnung iſt eben diejenige, welche Erxleben
ehemals gewaͤhlt hat. Der erſte Theil iſt die
theos
XVI. Suckow Chemie. ; 367
theoretifche Chemie, welche die verfchiedenen
Hülfsmittel zur Zerlegung der Körper lehrt;
der andere Theil aber ift die angemendete
Chemie oder die Zerlegung der vegetabilifchen,
animaliſchen and minerafifchen Körper. Ue—
berali ift vornehmlich Nückficht‘ auf die Ges
genftände der Landwirthſchaft und der Techno:
logie genommen, anftat daß die gewöhnlich:
ſten Bücher fich vornehmlich auf die Aporhes -
fer: Waaren beziehen. ’ ‘Der - bier -ertheilte
Unterricht ift zwar ſehr abgefürzt, welches wer
gen der zahlreichen Menge der Gegenftände
allerdings noͤthig war, dennod) enthält er das
wichtigfte und: nicht felten Anmerkungen, Die
auch den Kennern lieb feyn müflen. Zu eis _
ner nicht. geringen Empfehlung dient auch die
Anführung einiger der vornehmften Schrif
ten über die verfchiedenen abgehandelten Mas:
terien. Am Ende find die Grundfäße der
Probirkunſt und Metallurgie befonders beys
gebracht, und diefen folget ein furzer Unter:
richt in dem, was überhaupt bey der chemi:
ſchen Unterfuchung der Körper zu beobachten
iſt; z. B. nörhige Vorſicht, Ordnung u. d. g.
Die Tabelien über die chemiſchen Verwandt⸗
fehaften machen mit dem Regifter den Schluß
des Buchs aus. Die neuen Entdeckungen
und Hypotheſen wird man noch in keinem
ſo volſtaͤndig als hier beyſammen fin⸗
den.
368 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIM. 3.
den. Alle die vielen befondeen Säuren und
Erden, welche in Bergmanns Schriften aufs
geführt find, alle tuftarten haben hier bes
fondere Abfchnitte erhalten. Von dem fo ges
nanten Manbeimer Gold wird ©. 499 ‚ge
fagt, daß einige es für bloßes Similor, an:
Dere für veraoldetes Similor halten; - andere
glauben, es fey ein durch öfteres Schmelzen
und Strecken verfeinertes Kupfer, andere,
Daß es durch bloßes Schmelzen mit Venetia⸗
nifhem Glaſe entftehe, welches man fo lange
wiederhole, bis das Glas Feine Farbe weiter
Son dem Kupfer annimt. ©. 361 liefet man
eine kurze Nachricht, wie ein Künftler in
Caſſel einer feinen Töpferwaare die fehr anger
"nehme wellenförmige oder aderige Ölafur giebt.
Er foll die Glaſur auf die noch weichen Ge:
fäffe einreiben, folche hernady fehaben und
brennen, worauf fie in den Rißen der Maffe
zufammenfließt.
XVIII.
BER 369
J XVII.
Einleitung in die oͤkonomiſche und phy⸗
fifafifche Bücherfunde und die damit
verbundenen Miffenfchaften Bis auf .
die neueften Zeiten von J. T. Müller.
Zweyten Bandes zweyte Abtheilung.
Leipzig 1734. 2 Alphab. und einige
Bogen in 8.
Sie ift der Teßte Theil. von demjenigen
Ä mühfamen Werfe, deflen Anfang Di:
blioth. XI S. 286 angezeigt iſt. Er ent:
hält Nachrichten von den botanifchen und mis
neralogifchen Büchern, und von denen, weldye
zu den Hülfswiflenichaften der Defonomie ges
hören; imgleichen von Wörterbüchern, Bis
bliotheken und Meifebefchreibungen. Ein Re:
gifter über die Namen der Verfaſſer ift bey:
gefügt, aber ein folches als ich gewuͤnſcht habe,
bat H.M. wegen des großen Raums, welchen
es einnehmen würde, nicht wagen nidgen. Am
Ende ift ein Verzeichniß der Druckfehler, wel:
ches aber nicht volftändia ift. Bey Durchblät:
terung diefes legten Theils habe ich folgende bes
merft: ©. 14 Ebhrbart ftat Ehrhart, wels
cher Namen auch im Regifter fehl. ©. x3
Wuͤrme ftat Wärme. S 114 Winde flat
MWeende. ©. 115Calbvoͤr. S.134durmefter
in Seip? ©.264 Haudicquer de Blancourt.
Phyf. Oekon. Bibl. xul B. zI83t. Bb S.
370 Phyſikaliſch ⸗ Oekon. Bibl. IT. 3.
©. 269 Makbride. ©. 303 "Joh. Neper.
SZeinr. Brigg. Vlacq. S. 316 Soͤhn ſtat
Saͤhn. S. 319 Ehrmann, deſſen Buch aber
gar nicht dahin gehört. ©. 322 Stavin ftat
Stevin ©. 401 Firnhaber. ©. 577 Guͤl⸗
denftäde. — Der Verf. ſcheint nicht abgeneigt
zu feyn, noch einft Supplemente zu liefern.
XIX.
Der Hausvater in foftematifcher Ord⸗
nung, vom Verfaſſer der Hausmutter,
Zweyter Band 1784. 27 Alphab.
in '8.
Hiek Theil desjenigen Werks, beffen ers
fter. oben ©. 61 angezeigt ift, handelt
den eigentlichen Getreidebau ab, von der
Ausfaat an bis zur Erndte und Aufbewah⸗
zung des Öetreides, wo nicht leicht etwas,
was dahin zu rechnen ift, unberührt geblies
ben if. Ich nenne daher nur einige Abs
ſchnitte befonders, welche vorzüglich lehrreich
feinen, und nicht. ganz aus andern Büchern
genommen find. Dahin gehört was über die
Frage gefagt ift, unter welchen Umftänden
das Getreide dichter oder dünner gefäet wer:
den müffe.. Im Abſchnitte vom Einfluffe dee
MWinꝛerung auf die BA ift, re
us⸗
XIX. Der YZausvater. 2. 371
Auszuge aus Toaldo, eine Samlung von:
MWirterungs : Zeichen des gemeinen Mannes,
wit. der Beurtheilung derſelben, bengebracht
worden. Dann auch vom Gebrauche der Bas
zometer und Thermometer. Klage über die
zu weit getriebene Erlaubniß Aehren zu leſen,
welche viele ftarfe Leute lieber benutzen, als in
Tagelohn gehn: Auch werden dadurch Dies
‚bereyen veranlaffet.: Die verfchiedene Weife
Das Getreide auf die Erndtewagen zu laden,
ift hier ausführlicher, als ın irgend einen mir
befanten Buche befchrieben worden. Eben
dieſes ‚gilt auch von der Berechnung des Dres
feherlohns , woben ein Aufſatz aus dem Wits
enbergifhen Wochenblatte 1773 genußt iſt.
Erzählung und Beurtheilung der verfchiedes
nen ©etreidearten. Aber folte würflich der
türfifche Haber, Avena orientalis, in den ges :
meinen Haber ausarten fönnen, wie S. 684
gemeldet wird ? : Die Grüße des nackten Has
bers, welche ohne Mühle gemacht wird, iſt
Doc wahrlich fo gut nicht, als fie ©. 697
angegeben wird. Cr läßt fich durch das Kos
&en nicht. auflöfen, giebt alfo faft gar feinen
Schleim, welches mir nod) neulich durch die
Merfuche eines fehr erfahrnen und aufmerk⸗
famen Landwirths, des Herin Baron vorn
Eramm , (zu Bolfersheim ben futter am Bas
as beftätiget worden ift. ;
B b 2 | XX.
372 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XIU. 3.
XX.
Fortſetzung des Garten- Katechiſmus,
- und zwar für feinere Gartenbeſitzer
von Joh. Georg Vothmann. Leip⸗
zig 1784. Ein Alphab. in 8.
an ſehe oben ©. 60: Beiners Oarsenbes
2 R figer nennet der Verfaſſer diejenigen,
welche mehr als die gemeinften Gemüfearten in
ihren Garten ziehen wollen, auch’ Blumen zu ha:
ben verlangen. Der Unfang lehrt die Erziehung
des Blumenfohls. Bey den Gurken ift die Zus
‚richtung der großen, fchon -gelb gewordenen
Gurken, indem man fie mit Gewürz anfüls
let und in Effig einlegt, unter dem Namen
Afia gelehrt worden. Ich feße Hinzu, dag
einige etwas Aſſa hinzuſetzen, woher auch vers
muehlich der Mamen entflanden ift. Dach.
©. 104 werden Spargel am beften frifch ers
Halten, wenn man fie in einem irdenen Ges
- fäffe mit Waſſer übergoffen in einen Keller
feßt, und das Waſſer täglich abgießt und ers
neuert. Beftimmung der Zufälle, wodurch
Pflanzen in der Güte verringert werden, oder
ausarten. Etwas von der Wartung der Obft:
bäume; auch einige Regeln zum Befchneiden.
Ein Berzeichnig der Blumen mit botanifchen _
Namen und Bemerfung ihrer Farbe und *
ar⸗
T Abhandl. v. Beduͤng. d. Felder. 373
'artung. Am Ende findet man einen Gate
kalender und Regiſter, auch eins über die
inifhen Pflanzennamen.
XXI.
yſtematiſch⸗-praktiſche Abhandlung der
Lehre von richtiger Beduͤngung der
Felder; nebſt einem genauen Ver⸗
zeichniß aller Duͤngungsarten, wobey
zugleich ein gruͤndlicher Unterricht
von ihrer Vermehrung oder beques
men Anfchaffung, Zubereitung, Wire
fung und richtigen Anwendung mit:
getheilt wird von dem Werfafler der
Oecon. forenfis. Küftrin 1794. 222
Seiten in 8.
er Inhalt laͤßt ſich ganz kurz angeben.
Alles was der Verfaſſer von der Duͤn⸗
ig in ſeinen verſchiedenen Schriften bereits
bet hat, hat er hier zuſammen in. einer
en Drdnung wiederholet. Praktiker können
e Bogen allerdings mit Nußen lefen, weil
viel lehrreiches enthalten. Inzwiſchen ließe
aus‘ einer richtigen Theorie von Dem
ıchsehum der Pflanzen, und aus mineralos
88 3 gis
374 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibi. KUN. 3
giſchen Kentniſſen manches werbeffeen; und
vielfeicht ift Fein Theil des ganzen Ackerbaues,
bey dem der Nugen einer wiffenfchaftlichen
Kentniß und die Nugbarfeit der Hülfswif
Bon fichtbarer feyn fan, als bey dem⸗
jenigen, der von der Düngung handelt.
XXI.
Des Präfidenten - von Benefendorff
fleine öfonomifche Schriften. Erfter
Band. Küfteln 784 400 Sem
in 8.
ul diefem Titel will der Verf. jaͤhrlich
ein Bändchen von Aufſaͤtzen über ſolche
Gegenftände der Landwirthſchaft liefern, wel:
che erin feinen übrigen Schriften entweder gar
nicht, oder doch nicht ausführlich genug abges
handelt hat. Der erſte Band empfiehlt ſich auch
Befonders Dadurch, Daß er wenigere Wiederhos
Iungen, als andere Schriften des Verfaſſers
enthält,und die abgehandelten Gegenſtaͤnde ver
Dienen gewiß die Aufmerffamfeit denfender
Landwirthe. Der erfte Aufſatz zeiget den Nachs
theilder Schafmelkerey, den-auch fehon andere
Bemerflich gemacht haben. Gleich anfangs
findet man: hier Das Beyſplel der But,
die
. Ei: '
XXII. Benekendorf Eleine Schriften. 375
die gar nichts vom Melken der Schafe wiffen,
fo daß man dort weder Schafmilh, noch Schaf:
fäfe vorfindet. Gleichwohl ift es aus alten
Haushaltungsrechnungen befant, daß mwenigs
ftens an vielen Orten in Schlefien vor 30
oder 40 Fahren das Schafmelfen üblich
gewefen ift. Man muß alfo den Schaden be:
griffen Haben, und die Ulgemeinheit der Abs
ſchaffung ift zuverläffig ein ftarfer Beweis,
daß man Vortheil bey diefer gefunden hat.
- Am meiften wundere ich mich darüber, daß
nad ©. 7 fchon ſelbſt die Schäfer in einigen
Gegenden den Schaden des Melfens einfehen
follen, welche fonft gemeiniglich Ddenfelben
verleugnen, indem fie auch in der That großen
Nutzen von der Schafmilch ziehen, es mag
ihnen die Milch verpachtet werden, oder nicht.
So gar fennet der Verf. fhon ein Benfpiel,
daß ein Schäfer feiner Herſchaft jährlich zehn
Thaler zu erlegen fich erbothen hat, wenn fie
das Melfen der Schafe in-der ihm anvertrau:
. eten Schäferey abftellen wolte. Der Berf.
rechnet, daß nach Abfchaffung des Melfens
die Vortheile doch erft nach 6 Jahren ihre
ganze Größe erreichen werden. Gelegentlich
behauptet er S. 65, daß die vortheilhaftefte
tamzeit um Wennachten fey.
Der andere Aufſaß ©. 75 handelt von
der Schlanidüngung oder der Nußung des
| | Bb 4 Deich⸗
376 Phyſikaliſch-⸗Oekon. Bibl. XI. 3.
Deichſchlams, auf welche der König felbft
1783 die Neumärfifhe Kammer aufmerffam
zu feyn befohlen hat. Der König fand naͤm⸗
lich auf feiner Reife, .daß man in der Mark.
diefe Nußung des Schlammes nicht fo gut,
als in Schlefien verftünde, und verlangte
darüber Erläuterung. Daß der Schlamm
dünge ‚ift jedem. befant; inzwifchen würde er
durch weites Verfahren viel zu Foftbar werden.
‚ Der dritte Auffag ©. 187: Orundfäße,
ach welchen alle Landwirthſchaftsverfaſſungen
zu beurbeilen find; eigentlicher: algemeine
Regeln zur Landwirthfchaft, 3. B. man muß
in allen Theilen eine richtige. Verhaͤltniß beob:
‚ichten ; baren Geldaufiwand verhüten u. ſ. w.
Der vierte Aufſatz ©. 261 vom Nach:
theil des Streurechens, da dag Laub aus den
Wäldern zur Streu geholet wird, welches
in dem Gternbergifchen und Croffenfchen
Kreife,auch um Cotbus und in der Niederlaufit:
zer Gegend algemein üblich ift, fo daß man den
für einen befonders guten Wirth hält, der je:
Derzeit auf feinem Hofe von zufammengerech:
ten Kiennadeln einen recht großen Hau:
fen liegen bat. Der Nachtheil, welcher da:
durch den Waldungen zugefügt wird, ift be:
Fant, daher auch einige Forftordnungen ihn
zu verhüten gefucht haben. Auch der dadurch
erhaltene Dünger ift wenig wert. Der
+7 legte
XXIII. Oeconomia forenfir. 8. 377
letzte Aufſatz iſt eine wohl ausgearbei⸗
tete Inſtruction fuͤr einen Juſtitiarius auf
einem adlichen Hofe, die der verſtorbene Graf
von Podewils aufgeſetzt hat. Der Verfaſſer
verſpricht in den folgenden Theilen auch die
Inſtructionen fuͤr Verwalter, Schreiber,
Gaͤrtner, Hirten u. ſ. w. zu liefern.
xx.
Oeconomia forenfis oder Inbegriff
der landmwirthfchaftlichen Wahrheiten,
welche Gerichts- Perfonen zu wiſſen
nöthig. Achter und letzter Band;
Berlin 1734. 33 Alphab. in 4.
Sie Theil, der das ganze Werk ber.
I fchließer, enthält zuerſt noch vieles über
die Schäßung der Waldungen, wo die Grunds
füge, die man bey Abfaſſung des Creditſy⸗
fiems angenommen bat,. zugleich beygebracht
und beuetheilet find. Man findet hier dieSchaͤt⸗
zung eines Waldes in Tabellen gebracht; fie wird
aber gewiß immer eine ſehr misliche Sache
bleiben, fo lange nicht die. Waldungen in
Schläge eingerheilt find, und fo lange nicht
die Obrigkeit auf die beftändige Benbehaltung
derfelben hält. ©. 117 hatder Berfafler die
7 Bb 5 in
378 Phyſikaliſch ⸗Ockon. Bibl. XIII. 3.
in den Holzordnungen ſeit 1590 feſtgeſetzten
Holzpreiſe erzaͤhlt, woraus man die ohnehin
bekante Erhoͤhung derſelben erſieht. Dann
folgen die möglichen Streitigkeiten über For⸗
fien, Waldhütungen, Xheilungen der Fors
ften, und vornehmlich auch uͤber Jagden, wo
es denn an Materialien nicht-feblen fonte Auch
die Maft und die dabey vorfommenden “Ber
fugniffen, find abgehandelt. Die legte Hälfs
te diefes Bandes begreift die Steeitigfeiten
uͤber Schäfereygen. Man wird leicht vermus
then, daß der Schriftfieller, der fich nicht
gefcheuet hat, noch in jeßigen Zeiten, wo
man die Rechte der Obrigfeiten und Unterz
thanen genau und richtig beftimt hat, Die
Leibeigenfchaft, dDiefe Nachwehe von den bars
barifchen Zeiten, zu vertheidigen, Daß, fage
ich, diefer auch bey jenen Gegenftänden Urs
theile geäußert hat, welche für aufgeflärtere
tänder viel zu bare und unbillig find. Da
inzwifchen die Aufflärung immer zunimt, fo
werden diefe nicht viele Wirkung haben Fünz
nen. Uebrigens hat diefer Theil ein Regiſter
über Die vier legten Bände.
XXIV.
* > .. 379
| XXIV.
a. G. Jacobsſons technologiſches
Woͤrterhuch. — Vierter Theil, von
Schm bis 3. Berlin und Stettin,
1784. 736 Siiten in 4.
iefer Band befchließt ein Werk, welches
dem nüßlichen Sleiffe der Teutfchen bes
‚dere Ehre macht, da noch feine Nation ein
liches aufjumeifen hat. Der Berfaffer,
Icher nun Fabrifeninfpector zu Königsberg
Preuflen geworden ift, ift ſich durch alle
yeile im Plane und in der Ausfuͤhrung gleich
blieben, und fein Fleiß feßt Fundige Leſer
Erftaunen. Er verfpricht nod) einen Sup⸗
smentband zu liefern., und es ift zu wuͤn⸗
ven, daß er fein Verſprechen erfüllen möge.
ine berliche Zugabe würde es feyn, wenn
r Berfaffer am Ende die Kunftwörter, wels
e zu einem. Handwerfe gehören, famlen,
ıd fie unter dem Namen des Handwerfs
reint liefern wolte.. Um meinen VBorfchlag
‚ erflären, feße ich bieber ein Beyſpiel:
utmacher: anformen, Buſſe, eins
unften, Sach, Fachen, Sachbogen, Filz,
ergolden u. f. w. Ein ſolches Verzeichniß
ürde, wenn auch die Erklärungen wegges
‚ffen würden, ſehr brauchbar feyn, wenn
man
380 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIH. 3.
man fich zwar der Sache, nicht aber der Bes
nennung erinnern fönte; es würde auch nur
wenige Bogen verlangen.
XXV.
Der patriotiſchen Geſellſchaft in Schle—
ſien neue oͤkbonomiſche Nachrichten
auf das Jahr 1782. Dritter Band.
Breslau. ı Alphab. 4 Bogen in 4.
Ne erſte Auffaß,der mehr als drey Viertheil
m Des ganzen Bandes einnimt, iſt des H.
Oberſyndicus Börner ausführliche Abhand⸗
Jung von der Rindviehzucht und der Art und
Meile, wie der größte Mugen daraus zu zie⸗
ben fey. Man muß geftehen, daß er mit fehr
großem Fleiſſe alles, was dahin gehört, theils
aus den beften Schriften, theils aus den Er:
fabrungen der Landwirthe felbft, geſamlet und
in einer guten Ordnung vorgetragen bat. Zu
mehrer Sicherheit hat er diefe Abhandlung
von dem H. von Frobel, deſſen theoretifche
und praftifche Kentniß ſchon aus diefen Nach⸗
richten bekant iſt, durchſehen laſſen, und eben
dieſer hat auch einige Anmerkungen hinzu
geſetzt. Zur Beurtheilung der Frage, ob.
Pferde oder Ochſen zu den Arkerarbeiten “er
theil:
XXV. Schlefifche, bkonom. Nachr. 381
theilhafter fenn, bat er einen Meberfchlag ©.
F gemacht, nach welchem die Unterhaltungs?
koſten eines Pferdes jährlich 29 Rthlr. und
eines Ochfens 9 Rthlr. find, Die Morgens
milch oder die am Morgen gemolfen wird, -
Die im Gefchmacke unangenehmer ift,wird vers
beffert, wenn man das Vieh, eine Stunde
vorher, ehr es gemolfen wird, mit frifchen
Waſſer traͤnkt. Was zur Unterhaltung der
Gefundpeit des Viebes zu beobachten iſt, lie⸗
fet man bier fehr volftändig. Eine Samlung
der Borfchläge zur Erziehung und Maftung
der Kälber. : Abbildung einiger Butterma⸗
fhinen oder Buttermuͤhlen; auch diejenige,
welche Hr. Prof. Suckow in Jena angeges
ben hat. ©. 77 Berechnung des Bortheils
einer Kuh, der hier als ein Kapital von 165
Rthlr. zu 5 Prozent gerechnet, angegeben
wird. Dabey ift- angenommen, Daß eine
Kuh, wenn fie das ganze Jahr auf dem
Stalle gefuttert wird, drey Morgen zu ihrer
Unterhaltung brauche. Auf zeben Kühe
wird eine Magd gerechnet. Aber dieſe Ber
rechnung fält in der Nachbarfchaft großer
Städte noch vortheilhafterer aus. ©. 87 Ber:
geichniß der Pflanzen, welche vom Rindvieh
gefreffen werden. S. 120 Befchreibung und
Abbildung derin den Niederlanden gebraͤuch⸗
lichen Heuſchober. Sie ruhen nicht auf ein⸗
ge⸗
382 Phyſikaliſch ⸗Oekon. Bibl. XIU, 3.
geramten Balfen, fondern. auf Steinen, die
wie Pilze geformte find, oder oben einen Hut
zu haben fcheinen, wodurch, die Mäufe abger
balten werden. ( Dawider habe ich Dort noch
ein anderes Mittel aefehen; ‚nämlich ‘die
Feime ruhet auf Balfen, ‚welche ‚aber mit
irdenen glafirten Kacheln befleider find, wor
an die Mäufe ebenfals nicht binauf Klettern
Können). Don den Kranfpeiten des —
viehes.
Auch Hr. Börner beſchreibt ©. 165 ein
neues Inſekt unter dem Namen Ichneumon
murarius, fcutello albido; thorace. nigro,
abdominis fegmentis primis rufis, fequentibus
nigris,. ultimis duobus albidis. Diefer Ich⸗
neumon legt, wie Sphex figulus,, feine Eyer in
eine Spinne, und trägt dieſe in ein Haͤus—
chen, welches er felbft, nach Art der Schwak
ben, aus zäber Erde an einem wider Naͤſſe ge⸗
ficherten Ort bauet.
©. 175 wider Die Stallfürterung der
Schafe von Hr. von Luͤttwitz. Der Verfaffer
nimt, die Stallfuͤtterung in der eigentlichften
Bedeutung, fo daß die Schafe Tan und Nacht
im Stalle bleiben follen. Aber die vornehm⸗
ſten VBertheidiger der Stallfütterung nehmen
an, daß dennoch die Schafe in Horden neben
den Kleefeldern , oder da, wo die Zufuhr der
Futterung leicht gefcheben fan, gehalten en
0
XxXV. Schlefifche. Stonom. Nachr. 383
follen. . Er führt Benfpiele an, mo gewiſſe
Güter eine weit beffere Wolle als andere nicht
fehr weit entfernte Güter haben, ‚und fagt,
dieß rühre von der berlichen Weide her, und
die Wolle müffe fchlechter werden, wenn man
die Schafe überall auf gleiche Weiſe mit eis
nerley Futter im Stalle futtern wolle. Aber
auch bier fcheint mehr augenommen- zu wers
den, als die Vertheidiger der Stallfütterung
fodern. Der Verf. hat die Spanifche Schaͤ⸗
ferey in Großen: Hayn in Sachfen,, befucht,
und dafelbft die Schafe ſchon im März auf
der Weide gefunden.
©. 181 Hrn. Herzberg Riß zu einem
Darbaufe für die Färberröthe, wobey er eis
nige algemeine Betrachtungen über das Trock⸗
nen dieſer Wurzeln anftellet. Es muß lange
fam gefchehn, fo wie in der Levante es auch
im Schatten an freyer Luft gefchieht. Um die
Wärme überall gleich zu verbreiten, muß der
Dfen in der Mitte ftehen, und das Gebäude
felbft ein ordentliches Viereck oder gar Freiss
förmig feyn. Der Rauch muß. vermieden
werden, weil er die Farbe dunfler und ſchlech⸗
ter macht. In Schlefien hat man meiftens
nur Dörftuben, die ungefähr 14 Ellen ins
Gevierte und 5 Ellen in der Höhe halten,
Es braucht nur wenig Nachdenken, um die
Bo
384 Phyfitalifch» ®ekon. Bibl. XII. 3.
Vortheile der Herzbergifchen Vorfchläge, wel:
che durch des H. Minifter von Hoym Ercell.
veranlaffer find, einzufehben. ©. 189 Möns
nid) über die befte Einrichtung der Fuhrwerke.
Vortheile der hohen Räder, und Ungrund
der Vorftellung, als ob die niedrigen Vorder⸗
räder dem Wagen einen fo genanten Schuß
‚geben fönten. Wäre diefes wahr, fagt der
Berf., fo müften fie endlich fo hoch (fo nie
drig?) werden koͤnnen, daß der Wagen von
felbft ginge, wenigſtens müfte viel mehr Kraft
Dazu gehören, einen ſolchen Wagen rücfwärts,
als vorwärts zu bewegen, welches doch nicht
if. Weil aber der Wagen oft über Hervor:
tagungen oder Anhöhen gehoben werden. muß,
fo ift es für Die Pferde vortheilhafter, in einer
Richtung zu ziehen, Die fich ein wenig über
die horizontale erhebt. Dig koͤmt nun bey
niedrigen Rädern etwas zu Hilfe. Selbſt
auf ebenem Wege bat eine folche Einrichtung
den Vortheil, daß ſich die Thiere beffer wis
fhen der Erde und dem Zugfeil anftemmen
fönnen. Man erhält dieß dadurch, daß man
doch immer den Halbmefler der Worderräder
um etwas Fleiner macht, als die Pferde in
der Bruft hoch find. Inzwiſchen folte doch
dieſe Richtung nur fehr wenig von der horis
zontalen abweichen, weil fonft ſelbſt auf ebes
nen Wegen die Pferde zu viel mit der a
“
XXV. Schleſiſche oͤkonom. Nachr. 385
und dem Vorderbug tragen muͤſſen, wodurch
ſie nicht nur bald ermuͤdet, ſondern auch ſteif
werden. Letzteres iſt, wie bekant, bey Kutſch⸗
pferden haͤufig der Fall. Eben dieſer Hr.
Moͤnnich giebt S. 195 eine leichte Regel an,
aus einem runden Stuͤcke Bauholz den ftärf:
ften Balfen zu fchneiden, der daraus ges
fehnitten werden fan. ©. 197 Hr. von Rohe
Beftimmung der beften Holzarten zu den vers
fchiedenen Wirthfchafts: Werkzeugen, 3. B.
am Pfluge foll der regel oder Grindel
Morhbüchen oder Efchen ſeyn; die Grießfäus
len C Griffäule ) Eichen; Die Gterze.
Birken; das Streihbrett Eichen, und zwar
aus Eichnen Klößen gefpalten u. f. w.
—XXVI.
Anleitung zu einer volſtaͤndigen ſyſte⸗
matiſchen Pomologie, wodurch die
genaueſte Kentniß von der Natur,
Beſchaffenheit und den unterſchiede—⸗
nen Merkmalen aller Obſtarten erhal⸗
ten werden fan. Zweyter Theil von den
> Birnen. Leipzig 1783. 2 Alphab.
“und einige Bogen in Folio.
De erſte Theil iſt Biblioth. XI ©. so
angezeigt. In dem zweyten ge der
Phyſ. Defon. Bibl. XIIB. 3 Sr. Ce Verf.
386. Phyſikaliſch Oekon. Bibl. KII.,3:
Verf. Hr. Bauinfpector Manger mie glei⸗
chem Fleiſſe die Birnen abgehandelt, wobey
ihm freylich wegen der groͤßern Mannigfals
tigkeit der Geſtalt, Die fich oft. nicht füglich
woͤrtlich angeben läßt, mehrere Schwierigfeis'
ten aufgeftoßen find. Die Eintheilung, die
er gewählt hat, ift folgende: I apfelförmige
Birnen. II eigentliche. birnfoͤrmige. III perl⸗
förmige. IV freufelförmige oder conifche.:
Diefe Benennungen find durch einige Zeichs
nungen auf einer Kupfertafel erläutert worr-
den, Die Einrichtung diefes Theils ift voͤl⸗
lig wie die im erften Theile. Die unzähligen
und zum Theil wunderlichen. und unzuvers
laͤßigen Namen machen Schwierigfeiten, welche
kaum zu überwinden find. Die Birn, welche
wir bier Würgebirn nennen, weil fie fo ſehr
adftringirend tft, daß man faft daran zu ers.
ftifen befürchten folte, it hier ©. 62 ger
- Nant worden, und heißt Franzöfifh: poire
d’ etranguillon. Schmidlin ſagt in feis
nem Catholicon ©. 34% , fie heiße auch Bon-
chretien. d’automne, welche die würgende
Kraft nur vor völliger Reife babe, nach wels
cher fie aber eine faftige, lieblich wuͤrzhafte
Birne fey. Es ift auch gewiß, daß die Birne, _
die bey ung diefen Namen hat, fich nach dee
Heife auf gleiche Weife verhält. Man nen⸗
net fie hier aber auch Klamperbien, welcher
er © "Nas
/
- XXVI. Mangers Pomologie. 2. 387
Mamen bey H. Manger nicht vorfömt. Doch
wird er vermurhlich. aus Kamper - peer ents
ftanden feyn, welher Namen bier ©. 68 der
poire la force bengelegt wird, die ebenfals
nicht gut roh zu effen feyn foll. Unfere Klamz
perbien wird auch, wie la force, durch das
Kochen fhön roth. Aber vermuthlich haben
mehrere Arten die würgende Eigenfchaft, fo
wie auch viele andere ducch das Kochen fehr
roth werden. Den Namen Kanfers Tafels
bien bat der Verf. S. 157. XXVI, 12 unter
die noch unbeftimlichen Benennungen gefeßt.
Aber die fhöne Birn, der man in Hamburg
und Stade diefen Namen giebt, heißt ‚bey
job. Baubin: Pyrus fativa, quae fert pyra
herilia iftund in Änorrs thefauro rei herbariae
1 ©. 2 Tab. B. fehr gut abgebilder. , Irre
ich nicht, fo ift fie die Enkelde Keyferin des
Knoop ©. 64 Tab. 5 Fig. 1, die H. Mans
ger ©. 106 aufgeführe hat. Es ift zu bes
dauren, daß hier nicht mehr auf die vorhans
denen Abbildungen Rücfiche genommen iſt,
wodurch doch gewiß die meifte Gemwicheit ers
halten wird. Die Altern Boranifer haben
manche Namen und manche Frucht aus Ges
genden angeführt, mo beyde noch jeßt vor
kommen. So ift 3. B. die Margarethenbirn
©. 85 noch zu unfern Zeiten in den Brauns
ſchweigiſchen Landen häufig und von vortrefs
E | Ce 2 licher
388 Phyfikalifch: Beton. Bibl. XIT. 3.
licher Güte. Uebrigens hat H. M. auch die
.
Birnen nach den Monaten, in welchen fie eßs
bar werden, verzeichnet; doch ift die Unmers
fung ©. 53 ſehr wahr, daß .diefe Reife ſich
nad) dem Boden, nach der Zeit, da fie vom
Baume genommen werden, und nach dem
Orte, wo man fie aufbehält, richtet und abs
ändert. Ferner findet man hier. einen-artigen
Berfuch die Namen des Plinius B. 15, 175,
des Columella und anderer Alten nach den
heutigen Namen zu beftimmen, worin mir dee
V. glücklich) zu feyn fcheint. Wenigftens über
treffen feine Bermuthungen die Verteutſchun⸗
gen der Veberfeger und Wörterbücher. Ends
lich findet man am Ende ein Regifter. aller
bier vorfommenden Namen. Es wird noch
ein dritter Theil verfprochen. .
XXVII.
Bemerkungen uͤber die Zimmerkunſt, be⸗
ſonders uͤber die Anbringung der Baͤn⸗
der und Spanriegel von H. E. Mans
ger. Potsdam 1783. 2 Bogen ing
mit einer Kupfertafel. — 4 ggr.
Rh fege den Titel hieher in Hofnung , daß
—J vielleicht jemand dadurch veranlaſſet wer⸗
Zi — den
\
XXVIN. Neues Schwed. WMagasin.r. 389 _
den möchte, dieſe Bogen Kennern der
Zimmerfunft befant zu machen und zu emp⸗
fehlen. Der Borfchlag des Verf. fcheint
es zu verdienen, indem durch die Weglafs
fung der fo genanten Spanriegel und befiere
Anordnung der Bänder, auf bie fänge eines
Gebäudes von 128 Fuß, ſchon neun Stüd
großes Zimmerholz erfparet werden Finnen.
Die beygedruckten Urtheile wahrer Kenner
beftätigen den Rath des H. Bauinfpectors.
XXVII,
Neues Schwediſches Magazin Eleiner
Abhandlungen, welche in die Natur
und Haushaltungskfunde einfchlagen.
Beforgt von D. Joh. Ehriftian
Dan. Schreber. Erfter Theil. 1733»
324 Seiten ing,
er die Müglichfeit der Fleinern Schwes
difhen Schriften und die Schwierig:
Feit fie zu erhalten fennet, der wird bedauret
haben, daß die Ueberfeßungen aus dem
Schwedifchen feit einigen Fahren feltener ger
worden find, und wird fich freuen, daß Hr.
©: diefe neneSamlung angefangen hat, —
er 3 auch
| 390 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 3.
auch ein Theil der im erſten Bande enthal—⸗
tenen Aufiäße manchen nicht wichtig ges
nug fcheint, fo fan man doch mit Gewisheit
noch nüßlichere erwarten. Die Ueberfeßung
ift von H. Adjunft Georgi; H. Schr. hat
nur den Druck beſorgt und Fleine Verbeſſe⸗
rungen gemacht. S. ı H. Gadd Beſchrei⸗
bung eines Landguts in Smoland. S. 49
Kalm vom Leinbau in Finland. Man hat
dort einen Flachs von gruͤngelber Farbe, den
man auch grünen Flachs nennet; dieſe Far⸗
be verliehrt ſich aber unter der Bearbeitung.
S. 67 Ralms oͤkonomiſche Beſchreibung des
Haſelſtrauchs, der unter allen Schwediſchen
und Finniſchen Gewaͤchſen und Baͤumen zu⸗
erſt bluͤhet. In einigen Gegenden von Fin⸗
land glaubt der Bauer noch an die Wuͤn⸗
ſchelruthe. * Ein ſehr wichtiger Aufſatz fuͤr
die Metallurgie it S. 88 Reventer Bes
fchreibung des Garmachens des Kupfers zu
Avefta, two alfe dabey vorfommenden Arbeis
ten
® Sonbderbar ift ed, daß noch jemand in
dieſem Jahre in Teutfchland einen Tractat
von 45 Bogen in 8 hat fchreiben und vers
legen mögen, worin der Gebraudy ber
Münfchelruthe vertheidigt und gelehrt wird:
Gebrauch der Berg: und Wünfchels
Ruthe von. Feudirivo. Leipzig bey
Hilſcher.
XXVIH. Neues Schwed. Matgasin.r. 391
sen And Erfcheinungen befchrieben und erw
Flärt:find. ©. 150 des Bergraths Heyken⸗
ſkoͤld Rede von den Scieffalen des Berg:
werfswefens in Schweden. Der Verf. hat
bey dem Kupferbergwerfe Draviza und Meis
dambeck im Temeswarifchen Bannat, auf der
türfifchen Graͤnze, Schlackenhaufen gefehn,
die mwahrfcheinlich von den Römern herruͤh⸗
zen, wovon die Schlacken noch. so Prozent
Kupfer halten. ©. 170 Kalm von Berbef
ferung der höfzernen Gebäude, die, nämlich.
aus über einander gelegten Balfen befteben.
©. 186 Kalms Flora Fennica, nur ein Ver:
zn der Iinneifhen Namen. ©. 214
erch vom Wildfange in Jaͤmtland; ein
Auffaß der manche artige Bemerfungen zur
Thiergeſchichte enchält, z.B. von Elend, Bäs
‚ren, Vielfraß. S. 225 wird eine Zeichnung
angeführt, die doch hier fehlet. S. 260 wird
angerathen, die Auerhennen zu zähmen und
als Hausthiere zu erziehen, fje würden als⸗
Dann eben fo reichlich gute Eyer liefern, ale
unſere gemeinen Hauehühner, und man brauch:
te fie nicht mit Korn zu füttern. ©. 279 -
Berch von der Bären: und Wolfsiagd in
MWeftmanland. Einige Bären find kohlſchwarz,
andere braͤunlich. Der Hals der jungen Baͤ⸗
ren ift mit weißen Kreifen umgeben , welche
ſedoch bey den meiſten im andern Jahre ver⸗
Ce 4 wach⸗
392 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 3.
wachſen; einige aber behalten dieſe Ringe
zeitlebens und werden deswegen Ringelbaͤren
genant. Den Winter uͤber brauchen dieſe
Thiere feine Nahrung, weil. die wurmförs
mige Bewegung (motus periftalticus) der Ge:
därme völlig aufhoͤret, eben fo wie bey Menfchen
inhigigen Fiebern gefchieht, daher auch diefe
oft viele Tage, ohne Speife zu genießen, zu:
bringen, Die Bärinnen fäugen fo gar ihre
Jungen, ohne die ganze Zeit des. Winterlas
gers, Das ift vom October bis zu Ende deg
Aprils, das ift beynahe 7 Monate hindurch,
die allergeringfte Speife zu genießen. |
XXIX.
Phyſiographiſka Saͤlſkapets Magazin,
Foͤrſtaͤ Bandet. Lund. 1781.
Hi phnfiographifche Gefelfchaft, deren
Schriften oben S. 276 angezeigt find,
‚will in diefem Magazin Ueberfegungen nügs
licher ausländifher Schriften, welche zue
Landwirthſchaft gehören, auch Auszüge aus
inländifhen Schriften liefern. Noch zur Zeit
ſind vom erften Bande nur erfta Stücke hers
ausgefommen, wovon jedes fechs ne in
\ ctav
Axx. Phyſiogr. Saͤlſtapets Mag. 393
Octav hält. Hin und wieder hat Hr. Prof.
Retzius Anmerkungen hinzu gelegt, worin
‚manches ‚was den Schwedifchen Leſern uns
Gefant feyn möchte, erfläre if. Unter den
bisher überfegten Abhandlungen ift Profefl.
Neuß vom Bleichen des feinen, aus den
Schriften der Berliner Gefelfchaft. Meidins
ners DVerbefferung des Leinens; Kampers
Abhandlungen von Viehfeuchen u. ſ. m. Aus
dem Dänifchen ift ein Auszug .gegeben von
J. A. Dyſſell Anleitung zur Ziegelbrenner
rey. Der Tractat: ift zu Kopenhagen 1772
in 8 mit dem Titel gedruckt: om Indret⸗
ningen og anläger of ſmaae Tegelbräns
derier wed Landsbyerne. Es gehören
Zeichnungen dazu, die hier weggelaffen find.
Er s XXX.
394 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XII. 3.
in XXX.
Volſtaͤndige auf Theorie und Erfahrune
gegruͤndete Anleitung zur Salzwerks—
Funde von Karl Chriſtian Range
Dorf, Brandenburg Onolzbachiſchen
Rath und Salinen-Inſpector zu
Gerabronn. Mit 22 Kupfertafeln.
. Altenburg 1784. Faſt 3 lee
in 4 — 47 Rthlr.
m einer Verwechſelung vorzubeugen erin⸗
nere ich, daß die beyden Biblioth. III
©. 553 und XII ©. 235 angezeigten Schrif—
gen über eben diefen Gegenftand, den Hrn. -
Kammerrath Job. Wilh. Langsdorf zum
DBerfaffer haben, der ein Bruder des Vers
foffers Diefes neuen Werks ift. Letzterer war
ehemals Heßifcher Landrichter zu Mühlheim
an der Rur, wo er auch diefes Werf ausger
arbeitet hat. Gerabron oder Gerbardsbron
ift ein Marktflecken im Ansbachfchen zwifchen .
Creilsheim und Mothenburg, Doch etwas '
weſtlich, mwofelbft ein Salzwerf iſt. Dieſe
Anleitung zur Salzwerfsfunde gehört zu des
nen Büchern, in welchen Theorie und Erz
fahrung auf die glücklichfte Weiſe vereinigt
find, Vornehmlich ſind hier re
tehren
XAX. Langsdorf Salzwerkskunde. 395
Lehren volftändiger, als bisher geſchehn iſt,
auf Diefen Gegenftand angewendet worden,
welches man von dem H. DBerfafler, der fich
bereits. durch verfchiedene mathematifche
Schriften eine große Achtung erworben hat,
erwarten fonte. In ſehr vielen Theilen hat
er alle Vorgänger weit übertroffen, und bin
und wieder hat er die Luͤcken, welche noch aus⸗
zufuͤllen find, die Erfahrungen oder Berech⸗
nungen, welche noch fehlen, felbft angezeigt.
Um auch denen Leſern, welche mit der Mar
thematif nicht genugfam befant, find, vers
ftändfich zu feyn, Hat er die Formeln und.
Rechnungsarten durch faßliche Benfpiele ers
laͤutert. Vielleicht möchte doch der Chemiker
auf einige Stellen ftoßen, die dieſer verbefr
fern fönte; fo möchte z.B. Dasjenige, was
©. 4. von der vegerabilifchen Säure aus dem
Juſti hergeleitet worden, nicht zu rechtfertis
gen feyn; und ©. 24 und 28 wird der ans
| gebliche Schwefel wohl nur fefte Luft oder eir
ne entzündbare Luft feyn. Auch bey ©. sift
mir des gefchickten Heren Doctor Weftendorfs
‘Erfahrung eingefallen, nach welcher in kal⸗
ten und warmen Waſſer eine gleiche Menge
Kochſalz auflöstih ift, da fonft freylich das
warme Waffen von andern Salzen mehr, als
Faltes aufloͤſet. Man febe Biblioch. IV S;
567. Es ae auch wohl eine e volftändigere
und
. 396 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 3.
and gründfichere Anweiſung zur chemifchen
Anterfuchung eingerüct werden fönnen, als
man ©.6 findet. Doc alles diefes find Klei⸗
higfeiten. Zu einer großen Empfehlung dies
nen die vielen wohlgewäbhlten und lebrreichen
Kupfer,die wenig zu wünjchen übrig laflen. Mit
Vebergehung deflen, was jeder in einer vols
ftändigen Anleitung erwarten Fan, auch mit
= Webergehung der vielen Rechnungen, die
aber freylich den eigenthümlichen Vorzug dies
fes Werfes ausmachen, will ih nur ohne
große Wahl: folgendes befonders anjeigen,
©. 9 finder man ein Verzeichniß der
teutſchen Salzwerfe, nebft einigen Nachrichs
ten von denfelben. Diejenigen, welche die
Churbraunfchweigifchen berreffen, find größs
tentheils aus meiner Technologie genommen
worden. Die Mängel derfelben, die der
Berf. S. 17 mit Recht und mit dem Anftans
de eines redlihen Mannes rüger, babe ich
ſelbſt ganz wohl bemerft, aber ich entfchuls
dige fie mit den Worten des H. Verf. ©. 9.
-Auch ich habe die von den Inſpectoren erhal
tenen Nachrichten, fo ebrlich, wie ich fie ers
halten babe, mirgetheilt, von deren Zuverläfs
figfeit ich daher keine weitere Rechenfchaft abs
legen fan. Es betrift nämlich den unbeftims
ten Ausdruck der löthigen Sole, worunter
man
XXX. Langsdorf Salzwerkskunde. 397.
man nicht überall einerley verſteht. Es würde
die Ungaben viel fihern, wenn man überalb
das. Gefeß annähme, was der Verf. ©. 32
vorfchlägt, nach welchem eine Sole 1, 2,3
u. ſ. w..löthig beißen foll, wenn 1, 2, 3
u.f. w. Lothe Salz in 100 Lothen Sole, das.
ift, bey 99, 98,197 u. ſ. w. Lothen füfles.
Waſſers befinden. Für ‚die :ftärffte oder
reichfte Sole in Teutichland iſt? S. 12 mit
Recht Die tüneburgifche angegeben; und das:
fehlechtefte Salzwerf, welches dem Verfaſſer
noch zu Geficht gefommen ift, ift das bey dene '
Fölnifhen Städtchen Werl, 7 Stunden *
Dortmund. |
©. 65° macht der Verf. wahtſcheinlich,
daß man bey ordentlicher Feurung, durch die
Siedung der Sole, nämlich durch die Vers.
fluͤchtigung der Säure, ein Sechstheil des
faͤmtlichen in der Sole enthaltenen Salzes vers
liehre. (Vielleicht haben manche Solen mehr;
Gäure, als zur. Sätigung des Alfali noͤthig
ift, dann würde Diefer Verluſt fein Schaden’
feyn. . Wenn aber diefer Umſtand nicht eins‘
tritt, fo entfteht durch den Abgang der Saͤu⸗
re ein freyes Alkali, welches nachher ein Salz
geben wird, welches leicht geuchtigkeiten anzieht
und ſchwer trocknet.) Die Bereitung der Spin⸗
deln ift. wohl noch nirgend fo volftändig als
bier gelehrt worden; doch fehlen vielleicht ei⸗
nige
d
398 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl. XIIL 3.
nige neue Vorſchlaͤge. Als Mathematifer
empfiehlt der Berf. S. 83 Die walzenförmige
Geftale des Brunnenfhachts, aber als Prak⸗
zifer gefteht er, Daß man gleichwohl oft den
vierecfihten Schacht wählen müfle, wenigs
ſtens mit einigen Vortheilen wählen koͤnne.
Zaft über alle einzelne Anlagen find. weht
ausgearbeitete Anfchläge eingerücht; z. B.
©. 93 über einen Brunnen in fumpfichten
Boden, der 30 Fuß tief, 10 Fuß im tichten
und vierecft abgeteuft werden fol. Beſon⸗
Ders merfwürdig ift das Urtheil S. 121 über
die. Gradirung an der Sonne, welche, fo
ange es nicht an Pla gebricht, oder wenn
nicht zu allen Jahrszeiten Auffchlagwafler zu
Betreibung der Dorngradirnug inwahremlles
berfluß vorhanden ift, der Dorngradirung
vorzuziehen iſt. Die von H. Hollenberg emps
fohlene Gradirung über - Britfehen oder
fchiefliegenden ‚Flächen, die der Dachgradi⸗
zung nahe fümt, wird S. 122 verworfen,
Alles was zur Errichtung, Unterhaltung und:
Anwendung der Sradirmände gehört, ift bier
fehr volftändig abgehandelt. Hr. Cantrinus
hat 1770 zu Nauheim (meldhes nebft Allen⸗
Dorf zu den herlichften und lehrreichſten Salzs
werfen in ganz Teutfchland gehoͤret) Dem
Verſuch gemacht, unten drey Wände neben
einander zu feßen, und in. das oͤbere Stod
eine
XXX. Langsdorf Salzwerlskunde. 399 |
eine oder zwo Wände; woben man jedoch -
nicht Vortbeil gefunden bat. Der Bruder
des Verfaſſers hat zuerft gewagt, einen in fich
felbft wieder zugebenden kreisrunden einmwäne
digen Gradirbau anzulegen, wobey denn auch
manche Vorzuͤge gefunden find. Die Ber
merfüng, daß bey der Gradirung nicht nur
wildes Wafler, fondern auch wahre Sole
verdünfter, bat zu nüglichen Berechnungen
Anlaß gegeben; - Eben fo nachdenklich ift die
Unterſuchung, was für Vortheile und Nach⸗
theile die Dächer der Gradirmände verur⸗
fahen ©. 167. Die fo genante Gefhwinds
ftellung, welche in’ meinen Beytraͤgen VE
©. 347 und VII S. 291 beſchrieben iſt, hat
Hr. Lnur kurz berührt, und: mit Feiner Zeich⸗
nung erläutert, welches fie Doch gewiß verdient
hätte. Der Beweis ©. 371, daß ein Gras
Direr in einerlen Zeit an einer Haudpumpe
wenigſtens fo viel, als fieben Gradirer mit
Leckſchaufeln, leifter, ift fo bündig, daß fich
fchwerlich etwas dawider fagen laͤßt. Dem?
nach folten die Leckſchaufeln abgefchaft und‘
Handpumpen Angelegt werden. :-S. 376-
wider die von Juſti vorgefchlagenen Pfannen
aus gegoffenem Eifen. Alle Pfannen ſolten
billig rund, nicht vierecficht feyn. Die Preis:
fchriften der Bayrifchen Akademie der Wiſſen⸗
ſchaften über die befte Bauart der. Defen, Rn
wo
| 400 Phyſikaliſch⸗Oekon. Sibl. XIII. 3.
wohl die von Schmidt als Angermann, ſind
bier ©: 392, 411 ganz eingeruͤckt worden.
©. 430 einige Probefiedungen. S. 262
von den bey Salzwerfen nöthigen —
und u — Re
XXXI.
Des Herrn Abt Cetti Netutgelchicht
. von Sardinien. Zweyter und dritter
Theil. Leipzig 1784. 8. / h
Een der Vorrede des. dritten Theils findet
—— man den Namen des Ueberſetzers, naͤm⸗
üh Hr. Doct. Piefch. Auch diefe beyden
legten Theile find fo reich an artigen Bemers
kungen und Nachrichten, und find fo gut übers
feßt worden, daß man dem H. P. gern für
die angewendete Mühe danfer, zumal da nur
“wenige ſich an Weberfegungen wiflenfchaftlis
her italienifcher Bücher. wagen. Gewiſſer⸗
maßen bat noch dieſe Meberfegung Vorzüge
vor der Urfehrift, indem in Anmerkungen,
die foftematifchen Namen der Thiere angege⸗
ben find. -- Auch findet man am Ende ein ſy⸗
flematifches Berzeichniß aller befchricbenen Ars
ten, worin die neuen befonders ausge:
zeichnet fi find. . Auch muß man rühmen, daß
ein
XXI. Cetti von Sardinien. 2,3. 401
ein Regiſter aller Italieniſchen Namen bey:
gefügt if. Won den Kupfern find die
flechteften dee Urfchrift weggelaffen worden.
2 ©. 312 giebt Cetti eine Vermuthung
vom Urfprunge des Mamens Flamant, der
den Phoenicopterus ruber bedeutet. Er meynt,
er fen aus ailes flammantes gemacht, weil der
Vogel ein brennendes Roth hätte. Sonder:
bar, fagt er, ift es, daß dieſer aufferordentlis
che Vogel dem Ariftoteles nicht befant gewer
fen feyn folte, da ihn doch der gleichzeitige
Athenienſiſche Komoͤdienſchreiber Ariftophas
nes gekant hat. Aber ſchwerlich haben wir
Yie ſaͤmtlichen Schriften des Philoſophen,
ind wir fönnen wohl nach dem, was davon
iuf unfere Zeiten gefommen.ıft, nicht ficher
ie Zabl der dem Ariſtoteles bekanten Thiere
eſtimmen.
Im dritten Theile enthaͤlt ſonderlich die
dachricht von der Schlangeneidechſe, La-
rta ſeps, viel wichtiges; dergleichen auch
e von einigen Rocen. Die Vermuthung
. 134, daß aud) die Thiere im Meere nach
e Verfchiedenheit ihres Aufenthalts allerien
eränderungen, tie die Landthiere anneh⸗
en, ‚verdient eine weitere Beachtung. Daß
er der Tunfiſchfang ausführlich abgehandelt
iſt ſchon bey der Urſchrift angezeigt wor⸗
hyſ. Gekon. Bibl. XIS. z83.. Dd . dem
402 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIM. 3.
den. Unter den Eidechfen fcheinen die beys
den Arten, welche der Verf. Tiliguerta und
Tiligugu nennet, neu zu ſeyn. — Möchte
es doch dem. H. D. Piefch gefällig feyn , uns
eben fo gute Ueberfegungen von mehrern
Stalienifchen Büchern zu liefern! z. B.
von Sefini prodotti della Sicilia; imglei:
chen Rifiorimento della Sardegna propofto
nel miglioramento di fua agricoltura, libri
tre di Fracesco Gemelli. In Torino 1776
2 vol. in 4. ein reichhaltiges Werf, deſſen
Ueberfegung einen mäßigen Drtavband auss
machen wiirde.
XXXII.
Hrn. von Buͤffon Naturgeſchichte der
Voͤgel, mit Anmerkungen, Zuſaͤtzen
und vielen Kupfern vermehrt durch
B. C. Otto. Neunter Theil.
Berlin 1784. 255 Seiten in $.
Au dieſer Theil beweiſet, daß es ein wah⸗
res Gluͤck fuͤr die Ornithologie iſt, daß
Hr. Prof. Otto die Ausgabe dieſes Werks
übernommen bat. Man findet bier überall
nicht nur Verbeſſerungen, fondern auch wich
tige neue Bemerkungen, welche Früchte dee
Reiſen deſſelben und feiner herlichen Sam,
lung find, Theil enthält die Gr
ein
ı
XXXII. Jablonsky Schmetterlinge. 2.403
fen-und Azeln, die Linne“ Graculas nennet.
Buͤffon hat bereits die von Sonnerat ber
föhriebenen Arten eingetragen, und fehr viele
bat H. Otto aus Büchern, die der Franzog
sicht gefant hat, hinzugeſetzt. Am Ende fins
der man noch die Befchreibung: des Seiden⸗
ſchwanzes, Ampelis garrulus, der um Wey⸗
machten vons Harze zu uns‘ gebracht wird,
Diefer Theil hat 34 Kupfertafeln,
XXX
Naturſyſtem aller befanten ins und aus:
laͤndiſchen Inſekten nach dem Syſtem
des £inne‘ bearbeitet von Carl Gu⸗
ftav Jablonsky. Der Schmetter-
"Inge zweyter Theil. Mit 14 illumi⸗
‚nirten Rupfertafeln. Berlin 1784,
295 Seiten in 8. — .
Nieſes ungemein. ‚prächtige. und lehrreiche
—Werk, deſſen V. jetzt geheimer Cabinets
ecretair in Berlin geworden iſt, hat den Bey⸗
lund die Unterſtuͤtzung erhalten, die eg
dient. Der. Verf. rübmt ſolches ſelbſt in
Vorrede, und dankt befonders dem H.
ening in Sranffurr, Der ihm viele Boys
fe geleifter hat. : Auch die Anzahl der Un:
Dd 2 ters
404 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XII: 3.
terzeichner hat ſich ſehr vermehrt, woraus die
algemeine Achtung, welche jetzt die Entomo⸗
logie hat, erhellet. Die Beſchreibungen des
Verf. ſind ſo genau, ſo volſtaͤndig und dennoch
von der gemeinen Weitſchweifigkeit ſo ganz
entfernt, daß, man fie als Muſter teutſcher
Befchreibungen empfehlen fan. Auf das
forgfältigfte find die Nachrichten der Vor—⸗
gänger mit der. Matur verglichen worden;
alle Anführungen find nachgefchlagen und bes“
richtige worden. Vornehmlich find dabey
Fehler derfelben im tinneifchen Syſteme ver:
Beffert worden. Diefe find zahlreich, fo daß
der Verf. argwohnt, Linne“ habe die Syno
nymie nicht überall felbft ausgearbeitet. Es
fan dieß ſeyn; doch. zweifle ich daran, wun⸗
dere mich aber nicht darüber, daß bey einer
fo unermeslichen Arbeit, ald das Syltema na-
turae verlangt hat, Fehler diefer Art einger
ſchlichen find. Ich weis auch, daß Linne‘ die
von ihm. angeführten Bücher zum Theil nicht
immer zum Gebrauche zur Hand gehabt hat.
Micht felten hat ihn auch der Mangel auss
ländifcher Sprachen gehindert. Daß H. J.
manche nene Arten beygebracht und viele Abs
erten genauer, als bisher gefchehn ift, beftims
met bat, wird man leicht vermuthen. Die
Zeichnungen mit der Malerey find. gewiß fo
herlich, daß fie das Lob der Kenner 2.
A
XXXI. Tablönsty Schmetterlinge.2. 405
lich verfehlen koͤnnen. Das verfprochene en?
tomologifche Wörterbuch foll einft einen bes
ſondern Theil ausmachen. Der erſte Theil
der Käferaefchichte ift feiner Beendigung auch
nahe. Die. Abbildungen werden von dem
gefhickten H. Schmidt in Offenbach geftos
chen, welcher. fich durch die fhönen Tafeln in -
Knochs Beträgen rühmlich befant gemacht
hat. Viele Käufer haben gewünfcht, daß die
gemeinen teutfchen, franzöfifchen und holläns
Difchen Namen der. Inſekten beygefügt wer⸗
Den möchten, und dee Verf. verfpeicht auch
Diefes auf die Zukunft. ‘Ein Verzeichniß der
Bier abgebandelten Arten möchte wenig nußen ;
ich merfe alfo nur an, daß in diefen Theile
fehszig Arten und vermeyntliche Abarten
mänlichen und weiblichen Gefchlechts , theils
abgebildet, theils befchrieben find, eine gewiß
sicht geringe Anzahl. |
| XXXIV. |
Des Moetifchen Kaͤferwerks dritte und
vierte Ausgabe. Tab. 7:12. Bogen
E. 5.6.9, Nürnberg.
De Kaͤufer dieſes praͤchtigen Werks wer⸗
den freylich mit —— Langſamkeit en
406 Phyſikaliſch⸗ Beton. Bibl. XI. 3.
ben unzufrieden feyn, da num, nach der Vers
ſprechung, ſchon der ganzeverfte Band, der
22 Tafeln enthalten folte, fertig feyn muͤſte.
Die Schuld: liege an dem Künftler Biſchoff,
der fih Durch die. Uebernehmung der Bauer⸗
fhen Buchhandlung zu fehr zerſtreuet bat.
Aber wenn:die Käufer die fchönen Tafeln anz
fehn, die Genauigkeit und Bortreflichfeit ‚bes
wundern, fo werden fie einem Künftler wieder
gut werden, der gewiß zu den beften feiner
Art in Teutſchland gehört... Inzwiſchen wird
vermuthlich Doch auf Michälis der erfte Theil
fertig, welcher ein Titelblatt und Titelfupfee
erhält, ungeachtet Die Urfchrift dergleichen
noch nicht hat. Hr. Panzer bat in den Anz:
merfungen mit großer Gefchicktichfeit viele
Aufflärungen bisheriger Zweifel gegeben,
und feine Zufäße fcheinen zahlreicher zu wer:
den. Er nußet auch, zu nicht geringem. Vor⸗
theile der Käufer, alle Berbeflerungen, welche
Entomologen in ihren Schriften zu Voet ge:
macht haben: Er felbft fagt, Hr. Voet ift
ein eiftiger und reicher Inſektenſamler.
Möchte er doch bey feinen entomslogifchen
Reichthuͤmern auch Schranfs, teichartings und
Eſpers Beobachtungsgeift baben!.— Bey
Betrachtung der 97 Zeichnung, (die S. 64
unrichtig 67 genant iſt) Die Scarab. longimas
aum vorftellet, Fan man unmöglich Die Ber
wuns
XXIV. Poets Raͤferwerk. 407
wunderung uͤber die ſehr langen Vorderfuͤße,
die noch dazu dem Kopfe ſo ungewoͤhnlich
nahe ſind, unterdruͤcken. Wozu ſchuf der
Schoͤpfer dieſen Kaͤfer, dem er nur kleine
Fuͤhlhoͤrner gab! Aber die Beantwortung
werden wir ſo bald nicht erhalten, weil dieſer
Kaͤfer nur ſelten aus Oſtindien koͤmt, wo man
nach nichts als nach Reichthuͤmern forſchet.
Zu gleich merke ich an, daß H. D. Pan⸗
zer in einem eigenen Werke lateiniſche Be⸗
—33 und Abbildungen neuer Inſek⸗
ten aus feiner Samlung, herausgeben wird.
Ein Freund meldet mir, daß darin ſchoͤne neue
Arten, befonders von Capo d'Iſtria, vorkom⸗
men werden. Dagegen unterbleibt der noch
im Borberichte zum legten Hefte verfprochene
prodromus entomologiae Norimbergenfis.
Eine andere wichtige Nachricht für die Ento—
mologen ift diefe, daß H. Winterfchmidt ſich
entfchloffen hat Drury’s illuftrations of natu-
ral hiftory teutfch heraus zu geben. Er hat
den Hrn. Dock. Panzer dahin vermocht, den.
Text dazu, fo wie bey Voet gefchehen ift, zu
bearbeiten. - Würflich wird ſchon daran gears
Beiter, und diefes Werk wird gewiß zu den
hönften feiner Art gehören. Eine Nachricht
aus London meldet, daß der gute Drury une
glücklich geworden und bonis cedirt habe.
Dd 4 XXXV.
ee 7 2 2 :
XXXV.
Archiv der Inſectengeſchichte. Heraus
gegeben von Joh. Caſp. Fueßly.
Fuͤnftes Heft. Erſte Abtheilung.
1784.
J Veſe Fortſetzung eines der beſten und
nuͤtzlichſten entomologiſchen Werke
enthaͤlt noch das im vorigen Hefte ans
gefangene Verzeichniß der vortreflihen Inſe⸗
ctenfamlung des H. Serbfts; nämlich die
Käfer: Carculio-Dyticus. Es find fechs Tas
feln , voll der berlichften Zeichnungen, die mit
größter Gefchicklichfeit ausgemahlt find.
Die Befchreibungen füllen die Bogen K—D.
Die zwote Abrheilung wird den Reſt der
Klaffe der Käfer liefern. Es ift zu verwuns
dern, Daß immer noch fo viele neue Arten in
Teutſchland gefunden werden. Hier kommen
viele aus Pommern und der Gegend um Vers
lin vor. on fonderbarer Bildung iſt Curc.
einnamomi, den der Verf, zwifchen Zimt ges
funden bat; er koͤmt dem C. anchorago nahe.
Ein neues Gefchlecht ift Pterophorus ©. 1075,
welches man für Necydalis halten Föntes
aber die Freßwerkzeuge weichen ab. Eine
wahre Schönheit ift Bupreflis chryfis T.
28, 2. — — XXXVL
BER 409
XXXVI.
Verſuch einer wirthſchaftlichen Natur—
geſchichte von dem Koͤnigreiche Oſt—
und Weſtpreuſſen. Bon Friedr. Sa:
muel Bock. Vierter Band, Deſſau
1784. 758 Seiten in 8. |
iefer Theil enthält allerley aus Büchern
gefamlete Nachrichten von den GSaugs
thieren, Voͤgeln, Amphibien und Fiſchen,
welche in Preufjen bisher bemerfe find, wos
yon wir nur wenig auszeichnen fönnen, Um
die Pferde auf den Weiden wider die Wölfe zu
fichern, beftreicht man fie mit Birken: Dept
(Dagget), in welchem man viel Schießpulder
eingemifcht bat, und die Erfahrung hat diefes
Mittel beftätige. Luchfe find dort nur felten,
Die Marder, mit deren Zellen ehemals ein
ftarfer Handel getrieben worden, find auch
nicht mehr zahlreich. Bären find in den
Bruͤchern au der Nee noch häufig. Eine
kleinere Urt, welche mebhrentheils um den
Hals einen helweiſſen Harting hat, und deffen
Hare an den Spißeneinen Silberglanz haben,
wird dort Ziefelbär genant. Die Anzahl dee
Biber ift an den Ftüffen von Groß : tits
thauen noch fehr beträchtlich, woher auch wies
7 Dd 5 Ass
\
419 Phpyfitalifch: Oekon. Bibl. XII. 3:
les Bibergeil gebracht und durch die Kaufleute
in Königsberg und Danzig außer Landes vers
ſchickt wird. Cs ift falich, daß diefe Thiere
aus Teutſchland nach Preuffen verfeßt wor⸗
den; fie find dort einheimifh, nur nimt ihre
Anzahl ab. Von Elendthieren liefet man
hier S. 94 mancherley und die Abhandlung
des J. H. Hagen in den Berlinifhen Mans
nigfaltigfeiten II S. 413 wird für die rich:
tigfte und ausführlichfte angegeben. Diefe
Thiere haben jegt ihren Stand in der Ca:
pornifchen Heide, auch in ganz Samland und
Malangen! In den Polnifchen Gegenden
find fie faft alle ausgerottet, und die wenigen,
welche noch uͤbrig find, werden von Wilddies
ben weggefchoffen. Die Wildpretsfaftoren in
Königsberg verfauft die Elendbraten das
Pfund für 3 gr. und die Kälberbraten 2 gr.
Bor einigen Jahren hat der Verfaffer einen
Ziegenbock gefehn, der jeden Sommer hin:
durch gemolfen ward, und täglich ein Quart
Milch gab. Im Winter verging ihm die
Milch, die aber im Sommer wieder fam;
übrigens leiftete er bey der Heerde die mäns
lichen Dienſte. Man tiefer hier ©. 138
verfchiedene ähnliche Beyſpiele; auch eins
aus dem Ariftoreles. in Schaf giebt in
Preuſſen wenig über ein Pfund Wolle, ein
Schöps vier und ein Lamm ein halbes Pfund.
* , ‘ Die
-
XXXVI. Boch Naturgeſch. v. Preuff. 411
Die Auerochfen find ganz ausgeftorben, oder
vielmehr durch die Wilddiebe und Viehfeuche
aufgerieben. Einige follen noch in Mafovien
und in den Bialogirzifchen. Wäldern anger
teoffen werden, aber nicht fo groß und fo wild
feyn, als. welche ehemals in Preuffen gewer
fen. ©. 201 find viele artige Nachrichten
von der Föniglichen Stuterey zwiichen Stal⸗
lopöhnen und Szirgupöhnen beygebracht wor⸗
den. Mancher vierjähriger Hengft wird mit
3 bis 400 Dufaten bezahlt, und neulich ift
ein Gefpan von 9 Porzellanfcherfen für 9000
Rthl. verfauft worden. Unter König Fries
drich I erhielt jemand ein Privilegium in den
Preußiſchen Ländern auf Schweinsborften.
Er verftand das Sortiren der Borften, und
wufte dieſe Waare in böhern Preifen den
Holländern zu verfaufen, die folche bis dahin
unſortirt in geringen Preifen an fich gebracht
hatten. Jetzt haben die Königsbergifchen
Borftenbinder ein Privilegium, daß fein fo
genantes Leckgut, welches weiſſe auserlefene
Borften find, ohne ihr Zeichen in den Hans
del fonımen fan. Die übrigen, welche
die Juden in großer Menge zuführen, auch
mit alten Borften verfälfchen, werden von
fremden Käufern in Fäffer gepact. Jaͤhr⸗
ich find von dieſer Waare einige taufend
Stein nah Holland, und Frank
— reich
413. Phyfikalifch: ®ekon.. Bibl. XI. 3.
reich gefchickt worden. ©. 369 wird Klein
wider Büffon vertheidigt und verfichert, daß
die Trappen ſich am Tiebften in niedrigem Has.
fer. aufhalten, und daß man fie jo wohl in
Hafer, als Weißen und Roggen, nicht aber
in Exbfen oder Gerfte niften gefunden bat.
Ehemals gehörten die Trappen zu den Negas
lien, aber weil fie den Saatfeldern fehr ſcha⸗
den, fo find fie zur Fleinen Jagd gefchlagen
worden, und werden alfo bald vermindert
werden. Cs ift ſehr falfch, daß fie Froͤſche,
Maͤuſe und Maulwürfe verzaͤhren; fie naͤh⸗
ren fich von Getreide und Küchengewächfen,
MWeindroffeln werden 14 Tage vor oder nach
Michälis zu vielen taufend Paaren an dem
Küften der Oftfee und der beyden Nehrun⸗
gen, in aufgeftelleten Dohnen mit Quitfchz
beeren gefangen... Die Anzahl der allein in.
Oſtpreuſſen jährlich gefangenen fol fih auf
600000 Paar belaufen. Die Schilöfröten
follen fih in den Sommernäcdhten durch ein
Mfeiffen zu erfennen geben. ©. 626 etwas
zur Gefchichte des Heringfanges. , Mit dies
fem Theile find auch fieben ausgemahlte Kus
pfertafeln den Unterzeichnern fren geliefert wors -
den. Sie follen die Trachten der Einwohner,und
einige Berfteinerungen abbilden. Sch habe fie
aber bey meinem Exemplar nicht erhalten. Der
fünfte Theil wird das ganze Werf endigen.
AXXVL
Fr *
Som 743
XXXVII.
Magie oder die Zauberkraͤfte der Natur,
fo auf den Nutzen und die Beluſti—
gung angewandt worden von J. ©.
Halle. Mit s Rupfertafeln. Zweyter
Theil, Berlin 1784. 440 Seiten... ,
De Einrichtung iſt aus dem erſten oben S.
—/ 130.angezeigten Theile bekant; doch
findet man bier vieles, welches man nicht
wohl unter den angenommenen Begrif der
Magie bringen fan. Den meiften Raum
nehmen die eleftrifchen Spielereyen und die
neuen aeroflatifchen Berfuche ein; Ießtere find
bier fo gar mehr als einmal erzählt worden,
wie denn auch die befanten Kupferftiche von
den Luftkugeln bengefügt ſind. Die teuflifche
Bosheit, welche S. 311 befchrieben ift, wird
doch wohl erdichter feyn, ungeachtet man fie
bier nicht zum erſten mal lieſet. Gie hätte
doch nicht in einem Buche diefer Art gelehrt
werden follen. Es ifhaud) gut, daß die tier -
berfchrift dieſes Artifels mehr verfpeicht,, als
würflich ‚geliefert ift; denn das Recept zu
Aqua tofana findet man hier nicht. Uebrigens
iſt gar nicht zu leugnen, daß hier viel gemein⸗
nüßliches vorfömt, und es = diefer Theil
Beyfall verdient.
xxxvui.
414 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 3.
XXXVIII.
Von der Gemeinheits-Aufhebung und
Verkoppelung in den Churbraun—
ſchweig⸗-Luͤneburgiſchen Laͤndern.
Goͤttingen 1784. 8.
ir Verkoppelung verfteht man die Eins
richtung, daß jedweder feine tändereyen,
fo viel als möglich, neben einander erhalte,
daß folche in gewiſſe Schläge oder Koppeln
eingetheilt und dieje befriedigt, und. jährlich
nach einer angenommenen Drdnung abwech⸗
felnd genußer werden. Von diefem Gegens
ftande handelt auch der lehrreiche Aufſatz im
meinen Depträgen zur Oekonom. Technol.
Polizep und Cameralwiſſ. Th. 8, : welcher,
- wenigftens die Verfoppelung, noch ausführs
ficher abhandelt und dabey angiebt, mie weit
man in diefer Unternehmung bisher gefoms
men if. Der Verf. dieſes Buchs, welches
ich anzuzeigen habe, ift Hr. Commiſſar. "Jos
hann Sriedr. Weyer, den ich ſchon vor
vielen Jahren, als einen rechtichaffenen,
fleißigen und geſchickten Mann gefant habe.
Er ift bisher von König. Churfürftl. Kams
mer zu diefen Gefchäften gebraucht worden,
befißt alfo eigene Erfahrung, und hat dieſe
Anleitung unter Genehmigung der K. Kams
* er ern der . mer
k
XXXVIII. Meyer von Derkoppelung. 415
mer drucken laffen. Zuerft Bandelt er von
Aufbebung der. Gemeinheiten, wo die vers
fehiedenen dabey vorfommenden Fälle und
Schwierigkeiten gut aus einander gefeßt find.
Das übelfte ift, daß dabey die befte Anlei—
tung immer unzulänglich bleiben wird, da
endlich das meifte doch auf Das Urtheil der ge:
wählten Taxatoren binausläuft, und diefe,
wie befant ift,: Feine fichere und ausgemadjte _
fundamenta täxandi haben, noch haben Föns
nen. Daher fümt eben das viele willführliche
und unzuverläßige, wodurch Fluge Landleuche,
die folches voraus fehen, abgefchreckt werden.
Hr. M. geſteht diefes felbft, und hat aus der
Urfache viele Mühe angewendet, die Taras
toren in den Stand zu feßen, fo genau als
möglich urtheilen oder fhägen zu koͤnnen.
Mach der Vettheilung der Gemeinheiten folge
die VBerfoppelung und alles, was daben vor:
kommen Fan, ift hier durch das volftändig ber
fchriebene Beyfpiel eines Dorfes, nämlich) Jos
bannmarde im Amte tauenburg,erflärt worden. '
‚Man findet hierzu eine große Anzahl Tabellen,
bey denen man doch ungern einen Riß derganzent
Feldmark vermiffer,als wodurch alles anſchauli⸗
her geworden wäre. Denn das Verftändniß al
ler Tabellen verlangt mehr als gemeine Ge:
duld. Weber die Verfchiedenheit in der Ord—
nung, nach welcher die Koppeln genußet wer⸗
den, find ‚hier viele artige- Betrachtungen aiık
* ge⸗
416 Phyfitalifch: Beton. Bibl. XI. 3.
geftellet worden; fo wie auch die Einwürfe
und Zweifel wider eine folche Unternehmung
ara widerlegt ſind.
XXXIX.
Zoologia Danica ſive animalium Da-
niae & Norvegiae rariorum ac
minus notorum defcriptiones &
hiſtoria. Volumen ſecundum. Ex-
plicationi iconum faſciculi ſecundi
eiusdem operis inſerviens. Aucto-
re Othone Friderico Muller. Lip-
ſiae 1784. 8 Bogen in 8. — 10 ggr.
on dem erſten Theile hat Hr. Profeſſor
Hermann im eilften Theile dieſer Bi⸗
blioth. S. 10 eine lehrreiche Anzeige gege⸗
ben, aus welcher die Einrichtung dieſes Wer⸗
kes bekant iſt. Das zweyte Stuͤck enthaͤlt
groͤßtentheils Würmer; doch ©. 9 iſt die Be⸗
ſchreibung von Mus lemnus. Die Zeichnung,
welche in dem größern Werke gegeben ift, ift
nach dem Leben gemacht, und verdient des:
wegen einen Vorzug vor allen übrigen Zeich⸗
nungen. DBerfchiedene Afteriae. Cancer pa.
ludofus ift dem C. flagnali, den Schäffer
unter dem Namen; filchförmiger Kiefenfug
XL. Gedaͤchtnisrede auf S..2. Binde. 417
befchrieben bat, ähnlich. Buccinum vndatum,
‘welches fchon bey; ifter und Rumpf vorföme,
aber hier iſt auch das Thier befchrieben. Myr
tilus modiolus. Verſchiedene Igel. Blenniug
viviparus. S. 107 koͤmt eine neue Erklaͤrung
der Krankheit unter den Heringen vor, die
man Roͤdaat nennet.
AL, ; 8;
Gedachtnisrede auf Heren Profeſſor
Garl von inne’, gehalten in der .
Domkirche zu Upfal, den 30 Nod,
, 1783, als das adliche Familientwapen
des. auf. der männlichen Seite erlos
- fehenen, von £inne’ifchen Stammes
zerfchlagen. ward, von David Schulz
von Schulzenheim. Aus dem
Schwediſchen von Ehriftian Heinrich
Reichel. Leipzig 2784: 24 Bogen
in 8. a * —
I a ° "it
E⸗ fen mir erlaubt, dieſe Meine. Schrift
er aus Uchtuiig gegen meinen Freund, den
sechtfchaffenen.von tinne‘, den Sohn meines
Lehrers, mit dem ich ein Jahr in einem Haufe
gewohnte habe, nnzuzeigen: Ich :geftebe zwar⸗
daß diefe Rede nicht fo. veichhaltig ift, als fie
wohl Hätte: ſeyn koͤnnen. Der Redner ‚hät
Pbyſ Oekon. Bibl. XIIS. 36. . Ce vie
* #
418 -Phyfibalifch : Beton. Bibl. ZIIL:Z,
viel mehr erhebliches von der Erziefung und
den Schickſalen diefes jungen. Gelehrten ans
‚zeigen fönnen, und es feheint faft, als ob er
fich. gehüret Habe, manches gar nicht zu berüßs
zen, was doch hier hätte erwartet werden
Fönnen. Inzwiſchen findet man Stof genug -
zum Nachdenken über die Bergänglichfeit
menfchlicher Größe und über die Schickſale
ganzer Familien und Wiſſenſchaften. Hin
und wieder koͤmt doch manches vor, was den
Draturaliften noch neu feyn Fan... Zum bey:
fpiel unter den neueftenEntdeefungenfindetman
angemerft, daß Ipecacuanha eine P/ychoötria,
F Lignum Rhodii ein Convulvulus, Lignum San-
talum rubrum ein Prerocarpus iſt, deſſen
Saft eine Art Drachenblut giebt; daß Ebe-
num, tie ich ſchon oben angezeigt habe, ein
Diospyros ift; Balfamius Peruvianus aus Muy-
roxylon, Succus Japonicus oder Catechu aus
einer Mimofa erhalten wird; daß Anacardium
orientale ein Semerarpus iſt; daß Gummi e--
lalicum aus einer Jatropha erhalten. wird;
daß Faba fandti Ignatii die Frucht eines noch
nicht ganz befansen Baums iſt, den matt
jeßt Ignatia nennet; daß Ambra griſea det
Koh von Pänfeter Macrocephalus‘: iſt,
Welcher Walfiih zugleich Walrath giebt,
Der nicht: das Gehirn, fondern ein, in
eihem eigenen‘ · Raume innerhalb des Walz
fifchkopfes enthaltenes Oehl ift. Letzteres mar
8 5 * *
ri als iR
V. Gebächthisredenuf 3.0. Linie”. 419
Doch fchon bekant; aber von der Beftimmung
der Ambra wird man wohl Den Beweis wäns
ſchen, den, man:jedoxh in, Diefer Rede nicht er⸗
warten konte· Man: muß üben; die: Menge
neuer. Naturalien erfinunen; die Linne vor
ſeinen Reiſen nach «Schweden, gebracht hat,
weil: jeder. Naturforſcher in England und
Frankreich ihm mit Vergnuͤgen alles neue und
ſeltene mittheilte. Daß Linne wie ©, 17 ers
zähle wird, die Klaſſe Polygamia ausgewors
fen.bat, und auch Gynandria, Monoecia und
Dioecia hat, auswerfen'wollen, dazu Bat ſelbſt
her. Vater ſchon den Rath gegeben, Ich erinnere
mich, daß er dem Soße ſolches in meiner Ges
genwart oft aufgetragen hat, weil erfelbft zu eis
ner ſolchen Veränderung oder Umarbeitung zu
Alt ſey. Cr wuſta fonft freylich ſelbſt wobl,
daß. dieſe Abtheilungen ſchwankend ‚waren.
Es iſt wahr, daß der jungestinne‘ anfänglich
keine große Neigung fuͤr die Maturkunde hat—
te, denn, ſagte er mir, ich weis die Zeit nicht;
Daß mir folche Sachen neu geweſen find; ich
febe fie alle nicht. mit, der, Neugierde an., wo⸗
mit fie die übrigen Schüler meines; Baterg
betrachten. Aber gewiß ift es auch, daß er
alles fante, und daß doch auch feine Aufs -
merkfamfeit und Neugierde leicht erregt wer:
den konte. Der Meid, weil er fo früh Ans
. wartfchaft auf feines Vaters Stelle erhielt,
bar ibm an feiner Achtung viel gefchadet;
RD Ce a dieſer
420 : Phyfikalifch Beton. Bibl. XI. 3:
dieſer und noch mehr die wunderliche, faſt
knechtiſche Erziehung, woran die Mutter
Schuld: watt; machten Ihn zu furchtſam/ et⸗
was fruͤhe zw unternehmen oder. wagen.
Aber’ aller Nachrichten verſichern/ daß er fich
auf ſeinen Reifen; wo er mehr Achtung und
Liebe als im. Vaterlande fand, vortheilhaft
gebildet hartes ¶ Mir meldete er in ſeinen tegs
‚sen Briefen’;:er wolle einen Theil der Briefe
an ſeinen Vater herausgeben, und er ver⸗
laungte, daß ich ihm: einen Verleger zuweiſen
fotte: :: Man hat Urfache aufmerffam zu fen,
wohin nun die Papiere und großen Sam⸗
lungen diefer großen -Mätmer: kommen wer⸗
den. Solien fie in Schweden bleiben ‚fo iſt
zu wiünfchen, daß” fie inꝰ die Hände und
Auffücht eines Mannes kommen mögen‘, der
ein ungeheuchelter Verehter der Linne iſchen
Verdienſie if. Diefer Rede iſt ein Schaf
senbild :desifeh: Mannes beygefuͤgt, ‚welches
wicht. ganz ohne Aehnlichkeit if. In der
teutſchen Meberfegung iſt S. 9 eine undeutli⸗
ehe Periode: Er war nicht auf einem erhoͤbe⸗
4*
ten Catheder u. ſ. wi =
un bo 2/55 XRX
— — * a, '!p
Te a ei 4
: XLI. j
Cours, complet. -d’agriculture, ou
dictionnaire univerfel- d’agricul-
ture — — par Rozier. "Tome
quatrieme.. Paris 1783. 692 Sei:
SUR er ei I"
u den volftändigen und gut ausgearbeis
> teten Artikeln gehört: Deftiller, wo
man eine ausführliche Abhandlung; von der
Deftillation des Franzbranteweins erhält. Die
volftändigfte und volfommenfte Anlage dazu
ſey die, welche den Gebrüdern: Argand gebört,
zu Valignac, zwiſchen Montpellier und Miss
mes.: Daſelbſt find: alle Fupferne Geräth:
ſchaften, Blaſe, Helm u. f. w. ſtark verzins
net, da fonft faft in allen Franzöfifchen Bren⸗
nereyen dieſe Gefäße beftändig mit Span⸗
grün dick überzogen. ſind. Der Brantes
wein aus Provence hat eine unangenehme
Schärfe, welche der aus Saintonge, Ungous
mois und Aunis nicht hat, weil man in leB-
tern Gegenden einen viel mehr geflärten Wein
nimt. Der erdichte Geſchmack des Weins
geht auch in den Brantewein uͤber. Die ro⸗
then Weine. geben nicht fo augenehmen
Brantewein, als die weißen, und beyde ger
ben mehr, wenn: man fie. in großer Menge
er: Eee 3 auf
423 Phyſikaliſch⸗Oekon Bibl. XIII. 3:
auf einmal gähren läßt, en grande maſſe.
Sehr begreiflich ift,. daß weniger Geift ers
halten wird, wenn die Gäprung der Weine zu
iangſam gefchehn ift, oder zu fange gedauert
bat. Naſſe und falte Sabre geben weniger,
aber beflern Brantewein, als heiße und trofs
fene Jahre. Weine, Die gar zu wäflericht
find, fol man vor der Gährung mit Honig
oder rohem Zucker vermengen, und durch
die zuckerhaften Teile die geiftigen vermeh⸗
ren. Die befte Probe det Stärke des Weins
geiftes iſt, daß man ihn über feuerbeftändis
ges Alkali gießt, wenn diefes Galz darin
ſchmilzt, ſo iſt zu viel Waffer, und zu wenig
Geift da. ‚Denen, die Kornbrantewein brens
nen wollen, wird hier der Rath gegeben,
Das gegorene Gut ganz Mar zu machen; der
Geſchmack des Branteweins werde fchöner
feyn, je Flärer der Meifch gewefen. ©. 68
eine Anweifung zur Unterfuchung des Waſ⸗
fers. Bon der Efeftritität mehr als hier noͤ⸗
thig gemwefen wäre. Gemeinnuͤtziger ift wohl
der Artikel enfant, wo die gewoͤhnlichſten
Krankheiten und Zufälle bis zum ı gten Mos
nate befchrieben find. Unter den mebdicinis
schen Auffägen ift der Artifel Epilepfie auss
führlih. Manche Auffäge über Viehkrank⸗
Keiten find von Viehärzten eingefchicht wors
den, und find wenigſtens weitläuftig genug.
Ueber den Gebrauch der —— —
- XLI. Rozier, dißhion. d’agriculture. 423
iſt viel nüßliches gefagt. Won Anfegung und
Unterhaltung der Fifchteiche, deren große An:
. zahl eine Gegend hoͤchſt ungefund macht,
wovon bier aus Brefle und andern Gegenden
Benfpiele angeführe find. Von Phafanerien,
ein Artifel aus Journal economique du mois
Novembre 177t.. Der Artikel Fermentation
ift von ©. 463 bis 527 zu einem anfehnlichen
Zractate gewachſen. Anmweifung zum Bes
fchlagen der Pferde. Die meiften Kupfertas
feln enthalten Fleine Zeichnungen einiger
Mflanzen, doch die Zeichnungen Tab. 7 von der
weiffen und violetten Feige find beffer.
XLI.
3, —— Wolfs Reiſe nach Zei⸗
Zweyter Theil. Berlin und
ecke 1784. 9 Bogen in 8. |
De erſte Theil iſt Biblioth. XII S. 421
angezeigt; in dieſem andern Theile holt
der Verfaſſer, der nun Mecklenburg⸗Schwe⸗
riniſcher Amtmann iſt, noch verſchiedenes nach.
Etwas von Elephanten, etwas von den alten
Bewohnern der Inſel, und mancherley von
der Regierungsart der Hollaͤnder, von den Un⸗
gerechtigkeiten und Erpreſſungen der Bedien⸗
gen der Oſtindiſchen Geſelſchaft.
Ee 4 XRILIII.
424 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 3.
2 XLIII.
Detail general des fers, fonts, ſerru-
rerie, ferrure & clouterie, a luſage
des bätimens, avec les tarifs des
prix. Par M. Bonnot, verificateur
die ferrurerie. Paris 1782. 519
©eiten in 8.
Dæe Titel ließ mich ganz etwas anders
DMvermuthen, als ih im Buche gefuns
den babe, und um nun meinen fefern eine
Mühe zu erfpabren, will ich Das, was ich ges
funden babe, anzeigen. Das Bud) ift ein
ſehr volftändiges Verzeichniß aller der Schmie:
de: und Sclöffer : Arbeiten, welche in Ges
bäuden nöchig find, wobey zugleich die vers
fhiedenen Arten derfelben, die Preife und die
Meifter, welche jede Arbeit am beften verfers
tigen, auch Die Fabrifen, welche folche lies
fern , angegeben find. Hin und wieder find
auch Anmerfungen, über die Güte und Brauch⸗
barkeit der mannigfaltigen Atten, und Regeln
wider Betrug eingefchaltet worden. Daß
dieſe Machrichten denen, welche einen Bau
in Paris zu beforgen haben, fehr nüglich ſeyn
koͤnnen, ift-freylich wahr; aber ich fehe nichte,
was ih für meine tefer auszeichnen fönte.
Das Buch, welches fehe meitläuftig gedruckt
ift, koſtet fechs Livres.
I . XLIV.
ALIV.
L’art du layetier par, M. KRoubo,
maitre menuifier,, affoci@ honoraire
de la fociere des arts de Geneve.
‘ Paris 1782. 75 Bogen in Fol.
m Fein Stuͤck des technologifchen Wer⸗
M kes, was die Parifer Akademie heraus
giebt, zu übergehen, zeige ich auch diefe Ber
f&hreibung eines Handwerfs an, welches von
allen Seiten betrachtet, Feine große Achtung
- verdienen möchte. Layetiers heißen in Frank⸗
reich diejenigen, welche allerley Feine Kaften
zum Einpacken,. ohne Schlöffer und Befchläge,
Sud wohl Zutterale,. imgleihen Mäufefal:
len, Bauer fir Eichhörnchen und andere ders
gleichen Kleinigkeiten verfertigen. Sie find
eigentlich Abkoͤmlinge der Tifchler oder Schreis
ner, haben auch diefelbigen Werkzeuge, ma:
chen aber in Frankreich eine befondere Innung
aus. Unter Franz I im Jahre 1521 hießen
fie maitres layetiers-ecriniers. , Der Berfafr
ſer dieſer Befchreibung fcheint der Sohn des
befanten Künftlers und Schriftftellers dieſes
Namens zu ſeyn. Das — bat 33'805
gen Kupfersafeln,
es av
426 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI. 3.
XLV.
L’art de la magonnerie par M. Tou-
cotte, architeete. Paris 1783:
uerft.ift etwas weniges von der Befchafs
fenheit der aͤlteſten Wohnungen roher
Voͤlker, nachher von der verfchiedenen Art
zu mauren, Die ehemals uͤblich geweſen ift,
bengebracht worden. Dafelbft finder man die
alten Kunftwörter: reticulatum, infertum ,
xevindtum, ifodomum, pleudifodomum u.
a. duch Zeichnungen kurz erflärt. Mac
dieſem das jeßt gebräuchliche Mauerwerf: en
pierre, en moëllon und en houdage oder
colombages. Zu leßterm gehört das fogenante
Klebwerf. Ferner von den Materialien ; et⸗
was vom Kalflöfchen und Gypsbrennen, 1005
zu Defen abgebilder find. Auch iſt der Puz⸗
zolane und des Terras gedacht worden; aber
chemifche oder mineralogifche Beyhuͤlfe findet
man bier nirgend genutzet. Von den Grunds
mauren, auch auf einem fandigen Boden
und in Waſſer. Dann. von den befondern
Arten der Mauren in einem Gebäude. Eine
Furze Nachricht: von den Steinbrüchen, wor:
aus man Steine nach Paris fommen läßt.
Zuleßt die verfchiedenen Werkzeuge und Mas
ſchinen. Diefe Befchreibung, welche 10 Bo⸗
XVI. Sabricius Briefe aus London. 427
gen Tert und 9 Bogen Kupfer hat, ift doch
nicht ſo ausführlich und volftändig, als die
meiſten uͤbrigen Theile diefes großen Werks
find, und fo gar koͤmt manches beffer in Hartz
wigs Befchreibung diefes Handwerks vor.
Der Verleger hat bier am Ende ein Preis
verzeichniß der einzelnen Stücke diefer Kunfts
hHiftorie angehenfet. Der Preis der einzelnen .
Hefte.ift um zwey Fünftel und der Preis des
ganzen Werks um die Hälfte herunter gefeßt,
fo daß 86 Hefte jetzt für 640 Livres bey dem
Buchhändler Moutard, rue des Mathurins; zu
' Haben find. T,’art de magonnerie foftet ıotiv.
4. Lart du layetier 4 tiv. ı 6 ©. Tuilier
& briquetier von Duhamel, Sourcroy und
Gallaͤn ift wieder neu gedruckt worden und
koſtet 5 Liv. 8 ©. I
Joh · Chrift. Fabricii, der Naturhiſto⸗
rie, Oekonomie- und Cameralwiſſen⸗
ſchaften Lehrers Briefe aus London
vermifchten Inhalts. Deſſau und
Leipzig 1784. 348 Seiten in Klein:
octav. — 20 ggr. | :
er den H. Prof. Fabrieius als Naturas.
RL liſten kennt, u ie
Ha itef
228 Phyſikaliſch Oekon. Bibl. XIII. .
Titel viel nutzbares und angenehmes erwar⸗
ten, auch gewiß nicht in dieſer Meynung be⸗
trogen werden. Die Nachrichten, welche hier
vorkommen, ſind zwar meiſtens ſehr fur,
aber fie betreffen ‚Gegenftände, welche viele
Reiſende unberührt gelaſſen haben, und fie find
oft mit angenehmen Urtheilen und Gedanfen
‚begleitet worden, die den Leſer lehrreich uns
$erhalten. Von dem Zuftande der Naturhis
ſtorie, von den größten Naturalienfamfungen,
von Naturalienhaͤndlern in London, liefert man
bier die meiften Berichte. Man erkennet
Daraus, was frenlich derjenige, welcher mit '
‚ der Englifchen Litteratur befant ift, fchon weis,
daß fuftematifche Kenner der Narurgefchichte
dort fehr felten find.: Ya, der Verfaſſer hat
feinen andern wahren ſyſtematiſchen Botani:
Fer gefunden, als den Sudfon, Verfaſ⸗
fer der Flora anglica ‚- welcher fi durch
feine Apotheke einiges Vermögen erworben
bat. Er fanılet blos-infändifche Naturalien,
unterfucht aber folche mir Kentniß und großer
Aufmerkfamfeit, um ihre Charafteriftif zu
beſtimmen. Hingegen find Samlungen in
London zahlreich und über. alle Maaße prächs
tig, daher auch die Maturalienhändfer , die
ſchoͤnſten Stüce, welche vorzüglich in die Aus
gen fallen, außer England auffanfen, und
durch ihren. Verkauf in London anfehnlich ge
innens Der Reichthum engliſcher Samt
lien,
XLVi. Sabricius Briefe aus. London. 239
lien , die Muͤßigkeit der Vornehmen undeihre
Langeweile‘; die Leichtigkeit Sachen aus allen
Theilen der Welt zu-erhalten, auch das ers
babene Benfpiel unſers Königs, der aber
wahre Kerner iſt, alle diefe Umftände bes
günftigen-diefe'tiebhäberen:' Manche⸗ gewin⸗
nen dadutch von ihren Samlimgen, daß fie
folche fuͤr ⸗Geld zeigen, und fie endlich mie
Vortheile wieder verhandeln. Viele anſehn⸗
liche Samlungen gehen aus Teutſchland und
den noͤrdlichen Ländern naͤch· London⸗ Aus⸗
waͤrtige Naturaliſten, die ſich in hrer Wif⸗
ſenſchaft feſt ſetzen wollen, koͤnnen daher kein
lehtreicheres Land als England beſucheinn wo
ſie, wenn fie die Spraͤche verſtehn und ſyſte⸗
matiſche Kentniß mitbringen, nicht allein
wohl aufgenommen werden, fondern auch fo
ar etwas verdienen koͤnnen. Denn uͤngeach⸗
tet die Beſitzer der Samlungen ſelbſt nicht
Neigung haben, ein Syſtem muͤhſam zu ſtu⸗
diren fo wuͤnſchen fie doch ihrer Sammlung
eine ſyſtematiſche Eintichtung und Beſchrei⸗
bung, daher fie dazu oft Auslander anneh⸗
men. Dieſe erhalten dabey die ſchoͤnſte Ges
legenheit, neue Gattungen zu finden, Duple⸗
ten zu erhalten, und ſich auf ſolche Weiſe
vortheilhaft bekaut zu machen. Man fan
leicht denen, daß ein Gelehrter wie H. F. ſolche
herliche Gelegenheit nicht ungenutzt gelaſſeit
bat” —* hat’ die Reiſe nach London er
Ns J e 8
439 Phpfitalifh ⸗ Oekon. Bibl. XI. 3.
fechs mal gemacht;und hat die Bekantſchaft
der vornehmften, dortigen: Gelehrten , in
der Naturgeſchichte, vornehmlich durch die
Freundſchaft des vortreflihen H. Banks ers
halten... ‚Ausführliche, Befchreibungen von
Maturalien und Fabriken liefert er-hier nicht,
gber kleine Bemerkungen ‚und, Erzählungen
find defto — wovon ich ese aus⸗
zeichnen ‚will. Eine F
Kon dem nun — Solander
und dem H. Banks lieſet man viele ange⸗
nehme Anekdoten. Bey letzterm lebt jetzt ein
gelehrter Schwede, H. Doctor Dryander,
als Bibliothekar, deſſen Freundſchaft und ge⸗
lehrten Briefwechſel ich zu nuhzen das Ver⸗
gnuͤgen babe. Ihm verdanke ich manche
Zuſaͤtze zu meiner Geſchichte der Erfindungen,
wozu Hr. Dryander die herliche Bibliothek
des H. Banks angewendet hat. Auch habe
ich durch ihn von H. Banks ein ſchoͤnes Exem⸗
plar' yon den oben. Bibl. XII, ©, 494. ange⸗
zeigten, Reliquiis Hoaflonianis erhalten, } deren
auch H. Fabricius ©. 54 gedacht hat. Ich
will daher Gelegenheit nehmen, noch: einige
Machrichten von dieſem Werke beyzufuͤgen.
Houfton hatte die, in. Jamaica und bey Vera
Crux in Suͤdamerika. geſamleten Pflanzen,
mit eigener Hand gezeichnet und geaͤtzt. Nach
feinem Tode kamen ‚die Platten und, 2
— rif⸗
XLVI. Fabricius Briefe aus London. 431
ſchriften an -den- befanten. Phil. Willen,
nach deffen Tode fie Sir Joſeph faufte. Dies
fen ‚veränlaßte H. Diyander zur Ausgabe
der fertigen Tafeln. Cs find. aber nur 250
Eremplarien abgedruckt worden, und dieſe
werden nicht verkauft, ſondern von H. Banks
großen Biblieghefen und Gelehrten in Diefenz
Fache geſchenkt, wie denn auch unfere Univerfiz
taͤts Bibliochef ebenfals ein. Eremplar erhalten
hat. Die. erften. funfzehn Tafeln har ſchon
Lirine’inGeneraplantarum,unter dem lanıena
Houfl. A, A. angeführt; z. B. S. 12,57%
85.0. ſ. w. Die neungehnte Tafel: ift in
Spec. plantar. p. 1232 ‚bey - After. aurantius
genant: Houſt. Mfe. c. fig. inne‘ hatte dief@
Zeihnungen von Miller. erhalten. H. Ds
Dryander merft in feinem Briefe an, daß
ab. 22 Ricinoides folio fubrotundo ferrato,
frudtu. parvo. glamerato. des ‚tinne Crotom
glandulofum if. Es ift nicht unwahrſchein⸗
ih, daß H. Banks noch einige andere Par
pire diefes gefchickten Botanifers einft befant
machen werde. - | on nf
2
J * sat
Von dem. brittifhen Muſaͤum giebt H.
Fabr. S. 76 mancherley Machrichten. «Ca
find doch viele große Fehler dabey. Bey dent
ſchrecklichen Aufruhr 1780, deu; dev. Stadt
wahrlich zur Schande gereicht, and den Ha
Fabr. mit vielen Umſtaͤnden baſchtuebn *
FM sobete
‚432 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII.3.
drohete der Poͤbel die ganze Samlung zu zer⸗
ſtoͤhren, weil catholiſche Buͤcher in der Bi⸗
bbBthek aufbewahret würden. Dieſes Bey⸗
ſpiel beweiſet, wie weit die Abſcheulichkeit des
Aberglaubens und der Intoleranz gehen kan,
da fie fo gar⸗ in einem proteſtantiſchen Staate
noch jetzt ſolche Ausbruͤche moͤglich macht.
Man lerne daraus, wie ſchwer es fallen müfle,
und wie lange Zeitinöthig ſeyn werde, in den
Eatholifchen ändern dieſe Tolheit auszurotten,
und mie. vörfichtig Proteftanten jetzt ſeyn
muͤſſen, um nicht zu viel zu trauen, nicht zu
viel einzuräumen‘ umd. nicht zu ficher zu wers
den. Solander hat ein Verzeichniß der im
Muſaͤum befindlichen Naturalien ausgearbeis
tet deſſen angefangener Druck aber langfam
förtgeht. Es iſt nur. wenig Geld dazu ausge:
feßt worden. Die Erzählung von der Sams:
kung des D. William Gunter ©. 84 ift fehe
merkwuͤrdig. Bar ER EEE
ano S. 98 iſt eine Heine: Nachricht von den
durch Kunſt gemachten Inſekten und Larven,
welche ſtat Koͤders zum Angeln gebraucht wer⸗
den, gegeben. Sie beſtehen aus Haren, Fe⸗
Bern, Seide und haben einigermaßen die
Geſtalt verſchiedener Inſekten. Die Figur
des jo getanten Hafts oder des Ephemerum
ſcheint die vorzüglichfte zu ſeyn, nach welcher
bie Sifgeam allerſtaͤrkſten zu gehen pflegen Die
> } PS er⸗
XLVI. Sabricius Briefe aus London. 433
Berfertigung bat Schwierigfeiten; vornehm⸗
dich foll es auf die Figur und Richtung der
Adern in den Flügeln anfommen. Vom Auf
enthalte des Prof. Linne’ in England liefert
man ©, 100 allerley:
©. 126 von dem Fünigl. Schloffe und
botanifchen Garten‘ zu Kew, der, durch
Die tiebe unfers Königs zur Botanik, der
reichfte in ganz Europa iſt. H. 5. Flaget bey
Diefer Gelegenheit über die englifchen Gärtner,
welche nicht gern die Samen ihter Pflanzen
ſamlen und verfaufen. Noch bat inan in
England den Meu:Seeländifchen Flache,
phormium tenax, nicht. ‘Die mitgebrachten
Samen find durch. die Länge der Reife zu alt
geworden, find in den verfchiedenen heißen
Erdftrichen verdorben, und haben nie keimen
wollen. Die auf den Schiffen mitgenomme⸗
nen lebendigen Pflanzen, find allemal von den
Ziegen aufgeftefien worden. Denn es ift
kaum möglich, lebendige Pflanzen auf einem
Schiffe zu erhalten, wo Ziegen find. Gie
fommen, aller angewandten Sorgfalt unge:
achtet, ein oder das andere mal, auf der
Reife, aus ihrer Gefangenfchaft heraus, und
Dann ift alles Grüne im Schiffe unausbleib:
lich verlohren. Es wird aber diefer Hanf
einmal ein herliches Produfe werden, indem
er alle Vorzüge des Hanfs und der Baum⸗
Phyſ. Oekon. Bib.XUIB. 385. Bf molle
434 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XI. 3.
wolle bat. Der Theeftrauch ſcheint fchon
einheimifch zu werden und die Winter im
Freyen auszuhalten. Er läßt fich gar leicht
fortpflangen, wächft leicht, fo gar von abge:
fohnittenen Zweigen. Der Preis diefer Pflanz .
zen ift daher fchon ſehr gefunfen; vor eis
nigen Jahren foderte der Gärtner Gordon
100 Öuineen für einen großen fchönen Baunr,
der in der Bluͤthe ftand. Die meiften Gaͤrt⸗
ner in Enaland find Schotländer, fo wieauch
faft alle Bäcker in London.
©. 205 meldet H. Fabricius, daß dee
befante Hill der DVerfaffer von Marſhalls
Reiſen ift, die er auf feiner Studirftube, ob:
ne England verlaffen zu haben, gefchrieben
bat. Diefer Hill wird auch ©. 213 als der
ärgfte Marftfchreier und Windmacher befchries
ben, den deswegen die gelebrte Geſelſchaft
nie zum Mitgliede hat annehmen wollen.
Eben diefes beftätigen alle Nachrichten, auch
was mir H. Doct. Dryander vor einiger Zeit
ſchrieb: In my opinion, jlook upon Hills
books as entirely ufelefs, as it is impoflible,
or if pofible would require more trouble than
it is worth, to feparate the truth from fals-
hood in his works; in [hort he was a noto-
rious charlatan in the very worft fignification
ofthe word. Learned men on the continent
have no conception of, how barefaced lies
are
XLVI. Sabricius Briefeaus London. 435
are told in print here in England, and what
can be a greater inflamge of it, than Hills
- telling on the titlepege of his vegetable ſy-
ftem, that the figures were drawn and en-
gravedby.himfelf? Bon der Ausgabe des Hor-
ti Malabariei, die Biblioth. V ©. 451 an
gezeigt ift, iſt nicht mehr als der erfte Theil
gedruckt worden. Die Original: Zeichnung |
gen zu der erften Ausgabe find jeßt im Muſaeo
britannico, wie mir H. Dryander ſchreibt,
und ſolche ſind nicht illuminirt. Alſo alle
ausgemahlte Exemplarien find blos von un:
verftändigen oder gemwinfüchtigen Buchhaͤnd⸗
lern, fo wie von Hill, nach der Befchreibung
illuminire worden. Zu der Biblioth. V ©.
450 gegebenen Nachricht Fan ich noch beyfuͤ⸗
geu, daß man von dem erften Theile der ers
ſten Ausgabe zwo verfchiedene Abdrücke hat,
welche beyde in der-berlichen Bibliothef des :
H. Banks vorhanden find. Beyde haben
die Jahrzahl 1678 auf dem gedruckten Titel:
blatte; aber der eine Abdruck bat auf dem
in Kupfer geftochenen Titel die Jahrzahl 1686.
Haller hat offenbar in Angabe der Jahrzahl
geirret. Die vor dem erften Theile ftehenden
Zeugnifle aus Indien find vom 28 April 1675,
und da ift dann gar nicht wahrfcheinlich, daß
der Druck in Europa fhon 1676 vollendet
‚worden. In den Philofoph, transact. n. 145
5 x
f2 p.
1
436 Phyſikaliſch Oekon. Bibl. XII. 3.
p. 100, wo der erfte Theil angezeigt ift, Tier
fet man auch die Jahrzahl 1678.
©. 207 ift der oben fhon ©. 418 anges
gebene Urſprung des grauen Ambers beftäs
tigt. Man finder in demſelben allemal Stüf:
fe von dem Schnabel der Sepiae odtopodiae.
Der Porfifch lebt blos von diefer Sepia und
es wird daher wahrfcheinlih, daß der Am:
ber durch eine Verftopfung der Ereremente in
Dem Redto diefes Walfifches entfteht. - Mein
Freund H. Dort. Schwediaur aus Wien,
der ſchon feit einigen Jahren in London lebt,
deffen Namen ©. 207 verdrudt ift, wird
darüber in Philofoph. transadt. Nachricht ges
ben. Die Lapides manati find nicht vom
Thiere diefes Namens, fondern Knochen aus
dem Kopfe des Porfiihes. ©. 327 wird eis
ner rothen, und wie es fcheint auch blauen
Farbe, unter dem Namen Cudbear gedacht,
welche aus Lichenes fcyphipheri bereitet wird,
nämlich durch die Gährung , fo wie die Roc-
cella verarbeitet wird. Diefe Zabrife ift zu
Leith nicht weit von Edimburg, wo auch aus
Conferva villofa Papier gemacht werden foll.
XLVI.
& BL a437
XXLVII.
Samling af Roͤn och Afhandlingar,
roͤrande Landtbruͤket, ſom til Kongl.
Wetenſkaps Academien blifwit ingif⸗
ne. Tom. Il, Stockholm 1777.
Tom. Il, 1779. Tom. IV, 1783,
Ne erſte Band diefer Samlung iſt Bi⸗
— blioth. VI S. 147 angezeigt worden.
Die folgenden Baͤnde, welche ich aus der
Bibliothek unſers H. H. Murray vor mir has
be, enthalten manche Aufſaͤtze, welche den
Auslaͤndern nicht ſo gar wichtig ſeyn koͤnnen,
indem ſie ſich gaͤnzlich auf die Schwediſche
Haushaltung beziehen. Folgende moͤchten
doch auch in Teutſchland nuͤtzen koͤnnen, und
manche verdienten in dem Schwediſchen a
gain einen. Platz. |
Tom. Mi ©. riſt ein Verzeichniß der Der;
ger gegeben, wo man im Meiche Mergel ger
funden bat, als deffen Gebrauch die Acade⸗
mie zu befördern fucht. In vielen Gegenden
braucht man eine loſe oder mürbe Art Saw
ſtein (Orften) flat des Mergels. S. 65 Aus⸗
zuge aus 16 Preisfchriften über die Frage,
wie man das Ausfallen oder den Verluſt der
Getxreidekoͤrner verhüten koͤnne. Einige Re
f3 geln,
438 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XIII. 3.
geln, die Garben zu binden und aufjufegen.
Vorſchlaͤge zur Berbeflerung der Erndtewas
gen, wozu einige Zeichnungen gehören. S.
200 Berfuhe in Schweden Möhren, Rüs
ben, Balfternafen u. d. zur FZutterung zu
bauen. ©. 207 ein Riß zu einem Biehftall,
in welchem der Dinger vorfichtiger und bes
quemer gefamlet werden fan. ©. 237 giebt
der Berghauptmann Berndefon manche bis:
bee überfeherie Nußung der $aubwälder an.
©. 261 eine neue Preffe, um aus wilden
Aepfeln Effig zumachen. S. 273 Anweis
fung aus Wacholderbeeren (Enebär) Brands
tewein und Mus zu machen,
Im dritten Theile ftehen einige Auffäts
ze über die verfchiedenen Schwedifchen Erds
arten, und deren Verhaͤltniß zum Ackerbau.
Einer ift von Wallerius , und hat viel nüßlis
ches, welches jedoch auch ſchon oft in teuts
Shen Schriften gelehrt if. Andere Auffäße
handeln von der Vermehrung des Düngers.
Ein ungenanter unterfucht die Urfachen des
Setreidemangels in Schweden, und bemüs
bet fi) den Mittelpreis zu beftimmen. Er
mwünfcht Öffentliche Kornmagazine.. Ein Pres
Diger Matbefius giebt den Rath, - gleich auf
den Aeckern die Aehren mit einem Beile vom
Strohe abzubauen, um -dadurch den Verluft
der Körner zu vermindern er ſchlaͤgt dazu eis
ne
XLVII. Samling af Roͤn. 439
ne Maſchine vor, aber fie iſt nicht abgebildet.
Dann folgen einige Anweiſungen, Heidefels
Der urbar zu machen. Dach dem Abbrennen
foll man Pflanzen fäen, und folche unterpflüs
gen, um dadurch den Mangel des Düngers
zu erfegen. Ein anderer lehrt auf einem fols
chen Boden Nadel Bäume anbauen. ©. 291
ein Hebjeug, Steine zu heben und ftarfe
Wurzeln auszureiſſen. Es iftein Hebebaum,
Der unten gezähnt ift, und auf eine eiferne auf
einem Blocke befeftigte Gabel, ftat der Uns
terlage, gelegt wird, Die Zähne machen,
Daß der Hebel eben dafelbft feft aufgelegt
werden fan, wo man es nöthig findet; man
fan alfo den Arm, woran die Laft angebracht
wird, fo kurz als möglich machen.
Im vierten Theile machen wiederum eis
nige Aufſaͤtze über die Berbeflerung der Schwes
Difchen Erdarten den Anfang. Sin einer ift
der Verſuch gemacht, die Menge Dünger,
welche jede Art verlanget, zu beftimmen. ©.
49 bat Hellzen eine neue Drefhmafchine abs
gebildet, die große Aehnlichkeit mit derjenis
gen hat, melde H. Hähn angegeben hat.
©. Biblioth. IS. 447. Abgeftumpfte ges
reifte Kegel werden vom Biehe durch eine ftes
bende Welle über das Getreide gewalzet. ©.
63 hat Johann Fiſcherſtroͤm eine ausführliche
und angenehme Abhandlung über den Mech
öf4 ger
440 Phyſikaliſch⸗GOekon. Bibl. XII. 3,
gegeben, mo er auch die Gefchichte diefes
Getraͤnkes berührt hat. In den nördlichen
Ländern ift es vom älteften Gebrauche. Der
Verf. hat die verfchiedenen Arten der Berei—
tung gelehrt und wünfht, daß Meth den
Wein verdrängen möchte. Im Sabre 1779
foll für 156,394 Schwedifhe Neichsthaler
roter und weiſſer Franzwein ing Reich gefoms
men feyn, fernernoch für 9,725 Rthl. Rheins
wein, für 6,084 Portugiefifche Weine, fers
ner:noch für 15,059 Rthl. audere Arten auss
ländifcher Getränfe; dazu muß nun noch der
Zucker gerechnet werden, den die Schweden
zum Wein zu nehmen pflegen. ©. 123 hat
der Prof. Efmann unterfucht, wie viele mal
Miswachs in Schweden feit dem Jahre 1523
bis 1781 gemwefen ift, und da zeigt ſichs, daß
man in zehen Jahren allemal zwey oder wohl
drey mal Miswachs annehmen fan. Er zeigt
die Anwendung diefer Bemerfung auf die Un:
lage der Magazine. S. 182 folgt eine Ans
leitung zur Kentniß der vornehmften Mines
ralien zum Lnterrichte für $eute, welche Feis
ne gelehrte. Anweiſung zur Mineralogie ges
habt haben. Sie ift inzwifchen furz und gez
wiß nicht hinlänglih. Cine öfonomifche Tos
pographie eines Kirchfpiels bey Abo. Mod
ein Auffag, um das Abjchneiden der Aehren
auf dem Acker anzurarhen. Auf die Frage,
wie man die Ochfen am I, ans
ans
XLVH. Ratechifmus der Schafzucht. 441
fpannen fönne, hat jemand ein Joch angeges
ben, wobey das Thier die Stärke der Hör:
ner, des Halfes und des Vordertheils feines
Körpers anwenden Fan, Es ift bier abges
bilder.
— — —— — — —
XLVIII.
Katechiſmus der Schafzucht zum Unter⸗
richte für Schäfer und Schaͤferey—
Herren, nach Anleitung eines franzoͤ—
fifchen Werkes von H. Daubenton;
zum Beten der Schäferenen Deutfch:
lands bearbeitet und herausgegeben
von M. Chriftian Auguft Wich-
mann, Ehren = Mitglied der £eipzig.
dfonom, Societ. Mit 22 Kupfern,
Leipzig und Deffau 1734. Faſt 2
Alphab. ing. — 2 Rthlr.
Deee⸗ ungemein nuͤtzliche Buch iſt auf
folgende Weiſe entſtanden. Der ehe—
malige Franzoͤſiſche Finanz-Intendant Trüs
daine, deſſen Verdienſte um Schaͤferey und
Wollenmanufakturen ſchon Bibl. IVS. ı an:
gezeigt ſind, veranlaſſete den großen Naturali⸗
ſten Daubenton ſeine Kentniß auf die Ver⸗
beſſerung der franzoͤſiſchen Schaͤferey anzu⸗
öfs wen⸗
442 Phyſikaliſch / Oekon. Bibl. XII. 3.
wenden. Mit welchem gluͤcklichen Eifer dies
ſer dieſen Auftrag ausgefuͤhrt hat, iſt ſchon
aus den vorigen Theilen der Biblioth. z. B.
XLS. 355 bekant. Nach vieljaͤhrigen Verſu—⸗
chen gab er im Jahre 1782 heraus: Inſtru-
ction pour les bergers & pour les proprietäi-
res de troupeaux. 8. Diefes Bud) ift in
Fragen und Antworten abgefaßt, welche Lehr⸗
art für die Schäfer fehon in Schweden eins
mal verfucht if. Man fehe Schrebers Neue
Cameralſchriften U S. 315. Diefen franzds
fifhen Katehifmus bat H. Mag. W. zum
Grunde gelegt, er bat ihn aber völlig umge⸗
arbeitet, um ihn für Teutfchland brauchbarer
zu machen, wozu er nicht nur die beften
Schriften, fondern auch die Beyhuͤlfe ges
ſchickter Naturaliften und Praftifer genußet
bat. Da diefer Katehifmus eigentlich für
Schäfer beſtimt ift, fo enthält er auch nichts
weiter, als was diefe verfiehen und brauchen
fönnen, und man darf bier alfo nichts von
Schäfer: Contraeten, von den Berriegereyen
der Schäfer u. d. was eigentlich die Eigens
tbümer der Heerden angeht, fuchen. Um
Landfeuten das Leſen diefes Buchs zu erleichs
gern, ift es mit grober Schrift gedruckt, und
alles darin fo deutlich als möglich erklärt,
Doch hat H. W. fich nicht gefcheuet, in Ans
merfungen manches beyzubringen, was ges
lehrten Leſern zu wiſſen noͤthig iſt, z. B. die
ſy⸗
|
XLVIII. Ratechifmus der Schafzucht. 443
foftemätifhen Benennungen der Pflanzen,
die felbft Daubenton ausgelaffen hat.
Man weiß, daß Daubenton in Franfreich
mehr als jemand angerathen hat, die Scha⸗
fe in freyer Luft, nicht in engen, verfchlofles
nen Ställen zu halten. Diefer Rath ift denn
auch wiederholet worden, und es ift zu wüns
fhen, daß er endlich algemein befolgt wers
den möge, zumal da uns die Spanifchen
Schäfer in Sachfen den Nutzen durch ihre
Verſuche bewiefen haben. Der Schäferftock,
der ©. 9 befchrieben ift, oder die fo genante
Schäfer: Schute ift doch wohl im größten
Theile von Teutfchland gebräudlih. . ©.
148 werden die wilden Kaftanien zur Futtes
rung empfohlen, weil ihr adftringirendes Wes
fen- wider Krankheiten fichert. Aber auf
Waid und Ginfter S. 116 und ı25 möchte
doch wohl nicht zu rechnen feyn.: ©. 158
und 162 ift die Menge des Zutters für ein
Schaaf beſtimmet. Wenn ein Schaaf begies
tig nach dem Wafler läuft und fäuft, fo ift
es entweder fchon Franf, ‚oder wird in kurzem
franf werden. Schnee ſchadet garnicht, auch
wenn er, nachdem die Schaafe einige Tas
ge fein Waſſer gehabt haben, in Menge ger
noffen wird. Thau fehader gewiß, und die
Anmerkung ift fehr wahr, daß die Dichter,
die Schäfer » Gedichte machen wollen, etwas
von
444 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 3.
von der Schaͤferey lernen ſolten, um nicht
die bethaueten Wieſen zu empfehlen. Salz
wird, wie billig, empfohlen. Daß Schaafe
auch in Teutſchland zweymal jaͤhrlich lam⸗
men koͤnnen, wenn ſie nur genug nahrhaftes
Futter haben, wird S. 188 mit Beyſpielen,
z. B. des Ritterguts Wildenhage im Stifte
Zeiz, welches dem Hauptmann von Milkau
gehoͤrt, bewieſen. Es iſt ſehr wichtig, Scha⸗
fe von langer Wolle zur Zucht auszuſuchen,
weil fie dadurch immer länger wird. . In
England bat man Wolle von 22 Zoll Länge,
Die Regeln, welche die Schäfer bey dem
tammen zu beobachten haben, find vorzüglich
Iehrreih ©. 224. Daubenton verfichert ©.
243, daß die meiften Lämmer, welche um;
fommen, verhungern, weil fie Feine hinläng-
“Jiche, oder Feine gute Milch erhalten haben.
Das Verſtutzen der Schwänze wird nur alss
dann für gut erfant, wenn der Boden leis
micht ift, und fich die Erde an das Ende des
Schwanzes anhenfe. S. 266 das: Ber;
ſchneiden der weiblichen tämmer, oder die
Ausfchneidung der Eyerſtoͤcke, Durch eine
Zeichnung erläutert. Daubenton glaubt doch,
daß das Wafchen vor der Schur befler fey,
da es Doch gewiß ift, Daß die Gefundheit der
Schafe dabey fehr in Gefahr geräth. Das
Thier wird bey dem Scheren auf einem Tifche
an Füßen und Hoͤrnern feft er
h Q ,
XLVIN. Ratechifmus der Schafzucht. 445
Tab. XI abgebilder iſt. Der Pferch wird
auch ©. 344 für trockene Wiefen empfohlen;
Doch gebt der vornehmſte Rath des Ueberſet⸗
zers dahin, den Pferch ganz abzufchaffen, und
Dagegen die Schafe auf einerley Stelle be:
ſtaͤndig über Streu ftehen zu laffen, und als:
dann den Mift aufs fand zu bringen. Durch
dieſe Futterſchaͤferey wiirde manche Schwierig:
keit bey Aufhebung der Gemeinheiten und der
Brache vermieden werden. Daubenton hat
von dieſer Einrichtung, die Bernhard und
andere in Teutſchland empfohlen haben, nicht
geredet. Vielleicht waͤre es moͤglich und gut
geweſen, den Leſern dasjenige, was von dem
franzoͤſiſchen Naturaliſten herruͤhret, von den
Einſchaltungen des Ueberſetzers zu unterſchei⸗
den. Die 22 Kupfertafeln befinden ſich auch
bey der Urſchrift und find ©. 368 erläutert.
Tab. 3 Kenzeichen des Alters nach den Zäb:
nen.
Tach der Erflärung der zum Katechifmus
gehörigen Kupfer folgen fo wohl in der Urs
ſchrift ©. 245, als auch in der Ueberfeßung
©. 394, einige Abhandlungen, die Daubens
ton in der Parifer Afademie der Wiſſenſch.
vorgelefen bat. Die erfte handelt vom Wies
Derfäuen der Schafe. Daubenton vermuthet
©. 409, daß die befanten Wafferblafen im
Körper der Schafe durch unmäffiges Saufen ,
verurfacht werden ; aber ihm find die teurfchen
Beob⸗
446° Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 3.
. Beobachtungen wegen diefer Blafen und der
darin enthaltenen Würmer, noch nicht befane
gewefen. Der nächft folgende Auffaß .ents
hält Verſuche zur Verbefferung der Heerde,
Der ficherfte ift, wenn man allemal die beften
Laͤmmer aufziebt, und zur Zucht die beften
Schafe, die man nur erhalten fan, waͤhlet.
©. 460 von den nöthigften Arzneyen. Die '
Räude wird gemeiniglich durch den fetten
Schafichweis, wenn diefer ranzicht wird, vers
anlaffe. Zum Wderlaffen fchlägt der V. vor,
Die Ader am Backen des Schafes, da wo
die Wurzel des vierten Backzahns liegt, zu
öfnen (fur le bas de la joue du mouton),
Die Stelle ift an der Außenfeite des obern Kins
laden: Knochens mit einem Fleinen Hügelchen
bezeichnet, den man leicht fühlen Fan; vena
angularis, Die 2ıfle Tafel weifer die dabey
nöthigen Handgriffe. Wider die Räude wird
ftat der Tobafslauge folgende Salbe empfoß;
len: man lafle ein Pfund Talg oder Schmalz
(graiffe) fchmelzen, nehme es vom Feuer
und mifche ein viertel Pfund Terpentin ; Dehl
hinzu, huile de terebenthine, welches doc)
von Kien : Dehl verfchieden if. Won nicht
geringer Wichtigfeit find die Verfuche über
den Genuß gefährlicher Pflanzen, doch Scha:
de ift, daß der Mangel botanifcher Namen
zumeilenlingewisheitverurfacht. Ein Schaf,
‚welches nichts als gruͤnes Gras erhielt, vers
zaͤhr⸗
—
XLVIII. Ratechiſmus der Schafzucht. 447
zaͤhrte täglich acht Pfund, oder wenn es nichts
als Heu erhielt, zwey Pfund, oder auch unter
gleichen Umftänden drittehalb Pfund Stroh.
Aus acht Pfund grünes Gras wurden, durch
vorfichtige Dörrung, zwey Pfund Heu, daß
alfo drey Viertel des Gewichts ſchwinden.
Die Verſuche über das Saufen der Schafe
beweifen, Daß es gut fen, ihnen täglich oder
alle 2 Tage Wafler anzubierhen, daß es aber
gefährlich feyn würde, wenn man, fie reißen
wolte, viel Waffer zu trinfen. Vergleichung
der Franzöfifchen Wolle mit der ausländifchen
©. 506, welche mit Hülfe des Mikroſkops
und Mifrometers, welches auf eine Platte
Bergkryſtall gezeichnet worden, angeftellet
find. Dadurch iſt Die Dicke der dicfeften und
feinften Wollenfafern Beftimmet worden. Su⸗
perfeine Wolle hat Fafern, die nicht mehr
als den hundert und vierzigften Theil einer
Parifer Linie Dick find. SD. ſchlaͤgt vor, Gil:
berfäden von jedem Grade der Dicke, die bey
Wolle vorfömt, zu machen, und folche als
Probefäden beym Sortiren zu brauchen; fie
Fönten auf ſchwarzen Sammer befeftigt werden.
Unter den fehr vielen Proben von Wolle ift
doc) die feinfte unter den Spanifchen Arten.
©. 544 bat H. W. Ummerfungen eingerückt,
die ihm ein Landwirth über dieſes Buch mits
getheilt bat, und fie find leſenswuͤrdig; ofs
fenbar ift D. in manchen ee
on⸗
448 Phyſſkaliſch-Oekon. Bibl. XIII. 2.
fonders die die Zutterung betreffen, zu dreift;
Daubenton und H. W. veriprechen noch eine
Fortſetzung.
ki
—— -
XLIX.
Beſchreibung einer Reiſe durch Deutfch:
fand und. die Schweiz, im Jahre
1781, von Friedr. Micolai. Berlin
1754. Dritter und vierter Theil.
Hr beyden Theile find eine fehr ausführ:
nn Tiche Befchreibung von Wien, die fih
duch die Mannigfaltigfeit der Gegenftände
empfiehlt und audy dadurch merfwürdig iſt,
weil fie die. Sitten und Denfungsart desjenis
gen Dres fchildert, wo jetzt mit Macht die
Aufflärung durchbricht. Manches ‚finder
man aber bier weit anders befchrieben, als
unfere Zeitungen melden. Doc, ich fuche
nur folhe Nachrichten aus, welche Gegen:
ftände diefer Bibliothek betreffen. Dabin
‚gebört vornehmfich was man über die Polizey
dDiefer groffen Stadt liefet, die in neuern Zei:
ten ungemein verbeffertift. Inzwiſchen ſcheint
fidy die Wiener Polizey, fo wie die Parifer,
einen viel zu gewaltfamen Einfluß in die An:
gelegenheiten der Haushaltungen zu erlauben;
fo wie fie aus) Spione halten fol. Von der
läs
XXLIX. Nicolai Reifen. 3, 4. 449
fächerlichen und defpotifchen Keufchheitsceom: -
miffion, die jedoch nun aufgehoben ift, fin:
det man mancherlen Fleine Erzählungen. Die
Anftalten zur Reinigung, Erleuchtung und
Sicherheit der Straßen find bier unftändlich
erzählte. Auf ein gegebenes Zeichen muß jez
des Haus bey dürrer Witterung die Gaſſen
befprügen laſſen, und an öffentlichen Pläßen
gefchiebt folches dadurch, daß eine Wafferton:
ne herum gefabren wird, Die hinten einen
drey Ellen langen Schlauch hat, der fich in
einen blechernen Sprengtrichter endigt. Dier
fen Schlauch fchleudert ein Kerl (der Schwanz:
fchleuderer ) bin und her, und befeuchtet das
Durch einen großen Raum. Weil die Straf
fen mit Kalffteinen gepflaftert find, fo reiben
fi folche ftarf ab und verurfachen vielen
Gtaub und Koth. Uber daß diefer Staub
der unerträglichfte und ungefundefte fey, mie
©. 210 gefagt wird, daran ift wohl zu zweis
fein. Vielmehr moͤchte er wohl der unfchäds
lichfte ſeyn; wenigſtens gewiß viel unfchädlis
cher als der, welcher aus feinem Sande bes
ſteht. ©. 246 die Conſumtion der Stadt,
verglichen mit der Confumtion anderer Städs
te Bon den Mierhfutfchen, die, weil fie
Feine eigentliche Tare haben, fehr unbequem’
find. Seit d. ı May 1772 ift die Fleine
Poſt angelegt, welche Briefe und Pafete in
der Stade und den Vorftädten beſtellet. Ib:
Phyf- Oekon. Bibl. XInS. 36. GH re
j 450 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XIII. 3.
re ganze Einrichtung findet man unter den
Beylagen ©. 34. . Ein mühfam ausgearbeis
teter, aber fehr nüglicher Abfchnitt ift S. 277
von den in Wien befindlichen tandescollegien,
wo man auch die Staatsſchuldenfonds kennen
lernt.
Unter den Beylagen des dritten Theils
iſt eine ausführliche Beſchreibung dev vers
fhiedenen Wiener Armenhäufer und Hofpis
täler, welche von einem Arzt aufgefegt ift.
Eben dafeldft findee man Berechnungen der
Einkünfte der Defterreichifchen Erblande, und
einen Bericht von verfchiedenen Auflagen im
Defterreichifchen. Man rechnet in Nieder
und Ober: Defterreich, daß der Edelmann 27
Prozent von feinen Einkünften bezahlt, und
dag der Bauernftand und der Bürgerftand
doppelt fo viel Abgaben zu erlegen haben, als
der adliche Stand; das heißt fie bezahlen an
direften und undireften Abgaben mehr als die
Haͤlfte ihrer Einkuͤnfte.
Des vierten Theils Anfang handelt von
der Handlung, von Manufakturen und Fa⸗
briken, wo Hermanns Abriß, der Bibl.
XI ©. 409 angezeigt ift, oft angeführt, vers
beffere und vermehrt wird, Wien ift der eins
zige teutfche Wechfelplaß, der a drittura auf
Eonftantinopelund Salonichi wechfelt. Nach
dem — * u der Be — mit
mas
k . 2 2
XLIX. Hicolai Reifen. 3, 4. 451
macedonifcher Baumwolle Gelegenheit. Für
100 türfifche Piafter giebt Wien auf 31 Tar
ge Sicht, 89 Gulden Wiener Kurrent w. o.
m. Don den großen Buchdruckereyen, den
größten in Teutfchland. Die Wiener Por:
zellanfabrike hat ihren meiften Abſatz nach der
Tuͤrkey, und verfertigt alfo viele Sachen, °
Die nur dort gebräuchlich find. S. 483 Preis
fe der Meifter: Rechte in Wien, die ungemein
Hoc find. Bon der Bildergallerie, in wel:
cher Gemälde mit Deblfarben aus dem 13 und
14ten Jahrhunderte vorhanden feyn follen.
Damen der beften Kupferftecher, Bildhauer
n.-f. m. Don den Schaufpielen, und dann
auch von der abfcheulichen Thierheße S. 630.
Sm Jahre 1782 folte fie abgefchaft werden,
aber die Pachteinnahme von fünf bis fechs
taufend Gulden verhinderte es. Ausführlich
von der Univerfität, den Schulen, auch von
Dem Unterricht der Taubftummen. Won der
Wiener Bibliothef, und ihrem Reichthume
an Handfchriften. Dennoch nennet H. N.
die Görtingifche Bibliothek mit Recht die
vorzüglichfte und nüglichfte in Teutfchland,
Etwas weniges von der Naturalien: Samlung.
©. 851 von der Bücher: Eenfur. Nachrich⸗
ten von einigen Gelehrten. — Die feinen,
richtigen und freymütbigen Betrachtungen
über den Zuftand der Wiffenfchaften und der
Religion und über die Sitten machen wohl
6,2 un⸗
452 Phpyfikalifch: Dekon. Bibl. XII. 3.
unftreitig den größten Werth diefer beyden
Theile aus. 5 |
—
/
L.
G. F. C. Schads £itteratur der. Neis
ſen. Erſten Bandes erſtes Heft. Nuͤrn⸗
berg 1784. Auf Koſten des Verfaſ—⸗
fers. 5 Bogen in 8. Koftet gehef
tet 8 ggr.
Sie: Anfang des oben ©. 29 angezeigs
ten Werfs giebt nur vor einigen Bis
bliographien; 3. B. des Willers, des Draus
dius und andern Nachricht. ch hätte ger
wünfcht, daß der V. gleich mit Reifebefchreis
bungen angefangen hätte, und ich forge, daß
diefes Stuͤck nicht viel Käufer locken werde,
Es ift auch fehr zu wünfchen, daß er die Buͤ⸗
cher, welche er befigt, von Denen, die er
nicht felbft gefehn hat, unterfcheiden möge.
Diefen s Bogen ift auch die Anfündigung des
ganzen Werks noch einmal beygefügt worden.
LI.
BERN 453
LI.
Monatliche Beyträge zur Bildung und
linterhaltung des Bürgers und Land»
manns. Erften Bandes zweytes, drit-
tes und viertes Stück, Prag 1783. 8
as erfte Stück diefer gemeinnüglichen
Beytraͤge ift fhon oben ©. 203 ange:
zeigt worden. Sie verdienen wegen des Nutz
zens, den fie verbreiten Finnen, algemeiner
befant zu feyn. Die Auffäße, unter Denen
Erzählungen, Fabeln, und Auszüge aus Bir:
chern find, fcheinen alle wohl gewählt zu ſeyn;
jedoch wiirde ich nicht die Beantwortungen
der Meugierden dem Bürger, noch weniger
demjenigen Landmanne angeborhen haben, dem
Diefe Beyträge gewidmet find. — Ich glaus
be es fagen zu dürfen, dag H. Magift. Wich⸗
mann in geipzig der Herausgeber ift, den
man auch wohl in der Beurtheilung der irn:
baberfchen Betrachtung der Innungen er:
Fenner. Diefes Buch wird gelobt, fo weit
es nicht von dem. phufiofratifchen Syſteme
abweicht. .
G 93 LI.
454 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XIM. 3.
—
LI.
Phyſikaliſche Zeitung aufs Jahr 1784,
herausgegeben von J. C. C. Loͤwe,
ordentl. Mitgliede — Holliſchen Na⸗
turforſch. Geſelſchaft. Halle in 4.
err Loͤwe in Breſlau, der vielen Le⸗
ſern ſchon aus einigen Aufſaͤtzen in den
Schriften der Halliſchen Geſelſchaft befant
ſeyn wird, verfpricht in dieſer Zeitung die
‚ neueften Entdeckungen, Bemerkungen und Ers
eigniffen in der Natur, auch die wichtigften
neuen Vorfälle in den nächft verwandten Wiſ—⸗
fenichaften, kurz und gefchwind anzuzeigen,
zu welcher Abfiht er einen ausgebreiteten
Briefwechſel unternommen hat. Utterariſche
Berichte, Todesfälle und Beförderungen der
Gelehrten, Unfündigungen neuer Werfen.
d. werden auch geliefert werden; dagegen find
ausführliche Abhandlungen und Auszuͤge aus
neuen Büchern ausgeichloffen. Die Stücfe
find einzelne Bogen, welche durch das Bres⸗
lauiſche und Hallifche Poftamt verfehickt wers
den, fo wie fie, ohne genau beftimte Zeit,
berausfommen. Sie haben mit den ehemas
ligen Breflauer Samlungen viele Aehnlichkeit,
Die zu ihren Zeiten, da freylich ähnliche pe:
SE Schriften Er nicht fo zahlreich was
ven,
LIT. Phyfikalifche Zeitung. 455
ven, ſehr belicht und nüglich waren, und
auch "och jetzt ſehr fhägbar find. Die Kürze
und Mannigfaltigfeit der Nachrichten wird
auch diefe Zeitung empfehlen. Ich will einis
ge auszeichnen, die gewiß auch unfern m
ueu und angenehm fepn werden.
Um Quedlinburg haben ſich die Kanin⸗
chen ſo ſehr vermehrt, daß der Magiſtrat ein
Paar Ohren mit ı gr. belohnt. Im Jahre
1782 belief ſich die Zahl derer, die mit Fret⸗
gen gefangen find, aufgoo, und die Zahl
der gefchoffenen oder auf andere Art gefanges
nen ift nicht geringer gewefen. S. 35 vers
fihert Here Hacquer, daß die Knoppern
nicht durch den Stid von Cynips aus dem
Kelche, fondern aus den Eicheln oder der
Frucht felbft entſtehen. Die Zwergeichen,
J
welche in Croatien und Boſnien häufig find,
geben niemals Knoppern. S. 44 ein Bey⸗
fpiel, daß ein Mühlftein mit großer Gewalt
zerfpruingen iſt. (Aehnliche Beyfpiele find
fhon in den Schriften der Parifer und Ber⸗
liner Afademie erzählt worden). Das Nies
derfchlefiihe Mittel wider Zahnfchmerzen,
nämlich der Raud) von Bilfenfraut, ift auch
in vielen andern fändern befant; aber daß die
vermennten Würmer Feine Wuͤrmer find, ev;
Fennet man leicht durchs Vergröfferungsglas.
©. 182 wird angemerft, daß die Hafenha:
Gg4 ve.
456 Popfilalifch : Beton. Bibl. XII. 3.
re feit einigen Jahren überall fehr im Preife,
geftiegen find, vornehmlich weil die feinen
und rauchen Hüte Mode geworden find, und
auch deswegen, meil man das Haar in den
Sranzöfifhen Seidenfabrifen anwenden foll,
©. 198 wird noch angemerft, daß die Preis;
erhoͤhung durch die Bermifchung des Haafenz
bares unter Wolle zu gewiſſen feinen Tüchern
berzuleiten fy. ©. 184 meldet H. Prof.
Koͤlpin, daß in Stettin die Wanderraße,
Suͤrmuͤlot, Mus decumanus Pallas. allgemeis
ner wird,
Es ift fehr zu wuͤnſchen, daß diefe Zeis
tung durch Bolftändigfeit und genaue Berichs
te immer nüßlicher und beliebter werden moͤ—
ge, Vielleicht würde es zuträglich ſeyn, die
meteorologifhen Nachrichten entweder ganz
weg zu laflen, oder doch viel mehr einzufchräns
fen. Sie find freylich geößtenthbeils leicht ges
macht, füllen auch gut, aber nußen wenig.
Das leßte Stuͤck, welches ich befiße, ift das
24ſte vom Junius diefes Jahres,
LI.
IV BNı 47
LI
Leipziger Magazin zur Paturfunde, Ma:
thematik und Defonomie; heraugges
‚geben von C. B. Funk, N. ©. Lef
ke und C. F. Hindenburg. Leipzig
VNieeſes Magazin, welches ſich durch die
gute Auswahl der darin aufgenomme⸗
nen Abhandlungen vortheilhaft unterſcheidet,
bat mit dem Jahre 1781 angefangen. Jeder
Jahrgang hat vier Stücke, deren jedes Sag.
Foftet. Jetzt ift der dritte Gahrgang, näms |
lich 1783, gefchloflen worden. Einige Stuͤk⸗
fe find fchon im vorigen Bande der Biblioth.
©. 149 und 605 angejeigt worden. Aus
den letztern verdienen vornehmlich folgende
bier eine Anzeige. |
1783 ©. ı findet man die oben S. 139
angezeigte Abhandlung des H. Schubert.
©. 25 Hrn. Doct. Hedwig Bemerfungen
über die lebendigen Geburthen der Pflanzen,
wo auch zugleich das Aderlaffen der Obſtbaͤu⸗
me unter gewiffen Umftänden angerathen wird.
Ebenderfelbe ©. 148 von den Ausdünftungss
wegen der Pflanzen. ©. 161 H. Lefte von
dem Bafaltberge, worauf das Schloß Frieds
land in Böhmen liegt. S. 265 H. Schneir
| 69 5 Der
458 Phyſtkaliſch-⸗Oekon. Bibl. XII. 3.
der von den Roden. ©. 285 9. M..
Stumpf von der FZutterung der Schafe in
Horden, wo durch große Verſuche der herlis
che Nutzen des Kleebaues noch mehr beftätigt
wird, i
©. 319 von der Zucht und Wartung
der Schäfereyen in Spanien, wo manche
fonft noch nicht befante Nachrichten vorfom-
men. Die Schafe werden ungewafchen ge
fboren. Den Tag vor der Schur läßt man
fie ſchwitzen, weil dadurch das Abfcheren ers
leichtere, auch die Wolle anfehnlicher werden
fol. Vor dem Scheren müffen ſich die Scha⸗
fe nicht zu fat gefreffen haben. Viele Wolle
wird ungewaſchen nach London und Amſterdam
verfchicht. Ehemals hat man die Schafe ein
halbes Jahr vor der Schur mit Dfer gewas
fchen, weil man geglaubt hat, daß folches das
Wachsthum der Wolle befördere ; aber jeßt
iſſt diefe Gewohnheit abgefchaft worden, weil
die Engländer darüber geflagt haben, daß fol:
che Wolle niemals wieder recht weiß werden
wolle. Alfo daher ift Die röthliche Farbe herzu⸗
leiten; die einige bisher als eine Eigenfchaft
der Spanifchen Wolle angeführt haben. Ein
Schaf giebt fünf, auch wohl fehs Pfund
Wolle, ein Stoͤr fechs bis acht Pfund. Aber
wenn man den Abgang bey den Wafchen abs
zechnet, fo Fan man für ein Schaf 25 bis
3
LII. Seipsiger Magazin. 459
3 Pf. und für einen Stör 3 bie 4 Pfund rech⸗
nem Die Pfunde find faft den Sädhfifchen
gleich. Die Salbe, welche die Spanier bey
ifren Schafen brauchen und Miera nennen,
iſt nach ©. 326 ein Decoct von dem Holzeund _
den Wurzeln eines Baumes, Der Enebro ges
nant wird. Diefer wird hier mit unferm
Wacholder verglichen, doch follen feine Blaͤt⸗
ter oder Nadeln länger feyn. . Die Beeren,
welche ebeufals den Wacoldern gleichen,
- follen zur Zeit der Reife eine rothe Farbe has.
ben. Hol und Wurzeln follen viel Debl
oder Harz haben. (Diefer Bann, der hier.
nicht botanifch beftimmer ift, ift, wie ich. ges
wiß glaube, Iuniperus oxycedrus, Die Spas
nier nennen zwar auch unfern gemeinen Wa⸗
holder Enebro, doch wird der Namen jener
Art vorzüglich gegeben, wie Clufius in Ra-
riorum plantarum Hiftoria, Antverpiae 1601.
fol. p. 39 ausdruͤcklich anmerft, und diefer
Strauch unterfcheidet fich auch durch die vos
- then Beeren. Er wächft in Teutſchland nicht,
aber wohl im füdlichen Franfreih. Mau fes
be Hifloire des plantes qui naiflent aux envi-
rons d’ Aix par Garidel. A Mhix. 1715 p.
258, wo auch die Arzneykraͤfte erzaͤhlt ſind.
Garidel fagt: On tire de cette espece une
huile per defcenfum, que le vulgaire connoit
fous le nom d’ huile ou oli de eadé donton -
fe fert pour guerir la gale des brebis, & tuer
a en
450 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI, 3;
les vers qui s’engendrent dans les playes des
ulceres.) ©. 330 H. Böze von Inſekten,
welche dem Getreide ſchaden. ©. 338 9.
Prof. Leſke von einigen Stalienifhen Mine:
alien und Laven. Sch übergebe hier die mes
teorologifchen Nachrichten, einige mathemas
tifhe Auffäge und Auszüge aus Büchern.
LIV,
Caroli Petri Thunberg Med. Do&.
Profefl. &c. - Flora laponica fiftens
planctas inſularum laponicarum fe-
cundum fyftema fexuale emenda-
tum redattas ad XX claffes, ordi-
nes, genera & fpecies, cum diffe-
rentiis fpecificis, fynonymis pau-
cis, deferiptionibus concinnis &
XXXIX iconibus adiettis. Lipfiae
in bibliopolio Mulleriano. 1794.
ı Alphab. 6 Bogen in 8, |
Syiefes Buch gehört zu den wichtigften bo⸗
tanifchen Büchern unſers Sahrhuns
derts, welches die Wiflenfkhaft mit ganz neu:
en Kentniflen bereichert, welche noch niemand
zu hoffen wagte. Es ift nämlich befant, daß
die Europäer faft gänzlich von Japan ausges
ſchloſ⸗
LV. Zhunberg flora Tapomica. 461
ſchloſſen find, und daß wir eben deswegen
nur ſehr wenig von der Maturgefchichte diefer
und der benachbarten Inſeln wiffen. Seit
Rämpfers Zeiten ift fein Naturaliſt Dort ge⸗
wefen, und fo fhäßbar die Nachrichten find,
welche dieſer in feinen Amoen. exoticis gelies
fert hat, fo find Doch die meiften zu Mangel
haft, als daß fie ficher angewehdet werden
fönten. Die wenigen Pflanzen, weldye man
in unfern botanifchen Garten als Yapanifche
Pflanzen vorzeigt, find entweder nicht daher,
oder fie find nur heimlich von Holländifchen
Scifärzten mit herausgebracht worden. H.
Thunberg bat das feltene Glück, nach Japan
zu fommen, dem H. Prof. Nic. Laur. Bur⸗
mann und den Amflerdamer Bürgermeiftern
und Ratbsherren zu danfen, die ibn duch
Empfehlungen unterftüßten, unter dem Auf⸗
trage nämlich, daß er für den botanifchen
Garten in Amfterdam neue Pflanzen famlen
folte. Man finder die Namen diefer quten
Männer bier gepriefen, welche auch felbft auf
ihren Buyten plaatfen neue Pflanzenzubaben
wuͤnſchten. H. Thunberg ging alfo erft nach
dem DBorgebürge der guten Hofnung, vers
weilte dafeldft drey Jahre, um fertig Hollaͤn⸗
diſch reden zu lernen, und ging 1775 mit eis
nem der beyden Holländifchen Schiffe, Die
jährlih nach Yapan kommen dürfen, dahin
ab. Das Schiff Iandete an der Inſel Dezi⸗
| ma,
462 Pbpyfikalifch » Beton. Bibl. XII. 3.
ma, nicht weit von der Stadt Nagafafi, wo“
allein die auswärtigen Schiffe landen duͤrfen.
Die Inſel ift mir einer Mauer umgeben und
bat zwo befeftigte Thore, Durch die Fein Aus:
länder, ohne befondere Erlaubniß und Begleis
tung einer ftarfen Wache, gehen darf. Man
liefet hier in der Vorrede nur furz die mans
cherley mübfamen Mittel, die der Verf. anz
gewendet hat, Pflanzen zu erhalten und nüßs
liche Nachrichten einzuziehen. Die Japani—⸗
fhen Dotmerfcher halfen endlich noch am mei:
ften, und man brauchte den Borwand, daß
der V. als Chirurgus Pflanzen famlenmüfte,
um eingerifjene Kranfheiten heilen zu fönnen.
Aber jedesmal da er zum Einfamlen ausge:
ben wolte, mufte er einen Aufwand von 16
bis 18 Reichsthlr. machen, weil die vielen
Begleiter frey gehalten und befchenft werden
muften. Auch nußte er die Gelegenheit Pflans
zen zu erhalten, da nämlich täglich frifches
Futter für das auf dem Schiffe befindliche
- Vieh angefauft wurde. Machher erhielt er
die Erlaubniß, die Reife nach dem Japani⸗
ſchen Hofe mit zu machen. . Einige nicht uns
gefchickte Aerzte in der Hauptftadt Jedo vers
fchaften ihm auch etwas, und bey der Abrei⸗
fe befuchte er einige benachbarte Ssnfeln. Won
dieſen liefet man hier Papenberg und Bis
fchers Eyland genant, die aber auf den Char:
ten,
LIV. Thunberg flora Yaponica. 463
ten, die mir befant geworden, nicht bemerkt.
ind.
x Das Verzeihniß der Japaniſchen Pflanz
zen ift zwar nach dem Linneifchen Syſtem ges
ordnet, jedoch find die Klaffen Gynandria,
Monoͤcia, Didcia, Polygamia und die Pal:
men in andere Klaffen, wohin fie nach der
Zahl der Staubfäden gehören, vertheilet,
worüber fich der Verf. in der Vorrede rechts
fertigt. Die neuen Pflanzen find fo volftäns
dig, als möglich gewefen, befchrieben. Bey
den übrigen find meiftens nur die Linneifchen
Schriften angeführt worden. Die Japanis
fchen Namen find ebenfals beygebracht wor:
den. Machrichten. von dem Gebrauche der
Pflanzen, oder ſolche, welche zur Aufflärung
der Waaren : Kunde dienen fönten, find ſehr
ſparſam. Die Zeichnungen ftellen ganz neue :
Arten vor. Die Zahl der neuen Gefchlechter _
feigt auf 22 und die Zahl der Arten auf 316.
Aber am Ende folgt noch ein langes Verzeich⸗
niß folcher Gewächfe, die dem V. nicht vol
ftändig genug, um fie ordnen zu Fönnen, be:
kant geworden find. Einen befondern Dank
verdient S. 371 Kaeınpferus illuftratus, wo
die von Kämpfer genanten Pflanzen mit Lin⸗
neifchen Namen verfehn find. Dieſe nuͤtzliche
Erflärung ftebt auch fchon in den Schriften
der Upfalifchen Gefelfchaft der Wiffenfchaften.
Manz
464 | Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XII.
Manche Pflanzen ſcheinen ehemals durch
die Portugieſen und andere Europaͤer dorthin
gekommen zu ſeyn; z. B. Ficus carica, Nicot.
tabacum u. a. Aus den Blumenblaͤttern der
Commelina communis wird eine blaue Farbe
bereitet, welche dem Ultramarin nahe fommen
fol. Mays wird um Nagafafi gebauet, und
ſcheint durch Chinefer befant geworden zu
feyn. Auch Holcus forghum wird gebauet,
auch Panicum verticillatum, Cynofurus cora«
canus wegen der Samen, Weißen, Gerfte,
Haber, Tartuffeln, Hanf, Peterfilien, Anis,
Zipollen, Spargel, Reit, Moon, Vitsboh⸗
nen, Erbfen, Salat, Saflor, Melonen,
Gurken. Trapa natans ift häufig. Aus Ur.
tica japonica und nivea werden ftarfe Stricke
gemacht; die Samen der letztern geben ein
eauftifches Debl. Der Baft von Morus alba
giebt fchlechtes Papier; das befte hingegen
wird von Morus papyrifera erhalten. Die
Zubereitung ift ©. 72 ausführlich erzählt.
Die Formen, womit die Bogen geichöpft wer
den, find nicht aus Meflingdrat, fondern
aus Binfen gemacht. Geleimt wird dieſes
Papier mit einem aus Reißförnern bereiteten
Schleim, wozu auch der Schleim der Wurs
zeln von Hibilcus manihot dient. Das fes
ftere Papier dient doch nur felten zu Kleidern
und Schnupftüchern. Verſchiedene neue Ars
ten von lex. Das Mehl aus den Samen
von
LIV. Thumberg flora Iaponica. 465
von Mirabilis jalappa giebt eine weiffe Schmin⸗
fe. Hopfen wächft in Hecken, wird aber
nicht gebauet." Die Wurzel'von Sium Ninfi
wird von den’ Chineſern ſehr theuer erfauft.
As der B. dort war, galt ein Pfund 600
Thaler. Rhus vernix giebt den Japaniſchen
Virniß, der viel beſſer als der Chinefifche ift.
Man rißer Die Ninde, und famler den auslanz
fenden Saft, welcher mit dem Deble von Bi-
gnonia tomentofa vermifcht und: filerirt wirde
Rhus fuccedaneum giebt aus den Samen ein
Debt, welches fo feft als Talg wird, weswe⸗
. gen man duch Lichter Daraus macht. Die
Beeren der Bafella rubra färben Seide und‘
Baumwolle roth. Aus Junktus eflufus wer⸗
den Deden und Matragen gemacht, weswe⸗
gen er an fumpfichten Orten, wie Reiß ges
bauet wird. Die daraus gemachten Sachen
werden gebleicht. Der Sapanifche Reiß ift
der allerfchönfte, koͤmt aber felten nach Euvos
pa. Laurus camphora hat rothe, aud).gelbe,
auch, purpurfarbige Beeren. Aus den zers
fihnietenen Wurzeln, auch dem Holge, wird
der Kampher von Bauren fublimirt, er feßt
ſich an das im Helm geftecfte Stroß. . Phyto-
lacca oclandra ift auch dort giftig. Die lan⸗
gen Stengel von Nymphaea.nelumbo werden .
gegefien, doch wird die Pflanze für heilig ger
halten. Von Thee ©. 227, doch nichts neu:
es. Sefamum' orientale wird auch dort des
Phyf. Oekon. Bibl. XIIIB. z8t.. HhDehls
456 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 3.
Oehls wegen. gebanet; fo-wie auch Braflica
orientalis. Die;dortige Baumwolle ift Gos-
fypium herbaceum. Camilla fafanqua iſt
kaum vom Thee zu unterfcheiden, und felbft
die Staubmwegefind nur ganz unten zufammens
gewachſen. Die Blätter werden des gutem
Geruchs wegen,dem Thee beygemifcht. Die
. Pflanze ift Tab. 30 abgebildet. Dolichos
ſoja giebt dort eine beſſere Soja, als die Chi—
nefifche iſt. Indigofera tinctoria hat mancher:
ley Abarten, S. 310 Zubereitung. der Moxa
aus den mwollichten Wefen der Blätter von
Artemifia vulgaris. Die Frucht von Cucu-
mis conomon wird eingemacht auch wohl nach
Holland gebracht. u
— — — — nn
ee j
27% }
LV.
Andreas Sparrmann, Doctor und
Profeſſ. der Arzneygel. zu Stockholm,
Reiſe nach dem Vorgebuͤrge der guten
Hofnung, den ſuͤdlichen Polarlaͤndern
und um die Welt, hauptſaͤchlich aber
in den Laͤndern der Hottentotten und
Kaffern in dem Jahre 1772 bis 1776.
Aus dem Schwediſchen frey uͤberſetzt
von C. G. Groskurd, Rector des
Gymnaſiums zu Stralſund, heraus⸗
J ge
2 EV Sparrmans Reife. 467
“gegeben und mit einer Vorrede beglei:
tet von G. Forſter, Profeffor am
Earolino zu Caſſel. Berlin 1794.
626 Seiten 8. — 2 Thlr. |
9 Sparrmans, der fhon mit feis
nem Verwandten, dem berühmten H.
Ekeberg, eine Reife nad) China gemacht
Hatte, entfchloß ſich auf defjelben Veranlaf
fung nad) den Cap zu gehn, um, unter dem
Manıen eines Informators der Kinder des
Untergouverneurs, neue Beobachtungen in
der Naturgefchichte zu machen, wozu ihn vor;
nehmlich fein damals noch Tebender Lehrer, der
große kinne‘, anfeuerte. Nachdem er fechs
Monate am Cap gewefen war, ließ er fich von
H. Forfter bereden, die Reife un die Welt
mit zu machen. Nach der Rückfunft blieb er
noch ein Jahr auf dem Cap, und ungeachtet
er wenige Unterftüßung an Geld gehabt hat,
fo bat es ihm doch nicht an Gelegenheit, neue
Naturalien aufzuſuchen und zu finden, gefeblet;
- auch bat er Zeit gehabt, das Cap genauer als
andere, die ſolches befchrieben haben, Fennen
zu lernen. Diefes ungefähr ift dasjenige,
was H. Forfter in der Vorrede gemeldet hat.
Die Reifebefchreibung ift zwar wie ein Tages
buch eingerichtet, doch hat der Verf. oft Nachs
tichten, welche zufammen gehören, vereinigt.
582 ©. 39
458 Phpfitalifch: Oekon. Bibl. XII. 3.
S. 39 von dem vortreflichen Conftantias
Wein galt Damals das halbe Ohm. so Reiches
thle. nämlich von dem rothen; denn der weifs
fe ift etwas. wohlfeiler. Sehr vieler Wein,
- der unter jenem Namen verfauft wird, ift nach:
gemacht, wiewohl er doch nicht ſchlecht zu
feyn pflegt. Eine Erzählung von einer nach
Paarl gemachten Reife lehrt die Haushaltung
und Lebensart der dort angefeßten Landwirthe
fennen. Bey den meiften herſcht Armuth,
doch find fie gegen Fremde gutthätig, aber
nicht ſehr gefprächig. Bon der Reife um die
Welt find nur einige, aber doch angenehme
Nachrichten gegeben worden. Dach der Rück
Funft unternahm der Verf. eine höchft mühfa:
me und gefährliche Reife ins Land, auf wel:
cher ihn ein Ichrbegieriger Sohn eines Off
girs begleitete. Außer Meitpferden hatten fie
einen Nüftwagen bey ſich, der von zehen ſtar⸗
fen Ochfen gezogen ward. Die Reiſe ging
oftwärts über Hottentotten Holland vis anden
Fluß Staades Nivier, und von da nach
Norden. Unterweges ward ein warınes Bad
befucht, welches die Holländer mit fehr gerins
ger Bequeimlichfeit für Kranke verfehn haben.
In der Nachbarfchaft waren Spuren von
Vulkanen. Wegen Diangel der Wirehshäus
ſer muften fich die Neifenden in den armfeligen
Hütten der Bauern behelfen. Unter den Thies
ven, die ihnen SAER,. waren die gefaͤhr⸗
li⸗
- LV. Sparrmans Reife. 469
lichen wilden Hunde, die Hnäne, diefich dutch
ein befonderes Geheul verräch, aber würftich,
wie ſchon die Alten gefagt haben, die Stim:
me vieler Thiere nachmachen Fan. Stachel:
fchweine werden gegeffen. . Sie fönnen ihre
Stacheln nicht abwerfen. Die Straufe er:
regten durch ihren fchnellen Lauf Erftaunen.
Die Löwen find ſchon ſehr ausgerottet worden.
Nah S. 168 wiſſen die Hottentotten,
daß fi das Schlangengift ohne Schaden trins
fen laſſe. ©. 172 gefamlere Nachrichten von
Den Hottentotten. Sie follen, in Bergleihung
mit. den übrigen Theilen ihres Koͤrpers, ſehr
kleine Hände und Füße haben. Selten has
ben fie Spuren eines Barts. Die Geſchlechts⸗
theile der Weiber haben die Bildung nicht,
Die einige erzählt haben; nur find Ruthe und
Mymphen, befonders bey den ältern, länger
als gewöhnlich. Die Fabel von der Schürze
foll Tachard zuerft nach Europa gebracht has
ben, wozu ein Fleiner Vorhang, den die Hots
tentottinnen tragen, Gelegenheit gegeben zu
haben fcheint. Zu einigem Schmude dienen
Stlasforallen, Porzellan : Schneden, auch
Nauta albicilla.. Die Fabel, daß fie fi mit
Gedaͤrmen ummwinden und fehmücken, . ift dar
ber entftanden, daß fie aus dickem Leder Rin⸗
„ge niachen und folhe an Urmen und Beinen (
tragen. und Abbildung dev
- 553 —2
| 470 Pbpfikalifch : Oekon. Bibl. Xul. 3.
Pfeile und anderer Geraͤtſchaften. Jene mwers
den mit dem Gifte der Schlangen vergiftet,
wie auch diejenigen Pfeile, womit fie das
Wild erlegen, weil fie wohl wiffen, daß der
Genuß nicht ſchadet. Eine befondere Rare
machen die Bufchhottentotten aus, die in
Waldungen vom Raube und mit den übrigen
in Feindfchaft leben. Man fängt folhe, wie
das Wild, um fie zu Sflaven zu brauchen.
Kinder, die von Europäern mit Hottentottin
nen erzeugt find, dürfen nicht getauft werden,
wenn fle nicht zugleich die Väter zu ihren Ers
ben annehmen wollen. S. 283 mancherley
von Elephanten. Da die großen Zähne von
100 bis 150 holländifchen Pfunden wiegen,
die man für eben fo viele Gulden an die Re:
gierung verfauft; fo Fan jemand, der einen
Elephanten erlegt, 100 Rthlr. gewinnen.
Bon der Begattung hat Sparemann fo gar
Feine fichere Nachricht einziehen Finnen, und
er zweifelt, Daß fich das Weib dabey auf den
Rücken legen folte. Daß die Jungen mit dene
Rüffel faugen, wurde von allen befräftigt.
Mit dem Ruͤſſel fol das Thier eine Laſt von
200 Pfunden von der Erde aufheben und fich
auf die Schulter legen Finnen; es foll im
Stande feyn, auf einmal Waaren, die 3200
Pfund franzöf. Gewichts halten, zu tragen.
Alles Elfenbein muß an die Compagnie vers
Fauft werden, welche aber für Fleine Zähne
* pfund⸗
WW. Sparrmans Reife. 471
pfundweife nur- halb fo viel als für — be⸗
zahlt. Es iſt hoͤchſt wahrſcheinlich, daß eine
ungeheure Zahl dieſer Thiere an allen Stroͤh⸗
men in Afrika leben, wo ſie wohl den Meiſter
uͤber die Menſchen ſpielen. S. 305 von den
Schwanzharen; die bornartigen, dergleichen
man in Samlungen, auch in der meinigen
anteift, find 14 bis 15 Zolllang, aber ihrer
follen an der Zahl nur 180 feyn. In der
Erde findet man dort fehr felten Elephantens
Zähne. Die Erzählung von Loͤwen ©. 362
Laffen fich ungemein gut lefen. Das Gebrülf
diefer Thiere fan man nicht mit dem Donner
vergleichen, auch ift es nicht fehr durchdrin⸗
gend, vielmehr ein langfamer rauher Thon,
der aus der Erde zu kommen und ein Mittels
laut zwifchen U und O zu ſeyn ſcheint. Pfers
de und Ochfen bezeugten in der Nacht, bey.
Annäherung der Loͤwen, die größte Angft
flönten oder feufzten und bie Hunde wagten
nicht zu Bellen, In neuern Zeiten follen doch
die Löwen viel [heuer geworden feyn, und übers
haupt gehört. das Thier nicht zu den allerdreis
fteften. Die Büffel wehren fih, fo daß der
Löwe, wenn er diefe angreift, fein eigenes Les
ben wagt. Bey Tage auf ebenem Felde find,
22 bis ı5 Hunde geſchickt, einen Löwen zu
tödten und. zu zerreiffen. ;
©. 411 fehr ſchoͤne und meiften theils ganz.
neue Nachrichten von Nafhörnern, nämlich.
b4 den
472. Phyfitalifch : Öeton. BibL XI. 3.
den zweyhoͤrnichten. Man liefet hier viel mehr,
als was der V. ſchon in den Abhandl. der
Schwediſchen Afadem. geliefert hat. ©. oben
©. 247. Das Thier hat Feine Vorderzaͤhne,
fondern nur an jeder Geite 14 Backenzaͤhne.
- Das Maul gebt vorne fehr fpiß zu, und die
tippe ift fo hart, daß es damit Kräuter und
Buͤſche abfcehneiden fan. - Die Haut fan doch
von gemworfenen Pfeilen durchbort ‘werden.
Nach ©. 429 fand der B. einen mänlichen
Strauß auf Eyern fißen, die jedody nur auf
dem Erdboden frey Tagen. Alſo bruͤtet auch
dieſer Bogel, wenigftens in jenem Theilevon
Afrifa, auch lebt er in der Monogamie, wir
Der die Gewohnheit der größern Vögel. Er
fcheint 15 bis 25 Eyer zu legen. Das mänz
liche Gefchleht bat am Steiße und an den
Flügeln weiſſe Federn, am Leibe, Mücken und
Bauche aber ſchwarze Federn; das weibliche
aber hat nur am Steiße und an den Flügeln
ſchwarze Federn, übrigens find fie durchge:
hends afchgrau. Kine von den größten:
Straußeyerfchafen wog 22 Loth; Daher das.
Gewicht für ein Ey von ıs Pfund, was
Büffon angiebt, viel zu viel if. Der Bos
gel fcheint zum Laſttragen abgerichtet werden
zu koͤnnen. Kaſuare find dort nicht. Buͤffel
find auf diefer Reiſe oft erlegt und verzaͤhrt
worden. S. 455 einige neue wahrfcheinliche
Gründe für das Dafeyn des Einhorns, pie
ür
LV. Sparrmans Reife. | 473
für auch H. Pallas in einem hier beygcöruck
ten Briefe ſimmet. S. 458 von den. Kaf—
fern. Vom Hippopotamus, deſſen hoͤchſt ge⸗
faͤhrliche Jagd des Verfaſſers unermuͤdliche
Begierde nach neuen Entdeckungen beweifet.
Von noch fehr vielen feltenen oder neuen Thies
ren kommen hier fehr fchäßbare Nachrichten
vor, dieich hier unberührt gelaffen habe. Von
der Bereitung der Aloe S. 603. Die Fol:
gen der. $eibeigenfchaft oder Sflaverey find
bier fo deutlich und überzeugend gefchildert ,
daß man gefühllos ſeyn müfte, wenn man
nicht, dieſe verdammen molte.
"Die Ürfchrift, welche ich auch vor mir
habe, hat den Titel: Refa till Goda Happs-
Udden, Södra Pol - kretfen och omkring Jord-
klotet, famt till Hottentott-och Caffer-Lan-
) den ären 1772-76 af Anders Sparsmann.
Förfte delen. Stockholm. 1783. 766 Seiten
in 8. Man fieht hieraus, dag wirnoch einen
Theil zu erwarten haben, welches in der Lies
berſetzung nicht angezeigt ift. Diefe ift getreu.
und gut, doch bat man fich einige Auslaſſun⸗
gen oder Abkürzungen erlaubt. Sie ſcheinen
inzwifchen nicht viel zu betragen, daher wohl
die Käufer lieber ein Paar Bogen mehr bez
zahle haben möchten, als wegen der Auslaf
fungen zweifelhaft zu feyn. Urſchrift und Le:
berfeßung haben die fehöne große Charte von
Der aͤußerſten Spige von Afrika, fo weit fie
der
474 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIM. 3.
der, Verf, bereifet. hat. . Dieſe Charte ‚wird i
Stockholm auch einzeln’ auf einem großen Bogen
verfauft, mit dem Xitel: -Mappa geographica
proinontorii bonae ſpei, quam 1779 edidit A.
Sparrmann. Da ich diefe felbft befige,. fo finde
id) fie völlig fo wie fie bey der Reifebefchreibung
gefunden wird. Dieſe hat ferner noch in der Les
erfegung 13 Kupfertafeln. Die darauf abgebil—
deten Thiere find: VI Antelope fylvatica.. VN
Bos cafer. VIII Antelope pygargus.. IX Rhino-
ceros bicornis. X Antel. Grus. XI Antel. dorcas,
XI Antel. orcas. XIII und XTV Hippop. amphi-
bius. Diefe Zeichnungen find inzwifchen nicht voͤl⸗
lia diefelben, welche die Urfchrift hat; - man hat
naͤmlich für gut gefunden, ſolche mit ‚denen zu
verwechfeln, welche Hr. Prof. J. R. Forfter mit:
getheilt bat; doch VII, IX, XII und XII find
unverändert geblieben. Uebrigens erinnere ich
noch, daß die Biblioth. X ©. 1 angezeigte Reis
febefchreibung des Hauptmanus Hop die nördliche .
Gegend betrift, daß aber ihr Berfaffer von H.
Sparrmann fo weit übertroffen wird, daß er mit
demfelben gar nicht verglichen werben fan. Die
Zeichnungen, welche bey jenem Buche find, find
zum Xheil aus Büffon und Pallas entlehnt wor:
den. Die wenigen neuen find zu dem nicht ein-
mal ganz richtig. Die in Amfterdam 1777 in 2
Dctapbänden heransgefommene: Nieuwe algeme-
ne Beschryving van de Kaap, ift, nad) dem eiges
nen Geftändniße des. Vorrednerd, ganz aus Kolbe,
la Gaille und andern befanten Büchern zufammens
geſchrieben. u
t
Phyſikaliſchkonomiſche
Vibliothek
worinn
von den neueſten Buͤcher,
welche
die Naturgeſchichte, Naturlehre
und die
Land: und Stadtwirthſchaft
betreffen,
| zuverläflige und vollftändige Nachrichten
ertheilet werden.
cſc—c———
Dreyzehnten Bandes viertes Stuͤck.
——— — — —
Göttingen,
im Verlag der Wittwe Vandenhoek.
1785:
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Inhalt
des dreyzehnten Bandes vierten Stuͤcks.
EN fetificio di Francesco Grifeimi. S. 475
— IN eined Syſtems der Staats⸗ ä
ehre. : ER
A. Berner Befhreibung und Abbildung der Baume
+ und Gefträuce. ' Penis, CE a
IV. Kleemann Tagebuch feiner Reiſe. —_— - 48X
V Schmieder des Churfürftenthume Sachfen Pos
ligey⸗ Verfaſſung. Zweyter Theil. - 482
VI. Antologia Romana, Eure -- 484
Vii. Memoria fulla coltivazione del rifo, © ° - 486
VYm. Tnoll Wuhbererfpeinungen ind Licht gefeht. -- 487
ER. Queder botanifch: praktifhe Luſtgaͤrtnerey. Zwey⸗
ter Band. * BAR 5 489
„X. Abhandlungen der Schwediſchen Akademie. 41,
nebſt Univerfalregifter. 492
XI. Defcription des projets & de la conftruftion des
© sponts; du projet du canal de Bourgögne -— par
© M. Perrone. u *499
Xn Bruyn Aufforderung der Mitbürger zur Theil⸗
nehmung an den’ Ganals Kandel. ; - 584 \
.XUL. v. Buͤffon Naturgefhichte der Vögel: X. -— 505
XIV. v. Buͤffon Naturgefhichte der; vierfüfjigen ;
Thiere. IX. - 507
XV. Tranfadions of the fociety for the encourage-
ment ofarts, manufadtures and commerce. I, 2. -- 508
XVI. Mahlerifche Reife am Nieder s Rhein. - 513
XVII. L’ Afrique Hollandaife. -
XVII. Travels in’ the“two Sicilies“by Henry Swin-
burne, Vol. I. - 516
XIX. v. Zorneks Bemerkungen über Oeſterreichs
Staatsoͤkonomie. er - 519
XX. Spftematifches Verzeichniß aller Schriften, wels
che die Naturgefchichte betreffen. = 523.
XXI. Magazino georgico. = 525
XXI. Schubart Zuruf an Bauern, die Futterman⸗
gel leiden. 527
- ru Zolzhauſen Beylage su Hrn. Schubart Schrif⸗
en. 529
xXIV. Marat phyſiſche Unterfuhung über die Elec⸗
tricitaͤt. 334
XXV. Marsdens hiſtory of Sumatra. Sale
XXVI
-- 480
"Sahalk
xxvi. Stuck Ver ʒeichniß der Reiſebeſchreibungen· 546
XXVII. Oryctographia Carniolica. Dritter Theil. - 553
XXVIII. Pfingften Almanach für Cameraliſten und
Polizeybeamte. 1785 256
XXIX. Bedträge zur. Finanz + Litteratur der vreuſũ⸗
ſchen Staaten. [3
XXX. 5oeP.biograpfifch-Titterarifche Nachrichten von
Defonomen und Gameraliften. - 564
AXXI. Rieß Abhandlung von * Eigenſchaften und E
den Zubereitüngen des Alan
XXXII. Breitkopf Verfuch, den un der Spiel:
ferten, des Leinenpapierd und der Holzſchneide⸗
kunſt zu erforſchen. Erſter Thei a,
XRXIUE Proben der Schriften in der Breitlopñſchen
Schriftgießerey
XXxXxIV. Schriften der Berliniſchen Geſelſchaft natur:
— Freunde. Dritter, vierter und fuͤnfter
- 57
XXXV. J. Beckmann Beytraͤge zur Detonomie
Technologie, u. ſ. w. Neunter Theil... . *590
XXXVI. ———— gen 1784 - 592
XXXVII. Phyſilaliſch⸗ ötonemiiche Zeitung. 1785. -- 594
XXXVIII. Juriſtiſch⸗ — —*— Gr ndfäße von.
re der — nden Preuß *
ſiſchen Sta = —
Lı
MiE
GW rn ne
— TREE — r I
N] ſetificio ovvero memorie dodici di
Frantefco Grifelini, fegretario gius
bilato della focierd‘ patriotiea di
Milano, fopra i diverfi rami ge-
orgici, ed’ induftria che lo cofti-
‚tuifcono. Verona. 1733. 2 Theile-in
4. Der erfte halt 158 Seiten und ı$
Bogen Kupfer; der andere 284 Sei⸗
ten und 4 Bogen Kupfer, /
Ser Verfaſſer bat fchon einige Preis:
ſchriften über den Seidenban geliefert,
welche zum Theil in Giornale d’Italia , zum
Theil auch in den Abhandlungen der oͤkono⸗
imifchen Gefelfchaft in Krain, abgedruckt find. .
Dieſe hat er hier mit einigen. Veränderungen
zuſammen drucken laflen, wodurch denn ein
Ganzes entftanden ift, welches freylich Bey:
fall verdient, Inzwiſchen fcheint doch der -
V. oft aus Andern Werfen, vornehmlich
franzöfifchen Büchern, zu fchöpfen, wo er
Phyf. Dekon. Bibl. MI 9.4 St, Ji bil
x
476 Phyſltaliſch Beton. Bibl. XIII. +
billig eigene Unterfuchungen hätte nußen fol:
ken. Er hat viele neue DVorfchläge, aber
auch diefe find fchon oft Befchrieben worden,
und eigenthümliche neue Bemerfungen ſchei⸗
nen nicht vorzufommen. Dem erften Theile
iſt eine Gefchichte der Seide vorgefeßt, die
aber auch nur von andern entlehnt und zufanıs
men gefchrieben if. Man Fönte wünfchen,
daß der V. den Fortgang der Kunft und die
almaͤlige Berbefferung der Werkzeuge gelehrt
Hätte; aber davon ift hier wenig zu finden.
Das Kreuzen der Fäden beym Abmwinden foll
von Piemontefern ums Jahre 1724 erfunden
und duch einen berfchaftlihen Befehl eins
geführt ſeyn; wenigftens foll es bey dem ers
ften aus dem Oriente erhaltenen Hafpel nicht
uͤblich geweſen ſeyn. Won Erfindung der
Geidenmüßle, Filatojo, worauf Drgafin und
Teamfeide gemacht wird, . liefet man bier
nichts neues; nichts, was nicht aus Zanon
genommen wäre. Man Fan fi darüber
beflagen, daß der V. diefe Mafchinen zwar
befchrieben, aber nicht abgebildet hat, unge⸗
achter die übrigen Werkzeuge gut abgebildet
find. Was hier über die Erziehung der weifs
fen. Maulbeerbäume und Geidenraupen ges
ſagt iſt, ift völlig die fchon oben Bibl. VIT.
©. 577 angezeigte: Abhandlung , doch: find
bier ein Paar Vorfchläge, wie an einem Kefs
ſel 2 — vier Haſpel angebracht werden koͤn⸗
Bi nem,
LLA ſietiſtio di Griſtlini. 477
nen, eingeruͤckt. Um die Raupen in den Ge⸗
ſpinſten zu toͤdten, bedient man ſich doch
noch feines andern Mittels, als des Dampfs
Bades, wozu ein Ofen dient, Der auch Bier
abgebilder iſt. Ich vermifle die Benugung
der inneren Haut der Gefpinfte, welche nad)
dem Abwinden übrig bleibe. in Graf Betr
ont zu Breftia hat eine Pfanne angegeben,
welche man in den Keffel ftellen foll, damit
die Hand der Arbeiterinn und die Gefpinfte
ſelbſt nicht ‚zu fehr leiden. . Diefe Einrichtung
iſt bier. II Tab, 8 abgebilden Vom Blei—
chen und Abmeiffen der Seide iſt nichts’ ger
lehrt worden, fo wie auch die Weberey übers
gangen iſt. Dagegen finder man am Ende eis
ne italienifche Weberfegung von Macquer
Kunſt Seide zu färben, die ſchon laͤngſt in
Der Pariſer Kunſthiſtorie teutſch zu leſen iſt
H. Griſelini ſcheint zu denen zu gehoͤren, weis
che ſich die gelehrten Arbeiten ziemlich leicht
zu machen wiſſen. F ey erde:
= Te nu.
478 —— Bibl. XII. &
; W |
G. F. Lamprecht, der — und.
- MWeltweisheit Doftors, Verſuch ei:
nes volftändigen Syftemsder. Staats:
lehre mit Inbegriff ihter beiden wich,
. tigften Haupttheile, der Polizey: und
» Rameral = oder Finanzmifjenfchaft.
‚Zum Gebrauche akademifcher Vorle⸗
fingen, Erfter Band, welcher ven
- erften Theil und die eine Hälfte des
zweiten enthält. "Berlin 1784. 800
Seiten in 8. — 2 Thlr. 6 ggr. |
SJJoltändiger ift dieſes Bud) allerdings,
als andere feines gleichen zu ſeyn pfles
ge, und eben Daher kan es denen ſehr gue
dienen, welche ſich durch eigenen Fleiß Kent
niß der Staatswiſſenſchaft, vornehmlich der
Polizey, erwerben wöllen, zumal da überall.
eine große Anzahl Schriften angezeigt ift.
Den Bewohnern der Preuffifchen Staaten ge:
reicht auch die Anführung dee Gefeße, Ver⸗
ordnungen, Meferipre-zu nicht geringem Nut⸗
gen. Diefer Band begreift dasjenige, was,
nach meinem Begriffe, zur Polizey gebört,
wenn man nämlich diefe recht weit ausdehs
nen will, Der V. erflärt fie S. 68: Polis
zey nent man — den Inbegriff aller
in⸗
FW .
—
ri ‚Lamprecht Staatslehre. 479
inntern Einrichtungen einer Gefelfchaft zur
Erreihung ihres Endzwecks; ift diefe Ge:
felfehaft der Staat, fo haben wir den Be
griff der Landespolizey im weiten Verftande.
Bey den . angeführten. Büchern find. viele
Verbeſſerungen möglich, wie man leicht: dens
fen kan. Denn wer fan diefe ungeheure
. Menge ganz felbft gelefen: Haben! Mir find
beym Durchblaͤttern folgende aufgefallen. Wil:
lichs Auszug aug den $fandesgefegen ©. 59
ift in Quart. ©. 442 lefe man Borheck, S.
440 Uutenrieth. S. 35.Quenel. Die ©. 594
angeführte Abhandlung yon den Franffurter
Meflen ift 1765 in 4 gedruckt. Die Riffe der
Hannsverifchen Heerftraßen find ©. 599 zwey⸗
mal angeführt worden... Wir haben nur
noch einen Theil, ‚der in Kleinfolio 1780
ausgegeben if. S. 418 auf Bogen Bb,
‚(denn die Geitenzahlen find fehlerhaft) iſt
Seyberth zu laſſen, deſſen angeführte Difr
fertatiön hier in Göttingen gehalten und ges
druckt if, wo er auflerordentlicher Profefloe
gewefen, aber bald geftorhen iſt. ‘Die öfos
nomifche Bibliochef S. 41 n. 4 iſt ein elens
des Buchhändler: Verzeihniß, welches zu
nichts. nutzet. Schirn S. 422 heißt Schiern,
und fein Bud, iſt Dänifch: Agerdyrknin-
gens og ‚fabrikkernes indflydelfe paa hin-
anden og: paa et lands-Iyrksalighed, Der V.
mein ehemaliger Zuhoͤrer,hat es ganz aus
Ji 3 mei⸗
%
430 Phyſtkaliſch⸗ Dekon. Bibl. XIT.4-
meinen Vorleſungen zufammengefchtiebet,
©. 406 findet man die Schriften: über das
Schleſiſche Creditſyſtem angeführt. In ei:
ner neuen Ausgabe verdiente eben daſelbſt die
aͤhnliche Hamburgiſche Einrichtung gelobt zu
werden, wovon man die volſtaͤndigen Nach⸗
richten in meiner Samlung von Polizey⸗
Geſetzen III ©! ı antrift.
AH...
% ©. Kerner Befchreibung und Abs
Bildung der Baͤume und Gefträuche,
welche in dem Herzogthum Wirtem:
berg wild wachen, Zweytes Heft.
. Etutgart 1784: 4
Dee Fortſetzung des vortreflichen Werks,
welches dem V. ſehr viele Ehre macht,
enthält die erſten Laubbaͤume auf acht Tafeln,
wozu drey Bogen Tert gehören. Zab. 8
Die Traubeneiche, 9 die Stieleihe, 10 die
Buche, ır die Heinbuhe, 12 die Eiche,
13 die Birfe, 14 die Erle und 15 die Ulme.
Ueberal find die Blüchen in natürlicher Gröf
fe und vergroͤſſert, ingleichen die Keime oder
jungen Pflanzen abgebildete. Der Tert ift
kurz, aber zu fo einem Werke hinlänglich.
Es ift wohl gewiß dasjenige, welches. man
allen denen, : welche: unſere Forfibäume ges
* Era nau
VUV. Rleemanns Tagebuch). 481 |
nau kennen lernen wollen, vorzuͤglich empfeh⸗
len kan, zumal da der Preis ſehr maͤßig iſt,
und die Fortſetzung nicht lange verzoͤgert
wird. —
—
I Re
Tagbuch der Reiſen von N.E. Kleemann.
Mit einer zuverlaͤßigen Karte von
der Krim und vielen Kupfern. Prag
1783. 388 Seiten in 8. — ı Thlr,
16 ggr. | DEE
Nie ift die Dritte Ausgabe desjenigen
u Buchs, welches bereits Bibliorh. IH
©. 526 angezeigt if. Der V. hat es neu
umgearbeitet, bar die fchleppende Briefform
weggeworfen, und den Gtil eines Tagebuchs
Dagegen gewählt. An vielen Stellen find
Heine Zufäße eingefhalteet worden; z.B. ...
Veberfegung eines Firmans oder eines Paffes
von Türfifchen Kaifer. Der Anhang ift nicht
ganz neu, fondern er enthält dasjenige, was
Die Ießten Briefe der erften Ausgabe ausma⸗
chen, Die befte Zugabe würde gewiß die
Karte fen, wenn fie fo zuverläßig wäre,
als fle auf dem Titel genant wird; aber das
iſt fie gar nicht, vielmehr iſt fie nur eine Cor
pie der aͤlteſten Karte,s vielleicht derjenigen,
die noch Lorrer unter dem Titel: Theatrum
Ji 4 belli,
4382 Phyfitalifch: Dekon. Bibl. XIII. 4.
belli, five nova Tureicarum & Tartaricarum
provingiarum defignatio herausgegeben hat.
Auf beyden ift wenigftens die Krim gleich
rund abgebildet . und die Landzunge, die von
Atabat nach Norden läuft, und die doch auch
fhon auf einigen ältern Karten bemerfe ift,
fehle gar. Noch viel mehrere Fehler wird
man finden, wenn man die Kleemanfche Kars
te mit derjenigen vergleichen will, ‚die zum
biftorifchen Portefenille 1782 unter Aufficht
des H. Dberconfr. Buͤſching gezeichnet ift,
Diefe koͤmt in der Hauptfache mit der fiebens
ten Karte im Ruflifchen Atlas überein, auch
mit derjenigen, welche Jaͤger in Frankfurt
mit der Weberfchrift; Theatre de la guerre en.
tre les empires de Ruflie & de Turquie gelie⸗
fere hat. Die übrigen Kupfer find Ausfichz
ten einiger Derter, und diefe mögen wohl
* ſo alt und unzuverlaͤſſig, als jene Karte
en. ;
—
V.
Des Churfuͤrſtenthums Sachſen alge⸗
meine und der Reſidenzſtadt Dresden
beſondere Polizey⸗Verfaſſung. Zwey⸗
ter Theil durch Gotfr. Schmieder,
wirklichen Kriegsrath. Dresden783.
15 Alphab. in 8.
Der
V. Dresdens Polisepverfaffung. 483
He erſte Theil ift ſchon Biblioth. VI ©.
296 angezeigt worden. In dieſem an:
dern find die im erften übergangenen, und
die neuern Geſetze nachgeholt worden. Sie
folgen in derfelbigen Ordnung, wie im erften
Theile, und am Ende ift auch ein gutes Re:
gifter. Die Verordnungen über Armenan:
ftalten find zahlreich, auch die wider Diberey—
en. Merfwürdig find auch die wider die lds
ſtige und gefährliche Menge Hunde. Solten
diefe wohl in Dresden mit mehr Eifer als
anderswo zur Ausführung gebrachtfeyn? Sm
Sabre 1776 ward das Verbot der Ausfuhr -
der Wolle nah Böhmen und ins Defterreicht:
fche, gegen eine gewiſſe Abgabe, aufgehoben,
Am Jahre 1736 ward noch jemand in Dres:
‘Den deswegen angeflagt, daß er nichts als
Steinfoßlen brenne; die Klage, welche vers
muthlich der Hauswirth wider feinen Miet:
ling angebracht hatte, ward abgemwiefen, nach:
dem das eingeholte Gutachten eines Arztes
das Steinfohlenfeuer unfchädlich erflärt hatte.
Alte Schtüffel ſollen nur an Schlöffermeifter
verkauft werden. Verboth der Ausfuhr der
Aſche aus der Stadt.
si oo Vl.
484 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XIII. 42
.
Ä *VI.
Antologia Romana. In Roma. 4.
Hit ift der Titel einer periodifchen
Schrift, von welcher feit dem J. 1774
wöchentlich ungefähr ein Bogen ausgegeben
if. Sie ift nun ſchon zu neun Quartbänden
angewachfen, deren jeder 2 Alpbab. und einis
ge Bogen enthält. Sie ift vornehmlich der
Naturkunde, Arznepmiffenfchaft, Mathema—
tif, auch der Keniniß der Alterthuͤmer ges
widmet. Die meiften Aufiäge find inzwis
ſchen nur Auszüge aus Stalienifchen Büchern,
: oder auch aus ausländiichen Büchern, - die
franzöfifceh, oder Iateinifh, oder auch wohl
englisch gefchrieben find. Weiter feheint ſich
die Sprachfunde der Samler nicht zu erfiref:
fen, Wenn auch einmal teutfche Bücher ge:
nant werden, fo find Titel und Mamen ge:
meiniglich fo verdorben, Daß man fie faum er:
rathen fan. Neue Aufföge kommen freylich
auch vor, meil aber. die Herausgeber fo uns
artig find, daß fie ihre Quellen nicht immer
anzeigen, fo ift es ſchwer zu wiffen, ob ein
Auffag würfli neu fey, oder nicht. Ich
will daher nur einine Abhandlungen nennen,
Die mir bey Durchblätterung aller neun Theis
le Ausländern wichtig oder neu en
Sa z as
VI. Antologia Romana. ' 485
Baden, Im erfien Bande findet man einen
Bericht von den vielen Foftbaren Inſtrumen⸗
ten und Modellen, die in der Samlung zu
Florenz vorfömmen.” Im zmeyten Theile
wird ©. 6 Carta geogräfica dello ftato della
Chiefa, del gran Dücato di ’Tofcana, e de’
ftati adiacenti gelobt. Sie verdiente in Teutſch⸗
land nachgeftochen zu werden, da fie aufpäbfts.
lichen’ Befehl mit Bofeowif Benhülfe vers
fertigt worden. Aus dem dritten Bande ver:
diente wohl die Befihreibung der Mineralien
um Tolfa eine Weberfegung. Im fünften
Bade G. 222 wird den Stalienern der Ans
bau: der in den Amerifanifchen Eolonien bes
tanten Pflanze, Arachis hypogaea empfohlen.
Die Samen ſollen ſehr viel Dehl’ geben.
(Aber Miller befchreibt diefe Pflanze als ſehr
ſchwaͤchlich, welchefchwerlich in Stalien wach:
fen möchte.) ©. 316 eine lateinifche Beſchrei⸗
bung von Aplyfia depilans, doch wohl mei⸗
ftens aus Bohadſch. ©. 375 furze Anwei⸗
fung Kupfer mit Arſenik zu vereinigen, oder
weiffes Kupfer zu machen, Im neunten oder
in dem juͤngſten Bande, der 1782 und 83 auss
gegeben ift, ſteht ©. 81 die Verfertigung
der phofphorifchen Eicher, die fich an der Luft
entzuͤnden, fo wie fie Conte di Challant zu
Zurin feit 1779 zurichtet. S. 299 wird des
elaſtiſchen Steins gedacht, der ſich im Pallas
ſte Borgheſe zu Rom befindet, deſſen in
4 er
386. Phyfitalifih Oekon Bibl. XII 4.
fer Bibliothek ſchon einmal gedache iſt. Es
ſcheint ein blaͤtteriger Sandſtein zu ſeyn,
und vermuthlich moͤchten auch wohl Blaͤtter
dieſer Art am Weiſner vorkommen. ©. 36%
wird eine italieniſche Ueberſetzung von dem
öfonomifchen Woͤrterbuche des Rozier in Ma:
poli angekuͤndigt. Dieſe Wochenſchrift ent:
haͤlt gar zu wenig eigenes oder neues, “ale
daß fie den Ausländern wichtig ſeyn koͤnte;
doch leifter fie Das, gute, daß manche Entdek⸗
tung der Ausländer durch die furzen, oft
unvolftändigen Anzeigen und Auszüge den
Stalienern befant werden. Schwerlich wuͤr⸗
de fo eine periodiſche Schrift in Teutſchland
zu neun Quartbaͤnden anwaͤchſen Finnen,
es wäre denn, daß fie mit. den Intelligenn
Nachrichten —— waͤre.
VII.
Memoria ſulla coltivazione del riſo
nella provincia di Teramo. Na-
poli 1783: 8 Bogen in 4.
De Verfaſſer Meichiorre Delfico 3.
deſſen Namen man unter der Zuſchrift
findet, empfiehlt: den: Reißbau für die Lands
haft Abruzzo oder die Gegend um. Teramo;
die faft wegen ihrer niedrigen Lage Fein andes
res
EYE wandereeſtheinungen 487
res Getreide bauen kan. Er beklagt die Ab:
gabe, quinto del riſo, welche die Landleute
fuͤr den zum Reißbau noͤthigen Gebrauch
des: Waſſers bezahlen müffen, und den Man—
gel der Stampfmüßlen , die man doc) länaft
in dem öbern Theile von Stalien hat. Jeht
muß der Landmann den Reiß mit ſchweren
Keulen in Mörfern enthuͤlſen. Daß der
Reißbau die Luft veruhreiniget, leugnet der
Verf. nicht; aber er meynt, man föntie die:
fes Uebel heben, wenn man dem Waſſer
mehr Fall und Ablaufverfchaffen wolte. - Auch
giebt er den Rath, Das faulende fand mit
Kalt zu Defemen.
— —
VL
—
griedr ich Knoll fuͤr Liebhaber der
Natur. Langenſalza 1785. 248 Sei⸗
- ten in 9. in der Buchhandlung der
Gelehrten in Deſſau. — 12 ggr.
Rn diefem Buche ſcheint das angenehme
A) mit dem nüßlichen fehr gut verbunden
zu feyn, und man fan es denen empfehlen,
die, ohne Naturkuͤndiger zu ſeyn, Doch Luſt
baben, die natürlichen Urfachen ſolcher Er:
fcheinungen zu fennen, welche den ——
anu
488 Phyfitalifdr: Oekon. Bibl. XIIL 4,
Mann in Erftaunen zu fegen pflegen. "Ver:
ſchiedene Erfcheinungen diefer Art hat der V.
deflen fchon oben S. 350 rühmlich gedacht ift,
meiftens mit den Worten der Reiſebeſchreiber
erzählt, fo daß der unfundige tefer ungemein
neugierig merden muß, die Erflärung zu le⸗
fen, welche der V. darauf folgen läßt. Er
bat oft mit viel Belefenheit ähnliche Beyſpie⸗
le aus Ältern und neuern Schriften geſamlet,
und weil er folche alkemal-angeführe hat, fo
hat er dadurch die Wrauchbarfeit feines Bus
ches um ein vieles erweiterte. Man lieſet hier
die, Erzählung von dem brüllenden Hügel auf
land. (Ich babe neulich eine Stelle in
Clement. Alexandr. ftromat. VI p. 632 gefun:
den, die dadurcheine Erläuterung erhält: li,
qui compofuere Perfica, in locis,. quae in Ma-
gorum regione funt eminentiora, referunt tres
montes in longiflimo campo'ordinefitos; eos.
autem qui locum tränsmittunt, cum ad pri-
mum quidem montem pervenerint, confuſam
audire vocem, non fecus quam fimillia homi-
numaliquot clamorem ederent in acie ʒ ad me-
dium autem ubi eft perventum, inajorema
fimul' & evidentiorem flrepitum percipere;
tandem autem audire in fine canentes paeana,
perinde.ac fi vicifleut, Cuiusvis autem foni
caufla et, ut exiſtimo, & locorum levitas
& concavitas. Reiectus itaque qui .ingreflus
eſt [piritus, in eundem locum procedens, fo-
nat
IX, Lueder Luſtgaͤrtnerey. 2. 489
nat vehementius. Alſo Clemens erklaͤrt die⸗
fe Erſcheinung nicht ganz unrichtig.) Auch
bat H. Knoll die Erzählung von den Naph⸗
ha : Quellen, von werterwändifihen Quellen -
u. d. ————
⸗
IX.
Betanfgerai Luſtgaͤrtnerey vd
Anleitung der beften neueften britti:
ſchen Gartenfchriftiteller, mit nöthie
sen Anmerkungen für das Elima in
Zeutfchland, von F. H. H. Lueder.
Zweyter Band. Leipzig 1784. 628
Seiten in 4. — 4 Thlr. 12 ggr.
Syie Sincihuung dieſes für die Luſtgaͤrtne⸗
rey fehe brauchbaren Werks ift fchon
oben S. 208 ausführlich) angezeigt worden.
Der zweyte Band endigt fi mit Calycan-
thus. : Man findet ©. 28 die mannigfaltis
gen angenehmen Arten und ‚Abarten der Ul⸗
men, die. man in Teurfchland billig vermeh⸗
ten folte. Dieſes kan leicht durch Abfenken
gefchehn, wie auh ©. 36 gelehrt iſt. Das
angenehme immer grüne Bupleurum «fruticos
fum ziehen die Engländer im Freyen; bey
uns verlangt es Doch eine warme Gtelle.
Das gefährliche Conium maculatum hätte
| man
490 Phyfitalifchs Beton. Bibl. Xin. 4
man bier wohl faum erwartet. Peucedanum
beißt hier Haarftrang, unter welhen Namen
man fonft Refeda lutea verfteht. Diele Ab:
arten von Viburnum tinus und Narciflus,
Millers Rath, die Jonquillen jährlich. um:
zulegen, taugt nicht, Laͤßt man Die Zwier
beln Tiegen, fo blühen fie im andern Sabre
ftärfer, vermehren fih, und treiben alsdann
zahlreiche Blätter und viele Blumenftengel,
welches ihnen ein gröfferes Anfehn giebt.
Die berliche Guernſeylielie, Amaryllis Sar-
nienfis, iſt eigentlich aus Japan Aber
durch einen Zufall find, wie man glaubt,
Zwiebeln von ihr auf der Inſel, nach welcher
fie jegt genant wird, ausgeftrenet, welche
in Wachsthum gekommen find, und an deren
Blumen die Infulaner ein fo groffes Vergnuͤ⸗
gen gefunden, daß fie fie über: die ganze In⸗
fel ausgebreitet haben, wo fie fich in dem fan: "
digen Böden zum Erſtaunen vermehrt haben,
Gebt laſſen die Engländer von dorther die
Zwiebeln in Menge kommen. (H. Thunberg
bat diefe Pflanze auch in Japan gefunden,
und meldet in ſeiner Flora lapon.: p. 132,
daß die Japaner die Wurzel für giftig halten.)
Die Wartung diefer vortreflichen Blume ift
bier. ausführlich gelehrt worden. : Alle Arten
vermehren fich ſehr ſtark durch Nebenzwie⸗
beln, welche ſich in jedem Jahre um die
Hauptzwiebel erzeugen. Wenn man ſie durch
| die
L. Queder Luſtgaͤrtnerey. : 498.
diefelben vermehren will, fo muͤſſen ihnen
ſolche um die Zeit, da ihre Blätter abfterben,
genommen werden; oder, moch beffer, man:
laſſe fie vier Jahre fteben, und nehme fie dann;
ganz auf, da man alsdann auf jeder Stelle
viele Zwiebeln antreffen wird. , Die groffen
pflanze man alsdann zur nächften Flor, die
kleinern aber zur Fortpflanzung, die Dann bins.
nen 2 bis 3 Jahren tragbar zu werden pfle⸗
gen, und.alsdann eben fo behandelt werden
müflen. Dieß muß aber nothwendig fo gleich
vorgenonmen werden, als die grünen Blaͤt⸗
ter abgeftorben find; weil die Zwiebeln fonft,
wenn viel Regen erfolgen folte, bald mwiedere
um neue Wurzeln treiben, und fi, wenn
man fie dann auch aufnehmen würde, für
Diefes Jahr nicht wieder erholen Fönten, ins:
dem fie durch das fpäte Aufnehmen fehr ger
ſchwaͤcht werden, und dann des nächfte mal
nur ſchwaͤchlich, oder.gar nicht blühen wuͤr⸗
den. Ben den Tulpen find einige Mittel ans
gezeigt, neue Abarten zu erhalten; doch die
meiften find. Kinder des Zufalles. Dann
folgen‘ Tuberofen ; Hyacinthen und die uͤbri⸗
gen Zwiebelgewäcfe. Die Anpflanzung der
‚Heidelbeeren und anderer Arten von Vacciniis
erflären auch die Engländer für mislich. Le-
dum paluftre foll doch in Garten fortfonimen,
wenn man. es an eine feuchte Stelle ſetzt. Ein
ſehr weitläuftiger Abfchnitt iſt der vom Nele
-Phyf. Oekon. Bibl,xud. 46. - KE fen.
4
492: Phyſtkaliſch Dekon. Bibl. MII. 4.
fen. Eine groſſe Mannigfaltigkeit der Ro⸗
ſen, die zum Theil noch ihre Beſtimmung
von Botanikern erwarten, deren Huͤlfe dieſe
Gattung noch ſehr noͤthig hat.
Der Schwediſchen Akademie Abhand⸗
lungen. Ein und vierzigſter
Leipzig. 1783.
Jer erſte Aufſatz iſt vom H. wallerius,
welcher dreyßigjaͤhrige Beobachtun⸗
gen uͤber den Ackerbau enthaͤlt. Er giebt
darin die Fruchtbarkeit und den Ertrag eines
jeden. Jahres an, und vergleicht ſolche zus
weilen mit der Witterung. Zur Ausſaat iſt
immer ‚neuer Rocken genommen worden,
Doch wenn Diefer: feucht gefäet wird, und es
koͤmt bald viele Mäffe, fo verfault ein Theil
Körner auf dem Acker, und manche ſchieben
davon die Schuld unrecht auf Würmer.
Bey der Ausfaat des alten Weitzens, den er
eine Macht. über eingefalkt bat, ift niemals
Brand bemerft worden. . Die nackte Gerfte -
giebt ſchwaͤcheres Stroh, daher fie der: Baus
er nicht. liebt, wie wohl fie nicht felten mehr
in Scheffel giebt, als die groffe Gerfte. Wah⸗
ve: Abnahme der Fruchtbarkeit des Bodens
X. Schwediſche Akadem. 41 493
iſt bey gehoͤriger Beſtellung nicht bemerkt
worden. Nicht oft iſt vom Rocken das zehn⸗
te Korn gewonnen worden; in der Mittels
zahl ſcheint das fechfte bis fiebente Korn zu
Teyn, und daraus erhellee denn allerdings,
Daß -der Boden in Norden, wenn er, wie
ſichs gebuͤhrt, gewartet wird, eben fo feucht:
Bar als in Teutſchland, Frankreich und an:
Derswo ifl. Gar zu frühe Wärme im Fruͤh⸗
jahr, die das Wachsthum beſchleunigt,ſcha—
det; vortheilhafterer iſt kalte Wittetung.
Warme Sommer beſchleunigen die Erndte,
geben gute Körner, aber wenig Stroß, —
S. 22 Beſchreibung und Abbildung
von Anas glocitans aus dem oͤſtlichen Sibiri⸗
en; von H. Pallas. S. 65 auch Beſchrei⸗
bung und Abbildung von Gnu und Bos Cafl
fer, von Sparmann, aus deffen Meifebe:
ſchreibung ſchon alles befant ift. Eben die:
fes gilt von Dorcas und Antilope Oryx des
Pallas, die Sparmann beyde abgebilder
liefert. S. 137 liefert H. Scheele einige .
Verſuche, welche beweifen, daß Mittelfalze
fih auch von metallifchen Erden jerfeßen laſ⸗
fen. 3 8. ein in gefätigte Kochfalzlange ger
tunftes, und in einem feuchten Keller aufs
gehenftes Eiſenblech, befchlägt nach vierze⸗
ben Tagen mit mineraliſchem Alkali. ©. 144
Pan boum. Aber ſolte es wahr ſeyn, daß
J— | Kk 2 das
494 Phyſikaliſch⸗ Beton. Bibl. XIII. 4.
das Rindvich feine grüne Gräfer und andes
se Gewaͤchſe anrüßre, wenn ſolche das abe
zuoor oder dasfelbige Jahr mir feinem oder
andern Viehes Mift gediinget worden? ©.
165 Beſchreibung des Fiſches Lophius bar-
batus, nebft einer guten Zeichnung. Es ift
eine neue Urt, ‚die lebendige Jungen zu ges
bähren ſcheint. | |
Ein vorzüglich merfwürdiger Aufſatz iſt
©. 174 von dem, vortreflichen 9. Rinmann:
über die Verbefferung der Gefäße zum Kor
hen. Seine Verſuche geben dahin: Der
Zerbrechlichkeit irdener Materien durch Vers
ftärkung mit Metallen zu helfen, und die
Auflsfung der ftärfern Metalle durch Ueber:
zug mit einer glasartigen Materie zu bins
dern, die doch nicht die Unbequemlichfeiten
unferer gewöhnlichen Glaſur haben foll. Die
gemeine weiſſe Cmaille aus. Kiefelerde,
Bleyglas und Zinafche laͤßt fich frenlich auf
Kupfer brauchen, ift aber in der Anwendung
u koſtbar und die Gefäffe muͤſſen vor Stöfs
een in acht genommen werden. Eine Mir
fhung von Flußſpat und Gyps, die mit
Waſſer aufgetragen wird, giebt eine gute
Slafur, die auch der Säure widerfteht; aber
fie verlangt, um zu flieffen, eine ftärfere und
fchnellere Hige, als man ‚gewöhnlich im Pros
birofen erhalten Fan. Der V. bat desfals
allers
x. Schwedifche Akadem. ar. 49
allerley Zufäge verfucht, die die Fluͤſſigkeit
befördern, worunter auch einige ganz brauch:
Bar zu fenn feheinen: Schwerer iff es, eir
nen Weberzug für Eifen zu finden, welches
ſich Teiche fhuppet und die Glafur abwirft,
ſich nicht oft alühen läßt, auch feine Säure
verträgt; gleichwohl find einige Verſuche ganz
guc ausgefallen.
©. 192 befchreißt‘ $. Thunberg eine
neue Gattung Gras vom Vorgeb. der g. Hofn.
welche er, nah H. Ehrhart in Hannover,
Ehrharta nennet. S. 199 hat der num verftors
beue Bergmann die Tyrolifchen und Cey⸗
konfhen Zurmaline unterſucht. Jene kom⸗
men in einem grauweiſſen glimmerichten Speck⸗
ſtein oder Schneideſteine der Schweden vor,
wie auch die Stuͤcke beſtaͤtigen, welche ich
der Guͤte des H. von Born verdanke.
Beyde kommen in der Bildung dem Schoͤrl
am naͤthſten. Die Ceyloniſchen ſind durch⸗
ſichtigerer· Beyde enthalten Thon, Kieſel,
Kalk und Eiſen, und zwar von Thon am
meiften, von Eifen am wenigften. H. Bergr
mann trennet alfo die Turmaline von den
Edelſteinen, welche zwar, auſſer dem Dia:
mänte, der eine ganz :befondere Gattung
ausmacht, Ddiefelbigen. Beftandiheile haben,
“aber in ihrer Zufammenfegung viel feſter und
viel. härterer find. Die Edelfteine ſchmelzen
fo leicht mit 2 Salzen. Vom:
Kt Zeos
496 Pbyfitalifch: Beton. Bibl. XII. 4
Zeolith unterfcheidet fich der Turmalin Durch
feftere Zufammenfeßung und Verhaͤltniß der
Orundmaterie. Zeolith wird ohne Vorber
zeitung mit Alfali, mas feine auflöfbaren
Theile betrift, von Säuren aufgenommen,
und enthält am meiften Kiefelerde. Det
Schoͤrl, auch wenn ‚man ihn Flar findet,
zeigt feine fo fonderbare Undurchfichtigkeit
der Länge nach, wie der Turmalin.
©. 213 einige Berfuche mit Waſſerbley
von H. Scheele; er meynt, man fünne es
für einen Schwefel oder Kohle halten und
Auftfäure mit einer geoffen Menge Brenbares
für den Beftandtheil anfehn.. ©. 225 der
fel. Wargentin vondem veränderlichen Stern
im Sternbilde des Walfifches, deſſen Ver:
änderlichfeit zuerft. 1596 ein Prediger in
Oſtfrießland, Fabricius, ein Schuͤler des Ty⸗
cho de Brahe, bemerkt hat. Die Urſache
der Veraͤnderung leitet der V. von den Flek⸗
ken her, welche dieſer Fixſtern, wie unſere
Sonne haben wird. ©. 254 beſchreibt Biere
Fander einen Springfäfer, Elater, deſſen
Raupen in.der Erde die Halme der Getrei⸗
Deartenabbeiffen. Der V. hat Raupen fünf
Sabre lang in einem Gefaͤſſe mit Getreide.
gefüttert, ehr einige Käfer zum Vorſchein
gekommen ſind.
S. 266 hat Bergmann Beobachtungen
über das — — Bienenkoͤrbe, —
8 uͤber
X. Schwedifche Akadem. ar. 497
über die almälige Zunahme des Gewichts er?
zähle, wozu er eine Vorrichtung gemacht,
welche der oben S. 200 angezeigten ähnlich
iſt. Merkwuͤrdig ift, daß Bergmann ſich
auch überzeugt hat, daß jede Arbeitsbiene
ein- Weifel werden fan, wenn. ihre Raupe
bey Zeiten. nöthige Wartung und Nahrung |
bekoͤmt, daß die Geburtstheile fich entwickeln
fünnen. Der Honigtbau, der, nach des
Verfaſſers Vorfiellung,, gewiß aus dem von
Blatläufen -ausgefprügten füflen Gafte ent
ſteht, wird allerdings von den Bienen ger
nußet.. Zu den- beften Herbftpflanzen zähle
H. B. Aller Tradescanti. Ben einem zahl:
reichen Bienenftande macht er ſich fein Bes
denfen, die alten und armen Körbe zu töd:
sen; bey dem Zeideln fen wenig Vortbeil.
Einige Bemerfungen feheinen zu bemeifen,
daß doch die Zahl der Körbe in einer Gegend
leichter als man gemeiniglich glaubt, übers
trieben werden fan. Daher feheint eine mäfs
fige Zahl Körbe mehr einzutragen, als eine
febr aroffe Menge derfelben. ©! 290 Ar. ©.
F. Müller über Eingeweide: Würmer, am
denen Kleine Bündel, wie Gedärme, bäns
gen. Diefe Erſcheinung koͤmt bey verfchies
denen Arten vor. Der Bandwurm ift ein
wahres Thier, nicht eine Kette mebrer Thie:
re, hat Kopf und unterfchiedene Organen,
den Mund am Vorderende; die Eindrüde
— k4 in
498 Phyfitalifch :Dekon. Bibl. XII. 4.
‘in jedent Gelenke, die man für Mündungen,
‚ofeula, angefehen hat, find nichts anders als
Defnungen für Eyer. Die äftigen Zeichnuns
gen find Samlungen von Eyern. Diefe
Würmer wachfen in der Laͤnge Durch Anwachs
fung einzelner Gelenfe zunächft am Kopfe.
Sie pflanzen fih durch Eyer fort, aber fchwer-
lich durch lebende Jungen oder Zerſtuͤckung.
Mit diefem Theile ift auch gedruckt wor:
den: Zwiefaches Liniverfalrenifter über
Die leuten XVI Bände von XXVI bis -XLI
von den Abhandlungen der Schwedis
ſchen Akademie. Leipzig 1783. 13 Bos
‚gen in 8." Die folgenden Theile werden num
Neue Abhandlungen heiſſen.
HOHER 2 499
Defeription des: projets & de la con
ftruttion ‚des ponts de. Neuilly;
de Mantes,. d’Orleans & autres;
du projet du canal de Bourgogne,
pour Ja communication des deux
mers pas Dijon; & de celui de la
eonduite des eaux de !’ Yverte &
de Bievre ä Paris, en foixanre fept
planches. Approuv£ par l’acade-
mie royale des feiences. Dedie au
Roi. Par M. Perronet, ‚chevalier
de l’ordre du Roi, fon Architecte
& premier Ingenieur pourles ponts
& chauffees; des academies des fci-
ences de Paris, Stockholm &c. A
Paris. de !’imprimerieroyale: To:
me premier 1782. Tome fecond
1783. In Landehartenformat,
He ich aus diefem Buche, welches
N von eineni der fehwerften Theile det
Baufunft handelt, Feinen volftändigen Aus:
zug zu geben vermag, fo glaube ich doch, daß
auch eine kurze Anzeige meinen Lefern nicht
unangenehm feyn werde, indem es, : wegen
feiner groffen Pracht und Koftbarkeit, wohl
Ä 85 nicht
soo Phyſikaliſch· Oekon. Bibl. XIII. 4.
nicht ſehr bekant und viel angezeigt werden
moͤchte. Es iſt auf dem vortreflichſten Pa⸗
piere mit groſſer Verfchwendnng gedruckt.
Es enthält groffe und kleine Kupfertafeln,
die auch wegen der Zeichnung und des Stichs
Meifterftücke der Kunft find. Jede Seite ift
überall mit. einem artigen Leiſten eingefaßt.
Die Zeichnungen find nicht blos architectoni:
ſche Riffe, fondern viele-ftellen die, Ausfichten
und Gegenden der erbaueten Bruͤcken fo vor:
treflich vor, daß manche nur zur Zeigung
der Kunft und zur angenehmen Beluftigung
der Augen da zu ſeyn fiheinen. _Die ge:
brauchten Gerüfte, Mafchinen und Werk:
zeuge zum Fortſchaffen des Bauholzes und
der Steine, jur Entfernung des Waflers,
zum Eintammen der Pfaͤhle und zu den uͤbri⸗
gen Arbeiten, find ebenfals abgebildet ,. und
um die ſchoͤnen Zeichnungen zu vermehren,
und doch auch um den Bericht anſchaulicher
zu machen, ſo ſind die Bruͤcken nach dem
Fortgange ihrer Erbauung, fo wie fie in je:
dem Jahre ausgefehen haben, mit Bemer:
fung allerley zierenden Mebenumftände, vor⸗
geftellet worden. Das dem erften Theile vor:
gefeßte Bildniß des Verfaſſers, deflen Vor:
namen Johann Rudolph find, iſt von E. LT.
Cochin gezeichnet, und von A ve ©.
| Aubin geſtochen.
— — — — In
» XI: Paerronet, defeription ‚der ponts. gor
In dem Buche felbft find allemal die
Veranlaffung des Baues, Nothwendigkeit
deſſelben und die verfchiedenen dazu gemachs
ten. Borfchläge erzähle worden. Dann folge
der ‚gemachte, Unfchlag der Koften und der
Eontract mit den Unternehmern, die Befchreis
. bung der Mafchinen, der. Fortgang des Bau:
es, wobey denn. oft auch die Fehler, welche
gemacht worden, angezeigt. find. Die meiz
ften -befchriebenen Brücken find von Stein,
Doc) einige auch von Holz... Auch Vorſchlaͤ⸗
ge zu neuen Brücken, die noch nicht genebs
miget oder noch nicht angefangen find, finz
det man hier eingeruͤckt. Den Unternehmern
"oder Entreprenneurs ift allemal vorgefchrier
ben worden, woher fie Steine, Kalf und
Sand nehmen, und wie fie den Mörtel zus,
richten: folten. Ueber das Einrammen, Die;
Stärfe der Pfähle, Schwere.der Rammen,..
u. der Arbeiter, . und Geſchwindigkeit
der Arbeit find ausführliche Tabellen geliefert
worden, die zum Unterrichte bey neuen ähns
lichen Unterneßmungen dienen können. Aehns. .
liche Tabellen findet man auch über die Wuͤr⸗
fung einiger Hebzeuge. Die Bruͤcke bey
Neuilly nahe bey Paris (SG. oben ©. 36)
ward in Gegenwart des ganzen Hofes geöfr
net und von ihren vielen Gerüften entfleidet;-
Zur Beluftigung des Hofes und zur Verher⸗
lichung des ganzen Geſchaͤftes hatte man die
or⸗
s02 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl. XIIT, 4.
Vorrichtung gemacht, daß die ungeheure
Minge Holz in wenigen. Minuten herab ins
Waſſer ftürzen muſte, wozu man den verftechs
ten Arbeitern die noͤthigen Zeichen mit der
Trommel gab. Dieſer Auftritt (le deceintre-
ment du pont) hat denn Materie zu einigen
niedlichen Zeichnungen gegeben, wo man
die Königlichen Zelte und allerley andere Ne:
bendinge angegeben: hat. Ueber die gewaͤhl⸗
ten Schöpfräder und Wafferfchrauben kom⸗
men manche Anmerkungen vor von allgemei:
nem Nußen, fo wie auch die zum Forebrins
gen der Erde gebrauchten Karren, Die Tab.
14 abgebilder find; befonders vortheilbaft
feinen, camions prismatique' fervant au
transport des terres. Dem erften Theile find
einige Abhandlungen angehenket, die, wie
ich mid) zu erinnern meyne, auch im den
Schriften der Parifer Akademie ſtehen. Die
erfte ift: memoire fur les pieux & fur les
pilots ou pilotis.. Die andere: fur le cintre-
ment & le decintrement des ponts, & fur
. differens mouvemens que prennent les voutes
pendant leur conftrudtiion. Die dritte: furla
redudiion de l epaiſſeur des piles, & fur
la courbure qu' il convient de donner aux
volites, Je tout pour que }’cau- puiffe paffer
plus librement fous les ponts.
Den der Brücfe von Orleans, welche
die erfte im andern Theile ift, hat die So
= e⸗
A. Porronet, defeription des pönts. 503
Geſchwindigkeit und die oͤſtere Anfehmellung
der Loire den Grundbau ungemein erſchweret,
welcher deswegen am ausfuͤhrlichſten beſchrie⸗
ben iſt. Unter den Vorſchlaͤgen iſt eine
Bruͤcke von einem einzigen Bogen von 150
Schub Oefuung, über einen Arm’ der Seine
bey Melun. Jedoch das wichtigſte im an⸗
dern Theile iſt die Nachricht von dem neuen
Canale in Bourgogne, den man ſchon ums
Jahr 1615, und 1607 und hernach oͤfterer
Am Vorſchlag gebracht hat, der aber im J.
1775 wuͤrklich angefangen iſt. Jetzt arbeitet
man zwiſchen Dem Dorfe la Roche und Toms ,
nerre. Dieſer Canal wird einſt die Saone,
Rhone, Honne und Seine verbinden, und
den Handel zwifchen Marfeille, Lyon, Dijon,
Paris und Mouen vorzüglich erleichterm.
Durch ihn wird man mitten durch Franfreich
von einem Meere zum andern fommen können.
Das Gutachten, mas der Verf. darüber abs
geftattet bat, ift Hier ganz abgedeudt. Die
Kupfer ftellen die Schleufen, welche man
bauen will, und den Durchfehnitt des Canals
mit der Anlage feiner Ufer vor, aber eine
Eharte von dem ganzen Gange des Canals
fehlet, fo wie überhaupt manches den Leſern
aus dem Bibliorh. XI ©. 159 angezeigten
groffen Werke deutlicher werden fan. Von
den bisher vollendeten Arbeiten findet man
bier die Rechnungen und Contracte, ur
mis
404 Phyfißalifch » Oekon. Bibl. XM. 4.
wit den Unternemern gefchloffen find. Das
letzte ift der ausführliche Vorfchlag und An:
flag zu einem Canal, der das Waſſer der
Moerte und Bieorenach Paris führen fol,
wozu eine groffe Anzahl feiner Zeichnungen
gehört. Der Vorſchlag felbft kan ſchon aus
den Schriften der Parifer Akademie befant
feyn. Die Tabellen über die vorgenommes
nen Ubwägungen, die Anfchläge zu einzelnen
Theilen der Arbeit und andere Auffäge ſind
hier geliefert worden. :Der erſte Theil. diefes
theuren Werks hat 112, der andere 154 Sei:
sen Tert.
"XI.
Aufforderung an meine Mitbürger zur
Theilnehmung an dem Canal: Hans
del von Georg Bruyn, Etatsrath,
». Commerce = Intendant und Bürger:
- meifter zu Schleßmwig. Altona 1784.
11 Bogen in 4. |
Sit Träume eines Dänifchen Patrioten!
Ausfihten und Borfhläge von aller:
ley Art, die aber alle nur fo geſchwind und
kurz als möglich aufs Papier gebracht find,
fo daß der Lefer wenig daben gewinnet. Viel
von Baterlandslisbe und Meid der Yuslän-
. der!
"RUE Buͤffon Vögel: ro. 3 %o5
der! Dasibefte ift die Meine: Charte von dem
Gange’ des Canals, nebft Profil vom: Steis
gen und Fallen des Waſſers in demſelben.
Unwichtiger ift. der Profpect von der. öftlichen
Mündung des Canals und: auf dem’ Titels
blatt die Abbildung einer Schleufe. Hofe
fentlich werden wir Doc) eine volftändige: und
lehrreiche Befchreibung von dieſer groffen Un:
ternehmung erhalten, : weldye dem Königreis
che zur Ehre gereicht, - und ibm auf eine
oder. die ander MWeife doch — werden
—
XI.
Des H. von Büffon Naturgeſchichte
der Voͤgel, uͤberſetzt und vermehrt
. von B. C. Otto, Prof. der Natur:
gefch. und Defonom. in Greifswald,
Zehnter Band. Berlin 1784. 8.
Sie Band, der von dem teutſchen Or⸗
7
nithologen, Hrn. Otto, mit ungemei⸗
nem Fleiſſe bearbeitet und mit ſehr vielen
neuen Beobachtungen bereichert iſt, enthaͤlt
viele Arten von Loxiis und Fringillis. Den
Kreuzſchnabel erklaͤrt der Franzos fuͤr einen
Fehler oder Irthum der Natur; er haͤtte,
nach ſeiner Meynung, billig gerade ſeyn ſol⸗
len,
sos Phyſikaliſch⸗ Beton. Bibl. xl. 4.
fen; wie aber nichts ohne Mugen. ift, fagt
ee, fo. dient er nur dem Vogel dazu, um .
die Schuppen der Tannenzapfen aufjubrechen.
Aber ganz richtig fagt H. Otto, daß be) Dies
fer Art Vögel ein gerader Schnabel ein Feh⸗
ier ſeyn würde; man findet feinen Kreuzſchna⸗
bel: ohne folchen gebogenen Schnabel. Ich
vermiffe hier die Bemerfung des H. Roͤl⸗
reuters, daß der Vogel im Winter. die in
den Schuppen der. Tannenzapfen befindlichen
MWanzen zu feiner Nahrung ſuche. Man fes
he Bibliorb. VI ©. 162. Die Günthers
fchen Nachrichten vom Mefte des Kreuzſchna⸗
beis hat H. D. mit neuen Beobachtungen bes
richtige. Unter den neuen Arten, welche
hier Büffon geliefert hat, find manche aus
Abnkinien, die der befante Reiſende Bruͤcoe
mitgebracht haben foll. Solten wohl alle
diefe Nachrichten ficher feyn? Zur Erziehung
und: Abrichtung derCanarien + Vögel find
bier viele neue Vorfchriften gegeben; zur Ges
fchichte derfelben find feine Zufäge, und H.
O. fcheint das, was ich darüber in Gefchichte
der Erfindungen benaebradht habe, nicht ge:
lefen zu haben. Diefer Band hat 33 gut
ausgemalte Kupfertafeln, deren die meiften
zwo Zeichnungen haben.
XIV.
KIv. Büffons Naturgeſchichte. 507
XV. |
H. von Buͤffon Naturgefchichte der
- vierfüßigen Thiere, überfeßt und ver:
- mehrt von B. E. Otto. Neunter
Band. Berlin 1794. 8.
S’iete Theil ift von vorzüglich wichtigen
und angenehmen Inhalte, denn er
bat die Gefchichte des Naſenhorns, des Ka:
meels, Büffels, Muflons -und anderer vers
wandten Thiere, wobey H. D. die mancherz
ley Nachrichten, die dem H. v. B. nicht bes
kant geworden find, muͤbſam beygefügt hat.
Dennoch fehlen die noch neueren Bemerfunt
gen des H. Sparmanns. Büffon Fante noch’
Feine wilde Kamele, wovon aber H. O. neu:
ere Berichte angezeigt hat. Es ift angenehm,
daß hier die Zufäge genußet find, welche
B. im Supplement à l’hift. des anim. gelie:
fert hat. ©. 266 beftätige Büffon aus eige:
ner Beobachtung, daß Schafe von Ziegen:
böcken trächtig werden Finnen. In der Ge:
fhichte des Muflon find viele wichtige Sa:
chen zur Gefchichte der wilden Schafe gefam?
let. Diefer Band bat 26 Kupfer.
"Phyfi Oekon. Bibi, Xtıtd, 4 St. I XV
i
‘08 Phyfikalifch » Beton. Bibl. XIIL. 4
Transattions ofthe fociety inftituted
“ at London, for cheencouragement
- ofarts, manufattures and commer-
ce, with the premiums offered‘ in
the year 1783. Vol. I. Zond. 1783.
331 Seiten in 8. Vol. Il, 1784, 368
Seiten. :
Erdnq hat ſich die Londoner Geſelſchaft
zur Aufmunterung dee vornehmſten Ge:
werbe enefchloffen, in einem eigenen fortlaus
fenden Werke durch ihren Seeretair, der jeßt
Hr. Samuel More ift, die Preife, melde
fie ausbiethet und ausbezahlt hat, nebft al:
lerley nüßlichen Nachrichten, welche fie bey
dieſer Gelegenheit erhalten hat, jährlich bes
fant zu machen. Damit man auf folhe
Meife eine ganze Gefchichte diefer Gefelfchafe
erhalte, fo bar fie im erften Bande alle bis
mit 1783. würflid bezahlte. Belohnungen
erzählt, deren Summe, nebft Einfchluß al:
ler mweggegebenen goldenen und fülbernen
Denfmünzen, auf 28434 Pf. Sterl. fteigt.
Diefes Verzeichniß ift durch die Furrze Nach⸗
richt von dem Erfolge jeder Preisaufgabe auch
dem Ausländer Iehrreich gemacht, wie folgens
der Auszug beweifen wird. |
i Aa BYE Die:
XV, Transall. of the fociety. 509
Die vielen Auszahlungen zum Anbau
der Färberröthe haben ‚Die Ausländer ge
zwungen, dieſe Waare wohlfeiler zugeben. Die
Paſſauer Ziegel, welche die Zinwerfe nicht
entbehren Fönnen, werden jet in Chelfea ge:
macht. Verſchiedene groffe Salmiafweıfe
find wärflih im Gange. Martins theurer
Virnis wird jetzt von vielen Künftlern bereis
tet. Zu Erumford in Derbnfbire ift eine
Waflermüble errichtet, welche die Baummolle
zugleich kaͤmmet und fpinnet und zwar befler,
als mit der Hand möglich ift.
Unter den Aufgaben im erften Bande,
finder man den Anbau vieler Bäume, auch)
der Rhabarber. Wer von diefer 300 Pflan-
zen im Wachsthume bat, fol die goldene,
und für 200 die filberne Münze haben.
Wer 20 Pfund getrockneter Wurzeln, fo gut
als die Rußifche, mit Bericht von der Zube:
‚reitung einliefert, erhält ebenfals die Münze.
Die Gefelichaft verlangt Beſtimmung, mie
tief gepflüge werden müffe, ferner eine vors
theilhafte Senfe oder andere Mafchine zum
Mehen, Anweifung zur Maftung der Schwei⸗
ne, Entdeckung des natürlichen Alkali im
Grosbrittannien oder den Kolonien; ein
Mittel die Süßigfeit zucferhafter Subftans
zen zu meflen; eine Maſchine Fiſchernetze zu
ae
u 2 Die
sro Phpfitalifch: Beton. Bibl. XIII. 4
Die eingeruͤckten Aufjäge find zwar oft
fehr kurz, aber doch alle leſenswerth. S. 181
verfichert jemand, das Spangrün würfe bey
der Schwarzfärberey nur einen Niederfchlag
des Eifens, welches Dadurch genauer mit dem
adftringirenden Weſen vereinigt würde. Cr
hat deswegen auf gleiche Weife und mit gleis
chem Erfolge Bleyzucker, auch Potafche ger
Braucht, welche leßtere er allen Hutmachern
empfiehlt. ©. 203 fieht man, daß. aud) in
England, fo wie in Teutfchland, fich einige
damit befchäftigen, aus dem Abfall des Flache
fes und Hanfes eine Art Baumwolle zu mas
hen. ©. 220 eyzähit ein Edinburger,
namens Spalding, einige Berfuche, die er
- mit der Täucherglocfe, diving bell, angeftels
let bat, und einige Berbefjerungen derfelben,
die hier befthrieben und abgebildet find.. S.
239 befchreibt Thomas Hatton ein Werks
zeug, wodurch auf eine leichte Weife Die fäns
ge des Penduluns beftimt werden fan, um
folches zum algemeinen Maaße anzuwenden.
Zulegt die Gefeße der Gefelfchaft, das Vers
zeihniß ihrer Mitglieder und der Werkzeuge
und Modelle, welche fie befißt. |
Der zweyte Theil ift reicher an einger
ſchickten Auffägen. William Fordyce bat
nach des Alexander Dirk's Weife Rhabar⸗
ber: Wurzeln fo ſchoͤn getrocknet, daß fie der
- Rußi⸗
XV. Transadl' of the foriety. 511
Rußiſchen nichts nachaeben. Er hat fechs:
jährige genommen, folche gefchälet, auf Fa:
den gezogen, und fie alsdan am Camin und
Feuerheerde der Küche aufgehenket. Fünf
Pfund grüne Wurzeln find gedörret ein Pfund
gewefen, und manche Wurzel hat 20 Pfund
gewogen, daß alfp dabey recht viel verdiene
werden fan. j
S.. 81 empfiehlt Jeames Black fuͤr die
Zug-Ochſen das Roͤmiſche Joch, welches
auch abgebildet iſt. Er ſoll es ausfuͤhrlich
beſchrieben haben in ſeinem Eſſay on the tilla-
ge of the earth. S. 113 Verſuche, Oehl aus
den Samen der Sonnen-Blumen zu erhal—
ten. ©. 148 beſchreibt Robert Laurie,
wie er Kupfertafeln mit bunten Farben abs
druckt. Die Farbe wird auf: die erwärmte
Tafel mit ſtumpfen Harpinfeln aufgetragen,
die Tafeln werden mit groben Kanefas
(coarſe gauze canvas,), welches. dazu allein
ſchicklich iſt, hernach mit der Hand abges
wifcht, dann wieder gewärmer unter Die Prefs
fe gebracht. Die Geſelſſchaft beftätigt die
Schoͤnheit der gemachten Stuͤcke. ©. 157
Verſuche Seidenraupen mit den zärteften
Blättern der Ulmen, auch mit Blunen und
Blättern der Schtüffelblumen (cowslip, prim- _
rofe ) zu füttern, die recht glücklich ausges
fallen feyn follen. Da man diefes Laub durch
> 13 Kunft
512 Phyfitalifh: Beton. Bibl. XI. 4.
Kunft auch im Winter haben fan, fo hat
man den Verſuch gewagt, die Eyer im
Winter ausfommen zu laſſen und man boft,
damit zu Stande zu fommen. Sn Calabris
en foll man jeßt zu Futter der Raupen die
rothen Mautbeeren ziehen, welche den. Froft
befier ertragen. Dieß erzählt auch Swin:
burne in feiner Reife. Ohne Zweifel ift
Morus rubra gemeynt, wovon die Schwer
den Samen aus Mordamerifa durh Ralm
bolen lieſſen. Man folte Doch darüber mehr
Verſuche in Teurfchland anftellen. . Mit der
von Abrabam Stagbold, einem Grob:
fhwiede, im Jahre 1771 .erfundenen Hars
pune, deren ſchon Biblioch. XI ©. 129
gedacht ift, find im Groffen gluͤckliche Verſu⸗
he gemacht. Verſchiedene Walfifche find
damit fiher gefchoffen und fchnel getoͤdtet
worden. Auf der Inſel Tabago fucht man
den Anbau des Indigs und der. Curcuma
(turmericks) zu befördern.
©. 274 folgen die 1784 ausgeborhenen
Belohnungen. Wiederum ſeht viele zu An:
pflanzung vielee Baumarten und Futterkraͤu⸗
ter, auch der Rhabarber. Man verlangt eis
ne genaue Beftimmung der Beftandtheile eis
nes fruchtbaren Bodens. Aus dem fleifchich:
ten Weſen der Koffee: Beeren boft man mit
Vortheil Brantewein zu machen. =
XVI.
SD 3 RO: 513
. 3 . XVI. —
Mahleriſche Reiſe am Nieder-Rhein.
Merkwuͤrdigkeiten der Natur und
Kunft aus den Gegenden des Nies
der-Rheins. Koͤln am Rhein bey
dem Verfaſſer und Nuͤrnberg bey C.
Weigel und A. B. Schneider.
1784. Grosquart.
Ein⸗ Nachamung der Voyages pittoresques,
die aber die Schoͤnheit, Pracht und
Pralerey des Urbildes nicht erreichen wird.
Das ſchadet auch nicht. Immer kan in Dies
fem Werke viel Iehrreiches und angenehmes
geliefert werden, und der Anfang macht gus
te Hofuung, mie denn auch die Gegend gut
gewählt ifl. Der ungenante Verfaſſer will
alle Vierteljahr ein Heft von 6 Kupfertafeln
und eben fo viel Bogen, Tert liefern, wel:
ches man entweder teutfch, oder-franzöfifh
für 1Fl. 30 Kr. faufen fan: Kleine topo⸗
graphiſche Charten, Plane von Städten,
Feſtungen, Landſchaften und Ausfichten, bir
ftorifhe und natürliche Merkwürdigkeiten,
Abriſſe prächtiger Palläfte, Kirchen und an:
"derer merfwürdiger Gebäude follen darin abs
wechfeln. Die Zeichnungen find von dem
Churkoͤlniſchen Artillerie : Lieutenant Herrn
14 Dur
sr4 Phyſtkaliſch-Oekon. Bibl. XIII. 4.
Dupuis. Geſtochen werden die Tafeln von
J. G. Sturm. Sie haben freylich das
fanfte und feine nicht, wodurch ſich Die Franz
zöfifche Arbeit empfiehle, aber ſchlecht wird
man fie nicht nennen fönnen. Die Tafeln
- des erften Hefts find: FZacade des Doms zu
Koͤln, fo wie er bat werden follen. Grund:
riß Ddiefes ‚prächtigen gothiſchen Gebäudes,
Ausficht: des Mefidenz : Schloffes. Das
Schloß zu Poppelsdprf. Der Brunnen auf
dem Marfte in Bonn. Ausficht der fieben
Berge bey Bonn. Der Tert ift zwar nur
der Kupfer wegen da, wie der Vorbericht
felbft eingeftebt, -aber er hat doch hin und
wieder etwas merfwärdiges. Der größte
Theil ift hiſtoriſch. S. 57 wird angemerfr,
Daß ben Dartenberg nicht weit von Linz Bas
folte ftehen, die von den andern am Rhein,
4: B. von den Ufeler und von Minderberge
abweichen. Es giebt Geulen von 18 Fuß,
Deren. Ölieder z oder F Zuß fang find, Doch
einige haben 3 Fuß. Die meiften find der
Länge nach in der Mitte gefpalten. Die mei:
ften haben fünf Ecken, doch viele auch vier.
Alle ſtehen faft ſenkrecht. Das worin fie
‚abweichen 'ift Farbe und Härte. Sie find
nämlich afchfarbig und laſſen fich leichter zer:
brechen. Ich merke hiebey an, daß id)
Stuͤcke von ſolchem afchfarbigen Bafalte ber
fige, auf welhem das Schloß der Grafen
yon
XVI Mahlerifche Reifen. g15
von MWallerdorf zu Molsberg erbauer ift,
Auch in Iſland finder man Baſalte von eben
Diefer Farbe. Es iftzu wünfchen, daß dieſe
Reiſen wahre erhebliche Benträge zur nähern
naturaliſtiſchen und geograpbifchen Kentniß
des Nieder: Nheins liefern mögen, und man
bat Urfahe dem V. Beyhuͤlfe gefchickter
Männer zu wuͤnſchen.
XVII.
- L’Afrique Hollandaife; ou 'tableau
- hiftorigue & policigue de “P'état
originaire de la colonie du Cap de
Bonne - Efperance compar& avec
!’ erar actuel de cette colonie. Pu.
blie fur le manuſerit d’un obferva-
teur inftruit, En Hollande. 1783.
322 Seiten in 8, .
Urgeachtet weder Verleger, noch Druck
ort genant find, fo hat man doch viele
Holändifhe Buchläden genant, worin die:
fes Buch verkauft wird. Es ift eigentlich
eine Streitfchrift wegen vieler Klagen, die
wider die Oftindifche Handlungsgefelfchaft er:
hoben find, und wegen dev Tyranney, wer
mit die Kolaniften am Cap behandelt werden.
Man ferner daraus freylich Den jegigen Zu—
| 15 ſtand
sı6 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIIL 4.
fand der Eoloniften fennen, auch liefet man
viele artige Betrachtungen über Colonien und
ihre Einrichtungen; aber zur naruraliftifchen
Kentniß des vortreflihen Landes finder man
bier feine Beyträge.. Man muß erfchrecden
über die harten und groffen Abgaben, wel:
che die teute am Cap zu erlegen haben. - Ri:
beek, welcher die Colonie zuerſt anlegte, ers
hält bier wegen feiner Klugheit und Billig:
feit ob, aber den Nachfolgern werden har:
te Vorwürfe gemacht. Machricht von den
verfchiedenen dortigen Regierungs Collegien.
Am Ende Vorfchläge zu einer vernünftigern
und gerechtern Regierungsforn,
XVIII.
Travels in the two Sicilies by Henry
Swinburne, Eſq. in che years 1777,
78, 79 and 86. Vol. I. London
1783. 423 Seiten in Grosquart.
ie Reife des Verfaffers durch Spanien,
welche Biblioth. XI S. 455 angezeigt
iſt, beweiſet, Daß. er weder zu den gelehrte⸗
ften, noch zu den forgfältigften Reifebefchreis
bern gehöre, fondern daß er Beobachtungen,
die fih ihm ohne groffe Mühe und Unterfus
chung darbiethen, aufjchreibt, und oft zum
Ausfüllen der Bogen ganz fremde, oder Doch
be:
XVII, Swinburne, travels in Siciliec. 517
befante hiſtoriſche Sachen einflicket.” Da er
inzwifchen Doch die Kentniffen eines Cavalirs
bat, und nicht ganz ohne Gabe zu beobach—
ten ift, fo fan es wohl nicht fehlen, daß die
Beichreibung feiner Reife durch fo reichhals
tige Länder manches leſenswuͤrdige und nußs
bare enthalten muß. Dem Werfe ijt eine
Charte von beyden Sicilien vorgefegt, von
deren Zuverläßigfeit und Vorzuͤgen nichts
gemeldet ift. Dann folge Nachricht von Gis
eilianifchen Münzen, Maaßen, Gewichten und
mancherley aus der Gefchichte des Landes.
Die Reife ging von Marfeille zur See nach
Meapel, und von da nach den Dertern, mel:
che gewöhnlich von Reifenden befucht werden,
doch einige mal ijt er vom gemeinen Wege
nach weniger befanten Dertern abgewichen.
Ohne ibm zu folgen, leſe ich etliche Bemer⸗
fungen aus, die meinen Leſern vorzüglich an:
genehm ſeyn Fönnen. Die erfteni betreffen
die Anfel Elba, und die dortigen Magnete.
Aber von den mineralogifchen Kentniffen des
V. läßt ſich wohl nicht viel hoffen, da er
glaubt, Koͤßlins Bemerkung, daß man in,
der Aſche der Pflanzen von Elba viel Eifen
fände, gebe der Fabel von dem um Tofay
aus der Erde gemachfenen Golde einige
MWahrfcheinlichfeit. Daß rmürflich die Mag:
netnadel in der Machbarfchaft der Inſel, fo
garin der Entfernung von x League, beftändig
un⸗
zu8 Phpfitatifch: Oeton. Bibl. XIII. 4.
unruhia fen, will der V. ſelbſt bemerkt has
ben. Von der Menge Getreide und Geide,
welche Sieilien ausſchift. ©. 77 Verbrauch
- der Bictualien in Neapel. Dafelbft ift eine
Aſſecuranz-Geſelſchaſt, Die aber, wider alle
vernünftige Polizey, ein ausfchlieflendes Recht
bat. Sn den erften Jahren foll fie von ih:
rem Capital zehn, und 1766 zwanzig Pro:
zent aewonnen haben. »S. 79 Berzeichniß
der Waaren, die aus jedem Reiche nach
Eicitien kommen, doch ohne Beftimmung
der Menge. Unter den teutfchen Waaren
fiehen manufadtures of Osnabrug and Nuren-
berg" ©. 228 Nachrichten für den, wel⸗
er die Schäferen der Alten abhandeln willz
nämlich hier von den Schafen am Strohm
Galeſus bey Tarent, wo die weiffen Schafe
nur deswegen, weil fie fehwächlicher gemwefen,
ausgeftorben feyn follen. Hiypericum cris-
pum, mas dort waͤchſt, foll vornehmlich den
ſchwaͤchlichen Schafen ſchaden. Unerwar⸗
tet bey ſo einem Reiſenden waͤre S. 245 das
Verzeichniß der Conchylien um Tarent, mit
Linneiſchen Namen, wenn er nicht ſelbſt mel⸗
dete, Daß es ihm der ſchon aus andern Nach:
richten befante Minaſi gegeben hätte. An
der Öftlichen Seite der Stadt werden Coral⸗
Ien gefifchet, die aber nicht mehr fo häufig
find, als nod vor wenig Jahren, da ein
Boot in einem Tage für zoo Dufaten auss
fiſch⸗
XVIIL Stoimburne, travels in Sicher. $19
fiſchte. ©. 357 verfichert der V. zur Geis
denraupenzucht baue man dort Die vothen
Mauibeeren. Die Sarazenen follen viele
Palmbäume angepflanzt haben, welche die
Chriften aus Has gegen jene wiederum aus:
gerottet haben. Mufa und Ananas wachen
dort auffer Häufern. S. 369 einige Nachs
richten von Gallipoli, wo doc) Die Gewerbe
etwas mehr zu blühen fcheinen. Zur Emps
fehlung hat denn auch Diefe magere Reiſe—
befchreibung einige niedlich gezeichnete .und
ſchoͤn ausgearbeitete Kupferfliche, - wovon
fechs artige Ausfichten vorftellen, zween aber
find lehrreicher, nämlih ©. 335 die Ges
gend um Taranto und ©. 384 die Gegend
um Brindiſi nebft dem Hafen.
| XIX; ’: Wk.
Heren Johann von Hornefd Bemer⸗
fungen über die Oeſterreichiſche
Staatesfonomie. Ganz umgearbei:
tet und mit Anmerkungen verſehen
von B. F. Hermann, Profeffor der
Technologie zu Wien. Berlin. und
Stettin. 1784. 198 Seiten in 8.
es Buch, welhes H. Hermann, der
ſchon feit vorigem Herbſte auf Koften
der
s20 Phyſikaliſch⸗ Beton. Bibl. XIII. 4.
der Kanferinn in Sibirien Verfuche macht,
das Rußifche Eifen zu verbeffern, umgearbeis
ter bat, ift das befante Werfchen: Oeſter⸗
reich über alles‘, wenn es nur will, wel:
ches zu feiner Zeit ungemein viel Aufichen
gemacht und groflen Beyfall erhalten bat.
Es enthält nämlich fehr nußbare kehren zur
Verbeſſerung der Staaten, welche damals
nur von wenigen erfant, und von noch wes
nigern Öffentlich) vorgetragen wurden. Bier
les half auch zur Empfehlung die treuberzis
ge, freymuͤthige Schreibart, und die Zuvers
fiht, womit der B. feine VBorfchläge aufjus
dringen ſuchte. Es ſcheint würflih, daß
- Defterreich dieſen Buche, wie H. in der
Vorrede fagt, einen Theil feines heutigen
Wohlſtandes zu danfen hat. So ein Buch
verdiente wohl, daß man die Gefchichte def
felben und feines DBerfaflers wuͤſte. Weil
aber der neue Herausgeber gar nichts Davon
begebracht bat, fo bierhe ich meinen Leſern
das wenige, was mir davon befant ift, an.
- Die erfte Ausgabe ift, wie man aus der
Vorrede zur Ausgabe von 1712 ſieht, im
Sommer 1684 durch einen auswärtigen Mis.
sifter in Drefden veranftalter worden. Gie
ift im naͤchſten Herbfte zu Nürnberg durch
den Buchhändler oh. Hofmann nachges
druckt. worden. Ohne Zweifel ift das Exem⸗
plar,
XIX. 7. von Sorneck über Oeſterr. 521
plar, was ich vor mir habe, von diefem
Nachdruck. Es hat die Jahrzahl 1685, obs
ne Namen des Drucorts und hält 303 Sei:
ten in 12. Der Verf. nennet fih auf dem
Titelblatt: einen. Liebhaber der Rapferlis
chensErblande Wolfart. Finke führt in feis
. ner lameraliften : Bibliorhef die Ausgabe:
Megensburg 1708. 8 an, welche ich nicht
gefehn habe. Dagegen habe ich die Ausgar
be: Regensburg 1712. 8 bey Saidel. Auf
dem Titel findet man die Buchflaben: P.
W. v. 9. und in der Vorrede, wird dieſe
Ausgabe die vierte genant. Auch Tiefer man
darin, daß Thom. Fritfch in Leipzig das Buch
wieder aufgelegt babe; weil man ihm aber
den Namen des Verf. unrichtig angegeben
hätte, wären viele Eremplarien mit dem un:
richtigen Anfangsbuchftaben des vermeynten
Verfaffers abgedruckt und ausgegeben wor:
den, welches nun in der vierten Ausgabe
verbeffere wäre. In der Leipziger Ausgabe
iſt zum erften mal der Anhang, den auch die
Megensburgifhe Ausgabe hat, abgedruckt
worden. Er enthält einen Vorfchlag, wie
aus den Kanferl. Erbländern eine Armee von
100000 . Mann unterhalten werden Fönne.
Der Regensburgifche Borredner melder, der
Verf. des Buchs molle fich nicht diefen An⸗
bang zufchreiben. Auch ift. Diefer mn
ey⸗
*
522 Phyſikaliſch ⸗ Beton. Bibl. XI. 4.
beygedruckt: Anzeige von den Privilegiis des
Erzbaufes Defterreih. P. W. V. H.
Ferner ift das Buch au) 1750 in 8 zu
Frankf. und Leipzig herausgefommen. Bey
diefer Ausgabe, welche 120 Seiten hat, be⸗
findet fih, aufler dem alten Anhang, und
auffer den Documenten von den befondern
Vorrechten des Erzherzoglichen Haufes, noch
ein neuer Anhang. Diefer hat die Auffchrift:
Gedanfen fiber die Defterreichifche Landesoͤko⸗
nomie und leichtefte Vermehrung der. Erz:
herzoglichen Kammer : Gefälle, wie auch bes
quemer Auffiellung eines. militis perpetui.
Bon diefem Anhange eines ungenanten Vers
faffers giebt Zinke Machricht in feinen Leips
iger Samlungen VIII ©. 515. H. Her⸗
mann hat von diefen Zufäßen eben fo wenig,
als von dem Verf. Nachricht gegeben, auch
jene nicht mit abdrucken laſſen. Stolle fagt
in feiner Hiftorie der Gelahrheit ©. 742:
er babe gehört, daß der Berf. Philipp W. von
Hornig heifle, der des Bifchofs von Paſſau
Abgefandter zu Negensburg gemwefen fey. Hr.
Hermann aber nenner ihn nur: Johann,
von Hornet. Wer Recht hat, weis ich nicht.
H. Herman hat das ganze Buch abge⸗
fchrieben und in eine neue Schreibart umge,
Kleider, ‚fo daß es. fich jetzt beſſer leſen laͤßt.
- u Anmerkungen has er manche Behauptung
des
AIXx. J. von Sorneck uͤber Oeſterr. 523
des V. beſtaͤtigt oder widerlegt, und oft
hat er den gegenwaͤrtigen Zuſtand der Oeſter⸗
reichiſchen Länder geſchildert. Inzwiſchen
faſt alles was er daruͤber beybringt, lieſet
man auch in feinem oben Bibl. XII S. 409
angezeigten Abriß. ©. 34 finder man ein Vers
geichniß aller Gold : und Silber- Gruben,
welche jegt.in den Defterreichifchen Staaten
bearbeitet werden, und ©, 39 aller Satz:
werfe und fo weiterhin auch der übrigen Pros
dukte. Mach S. 85 find die Angorifchen
Biegen, welde der verftorbene Fürft Wenzl
von Lichtenftein Fommen laflen, wieder eins
gegangen. |
k
— — ——
XX. |
Syſtematiſches Verzeichniß aller derje:
nigen Schriften, welche die Nature
geſchichte betreffen; von den Alteften
bis auf die neueften Zeiten. Halle
1784. 446 Seiten in 8. — ı Thal,
) le Bücher, welche von den gefamten
Theilen der Marurgefchichte handeln,
- möchten fi nun freylich wohl nicht auf r-
Alph. 6 Bogen verzeichnen laffen; aber wenn
auch der Titel zu viel verfpricht, fo bleibt der
Vorſatz des Verfaffers Iöblich und die Aus:
Phyf. Oekon. Bib.xud.46. Mm fühs
524 Phyſikaliſch Dekon. Bibk. KIT. 4.
führung nutzbar. Er. liefert inzwifchen nichts
weiter als die Titel der Bücher, doch. mit
‚nicht gemeiner Genauigkeit; nur:felten iſt
der Werth einiger Werke mit den Worten;
ſchoͤn, mittelmäßig und f. w. angegeben wors
den. Andere Bücher, worin von jedem ge:
nanten Buche weitere Nachricht zu erhalten
wäre, find nicht angezeigt worden. Die
Drdnung ift folgende: Bibliorhefen, Topos
graphien und Reifebefchreibungen, Samlun:
gen und Anleitungen Samlungen zu machen.
Mifrographifhe Schriften, worin Fleinere
Körper vergröffert: abgebilder find; alsdann
folgen die Naturreiche mit einigen Unterabs
theilungen. Diefe algemeine Eintheilung ift
ganz gut, doch vielleicht hätten in den Unter⸗
abtheilungen mehrere Leberfchriften gewählt,
und Bücher von ähnlihem Inhalte beffer
neben einander geftellet werden fönnen. Das
bengefügte Regifter hilft jedoch auch niche
wenig, und Ergänzungen, Die der ungenan:
te V. verfpricht, - werden den Mugen des
Buchs erhoͤhen. ©. 110, 93 fehlt die neue
Ausgabe von Savary Diction. de commerce,
die zu. Kopenhagen 1759 in. fünf Foliobän:
den herausgefommen ift; auch hätte der Aus:
«ug, der allein die. naturbiftorifchen. Artikel
enthält, eine Anzeige verdient: Dietionnaire
portatif de commerce, Kopenhagen. 17515
62 fieben Octavbaͤnde. Mit — nn
aͤt⸗
XX. Verzeich. d.Schriften zur Naturh. 525
hätte auch Ludoviei Kaufmans :tericon eine:
Stelle verlangen fönnen. Das neue Hams
burgiſche Magazin ift gewiß Feine recht gute
Fortſetzung des alten, fondern ein verdorber
ner Nachdruck und Prellerey. Won Scheuchs
zers Agroſtographie fehlet die Hallerifche
Ausgabe; fie iſt freylich nicht neu gedruckt,
aber fie bat doch ein neues Titelblatt und
“ beträchtliche Zufäße erhalten. Fandelli ©,
291 und im Megifter, ift ein Druckfehler
ftat Vandelli, welcher Namen ©. 119 richtig
ift. Durch einen ähnlichen Schreibfehler
find die Schriften des Degeer ©. 418 zwey⸗
mal genant worden. jedoch ich enthalte
mich mehrere Verbeſſerungen vorzufchlagen,
da Bücher dieſer Art niemals volftändig
und fehlerfrey feyn koͤnnen.
men EEG ee ET
XXI.
Magazino georgico. |
GCNieſes ift der Titel einer Sfonomifchen
— Wochenſchrift in Quart, -wovon ich
die erite Hälfte des. vorigen Jahrgangs vor
mir habe. Gie fcheint aber zu Florenz mit
dem Jahre 1783 angefangen zu baben. She
re Einrichtung ıft fo wie bey der oben S. 484
angezeigten Antologia Romana, auch iſt ihr
Werth für Ausländer. nicht, groͤſſer. Neue
— Mm 2 Auf
s26 Phyſikaliſch⸗ Dekon. Bibl. XIU. 4
Auffage find felten, auch nicht erheblich.
Veberfeßungen aus dem Franzöfifhen und
Auszüge aus befanten Büchern füllen die
meiften Bogen aus, und die Quellen find
nur felten angezeigt worden. ©. 108 fteht
eine kurze Anweiſung Paftelfarben zu machen,
welche aber die beften Handgriffe und Vor⸗
theile nicht lehrt. Zu dem geſchlemten Pfeif:
fenthon, der zuweilen mit Gummimaffer ans
gemacht wird, wird Zinnober, “Berlinerblau,
Umbra, Englifchrord, Spangrün, Gum:
mi Gutte, Neapelgelb, Slorentiner : fa u.
f. w. gerieben. Die Stifte müfjfen über Par
pier auf einem Backftein im Schatten ges
trocknet und täglid) auf neues Papier und
einen neuen Stein, zuleßt aber auf dem Ofen .
oder auch in der Sonne (welches Doch gewiß
nicht alle Farben leiden) getrocknet werden.
Die Mitch, welche einige mit Vortheil bey:
mifchen, und der Nußen des Weingeiftes bey
dem Spangrün, findet man bier nicht ge:
naut. ©. 191 macht jemand den Italienern
die Kunft der Teurfchen befant, weiſſe Schreib:
tafeln zu madhen. ©. 206 mwo eine Vor⸗
fhrift zur Zurichtung der Orfeille gegeben
wird, lieſet man die Warnung, fich, den
Mund zu verbinden, wenn man das Moos
fein ftöße; der Staub fen cauftifh und
verurfache das Fieber. Diefer Staub wird
einige Wochen lang mit altem Urin in Faͤu⸗
lung
"2 XXL Magazino georgico, 527
lung gebracht, nach her mit Kuͤchenſalz, Sal⸗
miaf und Salpeter, zuletzt auch noch mit
Potaſche vermengt. Endlich wird der weis
che Teig mit Urfenif beftreuet, worauf ein
Schaum von fehönfter Farbe entſteht, wel⸗
cher abgehoben und zur Miniaturmalerey
verbraucht wird. Uebrigens dient diefer Teig
dazu, Wolle und Seide fhön violer zu färs
ben (in paonazzo). ©. 222 wird: ein eins
zelner Abdruck von des Amatii Abhandlung
vom Purpur angezeigt, der zu Lucca 1781
in Fol. æeſchionen — S. oben S. 266.
XXI.
Hofrathe Schubart gutgemeinter Zus:
ruf an alle Bauern, die Zuttermans
gel leiden, deſonderb an die Kurſaͤch⸗
ſiſchen. Nebſt einer bewaͤrten Anz
leitung, wie fie leicht und haufig da⸗
zu gelangen, folglich auch) wolhabend
werden können, Leipzig 1784: 3
Bogen in 8%
.Hofr. Schubart hat den Berlinſchen
"Preis: ‚für feine Abhandlung’ wegen Uns
bauung der Futter s Kräuter auf eine lobens⸗
wuͤrdige Weiſe dazu angewendet, daß er von
dieſer Schrift einige taufend Abdruͤcke den
Mm 3 Baus
428 Phyſtkaliſch Beton. Bibl. XIII. 4.
Bauern unentgeldlich hat austheilen laſſen.
Diefe Abdrüce hat er bier mit einem Brie⸗
fe an die tandleute begleitet, der in einer
folchen treuherzigen, ſehr ſchicklichen Schreibs
art abgefaſſet iſt, daß ‚er unmöglich. ohne
Seegen bleiben fan. Er fchildert den Baur
ern die Verbeflerung feiner und feiner Nach
baren Landwirthſchaft durch den Kleebau, und
giebt ihren den Rath, den Klee nie mit Ber
Iuft des Getreides, fondern allemal. nur in
der Brache, zu bauen, und alfo.die Brache
abzufchaffen. . Er. verfichert,, daß: er weder
Schafe noch Schweine hüten oder austrei⸗
ben laffe, und daß ihm eine Kuh mitten im
Winter beym härteften Frofte täglich etliche
zwanzig Pfund fette Milch gebe. Er. lobt
einen Bauer, namens Gchneider (denn
warum folte man fo einen Mann nicht nens
ven, der ſich über Borurtheile jü erheben
gewuft, von denen fih Männer von vorneh⸗
men Stande nicht frey zu machen wiflen),
der feinem Beyſpiele zu erft gefolgt und da:
von auch aleich Die Vortheile gemonnen bat.
Doch verdient angemerft zu werden, daß
H. S. fünf und zwanzig Dufaten aus feinem
Vermögen demjenigen verfpricht, Der feine
Preisfchrife gründlich widerlegen und ein
befieres Mittel zeigen wird, die Landwirth⸗
ſchaft leichter, wolfeiler und fehueller zu po
beſ⸗
XXII. Schubert Suruf an Bauern. $29
beſſern. Doch ift Feiner gekommen, ‚der der
ſen Preis haͤtte —— wollen.
— — — — —
‘
s
XXIII
Sof — — Fuͤrſtl An⸗
halt⸗ Deſſauiſchen Ober : Anıtmanns
zu Groͤbzig, Beylage zu H. Schu:
bart Schriften, ein Erfahrungs: Zeuge
niß zu Beftätigung des Werthes des
: Schubartfchen Wirthſchafts-Syſtems
und zu Beantwortung verfchiedener
Zweifel, welche dagegen im Leipziger
Intelligenz-Blatte erregt worden.
Leipzig 1784. 23 Bogen in 8.
De Vorſchlaͤge des H. Schubart ſind
nicht neu, auch hat er ſie dafuͤr nie
ausgegeben; ſie ſind einer gruͤndlichen Theo⸗
rie gemäß und duch Erfahrungen im Grof
fen längft beftätige worden. Der Kleebau
wirft fchon feit vielen Fahren in. der Pfalz
und in andern Ländern die groſſen Vortheile
würflid) ab, die H. ©. davon verfpricht; die
Stalfütterung wird immer algemeiner, un:
geachtet fie in manchen Gegenden leichterer
und nugbarer als in andern iſt; die Fütters
ung der. Schafe hat Bernhard fhon in
Teusfäpland den — nachgemacht
und
s30 PhyſikaliſchOekon. Bibl. XII. 4.
und die Vortheile davon geruͤhmt. Die
Auf hebung der Gemeinheiten wird in hieſie⸗
gen Landen zum Nutzen der Domainen: Güs
zer und der Unterthanen fortgefeßt; die Mögs
Kichfeit, die Brache abzufchaffen, ift auf das
Bündigfte ermwielen, fo daß Praftifer fie nicht
widerlegen koͤnnen, wenn fie auch noch fo
viel, aus Mangel grändlicher Einſicht, das
wider reden, fchimpfen und jchreiben. Nichts
deſto weniger fucht man in Churſachſen die
guten Rarhfchläge und Benfpiele des H. Sch.
zu vereiteln, und fchreiet damwider als wider
wmerhörte Keßereyen. Sonderbar, daß dieß
in dem Theile von Teutſchland gefchiebt,
welcher in Abficht Der Gewerbe und. der Syn:
Düftrie einen Vorrang vor andern Theilen zu
haben glaubt, auch wohl haben fan, weil er
durch Güte des Bodens begünftige wird,
‚und weit die meiften Gewerbe dort etwas früs
ber als.in andern Theilen unfers Vaterlan⸗
des, veranlaffer und unterftüßt find. Sol⸗
ten etwa Theorie und Kentniß der Hülfss
wiffenfihaften unter den Churfächfifchen. Prak⸗
tifern noch weniger ats in manchen andern
Laͤndern verbreitet feyn , fo daß fie deswegen
nicht fähig wären, die Möglichfeit und die
Vortheile der Vorſchlaͤge einzufeben und fol:
he anzuwenden? Dder fürchten etwa einige
Butsherren diefe heilſamen Veränderungen,
und halten deswegen die übrigen Landwirthe
j duch
XXI. Holsh. Beyl. ʒ. Schubert Schr. 531
Durch allerley Mittel ab, folhe zu wagen
‚oder gut zu heiſſen? Oder bat vielleicht die
gar heftige Schreibart des H. ©. zu fehr
:misfallen ? Aber durch Anpreifung der Eim
richtungen, die ibm vortheithaft gemefen‘,
kan er doch nicht feinen Nutzen ſuchen, alfo
auch nicht einentlich beleidigen. Ja, men
er ein Geheimniß verhandeln wolte, dann
wäre der algemeine Widerwillen begreiflich,,
und dann wäre freylich ihm: mancher Aue:
druck übel zunehmen. Aber ee wünfcht nur
Nachamung einer Einrichtung, deren. Bors
theile jeder bey ihm mit eigenen Augen ſehen
fan, und die ohne feinen Schaden und ohne
feinen Privargewinn jedem Landwirthe zu
Theil werden koͤnnen. Misgoͤnnet ihm viel⸗
leicht mancher die Ehre, dem Baterlande fo
wichtige Dienfte zu leiften? Aber der Mann
Hat ſichs daben fauer werden laſſen, bat viel
gewagt, hat Ausgaben und nun fchon Vers
druß gehabt, folte er nicht Die Ehre verdies
nen, die fo manchem: zu Theil wird, der et:
was nüßliches ohne allen Aufwand ſtiftet und
Der, um folches zu thun, vom Staate Gehalt
und Rang erbätl. Doch vermurhlich find
nur einige wenige, Die Öffentlich wider H.
Sch. Borfhläge aus böfen Urfachen redet
und ſchreiben. Vermuthlich fuchen die meis
ften, ohne Geräufh, ohne fih auf den
Kampfplatz zu wagen, fein Benfpiel fo bald
Mms und
332. Phyſikaͤliſch⸗ Oekon. Bibl, ZII1.4.
und fo viel als ihre: Umftände erlauben, zu
nutzen. Diefe, welche im Stillen arbeiten,
werden ‚weniger bemerft, als die welche
£chreiben nnd fchreien. Und bey allem diefen
Fan man doch auch ‚nicht. denjenigen .sadeln,
Der vorfichtig zu werke gehn und über man:
che Zweifel, die ihm aufſtoſſen, erft Erfuns
Digung, oder Belehrung einziehen will. Es
würde ungerecht .feyn, jeden, Widerfpruch
. oder Zweifel, für Beleidigung oder Wider:
fpenftigfeit anzufeben. Es iſt daher zu wuͤn⸗
ſchen, daß H. Sch. und feine, Freunde mit
Langmuth und Güte antworten und bämifche
Angriffe unbeantwortet. laffen_ mögen. Dies
jenigen,. melche H. Holzhauſen widerlegt
hat, find vornehmlich folgende. Man fürdh:
tet bey dem Kleebau einen Mangel an Stroh
zu Streu; aber der. Klee foll nur. in der
Brache gebauet werden, und darauf fan fo
viel gewonnen: werden, daß auch das Vieh
im Winter damit ohne Gerften : und Haber:
Stroh gefuttere:werden kan. Da ift denn
freylich die Frage ganz natürlich: wohin
koͤmt denn nun das Roggen- und Weißen:
Stroh, das bisher gebauet iſt; was wird
mit dem Gerften : und Haber-Steoh gemacht ?
Iſt es nicht unleugbar, daß die GStallfutters
ung und ‚die beffere Zutterung mehr Dünger,
und dieſer eine reichere Erndte geben müfle?
Iſt es nicht gewiß, Daß die Stallfutterung,
Ä naͤchſt
XXI. Bolzh: Beyl.ʒ Schubert Schr. 533
nächft-der oft unmöglichen Sperrung, das
ſicherſte Mittel wider die Viehſeuche it?
Man: fürchter, Der Bauer möchte das Trifts,
geld nicht bezahlen koͤnnen. Freylich braucht
der Gutsherr nicht eine Einnahme aufzuges
ben; aber eri gewinner durch die Abſchaffung
der Hut ſo viel, daß er ſicherlich mit einem
Zriftgelde, was der Bauer geben“ kan, zus
frieden feyn Fan. Seit dem H. Holshaufen
feine Schafe nach der neuen Weife behandelt,
erhaͤlt er für einen Stein Wolle 8 Thaler,
Da er vorher nur 3% Thal. erhielt. Ma
bat vorgeworfen, daß in manchen, Jahren
Der Klee nicht gut genug gerathe; aber. ‘for
dert man denn eine Futterung, welche nie
misrathen fan? Mur Die Frage ift zu verge⸗
ben, wie fan man in folchen Jahren Rath
fchaffen? 2. Holzbaufen beantwortet fie;
aber ich ſcheue mich mehr aus-34 Bogen
auszuzeihnen: — DD, möchten doch tanz
desherren und Minifter: anfangen, kuͤnftige
Landwirthe fo viel als: immer möglich ift, zur
Erlernung der Hülfswiflenfchaften der Lands
wirthſchaft und ihrer gründlichen Theorie, an⸗
zutreiben, damit Männer im Lande ſeyn mi
gen, die nüßliche Vorfchläge richtig zu beur⸗
theilen und nach den: freylich mannigfaltigen
Mebenumftänden anzuwenden verftehen }
XKIV,
534 Phyſtkaliſch : Beton. Bibt.'XH. 4.
XXIV.
Dior Unterfuchungen über die Elec⸗
‚frieität,, von H. Marat. : Aus dem
:: Sranzöftfchen überfeßt mit Anmerfuns
gen von C. E. Weigel. Mit fünf
: Runfertafeln. Leipzig ——— 660
Seiten in .
Sy Verfaffers Weife, pbyft taliſche Ge⸗
genſtaͤnde zu behandeln, iſt aus dem
Buche vom Feuer, Biblioth. XII, ©: 684
bekant. Er hat eine groſſe Neigung Hypo⸗
theſen einzureiſſen, und aus den Bruchſtuͤk⸗
ken neue zu erbauen, die oft den aͤltern ganz
gleich ſind, nur daß ſie mit andern Farben
uͤbertuͤncht ſind. Dabey ift er ſich ſelbſt fo
ganz genugſam, ſo voll Zutrauen zu ſeiner
Gabe zu- beobachten. und zu erfinden, daß er
es nicht der Mühe werth hält, nach anderer
Männer Bemerkungen und kehren zu bören.
Indem ich, fagt diefer Franzos ©. 39, die
Arbeiten meiner Vorgänger für nichts gerech⸗
net habe, bin ich felbft bey der Quelle gewe⸗
fen. Dieſer Wind koͤmt S. 197 noch. eins
mal wieder: es ift meine Weiſe, daß ich ans
Deree ihre Schriften nie ehr leſe, als nach:
Dem ich meine Forfchungen geendigt habe,
und zwar nicht fo fehr, um zu wiſſen, was
mei⸗
XXIV. Marat uͤber Electricitaͤt. 535
meine Vorgaͤnger von dem naͤmlichen Stoffe
gedacht haben, als, um mir ihre Entdek⸗
kungen nicht zuzueignen. Diefe Weife ſieht
nun freylich gar vornehm aus, aber fie iſt
die Weife der Thoren, die das kurze Leben
verfürzen dadurch, daß fie alles mühfam und
langſam felbft erfinden, wollen, und einem.
Theil ihres Lebens damit zubringen,. etwas
zu fuchen, was längft von andern gefunden
if. Es ift die Weife der Thoren, die fich
gern mit fremden Federn fchmücken. Denn.
weil fie die Schriften anderer nur nicht felbft
gelefen haben, fo eignen fe fich alles zu,
was fie doch im Grunde nur nachgemacht
haben. Auf folche Weife ift Das lange Vers
zeichniß der eleftrifchen Entdeefungen entftans:
den, welches M. feinem Buche ©. 26 vor⸗
gefegt hat. Er fagt z. B. “die Unterſchei⸗
„dung der Körper in zulaflende. und nicht zus,
„lafiende ( deferens, indeferens, Leiter und,
„Nichtleiter. Aber jene Wörter hat er auch
„erfunden) “war zwar befant; aber faum hat⸗
„te inan fie. unter folche Claſſen zu vertheilen
„unternommen; ich habe die erfte Anlage eis,
„ner Tafel derfelben entworfen, oder vielmebe,
„die wahre Weiſe fie zu verfertigen, angezeigt.
„Man Fante den Unterfchied der Erfcheinuns.
„gen nicht, welche den, durch verfchiedene::
„Körper erregten Schlag der tendenfchen Fla⸗
Iſche begleiten; ich habe die merkwuͤrdigſten
„Des
538: Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI. 4.
geforfcht bat. Er ift mit der Naturfunde
nichtganzunbefant, und hat deswegen von den
Produkten des tandes hböchft ſchaͤtzbare Nach:
richten geliefert, den Handel, das Clima,
die Sitten der Einwohner u. f. w. befchries
ben, fo daß jeder Abfchnitt faft für alle Ars
ten Leſer angenehme Belehrungen enthälk.
Ben dieſem Reichthum will ich nur folche
Gegenftände auszeichnen, die hieher gehören,
und die Gefchichte der Inſel und die vorge
fegte Unterfuhung, wann fie zuerft befant
geworden, übergeben.
Ein Berg, der Ophir heißt, foll, nad
angeftelleten Beobachtungen, 13, 842 Engl.
Schub über der Meersflähe erhaben ſeyn.
Zur Bergleihung wird angegeben, Daß Aet⸗
na 10, 954, der Berg auf Teneriffa 13, 265,
aber Ehinborazo 20, 633 Schub hoch fen.
Die Einwohner machen fih, wie die Otahei⸗
tier, Kleidung aus dem Bafte eines Baums.
Sie feilen meiftens ihre . Zähne. mir. einens
Wetzſteine, manche bis auf das Zahnfleiſch;
fie färben fie fchwarz mit dem empyreumatis
fhen Palmoͤhl, und viele belegen: fie mit
Goldblech. Auch: dort wird oft Feuer durch
Reibung zweyer Hölzer angemacht. Das.
vornehmſte Getreide, was gebauet wird, iſt
Reis, wovon bier ausführlicher Bericht gege⸗
— wird. Wo nicht Baummolle. —
wird,
\
XXV. Marsden’s hiflory of Sumatra. 539
wird, da wird die faferichte Bedecfung der
Cocosnuͤſſe zu groben Zeugen verarbeitet. Die
Geecocosnüffe, welche das Meer von Snfeln,
die nordweftlich von Madagafcar liegen, an
Sumatra auswirft, wurden ehemals wegen
ihrer Arzneyfräfte fehr boch gehalten, nun
find fie im Werthe gefallen, nachdem einmal
ein Franzöfifches Schiff eine ganze Ladung
nach Bencoolen gebracht hat, ( Sonnerat
bat fie befchrieben und abgebilder). Man
bauet Curcuma, coftus arabicus, Amomum
zerumbet, Gefam, des Oehls wegen zum
Brennen, Bixa orellana und viele andere
Pflanzen, die doch aber nicht alle Fentlich ges
nug befchrieben find. Eine Art Eidechfe
verliehrt ihren Schwanz durch den geringften
Schlag, oft fälter ab, wenn das Thier ſehr
erfchrocfen wird, und, wie es ſcheint, obne
allen Schmerz; er waͤchſt mit der Zeit
wieder.
Einer der fchäßbarften Abfchnitte ift S.
103 derjenige, welcher von der Gewinnung
und Verhandlung des Pfeffers, Kampfers
und anderer Produfte handelt. Erſterer
wird in Garten gezogen, den man vorher
nit kleinen Staudengewächfen bepflanzet,
damit der Pfeffer an folchen hinauf ranfen
Fönne. Ein Mann und eine Frau fünnen bes.
quem 1000 Pflanzen abwarten. Sährlich
Phyf. Oekon. BibL.xXNB.45. . Mui laaͤßt
540 Phyſikaliſch ⸗Oekon. Bibl. XI. 4. |
|
läßt die Englifche Gefelfchaft alle Pflanzen
zählen und aufzeichnen und jede Familie muß
die vorgefehriebene Zahl Pflanzen bauen.
Der fo genante weile Pfeffer ift feine befon:
dere Art, fondern man enthülfet nur die ganz
reifen Früchte; feirdem dieſes befant gemor:
den, wird er weniger gefucht, da er fonft
wohl drey mal theurer, als der fchwarze be:
zahlt ward. Jener fan deswegen für befler
gehalten werden, weil er nur aus den fchön:
ſten und reifſten Srüchten entftehn Fan; Dage:
gen hat er aber auch, durch die zur Zubereis
tung nöthige Einweichung in Wafler, nicht
wenig von feiner Kraft verlohren. Mac
zwoͤlfjaͤhriger Erfahrung tragen taufend Pflan:
zen 404 Pfund Pfeffer, und die Engliſche
Geſelſchaft fol jährlih von Sumatra 1200
Tonnen, jede von 1600 Pfund (alfo ı,
920,000 Pf.) erhalten.
©. 120 vom Kampfer. Wild waͤchſt
der Baum im nördlichen Theile der Inſel,
und nicht felten. hält fein Stamm oben funf
zehn Fuß im Umfange. Das Hol; wird ge:
fhäßt, weil es nicht von Inſekten angegrif:
fen wird. (Ob denn das gelbliche Kampfers
holz, welches man aus Amfterdam zu feinen
Tifchlerarbeiten erhält, würflich von diefem
Baume it?) Auch unfer zuverläßiger Ver:
faffer verfichert, daß der Kampfer nicht aus:
— ſchwi⸗
AXV. Marsden’s hiflory of Sumatra. Squ
ſchwitze, fondern die Leute wiffen aus lang⸗
jähriger Erfahrung zu beſtimmen, welche
Bäume Kampfer haben. Diefe werden nie:
dergehauen, gefpalten, und dann Jiefet man
die KRampfer : Stücfe, heraus. Won der bes
ſten Are wird das Pfund mit fechs Spanis
ſchen Dollars bezahle, und fie gebt nach
China. Die weiffefte Art, welche weniger
Spaͤne zwifchen fi hat, gilt am meiften.
Es fey falfh, daß die Chinefer den Kampfer
von Sumatra verfälfchen und ihn alsdanız
den Holländern verfaufen, welche ihn hernach
wieder reinigen. Die Chinefer verfaufen den
- Sapanifchen Kampfer, der von Laurus cam-
phora erhalten wird, welcher Baum aber
von dem Sumatrafchen verfchieden feyn foll,
und. der V. verfichert, daß der Unterfchied
in Valentini hiftor. fimplic. p. 488 richtig an:
gegeben fey. (Man finder dafeldft nur die -
Blätter abgebildet. H. Thunberg fage im
Flora lapon. p. 172 von L. camphora: Fere
omnis camphora, quae in Europa & Indiis
confumitur, ex hacce arbore fublimatur.
Alſo fcheint auch er noch eine andere Art zus
zugeben. Schade, daß Marfden Feine bo⸗
tanifche Kentniß gehabt hat!) Was man
Kampfer z Dehl nennet, ift nicht eigentlich
durch Kunft zubereitet, fondern es giebt Bäus
me, die feinen feften oder trockenen Kampfer
liefern, welche angebohrt werden, da denn
J MN 2 das
542 Phyfitalifch: Beton. Bibl. XIII. 4.
das fo genante Oehl, welches ein flüßiger
Kampfer ift, in ein vorgefeßtes Gefäß läuft:
Man brancht es auf Sumatra häufig bey
Gefhmwulften, Entzündungen und andern
Unfällen.
Benzoe wird von einem Baume erhalten,
der auf der Mordfeite der Inſel wächft; er
Wird nicht hoch, dient auch nicht zu Zimmers
Arbeit. Wenn der Stamm fechs oder acht
Zoll im Durchmeffer bat, macht man Ein:
fehnitte, und ſamlet forgfältig mit einem
Mefier die ausfchwigenden Tropfen. Die
erſten Tropfen find die reinften, weiffeften,
beften und riechen am ftärfften, und diefes
ift der Benzoe, welcher zu uns fömt. Die
unreinere Urt gebt nad) Arabien, nach dem
Perſiſchen Meerbufen u. a. wo man ihn zum
Raͤuchern braucht, um Juſeecten und boͤſe
Dünfte zu vertreiben. Was die Engländer
nach Europa bringen, gebt faft ganz in die
eatbolifchen Länder. zum Firchlichen Gebraus
che.
Die Caßia waͤchſt auch im noͤrdlichen
Theile, aber mehr landwaͤrts. Man nimt
die Rinde von Bäumen, die einen Schuß
oder. 18 Zoll im Durchmeffer haben. Die
Holländer follen Diefe Rinde auf den Engfi:
fhen Auctionen faufen, um fie flat des äch:
ten Zimmers nach Spanien zu verfaufen.
SPAN Rohre oder Rottings aller Art
lies
XXV. Marsden’s hiflory of Sumatra, 543
liefert die Infel auch. Die dortige Baums
wolle ift theils von Gos. arboreum, theils
von herbaceum. Der fihöne Baum Bombax
ceiba giebt eine Wolle, die noch zur Zeit nur
zu Küffen und Polftern dient. Vielleicht find
nie DBerfuche, fie zu verarbeiten, angeftellet
worden. Der Koffee ift nicht der befte, aber
die Wartung ift auch fhlecht; die Bäume
fteben zu dicht und zu -fchatticht. Die Ers
zählung von den Foftbaren Holzarten nüßet
wenig, wegen Mangel der botanifhen Nas
men. Das Aloe: oder Adler: Holz bat jeßt
viel von feinem Werthe verlobren.
Das dortige Gold wird-aus dem Sans
de gewafchen, Fünit aber fehr heuer. Cigent:
liche Bergwerfe find niemals angelegt wors
den, weil das Arbeitslohn zu theuer, und
alles Durch Europäer getrieben werden müfte,
indem die eingebohrnen bey folchen harten
Arbeiten nicht ausdauren. Bey dem Eins“
Fauf des Goldftaubes Täßt man die unreinen
oder fremden Theile durch Indianiſche Gold:
arbeiter auslefen, die ein fo fcharfes Geſicht
haben, daß fie die geringfte Kleinigfeit aus:
ſcheiden koͤnnen. Solche Fertigfeit erhalten
Europäer nie. Zinn gewinnen die Holläns
der auf der benachbarten Inſel Banca, mo
es 1710, als ein Haus abbrante, entdeckt
“worden. Es geht nach — Das Wachs,
Rn wel
544 Phyſikaliſch Oekon. Bibl. XII. 4.
welches auch nach China und Bengalen geht,
wird nur von wilden Bienen erhalten.
Die eßbaren Vogelnefter find bey Eoree,
am füdlichen Ende der Inſel, am häufigften.
Man hat weiſſe und ſchwarze. Jene find die
ſeltenſten und theureften. Von den weiſſen
wird Das. Pecul (Picol, 133 Pfund ) für.
1000 bis ısoo Spaniſche Thaler in China
verfauft, Hingegen eben fo viel von den
ſchwarzen Meftern gilt nur zwanzig Thaler.
Woher der Unterfchied der Farbe und Güte
ruͤhrt, ift nicht gewiß befant, doch ift am
wahrfcheinlichften, daß Mefter, die fehr lan:
ge bewohnt, alfo alt find, ſchwarz werden.
Die Gold: und Silberdrat: Arbeit, die man
Filigran nennet, wird von den Malayen ge:
macht, mit wenigen böchft unvolfommenen _
Werkzeugen, fo wie ©. 145 befchrieben ift.
‘est achtet man diefe Fünftlihen Sachen in
Europa wenig. (Man vergleiche hiemit
Biblioth. IX ©. 145. Herr von Stetten
ruͤhmt in der vortreflichen Kunftgefchichte der
Stadt Augsburg eine Fran Reinhart, die
Diefe Art Arbeit vorzüglich fehön macht. Vor
einigen Jahren hat fie Kirchengeräthe- für
Rußifche Rechnung verfertigt, welche vielen
Beyfall erhalten haben.)
Was ©. 1651 von der Sprache der Ber
wohner und der Malayen, von ihren Sitten
u. ſ.
4
xxV. Marsden’s hiflory of Sumatra. 545
u. ſ. w. folgt, gehoͤrt nicht hieher. Aber die
Nachrichten ſcheinen wichtig zu ſeyn, zumal
da ©. 168 die Alphabete und andere Sprach—
proben gegeben find. Hernach ausführlich von
dem unmäßigen Gebrauche des Opiums und
des Betels. Miemals find Verſuche ge:
macht worden, die Einwohner zu Chriften
zu machen. Auch alle Unternehmungen die:
fer Art in Oftindien find ohne Dauer gewe:
fen. Gleich Fehren die Indianer zu ihren
väterlichen Albernheiten zurück, fo bald fie
Fein Europäer weiter zwingt. (So madten
es ja auch die alten Teutſchen zu Carls des
Groffen Zeiten). In der Landfchaft Batte,
welche nördlich an Acheen ftößt, freflen die
Einwohner noch jegt Menfchenfleifh. Das
Ende des Buchs ift eine weitlänftige Geſchich⸗
te des Königreichs Acheen, welche mit dem
Sabre 1508 anfängt. Uebrigens erhält
man bier auch eine Charte von der Inſel,
die aber nur wenige Namen von Dertern und
Fluͤſſen enthält, aber freylich viel beffer ift,
als diejenige, welche Efchelsfron gegeben
bat, als welche nur eine Copie der alten
mit geringen Veränderungen ift. Ä
Rn . XXVi
546 Phyfitalifch: Beton. Bibl. XHT, 4.
XXVI.
Gottlieb Heinrich Stucks, Kommiſ
ſionsraths und Kaͤmmerers der Stadt
Halle, Verzeichniß von aͤltern und neu:
ern Land = und Keifebefchreibungen.
Ein Verſuch eines Hauptftücks der
geographifchen Eitteratur mit einem
volftändigen Kealregifter und einer
Borrede von J. E. Fabri. Halle
1784. 504 ©eiten ing. — ı Thlr,
8.991. — *
Hi Vergnügen fehe ich einen Theil des
„ Wunfches erfüllee, den ich oben S.
29 gethan habe. Der Anfang dieſer Arbeit
iſt gut gemacht und, wird gewiß den Beyfall
billiger Kenner erhalten. H. St. hat nam:
ih alle ihm bekante . Neifebefchreibungen
und Länderbefchreibungen,, nach den Namen
der Berfaffer, in ein Regiſter gebracht, wor:
in er, nicht nur die Titel der Bücher, fon:
dern auch die Ueberſetzungen und verfchiedes
nen. Nusgaben, fo genau als ihm möglich
gewefen, angegeben hat. Zugleich find bey
den meiften, vornehmlich neuern Bücern,
auch ſolche Bibliorhefen oder Zeitungen, auch
wohl andere Bücher, im denen man von
jer
XXVI. Stucks Reiſebeſchreibungen. 547
jeder Reiſebeſchreibung Auszüge oder Nach:
richten antrift, angeführt worden. Wenn
eine Reife in Samlungen eingerückt ift, fo
find auch diefe genant worden, und ich habe
ſchon oft Gelegenheit gehabt, hierfür befons
ders dem DB. zu danken. Auch erdichtete
. Reifebefchreibungen find hier aufgeführt wor:
den, aber mit kurzer Anzeige der Erdichtung.
Die Bücher ungenanter Verfaſſer find hier
in einer wohlgewaͤhlten Ordnung aufgeführt;
erft fommen Schriften, welche von Reifen
überhaupt handeln; dann fonımen die Sams
lungen; dann die Reifen um die Welt; als:
dann die Reifen nach den verfchiedenen Xßelt:
theilen. Oft ift der Namen des Verfaſſers,
der fich felbft nicht hat nennen wollen, bey:
gefeßt. Die Summe aller hier verzeichneten
Schriften fteigt auf 2050. Am Ende finder
man ein geographifches Negifter, worin näns
lich bey jedem Lande die davon vorhandenen
Reifebefchreibungen,, mit Wermeifung auf
das groffe Verzeichniß, kurz genant find.
Der fleißige Verf. hat auch bin und wieder
mit wohlgewählten Zeichen und Abkürzungen
manche lebrreiche Nachricht eingefchaltet, die
oft nur erft bey dem ernfihaften Gebrauche
feiner Arbeit merklich, und alsdann von’bil:
Figen Leſern nicht ohne Danf genußt wird.
ng. Mad:
548° Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XI. 4.
Nachdem nun ein fo guter Anfang ges
macht worden, fo ift fehr zu münfchen, daß
dieſes VBerzeichniß von dem H. V. und andern
immer mehr und mehr berichtigt und ver:
mehrt werden möge. Es müffen nicht. nur
alle noch fehlende Reifebefchreibungen, fondern
auch die verfchiedenen Ausgaben, Auszüge und
Ueberſetzungen derfelben eingetragen werden,
und damit alles diefes einftens zu einer Biblio:
thek der Reifebefchreibungen verarbeitet werden
fönne, fo müffen die Bücher fernerhin forgfäl:
tig angezeigt werden, aus Denen man erfehen
fan, mas jede Reife eigentlich enthält; auf
welche Gegenftände jeder Verfaſſer vornehm:
lich geachtet, welche Länder er und in wel:
chen Zahren bereifer hat; was für neue Char:
ten jede Reife enthalte. Da dieſes freylich
eine weitfchichtige Arbeit ift, fo wünfche ich,
daß jemand, der die nörhigen Kentniffen und
Hilfsmittel befäße, fich entfchlöffe, von al:
len Reifebefchreibungen , die ihm befant,mä: .
ren , folche ceritifche oder nur biftorifche
Nachrichten zu liefern, als Baumgartens
Nachrichten von einer Hallifchen Bibliothek
enthalten. Cine genaue foftematifche, chro:
nologiſche oder geograpbifche Ordnung wäre
dabey nicht nöthig, fondern der Verf. möch:
te nur, ohne weitere Ordnung, von derjeni:
gen Neifebefchreibung die Nachrichten Tiefern,
die ihm hinlaͤnglich nach allen Umftänden,
Aus;
XXVI. Stucks Reifebefhreibungen. 549
Ausgaben und UWeberfeßungen befant wäre:
Vier Hefte möchten einen Band ausmachen,
und jeder Band befäme Regiſter. Es koͤn—
ten in den folgenden Heften Ergänzungen und
Verbefferungen der vorhergehenden geliefert
werden, und es Fönten hieran viele Gelehrte
arbeiten. Auf folhe Weife würde endlich
ein berliches Ganze erwachfen. Eine folche
Arbeit wäre nüßglicher und verdienftlicher, .
als zehen Jurnale, die nur Recenfionen neus
er Bücher enthalten follen, als woran es
nicht fehler.
Weit ich glaube, daß dem H. Stuck je:
der, auch Fleiner wohlgemeynter Beytrag zu
feiner nüßlichen Unternehmung angenehm
feyn werde, fo willich das wenige, was ich
mir bisher bey dem Gebrauche feines Bu:
ches angemerft habe, hier anzeigen. Perit-
ſol itinera mundi n. 1089 ftehn auch, mit dem
gelehrten Anmerfungen des Engländers Syde,
in des Ugolino thefauro antiquitatum facrarum
vol. 7 p. 1. Eben. dafeldft ſteht auch itinera-
rium Antonini Placentini, voeldyes vielleicht
niemals einzeln gedruckt if. Won SGerbes
vers Robinfon n. 652 ift die legte Hälfte
erſt 175 1 zu Manheim in g gedruckt worden;
f. Gefchichte der Erfindungen ı ©. 46.
Belilomii itinerarium n. 110 fteht auch in Clufi
xxoticis. Die Meifen des Robert Boyle
| n,
%
sso Phpfikalifch + Dekon. Bibl. XII, 4.
n. 189 find eine armfelige Erdihtung. Ges
fhichte des H. C. le Beau oder Reife zu den
Wilden des nördlichen Theils von Amerifa,
ift von: Wilhelm Ernſt Burckhard Ro
lern überſetzt; Erfurt 1752, zwey Fleine
Theile in 8. Zu n. 1349 feßte ich den Titel,
fo wie er in meinem Exemplar lautet: Ob-
fervations on Mons. de Sorbier’s Voyage into
England — by Thomas Sprat. Lond. 1665.
12. Folgendes Buch wird vermuthlich n.
1046 feyn: Voyage d’Espagne, contenant
entre plufieurs particularitez de ce royaume,
trois discours fur les affaires du Protedteur d’
Angleterre, la Reine de Suede & du Duc de
Lorraine. . Reveu & augmented für le M. S.
— A Cologne 1666. 12. Der Verf. von n,
136 heißt, wie ich glaube, Binet.. Die vers
fehiedenen Ausgaben von Calceolarü iter
montis Baldi n, 248 find in Sallers Biblioth,
bofan. Ip. 339 angezeigt. Weber die n. 462
genante Reife des $Erndl (fo muß der Na—
men gefchrieben werden), find verſchiedene
Streitfchriften entftanden, die man in Bibl-
oth. Burckhardiana Ip. 156 angezeigt finder.
Ran vergleiche auch Halleri Biblioth, bot, 2
p. 101. Bon ©. 325 n. 1582 wird folgen:
des eine Ueberfegung feyu: Le voyage de
lerufalem, avec les figures des Saints tirees
au naturel; par Jean Zuallart. Anvers 1626
4. Bellegarde ©. 23 n. 105 iftauh Am.
ſter⸗⸗
xxvi. Stucks Reifebefchreibungen. 551
ſterdam 1708. 12 herausgekommen. Mel—
ton ©. 196.n.923 auch Amſterd. 1702. 4.
Ecklein ©. 97 0. 437 aud Nürnberg
1646. 8.
Folgende Reifebefchreibungen fehlen noch:
1) Obfervations fur le commerce & fur les
arts par Flachat; ſ. Gefchichte der Erfindun:
gen 1 ©. 453, wo ich auch die Ueberfeßung
angeführt habe. 2) Amboife Par, voyage
a Madagafcar. Amfterdam 1722. ı2. 3) D.
Pedro Cubero peregrinacion del mayor parte
del mundo. Zaragofs. 1688. 4 wird von
Robertfon angeführt, fo wie auh 4) D.
Alonfo de la Pegna Montenegro itinerario
para Parochos de Indios. Amberes. 1754. 4.
Noch mehre feltene Reifebefchreibungen find
von Robertfon in feiner Gefchichte von Ame:
tifa IIS. 614 genant, die noch bier fehlen.
$) Petri lanfonii itinerarium. 1619. 4. 6)
Joh. Ge. Schlederi Königl. und Erzherzogliche
Reifebefchreibung. Frankf. 1658. 4. 7) Le
voyage du prince Don Fernande infant d’Es-
pagne Cardinal, traduit de PEspagnol du
Don Diego de Aedo & Gallart par Jule Chif-
flet. Anvers 1635. 4. 8) Welch. von Seid;
litz gründliche Befchreibung der Walfareh
nach dem gelobten ande, nebft Vermeldung
der langwierigen Gefängniß derfelben Gefele
(haft. Leipz. 1581. 4. 9) Frere Nic. le
Hu-
552 Phyſtkaliſch ⸗Oekon. Bibl. XIII. 4.
Huen peregrination de Jeruſalem. Lion. 1488.
fol. 10) Barth. Georgiwitz, Hongrois,
voyage de Jerufalem, avec la defcription
des citez, villes &c & de l’eftat de I’ empe-
reur des Turcs, mis en lumiere par Lambert
Darmont. Liege. 1600. 4. 11) Guil. de
Baldenfel, equitis aurati Hierofolymitani ho-
doeporicon ad terram fandtam an. 1336 ab
ipfo feriptum rogatu Thalayrandi comitis Pe-
tragoricenfis. 12) Henrici Porfü itineris By-
zantini defcriptio. Francof. 1583. 8. 13)
Pere Pacifigue capucin, relation du voyage
de Perfe. Paris 1631. 4. 14) Les voyages
avantureux du capitaine Jean Alfonfe Sainton-
geois. Rouen 1578. 4. 15) Erh. Cellarii
Meifebefchreibung zweyer Reifen Friedrich,
Herzogs zu Würtenberg. Tübingen 1603.
4. 16) Job. Wilh. Neumeyr Reife des
H. Joh. Ernften des Juͤngern, Herzogs zu
Sadfen, in Sranfreih, Engl. und Nieder:
land. feipz. 1620. 4. auch Jena 1734. 8.
17) La vie, les avantures & le voyage de
Groenland du P, Pierre de Menfauge. Amft.
1720. 2 Theile in ı2. 18) Sigifmund
Seirabends Neifebud des heiligen Landes.
Sranff. 1584. Fol. auch Franff. 1609. Fol.
19) Chriſtophs Sarants chriſtlicher Ulnf
ſes oder Reiſebeſchreibung des heil. Landes
und anderer morgenlaͤndiſcher Provinzen;
verdeutſcht durch J. G. Harant. Ruͤrnb. 1678-
2
XXVI. Stucks Reiſebeſchreibungen. 553
2 Th. in 8. 20) Bef krifning om en Reſa ges
nom Aſia, Africa och mänga andta Hedna
gänder, ſom är giord af Nils Mathsfon Kö-
ping, för detta Kongl. Maj. Sfeps: tieute:
nant. MWäfteräs. 1759. 158 Seiten in 8.
Dieß ift die vierte Uusgabe. Die Reife ward
im Sabre 1647 angetreten.
XXVI.
Oryctographia Carniolica, oder phy⸗
ſikaliſche Erdbeſchreibung des Herzog:
thums Krain, Iſtrien und zum Theil
der benachbarten ander. - Dritter
Theil. Leipzig 1784. Ein Alphab.
in 4. Ä
Ifes diefer Theil ift vol mühfamer Beob⸗
achtungen, die nicht felten den bisher
angenommenen Meynungen widerfprechen.
Man findet hier die Unterfuchung vieler Erz:
gebürge, vieler mineralifhen Waſſer, die
Beſchreibung einiger Eifenwerfe, vielerneus
en. Steinarten, Eine, Verſteinerungen,
Cryſtalle u. ſ. w. die ſich hier nicht alle er:
zählen laſſen. Galmey und überhaupt zint⸗
baltige Erze fommen häufig vor, undmahen
bey dem Schmelzen Hinderung. Der zube ,
reitere Stahl geht meiftens nach Stalien. Der
opa⸗
554 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XIIT. 4,
opaliſirende Marmor, der ſeine Schoͤnheit den
unkalcinirten Conchylien Stuͤcken zu danken
hat, iſt S. 74 beſchrieben worden. Er wird
theuer verkauft, doch faͤlt jetzt der Werth,
weil die Erfahrung lehrt, daß die Schoͤnheit
an der Luft und durch den Gebrauch bald
verlohren geht. Oft iſt Kieß eingeſtreuet.
S. 95 iſt erzaͤhlt, wie im 14 Jahrhunderte
ſiebenzehn Ortſchaften, welche 9 Pfarreyen
ausgemacht haben, durch Herunterſtuͤrzung
eines kalkichten Berges umgekommen ſind.
Der V. beſorgt, daß ein aͤhnliches Ungluͤck
oͤfterer geſchehen werde, wenn man fortfährt
den Bergen alle Bäume zu nehmen, welche
fonft zur Sefthaltung dienen. Bey einem
fleinen Orte Förlach oder Voͤrlach wohnen
soo Gewehrarbeiter, die aber, wegen ge:
ringen Lohns, nur fchlechte Arbeit liefern.
Sie verfteben die befte Polirung nicht; und
dann fehlt auch der gegoffene Stahl. Unter
den Eifenerzen koͤmt ©. 121 eine Art vor,
welche wohl, mnächft dem gediegenen Eifen -
des H. Pallas, die derbefte ift. Der Ge:
halt ift über 7obis go Pf. im Zenener. Was
zur Schif barmachung des Sawaſtrohms,
ſeit Carl VI Zeit, geſchehen iſt, iſt ©. 150
ſehr dreiſt erzaͤhlt worden; fo wie überhaupt
der V. mit einer Dreiſtigkeit Fehler anzeigt
und Aberglauben und Verfolgungsgeiſt ta:
delt, welche man dort faft unmöglich halten
fol:
XXVI. OryBogr. Carniolica. 555
folte. Dagegen lobt er auch billige und reds
liche Geiftlihe und gefchichte Bediente. S,
179 ift das in einer Höhle gefundene eryſtal⸗
liſirte Eis befchrieben, wobey ich an Biblis
oth. Vl. S. 125.erinnere; Diefer Theil hat 7
Kupfertafeln. Die erfteift eine herliche Gebuͤrg⸗
Fluß- und Mationalcharte von der Windifchen
Mark, Slavensky- Stran. in Paar andere
zeigen Stücke der Alpenfette, worin Eifens |
gruben befindlich find. Ein Paar find Gru⸗
benriſſe. Unter den abgebildeten Cryſtallen
ift ein Quarz, der aus der Seule und den
benden Pyramiden beftebt, und einen klei⸗
nern Cryſtall eingefchloffen enthält, Vier
eingedruckte Zierbilder ftellen infändifche Seen
vor; aber die Abbildung der Zirfnizer: See,
die das Titelfupfer ausmachen ſoll, fehle wier
derum. Den Gefchichtforfehern merden die
eingeftreueten Nachrichten von der Slaviſchen
Marion und ihrer Sprache wichtig feyn. Dee
vierte Theil wird dieſes reichhaltige und muͤhe
ſame Berk befchlieffen.
| phyl Oekon Bibl. XI B. 46. Oo Xxxvili.
# RE
556. Phyſtkaliſch Oekon. Bibl. KIT. 4.
XXVII.
Almanach für Cameraliſten und Poli
zenbenmte auf das Jahr 1785, her⸗
- ausgegeben von oh. Hermann
Pfingſten, Profefior der Cameral⸗
und Polizey: Wiflenichaften zu Er-
furt. Weimar. 538 Seiten in 8.
De Namen Almanach wird nur dadurch
gerechtfertigt, daß ein fehr abgefürzter
Kalender vorgedruct it, mit einigen Linien,
worin Einnahme und Ausgabe, Gewinn und
Verluſt eingefchrieben werden follen, wie:
wohl fie dazu zu eng feyn möchten. Die
Hauptſache ift eine Samlung braudhbarer
Aufiäge, wovon id) diejenigen, welche new
find, anzeigen will. Den Anfang macht
das Preuffiihe Galpeteredict vom J. 1767
nebft den Inſtructionen der Bedienten, unter
denen die ©. 114 für den Salpeterinſpector
bisher noch nicht gedruckt geweien iſt. Der
Herausgeber hat bin und wieder dasjenige,
was in neuern Zeiten abgeändert worden,
angemerkt, auch oft Zufäge gemacht, wel⸗
che von feinen fhon durch andere Schriften
befanten chemifchen Kentniffen zeugen. Er
bat auch einige Ausdrüce erflärt, welche
Ausländer nicht wohl errathen möchten. F
XXVII. Almanach für Cameral. 557
B. Grudenhäufer nennet man die leimernen
Hütten vor jedem Dorfe, worin die Einwoh⸗
ner die Örude oder Strohafche werfen müffen.
Die Pacht der Salpeterpütten hat 1779 aufs
‚gehört. Damals find den Galpeterfiedern
die Hütten kaͤuflich überlaffen worden und
darauf ijt die Salpeter : Commißion in Admis.
- niftration verwandelt worden, welche fich
nach und nach mit dem gelieferten Ealpeter
bezahlt macht. Viele neue VBorfchläge zu.
Verbeſſerungen enthält das ©. 137 eiäger
rückte Preuflifche Refeript megen Salpeterfüs
chen vom J. 1780, welches aus den Ber
merfungen erwachfen ift, die Herr Minifter
von Heinig bey Bereifung der Salpeterbuͤt⸗
ten angeftellet bat. H. Pfingften hat diefe
Meife als Referendar mitgemacht, und er
bat bier zumeilen fein Urtheil über einige
Vorſchlaͤge eingeruͤckt. Man ſaͤtigt die Sal:
peterlauge mit einer Potaſchenlauge und faͤl⸗
let dadurch die Kalkerde. Auch die Tabel:
len, worin der Zuftand' der. Galpetergewins
nung jährlich berichtet werden muß, find
bier geliefert worden, und verdienen Dank.
Hernach folge die Wirtembergifhe Safpeters
ordnung von J. 1747.
©. 203 Inſtruction für den Verwalter
eines Domainen Guts von der Königl. Churs
fürftl. Kammer in Hannover, die fehr gut
| D02 ab⸗
558 Phpfitalifch: Beton. Bibl. XI. 4
abgefaffet if. ©. 273 Marggräfl. Baadifhe
Geribenten: Ordnung vom‘. 1765. ©. 304
de Bunnie hemifche Unterfuchüungen zum Anz
bau der Heiden, fcheinen aus dem Franzoͤ—
fifhen überfegt zu feyn, aber die Quelle iſt
verfchwiegen, eben fo wie diejenige, woraus
Colberts Leben genommen iſt. Hingegen
fheine die Nachricht von der Kunft Mägel
aus Roheiſen zu gieffen, ©. 484, neu’ zu
feyn. Der Ort, wo diefe Fabrife angelegt
iſt, iſt nicht genant worden. Man foll in:
zwifchen nur Fleine Nägel machen, die zum
DBefchlagen der Särger und anderer Saͤchen
vornehmlich dienen follen. . Nach dem Guf
fe werden fie Durch das fo genante Tempern
zäbe gemacht, welches in eifernen Kaften,
worin fie mit Thon eingefchlagen werden,
bey einer Feurung aus abgefchwefelten Steins
kohlen, geſchieht. Ich uͤbergehe hier die Auss
zuͤge aus bekanten Buͤchern, unter welchen
ſich die ſcharfen Anekdoten aus den Schrifs
gen des H. von Mofer bier am meiften aus—
nehmen. ©. 497 wird gemeldet, daß Die
oben 8.248 angezeigte tebensbefchreibung des
H. von Brenfenhof den H. Meifner zum
DVerfaffer hat. Dieim vorigen Jahre herauss
gefommenen Schriften, ‚die zur Cameralwiſ⸗
fenfchaft gehoͤren, find. S. 343 in ein Ber:
zeichniß gebracht.
ee |
— — —
4
| XXIX.
Beytraͤge zur a £itteratur in
den SPreuffifchen Staaten. Fünf:
tes, fechftes und fiebentes Stück,
1782, 83, 84.
Obꝛ mich an die Ueberſchriften zu halten,
zeichne ich von dem mannigfaltigen In⸗
halt nur einiges aus, was den bekanten ˖ Werth
dieſer Samlung noch mehr beftätigen wird.
Ale Verordnungen und Anftalten, die zur
Molizey und zum Cameralwefen gehören, und
in den Jahren 1780 und gr gemacht find,
findet man bier, oft mit Beyfuͤgung artiger
Machrichten, erzähle. Man tiefer hier, daß -
viele von den in Gera duch Brand veruns
glücten Zeugmachern nah Luckenwalde in
der Churmarf gezogen find. Jeder zu Fuß
ins fand fonımender Jude muß so Thaler
"bares Geld in der erften Graͤnzſtadt vorzeigen
koͤnnen, fonft wird er zurück gemwiefen. In⸗
validen follen, wenn fie dazu tüchtig find,
zu Küftern und Schulmeiftern angenommen
werden. Man fucht den Weinbau in der
Marf zu befördern, weil man nun die Kunft
weis, guten Weineffig zu machen... ©. 59
bat der V. einen Vorfchlag zu einer Polizey:
Drdnung für eine Stadt von 15000 Einwohs
293 nern
I CH 0 ou | 559
*
560 Phpfitalifch : Beton. Bibl. XI. 4
nern ausgearbeitet. Er zeigt auch, wie man
die Brod : und Bier: Taren berechnen fol.
©. 136 Reglement-des tombards in Potss
dam, welches unter der Direction des Wai—
fenhaufes fteht. Es nimt 6 Pros. Zinfen.,
©. 148 Erflärung der Preußiſchen Einquar—
tirungsfaffen oder des fo genanten Gervis:
wefen. Diefes beftebt eigentlich darin, daß
Alle Städte einer Provinz eine Gefelfchaft
ausmachen und nach einer feft geftelleten Ord⸗
nung die Quartirgelder für die in Der Pros
vinz befindlichen Truppen aufbringen, da
‚denn Diejenigen Bürger, welche würflich
Soldaten in ihrem Hanfe haben, aus Diefer
Kaffe eine Vergütung erhalten. Diefe'Ein:
richrung hat zuerſt der Finanzminifter von
Schlabberndorf in Schlefien zu Stande ges
bracht; inzwifchen zeigt der B. daß mandje
Fehler dabey noch fich befinden, wider welche
er Mittel vorfchlägt. Der Auffaß über die
Handlung ift Feines Auszugs fähig, Man
lernt daraus die Mechte der Gilden und die
vielen Fleinen Handlungsgefelfchaften Fennen,
auch welche Gewerbe den Juden geftattet find.
Die Potsdamſchen Tadirten Stöcke follen im
fiebenjährigen Kriege, und aud nachher im
groſſer Menge nach Amerifa verſchickt feyn.
Verzeichniß aller Waaren, welche innerhalb
einem Jahre in die Preußifchen Staaten ges
bracht find; z. B. Schreib : und Drucks
par
XKXIX, Bepfräge zur Sinanz : Litter. 561
papier für 9050 rthlr., morunter für 400 rebl.
aus dem Braunſchweigiſchen und tüneburgi:
ſchen fen ſoll. Strohhuͤte 5068 rrhlr., wor⸗
unter Die aus Sachſen und Anhalt 4092 rthlr.
betragen. Hölzerne Uhren aus Würzburg
(fo ftebt hier S. 370) 1789 rthlr. Tuchma⸗
cherfämme aus Sarhfen und Steiermark
1758 rthlx. Juften aus Rußland 10804 rthlt.
Daß die von dem Finanzminifter von Hchen
eingerichtete Berliner Banf den Wechfelhans
del der Kaufleute fchmälere, wird ©. 396
zugeftanden. &. 410 von der Grdffe der -
Fahrzeuge auf der Spree, Havel, Elbe und
densandern Ströhmen, und wie viel ſolche
laden Fönnen. S. 441.von.den verfchiedenen
Samfungen der Preußifchen Landesgeſetze.
Die Sumlung, welche Mylius heraus gege⸗
ben hat, ‚beftebt aus 8 Bänden, und aus
eben fo. viel. auch Die, melde die Afademie:
der Wiffenfchaften geliefert hat, als welche das
Berlagsrecht, noch zu dem Kalenderprivilegis
um, erhalten hat. teßteres allein ſoll ihr
jegt eine Einnahme von faft 30000 rthle.
einbringen. Die Samlung der Schlefifchen
Conſtitutionen geht bis zu Ende des Jahrs
1768. Der legte Band ift der zehnte, wel⸗
eher 1782 ausgegeben iftz aber der dirigivens
de Finanjminifter H. von Hoym mird die
Fortſetzung veranlaffen. ©. 485 ift ein koͤ⸗
niglicher Donationsbrief für die Stadt Pots⸗
> 204 dam
"562. Phyſitaliſch ⸗ Oekon Bibi. SIE
|
dam vom Sabre 1782 abgedruckt. Di
lich der König laͤßt jährlich "viele Bürgerb
fer abbrechen und neu maßiv erbauen, ı
diefe werden alsdann den aften Eigenthuͤm
Durch einen offenen Brief gefchenft, Der
ftalt, daß felbige insgefamt, deren Er!
und Nachkommen oder jedesmalige rechem
fige Befiger damit als mit ihrem wahren «
genthume auf eine zu Recht beftändige u
wirtbichaftliche Are zu fchalten und zu waltı
jederzeit befugt feyn follen.. ©. sy mon
licher und jährlicher Werpflegungsetat eir
Regiments zu Pferde. -_ Berechnung der E
quartirungs = Koften eines Infanteriere
ments in einer Stadt, Viel lehrreiches ü
das Kämmereywefen. Das nothwendig
Stuͤck fey ein richtiges Verzeichniß aller Ei
nahme und Ausgabe, Zum Beyſpiele
ein ſolches von der Fleinen Stadt Beellg ei
gerückt worden, und zwar vom J. 1687
Maͤchſt dem lieſet man hier ausführlich, w
es mit dem Kaͤmmerey- Etat gehalten wir
Ehemals ward folcher jährlich gemacht ur
bewilligt, jeßt aber gefchieht folches, w
bey den Domaitengütern, allemal aufs Ya
ve, Ein folcher Etat ift von der Stadt Er
berg beygebracht worden, . Der Verf 5
die Fleinere Einnahmen, welche die Sta
bat, erzaͤhlt, und oft, wie viel folche in. Be
lin und Potsdam beitragen, angezeigt; 4 3
XXIX. Beytraͤge sur Sinanz: Litter. 563
in Berlin ift der jährliche Zins vor den
Schlachthaͤuſern 465 Tehlr. Die Einnahme
"vom Hopfenmeffen macht 218 rthle., vom Koh⸗
lenmeſſen sos rthlr. Die Juden zahlen’ als
Grundzing für ihre Begrädnighöfe jährlich
2 rthlr. 18 gr. Wie Einnahme und Ausgabe
bey einer der Kaͤmmerey gehörigen Fifcherey
Berechnet werden fönne, ift ©. 732 durch eis
nen Entwurf’gezeigt. ©. 742 Berechnung
über eine Ziegelhütte. Frankfurt hat feine
fäntlihen Mahl: Walk : und Papiermüßs
Ion für 1885 rthlr. in Erbpacht ausgethan.
Brandenburg, wo man bey der Zeitpacht ger
blieben ift, zieht von feinen Mühlen, ohne
Papiers und Schleifmühlen zu haben, jähr:
lich 7500 rthle. Seite 753 Nußungsan:
ſchlag einer Hufe kandes von 30 Morgen,
jeder zu 180 NRheinländ. Ruthen, worauf
ein Scheffel Ausfgat auf jeden Morgen ge:
rechnet wird. Dadey find 12 Morgen Wies
fen und vier Morgen Gartenland. Die
Summe ift hier 57 rthle. Am Ende nod)
ein Entwurf zur Rechnung über den Beſtand
eines Kornbodens. Diefes Stuͤck hat.eine _
artige nach den Stadediftricten illuminirte
Charte vom Havelländifchen Kreife. Das
achte Stück wird diefes reichhaltige Werk bes
fchlieffen, und ein gutes Megifter erhalten.
Diefes ift defto nöhiger, da man inden Auf
fügen oft fehe viel gutes findet, was. man
D05 das
564 Phyſikaliſch⸗ Beton. Bibl. XII.4.
daſelbſt nach den Ueberſchriften nicht haͤtte
vermuthen ſollen.
| XXX.
Dioaraphifch = fitterarifche Nachrichten
von Defonomen und Cameraliften,,
herausgegeben von J. D. %. Hoek.
Gieſſen und Marburg. 1784. 6 *
genin 8.
Nie Nachrichten find nicht neu, —
ee nur hier aus vielerley Büchern abge:
kuͤrzt zuſammen getragen worden. Sie bes
treffen folgende Schriftſteller: H. Jakobſon,
‚von Zauthier, Zinke, Edward üſle, der
1722 geſtorben, von Carlowitz, Boͤſe oder
Boſe, deſſen Haushaltungs Principia bes
kant find und der 1760 geſtorben iſt, von Waiz,
P. J. Marperger, Stiſſer, C. T. Delius,
deſſen nahe Verwandſchaft mit dem von Ju⸗
ſti hier nicht angezeigt iſt, Chriſt, Franzma⸗
dhes, F. W. Dieterichs, der von Verbeſſe⸗
rung der Stubenoͤfen geſchrieben hat, von
Schroͤter, deſſen Ermordung hier, wie in
den Leipzig. oͤbon. Samlungen 3 ©. 626
geleugnet wird; H. A. Lange, D. G. Schre⸗
ber und deſſen noch lebender Sohn. Alle
| dieſe Nachrichten ſind kurz und aus Buͤchern
ge⸗
Xxx. Biographifchrli tterariſt ch. Nachr. 565
genommen, die freylich nicht unbekant ſind.
Gleichwohl koͤnte dieſe Samlung ſehr nuͤtz⸗
lich werden, wenn fie der Volſtaͤndigkeit naͤ⸗
ber gebracht moXirde, zumal wenn der B. mod -
ungedruchte Nachrichten liefern koͤnte. Es
ift aber feine Fortfegung verfprochen worden,
. and faum feheine eine zu erwarten zu ſeyn,
da hier am Ende ein ganz fremdartiger Auf—
ſatz beygedruckt iſt, nämlich ein Vorſchlag
zur Errichtung eines Foͤrſter-Seminars,
oder vielmehr ein Verzeichniß einiger den
Foͤrſtern brauchbaren Bücher:
—
—
| XXXL |
oh. Philipp Rieß, Heflen: Eaffelfcher
Berg : und Hütten : Eommiffarius,
praftifche Abhandlung von den Eis
genfchäften und Zubereitungen Des
Alauns, nebſt einer Beſchreibung
des bey Steinkohlenwerken oft ents
ftehenden Feuers, der entzündbaren
Luft und einfchlafernden tödtenden
Wetter. Marburg. 1785. 54 Bo⸗
gen in 8. Ä -
uerſt kurz die Eigenfchaften diefer falzigen
Subftanz oder, wie der V. ſagt, diefes
fauren Salzes, fo wie fie in allen —
08
566. Phyfitalifch&ekon. Bibl. XIT. 4.
logien vorfommen. Zu den reichften alaun:
baltigen Mineralien. in Teutfchland gehört
der braune und ſchwarze Thon bey Großal⸗
‚merode, der das Dad) eines braunen Kohlen:
flößes ausmacht, womit jener Thon, der 4
‚bis 5 Lachter mächtig ift, gebrant wird. Ein
Zentuer diefes gebranten Thons giebt, wenn
er 4 bis 6 Monate geruber hat, 30 bis 40
Pfund Alaun. Kurz von Verfertigung der
Bleyernen Pfannen. , Die Lauge muß eine
‚Zeitlang ruhen, damit ſie reiner werde und
verdünfte. Gar zu flarfe Lauge iſt nicht vor:
theilhaft. Aber es ift Doch wohl zu viel ger
fagt, daß fich feine Alaunlauge ohne Vitriol
denfen laſſe. Die Lauge zu Eivita Vecchia,
die Den eifenfreyen Alaun liefert, wird doch
wehl fein Eifen enthalten. Der Zufaß von
„Urin, Holzafche oder Seifenfiederlauge, fol,
nach: des V. Vorſtellung, die übermäßige
Bitriolſaͤure, welche, wenn fie würflidh da
ſeyn folte, freylich das Anfchieflen hindern
würde, vertreiben.. Diefe alfalifche fange
ſoll nicht in die Pfanne, fondern in den Kuͤhl⸗
kaſten gefchütter werden, weil die Pfanne von
dem Niederſchlage leidet. Ich übergebe die
uͤbrigen kleinen praftifchen Regeln und gedens
- te noch der angehenften Nachricht von der
Zubereitung der rothen Farbe, welche auf
dem Saalfeldifhen Wlaunmerfe, welches dem
*
‚Kammertarh Frege in Leipzig gehoͤrt, ges
macht
xxxi. Rieß vom Alaun. "567
macht wird. Gie ift ein Eifenfafran, den
die fehr eifenhaltigen Alaunfchiefer geben.
Der Schlamm, ‚welcher ſich in den Kuͤhlfaͤſe
fern abfegt, wird bey einem Zlammen : Feuer
in einem Ofen gebrant. Man muß mit Wel⸗
len feuern und die Oker darf im Ofen nicht
über drey Zoll hochliegen. Nach dem Breas
nen wird fie gewafchen, an der Luft getrocknet
und dann in Fäßer von ı oder 2 Zentuern einz
gepackt. Der Zentner wird zu 2 bis 4 Thal.
verfauft, und wenn der Abfaß-beftändig bleibt,
fa wird dadurch jährlich eine reine Ausbeuthe
von taufend und mehrern Thalern erhalten.
-Diefe Farbe koͤmt dem Engliſchen Roth fehe
“nahe, und an Feinheit übertrift fie folches.
Im andern Anhange giebt der V. die Mittel
an, wodurch er auf Steinfohlenwerfen die
Entzündung verhütet, oder auch aeldicht hat.
- Gie erfolgt nit duch VBerwahrlofung des
gichts oder dergl. fondern durch Verwitterung
der Kiefe, wowider ein ftarfer Luftzug ein
fräftiges Mittel ift. Auch vonden tödtenden
Schwaden redet der V. und giebt Gegenmits
tel an, die freylich nicht neu, aber nicht als
gemein bekant, obgleich fiherlich wuͤrkſam
find. .
XXXU.
568 Phyſtkaliſch · Oekon. Bibl. XII. 4,
XXXII. EEE
Verſuch, den Urſprung der Spielkarten,
die Einfuͤhrung des Leinenpapieres,
und den Anfang der Holzſchneidekunſt
‚in Europa zu erforfiehen. Won Joh.
Gottl. Imman. Breiifopf. Er:
fter Theil, weldyer die Spielkarten
und das £einenpapier enthält. Mit
vierzehn Rupfertafeln. Leipzig 1784.
136 Seiten in Grosquart.
ieſes Buch iſt der Vorläufer einer aus:
führlihen Gefchichte der Buchdrucker⸗
funft, worau der H. DB. feit vielen Jahren
“arbeitet. Es ift fo reich an nüglichen gelehr:
ten Unterfuchungen, an neuen Bemerfungen
‘und es hat fo viele. nebenher eingemifchte _
wichtige Nachrichten, Daß nothwendig jeder
Liebhaber nüglicher Kentniffen es ganz felbft
Iefen muß. Ein Auszug wird den Reiche,
thum unmoͤglich angeben fönnen, und eine Ans
führung der Schlüffe, ohne Bemerfung ihrer
Gründe, möchte wenige befriedigen. Hier
mit entfchuldige ich die Kürze meiner Anzeige
eines Buches, welches ich ‚mit aufferordents
lichen Vergnügen gelefen babe, und welches
vor vielen andern diefer Art dadurch einen
Vorzug befiger, daß der Verf. genau mit
ö den
Xxxxil. Breitkopf Geſch. d. Spielk. 569
den Kuͤnſten, deren Geſchichte er bearbeitet,
bekant iſt. —
Die Spielkarten fi nd in Stalien fhon
1299, in Teutfchland 1300, in Franfreich
1361 bekant geweſen, und fie find im 14ten
Jahrhunderte algemein geworden. elegents
lich ift vom Alter des Schachfpiels und von
manchen alten Spielen gehandelt worden,
Eriteres foll erft im zwölften Jahrhunderte
nach Europa gekommen feyn. Die älteften
Karten , melde aufzufinden gemefen find,
find bier nicht allein bejchrieben, fondern auch
abgebildet. Wahrfibeinfich bleibt es doch,
daß fie urfprünglich aus dem Drient find. Gie
haben aber in verfchiedenen Zeitaltern ben jer-
dem Volke mancherley Abänderungen erhal:
ten, wovon viele hier angegeben find. Eben
fo ift es auch dem Schachfpiele ergangen.
Die Franzoien fcheinen zuerft die hintere Seir
te der Karten mit Zeichnungen bedruckt zu
haben, um den Kartenmachern die mühlame
Urbeit zu vermindern, fo reine und weiſſe
Papierbogen auszufuchen , daß fein Flek⸗
fen oder Punkt das Blatt Fentbar macht,
den Spieler zu begünftigen. (Unter meinen
chineſiſchen Papierproben find einige, die
eben die Zeichungen haben, welche ſehr oft
die bintern Seiten unferer Karten zu haben
pflegen). |
Die
570 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 4;
Die Bilder der Karten haben Mebenun:
terſuchungen veranlafler, Die nicht felten eine
befondere Aufmerffamkeit verdienen. 3. B.
die Schellen deuten auf die vom eilften bis
zwoͤlften Jahrhunderte gebraͤuchliche Schek
jentracht der Fuͤrſten, wovon S. 33 Nach⸗
richt eingeſchaltet iſt. Zu dieſer ſetze ich die
Worte aus der Beſchreibung des hier in
Göttingen im J. 1376 gehaltenen Turnirs,
welche ſich in der Handſchrift noch auf. biefl:
gem Rathhauſe befindet: fuerunt hic multae
mulieres valde, valde, valde pulcrae, pur-
pureis indutae veflibus & cingulis percindtae
fonantibus; fchur, fchur, fchur, kling,
‚Kling, kling, & in poflerioribus valde am-
plae. Ein alter Annaliſt bat dieß fo übers
„feßt: “viele Weiber und Jungfrauen, fo
„zu fchauen waren angefommen, waren ſehr
„heftig ſchoͤn gezierer, mit hetlichen Purpurs
„fleidern und mit. Flingenden filbernen und
„güldenen Gürteln und Borten, mit langen
„Roͤcken und Kleidern, Die gingen alle fchur
„ſchur, ſchur, und Fling, Ming, ling; und
„maren ziemlich breit an den Kindern oder
„Feiſten.“ — Xlfo fie haben cul pofliche
gehabt. . S. Geſchichte der Stade Göttingen
16.27. | De,
©. 37 von den alten fandsfnechten. Der
künftige Ausleger des Plinius mag danfbar
die
XXXIL Breitkopf Befch. d. Spielk 571
die Erflärung von B. 35 K. 11 nutzen, die
©. 39 beygebracht if. Plinius redet offen-
bar von einer Färberey, welche unferer Kati
sunfabrife gleich iſt. Einige chinefifche Kar⸗
tenſpiele und andere chinefifche Spiele find
auf einigen Kupfertafeln abgebijder. . (ch
erinnere mich biebey, Daß ich in Conchylien⸗
Samlungen zuweilen flache. Mufchelfhalen
aus dem Gefchlechte „Venus gefunden habe,
welche inwendig. mit Gold und allerley Far
ben bemahlt waren, und wie man fagte, ns _
Dianern zu einem unfern ‚Karten ähnlichen
Spiele dienen follen. Zuletzt babe ich ſolche
Mufchelfchaten 1766. zu Altona bey dem
Weinhaͤndler Meter gefehen. Sie verdiens
zen wohl eine genauere Unterfurhung).
Zur Geſchichte des Leinenpapiers, welche
©. 45 anfängt, ift durch die ehemalige Preiss
frage unferer Societät der Wiffenfch. und des .
H. von Meermann viel vorgearbeiret worden,
welches alles hier fehr genau gefamlet und
verglichen if. Uber die S. 45 angeführten
Epiflolae & obfervationes find nicht 1762, .
fondern 1767 berausgefommen. - Das Pas ,
pier aus Baumwolle ift dem aus feinen vor⸗
gegangen, und es bleibt allemal der Unterſchied
Diefer :beyden Papierarten- mislich. (Diefe
Schwierigkeit finde ich auch fo gar bey dem
Zeugen felbft, und ich wage z. B. die Frage:
Phy Orkon. Biol. X 9.49 PP od
572 Phyſikaliſch⸗ Beton. Bibl. zu. 4
ob die Binden, worin die. Aegyptifchen Mu⸗
mien gewickelt find, teinen oder Baummok
len ſeyn, nicht mit Gewisheit zu beantwors
ten, wiewohl mir das äußere. Anſehn mehr
auf legtere zu deuten ſcheint. Der Umftand,
dag die .Fafern: des Leinens fänger, als die
von Baummolle find, auch daß leßtere weir
her. find, wird theils durch die verfchiedene
Bearbeitung, theils duch den Moder des
hohen Alters zweifelhaft. Neue Gewebe laſ⸗
fen fich freylich wohl unterfchetden, wobey
denn auch die Verſchiedenheit der Zeuge, die
man aus keinen und Baumwolle macht, den
Unterſchied erleichtern ):-
. Das baumwollene Papier haben die. Ara⸗
ber bey ihren Eroberungen in der Bucharey
ums 9. 704 fennen gelernt, . und die: Kunft
foiches zu. machen, mit nach Haufe genommen.
Aber erſt ungefähr im-eilften Jahrhunderte ift
dieſe Kunft von ihnen aus —* nach Euro⸗
pa heruͤber gebracht worden. Das erſte Pa⸗
pier iſt aus roher Baumwolle gemacht: wor⸗
den, wotaus auch noch die Chineſiſchen und
Japaniſchen Papiere gemacht werden, die
eben deswegen ſehr zerbrechlich ſind, und ſich
nicht gut zuſammenlegen laſſen. S. 34 iſt
eine Zeichnung einer Japaniſchen Papierma⸗
cherey in Kupfer geſtochen, aus einem Japa⸗
niſchen Buche, weiches H. Thunberg mit⸗
Xxxxii. Breitkopf Gef. d. Spielt. gr
gebracht bat. Die kuͤnſtlichen Dratfoemen
Kſind neue Erfindungen. Chineſer und Japa⸗
ner haben Formen aus fein geſpaltenem Bam⸗
busrohr; ſie ſchoͤpfen damit ſo große Bogen,
die bey ihrer Duͤnne groͤßer ſind, als die groͤß⸗
ten Bogen unſerer Muͤhlen. Das baum⸗
wollene Papier muß wegen der Faſern oder
Haͤrchen viel ftätfer als das unſrige geglaͤttet
werden. Die orientalifchen Voͤlker, welche
an die Glätte ihres Baumwollenpapiers ger
wöhnt find, glätten Alles Papier, welches
fie aus Ftanfreih und Italien befommen;,
noch einmal, und zwar fo ſtark, daß es un
ferm Glauzleinen ähnlich wird. . H. Br. bat
artige Unterſuchungen über das After der
Baummollen : Nukung und des Leinbaues
eingefchaltet, Die ich hier übergebe: Hernach
find bier die Anſpruͤche, welche verfchiedene
Laͤnder an Erfindung unfers Papiers machen,
beurtbeilt worden , und dann folgen die älter
ſten bis jetzt aufgefundenen Papiere und die
Machrichten von den Alteften Papiermaches
geven.. Zu diefen gehört Die bey dem adelie
then Schloſſe Fabriand, deren der Juriſt Bar⸗
tolus ums I. 1340 gedacht hat. Sehr merk
wuͤrdig iſt auch die Nachricht, welche man
dem H. von Murr verdankt, von der 1390
zu Nuͤrnberg angelegten Popiermahle. Von
der in Bafel 1470 angelegten Papiermuͤhle,
| deren bier ©; 72 — 104 gedacht ift, er
p 2
574. Phyſikaltſch ‚ dekon. Sibl. XIIL 4:
ich anmerken, daß auch in Walſers Appen⸗
zeller Chronif ©. 348 ſteht, daß folches die
erfte Papiermühle geweſen, und daß fie durch
Spanier angelegt worden. Jetzt fan man in
Teutſchland wenigftens 400 Mühlen annehs
men, und wenn dann rechnet, daß eine Buͤte
te 300 Ballen Papier in einem Jahre macht,
fo fan man fiher alauben, daß jährlich allein
in Teurfchland 22000 Ballen Papier gemacht
und verbraucht werden. (Ein Berzeihniß
aller in unferm Churfürftenehun befindlichen
Mühlen, nebft Bemerfung ihres Alters, fin: “
det man in meinen Beytraͤgen zur Oeko⸗
nom. Techn. u. ſ. w. B. IIS. 351). Die
erften Papiere wurden allein zum Schreiben
beftimt, alfo fehr ftarf geleim. Erſt im
ſechszehnten Jahrhunderte fand man, daß
auch ungeleimtes Papier bedruckt und nachher
- von den Buchbindern geleimt werden konte,
wodurch es um die Hälfte wohlfeiler ward.
Ich habe geglaubt, daß die Älteften Papiers
muͤhlen fhon Stampfen gehabt hätten; aber
Der V. vermuthet, daß diefe Stampfmühlen
erft von Stalienern fpäter erfunden worden,
welches mir doch nicht ganz erweislich fcheint:
Tab. 14 ſieht man die Älteften teutfchen Pas
pierzeichen abgebildet, die Ochfenföpfe waren,
aber mit alleriey Veränderungen. ©. 111
wird gewuͤnſcht, daß in Teutſchland, wie in
Frankreich, ur allein die Groͤße, fondern
‚auch
RR, Breitkopf Beh. d. Spielt. 575
auch das Gewicht jeder Papierart durch Ge⸗
ſetze beſtimt würde. Bey ©: ı 19 erinnere
‘ich, das Guͤettard in Frankreich, ehr als
Schäffer in Teutſchland, die Berfuche Pa⸗—
pier aus allerley Pflanzen zu bereiten, ange
fangen hat: Außer Den ſchon angezeigten
‚Kupfertafeln ftellet Tab. 9 eine Hindoftanifche
Papiermuͤhle vor, fo wie fie in den Philoſoph.
trarısadt. vorgeftellet if. Tab. 1o eine Hands
‚müble, die nur einen Holländer opne Stamps
fen bat, dergleichen einige: um geipzig find.
Tab. Ir eine gewöhnliche Stampfmühle.
Tab. 12 eine Holländifche, ohne Stampfen.
Tab. 13 eine zufammengefeßte, Die neben den
Stampfen auch einen Holländer hat, fo wie
noch jeßt bey. uns die meiften find. ©. 98
leſe man Slad, ſtat Sladius. Ein Paar gu⸗
‚te Regifter befchlieffen dieſes vortrefliche "Buch.
Möchte doch die Fortſetzung bald nachkommen!
xxxm.
Proben der Schriften in der Breittop-
fiichen Schriftgießerey zu Leipzig.
1784. 4.
De ich das Vergnuͤgen habe, dieſe Pro⸗
»ben zu beſitzen, fo will ich fie auch den
en en Künfte ——
2 { j p 3 Sie
*
476 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII.4.
Sie beſtehen aus einzelnen Blaͤttern, worauf
Die verfchiedenen Schriftarten mit ihren Mas
men abgedruckt find, melde Blätter ſich abet
ganz bequem in Quartformat zufammenbins
den laſſen. Man muß über die größe Mans
nigfaftigfeit der Schriftarten, wenn man nicht
fonft fhon damit bekant ift, erftaunen, und
die Schönheit und Volkommenheit derer,
welche H. B. verfertigen läßt, bewundern,
aber auch daben bedauren, daß unfere Buch:
Deucker und Verleger dieſe Mannigfaltigfeit
and Schönheit nicht mehr nußen. Gewiß
würden viele Käufer folche Bücher, welche
von anhaltendem Gebrauche find, gern etwas
theurer bezahlen, wenn fie mit den angenchs
mern Schriften gedruckt wären. Hoͤchſtens
erhalten nur Bücher, welche faum ein Jahr
dauren, oder Faum ein Jahr geſchaͤtzt werden,
dieſe Zierde. Vorzuͤglich angenehm fallen
die Baſkervilliſchen Schriften in die Augen,
die aber, noch nicht verfäuflich zu ſeyn ſchei⸗
nen; denn es fteht darüber: Für die Breits
Fopfifche Buchdruckerey allein. Dieteutfchen
Schriften fan man zur Dänifchen, Iſlaͤndi⸗
Shen, Schwedifhen, Polnifchen, Böhmis
fhen „- MWendifchen und Lettifhen Sprache
haben; fo wie die lateinifchen auch zur Pors
tugieſiſchen, Spanifchen, Franzöfifchen, Eng:
Aiſchen, Angelſaͤchſiſchen, Irriſchen, Schwer
diſchen, Daniſchen, Zſlandiſchen, ee
n
XXRI. Prob. d. Breitkopf. Schrift. 477
ſchen und Ungarifchen Sprachen vorhanden
ſind. Außer den Hebräifhen, Griechifchen
and Ruffifhen Schriften finder man auch
Eftranglifche, Armenifche, Eoptifhe, Go:
tbifche, Syriſche, Aethiopiſche, Arabifche
und Samaritanifche Schriften. Ferner auch
Die vielerley Singnoten und nfteumentaß
Moten. Sn dem beygefügten Preisverzeiche
niß werden auch Fleine englifche Taſchendrucke⸗
reyen, Wäfche zu zeichnen, für 5 Thaler ans
. gebothen. Kleine Druckereyen mit Schrift
fäfthen, Stellagen und andern- nörhigen, ‘
Stuͤcken und Preſſe. Eine teuefche und eis
ne lateinifche Schrift, jede zu ı bis 4 Octav⸗
feiten, mit Zierrathen, in einem Kaften eine
Elle hoch, 2% Viertel breit, zu so bis go
Thbalern. |
Sch nehme hiebey Gelegenheit, meine im
achten Bande. der Bibliothef S. 595 gegeber
ne Nachricht von den Verfuchen des H. Breit:
Topf, Landcharten zu feßen, zu ergänzen.
Naͤmlich fchon im Jahre 1777 iſt Die zwente
Probe gefolgt. Sie ift eine allegorifche Vor⸗
ftellung des Reichs der Liebe, worauf man
das Land der Glücklichen, der traurenden tie:
be, der Hageftolze m. ſ. w. fieht. Im legten
Gebiete Tiefer man die Namen der Oerter:
Werlachungsau, Korbgebe, Dumbeitsdorf,
— —— ſ. w. Die dritte Probe, die
—— PpP 4 1779
578 Phyſitkaliſch⸗Oekon. Bibl XII. 4.
1779 geſetzt iſt, ſtellet die Quellen der Wuͤn⸗
ſche vor. Jene iſt ein halber Bogen, dieſe
ein Quartblatt. Beyde ſind mit bunten Far⸗
ben abgedruckt. Wenige Stroͤhme haben
Damen, als welche, wie ich ſchon angemerkt
habe, nicht’ geringe Schwierigkeit machen.
Die Bergferten gleichen denen, welche man
in den älteften Charten finder. Ich wuͤnſche,
daß die großen Bibliorhefen diefe Charten,
als die erſten Anfänge einer neuen Kunfl, der
Macwelt aufheben mögen.
ir XXXIV.
Schriften der Berliniſchen Geſelſchaft
naturforſchender Freunde. Dritter
Band 1782. Vierter Band 1783.
Fuͤnfter Band 1784.
Om deitten Bande macht die Preisfchrift
—J des Doct. Weiß zu Leer in Oſtfrieſl über
Die Anftecfung der Viehſeuche den Anfang.
Faden, welche mit dem Schleime getränft und
gut verwahrt find, ftecfen noch. nach 6 Jahren
und noch fpäter hin an, Doch feheinen fie etz
was langfamer zu würfen. Der V. beforgt,
Daß dieſe Krankheit fich niemals wieder. in
Europa verliehren werde, mweildas Gift gleich
Bösartig bleibt, dagegen andere anftecfende
£ Krank⸗
XXXWV. ‚Schrift. der Bertl Geſeiſch. 579
Krankheiten, welche ſich verlohren haben, in
ihren Zufaͤllen nach und nach ſchwaͤcher ge⸗
worden ſind. So gar die veneriſche Seuche
fängt an gelinder zu werden. Dieſer Aufſatz
verdient von denen gelefen zu werden, welche
die Impfung, welche dev. B. empfiehlt, ver
ſuchen wollen. Strenge Sperre und frühes
Tod ſchlagen erfranfender: Thiere bleiben alles
mal würkfame Mittel wider die Verbreitung
der Seudel ©. 42 H. Bledirfch über einis
ge einheimifche Furterfräuter, vornehmlich
- Spargel. Eben diefer verdiente Gelehrter
F hat S. 103 die Bemerkungen, welche er
über den von H. D. Beinegg geſchickten Blu⸗
menzweig der aͤchten Arabiſchen Balſampflan⸗
ze gemacht bat, mitgetheilt. Sie geben deu
Schluß, daß diefe Pflanze feine Amyris ift,
. auch nicht zur Dctandrie, ſondern zur. Icoſan⸗
Drie gehoͤrt. S. 132 befihreibt H. Suche.
einige merfwürdige Verfteinerungen, vors
nehmlich den Ketteuftein, Tubipora catenula-
ria Lin. der. zu den Madreporiten gemeiniglich
‚gezählt wird. ©. 161 befchreibt Wilken
eine neue Art Schiniten, die. einige Aehnlich⸗
feit mit Cidaris miliaris puftulofa des Rlein
hat. H. Hoft. Opitz in Minden meldet,
Daß er das vor 19 Zahren an der Seuche vers
ftorbene Rindvieh, welches noch dazu mit
Kalk befchüttet worden , unverwefet gefunden
hat. H. Hofe. Brickmann glaubt, daß uns
| Pp5 ter
I80 Phyſikaliſch Oekon. Bibl. RUN, 4,
ger der Oberhaut der Tartuffeln ein ſcharfer
Saft befindlich ſey, der getrennet werden
muͤſſe, wenn dieſe Speiſe von ſchwaͤchlichen
Perſonen ohne Schaden genoſſen werden ſoll.
©: 271 Abbildung und Beſchreibung der Ca⸗
via capenfis, vom Hrn. Grafen Mellin, der
auch. die Sitten des Thiers erzaͤhlt. Hr,
Silberfchlag bat eine fehr lehrreiche Abhand: _
Jung von Prüfung und richtiger Angabe der
Seuerfprügen geliefert. H. Bode erzähle die
Entdecfung des neuen Planetens, die einem
Zeutfchen, Hrn. Friedrich Wilhelm Serfchel,
welcher zu Bath in England lebt, gehoͤtl
H. D. Bloch beſchreibt die Luftroͤhren einiger
Voͤgel. H. Meyer glaubt in dem Sumpf⸗
erze ein neues Metal entdeckt zu haben, wel⸗
ces er MWaffereifen, hydrofiderum nennek.
Es hat viele Eigenfchaften mit den Eifen ges
nein. : Befonders angenehm wird vielen der
Brief des D. Reinegg an H. Prof. Sacquet
feyn. Jener reifer in Afien und hat ſich Tanz
ge Zeit zu Teflis beym Könige Heraclius auf
gehalten. Er hat die Quelle des Euphrats
befucht, der aus unzählbaren Löchern in einem
Schwarzen lavenartigen Öeftein entfpringt, und
defien Wafler an der Quelle, wegen feiner
erftaunlichen Kälte, Menfchen und Vieh un⸗
trinfbar if. Von der großen Geltenheit des
ächten Balfams aus Mecka. 'G. 467 von
Afpbalt: Quellen in der — re
burg
AxXIV. Schrift, der Berl Geſelſch. sur
Hurg bey der ‚Stadt Rodenberg. Unter den
kurzen Nachrichten liefert man, daß der Fiſch⸗
Reyher, Ardea major, Sperlinge und Mäus
fe fangen fan, amd ſolche verzaͤhrt. ©. 415
Befchreibung des opalifirenden Mufchelmars
mors. Beſchreibung des Syngnathus ophi-
dion. Menue Betätigung, daß das Billa
cherbley faft gar fein Silber enthalte. Die
Salzſolution, welche nach Veränderung der
Witterung (und vornehmlich der Wärme)
auf allerley Weife anſchießt, beftebt aus Bran⸗
tewein, 3 Theile Kampfer, 4 Theil gereis
nigten GSalpeter und Theil Salmiaf. (Ich
babe dergleichen fehon vor acht Jahren geſehn.
Die Cryſtalle werden viel fehöner, wenn man
Die Auflöfung nicht in einem langen Slafe,
wie bier gemeldet ift, fondern in einer Kugef
hat). Aus verfchiedenen "Briefen des fel.
von Büldenftädt find am Ende dieſes Theils
vielerley Beobachtungen befant gemacht, Die
den Wunfch, feine Papiere bald gedruct zu -
fehn, vermehren müflen,
Am vierten Theile hat H. Forftrath von
Burgsdorf die Knoppern befchrieben, und
dadurch‘ diejenige Nachricht aufgeklärt, wel:
che ich in meinen Beytraͤgen zur Oekonom.
9, f. w. befant gemacht habe. Im der Mobs
dau wachfen die Knoppern auf der gemöhnli:
den Sommereihe. Das Iufert, —
er j ſie
+82 Phpfitalifch: ©ekon.- Bibl. XII. 4
fie verurfacht, ift eine nene Art und Heißt hier
Cynips calyeis quercus. Inzwiſchen nerglei-
che man mas oben ©. 455 gemeldet ifl. Hr.
v. B. hat feinen Auffaß mis fchönen ausge
malten Zeichnungen begleitet. In den mine⸗
ralegifchen Rapfodien des H. Sacquets fin
Det man ernflallifirtes Sumpferz, eryſtalliſir⸗
-tes Gold und einen lauchgruͤnen erpftallifieren
Quarz vom Vorgebürge der g. Hofn. den H.
Hacquet für den eigentlichen Prafer hält. Hr.
Silberfchlag hat ©. 29 durch ungemein ges
naue Verſuche die Schwere des Waſſers zu
beftimmen geſucht. Ein Rheinifcher Eubifs
fuß Berliner Brunnenwaſſer wiegt 65 Pfund
"37 torh Cötnifchen Gewichts. Beſchreibung
von Salmo Illanca, Salmo alpinus. S. 78
Hın. Viceberghauptmanns von Trebra
DMachrichten von dem Borfenfäfer. ©. 128
des H. Grafen Mellin Befchreibung des
WReuthiers weiblichen Geſchlechts mit getreuen
Abbildungen nach verfchiedenem Alter. ©.
147 Gadus pollachius beſchrieben. Muͤller
bat die Bewegung der Fäden des Waflermoos
:fes, Confervae, beobachtet und befcheieben,
auch dazu Zeichnungen geliefert. S. 183
Gleditſch über die Wiefen : Angelife, welche
blutroth geworden. H. Fuchs hat ſeine Be⸗
merkungen einiger ſeltenen Verſteinerungen
fortgeſetzt, ſo wie auch Tode, Prediger in
Mecklenburg, ſeine Beſchreibung verſchiede⸗
ner
xXxxxV. Schrift. der Berl. Geſelſch. 583
ner Schwaͤmme. S. 274 behauptet H. Mey⸗
er mit vielen erzaͤhlten Verſuchen, daß das
Gußeiſen mehr brenbares enthalte, “als Stab⸗
eiſen und Stahl, da die Mineralogen das
Gegentheil behaupten, welches auch Berg⸗
mann in ſeiner Diſſertation de analyſi ferri
ebenfals gethan hat. H. Geh. Oberbergr.
Gerhard hat: ©. 291 die Entſtehung der
fafrigen Steinsund Erzarten unterfücht,, mo
manche wichtige Anmerfung zur genauern Be⸗
ſtimmung mancher Mineralien vorkommen.
Der B. glaubt,. daß die würflich fadenartis:
gen in ihrem erften Zuftande zwar weich. ge⸗
wefen, ihr fadenartiges Gewebe aber bey der.
Erhärtung blos durch: eine mechanifche Ab⸗
Köfung und Trennung der Theile erhalten has:
ben. Bergmann glaubte fo gar, daß die;
großen Bafalte durch eine ſolche Trennung:
gebildet worden, und in Schlefien find Pors- |
phyrſaͤulen entdeckt, welche eine, durch Aus⸗
trocknung einer vorher naffen und fetten Erde,
erfolgte Trennung bemweifen. H. G. vermus,
thet, daß auf gleiche Weiſe der. Amianth aus
der Speckfteinerde entftanden fen. H. Hofz
kammerr. Gabel ermähnet ©. 307 einiger in
Eyps gefundenen Foffitien.» Nah ©. 38%: \
befinden fi) um Dannenberg ganz ſchwarze
Rehe. Ein gefchichter Apotheker Bindheim
bat das Golderz von Naayag unterfucht, und:
beftätigt die Vererzung des edlem: mu.‘
Eee An⸗
586 Phyſtkaliſch / Oekon BibL KIT. 4;
Roi anſehn. Unter den terchenbäumenwächft
das. Gras ſehr ftarf, aber die Schafe wollen
es nicht anruͤhren. Die Art des Grafes, von
der die Mede ift, ift nicht angegeben tworden.
S. 216 befchreibt H. Du Rot eine noch wer
nig befaute Ahornart: Acer laciniatum, wo⸗
bey: ein Zweig mit natuͤrlichen Farben abges
bildet iſt. Die Abhandlung des H. Gleditſch
uͤber den Gebrauch des weiſſen Arſeniks ent⸗
hält: heilſame Warnungen, zumal jetzt, da
man ſo gar angefangen hat, ihn wider die
Viehſeuche, Raͤude der Schafe, auch zur
Verbeſſerung des Duͤngers zu empfehlen. In
Holland wird er mit Theer vermiſcht zum Be⸗
flreichen der untern Theile der Schiffe wider
Faͤulung und Gemwürme gebraucht. Das
Waſchen der Schafe mit arfenikatifcher Lauge
ift in Oftfriefland fehr üblich, und es ift Die
Berkaufung des: dazu nöthigen Arfenifs ers
laubt, worüber hier Betrachtungen‘ angeftels
let find, welche fortgefeßt zu werden: verdies
nen. Se 337 handelt H. D. Weiß von der
Holzarten, welche in Torfmooren in Holland
gefunden werden und äußert Bermurhungen
über den Urfprung deſſelben. H. Dock.
Bloch hat aus Schweden Nachrichten von -
der Bereitung des Thrans aus Heringen eins
gezogen, und folhe S. 354 geliefert. Von
Diefer Waare gebt fo viel ins Preußifche, daß
ein Krämer: in Berlin. allein jährlich 4 bis
xxxw. Schtift. dei Bert. Befelfh. 497
860. Tonnen‘ verkauft. In Schweden ift
dieſer Thran möhlfeiler als Ruͤb und Baum⸗
oͤhl. Zur Bereitung des Leders taugt er nicht,
und in der Kälte brennet er nicht,” weil er
leicht gerinnet: Für die Gothenburger-Kaufs
leute ift er das. beſte Produkt, wovon fie jähts
lich ungefähr 18000' Tonnen ausführen. Ei⸗
ne kurze Befchreidung des Fangs und des.
dazu noͤthigen Netzes, imgleichen des Einſal⸗
jens. Die Schweden Flagen über die Aus
fänder, daß ſie die Heringe zu ſtark gefalzen
und gepreßt haben wollen, wodurch er viel .
Bon Fett und Geſchmack verliehrt. In der
Provinz Bahuslehn find Doch gegen 1000
Boͤte damit beſchaͤftigt. Im J. 1758 find
19000 Tonnen und 1759 fo gar 46000
Tonnen aus dem Reiche verſchickt worden
In den letztern zehn Jahren hat der Abſatz
zugenommen, fo daß jährlich im Zolldiſtriet
bon Gothenburg 130,000 Tonnen -eingefal: _ -
zen worden, wovon ungefähr 54000 Tonnen
nach ausländifchen "Orten und 34068 nach
den Schwediſchen Deten in der Oftfee:verfandt
find. Einige 1660: Tonnen feifcherHeringe
ſollen uͤberdem noch die Landleute ferbft ein⸗
ſalzen und nach Daͤnemark und Norwegen
bringen. Der Ertrag der ganzen Provinz
ſoll jährlich etwas über 200, 600 Tonnen: be
tragen‘; wovon etwa 130, 066 Tonnen außer
Lande gehen. « Solten nicht die: Zapfen: zu
Dhyf. Oeton. Bibl. xiii 9.48. Dg groß
38. Phyſttaliſch / Beton. Bibl. KUN. 4
groß angegeben ſeyn ?) Die Obrigkeit hat bey
diefem Gewerbe weiter feine Aufſicht, als
daß ſie die Tonnen meſſen und brennen laͤßt
und darnad) ſieht, daß jeder Eigner ſeinen Ma⸗
men auffege. Drey tauſend Tonnen geraͤucherte
Heringe follen auch nad Italien und Wefts
indien gehen. Der Thran ward anfänglich
nur-aus den Gedärmen und dem Abfall ges
brant, jegt aber nimt man. die Heringe felbft
dazu. Die meiften Thranbrennereyen haben
acht Fupferne Keſſel, Die man Durch einen
hölzernen Aufſatz, wie in den Zuckerſiederey⸗
en. und Seifenfiederegen, vergeöffert. Die
Heringe werden mit Waſſer bey beftändigens
Umrübren zerfocht, der Thran wird abges
ſchoͤpft, durchgeſeihet, alsdann bleibt er noch
einige Stunden in Ruhe, und ſetzt noch viel
Dickes ab, wovon er gefchieden werden muß,
- wenn er tricht. bald ſtinkend werden foll. Dies
fe Brenneregen gehn fo ftark, daß das Holz
dadurch ſchon fehr vertheuret worden. Das
ausgekochte, was übrig bleibt, ward ehemals
ins Meer geworfen, aber. jegt muß es in die
Erde vergraben‘ werden, weil mat ‚bemerkt
bat, daß der Hering Gegenden fliehe, wo Ders
gleichen. hingeworfen iſt. Dadurch find den
Thranbrennern viele Koften verurſacht wort
den, die auch deswegen von, Den Scheren
aufs, fefte Land verlegt, werden muften, In
der. ganzen, Provinz ſollen in einem Jahre
NP: . PO \ XF 400,
2 eh FH
i
XxxV. Schrift. der Bert; Geſelſch. 589
400,900 Tonnen frifche Heringe zu Thran
verfocht werden. Den ganzen jährlichen Fang
in den legten fünf Jahren fchläge man auf
650,000 Tonnen an. Diefer- Auffag lehrt
alfo ein neues Gewerb der Schweden fennen,
und verdient befondern Danf, S. 394 von
den Pfeilen, welche die Schnecken, zur Zeit
der. Begattung, auswerfen, nebft Zeichnung
derſelben. Ein fehr merfwürdiger Aufſatz ift
S. 408 über den Porphyr, der in'regek
maͤſſigen Säulen bricht, von H. Gerhard.
Eine fchöne ausgemahlte groffe Zeichnung
flellet einen Theil des Schlefifchen Gebürges
vor, wo H. Baron von Reden diefen Porz
phyr entdeckt hat. Diefe Porphyrfäulen find
nicht. fo regelmäfjig, als die Baſalte, auch
hat man in ihnen niemals Schoͤrleryſtalle ana
getroffen. Eine ©. 478 erzählte Erfahrung.
beftätige die Schädlichfeit des Saftes der aͤu⸗
gern harten Schale ‚von frifhen Acajoufers
nen. — Am Ende ift beygefügt das Leben
des fel. Spielinanns. und des von Gleichen.
Um nicht zu weitkäuftig zu werden, babe ich
manchen wichtigen Aufſatz bier unberuͤhrt ger
laſſen, als Befihreibungen einzelner Inſecten,
Fiſche und anderer Thiere. Jeder Theil hat
eine Anzahl Kupfer, die ſchoͤn gezeichnet, und
zum Theil mit Farben erleuchtet ſint. Vor
dem fünften Theile findet man die Geſetze und
das -volftändige Verzeichniß der Miisglieves
ee a2 die
590 Phyſttaliſch⸗ Oekon. Bibl. XI, 4
dieſer Geſelſchaft, deren Verdienſte und
Ruhm aͤhrlich wachſen.
XXXV.
Beytraͤge zur Oekonomie, Technologie,
Polizey, und Cameralwiſſenſchaft von
ckmann. Neunter Theil,
nebſt Regiſter über die 3 letzten Their
ſe Göttingen. 1784.
ie oͤkonomiſche Geſelſchaft in Amſterdam
hat in ihren Abhandlungen einige Preis⸗
Ace über die Vertilgung des Equifeti
drucken: laffen. Da diefe Pflanze mir der
Wucherblume zu den fchlimften Unfräutern
gehört, und fie auch in den Eibmarfchen in
hieſi igen Landen überhand genommen hat, fo
bat mein Bruder, der als Oberdeichgräfe in
den dortigen Gegenden, Gelegenheit hat, Dies
fes Uebel zu beobachten, die nuͤtzliche Mühe
übernommen, jene Schriften zu überfegen
und fie mit ſeinen Anmerkungen zu bereichern,
wodurch denn hier gewiß die beften Nachrich⸗
ten zur Ausrottung oder Doch zur Verminders
ung diefes Unfrauts, welches Duwok genent
wird, zuſammen gebracht find. - Der Holläns
difche Berfafler bat viel vom Wachsthume
und der ungeheuren Vermehrung dieſer Pflans
je
XXXV. Beckm. Beytr. zur Oekon. 9. 591
ze geredet, wozu auch eine beygefuͤgte Zeich⸗
nung gehoͤrt; jedoch findet da der Botaniker
nichts neues. Der Schaden iſt mannigfal⸗
tig und über alle Maaße groß. Gegenmittel
find fchwer, Foftbar, langſam und dennoch
ſchwach. H. Ammann Brauns zu Wil
beimsburg bat in einem hier beygefügten Brie⸗
fe an meinen. Bruder noch verfchiedene das
bin gehörige wichtige Bemerkungen benger
Een aber ich mag hier feinen Auszug ges
Ferner finder man hier eine leſenswuͤr⸗
* Erzählung von der Entftehung, dem Fort
gange und der jeßigen Einrichtung der Sal
miaffabrife in Magdeburg, von 9. Referend.
Rlewis. Sie arbeitet im Großen; vier
Blaſen werden zur Deſtillation des Harngeis
ſtes gebraucht, der mit Vitrioloͤhl gefätigt,
mit Kochfalz vermengt zur Sublimation ger
bracht wird. Der Salmiaf wird durch wies
Derholte Sublimation, oder auch durch Cry⸗
ftallifation gereinigt. Die Fabrike liefert auch
Glauberſalz und das fo genante Magdeburgis
ſche Grün, Der Ofen zum Salmiak ift hiers
bey abgebilder. Eben diefer H. Klewitz ers
zähle Die Misbräuche der Papiermacher, und
Die Gegenmittel, welche man dawider im
Preuſſiſchen anwenden will. H. Bergaflefloe
Wille zu Schmalfolden hat die. Viehweiden
in den Gebirgen von Oberftenermarf, die man
Alben —— und die dortige Viehzucht be⸗
a 4 3° ſchriet
\
492 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 4,
fchrieben. Zuletzt bat noch mein Bruder
Durch einige Berechnungen die großen Koften,
welche die Bewohner des hinter Deichen lies
genden Landes haben, angegeben. Manche
find fo groß, daß faft der ganze Ertrag des
Landes Darauf geht. Auch zeigt er, wie das
Bette der Flüffe fih erhöher, wodurch denn
Höhere und Foftbarere Deiche nöthig werden,
—
XXXVI.
Phyſikaliſche Zeitung aufs Jahr 1784.
herausgegeben von J. E. C. Loͤwe.
Der Anfang dieſer Zeitung iſt oben S.
454 ſchon angezeigt. Jetzt habe ich
die Fortſetzung bis zum Ende des vorigen
Jahrs, erhalten, und will daraus einige
nicht unwichtige Nachrichten ausleſen.
In der Moldau legt man Trifolium mel.
offic. zwiſchen Pelzwerk, um es wider Mot⸗
ten zu ſichern, und nennet es dort Motten⸗
kraut. Die Anwendung des Petroleums aus
Steinkohlen iſt fo neu nicht, als fie ©. 228-
angegeben wird, man hat fie in England
laͤngſt genutzet. Einige Bemerkungen feheis
nen zu beftätigen, daß Schlangen, Fröfche
und Schildfröten zuweilen große Wanderuns
gen, nach der Weiſe einiger Mäufe, en
i - urn ä
xxxvi. Phyſtkaliſche Zeitung. 553
Zu Maitingen bey Düffelderf fol eine
Spinmühle, die von Wafler getrieben wird,
angelegt ſeyn. Sie foll fo. viel Baumwolle
fpinnen , als fonft tauſend Menfchen fpinnen
fönnen. Solte diefe Mühle wohl die Engli-
ſche Erfindung fenn, deren oben ©. go09 ger
dacht iſt? Der Baron dederbielm in Schwer.
den har den Rath gegeben, Pferde, wie Och»
en, zu fchlachten und zu verfpeifen, und er
—7— Kar damit auf feinen Gute den Anfang,
gemacht. Er hat den Pferdebraten eben fo.
muͤrbe und wohlſchmeckend gefunden, als den
heften Rinderbraten. Wenigftens hat er.daus
in gemwiß recht, Daß das Schlachten der Pfers
de diefe Thiere nicht theurer und feltener mar
hen wird, denn je mehr verlangt werden,
Defto.mehr werden zugezogen. In Schweden
follen 400, 000 Pferde feyn.- Die Schwedis
ſche patriotifche Gefelfchaft hat dieſen Vor⸗
fchlag gebilligt, ‘und den Bauten, die fi
ber dem Verfuche bereitwillig bewiefen haben,
eine Belohnung austheilen laffen. Der Bas
ron hat die ganze Sache felbft in einem ger
Drucken Bogen bekant gemacht. Die Gras;
art. Poa, wird zuweilen von Meitien Inſek—
ten angegriffen, welche fi in die Blätter
freſſen, und darin allerley Gänge machen,
worauf einige das Gras dem Viehe ungefund
Halten. ©. Geeze hat diefe Inſekten unters
fucht, und fie:für Thrips, entweder phyfa-
7 MI pus
!
ss Phyſttaliſch Oekon. Bibl XUL 4.
pus oder juniperina erflärt, (9. Riem bat
auch mir einige diefer Juſekten gefickt, die
aber auf der Reife zu unfentlich ‚geworden
find, Dennoch fcheinen fie mir die Meynung
Des geübten Entomologen zu beflätigen, &g
ift befant, daß Sinne bereits angezeigt bat,
daß Diefe Inſekten auch den Roggen: Aehren
fehaden, ) ea
i | XXXVII.
Phyſilaliſch⸗ Oekonomiſche Zeitung aufs
Jahr 1785, durch eine Geſelſchaft
Naturforſcher und Oekonomen. Her⸗
ausgegeben von J. C. C. Loͤwe und
J. Rem, Januar, Breflan by G.
Loͤwe. in 8,
Ser dem Anfange dieſes Jahres iſt die
Zeitung in Octav, doch ohne ſonderli⸗
che Veraͤnderung des Plans, herausgekom⸗
men. ©. 13 wird eines Stuͤcks Bernſteins
gedacht, welches im Fuͤrſtenthum Oels ausger
graben worden, und faſt ein Pfund gewogen _
bat, — m Fortgange Diefer periodifchen
Schrift fcheinen Auszüge aus Büchern häͤu—
figer, nnd die Schreibart wortreicher zu wer⸗
ben, Ich melde diefe Bemerfung, weil ich
falt beſorge, daß dieſe nutzbare ee
| )
XXXVHL, von Derp. der: Domain. 595
ſich nicht Dadurch empfeblen moͤchte. Bey
monatlicher Verſendung iſt der Preis eines
Jahrganges drey Rthr.
—
Xxxvm.
Si oͤbonomiſche Grundfäge von
Generalverpachtungen der Domainen
in den preuflifchen Staaten, Ber:
lin 1785.13 Bogen in 8, mit vier
len. Tabellen,
Hiries Buch muß den Cameraliſten in
m und außer den Preuſſiſchen Staaten
Höchft angenehm feyn, Denn es enthält eis -
ne volftändige Nachricht von den Grundſaͤt⸗
zen, melche man jeßt. ben Anfchlagung und
Verpachtung der Kammer: Güter im Preuß -
ſiſchen, wo man hierüber am meiften gear⸗
beiter hat, befolger. Ueberall find Die Tabek
- Jen, welche jegt gebräuchlich find, eingerückt,
"- and, Cmwofür man dem Berf. vornehmlich
danken muß, weil wuͤrklich Dadurch die Deut:
fichfeit und Volſtaͤndigkeit ungemein gewin⸗
net,) Die meiften find mit Zahlen ausgefüller,
und find alfo volftändig ausgearbeitete Mu;
ſter. Alle einzelne Theile ber Kammer ı Sir
ser haben einen Befondern Abſchnitt erhalten,
ſo daß man Bier vereint amtrift, mas man -
As ſonſt
398 phyfllaliſch⸗Oetom Blbl. KIN. Pr
got aus vielen Büchern zuſammenleſen muß
Denn, einige Hier gelieferte Beyſpiele find
nicht neu; z. B. der Pachtanfchlag von einer
Ziegelen ©. 88 ſteht ſchon in Beytraͤgen zur
Preuffifchen Finanzlitteratur 1 ©t. 36, 397.
Der B. ift mit den neuen beften Vorſchlaͤgen
zur DVerbefferung der Landwirthſchaft, ‚und
mit den Schriften, welche folche lehren, wohl
befant, auch wuͤnſcht er jene genußer zu fe:
ben. So hat er S. 35, durch einen doppels
ser Nußungsanfchlag von einem Gute, den
Gewinn gezeigt, der entfteht, wenn die. Bra:
de abgefchaft, der Getreidebau mit dem
Futterbau bey der Stalfürterung eingeführt
wuͤrde. Weil aber bey den Preuffifchen Do:
mainen noch die Brache beybehalten ift, fh
fegt er auch diefe in der Folge allemal vor⸗
auf. Unter den befondern bier beygebrady
“ten Unfchlägen find manche fehr umſtaͤndlich.
So ift z. B. um die Nußung eine Schäfes
rey zu beftimmen, die Berechnung von fünf
Jahbren gemacht und darunter ein Sterben
angenommen. Die Nußung von’ 100 Schar
fen ift bier nur auf 21 rthlr. gefeßt, aber
dabey iſt auch erinnert, daß die Schafe ges
meiniglich in g Jahren einmal die Pocken be;
kommen, und dann ein Drittel, auch wohl
Die Hälfte der Heerde abfterbe, Freylich ers
holet fich die Heerde bald wieder, aber der
Ertrag des jungen Viehes ift auch nur gering,
zZ et F und
\ RXXVIIL Von Verp, der Domain. 97
und der Pächter foll, ohne Remiſſion wegen
des Sterbens, die Heerde volftändig ablie⸗
feen, auch wenn das Sterben kurz vor feinem
Abgange eingefallen if. Im Pachtanfchlas
.> ge der Erpftall : Glashütte, welche Kreiten⸗
Glas made, iſt Minium, Arſenik, Schwe⸗
fel und Borax in Ausgabe gebracht. Es iſt
ferner angenommen worden, daß die Glass
macher einen gewiffen Antheil an Den aus
den verfertigten Waaren gelöfeten Geldern
haben, deswegen die von ihnen befchworene
Anitungsbücher vorgelegt werden muͤſſen.
Im Anfchlage der Papiermühle find 2 Zent⸗
ner tumpen auf einen Ballen Papier, und
jeder Zentner zu ı Thle, angefegt. Jedem
Pächter werden zur Feurung auf jede Grube
fünf Klafter Brenholz gerechnet, und für
Den Generalpächter und deſſen Familie 3 Stus
ben gut gethan. Zur Brauerey wird auf
den Winfpel Malz ı Klafter und zum Dars
ren z Klafter, zum Branteweinbrennen für
den Winfpel Schroot 14 Klafter gerechnet, ..
Ein Klafter ift 3 Fuß Klobenlänge, 6 Fuß
Hoch und 6 Fuß breit. Gut wäre es, wenn
der Pächter das ihm angefchlagene Holz aus
der Forſtkaſſe bezahlt erhielte, und dagegen
folches aus dem Forfte felbft Faufen müfte,
Dadurch erführe man genau, wie vielder Paͤch⸗
ter brauche, und er wiirde auch zur Spar:
famfeit angehalten. Die Reparationsfoften
SE weis
598 Phyfitalifch: Bekon. Bibl. ZU. 4,
weis man*im Preuffifchen noch nicht beſſer,
als in andern fändern, zu reguliren. Dex
Pächter muß fie bis auf eine gewifle Summe
uͤbernehmen. Bon der Remiffion fo wohl
der Pächter, als der pacht: und zebntpflichtir ,
gen Unterthanen, wo der Verf, das brauchs
barfte fehr gut beygebracht hat. Hier find
auch die neuern dahin gehörigen Verordnun—
gen und Meferipte angeführt, und Benfpiele
von Memiffions: Nechnungen gegeben wor;
den. Zuleßt von Pacdrbedingungen, von
Der Sicherheit, welche der Pächter Teiften
muß, und endlich von der Pachrübergabe,
Möchte Doch der Verf. mehrere Artikel des
Preuſſiſchen Kammerweſens eben.fo volftän
dig und deutlich abhandeln!
Negi:
Erſtes Regifter
über die im dreyzehnten Bande anges
| zeigten Schriften.
| Betr 2 genera in-
fbätorum of Linnae
us. Io
Bartara Mufeum kirche»
rianum II. 263
Beckmann Beyträge
- zur Defonomie, Tech: -
. nologie u. f. w. VII,
VIII, 205. IX, 590
— Grundfäge der teut⸗
ſchen Landwirthſchaft
5." Benekendorf, Oe-
; eonomieforenfis. VIE,
144. VL, 377
— Anleitung zur Forſt⸗
‚wiffenfchaft 248
— Berliner Beyträge
zur Landwiribſchaft.
„VE 198. ih
— Abba binng der Lih⸗
te von Beduͤngung der.
Felder.
— — Schrif⸗
ten 1,374 101.00
Bernoulli Beſchreib.
des Fuͤrſtenth. Welſch⸗
Neuenburg 7—70
Bock Natur: Geſchichte
v. Rönigreiche Preufs
fen. IL, 20. III, ‚104.
IV, 409
Bonanni mufeum kirche-
rianum II, 263
Bonnot, detail general
des fers, fonte, fer-
rurerie, 424
von Borde Befchreis
bung der Stargordtis .
[hen Wirthfchaft.-46
Breitfopf v. Urfprunge
der Spiellkarten u. des
Leinenpapiers. 5608
VProben der Shrif:
ten in der Breitfopfs
— Samiftäieperey
er auche/ Landchar⸗
ten zu ſetzen 577
de la Bretonnerie ,. co
„.respondance. . zurale.
217 12
de.
Erſtes Begiſter. ——
a
Lamotte praft. Bey:
träge zur Cameral⸗
wiſſenſchaft 83. 226
Lamprecht Verſuch
eines Syſtems der
Staatslehre, 1, 478
Langsdorf Anleitung
zur Salzwerkskunde
394 _
B.avoifier phyſikaliſch⸗
chemiſche Schriften. I,
66. 1,355 .,
Lepechin Tagebuch der
Reife durchs Ruffifche
. Reich, III, 37
a Leyffer Flora Halen-
fis. 357
Loddiges a catalogue of
lants and feets. 54 :
Äfher kurzer - Unter:
richt von Spänfolben,
nebſt Befchreibung eis
ner Spahnmühle 125
Löwe phnftkalifche Zeis
tung 454. 592. 594.
Loucotte l’art de la ma+
“ gonnerie. 426
F.udewig die neuere
wilde Baumzucht 210
2
Lueder botaniſch⸗ prak⸗
tiſche Luſtgaͤrtnerey.
I, 208. II, 489
— Beſchluß der Briefe
zum Küchengartenban.
518
Manger Nachricht von
dem neuen Grundbaue-
in Potsdam. 189
— Anleitung zur ſyſte⸗
matiſchen Pomologie,
11, 385.
emertungen über
die Zimmerkunft. 388
Marat Entbedungen
über das Licht. 230
— Unterſuchungen über
bie Electricität. 534.
Marsden the hiſtory of
. Sumatra. 537
Meurer Betrachtun⸗
gen tiber Künfteleyert
., tu der" Forſtwiſſen⸗
ſchaft. 114 —
Meyer von der Gemein⸗
heits-Aufhebung u.
Verkoppelung. 414
von Moll Abhandlung
von Schaͤdlichkeit der
Inunſecten. 327
Muͤller Einleitung in
die dkonomiſche und
‚phyfikalifhe Bücher:
Tunde, I, 369 °
Müller zoologia Danica
- H, 416
Klavier Gegengifte bed
N Arſeniks, Sublimats.
124
‚tie
Erſtes Regiſtet.
Nicolat Beſchreibung
feiner Reife. J, IL, 108.
II, IV, 448
Welhafen von Schöl:
lenbach Abbildung d.
wilden Baͤume, Stau⸗
den. 17
Ae Päpes voyage autour
du monde & vers les
„ deux poles. 226
Pallas neue NMördifche
Beytraͤge. IV, 221
Panzer Beytrag zur
Geſchichte des Brod:
baum. 332
— Voetiſches Käfer:
werk. 405
Parmentier, moyen pour
perfectionner la meu-
nerie & la bou-
langerie. 358.
' Perroner Defcription des
projets de la conftru-
“ion des un de
Neuilly, du projet
du canal — 499
Perror ditiorinäire de
. voierie. 33.
Pfinaften Almanach für
Gameraliften und Po:
lizeybeamte. 556
von Reichenbach Ben:
träge zur Kentniß und
: Nr
Aufnahme des Schwe
diſchen Pommerns.
343
Retzii prolegomena in
‘ pharmacologiam re-
gni vegetabilis. 58-
enera & Species
inſectorum. 121
Aeuß Beobachtungen,
Verſuche über den
Sälpeter: 55.
Aicards Handbud) der
Kaufleute. I, 239. II,
—
335
Rieß Abhandlung von
Eigenſchaften iind Zu»
bereitung des Alauns.
565
Roubo l’art du läyetier,
425
Rozier cours complet d’:
agriculture. II], 220:
IV, 421
Aulfs von Einrichtung
der Werk: und Zucht⸗
häufer. 197. za
8.
Schad Litteratur dep
Reifen. 29. 452
Schinz Benträge zur
- Kentniß bes Schweis
zerlandes. 140. 314
Schmieder des Chuts
fuͤrſtenthums Sachſen
- Polizeys Berfaffung:
U, 483 —
Schnei⸗
Erſtes Regifter.
Schneider Naturge:
{dichte der Schildkroͤ⸗
ten. 177
Schreber Neuss
Schwediihes Maga:
zin. 1, 389°
Schubart praftifcher
Beweis der Schäferey
ohne Trift und Huͤ⸗
tung. 139
— oͤkonomiſch- Famera=
liſtiſche Schriften 195.
337
— Zuruf an alle Baus
ern, die FSutterman:
‚gel leiden. 527
" Schulz von Schulzens
beim Gedaͤchtnißrede
auf Karl von Kinne.
417 |
Schulze Geſchichte mei:
ner Bienen. 199
Sonnerat Reife nad)
Dftindien und China.
IL, IJ. II, 231
Sparmann Reiſe nach
dem Vorgebuͤrge der
G. Hofe. den ſuͤdli⸗
den Polarlaͤndern.
466.
Storr Alpenreiſe. 1,339
Strelin Realwoͤrter⸗
buch fuͤr Kameraliſten
und Oekonomen. I, 52
Stuck Verzeichniß der
54
Suckow Anfangsgruͤn⸗
. de der Chemie. 366
Swinburne travels in the
two Sicilies. I, 516
Teſſier trait€ des mala-
dies des grains. 168
Thunberg Flora laponi-
ca. 4060
Torre Gefhichte u. Nas
turbegebenheiten de&
Veſuvs. 90
Trew plantae rariores,
285
U.
Uibelacker Syſtem des
Karlsbader Sinters.
269
Vetrani il prodromo Ve-
ſuviano. 92
Voetiſches Kaͤferwerk
405
Vogel plantae rariores.
285
Vothmann Gartens
Katechiſmus. 60
— Fortſetzung des Gar⸗
ten⸗Katechiſmus 372°
W.
Waldeck über die Uns
zertrenlichkeit d. Baus
er = Güter 175
Weigel Beyträge zur
Geſchichte der Luftars
ten. I, 355 .
wid:
I)
-ı
Erſtes Regiſter.
wichmann Katechis⸗
mus der Schafzucht.
441
—monatliche Beytraͤge
zur Bildung und Un:
:terhaltung des Buͤr⸗
gerd. 203. 453
Schriften
Wolfs Reife nach Zeis
lon 423
Zorn icones plantarum
‚ medicinalium. 258
ungenanter Derfaffer
Abhandlang uͤber
Scchaͤdlichkeit der Zus
fecten. 327
Abhandlung von Beduͤn⸗
gung der Felder. 373
L’Afrique Hollandaife
ou colonie du Cap
de B. Esp. 515
Abkademien der Wif
fenfchaften.
Abhandlung der Schwe⸗
diſchen Akademie. XL,
245. XLI, 492 _
Samling af Rön od)
Afhandlingar. II, TI,
IV, 437
Götheborgska Weten-
fkaps handlingar. 275
Phyfiographiska fälska-
pets handlingar. 276
Phyſiographiſka Saͤlſka⸗
pets Magazin. 392
Schriften der Berlin:
ſchen Gefelfchaft. III,
IV, V, 578 ‚
Abhandlung der Halli⸗
fhen Naturforfchen:
den Geſelſchaft. I,
240
Almanach des monnoi-
es. 328
—— 484
Die neuere wilde Baum⸗
zucht. 210
Beobachtungen, Verſu⸗
che uͤber Verfertigung -
des Salpeters 55
Beſchreibung des Fuͤr⸗
ſtenthums Welſch⸗
Neuenburg. 70
Beytraͤge, hiſtoriſch⸗ po⸗
litifche, die Preuſſi⸗
ſche und benachbarte
Rrz Staa:
Schriften ungenanter Werfaffer.
Staaten betreffend.gg
Benträge, Berliner zur
Zandwirthfchaft. VL,
193
Monatlihe Beytraͤge
zur Bildung des Bär:
gerd 203. 453
Neue Nordiſche Beyträ:
ge. W, 222
Beytraͤge zur Finanz:
itteratur. 55 ü
Bibliotheque —
economique. 321
Deſcription genẽrale &
particuliere de la
‚France 157
Effais ph tlofophiques fur
les moeurs des ani-
maux. 316
©.
Don Gemeinheitd - Aufs
hebung und Verkop⸗
pelung. 414
Geſchichte meiner Bies
nen 109
Nuovo giornaled’ Italia,
1- VI, 306
Grundfäße von General⸗
verpachtungen der Do⸗
mainen in den Preuſſi⸗
ſchen Staaten. 595
Der Hausvater in ſyſte⸗
matiſcher Ordnung. I,
61.1,370
\
Die Holſteiniſche Land⸗
wirthſchaft. 87
Jardin de Monceau. 67
kcones plantarum medir
cinahum, 258
Lettres Ecrites de Suiffe,
d’Italie, de Sicile &
de Malthe. 4:
m.
Leipziger Magazin zur
Naturkunde, Mathes
matıf, 457
Magazino georgico. 52$
Memoria fulla coltivazi..
one delrifo, 486.
©. |
QDeconomiaforenfis. VIT,,
144 VII, 377
— Geſel⸗
aften:
Verhandlungen der Ge⸗
ſelſchaft in Buͤndten.
IV, V, 27
Der Samler für Buͤnd⸗
ten. 25 ’
Schriften ber Leipziger
dkonomiſchen Socie⸗
taͤt. V, 243
Oekonomiſche Nachrich⸗
ten der patriotiſchen
Geſelſch. in Schleſien.
380
Transattions of the ſo-
eiety for the encoure-
ge-
/
Schriften ungenanter Derfaffer.
gement of arts. I, II,
DE
Ory&ographia Carnio-
lica. Il, 553
Anleitung zur. ſyſtema⸗
tifchen Pomologie. II,
385
Il prodromo Vefuviano,
92
Reifen:
Lettres &crites de Suiffe,
d’Italie, deSicile. gı
Mablerifche Reifen am
u 513
Saggio d’iftituzioni d’
ägricoltura. 192.
Der Samler für Buͤnd⸗
ten 25
Samlung der wichtige \
ſten Regeln der Baum⸗
gaͤrtnerey 127
Samling af Roͤn och Af⸗
handlingar, roͤrande
Landtbruket. 437
Pranſactionẽ of the foei-
ety for the encourage-
ment ofarts. 1,11, 508
u
Weber die Unzertrenlichs
keit der Bauer: Güs
ter. 175
vo
Syſtematiſches Verzeich⸗
niß aller Schriften
zur Naturgeſchichte.
523
Dei vulcani o monti ig.
nivomi piu noti. 93
— — —
Zweytes Regiſter
uͤber die merkwuͤrdigſten Sachen des
dreyzehnten Bandes.
A.
Abaaben im Oeſterrei⸗
chiſchen 450
Acajou - Kerner find
giftig 589
Acer laciniatum 586.
Adlerholz 543
Aehren zu lefen, ob: ers
laubt fey 371 |
Alaun, deffen Gewin—
nung gelehrt 565
Alaunwerk zu Andrarum
278 zu Tolfa 306 zu
Freyenwalde 364, _,
Nez Al
Alben, Viehweiden in
Steyermarf, befchrie:
ben 591
Aloe, ihre Zubereitung
. 280. 473
Aloeholz 543
Alpen, Schmeißerifche
beſchrieben 339 Stey:
. ermarfifche 591
Amaryllis farnienfis 490
Ambra 294. 418. 436
Ameifen, ihre Verwuͤ⸗
ſtungen 14
Amyris ift nicht ber
Balfambaum 579
Anacardium 418
Angelica var. rubra 582
Anis zu bauen 243
Anfchläge bey den Preuſ⸗
ſiſchen Domainen-Güs
tern 595
Arachis hypogaea, ihr
Anbau empfohlen 485
Ardea major frißt Bd:
gel und Mäufe 581
Arfenif dient wider Raͤu⸗
de 586 wider Scdif:
würmer 586
Afclepias fyriaca 274.
Afchebrennereyen in
Preuffen 106
Afphaltgruben 72. 580
Afteriae 267
Auerochfen 411.
Bäcertaren zu berech⸗
nen 560
Zweytes Regifter.
Bären_391 ihr Winters
en 392 Zieſelbaͤr
09
Bandwurm 497
Balfamus Peruvianusgıg
Balfampflanze, Arabis
(che, beflimt 579. 580
Barometer, deren Ges
braud) 82
Bafalte im Gölnifchen
514 afchfarbige 514.
woher deffen Eryftallis
fation 583
Bauergüter, ihre Uns
zertrenlichfeit ſchadet
175
Bäume zur Ader zu laſ⸗
fen 457
Baumwolle, ihre Eul:
tur 42 verfchiedene
Arten in Hftindien
543 wann fie befant
geworden 573 eine
Spinmühle zu Baums
wolle 593. 50
Benzoe, Ddeffen Bewins
nung 542
Berg eingeflürzter 334
Derge, Höhe der hödy:
n
en 538
Bergbau, Geſchichte def
felben 50
BergernftalleinSchweig
314
Bernſtein gegrabener
394 mit Waffertrops
fen 21 Ertrag =
e⸗
Zweytes Regifter.
Regale 22. Preife 22.
Schriften von Bern:
ftein 24 feine Verars.
— noch wei⸗
cher 3
Befäneiden der Bäu:
e 275.
834 aus Pferden 245
Biebergeil Preuffifches
410
Bienenzuchtgelehrt 199.
Gewicht der Koͤrbe zu
beſtimmen 200. 497
Bienenpflanzen im Herb⸗
ſtte 497
Bierbrauerey 244 An⸗
ſchlag zur Verpach⸗
tung 598
Biertaxen zu berechnen
560
Bimſtein, woher er zu
uns koͤmt 185
Birnen beſchrieben 386
Blanc d' Espagne 221
Blatlaͤuſe 19
Blatta orientalis zu ver⸗
treiben 13
Bley, Villacher, hat
kein Silber 581
Bombax ceiba giebt kei⸗
ne wahre Baumwolle
543
Borkenkaͤfer 582
— abzuſchaffen 139.
195. 596
Brand "des Getreides
170
Brantewein geben die
angenehmern Weine
weniger 307. 421
Brattenburgiſche Pfen⸗
nige 279
Braunſtein in Eiſen 246
Brianconer Kreite 162
Brodbaum befchrieben
332. 333. i
— zu berechnen
Sehen, Befchreibung
der in Franfreich ers
baueten 499
Buhbäume, deren Na:
turgefchichte 150
Burterfaß neues 325.
381.
Cacao in Manila ange:
bauet 293
Ganäle nene in Frank:
reich 503 Holfteinis
ſcher 504
Capwein 468
Gardi, Cardons 219
Carlöbader Sinter 269
Caffia lignea 214: 542
Cavia Capenfis befchries
ben 580
China befchrieben 231
Chirurgie in Oſtindien
unbefant 7
Cocos: Nüffe, Verars
beitung ihres Webers
zugd 539 Seecocos⸗
Nüffe 539
r 4 Co⸗
Zweytes egifter.
Comoͤdianten ‚ ob nuͤtz⸗
lich 76
Conchylien, ihr Wachs⸗
thum 265
Confervas, deren Bewe⸗
auna 382
Gorallen : Fifcherey 318
Creditſyſtem, Schlefis
ſches a9. 135. 480
Eretins befchrieben 340
Groftalle mit Waſſer⸗
tropfen 21
Eudbear 436
D.
Deiche an Stroͤhmen,
ihre Koſtbarkeit 592
Dochte zu Lampen 326
Domainenguͤter, ihre
Zerſchlagung 96 ihre
beſte Nußung 99 Ans
fchläge bey ihrer Ver:
pachtung im Preuffis
ſchen 595
Drefcherlohn zu berech⸗
nen 371
Drefhmafchinenene 439
Düngung gelehrt 373
Duwok, deffen Schäds
lichkeit und Ausrot⸗
tung 590
E
Ebenholz 234. 283. 418
Eidechſe, die ihren
Schwanz abwirft 539.
Einhorn, deſſen Daſeyn
wahrſcheinlich 472
Eis ceryſtalliſirtes 354
Eifen, eine neue Art 580
ob das Gußeifen mehr
brenbares habe 583
Eiſerne Gefäffe zu uͤber⸗
ziehen 5 .
Electricität gelehrt 334,
Elent 391. 410
Elephant, deffen Begat⸗
tung 317. 470 deſſen
Schwanzhare 471
Elfenbein zu reinigen
215 beffen Preis 470,
Entomologie, Anleitung
dazu Io. II7
Equifetum , beff. Schäds
lichkeit und Ausrot⸗
tung 590
Erbfenfteine, ihre Eut:
ftehung 270
ann Gegenmittel
2
230
Efel, wilder 223
Eifig aus Buttermilch
223
Euphrat, deffen Quela
len 580
$.
Faba Ignatii 418
Faͤrberroͤthe zu trocknen
383
Feigen der Alten 28
Feuerſpruͤtzen, ihre be⸗
ſte Einrichtung 580
iligran: Nrbeit der
Oſtindianer 544
Sins
Zweytes
Finnen der Schweine zu
vertreiben 193
en zum Düngen 294
ifcheren gelehrt 193
“ tünftlicher Köder 432
Fifchteiche viele machen
die Luft ungefund 423
Flachs grüner 390 Neu:
*. feeländifcher 432
lamant 401
leiſch einzuſalzen 244
zu darren 326
Floͤhe zu vertreiben 222
Fluͤſſe, ihr Bette wird
immer hoͤher 592
Fuhrwerke, ihre beſte
Einrichtung 384
Futterkraͤuter, ihr Ans
bau gelehrt 579
Gagat, deffen Verarbeis
tung 206. 222
Barben: Darren 143
Oaffenreinigung in Pas
is 36
1183
Sefäffe,metatlifche Koch⸗
gefäße zu verbeffern
494 ,
Geldern, befchrieben too
Gemeinheiten, ihre Auf:
hebung 206. 414
Gerſte, nacfte 212
Befinde - Ordnungen
63. 226
Getreide, deffen Krank:
heiten 168 ausgewad):
fenes 322
Regifter.
Getreide: Sarbenmwiber |
. Regen zu fihern 143
wider das Ausfallen '
zu fichern 437. 438_
Gifte und. Gegengifte
124 giftige Pflanzen
298
Glashütten, ihre Anle⸗
gung 147 Anfchlag
zur Verpachtung 597.
Glaſur neue Art 368
Gold, wie fein in Frank
reich verarbeiter wirdr
329 vererztes unters
ſucht 383
Goldſtaub aus Sumatra
543
Gotthard Berg befchries.
ben 142
Gradirung an ber Son:
ne empfoblen 398
Gummi elafticum, dis
neftfches 60 amerika⸗
niſches 418
Haber, nackter 371
Haſen, gehoͤrnte 167
Haſenhare ihr Ver—
brauch 456
Hebebaum verbeſſert439
Heringe, ihre Krank—
heit 417 Fang und
Nutzung der Schwes
diſchen 586
Heringafifcheren , Ems
der 97 Hollaͤndiſche
98. 413
Rr5 Heu:
Iweytes Begiſter.
Heuſchober 381
Herelmüble 48 -
Hill, Nachrichten von
ihm 434
Hippopotamus 248. 473
Holiteinifcbe Landwirths
ſchaft befchrieben 87
Holfteinifcher Canal
504
Holzarten, ihr Gebraud)
385 in Torfmoren
586
von Hornek, Nach⸗
richt von ihm 522
Hottentotten 235. 469
Hiner, wo fie wild ſind
237. 341
unde, Xolwurm 133
wilde 469 Berboth
wider die Menge Hun⸗
de 483
Hyaͤne 469
af
Japaniſche Pflanzen 461
Indig, bie Arten bes
ftimt 288
Inſtruction für einen
Juſtitiarius 377
Sonquillen zu erziehen
490 .
Specacuanna 418
Ffle de France befchries
‚ben 233
Juden, ihre bürgerliche
Verbeſſerung 261 dür:
fen nicht ohne Geld
ins Preuffifche kom⸗
men 559 .
R.
Kälber, ohne Milch aufs
zufuttern 213
Kaͤmmerey der Stäbte,
wie fie im Preuffi=
fchen eingerichtet” ift
562
Kaffee auf Bourbon 296
auf Sumatra 543
Kamele jungen in
Teutfchland 249
Kampfer, deffen Bereis
tung-465. 590
Kampfer = Dehl 5qL
Kaninchen auszurotten
455 |
Kappern 305
Karbamomen 238
Kardetfchen zu machen
216
Karpe, rothe, ſchuppen⸗
lofe 242
Kartenfpiele, Chinefis
ſche und Sudianifche
571.
Kattundrucderey war
ſchon den Alten befant
571
Kauris , wo fie-gefifcht
werden 235
Kiefel,, deffen Entftes
bung 172
Kirchhoͤfe abzutragen
325
Klee⸗
f
Zweytes Regiſter.
Kleebau gelehrt 47. 196.
527. 532.
Knickermuͤhlen 110
Knochen, große andges
grabene 584
Knoppern 455. 581
Köder, Fünftlicher 432
Kork, was flat bdeffen
‚zu brauchen 211
Krap. f. Färberröthe.
Krebfe befchrieben 135.
299
Kreite ſchwarze 306
Kreuzfchnabel 505
Krim befchrieben 224.
482
Kröpfe, woher fie ent:
ftehen 340
Kuͤhhare zu verarbeiten
38
Kuͤhpacht 89. 348. 381
. Kühlröhre 247
Kupferne Gefäffe. zu
überziehen 494
Kupfergarmachen ge:
lehrt 390
Küpfertafeln mit buns
ten Karben abzudruf:
ten 511 5
Kurilifche Inſeln 223
C.
Lackmus 436
Lagerhaus in Berlin 98
Landcharten zu ſetzen,
die neueſten Verſuche
577 X
Laubfuͤtterung der Scha⸗
fe 147 * |
Laubrechen ſchadet deu
Waͤldern 376
Laven beſchrieben 185
Layetiers 425
Leibeigenſchaft, mie fie
abzufchaffen 346
Reichen unverwefete 31
Leinewand, gemalte Sn:
dianifche 5
Kicht unterfucht 230
Lichter, die fich ſelbſt
anzünden 322. 485 -
giparifche Inſeln be:
ſchrieben 182
Löwen , deffen Sitten
471
Londoner oͤkonomiſche
Geſelſchaft, ihre Ge⸗
ſchichte und Preiſe
508
Lofung der Nuͤrnberger
112.
Lotto, deſſen Betrug 73
Luft, verſchiedene Arten
bderſelben 66. 356. 368
-Seeluft gefund 356
Ruftgärtneren 6gdie
roͤßten Meifter im
Srantreich 219
—
m.
Madagaſkar beſchrieben
295
Magie, natürliche 130.
Magnetnadel, ihre Stoͤh⸗
rung
*
Zweytes Regiſter.
rung in Nachbarſchaft
der Juſel Elba 317:
Mänari- Knochen 436
Maubeimer Gold 368
Manilla befchrieben 294
. opaliſireuder
Ne, Feldmaͤuſe zu
vertreiben 307
Mecklenburgiſche Lands
wirthſchaft beſchrie⸗
ben 205
Meerwaſſer, deſſen Sal⸗
zigkeit 228 deſſen
ſchwarze Farbe 229
Mehlhandel 359
Melonen wider Inſekten
zu ſchuͤtzen 215
Menſchen wilde 236 ge⸗
fhwänzte 237
Menſchenfreſſer auf Su:
matra 545
- Metallurgie ber Alten
4391
Meteorologifche Beob⸗
— der Bau⸗
ern 3
Miicnigunginechwei
Milchzudter 346
Miswachs wie ofterfol-
get 440
— der ſeidnen Zeu⸗
—* unterſucht
Mond 73
Moraſt, wie darauf Haͤu⸗
fer zu erbauen 190
darin verfinfen Ge:
baͤude 1hi
Mühlen der Indianer
7 zwfteinernen Kugeln
110 Mühle, welche
Baumwolle kaͤmmet
und fpinnet 309. -593
Mühlfteine zerfpringen
455
Mumien, ob fie in Leis
nen eingewickelt 572
Münzen franzoͤſiſche 330
holländifche 336
ee befchrieben
2
Muſtaten- Bäume 233%
296
Mutterforn 169
| N.
Nadelbaͤume, deren Ant
bau 115
Nägel aus Eifen zu gie⸗
pen 558 |
Nägelein, Gewürz: 233
. 296 |
Nashorn beſchrieben
247. 473 -
Negapatnam 4
— . berarbeitert
a beſchrieben
70.
Ninſi, Wurzel, ihr Preis
6 J
Nuͤrn⸗
Zweytes Begifter.
Rürtbergifche Loſung
rn wider Froſt
«zu fichern 39 ihre Er⸗
ziehung 127
j ee ber Indianer
Sal aus Bucheckern 324
aus Onopordum 324
"Drang Utang 313
Drfeille ſey der Gefund:
’ heit gefährlich 526
Oſtfriesland befchrieben
a 92. 102
Pachtanfehläge bey den
MPreuſſiſchen Kam:
mern 508
Papier, Sndianifches 8
Japaniſches 464: 573
aus Leinen, deffen Ge-
ſchichte 57 1aus Baum⸗
wolle 572
Papiermacher, deren
Misbraͤuche — deren
Abſchaffung 59
Papiermuͤhle, ein Wacht⸗
anſchlag 597
—— zu machen
vaͤ berte wider Mot⸗
ten zu ſichern 592
Perlen⸗ Fiſcherey 294
Pfeffer, deſſen Gewin⸗
nung und Verhand⸗
lung 539 weiſſer 540
Pferde, arabiſche 317
Rath ſolche zu ſchlach⸗
ten und zu verſpeiſen
593 ihre Anzahl in
Schweden 593
Pflaumen, die beſten zu
ziehen 218
Pflug, der beſte 214
Phoenicopterus 401
Pholaden 266
Pinfel der Indianer 5
Planet, Entdedung des
neuen 586
Poa, foll durch Inſec⸗
ten ungefund werden
593
Pommern, dortige fand: _
mwirtbfchaft 343°
Porphyr“ Gebürge be:
fchrieben 589
Poften, Einrichtung der
Schwediſchen 276 der
Heinen er Poſt
in Wien 4
re de: ——
Yan 582.
Preffe zum Drucken der
Seuge 323
Presfpähne , ihre Bes
reitung 80
Petroleum aus Steine Pumpen verbeffert 125
kohlen 592
Puppen der Inſekten,
iftige 11
„re — Pur⸗
Zweytes Regifter.
Yurpur der Alten 266.
268
R.
Rebenſticher auszurot⸗
ten 27
Referendarii im Preuſſi⸗
ſchen 86
Regalien, deren Nutzung
96
Reiher freſſen Maͤuſe 581
Reisbau 42. 7. 486. 538
Reiſebeſchreibungen,
Verzeichniß derſelben
548
Remiſſionen im Preuſſi⸗
ſchen
598
Renthierbefchrieben 582
Rhabarbar, deſſen Ans
bau in England 214.
510
Rhodiſerholz 418
Rindviehzucht gelehrt
380
Roggen= Made 246,
Roggen, ob man fri⸗
ſchen fäen folle 492
Rothe Farbe ded Saal:
rege Alaunwerks
566
Rubine 233
Ruſma der Tuͤrken 223
S.
Saͤgemuͤhlen, ihre Be⸗
triegerey 148
Saflor 277
Saſſafras 288
Salmaſius, deſſen Le⸗
bensbeſchreibung 1601
Salmiakwerke in Eng⸗
land 509 Magdebur⸗
gifches beſchrieben59 T
Salpeter, Anweiſung zur
Gewinnung 56
Salpeterweſen im Preufs
fiihen 556
Salze, Mittelfalze durch
metallifche Erden de⸗
componirt 493 «
Salzpfannen,befte Form
derfelben 399
Salzregal Preuffifched,
‚deffen Einrichtung u.
Ertrag 94
Salzwerfe, _befchrieben
207. 394 _ *
Santalum rubrum 418
Schabzieger 339
Schachſpiel, deſſen Ge⸗
ſchichte 60
Schaͤferey ohne Brache
139 ohne Weide 382.
498 in freyer Luft zu
halten 443 Spaniſche
458 .. 2
Schafe nicht zu melken
374 ihnen ſchadet
Thau 443 weibliche
zu verfchneiden 444
wie fie zu wafchen 444.
458 wie zur Ader zu
laſſen 446 Spaniſches
Mittel wider die Raͤu⸗
de 459 Schafe
en
Zweytes Regifter. |
E ten fih mit Ziegen
507 ihr reiner Ertrag
596
Schellen gehörten ehe⸗
mals zum Schmuck
570
Schildkroͤten, ihre Na⸗
turgeſchichte 177. 412
Schlam, wie damit zu
duͤngen 376
Schlangen, ihre. Ken:
zeichen 241 ihre Wan:
derungen 592
Schleifſteine zerfpringen
455 5
Schnecken einheimifch
gemacht 141 von Baͤu⸗
- men abzuhalten 305
"son den Pfeilen, die
fie bey der Begattung
auswerfen 589
Schreiben, Schrift der
Indianer 8
Schriftgießerey, Breite
fopfiſche in Leipzig
575,
Schwämme, feltene.bes
ſchrieben 383
Schwalben, wo fie übers
mwintern 167
Schweine, deren Mas
‚Kung mit Buch⸗Eckern
154° ‚
Scweineborften, Hans
del’ damit gıt
Schwimmen, Anleitung
dazu 325 5. |
/
Seidenbau gelehrt 475
die Geſchichte deſſel⸗
ben 476
Seidenraupe wild auf
Madagaffar 295 wie
zu tödten 307. 477
ihre Erziehung 312
mit allerley Laub zu
futtern 511
Seiden Pflanze 274 _
Selbftentzändung 225
Serviswefen im Preuß
ſiſchen 360
Sicilien befehrieben 516 -
Silber, wie fein es im.
Paris verarbeitetwird
329
Sirene lacertina 167. :
Skorpione in England
12
Sonnenblume, Dehl aus
ihren Samen zın
Späne der Sceidens
macher, ihre Berei⸗
tung 126
Spangrün, deſſen Ver:
fertigung: 163 deffen
Nutzen bey der Färbes
rey 310
Spargel friſch zu ethal⸗
ten 372
Spielfarten , ihre Ges
ſchichte 369°
Spinmuͤhle zu Baum:
wolle 509: 593
Staälfutterung 89. 98.
der Schafe 382_ _
©$ 3 Stein,
Zweytes Regiſter.
Stein, elaſtiſcher 485
Steinbod, Caucaſiſcher
225
Steine ſchaden den Aek⸗
kern nicht 213
Steinkohlen, ob ſolche
Erle 483 sen
Debl 5
Steiufohlamert bren⸗
nendes 360 wie fol:
ches zu verhuͤten 567
Straßen wider Staub
— 449
Strauß 4
a fchabet ben
MWaldungen 376
Ströhme , ihr Bette
wird immer höher 592
Strohhuͤte, ihre Verfers
tigung 215
a. # MPreuffiſche
Sholict 303
Sumatra befchriebenz37
Sumpferz foll ein neu:
ed Metall enthalten
380 cryſtalliſirtes 582
Syngnsthus ophidion
581
Tabula praeneftina-166
Tartuffeln haben einen
fharfen Saft 580
— verbeſſert
Thee, deſſen Geruch zu
erkuͤnſteln 55.466 —*
tur 434
Thermometer, ihr Ge:
brauch 82 neues aus
Gampfer 581
Thierarten, ob einige
ausgeftorben 166
Xhierbege in Wien 451
Thran * Heringen
586. 5
Thrips KWodet einigen
Grasarten 593
Tolwurm der Hunde 133
— natans —
322
Trappen 412
Tropfſtein, deſſen Ent⸗
ſtehung und Abnahme
584
Turmaline unterfardt
495
Tutanego 236
Tuſch zu machen 323
Tpbet er ige 224
Uhren, die fich ſelbſt
aufziehen 74 wie viel
in Neufchatel gemadyt
werden 73 goldene
betriegliche 330
Vaucanſon Siötenfpieler
112.
Denerifche Seuche, fos
domitiſches Gegenmit⸗
tel 317 .
Der:
| Zweytes
Verkoppelung der Doͤr⸗
fer 207. 414
Derfteinerungen, achat⸗
artige 174 feltene 579
in Gyps 583 :
Veſub befchrieben 90. 92
Diebfeuche, Beobachtun⸗
gen über ihre Anſtek⸗
ung 578. 579 über
. die Impfung 579
Vielfraß 391
Viruiß Sapauifcher 465
Wogelneſter, eßbare 293.
544 *
Voierie erklaͤrt 34
Vorgebuͤrge der guten
Hofn. dortige Colo⸗
nien 515
Vulkane beſchrieben 183.
341
⸗ Raͤder, ihre
4
re zu tariren
wlfäfeng deſſen Er:
trag 97. 228. 229
Balfiae zu fiegen
FRanderjahre der Hands
werfer 86
Waſſer, deffen Schwes
re unterfucht 582
— unterſucht
| —RE anzubauen
322
Begiſter.
Weberſtuhl der India⸗
her 5. 296
Wegmeſſer 110
Weiber, deren Verbren⸗
nung in Indien 4
MWeintrauben, verſchie⸗
dene Arten 25
Mein zu verbeffern 323
deffen Verbrauch in
Schweden 440
Meiffe Farbe deutet .
Schwaͤche an 313
MWeigen, Sommer, def
fen Ertrag 212 ihn zu
fegen 213
Merkhäufer, — Ein⸗
richtung 19
Wien —— Polizey
448
Witterungözeicen des
gemeinen Mannes371
Wölfe abzuhalten 409
Wolle die längftein Eng⸗
land 444 wie bie Fein⸗
heit zu beftimmen 447
warum die, Spanifche
roͤthlich ift 458
Henmanufattuden,
eſchichte ber Preuſ⸗
ſiſchen 98
Wuͤnſchelruthe 390
Wugerblume 279
3.
Zebra: Holz 216
Zerfchlagung der Domai:
nengüter 96 -
Zie⸗
Zweytes Regiſter.
iegen, Angoriſche 523 Zimtholz 234 in Oſtin⸗
563 Zimt in Amerika arg
iegenbod, der Milch ‘dien 235
_ ‚giebt 410 Ziuerze befthrieben 247
Zimmerkunft verbeffert Zünfte abzufchaffen 262
388 263
5 Zuchthaͤuſer befchrieben
102
Drudfebler.
©..518 3. 14 lied feft flat faſt.
Digitized by Google
_—
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Digitized by Googl