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Full text of "Physikalisch-ökonomische bibliothek"

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yhyſtlalſch⸗ öfonomifche 


Bibliotdet 


worinn von den neueften Büchern, 
welche die ‘ 


Naturgefhichte, Naturlehre 
Land - und Stadtwirthfgaft 


betreffen, 
zuverläffige und vollftändige Nachrichten 
ertheilet merden 


von. 


Johann Befmann 


Kon. Churfuͤrſtl. Hofrath, —— der Oekonomie, Mitgliede der 
Goͤtting. Koͤn. Geſellſch. der Wiſſenſch. der Kayſerl. Akademie der 
Naturforfcher, der Kön. Norwegiſch. und ber Churmainz. Afad. der 
Wiſſenſch., der Bhone tograph. in Lund, der Braunſchw. Lüneburg., der. 
Stawitchen, der Schleſiſchen, der Baperifchen, der Churpfaͤlzi⸗ 
ſchen, der heffen: Saffelfhen, der Berner und der Amfterbamer 
Lanbwirthſh Geſellſch., der Oberlauſitzer Bienengeſellſch., der Berl. 
und Halliſch. RMliurforſchenden und der Carlsruher Kat. ION: 





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Dreyzehnter Band. 





Goͤttingen, 
im Verlag der Wittwe Vandenhoek 1785. 


— atonomiſche 


Binliorhel 


s worinn 
yon den neueften Büchern, 
welche 


die Naturgeſchichte, Naturlehre 


und bie 
Land⸗ und Stadtwirthſch aft 
betreffen, 
ſſige und vollſtaͤndige Nachrichten 


ertheilet werden. 


zuverlaͤ 


— ——— 
Dreyzehnten Bandes erſtes Stuͤck. 
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Goͤttingen, 
im Verlag der Wittwe Vanden 
17854 | 


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13.30.6044 
Inhalt 


des an Bandes erften Stücks, 


1 gonnerat Reiſe nach Oſtindien * 
China. Erſter Theil. S. 


' % T’he genera inſectorum of Linnens 





by James Barbut.- : 2 1 
Al. Illuftrations. of ** hiftory iyi 
Drury. Vol. UII. =.jg 


IV. Oelhafen von Schoͤllenbach Ab⸗ 
bildung der wilden Baͤume, an X 
und Buſchgewaͤchſe. 17 
V. Bock Naturgeſchichte vom Könige i 
reiche Oft: und Weftpreuffen. Zwey⸗ 
ter Theil. — 
VN. Der: Samler, dritter und vierter F 


Jaͤhrgang. * as 

















VII. Verhandlungen der Gefelſchaft 
landwirthſchaftlicher Freunde in Buͤnd⸗ 


ten; viertes und fuͤnftes Stuͤckk. — 27 
Viii. Schad Litteratur der Reifen oder . . 
—— aller Reifebefchreibun: = 

















7 er geographifches Magajin. & 


fles und zweytes Heft: -'. 37 
X. Dictionnaire de voietie — par M. AR 
Perrot. “32 


XL Lepechin Reiſe durch verſchiedene 
Provinzen. des a Reichs. 


— The ac a NL RT 
j xii. 


] ” be 1 6 


XII. Lettres Ecrites. de-Suiffe, d’Italie, ; 
de Sicile & de Malthe prrM. ©. ar 
XIII. Grafen von Borcke Beſchreibung 
der Stargordtiſchen Wirthſchaft. - 46 
XIV. Gmelin Beytraͤge zur AN. 
des teutfchen. Bergbaues. 
XV. Strelin Realwörterbud für Komer 




















taliften und.Defonomen. 1. ar? 
KVI. -A catalogue of plants and feeds, .. . 
which are ſold by Loddiges. RL. 


XVII. Betrachtungen, Verſuche und. 
- Erfahrungen über bes Salpeters Ver⸗ 
fertigungs⸗Arten. 25 
XVII Cetti Naturgefehichte von Sa 
dinien I. - 57 
alX. "Retzü ——— in — 2 
; Jogiam regni vegetabilis. --.58 
xX. Vothmann Saum; Räte — 
fuͤr Landleute. jet; 140 
RX Der Hausvater in ‚oflemarifden, 
Ordnimg: 1. 
XXI. "Baboifien) pboſttaüſch⸗ ceimſce 
Schriften. r. 66 
XXL; : Jardin de, Monceau.» ; "67 
XXIV. Befchreibung des Sürfientfums 
Welſch⸗Reuenburg und Vallengin. -- 7a 
XxV.⸗ Icobſono —— — 















































terbuch. 3 "80 
XXvVI. — — AT { 
” metern und Thermometern. er 82 


AxvI. 


Inha f Ro | 
XXVII. Baron von Lamotte prattiſche 





Benträge zur Cameralwiſſenſchaft. ©. 


3 





——— „Bit: Hohſtaniſche Landwirth⸗ 











eUuag; } j 
— des — 83— =: 





KRX. ll prodromo Veluviano. — 





XXXI. Hiftorifch spolitifche Beytraͤge, 








die Preußiſchen DE —— — 


Staaten betreffend. 





XXRIT. Bo Verſuch einer wirihſchaft ” 





Achen Raurgeſchichte von Preuſ 








ſen. | 
AXKIH. Nicolai Beſchteibung einer 
Reiſe durch Teurfhland, 1, 2 nr 


WXXIV. Maurer Betrachtungen uͤber 





einige fich in die Forſtwiſſenſchaft ein⸗ 





geſchlichene irrige Lehrſaͤtze. * 





XXXV. Jablonsky Naturſyſtem aller 





befanten Inſecten. Der Schmetter⸗ 





uuinge erſter Theil. — 





XXVI. Coroli de Geer genera et pecies = 
inſectorum, audtore Retrio. -- 1 
XXxxvii. Plantae alpinae, quas — 





Hacquet. 
XxXXVIII. Navier Gegengifte des Arſe 
niks. Zweyter Band. —* 





124 





XXXIX. Loſcher Unsrrijevon Spaͤhn⸗ 








“m % 
a ın— 


AL 


Inhalt 
XL. Samlung ‘der wichtigften Regeln 











‘ -in der Baumgättneren. ©.i127 
XLI. Fueßly neues Magazin der Entos 
" molögie. Piertes Stüd. -- 128 
ZLI. Fueßly Archiv der Inſectenge⸗ 
ſchichte. Drittes Heft. 29 
kriu. J. S. Halle Magie oder die. % 
Zauberfräfte der Matur. = 130 
XLIV Rruͤnitz Sfonomifche Enchelopaͤ⸗ 
#7 die B. 26 und-27. = 133 


XLV. Herbſt Verſuch einer Naturge 7. 
ſchichte der Krebfeiund Krabben. :-- 135 
LVI. Buffon Naturgefchichte der vier: ⸗ 
füßigen Thiele, B. 7 und. --+- 15% 
KEVI. Schubart Erweis, daß alle 
Schaͤfereyen ohne Teift und Hutung — 
beſtehen koͤnnen. 439 
XLVIII. Schinʒ Beytrãge zur naͤhern 
Kentniß des Schweizerlandes. — 146 
XLX Oeconomie forenfis. Siebenter 


























T1Bard. 144 - 

L. Von Burgsdorf Verſuch einer vol  -- 

Nandigen er vorzuͤglicher Bel 
eil. P 








.1I Reife 








1. 


‚Reife nach Oftindien und China auf 
Befehl des Königs unternommen 
vom Jahr 1774 bis 1781 von Hrn. 
Sonnerat, Eommiffär beym See: 
wefen, penfionirten Naturforſcher 
des Koͤnigs, u. f. w. Erſter Band, 
Zuͤrich 1783. 268 Seiten in 
Grosquart. | 


E⸗ iſt ſchon eine merkwuͤrdige Reiſebeſchrei⸗ 
bung dieſes Gelehrten Biblioth. VIE 
S. 357 angezeigt, wovon zu Leipzig 1777 
in Quart eine Ueberſetzung gedruckt worden 
mit Dem Titel! Reife nach Neuguinea. 
Diefe hat nur 30 Kupfertafeln, die zum Theil 
etwas grob gerarhen find; und viele’twichtige 
Zeichnungen find weggelaflen worden ‚ohne 
daß ſolche einmal den Leſern angezeigt find. 
So vermiffe ich.die Abbildung ‚von Bixa orel- 
Phyf. Oet᷑on. Bibl.xIIIB. St. A lana, 


2 Phyſikaliſch⸗ Oekon Bibl. XII. rn. 


lana, welche Pflanze mehr als die meiſten 
Voͤgel, in det Ueberſetzung einen Platz ver⸗ 
dient haͤtte, weil ſie einen ſtarken Handlunge⸗ 
Artikel liefert. = 


Das neue Werk, wovon Drell, Gefner, 
Fueßli und Compag. eine Weberfeßung ohne 
Verftümmelung, und mit vieler Pracht lies 
feen, ift von jener Reife ganz verfchieden. 
Es enthält nicht eigentlich ein Tagebuch der 
zwepten Keife, die der B. gemacht hat, fon: 
dern eine zufammenhängende. Befchreibung 
Indiens. Das ganze Werf foll aus zween 
Theilen befteben, und 140 Kupfertafeln ers. 
halten. Der erfte Theil, den ich noch zue 
Zeit nur aus der Meberfegung Fenne, enthält 
alfes, was fich auf die Indiſche Halbinfel bes 
zieht: die Gefchichte ihrer Revolutionen, ihre 
Topographie, ihren Handel, ihre Sitten, Ges 
bräuce, Sprachen, die Künfte der Indianer, 
den Zuftand ihrer Wiffenfchaften, ihr aftto; 
nomifches Syſtem, ihre Mythologie und Re: 
ligion. Der andere Band wird die Künfte 
und Wiſſenſchaften bey den: Chinefern, die 
Sitten der Einwohner von Pegu und ihren 
Handel mit den Europäifchen Nationen bes 
ſchreiben. Dann follen folgen: Bemerfuns 
gen.über Madagafcar, über das Vorgebuͤrge 
der guten Hofnung und über Iſle de France 
und. ‚über die N Inſeln, 


— Br Cey⸗ 


1. Sonnerat Reife nach Indien. 1. 5 


Ceylon, Malaffa, Philippinen, Molucken. 
Zuletzt werden. Befchreibungen neuer Thiere 
und Pflanzen beygefügt werden. 


Man muß geftehen, daß der U. Indien 
genauer fennen lehrt, als man es aus den 
bisherigen Schriften Fennen fan. Er bat mit 
groſſer Sorafalt auf viele Öegeuftände geach⸗ 
tet, welche von. den meiften überfehn find, 
und alles traͤgt er mit folcher Mäßigung vor, 
daß die Liebe, zur Wahrheit überall hervor⸗ 
leuchtet. Die herlichen Zeichnungen hat er 
felbft gemacht, fie find groß und ftellen nierk; 
würdige Gegenftände ungemein deutlich vor, 
fo daß fie mit Recht als ein wichtiger neuer 
Beytrag zur nähern Kentniß der Indiſchen 
Voͤlker angefehen. werden Fünnen. Inzwi⸗ 
ſchen enthält der erſte Theil, fo wichtig er für 
die Gefchichte ift, doch nicht viel, welches zu 
den. Gegenftänden diefer Bibliothek gehört, 
aber dieß wenige wird dennoch den Leſern an⸗ 
geuehm ſeyn. r 


Die neueren Vorfälle in Indien find kurz 
erzählt, aber freylich fo wie man es von eis 
nem Franzofen ‚erwarten kan, nämlich mit 
vieler Bitterkeit wider die Engländer. Lord 
Pigot wird hier vieler Gewaltthaͤtigkeiten bez 
ſchuldigt. Madras oder Ft. St. Geotg iſt 
treflich befeſtigt, und Fan nur. mit einer grofs 

i 12 ſen 


\ 


Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl.XIN. . 


fen Macht uͤberwaͤltigt werden. Negapatnam 


bat feine Graͤben, nur Mauern und die Zus 
gänge von der See find ganz offen. - Alte 
Waaren, welche die Holländifche Handlungss 
Gefellfchaft in Indien verfertigen läßt; wer 
den dahin zufammen gebracht, und von da 
ausgefchift. Abbildung der Indier in ihren 
verfchiedenen Kleidungen. Abbildung - der 
feilen — zu Surate, die man Ba⸗ 
haderen nennet. Die abſcheuliche Verbren⸗ 
nung der Weiber mit den Leichen der Maͤnner, 
iſt in allen mahomedaniſchen Staaten gaͤnzlich 
abgeſchaft, ‚und auch in den heidniſchen Laͤn⸗ 
dern ift fie nur noch unter dem Stamme der 
Bramanen und der Kriegslente üblih. Man 
betäubt diefe Schlachtopfer durch Getränfe 
vorher dergeftalt, daß fie tolfühn ihrem Tode 
entgegen gehn, ungeachtet die Entfchlieffung 


dazu durch einen religiöfen Enthufiafmus und - 


bochgeſpante Ruhmbegierde veranlaſſet wird. 
- Ein fehr leſenswuͤrdiger Abſchnitt iſt S. 


g85 von den Kuͤnſten und Handwerken der 


Indier. Inzwiſchen hat ſich der V. doch nur 
meiſtens um das algemeine bekuͤmmert; vor⸗ 


nehmlich nur um die Werkzeuge: Deren‘ bar 


ben fie ſehr wenige, und eben deswegen ar⸗ 
beiten ſie auch, wie ſonſt ſchon bekant gewe⸗ 
ſen, ſehr langſam und mit einer Geduld, 
welche den Europäern faſt unglaublich fögei: 
nen 


- 


I. Sonnerat Reife nach Indien. 1. 5 


nen kan. Ihre Einfalt oder ihr Eigenfinn 
gebt fo weit, daß ſie die Vortheile der Eu: 
ropaͤiſchen Arbeiter im geringſten nicht nutzen 


wollen, ungeachtet fie ſolche oft genug ſehen, 


Daher findet man noch jetzt in Indien ver⸗ 


muthlich die aͤlteſten Werkzeuge und Hand⸗ 


griffe, Die man zur Erklaͤrung alter Nachrich⸗ 
ten nußen mag.; Der geößte Werth ihrer ges 
drucken Leinwand befteht ‚einzig in der Leb⸗ 
baftigfeit der Farben, die blos von der Beitze 
und von dem Waſſer, ſagt der V. abhängt, 
mit dem diefe feinwand gebfeicht wird. Ihr 
Pinfel ift ‚ein. zugefpigtes. yud ‚gefpaltenes 
Stuͤck Bambnsrohr, welches nicht, wie un⸗ 
ſere Pinſel, von der Beige (welche hier nicht 


befchrieben ift); gugegriffen wird. Einen Zoff 
oberhalb. der Spitze ift ein Knaͤuel Wolle, 


dev die Farbe in. fich haͤlt; dieſen Knaͤuel 
druͤckt der Arbeiter, fo oft es noͤthig iſt, da⸗ 
mie Die Farbe an die Spitze des Rohrs heruns 
ter flieſſe. Auf gleiche Weiſe nimt man jetzt 
in Frankreich Pinfel aus Schilfrobr. Abbil⸗ 
dung eines: Tiſchlers, eines Holzſaͤgers, eis 
nes Schmiedes, Goldarbeiters, einer Debl: 
müble und eines Arbeiters, der mit dem auch) 
bey uns befanten, Bogen Baummolle fachet. 
Vorzuͤglich angenehm iſt mir Tab, 22 die Ads 
bildung des Webers, Gewiß unfere Arbei⸗ 
ter würden es für unmöglich halten, auf ei: 
ne ſo kuͤmmerliche — fo feine Zeuge zu 

ma: 


6 Phyſikaliſch⸗GOekon. Bibl. XIII. x. ' 


machen. Der Stuhl wird alle Morgen vor 
der Hausthür unter einem Baume aufgeſtel⸗ 
let und abends wieder zufammengelegt und 
mwegaenoinmen.“ ‘Der Gartibaum  ift eine 
Walze, die auf zween in die Erde eingeſteck⸗ 
ten Pfaͤhlen ruhet. Der Tuchbaum, worauf 
das gewebte Zeug gewickelt wird, ruhet auf 
zween Staͤben oder Leiſten, die ſenkrecht in 
einem Brette befeſtigt find, welches der Ar⸗ 
beiter auf einen Stein legt und worauf er ſich 
ſetzt, dergeſtalt, daß der Tuchbaum quer vor 
ihm liegt. Das Geſchirr wird mit einem Ha⸗ 
ken oben an den Baum gehenket, in deſſen 
Schatten er arbeitet; und ſtat dee Schemel, 
Bat er Fäden um den groſſen Zeh eines jeden 
Fuſſes gefchlagen, wodurch er die Ketten : Fäs 
den auf und nieder zieht. : Alles diefes macht 
die Zeichnung ganz’ Deutlich ; aber die Einrich⸗ 
tung: des Schuͤtzens oder Schiffes, womit 
der Einfchlag hindurch geworfen: wird, lernt 
man hier nicht kennen, fo wenig als den 
Kamm oder die ade, durch deffen Schläge 
das Gewebe dieeftigfeit eralten muß. Es 
ſcheint, ats wenn der Arbeiter jedesmal, wenn 
er einen Faden’ hindurch geworfen hat, fo 
chen mit einem keilfoͤrmigen Holze in das Kreuz 
der Kettenfäden einruͤcke. Diejenigen, wel 
che bey dieſer Gelegenheit: Unterfuhungen 
über die Äftefte Weife zu weben anftellen wol⸗ 
fen, mögen biemit Goguet Urſprung 

EN 3 etze 


I. Sonnevat Reife nach ndien. 1. 7 


ſetze und Kuͤnſte 1 &, 127 md H ©. 175 
vergleichen. Dieſer behauptet, fo. wie ſchon 
mehrere vor ihm gethan haben, daß man in 
den erflen Zeiten die Kette fenfrecht ansges 
fpant gehabt, fo wie es nad) ben Hauteliffe 
üplich ift. Aber die angeführten Stellen des 
Homers und Virgils fcheinen mir dieß noch 
nicht zu bemeifen. — Auf einer. Indiſchen 
Handmühle koͤnnen zween Menfchen des Tags . 
nicht mehr als fechszig Pfund Mehl mahlen; 
da ein einziger Mann unfere Mühle regieren 
tan, die des Tags mehr als taufend Pfund 
liefert. - (Mögen alſo diejenigen, welche vors 
Heilbafte Maſchinen verbiethen wollen, die 
Indiſchen Mühlen wieder einführen). , Eben 
fo jämmerfich-ift ihr Ackerbau; man leſe nur 
©. 91 die Befchreibung des Reißbaues. Die 
Tab. 25 abgebildete Oehlmuͤhle fheint noch 
eins ihrer bequemfien Werkzeuge zu ſeyn. 
S. 94 von der Arzneykunſt, wobey mir. Die 
Nachricht S. 95 am merkwuͤrdigſten iſt, daf 
dig Chirurgie. den Indiern voͤllig unbekant iſt, 
da es doch gewiß iſt, daß dieſe aͤlter, als Die 
Heilung der innerlichen Krankheiten iſt. Leis 
chen oͤfnen ſie niemals. Die Luſtſeuche, ſagt 
der V. S. 99, war ſchon von jeher in Indien 
einheimiſch; doch iſt ſie daſelbſt an fich nicht 
gefaͤhrlich, wenn man fo gleich Gegenmittel 
braucht. Die ausführliche Nachricht von der 
Sprache gehört nicht hieher; aber die Dacs 
— 44 richt 


8 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibk XI. r. 


richt von der. Art zu fihreiben ©: 115 wil 
ich ganz einruͤcken. 


Die Indier ſchreiben — Grabſti 
chel auf Olles; nicht aber, wie man eheden 
glaubte, mit einem Griffel auf gewiſſe mir 
Wachs oder Maftir überzogene Baumrinden 
Die Dlles macht man aus den Blättern einei 
Art Palm, deffen Frucht in Indien--untei 
dem Namentonge befant if. Diele Blätter 
haben Die Form eines Faͤchers, und find dich 
und duͤrre; die Blätterchen, welche man da. 
von abzieht, heiſſen dann Olles. Der Schrei: 
bende legt die Olle auf die eine Hand und 
fehreibt mit der andern ftebend, und ohn 
Unterlage, ſo wie Tab. 28 abgebildet ift. Sic 
fchreiben auf beyden Seiten, und übertünchen 
dann die gegtäbenen Buchftaben mit Dinte. 
Um ein Buch zu machen, legen ſie die Olles 
über: einander," und machen am Ratid einer 
jeden ein Loͤchlein, das’ alfo durch alle Blaͤt— 
‚ger hindurch gebt; dadurch ziehen fie-eine 
Schnur und’ binden damit alle Olles zufami: 
men. Man vergleiche hiemit'meine Anleis 
tung zur Technologie S. 122. | 


Auch auf Papier ſchreiben die Indier, 
welches fie von den Mogolen gelernt zu ba: 
ben fcheinen ; denn dieſe fehreiben lieber-auf 
Papier, als auf Des, Diefes Papier ifl 
ED U —— aus 


1. Sönnerä Reife nach Indiem. ca 


aus Lumpen vor Leinwand und Baumwollen⸗ 
zeug gemacht, und mit, Reispappe geleimt, 
wodurch es glatt wird, und einen Firniß gleich 
dem Chineſiſchen hekoͤmt. Man macht es 
son allerley Farbe, oft auch von Gold und 
Silber⸗ Sarbe., Sie ſchreiben mit einer Fer 
der aus Schilfrohr, und halten die Finger 
ſehr weit von dem Schnitt der Feder entfernt; 
am liebſten nehmen fie etwas graufaͤrbiges 
Papier ‚rund nur ſelten weiſſes, das_ fie- eis 
gentlich blos Branchen, ihre Waaren darein 
a wickeln. Es muß aisch nicht. febr lange 
— fie auf Papier ſchreiben; denn alle 
ihre alten Bücher find auf Olles geſchrieben. 
En LIE € ‚Ar 2S7Dno 8 


Der oübrige Theil \diefes Bandes, der 
achtzig Kupfertafeln hat, handelt von der Res 
ligion und von ihren Moͤnchen, deren viele 
nebſt Goͤtzen abgebildet ſind un 
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vo Phyſtkaliſch ⸗ Oekon Bibl. XII. 1. 


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. The‘ genera infe&torum of Lin- 
.. „maeus exeinplified by“ various 
„.g.. Ipeeimens ‚ok Englilh.infeäts 


” 


ie drawn.: from, nature by, „James, 


.r X er pre re Bi 
It  andala 


ns Bankhlasını Dee 7 er}, 
Les genres des infektes de LinnE, 
.; „ conftates par, divers’echäntillons, 
„n. „dinfe&tes.;d’Angleterre ‚, copies, 
daprèes naturec Par 67. Barbut. 
A Londres, 1781. 371 &eiten und 

3 einige’ Bogen Kupf in Grosquart. 
47* —— 


sy Ir. Na ig! . vl Vefallo. il 
FO Yiefes ſchoͤne und koſtbare Werk Ean man 
/ geroiffermaffen; mit der exſten Ausga 
von Sulzers Kenzeichen der Inſeeten vers 
gleichen; denn auch der Englaͤnder hat die 
Abſicht die Entomologie durch Beſchreibung 
und Abbildung einiger Arten zu erleichtern. 
Um den Abſatz des theuren Buchs zu befoͤr⸗ 
dern, iſt der Text engliſch und franzoͤſiſch zu⸗ 
gleich neben einander uͤber abgedruckt. Die 
Ordnung iſt dieſe. Erſt ſteht der Geſchlechts⸗ 
charakter iateiniſch aus dem Linne iſchen Sy⸗ 
item, dann folgt derſelbe engliſch und franzoͤ⸗ 
fifch uͤberſetzt. Naͤchſt dem giebt der V. im 
H We beyden 


' 


' IL. Barbut’s genera infelorum. . 11 
} 


beyden Sprachen Befchreibungen einiger: Ar⸗ 
«ten aus jedem Gefchlechte, und zwar folde, 
welche in England: vorfonmen.: Dieſe In⸗ 
festen find auf zwanzig Kupfertafeln ſehr ſau⸗ 
ber mit natürlichen Farben abgebiiben: iq 
— X 
Die gewählten Arten ‚find: meiftens. ſeht 
gemeine, die leicht zu kennen, leicht zu finden 
find; neue finde ich nicht. darunter. Es waͤ⸗ 
re gut gewefen , ‘wenn der V. vom: jeder Un⸗ 
terabtheilung jeden Gefchlechts wenigftens ei⸗ 
ne Are abgebifder hätte, um daran dasjenige, 
wodurch die Unterabtheilungen beſtimt mers 
den, zu erflären,. wie H. Sulzer wuͤrklich 
bey den meiften Gefchlechtern gethan..batz 
aber ungeachtet Barbut von dem meiften Ges 
fhlechtern mehr als eine Art vorgaftellet;, auch 
der Unterabtheilungen gedacht bat; fo hat ex 
Doch darauf nicht Rückficht genommen. Es 
ift auch ein unangenehmer Umftand, dag da 
jede Tafel 9, auch wohl mehr Zeichnungen 
bat, Ddiefe nicht mit Zahlen bezeichner find, 
Daher es denn einem Anfänger, dem doch eis 
gentlich das Buch beſtimt ift, zweifelhaft ſeyn 
kan, welche Zeichnung zu der. Beſchreibung 
gehört. Denn fo gut auch: beyde gerathen 
find, fo fan folcher. Zweifel,: fonderlich bey 
Heinen Arten, allerdings ftat finden. Hiezu 
koͤmt noch der übele Umftand, daß auf mans 
gen Tafeln mehr Arten: abgebildet, ala. im 


Bude 


2Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. r. 


Buche beſchrieben oder nur einmal genant 
find; fo. findet man Tab. ı Scar. melolontha 
und noch mehrere Arten ganz artig abgebildet, 
da doch im Buche ſelbſt nur-Scar. typhaens;; 
pilularius und. auratus vorkommen. Cs wird 
daher auch beſchwerlich ſeyn, die Zeichnun⸗ 
gen’ anzufuͤhren, Bund es koͤnnen gewiß leicht 
Dadurch Irrungen entfiehen ‚.' denen Durch 
Beyſetzung der Zahlen wäre vorgebeugt wor⸗ 
den: Unter den abgebildeten Arten find: 
Byrrhus ferophulariae und verbalei. Chryfo- 
ınela polita,,.gräminis, haemoptera, fanguis 
nolenta. , Hispa’atra. Bruchus pift, nicht 
ſehr deutlich... Die vier oder fünfabgebildes 
ten. Arten: Rüffelfäfer: find gar, nicht. genant 
worden; unter ihnen ift Curculio viridis und 
eine; groffe Art:mit: braunen und weiſſen Quer⸗ 
freifen: : Attelabus curculionoides. Verſchie⸗ 
dene ungenanteCerambyces. : Leptura arcua, 
ta; Necydalis:mijor.. Bupreflis 8-punctata, 
aber: wohl ſchlecht getroffen.  ‚Blatta' orientalis 
iſt, wenigftens in demjenigen: Exemplar, 
was ich vor mir habe, roͤther und brauner 
gemalet, als ich fie jemals geſehn babe. Man- 
tisıgongylodes.‘ Gryllotalpa. Man will in 
England lebendige Skorpione, aber nur von 
der Groͤſſe einer Laus, gefunden haben. Auch 
in Teutſchland hat man lebendige Skorpione 
zuweilen zwiſchen Moos angetroffen, womit 
Italieniſche Waaren eingepackt — 

? abs 


I; Barbur’s gmera inftblorum. 13 


Barbuit hat am Ende 2 unausgemalie 
Kupfertafeln, jede von einem halben Bogen 
‚beygefügt, mörauf er die Linne iſchen Kenzeis 
‚hen aller Gefchlechter, z. B. die Bildarig 
der Fühlhörner, der Flügel u. f. w. vorgeſtellet 
bat, wodurch allerdings Anfängern die Kent 
niß erleichtert wird. ch argwoͤhne aber, daß 
ein folcher Infeften: Kenner, wie H. Sueßlp, 
manches bey Barbut bemerfen möchte, was 
feine eigene Kentniß und Genauigfeit zmeifel: 
haft machen möchte. Hin und wieder hat er 
Die Lebensart der Inſecten erzaͤhlt; doch neue 
DBemerfungen find mir nicht voraefommen. 
Daß Blatta orientalis nicht Steinfohlendampf 
leiden fan, ift fehon befant geweſen. 





III. 


Nluftrations of natural hiftory, whe- 
‚rein are exhibited üpwards of 
two hundred figures of exotie 
inſects. — Onfifty copper-pla- 
tes. By D. Drury.. Vol. II. 
London 1782. 76 Seiten. in 
Grosquart. 

er erfte Theil diefes herlichen, aber koſt⸗ 
baren Werks ift Biblioth. II ©. 236 
und der zweyte V ©. 41 angezeigt — 
ie 


14 Phyſtkaliſch⸗ekon. Bibl. XI. 1. 


Die: Einrichtung iſt völlig. noch, diefelbige, 

‚wie in den erften Theilen; Doch bat diefer 
neue ‚noch mehr unbefchriebene neue Arten, 
‚als irgend: einer der vorigen. Manche Ar: 

‚ten find jedoch. unter der Zeit der Ausgabe von 

‚andern befant gemacht worden, und noch das 
zu aus des ®. eigener Samlung, die er mit 

einer feltenen Urtigfeit, jedem Kenner der Ens 

tomologie zum Gebrauche oͤfnet. Die Kos 

‚ften, welche er zur Vermehrung feines Vor⸗ 
‚zaths anwendet, muͤſſen erftaunlich feyn; denn 

vielleicht ift nie eine Samlung fo zahlreich an 

den feltenften ausländifhen Arten gewefen, 

‚als dieſe. 


In der Vorrede befchreibt der Verfafler, 
wie befchwerlich es fey, in Afrifa und Weitz 
indien , fonderlich in unangebaueten Gegens 

‚den, Naturalien zu ſamlen. Er giebt einige 

Machrichten, von dem Ungemach, mas dort 
“manche Inſecten anrichten. Die Ameifen 
haben fich in den Caribifchen Inſeln derges 
ſtalt vermehrt, daß die Menfchen dem Uns 
geziefer haben weichen müflen. Die, welche 
* bauen, ſind ſo ploͤtzlich verarmet, daß 
ſie nicht Kraͤfte genug gehabt, ſich auf Baum⸗ 
wollen⸗ und Indigbau einzurichten. Dieſe 
Produkte ſind nicht ſo ergiebig, als Zucker, 
aber ſicherer wider das Ungeziefer. Eine un⸗ 
zaͤhlbare Schaar Schaben —8 nachts — 
er | es, 


. IL Drurps illufvat. ofwatzchifiorg. 15 


ber, verzaͤhrt ale Eswaaren, ſucht fonder 
üch Oehl und Dinte,. und. kürzt fih, in die 

Dinte, -fauler darin, fo daß fie einen Geſtank 
wie ein groffes Nas verbreitet, - Wenn drey 
Schaben derjenigen. Wet, welche ben Linne 
Blatta gigantea heißt, in einem Zimmer find, 
fo. machen folche ein fo ftarfes Lärm, daß es 
faft unmöglich iſt, dabey zu ſchlafen. Krans 
fe und Sterbende werden von ihnen angefrefs 
fen. Ein noch gröfferes Ungluͤck richtet ‚die - 
DMorwegifche Rage an, welche ſich unbefchreib: 
Tich vermehrt hat. H. Smeathmann, dee 
viele Jahre in Afrifa und. Weſtindien gewe⸗ 
fen iſt, bat dem V. Beobachtungen. über 
Manche Infecten mitgetbeilt, welche man der⸗ 
einft ausführlicher in deffen Reifebefchreibung 
lefen wird. 


Bon Tab. ı bis 49 finder man bier Ab⸗ 
Bildungen von allen dreyen Gefchlechtern der 
Schmetterlinge. Manche find von Cramer 
auch ſchon befant gemacht, der hier aud) zus 
voeilen angeführe if, Einige wenige find 
auch fhon in Fabricius ſyſtema entomol. und 
mantiffa befchrieben; aber die meiften find 
Doch ganz neue Arten. Sehr viele find aus 
Sierra teon, aus China und Weftindien. 
Diele neue Arten Wanzen, zum Theil von 
unerwarteter Bildung. Einige Käfer, uns 


ter denen fich fonderlich Tab. 49 Fig. ı Scarab, 
} R , tor. 


Ts Phyfikatifch-Dekon. Bibl. XII. r. 


torquatus auszeichnet, welchet 2 Zoll fang 
iſt. Eben ſo lang, aber nicht ſo breit, iſt 
Flater flavellicornis Tab. 47 Fig. 1. Auf 
‚eben dieſer Tafel auch Elar.: porcatus und fas- 
ciatus, welche auch bey Fabricius ©. 211, 
212 vorfommen. Verſchiedene Cerambyces, 
auch Rüffelfäfer, und Die letzte Zeichnung 
auf der soften Tafel Fulgora armata. Der 
B. hat diefe Namen im Regiſter beygeſetzt, 
denn im Terte felbft, welcher engliſch und 
franzoͤſiſch ift, ift Fein Iufeet benant worden, 
Die: Maleren tft eben fo vortreflich, als-ih 
“den vorigen Theilen. Db noch mehrere fol 
gen follen, iſt nicht gemeldet worden. -. 


S ® 2 2 17 











er AV; un 
Earl Ehriftoph Delhafen v. Schoͤl⸗ 

lenbach Abbildung der "wilden 
Baͤume, Stauden. und Bufchges 
mwächfe, welche nicht. nur mit Fars 
ben nach der Natur. vorgefteller, 
fondern auch nach ihrer wahren 
DBeichaffenheit, nach dem Stand 
ihrer Blätter, nach: ihren maͤnli— 
chen und ‚weiblichen Blüthen ; 
Früchten und Samen, nad) ihrem 
Wachsthum und Alter, das fie ge 
mwöhnlich erreichen, nach ihrer Erz, 
zichung und Pflege, die fie erfo- 
dern, kurz und gründlich befchrie- 
ben find, Erfter Theil, welcher 
die Tangel = oder immergrünenden 
Bäume enthält. Nürnberg bey 
- Wolf. Winterfehmid 1773 in Gros: 
quart. Zweyter Theil, welcher die 
Laub- oder Blätterbäume enthält, 


E⸗ wird gewiß vielen Leſern angenehm ſeyn, 
einmal eine Nachricht von diefem fchö: 
nen und nußbaren, aber Iangfamen Werke 
zu erhalten. _ Der Anfang ift ſchon im erften 

Phyf. Oekon. Bibl. XIII B. ı St. B Their 


18 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. r. _ 


Theile &. 414 angezeigt worden. Der erfte 
Theil ift mit dem Bogen L gefchloffen und 
hat 34. Kupfertafeln.- Bon dem andern Theis 
Te-find nur erft fünf Bogen -und 28 Kupfer: 
tafeln mit einem Schmußtitel ausgegeben 
‚worden. Im erſten Theile ftellen die 4 er; 
ſten Tafeln Pinus ſilveſtris oder die Kiefer 


nach den Blürhen, Früchten und nad) dem h 


Verfchiedenen Alter vor. Die Tafeln 5-8 ger 
hören zu Pinus picea; Tab. 9- 16 3u P. abies; 
‚Zah. 1722 zu P. Larix;. Tab. 22 Junipe- 
rus communis; Tab. 23 und 24 Taxus bacca- 
ta; Tab. 25 Thuja occidentalis, aud) zugleich 
die Früchte von Th. orientalis. Tab. 26 
Juniperus fabina, auch die Frucht von Cu pres- 
fus thyoides, welche weiſſe Ceder hier, mie 
‚von Du Roi, zum Anbau empfohlen wird, 


ungeachtet fie zuweilen von der Kälte leidet. 


Tab. 27 Pinus cedrus oder Ceder von Liba⸗ 
non, doch nur ein Zweig und die Frucht, 
weil der Baum um Nürnberg noch nicht ger 
bluͤhet hat. Tab. 28 Buxus fempervirens. 
Die ſechs lebten Tafeln zeigen die meiften 
der vorhergenanten Bäume in ihrem erften 
Wachsthum, fo wie fie aus den Samen aufs 
gehn und in den erften Jahren anzufehn find. 
Sch glaube, daß diefe Zeichnungen vielen 
Dank verdienen werden, weil fie gewiß Die 
Kentniß diefer Bäume befsrdern. Tab. 32 


Gig. 5 ift, eine feltene Abbildung von — 
| Ä e 


IV. Schoͤllenbach wilde Baͤume. 19 


hen und weiblichen Bluͤthe des Lerchen—⸗ 
baums. J | 


Sm andern Theile macht unfere vaterläns 
difhe Eiche billig den Anfang, wozu Tab. 
1, 2, 3, 4, 5 gehören. Auf der erſten Tafel 
it das Baͤumchen, fo wie es aus der Eichel 
erwaͤchſt, ſehr artig abgebildet. Tab. 6, 7, 
8 die Rothbuche, Fagus ſylvatiea. Die aus 
Cramer genommene Nachricht, daß Diefer 
Baum felten vom Blitze getroffen werde, 
ift nach neueren Bemerkungen falfch , wie 
ſchon in vorigem Bande der Bibliothek ange⸗ 
zeige if. Tab. 9, 10, 11, 12 Carpinus be- 
tulus. Tab. 13, 14, 15 die Winterlinde, 
nebſt einer vergröfferten Zeichnung der darauf 
befindlichen Blattlaus, welche aus des H. von 
Gleidyen mifroffopifchen Entdecfungen ges 
nommen; und Diefe Zeichnung ift die einzige 
im ganzen Werfe, welche nicht neu ift; alle 
andere find unter Aufficht des V. neu verfer⸗ 
tige worden, welches gewiß fein geringes tod 
if. Tab. ı6, 17 Eichen, Fraxinus excelfior. 
Tab. ‘19, 20 die gemeine Ulme. Tab. 20, 
21 Birke, Betula alba. - Tab. 22, 23 Acer 


pfeudoplatanus. Tab. 24, 25, 26, 27 Acer 


platanoides, Tab. 28 Acer campellre, wo 
auch der Linterfchied Diefer drey Arten befchrier 
ben ift. Der Tert zu diefem fehr lehrreichen 
Buche, beftcht in einer ſeht kurz gefaßten 

32 Ber 


20 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XII. ı. 


Befchreibung jedes Baumes und in einer eben 
fo furzen Nachricht von der Erziehung und 
Nutzung. Streitige Meinungen verfchieder 
ner Scriftfteller hat der B. oft durch feine 
einene Beobachtung entfhieden. Möchte 
doch die Ausgabe beffer gefördert werden! 


A —— — —— — 


| V. | | 
Verſuch einer mwirthfchaftlihen Na⸗ 
turgeſchichte von dem Königreich 

Oft: und Weſtpreuſſen. Zweeter 


Band, von F. ©. Bol. Def 
| ſau 1783. 640 Seiten in 8. 


Hit Theil folte die Befchreibung der 
Preußiſchen Mineralien enthalten, aber 
diefe find noch gar nicht unterfucht worden ; 
denn Erzählungen von Verfteinerungen, die’ 
manche geſamlet haben, wird niemand dahin 
rechnen wollen. Die beyden Sagen, Vater 
und Sohn , fcheinen die erften zu ſeyn, wels 
che Gefchicflichfeit und Meigung gehabt bas 
ben, mineralogifche Unterfuchungen anzuſtel⸗ 
len; aber ſie ſind zu fruͤh geſtorben. In der 
Vorrede, wo der V. die wenigen nennet, 
weiche wenigſtens einige Aufmerkſamkeit auf 
die Mineralien gewendet haben, lieſet man, 
wie ſauer die unwichtige Lithographia Au 
uUlr 


V. Bock Naturgeſch. v. Preuffen. 2. 21 


burgica dem auten Pfarrer Helwing gemors 
den if. Er hat einen Kupferftecher aus Leips 
zig auf feine Koſten kommen laſſen, und: fol 
chen eine geraume Zeit bey ſich unterhalten. 
Zu den Platten hat er ſo gar ſein Kuͤchenge⸗ 


hier —— 


Weil 9. Bock dieſen — far gaͤnzlich 
aus allgemein bekanten Büchern zufammen? 
getragen hat, und er in der That faft nichts 
zur Kentniß der Preußifchen Mineralien ents 
bält,. ſo würde ein Auszug fehr überflüßig‘ 
feyn. Jedoch der Abſchnitt S. 161 vom 
Bernſtein enthält, auffer den Collectaneen, 
die der B. ſchon ehemals hat drucken laffen, 
wenigftens einige neue Nachrichten. Erft 
ums Jahr 1650 hat man angefangen, auch 
nach Bernftein zu graben; aber die gegrabes 
nen Stücke find auch dort, fo wie wohl übers 
all, mit einer rauhen, dunfelbraunen Rinde 
umgeben. Waffertropfen, Die zumeilen in 
Bernſtein eingefchloffen find, verdünften oft 
mit der Zeit, welches wohl fo gar in Cry⸗ 
fall geſchieht. Man foll inzwifchen die Höhr 
lung wieder mit Wafler verfeben fönnen, fo 
wie der befante Metallurg Cramer, wie mir 
erzählt worden, dadurch in Ernftall Waſſer zu: 
rüc gebracht hat, daß er folchen gegluͤhet 
‚und in Waſſer abgelöfcht hat; und vermuth⸗ 


lich wuͤrde man durch Huͤlfe einer Luftpumpe 
B 3 eben 


- 


23 PhyfikalifchsWekon. Bibl. XIN. 1. 


eben diefes bewuͤrken Fönnen. Der gelbflate 
Bernflein giebt den ftärffien Geruch, das 
meifte Oehl, und wird durch Reiben mehr als 
Der weile, elektriſch. Die Fönigliche Einnah⸗ 
me von, diefem Regal wird auch bier auf 
18000 Th. höchftens angefchlagen. Es wird 
adminiftriet; denn die Berpachtung, welche 
man im J. 1777 einführen wolte, fam nicht 
zu Stande. Auserleſene geoffe Stücde were 
den den Meiftbiethenden verfauft, wenn ihr 
Geboth nicht zu gering iſt. Jetzt wird eine 
Tonne ( deren Gröffe oder Gewicht der V. 
nicht angegeben bat) der beiten Serte mit 
2800, auch wohl 3000 Thl. bezahlt. Die 
Leinen Stüsfe wurden ehemals für einen feſt⸗ 
gefegten Preis verkauft, doch feit 1782 laͤßt 
man fie ebenfals verfteigern. Die mehrefte 
Zeis finden fi in Königsberg und Danzig 
einige Yrmenier und Juden aus der Levante 
ein, weiche Bernftein faufen, um ihn in der 
Levante zu verhandeln. nglifhe Kaufleute 
. Taufen auch viel, und verfchiefen ihn nach ' 
Denedig, Smyrna, Alerandrien. Gegra⸗ 
bene Stüde find felten groß, doch hat mar 
vor wenigen Jahren ein Stuͤck in der Groͤſſe 
eines, Menfchenfopfs gefunden, welches ein 
Jude um fünfzig Ducaten erbandelt bat. 
Kunftftücke von groffem Wertbe, werden 
nicht leicht gefucht, und manchem Königss 
Bergifchen Künftler ift wohl ein Spiegelrab⸗ 

; men 


“w 


V. Bock Naturgeſch. v. Pireuffen. 2. 23. 


men’ oder eine Flöthe, zo und 30 Sabre un⸗ 
abgenommen geblieben... Kleine Käftchen int 
Preife von 3.bis 6 Dufaten, Dofen, Knds 
pfe, Spielmarfen u. d. find gegenwärtig die . 
gewöhnlichen Warren. Wo man Bernfteim 
ausgegraben bat, da bat man ihn allemal 
nefterweife gefunden, und es ift: unrichtig,, 
was Vogel in Mineralfyft. S. 328 und ans 
dere angenommen haben. daß er nämlich in 
Adern und "Gängen vorfäme. Nicht weit 
von Großbubniden S. 637, hat die Kammer: 
1782 Stollen und Schädte treiben laſſen, 
aber groffe Ausbeute bat man noch. nicht ges 
pwonnen.  Zumeilen wird auch Liebhabern 
die Freyheit zu graben. geftattet, wenn fie 
naͤmtich zwey Drittel der ausgegrabenen 
Menge der Kammer nach dem Preis bezah⸗ 
len, wofür: ihn die Kammer den Künftlern 
oder Bernfteindrebern überlößt: Die See 
wirft nicht jährlich gleich viel aus; einen aufs 
ferordentlichen Seegen haben. die Jahre 1757 
und 1761 gehabt; und man glaubt, daß die 
vielen damals an die Preußifchen Ufer gefoms- 
menen Schiffe, mit ihren Anfern den Boden 
des Meers:aufgelockert und. dadurch einen ſtaͤr⸗ 
fern Auswurf verurfacht haben. Bernftein, 
welcher durch Abfochung mit Leinoͤhl Flar ger 
macht, wird bleicher, mit der Zeit roͤthlich, 
und nicht fo ſtark elektriſch, als anderer. 
Dur einer in Königsberg giebt ſich mit den 

D4. chemis 


x 


24 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 1. 


chemifchen Zubereitungen aus dem Bernftein 
ab, weil die Nachfrage gering ifl. C Aber 
die Holländer treiben doch Diefe Arbeit in 
Groſſem mit Gewinn). Es iſt zu-bedauren, 
daß der V. fih nicht die Muͤhe genommen 


Bat, einige neue Nachrichten von der Vers 


arbeitung des Bernfleins und dem Handel 
damit zu erfragen. Was er von den übrigen 
Mineralien zufammengejchrieben bat, iſt 
nicht des Leſens werth. Im Auhange finder 
man ein Verzeichniß der vielen Alterthuͤmer, 


welche man zuweilen aus der Erde gegraben 


hat, wobey der V. die Bücher nennet, wel⸗ 
che davon gehandelt haben. Am Ende iſt ein 
Verzeichniß der Schriftſteller von Bernſtein, 
welches Dank verdient. Zu einiger Berich⸗ 


tigung kan ich folgendes beyfuͤgen. Gott⸗ 


a 


fried Thilo exercitatio de fuccino:ift zu Witz 
temberg nicht 1660, fondern 1648: gedruckt 
worden. ©.632 lefe man: Stockar de Neu. 
forn,. Des Kurelius Differtation:. nAex- 
reov ift zu Leipzig gedruckt. worden. Kinige 
Shriften, die. H. Bock nicht gefant hat, 
find von H. Rrünig in Encyclopaͤdie IV ©. 
247 und von Weigel in Chemie 11 S, 356; 
genant worden. 


v1. 





VI. Der Samler._  : 2% 











VI. an 
Der Samler, eine gemeinnüßige Wo⸗ 
chenſchrift für Buͤndten. Dritten 
Jahrgang. 1781. Ehur- in." 84 
Vierter Jahrgang. 1782. | 
Js diefer Jahrgang hat einige Auffäge, 
: welche auch Ausländern angenehm ſeyn 
werden. Manche find Nachrichten von klei⸗ 
nen Reifen, welche nicht.unberrächtliche Bey⸗ 
träge zur Geographie. und Kentniß der dortie 
gen Gewerbe enthalten. Cs ift auch anges 
nehm zu fehn, wie die Gefellfchaft ‚immer 
würffamer wird, und ihrem Vaterlande mans 
cherley Vorſchlaͤge thut, von denen doch, vers 
wuthlich manche anſchlagen werden. ©. 33 
ift die Befchreibung einer. Reife durch ‚Dig 
Montafunerberge in die. Gebürge Fermunt, 
welche ein Paar Prediger im Jahre 1780 98: 
macht haben. Man fan nicht ohne Bergnüs 
gen die einfältige Lebensart der einfamen Hirs 
ten auf den unmwegfamen Gebürgen. lefen. 
Einige Alpengewächfe find auch genant wors 
den. ©. 171 ein Verfuch die verfchiedenen 
Abarten der Trauben, melde man im Beltz 
lin bat, zu beftimmen. Fer 
Im vierten Jahrgange ©. 180 des H. 
von Albereini Anweiſung Torf. zu fuchen 
F B 5 und 


26 Phyſitaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII.r. 


— 


und zu nutzen. S. 217 des H. Dat: Am 
Stein Naturgeſchichte des Murmelthiers, 
die viele ſonſt noch nicht bekante Nachrichten 
enthält, wiewohl fie nun auch ſchon größten: 
theils in Schrebers Thiergefchichte genußt 
find., Die Thiere bewohnen nur die höchften 
Gebuͤrge, wo fein Holz mehr mchſt, und 
wohin weder Menfchen noch zabmes Vieh 
Fommen. Zum angeneümften Futter, gehören 
hellandrium mutellina , plantago alpina. 
kur Thiere find ungemein furchtfam , arg⸗ 
woͤniſch, und wehren ſich nur, wenn fie gaͤnz⸗ 
lich in Die Enge getrieben werden, ‘durch hef⸗ 
tiges Beiffen und Kragen. Diele leben in 
einer Gegend beyfammen: Sn ihren Hoͤh⸗ 
Tungen fchlafen fie den Winter über, aber in 
Häufern fan man fie wachend erhalten. Son⸗ 
derbar ift, daß das Märchen, als ob fie eins 
ander das Heu auf den Bauch laden, und 
fich damit auf dem Rücken fortfehteifen laſſen, 
feit des Plinius Zeit. noch immer in Schrif? 
ten wiederholet wird; fo gar Bonner hat es 
als wahr angegeben in Betrachtung über die 


NMatur. Das Fleifch der Murmelthiere wird 


frifch und gedörret von vielen für ein ſchmack⸗ 
Baftes und gefundes Effen gehalten. Es wird. 
auch geräuchere. Ein Thier wiegt 7 bis 16 
Pfund. Das Fer ift Shliche und gerinnet 
auch in der firengften Kälte nicht. Hier wers 
den auch einige Fehler des Büffon —— 


VI. Der Samler. 27: 


©. 241 Reife in Rhaͤtiens füdöftliche Gegen: 
den. ©. 249 Nachricht des Hrn. U. von 
Salis von berühmten Veltliner Malern. 
©. 269 wird Aftragalus vliginofus als ein: 
gutes Futterkraut für fumpfichte Gegenden 
gelobt; diefe Pflanze ift in Sibirien einhei⸗ 
mifh. J 


% 











VII. 


Verhandlungen der Geſelſchaft land⸗ 
wirthſchaftlicher Freunde in Buͤnd⸗ 
ten. Viertes Stuͤck 1781. Fuͤnf⸗ 

.. 18 Stüd 1782. Jedes ein Paar 
Bogen ins. — 


Wut. um den fernern Fortgang dieſer Ges: 
fellfchaft zu melden, zeige ich dieſe Bo⸗ 

gen an; denn fonft find fie eigentlich nur für: 
Die infändifchen Mitgkieder beſtimmet, um 
ſolchen die Arbeiten und Vorfälle der Gefells. 
fchaft zu.melden. Das vierte Stüc lehrt ins 
zwifchen den dortigen Weinbau fennen. Det 
\ -Mebenfticher ift auch dort fürchterlich. ine‘ 
Gemeinde both 6 Bläßger für jedes Pfund’ 
Diefer Käfer, und in Furzer Zeit hatte man 
2000 Pfund zu bezahlen. Andere Dörfer 
find diefem guten Benfpiele gefolgt, und man 
verſpuͤhrt den Mugen Davon. Freylich iſt = 
j «6 


28: Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. r. 


fes Mittel der unmittelbaren Ausrottung vorz 
treflih, nur muß es einige Sabre beftändig 
angewendet werden. - Man Flagt.noch über 
ein. anderes noch uubeftimtes Inſeet,  deflen 
Made fich in das Marf der Neben eingräbt. 
- Damider: läge man Stroh am Fuſſe der Reben 
faulen, welches dem Inſect zuwider fenn fol. 
Ein tandmann hat durch Verſuche bewiefen, 
Ba Heu von nicht Üüberreifem Grafe am mei: 
ften näbre; aber wenn man auf die Menge 
febn will, fo ift es, befler, das Gras älter 
werden zu laflen. . Der Landwirth zog fi 
daraus diefe Regel: für feine Milchkuͤhe muͤſ—⸗ 
fe nıan das Gras früh, hingegen zum Vers 
Fauf fpät maͤhen, wenn man allein auf feinen 
ungen bedacht feyn wolle. Zur Unserhals 
tung der Kühe auf den Gebürgen , vermehrt 
man durch die Wurzeln Rumex alpinus. DAS 
Kraut. wird dreymal abgebrochen, in Gruben 
gepackt und mit Schindeln belegt, die man 
mit Steinen und Erde bewirft, wodurch das 
Kraut feifch erhalten wird. Es. ift zur Mas 
ftung .der Schweine befonders gut. ine 
ausführliche Berehnung über die Bortheile 
des Weinbanes, die in neuern Zeiten mit den 
Preiſen des Weins geftiegen find. — Die 
Gefellihaft hat auch 1782 eine, Preisfchrift 
auf. 34 Bogen in 8 abdrucken laſſen: Vor⸗ 
ſchlag und Anleitung zur Errichtung eis 
ner Tuchfabrite in Buͤndten. — 


—Qı ® 2 - r" 





VII. 


Litteratur der Reiſen oder hiſtoriſches 
und critiſches Verzeichniß aller bis⸗ 
her bekanten Reiſebeſchreibungen, 
welche in verſchiedenen Sprachen 
und Landern ang Licht getreten ſind. 
Nebſt einer chronologiſchen Einlei⸗ 
tung und einem ſechsfachen Anhan⸗ 
ge, den Liebhabern der Geographie 
und Statiftif angefündigt von 
Georg Friede. Caſimir Schad. 
Nuͤrnberg 1783. 14 Bog.ing. 


FYer Verfaſſer macht einen Vorſatz bekant, 
deſſen baldige und gute Ausfuͤhrung ge⸗ 
wiß ſehr viele ſehnlichſt wuͤnſchen werden. 
Denn leyder! fehlt uns noch ein Buch, wor⸗ 
aus man die Reifebefchreibungen von den ver: 
fchiedenen tändern, nach ihrem wornehmftei 
Inhalte, nach den Fahren, und den verfchies 
Denen Ausgaben und Ueberfegungen, fennen 
-Sernen koͤnte. Wie viele werden nicht den 
Mangel eines foldhen Buches beflagen und 
wie groß würde das Verdienſt desjenigen feyn, 
der folchen zu heben übernähme! Etwas vol: 
ftändiges wird niemand liefern fönnen, aber 
ſamlen lieſſe fich Doch viel, welches ducch = 
e 


30 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. zu. 1: 


fe eines quten Megifters und mit Bemerfung 
der Schriften, in denen man von den Reife: 
befchreibungen weitere Nachricht finden koͤnte, 
immer fehr brauchbar feyn würde. Es iſt das 
bey zu wünfchen, daß derjenige, Der fich dies - 
fes Verdienft machen will, forgfältig diejeniz 
gen Ausgaben bemerfe, welche er felbft zu 
ſehn Gelegenheit gehabt hätte H. Schad 
will feine Arbeit beftweife herausgeben und 
:damit im fünftigen Jahre anfangen... Man 
lieſet bier den Plan. oder die Ordnung, wels 
cher er dabey folgen will, auch ein Verzeichs 
niß derjenigen Bücher, worin bisher noch 
am meiften von Reifebefchreibungen gebanz 
delt if. Der V. hat im J. 1781 zu Nürns 
berg in 8. eine Webetfeßung von oh. Ötrers 
Reiſen in die Türfey und Perfien heraus zu _ 
geben angefangen, wovon noch der andere 
Theil erwartet wird. Auch macht er Hofnung 
‚zu einer Weberfegung von Toozetti relazioni 
d’alcuni viaggi, worauf er Unterzeichnung ers 
‚wartet. ch wage den Wunfch zu Auffern, 
dag H. S. mehr auf die Nichtigkeit der teut: 
ſchen Sprache achten möge, wodurch fonft 
leicht bey einigen ein Widerwillen entfteben 
möchte, - | 





IX, 


IX. Geographiſches Magazin. 31 








M. Joh. Ernſt Faber, Inſpectors 
der Koͤn. Freytiſche und Sekretairs 
der Halliſchen Naturforſchenden 
Geſellſchaft, geographiſches Maga⸗ 


zin. Erſten Bandes erſtes und 


zweytes Heft. Deſſau und Leip⸗ 
zig. 1783, jedes 8 oder 9 Bogen 
in 8. 


Gie Abſicht iſt Beytraͤge zur Verbeſſerung u 


der Geographie zu famlen, theils aus 
neuen Büchern, theils aber auch aus noch 


ungedruckten Auffägen. Letztere werden frey⸗ 


lich den eigenthuͤmlichen Werth diefes Magas 
zins am meiften erhöhen, und man findee 
auch in diefen beyden Heften fehon einen gus 
sen Vorrath davon. - Die vornehmften fcheis 


nen folgende zu feyn. -Machricht von der, " 


Stadt Schweidnig und der benachbarten Ges 
gend. Sn der Naͤhe ift eine Gruft, worin 
Leichen unverwefet bleiben. Im J. 1740 fol 
eine Faiferliche Commißion da gewefen feyn, 
um, mo möglich, munderthätige Heiligen 
Daraus zu machen. Aber es war gar zu bes 
kant, daß die Leichen Keßer gewefen waren. 
Eine furze Topographie von der Grafſchaft 


Marke Ich lefe hier, daß die befte Charte 


von 


33 Phyfitalifhdekon. Bibi: Xi. 1. 


von der Graffchaft auf einem Quartblat bey 
H. Kriegsrach Gravius zu haben fen, welche 
ich nie. zu ſehen Gelegenheit gehabt. habe. 
©: 25 von dem Blautopfe in Schwäben , 
oder von dem Urfprunge des Flüßchens diefes 
Namens. S. 29 Machrichten aufeiner Reis . 
fe durch die vorderoͤſterreichiſchen Lande ge: 
famlet. ©. 133 von der Stadt tiegniß in 
Schleſien. ©. 137 Nachricht von der im J. 
1773 erfolgten WVerwechfelung des Magdes 
burgifchen Lukenwaldiſchen Kreifes gegen den 
Churmärfifchen: zum Zauchſchen Kreis gehoͤ⸗ 
rigen Ziefarfchen Diſtrit. S. 150 etwas 
son Minden in Weftpbalen und der umlies 
genden Gegend.: Volkmenge im Herzogthum 
Magdeburg und im Salfreife. Sitten und 
Gebräuche der Ravensbergifhen Bauren. 
Unter den Recenſionen, die den übrigen Theil 
des Magazins ausfüllen, verdienen die Ans 
zeigen neuer Charten einen Vorrang. jedes 
Heft Fofter den Unterzeichnern 7 gr. Convens 
tionsgeld. In den beyden erften Heften ift 
eine fehr miderliche Ortbographie; aber am 
Ende finder man eine Verbefjerung, die es 
wahrſcheinlich macht, daß fie nicht von dem 
‚Herausgeber herruͤhret. 





x. 
Dictionnaire de voierie, dont T’ob- 
jet eft d’indiquer les loix de la 
matiere, les oflieiers qui ſont 
charges d’en maintenir execu- 
tion, leur competence, la.ma- 
niere. de fe pourvoir & de pro- 
:ac&der pardevant eux, les- voies 
. qu’on peut prendre contre leurs 
: » „ordonnances & jugemens, lors- 
‚gü’on fe croit fond& & les atta- 
‚quer; & de faire connoitre les 
droits utiles de la voierie, com- 
. „ment & dans quelles circonftan- 
ces ils.font düs & fe pergoivent; 
. ouvrage. utile aux: architettes, 
 entrepreneurs, mfagons ,' char- 
. pentiers, menuifiers. & aux pro- 
-Prietaires’qui font batir. Par M. 
Perrot, avocat en Parlement, Pa- 
ris 1782. 670 Seiten in 4. — 


1 U man bey de la Mare und noch - 
AAMA ceſſer in Cöntinuation du traitd de la-po- 

lied eine ausfuͤhrliche Nachricht von dem ans 
trift ; war. Die; Franzoſen unter Voieris ver⸗ 
Mhyſ. Beton. Bibl. XIII B. ı St. EC ftehn, 


DEE 33 





94 Phyſitalſſch-Oekon Bibl XII. 1. 


ſtehn, und ungeachtet audy allenfals der Titel 
Diefes Buchs ftat einer Erklärung dienen fan, 
. fo will ich dennoch, da die Gränzen ſehr vers 
fhiedentlich beftimt werden, diejenige Erklaͤ⸗ 
rung, welche Perrot S. 437 gegeben hat, ein⸗ 
ruͤcken. Nous entendons par Voierie une 
portion de la police, qui a pour objet la li- _ 
berte & utilite des’chemins, rues, paflages, 
-ponts, ports, la decoration des villes &:la - 
Äüret€ des mailons & édifices, laquelle poli- 
ce elt exercde felon les lieux & les circonftan- 
ces, avec plus ou moins de plenitude, par 
les treforiers de France grands - voyers, dans 
les generalites ou ils font etablis, les Inten- _ 
dans dans leurs provinces, les commiffaires 
du Confeil dans les departemens qui leur font 
confies:&c. Demnad) hat der V. alles dass 
jenige, was die Franzoͤſiſche Polizey über die 
Erbauung, Veränderung, Unterhaltung und 
Verbeſſerung der Gaffen, Heerſtraſſen, Brüfs 
ten u. d. von Zeit zu Zeit verordnet hat, im 
befondere Artikel nach alphaberifcher Ordnung 
gebracht, fo daß man hier meiftens-Die eige⸗ 
nen Worte der Verordnungen antrift. Da 
der V. eigentlich denen zu dienen gefught bat, 
welche mit Baufachen zu thun haben, fo fins 
det man -nut wenig, was etwa zur Geſchichte 
der Polizey dienen koͤnte. Am Ende find: alle 
angeführte Verordnungen: in. ein chronologis 
fches Verzeichniß gebracht; manche find ers 

f 2 te — da⸗ 


: X Didionnaite de voierie. 98 9 


daſelbſt faſt ganz abgedruckt worden, Auffer 
den neuern, findet man die meiſten ſchon bey 
de la Mare: Perrot führt auch Code de 
voierie par Mellier, tréſorier de France. an, 
welches. vor 47 Sapeen . in 2 ae 
gedrudt # | 


Die Berflanung. der- g⸗erſtraſſen mit 
Baͤumen iſt ſchon #572 unter Heinrich I an⸗ 
befohlen worden, aber ſie iſt niemals zu Stan⸗ 
de gekommen. Niemand darf Keller anlegen, 
welche unter die Gaſſen treten, welches Ver⸗ 
both von: 1607 — wiederum erneuret 
worden. 


S. 119 bis ‚©. 148 Berorniingen für 
"Diejenigen, welche die Erbauung der Häufer 
durch Accord übernehmen oder für entrepre- 
neurs de batimens. Hängende Garten an 
Haͤuſern oder die Ausftelung der Blumens 
töpfe auſſen vor den Fenſtern der Sbern Stock: 
‚werke bat die Parifer Polizey ſchon 1607 vers 
bothen. ©. 274 Befimmung der Gränzen 
der Stadt Paris; wie weit hinaus Häufer zu 
bauen erlaudt feyn fol. ©. 303 unter dem 
Artikel: Nettoyement, lieſet man die Bedins 
gungen, welche man denen gemacht hat, wel: 
che die Reinigung dee Gaffen übernehmen. 
Lange Zeit war nur ein Unternehmer, aber 
iegt ift Vie Reinigung .- jedem Quartier befons 

R ders 


35 Phoſikaliſch⸗ Beton. Bibl. XIII. 1. 


Ders bedungen. Nah: der Derlaratidn von 
1707 ift die Stadt in 20 Quartiers. getheilt, 
Im Jahre 1749 ward dieReinigung der gans 
zen Stadt jemanden auf 6 Jahr für 206,000 
tior. aufgetragen. - Den Landleuten ift 1778 
erlaubt worden , den Gaflenforh: aus der 
Stadt zu holen und auf ihre Aecker zu brins 
gen. Das! Audgieffen aus den Fenſtern bat 
Die Parifer Polizey ſchon 1395 verbothen. 
Die Brüce von Neuilly bey Paris, die im 
Sabre 1768. zu ‚bauen angefangen worden, 
bat 3, 567, 300 Livr. gefoftet. Weil das 
Fuhrwerk mit zweyen Rädern das Pflafter der _ 
Strafen mehr als das mit vier Rädern bes 
ſchaͤdigt, fo hat fhon 1718 die Polizey das 
Gewicht beftimt, was größtens-auf jene gelas 
den werden darf; f. ©. 441: — 


XIL 





4 ah 


Kb, ee 


Se Swan pechi ähebuch ber 
Reiſe ——— Provinzen 
des Rußiſchen Reichs im Jahre 
27788, Aus, dem Rußiſchen uͤber⸗ 
ſetzt von C. H. Haſe, Conſiſtori⸗ 


alrath und Superintend. zu Alle 


ſtedt. ‚Dritter Theil, Altenburg 
1783. 234 Seiten in 4. * 


— erſte Tbeil it Bibliorb. v S PR 


m. und::det zweyte VIII ©. 50 angezeigt 


worden. Der dritte fängt mit Nachrichten 
aus der Nachbarſchaft der Stadt Tiumen an, 
wo ſich der V. den Winter uͤber 771 aufs 
gehalten hatte. Dieſen Ort und die übrigen, 
welche ih diefem Theile vorkommen, finder 
man auf der im J. 1769 zu Berlin herauss 
gekommenen Charte vom Rußiſchen Reiche; 
und par auf dem erſten Blatte. Tjumen 
iſt nur 160Werſte vom! Irbitskiſchen Jahr⸗ 
markte etitlegen; deswegen man auch davon 
hier allerley lieſet. Chineſiſche Waaren kom⸗ 


men dahin von Kiechte, theils zu Lande, 


theils zu Waſſer/ SS; 15. von den Wogu⸗ 
litſchan oder Wogulen, die am Fluſſe Tawda 


wohnen: Dieſe brauchen noch fiat des Hans 
2.18 € 3 fes 


38 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 1. 
fes die Brenneſſel, welche ſie im Herbſte aus⸗ 


raufen und ungefaͤhr eine Woche lang ein⸗ 
weichen. Darauf ſchaͤlen ſie die auſſere Rin⸗ 
de ab, trocknen fie, dann. an der 
hadıdem fie duͤrte geworden, ſtampfen fie dies 
 felbe m’ hölzernen Mörfern ynd fihlagen die 
Spreu heraus: Ihre Daraus verfertiqte Lein⸗ 
wand bleichen fie nicht an der Luft, ſondern 
baͤhen fie einige ‘Tage in. Rarfer dauge und 
zeiden fie bernady aus. : Auch Stricke und 
Netze werden dapaus gemacht. Sie; haben 
noch feine andere, Muͤhien, ols Handmuͤblen, 
und dazu oft kat der Steine böljerne Kloͤtze. 
Ihre Hauptjagd geht auf Elend, welches dort 
haͤufig iſt. Sie fangen auch Zobel in Fallen, 
wozwiſchen das. Thier geklemmet wird. Wi⸗ 
Der Wölfe und Fuͤchſe brauchen ſie Das ges 
fährliche Subtimat. Aber fonderbarer ift die 
Vergiftung mie dem Fleiſche folcher Thiere, 
welche man: dadurch getoͤdtet hat, daß mam 
ihnen Mitch mit zerſtoſſenen Kraͤhenaugen, 
nux vomica, gegeben hat. S. 28 wird einen 
Verarbeitung der Kuͤhhare, die bey der Ar⸗ 
beit der Lohgerber abſallen, gedacht, Die ders 
jenigen nahe koͤmt, welche Biblioth. XII ©. 
540 erzählt _ifl., Das Haar: wird dadurch 
zum Spinnen süchtig gemacht, daß man. es 
drey mal vier und zwanzig Stunden in einer 
ſtarken Lauge von Birkenaſche einweicht, wo⸗ 
durch es ſehrx weich wird. S 832 lieſet man 
eine 


URS. 39 


eine Anmerkung, die auch:beg unferer Gaͤrt⸗ 
nerey anwendbar ſeyn moͤchte. Weil in Si⸗ 
birien oft ſehr früh heiſſe Witterung, und . 
nach dieſer wiederum Schnee und Kaͤlte ein⸗ 
faͤlt, ſo ſolte man, um Obſt zu erhalten durch. 
Kunſt die Kälte verlängern, um das uͤbereilte 
Aus ſchlagen und Bluͤhen der Bäume zu.ver« 
hindern. Man ſolte Schnee und Eis famlen, 
und beydes um: den Bäumen vecht lange zu 
unterhalten ſuchen. (Dieſer Rath. ſcheint 
ſehr wohl ausgedacht zu ſeyn, und es iſt bes 
kant, daß man. den Pfirfchen und Aprikoſen 
ſchadet, wenn man fie durch gar warme Be⸗ 
deckung zum gar zu ſchnellen Ausſchlagen 
treibt. Nach des H. Medikus Erinnerung, 
iſt es nicht einmal gut, Baͤume wider die 
Kaͤlte zu bewinden.) Die blauen Blumen 
der Kuͤchenſchelle, Anemone patens, fand 
der B. in ſolchen Gegenden, welche rauher 
und kaͤlter waren, weiß‘; und:er vermuthet;! 
man koͤnne, aus der Staͤrke der Farben, auf 
die Guͤte des Bodens und des Clima ſchlieſ⸗ 
ſen. ¶ So glauben: viele, daß alle Farbepflan⸗ 
zen aus dem Morgenlande farbenreicher ſind, 
als die wir ſelbſt bauen. S. Biblioth. 
© ) S. 3 eine einfaͤltigere Einrichtung 
einer Branteweinbrennerey hat man doch wohl 
nirgend gefunden, als die welche S. 39 be⸗ 
ſchrieben wird; man hat daben hoͤlzerne Hüte 
auf den Blafen. ©. 64 der daurende kein, 
F C4 Lin. 


a0 Phyſibaliſch/ Ockon BIBLLXIT. 1. 


Lin. perenne, fadix’fich haͤufig auch auf kal⸗ 

sen hoben Bergen, aber genutzt wird er nicht: 
Ueberall ſah der V. auf Brandftellen in Nas 
delwaͤldern mit Der. Jeit nicht wieder Nadel⸗ 
holz, fondern nur weiches Laubholz aufkom⸗ 
mien, Birken, Aſpen u. d. S. 183 von. eis 

ner Schmelzarbeit, welche in der Stadt Uſt⸗ 
jug:gemacht wirdy. wovon aber: Die Nachricht 
mir :nicht ganz vwerftändlich if: Das Ende 
diefes Theils iſt Die Geſchichte der Stadt Archs 
angel, die am Ende des 10ten Jahrhunderts 
angelegt iſt. Jetzt hat die Stadt 7 auslaͤndi⸗ 
fche Komtoire. Ein Anhang enthält Befchreis 
bungen einiger. There, z. E. Canis lagopus, 
einige Fiſche, Voͤgel und Schwämme, von 
“allen; auch Abbildungen. . Der -Kupfertafeln 
. find. 17. Die erfte-fleller ein altes Zeuerges - 
weht vor, wobey merkwuͤrdig ift, daß die La⸗ 
dung ‚hinten sdurch' eine Defnung hineinge⸗ 
bracht; und dieſe mit einem..eifernen. Pflock 
Herfchloffen worden. Der vierte Theil; welz 
cher die Gegenden am: weiflen Meere befchreis | 
— und dal: ‚ame MWerf — 





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RR 8 XI. 








ne lNerr. 
Letrei ‚Ecrites de Suiffe, d' Ieslie: 
„de Sicile & de Malthe. ‚Par M: 


ping 


Be & 78. AM ———— 1788. 
„6. Theile in. 12, .... 


8 groſſe Menge Reifebefehteibunigen; 
weiche wir feit einigen Jahren von Sta? 
lien, vornehmlich aber von Schweiß erhalten 
‘haben, macht, daß man in-den meiften faft 
einerley Nachrichten und nur wenig neues ans 
trift. Der V. der gegenwaͤrtigen gehört nicht 
‚zu den fchlechteften ,. gleichwohl würde das; 
was er eigenes hat und: was hicht ſchon aus 
andern Meifebefchreibungen ' befant iſt, 'nne 
ein: fleines Bändchen füllen. : Es iſt wahr, 
er hat ſehr viele Grgenftände angeführt,’ 'aber 
die meiſten fo kurz/ daß er die Neugierde der 
Leſer wenig befriedigt. Er nennet Fabriken 
und nuͤtzliche Anſtalten, aber eigene Beobach⸗ 
tungen darüber, kommen hoͤchſt ſparſam vor; 
auch ſcheint er mit den nuͤtzlichſten Gegenftän: 
dem’ nicht fehr genau bekant zu ſeyn. Age 
meine Urtbeile find Hier häufiger. Oft. ſind 
italieniſche Verſe eingeſchichtet. Sci: zeichne 
demnach nur einiges kurz aus. Aus Chaux⸗ 
on follen jaͤhrlich 12 bis 15 taufend 

8 5 u. 


42 Phyſikaliſch⸗GOekon. Bibl. XII. ı. 


Uhren, ohne die Pendeluhren, ausgeſchickt 
werden. S. 306 eine ausführliche Nachricht 
vom Reisbau im Mantuanifhen. Von dem 
Lande worauf diefes Getreide gebauet wird, 
muß mehr als von anderm abgegeben.werden ; 
auch wird: das Waͤſſer, welches. man dabey 
braucht nach der Menge, die man noͤthig 
hat, dem Landesherrn bezahlt; gleichwohl 
gemwinnet der Landmann bey dieſer Frucht mehr, 
als bey einer andern. In der. Porzelfän? 
en zu Turin follen die meiften Ars 

beiter Sranzofen feyn, und der V. caauet ihr 
feine grofie Denke zu. | 


4 ı & 76. einige Beobachtungen db Pie. 
tra mala. ©. 160 ein Auffaß uͤber die Mo⸗ 
räfte um Siena, (maremme) und Vorfchläs 
ge fie auszutrocknen, von einem namens Mils 
ler. S. 232 vom Veſuv. S. 403 ein Paar 
Worte von der Cultur der Baumwolle im 
Sicilien, mit der Verficherung, daß die dor⸗ 
tige Art Feine jährliche Pflanze, fondern ftaus 
denaa⸗ ſey. 


Der dritte Theil enthaͤlt Nachrichten von 
Maltha, die weniger gemein ſind. Viel von 
den Sklaven aus der Barbarey, die von den 
Chriſten aͤrger gehalten werden, als die ehriſt⸗ 
lichen Sklaven von den Barbaren. Die Sits 
gen ſindet der Franzos auf der Inſel keines⸗ 

weges 


I KH Lerttrer Veritenade Safe 43 


weges ſo verdorben, als. viele fie: gefchildert 
haben. » Das fo genante Ohr des Dionyſius 
hat der, V. fuͤr das gehalten, wofür es aus⸗ 
gegeben wird, und beſchreibt es ziemlich aus⸗ 
führlich. JIu Sieilien lernte er den Seftini 
fennen, und: may. fan, feinen Nachrichten von 
Sicilien. dieſe Bekantſchaft anſehn; fie ſind 
reicher an Erzaͤhlungen von den Gegenftäns 
den der Handlung, undıeben deswegen wuͤrk⸗ 
lich leſenswuͤrdiger. Man ſindet ein Vers 


zeichniß aller ein und ausgehenden Waaren, 


mit ihren gewoͤbnlichen Preifen. Auch von 
Handel der Republik Raguſa liefer man vies 
les, was fonft wohl ‚nicht ‚oft, gemeldet wors 
den. , Am Ende diefes Theils iſt eine ſcharfe 
Beurtheilung deſſen, was in, der Eneyclope- 
die, von Sicilien ‚gefagt worden, bengefügt, 
die ein Jtaliener aufgelegt hat und die grobe 
Unwiſſen heit und Einfalt des Verfaſſers die⸗ 
ſer Artikel, klar darftellet. „Sonft. hat dieſes 
Wörterbuch groſſen Abfag in Stalien gefuns 
den, wie es. denn auch. zwey mal daſelbſt nachs 
—— und beyde go —— wrſen 


— 


—* er babe. ia uf die. — 
Körper und Mineralien achten, noch — 
ſolche 


44 Phyſikaliſch / Oekon. Bibll XIII. x. 


ſolche famlen wollen; detin’ die das! thaten, 
uͤberfaͤhen darüber das Gänze. "Aber wie we⸗ 
nig bat der V. von dem Gänjen gefehn, wenn 
man feine Erzählung mit der Nachricht des 
9. Ferbere vergleicht, der nicht zufrieden mit 
dem algemeinen "Schaufpiel, das jedem in 
die: Augen’ fallen muß; ſich auch um eingelne 
genſtaͤnde beſonders bekuͤmmerte. Aber der 
beſitzt die nationelle Leichtigkeit, groſſe Os 
yenftähide zu erfchöpfen. Wider Aberglauben 
td die Gaufelen der Pfaffen iſt ek‘ dreiſt, 
Und ſpottet über die Schat der Möuche in 
Meapel. Die Olivetaner verfertigen die Mens 
de ftuͤßiger, theils wohlriechender, theils ge⸗ 
ruchloſer Seifen. Die Leute, welche mit 
Alterthuͤmern, ſonderlich — — 
fen handeln, betriegen die Käufer. eben ö 
febr, als die, welche taven verkaufen· ©. 
Ts2 von den Berfolgungen ' der ’ Frehmaͤu⸗ 
ter, wodurch? der Miniſter Tanucct' einige 
Bon Hofe’ ehefernen wolte. Bon Pompeja 
iind Herculanum. Se283 etwas von der 
Zeitelbant in Neapel. Von dieſer Stadt 
hr ‚eine beſtaͤndige Poſt über Barletta und 
Day ufa nach Conftantinopel. ©. 362 über 
die‘ Neibbant in‘ Hteäpel‘;' welche am’ Ende 
des fehszehnten Jahrhunderts errichtet, und 
‚1756 erneuert und werbeffere worden. Den⸗ 
noch werben ihr siehe Mangel — 
ur N .- 


’ 


x FRI Latres ditei de Suiſi. ag 


ED. fie beguͤnſtigt die · Dieberey; deim fie 
fchießt Geld ‚vor auf alle geftohlene Sachen; 
und Die Diebe wagen es nicht, diefe Sachen 
wieder einzulöfen, aus Furcht alsdann ergrifs 
fen zu werden. Sie hat 229 Bediente, uns 
ter denen 163 Sold haben, der zufammen 
jährlich auf 26,604 Dufaten fteigen folk, 


Der fünfte Theil handelt faft ganz von 
Rom, von den dortigen Sitten, Schaufpies 
leru, Mufif u. d. Die Stadt hat nachts 
noch jegt Feine Örennendefampen. Girtus V 
wolte die Erleuchtung einführen, - aber er fand. 
unüberwindliche Hinderungen, und ließ dar: 
auf die tichter vor den heiligen Bildern vers 
mehren, um dadurch wenigftens einiger maſ— 
fen die Bortheile der Erleuchtung zu erhalten. 
Da wo von Malerey und Alterthuͤmern die 
Rede iſt, lobt der Franzos unſere Landsleu⸗ 
the Mengs und Winkelmann oft. Man lie⸗ 
fet ©. 420 des erſtern Brief an. Pony uͤber⸗ 
feßt. ©. 472 Abreife von Rom nach: korets 
to, Ancona, Rimini, Ravenna. 


Im fechsten Theile von Venedig, Ge: 
nua, tucca, Livorno, Turin, Lyon. Gele 
gentlich auch ein Urtheil über Teutfchland, fo 
ſchief und ſo abgeſchmackt, als man es vor 
einem flüchtigen: eingebildeten Franzofen er: 
warten. muß. On ne doit s’attendre & trou⸗ 

ver 


@ PhyſtaliſchOeton. Bibt IN. x; 


ver ni:bonne culture; ni beaucoup ‚@ invens 
tion, ni =. — daus les arts. 








zur, 


9. A. Grafen von Borcke — 
bung der Stargordtiſchen Wirth: 
ſchaft in Hinterpommern, , nebft 
G. M. L. von Wedells, Königl. 
Preuſſ. Oberforſtmeiſters in Schle⸗ 
ſien, Vorleſung in der patrioti⸗ 
ſchen Geſelſchaft zu Breſlau, uͤber 
dieſen Gegenſtand, auf Verlangen 
der Geſellſchaft herausgegeben; 
nebſt einigen Anmerfungen des 
Grafen von Borde über dieſelbe; 
and von Erifftädes Beſchreibung 
der Hohenholziſchen Wirrhichaft in _ 
> Vorpommern, nebſt bengefügten - 
Hand. Zweyte und verbefferte 
Auflage. Berlin 1783. 230 Sei⸗ 
ten in 8. 


F ie erſte Ausgabe iſt — in — * 
Koſten des H. V. gedruckt und von H. 

Pauli zu Berlin in Commißion verkauft wor⸗ 

den. Durch ein Verſehen iſt ſie in dieſer Bi⸗ 

bliothel nicht angezeigt worden, daher ich = 
no 


ZU. v. Borcke Stargordt. Wirthſch. 47 


noch kurz den Inhalt angeben will; ungeache | 
tst Praktiker, die zu-fefen gewohnt f: nd, dag 
Bud fihon längft fennen werden. Der M 
RB. General: Major. Graf.von Borcke, eher 
maliger Oberbofmeifter bei) des jegigen Prinz 
zen von Preuflen Kön. Hoheit, giebt einen 
Bericht, wie er fein Gut Stargordt feit 1764 
dergeſtalt verbeflert hat, daß wohl wenige 
Beyſpiele dieſer Art in Teutſchland ſeyn mös 
gen. Gleich anfänglich wurden die zum Gur 
te gehörigen Ländereyen zufammen gebracht, 
fo daß was den Bauern und dem Prediger 
gehörte, ausgefchieden ward. Mächfidem 
ward dutch Einführung des Kleebaues, nah 
Art der Koppelwirthſchaft, der Viehſtand ders 
geftalt vermehrt, daß längft 200 Stuͤck Vieh 
gehalten werden, worunter 170 Nußfühe 
find ; da fonft nur 36 Stuͤck fümmerlih un: 
terhalten worden. Man Fan leicht denfen, 
was für groſſe Würfungen auf den Ertrag der 
Laͤnderey dadurch bewuͤrkt ſeyn müflen, die 
auch bier vollftändig befchrieben find. Wer 
Güter verbeffern und den Kleebau im Grofs 
fen einführen will, Fan wohl feine beflere Ans 
leitung als diefe brauchen. Der Klee wird - 
zum Theil auf dem Schwaden getrocfnet, und 
hernach mit Stroh vermifche zu Herel ger 
ſchnitten. Dazu dient eine Mühle, welche 
von acht Dchfen getrieben wird, und in einer 
Stunde bundert Berliner Scheffel Hexei 

ſchnei⸗ 


" Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. Xum. il. 


ſchneidet, woben dennedtey beuthe meht, als 
ſonſt 20 ſtarke Arbeiter‘ verrichten koͤnnen. 
Dieſe Muͤhle iſt hier abgebildet. Nach die⸗ 
ſem Riſſe hat man ſie in Niederſachſen auch 
erbauen wollen, aber man hat Schwierigkei⸗ 
ten dabey gefunden. Jetzt haben wir in un⸗ 
ſerer Nachbarſchaft eine aͤhnliche Hexelmuͤhle, 
die noch einfacher und wohlfeiler iſt. Ein 
Muͤller, namens Apel zu Schatzfeld hat ſie 
ſchon vor vielen Jahren zu feinem eigenen 
Gebrauche erfunden und angelegt. Nun bat 
fie auh H. Amtmann Schwickhart zu Maris 
engarten und H. Amtmann Böfe zu Günts 
chenburg nicht weit von Northeim erbauen 
laͤſſen, welche beyde mit der Wuͤrkung ſehr 
wohl zufrieden find. Es ift eine Waſſermuͤh⸗ 
le mit einem oberfchlächtigen Nade, und das 
Schneidewerk gleicht dem Lumpenfchneider der 
Papiermuͤhlen. ch hoffe, bald davon eine 
Befchreibung liefern zu: koͤnnen. — H. Graf 
von Bocrcke ſchaͤtzet, wie alle, welche durch 
die bloſſe Praxis gluͤcklich geworden, die Theo⸗ 
rie und die Huͤlfswiſſenſchaften der Landwirth⸗ 
ſchaft, nicht nach ihrem wahren Werthe. Die⸗ 
ſes unguͤnſtige Urtheil koͤnte doch denen ſcha⸗ 
Den, welche nicht eben fo viel Scharfſinn und 
Vermoͤgen befigen, 'um durch Routine den 
Mangel einer gruͤndlichen Vorbereitung zu 
— als der Hi Graf zu thun vermocht 
at. EEE ee Fe 


Des 


XIII. v Borcke Stargordt. Wirthſch. 49 


Des H. Oberforſtmeiſter von Wedell Vor⸗ 
leſung, welche Betrachtungen uͤber die Anſtal⸗ 
ten des H. Grafen von Borcke enthaͤlt, iſt 
nicht weniger leſenswuͤrdig. Sie enthaͤlt her⸗ 
liche Anmerkungen über verſchiedene Gegen⸗ 
ſtaͤnde der landwirthſchaftlichen Polizey, z. B. 
uͤber Aufhebung der Leibeigenſchaft, uͤber die 
Anſetzung der Coloniſten. Ueberall herſchet 
in dieſem Aufſatze eine aͤdle Freymuͤthigkeit 
und Billigkeit in Beurtheilung der landes⸗ 
herlichen Verordnungen, und mancher Ge 
genftände, wobey fonft der Privatnutzen oft 
falfche Vorſtellungen veranlaffer bat. 


Die angebenfte Befchreibung der Hohen⸗ 
bholziſchen Wirthſchaft iſt ebenfals. eine zwar 
kurze, aber. defenswürdige Erzählung , ’ wie 
— Gut verbeſſert worden. 


Die Vorzige der neuen Ausgabe Sefteßen 
in dem vorgefegten Bildniffe des H. Grafen, 
in einem Grundriffe desRitterfißes zu Stars 
gerdt und in einer ©. 2 hinzugefeßten Anmers 
fung, welche von der in VBorfchlag gebrachs 
ten Schifbarmachung der Rega und Herftels 
lung des Treptomfchen Hafens handelt, und 
zugleich in einer Empfehlung des Schlefifhen 
Creditſyſtems en ‚neue Zufäge babe 
ich nicht ee 5 


phyſ Orten pie. ie D KV. 


so Phpfitalifch®ekon; Bibl xII. 1. 











XIV. 


Beytraͤge zur Geſchichte des teutfchen 
Bergbaues, vornehmlich aus den 
mitlern und fpätern Jahrhunderten 
unſerer Zeitrechnung‘ von Joh. 
Sriedr. Gmelin. Halle 1783. 452 
Seiten ind. —. 14 Rthr. Fi 


ie Geſchichte der teutfchen Bergwerfe 

iſt noch zur Zeit fo wenig. bearbeitet 
worden, daß man dem H. DB. für. diefe Be: 
mübung vielen Danf fhuldig ift, zumal da 
er uͤberall die Quellen, aus welchen er feine 
Machrichten genommen hat, angezeigt hat. 
Unter diefen find viele Chroniken und andere 
Bücher, welche: jeßt wenig gelefen werden. 
Inzwiſchen ift es wahr, daß alle diefe Feine 
volftändige Gefchichte Kiefer, fondern viele 
Lücken übrig laffen, von welchen wohl die 
meiften niemals ausgefüllee werden Fönnen. 


Die Gier gewählte Ordnung ift folgende: 
Bergwerke in den erften Jahrhunderten der 
ehriftlihen Zeitrechnung, wohin nämlich die 
Morifhen gehören. Die teutfchen Kupfer: 
bergmwerfe zu Plinius Zeiten; das von Curti⸗ 
us Rufus entdeckte Silberbergwerk am Tau⸗ 
rus. DM Bobmiſchen Bergwerte zu den 

Zeiten 


xXIV. Gmelins Gef. d. Bergbaues. 51 


Zeiten Carls des.Groffen, Ludwigs des Frome 
men u. f.w. Man fieht, daß die meiften 
Gefchichtfchreiber unfern Bergwerfen ein höhe: 
res Alter zugefchrieben baben ‚als ‚fie wuͤrk⸗ 
ih. haben. Am meiften muß man dedauren, 
daß die Nachrichten aus dem eilften und zwoͤlf⸗ 
ten, Jahrhunderte. fo ſelten find. 86H. 6. 
die Ausbeute angemerft gefunden, hat-er fol: 
he. allemal auch angegeben. Diefe': fcheine 
faft in den aͤltern Zeiten über alle Wahrfchein: 
lichfeit hinaus zu gehn. Am Ende ift-ein Re⸗ 
sifer aller genanten Bergwerke. I 


Bey Gelegenheit dieſes nuͤtzlichen Buchs 
ift mir. der Wunſch eingefallen, daß doch je: 
mand ein Verzeichniß aller derjenigen Schrif⸗ 
ten und einzelnen Auffäge liefern möchte, 
welche von jedem Bergwerke handeln, derger 
ftalt, daß man daraus erfehen koͤnte, welche 
Bergwerfe bereits bejchrieben find, von wen 
und wann fie befchrieben find, und wo man 
diefe Beſchreibungen finden fönne, Ein fol: 
ces Verzeichniß oder eine ſolche Bergwerks⸗ 
bibliochef würde von ungemein groſſem Nußen 
feyn, zumal .wenn zugleich der Werth jeder 
Beſchreibung richtig ae würde, 


Ai 
Lu 





D2 X. 


52 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibi. XIM. 1)” 


1 Te} | 
FR 


XV. 


.Beorg Gottfried Stiel, Fürftl- 
Oetting-⸗Oettingiſch und Dettins 
gen⸗Wallerſteiniſcher Kammerrath, 

Realwoͤrterbuch fuͤr Kameraliſten 
sand Oekonomen. Erſter Band, 
welcher den Buchſtaben A enthält, 

mit 2 Rupfertafeln. Nördlingen 

783. 789Seiten ing. — 2Thl. 


ie Abſicht des Verfaſſers, von dem bes 

reits: Biblioth. XLS. 565 eine nuͤtzli⸗ 
che Arbeit angezeigt iſt, geht dahin, den Ka⸗ 
meraliſten und Oekonomen ein Woͤrterbuch 
zu liefern, worin ſie das wichtigſte kuͤrzer, als 
in der bekanten Encyclopaͤdie des H. Kruͤnitz, 
vereinigt antreffen koͤnnen. Nach dem erſten 
Ueberſchlage ſollen zehen Baͤnde das ganze 
Werk ausmachen. Die hier gelieferten Arti⸗ 
kel ſind, wie auch die Vorrede ſagt, nicht alle 
neu, ſondern aus andern bekanten Werken, 
vornehmlich der teutſchen Encyelopaͤdie, ent⸗ 
lehnt. Einige ſind doch von dem V. ſelbſt 
ausgearbeitet worden und verdienen deswegen 
mehr Achtung. 


Zu dieſen — mir folgende zu gehoͤ⸗ 
ren. Abgaben ©. ‚17-29, ein — 
us⸗ 


/ 
XV. Strelins Wörterbuch. 1. 


Auszug von der ehemals angezeigten Einlei⸗ 
tung in die Lehre von Auflagen. Artig 
iſt der Schluß: wenn die Unterthanen uͤber 
unmaͤßige Abgaben klagen, und der Landes⸗ 
herr den Proceß gewinnet, ſo hat er doch 
genug verlohren, wenn ſeine Unterthanen da⸗ 
durch ruinirt worden ſind. Abholzen, wo 
angerathen wird, das Bau: und Werkholz 
auf dem Stamme zu verfaufen, weil fonft 
mancher Baum zu Brenholz verdammet wird, 
den doch einige Käufer zu einem befondern 
Gebrauch höher zu nugen gewuft hätten. Zu 
den weitläuftigften Artikeln gehöre Acciſe, 
wo die mwichtigften Gründe für und wider 
diefe Abgabe erzählt und kurz beurteilt find. 
©. 161 ein würflich gebrauchter Admodia⸗ 
tions : Contract über die Erbauung eines grofz - 
fen Defonomiegebäudes. Zu den neu ausges 
arbeiteten gemeinnäßlichen Artifeln gehört 
©. 304 Anlehen, wo Regeln für diejenigen 
gegeben find, welche Gelder verleihen wollen. 
Auch unter Armenanftakten ift viel gutcs bey⸗ 
. gebracht worden. Die beygefügten Kupferta⸗ 
feln ftellen einen Grundriß eines Treibofens 
vor, und erflären, was unter dem Artifel: 
Anhägerung gefage if. Schriften über die 
abgebandelten — — anget 
zeigin worden. 


er 


TAT a FERN ORTE 


A phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XUT. r. 


DER 











ERW 

A catalogue of plants and feeds, 
‚which are fold by Conr. Lodai- 
‚ges, nurfery and feedsman at 
Hackney, near London. .-. 


Verzeichniß von Pflanzen und Sa⸗ 
men, welche um .billige Preife zu 
haben find bey Conrad Loddiges, 
Pflanzſchulen⸗ Gärtner und Gas 
menhändler zu Hackney bey Lon⸗ 
don. London 1783. so Seiten 
| .in8 s — 
Eye Gartner Loddiges iſt als der. ftärffle 
u Pflanzen s und Samen : Händler:üiber 
ganz Europa befant, und eben derjenige, def? 
- fen in meinen Beyträgen zur Oekonomie 
u. ſ. w. 7 ©. 153 gedacht if. Gegenwaͤrti⸗ 
* Verzeichniß, welches H. Prof. Forſter 
n Halle hat drucken laſſen, hat einen teut⸗ 
ſchen und franzsfifchen kurzen Vorbericht, und 
befteht aus den botanifchen, englifchen und 
teurfchen Namen, mit kurzer Bemerkung des 
Wachsthums, der Dauer und Wartung einer 
jeden Pflanze; aber die Preife find nicht bey⸗ 
gefegt. Zu den me rkwuͤrdigſten Arten gehoͤ⸗ 
* ren: 


xVI: Loddiges Pflansen u. Samen. sr: 


ren: ©. 15 Morus chivenfis, wovon die 
©eide am.fhönften fält: Diefer Baum ift. 
aber zärtlich. und verlangt. wenigftens im: 
Winter Schuß wider Kälte, er wird nicht 
hoch. Olea fragrantiffima mit Fleinen weiffen _ 
Blumen von fehr angenehmen: Geruch, wo⸗ 
nie die Ehinefer ihrem Thee: den füllen Ger 
euch geben. Dionaea muscipula ©. 49 iſt 
doch auch fchon bey unfern teutfchen Gaͤrt⸗ 
nern zu haben. Die Zutterfräuter find bier 
nicht namentlich aufgeführt , ſo wenig als die 
Garten: Blumen, doch fan man auch diefe 
von Loddiges fommen laſſen. 





— 





xXvnu. J 
Beobachtungen, Berfuche und Erfah: 
© rungen über des Salpeters vor» 
theilhaftefte Werfertigungs : Arten, 
an jedem Orte mit. den wolfeilften 
"Materialien, famt einer vorange⸗ 
ſchickten ausführlichen Anzeige als 
‚ ker bis daher heraußgefommenen 
3 Schriften vom Salpeter. Tübins 
gen 1783. 462 Seiten in 8. — 
1... 20 ggr. — 
D Buch befteht aus — zuſam⸗ 
men gedruckten Aufſaͤtzen vom Salpe⸗ 
D 4 ter 


56 PhyfitalifDeton. Bibl. xl. J. 


ter und deſſen Gewinnung, die mar den Ges 
Ichrten nicht unbefant geblieben find, jeßt 
aber nur mit Mühe wieder aufgefunden wers, 
den. Man fan diefe Samlung mit derjenis 
gen verbinden, ‚welche Hr. Pfingften im =; 
1778 zu Dresden unter dem Titel: Sams 
Jung von Vlachrichten und Beobachtun⸗ 
gen über die Erzeugung und Verfertis 
gung des, Salpeters, herausgegeben. hat, 
und manftoird alsdann die Fleinern Auffäge 
über diefen Gegenftand größtentheils befigen. 
Diejenige Samlung, welche ich anzeige, hat 
Hr. Prof. Reuß in Tübingen veranftaltet „ 
wiewohl er ſich felbft nirgend genant bat. 
©. ı findet man Erkers Gedanfen von Salı 
petererden, aus deſſen ſchon felten geworde⸗ 
nem Probirbuche. S. 13 Glauber vom 
Holzeßig. Einige Abhandlungen aus den 
Leipziger Samlungen. ‚Eine Differtation des . 
Schweden Wallerius. . Des Tufti Bors 
ſchlaͤge aus deffen ‚neuen Wahrheiten. ©. 
283 Wolfs Nachricht , wie der Salpeter im 
Podolien gemacht wird. ©. 306 Gruners 
Abhandlung aus den Schriften der Berner - 
Geſelſchaft. S. 396 des Engländers Wat⸗ 
fons Auffag aus deſſen chemifchen Berfuchen. 
Auffer Diefen noch Vorſchlaͤge einiger unges - 
nanter anna die meiftens — gedruckt 
wo rden. 


Im 


XVII. Reuß vom Salpeter. 57 


Am Borberichte finder man ein anfehnlis 
ches ; brauchbares Verzeichniß der übrigen 
Schriften vom Galpeter, welches ſich jedoch 
noch vermehren lieſſe. Ich vermiffe z.B. - 
noch den ganz guten Auffaß in Danmarkes og 
Norges oeconomiske magazin 2 ©, 62; 
auch denjenigen, welcher in Sprat’s hiftory of 
the royal fociety of London p. 260 ſieht. 
Auch findet man in den Beytraͤgen dev 
Thuͤringiſchen Societaͤt 1©. 503 einen 
Nugungsanfchlag über Anlegung einer Sal⸗ 
peterfiederey. nach einer neuen Art. 





XVIII. 


Des Herrn Abt Franceſco Cetti 
Naturgeſchichte von Sardinien. 
Erſter Theil. Geographiſche Be⸗ 
ſchreibung von Sardinien. Ges 
fhichte der Säugthiere. Aus dem 
Italieniſchen. Mit 6 Rupfern und 
5 Bignetten. Leipzig 1783. 272 
Seiten in Kleinoctav. — 1 Rthr. 


Se ungenante Ueberfeger und H. Prof. 
Leſke, welcher die Weberfegung durchs 
gefehen und berichtiget hat, verdienen beyde 
recht vielen Dank. Ohne fie würde vielleicht 
Ds: dieß 





ss Phyſikoaliſch⸗ekon Bibl: XUL. x. 


dieg reichhaltige Buch in Teuetſchland wenig 
genutzt ſeyn, da italieniſche Buͤcher unter 
uns nur ſelten ſind. Inzwiſchen darf 
nun nicht erſt hier einen Auszug liefern, da 
Die Urſchrift ſchon Biblioth XS. 536 aus: 
fuͤhrlich angezeigt iſt. So viel ich finden kan, 
iſt Die Ueberſetzung getreu und gut, wofür 
auch die Unmerfungen des Ueberſetzers, wel 
che eine genaue Bekantſchaft mit der Natur⸗ 
gefchichte zeigen, genugfame Buͤrgſchaft leis 
ften. Auch find die Kupfer gut nachgeftöchen, 
wie denn auch ,- wie billig-, die Fleine Charte 
von Sardinien beygefügt if. Die Fort: 
feßung diefer Heberfeßung werden gewiß viele 
mit Begierde erwarten. 











- 


XIX. 


Andreae , Fol, Retzii , profefloris 
Lundinenfis , prolegomena in 
pharmacologiam regni vegeta- 
bilis privararum inftitutionum 
vfui deftinaca. Lipfae 1783. 
5 Bogen ing. — 4ggr. 


DD Gegenftand diefer Bogen gehört zwar 
eigentlich nicht in diefe Bibliothek, 
aber tiebhaber der Chemie werden die Anzei⸗ 
ge leicht vergeben, indem hier eine kurze, 
| gruͤnd⸗ 


XIX. Rezi prolegomena. $9 


geindfiche und volftändige Anleitung zur ges 
nauen Kentniß derjenigen Körper gegeben 
wird, welche Landwirthe gewinnen, Hands 
werfer verarbeiten und wir alle auf mancher 
In Weife verbrauchen. Die Beftandtheile 
der vegetabilifchen Körper, welche in Arzney⸗ 
en am wmeiften würfen, principia effedtiva 
medicamentorum fimplicium, find nah H. 
R. fal effentiale, oleum, gummi, refina, glu- 
ten, amylum, cauflicum, und materia co- 
lorans. Unter gluten verfteht er die zähe uns 
fdmackhafte, leicht faulende Materie, wels 
he, wie Beccari gelehrt hat, nebft der 
Stärfe, aus Gerreideförnern und andern ves 
getabilifchen Theilen, erhalten werden fan. 
Das principium caufticum ift in denen Pflan⸗ 
jen, welche zwar ohne Geruch find, aber den 
brennenden Geſchmack haben, wie die Ranun- 
culi, Hellebori, Colchica u, a. Die Eigens 
fhaften und Kenzeichen diefer Beftandtheile, 
die nicht denjenigen allein wichtig find, wel⸗ 
be Arzneyen verfchreiben wollen, fondern die 
auch jeder wiſſen muß, welcher fich auf eine 
wiffenfchaftliche Weife mit der Verarbeitung 
degerabilifcher Körper befchäftigen will, find 
bier, nach den neueften Unterfuchungen und 
Entdesfungen beſtimmet worden, und in ihre 
Unterabtheilungen gebracht. Mächft diefen 
find auch die etwas felteneen principia, näms 
lich Campher und Wachs, und ——— 

auf⸗ 


[4 


| co Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XIII. 1. 


aufgefuͤhrt. Von letzterm iſt das Chineſiſche 
ganz verſchieden, als welches ein ausgepreſſe⸗ 
tes und durch die Wärme erhaͤrtetes Oehl iſt. 
Das Gummi:tad, welches Cartheufer für 
eine Art Wachs anſah, haͤlt H. Reg vielmehe 
für eine Art Harz. Unfer eigenitliches Wachs 
fey von Pflanzenöhlen nur Durch feine noch 
nicht genugfam unterfuchte Säure verfchies 
den. 











XX. 


Garten: Katechifmus für Landleuthe 
von Fohann Georg Vothmann. 
Leipzig 1783. 180 Seiten in 8... 


Ye ein ganz mügliches Buch für 
| Bauren und andere gemeine Landleus- 

the, worin ihnen die vornehmften Regeln des 
Gartenbaues recht deutlich in Fragen und 
Antworten vorgetragen find. Alles fcheint 
mir ganz nach ihrem Begriffe und ihren Ber 
dürfniffen eingerichter zu feyn. Auch findet 
man feine Erklärungen, welche den Landleu⸗ 
ten unbegreiflich feyn müffen, dergleichen doch 
oft: genug in andern ähnlichen Büchern vor⸗ 
Fommen. Der B. welcher ein Gärtner zu 
Sonderburg auf:der Inſel Alſen, die zum Hers 
zogthum Schlefwig gehört, zu fen — 

war 


W. Vothmann Gartenkatechiſmus. 61 


ward zu dieſem Catechiſmus durch eine Preis⸗ 
aufgabe: der Daͤniſchen oͤkonomiſchen Goſell⸗ 
ſchaft veranlaſſet, die ihm auch 20 Thl. fuͤr 
ſeine Bemuͤhung gegeben hat. Er hat auch 
deswegen uͤberall auf die teutſchen Laͤnder des 
Koͤnigs von Daͤnemark Ruͤckſicht genommen. 
Zuweilen ſind neben den gemeinen Namen der 
Pflanzen botaniſche Benennungen beygeſetzt, 
die, wenn ſie auch hier nicht nutzen, doch 
wenigſtens kein Unheil anrichten koͤnnen. Der 
Unterricht bezieht ſich nicht allein auf die Ge⸗ 
winnung des Gemuͤſes, ſondern auch des Ob⸗ 
ſtes. Wider ſchaͤdliche Inſekten find fo viele 
Mittel, als man wuͤrklich dawider hat, g 

lehrt worden, und der V. hat wohl al 
daß er dem tandınann feine falfhe Hofnung 
gemacht bat. Um Ende ift ein — — 
teukalender angehen: 





J Au: x 
Der Hausvater in ſyſtematiſcher Ord⸗ 
nung vom Verfaſſer der Hausmut⸗ 
ter. Erſter Band. Leipzig 1783. 
Zwey Alphabete und einige Bogen 
in Grosoctav. — 13Rthr.— 
oͤllig der Plan uud: die Behandlung fo 


wie in der SRPenjutiet , deren der 
Theil 


© Poyfikatifchr®ston. Bibi. XII. 1. 


Theil Bibliorh. KL S. 509 angezeigt. ift; 
und es iſt zu wuͤnſchen und. zu. hoffen, daß 
auch: dDiefes Buch: eben ſo viel Mugen vers 
breite’, Als erftereg wuͤrklich gerban hat. H. 
Paſtor Germershauſen uͤbernimt hier alle 
Theile der Landwirthſchaft ausführlich abzu⸗ 
handeln, und. zwar in einer zuſammenhaͤn⸗ 
genden Ordnung; daher er feinen Hausvater 
den; ſyſtematiſchen nennet, um ihn von der 
Arbeit des H. von Muͤnchhauſen, die er oft 
mit billigem Ruhme genutzt hat, zu unter⸗ 
ſcheiden. Er faͤngt mit demjenigen an, was 
ith in meinen Grundſaͤtzen der. Landwirth⸗ 
ſchaft den zweyten oder algemeinen Theil der 
iaudwirihſchaft genant habe.: Er ſetzt naͤm⸗ 
Ki, wie billig, ſchon gemeine Keutniß der 
Landwirthſchaft voraus, und kan erwarten, 
Daß feine Leſer die einzelnen Theile derfelben 
fo gut kennen, daß fie die algemeinen Regeln 
von der Güte eines Landguts, von Verbeſſe⸗ 
rungen, von landwiesbfehaftlichen Verſuchen 
u. d. zu verftehen fähig find. Die Anweis 
fung zue Regierung der maͤnlichen Bediente 
äft hier eben ſo vortreflih, als. in.der Hauss 
mutter garden ‚ und es fält in die Augen, 
daß der ®. vorzuͤglich gluͤcklich in allem dem iſt, 
was eigentlich zur innern Haushaltung ge⸗ 
boͤrt. Ben dieſer Gelegenheit hat er auch 
hier viele Benfpiele unter erdichteten Namen 
eingeſchaltet, dieseine gewifle Klafle m 

+ ‚ . ern 


VRR Dre 1 69 


fern. noch meht anreitzen und in Auſmerkſam/⸗ 
keit erhalten: koͤnnen. Die Lehre, daß ein 
vernünftiger: Landwirth vielerley Produkte zu 
gewinnen ſuchen muͤſſe, iſt hier ſo uͤberzeu⸗ 
gend bewieſen worden, daß wohl kein Zwei 
fel uͤbrig ſeyn kan. Diejenigen, welche ſi 
mit der Polizey beſchaͤftigen, werden dasjeni⸗ 
ge: lehrreich finden, was S. 228 über die 
Frage gefagt ift, ob einem Hausvarer erlaube 
feyn fol, bartnäcfiges und boshaftes Gefinde 
ſelbſt zu beftrafen. Der. V. bejahet diefe Gras 
ge, und ich bin gänzlich. ſeiner Meynung 
Alle.andere Mittel zut Bändigung: folcher Be 
diente find noch ‚jederzeit ohne; guten Erfolg 
angewendet: worden, und haben die Hanshals 
tung fehr erſchweret. Nur alsdann, wenn 
es vollfommen erwiefen ift, daß die Herfchaft 
Bediente unmäßig oder aänzlich ungerecht bes 
ftraft Hat, „folte: die Obrigkeit letztern zu Hülfe 
fommen, und dennoch allemal das Anſehn 
der Herfchaft zu ſchonen ſuchen. Die Unter⸗ 
haltung der Bediente iſt in neuern Zeiten viel 
koſtbarer geworden, und der V. ſchildert die 
daraus entſtehenden Folgen. worauf. bisher 
zu wenig geachtet iſt. Aber Gegenmittel mis 
der dieſes Unweſen ſind ſehr ſchwer zu findem 
Der Rath, daß in jedem Bezirke rechtſchaffe⸗ 
ne Männer beſtellet würden ; welche das. uns 
befugte Lohnſteigern ausforſchen, und es, 
ohne Zuthun der Brodherren, der Obrigkeit 
F ans 


73 Phyſtkaliſch⸗Oekon Bibl. XIII. 1. 


angeigten "oder: dergleichen Misbraͤuche ſelbſt 
abthun muͤſten wird ſchwerlich fo viel leiſten, 
als S: 226 gehoft wird. Man lieſet hier ein 
Benyſpiel, daß ein ganzes’ Dorf.fich bereder 
at; der Herſchaft ihre Häufer und Höfe aufs 

——— um ſich Dagegen als Dienſtvolk 
zu vermiethen, und wenn erft unter den Baus 
ern mehrere rechnen gelernt haben, fagt der 
V. fo werden fie finden, Daß Dienen mehe 
eindringe, als‘ Cofläthe feyn, und alsdann 
. werden viele- auf ‘gleiche Entfchlieffung Foms 
men. Auch wilitarifchen Reichen, fagt dee 
B. ©. 227, waͤre es fehr zuträglich, wenn 
fie das Gefindelohn nicht ſteigen, fondern es 
vielmehr auf den alten Fuß: zuruͤckkommen 
Kieffen. Denn diejenigen Knechte, welche 
als Soldaten einrangirt werden ‚hun mehr 
‚als jemand, ihre Kriegsdienfte verdroffen, 
weil unter ihrem Solde, den fie als Solda⸗ 
gen befommen, und dem Lohne, melden fie 
us Knechte in Städten und Dörfern erhals 
ten, die allergeößte Difpropsrtion entftandenr 
iſt, weiches fie nun fire ihr Höchftes Unglück 
anfehn. Dieſes ift denn, nebft dem Verfalle 
der Religion ‚ die Urfache, daß :das Austres 
‘gen der Enrollirten oder Deſertiren von der 
Sahne, mehr zu:.als abnimt. So made 
auch der mehrere Lohn dieſe keute üppig und: 
weichlich, daß fie die Kriegsftrapazen dereinft 
weit weniger, als diejenigen ertragen, die 
in 


XXI. Der Gausvater. L. 6 


in Friedenszeiten. fchlechtere Zeit gehabt, und 
eben Deshalb weniger weichlich geworden find. 


S. 280 fängt die Lehre vom eigentlichen 
Ackerbau an. Zuerft ein Ueberſchlag der nör 
thigen Anzahl Bediente und des Zugviebes, 
wo die Angaben verfchiedener oͤkonomiſchen 
Schriftftellee verglichen und beurcheilt find, 
wie denn überhaupt von hier an die Auszuͤge 
aus andern Büchern häufiger werden. Naͤchſt 
dieſem die verjchiedenen gebräuchlichen oder 
vorgefchlagenen Beltellungsarten und ihre 
Beurtbeilungen. Jeder Landwirth muß aus 
dieſen diejenige Abwechſelung der Früchte 
wählen, welche feinen Nebenumftänden, feis 
nem Boden und feinen Bedürfniffen anges 
meflen find. Die Beftellungsart , welche 
Dergen in feinem auch in diefer Biblioth. 
XLS. 558 empfohlenen Buche vorgefchlagen 
bat, wird geringen und hoͤhern Landleuten 
angerathen. Eine Nachricht von den -verfchies 
denen Erdarten und deren Untericheidungss 
zeichen ift aus mehr als einem Buche einger 
ruͤckt worden, und vielleicht ift Diefer Abfchnitt 
nicht fo gut als die übrigen gerathen. Von 
der verfchiedenen Bearbeitung des Bodens ; 
vom Pflügen, Eggen u.f.w. Die Befchrei: 
bung des Pflugs aus dem Hausvater des H. 
von Münchhaufen, jedoch ohne Zeichnung. 
Am Ende fteht ein Regifter nicht allein über 

Phyſ. Oekon. Bibl. XII 2. 168. E die 


ẽs Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XIII. 1. 


die abgehandelten Materien, ſondern auch 
ſo gar uͤber die erdichteten Namen. Der zwey⸗ 
te Theil ſoll auf der Neujahrsmeſſe folgen. 











Herrn Lavoiſier phyſikaliſch chemi- 
> fehe Schriften. Aus dem Franzoͤſi⸗ 
cchen uͤberſetzt von Chriſt. Ehrenfr. 
Weigel. Erſter Band. Greifs⸗ 
wald. 1783. 326 Seiten in 8, 
nebft 3 Rupfertafeln. — 


Ver der Urſchrift dieſer Abhandlungen iſt 
eine genaue und ausführliche Anzeige 
gegeben in Biblioth. Vl S. 95. - Auch fhon 
Zus dieſer wird man einſehn, daß ſie es ver⸗ 
dienen, durch eine richtige Ueberſetzung bekan⸗ 
ter und brauchbarer zu werden, wozu freylich 
H. Prof. W. vorzüglich geſchickt iſt. Dieſer 
erſte Band iſt in 2 Theile zertheilt; der erſte 
giebt eine volſtaͤndige Nachricht von den ver⸗ 
ſchiedenen Meynungen uͤber diejenigen fluͤßi⸗ 
gen Subſtanzen, die man jetzt unter dem Nas 
men der Luft zu begreifen pflegt. 9.8. hat 
in Anmerfungen die dahin gebörigen Scrif 
ten, nebft ihren Ueberfegungen, genant, wo⸗ 
durch diefer Theil an Brauchbarkeit viel ge⸗ 
soonnen hat. Det zwente Theil befchreibt die 

\ | ._. eiges 


XXII. Lavoiſter Schriften. 1. 67 


eigenen Verſuche des Lavoiſter. Dieſer hat 
bereits in der Vorrede zu dieſem Bande einen 
zweyten verſprochen, und ſo gar den Inhalt 
deſſelben gemeldet. Nichts deſto weniger iſt 
er noch bisyeßt;nicht erſchienen, Dagegen aber 
bat Der V. verfchiedene Aufjäge in den Schrifr 
ten der Parifer Akademie drucken laffen;, Diez. 
fe verfpricht H. Weigel zu ſamlen und zu übers 
feßen, und alsdann nod) verfchiedene Anmer⸗ 
kungen und eigene Auffäge beyzufüigen. Um 
defto mehr werden die tiebhaber der Natur— 
Funde Die. baldige Ausgabe des zweyten Bans 
des wünfden. — —— 





XXIII. 


Jardin de Monceau, pres de Paris, 
appartenant à ſon Alteſſe ſeren. 
Monfeigneur le Duc de Chartres. 
Paris 1773. Grosfolio. 


His fhöne und Foftbare Werk befteht aus 
3 bedruckten Bogen und 18 vortreflis 
Sen Kupfertafeln, wovon die legten erft in 
vorigem Jahre fertig geworden find. Das 
Format fömt faft den tandcharten gleich, und 
die Tafeln felbft find halbe Bogen. Der 
Garten muß freylich herlich feyn, aber * 
noch iſt er nicht ganz nach Engliſchem Ge⸗ 

E Pe r ſchmacke 


\ ⸗ 
68 Phyſikaliſch ⸗/Oekon. Bibl. XUT. 1. 


ſchmacke eingerichtet, und man ſpottet in dem 
Vorbericht über die ſklaviſche Nachamung der 
Franzoſen, welche z. B. die ſchoͤnen grünen 
Grasplaͤtze der Englaͤnder erzwingen wollen, 
da doch das Gras in Frankreich, wo weniger 
Nebel iſt, nicht mit der groͤßten Muͤhe zu ſo 
einem Wachsthume gebracht werden kan. 
Man hat auch das Regelmaͤßige des alten Ge⸗ 
ſchmacks mit der ſcheinbaren Mannigfaltigkeit 
des neuern vereinigt. Die erſte Tafel iſt der 
Grundriß des Gartens, der, nach dem Maas⸗ 
ſtabe zu urrheilen, an den meiften Stellen 
wenigſtens 240 Toifes lang, und an einer 
Seite 180, an andern Stellen 120 Toifes 
breit iſt. Die übrigen 17 Tafeln ftellen eins 
zelne Theile und Ausfichten des Gartens dar, 
die, da fie Meifterftücke der Zeichnung und 
Der Kupferftecherfunft find, freylich angenehm 
in die Augen fallen, aber denjenigen, der fich 
mit der tuftgärtneren genauer befant machen 
will, nicht fo viel, als die erfte Tafel unters 
richten, auf welcher man die Verbindung als 
Ver Theile und Abmwechfelung derfelben und die 
mannigfaltigen gefchlängelten Wege erfennen 
fan. Hin und wieder, vornehmlich in dee 
Nachbarſchaft des ländlichen Pallaftes, find 
viele ganz regelmäßige Theile, Blumengarz 
ten, auch kreuzende Alleen nach alter tiebhas 
berey. Um erhabenften Theile des Gartens 
ſteht eine hollandiſche Windmuͤhle und es 
a 


xxm. Jardin de Nonceau. 69 


da ergießt ſich das Waſſer, welches beſonders 
ſparſam genutzt iſt, durch den ganzen Garten, 
der denn auch eine Bruͤcke, ein zerfallendes 
Mauerwerk, ein Grabmahl, tatariſche und 
türfifche Zelte und chinefifche Häufer bat. 
Faſt molteich glauben; daß dieſe auslaͤndi⸗ 
ſchen Scenen zu ſehr erzwungen ſind. Sn’ 
dem vorgeſetzten Texte ſind alle etwas beſchrie⸗ 
ben worden. Die Kupfer find ‚von L.C. de 
Sarmontelle gezeichnet, aber von Bertaud, 
J. Conche, J. le Roi, T. Deni, D. Michel, 
PEpine, Michault, Croutelle und andern vers 
ſchiedenen Künftlern geftochen. So ſchoͤn fie 
auch find, fo glaube ich nicht, daß folche ma⸗ 
leriſche Ausfichten viel zum Unterrichte in dee 
Luſtgaͤrtnerey nußen föunen. Dozu, glaube 
ih, find Grundriſſe der einzelnen ‚Theile. nds 
thig, wo man die Lage und Verbindung. aller 
derer Gegenftände, welche die Ausficht bewuͤr⸗ 
ten; erkennen fan. . Das iſt nur eine wißelns 
de Spielerey müßiger Dichter, wenn fie ein⸗ 
zelne Scenen. von vielerley Wuͤrkungen ſchil⸗ 
dern, ohne lehren zu Fönnen, wie ſolche Sce⸗ 
nen möglich zu machen find. Hier ift immer 
Die wichtigfte Frage: was für Baͤume müffen 
wir brauchen; wo feßen wir folche Hin; wer: 
den fie da und neben einander. machen u. d. 
Noch zur Zeit haben die. Schilderungen der 
ſchoͤnen Geifter der Luftgärtnerey wenig ge: 
möge. Auſſer dem angezeigten Werke, bat 
ur € 3 | man 


— 


70 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII.x. 


man noch ein anderes aͤhnliches, welches ich 
aber nur noch dem Titel. nach faine: Des 
jardins ‚Anglo- Chitois + ; — — les des- 
feins de M. "Andıe:" HR 








— 
.w .. 


X XIV. 


Berfreisun bes Arfenthurie Welſch⸗ 
Neuenburq und Vaͤllengin. Ber⸗ 
Tin und Deffan 1783. . 494 Seiten 
in Kleinoctav. | 


DNS über die befte Negierungsfortt, über 
die vernuͤnftigſte und vortheilbaftefte 
Verhälniß der Unterthanen zum Regenten, 
über die Folgen einer algemeinen Freyheit in 
allen Gewerben, uͤber die Wuͤrkungen des 
Fleiſſes und der Induͤſtrie in einem ſonſt 
ſchlechten Lande, uͤber die Frage, ob ein Land, 
ohne Landwirthſchaft ein ſicheres Gluͤck durch 
die übrigen Gewerbe, naͤmlich Verarbeitun⸗ 
gen der Produkte und Handlung, haben koͤn⸗ 

Beobachtungen ſamlen will, der wird 
Diefe Befchreibung mit eben ſo viel Nutzen als 


he 
Fans | 
ih 


Vergnügen. lefen ‚und ich zweifle, daß auſſer 


Holland. ind: diefem Fuͤrſtenthum noch ein 


Tbheil von Europa-fey, der fo frene Bürger 
in ſolchem Wohlſtande und in en Sicher⸗ | 


beit — 
Die 


XIV: Beſchriv. Weifh-KTeuenburg. va 


Die Grunydlage zu. diefen Befchreibung 
ift die zu Neufchatel 1766 in Octav gedruckte 
Defcription des montagnes & des vallees, qui 
font partie de la principant de Neufchatel & 
Valangin,:deren Berfafler Hr. Friedr. Oſter⸗ 
wald iſt. Ho Bernoulli ließ ſolche uͤberſetzen, 
um ſie in ſeine Samlung von Reiſen einzu⸗ 
ruͤcken. Aber als er Gelegenheit fand, viele 
Berichtigungen und Zufäße zu erhalten, fo 
mufte ex ſich zu der eben nicht angenehmen Ars 
beit. der gaͤnzlichen Umarbeitung entfchlieffen, 
wobey denn auch einige neuere ‚Reifebefchreis 
bungen und andere gedruckte Nachrichten ger 
nußet ſind. Man kan alſo das Buch fiir. gang 
neu haften ‚und man wird gewiß dem H. B. 
für daſſelbe gern danken. Die,einzelnen Their 
je des Landes find nach. der. Ordnung beſchrie⸗ 
ben, in:welcher etwa eine Reife am bequem 
fien gemacht werden koͤnte. Bey den meiften 
Oertern iſt etwas von der Geſchichte derſel⸗ 
ben: beygebracht worden, doch nicht fo aus⸗ 
fübrlich, als jeßt viele Reifende hun, die 
den Leſern eine Reiſebeſchreibung verfaufen, 
aber eigentlich nur eine zuſammengeſchriebene 
Geſchichte einiger Oexter liefern. Zugleich 
ſind merkwuͤrdige Alterthuͤmer genant; die 
Regierungsform erklaͤrt; die Kuͤnſtler ange⸗ 
zeigt, ihre Kunſtwerke, Erfindungen, Werk 
zeuge und andere aͤhnliche Gegenſtaͤnde kurz 
beſchrieben. air hienrder Natur, ſelte⸗ 
ns Sy 4 ne 


ne Pflanzen, merkwuͤrdige Hoͤlen u. d. find 
ebenfals angemerkt worden; auf welche Weis 
fe denn der Leſer durch eine atigenehme Abs 
wechſelung nuͤtzlicher Öeqenftände unterhalten 
wird. Von dieſen will ſch Bier nur einige 
wenige anzeigen/ die zu Den Gegenftänden 
dieſer Bibliochef gehören. i Te 


° Unter den vielen angeführten natürlichen 
Höhlen verdient diejenige, . welche ©. 34 bes 
fehrieben ift,.. einer Erwähnung. "In derfeh 
ben finder ſich Mondimuc, welches, wenn es 
friich genommen wird, ſchwer ift, und fi 
Durd) den Druck in Waffer auflöfer; bringe 
man es aber- in ein verfchloffenes. Gefäß, fo 
trocknet es zu einem leichten, weiſſen, lockeren 
Körper. — Dieſe unvolftändige Nachricht 
erinnert: mich an die Wetterzotten, deren 
Bibliorh. IV ©. 73 gedacht ift, welche auch 
durch den Druck faft ganz zerflieffen, ‘aber in 
einem Gefäffe Kart und einer weiffen Kalferde 
gleich werden. ©. 39- eine Gruft in einem 
Felſen, worin auch ben der ftärfften Hiße des 
. Sommers Eis if. Nah S. 48 werden die 
Oemfenfelle zu Corduan und Marofin verars 
Beitet, welche Lederarten nach Stalien gehn. 
Bon den Afphaltgruben liefet man ©. so 


XIV Beſchr. v. Welſch⸗,Reuenburg. 73 


Sramofen-und Hollaͤnder dieſes Produft kom⸗ 
men lieſſen. Man brauchte es auch zu einem 
waſſerdichten Kitte; jetzt aber find dieſe Gru⸗ 

ben verlaſſen worden. S,. 104 wird eines 
Rades gedacht, woran mit einer Kurbel zwo 
Spindeln in Bewegung geſetzt werden, von 
. denen die eine fpinnet, Die ‚andere -zwirnet. 
Als das Lotto eingeführt werden ſolte, fuchte 
man, nach ©. 105, das Publifum wider diefe 
privilegirte Betriegerey zu warnen, wozu uns 
ter andern einer den.artigen ‚Einfall brauchte, 
dag ex ein Lotto errichtete, worin man. mit 
Nuͤſſen fpielte, und in kurzer Zeit gewonz 
er alle Rüffe aus.der ganzen Nachbarfchaft 
zufammen. Dennoch feßte das. Publifung 
Geld. in das, errichtete Lotto: ein, welches aber 
durch “einen: undermutheten Gewinn eines 
Spielers zu Grunde ging, : In verfchiedenen 
Theilen des kandes, z. B. in Chaur du Mir 
lien, ſind die Häufer alle einzeln. gebauet,, fo 
daß jeder fein fämtliches Land dicht neben feis 
ner Wohnung hat. Das Fürftenehum bat 
viele Kattundruckereyen oder Indiennen ,.. die 
aber Durch ihr Waffen im Neuenburger: See 
und: in mehtern Waſſern die, Fifche vermins 
dert haben. Wie die Uhrmacherkunſt dort⸗ 
bin gekommen, iſt ©. 138 erzaͤhlt worden. 
Im Loele und in der Choux de Fond werden 

zufammen jährlich ungefähr 40000 goldene 
‘und filberne Uhren, ‚die auſſer Lande gehn, 
4 Es ver⸗ 


„a Phyſtkaliſch ⸗/ Oekon. SiblHXUr’t.. 


verfertigt, ohne die groſſe Menge einfacher 
und zuſammengeſetzter Pendulen zu technen. 
5!144 iſt auch derjenigen Art Uhren gedacht, 
weiche, wenn ſie nur zuweilen bewegt wer⸗ 
ven ‚ohne aufgezogen zw. werden ,‘fortgeben. 
ob Ludw. Recordre, der jetzt in Englanddebt, 
hat ſie erfunden, nachdem man: ihm einige 
Begriff davon gegeben hatte. Seit dem ift 
dieſe Erfindung zu einer ſolchen Volkommen⸗ 
beit gebracht worden, daß man nach einem 
monatlangen Verſuche eine Abweichung. von 
4 Minuten mit einet Pendulftangenubt be⸗ 
merkt hat. (Scheint doch faft unglaublich 
zu ſeyn.) Ein Meines in das Innere der 
Ahr fünftlich gelegtes, und auf einer genugſam 
Häftifhen Feder 'ruhendes Gewicht zieht die 
groſſe Feder auf, welches bey jeder: Erſchuͤt⸗ 
Jerung der Perſon, welche herumgeht, das 
Raͤderwerk in Bewequng bringt. Dieſe mit⸗ 
gerheilte Bewegung kan · 30, 40 bis 50 Stun: 
den an einander fortwaͤhren, fo daß die Ahr 
Diefe lange Zeit durch aufgehaͤnget und unbe⸗ 
Weglich bleiben kan. Wenn man fie herunter 
nimt und ben ſich traͤgt, fo faͤhrt ſie fort, ſich 
beſtaͤndig wieder aufzuziehen. Wenn ſie end⸗ 
lich durch eine zu lange Ruhe ſtehen bleibt, 
To darf man nut Die Zeiger auf die Stunde 
und Minute richten, und die Uhr ein wenig 
erfchürtern , fo fährt fe fort, wie vorher, re⸗ 
gelnratig zu gehen. (Ich babe dieſe er 
it er r 


XXIV: Beſchr.v. waſch einbug „, 


richt hier eingeruͤckt, weil:mir von diefer gu 
tigen Erfindung noch keine beſſere bekant iſt. 

Moͤchte doch jemand den Namen des erſten 
Erfinders mit Gewisheit bekant machen! Re⸗ 
tordeeifcheine nicht der erſte zu ſeyn. Aus ei⸗ 
nem andern Berichte weis ich, daß man dieſe 
Ehre dem Kayſerl. Koͤnigl. Hofmechanikus 
Joſeph Tluflos zuſchreibt. Ich habe neulich 
eine ſolche Uhr geſehn, der man auf Dem Ge: 
haͤuſe, worin das Gewicht verborgen war, 
Die ruhmraͤthige Inſchrift Non plus vltra ge⸗ 
geben hatte.) Die in Wahrheit erſtaunlichen 
Kunftwerfe des H. Droz find S. 15 3:erzähle 
worden.  DBaucanfon fagte von dem juͤngern 
Jaquet Drop, der damals kaum 24 Jahr alt 
war: dieſer junge Menfch fängt da an, md 
ich ſelbſt aufzuhören gewuͤnſcht habe. S. 21% 
von der Naturalienſamlung des He Gagnebin, 
die endlich ſo ſtark angewachſen iſt, daß fi 
der Beſitzer mit feinem Schwiegerſohn inzein 
benachbartes Haus hat einmiethen muͤſſen; 

der größte Theil ſcheint aus an 
zu ee s 


ie unſicher das Gluͤck eines Staats n 
der: ohne Landwirthſchaft ift, beweiſet das 
Schickſal diefes Landes im Jahre 1770, da 
alle Nachbaren die Ausfuhr des Getreides vers 
vbothen, wie S. 185 erzählt ift. Der Preis 
e⸗ Sucu von 240 66Gewicht flieg — 

au 


PpPhyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. x. 


auf drey neue franzoͤſiſche Louisd'or, und obs 
ne den Schleihhandel und ohne die Vermit⸗ 
telung des Königs von Preuffen, welcher den 
- Meuenburgern aus Piemont und aus der 
Pfalz Getreide verfchafte, wuͤrden viele für. 
Hunger geftorben feyn. Fleiß und Induͤſtrie 
Haben dort, wie.überal, Neichthum bewuͤrkt, 
und dieſem folgt nun, wie allemal, der Luyus, 
den doch Patrioten aufzuhalten ſuchen; dieſe 
eriunerten, als man vor einigen Jahren Cor 
moͤdianten rüfen wolte, die Sitten wären 
noch nicht fo verdorben, daß man von Diefer 
Art Vergnügungen nichts zu fürchten ;hätte, 
Alſo wurden die Comödianten nicht zugelaflen, 
und man-hoft.dadurchdeu Untergang um 100 
Jahre aufgebalten- zu haben. Lebensmittel 
und Wohnungen werden immer theurer; die 
‚Abneigung für die norhwendigen Künfte macht 
Die Arbeiter dieſer Gattung ſelten. Dienft 
bothen und Pächter muß man aus der Freut 
‚de kommen laffen. So wahr iſt es, daß je 
:der Staat den Samen feines Unglücs in ſich 
bat! Das vornehmfte Produft, was ausges 
führe wird, ift Wein, infonderheit der rothe; 

aber.obne den Verdienſt von den verſchiede⸗ 
nen Kuͤnſten, wuͤrde das Land nicht zwey 
Drittel feiner Einwohner ernähren Fönnen. 


. Wie diefes Fuͤrſtenthum unter Preußiſche 
Hoheit gekommen, iſt hier kurz erzaͤhlt worden. 
4 h — Der 


XXIV. Befchr. v. Welſch⸗Neuenburg. 27 


Der zur Regierung fommende Zürft ſchwoͤrt 
‚zuerft, die gefchriebenen und nicht gefchries 
benen Gebräuche und Gewohnheiten unvers \ 
leglich zu beobachten , die Collegien und die | 
Partieularen des Staats im vollen Genug 
ihrer geiftlichen und zeitlichen Borrechte und 
Privilegien zu erhalten. Hierauf ſchwoͤren 
die Unterthanen den gewöhnlichen Eid der 
Treue Ein Grundgefeg ift, daß der Fuͤrſt, 
wenn er abwefend ift, mit feinen Unterthas 
nen nur durch den Mund der Regierung und 
Des Staatsraths des Landes reden fan, und 
Daß diefer Staatsratb, der im Namen des 
Fuͤrſten regieret, in allen vorfommenden Zäls 
Ten berechtigt ift, ohne neue Befehle zu ers 
warten, Dem Volke die Ausübung feiner Freys 
beiten zu erhalten, und alles, was fie enthals 
ten, die algemeinen und befondern Artifel, 
zu beobachten. Dieß ift fo gar der vornehm⸗ 
fie Gegenftand des Eides, welchen alle dieje⸗ 
nigen leiften, welche durch ihre Aemter zw 
Den öffentlichen Gefchäften berufen werden. 
Diefe Bedingungen wurden allen Prätendens 
sen zum Fürftenehun zur Unterfchrift vorges 
legt, wodurch fich jeder zum voraus verpflichs. 
tete, fals der oͤberſte Ausſpruch ihm das Fürs 
ſtenthum zuerfennen folte. Die drey Stäns 
De flimmeten darauf für den König von Preufs 
fen. Die Einfünfte des Fürften, die in 
Grundzinſen (rentes foncieres) Lehnguͤtern 
(lods), 


\ 


78: Phpfikalifchzßeton. Bibl. KU... 


Clods) , Zehnten und einigen Domaingütern 
befteben, erftrecfen fich nicht über 100000 
Berner Pfund, ‚deren jedes ungefähr g:güte 
Grofchen ift, und koͤnnen nicht auf Koften 
der Unterthanen-erhöhet werden. Jeder Uns 
serthan des Staates: Fan frey aus dem Lande 
gehn, zu allen Zeiten reifen, und fo gar im 
die Dienfte fremder Mächte treten; wenn fie 
nur nicht mit feinem Oberherrn, als Fuͤrſten 
von Neuburg betrachtet, Krieg führen. Ein 
Dfficir und einige Soldaten aus diefem fans 
‚de, die unter der Franzöfifchen Armee diens 
ten, wurden bey Roßbach gefangen genom—⸗ 
men, und nicht als Rebellen, fondern als 
Kriegsgefangene behandelt. Sire, fagte der 
Dfficie, ich gebrauche Das Recht, das ich als 
Bürger von Neuenburg befige. Die Unters 
thanen genieffen die uneingefchränftefte Frey⸗ 
beit in der Handlung. Michts. ift dort Con⸗ 
'trebande, ausgenommen das nicht in dem 
Mühlen des Fürften gemahlene Mehl. — 
Ich habe alles diefes ausgezeichnet, weil wes 
nige Regierunasformen die natürliche Verhaͤlt⸗ 
niß der Untertbanen zum Regenten, der der 
Öberfte Bediente des Staats ift, fo richtig 
und deutlich beybebalten haben, als diefe. 


Sm Anhange findet man ein VBerzeichniß 
der berühmten Gelehrten dieſes Landes, deſ— 
fen glückliche Einrichtung durch die politifche 
| tage 


XxV. Beſchr. v. Welſch⸗Neuenburg. 73 


Lage wider das jus fortioris geſichert if. He 
Bernoulli hat auch eine Nachricht von den 
vorhandenen Landcharten gegeben, worin ich 
doch diejenige nicht bemerkt habe, welche die 
Homanſchen Erben 1778 herausgegeben ha⸗ 
ben; ſie wird aber wohl freylich nicht von der 
Seuͤtterſchen ‚die ©, 487 Nr. 4 aenant iſt, 
verfchieden feyn.. H. Bernoulli hat eine vers 
befierte beygefügt, die aber leyder! ben meis 
nem Cremplar fehle. Am Ende ſteht ein 
Berzeichniß aller Gewerbe im ganzen Fürften: 
thum, z. B. Ackerleute 5944; Cattundrucker 
1774; Spitzenkloͤplerinnen 3404; Uhrmacher 
2177, welche aber in neuern Jahren noch viel 
zugenommen haben. Die Summe betraͤgt 
21046. Diefe Befchreibung macht auch den 
erſten überzähligen Band aus, zu des H. Bers 
noullis Samlung furzer Reifebefchreibungen, 
und ift auch deswegen mit einem doppelten Tis 
tel verfehn. Um nach Recenfenten: Freybeit 
auch etwas zu tadeln, fo bedaure ich. dem 
Mangel eines Regifters:: S. 231 ift wohl 
ohne Zweifel der Brocken gemeynt, von dem 
wahr ift, was dort erzählt iſt. Berker ift 
vermuthlich durch) : einen —— euts 
Randen. 





— 


xxv. 


80 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XIII. 1. 








XXV. 


J. K. G. Jacobsſons technologiſches 
Woͤrterbuch. Dritter Theil von 
M bis Schl. Berlin 1783. 636 
Seiten in 4. 


Ars dieſer Theil vermehrt die Verwunde⸗ 
rung uͤber den Reichthum unſerer Spra⸗ 
che und uͤber den unbegraͤnzten Fleiß des H. 
Jacobsſons. In manchen Artikeln findet 
man Nachrichten, die man neu nennen kan, 
oder die wenigſtens in wenig Büchern zu fins 
den feyn möchten. Dahin rechne ich, was 
E. 83 vom Moiren der feidenen Zeuge gefage. 
iſt. Die Arbeit, welche noch ſehr geheim ges 
halten wird, foll wegen der unvermeidlichen 
Dünfte, ungefund feyn. Der Künftler Maf 
fono, der durch Borfchub des Staatsminis 
flers von der Horft nad) Berlin Fam, verlohr 
Bald feine Augen und.ftarb an der Schwinds 
füht. ©. 298 liefet man, wie man im J. 
1774 durch ein Probebacen die Bäckertare 
in Berlin entworfen hat. ©. 635 ift eine ' 
Furze Machricht von Verfertigung Der Preß: 


fpähne, fo wie fle Joh. ac. Kanter zu Trus 


tenau bey Königsberg in Preuffen machen 
Käßt, gegeben worden. Sch meyne aber doch, 
an 20% daß 


XXV. Jacobs ſons Woͤrterbuch. 3. 81 


daß man die Kunſt groͤſſer vorgeſtellet hat, als 

ſie wuͤrklich iſt; wenigſtens werden in unſerer 
Nachbarſchaft Preßſpaͤhne mit weniger Weit⸗ 
laͤuftigkeit und ohne alle Geheimhaltung ges 
macht, welche, nach dem Urtheile der Kenner, 
den Engliſchen nichts nachgeben. H. Kanter 
redet von einem feinen geiſtigen Oehle, auch 
von einem Anſtriche, der aus einem ſehr wer 
nigen geiftigen Weſen befteben foll, da doch 
die beften Spähne gar feinen Anftrich, gar 
feinen Firniß haben müflen. S. Bibliorh. XI 
©. 219. Freylich koͤmt das meifte auf eine 
forgfältige : Auswahl und Bearbeitung der 
Materialien an,. nächft dem iſt das, Preffen 
von groffer Wichtigfeit, wobey vielleicht ein 
geſchickter Mann viel verbeffern koͤnte. Das 
Glaͤtten gefchieht auch ‚bier durch einen Arm, 
der. vom Muͤhlwerke in der Stube getrieben 
wird... Der vierte Theil fol Fünftige Ofters 
meffe erfcheinen und das nüßliche hoͤchſt muͤh⸗ 
ſame Werk endigen; doch werden Supple⸗ 
mente verfprochen. Fe Ar 


Döyf. deton BibL.XINB. 16 35 XXV. 


82 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XIM. 1. 








XXVI. 

Noͤthiger Unterricht von Barometern, 
und Thermometern, nebſt zuver⸗ 
laͤßiger Nachricht von den, ſeit 
1743. und 1752. alhier berfertig- 
ten, beyden Arten, von Sam. 

Chriſtian Hollmann, ordentl. 

Profeſſor der Philoſophie, der 

u Philof. Facultät, auch ganzen Unis 
verfitäat, Seniorn, und der K. 
Londener Gefellfchaft ver Wiſſenſch. 
Mitglied. Mit vier Kupfertafeln. 
Göttingen 1783. gedruckt , und 
zu finden, bey Henning Martin 
Grapen, Univerſitaͤts⸗ Buchdruk⸗ 

> fern. Wie auch in der Buchhand⸗ 
lung der Gelehrten. 


6 ieſes Werk, welches der Verfaſſer ſei⸗ 

nen ebemapligen, mebr als funfzigjäß: 
tigen, Zubörern, die des ehedem genofjenen 
mündlichen Unterrichts fich wieder erinnern 
wollen, als ein Geſchenk und Andenken wied: 
met, foll ihnen zugleich zu einer Anzeige dies 
nen, woran fie, bey den albier vorfommen: 
den angenehmen und nüßlichen Betrachtun: 
gen, und der groſſen, feit einiger Zeit her⸗ 
ne tt a ran, MS 


XXVI. Hollmann von Barometern., 83 - 


ausgekommenen, Menge verfchiedener Schrif⸗ 
ten, ſich eigentlih zu halten hätten. Die: 
‚Abhandlungen von den Baromerern und 
Thermometern felbft werden daher von den. 
damit anzuftellenden Beobachtungen genau 
unterfchieden, und von beyder ihrem erftem 
Anfang, und nad) und nach erfolgten Ders 
beflerungen, zuerſt umftändlich gehandelt. 
Da bey der 1751 alhier errichteten Königlis 
chen Societät der Wiffenfchaften dem Ver⸗ 
fafler, unter andern, ausdrücklich aufgetragen: 
war, Weteorologifche Beobachtungen aus 
zuftellen, und folche der Societaͤt jährlich 
mitzutbeilen; fo war eine feiner erften Ber 
“ mühungen , für die Richtigfeit der hierbey 
zu gebrauchenden Werkzeuge nöthige Sorge 
zu tragen: wozu Denn Ddie.einige Zeit vorher 
fhon gemachte Entdeckung, von dem fo merk: 
lichen Unterfcheide der Barometer : Röhren, 
nicht wenig beytrug (*). Bey den Thers 
mometeen fand fich nicht weniger vieles zu 
ändern, und zu verbefleen, da die ſogenann⸗ 
ten Slorentinfchen zu. feinen gewiſſen und 
richtigen Beobachtungen genutzet werden fonns 
ten, die: vom Fahrenheit erfundenen hats 
‚mönifchen. aber noch wenig befaunt waren, 
und 


(*) wovon der Erſte Tome der aͤltern Com- 
fehen if Socier. p. 227. f. mit mehren nachzu⸗ 
nif. - | 


52 


34 Phyſikaliſch ⸗Oekon. Bibl. XIII. 1. 


und nach einigen, zu feinem privat⸗Gebrauch 
albier verfertigten, von 1752 am allererft. in 
geöfferer Anzahl zu. Stande gebracht worden. 
Beyder ihrem beften und richtigftem, feit der 
Zeit albier angeftelltem, Gebrauch find. be⸗ 
fondere Abhandlungen biefelbft gewiedmet; 
denen noch befondere Sugaben beygefuͤget 
"find, davon die bey den Barometern ihren 
Nutzen zur Erflährung des Athemhohlens, 
bey Menfchen und Thieren, die von den Ther⸗ 
. mometern abet ihren zum Ausbruͤten der 
Eyer dienlichen Gebrauch, umftändlicher er⸗ 
klaͤhret: wobey denn eine, mit ihrem zube⸗ 
hoͤr in Kupfer geſtochene, Machine gute 
Dienſte thun kann. Die letzte Abhandlung 
iſt endlich den mit dieſen Werkzeugen anzuſtel⸗ 
lenden Meteorologiſchen Beobachtungen, 
und ihrem wahrem Nutzen, gewiedmet; wo⸗ 
bey denn das wenige, dabey vorkommende, 
Gewiſſe, von dem, auf ſo verſchiedene 
ſchwankende Hypotheſen gebauetem Ungewiſ⸗ 
ſen, genau unterſchieden, und mit einigen 
Erfahrungen, die keinen Zweifel uͤbrig zu 
laſſen ſcheinen, beſtaͤrket wird. Unter den 
Beylagen finder ſich auch des ſ. Tob. 
Mayers Tabula altitudinum Illercurii ha- 
yometrici, cum refpondentibus. locorum fupra 
maris fuperficiem altitudinibus, in menfuris 
pedis Regü Parifmi, die.den von 28”,4 bi 
” Oo "befindlichen de 
. re 


XXVII. Lamotte Beytraͤge. 85 


fprechende Luft⸗Hoͤhen, nad) allen Linien, in 
Parifer Maaſſen, angiebt, und die aus desf. 
Meyers eigenbändigem, dem Verfaſſer 
vor vielen Jahren mitgetheiltem, Auffarz al: 
bier, fo viel man weiß, zum erftenmabl, ih 
oͤffentlichem Druck erfcheinet, 


— 





2 XXVI. | 
Praktiſche Beytraͤge zur Cameralwiſ⸗ 


ſenſchaft für die Cameraliſten in 


den Preußiſchen Staaten, von 
Baron von Lamotte. 


Sy diefen nüßlichen Beytraͤgen, deren 
Anfang im vorigen Theile S. 542 aus 
gezeigt worden, find nun die zweyte und dritte 
Ausgabe des erften Bandes erfchienen, wels 
che zufammen 103 Bogen ausmachen. Der 
9:8. bat ſich entfchloffen, auch zuweilen merf: 
würdige Aften: Stüce der Churmärfifchen 
Kammer, imgleichen Nachrichten von’ guten 
Vorſchlaͤgen, welche gleihwohl bisher noch 
nicht ausgeführt worden, einzurücen. Zu . 
leßtern gehört 3. B.der Vorſchlag, Wundaͤrz⸗ 
‚te in den verfchiedenen Kreifen anzufegen, wo⸗ 
zu aber die Kreis: Kaffen Fein Geld hatten. 
Zu den vornehmften Auffägen, die dieſes mal 

| 3 gelie⸗ 


86 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI, 1. 


geliefert worden, gehört wohl die ausführlis 
che Nachricht von der Anfegung und Anwei⸗ 
fung der Kammer: Meferendarien, die anfaͤng⸗ 
lich. Aufcultatores hieffen. Vor diefer Eins 
richtung gaben fich oft Leute zu Kammer : Bes 
dienungen an, weil fie fich zu andern Bedie⸗ 
nungen ungefchicft fühlten, und diefe geftan: 
den oft felbft,, fie müften nicht, was Kams 
mer und Kameral:Wiffenfchaft fey. Jetzt 
fodert man von diefen Eandidaten Beweiſe, 
daß fie fich mit derjenigen Wiflenfchaft, von 
welcher fie ihre Verſorgung böffen wollen, 
foftematifch befant gemacht haben. . Won dem 
Heofien Eramen ift bier auch das. wichtigfte 
eygebracht worden. S. 130 ift erzählt, was. 
wegen der Wanderjahre der Handwerksgefel: 
len verordnet worden, Die Difpenfationen 
bringen zwar der Kammer Geld ein, .aber 
dennoch) hat man fir nöthig gefunden, folche 
zu erfchweren; man mufte zu viele Pfufcher 
beforgen. Es mar die Frage, ob Das auf der 
Unterthanen Aeckern befindliche Holz zum Bes 
ften der Forſtkaſſe verfauft, oder den Unter: 
thanen gelaflen werden folle. Das Forft Der 
partement behauptete erfteres, aber das Ju⸗ 
fliz : Departement ſprach für die Mechte der 
Bauern und ward gehört. Die übrigen Auf 
füge möchten wohl den Ausländern minder 
wichtig feyn; aber lehrreich find fie alle. 


XXVIII. 


XXVII. ;DieSolfteinifLandwoirthfeh. 37: 


y 
— 








XXVIII. — 
Die Hollſteiniſche Landwirthſchaft, ih— 
re eigenthümlichen Einrichtungen 
und vornehniften Gegenftände, der. 
Kornbau, die Nutzungen der Hol: 
Iändereyen und Zeichfifchereyen, . 

im Grundriß befchrieben und vers. 
glichen mit der Wirthfchaft in drey⸗ 
en. Feldern, mit der Meklenburgi⸗ 
ſchen und Engliſchen Wirthſchaft. 
Hamburg 1783. 11 Bogen in: 
8. — 15 Mgr. u 


GE und volſtaͤndige Befchreibungen : 
der in-einzelnen Ländern gebräuchlichen ı 
Iandwirehfchaftlichen Einrichtungen, find al⸗ 
lemal lehrreich und verdienen. algemeinen : 
Danf, und da die Holfteinifche Landwirth⸗ 
ſchaft viele eigenthümliche Vorzüge bat, fo 
werden auch deswegen diefe Bogen viele Le⸗ 
fer erhalten. Ich zweifle aber, : ob fie mit: 
dem ungenanten Berfaffer-ganz zufrieden ſeyn 
werden. Er ſcheint nicht den beften Plan ger: 
wählt zu haben; er ift bey manchen Theilen, 
welche Die genaueſte Beſchreibung verlangen 
koͤnnen, kurz und nicht ordentlich genug.’ 
Ich glaube, daß fo. gar mancher Leſer, welsa 
1,°75 54 cher 


88 | Phyſtkaliſch ⸗ Oekon. Bibl. XIII. r. 


cher die Eintheilung in Schläge und Koppeln 
und deren abwechfelnde Mußung noch nicht 
fennet, fange fort lefen muß, ehr er bier eis 
nen volftändigen Begriff erhalten wird, uns 
geachtet der V. gleich mit diefer Cintheifung 
Den Anfang gemacht hat. Oft hält er fi 
- bey Nebenfahen, die zur Holfteinifchen Land: 
wirthſchaft nicht gehören, lange auf, und 
nicht felten wird der Argwohn entſtehn, daß 
er vielleicht feine fuftematifche Kentniß des 
Gegenſtandes, den er abhandeln will, befigen 
möge. Es würde Schade feyn, wenn ein 
gelehrter Kenner der Holfteinifchen tandwirths 
[haft durch diefe Bogen abgehalten werden 
folte, ung eine gründlichere Befchreibung der: 
felben zu liefern. Ich fage: gelehrter Kens 
ner; denn zu einer Befchreibung, die Aus⸗ 
länder unterrichten foll, gehört mehr als prafz 
tifche Kentniß. Inzwiſchen leugne ich nicht," 
daß man dDiefe Bogen mit einigem Nußen les 
fen fönne, zumal wenn man viele Geduld 
befißt. Denn nicht felten trägt der V. feine 
. Meynungen über allerley Gegenftände vor, 
und lehrt, anftat zu erzäblen. ‘Die falfche 
Vorſtellung von der nörhigen Ruhe des Lan⸗ 
des, die hier den Anfang ausmacht, hätte 
wegbleiben follen, fo gut, wie alles was 
über den Unterfchied des guten, fehlechten und 
Mittelbodens gefagt ift. Ueberhaupt genoms 
men fol auf der Beeſt in Holſtein, in den 

erſten 


KRVIIN. Die Solſteiniſ Landwwirchfih. 89 


erſten Saatjahren, vom fehlechten "Boden 
nicht mehr als das dritte bis vierte Korn; 
vom mittelmäßigen, das fünfte bis fechfte, und 
vom guten Boden, das fiebente bis achte 
Korn erhalten werden. Die Pacht der Hols 
Ländereyen fängt Maytag an, und dauert nur 
ein Jahr. Auf wenigen Gütern ift die Pacht 
einer Kuh nur 6 rthl., an den meiften 9 bis 
zzıcthl., und wo der Boden zum Graswuchs 
vorzuͤglich gut iſt, wohl 12 rthl. und daruͤber. 
Wenn der Herr aber die Kuͤhe ſelbſt nutzet, 
fo fan fürs Stuͤck 18, auch wohl 20rthl. be⸗ 
rechnet werden. Eine Magd muß gewoͤhn⸗ 
lich 20 Kuͤhe milchen. Die meiſten Hollaͤn⸗ 
dereyen haben jetzt durchgeſeuchte Kuͤhe. Was 
von der Teichfiſcherey geſagt iſt, iſt von gar 
feinem Belang. Ber Verkaufung und Vers 
pachtung der Güter werden in KHolftein ger 
meinigfich Feine Anfchläge gemacht; tiebhaber 
- Haben fih ohnehin noch immer gefunden. 
Der B. hat hier inzwifchen einige Nutzungs⸗ 
anfchläge felbft entworfen. Alle Berfuche 
mit der Stalfürterung follen in Holſtein 
Schaden gebracht haben. BEE 


* 


Erz xxxx. 


go; Phyſikaliſch⸗Oekon. BibL; XL, x. 


— 








XXIX. | 

: 9.- Johann Maria della Torre, 
Cllerici regularis zu Neapel, Ges 
ſchichte und Naturbegebenheiten 
Des Veſuvs von. den alteften Zeis 
ten bis zum Jahr 1779. Aus dem 
Stalienifchen. Nebſt einer Borres 
de und vielen Anmerfungen vom 
2. Mit Kupfern. Altenburg 1783, 
2 Alphab. in 8. — ızethl. 


De Urſchrift iſt zu Neapel 1755 unter 
dem Titel: Storiaret fenomeni del Ve- 
fuvio in 4 gedruckt worden; doch hat fie 
nachher, als der Anhang hinzu gefommen, 
ein neues: Titelblatt mit der Jahrzahl 1768 
erhalten... Man bat dem Verfafler faft über: 
al das Lob ertheilt, daß er. die Gefchichte 
des Veſuvs Fürzer und- richtiger als andere 
geliefert hat; fie iſt auch bald franzöfifch übers 
ſetzt worden. Die teutſche Heberfeßung, wels 
he ich jet anzeige, . bat man dem H. Berg: 
medicus, Doctor Lentin zu Clausthal zu dans 
ken, welcher fie mit größter Gefchicklichfeit 

und Genauigfeit-verfertigt, und fie mit einer 
wohl gefchriebenen Vorrede begleitet hat, 
worin aus vielen neuern Schriften noch be: 
trächtliche Ergänzungen beygebracht find. 


\ * 


as 


XXR Geſchichte des Veſuvs. 91 


Das Buch hat ſechs Abſchnitte. Im er⸗ 
fern wird der Veſuv, ſo wie er jetzt iſt, nach 
ſeiner aͤuſſern und innern Beſchaffenheit, be⸗ 
ſchrieben. In den beyden folgenden Abſchnit⸗ 
ten findet man eine Vergleichung des aͤltern 
Zuftandes mit dem jeßigen. Der vierte Abs 
ſchnitt enthält eine chronologifche Folge der 
Sabre, in welchen der Veſuv Afche und Feu⸗ 
erſtroͤhme ausgeworfen hat, wobey auch ein 
Verzeichniß der vornehmſten Schriftſteller, 
die der Ausbruͤche gedacht haben, gegeben iſt. 
Der fuͤnfte Abſchnitt iſt ein Verzeichniß aller 
bis jetzt vom Vefuv ausgeworfenen Materien 
und der ſechſte enthaͤlt des Verfaſſers Vermu⸗ 
thungen von den Urſachen aller dieſer bewun⸗ 
dernswuͤrdigen Erſcheinungen. Die Urſchrift 
hat zehen Kupfertafeln, wovon die Ueberſet⸗ 
zung — nur die beyden erſten beybebalten 
hat. S. 163 und 172 iſt Talg ein Druck 
fehler; man leſe Tail, 


92 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibi. XIT. x. 


— 





XXX. 


1} prodromo veſuviano, in cui oltre 
al nome, origine, antichità, pri- 
‚ma fermentazione ed irruzione 
del Vefuvio,, fe n’efaminano 
‚tute’i fifttemi' de’ Filofof, fe n’es- 
pone il parere degli antichi Cri- 
ftiani , fi propongono le cautele 
da ufarfi in tempo degł incendi, 
e fi da’ il giudizio ful valore di 
tutti gli fcritcori Vefuviani. Va- 
poli 1790. 238 Ceiten in 8. 


| Ifr® diefes Buch, deſſen H. Doet. Lentin 
: nicht gedacht hat, verdient befanter zu 
ſeyn, indem der Verfaſſer, welcher in dem _ 
vorgefeßten Liriheil der Eenfur Antonio Der 
trani genant wird, mit ungemeinem Fleiſſe, 
alles, was die Gefchichte des Veſuvs betrift, 
zufammen gefamlet, wohl geordnet und gut 
erzaͤhlt bat. Vornehmlich find die Nachrich⸗ 
ten der Alten gefamlet und erflärt, fo wie 
auch alle bisher befant gewordenen Hypothe⸗ 
fen von der Entzündung des Berges und def: 
fen übrigen Erfcheinungen. ©. 222 ift ein 
Verzeichniß der dem Verfaſſer befant gewor⸗ 
denen Schriften vom Vefuo, nämlich die feit 
Musa 1631 


XXX. 7 prodromo Veſuviano. | 93 


1631 zum Vorfchein gefommen, gegeben 
worden, und zugleich kurze Beurtheilungen 
derfelben. Die Anzahl der Schriften ift doch 
nur 106. Der ſiebente Abſchnitt ſcheint dem 
V. ganz zu gehoͤren; er enthaͤlt viele Regeln 
der Vorſicht, die von den Nachbaren bey ei⸗ 
nem Ausbruche zu beobachten ſind. Sichere 
Anzeichen eines bevorſtehenden ie 
Eennet man doch noch nicht. 


Gelegentlich gedenke ich auch hier einer 
Samlung verfhiedener Schriften vom Veſuv, 
welche unter folgendem Titel zufanimen ges 
druckt find: Dei vulcani‘o monti ignivomi 
piu noti, e diftintamente del Vefuvio offerva- 
zioni filiche e notizie :iftoriche di, vomina 
infigni di vari tempi, raccolte con diligenza. 
Livorno 1779. 2 fleine Bände in 8: In 
Diefer Samlung findet man den oben Bir 
blioch. VI ©. 540 angezeigten Catalogo del- 
le materie appartenenti al Vefuvio, deſſen 
Verfaſſer hier genant ift: "Abt Serdinando 
Galiani, welcher auch bey biefem Abdrucke 
noch Anmerfungen -beygefügt bat. Sonſt 
findet man bier auch Auffäge von Targioni 
Tozzetti, Magalotti, Strange und andern. 

Aa * 





XXXI. 


94 phyſikaliſch ⸗Oekon. Bibl XML. 1. 





Er XXXI. 
Hiſtoriſch⸗ politiſch⸗ geographiſch⸗ ſta⸗ 
tiſtiſch⸗und militaͤriſche Beytraͤge, 
die koͤniglich-Preußiſche und bes 
nachbarte Staaten betreffend. Ers _ 
ſter Theil Berlin 1781. 389 Sei 
ten in 4. Zweyten Theils erfter 

Band 356 Seiten. 


ieſe Beyträge find für die Polizey und 

n Cameralwiffenfchaft wenigftens eben fo 
lehrreich, als für die Gefchichte, und ich bin 
. gewiß, es werde meinen Leſern angenehm feyn, 
Fe näher Fennen zu lernen; doch fehränfe ich 
mich auf folche Stücke ein, welche fih für 
Diefe Bibliothek ſchicken. Den Anfang macht 
eine Befchreibung der Preußifchen Salzwerke, 
worin aber auch zugleich die Preußifche Nutz 
zung des Salzregals kurz und gut erflärt iſt. 
. Der Verbrauch des Salzes ift fo beftimt; 
jede Perfon, die über 9 Jahre alt ift, muß 
vier Megen verzaͤhren, wenigftens.bezablen; 
wenn vier oder mehr Perfonen in einem Haus 
ſe ſind, werden noch für Einfchlachten und 
für den aufferordentlichen Verbrauch 2 Megen 
gerechnet. Jede milchende oder trächtige Kuh 
ift zu 2 Metzen angelegt; eben fo viel wird 
für 10 milchende Schafe gerechnet und = 
zeben 


xxxi Siſtoriſch⸗ politiſche Bepteäge. ‘55 


zehen guͤſte Schafe oder Hammel müß- eine 
Metze genoinmen werden. Dder man rechnet 
“auch ſo: taufend Menfchen verbrauchen jähr: 
lich staft 12 Scheffel 124 Megen; Hundert 
‚Brauchen 31 Scheffel 445. Meßen ; zehen 
Brauchen 3 Siheffel 245 Meben, und ein 
Menfc Braucht s Meben. Die Erzählung, - 
wie der. König dieß Regal jeßt in Neufchatel 
nußet ©. 21 ift leſenswerth. Es ift befant, 
wie fehr die freyen Einwohner fich wider: Zus 
dringlichkeiten wehrten. Jetzt da der König 
den Verkauf allein hat, beträgt doch die Ein⸗ 
— nicht viel; wie dann auch wohl weni⸗ 
ge Laͤnder ſeyn möchten‘, wo fo wenig Salz, 
als dort verbraucht wird. Die Leute falzen 
ihre Speifen faft gar nicht, Butter gar nicht, 
Kaͤſe ſehr wenig. Fleiſch einzuſalzen, tft 
faſt nicht gebraͤuchlich, oder es geſchieht mit 
Salpeter. Die Leute ſollen doch das Salʒz 
nirgend wohlfeiler, als aus den koͤniglichen 
Magazinen erhalten koͤnnen, daher Untet⸗ 
ſchleife nicht vorformmen. Der ganze dortige 
Abſatz wird nur auf 1500 Tonnen angeſchla⸗ 
gen. Der Ueberſchuß aus den ſaͤmtlichen 
Salzgefaͤllen hat inter Friederich I, jährlich, 
. oder eigentlih von 1696 bis 1697, nicht 
mehr als 42796 rthl. betragen; aber jet kann 
man’ den-ganzen Weberfhuß, der vom Salz⸗ 
weſen zur General; Domainen + Cafle flieſſet, 
ſicher auf 600,000 rthl. rechnen. 
er 


96 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XII. ı 


.-.» Der Auffag S. 403 Grundlinien des 
Preußiſchen Finanz: und Cameralweſens iſt 
ehemals von einem Miniſter abgefaſſet wor⸗ 
den, und enthaͤlt Vorſchlaͤge, die zum Theil 
nachher befolget worden. So findet man hier 
z. B. die erſten Entwürfe zu der Dber: Era: 
——— 


Noch wichtiger iſt S. 53 die Nachricht 
von den durch zergliederte und vererbte Vor⸗ 
werke entſtandenen Doͤrfern im Brandenbur⸗ 
giſchen von, 1531bis 1688. Der Vorſchlag, 

Vorwerke zu zergliedern und das Land zum 
erblichen Beſitz an viele Familien zu verthei⸗ 
‚fen, ward ſchon ums Jahr 1531 dem Chur⸗ 
fuͤrſten von dem Kammer: Director Bernd 
von Arnim vorgelegt, kam aber damals nicht 
zur Ausführung. Ein. Sohn diefes von Ar⸗ 
nim ging nach Sachſen, und übernafm da⸗ 
-felbft die Zertheilung faft 300 Vorwerker, 
wodurch die Sächfifchen Länder fehr viel ges. 
-wonnen haben. In dem Brandenburgifchen 
vergaß man zwar diefe Borfchläge nicht, aber 
erſt ums J. 1685, als die Franzofen aus 
theologiſcher Dumheit Unterthanen N 
‚wurden fie eigentlich genußet. 


. ©. 101 wird eine Fönigliche Reſolution 
angefuͤhrt, die freylich ein richtiges und billi⸗ 
ges Urtheil über die Nutzung der Regalien u. d. 
Br ents 


XXXI. Storiſchapolitiſche Beyträge. 97 


enthält. . Als im J. 1764 die Frage ent⸗ 
ſtaud, ob man den Preis des Glaſes im 
Lande erhoͤhen folte, ſchrieb der. König eigen⸗ 
haͤndig unter den Vorſchlag: Man kan leicht 
die Revenues erhoͤhen, wenn man die Waaz . 
ren theuet verkauft; aber das iſt ein ſolches 
Mittel, welches ich mit meinem Wiſſen nie: 
malen verſtatten werde. 


©. 111. eine fehr ausführliche Befchreir 
bung von Oftfriefland. Man rechnet, daß 
das fand auswärts wenigftens jährlich 3000 
Stuͤck Pferde, jedes wenigftens zu gortbl. vers 
fauft, wodurch eine Einnahme von 120,000 . 
rthl. erhalten wird, Die Gefchichte der Em⸗ 
der Herings Gefelfchaft ift S. 141 erzaͤhlt. 
Man hat zufegt, durch Vertheilung von 750 
Actien, ein Kapital von 150,000 Holländ. FI. 
zufammen gebracht, wovon 1771 zehn Her 
rings : Bunfen un worden. Fine 
Bunfe Foftet mit Segel, Thauwerf, an Ger 
rärfchaft und Victualien ungefähr 7180 rthl. 
Dennoch bat die Gefelfhaft nur einen arm⸗ 
feligen Gewinn. Warum der Walfifchfang 
wiederum aufgegeben worden, und warum 
Diefer überhaupt. fehr wenigen Vortheil abs - 
werfen fan, iſt S. 143 gut erflärt worden. 
Don den Iandeshberlichen Einfünften. Die 
dortigen Polizey: Anftalten weichen in mans 
chen Stücen fehr weit von denen in den uͤbri⸗ 
pbhyſ. Oekon. Bibl. XI 9.168. G , get 


"98 Phyſtraliſch Oekon Bibt ZU r. 


Be Pteußiſchen Staaten ab. Handlung uiid 
andwerfe" werden dort mehr auf Dörfern 
oder dem platten Lande, als in Städten ges 
"trieben. Es giebt dort wenige veiche Edelteit: 
te, einige keiche Kaufleuthe, aber unter den 
Bauern trift man noch mehrere an, die wohl 
100,000 bis 120,000 tthl. ‚und darüber in 
Vermögen haben. 


S. 185 von den Helen —— 
| in der Churmark; eigentlich eine kurze Ges 
ſchichte derfelben von ihrem erften: Urfprunge 
an, Beym Antritt der Regierung von Fries. 
derich Wilhelm litten die Manufafturen ger - 
waltfam dürch die Werbung, da viele Hand: 
werker das fand verlieffen. - Don ran 
des tagerhanfes. 


©. 213 von der —— der Stadt 
Bernau. S. 334 mancherley Nachrichten 
von dem Hollaͤndiſchen Heringsfange. S. 
342 hiſtoriſche und politiſche Beſchreibung 
des Biſchofthums Paderborn. Der vorletz⸗ 
te Aufſatz in dieſem Bande handelt von den 
Vortheilen der Stalfutterung und der letzte 
von der in Meklenburg und Holſtein ver: 
fuchten Inoculation der Viebſeuche; beyde 
enthalten nichts neues. 


Deſto lehrreicher iſt der erſte Yuffag im 


zweyten — welcher die Geſchichte det 
Ver⸗ 


XXXI. Siſtdriſch⸗politiſche Beytraͤge. 99 


Verbeſſerung der Domainen erzaͤhlt. Man 
erkennet hier, wie aͤuſſerſt nachlaͤßig die Nut⸗ 
zung derſelben in den aͤlteſten Zeiten geweſen 
iſt. Gemeiniglich ſind ſie adminiſtrirt wor⸗ 
den, ungeachtet man oft die Adminiſtration 
eine Verpachtung geñant zu haben fcheint, 
Der Adminiſtrator gab den. Ertrag in Matus 
valien ,. die alſo noch befonders verfauft oder 
vom Hofe. verbraucht. wurden. Ordentliche 
Aufchläge won ‚Domainen: Gütern fcheinen 
noch nicht ein mal im 17ten Jahrhunderte 
gemacht zurſeyn. Die. eigentliche Verpach⸗ 
tung auf 6 Jahre ift erſt in: neuern Zeiten bez 
liebe: worden. Sm %. 1700 gab der Geh; 
Kammer: Rath von £uben den merkwuͤrdigen 
Vorſchlag ein, die Domainen zu jergliedern 
und in Erbpacht wegzugeben, welcher Aufs 
ſatz hier abgedruckt iſt. Dieſer ward gutge⸗ 
heiſſen und befolget, ungeachtet einſichtsvolle 
Perſonen ſchon nachtheilige Folgen vorhers 
ſagten; aber ſie wurden durch ein Verboth, 
wider die Erbpacht üble Reden zu fuͤhren, zum 
Stilfehweigen gebracht. Die VBerblendung 
rührte daher , weil anfänglich die Erbpacht 
mehr abtwurf,- als die vorige elende Nutzungs⸗ 
art eingebracht:hatte, und.an die Folgen, wels 
che nach Erhöhung dee Preife, entſtehen 
müften, wolte man nicht denfen.; Man war 
froh, wenn ſich reiche Perfönen zur Erbpacht 
angaben, die die caſus fortuitas tragen kon— 
G 2 | ten, 


100 Phyſikaliſch · Oekon. Zibl. XIII. 1. 


ten, weil man die Kammer wider dieſe ſichern 
wolte. Das Gute ward jedoch durch die Lu⸗ 
benſche Erbpacht bewuͤrket, daß man Geld 
erhielt viele Pfandguͤter einzuloͤſen, welches 
ſonſt nicht moͤglich geweſen waͤre. Es war 
hart, daß man annahm, die Zeitpacht muͤſſe 
der Erbpacht weichen, daher man die Zeit⸗ 
paͤchter ungeachtet ihrer buͤndigen Contracte 
von den Guͤtern jagte. Injwiſchen ſollen 
eben daraus ſchon die Erbpaͤchter den Arg⸗ 
wohn geſchoͤpft haben, man wuͤrde vielleicht 
einſt eben fo gewaltthaͤtig mit ipnenwerfahren. 
Dieß geſchah dann auch. Denn im: Jahre 
1711 gab König:Friederich I dem Hier: abges 
druckten Befehl, : die Erbpacht wiederum: in 
Zeitpacht: zu verwandeln. : : Die bisherigen 
Erbpächter erhielten die gnädigeBerficherung, 
daß fie bey. der Zeitpacht andern, die nicht 
mehr. biethen wuͤrden, vorgezogen werden 
folten. " ee 


. HR En; vr Yuyt, SB 
©. 195 Gefchichte und Befchreibung des 
Herzogthums Geldern. Die Zahl der Lands 
harten von Geldern koͤnte ich mit einigen 
aus meiner Samlung vermehren. Go vers 
miffe ich hier: ‚Ducatus Geldriae. novillima 
'defcriptio audtore Balthazaro Flor, a Berken- 
‚rode, fumptibus Henriei Hondii 1629. Noch 
feltener ift:die Charte: Gelriae, Cliviae, fini- 
timorumgue lagorum verifimaideferiptio ; eis 

* ne 


XRRT. Siftörifhspolitifche Bieperäge. 1012 


ne ſehr alte Charte ohne Namen des Kuͤnſt⸗ 
lers oder Verlegers. Die Verfaſſer der Bey⸗ 
traͤge haben vom Preußiſchen Geldern eine 
Charte beygefuͤgt, die etwas uͤber Weſel an⸗ 
faͤngt, und eiwas uͤber· Stevenſwaart herun⸗ 
ter geht, und ein kleiner halber Bogen iſt. 
Umer den Fluͤſſen des Landes iſt die Niers, 
welche oft gefährliche: Ueberſchwemmung 
macht; die im Ir769 gegebene Niers⸗Ord⸗ 
nung iſt hier S. 224 eingeruͤckt. Im Jahre 
1770 iſt ein Canal angelegt worden, der das 
uͤberfluͤßige Waſſer aus Der Miers indie Maas 
abführen fam Die. ehemals berühmte Folla 
eugeniana wird jegt von denen,. welche: the: 
mals das Land dazu hergegeben habe; ;ait 
einigen Orten zur Fiſcherey, An andern: zur 
Huch und Weide genutzt. Ums Jahr 1764 
dachte man wieder an die Vereinigung ‚Der 
Maas mit dem Rhein, aber man bofte Feis 
‚nen groflen Mugen und gab den Vorſchlag 
auf. Stärke der Viehzucht, befonders der 
Schaͤfereyen. Die Volkmenge ift 178 1 über: 
haupt gewejen 46,942 Menfchen,, Denen der 
König jährlich über 170 Laſt Salz verkauft. 
Die Einwohner find noch auf die einfältigfte 
Weiſe catholiſch, behalten alle Feyertage, 
hungern lieber als. daß: ſie von der Bigot⸗ 
terie nachlaſſen ſolten, und haben wenige un⸗ 
vbedeutende Gewerbe. - Die Föniglihen Raͤthe 
bey den beyden Collegiis ſind die gelehrteſten 
G 3 teute 


102 Phyſtkoliſch Oekon Bibl ZI. n. 


Leute der Provinz. Alle Verordnungen wer⸗ 
den in Der dort ganz herſchenden niederlande 
ſchen Sprache — SUCH 


S. 254 fehr, ‚ansfüpeliche: Raballen, über 
den gefamten.Zuflandıder Churmarf, woraus 
man die. Zahls der Einwohner der Städte, 
Dörfer u. Ki. aller koͤniglichen Aemter, al⸗ 
ler Fabriken, Manufakturen, alles vorhan⸗ 
denen Viehes, der Maulbeerbaͤume und den 
Ueberſchlag des geſamten Getreidebaues u. ſ. w. 
erſehen kan. Die Nachricht S. 273 von den 
in der Chur-Mark befindlichen Zucht⸗ und 
Arbeits⸗Haͤuſern iſt ungemein gut. Im 
Zuchthauſe zu Frankfurt an der Oder wird, 
wenn ‚jemand von fremden urisdictionen 
berein geſchickt wird, auf ein Jahr 8 tb 
8 gr: Receptions⸗Geld bezahlet. Auf jeden 
Züchtling wird fuͤr Brod und Koſt woͤcheñt⸗ 
lich 8 gr. 6 pf. gerechnet. Man finder bier 
auch das Verzeichniß der Bediente mit ihrem 
Gehalt. Die: Kleidung eines: Zuͤchtlings 
mänlichen Gefchlechts Foftet ungefähr 4 rıhl. 
ro gr. eines weiblichen 5 rthl 16 gr. 


Das Ende dieſes Theils. befteht noch in 
einem wichtigen Machtrage: zur: Befchreibung 
von Oftfriefland, wozu auch kuͤnftig noch eis 
ne genaue.Chartesgeliefert werden: foll,; Im 
Jahre 1781 fi — von — er 

aus⸗ 


xxxl. Siſtoriſch / politiſche Bepträge. 103, 


ausgegangen, und angekommen ſind dafelbft- 
1104 Schiffe. Die Aſſecuranz der Waaren 
von Emden nach Englandift 14 bis 3 Pros 
zent; und von Emden nach Hamburg ı bis 
2% Prozent. Nachricht von den Schulden, 
fo wohl denen, welche von dem legten Fuͤr⸗ 
ſten herrüßrten, als ſolchen, weldhe Emden 
und Die Landfchaft hatten; alle dieſe find ſchon 
berichtiget. ©. 330 von, den, Deich; Anftals 
ten; Verzeichniß aller landesherlichen Finanz⸗ 
und Cameral Verordnungen von, 1745 bis 
1781. — Der erfte Theil dieſer Benträg 
foftet 2 rehl. 9 mgr. und des zweyten Theile. 
erftier Band ı rehl. SG mgr. Wegen dieſes 
boben Preifes folten billig feine Verordnun⸗ 
gen, die ſchon bey Mylius und in andern, 
Samlungen flehen, noch einmal wieder abge | 
druckt werden. — Mac der Berficherung, 
eines Freundes find die Verfaſſer und Herz 
ausgeber diefer Beytraͤge, Hr. geheimer Se⸗ 
cretar Fiſchbach und H. Regiftratur : Aßis 
ftent König, ‚welche beyde bey dem Geneak 
Diteenpie Reben, 


I EN Tr A —* J 
ji ı 8 v4? irt:» l ı$ 3% 3°%7 
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164 Pyfikälife-Oekon. Bibl. Xur, 1 


2 X 4 








er 
— 





2** -er 
* 


XXXxI. 


Verſuch einer wirthſchaftlichen Natur⸗ 
geſchichte von dem Königreich Oſt⸗ 
und : MWeftpreuflen. Bon Tr. 
Sam. Bo. Deflau 1783. Drits 
ter Theil, 7027 Seiten n 


Nyn dieſem Theile find von denen Pflanzen, 
) ‚welche bereits in den Preußifchen Floren 

ſtehen, allerley Nachrichten aus Büchern gez 
Heben worden, wodurch denn freplich die eis 
gentliche Naturgeſchichte diefes Landes nichts 
gewonnen hat. Inzwiſchen fan doch das Buch 
von inländischen Landwirthen genutzet werden, 
denn in Der Wahl der Quellen ift der V. ziems 
lich glücklich geweſen. Der Abfchnitt ©. 642 
vom Ackerbau befchreibe feines weges den. 
Dreußifchen Ackerbau oder das Eigenthuͤmli⸗ 
che deffelben, ſondern es enthält einen alges . 
meinen Begriff des Ackerbaues, der abermals 
in Auszügen aus befanten Werfen befteht. 
Vielleicht wird man deswegen am menigften 
zufrieden ſeyn; denn auch bey einer ſehr eins 
gefhränften Naturkunde hätten Doch Nach⸗ 
richten diefer Art geneben werden koͤnnen. 
Es. fcheint, daß der V. folche nicht zu fams 
len Gelegenpeit gehabt, fondern ſich En vers 
* pro⸗ 


xxxii Bo Natutgeſt v. Preuſſen h. roz 


fptochene Beytt age verlaſſen hat, von denen 
nur wenige eingeloffen find. Dieſe findet 
man Bier als eine Zugabe beygedruckt, und 
fie ſind nicht ganz ſchlecht. Solten noch meh; 
tere einlatifen, fo wäre immer zu rathen, fie 
noch in den folgenden Theilen zu liefern. 
Denn, man erſieht Doch auch aus diefen Furs 
zen Berichten, daß einige Gürerbefiger die 
— mit Eifer und Geſchicklichkeit 
treiben. 


©. 30 findet man eine Nachricht von den 
Preußifchen Forftordnungen. Das tand hat 
sich ſtarke Waldungen, wiewohl im teuts 
ſchen Oberlande, welches aber einen guten 
Torfvorrath hat, ſchon die Abnabme bemerkt 
wird. In Ortelsburg kan man noch ein Fu⸗ 
der Holz für 4ggr. kaufen, und vor wenigen 
Jahren ward in den Gegenden um Lyk uud 
Johannisburg ein Fuder mit einem einzi igen 
ggr. bezahlt. Vom Holzhandel lieſet man ©. 
59 etwas weniges. Die Oſterrodiſche Heide 
bar ſchoͤnes Schifbauholz und Maſtbaͤume, 
Seit drey Jahren har ein Danziger Kauf 
mann den Handel durch Foftbare Unterneh: 
müngen für eigene Rechfrung erleichtert. Aus 
‚der Birfenrinde wird‘ durch eine nachlaͤßige 
hier, befchriebene Deftillation (deftillatio pet 
defcenfüm ), ein Oehl gemacht, welches Dags 
get BES und als‘ es gebraucht- m 


zos PhyſitauſchMykon Bihl Alhhg 


Sa 192. von. dei. ‚2ihenbreunerayen ıd 
den verfchiedenen Arten. der Ace... ie 
i Preußifche Aſche ift etwas [&lehter als, di e 

Rußiſche und Polniſche. S. J was, 
doc nur etwas befantes, von, der, Nik 
oder dem, Schwaden. ‚Der DB. at lc der 
wiß nicht verſtanden, ‚,. wenn-er glaub * ich 
wärtg nicht, daB .das Gras Fefuca fuitans 
fe. Was ich in Zweifel zog, war, ‚od man 
dieles Gras irgendwo baue, und ob nicht dag, 
was man unter diefem Namen in andern Ges 
genden ausfäet, eine Urt Hirfe fen... In dies 
ſer Vermuthung habe ich. mich. nicht ‚berfeben, 
und felbft der B. führe, ohne daß er es bes 
merft bat, ©. 286 felbft aus Helwing au, 
daß das Schwadengras, was in Teutfchland 
gefäet wird, von dem Preußifchen Manna, 
als welches wild wächft,.fehr weit unterfchies 
den fey. Man bat in Preuffen einen, ſehr 
einfachen Pflug, det. ©, 664. Zoch genant 
wird, und, vom Hafen, auch von dem Tatas 
rifchen Pfluge verfchieden if, Er ‚verdiente 
eine’ Befchreibung ‚und Abbildung. , Gern 
bätte ih ©. 686 Iefen mögen, ob man das 
Triticum, polonieum mwürfli in Polen bang, 
S 698 ſind ‚viele Arten, Preußifcher Biere 
geruͤhmt, aber Yon, feinem ift die Bereitung 
beygebracht worden... Was ©, 737 Zubel: 
grüße fen,, iſt nicht wohl zu rathen; vieleicht 
ee ©. ER Beweife,, ‚daß, — 


2 


{ 


KARL Bock Naturgeſ. 8,Praiffen:a. 107 


in alten Zeiten Weinbau gehabt“ hat—-S: 

921 ſteht: Nachdem nun die Tobafsadmini: 
fration allein den Handel mit dem gewonne⸗ 
nen Landtobak treibt, fo Iegen-fich wenigere 


auf dieſen Bau. Sie zahlet jetzt 184 31. m 


ter, da fonft die Anbauer au bis 27 Fi. das 
für löfen konten. Sch meyne eben fo eine 
Bemerkung in der erfien Ausgabe von des 
H. Buͤſchings Reife nah Rekan gelefen zu 
haben. Diefer Heine Auszug beweiſet, daß 
auch diefer Theil doch. wicht; ganz, leer an gu⸗ 
ten Nachrichten ift, nur ſind ſie zu ſehr Durch 
befante Sachen verdünner worden. . - 


ee 


168. Phyſitaliſch⸗ Oeron Bibi. AU. 1% 





— — — 
XXXIII. 
Beſchteibung einer Reiſe vurch 
Deutſchland und die Schweitz im 
— Jahre 1781. Nebſt Bemerkuns 
— gen uͤber Gelehrſamkeit, Induͤſtrie, 
Religion und Sitten von Friedrich 
Micolai. Erſter Band. Mit Kup⸗ 
©: ‚ferftichen: Berlin und: Stettin 
“1983. 313 Seiten in g nebft Bey» 
Jagen don 136 Seiten. Zweyter 
Band 676 Seiten nebft Benlagen 
von 50 Seiten. 


Yyise, welche mit fo.algemeiner Begier⸗ 
de erwartet worden find, als gegenz 
wärtiges, werden zu bald gelefen, als daß 
eine ausführliche Anzeige derfelben groffen 
Danf verdienen fönte. Mur kurz will ic) des⸗ 
wegen einige Nachrichten nennen. H. Nico⸗ 

lai bat überall die auf dem Titel bemerften 
Gegenftände aufgefucht und bemerft,, und das 
gegen viele unbeachtet gelaflen, welche die 
meiften Reifenden aufzufuchen und zu bes 
fhreiben pflegen. So findet man 3. B. von 
Bibliotheken, Sammlungen und Kunftwerfen 
nichts, oder von legtern doch nur fehr wenig. 


Dagegen, find aus Kalendern, Sueligeng 
las 


XXXIII. Nicolai Reife‘ 1,2. 109 


blaͤttern und andern Quellen viele Dinge an⸗ 
gegeben worden, worauf die wenigſten Rei⸗ 
ſenden zu achten pflegen. Die Gewerbe, ſo 
wie Polizeyanſtalten und aͤuſſerliche Religi⸗ 
onsverfaſſung, haben H. Nicolai am meiſten 
und liebſten beſchaͤftigt. Von dem gewoͤhn⸗ 
lichen Fehler der Reiſenden, nur Fehler und 
Maͤngel aufzuſuchen, ſolche zu belachen und 
ſpoͤttiſch Verbeſſerungen vorzuſchlagen, die 
man auch da, wo die Mängel noch find, lan⸗ 
ge vor Unfunft des Fremden gefant hat, und 
das Ausland gegen fein Vaterland zu verfleis 
nern, von diefem gemeinen Fehlern iſt dieſe 
Reiſebeſchreibung reiner , als vieleicht irgend 
eine andere. Lob und Tadel wechfeln hier im 
Berichte von jedem Orte fchnell mit einander 
ab, und in den Fleinen Nachrichten von Ges 
lehrten und andern merfwürdigen Perfonen, 
find Anzüglichfeiten und Beleidigungen ver⸗ 
mieden worden. Die Mannigfaltigfeit der 
Sachen iſt fo groß, daß wenige einen. Theil 
ehr werden: zurück legen fönnen, als bis fie 
ihn. ganz gelefen haben. Wie viele Bände 
noch folgen follen, und.die Zeit der Ausgabe, 
iſt ungewis, doch ift zum dritten und vierte 
Bande Hofnung auf Oftern 1784 gemacht 
worden. 


HM. bat gleich anfangs feine Reiſege⸗ 
särhfchaften — und bey der Gele⸗ 
gen⸗ 


110 Phpfikalifch-Veköit. Bibl XII. 1. 


genheit Reifenden tehren gegeben, die‘ ſehr 
nuͤtzlich find. Er hat an feinem Wiener + Was 
gen einen Wegmeſſer gehabt, den ein Ber⸗ 
liner Kaufmann, H. Catel, der ſehr glücklich 


in Erfindung vortheilhafter Werkzeuge ift, ans - 


‚gegeben. hat, und dadurch ift H. N. veranlaf 
fet worden, meine Beytraͤge zur Gefchichte 
dieſes Inſtruments mit neuen Nachrichten, 
die mir befonders angenehm find, zu vermebs 
ren. Er hat von feinem gebrauchten Weg⸗ 
meſſer und andern ähnlichen Angaben Ber 
fehreibungen und Abbildungen geliefert: - Die 
Am erften Theile vorfommenden Städte find: 
Jena, Koburg, Klofter Banz,. Bamberg, 
Erlangen, Anfpah, Nürnberg. . Derjenis 
gen Art Mühlen, worauf die Heinen fleiners 


nen Kugeln gemacht werden, ift doch auffer 


den ©. 88 angeführten Schriften, auch im 
meiner Technologie S. 266 und in meinen 
Beytraͤgen zur Defonomie u. f. w. 7 ©. 191 
‚gedacht worden; aber mir ift die hier gegebe⸗ 
ne Nachricht ungemein angenehm. - H. &es 
heimer Rath von Thuͤmmel hät eine folche 
Mühle im $. 1770, anderthalb Stunden von 
Koburg anlegen laffen. Die Banren famlen 
Stücke Marmor, fchlagen folche Klein, faſt 
vierecficht, und liefern fie an die Mühle, wel⸗ 
“che jährlich 2 bis 2 Millionen Stüd klei⸗ 
ner Kugeln daraus verfertigt. Diefe werden 
nach Der Gröffe das Taufend zu 40,60. 6is 

. 709 


u 
- UXXKXHT, Nicolai Reiſe i,2. ii 


70 Kreuzer Reichsgeldverfauft. Es iſt eih 
Müpiftein, in welchem concentrifche Furchen 
oder Rinnen befindiich find, worin auf eins 
mal zwey bis drittehalb hundert Marmor⸗ 
Stuͤcke gelegt werden. Ueber dem Mühl 
ftein, welcher umlaͤuft, ift ein hoͤlzerner Bloch 
angebracht, welcher die Steine andrückt, aber 
ſelbſt wicht umlaͤuft. Das Abſchleifen ſoll 
nur 3 bis Stunden Zeit erfodern. Die 
Mühle zu Walldorf im Meinungiſchen ſoil 
jeßt vernachläßigt werden. ©. Reßler von 
Sprenäseifen Topographie S. 18, 139 und 
Gruners fortgefeßte Berichtigung derfelben 
©: 79. — — 


Zuweilen hat H. N. phyſiognomiſche Bes 
trachtungen angeſtellet, unter denen ſich die 
über die catholiſche Phyſtognomie am meiften 
auszeichnen, Die ich, fo fonderbar fie-denen 
ſeyn mögen, welche: nie’ in carholifchen-täns 
dern gewefen find, wohl aus eigener Beobach⸗ 
tung befräftigen wolte. Die Nachrichten von 
Nürnberg find in diefem Bande die ausfübes 
lichften, wo die reichsftädtifche Unhänglichfeit 
an alten, theils jet Fächerlichen, theils wuͤrk⸗ 
lich fchädlihen Gewohnheiten, ſtrenger ges 
rüge find, als bey andern Gelegenheiten ges 
fhehn iſt. Vornehmlich wird hier die fehler: 
hafte Regierungsform ‚getadelt , wodurch vie 
Abnahme einer Stadt beſchleunigt wird, weh⸗ 

—F che 


112 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl.XIII. x. 


che zur Aufflärung von Teutſchland ungemein 
viel beygetragen hat. - Der Nürnbergifchen 
Induͤſtrie und efchigklichfeit der dortigen 
Künftler wird ‚hier das befante Lob beftätigt. 
Wer die Einrichtung der Loſung und die übris 
gen Nürnbergifchen Abgaben kennen will, 
findet hier vieles, was fonft nicht befant ges 
wefen, wiewohl Bergius in feinem Games 
sol: Magazin einen Aufjag eingerückt bat, 
der verglichen zu werden verdient. opti 


S. 282 vielerley artige Nachrichten von 
den Avtomaten des Vaucanſon, die noch in 
Ruͤrnberg vorhanden ſind und fuͤr 3000 Fi. 
verkauft werden ſollen. Vaucanſon muß von 
dein Floͤtenſpieler mehr Exemplarien verfer⸗ 
tigt haben, denn eines habe ich zu Peterhof 
auf einem Kayſerlichen Luſtſchloſſe nicht weit 
von Gt, Petersburg geſehn, welches der ges 
druckten Befchreibung- ganz glei war und 
fid) noch in gutem Stande befand. ch mers 
fe auch noch an, daß die von H. Nicolai 
©. 282” angeführte Beſchreibung in die 
Eneyclopedie vol. ı P- 448 Art. Androide 
— iſt. 


unter den Beylagen findet man S. 112 
ein Verzeichniß aller jetzt in Nuͤrnberg vor⸗ 
handenen Handwerke. S. 96 lieſet man, 
daß oft in manchen Jahren in einer eiesiaen 

Werks 


XXxII. licolar'Reife'r, % 73 


Werkſtaͤte 30,000 Dutzend Hökerner Troni⸗ 
peten, womit die Kinder ſpielen, gemacht find, 


Der zweyte Band möchte wohl den .meir 
fen Leſern noch angenehmer ſeyn, vornehm⸗ 
lich wegen. der: vielen mannigfaltigen ſcharf⸗ 
ſinnigen Bemerkungen über den UÜnterſchied 
der Proteſtanten und Catholiken in Abſicht 
der Sitten, der Induͤſtrie, der ganzen Den⸗ 
fungsart- undn Geſichtsbildung. Sie find 
fo treffend, daß jeder Proteſtant, welcher fich 
in catholiſchen Laͤndern aufgehalten hat, die 
Richtigfeit anerfennen wird. Weil der Jg 
halt größtentheils diefer Art ift, fo läßt fi 
bier wenig auszeichnen. ©. 384 ei 
N. Die Schäferfhen Verſuche, aus alleriey 
Materialien Papier zu machen. ‚Sie verdies 
neti auch gerdiß Dans aber die tfäche, warz - 
um fie noch wenig genutzt ſind, laͤßt ſich, wie 
mir deucht, sfeicht finden. Alle Verſuche ha⸗ 
ben noch zur Zeit nur ſchlechtes, obgleich 
brauchbares Papier geliefert; aber zn gemei⸗ 

nem Papiere, können unſere Mühlen Lumpen 
genug haben, und es iſt nicht wahrfcheinlich, 
daß man die vorgeſchlagenen Materialien zur 
allen Zeiten in der Menge und in ſo geringem 
Preiſe haben koͤnte, daß ein — 
darauf rechnen und davon Vortheile ho en 
duͤrfte. Inzwiſchen würde: man vielleicht, 
wenn man viele Verſuche dieſer Art in Groſt 
Phyi: Oekon. Bibl. XIIIB. A St. H ſem 


x Phyfitalifih-Dekön. BibEXUT. 1. 


fem anftellete, wohl noch ein Material zu ſehr 


gutem feinem Papier finden, welches, wegen 
des hohen Preifes, die Koften der Gewin⸗ 
nung oder Einfanilüng Bezahlen fönte. Weber 
den Zuftand der Manufakturen im Defterreir 
chiſchen liefet man hier zwar nur kurze, aber 


Nicht unerhebliche Bemerfungen.; Die Reife - 


auf der Donau nach Wien iſt befonders ans 
genehm befchriebein.. Die Beſchreibuug von 
dieſer Hauptſtadt iſt noch nicht geendigt. Ein 
Grundriß derfelbensift hier nach den ueueſten 
Verbeſſerungen beygefuͤgt worden; er iſt ein 
halber ei | 


er 








"XXXIV.. HS Se 7 


- Betrachtungen über einige ſi — EN neuer: 
lich in die Forſtwiſſ enſchaft einge⸗ 
gs n ſchlichene irrige Lehrſaͤtze und Kuͤn⸗ 
ſteleyen,wie auch andere nuͤtzliche 
J— Gegenſtaͤnde fuͤr die Liebhaber und 
RN —— der Forſtwiſſenſchaft, 
von ‚Maurer, Oberfoͤrſter 

zu S ei Leipzig — 228 Sei⸗ 
en, ten in.8. — + Thal, > 
N V. mwiderleget faft auf alfen Seiten 
den nun vetftorbenen von Brocke und 


zwar mit toren harten ———— als die 


prak⸗ 


XXAV. Maurer Betrachtungen. 115 


praktiſchen Forſtſchriftſteller, z. B. Doͤbel, 
Buͤchting, Beckmann und ſelbſt auch von 
Brocke, ſich bisher erlaubt haben; jedoch iſt 
er nicht fo ſehr wortreich als jene, auch maͤſ—⸗ 
figt er Die Verfpottung ein wenig mehr. Da 
er nun fehr gute praftifche Kentniß befiger, 
fo koͤnnen diefe Bogen fo wohl von denen ger 
nutzt werden, welche. die Theorie: der Forft: 
wiflenfchaft,. welcher H. M. wie alle Prafti: 
fer nicht gut: find, bearbeiten wollen, als 
auch von denen, welche fich mit der Praxis 
befchäftigen.” -Die meiften Erfahrungen des 
Verf. betreffen die Wartung der Nadelbäus 
me. Diefe foll man vom April bis May vers 
fegen, und alsdann die Erde nicht feft antres 
sen, ſondern nur mäßig andrüsfen. Die 
Baͤumchen gehen am ficherften an, wenn bald 
nach dem Verſetzen ein Regen: folgt. G.s6 
wie man. die Gehaue nad) der vortheilhafter 
fen Weltgegendirichten fol; welches der V. 
mit ‚einem beſondern Wi die Windhanerey 
nennet. Solche unangenehme: Augwüchfe 
muß man fihhier.oft gefallen laffen:, ©. 78 
von der Wartung der Rothbuchen. Im Ab: 
ſchnitte S. 109 lieſſe fi) manches beſſern, 
weil ſich der. V. einbildet, jede Pflanze habe 
ihre eigene beſondere Nahrung, und. daher 
fen es vortheilbaft, mancherley Baumarten 
neben einander zu jiehen. Warum wachfen 
anf einer Wieſe fo viele Arten Pflanzen unter 
PA 0 H 2 ein⸗ 


—X 


116 Phyfitalifä- Beton. Bibl. KT. x. 


einander, fraͤgt der V. wenn nicht alle diefe 
eine verfchiedene Nahrung hätten? — Aber 
iſt es Teichter zu begreifen, wie aus Einer 
Mahrung in einer Pflanze oder auch in einem 
Thiere fo verfcehiedene Theile entſtehn; 3. B. 
Holz, Saft, Rinde, Gummi, Harz; Kno⸗ 

chen, Hare, Fleiſch, Horn u. ſ. w. iſt es, 
ſage ich, leichter zu begreifen, wie alle dieſe 
verſchiedenen Koͤrber aus Einer Nahrung ent⸗ 
ſtehn koͤnnen, als wie aus Einer Nahrung ver⸗ 
ſchiedene Pflanzen erwachſen? Bey dem Wir 
derwillen wider eine gruͤndliche Theorie, die 
ohne Naturkunde nicht moͤglich iſt, ſolte ſich 
der V. nicht uͤber die praktiſchen Arbeiten hin⸗ 
aus wagen. — S. 129 ſagt er ſelbſt: Der 
Staat giebt und Bred; wit ſind aber auch 
verbunden „"demfelben zu zeigen, daß mir 
noch etwas mehr wifien, als: Hölzer nieder⸗ 
fchlagen. — Sehr wahr! Ein gefchickter 
Förfter muß ſich zu feiner Bedienung, fo gut 
wie der Jurift, durch eine‘ gruͤndliche Theorie 
vorbereitet haben; und'es iſt nicht fein, daß 
HM. fo: oft ſchiefe Blicke auf gelehrte Ken⸗ 
ner des. Forftwefeng wirftz wiewohl ich den 
von Brocke nicht zu vertheidigen- verlange, 
der fich feldft wenig mit. Marägtunde! abgege: 
De part: | 


17 





XXXV. 


=; ® & . u 


— — rt — — 





XXXV. 


Naturſyſtem aller bekanten in- und 
auslaͤndiſchen Inſekten. Nach 
dem Syſtem des Ritters Carl von 

Linne bearbeitet. Von Carl 
Guſtav Jablonsky. Der Schmet⸗ 
terlinge erſter Theil. Mit ſechs 
illuminirten Kupfertafeln. Berlin 
1783. 8. — 3 Thal. 


Ein⸗ vorlaͤufige Anzeige dieſer groſſen Uns 
ternehmung iſt ſchon Biblioth. XII S. 
614 gegeben. Herr Jablonsky gedenkt die 
Beſchreibung der Inſekten mit Abbildungen 
zu liefern, und zwar volſtaͤndiger, als es bis— 
ber von jemanden geſchehn iſt. Den Anfang 
macht er mit den Schmetterlingen, doch foll ' 
auch nächftens fchon der erfte Theil der. Käfer, 
neben dem zweyten, Theile der Schnietterlinge 
erfolgen. Dem gegenwärtigen ift ein Auffag 
in. Form eines Briefes vorgefeßt, worin Anz 
leitung zum Zange, zur Erhaltung und Auf 
bewahrung der Infeften gegeben if. Man 
finder darin fehr viele brauchbare Regeln, 
doch wohl nicht fo volftändig, als manche ers 
warten möchten. Diele von andern gegebene 
gute Vorfchläge find bier nicht berührt worz 
ers » H 3 den, 


118 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl XIII. r. 


den, und wenige moͤchten wohl Neigung und 
Zeit haben, ſo ſorgfaͤltig und umſtaͤndlich ihre 
Samlung anzulegen; vielleicht waͤre es gut 
geweſen, wenn auch auf dieſe Ruͤckſicht ge: 
nommen und ein etwas kuͤrzeres Verfahren 
angegeben waͤre. Die Wartung der Raupen 
und die Aufbewahrung der Puppen iſt beſon⸗ 
ders volſtaͤndig gelehrt, und auch erfahrne 
Entomologen werden gewiß dabey manches 
neue finden. Daß Puppen in warmen Zim⸗ 
mern auch im Winter ausfommen, wird ins 
zwifchen vielen aus der Erfahrung befant 
feyn. 


Naͤchſt diefem Auffage folgen algemeine 
Betrachtungen über die Raupen, worin fehr 
ordentlich alles vereint geliefert ift, was die 
Beſchaffenheit, die Verfchiedenheit, die Les 
Bensart und das Wachsthum derfelben bes 
trift; Doch ift eigentlich nur die Rede von den 
Raupen der Schmetterlinge. Diefen fpricht 
Der. B. den Gebrauch der Augen ab. Bon 
der Eintheilung der Raupen nad) den Füffen. 
Bon ihrem Aufenthalte. Es fey ohne Aus: 
nahme wahr, daß aus den Raupen, welche 
die helleften und fchönften Farben haben, - 
Schmetterlinge von fehr einfarbigen Zeichnuns 
gen entftehen; dahingegen die unanfehnlich: 
ſten Raupen die fchönften Schmetterlinge wer: 
dey. Die Berglieberung der Raupen ei 

em 


XXXV. Tablonsty Schmetterlinget. 119 


dem de Geer. ©. 78 von den Schmetterlin: 
gen, welche als Schmetterlinge — 
. B. Pap. — jo, urticae. U, 0. 


S97 von ben Puppen: ihter Entſte⸗ 
hung, Berfchiedenheit der Bildung u. f. m. 
Die Verfuche, welche wegen der Aus duͤnſtung 
und des Athemholens der. Puppen gemacht 
worden. G.:129 Verſuch einer Eintheilung 
der Puppen. ©. 137 von Den Feinden der 
Puppen, und unter diefen auch S. 147 von- 
dem Fadenwurm. Die Bemerfung, daß der 
Saft einiger Puppen giftig ift, oder Doch wer 
nigftens beftige Entzündungen der Augen vers, 
urſacht, S. 150 ift merkwuͤrdig und fan zur 
Warnung dienen. ©. 154 algemeine Ber 
trachtung der Schmetterlinge, ihre Theile, 
tebensart u.f.w. Erflärung der Linne iſchen 
Eintbeilung, und derjenigen, welche Fabrii 
cius gegeben hat, Der B. folgt der erſtern. 


Die in diefem Theile befchriebenen und 
‚abgebildeten Arten find: Priamus, Amphri- 
fus ; Remus mas & femina, auch eine Abäns 
derung. beyden Gefhlehts, Helena, Amphi- 
medon, Minos, Panthous, Pandarus, 1005 
von hier die erſte Abbildung gegeben ift, wies 
wohl fie in einigen Stücken etwas abzuwei⸗ 
hen und eine Abart zu feyn ſcheint; Meninon, 
Laomedon; Androgeus. Diefer Theil, hat 


24 ſechs 


120 Phyfitalifchr®ekon. BibL-XHT. 1. 


ſechs Tafeln mit Abbildungen der Schmetter: 
linge, denn die fiebente, Die nicht mit einer 
Zahl bezeichnet ift, dient zur Erklärung der 
zum Fange und zur Erhaltung der Inſecten 
noͤthigen Werkzeuge. Raupen und Puppen 
find nicht abgebildet. Die Mahlerey ift, wie 
ich elaube, fo, daß man daben zufrieden ſeyn 
Fan, fie ift gewen,.und fält ſehr gut in die 
Augen: Die Urzeichnungen find vom H. Kruͤ⸗ 
ger, dem jünger, der ſchon durch das ichthyo⸗ 
logifche Werf des H. Doct. Bloch ruͤhmlich 
Befant ift; die Tafeln aber find unter Aufſicht 
des H. Daniel Bergers, zum Theil auch von 
H. Bodnehr, der ebenfals die Tafeln für 9. 
Bloc) geliefert hat, geftochen. Alle Kupfer 
haben Duartformat, und die Käufer werden 
wohl thun, wenn fie folche in einen Quarts 
band famlen wollen. Mit Abbildungen der 
Abarten will fich der V. nicht aufbalten, und 
auch nur felten, wenn es durchaus nöthig. ift, 
wird auch die üntere Geite der Flügel vorge: 
ſtellet. In der Borrede verfpricht der V. ein 
entomologifches Wörterbuch, worin alle gut 
überfeßte teurfhe Benennungen  vorfommen 
follen, in einem der. folgenden Theile-zu lies 
fern. Den Befigern der. Bäffonfchen Na⸗ 
turgefchichte muß dieſes neue Werk befonders 
angenehm feyn, weil es zu derfelben die En⸗ 
tomologie liefert, und ſie dadurch Hofnung 
zu einer — Thiergeſchichte erhalten; 
wie⸗ 


XXXV. Tablonsty Schmetterlinge. 127 


wiewohl fonft freglich diefes neue Werk von 
jener ganz abgefondert ift. Ra 


*w 





XXXVI. 


Caroli de Geer genera & ſpecies in- 

ſectorum ex auctoris ſcriptis ex- 
traxit, digeſſit, latine quoad par- 
tem reddidit, & terminologiam 
infetorum Linneanam addidit 
Andreas FJolian. Retzius ,. prof. 
‚reg. & boran. demonftrator Lun- 
denfis. Zipfiae 1733. 220 ©ei: 
ten ing. — zrthle 


Se fel. de Beer hatte ſich eine Einthei⸗ 

lung der Entomologie entworfen, Die 
wenig befant geworden, weil fiein dem koſt⸗ 
baren Buche verbreitet ift, fo daß man fie 
nur mit Mühe da heraus finden kan. N. 
Prof. Reg hat diefe übernommen. Er lies 
fert bier erſtlich die algemeine Eintheilung, 
nächft dieſer die Gefchlechter und dann alle 
Arten, welche de Geer befchrieben hat. Weber: 
al find die Kenzeichen Iateinifch überfeßt, 
und die von de Geer gebrauchten franzöfifchen 
und darunter die Linne iſchen Namen beyger 
feßt worden. Die Anzahl aller Arten ift 1446, 
Re | 8 Man 


\ 


122 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI. r 


Man hat alfo Hierdurch ein fuftematifches 
Regiſter über das vortrefliche Werk erhalten, 
welches aber auch denen dienen fan, die felbis 
ges nicht befißen. 


XXXVNI. 


Plantae alpinae Carniolicae. Colle- 
gie et defcripfir Zacguet, philof. 
E& medic. dot. anatomiae, Chir- 
urgicae artis atque obftetriciae 
profefl. Viennae fumptibus J. 
P.Kraus. 1782. 4 Bogen in Gros⸗ 
quart. — Irthlr. 


He Prof. Hacquet zu Laubach, welcher 
den Naturforſchern laͤngſt durch viele 
wichtige Entdeckungen und Bemerkungen be⸗ 
kant iſt, liefert hier genaue Beſchreibungen 
und vortrefliche Zeichnungen in natuͤrlicher 
Groͤſſe von Pflanzen, welche er zuerſt auf den 
hoͤchſten Gebuͤrgen in Crain gefunden hat. 
Die Vorrede laͤßt noch eine Fortſetzung hof 
fen. Die bier gelieferten Pflanzen haben ihre 
Bennamen von den Dertern, wo fie gefunden 
worden, erhalten. Es find folgende: Carlina 
utzka,. die den Namen. acaulis vielmehr vers 
dient, als diejenige Art, welche Linne ſo ge⸗ 
nant bat, als welche zuweilen einen Schuß 

lan; 





XXXVI. Hacquet, plantae alpinae.. 1230 


Langen Stiel bat. Der V. wundert fih, 
Daß diefe Pflanze der Beobachtung des Mat: 
thioli und Scopoli entgangen ift. , Sie fan 
wie Artfchocken verfpeifet werden, und fcheint 
Dazu des Anbaues werth zu feyn.  Illece- 
brum kapela. Rhamnus hydrienfis. Gentia- 
na terglovenfis, eine nahe Berwandtinn von 
G. pumila und acaulis. _ Oenanthe karfthia, 
die der von Jacquin abgebildeten Oen. pim- 
pinelloides ſehr nahe koͤmt. Clathrus hydri- 
enſis. Leontodon terglouenſis. Myoſotis 
teglouenſis, die H. Hacquet zuerſt ſelbſt in 
den Beſchaͤftigungen der Berliner Raturf. 
Geſelſch. I für eine Aretia gehalten hat. Sca« 
biofa trenta, die der tranfilvanica des Jacquin 
aͤhnlich iſt. Athamanta golaka. Potentilla 
terglovenfis. Carlina pola. Die Zeichnun: 
gen füllen fünf fehr groffe Tafeln, die auf 
berlihem Papier fehr fauber abgedruckt find, 
fo daß es einem faft leyd thut, dieſe Tafeln 
nach dem Quartformat brechen zu laſſen. 


XXXVIII. 


f 


124 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XUT. r. 





XXXVM. 


P. T. Navier Gegengifte des Arfes 
niks, aͤtzenden Sublimats, Span⸗ 
gruͤns und Bleies. Mit Anmer— 
kungen von Weigel. Zweyter 
Band. Greifswald. 1782. 206 
Seiten in Grosoctav. | 
N“ erfte Theil ift Biblioth. XII ©. 302 
= angezeigt worden. Auch der zweyte 
enthält nicht allein heilfame Warnungen, fons 
dern auch. nicht wenige neue chemifche Bes 
nierfungen. Man verkauft einen Teig wider 
die Ratzen, den man auf Brod fchmieren foll, 
und die Verfäufer verfichern, daß er nichts 
gefährliches für die Menfchen enthalte; aber 
wenn man ihn chemifch unterfucht, entdeckt 
man dennoch Urfenif darin. „ Den Liebhaber 
der Chemie werden die vielen Verſuche über 
Auflöfung des Queckfilbers in allen Säuren 
und über deſſen Bereinigung mit andern Mes 
tollen angenchm feyn. Am Ende ift ein gu⸗ 
tes Regifter. - Hen. Prof. Weigels Anmers 


kurngen find aud) bey dieſem Theile lehrreich, 
obgleich nicht fehr zahlreich. 





XXXIX. 


a 8 125 


— 








XXXIX. 

Kurjer Unterricht von Spaͤhnkolben, 
wie felbige geſchwind koͤnnen ver: 
„fertigt ‚und zu Erfparung des dies 
“fen Lederwerkes ben allen Saug⸗ 
werken und. Kunſtgezeugen zu Als 
hebung der, Waffer mit Vortheil 
gebraucht werben ; nebft einer ar 
fchreibung von einer Spahnmuͤ 
worauf die zur Einfeßung oder; Bes 

liederung gedachter Kolben gehoͤri⸗ 
gen Spaͤhne koͤnnen gezogen wer⸗ 
den; erſteres angegeben und aufge⸗ 
Bi von Carl Immanuel Löfcher 
"in Freyberg. geipjig 1793. '3 80: 
gen in g und ı Bogen Kupfer, —— 
Al 
| FR wilfaus dieſen drey Bogen keinen weit⸗ 
laͤuftigen Auszug machen, aber es ſolte 
mir lieb ſeyn, wenn. ich geſchickte Männer:, 
weldye bey. Bergmwerfen ſtehen, oder die fonft 
mit Waller: Mafchinen zu thunnbaben, "auf 
den Borfchlag des Verfaffers:aufmerffan mas 
en: föntd!: Dieſer beſteht nämlich: dariu, 
daß man die Kolbeniftatteders mit den feineh 

— Spaͤhnen umnlegen ſoll, welche = 

en 


26 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XUT. ı. 


den Scheidenmachern und Futteralmachern ge⸗ 

braucht werden, auch ehemals ſtat Pappe von 
Buchbindern gebraucht worden. Eine Zeich⸗ 
nmung erlaͤutert dieſen neuen Gebrauch Der 
Spaͤhne. Die Vortheile ſind nicht gering. 
‚Ein lederner Kolben Fan kaum unter ıı Thal. 
„eingefeßt,werden, dabingegen ein Spähnfol: 
‚ben 6 pfen. oder höchftens ı ggr. verlange. fans 
ge und oft wiederholte Verfuche haben bewie: 
‚fen, daß ein folder Kolben zehen bis zwölf 
Wochen dauert, und da die ledertien von vi: 
drrolifchen Waffer oft in 8 Stunden zerfreffen 
werden, fo Leiden hingegen die Spähne nichts 
davon. :. Eine. zweyjähtige Erfahrung hat 
auch gezeigt, daft nicht — — er 
sie ſenſt nörbig fege.: — 


Bey dieſer Gelegenbäit hat, Ber Verfaſſ er 
eine Nachricht don. der, Verfestigung diefer 
Sopaͤhne gegeben, die deſto mehr Dank ver: 
dient, je weniger davon’ bisher en gewer 
fen iſt⸗ Ich habe: ſchon Lange geſucht, eine 
ausführliche Befchteibung davon zu. erhalten, 
undtich mwünfche, daß auch die, welche num 
Ma Loͤſcher gegeben bat,’ von andern. ergänzt 
werden mögen ?. Die einzige Nachricht, Die 
mir bisher davon: vorgefonmen: ift, ſteht in 
Duhamel von Fallung der Wälder. Nuͤrn⸗ 
berg 1766. 2 Theile in 2 und zwar:llS. 
aß: . "Der Hobel; 4. Denusöfcher ‚befchreißt, 
ar weicht 


- 


XXZIX. Löfcher von Späbnfolben. 127 


weicht doch in einigen Stücken von demjenis 
"gen, den Duhamel gekant hat, ab. Letzterer 
wird auch durch eine Kurbel, die von zween 
Perſonen gedrehet wird, bewegt, dahingegen 
H. Loͤſchers Maſchine, die auch abgebildet iſt, 
von einem Waſſerrade getrieben wird. Wo 
werden detin in Teutſchland dieſe Spaͤhne am 
Ba und — gemacht? x 


Pe 
f} 
2 





XL. 2 J 


Samlung der toichtigften. Kegeln in 
et der Baumgaͤrtnereh. Leipzig 1783. 
9 Bogen in 8. — 9 mgr. 

— | 


Fer ungenante Verfaſſer. hat aus den 
u, fen Buͤchern von der Baumzucht, 
weiche ihm bekant ſind, und die er in der 
Vorrede genant hat; die vornebmften Regeln 
zuſammen geſchrieben, um damit denen zu 
dienen, welche weder Gelegenheit, noch Zeit 
haben, alle a — — zu AR ZN 


1.3; e:3 





128 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl; XII. ı. 








XLI. 


geues Magazin für die Liebhaber der 
Entomologie. Bor J. C. Fueßly. 
Viertes Stuͤck. 1782.8. — 12 
mgr. 


Si dieſem Stuͤcke iſt nun der erſte Band 
Dt geendige. Es enthält folgende Auf: 
füge: ©. 333 Hrn. ‚Herbft Berbefferung 
der entomologifchen Fehler in Schröters Ab⸗ 
" Handlungen. 344 Römer Beyträge zur 
entomologifchen Bücherfentniß, uud zwar von. 
den Mahlern und.-ihren Werfen. «. Zugleich 
eine Unmeifung zu dem was bey Abbildung 
eines Inſeets zu bemerken ift. Die vorzuͤg⸗ 
Uchſte Art der Kupferabbildungen iſt diejenige, 
welche, wie Sepps und Rnochs Abbildun⸗ 
gen; groͤßtentheils mit dem Ponce gearbeitet 
werden. Abdruͤcke Diefer Art fehen, weil we⸗ 
mige Striche und Schrafirungen vorkommen, 
als ob ſie mit dem Pinſel gearbeitet und auf 
das ſanfteſte vertrieben waͤren, wodurch denn 
auch die Erleuchtung ſchoͤner wird, beſonders 
wenn die Tafeln mit einer blaſſen Grundfarbe, 
die der Hauptfarbe des abgebildeten Inſects 
am nächiten Font, abgedruckt werden. Zu 
den feltnern entomologifchen Büchern gehört: . 
Recneil d’oifeaux, inſectes & animaux d’a- 

pres 


* 


— 


or Ru Sueßly Magagin. 128 


pres uam Kefel.& autres grands maitres. Pa- 
ris in länglicht Quart. S. 370 Verʒeichniß 


der Salzburgiſchen Inſecten von C E. Rits | 


ter von Moll, Oeſterreichiſchem Landmann. 
©. 399. ‚ebendeffelben Anmerkungen zu H. 
Doct. Panzer Ausgabe des Voetfchen Kaͤ⸗ 
ferwerks; ſie betreffen vornehmlich einige 
noch nicht genug unterſchiedene Kaͤfer; z. B. 
Scar. variabilis, auratus u. a. Dieſes Stuͤck 
hat ein Regiſter uͤber den ganzen Band, wor⸗ 
in alle genante Inſecten aufgefuͤhrt ſind. 
40 ee ar Tg 








— —— Bro — 
Archid der Inſectengeſchichte, her⸗ 
„Ausgegeben von: Joh. Caſpar 
Fueßly. Drittes Heft. Zuͤrich 
1783. — 13. rthlr. 33 
ieſes Heft, worin Zeichnung, Stich und 
Mablerey beſonders — ſind, 
entbaͤlt folgende Abbildungen, , < 
füs, ein Käfer aus Dahl aiſſert. entomol. 
Upfaliae 1775; diefe Tafel ift nicht illumi⸗ 
‚niet, Tab. 14 Papilio celtis mit der Raupe 
und Puppe. Eben fo aud Tab. 15: Pha- 


laena fraxint, und ebendafelöft Phal. padta, 


deren Unterſchied zwiſchen nupta und pacia 
von dem Verfaſſer * nämlich, Heren Huͤbuner 
pPbhyſ Beton. Binkxittg.ie "© in 


06, 13 Paus- 


686 poprkatith-Oeton. Bibvi. xiu.r. 


Mh ‚Halle, ‚geteßer ft Tab. 16 Phaladha nod, 
domiduca, <ab. 17 Phal. geomet. Ohonaria, 
‘Tab. 18 ‚Löucospis dorfigera des Fabricius, 
hedft genauer‘ Borftellung der Kenzeichen die⸗ 
fes Geſchlechts, ‚Welches von Der — merk⸗ 
ich, abet, * — 


— RER. sol 


Woie oder die men Na⸗ 

— fur, ſo auf den Nugen und die 
Beluftigung ; angewandt worden, 
von Joh. Samuel Halle, Profef- 
for v8 ‚Corps des Cadets in Ber 
‚lin. Mit 9Kupfertafeln⸗ Berlin 
1783, 424 BRAIN ing 13 
hal, EuULEe ort 


I öt, et und Sie Biefs 








\ 


iz 
u 


9 lien , dann Killer die mos 
„digen Spieletegen mit der Luft, mit Phoſpho⸗ 
zus und andern chemifchen Gegenftänden. 
Nachher Vorſchriften zu Farben Ind Dinten. 
Allerley Künfteleyen mit Schießpulver, mit 
Magnet, optiſche und mechanifche Spielivet: 


ie, 


„X XLIN. Sallens Magie. Azı 


fe, auch zuletzt noch Necepte wider allerley 
Krankheiten. Die Auswahl iſt nicht übel, und 
an Materialien zu ſolchen Samlungen kan es 
nicht leicht fehlen. Hin und wieder ſcheint 
der V. manches verſucht zu haben; z. B. 
manches uͤber die Luftarten, wo S. 80 eine 
ſchreckliche Warnung vorkoͤmt. Als ihm bey 
Scheidung der brenbaren Luftarten ſein Sohn 
half, ſtrahlte dieſem die brauſende minerali⸗ 
ſche Saͤure dergeſtalt in die Augen, daß ihm 
bey dem grauſamſten Schmerze das Geſicht 
verging und die groͤßte Gefahr da war, es 
auf immer zu verliehren. Durch lange fort⸗ 
geſetzte Auflegung des kalten Waſſers mit 
Bleyzucker, auch des Badens der Augen in 
Kalkwaſſer, wurde die Roͤthe endlich vertrie⸗ 
ben, und die weiſſe angebrante Hornhaut 
ſchuppete ſich ab, ſo daß kein Schaden uͤbrig 
geblieben. Nach ©. 171 hat auch der V. 
Verſuche mir Schiefpulver, das nicht Fnals 
len foll, angeftellet, die er dafelbft erzaͤhlt; 
und ©. 178 liefet man, daß er fo gar das 
Unglück gehabt hat, einige Jahre Geld und 
Mühe beym Goldmachen jü verliehren; und 
er ertheilt Deswegen Warnungen, die gewiß 
‚Jet nicht überflüßig find, indem fich viele 
Zürften mit diefer Narheit und Betriegerey 
abgeben, und ihr Benfpiel gewiß noch mehr 
Thoren machen wird. Das chinefifche Schat: 
tenfpiel, l’ombre chinoife, womit vor einis 
— — J 2 ger 


138 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XII. 1. 


get Zeit ein Mann herumzog, iſt hier ©. 267 
befchrieben, aber zu kurz und flüchtig. Bils 
dig folten die Befchreibungen doch volftändig 
und verftändlich feyn; denn wenn.fie gleih . 
ame Poffen und: Spielereyen betreffen, fo. 

verfpricht Boch der Titel folche zu Iehren, und 
eben deswegen wird das Buch gefauftl. ©. 
288 ift Hellefelds Meilenzähler nur dem Ge: 
Brauche nach erflärt, nicht -aber befchrieben ; 
und ©. 407 ift die Öalanterie des Matrofen 
entweder nicht richtig, oder nicht volftändig 
erklärt. Der Iltisfang, den H. Wiegleb in 
feine Magie aufgenommen bat, und gewiß 
falſch ift, ift auch hier S. 335 wiederholer. 
Bücher find nur felten angeführt. - Die Kup: 
fer find’ gut, und fonderlich ift das Zierbild 
des Titels, welches zu der ©. 232 befchries 
Genen Gaufeley gehört, recht artig. 


OO XLIV. 


XLIV: Rrünis Encyclopaͤdie. 26,27. 133 





XLIV. 


 Defonomifche Encyelopddie von J. 
.Kruͤnitz. Berlin... Sechs und 
“ Wwanigſier Theil von Huh bis Hur, 
| nebft s Bogen Kupfer. 1782. Sie⸗ 
ben und zwanzigſter Theil, von 
Hus bis Hy, mit 61 Bogen Kup⸗ 

fer. 1783. 


3* den ausfuͤhrlichſten Artikein gehören fols 
gende. Buhn, wo alles, was die Erz 
ziehung, Wartung und Nusung der Hühner 
betrift, vorfömt; auch ift bier wohl die vol- 
ftändigfte Samlung alles deffen, was von der 
fünftlichen Ausbrütung gefchrieben ift, wozu 
auch viele Zeichnungen gehören. Alles, was 
ſich von Hunden fagen käßt, ift gefamlet mwors 
den. Biele gute Warnungen in, dem Artikel 
‚von der Hundswuth. Bon der Thorheit, 
den fo genanten Wurm zu ſchneiden. Im 
Preußiſchen muß ſolches nothwendig geſchehn, 
und der vereidete Wurmſchneider erhaͤlt dafuͤr 
3 ggr. und giebt dagegen ein gedrucktes und 
ſchriftlich ausgefuͤlletes Zeugniß aus, daß 
dem Hunde der Tolwurm genommen. Daß 
dieß Mittel nichts nutze, weis man in Preuſ⸗ 
ſiſchen freylich wohl, aber weil dafuͤr bezahlt 
wird, und das Wurmſchneiden verpachtet 

R3 wird, 





Er 


534 Phyſtkaiiſch⸗Oekon. Bibl. XUL r. 


wird, fo behält man es als eine Einnahme 
bey, und das Publicum fan es als eine auf 
Die, Unterhaltung der Hunde gelegte Abgabe 
anfehn. ° Aber diefe Abgabe möchte doch wohl 
beffer ohne diefe Duälerey der Thiere geho⸗ 
ben werden, zumal da Dadurch der Glaube, 
als werde ein gefchnittener Hund nicht toll, 
die geute wegen der ſchrecklichen Gefahr zu 
forglos macht. H. Krünig hat fi inzwiſchen 
daruͤber nicht ſo deutlich erklaͤren moͤgen. Der 
Artikel Hure enthaͤlt Betrachtungen, welche 
in der Polizey nuͤtzlich ſeyn koͤnuen. Was 
desfals in Berlin uͤblich, iſt hier aus den 
Galanterien von Berlin beygebracht wor⸗ 
den. Auch von Verhuͤtung der heimlichen 
Geburthen, des Kindermordes und anderen 
Aus dieſer unſaubern Duelle entſtehenden Uns 
gluͤcksfaͤllen. Allerley juriſtiſche Fragen, we⸗ 
gen der Rechte geſchwaͤngerter Maͤdgen. S. 
807 ein Legitimations⸗Diplom von einem — 
ſerl. Hof: und Pfalzgrafen. | 


Im zrften Theile find die ausführlichften 
Artikel: Huften, wo fehr viel nüßliches für 
Menfchen und Vieh gefagt ift- Gut, nebft 
Abbildung der Werkzeuge des Hutmachers. 
Sur und Trift. Byacinth, Stein und 
Blume diefes Namens. Bygrometer, Ber 
—— auch Abbildung der bekanteſten 
Arten. late ‚ eine» fehr A 


XLiV; Rrunig&ncyclopädie.:26,27. 135 


liche Abhandlung, voll nüglicher Lehren zur 
Unterhaltung, der Geſuudheit. Unter Hypo: 
thek findet, man auch eine fchäßbare Nach 
richt von den Schlefiichen Pfandfcheinen. 


ee. —* Be 





VBerſuch einer Naturgefchichte der 
Krabben und Krebſe von J. F. W. 
Herbſt. Zweytes und drittes Heft. 

Zutiche 783. 4. . 4 

E⸗ iſt mir ungemein angenehm die Fortſet⸗ 
zung dieſes ſchoͤnen Werks anzeigen zu 

koͤnnen, deſſen Einrichtung. ſchon in vorigem 

Bande der Biblioth. S. 459 angegeben iſt. 

Jetzt haben wir die Bogen M big mit R und 

die, Tafeln:2, 3,4, 5 erhalten.” Jedes Heft 

koſtet mit illuminirten Tafeln ı erhle. 1298. 

und mit ſchwarzen Tafeln ırthlt. ‚Die bier 

vorfommenden Arten find Canesr nucleus, 
pundatus , die der V. in einerlen Unterabs 
theilung feßt, indem ihm die Linne ifchen Uns 
terfcheidungszeichen untichtig zu ſeyn fheinen. 

C. craniolaris „ deffen Verfteinerung mir doch 

nicht fo fonderbar oder unerflärlich, als dem 

H. V. ſcheint. Ich meyne, daß ein, eifens 

ſchuͤßiger Sand mit etwas, Thon vermiſcht, 


in den holen Körper gedrungen iſt, welches, 
| K 45 '2 da 


156 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XHL r. 


ba ſich das Thier in den Sand gräßt, leicht 
gefchehn Fan, Der V. macht aus der Linne i⸗ 
fehen Art zwo Arten’; denn die zeichnung des 
Seba 3 E. 19 Fig. Tı, 12 ſieht er fuͤr ganz 
verfchieden an,- .nennet ſie C. porcellaneus 
und hat fie nach der Natur abgebildet. C. 
pifum bat doc) oft das Schild von der Breite 
eings halben rheinländifchen Zolles. C. hexa- 
pus bat doch wuͤrklich acht Fäffe, wiewehl 
das hinterfte Paar fehr Hein ift, welches aber 
auch bey mehrern Arten vorkoͤmt. Nicht fel- 
ten verbeſſert H. Herbſt betraͤchtliche Fehler 
im Linne und Fabricius, beſonders in Anz 
fuͤhrung der vorhandenen Abbildungen, Tab. 
2 Fig. 27 C. pinnophylax, fan doch wohl 
nicht diejenige Art ſeyn, welche Ariftoteles 
gekant hat, da jene nur in Amerika und zwar 
nicht in Pinna, ſondern in der Lazarus-Klop⸗ 
pᷣe gefunden worden. Der fonderbare C. cy- 
lindrieus des Fabricius ift hier nach der Natur ° 
abgebildet. C. tenuicruflatus, eine neue Art, 
welche die Vorgänger zu Grapfus gerechnet has 
ben. C. depreflus des Fabricius nach der 
Natur abgebildet. Eine ausführliche leſens⸗ 
wuͤrdige Nachricht von C. ruricola , von dem 
auch zwo Abbildungen gegeben find, deren 
eine. einen halben Bogen einnimt. Die Schils 
derung der Meifen diefer fonderbaren Thiere 
iſt dem V. fehr gut gerathen, inzwifchen arg?- 
wöhnet er felbſt, daß vielleicht die Erzaͤhlun⸗ 
gen 


ZLV. Zerbſt Natutgeſch. 8. Krebſe. 137 


gen übertrieben find. Bey C. floridus find 
viele Widerfprüche bemerklich gemacht worden. 
C. corallinus, den Fabrieins zu floridus gez 
zähle bat, ift Hier genan nach der Natur abs 
gebildet: Solche Arten, welche zwar von 
Heifebefchreibern genant, aber nicht volftäns 
dig befchrieben find, Hat H. Herbft am Ende 
jeder Abtheilung, wohin fie zu gehören ſchei⸗ 
nen, angeführt. nz 2 


1 
# 





— XLVi. 


Des H. von Buffon Naturgeſchichte 
der vierfuͤßigen Thiere; mit Ans 
merkungen vermehrt durch Bernd. 
Ehriftian Otto , Profeflor in 
Greifswald. Berlin 1783. fiebens 
ter Band 335 Seiten in 8. Ad) 

ter Band 254 Seiten. 


Ya erhalten wir endlich die gewünfchte 
I Zortfegung diefes angenehmen und 
nüßlichen Werks, wovon der legte Theil Dis 
blioth. XI ©. os angezeigt iſt. Da 9. 
Forſter fih von der weitern Beforgung los 


geſagt hat, fo war esin der That ein grofles 


Gluͤck, daß fie von H. D. deſſen gründliche 
Kentniß Der ee überal Bir: 
y* hd 5 \ | er⸗ 


133 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl. KU. x. - 


übernommen ward. Ev hat, fo wie feine, 
Vorgänger, die Fehler des Franzofen berich: 
tigt, und ‚manche fchöne Zufäße gemacht, 
wiewohl Ddiefe Theile. ſolche Thiere enthal⸗ 
ten, die ein Naturalift in Europa zu. beob: 
achten felten Gelegenheit hat. Dahin gehoͤ⸗ 
ren die Vampyre, fliegende Eichhorn, wo 
aus Pallas die Beſchreibung der Rußiſchen 
Art hinzugeſetzt iſt; die Ameifenfreffer; die 
Gürtelthiere. Diefer Teil bat 23 Sub 
tafeln. — 


Der achte hat. die Geſchichte des Paca, 
Opoſſum oder Beutelthiers, und deſſen De 
wandten,“ und dann die leſenswuͤrdige 
ſchreibuiig des Elephanten. Dieſer Teil 
bat-14 Kupfertafeln.. “r 


XLVu, 


XLVIL Schubart'v. ‚Sihäfereyen.: 139 








XXLVII. | 

- Hrn. Hofr. J. C. Schubart praftiz 
ſcher Erweis, daß alle Schaͤferey⸗ 
en ohne die Aufferft nachtheilige 
Trift und Hütung beſtehen koͤnnen, 
und dieſe abzuſchaffen, die Fuͤtte— 
rung der Schafe aber in Horden 
auf dem Felde, im Hofe und im 
Stalle einzuführen ſey. Leipzig 
in der Muͤllerſchen Buchhandlung. 
30 Seiten in 8. Bi 


8 ſchickt ſich freylich nicht, aus einer 
Schrift, diernur 2 ggr. koſtet und in 
allen Buchläden zu haben ift, einen weitläufs 
tigen Auszug zu: machen ; aber ich wünfche 
fehr, daß doch diefe kurze Anzeige tandmirtbe, 
welche Faͤhigkeit und Muth zu wahren bewährt: 
ten Berbeflerungen haben , veranlaffen möge, 
diefen Auffag ſelbſt zu lefen und zu prüfen. 
Die. immer noch die Aufhebung der Brache 
wegen der Schäfereyen für unmöglich gebals 
ten haben, werden bier völlige Befriedigung 
finden. ‘Der B. erzählt das Benfpiel des H. 
Ammann Holzhaufen zu Gröbzig im Deflaus 
ifhen, welcher durch die fo genante Stall 
futterung und durch Einführung des ya 
aues 


140 Phyſtkaliſch⸗ Oekon. Bibl. XIII. r. 


baues Vortheile gewonnen hat, die Verwun⸗ 
derung und bey, vernuͤnftigen Maͤnnern, de⸗ 
nen nicht die Hände gebunden find, Nacha⸗ 
mung erregen müffen. Hier findet man eine 
Einrichtung, wodurch jedem Bauer die Frey: 
beit und Möglichkeit Schafe zu halten, ger 
währt wird, und woben die Schafe jährlich 
zweymal, oder doch wenigftens in 2 Jahren 
Dreymal, lammen fönnen. Acht Wos 
chen nach der Lamzeit können die Mutterfchafe 
gemolfen werden. — Uber wäre es: nicht 
noch vortheilhafterer, wenn man bey den 
Br die un. a aufs 
gäbe 








XLVIN. 


Beytraͤge zur naͤhern Kentniß zes 

Schweizerlandes. Bon HB. Rus 
dolf Schinz, Pfr. zu U. Erſtes 
Heft. Zuͤrich 1783. 83 Bogen 
in 8: 


| Ne V. welcher fagt, er fen. fein Gelehr⸗ 


m ter, will nur ſolche Nachrichten und 
Beobachtungen liefern, welche er auf feinen 


vielen Reifen, die er meiftens zu Fuß ge: 


macht hat, gefamlet hat. Er verfpricht kei⸗ 
ne Unterfuhungen in der Maturlehre oder 
Natur⸗ 


XLVII. Scdinz Rentnißd.Schweisg. 14 


Diaturgefchichte, Feine in der Diplomatif, 
Hiftorie, Politif, fondern nur Anzeigen. defs 
fen, was ihm merfwürdig gefchienen, wobey 
er vornehmlich auf feine Landsleuthe Rückficht 
nehmen will. Den Anfang macht er mit den 
nördlichen Gränzen des nun zur Schweiß ges . 
börigen SStaliens, und zwar zuerft mit dem 
Gorthards: Gebürge. Sitten und Lebensart 
Der Urferer. Im Urferer Thal find, nad 
©. 42, ehemals feine Schnecken gemefen ; 
aber man bat in neuern Zeiten ein Paar Fäfs 
fer voll derjelben aus Zeutichlaud fommen, 
und ſolche dafelbft ausfriechen laflen, um fie 
zur Faftenzeit verfpeifen zu Fönnen. Jetzt iſt 
das That voll von Schneden. ©. sı vom 
‚See Lazendro. Armſelige Staliener klettern 
mit Lebensgefahr auf dem Gotthard herum 
‚am Gemſen und Murmelthiere zu ſchieſſen, 
und Cryſtalle zu ſuchen. Vom letzt genanten 

Thiere lieſet man S. 65 einige Nachrichten. 
Der V. fand in einem, das er oͤfnete, viele 
Bandwuͤrmer. Auf dem Gotthard iſt ein 
Spithal oder Wirchshaus, worin arme Rei⸗ 
ſende frey bewirthet werden; die Zahl derſel⸗ 
ben belaͤuft ſich in gemeinen Jahren auf 4000. 
Man weis, daß ein ſolches Haus ſchon im 
funfzehnten Jahrhunderte da geweſen iſt. 
Denn zur Zeit des Conciliums zu Baſel ward 
ein Chorherr dahin geſchickt, um die aus Ita⸗ 
dien ankommenden Biſchoͤfe und nee DIE 
onen 


142 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl xut I 


fonen aufzunehmen und daſelbſt zu bewirthen. 


Die Käpuziner, welche dort ein Hoſpitium 


‘Gaben, werden von dem V. wegen ihrer Ned: 
‚lichfeit und Billigfeit geruͤhmt. Sie mirffen . 
‘in diefem rauhen Orte oft 15 bis 20 Jahre 
‘Bleiben, fcheinen aber nicht ungern dazu feyn, 
"weil fie von den religisfen Mürhfefigfeiten, wo⸗ 
Durch fich ihr Orden auszuzeichnen fucht, 
befteyet find. Sie duͤrfen im Winter Struͤm⸗ 

pfe und Schuhe anziehen, fie find nicht ge⸗ 
—— nachts zu Chor zu gehn, ſie haben 

rlaubniß Geld zu nehmen und Verkehr und 
Wandel zu treiben. Nach dem Berichte der 


Kapuziner Fan man die Zahl der vorbeyvei⸗ 


ſenden Menfchen in einem Fahre fo beftim: 
"men, daß zwifchen 4 und fünf taufend Ita⸗ 
Tiener. über diefen Berg nach Teutſchland, 
Holland, England und Frankreich im Fruͤh⸗ 
“inge gehn, davon ein groffer Theil aus den 
italieniſchen Schweizer: Vogteyen und won 
Langenſee her, als Handiverfer iht Brod in 
der Fremde fuchen. Im Herbſt hingegen zie⸗ 
"ben faft eben ſo viele Menfchen von der teuts 
ſchen Seite hinüber auf die Lauiſſer Meſſe. 
‚Berner ungefähr 200 Refruten in Neapolita: 
Liſche⸗ Paͤbſtliche und Piemonteſiſche Dien⸗ 
e; 150 Schweizer⸗Officire, die ins Vater: 
land und aus dieſem zu ihren Regimentern 
reiſen. Auſſer dieſen zaͤhlt man ein Jahr ins 
andere gerechnet gegen: Fo Perſonen, die als 
Natur⸗ 


KEVIN Schinʒ Keneniß dSchwetz. 143 


Naturkundiger, Botaniker oder Liebhaber der 
Naturkunde oder ihres leeren Vergnuͤgens 
willen den Berg beſteigen. Ferner gegen 
sooo Menſchen, welche als Kaufleute oder 
als Walfahrer nach Einfiedeln oder Rom und 
Lretto den Weg machen, Endlich führen 
auch die Schweizerifchen Syndicate in den 
jenſeit dem Gorthard-gelegenen italienifchen 
Bogteyen, Die Beſuche bey den Landvoͤgten 
und den. Studir-Anſtalten zu Mayland, 
auch die Prozeß? Sucht ein Paat Hundert 
Menfchen Durch diefe Bergwuͤſte. — Wöls 
fe find dort nicht, und in 17 Jahren hat 
man nut reinen Bären gefehn. Der immer: 


melthiere und Gemfen find dort einheimifch. 
| ©.’106 treffe ich eine Befchreibung ind Ab⸗ 


BEN die mit weitlaͤuftigen Querſtangen 
Berbunden find; über diefe Stangen wird das 
‘in Feine Garben gebundene Getreide, ſchicht⸗ 
- Imeife, wie bey einem Strohdache foiber ein⸗ 
‚ "ander gehenfer, daß die oͤbere Schichte alle: 
mal die tintere wider den Regen deckt. Wenn 
Regen vermurher wird, fo wird auch’mohl 
über die,öberfte Schichte ein leichtes Stroh⸗ 
dach gehentket. Scheuchzer hat auch ſchon Dit: 


nis fe 


144 Phyſikaliſch ⸗Oekon. Bihl. XI. 1. 


ſe Anſtalt in ſeinen Bergreiſen beſchrieben. — 
Die Fortſetzung dieſer Nachrichten wird ger’ 
miß von. ſehr Dielen m gewanſcht werben. 








XLIX.. 


Oeconomia forenfis der kurzer In⸗ 
= N derjenigen landwirthſchaftli⸗ 
‚chen Wahrheiten ,. welche allen, 
ſowohl hohen als niedrigen Ge 
richts : Perfonen zu wiſſen noͤthig. 
Siebenter Band. Berlin, 73% 

572 Seiten ing. — 3 rthl. 


F er. der ſich Bisher alle Müpe — 
hat, die Arbeiten der Gelehrten zur 
Ausbeſſerung und Ausbreitung der oͤkonomi⸗ 

ſchen Wiſſenſchaften zu verſchreien und zu 
verhoͤhnen, und der es ſo oft geſagt hat, daß 
nur Praktiker Lehrer ſeyn koͤnten, unternimt 
hier freywillig und unvermuthet einen Unter⸗ 
richt zur Forſtwiſſenſchaft, ohne Foͤrſter gewe⸗ 
ſen zu ſeyn, und mit dem Geſtaͤndniß, daß 
er ſich dabey blos die Ordnung und den Zu: 
ſammenhang, worin er.die Materien vortras 
ge, .anmaafle, oder mit andern Worten, daß 

er alles aus: den befanten Schriften feiner 
Wergingt zufanımengetragen und "na 
na 


v 


XLIX. Oeconomia ſorenſt 7. 1495 


nach ſeiner Weiſe umgearbeitet babe. Nun. 
iſt nicht zu vermuthen, daß der U. in dem, 
Glauben ftehe, als übernehme er eine fruchts, 
Iofe Arbeit, und deswegen kan man Diele 
Ausarbeitung Der Forftwiffenfchaft als eine; 
ftarfe Widerlegung feiner, eßemaligen - Bes, 
bauptungen anfehn. Was Dev; B, unter Dies 
fen Umftäuden: für die Forſtwiſſenſchaft dein 
ften fan, das werden gewiß Gelehrte wenige 
ftens eben fo gut leiften fönnen. Sch fage 
ganz dreift: wenigſtens; Denn ein gründli- 
cher Gelehrter wurde Doch, wenn er. ein Sys 
ftem der Forftwiflenfchaft ſchreiben woltez 
Kentniß der nächften Huͤlfswiſſenſchaften, 
3. B. der Botanif und Mineralogie, befigen. 
Aber dieſe fehlen dem V. gänzlich, und man 
mierft diefen Mangel gar früh; ‚gleich da me 
die Rede von den verfchiedenen Radelhoͤlzern 
iſt, deren Unterfchied der B. nicht. zu beftimg 
men weis, Deswegen auch ein-fundigeritefen 
zweifelhaft ſeyn fan, ob,er eben Die; Arf dega 
fe, von der der DB. redet. Diefenn Mangel 
Botanifcher Kentniß iſt auch das falſche Ur⸗ 
theil zuzuſchreiben , welches S44 + vor⸗ 
koͤmt: naͤmlich daß der Anbau feemden Hofe 
erten ein bloffes Spielwerf fen. ı.- + Freylich 
war es dem V. rathſam, ſich nicht auf die 
fremden Arten einzulaſſenaber durch einen 
ſolchen Machtſpruch haͤtte er, ich Davon, niche 
los machen ſollen · ⸗Nun koͤnten man Denn 

Phyf. Oekon. Sibi XD. 1 6. SS wohl, 


146 PhpfitslifhsVekon. Bibl. XUL r. 


wohl, nachdem fieben Quartbaͤnde von der 
deconom. forenf. und: fo viele andere Bücher 
” dtücklich abgegangen find, von. dem V. das 
Geſtaͤndniß erwarten, daß er gelehrten Leh⸗ 
rern der Landwirtbfchaft zu nahe gethan habe, 
und daß. der blöffe Praftiker gewiß. nicht der 
gruͤndliche Scheiftftelter für feine Wiffenfhaft 
feyn koͤnne. Dieß Geſtaͤndniß würde num 
ohne allen Nachtheil gefchehen Fönnen. 


Inzwiſchen ift meine Meynung keineswe⸗ 
ges, durch diefe Vorerinnerung den Werth 
dieſes fiebenten Theils herunter zu feßen; viels 
mehr geftebe ich, daß er viel Iehrreiches ent> 
hält, indem der V. gute Quellen gewählet 
und das gefchöpfte recht gut verarbeitet hat. 
Leſer, welche fich nicht gar tief in die Forſt— 
wiſſenſchaft einlaffen Fönnen oder wollen, wer⸗ 
den hier das Teichtefte und gemeinnüglichfte 
ſehr deutlich abgehandelt finden. Der Anr 
fang ift mit den Nadelbäumen gerhacht, zu 
deren Anfaat der V. kasreifer oder Samen: 
baͤume ſtehen zu laſſen anraͤth. Viel werden 
ſolche einzeln ſtehende Nadelbaͤume nicht nut⸗ 
zen; inzwiſchen haben wir fo gar Forſtordnun⸗ 
den, -in,welchen fievorgefchrieben find. ‘Die 
Anbauung des Wacolderftrauchs wird S. 
93 ſehr empfohlen. Daß die Blaͤtter des 
Taxus wuͤlklich giftig find, wie der V. aus 
einer einzelnen Erfahrung wicht ſicher behaup? 
BT ir Eu 2 neherumdten tert 


XLIX. Oecconomia forenfir. 7. 147 


ten mag, ift fehr zuverläßig;. wiewohl einige 
neuere es wiederum zweifelhaft gemacht bar 
ben. Ben den Eichbäumen find Die verfchies 
denen Arten der Nußung fehr gut verglichen; 
3. B. unter welchen Umftänden es vortheils 
hafter fen, auf den’ Holzverfauf oder auf die 
Eichelmaft zu achten. ©. 142 wird verfis 
chert, daß die mit Buchweißen gemäfteten 
Gaͤnſe gar nicht zum NRäuchern tüchtig feyn, 
weil das Fett auslaufe. Der V. glaubt dess 
wegen einige Aehnlichkeit zwifchen Buchnüfr 
fen und Buchweißen zu bemerfen. Mach der 
Erfahrung eines alten Schäfers foll zur Laub: 
futterung das taub vom Faulbaum das befte 
feyn, nächft diefem das taub von Lindenbaͤu⸗ 
men; alsdann Rüftern, Ahorn, Pappeln und 
Weiden; viel fchlechter fen das taub von ‘Bus 
en, und noch fchledhter das von Eichen. 
©. 210 wo von Birken die, Rede ift, wird 
‚angemerft, daß man in einigen Gegenden die 
duͤrren Stauden von Benfuß zu Befen ges 
braucht. S. 292 von Schäßung der Holz 
bedürfniß in der Landwirthſchaft; z. B. wie 
viel zum Brauen erfoderlich ſey. Borfchläs 
ge, den Streitigfeiten über das Holzungss 
recht der Lintertbanen vorzubeugen. Da mo 
Die Rede von den verfchiedenen Nutzungen ift, 
liefet man viele gute Betrachtungen über Ans 
legung der Glashuͤtten, die freylich feltener 


werden müflen. 2 * RB. Vorſtellung 
wuͤr⸗ 


48 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 1. 
wuͤrden ſie uͤberall nach Eintheilung —— 
dungen in Gehaue wegfallen. Einige Wars 
nungen wider die Betriegereyen der Gäges 
müllee. Von der Jagd. Die landesherli 
chen Foͤrſter berechnen der Kaffe für jeden ges 
fchoffenen Hirfch vier Thaler, weil fie ihn aber . 
zerlegen und die Braten einzeln verfaufen, 
fo bringen fie ihn auf 6 bis 7 Thaler aus. 


Die Forftwiffenfchaft ift in diefem Bande 
noch nicht geendigt. Der achte, der ein als: 
gemeines Regifter erhalten foll, wird verfchies 
‚ dene ftreitige Fälle, die beym Forſtweſen vor: 
zufommen pflegen, abhandein. Uebrigens 
ift diefer fiebente Band auch unter einem be: 
fondern Titel einzeln zu haben: Theoretifchs. 
prafeifche Anleitung zur neuern Korfts 
wiffenfhaft, zum befondern Gebrauch 
der Privar- Waldeigenchümer und deren- 
Sorftbedienten. Von dem Verfafler der 
veconosmia forenfir. Derlin 1783. ing. Die: 
fen befondern Abdrucke ift eine eigene Vor⸗ 
rede vorgefeßt worden, hingegen fehlet alles 
was den Zufammenhang mit den erftern Baͤn⸗ 
den der Oecon. forenfis ausmacht. Am Ende 
ift noch eine Abtheilung, welche etwas mehr 
als zwey Bogen einnimt, angehenfet, naͤm⸗ 
lich von den Eigenfchaften und Pflichten der. 
Forftbedienten, womit: denn diefe Anleitung 
zur Forſtwiſſenſchaft gänzlich — iſt. 

J enn 


Lv. Burgsdorf Solzarten. 149 


Denn der naͤchſte achte Band der Oecon. for 
renfis, fol fein Theil der Forftwiffenfchaft 
sverden, da er mur ftreitige Fälle enthalten 
fol. 











— | 


Friedrich Auguſt Ludwig von 


Burgsdorf, K. Preußiſchen Forſt—⸗ 
rathes der Mittel- und Ukermark, 
Verſuch einer volſtaͤndigen Ge⸗ 
ſchichte vorzuͤglicher Holzarten, in 
ſyſtematiſchen Abhandlungen zur 
Erweiterung der Naturkunde und 
ForftHaushaltungs =» MWiffenfchaft: 
Mit einer Vorrede von J. G. Gle: 
ditſch. Erſter und einleitender 
Theil. Die Buche. Mit 27 Ku— 
pfertafeln. Berlin 1783. 492 
Seitenin 4. . 3 
iefes Werf wird, wenn es zu Ende ges 
bracht feyn wird, alle bisherige Anlei⸗ 
tungen zur Forftwiffenfchaft, durch Volſtaͤn⸗ 
digkeit und Deutlichfeit, auch Durch die Ders 
einbarung foftematifcher Kentniß mit eigenen 
Beobachtungen und Erfahrungen, ‚weit übers 
treffen. "Der HB. welcher mit der Bota⸗ 
nif und: den uͤbrigen Huͤlfswiſſenſchaften ges 
pi 8 3 mau 


\ 


# 


Sn 


x 


r50 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XUI. r. 


nau bekant iſt, will in beſondern Abhandlun⸗ 
gen die Kentniß, die Wartung und die Nutz 
zung einer jeden Baumart lehren, und wo 
es noͤthig ift, Durch volftändige Abbildungen 
erläutern, fo daß man hier alles, was fonft 
in fehr vielen Büchern zerftreuet ift, vereinigt 
antreffen wird. Diefer erfte Theil ift der 
Buche gewidmet, und dient dem ganzen 
Werke zu einer Einleitung, weilnämlich- hier 
viele algemeine tehren, auch Kunftwörter, 
gelegentlich beygebracht find: Der erfte Abs 
ſchnitt handelt von Namen, Vaterlande und 
Stande der Buche; der zweyte vom Anbau; 
der. dritte von Den. natürlichen Eigenfdjaften, 
von den Blütben, Samen, Wahsthume; 
der vierte von den zufälligen Begebenheiten 
und Den daraus entftehenden Folgen; der fuͤnf⸗ 
te vom Gebrauche diefer Holzart und der fech- 
fie von der Schäßung und den Fehlern, die 
in Buchmaldungen oft begangen werden. 

- Im erften Abfchnitte finder man einen Ans 
ſchlag der Koften zur Beſaͤung einer- Fläche 
mit Buchen: Samen, ft diefe Fläche ganz 
ftey, fo daß die jungen Bäumchen weder 
wider Froft noch Hige Schuß haben, fo.bleibt 
die Ausſaat allemal mislich, und das Getreis 
de, welches man desfals mit auszufäen pflegt, 
leiftet nicht binlängliche Hilfe. Der V. bes 
bauptet aus'eigener Erfahrung „daß es am 
ficherften ſey, den Platz im Herbſte mit Haſel⸗ 


nuͤſſen 


L. v. Burgsdorf Holzarten. 151 


nüffen zu beftecken und im Fruͤhjahre die Buchs 
Edern in die Erde zu bringen. Was bey 
Berpflanzung der jungen Stämme beobadhs 
tet werden muß, findet man bier fehr volftäns 
Dig gelehrt. Der V. läßt niemals einen 
Baum einfeßen, ohne die Erde vorher recht 
ftarf angefhlämt zu haben. Die Pfähle, 
, welche neben den jungen Bäumen eingeftecht 
werden, follen an der Mordfeite eingefteckt 
werden. S. 116 findet man die Eintheilung 
der Bäume und Sträucher, welche fhon aus 
Kruͤnitz oͤkon. Encyclop. B. 24 vielen bes 
kant ſeyn wird, und die gewiß ſehr bequem 
fuͤrs Gedaͤchtniß iſt. Faſt wie Hill hat der 
V. alle Theile des Baums, auch die innern 
Theile des Holzes, zerlegt und beſonders ab⸗ 
gebildet, wobey zuweilen freylich Hnpothefen 
mit unterlaufen. Die Urſache, warum die 
Blätter abfallen, fen die Ausbildung des 
SKnofpens. Die Entwicfelung des Keims und - 
das erfte Wachsthum ift fehr gut befchrieben 
worden; dann das Abfterben des Baums, 
Einige abgebildete Holztafeln zeigen, wie die 
Vergänglichfeit des Holzes anfängt und forts 
‚gebt, und wie endlich der fo genante Zunder 
und das mülmichte Holz entfteht.. Von den 
böfen Zufällen der Bäume, auch den Krank⸗ 
beiten. Auch nah des V. Urtheile entfteht 
Mehlthau aus den ausfhwigenden Gäften, 
—— aber bald ſchaͤdliche Inſekten anlocken, 

84 Wuͤr⸗ 


52 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI. r. 


. Würfungen des Froſtes und der Hitze. In 


der Erflärung der Entftebung der -Abatten, . 
nimt dee V. eine-Erdfäure zu Hülfe, und res 
det viel von Aneignung des Homogenen; und 
bier, fält es fehr deutlich in die Augen, daß 
der V. feine- Lefer ſchon durch viele gute 
Beobachtungen fo fehr verwöhnt hat,. daß 
ihnen leere Hypotheſen diefer Art nicht mehr 
behagen. Die braunen und fehecfichten Ab: 
arten find fauber abgebildet. Einige Stäms 
me der erften Art find mir bey der nebelveis 
chen Duͤrre diefes Sommers wieder ganz grün 
geworden; und dieſer Lebergang’aus braun 
in dunfelgrün dauerte nur ein Paar Wochen. - 
S. 273 folgt der Schaden von Infeften, des 

ren bier 15 genant und mit ihren Raupen 
abgebildet find: Darunter ift Dermelles po- 
Iygraphus, der ſich auch an der Eller, Bet. 
alnus, aufhält, doch ift er in unfern Wäldern 
noch nicht fo häufig, als fein Verwandter, 
D. typographus, in unfern Nadelwäldern am 
Harze. Zur Zeit der Bluͤthe folte man in 
Der Nähe nicht das Verfohlen erlauben, weil 
Dee Rauch die Befruchtung hindert. ©. 
303 von den Schwaͤmmen und Mofen, von 


‚ Denen bier der Feuerſchwamm, Zunders 


ſchwamm abgebildet if. Miftel ift Fig. 85 
ſehr gut vorgeftelle.. Naͤchſt dem alle Vers 
änderungen, die das Buchen-Holz durch Faus 
lung leidet; auch das —— Holz iſt nicht 

ver⸗ 


I. 0. Burgeböifäoharten. 373 


vergeffen worden. Aber zweckmaͤßiger und 
nüßlicher ift der Abfchnitt S. 357 von der 
Nutzung der Buͤche; von den Geräthen, die 
daraus geriſſen, gefpalten oder geſchnitten 
werden ſollen. S. 392 wird einer groſſen 
Schneidemuͤhle gedacht, die zu Stettin für 
32246 vthl. für Rechnung eines Kaufmanz. . 
nes erbauet ift, worauf die längften und ftärfs 
fien Bäume, auf einmal in viele beliebige 
Theile zerfchnitten werden. Es ift zu bedaus 
ven‘, daß der DB. davon feine Riſſe hat liefern 
fönnen. ©. 395 finde ich den Namen der 
im vorigen Bande ©. 573 empfohlenen Bey⸗ 
träge zur Sorftwiffenfebaft aus der Geos 
metrie, H. Hennert. S. 398 von den zum 
Schifbau dienlichen Hölzern. Won Ausros 
dung der Stubben, und deren Zerftücfung , 
woben ich die tefer an das fehr bequeme, von 
H. p. B. angegebene und von H. Kruͤnitz 
in Encyclopaͤd. 3 ©. 253 und 24 ©. 610 
und 972 — und abgebildete Werks . 
zeug erinnere. Von Verkohlung des Holzes 
in ftebenden Meilern, mit Verweifung auf 
die ſehr deutlichen Abbildungen in Cramers 
Anweiſung zum Forftwefen. Von Potafches 
ſiederey. Nutzung der Ecfern zu Mehl, wels 
ches gut zu Speiſen, Kuchen, auch vermengt 
mit Roggen: oder Weitzen-Mehl, zum Bros 
de fenn fol. Etwas vom Deble, aud vor“ 
der Maſt. Wenn die Schweine feift en 

— 


154 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XII. ı 


fo fan man technen, daß jedes im Durch⸗ 
ſchnitte gefhägt, 2 Metzen Eckern täglich 
auffrißt. Am Ende ift eine Fleine Anleitung 
. zur Schäßung der Waldungen gegeben, wo 
dann auch von der Einrichtung der Gehaue 
geredet iſt. Von einem fo gründlichen Kens 
ner der Forftwiflenfchaft wird jeder erwarten, 
Daß er wider die höchft fchädliche Jagd nach⸗ 
Drücklich eifere; wer ja Wild jagen will und 
muß, der lege Gehege an, und opfre nicht 


die Waldungen der Nachwelt feinem Zeitvers 
treibe auf. Der B. beruft fich bin und wier. 
der auf feine Beytraͤge zur Erweiterung 


der Sorftwiflenfhaft ; Berlin 1780, wels 
che mir noch nicht befant geworden find, aber 
gewiß Iehrreich feyn werden. Die Zeichnunz 
gen zu den Kupfertafeln hat der V. felbft nach 
der Natur gemacht und ausgemalt. Der Preis 
eines Eremplars von diefem Theile mit einer 
fo getreuen und feinen Yusmalung, daß man 
fie gewiß fhön nennen fan, war, bey Vor⸗ 
ausbezahlung, 5 Thr. 12 ggr; aber eines 
Eremplars mit fchwarzen Abdrücken, 3 rthlr. 
8 ggr.  Diefer Theil ift dem würflichen Mi⸗ 


nifter, Freyherrn von der Schulenburg, Defz- 


- 


fen Bildniß man hier finder, zugeeignet. H. 


Prof. Gleditſch hat in der Vorrede den Werth 
Diefes Werks, deflen Fortſetzung er zu wüns 
fchen ift, genau beftimt. 


*— 


Phyſtk aliſch⸗ͤtvnomiſche 


Vibliothe k 


worinn 
von den neueſten Buͤchern, 
welche U 
die Naturgeſchichte, Naturlehre 


und die 


Land⸗ und Stadtwirthſchaft 


betreffen, 


zuverlaͤſſige und vollſtaͤndige Nachrichten 
ertheilet werden. 





Dreyzehnten Bandes zweytes Stic. 


Göttingen, 
im Verlag der Wittwe Vandenhoek. 
1734 


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Inhalt 


des dreyzehnten Bandes zweyten Stuͤcks. 





I. Deſcription generale & particuliere de la. 
France. ©. 157 
U. Tabula affinitatum animalium; au- 
ctore Joh. Hermann. 163. 
III Traité de maladies des grains par 
PabbE Tefier. 168 
IV. J. P. von Caroſi über die Erzeus 
gung des Kiefels und des Quarjes 171 
V. Ueber die Unzertrenlichfeit der teut- | 
fhen Bauer: Güter. I 
VI. J. G. Schneider Naturgefchichte 


der Schildkroͤten 177 
VI. Deodat de Dolomieu Reiſe nach 
den Lipariſchen Inſeln. 182 


VIII. 5.2. Manger Nachricht von dem 
neuen Grundbaue zu Potsdam. Erſtes 
Stuͤck. 189 

IX. Saggio d'iſtituzioni d'agricoltura. 192 

X. Berliner Beyträge zur Landwirt: 
fhaftswiffenfchaft. Sechfter Band. 193 

XI. J.L. Schubart öfonomifche came⸗ 
raliſtiſche Schriften. | 195 

x. Aulfs von der vortheilhäfteften 
Einrichtung. der Werk; und Zucht⸗ 

 bäufer. 197 

XI, Geſchichte meiner Bienen. 199 


= - X XIV. 


| Inhalt. 
xXxIV. Monatliche Beytraͤge zur Bildung 
und Unterhaltung des Bürgers und 
Landmannes. ©.203 


XV. 7. Beckmann Benträge zur Oeko⸗ 
nomie , Technologie u. f. w. 7ter und 


Ster Theil. 205 
VI. Lueder botanifchpraftifche Luft: 
gaͤrtnerey. 1. 208 


XV. Die neuere wilde Baumzucht, in 
nz einem alphabetifhen und ſyſtemati⸗ 
fhen Berzeichniß. 2109 
XVII. Memoirs of agriculture by Ro- 
bert Dofhe. Vol. III. 212% 
"XIX. Correfpondance rurale par M, de \ 
la Bretonnerie, 217 
XX, Cours complet d’agriculture, ou 
didtionnaire d’agriculture par Ro- 
zier, "Tome III, 220 
XXI. Neue Nordifche Beytraͤge. Vier⸗ 
‚ter Band. 221 
XXII. Baron von Lamotte Beytraͤge 
zur Cameralwiſſenſchaft. 226 
XXIII. Voyage autour du monde par 
M. de Pager. 226 
AXIV. Marat Entdeckungen über das 
Licht. 230 
XXV. Sonnerat Reiſe nach Oſtindien 
und China. Zweyter Band 231 
XXVI. Ricards Handbuch der Kauf— 
leute. Erſter Band. 239 
XxXVII. 


Inhalt. 


XXVII. Abhandlungen der Halliſchen 
naturforſchenden Gefelfchaft. 1. S. 


XXVIII. Schriften — Leipziger oͤkono⸗ 
miſchen Societaͤt. 


XXIX. —E der Schwediſchen 


Akademie. 40. 
XXX. Leben des von Brenkenhof. 
XXXI. Sröbing Calender fürs Volk. 
XXXII. Icones plantarum medicinalium. 


240 
243 


248. 
248 


257. 


258 


XXX, Dohm über die bürgerliche. 


Verbefferung der Juden. 2. 


XXXIV. Rerum naturalium hifloria, exi- 


ftentium in Mufeo Kircheriano, Pars 

ſecunda. 

XXXV. Uibelakers Syſtem des Carls⸗ 
bader Sinters. 

Xxxxvi. Cappel Verzeichniß der um 
Helmſtedt wild wachſenden Pflanzen. 


260 


263 
269 


272 


XXXVII. Oekonomiſch⸗-praktiſche Ab⸗ 


handlungen fuͤr Schwaben von Haid. 

XXXVIII. Kongl. Götheborgska weten- 
fkaps och witterhets famhällets hand- 
lingar. 

XXXIX. Phyfiographiska sälskapets hand- 
lingar. 

XL. J. Beckmann Grundfäge der teut: 
fchen tandwirehfchaft. 

XLI. Trew plantae rariores. Decas II. 

XLII. Voyage deM. le Gentil. vol. 2. 


273 


275 
276 
284 


285 
292 


2 XLHT. 


Inhalet. 


XLIII. Die: teutſchen Giftpflanzen be⸗ 
ſchrieben von Halle. S 298 
XILIV. Gerbft Naturgeſchichte der Krebfe. 299 
XLV. FueßlyArchiv der Inſektengeſchichte. 300 
XLVI Voyage de M. de Kerguelen. 302 
XLVII. L’ecole du jardin fruitier. Par 


M. de la Bretomnerie. 304° 
XLVIII. Nuovo giornale d’Italia. Tom. 
. vi. 306 


XLIX.: Bruͤggemann Beſchreibung des 
Herzogthums Pommern. Zwenter Theil. 308 
L. Dremwes Neue Borfchläge die Maul: 
beer: Zucht. und den Geidenbau zu. 


betreiben. 311 
LI. Schinz Beytraͤge zur Kentniß des 
Schweizerlandes. — 314 
Lil. Eſſais philofophiques furles moeurs _ 
de divers animaux etrangers. 316 
‚LI. Lueders Beſchluß der Garten: 
Pi briefe. 318 


I. De- 





1. 
Defeription generale & particuliere.. 
de la France; ouvrage enrichi 
d’estampes d’apr&s les deffins des 
plus celebres artiftes. Dedie au Roi. 
A Paris de l'imprimerie de Ph. D. 
Pierres. 1781. Grosfolio.' 


He ungeheure Plan zu diefem Foftbaren und 
Ä großen Werke ward fchon im Jahre 1779 
in einer Schrift von einigen Bogen in Quart 
befant gemacht. Man verfprach darin alles dass 
jenige zu vereinigen, wasdie natürliche und polis 
tiſche Geſchichte, die Ältere und neuere Geogra⸗ 
phie, den kirchlichen und gelehrten Zuftand 
des Königreichs Fennen lehren Fönte; fo daß 
man bier alles vereinigt antreffen folte, wels 
des man fonft muͤhſam aus fehr vielen _ 
Werfen zufammenfuchen muͤſte. Vornehm⸗ 
lich machte man eine große Erwartung von den 
vielen fchönen Kupfern, die das Werf erhal: 
ten würde, wozu die größten Künftler: Co: 
Ppbyſ. Oekon. Bibl. XIIB. 2 St. s* Hin, 


€ 


158 Pbhyfitalifch : Beton. Bibl. XII.z. 


hin, Perignon, Moreau, tallemand, fe May, 
— Genillion, Dupont, d'Aubigny, die Jungs 
fer Detour -und andere angenommen wären. 
Aber ohne mich mit dieſer Anfündigung län: 
ger aufzuhalten, will ich lieber von dem Werfe 
felbſt, fo weit es jest auf unferer Univerfi- 
täts: Bibliochef vorhanden ift, Machricht 
geben. 


Diefe kan ich dadurch ungemeitt abfürzen, daß 
ich auf die im vorigen Bande S. 202 gegebene 
Anzeige von Tableaux topographiques, pittoress 
ques delaSuifle verweife. Denn e8 iſt gewiß, daß 
bey diefem neuen Werfe derfelbige Plan zum 
Grunde gelegt iſt; doch wird diefes durch Die 
Mannigfaltigfeit der Gegenftände und weil 
viel mehr vorgearbeitet ift, einen Vorrang er⸗ 
halten. Die Kupfertafeln ſcheinen auch hier 
Das wichtigfte zu feyn, wenigftens dasjenige, 
was vornehmlich reiche Käufer anlocken ſoll. 
Der Text ift alfo nur der Kupfer wegen nö: 
thig geworden. Es ijt auch gewiß, daß diefe 
vortreflich und von feinfter Arbeit find; aber 
der größte Theil hat auch weiter Feine Em: 
pfehlung für fi ; denn die meiften zeigen 
Gegenftände, die man auch ohne Zeichnung 
verftehen Fönte, Ausfichten von einzelnen Der: 
gern oder angenehmer Gegenden, Die meiften 
find halbe Bogen, dody manche find in Octav⸗ 
format, fo daß viere einen halben Bogen aus: 

| füllen. 


Si Defeription generale de la France, 159 


füllen.’ Einige ftellen merkwuͤrdige Vorfälle 
aus der Franzöfifchen Gefchichte vor, die alfo 
auch nicht fondetlich Tehrreich ſeyn Fönnen. 
Sie werden in einzelnen Heften feit dem Jah⸗ 
ve 1780 ausgegeben, jedes Heft, hat acht 
halbe Bogen Kupfer und ein Paar Bogen, 
welche eine kürze Erflärung ' derfelben ent: 
halten. Diefe ift von dem Terte felbft noch 
verfchieden, als welcher für ſich einige Folios 
Bände ausmachen wird. Er wird eine aus: 
füßeliche Topographie des ganzen Königreichs 
werden, welche, nach den fünf großen Stroͤh⸗ 
men; in fünf Abfchnitte eingetheilt if. Der 
‚Anfang ift mit Departement da Rhone, und 
zwar mit denn Gouveruement de Bourgogne 
gemacht, wozu das Titelblatt die Jahrzahl 
1781 bat. Diefer Abſchnitt ift noch nicht 
geendigt und geht erft bis zu ©. 436.. Zu: 
gleich aber bat man auch einen andern Theil 
angefangen, auf deflen Titelblatt die -Yahrz 
zahl 1782 fteht, und welcher Das Departement 
du Rhone; Gouvernement de Dauphind ent; 
Hält. Von diefem Abfchnitte find nun 2 ° 
Theile herausgefommen ; der erfte, welcher 
in der Gefchichte des tandes befteht, hat 102 
Seiten; der andere begreift die mineralogifche 
Beſchreibung und ift von dem 9 Öuettard ; die 
legte Seite iſt 255. i 
Die Geſchichte von —— endigt ſich 

©. 156: Niemand erwartet daraus hier eis 
rt {2 onen 


160 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI; 2. 


nen Auszug, aber ich wolte doch wohl die 


Verſicherung wagen, daß man hier kaum etz 


was. finden möchte , was nicht fchon in fehr 
vielen andern Buͤchern eben fo gut erzählt 
wäre. Wenn ich nicht fehr irre, fo ift Ber 
guillet der Berfaffer, und dann wird die Ge⸗ 
ſchichte, die man bier liefert, wohl nicht mehr 
als ein Auszug aus dem Bibliorb. IX S. 48 
und X ©. 446 angezeigten Werke ſeyn. Bon 
eben diefem feheint die iftorifche Unterfuchung 
über die Gefeße, Sitten und Gebräuche der 
Burgunder zu feyn, die hier ©. 157 anfängt 
und fich freylich gut leſen läßt, aber audy nicht 


mehr enthält, als was man in Defeription du . 


duch€ de Bourgogne liefet, und Pro feh⸗ 
len faſt uͤberall. 


S. 217 faͤngt eben dieſer Beguillet die 
natürliche Beſchreibung an, aber ſie iſt ſehr al: 
gemein gerathen, und man merkt leicht, daß 


Naturkunde nicht zu feinen gründlichften Kents 


niffen gehört, Von Verfteinerungen ift noch 
am meiften bier zu lefen; dann auch von dem 
Steinfohlen, die man in neuern Zeiten ges 
funden bat. Daß das kand einige Eifenwerfe, 
Eifenhämmer u. d. hat, ift befant. Biel 
weitläuftiger ift Das Verzeichniß der Pflanzen 
‚©. 289, dem noch eine lauge Abhandlung 
von der Botanif überhaupt vorgefegt ift. In 
der E Diefer ift von Saus 


maife 


I. Defeription gonérale de lo’Franse, 16i 


maife oder Salmafius Die Rede, und da 
wird gelegentlic) das Leben dieſes großen Ge:- 
lehrten, welches noch in der Handfchrift vor: 
handen ift, verfprochen. Die Erflärung der 
eriten Grundfäße der Botanik ift bier doch 
ſehr unſchicklich angebracht; denn in einem fo 
Foftbaren Werke folte man doc nicht das A, 
B, €. lehren. ' Darauf folge dann das mit 
Gewalt ausgedehnte Verzeichniß der im Lande 
bisher bemerften Pflanzen in tinneifcher Ords 
nung und mit Linneiſchen Namen. Botanifer 
fuchen hier vergebens neue Bemerkungen; nur 
ganz gemeine und in unzählbaren Büchern 
fhon angemerfte Nachrichten vom Gebrauche 
der Pflanzen helfen bier die Befchreibung 
von Franfreich ausfüllen und vergröffern. Die 
Käufer muͤſſen die Kupfer ſehr hoch (hägen, 
wenn fie Daben einen ſolchen elenden Text bezah⸗ 
len mögen. :Da hier die zutleßt genante Pflanze 
©. 436 erft Fumaria ift, fo fönnen noch viele 
Bogen mit folchen botanifchen Belehrungen 
voll gefchrieben werden, z 


Bon dent Theile, der bci Daupfine han⸗ 
delt, Taffe'ich Die Abtheilung von der Ger 
ſchichte vorbey. Die andere, welche die mine⸗ 
ralogiſche Beſchreibung enthaͤlt, iſt von Gnuet⸗ 
tard, der freylich auch ſehr geſchickt ift, 
viele Bogen zu’ fuͤllen. Inzwiſchen findet 

man de‘ Feinein — an — 
or 3 in 


162 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. æ. 


hin und wieder artige Bemerkungen. Je⸗ 
doch ſeine Hypotheſen von Entſtehung der 
Berge und Thaͤler laſſe ich hier unberührt: 
©. 33 find die Spuhren von den ann 
Vulkanen in Bivarais erzähle: ©. 48. be: 
fonders vom Fuͤrſtenthum Orange. Hernach 
von den Bergen, auf und zwiſchen welchen 
die große Carthauſe gebauet iſt; ſie ſind doch 
alle Kalk und haben an einigen Stellen Ver⸗ 
ſteinerungen. ©. 68 iſt die fo genante fon- 
taine brulante befchrieben, die num Meiter. 
nichts ift, als ein Ort, wo ein entzündbarer 
Dunft aus der Erde dringt. Man finder fchon 
in Rozier obfervations 1775 einige Nachricht 
davon. Eine kurze Befchreibung der Eifens 
gruben zu Alyar. S. 235 von der Kteite 
von Brianson, welcher Damen nur daher 
entftanden iſt, weil die größte Dienge derfels 
ben zu Briançon verfauft wird; aber der 
Abſatz iſt jeßt fehr gering. Der Ort, wo jeßt 
Diefe fpecffteimartige Erde am meiften gefuns _ 
den wird, ift um Feneſtrelle, welche Fleine Fe: 
fung aber feit 1708 nicht mehr zu Franf: 
reich gehört... -AUn. einigen Drten macht man, 
daraus Gefäße, fo wie aus dem Topfftein. Gerz 
gentin koͤmt in. der, MNachbarfchaft auch vor, 
woraus vornehmlich um Saint: Braie Kochs 
gefäße gemacht werden. Man befchmiert 
diefe., nad) ©. 149, mit Butter, läßt fie das, 
mit heiß werden, * vermehrt Dadurch ihre, 

Daner⸗ 


"WM. Hermann, afmnitas animalmm. 163 


Dauerbaftigfeit, wie fchon zu. des Plinius 
und Theophraftszeiten gefchehen iſt. ©. ı 80 ift 
eine ausführliche Machricht -eingerückt, wie 
zu Grenoble das Spangrün gemacht wird. 
©. 182 voniden Stahlarbeiten zu Rives. An 
einigen Orten hat man Spuhren von Queck⸗ 
filber gefunden. S. 196 von den Berfteines 
rungen, wozu 19 Kupfertafeln gehören. 











I. 
Tabula affinitatum animalium olim 
academico ſpecimine edita, nunc 
vberiore commentario illuſtrata 
cum annotationibus ad hiſtoriam 
naturalem animalium augendam 
facientibus. Auctore  „fohanne 
Hermann. M. D. & Prof. Argen- 
torati 1783. 370 Seiten in Groß: 
quart. | ER, — 
em Sabre 1777 gab Hr. Prof. Hermann 
—J eine Diſſertation heraus unter dem Titel: 
Affinitatum ‚animalium tabula, welche fo reich 
an wichtigen Beobachtungen und feharfjinniz 
gen Anmerkungen war, Daß. jeder Lefer wuͤn⸗ 
ſchen mufte, der Verfaſſer möchte, (ge einz- 
- mal-volftändiger erklaͤren. Dieſer unfch 
iſt num erfülles, worden, wiewohl bier nur noch 
ei t4 die 


\ 


? 


164 Pbyfitalifch: Dekon. Bibl. KIT. 2. 


die Rede allein’von rothbluͤtigen Thieten iſt, 
jedoch ift am Ende Hofnung zur Fortfegung , 
gemacht worden. Mit einer ausgebreiteten 
gründlichen Kentniß, mit großer Beurthei⸗ 
lung, mit vielem Wiße und Scharffinu find 
bier alle Arten von Aebnlichkeiten angegeben 
und ftuffenweife geordnet worden, woben 
alfo nicht allein auf die äußere Bildung des 
Körpers gefehen ift, fondern-auch auf die ins 
nere, ferner auf die Zeugungsart, tebensart, 
Nahrung u, f. w., fo dag wohl nicht leicht eine 
Vebnlichfeitvonirgend einiger&rheblichfeitdem 
V. unbemerft geblicben ift. Daß fehon die Als 


ten dieſe Aehnlichkeit und Kette aller erfhaf? 


fenen Dinge erfant haben, ift hier mit vielen 
wohl gewählten Stellen bewiefen worden, 
und alle diejenigen, welche diefe Verbindung 
‚oder Stuffenfolge geleugnet haben, werden 
hier mit vielem Eifer widerlegt. In der fi 
ern Erwartung, daß alle Lücken, die jeßt 
nod) bemerflich find, einmal ausgefüllet wer: 
den, hat der V. oft fich nicht enthalten Föns 
nen, manchen alten und neuen Machrichten, 
Die noch nicht erwieſen find, vielmehr für Er⸗ 
Dichtungen gebaften werden , mehr Wahr: 
fcheinlichfeit beyzulegen, als vielleicht viele 
Leſer thun möchten. So hater z. B., um einen 
Vebergagg zu finden, oder um da, wo mitlere 
Glieder noch zu mangeln (deinen, zufanımens 
knuͤpfen zu Fönnen, die Sirene des Bartho⸗ 

lins, 


117 Hörmann, affRedWhimaliim! ey 


ins, das Einhorn, die gehörten Hafen, 
die geflügelten Schlangen und nicht wenige 
Erzählungen des Ariſtoteles, Plinius und 
anderer angeführte. Aber man mwürde- irren, 
wenn man bier nichts weiter als Aehnfichfeis 
ten oder Verwandfchaften erwarten molte ; 
diefes Buch, welches nicht für Anfänger oder 
Dilertanten gefchrieben ift, bat Bemerkun⸗ 
gen, die neue Ausfichten eröfnen, enthält Ver⸗ 
befferungen mancher Irthuͤmer, aus eigener 
Unterfuchung oder aus forgfältiger ‚Wergleis 
chung der Nachrichten; bin und wieder find 
ganz nene Arten befchrieben und nicht ſelten 
finder der Liebhaber der Griechen und’ Lateiner 
Aufftärungen fchwerer Stellen, die einen Bes 
fondern Danf verdienen, und die, fo wie die 
gute Schreibart des V. bemeifen, daß er zu 
den wenigen Naturaliften geböret, welche die 
Alten lefen und zu erflären fuchen. Mit eben 
der Aufrichtigfeit, womit er Fehler im Lin⸗ 
neifchen Syſtem verbeffert, vertheidigt er’ 
auch dieſen unfterblichen Marurforfcher wider 
Buffon, taurenti und andere, die, bald aus 
Unmiffenheit, bald aus Vorurtheil, die Vers 
Dienfte Desjenigen Gelehrten zu fchmälern bes 
muͤhet find’, der durch unbefchreiblichen Fleiß 
und außerordentliche Gefchicklichfeit das Stu⸗ 
dium der Naturfunde- erleichtere, erweitert 
und überall beliebt geniacdit hat. Am härtes 
ſten find Hier Klein und taurenti abgeführt 

8 worden, 


166 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl Xu. 2. 


worden, aber letzterer hat auch wegen ſeiner 
gefliſſentlichen Schmaͤhungen keine Schonung 
verdient. Da die bey dieſem Buche befind⸗ 
liche Tabelle eben diejenige iſt, welche ſchon 
der angefuͤhrten Diſſertation beygefuͤgt war, 
und da auch an dieſem Buche ſehr lange ge⸗ 
druckt iſt, fo findet man hin und wieder Ver⸗ 
beſſerungen und Ergaͤnzungen, die der Leſer 
zufammenfuchen muß. 


Weil es.nicht wohl möglich ift, die bier 
beſtimten Verwandfchaften Fury anzugeben, 
auch die Wahl einige auszulefen, mislih. 
ſeyn möchte, fo will ich Bier lieber den Leſern 

ſolche Gegenftände anzeigen, welche man bier; 
nach dem Titel, nicht vermuthen möchte, 
©. 16 wird geleugnet, daß Thierarten unters, 
gegangen ſeyn folten. S. 79 find verfchies 
dene neue Arten der Spigmäufe beſchriehen. 
 G;99. bat der V. die befante Tabula prae- 
neftina zu Mache gezogen, und Anmerfungen 

Darüber gemacht, :die,, mir defto angenehmer 

find, je. näher manche mit meinen Vermu⸗ 

thungen :übereinfommen. Dieſe Tafel, die; 
Abhildungen verfchiedener Thiere mit beyges 
fegten griechifchen Namen hat, enthält offens 
bar einige Arten, die wie nicht kennen, deren 
Dafenn man aber wohl gewiß zu vermuthen 
Urſache bat. ©. 109 über das wilde Schaf, 
— —— welches 


hyr;_’t 


"IT. Heymann, ofikitas animalium.. 167. 


welches noch nicht bekant ju feyn ſcheint. Von 
gehoͤrnten Hafen find S. 112 die Zeugniſſe 
‚ gefamlet, denen man kaum zu widerfpres 
chen wagen darf; menigftens ift, wie mir 
deucht, mehr Wahrfcheinlichfeit für fie, ale: 
©. 120 für die Sirene. Gin fonderbarer 
Fehler des Scopoli ift S. 126 entdeckt, und 
es ift nicht zu leugnen, daß man in dem 
Schriften diefes wuͤrklich gelehrten Mannes 
manche Bemeife von großer Uebereilung fine 
det. :G;; 138 merkwuͤrdige Abarten von Cha- 
radrius oedicnemus, oder vielleicht neue Ar⸗ 
ten. ©. 160 Beobachtungen über die Bil⸗ 
dung der tuftröhre einiger Endten. S. 232 
von Ueberwinterung der. Schwalben. S. 239 
genauete. Beſtimmung der. fliegenden Fiſche. 
©. 244 von lebendig gebährenden Hühnern. 
©. 248 Zeugniß für das Dafeyn geflügelter 
Schlangen. ::S;257 von. der. Sirene: lacer⸗ 
tina des Linne“, die der Verf. felbft beſitzt, 
- aber für eine Larve hält. Weber die bequemfte 
Zertheilung fehr zahlreicher Thiergefchlechter: 
find hin und wieder dienliche Vorſchlaͤge ges 
than. - ©; 267 findet man eine nicht.geringe 
Erleichterung der Charafteriftif der Schlanz 
gen. ©. 274 nähere Beſtimmung des Une 
terfchieds der Schlangen und der Amphibien! 
Quibuscunque, ſagt er, fanguineis. frigidis 
pectus vel;regio pone caput ad latera:hiat res 
Tpirationis cauffa, pifees; voenätw ; fin minus 
Sur - I: amphi- 


168 Phoſttaliſch ⸗Oekon. Bibl. xxill. 2. 


amphibia ſunto. S. 279 von den Ehern 
der Hanen und Rochen. Nach S. 327 duͤr⸗ 
fen wir bey der Fortſetzung noch Zuſaͤtze zu 
dieſem Theile hoffen, und es iſt zu wuͤnſchen, 
daß dieſes reichhaltige Werk am Ende ein vol⸗ 
——— Megifter a. möge. 


a. 
. M. Zr 
Traite des malädies des grains, ouvra⸗ 
ge, dans lequel on expoſe la maniere 

*— elles ſe forment, leurs pro- 

“"gres, les particularites qu’elles of- 
“ frent, —— avec figures. Par M. 


"Tabbe Tefier. Paris 1783. 358 
„Seiten in 8. 


Hr Verfaſſer — wie biug alles ge⸗· 
nutzet, was Tillet, Duhamel und 
Aymen und andere über die Krankheiten der 
Getreidearten gefchrieben haben, er hat einem. 
Theil ihrer Beobachtungen und Verſuche 
‚wiederholen, aber er iſt weiter gegangen, hat’ 
mehrere beygefüge, und unterſcheidet ſich vor⸗ 
nohmlich dadurch; daß er nicht fo geneigt iſt, 
Urſachen zu erdichten oder Hypotheſen zu 
machen. Er geſteht es, Daß wir das, was 
jene Krankheiten eigentlich veranlaſſet, nicht 
willen, und Daß wir Deswegen auch fchwerlich 
r 07 


‚> EL Zefiers maladies der graini. (1769 


ſichere Gegenmittel entdecken werden. Am 
ausfuͤhrlichſten iſt er bey dem Mutterkorner⸗ 
. got, welches, mie bekant, nicht den Roggen 
allein, fondern auch Mannagras, Canarien⸗ 
famen, Wiefenfuhsfhwanz, Quecken, Reh⸗ 
rafen und "andere Gräfer angreift. ° Man 
meynt beobachtet zu haben, daß das Mutter⸗ 
forn: am meiſten auf Neubruͤchen und auf 
feuchtem Boden vorkomme (aber oft genug 
babe ich es in unſerer Nachbarſchaft an Hr 
geln gefunden.) Diefe fonderbaren Auswuͤchſe 
haben fein Staͤrkmehl, wie die geſunden, bey 
fich,undunterfcheiden ſich auch nod) Durchandere . 
Beſtandtheile. Der Genuß, ift dem Viehe 
offenbar fchädlih, und an Schweinen und: eis 
nigen andern Arten. will er folche brandigte . 
Zufälle auf dem Genuſſe gefpührt haben, ders 
gleichen man in Sranfrerch oft ben Menfchen 
‚gefunden hat, mo man fie. dem Afterforn zus 
fchreibt, welches jedoch in Teutſchland ſolches 
Unglück nicht anrichtet. , In Sologne, wo 
diefes am häufigften die Landleute befält, bat 

leichwohl ein Gutsherr feine Leute geſund er: 
es, ‚feitdem.er den Genuß des Afterforns 
gänzlich verhüter hat. 


. Des Noft, la rouille, fündigt ſich durch 
gelbroͤthliche Flecke auf den Blättern an, 
welche darauf zuweilen oder nur .felten faſt 
ganz zerfreffen werden, fo daß blos das adrichs 
en te 


zw 


ro Phyſtkaliſch-⸗ Beton. BibL XII. 2. . 


Be fen‘ übrig‘ bleibt Man glaubt, der 
Roſt entſtehe am ehrſten auf einem mit 
Schafmiſt geduͤngten Boden, aber uͤberhaupt 
will dieſe Krankheit nicht viel ſagen. 


Weit ſchlimmer iſt der Brand, la carie, da 
die Weitzenkoͤrner mit dem ſchwarzen Pulver 
angefuͤllet ſind, welches hey der chemiſchen 
Unterſuchung etwas fluͤchtiges Alkali, etwas 
kalkartige Erde und vornehmlich ein dickes 
Oehl gegeben hat. Den Huͤhnern ſchei⸗ 
nen zwar ſolche Körner nicht gut zu bekom⸗ 
men, aber manfan doc) nicht viel von gefähr: 
lichen Folgen fprechen. Daß der Brand ans _ 
fteckend fey, glaubt der B. gewiß; wenner - 
. ‚etwas von dem fchwarzen Staube in reine ges 
funde Körner geſteckt und folche ausgefäet bat, - 
fo ift faft immer wieder Brand erwachſen, und 
da der Staub öhlichter Narur ift, fo billigt 
er die Abwafchung der Körner in einer can: 
ftifhen Lauge aus Kalf und Aſche. (Inzwi⸗ 
fchen ift es. doch fonderbar,, daß ich oft Koͤr⸗ 
ner in Brandftaub nicht allein lange Zeit gelent, 
fondern fie auch noch dazu in ‚der Erde mit 
dem Staube ganz bedeckt babe, ohne nur ein 
einziges mal darauf brandigte Aehren zu erz 
Halten.) Weiter weis Teffier Feine Urfachen 
anzugeben; es ift vergebens, daß man fie im 
EN oder im Nebel ſucht. 


Eine 


- UL" Teffers:maladies.des grains. 177 


Eine andere Krankheit, nielle oder chafbon, 

die oft mit dem Brande verwechfelt wird, Befteht 
Darin, daß ganze Aehren, vornehmlich Haber, 

auch Gerfte, auch, Doch feltener, Weißen, 

dergeftalt zu einem ſchwarzen Staube verwer _ 

fen, Daß weiter nichts, als nur das Skelet 

der Aehren übrig bleibe. Diefer Staub ift 

viel feichterer als der Brand. Auf dem G% 

nuffe hat man noch Feinen großen Schadeir 

bemerft. Der B. ift geneigt, mit den Fran; 

zöfifchen Landleuten zu glauben, daß die Koͤr⸗ 

ner, die zu tief in die Erde gebracht worden, 

am ehrften diefen Krebs erhalten. ch glaube, 

der Namen Krebs fey ganz fchicflih, denn 

in der That ift es eine Verweſung bey lebens 

digem Leibe. Das Abwafchen der Körner mit 
einer Kalflauge wird auch bier wieder em: 
‚pfohlen. Alle dieſe Krankheiten hat der V. 
auf einigen Kupfertafeln fauber abbilden lafe 
fen. | | 





IV. 


Leber die Erzeugung des Kiefeld und 
des Duarzed zum Theil beobachtet in 
Polen durch J. P. von Caroſi, K. 
Polniſchen Hauptmann. Aus dem 

Fran⸗ 


372 Phyſukaliſch-Oekon. Bibl. XII. 2. 


Franzoͤſiſchen uͤberſetzt durch den Ver⸗ 
faſſer Mit zwey Kupfertafeln. Leipz. 
in der Muͤllerſchen Buchhandlung. 
1783. 80 Seiten in $. 


er Verf., deffen Reife in vorigem Bande 
©. 381 angezeigt ift, macht ſich alle 
— der Mineralogie dadurch verbinds 
fh, daß er die Mineralien des uoch wenig. 
befanten Polens unterfucht und befchreibt. 
Bey diefer Befchäftigung hat er Beobachtun: 
gen gemacht, welche zur Erweiterung der 
ganzen Wiffenfchaft gereichen, wovon die über 
den Kiefel merfwürdige Benfpiele find. Die 
Entftehung diefer Steinart in Kalfgebürgen 
and Thon ift längft befant, weniger die Ents 
ſtehung in Mergelgebürgen und Stinffteinen; 
und nun behauptet der V. fie auch in Gyps 
und Eandftein bemerft zu haben. Nach feiner 
Verfiherung wird der Stralgyps ganz in _ 
Ehalcedon, das unächte Fraueneis aber und 
der derbe Gyps nur auf der Oberfläche, 
verwandelt. Der erfte Anfang dazu ift in als 
len drey Arten ein weiffer, undurchfichtiger 
Punft, der fi) an der Oberfläche zeigt, bey 
dem Fraueneis iſt es ein kleines längliches Vier⸗ 
eck, bey. dem Stralgyps aber ein Fleiner Kreis. 
Der Chalcedon erhebt fich almälig zu Fleinen 
Tropfen. Die beyden Kupfertafeln, die faus 
ber geftochen find, erläutern diefen Uebergang. 
Micht 


AV. Caroſt vom Kieſel. 1193 


Nicht ſo genau wage‘ der Verf. ,..die Erjeu⸗ 
‚gung des Kiefels und Duarzes aus Sandſtein 
anzugeben, wovon er gleichwohl: fichere Ber 
weiſe zu haben glaubt. Um eine Probe von 
des Verf. Erflärungsart: zu geben, fehreibe 
ich folgende Stelle S. 41 ab, 2 


FJede Kalkerde, die in eine andere Veräng 
dert werden foll, muß vor allen · Dingen yes 
gen die Saͤure unempfindlich gemacht werden: 
Dieß kan auf Feine andere Weiſe, als durch 
Saͤtigung mit einer Säure geſchehen. Allein 
eine blos -gefätigte Kalkerde, läßt ſich leicht 
wieder davon entbinden; zudem ift Diefes Ge⸗ 
meng: nur ein erdichtes Mittelſalz, welches 
ſich leicht auflöfen laͤßt, ſo bald man eine hin⸗ 
laͤngliche Menge Waſſer dazu nimt. Damit- 
alſo dieſe Verbindung dauerhafter und wider⸗ 
ſtehender werde, fo muß die Säure ſich ine 
nigft mit der alkaliſchen Erde vereinigen, 
welches aber ohne ein bindendes Mittel nie 
gefchehen fan ; denn diefes muß erft die Theile 
Diefes neuen Körpers gleichartig machen; foll 
aber dieſes gefchehn, fo muß eine Grundanfs 
löfung der erdigen Theile des Kalfs vorgehen, 
wodurch der Säure der Eingang erleichtert 
werde, daß fie fi. damit ganz verbinden - 
koͤnne. Geben wir zu, daß fi; aus der Saͤure 
und dem brenbaren ein feifenartiger Saft 
bilde}: daß die” frey gemachte feſte Luft in die 
Phyſ. Oekon. BibL.xXUB. 238. M Zwi⸗ 


174 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI. 2. 


Zwiſchenraͤume der Erde dringe und fie, öfnes‘ 
Daß darnach der: gedachte feifenartige Saft 
nachfolge und fih mit der Erde in erforderlis 
her Verhaͤltniß innigſt verbinde; daß das 
Waſſer als teitmittel,dabey diene, ſich almär 
lig ‚verliehre und mit ſich die überflüffigen 
Theile der Benmifchungen fortführe, damit 
ſich die Theilchen: des neuen; Körpers näher 
vereinigen und zufammenrücken fönnen; daß 
endlich. die feinften,, veinften und volfonmmens 
fen Theilchen: dieſes neuen Safts ſich in fliefz 
fender Geftalt in Höhlungen vereinigen. und 
Dort: durch die Verdünftung des Waflers in 
Kryſtalle anſchieſſen. Werden wir nicht auf 
dieſe Art eine Kieſelkugel bekommen, die in 
—— Zune Quarzkryſtallen enthaͤlt? 


Mineralogen finden hier hin und wieder 
mierfueicdige Abarten der Kiefelarten. ‚Dem 
Berf. ift. es einmal gelungen, in einer: Achats 
kugel das noch nicht verdampfte Kryſtalliſa⸗ 
tionswaſſer zu finden; er fagt aber ©. 8 nichts 

- weiter davon, als daß es fehr Flat gewefen und 
ſehr geſchwind verflogen fen. Achatartige 
Verſteinerungen ſind, nach S. 12, in Polen 
bäufig. Zuweilen iſt ein goldgelber Schwe⸗ 
felkieß durch die ganze Maſſe einer achatiſir⸗ 
ten Verſteinerung gedrungen, und zwar, nach 
der Meynung des Verf. S. 20, erſt nach vol⸗ 
nn REN N in * Da — 


W. Caroſt vom Riefeli 175 


Zwifhenräume. Nah S. 73’ iſt der aus 
Kalf erzeugte Kiefel, nicht ſo dauerhaft und 
fein, als der, welcher aus Thon oder Sand: 
fein ‚entftanden ift. Jener (im Buche ſteht 
dieſer) laͤßt ſich in feine urfprüngliche Erde 


weit leichter wieder auflöfen. Am mwenigfter _ 


dauerhaft unter allen ift derjenige, der aus 


Gyps erzeugt worden. - Diefer braudt nur 


einige Jahre dem Wetter ausgefeßt zu feyn, 
um viel Davon zu leiden. Die Zerftörbarfeit 
ſteht in genauem Verhaͤltniß mir der geichtige. 


Feit, mit welcher fich jener falzige Stein uns 


ter günftigen Umftänden in Kiefel verwandeln 
läßt. — Hin und wieder fommen Sprach 
fehler vor, die man wohl dem Ausländer 
leicht vergiebt. = 











V. 


Ueber die Unzertrenlichkeit der teut⸗ 


ſchen Bauern Guͤter. InBerlagebey 


Kruͤger, dem Juͤngern zu Gieſſen, 
gedruckt zu Mengeringhaufen. 1783. 
419 Seitening. _  —_ | | 
Se Verfaffer, welcher ſich hier als einen 
* guten Kenner der landwicchfchaftlichen 
Polizey, der Bauren und ihrer Verfaſſungen 
zeigt, auch Beweiſe giebt, daß er über diefen 


M 2 Gegen 


176 Phyſttaliſch⸗Oekon. Bibl. XI. 2. 


Gegenſtand nicht allein für ſich nachgedacht, 
. fondern auch die. beften Schriften feiner Vor: 
gänger zu Rathe gezogen hat, ift Hr. Sriedr. 
Wilb. Waldeck; Fuͤrſtlich Waldeckſcher Amt: 
mann zu Arolfen, deflen Namen man. unter 
‚der Borrede findet. Er. fonte ſich gewiß auch 
mit Ehren nennen,.da ihm gründliche und uns 
partenifche Lefer Danfen werden, Daß er ordents 
lich, deutlich und nachdruͤcklich alle Gründe 
für und wider die Unzertrenlichfeit der Bau; 
‚ergüter, vorgetragen bat. Daß aus diefem 
-allen endlich folge, man müffe diefes alte ab: 
genußte Gefeß aufheben, ift Kennern fchon 
befant. Außer den ſchon von. andern ange: - 
führten Gründen, findet man bier einige eis 
gene Anmerfungen und Wendungen der Ber 
weife, die auch einen erfahrnen fefer ange: 
nehm unterhalten. ©. 244 find Benfpiele 
aus dem Waldecffchen von Verwandlung der 
Domainen in Bauergüter und von der Zer: 
trennung derfelben gegeben worden, bey denen 
man dem V. zurufen fönte: was brauchen 
wir weiter Zeugniffe! Eine Meyerey, Die fonft 
nurı 5 Menfchen ernährte,giebt jetzt mehrern als 
90 reichlichen Unterhalt. Eine Gemeinde bei 
ftand vor 40 Jahren aus 18 Ackerleuten und 
12 Kötern. Nachher erlaubte man den Ver: 
Fauf der Grundftücke, und es ift gewiß, daß 
in diefer Gemeinde jeßt so Begüterte woh— 
nen, welche alle wohl ſtehen, wenigftens noch. 
eins 


V. Ueber dielinzertrenlichk. d Bauerg. 177 


einmal ſo viel Vieh halten und noch ſo viel 
Fruͤchte ziehen, als ehemals die 30 Einwoh⸗ 
ner. In feiner Gemeinde des Landes ſollen 
auch die Guͤter in einem ſo hohen Werthe und 
die Unterthanen in fo gutem Eredit ſtehen, als 
dort. Das Amt fan prompte Juſtiz leiſten 
dem eine Noth zuſtoͤßt, Fan durch Losſchla⸗ 
gung eines Fleinen Grundftücks ſich aus vie: 
len Verlegenheiten retten. Es fehlt ibm nicht 
an Abnehmern, und er fan in der Folge nicht 
felten feinen Verluſt wieder erfegen. Mach 
Wegraͤumung aller Einwürfe und Zweifel 
find zulege noch viele gute Regeln gegeben 
worden, welche bey der erlaubten Zertrennung 
der Bauergũter zu beobachten ſi ind. 








"VI. 
— Woahehie der Schildkro⸗ 
en, nebſt einem ſyſtematiſchen Ver⸗ 
Zeichniſſe der: einzelnen Arten und. zwey 
Kupfern· Bon Joh. Gottlob Schnei- 
der, Lehrer der Beredfamfeit und 
Philologie in Frankfurt an der Oper. 
Ka 1783. 364, Seiten in Gros⸗ 
av, ’ 


D * erhalten: wir: alſo feie,furger Seit —* 


N: deus Werk zur Naturgeſchichte dieſer 
FM; m *gisher 


78 Phyſttaliſch / Dekon. Bibl. Xu; 2 


u bisher noch wenig unterfuchten Thiere, uud 


Diefes Dritte vereinigt gewiſſer maßen: alles im 
ſich, was alle-übrige enthalten. - Eigentlich 
bat H. Schn, dag; feltene Werk des: Laldefi, 
welches aufchiefiger: Univerfitäts : Bibliothef 
vorhanden tft, „ganz uͤberſetzt, doch mit Weg: 
laſſung der Kupfer, Da dieſes vornehmlich 
Die Anatomie abhandelt, fü macht auch Diefe 
bier den Anfang und auch den ‚größten Theil 


des Buchs aus. H. S hat aber jede Zeile 


Des Ftalieners mit den Nachrichten der übris 
gen Schriftfteller mit, einer außerordentfichen 
Geduld verglichen, und die Abweichungen und 
Widerfprüde, ‚die zahlreich find, angezeigt. 
Diefe mühfame Arbeit verdient vielen: Danf, 
- denn ‚wie fehr richtig in der Vorrede angemerkt 
ift, find die Befchreibungen bisher deswegen 
vornehmlich fo mangelhaft-und widerfprechend 
gerathen, weil faft feiner von den Zerglieders 
een und Naturforfchern die Bemerkungen dee 
"Vorgänger überal genau verglichen, und die 
Abweichungen des Baues ih den einzelnen 
Arten forgfältig sangegeben Bat. Hier alfo 
finder man Ealdefi, Steno, Bartolin, Welfch, 
Plümier, Feuillee, Gottwald, Walbaum und 


noch viele audere mit einander verglichen; hier 


ſieht man, worin fie mit einander uͤbereinkom⸗ 


‚men, worin fie abweichen. Daraus ergiebt 
fi die algemeine Bildung diefes Geſchlechts 


der. Thiere, und: hieraus wird man: — 
zer Las dig 


Schneider von Schuidtroͤten. 179° 


Die Kenzeichen der Arten ableiten müffen. Hr. 
Dort. Bloch in Berlin hat die Güte gehabt, ; 
Die Handfchrift des Plümiers dem Verfaſſer 
zu leihen, und diefer hat daraus mit Vers 
wunderung erfant, daß Feuillee nicht allein’ . 
Die Anatomie der Tortue franche, welche er 
ſchlechtweg Meerfchildfröte nennet, nebft eis 
nigen Zeichnungen, ſondern auch viele andere! 
Beſchreibungen von Fiſchen und Eidechſen⸗ 
woͤrtlich aus der Handſchrift· des Pluͤmiers 
entlehnt bat; ohne einmal feine Duelle ger 
niant zu haben, welche « en * daft —* 
verſaiſcht Run 


Aber diefe — if nicht —* ein⸗ 
zige Verdienſt des H. Schn. Er hat einige 
don den Waͤſſerſchildkroͤten feiner Nachbar⸗ 
ſchaft ſelbſt zergliedert/ und dadurch die 
Nachrichten der Vorgaͤnger zu berichtigen ge⸗ 
ſucht Auch hat er aus verſchledenen Natu⸗ 
ralien⸗ Samlungen, als des H. Doctor Bloch, 
der Berliniſchen naturforſchenden Geſelſchaft 
und anderer verſchiedene ſeltene Stuͤcke erhal⸗ 
sen,‘ — * er ven gut genuger' bat. gan! 


Wan man nun alles‘; was · bisher pr 
ber“ Zergliederung der Schildtroren gethan 
worden / zuſammen nimt/ fo zeige‘ fh, daß 
—— die Muftan, die Merven 

das Gehirn ve DEM —R 
9 4 


180, Phyſtkoliſch / Oekon · Bihl. ill. 2. 


bedürfen;,.. weil; die wenigen bis herigen Be⸗ 
merkungen, die man ‚darüber nur obenhin ge⸗ 

macht hat, nur einen Theil der Muſkeln bes 
treffer, und die Rerven fü Ba ur moi ganz 
iheaanaenmarden, Ant 14 pri Innen 


%on, — fo. sehen, Pilologen, kun 

man ‚erwarten, ‚Daß er fich bemuͤhet habe, ‚die, 
Machrichten „der Griechen und Lateiner mir 
der, Natur zu ;vergleichen. und fie dadurch zu: 
erklären und: zu berichtigen, Mit Vergnuͤgen 
habe ich die guten ‚Folgen der. ‚Bereinigung, 
der Philologie mit der Naturkunde gelefen,. 
von welcher ſ ie nd — boffen — 


—** —* Sa "Diefes. "Buchs, if ein 
Verfuch, bie Sharafteriftit und, Gunzunmdcht der 
— * yesheflerm.: InoR 
um "Seder Noturforfcher — pie — 
haft. diefer- Theil des zoologiſchen Syſtems iſt, 
und ich ‚erinnere, mich, daß der ſel. Archiater 
von Linne⸗ wenn er ſeinen Zuhoͤrern die, Luͤk⸗ 
ken zum Ausgfuͤllen empfohl, allemal dieſes 
Geſchlecht befonders, und die. Amphibien uͤber⸗ 
haupt zu /nennen pflegte. Ich habe miy aus 
ſeiner Unterredung angemerkt, daß die größte; 
Unguverläfjigkeit von den mannigfaltigen Ver⸗ 
nn herruͤhre, welche, dieſe Thiere 
nach: ihrem Alter, welches ſehr lguge dauert, 
AT uns 


f * 
er 22 


. Vin Schnetder.won Schildkröten. 19: 


untergeben; wovon deun. sau Hr. Sch: 
genug; Beweiſe vorgefunden hat. Die Arten, 
welche er, bier, mit; Kenzeichen verſehn bat, find, 
von. den Meerfchildfröten, welche. Flopfüße 
haben, von denen die vörderften länger find, 
folgendes: Tufludo mydas , caretta, imbricata, 
coriacea, Mach diefen Fommen die Flußfchilds 
Fröten, deren algemeinen Charafter man bier 
©., aaa fsaugenehen findet: Teflud. fluvia- 
tiles pedibus palmatis‘, tea cum flerno. mem» 
brana uacta, & binis- ſterni ‚Proceflibus: in 
media vttihque fulta. Dahin gehoͤren T. 
- orbicularis, deren Kenzeichen noch nicht gan 
ficher te, T. ferox des Pennant in phülof. 
transadt) oi. T. carolina, ferpentina, lutaria, 
Ta-fjuamara des Bontius, die Linne‘ aus 
Berfeben zu T. imbricata gerechnet hat. T. 
cafpica aus Gmelins Keifelll T. ro und 1.Die 
Dritte Abtheilung begreift die Landſchidkroͤten: 


Totetreſttes, pedibüs: elavatisy unguieulätis, 


teflarcorivexa: cum ſterno commiſſuris ofleis 
iuncta Dahin gehören: Ti /korpioides, geos 
metricäazIndica des Perrault Ti 59, die finne‘ 
nicht bat aunehmen wollen 5 pufilla, - graecaz 
denticulata, carinata, Schneider, welcher zu⸗ 
weilen dietinneifhen Namen veräudert bat,bat 
noch) einig bis jetzt unbeftimliche Arten erzaͤhlt. 
—Da das Buch Feine Abtheilungen und gar 
kein Regiſter hat sen es etwas —* 

gebrauchen. Die erſte Kupfertafel iſt eine 
= * My Abi 


\ 


182 Phyſtkaliſch Oekon Bibl. XIII. 2. 
Abbüdung des Kopfes der Art, die time 
mydas und H. Schn. Viridis nennet; Die an⸗ 
dete iſt eine kleine Zeichnung von, eher“ T. 





24 22 

membranacea. 

ur am. Fr wesen 
244 feat gr * *22 

Jar! IS WVIE ° —D BRETT TOR 


. Heife nach den Lipariſchen Inſeln, oder, 
Nachricht von. den. Acolifchen Zufeln 
zur naͤhern Aufklärung. der Geſchichte 
: der Vulkane — — von Deodat de 
Dolomiein, Commenthur/ aus dem 
Franzoͤſiſchen uͤberſetzt vonLud. Chriſt. 
Lichtenberg, Sachſen-Gothaiſchen 
ELegationsrath. Leipzig 1783. 210 
Seiten inß8ßß.... ran 


Day der großen Anzahl Neifebefhreibuns 
I gen, welche wir jeßt erhalten, Tan man 
Doch mie Recht beklagen, daß die Reifenden 
ſich zu wenig bemühen ‚„ folche Gegenden zu 
befuchen, die von andern entweder gar nody 
nicht, oder noch zu unvolſtaͤndig befchrieben find.: 
Dieſer Vorwurf trift den Verfaſſer dieſer 
Reiſe nicht, denn die Lipariſchen Inſeln, 
welche ſo viele wundernswuͤrdige Beobachtun⸗ 
gen darbiethen, ſind noch zur Zeit von weni⸗ 
—— bereiſet und noch vo 
WISE a & 


x 


VI. Reiſe nach den Lipariſchen Inſeln. 183 


bekant; denn fie find, wie der Verf. ſagt, 


in den Reifeplan der: Engländer, die in die— 
fem Fache ganz Europa den Ton angeben, 
noch nicht aufgenommen. Dazu Fömt.nöch, 
Daß fie. im einem ungeflimen Meere tiegen, 
wo Die Gefahr zu verunglücken noch durch die 
barbariſchen Schiffe,” die den ganzen Som: 
mer in dieſen Gegenden kreuzen, und wofür 
man ſich nicht ohne Grund zu fürchten bat, 
um ein betraͤchtliches vermehret wird, Der 
Werfi Hat ſich dadurch nicht ſchrecken laſſen⸗ 
fondern die Juſeln mit der Begierde eines 
Matur forſchers im Jahre 1781 von Melazzo, 
einer an den nördlichen Küften von Sicilien 
gelegenen Stadt, beſucht. Inzwiſchen war 
feine Abſicht ganz auf die Vulkane gerichtet, 
und nur felten hat er etwas aufgezeichnet, was 
nicht von Crater und Laven handelt. 


Die Upariſchen Inſeln zeigen eine ganze 
Folge von Vulkanen nach allen Beſchaffen⸗ 
heiten und Umſtaͤnden, unter‘ welchen Berge 
durch unterirdifchen Brand- erzeugt werden 
Finnen. Man fieht da einen Vuikan, den 
einzigen anf der Erde, der nicht einen Augen⸗ 
blick in Ruhe bleibt, der immer arbeitet, nach 
ganz Furzen und abgemeffenen Zwifchenzeiten 
weitund breitum ſich her gluͤendeSteine ſtreuet. 
Einen andern, der ſeine Auswuͤrfe, durch ſchreck⸗ 
Liche Vorbothen, wie Aetna und Veſub, F 
Ag | J 


t 


184 Phyſtkaliſch⸗ Oekon. Bibl. XIIl. a 


kuͤndigt. Ferner faſt verloſchene Vulkane, wo⸗ 
bey ſich das unterirdiſche Feuer nur aus den 
Schwitzbaͤdern, die es heitzet, und dem ſie⸗ 
dend heiſſen Waſſer, wahrnehmen laͤßt. Ends 
lich auch ganz — tee und en 
ale: Arten. un F 


PER Die Anzahl diefer ee weihe — 
Italien und: Sieilien liegen, iſt zehyn, wovon 
die Alten nur ſieben genant haben. Liparis iſt 
Lipari, Vulcania, Thermiſa, Hiera iſt 
Vulkano, Didyma iſt Salini, Strongyleift- 
Stromboli, Phoenicudes iſt Selicut, Eri⸗ 
eodes;ift Alicur, aber welchen Namen jet 
Euonimos bat, ift nicht ſicher zu beſtimmen. 
‚Die übrigen Inſeln heißen. jetzt Panaria, 
Baziluzzo, Lifca » Bianca und Datolis 
Außer diefen giebt es noch einige aus dem 
Waſſer hervorragende Felſen. Die meiſten 
Erzaͤhlungen, die man bey Ariſtoteles, Strabo 
und. andern von dieſen Inſeln lieſet, 
werden durch die ee se des Dt . 
_— 5. 


Die Inſel, welche er — beſucht ‚bat, 
| iR. Bulfano, um welcher aus. dem Meere oft 
tuftblafen auffteigen, fo daß das Wafler zu 
Kochen: -fcheint, wie. Ariftoteles;, : Plinius, 
Strabp und ‚andere, fchon angemerkt haben. 
Bor etwa 30 Jahren famleten die Einwohner 
von 


er 


yn Reiſe nach den Lipariſchen Infeln. 185 


von Lipari vielen. Schwefel und verhandelten 
ſolchen, aber außer der Gefahr, der ſich die 
Arbeiter ausſetzten, bemerkte man, daß aus 
den desfals gemachten Gruben Duͤnſte hervor⸗ 
brachen, welche beſonders den Fruͤchten nach⸗ 
theilig zu werden ſchienen. Alſo ward das 
Samlen des Schwefels auf Vulkano verbos 
then, und jetzt wird dieſe Iuſel allein des Hol⸗ 
zes wegen beſucht. Der Verf. hat alle ge⸗ 
fundene Laven ſorgfaͤltig nach ihrem aͤußern 
Anſehn beſchrieben, und allerdings hat er da⸗ 
durch die Kentniß derſelben bereichert, doch 
uͤbergehe ich hier dieſe Beſchreibungen. In 
dem ſchwarzen Glaſe (islaͤndiſchem Achate) 
kommen oft Adern von grauem Bimſteine vor. 
©.: 44 Beſchreibung der Inſel Lipari, die von 
Vulkano durch einen ſehr tiefen, aber nur eine 
italieniſche Meile breiten Kanal abgeſondert 
iſt. Sie iſt die groͤßte unter den Aeoliſchen 
Inſeln. Zu ihren: vorzuͤglichſten Merkwuͤr⸗ 
digkeiten geboͤren die Schwitzbaͤder oder un⸗ 
terirdiſchen Badſtuben, welche hier S. 53 
beſchrieben ſind. Lipari iſt die Vorrathskam⸗ 
mer, woraus ganz Europa ſeine Bimſteine 
erhaͤlt. So groß auch die Menge iſt, die 
gaͤhrlich ausgeführt wird, fo merkt man doch 
Feine Abnahme. Ganze Berge befteben aus 
Bimſtein, in welche. man: ungeheure Brüche 
‚oder Weitungen eroͤfnet hat. Je weißer die 
‚fer Stein ift, defto.geringer ift feine . 
3 | ie 


: 41 
136. Phyfitalifch ⸗Oekon. Bibl. XIT. 2. 


Die weißefte Art, fage der Verf. S.66, ſcheint 
zu dem höchften Grad’ der Ausdehnung ger 
Kommen zu feyn, wohin eine Subftan; nur 
immer gelangen fan, wenn fie noch einigen 
Sufammenbang ihrer Theile beybehalten foll. 
Dieſe Art iftzu nichts zn gebrauchen; ſie ſchwim⸗ 
met aufder See bis an die Küften von Sici⸗ 
lien und Calabrien (wie ſchon Popomitfch 
angemerft hat.) : Es ift merfwürdig, daß die 
Inſeln Lipari und Vulkano die einzigen Vul⸗ 
tane in Europa find, die den Bimſtein in 
großer Menge: ausiverfen ; ; der Aetna giebt 
gar feinen und der. Veſuv fehr wenig und in. 
einzelnen Stücen. Da diefe Steinart Fein 
Eifen hat, fo muß man den Stof in ſolchen 
‚Gebürgsarten fuchen, Die auch kein Eiſen haben, 
alſo niche in Thonfchiefer, Porphyr u. ſ. w 
Der Verf. ift duch Beobachtungen überzeugt, 
daß fo wohl-die aus Granitartigen als Glim⸗ 
«mertheilen beftebende blätterige Felsart und der 
Granit felbft, diejenigen Grundmaterien find, 
deren Veränderung «man Die Eu der 
Bimſteine zuſchreiben muß. 


Upari bat ſchon ſeit geraumer Zeit feine 
Feuerausbruͤche; fie iſt fruchtbar, befonders 
an Wein; der. berühmtefte ift der Malvoifir, 
der häufig ausgeführt wird, aber das Uebel 
hat, daß er Kein heißeres Clima verträgt. 
— bereitet herliche Roſinen, Paſſolis ge⸗ 

nant. 


x 


VnN. Reiſe nach den Lipariſchen Inſeln. 187 


nant. Man nimt die Trauben ab, wenn fie 
ſehr reif find, taucht fie in eine Afchenlange 
and trocknet fie an der Sonne. Durch die Lauge 
benimt man den Trauben Die Säure, damit 
ſich der: zucferige Theil des Mofts beſſer ery⸗ 
ſtalliſire. Ungefähr; 14000 Menfchen bewoh⸗ 
nen die Inſel; die Weiber heurathen gemeir 
niglich im zwölften Jahre. . 


Salini hat ı5 Meilen. im Umfreife, ift 
beynahe ganz rund und hat drey Berge, aber 
Feine AHusbrüche von Feuer. Der Namen 
rührt daher, daß man auf der füdöftlichen - 
Seite Sat; für die Neolifchen Inſeln bereitet, 
Stromboli ift doc) wegen des. flets tobenden 
Vulkans die merkwuͤrdigſte, und man fan die 
BeſchreibungS. 118 nicht ohne Erftaunen leſen. 
Beſonders merfwürdig ift die Quelle von fris 
ſchem, leichtem, füßem und fehr trinkbarem 
Waſſer auf der.halben Höhe des feuerfpeienden 
Berges. en 


D 5 


Außer den £iparifchen Inſeln bat der Verf 
auch Uſtica und Pentelaria befucht. Jene 
“biegt Palermo gegenüber. Sie ift fruchtbar, 
bringe Wein, Dliven und Baumwolle, aber 
an Waſſer har fie Mangel, welches in Eifternen 
‚gefamler werden muß. Man bat fie oft zu 
bevölfern verfucht, aber, da man fie gegen 
‚Ueberfälle der Seeräuber: nicht fücherte, fo fehlte 

ss an gutem Erfolg. Nur erſt im Jahr 1765 


138 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl. XUrz, 


errichtete. man ein Fort mit Befagung; die zwey 
‚bis drey hundert Einwohner beſchuͤtzet. 
Dentellaria Tiegt näher nach. der Barbaren 
zu, und hat drey bis vier saufend Bewohner, 
eine kleine ſchlecht gebauete Stadt und. ein 
Caftel. Seit eirtiger Zeit famlen die Einwoh⸗ 
ner von ihren Zelfen Orfeille , wodurch fie fich 
‚ einiges Einkommen verfchaffen. Gebt. träge 
Das Haus Nequefens in Sieilien diefe Infel 
als ein Fuͤrſtenthum zu Lehn. Auch dieſe 
beyden wenig bekanten Inſeln haben ihren 
Urſprung von Vulkanen. Ich uͤbergehe hier 
die Merkwuͤrdigkeit des Berges Macaluba in 
Sicilien und des Verf, Abhandlung über die 
Temperatur des Clima von Maltha, und den 
Eindruck, den fie auf den Körper macht. Jeder 
Liebhaber der Naturkunde wird diefe Feine 
Keifebefchreibung mit Vergnügen leſen, und 
wuͤnſchen, daß der Verf. bald das: Tagebuch 
feiner im Jahr 1781 nah Sieilien gethanen 
Reiſe liefern möge. Ich merfe nur noch an, 
daß dieliefchrift: Voyages aux iles de Lipari 
zu Paris 1783 auf 208 Detavfeiten gedruckt 
if. Um Die Lage der befchriebenen Inſeln 
defto beffer. zu überfehen, fan. mai’ die Ho: 
> mannifche Chatte: Sicilia, Sardinfa , Corfica, 
Malta 1762, die Zannoni verfertigt hat, zu. 
Huͤlfe nehmen. Auf der aus 3 Blättern bes 
ftebenden Charte, welche fotter 1770 mitdem. 
Titel‘: Mer 'mediterrande herausgegeben hat; 

fehle die Inſel Uftica gänzlich. VIII. 





189. 


vi ** 
Nochricht von dem neuen Grundbaue zu 
einer Anzahl Haͤuſer in Potsdam auf ei⸗ 
nem ehemaligen Sumpfe, welcher auf 
Befehl Sr. Koͤn. Maj. von P reuſſen im 
1783ſten Jahre, iſt unternommen 
worden. Vorzuͤglich fuͤr Bau- und 
Werkmeiſter, auch andere Liebhaber. 
Mit praktiſchen Bemexkungen von H, 
L.Manger, Koͤn. Bauinſpector. Erſtes 
Stuͤck. Potsdam, in Commiſſion bey 
Horvath. 1783. 92 Seiten in 8. 


Ne diefes Buch wohl nicht in viele Buche 
— laͤden kommen. möchte. fo. mache ich 
mir ein Vergnügen daraus, bier. wenigftens 
einige Nachricht davon geben-zu;fönnen. Dex 
Derfaffer ift eben derjenige, .deflen Pomolos 
gie Biblioth. XL ©. 80 ‚angezeigt ifl. Sein 
jeßiger Aufiag war eigentlich, beſtimt, den 
Arten des Bau : Comtoits.in der Handfchrift 
bengelegt zu werden, aber es iſt fehr zu wünfchen, 
daß auch andere; welche eine fo feltene ſchwie⸗ 
tige Unternehmung anzuordnen ‚haben, dem 
Benfpiele des H. M. folgen amd folche aus: 
führlihe- Nachrichten davon bekant machen 
mögen... Mat braucht fein großer Kenner zu 
feyn, um‘den dadurch entſtehenden Nutzen 
einzuſehen/ und der V. zeigt ſelbſt, wie ſehr die 

Phyf. Oekon. Bibl. xiii B. 2st. N von 


190 Phyſikaliſch Oekon Bibl. XIII. 2. 


von ihm befchriebene Unternehmung würde, 
erleichtert worden feyn, wenn man eine zuver⸗ 
läffige, Befchreibung, von dem. gehabt ‚hätte, 
was ſchon vor fechszig Jahren zu dieſer Ab: 
ſicht gethan worden. — 

Um den Bier beſchriebenen Ban zu ver⸗ 
fiehen, Fan der Grundriß von Potsdam bey 
Nicolai Befchreidung von Berlin und Pots⸗ 
dam dienen. Die Mede ift von den Häufern , 
an der Nauenfchen‘ Plantage, welche auf eis 
nem moraftigen ‘Boden aufgeführt waren, den 
man ehemals durch Pilotiren zu befeſtigen 
gefucht hatte, und der dennoch dergeftalt nach⸗ 
gegeben hatte und gefunfen war ; daß die Ger 
bäude Riffe und Spaltungen erhalten hatten. 
Man mufte fie wieder abbrechen und. einen 
neuen Grundbau unternehmen. Dazu gebös 
ren Mafchinen, theils zu Einfhlagung der 
Pfaͤhle, theils zu Abhaltung des Grundwaf 
fers, bey dem Abbrechen und Ausgraben der 
Fundamente fo wohl, als bey Wiederaufführ 
rung derfelben. Man liefert hier eine erfahs 
rungsmaͤſſige Beurtheilung der bisher bekan⸗ 
ten und gebrauchten Rammen und Waſſer⸗ 
ausfchöpfer , und’ dann die Befchreibung der 
rer, welche hier gewaͤhlet worden: Die 
Bauconduckeurs Krüger und Richter, deren 
Geſchicklichkeit hier geruͤhmt wird, werden 
von dieſen Maſchinen bald volſtaͤndige ee 

| — dun⸗ 


VAL. Manger Nachr. vom Grundbau. 191 


dungen herausgeben, welche dieſe Nachrich⸗ 
ten noch Iehrreicheer machen werden. Alle 
Schwierigfeiten, Die fich bisher gezeigt has 
ben, ferner ‚die Ordnung: der Arbeiten, zum 
Theil die Contracte mit den Arbeitern, dieStreis 
tigfeiten , welche dabey zwifchen Zimmerleuten 
und Maurern, wegen der Gränzen ihrer In— 
uungsrechte entftanden find, find bier: mit 
ſolchen praftifchen Anmerkungen erzähle wor⸗ 
den, die Buauverftändigen nicht anders als 
angenehm feyn Fönnen. An Arbeitern fehlte 
es dort nicht, und man wählte daher ſolche 
Einrichtungen, ‚die das Werf befchleunigen 
Fonten. Das gebrauchte Schaufelmwerf koͤmt 
demjenigen am naͤchſten, was Leupold im 
Schauplatz der Wafferfünfte IS. 45 Fig. 18 
vorgeſtellet hat. Be at 


Sm Vorberichte ift hier Fury der Anſtalt 
gedacht worden, um die, auch auf Dem anger 
führten Grundriffe angemerfte Fauleſee augs 
zutrocknen. Was. in einem Monathe ausge 
füllet ward, kehrte fich oft. in.einer Nacht um. 
Einige Einwohner hatten ſich einmal auf ein 
Stuͤck Zimmerholz gefeßt, was auf dem aus: 
gefülleten Plag lag; plößlich fanf daffelbe unz 
ter ihnen in die Erde, und einer Fonte kaum 
fhnell genug entrinnen. . Am andern Mors 

en. ritte der vorige König dahin, da fing 
Fein. Dferd auch an einzufinfen, durch deſſen 
RR Kräfte 


.r 


192 Phyſikaliſch⸗ Dekon. Bibl. XII. 2. 


Kraͤfte jedoch der Koͤnig gerettet ward. Des 
Reitknechts Pferd kam nicht fo gut davon; 
denn obwohl fein Reuter durch. fchleuniges 
Abfpringen der Gefahr entfloh, fo verſchwand 
es doch in den Abgrund, und ward hernach 
fo wenig als das vorher genante Stück Zim⸗ 
merholz wieder gefeben. Jetzt ift dieſer Plag 
die fo genante Plantage, ein mit Linden be 
pflanzter Spazierplatz. 


IX. 


Saggio d’iftituzioni d’ agricoltura. 
apoli 1782. 203 Seitenin ı2, nebſt 
einer Rupfertafel. 


1 die italienifche Landwirthſchaft lehrt 
( der ungenante Verfaſſer, fondern er bat 
nur etwas aus den Schriften des Duhamels, 
den er den Vater der Landwirthſchaft nennet, 
zufammen gefchrieben, ohne irgend eine eis 
gene Anmerkung hinzu zu thun. Auch die 
Kupfertafel batZeichnungen aus Duhamel. Un: 
tet den genanten Öfonomifchen Pflanzen, wobey 
an feine botanifche Beftimmung gedacht ift, 
koͤmt Safran, auch Baumwolle vor. Aus der 
Vorrede führe ih an, daß der Profeflor der 
Oekonomie in Napoli, Niccolo Andria ift, der 
über die mineraliſchen Waſſer einen Leactat 


geſchrieben hat. 
X. 





- 


— 1 —— — 193 
Berliner Beytraͤge zur Landwirthſchafts⸗ 


wiſſenſchaft. Sechſter Band. Berlin 
1783. 


en Anfang macht die Nachricht von der 
Schweinezucht, wo ©. 64 das fons 
derbare Mittel vorfömt, die. Finnen Der 
Schweine dadurch unmerflicher zu. machen, 
daß man. den Thieren einen glühenden Brand 
in den Machen ftecft, wornach die Finnen aufs 
fpringen follen. Nachher folgt fehr ausfuͤhr⸗ 
lich die Federviehzucht, mit Öfterer Beziehung 
auf Krünig Encyclopaͤdie, wo frenlich alles 
mit unglaublicher Mühe zuſammen getragen ifl, 
Die Eorbufifche Gegend liefert eine große 
Menge Federvieh nach) Berlin. Es giebt 
Landgüter, ‚die jährlich acht und mehr. Schod - 
Kalekuter oder Puter dahin verfaufen, dag 
Schock um Mihälis für 16 bis 18 Thaler. 
Der Verf. hat befonders gefucht. die Umftäns 
de zu beftimmen, unter denen Landwirthe Fez 
dervieh mit Bortheile halten koͤnnen. 


Die andere Hälfte diefes Bandes handelt 
die Teichfifcheren ab, doc) ift der wilden ebens- 
fals, fo gar auch des Lachsfanges, gedadıt. 
Nach S. 356 follen ih. in wilden Gewaͤſſern 
die Karpen gemeiniglich. zu ſtark vermehren, 

R 3 des: 


194 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XIT. 2. 


Deswegen fo gar angerathen wird, die Enten 
und Gänfe zur,Leichzeit hinauf zu laſſen; ich 
denfe doch, dieß möchte wohl fetten nöthig 
feyn. Biel von der Nugung der Muraͤ— 
nen, aber die Behauptung ©. 371, daß 
fich dieſe Fifche nicht verfegen laſſen ift wohl 
nicht richtig. Diefe Berfeßung wird angerathent 
in den Befchäftigungen der Berliner Gefels 
{haft IV ©. 75 und Benfpiele von der Mög: 
lichFeit findet man eben daſelbſt ©. 93, auch 
in der Bernoullifchen Sanılung Fleiner Reifen 
16.56. Von Anlegung der Damme ift der 
Unterricht mangelhaft, und von den Schlen: 
fen und den Arten des Ablaffes ift fehr wenig 
gefagt worden. ©. 513 ein. Paar Salben, 
welche das Streichen der Fiſche beförderm 
follen, denen wohl nicht viel zu trauen ſeyn 
Fan. ©. 588 daß die Karpenteiche vom Bliße 
oder Donner leiden, indem die Fiſche darnach 
abfterben. Auf die Nachricht, daß das Ges 
witter in einen Teich gefchlagen hat, pflegt 
man einen Theil des in demfelben befindlichen 
Waſſers abzulaffen und dagegen frifches Wafs 
fer einzufaffen. Solten denn nicht Ableiter 
helfen fönnen? Vorzüglich nüglich ift der Ab⸗ 
fehnitt von Verpachtung der Fifchereyen, wo 
viele beilfame Regeln gegeben find. Gegen 
das Ende diefes Bandes ift auch ein kleiner 
Auszug aus des H. Grafen 0. Dyhrn Dibliorh. 
Zi S. 279 angezei Igtee Anleitung beygebracht 

worden. 


XI. Schubart oͤkonomiſche Schriften. 195 


soorden. Der nächfte Band foll vom Forſt⸗ 
wefen :bandeln. DR —* 


Hofrath J. C. Schubart oͤkonomiſch⸗ 
kameraliſtiſche Schriften, nebſt ſeiner 
von der Akad zu Berlin 1783 gefröns 
ten Preißfehrift über den vortheilhafs 
teften Anbau der Futterkräuter. Zwo⸗ 

te verbefjertei Auflage. Leipzig 1783: 
8 Bogen in®. 


De Hr. Verf. gehört unleugbar zu den 
beften praftifchen Schriftftellern, die 
Teutſchland jegt hat, und man ift dem Hin. 
Prof. Leſke Danf fhuldig, daß er die Aus: 
gabe feiner Auffäge befördert. Der erfte ift 
hier derjenige, welcher ſchon im Leipziger Ma: 
gazin 1782 St. 4 abgedruckt ſteht, eben ders 
jenige, worin mit den ftärfften Gründen bes 
wieſen wird, daß Huͤtung, Trift und Bra⸗ 
che die groͤßten Gebrechen der Landwirthſchaft 
find. In einem Nachtrage find mit unge: 
wöhnlihem Eifer und vielleicht mit mehr 
Dreiftigkeit, als in Churfachfen üblich ift, al: 
lerley Fehler gerüget worden, die leder noch 
faft überall find. S. 49 folgt die oben ſchon 
S. 139 angezeigte Abhandlung über die Schaͤ⸗ 

| | N 4 ferey. 


195 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XII. 2. 


ferey. ©. 85 Abhandlung uͤber die Eigen⸗ 
ſchaften und Vortheile der Futterkraͤuter, 
welche in Berlin 1783 den Preis gewonnen 
hat. Nur die drey Arten: rother Klee, Luͤ⸗ 
zerne und Eſparcette werden hier algemein 
empfohlen, wiewohl, wie billig, auch an⸗ 
dere Pflanzen in beſondern Fällen nuͤtzlich ers 
kant werden. Der Klee wird, allerdings am 
vortheilbafteften unter Gerſte gefäet, und zwar 
am ficherften frühzeitig, wenn der Boden noch 
Winterfeuchtigfeit enthält. : Auf einen Schef⸗ 
fel Gerfte werden acht Pfund Kleefamen ge: 
rechnet. Nutzung des.Klees zur grünen und 
trockenen Fütterung. Zu leßterer Abficht wird 
er in Feimen gebanfet. Der Verf. nußet 
zur Gewinnung diefer Zutterung das Brad): 
feld, bricht alfo dem Gerreidebau nichts ab. 
Hernach von Lüzerne, die vornehmlich allen - 
Befigern der Schäfereyen empfohlen wird, 
und zwar als ein götliches Gefchenf, Im 
magern, trockenen‘, fteinichten Boden wird 
doch Efparcette vorzüglich feyn, die, wie der 
Verf. fagt: grün und dürre das allerfüßefte, 
gefundefte, nahrhaftefte und befte Futter für 
alles Vieh if. (Beweife hievon und zwar 
im Großen, baben wir feit vielen Jahren in 
biefiger Nachbarfhaft) Auf ein Feld von 
mitlereer Güte, wohin ein Dresdner oder 2 
Berliner Scheffel Korn (Roggen) gefäet 
werden, gehören wenigſtene 9 bis 10 Pe 
= 16 


XII. Rulfs von Werkhaͤuſern. 197 


terneſamen, und auf 1 Dresdner Scheffel 
Kornfeld ı4 Scheffel oder auf 2 Berliner 
Scheffel Kornfeld 3 Scheffel Eſparcettſamen. 
Die in unſerer Nachbarſchaft von undenflis 
chen Zeiten her gebräuchliche Anwendung des 
Gypſes empfiehlt H. ©. ebenfals. 








X. 


use die Preisfrage der K. Societät 
der Wiffenfch. zu Göttingen! von der 
vortheilhafteften Einrichtung der Werk⸗ 
und Zuchthäufer von Aug. Friede; 
Rulfs, Kön. Commiſſarius in Einbeck. 
Mit einer Vorrede von Joh. Beck⸗ 
mann. Goͤttingen 1783. Zehn Bo⸗ 
gen in 4. 


Si Schrift lief fo fpät ein, daß ſie den 
Preis, den ſie wohl möchte erhal: 
ten haben, verfehlte. Die Societät wünfchte 
‚die Befantmachung derſelben, und erlaubte 
"den Druck mit Vorfegung ihres Zierbildes. 
Der Berf. welcher die zu. Vorfchlägen dieſer 
Art noͤthigen Kentniſſen bey langjaͤhriger Nez 
gierung und Unterhaltung einer Fabrike, die 
vielen Armen Arbeit und Brod gegeben hat, 
erhalten bat, alaubt zu beweifen, daß die 
——— des Flachſes die ſchicklichſte = 

N, beit 


198 Phyſikaliſch /Oekon. Bibl. XII. 2. 


beit fir Werfhäufer fey, und daß folche dabey 
feinen Zuſchuß nöthig haben würden. Geine 
Berechnungen geben: dem Vorſchlage viele 
MWahrfcheinlichfeit, und fie können, fo wie 
viele eingeftreuete Regeln , gewiß vortheilhaft 
von denen genußet werden, welche alte Ans 
ftalten diefer Art verbeffern, oder neue errich? 
ten wollen. Diejenige, deren Anlage hiet 
empfohlen wird, foll fein Zuchthaus feyn, 
und foll durch den Mamen eines freyen fans 
Des : Hofpitals davon unterfcheiden werden. 
Der Einwurf, daß man auf folche Weiſe 
ſchwerlich auf beſtaͤndige Arbeiter rechnen koͤn⸗ 
ne, iſt hier gut beantwortet worden. Perſo⸗ 
nen, welche woͤchentlich 7 Lop Garn liefern, 
moͤgen weggehen, wann ſie wollen, weil dieſe 
dem Hauſe durch ihre Arbeit erſetzt haben, was 
ſie in demſelben genoſſen haben. Perſonen, 
welche die Arbeit, die das Haus von ihnen 
fodert, entweder gar noch nicht erlernt haben, 
oder doch nicht mit der Fertigkeit verrichten 
koͤnnen, um die beſtimte Zahl, naͤmlich 7 Lop 
woͤchentlich, zu liefern, muͤſſen wenigſtens 
drey oder vier Monate im Hauſe arbeiten. 
In dieſer Zeit koͤnnen ſie die Geſchicklichkeit 
erhalten, nicht allein 7 Lop woͤchentlich zu 
ſpinnen, ſondern auch noch am Ende dasim ' 
Anfang verfäumte nachzubolen, : und als⸗ 
dann fan das Werfhaus auch diefe ohne 
Schaden wiederum zurück geben laſſen. — 

Diefe 


“ XI. GBefchichte meiner Bienen. 199 


Diefe Schrift foll nächftens wiederum gedruckt 
werden, und der Verfaſſer will das Eremplar 
auf Vorausbezahlung von 8 Ggr. oder 15 
Eremplarien für einen Lonisd’or, auf Schreibs 
papier liefern. R 





| | x. | 
Gefchichte meiner Bienen und derſelben 


Behandlung von den Jahren 1781 
und 1782. Nebſt einer Rupfertafel. 
Deffau. und Leipzig in der Buchhands 


lung der Gelehrten. 256 Seiten in 8. 


CH er Berfaffer verfichert, die meiften neuen 

Vorfchläge zur Bienenzucht felbft ſorg⸗ 
föltig verfucht und daraus das befte gewaͤhlt, 
und folches mit vielen neuen vortheilbaften 
Einrichtungen verbeffert zu haben. Um die 
$efer in den Stand zu feßen, felbft darüber 
urtheilen zu fönnen, bat er die Lage feines 
Bienenftandes ziemlich volftändig befchries 
ben, alfo auch die Bienenpflanzen, unter des 
nen dort die Linden die ergiebigften zu feyn 
fheinen. Er hat Kaften, welche ſehr leicht 
an einander gefeßt, auch wieder getrennet wer: 
den koͤnnen, und fie find von der Befchaffen: 
heit, daß jeder Landmann folche fich felbft mas 
chen Fan, auf welchen Vortheil der. Verf. 
2% jedews 


200 Phyſikaliſch ⸗Oekon. Bibl. XIII. 2. | 


jederzeit geachtet hat. Deswegen bat er fo 
gar die Verfertigung der Schrauben gelehrt, 
womit er alle Theile verbinder, und in der 
That fan man wohl Fein bequemeres Mittel 
als diefes hoffen. Um die Bienen zuweilen 
beobachten zu fönnen, hat jeder Kaſten eine 
Genfterfcheibe mit einer Fenfterlade, die freys 
lich nicht zu lange offen ftehn muß, wenn 
nicht das Glas undurchfichtig werden fol. 
Alte Kaften fteben in einem Haufe, welches fo 
Dicht ift, daß im Winter gar Fein Lichtſtrahl 
einfallen fan; dennoch wird darin ein beſtaͤn⸗ 
Diger Fühler Luftzug erhalten, der freylich noͤ⸗ 
thig ift, wenn nicht diefe Inſeckten bey heis. 
terer Witterung unruhig werden follen. Die 
Frage, ob diefe Kaften fo groß gemacht und 
ſo feſt mit einander verbunden werden föns 
nen, daß unfere Imker im Lüneburgifchen 
davon Gebrauch machen dürften, mag ich 
nicht entfcheiden; es ift befant, daß diefe ihre 
Körbe jährlich weithin verfahren. 


- Was den Verf. am meiften inden Stand 
gefeßt hat, neue artige Beobachtungen zu mas 
chen, ift Die fehr bequeme Einrichtung, 
wodurch er jeden Kaften täglich, ohne Stoͤh⸗ 
rung und Mühe, wiegen, alfo die tägliche 
Veränderung des Gewichts beftimmen fan. 
Dazu dient nämlich eine Schnellwage, Die der 
Schloſſer: Mſtr. Spangenberg in Weimar an 

es 


.. XUE: Befchichte meiner Bienen.: 201 


Bericht für 1 Thlr. 8 gr. und mit dem acht⸗ 
pfündigen Gemwicht für 2 Thlr. macht. Zu: 
gleich ift ein Kran angebracht, momit die 
fchwerften Kaften leicht gehoben und verfeßt 
werden Fönnen. Die Abbildungen erläutern 
alles gut genug. Mar finder hier Tabellen, 
worin die Witterung, die täglihe Nahrung 
Der Bienen; ihr Flug und ihr tägliches Ges 
wicht, nebft andern nörhigen Nachrichten ans 
gemerft find. Zur Probe will.ich nur folgens 
Des auszeichnen. 


Der Flug der Bienen‘ richtet fih mehr 
nach der vorhandenen Nahrung, als nad). deu. 
Witterung; fehlt erftere, fo fliegem fie wenig 
aus, wenngleich letztere noch fo angenehm ift. 
Trockene Sonimer find hoͤchſt fhädlih. Im 
Mahy wird wenig eingetragen, weil noch zu we⸗ 
ige Blamen, auch die Bienen mit der Brut 
befchaͤftigt ſind. Die ftärkfte Abnahme des 
Gewichts iſt im Auguſt; in den folgenden 
wird fie geringer. Alſo iſt fie ſtaͤrker, wenn 
hoch verfchiedene Bienen⸗ Pflanzen vorhan⸗ 
den find, als nachher: wenn alle Nahrung 
fehlt. Zuweilen tragen die Bienen mitten im 
Sommer ſtark ein, und das. Gewicht nimt 
doch nur ſehr wenig zu. Hiervon hat der B. Urs 
fachen angegeben, Die nicht ganz unwahrſcheiu⸗ 
lich find. Es gehtian, daß man den Futter⸗ 
Honig mit Wuͤrze von gedoͤrretem Gerſten⸗ 
ET Malje 


202 Phyſikaliſch ⸗Oekon. Bibl, XL 2. 


Matze verdünner, aber Es erfolgt darauf 
nicht mehr Honig, als man dazu genommen 
bat. : Die Brodfutterung, welche im Nachs 
trage zu den Anmerfungen — von einem Bies 
nen: Frennde im Planifchen Grunde; Dress 
den 1774 vorgefchlagen ift,, fand der Verf. 
nicht zuträglih. Das Honigwaſſer, was bey 
dem Seimen vorzufallen pflegt, und welches 
fonft wohl zu Effig angewendet wird, nehmen 
Die Bienen an, und arbeiten das Honig her: 
aus. Man fan es auch vorber einfochen 
laffen. Der Verf. fagt ſehr uneigentlich , daß 
die Bienen daraus in ihren Magen Fonig 
—— 


Diejenigen Stoͤcke, de am ftärfften 
Höfeln, machen auch viele Brut, wozu der 
Blumenftaub vorrebmlich zu dienen: fcheint, 
und eben dieſe zähren auch am ftärkften. 
Man betrügt fih, wenn man glaubt, daß die 
Bienen in Stroßförben weniger zaͤhren, als 
in bretternen Kaften. Der falfhe Schluß 
entfteht daher, daß das Stroh den Winter 
über Feuchtigfeiten eingefogen bat, daher 
denn das Gewicht geöffer zu fenn feheint. 
Die Seidenpflanze, ‚Apocynum, fyriacum , ift 
eine reiche Bienenpflanze, wie wir auch bier 
jährlich im öfonomifhen Garten fehen. Gar 
enge Sluglöcher veranlaflen Fleine Schwärme. 


eu der - gemögnligen Prefle zum Wachfe 
bedient 


- XI. Geſchichte meiner Bienen, 203 


bedient ſich der Verf. eines Hebels, wodurch 
Das Wachs ausgedrückt wird, welche Einrich⸗ 
zung auch ſchon irgendiwo abgebildet if. Es 
äft zu wuͤnſchen, daß man die Verſuche über 
das: Gewicht der Bienen auch in andern Ge 
genden anftellen möge; denn vermuthlich wird 
manches: fich: nad) Det Berfchiedenbeit der vors 
Handenen Pflanzen und nach andern Neben⸗ 
uinſtaͤnden jeder Gegend. richten. Vielleicht 
wird. z. B. die Abnahme des. Gewichts. im 
Auguft nicht fo beträchtlich feyn, mo viel Bor: 
retſch vorhanden ift, als welche Pflanze noch 
ſpaͤt blühee und doch viel Honig giebt. Der 
Verf. dieſes Buchs foll Hr. Oberconfiftorials 
ha Schulze zu Weimar ſeyn. 








Monatliche Beytraͤge zur Bildung und. 
Unterhaltung des Bürgers und Lande 
mannes. Erften Bandes erfted Stück, 
Prag bey Gerleı783.ing. 

De Abſicht dieſer neuen periodiſchen Sci 

ift Leſern vom Mittelftande angenehmen 

—— oder lehrreichen Zeitvertreib zu ver⸗ 

Schaffen, Jedes Stück foll vier Ybcheilungen 

erhalten : unterrichtende Abhandlungen, Aus⸗ 


ge und Nachrichten aus Büchern, — 
e 


204. Phyfitalifc:®eton. Bibl. XII. 2. 


ſche Nachrichten und vermifchte Auffäge: : "Der 
 Snbalt des erften Stuͤcks ift folgender: 1. al 
gemeiner Vorbericht. Won der moralifchen 
Erziehung des Menſchen, nebft einem Frag⸗ 
ment aus einem Katehifmus der Bürgermos 
ral. IL Oekonomiſche Naturgeſchichte für den 
teutſchen Landmann. - Die Hauptzweige des 
Weinhandels. Gedanfen über wuͤſt liegende 
Fluhren in Sachſen. MI Etwas von. der 
gebensgefchichte des Hyder Ali. Mildthaͤtig⸗ 
keit eines jungen Frauenzimmers. Frechheit 
des Aberglaubens und der Schwaͤrmerey, eine 
Spaniſche Anekdote, Benedict XIV Mittel 
zur Reinigung der Straſſen in Rom. IV. Die 
Schule des Korbmachers zur Erläuterung des 
Sprichworts: Handwerf bat güldenen 
Boden. Schindel und Strohdächer wider 
Teuer zu bewahren. Denffprüche. Eben fo 
rühmlich als die Abficht diefer Beytraͤge ift, 
fo gut ift auch der Anfang gerathen. Da in 
Den meiften Oertern Gefelfchaften find, welche 
Zeitungen halten, fo ift ſehr zu wünfchen, daß 
Durch diefen Weg auch diefe Beytraͤge in die 
Häufer derer fommen mögen, denen zum Be⸗ 
ften fie gefchrieben werden. Einzelnen Per: 
fonen mögten fie zu theuer ſeyn, ungeachtet fonft 
der Preis billig iſt. Jeden Monat fömt ein 
gehefteres Stück von 6 Bogen heraus. ' Die 
Borausbezahlung auf einen Band von 
6 Stücken oder auf einen halben- — 
i 


‚XV. Beckmann Beyträge 7, 8. 205: 


ift 3 Thle: Sächf; Courant; aber der Ladenpreis 
ift um 12 ge..mehr. 





"XV. 


Veririge zur Oelonowie Technolo⸗ 
gie, Jolizey und Cameralwiſſenſchaft. 
Von Joh. Beckmann. Siebenter 

und achter Theil. Göttingen 1783. 


FE will den Inhalt nur ganz furz anzeigen, 
Befchreibung der Haushaltung der, ee 
meinen Bauersleute in Mecklenburg, ein fe 
lefensmwürdiger Auffag von. einem 3*— 
Keuner der Mecklenburgiſchen Verfaſſung, wel⸗ 
chen: die wenigen beherzigen mögen,,; welche, 
noch. die Leibeigenfchaft vertheidigen wollen, 
Anfchläge zweyer Bauerhausbaltungen mie 
fienthunm Grubenhagen, ‚die. Mufter zu folchen 
Anfchlägen. ſeyn koͤnnen, woraus man den 
wahren Zuſtand der Bauren beſſer als aus allen 
andern Nachrichten abnehmen kan. Aus den 
hier gelieferten Anſchlaͤgen find — 
Schluͤſſe gezogen. Des, Hen. Kammerraths 
Kabel Rachricht, mie der Ruß aus dem, 
Steinfohlen . im Saarbruͤckiſchen yubereitet, 
wird ‚ welche Rutzung noch wenig bekant iſt. 
Erben: Binss Brief über eine. —— e 
phyt Oeron ibl. XUH Sr N. —* | 


4 


206 Phyfibalify Beton. Bibl. XI. 2. 


Anmerkungen” über die Brauerey zu Erfurt 
von dem nun fehon verftorbenen Hrn. Prof: 
Sadelich. Anmerfungen über die Abwaͤſſe⸗ 
rung der Moore und über die Anlegung der 
dazu nörhigen Gräben und Daͤmme. Volk—⸗ 
menge und Gewerbe in Erfurt. Nachrich⸗ 
ten von den Verbeſſerungen der Landwirth⸗ 
ſchaft in der Grafſchaft Bregentved, die ſieben 
Meile von Kopenhagen liegt, und dem Herrn 
Grafen von Moltke, ehemaligem K. Daͤniſchem 
Geh. Rath gehoͤrt. Verzeichniß des im Jahre 
1740 in hiſiegen Landen geſtorbenen Viehes. 
Von Verfertigung der kleinen Steinfugeln, 
womit die Kinder ſpielen. Etwas von dem 
Schmalfaldifchen Bergwerfen. Von Ber: 
fertigung der Knöpfe und anderer Wanren aus 
Steinfohlen oder Gagat. Dann noch einige 
kleinere Yuszüge ans Briefen. .. 


Nicht fo "viele Auffäge enthaͤlt der achte 
Theil, aber fie find nicht weniger lehrreich. 
Der erfte lehtt die vortheilhafteften Einrich⸗ 
fügen auf einer Holländerey, "ein ungemein 
praktiſcher Aufſatz, der gewiß allen denen . 
Tehrreich feyn wird, welche fich mit der Rinds 
viehzucht im Großen befchäftigen. Won ganz 
vorzuͤglichem Werthe iſt die volftändige Nach⸗ 
richt von der Verkoppelung der Doͤrfer im 
Herzogthum "Lauenburg, Die ich der hohen 
Gewogenheit des Herrn Landdroſten, Grafen 

von 


XV. Beckmann Beytraͤge 7, 8. 207 


von Kielmansegge verdanke; welcher um 
dieſe Landesverbeſſerung die groͤßten Verdien⸗ 
“fie hat. Unter Verkoppelung verſteht man 
nicht allein Die Auf hebung und Vertheilung der 
Gemeinheiten, ſondern auch die Einrichtung, 
daß jedem Landmann, nach der in Holſtein 
und Mecklenburg laͤngſt gebraͤuchlichen Weiſe, 
ſein Land in Schlaͤge oder Koppeln eingetheilt 
wird. Wer uͤber die großen Verbeſſerungen 
der Landwirthſchaft nachdenken will, der Tefe 
dieſe Nachricht, bewundere: die herlichen Fol⸗ 
gen diefer Einrichtung. und verehre die gnaͤ⸗ 
Dige Borforge unfers Königs Majeſtaͤt und 

Königlichen Regierung, ‚Zugleich find Hier 
alte 3 welche dabey vorkommen, ſo 
volftändig beſchrieben, daß man dadurch eine 
herliche Anleitung zu ſolchen Ätbeiten erhaͤlt. 
Man finder Hier Berichte," Protokolle, Tas 
Bellen u. f. w. Ein -Phar vortrefliche Hufe 
ſaͤtze uͤber Salzwerfe habe ich meinen Freun⸗ 
Den und ehemaligen Zuhörern zu, danken. 
Herr C. F. Spener, der bey der Churmaͤrki⸗ 
ſchen Kammer zu Berlin angeſtellet iſt, hat 
eine Beſchreibung von: den Salzwerken zu 
Meichenha und Traunſtein in Ober⸗Bayern 
geliefert, die viel unbefantes und merfwürdis 
ges von den dortigen vortheilhaftern Einrich⸗ 
tungen und vornemlich Maſchinen enthält. Hr. 
Kammer⸗ Referendarius Alewis zu Mondes 
Burg bat die ——— bey 2 
En 2 its 


208° Phyſikaliſch⸗Oekon Bide'xlır. 2. 


ditwerken zu Schoͤnebek und Sätze befchrieben, 
die noch beträchtliche Vorzüge vor derjenigen 
bat, welche im fechften Stücke diefer Bey: 
träge beſchrieben iſt. Sie iſt durch ein n Aupfet 
erläutert. Ka 





* r 


N 


"XVE. 


Votaniſh— — Luſtgaͤrtnerey/ nach 
Anleitung der beſten neueſten Britti⸗ 
ſchen Garten⸗Schriftſteller, mit noͤthi⸗ 

gen Anmerkungen für das Clima in 
Deutſchland von F. H. H. Lueder, 
Suverintendenten zu Dannenberg im 
Fuͤrſtenthum Luͤneburg. Erſter Band 
„mit, ‚4 Küupfertafeln. ‚Leipzig. 1783; 

3,430 Seiten. in Grosquart. * 32 

— ei 

r $ueder bat zwey engliſche Werte übers 
"rest und in ein einziges zufammen ge 
ſchmolzen, fo daß man hier alles, was in 
beyden votkoͤmt, und einerley Gegenſtand bes 
teift, zuſammen vereint antrift. Das erſte Werk 
iſt des Hanbury complete body of planting and 

— wovon eine ausfuͤhrliche Anzeige 
iblioth. IS. 495 und VS. 226 gegeben 

iſt. Das. andere ift: "The univerfal'garden. « 

er and -botanift; or a — dictionary of 
* J gar· 


XVI. Lueders Luſtgaͤrtnerey. 1. 209 


gardening and botany by 7%..Mawe and 5. 
Abercrombie. London 1778. 4.: Aus diefen 
Werken ift alles dasjenige, was Pflanzen, die 
zur. Luſtgaͤrtnerey dienen fönnen, betrift, her⸗ 
ausgefucht, und eben fo geordnet, wie unge 
faͤbhr in Millers Gärtner : tericon;, eine Ord⸗ 
nung, die Hanbury felbft, aber mit wenig 
Grund, zu verfporten gefucht hat. , Hr. 
folget jedoch. -nicht dem Alphabet, fondern 
dem Linneiſchen Syftem , braucht, die Linneis 
fhen Namen, befchreibt jede Art: theils nach 
dem Linne“, theils nach andern, giebt die 
Englifhen Namen zugleich an und läßt alss 
dann den Unterricht von der Wartung folgen. 
Ben der Auswahl. der Pflanzen fiebt er eben 
nicht darauf, ob fie bereits in Luftgärten aufs 
genommen find, fondern, mit Vorbeylaſſung 
der Obftbäume und Küchengewächfe, nimt er 
alle Pflanzen, welche Hanbury und Abercroms 
‚bie genant haben, und zur Noth bey uns in 
frenem ausdauren Eönnen, auf, und fucht-das 
Ducch die Liebhaber der Gärtneren mehr an 
Mannigfaltigfeit der Arten. als Abarten zu 
gewöhnen. Bey jeder Art iſt aus Medieus, Buek, 
Walter, Krauſe und andern angemerkt wor⸗ 
den, ob die Pflanze in Teutſchland den Win: 
ter ertrage. Zumeilen find auch botan ſche 
Schriftſteller angeführt worden, die noch nicht 
in den Linneiſchen Schriften genant find; 3. 
DB. Zorns icones, Ey Erklärung. det ge: 
— 3 mein: 


210 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 2. 


meinften botanifchen Kunſtwoͤrter dienen die 
vorgefegten Kupfer: Tafeln. Zur Erleichtes 
tung. des Gebrauchs hat jeder Theifvein ak 
phaberifches Regifter der darin abgehandelten 
Geichlechtsnamen, aber der dritte oder legte 
Theil fol ein algemeines Regiſter erhalten. 
Das Werf wird ſehr anſehnlich gedruckt, fo 
daß es.mit Anftandein einem prächtigen Gars 
ten gebraucht werden fan. Dieſer erfte Theil 
iſt dem Chureoͤlniſchen Geh. Rath Freyherrn 
Grote zugeſchrieben, welcher zu Breſe im 
Bruche, im Dannebergiſchen, einen nicht nur 
praͤchtigen und angenehmen, ſondern auch hoͤchſt 
lehrreichen Garten angelegt hat und unterhaͤlt. 
Wer des Hrn. Luͤeders Sorgfalt und Genaus 
igkeit aus ſeinen neuern Schriften kennet, der 
wird auch dieſe Ueberſetzung und Umarbeitung 
zweyer Werke, die mit Recht zu den vorzuͤglichen 
gerechnet werden, mit Zutrauen gebrauchen. 





— — 


XVII. 


Die neuere wilde Baumzucht, in einem 
alphabetiſchen und ſyſtematiſchen Vers 
zeichniſſe aufgeſtellet. Leipzi 1783. 
70 Seiten in 8. 

Ei" ungemein bequemes. und febr volſtaͤn⸗ 

— — aller Bäume und 
Straͤu⸗ 


XV. Neuere wilde Baumzucht. zrı 


Sträucher, die man anzupflangen pflegt: - Es 
beſteht aus vier fenfrechten Zeilen; die crfte 
„enthält die botanifchen Trivialnamen, nad 
dem Linne‘, mit Eurzer Bemerkung der Gröffe, 
der Dauerhaftigfeit und anderer Eigenſchaf— 
ten. Diefes Namen : Regifter geht nad) dem 
Alphaber der Gefchlehts: Namen fort. Die 
zweyte neben ſtehende Zeile enthält die teut: 

fchen, die dritte die franzöfifchen, und die 
vierte die Englifchen Namen. Zuweilen, aber 
‚nur felten, find unten Eleine artige Nachrichz 
ten beygefügt worden; z. B. das Holz von 
Juniperus virginiana dient zum Autter der 
Bleyſtifte. Die ſchwammichte Wurzel. von 
Nyfla aquatica benußgt man wie Korf. Am 
Ende folgen die botanifchen Namen ‚nach dem 
Syſtem, und dann finder man noch ein Regi— 
fter der teutfchen Namen; aber nicht der Frans 
zoͤſiſchen, auch nicht der Engliſchen, die Doch 
wahrlich" nicht überflüffig geweſen wären. 
Die Abarten find, -fo viel fih haben beftim: 
nıen laffen, auch angegeben. Der Ver: 
faffer ift Hr. Prof. C. F. Ludewig in Leip⸗ 
zig, welcher am Ende der Vorrede zu Bes 
fchreibungen ſolcher Gewaͤchſe Hofnung macht, 
welche in den Graͤflich Vizthumiſchen Garten 
und in den Gärten der Herren Winkler 
und Loͤhr vorfommen, aber. noch nicht in der 
Harbkeſchen Baumzucht befchrieben find. Ger 
0 - 24 wig 


212 Phyſſkaliſch⸗Oekon. Bibl. KIT. 2. 


wiß wird die Erfüllung von einem fo gefchick: 
ten Manne fehr gerwünfcht werden. | 





XVIII. 


Memoirs of agriculture and other 
oeconomical arts by Robert Dofi ĩe. 
Volume Ill. London 1782. 13. Als 

phab. in 8. 
Der zweyte Theil iſt Biblioth. ms. 191 
Dangezeigt worden. Die erſten Auf: 
fäße, die man bier finder, enthalten Verſuche 
mit der nackten Gerfte, welche Siberian bar- 
ley genant wird, bier aber nicht botanifch bes 
flimt iſt. Man räumer ihr einige Vorzüge 
vor der gemeinen Gerfte ein, vornehmlich foll 
das Brod daraus beffer ausfallen. Viele 
Verfuhe mit Sommerweitzen, Spring- 
wheat, Switzerland-wheat. Man flaget, daß 
er mehr als irgend eine Getreideart von den 
Vögeln leyde. Er reift zehn Tage ehr, als 
die nackte Gerfte, wenn er mit ihr an einem 
Tage gefäet wird, er giebt weniger Körner, 
als. der Winterweigen, fan aber mit Vor: 
theile gefäet werden, wenn diefer wegen des 
naſſen Herbftes misraͤth. S. 87 Verſuche, 
die beweiſen ſollen, daß das Zertheilen und 
Verpflanzen des Weitzens, ungeachtet der Ko⸗ 
ſten, 


XvVII. Dofie: memoirs of agrit. 213 


ften, - dennoch: wegen der ftatf vermehrten 
Erndte, unter manchen Umftänden, vortheil 
haft feyn könne. Das Setzen des Weißens, 
wovon man fhon in. meinen Beyträgen zur 
Defonomie n. f. w. IS. 26 Nachricht finder, 
ift Doch in England in manchen Gegenden ges 
breäuchlich geivorden. Kohlrabi unter der Er; 
de, turnep-rooted cabbage, wird hier zur 
Futterung ungemein gelobt. ©. 148 Ver 
fuche, Kälber ohne Milch aufjufurtern. Die 
Belohnung erhielt jemand, der ein Drittel 
Gerfte und zwey Drittel Haber fein zufammen 
malen und darauf Mehl durch ein feines 
Sieb in Waſſer fallen und diefes fochen laf 
fen. Die Kälber erhielten diefe Wafler-: Sup: 
pe milchwarm und gedeieten gut dDabey. Hr. 
Prof. J. R. Forfter hat der Gefelfchaft ges 
meldet, daß ein Weib. in Preuffen ihre Käls 
ber mit einem Aufguß von Malz odermit frifcher - 
Würze gemäftet hat. Daß es oftmal. ſchaͤd⸗ 
lich ſey, ein Land von allen Steinen zu rei⸗ 
nigen, iſt ſchon den Roͤmiſchen Landwirthen 
bekant geweſen; hier lieſet man ©. 157 
verſchiedene Beobachtungen, welche eben die: 
ſes beweiſen. Die Verſicherung, daß Hollun: 
der oder Flieder Raupen von Kohl und Obſt—⸗ 
bäumen abbalte, ©. 163, wird als ungemein 
nußbar gelobt... In hiefigen Gegenden ift die 
Sache fchon lange befant gewefen, aber mir 
finden die Würfung Se fo groß X der 
nas 


a 


214 Phyſikaliſch : ©ekon. Bibl. XII. 2. 


Engländer. Die Preife zum Anbau der Faͤr⸗ 
berröthe hat die Gefelfchaft viele Jahre forts 
gefeßt. Doetor Houng hat im Jahre 1764 
einen botanifhen Garten auf der Inſel St. 
Vincent angelegt, worimer unter andern Zime 
aus Guadaloupe angebauet hat, den Golan: 
der für eben diejenige Art erflärt hat, die von 
Jacquin auf Martinico gefunden ift, und die 
auch wenig von dem Oftindifchen Zimt abwei⸗ 
chen fol. Die Caffıa ligrrea foll nur eine Abs 
art feyn. Ueber den Anbau und die Zurich: 
tung des Rhabarbers hat Sir Alerander Die? 
©. 208 einen Iefenswürdigen Aufſatz gelies 
fert. Das Trocknen bat.viele Verſuche gefos 
ftet, aber zuleßt ift es democh geglückt, in dent 
man neun jährige Wurzeln ineinem geheißten 
Zimmer, worin zugleich ein Luftzug gemwefen, 
aufgebangen hat. Ueber die. befte Bauart 
der Pflüge bat Cuthbert Elarf einen Auffaß 
©. 232 geliefert, der einer Weberfeßung 
werth wäre, fo wie auch feine Betrachtungen 
über die Wanen: Räder ©. ısp. Micht wer 
niger wichtig ift die Angabe eines feuerfeften 
Gewoͤlbes, woben es nicht fo wohl auf den 
Mörtel,als vielmehr aufdie Bildung derSteine 
anfömt. ©. 182 und S. 380 Vorſchlag eis 
nen Deich-Bruch zu beffern, den ich nicht fo 
volftändig verftehe, daß ich ihn Deutlich ans 
geben fönte. Der Verfaffer ift kurz und bes. 
es fi nn die beygefügte Zeichnung, die 
Kennern 


XVII. Dofis: membirs of agric. 215 


Kennern verftändlicher, als mir feyn wird. Capi⸗ 
tain Page, der Angeber, hat die goldene Preiss 
Münze: erhalten, und er behauptet, nach ei 
nem Vorſchlage hätte der Deich-Bruch am 

der Thames bey Dagenham, der gegen 
- 30,000 Pfund gefoftet, mit dem zwanzigften 
Theil der Koften in wenigen Wochen gebeſſert 
feyn fönnen. Ein Gärtner Green zu Kent 
hat einen Blafebalg angegeben, womit man 
Tobacks-Rauch auf Melonen und ahdere 
Pflanzen blafen fan, wodurd fie von: den ger 
faͤhrlichen Inſecten befreyet werden. Die 
Mafchine ift nicht abgebildet, aber ihr Ges 
brauch fehr. gelobt. „Seit vielen Sahren hat _ 
die Gefelfchaft gefucht, durch Preife Künftler 
zu Verfertigung der fo genanten Strohbüte, 
Die bis jeßt aus Livorno verfchrieben werden, 
zu. ermuntern. Jetzt hat wuͤrklich eineryu 
Tores, namens Joh. Pepperell eine Manu⸗ 
factue, manufadture of chip hats, angelegt, ' 
and liefert diefe Hüte aller Arten ſchon dut⸗ 
zendweife.: Kinder von 11 Jahren helfen 
folche pflechten: Die Arbeit felbft ift nicht ber 
fehrieben, aber man fieht Doch aus ©. 363, 
daß fie aus geriffenen Spänen einer Weiden⸗ 
Art gemacht werden. Diefe hat er in Menge 
angebauet, aber noch nicht weiter beftimt, als 
daß er den Baum white willow nennet, 
Man fragte, wie man Elfenbein fäubern und 
zu feinem erſten Glanze zurück bringen es 
se er 1e 


216 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XI. 2. 


Die dazu’ erhaltenen VBorfchriften S. 37% 
Teiften etwas, doch nicht alles, was man 
wünfchte. Die Hauptfache ift dabey ein Geis 
fenfpiritus. — — 


Am Ende dieſes Bandes folgen die. Ver: 
‚zeichniffe der ausbezahlten Belohnungen. zum 
Beften der Zeichnungsfunft, Kupferftecher: 
kunſt und Malerey, ferner Der Landwirthfchaft, 
Handwerfe und Handlung. Unter. den neuen 
Mafchinen ift auch ein Werkzeug, womit die 
Drate zu den Kardetfchen gut und-fchnell ge: 
formt werden fönnen. Zur Berfertigung 
. feuerfefter Ziegel hat man die Einführung des 
Waſſerbleyes durch Belohnungen: befördert. 
Einer erhielt 30 Pf. Sterl. weil er 28: Ton; 
nen und 1800 fB. ins Reich gebracht: hatte. 
Zu Errichtung einer Salmiaffabrife zo Gui—⸗ 
neen. Unter den Nusgaben zum Beſten der 
ehemaligen Eolonien, ſteht auch eine goldene 
Münze fiir den, melcher. 14,303 Schuh Ze: 
bra⸗Holz aus Mofquito nah England gebracht. 
(Was mag denn das für ein Holz feyn?) 
Bon eben diefem Holje find 1775 noch ein: 
mal 9488 Fuß und im folgenden Jahre wie: 
derum 25,857 Fuß ‚bereingebracht worden. 
In dem genanten Jahre find auch 22 Pfund 
Seide auf Minorca‘ gewonnen. Alle ausges 
zahlte Preife von Errichtung der Gefelfchaft 
an bis mit 1776 betragen zufammen 24616 


XIX. Correfpondance rurale. 217 


Pf. Sterling. Neue Aufgaben für die Zus 
Funft lieſet man hier nicht. ar 








Eu “ . XIX. . . 3 
Correfpondance rurale contenant des 
.. obfervations. critiques, intereffan- 


tæes & utiles -fur la.culcure des ter= 


Aæes & des jardins; les travaux, 
»“ occuparions; '&conomies-& amuſe- 
ment de la campagne , & tout ce 
qui peut etre relatif a ces objers. 
“ 22 Par M. de la Bretomerie. A, 

Paris 1783. 3 Bände in 12. en 

Ne Verfaſſer fcheint faft ein alter Lands 
3.) wirth zu ſeyn, der ſich allerley Bora, 

theile angemerkt dar, und ſolche lehren will, 

dabey aber fo.wortreich wird und fich felbft fe 
gern hoͤret, daß allen Lefermdie Geduld vergeben 
muß. Um ſich mit Schreiben etwas zu gute 
zu thun/ hat er feinen Vortrag in die zeitver⸗ 
derbliche Briefiorm gebracht, wo ‚denn jede 

Kleinigkeit wenigftens einen. Brief füller. Ue⸗ 

berall tädelt er die Schriftfieller, die andere 

Franjoſen loben, und vwerfpricht noch Fünftig 

in befondern Büchern - neue Entderfungen, 

Die erften Briefe betreffen den Gartenbau) 

wo man. die Derter angemerkt finder, weiche 

as 


J 


218 Phpyfitalifch : Beton. Bibl. XII. 2. 


das befte Gemüs und Obft jeder Art in Frauk⸗ 
reich liefern. Er macht dabey die richtige. An⸗ 
merfung, daß man auf alle Heine Um⸗ 
ftände achten müffe, wenn man anders diefels 
bige Art auch-ziehen will. In Gaſcogne fey 
die beſte Birn von Bon chrétien d'hiver, die 
feine Kerner Habe. Um die Pflaume: reines 
dlaude eben fo ſchoͤn, als um Tours zu has 
ben, muͤſſe man den Baum hoch aufwachfen 
laſſen, ihm viele Hefte nehmen, damit die Sons. 
nenftrablen Zugang erhalten; man muͤſſe ihm 
Fruͤchte nehmen, wenn. er zu viel habe. An frey 
ſtehenden Geländern trage der Baum wenig. 
Man müfle den Baumgärtnern den Gebrauch 
des Spadens unterfagen, und ihnen die Hacke 
geben, womit die Wurzeln weniger befchädige 
wvuͤrden Der Landwirth müffe nicht immer 
Ben der Arbeit) gegenwaͤrtig ſeyn; die Leute 
wuͤrden ſonſt zu bekant mit ihm, verloͤhren die 
Achtung und erhielten deſto mehr Widerwillen 
wider die Arbeit. S. 427 Anweiſung Käfe 
zu machen, nach der zu Brie uͤblichen Weiſe. 
Der Anfang des zweyten Theils giebt die 
Preiſe der Iandwirtbfchaftlihen Arbeiten an; 
3:8. des Drefchens, Grabens u. f. w., fer⸗ 
hier die Preife der Tifchler : Schmiede und 
Sclöffer : Arbeiten und anderer Handwerker, 
dann einige Nachricht von Gewichten, Maafs 
fen, Münzen, Eintheilung der Zeit u. dergl. 
Alsdann folge allerley von Beſtellung = 
169 uͤ⸗ 


"XIX, Correfpändance rurale. 219 


Kuͤchengartens. in ziemlich ‘ausführlicher 
Gartenfalender.: Die Cardons von Tours 
find befler als die Spanifchen, aber weil leg; 
tere feine Stacheln wie die erfiern haben, fo 
nehmen Die gemeinen. Härtner lieber die Spas 
niſchen, welche fich keichter bewinden laſſen. 
Den Anmerfungen über Luſtgarten ift die Ger 
ſchichte des Geſchmacks in Anlage derfelben 
vorgeſetzt. Andre‘ te Notre iſt 1613 zu Pa? 
ris gebohren und .eben daſelbſt 1700 geftor: 
ben. .: Er hat die aͤlteſten großen: Garten in 
Zranfgeich augelegt, z. B. zu Verſailles, 

Trianon, Meudon, Chantillh u.a. Du⸗ 
freny/ cohmöleur; des: batiments, näherte fish 
fchon dem neuern Geſchmacke, den er in Anla⸗ 
ge der Garten von Mignaux bey. Poißy zeigte. 
Aber weder er, noch Manfard / dem andere 
die Ehre zuſchreiben, hat den Garten von 
Marlyh eingerichtet, ſondern Druſe“, contrö- 
leut dinsgatı Germain that dazu den Eiut⸗ 
re Noch piele andere Garten 

d von Banmeiflern angefegt worden, wel⸗ 
he die Symmetrie und die Einförmigfeit ein⸗ 
‚geführt haben. Die Theorie & pratique du 
jardinage;: die man gemeiniglich dem 1719 
in Möffau geftorbenen :Baumeifter, Alexan⸗ 
- „der: le Blond, 'zufchreibt, enthält von ihm 
Aur einige Zeichnungen; der wahre: Verfaſſer 
iſt d Argenville. In England habe der Bau⸗ 
meiſter nnd Mahler Rent 1720 den neuern 


x 


Sisinst Ge; 


220 Phyſtkaliſch⸗ Oekon. Bibl. XII. 2. 


Geſchmack, der die Nachamung natuͤrlichet 
Schoͤnheiten verlangt; angegeben. Ein Vor⸗ 
var von Inſchriften fuͤr einen Luſtgarten. 


Im dritten Theile folgen Nachrichten. v von 
Erziehung. der Blumen und Anlegung der 
Blumengarten. Softematifche Namen vers 
mifjet man überall. Die legte Hälfte: diefes 
Theile. ift. ein. Jagdkalender, worim zugleich. 
manche Vorſicht wider Wilddiebe, braconiers; 
angegeben if. Ueberall hat dev. Werfafler 
Urtheile über andete. Schriftfteller eingeſchal⸗ 
tet. Er will auch noch ein. beſouderes Werf 
über die Gärtnerey unter dem Titels L’ecole 





du jardin fruitier, liefern. . ©. 10. maS nad 
— 3 rd 7 er, > 5 9 49%, 9 
— — 


Cours — Wagriculure;. ou dic 

tionnaire univerfel- d’agriculture; 
redige par.labbe Kozier. Tome 
troifieme, aris 1783. 4" 


Day der Anzeige: ‚der erfien Theile, if: die 
Einrichtung. diefes Werks bereitgiber 
fchtieben worden ‚ä;jeßt ;;wisd alfo-ı eing 
kurze: Nachricht von -einigen ‚der wichtigſten 
Artikel hinlaͤnglich ſeyn. Zw diefen; gehört 
©. 51 charrue, wo eine Menge Pfluͤgr, die 
enials 


XXI. Neue Nordiſche Beytraͤge. 4. 221 


jemals ‚in ftanzoͤſiſchen Büchern; beſchrieben 
ſind, erzählt und groͤßtentheils abgebildet find, 
doch moͤchten wohl kaum ein Paar Zeichnun⸗ 
gen ſo volſtaͤndig und deutlich ſeyn, daß ſich 
darnach ein Pflug machen ließe. Die Are 
mie beweglichem Streichbrette wird hier Billig 
befonders iempfoblen. ' Chaulage, : chauler 
les bles heißt hier, die Abwaſchung des Saat⸗ 
forns mit einer Lauge, wodurch mar in wetii⸗ 
gen Fällen ein wahrer Nutzen zu Erhalten feyn 
fan. ©. 197 Mittel zu verhüten, daß ein 
Schornſtein nicht rauche oder den Rauch im 
Haufe verbreit,r Das übelfte ift, daß die 
Mebenumftände und die Urſachen des Uebels 
gar zu mannigfaltig find, fo daß ſich wenig alge: 
mein anwendbares.fagen läßt. ©. 540 Bes 
reitung des blanc d’Efpagne, blanc de Troyes 
und blanc:d’Orleans aus Kteite, die zermalen 
und gefchlemmet wird. - Ein. weitläuftiger; 
aber nuͤtzlicher Artikel von Wechfelung der 
Zähne, nebft einer aus des Lafofle cours d’hip- 
piatrique genommenen Rupfertafel, = 





Ä XxI. | 
Neue Nordifche Beyträge zur phyſikali⸗ 
fhen und geographifchen. Erd» und 
Voͤlkerbeſchreibung, Naturgeſchichte 
er — und 
Phyf..Dekon. Bibl. XIIS. 2 s3t.. P 


229 Phyoßkaliſch⸗ Oebon. Bibl. XIU. 2. 


md Oekonomie. Vierter Band. Sk. 
< Setensbifrg und Leipztg‘ 1783. 8. 


9 uch diefer Bau: * keine andene. als, wich⸗ 
‚tige und ſehr angenehmen Nachrichten. 
Zuerſi ſtehen die ·Bemerkungen, welche, Herr 
Hablizl in den Jahren 1773 u. 74 in der Perſi⸗ 
ſchen Landſchaft Gilan und anf; den Gilaui⸗ 
ſchen Gebuͤrgen gemacht hat. Er war den 
Winter über ‚in. Enzelli, weiche: Ort Inſily 
auf Guͤldenſtaͤdts Charte vom Caſpiſchen Meere 
zu ſeyn ſcheint, nicht weit von Raeſcht. Auf den 
meiſten andern Charten, z. B. auf der 
merkwuͤrdigen Charte: maris Caſpii dalineatig 
iuffu Petri imperatoris ex autographo.edita per 
Rein. Ottens, welche aus Blättern beſteht, 
lieſet man: Golfe de Sinſilen. Eine genauere 
Beſtimmung der Lage findet man in Gmelins 
Reiſe, die ich nicht gleich nachſchlagen kan. Die 
meiſten Beobachtungen betreffen Fiſche, Waſ⸗ 
ſervoͤgel und einige Pflanzen. Zur Bearbeitung 
der Baumwolle braucht man auch dort denFach⸗ 
bogen unſerer Hutmacher, den man nun auch 
ſchon auf gleiche Weiſe in Italien und Frank 
reich anwendet. An einem Orte werdenKorallen, 
Roſenkraͤnze und allerley andere Sachen aus 
Gagat in Menge verfertigt. Die getrockneten 
und pulveriſirten Blumen von Chryfanthe- 
muim..inodotam. vertreiben zwifchen Betten 
geſtreuet Die Floͤhe. =. 6 en des 
ke D:: Ruſma, 


1 


XXL SFeye Nordiſche Beytraͤge. 4 223 


Rufıma;oder der: Salbe, womit Haare ver: 
trieben werden. Das. dazu nörhige Auripigment 
koͤmt von: Iſpaban nach.den übrigen Perfifchen 
Städten. S. 68 Bereitung eines Eſſigs aug 
Buttermilch, der. bey, den. Bewohnsen ‚der 
Gilanifchen Alpen gebräuchlich iſt. Auf den 
um. Kafbin in Perfien befindlichen. Gebirge 
find die wilden Eſel einheimifch „die hier nach 
beyden Geſchlechtern genau beſchrieben ſind. 
Nur der Hengſt hat das Kreuz auf dem Rüfs 
fen, aber die Stute nur, einen langen: Stich). 

Sie find ſehr ween⸗ un As und waden 
leicht zahm. | 


Diebeyden — find für, die 
Geographie befonders wichtig. Der eine giebt 
Die neueften Nachrichten von der aͤußerſten Spit⸗ 
ze von Sibirien, welche Tſchukotskoi Nos ger 
nant wird.. Man foll von derfelben die Anıes 
rikaniſche Küfte, fehen koͤnnen. Dazu gehört 
eine Charte, welche vielen. Danf. verdient. 
Der andere Aufſatz giebt die neueſten Kent⸗ 
niffen von den Kurilifchen Inſeln, deren Ans 
zahl, doch, wit Uebergehung einiger Beinen, 
fih auf 22 beläuft. Die füdlichfte, die Mar: 
mai heißt, fcheint faft das; Land Jedſo zu feyn, 
wohin oft Sinefer und Japaneſer kommen, 
leßtere waren gegen die Ruſſen höflich und 
dienſtfertig. 


J. 


— pa 8 146 


224 Phyſikaliſch ⸗· Oekon Bibl Kill’, 


'&146 Nachrichten über die Gegend 
um Ochozk zwiſchen 9und 60 Giad der noͤrd⸗ 
lichen Breite und 160 Grad der Laͤnge. We⸗ 
der dort noch auf Kamtſchatka haben unſere 
Getreidearten gerathen wollen. ANMehr hoſt 
man von dem ſibiriſchen Buchweitzen und dee 
daurenden Hanfneffel, Urtica cahnabira ‚auch 
von den Tartoffeln Viele gute Verſuche hat 
ein Major von Behm angeſtellet. Bericht 
von einer Reiſe anf das Altaiſche Gebürge. 
Eine ausführliche Nachricht vom jetzigen Zus 
ſtande der Nerrfchinffifchen Berg: und Hit: 
ten: Werke. in Verzeichniß der- dortigen 
Mineralien, unter denen Earneole, Chalcedos 
nier, auch Sardonyte von allerley Schön: 
beit vorkommen. Hier findet man Wap durch 
ſchwarzen Steinmergel erflärt. Von Verfteis 
nerungen bat fich in Dauurien nie'etwas ans 
ders gefunden, als Bruchftücke von Elfenbein 
im Argun und in einer Grube eine kleine Lage 
verfteinter Seemuſcheln. S. 249 eine Nach: 
richt von der Krim, die mehr den jeßigen pos 
litiſchen, als natürlichen Zuftand der Halbins 
fel betrift, Die, ſeit den Teßten Unruhen, mehr 
als zwey Drittel aller“ Bewohner verlohten 
baben foll.  - Der jegige Chan bemuͤhet ſich 
Europäifche Gebräuche und Keniniffen ein: 
zuführen. ° Den größten Danf verdienen doch 
wohl die Nachrichten von Tybet. Diefes 
Land, deffen Umfang nicht genau befant ift, 

—— u graͤnzt 


XXL Neue NMordiſche Beyttaͤge 4. 225 


gränzt gegen Often an Sina, gegen Süben 
an Indoftam, Awa und „andere Länder “der 
Halbinfel-Indiens jenfeit, des Ganges, gegen 
Weften an Kafhemir, einen Theil Des Reichs 
des großen Mogols und Nepal, gegen Nor⸗ 
den an die große Sandwuͤſte Champ, welche 
es von der Fleinen Bucharey trennet. x 
309 Hrn. Georgi fortgefegterVerfuche ber 
Selbftentzzändungen, aus den Schriften der X; 
fodemie. Auch Wolle, die, mit, Fett verſehen 
ift, kan fich bey einiger. Erwaͤrmung entzuͤn⸗ 
den. . Jeder ſchmieriger, feft. zufammen ges 
wickelter Pelz , kan fih auf einem Ruffifchen 
Dfen enzzunden. ©. 325. Nashrichten von 
den auf einem Landgute vorgenommenen Vers 
beſſerungen der Moräfte. Ein Verzeichniß der 
sonrflich gebräuchlichen, oder doch möglichen 
Mebpugewerbe des Ruffifchen Landvolks; eine 
Preisſchrift des Hrn. Georgi. S. 386 Be 
fchreibung und ausgemahlte Abbildung des 
Eaueafifhen Steinbods. Am Ende nod 
Auszüge aus Briefen. In Perfien giebt es 
eine. Are Stiere mit einem Buckel am Ende 
des Halfes, die hier abgebildet iſt. 


p3 xxu. 


2258 . Phyfitatifch-Deton. Bibl. XIII. 2; 


mp REN, garni 

Here Baron von Lamotte praktiſch 
Beytraͤge zur Cameralwiſſenſchaft für 
die Cameraliſten in den Preuſſiſchen 
Staaten. Vierte und fünfte Auge 
Sy teste Bogen ift Fi. Diefe Foriſet⸗ 
* zung beſteht in der revidirten Gefindes 
ordnung für das plattetand von 1769, wobey 
aber zugleich zur Erlaͤuterung und Ergaͤnzung 
derſelben Auszuͤge aus den Altern Verordnun⸗ 
ger beygeſetzt find. Ferner ſind allerley Strei⸗ 
——* über die Dienſte der Gutsuntertha⸗ 
nen, über den Dienftzwang u. d. nebft ihs 
‘ ten Entfcheidungen beygebracht; daher man 
hier eine fehr brauchbare Samlung hat, die 
die Einrichtung des Dienſtweſens in der 
Mittels und Alt: Mark fennen lehrt. Auch 
Die Verordnungen wegen der Schäfer finder 


man bier. 








XXIII. 

Voyage autour du monde’ & vers les 
deux poles, par terre & par mer, 
pendant les annces 1767, 68, 69, 
70, 4A, 73, 74 & 76. Par Ber 

i m e 


XxIII. Voyageide MT. de Pagli: 22% 


. de Pagès, capitaine des vaiffeaux du 
roi.” Paris 1782. 2 Theile in 8, der. 
erfte von 432 , der andere von 272° 
Selm 0200 

an erhält hier drey verſchiedene Reifen. 

‚Die erfte ging durch das nördliche A: 

merifa, die Suͤdſee, Oſtindien, durch Ara⸗ 
bien und uͤber das Mitlaͤndiſche Meer nach 
Frankreich zurück, alſo um diesganze Erde. Die 
zweyte ging nach dem Suͤdpol, oder ſuͤdweſt⸗ 
lich vom Vorgebuͤrge der guten Hofnung. 
Die dritte ging nad) dem Rordpol, ins Eis⸗ 
meer, nach den Inſeln um Spißbergen, und 
da fcheint der. Berfaffer weiter nach Norden 
gefommen zu feyn, als irgend einer, deflen Reis 
febefchreibung befant ift. Dieſe vieljährigen, 
gefährlichen Reiſen bat der Verf. auf feine eis 
gene Koften, aus Neugierde, vornehmlich um 
die Sitten der rohen oder fo gemanten wilden: 
Voͤlker fennen zu lernen, und zur Berbeflerung 
der Schiffart unternommen. Seine Erzaͤh⸗ 
ungen find kurz, und feheinen faft erft nach 
Der Nückfunft aufgefchrieben zu ſeyn; Die meis 
ften betreffen die Lebensart: der Voͤlker, zu des 
nen er gekommen ift, und man wied, fo anges 
nehm fich auch alles leſen läßt, faft gezwuns 
gen zu bedauren, daß. der Neifende nicht mehr 
auf natürliche Merkwürdigkeiten, auf Gegen: 
fände der Künfte und Handlung: geachtet bat. 
| p4 Zut 


228 Phyfikalifch: Oekon. Bibt. XI. z. 


Zur Geoaraphie hat er inzwifchen manche ers 
beblihe Aufklärung geliefert; Die von ihm 
entworfenen Chatten verdienen Aufmerffamfeit 
und Lob. Die erfte ftelt alle Welttheile und 
alle drey Reifen des Verfaffers vor. Die ans 
dere enthält ein: großes Stück von Nordames 
rika, vornehmlich Neuſpanien und Louiſiana. 
Die dritte lehrt die Kuͤſte von Bombay bis 
Surate kennen. Die vierte iſt von einem großen 
Theil Aſiens, vom mitlaͤndiſchen Meere, dem ro⸗ 
then Meere, Perſiſchen Meerbuſen bis Bom⸗ 
bay. Die fünfte von Syrien und Palaͤſtina. 
Die fechfte einige.neu entdeckte Inſeln gegen den 
Südpol: Die fiebende die Inſeln um Spiß: 
bergen, Die. viele neue Bemerkungen enthält, 
Außer diefen noch drey Tafeln, welche Fahr⸗ 
zeuge vorſtellen. 


Nur aus dem andern Theile will ich eis 

‚ tige Unmerfungen auszeichnen. Nach S. 14 
feinen die Meger von Guinea zu Lande mit 
denen im Indifchen Meere Verkehr zu haben. 
Die Neger von Mozambique verftehen die 
Sprache derer aus Congo und Angola. Nach 
den &. 7 erzählten Verfuchen hat das Mieer: 
waſſer in der heißen Zone weniger Salz, als 
anderswo. S. 76 vielerleyn von der Inſel 
Madagafear , vornehmlich von den noch wer 
nig befanten Judianiſchen Bewohnern derfels 
"ben. Sie fangen an ihren Küften ae 
’ er 


XXIII. Voyage de M. de Pagls. 229 


Der Verf. erflärt ungemein artig die Erzäße. 
ungen der Reifenden von den Anerbiethungen 
der Töchter an die Fremden, für. Würfungen 
des Geißes, nicht aber der Gaſtfreyheit. 
Wenn Mädgen ſchwanger werden, wiffen fie 
Die Frucht durch Mittel abzutreiben, daher 
man feine Bländlinge auf der Inſel findet, 
die fonft deren mehr als tauſend haben 
muͤſte. 


Die Reiſe nach dem Nordpol iſt reicher 
an Beobachtungen. Der Verfaſſer fand im 
Meere bin und wieder Stellen, wo das Wafs 
fer ſchwarz war, wo doc fein Grund zu ers 
reichen war... Manfagte ibm, daß fich: folche 
Farbe nur im April und May zeige, dahins 
gegen im Junius und Julius weiße Stellen 
vorfämen. Die Urſache hat er nicht finden 
Finnen. Einige Nachrichten von weiſſen Baͤ⸗ 
ren und andern ganz noͤrdlichen Thieren, wie⸗ 
wohl die Naturgeſchichte nicht eigentlich die 
Sache des Verfaſſers iſt. Aber vom Wal⸗ 
fiſchfange giebt er doch leſenswuͤrdige Nach: 
richten; ſo gar einige anatomiſche; z. B. 
Bildung der Bruͤſte, der Barten. Die Far⸗ 
be der aͤußern Haut iſt ſchwarz, weiße Flecke 
ſind da, wo das Thier ehemals eine Wunde 
gehabt hat. Es ſey ein Fehler, daß man die 
Walfiſche mit einem erhabenen Ruͤcken ab⸗ 
bilde. Miele Beobachtungen über die Sal: 


Ps zig⸗ 


230 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 2. 


zigkeit des Meerwaſſers, über: die Bildung 
Des: Eifes und der Eisberge, meteorologifche 
Beobachtungen, ine dev — 
Nadel. 


sn 
BE 








u xxiv. 
Herrn Marat Entdeckungen tiber das 
Licht, durch eine Reihe neuer Verſuche 
beſtaͤtigt, welche ſehr vielmal vor den 
Augen der H Commiſſaͤre ver Akade⸗ 
mie der Wiſſenſch. angeſtellet find; 
Aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt. Mit 
Anmerkungen von: C. E. Weigel: 
Leipzig 1783. 166 Seiten in 8. j 
Se, Verfaſſer iſt eben derjenige, deſſen 
Buch uͤber das Feuer in vorigem Ban⸗ 
de 584 angezeigt iſt; auch. find. bier eben 
fo viele neue Hypotheſen mit gleicher Zuver⸗ 
ſicht und Selbſtgefaͤlligkeit vorgetragen ‚wor: 
den, als dort; - aber eben fo findet man 
aud bier viele artige. Verfuche, - unter des 
nen manche der Wiederholung werth find. 
Die Akademie der Wiſſenſch. hat der Verf. 
endlich durch feine erfindermäfl lige&efchäftigfeit 
und Durch feine Hypotheſenſucht ſo ſehr ermuͤdet, 
daß ſie ihm, mit mehrer Deutlichkeit, als das er⸗ 
ft mal, ihre Unzuftiedenheitzu verfiehn vu“ 


7 


+ 


XXV. Marat über das Licht, 233 


ben: bat, welches Urtheil hier. nichts deſto we⸗ 
niger, mit Berufung aufs Publifum, abges 
druckt iſt. Einige Meynungen möchten auch) 
wohl fo verwerflich nicht feyn, und es ift 
wohl gewiß, daß Liebhaber: der Naturlehre 
diefe Bogen, die durch Hrn. Prof. Weigel 
Anmerkungen gewonnenishaben, wicht ganz 
— Mutzen Ki RENT. 








xxv⸗ 


Reiſe nach Oſtindien und China auf Be 
fehl des Königs. unternommen, vom 
Jahre 1774 bis 1781 von: Herrn 
Sonnerat. Zweyter Band. Zurich 
1783. 214 Selten in © 


Ha Anfang diefes reichhaltigen Theils 
machen Nachrichten von den Kuͤnſten 
und Wiſſenſchaften der Chineſer, und von 

ihren Sitten. Der Verfaſſer zeigt den Uns 

grund vieler Nachrichten, die bisher zum Lobe 

“der Chinefer gedient haben, fo daß. beynabe 
alles, was man bisher bewundert bat, ver: 

fhtwindet. Nicht einmal die ftarfe Bevoͤlke⸗ 

zung iſt wahr; das. Meich ift weder bevölfere 

noch, bebauet; die Leute haben fich nur an die 

Ufer der Slüffe gezogen; der Ueberreſt iſt mie 

amehrusmn: Waldungen bedeckt, und nur von 

reiſſen⸗ 


232 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XHI. 2. 


reiſſenden Thieren oder einigen unabhängigen 
Rotten von Menſchen bewohnt, welche auf 
Pluͤnderungen ausgehen. — Die Erniedris 
gungen und Ungerechtigfeiten, welche fich die 
Europaͤer allefamt in China gefallen. laffen 
muͤſſen, find-fo'größ, daß man über die Ges 
winſucht erſtaunen muß, die ſich ſolche gefals 
len laſſen fan, und die vielleicht niemals fo 
aufrichtig, als von Sonnerat erzaͤhlt ſind. 
Ueberall iſt grobe Sklaverey, vom Throne bis 
zum geringſten herunter; uͤberall Gewaltthaͤ⸗ 
tigkeiten und Grauſamkeiten; überall Beſte⸗ 
chungen, Erkaufungen. Der Kayſer iſt das 
algemeine Schrecken feines Volks, deſſen Ges 
genwart meiſtens Tod drohet. Die Regie⸗ 
rungsform iſt nur deswegen ruhig und unge⸗ 
ſtoͤhrt, weil ſie ſein unterjochtes feigherziges 
Volk beherſcht. Der ganze Ackerbau iſt die 
armſelige Pflanzung des Reis. Die Nach— 
richten der Jeſuiten von ihrer Sternkunde ſind 
ganz unwahr; und die Jeſuiten waren ihnen 
"mehr Zeichendeuter als Sternkundige. Sie 
ſelbſt koͤnnen Feine Finſterniß berechnen, ha⸗ 
ben Feine aftronomlifche Werkzeuge. Die Res 
gierung will nicht, daß die Untertbanen Flug 
‚werden und in andere Länder reifen, aus Des 
nen fie fchwerlich wieder zurück in die GSflas 
verey Fehren würden. Die Chinefer, welche 
“auf den Philippinen,’ zu Malakka und Ba—⸗ 
tavia anfäfjig find, ſtammen vorn denen Chis 
Bi Si nefern 


RRV; Sonnerats Reife. 21 233 


nefern her, welche aus ihrem Waterlande 
flüchteten ‚als es Die Tataren eroberten; da⸗ 
mit fie:fich nicht Die Haaremöchten abfchneiders 
laſſen. Die Bücher Des Kongfuzen enthalten 
alberne Fragen; und die ‘fo genanten Ueber— 
feßungen derfelben find Jeſuitiſche Erdichtun⸗ 
gen. Pegu hat viele Rubine, auch Sapphire; 
Smaragde, Topafe und Berille, die aber 
dort alle blaue, gruͤne u. ſ. w. Rubine heifs 
fen, und auch wuͤrklich, nach des. Rome“ de 
Iſle Verſicherung, einerley Cryſtallifatiou, 
Schwere und Haͤrte haben. Sie werden nur 
durch den Schleichhandel heraus‘ gebracht. 
Zu’ den "Übrigen Produften gehören Indig 
und Elfenbein. Ze 


©. 46. allerley Nachrichten von Madar 
- gafear. Man kennet nur noch die öftliche 
Küfte; die weftliche wird felten befahren. 
Die Eingebohrnen find ſchwarz, aber es giebt 
noch Nachkoͤmlinge einiger durch Schifbruch 
dahin gekommenen Araber. . Dann von Iſte 
de France, wo nah ©. 66 die Gewürze vor« 
treflich gedeihen füllen. Die Mägeleinbäume 
tragen fchon häufig, und man glaube in fura 
zen damit -einen Handel treiben zu. Fönnens 
Die Muffaten machen mehr Schwierigfeitz. 
die Bäume find von getrenneten Gefchlechteru, | 
welches man anfänglich nicht wufte. Dennoch 
fcheint Frankreich von der Inſel nicht viel ge: 

win 


234 Phyſikaliſch⸗ Beton, Bibl. U. 2. 


winnen zu koͤnnen. Die oͤftern Stürme, Die 
Ratzen und Voͤgel verderben von Zeit zu Zeit 
alles. Die Europaͤer fommen nur, auf 
wenige: Jahre. dahin; ſuchen ſich duch 
die fchnelleften Mittel. zu:bereichern, Und: eilen 
wieder zuruͤck; daher denn dort viele neue 
Borfchläge herſchen, Feiner aber. auf. fichere 
Einrichtungen. denft; Die Heufchrecfen hat 
man durch Soldaten: auscotten laſſen; man 
hat auch Eisvoͤgel (Martins) aus Indien das 
hin'gefegt, um die Inſecten zu vertilgen, 
wodurch ‚denu dieſes Unglück. gehoben. iftz 
aber nim fangen die Einwohner an, diefe Voͤ⸗ 
gel zu ſchießen. Die Inſel iſt Durch einen Buls 
Fan entftanden ‚and man fieht defien Schlund 
noch. Die Ochfen und der größte Theil von 
Voͤgeln ift aus Madagaffar, die Pferde aber 
aus: Bourbom: oder vom Gap auf die Inſel 
gebracht: Unter den. Holzarten ift ſchwarzes, 
weißes und. marmorirtes Ebenholz gemein, 
welches wir, fagt der, Berfaffer, als wir noch 
nach China handelten, häufig ausfuͤhrten. 
Der jüngere inne’ babe verfichert, es ſey 
Diospiros. Das Hol; des Zimtbaums ift ſchoͤn 
marmorirt, wird: verarbeitet, nimt aber nach 
einiger Zeit einen übeln Geruch an. Um die 
Hirfche nicht auszurotten, bat Die Regierung 
fiezu:jagen verbothen. en. 


Die 


XXV. Sonnetats Reife, 24 235 


: Die‘ Inſel Bourboh "SF 1 ifthgröffen 
und wegen ihrer Produkte wichtiget. Der 
Kaffee iſt vortreflich, kaum von dem Mokaſchen 
zu unterſcheiden. Aberdurch einen Orkan 1772 


wurden die Baͤume verwuͤſtet; ſeitdem bauet 


man ſtat des Kaffees ‚2. Getreide und Mais? 
Alſo ſagt der Verfaffen, ſieht man, Daß dieſe 
beyden Colonien nur auf Unfoften des indie 
hen Handels und zum: Schaden der Staats⸗ 
finanzenbeftehen. S. 73: vom Vorgebürge 
der. guten Hofnung, wo die Induͤſtrie weis 
angenehmere Ausfichten darbiethet. Der Wein 
von Coliſtanz wiegt. einen rad mehr, als 
felbft das: Seewaſſer, wovon wohl unter al⸗ 
len: andern Weinen kein Beyſpiel iſt. Mit 
fleiſcherne Schürze der Hottentottinnen iſt ein⸗ 
Maͤhrchen; fo. viel iſt aber richtig, daß einige 
einen Auüswuchs an den Waſſerlefzen haben, der 
manchmal: ſechs Zoll: weit hinunter haͤngt; 
aber das iſt nichts algemeines. Abbildung 
der Hottentotten. S. 78 etwas von Zeylon⸗ 


Der Zimt wird nur in den ſuͤdlichen Gegenden 


gepflanzt und fuͤr den beſten gehalten; denn 
der von Kochinchina iſt zwar um ein vieles 
beſſer, aber ſehr wenig bekant und aͤußerſt 
ſchwer zu bekommen; darum er auch dem Zey⸗ 
louſchen nie Abbruch thun wird. Den; 
Pfeffer iſt ſchlechter als der Malabarfcher 
Auch etwas von den Maldiven. Ihr Han⸗ 
del beſteht ping in: Kauris oder den kleinen 

Schnek⸗ 


236 Phyſtkaliſch⸗ Oekon. Bibl. XII. 2. 


Schnecken. Wenn .die Einwohner ſolche ger 
fiſcht haben, ‚werfen fie folche an einem Iuftigen 
Dre auf einen Haufen, bis erft die Thiere 
darin verfault find, wodurch die: Luft. unge: 
ſund wird. Auf Malacka findet man in der 
Oberflaͤche des Bodens Kalin, welches Mer 
tall Daubenton für Zinn erkant hat. Der 
Verfaſſer wundert ſich, daß die Europaͤer, 
welche nach China handeln, nicht dahin aus 
Europa Zinn bringen, da die Hollaͤndiſche 
Geſelſchaft Dadurch viel gewinnet, daß ſie Kar 
lin aus Malacka dahin bringt. Es iſt dieß 
faſt der einzige Handlungszweig von Malacka, 
woran die Geſellſchaft wuͤrklich gewinnt. Das 
Tutanego der Chineſer iſt, wie auch hier ver⸗ 
ſichert wird, ein kuͤnſtliches Gemeng aus 
Kalin und Kupfer. Auf, Malacka ſollen Doch 
wahre Menſchenfreſſer ſeyn. Die Philippi⸗ 
nen ſind durch die religioͤſe Dumheit der Spa⸗ 
nier im klaͤglichſten Zuſtande. Dieſe ſuchen 
nur Proſelyten zu machen, die hernach gegen 
Tugend und Laſter gleichguͤltig ſind. Auf 
Luͤzon find noch ganz wilde Menſchen, welche 
in gar Feiner Gefelfhaft leben ſollen. Die 
Inſel iſt dem ‚Erdbeben ausgefeht, daher 
werden die Häufer niedrig von Holz gebauet, 
und jedes Haus hateine Hütte von Bambus, 
wohin die Familie fliehet, fo bald die Jahrs⸗ 
zeit ein Erdbeben zu verfündigen fcheint. Nur 
s» den Ehinefifchen und Indifhen Schiffen ift 


er⸗ 


XXV. Gonnerats Reife. 237 


erlaubt, zu Manilla zu landen, weil man das 
bey den Vorwand bat, daß man diefe Leute 
befehren koͤnne. Diefe Schiffe bringen denn 
alte nörhige Waaren nad) Manilla, und ner 
men dafür die Piafter, welche die Gallion von 
Afapulfo dahin bringt. Die Sage, als ob 
die Einwohner der Inſel Mindora Schwänze 
hätten, ruͤhrt daher, daß fie ein. etwas lan⸗ 
ges Steißbein haben. Pferde laufen dort 
wild umher und gehören dem, der fie fängt, 
und fie werden nur gefangen, wenn man ihrer 
einmal nöthig bat. Alle Molucken, die Papuss 
Länder und felbft Neu⸗Guinea tragen Gewürz, 
welches die Holländer nicht verhindern Finnen. 
Die Franzofen haben fie, wie ©. 96 geſagt 
wird, aus Gebi-und Moar geholt. S. 99 
Tagebuch der Reife nach den Molucken; Bes 
merfung dee Winde, Witterung, der Laͤnge und 
Breite der Derter, welche nicht wenig zue 
Ausbeſſerung der Geographie dienen koͤnnen. 
©. 107 fangen die ausführlichen Beſchrei⸗ 
Bungen der. neuen Naturalien an, wozu viele 
berliche Kupfer gehören. Affen, Eichhörner, 
Lemures, Zibetfaße aus Malacfa, Erinaceus 
madagafcarienfis. Vorzüglich merfwürdig ift 
©. 117 die Nachricht von den wilden Hause 
huͤhnern, die der Verfaffer in Indien gefuns 
den und fehr gut abgebildet hat. Sehr richs 
tig fagt Sonnerat ©, 127: die Gefchichte der 
Thiere wirft einiges Licht auf Die bürgerliche 
Phyſ. Oekon. BibLXIIB.38 Q Ge⸗ 


238 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 2, 


Geſchichte der Menſchen, wie dieſe hinwie⸗ 
derum auf die Naturgeſchichte. S. 135 
Tab. 99 Pavo bicalcaratus. Ein Paar Arten 
Nashornvoͤgel, und viele andere Art. S. 
174 ein herlicher Beytrag zur Botanif, eben: 
fals mit [hönen Zeichnungen. . Spondias cy- 
therea ift duch Commerſon aus Taiti nach 
le de France gebracht. Die Frucht ift 
fhmackhaf. S. 184 Tab. 133. Bombax 
goflypium, vielleicht die erfte gute Zeichnung. 
Die Samen haben: einen ziemlich langen Woll⸗ 
büfchel, von deffen Nutzung hier nichts gemel: 
det wird. S. 188 Amomum repens. aus 
Malabar, oder Elettari in Horto Malab. 
2 Tab. 4, 5. Mit den Kardamomen treibe 
man auf der Küfte Malabar Handel. Das 
Gebürg Gade wird in der Gegend von Mas 
be das Kardamomen:Gebürg genant, weil 
daſelbſt eine ungeheure Menge diefer Pflanzen 
wild wächft, welche alle Die Kardamomen liefern, 
die in Indien verfauft werden. Cine andere 
Art ift Amomum anguftifolium, die.den Am. 
zingiber des Linne“ nahe koͤmt. Die Anzahl 
aller Kupfertafeln beyder Theile ift 140. 
Aus einer Nachfehrift der Verleger zeige ich 
an, daß die Sarbonne eine Eritif diefes Buchs 
befant gemacht hat, wodurch deffe Abſat 
befoͤrdert worden. 





— 2XXxvl. 





239 
XXVI. 


Samuel Nicards Handbuch der Kauf: 
leute oder algemeinelleberficht und Bes 
fchreibung des Handels der vornehme 
ften Europaifchen Staaten, nebſt 
Nachrichten von ihren Produften, 
Manufakturen und Fabriken. Nach 
der fechften ganz umgearbeiteten fran⸗ 
zöfifchen Ausgabe uͤberſetzt von Tho: 
mas Heinrich Gadebufch, Profef 
for zu Greifswald, Erfter Band, 
Greifswald 1793. 34 Alphabet in 
Grosquart. — 


Deßz⸗ Buch, welches nicht allein den 
Kaufleuten, welche Buͤcher zu brauchen 
Geſchick und Neigung haben, ungemein nuͤtz⸗ 
lich ſeyn kan, ſondern welches auch eine große 
Menge brauchbarer und zum Theil neuer 
Nachrichten fuͤr den gelehrten Kenner der 
Handlung, fuͤr den Statiſtiker, Politiker und 
Technologen enthält, ift von Hr. Prof 
Gadebuſch, fo wie man es von deſſen ausge 
breiteten Kentniffen erwarten fonte, mit eben 
fo viel Geſchicklichkeit als Treue überfeßt wor⸗ 
den, wodurch denn Diefes Buch nicht nur 
wegen der Sprache, fondern auch wegen des 
geringern Preifes, gemeinnüßiger gemacht 
if, Hr. ©. bitter die Leſer um Verbeſſerun⸗ 
Q2 gen 


246 Phpfitalifch» Beton. Bibl. XIIL. 2. 


gen und verfpricht ſolche bey dem andern Theile, 
der Oſtern folgen foll, zu nutzen. Ich wüns 
fche, daß diefer ein genaues und volſtaͤndiges 
Megifter erhalten möge. Der teutfchen Kaufz 
manſchaft gereicht es zur Ehre, daß fo viele 
die Ausgabe durch Unterfchrift befördert has 
ben, und diefe Männer verdienten es, daß ihre 
Damen vorgedeuckt wurden, 


a Id £ a un 


XXVII. 


Abhandlungen der Halliſchen Naturfor: 
ſchenden Geſellſchaft. Erſter Band 
mit 2 Kupfern. Deſſau und Leipzig 
1733. Ein Alphabet und einige Bos 
gen in 8. I 


Aus dieſe Geſelſchaft, die ſich vornehmlich 
unter Beyhuͤlfe des H. Kriegsraths von 
Leyſſer gebildet hat, giebt einen neuen Be⸗ 
weis, daß freywillige freye Verabredungen 
oft mehr vermoͤgen, als die kraftvollen Anord⸗ 
nungen der Groſſen, und daß völlige Gleich: 
beit und Freundfchaft der Mitglieder den Mans 
gel geoßer Gehalte und Belohnungen erfeßen 
fönne. Die diefem Theile vorgefeßte Ges 
ſchichte der Gefelfhaft läßt Dauer hoffen, 
und die Wichtigfeit der meiften. hier geliefers 
ten Auffäge wird den Liebhabern Der Dr 

unde 











AXVIL Zalliſche Geſelſchaft. 1. 241 


kunde den Wunſch veranlaſſen, daß bald 
mehrere Theile folgen mögen. Der erſte Auf 
fag ift von H. Prof. Weigel in Greifswald 
und enthält einen Verſuch die Kenzeichen der 
Schlangen genauer und ficherer zu beftinimen. 
- Er bat die Arten, welche er zu unterfuchen 
Gelegenheit gehabt hat, fo volftändig als 
möglich beſchrieben. Freylich fieht man darz 
aus, daß Fein Merkmal ganz ficher und befläns 
‚dig if. Die Verhaͤltniß der Länge und Dicke 
Des Kopfes, des Leibes und des Schwanzes 
ſcheint noch am meiften zu verfprechen. Die 
Zeichnungen find ſehr veränderlih. Die Zaͤh⸗ 
lung der Schuppen und Schilder bleibt doch 
immer noch fo wichtig, daß man fie nicht vers 
fäumen folte, Laurenti batfie in fpecimen me; 
dieum exhibens ſynopſin reptilium; Vien. 1768 
8. zu ſehr verachtet. ©. 63: empfiehlt H. Guͤn⸗ 
ther den £ufteleftropbor und befchreibt einige 
damit gemachte Berfuche. S. 69 H. Loͤwe, 
erften Secretairs der Gefelfhaft, Naturs 
gefhichte von Weigelsdorf im Mitelfchlefien 
am Fuſſe des Rieſengebuͤrges. Verzeichniß 
dortiger Thiere und Pflanzen. S. 97 Con⸗ 
rector Volkelt zu Liegnitz von vererztem Golde, 
worüber er die Meynungen, der Mineras 
logen geſamlet hat, nicht aber des Scopolt, 
von Born und einiger andern, die 
Hiebey wohl am meiſten entfcheiden, und in 
den vorigen Theilen dieſer Bibliorbef anger 
— — 35. fuͤhet 


242 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 2. 


führe find. ©. 111 Beſchreibung des Stein⸗ 
drehers, Tringa interpres, ©. 124 H. Löwe 
Bemerkungen auf einer Meife auf den Zobs 
tenberg. Aber der ©. 126 angeführte Weg⸗ 
weifer des Staliener Wahl ift wohl nichts 
anders, als das Berzeichniß der Derter, welche 
die Walen, d. ti. die Staliener, welche allerley 
Kleinigkeiten auf den teutfchen Gebürgen fams 
Ien, bey fich zu haben pflegen... Diefe Leute 
hießen ehemals die Walen, Wahl oder Wal 
hieß ein Ausländer oder Meifender, woher 
noch die Wörter: Wallen, Walfahrer und 
dergl. übrig find, — Eine fonderbare Abart 
ift Die ganz rofenrothe Karpe, auch eine anz 
dere, die feine Schuppen bat. ©. 139 eis 
nige auf der Schneefoppe gemachte Bemers 
fungen.. ©. 205 eine Erfahrung von dem 
Gefchwulft, den die Proceffionsranpe, Phal. 
proceflionea, verurfacht, wowider Bleywaſſer 
gute Dienfte thut. Es ſcheint, daß ein feiner 
Dunſt diefen Gefchwulft verurfacht. ©. 17 hat 
H. Schaller eine große Anzablzweifelhafter Ins 
feften genauer zu beſtimmen gefucht, auch einige 
neuere Arten befchrieben. ©. 333 hat H. von 
Leyßer algemeine Betrachtungen über die 
Verfteinerungen : angeftellet. S. 347 eis 
nige botanifche Beobachtungen von H. Dokt. 
+ Koch zu Fegefack bey Bremen, Se 351 Bes 
fhreibung und Abbildung eines Schwammes, 
ber Dem Agaricus betulinus am nächften koͤmt, 
und in feuchten Zimmern am Holzwerke ents 


ſteht 


XXVIH. Seipsiger Son. Societaͤt. 5. 223 


fieht. Einige Hallifhe Pflanzen, die noch 
im Lnne iſchen Spfteme fehlen, von Hr. von 
. Bepßer. Eine Kupfertafel enthaͤlt Abbildungen 
einiger Käfer. Ei: 
XXVMI. 
Schriften der Leipziger oͤkonomiſchen 
Societaͤt. Fuͤnfter Theil. Dresden 
1781. 256 Seiten in 8. : 
Se; erſite Auffag  ift M. Schwarzens 
Befchreibung der Gegend um Stolberg 
im Erzgebuͤrge, worin ſich wohl für unfere 
Leſer nichts finden möchte. Der zwente iſt 
M Schulzen Beſchreibung des Dorfes Alten⸗ 
Gottern in Thuͤringen bey Langenſalz, welches 
141. Häufer bat... Man bauer dort Anis, wo⸗ 
zu das fand: im März beftellet wird ; die Erndte 
ift im Auguſt. Viel Nebel und Regen macht 
ihn ſchwarz und unbranchbats«. Ein; Einwoh: 
ner brenner auch Anisoͤhl, doch wohl nicht aus 
dem Sprew,. wie hier erzähle ift. Auch Safs 
for wird dort gebauet. Zuweilen, doch felten; 
ſieht man dort Trappen. In Langenſalza wird 
viele Staͤrke gemacht. S. 48 Anleitung zu Ver⸗ 
fertigung eines Grundbuchs ben: einem Kiez 
terguthe, womit der Aufſatz in. den Schriften 
der Schlefifchen. patriotifchen Gefels 
ſchaft 1778 St. 38 verglichen zu werden vers 
Pient:: .S.63 Befchreibung einen Örgend in 
s 94 er 





244 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XII. 2. 


der Lommatſcher Pflege, im Bezirk der Aem⸗ 
ter Meißen, Ofchag. und Mügeln. Preife 
der: Ackergeraͤthe; z. B. die Schmiedeloften 
für 4 Pferde und alles] dazu gehörige. Geſchirr, 
Tome dort-auf 14 bis 15 Thaler jährlich. Ein 
vierfpänniger Wirthſchaftswagen mit feitern 
‚und Brettern fümt auf 38 bis 40 Thaler, 
Ein Pflug Fofter nur 2 The. 16gr., ein Has 
fen, wozu das Vordergeftell des Pflugs dient, 
r Thlr. 12 gr. ©. 78. J. Sering Ans 


merfungen zum Bierbrauen Wie einfaͤltig 


es fen, das ſchlechteſte Getreide zum Biere zu 
wählen. Auch die übrigen Regeln, die man 
bier Tiefer, find befant, werden aber deswe— 
gen doch nicht überall befolget. S. 97 Ber 
fhreibung eines neu angelegten Weinberge, 
Bon S. 103 bis zu Ende dieſes Theils gehen 
die Witterungs: Beobachtungen von: Dresden 
und Meißen, diealfo mehr als die Hälfte des 
Bandes einnehmen, aber wohl den ‚wenigften 
Käufern behagen mögen. Den meiften möch⸗ 
te wohl die ausführliche Nachricht: von den 
am Schloßthurn zu Dresden , der: 177. Ellen 
Koch ift, angebrachten Ableitet gefällen, wozu 
eine Zeichnung gehört: Ganz am Ende dies 
fes Theils finder ſich Hoch ein kurzer Aufſatz 
vom Gebrauche des Salzes zum Einſalzen des 
Sleifches. Mach des Verfaſſers Vorſtellung 
wuͤrkt das Salz dabey vornehmlich dadurch, 
daß es die Luft aus dem Waſſer treibt, indem 

es 


XXVIIL. Leipsiger oͤkon. Socierät. 5: 24, 


es. die Zwiſchenraͤume ansfüllet,, die vorher 
mit Luft gefüllee waren. Wird das Salz 
trocken in Fleiſch gerieben, fo zieht es das 
Waller oder die Feuchtigkeit an ſich, ohne 
welche jenes. nicht faulen..fan. Einige hier 
erzählte Berfuche beweiſen, Daß weder vitrios 
liſirter Weinftein, noch Wunderfalz in der 
Mifhung, beym Einfahen, ſchade, ob fie 
gleich, befonders das letzte, allein von Feiner 
fo guten Würfung find, als das Küchenfalz 
. felöft. Ä | — 





— — — 


ii de Lu XXIX. : 
Der Koͤnigl. Schwediſchen Akademie Ab⸗ 
handlungen auf das Jahr 1778: Vier⸗ 


zigſter Band. Leipzig 1783. 8. 
(5:25. Befreiung eines Pferdebezoar, 
dergleichen man in dem Magen. des 
Dferde auf Japan findet, von H. Thunberg. 
Dieſe Steine find kalkartig, gehen oft 
mit den Exerementen ab; der beſchriebene iſt 
groͤßer, als daß man ihn mit beyden Haͤnden 
umfaſſen koͤnte, und wiegt 12 Pf. 6 Unz. medir 
ginifchen Gewichts.. ©. ss Beinerfungen;über 
einige Gewaͤchſe, welche in Schweden von der 
Kälee leiden. Auch: dort bemerft man, daf 
die Kaͤlte viel mehr ſchadet, auch. geſchwinder, 
— Nine 00 RR 


246 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI. 2. 


wenn es vorher geregnet hat, als wenn ſie nach 
einer Duͤrre einfaͤt. S. 66 H. Scheele, 
wie Mercurius duleis auf dem naſſen Wege 
zu machen. ©. 78 über. Die Gegenwart des 
Braunfteins im Eifenerze. : Der Verſuch 
ward auf folgende. Art: gemacht. . : Mau. rieb 
Das Erz fehr fein, roͤſtete es ſtark, und zog 
hernach gute Salpeterfäure mehrmals darüber _ 
bis zur Teocdniß.ab. Die Galpeterfäute 
war vorher mit Zucker oder andern. Materien/ 
Die ihr was brenbares mittheilten, phlogiftitirt 
. worden. Mac einigen Stunden ließ fich dar- 
aus mit gelindem Feuer, beftändigem Alkali 
(fo ftebt im Buche, aber foll vermuthlich heis 
Gen: mit feuerbeftändigem Alfali) oder mit 
Blutlauge, oder mit einem; Adſtringens wei⸗ 
Ber ; phlogifticieter- Braunſtein füllen... Es 
ſcheint, daß in Schweden Faum ein Eifen⸗ 
ftein ift, der nicht etwas Braunſtein bat. 
S. 87 "vou dem‘ Biſſe der  Schwedifchen 
Schlangen. ©.'103 Befchreibung des Thiers 
‚Yerbua Capenfis ( mus. jaculus) nebft:einer Ab⸗ 
Bildung: ©. 115 einige Anmerfungen über 
den Schwedifchen Pflug, der Trädes: ftock 
genant wird. Er hat die meifte Wehnlichkeit . 
nit unferm Hafen. S. 196 Martins Be⸗ 
ſtimmung der Dinge, welche die Ausduͤnſtung 
Des Körpers vermehren oder vermindern. Ss 
231 Befchreibung‘ einer kleinen Fliege, deren 
Made den Halm. des Roggens. angreift, wos 
Durch Diefer klein bleibt. ©. 233 daß man 
den 


XXIX. Abhandl. der Schwed. Akad. 247 


den Duͤnger nicht gar zu alt werden laſſen 
muͤſſe. ©. 238 über diejenige Art Waffers 
bien, die Cronſted Molyb. membranacea ni« 
tens nenner. Sie foll eine mit Schwefel mis 
aeralifirte Säure feyn. ©. 255 Ralm von 
Hiecory oder Juglans alba, von welchem Bau⸗ 
me ſchon im zoͤſten Bande ein Aufſatz ſteht. 
©. 271 eine Verbeſſerung der Kühlröhrebeym 
Branteweindrennen. Man foll fie nicht 
fhraubenförmig winden, fondern man foll fie 
in. einer lothrechten Ebene vorwärts und. rück 
wärts richten , und jedes Glied gerad feyn lafs 
fen. S. 291 Abbildung und Befchreibung 
des Nashorus mit zwey Hörnern, von Sparr⸗ 
man, der auch den Berfuch gemacht hat, das. 
von ibm erfchoffene Thier zu zerlegen. Es 
ſcheint nicht, daß das Thier wiederfaue” Im 
Magen fand man Wurzeln und Zweige Vor⸗ 
derzaͤhne hatte das Thier nicht. Es’ hält fich in 
Afrifa bey Tage fill, und: waͤlzt ſich Nachts 
in Thon und Schlamm. Es fcheint nur ein 
ſchwaches Geficht, aber ein defto feiners Ger 
bör und ftarfen Geruch zu haben. Aus-det 
dicken! Haut werden Karbatfchen gefchnittei, 
Das Fleifh wird befonders von den Hotten: 
totten gegeſſen, und das Fett, eben fo wie das 
Fett des Flußpferdes, wird am Cap faft ſo 
theuer als Butter verfauft und flat ihrer 
gebraucht. ©. 307 bat H. Brünnidy ein 
Paar englifche Zinerze befchrieben. ©. 316 

eint 


248 Phyſikaliſch⸗ Beton. Bibl. XI. 2. 


eine gruͤne Farbe aus blauem Vitriol, Arfenif 
und Potafche. ©. 3 18 giebt H. Sparrmann 
Befchreibung und Abbildung von Hippopota- 
mus.amphibius. Dieſes ungeheure Thier vers 
birgt ſich des Tages im Waſſer, auch in Strus 
deln kleiner Zlüffe, Nachts geht es herum und 
ſucht allerley Gewaͤchſe. Buͤffon bat 
faͤlſchlich Fiſche fuͤr die Nahrung angegeben. 
Der groͤßte dens caninus, den H. S. mit ge⸗ 
bracht bat, ‚wiegt 6 Pfund 18 Loth und iſt 
27 Zoll lang. Nach, S. 325 greift die. Pha- 
laena tritici auch den Haber an.: 











— 
J 


mn ..KIX | 
Leben Franz Balthafar. Schönberg 
Won Brenkenhof, Königl: Preuſſ. ges 
» heim: Ober⸗ Finanz: Kriegs: und Do⸗ 
maiuenrath. "Leipzig 1782, 192 Sei⸗ 
ten (Be — 
Syn dieſem merkwuͤrdigen Manne haben 
I’ wir zo Lebensbefchreibungen erhalten, 
Die gleich lefenswürdig ſind. Diejenige, deren 
Titel ich hieher geſetzt habe, ift aus den eigens - 
händigen Papieren des Brenfenhofg, die der 
Sohn dem Verfaſſer mitgerheilt hat, imgleir 
Chen aus Nachrichten der nächften Verwandten, 
gezogen. Gie giebt von den mannigfaltigen 
ah / Uns 


rd 


XXX. Brenkenhofs Leben. 249 


Unternehmungen des B. und von. feinen 
Schickſalen einen wol. abgefaffeten Bericht, der 
von der Lobſucht der Biographen und dem geflifs 
fentlichen Tadel derer, die nichtgerne andere fo: 
ben, gleich weit entfernt ift. Sie enthält mauche 
Umftände von Preuffifchen Vorfällen , die ſich 
Ausländer: oft anders vorzuftellen pflegen, und 
Bemerkungen, die derjenige junge thätige 
Mann, der aus anderer Benfpiele zu lernen 
verfteht, heilfam nußen fan. Lieferungen zur 
Armee verfchaften dem DB. das erſte Bermö: 
gen, und man fieht hier, wie ungemein viel 
dabey verdient werden fan, oft ohne alle Ars 
‚beit und Mühe; oft aber mit nicht weniger 
Gefahr. B. theilte einen Theil feines Ver: 
dienftes mit Schimmelmann. Am ausführ: 
lichſten ift bier die Nachricht von Urbarmas 
hung der Neß:und Wartebrüche, wobey eis 
nem Leſer einfallen fan: tam parva fapientia 
regitur mundus! Den B. ward die Befiß- 
nehmung des Polnifchen Antheils aufgetragen, 
bey welcher Gelegenheit. manche fonderbare 
Anefdoten erzählt find. Die Verſuche, Büf: 
fel, die aus der Türken gebolt waren, anzus 
sieben, findet man ©. 137. Kamele begate 
teten fich und warfen Junge. ©. 141 von 
den Englifchen Widdern. Schweine wurden 
aus Weftfalen und England geholt: B. 
war bey der Jagd erzogen, die er als Mann; 
nicht. mehr liebte. Wenn man ibn um die 
’ Aen⸗ 


2:0 Phyfikalifch: Dekon. Bibl. XII. 2. 


Aenderung feiner Meigung befragte, gab er 
zur Urſache an: daß einft das jämmerliche 
Aechzen eines parforce gejagten Hirfches , der, 
als er nach einer Quaal von einigen Stunden 
nirgends Nettung fand, den Kopf in einen 
holen Baum ſteckte und fo geduldig den Tod 
erwartete, fein Herz dergeſtalt erfchüttert has 
be, daß er von Stund an weiter fein Vers 
- gnügen-an diefer grauſamen Luftbarkeit finden 
Tonnen. 


Die andere Lebensbefchreibung eben dieſes 
Mannes ſteht im zweyten Stuͤcke des zwepten 
Bandes von den'zuverläffigen Nachrichten 
von wichtigen Landes: und Wirrhfchaftss 
Verbefferungen. Stettin 1781; f. Biblio⸗ 
thek. XS.470. Da V. H. v. Bentendorf hat 
vornehmlich die landwirthſchaftlichen Unter⸗ 
nehmungen erzaͤlt und beurtheilt, welche viel 
von ihrem Glanze daben verliehren. H. von 
Benkendorf tadelt mit Gründen manches, und 
zeigt die Fehler mancher Unternehmungen. 


Ich habe von einem Freunde einige Zus 
fäße zu Brenfenhofs Lebensbefchreibung ers 
halten, die einen Mann zum Verfaſſer has 
ben, der ihn und feine Thaten genau gefant 
bat. - Diefe will ich bier einrücken, weil 
Ach glaube, fie werden meinen Lefern angenebs 
mer als Auszüge aus den angezeigten Büchern 
ſeyn. „Bey 


XXX. Brentenhofs Bsben, 251 


Ben dem verſtorbenen Geh. FR. v. B. 
„war alles bloße Natur; er hatte Faum leſen, 
„noch weniger ſchreiben gelernt: Seine Nah⸗ 
„mensunterfehrift war ein unauflöslicher Zug ; 
„daher es oft gefchah, daß, wenn er. an uns 
„„befante Leute fchrieb, Feine Antwort erfolgte, 
„weit fie feine Unterfchrift nicht errathen kon⸗ 
„ten. : Seine ganz außerordentlichetebhaftig- 
„keit war wohl mehrSchuld daran gewefen, daß 
„er nichts gelernt hafte, als die Armuth feiner 
„Eltern. Zum Jagdpagen hatte er alle Fähig: 
„keiten, und ritt noch in feinem Alter bis zum 
„Halsbrechen. Der alte Fürft: Leopold von 
„Deſſau, fein Herr, war auch das Mufter, 
„wonach er fich gebilder hatte; er war, eben 
„ſo wie fein ehmaliger Herr, Fein guter Bürger, 
„und liebte den Defpotismus gar zu fehr. — 
„Weil die Bauren:in der Neumark, während 
„des fiebenjährigen Krieges, etwas vermwildert 
„waren, ſo ließ er felbige zu Driefen, 
„Kleinigkeiten wegen, Spießruthen Tau: 
‚fen; aber der König fagte ihm, es wäre fol: 
„ches zu Deffanifch,, und darauf unterblieb es 
„auch für die Zutunft· 


Wie oßngefäßr —— Diebesbande 
„von Juden zu Stargard arretirt wurde, 
„welche nicht allein ſehr viele gewaltſame Ein— 
„brüche auf dem platten Lande verübet, ſon⸗ 
bet u verfchiedene Leute dabeh ſo nn 

j „hat⸗ 


252 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 2. 


„hatten, daß fie davon geftorben waren, und 
„dieſe Diebe niemalen ihr Verbrechen befant 
„baben würden, weil im Preuffifchen Feine 
„Tortur ftat findet; fo befahl Hr. v. Brens 
„kenhof dem Stadtrihter zu Stargard 
„ganz eigenmälhtig, Die Inquiſiten in eis 
„nen hölzernen Trog zu legen, welchen er 
„felbft angab, und zwang auf diefe Art 
„ihnen das Bekenntniß ab, ohne welches fie 
„ſicher ungehangen geblieben wären. - Wie es 
„gefcheben war, meldete er es felbft dem Kö: 
„nige, ftellte den Trog als ein ſehr unfchäds 
„liches Mittel die Wahrheit heraus zu brins 
„gen vor, und daß es die Sicherheit des fan; 
„des erfordere, ein Exempel zu ſtatuiren. Es 

„wurden Daher 5 von Diefen Dieben gehans 
„gen, welches nicht würde gefchehen feyn, 
„wenn er fi nicht darin meliret hätte. 


„Er war von. einem hoͤchſt unruhigen 
„Temperament, hatte viel Feuer, aber wenig 
„echt. Alles was ſich an ihn bieng, nahm 
„er willigan, und liebte einen großen Schwarm 
„Leute um fich zu haben. Wer fich im gerings 
„ften um ihn verdient gemacht hatte, dem half 
„er durch feinen großen Credit weiter. Beym 
„Könige war er ganz außerordentlich Dreift, 
„und hatte das ı ıte Geboth bey feinem alten 
„Fuͤrſten von Deſſau ſehr gut gelernt. Hie— 
„durch und durch ſeine Betriebſamkeit conſer⸗ 

„virte 


XXX. Brenkenhofs Leben. 253 


„virte er ſich. Er hatte fih auch bey dem . - 
„Antritt feiner Dienfte von dem Könige aus: 
„gebeten, in allen Aufträgen unmittelbar mit 
„St. Majeft. allein zu correfpondiren. Er 
„war daben fo Flug, fich auch Das Generals 
„Directorium, worin er felbft mit faß, zu 
„Freunden zu machen, "und nahm es jederzeit 
„ſehr gerne auf fih, dem Könige Sachen 
„vorzutragen, welche Diefes hohe Collegium 
„ihm vorzuftellen fi nicht getraut. Wenn 
„der verftorbene Geheime Cabinetsrath Eichel 
„nicht fein Feind geweſen wäre, würde er 
„bald Minifter geworden feyn. 


„Er war ferner voller Projecte, Die immer 
„ins Große giengen, und faft unerfchöpflich 
„in Hülfsmitteln. Aber feinen Projecten fehlte 
„es immer an Gründlichfeit, und Daher 
„glückte faft gar.feins davon. Einmal wolte 
„er den Handel aus Pohlen, der von Broddi 
„nah Breslau mit Honig und Wachs getrier _ 
„ben wird, nach der Neumark an fich ziehn. 
„zur Ausführung deffelben brauchte er'einen 
„caſſirten Officier, den er mit 8000 Ducaten 
„nah Broddi fchiefte, um Honig, Wachs 
„und Ochſen dafür anzufaufen. Das Project 
„war, die Ochfen folten vor die Schlitten 
 „gefpant werden, und die Fracht verdienen. 
„— Es war eine - Fahrt von ungefähr 150 
„Meilen. — Als diefe Caravane 50 Meilen 

Phyf. Oekon. Bibl. xili. B. 261. RR. 


/ 


254 Phpyfitalifch: Beton. Bibl. XII. 2. 


„zurüickgeleget hatte, gieng die Schlittenbahn, 
„ben einem Thaumetter auf, und Ochfen, 
„Honig und Wachs muften für ein Spotgeld 
„verfauft werden. Der Herr Commiflarius 
„fand überdem nicht für gut zurückzufommen, 
„und der Hr. G. 5. R. befam von feinen 
„8000 Ducaten Feinen Grofchen zurüd. 


„Bon der ihm anvertrauten Urbarmachung 
„der Meße: und Warthe⸗-Bruͤcher verſtand er 
„gar nichts; und da er folches alles durch 
„andere thun Taffen mufte; fo giengen dabey 
„nicht nur die gröbften Fehler vor, fondern 
„die Leute, deren er fich bediente, bereicherten 
„fich durch viele Unterfchleife, woran er aber 
„ſelbſt Feinen Theil nahm. Sein Unter: Di: 
„teetor wurde am Ende caffiet, und fam auf 
„die Feſtung — Der Profit, den er felbft da- 
„bey machte, beftand darin, Daß er die beften 
„Brücher auf einen Canon fich felbft gab, 
„aber unter fremden Nahmen. ‘ Unter den 
„vielen dabey vorgegangenen Fehlern ift auch 
„diefer: Man wolte der Meße in der Gegend 
„von Friedberg einen andern Lauf geben; es 
„ward zu dem Ende ein Canal gegraben , der 
„6000 Thlr. Foftete, und ehe folcher noch vol: 
„lendet war, fand man, daß falfch nivellire 
„war, und das darin gelaflene Wafler ftatvors . 
„wärts zu Iaufen, ruͤckwaͤrts lief. 


„B. 


XXX. Brentenhofs Leben. ass 


„B. hatte zu Lichtenow fehr viel Gefinde, 
„und beynahe 30 Knechte, die alle auf 4 Thlr. 
„monathlih Gehalt geiegt waren, verheyra⸗ 
„tbet wurden und im Dorfe eigne Wohnuns 
„gen hatten. Dies war lauter liederliches 
„Geſindel, das ihm nach dem Kriege von den 
„Negimentern abgegeben wurde. Wie die: 
„ſes nicht gehen wolte; fo ließ er fih aus 
„Pommern von den Föniglihen Aemtern 
„Knechte liefern, unter ders Vorwande, fie 
„folten bey ihm beffer pflügen lernen; allein 
„den Pommerfhen Knechten gefiel es nicht 
„in der Neumark, und liefen alle Davon. 


„Mit dem Archangelſchen Rocken war es 
„nichts als Windbeuteley, welches man bald 
„entdeckte, weil überdem das lange Stroß 
„nicht zum Decken tauchte. 


„Die befiere Einrichtung der Innern Wirth⸗ 
„ſchaft gieng erſt nach feiner letzten Verheu⸗ 
„rathung, ohngefaͤhr 4 Jahr vor ſeinem To⸗ 

„de an. Vorher gieng alles drunter und 
„briber. 


„Er war mehr Pferdehaͤndlet als Kenner. 
„Seine angelegte Stuterey war ein Hands 
„lungs⸗Projeet, um Remiont: Pferde für die 
„leichte Eavallerie in Pommern und der Marf 
„darin zu ziehen, und wenigftens gleich eine 

Rz, 


„aͤhr⸗ 


256 Phyfitalifh: Beton. Bibl. XII. 2. 


„jährliche Nevenue von 10000 und mehrern 
»<hln.fic dadurch zu verfchaffen. Die Idee war 
„groß. und gut, die Ausführung aber defto 
„fchlechter, weil er es nicht verftand. _Die 
„mengfte, welche er fih anfchafte, waren 
„ſchoͤn und gut, und es fielen auch ſehr ſchoͤ⸗ 
„ne Fohlen; allein die Sommer; IBeyde war 
„nicht allein fchlecht, fondern die Winter: 
„Fütterung noch weit fchlechterer. Er hatte 
„nicht allein fchlechte Knechte, fondern die 
„Wirtbfchaftsfchreiber, welche die Auflicht 
„haben folten, waren ebenfals liederliche Kerl. 
„Die Fohlen verhungerten aus Mangel der 
„guten Wartung, befamen den Winter über 

„Laͤuſe und ftarben im Fruͤhjahr. So ftarben 
„ihm in den erfien Zeiten in einem Jahre 400 
„Fohlen, , aber nicht lauter einjährige, fondern 
„auch welche von 2bis 3 Fahren: Die Lefe⸗ 
„tung für die leichte Cavallerie würde errübers 
„dem niemalen erhalten haben, weil der Kö: 
„nig gar zu fehr für die Polnifchen Pferde eins 
„genommen iſt. Die Brenfenhofichen Pfer⸗ 
„de waren zwar groß und fchön, hatten aber 
„felten Vermögen: und dies machte fie zung 
„Cavallerie:Dienft untauglih. Bey diefer 
„Unternehmung hat er nach feiner eignen Anz 
„gabe 20000 Thlr. verloren; ich glaubeaber, 
* ſein Verluſt ſich noch hoͤher belaufen 
„hat. 


„Er 


XXX. Brenkenhofs Leben. 2,77 


„Er wagte zu viel und ftarb bankerot. Ob 
„er gleich feine Güter gar fehr verbeffert ;Tfo 
. „batte er doch noch von Feinem das Kaufaeld 
„bezahlt, und der Königl. Caſſe blieb er 
„119,000 Thl.fhuldig. Man glaubtaber,daf 
„allesnoch wisd bezahlt-werden fönnen, und 
„die Witwe noch.etwas übrig behalten werde. 
„— Mach der. Gelegenheit, die diefer Mann 
„gehabt hat, hätte er bey einer ordentlichen 
„Wirthſchaft eine Million Hinterlaffen Fönnen. 


„den feinem Tode ift noch das merkwuͤr⸗ 
„dig, daß man bey der Defnung gefunden, 
— * das Herz geplatzet. 


XXXI. 


Calender fuͤrs Volk, herausgegeben von 
Joh. Chriſt. Froͤbing, Eonr. an der 
Neuſt. Schule in Hannover. Hanno—⸗ 
ver 1784 in 8. 


Hi ift der. zweyte Jahrgang — 
Kalenders, der in vorigem Bande S. 
589 angezeigt iſt. Er verdient auch dieſes⸗ 
mal nicht weniger Beyfall, als er voriges 
Jahr erhalten hat. Die Erzaͤhlungen und 
Nachrichten, die er enthaͤlt, ſind gut gewaͤhlt, 
und in einer dem gemeinen Mann verſtaͤnd⸗ 
R3_ lichen 


253 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 2. 


fihen Schreibart abgefaßt. Ein Gefpräch 
zeigt Die Nichtigfeit und Schädlichfeit des As 
berglaubens; ein anderes erfläet Die richtigften 
Berriffe vom Eide u.f. w. Einige Landpre⸗ 
diger haben den artigen Einfall gehabt, dies 
fen Kalender zum Leſebuch für dig Schulju⸗ 
gend zu beftimmen, und gewiß ift diefes ein 
fehr guteg Mittel, ihn unter Diejenigen Leute zu 
bringen, für die er beftimt ift, 





XXXII. 
Icones plantarum medicinalium. Ab» 
bildungen von Arzneygewaͤchſen. 
Nuͤrnberg ſeit 1779 in 8. 


Mer findet bier die gewöhnlichen Arzney⸗ 
7% - pflanzen auf Octavblaͤttern abgebilder, 
und mit Farben erleuchtet. Auf jedem Blatte 
find auch die Bluͤthen und diejenigen Theile, 
welche die Gefchlechtsfenzeichen enthalten, bes 
fonders gezeichnet, Unter jeder Zeichnung 
fteht der &inneifche Name. Die Tafeln has 
ben oben ihre Zahlen und hundert machen eis 
nen Band aus. Zu jedem Bande gehört ein . 
Text, der lateiniſch und teutfch neben einander 
abgedruckt ift, und die Namen der Pflanzen 
und die ganz Furze Erflärung der einzeln abs 
gebildeten Pflanzentheile angiebt. Man muß 


ges 


xxxu. Icones plantarum medicin. 259 


geſtehen, daß ſo wohl der Verfaſſer, welcher 
H. Apotheker Zorn zu Kempten ſeyn ſoll, als 
auch der Verleger Raſpe, viele Mühe an⸗ 
wenden, and daß die Zeichnungen und Farben, 
beym erften Anblick ganz gut in die Augen 
fallen, auch fcheint es, daß die Zeichnungen, 
fo wie in der Vorrede verfichert wird, neu 
nach der Natur gemacht find; ‚nichts defto 
weniger Fan man nicht leugnen, daß das Flei- 
ne Format fehr viele Tafeln fo unfentlich 
macht, daß gewiß auch ein gefchickter Bota⸗ 
niker manche Pflanzen nicht errathen würde, 
wenn er den untergefeßten Namen nicht fähe. 
Man kan alfo leicht denken, wie wenig folche 
Zeichnungen denen dienen koͤnnen, Die erſt 
aus denfelben die Pflanzen Fennen lernen wol⸗ 
Ien. Diefer Fehler fan wohl ben den fo ſehr 
verffeinerten Zeichnungen niemals vermieden 
werden. Die Farben find auch nicht felten fo 
ftarf aufgetragen, daß dadurch die Zeichnuns 
gen noch undeutlicher geworden find. Wir 
haben nun 250 Tafeln erhalten. Der erfte 
Theil hat das Bild des fel. Linne‘, nah Mils 
ders Zeichnung, und ift würflich. nicht ganz 
ohne Aehnlichkeit. Es ift zu verwundern, Daß 
noch immer neue Abbildungen der Arzney⸗ 
pflanzen Verleger und Käufer finden, da ſchon 
dergleichen in allerley Format und Geftalt 
zahlreich vorhanden find. Man muß dabey 
beflagen, daß noch — es unternommen 


4 hat, 


260 Phyfitalifch Beton. Bibl. XII. 2: 


hat, alıf gleiche Weife Abbildungen der lands 
wirtbfchaftlichen Pflanzen zu liefern, da man 
Doch wohl gewiß einem Werfe einen guten - 
. Abgang verfprechen fünte, welches, von der 
Flora oeconomica Germaniae, welche man hin: 
ter der dritten Ausgabe meiner Örundfäße 
der teutfchen Landwirthſchaft finder, - richtige, 
aber nicht zu Foftbare Abbildungen, und zwar 
lieber in Folio ohne Farben, - als. in 
Octav mit Farben, enthalten würde. Die 
Zahl der Liebhaber sfonomifcher Pflanzen wird 
immer gröffer,, und ſehr viele von ihnen, 
fcheuen die Koften nicht, fih, in Ermanger 
lung eines folhen Werfes als ich. wünfche, 
gröffere botanifche-Bücher anzufchaffen, deren 
Inhalt ihnen doch größtentheils von einge: 
fchränftem oder geringem Gebrauche iſt. Ein 
Verleger, der noch die Kupfertafeln von Arz⸗ 

neypflanzen hätte, würde den Vortheil haben, 
manche auch als Abbildungen landwirthſchaft⸗ 
fiher Pflanzen brauchen zu fönnen, da viele 
zu beyden Arten zugleich gehören. 





XXXIII. 


Ueber die buͤrgerliche Verbeſſerung der 
Juden von n Chriſt. Wilhelm — 
wey⸗ 


XXXIII. Dohm über Verb.d. Juden. 2. 261 


Zweyter Theil. Berlin und Stettin 
- 1783. 376 Seiten in 8. : 


Dee Theil ſcheint faſt den erſten noch an 
et Wichtigkeit zu übertreffen. Denn Hr. 
Geh. Rath Dohm hat das Glück gehabt, daß 
„viele große Männer feine Behauptungen ges 
prüfet und zum Theil verworfen, zum Theil ber 
ftätigt haben. Alle Beurtheilungen, welche ihm 
befant geworden find, hat er gefamlet, und 
über. alle feine Meinung gefagt. Man finder bier 
zuerft unfers H.H. Michaͤlis Beurtheilung aus 
Defien orientalifchen Bibliothek ganz abges 
druckt, nebft des Hrn. YWIofes Wendelsjohn 
Anmerkungen. Auch des H.Prediger Schwaz 
ger Gedanfen über eben diefen Gegenftand 
find ©. 89 .eingerücht worden. Darauf fol: 
gen Auszüge aus Briefen, die manche feine 
Bemerkungen enthalten. ©. 151 fängt des 
Hrn. Dohms eigener Aufſatz an, aus dem ich 
hier nur einiges anführen will, was man viel: 
Seicht nicht darin erwarten möchte, und wels 
ches nichts defto weniger fehr Iehrreich if. 
Dahin rechne ich auch die Fraftvolle Betrach⸗ 
tung über die Föniglihen Worte des gefröns 
gen Verfaſſers des Anti- Machiavels: Le ſou- 
verain bien loin d'être le maitre abfolu des 
peuples, qui ſont. ſous ſa domination, n'en 
eſt lui même, que le premier domeſtique. Was 
©. 181 über die Duldung der Vernunft: 
R5 reli⸗ 


262 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 2. 


religion, wie fie det Verf. nennet, gefagt iſt, 
mögen andere auszeichnen. Der Verf. hoft, 
Daß die Juden, bey einer beſſern Behandlung, 
ſolche ergreifen und die Bereinigung derer, Die 
folche befennen, befördern würden, wovon er 
viel hoffet. Aber übel ift es, daß die Natu⸗ 
raliſten größtentheils folches durch die grobe 
ind bittere Beurtheilung derer, die anders 
Denken und eine Offenbahrung verehren, ver: 
hindern und fich gebäffig machen; fie, melde 
billig die größte Toleranz beweiſen folten. 
Die Hofnung auf einen Heiland oder Retter 
würden die Juden vergeffen, wenn man fie 
in Wohlftand verfeßte, fo gut wie die Chriften 
das lang gehofte taufendjährige Reich vergeſ⸗ 
fen haben, feitdem fie herfchend geworden, und 
Feines andern Reichs zu bedürfen glaubten. 
©. 230 über die Rechtmäffigfeit neuer Waf⸗ 
fen und deren Gebrauch wider Feinde. Weber 
Die Tüchtigfeit der Juden zum Ackerbau. ©. 
273 über Abfchaffung der Zünfte,. die auch 
der Verf. den teutfchen Staaten nicht anras 
then mag. Eine almaͤlige Abfchaffung dere 
Misbräuche und Umänderung der Borurtheile 
fcheint am rathfamften zu fenn. Weber die 
Unehrlichfeit mancher Gewerbe S. 281. Eine 
artige Nachricht aus den Comitialacten führt 
Hr. D. ©. 285 an, daß nämlich im Jahr 
1672, da das Project des erft 1731 mit der 
kayſerlichen Natification verfehenen Reichs: 

u | ſchluſſes 


XXXIII. Dohm über Verb. d. Juden, 2. 263 


ſchluſſes entworfen wurde, mehrere Stimmen 
ſich nachdruͤcklich fuͤr die gänzliche und alge⸗ 
meine Abfchaffung der Zünfte erflärt haben, 
als welche fie der Induſtrie und Nahrung der 
Unterthanen ſehr nachtheilig hielten. Weber 
die VBerbindlichfeit der Juden: Eide fommen 
©. 312 Urtheile vor, die vielleicht manches 
neue enthalten. Es freuet mich ungemein, daß 
mein bey Unzeigung des erften Theils Bibl. 
XU ©. 125 geäußerter Wunfch. des H. D. 
Benfall erhalten, und daß er zu Erfüllung 
deffelben bereits eine Beranlaffung gegeben hat. 
Wir haben noch einen dritten Theil von dieſem 
Buche zu hoffen, der von den Feyertägen, dem 
Kirchenrechte und. der Autonomie der Juden 
. vorzüglich Bandeln wird. Golte diefer der 
letzte ſeyn müffen,, fo wünfche ich ihm ein Res 
gifter; denn. die Anzahl der eingeftreueten 
Machrichten und Betrachtungen, die man 
nach ˖ dem Titel nicht erwarten folte, ift fo bes 
trächtlih, daß fie ſchon ein Regiſter vers 
dienen. 








XXXIV. 


Rerum naturalium hiſtoria — exiften- 
tium in Mufeo Kircheriano edita 
jam a Bonannio, nung vero nova 

J me« 


264 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XIII. z. 


methodo diſtributa notis illuſtrata, in 
tabulis reformata novisque obſer- 
vationibus locupletata a „Joh. An- 
tonio Battara Ariminenfi, philofo- 
We; Br profeffore. Pars fecunda, 
.. Romae 1782, 347 Seiten in Fol. 
Fe. Hofnung, daß meine Leſer, welche den 
— erſten Theil dieſes mehr theuren als nuͤtz⸗ 
lichen Werks nicht ſelbſt geſehn haben, ſich 
die Muͤhe nehmen werden, die ausfuͤhrliche 
Anzeige deſſelben Bibl. VI ©. ı nachzuleſen, 
will:ich von dem gegenwärtigen, welcher der 
legte ift, nur eine kurze Nachricht geben. Er 
enthält die vielen wichtigen Kupfer zur Con⸗— 
chyliologie, aber der Tert hat eine andere Ords 
nung erhalten, als er in den Bonannifchen Bits 
ern hatte. - Battara bat ibn nämlich nach 
der Eintheilung des. Bualtieri geordnet, je 
Doch mit einigen Aenderungen, Die mir.einer 
ausführlichen Anzeige nicht werth fcheinen. 
Er bat nur zumeilen aus zwoen Arten eine, 
und aus einer Art zwoen gemacht. Dach die: 
fer-Eintheilung folgen nun die Bonannifchen 
Befchreibungen, die ganz abgedruckt find. 
Unter ihnen aber bat Battara Anmerkungen 
beygebracht, die doch felten mehr, als die 
Öualtierifchen Befchreibungen jeder Art ents 
- Halten. Zuweilen ift Rlein verbeffert wors 
den, wenn dieſer ſich in -Anführungen der 
| Schrifts 


XXXIV:  Mufeum Kircherianum. 2. 26 s | 


Schriftfteflee geirret hat. Hin und wieder, 

z. B. ©.48, ſcheinen doch neue Arten vorzu⸗ 
—— und einige mal iſt auch etwas in der 
zwoͤlften Ausgabe des Linneiſchen Syſtems 
verbeſſert worden; z. B. die beyden Zeichnun⸗ 
gen, welche Linne“ zu Trochus conulus rech⸗ 
net, ſind wuͤrklich zwo verſchiedene Arten. 
Die zum Bonanniſchen Werke gehoͤrigen Ku⸗ 
pfertafeln belaufen ſich auf 48; der Stich iſt 
ungemein grob und dunkel, doch die Zeich⸗ 
nung, fo viel ich ohne eine volſtaͤndige Uns 
terfuchung bemerfen fan, getreu. "Die Tas 
feln des erften Theils find mit Farben erleuchs 
tet, aber das Eremplar des andern Theils, 
welches die biefige Bibliothek erhalten hat; 
bat ſchwarze Tafeln. Sch weis nicht, ob man 
fie auch farbicht haben fan, allein ich glaube 
gewiß, daß fie Durch die Farben mehr verdors 
. ben, »als verbeffert. feyn würden; theils. weil 
überhaupt die Mahlerey des erften Theils 


mittelmäffig ift, theils weil der Stich zu grob 
und dunfel iſt. 


In der Vorrede behauptet Battara, daß 
die Schalen der Conchylien voͤllig ſo, wie die 
Haut und die Knochen anderer Thiere wach—⸗ 
fen, wobey er fich vornehmlich darauf beruft, 
daß jede Schnecfe fähig ift, ein Loch oder 
Spalte ihrer Schafe in Furzer Zeit zu ergaͤn⸗ 
zen. ©. 26 wird erjäßlt, ee Beccari die 


un 


- 


266 Phpfitalifd»©ekon. Bibl. XII. 2. 


Pholaden, welche in den Steinen um Ancona 
häufig find, in Waſſer zur Faͤulung gebracht: 
and das Wafler alsdann mit Mehl zu einem 
Zeige gefnätet, und aus Demfelben Fleine 
Scheiben gemacht habe, die im Dunfeln 
Teuchteten. Es ift fehr gut, daß Battara den 
Tafeln und Zeichnungen faft diefelbigen Zah—⸗ 
Ien gelaſſen hat, welche fie in den erften Aus⸗ 
gaben haben, daher die AUnführungen im Linz 
neiſchen Syſtem aud) auf dieſe Ausgabe pafr 
fen; fo gar im Bonannifchen Zerte find die 
Zahlen der Arten beybehalten worden, ungesr 
achtet fie nun, wegen der veränderten Eintheis 
Jung, niche —— in natuͤrlicher Ordnung 
folgen. 


Die Conchyliologie geht nur bis ©. 1205 
um nun diefen Theil faft fo ſtark wie den ers 
ften zu machen, fo hat man ihm einen manz 
nigfaltigen Anhang gegeben, der wohl mehr 
den Preis, als den innern Werth vergrößert. 
Er befteht aus Fleinen Abhandlungen, die 
ſchon ehemals theils einzeln, theils in größern 
Werfen gedruckt find. : &. 123: Pafchalis 
Amatii, Sabinianenfis, de reflitutione purpü- 
rarum. Der Verfaſſer bat die Gefchichte des 
alten Purpurs fehr volftändig gefamler, und 
gezeigt, daß er durch Die Eroberung von Con⸗ 
ſtantinopel verlohren gegangen, und zwar des⸗ 


wegen, weil die Purpurs Manufafturen. feit, 
des 


XXXIV. Mufeum Kircherianum. 2. 257 


Des Theodofius, des Großen, Zeiten fanfers 
lich gemwefen, daher endlich nur eine zu Tyrus, 
‚und eine zu Conftantinopel übrig geblieben 
ift. Jene ift von den Saracenen, diefe vonder 
Tuͤrken zerftöhret worden, und darauf bat fich 
Diefe Kunft, die deswegen nur wenigen bes 
Fant war, ganz verlohren. Der Berf. bes 
weiſet mit nicht unerheblichen Gründen, dag 
es noch jegt, ungeachtet wir den Scharlach 
haben, der Mühe werth feyn würde, den als 
. zen Purpur wieder zu fuchen und zu nußen, 
wozu er einige Borfchläge thut. 


©. 213 des Jani Planci Abhandlung 
von Tetrodon mola, aus den Schriften des 
Bononifchen Inſtituts, die auch ſchon Linne“ 
angeführt hat. S. 222 eben deffelben Plans 
cus Abhandlung ivon den Meerigeln, aus 
feinem befanten Buche de conch. minus no- 
tis. Darauf folgen einige Auffäße deflelbiger 
SHriftftellers aus den Schriften der Akade— 
mie zu Siena, de duplici Tethyi genere & 
de manu marina; de duplici Holothuri ge- 
nere. ©. 237 ein Yuffaß des Herausgebers, 
de Idtero Plinii, eine neue Art des Gefchlechts 
Oriolus; dann auch von einem misgewachſe⸗ 
nen Meerftern, afteria, deffen einer Strahl 
ſich in zwoen Spigen endigt. Dann auch noch 
ein Paar Adlerfteine, fo gar abgebildet, fcyeis 
nen aber nichts außerordentliches zu haben. 
©. 244 


268 Phyſikaliſch / Beton. Bibl. XIII.2. 


S. 244 ſehe ich, daß auch andere dem Bat⸗ 
tara vorgeworfen haben, was ich ſchon Bibl. 
VI©.ı2 geſagt babe, daß er nämlich eine 
Larve vom Frofche für ein neues Thier anges 
ſehn bat. ©. 246 ift ein nichtswuͤrdiges 
Verzeichniß einer Conchylien: Samlung, die 
einmal ein Staliener gehabt bat, eingerücke 
worden , worin nicht einmal foftematifche Na⸗ 
men gebraucht find. Battara entfchuldige ſich 
desfals damit, daß der Berleger, und niche 
er, diefen Anhang gewählt habe. S. 289 
des Fabii Columnae diflert. de purpura, die 
Doch fo felten nicht ift, da fie zu Kiel 1675 
in. 4 mit weitläuftigen Unmerfungen des Job. 
Dan. Majors wiederum abgedruct ift. 
Don diefen nicht unbeträchtligen Zufäßen ift 
bier fein Gebrauch gemacht, dagegen hat ein 
Georg Donelli ein Paar Anmerkungen bin: 
gefeßt, die von gar Feiner Bedeutung find. 
Hernach folgt.auch die Diſſert. de gloflopetris, 
Die der Kieler Nachdruck ebenfals hat. End: 
lih ©. 324 eine Nachricht von den Mineras 
lien des Monte Mario, der zu dem Hügel des 
Vaticans gehört, wovon auch in Ferbers 
Briefen aus Wälfhland ©. 237 geredet if. 
Man foll auf demfelben vulfanifche Produfte 
finden, die aber von einem andern Orte 
dahin gefommen zu feyn feheinen. Auch ent» 
hält er viele Foflilien, wovon bier ein Vers 
ihn gegeben iſt. — Diefer Theil bat, 

außer 


XXXV. Vibelaters v. Rarlsb. Sinter. 269 


außer einigen Zierbildern, überhaupt 59 Kus 
pfertafeln. 





XXXV. 

P. Franz Uibelafers, des unmittelbas 
ren freyen Reichsſtifts Petershaufen 
Benediktiner Ordens Kapitulars, 
Spftem des Karlsbader Sinters unter 
Borftellung fchöner u. feltener Stücke, 
famt einem Berfuche einer mineralis 
fhen Geſchichte veflelben und dahin 
einfchlagenden £ehre über die Farben, 
Erlangen 1781. 18 Bogen in Folio. 


Ne Karlsbader Sinter ift wegen feiner 
— schönen Farben und Zeichnungen und 
auch wegen feiner fonderbaren Mifchung längft 
den Mineralogen befant, auch von Springs» 
feld und Becher ausführlich befchrieben wor⸗ 
den. Nichts defto weniger haben die umftänd? 
lichen Unterfuchungen des. Verfaſſers mans 
he artige neue Bemerkungen dargebothen, der 
ten Befantmachung Dank verdient, aber 
freglich hätte dieſe nicht: fo mikrologiſch, fo 
wortreich und Foftbar werden follen. — Der 
Sinter, von dem die Rede iſt, ift nicht ders 

Phyf. Oekon. BibLXIID. 2 St. S _jenis 


ano Phyſtkaliſch⸗ Oekon. Bibl. XIM. 2. 


jenige ocherartige, welcher ſich noch jetzt anſetzt, 
und Sprudel oder Rindenftein genant wird, 
fondern er ift fchon vor vielen Jahrhunderten 
erzeugt und in der Erde zufällig gefunden wor: 
den. Denmeiften fand man 1733, als man 
zu einer Kirche deu, Grund legen wolte, und 
die herlichen Stücde, welche man in Natu— 
ralienfamlungen findet, Fommen eben daber. 
Bon diefen hat nun der Verfaſſer mehr als 
600 Arten erhalten, die er hier fo ausführs 
lich als möglich, nach ihrer Farbe, Zeichnung, 
Dicke, Härte und andern äußerlichen Eigens 
fchaften befchreibt; jedoch hat er fie auch im 
Saͤuren unterſucht und ihr Verhalten erzäpft. 
Kalk, Thon öder Kiefelerde, nebft einem fei⸗ 
nen brennbaren Wefen, fcheinen die vornehms 
ften Beftandtheile zu ſeyn. Manche Stüde 
haben etwas erpftallinifches in fih; und in 
einem hat man einen Nagel gefunden. Ue⸗ 
ber manche kleine Vorfaͤlle bey: den Unterſu⸗ 
chungen, bat fih der Verfafl. Hypotheſen ers 
laubt, und zuleßt hat er fich in die Entftehung 
der Farben eingelaffen, und meynt alle aus 
Blau und Roth herleiten zu koͤnnen, fo wie 
er die Ableitung auf der legten Kupfertafel it 
einem farbichten Ringe, nah Sciffermik 
lers Weife, vorgeftellet bat: Weber die Ents 
ſtehung der Erbfenfteine find S. 61 manche 
Anmerkungen zu leſen. Sie haben allerdings 
einen basten Kern in fich, wie auch die ſchoͤ⸗ 

“ nen 


XXXV. Vibelater v. Rarlsb.Sinters. 271 


nen Stücke beweifen, weldhe Hr. Prof. Soll⸗ 
mann hat fchleifen laffen, deffen Abhandlung 
inSylloge I commentationum dem H. Uibelaker 
nicht befant gemwefen zu feyn ſcheint, ungeache 
tet fie auch Linne‘ angeführt hat. Die Ab: 
tündung feheint duch die Bewegung des 
fpeudelnden. Waſſers gefchehn zu feyn. Jetzt 
bilden ſich folche Erbfenfteine nicht mehr, 
eben fo wenig als die ſchoͤnern Arten des Sins 
ters. Die Urfache, fagt der Verf. fcheint 
ganz natürlich zu feyn. Das Waffer ift jegt 
gefpertet , alle Materie, Die es ehemals mit 
fi führte, und. bald ganz weiß, bald gelb, 
bald roth, und mit Vermifchungen in den 
Thönften Naturfpielen an den Tag gab, muß 
fi) beut zu Tage vom, ſtarken Schwefeldunft 
angegriffen, zerreiben und unfsrmlich in den 
innen anlegen. Selbft wenn Erde, Sand 
und Duarztheile mitfonmen, müflen Diefelbe 
inımer unter hunderte und taufend GStößen 
wieder zurück wallen, weil das Waffer indie 
Höhe zu fleigen gezwungen iſt; Daher denn 
alle diefe Theile zerfplittert, und zu allem uns 
tauglich werden müflen; da das Waſſer 
ehemals in feinem freyen Lauf jenes leicht hat 
an den Tag legen, und auf gewiſſe Art ums 
ändern koͤnnen, was es mit fich führte. — 
Diefes Buch hat 39 ſauber ausgemalte Zeich⸗ 
nungen, welche die Mannigfaltigkeit der Far⸗ 
ben und Zeichnungen eines und des felbiget 

S 2 Koͤrpers 


272 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 2. 


Körpers vorftellen. Es ift fhön gedruckt, fo 
wie gemeiniglich die Bücher des Walterfchen 
Verlages. Es ift feit 1781 in vier Ausga⸗ 
ben geliefert worden; der Preis einer jeden 
Ausgabe ward auf fechs Thaler angefeßt. 


— 











XXXVI. 

Verzeichniß der um Helmſtaͤdt wild wach⸗ 
ſenden Pflanzen. Geſamlet und her⸗ 
ausgegeben von oh. Sriedr. Ludwig 
Cappel, ver Arzneygel. Doktor. 
Deflau 1784. 13 Bogen in 8. 


FNarin hat der Verf. Recht, daß man fol; 

chen Verzeichniffen der Pflanzen, die 

um einer Univerfität wild wachfen, Ddeswe: 
gen wenigftens nicht allen Nutzen abfpre: 
chen fan, weil fie den Lehrlingen der Bota⸗ 
nik die Mühe um.ein vieles erleichtern. Von 
den Helmftädeifchen Pflanzen hat bisher ein 
ſolches Verzeichniß gefehlt, denn Sabricius 
hat in der Befchreibung des dortigen Gartens 
nur wenige angegeben. Ob aber H. C. dar: 
an wohl gethan bat, Daß er die Kenzeichen 
der Pflanzen teutſch uͤberſetzt bat, ift eine 
Trage, die ich wohl verneinen wolte; denn 
diejenigen, die auf Univerfitäten Botanik flus 
viren 


* 


n. 





273 


Diren wollen, koͤnnen doch die Tateinifchen 
Kenzeichen und Ausdrücke nicht entbehren, und 
werden eine neue Mühe haben, fich erfi an 
Die noch ungebräuchlichen teutfchen Ueberſet⸗ 
zungen zu gewöhnen. ‘Ben jeder Pflanze ift, 
wie gewöhnlich, ihr Standort, Blützeit und 
Nugen kurz angegeben worden. Von den 
Erpptogamiften find nur die befanteften genant. 
©. 63 ift irrig gefagt worden, daß die Bees 
ten von Vaccinium oxycoccos wegen ihrer 
Säure nicht genoflen werden koͤnten. Gie 
werden in unbefchreiblicher Menge in St. Per 
tersburg zu Punfch und andern Speifen ver: 
braucht, und empfehlen fi durch ihre anges 
nehme Zitronen: Säure. Man ſehe Gorteri 
Flora Ingrica. 


— — — — — 


XXXVII. 


Oekonomiſch-praktiſche Abhandlungen 
fuͤr Schwaben von M. Joh. Herfu- 
les Haid. Ulm 1782. 152 Seiten 
in 4. 
De dieſe Blaͤtter eigentlich nur fuͤr Schwa⸗ 
ben geſchrieben ſind, fo haben die Aus: 
länder nicht recht, fie nach demjenigen Mut: 
zen, den fie daraus ziehen Fönnen, zu beur⸗ 
theilen. — ee ſie doch 
3 





auch 


274 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 2. 


auch) ihre Aufmerkſamkeit, weil fie zuweilen 
Machrichten zur nähern Kentniß desjenigen 
Bezirks, dem fie gewidmet find, enthalten. 
Dabin gehört die Vermuthung über die Volk⸗ 
menge in Schwaben, die auf 24 Million 
gefhäßgt wird. Sicherer ift das ©. 87 eins 
gerücdte Verzeihniß der Wolfmenge des. 
Hocftifts Koftanz im Jahre 1779, die 
897624 war, worunter fidh 8902 Geiftliche 
befanden. S. 56 VBergleihung des Ulmi⸗ 
fhen Fußmaaßes; es enthält 1308 folder 
Theile, deren der Parifer 1440 bat. Der zu 
Lindau am Bodenfee gebräuchliche Fuß hält 
1366. Der Verfaſſer welcher die Deko: 
nomie auf dem Ulmifchen Gymnaſium lehret, 
bat verfchiedene Verſuche mit der Geiden« 
pflanze angeftellee, oder mit Afclepias Syria- 
ca, wovon ich in Anleitung zur Techno⸗ 
logie ©. 90 die in Frankreich unternoms 
mene Bearbeitung angeführt babe. 





XXXvuI. 





275 


XXXVII. 


Kongl. Götheborgska "Wetenskaps 

och witterhets Eimhöllers handlin- 
gar. Wetenskaps afdelningen andra 
ftycket. Götheborg . 1780, 68 
©eiten in 8, - 


De erſte Stuͤck iſt Bibl. XI ©. 296 
angezeigt. Vor dieſem zweyten Stuͤcke 
findet man die koͤnigl. Beſtaͤtigung vom 16 
Aug. 1778. Unter den Abhandlungen gehoͤren 
hieber Montins Beſchreibung der Monfo- 
nia lobata vom Vorgebürge der guten Hof? 
nung, nebft Zeichnung. Dann: folgen ein 
Paar Topographien einiger Diftriete in Ba⸗ 
hus, die fuͤr Auslaͤnder nicht ſehr wichtig ſeyn 
koͤnnen. Man klagt uͤber die Kleiderpracht 
des gemeinen Mannes. ©. 45 einige kurz 
gefaßte Regeln zum Befchneiden der Bäume 
von Sagräug. Er meynt doch aud), es ſey 
gut, Blüthen wegzunehmen, wenn ein Baum 
ihrer zu viel hat, und Wurzeln abzufürzen, 
wenn Bäume ſtark in taub wachſen, obne 
Frucht zu tragen. Eben diefer Verfaſſ. ſchlaͤgt 
Verſuche vor, um zu entdecken, wie man die 
Verwandlung des Baſtes oder alburni in feftes 
Holz befchleunigen könne, 





\o 


Sa XAXIK, 


276 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI. 2. 


XXXIX. 


Phyfiographiska fälskapets handlin- 
gar. Stockholm, 


em Jahre 1772 fifteten einige Gelehrte in 
J Lund eine Geſelſchaft, unter dem Namen 
der phyſiographiſchen, welche die Naturkunde 
und deren nächte Anwendung, Landwirth⸗ 
fchaft und andere Gewerbe, zu ihren Gegen: 
ftänden wählte. ©. Bibl. VS. 613. Im 
Sabre 1776 ward das erfte Stüd ihrer Schrif: 
ten auf s Bogen in 8 gedruckt, und feitdem 
find noch zwey Stüce von gleicher Stärke ge: 
folget, daß alfo nun vom erften Bande drey 
Stücke gedruckt find , die ich, da ich fie durch 
Die Freundfchaft des H. Prof. Retzius, des 
Secretairs der Gefelfchaft, erhalten habe, an: 
zeigen will. Man wird manche Auffäge darin 
finden, die eg fehr verdienten, durch eine Les 
berfegung gemeinnüßiger gemacht zu werden. 
Das erfte Stück fängt mit einer Betrachtung 
über die Mängel der Landwirthfchaft in 
Schonen an, von Hr. Retzius. Es ift mir 
angenehm, hier das Urtheilibeftätige zu Iefen, 
was ich bey meinen Reifen in Schweden uͤber 
die Einrichtung fällete, da nämlich, fat der 
Doften, die Bauren wechfelsweife verpflich: - 
tet find, mit Pferden im Gäftgiefaregärd , wo 
Die Neifenden abtreten, zu erfcheinen. Es 
i wuͤr⸗ 


* 


XXXIX. Phufographiska Sälskap. 277 


wuͤrde auch nach ſeiner Meynung beſſer fuͤr die 
Haushaltung der Landleute ſeyn, wenn dieſe 
Laſt in eine Geldabgabe verwandelt, und dage— 
gen mit einem Pofthalter ein Vergleich gefchlof: 
fen würde, wornach er felbft Pferde halten oder 
verfchaffen muͤſte. ©. 12 ift ein Berzeichniß 
der Bäume gegeben, welche feit dem 
Jahre 1755 bis mit 1774 aus der afademi: 
fhen Baumpflanzung den Landleuten unent: 
geldlich ausgerheilt find. Die Zahl beläuft 
fih auf 12905 Stämme; darunter ſind auch 
Sibiriſche Erbfenbäume, Berberigen u. a. ge: 
- wefen. Cbenfals find auch viele Samen von 
Gartengewächfen weggegeben worden. Von 
allen diefen guten Anftalten find doch immer 
noch wenige gute Würfungen bemerflich und 
auf Die Zufunft zu hoffen, da jeder fand: 
undStadtwirth nur bauet,was er felbft braucht, 
indem ben der gänzlihen Vermifhung der 
Stadt-und Landwirthſchaft, der inländifche 
Handel fehlt. Niemand verlangt mehr, als 
er felbft verbrauchen fan; denn für Das übrige 
fehle Abſatz. Viele böfe Unfräuter fchaden 
-ebenfals, unter diefen ift auch die Wucher— 
blume. Da wo der Verfaffer die Färbepflan: 
gen nennet, welche noch gebauet werden fünz 
ten, aͤußert er die Meynung, daß wohl der 
Saflor in Schweden niemals gut gerathen 
möchte, indem fchon der teutfche Saflor viel 
ſchlechter, als der orientalifche fey. Ich für 

S5 meinen 


278. Phyfikalifch- Beton. Bibl. XIII. 2. 


meinen Theil will auch wohl zugeben, daß 
Pflanzen diefer Art farbenreicher in den füds 
lichen Ländern feyn mögen; aber ich glaube 
doch in meinen Abhandlungen vom Gafloe 
gezeigt zu haben, daß die meifte Schuld au 
‚ ber verfehrten Behandlung diefer Pflanze liegt. 
Sc weis aus eigener Erfahrung, daß auch 
unfer Saflor dem orientalifchen fehr nahe 
koͤmt, wenn man mit ihm fo umgeht, als die 
Aegyptier und Araber thun. Wie grob hiers 
in die Thüringer fehlen und wie fehr fie durch 
ihr nachläßiges und betriegliches Verfahren 
den Abfaß ihrer Waare verurfacht haben, bes 
weifet fo gardie Maynzifche Verordnung, wel⸗ 
che ihin Samlung der Polizen : und Cameraks 
gefeß 1 ©. 333 babe abdrucken laffen. 


©. 38 findet man eine kurze Nachricht von 
‚ dem Mlaunwerfe zu Andrgrum, von deflen 
Inſpeetor Malmftröm. Die Anmerkung 
Daß das Stirium gypſeum des tinne‘ würflich 
ein ftralichter Kalffpat fen, finde ich an dem 
Stuͤcke, was ich mitgebradyt habe, beftä: 
tigt; es braufer mit Säure. Die Tafel ift 
nicht viel dicker, als ein Mefferrücken, und 
bat auf der einen Seite eine eben fo dicke 
Zafel von Mlaunfchiefer, und auf der andern 
von bleihem Kieß. Die fhwarzen Kießfur 
geln, arfenicum fchifti lenticularis atri, wie fie 
inne’ in feiner Schonifchen Reife nennet, ber 

fige 


XXXIX. Phufiographiska Sälskap, 279 


fiße ih auch; fie kommen in dem reichften 
Alaunfchiefer vor. Don dem Betriebe und 
dem Ertrage des Werks ift hier nicht gehans 
delt worden. Aus andern Nachrichten weis 
ich, daß es meiftens fir Holländifche Rech: 
nung getrieben worden, und daß es fehr gelit: 
ten bat, ſeitdem diefe ihr Geld zurück gezogen 
haben. Cs iftfonft befant, daß der dortige 
Alaun befonders rein if. ©. 42 hat Hr. 
Prof. Weigel einige botanifcheBeobachtungen 
geliefert. Hr. Thunberg hat eine neue Capfche 
Pflanze unter dem Namen Retzia befchrieben 
und abgebildet. Pehr ÖfbeE Flagt über eis 
nige Gebrechen des Ackerbaues in Halland. 
Auch dort find die Wucherblumen einbeimifch 
geworden; in Juͤtland nennet man fie Bran- 
denborgare, weil man meynt, der Samen 
fen mit Brandenburgifchem Getreide ins fand 
gefommen. Auch beißen die Blumen Svend» 
borgs urter, weil fie in vorigem Jahrhunderte 
fih vorneßmlih um Swendborg in Fünen 
eingefunden haben. ! Ä 


©. 66 iftdie erfte Abhandlung des zweyten 
Stuͤcks von Hrn. Retzius über die Minera: 
lien in Schonen. Er macht es hoͤchſt wahre 
fheinlih, daß ein großer Theil des Landes 
ehemals Meersgrund gewefen. Die fo genan⸗ 
ten Brattenburgifchen Pfennige follen noch 
nirgend fonft, als zu Ifwoͤ in a 
ul 


“ 


230 Phyſtkaliſch Beton. Bibl. XIII. 2. 


funden feyn. Hr. Retzius bat im ſechſten 
Theile der Drontheimifchen Schriften das Ur⸗ 
ftück derfelben befchrieben, welches er an einer 
Eoralle von Manilla gefunden hat. 
©. 87 werden die ausgefülleten Gräben, 
in welche man nämlich Reifer, Heide, Steine 
u. dergl. wirft, zur Austrocknung des Landes 
empfohlen und ihr Vorzug vor den offener 
Gräben gezeigt. Wir Fennen jene in vielen 
Theilen von Teutſchland, z. B. in der Wet: 
teran fehr gut; fie müffen aber aud) tief aus⸗ 
gegraben werden, wenn fie dauerhafte Dienfte 
tbun follen. S. 92 Betrachtungen über die 
Würkungen des Mondes auf die Witterung 
u. das Wachsthum der Pflanzen. Gelegentlidy 
wird angeführt, daß man nad) jegt auf der Bis 
bliochef in Kopenhagen aftrologifche Berech⸗ 
nungen bat, welche von Tycho Brahe eigener 
Hand fuͤr Koͤnig Friedrich II. und andere 
Perſonen der koͤniglichen Familie aufges 
feßt find, ©. 112 Hr. Thunberg, wie man 
in Afrifa die Aloe zubereitet. Die Pflanze, 
welche bier nicht genauer beftimt ift, mwächft 
am Borgebürge der guten Hofnung zur Höbe 
eines Mannes. Man fchneider die Blätter 
nicht dicht am Stamme ab, fteller fie alsdann 
mit dem abgefchnittenen Ende unten hin, wor: 
auf der Saft ganz heraus läuft, ohne daß die 
Blätter zerfchnitten oder gepreflettwerden. ‘Der 
Saft wird in. eifernen Töpfen über dem — 
abge⸗ 


XXXIX. Phyfiographiska Sälskap. 281 


abgefhäumt und fo lange eingefocht, bis er 
nicht mehr von einem Span abtröpfelt. Dar: 
auf wird er in Kiften gegoffen, worin er hart 
wird. Eine folhe Kifte hält von 3 bis soo 
Mark (marker). Die Bauren verfaufen am 
VBorgebürge die Marf für drey, auch wohl 
zwo Stüver; aber den auswärtigen Handel 
Hat fih die Oftindifche Gefelfhaft allein vor: 
behalten. Woher die verfchiedenen Arten der 
verfäuflihen Aloe entſtehen, ift hier nicht ges 
fagt worden. 


©. 115 von der Nutzung der Osmunda fru- 
- thiopteris zur Biehfütterung wozu fie aetrocknet ı 
wird. ©. 119088 H. RebiusUnterfuchung des: 
jenigen Pulvers, welches man feit einigen Jah⸗ 
ten unter dem Namen poudre de providence zu 
verfaufen die Unverfchämtheit und zu kaufen 
die Einfalt bat. Man fehe meine fand: 
wirchfhaft © 72. Hr. Regius hat ©. 130 
geieigt, daß man bisher unter Ononis arven- 
dis zwo verfchiedene "Arten begriffen bat; die 
eine ift Unonis arvenfir. Gouans hortus Monsp, 
P. 359, die andere Ononis /pinofa, eben das 
felbft ©. 358. 2 


Im dritten Stüde giebt Hr. Job. Al: 
ftrömer eine gute Nachricht vom Ackerbau im 
Eiderftädeifchen. Dieſer Diftriet beſteht eis 
gentlich aus drey eingereichten Inſeln, welche 

J wider 


282 Phyſikaliſch⸗ ekon. Bibl. XII. a. 


wider das Waſſer mit Deichen, die wohl 15 
Ellen hoch ſind, verwahrt ſind. Das Land 
iſt meiſtens Mergel, der ſchon ungeduͤngt die 
beſten Fruͤchte traͤgt, aber gepfluͤgt wird das 
Land wohl ſieben bis eilf mal. Man bauet 
Wintergerſte, Vinter-Korn, und zwar auf 
manchen Lande drey Jahre hinter einander. 
Wegen Mangel der Feurung fnäter man 
Schafmiſt mit Stroh zufammen und trocnet 
ſolches. Der grüne Schaffäfe foll mit Waſſer 
gefärbt werden, worin man Schaf koth zer: 
laffen bat. Die Wolle wird gleich nach Der 
Schuer den Borfäufern überlaffen, die aus 
Friedrichsftadt, Tönningen, Huſum, aud 
Hamburg dahin fommen. ©. 144 bat Hr: 
v. Engeſtroͤm einen verdieften Zuckerfaft auf 
den Nadeln von Pinus abies gefunden, der ein 
Honigthbau war. S. 156 wird bemiefen, 
daß unter Tetrao Lagopus bisher zwo Arten 
begriffen worden, die hier genau unterfchieden 
werden. ©. 155 ift von Adolph Modeer 
das Gefchlecht der Waflerfäfer, Gyrinus, 
vollftändiger als bisher, nach allen jeßt ber 
Fanten Arten befchrieben worden; fo wie Hr. 
M. ſchon ehemals viele dahin gehörige Bes 
merfungen befant gemacht hat. Man fehe 
Biblioth. VG. 259: Einige Beobahtuns 
gen zu des finne’ Pan Suecus; befonders ein 
Verzeichniß der Pflanzen, welche Kaniniz 
chen freffen. Cine mir ungemein angenehme 

Nach⸗ 


XXXIX. RAhyfiographiska Sälskap, 283 


Rachricht if die, welhe ©. 176 Hr. J. ©. 
König, von dem ächten Ebenholz giebt, wel⸗ 
ches am beften auf Zeylon, vornehmlich bey 
Zeinque : Malle, wähfl. Es fey eine Art 
Diospyros, die er Deswegen D. ebenum nens 
net und funftmäffig befchreibt. Alte Stämme 
geben das Holz, welches gänzlich ſchwarz ift, 
bey jüngern hat es diefe Farbe noch nicht, 
Man fan fie aber befchleunigen, wenn mar 
die Bäume hin und wieder anhauet. Weil 
die Franzofen ihr Holz von gar zu jungen 
Bäumen nehmen und fie nach dem Anhauen 
nicht lang genug ſtehen laffen, fo bar ihr 
Ebenholz nicht fo fhöne Farbe, fondern noch 
hin und wieder weife Adern. Der Baum 
dient auch in der Arzney, und die Früchte wers 
den von mancherley Thieren, auch wohl von 
Menfchen genoffen. Abbildung ift nicht gez 
geben. pn. einer Anmerfung ift erinnert 
worden, daß zwar Rumph verfchiedene Arten 
von Ebenholz befchrieben bat, daß aber dar: 
unter Feine ift, die man auf den von König 
befchriebenen Baum deuten koͤnte. Hiedurch 
wird jene Machricht wieder unficher, obgleich 
wahr ift, daß Rumph fich oft auf anderer Ers _ 
zählungen bat verlaffen müffen, da hingegen 
König felbft den Baum auf Zeylon unterfuche 
bat. Zuletzt noch Hr. Rebius von 58 Arten 
Schmwedifcher Unfräuter, unter denen denn 
Equifetum arvenfe für das hartnaͤckigſte ers 

fan 


284 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XIII. 2, 


kant wird. Ich habe einige Beſchreibungen 
neuer Pflanzen und ein Paar Aufſaͤtze, welche 
nur die Schwediſche Landwirthſchaft betreffen, 
unberuͤhrt gelaſſen. Jedes Stuͤck hat eine 
feine Zeichnung einer beſchriebenen Pflanze, 
aber von dem Ebenholz ift feine gegeben. 


XL. 


Grundfäße der teutfchen Landwirthſchaft 
von Joh Beckmann. Dritte Aus: 
gabe. Göttingen 1783. 8. 


gfrs diefe Ausgabe habe ich zu verbeffern 
und zu vermehren gefucht. Hin und wieder 
find neue Paragraphen binzugefommen, nutz⸗ 
bare Pflanzen eingefchalter und viele neuere 
Schriften über einzelne Gegenftände der fand; 
wirthſchaft angeführt worden, Dagegen denn 
einige ältere von geringerm Werthe ausgelöfcht 
find. Ich habe mich alfo bemühet, diefe Bos 
gen zu einem bequemen Repertorium über die 
aanze Landwirthſchaft zu machen, und um den 
Gebrauch noch mehr zu erleichtern, ift auch 
ein teutfches Regifter über die genanten Pflans 
zen beygefügt worden. > 

XLI. 








285 
XLI. | 


Plantae rariores, quarum primam de- 
cadem accuravit & illuftravit D. 
Chriftophorus „Jacobus Treiw; po- 
fteriorum curam & illuftrationem 
ſuſcepit Benediöfus Chriftianus Vo- 
gel, med. &. bot. prof. Altorfinus, 
auxiliante arte ſua & toleratis ſum. 
tibus Adamo Ludovco Wirhng, ‘ 
Chalcographo Norimbergenfi. De- 
cas Il. Vorimbergae 1779. Grosfolio. 


Be Gelegenheit dieſes herlichen Werkes, 
welches zu fernerer Unterhaltung und 
Ausbreitung des Ruhms teutſcher Kuͤnſtler 
nicht wenig beytraͤgt, wird vermuthlich den 
Leſern eine etwas umſtaͤndliche Nachricht von 
demſelben und von einigen aͤltern Werken, die 
zu den koſtbarſten gehoͤren, und mit jenem 
leicht verwechſelt werden koͤnnen, nicht unans 
genehm ſeyn, zumal da man ſie wohl nur in 
‚wenigen Bibliotheken fo volſtaͤndig, als in 
der hieſigen antreffen wird. 
Der ſel. Trew hatte auf ſeine Koſten von 
vielen geſchickten Zeichnern und Malern eine 
große Menge Pflanzen nach der Natur zeich— 
nen und ausmalen laflen. Unter diefen waren 
die fchönften diejenigen, welche Georg Dio: 
nyf. Ehret, der Sohn eines Pfärzifchen 
Phyf. Oekon · Bibl. X1 B.38t. T Hof⸗ 


, 


286 Phyſikaliſch⸗GOekon. Bibl. XII. 2. 


Hofgärtners, theilsnoc in Teutfchland, größ: 
tentheils aber bey feinem Aufenthalt in Eng: 
Iand von Zeit zu Zeit verfertigt und dem H. 
Trew überlaffen hatte. Bey dieſem ſah fie 
der große Künftler Job. Jakob Haid, der 
fih, auf Zureden des Befigers, entfchloß, sine 
Anzahl derfelben in Kupfer zu ftechen und fie 
aufs genauefte nach den unvergleichlichen 
Ehretſchen Urftüden ausgemalt heraus zu 
geben. Im Jahre 1750 Fam das erfte Heft 
von zeben Tafeln in Landcharten: Format un: 
ter folgendem Titel heraus: Plantae feledtae, 
quarum imagines ad exemplaria naturaliaLon- 
dini in hortis curioforum nutrita, manu arti- 
ficiofa dodtaque pinxit Georg. Dion. Ehret , 
Germanus , occafione haud vulgari colle- 
git, nominibus propriis notisque fubinde il- 
luftravit & publico vfui dicavit Chrifophorus 
Facobus Trew, medicus Norimbergenfis, in 
aes incidit & vivis coloribus repraefentavit 
Joh. Fac. Haid pictor & chalcographus Au- 
‘ guftanus. Decuria I. 1750. Das legte, naͤm⸗ 
lich Das zehnte Heft, fam 1773 heraus. Ser 
des hat ein eigenes Titelblatt und enthält zehen 
Tafeln. Dazu gehört ein Bändchen von fels 
bigem Format von 16 Bogen, worin zuerft 
eine Furze Machricht des H. Haid, hernach 
eineBorrede des H. Trew ftebt, worin diefer von 
feinem großen Vorrathe der ſchoͤnſten Pflans 
zen; Zeichnungen Nachricht giebt, Alsdann 

folge 


XLI. Trew plantae rariores. 987 | 


s ä \ 
folgt eine lateiniſche Erklärung der abgebilder 
ten Pflanzen, die aber zugleich fehr viele ans 
dere gelehrre Bemerfungen, fo wie man fie 
von Trew erwarten Fonte, enthält. Inzwi⸗ 
ſchen ftarb Haid, und feine Arbeit ward von 
feinem gefchieften Sohue fortgefeßt, wiewohl 
‚doch unter allen Tafeln der Namen des Bas 
ters ſteht; auch Trew ftarb und H. Prof. 
Vogel übernahm es, die Ausgabe zu endir 
gen. Man findet daher auch aufden Titelbläts 
tern der beyden legten Decurien die Worte: 
pott ipfius (Trew) mortem nominibus & no- 
tis illuftravit B. C, Vogel. Diefes Werk, wels 
ches alfo hundert Tafeln enthält, ift dasjes 
nige, wovon Haller in Biblioth. botan. IT 
p. 201 fagt: Nihil fplendidius Flora poflidet, 
Inzwiſchen fo volkommen wahr diefes 206 
ift, fo muß man doch aud) bedenfen, daß hier 
nur von folhen Pflanzen Abbildungen gege: 
ben find, welche durch ihre Größe, ihren . 
ſchoͤnen Wuchs und die herlichen Farben vor: 
züglich ins Auge füllen; z. E. einige Arten 
Ananas, Mufa paradifiaca, Rhododendrum 
maximum und andere. Trew hat oftmals 
ſehr ſchaͤtzbare Nachrichten beygefügt,, die zur 
Aufklärung der Waarenfunde und der Ger 
fhichte der Pflanzen dienen. Go findet man 
©. 19 eine Unterfuchung derjenigen Feigens 
art, welche Theophraft und die übrigen alten 
Schrififteller genant — Noch — 
2 i 


x 


288 Phpfitalifch- Beton. Bibl. XIIL 2. 


iſt ©. 24 die Nuseinanderfeßung der Indig— 
pflanzen, wiewohl freylich noch viele Zweifel 
übrig find. S. 28 viel lefenswürdiges über 
Pinus cedrus, welcher Baum hier ganz abge: 
bilder ift, da andere nur einen Zweig oder 
nur die Frucht vorgeftellet haben. ©. 35 
von Laurus fallafras, welchen Baum zuerft 
Monardus 1569 befant gemacht hat. Uebri— 
gens ift dieſes Werk noch mit den fehr gut 
ausgearbeiteten Bildniffen des H. Trew, Ehret 
und Haid gezieret. S 

Diefes Werk, welches oft unter dem Na— 
men Ehrets plantae felectae angeführt wird, 
muß nicht verwechfelt werden mit demjenigen, 
was CEhret felbft in London heraus gegeben 
hat, und welches gemeiniglich fo angeführt 
wird: Ehretii plantae oder Ehretii icones, 
Ich erinnere mich nicht, ein Titelblatt dazu 
gefehn zu haben. Diefe Tafeln find diejenis 
gen, deren in Hallers Biblioth. botan. IT p. 
383 kurz gedacht ift, ich meyneaber, daß ihrer 
wenigfiens 17 find, da Haller hingegen nur 
15 angiebt. ER. 

Sch Fomme nun zu demjenigen Werke Des 
fe. Trew, welches die Veranlaffung zu Dies 
fer Anzeige dargebotben bat. Nämlich im 
Sabre 1763 fing Trew an, eine Samlung 
Zeichnungen von dem gefchichten Künftler Kel⸗ 
ler herausgeben zu laffen, und zwar unter 
. folgendem Titel; Plantae rariores quas maxi- 
mam 


* 


XLI. Trew plantae rariores. 289 


mam partem ipfe in horto domeflico coluit, 
fecundum notas fuas exaıninavit & breviter 
explicavit, nec non depingendas aerique in- 
cidendas curavit D. Chrifl. Jac. Trew, eden- 
te Joanne Chriflophoro Keller , pictore Norim- 
bergenf. Das Format ift dem vorigen 
gleich, fo mie auch die Pracht nicht ges 
ringer ift. Trew unternahm diefes Werk, 
weil er fah, daß er nicht Zeit haben würde, 
zu.allen Zeichnungen, Die er gefamlet hatte, 
eine fo ausführliche Befchreibung zu liefern, 
als man bey den Plantis feledtis finder. In 
Diefen neuen Werke ift nur eine furze Gyno: 
nymie, mit DBerweifung auf die Linneifchen 
Schriften gegeben. Der Zert macht daher 
nur vier Bogen aus. Die zehen abgebilde: 
ten Pflanzen find folgende: 1. Echium orienta- 
le. 2. Ludwigia alternifolia. 3. Arachis hypo- 
gaea. 4. Corchorus clitorius. 5. Pentapetes 
phoenicea. 6. Verbefina conizoides, eben Diez 
jenige Pflanze, welche Zinn in Commentar, 
Societ. Götting. III. p. 437 unter dem Pa: 
men: planta nova Careopfidi affinis abgebil: 
det bat. 7. Vellaannua. 8. Plumbago zeyla- 
nica. 9. Ptelea trifoliata. 10. Phafeolus cara- 
calla, eine vortrefliche Zeichnung, die einen 
ganzen Bogen einnimt. Die groffe Blume 
weicht fehr von den Bluͤthen des Phafeolus ab, 
Daher Trew anrierh ein befonderes Gefchlecht 
daraus zu machen, dem er den Namen Coch- 

T 3 lio: 


290 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 2. 


' liofanthus geben wolte. Diefe erfte Decade 
der plantarum rariorum finde ich in Hallers 
Biblioth. botanica nirgend genant. 

Die zwote Decade ift nun diejenige, deren 
‚Titel ich oben gegeben habe. Die furze Bors 
rede hat H. Prof. Vogel bereits im J. 1778 
gefchrieben. Die meiſten abgebildeten Pflans 
zen find aus dem Altorſiſchen botanifchen 
Garten. Die Schönheit der Abbildungen 
wird jeder, Der die befanten Kunftwerfe deg 
Heren Wirfing kennet, vermuthen koͤnnen; 
alles ift mit einer folchen Genauigfeit, Kunft 
und Pracht ausgearbeitet, daß auch dieſes 
Werk zu den vollfommenften feiner Art gehoͤ— 
tet. Die abgebildeten Pflanzen find folgende: 
II. Craflula obvallata 12. Craflula cultrata, 
13. Lepidium perfoliatum. 14. Sophora cae- 
rulea. 15. Tragia volubilis. . 16. Atropa falana- 
cea. 17. Cratzegus crus galli. 18. Anchufa 
italica. 19. Salvia canarienfis. 20. Impatiens 
nolitangere Virginiana. Der lateinifche Tert 
macht fechs Bogen aus. H. Vogel hat fich 
tiefer in die Botanifche Eritif eingelaffen, ‚als 
Trew im erften Hefte getban hat. Das drits 
te Heft, welches gewiß alle Liebhaber der Bo⸗ 
tanif begierig erwarten werden, ift bereitg uns 
ter dee Preſſe. 

H. Wirfing bat fchen feit einigen Jahren 
einzelne fleine Folioblätter von Abbildungen 
der Pflanzen, Bögel und Inſecten herausge⸗ 

ges 


XLI. Tyew plantae rariores. 297 


geben, die nicht fo befant find, als fie es zu 
feyn verdienen. Das Format ift. Kleinfolio 
oder Grosquart; der Grund ift fehwarz, die 
Zeihnung und die Mablerey ift fauber, und 
ungeachtetdaben mehr auf die Schönheit, wel: 
che die meiften Käufer reißen fan, als auf die 
Genauigfeit, welche Naturforfcher verlangen, 
gefehn ift, fo habe ich doch die meiſten voll: 
fommenrichtig gefunden. Es find bisjeßt 70 
Tafeln fertig, welche allerley Garten: Blu: 
men, Abarten der Ranunfeln, Melfen, Zul 
pen, Hyacintben, Rofen u. f. w. vorftellen, 
und hinter Glas gefaßt, eine angenehme Tas 
pete in einem Gartenhauſe abgeben Fönten. 
Eben fo viele Tafeln find von Abbildungen 
der Vögel fertig, unter denen manche vorzüg: 
ih ſchoͤne und richtige, Tafeln find. Auſer 
Diefen find noch fechs Tafeln mit Schmetters 
lingen und 30 Blätter, worauf vierfüflige 
Thiere, in eben diefer Manir abgebildet find, 
An Nürnberg wird jedes Blatt zu 30 Kreus 
zern verfauftl. Weil diefe Samlung, deren 
Zafeln mit Zahlen bezeichnet find, werth wäs 
re, inder Maturgefchichte genußet zu werden, 
fo würde ich, vornehnlich von den Vögeln, 
ein Berzeichniß geben, wenn ich ein volftänz 
Diges Eremplar zu erhalten wuͤſte. Inzwi⸗ 
fchen fan man das Werf oder auch einzelne 
Blätter durch die Landcharten : Händler kom⸗ 
men laflen. 

XLIE, 





x 
292 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XII. 2. 


XLII. 


Voyage dans les mers de !’Inde, fait 
par ordre du roi, a lPoccafion du 
paffage de Venus, fur le disque du 
foleil, le 6 Juin 17612 & le 3 du 
me&me mois 1769. Par M. le Gentil, 
de l’acad&mie royale des fciences, 
Imprime& par ordre de fa Majeſté. 
Tomefecond. Paris 1781. Ohne 
Vorrede und Negifter 344 Seiten 
in 4. 


Se erfte Theil iſt Biblioth. XI ©. 202 
- angezeigt worden, und ungeachtet fich 
Die Anzeige des andern Theils verjpätet hat, 
fo ift er doch fo reichhaltig, daß dieſe noch 
jeßt nicht unangenehm feyn wird. Der Anfang 
handelt ausführlih von den Philippinifchen 
Inſeln, wozu er die Spanifchen, meifteng 
zu Manilla gedruckten Bücher der Francifcaz 
ner und anderer DOrdenggeiftlichen, worin 
Diefe die Gefchichte ihrer Miſſionen befchrier 
ben haben, genußt hat. Diefe Inſeln zeigen 
die Würfungen der Vulkane auf eine ausneh: 
mende Weife, und man würde vielleicht von 
dieſen Naturbegebenheiten genauer unterrichtet 
ſeyn, wennviele Naturforfcher dort Beobach⸗ 
tungen anftellen Fönten. Die Spanier fans 
den Dort bey ihrer Anfunft Fein anderes — 
treide 


XLI. Vovage par Gentil. 2. 293 
treide als Reis; das unferige ift erft aus 
Ehina dorthin gebracht worden. Cacao Baͤu—⸗ 
me find’ im J. 1670 um Manilla angepflanzt 
worden. Alles Gold, welches aus Erzen und 
aus dem Sande einiger Stroͤhme erhalten wird, 
foll ehemals 200,000 Piajter jährlich betragen 
haben; jeßt wird wenig mehr erhalten, weilman 
nicht darnach ſucht. Silber haben die Inſeln 
nicht, wohl aber Kupfer und Eifen. ©. 37 ein 
merfwürdiges Berzeichniß aller®bhilippinifchen 
Produfte. Die wilden Bienen geben fol: 
chen Ueberfluß von Wachs, daß jedermann 
fih der Wachslichter bedient. Schildpat, 
Perlmutter, Vogelneſter, welche nach China 
gehen, rothes Campeche- Holz, Adler-Holz, 
Eben-Holz, ein rothes adriges Eben-Holz, 
welches Narra genant wird, Bon der Kirs 
henzucht, welche die Mönche dort eingeführt 
haben, liefet man hier vieles, welches theils 
Lachen, theils Mitleiden erregen fan. Auf eis 
nigen Inſeln geben die Mönche den Weibern 
und erwachfenen Mädgen in der Kirche die 
Ruthe, wenn fie einmal die Meſſe verfäumt 
haben. Ehemals befchnitten die Bademütter 
die neugebobrnen Knaben, aber feitdem ihnen 
dieſes fcharf verbothen ift, fo befchneiden fich 
die Knaben, wenn fie etwas erwachfen find, 
unter einander felbft, obne dag man den Urs 
fprung diefer Sitte zu finden weis. Eben 
diefes foll auch auf Madagafcar gefchehen. 
An den Ufern der Infel Jolo (denn fo fchreibt 

T 5 der 


2954 Phyſikaliſch⸗ ‚Oeton. Bibl. XII. 2. 


der Verf. den Namen) wird bey Weſtwind 
viel Ambra gefunden, welcher zuweilen noch 
faſt ganz fluͤßig iſ. Die groͤßte Menge wird 
auf der weſtlichen Seite, die doch nur vier 
bis fuͤnf Lieues lang iſt, geſamlet; dahinge⸗ 
gen faſt niemals welcher auf der weit groͤßern 
Inſel Mindanao gefunden wird. Jolo lies 
fert auch viele und große Perlen. Die meis 
flen werden von den Holländern aufgekauft, 
welche diefe Inſel die Perlen: nfel nennen. 
In manchen Jahren haben die Perlen nicht 
den ſchoͤnen Glanz. Doc follen die India— 
ner die Kunft wiſſen, fie etwas zu bleichen. 
Don Manilla handelt ein Abſchnitt ©. 

89 ausführlih. Die Stadt hat grade, aber 
ungepflafterte Straffen. Vom Betragen der 
Engländer bey der Eroberung 1762 liefet 
man hier Erzählungen, die, wie von einem 
Franzoſen zu vermuthen ift, ‚ nicht zu ihrer 
Ehre gereichen. Es find zwo fo genante Unis 
verfitäten dort, aber jemand, der etwas far 
tein verfteht, gebört zu den größten GSeltens 
heiten. Die hoͤlliſche Inquiſition hat die elefs 
trifchen DBerfuche einem dortigen Wundarzt 
ſcharf verbothen. Diefer rächete fich dadurch, 
daß er ein Gartefifches Teufelchen, in Geftale 
eines Mönche, den Leuten zeigte, aber, um 
nicht unglücklich zu werden, mufte er auch 
diefes aufgeben. Die Spanifche Regierung 
iſt immer 1er Manilla wegen der Ehinefer 
be; 


XLII. Vovage par Gentil, 2. 295 


beforgt, deswegen fie auch im Jahr 1767 alle 
Chineſer zurüchichickte umd ihnen die Wieder 
kunft ben Lebensſtrafe unterfagte, aber die 
Einwohner vermiffen diefe Fremde ungern. 
Die Ufer haben fo viele Fiſche, daß man fie, 
nad ©. 106, fo gar zum Düngen anwens 
det. Ich übergehe die angenehme Erzählung 
von den Sitten der Philippinen, von ihrer 
politifchen und firchlichen Verfaſſung, von dem 
Gehalte der Bedienten der Regierung u. f. w. 


©. 377 fängt die ausführliche Befchreis 
bung der Inſel Madagafcar an, die der ©. 
für die befte Inſel hält, die er jemals geſehn 
bat. Die genauefte Befchreibung, die bis: 
ber vorhanden gemwefen , fen die, welche Fla- 
court 1661 in 4 herausgegeben: Relation 
de Madagafcar. Die Seidenraupe foll dort 
einbeimifch feyn und in den Waldungen vor⸗ 
fommen. ©. 408 ein Verzeichniß der Cons 
chylien um Madagafcar, mit Verweiſung 
aufs Rumphs Zeichnungen. ©. 414 Beob: 
achtungen der Ebbe und Fluch und andere 
meteorologifche Gegenftände Zur nähern 
Kentniß der ganz füdlichen Länder find ©. 485 
vortrefliche Beyträge geliefert, viele betreffen 
cap de la circoncilion. S. 503 über Die 
Zwerge, welche Commerfon auf der Inſel will 
gefunden haben, die aber Gentil leugnet. Er 
verfichert, niemals davon etwas N 
rt 


296 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XIIT. 2. 


hört zu haben, nicht einmal den Namen Quiz 
‚08. Die Eingebohrnen werden hier ganz gut 
gefinnet gefchildert. Sie find dergeftalt mit 
der $uftfeuche: behaftet, daß fe gar die neu 
gebohrnen Kinder davon leiden. Auch der 
Ausfag ift dort fehr gemein. Die Sndianer 
bereiten Zeuge aus der Borfe eines Baumes, 
Der Verf. hat ©. s52 aud den tragbaren 
Weberſtuhl befchrieben, Der dem gleich koͤmt, 
welcher um Pondichern gebräuchlich und von 
Sonnerat abgebildet ift. Die Einwohner ges 
ben auch auf den Walfifchfang, von dem 
©. 562 Nachricht gegeben ift. 


©. 629 von Sfles de France und Bonr: 
bon. Der Verf. ſucht zu beweifen, daß die 
erſt genante Inſel feine Bulfane gehabthabe. 
Der Bimftein, welcher dort gefunden wird, 
fomme von Bourbon. Man finder viele uns 
terivdifche Hölen, die bier befchrieben find. 
Eifenfteine find häufig, und man bat auch Eir 
fenwerfe angelent. Der Kaffe von Bourbon 
komme, nebftdem von Martinique, dem Aras 
bifhen am nächften; viel fehlechter fen der 
von Java und Ceylon. Von den Muffat: 
Drüffen hoffet der Verf. wenig; fie verlangen 
einen verbranten, afchenreichen, heißen Bo: 
den, und Dennoch auch viel Negen. Auch dem 
Anbau der Gewürz Mtelfen tranet Gentil nicht 
viel. — Sch übergebe die ua Bes 
obach⸗ 


XLII. Voyage par Gentil. 2. 297 


- obachtungen; aber die beygefügten Charten 
verdienen noch auch hier eine Erwähnung. Zwo 
davon ftellen die Philippinen vor. Plan der 
Stadt Manilla und ihrer Feftungswerfe. 
Charte von der Küfte von Madagafcar; eine 
andere von Iſle de France, ine Charte, 
worauf die Beobachtungen über die Neigung 
der Magnetnadel verzeichnet find. Man bat 
von diefer Reife. einen Nachdruck, der 1780 
und 1781 in acht Octavbänden mit verklein⸗ 
ten Kupfern, in der Schweiß, ohne Bemer⸗ 
fung des Drts, herausgefommen if. Auch 
ift fhon von 1781 bis 83 zu Hamburg ein 
teutfcher Auszug in drey Kleinen Octavbaͤnden 
gedruckt worden. Die Verflümmelung bat 
man dadurch gut zu machen gefucht, Daß man 
dem. erften Theile des Abbe‘ d'Auteroche 
Reiſe nach Californien, des Carl Miller 
Nachricht von Sumatra und des Stanz 
Maſon von St. Miguel beygefügt bat. Es 
iftzu bedauren, daß man Die teutfchen Ueberſet⸗ 
zungen Durch folche wilführliche Auslaffungen, 
den gelehrten Leſern unbrauchbar macht, 
und durch folche Auszuͤge veranlaßt, daß herz 
nach Feine volftändige- Ueberfegungen dieſer 
Bücher erfolgen Fönnen. - 


iz 


XL 


298 Phpfikalifch: Beton. Bibl. XII. 2. 


XLIII. 


Die Deutſche Giftpflanzen, zur Verhuͤ⸗ 
tung. der tragiſchen Vorfaͤlle in den 
Haushaltungen, nach ihren botanis 
fihen Kenzeichen,, nebft den Heilungs⸗ 
mitteln, von Joh. Samuel Halle, 
Profefforen des Eorps des Cadets zu 
Berlin. Mit 16 nach der Natur aus— 
gemahlten Kupfern.. Berlin 1784 
8 Bogen in 8. 


Spice ift gewiſſer, als daß fehr viele Uns 
‘ glücfsfälle durch die giftigen Eigenfchaf? 
ten mancher auf unfern Feldern, und in un: 
“fern Gärten vorfommenden Pflanzen entſtehn, 
weil die wenigften von diefen Eigenfchaften 
unterrichtet find und die Pflanzen zu unters 
fcheiden wiffen. Man mird deswegen die 
Abfiht des Verfaſſ. Toben müffen, zumal 
da die Ausführung gut geratben if. Die 
“gefährlichen Pflanzen find bier befchrieben, 
ihre Kenzeichen beſtimt und ihre gefährli: 
hen Würfungen nebft den Gegenmitteln 
angegeben. -Diefer Unterricht würde aber 


allein nicht hinlänglich gewefen feyn, weil die 


Beſchreibungen, fo deutlich fie auch find, 


nicht jedem verftändlich feyn fönnen. Deswe⸗ 


gen find genaue ausgemalte Abbildungen von 
—— Pflanzen auf Octavblaͤttern beyge⸗ 
fuͤgt 


* 


XLIV. Serbft Naturgeſch. der Rrebfe. 299 


fügt worden: 1 Zeitlofe. 2 other Fingerhut. 
3 Saubrod. 4 Küchenfihelle. 5 der ſcharfe 
Hahnenfuß. 6 Uron. 7 die breitbfätterige 
Wolfsmilch. 8 Kellerhals. 9 Stechapfel. 10 
Bilfenfraut. ır Belladonna. 12 rothge⸗ 
fleckter Schierling. 13 Schwarze Nießwurz. 
14 blauer Eifenhut. 15 gelber Eiſenhut. 16 
Giftlattich. Die übrigen nicht abgebildeten 
Pflanzen müffen die Lefer aus den Befchreiz 
bungen Fennen lernen, weil es zu Foftbar ge: 
weſen wäre, fie alle abbilden zu laſſen. 








. XLIV. 


Verſuch einer Naturgefchichte der Krab: 
ben und Krebfevon J. F. W. Herbſt. 

Viertes und fuͤnftes Heft. Zürich 
1783. 


Hide zugleich ausgegebenen Hefte diefes 
nüßlichen, angenehmen und ſchoͤnen 
Werkes enthalten die BogenS bis mit 3 
und die Tafeln 6 bis mit neun. Die hier 
befchriebenen Arten find C. maculatus, vari- 
egatus, der nur noch bey Gronov vorfömt, 
fo wie auch C. occultus und ein Paar andere 
Arten. Ganz neu ift C. armadillus aus der 
Spenglerfhen Samlung, woran die gefhups 
ten Scheren fonderbar find, C. lunaris des 


Forſ⸗ 


300 Phyfitalifd Beton. Bibl. XII. 2. 


Forſkaͤl nach der Natur abgebildet, fo wie 
auch die neue Art bispinofus. Die befante 
egbare Art Maenas font auch zuweilen gras— 
gruͤn vor, welche Farbe nach Dem Tode bleibt. 
C. velutinus abgebildet, den Pennant für den 
Breitfuß des Ariftoteles hält; er hatein Paar 
Schwimfüfle. Bon der gemeinen Krabbe, 
pagurus , find die verfchiedenen merkwürdigen 
Beobachtungen forgfältig gefamlet. Kinige 
beweifen, Daß Diefes Thier gewiß hören Fan, 
wodurch die Erzählung des Nelians VI, 30 
‘ einige Wahrfcheinlichfeit erhält. Alle Arten 
bier anzugeben, würde zu weitläuftig und ob: 
ne Nußen ſeyn; ich zeige nur noch an, daß 
alle nunmehr befchriebene Arten ſchon auf 
73 fteigen. 











XLV. 


Archiv der Inſectengeſchichte. Heraus⸗ 
gegeben von J. C. Fueßly. Viertes 


Heft. ich 1783. 
Nies Heft hat fechs Tafeln, wovon die 


m lebte T. 23 ift, weil Tafel 19 zwey 
mal gezählt if. Der Tert beftebt aus neun 
Bogen, und enthält den Anfang von dem 
Verzeichniffe der infeeten : Samlung ,. welche 
Hr. Zerbſt befißt, und welche ungemein reich. 

an 


XIV. Sueßly Inſectengeſch. 301 


an neuen und ſeltenen Arten ſeyn muß. Er 
folgt hier in Abſi cht der Klaſſen dem Linnei⸗ 
ſchen, und in Abſicht der Geſchlechter dent 
Fabriciusſchen Syſtem. Bekaute Arten nen: 
net er hier nur kurz, mit Verweiſung auf ei⸗ 
ne richtige Abbildung und mit Bemerkung 
des Orts, woher er ſolche erhalten hat, auch 
mit Anzeige einiger Abweichungen von den bis⸗ 
herigen Nachrichten. Neue Arten aber zeich⸗ 
net er ſelbſt mit groͤßter Genauigkeit ab, und 
von dieſen erhaͤlt man hier die vortreflichften 
Abbildungen. Die fehr Fleinen Arten find 
bier etwas vergrößert vorgeſtellet, und ihre wah⸗ 
re Groͤße iſt durch eine daneben geſetzte Linie 
angegeben worden. Bey den Tafeln zeigt 
ſich auch die ſchon algemein hekante uneigen⸗ 
nuͤtzige Neigung des Hrn. Verlegers fuͤr Die 
Entomologie; denn jede derſelben enthaͤlt ſo 
viele Zeichnungen, als nur darauf Raum.has 
ben; 3. B. Tafel 22 hat dreyßig, und die 
folgende fo gar 35, fo. daß man wohl behaup⸗ 
ten kan, daß bisher noch kein Werk den Be⸗ 
duͤrfniſſen der Wiſſenſchaft und dem Wunſche 
ihrer Liebhaber gemaͤſſer eingerichtet worden 
iſt, als eben dieſes, deſſen Fortſetzung man 
‚nun wohl ſicher hoffen darf. Hr. Herbſt hat 
‚bier mande Arten befant gemacht, deren 
Geſchlecht nach dem ai ſchwer iu bes 
ſtimmen iſt. 


phyſ Oeron Bibl xm. S. 3 u XLVI, 





. 


302.Phyſikaliſch⸗Oekon / Bibl. XI. 2. 


Relation de deux voyages dans les 
mers auſtrales & des Indes faits en 
1771, 72,73 & 74 par M. de Ker- 
guelen, ‚ou extraic du journal de fa 
navigation pour la decouverte des 
terres auftrales & pour la verifica- 
tion d’une nouvelle rouce propo- 
fee pour abreger d’environ huit 
cents lieues la traverf&e d’ Europe 
à la Chine. Paris 1782. 244 Geis 
ten in 8. MR 


Sr im dritten Bande der Bibliothek 
©. 274 ift eine Reifebefchreibung von 
diefem erfahrenen, nun aber Doch unglücklichen 
Seemann angezeigt worden. - In dem auf dem 
Titel genanten Jahre ward er mit einem 
Schiffe ausgeſchickt, das Land zu fuchen, 
welches man füdlich von der Infel St. Paul 
und Amfterdam zwifchen dem 45 Grad füdl. 
Br. und dem Pol vermurhet, und welches, 
wie man bisher geglaubt Bat, nurim ab: 
re 1504 von Gonneville berührt worden. 
Zugleich folte er auch die von Grenier vorges 
ſchlagene Abkürzung des Weges nad) Indien 
verfuchh. Man fehe Biblioch. V S. 40. Im 
Sabre 1773 mufte er diefe Reife noch einmal 
machen; aber nach feiner Rückkunfte ward er 

ans 


+ 


XLVI. 7 sage de M. de Kerguelm. 303 


angeflagt, er habe fein "Schiff mit Waaren 
befrachten laſſen, und er ward darauf zur Ges 
fangenfchaft verurtheilt, worin et diefe Bo⸗ 
gen, vornehmlich wohl zu feiner Wertheidis 
gung, aufgefegt hat. Sie enthalten freylich 
nicht viele erhebliche Nachrichten, jedoch mans 
che zur nähern Kentniß der Suͤdlaͤnder und 
zur nähern 'Beftimmung der Paffatwinde. 
Unter dem goften Grad hat er Land entdeckt, 
voelches er die Kerguelen : Infel nennet, wo⸗ 
bin 1776 auch Cook gefommen ift, und wos 
von man. hier eine Charte erhäll. ©. 63 
wird erzählt, daß der B. am 15 Decemb. ein 
Südlicht bemerft bat. ©. 94 erflärt er das 
tand, was Gonnepille entdeckt haben foll, 
für Madagafkar. 


Die Hälfte diefes Buchs befteht aus 
einigen Auffäßen, welche der V. in feis 
ner Sefangenfchaft abgefaßt hat. Einer hans 
delt. von den Amerifanifchen Unruhen. Cr 
fcheint den Nordamerifanifhen Staaten feis 


ne große Herlichfeit zu verfprechen. Der To: 


bafbau in Maryland und Virginien müffe 
immer mebr abnehmen, nachdem das fand 
erfchöpft oder ausgezährt worden. In einem 
andern Auffaße verfichert auch diefer Verf. daß 
Sranfreich mehr Schaden als Vortheil von 
Iſle de France zu erwarten habe. Dagegen 
zeigt er die Vorzüge der Inſel — 

u 2 r. 


‚304 Phyſtikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 2. 


Der legte Aufſatz giebt Vorfchläge, die Signa⸗ 
le der Flotte — und. eichter und 9 
rer zu machen. : 





XLVI. | 
L’ecole du jardin fruitier. Ouvrage 
fait pour fervir de fuite a I’ Ecole 
. du jardin potager. Par M. de la 
- Bretonnerie. Paris 17945 zwey Theis 
le in ı2, der erfte von 546, der an— 
dere von 658 Seiten. 


Ne Berfaffer iſt eben derjenige, deffen 
ee corre.pondance rurale, welche 9 Livr. 
foftet, oben S. 217 angezeigtift. Er meynt hier 
die Lehre von Anlegung und Unterhaltung der 
Obfigarten fo volftändig und gründlich abge: 
handelt zu haben, dag man fein Werk für ei— 
ne Fortfeßung von des De Combes ecole du 
jardin potager, deſſen neuefte Ausgabe 6 tier. 
koſtet, anſehen koͤnne. Wolftändig und aus⸗ 
fuͤhrlich iſt er hier gewiß, auch ſind hin und 
wieder ſehr brauchbare Regeln. Aber der 
Reichthum an Worten und die oͤftere Wider: 
legung anderer Schriftfteller macht diefes Bud) 
unangenehm, und. ich übernehme es nicht, 
das gute herauszulefen, was nicht fhon in 
teutfchen Büchern, die der B. nicht kennet, 

vor⸗ 


XLVII. Jardin frwtier. : 305 


vorkoͤmt. Es fey mir binlänglich, angezeigt 
zu haben, daß man hier die Auswahl des 
Landes zum Obftgarten, die Urt der Bears 
beitung, die. Anlegung der Geländer und 
Mauren, das Saͤen, Pflanzen, Befchneiden 
2. f. w. ausführlich abgehandelt findet. Ber 
ſonders gut fcheinen-mir die Regeln zum Vers 
pflanzen der Bäume zu feyn, als welches 
meiftens mit Außerfter Nachläffigfeit zu ges 
ſchehen pflegt. Dem DB. der fich ſo viel auf 
feine Erfahrung zu gute thut, merfeman doch 
oft den gänzlichen Mangelder Naturfunde an. 
Botanik fcheint feine Sache nicht zu ſeyn. 
Um Früchte wider den Angrif der Schneden 
zu fihern, foll man neben ihnen einen. Stock 
in die Erde ſtecken, in deſſen oͤbern Spalte 
ein Kartenblatt befeftige iſt. Alsdann wird das 
Ungeziefer lieber diefe als die Früchte verzaͤh⸗ 

ven. Sm zwenten Theile ift von jeder Baum⸗ 
art befonders gehandelt. Cine Kapper:Staus 
de trage in Franfreich drey, oder vier Pfund. 

Am ausfuͤhrlichſten von den Orangen⸗ Baͤu⸗ 
men, und dem Weinſtock; auch von der 
Bereitung und der Erhaltung des Weins. 

Der Kalender, welcher in Correfpondance 
Pk if bier wiederum abgedeudh IL 


;’ 





— 


306 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 2, 


XLVIII. 
Nuovo giornale d'ltalia, ſpettante 
alla ſcienza naturale, e principal- 
mente all’agricoltura, alle arti, ed 
al commercio,. In Venezia. Tomo 
1-Vl, 1777 - 82 in 4 


I dieſem Titel wird num diefe periodis 
ſche Schrift, deren leßter Theil Biblioth. 
XU ©. 327 angezeigt ift, fortgefeßt. Der Plan 
ift völlig derfelbige geblieben, jedody fommen 
nun Öfterer Anzeigen neuer Bücher, Auszüge 
und Ueberfegungen vor, und zwar ſehr oft 
aus franzöfifchen, englifchen und teutfchen 
Büchern. Bon den eigenen oder bier zum 
erften mal gedruckten Auffägen ſcheinen mir 
folgende vorzüglich zu feyn. 1 ©. 43 Nach⸗ 
richt von den Mineralien des päpftlichen Ges 
biets, worunter auch fehöne fchwarze Kreite 
vorfömt, die in Rom in unbefchreiblicher 
Menge verbraucht, aber von den Cataloni: 
fhen Matroſen (marinari Cataloni) gefauft 
wird. Von den Steinarten um Tolfa. ‘Die 
größten Verdienfte um das dortige Alaunwerk 
ſoll Agoſtino Chigi, der im Jahr 1522 geſtor⸗ 
ben iſt, haben, wie eine ihm zur Ehre 
gefeßte Inſchrift, die ©. 127 eingerückt ift, 
beweife. Nach diefer zu urtheilen, muß er 
die Gebäude neu aufgeführt, die Art zu fies 
= verbeflert, und den Abfag vermehrt - 
I 


> '. XLVII, Nuouo giorn..#Itald, 307 


"ME. 117 wird wider die Feldmänfe arts 
gerathen, Nieswurz und Stapbifagria in ei⸗ 
sen Teig zu backen, und diefen aufidem Felde 
auszuftrenen, Waſſer, was über Dfenruß 
geftanden, foll ihnen fo widerlich feyn, daß fie 
ein Feld verlaffen, welches damit, bey einer 
feuchten Witterung begoffen iſt. ©. 153 aus: 
führlich vom Anbau des Süßholjes ,  rigoli« 
zia. Verſchiedene Auffäße über Viehkrank⸗ 
heiten. LI ©. 167 Anweiſung wefentliche 
Deble, als Rofenöhl u. a. zu bereiten. Eben 
Diefer ungenanter ©. 217 von der Deftillas 
tion des Branteweins, den die angenehmer 
Weine, z. B. der Champagner and Burgun⸗ 
der in geringerm Maaße geben, als die ſchlech⸗ 
terern. ©. 334 erzähle Höfer, ein Teutſcher, 
ſeine Entdeckung des natürlichen Sedativſal⸗ 
zes im Toſcaniſchen. IV ©. sein Riß zu ei⸗ 
nem Gebäude zu Erziehung der Seidentaupen. 
Daß man auch in Italien die: Verkleinerung 
der großen landwirtbfchaftlichen Höfe anraͤth, 
beweifet der Auffag ©. 105. Der gepriefene 
Gebrauch des Kamphers zu Tödtung der Raus 
pen in den Seidengefpinften wird ©. 399 
ſehr herunter geſetzt. Der Dampf tödter nur 
langfam und unficher; meht leifter der Dampf 
vom Terpentins Geift, Doch ift auch dieſer 
nicht wuͤrkſam genug und hat das Uebel, daß 
er fich leicht entzündet. V ©. 83 eine kurze 
Vorſchrift, Marofan gelb, grün und blau zw 

x u 3 färben. 


. 308 Phpyfitalifch: Beton. Bibl. XI. 2, 


färben... S. 97 über: die-befte Nugung der 
Kaftanien. ‚VIE. 381 Anweifung das befte 
Baumoͤhl zu machen. VI S. 45. von Bram 
de im Getreide; jedoch nichts neues. 


—— 





— 
r 7 





Ausfuͤhrliche Beſchreibung des gegen— 
waͤrtigen Zuſtandes des Koͤniglichen 
Preußiſchen Herzogthums Vor- und 
Hinter-Pommern; von Ludewig 
Wilhelm Brüggemann, Conſiſto— 
rialrath und Hofprediger in Stettin. 
Des zweyten Theils erſter und zwey— 
ter Band. Stettin 1784 faſt acht⸗ 
halb Alphab. in 4. — 
Ven dien unbeſchreiblich muͤhſamen und 
I in feiner Art vortreflichen Werke iſt der 
erfte Theit Biblioth. X-©. 335 angezeigt 
worden. Der andere endigt daſſelbe. Die 
‚meiften Nachrichten, welche. derfelbe ent; 
hält, find aus den Landesarchiven, aus den 
ſo genanten Yemntereinrichtungsaften, aus dem 
Lebnarchiv und andern Quellen, deren Ge: 
brauch eben fo zuverläßig als beſchwerlich ift, 
gefchöpft worden. Dennoch find fie auch nod) 
den Obrigfeiten der verfchiedenen Derter zus 
gefchisft worden, Die fie. auf Befehl der — 
un 


XLIX. Bruͤggem Beſchr.v. Pommern. 2. 309 


und Domainen⸗Kammer durchgeſehn und ver: 
beffert haben , und zwar ganz auf Koften Des 
H. Verf., der felbft die Gefahr des Verlags 
ſteht, und, wie er in der. Vorrede meldet, vor 
feiner fauren Arbeit noch feinen Vortheil ges 
zogen hat. . Sie iſt inzwiſchen mit dem fönig- 
Jichen Beyfall, den das. hier abgedruckte Ka: 
- Hinerfchreiben betätigt, beebret worden; und 
der. zahlreiche Pommerſche Adel, der hier viele 
über kurz oder lang. brauchbare Nachrichten 
‚erhält, wird. hoffentlich, wie die Städte:und 
andere Gemeinden, billige Abnehmer eines 
ı Werks feyn,. welches dem ganzen Lande zur 
Ehre und zum wahren Mugen gereicht. Mans 
‚he Stadt, die durch Feuersbrünfte um alle 
ihre Urkunden gefommen, erfährt bier, dag 
folche noch vorhanden find.; ch zeige Hier 
einige. Gegenftände an, Die auch Ausländern 
befonders angenehm feyn werden. Ganz Hinz 
ter - Pommern hält 419, und das Preußifche 
Bor: Pommern 87 Duadratmeilen, welches 
nach der 1780 von Güffefeld herausgegebenen 
Charte berechnet iſt. Diefe hat jedoch den 
Fehler, daß fiedie Städte Golnow und Damm 
- mit ihren Kämmerey : Gütern zu Hinter 
Pommern gezogen hat, da fie doch zu Vor⸗ 
Pommern gehören. - Won Eolberg, Stolpe 
und andern Dertern find Verzeichniſſe der ein: 
gegangenen und ausgegangenen Waaren, mit - 
Bemerkung ihres Wertbs, gegeben worden. _ 
uU 4 Bey 


3 to‘ Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XIII. 2. 


Bey Stolpe S.921 lieſet man eine Nachricht 
vom jetzigen Zuſtand des Gewerbes der Bern⸗ 
ſteinDrechsler. Sie erhalten von der koͤnigl. 
Kriegs: und Domainen: Kammer. zu Königs: 
berg die Hälfte des an den Küften der Oftfee 
‚gefallenen und gefangenen Bernſteins, wel⸗ 
cher groͤßtentheils zu Korallen verarbeitet wird, 
die nach ihrer Hauptfarbe in klare und Ba⸗ 
ſtart getheilet werden. Die klaren Korallen 

werden geſchliffen und auf Schnüre gezogen, 
deren Länge nach den Oertern, wohin. fie ver⸗ 
kauft werden follen, verfchieden ift, gewoͤhn⸗ 
lich aber 3: Ellen betraͤgt, und. dieſe 
Schnuͤre werden nach gleicher Groͤße und Far⸗ 
be pfundweiſe zuſammen gebunden und alſo 
verkauft. Es ſind 70 Familien, die dort 
jetzt durch dieſes Gewerb ganz von auslaͤndi⸗ 
ſchem Gelde leben. Sie haben große Vor: 
rechte und die Innungsartikel, die Durch die 
Bernſteindreher in den Staͤdten Danzig, 
Elbing, Stolpe und Colberg, in ihrer Zu⸗ 
ſammenkunft zu Danzig 1584 wilkuͤhrlich bes 
liebt wurden, find auch vom Könige Wilhelm 
3713 beftätigt worden. Unter den vielen in; 
glücksfälten, welche Colberg in verfchiedenen 
Kriegen erlitten hat, ift ©: 489 einer, der zur 
Warnung dienen fan. Als die Fanferlichen 
Kriegsvölfer zum Behuf der Feftung einen 
-Kichhof abtragen lieffen, entftand durch Aus: 


grabung der Leichen eine Peft ı vielleicht eine 
ans 


L. Drewes Waulbeerzucht. 311 


andere anſteckende Krankheit), welche vom 
23 Jun. bis zum 22 Decemb. 1630 drey tau⸗ 
fend u. fuͤnf hundert Menfchen wegrafte. Uebri⸗ 
gens findet man bey dieſem Theile eine eben 
ſo volſtaͤndig ausgefuͤllete Tabelle uͤber den ge⸗ 
ſamten Zuftand von Hinter: Pommern, als 
der erſte Theil von Bor: Pommern bat. Ein 
alpbabetifches Regifter aller Aemter und Der: 
ter befchließt diefes vortrefliche Buch, welches 
des Herrn Verf. Namen noch’ der. fpäteften 
Nachwelt ehrwürdig machen muß. 





L. 


Neue Borfchläge die Maulbeer- Zucht 
und den Seidenbau mit Erfolg und 
Vortheil zu betreiben. Aus Erfah: 
rungen in den Preußifchen Staaten 
gefamlet von Joh. Gottlob Dremes. 
Breslau, Brieg und Leipzig. 1783. 
112 Seiten in 8. 


Fyer Verfaſſer, welcher Plantagen⸗In⸗ 
ſpeetor zu Breslau iſt, bat kurz, deut⸗ 
lich und richtig die Erziehung und Wartung 
der Seidenraupen und der Maulbeerbaͤume 
beſchrieben, und zwar nicht ſo wohl fuͤr dieje⸗ 
nigen, welche die Sache ſehr ins Große trei⸗ 
ben wollen, als vielmehr für einzelne Fami⸗ 
phyſ. Oekon. Bibl. xp. 25. 8%, fiem, 


312 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 2. 


lien, die diefes Gewerb, ſo viel ihre häusliche 
Gelegenheit erlaubt, nugen wollen. Cr ſagt 
ſelbſt ©. 52, daß der Seidenbau im Großen, 
wenn er mit feuten, die ums Lohn zur Wars 
‚tung der Raupen und Herbenfchaffung der 
Blätter gedungen find, betrieben wird, und 
Zimmer blos zu diefem Behuf erbauet und ges 
miethet werden müffen, ein zwar mühfames, 
aber nicht ergiebiges Gefchäft fey. Der Vor⸗ 
theil erwaͤchſt aus einer fleinen Anlage, wo 
der Anbauer die Wartung und Pflücfung der 
‘ Blätter entweder felbft, oder durch feine 
Leute, die ohnehin bey ihm in Lohn und 
Brod fteben, bearbeiten läßt, und er nicht Zim⸗ 
mer zu miethen gezwungen ift. Ein folcher 
wird: bey mittelmäßiger Kentniß mit wenigen 
Koſten verhältnismäßig mehr Seide ziehen, 
als die große Unternehmung bey einer mit 
großem Fleiße verbundenen Sorgfalt. Den 
nöthigen Raum fhäßgt der Verf. fo, daß zur 
Anlage von zwey Loth Eyer ein Zimmer von 
24 Fuß tänge, 18 Fuß Breite und 8 bis 9 
Zuß Höhe Hinlänglich fey, wobey er fehr 
richtig erinnert, daß man nach diefer Angabe 
nicht eine von 20und mehrern Lorhen beſtimmen 
koͤnne. Mach der vierten Häutung fan man die 
Farbe der Gefpinfte bereits beftimmen. Weiße . 
Gefpinfte geben Raupen, deren Züße weiß 
durchſichtig find, Dahingegen die, welche gelb 
durchſichtige Füße haben, auch gelbe Gefpinfte 
— ma⸗ 


L. Drewes Maulbeersuht. 313 


‚ machen. Diefe Farbe richtet ſich nicht, nach 
der Farbe der Xeltern. Mach des Verfaflers 
Bermuthüng erfolgen gelbe Gefpinfte, welche 
die fefteften find, alsdann, wenn man in der 
Wartung alles der Natur gemäß getroffen 
bat, vornehmlich in dem Grade der Wärme. 
Alſo deutet auch ben diefen Infeften die weiße 
Sarbe eine Shwädlichfeit an). Die Schmets 
terlinge kommen zwar gemeiniglih am 20ſten 
oder 2ıften Tage aus, aber bey ſehr warmer 
Witterung muß man eilen, weil alsdann das 
Ducchbeißen ſchon innerhalb 16 oder 17 Tas 
gen erfolgt. Zur Toͤdtung der Inſekten wird auch 
bier das dörren in Backofen gelehrt. Die 
Eyer der begatteten und unbegatteten Miütters 
chen ſehen, wenn fie frifch gelegt ſind, gelb 
aus; Die unbegatteten behalten diefe Farbe 
und. taugen nichts; die befruchteten aber veräns 
dern ihre Farbe in einigen Tagen ins röthliche, 
und darauf wieder in einigen Tagen ins afchs 
graue, welches etwas ins bläufiche faͤlt. 


X 2 Cry LIM. 


314 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 2. 


LU. 


Beyträge zur nähern Kentniß des 
Schmeizerlandes von. H. ud, 
Schinz. Zweytes Heft. Zürich 
1784. 82 Bogenins. 


De Fortſetzung dieſer angenehmen Bey 
träge, |. oben ©. 140, fängt mit einer 
ausführlichen Befchreibung des merfwürdigen 
Livener⸗Thals an, wo. noch Wölfe, Bären, 
Geier, Adler, und auch noch wohl zumeilen 
tüchfe erlegt werden, worauf die Obrigkeit 
Belohnungen gefegt bat. Die vielen dort 
gemachten Käfe gehen meiftens nad) Genua, wo 
fie zu Schiffe weiter gehen. Man nennt fie 
dort gemeiniglich Brinz; vermuthlich ſolte 
es Brienz heißen, weil der beſte harte 
Kaͤs aus der Schweitz von der Gegend des 
Brienzer-Sees koͤmt. Auch werden viele 
Gemſen-Haͤute ausgeſchickt. Auerhähne, 
Phaſanen, Schnee : Birf: und Haſel Huͤh⸗ 
ner geben nach Mayland und. Hri. Die Berg: 
eryſtalle, welche nach Mayland geben, fiche 
Andraͤe Briefe aus der Schweiß, werden am 
Gothard, auf der Alp Piora und an den 
Gipfeln der benachbarten Felfen, auch in den 
füdmweftlichen Bergen von Bedretto gebrochen. 
Die Granaten, welche Dort an der füdlichen 
Seite des Gothards haͤufig find, werden = 

nicht 


LI. Schins Bepträge. 315 


nichtgenußet. Das Harz der Lerchenbaͤume 
geht auch ins Mapländifche. Zum Behuf 
der beträchtlichen Holzausfuhr find Fünftliche 
Holzgeleite erbanet, wovon hier eine angenebs 
me Abbildung beygefügt ift.  Diefe Brücken, 
oder. fchief liegende Rinnen ſind oft fehr fühn 
und mit großem Wiße angelegt, fo daß fie 
vielmehr Bewunderung verdienen, als die von 
Keifler befchtiebene Wuͤrtembergiſche Holz: 
rutſche. Ein Stamm, der auf dem Marfte 
zu Mayland einen Dufaten gilt, Foftet im 
Walde faum zo Kreuzer. Weil im Lande feine 
Sabrifen find, fo ift für die gemeinen Leute 
wenig zu verdienen und das Geld felten. Viele 
Männer wandern deswegen den Winter über 
in andere tänder, um fich etwas zu erwerben; 
fie geben in Die Städte und Flecken von May: 
land und Venedig, wo fie meiftens als Kaſta⸗ 
nienbräter und als Laftträger ihr Brod gewin⸗ 
nen. ©. 188 wie die Stunden in der Stalie: 
hifchen Schweiß gezählt werden. ©. 198 von 
den vornehmften fandesgefeßen. ©. 208 Nad): 
richten von der Landfchaft Riviera. ©. 225 
von der Stadt “Bellenz, Bellinzona, wo alles 
nach Staltenifcher Sitte geformt ift. Die Zahl 
der Einwohner wird nur auf 1100 gerechnet, 





x 3 LI. 


- 316 Phyſikaliſch⸗Oekon. Sibl. XII. 2; 
LII. 


Eſſais philoſophiques ſur les moeurs de divers 
animaux étrangers, avec des obſervations re- 
latives aux principes & uſages de pluſieurs 

peuples, ou Extrait des voyages de M. -- 
en Afie. Paris 1783. 430 Seiten ing. 


Der ungenannte Verfaſſer hat als Hfficir viele 
Sabre in Indien gelebt, auch' in politis 
fchen Aufträgen gereifet, wie er denn auch die große 
Meife aus Indien nad) Europa zu Lande zweymal 

macht hat. Bey diefen Gelegenheiten hat er als 
erley Nachrichten gefamlet, die er mit der Zeit 
befant zu machen denft. Mandye fcheinen bie 
Geſchichte und dieGötterlehre der Indianer zu betrefz 
fen, und von diefen fcheint er felbft fehr hohe Vor⸗ 
ftellung zu haben. Inzwiſchen merkt man dod) diefem 
Buche, welches einen Vorläufer abgeben foll, fehr 
leicht an, daß der Verfaffer nicht die gehörigen 
Kentniffen auf feing Reifen mit genommen hat. 
Er hat die Gabe, eine ng Versagen mik 
vieler Wichtigkeit und vielen Worten zu er hlen, 
und redet en von fich ſelbſt. Die Veranlaffung 
zu dieſem Buche hat Büffon gegeben, der den D. 
fragte, ob er nicht einige Nachrichten von feltenen 
Thieren gefamlet hätte. Diefe hat er darauf zus 
fammen gefchrieben und drucken lafien. Sie bes 

- treffen die Lebensart derfelben. Viele enthalten gar 
nichts neues; und manche find, bey dem gänzliz 
chen Mangel ſyſtematiſcher Kentnißnur halb brauch⸗ 
bar. Don den genanten Thieren hat er die India⸗ 
niſchen Namen beygebradht, und zwar hat er fie, 
To gefchrieben, ald fie auszufprechen find. Lächers 
lich ift der ſchmutzige Namen eined Thieres bey 

Buͤffon, den nach S. 89 ein Indianer — — 

en 


LII. Les mosurs der auimaux. 317 


fenden einmal aus Unmuth geantwortet Haben mag, 
und den diefer für den fl ii Namen angenoms 
men und aufgefchrieben hat. Die mag doch dem 
Hrn. von Buͤffon nicht gefallen, der ſich auf die 
inländifhen, zum Theil unausfprechlichen Namen 
fo viel zu gute thut, und die neuen wohl gewähls 
sen veracdhtet. Die Schlangen und andere Am⸗ 
hibien machen bier den Anfang. Wiele, zum 
heil abergläubige Mittel der Indianer wider den 
Biß der Schlangen. . Die Eidechfe, welche der V. 
Salamander nennet, ift 3 bis 4 Fuß lang. Er 
felbft hat von der Vena medinenfi, fo.wie auch von 
der Peſt gelitten, und befchreibt die dabey ges 
habten Vorfälle. “Zu den fonderbarften Nachrich⸗ 
ten gehört wohl die Sodomitifche Heilung der Luſt⸗ 
ſeuche, die ©. 247 unter den Anmerkungen über 
Efelinnen lateinifch erzählt ift. Der Elephant fauge 
mit dem Munde, nicht mit demRüffel; bey. 
er Begattung foll fi) das Weib auf den Rücken 
legen, und dieß hält der Verf. nad) der Bildung 
beyder Zeugungstheile für nothwendig. ©. 277 
son den Arabifchen Pferden; Diejenigen, welche 
nad) Frankreich kaͤmen, wären allemal von ſchlech⸗ 
ter Art, weil man nicht genug bezahlen wolle. Die 
Englaͤnder wenden mehr daran, und erhalten des⸗ 
wegen beſſere. Man ſolte auch Stuten kaufen, 
weil die Hengſte allein nicht die Europaͤiſche Art 
verbeſſern wuͤrden; aber die Araber verkaufen die 
Stuten ungerner, zumal an Chriſten. .-348 
nd Vorfchläge eingerüct, wie man im Kriege zu 
Lande und zu Waſſer gefchwind Nachrichten durch 
abgeredete Zeichen verbreiten kdune. ©. 362 lies 
fet man, daß junge Mannsperfonen, wenn fie die 
zarten Blätter: von einem Baume, der Mairkoufie 
beißt, lange Zeit genieffen, alle Zeugungstraft 
verliehren, ohne doch an ihrer Gefundheit zu lei⸗ 
den. Dieg Mittel foll in Indien unter den en 

e 


318 Phyſikaliſch ⸗ Oekon Bibl. XIII 2. 


fen Betlern gebraͤuchlich ſeyn. ©. 365 eine Nach⸗ 
richt vom Orang⸗Outang, der ungefähr fünf Schuß 
hoch feyn fol. Der, den der Verf. auf Sumas 
tra fah, hatte einen großen Mund, eine kurze 
Naſe. Der Daum an den Füßen war von ben 
übrigen ne nicht fo mweit entfernt, als bey den 
Affen. Die Arme waren länger, als bey Men- 
ſchen. Die Zeit der Traͤchtigkeit foll fieben Mos 
nate dauren, welches aber ungewiß ift, indem die, 
welche bey Menfchen find, fidy nie begatten. Das 
Maͤnchen, was der Verf. fah, warunruhig, aber 
nicht eigentlich wild, feufzte oft. Die Malayen 
haben faft den Glauben, daß die Thiere zum menfch: 
lichen Geſchlecht gehören, und daß aus ihrem Bey⸗ 
fchlaf fruchtbare Kinder entftünden. S. 379 vom 
Koris des Büffon. Am Ende nod) allerley Erzähs 
lungen von Affen. — Der Verf. verfpricht ein In⸗ 
doftanifches Wörterbudy, aud) eine Grammatik; 
“imgleichen eine Meberfegung eines wichtigen India⸗ 
nifchen Buchs. : 


— — — 


| 
Beſchluß der in den Briefen über die Beftel: 
lung eines Küchengartens gegebenen Anlei⸗ 
tung zum Kuͤchengartenbau. Bon F. 9. 
H. Lueder. Zwote vermehrte Auflage. 
Hannover 1783. 8. | 
Ni erfte Ausgabe ift Biblioth. X ©. 399 ange 
zeigt. Die gegenwärtige hat einige wenige; 
Berbefferungen und in der Gefchichte des Garten- 
baues einige Vermehrungen erhalten. ; 








Phyftkaliſch⸗konomiſche 


Vibliothek— 


worinn 
von den neueſten Buͤchern, 
| welche | 
die Naturgefchichte, Naturlehre 
und bie 


Land⸗ und Stadtwirtbichaft 


betreffen, 


zuverläffige und vollftändige Nachrichten 


ertheilet werden. 





— — — — — 
Dreyzehnten Bandes drittes Stuͤck. 
| 








Göttingen, 
im Verlag der Wittwe Vandenhoek. 
‚1784 


Nr 


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Inhalt 


des dreyzehnten Bandes ———— 


1J. "Bibilotheque phyfi ico- ———— inſtructive 


& amuſante. — 


II. Abhandlung uͤber die Schaͤllichkeit 


ber Inſekten, aus des Linne“ Amoc- 
j nitat, academicis. - - 
III. Almanach des monnoies. Annee 

1784. — m * 


IV. Panzer Beytrag sur Geſchichte des 
„m 332 . 
— 333 


Brodbaums. 
V. ©. Sorfter vom Brodbaum. .- 
VI. Ricards Handbuch der Kaufleute, 
Zweyter Band. 
VI. Schubart zkonomiſch ⸗kameraliſti⸗ 
ſche Schriften. Dritter Theil. — 
VII. Storr Alpenreife. - Erfter Theil. 
IX. Don Reichenbach) Beyträge zur 
Kentniß und Aufnahme des Schwedi- 
- hen Pommerns. I und 2tes Stud. 


x. Roll Wunder ber feuerſpeienden 


Berge. 

Al. Rerners Befchreibung und Abbil⸗ 
dung dee Bäume und Geſtraͤuche, 
welche im Herzogthum nn 

. wild wadyfen. 


X. Weigel Dopträge zur oechiüte 


der Luftarten. 
xili. F. W. a Lafer flora Halenfis. 


XIV. Moyen propoſẽ pour perfeftione: 
ner la meunerie la ——— par 


. Par mentier. _ — - 


* 


©. 331 


— 327 


— ‚328 


— 335 


— 337 
— 339 


— 343 


350 


AIn ba l t. | 


XV, Zabel Beytraͤge zur Naturgeſchich⸗ 


te und Oekonomie der Naſſauiſchen 


Laͤnder. .- - - 


XVL von der Sagen Beſchreibung de 


Stadt Freyenwalde, des dafigen Ge: 
fundbrunnens und Alaunwerks. — 
XVII. Suckow Anfangsgründe der d> 
fonomifchen und technifchen Chymie. 


XVII Muͤller Einleitung im die dko⸗ 


—— und phyſi laliſche Buͤcherkun⸗ 
de. 


XIX. Der ——— in foftematifcher 
Ordnung. 2. 

XX. Vothmann zoriſetang * Gars 
ten⸗Katechiſmus. 

xx. Abhandlung der Lehre von achti⸗ 
ger Beduͤngung der Felder. - 

XXI. Don Benefendorf Kleine oͤkono⸗ 
miſche Schriften. - - 

XXIII. Oeconomia BEN is. Achter und 
letzter Band. 

XXIV. Farobsfons technologifches 
Woͤrterbuch. Vierter Theil. - 

XXV. Neue dfonomifche Nachrichten der 
Schlefifyen Gefelfchaft. 1782. - 

XXVI. Anleitung zu einer ——— 
Pomologie. Zweyter Theil. *- 

XxXVII. Manger Bemerkung uͤber die 
Zimmerkunſt. 

XXVIII. Schreber neues Schwediſches 

Magazin. 1. 
er Pop —— Suſrapae Ma⸗ 

gaz 


— 374 


377 


— 379 


— 380 


— 335 
— 588 
— 39 


— 392 
XXX. 


Inhalt. 


xxx. Langedorf Anleitung zur Salz: 
werkskunde. 


XXXI. Cetti Naturgeſchichte von Sar⸗ 


dinien. 2 und 3. 

xxxii. Buffon Naturgeſchichte der 
Voͤgel. 9. 

XXXILIII. Jablonſky Naturſyſtem aller 


Inſekten. Der Schmetterlinge zwey⸗ 


ter Theil. 


XXXIV, Des Doetifchen Kaͤferwerks 
dritte und vierte Ausgabe. — 


XXXV. Sueßly Archiv ber Sufeftenges 


ſchichte. V, ı. 

xxxvi. Bor Naturgeſchichte von 
Preuſſen. Th. 4. - 

XXXVIL. Halle Magie oder Zaubertef 
te der Natür. 2. 

XXXVIIL Meyer von der Gemeinheits— 
Aufhebung und der Verkoppelung. — 


XXXIX. Ainlere zoologia Denies. Vol. 


2um. 

XL. Schulz von Schulzenheim Ge— 
anna auf H. Prof. von Kin: 

E — complet d’ agriculture par 
Rozier. vol. 4. - 

XLII. Wolfs Reife nad) Zeilan. Zwey⸗ 
ter Theil. 

XLIII. Detail général des fers, fonte 
& ferrurerie, par M. Bonnor. - 


XLIV. L’art du layetier par Roube. - 


“2 


©. 394 


— 4102 


— 403 
— 405 
— 4108 
— 409 
— 413 
- 414 


— 416 


— 417 
— 421 
— 423 


— 424 
— 125 


XLV. 


In:ha Lt. 


XLV. L’art.de la magonnerie * Lon . 


cotte. De 
XLVI. Fabricius Briefe aus London. 


lingar, rörande Landtbruket. - 

XLVIII. Däubenton Katedyifinu® der 
Schafzucht, umgenrbeitet von wich⸗ 
mann. 

XLIX. Nicolai Reiſe durch Teutſch⸗ 
land. Theil z und 4. - 

L. Schads Litteratur der Reifen. Er: 
fien Bandes erftes Heft. - 

LI. Monatlidye Beyträge zur Bildung 
und Unterhaltung des Landmannes, 
LII. Löwe phyſilaliſche Zeitung aufs 

Jahr 1784. 
LIII. Leipziger Magazin. 1783. — 
LIV. Thunberg flora Iaponica.. - 
LV. Sparrmann Reife nad) dem: Bors 
gebürge der guten Hofnung. — 


a 


©. 426 


— 427 
XLVII. Samling af Rön od Afhand: .  . 
— 437 


— 441 
— 448 
— 453 
— 453 
— 454 
— 457 
— 460 


— 466 


I. Bi. 





Biicheqie p hyfict —X onbmiqus 


inſtructive amuſante; recneillie 
en 1782. Ouvrage A. ha ‚portee. de 
tour le,monde. Prix 3 Liv. relie; 
& 2liv. 10 ſ. broché, franc par 
la pofte, Paris 1783. 424 Sei: 
ten in 12, Seconde annde 1784» 


De Abſi hr der Herausgeber ift, aus den 
vielen periodifchen und. ‚andern neuen 
Schriften ſolche Beobachtungen und Ents 
deckungen zu ſamlen, welche in.der. Landwirth⸗ 
ſchaft, Haushaltung und bey den verſchiede⸗ 
nen Kuͤnſten nuͤtzlich angewendet werden koͤn⸗ 
nen. Jedoch verſprechen ſie auch neue Auf⸗ 
ſaͤtze. Ihre Auswahl ſcheint gut zu ſeyn, 
aber der erſte Theil vom Jahre 1782, das 
Aft, der im Jahre 1783 gedruckt iſt, enthaͤlt 
wenig, was nicht ſchon ſonſt bekant geweſen 
Phyſ. Oekon. Bibl. xlil .z83. V Mare 


322 phyſttaltſh/Getonn Bibi. xii. PR 


wäre. Mai empfeblt den Anbau der Neſ⸗ 
feln und der Zwerg » Maulbeer ; Bäume. 
Won der Nugung des ausgewachlenen Ger 
‚treides, les.bleds_germes; es fey nicht unge: 
fund, aber es läßt fich nicht gut malen, nicht 
gut erhalten, giebt wenig Mehl, läßt fich 
aber durch Darren beflern. Nun fängt auch 
in Frankreich der Gebrauch des Gnpfes zue 
Verbefferung des tandes an. Ein Miffios 
nar ſchlaͤgt vor, nach der Weiſe der Chinefer, 
Waſſernuͤſſe, Trapa natans, anzubanen. 
Man fol fie im Herbfte in Seen oder Bäche 
werfen, die nicht fehr tiefes, aber Flares 
Waſſer Haben. In Lima foll man, fo wie 
viele es in Europa vorgefchlägen haben, die 
Zartoffeln abfochen, trocknen, zerreiben 
und das Mehl viele Jahre aufheben. Der 
Künftler Dagoty hat eine Preſſe erfunden, 
um feidene und baummollene Zeuge zu druk⸗ 
fen. Eine furze Befchreibung Derfelben, ohne 
Zeichnung, fteht S. 213. Ausführlicher ift 
Die Zurichtung der kleinen Wachslichter, wel: 
he ſich felbft entzünden, ©. 298 gelehrt wor⸗ 
den, und zwar von dem Erfinder Ludw. 
Peyla zu Turin. Zudem Phofphorus wirft 
. er in Die gläferne Röhre ein Körnchen Schwer 
fel, und tunkt das Licht in feines Wachsoͤhl. 
Diefes ift befler,als irgend ein weſentliches dehl 
und doch nicht ſe theuer, als Zimt⸗ und Nel⸗ 

ken⸗ 


1. Bibliotheque phufico-.Eonomigue. 323 


ken⸗Oehl. Zu uns fommen diefe Lichter aus 
Sranffurt. Inzwiſchen erfolge die Entzün: 
dung nicht immer fo fhnell, -und das Licht, 
verloͤſcht auch anfänglich: bey der gerinaften 
Bewegung der Luft. ©. 326 eine Vorſchrift 
Tuſch zu machen; nämlic aus Beinfchwarz 
(noir d’yvoire) , welches man mit dem Safte 
dee Suͤßholzes oder kafrißen, fuc de regliffe 
d’Espagne,, treibt, und hernach mit Haus: 
blafen -vermengt. Der. Lafrigenfaft macht, 
daß die Farbe fich leichter wieder in Wafler 
auflöfet, und nicht beym Trocknen Rißen ber 
koͤmt. Um zu verhüten, daß der Ruß einer 
Lampe nicht im Zimmer befchwerlich ‚werde, 
ſoll man einen feuchten Schwamm fo boch 
‘über der Lampe hängen, daß er nicht anbrennen 
Tonne. ©. 379 wird ein Mittel gelehrt, einen 
jungen ſchlechten Wein herlich zu verbeffern, 
‚welches unter Den teutichen Weinhaͤndlern 
befant ſeyn fol. Nämlich man giegt über 
ein halbes Pfund gereinigre Potafche, wozu 
ein Stückchen ungelöfchter Kalt von der 
Größe einer welfhen Nuß gethan ift, Wein⸗ 
geiſt. Eine Stunde nachher filtrirt man diefe 
Auflöfung, und verwahrt fie gleich in einem 
wohl verftopften Glaſe. Hiervon werden zu 
einer Flaſche Wein nur 2, höchftens 15 Tros 
pfen gethan; die Flasche wird darauf umger 
kehrt, um alles u mifchen; bernach aber muß 
ya dev 


324 Phyſitdaliſch -Oekon. Bibl. KIN. 3. 


der Wein bald getrunken werden. Ohne Zweifel 
wird dadurch. die Säure des Weins gebros 
chen und der Zunge unmerflich gemacht, aber 
freylich muß ein folcher Wein bald verbraucht 
werden. 


Im —* Jahrgange wird ausfuͤhrlich 
die Bereitung des Oehls aus Bucheckern ge⸗ 
lehrt. Wenn es gut werden ſoll, duͤrfen die 
Stampfen nicht zu ſchwer ſeyn. Das Oehl 
ſoll nicht leicht ranzicht werden, und, wenn 
es wohl gemacht iſt, dem beften Baumsbi 
nichts nachgeben. Es wird durch das Alter 
beſſer, wodurch es auch die Eigenſchaft ver⸗ 
liehrt, den Kopf einzunehmen oder zu betaͤu⸗ 
ben, wovon der Verf. nichts fagt. Durande 
‚empfiehlt S. 122 das Oehl aus den Samen 
von Onopordum: acanthium , welche Pflans 
zeim Franzoͤſiſchen Pedane heißt. Das Oehl 
iſt mächft dem Leinoͤhl das ſchwerſte; es ge 
rinnt auch. in ftrenger Kälte nur wenig. Die 
Pflanze waͤchſt leicht auch in einem fehlechten 
Boden. - ©, 166 cine neue Maulwurfsfalle. 
©. 180 wird ein mit einer Salzaufloͤſung 
gefülleres Gefäß unter dem Namen le pro- 
 aollie angepriefen, weil es die Witterung 
durch Anſchieſſung der Krnftalle anzeigt. Die 
Bereitung wird, geheim gehalten; aber eg 
a nur eine, Sumpferauflöfung iu ſeyn, 

die 


I. Bibliotheque phufeo- Economique. 325. 


die wir auch ſchon, nach dieſer Anwendung⸗ 
feit einigen Jahren in Teutſchland kennen · 
Die Erfcheinungen find artig, aber nicht zu‘ 
verläßige Vorbedeutungen. ©.-192 ein But⸗ 
terfoß, worin eine, nach Urt eines Trillings, 
mit GStäben ungebene Welle durch eine 
Kurbel herumgetrieben wird. E. 194 
Zeichnung von einem Braukeſſel, worunter 
Steinfoblen gebrant werden. Der Rath 
von Dunferque wolte eine Kirche und einen 
Kirchhof abtragen laffen, und verlangte von 
Der Afademie der. Wiffenfchaften Vorſicht 
wider’ die Davon beforgliche Gefahr. Die 
Akademie rieth an, Die Erde vorher mit flar- 
fem Kalfwaffer zu begieffen und jedesmal 
nur wenig auf einmal wegzunehmen. Auch 
‚die halb verwefeten Leichen ‚folten mit Kalk: 
waſſer ftarf begoffen werden. In Grüfte, 
aus denen gefährliche Dünfte auffteigen koͤn⸗ 
ten, folte ein tragbarer Ofen, worin ein hel⸗ 
des Flammenfeuer unterhalten würde, gefeßt 
werden. Das Abtragen folte im Winter, 
nie in warmer Witterung gefcheben. Die 
Bretter der: Särge folten verbrant werden. 
©. 316 ein guter Unterricht zum Schwimmen 
und Untertauchen; der Verf. nent ih Roger, 
'plongeur de profeſſion. Man foll die Nas 
fenlöcher nicht verftopfen, weil wenig Waſ—⸗ 
ſer eindringt und dieß keine Unbequemlichkeit 
—— 93 macht. 


326 Phyſitaliſch · Beton. Bibl. xim. 3, 


macht. Hingegen das Waſſer, was in 
die Ohren tritt, verhindert eine Zeitlang das 
"Gehör, welches aber wiederfömt, fo bald Das 
Waffen heraus geloffen | ift. Empfindlihe Per: 
fonen können alfo Baumwolle in die Obren 
ftopfen. Defnet man die Augen in einem 
Waſſer, welches Sand bey fich hat, fo ſchmer⸗ 
zen fie, wenn man wieder in die Luft koͤmt; 
aber in reinem Waſſer erfolgt dieß nicht. 
Wer fhwimmen lernen will, foll mit der Ue⸗ 
bung unterzutauchen anfangen. Schwim⸗ 
mer, welche erfaufen, verunglücken gemeinigs 
Jich, weil fie nicht haben. untertauchen Föns 
nen. Nah ©. 358 follman, um eine ei 
ferne Stange in einem Steine zu befeftigen, 
‚das Loch um der Stange mit geihmolzenent 
Schwefel vollgießen, anftat daß man Dazu 
Bley zu brauchen pflegt. Zum Dochte der 
tampen wird Zunderſchwamm vergefchlagen. 
Cazaler, ein Chemift zu Bordeaur, hat den 
Vorfchlag gethan, Fleiſch, welches lange auf: 
gehoben werden foll, in einer Darre auszus 
Dörren, Wenn es ganz hart geworden, foll 
man es in einer dicken Gallerte, die man aus 
Knochen gezogen hat, umfehren und noch eins 
mal in die Darre bringen , wodurch. das 
Fleiſch einen feften Ueberzug erhält. Vor dem 
Gebrauche waͤſcht man es ſtark ah, gießt das 
Waſſer weg, und-focht es bernach wie frifches 
Fleiſch. 


u. Weber die Schaͤdlichk. d. Inſe ekten. 3 27 


Gteifch. Man iſt damit beſchaͤſtigt, dieſes Mit: 
tel im Groſſen anzuwenden. ee 


} 











\ 


II. 


Abhandlung über die Schaͤdlichkeit 
der Inſekten aus des Nitterd von | 
£inne‘ Amoenit. academ. Mit 
Prof. Biwalds Zufäßen. Aus dem, 

Eateiniſchen mit vielen Anmerkungen 

uͤberſetzt von — l von — I Salzburg 
1793, 47 Seiten in 8. 


rt findet man hier eine Weberfegung 
der Abhandlung: Noxa infedtorum, die 
im deitten Theile der Amoen. ©. 335 ftebt. 
Hernach folgen: die Anmerkungen des Dis 
walds aus deffen Seledtis differtationibus ex 
amoenitat, acad. Zulegt hat der Ueberſetzer 
noch viele neue Ergänzungen bengefügt, Die 
feine Kentniß der Entomologie und der das 
von handelnden Schriften beweifen. Er hatbes 
‚merkt, daß. fich die Eiftern auf den Rücken des 
Hornviehes feßen, um die Raupen oder En 
gern aus den Geſchwuͤren zu ziehen, und daß 
folches das Vieh, ungeachtet der Schmerzen, 
geduldig leider. Csrift.allerdings der Mühe 
ih ne 94 werth 


328 Phyſtkaliſch /Oekon. Bibl. XIT. 3. 


werth, die Landleute auf den Schaden; den 
Sufeften anrichten, aufmerkſam zu: mas 
den, und dazu Fan-diefe Ueberfeßung mit den 
vielen gefamieten Beyſpielen dienen. Hin 
und wieder find auch Gegenmittel vorgefchla: 
gen. Der Verf. har fich nicht genant, aber 
ich glaube ihn nennen zu dürfen: Hr. Rarl 
Erenbert von Woll, Ritter, Defterreichir 
fer Landmann zu Zell im Ziller That im 
Erzftift Satjburg, welcher bereits aus des 
Hru. Sueßlis Magazin und andern Auffaͤt⸗ 

zen ruͤhmlich bekant iſt. 








II. 


Almanach des monnoies annde 1784. 
Paris chez Mequignon. 326 Seiten 
in 12. 


Sie Kalender verdient deswegen ange⸗ 
zeigt zu werden, weil “er viel brauchs 
bares für Diejenigen enthält, welche fich mit 
dem Franzoͤſiſchen Münzwefen und der Vers 
gleichung der ausländifchen Münzen beſchaͤf⸗ 
tigen wollen. Außer dem Verzeichniß aller 
jeßigen Miünzbedienten, finder man: bier die 
Preife, wofür.die dazu gefegten Dee 
| nn ehan« 


- %: II Almanach des monnoie. 329 


“ ehangeurs, alles Silber und Gold und alle 


ausländifhe Münzen annehmen follen.: Fer⸗ 
ner folgt eine Nachricht von allen den Kuͤnſt⸗ 
lern, welche die edlen Metalle verarbeiten, 
von ihren Innungen und Geſetzen. ‘Die 
Gold: und Silberarbeiten zu Paris muͤſſen, 
nach einem Befehle von Heinrich I vom Jahre 
1554, das Gold: zu 22 Karat, das Silber 
zu 11 Deniers 12 Grains verarbeiten; jes 
doch wird ihnen bey Gold ein Remedium von 


+ Karat, und bey Silber von 2 Graing ges 


ftatret. Inzwiſchen find ‚einige communau- 
tes d’ orfevres in Franfreich, denen eine ans 
dere Probe vorgefchrieben ift, wie bier ©. 
164 angezeigt ift. In Frankreich find drey 
öffentliche Feinbrennereyen, affınages publics, 
nämlich zu Paris, Lyon und. Trevour; man 
finder hier die feftgefeßten Preife für die Scheis 
dungen. Die Silber » und Goldſchaum⸗Schlaͤ⸗ 
ger müffen, nach einem Geſetze von 1689, 
das Gold zu 2338 Kar. und das Silber zu 
ı1 Den. 18 Grains nehmen, und bey Con⸗ 
fiſeat on und 3000 Livres Strafe feine Bars 
ven verarbeiten, welche nicht vorher probirt - 
und geftempelt find. Die Gröffe der Bläts 
ter ift fchon im Jahr 1586 vorgefchrieben. 
Die Uhrmacher: follen die Uhrgehäufe von 
Gold zu 20% Karat, mit J Karat Remedium, 
and die von Silber zu ıı Den. 12 Grains, 

Y 5 mit 


330 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 3. 


mit 2 Gr. Remedium machen und allesftentz 
peln laffen. Jetzt wird mit Feinem Geräthe 
‚ein. größerer. Betrug getrieben, als mit Dem 
Uhren. Genf und das. Fürftenthbum Neuf⸗ 
chatel liefern goldene Uhren, die. böchftens 
kaum 18 Karat, und fülberne, die faum 10, 
ja, nicht einmal 9 Deniers halten, Gefchichte 
des Franzöfifchen Münzgewichts und Bergleir 
ung deflelben mit den ausländifchen; doch 
iſt dieſe Vergleichung nicht neu, fondern von 
Tillet geliehen. ©. 216 eine furze Erzaͤh⸗ 
lung, wie das Probiren und Gegenprobi; 

zen bey. der Sranzöfifchen Münze -gefchieht: 
©. 220 vom Schlagſchatze, dröit de feigneu- 
riage. ©. 236 eine Tabelle der Preife der 
edien Metalle. bey der Franzoͤſiſchen Münze 
feit 1602 bis mit 1773: ‚Vielleicht wird es 
manchen tefern angenehm feyn, wenn ich Die: 
fen Preis hier anwende, um den Gewinn der 
Münze zu beſtimmen. Die Louis d'or wer⸗ 
den aus einem Golde gepraͤgt, wovon die 
Mark 22 Karat feines Gold enthalten ſoll. 
Weil aber. am Korn ein Remedium von 42° 
Karat: geftattet wird, fo hält eine Marf 
Louis d'or nur213% Karat Gold. Aus einer 
Mark diefes Goldes follen 30 Louis d'or ges 
macht werden, aber nach dem Remedium, 
welches: 12 Grains macht, werden daraus 
3955 Stüf. Diefe machen, da ı,Louis 
F 24 


III. Almanach des monnoies: 331 


24 Livres haͤlt, zuſammen 721 Liv. 17 Sols 
7 Deniers. Nun koſten dem Koͤnige 24 
Karat feines Gold jetzt nach der Tabelle 784 
tiv. 11 ©. 1133$ Den., alfo koften ihm 
die 2123 Karat nur 707 tiv. 6 Den. Da 
nun folche der König zu 721 Liv. 178. 7D. 
ausbringt, ſo gewinnet er daran für die 
Münzfoften 14Liv. 179.1 D., weldes 275 
Prozent beträgt. Wie viel muß alfo Frank⸗ 
reich daran gewinnen, daß wir die abgenußs 
ten Franzöfiihen Goldmünzen in der unges 
heuren Menge annehmen! | 


Das Silber zu den Ecus foll 11 Deniers 
in der Marf haben; aber weil z Den. Res 
medium erlaubt ift, fo hat es nur 107 Den. 
Aus, einer folhen Mark follen nach dem Ge: 
feße 8,25 Ecus werden ; aber das Remedium 
in Schrot ift 36 Grains, Deswegen werden 


% 


* 


aus einer Mark 8233 Ecus, oder da ı Ecus . 


6 kior. ift, überhaupt so L. 3 ©. 10 Den. 
Nan Fofter dem Könige die Marf fein Gil: 
ber 53 tiv. 9 © 2234 Den., alfo foften die 
107 Den. nut 48 tiv. 1S. 5 Den. Zieht 
man diefe von soft. 3 ©. 10 Den. ab, fo 
‚bleiben für die Miünzfoften 28. 26. 5 Den. 
übrig, welches 4% Prozent ausmacht. Die 
2, 4 und Z, Ecusftüce werden nad) eben 
diefem Zuße gefchlagen. Man vergleiche hie: 

mit 


332 Phpyfikalifch : Beton. Bibl. XI. 3. 


mit meine Anleitung zur Technologie ©. 4x6 
und Ricards Handbuch fir Kaufleute IE. 
129. 


In dem angezeigten Almanach find auch 
die mannigfaltigen Aenderungen der Muͤnz— 
- arten oder Geldarten, auch die Umprägungen 
‚erzähle. Mähft dem folgt der Werth der 
ausländifchen Münzen in franzöflfchem Gelde. 
Das Ende macht ein Auszug aus den neues 
ſten Verordnungen, welche fich auf irgend ei, 
ne Weiſe auf das Münzwefen beziehen. Aus 
der beygedruckten Cenſur fiebt man, daß der 
Verfaſſer Diefes Kalenders Des Rotours 
beiſſet. oe 








IV. | | 

Beytrag zur Gefchichte des oftindifchen - 
Brodbanms mit einer ſyſtematiſchen 
Befchreibung deſſelben, aus den Al: 


tern fo wohl als neuern Nachrichten - - 


und Befchreibungen zufammengetra: 
gen von D. Georg Wolfgang Franz 
Panzer. Nürnberg 1783. 3 Bo— 

gen in 8. 
3% Titel ift eine volftändige Anzeige, 
af wozuich nur noch anmerfe, Daß diefe 
Ä Beſchrei⸗ 


% 


V. Georg Sorfter vom Brodbaum. 333 


Beſchreibung ein Stuͤck aus der Houttuynſchen 
Erklaͤrung des Linneiſchen Pflanzenſyſtems 
iſt, deſſen teutſche Ueberſetzung jetzt Hr. D. 
Panzer beſorget. Dieſer hat inzwiſchen auch 
hier die Arbeit des Hollaͤnders ſehr vermehrt 
und verbeſſert, deſſen Zeichnung mit der Bluͤ⸗ 
the, der Frucht und dem Blade auf einem 
halben Bogen beygefuͤgt iſt. Houttuyn hat 
drey Arten aufgefuͤhrt, wovon er die letzte 
Artocarpus rotunda nennet; ſie ſoll eine ku⸗ 
gelfoͤrmige Frucht und ungetheilte Blaͤtter ha⸗ 
ben; aber Hr. D. Panzer vermuthet, daß | 
dieſe Art noch nicht ficher beftime fey. 


u V. 
Georg Forſter vom Brodbaum. 1784 
47 ©. in Quart, 


Sit Nachricht hat Hr. —— vor 
ſeiner Abreiſe aus Caſſel nach gs 
wohin er als Profeflor gerufen worden, doch 
ohne Benennung des Druckorts, herausges 
geben. Sie beſteht aus zween Theilen, deren 
erfterer eine angenehm eingefleidere Verglei⸗ 
hung der füdländifchen Produfte mit dem 
nordländifchen ift. Die Vorzüge der erftern 
ſi nd unzweifelhaft, und wenn man er 

am, 


334 Phyſtkaliſch Oekon Bibl. XI. 3. 


fan, daß alles der Menfchen wegen geſchaf⸗ 
fen ift, fo muß man annehmen, daß diefe urs 
ſppruͤnglich in jene fänder aehören, wo alles 
was fie brauchen, von der Erde ohne Bear: 
beitung, hervorgebracht wird. Hr. F. miacht 
es vwahrfcheinlich, daß der Brodbaum ur⸗ 
- fprünglich in die näher an Aſien gränzgende 
Inſeln zu Haufe gehöre, und nur von Men: 
ſchen weiter oſtwaͤrts verbreitet ſey. Selbſt 
nach Hrn. F. Urtheil fehlt noch eine botaniſche 
— welche alle Abarten umfaßte 
und ihre Abſtuffung genau aus einander ſetzte. 
Er nimt nur erſt zwo beſtimte Arten an, 
nämlich Artocarpus incifus und integrifolius. 
Bon Ddiefen folgt eine forgfältige Beſchrei⸗ 
bung, und dann find auch die vornehmften 
Abarten verzeichnet. Die beyden Kupfertafeln 
gehören zu den beften, wehigftens genaueften 
Seichnungen. ©. 37 3. 9 muß feltener 
ftat häufiger und ©. 40 3. 6 unanfehn: 
liche ftat anſehnliche gelefen werden. 


v1. 


Samuel Nicards Handbuch der Kauf 
leute; — —  überfeßt von Thom. 
Heine... Gadebufch, Profeffor zu 
“ Greifswald. Zweyhter Band. Greifg- 
“wald 1784. 632 Seiten in 4. 


Miete Theil ift nach der Urfchrift: ſchon 
—  Bibliotb. 12 ©.'202 nur furz anges 
zeigt morden, daher einige Zuſaͤtze nicht übers 
flüffig ſeyn werden. Die Einleitung handele 
Yom’Urfprunge: der Maaßen, und enthält 
‚manche gute Anmerfung. Die Bergleihung 
der Maafen wird.auch dadurch mislich, daß 
man an vielen. Orten die Gewohnheit hat, 
beym Meffen eine Feine Zugabe zu erteilen. 
In Spanien wird beym Ausmeffen der Zeu⸗ 
ge: ein Daumenbreit zugegeben , wel⸗ 
ches aufs Ganze wohl andren Prozent gehts 
tan. Auch die vornehmften Veränderungen 
in den Münzen der meiften der tänder find 
kurz bemerkt worden. Aber es ift falfch, daß 
noch jegt die Herzoglich Braunſchweigiſchen 
Münzen nach dem Leipziger Fuß gepraͤgt 
werden. Die Vergleichung der Muͤnzen und 
Maaßen folgen hier, wie bey Erufen, nach 
dem Alphabet der Derter, doch iſt der Artikel 

Amſterdam vorzuͤglich volſtaͤndig ausgearbei⸗ 
— — tet. 


336 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XIII. 3; 


tet. Seit dem Jahre 1761 erlauben die Ger 
neralftaaten den Münzmeiftern alle Arten 
don Geld fuͤr ihre eigene Rechnung zu ſchla⸗ 
gen. Dieſer Erlaubniß bedienten ſie ſich 
1762 und 1765, ald die Materialien in 
ſo niedrigen Preifen ftanden ; daß; fie es; mit 
Vortheil hun konten. Die Münzmeifter der _ 
Republik follen weder Gehalt noch irgend eis 
meh andern Vortheil haben. :als’ den fie ſich 
felbft durch den Handel mit Münzen und Ma: - 
terialien machen koͤnnen. Diefer Handel. bes 
ficht auf der einen Seite im. Verkauf und- in 
der Ausmünzung der neuen Reichsthaler und 
Dukaten, Deren die Kaufleute zum Verſchicken 
nach den nordifchen und. baltifchen Handelg: 
oͤrtern oft benoͤthigt ſind; auf. der- andern 
Seite in Ankaufung alter Reichsthaler und 
Dukaten, die wegen Verminderung des Ge⸗ 
wichts im: Umlaufe nicht mehr brauchbar find. 
Bey diefem Handel nehmen die Münzmeifter 
immer am liebften Gold von 22, 18 und: 17 
Karat, wobey fie wegen des Silbers, das fie 
. Davon fcheiden, mehrern Vortheil finden, als 
wenn ſie Gold von größerer. Feine, als 22 Ka: 
rat anfaufen, dergleichen feifonft in der Bank 
immer haben koͤnnen. Unter dem Artikel 
‚ ‚Kligritten find Nachrichten von Maaßen al: 
‚ler. von, Negern bewohnten $änder gegeben. 
Hr. Prof. Gadebuſch, der. fi ns 
4 eißi⸗ 


VI. Ricards Sandbuch der Kaufi. 2. 337 


fleißige Ueberſetzung ein großes Verdienſt er⸗ 
worben hat, erbiethet ſich in einer Fortfets 
‚zung eine. Samlung von Verordnungen, 
welche die Handlung betreffen, Handlungss, 
verträgen, Dftroyen der Handlungsgefels 
ſchaften, Zolltariffen u. d. g. zu liefern, wenn 
fi genug Käufer dazu angeben werden. Die 
Anzahl der Unterzeichner zu dem andern 
Bande ift ungemein groß, und gereicht der 
teutſchen Kaufmanfchaft zur Ehre. 








VII. 


Hofraths J. C. Schubart oͤkonomiſch⸗ 
kameraliſtiſche Schriften. Dritter 
Theil. Leipzig 1784. 8 Bogen ing. 


Sie: Theil befteht ganz aus ‘Briefen, 
worin fich fein mancherley bequem ans 
Bringen läßt. Aber wenn auch die Schreib: | 
art des Verf., wie er felbft fagt, mauchen 
nicht behaget, fo muß man doch geftehn, Daß 
er beilfame Wahrheiten und Lehren gründlich 
und dreift mittheilet, und daß niemand, wels 
er die Landwirthſchaft und den Staat liebt 
und einzufehn gelernt hat, wie fehr viel jene 
‚zum Beften des leßtern beyirage, dieſe Bo: 
Phyſ. Oekon. Bibl. XII B. 3 St. 3 gen 


\ 


fcheinen. 


338 Phyfitalifch / Beton. Bibl, x. 3. 


gen ohne Nutzen und Vergnügen Iefen wer⸗ 
de. Ich will nur einige hier beruͤhrte Ger 


 genftände nennen. Urfachen, warum der 
Futterbau noch fo wenig verbreitet wird. 


Neuere Benfpiele von defien Nugen und 
von Hinderungen, die ibm durch alte Ges 


"rechtfame und Unfunde der Öutsherren und 
tandesobrigfeiten gemacht werden. Gehe 


viel über die Einrichtung und Nutzung der 
Leipziger Öfonomifchen Gefelfchaft, mit wel⸗ 
cher der Verf. nicht ganz zufrieden if. Er 
wünfcht, daß die Gefelfchaft die genanefte 
Kentniß des Landes und der Gewerbe bears 
beiten niöge, weil ohne diefe Feine große Vers 
befferungen ftat finden Fönnen. Er Bat bier 
ein Kammerreglement über die Triften und 
den. Futterbau. mit feinen "Anmerkungen 
abdrucken laſſen, welche bemweifen, daß die 
SKammerräthe, welche folches veranlaſſet und 
gebilligt haben, weder theoretifche, noch prak⸗ 
tifche Kentniß der Landwirthſchaft zu haben 


00 Vie 


B SI 8 339 
VIII. | 


©. K. Ch. Storr Alpenreife vom Jah⸗ 
re 1781. Erſter Theil, Leipzig 1784. 
29 Bogen in 4. 


De Abſicht des Verfaſſers iſt denen, wel⸗ 

che die Alpen mit Nutzen bereiſen wol: 
Ien, eine Vorbereitung und Anleitung zu lies 
fern, und wer mir den Schriften dieſes ges 
lehrten und fcharffinnigen Naturforſchers ber 
Kant ift, wird hier viele berliche Bemerfuns 
gen und Machrichten erwarten und finden. 
Der Borbericht ſchildert die ganze Alpenkette 
in ihrer völligen Ausdehnung und in allen 
Stuffen und Zweigen. Auch die Lebensart 
der Bewohner und ihre Heerden und Bes 
fchäftigungen find hier ungemein angenehm ge: 
ſchildert. Die ganze Milhnugung ift zwar von 
“vielen noch ausführlicher, aber vielleicht noch 
von feinem fo Funftmäßig befchrieben worden, 
als hier im Vorbericht gefchehen if. Man bat. 
einzelne Beyfpiele, Daß eine Kub bis 36 
Pfunde Milh in einem Tage gegeben hat; 
Doch darf im Durchſchnitt der Milchertrag 
einer Kuh in den ergiebigften Milhländern 
nicht höher, als zu 15 Pfunden angefegt wer: 
den: Zu der befanten Käfeart: Schabzieger, 
Braucht man Trifol. melilotus caerulea und 
32 auch 


340 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI. 3. 


auch Trifol. mel, officinalis; letzterer wohl⸗ 
riechender Steinklee waͤchſt wild, wird aber 
doch auch, wie der blaue Klee, gefüet. Der 
Milchzucker, ein mwahrfcheinlih in Stalien 
erfundenes Produft, wird zuder Zeit, da die 
Mitch nicht. auf Käfe bearbeitet wird, aus 
friſcher Milh, durch Abfochung mit Eyern, 
und nad) der fo bewuͤrkten unvolftändigen 
Scheidung der Milch, duch Abfeigen, Ein: 
kochen und Anfchießen im Kühlen bereitet. 
Er ift daher weit fetter und der Verderbniß 
mehr unterworfen, als der, den Molfen ger 
“ben, die ihrer Butter: und Käferheile forge 
fältiger entledigt find. Von den Cretins rer 
det der Verf. im VBorberichte S. ss, und er 
feßt ihr Hauptübel in eine Blödfinnigfeit, die 
von folhen Graden der Stumpfheit an, wos 
bey der Menfch noch nicht ganz unbrauchbar 
wird, durch zahlreiche Zwifchenftuffen,, bis 
zur äußerften Sintofigfeit reiht. Sie find 
am häufigften ın den Thälern der Mittelals 
pen, we im Sommer die Hiße unmäßig iſt. 
Sie haben feine gefunde Farbe, keine anz 
genehme Bildung und gemeiniglih Krös 
pfe. Der Verfaffer will feßtere, wenig: 
ſtens nicht allein, vom Wafler herleiten. 
Die Gletſcher und übrigen Arten von 
Schnee: und find hier forgfältig 

Be 
Den 


VII, Storr Alpenreife. 1. 341 


Den Anfang der Reife machen die Schwäs 
bifchen Alpen, in deren Bezeichnung ich dem 
. Verf. nicht folgen fan. Haufen, ein Hechin⸗ 
gifches Dorf, treibt einen ftarfen ausgedehn: 
ten Handel mit Enzianmwurzeln. Auf dem 
Wege nah Weflingen ift ein Fafanengarten 
angelegt, in dem man auch Haushühner wild 
werden läßt. Die Wildlinge laffen fich nicht 
fangen, und haben gefchoflen einen eigenen an⸗ 
genehmen Wildpretgefhmaf. In Tullingen 
wird vielSauerflee: Salz gemacht, welches dem 
Thüringifchen vorgezogen wird. . Die Zubes- 
reitung ift hier nicht gemeldet worden. ©. 19 
von Schafhaufen, welche Stadt nur 7000 
Maenſchen haben fol. Einige Nachrichten 
von der herlichen Samlung der feltenften Vers 
fteinerungen, welhe Hr. Ammann befigt, 
- wovon auch Hr, Andreä vieles befant gemacht 
bat. Hr. D. Stocdar, deffen Schrift vom 
Bernſtein allgemein befant ift, meint in 
der Näbe von Schafhaufen Bernftein in weis 
ehem, ja fo gar flüßigem Zuſtande zu finden. 
©. 45 Reife von Schafhaufen nach Bern. 
Mancherley von den öffentlichen Anftalten in 
Bern. S. 67 Verzeihniß der Helverifchen 
Vögel, die dafeldft in Der Samlung des Hrn. 
Sprüngli vorhanden find, Vieles zu näs 
berer Beftimmung des Öoldgeiers. Hr. St. 
macht ein eigenes ae darans; Gyp- 


aẽtus, 


\ 


342 Phyfikalifch Beton. Bibl. XIN. 3. 


setus, roftrum rectum, bafı cera inſtructum, 


ſetis porrectis — barbatum, apice 


auctum unco ſulcato. Caput pennis tectum. 
©. 87 Reife nach Lauterbrunu. Ueberall 
ſind die Abwechſelungen der Steinarten ange⸗ 
merft worden. Die Schreibart iſt angenehm 


‚und erhält den Leſer Feicht in Erwartung. 


Oft ſcheint fie jedoch muͤhſam geſchmuͤckt zu 
ſeyn, ſo daß man manche Periode wiederho⸗ 
len muß, um ſie ganz zu verſtehen. Eine 
kleine Probe der Ausſchmuͤckung ſey S. VIIL: 
„Wenn in den hoͤheren Alpen das Aug an 


„der Felswand ſchwindelt, der ein Staubbach, 


„wie ein aus den Wolken geſchleuderter 
„Stral, entſchluͤpft, reißt es der feierliche 


„Sturz eines Stroms durch eigne Groͤſe 


„dahin., Uber wem auch dieſer Schmuck 


nicht gefaͤlt, der wird durch die Sachen, wels 


he geziert find‘, hinlänglich unterhalten und 


. belehrt. Diefes Buch ift übrigens ſchoͤn auf 


feinem Schreibpapier abgedruckt, und zwar 
fo, daß Reifende die Bogen, welde einen 
Gegenftand befchreiben, ‚einzeln beften und 
bey fich tragen Fönnen. Man fieht aus dem 
Borberichte, daß drey Kupfertäfeln hinzukom⸗ 


men follen, die, wenigftens bey meinem Exem⸗ 


plar, noch fehlen, deren Erflärung aber Ver⸗ 
Fangen erregt. 
IX 





Eee 343 
A 


Patriotiſche Beytrage zur Kentniß und 
Aufnahme des Schwedischen Pom⸗ 
merns von J. D. von Reichenbach, 
Kön, Schwed. Kammerrath. Erftes 
und zweytes Stuͤck. Stralſund 
1784. 18 Bogen in 8. 


He Verf. hat fich enrfchloffen, die Frey⸗ 
beit zu reden und drucken zu laffen, 
‚welche der König beftätigt bat, und welche 
eigentlich Fein König verbiethen folte, dahin 
anzumenden, daß er das Schwedifche Pons 
mern nach feiner gegenwärtigen Befchaffens 
heit, nach feinen Bortheilen und Fehlern, aufs 
richtig befchreibt. Die beyden erften Stücfe 
find Beweife, daß es ihm dazu nicht an Kent: 
niß, nicht an Muth, auch nicht an Vorſicht 
‚fehle. Letztere ift gewiß nöthig, wenn man 
Fehler anzeigen will, ohne Diejenigen zu be; 
leidigen, welche folhe gemacht oder unges 
beſſert gelaffen haben. Das erfte Stücf hans 
Delt von der Volkmenge, das zwente von Der 
Landwirthſchaft; die folgenden. folfen die übriz 
gen Gewerbe, dann die Erziebungsanftalten, 
Polizey, Finanz » und Zuftiz : Verfaflung, 
euch Staatsrecht und Regierungsform abs 
handeln. Dieſer Plan ift fehr groß, aber 
345* der 


344 Phyſtkaliſch⸗ Oekon. Bibi XIII. 3, 


"der Verf. verfpricht nur Verträge, und, daß 
er folche zu ſamlen Gelegenheit haben müffe, 
beweijen die erften Stuͤcke. In allen diefen 
berfcher Doch Befcheidenheit, auch da, wo 
Verbeſſerungen vorgefchlagen werden, und 
eben dadurch wird Zutrauen erhalten. Ohne 
von dem Vortheile zu:reden, den, diefes Uns 
ternehmen dem Lande felbft ftiften fan, till 
ich anmerfen, daß der Ausländer hier Mäns 
gel gefchildert findet, Die, wo nicht alle und wo 
‚ nicht in gleichem Grade, doch auch in den meiften 
übrigen Laͤndern von Zeutichland zum Theil 
bemerkt werden. Was alfo hier über die Urs 
ſachen diefer Mängel und über ihre Verbeſ— 
ferung gefags ift, ift gewiß von fehr ausges 
dehntem Gebrauche. Beſonders beflagt der 
Verf., daß die adliche und vornehimfte bir: 
gerliche Jugend nichts mehr Ternt, als was 
die Väter zu lernen Gelegenheit und Luſt ges 
habt haben; daß die, welche ftudiren, wenig 

"von demjenigen lernen, womit fie eigentlich 
dem Baterlande dienen Finnen; und daß die, 
welche mehr lernen und gute Köpfe find, ges 
meiniglich auf Reifen gehn und dann niche 
wieder in ihr Vaterland zurückfehren, mo 
Familien: Verbindungen die ficherfien und 
fürzeften Wege find. (Alles diefes gilt nun 
freylich von mehr tändern, und ift felbft in 
Pommern nit ohue Ausnabme; wovon ich 

ſichere 


IX. Reichenbach v.Schwed.Pommern. 345 


fihere Beyſpiele fenne; auch redet der Verf. 
Rur von dem, mas berſchend oder gewoͤhnlich 
iſt). Die Volkmenge in Pommern undRüs 
gen iſt nach der Zaͤhlung vom Jahre 1781 
uͤberhaupt 100,549. Von den Jahren 1780 
und 1781 ſind volſtaͤndige Verzeichniſſe aller 
eins und ausgegangenen Waaren, mit Bes 
merfung ihres Werthes, gegeben. worden. 
Die Einfuhr ift im J. 1781 überhaupt ges 
wefen 465,885 Rthlr. und die Ausfuhr 
595,719 Rthlr. Uber die Freude, die ein 
Pommerfcher Patriot über die 129,000 Rthlr. 
haben fönte, welche die Ausfuhr mehr ber 
trägt, vermindert der Verf. faft ganz'wieder, 
durch die WahrfcheinlichFeit, daß, alles genau 
gerechnet, Fein Ueberfhuß möglich ſeyn koͤn⸗ 
ne. Auch die Ausfuhr an Getreide, Wolle 
und dergl. iſt befonders unterſucht wor⸗ 
den. Fabriken, Manufakturen und große 
tandesverbefferungen fehlen gaͤnzlich; dene 
noch fehlt es nicht an Geld, da Kirchen, 
Städte und Gemeinden, welche hinlängliche 
Sicherheit gewähren koͤnnen, genug zu 4 Pro; 
‚zent erhalten koͤnnen. Golte denn eine Res 
gierung nicht Mittel willen, Kapitalien zu 
3 oder 4 Prozent zu nußgen? und Das in eis 
nem Lande, wo noch fo viele heilfame Anftala 
ten fehlen, die doch wahrlich in furzer Zeit 
mehr als 8 Prozent en würden. Im 
5 


Preuſ⸗ 


346 Phyfitalifch Oekon. Bibl. XI. 3. 


Preuſſiſchen werfen die neuen Anbauungen 
ja 8 bis 10 Prozent in wenigen Jahren ab. 
Aber Schweden hat fi noch wenig um Pom⸗ 
mern befünmert, und har ihm gemeiniglich 
alte Männer zu Obern gegeben, die zwar im 
‚ Kriege Verdienfte erhalten, aber in der Ju— 
gend nicht Gelegenheit oder Luft oder Faͤhig⸗ 
Feit gehabt haben, dasjenige zu erlernen, was - 
zum Wohl des ganzen. Staats erforderlich ift. 
Diele Mängel fließen aus der ungerechten 
Leibeigenſchaft, welche auch dort noch aug 
den barbarifchen Zeiten übrig geblieben. ift. 
Hr. von R. fchildert ihre Würfung nach der 
Wahrheit, ungeachtet er felbft Gutsbeſitzer 
iſt, und ſeine Beſchreibung und ſein Urtheil 
uͤber die Wuͤrkungen weichen ganz von dem 
ab, was in Der. Oeconomia forenfi vorgege⸗ 
ben iftz f. Biblioth. XIS. 45 Hr.von Reis 
chenbach thut vortrefliche Vorſchlaͤge zur Auf⸗ 
bebung der Leibeigenfchaft, die vornehntlic) 
Dahin geben, daß foldhe almälig, mit dem 
guten Willen der Gutsbeſitzer, gefchehen 
muͤſſe. Eben fo richtig und lehrreich ift dass 
yenige, was uͤber das fo genante Legen der 
Bauerhöfe geſagt wird; indem folche aufges 
hoben und zu einer einzigen Pachtung zufams 
mengezogen werden. Es ift Schade, daß 
der Hr. Verf. nicht umftändlich befchrieben 
bat, wie Diefe leidige Veränderung dort-ges 
ed, ‚macht 


; \ 
1X.Reichenbach v.Schwed.Pommern. 347 


macht wird; hiebey fcheint er nicht genug an 
ausländifche Lefer gedacht zu haben. Daß 
Durch folche gewaltfame Vermehrung großer 
Höfe die Volkmenge und Einnahme des tanz 
desherrn abnehmen muͤſſe, weis jedweder, 
der auch nur das A. B. C. der Cameralwifs 
ſenſchaft erlernt hat. 


Das zweyte Stuͤck iſt ganz der Landwirth⸗ 

ſchaft gewidmet, und hier zeigt ſich der Verf. 
mehr als Lehrer, der durch Schaden und Er⸗ 
fahrung, ohne gelehrte Vorbereitung, und 
ohne große Bekantſchaft mit den Huͤlfswiſſen⸗ 
fehaften, Meifter geworden if. Inzwiſchen 
- gehört er nicht zu denen, Die unter folchen 
. Umftänden auch andern eine bequemere und 
gruͤndlichere Erlernung der Landwirthfchaft 
abzurathen pflegen; vielmehr ermuntert er 
dazu durch die Klage über die gemeine Sitte, 
nichts mehr als Rechtsgelahrtheit zu erlernen. 
Er führe ſelbſt, z. B. ©. 26 und 68 Bey⸗ 
fpiele an, mie nüßlth, oder vielmehr wie 
nothwendig eine gelehrte Vorbereitung zue 
\ volftändigen und gründlichen Kentniß der Ges 
werbe fey: Die Pommerfche tandwirthfchaft 
ift hier mit dev Holfteinifchen und Meklenbur⸗ 
- gifchen verglichen, und dann iſt gezeigt wors 
den, daß letztere dort nicht anwendbar fer. 
©. 38 die Einrichtung der Holländereyen, 
ui wobey 


348 Phpfikalifeh: Dekon. Bibl. KIN. 3. 


woben dort eine Kuhhöchftens 7 Thle. Pacht 
giebt. Schlechter Zuftand der Schäfereyen; 
üble Behandlung der Waldungen, die man, 
bey dem jeßigen hoben Preife des Holzes, 
viel zu fehr angreift. Der. Landmann fäct 
gemeiniglich zu fpät. Fifchteiche feblen,, und 
‚Die wilde Fifcherey nimt ab, meil man. die 
Brutfiſche nicht ſchont, fondern damit fo gar 
an einigen Orten die Schweine futtert. Der 
Anhang des zweyten Stücks enthält Auszüge 
aus einigen befanten Büchern; z. B. 
. von Zubereitung des Heues; vermuthlich 
weil der Ponmerfche Landmann nicht zu lefen 
gewohnt if. Man vergleiche was ©. 24 
gefagt ift, und erlaube mir die Anmerkung, 
Daß die Lrfache, warum Landleute fo wenig 
aus Büchern lernen koͤnnen, nicht immer in 
den Büchern, fondern in der Unkunde der $es 
fer lieg. So wird der unftudirte, der Feine 
Vorbereitung erbalten und Feine Hülfswif: 
fenfehaften erlernt hat, nicht das Corpus jür 
ris und den Hippofrates zu nußen verfiehen, 
wenn auch beyde teurfch zu Iefen wären. Die 
meiften quten und gründlichen Schriftfteller 
feßen vorbereitete fefer voraus, welche den 
Unterricht nach ihren Umftänden abzuändern 
und anzumenden wiflen. Wer den Gebrauch 
Des Mergels lehrt, frgt voraus, daß der ke 
fer Thon, Kalk und Mergel zu unterfcheiden 
ges 


IX. Reichenbach v.Schwed.Pommern. 349 


gelernt habe, alfo Mineralogie verfiche. So 
macht es auch jeder Schrififteller "unter den 
Aerzten und Juriſten, und wer möchte wohl 
algemein leugnen, Daß man etwas nüßliches 
aus Haller, Boerhave, Morgagni und ane 
dern lernen koͤnne, weil fie der ungelehrte 
Duackfalber nicht verfteht! Man zeige dem 
Publico, wie nöthig es fey, Die zur Land⸗ 
wirthſchaft erfoderlichen Wiffenfchaften zw 
ftudiren, um anderer Unterricht aus Büchern 
nußen zu fönnen , und um fähig zu feyn, die 
Vorſchriften nach den Umftänden anzumens 
den. Uber wahr bleibt es, Daß über die 
Landwirthſchaft faft eben fo viel elendes Zeug, 
als über die Theologie gefihrieben wird, weil 
die Leute glauben, man Fönne über diefe Ger 
genftände ohne Vorbereitung, ohne fie fu: 
dirt zu haben, fchreiben und lehren. So 
lange das Publicum in diefem Wahn erhal 
ten wird, werden auch die Univerfitäten niche 
- fo viel Nußen fchaffen fönnen, als man wohl 
nach ihrem jeßigen Zuftande und nach den 
Bedürfniflen des Staats fodern koͤnte. 


Ariftides fagt: Debent artes omnes du- 
plicem habere vfum, fic vt alter eius fit, qui 
eas tradtet; alter illius, qui ipfis vtatur. Si 

quis igitur opus negligat fuum , fubit culpam, 
quoniarı is, qui vti vellet, non potefl. Sin 


ille 


350 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XII. 3. 


ille quidem officio ſuo diligenter fatisfacit, 
alii vero defunt; non ille culpandus eft, fed 
ii, qui non vtuntur. Ich habe mir die Frey⸗ 
‚ beit genommen, diefe Anmerfung einzufchal- 
ten, weil man mit Recht wuͤnſchen und hof: 
fen fan, daß fo einfichtsvolle, unpartenifche 
und wahre Patrioten, unter denen Herr 
Kammerrach einen Vorrang hat, durch ihe 
Urtheil und ihren Rath auch zu Ddiefer Ver: 
beflerung fehr viel beytragen werden. — 
Möchten twir Doch die SE Diefer Bey: 
träge bald erhalten! 


J 


X.. 


Wunder der feuerfpeyenden Berge in 
Briefen an eine Frau. Für Damen 
und Liebhaber der Natur von Fried» 
rich Knoll. Erfurt 1784. 310 Sei⸗ 
ten in 8. 


get Derfaffer fagt in der Vorrede: Um 
die mancherley Romanen und Schnas 
kenwerke, die jeßt fo häufig gelefen werden, 
ein wenig zu verdrängen, würde es heilſam 
feyn, wenn man mehr als bisher gefchehen iſt, 
fih Mühe geben wolte, Tebrreiche und uns 
serhaltende Materien aus dem Reiche der Dias 
tur, 


* 


X. Rnoll von feuerſpeyenden Bergen. 351 


tur, in einem muntern Tone — 
damit die Herren und Damen durch das an⸗ 
mutige Gewand gereizt wuͤrden, die darin 
eingekleideten nuͤtzlichen Wahrheiten genauer 
kennen zu lernen, und ſich auf eine nutzbrin⸗ 
gende Weife zu befchäftigen. In Diefer Abs 
ſicht bat er felbft auf diefe Weife Die Kent: 
niß der Vulkane in Briefen abgehandelt, fo 
daß er nicht allein die verfchiedenen Erfcheis 
nungen, fo malerifch als ihm möglich gemes 
. fen ift, erzähle, fondern auch ihre Urſachen 
recht deutlich zu erflären gefucht bat. Die 
Briefe find fo abgefaßt, als ob fie ein Ehe⸗ 
mann, der, ich brauche Die Worte des Vers 
faffers, nur erft eine Monatheftift feinen . 
füßen Eheſtandspfruͤnde genoſſen und nach 
Meapel zu reifen gezwungen worden, an feine 
Frau, die er Naives Weibchen nennet, 
fchriebe. Ob der angebrachte Wiß und 
Scherz von der Feinheit, die jetzt Mode ift, 
fey, und ob der Verf. nicht vielleicht gemwons 
nen hätte, wenn er nicht feine Frau, ſondern 
vielmehr ein Terndegieriges Mädgen oder 
wenigfteng eine junge fremde Dame zur Cor: 
tefpondentinn gewählt hätte, mögen andere 
beurtheilen. Fontenelle und Plüce haben 
vielleicht nicht deswegen allein, weil fie Geiſt⸗ 
liche waren, die Rolle eines Eicifbeo gewählt. 
Der Verf. bat Übrigens gut Daran a 
u daß 


352 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XI. 3. 


daß er in den untergefeßten Anmerkungen 
die Bücher, welche er gebraucht hat, ange: 
führt hat, wo denn auch manche Mebendinge 
erklärt find, deren Kentniß man von Damen 
zu erwarten nicht Recht hat. 





xl. 


Joh. Simon Kernerd, Lehrers der 
Gewähsfunde zu Stuttgart, Be: 
fchreibung und Abbildung der Bäume 
und Gefträuche, welche in dem Hers 
zogthum MWirtemberg wild wachſen. 
Erftes Heft. Stuttgart 1783, 
Grosquart. | 


Nie Gefchicklichfeit des Werfaflers in 

— botanifhen Zeichnungen, im Radiren, 

"Stehen und Ausmahlen wird vielen, Leſern 
bereits aus dem Biblioth. XII ©. 359 an: 

gezeigten Werfe ruͤhmlich befant feyn. Bon 

Demfelben find nun ſchon fünf Hefte heraus 

und das fechfte ift jeßt unter der Preffe. Das 

neue Werk, welches ich jeßt anzuzeigen habe, 

iſt demjenigen im Plane und in der Ausfuͤh— 

- zung fehr ähnlich, wovon oben ©. 17 Nach: 
ziche gegeben if. In der Schönheit des 
Sltichs 


XI. Rerners Abbildung d. Bäume ıc. 353 | 


Stichs und der Mahlerey fcheint es ihm ganz 
gleich zu feyn. Hr. Kerner wird aber die 
Zeichnungen nicht fofehr zahlreich machen, 
alfo. ein wohlfeileres Buch liefern, welches 
gleichwohl zur Kentniß der Bäume und 
Straͤucher hintänglich feyn wird. Der Tert 
iſt nur eine ganz kurze Befchreibung der Ars 
ten und Erflärung der Tafeln. Die Zeich: 
"nungen find nicht aus’ dem SDelbafifchen 
Werke erborgt, fondern neu; und Hr. K. 
bat auch bey dem Reichtum an Pflanzen, 
welchen der gräfliche kandfiß von Hohenheim, 
Durch die hohe Unterftüßung des durchl. Her: 
3098, deffen Vorſorge fich über alle nüßliche 
Wiffenfchaften verbreitet, Gelegenheit, nach 
der Natur zu arbeiten. Da er zugleich fehr gute 
Botanifche Kentniß befigt, fo Fan man viel 
von ihm hoffen, und man.bat Urfache, ibm eine 
folche tage zu wünfchen, in welcher er mit Mur 
Be feine Gefchicflichkeit zum Beften der Wif: 
fenfchaft verwenden koͤnne. Die Tafeln ent: 
halten fo viele Zeichnungen, als nur bequem 
darauf Raum haben. Bon jeder Art find 
Die Blüthen und die übrigen Theile, welche 
die Kenzeichen ausmachen, befonders abgebil: 
det. Ebenfals find auch die Keime oder jun: 
gen Pflanzen, fo wie fie aufgehen, vorgeitellet, 
welches gewiß fehr nußbar iſt. Zuleßt follen 
auch die vornehmften, das ift wohl, die ſchaͤd⸗ 

Phyf. Oekon. Bibl. XIITD. 3 St. Aa Aid: 


354 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XIII. 3. 


fichften Inſekten, welche fich auf jeder Baum: 
art aufhalten, abgebildet werden. Das ganze 
Werk foll aus 12 Heften beftehen, wovon das 
erfte die Nadelhoͤlzer enthält, die zehn folgen: 
den aber die Laubarten enthalten follen;: und 
das zwölfte Heft ift den Inſekten gewidmet. 
Das erfte Heft hat fünf Bogen Tert und 7 
Tafeln. Man Fan, fo lange als noch das Werf 
in Arbeit ift, für jedes Heft 2. Gulden vors 
ausbezablen. Da der Plan nicht zu fehr auss 
gedehnt ift, und da man den Fleiß des Verf. 
Fennet, fo fan man hoffen, daß die Ausgabe 
gefchwinder feyn werde, als bey dem ſchoͤnen 
Delbafifchen Werfe, wobey den Käufern faft 
alle Geduld vergeht. Der Wunſch möchte 
jedoch nicht ungerecht feyn, daß. Hr. K. etwas 
mehr Fleiß auf die Echreibart des Tertes 
wenden moͤchte. Die bisher abgebildeten 
Bäume find folgende: Tab, 1 Pinus picea 
oder die Tanne, mo jedoch das abgeftumpfte 

und ausgefchnittene Ende der Nadeln fents 
Mher feyn fönte. Tab. 2 P. abies oder die 
Fichte. Tab. 3 P. filveflris, die Kiefer; eine 
vorzüglich genaue Zeichnung. Tab.6 Fig. 2 
Krumholzbaum, der auf dem Kniebiß auf 
dem Schwarzwald vorfömt. Die Zapfen fcheis 
nen an dieſem Baume etwas länglicht zu feyn, 
‚und daran auch die Warzen größer, als bey 
der Kiefer. Auch find die Zapfen meiftens 

a ſtiel⸗ 


* 


ZI. Weigel Befchichte der Luftarten. 355 


ftiellos,  fesfiles, und eben hierin fcheint 
der vornehmſte LUnterfihied zwifchen der ges 
meinen Kiefer zu feyn. Im Würtembergis 
fchen wird fie tegforche, und in Bayern Lak⸗ 
Holz genant. Auf eben diefer ſechſten Tafel 
Gig. 3 ift Pinus maritima abgebildet, welche 
drey Nadeln aus einer gemeinfchaftlichen 
Scheide bat. Diefe Art foU bey: Urach, auf 
dem Bopfer und Kniebiß fehr fparfam feym 
Zab.4 ©. 18 P. larıx oder Lerche, die im 
Herzogthum noch ſehr ſelten iſt. Tab $ 
Taxus. Tab. 6 Fig. 1 S. 26 (wo: jedo ch 
Die Tafel unrichtig angefuͤhrt iſt) "Seven: 
baum, Juniperus ſabina. Tab. 7 Wachol⸗ 
der, zu deſſen genauer Beſchreibung viele Bm 
Beicpmungen gebören. 





XII. 

Veyträge ı zur Geſchihte der. — 
in Auszuͤgen als ein Nachtrag zu dem 
hiſtoriſchen Begriffe elaſtiſcher Aus— 
flüffe in Hrn. Lavoiſier phyſikaliſch⸗ 
‚chemifchen Schriften. Von C. 

Weigel. Erſter Theil. ‚Greifswald 

‚2784. 618 Seiten in 8. r 

N; Lavoiſier hat ſchon in dem oben S. 66 an⸗ 


ee DSH gemacht, die 
ältern 


356 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI. 3. 


‚ ‚ältern oder erſten Bemerfungen von den ver: 
fchiedenen tuftartenzu famlen. Diefen Borfag 
führtbier Hr, Weigel weiter aus,dergeftalt, dag 
er ans den von dem Franzofen überganges 
nen Büchern und Abhandlungen volftändige, 
aber furzaefaßte Auszüge liefert, und zwar in 
chronologiſcher Ordnung. Er fagt felbft, daß 
dieß noch ‚feine eigentliche Gefchichte der Luft⸗ 
arten abgeben könne; aber berliche Beytraͤge 
dazu find doch diefe Auszüge gewiß, und da 
die Schriften über diefe Entdeckungen fich vers 
muthlich Bald eben- fo fehr, als die über die 
Eleftricität vermehren, werden, ‘fo verdient 
dieß Unternehmen gewiß vielen Danf. Mans 
she Schriften. find auch. bereits felten, und 
werden bald noch feltener werden, Zumeilen 
bat Hr. W. die mangelhaften oder irrigen 
Vorſtellungen, welche fid) die erften Beobach⸗ 
zer von mancher Erfcheinung gemacht haben, 
in Anmerfungen ergänzet oder: verbeflert, und 
ssielleicht werden manche Leſer wünfchen, daß 
Dieß noch öfterer gefchehen wäre. Gleich. ans 
fangs findet man des Franzofen Reys Ber: 
fuche. Die Vermuthung, dag die Seeluft 
Die natürlichfte und gefundefte zum Arhmen 
ſeehn muͤſſe, welche in neuern Zeiten beftätigt 
ift, bat Bigot de Morogues zuerft gehabt. 
Er gründete fie darauf, daß das: Wafler Öle 
{chwefelichten und mineraliſchen Ausduͤnſtun⸗ 
ge, 


XIII. Zeyffer Flora Halen Sa 357 


gen, welche die fchädlichften find, einfauge. 
Aus diefer Urfache wären die Bewohner der 
Inſeln gefunder und würden älterer. Cine 
wichtige Folge hieraus ift, daß die Kranfheis 
ten, welche die Befagung der Schiffe auf 
weiten Reifen angreifen, von. den fhädlichen 
Dunftfreife des Schiffes ſelbſt berrühren 
müffen. — Diefe bier gelieferten Auszüge ger 
ben bis auf das Jahr 1772. 





XI. 


Frider. Wilh. a Leyffer Flora Halenfis 
exhibens plantas circa Halam Sa- 
licam crefcentes fecundum fyfte- 
ma fexuale Linneanum diftributas. 
Editio altera aucta & reformara. 
Halae Salicae 1783. ı Alphab. in 8. 


ie erfte Ausgabe ift alfen Liebhabern der 
Botanik bekant. Dieſe andere haͤt keine 
wefentliche Veränderungen erhalten, wohl 
aber Zufäße, indem wenigftens 160 neue Ars 
ten eingetragen find. “Ben den Mofen bat 
Hr. Kriegsrath dieEintheilung des H. Hed⸗ 
wigs angenommen. Am Ende ift ein botaniz 
fher. Kalender angehenfet, worin nicht nur 
die in jedem Monate blühenden Pflanzen, fon: 
a3 dern 


358 Dhyfitalifch : Beton. Bibl. XI. 3. 


dern auch die Derter, wo folhe um. Halle 
wachien, angemerkt find.. Die alfo um Halle 
Pflanzen famlen wollen, Eönnen aus diefem 
Verzeichniſſe erfeben, mas für Arten fie an 
jedem Orte in jedem Monate zu erwarten has 
ben. Die tentichen Namen vermiffee man 
bier, welche Doch ebenfals zu einiger Erleich— 
terung dienen fönıren. Hin und wieder find 
einige Arten genauer, als im Linneifchen 
Syſteme beftimt worden. Am Ende findet 
man eine feine Zeichnung von Leyflera gna- 
phalodes, rait der Ueberſchrift: Vnicum prae- 
mium, fed immortale, 








XIV, 
Moyen propof® pour perfe£tionner 
promptement dans le’royaume la 
‚ meunerie & la boulangerie.e Lu 
au comite de la boulangerie, le 24 
Janvier 1783, par M. Parmentier. 
Paris 1783. 94 ©eiten in 12. 


(Sonde repetita! Der alte gefchwäßige 
Parmentier hat hier wiederum aufges 


wärmt, was er ſchon oft denLeſern vorgefegt hat. 
Inzwiſchen zeige ich dieſe Bogen deswegen 
an, weil ſi ſie eine ſtarke Empfehlung des Mehl⸗ 

han⸗ 


.. XIV Parmentier fur la boulangerie. 359 | 


handels enthalten, den er ftat des Getreide: 
handels einzuführen wünfht, und darin hat 
er wohlnicht Unrecht. Man würde alsdann 
‚mehr Mehl aus dem Getreide, auch befferes 
zu erhalten füchen. Das Publifum würde 
mit den Kenzeichen des auten Mehls befan: 
ter werden, und eben deswegen ein befferes 
Brod erhalten. Die Meblhändler würden 
auch den BerrügeregenderMüller auszumeichen 
lernen. Beym DVerfenden würde das Mehl 
nicht fo viel von der Mäffe leiden, als das 
Getreide, weil das Waffer felten einen gan: 
zen Mehlſack durchzudringen vermag. Das 
nas gewordene Mehl mache eine Rinde, wels 
ce nad dem Abtrocknen das innere Mehl 
befchüger. Die Verfälfhungen mit Kreite, 
Gyps u.d. würden bald entdeckt. werden, weg: 
wegen fie auch noch" niemand in Paris ge: 
wagt hätte, wo doch der Mehlhandel, zum 
unleugbaren Bortheile des Publikums, nun 
‚ ganz üblich fey. Die Banmühlen, weiche frey⸗ 
"ich den Mehlhandel als eine Schmälerung 
ihrer Einnahme hindern würden, folten bil: 
fig ganz abgefchaft werden. Sie liefern ohne; 
bin das fchlechtefte Mehl und fpielen die mei— 
ſten Betruͤgereyen. 





Aa 4 XV. 


360 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl. KIT. 3. 
| xv. 


Chriſtian Friedr. Habel, Naſſau⸗-U⸗ 
ſingiſchen Hofkammerraths, Beytraͤge 
zur Naturgeſchichte und Oekonomie 
der. Naſſauiſchen Länder. Deſſau 
1784. Fünf Bogen in g8. | 


He Habel iſt den Mineralogen und Came⸗ 
raliſten ſchon ſo ruͤhmlich bekant, daß 
ſie gewiß auch in dieſen Bogen viel lehrrei⸗ 
ches erwarten werden; zumal da die Laͤnder, 
von denen ſie handeln, noch wenig beſchrie⸗ 
ben find. Zuerſt iſt bier die Gegend um 
Weilburg mineralogifh unterfucht worden. 
Traß ift dore häufig, auch fehlen nicht andere 
Spuhren von Vulkanen. Es findet fih auch 
ein vulfanifcher Eifenftein-von ſchwarzer Far⸗ 
be und fchlacfenartigem Anfehn, der oft eine 
buckliche Oberfläche, wie der Glasfopf, Doch 
ohne Strahlen, hat und ein fchwarzes Pulver 
giebt. Er ift von den zellenförmigen Glass 
Fopfe des Wallerius 258, 8 ganz verfchieden, 
und hat neben fih immer Traß und Bafalt. 
Vorzüglich merkwürdig ift die Nachricht ©. 
10 von dem brennenden Berge bey Durweir . 
fer, nicht meit von der Stadt Saarbruͤck, mo 
Kohlenwerfe find. Das Feuer foll fehon vor 
120 Jahren angegangen ſeyn; es lodert one 

Flam⸗ 


XV. Sabel Naturgeſch. von Naſſau. 361 


Flamme fort. Doc) verzehrt es nicht fo viele ' 
Kohlen, alsman wohl vermuthen folte. Jetzt 
leiftet es fo gar Dadurch feinen geringen Nut⸗ 
zen, daß es den Mlaunfchiefer zum Auslaus 
gen gefchickt macht; ja man hat fo gar vers 
fucht, Feuer auf andern Werfen vorfeglich 
anzulegen. Zumeilen verbrennet der Schier 
fer zu einer ſchwarzen löcherigen Schlacke, 
oder zu einer Art des ſchwarzen Bimſteins 
und Traſſes, fo wie er bey Laubach und Grüns 
berg im Heßifchen gefunden wird. Deswegen ift 
die Anmerkung fehr richtig, daß nicht alle Laven 
durch wuͤrkliche gewaltfame Ausbrüche eines 
Vulkans entftanden find. Es ift merkwürdig, 
daß Zeolith bey den alten Bulfanen in Teutſch⸗ 
land felten ift, da er Doch auf den Farder Ins 
feln und an andern Orten häufig neben ih⸗ 
nen gefunden wird, Man Fönte bey Dut: 
weiler jährlich mehr als 300 Zentner Alaun 
machen, aber jeßt werden noch nicht einmal 
150 Zentner gemacht, wovon hier die Urfas 
che verfchwiegen ift. Vemuthlich fehlt Abſatz. 
Der Preis iſt für ein Zentner 84 bis 9 Gul⸗ 
den, Die fämtlichen Arbeitskoften fommen 
auf sz —— 


S. 38 Berichtigungen und Erläuteruns 
gen zu Ferbers Nachrichten von den minera: 
logiſchen Gegenden der Naſſauiſchen Lande, 
Yası ders 


362  Phyfikalifh:&ekon. Bibl. XIU, 5, 


dergleichen von dem: Verfaffer auch fchon in 
Rlipfteins mineralogifehen Briefen gelie: 
fert find, Zu Mehlbach im Nallau: Weil: 
burgiſchen hat Hr. Geh. Rarh Weiz von 
Eichen eine Grube gebauet, wo reihe Gil: 
bererze gebrochen haben. ’ Nachdem diefe zu 
mangeln angefangen, bauet er nur noch die 
nahe gelegene kanghecfer Grube. Von den 
Dueckfilbergruben bey Mörsfeld, wovon H. 
Ferber die Nachrichten durch den H. Berg: 
vermwalter Rineufel erhalten hat. Die Menge 
Bergoͤhl, Gagat und Erdpich, welche dort 
vorkoͤmt, ift befonders merfwirdig. S. 56 
von dem im Dberamte Ufingen wieder aufs 
- genommenen Altweilnauer Bergwerft. Ein 
ganz fremdartiger Aufſatz ift der Ießte von der 
Bereitung der Juͤdiſchen Ofter:Fladen. — 
Hoffentlich werden diefe Beytraͤge fortgefegt 
werden. 


XVI. 





363 


XVI. 


Thomas Philipp von der Hagen, 
Praͤſidenten des Ober-Conſiſtorii 
u. ſ. m Beſchreibung der Stadt 
Freyenwalde, des dafigen Gejund: 
brunnens und Alaunmerfs. Aus Ir: 
kunden und glaubhaften Nachrichten 

 zufammengetragen. Berlin 1784. 
124 Seiten in Grosquart. 


Hirt Befchreibung, welche durch den Auf⸗ 
- enthalt des Hrn. Verfaſſers bey dem 
Gefundbrunnen veranlaffet ift, enthält viele 
artige Machrichten auch für Ausländer, ins 
dem die dortige Gegenden viele merfwürdige 
Gegenftände haben, Die Stadt liegt im 
Dber : Barnimfchen Kreife,, und deswegen ift 
bier deffen ausführliche Befchreibung voraus⸗ 


gefickt. Sie enthält Nachrichten von den - 


Städten, und andern Dertern deflelben, von 
der DBolfmenge, den Gewerben u. f. m. 
Es find dort einige Brüche urbar gemacht 
and mit Dörfern befeßt worden, Deren Zus 
ftand hier erzählt ift. Die Bauren habenihre 
Stellen als Erbzins: Güter, geben für den 
Morgen jähbrlib 16 gr. bis ı thlr. 8 gr. 
Sie müffen zur Erhaltung der Oder : Dämme 
nad Verhaͤltniß ihrer Befigungen nn. 
ind 


364 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XI. 5. 


find aber übrigens von allentandesabgaben und 
Dienften völlig frey; wie fie denn.auch für fich, 
ihre Kınder und Kindesfinder für alle Wer: 
bung und Unlegung des Cantong gefichert find. 
©. 9 find die Feuerftellen und Menfchen zus 
ſammen ‚gezählt. Don merfwürdigen alten 
Familien find aus ungedruckten Quellen viele . 
Machrichten gegeben; z. B. von der ausgeftors 
benen Familie derer von Uchtenhagen, die 
einige hundert Fahre Eigenthuͤmer von Freys 
enwalde gemefen iſt. Von vielen Familien 
find fo gar die Wapen in Kupfer: geftochen. 
Die Stadt Freyenwalde hat mit den Juden, 
Die 187 Perfonen ausmachen, 1863 Mens 
ſchen. Die jährlichen Abgaben der Bürger; 
fhaft find ©. 38 gemeldet. Gefchichte des 
Gefundbrunnens, die vom Jahre 1633 ans 
fängt. Gehalt des Brunnens, Brunnens 
ordnung u. d. | 
gehrreicher für uns ift die Nachricht von 
dem Alaunwerk, welches den erften Unterneh: 
mern ungeheure Koften, Schaden und Pro: 
zeffe veranlaffet hat. Diefe haben anfänglich 
dort Erze geſucht, auch einen Müplfteinbruch 
geöfnee. Endlich fchenften die Unternehmer 
oder ihre Erben ihre Foftbaren Rechte dem 
Potsdamſchen Waifenhaufe, welches nun 
mit Vortheil Alaun und grünen Vitriol fies 
a den, 


xVI. Sagen Befchr. v. Sreyenwalde. 365 - 


den läßt. Jetzt werden ungefähr 5 bis sooo 
Zentner Alaun jährlich verfertigt, und vom 
1775 bis 1780 find im Ducdhfchnitt jährlich 
53934 Zentner gemacht worden. Er wird 
an die Factoreyen in Berlin, Stettin, Bresz 
lau, Magdeburg, Colberg und Königsberg 
 abgefandt, und der Berfauf durch den Haupts 
factor beforgt. Da der Zentner zu 9 thlr. 
verfauft wird, und die Koften für-einen Zent⸗ 
ner ungefähr s thle. 8 gr. betragen, fo bleibe 
der jährliche Vortheil einige 20,000 Rthlr. 
Der Vitriol iſt fehr alaunhaltig; der Zentz 
ner wird zu 2 thlr. 12 gr. verfauft, aber wig 
viel jährlich gefotten wird, Das ift nicht anges 
merft worden. Die Unterfuchung der Alaun⸗ 
Erde und der Mlaun:Lauge ift von dem ges 
ſchickten Apotheker Claproth angeftellet und 
beſchrieben worden, und enthaͤlt manche lehr⸗ 
reiche Bemerkung und Anleitung. Die mei⸗ 
ſte Verwunderung erregt mir die Verſiche— 
rung, daß der Freyenwalder Alaun in allen 
chemiſchen Proben ſich eiſenfrey und rein er⸗ 
weiſet. Die Zurichtung des Alauns iſt hier 
auch beſchrieben, doch koͤnte man noch eine 
genaue Anzeige der Mittel wuͤnſchen, wo 
durch dieſe geruͤhmte Reinigung eigentlich er⸗ 
halten wird. Der Anhang enthaͤlt Urkunden 
aus dem ısten Jahrhunderte. Eine nicht 
geringe Zierde machen die ſieben großen Char⸗ 

ten 


366 Phyſtaliſch- Oekon. Bibl. xii. 3. 


ten aus: 1. Grundriß der Stadt. 2. Plan 
der ganzen Gegend. 3. Profpect Derfelben. 
4. Plan von dem Gefundbrnunien, mit ‘Ber 
merfung der Hügel, Waldungen u. f. m. 
$. Profpeet der nächften ‚Gegend um dem 
Brunnen. 6. Grundriß der Brunnen: Ge: 
bäude. 7. Die Gegend um dem Alaun: . 
Werke. 8. Abbildung einiger WBapen.. So 
nuͤtzlich haben noch wohl wenige Cavaliere 
ihren Aufenthalt bey einem Gefundbrunnen 
für die Wiffenfchaften angewendet. . Wenige 
möchten auch dazu gefchickt ſeyn, fals es ibs 
nen Sn ihre erlaubte. 





XVII. 


Anfangsgruͤnde der oͤkonomiſchen und 
techniſchen Chymie von Georg U 
dolph Sufow, Pfalz-Zweybruͤcki— 
ſchem Hofrath. Leipzig 1784. Faſt 

‚ 2 Alphabet in Grosoctav. 


Diee Buch gehoͤrt gewiß zu denen 
chemiſchen Anleitungen, welche ſich 
durch Gruͤndlichkeit, Ordnung und Bol: 
ſtaͤndigkeit vor den uͤbrigen auszeichnen. Die 
Ordnung iſt eben diejenige, welche Erxleben 
ehemals gewaͤhlt hat. Der erſte Theil iſt die 

theos 


XVI. Suckow Chemie. ; 367 


theoretifche Chemie, welche die verfchiedenen 
Hülfsmittel zur Zerlegung der Körper lehrt; 
der andere Theil aber ift die angemendete 
Chemie oder die Zerlegung der vegetabilifchen, 
animaliſchen and minerafifchen Körper. Ue— 
berali ift vornehmlich Nückficht‘ auf die Ges 
genftände der Landwirthſchaft und der Techno: 
logie genommen, anftat daß die gewöhnlich: 
ſten Bücher fich vornehmlich auf die Aporhes - 
fer: Waaren beziehen. ’ ‘Der - bier -ertheilte 
Unterricht ift zwar ſehr abgefürzt, welches wer 
gen der zahlreichen Menge der Gegenftände 
allerdings noͤthig war, dennod) enthält er das 
wichtigfte und: nicht felten Anmerkungen, Die 
auch den Kennern lieb feyn müflen. Zu eis _ 
ner nicht. geringen Empfehlung dient auch die 
Anführung einiger der vornehmften Schrif 
ten über die verfchiedenen abgehandelten Mas: 
terien. Am Ende find die Grundfäße der 
Probirkunſt und Metallurgie befonders beys 
gebracht, und diefen folget ein furzer Unter: 
richt in dem, was überhaupt bey der chemi: 
ſchen Unterfuchung der Körper zu beobachten 
iſt; z. B. nörhige Vorſicht, Ordnung u. d. g. 
Die Tabelien über die chemiſchen Verwandt⸗ 
fehaften machen mit dem Regifter den Schluß 
des Buchs aus. Die neuen Entdeckungen 
und Hypotheſen wird man noch in keinem 
ſo volſtaͤndig als hier beyſammen fin⸗ 

den. 


368 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIM. 3. 


den. Alle die vielen befondeen Säuren und 
Erden, welche in Bergmanns Schriften aufs 
geführt find, alle tuftarten haben hier bes 
fondere Abfchnitte erhalten. Von dem fo ges 
nanten Manbeimer Gold wird ©. 499 ‚ge 
fagt, daß einige es für bloßes Similor, an: 
Dere für veraoldetes Similor halten; - andere 
glauben, es fey ein durch öfteres Schmelzen 
und Strecken verfeinertes Kupfer, andere, 
Daß es durch bloßes Schmelzen mit Venetia⸗ 
nifhem Glaſe entftehe, welches man fo lange 
wiederhole, bis das Glas Feine Farbe weiter 
Son dem Kupfer annimt. ©. 361 liefet man 
eine kurze Nachricht, wie ein Künftler in 
Caſſel einer feinen Töpferwaare die fehr anger 
"nehme wellenförmige oder aderige Ölafur giebt. 
Er foll die Glaſur auf die noch weichen Ge: 
fäffe einreiben, folche hernady fehaben und 
brennen, worauf fie in den Rißen der Maffe 
zufammenfließt. 


XVIII. 


BER 369 
J XVII. 


Einleitung in die oͤkonomiſche und phy⸗ 
fifafifche Bücherfunde und die damit 
verbundenen Miffenfchaften Bis auf . 
die neueften Zeiten von J. T. Müller. 
Zweyten Bandes zweyte Abtheilung. 
Leipzig 1734. 2 Alphab. und einige 
Bogen in 8. 


Sie ift der Teßte Theil. von demjenigen 
Ä mühfamen Werfe, deflen Anfang Di: 
blioth. XI S. 286 angezeigt iſt. Er ent: 
hält Nachrichten von den botanifchen und mis 
neralogifchen Büchern, und von denen, weldye 
zu den Hülfswiflenichaften der Defonomie ges 
hören; imgleichen von Wörterbüchern, Bis 
bliotheken und Meifebefchreibungen. Ein Re: 
gifter über die Namen der Verfaſſer ift bey: 
gefügt, aber ein folches als ich gewuͤnſcht habe, 
bat H.M. wegen des großen Raums, welchen 
es einnehmen würde, nicht wagen nidgen. Am 
Ende ift ein Verzeichniß der Druckfehler, wel: 
ches aber nicht volftändia ift. Bey Durchblät: 
terung diefes legten Theils habe ich folgende bes 
merft: ©. 14 Ebhrbart ftat Ehrhart, wels 
cher Namen auch im Regifter fehl. ©. x3 
Wuͤrme ftat Wärme. S 114 Winde flat 
MWeende. ©. 115Calbvoͤr. S.134durmefter 
in Seip? ©.264 Haudicquer de Blancourt. 

Phyf. Oekon. Bibl. xul B. zI83t. Bb S. 





370 Phyſikaliſch ⸗ Oekon. Bibl. IT. 3. 


©. 269 Makbride. ©. 303 "Joh. Neper. 
SZeinr. Brigg. Vlacq. S. 316 Soͤhn ſtat 
Saͤhn. S. 319 Ehrmann, deſſen Buch aber 
gar nicht dahin gehört. ©. 322 Stavin ftat 
Stevin ©. 401 Firnhaber. ©. 577 Guͤl⸗ 
denftäde. — Der Verf. ſcheint nicht abgeneigt 
zu feyn, noch einft Supplemente zu liefern. 








XIX. 

Der Hausvater in foftematifcher Ord⸗ 
nung, vom Verfaſſer der Hausmutter, 
Zweyter Band 1784. 27 Alphab. 
in '8. 


Hiek Theil desjenigen Werks, beffen ers 
fter. oben ©. 61 angezeigt ift, handelt 
den eigentlichen Getreidebau ab, von der 
Ausfaat an bis zur Erndte und Aufbewah⸗ 
zung des Öetreides, wo nicht leicht etwas, 
was dahin zu rechnen ift, unberührt geblies 
ben if. Ich nenne daher nur einige Abs 
ſchnitte befonders, welche vorzüglich lehrreich 
feinen, und nicht. ganz aus andern Büchern 
genommen find. Dahin gehört was über die 
Frage gefagt ift, unter welchen Umftänden 
das Getreide dichter oder dünner gefäet wer: 
den müffe.. Im Abſchnitte vom Einfluffe dee 
MWinꝛerung auf die BA ift, re 

us⸗ 


XIX. Der YZausvater. 2. 371 


Auszuge aus Toaldo, eine Samlung von: 
MWirterungs : Zeichen des gemeinen Mannes, 
wit. der Beurtheilung derſelben, bengebracht 
worden. Dann auch vom Gebrauche der Bas 
zometer und Thermometer. Klage über die 
zu weit getriebene Erlaubniß Aehren zu leſen, 
welche viele ftarfe Leute lieber benutzen, als in 
Tagelohn gehn: Auch werden dadurch Dies 
‚bereyen veranlaffet.: Die verfchiedene Weife 
Das Getreide auf die Erndtewagen zu laden, 
ift hier ausführlicher, als ın irgend einen mir 
befanten Buche befchrieben worden. Eben 
dieſes ‚gilt auch von der Berechnung des Dres 
feherlohns , woben ein Aufſatz aus dem Wits 
enbergifhen Wochenblatte 1773 genußt iſt. 
Erzählung und Beurtheilung der verfchiedes 
nen ©etreidearten. Aber folte würflich der 
türfifche Haber, Avena orientalis, in den ges : 
meinen Haber ausarten fönnen, wie S. 684 
gemeldet wird ? : Die Grüße des nackten Has 
bers, welche ohne Mühle gemacht wird, iſt 
Doc wahrlich fo gut nicht, als fie ©. 697 
angegeben wird. Cr läßt fich durch das Kos 
&en nicht. auflöfen, giebt alfo faft gar feinen 
Schleim, welches mir nod) neulich durch die 
Merfuche eines fehr erfahrnen und aufmerk⸗ 
famen Landwirths, des Herin Baron vorn 
Eramm , (zu Bolfersheim ben futter am Bas 
as beftätiget worden ift. ; 


B b 2 | XX. 





372 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XIU. 3. 








XX. 
Fortſetzung des Garten- Katechiſmus, 
- und zwar für feinere Gartenbeſitzer 

von Joh. Georg Vothmann. Leip⸗ 
zig 1784. Ein Alphab. in 8. 


an ſehe oben ©. 60: Beiners Oarsenbes 
2 R figer nennet der Verfaſſer diejenigen, 
welche mehr als die gemeinften Gemüfearten in 
ihren Garten ziehen wollen, auch’ Blumen zu ha: 
ben verlangen. Der Unfang lehrt die Erziehung 
des Blumenfohls. Bey den Gurken ift die Zus 
‚richtung der großen, fchon -gelb gewordenen 
Gurken, indem man fie mit Gewürz anfüls 
let und in Effig einlegt, unter dem Namen 
Afia gelehrt worden. Ich feße Hinzu, dag 
einige etwas Aſſa hinzuſetzen, woher auch vers 
muehlich der Mamen entflanden ift. Dach. 
©. 104 werden Spargel am beften frifch ers 
Halten, wenn man fie in einem irdenen Ges 
- fäffe mit Waſſer übergoffen in einen Keller 
feßt, und das Waſſer täglich abgießt und ers 
neuert. Beftimmung der Zufälle, wodurch 
Pflanzen in der Güte verringert werden, oder 
ausarten. Etwas von der Wartung der Obft: 
bäume; auch einige Regeln zum Befchneiden. 
Ein Berzeichnig der Blumen mit botanifchen _ 
Namen und Bemerfung ihrer Farbe und * 
ar⸗ 


T Abhandl. v. Beduͤng. d. Felder. 373 


'artung. Am Ende findet man einen Gate 
kalender und Regiſter, auch eins über die 
inifhen Pflanzennamen. 





XXI. 


yſtematiſch⸗-praktiſche Abhandlung der 
Lehre von richtiger Beduͤngung der 
Felder; nebſt einem genauen Ver⸗ 
zeichniß aller Duͤngungsarten, wobey 
zugleich ein gruͤndlicher Unterricht 
von ihrer Vermehrung oder beques 
men Anfchaffung, Zubereitung, Wire 
fung und richtigen Anwendung mit: 
getheilt wird von dem Werfafler der 
Oecon. forenfis. Küftrin 1794. 222 
Seiten in 8. 


er Inhalt laͤßt ſich ganz kurz angeben. 
Alles was der Verfaſſer von der Duͤn⸗ 

ig in ſeinen verſchiedenen Schriften bereits 
bet hat, hat er hier zuſammen in. einer 
en Drdnung wiederholet. Praktiker können 
e Bogen allerdings mit Nußen lefen, weil 
viel lehrreiches enthalten. Inzwiſchen ließe 
aus‘ einer richtigen Theorie von Dem 
ıchsehum der Pflanzen, und aus mineralos 
88 3 gis 


374 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibi. KUN. 3 


giſchen Kentniſſen manches werbeffeen; und 
vielfeicht ift Fein Theil des ganzen Ackerbaues, 
bey dem der Nugen einer wiffenfchaftlichen 
Kentniß und die Nugbarfeit der Hülfswif 
Bon fichtbarer feyn fan, als bey dem⸗ 
jenigen, der von der Düngung handelt. 











XXI. 


Des Präfidenten - von Benefendorff 
fleine öfonomifche Schriften. Erfter 
Band. Küfteln 784 400 Sem 
in 8. 


ul diefem Titel will der Verf. jaͤhrlich 
ein Bändchen von Aufſaͤtzen über ſolche 
Gegenftände der Landwirthſchaft liefern, wel: 
che erin feinen übrigen Schriften entweder gar 
nicht, oder doch nicht ausführlich genug abges 
handelt hat. Der erſte Band empfiehlt ſich auch 
Befonders Dadurch, Daß er wenigere Wiederhos 
Iungen, als andere Schriften des Verfaſſers 
enthält,und die abgehandelten Gegenſtaͤnde ver 
Dienen gewiß die Aufmerffamfeit denfender 
Landwirthe. Der erfte Aufſatz zeiget den Nachs 
theilder Schafmelkerey, den-auch fehon andere 
Bemerflich gemacht haben. Gleich anfangs 
findet man: hier Das Beyſplel der But, 

die 


. Ei: ' 
XXII. Benekendorf Eleine Schriften. 375 


die gar nichts vom Melken der Schafe wiffen, 
fo daß man dort weder Schafmilh, noch Schaf: 
fäfe vorfindet. Gleichwohl ift es aus alten 
Haushaltungsrechnungen befant, daß mwenigs 
ftens an vielen Orten in Schlefien vor 30 
oder 40 Fahren das Schafmelfen üblich 
gewefen ift. Man muß alfo den Schaden be: 
griffen Haben, und die Ulgemeinheit der Abs 
ſchaffung ift zuverläffig ein ftarfer Beweis, 
daß man Vortheil bey diefer gefunden hat. 
- Am meiften wundere ich mich darüber, daß 
nad ©. 7 fchon ſelbſt die Schäfer in einigen 
Gegenden den Schaden des Melfens einfehen 
follen, welche fonft gemeiniglich Ddenfelben 
verleugnen, indem fie auch in der That großen 
Nutzen von der Schafmilch ziehen, es mag 
ihnen die Milch verpachtet werden, oder nicht. 
So gar fennet der Verf. fhon ein Benfpiel, 
daß ein Schäfer feiner Herſchaft jährlich zehn 
Thaler zu erlegen fich erbothen hat, wenn fie 
das Melfen der Schafe in-der ihm anvertrau: 
. eten Schäferey abftellen wolte. Der Berf. 
rechnet, daß nach Abfchaffung des Melfens 
die Vortheile doch erft nach 6 Jahren ihre 
ganze Größe erreichen werden. Gelegentlich 
behauptet er S. 65, daß die vortheilhaftefte 
tamzeit um Wennachten fey. 

Der andere Aufſaß ©. 75 handelt von 
der Schlanidüngung oder der Nußung des 
| | Bb 4 Deich⸗ 


376 Phyſikaliſch-⸗Oekon. Bibl. XI. 3. 


Deichſchlams, auf welche der König felbft 
1783 die Neumärfifhe Kammer aufmerffam 
zu feyn befohlen hat. Der König fand naͤm⸗ 
lich auf feiner Reife, .daß man in der Mark. 
diefe Nußung des Schlammes nicht fo gut, 
als in Schlefien verftünde, und verlangte 
darüber Erläuterung. Daß der Schlamm 
dünge ‚ift jedem. befant; inzwifchen würde er 
durch weites Verfahren viel zu Foftbar werden. 
‚ Der dritte Auffag ©. 187: Orundfäße, 
ach welchen alle Landwirthſchaftsverfaſſungen 
zu beurbeilen find; eigentlicher: algemeine 
Regeln zur Landwirthfchaft, 3. B. man muß 
in allen Theilen eine richtige. Verhaͤltniß beob: 
‚ichten ; baren Geldaufiwand verhüten u. ſ. w. 
Der vierte Aufſatz ©. 261 vom Nach: 
theil des Streurechens, da dag Laub aus den 
Wäldern zur Streu geholet wird, welches 
in dem Gternbergifchen und Croffenfchen 
Kreife,auch um Cotbus und in der Niederlaufit: 
zer Gegend algemein üblich ift, fo daß man den 
für einen befonders guten Wirth hält, der je: 
Derzeit auf feinem Hofe von zufammengerech: 
ten Kiennadeln einen recht großen Hau: 
fen liegen bat. Der Nachtheil, welcher da: 
durch den Waldungen zugefügt wird, ift be: 
Fant, daher auch einige Forftordnungen ihn 
zu verhüten gefucht haben. Auch der dadurch 
erhaltene Dünger ift wenig wert. Der 
+7 legte 


XXIII. Oeconomia forenfir. 8. 377 


letzte Aufſatz iſt eine wohl ausgearbei⸗ 
tete Inſtruction fuͤr einen Juſtitiarius auf 
einem adlichen Hofe, die der verſtorbene Graf 
von Podewils aufgeſetzt hat. Der Verfaſſer 
verſpricht in den folgenden Theilen auch die 
Inſtructionen fuͤr Verwalter, Schreiber, 
Gaͤrtner, Hirten u. ſ. w. zu liefern. 





xx. 


Oeconomia forenfis oder Inbegriff 
der landmwirthfchaftlichen Wahrheiten, 
welche Gerichts- Perfonen zu wiſſen 
nöthig. Achter und letzter Band; 
Berlin 1734. 33 Alphab. in 4. 


Sie Theil, der das ganze Werk ber. 
I fchließer, enthält zuerſt noch vieles über 
die Schäßung der Waldungen, wo die Grunds 
füge, die man bey Abfaſſung des Creditſy⸗ 
fiems angenommen bat,. zugleich beygebracht 
und beuetheilet find. Man findet hier dieSchaͤt⸗ 
zung eines Waldes in Tabellen gebracht; fie wird 
aber gewiß immer eine ſehr misliche Sache 
bleiben, fo lange nicht die. Waldungen in 
Schläge eingerheilt find, und fo lange nicht 
die Obrigkeit auf die beftändige Benbehaltung 
derfelben hält. ©. 117 hatder Berfafler die 
7 Bb 5 in 


378 Phyſikaliſch ⸗Ockon. Bibl. XIII. 3. 


in den Holzordnungen ſeit 1590 feſtgeſetzten 
Holzpreiſe erzaͤhlt, woraus man die ohnehin 
bekante Erhoͤhung derſelben erſieht. Dann 
folgen die möglichen Streitigkeiten über For⸗ 
fien, Waldhütungen, Xheilungen der Fors 
ften, und vornehmlich auch uͤber Jagden, wo 
es denn an Materialien nicht-feblen fonte Auch 
die Maft und die dabey vorfommenden “Ber 
fugniffen, find abgehandelt. Die legte Hälfs 
te diefes Bandes begreift die Steeitigfeiten 
uͤber Schäfereygen. Man wird leicht vermus 
then, daß der Schriftfieller, der fich nicht 
gefcheuet hat, noch in jeßigen Zeiten, wo 
man die Rechte der Obrigfeiten und Unterz 
thanen genau und richtig beftimt hat, Die 
Leibeigenfchaft, dDiefe Nachwehe von den bars 
barifchen Zeiten, zu vertheidigen, Daß, fage 
ich, diefer auch bey jenen Gegenftänden Urs 
theile geäußert hat, welche für aufgeflärtere 
tänder viel zu bare und unbillig find. Da 
inzwifchen die Aufflärung immer zunimt, fo 
werden diefe nicht viele Wirkung haben Fünz 
nen. Uebrigens hat diefer Theil ein Regiſter 
über Die vier legten Bände. 


XXIV. 


* > .. 379 
| XXIV. 

a. G. Jacobsſons technologiſches 
Woͤrterhuch. — Vierter Theil, von 


Schm bis 3. Berlin und Stettin, 
1784. 736 Siiten in 4. 


iefer Band befchließt ein Werk, welches 
dem nüßlichen Sleiffe der Teutfchen bes 
‚dere Ehre macht, da noch feine Nation ein 
liches aufjumeifen hat. Der Berfaffer, 
Icher nun Fabrifeninfpector zu Königsberg 
Preuflen geworden ift, ift ſich durch alle 
yeile im Plane und in der Ausfuͤhrung gleich 
blieben, und fein Fleiß feßt Fundige Leſer 
Erftaunen. Er verfpricht nod) einen Sup⸗ 
smentband zu liefern., und es ift zu wuͤn⸗ 
ven, daß er fein Verſprechen erfüllen möge. 
ine berliche Zugabe würde es feyn, wenn 
r Berfaffer am Ende die Kunftwörter, wels 
e zu einem. Handwerfe gehören, famlen, 
ıd fie unter dem Namen des Handwerfs 
reint liefern wolte.. Um meinen VBorfchlag 
‚ erflären, feße ich bieber ein Beyſpiel: 
utmacher: anformen, Buſſe, eins 
unften, Sach, Fachen, Sachbogen, Filz, 
ergolden u. f. w. Ein ſolches Verzeichniß 
ürde, wenn auch die Erklärungen wegges 
‚ffen würden, ſehr brauchbar feyn, wenn 
man 





380 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIH. 3. 


man fich zwar der Sache, nicht aber der Bes 
nennung erinnern fönte; es würde auch nur 
wenige Bogen verlangen. 





XXV. 


Der patriotiſchen Geſellſchaft in Schle— 
ſien neue oͤkbonomiſche Nachrichten 
auf das Jahr 1782. Dritter Band. 
Breslau. ı Alphab. 4 Bogen in 4. 


Ne erſte Auffaß,der mehr als drey Viertheil 
m Des ganzen Bandes einnimt, iſt des H. 
Oberſyndicus Börner ausführliche Abhand⸗ 
Jung von der Rindviehzucht und der Art und 
Meile, wie der größte Mugen daraus zu zie⸗ 
ben fey. Man muß geftehen, daß er mit fehr 
großem Fleiſſe alles, was dahin gehört, theils 
aus den beften Schriften, theils aus den Er: 
fabrungen der Landwirthe felbft, geſamlet und 
in einer guten Ordnung vorgetragen bat. Zu 
mehrer Sicherheit hat er diefe Abhandlung 
von dem H. von Frobel, deſſen theoretifche 
und praftifche Kentniß ſchon aus diefen Nach⸗ 
richten bekant iſt, durchſehen laſſen, und eben 
dieſer hat auch einige Anmerkungen hinzu 
geſetzt. Zur Beurtheilung der Frage, ob. 
Pferde oder Ochſen zu den Arkerarbeiten “er 
theil: 


XXV. Schlefifche, bkonom. Nachr. 381 


theilhafter fenn, bat er einen Meberfchlag ©. 
F gemacht, nach welchem die Unterhaltungs? 
koſten eines Pferdes jährlich 29 Rthlr. und 
eines Ochfens 9 Rthlr. find, Die Morgens 
milch oder die am Morgen gemolfen wird, - 
Die im Gefchmacke unangenehmer ift,wird vers 
beffert, wenn man das Vieh, eine Stunde 
vorher, ehr es gemolfen wird, mit frifchen 
Waſſer traͤnkt. Was zur Unterhaltung der 
Gefundpeit des Viebes zu beobachten iſt, lie⸗ 
fet man bier fehr volftändig. Eine Samlung 
der Borfchläge zur Erziehung und Maftung 
der Kälber. : Abbildung einiger Butterma⸗ 
fhinen oder Buttermuͤhlen; auch diejenige, 
welche Hr. Prof. Suckow in Jena angeges 
ben hat. ©. 77 Berechnung des Bortheils 
einer Kuh, der hier als ein Kapital von 165 
Rthlr. zu 5 Prozent gerechnet, angegeben 
wird. Dabey ift- angenommen, Daß eine 
Kuh, wenn fie das ganze Jahr auf dem 
Stalle gefuttert wird, drey Morgen zu ihrer 
Unterhaltung brauche. Auf zeben Kühe 
wird eine Magd gerechnet. Aber dieſe Ber 
rechnung fält in der Nachbarfchaft großer 
Städte noch vortheilhafterer aus. ©. 87 Ber: 
geichniß der Pflanzen, welche vom Rindvieh 
gefreffen werden. S. 120 Befchreibung und 
Abbildung derin den Niederlanden gebraͤuch⸗ 
lichen Heuſchober. Sie ruhen nicht auf ein⸗ 
ge⸗ 


382 Phyſikaliſch ⸗Oekon. Bibl. XIU, 3. 


geramten Balfen, fondern. auf Steinen, die 
wie Pilze geformte find, oder oben einen Hut 
zu haben fcheinen, wodurch, die Mäufe abger 
balten werden. ( Dawider habe ich Dort noch 
ein anderes Mittel aefehen; ‚nämlich ‘die 
Feime ruhet auf Balfen, ‚welche ‚aber mit 
irdenen glafirten Kacheln befleider find, wor 
an die Mäufe ebenfals nicht binauf Klettern 
Können). Don den Kranfpeiten des — 
viehes. 

Auch Hr. Börner beſchreibt ©. 165 ein 
neues Inſekt unter dem Namen Ichneumon 
murarius, fcutello albido; thorace. nigro, 
abdominis fegmentis primis rufis, fequentibus 
nigris,. ultimis duobus albidis. Diefer Ich⸗ 
neumon legt, wie Sphex figulus,, feine Eyer in 
eine Spinne, und trägt dieſe in ein Haͤus— 
chen, welches er felbft, nach Art der Schwak 
ben, aus zäber Erde an einem wider Naͤſſe ge⸗ 
ficherten Ort bauet. 

©. 175 wider Die Stallfürterung der 
Schafe von Hr. von Luͤttwitz. Der Verfaffer 
nimt, die Stallfuͤtterung in der eigentlichften 
Bedeutung, fo daß die Schafe Tan und Nacht 
im Stalle bleiben follen. Aber die vornehm⸗ 
ſten VBertheidiger der Stallfütterung nehmen 
an, daß dennoch die Schafe in Horden neben 
den Kleefeldern , oder da, wo die Zufuhr der 
Futterung leicht gefcheben fan, gehalten en 

0 


XxXV. Schlefifche. Stonom. Nachr. 383 


follen. . Er führt Benfpiele an, mo gewiſſe 
Güter eine weit beffere Wolle als andere nicht 
fehr weit entfernte Güter haben, ‚und fagt, 
dieß rühre von der berlichen Weide her, und 
die Wolle müffe fchlechter werden, wenn man 
die Schafe überall auf gleiche Weiſe mit eis 
nerley Futter im Stalle futtern wolle. Aber 
auch bier fcheint mehr augenommen- zu wers 
den, als die Vertheidiger der Stallfütterung 
fodern. Der Verf. hat die Spanifche Schaͤ⸗ 
ferey in Großen: Hayn in Sachfen,, befucht, 
und dafelbft die Schafe ſchon im März auf 
der Weide gefunden. 


©. 181 Hrn. Herzberg Riß zu einem 
Darbaufe für die Färberröthe, wobey er eis 
nige algemeine Betrachtungen über das Trock⸗ 
nen dieſer Wurzeln anftellet. Es muß lange 
fam gefchehn, fo wie in der Levante es auch 
im Schatten an freyer Luft gefchieht. Um die 
Wärme überall gleich zu verbreiten, muß der 
Dfen in der Mitte ftehen, und das Gebäude 
felbft ein ordentliches Viereck oder gar Freiss 
förmig feyn. Der Rauch muß. vermieden 
werden, weil er die Farbe dunfler und ſchlech⸗ 
ter macht. In Schlefien hat man meiftens 
nur Dörftuben, die ungefähr 14 Ellen ins 
Gevierte und 5 Ellen in der Höhe halten, 
Es braucht nur wenig Nachdenken, um die 

Bo 


384 Phyfitalifch» ®ekon. Bibl. XII. 3. 


Vortheile der Herzbergifchen Vorfchläge, wel: 
che durch des H. Minifter von Hoym Ercell. 
veranlaffer find, einzufehben. ©. 189 Möns 
nid) über die befte Einrichtung der Fuhrwerke. 
Vortheile der hohen Räder, und Ungrund 
der Vorftellung, als ob die niedrigen Vorder⸗ 
räder dem Wagen einen fo genanten Schuß 
‚geben fönten. Wäre diefes wahr, fagt der 
Berf., fo müften fie endlich fo hoch (fo nie 
drig?) werden koͤnnen, daß der Wagen von 
felbft ginge, wenigſtens müfte viel mehr Kraft 
Dazu gehören, einen ſolchen Wagen rücfwärts, 
als vorwärts zu bewegen, welches doch nicht 
if. Weil aber der Wagen oft über Hervor: 
tagungen oder Anhöhen gehoben werden. muß, 
fo ift es für Die Pferde vortheilhafter, in einer 
Richtung zu ziehen, Die fich ein wenig über 

die horizontale erhebt. Dig koͤmt nun bey 
niedrigen Rädern etwas zu Hilfe. Selbſt 
auf ebenem Wege bat eine folche Einrichtung 
den Vortheil, daß ſich die Thiere beffer wis 
fhen der Erde und dem Zugfeil anftemmen 
fönnen. Man erhält dieß dadurch, daß man 
doch immer den Halbmefler der Worderräder 
um etwas Fleiner macht, als die Pferde in 
der Bruft hoch find. Inzwiſchen folte doch 
dieſe Richtung nur fehr wenig von der horis 
zontalen abweichen, weil fonft ſelbſt auf ebes 
nen Wegen die Pferde zu viel mit der a 


“ 


XXV. Schleſiſche oͤkonom. Nachr. 385 


und dem Vorderbug tragen muͤſſen, wodurch 
ſie nicht nur bald ermuͤdet, ſondern auch ſteif 
werden. Letzteres iſt, wie bekant, bey Kutſch⸗ 
pferden haͤufig der Fall. Eben dieſer Hr. 
Moͤnnich giebt S. 195 eine leichte Regel an, 
aus einem runden Stuͤcke Bauholz den ftärf: 
ften Balfen zu fchneiden, der daraus ges 
fehnitten werden fan. ©. 197 Hr. von Rohe 
Beftimmung der beften Holzarten zu den vers 
fchiedenen Wirthfchafts: Werkzeugen, 3. B. 
am Pfluge foll der regel oder Grindel 
Morhbüchen oder Efchen ſeyn; die Grießfäus 
len C Griffäule ) Eichen; Die Gterze. 
Birken; das Streihbrett Eichen, und zwar 
aus Eichnen Klößen gefpalten u. f. w. 





—XXVI. 
Anleitung zu einer volſtaͤndigen ſyſte⸗ 
matiſchen Pomologie, wodurch die 
genaueſte Kentniß von der Natur, 
Beſchaffenheit und den unterſchiede—⸗ 
nen Merkmalen aller Obſtarten erhal⸗ 
ten werden fan. Zweyter Theil von den 
> Birnen. Leipzig 1783. 2 Alphab. 
“und einige Bogen in Folio. 
De erſte Theil iſt Biblioth. XI ©. so 
angezeigt. In dem zweyten ge der 
Phyſ. Defon. Bibl. XIIB. 3 Sr. Ce Verf. 


386. Phyſikaliſch Oekon. Bibl. KII.,3: 


Verf. Hr. Bauinfpector Manger mie glei⸗ 
chem Fleiſſe die Birnen abgehandelt, wobey 
ihm freylich wegen der groͤßern Mannigfals 
tigkeit der Geſtalt, Die fich oft. nicht füglich 
woͤrtlich angeben läßt, mehrere Schwierigfeis' 
ten aufgeftoßen find. Die Eintheilung, die 
er gewählt hat, ift folgende: I apfelförmige 
Birnen. II eigentliche. birnfoͤrmige. III perl⸗ 
förmige. IV freufelförmige oder conifche.: 
Diefe Benennungen find durch einige Zeichs 
nungen auf einer Kupfertafel erläutert worr- 
den, Die Einrichtung diefes Theils ift voͤl⸗ 
lig wie die im erften Theile. Die unzähligen 
und zum Theil wunderlichen. und unzuvers 
laͤßigen Namen machen Schwierigfeiten, welche 
kaum zu überwinden find. Die Birn, welche 
wir bier Würgebirn nennen, weil fie fo ſehr 
adftringirend tft, daß man faft daran zu ers. 
ftifen befürchten folte, it hier ©. 62 ger 
- Nant worden, und heißt Franzöfifh: poire 
d’ etranguillon. Schmidlin ſagt in feis 
nem Catholicon ©. 34% , fie heiße auch Bon- 
chretien. d’automne, welche die würgende 
Kraft nur vor völliger Reife babe, nach wels 
cher fie aber eine faftige, lieblich wuͤrzhafte 
Birne fey. Es ift auch gewiß, daß die Birne, _ 
die bey ung diefen Namen hat, fich nach dee 
Heife auf gleiche Weife verhält. Man nen⸗ 
net fie hier aber auch Klamperbien, welcher 

er © "Nas 


/ 


- XXVI. Mangers Pomologie. 2. 387 


Mamen bey H. Manger nicht vorfömt. Doch 
wird er vermurhlich. aus Kamper - peer ents 
ftanden feyn, welher Namen bier ©. 68 der 
poire la force bengelegt wird, die ebenfals 

nicht gut roh zu effen feyn foll. Unfere Klamz 
perbien wird auch, wie la force, durch das 

Kochen fhön roth. Aber vermuthlich haben 
mehrere Arten die würgende Eigenfchaft, fo 
wie auch viele andere ducch das Kochen fehr 
roth werden. Den Namen Kanfers Tafels 
bien bat der Verf. S. 157. XXVI, 12 unter 
die noch unbeftimlichen Benennungen gefeßt. 
Aber die fhöne Birn, der man in Hamburg 
und Stade diefen Namen giebt, heißt ‚bey 

job. Baubin: Pyrus fativa, quae fert pyra 
herilia iftund in Änorrs thefauro rei herbariae 

1 ©. 2 Tab. B. fehr gut abgebilder. , Irre 
ich nicht, fo ift fie die Enkelde Keyferin des 
Knoop ©. 64 Tab. 5 Fig. 1, die H. Mans 
ger ©. 106 aufgeführe hat. Es ift zu bes 
dauren, daß hier nicht mehr auf die vorhans 
denen Abbildungen Rücfiche genommen iſt, 
wodurch doch gewiß die meifte Gemwicheit ers 
halten wird. Die Altern Boranifer haben 
manche Namen und manche Frucht aus Ges 
genden angeführt, mo beyde noch jeßt vor 

kommen. So ift 3. B. die Margarethenbirn 

©. 85 noch zu unfern Zeiten in den Brauns 
ſchweigiſchen Landen häufig und von vortrefs 

E | Ce 2 licher 


388 Phyfikalifch: Beton. Bibl. XIT. 3. 


licher Güte. Uebrigens hat H. M. auch die 


. 


Birnen nach den Monaten, in welchen fie eßs 
bar werden, verzeichnet; doch ift die Unmers 
fung ©. 53 ſehr wahr, daß .diefe Reife ſich 
nad) dem Boden, nach der Zeit, da fie vom 
Baume genommen werden, und nach dem 
Orte, wo man fie aufbehält, richtet und abs 
ändert. Ferner findet man hier. einen-artigen 
Berfuch die Namen des Plinius B. 15, 175, 
des Columella und anderer Alten nach den 
heutigen Namen zu beftimmen, worin mir dee 


V. glücklich) zu feyn fcheint. Wenigftens über 


treffen feine Bermuthungen die Verteutſchun⸗ 
gen der Veberfeger und Wörterbücher. Ends 
lich findet man am Ende ein Regifter. aller 
bier vorfommenden Namen. Es wird noch 
ein dritter Theil verfprochen. . 








XXVII. 

Bemerkungen uͤber die Zimmerkunſt, be⸗ 
ſonders uͤber die Anbringung der Baͤn⸗ 
der und Spanriegel von H. E. Mans 
ger. Potsdam 1783. 2 Bogen ing 
mit einer Kupfertafel. — 4 ggr. 


Rh fege den Titel hieher in Hofnung , daß 
—J vielleicht jemand dadurch veranlaſſet wer⸗ 
Zi — den 


\ 


XXVIN. Neues Schwed. WMagasin.r. 389 _ 


den möchte, dieſe Bogen Kennern der 
Zimmerfunft befant zu machen und zu emp⸗ 
fehlen. Der Borfchlag des Verf. fcheint 
es zu verdienen, indem durch die Weglafs 
fung der fo genanten Spanriegel und befiere 
Anordnung der Bänder, auf bie fänge eines 
Gebäudes von 128 Fuß, ſchon neun Stüd 
großes Zimmerholz erfparet werden Finnen. 
Die beygedruckten Urtheile wahrer Kenner 
beftätigen den Rath des H. Bauinfpectors. 











XXVII, 


Neues Schwediſches Magazin Eleiner 
Abhandlungen, welche in die Natur 
und Haushaltungskfunde einfchlagen. 
Beforgt von D. Joh. Ehriftian 
Dan. Schreber. Erfter Theil. 1733» 
324 Seiten ing, 


er die Müglichfeit der Fleinern Schwes 
difhen Schriften und die Schwierig: 

Feit fie zu erhalten fennet, der wird bedauret 
haben, daß die Ueberfeßungen aus dem 
Schwedifchen feit einigen Fahren feltener ger 
worden find, und wird fich freuen, daß Hr. 
©: diefe neneSamlung angefangen hat, — 
er 3 auch 


| 390 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 3. 


auch ein Theil der im erſten Bande enthal—⸗ 
tenen Aufiäße manchen nicht wichtig ges 
nug fcheint, fo fan man doch mit Gewisheit 
noch nüßlichere erwarten. Die Ueberfeßung 
ift von H. Adjunft Georgi; H. Schr. hat 
nur den Druck beſorgt und Fleine Verbeſſe⸗ 
rungen gemacht. S. ı H. Gadd Beſchrei⸗ 
bung eines Landguts in Smoland. S. 49 
Kalm vom Leinbau in Finland. Man hat 
dort einen Flachs von gruͤngelber Farbe, den 
man auch grünen Flachs nennet; dieſe Far⸗ 
be verliehrt ſich aber unter der Bearbeitung. 
S. 67 Ralms oͤkonomiſche Beſchreibung des 
Haſelſtrauchs, der unter allen Schwediſchen 
und Finniſchen Gewaͤchſen und Baͤumen zu⸗ 
erſt bluͤhet. In einigen Gegenden von Fin⸗ 
land glaubt der Bauer noch an die Wuͤn⸗ 
ſchelruthe. * Ein ſehr wichtiger Aufſatz fuͤr 
die Metallurgie it S. 88 Reventer Bes 
fchreibung des Garmachens des Kupfers zu 
Avefta, two alfe dabey vorfommenden Arbeis 

ten 


® Sonbderbar ift ed, daß noch jemand in 
dieſem Jahre in Teutfchland einen Tractat 
von 45 Bogen in 8 hat fchreiben und vers 
legen mögen, worin der Gebraudy ber 
Münfchelruthe vertheidigt und gelehrt wird: 
Gebrauch der Berg: und Wünfchels 
Ruthe von. Feudirivo. Leipzig bey 
Hilſcher. 


XXVIH. Neues Schwed. Matgasin.r. 391 


sen And Erfcheinungen befchrieben und erw 
Flärt:find. ©. 150 des Bergraths Heyken⸗ 
ſkoͤld Rede von den Scieffalen des Berg: 
werfswefens in Schweden. Der Verf. hat 
bey dem Kupferbergwerfe Draviza und Meis 
dambeck im Temeswarifchen Bannat, auf der 
türfifchen Graͤnze, Schlackenhaufen gefehn, 
die mwahrfcheinlich von den Römern herruͤh⸗ 
zen, wovon die Schlacken noch. so Prozent 
Kupfer halten. ©. 170 Kalm von Berbef 
ferung der höfzernen Gebäude, die, nämlich. 
aus über einander gelegten Balfen befteben. 
©. 186 Kalms Flora Fennica, nur ein Ver: 
zn der Iinneifhen Namen. ©. 214 
erch vom Wildfange in Jaͤmtland; ein 
Auffaß der manche artige Bemerfungen zur 
Thiergeſchichte enchält, z.B. von Elend, Bäs 
‚ren, Vielfraß. S. 225 wird eine Zeichnung 
angeführt, die doch hier fehlet. S. 260 wird 
angerathen, die Auerhennen zu zähmen und 
als Hausthiere zu erziehen, fje würden als⸗ 
Dann eben fo reichlich gute Eyer liefern, ale 
unſere gemeinen Hauehühner, und man brauch: 
te fie nicht mit Korn zu füttern. ©. 279 - 

Berch von der Bären: und Wolfsiagd in 
MWeftmanland. Einige Bären find kohlſchwarz, 
andere braͤunlich. Der Hals der jungen Baͤ⸗ 
ren ift mit weißen Kreifen umgeben , welche 
ſedoch bey den meiſten im andern Jahre ver⸗ 
Ce 4 wach⸗ 


392 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 3. 


wachſen; einige aber behalten dieſe Ringe 
zeitlebens und werden deswegen Ringelbaͤren 
genant. Den Winter uͤber brauchen dieſe 
Thiere feine Nahrung, weil. die wurmförs 
mige Bewegung (motus periftalticus) der Ge: 
därme völlig aufhoͤret, eben fo wie bey Menfchen 
inhigigen Fiebern gefchieht, daher auch diefe 
oft viele Tage, ohne Speife zu genießen, zu: 
bringen, Die Bärinnen fäugen fo gar ihre 
Jungen, ohne die ganze Zeit des. Winterlas 
gers, Das ift vom October bis zu Ende deg 
Aprils, das ift beynahe 7 Monate hindurch, 
die allergeringfte Speife zu genießen. | 





XXIX. 


Phyſiographiſka Saͤlſkapets Magazin, 
Foͤrſtaͤ Bandet. Lund. 1781. 


Hi phnfiographifche Gefelfchaft, deren 
Schriften oben S. 276 angezeigt find, 
‚will in diefem Magazin Ueberfegungen nügs 
licher ausländifher Schriften, welche zue 
Landwirthſchaft gehören, auch Auszüge aus 
inländifhen Schriften liefern. Noch zur Zeit 
ſind vom erften Bande nur erfta Stücke hers 
ausgefommen, wovon jedes fechs ne in 

\ ctav 


Axx. Phyſiogr. Saͤlſtapets Mag. 393 


Octav hält. Hin und wieder hat Hr. Prof. 
Retzius Anmerkungen hinzu gelegt, worin 
‚manches ‚was den Schwedifchen Leſern uns 
Gefant feyn möchte, erfläre if. Unter den 
bisher überfegten Abhandlungen ift Profefl. 
Neuß vom Bleichen des feinen, aus den 
Schriften der Berliner Gefelfchaft. Meidins 
ners DVerbefferung des Leinens; Kampers 
Abhandlungen von Viehfeuchen u. ſ. m. Aus 
dem Dänifchen ift ein Auszug .gegeben von 
J. A. Dyſſell Anleitung zur Ziegelbrenner 
rey. Der Tractat: ift zu Kopenhagen 1772 
in 8 mit dem Titel gedruckt: om Indret⸗ 
ningen og anläger of ſmaae Tegelbräns 
derier wed Landsbyerne. Es gehören 
Zeichnungen dazu, die hier weggelaffen find. 


Er s XXX. 


394 Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XII. 3. 





in XXX. 

Volſtaͤndige auf Theorie und Erfahrune 
gegruͤndete Anleitung zur Salzwerks— 
Funde von Karl Chriſtian Range 
Dorf, Brandenburg Onolzbachiſchen 
Rath und Salinen-Inſpector zu 
Gerabronn. Mit 22 Kupfertafeln. 

. Altenburg 1784. Faſt 3 lee 
in 4 — 47 Rthlr. 


m einer Verwechſelung vorzubeugen erin⸗ 
nere ich, daß die beyden Biblioth. III 
©. 553 und XII ©. 235 angezeigten Schrif— 
gen über eben diefen Gegenftand, den Hrn. - 
Kammerrath Job. Wilh. Langsdorf zum 
DBerfaffer haben, der ein Bruder des Vers 
foffers Diefes neuen Werks ift. Letzterer war 
ehemals Heßifcher Landrichter zu Mühlheim 
an der Rur, wo er auch diefes Werf ausger 
arbeitet hat. Gerabron oder Gerbardsbron 
ift ein Marktflecken im Ansbachfchen zwifchen . 
Creilsheim und Mothenburg, Doch etwas ' 
weſtlich, mwofelbft ein Salzwerf iſt. Dieſe 
Anleitung zur Salzwerfsfunde gehört zu des 
nen Büchern, in welchen Theorie und Erz 
fahrung auf die glücklichfte Weiſe vereinigt 
find, Vornehmlich ſind hier re 
tehren 


XAX. Langsdorf Salzwerkskunde. 395 


Lehren volftändiger, als bisher geſchehn iſt, 
auf Diefen Gegenftand angewendet worden, 
welches man von dem H. DBerfafler, der fich 
bereits. durch verfchiedene mathematifche 
Schriften eine große Achtung erworben hat, 
erwarten fonte. In ſehr vielen Theilen hat 
er alle Vorgänger weit übertroffen, und bin 
und wieder hat er die Luͤcken, welche noch aus⸗ 
zufuͤllen find, die Erfahrungen oder Berech⸗ 
nungen, welche noch fehlen, felbft angezeigt. 
Um auch denen Leſern, welche mit der Mar 
thematif nicht genugfam befant, find, vers 
ftändfich zu feyn, Hat er die Formeln und. 
Rechnungsarten durch faßliche Benfpiele ers 
laͤutert. Vielleicht möchte doch der Chemiker 
auf einige Stellen ftoßen, die dieſer verbefr 
fern fönte; fo möchte z.B. Dasjenige, was 
©. 4. von der vegerabilifchen Säure aus dem 
Juſti hergeleitet worden, nicht zu rechtfertis 
gen feyn; und ©. 24 und 28 wird der ans 
| gebliche Schwefel wohl nur fefte Luft oder eir 
ne entzündbare Luft feyn. Auch bey ©. sift 
mir des gefchickten Heren Doctor Weftendorfs 
‘Erfahrung eingefallen, nach welcher in kal⸗ 
ten und warmen Waſſer eine gleiche Menge 
Kochſalz auflöstih ift, da fonft freylich das 
warme Waffen von andern Salzen mehr, als 
Faltes aufloͤſet. Man febe Biblioch. IV S; 
567. Es ae auch wohl eine e volftändigere 

und 


. 396 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 3. 


and gründfichere Anweiſung zur chemifchen 
Anterfuchung eingerüct werden fönnen, als 
man ©.6 findet. Doc alles diefes find Klei⸗ 

higfeiten. Zu einer großen Empfehlung dies 
nen die vielen wohlgewäbhlten und lebrreichen 
Kupfer,die wenig zu wünjchen übrig laflen. Mit 
Vebergehung deflen, was jeder in einer vols 
ftändigen Anleitung erwarten Fan, auch mit 


= Webergehung der vielen Rechnungen, die 


aber freylich den eigenthümlichen Vorzug dies 
fes Werfes ausmachen, will ih nur ohne 
große Wahl: folgendes befonders anjeigen, 


©. 9 finder man ein Verzeichniß der 
teutſchen Salzwerfe, nebft einigen Nachrichs 
ten von denfelben. Diejenigen, welche die 
Churbraunfchweigifchen berreffen, find größs 
tentheils aus meiner Technologie genommen 
worden. Die Mängel derfelben, die der 
Berf. S. 17 mit Recht und mit dem Anftans 
de eines redlihen Mannes rüger, babe ich 
ſelbſt ganz wohl bemerft, aber ich entfchuls 
dige fie mit den Worten des H. Verf. ©. 9. 
-Auch ich habe die von den Inſpectoren erhal 
tenen Nachrichten, fo ebrlich, wie ich fie ers 
halten babe, mirgetheilt, von deren Zuverläfs 
figfeit ich daher keine weitere Rechenfchaft abs 
legen fan. Es betrift nämlich den unbeftims 
ten Ausdruck der löthigen Sole, worunter 
man 


XXX. Langsdorf Salzwerkskunde. 397. 


man nicht überall einerley verſteht. Es würde 
die Ungaben viel fihern, wenn man überalb 
das. Gefeß annähme, was der Verf. ©. 32 
vorfchlägt, nach welchem eine Sole 1, 2,3 
u. ſ. w..löthig beißen foll, wenn 1, 2, 3 
u.f. w. Lothe Salz in 100 Lothen Sole, das. 
ift, bey 99, 98,197 u. ſ. w. Lothen füfles. 
Waſſers befinden. Für ‚die :ftärffte oder 
reichfte Sole in Teutichland iſt? S. 12 mit 
Recht Die tüneburgifche angegeben; und das: 
fehlechtefte Salzwerf, welches dem Verfaſſer 
noch zu Geficht gefommen ift, ift das bey dene ' 
Fölnifhen Städtchen Werl, 7 Stunden * 
Dortmund. | 
©. 65° macht der Verf. wahtſcheinlich, 
daß man bey ordentlicher Feurung, durch die 
Siedung der Sole, nämlich durch die Vers. 
fluͤchtigung der Säure, ein Sechstheil des 
faͤmtlichen in der Sole enthaltenen Salzes vers 
liehre. (Vielleicht haben manche Solen mehr; 
Gäure, als zur. Sätigung des Alfali noͤthig 
ift, dann würde Diefer Verluſt fein Schaden’ 
feyn. . Wenn aber diefer Umſtand nicht eins‘ 
tritt, fo entfteht durch den Abgang der Saͤu⸗ 
re ein freyes Alkali, welches nachher ein Salz 
geben wird, welches leicht geuchtigkeiten anzieht 
und ſchwer trocknet.) Die Bereitung der Spin⸗ 
deln ift. wohl noch nirgend fo volftändig als 
bier gelehrt worden; doch fehlen vielleicht ei⸗ 
nige 


d 


398 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl. XIIL 3. 


nige neue Vorſchlaͤge. Als Mathematifer 
empfiehlt der Berf. S. 83 Die walzenförmige 
Geftale des Brunnenfhachts, aber als Prak⸗ 
zifer gefteht er, Daß man gleichwohl oft den 
vierecfihten Schacht wählen müfle, wenigs 
ſtens mit einigen Vortheilen wählen koͤnne. 
Zaft über alle einzelne Anlagen find. weht 
ausgearbeitete Anfchläge eingerücht; z. B. 
©. 93 über einen Brunnen in fumpfichten 
Boden, der 30 Fuß tief, 10 Fuß im tichten 
und vierecft abgeteuft werden fol. Beſon⸗ 
Ders merfwürdig ift das Urtheil S. 121 über 
die. Gradirung an der Sonne, welche, fo 
ange es nicht an Pla gebricht, oder wenn 
nicht zu allen Jahrszeiten Auffchlagwafler zu 
Betreibung der Dorngradirnug inwahremlles 
berfluß vorhanden ift, der Dorngradirung 
vorzuziehen iſt. Die von H. Hollenberg emps 
fohlene Gradirung über - Britfehen oder 
fchiefliegenden ‚Flächen, die der Dachgradi⸗ 
zung nahe fümt, wird S. 122 verworfen, 
Alles was zur Errichtung, Unterhaltung und: 
Anwendung der Sradirmände gehört, ift bier 
fehr volftändig abgehandelt. Hr. Cantrinus 


hat 1770 zu Nauheim (meldhes nebft Allen⸗ 


Dorf zu den herlichften und lehrreichſten Salzs 
werfen in ganz Teutfchland gehoͤret) Dem 
Verſuch gemacht, unten drey Wände neben 
einander zu feßen, und in. das oͤbere Stod 

eine 


XXX. Langsdorf Salzwerlskunde. 399 | 


eine oder zwo Wände; woben man jedoch - 
nicht Vortbeil gefunden bat. Der Bruder 
des Verfaſſers hat zuerft gewagt, einen in fich 
felbft wieder zugebenden kreisrunden einmwäne 
digen Gradirbau anzulegen, wobey denn auch 
manche Vorzuͤge gefunden find. Die Ber 
merfüng, daß bey der Gradirung nicht nur 
wildes Wafler, fondern auch wahre Sole 
verdünfter, bat zu nüglichen Berechnungen 
Anlaß gegeben; - Eben fo nachdenklich ift die 
Unterſuchung, was für Vortheile und Nach⸗ 
theile die Dächer der Gradirmände verur⸗ 
fahen ©. 167. Die fo genante Gefhwinds 
ftellung, welche in’ meinen Beytraͤgen VE 
©. 347 und VII S. 291 beſchrieben iſt, hat 
Hr. Lnur kurz berührt, und: mit Feiner Zeich⸗ 
nung erläutert, welches fie Doch gewiß verdient 
hätte. Der Beweis ©. 371, daß ein Gras 
Direr in einerlen Zeit an einer Haudpumpe 
wenigſtens fo viel, als fieben Gradirer mit 
Leckſchaufeln, leifter, ift fo bündig, daß fich 
fchwerlich etwas dawider fagen laͤßt. Dem? 
nach folten die Leckſchaufeln abgefchaft und‘ 
Handpumpen Angelegt werden. :-S. 376- 
wider die von Juſti vorgefchlagenen Pfannen 
aus gegoffenem Eifen. Alle Pfannen ſolten 
billig rund, nicht vierecficht feyn. Die Preis: 
fchriften der Bayrifchen Akademie der Wiſſen⸗ 
ſchaften über die befte Bauart der. Defen, Rn 
wo 


| 400 Phyſikaliſch⸗Oekon. Sibl. XIII. 3. 


wohl die von Schmidt als Angermann, ſind 
bier ©: 392, 411 ganz eingeruͤckt worden. 
©. 430 einige Probefiedungen. S. 262 
von den bey Salzwerfen nöthigen — 
und u — Re 








XXXI. 


Des Herrn Abt Cetti Netutgelchicht 
. von Sardinien. Zweyter und dritter 


Theil. Leipzig 1784. 8. / h 


Een der Vorrede des. dritten Theils findet 
—— man den Namen des Ueberſetzers, naͤm⸗ 
üh Hr. Doct. Piefch. Auch diefe beyden 
legten Theile find fo reich an artigen Bemers 
kungen und Nachrichten, und find fo gut übers 
feßt worden, daß man dem H. P. gern für 
die angewendete Mühe danfer, zumal da nur 
“wenige ſich an Weberfegungen wiflenfchaftlis 
her italienifcher Bücher. wagen. Gewiſſer⸗ 
maßen bat noch dieſe Meberfegung Vorzüge 
vor der Urfehrift, indem in Anmerkungen, 
die foftematifchen Namen der Thiere angege⸗ 
ben find. -- Auch findet man am Ende ein ſy⸗ 
flematifches Berzeichniß aller befchricbenen Ars 
ten, worin die neuen befonders ausge: 
zeichnet fi find. . Auch muß man rühmen, daß 

ein 


XXI. Cetti von Sardinien. 2,3. 401 


ein Regiſter aller Italieniſchen Namen bey: 
gefügt if. Won den Kupfern find die 
flechteften dee Urfchrift weggelaffen worden. 


2 ©. 312 giebt Cetti eine Vermuthung 
vom Urfprunge des Mamens Flamant, der 
den Phoenicopterus ruber bedeutet. Er meynt, 
er fen aus ailes flammantes gemacht, weil der 
Vogel ein brennendes Roth hätte. Sonder: 
bar, fagt er, ift es, daß dieſer aufferordentlis 
che Vogel dem Ariftoteles nicht befant gewer 
fen feyn folte, da ihn doch der gleichzeitige 
Athenienſiſche Komoͤdienſchreiber Ariftophas 
nes gekant hat. Aber ſchwerlich haben wir 
Yie ſaͤmtlichen Schriften des Philoſophen, 
ind wir fönnen wohl nach dem, was davon 
iuf unfere Zeiten gefommen.ıft, nicht ficher 
ie Zabl der dem Ariſtoteles bekanten Thiere 
eſtimmen. 


Im dritten Theile enthaͤlt ſonderlich die 
dachricht von der Schlangeneidechſe, La- 
rta ſeps, viel wichtiges; dergleichen auch 
e von einigen Rocen. Die Vermuthung 
. 134, daß aud) die Thiere im Meere nach 
e Verfchiedenheit ihres Aufenthalts allerien 
eränderungen, tie die Landthiere anneh⸗ 
en, ‚verdient eine weitere Beachtung. Daß 
er der Tunfiſchfang ausführlich abgehandelt 
iſt ſchon bey der Urſchrift angezeigt wor⸗ 
hyſ. Gekon. Bibl. XIS. z83.. Dd . dem 


402 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIM. 3. 


den. Unter den Eidechfen fcheinen die beys 
den Arten, welche der Verf. Tiliguerta und 
Tiligugu nennet, neu zu ſeyn. — Möchte 
es doch dem. H. D. Piefch gefällig feyn , uns 
eben fo gute Ueberfegungen von mehrern 
Stalienifchen Büchern zu liefern! z. B. 
von Sefini prodotti della Sicilia; imglei: 
chen Rifiorimento della Sardegna propofto 
nel miglioramento di fua agricoltura, libri 
tre di Fracesco Gemelli. In Torino 1776 
2 vol. in 4. ein reichhaltiges Werf, deſſen 
Ueberfegung einen mäßigen Drtavband auss 
machen wiirde. 





XXXII. 


Hrn. von Buͤffon Naturgeſchichte der 
Voͤgel, mit Anmerkungen, Zuſaͤtzen 
und vielen Kupfern vermehrt durch 
B. C. Otto. Neunter Theil. 
Berlin 1784. 255 Seiten in $. 


Au dieſer Theil beweiſet, daß es ein wah⸗ 
res Gluͤck fuͤr die Ornithologie iſt, daß 
Hr. Prof. Otto die Ausgabe dieſes Werks 
übernommen bat. Man findet bier überall 
nicht nur Verbeſſerungen, fondern auch wich 
tige neue Bemerkungen, welche Früchte dee 
Reiſen deſſelben und feiner herlichen Sam, 
lung find, Theil enthält die Gr 

ein 


ı 


XXXII. Jablonsky Schmetterlinge. 2.403 


fen-und Azeln, die Linne“ Graculas nennet. 
Buͤffon hat bereits die von Sonnerat ber 
föhriebenen Arten eingetragen, und fehr viele 
bat H. Otto aus Büchern, die der Franzog 
sicht gefant hat, hinzugeſetzt. Am Ende fins 
der man noch die Befchreibung: des Seiden⸗ 
ſchwanzes, Ampelis garrulus, der um Wey⸗ 
machten vons Harze zu uns‘ gebracht wird, 
Diefer Theil hat 34 Kupfertafeln, 








XXX 

Naturſyſtem aller befanten ins und aus: 
laͤndiſchen Inſekten nach dem Syſtem 
des £inne‘ bearbeitet von Carl Gu⸗ 
ftav Jablonsky. Der Schmetter- 
"Inge zweyter Theil. Mit 14 illumi⸗ 
‚nirten Rupfertafeln. Berlin 1784, 
295 Seiten in 8. — . 
Nieſes ungemein. ‚prächtige. und lehrreiche 
—Werk, deſſen V. jetzt geheimer Cabinets 
ecretair in Berlin geworden iſt, hat den Bey⸗ 
lund die Unterſtuͤtzung erhalten, die eg 
dient. Der. Verf. rübmt ſolches ſelbſt in 
Vorrede, und dankt befonders dem H. 
ening in Sranffurr, Der ihm viele Boys 
fe geleifter hat. : Auch die Anzahl der Un: 
Dd 2 ters 


404 Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XII: 3. 


terzeichner hat ſich ſehr vermehrt, woraus die 
algemeine Achtung, welche jetzt die Entomo⸗ 
logie hat, erhellet. Die Beſchreibungen des 
Verf. ſind ſo genau, ſo volſtaͤndig und dennoch 
von der gemeinen Weitſchweifigkeit ſo ganz 
entfernt, daß, man fie als Muſter teutſcher 
Befchreibungen empfehlen fan. Auf das 
forgfältigfte find die Nachrichten der Vor—⸗ 
gänger mit der. Matur verglichen worden; 
alle Anführungen find nachgefchlagen und bes“ 
richtige worden. Vornehmlich find dabey 
Fehler derfelben im tinneifchen Syſteme ver: 
Beffert worden. Diefe find zahlreich, fo daß 
der Verf. argwohnt, Linne“ habe die Syno 
nymie nicht überall felbft ausgearbeitet. Es 
fan dieß ſeyn; doch. zweifle ich daran, wun⸗ 
dere mich aber nicht darüber, daß bey einer 
fo unermeslichen Arbeit, ald das Syltema na- 
turae verlangt hat, Fehler diefer Art einger 
ſchlichen find. Ich weis auch, daß Linne‘ die 
von ihm. angeführten Bücher zum Theil nicht 
immer zum Gebrauche zur Hand gehabt hat. 
Micht felten hat ihn auch der Mangel auss 
ländifcher Sprachen gehindert. Daß H. J. 
manche nene Arten beygebracht und viele Abs 
erten genauer, als bisher gefchehn ift, beftims 
met bat, wird man leicht vermuthen. Die 
Zeichnungen mit der Malerey find. gewiß fo 
herlich, daß fie das Lob der Kenner 2. 


A 


XXXI. Tablönsty Schmetterlinge.2. 405 


lich verfehlen koͤnnen. Das verfprochene en? 
tomologifche Wörterbuch foll einft einen bes 
ſondern Theil ausmachen. Der erſte Theil 
der Käferaefchichte ift feiner Beendigung auch 
nahe. Die. Abbildungen werden von dem 
gefhickten H. Schmidt in Offenbach geftos 
chen, welcher. fich durch die fhönen Tafeln in - 
Knochs Beträgen rühmlich befant gemacht 
hat. Viele Käufer haben gewünfcht, daß die 
gemeinen teutfchen, franzöfifchen und holläns 
Difchen Namen der. Inſekten beygefügt wer⸗ 
Den möchten, und dee Verf. verfpeicht auch 
Diefes auf die Zukunft. ‘Ein Verzeichniß der 
Bier abgebandelten Arten möchte wenig nußen ; 
ich merfe alfo nur an, daß in diefen Theile 
fehszig Arten und vermeyntliche Abarten 
mänlichen und weiblichen Gefchlechts , theils 
abgebildet, theils befchrieben find, eine gewiß 
sicht geringe Anzahl. | 











| XXXIV. | 
Des Moetifchen Kaͤferwerks dritte und 


vierte Ausgabe. Tab. 7:12. Bogen 
E. 5.6.9, Nürnberg. 


De Kaͤufer dieſes praͤchtigen Werks wer⸗ 
den freylich mit —— Langſamkeit en 


406 Phyſikaliſch⸗ Beton. Bibl. XI. 3. 


ben unzufrieden feyn, da num, nach der Vers 
ſprechung, ſchon der ganzeverfte Band, der 
22 Tafeln enthalten folte, fertig feyn muͤſte. 
Die Schuld: liege an dem Künftler Biſchoff, 
der fih Durch die. Uebernehmung der Bauer⸗ 
fhen Buchhandlung zu fehr zerſtreuet bat. 
Aber wenn:die Käufer die fchönen Tafeln anz 
fehn, die Genauigkeit und Bortreflichfeit ‚bes 
wundern, fo werden fie einem Künftler wieder 
gut werden, der gewiß zu den beften feiner 
Art in Teutſchland gehört... Inzwiſchen wird 
vermuthlich Doch auf Michälis der erfte Theil 
fertig, welcher ein Titelblatt und Titelfupfee 
erhält, ungeachtet Die Urfchrift dergleichen 
noch nicht hat. Hr. Panzer bat in den Anz: 
merfungen mit großer Gefchicktichfeit viele 
Aufflärungen bisheriger Zweifel gegeben, 
und feine Zufäße fcheinen zahlreicher zu wer: 
den. Er nußet auch, zu nicht geringem. Vor⸗ 
theile der Käufer, alle Berbeflerungen, welche 
Entomologen in ihren Schriften zu Voet ge: 
macht haben: Er felbft fagt, Hr. Voet ift 
ein eiftiger und reicher Inſektenſamler. 
Möchte er doch bey feinen entomslogifchen 
Reichthuͤmern auch Schranfs, teichartings und 
Eſpers Beobachtungsgeift baben!.— Bey 
Betrachtung der 97 Zeichnung, (die S. 64 
unrichtig 67 genant iſt) Die Scarab. longimas 
aum vorftellet, Fan man unmöglich Die Ber 
wuns 


XXIV. Poets Raͤferwerk. 407 


wunderung uͤber die ſehr langen Vorderfuͤße, 
die noch dazu dem Kopfe ſo ungewoͤhnlich 
nahe ſind, unterdruͤcken. Wozu ſchuf der 
Schoͤpfer dieſen Kaͤfer, dem er nur kleine 
Fuͤhlhoͤrner gab! Aber die Beantwortung 
werden wir ſo bald nicht erhalten, weil dieſer 
Kaͤfer nur ſelten aus Oſtindien koͤmt, wo man 
nach nichts als nach Reichthuͤmern forſchet. 
Zu gleich merke ich an, daß H. D. Pan⸗ 
zer in einem eigenen Werke lateiniſche Be⸗ 
—33 und Abbildungen neuer Inſek⸗ 
ten aus feiner Samlung, herausgeben wird. 
Ein Freund meldet mir, daß darin ſchoͤne neue 
Arten, befonders von Capo d'Iſtria, vorkom⸗ 
men werden. Dagegen unterbleibt der noch 
im Borberichte zum legten Hefte verfprochene 
prodromus entomologiae Norimbergenfis. 
Eine andere wichtige Nachricht für die Ento— 
mologen ift diefe, daß H. Winterfchmidt ſich 
entfchloffen hat Drury’s illuftrations of natu- 
ral hiftory teutfch heraus zu geben. Er hat 
den Hrn. Dock. Panzer dahin vermocht, den. 
Text dazu, fo wie bey Voet gefchehen ift, zu 
bearbeiten. - Würflich wird ſchon daran gears 
Beiter, und diefes Werk wird gewiß zu den 
hönften feiner Art gehören. Eine Nachricht 
aus London meldet, daß der gute Drury une 
glücklich geworden und bonis cedirt habe. 


Dd 4 XXXV. 


ee 7 2 2 : 











XXXV. 


Archiv der Inſectengeſchichte. Heraus 
gegeben von Joh. Caſp. Fueßly. 
Fuͤnftes Heft. Erſte Abtheilung. 
1784. 


J Veſe Fortſetzung eines der beſten und 

nuͤtzlichſten entomologiſchen Werke 
enthaͤlt noch das im vorigen Hefte ans 
gefangene Verzeichniß der vortreflihen Inſe⸗ 
ctenfamlung des H. Serbfts; nämlich die 
Käfer: Carculio-Dyticus. Es find fechs Tas 
feln , voll der berlichften Zeichnungen, die mit 
größter Gefchicklichfeit ausgemahlt find. 
Die Befchreibungen füllen die Bogen K—D. 
Die zwote Abrheilung wird den Reſt der 
Klaffe der Käfer liefern. Es ift zu verwuns 
dern, Daß immer noch fo viele neue Arten in 
Teutſchland gefunden werden. Hier kommen 
viele aus Pommern und der Gegend um Vers 
lin vor. on fonderbarer Bildung iſt Curc. 
einnamomi, den der Verf, zwifchen Zimt ges 
funden bat; er koͤmt dem C. anchorago nahe. 
Ein neues Gefchlecht ift Pterophorus ©. 1075, 
welches man für Necydalis halten Föntes 
aber die Freßwerkzeuge weichen ab. Eine 
wahre Schönheit ift Bupreflis chryfis T. 


28, 2. — — XXXVL 


BER 409 





XXXVI. 


Verſuch einer wirthſchaftlichen Natur— 
geſchichte von dem Koͤnigreiche Oſt— 
und Weſtpreuſſen. Bon Friedr. Sa: 
muel Bock. Vierter Band, Deſſau 
1784. 758 Seiten in 8. | 


iefer Theil enthält allerley aus Büchern 
gefamlete Nachrichten von den GSaugs 
thieren, Voͤgeln, Amphibien und Fiſchen, 
welche in Preufjen bisher bemerfe find, wos 
yon wir nur wenig auszeichnen fönnen, Um 
die Pferde auf den Weiden wider die Wölfe zu 
fichern, beftreicht man fie mit Birken: Dept 
(Dagget), in welchem man viel Schießpulder 
eingemifcht bat, und die Erfahrung hat diefes 
Mittel beftätige. Luchfe find dort nur felten, 
Die Marder, mit deren Zellen ehemals ein 
ftarfer Handel getrieben worden, find auch 
nicht mehr zahlreich. Bären find in den 
Bruͤchern au der Nee noch häufig. Eine 
kleinere Urt, welche mebhrentheils um den 
Hals einen helweiſſen Harting hat, und deffen 
Hare an den Spißeneinen Silberglanz haben, 
wird dort Ziefelbär genant. Die Anzahl dee 
Biber ift an den Ftüffen von Groß : tits 
thauen noch fehr beträchtlich, woher auch wies 
7 Dd 5 Ass 


\ 


419 Phpyfitalifch: Oekon. Bibl. XII. 3: 


les Bibergeil gebracht und durch die Kaufleute 
in Königsberg und Danzig außer Landes vers 
ſchickt wird. Cs ift falich, daß diefe Thiere 
aus Teutſchland nach Preuffen verfeßt wor⸗ 
den; fie find dort einheimifh, nur nimt ihre 
Anzahl ab. Von Elendthieren liefet man 
hier S. 94 mancherley und die Abhandlung 
des J. H. Hagen in den Berlinifhen Mans 
nigfaltigfeiten II S. 413 wird für die rich: 
tigfte und ausführlichfte angegeben. Diefe 
Thiere haben jegt ihren Stand in der Ca: 
pornifchen Heide, auch in ganz Samland und 
Malangen! In den Polnifchen Gegenden 
find fie faft alle ausgerottet, und die wenigen, 
welche noch uͤbrig find, werden von Wilddies 
ben weggefchoffen. Die Wildpretsfaftoren in 
Königsberg verfauft die Elendbraten das 
Pfund für 3 gr. und die Kälberbraten 2 gr. 
Bor einigen Jahren hat der Verfaffer einen 
Ziegenbock gefehn, der jeden Sommer hin: 
durch gemolfen ward, und täglich ein Quart 
Milch gab. Im Winter verging ihm die 
Milch, die aber im Sommer wieder fam; 
übrigens leiftete er bey der Heerde die mäns 
lichen Dienſte. Man tiefer hier ©. 138 
verfchiedene ähnliche Beyſpiele; auch eins 
aus dem Ariftoreles. in Schaf giebt in 
Preuſſen wenig über ein Pfund Wolle, ein 
Schöps vier und ein Lamm ein halbes Pfund. 
* , ‘ Die 


- 


XXXVI. Boch Naturgeſch. v. Preuff. 411 


Die Auerochfen find ganz ausgeftorben, oder 
vielmehr durch die Wilddiebe und Viehfeuche 
aufgerieben. Einige follen noch in Mafovien 
und in den Bialogirzifchen. Wäldern anger 
teoffen werden, aber nicht fo groß und fo wild 
feyn, als. welche ehemals in Preuffen gewer 
fen. ©. 201 find viele artige Nachrichten 
von der Föniglichen Stuterey zwiichen Stal⸗ 
lopöhnen und Szirgupöhnen beygebracht wor⸗ 
den. Mancher vierjähriger Hengft wird mit 
3 bis 400 Dufaten bezahlt, und neulich ift 
ein Gefpan von 9 Porzellanfcherfen für 9000 
Rthl. verfauft worden. Unter König Fries 
drich I erhielt jemand ein Privilegium in den 
Preußiſchen Ländern auf Schweinsborften. 
Er verftand das Sortiren der Borften, und 
wufte dieſe Waare in böhern Preifen den 
Holländern zu verfaufen, die folche bis dahin 
unſortirt in geringen Preifen an fich gebracht 
hatten. Jetzt haben die Königsbergifchen 
Borftenbinder ein Privilegium, daß fein fo 
genantes Leckgut, welches weiſſe auserlefene 


Borften find, ohne ihr Zeichen in den Hans 


del fonımen fan. Die übrigen, welche 
die Juden in großer Menge zuführen, auch 
mit alten Borften verfälfchen, werden von 
fremden Käufern in Fäffer gepact. Jaͤhr⸗ 
ich find von dieſer Waare einige taufend 
Stein nah Holland, und Frank 


— reich 


413. Phyfikalifch: ®ekon.. Bibl. XI. 3. 


reich gefchickt worden. ©. 369 wird Klein 
wider Büffon vertheidigt und verfichert, daß 
die Trappen ſich am Tiebften in niedrigem Has. 
fer. aufhalten, und daß man fie jo wohl in 
Hafer, als Weißen und Roggen, nicht aber 
in Exbfen oder Gerfte niften gefunden bat. 
Ehemals gehörten die Trappen zu den Negas 
lien, aber weil fie den Saatfeldern fehr ſcha⸗ 
den, fo find fie zur Fleinen Jagd gefchlagen 
worden, und werden alfo bald vermindert 
werden. Cs ift ſehr falfch, daß fie Froͤſche, 
Maͤuſe und Maulwürfe verzaͤhren; fie naͤh⸗ 
ren fich von Getreide und Küchengewächfen, 
MWeindroffeln werden 14 Tage vor oder nach 
Michälis zu vielen taufend Paaren an dem 
Küften der Oftfee und der beyden Nehrun⸗ 
gen, in aufgeftelleten Dohnen mit Quitfchz 
beeren gefangen... Die Anzahl der allein in. 
Oſtpreuſſen jährlich gefangenen fol fih auf 
600000 Paar belaufen. Die Schilöfröten 
follen fih in den Sommernäcdhten durch ein 
Mfeiffen zu erfennen geben. ©. 626 etwas 
zur Gefchichte des Heringfanges. , Mit dies 
fem Theile find auch fieben ausgemahlte Kus 
pfertafeln den Unterzeichnern fren geliefert wors - 
den. Sie follen die Trachten der Einwohner,und 
einige Berfteinerungen abbilden. Sch habe fie 
aber bey meinem Exemplar nicht erhalten. Der 
fünfte Theil wird das ganze Werf endigen. 


AXXVL 


Fr * 





Som 743 





XXXVII. 


Magie oder die Zauberkraͤfte der Natur, 
fo auf den Nutzen und die Beluſti— 
gung angewandt worden von J. ©. 
Halle. Mit s Rupfertafeln. Zweyter 
Theil, Berlin 1784. 440 Seiten... , 


De Einrichtung iſt aus dem erſten oben S. 
—/ 130.angezeigten Theile bekant; doch 
findet man bier vieles, welches man nicht 
wohl unter den angenommenen Begrif der 
Magie bringen fan. Den meiften Raum 
nehmen die eleftrifchen Spielereyen und die 
neuen aeroflatifchen Berfuche ein; Ießtere find 
bier fo gar mehr als einmal erzählt worden, 
wie denn auch die befanten Kupferftiche von 
den Luftkugeln bengefügt ſind. Die teuflifche 
Bosheit, welche S. 311 befchrieben ift, wird 
doch wohl erdichter feyn, ungeachtet man fie 
bier nicht zum erſten mal lieſet. Gie hätte 
doch nicht in einem Buche diefer Art gelehrt 
werden follen. Es ifhaud) gut, daß die tier - 
berfchrift dieſes Artifels mehr verfpeicht,, als 
würflich ‚geliefert ift; denn das Recept zu 
Aqua tofana findet man hier nicht. Uebrigens 
iſt gar nicht zu leugnen, daß hier viel gemein⸗ 
nüßliches vorfömt, und es = diefer Theil 
Beyfall verdient. 

xxxvui. 





414 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 3. 








XXXVIII. 


Von der Gemeinheits-Aufhebung und 
Verkoppelung in den Churbraun— 
ſchweig⸗-Luͤneburgiſchen Laͤndern. 

Goͤttingen 1784. 8. 


ir Verkoppelung verfteht man die Eins 
richtung, daß jedweder feine tändereyen, 
fo viel als möglich, neben einander erhalte, 
daß folche in gewiſſe Schläge oder Koppeln 
eingetheilt und dieje befriedigt, und. jährlich 
nach einer angenommenen Drdnung abwech⸗ 
felnd genußer werden. Von diefem Gegens 
ftande handelt auch der lehrreiche Aufſatz im 
meinen Depträgen zur Oekonom. Technol. 
Polizep und Cameralwiſſ. Th. 8, : welcher, 
- wenigftens die Verfoppelung, noch ausführs 
ficher abhandelt und dabey angiebt, mie weit 
man in diefer Unternehmung bisher gefoms 
men if. Der Verf. dieſes Buchs, welches 
ich anzuzeigen habe, ift Hr. Commiſſar. "Jos 
hann Sriedr. Weyer, den ich ſchon vor 
vielen Jahren, als einen rechtichaffenen, 
fleißigen und geſchickten Mann gefant habe. 
Er ift bisher von König. Churfürftl. Kams 
mer zu diefen Gefchäften gebraucht worden, 
befißt alfo eigene Erfahrung, und hat dieſe 
Anleitung unter Genehmigung der K. Kams 

* er ern der . mer 


k 


XXXVIII. Meyer von Derkoppelung. 415 


mer drucken laffen. Zuerft Bandelt er von 
Aufbebung der. Gemeinheiten, wo die vers 
fehiedenen dabey vorfommenden Fälle und 


Schwierigkeiten gut aus einander gefeßt find. 


Das übelfte ift, daß dabey die befte Anlei— 
tung immer unzulänglich bleiben wird, da 
endlich das meifte doch auf Das Urtheil der ge: 


wählten Taxatoren binausläuft, und diefe, 
wie befant ift,: Feine fichere und ausgemadjte _ 


fundamenta täxandi haben, noch haben Föns 
nen. Daher fümt eben das viele willführliche 
und unzuverläßige, wodurch Fluge Landleuche, 
die folches voraus fehen, abgefchreckt werden. 
Hr. M. geſteht diefes felbft, und hat aus der 


Urfache viele Mühe angewendet, die Taras 


toren in den Stand zu feßen, fo genau als 
möglich urtheilen oder fhägen zu koͤnnen. 
Mach der Vettheilung der Gemeinheiten folge 
die VBerfoppelung und alles, was daben vor: 
kommen Fan, ift hier durch das volftändig ber 
fchriebene Beyfpiel eines Dorfes, nämlich) Jos 


bannmarde im Amte tauenburg,erflärt worden. ' 


‚Man findet hierzu eine große Anzahl Tabellen, 


bey denen man doch ungern einen Riß derganzent 


Feldmark vermiffer,als wodurch alles anſchauli⸗ 
her geworden wäre. Denn das Verftändniß al 
ler Tabellen verlangt mehr als gemeine Ge: 
duld. Weber die Verfchiedenheit in der Ord— 
nung, nach welcher die Koppeln genußet wer⸗ 
den, find ‚hier viele artige- Betrachtungen aiık 
* ge⸗ 


416 Phyfitalifch: Beton. Bibl. XI. 3. 


geftellet worden; fo wie auch die Einwürfe 
und Zweifel wider eine folche Unternehmung 
ara widerlegt ſind. 








XXXIX. 


Zoologia Danica ſive animalium Da- 
niae & Norvegiae rariorum ac 
minus notorum defcriptiones & 
hiſtoria. Volumen ſecundum. Ex- 
plicationi iconum faſciculi ſecundi 
eiusdem operis inſerviens. Aucto- 
re Othone Friderico Muller. Lip- 
ſiae 1784. 8 Bogen in 8. — 10 ggr. 


on dem erſten Theile hat Hr. Profeſſor 

Hermann im eilften Theile dieſer Bi⸗ 
blioth. S. 10 eine lehrreiche Anzeige gege⸗ 
ben, aus welcher die Einrichtung dieſes Wer⸗ 
kes bekant iſt. Das zweyte Stuͤck enthaͤlt 
groͤßtentheils Würmer; doch ©. 9 iſt die Be⸗ 
ſchreibung von Mus lemnus. Die Zeichnung, 
welche in dem größern Werke gegeben ift, ift 
nach dem Leben gemacht, und verdient des: 
wegen einen Vorzug vor allen übrigen Zeich⸗ 
nungen. DBerfchiedene Afteriae. Cancer pa. 
ludofus ift dem C. flagnali, den Schäffer 
unter dem Namen; filchförmiger Kiefenfug 


XL. Gedaͤchtnisrede auf S..2. Binde. 417 


befchrieben bat, ähnlich. Buccinum vndatum, 
‘welches fchon bey; ifter und Rumpf vorföme, 
aber hier iſt auch das Thier befchrieben. Myr 
tilus modiolus. Verſchiedene Igel. Blenniug 
viviparus. S. 107 koͤmt eine neue Erklaͤrung 
der Krankheit unter den Heringen vor, die 
man Roͤdaat nennet. 





AL, ; 8; 
Gedachtnisrede auf Heren Profeſſor 
Garl von inne’, gehalten in der . 
Domkirche zu Upfal, den 30 Nod, 
, 1783, als das adliche Familientwapen 
des. auf. der männlichen Seite erlos 
- fehenen, von £inne’ifchen Stammes 
zerfchlagen. ward, von David Schulz 
von Schulzenheim. Aus dem 
Schwediſchen von Ehriftian Heinrich 
Reichel. Leipzig 2784: 24 Bogen 
in 8. a * — 
I a ° "it 
E⸗ fen mir erlaubt, dieſe Meine. Schrift 
er aus Uchtuiig gegen meinen Freund, den 
sechtfchaffenen.von tinne‘, den Sohn meines 
Lehrers, mit dem ich ein Jahr in einem Haufe 
gewohnte habe, nnzuzeigen: Ich :geftebe zwar⸗ 
daß diefe Rede nicht fo. veichhaltig ift, als fie 
wohl Hätte: ſeyn koͤnnen. Der Redner ‚hät 
Pbyſ Oekon. Bibl. XIIS. 36. . Ce vie 


* # 


418 -Phyfibalifch : Beton. Bibl. ZIIL:Z, 


viel mehr erhebliches von der Erziefung und 
den Schickſalen diefes jungen. Gelehrten ans 
‚zeigen fönnen, und es feheint faft, als ob er 
fich. gehüret Habe, manches gar nicht zu berüßs 
zen, was doch hier hätte erwartet werden 
Fönnen. Inzwiſchen findet man Stof genug - 
zum Nachdenken über die Bergänglichfeit 
menfchlicher Größe und über die Schickſale 
ganzer Familien und Wiſſenſchaften. Hin 
und wieder koͤmt doch manches vor, was den 
Draturaliften noch neu feyn Fan... Zum bey: 
fpiel unter den neueftenEntdeefungenfindetman 
angemerft, daß Ipecacuanha eine P/ychoötria, 


F Lignum Rhodii ein Convulvulus, Lignum San- 


talum rubrum ein Prerocarpus iſt, deſſen 
Saft eine Art Drachenblut giebt; daß Ebe- 
num, tie ich ſchon oben angezeigt habe, ein 
Diospyros ift; Balfamius Peruvianus aus Muy- 
roxylon, Succus Japonicus oder Catechu aus 
einer Mimofa erhalten wird; daß Anacardium 
orientale ein Semerarpus iſt; daß Gummi e-- 
lalicum aus einer Jatropha erhalten. wird; 
daß Faba fandti Ignatii die Frucht eines noch 
nicht ganz befansen Baums iſt, den matt 
jeßt Ignatia nennet; daß Ambra griſea det 
Koh von Pänfeter Macrocephalus‘: iſt, 
Welcher Walfiih zugleich Walrath giebt, 
Der nicht: das Gehirn, fondern ein, in 
eihem eigenen‘ · Raume innerhalb des Walz 
fifchkopfes enthaltenes Oehl ift. Letzteres mar 
8 5 * * 


ri als iR 


V. Gebächthisredenuf 3.0. Linie”. 419 


Doch fchon bekant; aber von der Beftimmung 
der Ambra wird man wohl Den Beweis wäns 
ſchen, den, man:jedoxh in, Diefer Rede nicht er⸗ 
warten konte· Man: muß üben; die: Menge 
neuer. Naturalien erfinunen; die Linne vor 
ſeinen Reiſen nach «Schweden, gebracht hat, 
weil: jeder. Naturforſcher in England und 
Frankreich ihm mit Vergnuͤgen alles neue und 
ſeltene mittheilte. Daß Linne wie ©, 17 ers 
zähle wird, die Klaſſe Polygamia ausgewors 
fen.bat, und auch Gynandria, Monoecia und 
Dioecia hat, auswerfen'wollen, dazu Bat ſelbſt 
her. Vater ſchon den Rath gegeben, Ich erinnere 
mich, daß er dem Soße ſolches in meiner Ges 
genwart oft aufgetragen hat, weil erfelbft zu eis 
ner ſolchen Veränderung oder Umarbeitung zu 
Alt ſey. Cr wuſta fonft freylich ſelbſt wobl, 
daß. dieſe Abtheilungen ſchwankend ‚waren. 
Es iſt wahr, daß der jungestinne‘ anfänglich 
keine große Neigung fuͤr die Maturkunde hat— 
te, denn, ſagte er mir, ich weis die Zeit nicht; 
Daß mir folche Sachen neu geweſen find; ich 
febe fie alle nicht. mit, der, Neugierde an., wo⸗ 
mit fie die übrigen Schüler meines; Baterg 
betrachten. Aber gewiß ift es auch, daß er 
alles fante, und daß doch auch feine Aufs - 
merkfamfeit und Neugierde leicht erregt wer: 
den konte. Der Meid, weil er fo früh Ans 
. wartfchaft auf feines Vaters Stelle erhielt, 
bar ibm an feiner Achtung viel gefchadet; 
RD Ce a dieſer 


420 : Phyfikalifch Beton. Bibl. XI. 3: 


dieſer und noch mehr die wunderliche, faſt 
knechtiſche Erziehung, woran die Mutter 
Schuld: watt; machten Ihn zu furchtſam/ et⸗ 
was fruͤhe zw unternehmen oder. wagen. 
Aber’ aller Nachrichten verſichern/ daß er fich 
auf ſeinen Reifen; wo er mehr Achtung und 
Liebe als im. Vaterlande fand, vortheilhaft 
gebildet hartes ¶ Mir meldete er in ſeinen tegs 
‚sen Briefen’;:er wolle einen Theil der Briefe 
an ſeinen Vater herausgeben, und er ver⸗ 
laungte, daß ich ihm: einen Verleger zuweiſen 
fotte: :: Man hat Urfache aufmerffam zu fen, 
wohin nun die Papiere und großen Sam⸗ 
lungen diefer großen -Mätmer: kommen wer⸗ 
den. Solien fie in Schweden bleiben ‚fo iſt 
zu wiünfchen, daß” fie inꝰ die Hände und 
Auffücht eines Mannes kommen mögen‘, der 
ein ungeheuchelter Verehter der Linne iſchen 
Verdienſie if.  Diefer Rede iſt ein Schaf 
senbild :desifeh: Mannes beygefuͤgt, ‚welches 
wicht. ganz ohne Aehnlichkeit if. In der 
teutſchen Meberfegung iſt S. 9 eine undeutli⸗ 
ehe Periode: Er war nicht auf einem erhoͤbe⸗ 


4* 


ten Catheder u. ſ. wi = 
un bo 2/55 XRX 
— — * a, '!p 


Te a ei 4 











: XLI. j 

Cours, complet. -d’agriculture, ou 
dictionnaire univerfel- d’agricul- 
ture — — par Rozier. "Tome 
quatrieme.. Paris 1783. 692 Sei: 
SUR er ei I" 


u den volftändigen und gut ausgearbeis 

> teten Artikeln gehört: Deftiller, wo 

man eine ausführliche Abhandlung; von der 
Deftillation des Franzbranteweins erhält. Die 
volftändigfte und volfommenfte Anlage dazu 
ſey die, welche den Gebrüdern: Argand gebört, 
zu Valignac, zwiſchen Montpellier und Miss 
mes.: Daſelbſt find: alle Fupferne Geräth: 
ſchaften, Blaſe, Helm u. f. w. ſtark verzins 
net, da fonft faft in allen Franzöfifchen Bren⸗ 
nereyen dieſe Gefäße beftändig mit Span⸗ 
grün dick überzogen. ſind. Der Brantes 
wein aus Provence hat eine unangenehme 
Schärfe, welche der aus Saintonge, Ungous 
mois und Aunis nicht hat, weil man in leB- 
tern Gegenden einen viel mehr geflärten Wein 
nimt. Der erdichte Geſchmack des Weins 
geht auch in den Brantewein uͤber. Die ro⸗ 
then Weine. geben nicht fo augenehmen 
Brantewein, als die weißen, und beyde ger 
ben mehr, wenn: man fie. in großer Menge 
er: Eee 3 auf 


423 Phyſikaliſch⸗Oekon Bibl. XIII. 3: 


auf einmal gähren läßt, en grande maſſe. 
Sehr begreiflich ift,. daß weniger Geift ers 
halten wird, wenn die Gäprung der Weine zu 
iangſam gefchehn ift, oder zu fange gedauert 
bat. Naſſe und falte Sabre geben weniger, 
aber beflern Brantewein, als heiße und trofs 
fene Jahre. Weine, Die gar zu wäflericht 
find, fol man vor der Gährung mit Honig 
oder rohem Zucker vermengen, und durch 
die zuckerhaften Teile die geiftigen vermeh⸗ 
ren. Die befte Probe det Stärke des Weins 
geiftes iſt, daß man ihn über feuerbeftändis 
ges Alkali gießt, wenn diefes Galz darin 
ſchmilzt, ſo iſt zu viel Waffer, und zu wenig 
Geift da. ‚Denen, die Kornbrantewein brens 
nen wollen, wird hier der Rath gegeben, 
Das gegorene Gut ganz Mar zu machen; der 
Geſchmack des Branteweins werde fchöner 
feyn, je Flärer der Meifch gewefen. ©. 68 
eine Anweifung zur Unterfuchung des Waſ⸗ 
fers. Bon der Efeftritität mehr als hier noͤ⸗ 
thig gemwefen wäre. Gemeinnuͤtziger ift wohl 
der Artikel enfant, wo die gewoͤhnlichſten 
Krankheiten und Zufälle bis zum ı gten Mos 
nate befchrieben find. Unter den mebdicinis 
schen Auffägen ift der Artifel Epilepfie auss 
führlih. Manche Auffäge über Viehkrank⸗ 
Keiten find von Viehärzten eingefchicht wors 
den, und find wenigſtens weitläuftig genug. 
Ueber den Gebrauch der —— — 


- XLI. Rozier, dißhion. d’agriculture. 423 


iſt viel nüßliches gefagt. Won Anfegung und 
Unterhaltung der Fifchteiche, deren große An: 
. zahl eine Gegend hoͤchſt ungefund macht, 
wovon bier aus Brefle und andern Gegenden 
Benfpiele angeführe find. Von Phafanerien, 
ein Artifel aus Journal economique du mois 
Novembre 177t.. Der Artikel Fermentation 
ift von ©. 463 bis 527 zu einem anfehnlichen 
Zractate gewachſen. Anmweifung zum Bes 
fchlagen der Pferde. Die meiften Kupfertas 
feln enthalten Fleine Zeichnungen einiger 
Mflanzen, doch die Zeichnungen Tab. 7 von der 
weiffen und violetten Feige find beffer. 








XLI. 


3, —— Wolfs Reiſe nach Zei⸗ 
Zweyter Theil. Berlin und 
ecke 1784. 9 Bogen in 8. | 
De erſte Theil iſt Biblioth. XII S. 421 
angezeigt; in dieſem andern Theile holt 
der Verfaſſer, der nun Mecklenburg⸗Schwe⸗ 
riniſcher Amtmann iſt, noch verſchiedenes nach. 
Etwas von Elephanten, etwas von den alten 
Bewohnern der Inſel, und mancherley von 
der Regierungsart der Hollaͤnder, von den Un⸗ 
gerechtigkeiten und Erpreſſungen der Bedien⸗ 
gen der Oſtindiſchen Geſelſchaft. 





Ee 4 XRILIII. 


424 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 3. 











2 XLIII. 

Detail general des fers, fonts, ſerru- 
rerie, ferrure & clouterie, a luſage 
des bätimens, avec les tarifs des 
prix. Par M. Bonnot, verificateur 

die ferrurerie. Paris 1782. 519 
©eiten in 8. 

Dæe Titel ließ mich ganz etwas anders 

DMvermuthen, als ih im Buche gefuns 

den babe, und um nun meinen fefern eine 

Mühe zu erfpabren, will ich Das, was ich ges 

funden babe, anzeigen. Das Bud) ift ein 

ſehr volftändiges Verzeichniß aller der Schmie: 
de: und Sclöffer : Arbeiten, welche in Ges 
bäuden nöchig find, wobey zugleich die vers 
fhiedenen Arten derfelben, die Preife und die 
Meifter, welche jede Arbeit am beften verfers 
tigen, auch Die Fabrifen, welche folche lies 
fern , angegeben find. Hin und wieder find 
auch Anmerfungen, über die Güte und Brauch⸗ 
barkeit der mannigfaltigen Atten, und Regeln 
wider Betrug eingefchaltet worden. Daß 
dieſe Machrichten denen, welche einen Bau 
in Paris zu beforgen haben, fehr nüglich ſeyn 
koͤnnen, ift-freylich wahr; aber ich fehe nichte, 
was ih für meine tefer auszeichnen fönte. 

Das Buch, welches fehe meitläuftig gedruckt 

ift, koſtet fechs Livres. 

I . XLIV. 











ALIV. 


L’art du layetier par, M. KRoubo, 
maitre menuifier,, affoci@ honoraire 
de la fociere des arts de Geneve. 
‘ Paris 1782. 75 Bogen in Fol. 


m Fein Stuͤck des technologifchen Wer⸗ 
M kes, was die Parifer Akademie heraus 
giebt, zu übergehen, zeige ich auch diefe Ber 
f&hreibung eines Handwerfs an, welches von 
allen Seiten betrachtet, Feine große Achtung 
- verdienen möchte. Layetiers heißen in Frank⸗ 
reich diejenigen, welche allerley Feine Kaften 
zum Einpacken,. ohne Schlöffer und Befchläge, 
Sud wohl Zutterale,. imgleihen Mäufefal: 
len, Bauer fir Eichhörnchen und andere ders 
gleichen Kleinigkeiten verfertigen. Sie find 
eigentlich Abkoͤmlinge der Tifchler oder Schreis 
ner, haben auch diefelbigen Werkzeuge, ma: 
chen aber in Frankreich eine befondere Innung 
aus. Unter Franz I im Jahre 1521 hießen 
fie maitres layetiers-ecriniers. , Der Berfafr 
ſer dieſer Befchreibung fcheint der Sohn des 
befanten Künftlers und Schriftftellers dieſes 
Namens zu ſeyn. Das — bat 33'805 
gen Kupfersafeln, 





es av 


426 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI. 3. 





XLV. 


L’art de la magonnerie par M. Tou- 
cotte, architeete. Paris 1783: 


uerft.ift etwas weniges von der Befchafs 
fenheit der aͤlteſten Wohnungen roher 
Voͤlker, nachher von der verfchiedenen Art 
zu mauren, Die ehemals uͤblich geweſen ift, 
bengebracht worden. Dafelbft finder man die 
alten Kunftwörter: reticulatum, infertum , 
xevindtum, ifodomum, pleudifodomum u. 
a. duch Zeichnungen kurz erflärt. Mac 
dieſem das jeßt gebräuchliche Mauerwerf: en 
pierre, en moëllon und en houdage oder 
colombages. Zu leßterm gehört das fogenante 
Klebwerf. Ferner von den Materialien ; et⸗ 
was vom Kalflöfchen und Gypsbrennen, 1005 
zu Defen abgebilder find. Auch iſt der Puz⸗ 
zolane und des Terras gedacht worden; aber 
chemifche oder mineralogifche Beyhuͤlfe findet 
man bier nirgend genutzet. Von den Grunds 
mauren, auch auf einem fandigen Boden 
und in Waſſer. Dann. von den befondern 
Arten der Mauren in einem Gebäude. Eine 
Furze Nachricht: von den Steinbrüchen, wor: 
aus man Steine nach Paris fommen läßt. 
Zuleßt die verfchiedenen Werkzeuge und Mas 
ſchinen. Diefe Befchreibung, welche 10 Bo⸗ 


XVI. Sabricius Briefe aus London. 427 


gen Tert und 9 Bogen Kupfer hat, ift doch 
nicht ſo ausführlich und volftändig, als die 
meiſten uͤbrigen Theile diefes großen Werks 
find, und fo gar koͤmt manches beffer in Hartz 
wigs Befchreibung diefes Handwerks vor. 
Der Verleger hat bier am Ende ein Preis 
verzeichniß der einzelnen Stücke diefer Kunfts 
hHiftorie angehenfet. Der Preis der einzelnen . 
Hefte.ift um zwey Fünftel und der Preis des 
ganzen Werks um die Hälfte herunter gefeßt, 
fo daß 86 Hefte jetzt für 640 Livres bey dem 
Buchhändler Moutard, rue des Mathurins; zu 
' Haben find. T,’art de magonnerie foftet ıotiv. 
4. Lart du layetier 4 tiv. ı 6 ©. Tuilier 
& briquetier von Duhamel, Sourcroy und 
Gallaͤn ift wieder neu gedruckt worden und 
koſtet 5 Liv. 8 ©. I 











Joh · Chrift. Fabricii, der Naturhiſto⸗ 
rie, Oekonomie- und Cameralwiſſen⸗ 
ſchaften Lehrers Briefe aus London 
vermifchten Inhalts. Deſſau und 
Leipzig 1784. 348 Seiten in Klein: 
octav. — 20 ggr. | : 

er den H. Prof. Fabrieius als Naturas. 

RL liſten kennt, u ie 

Ha itef 


228 Phyſikaliſch Oekon. Bibl. XIII. . 


Titel viel nutzbares und angenehmes erwar⸗ 
ten, auch gewiß nicht in dieſer Meynung be⸗ 
trogen werden. Die Nachrichten, welche hier 
vorkommen, ſind zwar meiſtens ſehr fur, 
aber fie betreffen ‚Gegenftände, welche viele 
Reiſende unberührt gelaſſen haben, und fie find 
oft mit angenehmen Urtheilen und Gedanfen 
‚begleitet worden, die den Leſer lehrreich uns 
$erhalten. Von dem Zuftande der Naturhis 
ſtorie, von den größten Naturalienfamfungen, 
von Naturalienhaͤndlern in London, liefert man 
bier die meiften Berichte. Man erkennet 
Daraus, was frenlich derjenige, welcher mit ' 
‚ der Englifchen Litteratur befant ift, fchon weis, 
daß fuftematifche Kenner der Narurgefchichte 
dort fehr felten find.: Ya, der Verfaſſer hat 
feinen andern wahren ſyſtematiſchen Botani: 
Fer gefunden, als den Sudfon, Verfaſ⸗ 
fer der Flora anglica ‚- welcher fi durch 
feine Apotheke einiges Vermögen erworben 
bat. Er fanılet blos-infändifche Naturalien, 
unterfucht aber folche mir Kentniß und großer 
Aufmerkfamfeit, um ihre Charafteriftif zu 
beſtimmen. Hingegen find Samlungen in 
London zahlreich und über. alle Maaße prächs 
tig, daher auch die Maturalienhändfer , die 
ſchoͤnſten Stüce, welche vorzüglich in die Aus 
gen fallen, außer England auffanfen, und 
durch ihren. Verkauf in London anfehnlich ge 
innens Der Reichthum engliſcher Samt 
lien, 


XLVi. Sabricius Briefe aus. London. 239 


lien , die Muͤßigkeit der Vornehmen undeihre 
Langeweile‘; die Leichtigkeit Sachen aus allen 
Theilen der Welt zu-erhalten, auch das ers 
babene Benfpiel unſers Königs, der aber 
wahre Kerner iſt, alle diefe Umftände bes 
günftigen-diefe'tiebhäberen:' Manche⸗ gewin⸗ 
nen dadutch von ihren Samlimgen, daß fie 
folche fuͤr ⸗Geld zeigen, und fie endlich mie 
Vortheile wieder verhandeln. Viele anſehn⸗ 
liche Samlungen gehen aus Teutſchland und 
den noͤrdlichen Ländern naͤch· London⸗ Aus⸗ 
waͤrtige Naturaliſten, die ſich in hrer Wif⸗ 
ſenſchaft feſt ſetzen wollen, koͤnnen daher kein 
lehtreicheres Land als England beſucheinn wo 
ſie, wenn fie die Spraͤche verſtehn und ſyſte⸗ 
matiſche Kentniß mitbringen, nicht allein 
wohl aufgenommen werden, fondern auch fo 

ar etwas verdienen koͤnnen. Denn uͤngeach⸗ 
tet die Beſitzer der Samlungen ſelbſt nicht 
Neigung haben, ein Syſtem muͤhſam zu ſtu⸗ 
diren fo wuͤnſchen fie doch ihrer Sammlung 
eine ſyſtematiſche Eintichtung und Beſchrei⸗ 
bung, daher fie dazu oft Auslander anneh⸗ 
men. Dieſe erhalten dabey die ſchoͤnſte Ges 
legenheit, neue Gattungen zu finden, Duple⸗ 
ten zu erhalten, und ſich auf ſolche Weiſe 
vortheilhaft bekaut zu machen. Man fan 
leicht denen, daß ein Gelehrter wie H. F. ſolche 
herliche Gelegenheit nicht ungenutzt gelaſſeit 
bat” —* hat’ die Reiſe nach London er 

Ns J e 8 


439 Phpfitalifh ⸗ Oekon. Bibl. XI. 3. 


fechs mal gemacht;und hat die Bekantſchaft 
der vornehmften, dortigen: Gelehrten , in 
der Naturgeſchichte, vornehmlich durch die 
Freundſchaft des vortreflihen H. Banks ers 
halten... ‚Ausführliche, Befchreibungen von 
Maturalien und Fabriken liefert er-hier nicht, 
gber kleine Bemerkungen ‚und, Erzählungen 
find defto — wovon ich ese aus⸗ 
zeichnen ‚will. Eine F 


Kon dem nun — Solander 
und dem H. Banks lieſet man viele ange⸗ 
nehme Anekdoten. Bey letzterm lebt jetzt ein 
gelehrter Schwede, H. Doctor Dryander, 
als Bibliothekar, deſſen Freundſchaft und ge⸗ 
lehrten Briefwechſel ich zu nuhzen das Ver⸗ 
gnuͤgen babe. Ihm verdanke ich manche 
Zuſaͤtze zu meiner Geſchichte der Erfindungen, 
wozu Hr. Dryander die herliche Bibliothek 
des H. Banks angewendet hat. Auch habe 
ich durch ihn von H. Banks ein ſchoͤnes Exem⸗ 
plar' yon den oben. Bibl. XII, ©, 494. ange⸗ 
zeigten, Reliquiis Hoaflonianis erhalten, } deren 
auch H. Fabricius ©. 54 gedacht hat. Ich 
will daher Gelegenheit nehmen, noch: einige 
Machrichten von dieſem Werke beyzufuͤgen. 
Houfton hatte die, in. Jamaica und bey Vera 
Crux in Suͤdamerika. geſamleten Pflanzen, 
mit eigener Hand gezeichnet und geaͤtzt. Nach 
feinem Tode kamen ‚die Platten und, 2 
— rif⸗ 


XLVI. Fabricius Briefe aus London. 431 


ſchriften an -den- befanten. Phil. Willen, 
nach deffen Tode fie Sir Joſeph faufte. Dies 
fen ‚veränlaßte H. Diyander zur Ausgabe 
der fertigen Tafeln. Cs find. aber nur 250 
Eremplarien abgedruckt worden, und dieſe 
werden nicht verkauft, ſondern von H. Banks 
großen Biblieghefen und Gelehrten in Diefenz 
Fache geſchenkt, wie denn auch unfere Univerfiz 
taͤts Bibliochef ebenfals ein. Eremplar erhalten 
hat. Die. erften. funfzehn Tafeln har ſchon 
Lirine’inGeneraplantarum,unter dem lanıena 
Houfl. A, A. angeführt; z. B. S. 12,57% 
85.0. ſ. w. Die neungehnte Tafel: ift in 
Spec. plantar. p. 1232 ‚bey - After. aurantius 
genant: Houſt. Mfe. c. fig. inne‘ hatte dief@ 
Zeihnungen von Miller. erhalten. H. Ds 
Dryander merft in feinem Briefe an, daß 
ab. 22 Ricinoides folio fubrotundo ferrato, 
frudtu. parvo. glamerato. des ‚tinne Crotom 
glandulofum if. Es ift nicht unwahrſchein⸗ 
ih, daß H. Banks noch einige andere Par 
pire diefes gefchickten Botanifers einft befant 
machen werde.  - | on nf 


2 


J * sat 
Von dem. brittifhen Muſaͤum giebt H. 
Fabr. S. 76 mancherley Machrichten. «Ca 
find doch viele große Fehler dabey. Bey dent 
ſchrecklichen Aufruhr 1780, deu; dev. Stadt 
wahrlich zur Schande gereicht, and den Ha 
Fabr. mit vielen Umſtaͤnden baſchtuebn * 
FM sobete 


‚432 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII.3. 


drohete der Poͤbel die ganze Samlung zu zer⸗ 
ſtoͤhren, weil catholiſche Buͤcher in der Bi⸗ 
bbBthek aufbewahret würden. Dieſes Bey⸗ 
ſpiel beweiſet, wie weit die Abſcheulichkeit des 
Aberglaubens und der Intoleranz gehen kan, 
da fie fo gar⸗ in einem proteſtantiſchen Staate 
noch jetzt ſolche Ausbruͤche moͤglich macht. 
Man lerne daraus, wie ſchwer es fallen müfle, 
und wie lange Zeitinöthig ſeyn werde, in den 
Eatholifchen ändern dieſe Tolheit auszurotten, 
und mie. vörfichtig Proteftanten jetzt ſeyn 
muͤſſen, um nicht zu viel zu trauen, nicht zu 
viel einzuräumen‘ umd. nicht zu ficher zu wers 
den. Solander hat ein Verzeichniß der im 
Muſaͤum befindlichen Naturalien ausgearbeis 
tet deſſen angefangener Druck aber langfam 
förtgeht. Es iſt nur. wenig Geld dazu ausge: 
feßt worden. Die Erzählung von der Sams: 
kung des D. William Gunter ©. 84 ift fehe 
merkwuͤrdig. Bar ER EEE 


ano S. 98 iſt eine Heine: Nachricht von den 
durch Kunſt gemachten Inſekten und Larven, 
welche ſtat Koͤders zum Angeln gebraucht wer⸗ 
den, gegeben. Sie beſtehen aus Haren, Fe⸗ 
Bern, Seide und haben einigermaßen die 
Geſtalt verſchiedener Inſekten. Die Figur 
des jo getanten Hafts oder des Ephemerum 
ſcheint die vorzüglichfte zu ſeyn, nach welcher 
bie Sifgeam allerſtaͤrkſten zu gehen pflegen Die 
> } PS er⸗ 


XLVI. Sabricius Briefe aus London. 433 


Berfertigung bat Schwierigfeiten; vornehm⸗ 
dich foll es auf die Figur und Richtung der 
Adern in den Flügeln anfommen. Vom Auf 
enthalte des Prof. Linne’ in England liefert 
man ©, 100 allerley: 


©. 126 von dem Fünigl. Schloffe und 
botanifchen Garten‘ zu Kew, der, durch 
Die tiebe unfers Königs zur Botanik, der 
reichfte in ganz Europa iſt. H. 5. Flaget bey 
Diefer Gelegenheit über die englifchen Gärtner, 
welche nicht gern die Samen ihter Pflanzen 
ſamlen und verfaufen. Noch bat inan in 
England den Meu:Seeländifchen Flache, 
phormium tenax, nicht. ‘Die mitgebrachten 
Samen find durch. die Länge der Reife zu alt 
geworden, find in den verfchiedenen heißen 
Erdftrichen verdorben, und haben nie keimen 
wollen. Die auf den Schiffen mitgenomme⸗ 
nen lebendigen Pflanzen, find allemal von den 
Ziegen aufgeftefien worden. Denn es ift 
kaum möglich, lebendige Pflanzen auf einem 
Schiffe zu erhalten, wo Ziegen find. Gie 
fommen, aller angewandten Sorgfalt unge: 
achtet, ein oder das andere mal, auf der 
Reife, aus ihrer Gefangenfchaft heraus, und 
Dann ift alles Grüne im Schiffe unausbleib: 
lich verlohren. Es wird aber diefer Hanf 
einmal ein herliches Produfe werden, indem 
er alle Vorzüge des Hanfs und der Baum⸗ 
Phyſ. Oekon. Bib.XUIB. 385. Bf molle 


434 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XI. 3. 


wolle bat. Der Theeftrauch ſcheint fchon 
einheimifch zu werden und die Winter im 
Freyen auszuhalten. Er läßt fich gar leicht 
fortpflangen, wächft leicht, fo gar von abge: 
fohnittenen Zweigen. Der Preis diefer Pflanz . 
zen ift daher fchon ſehr gefunfen; vor eis 
nigen Jahren foderte der Gärtner Gordon 
100 Öuineen für einen großen fchönen Baunr, 
der in der Bluͤthe ftand. Die meiften Gaͤrt⸗ 
ner in Enaland find Schotländer, fo wieauch 
faft alle Bäcker in London. 


©. 205 meldet H. Fabricius, daß dee 
befante Hill der DVerfaffer von Marſhalls 
Reiſen ift, die er auf feiner Studirftube, ob: 
ne England verlaffen zu haben, gefchrieben 
bat. Diefer Hill wird auch ©. 213 als der 
ärgfte Marftfchreier und Windmacher befchries 
ben, den deswegen die gelebrte Geſelſchaft 
nie zum Mitgliede hat annehmen wollen. 
Eben diefes beftätigen alle Nachrichten, auch 
was mir H. Doct. Dryander vor einiger Zeit 
ſchrieb: In my opinion, jlook upon Hills 
books as entirely ufelefs, as it is impoflible, 
or if pofible would require more trouble than 
it is worth, to feparate the truth from fals- 
hood in his works; in [hort he was a noto- 
rious charlatan in the very worft fignification 
ofthe word. Learned men on the continent 
have no conception of, how barefaced lies 
are 


XLVI. Sabricius Briefeaus London. 435 


are told in print here in England, and what 
can be a greater inflamge of it, than Hills 
- telling on the titlepege of his vegetable ſy- 
ftem, that the figures were drawn and en- 
gravedby.himfelf? Bon der Ausgabe des Hor- 
ti Malabariei, die Biblioth. V ©. 451 an 
gezeigt ift, iſt nicht mehr als der erfte Theil 
gedruckt worden. Die Original: Zeichnung | 
gen zu der erften Ausgabe find jeßt im Muſaeo 
britannico, wie mir H. Dryander ſchreibt, 
und ſolche ſind nicht illuminirt. Alſo alle 
ausgemahlte Exemplarien find blos von un: 
verftändigen oder gemwinfüchtigen Buchhaͤnd⸗ 
lern, fo wie von Hill, nach der Befchreibung 
illuminire worden. Zu der Biblioth. V ©. 
450 gegebenen Nachricht Fan ich noch beyfuͤ⸗ 
geu, daß man von dem erften Theile der ers 
ſten Ausgabe zwo verfchiedene Abdrücke hat, 
welche beyde in der-berlichen Bibliothef des : 
H. Banks vorhanden find. Beyde haben 
die Jahrzahl 1678 auf dem gedruckten Titel: 
blatte; aber der eine Abdruck bat auf dem 
in Kupfer geftochenen Titel die Jahrzahl 1686. 
Haller hat offenbar in Angabe der Jahrzahl 
geirret. Die vor dem erften Theile ftehenden 
Zeugnifle aus Indien find vom 28 April 1675, 
und da ift dann gar nicht wahrfcheinlich, daß 
der Druck in Europa fhon 1676 vollendet 
‚worden. In den Philofoph, transact. n. 145 
5 x 


f2 p. 


1 


436 Phyſikaliſch Oekon. Bibl. XII. 3. 


p. 100, wo der erfte Theil angezeigt ift, Tier 
fet man auch die Jahrzahl 1678. 


©. 207 ift der oben fhon ©. 418 anges 
gebene Urſprung des grauen Ambers beftäs 
tigt. Man finder in demſelben allemal Stüf: 
fe von dem Schnabel der Sepiae odtopodiae. 
Der Porfifch lebt blos von diefer Sepia und 
es wird daher wahrfcheinlih, daß der Am: 
ber durch eine Verftopfung der Ereremente in 
Dem Redto diefes Walfifches entfteht. - Mein 
Freund H. Dort. Schwediaur aus Wien, 
der ſchon feit einigen Jahren in London lebt, 
deffen Namen ©. 207 verdrudt ift, wird 
darüber in Philofoph. transadt. Nachricht ges 
ben. Die Lapides manati find nicht vom 
Thiere diefes Namens, fondern Knochen aus 
dem Kopfe des Porfiihes. ©. 327 wird eis 
ner rothen, und wie es fcheint auch blauen 
Farbe, unter dem Namen Cudbear gedacht, 
welche aus Lichenes fcyphipheri bereitet wird, 
nämlich durch die Gährung , fo wie die Roc- 
cella verarbeitet wird. Diefe Zabrife ift zu 
Leith nicht weit von Edimburg, wo auch aus 
Conferva villofa Papier gemacht werden foll. 





XLVI. 


& BL a437 





XXLVII. 


Samling af Roͤn och Afhandlingar, 
roͤrande Landtbruͤket, ſom til Kongl. 
Wetenſkaps Academien blifwit ingif⸗ 
ne. Tom. Il, Stockholm 1777. 
Tom. Il, 1779. Tom. IV, 1783, 


Ne erſte Band diefer Samlung iſt Bi⸗ 
— blioth. VI S. 147 angezeigt worden. 
Die folgenden Baͤnde, welche ich aus der 
Bibliothek unſers H. H. Murray vor mir has 
be, enthalten manche Aufſaͤtze, welche den 
Auslaͤndern nicht ſo gar wichtig ſeyn koͤnnen, 
indem ſie ſich gaͤnzlich auf die Schwediſche 
Haushaltung beziehen. Folgende moͤchten 
doch auch in Teutſchland nuͤtzen koͤnnen, und 
manche verdienten in dem Schwediſchen a 
gain einen. Platz. | 


Tom. Mi ©. riſt ein Verzeichniß der Der; 
ger gegeben, wo man im Meiche Mergel ger 
funden bat, als deffen Gebrauch die Acade⸗ 
mie zu befördern fucht. In vielen Gegenden 
braucht man eine loſe oder mürbe Art Saw 
ſtein (Orften) flat des Mergels. S. 65 Aus⸗ 
zuge aus 16 Preisfchriften über die Frage, 
wie man das Ausfallen oder den Verluſt der 
Getxreidekoͤrner verhüten koͤnne. Einige Re 
f3 geln, 


438 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XIII. 3. 


geln, die Garben zu binden und aufjufegen. 
Vorſchlaͤge zur Berbeflerung der Erndtewas 
gen, wozu einige Zeichnungen gehören. S. 
200 Berfuhe in Schweden Möhren, Rüs 
ben, Balfternafen u. d. zur FZutterung zu 
bauen. ©. 207 ein Riß zu einem Biehftall, 
in welchem der Dinger vorfichtiger und bes 
quemer gefamlet werden fan. ©. 237 giebt 
der Berghauptmann Berndefon manche bis: 
bee überfeherie Nußung der $aubwälder an. 
©. 261 eine neue Preffe, um aus wilden 
Aepfeln Effig zumachen. S. 273 Anweis 
fung aus Wacholderbeeren (Enebär) Brands 
tewein und Mus zu machen, 


Im dritten Theile ftehen einige Auffäts 
ze über die verfchiedenen Schwedifchen Erds 
arten, und deren Verhaͤltniß zum Ackerbau. 
Einer ift von Wallerius , und hat viel nüßlis 
ches, welches jedoch auch ſchon oft in teuts 
Shen Schriften gelehrt if. Andere Auffäße 
handeln von der Vermehrung des Düngers. 
Ein ungenanter unterfucht die Urfachen des 
Setreidemangels in Schweden, und bemüs 
bet fi) den Mittelpreis zu beftimmen. Er 
mwünfcht Öffentliche Kornmagazine.. Ein Pres 
Diger Matbefius giebt den Rath, - gleich auf 
den Aeckern die Aehren mit einem Beile vom 
Strohe abzubauen, um -dadurch den Verluft 
der Körner zu vermindern er ſchlaͤgt dazu eis 

ne 


XLVII. Samling af Roͤn. 439 


ne Maſchine vor, aber fie iſt nicht abgebildet. 
Dann folgen einige Anweiſungen, Heidefels 
Der urbar zu machen. Dach dem Abbrennen 
foll man Pflanzen fäen, und folche unterpflüs 
gen, um dadurch den Mangel des Düngers 
zu erfegen. Ein anderer lehrt auf einem fols 
chen Boden Nadel Bäume anbauen. ©. 291 
ein Hebjeug, Steine zu heben und ftarfe 
Wurzeln auszureiſſen. Es iftein Hebebaum, 
Der unten gezähnt ift, und auf eine eiferne auf 
einem Blocke befeftigte Gabel, ftat der Uns 
terlage, gelegt wird, Die Zähne machen, 
Daß der Hebel eben dafelbft feft aufgelegt 
werden fan, wo man es nöthig findet; man 
fan alfo den Arm, woran die Laft angebracht 
wird, fo kurz als möglich machen. 


Im vierten Theile machen wiederum eis 
nige Aufſaͤtze über die Berbeflerung der Schwes 
Difchen Erdarten den Anfang. Sin einer ift 
der Verſuch gemacht, die Menge Dünger, 
welche jede Art verlanget, zu beftimmen. ©. 
49 bat Hellzen eine neue Drefhmafchine abs 
gebildet, die große Aehnlichkeit mit derjenis 
gen hat, melde H. Hähn angegeben hat. 
©. Biblioth. IS. 447. Abgeftumpfte ges 
reifte Kegel werden vom Biehe durch eine ftes 
bende Welle über das Getreide gewalzet. ©. 
63 hat Johann Fiſcherſtroͤm eine ausführliche 
und angenehme Abhandlung über den Mech 

öf4 ger 


440 Phyſikaliſch⸗GOekon. Bibl. XII. 3, 


gegeben, mo er auch die Gefchichte diefes 
Getraͤnkes berührt hat. In den nördlichen 
Ländern ift es vom älteften Gebrauche. Der 
Verf. hat die verfchiedenen Arten der Berei— 
tung gelehrt und wünfht, daß Meth den 
Wein verdrängen möchte. Im Sabre 1779 
foll für 156,394 Schwedifhe Neichsthaler 
roter und weiſſer Franzwein ing Reich gefoms 
men feyn, fernernoch für 9,725 Rthl. Rheins 
wein, für 6,084 Portugiefifche Weine, fers 
ner:noch für 15,059 Rthl. audere Arten auss 
ländifcher Getränfe; dazu muß nun noch der 
Zucker gerechnet werden, den die Schweden 
zum Wein zu nehmen pflegen. ©. 123 hat 
der Prof. Efmann unterfucht, wie viele mal 
Miswachs in Schweden feit dem Jahre 1523 
bis 1781 gemwefen ift, und da zeigt ſichs, daß 
man in zehen Jahren allemal zwey oder wohl 
drey mal Miswachs annehmen fan. Er zeigt 
die Anwendung diefer Bemerfung auf die Un: 
lage der Magazine. S. 182 folgt eine Ans 
leitung zur Kentniß der vornehmften Mines 
ralien zum Lnterrichte für $eute, welche Feis 
ne gelehrte. Anweiſung zur Mineralogie ges 
habt haben. Sie ift inzwifchen furz und gez 
wiß nicht hinlänglih. Cine öfonomifche Tos 
pographie eines Kirchfpiels bey Abo. Mod 
ein Auffag, um das Abjchneiden der Aehren 
auf dem Acker anzurarhen. Auf die Frage, 
wie man die Ochfen am I, ans 

ans 


XLVH. Ratechifmus der Schafzucht. 441 


fpannen fönne, hat jemand ein Joch angeges 
ben, wobey das Thier die Stärke der Hör: 
ner, des Halfes und des Vordertheils feines 
Körpers anwenden Fan, Es ift bier abges 
bilder. 





— — —— — — — 


XLVIII. 


Katechiſmus der Schafzucht zum Unter⸗ 
richte für Schäfer und Schaͤferey— 
Herren, nach Anleitung eines franzoͤ— 
fifchen Werkes von H. Daubenton; 
zum Beten der Schäferenen Deutfch: 
lands bearbeitet und herausgegeben 
von M. Chriftian Auguft Wich- 
mann, Ehren = Mitglied der £eipzig. 
dfonom, Societ. Mit 22 Kupfern, 
Leipzig und Deffau 1734. Faſt 2 

Alphab. ing. — 2 Rthlr. 


Deee⸗ ungemein nuͤtzliche Buch iſt auf 
folgende Weiſe entſtanden. Der ehe— 
malige Franzoͤſiſche Finanz-Intendant Trüs 
daine, deſſen Verdienſte um Schaͤferey und 
Wollenmanufakturen ſchon Bibl. IVS. ı an: 
gezeigt ſind, veranlaſſete den großen Naturali⸗ 
ſten Daubenton ſeine Kentniß auf die Ver⸗ 
beſſerung der franzoͤſiſchen Schaͤferey anzu⸗ 
öfs wen⸗ 


442 Phyſikaliſch / Oekon. Bibl. XII. 3. 


wenden. Mit welchem gluͤcklichen Eifer dies 
ſer dieſen Auftrag ausgefuͤhrt hat, iſt ſchon 
aus den vorigen Theilen der Biblioth. z. B. 
XLS. 355 bekant. Nach vieljaͤhrigen Verſu—⸗ 
chen gab er im Jahre 1782 heraus: Inſtru- 
ction pour les bergers & pour les proprietäi- 
res de troupeaux. 8. Diefes Bud) ift in 
Fragen und Antworten abgefaßt, welche Lehr⸗ 
art für die Schäfer fehon in Schweden eins 
mal verfucht if. Man fehe Schrebers Neue 
Cameralſchriften U S. 315. Diefen franzds 
fifhen Katehifmus bat H. Mag. W. zum 
Grunde gelegt, er bat ihn aber völlig umge⸗ 
arbeitet, um ihn für Teutfchland brauchbarer 
zu machen, wozu er nicht nur die beften 
Schriften, fondern auch die Beyhuͤlfe ges 
ſchickter Naturaliften und Praftifer genußet 
bat. Da diefer Katehifmus eigentlich für 
Schäfer beſtimt ift, fo enthält er auch nichts 
weiter, als was diefe verfiehen und brauchen 
fönnen, und man darf bier alfo nichts von 
Schäfer: Contraeten, von den Berriegereyen 
der Schäfer u. d. was eigentlich die Eigens 
tbümer der Heerden angeht, fuchen. Um 
Landfeuten das Leſen diefes Buchs zu erleichs 
gern, ift es mit grober Schrift gedruckt, und 
alles darin fo deutlich als möglich erklärt, 
Doch hat H. W. fich nicht gefcheuet, in Ans 
merfungen manches beyzubringen, was ges 
lehrten Leſern zu wiſſen noͤthig iſt, z. B. die 


ſy⸗ 


| 
XLVIII. Ratechifmus der Schafzucht. 443 


foftemätifhen Benennungen der Pflanzen, 
die felbft Daubenton ausgelaffen hat. 


Man weiß, daß Daubenton in Franfreich 
mehr als jemand angerathen hat, die Scha⸗ 
fe in freyer Luft, nicht in engen, verfchlofles 
nen Ställen zu halten. Diefer Rath ift denn 
auch wiederholet worden, und es ift zu wüns 
fhen, daß er endlich algemein befolgt wers 
den möge, zumal da uns die Spanifchen 
Schäfer in Sachfen den Nutzen durch ihre 
Verſuche bewiefen haben. Der Schäferftock, 
der ©. 9 befchrieben ift, oder die fo genante 
Schäfer: Schute ift doch wohl im größten 
Theile von Teutfchland gebräudlih. . ©. 
148 werden die wilden Kaftanien zur Futtes 
rung empfohlen, weil ihr adftringirendes Wes 
fen- wider Krankheiten fichert. Aber auf 
Waid und Ginfter S. 116 und ı25 möchte 
doch wohl nicht zu rechnen feyn.: ©. 158 
und 162 ift die Menge des Zutters für ein 
Schaaf beſtimmet. Wenn ein Schaaf begies 
tig nach dem Wafler läuft und fäuft, fo ift 
es entweder fchon Franf, ‚oder wird in kurzem 
franf werden. Schnee ſchadet garnicht, auch 
wenn er, nachdem die Schaafe einige Tas 
ge fein Waſſer gehabt haben, in Menge ger 
noffen wird. Thau fehader gewiß, und die 
Anmerkung ift fehr wahr, daß die Dichter, 
die Schäfer » Gedichte machen wollen, etwas 

von 


444 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 3. 


von der Schaͤferey lernen ſolten, um nicht 
die bethaueten Wieſen zu empfehlen. Salz 
wird, wie billig, empfohlen. Daß Schaafe 
auch in Teutſchland zweymal jaͤhrlich lam⸗ 
men koͤnnen, wenn ſie nur genug nahrhaftes 
Futter haben, wird S. 188 mit Beyſpielen, 
z. B. des Ritterguts Wildenhage im Stifte 
Zeiz, welches dem Hauptmann von Milkau 
gehoͤrt, bewieſen. Es iſt ſehr wichtig, Scha⸗ 
fe von langer Wolle zur Zucht auszuſuchen, 
weil fie dadurch immer länger wird. . In 
England bat man Wolle von 22 Zoll Länge, 
Die Regeln, welche die Schäfer bey dem 
tammen zu beobachten haben, find vorzüglich 
Iehrreih ©. 224. Daubenton verfichert ©. 
243, daß die meiften Lämmer, welche um; 
fommen, verhungern, weil fie Feine hinläng- 
“Jiche, oder Feine gute Milch erhalten haben. 
Das Verſtutzen der Schwänze wird nur alss 
dann für gut erfant, wenn der Boden leis 
micht ift, und fich die Erde an das Ende des 
Schwanzes anhenfe. S. 266 das: Ber; 
ſchneiden der weiblichen tämmer, oder die 
Ausfchneidung der Eyerſtoͤcke, Durch eine 
Zeichnung erläutert. Daubenton glaubt doch, 
daß das Wafchen vor der Schur befler fey, 
da es Doch gewiß ift, Daß die Gefundheit der 
Schafe dabey fehr in Gefahr geräth. Das 
Thier wird bey dem Scheren auf einem Tifche 
an Füßen und Hoͤrnern feft er 

h Q , 


XLVIN. Ratechifmus der Schafzucht. 445 


Tab. XI abgebilder iſt. Der Pferch wird 
auch ©. 344 für trockene Wiefen empfohlen; 
Doch gebt der vornehmſte Rath des Ueberſet⸗ 
zers dahin, den Pferch ganz abzufchaffen, und 
Dagegen die Schafe auf einerley Stelle be: 
ſtaͤndig über Streu ftehen zu laffen, und als: 
dann den Mift aufs fand zu bringen. Durch 
dieſe Futterſchaͤferey wiirde manche Schwierig: 
keit bey Aufhebung der Gemeinheiten und der 
Brache vermieden werden. Daubenton hat 
von dieſer Einrichtung, die Bernhard und 
andere in Teutſchland empfohlen haben, nicht 
geredet. Vielleicht waͤre es moͤglich und gut 
geweſen, den Leſern dasjenige, was von dem 
franzoͤſiſchen Naturaliſten herruͤhret, von den 
Einſchaltungen des Ueberſetzers zu unterſchei⸗ 
den. Die 22 Kupfertafeln befinden ſich auch 
bey der Urſchrift und find ©. 368 erläutert. 
Tab. 3 Kenzeichen des Alters nach den Zäb: 
nen. 

Tach der Erflärung der zum Katechifmus 
gehörigen Kupfer folgen fo wohl in der Urs 
ſchrift ©. 245, als auch in der Ueberfeßung 
©. 394, einige Abhandlungen, die Daubens 
ton in der Parifer Afademie der Wiſſenſch. 
vorgelefen bat. Die erfte handelt vom Wies 
Derfäuen der Schafe. Daubenton vermuthet 
©. 409, daß die befanten Wafferblafen im 
Körper der Schafe durch unmäffiges Saufen , 
verurfacht werden ; aber ihm find die teurfchen 

Beob⸗ 


446° Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 3. 


. Beobachtungen wegen diefer Blafen und der 
darin enthaltenen Würmer, noch nicht befane 
gewefen. Der nächft folgende Auffaß .ents 
hält Verſuche zur Verbefferung der Heerde, 
Der ficherfte ift, wenn man allemal die beften 
Laͤmmer aufziebt, und zur Zucht die beften 
Schafe, die man nur erhalten fan, waͤhlet. 
©. 460 von den nöthigften Arzneyen. Die ' 
Räude wird gemeiniglich durch den fetten 
Schafichweis, wenn diefer ranzicht wird, vers 
anlaffe. Zum Wderlaffen fchlägt der V. vor, 
Die Ader am Backen des Schafes, da wo 
die Wurzel des vierten Backzahns liegt, zu 
öfnen (fur le bas de la joue du mouton), 
Die Stelle ift an der Außenfeite des obern Kins 
laden: Knochens mit einem Fleinen Hügelchen 
bezeichnet, den man leicht fühlen Fan; vena 
angularis, Die 2ıfle Tafel weifer die dabey 
nöthigen Handgriffe. Wider die Räude wird 
ftat der Tobafslauge folgende Salbe empfoß; 
len: man lafle ein Pfund Talg oder Schmalz 
(graiffe) fchmelzen, nehme es vom Feuer 
und mifche ein viertel Pfund Terpentin ; Dehl 
hinzu, huile de terebenthine, welches doc) 
von Kien : Dehl verfchieden if. Won nicht 
geringer Wichtigfeit find die Verfuche über 
den Genuß gefährlicher Pflanzen, doch Scha: 
de ift, daß der Mangel botanifcher Namen 
zumeilenlingewisheitverurfacht. Ein Schaf, 
‚welches nichts als gruͤnes Gras erhielt, vers 

zaͤhr⸗ 


— 


XLVIII. Ratechiſmus der Schafzucht. 447 


zaͤhrte täglich acht Pfund, oder wenn es nichts 


als Heu erhielt, zwey Pfund, oder auch unter 
gleichen Umftänden drittehalb Pfund Stroh. 
Aus acht Pfund grünes Gras wurden, durch 
vorfichtige Dörrung, zwey Pfund Heu, daß 
alfo drey Viertel des Gewichts ſchwinden. 
Die Verſuche über das Saufen der Schafe 
beweifen, Daß es gut fen, ihnen täglich oder 
alle 2 Tage Wafler anzubierhen, daß es aber 
gefährlich feyn würde, wenn man, fie reißen 
wolte, viel Waffer zu trinfen. Vergleichung 
der Franzöfifchen Wolle mit der ausländifchen 
©. 506, welche mit Hülfe des Mikroſkops 
und Mifrometers, welches auf eine Platte 
Bergkryſtall gezeichnet worden, angeftellet 
find. Dadurch iſt Die Dicke der dicfeften und 
feinften Wollenfafern Beftimmet worden. Su⸗ 
perfeine Wolle hat Fafern, die nicht mehr 
als den hundert und vierzigften Theil einer 
Parifer Linie Dick find. SD. ſchlaͤgt vor, Gil: 
berfäden von jedem Grade der Dicke, die bey 
Wolle vorfömt, zu machen, und folche als 
Probefäden beym Sortiren zu brauchen; fie 
Fönten auf ſchwarzen Sammer befeftigt werden. 
Unter den fehr vielen Proben von Wolle ift 
doc) die feinfte unter den Spanifchen Arten. 
©. 544 bat H. W. Ummerfungen eingerückt, 
die ihm ein Landwirth über dieſes Buch mits 
getheilt bat, und fie find leſenswuͤrdig; ofs 
fenbar ift D. in manchen ee 

on⸗ 


448 Phyſſkaliſch-Oekon. Bibl. XIII. 2. 


fonders die die Zutterung betreffen, zu dreift; 
Daubenton und H. W. veriprechen noch eine 
Fortſetzung. 


ki 


—— - 





XLIX. 


Beſchreibung einer Reiſe durch Deutfch: 
fand und. die Schweiz, im Jahre 
1781, von Friedr. Micolai. Berlin 
1754. Dritter und vierter Theil. 


Hr beyden Theile find eine fehr ausführ: 
nn Tiche Befchreibung von Wien, die fih 
duch die Mannigfaltigfeit der Gegenftände 
empfiehlt und audy dadurch merfwürdig iſt, 
weil fie die. Sitten und Denfungsart desjenis 
gen Dres fchildert, wo jetzt mit Macht die 
Aufflärung durchbricht. Manches ‚finder 
man aber bier weit anders befchrieben, als 
unfere Zeitungen melden. Doc, ich fuche 
nur folhe Nachrichten aus, welche Gegen: 
ftände diefer Bibliothek betreffen. Dabin 
‚gebört vornehmfich was man über die Polizey 
dDiefer groffen Stadt liefet, die in neuern Zei: 
ten ungemein verbeffertift. Inzwiſchen ſcheint 
fidy die Wiener Polizey, fo wie die Parifer, 
einen viel zu gewaltfamen Einfluß in die An: 
gelegenheiten der Haushaltungen zu erlauben; 
fo wie fie aus) Spione halten fol. Von der 

läs 


XXLIX. Nicolai Reifen. 3, 4. 449 


fächerlichen und defpotifchen Keufchheitsceom: - 
miffion, die jedoch nun aufgehoben ift, fin: 
det man mancherlen Fleine Erzählungen. Die 
Anftalten zur Reinigung, Erleuchtung und 
Sicherheit der Straßen find bier unftändlich 
erzählte. Auf ein gegebenes Zeichen muß jez 
des Haus bey dürrer Witterung die Gaſſen 
befprügen laſſen, und an öffentlichen Pläßen 
gefchiebt folches dadurch, daß eine Wafferton: 
ne herum gefabren wird, Die hinten einen 
drey Ellen langen Schlauch hat, der fich in 
einen blechernen Sprengtrichter endigt. Dier 
fen Schlauch fchleudert ein Kerl (der Schwanz: 
fchleuderer ) bin und her, und befeuchtet das 
Durch einen großen Raum. Weil die Straf 
fen mit Kalffteinen gepflaftert find, fo reiben 
fi folche ftarf ab und verurfachen vielen 
Gtaub und Koth. Uber daß diefer Staub 
der unerträglichfte und ungefundefte fey, mie 
©. 210 gefagt wird, daran ift wohl zu zweis 
fein. Vielmehr moͤchte er wohl der unfchäds 
lichfte ſeyn; wenigſtens gewiß viel unfchädlis 
cher als der, welcher aus feinem Sande bes 
ſteht. ©. 246 die Conſumtion der Stadt, 
verglichen mit der Confumtion anderer Städs 
te Bon den Mierhfutfchen, die, weil fie 
Feine eigentliche Tare haben, fehr unbequem’ 
find. Seit d. ı May 1772 ift die Fleine 
Poſt angelegt, welche Briefe und Pafete in 
der Stade und den Vorftädten beſtellet. Ib: 
Phyf- Oekon. Bibl. XInS. 36. GH re 


j 450 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XIII. 3. 


re ganze Einrichtung findet man unter den 
Beylagen ©. 34. . Ein mühfam ausgearbeis 
teter, aber fehr nüglicher Abfchnitt ift S. 277 
von den in Wien befindlichen tandescollegien, 
wo man auch die Staatsſchuldenfonds kennen 
lernt. 


Unter den Beylagen des dritten Theils 
iſt eine ausführliche Beſchreibung dev vers 
fhiedenen Wiener Armenhäufer und Hofpis 
täler, welche von einem Arzt aufgefegt ift. 
Eben dafeldft findee man Berechnungen der 
Einkünfte der Defterreichifchen Erblande, und 
einen Bericht von verfchiedenen Auflagen im 
Defterreichifchen. Man rechnet in Nieder 
und Ober: Defterreich, daß der Edelmann 27 
Prozent von feinen Einkünften bezahlt, und 
dag der Bauernftand und der Bürgerftand 
doppelt fo viel Abgaben zu erlegen haben, als 
der adliche Stand; das heißt fie bezahlen an 
direften und undireften Abgaben mehr als die 
Haͤlfte ihrer Einkuͤnfte. 


Des vierten Theils Anfang handelt von 
der Handlung, von Manufakturen und Fa⸗ 
briken, wo Hermanns Abriß, der Bibl. 
XI ©. 409 angezeigt ift, oft angeführt, vers 
beffere und vermehrt wird, Wien ift der eins 
zige teutfche Wechfelplaß, der a drittura auf 
Eonftantinopelund Salonichi wechfelt. Nach 
dem — * u der Be — mit 

mas 


k . 2 2 


XLIX. Hicolai Reifen. 3, 4. 451 


macedonifcher Baumwolle Gelegenheit. Für 
100 türfifche Piafter giebt Wien auf 31 Tar 
ge Sicht, 89 Gulden Wiener Kurrent w. o. 
m. Don den großen Buchdruckereyen, den 
größten in Teutfchland. Die Wiener Por: 
zellanfabrike hat ihren meiften Abſatz nach der 
Tuͤrkey, und verfertigt alfo viele Sachen, ° 
Die nur dort gebräuchlich find. S. 483 Preis 
fe der Meifter: Rechte in Wien, die ungemein 
Hoc find. Bon der Bildergallerie, in wel: 
cher Gemälde mit Deblfarben aus dem 13 und 
14ten Jahrhunderte vorhanden feyn follen. 
Damen der beften Kupferftecher, Bildhauer 
n.-f. m. Don den Schaufpielen, und dann 
auch von der abfcheulichen Thierheße S. 630. 
Sm Jahre 1782 folte fie abgefchaft werden, 
aber die Pachteinnahme von fünf bis fechs 
taufend Gulden verhinderte es. Ausführlich 
von der Univerfität, den Schulen, auch von 
Dem Unterricht der Taubftummen. Won der 
Wiener Bibliothef, und ihrem Reichthume 
an Handfchriften. Dennoch nennet H. N. 
die Görtingifche Bibliothek mit Recht die 
vorzüglichfte und nüglichfte in Teutfchland, 
Etwas weniges von der Naturalien: Samlung. 
©. 851 von der Bücher: Eenfur. Nachrich⸗ 
ten von einigen Gelehrten. — Die feinen, 
richtigen und freymütbigen Betrachtungen 
über den Zuftand der Wiffenfchaften und der 
Religion und über die Sitten machen wohl 

6,2 un⸗ 


452 Phpyfikalifch: Dekon. Bibl. XII. 3. 


unftreitig den größten Werth diefer beyden 
Theile aus. 5 | 


— 
/ 


L. 

G. F. C. Schads £itteratur der. Neis 
ſen. Erſten Bandes erſtes Heft. Nuͤrn⸗ 
berg 1784. Auf Koſten des Verfaſ—⸗ 
fers. 5 Bogen in 8. Koftet gehef 
tet 8 ggr. 


Sie: Anfang des oben ©. 29 angezeigs 
ten Werfs giebt nur vor einigen Bis 
bliographien; 3. B. des Willers, des Draus 
dius und andern Nachricht. ch hätte ger 
wünfcht, daß der V. gleich mit Reifebefchreis 
bungen angefangen hätte, und ich forge, daß 
diefes Stuͤck nicht viel Käufer locken werde, 
Es ift auch fehr zu wünfchen, daß er die Buͤ⸗ 
cher, welche er befigt, von Denen, die er 
nicht felbft gefehn hat, unterfcheiden möge. 
Diefen s Bogen ift auch die Anfündigung des 
ganzen Werks noch einmal beygefügt worden. 





LI. 


BERN 453 


LI. 


Monatliche Beyträge zur Bildung und 
linterhaltung des Bürgers und Land» 
manns. Erften Bandes zweytes, drit- 
tes und viertes Stück, Prag 1783. 8 


as erfte Stück diefer gemeinnüglichen 

Beytraͤge ift fhon oben ©. 203 ange: 
zeigt worden. Sie verdienen wegen des Nutz 
zens, den fie verbreiten Finnen, algemeiner 
befant zu feyn. Die Auffäße, unter Denen 
Erzählungen, Fabeln, und Auszüge aus Bir: 
chern find, fcheinen alle wohl gewählt zu ſeyn; 
jedoch wiirde ich nicht die Beantwortungen 
der Meugierden dem Bürger, noch weniger 
demjenigen Landmanne angeborhen haben, dem 
Diefe Beyträge gewidmet find. — Ich glaus 
be es fagen zu dürfen, dag H. Magift. Wich⸗ 
mann in geipzig der Herausgeber ift, den 
man auch wohl in der Beurtheilung der irn: 
baberfchen Betrachtung der Innungen er: 
Fenner. Diefes Buch wird gelobt, fo weit 
es nicht von dem. phufiofratifchen Syſteme 
abweicht. . 








G 93 LI. 


454 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XIM. 3. 


— 











LI. 

Phyſikaliſche Zeitung aufs Jahr 1784, 
herausgegeben von J. C. C. Loͤwe, 
ordentl. Mitgliede — Holliſchen Na⸗ 
turforſch. Geſelſchaft. Halle in 4. 


err Loͤwe in Breſlau, der vielen Le⸗ 
ſern ſchon aus einigen Aufſaͤtzen in den 
Schriften der Halliſchen Geſelſchaft befant 
ſeyn wird, verfpricht in dieſer Zeitung die 
‚ neueften Entdeckungen, Bemerkungen und Ers 
eigniffen in der Natur, auch die wichtigften 
neuen Vorfälle in den nächft verwandten Wiſ—⸗ 
fenichaften, kurz und gefchwind anzuzeigen, 
zu welcher Abfiht er einen ausgebreiteten 
Briefwechſel unternommen hat. Utterariſche 
Berichte, Todesfälle und Beförderungen der 
Gelehrten, Unfündigungen neuer Werfen. 
d. werden auch geliefert werden; dagegen find 
ausführliche Abhandlungen und Auszuͤge aus 
neuen Büchern ausgeichloffen. Die Stücfe 
find einzelne Bogen, welche durch das Bres⸗ 
lauiſche und Hallifche Poftamt verfehickt wers 
den, fo wie fie, ohne genau beftimte Zeit, 
berausfommen. Sie haben mit den ehemas 
ligen Breflauer Samlungen viele Aehnlichkeit, 
Die zu ihren Zeiten, da freylich ähnliche pe: 
SE Schriften Er nicht fo zahlreich was 


ven, 


LIT. Phyfikalifche Zeitung. 455 


ven, ſehr belicht und nüglich waren, und 
auch "och jetzt ſehr fhägbar find. Die Kürze 
und Mannigfaltigfeit der Nachrichten wird 
auch diefe Zeitung empfehlen. Ich will einis 
ge auszeichnen, die gewiß auch unfern m 


ueu und angenehm fepn werden. 


Um Quedlinburg haben ſich die Kanin⸗ 
chen ſo ſehr vermehrt, daß der Magiſtrat ein 
Paar Ohren mit ı gr. belohnt. Im Jahre 
1782 belief ſich die Zahl derer, die mit Fret⸗ 
gen gefangen find, aufgoo, und die Zahl 
der gefchoffenen oder auf andere Art gefanges 
nen ift nicht geringer gewefen. S. 35 vers 
fihert Here Hacquer, daß die Knoppern 
nicht durch den Stid von Cynips aus dem 
Kelche, fondern aus den Eicheln oder der 


Frucht felbft entſtehen. Die Zwergeichen, 


J 


welche in Croatien und Boſnien häufig find, 
geben niemals Knoppern. S. 44 ein Bey⸗ 
fpiel, daß ein Mühlftein mit großer Gewalt 
zerfpruingen iſt. (Aehnliche Beyfpiele find 
fhon in den Schriften der Parifer und Ber⸗ 
liner Afademie erzählt worden). Das Nies 
derfchlefiihe Mittel wider Zahnfchmerzen, 
nämlich der Raud) von Bilfenfraut, ift auch 
in vielen andern fändern befant; aber daß die 
vermennten Würmer Feine Wuͤrmer find, ev; 
Fennet man leicht durchs Vergröfferungsglas. 
©. 182 wird angemerft, daß die Hafenha: 
Gg4 ve. 


456 Popfilalifch : Beton. Bibl. XII. 3. 


re feit einigen Jahren überall fehr im Preife, 
geftiegen find, vornehmlich weil die feinen 
und rauchen Hüte Mode geworden find, und 
auch deswegen, meil man das Haar in den 
Sranzöfifhen Seidenfabrifen anwenden foll, 
©. 198 wird noch angemerft, daß die Preis; 
erhoͤhung durch die Bermifchung des Haafenz 
bares unter Wolle zu gewiſſen feinen Tüchern 
berzuleiten fy. ©. 184 meldet H. Prof. 
Koͤlpin, daß in Stettin die Wanderraße, 
Suͤrmuͤlot, Mus decumanus Pallas. allgemeis 
ner wird, 


Es ift fehr zu wuͤnſchen, daß diefe Zeis 
tung durch Bolftändigfeit und genaue Berichs 
te immer nüßlicher und beliebter werden moͤ— 
ge, Vielleicht würde es zuträglich ſeyn, die 
meteorologifhen Nachrichten entweder ganz 
weg zu laflen, oder doch viel mehr einzufchräns 
fen. Sie find freylich geößtenthbeils leicht ges 
macht, füllen auch gut, aber nußen wenig. 
Das leßte Stuͤck, welches ich befiße, ift das 
24ſte vom Junius diefes Jahres, 


LI. 


IV BNı 47 





LI 


Leipziger Magazin zur Paturfunde, Ma: 
thematik und Defonomie; heraugges 

‚geben von C. B. Funk, N. ©. Lef 

ke und C. F. Hindenburg. Leipzig 
VNieeſes Magazin, welches ſich durch die 
gute Auswahl der darin aufgenomme⸗ 
nen Abhandlungen vortheilhaft unterſcheidet, 
bat mit dem Jahre 1781 angefangen. Jeder 
Jahrgang hat vier Stücke, deren jedes Sag. 
Foftet. Jetzt ift der dritte Gahrgang, näms | 
lich 1783, gefchloflen worden. Einige Stuͤk⸗ 
fe find fchon im vorigen Bande der Biblioth. 
©. 149 und 605 angejeigt worden. Aus 
den letztern verdienen vornehmlich folgende 
bier eine Anzeige. | 


1783 ©. ı findet man die oben S. 139 
angezeigte Abhandlung des H. Schubert. 
©. 25 Hrn. Doct. Hedwig Bemerfungen 
über die lebendigen Geburthen der Pflanzen, 
wo auch zugleich das Aderlaffen der Obſtbaͤu⸗ 
me unter gewiffen Umftänden angerathen wird. 
Ebenderfelbe ©. 148 von den Ausdünftungss 
wegen der Pflanzen. ©. 161 H. Lefte von 
dem Bafaltberge, worauf das Schloß Frieds 
land in Böhmen liegt. S. 265 H. Schneir 

| 69 5 Der 


458 Phyſtkaliſch-⸗Oekon. Bibl. XII. 3. 


der von den Roden. ©. 285 9. M.. 
Stumpf von der FZutterung der Schafe in 
Horden, wo durch große Verſuche der herlis 
che Nutzen des Kleebaues noch mehr beftätigt 
wird, i 

©. 319 von der Zucht und Wartung 
der Schäfereyen in Spanien, wo manche 
fonft noch nicht befante Nachrichten vorfom- 
men. Die Schafe werden ungewafchen ge 
fboren. Den Tag vor der Schur läßt man 
fie ſchwitzen, weil dadurch das Abfcheren ers 
leichtere, auch die Wolle anfehnlicher werden 
fol. Vor dem Scheren müffen ſich die Scha⸗ 
fe nicht zu fat gefreffen haben. Viele Wolle 
wird ungewaſchen nach London und Amſterdam 
verfchicht. Ehemals hat man die Schafe ein 
halbes Jahr vor der Schur mit Dfer gewas 
fchen, weil man geglaubt hat, daß folches das 
Wachsthum der Wolle befördere ; aber jeßt 


iſſt diefe Gewohnheit abgefchaft worden, weil 


die Engländer darüber geflagt haben, daß fol: 
che Wolle niemals wieder recht weiß werden 
wolle. Alfo daher ift Die röthliche Farbe herzu⸗ 
leiten; die einige bisher als eine Eigenfchaft 
der Spanifchen Wolle angeführt haben. Ein 
Schaf giebt fünf, auch wohl fehs Pfund 
Wolle, ein Stoͤr fechs bis acht Pfund. Aber 
wenn man den Abgang bey den Wafchen abs 
zechnet, fo Fan man für ein Schaf 25 bis 

3 


LII. Seipsiger Magazin. 459 


3 Pf. und für einen Stör 3 bie 4 Pfund rech⸗ 
nem Die Pfunde find faft den Sädhfifchen 
gleich. Die Salbe, welche die Spanier bey 

ifren Schafen brauchen und Miera nennen, 
iſt nach ©. 326 ein Decoct von dem Holzeund _ 
den Wurzeln eines Baumes, Der Enebro ges 
nant wird. Diefer wird hier mit unferm 
Wacholder verglichen, doch follen feine Blaͤt⸗ 
ter oder Nadeln länger feyn. . Die Beeren, 
welche ebeufals den Wacoldern gleichen, 
- follen zur Zeit der Reife eine rothe Farbe has. 
ben. Hol und Wurzeln follen viel Debl 
oder Harz haben. (Diefer Bann, der hier. 
nicht botanifch beftimmer ift, ift, wie ich. ges 
wiß glaube, Iuniperus oxycedrus, Die Spas 
nier nennen zwar auch unfern gemeinen Wa⸗ 
holder Enebro, doch wird der Namen jener 
Art vorzüglich gegeben, wie Clufius in Ra- 
riorum plantarum Hiftoria, Antverpiae 1601. 
fol. p. 39 ausdruͤcklich anmerft, und diefer 
Strauch unterfcheidet fich auch durch die vos 
- then Beeren. Er wächft in Teutſchland nicht, 
aber wohl im füdlichen Franfreih. Mau fes 
be Hifloire des plantes qui naiflent aux envi- 
rons d’ Aix par Garidel. A Mhix. 1715 p. 
258, wo auch die Arzneykraͤfte erzaͤhlt ſind. 
Garidel fagt: On tire de cette espece une 
huile per defcenfum, que le vulgaire connoit 
fous le nom d’ huile ou oli de eadé donton - 
fe fert pour guerir la gale des brebis, & tuer 
a en 


450 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI, 3; 


les vers qui s’engendrent dans les playes des 
ulceres.) ©. 330 H. Böze von Inſekten, 
welche dem Getreide ſchaden. ©. 338 9. 
Prof. Leſke von einigen Stalienifhen Mine: 
alien und Laven. Sch übergebe hier die mes 
teorologifchen Nachrichten, einige mathemas 
tifhe Auffäge und Auszüge aus Büchern. 





LIV, 


Caroli Petri Thunberg Med. Do&. 
Profefl. &c. - Flora laponica fiftens 
planctas inſularum laponicarum fe- 
cundum fyftema fexuale emenda- 
tum redattas ad XX claffes, ordi- 
nes, genera & fpecies, cum diffe- 
rentiis fpecificis, fynonymis pau- 
cis, deferiptionibus concinnis & 
XXXIX iconibus adiettis. Lipfiae 
in bibliopolio Mulleriano. 1794. 
ı Alphab. 6 Bogen in 8, | 


Syiefes Buch gehört zu den wichtigften bo⸗ 
tanifchen Büchern unſers Sahrhuns 
derts, welches die Wiflenfkhaft mit ganz neu: 
en Kentniflen bereichert, welche noch niemand 
zu hoffen wagte. Es ift nämlich befant, daß 
die Europäer faft gänzlich von Japan ausges 

ſchloſ⸗ 


LV. Zhunberg flora Tapomica. 461 


ſchloſſen find, und daß wir eben deswegen 
nur ſehr wenig von der Maturgefchichte diefer 

und der benachbarten Inſeln wiffen. Seit 

Rämpfers Zeiten ift fein Naturaliſt Dort ge⸗ 

wefen, und fo fhäßbar die Nachrichten find, 

welche dieſer in feinen Amoen. exoticis gelies 

fert hat, fo find Doch die meiften zu Mangel 

haft, als daß fie ficher angewehdet werden 

fönten. Die wenigen Pflanzen, weldye man 

in unfern botanifchen Garten als Yapanifche 

Pflanzen vorzeigt, find entweder nicht daher, 

oder fie find nur heimlich von Holländifchen 
Scifärzten mit herausgebracht worden. H. 

Thunberg bat das feltene Glück, nach Japan 

zu fommen, dem H. Prof. Nic. Laur. Bur⸗ 

mann und den Amflerdamer Bürgermeiftern 
und Ratbsherren zu danfen, die ibn duch 

Empfehlungen unterftüßten, unter dem Auf⸗ 

trage nämlich, daß er für den botanifchen 
Garten in Amfterdam neue Pflanzen famlen 

folte. Man finder die Namen diefer quten 
Männer bier gepriefen, welche auch felbft auf 

ihren Buyten plaatfen neue Pflanzenzubaben 
wuͤnſchten. H. Thunberg ging alfo erft nach 
dem DBorgebürge der guten Hofnung, vers 
weilte dafeldft drey Jahre, um fertig Hollaͤn⸗ 
diſch reden zu lernen, und ging 1775 mit eis 
nem der beyden Holländifchen Schiffe, Die 
jährlih nach Yapan kommen dürfen, dahin 
ab. Das Schiff Iandete an der Inſel Dezi⸗ 
| ma, 


462 Pbpyfikalifch » Beton. Bibl. XII. 3. 


ma, nicht weit von der Stadt Nagafafi, wo“ 
allein die auswärtigen Schiffe landen duͤrfen. 
Die Inſel ift mir einer Mauer umgeben und 
bat zwo befeftigte Thore, Durch die Fein Aus: 
länder, ohne befondere Erlaubniß und Begleis 
tung einer ftarfen Wache, gehen darf. Man 
liefet hier in der Vorrede nur furz die mans 
cherley mübfamen Mittel, die der Verf. anz 
gewendet hat, Pflanzen zu erhalten und nüßs 
liche Nachrichten einzuziehen. Die Japani—⸗ 
fhen Dotmerfcher halfen endlich noch am mei: 
ften, und man brauchte den Borwand, daß 
der V. als Chirurgus Pflanzen famlenmüfte, 
um eingerifjene Kranfheiten heilen zu fönnen. 
Aber jedesmal da er zum Einfamlen ausge: 
ben wolte, mufte er einen Aufwand von 16 
bis 18 Reichsthlr. machen, weil die vielen 
Begleiter frey gehalten und befchenft werden 
muften. Auch nußte er die Gelegenheit Pflans 
zen zu erhalten, da nämlich täglich frifches 
Futter für das auf dem Schiffe befindliche 
- Vieh angefauft wurde. Machher erhielt er 
die Erlaubniß, die Reife nach dem Japani⸗ 
ſchen Hofe mit zu machen. . Einige nicht uns 
gefchickte Aerzte in der Hauptftadt Jedo vers 
fchaften ihm auch etwas, und bey der Abrei⸗ 
fe befuchte er einige benachbarte Ssnfeln. Won 
dieſen liefet man hier Papenberg und Bis 
fchers Eyland genant, die aber auf den Char: 
ten, 


LIV. Thunberg flora Yaponica. 463 
ten, die mir befant geworden, nicht bemerkt. 


ind. 

x Das Verzeihniß der Japaniſchen Pflanz 
zen ift zwar nach dem Linneifchen Syſtem ges 
ordnet, jedoch find die Klaffen Gynandria, 
Monoͤcia, Didcia, Polygamia und die Pal: 
men in andere Klaffen, wohin fie nach der 
Zahl der Staubfäden gehören, vertheilet, 
worüber fich der Verf. in der Vorrede rechts 
fertigt. Die neuen Pflanzen find fo volftäns 
dig, als möglich gewefen, befchrieben. Bey 
den übrigen find meiftens nur die Linneifchen 
Schriften angeführt worden. Die Japanis 
fchen Namen find ebenfals beygebracht wor: 
den. Machrichten. von dem Gebrauche der 
Pflanzen, oder ſolche, welche zur Aufflärung 
der Waaren : Kunde dienen fönten, find ſehr 
ſparſam. Die Zeichnungen ftellen ganz neue : 
Arten vor. Die Zahl der neuen Gefchlechter _ 
feigt auf 22 und die Zahl der Arten auf 316. 
Aber am Ende folgt noch ein langes Verzeich⸗ 
niß folcher Gewächfe, die dem V. nicht vol 
ftändig genug, um fie ordnen zu Fönnen, be: 
kant geworden find. Einen befondern Dank 
verdient S. 371 Kaeınpferus illuftratus, wo 
die von Kämpfer genanten Pflanzen mit Lin⸗ 
neifchen Namen verfehn find. Dieſe nuͤtzliche 
Erflärung ftebt auch fchon in den Schriften 
der Upfalifchen Gefelfchaft der Wiffenfchaften. 


Manz 


464 | Phyſikaliſch⸗ Oekon. Bibl. XII. 


Manche Pflanzen ſcheinen ehemals durch 
die Portugieſen und andere Europaͤer dorthin 
gekommen zu ſeyn; z. B. Ficus carica, Nicot. 
tabacum u. a. Aus den Blumenblaͤttern der 
Commelina communis wird eine blaue Farbe 
bereitet, welche dem Ultramarin nahe fommen 
fol. Mays wird um Nagafafi gebauet, und 
ſcheint durch Chinefer befant geworden zu 
feyn. Auch Holcus forghum wird gebauet, 
auch Panicum verticillatum, Cynofurus cora« 
canus wegen der Samen, Weißen, Gerfte, 
Haber, Tartuffeln, Hanf, Peterfilien, Anis, 
Zipollen, Spargel, Reit, Moon, Vitsboh⸗ 
nen, Erbfen, Salat, Saflor, Melonen, 
Gurken. Trapa natans ift häufig. Aus Ur. 

tica japonica und nivea werden ftarfe Stricke 
gemacht; die Samen der letztern geben ein 
eauftifches Debl. Der Baft von Morus alba 
giebt fchlechtes Papier; das befte hingegen 
wird von Morus papyrifera erhalten. Die 
Zubereitung ift ©. 72 ausführlich erzählt. 
Die Formen, womit die Bogen geichöpft wer 
den, find nicht aus Meflingdrat, fondern 
aus Binfen gemacht. Geleimt wird dieſes 
Papier mit einem aus Reißförnern bereiteten 
Schleim, wozu auch der Schleim der Wurs 
zeln von Hibilcus manihot dient. Das fes 
ftere Papier dient doch nur felten zu Kleidern 
und Schnupftüchern. Verſchiedene neue Ars 
ten von lex. Das Mehl aus den Samen 

von 


LIV. Thumberg flora Iaponica. 465 


von Mirabilis jalappa giebt eine weiffe Schmin⸗ 
fe. Hopfen wächft in Hecken, wird aber 
nicht gebauet." Die Wurzel'von Sium Ninfi 
wird von den’ Chineſern ſehr theuer erfauft. 
As der B. dort war, galt ein Pfund 600 
Thaler. Rhus vernix giebt den Japaniſchen 
Virniß, der viel beſſer als der Chinefifche ift. 
Man rißer Die Ninde, und famler den auslanz 
fenden Saft, welcher mit dem Deble von Bi- 
gnonia tomentofa vermifcht und: filerirt wirde 
Rhus fuccedaneum giebt aus den Samen ein 
Debt, welches fo feft als Talg wird, weswe⸗ 
. gen man duch Lichter Daraus macht. Die 
Beeren der Bafella rubra färben Seide und‘ 
Baumwolle roth. Aus Junktus eflufus wer⸗ 
den Deden und Matragen gemacht, weswe⸗ 
gen er an fumpfichten Orten, wie Reiß ges 
bauet wird. Die daraus gemachten Sachen 
werden gebleicht. Der Sapanifche Reiß ift 
der allerfchönfte, koͤmt aber felten nach Euvos 
pa. Laurus camphora hat rothe, aud).gelbe, 
auch, purpurfarbige Beeren. Aus den zers 
fihnietenen Wurzeln, auch dem Holge, wird 
der Kampher von Bauren fublimirt, er feßt 
ſich an das im Helm geftecfte Stroß. . Phyto- 
lacca oclandra ift auch dort giftig. Die lan⸗ 
gen Stengel von Nymphaea.nelumbo werden . 
gegefien, doch wird die Pflanze für heilig ger 
halten. Von Thee ©. 227, doch nichts neu: 
es. Sefamum' orientale wird auch dort des 
Phyf. Oekon. Bibl. XIIIB. z8t.. HhDehls 


456 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 3. 


Oehls wegen. gebanet; fo-wie auch Braflica 
orientalis. Die;dortige Baumwolle ift Gos- 
fypium herbaceum. Camilla fafanqua iſt 
kaum vom Thee zu unterfcheiden, und felbft 
die Staubmwegefind nur ganz unten zufammens 
gewachſen. Die Blätter werden des gutem 
Geruchs wegen,dem Thee beygemifcht. Die 
. Pflanze ift Tab. 30 abgebildet. Dolichos 
ſoja giebt dort eine beſſere Soja, als die Chi— 
nefifche iſt. Indigofera tinctoria hat mancher: 
ley Abarten, S. 310 Zubereitung. der Moxa 
aus den mwollichten Wefen der Blätter von 
Artemifia vulgaris. Die Frucht von Cucu- 
mis conomon wird eingemacht auch wohl nach 
Holland gebracht. u 


— — — — nn 








ee j 
27% } 


LV. 


Andreas Sparrmann, Doctor und 
Profeſſ. der Arzneygel. zu Stockholm, 
Reiſe nach dem Vorgebuͤrge der guten 
Hofnung, den ſuͤdlichen Polarlaͤndern 
und um die Welt, hauptſaͤchlich aber 
in den Laͤndern der Hottentotten und 
Kaffern in dem Jahre 1772 bis 1776. 
Aus dem Schwediſchen frey uͤberſetzt 
von C. G. Groskurd, Rector des 
Gymnaſiums zu Stralſund, heraus⸗ 
J ge 


2 EV Sparrmans Reife. 467 


“gegeben und mit einer Vorrede beglei: 
tet von G. Forſter, Profeffor am 

Earolino zu Caſſel. Berlin 1794. 
626 Seiten 8. — 2 Thlr. | 


9 Sparrmans, der fhon mit feis 
nem Verwandten, dem berühmten H. 
Ekeberg, eine Reife nad) China gemacht 
Hatte, entfchloß ſich auf defjelben Veranlaf 
fung nad) den Cap zu gehn, um, unter dem 
Manıen eines Informators der Kinder des 
Untergouverneurs, neue Beobachtungen in 
der Naturgefchichte zu machen, wozu ihn vor; 
nehmlich fein damals noch Tebender Lehrer, der 
große kinne‘, anfeuerte. Nachdem er fechs 
Monate am Cap gewefen war, ließ er fich von 
H. Forfter bereden, die Reife un die Welt 
mit zu machen. Nach der Rückfunft blieb er 
noch ein Jahr auf dem Cap, und ungeachtet 
er wenige Unterftüßung an Geld gehabt hat, 
fo bat es ihm doch nicht an Gelegenheit, neue 
Naturalien aufzuſuchen und zu finden, gefeblet; 
- auch bat er Zeit gehabt, das Cap genauer als 
andere, die ſolches befchrieben haben, Fennen 
zu lernen. Diefes ungefähr ift dasjenige, 

was H. Forfter in der Vorrede gemeldet hat. 
Die Reifebefchreibung ift zwar wie ein Tages 
buch eingerichtet, doch hat der Verf. oft Nachs 
tichten, welche zufammen gehören, vereinigt. 


582 ©. 39 


458 Phpfitalifch: Oekon. Bibl. XII. 3. 


S. 39 von dem vortreflichen Conftantias 
Wein galt Damals das halbe Ohm. so Reiches 
thle. nämlich von dem rothen; denn der weifs 
fe ift etwas. wohlfeiler. Sehr vieler Wein, 

- der unter jenem Namen verfauft wird, ift nach: 
gemacht, wiewohl er doch nicht ſchlecht zu 
feyn pflegt. Eine Erzählung von einer nach 
Paarl gemachten Reife lehrt die Haushaltung 
und Lebensart der dort angefeßten Landwirthe 
fennen. Bey den meiften herſcht Armuth, 
doch find fie gegen Fremde gutthätig, aber 
nicht ſehr gefprächig. Bon der Reife um die 
Welt find nur einige, aber doch angenehme 
Nachrichten gegeben worden. Dach der Rück 
Funft unternahm der Verf. eine höchft mühfa: 
me und gefährliche Reife ins Land, auf wel: 
cher ihn ein Ichrbegieriger Sohn eines Off 
girs begleitete. Außer Meitpferden hatten fie 
einen Nüftwagen bey ſich, der von zehen ſtar⸗ 
fen Ochfen gezogen ward. Die Reiſe ging 
oftwärts über Hottentotten Holland vis anden 
Fluß Staades Nivier, und von da nach 
Norden. Unterweges ward ein warınes Bad 
befucht, welches die Holländer mit fehr gerins 
ger Bequeimlichfeit für Kranke verfehn haben. 
In der Nachbarfchaft waren Spuren von 

Vulkanen. Wegen Diangel der Wirehshäus 

ſer muften fich die Neifenden in den armfeligen 

Hütten der Bauern behelfen. Unter den Thies 

ven, die ihnen SAER,. waren die gefaͤhr⸗ 
li⸗ 


- LV. Sparrmans Reife. 469 


lichen wilden Hunde, die Hnäne, diefich dutch 
ein befonderes Geheul verräch, aber würftich, 
wie ſchon die Alten gefagt haben, die Stim: 
me vieler Thiere nachmachen Fan. Stachel: 
fchweine werden gegeffen. . Sie fönnen ihre 
Stacheln nicht abwerfen. Die Straufe er: 
regten durch ihren fchnellen Lauf Erftaunen. 
Die Löwen find ſchon ſehr ausgerottet worden. 


Nah S. 168 wiſſen die Hottentotten, 
daß fi das Schlangengift ohne Schaden trins 
fen laſſe. ©. 172 gefamlere Nachrichten von 
Den Hottentotten. Sie follen, in Bergleihung 
mit. den übrigen Theilen ihres Koͤrpers, ſehr 
kleine Hände und Füße haben. Selten has 
ben fie Spuren eines Barts. Die Geſchlechts⸗ 
theile der Weiber haben die Bildung nicht, 
Die einige erzählt haben; nur find Ruthe und 
Mymphen, befonders bey den ältern, länger 
als gewöhnlich. Die Fabel von der Schürze 
foll Tachard zuerft nach Europa gebracht has 
ben, wozu ein Fleiner Vorhang, den die Hots 
tentottinnen tragen, Gelegenheit gegeben zu 
haben fcheint. Zu einigem Schmude dienen 
Stlasforallen, Porzellan : Schneden, auch 
Nauta albicilla.. Die Fabel, daß fie fi mit 
Gedaͤrmen ummwinden und fehmücken, . ift dar 
ber entftanden, daß fie aus dickem Leder Rin⸗ 
„ge niachen und folhe an Urmen und Beinen ( 
tragen. und Abbildung dev 

- 553 —2 


| 470 Pbpfikalifch : Oekon. Bibl. Xul. 3. 


Pfeile und anderer Geraͤtſchaften. Jene mwers 
den mit dem Gifte der Schlangen vergiftet, 
wie auch diejenigen Pfeile, womit fie das 
Wild erlegen, weil fie wohl wiffen, daß der 
Genuß nicht ſchadet. Eine befondere Rare 
machen die Bufchhottentotten aus, die in 
Waldungen vom Raube und mit den übrigen 
in Feindfchaft leben. Man fängt folhe, wie 
das Wild, um fie zu Sflaven zu brauchen. 
Kinder, die von Europäern mit Hottentottin 
nen erzeugt find, dürfen nicht getauft werden, 
wenn fle nicht zugleich die Väter zu ihren Ers 
ben annehmen wollen. S. 283 mancherley 
von Elephanten. Da die großen Zähne von 
100 bis 150 holländifchen Pfunden wiegen, 
die man für eben fo viele Gulden an die Re: 
gierung verfauft; fo Fan jemand, der einen 
Elephanten erlegt, 100 Rthlr. gewinnen. 
Bon der Begattung hat Sparemann fo gar 
Feine fichere Nachricht einziehen Finnen, und 
er zweifelt, Daß fich das Weib dabey auf den 
Rücken legen folte. Daß die Jungen mit dene 
Rüffel faugen, wurde von allen befräftigt. 
Mit dem Ruͤſſel fol das Thier eine Laſt von 
200 Pfunden von der Erde aufheben und fich 
auf die Schulter legen Finnen; es foll im 
Stande feyn, auf einmal Waaren, die 3200 
Pfund franzöf. Gewichts halten, zu tragen. 
Alles Elfenbein muß an die Compagnie vers 
Fauft werden, welche aber für Fleine Zähne 
* pfund⸗ 


WW. Sparrmans Reife. 471 


pfundweife nur- halb fo viel als für — be⸗ 
zahlt. Es iſt hoͤchſt wahrſcheinlich, daß eine 
ungeheure Zahl dieſer Thiere an allen Stroͤh⸗ 
men in Afrika leben, wo ſie wohl den Meiſter 
uͤber die Menſchen ſpielen. S. 305 von den 
Schwanzharen; die bornartigen, dergleichen 
man in Samlungen, auch in der meinigen 
anteift, find 14 bis 15 Zolllang, aber ihrer 
follen an der Zahl nur 180 feyn. In der 
Erde findet man dort fehr felten Elephantens 
Zähne. Die Erzählung von Loͤwen ©. 362 
Laffen fich ungemein gut lefen. Das Gebrülf 
diefer Thiere fan man nicht mit dem Donner 
vergleichen, auch ift es nicht fehr durchdrin⸗ 
gend, vielmehr ein langfamer rauher Thon, 
der aus der Erde zu kommen und ein Mittels 
laut zwifchen U und O zu ſeyn ſcheint. Pfers 
de und Ochfen bezeugten in der Nacht, bey. 
Annäherung der Loͤwen, die größte Angft 
flönten oder feufzten und bie Hunde wagten 
nicht zu Bellen, In neuern Zeiten follen doch 
die Löwen viel [heuer geworden feyn, und übers 
haupt gehört. das Thier nicht zu den allerdreis 
fteften. Die Büffel wehren fih, fo daß der 
Löwe, wenn er diefe angreift, fein eigenes Les 
ben wagt. Bey Tage auf ebenem Felde find, 
22 bis ı5 Hunde geſchickt, einen Löwen zu 
tödten und. zu zerreiffen. ; 
©. 411 fehr ſchoͤne und meiften theils ganz. 
neue Nachrichten von Nafhörnern, nämlich. 
b4 den 


472. Phyfitalifch : Öeton. BibL XI. 3. 


den zweyhoͤrnichten. Man liefet hier viel mehr, 
als was der V. ſchon in den Abhandl. der 
Schwediſchen Afadem. geliefert hat. ©. oben 
©. 247. Das Thier hat Feine Vorderzaͤhne, 
fondern nur an jeder Geite 14 Backenzaͤhne. 
- Das Maul gebt vorne fehr fpiß zu, und die 
tippe ift fo hart, daß es damit Kräuter und 
Buͤſche abfcehneiden fan. - Die Haut fan doch 
von gemworfenen Pfeilen durchbort ‘werden. 
Nach ©. 429 fand der B. einen mänlichen 
Strauß auf Eyern fißen, die jedody nur auf 
dem Erdboden frey Tagen. Alſo bruͤtet auch 
dieſer Bogel, wenigftens in jenem Theilevon 
Afrifa, auch lebt er in der Monogamie, wir 
Der die Gewohnheit der größern Vögel. Er 
fcheint 15 bis 25 Eyer zu legen. Das mänz 
liche Gefchleht bat am Steiße und an den 
Flügeln weiſſe Federn, am Leibe, Mücken und 
Bauche aber ſchwarze Federn; das weibliche 
aber hat nur am Steiße und an den Flügeln 
ſchwarze Federn, übrigens find fie durchge: 
hends afchgrau. Kine von den größten: 
Straußeyerfchafen wog 22 Loth; Daher das. 
Gewicht für ein Ey von ıs Pfund, was 
Büffon angiebt, viel zu viel if. Der Bos 
gel fcheint zum Laſttragen abgerichtet werden 
zu koͤnnen. Kaſuare find dort nicht. Buͤffel 
find auf diefer Reiſe oft erlegt und verzaͤhrt 
worden. S. 455 einige neue wahrfcheinliche 
Gründe für das Dafeyn des Einhorns, pie 
ür 


LV. Sparrmans Reife. | 473 


für auch H. Pallas in einem hier beygcöruck 
ten Briefe ſimmet. S. 458 von den. Kaf— 
fern. Vom Hippopotamus, deſſen hoͤchſt ge⸗ 
faͤhrliche Jagd des Verfaſſers unermuͤdliche 
Begierde nach neuen Entdeckungen beweifet. 
Von noch fehr vielen feltenen oder neuen Thies 
ren kommen hier fehr fchäßbare Nachrichten 
vor, dieich hier unberührt gelaffen habe. Von 
der Bereitung der Aloe S. 603. Die Fol: 
gen der. $eibeigenfchaft oder Sflaverey find 
bier fo deutlich und überzeugend gefchildert , 
daß man gefühllos ſeyn müfte, wenn man 
nicht, dieſe verdammen molte. 

"Die Ürfchrift, welche ich auch vor mir 
habe, hat den Titel: Refa till Goda Happs- 
Udden, Södra Pol - kretfen och omkring Jord- 
klotet, famt till Hottentott-och Caffer-Lan- 

) den ären 1772-76 af Anders Sparsmann. 
Förfte delen. Stockholm. 1783. 766 Seiten 
in 8. Man fieht hieraus, dag wirnoch einen 
Theil zu erwarten haben, welches in der Lies 
berſetzung nicht angezeigt ift. Diefe ift getreu. 
und gut, doch bat man fich einige Auslaſſun⸗ 
gen oder Abkürzungen erlaubt. Sie ſcheinen 
inzwifchen nicht viel zu betragen, daher wohl 
die Käufer lieber ein Paar Bogen mehr bez 
zahle haben möchten, als wegen der Auslaf 
fungen zweifelhaft zu feyn. Urſchrift und Le: 
berfeßung haben die fehöne große Charte von 
Der aͤußerſten Spige von Afrika, fo weit fie 

der 


474 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIM. 3. 


der, Verf, bereifet. hat. . Dieſe Charte ‚wird i 
Stockholm auch einzeln’ auf einem großen Bogen 
verfauft, mit dem Xitel: -Mappa geographica 
proinontorii bonae ſpei, quam 1779 edidit A. 
Sparrmann. Da ich diefe felbft befige,. fo finde 
id) fie völlig fo wie fie bey der Reifebefchreibung 
gefunden wird. Dieſe hat ferner noch in der Les 
erfegung 13 Kupfertafeln. Die darauf abgebil— 
deten Thiere find: VI Antelope fylvatica.. VN 
Bos cafer. VIII Antelope pygargus.. IX Rhino- 
ceros bicornis. X Antel. Grus. XI Antel. dorcas, 
XI Antel. orcas. XIII und XTV Hippop. amphi- 
bius. Diefe Zeichnungen find inzwifchen nicht voͤl⸗ 
lia diefelben, welche die Urfchrift hat; - man hat 
naͤmlich für gut gefunden, ſolche mit ‚denen zu 
verwechfeln, welche Hr. Prof. J. R. Forfter mit: 
getheilt bat; doch VII, IX, XII und XII find 
unverändert geblieben. Uebrigens erinnere ich 
noch, daß die Biblioth. X ©. 1 angezeigte Reis 
febefchreibung des Hauptmanus Hop die nördliche . 
Gegend betrift, daß aber ihr Berfaffer von H. 
Sparrmann fo weit übertroffen wird, daß er mit 
demfelben gar nicht verglichen werben fan. Die 
Zeichnungen, welche bey jenem Buche find, find 
zum Xheil aus Büffon und Pallas entlehnt wor: 
den. Die wenigen neuen find zu dem nicht ein- 
mal ganz richtig. Die in Amfterdam 1777 in 2 
Dctapbänden heransgefommene: Nieuwe algeme- 
ne Beschryving van de Kaap, ift, nad) dem eiges 
nen Geftändniße des. Vorrednerd, ganz aus Kolbe, 
la Gaille und andern befanten Büchern zufammens 
geſchrieben. u 


t 


Phyſikaliſchkonomiſche 


Vibliothek 


worinn 


von den neueſten Buͤcher, 


welche 


die Naturgeſchichte, Naturlehre 


und die 


Land: und Stadtwirthſchaft 


betreffen, 


| zuverläflige und vollftändige Nachrichten 


ertheilet werden. 


cſc—c——— 
Dreyzehnten Bandes viertes Stuͤck. 
——— — — — 


Göttingen, 
im Verlag der Wittwe Vandenhoek. 
1785: 


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Inhalt 


des dreyzehnten Bandes vierten Stuͤcks. 








EN fetificio di Francesco Grifeimi. S. 475 
— IN eined Syſtems der Staats⸗ ä 


ehre. : ER 
A. Berner Befhreibung und Abbildung der Baume 
+ und Gefträuce. ' Penis, CE a 
IV. Kleemann Tagebuch feiner Reiſe. —_—  - 48X 
V Schmieder des Churfürftenthume Sachfen Pos 
ligey⸗ Verfaſſung. Zweyter Theil. - 482 
VI. Antologia Romana, Eure -- 484 
Vii. Memoria fulla coltivazione del rifo, © ° - 486 
VYm. Tnoll Wuhbererfpeinungen ind Licht gefeht. -- 487 
ER. Queder botanifch: praktifhe Luſtgaͤrtnerey. Zwey⸗ 
ter Band. * BAR 5 489 
„X. Abhandlungen der Schwediſchen Akademie. 41, 
nebſt Univerfalregifter. 492 
XI. Defcription des projets & de la conftruftion des 
© sponts; du projet du canal de Bourgögne -— par 
© M. Perrone. u *499 
Xn Bruyn Aufforderung der Mitbürger zur Theil⸗ 
nehmung an den’ Ganals Kandel. ; - 584 \ 
.XUL. v. Buͤffon Naturgefhichte der Vögel: X. -— 505 
XIV. v. Buͤffon Naturgefhichte der; vierfüfjigen ; 
Thiere. IX. - 507 
XV. Tranfadions of the fociety for the encourage- 
ment ofarts, manufadtures and commerce. I, 2. -- 508 
XVI. Mahlerifche Reife am Nieder s Rhein. - 513 
XVII. L’ Afrique Hollandaife. - 
XVII. Travels in’ the“two Sicilies“by Henry Swin- 
burne, Vol. I. - 516 
XIX. v. Zorneks Bemerkungen über Oeſterreichs 
Staatsoͤkonomie. er - 519 
XX. Spftematifches Verzeichniß aller Schriften, wels 
che die Naturgefchichte betreffen. = 523. 
XXI. Magazino georgico. = 525 
XXI. Schubart Zuruf an Bauern, die Futterman⸗ 
gel leiden. 527 
- ru Zolzhauſen Beylage su Hrn. Schubart Schrif⸗ 


en. 529 
xXIV. Marat phyſiſche Unterfuhung über die Elec⸗ 

tricitaͤt. 334 
XXV. Marsdens hiſtory of Sumatra. Sale 
XXVI 


-- 480 


"Sahalk 


xxvi. Stuck Ver ʒeichniß der Reiſebeſchreibungen· 546 
XXVII. Oryctographia Carniolica. Dritter Theil. - 553 
XXVIII. Pfingften Almanach für Cameraliſten und 
Polizeybeamte. 1785 256 
XXIX. Bedträge zur. Finanz + Litteratur der vreuſũ⸗ 
ſchen Staaten. [3 
XXX. 5oeP.biograpfifch-Titterarifche Nachrichten von 
Defonomen und Gameraliften. - 564 
AXXI. Rieß Abhandlung von * Eigenſchaften und E 
den Zubereitüngen des Alan 
XXXII. Breitkopf Verfuch, den un der Spiel: 
ferten, des Leinenpapierd und der Holzſchneide⸗ 
kunſt zu erforſchen. Erſter Thei a, 
XRXIUE Proben der Schriften in der Breitlopñſchen 
Schriftgießerey 
XXxXxIV. Schriften der Berliniſchen Geſelſchaft natur: 
— Freunde. Dritter, vierter und fuͤnfter 


- 57 
XXXV. J. Beckmann Beytraͤge zur Detonomie 


Technologie, u. ſ. w. Neunter Theil... . *590 
XXXVI. ———— gen 1784 - 592 
XXXVII. Phyſilaliſch⸗ ötonemiiche Zeitung. 1785. -- 594 


XXXVIII. Juriſtiſch⸗ — —*— Gr ndfäße von. 
re der — nden Preuß * 
ſiſchen Sta = — 


Lı 





MiE 


GW rn ne 
— TREE — r I 





N] ſetificio ovvero memorie dodici di 
Frantefco Grifelini, fegretario gius 
bilato della focierd‘ patriotiea di 
Milano, fopra i diverfi rami ge- 
orgici, ed’ induftria che lo cofti- 
‚tuifcono. Verona. 1733. 2 Theile-in 
4. Der erfte halt 158 Seiten und ı$ 
Bogen Kupfer; der andere 284 Sei⸗ 
ten und 4 Bogen Kupfer, / 


Ser Verfaſſer bat fchon einige Preis: 
ſchriften über den Seidenban geliefert, 

welche zum Theil in Giornale d’Italia , zum 
Theil auch in den Abhandlungen der oͤkono⸗ 
imifchen Gefelfchaft in Krain, abgedruckt find. . 
Dieſe hat er hier mit einigen. Veränderungen 
zuſammen drucken laflen, wodurch denn ein 
Ganzes entftanden ift, welches freylich Bey: 
fall verdient, Inzwiſchen fcheint doch der - 
V. oft aus Andern Werfen, vornehmlich 
franzöfifchen Büchern, zu fchöpfen, wo er 
Phyf. Dekon. Bibl. MI 9.4 St, Ji bil 


x 


476 Phyſltaliſch Beton. Bibl. XIII. + 


billig eigene Unterfuchungen hätte nußen fol: 
ken. Er hat viele neue DVorfchläge, aber 

auch diefe find fchon oft Befchrieben worden, 
und eigenthümliche neue Bemerfungen ſchei⸗ 
nen nicht vorzufommen. Dem erften Theile 
iſt eine Gefchichte der Seide vorgefeßt, die 
aber auch nur von andern entlehnt und zufanıs 
men gefchrieben if. Man Fönte wünfchen, 
daß der V. den Fortgang der Kunft und die 
almaͤlige Berbefferung der Werkzeuge gelehrt 
Hätte; aber davon ift hier wenig zu finden. 
Das Kreuzen der Fäden beym Abmwinden foll 
von Piemontefern ums Jahre 1724 erfunden 
und duch einen berfchaftlihen Befehl eins 
geführt ſeyn; wenigftens foll es bey dem ers 
ften aus dem Oriente erhaltenen Hafpel nicht 
uͤblich geweſen ſeyn. Won Erfindung der 
Geidenmüßle, Filatojo, worauf Drgafin und 
Teamfeide gemacht wird, . liefet man bier 
nichts neues; nichts, was nicht aus Zanon 
genommen wäre. Man Fan fi darüber 
beflagen, daß der V. diefe Mafchinen zwar 
befchrieben, aber nicht abgebildet hat, unge⸗ 
achter die übrigen Werkzeuge gut abgebildet 
find. Was hier über die Erziehung der weifs 
fen. Maulbeerbäume und Geidenraupen ges 
ſagt iſt, ift völlig die fchon oben Bibl. VIT. 
©. 577 angezeigte: Abhandlung , doch: find 
bier ein Paar Vorfchläge, wie an einem Kefs 
ſel 2 — vier Haſpel angebracht werden koͤn⸗ 


Bi nem, 


LLA ſietiſtio di Griſtlini. 477 


nen, eingeruͤckt. Um die Raupen in den Ge⸗ 
ſpinſten zu toͤdten, bedient man ſich doch 
noch feines andern Mittels, als des Dampfs 
Bades, wozu ein Ofen dient, Der auch Bier 
abgebilder iſt. Ich vermifle die Benugung 
der inneren Haut der Gefpinfte, welche nad) 
dem Abwinden übrig bleibe. in Graf Betr 
ont zu Breftia hat eine Pfanne angegeben, 
welche man in den Keffel ftellen foll, damit 
die Hand der Arbeiterinn und die Gefpinfte 
ſelbſt nicht ‚zu fehr leiden. . Diefe Einrichtung 
iſt bier. II Tab, 8 abgebilden Vom Blei— 

chen und Abmeiffen der Seide iſt nichts’ ger 
lehrt worden, fo wie auch die Weberey übers 
gangen iſt. Dagegen finder man am Ende eis 
ne italienifche Weberfegung von Macquer 
Kunſt Seide zu färben, die ſchon laͤngſt in 
Der Pariſer Kunſthiſtorie teutſch zu leſen iſt 
H. Griſelini ſcheint zu denen zu gehoͤren, weis 
che ſich die gelehrten Arbeiten ziemlich leicht 
zu machen wiſſen. F ey erde: 


= Te nu. 


478 —— Bibl. XII. & 





; W | 
G. F. Lamprecht, der — und. 
- MWeltweisheit Doftors, Verſuch ei: 
nes volftändigen Syftemsder. Staats: 
lehre mit Inbegriff ihter beiden wich, 

.  tigften Haupttheile, der Polizey: und 
» Rameral = oder Finanzmifjenfchaft. 
‚Zum Gebrauche akademifcher Vorle⸗ 
fingen, Erfter Band, welcher ven 

- erften Theil und die eine Hälfte des 
zweiten enthält. "Berlin 1784. 800 
Seiten in 8. — 2 Thlr. 6 ggr. | 


SJJoltändiger ift dieſes Bud) allerdings, 
als andere feines gleichen zu ſeyn pfles 
ge, und eben Daher kan es denen ſehr gue 
dienen, welche ſich durch eigenen Fleiß Kent 
niß der Staatswiſſenſchaft, vornehmlich der 
Polizey, erwerben wöllen, zumal da überall. 
eine große Anzahl Schriften angezeigt ift. 
Den Bewohnern der Preuffifchen Staaten ge: 
reicht auch die Anführung dee Gefeße, Ver⸗ 
ordnungen, Meferipre-zu nicht geringem Nut⸗ 
gen. Diefer Band begreift dasjenige, was, 
nach meinem Begriffe, zur Polizey gebört, 
wenn man nämlich diefe recht weit ausdehs 
nen will, Der V. erflärt fie S. 68: Polis 
zey nent man — den Inbegriff aller 

in⸗ 


FW . 


— 


ri ‚Lamprecht Staatslehre. 479 


inntern Einrichtungen einer Gefelfchaft zur 
Erreihung ihres Endzwecks; ift diefe Ge: 
felfehaft der Staat, fo haben wir den Be 
griff der Landespolizey im weiten Verftande. 
Bey den . angeführten. Büchern find. viele 
Verbeſſerungen möglich, wie man leicht: dens 
fen kan. Denn wer fan diefe ungeheure 
. Menge ganz felbft gelefen: Haben! Mir find 
beym Durchblaͤttern folgende aufgefallen. Wil: 
lichs Auszug aug den $fandesgefegen ©. 59 
ift in Quart. ©. 442 lefe man Borheck, S. 
440 Uutenrieth. S. 35.Quenel. Die ©. 594 
angeführte Abhandlung yon den Franffurter 
Meflen ift 1765 in 4 gedruckt. Die Riffe der 
Hannsverifchen Heerftraßen find ©. 599 zwey⸗ 
mal angeführt worden... Wir haben nur 
noch einen Theil, ‚der in Kleinfolio 1780 
ausgegeben if. S. 418 auf Bogen Bb, 
‚(denn die Geitenzahlen find fehlerhaft) iſt 
Seyberth zu laſſen, deſſen angeführte Difr 
fertatiön hier in Göttingen gehalten und ges 
druckt if, wo er auflerordentlicher Profefloe 
gewefen, aber bald geftorhen iſt. ‘Die öfos 
nomifche Bibliochef S. 41 n. 4 iſt ein elens 
des Buchhändler: Verzeihniß, welches zu 
nichts. nutzet. Schirn S. 422 heißt Schiern, 
und fein Bud, iſt Dänifch: Agerdyrknin- 
gens og ‚fabrikkernes indflydelfe paa hin- 
anden og: paa et lands-Iyrksalighed, Der V. 
mein ehemaliger Zuhoͤrer,hat es ganz aus 
Ji 3 mei⸗ 


% 


430 Phyſtkaliſch⸗ Dekon. Bibl. XIT.4- 


meinen Vorleſungen zufammengefchtiebet, 
©. 406 findet man die Schriften: über das 
Schleſiſche Creditſyſtem angeführt. In ei: 
ner neuen Ausgabe verdiente eben daſelbſt die 
aͤhnliche Hamburgiſche Einrichtung gelobt zu 
werden, wovon man die volſtaͤndigen Nach⸗ 
richten in meiner Samlung von Polizey⸗ 
Geſetzen III ©! ı antrift. 











AH... 

% ©. Kerner Befchreibung und Abs 
Bildung der Baͤume und Gefträuche, 
welche in dem Herzogthum Wirtem: 

berg wild wachen, Zweytes Heft. 
. Etutgart 1784: 4 


Dee Fortſetzung des vortreflichen Werks, 
welches dem V. ſehr viele Ehre macht, 
enthält die erſten Laubbaͤume auf acht Tafeln, 
wozu drey Bogen Tert gehören. Zab. 8 
Die Traubeneiche, 9 die Stieleihe, 10 die 
Buche, ır die Heinbuhe, 12 die Eiche, 
13 die Birfe, 14 die Erle und 15 die Ulme. 
Ueberal find die Blüchen in natürlicher Gröf 
fe und vergroͤſſert, ingleichen die Keime oder 
jungen Pflanzen abgebildete. Der Tert ift 
kurz, aber zu fo einem Werke hinlänglich. 
Es ift wohl gewiß dasjenige, welches. man 
allen denen, : welche: unſere Forfibäume ges 

* Era nau 


VUV. Rleemanns Tagebuch). 481 | 


nau kennen lernen wollen, vorzuͤglich empfeh⸗ 

len kan, zumal da der Preis ſehr maͤßig iſt, 

und die Fortſetzung nicht lange verzoͤgert 
wird. — 





— 








I Re 

Tagbuch der Reiſen von N.E. Kleemann. 
Mit einer zuverlaͤßigen Karte von 
der Krim und vielen Kupfern. Prag 
1783. 388 Seiten in 8. — ı Thlr, 
16 ggr. | DEE 
Nie ift die Dritte Ausgabe desjenigen 
u Buchs, welches bereits Bibliorh. IH 
©. 526 angezeigt if. Der V. hat es neu 
umgearbeitet, bar die fchleppende Briefform 
weggeworfen, und den Gtil eines Tagebuchs 
Dagegen gewählt. An vielen Stellen find 


Heine Zufäße eingefhalteet worden; z.B. ... 


Veberfegung eines Firmans oder eines Paffes 
von Türfifchen Kaifer. Der Anhang ift nicht 
ganz neu, fondern er enthält dasjenige, was 
Die Ießten Briefe der erften Ausgabe ausma⸗ 
chen, Die befte Zugabe würde gewiß die 
Karte fen, wenn fie fo zuverläßig wäre, 
als fle auf dem Titel genant wird; aber das 
iſt fie gar nicht, vielmehr iſt fie nur eine Cor 
pie der aͤlteſten Karte,s vielleicht derjenigen, 
die noch Lorrer unter dem Titel: Theatrum 
Ji 4 belli, 


4382 Phyfitalifch: Dekon. Bibl. XIII. 4. 


belli, five nova Tureicarum & Tartaricarum 
provingiarum defignatio herausgegeben hat. 
Auf beyden ift wenigftens die Krim gleich 
rund abgebildet . und die Landzunge, die von 
Atabat nach Norden läuft, und die doch auch 
fhon auf einigen ältern Karten bemerfe ift, 
fehle gar. Noch viel mehrere Fehler wird 
man finden, wenn man die Kleemanfche Kars 
te mit derjenigen vergleichen will, ‚die zum 
biftorifchen Portefenille 1782 unter Aufficht 
des H. Dberconfr. Buͤſching gezeichnet ift, 
Diefe koͤmt in der Hauptfache mit der fiebens 
ten Karte im Ruflifchen Atlas überein, auch 
mit derjenigen, welche Jaͤger in Frankfurt 
mit der Weberfchrift; Theatre de la guerre en. 
tre les empires de Ruflie & de Turquie gelie⸗ 
fere hat. Die übrigen Kupfer find Ausfichz 
ten einiger Derter, und diefe mögen wohl 
* ſo alt und unzuverlaͤſſig, als jene Karte 
en. ; 








— 





V. 

Des Churfuͤrſtenthums Sachſen alge⸗ 
meine und der Reſidenzſtadt Dresden 
beſondere Polizey⸗Verfaſſung. Zwey⸗ 
ter Theil durch Gotfr. Schmieder, 
wirklichen Kriegsrath. Dresden783. 
15 Alphab. in 8. 

Der 


V. Dresdens Polisepverfaffung. 483 


He erſte Theil ift ſchon Biblioth. VI ©. 
296 angezeigt worden. In dieſem an: 
dern find die im erften übergangenen, und 
die neuern Geſetze nachgeholt worden. Sie 
folgen in derfelbigen Ordnung, wie im erften 
Theile, und am Ende ift auch ein gutes Re: 
gifter. Die Verordnungen über Armenan: 
ftalten find zahlreich, auch die wider Diberey— 
en. Merfwürdig find auch die wider die lds 
ſtige und gefährliche Menge Hunde. Solten 
diefe wohl in Dresden mit mehr Eifer als 
anderswo zur Ausführung gebrachtfeyn? Sm 
Sabre 1776 ward das Verbot der Ausfuhr - 
der Wolle nah Böhmen und ins Defterreicht: 
fche, gegen eine gewiſſe Abgabe, aufgehoben, 
Am Jahre 1736 ward noch jemand in Dres: 
‘Den deswegen angeflagt, daß er nichts als 
Steinfoßlen brenne; die Klage, welche vers 
muthlich der Hauswirth wider feinen Miet: 
ling angebracht hatte, ward abgemwiefen, nach: 
dem das eingeholte Gutachten eines Arztes 
das Steinfohlenfeuer unfchädlich erflärt hatte. 
Alte Schtüffel ſollen nur an Schlöffermeifter 
verkauft werden. Verboth der Ausfuhr der 
Aſche aus der Stadt. 





si oo Vl. 


484 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XIII. 42 





. 








Ä *VI. 
Antologia Romana. In Roma. 4. 


Hit ift der Titel einer periodifchen 
Schrift, von welcher feit dem J. 1774 
wöchentlich ungefähr ein Bogen ausgegeben 
if. Sie ift nun ſchon zu neun Quartbänden 
angewachfen, deren jeder 2 Alpbab. und einis 
ge Bogen enthält. Sie ift vornehmlich der 
Naturkunde, Arznepmiffenfchaft, Mathema— 
tif, auch der Keniniß der Alterthuͤmer ges 
widmet. Die meiften Aufiäge find inzwis 
ſchen nur Auszüge aus Stalienifchen Büchern, 
: oder auch aus ausländiichen Büchern, - die 
franzöfifceh, oder Iateinifh, oder auch wohl 
englisch gefchrieben find. Weiter feheint ſich 
die Sprachfunde der Samler nicht zu erfiref: 
fen, Wenn auch einmal teutfche Bücher ge: 
nant werden, fo find Titel und Mamen ge: 
meiniglich fo verdorben, Daß man fie faum er: 
rathen fan. Neue Aufföge kommen freylich 
auch vor, meil aber. die Herausgeber fo uns 
artig find, daß fie ihre Quellen nicht immer 
anzeigen, fo ift es ſchwer zu wiffen, ob ein 
Auffag würfli neu fey, oder nicht. Ich 
will daher nur einine Abhandlungen nennen, 
Die mir bey Durchblätterung aller neun Theis 
le Ausländern wichtig oder neu en 
Sa z as 


VI. Antologia Romana. ' 485 


Baden, Im erfien Bande findet man einen 
Bericht von den vielen Foftbaren Inſtrumen⸗ 
ten und Modellen, die in der Samlung zu 
Florenz vorfömmen.” Im zmeyten Theile 
wird ©. 6 Carta geogräfica dello ftato della 
Chiefa, del gran Dücato di ’Tofcana, e de’ 
ftati adiacenti gelobt. Sie verdiente in Teutſch⸗ 
land nachgeftochen zu werden, da fie aufpäbfts. 
lichen’ Befehl mit Bofeowif Benhülfe vers 
fertigt worden. Aus dem dritten Bande ver: 
diente wohl die Befihreibung der Mineralien 
um Tolfa eine Weberfegung. Im fünften 
Bade G. 222 wird den Stalienern der Ans 
bau: der in den Amerifanifchen Eolonien bes 
tanten Pflanze, Arachis hypogaea empfohlen. 
Die Samen ſollen ſehr viel Dehl’ geben. 
(Aber Miller befchreibt diefe Pflanze als ſehr 
ſchwaͤchlich, welchefchwerlich in Stalien wach: 
fen möchte.) ©. 316 eine lateinifche Beſchrei⸗ 
bung von Aplyfia depilans, doch wohl mei⸗ 
ftens aus Bohadſch. ©. 375 furze Anwei⸗ 
fung Kupfer mit Arſenik zu vereinigen, oder 
weiffes Kupfer zu machen, Im neunten oder 
in dem juͤngſten Bande, der 1782 und 83 auss 
gegeben ift, ſteht ©. 81 die Verfertigung 
der phofphorifchen Eicher, die fich an der Luft 
entzuͤnden, fo wie fie Conte di Challant zu 
Zurin feit 1779 zurichtet. S. 299 wird des 
elaſtiſchen Steins gedacht, der ſich im Pallas 
ſte Borgheſe zu Rom befindet, deſſen in 
4 er 


386. Phyfitalifih Oekon Bibl. XII 4. 


fer Bibliothek ſchon einmal gedache iſt. Es 
ſcheint ein blaͤtteriger Sandſtein zu ſeyn, 
und vermuthlich moͤchten auch wohl Blaͤtter 
dieſer Art am Weiſner vorkommen. ©. 36% 
wird eine italieniſche Ueberſetzung von dem 
öfonomifchen Woͤrterbuche des Rozier in Ma: 
poli angekuͤndigt. Dieſe Wochenſchrift ent: 
haͤlt gar zu wenig eigenes oder neues, “ale 
daß fie den Ausländern wichtig ſeyn koͤnte; 
doch leifter fie Das, gute, daß manche Entdek⸗ 
tung der Ausländer durch die furzen, oft 
unvolftändigen Anzeigen und Auszüge den 
Stalienern befant werden. Schwerlich wuͤr⸗ 
de fo eine periodiſche Schrift in Teutſchland 
zu neun Quartbaͤnden anwaͤchſen Finnen, 
es wäre denn, daß fie mit. den Intelligenn 
Nachrichten —— waͤre. 











VII. 


Memoria ſulla coltivazione del riſo 
nella provincia di Teramo. Na- 
poli 1783: 8 Bogen in 4. 


De Verfaſſer Meichiorre Delfico 3. 
deſſen Namen man unter der Zuſchrift 
findet, empfiehlt: den: Reißbau für die Lands 
haft Abruzzo oder die Gegend um. Teramo; 
die faft wegen ihrer niedrigen Lage Fein andes 

res 


EYE wandereeſtheinungen 487 


res Getreide bauen kan. Er beklagt die Ab: 
gabe, quinto del riſo, welche die Landleute 
fuͤr den zum Reißbau noͤthigen Gebrauch 
des: Waſſers bezahlen müffen, und den Man— 
gel der Stampfmüßlen , die man doc) länaft 
in dem öbern Theile von Stalien hat. Jeht 
muß der Landmann den Reiß mit ſchweren 
Keulen in Mörfern enthuͤlſen. Daß der 


Reißbau die Luft veruhreiniget, leugnet der 


Verf. nicht; aber er meynt, man föntie die: 
fes Uebel heben, wenn man dem Waſſer 
mehr Fall und Ablaufverfchaffen wolte. - Auch 
giebt er den Rath, Das faulende fand mit 
Kalt zu Defemen. 








— — 


VL 
— 
griedr ich Knoll fuͤr Liebhaber der 
Natur. Langenſalza 1785. 248 Sei⸗ 
- ten in 9. in der Buchhandlung der 
Gelehrten in Deſſau. — 12 ggr. 


Rn diefem Buche ſcheint das angenehme 
A) mit dem nüßlichen fehr gut verbunden 
zu feyn, und man fan es denen empfehlen, 
die, ohne Naturkuͤndiger zu ſeyn, Doch Luſt 
baben, die natürlichen Urfachen ſolcher Er: 
fcheinungen zu fennen, welche den —— 
anu 


488 Phyfitalifdr: Oekon. Bibl. XIIL 4, 


Mann in Erftaunen zu fegen pflegen. "Ver: 
ſchiedene Erfcheinungen diefer Art hat der V. 
deflen fchon oben S. 350 rühmlich gedacht ift, 
meiftens mit den Worten der Reiſebeſchreiber 
erzählt, fo daß der unfundige tefer ungemein 
neugierig merden muß, die Erflärung zu le⸗ 
fen, welche der V. darauf folgen läßt. Er 
bat oft mit viel Belefenheit ähnliche Beyſpie⸗ 
le aus Ältern und neuern Schriften geſamlet, 
und weil er folche alkemal-angeführe hat, fo 
hat er dadurch die Wrauchbarfeit feines Bus 
ches um ein vieles erweiterte. Man lieſet hier 
die, Erzählung von dem brüllenden Hügel auf 
land. (Ich babe neulich eine Stelle in 
Clement. Alexandr. ftromat. VI p. 632 gefun: 
den, die dadurcheine Erläuterung erhält: li, 
qui compofuere Perfica, in locis,. quae in Ma- 
gorum regione funt eminentiora, referunt tres 
montes in longiflimo campo'ordinefitos; eos. 
autem qui locum tränsmittunt, cum ad pri- 
mum quidem montem pervenerint, confuſam 
audire vocem, non fecus quam fimillia homi- 
numaliquot clamorem ederent in acie ʒ ad me- 
dium autem ubi eft perventum, inajorema 
fimul' & evidentiorem flrepitum percipere; 
tandem autem audire in fine canentes paeana, 
perinde.ac fi vicifleut, Cuiusvis autem foni 
caufla et, ut exiſtimo, & locorum levitas 
& concavitas. Reiectus itaque qui .ingreflus 
eſt [piritus, in eundem locum procedens, fo- 

nat 


IX, Lueder Luſtgaͤrtnerey. 2. 489 


nat vehementius. Alſo Clemens erklaͤrt die⸗ 
fe Erſcheinung nicht ganz unrichtig.) Auch 
bat H. Knoll die Erzählung von den Naph⸗ 
ha : Quellen, von werterwändifihen Quellen - 

u. d. ———— 








⸗ 





IX. 
Betanfgerai Luſtgaͤrtnerey vd 
Anleitung der beften neueften britti: 
ſchen Gartenfchriftiteller, mit nöthie 
sen Anmerkungen für das Elima in 
Zeutfchland, von F. H. H. Lueder. 
Zweyter Band. Leipzig 1784. 628 
Seiten in 4. — 4 Thlr. 12 ggr. 


Syie Sincihuung dieſes für die Luſtgaͤrtne⸗ 
rey fehe brauchbaren Werks ift fchon 
oben S. 208 ausführlich) angezeigt worden. 
Der zweyte Band endigt fi mit Calycan- 
thus. : Man findet ©. 28 die mannigfaltis 
gen angenehmen Arten und ‚Abarten der Ul⸗ 
men, die. man in Teurfchland billig vermeh⸗ 
ten folte. Dieſes kan leicht durch Abfenken 
gefchehn, wie auh ©. 36 gelehrt iſt. Das 
angenehme immer grüne Bupleurum «fruticos 
fum ziehen die Engländer im Freyen; bey 
uns verlangt es Doch eine warme Gtelle. 
Das gefährliche Conium maculatum hätte 
| man 


490 Phyfitalifchs Beton. Bibl. Xin. 4 


man bier wohl faum erwartet. Peucedanum 
beißt hier Haarftrang, unter welhen Namen 
man fonft Refeda lutea verfteht. Diele Ab: 
arten von Viburnum tinus und Narciflus, 
Millers Rath, die Jonquillen jährlich. um: 
zulegen, taugt nicht, Laͤßt man Die Zwier 
beln Tiegen, fo blühen fie im andern Sabre 
ftärfer, vermehren fih, und treiben alsdann 
zahlreiche Blätter und viele Blumenftengel, 
welches ihnen ein gröfferes Anfehn giebt. 
Die berliche Guernſeylielie, Amaryllis Sar- 
nienfis, iſt eigentlich aus Japan Aber 
durch einen Zufall find, wie man glaubt, 
Zwiebeln von ihr auf der Inſel, nach welcher 
fie jegt genant wird, ausgeftrenet, welche 
in Wachsthum gekommen find, und an deren 
Blumen die Infulaner ein fo groffes Vergnuͤ⸗ 
gen gefunden, daß fie fie über: die ganze In⸗ 
fel ausgebreitet haben, wo fie fich in dem fan: " 
digen Böden zum Erſtaunen vermehrt haben, 
Gebt laſſen die Engländer von dorther die 
Zwiebeln in Menge kommen. (H. Thunberg 
bat diefe Pflanze auch in Japan gefunden, 
und meldet in ſeiner Flora lapon.: p. 132, 
daß die Japaner die Wurzel für giftig halten.) 
Die Wartung diefer vortreflichen Blume ift 
bier. ausführlich gelehrt worden. : Alle Arten 
vermehren fich ſehr ſtark durch Nebenzwie⸗ 
beln, welche ſich in jedem Jahre um die 
Hauptzwiebel erzeugen. Wenn man ſie durch 
| die 


L. Queder Luſtgaͤrtnerey. : 498. 


diefelben vermehren will, fo muͤſſen ihnen 
ſolche um die Zeit, da ihre Blätter abfterben, 
genommen werden; oder, moch beffer, man: 
laſſe fie vier Jahre fteben, und nehme fie dann; 
ganz auf, da man alsdann auf jeder Stelle 
viele Zwiebeln antreffen wird. , Die groffen 
pflanze man alsdann zur nächften Flor, die 
kleinern aber zur Fortpflanzung, die Dann bins. 
nen 2 bis 3 Jahren tragbar zu werden pfle⸗ 
gen, und.alsdann eben fo behandelt werden 
müflen. Dieß muß aber nothwendig fo gleich 
vorgenonmen werden, als die grünen Blaͤt⸗ 
ter abgeftorben find; weil die Zwiebeln fonft, 
wenn viel Regen erfolgen folte, bald mwiedere 
um neue Wurzeln treiben, und fi, wenn 
man fie dann auch aufnehmen würde, für 
Diefes Jahr nicht wieder erholen Fönten, ins: 
dem fie durch das fpäte Aufnehmen fehr ger 
ſchwaͤcht werden, und dann des nächfte mal 
nur ſchwaͤchlich, oder.gar nicht blühen wuͤr⸗ 
den. Ben den Tulpen find einige Mittel ans 
gezeigt, neue Abarten zu erhalten; doch die 
meiften find. Kinder des Zufalles. Dann 
folgen‘ Tuberofen ; Hyacinthen und die uͤbri⸗ 
gen Zwiebelgewäcfe. Die Anpflanzung der 
‚Heidelbeeren und anderer Arten von Vacciniis 
erflären auch die Engländer für mislich. Le- 
dum paluftre foll doch in Garten fortfonimen, 
wenn man. es an eine feuchte Stelle ſetzt. Ein 
ſehr weitläuftiger Abfchnitt iſt der vom Nele 
-Phyf. Oekon. Bibl,xud. 46. - KE fen. 


4 


492: Phyſtkaliſch Dekon. Bibl. MII. 4. 
fen. Eine groſſe Mannigfaltigkeit der Ro⸗ 
ſen, die zum Theil noch ihre Beſtimmung 
von Botanikern erwarten, deren Huͤlfe dieſe 
Gattung noch ſehr noͤthig hat. 











Der Schwediſchen Akademie Abhand⸗ 
lungen. Ein und vierzigſter 
Leipzig. 1783. 


Jer erſte Aufſatz iſt vom H. wallerius, 
welcher dreyßigjaͤhrige Beobachtun⸗ 

gen uͤber den Ackerbau enthaͤlt. Er giebt 
darin die Fruchtbarkeit und den Ertrag eines 
jeden. Jahres an, und vergleicht ſolche zus 
weilen mit der Witterung. Zur Ausſaat iſt 
immer ‚neuer Rocken genommen worden, 
Doch wenn Diefer: feucht gefäet wird, und es 
koͤmt bald viele Mäffe, fo verfault ein Theil 
Körner auf dem Acker, und manche ſchieben 
davon die Schuld unrecht auf Würmer. 
Bey der Ausfaat des alten Weitzens, den er 
eine Macht. über eingefalkt bat, ift niemals 
Brand bemerft worden. . Die nackte Gerfte - 
giebt ſchwaͤcheres Stroh, daher fie der: Baus 
er nicht. liebt, wie wohl fie nicht felten mehr 
in Scheffel giebt, als die groffe Gerfte. Wah⸗ 
ve: Abnahme der Fruchtbarkeit des Bodens 


X. Schwediſche Akadem. 41 493 


iſt bey gehoͤriger Beſtellung nicht bemerkt 
worden. Nicht oft iſt vom Rocken das zehn⸗ 
te Korn gewonnen worden; in der Mittels 
zahl ſcheint das fechfte bis fiebente Korn zu 
Teyn, und daraus erhellee denn allerdings, 
Daß -der Boden in Norden, wenn er, wie 
ſichs gebuͤhrt, gewartet wird, eben fo feucht: 
Bar als in Teutſchland, Frankreich und an: 
Derswo ifl. Gar zu frühe Wärme im Fruͤh⸗ 
jahr, die das Wachsthum beſchleunigt,ſcha— 
det; vortheilhafterer iſt kalte Wittetung. 
Warme Sommer beſchleunigen die Erndte, 
geben gute Körner, aber wenig Stroß, — 


S. 22 Beſchreibung und Abbildung 
von Anas glocitans aus dem oͤſtlichen Sibiri⸗ 
en; von H. Pallas. S. 65 auch Beſchrei⸗ 
bung und Abbildung von Gnu und Bos Cafl 
fer, von Sparmann, aus deffen Meifebe: 
ſchreibung ſchon alles befant ift. Eben die: 
fes gilt von Dorcas und Antilope Oryx des 
Pallas, die Sparmann beyde abgebilder 
liefert. S. 137 liefert H. Scheele einige . 
Verſuche, welche beweifen, daß Mittelfalze 
fih auch von metallifchen Erden jerfeßen laſ⸗ 
fen. 3 8. ein in gefätigte Kochfalzlange ger 
tunftes, und in einem feuchten Keller aufs 
gehenftes Eiſenblech, befchlägt nach vierze⸗ 
ben Tagen mit mineraliſchem Alkali. ©. 144 
Pan boum. Aber ſolte es wahr ſeyn, daß 
J— | Kk 2 das 


494 Phyſikaliſch⸗ Beton. Bibl. XIII. 4. 


das Rindvich feine grüne Gräfer und andes 
se Gewaͤchſe anrüßre, wenn ſolche das abe 
zuoor oder dasfelbige Jahr mir feinem oder 
andern Viehes Mift gediinget worden? ©. 
165 Beſchreibung des Fiſches Lophius bar- 
batus, nebft einer guten Zeichnung. Es ift 
eine neue Urt, ‚die lebendige Jungen zu ges 
bähren ſcheint. | | 


Ein vorzüglich merfwürdiger Aufſatz iſt 
©. 174 von dem, vortreflichen 9. Rinmann: 
über die Verbefferung der Gefäße zum Kor 
hen. Seine Verſuche geben dahin: Der 
Zerbrechlichkeit irdener Materien durch Vers 
ftärkung mit Metallen zu helfen, und die 
Auflsfung der ftärfern Metalle durch Ueber: 
zug mit einer glasartigen Materie zu bins 
dern, die doch nicht die Unbequemlichfeiten 
unferer gewöhnlichen Glaſur haben foll. Die 
gemeine weiſſe Cmaille aus. Kiefelerde, 
Bleyglas und Zinafche laͤßt fich frenlich auf 
Kupfer brauchen, ift aber in der Anwendung 
u koſtbar und die Gefäffe muͤſſen vor Stöfs 
een in acht genommen werden. Eine Mir 
fhung von Flußſpat und Gyps, die mit 
Waſſer aufgetragen wird, giebt eine gute 
Slafur, die auch der Säure widerfteht; aber 
fie verlangt, um zu flieffen, eine ftärfere und 
fchnellere Hige, als man ‚gewöhnlich im Pros 
birofen erhalten Fan. Der V. bat desfals 

allers 


x. Schwedifche Akadem. ar. 49 


allerley Zufäge verfucht, die die Fluͤſſigkeit 
befördern, worunter auch einige ganz brauch: 
Bar zu fenn feheinen: Schwerer iff es, eir 
nen Weberzug für Eifen zu finden, welches 
ſich Teiche fhuppet und die Glafur abwirft, 
ſich nicht oft alühen läßt, auch feine Säure 
verträgt; gleichwohl find einige Verſuche ganz 

guc ausgefallen. 
©. 192 befchreißt‘ $. Thunberg eine 
neue Gattung Gras vom Vorgeb. der g. Hofn. 
welche er, nah H. Ehrhart in Hannover, 
Ehrharta nennet. S. 199 hat der num verftors 
beue Bergmann die Tyrolifchen und Cey⸗ 
konfhen Zurmaline unterſucht. Jene kom⸗ 
men in einem grauweiſſen glimmerichten Speck⸗ 
ſtein oder Schneideſteine der Schweden vor, 
wie auch die Stuͤcke beſtaͤtigen, welche ich 
der Guͤte des H. von Born verdanke. 
Beyde kommen in der Bildung dem Schoͤrl 
am naͤthſten. Die Ceyloniſchen ſind durch⸗ 
ſichtigerer· Beyde enthalten Thon, Kieſel, 
Kalk und Eiſen, und zwar von Thon am 
meiften, von Eifen am wenigften.  H. Bergr 
mann trennet alfo die Turmaline von den 
Edelſteinen, welche zwar, auſſer dem Dia: 
mänte, der eine ganz :befondere Gattung 
ausmacht, Ddiefelbigen. Beftandiheile haben, 
“aber in ihrer Zufammenfegung viel feſter und 
viel. härterer find. Die Edelfteine ſchmelzen 
fo leicht mit 2 Salzen. Vom: 
Kt Zeos 


496 Pbyfitalifch: Beton. Bibl. XII. 4 


Zeolith unterfcheidet fich der Turmalin Durch 
feftere Zufammenfeßung und Verhaͤltniß der 
Orundmaterie. Zeolith wird ohne Vorber 
zeitung mit Alfali, mas feine auflöfbaren 
Theile betrift, von Säuren aufgenommen, 
und enthält am meiften Kiefelerde. Det 
Schoͤrl, auch wenn ‚man ihn Flar findet, 
zeigt feine fo fonderbare Undurchfichtigkeit 
der Länge nach, wie der Turmalin. 
©. 213 einige Berfuche mit Waſſerbley 
von H. Scheele; er meynt, man fünne es 
für einen Schwefel oder Kohle halten und 
Auftfäure mit einer geoffen Menge Brenbares 
für den Beftandtheil anfehn.. ©. 225 der 
fel. Wargentin vondem veränderlichen Stern 
im Sternbilde des Walfifches, deſſen Ver: 
änderlichfeit zuerft. 1596 ein Prediger in 
Oſtfrießland, Fabricius, ein Schuͤler des Ty⸗ 
cho de Brahe, bemerkt hat. Die Urſache 
der Veraͤnderung leitet der V. von den Flek⸗ 
ken her, welche dieſer Fixſtern, wie unſere 
Sonne haben wird. ©. 254 beſchreibt Biere 
Fander einen Springfäfer, Elater, deſſen 
Raupen in.der Erde die Halme der Getrei⸗ 
Deartenabbeiffen. Der V. hat Raupen fünf 
Sabre lang in einem Gefaͤſſe mit Getreide. 
gefüttert, ehr einige Käfer zum Vorſchein 
gekommen ſind. 
S. 266 hat Bergmann Beobachtungen 
über das — — Bienenkoͤrbe, — 
8 uͤber 


X. Schwedifche Akadem. ar. 497 


über die almälige Zunahme des Gewichts er? 
zähle, wozu er eine Vorrichtung gemacht, 
welche der oben S. 200 angezeigten ähnlich 
iſt. Merkwuͤrdig ift, daß Bergmann ſich 
auch überzeugt hat, daß jede Arbeitsbiene 
ein- Weifel werden fan, wenn. ihre Raupe 
bey Zeiten. nöthige Wartung und Nahrung | 
bekoͤmt, daß die Geburtstheile fich entwickeln 
fünnen. Der Honigtbau, der, nach des 
Verfaſſers Vorfiellung,, gewiß aus dem von 
Blatläufen -ausgefprügten füflen Gafte ent 
ſteht, wird allerdings von den Bienen ger 
nußet.. Zu den- beften Herbftpflanzen zähle 
H. B. Aller Tradescanti. Ben einem zahl: 
reichen Bienenftande macht er ſich fein Bes 
denfen, die alten und armen Körbe zu töd: 
sen; bey dem Zeideln fen wenig Vortbeil. 
Einige Bemerfungen feheinen zu bemeifen, 
daß doch die Zahl der Körbe in einer Gegend 
leichter als man gemeiniglich glaubt, übers 
trieben werden fan. Daher feheint eine mäfs 
fige Zahl Körbe mehr einzutragen, als eine 
febr aroffe Menge derfelben. ©! 290 Ar. ©. 
F. Müller über Eingeweide: Würmer, am 
denen Kleine Bündel, wie Gedärme, bäns 
gen. Diefe Erſcheinung koͤmt bey verfchies 
denen Arten vor. Der Bandwurm ift ein 
wahres Thier, nicht eine Kette mebrer Thie: 
re, hat Kopf und unterfchiedene Organen, 
den Mund am Vorderende; die Eindrüde 
— k4 in 


498 Phyfitalifch :Dekon. Bibl. XII. 4. 


‘in jedent Gelenke, die man für Mündungen, 
‚ofeula, angefehen hat, find nichts anders als 
Defnungen für Eyer. Die äftigen Zeichnuns 
gen find Samlungen von Eyern.  Diefe 
Würmer wachfen in der Laͤnge Durch Anwachs 
fung einzelner Gelenfe zunächft am Kopfe. 
Sie pflanzen fih durch Eyer fort, aber fchwer- 
lich durch lebende Jungen oder Zerſtuͤckung. 


Mit diefem Theile ift auch gedruckt wor: 
den: Zwiefaches Liniverfalrenifter über 
Die leuten XVI Bände von XXVI bis -XLI 
von den Abhandlungen der Schwedis 
ſchen Akademie. Leipzig 1783. 13 Bos 
‚gen in 8." Die folgenden Theile werden num 
Neue Abhandlungen heiſſen. 


HOHER 2 499 








Defeription des: projets & de la con 
ftruttion ‚des ponts de. Neuilly; 
de Mantes,. d’Orleans & autres; 
du projet du canal de Bourgogne, 
pour Ja communication des deux 
mers pas Dijon; & de celui de la 
eonduite des eaux de !’ Yverte & 
de Bievre ä Paris, en foixanre fept 
planches. Approuv£ par l’acade- 
mie royale des feiences. Dedie au 
Roi. Par M. Perronet, ‚chevalier 
de l’ordre du Roi, fon Architecte 
& premier Ingenieur pourles ponts 
& chauffees; des academies des fci- 
ences de Paris, Stockholm &c. A 
Paris. de !’imprimerieroyale: To: 
me premier 1782. Tome fecond 
1783. In Landehartenformat, 


He ich aus diefem Buche, welches 
N von eineni der fehwerften Theile det 
Baufunft handelt, Feinen volftändigen Aus: 
zug zu geben vermag, fo glaube ich doch, daß 
auch eine kurze Anzeige meinen Lefern nicht 
unangenehm feyn werde, indem es, : wegen 
feiner groffen Pracht und Koftbarkeit, wohl 
Ä 85 nicht 


soo Phyſikaliſch· Oekon. Bibl. XIII. 4. 


nicht ſehr bekant und viel angezeigt werden 
moͤchte. Es iſt auf dem vortreflichſten Pa⸗ 
piere mit groſſer Verfchwendnng gedruckt. 
Es enthält groffe und kleine Kupfertafeln, 
die auch wegen der Zeichnung und des Stichs 
Meifterftücke der Kunft find. Jede Seite ift 
überall mit. einem artigen Leiſten eingefaßt. 
Die Zeichnungen find nicht blos architectoni: 
ſche Riffe, fondern viele-ftellen die, Ausfichten 
und Gegenden der erbaueten Bruͤcken fo vor: 
treflich vor, daß manche nur zur Zeigung 
der Kunft und zur angenehmen Beluftigung 
der Augen da zu ſeyn fiheinen. _Die ge: 
brauchten Gerüfte, Mafchinen und Werk: 
zeuge zum Fortſchaffen des Bauholzes und 
der Steine, jur Entfernung des Waflers, 
zum Eintammen der Pfaͤhle und zu den uͤbri⸗ 
gen Arbeiten, find ebenfals abgebildet ,. und 
um die ſchoͤnen Zeichnungen zu vermehren, 
und doch auch um den Bericht anſchaulicher 
zu machen, ſo ſind die Bruͤcken nach dem 
Fortgange ihrer Erbauung, fo wie fie in je: 
dem Jahre ausgefehen haben, mit Bemer: 
fung allerley zierenden Mebenumftände, vor⸗ 
geftellet worden. Das dem erften Theile vor: 
gefeßte Bildniß des Verfaſſers, deflen Vor: 
namen Johann Rudolph find, iſt von E. LT. 
Cochin gezeichnet, und von A ve ©. 
| Aubin geſtochen. 


— — — — In 


» XI: Paerronet, defeription ‚der ponts. gor 


In dem Buche felbft find allemal die 
Veranlaffung des Baues, Nothwendigkeit 
deſſelben und die verfchiedenen dazu gemachs 
ten. Borfchläge erzähle worden. Dann folge 
der ‚gemachte, Unfchlag der Koften und der 
Eontract mit den Unternehmern, die Befchreis 
. bung der Mafchinen, der. Fortgang des Bau: 
es, wobey denn. oft auch die Fehler, welche 
gemacht worden, angezeigt. find. Die meiz 
ften -befchriebenen Brücken find von Stein, 
Doc) einige auch von Holz... Auch Vorſchlaͤ⸗ 
ge zu neuen Brücken, die noch nicht genebs 
miget oder noch nicht angefangen find, finz 
det man hier eingeruͤckt. Den Unternehmern 
"oder Entreprenneurs ift allemal vorgefchrier 
ben worden, woher fie Steine, Kalf und 
Sand nehmen, und wie fie den Mörtel zus, 
richten: folten. Ueber das Einrammen, Die; 
Stärfe der Pfähle, Schwere.der Rammen,.. 
u. der Arbeiter, . und Geſchwindigkeit 

der Arbeit find ausführliche Tabellen geliefert 
worden, die zum Unterrichte bey neuen ähns 
lichen Unterneßmungen dienen können. Aehns. . 
liche Tabellen findet man auch über die Wuͤr⸗ 
fung einiger Hebzeuge. Die Bruͤcke bey 
Neuilly nahe bey Paris (SG. oben ©. 36) 
ward in Gegenwart des ganzen Hofes geöfr 
net und von ihren vielen Gerüften entfleidet;- 
Zur Beluftigung des Hofes und zur Verher⸗ 
lichung des ganzen Geſchaͤftes hatte man die 
or⸗ 


s02 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl. XIIT, 4. 


Vorrichtung gemacht, daß die ungeheure 
Minge Holz in wenigen. Minuten herab ins 
Waſſer ftürzen muſte, wozu man den verftechs 
ten Arbeitern die noͤthigen Zeichen mit der 
Trommel gab. Dieſer Auftritt (le deceintre- 
ment du pont) hat denn Materie zu einigen 
niedlichen Zeichnungen gegeben, wo man 
die Königlichen Zelte und allerley andere Ne: 
bendinge angegeben: hat. Ueber die gewaͤhl⸗ 
ten Schöpfräder und Wafferfchrauben kom⸗ 
men manche Anmerkungen vor von allgemei: 
nem Nußen, fo wie auch die zum Forebrins 
gen der Erde gebrauchten Karren, Die Tab. 
14 abgebilder find; befonders vortheilbaft 
feinen, camions prismatique' fervant au 
transport des terres. Dem erften Theile find 
einige Abhandlungen angehenket, die, wie 
ich mid) zu erinnern meyne, auch im den 
Schriften der Parifer Akademie ſtehen. Die 
erfte ift: memoire fur les pieux & fur les 
pilots ou pilotis.. Die andere: fur le cintre- 
ment & le decintrement des ponts, & fur 
. differens mouvemens que prennent les voutes 
pendant leur conftrudtiion. Die dritte: furla 
redudiion de l epaiſſeur des piles, & fur 
la courbure qu' il convient de donner aux 
volites, Je tout pour que }’cau- puiffe paffer 
plus librement fous les ponts. 
Den der Brücfe von Orleans, welche 
die erfte im andern Theile ift, hat die So 
= e⸗ 


A. Porronet, defeription des pönts. 503 


Geſchwindigkeit und die oͤſtere Anfehmellung 
der Loire den Grundbau ungemein erſchweret, 
welcher deswegen am ausfuͤhrlichſten beſchrie⸗ 
ben iſt. Unter den Vorſchlaͤgen iſt eine 
Bruͤcke von einem einzigen Bogen von 150 
Schub Oefuung, über einen Arm’ der Seine 
bey Melun. Jedoch das wichtigſte im an⸗ 
dern Theile iſt die Nachricht von dem neuen 
Canale in Bourgogne, den man ſchon ums 
Jahr 1615, und 1607 und hernach oͤfterer 
Am Vorſchlag gebracht hat, der aber im J. 
1775 wuͤrklich angefangen iſt. Jetzt arbeitet 
man zwiſchen Dem Dorfe la Roche und Toms , 
nerre. Dieſer Canal wird einſt die Saone, 
Rhone, Honne und Seine verbinden, und 
den Handel zwifchen Marfeille, Lyon, Dijon, 
Paris und Mouen vorzüglich erleichterm. 
Durch ihn wird man mitten durch Franfreich 
von einem Meere zum andern fommen können. 
Das Gutachten, mas der Verf. darüber abs 
geftattet bat, ift Hier ganz abgedeudt. Die 
Kupfer ftellen die Schleufen, welche man 
bauen will, und den Durchfehnitt des Canals 
mit der Anlage feiner Ufer vor, aber eine 
Eharte von dem ganzen Gange des Canals 
fehlet, fo wie überhaupt manches den Leſern 
aus dem Bibliorh. XI ©. 159 angezeigten 
groffen Werke deutlicher werden fan. Von 
den bisher vollendeten Arbeiten findet man 
bier die Rechnungen und Contracte, ur 
mis 


404  Phyfißalifch » Oekon. Bibl. XM. 4. 


wit den Unternemern gefchloffen find. Das 
letzte ift der ausführliche Vorfchlag und An: 
flag zu einem Canal, der das Waſſer der 
Moerte und Bieorenach Paris führen fol, 
wozu eine groffe Anzahl feiner Zeichnungen 
gehört. Der Vorſchlag felbft kan ſchon aus 
den Schriften der Parifer Akademie befant 
feyn. Die Tabellen über die vorgenommes 
nen Ubwägungen, die Anfchläge zu einzelnen 
Theilen der Arbeit und andere Auffäge ſind 
hier geliefert worden. :Der erſte Theil. diefes 
theuren Werks hat 112, der andere 154 Sei: 
sen Tert. 








"XI. 
Aufforderung an meine Mitbürger zur 
Theilnehmung an dem Canal: Hans 
del von Georg Bruyn, Etatsrath, 
». Commerce = Intendant und Bürger: 
- meifter zu Schleßmwig. Altona 1784. 
11 Bogen in 4. | 


Sit Träume eines Dänifchen Patrioten! 
Ausfihten und Borfhläge von aller: 
ley Art, die aber alle nur fo geſchwind und 
kurz als möglich aufs Papier gebracht find, 
fo daß der Lefer wenig daben gewinnet. Viel 
von Baterlandslisbe und Meid der Yuslän- 
. der! 


"RUE Buͤffon Vögel: ro. 3 %o5 


der! Dasibefte ift die Meine: Charte von dem 
Gange’ des Canals, nebft Profil vom: Steis 
gen und Fallen des Waſſers in demſelben. 
Unwichtiger ift. der Profpect von der. öftlichen 
Mündung des Canals und: auf dem’ Titels 
blatt die Abbildung einer Schleufe. Hofe 
fentlich werden wir Doc) eine volftändige: und 
lehrreiche Befchreibung von dieſer groffen Un: 
ternehmung erhalten, : weldye dem Königreis 
che zur Ehre gereicht, - und ibm auf eine 
oder. die ander MWeife doch — werden 
— 








XI. 
Des H. von Büffon Naturgeſchichte 
der Voͤgel, uͤberſetzt und vermehrt 
. von B. C. Otto, Prof. der Natur: 
gefch. und Defonom. in Greifswald, 
Zehnter Band. Berlin 1784. 8. 


Sie Band, der von dem teutſchen Or⸗ 





7 


nithologen, Hrn. Otto, mit ungemei⸗ 


nem Fleiſſe bearbeitet und mit ſehr vielen 
neuen Beobachtungen bereichert iſt, enthaͤlt 
viele Arten von Loxiis und Fringillis. Den 
Kreuzſchnabel erklaͤrt der Franzos fuͤr einen 
Fehler oder Irthum der Natur; er haͤtte, 
nach ſeiner Meynung, billig gerade ſeyn ſol⸗ 

len, 


sos Phyſikaliſch⸗ Beton. Bibl. xl. 4. 


fen; wie aber nichts ohne Mugen. ift, fagt 
ee, fo. dient er nur dem Vogel dazu, um . 
die Schuppen der Tannenzapfen aufjubrechen. 
Aber ganz richtig fagt H. Otto, daß be) Dies 
fer Art Vögel ein gerader Schnabel ein Feh⸗ 
ier ſeyn würde; man findet feinen Kreuzſchna⸗ 
bel: ohne folchen gebogenen Schnabel. Ich 
vermiffe hier die Bemerfung des H. Roͤl⸗ 
reuters, daß der Vogel im Winter. die in 
den Schuppen der. Tannenzapfen befindlichen 
MWanzen zu feiner Nahrung ſuche. Man fes 
he Bibliorb. VI ©. 162. Die Günthers 
fchen Nachrichten vom Mefte des Kreuzſchna⸗ 
beis hat H. D. mit neuen Beobachtungen bes 
richtige. Unter den neuen Arten, welche 
hier Büffon geliefert hat, find manche aus 
Abnkinien, die der befante Reiſende Bruͤcoe 
mitgebracht haben foll. Solten wohl alle 
diefe Nachrichten ficher feyn? Zur Erziehung 
und: Abrichtung derCanarien + Vögel find 
bier viele neue Vorfchriften gegeben; zur Ges 
fchichte derfelben find feine Zufäge, und H. 
O. fcheint das, was ich darüber in Gefchichte 
der Erfindungen benaebradht habe, nicht ge: 
lefen zu haben. Diefer Band hat 33 gut 
ausgemalte Kupfertafeln, deren die meiften 
zwo Zeichnungen haben. 





XIV. 


KIv. Büffons Naturgeſchichte. 507 











XV. | 
H. von Buͤffon Naturgefchichte der 
- vierfüßigen Thiere, überfeßt und ver: 
- mehrt von B. E. Otto. Neunter 
Band. Berlin 1794. 8. 


S’iete Theil ift von vorzüglich wichtigen 
und angenehmen Inhalte, denn er 
bat die Gefchichte des Naſenhorns, des Ka: 
meels, Büffels, Muflons -und anderer vers 
wandten Thiere, wobey H. D. die mancherz 
ley Nachrichten, die dem H. v. B. nicht bes 
kant geworden find, muͤbſam beygefügt hat. 
Dennoch fehlen die noch neueren Bemerfunt 
gen des H. Sparmanns. Büffon Fante noch’ 
Feine wilde Kamele, wovon aber H. O. neu: 
ere Berichte angezeigt hat. Es ift angenehm, 
daß hier die Zufäge genußet find, welche 
B. im Supplement à l’hift. des anim. gelie: 
fert hat. ©. 266 beftätige Büffon aus eige: 
ner Beobachtung, daß Schafe von Ziegen: 
böcken trächtig werden Finnen. In der Ge: 
fhichte des Muflon find viele wichtige Sa: 
chen zur Gefchichte der wilden Schafe gefam? 
let. Diefer Band bat 26 Kupfer. 





"Phyfi Oekon. Bibi, Xtıtd, 4 St. I XV 


i 


‘08 Phyfikalifch » Beton. Bibl. XIIL. 4 








Transattions ofthe fociety inftituted 
“ at London, for cheencouragement 
- ofarts, manufattures and commer- 
ce, with the premiums offered‘ in 
the year 1783. Vol. I. Zond. 1783. 
331 Seiten in 8. Vol. Il, 1784, 368 
Seiten. : 


Erdnq hat ſich die Londoner Geſelſchaft 
zur Aufmunterung dee vornehmſten Ge: 
werbe enefchloffen, in einem eigenen fortlaus 
fenden Werke durch ihren Seeretair, der jeßt 
Hr. Samuel More ift, die Preife, melde 
fie ausbiethet und ausbezahlt hat, nebft al: 
lerley nüßlichen Nachrichten, welche fie bey 
dieſer Gelegenheit erhalten hat, jährlich bes 
fant zu machen. Damit man auf folhe 
Meife eine ganze Gefchichte diefer Gefelfchafe 
erhalte, fo bar fie im erften Bande alle bis 
mit 1783. würflid bezahlte. Belohnungen 
erzählt, deren Summe, nebft Einfchluß al: 
ler mweggegebenen goldenen und fülbernen 
Denfmünzen, auf 28434 Pf. Sterl. fteigt. 
Diefes Verzeichniß ift durch die Furrze Nach⸗ 
richt von dem Erfolge jeder Preisaufgabe auch 
dem Ausländer Iehrreich gemacht, wie folgens 
der Auszug beweifen wird. | 

i Aa BYE Die: 


XV, Transall. of the fociety. 509 


Die vielen Auszahlungen zum Anbau 
der Färberröthe haben ‚Die Ausländer ge 
zwungen, dieſe Waare wohlfeiler zugeben. Die 
Paſſauer Ziegel, welche die Zinwerfe nicht 
entbehren Fönnen, werden jet in Chelfea ge: 
macht. Verſchiedene groffe Salmiafweıfe 

find wärflih im Gange. Martins theurer 
Virnis wird jetzt von vielen Künftlern bereis 
tet. Zu Erumford in Derbnfbire ift eine 

Waflermüble errichtet, welche die Baummolle 
zugleich kaͤmmet und fpinnet und zwar befler, 
als mit der Hand möglich ift. 


Unter den Aufgaben im erften Bande, 
finder man den Anbau vieler Bäume, auch) 
der Rhabarber. Wer von diefer 300 Pflan- 
zen im Wachsthume bat, fol die goldene, 
und für 200 die filberne Münze haben. 
Wer 20 Pfund getrockneter Wurzeln, fo gut 
als die Rußifche, mit Bericht von der Zube: 
‚reitung einliefert, erhält ebenfals die Münze. 
Die Gefelichaft verlangt Beſtimmung, mie 
tief gepflüge werden müffe, ferner eine vors 
theilhafte Senfe oder andere Mafchine zum 
Mehen, Anweifung zur Maftung der Schwei⸗ 
ne, Entdeckung des natürlichen Alkali im 
Grosbrittannien oder den Kolonien; ein 
Mittel die Süßigfeit zucferhafter Subftans 
zen zu meflen; eine Maſchine Fiſchernetze zu 


ae 
u 2 Die 


sro Phpfitalifch: Beton. Bibl. XIII. 4 


Die eingeruͤckten Aufjäge find zwar oft 
fehr kurz, aber doch alle leſenswerth. S. 181 
verfichert jemand, das Spangrün würfe bey 
der Schwarzfärberey nur einen Niederfchlag 
des Eifens, welches Dadurch genauer mit dem 
adftringirenden Weſen vereinigt würde. Cr 
hat deswegen auf gleiche Weife und mit gleis 
chem Erfolge Bleyzucker, auch Potafche ger 
Braucht, welche leßtere er allen Hutmachern 
empfiehlt. ©. 203 fieht man, daß. aud) in 
England, fo wie in Teutfchland, fich einige 
damit befchäftigen, aus dem Abfall des Flache 
fes und Hanfes eine Art Baumwolle zu mas 
hen. ©. 220 eyzähit ein Edinburger, 
namens Spalding, einige Berfuche, die er 
- mit der Täucherglocfe, diving bell, angeftels 
let bat, und einige Berbefjerungen derfelben, 
die hier befthrieben und abgebildet find.. S. 
239 befchreibt Thomas Hatton ein Werks 
zeug, wodurch auf eine leichte Weife Die fäns 
ge des Penduluns beftimt werden fan, um 
folches zum algemeinen Maaße anzuwenden. 
Zulegt die Gefeße der Gefelfchaft, das Vers 
zeihniß ihrer Mitglieder und der Werkzeuge 
und Modelle, welche fie befißt. | 


Der zweyte Theil ift reicher an einger 
ſchickten Auffägen. William Fordyce bat 
nach des Alexander Dirk's Weife Rhabar⸗ 
ber: Wurzeln fo ſchoͤn getrocknet, daß fie der 

- Rußi⸗ 


XV. Transadl' of the foriety. 511 


Rußiſchen nichts nachaeben. Er hat fechs: 
jährige genommen, folche gefchälet, auf Fa: 
den gezogen, und fie alsdan am Camin und 
Feuerheerde der Küche aufgehenket. Fünf 
Pfund grüne Wurzeln find gedörret ein Pfund 
gewefen, und manche Wurzel hat 20 Pfund 
gewogen, daß alfp dabey recht viel verdiene 
werden fan. j 


S.. 81 empfiehlt Jeames Black fuͤr die 
Zug-Ochſen das Roͤmiſche Joch, welches 
auch abgebildet iſt. Er ſoll es ausfuͤhrlich 
beſchrieben haben in ſeinem Eſſay on the tilla- 
ge of the earth. S. 113 Verſuche, Oehl aus 
den Samen der Sonnen-Blumen zu erhal— 
ten. ©. 148 beſchreibt Robert Laurie, 
wie er Kupfertafeln mit bunten Farben abs 
druckt. Die Farbe wird auf: die erwärmte 
Tafel mit ſtumpfen Harpinfeln aufgetragen, 
die Tafeln werden mit groben Kanefas 
(coarſe gauze canvas,), welches. dazu allein 
ſchicklich iſt, hernach mit der Hand abges 
wifcht, dann wieder gewärmer unter Die Prefs 
fe gebracht. Die Geſelſſchaft beftätigt die 
Schoͤnheit der gemachten Stuͤcke. ©. 157 
Verſuche Seidenraupen mit den zärteften 
Blättern der Ulmen, auch mit Blunen und 
Blättern der Schtüffelblumen (cowslip, prim- _ 
rofe ) zu füttern, die recht glücklich ausges 
fallen feyn follen. Da man diefes Laub durch 
> 13 Kunft 


512 Phyfitalifh: Beton. Bibl. XI. 4. 


Kunft auch im Winter haben fan, fo hat 
man den Verſuch gewagt, die Eyer im 
Winter ausfommen zu laſſen und man boft, 
damit zu Stande zu fommen. Sn Calabris 
en foll man jeßt zu Futter der Raupen die 
rothen Mautbeeren ziehen, welche den. Froft 
befier ertragen. Dieß erzählt auch Swin: 
burne in feiner Reife. Ohne Zweifel ift 
Morus rubra gemeynt, wovon die Schwer 
den Samen aus Mordamerifa durh Ralm 
bolen lieſſen. Man folte Doch darüber mehr 
Verſuche in Teurfchland anftellen. . Mit der 
von Abrabam Stagbold, einem Grob: 
fhwiede, im Jahre 1771 .erfundenen Hars 
pune, deren ſchon Biblioch. XI ©. 129 
gedacht ift, find im Groffen gluͤckliche Verſu⸗ 
he gemacht. Verſchiedene Walfifche find 
damit fiher gefchoffen und fchnel getoͤdtet 
worden. Auf der Inſel Tabago fucht man 
den Anbau des Indigs und der. Curcuma 
(turmericks) zu befördern. 


©. 274 folgen die 1784 ausgeborhenen 
Belohnungen. Wiederum ſeht viele zu An: 
pflanzung vielee Baumarten und Futterkraͤu⸗ 
ter, auch der Rhabarber. Man verlangt eis 
ne genaue Beftimmung der Beftandtheile eis 
nes fruchtbaren Bodens. Aus dem fleifchich: 
ten Weſen der Koffee: Beeren boft man mit 
Vortheil Brantewein zu machen. = 
XVI. 


SD 3 RO: 513 








. 3 . XVI. — 

Mahleriſche Reiſe am Nieder-Rhein. 
Merkwuͤrdigkeiten der Natur und 
Kunft aus den Gegenden des Nies 
der-Rheins. Koͤln am Rhein bey 
dem Verfaſſer und Nuͤrnberg bey C. 
Weigel und A. B. Schneider. 

1784. Grosquart. 


Ein⸗ Nachamung der Voyages pittoresques, 


die aber die Schoͤnheit, Pracht und 


Pralerey des Urbildes nicht erreichen wird. 
Das ſchadet auch nicht. Immer kan in Dies 
fem Werke viel Iehrreiches und angenehmes 
geliefert werden, und der Anfang macht gus 
te Hofuung, mie denn auch die Gegend gut 
gewählt ifl. Der ungenante Verfaſſer will 
alle Vierteljahr ein Heft von 6 Kupfertafeln 
und eben fo viel Bogen, Tert liefern, wel: 
ches man entweder teutfch, oder-franzöfifh 
für 1Fl. 30 Kr. faufen fan: Kleine topo⸗ 
graphiſche Charten, Plane von Städten, 
Feſtungen, Landſchaften und Ausfichten, bir 
ftorifhe und natürliche Merkwürdigkeiten, 
Abriſſe prächtiger Palläfte, Kirchen und an: 
"derer merfwürdiger Gebäude follen darin abs 
wechfeln. Die Zeichnungen find von dem 
Churkoͤlniſchen Artillerie : Lieutenant Herrn 

14 Dur 


sr4 Phyſtkaliſch-Oekon. Bibl. XIII. 4. 


Dupuis. Geſtochen werden die Tafeln von 
J. G. Sturm. Sie haben freylich das 
fanfte und feine nicht, wodurch ſich Die Franz 
zöfifche Arbeit empfiehle, aber ſchlecht wird 
man fie nicht nennen fönnen. Die Tafeln 
- des erften Hefts find: FZacade des Doms zu 
Koͤln, fo wie er bat werden follen. Grund: 
riß Ddiefes ‚prächtigen gothiſchen Gebäudes, 
Ausficht: des Mefidenz : Schloffes. Das 
Schloß zu Poppelsdprf. Der Brunnen auf 
dem Marfte in Bonn. Ausficht der fieben 
Berge bey Bonn. Der Tert ift zwar nur 
der Kupfer wegen da, wie der Vorbericht 
felbft eingeftebt, -aber er hat doch hin und 
wieder etwas merfwärdiges. Der größte 
Theil ift hiſtoriſch. S. 57 wird angemerfr, 
Daß ben Dartenberg nicht weit von Linz Bas 
folte ftehen, die von den andern am Rhein, 
4: B. von den Ufeler und von Minderberge 
abweichen. Es giebt Geulen von 18 Fuß, 
Deren. Ölieder z oder F Zuß fang find, Doch 
einige haben 3 Fuß. Die meiften find der 
Länge nach in der Mitte gefpalten. Die mei: 
ften haben fünf Ecken, doch viele auch vier. 
Alle ſtehen faft ſenkrecht. Das worin fie 
‚abweichen 'ift Farbe und Härte. Sie find 
nämlich afchfarbig und laſſen fich leichter zer: 
brechen. Ich merke hiebey an, daß id) 
Stuͤcke von ſolchem afchfarbigen Bafalte ber 
fige, auf welhem das Schloß der Grafen 

yon 


XVI Mahlerifche Reifen. g15 


von MWallerdorf zu Molsberg erbauer ift, 
Auch in Iſland finder man Baſalte von eben 
Diefer Farbe. Es iftzu wünfchen, daß dieſe 
Reiſen wahre erhebliche Benträge zur nähern 
naturaliſtiſchen und geograpbifchen Kentniß 
des Nieder: Nheins liefern mögen, und man 
bat Urfahe dem V. Beyhuͤlfe gefchickter 
Männer zu wuͤnſchen. 





XVII. 
- L’Afrique Hollandaife; ou 'tableau 
- hiftorigue & policigue de “P'état 
originaire de la colonie du Cap de 
Bonne - Efperance compar& avec 

!’ erar actuel de cette colonie. Pu. 
blie fur le manuſerit d’un obferva- 
teur inftruit, En Hollande. 1783. 

322 Seiten in 8, . 

Urgeachtet weder Verleger, noch Druck 
ort genant find, fo hat man doch viele 
Holändifhe Buchläden genant, worin die: 
fes Buch verkauft wird. Es ift eigentlich 
eine Streitfchrift wegen vieler Klagen, die 
wider die Oftindifche Handlungsgefelfchaft er: 
hoben find, und wegen dev Tyranney, wer 
mit die Kolaniften am Cap behandelt werden. 
Man ferner daraus freylich Den jegigen Zu— 
| 15 ſtand 


sı6 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIIL 4. 


fand der Eoloniften fennen, auch liefet man 
viele artige Betrachtungen über Colonien und 
ihre Einrichtungen; aber zur naruraliftifchen 
Kentniß des vortreflihen Landes finder man 
bier feine Beyträge.. Man muß erfchrecden 
über die harten und groffen Abgaben, wel: 
che die teute am Cap zu erlegen haben. - Ri: 
beek, welcher die Colonie zuerſt anlegte, ers 
hält bier wegen feiner Klugheit und Billig: 
feit ob, aber den Nachfolgern werden har: 
te Vorwürfe gemacht. Machricht von den 
verfchiedenen dortigen Regierungs Collegien. 
Am Ende Vorfchläge zu einer vernünftigern 
und gerechtern Regierungsforn, 





XVIII. 

Travels in the two Sicilies by Henry 
Swinburne, Eſq. in che years 1777, 
78, 79 and 86. Vol. I. London 
1783. 423 Seiten in Grosquart. 


ie Reife des Verfaffers durch Spanien, 
welche Biblioth. XI S. 455 angezeigt 

iſt, beweiſet, Daß. er weder zu den gelehrte⸗ 
ften, noch zu den forgfältigften Reifebefchreis 
bern gehöre, fondern daß er Beobachtungen, 
die fih ihm ohne groffe Mühe und Unterfus 
chung darbiethen, aufjchreibt, und oft zum 
Ausfüllen der Bogen ganz fremde, oder Doch 
be: 


XVII, Swinburne, travels in Siciliec. 517 


befante hiſtoriſche Sachen einflicket.” Da er 
inzwifchen Doch die Kentniffen eines Cavalirs 
bat, und nicht ganz ohne Gabe zu beobach— 
ten ift, fo fan es wohl nicht fehlen, daß die 
Beichreibung feiner Reife durch fo reichhals 
tige Länder manches leſenswuͤrdige und nußs 
bare enthalten muß. Dem Werfe ijt eine 
Charte von beyden Sicilien vorgefegt, von 
deren Zuverläßigfeit und Vorzuͤgen nichts 
gemeldet ift. Dann folge Nachricht von Gis 
eilianifchen Münzen, Maaßen, Gewichten und 
mancherley aus der Gefchichte des Landes. 
Die Reife ging von Marfeille zur See nach 
Meapel, und von da nach den Dertern, mel: 
che gewöhnlich von Reifenden befucht werden, 
doch einige mal ijt er vom gemeinen Wege 
nach weniger befanten Dertern abgewichen. 
Ohne ibm zu folgen, leſe ich etliche Bemer⸗ 
fungen aus, die meinen Leſern vorzüglich an: 
genehm ſeyn Fönnen. Die erfteni betreffen 
die Anfel Elba, und die dortigen Magnete. 
Aber von den mineralogifchen Kentniffen des 
V. läßt ſich wohl nicht viel hoffen, da er 
glaubt, Koͤßlins Bemerkung, daß man in, 
der Aſche der Pflanzen von Elba viel Eifen 
fände, gebe der Fabel von dem um Tofay 
aus der Erde gemachfenen Golde einige 
MWahrfcheinlichfeit. Daß rmürflich die Mag: 
netnadel in der Machbarfchaft der Inſel, fo 
garin der Entfernung von x League, beftändig 

un⸗ 


zu8 Phpfitatifch: Oeton. Bibl. XIII. 4. 


unruhia fen, will der V. ſelbſt bemerkt has 
ben. Von der Menge Getreide und Geide, 
welche Sieilien ausſchift. ©. 77 Verbrauch 
- der Bictualien in Neapel. Dafelbft ift eine 
Aſſecuranz-Geſelſchaſt, Die aber, wider alle 
vernünftige Polizey, ein ausfchlieflendes Recht 
bat. Sn den erften Jahren foll fie von ih: 
rem Capital zehn, und 1766 zwanzig Pro: 
zent aewonnen haben. »S. 79 Berzeichniß 
der Waaren, die aus jedem Reiche nach 
Eicitien kommen, doch ohne Beftimmung 
der Menge. Unter den teutfchen Waaren 
fiehen manufadtures of Osnabrug and Nuren- 
berg" ©. 228 Nachrichten für den, wel⸗ 
er die Schäferen der Alten abhandeln willz 
nämlich hier von den Schafen am Strohm 
Galeſus bey Tarent, wo die weiffen Schafe 
nur deswegen, weil fie fehwächlicher gemwefen, 
ausgeftorben feyn follen. Hiypericum cris- 
pum, mas dort waͤchſt, foll vornehmlich den 
ſchwaͤchlichen Schafen ſchaden. Unerwar⸗ 
tet bey ſo einem Reiſenden waͤre S. 245 das 
Verzeichniß der Conchylien um Tarent, mit 
Linneiſchen Namen, wenn er nicht ſelbſt mel⸗ 
dete, Daß es ihm der ſchon aus andern Nach: 
richten befante Minaſi gegeben hätte. An 
der Öftlichen Seite der Stadt werden Coral⸗ 
Ien gefifchet, die aber nicht mehr fo häufig 
find, als nod vor wenig Jahren, da ein 
Boot in einem Tage für zoo Dufaten auss 


fiſch⸗ 


XVIIL Stoimburne, travels in Sicher. $19 


fiſchte. ©. 357 verfichert der V. zur Geis 
denraupenzucht baue man dort Die vothen 
Mauibeeren. Die Sarazenen follen viele 
Palmbäume angepflanzt haben, welche die 
Chriften aus Has gegen jene wiederum aus: 
gerottet haben. Mufa und Ananas wachen 
dort auffer Häufern. S. 369 einige Nachs 
richten von Gallipoli, wo doc) Die Gewerbe 
etwas mehr zu blühen fcheinen. Zur Emps 
fehlung hat denn auch Diefe magere Reiſe— 
befchreibung einige niedlich gezeichnete .und 
ſchoͤn ausgearbeitete Kupferfliche, - wovon 
fechs artige Ausfichten vorftellen, zween aber 
find lehrreicher, nämlih ©. 335 die Ges 
gend um Taranto und ©. 384 die Gegend 
um Brindiſi nebft dem Hafen. 








| XIX; ’: Wk. 
Heren Johann von Hornefd Bemer⸗ 
fungen über die Oeſterreichiſche 
Staatesfonomie. Ganz umgearbei: 
tet und mit Anmerkungen verſehen 
von B. F. Hermann, Profeffor der 
Technologie zu Wien. Berlin. und 
Stettin. 1784. 198 Seiten in 8. 
es Buch, welhes H. Hermann, der 


ſchon feit vorigem Herbſte auf Koften 
der 


s20 Phyſikaliſch⸗ Beton. Bibl. XIII. 4. 


der Kanferinn in Sibirien Verfuche macht, 
das Rußifche Eifen zu verbeffern, umgearbeis 
ter bat, ift das befante Werfchen: Oeſter⸗ 
reich über alles‘, wenn es nur will, wel: 
ches zu feiner Zeit ungemein viel Aufichen 
gemacht und groflen Beyfall erhalten bat. 
Es enthält nämlich fehr nußbare kehren zur 
Verbeſſerung der Staaten, welche damals 
nur von wenigen erfant, und von noch wes 
nigern Öffentlich) vorgetragen wurden. Bier 
les half auch zur Empfehlung die treuberzis 
ge, freymuͤthige Schreibart, und die Zuvers 
fiht, womit der B. feine VBorfchläge aufjus 
dringen ſuchte. Es ſcheint würflih, daß 
- Defterreich dieſen Buche, wie H. in der 
Vorrede fagt, einen Theil feines heutigen 
Wohlſtandes zu danfen hat. So ein Buch 
verdiente wohl, daß man die Gefchichte def 
felben und feines DBerfaflers wuͤſte. Weil 
aber der neue Herausgeber gar nichts Davon 
begebracht bat, fo bierhe ich meinen Leſern 
das wenige, was mir davon befant ift, an. 


- Die erfte Ausgabe ift, wie man aus der 
Vorrede zur Ausgabe von 1712 ſieht, im 
Sommer 1684 durch einen auswärtigen Mis. 
sifter in Drefden veranftalter worden. Gie 
ift im naͤchſten Herbfte zu Nürnberg durch 
den Buchhändler oh. Hofmann nachges 
druckt. worden. Ohne Zweifel ift das Exem⸗ 

plar, 


XIX. 7. von Sorneck über Oeſterr. 521 


plar, was ich vor mir habe, von diefem 
Nachdruck. Es hat die Jahrzahl 1685, obs 
ne Namen des Drucorts und hält 303 Sei: 
ten in 12. Der Verf. nennet fih auf dem 
Titelblatt: einen. Liebhaber der Rapferlis 
chensErblande Wolfart. Finke führt in feis 
. ner lameraliften : Bibliorhef die Ausgabe: 
Megensburg 1708. 8 an, welche ich nicht 
gefehn habe. Dagegen habe ich die Ausgar 
be: Regensburg 1712. 8 bey Saidel. Auf 
dem Titel findet man die Buchflaben: P. 
W. v. 9. und in der Vorrede, wird dieſe 
Ausgabe die vierte genant. Auch Tiefer man 
darin, daß Thom. Fritfch in Leipzig das Buch 
wieder aufgelegt babe; weil man ihm aber 
den Namen des Verf. unrichtig angegeben 
hätte, wären viele Eremplarien mit dem un: 
richtigen Anfangsbuchftaben des vermeynten 
Verfaffers abgedruckt und ausgegeben wor: 
den, welches nun in der vierten Ausgabe 
verbeffere wäre. In der Leipziger Ausgabe 
iſt zum erften mal der Anhang, den auch die 
Megensburgifhe Ausgabe hat, abgedruckt 
worden. Er enthält einen Vorfchlag, wie 
aus den Kanferl. Erbländern eine Armee von 
100000 . Mann unterhalten werden Fönne. 
Der Regensburgifche Borredner melder, der 
Verf. des Buchs molle fich nicht diefen An⸗ 
bang zufchreiben. Auch ift. Diefer mn 

ey⸗ 


* 


522 Phyſikaliſch ⸗ Beton. Bibl. XI. 4. 


beygedruckt: Anzeige von den Privilegiis des 
Erzbaufes Defterreih. P. W. V. H. 

Ferner ift das Buch au) 1750 in 8 zu 
Frankf. und Leipzig herausgefommen. Bey 
diefer Ausgabe, welche 120 Seiten hat, be⸗ 
findet fih, aufler dem alten Anhang, und 
auffer den Documenten von den befondern 
Vorrechten des Erzherzoglichen Haufes, noch 
ein neuer Anhang. Diefer hat die Auffchrift: 
Gedanfen fiber die Defterreichifche Landesoͤko⸗ 
nomie und leichtefte Vermehrung der. Erz: 
herzoglichen Kammer : Gefälle, wie auch bes 
quemer Auffiellung eines. militis perpetui. 
Bon diefem Anhange eines ungenanten Vers 
faffers giebt Zinke Machricht in feinen Leips 
iger Samlungen VIII ©. 515. H. Her⸗ 
mann hat von diefen Zufäßen eben fo wenig, 
als von dem Verf. Nachricht gegeben, auch 
jene nicht mit abdrucken laſſen. Stolle fagt 
in feiner Hiftorie der Gelahrheit ©. 742: 
er babe gehört, daß der Berf. Philipp W. von 
Hornig heifle, der des Bifchofs von Paſſau 
Abgefandter zu Negensburg gemwefen fey. Hr. 
Hermann aber nenner ihn nur: Johann, 
von Hornet. Wer Recht hat, weis ich nicht. 


H. Herman hat das ganze Buch abge⸗ 
fchrieben und in eine neue Schreibart umge, 
Kleider, ‚fo daß es. fich jetzt beſſer leſen laͤßt. 
- u Anmerkungen has er manche Behauptung 

des 


AIXx. J. von Sorneck uͤber Oeſterr. 523 


des V. beſtaͤtigt oder widerlegt, und oft 
hat er den gegenwaͤrtigen Zuſtand der Oeſter⸗ 
reichiſchen Länder geſchildert. Inzwiſchen 
faſt alles was er daruͤber beybringt, lieſet 
man auch in feinem oben Bibl. XII S. 409 
angezeigten Abriß. ©. 34 finder man ein Vers 
geichniß aller Gold : und Silber- Gruben, 
welche jegt.in den Defterreichifchen Staaten 
bearbeitet werden, und ©, 39 aller Satz: 
werfe und fo weiterhin auch der übrigen Pros 
dukte. Mach S. 85 find die Angorifchen 
Biegen, welde der verftorbene Fürft Wenzl 
von Lichtenftein Fommen laflen, wieder eins 
gegangen. | 


k 








— — —— 


XX. | 
Syſtematiſches Verzeichniß aller derje: 
nigen Schriften, welche die Nature 
geſchichte betreffen; von den Alteften 
bis auf die neueften Zeiten. Halle 
1784. 446 Seiten in 8. — ı Thal, 


) le Bücher, welche von den gefamten 
Theilen der Marurgefchichte handeln, 
- möchten fi nun freylich wohl nicht auf r- 
Alph. 6 Bogen verzeichnen laffen; aber wenn 
auch der Titel zu viel verfpricht, fo bleibt der 
Vorſatz des Verfaffers Iöblich und die Aus: 
Phyf. Oekon. Bib.xud.46. Mm fühs 


524 Phyſikaliſch Dekon. Bibk. KIT. 4. 


führung nutzbar. Er. liefert inzwifchen nichts 

weiter als die Titel der Bücher, doch. mit 

‚nicht gemeiner Genauigkeit; nur:felten iſt 
der Werth einiger Werke mit den Worten; 

ſchoͤn, mittelmäßig und f. w. angegeben wors 

den. Andere Bücher, worin von jedem ge: 

nanten Buche weitere Nachricht zu erhalten 
wäre, find nicht angezeigt worden. Die 

Drdnung ift folgende: Bibliorhefen, Topos 

graphien und Reifebefchreibungen, Samlun: 

gen und Anleitungen Samlungen zu machen. 

Mifrographifhe Schriften, worin Fleinere 

Körper vergröffert: abgebilder find; alsdann 

folgen die Naturreiche mit einigen Unterabs 

theilungen. Diefe algemeine Eintheilung ift 

ganz gut, doch vielleicht hätten in den Unter⸗ 
abtheilungen mehrere Leberfchriften gewählt, 

und Bücher von ähnlihem Inhalte beffer 

neben einander geftellet werden fönnen. Das 

bengefügte Regifter hilft jedoch auch niche 

wenig, und Ergänzungen, Die der ungenan: 

te V. verfpricht, - werden den Mugen des 

Buchs erhoͤhen. ©. 110, 93 fehlt die neue 

Ausgabe von Savary Diction. de commerce, 

die zu. Kopenhagen 1759 in. fünf Foliobän: 

den herausgefommen ift; auch hätte der Aus: 

«ug, der allein die. naturbiftorifchen. Artikel 
enthält, eine Anzeige verdient: Dietionnaire 

portatif de commerce, Kopenhagen. 17515 

62 fieben Octavbaͤnde. Mit — nn 

aͤt⸗ 


XX. Verzeich. d.Schriften zur Naturh. 525 


hätte auch Ludoviei Kaufmans :tericon eine: 
Stelle verlangen fönnen. Das neue Hams 
burgiſche Magazin ift gewiß Feine recht gute 
Fortſetzung des alten, fondern ein verdorber 
ner Nachdruck und Prellerey. Won Scheuchs 
zers Agroſtographie fehlet die Hallerifche 
Ausgabe; fie iſt freylich nicht neu gedruckt, 
aber fie bat doch ein neues Titelblatt und 
“ beträchtliche Zufäße erhalten. Fandelli ©, 
291 und im Megifter, ift ein Druckfehler 
ftat Vandelli, welcher Namen ©. 119 richtig 
ift. Durch einen ähnlichen Schreibfehler 
find die Schriften des Degeer ©. 418 zwey⸗ 
mal genant worden. jedoch ich enthalte 
mich mehrere Verbeſſerungen vorzufchlagen, 
da Bücher dieſer Art niemals volftändig 
und fehlerfrey feyn koͤnnen. 


men EEG ee ET 








XXI. 

Magazino georgico. | 
GCNieſes ift der Titel einer Sfonomifchen 
— Wochenſchrift in Quart, -wovon ich 
die erite Hälfte des. vorigen Jahrgangs vor 
mir habe. Gie fcheint aber zu Florenz mit 
dem Jahre 1783 angefangen zu baben. She 
re Einrichtung ıft fo wie bey der oben S. 484 
angezeigten Antologia Romana, auch iſt ihr 
Werth für Ausländer. nicht, groͤſſer. Neue 

— Mm 2 Auf 


s26 Phyſikaliſch⸗ Dekon. Bibl. XIU. 4 


Auffage find felten, auch nicht erheblich. 
Veberfeßungen aus dem Franzöfifhen und 
Auszüge aus befanten Büchern füllen die 
meiften Bogen aus, und die Quellen find 
nur felten angezeigt worden. ©. 108 fteht 
eine kurze Anweiſung Paftelfarben zu machen, 
welche aber die beften Handgriffe und Vor⸗ 
theile nicht lehrt. Zu dem geſchlemten Pfeif: 
fenthon, der zuweilen mit Gummimaffer ans 
gemacht wird, wird Zinnober, “Berlinerblau, 
Umbra, Englifchrord, Spangrün, Gum: 
mi Gutte, Neapelgelb, Slorentiner : fa u. 
f. w. gerieben. Die Stifte müfjfen über Par 
pier auf einem Backftein im Schatten ges 
trocknet und täglid) auf neues Papier und 
einen neuen Stein, zuleßt aber auf dem Ofen . 
oder auch in der Sonne (welches Doch gewiß 
nicht alle Farben leiden) getrocknet werden. 
Die Mitch, welche einige mit Vortheil bey: 
mifchen, und der Nußen des Weingeiftes bey 
dem Spangrün, findet man bier nicht ge: 
naut. ©. 191 macht jemand den Italienern 
die Kunft der Teurfchen befant, weiſſe Schreib: 
tafeln zu madhen. ©. 206 mwo eine Vor⸗ 
fhrift zur Zurichtung der Orfeille gegeben 
wird, lieſet man die Warnung, fich, den 
Mund zu verbinden, wenn man das Moos 
fein ftöße; der Staub fen cauftifh und 
verurfache das Fieber. Diefer Staub wird 
einige Wochen lang mit altem Urin in Faͤu⸗ 

lung 


"2 XXL Magazino georgico, 527 


lung gebracht, nach her mit Kuͤchenſalz, Sal⸗ 

miaf und Salpeter, zuletzt auch noch mit 
Potaſche vermengt. Endlich wird der weis 
che Teig mit Urfenif beftreuet, worauf ein 

Schaum von fehönfter Farbe entſteht, wel⸗ 
cher abgehoben und zur Miniaturmalerey 
verbraucht wird. Uebrigens dient diefer Teig 
dazu, Wolle und Seide fhön violer zu färs 
ben (in paonazzo). ©. 222 wird: ein eins 
zelner Abdruck von des Amatii Abhandlung 
vom Purpur angezeigt, der zu Lucca 1781 
in Fol. æeſchionen — S. oben S. 266. 











XXI. 
Hofrathe Schubart gutgemeinter Zus: 
ruf an alle Bauern, die Zuttermans 
gel leiden, deſonderb an die Kurſaͤch⸗ 
ſiſchen. Nebſt einer bewaͤrten Anz 
leitung, wie fie leicht und haufig da⸗ 
zu gelangen, folglich auch) wolhabend 
werden können, Leipzig 1784: 3 
Bogen in 8% 


.Hofr. Schubart hat den Berlinſchen 
"Preis: ‚für feine Abhandlung’ wegen Uns 
bauung der Futter s Kräuter auf eine lobens⸗ 
wuͤrdige Weiſe dazu angewendet, daß er von 
dieſer Schrift einige taufend Abdruͤcke den 
Mm 3 Baus 


428 Phyſtkaliſch Beton. Bibl. XIII. 4. 


Bauern unentgeldlich hat austheilen laſſen. 
Diefe Abdrüce hat er bier mit einem Brie⸗ 
fe an die tandleute begleitet, der in einer 
folchen treuherzigen, ſehr ſchicklichen Schreibs 
art abgefaſſet iſt, daß ‚er unmöglich. ohne 
Seegen bleiben fan. Er fchildert den Baur 
ern die Verbeflerung feiner und feiner Nach 
baren Landwirthſchaft durch den Kleebau, und 
giebt ihren den Rath, den Klee nie mit Ber 
Iuft des Getreides, fondern allemal. nur in 
der Brache, zu bauen, und alfo.die Brache 
abzufchaffen. . Er. verfichert,, daß: er weder 
Schafe noch Schweine hüten oder austrei⸗ 
ben laffe, und daß ihm eine Kuh mitten im 
Winter beym härteften Frofte täglich etliche 
zwanzig Pfund fette Milch gebe. Er. lobt 
einen Bauer, namens Gchneider (denn 
warum folte man fo einen Mann nicht nens 
ven, der ſich über Borurtheile jü erheben 
gewuft, von denen fih Männer von vorneh⸗ 
men Stande nicht frey zu machen wiflen), 
der feinem Beyſpiele zu erft gefolgt und da: 
von auch aleich Die Vortheile gemonnen bat. 
Doch verdient angemerft zu werden, daß 
H. S. fünf und zwanzig Dufaten aus feinem 
Vermögen demjenigen verfpricht, Der feine 
Preisfchrife gründlich widerlegen und ein 
befieres Mittel zeigen wird, die Landwirth⸗ 
ſchaft leichter, wolfeiler und fehueller zu po 

beſ⸗ 


XXII. Schubert Suruf an Bauern. $29 


beſſern. Doch ift Feiner gekommen, ‚der der 
ſen Preis haͤtte —— wollen. 


— — — — — 


‘ 
s 


XXIII 
Sof — — Fuͤrſtl An⸗ 
halt⸗ Deſſauiſchen Ober : Anıtmanns 
zu Groͤbzig, Beylage zu H. Schu: 
bart Schriften, ein Erfahrungs: Zeuge 
niß zu Beftätigung des Werthes des 
: Schubartfchen Wirthſchafts-Syſtems 
und zu Beantwortung verfchiedener 
Zweifel, welche dagegen im Leipziger 
Intelligenz-Blatte erregt worden. 
Leipzig 1784. 23 Bogen in 8. 


De Vorſchlaͤge des H. Schubart ſind 
nicht neu, auch hat er ſie dafuͤr nie 
ausgegeben; ſie ſind einer gruͤndlichen Theo⸗ 
rie gemäß und duch Erfahrungen im Grof 
fen längft beftätige worden. Der Kleebau 
wirft fchon feit vielen Fahren in. der Pfalz 
und in andern Ländern die groſſen Vortheile 
würflid) ab, die H. ©. davon verfpricht; die 
Stalfütterung wird immer algemeiner, un: 
geachtet fie in manchen Gegenden leichterer 
und nugbarer als in andern iſt; die Fütters 
ung der. Schafe hat Bernhard fhon in 
Teusfäpland den — nachgemacht 

und 


s30 PhyſikaliſchOekon. Bibl. XII. 4. 


und die Vortheile davon geruͤhmt. Die 
Auf hebung der Gemeinheiten wird in hieſie⸗ 
gen Landen zum Nutzen der Domainen: Güs 
zer und der Unterthanen fortgefeßt; die Mögs 
Kichfeit, die Brache abzufchaffen, ift auf das 
Bündigfte ermwielen, fo daß Praftifer fie nicht 
widerlegen koͤnnen, wenn fie auch noch fo 
viel, aus Mangel grändlicher Einſicht, das 
wider reden, fchimpfen und jchreiben. Nichts 
deſto weniger fucht man in Churſachſen die 
guten Rarhfchläge und Benfpiele des H. Sch. 
zu vereiteln, und fchreiet damwider als wider 
wmerhörte Keßereyen. Sonderbar, daß dieß 
in dem Theile von Teutſchland gefchiebt, 
welcher in Abficht Der Gewerbe und. der Syn: 
Düftrie einen Vorrang vor andern Theilen zu 
haben glaubt, auch wohl haben fan, weil er 
durch Güte des Bodens begünftige wird, 
‚und weit die meiften Gewerbe dort etwas früs 
ber als.in andern Theilen unfers Vaterlan⸗ 
des, veranlaffer und unterftüßt find. Sol⸗ 
ten etwa Theorie und Kentniß der Hülfss 
wiffenfihaften unter den Churfächfifchen. Prak⸗ 
tifern noch weniger ats in manchen andern 
Laͤndern verbreitet feyn , fo daß fie deswegen 
nicht fähig wären, die Möglichfeit und die 
Vortheile der Vorſchlaͤge einzufeben und fol: 
he anzuwenden? Dder fürchten etwa einige 
Butsherren diefe heilſamen Veränderungen, 
und halten deswegen die übrigen Landwirthe 

j duch 


XXI. Holsh. Beyl. ʒ. Schubert Schr. 531 


Durch allerley Mittel ab, folhe zu wagen 
‚oder gut zu heiſſen? Oder bat vielleicht die 
gar heftige Schreibart des H. ©. zu fehr 
:misfallen ? Aber durch Anpreifung der Eim 
richtungen, die ibm vortheithaft gemefen‘, 
kan er doch nicht feinen Nutzen ſuchen, alfo 
auch nicht einentlich beleidigen. Ja, men 
er ein Geheimniß verhandeln wolte, dann 
wäre der algemeine Widerwillen begreiflich,, 
und dann wäre freylich ihm: mancher Aue: 
druck übel zunehmen. Aber ee wünfcht nur 
Nachamung einer Einrichtung, deren. Bors 
theile jeder bey ihm mit eigenen Augen ſehen 
fan, und die ohne feinen Schaden und ohne 
feinen Privargewinn jedem Landwirthe zu 
Theil werden koͤnnen. Misgoͤnnet ihm viel⸗ 
leicht mancher die Ehre, dem Baterlande fo 
wichtige Dienfte zu leiften? Aber der Mann 
Hat ſichs daben fauer werden laſſen, bat viel 
gewagt, hat Ausgaben und nun fchon Vers 
druß gehabt, folte er nicht Die Ehre verdies 
nen, die fo manchem: zu Theil wird, der et: 
was nüßliches ohne allen Aufwand ſtiftet und 
Der, um folches zu thun, vom Staate Gehalt 
und Rang erbätl. Doch vermurhlich find 
nur einige wenige, Die Öffentlich wider H. 
Sch. Borfhläge aus böfen Urfachen redet 
und ſchreiben. Vermuthlich fuchen die meis 
ften, ohne Geräufh, ohne fih auf den 
Kampfplatz zu wagen, fein Benfpiel fo bald 

Mms und 


332. Phyſikaͤliſch⸗ Oekon. Bibl, ZII1.4. 


und fo viel als ihre: Umftände erlauben, zu 
nutzen. Diefe, welche im Stillen arbeiten, 
werden ‚weniger bemerft, als die welche 
£chreiben nnd fchreien. Und bey allem diefen 
Fan man doch auch ‚nicht. denjenigen .sadeln, 
Der vorfichtig zu werke gehn und über man: 
che Zweifel, die ihm aufſtoſſen, erft Erfuns 
Digung, oder Belehrung einziehen will. Es 
würde ungerecht .feyn, jeden, Widerfpruch 
. oder Zweifel, für Beleidigung oder Wider: 
fpenftigfeit anzufeben. Es iſt daher zu wuͤn⸗ 
ſchen, daß H. Sch. und feine, Freunde mit 
Langmuth und Güte antworten und bämifche 
Angriffe unbeantwortet. laffen_ mögen. Dies 
jenigen,. melche H. Holzhauſen widerlegt 
hat, find vornehmlich folgende. Man fürdh: 
tet bey dem Kleebau einen Mangel an Stroh 
zu Streu; aber der. Klee foll nur. in der 
Brache gebauet werden, und darauf fan fo 
viel gewonnen: werden, daß auch das Vieh 
im Winter damit ohne Gerften : und Haber: 
Stroh gefuttere:werden kan. Da ift denn 
freylich die Frage ganz natürlich: wohin 
koͤmt denn nun das Roggen- und Weißen: 
Stroh, das bisher gebauet iſt; was wird 
mit dem Gerften : und Haber-Steoh gemacht ? 
Iſt es nicht unleugbar, daß die GStallfutters 
ung und ‚die beffere Zutterung mehr Dünger, 
und dieſer eine reichere Erndte geben müfle? 
Iſt es nicht gewiß, Daß die Stallfutterung, 

Ä naͤchſt 


XXI. Bolzh: Beyl.ʒ Schubert Schr. 533 


nächft-der oft unmöglichen Sperrung, das 
ſicherſte Mittel wider die Viehſeuche it? 
Man: fürchter, Der Bauer möchte das Trifts, 
geld nicht bezahlen koͤnnen. Freylich braucht 
der Gutsherr nicht eine Einnahme aufzuges 
ben; aber eri gewinner durch die Abſchaffung 
der Hut ſo viel, daß er ſicherlich mit einem 
Zriftgelde, was der Bauer geben“ kan, zus 
frieden feyn Fan. Seit dem H. Holshaufen 
feine Schafe nach der neuen Weife behandelt, 
erhaͤlt er für einen Stein Wolle 8 Thaler, 
Da er vorher nur 3% Thal. erhielt. Ma 
bat vorgeworfen, daß in manchen, Jahren 
Der Klee nicht gut genug gerathe; aber. ‘for 
dert man denn eine Futterung, welche nie 
misrathen fan? Mur Die Frage ift zu verge⸗ 
ben, wie fan man in folchen Jahren Rath 
fchaffen? 2. Holzbaufen beantwortet fie; 
aber ich ſcheue mich mehr aus-34 Bogen 
auszuzeihnen: — DD, möchten doch tanz 
desherren und Minifter: anfangen, kuͤnftige 
Landwirthe fo viel als: immer möglich ift, zur 
Erlernung der Hülfswiflenfchaften der Lands 
wirthſchaft und ihrer gründlichen Theorie, an⸗ 
zutreiben, damit Männer im Lande ſeyn mi 
gen, die nüßliche Vorfchläge richtig zu beur⸗ 
theilen und nach den: freylich mannigfaltigen 
Mebenumftänden anzuwenden verftehen } 





XKIV, 


534 Phyſtkaliſch : Beton. Bibt.'XH. 4. 











XXIV. 

Dior Unterfuchungen über die Elec⸗ 
‚frieität,, von H. Marat. : Aus dem 
:: Sranzöftfchen überfeßt mit Anmerfuns 
gen von C. E. Weigel. Mit fünf 
: Runfertafeln. Leipzig ——— 660 
Seiten in . 


Sy Verfaffers Weife, pbyft taliſche Ge⸗ 
genſtaͤnde zu behandeln, iſt aus dem 
Buche vom Feuer, Biblioth. XII, ©: 684 
bekant. Er hat eine groſſe Neigung Hypo⸗ 
theſen einzureiſſen, und aus den Bruchſtuͤk⸗ 
ken neue zu erbauen, die oft den aͤltern ganz 
gleich ſind, nur daß ſie mit andern Farben 
uͤbertuͤncht ſind. Dabey ift er ſich ſelbſt fo 
ganz genugſam, ſo voll Zutrauen zu ſeiner 
Gabe zu- beobachten. und zu erfinden, daß er 
es nicht der Mühe werth hält, nach anderer 
Männer Bemerkungen und kehren zu bören. 
Indem ich, fagt diefer Franzos ©. 39, die 
Arbeiten meiner Vorgänger für nichts gerech⸗ 
net habe, bin ich felbft bey der Quelle gewe⸗ 
fen. Dieſer Wind koͤmt S. 197 noch. eins 
mal wieder: es ift meine Weiſe, daß ich ans 
Deree ihre Schriften nie ehr leſe, als nach: 
Dem ich meine Forfchungen geendigt habe, 
und zwar nicht fo fehr, um zu wiſſen, was 

mei⸗ 


XXIV. Marat uͤber Electricitaͤt. 535 


meine Vorgaͤnger von dem naͤmlichen Stoffe 
gedacht haben, als, um mir ihre Entdek⸗ 
kungen nicht zuzueignen. Diefe Weife ſieht 
nun freylich gar vornehm aus, aber fie iſt 
die Weife der Thoren, die das kurze Leben 
verfürzen dadurch, daß fie alles mühfam und 
langſam felbft erfinden, wollen, und einem. 
Theil ihres Lebens damit zubringen,. etwas 
zu fuchen, was längft von andern gefunden 
if. Es ift die Weife der Thoren, die fich 
gern mit fremden Federn fchmücken. Denn. 
weil fie die Schriften anderer nur nicht felbft 
gelefen haben, fo eignen fe fich alles zu, 
was fie doch im Grunde nur nachgemacht 
haben. Auf folche Weife ift Das lange Vers 
zeichniß der eleftrifchen Entdeefungen entftans: 
den, welches M. feinem Buche ©. 26 vor⸗ 
gefegt hat. Er fagt z. B. “die Unterſchei⸗ 
„dung der Körper in zulaflende. und nicht zus, 
„lafiende ( deferens, indeferens, Leiter und, 
„Nichtleiter. Aber jene Wörter hat er auch 
„erfunden) “war zwar befant; aber faum hat⸗ 
„te inan fie. unter folche Claſſen zu vertheilen 
„unternommen; ich habe die erfte Anlage eis, 
„ner Tafel derfelben entworfen, oder vielmebe, 
„die wahre Weiſe fie zu verfertigen, angezeigt. 
„Man Fante den Unterfchied der Erfcheinuns. 
„gen nicht, welche den, durch verfchiedene:: 
„Körper erregten Schlag der tendenfchen Fla⸗ 
Iſche begleiten; ich habe die merkwuͤrdigſten 
„Des 


538: Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XI. 4. 


geforfcht bat. Er ift mit der Naturfunde 
nichtganzunbefant, und hat deswegen von den 
Produkten des tandes hböchft ſchaͤtzbare Nach: 
richten geliefert, den Handel, das Clima, 
die Sitten der Einwohner u. f. w. befchries 
ben, fo daß jeder Abfchnitt faft für alle Ars 
ten Leſer angenehme Belehrungen enthälk. 
Ben dieſem Reichthum will ich nur folche 
Gegenftände auszeichnen, die hieher gehören, 
und die Gefchichte der Inſel und die vorge 
fegte Unterfuhung, wann fie zuerft befant 
geworden, übergeben. 


Ein Berg, der Ophir heißt, foll, nad 
angeftelleten Beobachtungen, 13, 842 Engl. 
Schub über der Meersflähe erhaben ſeyn. 
Zur Bergleihung wird angegeben, Daß Aet⸗ 
na 10, 954, der Berg auf Teneriffa 13, 265, 
aber Ehinborazo 20, 633 Schub hoch fen. 
Die Einwohner machen fih, wie die Otahei⸗ 
tier, Kleidung aus dem Bafte eines Baums. 
Sie feilen meiftens ihre . Zähne. mir. einens 
Wetzſteine, manche bis auf das Zahnfleiſch; 
fie färben fie fchwarz mit dem empyreumatis 
fhen Palmoͤhl, und viele belegen: fie mit 
Goldblech. Auch: dort wird oft Feuer durch 
Reibung zweyer Hölzer angemacht. Das. 
vornehmſte Getreide, was gebauet wird, iſt 
Reis, wovon bier ausführlicher Bericht gege⸗ 
— wird. Wo nicht Baummolle. — 

wird, 


\ 


XXV. Marsden’s hiflory of Sumatra. 539 


wird, da wird die faferichte Bedecfung der 
Cocosnuͤſſe zu groben Zeugen verarbeitet. Die 
Geecocosnüffe, welche das Meer von Snfeln, 
die nordweftlich von Madagafcar liegen, an 
Sumatra auswirft, wurden ehemals wegen 
ihrer Arzneyfräfte fehr boch gehalten, nun 
find fie im Werthe gefallen, nachdem einmal 
ein Franzöfifches Schiff eine ganze Ladung 
nach Bencoolen gebracht hat, ( Sonnerat 
bat fie befchrieben und abgebilder). Man 
bauet Curcuma, coftus arabicus, Amomum 
zerumbet, Gefam, des Oehls wegen zum 
Brennen, Bixa orellana und viele andere 
Pflanzen, die doch aber nicht alle Fentlich ges 
nug befchrieben find. Eine Art Eidechfe 
verliehrt ihren Schwanz durch den geringften 
Schlag, oft fälter ab, wenn das Thier ſehr 
erfchrocfen wird, und, wie es ſcheint, obne 
allen Schmerz; er waͤchſt mit der Zeit 
wieder. 


Einer der fchäßbarften Abfchnitte ift S. 
103 derjenige, welcher von der Gewinnung 
und Verhandlung des Pfeffers, Kampfers 
und anderer Produfte handelt. Erſterer 
wird in Garten gezogen, den man vorher 
nit kleinen Staudengewächfen bepflanzet, 
damit der Pfeffer an folchen hinauf ranfen 
Fönne. Ein Mann und eine Frau fünnen bes. 
quem 1000 Pflanzen abwarten. Sährlich 
Phyf. Oekon. BibL.xXNB.45. . Mui laaͤßt 


540 Phyſikaliſch ⸗Oekon. Bibl. XI. 4. | 


| 


läßt die Englifche Gefelfchaft alle Pflanzen 
zählen und aufzeichnen und jede Familie muß 
die vorgefehriebene Zahl Pflanzen bauen. 
Der fo genante weile Pfeffer ift feine befon: 
dere Art, fondern man enthülfet nur die ganz 
reifen Früchte; feirdem dieſes befant gemor: 
den, wird er weniger gefucht, da er fonft 
wohl drey mal theurer, als der fchwarze be: 
zahlt ward. Jener fan deswegen für befler 
gehalten werden, weil er nur aus den fchön: 
ſten und reifſten Srüchten entftehn Fan; Dage: 
gen hat er aber auch, durch die zur Zubereis 
tung nöthige Einweichung in Wafler, nicht 
wenig von feiner Kraft verlohren. Mac 
zwoͤlfjaͤhriger Erfahrung tragen taufend Pflan: 
zen 404 Pfund Pfeffer, und die Engliſche 
Geſelſchaft fol jährlih von Sumatra 1200 
Tonnen, jede von 1600 Pfund (alfo ı, 
920,000 Pf.) erhalten. 


©. 120 vom Kampfer. Wild waͤchſt 
der Baum im nördlichen Theile der Inſel, 
und nicht felten. hält fein Stamm oben funf 
zehn Fuß im Umfange. Das Hol; wird ge: 
fhäßt, weil es nicht von Inſekten angegrif: 
fen wird. (Ob denn das gelbliche Kampfers 
holz, welches man aus Amfterdam zu feinen 
Tifchlerarbeiten erhält, würflich von diefem 
Baume it?) Auch unfer zuverläßiger Ver: 
faffer verfichert, daß der Kampfer nicht aus: 
— ſchwi⸗ 








AXV. Marsden’s hiflory of Sumatra. Squ 


ſchwitze, fondern die Leute wiffen aus lang⸗ 
jähriger Erfahrung zu beſtimmen, welche 
Bäume Kampfer haben. Diefe werden nie: 
dergehauen, gefpalten, und dann Jiefet man 
die KRampfer : Stücfe, heraus. Won der bes 
ſten Are wird das Pfund mit fechs Spanis 
ſchen Dollars bezahle, und fie gebt nach 
China. Die weiffefte Art, welche weniger 
Spaͤne zwifchen fi hat, gilt am meiften. 
Es fey falfh, daß die Chinefer den Kampfer 
von Sumatra verfälfchen und ihn alsdanız 
den Holländern verfaufen, welche ihn hernach 
wieder reinigen. Die Chinefer verfaufen den 
- Sapanifchen Kampfer, der von Laurus cam- 
phora erhalten wird, welcher Baum aber 
von dem Sumatrafchen verfchieden feyn foll, 
und. der V. verfichert, daß der Unterfchied 
in Valentini hiftor. fimplic. p. 488 richtig an: 
gegeben fey. (Man finder dafeldft nur die - 
Blätter abgebildet. H. Thunberg fage im 
Flora lapon. p. 172 von L. camphora: Fere 
omnis camphora, quae in Europa & Indiis 
confumitur, ex hacce arbore fublimatur. 
Alſo fcheint auch er noch eine andere Art zus 
zugeben. Schade, daß Marfden Feine bo⸗ 
tanifche Kentniß gehabt hat!) Was man 
Kampfer z Dehl nennet, ift nicht eigentlich 
durch Kunft zubereitet, fondern es giebt Bäus 
me, die feinen feften oder trockenen Kampfer 
liefern, welche angebohrt werden, da denn 
J MN 2 das 


542 Phyfitalifch: Beton. Bibl. XIII. 4. 


das fo genante Oehl, welches ein flüßiger 
Kampfer ift, in ein vorgefeßtes Gefäß läuft: 
Man brancht es auf Sumatra häufig bey 
Gefhmwulften, Entzündungen und andern 
Unfällen. 

Benzoe wird von einem Baume erhalten, 
der auf der Mordfeite der Inſel wächft; er 
Wird nicht hoch, dient auch nicht zu Zimmers 
Arbeit. Wenn der Stamm fechs oder acht 
Zoll im Durchmeffer bat, macht man Ein: 
fehnitte, und ſamlet forgfältig mit einem 
Mefier die ausfchwigenden Tropfen. Die 
erſten Tropfen find die reinften, weiffeften, 
beften und riechen am ftärfften, und diefes 
ift der Benzoe, welcher zu uns fömt. Die 
unreinere Urt gebt nad) Arabien, nach dem 
Perſiſchen Meerbufen u. a. wo man ihn zum 
Raͤuchern braucht, um Juſeecten und boͤſe 
Dünfte zu vertreiben. Was die Engländer 
nach Europa bringen, gebt faft ganz in die 
eatbolifchen Länder. zum Firchlichen Gebraus 


che. 

Die Caßia waͤchſt auch im noͤrdlichen 
Theile, aber mehr landwaͤrts. Man nimt 
die Rinde von Bäumen, die einen Schuß 
oder. 18 Zoll im Durchmeffer haben. Die 
Holländer follen Diefe Rinde auf den Engfi: 
fhen Auctionen faufen, um fie flat des äch: 
ten Zimmers nach Spanien zu verfaufen. 
SPAN Rohre oder Rottings aller Art 

lies 


XXV. Marsden’s hiflory of Sumatra, 543 


liefert die Infel auch. Die dortige Baums 
wolle ift theils von Gos. arboreum, theils 
von herbaceum. Der fihöne Baum Bombax 
ceiba giebt eine Wolle, die noch zur Zeit nur 
zu Küffen und Polftern dient. Vielleicht find 
nie DBerfuche, fie zu verarbeiten, angeftellet 
worden. Der Koffee ift nicht der befte, aber 
die Wartung ift auch fhlecht; die Bäume 
fteben zu dicht und zu -fchatticht. Die Ers 
zählung von den Foftbaren Holzarten nüßet 
wenig, wegen Mangel der botanifhen Nas 
men. Das Aloe: oder Adler: Holz bat jeßt 
viel von feinem Werthe verlobren. 


Das dortige Gold wird-aus dem Sans 

de gewafchen, Fünit aber fehr heuer. Cigent: 
liche Bergwerfe find niemals angelegt wors 
den, weil das Arbeitslohn zu theuer, und 
alles Durch Europäer getrieben werden müfte, 
indem die eingebohrnen bey folchen harten 
Arbeiten nicht ausdauren. Bey dem Eins“ 
Fauf des Goldftaubes Täßt man die unreinen 
oder fremden Theile durch Indianiſche Gold: 
arbeiter auslefen, die ein fo fcharfes Geſicht 
haben, daß fie die geringfte Kleinigfeit aus: 
ſcheiden koͤnnen. Solche Fertigfeit erhalten 
Europäer nie. Zinn gewinnen die Holläns 
der auf der benachbarten Inſel Banca, mo 
es 1710, als ein Haus abbrante, entdeckt 
“worden. Es geht nach — Das Wachs, 
Rn wel 


544 Phyſikaliſch Oekon. Bibl. XII. 4. 


welches auch nach China und Bengalen geht, 
wird nur von wilden Bienen erhalten. 

Die eßbaren Vogelnefter find bey Eoree, 
am füdlichen Ende der Inſel, am häufigften. 
Man hat weiſſe und ſchwarze. Jene find die 
ſeltenſten und theureften. Von den weiſſen 
wird Das. Pecul (Picol, 133 Pfund ) für. 
1000 bis ısoo Spaniſche Thaler in China 
verfauft, Hingegen eben fo viel von den 
ſchwarzen Meftern gilt nur zwanzig Thaler. 
Woher der Unterfchied der Farbe und Güte 
ruͤhrt, ift nicht gewiß befant, doch ift am 
wahrfcheinlichften, daß Mefter, die fehr lan: 
ge bewohnt, alfo alt find, ſchwarz werden. 
Die Gold: und Silberdrat: Arbeit, die man 
Filigran nennet, wird von den Malayen ge: 
macht, mit wenigen böchft unvolfommenen _ 
Werkzeugen, fo wie ©. 145 befchrieben ift. 
‘est achtet man diefe Fünftlihen Sachen in 
Europa wenig. (Man vergleiche hiemit 
Biblioth. IX ©. 145. Herr von Stetten 
ruͤhmt in der vortreflichen Kunftgefchichte der 
Stadt Augsburg eine Fran Reinhart, die 
Diefe Art Arbeit vorzüglich fehön macht. Vor 
einigen Jahren hat fie Kirchengeräthe- für 
Rußifche Rechnung verfertigt, welche vielen 


Beyfall erhalten haben.) 


Was ©. 1651 von der Sprache der Ber 
wohner und der Malayen, von ihren Sitten 
u. ſ. 


4 


xxV. Marsden’s hiflory of Sumatra. 545 


u. ſ. w. folgt, gehoͤrt nicht hieher. Aber die 
Nachrichten ſcheinen wichtig zu ſeyn, zumal 
da ©. 168 die Alphabete und andere Sprach— 
proben gegeben find. Hernach ausführlich von 
dem unmäßigen Gebrauche des Opiums und 
des Betels. Miemals find Verſuche ge: 
macht worden, die Einwohner zu Chriften 
zu machen. Auch alle Unternehmungen die: 
fer Art in Oftindien find ohne Dauer gewe: 
fen. Gleich Fehren die Indianer zu ihren 
väterlichen Albernheiten zurück, fo bald fie 
Fein Europäer weiter zwingt. (So madten 
es ja auch die alten Teutſchen zu Carls des 
Groffen Zeiten). In der Landfchaft Batte, 
welche nördlich an Acheen ftößt, freflen die 
Einwohner noch jegt Menfchenfleifh. Das 
Ende des Buchs ift eine weitlänftige Geſchich⸗ 
te des Königreichs Acheen, welche mit dem 
Sabre 1508 anfängt. Uebrigens erhält 
man bier auch eine Charte von der Inſel, 
die aber nur wenige Namen von Dertern und 
Fluͤſſen enthält, aber freylich viel beffer ift, 
als diejenige, welche Efchelsfron gegeben 
bat, als welche nur eine Copie der alten 
mit geringen Veränderungen ift. Ä 





Rn  .  XXVi 


546 Phyfitalifch: Beton. Bibl. XHT, 4. 








XXVI. 

Gottlieb Heinrich Stucks, Kommiſ 
ſionsraths und Kaͤmmerers der Stadt 
Halle, Verzeichniß von aͤltern und neu: 
ern Land = und Keifebefchreibungen. 
Ein Verſuch eines Hauptftücks der 
geographifchen Eitteratur mit einem 
volftändigen Kealregifter und einer 
Borrede von J. E. Fabri. Halle 
1784. 504 ©eiten ing. — ı Thlr, 
8.991. — * 


Hi Vergnügen fehe ich einen Theil des 
„ Wunfches erfüllee, den ich oben S. 
29 gethan habe. Der Anfang dieſer Arbeit 
iſt gut gemacht und, wird gewiß den Beyfall 
billiger Kenner erhalten. H. St. hat nam: 
ih alle ihm bekante . Neifebefchreibungen 
und Länderbefchreibungen,, nach den Namen 
der Berfaffer, in ein Regiſter gebracht, wor: 
in er, nicht nur die Titel der Bücher, fon: 
dern auch die Ueberſetzungen und verfchiedes 
nen. Nusgaben, fo genau als ihm möglich 
gewefen, angegeben hat. Zugleich find bey 
den meiften, vornehmlich neuern Bücern, 
auch ſolche Bibliorhefen oder Zeitungen, auch 
wohl andere Bücher, im denen man von 

jer 





XXVI. Stucks Reiſebeſchreibungen. 547 


jeder Reiſebeſchreibung Auszüge oder Nach: 
richten antrift, angeführt worden. Wenn 
eine Reife in Samlungen eingerückt ift, fo 
find auch diefe genant worden, und ich habe 
ſchon oft Gelegenheit gehabt, hierfür befons 
ders dem DB. zu danken. Auch erdichtete 
. Reifebefchreibungen find hier aufgeführt wor: 
den, aber mit kurzer Anzeige der Erdichtung. 
Die Bücher ungenanter Verfaſſer find hier 
in einer wohlgewaͤhlten Ordnung aufgeführt; 
erft fommen Schriften, welche von Reifen 
überhaupt handeln; dann fonımen die Sams 
lungen; dann die Reifen um die Welt; als: 
dann die Reifen nach den verfchiedenen Xßelt: 
theilen. Oft ift der Namen des Verfaſſers, 
der fich felbft nicht hat nennen wollen, bey: 
gefeßt. Die Summe aller hier verzeichneten 
Schriften fteigt auf 2050. Am Ende finder 
man ein geographifches Negifter, worin näns 
lich bey jedem Lande die davon vorhandenen 
Reifebefchreibungen,, mit Wermeifung auf 
das groffe Verzeichniß, kurz genant find. 
Der fleißige Verf. hat auch bin und wieder 
mit wohlgewählten Zeichen und Abkürzungen 
manche lebrreiche Nachricht eingefchaltet, die 
oft nur erft bey dem ernfihaften Gebrauche 
feiner Arbeit merklich, und alsdann von’bil: 
Figen Leſern nicht ohne Danf genußt wird. 


ng. Mad: 


548° Phyſikaliſch⸗Gekon. Bibl. XI. 4. 


Nachdem nun ein fo guter Anfang ges 
macht worden, fo ift fehr zu münfchen, daß 
dieſes VBerzeichniß von dem H. V. und andern 
immer mehr und mehr berichtigt und ver: 
mehrt werden möge. Es müffen nicht. nur 
alle noch fehlende Reifebefchreibungen, fondern 
auch die verfchiedenen Ausgaben, Auszüge und 
Ueberſetzungen derfelben eingetragen werden, 
und damit alles diefes einftens zu einer Biblio: 
thek der Reifebefchreibungen verarbeitet werden 
fönne, fo müffen die Bücher fernerhin forgfäl: 
tig angezeigt werden, aus Denen man erfehen 
fan, mas jede Reife eigentlich enthält; auf 
welche Gegenftände jeder Verfaſſer vornehm: 
lich geachtet, welche Länder er und in wel: 
chen Zahren bereifer hat; was für neue Char: 
ten jede Reife enthalte. Da dieſes freylich 
eine weitfchichtige Arbeit ift, fo wünfche ich, 
daß jemand, der die nörhigen Kentniffen und 
Hilfsmittel befäße, fich entfchlöffe, von al: 
len Reifebefchreibungen , die ihm befant,mä: . 
ren , folche ceritifche oder nur biftorifche 
Nachrichten zu liefern, als Baumgartens 
Nachrichten von einer Hallifchen Bibliothek 
enthalten. Cine genaue foftematifche, chro: 
nologiſche oder geograpbifche Ordnung wäre 
dabey nicht nöthig, fondern der Verf. möch: 
te nur, ohne weitere Ordnung, von derjeni: 
gen Neifebefchreibung die Nachrichten Tiefern, 
die ihm hinlaͤnglich nach allen Umftänden, 

Aus; 


XXVI. Stucks Reifebefhreibungen. 549 


Ausgaben und UWeberfeßungen befant wäre: 
Vier Hefte möchten einen Band ausmachen, 
und jeder Band befäme Regiſter. Es koͤn— 
ten in den folgenden Heften Ergänzungen und 
Verbefferungen der vorhergehenden geliefert 
werden, und es Fönten hieran viele Gelehrte 
arbeiten. Auf folhe Weife würde endlich 
ein berliches Ganze erwachfen. Eine folche 
Arbeit wäre nüßglicher und verdienftlicher, . 
als zehen Jurnale, die nur Recenfionen neus 
er Bücher enthalten follen, als woran es 


nicht fehler. 


Weit ich glaube, daß dem H. Stuck je: 
der, auch Fleiner wohlgemeynter Beytrag zu 
feiner nüßlichen Unternehmung angenehm 
feyn werde, fo willich das wenige, was ich 
mir bisher bey dem Gebrauche feines Bu: 
ches angemerft habe, hier anzeigen. Perit- 
ſol itinera mundi n. 1089 ftehn auch, mit dem 
gelehrten Anmerfungen des Engländers Syde, 
in des Ugolino thefauro antiquitatum facrarum 
vol. 7 p. 1. Eben. dafeldft ſteht auch itinera- 
rium Antonini Placentini, voeldyes vielleicht 
niemals einzeln gedruckt if. Won SGerbes 
vers Robinfon n. 652 ift die legte Hälfte 
erſt 175 1 zu Manheim in g gedruckt worden; 
f. Gefchichte der Erfindungen ı ©. 46. 

Belilomii itinerarium n. 110 fteht auch in Clufi 
xxoticis. Die Meifen des Robert Boyle 
| n, 


% 


sso Phpfikalifch + Dekon. Bibl. XII, 4. 


n. 189 find eine armfelige Erdihtung. Ges 
fhichte des H. C. le Beau oder Reife zu den 
Wilden des nördlichen Theils von Amerifa, 
ift von: Wilhelm Ernſt Burckhard Ro 
lern überſetzt; Erfurt 1752, zwey Fleine 
Theile in 8. Zu n. 1349 feßte ich den Titel, 
fo wie er in meinem Exemplar lautet: Ob- 
fervations on Mons. de Sorbier’s Voyage into 
England — by Thomas Sprat. Lond. 1665. 
12. Folgendes Buch wird vermuthlich n. 
1046 feyn: Voyage d’Espagne, contenant 
entre plufieurs particularitez de ce royaume, 
trois discours fur les affaires du Protedteur d’ 
Angleterre, la Reine de Suede & du Duc de 
Lorraine. . Reveu & augmented für le M. S. 
— A Cologne 1666. 12. Der Verf. von n, 
136 heißt, wie ich glaube, Binet.. Die vers 
fehiedenen Ausgaben von Calceolarü iter 
montis Baldi n, 248 find in Sallers Biblioth, 
bofan. Ip. 339 angezeigt. Weber die n. 462 
genante Reife des $Erndl (fo muß der Na— 
men gefchrieben werden), find verſchiedene 
Streitfchriften entftanden, die man in Bibl- 
oth. Burckhardiana Ip. 156 angezeigt finder. 
Ran vergleiche auch Halleri Biblioth, bot, 2 
p. 101. Bon ©. 325 n. 1582 wird folgen: 
des eine Ueberfegung feyu: Le voyage de 
lerufalem, avec les figures des Saints tirees 
au naturel; par Jean Zuallart. Anvers 1626 
4. Bellegarde ©. 23 n. 105 iftauh Am. 
ſter⸗⸗ 





xxvi. Stucks Reifebefchreibungen. 551 


ſterdam 1708. 12 herausgekommen. Mel— 
ton ©. 196.n.923 auch Amſterd. 1702. 4. 


Ecklein ©. 97 0. 437 aud Nürnberg 
1646. 8. 


Folgende Reifebefchreibungen fehlen noch: 
1) Obfervations fur le commerce & fur les 
arts par Flachat; ſ. Gefchichte der Erfindun: 
gen 1 ©. 453, wo ich auch die Ueberfeßung 
angeführt habe. 2) Amboife Par, voyage 
a Madagafcar. Amfterdam 1722. ı2. 3) D. 
Pedro Cubero peregrinacion del mayor parte 
del mundo. Zaragofs. 1688. 4 wird von 
Robertfon angeführt, fo wie auh 4) D. 
Alonfo de la Pegna Montenegro itinerario 
para Parochos de Indios. Amberes. 1754. 4. 
Noch mehre feltene Reifebefchreibungen find 
von Robertfon in feiner Gefchichte von Ame: 
tifa IIS. 614 genant, die noch bier fehlen. 
$) Petri lanfonii itinerarium. 1619. 4. 6) 
Joh. Ge. Schlederi Königl. und Erzherzogliche 
Reifebefchreibung. Frankf. 1658. 4. 7) Le 
voyage du prince Don Fernande infant d’Es- 
pagne Cardinal, traduit de PEspagnol du 
Don Diego de Aedo & Gallart par Jule Chif- 
flet. Anvers 1635. 4. 8) Welch. von Seid; 
litz gründliche Befchreibung der Walfareh 
nach dem gelobten ande, nebft Vermeldung 
der langwierigen Gefängniß derfelben Gefele 
(haft. Leipz. 1581. 4. 9) Frere Nic. le 

Hu- 


552 Phyſtkaliſch ⸗Oekon. Bibl. XIII. 4. 


Huen peregrination de Jeruſalem. Lion. 1488. 
fol. 10) Barth. Georgiwitz, Hongrois, 
voyage de Jerufalem, avec la defcription 
des citez, villes &c & de l’eftat de I’ empe- 
reur des Turcs, mis en lumiere par Lambert 
Darmont. Liege. 1600. 4. 11) Guil. de 
Baldenfel, equitis aurati Hierofolymitani ho- 
doeporicon ad terram fandtam an. 1336 ab 
ipfo feriptum rogatu Thalayrandi comitis Pe- 
tragoricenfis. 12) Henrici Porfü itineris By- 
zantini defcriptio. Francof. 1583. 8. 13) 
Pere Pacifigue capucin, relation du voyage 
de Perfe. Paris 1631. 4. 14) Les voyages 
avantureux du capitaine Jean Alfonfe Sainton- 
geois. Rouen 1578. 4. 15) Erh. Cellarii 
Meifebefchreibung zweyer Reifen Friedrich, 
Herzogs zu Würtenberg. Tübingen 1603. 
4. 16) Job. Wilh. Neumeyr Reife des 
H. Joh. Ernften des Juͤngern, Herzogs zu 
Sadfen, in Sranfreih, Engl. und Nieder: 
land. feipz. 1620. 4. auch Jena 1734. 8. 
17) La vie, les avantures & le voyage de 
Groenland du P, Pierre de Menfauge. Amft. 
1720. 2 Theile in ı2. 18) Sigifmund 
Seirabends Neifebud des heiligen Landes. 
Sranff. 1584. Fol. auch Franff. 1609. Fol. 
19) Chriſtophs Sarants chriſtlicher Ulnf 
ſes oder Reiſebeſchreibung des heil. Landes 
und anderer morgenlaͤndiſcher Provinzen; 
verdeutſcht durch J. G. Harant. Ruͤrnb. 1678- 

2 


XXVI. Stucks Reiſebeſchreibungen. 553 


2 Th. in 8. 20) Bef krifning om en Reſa ges 
nom Aſia, Africa och mänga andta Hedna 
gänder, ſom är giord af Nils Mathsfon Kö- 
ping, för detta Kongl. Maj. Sfeps: tieute: 
nant. MWäfteräs. 1759. 158 Seiten in 8. 
Dieß ift die vierte Uusgabe. Die Reife ward 
im Sabre 1647 angetreten. 


XXVI. 
Oryctographia Carniolica, oder phy⸗ 
ſikaliſche Erdbeſchreibung des Herzog: 
thums Krain, Iſtrien und zum Theil 
der benachbarten ander. - Dritter 
Theil. Leipzig 1784. Ein Alphab. 
in 4. Ä 


Ifes diefer Theil ift vol mühfamer Beob⸗ 
achtungen, die nicht felten den bisher 
angenommenen Meynungen widerfprechen. 
Man findet hier die Unterfuchung vieler Erz: 
gebürge, vieler mineralifhen Waſſer, die 
Beſchreibung einiger Eifenwerfe, vielerneus 
en. Steinarten, Eine, Verſteinerungen, 
Cryſtalle u. ſ. w. die ſich hier nicht alle er: 
zählen laſſen. Galmey und überhaupt zint⸗ 
baltige Erze fommen häufig vor, undmahen 
bey dem Schmelzen Hinderung. Der zube , 
reitere Stahl geht meiftens nach Stalien. Der 
opa⸗ 


554 Phyſikaliſch-Oekon. Bibl. XIIT. 4, 


opaliſirende Marmor, der ſeine Schoͤnheit den 
unkalcinirten Conchylien Stuͤcken zu danken 
hat, iſt S. 74 beſchrieben worden. Er wird 
theuer verkauft, doch faͤlt jetzt der Werth, 
weil die Erfahrung lehrt, daß die Schoͤnheit 
an der Luft und durch den Gebrauch bald 
verlohren geht. Oft iſt Kieß eingeſtreuet. 
S. 95 iſt erzaͤhlt, wie im 14 Jahrhunderte 
ſiebenzehn Ortſchaften, welche 9 Pfarreyen 
ausgemacht haben, durch Herunterſtuͤrzung 
eines kalkichten Berges umgekommen ſind. 
Der V. beſorgt, daß ein aͤhnliches Ungluͤck 
oͤfterer geſchehen werde, wenn man fortfährt 
den Bergen alle Bäume zu nehmen, welche 
fonft zur Sefthaltung dienen. Bey einem 
fleinen Orte Förlach oder Voͤrlach wohnen 
soo Gewehrarbeiter, die aber, wegen ge: 
ringen Lohns, nur fchlechte Arbeit liefern. 
Sie verfteben die befte Polirung nicht; und 
dann fehlt auch der gegoffene Stahl. Unter 
den Eifenerzen koͤmt ©. 121 eine Art vor, 
welche wohl, mnächft dem gediegenen Eifen - 
des H. Pallas, die derbefte ift. Der Ge: 
halt ift über 7obis go Pf. im Zenener. Was 
zur Schif barmachung des Sawaſtrohms, 
ſeit Carl VI Zeit, geſchehen iſt, iſt ©. 150 
ſehr dreiſt erzaͤhlt worden; fo wie überhaupt 
der V. mit einer Dreiſtigkeit Fehler anzeigt 
und Aberglauben und Verfolgungsgeiſt ta: 
delt, welche man dort faft unmöglich halten 

fol: 


XXVI. OryBogr. Carniolica. 555 


folte. Dagegen lobt er auch billige und reds 
liche Geiftlihe und gefchichte Bediente. S, 
179 ift das in einer Höhle gefundene eryſtal⸗ 
liſirte Eis befchrieben, wobey ich an Biblis 
oth. Vl. S. 125.erinnere; Diefer Theil hat 7 
Kupfertafeln. Die erfteift eine herliche Gebuͤrg⸗ 
Fluß- und Mationalcharte von der Windifchen 
Mark, Slavensky- Stran. in Paar andere 
zeigen Stücke der Alpenfette, worin Eifens | 
gruben befindlich find. Ein Paar find Gru⸗ 
benriſſe. Unter den abgebildeten Cryſtallen 
ift ein Quarz, der aus der Seule und den 
benden Pyramiden beftebt, und einen klei⸗ 
nern Cryſtall eingefchloffen enthält, Vier 
eingedruckte Zierbilder ftellen infändifche Seen 
vor; aber die Abbildung der Zirfnizer: See, 
die das Titelfupfer ausmachen ſoll, fehle wier 
derum. Den Gefchichtforfehern merden die 
eingeftreueten Nachrichten von der Slaviſchen 
Marion und ihrer Sprache wichtig feyn. Dee 
vierte Theil wird dieſes reichhaltige und muͤhe 

ſame Berk befchlieffen. 


| phyl Oekon Bibl. XI B. 46. Oo Xxxvili. 
# RE 


556. Phyſtkaliſch Oekon. Bibl. KIT. 4. 











XXVII. 
Almanach für Cameraliſten und Poli 
zenbenmte auf das Jahr 1785, her⸗ 
- ausgegeben von oh. Hermann 
Pfingſten, Profefior der Cameral⸗ 
und Polizey: Wiflenichaften zu Er- 
furt. Weimar. 538 Seiten in 8. 


De Namen Almanach wird nur dadurch 
gerechtfertigt, daß ein fehr abgefürzter 
Kalender vorgedruct it, mit einigen Linien, 
worin Einnahme und Ausgabe, Gewinn und 
Verluſt eingefchrieben werden follen, wie: 
wohl fie dazu zu eng feyn möchten. Die 
Hauptſache ift eine Samlung braudhbarer 
Aufiäge, wovon id) diejenigen, welche new 
find, anzeigen will. Den Anfang macht 
das Preuffiihe Galpeteredict vom J. 1767 
nebft den Inſtructionen der Bedienten, unter 
denen die ©. 114 für den Salpeterinſpector 
bisher noch nicht gedruckt geweien iſt. Der 
Herausgeber hat bin und wieder dasjenige, 
was in neuern Zeiten abgeändert worden, 
angemerkt, auch oft Zufäge gemacht, wel⸗ 
che von feinen fhon durch andere Schriften 
befanten chemifchen Kentniffen zeugen. Er 
bat auch einige Ausdrüce erflärt, welche 
Ausländer nicht wohl errathen möchten. F 


XXVII. Almanach für Cameral. 557 


B. Grudenhäufer nennet man die leimernen 
Hütten vor jedem Dorfe, worin die Einwoh⸗ 
ner die Örude oder Strohafche werfen müffen. 
Die Pacht der Salpeterpütten hat 1779 aufs 
‚gehört. Damals find den Galpeterfiedern 
die Hütten kaͤuflich überlaffen worden und 
darauf ijt die Salpeter : Commißion in Admis. 
- niftration verwandelt worden, welche fich 
nach und nach mit dem gelieferten Ealpeter 
bezahlt macht. Viele neue VBorfchläge zu. 
Verbeſſerungen enthält das ©. 137 eiäger 
rückte Preuflifche Refeript megen Salpeterfüs 
chen vom J. 1780, welches aus den Ber 
merfungen erwachfen ift, die Herr Minifter 
von Heinig bey Bereifung der Salpeterbuͤt⸗ 
ten angeftellet bat. H. Pfingften hat diefe 
Meife als Referendar mitgemacht, und er 
bat bier zumeilen fein Urtheil über einige 
Vorſchlaͤge eingeruͤckt. Man ſaͤtigt die Sal: 
peterlauge mit einer Potaſchenlauge und faͤl⸗ 
let dadurch die Kalkerde. Auch die Tabel: 
len, worin der Zuftand' der. Galpetergewins 
nung jährlich berichtet werden muß, find 
bier geliefert worden, und verdienen Dank. 
Hernach folge die Wirtembergifhe Safpeters 
ordnung von J. 1747. 


©. 203 Inſtruction für den Verwalter 
eines Domainen Guts von der Königl. Churs 
fürftl. Kammer in Hannover, die fehr gut 
| D02 ab⸗ 


558 Phpfitalifch: Beton. Bibl. XI. 4 


abgefaffet if. ©. 273 Marggräfl. Baadifhe 
Geribenten: Ordnung vom‘. 1765. ©. 304 
de Bunnie hemifche Unterfuchüungen zum Anz 
bau der Heiden, fcheinen aus dem Franzoͤ— 
fifhen überfegt zu feyn, aber die Quelle iſt 
verfchwiegen, eben fo wie diejenige, woraus 
Colberts Leben genommen iſt. Hingegen 
fheine die Nachricht von der Kunft Mägel 
aus Roheiſen zu gieffen, ©. 484, neu’ zu 
feyn. Der Ort, wo diefe Fabrife angelegt 
iſt, iſt nicht genant worden. Man foll in: 
zwifchen nur Fleine Nägel machen, die zum 
DBefchlagen der Särger und anderer Saͤchen 


vornehmlich dienen follen. . Nach dem Guf 


fe werden fie Durch das fo genante Tempern 
zäbe gemacht, welches in eifernen  Kaften, 
worin fie mit Thon eingefchlagen werden, 
bey einer Feurung aus abgefchwefelten Steins 
kohlen, geſchieht. Ich uͤbergehe hier die Auss 
zuͤge aus bekanten Buͤchern, unter welchen 


ſich die ſcharfen Anekdoten aus den Schrifs 


gen des H. von Mofer bier am meiften aus— 
nehmen. ©. 497 wird gemeldet, daß Die 
oben 8.248 angezeigte tebensbefchreibung des 
H. von Brenfenhof den H. Meifner zum 
DVerfaffer hat. Dieim vorigen Jahre herauss 
gefommenen Schriften, ‚die zur Cameralwiſ⸗ 
fenfchaft gehoͤren, find. S. 343 in ein Ber: 
zeichniß gebracht. 





ee | 











— — — 


4 


| XXIX. 
Beytraͤge zur a £itteratur in 
den SPreuffifchen Staaten. Fünf: 
tes, fechftes und fiebentes Stück, 
1782, 83, 84. 


Obꝛ mich an die Ueberſchriften zu halten, 

zeichne ich von dem mannigfaltigen In⸗ 
halt nur einiges aus, was den bekanten ˖ Werth 
dieſer Samlung noch mehr beftätigen wird. 
Ale Verordnungen und Anftalten, die zur 
Molizey und zum Cameralwefen gehören, und 
in den Jahren 1780 und gr gemacht find, 
findet man bier, oft mit Beyfuͤgung artiger 


Machrichten, erzähle. Man tiefer hier, daß - 


viele von den in Gera duch Brand veruns 
glücten Zeugmachern nah Luckenwalde in 
der Churmarf gezogen find. Jeder zu Fuß 
ins fand fonımender Jude muß so Thaler 
"bares Geld in der erften Graͤnzſtadt vorzeigen 
koͤnnen, fonft wird er zurück gemwiefen. In⸗ 
validen follen, wenn fie dazu tüchtig find, 
zu Küftern und Schulmeiftern angenommen 
werden. Man fucht den Weinbau in der 
Marf zu befördern, weil man nun die Kunft 
weis, guten Weineffig zu machen... ©. 59 
bat der V. einen Vorfchlag zu einer Polizey: 
Drdnung für eine Stadt von 15000 Einwohs 

293 nern 


I CH 0 ou | 559 


* 


560 Phpfitalifch : Beton. Bibl. XI. 4 


nern ausgearbeitet. Er zeigt auch, wie man 
die Brod : und Bier: Taren berechnen fol. 
©. 136 Reglement-des tombards in Potss 
dam, welches unter der Direction des Wai— 
fenhaufes fteht. Es nimt 6 Pros. Zinfen., 
©. 148 Erflärung der Preußiſchen Einquar— 
tirungsfaffen oder des fo genanten Gervis: 
wefen. Diefes beftebt eigentlich darin, daß 
Alle Städte einer Provinz eine Gefelfchaft 
ausmachen und nach einer feft geftelleten Ord⸗ 
nung die Quartirgelder für die in Der Pros 
vinz befindlichen Truppen aufbringen, da 
‚denn Diejenigen Bürger, welche würflich 
Soldaten in ihrem Hanfe haben, aus Diefer 
Kaffe eine Vergütung erhalten. Diefe'Ein: 
richrung hat zuerſt der Finanzminifter von 
Schlabberndorf in Schlefien zu Stande ges 
bracht; inzwifchen zeigt der B. daß mandje 
Fehler dabey noch fich befinden, wider welche 
er Mittel vorfchlägt. Der Auffaß über die 
Handlung ift Feines Auszugs fähig, Man 
lernt daraus die Mechte der Gilden und die 
vielen Fleinen Handlungsgefelfchaften Fennen, 
auch welche Gewerbe den Juden geftattet find. 
Die Potsdamſchen Tadirten Stöcke follen im 
fiebenjährigen Kriege, und aud nachher im 
groſſer Menge nach Amerifa verſchickt feyn. 
Verzeichniß aller Waaren, welche innerhalb 
einem Jahre in die Preußifchen Staaten ges 
bracht find; z. B. Schreib : und Drucks 

par 








XKXIX, Bepfräge zur Sinanz : Litter. 561 


papier für 9050 rthlr., morunter für 400 rebl. 
aus dem Braunſchweigiſchen und tüneburgi: 
ſchen fen ſoll. Strohhuͤte 5068 rrhlr., wor⸗ 
unter Die aus Sachſen und Anhalt 4092 rthlr. 
betragen. Hölzerne Uhren aus Würzburg 
(fo ftebt hier S. 370) 1789 rthlr. Tuchma⸗ 
cherfämme aus Sarhfen und Steiermark 
1758 rthlx. Juften aus Rußland 10804 rthlt. 
Daß die von dem Finanzminifter von Hchen 
eingerichtete Berliner Banf den Wechfelhans 
del der Kaufleute fchmälere, wird ©. 396 
zugeftanden. &. 410 von der Grdffe der - 
Fahrzeuge auf der Spree, Havel, Elbe und 
densandern Ströhmen, und wie viel ſolche 
laden Fönnen. S. 441.von.den verfchiedenen 
Samfungen der Preußifchen Landesgeſetze. 
Die Sumlung, welche Mylius heraus gege⸗ 
ben hat, ‚beftebt aus 8 Bänden, und aus 
eben fo. viel. auch Die, melde die Afademie: 
der Wiffenfchaften geliefert hat, als welche das 
Berlagsrecht, noch zu dem Kalenderprivilegis 
um, erhalten hat. teßteres allein ſoll ihr 
jegt eine Einnahme von faft 30000 rthle. 
einbringen. Die Samlung der Schlefifchen 
Conſtitutionen geht bis zu Ende des Jahrs 
1768. Der legte Band ift der zehnte, wel⸗ 
eher 1782 ausgegeben iftz aber der dirigivens 
de Finanjminifter H. von Hoym mird die 
Fortſetzung veranlaffen. ©. 485 ift ein koͤ⸗ 
niglicher Donationsbrief für die Stadt Pots⸗ 
> 204 dam 


"562. Phyſitaliſch ⸗ Oekon Bibi. SIE 


| 
dam vom Sabre 1782 abgedruckt. Di 
lich der König laͤßt jährlich "viele Bürgerb 
fer abbrechen und neu maßiv erbauen, ı 
diefe werden alsdann den aften Eigenthuͤm 
Durch einen offenen Brief gefchenft, Der 
ftalt, daß felbige insgefamt, deren Er! 
und Nachkommen oder jedesmalige rechem 
fige Befiger damit als mit ihrem wahren « 
genthume auf eine zu Recht beftändige u 
wirtbichaftliche Are zu fchalten und zu waltı 
jederzeit befugt feyn follen.. ©. sy mon 
licher und jährlicher Werpflegungsetat eir 
Regiments zu Pferde. -_ Berechnung der E 
quartirungs = Koften eines Infanteriere 
ments in einer Stadt, Viel lehrreiches ü 
das Kämmereywefen. Das nothwendig 
Stuͤck fey ein richtiges Verzeichniß aller Ei 
nahme und Ausgabe, Zum Beyſpiele 
ein ſolches von der Fleinen Stadt Beellg ei 
gerückt worden, und zwar vom J. 1687 
Maͤchſt dem lieſet man hier ausführlich, w 
es mit dem Kaͤmmerey- Etat gehalten wir 
Ehemals ward folcher jährlich gemacht ur 
bewilligt, jeßt aber gefchieht folches, w 
bey den Domaitengütern, allemal aufs Ya 
ve, Ein folcher Etat ift von der Stadt Er 
berg beygebracht worden, . Der Verf 5 
die Fleinere Einnahmen, welche die Sta 
bat, erzaͤhlt, und oft, wie viel folche in. Be 
lin und Potsdam beitragen, angezeigt; 4 3 





XXIX. Beytraͤge sur Sinanz: Litter. 563 


in Berlin ift der jährliche Zins vor den 
Schlachthaͤuſern 465 Tehlr. Die Einnahme 
"vom Hopfenmeffen macht 218 rthle., vom Koh⸗ 
lenmeſſen sos rthlr. Die Juden zahlen’ als 
Grundzing für ihre Begrädnighöfe jährlich 
2 rthlr. 18 gr. Wie Einnahme und Ausgabe 
bey einer der Kaͤmmerey gehörigen Fifcherey 
Berechnet werden fönne, ift ©. 732 durch eis 
nen Entwurf’gezeigt. ©. 742 Berechnung 
über eine Ziegelhütte. Frankfurt hat feine 
fäntlihen Mahl: Walk : und Papiermüßs 
Ion für 1885 rthlr. in Erbpacht ausgethan. 
Brandenburg, wo man bey der Zeitpacht ger 
blieben ift, zieht von feinen Mühlen, ohne 
Papiers und Schleifmühlen zu haben, jähr: 
lich 7500 rthle. Seite 753 Nußungsan: 
ſchlag einer Hufe kandes von 30 Morgen, 
jeder zu 180 NRheinländ. Ruthen, worauf 
ein Scheffel Ausfgat auf jeden Morgen ge: 
rechnet wird. Dadey find 12 Morgen Wies 
fen und vier Morgen Gartenland. Die 
Summe ift hier 57 rthle. Am Ende nod) 
ein Entwurf zur Rechnung über den Beſtand 
eines Kornbodens. Diefes Stuͤck hat.eine _ 
artige nach den Stadediftricten illuminirte 
Charte vom Havelländifchen Kreife. Das 
achte Stück wird diefes reichhaltige Werk bes 
fchlieffen, und ein gutes Megifter erhalten. 
Diefes ift defto nöhiger, da man inden Auf 
fügen oft fehe viel gutes findet, was. man 
D05 das 


564 Phyſikaliſch⸗ Beton. Bibl. XII.4. 


daſelbſt nach den Ueberſchriften nicht haͤtte 
vermuthen ſollen. 








| XXX. 

Dioaraphifch = fitterarifche Nachrichten 
von Defonomen und Cameraliften,, 
herausgegeben von J. D. %. Hoek. 
Gieſſen und Marburg. 1784. 6 * 
genin 8. 


Nie Nachrichten find nicht neu, — 
ee nur hier aus vielerley Büchern abge: 
kuͤrzt zuſammen getragen worden. Sie bes 
treffen folgende Schriftſteller: H. Jakobſon, 
‚von Zauthier, Zinke, Edward üſle, der 
1722 geſtorben, von Carlowitz, Boͤſe oder 
Boſe, deſſen Haushaltungs Principia bes 
kant find und der 1760 geſtorben iſt, von Waiz, 
P. J. Marperger, Stiſſer, C. T. Delius, 
deſſen nahe Verwandſchaft mit dem von Ju⸗ 
ſti hier nicht angezeigt iſt, Chriſt, Franzma⸗ 
dhes, F. W. Dieterichs, der von Verbeſſe⸗ 
rung der Stubenoͤfen geſchrieben hat, von 
Schroͤter, deſſen Ermordung hier, wie in 
den Leipzig. oͤbon. Samlungen 3 ©. 626 
geleugnet wird; H. A. Lange, D. G. Schre⸗ 
ber und deſſen noch lebender Sohn. Alle 
| dieſe Nachrichten ſind kurz und aus Buͤchern 

ge⸗ 


Xxx. Biographifchrli tterariſt ch. Nachr. 565 


genommen, die freylich nicht unbekant ſind. 
Gleichwohl koͤnte dieſe Samlung ſehr nuͤtz⸗ 
lich werden, wenn fie der Volſtaͤndigkeit naͤ⸗ 
ber gebracht moXirde, zumal wenn der B. mod - 
ungedruchte Nachrichten liefern koͤnte. Es 
ift aber feine Fortfegung verfprochen worden, 
. and faum feheine eine zu erwarten zu ſeyn, 
da hier am Ende ein ganz fremdartiger Auf— 
ſatz beygedruckt iſt, nämlich ein Vorſchlag 
zur Errichtung eines Foͤrſter-Seminars, 
oder vielmehr ein Verzeichniß einiger den 
Foͤrſtern brauchbaren Bücher: 





— 








— 


| XXXL | 

oh. Philipp Rieß, Heflen: Eaffelfcher 
Berg : und Hütten : Eommiffarius, 
praftifche Abhandlung von den Eis 
genfchäften und Zubereitungen Des 
Alauns, nebſt einer Beſchreibung 
des bey Steinkohlenwerken oft ents 
ftehenden Feuers, der entzündbaren 
Luft und einfchlafernden tödtenden 
Wetter. Marburg. 1785. 54 Bo⸗ 

gen in 8. Ä - 
uerſt kurz die Eigenfchaften diefer falzigen 
Subftanz oder, wie der V. ſagt, diefes 
fauren Salzes, fo wie fie in allen — 
08 


566. Phyfitalifch&ekon. Bibl. XIT. 4. 


logien vorfommen. Zu den reichften alaun: 


baltigen Mineralien. in Teutfchland gehört 
der braune und ſchwarze Thon bey Großal⸗ 


‚merode, der das Dad) eines braunen Kohlen: 
flößes ausmacht, womit jener Thon, der 4 
‚bis 5 Lachter mächtig ift, gebrant wird. Ein 
Zentuer diefes gebranten Thons giebt, wenn 


er 4 bis 6 Monate geruber hat, 30 bis 40 


Pfund Alaun. Kurz von Verfertigung der 


Bleyernen Pfannen. , Die Lauge muß eine 


‚Zeitlang ruhen, damit ſie reiner werde und 


verdünfte. Gar zu flarfe Lauge iſt nicht vor: 


theilhaft. Aber es ift Doch wohl zu viel ger 


fagt, daß fich feine Alaunlauge ohne Vitriol 
denfen laſſe. Die Lauge zu Eivita Vecchia, 
die Den eifenfreyen Alaun liefert, wird doch 
wehl fein Eifen enthalten. Der Zufaß von 


„Urin, Holzafche oder Seifenfiederlauge, fol, 


nach: des V. Vorſtellung, die übermäßige 


Bitriolſaͤure, welche, wenn fie würflidh da 
ſeyn folte, freylich das Anfchieflen hindern 


würde, vertreiben.. Diefe alfalifche fange 


ſoll nicht in die Pfanne, fondern in den Kuͤhl⸗ 
kaſten gefchütter werden, weil die Pfanne von 


dem Niederſchlage leidet. Ich übergebe die 


uͤbrigen kleinen praftifchen Regeln und gedens 


- te noch der angehenften Nachricht von der 


Zubereitung der rothen Farbe, welche auf 
dem Saalfeldifhen Wlaunmerfe, welches dem 


* 


‚Kammertarh Frege in Leipzig gehoͤrt, ges 


macht 


xxxi. Rieß vom Alaun. "567 


macht wird. Gie ift ein Eifenfafran, den 
die fehr eifenhaltigen Alaunfchiefer geben. 
Der Schlamm, ‚welcher ſich in den Kuͤhlfaͤſe 
fern abfegt, wird bey einem Zlammen : Feuer 
in einem Ofen gebrant. Man muß mit Wel⸗ 
len feuern und die Oker darf im Ofen nicht 
über drey Zoll hochliegen. Nach dem Breas 
nen wird fie gewafchen, an der Luft getrocknet 
und dann in Fäßer von ı oder 2 Zentuern einz 
gepackt. Der Zentner wird zu 2 bis 4 Thal. 
verfauft, und wenn der Abfaß-beftändig bleibt, 
fa wird dadurch jährlich eine reine Ausbeuthe 


von taufend und mehrern Thalern erhalten. 


-Diefe Farbe koͤmt dem Engliſchen Roth fehe 
“nahe, und an Feinheit übertrift fie folches. 
Im andern Anhange giebt der V. die Mittel 
an, wodurch er auf Steinfohlenwerfen die 
Entzündung verhütet, oder auch aeldicht hat. 
- Gie erfolgt nit duch VBerwahrlofung des 
gichts oder dergl. fondern durch Verwitterung 
der Kiefe, wowider ein ftarfer Luftzug ein 
fräftiges Mittel ift. Auch vonden tödtenden 
Schwaden redet der V. und giebt Gegenmits 
tel an, die freylich nicht neu, aber nicht als 
gemein bekant, obgleich fiherlich wuͤrkſam 
find. . 





XXXU. 


568 Phyſtkaliſch · Oekon. Bibl. XII. 4, 


XXXII. EEE 
Verſuch, den Urſprung der Spielkarten, 
die Einfuͤhrung des Leinenpapieres, 
und den Anfang der Holzſchneidekunſt 
‚in Europa zu erforfiehen. Won Joh. 
Gottl. Imman. Breiifopf. Er: 
fter Theil, weldyer die Spielkarten 
und das £einenpapier enthält. Mit 
vierzehn Rupfertafeln. Leipzig 1784. 
136 Seiten in Grosquart. 


ieſes Buch iſt der Vorläufer einer aus: 
 führlihen Gefchichte der Buchdrucker⸗ 
funft, worau der H. DB. feit vielen Jahren 
“arbeitet. Es ift fo reich an nüglichen gelehr: 
ten Unterfuchungen, an neuen Bemerfungen 
‘und es hat fo viele. nebenher eingemifchte _ 
wichtige Nachrichten, Daß nothwendig jeder 
Liebhaber nüglicher Kentniffen es ganz felbft 
Iefen muß. Ein Auszug wird den Reiche, 
thum unmoͤglich angeben fönnen, und eine Ans 
führung der Schlüffe, ohne Bemerfung ihrer 
Gründe, möchte wenige befriedigen. Hier 
mit entfchuldige ich die Kürze meiner Anzeige 
eines Buches, welches ich ‚mit aufferordents 
lichen Vergnügen gelefen babe, und welches 
vor vielen andern diefer Art dadurch einen 
Vorzug befiger, daß der Verf. genau mit 

ö den 








Xxxxil. Breitkopf Geſch. d. Spielk. 569 


den Kuͤnſten, deren Geſchichte er bearbeitet, 
bekant iſt. — 
Die Spielkarten fi nd in Stalien fhon 
1299, in Teutfchland 1300, in Franfreich 
1361 bekant geweſen, und fie find im 14ten 
Jahrhunderte algemein geworden. elegents 
lich ift vom Alter des Schachfpiels und von 
manchen alten Spielen gehandelt worden, 
Eriteres foll erft im zwölften Jahrhunderte 
nach Europa gekommen feyn. Die älteften 
Karten , melde aufzufinden gemefen find, 
find bier nicht allein bejchrieben, fondern auch 
abgebildet. Wahrfibeinfich bleibt es doch, 
daß fie urfprünglich aus dem Drient find. Gie 
haben aber in verfchiedenen Zeitaltern ben jer- 
dem Volke mancherley Abänderungen erhal: 
ten, wovon viele hier angegeben find. Eben 
fo ift es auch dem Schachfpiele ergangen. 
Die Franzoien fcheinen zuerft die hintere Seir 
te der Karten mit Zeichnungen bedruckt zu 
haben, um den Kartenmachern die mühlame 
Urbeit zu vermindern, fo reine und weiſſe 
Papierbogen auszufuchen , daß fein Flek⸗ 
fen oder Punkt das Blatt Fentbar macht, 
den Spieler zu begünftigen. (Unter meinen 
chineſiſchen Papierproben find einige, die 
eben die Zeichungen haben, welche ſehr oft 
die bintern Seiten unferer Karten zu haben 
pflegen). | 
Die 


570 Phyſtkaliſch⸗Oekon. Bibl. XII. 4; 


Die Bilder der Karten haben Mebenun: 
terſuchungen veranlafler, Die nicht felten eine 
befondere Aufmerffamkeit verdienen. 3. B. 

die Schellen deuten auf die vom eilften bis 
zwoͤlften Jahrhunderte gebraͤuchliche Schek 
jentracht der Fuͤrſten, wovon S. 33 Nach⸗ 
richt eingeſchaltet iſt. Zu dieſer ſetze ich die 
Worte aus der Beſchreibung des hier in 
Göttingen im J. 1376 gehaltenen Turnirs, 
welche ſich in der Handſchrift noch auf. biefl: 
gem Rathhauſe befindet: fuerunt hic multae 
mulieres valde, valde, valde pulcrae, pur- 
pureis indutae veflibus & cingulis percindtae 
fonantibus; fchur, fchur, fchur, kling, 
‚Kling, kling, & in poflerioribus valde am- 
plae. Ein alter Annaliſt bat dieß fo übers 
„feßt: “viele Weiber und Jungfrauen, fo 
„zu fchauen waren angefommen, waren ſehr 
„heftig ſchoͤn gezierer, mit hetlichen Purpurs 
„fleidern und mit. Flingenden filbernen und 
„güldenen Gürteln und Borten, mit langen 
„Roͤcken und Kleidern, Die gingen alle fchur 
„ſchur, ſchur, und Fling, Ming, ling; und 
„maren ziemlich breit an den Kindern oder 
„Feiſten.“ —  Xlfo fie haben cul pofliche 
gehabt. . S. Geſchichte der Stade Göttingen 

16.27. | De, 
©. 37 von den alten fandsfnechten. Der 
künftige Ausleger des Plinius mag danfbar 
die 


XXXIL Breitkopf Befch. d. Spielk 571 


die Erflärung von B. 35 K. 11 nutzen, die 
©. 39 beygebracht if. Plinius redet offen- 
bar von einer Färberey, welche unferer Kati 
sunfabrife gleich iſt. Einige chinefifche Kar⸗ 
tenſpiele und andere chinefifche Spiele find 
auf einigen Kupfertafeln abgebijder. . (ch 
erinnere mich biebey, Daß ich in Conchylien⸗ 
Samlungen zuweilen flache. Mufchelfhalen 
aus dem Gefchlechte „Venus gefunden habe, 
welche inwendig. mit Gold und allerley Far 
ben bemahlt waren, und wie man fagte, ns _ 
Dianern zu einem unfern ‚Karten ähnlichen 

Spiele dienen follen. Zuletzt babe ich ſolche 
Mufchelfchaten 1766. zu Altona bey dem 
Weinhaͤndler Meter gefehen. Sie verdiens 
zen wohl eine genauere Unterfurhung). 


Zur Geſchichte des Leinenpapiers, welche 
©. 45 anfängt, ift durch die ehemalige Preiss 
frage unferer Societät der Wiffenfch. und des . 
H. von Meermann viel vorgearbeiret worden, 
welches alles hier fehr genau gefamlet und 
verglichen if. Uber die S. 45 angeführten 
Epiflolae & obfervationes find nicht 1762, . 
fondern 1767 berausgefommen. - Das Pas , 
pier aus Baumwolle ift dem aus feinen vor⸗ 
gegangen, und es bleibt allemal der Unterſchied 
Diefer :beyden Papierarten- mislich. (Diefe 
Schwierigkeit finde ich auch fo gar bey dem 
Zeugen felbft, und ich wage z. B. die Frage: 
Phy Orkon. Biol. X 9.49 PP od 


572 Phyſikaliſch⸗ Beton. Bibl. zu. 4 


ob die Binden, worin die. Aegyptifchen Mu⸗ 
mien gewickelt find, teinen oder Baummok 
len ſeyn, nicht mit Gewisheit zu beantwors 
ten, wiewohl mir das äußere. Anſehn mehr 
auf legtere zu deuten ſcheint. Der Umftand, 
dag die .Fafern: des Leinens fänger, als die 
von Baummolle find, auch daß leßtere weir 
her. find, wird theils durch die verfchiedene 
Bearbeitung, theils duch den Moder des 
hohen Alters zweifelhaft. Neue Gewebe laſ⸗ 
fen fich freylich wohl unterfchetden, wobey 
denn auch die Verſchiedenheit der Zeuge, die 
man aus keinen und Baumwolle macht, den 
Unterſchied erleichtern ):- 


. Das baumwollene Papier haben die. Ara⸗ 
ber bey ihren Eroberungen in der Bucharey 
ums 9. 704 fennen gelernt, . und die: Kunft 
foiches zu. machen, mit nach Haufe genommen. 
Aber erſt ungefähr im-eilften Jahrhunderte ift 
dieſe Kunft von ihnen aus —* nach Euro⸗ 
pa heruͤber gebracht worden. Das erſte Pa⸗ 
pier iſt aus roher Baumwolle gemacht: wor⸗ 
den, wotaus auch noch die Chineſiſchen und 
Japaniſchen Papiere gemacht werden, die 
eben deswegen ſehr zerbrechlich ſind, und ſich 
nicht gut zuſammenlegen laſſen. S. 34 iſt 
eine Zeichnung einer Japaniſchen Papierma⸗ 
cherey in Kupfer geſtochen, aus einem Japa⸗ 
niſchen Buche, weiches H. Thunberg mit⸗ 


Xxxxii. Breitkopf Gef. d. Spielt. gr 


gebracht bat. Die kuͤnſtlichen Dratfoemen 
Kſind neue Erfindungen. Chineſer und Japa⸗ 
ner haben Formen aus fein geſpaltenem Bam⸗ 
busrohr; ſie ſchoͤpfen damit ſo große Bogen, 
die bey ihrer Duͤnne groͤßer ſind, als die groͤß⸗ 
ten Bogen unſerer Muͤhlen. Das baum⸗ 
wollene Papier muß wegen der Faſern oder 
Haͤrchen viel ftätfer als das unſrige geglaͤttet 
werden. Die orientalifchen Voͤlker, welche 
an die Glätte ihres Baumwollenpapiers ger 
wöhnt find, glätten Alles Papier, welches 
fie aus Ftanfreih und Italien befommen;, 
noch einmal, und zwar fo ſtark, daß es un 
ferm Glauzleinen ähnlich wird. . H. Br. bat 
artige Unterſuchungen über das After der 
Baummollen : Nukung und des Leinbaues 
eingefchaltet, Die ich hier übergebe: Hernach 
find bier die Anſpruͤche, welche verfchiedene 
Laͤnder an Erfindung unfers Papiers machen, 
beurtbeilt worden , und dann folgen die älter 
ſten bis jetzt aufgefundenen Papiere und die 
Machrichten von den Alteften Papiermaches 
geven.. Zu diefen gehört Die bey dem adelie 
then Schloſſe Fabriand, deren der Juriſt Bar⸗ 
tolus ums I. 1340 gedacht hat. Sehr merk 
wuͤrdig iſt auch die Nachricht, welche man 
dem H. von Murr verdankt, von der 1390 
zu Nuͤrnberg angelegten Popiermahle. Von 
der in Bafel 1470 angelegten Papiermuͤhle, 
| deren bier ©; 72 — 104 gedacht ift, er 
p 2 


574. Phyſikaltſch ‚ dekon. Sibl. XIIL 4: 


ich anmerken, daß auch in Walſers Appen⸗ 
zeller Chronif ©. 348 ſteht, daß folches die 
erfte Papiermühle geweſen, und daß fie durch 
Spanier angelegt worden. Jetzt fan man in 
Teutſchland wenigftens 400 Mühlen annehs 
men, und wenn dann rechnet, daß eine Buͤte 
te 300 Ballen Papier in einem Jahre macht, 
fo fan man fiher alauben, daß jährlich allein 
in Teurfchland 22000 Ballen Papier gemacht 
und verbraucht werden. (Ein Berzeihniß 
aller in unferm Churfürftenehun befindlichen 
Mühlen, nebft Bemerfung ihres Alters, fin: “ 
det man in meinen Beytraͤgen zur Oeko⸗ 
nom. Techn. u. ſ. w. B. IIS. 351). Die 
erften Papiere wurden allein zum Schreiben 
beftimt, alfo fehr ftarf geleim. Erſt im 
ſechszehnten Jahrhunderte fand man, daß 
auch ungeleimtes Papier bedruckt und nachher 
- von den Buchbindern geleimt werden konte, 
wodurch es um die Hälfte wohlfeiler ward. 
Ich habe geglaubt, daß die Älteften Papiers 
muͤhlen fhon Stampfen gehabt hätten; aber 
Der V. vermuthet, daß diefe Stampfmühlen 
erft von Stalienern fpäter erfunden worden, 
welches mir doch nicht ganz erweislich fcheint: 
Tab. 14 ſieht man die Älteften teutfchen Pas 
pierzeichen abgebildet, die Ochfenföpfe waren, 
aber mit alleriey Veränderungen. ©. 111 
wird gewuͤnſcht, daß in Teutſchland, wie in 
Frankreich, ur allein die Groͤße, fondern 


‚auch 


RR, Breitkopf Beh. d. Spielt. 575 


auch das Gewicht jeder Papierart durch Ge⸗ 
ſetze beſtimt würde. Bey ©: ı 19 erinnere 
‘ich, das Guͤettard in Frankreich, ehr als 
Schäffer in Teutſchland, die Berfuche Pa⸗— 
pier aus allerley Pflanzen zu bereiten, ange 
fangen hat: Außer Den ſchon angezeigten 
‚Kupfertafeln ftellet Tab. 9 eine Hindoftanifche 
Papiermuͤhle vor, fo wie fie in den Philoſoph. 
trarısadt. vorgeftellet if. Tab. 1o eine Hands 
‚müble, die nur einen Holländer opne Stamps 
fen bat, dergleichen einige: um geipzig find. 
Tab. Ir eine gewöhnliche Stampfmühle. 
Tab. 12 eine Holländifche, ohne Stampfen. 
Tab. 13 eine zufammengefeßte, Die neben den 
Stampfen auch einen Holländer hat, fo wie 
noch jeßt bey. uns die meiften find. ©. 98 
leſe man Slad, ſtat Sladius. Ein Paar gu⸗ 
‚te Regifter befchlieffen dieſes vortrefliche "Buch. 
Möchte doch die Fortſetzung bald nachkommen! 





xxxm. 


Proben der Schriften in der Breittop- 
fiichen Schriftgießerey zu Leipzig. 
1784. 4. 


De ich das Vergnuͤgen habe, dieſe Pro⸗ 
»ben zu beſitzen, fo will ich fie auch den 
en en Künfte —— 
2 { j p 3 Sie 


* 


476 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XII.4. 


Sie beſtehen aus einzelnen Blaͤttern, worauf 
Die verfchiedenen Schriftarten mit ihren Mas 
men abgedruckt find, melde Blätter ſich abet 
ganz bequem in Quartformat zufammenbins 
den laſſen. Man muß über die größe Mans 
nigfaftigfeit der Schriftarten, wenn man nicht 

fonft fhon damit bekant ift, erftaunen, und 

die Schönheit und Volkommenheit derer, 

welche H. B. verfertigen läßt, bewundern, 
aber auch daben bedauren, daß unfere Buch: 

Deucker und Verleger dieſe Mannigfaltigfeit 

and Schönheit nicht mehr nußen. Gewiß 

würden viele Käufer folche Bücher, welche 

von anhaltendem Gebrauche find, gern etwas 

theurer bezahlen, wenn fie mit den angenchs 

mern Schriften gedruckt wären. Hoͤchſtens 

erhalten nur Bücher, welche faum ein Jahr 

dauren, oder Faum ein Jahr geſchaͤtzt werden, 

dieſe Zierde. Vorzuͤglich angenehm fallen 

die Baſkervilliſchen Schriften in die Augen, 

die aber, noch nicht verfäuflich zu ſeyn ſchei⸗ 

nen; denn es fteht darüber: Für die Breits 

Fopfifche Buchdruckerey allein. Dieteutfchen 

Schriften fan man zur Dänifchen, Iſlaͤndi⸗ 

Shen, Schwedifhen, Polnifchen, Böhmis 

fhen „- MWendifchen und Lettifhen Sprache 

haben; fo wie die lateinifchen auch zur Pors 

tugieſiſchen, Spanifchen, Franzöfifchen, Eng: 
Aiſchen, Angelſaͤchſiſchen, Irriſchen, Schwer 
diſchen, Daniſchen, Zſlandiſchen, ee 
n 


XXRI. Prob. d. Breitkopf. Schrift. 477 


ſchen und Ungarifchen Sprachen vorhanden 
ſind. Außer den Hebräifhen, Griechifchen 

and Ruffifhen Schriften finder man auch 
Eftranglifche, Armenifche, Eoptifhe, Go: 
tbifche, Syriſche, Aethiopiſche, Arabifche 
und Samaritanifche Schriften. Ferner auch 
Die vielerley Singnoten und nfteumentaß 
Moten. Sn dem beygefügten Preisverzeiche 
niß werden auch Fleine englifche Taſchendrucke⸗ 
reyen, Wäfche zu zeichnen, für 5 Thaler ans 
. gebothen. Kleine Druckereyen mit Schrift 


fäfthen, Stellagen und andern- nörhigen, ‘ 


Stuͤcken und Preſſe. Eine teuefche und eis 
ne lateinifche Schrift, jede zu ı bis 4 Octav⸗ 
feiten, mit Zierrathen, in einem Kaften eine 
Elle hoch, 2% Viertel breit, zu so bis go 
Thbalern. | 


Sch nehme hiebey Gelegenheit, meine im 
achten Bande. der Bibliothef S. 595 gegeber 
ne Nachricht von den Verfuchen des H. Breit: 
Topf, Landcharten zu feßen, zu ergänzen. 
Naͤmlich fchon im Jahre 1777 iſt Die zwente 
Probe gefolgt. Sie ift eine allegorifche Vor⸗ 
ftellung des Reichs der Liebe, worauf man 
das Land der Glücklichen, der traurenden tie: 
be, der Hageftolze m. ſ. w. fieht. Im legten 
Gebiete Tiefer man die Namen der Oerter: 
Werlachungsau, Korbgebe, Dumbeitsdorf, 
— —— ſ. w. Die dritte Probe, die 
—— PpP 4 1779 


578 Phyſitkaliſch⸗Oekon. Bibl XII. 4. 


1779 geſetzt iſt, ſtellet die Quellen der Wuͤn⸗ 
ſche vor. Jene iſt ein halber Bogen, dieſe 
ein Quartblatt. Beyde ſind mit bunten Far⸗ 
ben abgedruckt. Wenige Stroͤhme haben 
Damen, als welche, wie ich ſchon angemerkt 
habe, nicht’ geringe Schwierigkeit machen. 
Die Bergferten gleichen denen, welche man 
in den älteften Charten finder. Ich wuͤnſche, 
daß die großen Bibliorhefen diefe Charten, 
als die erſten Anfänge einer neuen Kunfl, der 
Macwelt aufheben mögen. 








ir XXXIV. 

Schriften der Berliniſchen Geſelſchaft 
naturforſchender Freunde. Dritter 
Band 1782. Vierter Band 1783. 
Fuͤnfter Band 1784. 


Om deitten Bande macht die Preisfchrift 
—J des Doct. Weiß zu Leer in Oſtfrieſl über 
Die Anftecfung der Viehſeuche den Anfang. 
Faden, welche mit dem Schleime getränft und 
gut verwahrt find, ftecfen noch. nach 6 Jahren 
und noch fpäter hin an, Doch feheinen fie etz 
was langfamer zu würfen. Der V. beforgt, 
Daß dieſe Krankheit fich niemals wieder. in 
Europa verliehren werde, mweildas Gift gleich 
Bösartig bleibt, dagegen andere anftecfende 
£ Krank⸗ 


XXXWV. ‚Schrift. der Bertl Geſeiſch. 579 


Krankheiten, welche ſich verlohren haben, in 
ihren Zufaͤllen nach und nach ſchwaͤcher ge⸗ 
worden ſind. So gar die veneriſche Seuche 
fängt an gelinder zu werden. Dieſer Aufſatz 
verdient von denen gelefen zu werden, welche 
die Impfung, welche dev. B. empfiehlt, ver 
ſuchen wollen. Strenge Sperre und frühes 
Tod ſchlagen erfranfender: Thiere bleiben alles 
mal würkfame Mittel wider die Verbreitung 
der Seudel ©. 42 H. Bledirfch über einis 
ge einheimifche Furterfräuter, vornehmlich 
- Spargel. Eben diefer verdiente Gelehrter 


F hat S. 103 die Bemerkungen, welche er 


über den von H. D. Beinegg geſchickten Blu⸗ 
menzweig der aͤchten Arabiſchen Balſampflan⸗ 
ze gemacht bat, mitgetheilt. Sie geben deu 
Schluß, daß diefe Pflanze feine Amyris ift, 
. auch nicht zur Dctandrie, ſondern zur. Icoſan⸗ 
Drie gehoͤrt. S. 132 befihreibt H. Suche. 
einige merfwürdige Verfteinerungen, vors 
nehmlich den Ketteuftein, Tubipora catenula- 
ria Lin. der. zu den Madreporiten gemeiniglich 
‚gezählt wird. ©. 161 befchreibt Wilken 
eine neue Art Schiniten, die. einige Aehnlich⸗ 
feit mit Cidaris miliaris puftulofa des Rlein 
hat. H. Hoft. Opitz in Minden meldet, 
Daß er das vor 19 Zahren an der Seuche vers 
ftorbene Rindvieh, welches noch dazu mit 
Kalk befchüttet worden , unverwefet gefunden 
hat. H. Hofe. Brickmann glaubt, daß uns 

| Pp5 ter 


I80 Phyſikaliſch Oekon. Bibl. RUN, 4, 


ger der Oberhaut der Tartuffeln ein ſcharfer 
Saft befindlich ſey, der getrennet werden 
muͤſſe, wenn dieſe Speiſe von ſchwaͤchlichen 
Perſonen ohne Schaden genoſſen werden ſoll. 
©: 271 Abbildung und Beſchreibung der Ca⸗ 
via capenfis, vom Hrn. Grafen Mellin, der 
auch. die Sitten des Thiers erzaͤhlt. Hr, 
Silberfchlag bat eine fehr lehrreiche Abhand: _ 
Jung von Prüfung und richtiger Angabe der 
Seuerfprügen geliefert. H. Bode erzähle die 
Entdecfung des neuen Planetens, die einem 
Zeutfchen, Hrn. Friedrich Wilhelm Serfchel, 
welcher zu Bath in England lebt, gehoͤtl 
H. D. Bloch beſchreibt die Luftroͤhren einiger 
Voͤgel. H. Meyer glaubt in dem Sumpf⸗ 
erze ein neues Metal entdeckt zu haben, wel⸗ 
ces er MWaffereifen, hydrofiderum nennek. 
Es hat viele Eigenfchaften mit den Eifen ges 
nein. : Befonders angenehm wird vielen der 
Brief des D. Reinegg an H. Prof. Sacquet 
feyn. Jener reifer in Afien und hat ſich Tanz 
ge Zeit zu Teflis beym Könige Heraclius auf 
gehalten. Er hat die Quelle des Euphrats 
befucht, der aus unzählbaren Löchern in einem 
Schwarzen lavenartigen Öeftein entfpringt, und 
defien Wafler an der Quelle, wegen feiner 
erftaunlichen Kälte, Menfchen und Vieh un⸗ 
trinfbar if. Von der großen Geltenheit des 
ächten Balfams aus Mecka. 'G. 467 von 
Afpbalt: Quellen in der — re 
burg 





AxXIV. Schrift, der Berl Geſelſch. sur 


Hurg bey der ‚Stadt Rodenberg. Unter den 
kurzen Nachrichten liefert man, daß der Fiſch⸗ 
Reyher, Ardea major, Sperlinge und Mäus 
fe fangen fan, amd ſolche verzaͤhrt. ©. 415 
Befchreibung des opalifirenden Mufchelmars 
mors. Beſchreibung des Syngnathus ophi- 
dion. Menue Betätigung, daß das Billa 
cherbley faft gar fein Silber enthalte. Die 
Salzſolution, welche nach Veränderung der 
Witterung (und vornehmlich der Wärme) 
auf allerley Weife anſchießt, beftebt aus Bran⸗ 
tewein, 3 Theile Kampfer, 4 Theil gereis 
nigten GSalpeter und Theil Salmiaf. (Ich 
babe dergleichen fehon vor acht Jahren geſehn. 
Die Cryſtalle werden viel fehöner, wenn man 
Die Auflöfung nicht in einem langen Slafe, 
wie bier gemeldet ift, fondern in einer Kugef 
hat). Aus verfchiedenen "Briefen des fel. 
von Büldenftädt find am Ende dieſes Theils 
vielerley Beobachtungen befant gemacht, Die 
den Wunfch, feine Papiere bald gedruct zu - 
fehn, vermehren müflen, 


Am vierten Theile hat H. Forftrath von 
Burgsdorf die Knoppern befchrieben, und 
dadurch‘ diejenige Nachricht aufgeklärt, wel: 
che ich in meinen Beytraͤgen zur Oekonom. 
9, f. w. befant gemacht habe. Im der Mobs 
dau wachfen die Knoppern auf der gemöhnli: 
den Sommereihe. Das Iufert, — 

er j ſie 


+82 Phpfitalifch: ©ekon.- Bibl. XII. 4 


fie verurfacht, ift eine nene Art und Heißt hier 
Cynips calyeis quercus. Inzwiſchen nerglei- 
che man mas oben ©. 455 gemeldet ifl. Hr. 
v. B. hat feinen Auffaß mis fchönen ausge 
malten Zeichnungen begleitet. In den mine⸗ 
ralegifchen Rapfodien des H. Sacquets fin 
Det man ernflallifirtes Sumpferz, eryſtalliſir⸗ 
-tes Gold und einen lauchgruͤnen erpftallifieren 
Quarz vom Vorgebürge der g. Hofn. den H. 
Hacquet für den eigentlichen Prafer hält. Hr. 
Silberfchlag hat ©. 29 durch ungemein ges 
naue Verſuche die Schwere des Waſſers zu 
beftimmen geſucht. Ein Rheinifcher Eubifs 
fuß Berliner Brunnenwaſſer wiegt 65 Pfund 
"37 torh Cötnifchen Gewichts. Beſchreibung 

von Salmo Illanca, Salmo alpinus. S. 78 
Hın. Viceberghauptmanns von Trebra 
DMachrichten von dem Borfenfäfer. ©. 128 
des H. Grafen Mellin Befchreibung des 


WReuthiers weiblichen Geſchlechts mit getreuen 


Abbildungen nach verfchiedenem Alter. ©. 
147 Gadus pollachius beſchrieben. Muͤller 
bat die Bewegung der Fäden des Waflermoos 
:fes, Confervae, beobachtet und befcheieben, 
auch dazu Zeichnungen geliefert. S. 183 
Gleditſch über die Wiefen : Angelife, welche 
blutroth geworden. H. Fuchs hat ſeine Be⸗ 
merkungen einiger ſeltenen Verſteinerungen 
fortgeſetzt, ſo wie auch Tode, Prediger in 
Mecklenburg, ſeine Beſchreibung verſchiede⸗ 

ner 


xXxxxV. Schrift. der Berl. Geſelſch. 583 


ner Schwaͤmme. S. 274 behauptet H. Mey⸗ 
er mit vielen erzaͤhlten Verſuchen, daß das 
Gußeiſen mehr brenbares enthalte, “als Stab⸗ 
eiſen und Stahl, da die Mineralogen das 
Gegentheil behaupten, welches auch Berg⸗ 
mann in ſeiner Diſſertation de analyſi ferri 
ebenfals gethan hat. H. Geh. Oberbergr. 
Gerhard hat: ©. 291 die Entſtehung der 
fafrigen Steinsund Erzarten unterfücht,, mo 
manche wichtige Anmerfung zur genauern Be⸗ 
ſtimmung mancher Mineralien vorkommen. 
Der B. glaubt,. daß die würflich fadenartis: 
gen in ihrem erften Zuftande zwar weich. ge⸗ 
wefen, ihr fadenartiges Gewebe aber bey der. 
Erhärtung blos durch: eine mechanifche Ab⸗ 
Köfung und Trennung der Theile erhalten has: 
ben. Bergmann glaubte fo gar, daß die; 
großen Bafalte durch eine ſolche Trennung: 
gebildet worden, und in Schlefien find Pors- | 
phyrſaͤulen entdeckt, welche eine, durch Aus⸗ 
trocknung einer vorher naffen und fetten Erde, 
erfolgte Trennung bemweifen. H. G. vermus, 
thet, daß auf gleiche Weiſe der. Amianth aus 
der Speckfteinerde entftanden fen. H. Hofz 
kammerr. Gabel ermähnet ©. 307 einiger in 
Eyps gefundenen Foffitien.» Nah ©. 38%: \ 
befinden fi) um Dannenberg ganz ſchwarze 
Rehe. Ein gefchichter Apotheker Bindheim 
bat das Golderz von Naayag unterfucht, und: 
beftätigt die Vererzung des edlem: mu.‘ 
Eee An⸗ 


586 Phyſtkaliſch / Oekon BibL KIT. 4; 


Roi anſehn. Unter den terchenbäumenwächft 
das. Gras ſehr ftarf, aber die Schafe wollen 
es nicht anruͤhren. Die Art des Grafes, von 
der die Mede ift, ift nicht angegeben tworden. 
S. 216 befchreibt H. Du Rot eine noch wer 
nig befaute Ahornart: Acer laciniatum, wo⸗ 
bey: ein Zweig mit natuͤrlichen Farben abges 
bildet iſt. Die Abhandlung des H. Gleditſch 
uͤber den Gebrauch des weiſſen Arſeniks ent⸗ 
hält: heilſame Warnungen, zumal jetzt, da 
man ſo gar angefangen hat, ihn wider die 
Viehſeuche, Raͤude der Schafe, auch zur 
Verbeſſerung des Duͤngers zu empfehlen. In 
Holland wird er mit Theer vermiſcht zum Be⸗ 
flreichen der untern Theile der Schiffe wider 
Faͤulung und Gemwürme gebraucht. Das 
Waſchen der Schafe mit arfenikatifcher Lauge 
ift in Oftfriefland fehr üblich, und es ift Die 
Berkaufung des: dazu nöthigen Arfenifs ers 
laubt, worüber hier Betrachtungen‘ angeftels 
let find, welche fortgefeßt zu werden: verdies 
nen. Se 337 handelt H. D. Weiß von der 
Holzarten, welche in Torfmooren in Holland 
gefunden werden und äußert Bermurhungen 
über den Urfprung deſſelben. H. Dock. 
Bloch hat aus Schweden Nachrichten von - 
der Bereitung des Thrans aus Heringen eins 
gezogen, und folhe S. 354 geliefert. Von 
Diefer Waare gebt fo viel ins Preußifche, daß 
ein Krämer: in Berlin. allein jährlich 4 bis 


xxxw. Schtift. dei Bert. Befelfh. 497 


860. Tonnen‘ verkauft. In Schweden ift 
dieſer Thran möhlfeiler als Ruͤb und Baum⸗ 
oͤhl. Zur Bereitung des Leders taugt er nicht, 
und in der Kälte brennet er nicht,” weil er 
leicht gerinnet: Für die Gothenburger-Kaufs 
leute ift er das. beſte Produkt, wovon fie jähts 
lich ungefähr 18000' Tonnen ausführen. Ei⸗ 
ne kurze Befchreidung des Fangs und des. 
dazu noͤthigen Netzes, imgleichen des Einſal⸗ 
jens. Die Schweden Flagen über die Aus 
fänder, daß ſie die Heringe zu ſtark gefalzen 

und gepreßt haben wollen, wodurch er viel . 
Bon Fett und Geſchmack verliehrt. In der 
Provinz Bahuslehn find Doch gegen 1000 
Boͤte damit beſchaͤftigt. Im J. 1758 find 
19000 Tonnen und 1759 fo gar 46000 
Tonnen aus dem Reiche verſchickt worden 
In den letztern zehn Jahren hat der Abſatz 
zugenommen, fo daß jährlich im Zolldiſtriet 


bon Gothenburg 130,000 Tonnen -eingefal: _ - 


zen worden, wovon ungefähr 54000 Tonnen 
nach ausländifchen "Orten und 34068 nach 
den Schwediſchen Deten in der Oftfee:verfandt 
find. Einige 1660: Tonnen feifcherHeringe 
ſollen uͤberdem noch die Landleute ferbft ein⸗ 
ſalzen und nach Daͤnemark und Norwegen 
bringen. Der Ertrag der ganzen Provinz 
ſoll jährlich etwas über 200, 600 Tonnen: be 
tragen‘; wovon etwa 130, 066 Tonnen außer 
Lande gehen. « Solten nicht die: Zapfen: zu 

Dhyf. Oeton. Bibl. xiii 9.48.  Dg groß 


38. Phyſttaliſch / Beton. Bibl. KUN. 4 


groß angegeben ſeyn ?) Die Obrigkeit hat bey 
diefem Gewerbe weiter feine Aufſicht, als 
daß ſie die Tonnen meſſen und brennen laͤßt 
und darnad) ſieht, daß jeder Eigner ſeinen Ma⸗ 
men auffege. Drey tauſend Tonnen geraͤucherte 
Heringe follen auch nad Italien und Wefts 
indien gehen. Der Thran ward anfänglich 
nur-aus den Gedärmen und dem Abfall ges 
brant, jegt aber nimt man. die Heringe felbft 
dazu. Die meiften Thranbrennereyen haben 
acht Fupferne Keſſel, Die man Durch einen 
hölzernen Aufſatz, wie in den Zuckerſiederey⸗ 
en. und Seifenfiederegen, vergeöffert. Die 
Heringe werden mit Waſſer bey beftändigens 
Umrübren zerfocht, der Thran wird abges 
ſchoͤpft, durchgeſeihet, alsdann bleibt er noch 
einige Stunden in Ruhe, und ſetzt noch viel 
Dickes ab, wovon er gefchieden werden muß, 
- wenn er tricht. bald ſtinkend werden foll. Dies 
fe Brenneregen gehn fo ftark, daß das Holz 
dadurch ſchon fehr vertheuret worden. Das 
ausgekochte, was übrig bleibt, ward ehemals 
ins Meer geworfen, aber. jegt muß es in die 
Erde vergraben‘ werden, weil mat ‚bemerkt 
bat, daß der Hering Gegenden fliehe, wo Ders 
gleichen. hingeworfen iſt. Dadurch find den 
Thranbrennern viele Koften verurſacht wort 
den, die auch deswegen von, Den Scheren 
aufs, fefte Land verlegt, werden muften, In 
der. ganzen, Provinz ſollen in einem Jahre 
NP: . PO \ XF 400, 


2 eh FH 


i 


XxxV. Schrift. der Bert; Geſelſch. 589 


400,900 Tonnen frifche Heringe zu Thran 
verfocht werden. Den ganzen jährlichen Fang 
in den legten fünf Jahren fchläge man auf 
650,000 Tonnen an.  Diefer- Auffag lehrt 
alfo ein neues Gewerb der Schweden fennen, 
und verdient befondern Danf, S. 394 von 
den Pfeilen, welche die Schnecken, zur Zeit 
der. Begattung, auswerfen, nebft Zeichnung 
derſelben. Ein fehr merfwürdiger Aufſatz ift 
S. 408 über den Porphyr, der in'regek 
maͤſſigen Säulen bricht, von H. Gerhard. 
Eine fchöne ausgemahlte groffe Zeichnung 
flellet einen Theil des Schlefifchen Gebürges 
vor, wo H. Baron von Reden diefen Porz 
phyr entdeckt hat. Diefe Porphyrfäulen find 
nicht. fo regelmäfjig, als die Baſalte, auch 
hat man in ihnen niemals Schoͤrleryſtalle ana 
getroffen. Eine ©. 478 erzählte Erfahrung. 
beftätige die Schädlichfeit des Saftes der aͤu⸗ 
gern harten Schale ‚von frifhen Acajoufers 
nen. — Am Ende ift beygefügt das Leben 
des fel. Spielinanns. und des von Gleichen. 
Um nicht zu weitkäuftig zu werden, babe ich 
manchen wichtigen Aufſatz bier unberuͤhrt ger 
laſſen, als Befihreibungen einzelner Inſecten, 
Fiſche und anderer Thiere. Jeder Theil hat 
eine Anzahl Kupfer, die ſchoͤn gezeichnet, und 
zum Theil mit Farben erleuchtet ſint. Vor 
dem fünften Theile findet man die Geſetze und 
das -volftändige Verzeichniß der Miisglieves 
ee a2 die 


590 Phyſttaliſch⸗ Oekon. Bibl. XI, 4 


dieſer Geſelſchaft, deren Verdienſte und 
Ruhm aͤhrlich wachſen. 








XXXV. 
Beytraͤge zur Oekonomie, Technologie, 
Polizey, und Cameralwiſſenſchaft von 
ckmann. Neunter Theil, 
nebſt Regiſter über die 3 letzten Their 
ſe Göttingen. 1784. 


ie oͤkonomiſche Geſelſchaft in Amſterdam 

hat in ihren Abhandlungen einige Preis⸗ 
Ace über die Vertilgung des Equifeti 
drucken: laffen. Da diefe Pflanze mir der 
Wucherblume zu den fchlimften Unfräutern 
gehört, und fie auch in den Eibmarfchen in 
hieſi igen Landen überhand genommen hat, fo 
bat mein Bruder, der als Oberdeichgräfe in 
den dortigen Gegenden, Gelegenheit hat, Dies 
fes Uebel zu beobachten, die nuͤtzliche Mühe 
übernommen, jene Schriften zu überfegen 
und fie mit ſeinen Anmerkungen zu bereichern, 
wodurch denn hier gewiß die beften Nachrich⸗ 
ten zur Ausrottung oder Doch zur Verminders 
ung diefes Unfrauts, welches Duwok genent 
wird, zuſammen gebracht find. - Der Holläns 
difche Berfafler bat viel vom Wachsthume 
und der ungeheuren Vermehrung dieſer Pflans 
je 





XXXV. Beckm. Beytr. zur Oekon. 9. 591 


ze geredet, wozu auch eine beygefuͤgte Zeich⸗ 
nung gehoͤrt; jedoch findet da der Botaniker 


nichts neues. Der Schaden iſt mannigfal⸗ 


tig und über alle Maaße groß. Gegenmittel 
find fchwer, Foftbar, langſam und dennoch 
ſchwach. H. Ammann Brauns zu Wil 
beimsburg bat in einem hier beygefügten Brie⸗ 
fe an meinen. Bruder noch verfchiedene das 
bin gehörige wichtige Bemerkungen benger 
Een aber ich mag hier feinen Auszug ges 

Ferner finder man hier eine leſenswuͤr⸗ 
* Erzählung von der Entftehung, dem Fort 


gange und der jeßigen Einrichtung der Sal 


miaffabrife in Magdeburg, von 9. Referend. 
Rlewis. Sie arbeitet im Großen; vier 


Blaſen werden zur Deſtillation des Harngeis 


ſtes gebraucht, der mit Vitrioloͤhl gefätigt, 
mit Kochfalz vermengt zur Sublimation ger 

bracht wird. Der Salmiaf wird durch wies 
Derholte Sublimation, oder auch durch Cry⸗ 
ftallifation gereinigt. Die Fabrike liefert auch 
Glauberſalz und das fo genante Magdeburgis 
ſche Grün, Der Ofen zum Salmiak ift hiers 
bey abgebilder. Eben diefer H. Klewitz ers 


zähle Die Misbräuche der Papiermacher, und 


Die Gegenmittel, welche man dawider im 
Preuſſiſchen anwenden will. H. Bergaflefloe 
Wille zu Schmalfolden hat die. Viehweiden 
in den Gebirgen von Oberftenermarf, die man 
Alben —— und die dortige Viehzucht be⸗ 
a 4 3° ſchriet 


\ 


492 Phyſikaliſch⸗Oekon. Bibl. XIII. 4, 


fchrieben. Zuletzt bat noch mein Bruder 
Durch einige Berechnungen die großen Koften, 
welche die Bewohner des hinter Deichen lies 
genden Landes haben, angegeben. Manche 
find fo groß, daß faft der ganze Ertrag des 
Landes Darauf geht. Auch zeigt er, wie das 
Bette der Flüffe fih erhöher, wodurch denn 
Höhere und Foftbarere Deiche nöthig werden, 








— 





XXXVI. 


Phyſikaliſche Zeitung aufs Jahr 1784. 
herausgegeben von J. E. C. Loͤwe. 


Der Anfang dieſer Zeitung iſt oben S. 
454 ſchon angezeigt. Jetzt habe ich 
die Fortſetzung bis zum Ende des vorigen 
Jahrs, erhalten, und will daraus einige 
nicht unwichtige Nachrichten ausleſen. 

In der Moldau legt man Trifolium mel. 
offic. zwiſchen Pelzwerk, um es wider Mot⸗ 
ten zu ſichern, und nennet es dort Motten⸗ 
kraut. Die Anwendung des Petroleums aus 
Steinkohlen iſt fo neu nicht, als fie ©. 228- 
angegeben wird, man hat fie in England 
laͤngſt genutzet. Einige Bemerkungen feheis 
nen zu beftätigen, daß Schlangen, Fröfche 
und Schildfröten zuweilen große Wanderuns 
gen, nach der Weiſe einiger Mäufe, en 

i - urn ä 


xxxvi. Phyſtkaliſche Zeitung. 553 


Zu Maitingen bey Düffelderf fol eine 
Spinmühle, die von Wafler getrieben wird, 


angelegt ſeyn. Sie foll fo. viel Baumwolle 


fpinnen , als fonft tauſend Menfchen fpinnen 
fönnen. Solte diefe Mühle wohl die Engli- 
ſche Erfindung fenn, deren oben ©. go09 ger 
dacht iſt? Der Baron dederbielm in Schwer. 
den har den Rath gegeben, Pferde, wie Och» 
en, zu fchlachten und zu verfpeifen, und er 
—7— Kar damit auf feinen Gute den Anfang, 
gemacht. Er hat den Pferdebraten eben fo. 
muͤrbe und wohlſchmeckend gefunden, als den 
heften Rinderbraten. Wenigftens hat er.daus 
in gemwiß recht, Daß das Schlachten der Pfers 
de diefe Thiere nicht theurer und feltener mar 
hen wird, denn je mehr verlangt werden, 
Defto.mehr werden zugezogen. In Schweden 
follen 400, 000 Pferde feyn.- Die Schwedis 
ſche patriotifche Gefelfchaft hat dieſen Vor⸗ 
fchlag gebilligt, ‘und den Bauten, die fi 
ber dem Verfuche bereitwillig bewiefen haben, 
eine Belohnung austheilen laffen. Der Bas 
ron hat die ganze Sache felbft in einem ger 
Drucken Bogen bekant gemacht. Die Gras; 
art. Poa, wird zuweilen von Meitien Inſek— 
ten angegriffen, welche fi in die Blätter 
freſſen, und darin allerley Gänge machen, 
worauf einige das Gras dem Viehe ungefund 
Halten. ©. Geeze hat diefe Inſekten unters 
fucht, und fie:für  Thrips, entweder phyfa- 
7 MI pus 


! 


ss Phyſttaliſch Oekon. Bibl XUL 4. 


pus oder juniperina erflärt, (9. Riem bat 
auch mir einige diefer Juſekten gefickt, die 
aber auf der Reife zu unfentlich ‚geworden 
find, Dennoch fcheinen fie mir die Meynung 
Des geübten Entomologen zu beflätigen, &g 
ift befant, daß Sinne bereits angezeigt bat, 
daß Diefe Inſekten auch den Roggen: Aehren 
fehaden, ) ea 











i | XXXVII. 

Phyſilaliſch⸗ Oekonomiſche Zeitung aufs 
Jahr 1785, durch eine Geſelſchaft 
Naturforſcher und Oekonomen. Her⸗ 
ausgegeben von J. C. C. Loͤwe und 
J. Rem, Januar, Breflan by G. 


Loͤwe. in 8, 


Ser dem Anfange dieſes Jahres iſt die 

Zeitung in Octav, doch ohne ſonderli⸗ 
che Veraͤnderung des Plans, herausgekom⸗ 
men. ©. 13 wird eines Stuͤcks Bernſteins 
gedacht, welches im Fuͤrſtenthum Oels ausger 
graben worden, und faſt ein Pfund gewogen _ 
bat, — m Fortgange Diefer periodifchen 
Schrift fcheinen Auszüge aus Büchern häͤu— 
figer, nnd die Schreibart wortreicher zu wer⸗ 
ben, Ich melde diefe Bemerfung, weil ich 
falt beſorge, daß dieſe nutzbare ee 

| ) 





XXXVHL, von Derp. der: Domain. 595 


ſich nicht Dadurch empfeblen moͤchte. Bey 
monatlicher Verſendung iſt der Preis eines 
Jahrganges drey Rthr. 








— 





Xxxvm. 

Si oͤbonomiſche Grundfäge von 
Generalverpachtungen der Domainen 
in den preuflifchen Staaten, Ber: 
lin 1785.13 Bogen in 8, mit vier 
len. Tabellen, 


Hiries Buch muß den Cameraliſten in 
m und außer den Preuſſiſchen Staaten 
Höchft angenehm feyn, Denn es enthält eis - 
ne volftändige Nachricht von den Grundſaͤt⸗ 
zen, melche man jeßt. ben Anfchlagung und 
Verpachtung der Kammer: Güter im Preuß - 
ſiſchen, wo man hierüber am meiften gear⸗ 
beiter hat, befolger. Ueberall find Die Tabek 
- Jen, welche jegt gebräuchlich find, eingerückt, 


"- and, Cmwofür man dem Berf. vornehmlich 


danken muß, weil wuͤrklich Dadurch die Deut: 
fichfeit und Volſtaͤndigkeit ungemein gewin⸗ 
net,) Die meiften find mit Zahlen ausgefüller, 
und find alfo volftändig ausgearbeitete Mu; 
ſter. Alle einzelne Theile ber Kammer ı Sir 
ser haben einen Befondern Abſchnitt erhalten, 
ſo daß man Bier vereint amtrift, mas man - 
As ſonſt 


398 phyfllaliſch⸗Oetom Blbl. KIN. Pr 


got aus vielen Büchern zuſammenleſen muß 
Denn, einige Hier gelieferte Beyſpiele find 
nicht neu; z. B. der Pachtanfchlag von einer 
Ziegelen ©. 88 ſteht ſchon in Beytraͤgen zur 
Preuffifchen Finanzlitteratur 1 ©t. 36, 397. 
Der B. ift mit den neuen beften Vorſchlaͤgen 
zur DVerbefferung der Landwirthſchaft, ‚und 
mit den Schriften, welche folche lehren, wohl 
befant, auch wuͤnſcht er jene genußer zu fe: 
ben. So hat er S. 35, durch einen doppels 
ser Nußungsanfchlag von einem Gute, den 
Gewinn gezeigt, der entfteht, wenn die. Bra: 
de abgefchaft, der Getreidebau mit dem 
Futterbau bey der Stalfürterung eingeführt 
wuͤrde. Weil aber bey den Preuffifchen Do: 
mainen noch die Brache beybehalten ift, fh 
fegt er auch diefe in der Folge allemal vor⸗ 
auf. Unter den befondern bier beygebrady 
“ten Unfchlägen find manche fehr umſtaͤndlich. 
So ift z. B. um die Nußung eine Schäfes 
rey zu beftimmen, die Berechnung von fünf 
Jahbren gemacht und darunter ein Sterben 
angenommen. Die Nußung von’ 100 Schar 
fen ift bier nur auf 21 rthlr. gefeßt, aber 
dabey iſt auch erinnert, daß die Schafe ges 
meiniglich in g Jahren einmal die Pocken be; 
kommen, und dann ein Drittel, auch wohl 
Die Hälfte der Heerde abfterbe, Freylich ers 
holet fich die Heerde bald wieder, aber der 
Ertrag des jungen Viehes ift auch nur gering, 

zZ et F und 


\ RXXVIIL Von Verp, der Domain. 97 


und der Pächter foll, ohne Remiſſion wegen 
des Sterbens, die Heerde volftändig ablie⸗ 
feen, auch wenn das Sterben kurz vor feinem 
Abgange eingefallen if. Im Pachtanfchlas 
.> ge der Erpftall : Glashütte, welche Kreiten⸗ 
Glas made, iſt Minium, Arſenik, Schwe⸗ 
fel und Borax in Ausgabe gebracht. Es iſt 
ferner angenommen worden, daß die Glass 
macher einen gewiffen Antheil an Den aus 
den verfertigten Waaren gelöfeten Geldern 
haben, deswegen die von ihnen befchworene 
Anitungsbücher vorgelegt werden muͤſſen. 
Im Anfchlage der Papiermühle find 2 Zent⸗ 
ner tumpen auf einen Ballen Papier, und 
jeder Zentner zu ı Thle, angefegt. Jedem 
Pächter werden zur Feurung auf jede Grube 
fünf Klafter Brenholz gerechnet, und für 
Den Generalpächter und deſſen Familie 3 Stus 
ben gut gethan. Zur Brauerey wird auf 
den Winfpel Malz ı Klafter und zum Dars 
ren z Klafter, zum Branteweinbrennen für 
den Winfpel Schroot 14 Klafter gerechnet, .. 
Ein Klafter ift 3 Fuß Klobenlänge, 6 Fuß 
Hoch und 6 Fuß breit. Gut wäre es, wenn 
der Pächter das ihm angefchlagene Holz aus 
der Forſtkaſſe bezahlt erhielte, und dagegen 
folches aus dem Forfte felbft Faufen müfte, 
Dadurch erführe man genau, wie vielder Paͤch⸗ 
ter brauche, und er wiirde auch zur Spar: 
famfeit angehalten. Die Reparationsfoften 
SE weis 


598  Phyfitalifch: Bekon. Bibl. ZU. 4, 


weis man*im Preuffifchen noch nicht beſſer, 
als in andern fändern, zu reguliren. Dex 
Pächter muß fie bis auf eine gewifle Summe 
uͤbernehmen. Bon der Remiffion fo wohl 
der Pächter, als der pacht: und zebntpflichtir , 
gen Unterthanen, wo der Verf, das brauchs 
barfte fehr gut beygebracht hat. Hier find 
auch die neuern dahin gehörigen Verordnun— 
gen und Meferipte angeführt, und Benfpiele 
von Memiffions: Nechnungen gegeben wor; 
den. Zuleßt von Pacdrbedingungen, von 
Der Sicherheit, welche der Pächter Teiften 
muß, und endlich von der Pachrübergabe, 
Möchte Doch der Verf. mehrere Artikel des 
Preuſſiſchen Kammerweſens eben.fo volftän 
dig und deutlich abhandeln! 


Negi: 





Erſtes Regifter 


über die im dreyzehnten Bande anges 
| zeigten Schriften. 


| Betr 2 genera in- 
fbätorum of Linnae 
us. Io 
Bartara Mufeum kirche» 
rianum II. 263 
Beckmann Beyträge 


- zur Defonomie, Tech: - 


 . nologie u. f. w. VII, 
VIII, 205. IX, 590 
— Grundfäge der teut⸗ 


ſchen Landwirthſchaft 


5." Benekendorf, Oe- 


; eonomieforenfis. VIE, 


144. VL, 377 

— Anleitung zur Forſt⸗ 
‚wiffenfchaft 248 

— Berliner Beyträge 
zur Landwiribſchaft. 

„VE 198. ih 

— Abba binng der Lih⸗ 


te von Beduͤngung der. 


Felder. 


— — Schrif⸗ 


ten 1,374 101.00 


Bernoulli Beſchreib. 
des Fuͤrſtenth. Welſch⸗ 
Neuenburg 7—70 
Bock Natur: Geſchichte 
v. Rönigreiche Preufs 
fen. IL, 20. III, ‚104. 
IV, 409 

Bonanni mufeum kirche- 
rianum II, 263 

Bonnot, detail general 
des fers, fonte, fer- 
rurerie, 424 

von Borde Befchreis 

bung der Stargordtis . 
[hen Wirthfchaft.-46 

Breitfopf v. Urfprunge 
der Spiellkarten u. des 
Leinenpapiers. 5608 

VProben der Shrif: 
ten in der Breitfopfs 
— Samiftäieperey 


er auche/ Landchar⸗ 
ten zu ſetzen 577 

de la Bretonnerie ,. co 

„.respondance. . zurale. 


217 12 
de. 


Erſtes Begiſter. —— 


a 
Lamotte praft. Bey: 


träge zur Cameral⸗ 


wiſſenſchaft 83. 226 
Lamprecht Verſuch 
eines Syſtems der 
Staatslehre, 1, 478 
Langsdorf Anleitung 
zur Salzwerkskunde 


394 _ 

B.avoifier phyſikaliſch⸗ 
chemiſche Schriften. I, 
66. 1,355 ., 

Lepechin Tagebuch der 
Reife durchs Ruffifche 

. Reich, III, 37 

a Leyffer Flora Halen- 

fis. 357 


Loddiges a catalogue of 


lants and feets. 54 : 
Äfher kurzer - Unter: 
richt von Spänfolben, 
nebſt Befchreibung eis 
ner Spahnmühle 125 
Löwe phnftkalifche Zeis 
tung 454. 592. 594. 
Loucotte l’art de la ma+ 
“ gonnerie. 426 
F.udewig die neuere 
wilde Baumzucht 210 


2 


Lueder botaniſch⸗ prak⸗ 


tiſche Luſtgaͤrtnerey. 
I, 208. II, 489 

— Beſchluß der Briefe 
zum Küchengartenban. 
518 


Manger Nachricht von 
dem neuen Grundbaue- 
in Potsdam. 189 
— Anleitung zur ſyſte⸗ 
matiſchen Pomologie, 
11, 385. 
emertungen über 
die Zimmerkunft. 388 
Marat Entbedungen 
über das Licht. 230 
— Unterſuchungen über 
bie Electricität. 534. 
Marsden the hiſtory of 
. Sumatra. 537 
Meurer Betrachtun⸗ 
gen tiber Künfteleyert 
., tu der" Forſtwiſſen⸗ 
ſchaft. 114 — 
Meyer von der Gemein⸗ 
heits-Aufhebung u. 
Verkoppelung. 414 
von Moll Abhandlung 
von Schaͤdlichkeit der 
Inunſecten. 327 
Muͤller Einleitung in 
die dkonomiſche und 
‚phyfikalifhe Bücher: 
Tunde, I, 369 ° 
Müller zoologia Danica 
- H, 416 


Klavier Gegengifte bed 
N Arſeniks, Sublimats. 
124 


‚tie 


Erſtes Regiſtet. 


Nicolat Beſchreibung 
feiner Reife. J, IL, 108. 
II, IV, 448 


Welhafen von Schöl: 
lenbach Abbildung d. 

wilden Baͤume, Stau⸗ 
den. 17 


Ae Päpes voyage autour 
du monde & vers les 

„ deux poles. 226 

Pallas neue NMördifche 
Beytraͤge. IV, 221 

Panzer Beytrag zur 
Geſchichte des Brod: 
baum. 332 

— Voetiſches Käfer: 
werk. 405 

Parmentier, moyen pour 
perfectionner la meu- 

nerie & la bou- 

 langerie. 358. 

' Perroner Defcription des 
projets de la conftru- 
“ion des un de 
Neuilly, du projet 
du canal — 499 

Perror ditiorinäire de 

. voierie. 33. 

Pfinaften Almanach für 
Gameraliften und Po: 
lizeybeamte. 556 


von Reichenbach Ben: 


träge zur Kentniß und 
: Nr 


Aufnahme des Schwe 
diſchen Pommerns. 
343 
Retzii prolegomena in 
‘ pharmacologiam re- 
gni vegetabilis. 58- 
enera & Species 
inſectorum. 121 
Aeuß Beobachtungen, 
Verſuche über den 
Sälpeter: 55. 
Aicards Handbud) der 
Kaufleute. I, 239. II, 


— 


335 
Rieß Abhandlung von 


Eigenſchaften iind Zu» 
bereitung des Alauns. 


565 

Roubo l’art du läyetier, 
425 

Rozier cours complet d’: 
agriculture. II], 220: 
IV, 421 

Aulfs von Einrichtung 
der Werk: und Zucht⸗ 
häufer. 197. za 


8. 
Schad Litteratur dep 
Reifen. 29. 452 
Schinz Benträge zur 
- Kentniß bes Schweis 
zerlandes. 140. 314 
Schmieder des Chuts 
fuͤrſtenthums Sachſen 


- Polizeys Berfaffung: 


U, 483 — 
Schnei⸗ 


Erſtes Regifter. 


Schneider Naturge: 
{dichte der Schildkroͤ⸗ 
ten. 177 

Schreber Neuss 
Schwediihes Maga: 
zin. 1, 389° 

Schubart praftifcher 
Beweis der Schäferey 
ohne Trift und Huͤ⸗ 

tung. 139 

— oͤkonomiſch- Famera= 
liſtiſche Schriften 195. 


337 

— Zuruf an alle Baus 
ern, die FSutterman: 
‚gel leiden. 527 

" Schulz von Schulzens 
beim Gedaͤchtnißrede 
auf Karl von Kinne. 


417 | 
Schulze Geſchichte mei: 
ner Bienen. 199 


Sonnerat Reife nad) 


Dftindien und China. 
IL, IJ. II, 231 
Sparmann Reiſe nach 
dem Vorgebuͤrge der 
G. Hofe. den ſuͤdli⸗ 
den Polarlaͤndern. 
466. 
Storr Alpenreiſe. 1,339 
Strelin Realwoͤrter⸗ 
buch fuͤr Kameraliſten 
und Oekonomen. I, 52 
Stuck Verzeichniß der 
54 


Suckow Anfangsgruͤn⸗ 

. de der Chemie. 366 

Swinburne travels in the 
two Sicilies. I, 516 


Teſſier trait€ des mala- 
dies des grains. 168 

Thunberg Flora laponi- 
ca. 4060 

Torre Gefhichte u. Nas 
turbegebenheiten de& 
Veſuvs. 90 

Trew plantae rariores, 
285 


U. 
Uibelacker Syſtem des 


Karlsbader Sinters. 
269 


Vetrani il prodromo Ve- 
ſuviano. 92 

Voetiſches Kaͤferwerk 
405 

Vogel plantae rariores. 
285 

Vothmann Gartens 
Katechiſmus. 60 

— Fortſetzung des Gar⸗ 
ten⸗Katechiſmus 372° 


W. 
Waldeck über die Uns 
zertrenlichkeit d. Baus 

er = Güter 175 
Weigel Beyträge zur 
Geſchichte der Luftars 


ten. I, 355 . 
wid: 


I) 


-ı 


Erſtes Regiſter. 


wichmann Katechis⸗ 
mus der Schafzucht. 


441 
—monatliche Beytraͤge 
zur Bildung und Un: 


:terhaltung des Buͤr⸗ 


gerd. 203. 453 





Schriften 


Wolfs Reife nach Zeis 
lon 423 


Zorn icones plantarum 
‚ medicinalium. 258 





ungenanter Derfaffer 


Abhandlang uͤber 
Scchaͤdlichkeit der Zus 


fecten. 327 
Abhandlung von Beduͤn⸗ 
gung der Felder. 373 
L’Afrique Hollandaife 
ou colonie du Cap 
de B. Esp. 515 


Abkademien der Wif 


fenfchaften. 
Abhandlung der Schwe⸗ 
diſchen Akademie. XL, 
245. XLI, 492 _ 
Samling af Rön od) 
Afhandlingar. II, TI, 
IV, 437 
Götheborgska Weten- 
fkaps handlingar. 275 
Phyfiographiska fälska- 
pets handlingar. 276 
Phyſiographiſka Saͤlſka⸗ 
pets Magazin. 392 


Schriften der Berlin: 
ſchen Gefelfchaft. III, 
IV, V, 578 ‚ 

Abhandlung der Halli⸗ 
fhen Naturforfchen: 
den Geſelſchaft. I, 
240 

Almanach des monnoi- 
es. 328 

—— 484 


Die neuere wilde Baum⸗ 
zucht. 210 
Beobachtungen, Verſu⸗ 
che uͤber Verfertigung - 
des Salpeters 55 
Beſchreibung des Fuͤr⸗ 
ſtenthums Welſch⸗ 
Neuenburg. 70 
Beytraͤge, hiſtoriſch⸗ po⸗ 
litifche, die Preuſſi⸗ 
ſche und benachbarte 
Rrz Staa: 


Schriften ungenanter Werfaffer. 


Staaten betreffend.gg 
Benträge, Berliner zur 
Zandwirthfchaft. VL, 


193 
Monatlihe Beytraͤge 
zur Bildung des Bär: 
gerd 203. 453 
Neue Nordiſche Beyträ: 
ge. W, 222 
Beytraͤge zur Finanz: 
itteratur. 55 ü 
Bibliotheque — 
economique. 321 


Deſcription genẽrale & 
particuliere de la 
‚France 157 


Effais ph tlofophiques fur 
les moeurs des ani- 
maux. 316 


©. 

Don Gemeinheitd - Aufs 
hebung und Verkop⸗ 
pelung. 414 

Geſchichte meiner Bies 
nen 109 

Nuovo giornaled’ Italia, 
1- VI, 306 


Grundfäße von General⸗ 
verpachtungen der Do⸗ 


mainen in den Preuſſi⸗ 
ſchen Staaten. 595 


Der Hausvater in ſyſte⸗ 
matiſcher Ordnung. I, 
61.1,370 


\ 


Die Holſteiniſche Land⸗ 
wirthſchaft. 87 


Jardin de Monceau. 67 
kcones plantarum medir 
cinahum, 258 


Lettres Ecrites de Suiffe, 
d’Italie, de Sicile & 
de Malthe. 4: 


m. 

Leipziger Magazin zur 
Naturkunde, Mathes 
matıf, 457 

Magazino georgico. 52$ 

Memoria fulla coltivazi.. 
one delrifo, 486. 


©. | 

QDeconomiaforenfis. VIT,, 
144 VII, 377 

— Geſel⸗ 


aften: 
Verhandlungen der Ge⸗ 
ſelſchaft in Buͤndten. 
IV, V, 27 
Der Samler für Buͤnd⸗ 
ten. 25 ’ 
Schriften ber Leipziger 
dkonomiſchen Socie⸗ 
taͤt. V, 243 
Oekonomiſche Nachrich⸗ 
ten der patriotiſchen 
Geſelſch. in Schleſien. 
380 
Transattions of the ſo- 
eiety for the encoure- 
ge- 


/ 


Schriften ungenanter Derfaffer. 


gement of arts. I, II, 


DE 
Ory&ographia Carnio- 
lica. Il, 553 


Anleitung zur. ſyſtema⸗ 
tifchen Pomologie. II, 
385 

Il prodromo Vefuviano, 


92 


Reifen: 

Lettres &crites de Suiffe, 
d’Italie, deSicile. gı 

Mablerifche Reifen am 
u 513 


Saggio d’iftituzioni d’ 
ägricoltura. 192. 

Der Samler für Buͤnd⸗ 
ten 25 








Samlung der wichtige \ 

ſten Regeln der Baum⸗ 
gaͤrtnerey 127 

Samling af Roͤn och Af⸗ 
handlingar, roͤrande 
Landtbruket. 437 


Pranſactionẽ of the foei- 
ety for the encourage- 
ment ofarts. 1,11, 508 

u 


Weber die Unzertrenlichs 
keit der Bauer: Güs 
ter. 175 

vo 


Syſtematiſches Verzeich⸗ 
niß aller Schriften 
zur Naturgeſchichte. 
523 

Dei vulcani o monti ig. 
nivomi piu noti. 93 


— — — 


Zweytes Regiſter 


uͤber die merkwuͤrdigſten Sachen des 
dreyzehnten Bandes. 


A. 
Abaaben im Oeſterrei⸗ 


chiſchen 450 


Acajou - Kerner find 


giftig 589 
Acer laciniatum 586. 
Adlerholz 543 


Aehren zu lefen, ob: ers 
laubt fey 371 | 
Alaun, deffen Gewin— 

nung gelehrt 565 
Alaunwerk zu Andrarum 
278 zu Tolfa 306 zu 
Freyenwalde 364, _, 
Nez Al 


Alben, Viehweiden in 
Steyermarf, befchrie: 
ben 591 

Aloe, ihre Zubereitung 

. 280. 473 

Aloeholz 543 

Alpen, Schmeißerifche 
beſchrieben 339 Stey: 

. ermarfifche 591 

Amaryllis farnienfis 490 

Ambra 294. 418. 436 

Ameifen, ihre Verwuͤ⸗ 
ſtungen 14 

Amyris ift nicht ber 
Balfambaum 579 

Anacardium 418 


Angelica var. rubra 582 


Anis zu bauen 243 
Anfchläge bey den Preuſ⸗ 
ſiſchen Domainen-Güs 
tern 595 
Arachis hypogaea, ihr 
Anbau empfohlen 485 
Ardea major frißt Bd: 
gel und Mäufe 581 
Arfenif dient wider Raͤu⸗ 
de 586 wider Scdif: 
würmer 586 
Afclepias fyriaca 274. 
Afchebrennereyen in 
Preuffen 106 
Afphaltgruben 72. 580 
Afteriae 267 
Auerochfen 411. 


Bäcertaren zu berech⸗ 
nen 560 


Zweytes Regifter. 


Bären_391 ihr Winters 
en 392 Zieſelbaͤr 


09 

Bandwurm 497 

Balfamus Peruvianusgıg 

Balfampflanze, Arabis 
(che, beflimt 579. 580 

Barometer, deren Ges 
braud) 82 

Bafalte im Gölnifchen 
514 afchfarbige 514. 
woher deffen Eryftallis 
fation 583 

Bauergüter, ihre Uns 
zertrenlichfeit ſchadet 


175 

Bäume zur Ader zu laſ⸗ 
fen 457 

Baumwolle, ihre Eul: 
tur 42  verfchiedene 
Arten in Hftindien 
543 wann fie befant 
geworden 573 eine 
Spinmühle zu Baums 
wolle 593. 50 

Benzoe, Ddeffen Bewins 
nung 542 

Berg eingeflürzter 334 

Derge, Höhe der hödy: 

n 


en 538 
Bergbau, Geſchichte def 
felben 50 
BergernftalleinSchweig 
314 


Bernſtein gegrabener 


394 mit Waffertrops 
fen 21 Ertrag = 
e⸗ 


Zweytes Regifter. 


Regale 22. Preife 22. 
Schriften von Bern: 


ftein 24 feine Verars. 


— noch wei⸗ 
cher 3 
Befäneiden der Bäu: 


e 275. 
834 aus Pferden 245 
Biebergeil Preuffifches 


410 

Bienenzuchtgelehrt 199. 

Gewicht der Koͤrbe zu 
beſtimmen 200. 497 

Bienenpflanzen im Herb⸗ 

ſtte 497 

Bierbrauerey 244 An⸗ 
ſchlag zur Verpach⸗ 
tung 598 

Biertaxen zu berechnen 
560 

Bimſtein, woher er zu 
uns koͤmt 185 

Birnen beſchrieben 386 

Blanc d' Espagne 221 

Blatlaͤuſe 19 

Blatta orientalis zu ver⸗ 
treiben 13 

Bley, Villacher, hat 
kein Silber 581 

Bombax ceiba giebt kei⸗ 
ne wahre Baumwolle 


543 
Borkenkaͤfer 582 
— abzuſchaffen 139. 


195. 596 
Brand "des Getreides 
170 


Brantewein geben die 
angenehmern Weine 
weniger 307. 421 
Brattenburgiſche Pfen⸗ 
nige 279 
Braunſtein in Eiſen 246 
Brianconer Kreite 162 
Brodbaum befchrieben 
332. 333. i 
— zu berechnen 


Sehen, Befchreibung 
der in Franfreich ers 
baueten 499 

Buhbäume, deren Na: 
turgefchichte 150 

Burterfaß neues 325. 
381. 


Cacao in Manila ange: 


bauet 293 

Ganäle nene in Frank: 
reich 503 Holfteinis 
ſcher 504 

Capwein 468 

Gardi, Cardons 219 

Carlöbader Sinter 269 

Caffia lignea 214: 542 

Cavia Capenfis befchries 
ben 580 

China befchrieben 231 

Chirurgie in Oſtindien 
unbefant 7 

Cocos: Nüffe, Verars 
beitung ihres Webers 
zugd 539 Seecocos⸗ 
Nüffe 539 

r 4 Co⸗ 


Zweytes egifter. 


Comoͤdianten ‚ ob nuͤtz⸗ 


lich 76 
Conchylien, ihr Wachs⸗ 
thum 265 
Confervas, deren Bewe⸗ 
auna 382 
Gorallen : Fifcherey 318 
Creditſyſtem, Schlefis 
ſches a9. 135. 480 
Eretins befchrieben 340 
Groftalle mit Waſſer⸗ 
tropfen 21 
Eudbear 436 


D. 
Deiche an Stroͤhmen, 
ihre Koſtbarkeit 592 
Dochte zu Lampen 326 
Domainenguͤter, ihre 
Zerſchlagung 96 ihre 
beſte Nußung 99 Ans 
fchläge bey ihrer Ver: 
pachtung im Preuffis 
ſchen 595 
Drefcherlohn zu berech⸗ 
nen 371 
Drefhmafchinenene 439 
Düngung gelehrt 373 
Duwok, deffen Schäds 
lichkeit und Ausrot⸗ 
tung 590 
E 


Ebenholz 234. 283. 418 
Eidechſe, die ihren 

Schwanz abwirft 539. 
Einhorn, deſſen Daſeyn 


wahrſcheinlich 472 


Eis ceryſtalliſirtes 354 
Eifen, eine neue Art 580 
ob das Gußeifen mehr 
brenbares habe 583 
Eiſerne Gefäffe zu uͤber⸗ 
ziehen 5 . 
Electricität gelehrt 334, 
Elent 391. 410 
Elephant, deffen Begat⸗ 
tung 317. 470 deſſen 
Schwanzhare 471 
Elfenbein zu reinigen 
215 beffen Preis 470, 
Entomologie, Anleitung 
dazu Io. II7 
Equifetum , beff. Schäds 
lichkeit und Ausrot⸗ 
tung 590 
Erbfenfteine, ihre Eut: 
ftehung 270 
ann Gegenmittel 
2 


230 
Efel, wilder 223 
Eifig aus Buttermilch 


223 
Euphrat, deffen Quela 
len 580 


$. 
Faba Ignatii 418 


Faͤrberroͤthe zu trocknen 


383 
Feigen der Alten 28 
Feuerſpruͤtzen, ihre be⸗ 
ſte Einrichtung 580 
iligran: Nrbeit der 
Oſtindianer 544 
Sins 


Zweytes 


Finnen der Schweine zu 
vertreiben 193 


en zum Düngen 294 


ifcheren gelehrt 193 
“ tünftlicher Köder 432 
Fifchteiche viele machen 
die Luft ungefund 423 
Flachs grüner 390 Neu: 
*. feeländifcher 432 
lamant 401 
leiſch einzuſalzen 244 
zu darren 326 
Floͤhe zu vertreiben 222 
Fluͤſſe, ihr Bette wird 
immer hoͤher 592 
Fuhrwerke, ihre beſte 
Einrichtung 384 
Futterkraͤuter, ihr Ans 
bau gelehrt 579 


Gagat, deffen Verarbeis 
tung 206. 222 

Barben: Darren 143 

Oaffenreinigung in Pas 
is 36 


1183 
Sefäffe,metatlifche Koch⸗ 
gefäße zu verbeffern 


494 , 
Geldern, befchrieben too 
Gemeinheiten, ihre Auf: 

hebung 206. 414 
Gerſte, nacfte 212 
Befinde - Ordnungen 

63. 226 
Getreide, deffen Krank: 

heiten 168 ausgewad): 

fenes 322 


Regifter. 


Getreide: Sarbenmwiber | 
. Regen zu fihern 143 
wider das Ausfallen ' 
zu fichern 437. 438_ 
Gifte und. Gegengifte 
124 giftige Pflanzen 


298 
Glashütten, ihre Anle⸗ 
gung 147 Anfchlag 
zur Verpachtung 597. 
Glaſur neue Art 368 
Gold, wie fein in Frank 
reich verarbeiter wirdr 
329 vererztes unters 
ſucht 383 
Goldſtaub aus Sumatra 


543 
Gotthard Berg befchries. 
ben 142 
Gradirung an ber Son: 
ne empfoblen 398 
Gummi elafticum, dis 
neftfches 60 amerika⸗ 
niſches 418 


Haber, nackter 371 

Haſen, gehoͤrnte 167 
Haſenhare ihr Ver— 
brauch 456 

Hebebaum verbeſſert439 

Heringe, ihre Krank— 
heit 417 Fang und 
Nutzung der Schwes 
diſchen 586 

Heringafifcheren , Ems 


der 97 Hollaͤndiſche 
98. 413 
Rr5 Heu: 


Iweytes Begiſter. 


Heuſchober 381 
Herelmüble 48 - 
Hill, Nachrichten von 
ihm 434 
Hippopotamus 248. 473 


Holiteinifcbe Landwirths 


ſchaft befchrieben 87 
Holfteinifcher Canal 


504 
Holzarten, ihr Gebraud) 
385 in Torfmoren 


586 
von Hornek, Nach⸗ 
richt von ihm 522 
Hottentotten 235. 469 
Hiner, wo fie wild ſind 
237. 341 
unde, Xolwurm 133 
wilde 469 Berboth 


wider die Menge Hun⸗ 


de 483 
Hyaͤne 469 


af 
Japaniſche Pflanzen 461 
Indig, bie Arten bes 
ftimt 288 
Inſtruction für einen 
Juſtitiarius 377 


Sonquillen zu erziehen 


490 . 

Specacuanna 418 

Ffle de France befchries 
‚ben 233 

Juden, ihre bürgerliche 
Verbeſſerung 261 dür: 
fen nicht ohne Geld 


ins Preuffifche kom⸗ 
men 559 . 


R. 
Kälber, ohne Milch aufs 
zufuttern 213 


Kaͤmmerey der Stäbte, 


wie fie im Preuffi= 
fchen eingerichtet” ift 


562 
Kaffee auf Bourbon 296 
auf Sumatra 543 
Kamele jungen in 
Teutfchland 249 
Kampfer, deffen Bereis 
tung-465. 590 
Kampfer = Dehl 5qL 
Kaninchen auszurotten 
455 | 
Kappern 305 
Karbamomen 238 
Kardetfchen zu machen 


216 
Karpe, rothe, ſchuppen⸗ 


lofe 242 
Kartenfpiele, Chinefis 


ſche und Sudianifche 


571. 
Kattundrucderey war 
ſchon den Alten befant 


571 
Kauris , wo fie-gefifcht 
werden 235 
Kiefel,, deffen Entftes 
bung 172 
Kirchhoͤfe abzutragen 


325 
Klee⸗ 


f 


Zweytes Regiſter. 


Kleebau gelehrt 47. 196. 
527. 532. 
Knickermuͤhlen 110 
Knochen, große andges 
grabene 584 
Knoppern 455. 581 
Köder, Fünftlicher 432 
Kork, was flat bdeffen 
‚zu brauchen 211 
Krap. f. Färberröthe. 
Krebfe befchrieben 135. 


299 
Kreite ſchwarze 306 
Kreuzfchnabel 505 
Krim befchrieben 224. 


482 

Kröpfe, woher fie ent: 
ftehen 340 

Kuͤhhare zu verarbeiten 


38 
Kuͤhpacht 89. 348. 381 
. Kühlröhre 247 
Kupferne Gefäffe. zu 
überziehen 494 
Kupfergarmachen ge: 
lehrt 390 
Küpfertafeln mit buns 
ten Karben abzudruf: 
ten 511 5 
Kurilifche Inſeln 223 


C. 
Lackmus 436 
Lagerhaus in Berlin 98 
Landcharten zu ſetzen, 
die neueſten Verſuche 
577 X 


Laubfuͤtterung der Scha⸗ 


fe 147 * | 
Laubrechen ſchadet deu 


Waͤldern 376 
Laven beſchrieben 185 
Layetiers 425 
Leibeigenſchaft, mie fie 
abzufchaffen 346 
Reichen unverwefete 31 


Leinewand, gemalte Sn: 


dianifche 5 
Kicht unterfucht 230 


Lichter, die fich ſelbſt 


anzünden 322. 485 - 
giparifche Inſeln be: 
ſchrieben 182 
Löwen , deffen Sitten 


471 

Londoner oͤkonomiſche 
Geſelſchaft, ihre Ge⸗ 
ſchichte und Preiſe 
508 

Lofung der Nuͤrnberger 


112. 
Lotto, deſſen Betrug 73 
Luft, verſchiedene Arten 


bderſelben 66. 356. 368 


-Seeluft gefund 356 
Ruftgärtneren 6gdie 
roͤßten Meifter im 
Srantreich 219 


— 


m. 
Madagaſkar beſchrieben 


295 
Magie, natürliche 130. 


Magnetnadel, ihre Stoͤh⸗ 
rung 


* 


Zweytes Regiſter. 


rung in Nachbarſchaft 

der Juſel Elba 317: 
Mänari- Knochen 436 
Maubeimer Gold 368 
Manilla befchrieben 294 
. opaliſireuder 


Ne, Feldmaͤuſe zu 
vertreiben 307 
Mecklenburgiſche Lands 
wirthſchaft beſchrie⸗ 
ben 205 
Meerwaſſer, deſſen Sal⸗ 
zigkeit 228 deſſen 
ſchwarze Farbe 229 
Mehlhandel 359 
Melonen wider Inſekten 
zu ſchuͤtzen 215 
Menſchen wilde 236 ge⸗ 
fhwänzte 237 
Menſchenfreſſer auf Su: 
matra 545 
- Metallurgie ber Alten 


4391 

Meteorologifche Beob⸗ 
— der Bau⸗ 
ern 3 

Miicnigunginechwei 


Milchzudter 346 
Miswachs wie ofterfol- 


get 440 
— der ſeidnen Zeu⸗ 
—* unterſucht 
Mond 73 


Moraſt, wie darauf Haͤu⸗ 


fer zu erbauen 190 
darin verfinfen Ge: 
baͤude 1hi 

Mühlen der Indianer 
7 zwfteinernen Kugeln 
110 Mühle, welche 
Baumwolle kaͤmmet 
und fpinnet 309. -593 

Mühlfteine zerfpringen 


455 
Mumien, ob fie in Leis 
nen eingewickelt 572 
Münzen franzoͤſiſche 330 
holländifche 336 
ee befchrieben 


2 
Muſtaten- Bäume 233% 
296 
Mutterforn 169 
| N. 
Nadelbaͤume, deren Ant 
bau 115 
Nägel aus Eifen zu gie⸗ 
pen 558 | 
Nägelein, Gewürz: 233 
. 296 | 
Nashorn beſchrieben 
247. 473 - 
Negapatnam 4 
— . berarbeitert 
a beſchrieben 
70. 
Ninſi, Wurzel, ihr Preis 
6 J 
Nuͤrn⸗ 


Zweytes Begifter. 


Rürtbergifche Loſung 


rn wider Froſt 


«zu fichern 39 ihre Er⸗ 
ziehung 127 
j ee ber Indianer 


Sal aus Bucheckern 324 
aus Onopordum 324 
"Drang Utang 313 
Drfeille ſey der Gefund: 
’ heit gefährlich 526 
Oſtfriesland befchrieben 
a 92. 102 


Pachtanfehläge bey den 

MPreuſſiſchen Kam: 
mern 508 

Papier, Sndianifches 8 
Japaniſches 464: 573 

aus Leinen, deffen Ge- 
ſchichte 57 1aus Baum⸗ 
wolle 572 


Papiermacher, deren 


Misbraͤuche — deren 

Abſchaffung 59 
Papiermuͤhle, ein Wacht⸗ 
anſchlag 597 
—— zu machen 


vaͤ berte wider Mot⸗ 
ten zu ſichern 592 
Perlen⸗ Fiſcherey 294 


Pfeffer, deſſen Gewin⸗ 
nung und Verhand⸗ 
lung 539 weiſſer 540 

Pferde, arabiſche 317 
Rath ſolche zu ſchlach⸗ 
ten und zu verſpeiſen 
593 ihre Anzahl in 
Schweden 593 

Pflaumen, die beſten zu 
ziehen 218 

Pflug, der beſte 214 

Phoenicopterus 401 

Pholaden 266 

Pinfel der Indianer 5 

Planet, Entdedung des 
neuen 586 

Poa, foll durch Inſec⸗ 


ten ungefund werden 


593 
Pommern, dortige fand: _ 
mwirtbfchaft 343° 
Porphyr“ Gebürge be: 
fchrieben 589 
Poften, Einrichtung der 
Schwediſchen 276 der 
Heinen er Poſt 
in Wien 4 
re de: —— 


Yan 582. 
Preffe zum Drucken der 
Seuge 323 


Presfpähne , ihre Bes 


reitung 80 


Petroleum aus Steine Pumpen verbeffert 125 


kohlen 592 


Puppen der Inſekten, 


iftige 11 
„re — Pur⸗ 


Zweytes Regifter. 


Yurpur der Alten 266. 
268 


R. 
Rebenſticher auszurot⸗ 


ten 27 

Referendarii im Preuſſi⸗ 
ſchen 86 

Regalien, deren Nutzung 


96 
Reiher freſſen Maͤuſe 581 
Reisbau 42. 7. 486. 538 
Reiſebeſchreibungen, 
Verzeichniß derſelben 


548 
Remiſſionen im Preuſſi⸗ 
ſchen 


598 
Renthierbefchrieben 582 


Rhabarbar, deſſen Ans 
bau in England 214. 


510 
Rhodiſerholz 418 
Rindviehzucht gelehrt 


380 
Roggen= Made 246, 
Roggen, ob man fri⸗ 
ſchen fäen folle 492 
Rothe Farbe ded Saal: 
rege Alaunwerks 
566 


Rubine 233 
Ruſma der Tuͤrken 223 


S. 

Saͤgemuͤhlen, ihre Be⸗ 
triegerey 148 

Saflor 277 

Saſſafras 288 


Salmaſius, deſſen Le⸗ 
bensbeſchreibung 1601 

Salmiakwerke in Eng⸗ 
land 509 Magdebur⸗ 
gifches beſchrieben59 T 

Salpeter, Anweiſung zur 
Gewinnung 56 

Salpeterweſen im Preufs 
fiihen 556 

Salze, Mittelfalze durch 
metallifche Erden de⸗ 
componirt 493 « 

Salzpfannen,befte Form 
derfelben 399 


Salzregal Preuffifched, 


‚deffen Einrichtung u. 
Ertrag 94 
Salzwerfe, _befchrieben 
207. 394 _ * 
Santalum rubrum 418 
Schabzieger 339 
Schachſpiel, deſſen Ge⸗ 
ſchichte 60 
Schaͤferey ohne Brache 
139 ohne Weide 382. 
498 in freyer Luft zu 
halten 443 Spaniſche 


458 .. 2 
Schafe nicht zu melken 
374 ihnen ſchadet 
Thau 443 weibliche 
zu verfchneiden 444 
wie fie zu wafchen 444. 
458 wie zur Ader zu 
laſſen 446 Spaniſches 
Mittel wider die Raͤu⸗ 
de 459 Schafe 
en 


Zweytes Regifter. | 


E ten fih mit Ziegen 
507 ihr reiner Ertrag 


596 
Schellen gehörten ehe⸗ 
mals zum Schmuck 


570 
Schildkroͤten, ihre Na⸗ 


turgeſchichte 177. 412 
Schlam, wie damit zu 
duͤngen 376 
Schlangen, ihre. Ken: 

zeichen 241 ihre Wan: 

derungen 592 
Schleifſteine zerfpringen 
455 5 
Schnecken einheimifch 

gemacht 141 von Baͤu⸗ 
- men abzuhalten 305 
"son den Pfeilen, die 

fie bey der Begattung 
auswerfen 589 
Schreiben, Schrift der 

Indianer 8 
Schriftgießerey, Breite 
fopfiſche in Leipzig 


575, 
Schwämme, feltene.bes 
ſchrieben 383 
Schwalben, wo fie übers 
mwintern 167 
Schweine, deren Mas 
‚Kung mit Buch⸗Eckern 


154° ‚ 
Scweineborften, Hans 
del’ damit gıt 
Schwimmen, Anleitung 

dazu 325 5. | 


/ 


Seidenbau gelehrt 475 
die Geſchichte deſſel⸗ 
ben 476 

Seidenraupe wild auf 
Madagaffar 295 wie 
zu tödten 307. 477 
ihre Erziehung 312 
mit allerley Laub zu 
futtern 511 

Seiden Pflanze 274 _ 

Selbftentzändung 225 

Serviswefen im Preuß 
ſiſchen 360 

Sicilien befehrieben 516 - 

Silber, wie fein es im. 
Paris verarbeitetwird 
329 

Sirene lacertina 167. : 

Skorpione in England 


12 

Sonnenblume, Dehl aus 
ihren Samen zın 

Späne der Sceidens 
macher, ihre Berei⸗ 


tung 126 

Spangrün, deſſen Ver: 
fertigung: 163 deffen 
Nutzen bey der Färbes 


rey 310 

Spargel friſch zu ethal⸗ 
ten 372 

Spielfarten , ihre Ges 
ſchichte 369° 

Spinmuͤhle zu Baum: 
wolle 509: 593 

Staälfutterung 89. 98. 
der Schafe 382_ _ 

©$ 3 Stein, 


Zweytes Regiſter. 


Stein, elaſtiſcher 485 
Steinbod, Caucaſiſcher 


225 

Steine ſchaden den Aek⸗ 
kern nicht 213 

Steinkohlen, ob ſolche 
Erle 483 sen 
Debl 5 

Steiufohlamert bren⸗ 
nendes 360 wie fol: 
ches zu verhuͤten 567 

Straßen wider Staub 
— 449 

Strauß 4 

a fchabet ben 
MWaldungen 376 

Ströhme , ihr Bette 
wird immer höher 592 

Strohhuͤte, ihre Verfers 
tigung 215 

a. # MPreuffiſche 

Sholict 303 

Sumatra befchriebenz37 

Sumpferz foll ein neu: 
ed Metall enthalten 
380 cryſtalliſirtes 582 

Syngnsthus ophidion 
581 

Tabula praeneftina-166 
Tartuffeln haben einen 
fharfen Saft 580 

— verbeſſert 


Thee, deſſen Geruch zu 
erkuͤnſteln 55.466 —* 
tur 434 

Thermometer, ihr Ge: 

brauch 82 neues aus 
Gampfer 581 

Thierarten, ob einige 
ausgeftorben 166 
Xhierbege in Wien 451 

Thran * Heringen 
586. 5 

Thrips KWodet einigen 
Grasarten 593 

Tolwurm der Hunde 133 

— natans — 


322 

Trappen 412 

Tropfſtein, deſſen Ent⸗ 
ſtehung und Abnahme 
584 

Turmaline unterfardt 

495 

Tutanego 236 

Tuſch zu machen 323 

Tpbet er ige 224 


Uhren, die fich ſelbſt 
aufziehen 74 wie viel 
in Neufchatel gemadyt 
werden 73 goldene 
betriegliche 330 


Vaucanſon Siötenfpieler 
112. 
Denerifche Seuche, fos 


domitiſches Gegenmit⸗ 
tel 317 . 
Der: 


| Zweytes 


Verkoppelung der Doͤr⸗ 
fer 207. 414 

Derfteinerungen, achat⸗ 
artige 174 feltene 579 
in Gyps 583 : 

Veſub befchrieben 90. 92 


Diebfeuche, Beobachtun⸗ 


gen über ihre Anſtek⸗ 
ung 578. 579 über 
. die Impfung 579 
Vielfraß 391 

Viruiß Sapauifcher 465 


Wogelneſter, eßbare 293. 


544 * 
Voierie erklaͤrt 34 
Vorgebuͤrge der guten 


Hofn. dortige Colo⸗ 


nien 515 
Vulkane beſchrieben 183. 
341 


⸗ Raͤder, ihre 
4 
re zu tariren 


wlfäfeng deſſen Er: 
trag 97. 228. 229 
Balfiae zu fiegen 


FRanderjahre der Hands 
werfer 86 

Waſſer, deffen Schwes 
re unterfucht 582 

— unterſucht 


| —RE anzubauen 
322 


Begiſter. 


Weberſtuhl der India⸗ 

her 5. 296 

Wegmeſſer 110 

Weiber, deren Verbren⸗ 
nung in Indien 4 

MWeintrauben, verſchie⸗ 
dene Arten 25 

Mein zu verbeffern 323 
deffen Verbrauch in 
Schweden 440 


Meiffe Farbe deutet . 


Schwaͤche an 313 
MWeigen, Sommer, def 
fen Ertrag 212 ihn zu 
fegen 213 
Merkhäufer, — Ein⸗ 
richtung 19 
Wien —— Polizey 


448 
Witterungözeicen des 
gemeinen Mannes371 
Wölfe abzuhalten 409 
Wolle die längftein Eng⸗ 
land 444 wie bie Fein⸗ 
heit zu beftimmen 447 
warum die, Spanifche 
roͤthlich ift 458 
Henmanufattuden, 
eſchichte ber Preuſ⸗ 
ſiſchen 98 
Wuͤnſchelruthe 390 
Wugerblume 279 


3. 
Zebra: Holz 216 
Zerfchlagung der Domai: 
nengüter 96 - 
Zie⸗ 


Zweytes Regiſter. 


iegen, Angoriſche 523 Zimtholz 234 in Oſtin⸗ 


563 Zimt in Amerika arg 
iegenbod, der Milch ‘dien 235 











_ ‚giebt 410 Ziuerze befthrieben 247 
Zimmerkunft  verbeffert Zünfte abzufchaffen 262 
388 263 
5 Zuchthaͤuſer befchrieben 
102 
Drudfebler. 


©..518 3. 14 lied feft flat faſt. 


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